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1
HISTORISCHE
YIERTELJAHRSCHRIFT
HERAUSGEGEBEX VOX
Dr. GERHARD SEELIGER
O. PROFESSOR AN 1>KB I'MVEllGlTAT LtttrZltf
XIX. JAHRGANG 1919/1920
NEUE FOLGE DER
DEUTSCHEN ZE1TSCHRIFT PtR GESCHrCHTSWISSENSCHAFT
DER GANZEN' FQLQE SIEBESTNDZWANZ10STER JAHRGANG
VERLAG UND DRUCK
BTJCHDRUCKEREI DER WILHELM UXD BEKTBA v. BAEXSCH ST1FTUNG
DRESDEN" 1921)
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HISTORISCHE
VIERTELJAHRSCHRIFT
HERAUSGECiEBEX VOX
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"V Dr GERHARD SEELIGER
f" P ~, ' " ^ 0 O. PROFESSOR AN DKli L'MVKUSITAT LEIPZIG
XIX. JAHRGASG 1919
XEITE FOUiE DER
riETTSCHEN ZEITSCHRIFT FFR GESCIIK -HTSWlSSEXSrHAFT
DER GANZKN FOLOK SIEBKNTNDZW AXZiGS TKR JAHRGAXG
I. HKFT
Ai:SGKGKBKX AM Ih. JCLl 19W
YERLAG UXD DRUCK
BUCHDRUCKEREI DER WILHELM UXD BERTHA v. BAEXSCH STIFTUNG
DRESDEX 1919
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HISTORISCHE VIERTELJAHRSCHRIFT
Herausgegeben von Prof. Dr. Gerhard Seeliger in Leipzig.
Verlag and Druck: Buchdruckerei der Wilhelm uud Bertlui ▼. Baensch Stiftong, Dresden- A. 1.
Der Preis fur den Jahrgang yon 4 Heften im Urafange von ca. 48 Bogen
betray 30 Mark.
Die Abteilung ^Nach rich ten and Notizen" bringt Notizen ttber nene lite*
rarische Erscheinnngen sowie ttber alle wichtigeren Vorgange auf dem per-
sonlichen Gebiet des geschichtswissenschaftlichen Lebens.
Die Herausgabe and die Leitnng der Redaktionsgeschafte wird yon Herrn
Prof. Seeliger geftthrt.
Beitrage aller Art bitten wir an den Herausgeber (Leipzig- Golilis, Kirch-
weg 2) zn richten. Alle Beitrage werden mit 40 Mark fiir den Bogen honoriert.
Die Znsendnng yon Rezensionsexemplaren wird an die Schriftleitung
der Historischen Vierteljahrschrift (Leipzig, Universitat, Borneriannm I.)
erbeten. Im Interesse pilnktlicher and genaaer bibliographiscber Bericht-
erstattnng werden die Herren Autoren nnd Verleger ersucht, audi kleinere
Werke, Dissertation en, Programme, Separatabzuge von Zeitschriftenaufs&tzen
usw., die nicht auf ein besonderes Referat Anspruch machen, sogleich beim
Erscheinen der Verlagsbuchhandlung oder der Schriftleitung zugehen zu lassen.
INHALT DES 1. HEFTES
Aufs&Ue: ~ 8#iU
Forschungen zur Vorgeschichte des Bauerukrieges. Von Dr. Otto fichiff in
Frankfort a. M , 1
Das Reichskriegssteuergesetz vom Jahre 1422. Von Prof. Dr. Hermann Herre
in Httnchen 13
Der angebliche Ssterreichische General Von Meyer in der Schlacht bei Freiberg
1762. Von Univ.-Prof. Dr. Richard Schmitt in Berlin. . 63
Kleinc Mitteilungm;
Zn einer Stelle in den Gesta Friderici I iirtperatoris in Lombardia. Von Privat-
dozent Dr. Ludwig Steinberger in Mtinchen ^9
Auch quod mit dem Konjunktiv. Von Prof. Dr. Karl Schambach in Tauber-
bischofsheim 80
Kritikcn :
Harry Brefilau, Handbuch der Urkundenlehre fttr Deutschland und Italien.
Von Univ-Prof. Dr. W. Erben in Graz 84
Dr. F. Keotgen, Der deutsche Staat des Mittelalters. Von Dr. iur. Theodor
Korseit in Dresden * 86
Panl Simson, Geschichte der Stadt Danzig. Von Univ.-Prof, Dr. Daenell in
Mttnster i. W 99
Hans Vogts, Das Cdlner Wohnhans bis zum Anfang des 19. Jahrhnnderts.
Von Dr. Theodor Hampe, Direktor des Nationalmusenms in Nttrnberg . . 101
Alfred von Martin, Coiuccio Salatatis Traktat „Vom Tyrannen". Von Univ -
Prof. Dr. Panl Joachimsen in Mtinchen 106
Alfred von Martin, Coiuccio Salutati nnd das hnmani*tische Lebensideal. Von
demselben 106
Ernst Walser, Poggius Florentine. Leben und Werke. Von demselben . . 106
J. Strieder, Studien znr Geschichte kapitalistischer Organisationsformen: Kar-
telle, Monopole nnd Aktiengesellschaften im Mittelalter nnd zn Beginn der
Nenzeit Von Univ.-Prof. Dr. Fr. Rflrig in Leipzig 110
C. Zivier, Neuere Geschichte Polens. Von Univ.-Prof. Dr. R. F. Kaindl in Graz 128
Wilhelm Bauer, Verdffentlichungen der Kommission fttr neuere Geschichte
Osterreichs 11. Von Prof Dr P. Kalkoff in Breslau 126 ,
Felician Ge6, Schriften der Kgl. S&chsischen Kommission fttr Geschichte XXII.
Von demselben . .(. a^AoJ S.H. . . . 126 i
UNIVERSftJ[JS.IKW«llU.^.,u^
ltf "it* 1.)
IX HALT DES XIX. .IAHROANGS 1919
Aufs&tze.
Seite
<5rohne, Ernst, Uber Grundlagen und Aufbau der „Weltgeschicktlichen
Betrachtungen" Jacob Burckhardts 441
Bezoldj Friedrich v., Bin antisimonistisches Gelttbde K5nig Heinrichs I 169
Herzfeld, Gottfried, Das Strafverfahren Gregors VII. im Lichte der
Ideen Augustins und Gregors 1 30fr
Gerlach, Walther, Kritische Bemerkungen zu neuen DnterBtichungen
flber die Anfange der St&dte im Mittelalter 331
Herre, Hermann, Das Reichskriegssteuergesetz vom Jatare 1422 ... 13
Sehiff T Otto, Forschungen zur Vorgeschichte des Batiernkrieges . . 1. 189
Zwingmann, Heinrich, Johann de Witt und Ludwig XIV. 1663 . , . 220
Schmitt, Richard, Der angebliche Osterreichische General von Meyer in
der Schlacht bei Freiberg 1762 53
Laubert, Manfred, Die polnische Frage auf dem Posener Provinzial-
landtage von 1843 453
Bergs trafier, Ludwig, Kritische Studien zur Konfliktszeit 346
Klein* Mitteilungen.
Kaindl, ft. F., Zur alter en Geschichte der Deutschen in den Sudeten-
landern 377
Lehmann, Paul, Bttchersammlung und Bucherschenkungen Earls des
GroBen 237
Hofmeister, Adolf, Wipos Verse liber die Abstammung der Kaiserin
Gisela von Karl dem Grofien 386
Schambach, Karl, Auch quod mit dem Konjunktiv 80
Steinberger, Ludwig, Zu einer Stelle in den Gesta Friderici I. impera-
toris in Lombardia 79
Seeliger, G., Karl Lamprecht 133
Jacob, K. H., Nachruf fiir Moritz Hoenes 167
Levison, W., Nachruf fiir Oscar MaBlow 168
Eulenburg, Frz., Zur Erinnerung an Gustav Schmoller und Adolf Wagner 430
byGoC
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406079UNIVERSITy
IV Inhalt
Seite
Seeliger, G., Nachruf filr Albert Hauck 438
— , Rudolf Sohm 543
Nachruf fttr Julius von Pflugk-Harttung 56fc
Besprecbungen*
Achilles, Hans, Die Beziehungen der Stadt Braunschweig zuin Reich
im ausgehenden Mittelalter und zn Beginn der Neuzeit. (Gerlach.) 147
Akten und Urkunden, NiederlEndische , zur Geschichte der Hanse und
zur deutschen Seegeschichte, bearbeitet von R. H&pke. 1. Bd. 1531
bis 1557. (Daenell.) 286
Amira, K. v.9 Der Stab in der germanischen Rechtssymbolik. (Hof-
meister.) 893
Arnpeck, Veit, S&mtliche Chroniken. Hrsg. von Georg Leidinger.
(Joachimsen.) 259
Barth, P., Die Philosophic der Geschichte als Soziologie. 2. Aufl. (Bern*
heim.) 481
Bauer, W., Korrespondenzen Bsterreichiicher Herracher. 1.: Die Korre-
spondenz Ferdinands I. 1. Band: Familienkorrespondenz bis 1526.
(Kalkoff.) 125
Bibliothekskataloge, Mittelalterlichef Osterreichs. (Leidinger.) . . 613>
Blok, P. J.f Gesehiedenis van het Nederlandsche Volk. (Mentz.) . . 500
— , Geschichte der Niederlande. verdeutscht durch Pastor 0. G. Houtrouw.
Bd. 5. (Menta.) 500
Blttchers Briefe. Hrsg. v. W. v. Unger. (R. 8chmitt.) . 271
Brandenburg, E., Die Reichsgrttndung. (Hartung.) 273-
BreBlau, H., Handbuch der Urkundenlehre fftr Deutschland und Italien.
(Erben.) 84
Briefwechsel der Brtider Ambrosius und Thomas Blare 1509 — 1667.
(G.Wolf.) 289
Cl^ry, Adr. Rob, de, Les id£es politiques de Fr<5d6ric de Gentz. (M.
Schneider.) 419
Coin, Die Stadt, im ersten Jahrhundert unter preuBischer Herrschafr,
1815—1915. (Keufien.) 294
Concilium Tridentinum. Coll. et ill. Godefridus Bu9chbell. (Friedens-
burg.) 129
Doeberl, M., Entwicklungsgeschichte Bayerns. 1. Bd. 3. Aufl. (Joetze.) 254
— , Ein Jahrhundert bayerischen Verfassungslebens. 2. Aufl. (Joetze.) . 423
Evjen, John O., Scandinavian Immigrants in New York 1630 — 1674.
(Daenell.) 291
Far rand, M., The Framing of the Constitution of the United States.
(Daenell.) 293
Faust, A. B., Da9 Deutschtum in den Yereinigten Staaten. Bd. 1. u. 2.
(Daenell.) 26a
n- v ^k r^nonfr- Original from
Jigitizetf Dy ^UU^lL UNIVERSITY OF MICHIGAN
Inhalt V
Seite
Friedensburg, W., Geschichte der Universit&t Wittenberg. (KeuBen.) 148
Friederich,Rud., Die Befreiungskriege 1813— 1816. Bd.4. (R. Schmitt.) 410
Fueter, E,, Geschichte des europ&ischen Staatensystems von 1492—1559.
(W.Bauer.) 631
Gefi, Felix, Akten und Briefe zur Kirchenpolitik Herzog Georgs yon
Sachsen. 2. Bd. 1525—1527. (Kalkoff.) 125
Hagedorn, B., Die Entwicklung der wichtigsten Schiffstypen bis ins
19. Jahrhundert. (Daenell.) 398
Hamelmanns, Hermann, geschichtliehe Werke. Kritische Neuausgabe
Ton Klemens Ldffler. (Joachimson.) 291
Hasse, Gust, Theodar von Schtfn und die Steinsche Wirtschaftarefonn
(E. W. Meyer f.) 151
Hefele, K., Der heilige Bernhardin von Siena und die franziskanische
Wanderpredigt in Italien wfthrend des 15. Jahrhunderts. (G.Schreiber.) 146
Herlitz, Niels, Studie over Carl XII. Politik 1703—1704. (v. Danckel-
mann.) 292
Historicorum Roinanorum reliquiae, iteratis curis disposuit, recensuit,
praefatus est Hermannus Peter. Bd. 1. (0. Th. Schulss.) 146
Historiographie de Charles-Quint. (Hasenclever.) 539
Hohenzollern- Jahrbuch. Bd. XX. (Baake.) 415
Holzknecht, G., Ursprung und Herkunft der Reformideen Kaiser Jo-
sephs 1L auf kirchlichem Gebiete. (Rieker.) \ 131
Hoppe, W., Kloster Zinna. (Curschmann.) 426
Japikse, U., Johann de Witt, der Htiter des freien Meeres. Deutsch
von W. Heggen. (Zwingmann.) 405
Jordan, H. f, Die dffentliche Meinung in. Sachsen 1864—66. Hrsg. von
Joh. Hohlfeldt. (Wendorf.) 421
Jtirgens, Ad.f Zur Schleswig-Holsteinischen Handelsgeschichte des 16.
und 17. Jahrhunderts. (Daenell.) 408
Kaas, Ldw., Die geistliche Gerichtsbarkeit der kathol. Kirqhe in PreuBen
in Vergangenheit und Gegenwart mit besonderer Berfleksiehtigung
des Westens der Monarchic (Rieker.) 288
Keutgen, F., Der deutsche Staat des Mittelalters. (Korselt.) .... 86
Rorrespondenz, Die, Maximilians II. I. Bd. Familienkorrespondenz
vom 26. Juli 1564 bis 11. August 1566, bearbeitet von V. Bibl.
(SchellhaB.) 414
Kralik, R., und Schlitter, H., Wien, Geschichte der Kaiserstadt und
ihrer Kultur. (Kaindl) 146
Ktthn, G., Die Immunitftt der Abtei Grofl- St. Martin zu C81n. (Glitsch.) 552
Lehmann, P., Vom Mittelalter und von der lateinischen Philologie des
Mittelalters. (Schmeidler.) 551
Liebermann, F., Die Gesetze der Augelsachsen. Bd. 1 u. 2. (Mayer-
Homberg f.) 552
C* f\r\n 1 fc Original from
byV^UUglL UNIVERSITY OF MICHIGAN
YI Inhalt
Seite
LSsche, G.) Inneres Leben der ftsterreichischen Toleranzkirche. (Heussi.) 150
— , Zur Gegenre formation in Schlesien: Troppau, Jfcgerndorf, Leob-
schtttz. (Kalkoff.) 413
Hack; E.f Das Rottweiler Steuerbuch von 1441. (H. Herre.) 654
Maefier, W.f Die Bevolkerang des Excises Schleusingen, vornehmlich
im 17. Jahrhundert (G. H. MWler.) , 417
Mains in seinen Beziehungen zu den dentechen KQnigen und den Erz-
bischOfen der Stadt bis zum Untergang der Stadtfreiheit (1469).
(KeuBen.) 553
Marcks, E., Kaiser Wilhelm L 8. Aufl 153
Martin, A. v., Colnccio Salutatis Traktat „Vom Tyrannen". (Joachimsen.) 185
— , Colnccio Salntati und das humanistische Lebensideal. (Joacbimsen.) 105
Marwitz, Fr. A. Ldw. v. d., ein markischer Edelmann im Zeitalter der
, Befreiungskriege. Hrsg. von F. Meusel. Bd. 1 u. 2. • (Haake.) ... 266
Matrikel, Die, der Universit&t KiSnigsberg i. PrM 3. Bd. Register.
(KeuBen.) 290,
Mayer, E., Geschworenengericht nnd InquisitionsprozeB. (Mayer-Hom-
bergf.) 515
Mehlis, Gg., Lehrbuch der Geschicbtsphilosophie. (Barth.) 247
Meyer, E., Casars Monarchic und das Principat des Pompejus. (0. Th.
8ehulz.) 489
Monumenta Germaniae paedagogica. Bd. 47 u. 49: Dokumente zur
Geschichte der humanistischen Schulen im Gebiete der baierischen
Pfalz. Hrsg. von K. Reifiinger. (G. Wolf.) 285
Naumann, R., Das kurs&chsische Defensionswerk (1613—1709). (Hof-
mann.) 555
Repertorium Germanicum. Bd. 1. (Wenck.) 528
Riefl, L.f Historik. (Bernbeim.) 478
Ritter, M.} Die Entwicklung der Gescbichtswissenschaft an den ffthren-
den Werken betracbtet. (Brinkmann.) . v 484
Schmidt, O. E., Aus der Zeit der Freiheitskriege und des Wiener Kon-
gresses. (Philipp.) 152
Schnizer, 0., Gustav Rttmelins politische Ideen. (H. Richter.) .... 424
Schumpeter, J., Zur Soziologie der Imperialismen. (Koselleck.) . . . • 550
SchrStter, Fr. Frh. v., Mttnzgeschichte Preufiens im 18. Jahrhundert.
Bd.4. (Srbik.) 149
Sims on, P., Geschichte der Stadt Danzig. Bd. 1 u. 4, 1. (Daenell.) . . 99
Sohm, R., Das altkatholische Kirchenrecbt und das Dekret Gratians.
(Settling.) 505
Steinhausen, G., Geschichte der deutschen Kultur. 2. Aufl. (K. Hampe.) 497
Stern, A., Geschichte Europas von 1848—1871. Bd. 1. (Bergstr&Ber.) . 420
Stimming, M., Die Entstehung des weltlichen Territoriums des Erz-
bistums Mainz. (Glitscb.) 52T
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Inhalt VII
Seite
S trieder, J., Studien zur Geschichte kapitalistiseher Qrganisationsformen:
Kartelle, Monopole und Aktienpesellschaften im Mittelalter und zu
Beginn der Neuzeit. (R8rig.) 110
Stats, C.t Der Geist des Codex iuris canonic! (Sehling.) 602
Traktater, Danmark-Norges, 1523— 1750. Bd. 2. (Mentz.) 554
Uhlirz, M., SchloB Plankenwarth and seine Besitzer. (Steinacker.) . . 396
Urkundenbucb, Salzburger. Bd. 2. (Erben.) 284
Verein, 50 Jahre, fttr Landeskonde von NiederOsterreich. (Erben.) . . 425
Vigener, Fr., Die Mainzer Dompropstei im 14. Jahrhuudert. (Schreiber.) 266
Vogts, BL, Das K61ner Wohnhaus bis za Anfang des 19. Jahrhunderts.
(Th. Hampe.) . 101
VolpersT R., Fr. Schlegel als politischer Denker and deutfccher Patriot.
(Bergstr&Ber.) 162
Wahle, 0M Feldzugserinnernngen rBmischer Kameraden. (Kromayer.) . 650
Walser, E., Poggins Florentinns. (Joachimsen.) 106
Weiser, Gr. Fr., Shaftesbury and das deutsche Geistesleben. (Barth.) . 400
Wtfhlwill, A., Neaere Geschichte der Freienand Hansestadt Hamburg,
insbesondere Ton 1789 bis 1815. (Daeneil.) 402
Wolf, Qaellenkonde der deatschen Reformationsgeschichte. Bd. 1 a. 2.
(Kalkoff.) 261
Woltzendorf f £., Staatsrecht and Natarrecht in der Lehre vom Wider-
standsrecht des Volkes gegen rechtswidrige Austkbung der Staats-
gewalt (Voltelini.) 260
Zivier, C, Neaere Geschichte Polens. Bd. 1. (Kaindl.) 123
Nachrichten and Notlzen.
Wissenschaftliche Gesellschaften und (Publikations-) Insti-
tute 153, 296, 427, 657
Preisarbeiten 157, 297, 440, 567
Personalien 159, 297, 428, 667
Todesfalle: v. Ardenne 304. — Bauer 304: — Becker 163. — Binding
561. — Board 800. — Bflhmert 300. — Bonhoeffer 430. — Boos 163.
— Baile 165. — Crusias 308. — Cohn, Geo 300. — Cohn, Gust 430. —
Dttrrw&chter 164; — Francotte 302. — Friedel 301. — Friedrich 164. —
Graf v. Hertling 303. — Hildebrand SOL — flofmann 166. — Jander
166. — v. Janson 166. — Jirecek 300. — Jungnitz 166. — K&mmel 164.
— Kalbfufi 301. — Kiefer 302. — Klebs 301. — Kleinschmidt 430. —
KScher 164. — £8hnke 303. — Kohler 559. — Kopp 166. — Korzon
166. — Laband 301. — Landau 166. — Leonhard 303. — Liebe-
mann 303. — Lindner 561. — Ldning 560. — Mayer 165. — Mayr
165. — Meinardus 801. — Michaud 166. — Milchsack 662. — Morris
802. — Mttnzel 163. — Neumann 165. — Nippold 302. — Ohmann
301. — Philippi 301. — Plaumann 303. — Poppelreuter 304. —
t. Reber 430. — Rehm 164. — Richter 302. — Richter 303. — t. d. Ropp
r^rtrtrtlr- Original from
byV^UUglL UNIVERSITY OF MICHIGAN
Till Inhato
561. — Roaenfeld 163. — Sander 304, — v, Scala 562. — Schmoller
163. — Schottenrailller 430. — Simon 166+ — Smith 16&. — Stolzel
560, — Szabo 302. — Villari 166. — Voigt 303. — Volquard&en
163. — Wagner 165* — Waltz 300. — Warburg 302. — Weber 301.
— v. Weilen 302, — Wemelburger 300.
Anregueg des Herausgebers , . . + * 487
Bibliographic zur deutschen Geschichte, bearbeitet voa Theodor
Grtinbauer in Offenbach a. Main.
. (~*rw*wlh- Original from
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Forschungen
zur Vorgeschichte des Bauernkrieges.
Von
Otto Schiff.
I. BatiernbeweguBg und Ei<lgenossenschaft. II. Der angebliche Bauernauf-
stand von 1486. III. Die nnechte Reformation Kaiser Friedrichs III.
I. Bauernbewegung und Eidgenossenschaft.
Unter den Ereignissen, die den heutigen Schweizerstaat ge-
schaffen haben, hat vielleicht keines in Oberdeutschland so
tiefen Eindruck gemacht, wie der Preiheitskampf der Appen-
zeller. Nach dem Vorgange Wilhelm Zimmermanns hat nanient-
lich F •iedrich von Bezold diese Tatsache gewttrdigt; er hat
nachdrucklich hervorgehoben, daB die Appenzeller im Anfange
des fttnfzehnten Jahrhunderts Vorarlberg und Tirol ihrer Bauern-
republik anzugliedern suchten und daB sich auch die schwa-
bischen Bauerschaften ihrem verfiihrerischen EinfluB nicht ent-
ziehen konnten. Die spatere Forschung hat diese Zusammen-
hange jedoch nicht im einzelnen verfolgt. Karl Lamprecht wies
zwar im Anschlusse an Bezold auf die Appenzeller hin, fiigte
aber einschrankend hinzu, der Schweizer EinfluB sei „mehr
politisch als sozial" gewesen. Die beiden letzten Darsteller der
Bauernbewegung, Th. Sommerlad und K. Kaser, tun der Appen-
zeller liberhaupt nicht Erw&hnung; Kaser gedenkt — * wie viele
seiner Vorg&nger — wenigstens im allgemeinen des eidgenossi-
schen Vorbildes, scheint aber zu glauben, daB die deutsche Be-
wegung erst zwischen 1490 und 1520 von ihm tiefer beeinflufit
sei. Fur die Erkenntnis des Werdens der Bauernbewegung
handelt es sich indessen vor allem um die Sltere Zeit. Es gilt,
die Ffiden zu verfolgen, die sich seit dem Anfange des fttnf-
zehnten Jahrhunderts aus den Schweizer Bergen nach den be-
nachbarten oberdeutschen Landschaften hintiberspannen.
Hiitor. Vierteljahrschritt m*>. 1. 1
r^rtrtrtlr- Original from
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n
2 Otto Schiff
Der Freiheitskarapf der Appenzeller richtete sich gegeo ihren
geistlicben Flirsten, den Abt von St. Gallen1. Die ersten Re-
gungen des Widerstandes zeigen sich im Jahre 1367. Zebu
Jalire spater schlossen sich die Appenzeller — nach dem Muster
der benachbarten Stadt St, Gallen — dem schw&bischen St&dte-
bunde aiu Auf dies Biindnis gesttitzt, gaben sie sich nicht nur einen
Gemeinderat, von dreizehn Pflegern-, sondern sie versuchtenauchbei
der Bestellung der Amtlente mitzusprechen und mifiliebige Abgaben
zu sperren Zwar wurde dieser Streit nach zweij&hriger Dauer
durch einen Schiedsspruch* beigelegt, aber bereits im Jahre 1401
braeh der oflene Aufruhr wieder aus. Die Appenzeller steltten
datnals neben politischen auch soziale und wirtschaftliche For-
denmgen: Sie verlangten nicbt nur einen Anteil an der Er-
nennung der Amtleute, sondern auch Freiziigigkeit innerhalb des
Stiftsgebiets und Milderung der Lasten, namentlich in bestinim-
ten Fallen Befreiung von Todfall und EhrschatzV JaT einzelne
erkl&rtent ^.die Wasser wfiren gemein*41, ein Satz, dert wie der
Widerspruch gegen den Todfall, in der Revolution von 1525
wiederkehrt. Noch mehr gemahnt es an den grofien Baueru-
krieg, wenn ein maBvall gesinnter Zeitgenosse des Appenzeller-
krieges die Mifiwirt&chaft des Abtes geiBelt:
,TEr lieB ein araptltlt die pnren scbetzei).
Wollt inn nit darin ze hilfl kan | = kommenj,
Da von er groflen schaden most enpfau.
Die puren musten den diener lonen.
Er gab inn ze essen bonen.
1 I Umi den Aippensellerkrieg vgl* J. Dierauer, Ue&chh der Schweize-
rischen Kidgenossenschaft, 2. Aui Bd. 1, S. 439 8\ m. Bd. 2, S, 30 ff.: ferner
W. Ohrint, Appenzella Befreiuug. Tetl 1. 2, (Jahre&bericht. der Staats-Olier-
realschule in Laibach. 1908. 1909). Die wicbtigste Quelle iat das UTknnden-
burii der Abtei St. fialleti bearb, von W&rtmanti (sp&ter von Blltter und
Schiefl) Bd,.4 u, 5: wir fflhren es kurzweg als ^rk.-Buch" an. — Zur
Fr age. nach dem Einfluli des Appenzellerkriegea auf Oberdtutschl&nd vgl.
\Y. Zimmerraaim, Allgeineine (resch, dea gToBen Bauemkrieges Neue Ausg\
lt 75: F. v, Bezftld, Gescb, der deutschen Reformation 151; It. Lampreckt,
Uentsdie Uesch, Bd. 5T Halfte 1, S. 108—109; Th. Sommerlad, Art. ltBauerD-
krieg** im HandworterbueU der SUatswissenschaften (3. Aufl,) Bd. 2; V. v.
Kraus u. K, KaserT Dentache Gesch. im Ausgang des Mittelalters 2,616.
^ Urk. Buoh 4, Nr. 1777. . a Ebda. Nr, 1810 (1379 Nov. 16).
* Ebda. Nr. 2226. 2227.
5 Heimchronik des Appenzellcrkriegea. Hrag, von J. t. Arx (St. Gallen
182n). S. 12.
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Forschuugen zur Yorgeschichte des Bauernkrieges 3
Wenn die armen ltttt inn rufften an,
Das er inn hett benan [=benomnienJ
Den grofien schaden, der in ufflag,
Wie ring [=geringj er denn das wa? [—wog]1!*'
Durcb Vertrage und Schiedsspruche wiederholt unterbrochen,
zog sich der Freiheitskampf der Appenzeller bis 1429 bin.
Entscheidend far seinen Ausgang war der Burg- and Land-
rechtsvertrag, den Appenzell 1411 mit den sieben ostlichen Orten
der Eidgenossenschaft schlofl. Die Berggemeinde gewann zwar
nicht die Stellung eines gleichberechtigten Bundesgliedes, aber
doch machtige Preunde, deren Vermittlung wesentlich dazu bei-
trug, dafj den Appenzellern schlieBlich die politische Unabhan-
gigkeit und zugleich die Befugnis zur Ablosung zahlreicher
wirtschaftlicher Lasten zugestanden' wurde2.
Den Hohepunkt der Volksbewegung bilden die Jahre 1405
bis 1407. Damals begniigten sich die Appenzeller nicht damit,
fur die eigene Unabh&ngigkeit zu kampfen, sie trugen vielmehr
die Gedanken der Freiheit und des Aufruhrs weit hinaus unter
die Landbev5lkerung der benachbarten Gebiete, unter denen das
habsburgische an erster Stelle stand, „Es was in den selben tagen
ain louf in die puren komeir', sagt eine glaubwiirdige Chronik,
„daB si alle Appenzeller woltent sin;S4i; am liebsten hatten diese
„keinen Herrn im ganzen Schwabenlande bestehen lassen4!"
Der Chronist stand mit seiner Ansicht nicht allein. Die schwft-
bische Ritterschaft, die in dem Biindnis von St. Georgen Schild
vereinigt war, f&hlte sich derart bedroht, dati sie fur den Abt
Partei ergriff; sie klagte tiber die wilden Laufe, „durch die
geraeine ritterschaft, herren und stete, land und liit, cluster und
ander erber und unversprochen liit gedrungen werdent yon dem
iren wider Got und alle rechten5".
Am tiefsten erregten die Appenzeller das Landvolk durch
die Griindung des Bundes ob dem Bodensee. Sie bewogen eine
grofie Zahl von. Gemeinden in dem heut sanktgallischen Rhein-
tal und in Vorarlberg, ja selbst einige Tiroler Taler, mit ihnen
eine neue Eidgenossenschaft abzuschliefien. Auch im Thurgau
1 Ebda. 3
- Vgl. die Schied*sprttche von 1421 und 1429 in Urk.-Buch 5, Nr. 3017
u. 3507.
a Klingenberger Chronik, hrsg. von A. Henne (Gotha 1861) S. 163.
1 Ebda. 164. ft Urk.-Buch 4, Nr. 2404 (1407 Okt, 27.).
1*
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4 Otto Schiff
hatten sie zahlreichen ATnhang1. Freilich brach der Bund ob
dem See schon im Januar 1408 durch das Treffen bei Bregenz
zusammen. Aber die Wiihl- and Werbearbeit der Appenzeller
dauerte fort, Eines ihrer wirksamsten Mittel war es, auswftrtige
Bauern in ihr Landrecht, ihren Gemeindeverband, aufzunehmen.
Sie folgten auch hier dem Beispiel der stadtischen Politik, das
schon in den Anfttogen ihres Freiheitskampfes eine Rolle gespielt
hatte. In einer Denkschrift von 1419* beschwerte sich die
Abtei St. Gallen, die Gemeinde von Appenzell nehme t&glich
Gotteshauslente aufierhalb ihrer Landesmarken zu „Landleuten"
an and ermutige sie, dem Gotteshaase sein Recht vorzuenthalten.
Diese ausw&rtigen Gemeindeglieder wollen ihre Giiter nicht als
Lehen des Stiftes anerkennen, sie verweigern „zins, stiireri,
vogtrecht, zehenden, dienst, tagwan, erschatz, vassnachthuner,
vail, gelass", sie sind den Gerichten und Geboten des Gottes-
hauses nicht .gehorsam und machen durch ihr Beispiel auch an-
dere Bauern unbotm&fiig. Gleich dem Abte klagten der Bischof
von Konstanz und die Bitter von St. Georgen Schild fiber Ent-
fremdung ihrer Eigen- und Vogtleute8. Diese Zust&nde hatte
der Chronist im Auge, wenn er schrieb: In jenen Tagen wollten
die Bauern allesamt Appenzeller sein.
Der Einflufi der Appenzeller reichte bis zum Bodensee*, also
bis in die Nachbarschaft der Gebiete, von denen die Erhebung
des Jabres 1525 ausgegangen ist Auf ihren Streifziigen aber
drangen sie. 1406 bis ins Allgau vor5; auch diese Landschaft
1 Klingenberger Chronik 158—159. Dazu die urkundlichen Zeugnisse bei
K. Wegelin, Neue Beitr&ge znr Geschichte des sog. Appenzellerkrieges (St»
fallen 1844); als AnMnger der Appenzeller werden beispielsweise im Jahre
1407 genannt: Die Leute von Kefiwil, Romanshorn, Altnau, Goldach, Rohr-
schach, Ttlbach, Untereggen (Wegelin 97 u. 106).
* Urk.-Buch 5, S. 218ff. Uber die Abfassungszeit der Denkschrift vgl.
Sehiefi, Der AbschluB des Appenzellerkrieges (Appenzellische Jahrbucher 35.
1907. S. 15 Anm. 2 u. S. 16 A. 1).
3 Urk.-Buch 6, Nr. 3507 (1429 Juli 26).
4 Siehe die Ortsnamen in Anm. 1.
5 F. L. Baumann, Gesch. des Allgius 2, 36 setzt nach dem Vorgange von
Zellweger, Gesch. des appenzellischen Volkes (1,377-378) den EinfaU der
Appenzeller in das Jahr 1407. Die besten Quellen (bei Wegelin 63 nebst Anm. 1)
sprechen jedoch fOr das Frtthjahr 1406; ihnen folgt auch Obrist 2, 39. Demnach
ging der EinfaU der Appenzeller den Ailg&uer Unruhen voran. Diese waren also
nicht nnr durch die Nachrichten von der GrQndung des Bundes ob dem See, son-
dern durch unmittelbare Einwirkung der Appenzeller Streifscharenhervorgerufen.
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Forschangen zur Vorgeschichte des Baaernkrieges 5
hat in der Greschichte der Bauernbewegung eine bedeatsame
Rolle gespielt.
Das Beispiel der Appenzeller fand zuerst ira oberen Allgau,
bei den Bauern des Bischofs von Augsburg und einiger welt-
licher Herren, Nacbahmung. Die Bauern suchten sicb herge-
brachten Lasten zu entziehen, schlossen eigenmachtig eine Einung
and seh&digten ihre Herren durcb Mord, Raub und Brand. Am
28. September 1406 verurteilte ein Schiedsspruch des schwabischen
Stadtebuudes die Empdrer, ihre Einung aufzolosen und alle her-
kdmmlichen Leistungen zu entrichten1. Ein Teil der Bauern be-
eilte sich . jedoch gar nicht, den Schiedsspruch anzuerkennen; noch
im Januar 1407 hatten ihn manche Untertanen der Herren von
Heimenhofen nicht beschworen8. Im folgenden Jahre waren es
die Untertanen der Abtei Ottobenren, die ihrer Herrschaft den
Gehorsam versagten. Der Zwist wurde am 1. August 1408 bei-
gelegt". Die Bauern wurden verurteilt, die hergebrachten Zinsen,
Giilten und Falle zu entrichten; wer sich iiberiastet glaubte,
sollte die Entscheidung des Stiftsvogts, des Bischofs yon Augs-
burg, anrufen. Am hartnackigsten aber war der Streit, der in
der Abtei Kempten zwischen Herrschaft und Bauern entbrannte*.
Unter dem Fflrstabt Priedrich von Laubenberg, der 1405 zur
Regierung kam, leitete das Stift eine unheilvolle Politik ein;
planm&fiig versuchte man, die freien Zinsleute auf die Stufe der
Leibeigenen herabzudriicken und den gleichen Lasten zu unter-
werfen wie diese. Die Zinsleute wehrten sich nicht nur durch
Schutzvertrage mit benachbarten Herren, sondern auch durch Ver-
weigerung der geforderten Abgaben. Der Streit zog sich mit
Unterbrechungen mehr als ein Jahrhundert hin und gipfelte in
den Aufstanden von 1491 und 1525.
In die Zeit des Freiheitskampfes der Appenzeller fallt auch
ein Angriff der Schwarzwaldbauern auf die Abtei St. Blasien.
Die Landleute von Hauenstein, die zu einer Einung verbunden
waren, lebten schon seit der zweiten Halfte des vierzehnten Jahr-
1 Mosumenta Boica Vol. 84, Pars 1, Nr. 86.
* Regeeta give rernm Boicarnm antograpba. Opus cnra C. H. de Lang
iaeeptam, nnnc aatem cnra M. de Freyberg continuatum 11, 899; J. B. Haggen-
mttller, Gescb. der Stadt and Grafscbaft Kempten (Kempten 1840) 1,226.
' Monnmenta Boica Vol. 34, Pars 1, Nr. 94.
* Haggenmaller 1, 264 ff. naeh archivalischen Quellen. Das frubeste Zengnis
for den Streit stammt ans dem Jahr 1415; die Verweigerung der Abgaben
wird 1422 bezengt. Vgl. auch Baamann 2,625ff.
C^f\r%ct\i* Original from
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. \ ...
'*■!■''.
6 Otto Schiff
hunderts haufig im Streit mit ihrem Herrn, dem Abt. Jetzt ge-
niigte ein kleiner Anlafi, um sie zu offener Gewalt zu treiben.
Eine Witwe in Niederweil suchte widerrechtlich Leib und Gut
dem Stift zu entfremden; es scheint, daB sie das Stiftsgebiet ver-
lassen wollte, nm sich einer aus dem Todfall herruhrenden Ver-
bindlichkeit gegen die Herrschaft zn entziehen. Als der herr-
schaftliche Amtmann sie desbalb verbaften wollte, erboben sich
die Hauensteiner, befreiten das Weib, nahmen den Amtmann and
dessen Knechte gef&ngen, iiberfielen das Kloster und raubten
Klostergut Zur Rechtfertigung ihres Vorgehens gaben sie an,
dafi es zn den Vorrechten ihrer Einung gehSre, jeden an zuf alien,
der eine Person aus der Einung fortzufuhren versucbe. Am 15. Ja-
nuar 1412 ergtng ein vorlftufiger Urteilssprucli uber den Handel;
erst am 5. Mai fftllte Herzog Friedrich von Osterreich die end-
gnltige Entscheidung, die den Bauern eine Geldbufie und Schaden-
ersatz auferlegte1. Obwohl kein bestimmtes Zeugnis vorliegt,
darf man doch annehmen, dafi auch die Hauensteiner den
Schweizern nacheiferten.
Das Emporkommen der Eidgenossenschaft bet aber nicht
nur in den glorreichen Tagen des Appenzellerkrieges auf das
oberdeutsche Landvolk eingewirkt. Ihr Einflufi war nach-
haltig und tief; noch im Jabre 1460 hat er einen Bauern-
auf stand entfesselt*. Der Eroberungszug, den die Eidgenossen
damals in den Thurgau, den Besitz Herzog Sigmunds von
Osterreich, unternahmen, rief im benachbarten Hegau Unruhen
hervor. Die Hegauer Ritterschaft stand *uf der Seite des
Herzogs; die Aufrtthrer batten, wie die Edelleute am 15. Oktober
sorgenvoll erkl&rten, „mercklichen beystant, hilff und rat von den
1 Zeitschrift fur die Geschicbte des Oberrheins 6, 467—470 (Urteils-
sprtkche vom 15. Jan. a. 5. Mai 1412). Aufierdem Generallandesarchiv zu Earls-
mhe Kopialbach 1188, fol. 130 v — 131 v (Urknnde der Anna Maigerin von
Niederweil, Witwe Heinrich Schnitzingers nnd vorher Konrad Kamerers, vom
7. Aug. 1412). Veraeichnis der Literatur ttber Hanenstein bei A. Xrieger, Topo- (
graphisches Worterbuch des Grofiherzogtams Baden. 2. Aufl. (Heidelberg
1904.) Bd. 1.
* Vgl. Tb. v. Kern, Der Banernaofstand im Hegau (Zeitschrift der Ge-
sellschaft fur Beforderung der Geschichts-, Altertums- und Volkskunde von
Freiburg 1, 106 ft). Das bier veroffentlichte Bchreiben des Hegauer Adels
vom 16. Okt 1460 (wieder abgedruckt im Furstenbeigischen Urkundenbucb 8,
Nr. 464) ist neben einer kurzen Nacbricht der Klingenberger Cbronik (8. 868)
die einzige Quelle fur den Auf stand. Zu den Ausstellern gehort Graf Hein-
rich von Lupfen-Stuhlingen.
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Forschungen zur Yorgeschichte dcs Bauernkrieges 7
von Schafhawsen und ander aydtgenossen knechten und werden
vast durch sie gesterckt, das zu glawben ist, es geschehe mit
willen ander eytgenossen". Schaffhausen war ihr Hauptquartier;
von dort warben sie urn den Beistand der Hegauer Dorfer. Ihr
Fahnlein zeigte neben dem Pflug das bedeutsame Bild des Bund-
schuhs. Sie wollten das Besthaupt abschaffen und Willkiirlich-
keiten weder in der Bemessung der Frondienste noch im Straf-
verfahren dulden. Ihr Beginnen mufite scheitern, denn die Eid-
genossen, denen nur die Sicherung des eigenen Gewinnes am
Herzen lag, iieBen sie im Stiche und schlossen bereits am 7. De-
zember mit Sigmund einen Vergleich. Aber wenn der Hegauer
Bundschuh auch im Keime erstickt wurde, so ist er doch ein be-
ach tenswertes Ereignis: Schon schwehlte das Feuer nOrdlich des
Rheins, in nachster Nahe der Gebiete, in denen 1525 der grofie
Brand ausbrach. Unter den betroffenen Adelsgeschlechtern war
auch das flaus Lupfen-Stiihlingen, dasselbe, dessen Untertanen
spater den Bauernkrieg erotf'net haben.
Wenige Jahre nach den Hegauer Unruhen griffen die Eid-
genossen iiber ihre natiirlichen Grenzen, den Jura und den Rhein,
hinaus. Urn den befreundeten Stadten Miilhausen und Schaff-
hausen gegen den benachbarten Adel beizustehen, erschienen sie
1468 im oberen Elsafi und im siidlichen Schwarzwald. Auch
diese Unternehmungen blieben sicherlich nicht ohne Wirkung auf
das Landvolk der betroffenen Gebiete. Zwar ist die Nachricht
von einem Bundschuh im Oberelsafi aus inneren Griinden un-
wahrscheinlich1, aber aus dem Schwarzwald besitzen wir ein zu-
verl&ssiges Zeugnis dafiir, dafi die Schweizer kraftig daran ar-
beiteten, die Schwarzwaldleute in der Umgegend von Waldshut
1 Die Angaben fiber den oberelsfcssischen Bundschuh bei Janssen lOesch.
des deutschen Volkes 19. u. 20. Aufl. besorgt durch L. v. Pastor 2, 482), W. Vogt
(Vorgesch. des Banernkrieges 89 — 90) und Kraus-K&ser (Deutsche Gesch. im
Ausgang des Mittelalters 2, 516) beruhen mittelbar auf dem vereinzelten Zeug-
nis einer Basler Quelle (Easier Chroniken. Bd. 5. Leipzig 1895. 8. 440). Der
reiche Aktenstoff bezeugt nur, dafi Anselm von Masmttnster und Richard von
Z&singen, die in der Basler Quelle als die Haupter des Bundschuhs erscheinen,
zu den Adligen gehttrten, die feindlicher Handlungen gegen die Mtklhftuser
und gegen deren Bundesgenossen, die Solothnrner, beschnldigt wurden (Mofi-
mann, Cartulaire de Mulhouse. T. 3. Strasbourg 1886. Nr. 1246. 1258. 1390).
Wenn wirklich oberelsassische Bauern fur den Adel und gegen die Eidgenossen
Partei ergriffen haben, so kttnnen sie jedenfalls nicht revolution&re Bestrebungen
verfolgt haben; sonst ware ihre Parteistellung widersinnig.
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1
8 OtU Schiff
fur die Eidgenossenschaft zu gewinnen. Der osterreichische Hof-
meister Jakob Trapp schrieb am 31. Juli dem Rate von Frei-
burg: „Und on zwifel sflllen ir sin, wo ich mit den, so by mir
sind, nit hie wer, so wer der gantz wald on alien zwifel Switz . .
Wann in geheim wisset, das s5lh grofi suchung an die luet und
stett ist, sich zu den Aidgenossen ze tun, und wellen sy lassen
ein ort der Aidgenossen sin1."
Das Haus Osterreich hat damals seinen Besitzstand im Schwarz-
walde behauptet, aber immerhin verpflichtete der Friedensschlufi
die Gemeinde der Waldleute wie die Btirgerschaft von Waldshut
zu dem Schwur, den Eidgenossen zu gehorchen, falls Osterreich
die ausbedungene Kriegsentsch&digung nicht rechteeitig bezatale®.
Obwohl die Vorbedingung des Herrschaftswechsels nicht eintrat,
mochte der Vertrag doch die Hoffnung auf kttnftigen Anschlufi
an die Eidgenossenschaft in den Schwarzwaldleuten erregen-
Den Klettgauer Bauern verhalf ihre eigene Landesherrschaft,
das grftf liche Haus Sulz, zu engerer Yerbindung mit einem Gliede
der Eidgenossenschaft. 1478 und 1488 schlossen die Grafen Burg-
rechtsvertrage mit Zurich. Der erste Vertrag gait nur fQr zehn
Jahre; durch den zweiten wurden Graf Alwig und seine Nach-
folger fiir ewige Zeiten mit Land und Leuten Burger der m&ch*
tigen Stadt8. Sie versprachen ihr Dienst und Be^stand in Ndten
und Geschiften; dafur wollte Zurich sie in ihrem Besitz schirmen.
Nicht nur der Graf, auch alle erwachsenen Einwohner des Klett-
gaus muBten das Burgrecht beschwOren. Eine Art Schirmherr-
scbaft, die leicht zur Landeshoheit h&tte ftthren kSnnen, war da-
mit begrundet. Sie hat den Klettgauern im Jahre 1525 Ver-
anlassung gegeben, die folgenschwere Einmischung Zttrichs an-
zurufen4.
1 H. 8ehreiber, Urkundenbuch der Stadt Freiburg im Breisgau. Bd. 2.
(Freiburg 1829.) 8.611. l
2 Amtiiche Sammlung der ftlteren eidgenfosischen Abschiede 2} Beilage
Nr. 44 (1468 Aug. 27).
• Burgrechtsvertrtge vom 25. Juni 1478 u. 11. Okt. 1488 iin Staatsarcbiv
Ziirich, Stadt und Land 3181 u. 3184 (Orig.-Perg.). Ausftthrliche Ausziige
verdanke ich der Giite der Archivverwaltung. Eine Jnhaltsangabe des jttn-
geren Vertrages bei S. Hirzel, Zfirieherische Jahrbttcher Bd. 4 (Zurich 1816),
S. 26 bis 29. Vgl. auch F. Hegi, Die#ge&chteten Rate des Erzherzogs Sigmund
von Osterreich (Innsbruck 1910), S. 177 Anm. 1.
4 Vgl. F. L. Baumann, Die Eidgenossen und der deutsche Bauernkrieg
(Sitzmigsberichte der Mtinchner Akademie, Philos.-philol. u. hist. Klasse, Jahrg.
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Forschungeu zur Vorgeschichte des Bauernkrieges 9
Die Eidgenossen waren durchaus nicht gewdbnt, die Land-
schaften, die sie gewannen, als gleichberechtigte Glieder in ihren
Bund aufzunehmen. Dennoch nfthrten ihre Siege iiber Osterreich,
Burgund and das Reich in der oberdeutschen Bauernschaft kiihne
Hoffoungen. So erkl&rt es sich, dafl die b&uerlichen Ver-
schwdrungen regelmftBig mit der Eidgenossenschaft in Verbindung
treten wollen: Das wiederholt sich 1493 im Elsafi, 1502 im Bis-
tum Speyer, 1514 im Breisgau1. Immer machtiger wurde in der
Seele des oberdeutschen Landvolks der Gedanke, sich zu erheben
wie die Schweizer.
Unsere Darstellung sollte den Einflufi der Eidgenossenschaft
auf das oberdeutsche Landvolk genauer verfolgen, als es bisher
geschehen ist; zugleich aber sollte sie die Frage kl&ren helfen,
in welchem MaBe ein anderes grofles Vorbild — das Hussiten-
tum — auf die Bauernbewegung gewirkt hat. Der Geschichts-
forscher ist freilich nicht in der gliicklichen Lage des Natur-
forschers, der den Einflufi zweier Faktoren versuchsmafiig be-
stiramen kann, indem er den einen kunstlich ausschliefit. Aber
auch jener kann ein zuverl&ssiges Ergebnis gewinnen, wenn er
seine Beobachtung auf einen Zeitpunkt riehtet, in dem der jiingere
Faktor noch nicht zu wirken begonnen hat. So erschien es uns
notwendig, bis zum Vorabend der Hussitenkriege zuriickzugehen
und greifbar zu zeigen, wie hoch die Bauernbewegung in der
Nachbarschaft der Eidgenossenlande schon vor dem Eindringen
des „b5hmischen Griftes" entwickelt war.
IL Der angebliche Bauernaufstand von 1486.
Unter den Vorspielen des Bauernkrieges wird auch ein Auf-
stand genannt, den nach einer anonymen Chronik ein revolutio-
nftrer Augsburger Prediger im Jahre 1486 entziindet hat. Die
1890 a. 1899), ferner meine Abhandlung: Thomas Mttfczer and die Bauern-
bewegung am Oberrhein (H. Z. 110, S. 67ff.).
1 J. G&iy, Die Reichsstadt Schlettstadt und ihr Anteil an den soaalpolit.
und religiifcen Bewegungen der Jahre 1490—1536 (Freiburg 1900) S. 10; R.
flerold, Der Bundschuh im Bistum Speyer. Diss. (Greifswald 1889.) S. 30 bis
31; H. Schreiber, Der Bundschuh zu Lehen (Freiburg 1824) S. 64. 77. 83. —
Auch der «oberrheinische Revolution&rtt gab den Els&ssern den Rat, sich auf
die Seite der Schweizer zu schlagen; vgl. H. Haupt, Ein oberrhein. Revolu-
tion^ aus dem Zeitalter Kaiser Maximilians 1. (Westdeutsche Zeitschr. fHr
Gesch. u.J£unst. ErgEnzungsheft 8, S. 91 Anm. 3). DaB auch die historischen
Vollulieder den EinfluB der Schweizer bezeugen, ist allbekannt.
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X
10 Otto Schiff
Chronik, die in Augsburg geschrieben ist, gibt folgenden Be-
richt1:
„Und in disem 1486 jar, znr Zeit Urbani dess Pabstss, da
ist auch ain bayeriseher aufruor gewesen. Die pauren stienden
auf, und wolten den gaistlichen nit mer dan den zechenden
geben, und jeder seinem herren nit mer dan zwainzig pfening
und ain hennen, und woltten nur vier gericbt des jarss haben,
Und wolt ain ieder fleckh von den iren 13 maner haben, die solt
man wellen und darzue nemen und aller gebot und urtbelss er-
warten. Die dreyzechen wollten sie ihren herren schickhen,
dass sie darunder.ainen aman oder richter erwellet, der boi den
zwelffen s&ss. Dass hat ain maister zu Augspurg geprediget und
auf die bann [= BahnJ gebracht, der hiess Maister Matheiss
Korsang. Da khamen die landtherren zu dem Herzog von
Schwaben und wurden ainss, dass ain ieder seine arme leith solt
beschickhen und mit der gelertten hilff sie auss heilliger sehrifft,
des Papstes und Kaiserss decreten und ordnung irer gerechtig-
khait berichten ; welcher nit gehorsam sein wollt, so sollten sie mit
hilff der andern gezwungen werden mit dem schwerdt Nun satzten
sich dess Herrn von Klingen underthonen wider iren herren,
Haintz von Stain war ir haubtman und ir fuerer. In dem kham
Herzog von Schwaben, mit im vill herren, und khamen mit den
pauren zu schlagen, und ward des Herzogen sohn erselilagen und
mit im vill herren. Doch lag der adel und die ordenlich obrig-
khait ob und fingen der pauren haubtman; der sagt inen alien der
pauren gehaimnussen und anschleg, die sie hetten".
Johannes Janssen war der erste, der diese Erzfthlung ver-
wertet hat2; W. Vogt ist ihm gefolgt, hat aber betont, dafi manches
in dem Bericht ratselhaft sei. Insbesondere hat Vogt bemerkt,
dafi sp&tere Augsburger Geschichtsschreiber den gleichen Vor-
gang in eine viel frfthere Zeit, in die Jahre des Investiturstreits,
verlegen. Aber Vogt gibt dem anonymen Zeugnis den Vorzug, und
auch der neueste Geschichtsschreiber der Bauernbewegung, KKaser,
setzt Matth&us Korsang ins funfzehnte Jahrhundert, in die g&rende
Zeit, in der geistliche Wiibler die Massen entflammten8.
1 Taschenbuch far die vaterl&nd, (leach. Ursg. von J. v. Bormayr. X. F.
Jahrg. 6 (Mttnchen 1834), S. 147 — 148.
* Janssen, Gesch. des deutschen Volkes. 19. u. k20. Anl, besorgt von L.
v. Pastor. 2,487.
8 Vogt, Vorgesch. des Banernkrieges 109 ff; V. v. Krans u. K. Kaser,
Deutsche Gesch. iui Ausgang des Hittelalters 2,51ft. Der erste Augsburger
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Forschungen znr Vorgesehichte des Bauernkrieges H
Wie die Zeit des Ereignisses verschieden angegeben wird, so
ist auch der Schauplatz unsicher. Mit Recht hat Riezler1 be-
zweifelt, da6 der Aufruhr auf bayerischem Boden spielte; deon
die OrtsDamen, die der Bericht neont, weisen auf Schwaben, ins-
besondere auf den Thurgau. Im Thurgau saBen die Herren von
Klingen; in ihrer Herrschaft lag die Rheinstadt Stein, nach der
Heinz, der Bauernhauptmann, benannt wird-. Statt „bayerischer"
Aufruhr ist nach Riezlers einleuchtender Vermutung „baurischer"
Aufruhr zu lesen.
Aber die Ratsel, die der Chronist uns aufgibt, sind damit
nicht gelost. Schon da6 die Augsburger Predigt in der Feme,
im Thurgau, einen so kraftigen Widerhall fand, ist merkwiirdig
genug. Noch verd&chtiger ist die Angabe, dafi Matthaus Korsang
im funfzehnten Jahrhundert gelebt habe. In alteren Augsburger
Quellen ist sein Name nicht zu finden. Uberdies gab es im funf-
zehnten Jahrhundert weder einen Papst Urban noch Herzoge von
Schwaben, und der letzte Herr von Klingen ruhte im Jahre 1486
seit etwa vierzig Jahren in der Graft seiner Vater s.
Unsere Chronik, die bis 1518 reicht, also in der vorliegenden
Gestalt nicht vor diesem Jahre abgeschlossen worden sein kann,
ist nicht die alteste Quelle, die von Matthftus Korsang und Heinz
von Stein zu erzahlen weiB. Ihr Bericht fiber den Bauernaufruhr
stammt sachlich und zum guten Teile wortlich aus der Chronik
des Thomas Lirer von Rankweil, die bereits in den ersten Tagen
des Jahres 1486 erschienen ist4. Nur in einem Punkte weicht
die Vorlage von der Ableitung ab: Nach Lirer spielt der Auf-
stand nicht im ausgehenden Mittelalter, sondern ein halbes Jahr-
tausend frtiher, im Jahre 922 ! Zwar erhebt die gedruckte Chronik
den Anspruch, auf eine Handschrift zuriickzugehen, die im Jahre
1133 an St. Oswalds Tag geschrieben worden sei; zwar will sie
Gesckichtsschreiber, der das Ereignis in die Zeit des Investitnrstreits setzt,
ist Gasser (bei Mencken, Scriptores rerum Germanicarnm 1,1405—1406). Anf
seinem 1572 abgeschlossenen Werke fuflen die von Vogt genannten sp&teren
Berichte. ! Riezler, Gesch. Baierns 8, 802.
* Vgl. Pupikofer, Geschichte der Freiherren von Klingen (Thurgauische
Beitrftge znr vaterland. Gesch. 10, Iff.). s Ebda. 101.
4 Ulm, bei Oonr. Dinckmnt , 1486 Jan. 12 (= flain, Repertorium biblio-
graphicnm 10117) fol.el — e2. Eine Ansgabe rait Erlftnternngen verOffent-
lichte J. R. Wegelin nnter dem Titel: Th. Lirers von Ranckweil Alte Schwa-
bisctie Geschichten. Lindau 1761. Zur Kritik Lirers vgl. J. Zflsmair in den
Schriften des Vereins fur Gesch. des Bodensees Heft 16, S. 13ff.
.. {~*rw"*nlf* Original from
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12 Otto Schiff: Forschungen zur Vorgeschichte des Bauernkrieges
iiberiiefern, was „Thoman Lirer gesessen zao Ranckweil das do
gehort zuo dem schloB und herrschafft Felltkirch", ein Knecht
des Herrn von Werdenberg, mit eigenen Augen gesehen und von
wahrbaftigen Leuten erfahren hat — aber sie ist nichts desto
weniger eine der fcrgsten Liigenchroniken des fiinfzehnten Jahr-
hunderts. Zur Wiirdigung der Angaben Lirers genugen wenige
Hinweise: Auch im Jahre 922 regierte kein Papst Urban; die
Herzoge Hug und Bundus, die er nennt, wird man in der Ge-
schichte Schwabens vergeblicb suchen. Von Herzog Bundus er-
zfthlt Lirer die merkwiirdigsten Gteschichten: Der Herzog ist
eigentlich ein untergeschobenes J&gerkind. Aber das Merk-
wttrdigste in seiner Erzahlung sind die Thurgauer Bauern, die
den Aramann aus den dreizehn gew&hlten Vertretern der Gemeinde.
hervorgehen lassen wollen. Sie zeigen im Jahre 922 ein so fort-
geschrittenes Verst&ndnis fttr den Segen der Selbstverwaltung,
dafi man nicht zweifeln kann9 wo sie in die Schule gegangen
sind: Bei den Eidgenossen des sp&ten Mittelalters1.
Schon der Vorarlberger Historiker Zosmair* hat bemerkt, dafi
Lirer bei der Schilderung des Thurgauer Bauernaufruhrs an die
Zeiten des Appenzellerkrieges gedacht habe. In der Tat gftrte
es damals im Thurgau und nicht minder in Vorarlberg, wo die
Lirersche Chronik entstanden ist. Aus Erinnerungen an den
Appenzellerkrieg und an die oberdeutschen Bauernunruhen des
fiinfzelinten Jahrhunderts formte der erfinderische Chronist seine
Erz&hlung von einem Bauernaufstande, den er fur das Werk
eines revolutionftren Predigers ausgab. Da er diesen aus Augs-
burg stammen laBt, haben Augsburger Chronisten seine Erzfthlung
aufgenommen. Dabei wurde die Geschichte bald in das Jahr 1486
veriegt, in dem Lirers Werk erschienen ist, bald in die Zeit
Urbans II. und des Investiturstreits. Sie ist ein Mftrchen, aber
doch ein Nachklang der grolien geschichtlichen Wirkung, welche
die Eidgenossen auf die oberdeutschen Bauern des sp&ten Mittel-
alters geubt haben.
1 Der Bauernaufstand von 922 oder, wie spatere Geschichtswerke angeben,
vod 992 hat sich in der Literatnr nicht so lange behauptet, wie der von 1486.
Immerhin erscheint er noch bei W. Zimmermann, Allgemeine Geschichte des
grofien BauerLkrieges. Neue Ausg. 1, 67—68. _
* A. a. O. S. 16.
(Stndie III erscheint im n&chsten Heft.)
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13
Das Reichskriegssteuergesetz vom Jahre 1422.
Vou *
Hermann Herre.
Der im Sommer des Jahres 1422 wegen der drohenden Hussiten-
gefahr in Niimberg gehaltene Reichstag gab dem Reich auBer
der ersten umfassenden und grundlegenden und darum auch in
sp&teren Zeiten1 von verschiedenen Standen zur Begrttndung ihrer
Reicbsunmittelbarkeit verwerteten Matrikel das erste zur Durch-
fuhrung in alien Teilen des Reichs bestimmte Kriegssteuergesetz.
So glauben wenigstens neuere Forscher annehmen zu mussen, und
zwar vorwiegend auf Grand des im 8. Bande der Deutschen
Reichstagsakten zusammengestellten Aktenmaterials, voran der
Herausgeber des Bandes, Dietrich Kerler2, dann Georg Schuster8,
Richard Schroder4, Fritz Dietz5, Theodor Lindner6, Eugen Niib-
ling7, Johannes Sieber8 und neuerdings Albert Werminghoff9.
1 Vgl. darflber B. 87—89 der in Anm. 8 genannten Abhandlung Siebers.
* Deutsche Reichstagsakten 8, 106-108.
3 Der Konflikt zwigchen Sigmuud und den Kurftlrsten und die Haltung
der Stadte dazu (1424-1426). Jenaer Dissertation, Berlin 1885.
4 Lehrbuch der deutschen Recltfsgeschichte. Leipzig 1889.
5 Die politische Stellung der deutschen Stldte von 1421—1431 mit be-
sonderer Beriicksichtigung ihrer Beteiligung an den Reformbestrebungen
dieser Zeit. Dissertation, Giefien 1889.
* Deutsche Geschichte unter den Habsburgern und Luxemburgern (1273
bis 1437), Band 2, Stuttgart 1893.
7 Die Judengemeinden des Mittelaiters, insbesondere die Judeugemeinde
der Reichsstadt Uim. Ulm 1896. Das Buch ist ziemlich flilchtig ausgearbeitet
und infolgedessen mit vielen M&ngeln behaftet. Es d^rf nur mit Yorsicht
benutzt warden.
8 Zur Geschichte des Reichsmatrikelwesens im ausgehenden Mittelalter,
1422—1521 (Leipziger historische Abhandlungen, Heft 24). Leipzig 1910.
0 Die deutschen Reichskriegssteuergesetz© von 1422 bis 1427 und die deutsche
Kirche Ein Beitrag zur Qeschichte des vorreformatorischen deutschen Staats-
kircbenrechts. Weimar 191ft. Die Seiten 21-131 dieser Schrift sind Neu-
druck einer unter dem gleichen Titel in der Zeitschrift der Savigny-Stiftuns
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14 Hermann Herre
Auf das ehemalige Vorhandensein des Steuergesetzes schloB
Kerler teils aus einer Mitteilung zweier am Reichstag teilnehmen-
den StraBburger Gesandten, des Handwerksmeisters Hans Sturm
von yturmeck und des Altammanmeisters Klaus Gerbott, an ihren
Meister und Hat vom 12. August 1422 \ der zufolge Konig und
Fursten damals die Auf lage einer „schatzung durch alle Diitsche
lant" vorhatten, teils aus einer in Eberhard Windeckes Denk-
wurdigkeiten zur Geschichte des Zeitalters Kaiser Sigmunds* ent-
haltenen und auch ander warts aiiberlieferten, aber nirgends n&her
datierten Liste von Grafen, Herren und Abten, die laut Uber-
schrift nden hundersten pfennig" zur Ablosung des ihnen in der
Matrikel auferlegten Kriegsdienstes bezahien wollten, teils endlich
aus koniglichen, vom 7. und 9. September datierten Vollmachten4
fiir Markgraf Bernhard von Baden und Graf Ludwig von Ottingen
zur Einziehung dieses hundertsten Pfennigs von alien in die Ma-
trikel uicht eingetragenen Reichsstanden. Er nahm „schatzungtt
unbedenklich in der Bedeutung von „Steuertt, setzte die Ent-
stehung der Liste ebenso unbedenklich in den August 1422 und
sah, unbekummert urn den Mangel jeder Begi tin dung dieser Zeit-
bestimmung und die darin liegende Unsicherheit seiner Annahme,
in den beiden Vollmachten Folgen des Steuergesetzes. Seiner
Schilderung der Reichstagsverhandlungen zufolge hatten Konig
und Fursten in einer am 9. August gehaltenen Sitzung einen
„schriftlichen Antrag" auf Erhebung einer Geldsteuer im Reich
gestellt, hatten aber infolge des trotz Freigabe der Wahl zwischen
Kriegsdienst und Steuer sofort einsetzenden heftigen Widerstandes
der stadtischen Gesandten6 ihre Wiinsche in der geplanten Form
fiir Rechtsgeschichte, Bd. 36 ( Kanonistische Abteilung V, Weimar 1916), er-
schienenen Abhandlung. Zn ihr sind jetzt hinzugekommen eine Einleitung
S. 1-21), sechs Anb&nge (S. 132—271) und ein Nachtrag (S. 271—273).
Unter den Anh&ngen ist der wichtigste und wertvollste der fttnfte, der eine
Ubersicht ttber die Steuerleistungen der dentschen Erzbischofe usw. auf Grund
des Reichskriegssteuergesetzes vom Jahre 1427 bietet. Der dem Nttrnberger
Reichstag vom Jahre 1422 geltende Teil der Schrift (S. 24—52) ist bedauer-
lichervreise miBlungen. Er bernht auf falschen Vorauasetzungen und lafit
auch ausreichende Durcharbeitung des Quellenmaterials vermissen.
1 RTA. 8 nr. 13B.
8 Ausgabe von Altmann (Berlin 1893), S. 164—165.
9 Vgl. die Quellenbeschreibung von RTA. 8 nr. 147.
* RTA. 8 nrr. 152 und 153.
* Diese Auffa*sung wird auch von Wendt, Der Deutsche Reichstag unter
Konig Siguraml (Gierkes Untersucbungen zur dentschen Staats- und Rechts-
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Dag Reichskriegssteuergesetz vom Jahre 1422 15
einer allgemeinen Besteoerung nicht durchzusetzen vermocht, sich
vielmehr mit der Besteuerung der in der Matrikel ttbergangenen,
vom Kriegsdienst also freibleibenden geistlichen und weltlicben
Herren and der Jaden begnflgen milssen, und zwar hfttten sie
jenen ein Prozent des Einkommens, diesen 33 Prozent des Ver-
mogens abgefordert Demgem&fi sei auch das Gesetz zweiteilig
gewesen. Der eine Teil habe Bestimmungen liber die Erhebung
des hundertsten Pfennigs einerseits von alien die Abl&sung des
Kriegsdiensts vorziehenden St&nden, anderseits von den in der
Matrikel nicht genannten, weil entweder unbekannten oder nber-
sebenen geistlichen and weltlicben Herren and deren Untergebenen
en thai ten, der andere Bestimmungen fiber Entrichtung des dritten
Pfennigs durch die Jaden and fiber Einteilang des Reichs in
Jadensteuerbezirke and deren Uberweisang an verschiedeneFfirsten,
Grafen and Herren, anter andern an den Markgrafen von Baden,
den Pfalzgrafen von Nenmarkt, Graf Hans von Lupfen und den
Reichsvikar zu Verona und Vicenza Brunoro della Scala.
Schuster1 ist dieser Auffassung im allgemeinen beigetreten,
raumt aber im Gegensatz zu Eerier2 und in offenkundiger An-
lehnung an Bezolds3 ttbrigens ganz unhaltbare Darstellung der
gesehichte, Heft 30, Breslau 1889) S. 89, vertreten. Ihm zufolge war die „all-
gemeine Schatzung" als „Geldsteuer nach Art des sp&teren gemeinen Pfennigs11
gedaeht
1 8. 10.
* In einer Abhandlung „Zur Gesehichte der Bestenerong der Jaden durch
Kaiser Sigmund nnd E5nig Albrecbt II." (2eitschrift fttr die Gesehichte der
Jaden in Deatschland, Bd. 3), die in demselben Jahre wie die Dietzsche
Dissertation erschien, l&Bt aach Eerier (S. 107) zaerst den „Vorscblag, eine
allgemeine Oeldstener einzuftthren," gemacht and erst dann die „Bestiminnngen
tlber die tor den einzelnen StKnden zu steUenden Kontingente" beschlossen
werden.
8 Bezold, Konig Sigmund and die Beichskriege gegen die Hussiten bis
znm Aasgang des dritten Kreuzzugs Abt. 1 (Mttnchen 1872) S. 90—91, nimmt
an, dafi die Fttrsten vorschlagen, den hundertsten Pfennig za erheben and
davon ein Soldheer aofzostellen, die Stidte aber diesen Vorschlag als gegen
ibre Unabh&ngigkeit gerichtet zurilckwiesen, und dafi erst dann „statt dieser
einheitlichen llafiregel eine ganz zersplitterte und mangelhafte Organisation,
ein Anschlag nach dem Gleichsten und Besten" beschlossen wurde. Etwas
Aholiches batten ttbrigens auch schon J&ger, Gesehichte der Stadt Heilbronn
and ihres ehemaligen Gebietes Bd. 1 (Heilbronn 1828) S. 188—189, Asch-
bach, Gesehichte Eaiser Sigmunds Bd. 3 (Hamburg 1841) S. 153—154, und
Droysen, Gesehichte der Preufiischen Politik Bd. 1 (2. Aufl., Leipzig 1868)
S. 313—314, ge&ufiert. Der Vater dieser, wie wir sehen werden, mit der
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16 Hermann Herre
Vorg&nge dem Steuergesetz die Priorit&t sowohl vor der Matrikel
zum t&glichen Krieg wie vor einer zweiten, ebenfalls vom Reichs-
tag bescblossenen, zur Befreiung des Karlsteins ehu Er laflt
K8nig und Ftirsten wdie Erhebung einer allgemeinen Reichssteuer,
des hundertsten Pfennigs," beantragen und meint, dafi man erst,
nachdem man diesen Plan „info]ge energischer Opposition seitens
der St&dte" hatte aufgeben mussen, „nach langen Verhandlungen l
zum ErlaB eines Reichsgesetzes fiber die Stellung von Kontin-
genten und die Zahlung von Geldsteuern" gekommen sel Von
welcher Art aber diese Geldsteuern waren, teilt er nicht mit.
Noch weiter ist Schroder2 gegangen. Er behauptet, gestiitzt auf
Eberhard Windeckes Erz&hlungen* und in seltsamer Dnkenntnis der
von Kerler verfiffentlichten Akten, nichts mehr und nichts weniger,
als dafi der Reichstag beschlossen habe, „von einem Aufgebote
zur Reichsheerfahrt in dem bisherigen Sinne Abstand zu nehmen"
und daf&r „eine direkte Vermogenssteuer (den hundertsten Pfennig)"
auszuschreiben , „die zur Aufstellung eines Soldnerheeres ver-
wendet werden sollte". „Fftr diejenigen Reichsst&nde, die den
gemeinen Pfennig ablehnten (namentlich die Stadte)*, sei „zum
ersten Male eine gesetzliche Heermatrikel als Grundlage ftir die
Bestimmung ihres Kontingents" aufgestellt worden.
Demgegeniiber lenkt Dietz4 wieder in Schusters Bahnen zu-
ruck. Auch ihm steht die Prioritat des Steuerprojekts vor den
beiden Matrikeln fest. Beide sind ihm ein „vollstandig unzu-
urkundlichen Uberlieferung unvefeinbaren Auffassung ist Eberhard Windecke,
der in seinen Denkwiirdigkeiten zur Geschichte des Zeitalters Kaiser Sig-
raunds (Ausgabe Altmanns S. 151 — 152) berichtet: „und wart do," d. L in
Niirnberg, „ubertragent das man solte ziehen uf die Hue sen. darumb die
herren eins wurdent, daz man solte den hundertsten pfennig nemen und dovon
versolden. das wolten die stet nicht. wan wer* das fur sich gangen, so
weren die herren innen worden der stet macht. das besonnent die stet gar
wol und wolten daz nicht thfin. also wart ein ufslag gemacht etlicher herren
und iglicher stat, [wie mechtig sie an die Hussen ziehen] solten." Die ein-
tfeklammerten Worte erg&nze ich aus der Oberschrift zu cap. 177 (Altmann
S. 158— 159); denn die von Altmann gew&hlte ErgSnzung „was sie geben" istzu
unkritisch. Auf das Irrige der Behauptung Windeckes von der Priorit&t der
Steuer vor dem Anschlag hat schon Werminghoff S. 35 bingewiesen; aber er
irrt, wie oben gezeigt werden wird, nun seinerseits, wenn er behauptet, Con-
tingents- und Steuergesetz seien neben einander her gegangen".
1 Die Begriindung dieser Behauptung fehlt. Aus den Akten ergibt sich
das gerade Gegenteil, wie oben nachgewiesen werden wird.
2 S. 501. a Cap. 170 (Altmann S. 151—153). « S. 20—24.
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Das Reichskriegssteuergesetz vom Jabre 1422 17
reichender Ersatz fur den gescheiterten Steuerplan", mit dem
seiner Ansicht nach „die gleichmafiige Heranziehnng aller Reichs-
burger znr Deckung der Kosten der Aufstellung ernes tuchtig
geschulten, fur die ganze Zeit der Kriegsdauer stehenden Soldner-
heeres onter einheitlicher Fuhrungu beabsichtigt war. Erst nach
Ablehnnng durch die Stadte sei das Projekt auf die Fursten,
Herren, Grafen, Ritter and Enechte beschrankt worden, wahr-
scheinlich jedocb so, dafi ihnen die Wahl zwischen Kriegsdienst
and Geldsteuer gelassen wurde.
Ahnlich aufiert sich Lindner1. Er versucht Kerlers, Schusters
and Dietz' Ansichten mit ei nan der zu verbinden, neigt aber, da
er sich Ton Bezolds EinfiuB nicht freizumachen vermag, mehr
den beiden letztgenannten zu. Er spricht ebenfalls von dem
„anfanglichen Plan, eine allgemeine Auflage durch ganz Deutsch-
land zu erheben", und von der Gegnerschaft der Stadte und
kennzeichnet das Ergebnis der Beratungen des Reichstags als
ein „zusamroengesetztesu : „in der Hauptsache" sei „eine doppelte
Kriegsrustnng beschlossen worden .. ein Heer zum taglichen Krieg
und ein zweites zum Entsatz des Karlsteins. Daneben habe man
jedoch den St&nden „die MOglichkeit gelassen", „statt der Truppen
Geld zu zahlen , und zwar den hundertsten Pfennig, d. h. ein
Prozent des Vermftgens3", und zu dieser Zahlung hatten auch alle
diejenigen Reichsglieder herangezogen werden sollen, die nicht
im allgemeinen Anschlag standen. Endlich seien auch noch die
Juden mit der auflerordentlich schweren Abgabe des dritten
Pfennigs, also von 33 Prozent ihres Vermogens, belastet worden.
Anders Ntibling8. Er lafit „Reich und Fursten" am 9. August
„den Antrag auf Erhebung einer Geldsteuer" stellen, ihn dann
aber, „soweit er eine Verpflichtung aller Reichsstande bezweckte",
wieder zuruckziehen, weil „die Stadte und die Juden" sich gegen
die Besteuerung straubten. Als Ersatz dienten die oben er-
wahnten, von Kerler zusammengestellten „Kriegs- und Geld-
steuern'4, bei deren Auf lage „die erste Reichsmatrikel" als „Grund-
lage oder Kataster" verwendet wurde. Den Reichsstanden blieb
die Wahl „zwischen der Stellung eines Truppenkontingents oder
einer Geldleistung".
*» S. 333 and 334.
* Das ist natttrlich ein Irrtam. Die Steuer wurde vorzugsweise vom
Einkommen erhoben. Vgl. weiter nnten.
3 S. 464— 466.
ffiator. VJerteljthrschrift. 1919. l.
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18 Hermann Herre
Sieber1 bekennt sich dagegen im allgemeinen wieder zu den
Ergebnissen der Dietzscben Untersuchung. Er erweitert sie
lediglich mit der nicht bewiesenen Behauptung'2, daB „Spuren"
des Versuchs, zu einer „allgemeinen Reichsumlage" zu gelangen,
noch in der Matrikel zum t&glichen Krieg wahrzunehmen seien.
Diesen „Spuren" ist dann VVerminghoff8 nachgegangen. Er
fafit die oben erwaknte Liste der zur Entrichtung des hundertsten
Pfennigs bereiten Reichsstande nicht als selbstandiges Aktenstuck
auf, sondern nur als „zweiten Teil", als „Anhangu der Matrikel
zum tfiglichen Krieg4. Hatte Kerler beide noch scharf ausein-
ander gehalten, indem er die Liste fur einen Bestandteil des
Steuergesetzes erkl&rte, so verbindet Werminghoff sie nunmehr
zu einem einheitlichen Akt und betitelt ihn „Verzeicbnis der-
jenigen Reichsglieder, die zu einem Teil fttr ein bis zur Vernichtung
der Ketzer kftmpfendes Heer bestimmte Kontingente von Glefen
und verschiedentlich auch Schutzen aufbringen und unterhalten,
die zum andein Teil fttr Werbung und Ausrustung von Soldnern
die Abgabe des hundertsten pfennigs auf sich nehmen sollten*.
Er hatte nun folgerichtig auch auf die Annahme eines der Matrikel
nebengeordneten Steuergesetzes verzichten inussen, weicht dem
aber aus, indem er nur die schon erw&hnten beiden Vollmachten
fur den Markgrafen von Baden und den Graf en von Ottingen
und eine dritte dem Markgrafen zur Einziehung der Judensteuer
erteilte* als auf dem Gesetz aufgebaut oder richtiger aus Teilen
desselben zusammengesetzt erklart. An der Hand dieser drei
Aktenstttcke glaubt er feststellen zu kOnnen, daB das Gesetz
„allem Anschein nach, wenn es ttberhaupt systematisch gegliedert
gewesen sei, aus mehreren Abschnitten", genauer gesagt aus fttnf
Teilen bestanden habe. Der erste Teil „mochtew, meint er, einen
Hinweis „auf die Leistungen" enthalten haben, „die in der Ma-
trikel als solche der darin genannten Reichsglieder, reichsunmittel-
1 S. 28 und 99.
' Sieber beruft sich auf Dietz S. 22; doch ist weder dort uoch anderswo
eine fchnliche Behauptung zu finden.
3 S. 25—28.
4 Auch diese Ansicht scheint unter Bezolds Einflufi entstanden zu sein,
der 1, 93 die in der Liste genannten Grafen. Herren und"Abte als „zweite
Gruppe" der angeschlagenen St&nde bezeichnet, die im AnschluB an den efsten
Vorschlag der FQrsten (vgl. S. 15, Anm. 3) darauf beharrt habe? den hundert-
sten Pfennig zu zahlen.
6 RTA. 8 nr. 154.
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Das Reickskriegsstenergesetz ?om Jahre 1422 19
barer und reichsmittelbarer, namhaft gemacht waren". Im zweiten
sei „wahrscheinlichu angeordnet worden, daB die in der Matrikel
nicht aufgefiihrten Grafen, Herren, Bitter, Knechte, Abte, Ab-
tissinnen, PrOpste, Pralaten, Dechanten, Kapitel und die iibrige
Geistlichkeit den hundertsten Pfennig vom Einkommen, ihre Unter-
gebenen die gleiche Abgabe vom Vermogen entrichten sollten.
Der dritte habe „vermutlich" den „n&heren Bestiramungen iiber
die Steuerzahlung" gegolten, ferner denjenigen „tiber die Aus-
dehnung der Steuerpflicht auf Burger und Bauern, iiber Strafen
wider Ungehorsame und iiber die Unterstutzung der Steuer-
sammler durch alle Reichsbewohner". Im vierten sei die Ab-
losung des Kriegsdienstes durch Entrichtung des hundertsten
Pfennigs auch den in die Matrikel aufgcnommenen Reichsst&nden
gestattet worden, und den Inhalt des fiinften hatten „Vorschriften
uber eihe allgemeine Judensteuer im Betrag des dritten Pfennigs,
d. h. uber eine VermOgenssteuer von 33 Prozent", gebildet.
So Kerier, Schuster, Schroder, Dietz, Lindner, Niibling, Sieber
und Werminghoff.
Von einer Auseinandersetzung mit Schroder sehe ich hier ab.
Seine Ansicht ist l&ngst uberholt und kann ohne weiteres als ab-
getan gelten, trotzdem sie noch in der letzten, fiinften, Auflage1
wiederholt wird. Was die anderen Autoren anbetrifft, so wird
man beim Lberschlagen ihrer Ausfiihrungen leicht finden, dafi sie
zwar an Kerlers Hypothese eifrig weiterzuspinnen versucht, da-
bei aber gerade den springenden Punkt, die Beantwortung einer
der Hauptfragen, von der Wert und Unwert der ganzen Hypo-
these abhangen, beiseite gelassen haben: sie haben auch nicht
den geringsten Versuch gemacht, jene von Kerier auf gut Glftck
in den August 1422 gesetzte Liste in einwandfreier Weise als
Bestandteil der Akten des Niirnberger Reichstags durch den
Nachweis festzulegen, dafi die in ihr aufgezahlten Grafen, Herren
und Abte damals auch tatsftchiich in Niirnberg waren und an
den Reichatagsverhandlungen teilnahmen oder wenigstens Ver-
treter dort hatten. Und auch sonst lassen ihre Ausfiihrungen
gewissenhafte Nachpriifung der Akten vermissen, wie sie einer
Hjrpothese von der Tragweite der Kerlerschen gegeniiber doch
eigentlich selbstverstandlich sein sollte. Mit uubeweisbaren Be-
hauptungen und haltlosen Vermutungen, wie sie von ihnen in
1 Leipzig 1907, S. 530.
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20 Hermann Herre
reicher Fiille vorgetragen werden, l&flt sich die Forschung nicht
ernsthaft fdrdern.
Bei unbefangener, ohne R&cksicht aaf die Kerlersche Hypo-
these geflihrter Untersuchnng der Akten ist der wahre Sach-
verhalt wenigstens ifc den fur die Beantwortung der Frage nach
dem ehemaligen Sein oder Nichtsein des Steuergesetzes entschei-
denden Punkten gar nicht so schwer zu ermitteln. Die folgenden
Darlegungen werden das zeigen.
Die Verhandlungen des Reichstags fiber Maflnahmen zur Be-
k&mpfung der Hussiten begannen unmittelbar nach der am Nach-
mittage des 26, Juli1 erfolgten Ankunft Konig Sigmunds in
Niirnberg. Zun&chst besprach sich der KSnig nur mit den Fiirsten,
Herren und Rittern*. Die Einzelheiten sind nicht ttberliefert.
Das nach mehrt&giger Beratung etwa um die Wende des Juli
zum August8 erzielte Ergebnis gipfelte im Beschluii, so schnell
wie moglich einen Vorstofi, einen „ Snellen zug", nach Bohmen
zur Verst&rkung und Verproviantierung der Besatzung des Karl-
steins zu unternehmen und dem spater einen groB angelegten
Feldzug, den t&glichen Krieg, den „gemeynen zog"4, gegen die
hussitischen Heere folgen zu lassen.
1 VgL RTA. 8 nrr. 127; 129; 185 art. 6; auch 128; ferner Bezold 1, 86 bis
88. Die erste Besprectiung des Konigs mit den Kurfttrsten und anderen
Fttrsten, Herren und Rittern fand latit Bericbt des Romturs von Branden-
burg Ludwig von Landsee an den Hochmeister vom 81. Juli schon am 27.
statt (vgl. RTA. 8 nr. 129). Der Komtur erwftbnt als Gegenatand der Be-
sprechung aUerdings nur die ibm begreiflicberweise besonders am Herzen
liegenden Note seines Ordens, aber man darf wohl anoehmen, dafi auch
die alles beherrschende Hussitenfrage und andere Angelegenheiten erortert
wurden.
* Vgl. RTA. 8 nr. 131. — Die in den tibrigen Anmerkungen dieser Ab-
handlung zitierten Nummern und Seiten beziehen sicht soweit nichts anderes
bemerkt ist, auf RTA. 8.
3 Der Komtur von Brandenburg versichert noch am 81. Juli in dem eben
erw&hnten Bericht, dafi der KSnig bis dabin „aile tage mit den*fursten* liber
die Angelegenheiten des deutschen Ordens verhandelt habe und „noch in keiner
andern sache so ernst und so bekummertu gewesen sei. Aber schon zwei
Tage sp&ter, am 2. August (nr. 131), kdnnen die Strafiburger Oesandten aus-
ftthrlicbe Mitteilungen fiber Entscheidungen und Anfragen des KOnigs und
der Kurfttrsten wegen des Feldzuges machen. Also wird der oben genannte
Termin zutreffen.
4 Dieser Bezeichnung bedient sich der Konig in einem Schreiben an
Frankfurt vom 28. April 1423 (nr. 234). Sie gilt wohl dem ftr den Sommer
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Das Reichskriegsstenergesetz vom Jahre 1422 21
Die am Reichstag teilnehmenden Vertreter der St&dte Strafl-
burg, Basel, Worms, Ntirnberg, Frankfurt, Breisach, Freiburg,
Rothenburg, Heilbronn, Hall/ Schweinfurt, Windsheim, Weifien-
burg, Wimpfen und Weinsberg und die der Reichsstftdte im Elsafi
wurden entweder am oder kurz vor dem 2. August1 durch, konig-
liche und kurfurstliche Rate von diesem BeschluB verst&ndigt2.
Gleichzeitig wurden sie zur Mithilfe aufgefordert. Sie sagteu
zwar namens ihrer St&dte einmfitig zu, wollten sich aber nur am
tftglichen Kriege, nicht auch am Zuge zum Karlstein beteiligen;
und auf das weitere Ersuchen der Rate8 um Mitteilung von Art
und Zahl der Truppen, die sie zu stellen gedachten, also um
Aus&bung des herkOmmlichen Selbstanschlags4, wie der KOnig
ifcui auch schon von den KurfUrsten und andern anwesenden
Reichsst&nden verlangt hatte, ferner um Meinungsaufierung ftber
die Art und Weise der Durchflihrung des Feldzugs erwiderten
sie nach kurzer Besprechung dem Konig mttndlich5: in den Aus-
schreiben vom 8. Marz, in denen er den Reichstag nach Regens-
burg fftr den 31. Mai berufen habe°, sei den Stadten die Teil-
nahme an Vorberatungen nahegelegt worden, zu denen sie in der
Zwischenzeit, also zwischen dem 8. Marz und dem 31. Mai, von
den Kurfursten aufgefordert "werden wttrden; diese Aufforderung
sei nicht erfolgt; infolgedessen seien sie im Unklaren fiber die
auf dem Reichstag zu erwartenden Antrage zur Bekampfung der
bohmischen Ketzer geblieben und hatten daher auch ihre Ge-
sandten nicht mit entsprechenden Weisungen versehen konnen;
darum moge er ihnen (den Gesandten) gestatten, ibre heimischen
Olirigkeiten ftber seine Wiinsche zu unterrichten. Zum Feldzug
selbst bemerkten sie7: fur ein groBeres Unternehmen sei es ihres
Erachtens wegen der Nahe des Winters schon zu spat; auch sei
1423 geplanten Feldzuge, fttr den aber der Anschlag des Vorjahres in Kraft
blieb. Sieber S. 26 hat das ttbersehen,
1 Dafi der 2. August der ftnBerste Zeitpunkt fttr die oben geschilderten
Vorgftnge ist, folgt ohne weiteres aus dem in S. 20 Anm. 3 angeftthrten Be-
richt der Strafibnrger Gesandten.
* Vgl. nr. 142 art. 1 und dazu nr. 181.
8 Vgl. nr. 131 nnd nr. 142 art. 2. Dietz S. 17—18 I&Bt dieses Ersnchen
ftlschlich dnrch den Kttnig nnd erst nach der MeinungsfiuBernng der St&dte
fiber die Art und Weise der Durchftthrung des Feldzugs gestellt werden.
4 Vgl. Sieber S. 32 nnd 34.
5 Vgl. nr. 131 nnd nr. 142 art. 2.
a Vgl. nr. 108. » Vgl. nr. 131 nnd nr. 142 art 3.
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22 Hermann Herre
es wiinschenswert1, dati vorher der Krieg des Kurfttrsten Fried-
rich von Brandenburg mit Herzog Ludwig dem Bartigen von
Ingolst&dt und der der Stadt Speyer mit ihrem Bischof Raban bei-
gelegt und tiberhaupt ein allgemeiner Landfriede geschaffen werde;
nur unter dieser Voraussetzung konnten die Stadte Truppen ohne
Einschrankung und ohne Gefahr stellen.
Der Kbnig aah von einer Erwiderung auf diese Erklarungen
ab, liefl sie sich aber schriftlich geben, urn sie den Fiirsten vor-
zulegen2.
Nun folgten bis zum 8. August8 Beratungen uber die Art und
Weise der Durchfiihrung des Feldzugsplanes, an denen vorzugs-
weise der Konig, die Kurfursten und die iibrigen Fiirsten be-
teiligt waren4. Ihr Verlauf lafit sich mangels fiirstlicher Be-
richte nicht iibersehen. Ihr Ergebnis waren zunftchst zwei An-
schlage zur Truppenstellung durch die Reichsstande, einer far
den Entsatz des Karlsteins5, der andere fiir den t&glichen Krieg
auf die Dauer eines Jahres(i, jener fiir die dem Kriegsschauplatz
zunachst gesessenen St&nde, dieser fiir das ganze Reich bestimmt,
also ein teilweises und ein allgemeines Aufgebot Nur in das
letztere wurden ihrer oben erwahnten Erklarung gem&fi auch die
Stadte7 einbezogen, zum Teil mit sehr erheblichen Kontingenten8.
1 Dietz S. 17 bebauptet, daB die Beileguug der oben genannten Febden
und der Landfriede zur Bedingung fttr die Teilnahme der Stadte am Kreuz-
zug gemacht worden sei. Das ist ein Irrtum. In der offiziellen Erkl&rnng
der Stfidte (nr. 142) heiBt es nur, daB die Erledignng jener Angelegenheiten
„vor alien dingen gut und not wer".
* Vgl. nr. 131.
3 Zu diesem Datum fiihren die Hericbte der StraBburger Gesandten vora
9. und 12. August (nrr. 132 und 136), die den 9. August als den Tag bezeichnen,
an dem das Ergebnis der Beratungen den stidtischen Gesandten mitgeteilt wurde.
4 Siebers Behauptung (S. 33), die Stfidte batten sich an den der Abfassung
der Anscbl&ge vorhergehenden Beratungen beteiligt, entbehrt der Be^rtlndung.
b Vgl. nr. 148, auch den SchluB von nr. 160.
* Vgl. nr. 145. Die von Kerler gew&hlte Datierumj dieses Anschlags
„1422 vor Aug. 80* wird ebenso wie die des anderen „ad 1422 Aug." in n1422
zwischen August 3 und 8U zu andern sein oder vielleicht noch genauer in
„1422 zwischen August 6 und 8U, da der Cttlner Kurfurst erst am 5. August
nach Nttrnberg kam (vgl. nr. 132).
7 Nur Regensburg macht eine Ausnahme; es wird in beiden Anschl&gen
genannt. Wegen Nttrnberg vergleicbe man nr. 191.
8 DaB die Hohe der st&dtischen Kontingente nicht nach Maftgabe der
H8he der Stadtsteuern T sondern willkttrlich festgesetzt wurde, hat Sieber
S. 97 nat hgewiesen.
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Das Reichskriegssteuergesets vom Jalire 1422 23
Die Frage nach der Urheberschaft an beiden Anschlagen lftfit
sich nicht bis in alle Einzelheiten befriedigend beantworten. Der
Anteil des Konigs und der Kurftirsten unterliegt natiirlich keinem
Zweifel; er ist in den Akten ausreichend und unanfechtbar be-
legt. Aber fiber den anderer Reichsstande gehen die Angaben
der Quellen auseinander. Der Konig selbst nennt sowohl in den
am 30. August und 1. September ausgefertigten Mahnungen an
die Reichsstande zum Kriegsdienst1 wie in dem ebenfalls vom
1. September datierten Waffenstillstandsgebot fur eine Anzahl
bayerischer und frankischer Fiirsten, Herren und Stadte* als be-
teiligt ^fursten, graven, edle, undertanen und getrewe", in der
Urkunde fiber die Bestallung des Kurfursten Friedrich von
Brandenburg zum obersten Hauptmann der Reichstruppen vom
5. September8 aber neben „fursten, grefen, edlen und getrewen" auch
noch „banerherren, edele und getrewe unserr cron zu Behem".
Dagegen spricht er zwei Tage spater, am 7. September, in der
Vollmacht fur Markgraf Bernhard von Baden und Kaspar von
Klingenberg zur Einziehung des hundertsten Pfennigs4 nur noch
von „fursten, edeln und getrewen", ahnlich den Kurftirsten, die
am 31. August und 1. September in ihren Mahnungen an die
Reichsstftnde zum Kriegsdienst5 nur „fursten und getrilwe" er-
wahnt hatten; und auch diese drei Kategorien verschwinden bald
darauf in den am 17. und 19. November ausgehenden erneuten
Mahnungen an verschiedene Stadte zum Kriegsdienst0 und lassen
nur „des rijchs kurfursten" zuriick. Ja in einem am 19. No-
vember an Basel gerichteten Brief7 erklart der Konig geradezu,
dafi ndes heiligen richs kurfursten den anslag geordenet haben
und durch uns allein nit gangen ist". Erst viel spater, in einem
vom 28. April 1423 datierten Schreiben an Frankfurt8, tauchen
auch die „anderen fursten" wieder auf. Gegentiber diesen Zeug-
nissen hat es wenig zu besagen, wenn am 9. September in der
koniglichen Vollmacht fur Graf Ludwig von Ottingen zur Ein-
ziehung des hundertsten Pfennigs9 nicht nur „fursten, geistliche
und werntliche, prelaten graven freye herren ritter knechte",
sondern auch „des rijchs stete" genannt werdeD. Denn die
Nennung der tetzteren, von deren Beteiligung an der Aufstellung
des Anschlags nach dem oben Gesagten natiirlich keine Rede
1 Nr. 160. * Nr. 170. 3 Nr. 162. 4 Nr. 152. * Nr. 151.
• Nr. 214. ' Nr. 21B. * Nr. 234. • Nr. 153.
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24 Hermann Herre
sein kann, keunzeichnet den ganzen Passus sofort als fonnel-
haft1.
.Auf Grand der angeftihrten Belege wird man die Beteiligung
der Fftrsten als sehr wahrscheinlich , die anderer Reichsstandc
aber als zweifelhaft, wenn nicht als ausgeschlossen bezeichnen
konnen.
Dieses Ergebnis wird gestutzt und erweitert durch eine
AuBerung des Konigs in Drkunden vom 19. September nnd
3. Oktober, in denen er Ntirnberg und Augsburg mit Riicksicht
auf die von ihnen entrichteten Abfindungssummen von der Stellung
der in den Anschlagen festgesetzten Eontingente entbindet*. Er
erklart dort, dafi er „mit alien kurfursten, andern fursten, geist-
lichen und werntlichen, und nemlich mit rat des hochwirdigen
hern Branda cardinal genant Placentinus zu den sachen", das ist
zum Kriege gegen die Hussiten, ngeschickt und ouch greven frijen
herren rittern knechten und steten eynen anslag gemacht"
babe8. Demgemafi darf der Anteil der Fftrsten als gesichert
gelten, wahrend von dem der anderen Reichsstande wohl abgesehen
werden muB.
Die Anschl&ge waren also das gemeinsame Werk des Konigs,
der Kurfiirsten und der Fursten, laut Bericht der Strafiburger
Gesandten vom 12. August4, jedoch so, daB der Konig, vielleicht
unter Kardinal Brandas Einwirkung5, die Anregung zu ihnen gab
und die Kurfiirsteu und Fursten ihr nachkamen. Die anderen
1 Auch Werminghoff S. 35 rechnet mit der MSglichkeit* daB es sich utn
eine fortnelhafte Wendnng bandeln kftnnte, hat aber verabs&umt, die anderen
oben angeftihrten Stellen zom Vergleich heranznziehen. Seiner Vermutung,
die St&dteboten h&tten „der kdniglichen Vorlage" des „Kontingent- nnd Steuer-
gesetzes* zugestimmt, „weil sie ihren Auftraggebern in der Heimat die Wahl
liefl, ob sie Mannschaften stellen oder die Stener zahlen wollten% fehlt jede
Berechtignng.
* Nrr. 191 nnd 199.
s In einem Brief an Herzog Adolf von Berg vom 31. August (nr. 149) sagt
der KOnig, er babe „gescheffte die gancz Cristenheit antreffende mit den
kurfursten und andern fursten gehandelt" und habe mit ihnen f, eynen anslag
wider die keczer4* beschlossen.
4 Nr. 135. Die Gesandten berichten : „men meinde, die fursten hettent den
rot geben ; also ist uns fdr wor geseit, daz der rot und der anslag usser dem
kfinig gangen ist, wanne er gerne gelt hette". Ober den „rot" wird weiter
unten noch einiges zu sagen sein.
6 Dies erscheint mdglich im Hinblick auf die oben mitgeteilte Aufierung
des Kdnigs in den Urkunden vom 19. September und 3. Oktober.
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Das Reichskriegssteuergesetz vom Jahre 1422 25
Reichsstande wurden dann offenbar vor die vollendete Tatsache
gestellt and stimmten den Anschlagen wohl oder qbel zu. Darum
aucb itare Erwahnung in einigen der oben verwerteten Akten.
Ein weiteres Ergebnis der vor dem 8. August gepflogenen Be-
ratungen war der den stftdtischen Wiinschen l Rechnung tragende
BeschluB der Beilegung aller in Oberdeutschland herrschenden
Kriege und Fehd'en durch gtttliche Vermittlung oder auf dem
Wege des Schiedsgerichts*, ein BeschluB, mit dem der Eonig und
die Fursten offenbar die Absicht verfolgten, Verweigerung der
Truppenstellung, besonders durch die Stftdte, hintanzuhaltpn und
den aus den westlichen Teilen des Reiches kommenden Kontingenten
den Dorchzug nach Bfthmen zu erleichtern.
Als drittes Teilergebnis der Beratungen wurde nach Kerlers
und seiner Nachfolger Ansicht der BeschluB der „schatzung durch
alle D6tsche lant" anzusehen sein, genauer8 gesagt, die Be-
steuerung einerseits aller in den Anschlag zum taglichen Krieg
nicht aufgenommenen Grafen, Herren, Hitter, Knechte, Abte,
Abtissinnen, PrOpste, Pralaten, Stifte, Dechanten und Kapitel, iiber-
haupt aller Pfaffen, auch der Klosterfrauen, mit dem hundertsten
Pfennig, also mit einem Prozent ihrer Einkiinfte aus Giilten,
Zinsen, Renten, Diensten und Gefallen, andererseits die ihrer
Unlergebenen und der Bfirger und Bauern mit demselben Satz
vom liegenden und fahrenden Gut, also vom Vermogen4.
In der Tat, legt man dem Worte „schatzungtt den Sinn von
exactio, contributio, tributum, censio, indictio unter, so bleibt kaum
eine audere Wahl als die, an Steuerplftne des Konigs und der
F&rsten zu denken. Anders aber, wenn man es in seiner zweiten,
von Eerier und seinen Nachfolgern fibersehenen Bedeutung von
taxatio und taxa nimmt und zugleich die ganze Stelle im Zu-
sammenhang mit dem sie umgebenden Text des Strafiburger
Berichts betrachtet. Dies unterlassen und einer vorgefaBten
Meinung zu lieb der Aufierung der StraBburger Gesandten
einen besondern Sinn untergelegt zu haben, diirfte der bedenk-
1 Vgl. oben S. 22.
* Dieser BeschluB folgt aus den Angaben in den nrr. 131; 132; 170 und
171. Man vergleiche auch 8. 142 Aum. 3 und S. 146 Anm. 1.
3 Vgl. nrr. 162 und 153.
4 Dietz' Behauptung (S. 19), K8nig und Fiirsten h&tten den Stftdteboten
gesagt, vermittels der Schatzung sollten SOldner fttr den Hussitenkrieg bestellt
werden, entbehrt jeder Begrttndung.
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26 Hermann Herre
lichste unter den mancherlei Mifigriffen sein, zu denen die ge-
nannten Forscher sich durch den bekanntermafien nicht imm'er
zuverl&ssigen Eberhard Windecke haben verleiten lassen.
Laut jenes Berichts sprachen n&mlich Konig und Fiirsten am
9. August mit den Strafiburger Gesandten und den Vertretern
der anderen Stadte „von des dienstes wegen", der dem K5nig
stadtischerseits zugesagt worden war, und gaben ihnen bei dieser
Gelegenheit zu verstehen, dafi sie „zu rate werent worden", das
ist sich verstandigt h&tten, eine „schatzung durch alle Dutsche
lant" zu legen, und zwar so, wie das in einera „zedel" festgelegt
worden sei. Es war also, wie der Zusammenhang klar erkennen
laBt, nicht eine neue Forderung, die den Gesandten mit der
„schatzung" angekundigt wurde, sondern KOnig und Fiirsten er-
ginzten auf Grund der inzwischen gepflogenen Beratungen das,
was ihre Rate den Gesandten schon Anfang August ttber den
„dienst" mitgeteilt batten. Hatte es sich damals nur urn ganz
allgemein gehaltene Fragen nach der Geneigtheit der Stftdte zur
Teilnahme am Feldzug und nach der moglichen Hohe ihrer Leistungen
gehandelt, so wurde den Gesandten jetzt erOffnet, dafi zum tag-
lichen Krieg nicht blofi einzelne Reichsstande, etwa die der
bohmischen Grenze nachstgesessenen , wie es im Anschlag zum
Entsatz des Karlsteins geschah, herangezogen, „geschatztu, taxiert,
also nach MaBgabe ihrer Leistungsfahigkeit mit Kriegsvolk ver-
anlagt werden sollten, sondern das ganze Reich.
DaB dies tatsachlich der Sinn der Mitteilung war, geht mit
aller nur wunschenswerten Deutlichkeit aus der bekannten, von
Kerler, Dietz und Werminghoff freilich ganzlich miBverstandenen
Bulle „Sicut nuper" Papst Martins V. an die deutschen Erz-
bischofe und Bischofe vom 1. Dezember 1422 l hervor, einer Er-
ganzung oder vieMeicht richtiger Folge der Bulle „Animarum
salutem" vom 13. Februar 1422 2, in der der Papst die Beteiligung
des Klerus am Kreuzzuge wider die Ketzer gebilligt hatte. Aus-
gehend vom BeschluB des Konigs, der Kurfiirsten, anderer Fiirsten,
der Pralaten und, nimmt er irrtiimlich an, der stadtischen Ge-
1 Nr. 159.
f Vgl. Palacky, Urkundliche BeitrSLge zur Gescbichte des Hussitenkrieges
vom Jahre 1419 an, Band 1 (Prag 1873) S. 179—183. Infolge eines Druck-
fehlers ist hier das Datum „idns febmarii" durch ,TFebr. 18" aufgelost. Dieser
Fehler ist dann auch in Leidingers Ausgabe des Andreas von Regensburg
S. 379 iibergegangen.
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Das Reichskriegssteuergesetz vom Jahre 1422 27
sandten, „ut pro gerenda guerra continua contra hereticos usque
ad exterminationem hujus pestis irremisibiliter duratura omnes
prelati et persone ecclesiastice per Germaniam taxarentur in diversis
gentium armigerarum quantitatibus substinendis secundum facul-
tates et conditiones eorum", erklart er. daC ihm, wohl durch seinen
Legaten Kardinal Branda, zu Ohren gekommen sei, wie Mtaxe
nonnulle ibidem facte fuerunt propter brevitatem temporis et alias
occupationes agentium forsitan inequales nee ita dilegenter, ut esset
expediens, consummate". Darum ordnet er an, daft die Adressaten
unter Zuziehung einiger mit dem Grad der Leistungsfahigkeit
ihrer Kirchen und anderer geistlichen Benefizien vertrauten Priester
und gottesflirchtigen Personen sich selbst und die nicht exempten
Geistlichen ihrer Stftdte und Diozesen von neuem veranlagen
sollen, und zwar „sive quoad gentes armigeras sive quoad alia
subsidia1 conferenda", gleichwie er das auch hinsichtlich der
exempten Geistlichen schon dem Kardinal Branda aufgetragen
habe, ihm zugleich mit dem Befehl, alle Veranlagungen (taxas) zu
prufen und die unter der gebuhrenden Hohe bleibenden entsprechend
zu ftndern.
Es ist schwer zu verstehen, wie Kerler- aus diesem einfachen,
nicht mifizudeutenden ErlaB eine „Ungultigkeitserklarong der
Niirnberger Beschliisse, soweit sie den Kleins betrafen", einen
Vorwurf gegen den Reichgtag, er habe die „Steuerquoten fiir den
taglichen Krieg nicht in der richtigen Weise festgesetztu, und
Anordnungen zur ,,Selbstbesteuerung" der Geistlichen heraus-
lesen konnte und Dietz8 und Werminghoff4 ihm darin beistimmen
1 Mit „subsidia" sind nicht Geldbetr&ge oder „Beisteuernu (Werminghoff
S. 49) gemeint, sondern Hilfstruppen. Auch Andreas von Regensburg sagt in
der t)berschrift zum Brief der Kurfiirsten an den Bischof von Regensburg
vom 1. September 1422, in dem dieser zur Stellung deS ihm im Anschlag auf-
erlegten Eontingents aufgefordert wird, „littera — pro subsidio pugnandi
contra hereticos4* (vgl. RTA. 8 nr. 161 Quellenbeschreibung unter R, und Andreas
von Regensburg, samtliche Werke hrsg. von Leidinger S. 378 — b79).
2 S. 108 und nr. 169.
* Dietz aufiert die wunderliche Ansicht, „der heilige Stuhl habe den hohen
Klerus aufgefordert, sich um die Niirnberger Beschliisse nicht zu kiimmern,
sondern sich nach eigenem Ermessen anzuschlagen'4.
4 Werminghoff S. 40 (vgl. auch S. 48—51) behauptet, der Papst habe
,,die Erzbischofe und Bischofe zum Ongehorsam gegen das Reichsgesetz auf-
fordern oder eine Ausdehnung der Pflicht zur Stellung von Truppen auf die
in der Matrikel nicht Genannten verhindern" wollen. In dem papstlichen Erlali
bitten, meint er, „die Erzbiscbflfe und Bischflfe die Aufforderung erblicken"
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28 Hermann Herre
konnen K Von „Selbstbesteuerung" in dem Sinne, in dem diese drei
wollen, ist in dem Erlafl mit keinem Wort die Redef ebensowenig in
den ebenfalls am 1. Dezember ausgefertigten Brie fen des Fapstes an
verschiedene Reichsstadte, in denen er sie zur Bereitstellnng ibrer
Kontingente mahnt*; er erwfthnt hier nur die „nomina singulorum
principum et nobilinm, communitatum ac populorum, qui in hoc
eiercitu militabunt vel auxilia ministrabunt" , also den Anschlag
zum t&glichen Krieg, den er wahrscheinlich durch Kardinal Branda
erhalten hatte. Auch anderwarts findet sich keine Spur davon,
selbst nicht da, wo man sie nocb am ehesten zu finden erwarten
sollte, in den Vollmachten fttr den Markgrafen von Baden und
den Grafen von Ottingen. Wohl sagt der K5nig in der oben
angezogenen Vollmacht fiir den letzteren vom 9, September, dafi
er mit den Reichsst&nden „eyns worden und uberkomen" sei
„eynes anslages zu einem teglichen kriegefci „und ouch eyns czuges,
was yederman im ganczen reijche dorczu stewren" solle, und
ihnlich in einer vom 11. September datierten Vollmacht fttr den
mttesen, „die Entrichtung der Steuer dort, wo sie bereits begonnen hatte,
einzustelleu, ttberaU hinauszuschieben und vom Ergebnis der neuen Schfttzung
abhKngig zu machen". Davon kann keine Rede sein, noch weniger davon,
dafi der Papst „eiqen Teil der Veraolagung als ungleichartig; und unzweck-
raftfiig" bezeichnet habe. Bei objektiver Prttfung des Textes ergibt sich das
gerade (xegenteil. Der Papst findet, vermutlich gesttttzt auf Mitteilungen
seines Legaten, daB manche St&nde nicht ihrer Leistungsfihtgkeit entsprechend
(taxa inequalis) und nicht mit der erforderlichen Gewissenhaftigkeit (taxa non
ita dilegenter, ut esset expediens,* consummata) angeschlagen sind und wlinscht
de8halb Nachprttfung , zielt also nicht auf Verhinderung der Truppenstellung,
sondern auf freiwillige ErhBhung des Anschlags hin. Eine Geldsteuer ist
nirgends erwabnt. Werminghoflf beistiramen, hiefie nichts anderes als dem
Papst die Thorheit zutrauen, dafi er zu derselben Zeit, zu der er den Ketzer-
krieg mit allem Nachdruck zu fSrdern suchte, der erfolgreichen Durchftthrang
desselben Schwierigkeiten in den Weg gelegt h&tte, und zwar, wie Werming-
hoff andeutet, in der Absicht, ?,die Doppeleigenschaft der ErzbischOfe und
BischBfe, das ist ihre Steilung nach Reichs- und Territorialrecht sowie nach
Kirchenrechtut zur nEinmischung in Reichsangelegenheiten" zu benutzen. Seine
Ausfuhrungen auf S. 50— 51 sind, weil auf falscher Voraussetzung ruhend,
wertlos.
1 Sieber S. 94 hat zwar richtig erkannt, dafi in dem p&pstlichen Briefe
nicht von einer Geldsteuer, sondern vom Anschlag die Rede ist, scheint aber
irrttimlich anzunehmen, der Papst habe die im Anschlag festgesetzten Kon-
tingentzahlen fttr unbiliig, also fttr zu hoch erklftrt und deshalb die BischBfe
aufgefordert, sich nicht an sie zu halten. Auch er betrachtet also oftenbar
den Brief als UngtQtigkeitserklftrung der Nttrnberger Beschlttsse.
* Vgl. Palacky a. a. 0. 1, 274-275 und RTA. 8, 181 Anm. 1.
.. r^nnnlr* Original from
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Das Keichakriegssteuergesetz vom J ah re 1422 29
Markgrafen zor Einziehung der noch zu erw&hnenden Juden-
steuer1, dafi er mit den St&nden „eins anslags zu rat and eins
worden" sei, „was ein iglicher kurfurste furste grafe herre ritter
knecht and stat and ouch epte und ander geistliche personen darzu
dienen and zu sture kommen sollen", aber es liegt auf der Hand
and der Zusammenhang macht es ohne weiteres klar, dafi hier
beim Gebrauch von „stewren" and „sture" nicht, wie Werraing-
hoff* annimmt, an finanzielle Leistungen, sondern an militarische
Beihilfe gedacht ist, ganz so wie in einem Briefe des KOnigs an
den Hocbmeister Paul von Rusdorf vom 3. September* die Be-
miihungen des ersteren um ein Bttndnis des deutscben Ordens
mit Schlesien, der Lausitz und Ungarn gegen Polen als dem Orden
„zu hulfe and zu steure" dienend bezeichnet werden. Auch die
„taxa" des papstlichen Erlasses ist nicht gleichbedeutend mit
Geidsteuer, sondern ist als Ubersetzung des deutschen „anslag"
aufzufassen, und dementsprechend hat auch „taxare" den Sinn
..zur Truppenstellung einscbatzen, veranlagen, anschlagen nach
xMafigabe der Vermdgensverh<nisse und iiberhaupt der Leistungs-
f&higkeit des zu Veranschlagenden4*, wie das den oben im Wort-
laut angeftihrten Stellen leicht zu entnehmen ist. Es handelt sich
um die „taxa conclusa Niirnberge citra 20 milia pugnatorum",
von der Andreas von Regensburg in der Chronica Husi-
tarum4 spricht, um die „taxa gentium*', deren ein Rat und Ge-
sandter KSnig Sigmunds, Dr. Nikolaus Stock, am 17. Mftrz 1432
in einer Ansprache an Martins Nachfolger Eapst Eugen IV, ge-
denkt5. Weit entfernt also, die Nurnberger Beschliisse zu mifi-
billigen. dringt der Papst vielmehr auf den weiteren Ausbau des
seiner Meinung nach die Leistungsf&higkeit des Klerus nicht er-
schopfenden Anschlags, indem er Erzbischofe und BischOfe zum
erneuten tJberschlag ihrer zur Aufstellung und Unterhaltung von
Truppen verfiigbaren Mittel und zur entsprechenden ErhShung
der ihnen auferlegten Kontingente auffordert, und es mutet fast
wie Ubersetzung des „schatzung durch alle Dutsche lant" an,
wenn er den NQrnberger Beschlufl der Reichsstfinde mit den
Worten wiedergibt „nt omnes prelati et persone ecclesiastice
per Germaniam taxarentur in diversis gentium armigerarum
quantitatibus substinendis".
1 Nr. 154. » S. 26 Anm. 2. 3 Nr. 178.
4 Ausgabe von Leidinger S. 406.
5 Vgl. RTA. 10 nr. 238 art. 1«.
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30 Hermann Herre
Eine andere Bedeutung des Wortes „schatzung" als die von
taxa, taxatio, Einschatzung zur Truppenstellung nach MaBgabe
der Leistungsfahigkeit \ ist demnach im vorliegenden Falle vollig
ausgeschlossen. Damit stiirzt dann aber auch das Kerler-Werming-
hoffsche Steuergeb&ude schon grofitenteils zusammen. Sein Haupt-
pfeiler hat sich nicht als tragfahig erwiesen.
Nun bliebe noch der oben erwahnte, von Konig und Fursten
den stadtischeu Vertretern am 9. August vorgelegte, also eben-
falls zu den zwischen dera 3. und 8. August gefafiten Beschlussen
gehorende „zedel" zu erklaren.
Werminghoffs Annahme, dafl er die Steuervorschlage des
Konigs enthalten habe? hat naturlich jetzt keine Berechtigung
inehr; sie scheidet von selbst aus. Aber auch Kerlers Behauptung*,
der „zedelu sei mit dem Anschlag zum tftglichen Krieg zu iden-
tifizieren, halt der Kritik nicht stand. Laut des Stratiburger
Berichts bezog sich sein Inhalt auf den „rot", das „rotslagen"
des Konigs und der Fursten iiber die „schatzung durch alle
Dutsche lant", also nach dem Gesagten auf die allgemeine Ver-
anlagung der Reichsst&nde zum Kriegsdienst. Vom „anslag" ist
daneben noch besonders die Rede, und zwar in einer Weise, die
die Identifizierung des Zettels mit ihm nicht wohl gestattet, viel-
mehr notigt, in jenem ein anderes, ihm nebengeordnetes Akten-
stiick zu sehen. Auch die Strafiburger Gesandten trennen aus-
drucklich „rot und anslag". Nimmt man nun „rot" und „rotslagt%
in der Bedeutung „avisamentum", „Vorschlag", „Entwurf ', die
sie, in x4iktentiteln verwendet, gewohnlich haben, so kann der In-
halt des Zettels kaum noch zweifelhaft sein: er bestand offenbar
aus Vorschl&gen zur Durchfuhrung des Feldzugs gegen die
Hussiten. Denn es leuchtet ein, daB Konig und Fiirsten sich
auch iiber diesen Punkt einigen mufiten. Mit dem Anschlag allein
war noch wenig gewonnen; man mufite auch die Mafinahmen fiir
seine Durchftthrung erwagen und festlegen. Urn so verwunder-
licher daher, daB weder Kerler noch seine Nachfolger auf die so
naheliegende Vermutung gekommen sind, daB die gleich zu er-
wahnenden Verhandlungen des Konigs und der Fursten mit den
stadtischen Vertretern am 9. August sich in erster Linie urn diesen
Punkt drehten.
1 Vgl. Fischer , Die Teilnahme der Reichsst&dte an der Reicbsheerfahrt
vom Interregnum bis zum Atisgang Kaiser Karls IV. (Dissert., Leipzig 1883) S. 34.
* S. 143 Anm. 6.
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Das Reich9kriegssteuergesetz vom Jahre 1422 31
Von welcher Art die Vorschlage waren, lafit sich nicht mehr
bis in alie Einzelheiten ermitteln. Aber die Hauptpnnkte sind
in jenem StraBburger Bericht und in einigen mit der Ausfiihrung
des Anschlags zum taglichen Krieg zusammenhangenden Akten-
stiicken, besonders in den schon erwabnten kOniglichen und kur-
furstlichen Mahnungen an die Reichsstande zur Truppenstellnng,
noch deutlich zu erkennen. Da wurde zunftchst die Teilung des
Kriegsdienstes in Dienst zum Entsatz des Karlsteins und Dienst
zum tftglichen Krieg bestimmt und die Starke der fur den letzteren
aufzustellenden Truppen auf 2000 Glefen *, also, die Glefe im Durch-
schnitt zu drei Mann gerechnet2, auf etwa sechstausend Berittene
veranscblagt. Zugleich wurden die Kurfiirsten und die an Bohmen
angrenzenden geistlichen und weltlichen Fttrsten, audi einige Stadte
zur Beteiligung am Zuge zum Karlstein verpflichtet, wfthrend der
tagliche Krieg Aufgabe der Gesamtheit der Reichsst&nde sein
soilte. Weiterhin wurde den zum taglichen Krieg Angeschlagenen
die Besoldung und Versorgung ihrer Truppen8 fiir die Dauer eines
Jahres4 auferlegt, und dann folgte die Anordnung, dafi die ver-
schiedenen Kontingente bis zum 29. September5 in Niirnberg oder
Eger6 eintreffen sollten. Auch die tlbernahme und Fiihrung der
Kontingente durch besoridere Hauptleute und die Ubertragung
des Oberbefehls fiber das Gesamtheer an einen obersten Feld-
happtmann wurden geregelt, und schliefilich wurde festgesetzt, dafi
1 Vgl. nr. 139.
2 Vgl. Wendheim, Das reichsstadtische, besonders Nurnberger Soldner-
wesen im 14. und 15. Jahrhundert, Dissertation, Leipzig 1889, S. 47—49.
* In dieser Bestimmung lag eine beachtenswerte Neuerung gegenttber dera
bisherigen Brauch. Noch zu Eonig Ruprecbts Zeiten hatten die Ftirsten
und Grafen Sold und Schadenersatz vom Kdnig erhalten. Das kam jetzt often-
bar in Wegfall und jeder Reichsstand hatte Ausriistung, Sold und Unterhalt
seiner Truppen selbst zu bestreiten, Vielleicht gebt man nicht fehl, wenn
man in dieser Neuerung einen der HauptgrOnde ftir den MiBerfolg des An-
schlags sieht.
4 Also nicht „bis zur Niederwerfung der Hussiten", wie Bezold 1, 91 und
ihm folgend Kerler S. 107 und Dietz S. 23 behaupten.
5 Nur in Schreiben der Kurfiirsten aa die St&dte im Breisgau ist der
16. Oktober genannt. Man vergleiche die (j.uellenbeschreibung von nr. 161
unter F, auch das Schreiben des Kardinals Branda an Kurfttrst Friedrich von
Brandenburg vom 3. Oktober (nr. 163), ferner Bezold 1, 94.
4 Eger wurde vermutlich nur zum Sammelort ftir Nachztigler bestimmt.
In den kurfttrstlichen Mahnungen (nr. 151) heifit es, dafi die Truppen ,.uf
sant Michelstag umbe Nfiremberg oder furbas umbe Eger" sein sollen.
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32 Hermann Herre
jeder im Anschlag genannte Reichsstand sowohl vom Konig wie
von den Eurfiir^ten brieflich zur Stelhing seines Kontingents ge-
nmhnt werden sollte, und zwar vom Konig nur ganz allgemeiii,
von den Kurfiirsten aber unter genaoer Angabe der abgeforderten
Truppenmenge und des Orts und der Zeit der Gestellung.
Nicht Vorschlage zueinem Reiehskriegssteuergesetz? geschweige
denn das Gesetz selbst, waren also das Ergebnis der mekrt&gigen,
wahrscheinlich am 8. August abgeschlossenen Beratungen des KSnigs
mit den Kurfllrsten und Fiirsten, sondern zwei AnschJage zum
Hussitenkriege, die Ausfiihrungsbestimmungen zu ihnen und Plane
zur Herstellung des Landfriedens im Reich.
Nachdein die Ausfiihrungsbestinimungen von den anwesendeii
Grafeof Herreii, Rittern, Knechten, Pralaten und Gesandten ge-
billigt worden waren, vvurden sie saint dem Anschlage zum tag-
lichen Krieg am 9* August aucb den stadtisrtien Vertietern vor-
gelegt, und zwar mit dem Ersuchen, sie zu erwagen und sich uber
sie zu aufiern1.
Leicbt begreiflich, dali aich der Gesandten nach Kenntnisnahme
der Schriftatiicke eine gewaltige Erregung bemad jtigte-, sie das
Ansinnen des Konigs und der Fiirsten als ^swere herte sach"
empfanden, )5die nie me gehort were worden 3l*. Denn ganz ab-
gesehen da von, daft sich bei der Kurze des fur die Truppenstellung
gesteckten Termins4 eine ausgiebige Verstandigung zwischen <ien
Mitgliedern der im Anschlag nur summarised veranlagten Stadte-
biinde, namentllch den entlegenerenf auch die Verteilung der finan-
ziellen Lasten und die rechtzeitige Versammlung der Kontingente
zum gemeinsainen Marsch nach Nurnberg kaam bewerkstelligen
liefi, so mufite auch die getiissentliche Nichtberucksichtigung der
gegen einen Winterfeldzug geaufierten Bedenken verstimmend
wirken. Und dazu kam nun noch die freilich von den Gesandten
selbstverschuldete Miliachtung des stadtischen Selbstanschlags-
1 Vgl ni\ 1B5.
■ Es ist nril gemeiner rede do von in der stat ^u Xiirenberg'1, berichteten
die StraBbur^er Gesandten am 12, August (ni\ 135).
3 VgL »i\ 135.
* Auf dieseti Punkt und die finnnziellen SehwieTi^keiten liefi Ctfln Uurch-
sciuen am 24. September abgefertigten Gesandten Wedekynfc Proff den Ktfnig
uufmerksam machen. Vgl nr. 21 L — Der Termin entsprach tibrigens auch tricht
den Bestimmungen der m&G^eheoden RechtsbJlcher, des Deutschen- und des
Sehwabenspiegels, die eine Frist von spcLs Wocben forderten* Vgl. rlaruber
Fischer a n. O. S, 13*
r^rtrtrtL- Original from ■
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Das Reichskriegssteuergesetz vom Jahre 1422 33
rechts und die, mit der Belastung anderer Reichsstande verglichen,
unerhOrt hohe Glefen- und Schiitzenforderung. Sollten doch die
Stadte nicht weniger als 26 Prozent1 des Gesamtheeres aufbringen
imd dieses betrftchtliche Kontingent ein ganzes Jahr lang nicht
nur besolden, sondern auch ausrttsten und verpflegen2. Mit Recht
furchteten die Gesandten, dafi durch die Bewilligung des Anschlags
ein bedenklicher Prftzedenzfall fiir die Zukunft geschaffen und den
Stadten , grosser unrot" verursacht werden konnte. Sie getrauten
sich nicht, die Verantwortung zu iibernehmen, und einigten sich
deshalb auf die Erklftrung, sie wiirden Anschlag und Vorschlftge
ihren Obrigkeiten mitteilen, glaubten indessen nicht, dafi diese
sie billigen wiirden8.
Freilich wenn sie wahnten, in den Anschlagen und den Aus-
tuhrungsbestimmungen den Ausflufi der stfidtefeindlichen Ge-
sinnung der Fursten sehen zu miissen, so irrten sie sich. Nicht
die Fursten, sondern der Konig war es gewesen, der den Anstofi
sowohl zur Veranlagung der Reichsstande wie zur starken Be-
lastung der Stadte gegeben hatte4, zur letzteren, hiefi es5, aus
1 Vgl.Inama-Sternegg, Deutsche Wirtschaftsgeschichte in den letzten Jahr-
hunderten des Mittelalters III, 1 (Leipzig 1899) S. 429. Sieber 8. 90 gibt
35 Prozent an.
* Das war auch der Grand, warum sich die oberrheinischen Stadte auf
einem wahrscheinlich Ende Oktober gehaltenen Tage nur zur Beteiligung an
.,eime gemeinen gezoge44, einem Feldzug im nachsten Sommer (vgL nr. 206)
bereit erklirten, „zft eime teglichen kriege jar und tag zu ligende4',
dtinkte sie „ze swer" (vgl. nr. 192, auch nr. 208). Kerler und Dietz (S. 26 bis
27) lassen den Tag am 20. September in Breisach stattfinden. Meines Erachtens
ist die undatierte StraBburger Aufzeichnung (nr. 192), die von dem Tage Kunde
gibt, mit Baseler und Strafiburger Briefen vom 27. und 30. Oktober (nrr. 206
und 208) zu verbinden und dementsprechend der in ihr erwahnte Konstanzer
Stadtetag nicht mit dem vom 6. Oktober, wie Kerler (S. 192 Anm. 1) will,
sondern mit einem urn Martini gehaltenen (vgl. nr. 196 art. 2) zu identifizieren.
— Auch der schw&bische Sttdtebund, dem 100 (ilefen und 100 Schtltzen
abgefordert wurden, hielt sich nicht an den Anschlag, sondern beschloB am
30. Oktober in Ulm, dafi jedes Bundesmitglied von jedem Hundert seiner Stadt-
steuer zwei Spiefie aufstellen und sie am 15. November nach Dim oder am
17. nach Nflrdlingen schicken sollte (nr. 207, vgl. auch Bezold 1, 126—127, ferner
Fischer a. a. O. S. 84—86). Was Dietz S. 27 Anm. 3 dazu bemerkt, ist ohne Wert.
* VgL nr. 135.
4 Sieber S. 23 irrt, wenn er behauptet, der Kflnig habe keinen Anteil an
der Festsetzung des Anschlags gehabt, dieser sei vielmehr nur von den St&nden
fixiert worden.
5 Vgl. nr. 135.
Histor. Vierteljahrschrift. 1919. 1. 8
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34 Hermann Herre
dem Grande, weil er gern Geld haben wollte, deutlicher gesagt,
weil er mit der Geneigtheit der Stadte zur Ablosung des Dienstes
rechnete und natarlicii urn so grofiere Summen verlangen konnte,
je hdher er die stadtischen Kontingente im Anschlag festsetzen
liefi, da die Ablosungssumme dann wohl, ahnlich wie beim Rom*
fahrtsdienst der Freistadte, nach der Zahl der geforderten Glefen
berechnet wurde1;
Inwieweit etwa geheime Besprechuogen iiber diesen Punkt
zwischen ihm und einem Neunerausschufl* der Gesandten statt-
fanden, entzieht sich der Kenntnis. Ebensowenig lftCt sich sagen,
ob er die Gesandten noch zu andern in der Folgezeit gepflogenen
Verhandlungen iiber verschiedene mit dem Kriegsplan zusammen-
hangende Fragen heranzog. An den Beratungen iiber die weitere
Ausgestaltung des Anschlags zum taglichen Krieg nahmen sie
jedenfalls nicht teil. Denn der Konig nennt in den schon erwfthnten,
als Folge dieser Beratungen zu betrachtenden Vollmachten fur
den Markgrafen yon Baden, Herrn Kaspar von Klingenberg und
den Graf en von Ottingen3 nur die Kurfursten, Fiirsten, Pralaten
und Edle und Getreue, mit welch letzteren vermutlich die Jtonig-
lichen und kurfiirstlichen Rate gemeint sind. Die beiden Strafi-
burger Gesandten wissen denn auch nur von Landfriedensver-
handlungen zu berichten, zu denen sie Mitte August zugezogen
wurden, und von einer Sitzung am 1. September, in der der Konig
die am 25- August erfolgte Ernennung des Erzbischofs von Mainz
zum Reichsstatthalter bekannt gab4.
Was die Ausgestaltung des Anschlags anbetraf, so war man
sich vermutlich schon beim ersten Versuch, den Gedanken einer
„schatzung durch alle Dutsche lant" in dio Tat umzusetzen, der
Schwierigkeiten bewufit geworden, die bei dem Mangel aller
statistischen Unterlagen der restlosen Erfassung der Reichsstfinde
entgegenstanden. Zwar hatten sowohl die konigliche Kanzlei wie
der Erbkammerer Konrad von Weinsberg Listen der NutznieBer
1 Uber das Recht der Stadte, sich vom Heeresdienst loszukaufen, ver-
gleiche man Fischer a. a. O. 8. 18—20. Auch Anfang Februar 1432 schlug Sig-
mund den rheinischen Freistftdten vor, die ihm geschuldete Hilfe zum Romzuge
mit Geld abzulflsen, weil er gemerkt habe, dafl es ihnen „ettwas swertich zu-
geen wttrde", die Truppen so rasch zu senden, wie er sie brauche (vgl. RTA.
10 nrr. 148 und 149).
2 Dieser AusschuB wird in einer Nachschrift zum Bericht der Strafiburger
Gesandten vom 2. August (nr. 131) erwahnt.
* Nrr. 1B2 und 163. « Vgl. nrr. 136 und 140.
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Das Reichskriegssteuergesetz vom Jahre 1424 35
der reichsst&dtischen St&dtsteuern \ der Erbkfimmerer wohl auch
Verzeichnisse der mit Juden versehenen Reichsstande, aber weder
den einen noch den anderen kam fur den gedachten Zweck irgend
ein besonderer Wert zu, da sie nur einen verschwindend geringen
Teil der vorhandenen Fiirsten, Grafen und Herren erfaBten und
von geistlichen Wiirdentr&gern nur die auch sonst bekannten
hoheren berucksichtigten.
So sah man sich, wie der Konig selbst eingestehen mu6te%
gleich von Anfang an in der ttblen Lage, dafi man einen be-
trachtlichen Teil der Anzuschlagenden einfach nicht „genennen"
konnte und mit der Mdglicbkeit rechnen muBte, so manchen
Reichsstand, der ein namhaftes Eontingent h&tte stellen konnen,
im Ansehlag ttbergangen, ihn „vergessen" zu baben. Und zu den
Vergessenen kam die nicht kleine Schar der niederen Reichsstande,
besonders der Geistlichen, die man zwar kannte, von denen man
aber wufite, dafi sie weder selbst Kriegsdienst leisten noch Reisige
aufstellen und unterhalten konnten. Wollte man sich auch ihrer
Hilfe bei der Durchftihrung der kriegerischen Unternehmungen
bedienen, so blieb nur der Ausweg, sie zu finanziellen Leistungen
zu veranlassen und die geleisteten Betrftge zur Anwerbung von
Sdldnern zu verwenden. Darum beantragte der Konig, diesem
Teil der Reichsstande und zugleich auch alien denjenigen, die im
Ansehlag zum tftglichen Krieg nicht genannt sein und infolge-
dessen auch nicht brieflich von ihm und den Kurfursten zur Truppen-
stellung gemahnt werden wftrden, die Zahlung des hundertsten
Pfennigs aufzulegen, und zwar so, dais Grafen, Herren, Ritter,
Knechte, Prftlaten, Abte, Abtissinnen, PrOpste, Dechanten und
andere Geistliche, auch die Klosterfrauen, ferner die Stifte, Kapitel
und Stadte ihn vom Einkommen aus Zinsen. Renten, Nutzungen,
Gef&llen und Diensten, ihre Untergebenen dagegen und die Burger
uud Bauern von aller unter Eid namhaft zu machenden beweg-
lichen und unbeweglichen Habe, das ist vom Vermogen, zu ent-
richten hatten3.
1 Vgl. ZeumerT Quellensammlung zur Geschichte der Deutschen Reichs-
verfassung in Mittelalter und Neuzeit, 2. Aufl. (Tubingen 1913), S. 230—232.
* Vgl. nrr. 1B2 und 1B3.
s Vgl. nrr. 162 and 153. Aus dem oben Gesagten ergibt sich ohne weiteres
das Schiefe der Behanptong Werminghoffs (S. 26), dafi die Matrikel zur
Steilung von Truppen alle diejenigen herangezogen habe, die allein zu ihr
sich bereit erklart hatten, und eine Oeldabgabe denen aufgebilrdet worden sei,
3*
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36 Hermann Herre
Die Kurfiirsten, Fiirsten und Pralaten erkl&rten sich dauiit
einverstanden \
Die Einhebung der Abgabe blieb dem Konig iiberlassen.
Wenigstens findet sich nirgends, weder in den Reichsregistratur-
biichern noch in Aktenstiicken noch in st&dtischen Chroniken und
Berichten, eine Andentung, die zu dem SchluB berechtigte, dafi,
wie friiher bei Aufstellung der beiden Anschlage, so auch jetzt
ein die Ausfiihrungsbestimmungen enthaltender „rotslag" auf einem
„zedel" verzeichnet und den Reichsstanden zur Annahme vor-
gelegt oder die Entrichtung der Abgabe gar auch noch durch
Reichsgesetz geregelt worden ware. Der Konig und der Reichs-
statthalter kennen weder den einen noch das andere. Jener er-
wfthnt in einem Briefe an Herzog Adolf von Berg vom 31. August2
nur den ,,anslag wider die keczer", dieser in einem Briefe an
denselben Fiirsten vom 4. September8 nur den „zog den Karlesteyn
zu bescMdden" und deu ?ltegelichen kriege zil Beheym", der in
Niirnberg „gemeinlich uberkomen und angeslagen" sei. Auch die
Strafiburger Gesandten schweigeri; sie berichten am 2. September4
wenig mehr, als da6 der Konig sie „von des dienstes wegen"
ausgerichtet, das heifit ihnen die vom 1. September datierten
Originale seiner und der kurfurstlichen Mahnung an Straflburg
zurTruppenstellung5 iibergeben habe. Ja nicht einmal der Papst
weiB etwas vom hundertsten Pfennig, geschweige denn von einem
Reichsgesetz; und doch hatte gerade er alien Anlafi gehabt, in
der oben erwahnten Bulle vom 1. Dezember auf die Steuer hin-
zuweisen. da sie ja vorzugsweise den Klerus treffen sollte. Die
Beteiligten mafien also offenbar ebensowenig wie ihre Zeitgenossen
die der Truppenstellung aus irgendvrelchem Grande widerstrebt, aber der von
Sigmund yorgeschlagenen „schatznng durch aile Dutsche lantu sich geffigt
hatten. Ein Widerstreben war ganz ausgeschlossen, da die in Betracht
kommenden Reichsstftnde ja gar nicht zur Truppenstellung aufgefordert
wurden, und wie widersinnig die Annahme der Auflage einer Geldabgabe
sein wflrde, geht aus der oben dargelegten Bedeutung des Wortes „schatzung"
hervor.
1 Der Zeitpunkt l&Bt sich nicht genau bestimmen. Er wird aber vor
dem 27. August anzusetzen sein. da der Pfalzgraf an diesem Tage Ntlmberg
verlieB und der Coiner Erzbischof ihm am 29. folgen wollte (vgl. nr. 138,
auch nr. 178). Bezolds Behauptung (1, 89—90), da8 der Pfalzgraf am 25. August
nicht mehr in Niirnberg gewesen sei, ist unrichtig.
1 Nr. 149. 3 Nr. 141. * Nr. 140.
6 Vgl. die Vorlagen S der nrr. 160 und 161.
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Das Reichskriegssteuergesetz vom Jahre 1422 37
der Angelegenheit irgendwelche groBere Bedeutung bei, zum
mindesten nicht eine so weittragende, wie Kerler und seine Nach-
folger sie ihm giauben zuschreiben zu mtissen.
Damit entf&llt nun aber auch die trotz des oben Gesagten
immer noch vorhandene Moglichkeit, dafi das Steuergesetz erst
nach dem 9. August beschlossen und verdffentlicht sein konnte.
Es fehlt jeder Grand zu dieser Annahme, jede Handhabe, sie als
richtig zu erweisen. Die ganze Kerler'sche Steuergesetzhypothese
samt Allem, was ihr von seinen Nachfolgern noch hinzugefiigt
worden ist, ist also nichts weiter als ein Phantasiegebilde.
Die nachste Folgerung liegt auf der Hand: rait jener Liste
der zur Entrichtung des hundertsten Pfennigs bereiten Reichsstande
mufi es eine andere Bewandtnis haben, als Kerler und seine Nach-
folger behaupten. Welche, wird sich zeigen, wenn wir die vom
Konig zur Einziehung der Abgabe ergriffenen MaBnahmen ver-
folgen.
Der schon erwahnten Ernennung des Erzbischofs Konrad von
Mainz zum Reichsstatthalter am 25. August und ihrer acht Tage
spater erfolgten Bekanntgabe schloB sich zunachst die Ausfertigung
der vom 30. und 31. August und vom 1. September datierten konig-
lichen und kurfiirstlichen Mahnungen an die im Anschlag zum
taglichen Krieg genannten Reichsstande zur Truppenstellung an
und am S.September1 die Bestallung des Kurfursten Friedrich
von Brandenburg zum obersten Hauptmann des Reichsheeres.
Erst dann schritt der Kdnig zur Ausfuhrung seiner Steuerplane.
Ob und inwieweit er sich dabei der Mithilfe des in Niirnberg an-
wesenden e Reiqhserbkammerers Konrad von Weinsberg bediente,
ist aus den uberlieferten Akten nicht zu ersehen. Immerhin liegt
die Annahme sehr nahe, daB er aus den praktischen Erfahrungen
Nutzen zu Ziehen suchte, die sich dieser gewiegte Finanzmann
bei der Durchfiihrung von allerhand koniglichen Finanzplanen
wShrend sieben Jahren3 erworben hatte.
Wie es auch sonst des ofteren geschah, wurde das Reich oder
tur den vorliegenden Fall vielleicht nur Oberdeutschland in Steuer-
bezirke eingeteilt und je ein BezirkVertrauensmannern zugewiesenT
diesmal in den Bezirken selbst angesessenen und somit zur Er-
fassung der Steuerpflichtigen vor anderen geeigneten Personlich-
1 Nr. 162. Vgl. auch Bezold 1, 96-97.
- Vgl. nr. 183. » Vgl. RTA. 15 Vorwort S.XXX1V.
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38 Hermann Herre
keiten aus der Umgebung des Kdnigs1. So erhielten Markgraf
Bernhard von Baden und Herr Kaspar von Klingenberg die Bis-
tamer Konstanz, Basel, Strafibnrg and Speier and der Hofmeister
Graf Lad wig von Ottingen den Landstrich zwischen Ulm and
Wassertrftdingen, Konrad von Weinsberg vielleicht die seinem
frankischen Besitz nahegelegenen Maingegenden.
Die Vollmachten der erstgenannten drei sind vom 7. und
9. September2 datiert, sind also za einer Zeit aasgestellt, za der
die Mehrzahi der Kurfftrsten wohl nicht mehr in Nttrnberg war8.
Vermutlich geschah das mit Absicht, um die Dorchftkhrung der
oben erw&hnten, anf die Schrftpfung der St&dte abzielenden Plftne
des Kdnigs za erleichtern. In die gemeinsame Vollmacht far den
Markgrafen von Baden and Kaspar von Klingenberg wurde
n&mlich am Schlufi ein Zusatz eingeffigt, laut dessen beide er-
m&chtigt warden, den handertsten Pfennig auch von denjenigen
Reichsst&nden einzunehmen, die zwar in den Anschlag eingetragen
und demgem&fi vom K&nig and von den Kurfursten zar Truppen-
stellung gemahnt sein, sich aber flir „zu hoh and zu swere" an-
geschlagen and darum zar Abldsang des Kriegsdienstes bereit
erklftren warden4. Da6 es sich dabei am eine eigenm&chtige MaB-
regel* des KOnigs handelte, geht ohne weiteres daraus hervor,
dafi er sich wohlweislich hfitete, sie als „mit wolbedachtem
1 Werminghoff S. 46 — 47 hat sich das entgehen lassen. Seine Bemerkungen
ttber die Stenerbezirke treffen nicht zn.
* Nrr. 152 und 163.
3 Vgl. 8. 86 Anm. 1. Der Erzbischof von Mainz woilte am 6. September
von Nttrnberg anfbrechen (vgl. nr. 141). Aach Bezold 1, 98 nimmt an, dafi die
meisten Reichsst&nde Nttrnberg in der Woche vom 6. zum 12. September
verlieBen.
4 In der Vollmacht ftir Graf Lndwig von Ottingen (nr. 158) fehlt der
Zusatz. Aber daB auch ihm die gleiche Vollmacht erteilt wurde wie dem
Markgrafen und Kaspar von Klingenberg, ergibt sich aas einem in nr. 216
abgedrnckten Eintrag in der Ndrdlinger Stadtrechnung. Das Zugest&ndnis
der Abldsung gait also alien im Anschlag genannten Stfinden. Werminghoffs
Behauptung (S. 38), der K&nig habe in den Vollmachten „nicht der MSglich-
keitu gedacht, dafi anch BischCfe den „hnndertsten Pfennig zahlenu kOnnten,
ySei es sofort sei es in Umwandlung der ihnen dnrch die Matrikel anferlegten
Stellnng von Mannscbaft", ist mithin falsch.
,» Dies nimmt auch Sieber S. 40 an. — Anch bei den Vorgftngern Sigmnnds
war es ttblich, das Vertanschen des Kriegsdienstes mit einer Abgabe zn ge-
stagen. Dazu bednrfte es keines Reichsgesetzes. Vgl. Fischer a. a, 0. S. 17
und 22
f~ Original from
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Das Reichskriegssteuergesetz vom Jahre 1422 39
mute, gutem rate44 seiner „kurfursten fursten edeln und getrewen"
angeordnet zu bezeichnen, wie er das im Eingang der Vollmacht
von der Besteuerung des Klerus und der im Anschlag uber-
gangenen Reichsst&nde gesagt hatte1. Und dafi sie vorzugsweise
den Stadten zu gute kommen sollte und auch zu gute kam, und
zwar nicht nur den sehw&bischen und oberrheinischen , sondern
auch anderen, zeigen die Beispiele Nurnbergs und Augsburgs, von
denen jenes for die ihm auferlegten 200 Gewappneten, 30 Glefen
nnd 30 Schtttzen am 19. September, noch wahrend der Konig in
Nurnberg weilte, 3000 Gulden Landeswfthrung bezahlte*, dieses
seinen Anteil am Kontingent der schw&bischen Stadte am 3. Oktober
mit einer nicht naher angegebenen Summe ablOste3.
Urn dieselbe Zeit4 schrieb der K5nig noch eine zweite Steuer
aus, auBerlich ganz wie die oben besprochene als Kriegssteuer,
1 Werminghoft S. 29—30 hat das ttbersehen, wie er denn fiberhaupt den
ganzen Zusatz raifiverstanden bat. DaB die ktiniglichen Bevollmftchtigten er-
macbtigt gewesen sein sollten, mit jedem im Anschlag nicht genannten
Kirchenvorsteher, mochte er reichsnnmittelbar oder reichsmittelbar sein,
„dartlber zu verhandeln, wie viel Truppen seine Anstalt aufbringen sollte oder
konnte", und daB sie ihm, wenn er dazu nicht zu bewegen war, „anheim-
zngeben" hatten, f,seinen und seiner Eirche Reichsdienst mittels der Abgabe
des hundertsten Pfennigs zu leisten", widerspricht dem klaren Wortlaut der
Vollmachten. liber Truppenstellung batten sie gar nicht zu verhandeln, und
die Wahl zwischen Kriegsdienst und Kriegsabgabe war nur denjenigen
Standen anheimgegeben, die im Anschlag genannt waren und dementeprechend
konigliche und kurfurstliche Mahnungen zur Truppenstellung erhalten batten.
Unhaltbar, weil jeder Begrundung entbehrend, ist auch die Behanptung (S. 30),
daB „die SteUung von mebr oder weniger Truppen ebenso in das Ermeasen
jedes einzelnen Vorstehers einer Eirche gestellt gewesen sei wie die Ent-
richtung der Steuer von eiuem Prozent". tiementsprechend sind auch die auf
S. 30 — 33 sich anschlieBenden Ausfllhrungen wertlos , da sie auf der falschen
Voraussetzung ruhen, dafi dem Klerus und den im Anschlag nicht ge-
nannten Laien die Wahl zwischen Dienst und Steuer freigestanden habe.
* Vgl. nr. 191, auch nr. 185 art. 6. Das absprechende Urteil Bezolds (1, 98)
ilber Nilrnbergs und Augsburgs Verhalten ist unberechtigt , aber begreiflich,
tla ihm der Zusammenhang mit dem oben erwllhnten Zugest&ndnis des Kdnigs
unbekannt war. Dietz 8. 24 wiederholt Bezolds Urteil, verschweigt aber
seine Quelle.
3 Vgl. nr. 199.
4 Bei der Vollmacht, die dem Pfalzgrai'en Johann von Neumarkt am
14. August erteilt wurde (nr. 144), handelte es sich nicht um die Einhebimg
des dritten Pfennigs, vielmehr sollte der Pfalzgraf die Juden in Nurnberg,
Regensburg, Rothenburg, Nflrdlingen, WeiBenburg und Halle zum t&glichen
Erieg anschlagen und, da eine Truppenstellung natiirlich nicht in Frage
r^rtrtrtlr- Original from
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40 Hermann Her re
in Wirklichkeit aber wohl zar vorttbergehenden Behebuug seiner
chronischen Geldnot Er forderte den Juden im Reich den dritten
Pfennig von aller beweglichen und unbeweglichen Habe ab, also
nicht weniger denn 33 lft Prozent des vorhandenen Vermogens.
Auch in dieser Abgabe erblicken, wie gesagt, Kerler1, Dietz2,
Nubling, Sieber und Werminghoff einen Teil des Kriegssteuer-
gesetzes. Wiederum mit Unrecht. Denn wie in jenem Zusatz
zur Vollmacht des Markgrafen von Baden und Kaspars von
Klingenberg, so vermeidet der Konig auch in den Vollmachten,
die er am 11. September8 demselben Markgrafen und am 11. Januar
1423* dem Hofrichter Grafen Hans von Lupfen zur Eintreibung
der neuen Steuer in Schwaben, am Bodensee, in der Schweiz und
im Elsafl und zu beiden Seiten des Rheins bis nach Coin hinab
beziehungsweise in den Landen und Stadten der Landgrafen in
Thttringen und Markgrafen zu MeiBen Friedrichs des Alteren,
Wilhelms und Friedrichs des Jiingern erteilte, geflissentlich jeden
Hinweis auf die Mitwirkung der Kurfiirsten und anderer Reichs-
&tande bei der Anordnung der Steuer. In der einen betont er
mit Nachdruck, daB nur er es sei, der sich „furgenomen habe
und wolle, das alle Juden in dem Romischen riche gesefien den
dritten pfennig geben sollen", und in der andern erklftrt er ebenso
bestimmt, er „wolle, das alle Judischeit" zum Kriege gegen die
Ketzer „stewren und helfen solle", und „wolle" deshalb .,.den
kommen konnte, einen eutsprechenden Geldbetrag zur Abl5sung des Kriegs-
dienstes fordern (vgl. nrr. 143 und 155). Diese Vollmacht wurde am 3. Oktober
auch auf die Heilbronner Juden ausgedehnt (nr. 198). Auch in einem Schreiben
an Rothenburg vom 18. September erw&hnt der Pfalzgraf den dritten Pfennig
nicht (vgl. Brefilau in der Zeitschrift fttr die Geschichte der Juden in
Deutschland 3, 311 — 312). Es widerspricht also den Tatsachen, wenn Kerler
(S. 108) und Nubling (S. 455) behaupten, jene sechs St&dte seien im Abschnitt
n,dritter Pfennig** des angeblichen Steuergesetzes als „Steuerbezirk des Pfalz-
grafen Johann von Neumarkt" aufgef&hrt worden. Qerade die Nicht-
erwahnung des dritten Pfennigs in alien fiir den Pfalzgrafen bestimmten oder
von ihm ausgefertigten Urknnden spricht gegen die reichsgesetzliche Be-
steuerung der Juden. Ntibling begeht auflerdem den Fehler, daB er die
Vollmacht des Pfalzgrafen mit derjenigen des Markgrafen von Baden zu-
sammenwirft; er verwirrt dadurch den Sachverhalt.
1 Auf S. 109 der S. 15 Anm. 2 genannten Abhandlung ist Kerler anderer
Ansicht Hier l&Bt er die Besteuerung der Juden vom Onig ausgehen und
nicht aus dem Zusammenwirken von Konig und Fiirsten folgen.
1 Dietz S. TS spricht von der ,,auBerordentlich hohen Steuer" von „Vi Pfennig" !
8 Nr. 154 « Nr. 1HO.
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Das Reichskriegssteuergesetz voni Jahre 1422 41
dritten pfennig von allem irem gut haben1". Aber davon ganz
abgesehen, so bedurfte es zur Besteuerung der Juden weder eines
Heichsgesetzes noch der Zustimmung der Reichsst&nde. Sie stand
ganz im Belieben des Konigs. Er konnte sie aus eigener Macht-
vollkommenheit, „von Romischer kuniglicher macht", verfugen.
Waren doch die Juden seine und des Reichs Kammerknechte,
die seiner Kammer zu dienen batten und mit deren Vermogen
er nach Gutdttnken schalten und walten konnte, immer voraus-
gesetzt, daB nicht etwa Privilegien es dem Zugritt' entzogen-
oder die Inhaber der Juden , die Fiirsten und Stadte , sich der
iiberm&Bigen Schwachung der auch von ihnen ausgenutzten jiidi-
schen Steuerkraft widersetzten3. Auch in den Jahren 1414 und
1418, als er ihnen den dritten und den dreiBigsten Pfennig ab-
verlangt hatte4, hatte er nicht im geringsten nach Gesetzen und
1 Nur in einer am 15. Januar 1423 ausgestellten Vollmacht fttr den
Reichsvikar in Verona and Vicenza Brnnoro deUa Scala zu Verhandlnngen
mit dem Erzbischof von Salzburg, den Bischdfen von Eichst&tt und Augs-
burg und den bayerischen Herzftgen und deren Untertanen liber die Ent-
richtung des dritten Pfennigs durch die Juden und zur Einhebung desselben
behauptet der Kflnig, da8 er die Steuer „mit rate der kurfursten fursten
hers und stete" aufgelegt babe (nr. 161). Aber die Erw&hnung der Stadte
kennzeichnet den Passus als fonnelhaft; er ist verursacht durch die ihm un-
mittelbar vorhergehende Erw&hnung der „kurfursten fursten, geistlichen und
werntlichen, graven frien hern ritter knechte und stete11, denen im „anslag
wider die keczer" „ire anzal angeslagen" sei.
. * Augsburg wies im M&rz 1423 einen Versuch des Pfalzgrafen Johann
von Xeumarkt, die Augsburger Juden zu besteuera, auf Grand eines Privilege
des K5nigs vom 11. Juli 1415 ab. Vgl. nrr. 228 und 232, auch Chroniken
der deutschen Stfidte 5, 372—374.
3 Vgl. Nttbling S. 466—458. Sogar Erzbischof Dietrich von CMn wider-
setzte sich der Besteuerung seiner Juden (vgl. nr. 227), ein Verhalten, das
bei vorausgegangener reichsgesetzlicher Regelung der Steuer nicht recht ver-
standlich wftre und durch das ttbrigens auch die Behauptung des Kdnigs in
der oben erw&hnten Vollmacht fttr den Grafen von Lupfen, „alle kurfursten und
andere fursten4' hatten „iren wiilen gegeben44 zur Besteuerung der Juden,
Lttgen gestraft wird. — Uber die Judenbesteuerung durch Landesherren und
Stadte vergleiche man im allgemeinen Nttbling S. 241—261 und ROsel, Die
Reichssteuern der deutschen Judengemeinden von ihren Anf&ngen bis zur
Mitte des 14. Jahrhunderts (Berlin 1910) S. 65—69.
4 Vgl. Kerler a. a. O. 3, 3—11, ferner Nttbling S. 447-453 und Nuglisch,
Das Finanzwesen des deutschen Reiches unter Kaiser Sigmund (Conrads
Jahrbttcher fttr NationalQkonomie und Statistik Bd. 76) S. 158-160, auch RTA.
15 V or wort S. XXXIV — XLV und die zwar manches Neue bietende, im all-
gemeinen aber recht oberfl&chliche und nicht geniigend durchdachte Rostocker
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4> Hermann Herre
rek hsst&ndischer Rewilligung gefragt. Ihm kam es eben nur
daraof an, mOglichst viele Prizedenzfalle zu schaffen, urn bei
passender Gelegenheit UBter Hinweis auf das Herkommeu immer
wieder von neuem fordern zu konneii. GHeichwie er vor vier Jahreti
avis Anlafi der Thronbesteigung Papst Martins V* das nBullen-
gelda eingefiihrt hatte1 und sp&ter, im Jahre 1433, die ^Kronungs-
steuer" einfiihrte5, beide Male auf Betreibeti Konrads von Weins-
ber^, so wollte er jetzt, wo hi wiedemm auf Anraten des Erb-
kammerers, die „Kriegssteuer" einluhren*. Es liegt also audi
hier kein Grund vor, zur Erklarung der Judensteuer und der mit
ihr zusamraenhfijigenden Vollmachten noch ein besonderes Kriegs-
steuergesetz zu erfindeii.
Welchen Ertrag die beiden Steuern lieferten, lafit sich nicht
mehr ermitteln. Zwar horen wir von Verbaiidhmgen des Graf en
von Ottingen mit dem schwabischen St&dtebunde iiber die Ent-
richtung des hundertsten Pfennigs4 und von anderen, wahrscheiu*
Dissertation TOll Isaak Stein, Die Juden der scbwabisehen Reicbsstadte im
Zeitalter KBnig Sigmunds (Berlin 1902) S. 20-28.
1 VgL Kerler a, a. O, S. 7—9 und RTA. 16 Vor wort S. XXXIV-XXXV.
- VgL RTA. 11, m— 194 und ebenda Vorwort 8. XXX -XXXVII Stein
.1- a. O. 8. it2 — -3S hat keine Ahnung von der Verotfentlicbung dea ^anzen die
Krihuingssteuer betreffenden Materials durch Beckmann in RTA. II
Hit dieeein Streben nach Einfuhrung der jiidiBchen Kriegsateuer mag
> s zusamiuenhangen , dafl der Ktfnig in einem Sohreiben an Frankfurt vom
^. April 142B die nicht wahrheitsgemaiie Bebauptung aufstellt , in dein
Han«dage zu kriege gein Bebeiraen widder die kettzere zu f&ren* sei auch ftaLle
-hilischheidt — in dem beiligen rijche wonhafftig und gesesflen angealagen,
■la/ sye uns zu sollichera kriege zu follenbrengen den dritten phenning alter
ire babe utid gutere, ligende und faren, geben sollenLt+ Vgl, nr- 234.
* Vgl. nr« 216. Wie Niiraberg nnd Augsburg, so baben offenbar auch die
sihuiibischen Start te die Entrichtiing des hundertsten Pfennigs vervveigert,
si I'h aber zu Verb and lung en tiber ein Pauschale bereft erklart. Den Grund
fur -lie ablehnende HaUung der Stadte teilt Eberhard Windecke (vgl. S. 16
AniTj- 3) mit: „wann wer' das fur aich gangen, so weren die herren inne
worlen der stet macht'1. Die Stadte befHrcbteten offenbar. daB das Ergebnis
eiuej Bestenerung der einzelnen Bilrger, wie der Konig sie plaute, Konig
und FUrsten zu RttckscblUssen auf ihre Leistungsfahigkeit und daraufhin
kiin trig zn ihrer nock starkeren Belastuii^r veranlassen kMnte, Sie wiinaditen
venimtlich nacb Maflgabe des eich stets gleich bleibenden Betraga ibrer
Stadtsteuer angeschlagen zu werdent w^hrend Kiinig und Fflrsten die Htthe
der m gtellenden Kontingente der Ht>he des Einkoramens und VeimtigeaB
flii[KiS5ien woUten. Ob der von Kerler S, 1(W am Jttgers Geschichte der
Stadt Heilbronu I, 189 zitierte, bis jetzt unauffiudbare Brief Heilbronn^ an
K hi in gen Andeutungen fiber die stSdtischen KefQrchtnngen enthieltt muB
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Das Reicbskriegssteuergesetz vom Jahre 1422 43
lich vom Markgrafen von Baden geliihrten, mit geistlichen und
weltlichen Stauden1 iiber dieselbe Abgabe, auch von Verhand-
lnngen des Markgrafen mit den Juden in Ulm, Konstanz, am
Bodensee, im Breisgau, in Oppenheim, Speier, Worms, Mainz,
Frankfurt, Coin und Dortmund9, aber urn welche Summen es
sich dabei handelte, wird nicht gesagt. Nur von Basel und der
Ulmer Judenschaft verlautet, daB jenes 700 Gulden, diese 933
Galden 8 Schillinge hergegeben habe8. Doch besitzen wir eine
Liste oberdeutscher Grafen, Herren und Abte, die sich zur Zah-
dahingestellt bleiben. Jagers Darstellung Uifit nicht klar erkennen, ob er den
Brief genau wiedergibt oder dessen Text mit eigenen Zutaten erweitert hat.
rberdies war der von ihm benutzte Entwurf des Briefes undatiert, so daB
nicht einmal sicher ist, ob er in das Jahr 1422 gehort. — Werminghoffs Be-
hauptung (8. 33, vgl. 35 — 36), „so weit erkennbar, habe sich keine einzige
Stadt bereit erkt&rt, die Last der Tmppenstellung in die Zahlung der Steuer
nmzuwandeln", ist in dieser Form unrichtig.
1 Es sind die in der ofter erw&hnten Liste (nr. 147) genannten St&nde.
1 Vgl. nrr. 203; 204 artt. 3 undo; 227; 234; ferner Regesten der Mark-
grafen von Baden und Hachberg Bd. 1 nrr. 3456; 3470; 3478; 3508; 3531;
3537; 3558; 3565; 3575; 3577; auch Eerier in der genannten Abhandlung
S. 109— 110.
1 Vgl. nrr. 187 und 206, auch S. 269 Anm. 3 und Nttbling 8. 457.
Nflblings Angabe, die Angsbnrger Juden h&tten 28000 Gulden bezahlt, darf
man wohl anzweifeln. — DaB von den eingezogenen Betrftgen wenig oder
nichts in die kttnigliche Kasse gelangtT auch wohl kaum etwas fttr den
Hnssitenkrieg verwendet sein wird trotz der Versicherung des Konigs, dafi
das T,gelt nicht anderswohin gewant sol werden dann gen die keczer" (nr. 153),
l&Bt eine vom 29. April 1423 datierte Anweisung des KOnigs an Markgraf
Bemhard vermuten, dem Grafen Adolf von Nassau, der damals als Gesandter
des Reichsstatthalters am kbniglichen Hof weilte, 5000 Gulden, die ihm der
Kdnig an seinem Jahresgehalt schuldete, von den aus dem dritten Pfennig der
PfafiFbeit und der Juden fliefienden Geldern zu zahlen (Regesten der Mark-
grafen von Baden und Hachberg Bd. 1 nr. 3543). Die Bezeichnung „dritter
Pfennig der Pfaffheit" beruht oflfenbar auf einem Versehen; es wird der
hnndertste Pfennig gemeint sein. — Manche Summe blieb wohl auch in der
niarkgT&flichen Easse hftngen. Am 7. September, dem Tage der Ausstellung
der Vollmacht fttr Harkgraf Bernhard, faiid namlich auch eine Abrechnung
zwischen dem Eonig und dem Markgrafen statt, bei der sich herausstellte, daB
jener diesem 13 467 V* Gulden schuldete. Dem Markgrafen wurden deshalb
am 8. September die Zehnten der Bistnmer Metz, Toul und Verdun an-
gewiesen mit dem Bemerkeh, daB er Uberschilsse an den Kflnig abzuliefern
habe und fttr etwaige Mindereinnahmen anderswie entschadigt werden solle
(a. a. O. nrr. 3461 und 3462). Die Annahme liegt nahe, daB diese Ent-
sch&digung, falls sie geleistet werden mnfite, den Ertragen des dritten und
hundertsten Pfennigs entnommen werden sollte.
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44 Hermann Herre
lung des hundertsten Pfennigs bereit erklarten. Leider nennt sie
nur Nam en, nicht audi die zugesagten oder geleisteten Betr&ge.
Es ist die oben erw&hnte, von der Kerler, wie gesagt, behauptet,
dafi sie ein Teil des Steuergesetzes gewesen sei, w&hrend Wer-
minghoff in ihr den zweiten Abschnitt des Anschlags zum tag-
lichen Krieg sieht. Das Verfehlte dieser Behauptungen ist leicht
darzutun.
H&tten namlich die in der Liste genannten 45 Grafen und
Herren und 18 Abte schon unmittelbar nach dem Erlafi sei es
des angeblichen Steuergesetzes sei es des Ansctyags die Ent-
richtung der Steuer zugesagt, wie man gemfifi Kerlers und Wer-
minghoffs Angaben und auch auf Grund der von jenem gewahlten
und von diesem stillschweigend anerkannten Datierung „ad 1422,
August*4 glauben sollte, und ware demnach die Liste noch w&hrend
des Reichstags zusammfengestellt worden, so miifite sich doch auch
die Anwesenheit der 63 Stande oder die ihrer Bevollm&chtigten
entweder aus der von Windecke iiberlieferten Pr&senzliste1 oder
aus den Eintrigen im Nurnberger Schenkbuch2 oder sonstwie er-
schlieflen lassen. Aber die Abte sind in jenen beiden Quellen
uberhaupt nicht genannt und von den Grafen und Herren nur
sechs, namlich die Grafen Ludwig von Ottingen, Hans von Lnpfen,
Hug von Heiligenberg und Hans von Helfenstein, Hans Truchsefi
von Waldburg und Herr Kaspar von Klingenberg3.
Diese Tatsache allein wftrde schon ausreicben, um die Kerler-
WerminghoiTschen Hypothesen zum mindesten ins Wanken zu
bringen. Aber diese werden auflerdem auch noch durch das Er-
gebnis einer Prufung der handschriftlichen Vorlagen sowohl der
Liste selbst wie des Anschlags zum tftglichen Krieg geradezu als
unmoglich erwiesen.
Die Liste ist namlich nur in drei, von Kerler mit R, W und
E bezeichneten Exemplaren4 ttberliefert, einem im Reichsregistratur-
buche G, einem zweiten im Weinsbergischen Archiv und einem
dritten in Eberhard Windeckes Denkwttrdigkeiten, in alien dreien
1 Nr. 182. * Nr/ 184 artt. 6 und 7.
8 Hinzuznfttgen w&ren allenfalls noch Graf Friedrich von Ottingen and
Herr Frischhans von Bodman, faUs man sie mit den im Schenkbuch ge-
nannten „graf Fridrich von Oten" und „ber Hans vom Poden" identifizieren
konnte.
4 Vgl. die Qnellenbeschreibnng von nr. 147. Die Kerlerscbe Bezeicbnung
der drei Exemplare ist oben beibebalten.
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Das Reichskriegssteuergeaetz voni J ah re 1422 45
in enger Verbindung mit dem Anschlag. In R die Quelle von W
und E zu sehen, was ja nahe lage, verbietet die abweichende
Oberlieferung einer im Anschlag1 zwischen die Rubrik der Her-
zoge und weltlichen Fiirsten und die der Grafen und Herren ein-
geschobenen Rubrik „Herre° und graven in dem Niderlande"
durch diese beiden. Denn beide stimmen hier sowohl im Inhalt
wie in der Form genau uberein, w&hrend R zwar im ersteren
sich nicht wesentlich von ihnen unterscheidet, in der anderen aber
erhebliche Abweichungen aufweist. Dafi auch W nicht etwa auf
E fuBt oder umgekehrt E auf W, zeigen die von Eerier mit-
geteilten Varianten. Beide gehen also offenbar direkt oder in-
direkt auf eine gemeinsame Quelle, ein nicht mehr vorhandenes
Exemplar von Anschlag und Liste zuruck. In dieser verlorenen
Quelle (X) hatte jene Rubrik schon die sie als Einschiebsel kenn-
zeichnende Form eines Verzeichnisses2 von Adressen, an die ge-
mafi den Ausfuhrungsbestimmungen8 zum Anschlag konigliche
und kurfurstliche Mahnungen zur Truppenstellung geschickt werden
sollten. Dabei war einigen Adressen auch gleich die Zahl der
in die Mahnungen einzusetzenden Glefen beigefugt Wahrend zum
Beispiel die Adresse der julichschen Ritterschaft nur den Zusatz
„ain brief" erhalten hatte, waren bei derjenigen der Herren und
der Ritterschaft von Geldern auch noch die ihnen abverlangten
60 Glefen angemerkt worden. Aufierdem standen am Schlufi der
Rubrik noch zwei besondere Anweisungen. Laut der einen sollte
gegenliber einer nicht nfther bezeichneten Stelle zur Sprache ge-
bracht werden, „ob man dem herzogen von Burgundi schreiben"
solle; laut der anderen sollten die Stftdte Deventer, Kampen, Zwolle
und Utrecht „sunderlich in iren briefen under andern punten" auf-
gefordert werden, „iren herren zu dem t&glichen chrieg behilflichu
zu sein.
Bemgegeniiber ist in der Vorlage R zwar der Titel der Rubrik
unverandert beibehalten, die Form des Adressenverzeichnisses aber
in die des Anschlags umgewandelt worden. In X begann die
Rubrik beispielsweise mit „item dem herzog von Gulich ein brief. II
item der gemainen ritterschaft in dem land von Gulig ain brief. I
1 Vgl. nr. 146 und S. 159.
9 Auch Kerler (S. 165 Anm. 1) betrachtet den Abschnitt als nicht zum
Anschlag gehOrend und drnckt ihn deshalb in nr. 146 gesondert ab. Er be-
zeichnet ihn als ^Yollzagsverordnung^ znm Kontingentgesetz.
• Vgl. oben S. 30.
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46 Hermann Her re
item an die gemainen herren und ritterschaft dez landes zu Gelern
ein brief. 60 [gleen]. I item den vier haubtsteten in Gelleren ain
brief, mit namen Romande Nymegen Arnheim und Zupfen." In
R dagegen wurde das zusammengefafit zu „der herzog von Gulche
und die ritterschaft zu Gulch und zu Gelre und die vier stete
Romunde Nymegen Arnheim und Zutphen 60 gleven". Bezeich-
nenderweise kannte der Schreiber von R auch die oben erwahnte,
den Herzog von Burgund betreffende Weisung; ja er schrieb sie
sogar mit ab, radierte sie dann aber wieder aus. Ein unwider-
leglicher Beweis daftir, dafi auch R auf X fufit
Wir haben es also bei R, W und E mit drei selbstfindigen
Ableitungen eines verlorenen, bereits mit der Liste versehenen
Anschlags zu tun, von denen zwei, W und E, ihre Vorlage un-
verandert wiedergeben, wfthrend in der dritten, R, die dem An-
schlag eingefiigten Adressen in freilich nicht immer einwandfreier
Weise der Form des Anschlags angepafit und deroentsprechend die
beiden oben erw&hnten Anweisungen gestrichen sind.
Die Annahme, dafi die Liste ein Nachtrag zum Anschlag ge-
wesen, also nicht mehr wfthrend des Reichstags, wie Kerler und
Werminghoff behaupten, sondern erst spftter angefertigt sei, er-
halt noch eine besondere Stiitze durch die von Kerler ebenso wie
von seinen Nachfolgern ubersehene Tatsache, dafl die in ihr auf-
gezfthlten Graf en, Herren und Abte aus Gegenden stammen, die
zu den schon erwahnten Einhebungsbezirken des Markgrafen von
Baden, des Herrn von Klingenberg und des Grafen von Ottingen
gehOrten. Sie fafit also offensichtlich das Ergebnis der Bemiihungen
dieser drei um die Ermittlung der im Anschlag zum t&glichen Krieg
iibergangenen und demgemaB zur Abgabe des hundertsten Pfennigs
heranzuziehenden Reichsstftnde zusammen und kann mithin kaum
f ruber als in der zweiten Halfte des Oktober angelegt und dem
Anschlag angehftngt worden sein. Dazu stimmt auch die auf-
fallend spate Eintragung der beiden Aktenstiicke in das Reichs-
registraturbuch G. Denn sie ist durchaus nicht etwa schon im
Sommer 1422 erfolgt, wie man aus Kerlers Daten schliefien konnte,
sondern erst nach Mitte Juni 1423, wovon zum mindesten Sieber
und Werminghoff sich durch einen Blick in Altraanns Regesten
Kaiser Sigmunds und Seeligers Beschreibung des eben genannten
Registraturbuches1 unschwer hfttten iiberzeugen konnen.
1 Mitteilongen des Institnts ftir Osterreichische Geschicbtsforschung, 3. Er-
g&nzungaband S. 269.
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Das Reichskriegssteuergesetz vom Jahre 1422 47
Der Ort, an dem die Em- und Anfugung des Adressenver-
zeichnisses und der Liste erfolgte, laBt sich leicbt feststellen.
Das Verzeichnis ist namlich aufier in W und E noch in einem
dritten, dem fttnfundachtzigsten Pfalz-Neuburger Kopialbuch des
Miinchener Reichsarchivs einverleibten Exemplare des Anschlags
(Kerlers Vorlage M) enthalten. Letzteres steht, wie die Ver-
gleichung ergibt, dem Weinsbergischen Exemplar W sehr nahe,
ist aber weder von ihm noch von E abhangig. Man konnte es
demgem&fi fur eine vierte Ableitung von X erklaren, Aber dem
steht entgegen, dafi ihm die dort schon vorhandene Liste fehlt.
Zudem fiihrt es am Schlufi der Rubrik „Epte" die Abte von
Hersfeld, Heny1, Arnsburg und Ebrach an, die an dieser Stelle
weder in R noch in E erw&hnt werden, wohl aber in W, und zwar
hier ebenso wie in M mit der Bemerkung „dabunt 100 dn.", d.
L „centesimum denarium", den hundertsten Pfennig*2- Der Mangel
aller Angaben iiber die den vier Abten auferlegte Glefenzahl
und der Zusatz iiber die Entrichtung des hundertsten Pfennigs
kennzeichnen auch diesen Passus als Nachtrag. Die Quelle von
M ist demnach, scheint es, nicht X selbst gewesen, sondern dessen
ebenfalls nicht mehr vorhandene Vorlage (A). Sie bot nur den
Anschlag, Avar aber schon mit dem Adressenverzeichnis ver-
sehen.
Die Zugehorigkeit der eben genannten vier Kl5ster zur Mainzer
Erzdiozese legt nun die Vermutung nahe, dafi der verlorene
Text A der kurmainzischen Kanzlei gehOrte, vielleicht identisch
1 Die von Werminghoff S. 41 vorgeschiagene „ktthne Namensanderuuga
in Heggenbach oder vielmebr Heggbach (Zisterzienserinnenkloster in der
DiSzese Eonstanz) hat ebensowenig etwas fiir sich wie die Vermutung Alt-
mannR im Register zor Ansgabe Windeckes S. 551, dafi Hengen im wttrttem-
bergi^chen Oberamt Urach gemeint sein kQnnte. Auch die Behauptung
K . O. MiiUers in einer Anzeige des Werminghoffschen Baches im Historischen
Jahrbnch 38, 171, dafi es sich am das Aognstinerchorherrenstift HOningen in
der Rheinpfalz handle, scheint mir nicht so ohne weiteres zuzatreffen.
Vielleicht ist der Name verschrieben ans Ueug. In diesem Falle w&re an
die 9,ecelesia sancti Johannis in Heugis" oder „in Haugu, das damals noch
aufierhalb Wttrzbnrg gelegene Eollegiatstift St. Johann in Hang zn denken
(vgl. Concilium Basiliense 7, 17 Z. 25 und 235 Z. 25; meine ebenda S. 594 ge-
gebenen Beriehtigungen oder vielmehr Verschlechternngen des Textes sind
za beseitigen). Man mttfite dann freilich annehmen, dafi der Urheber oder
Abschreiber des Zusatzes das Wort „Probst" hinzazufttgen vergafi, wie es
in K and W anmittelbar vorher bei Schussenried hipzugefttgt worden war.
a Vgl. S. 162 Variante z.
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48 Hermann Herre
war mit dem vom Beichsstatthaltcr Erzbischof Konrad von Mainz
aus Nttrnberg mitgebrachten Exemplar des Anschlags. Dem letz-
teren wftrden also in Mainz nicht nnr Adressenverzeichnis and
Liste zugesetzt, sondern auch jene vier Abte eingeftigt worden
sein. Das so erweiterte Exemplar A Mre dann identisch mit
dem Exemplar X.
Diese Verrautung verdichtet sich zur GewiBheit durch die
tlberlieferung einer Abschrift von X in Eberhard Windeckes
Denkw&rdigkeiten. Denn Windecke, der seit Jahren in Konig
Sigmonds Umgebung geweilt and mit ihm wohl auch den Reichs-
tag besucht hatte, stand etwa seit dem Herbst 1422 in den Diensten
des Reichsstatthalters \ hatte also auch Zutritt zur erzbischof-
lichen Kanzlei, der ja gemftfi den Reichstagsbeschlussen die Aus-
fertigung und Versendung der kurfurstlichen Mahnungen an die
Reichsstfinde zur Truppenstellung oblag* und der also ebensowohl
die angeschlagenen wie die zur Zahlung des hundertsten Pfennigs
bereiten Reichsst&nde bekannt sein mufiten.
Unter der Voraussetzung des mainztschen Ursprungs der Nach-
tr&ge ergibt sich auch ohne weiteres die sonst kaum beizubrin-
gende Erkl&rung fiir die Aufnahme der oben erw&hnten beiden
Anweisungen in das Adressenverzeichnis. Es verstand sich doch von
selbst, dafi die erzbischSfliche Kanzlei Adressen und Liste an
die konigliche weitergab, da ja die Mahnungen der KuriUrsten
durch solche des K5nigs erg&nzt werden muBten. Wir haben also
in den Anweisungen offenbar eine Art Instruktion fiir den oder
die Uberbringer eines Exemplars von X nach Ungarn vor uns*
Vielleicht ist es deshalb auch richtiger, nicht von einem „Adressen-
verzeichnis4S sondern von „Vorschlftgen der kurmainzischen Kanzlei
zur Aussendung von Mahnschreiben an die niederlandischen St&nde"
zu reden8.
Die tfoerbringer des Schriftstiicks waren vielleicht die Grafen
Adolf von Nassau und Michel von Wertheim, die sich im M&rz
1 Vgl. Altmann S. XXXII— XXXIII.
2 Dafi neben dem obersten Feldhauptmann auch der Reichsstatthalter far
die Aufbringung der Truppen zum t&glichen Krieg zu sorgen hatte, ist einem
Briefe Augsburgs vom 29. September (RTA. 8, 245 Anm. 2) zu entnehmen.
8 Han beachte auch, dafi Brabant, Holland, Zeeland, Jfilich und Geldern
zum Machtbereich des Reichsstatthalters gehSrten (vgl. nr. 164 art. 3). Es
kftnnte sich bei den „Vorschl&gen" urn Vorbereitung des fiir den Sommer 1423
geplanten Feldzugs handeln (vgl. nrr. 236 und 236; auch Bezold 2, 6—6).
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Das Reichskriegsstenergesetz vom Jahre 1422 49
1423 beim Konig aufhielten, an (lessen Zusammenkunft mit Konig
Wladislaw von Polen und GroBfiirst Witold von Litauen in Kas-
mark als Vertreter des Reichsstatthalters teilnahmen und Ende
April oder Anfang Mai von Kaschau aus heimkehrten1. Allen-
falls kame aoch Windecke in Betracht, der Anfang Mai den
Konig ebenfalls in Kaschau aufsuchte2. Beide Moglichkeiten sind
mit dem oben genannten Termin der Registrierung der Akten-
stiicke gut vereinbar. Fur die Grafen sprache besonders, dafi
am 22. April, also wahrend ihres Aufenthalts in Kaschau, die
Ausschreiben des Konigs zum Sommerfeldzug ergingen3; fur
Windecke aber liefie sich geltend machen, dafl er bald nach seiner
Riickkehr von Kaschau im Auftrage des Reichsstatthalters in die
Niederlande nach Geldern, Arnhem und Nijmegen reiste4 und
vielleicht bei dieser Gelegenheit die Mahnschreiben an die nieder-
landischen Stfinde weiterbefSrdert haben konnte.
In der koniglichen Kanzlei erfuhren nun Anschlag und Liste
noch mancherlei mehr oder minder wichtige redaktionelle Ande-
rungen. Die formale Anpassung des Adressenverzeichnisses an
den Anschlag und die Streichung der in jenem enthaltenen beiden
Anweisungen wurden schon erwahnt. Des weiteren erhielten die
vier Abte von Hersfeld, Heny, Arnsburg und Ebrach, die, wie
gesagt, den hundertsten Pfennig zahlen wollten und von der kur-
mainzischen Kanzlei der Rubrik )9Epteu angeschlossen worden
waren, jetzt den ihnen zukommenden Platz am SchluB der Liste5,
und endlich wurden der Rubrik „Graven und herren46 noch ver-
schiedene thuringische Grafen einverleibt6. So geandert und er-
weitert wurden die beiden Schriftstucke in das Reichsregistratur-
buch G abgeschrieben. Dabei widerfuhr dem Abschreiber das
schon erwfihnte Miflgeschick, daB er die zur Tilgung bestimmte,
auf die Beteiligung des Herzogs von Burgund am Feldzuge be-
ziigliche Anweisung wiederholte. Sie wurde jedoch, wie gesagt,
von ihm sogleich wieder beseitigt. Erst spater fugte er am SchluB
der Rubrik „Herzogen und werntliche fursten44 noch die s&cbsischen
Bischdfe, die Herzoge von Sachsen, von Osterreich und von Bay era
1 Vgl. S. 284 Anm. 1 und 289 Anm. 1, anch nr. 291 art. 1.
* Vgl. Altmann S. 153 und 154.
3 Vgl. nr. 236.
4 Vgl. Altmann S. 155—166 und 170—171.
5 Vgl. S. 168 Z. 2—5.
• Vgl. S. 161 Variante h
Histor. Vierteljahrschrift. 1919. 1. 4
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50 Hermann Herre
und die Landgrafen von Thuringen hinzu7. Ob auch ein zweiter,
den Erzbischof von Salzburg und die Bischofe von Passau, Freisiug,
Eichstatt und Seckau nennender Nachtrag8 von ihm herriihrt, ist
zweifelhaft; jedenfalls sind aber diese geistlichen Fursten dem
Anschlag erst einverleibt worden, nachdem das in Peter Mayers
Kriegsztigen der Erzbischofe von Trier (Kerlers Vorlage K) be-
nutzte Exemplar abgeschrieben worden war.
Auch der gewichtigste unter den von Kerler und seinen Nach-
folgern flir den Erlafi eines Reichskriegssteuergesetzes durch den
Nurnberger Reichstag geltend gemachten Griinden hat sich also
als nicht stichhaltig erwiesen, und mit ihm fallt nun iiberhaupt
die gauze Steuergesetzhypo these in sich zusammen. Sie ist oder
vielmehr war nichts weiter als zu einem Teil die Folge unrichtiger
Deutung der Quellen, zum anderen das Erzeugnis der Phantasie
ihrer Urheber. Von dem pomphaften Reichskriegssteuergesetz,
das Kerler und Werniinghoff glaubten in die Reichsgesetzgebung
des 15. Jahrhunderts einffihren zu konnen, bleibt nur eine harm-
lose Zustimmungserklarung der Kurfiirsten und Fursten zur Er-
hebung einer vom Konig vorgeschlagenen Kriegsabgabe zuriick,
welch letztere aber wahrscheinlich nur dem Namen nach zur
Deckung von Kriegskosten oder zur Anwerbung von Sdldnern,
in Wirklichkeit wohl zur Behebung finanzieller N5te des K6nigs
dienen sollte. Das Gesetz ist also aus den Quellen zur Geschichte
der Reichsgesetzgebung wieder zu streichen.
Fassen wir die erzielten Ergebnisse kurz zusammen:
Die Beschliisse des Nurnberger Reichstages, soweit sie demFeld-
zug gegen die Hussiten galten, sind in zwei Anschlagen, dem einen
zum Entsatz des Karlsteins, dem anderen zum t&glichen Kriege,
und in einem die Ausfiihrungsbestimmungen dazu enthaltenden,
von den Straliburger Gesandten als „rot<; oder „rotslagu bezeich-
neten Schriftstiick niedergelegt worden. Der Text des letzteren
ist nicht mehr vorhanden, sein Inhalt laJBt sich aber wenigstens
in den Hauptpunkten mit Hilfe der in verschiedenen Aktenstucken
gegebenen Andeutungen wieder zusammenfugen. Von den beiden
Anschlagen ist nur der zum Entsatz des Karlsteins in seiner
ursprttnglichen Gestalt iiberliefert. Den anderen kennen wir nur
aus sp&teren Redaktionen der kurmainzischen und der koniglichen
7 Vgl. S. 159 Variante L.
s Vgl. S. 158 Variante d. /
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Das Reichskriegssteuergeaetz vom Jahre 1422 v 51
Kanzlei. Das im Reichsregistraturbuch G enthaltene Exemplar
ist nicht „SchluBredaktion" in dem von Kerler1 behaupteten Sinne,
bietet nicht die vom Reichstag angenommene endgftitige Fassung
des Anschlags, sondern stellt eine wahrscheinlich erst im Frtih-
jahr 1423 vorgenommene Redaktion und Erweiterung eines von
der kurmainzischen Kanzlei der kdniglichen Ubersandten Exemplars
dar. Ebensowenig ist das einigen Exemplaren des Anschlags
eingefftgte Adressenverzeichnis niederl&ndischer St&nde im Laufe
der „Beratungen;4 des Reichstags entstanden, wie Kerler- an-
nimmt Vielmehr sind die Adressen erst sp&ter in der kur-
mainzischen Kanzlei znm Zweck der Mitteilung an die kftnigiiche
zusammengestellt und dant) dort dem Anschlag angepafit worden.
Die von Kerler far den Abdruck des letzteren gewfthlte Form
(nr. 145) entspricht darum nicht den Anforderungen der Editions-
technik. Entweder war die Rubrik „Herreti und graven in dem
Niderlande44 auszuschalten, wie das auch mit anderen nur im
Exemplar des Reichsregistraturbuchs und seinen Ableitungen
entbaltenen Nachtragen der kdniglichen Kanzlei geschehen ist,
und dann neben ihrer Quelle, dem Adressenverzeichnis (nr. 146),
abzudrucken, oder, was praktischer gewesen ware, Rubrik und
Adressenverzeichnis hfttten mit alien anderen Nachtr&gen, besonders
den eben erwahnten, jetzt in den Varianten versteckten der
kdniglichen Kanzlei, in den Text des Anschlags aufgenommen,
dort aber durch Petitdruck als sp&tere Zutaten kenntlich gemacht
werden mfissen.
Zu den Anschl&gen und Ausfuhrungsbestimmungen ti at die
nur zwischen dem Konig und den Fttrsten vereinbarte und dem
ersteren zur Einziehung iiberlassene, also nicht reichsgesetzlich
geregelte Abgabe des hundertsten Pfennigs, die von alien im
Anschlag zum taglichen Krieg nicht genannten Stftnden erhoben
werden solite, vom KOnig aber eigenmftchtig auch den ange-
schlagenen, namentlich den Stfidten, zum Zweck der Abldsung
des Kriegsdiensts bewilligt wurde. Die mit ihr zusammenhangende
Liste der zu ihrer Entrichtung bereiten Reichsst&nde (nr. 147) ist
nicht schon wahrend des Reichstags zusammengestellt worden,
wie Kerler und seine Nachfolger behauptet haben, sondern ist,
1 Vgl. S. 165 Amu 1.
1 Vgl. ebenda.
3 Efi sind Kerlers Vorlagen S, X und K.
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52 Hermann Herre: Das Reichskriegssteuergesetz vom Jabre 1422
wie jenes Adressenverzeichnis , eiue sp&tere Zutat der kurmain-
zischen Kanzlei zum Anschlag. Sie stellt im wesentlichen das
Ergebnis der Bemiibungen des Markgrafen Bernhard von Baden,
des Herrn Kaspar von Klingenberg und des Grafen Ludwig von
Ottingen nm die Einziehung der Abgabe dar. Weder die letztere
noch die vom Kdnig ohne vorausgegangene Befragung der Reichs-
stande von den Juden verlangte Abgabe des dritten Pfennigs
waren Bestandteile eines „Reichskriegssteuergesetzestt. Ein solcbes
Gesetz, wie es Kerler und seine Nachfolger in die Reichsgesetz-
gebong glaabten einfiigen zn raftssen , bat es nie gegeben , nicht
einmal im Entwurf. Es kam erst fUnf Jahre sp&ter, am 2. De-
zember 1427, auf dem Frankfurter Reichstage zustaude.
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53
Der angebliche osterreichische General von Meyer
in der Schlacht bei Freiberg 1762.
Von
Richard Schmitt.
Die GeschichtschreibuDg des Siebenj&hrigen Krieges kennt
drei Generate des Namens Mayr, Mayer oder Meyer. Der eine
ist der bekannte Generalmajor Johann von Mayr1, der 1716 als
unehelicher Sohn einer Wiener Wascherin und eines Grafen Stella
in Wien geboren ist, zunachst in osterreichische, dann in baye-
rische, dann in sachsische, schlieBlich in preufiische Dienste trat.
Er starb Anfang 1.759.
Ferner gab es in der preufiischen Armee noch einen General
von Meyer, der sich 1757 bei Leuthen ausgezeichnet hatte, 1758
aber wfthrend der Belagerung von Olmlitz von den Osterreichern
uberfallen nnd geschlagen worden war. Im Sommer 1762 machte
er ein sehr nnliebsames Anfsehen, da er in Gegenwart vieler
Offiziere mit dem General von Platen in eine Schl&gerei geraten
war*. Er wurde am Kopf, Platen im Gesicht verwundet, der
Generalleutnant von Hftlsen, der schlichten wollte, erhielt einen
Hieb auf den Arm- Der Konig liefi Meyer sagen, es gabe genug
Offiziere, die mehr vom Dienst verstanden als er, wenn sich das
noch einmal ereignete, so wiirde er weggejagt werden. Er hat
sich ein Vierteljahr spater bei Freiberg recht brav gehalten.
In derselben Schlacht soil nnn aber auch anf osterreichischer
Seite ein General von Meyer gefochten haben, oder richtiger ge-
sagt, eigentlich nicht gefochten, sondern untatig zugesehen haben.
1 Uber ihn orientiert die Schrift vou K&stner: Generalmajor von Mayr und
seiu Freikorps in Kursachsen, Meifien 1904. Ich habe sie 1905 in der Histori-
schen Vierteljahrschrift VIII, 147 besprochen.
* Uber diesen Vorfall habe ich mich im II. Bande meines Buches: Prinz
He in rich von Preufien als] Feldherr im Siebenj&hrigen Kriege, S. 253 aus-
gesprochen nnd S. 318— 321 Briefe Httlsens und Platens mitgeteilt.
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54 Richard Schmitt
Der Vorgang ist so oft geschildert worden, dafi zunachst jeder
Zweifel ausgeschlossen erscheint.
Schon Friedrich der Grofie erzfthlt von ihm1. In der Gegend
von Brand and Erbisdorf habe ein Korps von etwa 6000 Mann
gestanden, das ein General Mayer kommandiert habe. Der Aus-
druck „command6 par un general Mayer" weist darauf hin, dafi
dieser Mann ihm nicht naher bekannt war. Er schreibt den Namen
mit ay. Der Konig erzahlt, wie die Obersten von Diringshofen
und von Manstein beauftragt warden, dieses Korps festzuhalten
(,,tenir en echec")- Nachdem man diese Vorsichtsmafiregel an-
gewandt, seien die Preufien zum Angriff weiter vorgegangen.
Als die Feinde geschlagen wurden, seien Stolberg, Campitelli,
Mayer und Buttler nach Frauenstein geflohen.
Ausfiibrlicher schildert der osterreichische Veteran Cogniazo den
Vorgang*. Der General von Mayer habe mit einem Korps von
l>einah 5000 Mann bei Erbisdorf nnd Brand gestanden und sich
damit begniigt, einige Schreckschusse auf die Preufien abzugeben.
Cogniazo versichert, nach dem Kriege habe ihm der preufiische
General von Kleist selbst erzahlt, Prinz Heinrich sei des Mayer-
schen Korps wegen sehr besorgt gewesen, denn er habe richtig
erkannt, welche Gefahren den Preufien drohten, wenn Mayer zur
rechten Zeit in den Kampf eingriffe. Aber Kleist habe den
Prinzen beruhigt: „er kenne den Mann und versichere Sr. KonigL
Hoheit, dafi er eben nicht gefahrlich sey. Man k5nnte sich mit
ihm kurz fassen, und er werde sich nach wie vor nicht von der
Stelle bewegen." Man hat diesen Vorgang ja ofter erw&hnt als
ein Beispiel, wie im Laufe eines langen Krieges die Gegner sich
kennen lernen und auf Grund ihrer Personenkenntnis ihre Ent-
schlusse fassen. Freilich kann hierbei gelegentlich ein Fehlschlufi
vorkommen, der Tag von Hochkirch zeigte, dafi Daun auch ein-
mal offensiv werden konnte. Aber Kleist hat sich bei Freiberg
nicht getauscht, Mayer wagte keineji Angriff, hatte er zweck-
mafiig manSveriert, so wiirde nach Cogniazos Meinung der Aus-
gang der Schlacht zweifelhaft gewesen sein.
Aus dem Ausspruch Kleists mufi man schliefien, dafi Mayer
ihm ein bekannter General war. Da failt es nun auf, dafi sonst
1 OEuvres de Fr^d^ric le Grand, V, 211. Der Name Diringshofen wird
verschieden geschrieben.
2 von Cogniazo: Gestandnisae eines 5sterreichischen Veterans, IV. Teil,
Breslau 1791, S.260, 261T 264.
r^rtrtrtlr- Original from
byV^UUglL UNIVERSITY Of MICHIGAN
Der angebliche Ssterr. General von Meyer in der Schlacht bei Freiberg 1762 55
nirgends etwas fiber diesen Mann berichtet wird. Wie in Friedrichs
des Grofien Geschichte, so finden wir auch in Cogniazos Gestand-
nissen nur an dieser Stelle den General von Mayer erwahnt, beide be-
zeichnen ihn einfach als General, beide schreiben seinen Namen mit ay.
Zehn Jahre sp&ter erschien der letzte Band von Terapelhoffs
Geschichte des Siebenjahrigen Krieges1. Ausfiihrlich schildert er
die Schlacht von Freiberg, er gibt uns auch den wortlichen Inhalt
der Dispositionen von Seydlitz und Kleist, aus denen wir ersehen,
was diese Generale zu tun hatten, um einen Feind zu vertreiben,
der die Hohen von St. Michael, Erbisdorf, Bertelsdorf, den Kuh-
berg bei Brand und andere Hohen in jener Gegend voraussicht-
lich besetzt halten wiirde. Die Preufien fanden die Hohe von
St. Michael unbesetzt, aber auf den Hohen von Erbisdorf uqd
dem Kuhberge bei Brand stand ein feindliches Korps von „ohii-
gefehr 6000 Mann". Es wurde kommandiert von dem General-
feldmarschalleutnant Meyer, dem die Deckung der linken Flanke
anvertraut war. Hier finden wir zum ersten Male die Schreib-
weise mit ey und die Bezeichnung als Generalfeldmarschall-
leutnant. Das ist eine Wiirde, die um eine Stufe hoher steht,
als die des Generalmajors. Sie entspricht etwa der eines
Divisionskommandeurs. Hatte Meyer wirklich diesen hohen
Rang, so miifite er doch eine bekannte Personlichkeit gewesen
sein, und doch finden wir auch bei Tempelhoff nur in der Schilde-
rung der Freiberger Schlacht diesen Mann erwahnt. Tempelhoff
berichtet, wie Meyers Artillerie von Brand aus die PreuBen be-
schofi, wie diese aber sonst wenig von dieser Seite her bel&stigt
wurden. Als sie den Sieg errungen, zog Meyer mit seinen Truppen
von Brand aus fiber Bertelsdorf auf das rechte Muldeufer. „ Dieser
General", sagt Tempelhoff, „spielte bei dem Treffen eine traurige
Rolle, so viel BesorgniB er auch anf&nglich dem Prinzen durcli
seine Stellung erweckte/4 Dann erzahlt Tempelhoff, wie Kleist
den Prinzen beruhigte, und zwar gibt er Cogniazo, dessen Worte
er gebraucht, auch ausdrucklich als Quelle fur diese Mitteilung
fiber Kleist an2.
1 yon Tempelhoff: Geschichte des Siebenjfihrigen Krieges in Deutschlaiid,
VI. Teil, BerUn 1801, S 234—246. *
2 In dieser Form geht dann die Mitteilnng auf weitere Darstellungen
fiber. Man sieht aufs nene, wie Cogniazo nicht bloB ftir 5sterreichiscbe, son-
dern auch fttr preuBische Vorgftnge die Geschichtschreibung des Siebenjfthrigen
Krieges beeinfluflt hat.
r^rtrtrtlr- Original from
byVrUUgl^ UNIVERSITY OF MICHIGAN
56 Richard Schmitt
1802 erschien die erste Auflage von Retzows Charakteristik
der wichtigsten Ereignisse des Siebenj&hrigen Krieges. Im zweiten
Bande, S- 432 und 433 erzahlt er von der Nachlassigkeit Mayers,
der die Preufien nicht angegriffen habe.
1805 veroffentlichte BHiowt der Bruder des spateren Siegers
von Dennewitz, das Bucb : Prinz Heinrich von Preufien. Kritische
Geschichte seiner Feldzttge. Billow schildert S. 307 und 308, wie
die Hohe von St. Michael von den Osterreichern nicht besetzt war,
wie aber der Feind bei Erbisdorf und Brand sich aufgestellt hatte,
wie Duringshofen mit vier Bataillonen und fiinf Schwadronen auf
der Hohe von St. Michael stehen blieb und diesen Gegner beob-
achtete. Er wurde wenig bel&stigt, der feindliche General Meyeiy
— er schreibt wieder mit ey, — habe sich begnugt. ihn „zu
beanschaunn und zu kanonieren". Dann kommt wieder die Erzfth-
lung von Kleists Urteil iiber Meyer und schliefilich die Erwfth-
nung des Ruckzugs iiber Bertelsdorf nach dem rechten Mulde-
ufer1. Billow hat sichtlich TempelhofF ais Vorlage gehabt.
1809 erschien in Paris die Vie privee, politique et militaire du
prince Henri de Prusse2. Bei der Beschreibung der Schlacht von
Freiberg wird erzfthlt8, wie die Preufien einige Bataillone und
Schwadronen nahe bei dem Dorf St. Michael aufgestellt, urn das
Korps des Generals Meyer in Schach zu halten, was auch tat-
sachiich gelungen sei. Hier wird zwar Meyer mit ey geschrieben,
aber schon der Ausdruck tenir en echec weist auf Friedrich des
Groflen Histoire und auch das weitere verrat, dafi wir hier die
Quelle fiir den Abschnitt iiber die Schlacht bei Freiberg zu suchen
haben 4.
Die Paroles du feldmarechal Kalckreuth, die im Buchhandel
nicht erschienen sind5, sind kurz nach den Befreiungskriegen
niedergeschrieben. Sie erwfthnen S. 250 und S. 267 den General
Meyer. Sein Korps, das auf 10000 Mann angegeben wird, habe
den rechten Fliigel der Preufien bedroht, aber Kleist habe von
1 Bttiow, S.311 und 312.
' Ober den mntmafilicfaen Verfasser habe ich mich im I. Bande ineines
Baches: Prinz Heinrich, S. 14 — 16 geSuBert.
a Vie privde, S. 123 und 124.
4 Der Verfasser der Vie privde hat offenbar die OEuvres posthumes de
Fr6d6ric le Grand benutzt, die 1788 erschienen sind. Dort ist Mayer mit ay
geschrieben.
6 Ich bentttzte das Exemplar der Ktfniglichen Bibliothek in Berlin.
r^rtrtrtL- Original from
byVrUUgl^ UNIVERSITY OF MICHIGAN
Der angebliche 5sterr. General von Meyer in der Schlacht bei Freiberg 1762 57
dem Fehler des General „Meyer des Autrichiens" profitiert. Von
„ Meyer Prussien* wird ebenfalls berichtet.
Kalckreuth" hat an der Schlacht von Freiberg personlich teil-
genommen, und wenn seine Verdienste auch nicht so groB sind,
wie der eitle Mann selbst annahm, so hat er doch als Adjutant
des Prinzen Heinrich Gelegenheit gehabt sich auszuzeichnen, Er
wurde vom KOnig deshalb zum Major befordert. Man konnte von
ihm am ehesten Aufschlusse iiber den Vorgang erwarten, aber
wir finden nichts weiter, als was uns bereits aus friiheren Werken
bekannt ist.
Auch das altere preuBische Generalstabswerk1 erz&hlt uns
nur, was wir bereits durch Cogniazo und Tempelhoff wissen. Es
schildert S. 426, in welche Verlegenheit die preuBische Leitung
geriet, als man das Korps des Generals Meyer auf dem Kuhberge
erblickte, wie die Dispositionen dadurch gestort wurden, wie aber
Kleist den Prinzen beruhigte.
Dasselbe gilt von Arnold Schafers Geschichte des Siebenjah-
rigen Krieges, wo im zweiten Bande, zweite Abteilung, S. 528
bis 531 fiber die Schlacht von Freiberg berichtet wird. Auch
hier finden wir nur, was wir bereits wissen, wir horen, daB
General Meyer mit FuBvolk und Reiterei auf dem Kuhberge „bei
Erbisdorf jenseit Brand4' steht und den linken Fliigel deckt, daB
Prinz Heinrich auf Kleists Zureden die ausgegebenen Dispositionen
weiter befolgen lfiBt und sich damit begnugt, durch die Brigade
Duringshofen das feindliche Korps zu beobachten, daB Meyer die
PreuBen beschieflt und nach der Niederlage fiber die Mulde
abzieht.
Dann hat Bernhardi in seinem Werke: Friedrich der GroBe
als Feldherr, z weiter Band, S. 614 und 615, die Angelegenheit
kurz erwahnt. • Die PreuBen hfttten ein feindliches Korps auf
dem Kuhberge bemerkt, das man nicht umgehen konnte und das
bedenklich erschien. Man erfuhr aber, daB dort ein General
Meyer kommandierte. Da sagte Kleist: „Den Mann kenne ich,
mit dem kann man sich kurz fassen, der kommt nicht herunter
von seinem Berge!" Infolgedessen habe sich der Prinz ent-
schlossen, weiter vorzurucken und sich begntigt, die Brigade
Diringshofen dem Kuhberge gegentiber zu lassen. Spater heiBt
1 Geschichte des Siebenj&hrigen Krieges bearbeitet von den Offizieren des
grofien Oeneralstabes, VI. Teil, erste Abteilung, Berlin 1841.
r^rtrtrtL- Original from
byVrUUgl^ UNIVERSITY OF MICHIGAN
fc 58 Richard Schmitt
es dann: ^General Meyer hatte die Brigade Diringshofen kano-
niert, im flbrigen, wahrscheinlich selbst von einem Augenblick
zum andern eines Angriffs gewartig, den Verlauf der Schlacht
vom Kuhberge aus als Zuschauer beobachtet, ohne sich hinein-
zumischen, ganz wie Kleist vorhergesagt hatte. Als er Stollbergs
Truppen geschlagen und im Ruckzug sah, ging dann auch er seine
Wege."
Dann habe ich in meinem Buch tiber Prinz Heinrich ebenfalls
die Schildernng aufgenommen1. Ich habe, wahrend die fruheren
entweder aus der Geschichte Friedrichs des Grofien oder aus
Cogniazo und Tempelhoff, oder aus alien dreien schOpften, neben
diesen noch eine vierte Quelle hinzugezogen, namlich Barsewisch-,
der als junger Offizier die Schlacht bei Freiberg mitmachte, und
zwar gerade bei der Brigade von Diringshofen. Er ist Augen-
zeuge des Vorgangs gewesen. Den Namen des feindlichen Generals
nennt er leider nicht, er erzahlt5, daC auf der Hohe bei Brand
6000. Mann standen, die nach seiner Meinung zur Reichsarmee
gehSrten. Es entwickelte sich ein Artilleriegefecht, wobei die
feindliche Artillerie wenig, die preuBische aber besseren Erfolg
hatte. Als die Flucht begann, zogen diese 6000 ReichsvSlker ab
und wurden auch hierbei von der preufiischen Artillerie beschossen,
mehr konnte Diringshofen nicht tun, denn seine Kavallerie war
mit der von Seydlitz und Kleist gegen Freiberg gegangen, so
dafi ihm nur 100 Husaren geblieben waren, die zwar verschiedene
Gefangene einbrachten, aber doch zu schwach waren, die 6000 Mann
Reichsvolker zu verfolgen.
Spater4 erwahnt er noch, da6 die Brigade gern zum Sturm
auf die feindliche Stellung vorgegangen wfire, „wir hatten aber
den expressen Befehl erhalten, uns in weiter kein Treffen mit
dem Feinde einzulassen als nur in einer Canonade, um dem be-
reits so tapfer vorgedrungenen General Lieutenant von Seydlitz
die Retraitte und den Riicken, so wie der gantzen Armee die
Flanque zu decken."
1 Richard Schmitt: Prinz Heinrich von PreuBen als Feldherr im $ieben-
j»hri?en Kriege, II, 279—283.
9 von Barsewisch: Meine Kriegserlebnisse wahrend des Siebenj&hrigen
Krieges. (Zur Zeit steht mir nur die zweite Auf lage, Berlin 1863, zur Ver-
ftigung.)
3 In der angegebenen zweiten Auf lage S. 184—186.
* A. a. 0. S. 190.
r^rtrtrtL- Original from
byV^UUglL UNIVERSITY OF MICHIGAN
Der angebliche osterr. General von Meyer in der Schlacht bei Freiberg 1762 59
Barsewisch hat sich bei jeder Gelegeoheit als eine zuverlassige
Quelle bewahrt. Ihm verdanken wir tibrigens auch die Nachricht
von dem kiihnen Reiterstlick des Generals von Seydlitz im Ge-
fecht bei Brand am 15. Oktober, das leider so wenig bekannt ist1.
Was ernsthafte Geschichtschreiber, wie Friedrich der GroBe,
Oogniazo und Tempelhoflf erz&hlen, wird uns hier also von einem
Augenzeugen bestatigt. Bedauerlich bleibt nur, dafi er den Namen
des Generals nicht nennt. Er hat ihn offenbar am Tage des
Gefechtes nicht gewufit, was ja bei seiner Stellung als Leutnant
nicht auffallig ist. Kalckreuth, der ebenfalls Mitkampfer von
Freiberg war, hat die Episode ganz sichtlich nicht ans der eigenen
Erinnerung, sondern auf Grund der gedruckten Literatur geschrie-
ben, Barsewisch dagegen gibt wirklich Selbsterlebtes. Der Vor-
gang ist historisch so gut bezeugt, dafi ich keinen Anstand ge-
nommen habe, ihn in mein Buch aufzunehmen, und in der Vor-
lesung pflegte ich jedesmal, wenn ich die Schlacht bei Freiberg
besprach, ihn zu erwahnen. Zum letzten Mai habe ich das im
Januar 1914 getan. Wohl ist es mir gelegentlich aufgefallen, dafi
man von dem General von Meyer nirgends sonst etwas berichtet
findet, aber ich nahm an, daB es offenbar ein recht unbedeutender
Mann gewesen, der auBer seiner wenig riihmlichen Rolle bei
Freiberg nirgends weiter hervorgetreten ist.
Es ist das Verdienst des Herrn Hauptmann Boenisch, Schrift-
leiters des Handbuches fiir Heer und Flotte, die Frage ins Rollen
gebracht zu haben. Als das flandbuch eine biographische Notiz
iiber den General von Meyer bringen wollte, war nirgends Material
zu finden, auch nicht im Wiener Kriegsarchiv. Herr Haupt-
mann Boenisch fragte mich, ob mir nichts Naheres bekannt ware.
DaB das Wiener Kriegsarchiv nichts enthielt, was zur Auf-
klarung dienen kSnnte, machte mich stutzig. Ich weifi aus eigener
Erfahrung, wieviel Schatze es fiir die Geschichte des Sieben-
jahrigen Krieges gesammelt hat. Wenn Meyer auch nicht Feld-
marschalleutnant war, wie Tempelhoff angibt, sondern nur General-
major, so muBte doch irgend etwas von ihm vorhanden sein.
Zum mindesten muBte er in den Listen der Generalitat ver-
zeichnet stehen.
1 A. a. 0. 169 und 170. — Ich habe schon after auf diese ktthne Tat des
Generals von Seydlitz anfmerksam gemacht. Aber ebenso schwer, wie es ist,
tttrichte onhistorische Anekdoten auszurotten, ebenso schwer ist es, beglaubigte
historische Vorg&nge weiteren Kreisen bekanntzumachen.
^nonliP Original from
UNIVERSITY OF MICHIGAN
fiO Richard Schmitt
Nun haben wir solche Generalitatslisten schon sehr fnihzeitig
gedruckt. Noch zur Kriegszeit uud in den ersten Jahren nach
dem Frieden erschienen Sammelwerke, in denen eine grofie Menge
von amtlichen Bericliten aus beiden Lagern, sowie Zeitungs-
notizen und dergleichen zusammeugefaftt worden sind. Solche
Werke sind die Helden-, Staats- uud Lebens-Geschichte Friedriclis
des Andern* die Danziger Bey tr age zur neueren Staats- und
Kriegs-Geschichte und die Teutsche Kriegs-Oanzley. Letztere
gibt nun eine solche Generalsliste1 fur deu September 1762. Sie
ist en thai ten in einer Aufzahlung, die den Titel ftthrt: Wahrer
Zustand der KaiserL KSniglichen damit vereinigten Reichs-Armee,
so im Monat September 1762 in Sachsen gestanden*. Dort wer-
den die einzelnen Regimenter aufgezahlt, dort werden auch die
Generate einzeln genannt An der Spitze steht noch der Feld-
marschall Graf von Serbelloni, der bald darauf durch den General
der Kavallerie Graf en Hadik ersetzt wurde. Nach Serbelioni
folgen; der General der Kavallerie Fiirst von Lowen stein, die
General- Feldzeugmeister Graf Wied und Graf Maequire. Dann
werden aU Generalleutnants der Kavallerie genannt: Graf Stampa,
Graf Lantbieri, Graf Pellegrini , Graf Schalienbergt Baron
Berliehingen, Graf Gesnitz und Chevalier Luczinsky. Dann wer-
den als Generalleutnants von der Infanterie genannt: Baron
Hlonquet*, Baron Buttler, Baron Riedv Graf Mey era und Chevalier
Campitelli, AnBerdem werden 9 Generalmajors der Kavallerie
und 8 der Infanterie namentlich aufgefiihrL Anf der folgenden
S*ite wird die General itat der Reiehsarmee genannt, und zwar
der Frinz von Stollberg, die Generalleutnants Rosenfeld und Roth
und die Generalmajore Wiirzburg und VarelL Ich vermisse hier-
bei den sonst ofter genannten pfalzischen General von Effern.
Die meiaten der bier aufgefiihrten Generate sind uns aus den
Gefechtsberichten wohl bekannt. Bei den Generalleutnants fallen
uns nur vereinzelte Xamen auf, die wir sonst kaum erw&hnt
finden, n&mlich die Grafen Lanthieri, Schallenberg und Meyern.
Dieser Graf Meyern fiel tnir aber sofort auf. Sollte er der
g-esuchte Meyer sein?
1 Teutsche Kriegs-Catazley auf das Jahr 1762, aweiter Band, S, 10.
1 A. a. 0.8.9-11.
s Blonquet ist kem anderer ah der General Phrakett, der 1760 Militar-
bevollm&chtigter bei der ma slacken Armee war. Sein Name wurde schoti da-
rn als hautig in Blonqnet verandert.
r^rtrtrtlr- Original from
byV^UUglL UNIVERSITY OF MICHIGAN
Der angebliche fist-err. General von Meyer in der Schlacht bei Freiberg 1762 61
Ich hatte vorher die biographischen Lexika auf die Naraen
Mayr, Mayer, Meier, Meyer usw. durchsucht. Wurzbach gibt in
seinem biographischen Lexikon des Kaisertums Osterreich nicht
weniger als 116 Personen, die diesen Namen trugen, aber keiner
war der gesuchte General. Die allgemeine Deutsche Biographie
ftihrt sowohl den 1759 gestorbenen General von Mayr, als auch
den General von Meyer, der auf preufiischer Seite bei Freiberg
focht, auf, aber nicht den Osterreicher. Nun suchte ich unter
Meyern. Die Allgemeine Deutsche Biographie hat den beriihmten
hannoverschen Gelehrten Johann Gottfried von Meiern, dessen
Arbeit en uber den Westf&lischen Frieden dem Historiker wohl
bekannt sind, aufgenommen. Er war 1692 zu Bayreuth geboren,
sein Vater war 1715 geadelt worden. Dann wird ein Hauptmann
und Schriftsteller von Meyern genannt, der 1760 in Ansbach ge-
boren war, vermutlich gehOrte er derselben Familie an, dann ein
Jurist von Mayern oder Meyern, der 1612 geboren und 1688 in
Wien gestorben war, ferner der Dramatiker von Meyern-Hohen-
berg, der 1826 geboren und 1878 gestorben ist, von einem geadelten
Bayreuther Postmeister abstammte, welcher mit dem 1715 ge-
adelten oben Genannten verwandt war.
Wurzbach hat auch jeuen 1760 geborenen Hauptmani> und
Schriftsteller aufgenommen, ferner einen Obersten, der 1848 im
Frankfurter Parlament gewesen, und einen Juristen Mayer von
Mayern, der 1713 geboren und 1789 gestorben ist. Er war
wahrend des Siebenjahrigen Krieges dem General-Quartiermeister-
amt zugeteilt und sorgte fur „Bequartirung, Unterkunft undVer-
pflegung" der Truppen. Er wurde erst 1770 geadelt und kann un-
moglich mit dem Generalleutnant Graf Meyern verwechselt werden.
Von diesem Grafen aber fand sich bei Wurzbach keine Spur.
Eine andere Frage war die: Wo hat die Teutsche Kriegs-
Kanzlei jene Generalitatsliste her? Weder in der Heldengeschichte,
noch in den Danziger Beytragen habe ich sie trotz langen Suchens
entdecken konnen, auch in den Zeitungen jener Zeit, soweit sie
mir zu Gebote standen, habe ich zunachst vergeblich gesucht.
Da ich in den Zeitungen, welche die Berliner Konigliche
Bibliothek besitzt, nichts fand, wandte ich mich an auswartige
Bibliotheken. Der Titel Generalleutnant, statt Feldmarschall-
leutnant, liefi mich, wie ich spater noch naher erwahnen will,
vermuten, dafi die Notiz ans einer preuBischen oder aus einer
der Reichsarraee nahestehenden Quelle stamme. Da in der Vossi-
r^rtrtrtlr- Original from
byVrUUgl^ UNIVERSITY OF MICHIGAN
62 Richard Scbmitt
schen und in der Haudeschen Zeitung nichts zu linden war, die
siiddeutschen Zeitungen aber hier in Berlin nicht aufzutreiben,
mir von auswarts zunachst auch nicht zagesandt warden, so
wurde ich l&ngere Zeit aufgehalten. Dann hatte die Freiburger
Universitatsbibliothek die Freundlichkeit, mir die Franckfurter
Kayserl. Reichs- Ober- Post- Amts- Zeitung Jahrgang 1762 zuzu-
senden, und in ebenso liebenswurdiger Weise lieh mir die Kasseler
Landesbibliothek das Franckfurter Journal. Ich habe beide
Exemplare mehrere Male durchsucht, 4eider vergeblich. Allerdings
fehlen in beiden einige Nummern, die M&glichkeit, dafl die Notiz*
aus einer Frankfurter Quelle stammte, war noch nicht aus-
geschlossen.
Schon hoffte ich eine Spnr gefunden zu haben. In dem Frank-
furter Journal befindet sich am 17. September eine buchhftndle-
rische Anzeige. Demnach ist in der Bronnerischen Buchhandlung
zu Frankfurt am Main ein Buch erschienen: Geschichte derer
Kayserlich Koniglichen Regimenter nebst dem Verzeichnis derer
Hof Kriegs Raths Presidenten, General Lieutenants und General
Kriegs-Commissarien bis zum Jahr 1762. Franckfurt am Main
1762. Da dieses Buch im September erschienen und da die
Teutsche Kriegs- Can zley ihre Liste ebenfalls fiir den September
gibt, so glaubte ich bestimmt die Quelle dort zu finden. Mit Hilfe
des Auskunfts- Bureaus der Koniglichen Bibliothek zu Berlin
gelang es festziistellen, dafi die GroBherzogliche Hofbibliothek
in Darmstadt dieses Buch besitzt, und letztere war so freundlich,
es mir zu leihen. Aber meine Hoffnung wurde entt&uscht. Nur
die Generalleutnants des Hofkriegsrates wurden genannt, nicht
die im Felde stehenden. Mehrere Monate habe ich immer und
immer wieder versucht, die Quelle fiir jene Liste zu finden, alle
Mtihe blieb zunachst ohne Erfolg, Ich glaubte nicht, daB ihr
eine osterreichische Quelle zugrunde l&ge, denn in Osterreich gibt
es keine Generalleutnants, der entsprechende Titel ist dort Feld-
marschalleutnant. Nun konnte der Herausgeber der Teutschen
Kriegs- Canzley sie einer preuBischen Zeitung oder Schrift ent-
noramen haben, aber auch dort fand sich nichts. Im Gegenteil,
eine im alteren preufiischen Generalstabswerk abgedruckte Liste,
die ebenfalls den Zustand fur den Monat September 1762 angibt,
lautet anders1. Dort werden freilich die Namen der Generate
1 Geschichte des Siebenj&hrigen Krieges bearbeitet von den Offizieren des
(hoBen Generalstabes VI, 1, Beilage B (Berlin 1841).
k r^^otlifr- Original from
^^ UNIVERSITY OF MICHIGAN
Der angebliche ftsterr. General von Meyer in der Schlacht bei Freiberg 1762 63
nicht genannt, sondern nur die der Regimenter, aber diese stimmen
nicht Tdllig mit den in der Liste der Tentschen Kriegs-Canzley
angefnhrten fiberein. Am wahrscheinlichsten erschien mir, dafi
die Angaben ans den Kreisen der Reichsannee stammten, aber
alles Snellen schien vergeblich zn sein.
Es wfurde jedenfalls voreilig gewesen sein, anf Grand dieser
vereinzelten Notiz anznnehmen, dafi der gesnehte General Meyer
and der Graf Meyern ein nnd dieselbe Persftnlichkeit sei Auch
hatte ich schon, ehe ich mich an die ausw&rtigen Bibliotheken
wandte, einen ganz anderen Weg eingsschlagen, der mich znr
richtigeo L&snng zn ftihren schien. Er hat sich freilich als falsch
erwiesen, aber ich innfi doch auch yon diesen Irrwegen sprechen,
denn sie waren so verlockend nnd schienen so sicher znr Wahr-
heit zn fnhren, dafi die Gefahr vorliegt, sie kdnnten anch spfitere
Forscber t&nschen.
Es war anffillig, dafi die erste nnd einzige Erwahnung des
Generals Meyer erst in den Schlufi des letzten Kriegsjahres f&llt.
Die Moglichkeit blieb vorhanden, dafi er bisher im Sftden der
Donanmonarchie, an der Milit&rgrenze, Verwendnng gefunden
and erst 1762 znm Feldheere in Sachsen versetzt worden sei.
So nnwahrscheinlich diese Annahme ist, so habe ich doch die ein-
schlftgige Literatur daranf hin geprttft. Nachdem ich in den aiteren
Werken nichts gefunden, stiefl ich tatsftchlich im Preufiiscben
Generalstabswerk auf eine Bemerkung, die diese Erkl&rnng nicht
anmdglich erscheinen liefi. Es heifit dort VI, 1, 407, dafi die
Osterreicher Verst&rkungen erhalten nnd die prenfiische rechte
Flanke bedrohten. Seite 408 wird von einem kleinen Gefecbt
erz&hlt, das Kleist mit den Feinden am 21. Oktober hatte. Dann
heifit es weiter: „da sich die Nachrichten wiederholten, dafi der
Prinz Stolberg dnrch ein Osterreichisches Korps unter General
Meyer verst&rkt worden nnd gegen die preufiische Stellnng
in der rechten Flanke detaschiert habe, Prinz Heinrich aber
in der gegenwartigen Stellnng einen Angriff nicht abwarten
wollte, so beschlofi er, in das frtiher ausgewahlte Lager znriick-
zngehen".
Demnach ware also General Meyer erst acht Tage vor der
Schlacht eingetroffen, das kdnnte erkl&ren, warum sein Name
vorher nicht erwahnt worden ist.
Aber wie kam bs dann, dafi Kleist ihn so genau kannte?
Wo ist ferner die Quelle jener Nachricht? Das General-
r^rtrtrtL- Original from
byV^UUglL UNIVERSITY OF MICHIGAN
64 Richard Schmitt
stabswerk gibt keine an, und weder bei Terapelhoff noch bei
Cogniazo fand ich eine derartige Nachricht Wohl erwfthnt1
Tempelhoff das Gefecht, das Kleist am 21. Oktober zu be-
Nstehen hatte, aber von der Ankunft des Generals Meyer erz&hlt
er niclits.
Ich schlug in der Korrespondenz des Kdnigs mit dem Prinzen
Heinrich nach. Sie ist zwar erst elf Jahre nach dem Erscheinen
jenes Bandes des Generalstabswerkes gedruckt, aber das Material
konnte doch vielleicht von dem Verfasser benutzt sein. Dort
finden wir einen Brief des Prinzen an den Kouig, Nosseri, den
22. Oktober 1762% Hier heifit es; „Le corps de Magnire celui
qni a toujours camp6 k Dippoldiswalda, ceux de Campitelli, de
Luszinski et de Bruniansi8 joints k Tarmee de PEmpire campent
actuellement k Freyberg dans la position &-peu-pr&s qu'ils ont
eue Pann6 passee."
Also vom General Macquire, auch Maguire geschrieben, ist
hier die Rede, nicht von einem General Mayer oder Meyer.
Dann fand ich noch eine Meldung iiber die Verst&rkung, nftm-
lich in dem amtlichen preufiischen Bericht iiber die Schlacht bei
Freiberg4. Er beginnt mit den Worten: „Wir erhielten den
21. Oktober die Nachricht, dafi der General Maquire sich mit
einem Theil der Armee des General Haddicks gen&hert, nm zu
der Reichsarmee bei Freyberg zu stofien, nachdem letztere schon
vorhero durch ein Corps Oesterreichischer Truppen unter dem
General Campitelli verst&rket worden."
Also auch hier finden wir statt des vdllig unbekannten Generals
Meyer den beruhmten Verteidiger Dresdens, den Generalfeldzeug-
meister Graien von Macquire.
Wie oben erw&hnt, erzfthlt das Generalstabswerk, dafi General
Meyer gegen die rechte preufiische Flanke detaschiert worden
sei. Demnach hatte er auf dem linken osterreichischen Flugel
1 TempelhoffVl, 236.
* von Schilling, Der Siebenj&hrige Krieg, 111. Band ^Potsdam 1852) S. 486.
3 Gemeint ist der General Brunian, auch Brnniani, Brunngau usw. ge-
schrieben.
4 Der Bericht ist verttffentlicht in der Haude - Spenerschen und in der
Vosgischen Zeitnng vom 6. November 1762, in den Danziger BeytrSgen zur
neueren Staats- und Krieges-Geschichte XVI, 420—426 (Danzig, 1762), in der
TenUchen Kriegs-Canzley fdr das Jahr 1762, II, 305 — 310, in der Helden-
Staats- und Lebensgeschichte Friedrichs des Andern VII, 67— 74 (Franckf urth
und Leipzig 1764).
Prvnnli1 Original from
ip> UNIVERSITY OF MICHIGAN
Der angebliche osterr. General von Meyer in der Schlacht bei Freiberg 1762 65
gestanden. Das entspricht der Stellung auf den Hohen bei Brand,
die das Korps des angeblichen Generals Meyer am Tage der
Schlacht von Freiberg hatte. Dieses Korps wird in dem arat-
lichen preufiischen Bericht erwfthnt, es wird von ihm gesagt, dafi
es die HOhen bei Brand und Erbisdorf besetzt hielt. Leider wird
der Name des Befehlshabers nicht genannt.
Dagegen finden wir den Namen in dem aratlichen osterreichi-
schen Bericht. Er ist abgedruckt in der Teutschen Kriegs-
Canzley auf das Jahr 1762, II. Bd. S. 314— 317 unter demTitel:
..Relation aus dem Haupt-Quartiere der Kaiserlichen und Raichs-
Executions - Arm6e , de dato Prauenstein den 2. Nov. 1762. Die
am 29. Octobr. zwischen derselben und dem Preufiischen Corps,
unter Commando des Prinzen Heinrich Konigl. Hoheit, bey Frey-
berg vorgewesene Action betretfend".
Er ist ferner abgedruckt in den Danziger Beytr&gen XVII,
144—147 und in der Heldengeschfchte VII, 75-78. Der Wort-
laut ist, von einigen wenigen ganz belanglosen Abweichungen, die
wohl beim Abschreiben entstanden sind, abgesehen, in alien drei
Werken genau derselbe, nur gerade an der fiir uns wichtigsten
Stelle ist ein Dnterschied. Es heiBt in der Teutschen Kriegs-
Canzley, daB eine preuBische Kolonne vorging, „um den Herrn
P. M. L. Graf von Mayer zu Brand anzugreiffen". Die Helden-
geschichte druckt das F. M. L. aus: „Feldmarschall Lieutenant44,
und schreibt Brandt mit dt. Dann wird erz&hlt, dafi Stol-
berg den Rttckzug antreten mufite, „da nun der Terrain all-
zuweitlaufflg und der Feind zwischen dem Hrn. F. M. L.
Grafen von Mayer, und den ubrigen Truppen durchgedrungen
war". Die Heldengeschichte schreibt: „Da nun der Terrain
allzuweitlauftig und der Feind zwischen dem Feldmarschall-
Lieutenant Grafen von Mayer und den ubrigen Volkern durch-
gedrungen war.u
Dann wird Mayer noch ein drittes Mai erwahnt; Stolberg zog
sich noch weiter zuruck, „da indessen der F. M. L. Graf von
Mayer ebenfalls sich von Brand fiber Berthelsdorf bis auf die
Anhohen von Sussenbach hatte ziehen miissen". Der Wortlaut
der Heldengeschichte ist auch hier derselbe, nur ist F. M. L. aus-
geschrieben, statt Graf von Mayer nur Graf Mayer und statt
Mrand Brandt geschrieben. Wir sehen, Teutsche Kriegs-Canzley
und Heldengeschichte haben nur Abweichungen, die ganz belang-
los sind, vor allem nennen beide den Grafen von Mayer.
Hiitor. Vierteljahrschrift. 1919. l. 5
C* f\r\n 1 fc Original from
byV^UUglL UNIVERSITY OF MICHIGAN
66 Richard Schmitt
Eine groBe Uberraschung bringen uns aber die Danziger Bey-
trage1, dort heifit es an alien drei Stellen statt Graf von Mayer:
„Feldmarschalllieutenant Graf von Maquire"!
Da haben wir also aberraals den berlihmten Maquire statt des
ganzlichen unbekannten Mayer.
Ich war iiberzeugt, die Losung des R&tsels gefunden zu haben,
der angebliche Mayer , der nirgends aufzufinden ist, schien niir
unzweifelhaft identisch mit Macquire zu sein.
Eine weitere Bestatigung dieser Ansicht konnte die ??Kurz-
gefafite Chronologische Anzeige der raerkwurdigsten Begeben-
heiten" lief era, welche die Teutsche Kriegs-Canzley 1762, n, 871
gibt. Dort heifit es unter dem 29. Oktober: „Wurde der Prinz
von Stolberg und der General Maquire von dem Prinz Heinrich
mit vieler Einbufie von Freyberg wiederum delogirt und zog sich
jener nach Frauenstein, dieser aber nach Dippoldiswalda zurtick."
Hierbei wird ausdriicklich auf die in der Teutschen Kriegs-Canzley
veroffentlichte amtliche Relation hingewiesen. Wenn nun die
Kriegs-Canzley in der Relation den General Mayer nennt, in der
chronologischen Anzeige aber Maquire, so schien ein neuer Beweis
gegeben zu sein, dafi Mayer und Macquire ein und dieselbe Per-
sonlichkeit ist.
Es lag mir nun sehr viel daran, die altesten Drucke der Re-
lationen zu finden. Zu den wichtigsten diirften die obengenannten
beiden Frankfurter Zeitungen gehoren. In der Reichs-Ober-Post-
Amts-Zeitung erschien der Bericht am 20. November, im Frank-
furter Journal am 22. und 23. November, es ist also leicht mog-
lich, dafi das Journal von der anderen Zeitung abgedruckt hat:
Beide Zeitungen nennen den Feldmarschalleutnant Grafen von
Maquire. Die Postamtszeitung schreibt den Namen einmal mit
cq, die beiden anderen Male nur mit q.
Den am 6. November in der Spenerschen undVossischen Zeitung
veroffentlichten preufiischen Bericht, in dem die Verstarkungen
erwahnt werden, die die Osterreicher bekommen hatten, bringt
das Frankfurter Journal am 13. November. Auch hier wird
1 Die Danziger Beytr&ge schreiben Brand, wie die Teutsche Kriegs-
Canzley, dagegen .,allza weitl&uftig" in zwei Worten, die Heldengeschichte
„allzuweitlauftiga in einem Wort, die Kriegs-Canzley „allzuweitlftuffiga in
einem Wort. Die Danziger Beytr&ge schreiben „Truppena, die Kriegs-Canzley
„Trupenu, die Heldengeschichte wVi>lkei"\ Das sind also unwesentliche Ab-
weichungen.
r^rtrtrtL- Original from
UNIVERSITYOF MICHIGAN
Der angebliche flsterr. General von Meyer in der Schlacht bei Freiberg 1762 67
Macqnire als der General bezeichnet, der den bei Freiberg stehen-
den Reichstruppen und Osterreichern Unterstiitzung brachte.
Sehr wichtig war es festzustellen , wie die Zeitung, die da-
mals in Wien erschien, das Wienerische Diarium, den General
nennt Es war zun&chst selbst mit Hilfe des Bibliotheks-Aus-
kunfts - Bureaus nicht moglich, ein Exemplar dieser Zeitung zu
erhalten. Nachdem wir uns etwa zwei Monate lang vergeblich
bemtiht, fand ich in der von Zenker geschriebenen Geschichte der
Wiener Journalistik (Wien 1892, 1. Bd., S. 144), dafi die Wiener
Stadtbibliothek das Diarium. das seit 1780 Wiener Zeitung heifit,
besitzt. Auf meine Bitte teilte mir die Direktion der Stildtischen
Sammlungen zu Wien am 1. Juli mit, dafi das Wienerische Diarium
zunachst am 6. November eine kurze Notiz fiber die Schlacht bei
Freiberg gebracht, dann eine zweite ausfiihrlichere am 10. No-
vember. Sie ist von Dresden den 4. November datiert und lautet:
„am 29. abgewichenen Monats gelunge es dem Feind seine Revange
an des Prinzens von Stollberg Durchl. zu nehmen und nach einer
so langen als heftigen Action denselben. wieder von Freyberg zu
verdringen. Der Hauptangrif geschahe bey dem Dorfe Brand.
Dm 8 Uhr fieng die Canonade an, halb 10 Uhr kam man zum
kleinen Gewehr, und halb 1 Uhr war die Sache dergestalten ent-
schieden, dafi hochgedachter Prinz sich genohtiget sahe, sich nach
Frauenstein zu Ziehen, gleichwie der General von Maquire den
Posten von Dipoldiswalda wieder einnahm."
Hier wird zwar nicht gesagt, dafi Macquire den linken Fliigel
bei Brand befehligte, aber seine Teilnahme an der Schlacht scheint
aufs neue bestatigt zu werden.
Wir sehen also, dafi zwei unmittelbar nach den Ereignissen
in den Frankfurter Zeitungen erschienene Berichte ausdrucklich
Macquire statt Mayer nennen und dafi das Wiener Diarium nichts
von Mayer, wohl aber etwas ttber Macquire erzahlt. Die Wahr-
scheinlichkeit, dafi Mayer und Macquire identisch sind, erscheint
immer grofier.
Aber es gab doch eine grofie Reihe von Bedenken gegen diese
Losung der Frage. Arneth erwahnt in seiner Geschichte Maria
Theresias Bd. VI, 457 Macquire zum letztenmal, und zwar beim
Abdruck eines Schreibens, das Daun am 10. November 1760 an
die Kaiserin gerichtet hat. Er spricht von Odonel und Lacy und
sagt: „Diese Nation haltet ohnedies gerne zusammen, zweifle
also nicht dafi die beede und Maquir sich ganz wohl mit einander
r^rtrtrtL- Original from
byV^UUglL UNIVERSITY OF MICHIGAN
68 Richard Schmitt
vertragen werden." Diese Stelle ist uds darum wichtig, weil sie
best&tigt, dafi Macquire derselben Nation angehorte, wie Odonel
und Lacy, also Irlander war. Das wurde zwar friiher auch als
wahrscheinlich angenommen, doch fehlte der Beweis.
Das ist das letzte Mai, dafi Arneth Macquire erwfthnt. fiir
die Jahre 1761 und 1762 bleibt er unberiicksichtigt, von irgend-
welcher Teilnahme an Gefechten erfahren wir uichts.
Lesen wir die Biographien Macquires, wie wir sie bei Hirten-
feld: der Militar-ldaria-Theresia-Orden (Wien 1857), bei Wurz-
bach: Biographisches Lexikon des Kaisertums Osterreich und in
der Allgemeinen Deutschen Biographie finden, so erhalten wir
dort die Auskunft, dafi Macquire von 1759 bis zum Friedens-
schlusse Kommandant von Dresden gewesen ist, von den K&mpfen
bei Freiberg wird nichts berichtet, es wiirde ja auch nicht anzu-
nehmen sein, dafi er daran teilgenommen hatte, denn sein Anit
bannte ihn an Dresden. Auch Robert Ritter Rainer von Linder.-
biichel, derVerfasser der Regimentsgeschichte des K. und K. In-
fanterie-Regiments Nr. 35, dessen Inhaber einst Macquire gewesen,
gibt im H.Bande (Wien und Prag 1897) S. 771—773 eine Uber-
sicht iiber das Leben des Generals. Auch er l&fit ihn bis zum
geschlossenen Frieden in Dresden bleiben. Aber alle vier Bio-
graphien haben soviel Ahnlichkeit, dafi sie sichtlich auf eine ge-
roeinsame Quelle zurflckgehen. Diese diirfte wohl das anonym
erschienene Werk sein, als dessen Verfasser Kepner gilt: Thaten
und Charakterzuge beruhmter 5sterreichischer Feldherren. Im
zweiten Bande, Wien 1808 erschienen, finden wir Seitc 132—137
die Biographie Macquires, und dort wird auch erzfthlt, dafi er
bis zum Frieden Kommandant von Dresden geblieben ist.
Es lafit sich nun aber beweisen, dafi er tatsfichlich 1762 am
Feldzuge teilgenommen hat: Im Wiener Kriegsarchiv hatte ich
vor Jahren Material gesammelt, das ich fiir den zweiten Band
meines Buches: Priuz Heinrich von Preufien als Feldherr im
Siebenjahrigen Kriege benutzt habe. Dort finden sich Stellen, die
ergeben, dafi Macquire sich 1762 beim Feldheere in Sachsen be-
funden hat, so S.213, 214, 218, 242 und 251. Dann aber wird
Macquires Anwesenheit im Felde ausdrttcklich bezeugt durch die
amtlichen Relationen, die wir in den genannten Sammelwerken
abgedruckt finden. So heifit es in dem von dem neuen Ober-
befehlshaber der Armee in Sachsen General der Kavallerie An-
dreas von Haddick unterzeichneten amtlichen Bericht iiber die
r^rtrtrtL- Original from
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Der angebliche osterr. General von Meyer in der Schlacht bei Freiberg 1762 69
Gefechte, die voin 26. bis 30. September 1762 stattfanden \ dafi
der Feldmarschalleutnant Baron von Lnpinsky und der sachsische
Oberst von Schiebel „nach Anleitung des Herrn Feldzeugmeisters
Grafen von Maquire" die preuBischen Vorposten am 27. Septem-
ber vertrieben haben. Am 28. sind die Truppen Macqnires auf
die Anhohe hinter Klein-Hennersdorf gezogen worden. Am 29.
haben wieder Teile des Macquireschen Korps am Kampfe teil-
genommen.
Ebenso finden wir in der amtlichen Relation- von dem am 14.
und 16. Oktober bei Freiberg und Brand gelieferten, fur die Oster-
reicher siegreichen Gefecht Macquire erw&hnt. Es heifit dort:
„Insonderheit riihmt der Herr General von Haddick in seiner
Relation vorziiglich die beede Herren Feidzeugmeistern Grafen
von Maquire und von Wied."
Es ist also hinlanglich erwiesen, dafi Macquire damals im
Felde gewesen ist.
Nun stofien wir freilich auf eine andere Schwierigkeit: Wenn
er schon Ende September und am 15. Oktober bei Freiberg ge-
wesen ist, wie kann dann sein Korps am 20. Oktober zur Ver-
starkung der dort stehenden] Truppen eintreffen? Die Losung
ergibt sich wohl aber ganz einfach. Dippoldiswalde war nicht
weit von Freiberg entfernt, ein Hin- und Hermarschieren also
leicht moglich. Offenbar war Macquire nach dem Siege am 15. Ok-
tober nach Dippoldiswalde zuruckgekehrt, bald darauf wieder nach
Freiberg gezogen worden. Vermutlich war aber nicht das ganze
Korps dorthin marschiert, sondern nur ein Teil. Die Schatzung
auf 6000 Mann, die tatsachlich von einer noch geringeren preuBi-
schen Macht in Schach gehalten wurde, lftfit darauf schlieBen,
ebenso die Verlustliste. Das ftltere preuBische Generalstabswerk
gibt VI, 1, 368 — 371 eine Aufstellung der Armee des Generals
von Haddick An fang September in Sachsen. Dabei sind S. 369
die Truppen des Grafen von Macquire bei Dippoldiswalde erwahnt3.
Von den dort genannten Regimentern haben nur zwei bei Frei-
1 Teutsche Kriegs-Canzley auf das Jahr 1762. II, 16 — 23; Heldenge-
schichte, VII, 140—149; Danziger Beytr&ge XVII, 85—93.
» Teutsche Kriegs-Canzley auf das Jahr 1762, II, 291 — 302; Helden-
geschichte VII, 163—177. In den Danziger Beytragen XVII, 96—101 ist ein
anderslautender Bericht.
* Die frtther zitierte Liste der Teutschen Kriegs-Canzley fttr 1762, II,
9—11 zfihlt Regimenter auf ohne Zuteilung zu den einzelnen Korps.
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70 Richard Schmitt
berg Verluste an GrefaDgenen erlitten, namlich das Infanterie-
regiment Salm und das s&chsische Chevaulegersregiment Briihl1.
Es hat also vermutlich nur ein Teil des Korps bei Freiberg ge-
k&mpft. Sollte denn nun wirklich Macquire personlich komman-
diert haben? Kann man fiberhaupt einem Manne mit ruhmreicher
Vergangenheit, wie es doch Macquire war, zutrauen, dafi er sich
so untatig in einer Schlacht verhalten wtirde? Dafi er 1769
Dresden erobert, war ja kein so grofies Kunststttck gewesen,
denn unter dem Eindrucke der Kunersdorfer Niederlage hatte
KSnig Friedrich den preufiiscben Kommandanten ermachtigt, eine
tfiinstige Kapitulation abzuschliefien. Aber die Tapferkeit, mit
der Macquire 1760 Dresden gegen den Konig verteidigte, sichert
ihm einen ruhmreichen Namen in der Geschichte. Die Wurde
des Generalfeldzeugmeisters und das Grofikreuz des Maria-Theresia-
Ordens zeigen, wie dankbar die Kaiserin seiner schon 1759 ge-
dachte. Wahrscheinlich war aber Macquire, wie so viele seiner
Zeitgenossen , mehr ein Mann der Defensive als der Offensive.
Der Osterreictaische Veteran Cogniazo, dessen Urteil sich in den
meisten Fallen als ruhig und sicher erwiesen2, sagt von ihm
(Gestandnisse III, 168), dem „tapferen, einsichtsvollen" Komman-
danten, dafi er „in einem festen Orte noch mehr, als im offenen
Felde an seiner Stelle war8". Aber, wenn er auch mehr fur die
Verteidigung als fur den Angriff geeignet war, eine derartige
Untfitigkeit ist ihm doch kaum zuzutrauen. Vergessen wir nicht,
dafi durch ein Eingreifen der auf den Anhohen stehenden Truppen
den PreuBen der Sieg entrissen werden konnte, diese Gelegenheit
1 Die Verluste der Osterreicher und ihrer Verbtindeten bei Freiberg iindeu
wir verzeicbnet: Teutsche Kriegs-Canzley 1762, II, 310 — 883; Danziger Bey-
trftge XVI, 426—430; Heldengeschichte V, 73 und 74. Diese Verlustliate ist
freilich nicht vollst&ndig, sie gibt nur die von den PreuBen gemachten Ge-
fangenen an, nicht die Verluste der Osterreicher an Toten und geretteten
Verwundeten.
* Es gibt leider immer noch Lente, welche auf Grund der ganzlich im-
gerechtfertigten Angriffe, die die Mitteilungen des k.k. Kriegs- Archive 1879
gemacht, Cogniazo ftir einen Verrftter halten, der gegen das dsterreichische
Interesse geschrieben habe. Erstens hat sich die fieschuldigung des Verrates
als falsch erwiesen, zweitens wird jeder, der die Gest&ndnisse gelesen, er*
kennen, dafi der Verfasser PreuBen wie Osterreichern gerecht wird (vgl.
Richard Schmitt: Prinz Heinrich von PreuBen als Feldherr im Siebenjfihrigen
Kriege I, 163—155, II, 317).
5) Cogniazo: Gestandnisse, III, 168.
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Der angebliche Osterr. General yod Meyer in der Schlacht bei Freiberg 1762 71
sollte sich ein Macquire haben entgehen lassen? 1st es ferner
denkbar, dafi Kleist ein so geringschfttziges Urteil iiber ihn ge-
f&llt haben kOnnte?
Aber auch andere Bedenken sprecben gegen die Identitat von
Macquire and Meyer. Die amtliche Relation bezeichnet ihn als
Feldmarschalleatnant, auch die Danziger Beytrfige, die nicht
Meyer, sondern Macquire nennen, geben diesen Titel. Macquire
war aber Feldzeugmeister, das ist eine Stellung, die um einen
Grad hdher steht im Rang. Wenn ein einfacher Zeitungsschreiber
milit&rische Titel verwechselt, wiirde das nicht auffallen, aber
hier handelt es sich um einen amtlichen Bericht.
Auffallend ist ferner, wie der Name Macquire in Mayer oder
gar Meyer verdorben werden konnte. Einzelne F&lle sind wohl
erklftrlich, Macquire wird hfiufig Maguire geschrieben, kann wohl
auch der Aussprache folgend in Magir verwandelt und dieses dann
(lurch Lesefehler in Mayer verftndert werden. Ujmgekehrt kann
aber auch jemand durch Yersehen aus Mayer Magir oder Maquir
machen. Bs ist also durchaus verst&ndlieh, wenn gelegentlich
Verwechslungen zwischen dem Namen Macquire und Mayer aus
Lesefehlern entstehen. Schwerer aber ist es zu erkl&ren, wie
ein solcher Irrtum sich dauernd festsetzen konnte. Wohl kommen
Namensverketzerungen unter den vielsprachigen Angehftrigen der
dsterreichischen Armee Ofter vor. Ich^ erinnere an: Brungau,
Brunian, Brunyany, Bruniansi, oder an Deseffwi, DesOffi, Der-
soffi, de Sofy, oder an den Irlftnder Plunkett, dessen Name so
h&ufig iu Blonquet verwelscht wird- Auch Macquires Name findet
sich verschieden wiedergegeben, mit cq, mit.q, mit g. Aller
Wahrscheinlichkeit nach hieB er, der ja doch irl&ndischer Her-
kunft war, gar nicht Macquire, sondern entweder Mac Kear oder
Mac Keir, Macquire ist nur eine Franzflsierung, fthnlich wie
Blonquet. fiir Plunkett Aber dftrfen wir nun annehmen, daB,
nachdem man den irlftndischen Namen franzSsiert, ihn dann weiter
in Mayer germanisiert hat? Dem gemeinen Mann wftre das zu-
zutrauen, aber wie ist es denkbar, daB diese Form in amtliche
Berichte eingedrungen ist? Wie konnte Cogniazo, der 1762 bei
der dsterreichischen Armee in Sachsen gedient, ihn so nennen,
und wie konnte es Friedrich der GroBe tun, der seinen alten
Gegner doch genau kannte? Warum nennt er ihn nur bei Er-
z&hlung der Schlacht von Freiberg Mayer, sonst aber Maquire?
So noch in einem Brief, den er am 1. September dem Prinzen
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UNIVERSITY OF MICHIGAN
72 Richard Schmltt
Heinrich schrieb, und in einem vom 2. September, .der an den
Grafen Finckenstein gerichtet ist1.
Das sind gewichtige Bedenken, die gegen die Annahme
sprechen, Mayer und Macquire seien dieselbe Personlichkeit, da-
zu kam jene oben erwahnte Generalsliste, die neben dem Grafen
Macqnire den Grafen Meyern auffuhrt.
Das alles veranlaflte mich, noch einmal die Frage zu priifen
und die Tatigkeit Macquires nicht blofi im Herbst, sondern auch
im Friihjahr 1762 zu untersnchen. Da aber, wie schon gesagt.
fast nirgends etwas von dieser Tatigkeit erw&hnt wird, von den
angegebenen Biographen und von Arneth uberhaupt gar nichts.
so war ich nur anf die mehrfach genannten Sammelwerke und
die Zeitungen angewiesen.
Ich konnte nun folgendes feststellen. In Stellvertretung des
erkrankten Prinzen von Stollberg ftihrte Macqnire vorttbergehend
im Frfihjahr 1762 die Reichs-Armee*. Nach dem Siege, den
die Preufien am 12. Mai bei Dftbeln erfochten, war die Stellung
Macquires bei Freiberg bedroht. Er verliefi sie in der Nacht
vom 13. zum 14. und ging nach Dippoldiswalde, wo er im Laufe
des Jahres wiederholt sein Lager aufschlug3. Dort hatte er
gleich darauf eine ernste Schwierigkeit mit Croaten, welche be-
haupteten, ihre Dienstzeit sei am 12. Mai abgelaufen*. Ein
Bataillon verliefi die Vorpostenstellung und versuchte nach Hanse
zu marschieren, sie mufiten mit Gewalt zuruckgebracht werden.
Das war der Grund, weshalb er nicht in das Gefecht eingreifeu
konnte, das in der Nacht vom 28. zum 24. Mai zwischen dem
osterreichischen Obersten Grafen von'Donhoff6 und dem preuBi-
schen Major Quintus Jcilius6 stattfand. Dagegen nahm er an
dem Angriff teil, den der Feldmarschall Graf Serbelloni am
1. Juni Mh morgens gegen 3 Uhr auf die PreuBen unternahm.
1 Politische Korrespondenz Friedrichs des Groflen, 22. Bd., S. 186 and 189.
2 Heldengeschichte VII, 90 and 91; Danziger Beytrage XVII, 49 and 50.
Dafi Macqnire einmal an der Spitze der Reiclisarmee geatanden, ist bisher
nirgends beachtet worden.
3 Danziger Beytrage XVI, 389 and XVII, 52 and 63; Helden-
geschichte VII, 99.
4 Heldengeschichte VII, 108; Danziger Beytrage XVII, 56.
* Er war ein geborener PreoiBe, hatte frtther auch in preufiischeti
Diensten gestanden.
' Er hiefi orsprnnglich Guichard, Friedrich der UroOe hatte dem ge-
lehrten Offizier den lateinischen Namen gegeben.
C^f\r%ct\i* Original from
by VjUU^IC UNIVERSITY OF MICHIGAN
Der angeblichp osterr. General von Meyer in der Schlacht bei Freiberg 1762 73
Den Bericht iiber dieses Gefecht finden wir in den Danziger
Beytragen XVII, 59—66, und in der Heldengeschichte VII, 114
bis 121. Hier konnen wir nnn deutlich erkennen, dafi Macquire
nnd Meyer nicht identisch, sondern zwei verschiedene Personlich-
keiten sind. Es heiflt dort: „Aus dem Lager bey Dippoldis-
walde nnter Commando des Herrn Feldzeugmeisters Graf en von
Macquire filhirte der Herr Feldmarschalllieutriant Graf von Meyer
die erste Colonne."
Zum zweiten Mai finden wir Macquire und Meyer oder Meyern
als zwei verschiedene Personlichkeiten angefiihrt. Konnte man
in jener Generalit&ts-Liste, wo der Feldzeugmeister Graf von
Macquire und der Generalleutnant Graf von Meyern getrennt ge-
nannt werden, noch keinen endgultigen Beweis erblicken, weil
die Echtheit der Liste bestritten werden kann, so durfen wir
hier keinen Zweifel mehr hegen, es handelt sich um Berichte,
die ersichtlich aus amtlicher Quelle fliefien.
Somit war mein Versuch, die Frage dadurch zu liisen, dafi
Mayer eine Verdeutschung des Namens Macquire sei, gescheitert.
Wir standen also wieder, wie vorher, vor einem Mann, iiber
dessen Personlichkeit nichts bekannt ist. Aber ein gutes Stuck
waren wir doch vorwarts gekommen. Es war erwiesen, dafi er
nicht einzig und allein bei Freiberg auftaucht, sondern dafi er
schon im Friihjahr am Feldzuge teilgenommen hatte. Nun ist
es auch erklarlich, dafi Kleist ihn so gut kannte. Gerade bei
jenem nachtlichen Uberfall am 1. Juni war Kleist rasch zur
Stelle gewesen, er hatte sich nicht die Zeit genommen, sich an-
zukleiden, sondern war im Hemd auf das Pferd gesprungen und
hatte seine Truppen geordnet1.
Noch ein weiteres haben wir gewonnen. Die Danziger Bey-
tr&ge nennen ihn zwar an der Stelle nur Graf von Meyer, die
Heldengeschichte gibt aber auch seine Rufnamen. Wahrend im
ubrigen der Wortlaut gleich ist, sagt die Heldengeschichte: „Feld-
marschall Lieutenant Johann Friedrich Graf von Meyer. u Der
gliickliche Umstand; dafi hier die Vornamen angefiihrt sind, hat
nns spftterhin das Auffinden des Gesuchten erleichtert.
Ferner ersehen wir aus jener Relation, dafi Meyer ein Unter-
general von Macquire war. Eine Verwechslung seines Heeres-
1 R. Schmitt: Prinz Heinrich von Preufien als Feldherr im Siebenjahrigen
Kriege II, 229, teilweise auch Danziger Beytrage XVII, 59, ferner Frankfurter
Journal und Frankfurter Reichs-Ober-Postamts-Zeitung, beide am 11. Juni 1762.
f^rtrtrtL- Original from
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74 Richard Schmitt
teiles mit dem ganzen Korps ist erklarlich, und wenn wir hinzu-
nehmen, daC durch Schreib- oder Lesefehler statt Mayer leicht
Magir gesetzt werden kann, so werden die Irrtiimer desto be-
greiflicher.
Zunachst stehen wir freilich immer noch vor der Frage; Wer
war dieser Graf Mayer oder Meyern, und wie ist es moglich,
dati iiber diesen Mann, abgesehen von jenen Notizen zeit-
genossischer Saminelwerke, schlechterdings nichts zu flnden ist?
Wenn er Feldmarschalleutnant, wenn er ein Graf war, so muBte
doch irgendwo sein Name verzeichnet stehen. Wir sind doch
iiber die Generate der osterreichischen Armee jenes Zeitraums
einigermaBen unterrichtet; dafi nicht einmal Wurzbach ihn an-
fiihrt, ist seltsam.
Ich nahm nun die genealogischen Nachschlagewerke vor, zu-
nachst blieb auch hier mein Suchen vergeblich. Das von der
kaiserlich koniglichen Gesellschaft Adler herausgegebene Buch:
„Die Adels- und Wappenbriefe des Namens Mayer in alien seinen
Schreibungen" (Wien 1911 erschienen) weist auf iiber 400 Ur-
kunden hin! Die alteste ist der Wappenbrief, den 1433 Konrad
Meyer von Knonow von Kaiser Sigismund erhalt, die jiingste
stammt aus dem Jahre 1908. Leider bin ich auf dieses Buch
erst aufmerksam geworden, nachdem ich Miihe und Zeit beim
Suchen in anderen Werken vergeblich angewandt. Wenn im
Laufe von knapp einem halben Jahrtausend iiber 400 Mayer
Standeserhohungen erfahren, so l&flt sich leicht ersehen, welche
Schwierigkeiten sich daraus fur die Forschung ergeben, um so
mehr als die Schreibweise auBerordentlich schwankt. Auffallend
ist, wie viele bei der Nobilitierung ein n an den Namen hangen,
Ehe mir die Publikation der Gesellschaft Adler in die Hande
kam, fand ich bereits Aufschlusse bei Megerle von Miihlfeld und
bei Kneschke.
Megerle von Miihlfeld gibt in seinem 1824 in Wien er-
schienenen Erganzungsband zum Osterreichischen Adels-Lexikon
auf S. 22 an, da6 der Oberst Freiherr Johann Friedrich von Mayern
1748 die bOhmische Grafenwiirde erhalten hat. Diese Notiz
hat Kneschke im 6. Bande (Leipzig 1865) S. 113 des „Neuen all-
gemeinen deutschen Adels-Lexikonu iibernommen. Er schreibt
dort Mayern. Mehr aber gibt er auf S. 281 desselben Bandes
unter dem Namen Meyern. Demnach ist der Stammvater des
Geschlechtes Blasius Meyer, der wegen seiner Erfahrung in
f^rtrtrtL- Original from
byVrUUgl^ UNIVERSITY OF MICHIGAN
Der angebliche osterr. General von Meyer in der Schlacht bei Freiberg 1762 75
Bergwerkssachen und im Mtinzwesen von Kaiser Rudolf II. be-
nifen und zum Bergwerksdirektor in Ungarn ernannt wurde.
1592 floh er vor den Turken, verliefi Ungarn und begab sich
nach den Bayreuthischen Landen. Von seinen Sohnen kaufte
sich der eine in Osterreich an. Von ihm stammen ab der k. k.
Feldmarschalleutnant Jobann Friedrich Graf von Meyern, so-
wie der Erzbischof von Prag, Josef Daniel Graf von Meyern,
welche beide 1748 in den bohmischen Grafenstand erhoben wurden
und nach der Mitte des 18. Jahrhunderts starben.
Von den Nachkommen des bayreuthischen Zweiges sind be-
sonders hervorgetreten der hannoversche Gelehrte Johann Gott-
fried von Meiern, dessen Arbeiten fiber den westfalischen Frieden
dem Geschichtsforscher wohlbekannt sind, ferner der bayreuthische
Generaldirektor Johann Gottlob von Meyern1 und der 1878 ver-
storbene Draraatiker von Meyern-Hohenberg.
Uber .die Familie hat K. von Schlozer ein Buch geschrteben,
das 1855 in Berlin erschienen ist und den Titel fOhrt: „Die
Familie von Meyern in Hannover und am Markgraflichen Hofe
zu Bayreuth." Ausfuhrlich finden wir dort die T&tigkeit. des
hannoverschen Rechtsgelehrten und Geschichtsforschers Johann
Gottfried und des bayreuthischen Verwaltungsbeamten Johann
Gottlob von Meyern geschildert, aber der Feldmarschalleutnant
ist leider ebenso wenig erwahnt, wie der Prager Erzbischof.
Mehr erfahren wir durch die oben genannte Veroffentlichung
der heraldischen Gesellschaft Adler. Sie gibt auf S. 93 folgende
Mitteilungen :
^1748, Mai 8, Wien.
Kai serin Maria Theresia verleiht dem Johann Friedrich
Freiherrn von May era, Oberst des Max Hessen Inf. Reg. (geb.
zu Rothenburg o. T.), den Bohmischen Grafenstand mit dem
Prftdikat Hoch- und Wohlgeboren."
Seine Voreltern seien aus Thiiringen geburtig und hatten
stets als reichsfreie Personen gegolten. Sein UrgroBvater
Heinrich Ferdinand Freih. v. Mayern leistete unter Kaiser
Rudolf Kriegsdienste. . Sein Grofivater Heinrich Friedrich
Kurbraunschweig. geh. Rat und Oberamtmann. Sein Vater
war unter den Kaisern Joseph I. und Karl VI. Oberberg-
1 Er trat sp&ter in braunschweigische Dienste und wurde Landdrost von
Hoizminden.
r^rtrtrtlr- Original from
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76 * Richard Schmitt
hauptmann in Dngarn. Vier Briider sind vor dem Feind ge-
fallen; der einzig iiberlebende Bruder Karl August dient 33 J.
— Er selbst ist verm&hlt mit . . . . verwittw. Grafin v. Hartig,
geb. Beneda von Neetin.
Dann wird das Wappen beschrieben und bemerkt, daB Kon-
zept, Gesuch und andere Anlagen sich bei den Hofkanzleiakten
des k. k. Adelsarchivs im Ministerium des Innern in Wien befinden.
Diese Angaben bestatigen nicht die Mitteilung Kneschkes,
dafi gleichzeitig mit dem Obersten auch der Erzbischof von Prag
die Grafenwiirde erhalten habe. Auch daB Johann Friedrich
von Blasius Mayer abstammt und der Familie angehcirt, welche
in Franken ansassig war und aus der der Jurist und Historiker
Johann Gottfried von Meiern hervorgegangen ist, scheint nicht
richtig zu sein. Letzterer ist geborener Franke und ist erst 1726
in hannoversche Dienste getreten. Der kurbraunschweigische
Geheime Rat, welcher als GroBvater Johann Friedrichs erwahnt
wird, muB bereits im 17. Jahrhundert gelebt haben. Ubrigens
ist das Wappen des Grafen Johann Friedrich ganz verschieden
von dem der fr&nkischen Familie.
Auch mit den Freiherren von Mayern, die von dem kur-
bayerischen Geheimen Rat Franz von Mayern abstammen, welcher
1677 von Kaiser Leopold I. die Freiherrnwiirde erhielt, hat der
bisherige Freiherr nunmehrige Graf Johann Friedrich von Mayern
sichtlich nichts zu tun. Wann seine Vorfahren die Freiherrn-
wiirde erhielten, lieB sich nicht feststellen.
lit den Tagen des Kriegsausbruchs erhielt ich noch aus Wien
den Kaiserlichen und Koniglichen, wie auch Erzherzoglichen und
dero Residenz Stadt Wien Staats- und Standes-Kalender fur das
Jahr 1763 geliehen. Leider fand ich dort nichts fiir raeine Zwecke.
Wohl sind die Kommandanten der Festungen dort genannt, aber
nicht die im Felde stehenden Generale. Die Ritter- und GroB-
kreuze des Maria Theresien-Ordens sind namentlich aufgeftthrt,
unter ihnen auch der Generalfeldzeugmeister Graf von Macquire,
aber vom Generalfeldmarschalleutnant Grafen von Mayern findet
sich auch dort kerne Spur.
Der Krieg verhinderte dann weitere Untersuchungen in Wien.
Ich hielt es nicht fur richtig, die Herren im k. und k. Kriegs-
Archiv mit weiteren Nachforschungen zur jetzigen Zeit zu be-
helligen. Sie wiirden auch aller Wahrscheinlichkeit nach ergebnis-
los gewesen sein.
C* f\r\n 1 fc Original from
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Der angebliche osterr. General von Meyer in der Schlacht bei Freiberg 1762 77
Dagegen gelang es mir, hier in Berlin noch zwei Fest-
stellungen zu machen. Die Konigliche Bibliothek hat unter der
Standnummer Sv 7761 einen Sammelband bezeichnet: Guerre de
1758, Etat des armees. Dort ist ein Blatt: Liste des Generaux
des Armees de S. M. Imperiale et Roiale. Da ist unter den
Generaux Majors verzeichnet: „Mayern, Comte, Fred." Von
seinen beiden Vornamen Johann Friedrich ist hier also nur der
zweite beriicksichtigt worden.
Wir haben hiermit ein weiteres Glied der Kette, wir wufiten
bereits, dafe Graf Mayern 1748 Oberst und 1762 Feldmarschall-
leutnant gewesen, nun haben wir ihn fur das Jahr 1758 in der
Zwischenstufe des Generalmajors gefunden.
Als die Arbeit bereits vollendet war, fand ich ganz unerwartet
hier in Berlin noch die Generalsliste, nach der ich fast ein halbes
Jahr lang vergeblich gesucht. Ich erhielt von der Berliner Konig-
lichen Bibliothek die Staats- und Gelehrte-Zeitung des Ham-
burgischen unpartheyischen Correspondenten, Jahrgang 1762, Dort
ist am Freitag, den 1. Oktober, die vielgesuchte Generalsliste
vom September 1762 verofFentlicht, und zwar mit den einleiten-
den Worten: ^Leipzig, den 25. September: Der wahre Zustand
der Kayserl. Konigl. und damit vereinigten Reichs-Armee,so in
Sachsen stehet, soil, nach einer von hoher Hand eingegangenen
Relation, dieser se3m:a Und dann folgt die Liste, wie wir sie
aus der Teutschen Kriegskanzley kennen. Hinter der Liste der
Generate der Reichsarmee ist das Zeichen „k". Dieses Zeichen
fur et caetera gibt offenbar an, dafi hier die Liste nicht ganz
vollstandig ist und hieraus erklart sich wohl das Fehlen des
pfelzischen Generals von Effern, das, wie ich bei Erwahnung der
Liste schrieb, mir aufgefallen wTar2.
Leipzig war damals in preuBischen Handen, die Liste stammt
also aus preufiischer Feder. So ist es gekommen, daB die Feld-
marschalleutnants als Generalleutnants bezeichnet worden sind.
Die Frage ist nun gelost, wer der General Meyer war, dessen
Unentschlossenheit einen wesentlichen Einflufi auf die Entschei-
dung in der letzten Schlacht des Siebenjahrigen Krieges gehabt
hat. Es war ein unbedeutender Mann, der fast nirgends hervor-
getreten ist, der bereits im Fruhjahr Kleist gegeniiber gestanden
hatte, den aber selbst die osterreichischen Berichte nur im Friih-
1 Das Infanterie - Regiment Effern ist in der Liste erwahnt.
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78 R. Schmitt: Der angebliche osterr. General von Meyer bei Freiberg 1762.
jahr und Herbst bei ein paar seltenen Gelegenheiten erwahnen.
Man raufi sich wirklich wundern, dafi er die hohe Wiirde eines
Generalfeldmarschalleutnants erreicht hat. Kleist hat ihn offenbar
richtiger eingesch&tzt, als diejenigen, die ihn auf diesen verant-
wortungsvollen Posten gestellt hatten.
Als ich mich entschlofi, diese Arbeit zu schreiben, stand ich
unter dem Eindruck der Relationen, welche statt des Namens
Meyer den des Graf en Macquire gesetzt haben. Ich glaubte, es
wiirde mir gelingen, nachzuweisen , dafi 125 Jahre lang ein un-
bekannter Meyer falschlich den Platz des beriihmten Feldzeug-
meisters eingenommen habe. Aber trotz der Fiille des Materials,
das die Identitat von Meyer und Macquire zu beweisen schien,
waren meine ersten Schlufifolgerungen doch falsch. Und ich
kann wohl sagen, ich freue mich dessen, denn es hatte das Bild
getriibt, das wir gewohnt sind von dem tapferen General zu
zeichnen, der 1760 selbst dem bedeutendsten Feldherrn seiner
Zeit, dem grofien Preufienk&nig, mit Erfolg entgegengetreten ist.
Die vorliegende Arbeit hat im Gegenteil gezeigt, dafi Macquire
auch im letzten Kriegsjahre noch regen Anteil am Kampfe ge-
nommen und dafi seine Verdienste von dem Oberkommandierenden,
dem General von Hadik, ausdrucklich anerkannt worden sind.
Davon war keinem seiner Biographen etwas bekannt und selbst
einem Arneth war das entgangen. Ebenso unbekannt war bis-
her, dafi Macquire im Fruhjahr 1762 an der Spitze der Reichs-
armee gestanden liat. So hat also trotz der Wendung, die unsere
Forschung g.enommen, auch diese Arbeit einige kleine Berich-
tigungen zum Lebensbild des Generalfeldzeugmeisters Grafen
von Macquire gebracht.
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79
Kleine Mitteilungen.
Zu einer Stelle in den (testa Friderici I. imperatoris
in Lombardia.
Der MailaDder Burger, welcher uns iiber Kaiser Friedrich Rotbarts
Tatigkeit in Italien so wertvolle Nachrichten hinterlassen hat1, erz&hlt,
da6 Friedrich im Jahre 1156 nach der Zerstorung Tortonas „in prato
quod dicitur Ducis iuxta Placentiam"* ein Lager geschlagen habe% and
der gnelfische tJberarbeiter des Mailinders, Johannes Codagnellus aus
Piacenza, nimmt dies wortlich in seine Darstellung heriiber8. Es wird
uns hier in der „Heifeogswiese" eine Ortlichkeit genannt, iiber die sonst
nichts bekannt ist4. LaBt sich aber nun auch deren Lage schwerlich
mehr genau feststellen, so scheint mir dagegen eine Anfhellung des
Ursprungs ihrer Bezeiehnung keine Unmoglichkeit zu sein.
Der Niederalteicher Annalist berichtet6 zum Jahre 1068 von dem
bayerischen Herzog Otto von Nordheim folgendes: „Solus Otto dux sub-
stitit in Italia, quasi cum principibus terrae regni illius tractaturus negotia.
Huins rei gratia obviam ei venit cum magna mnltitudine Italornm dux
Gotefridus in urbis Flacentinae campestribus. Cum ergo conse-
dissent et res aliqua agi cepta fuisset, Itali sua superbia elati et velut
natali odio Teutonicum ducem audire dedignati incondito clamore cuncta
coeperunt turbare et nuilo perfecto negotio ducem compulerunt abire."
1 Vgl.W.Wattenbach, Deutschlands Geschichtsquellen im Mittelalter II6,
1894, S. 324.
' Gesta Friderici I. imperatoris in Lombardia auctore cive Mediolanensi
recogn. 0. Holder-Egger, 1892, S. 17.
9 M. G. SS. XVm 361 Z. 12.
4 Vgi, F. Gflterbock, Die Lage der roncalischen Ebene, in Quellen nnd
Forschungen ans italienischen Archiven nnd Bibliotheken IX, Rom 1906, 8. 216 '
and H. Simonsfeld, Jahrbticher des Deutschen Reiches unter Friedrich I. Bd. I,
Leipzig 1908, S. 306 •».
* Annales Altahenses maiores ex rec. W. de Giesebrecht et E. ab Oefeie 2,
1891, S.74f.
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80 £arl Schambach
Sollte in dem Namen „Herzogswiese" eine Erinnerung an dieses Erlebnis
Herzog Ottotf stecken?
Miinchen. Ludwig Steinberger.
Auch quod mit dem KonjunktiY.
Ein Nachtrag zur Erorterung fiber die Gelnhftuser Urkunde.
Schon im Jahre 1910 babe ich zum ersten Male an dieser Stelle1
in einer Besprechung des Gfiterbockschen Baches „Der Prozefi Heinricbs
des Lowen"2 die Meinang ausgesprochen, dafi der bertthmte Passus der
Gelnh&user Urkunde, der unsere vornehmste Quelle fur den Prozefi
Heinricbs des L5wen bildet, yon Hause ans eine zweisfttzige Gestalt
besessen habe, und zwar — abgekttrzt wiedergegeben — die folgende:
„Proinde .... noverit universitas, qualiter Henricug quondam dux
Bawarie et Westphalie . citatione vocatus maiestati nostre
presentari contempserit et pro hac contumacia . . . proscriptionis nostre
inciderit sententiam. Deinde sub feodali iure legitimo
trino edicto ad nostram citatus audientiam, eo quod se absentasset nee
aliquem pro se misisset responsalem, contumax iudicatusestacproindeetc."
Dieselbe Meinung habe ich dann ebenhier im Jahre 1913s aufs neue
mit Entschiedenheit vertreten, und sodann habe ich sie, durch einen hoehst
unangebrachten Widerspruch genStigt, noch einmal in aller Ausfuhrlichkeit
in der Zeitschrift des Historischen Vereius fur Niedersachsen4 gerecht-
fertigt. Zu meinen Ausftihrungen an letzterer Stelle m&chte ich jetzt
hier noch einen kleinen Nachtrag liefern.
Was zun&chst meiner Ansicht nach einigermafien hinderlich zu sein
schien, war der Umstand, dafi das „qualiteru in derjenigen Stellung, in
der es der Passus uns vorfiihrt — n&mlich als Verknupfung von Pro-
mulgatio und Narratio — , in den Kaiser- und Kdnigsurkunden der Zeit
den Indikativ nach sich zu haben pflegt. Dieses Hindering wurde damit
beseitigt, dafi ich in meiner zweiten Darlegung an dieser Stelle, der vom
Jahre 1913, auch Beispiele ffir den Konjunktiv beizubringen vermochte.
Es war nun aber zugleich iiberhaupt die eigentliche Grundlage fur die
bisherige, eins&tzige Auffassung des Passus gewesen, und, als man es
zum letzten Male in diesem Sinne verwertete — das geschah durch
1 H.V. 13, 87 ff.
* Berlin. 1909.
* H.V. 16, 374 ff.
* 81. Jahrg. (1916), 1-48.
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Auch quod mit dcm Konjunktiv 81
J. Haller in seinenv Aufsatze ,,Der Sturz Heinrichs des L6wenu * — ,
hatte man ihm noch eine besondere Stfitze damit geben za sollen geglaubt,
daB man ram Yergleiche auch auf jenes quod hinwies, welches sich in
den Kaiserurkunden der Zeit ebenso hftufig oder vielleicht noch h&ufiger
alg „qualiteru in der bezeichneten Stellung vorfindet und den Konjnnktiv
„kein einziges Mai*1 bei sich babe2.
Demgegenflber mochte ich nan zun&chst doch nicht verschwiegen
lassen, daB mir auf meiner Sucbe nach Beispielen fur qualiter mit dem
Konjnnktiv zum mindesten auch ein ganz eindeutiges Beispiel fur quod
mit dem Konjnnktiv begegnet iat. In einer Urkunde Konig Konrads III.
fur die Abtei Brauweiler vom 14. September 1141s heiBt es: „Notum
igitur facimus quod comes Adelbertus de Noruenich in silva,
que dicitur Osninch, usus, quos iure habebant monachi de Bruwilre . .
. . . ., infringere temptauerit". Es kame nun darauf an, ob diese Ur-
kunde, die bei Stumpf-Brentano als echt verzeichnet steht, vielleicht
seither ohne mein Wissen als eine Faischung erkannt worden und des-
halb von Haller bei seiner Behauptung mit vollem BewuBtsein unbe-
rucksiehtigt gelassen ware. Dann wurde die letztere vielleicht auch jetzt
noch vorerst als zutreffend gelten kiinnen* Anderenfalles aber wfirde
unser Fassus nun noch eine neue und beherzigenswerte Beleuchtung
damit empfangen, daB selbst bei quod der Konjnnktiv gelegentlich an-
zutreffen ist, obwohl dieses langst nicht so unmittelbar auf ihn hindr&ngte
als qualiter.
[Hieran mochte ich nun jedoch sogleich noch einen weiterreichenden
Ausblick anschlieBen. In derselben Darlegung, in der ich hier die Bei-
spiele fur qualiter mit dem Konjunktiv beibrachte, wies ich namlich zu-
gleich auch darauf hin, daB in den sogenannten Privaturkunden der
Konjunktiv bei qualiter ungleich haufiger vorkomme als in den Konigs-
urkunden, fur die ich immerhin nur vereinzelte Beispiele anzufiihren ver-
mochte. Dieser Hinweis gewann aber insofern eine erhohte Bedeutung,
als noch kurz zuvor Haller in seinem vorerwahnten Aufsatze4 mit allem
Ernste die Moglichkeit beruhrt hatte, daB unsere Gelnhauser Urkunde
vielleicht in der Kanzlei ihres Empf&ngers, des Erzbischofs Philipp von
Koln, entstanden sei. Die erhohte Bedeutung, die ihm daraus erwuchs,
1 Archiv far Urkundenforschung 3, 295—450. Auch als Sonderdruck er-
schienen. 1911.
* A. a O. S. 858 Anm. 2.
3 St. 3432 (=_Lacomblet, Urkundenbuch fur die Geschichte des Nieder-
rheins 1 Nr. 343).
4 S. 403 Anm. 2 und S. 424 Anm. 2.
ItiJtor. Vierteljfthroehrift. 1919. i.
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82 Karl Schambach
war eine doppelte. Zun&chst eirnnal war die Vennutung nahegelegt,
ob dann nicht etwa der Konjunkf iv unserer Urkunde eben auf ihrer Ent-
stehung in der colnischen Kanzlei beruhe. Sodann aber eroffnete sich
fur den Fall, daB sich diese Vermutung bestatigen sollte, weiterhin noch
die Aussicht, daB dann in Zukunft vielleicht auch noch weitere Empf&nger-
urkunden mit Hilfe eines solchen Koiyunktivs bei qualiter aus den uns
erhaltenen Konigsurkunden ausgesondert werden konnten. Es verdient in
letzterer Hinsicht erw&hnt zu werden, daft eine der sechs Konigsurkunden *f
die ich als Beispiele fdr qualiter mit dem Konjunktiv im 12. Jahrhnndert
namhaft machte, auch bereits von Stumpf-Brentano als „kaum ans der
koniglichen Kanzlei" bezeichnet wird. Hier soil nun jedoch zunSlchst
nur in erster Hinsicht noch etwas weiter gedeutet werden. Was sagt
man dazu, wenn ich nun entsprechend, wie bei qualiter, auch bei quod
den Konjunktiv in Privaturkunden ungleich hftufiger als in Konigsurkunden
gefunden habe und wenn ich ihn so mit auffallender Hftufigkeit gerade
auch in den Urkunden Erzbischof Philipps von C8ln gefunden habe?
Liegt darin nun nicht ein neues Anzeichen fttr die Richtigkeit der
Hallerschen Vermutung, und verdoppelt oder verdreifacht sich nicht damit
die Wahrscheinlichkeit jener Vermutung? Unleugbar9. So wftre es jetzt
wohl sehr an der Zeit, einmal eine eingehende Untersuchung des Stiles
der Urkunde daraufhin vorzunehmen, ob sich nicht vielleicht noch andere
stilistische Eigentumlichkeiten in ihr feststellen lassen, die ihre Herkunft
aus der cfilnischen Kanzlei erhftrten. Ich mufi aber diese Untersuchung
einem anderen uberlassen, da mir selbst fur absehbare Zukunft die Zeit
dazu fehlt.
Ich gebe jetzt eine Keihe von Beispielen fur quod mit dem Konjunktiv
aus den Urkunden Erzbischof Philipps von Coin. Urkunde vom 27. Fe-
bruar 1173:8 ,,notum esse volo . . . . , quod Heinricus comes de Ames-
berg .... ecclesiam Wedinchusen .... tradiderit in manus nostras'4.
1 St. 3240 von 1129, Februar 10.
2 Wenn allerdin^s Haller 8. 424 Anm. 2 geradezu vermutet, dafi Erzbischof
Philipp selber die Urkunde verfafit habe, so wird diese Vermutung durch Vor-
stehendes zun&chst nicht begttnstigt, da man sich sonst auf die unwahrschein-
liche Folgerung gedritagt s&he, daB Philipp auch die sonstigen Urkunden mit
Konjunktiv selbst verfafit habe. Freilich bleibt da als Ausweg dann wieder
noch die Annahme, dafi ;der Konjunktiv vielleicht weniger auf einer person-
lichen als einer lokalen Grepflogenheit beruht, welche Annahme nach meinen
Beobachtungen schon zu erw&gen w&re.
3 Seibertz, Urkundenbuch zur Landes- und Rechtsgeschichte Westfalens I
Nr. 63 = Kn. (Die Regesten der Erzbischafe von C51n im Mittelalter. II.
Bearbeitet von R. Knipping) 980.
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Aueh quod mit dem Konjunktiv 83
Urkunde voin 12. Mllrz 1179 *: „ Placet nobis" ad omiiiam pervenire no-
ticiam, quod fratres manentes in ecclesia mansum quendam
tali concambio sibi acquisierint . . .". Urkunde vom 1182*:
,.notum igitur facimus, quod Herimannus et frater suus Arnoldus
.... frater quoque eorum Rutholfus .... allodium suum in Scheuene
legitime contulerint." Urkunde von 1184s: „Noverit . . .
omnis futura generatio, quod domnus mens et pater carnalis Goswinus
.... emerit quoddam allodium .... et ... . contulerit." Urkunde
von 11874: „Notum sit dei fidelibus? quod dqmus Steinfeldensis a multis
annis in quiete omnimoda hec bona possederit . . . .". AUe diese Bei-
spiele sind mir wiederum vorerst nur beilftufig anf nieiner Streife nach
Beispielen fur qualiter mit dem Konjunktiv in die H&nde gefallen. Es
ist leicht moglich, dafi eine systematische Durchsicht s&mtlicher erhaltener
Urkunden Erzbischof Philipps noch weitere Ausbeute liefern wurde. Wenn
dem aber auch nicht so sein sollte, so wtirden die vorstehenden Beispiele
doch schon zahlreich genug sein, um unsere Beachtung in dem ange-
gebenen Sinne zu verdienen.
1 Seibertz I Nr, 77 = Kn. 1120.
* Lacomblet I Nr. 484 = Kn. 1194.
s Lacomblet I Nr. 493 = Kn. 1230.
4 Urkundenbucb zur (ieschichte der jetzt die preuBischen RegieruDgsbezirke
CobleM und Trier bildenden mittelrheinischen Territorien. II (1169—1212) von
fl. Beyer, Leop. Eltester und Ad. Gotrz. Nr. 88 = Kn. 1282.
Tauberbischofsbeim. Karl Schambach.
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84
Kritiken.
Harry Brefilau, Handbuck der Urkundenlehre fur Deuiseh-
land and Italian. 2. Band, 1. Abteilung, 2. Aufl. Leipzig, Veit
& Co., 1915. X und 392 8. M. 11,—.
Dem 1912 neu aufgelegten ersten Band des Handbuches der Ur-
kundenlehre, fiber den in der „Historischen Vierteljahrschrift" 1913,
S. 383—395, berichtet wurde, ist im ersten Kriegswinter eine Abtei-
lung des zweiten Bandes gefolgt, die nach Inhalt und Umfang fast wie
ein selbst&ndiges Werk beurteilt werden kann. Sie behandelt zun&chst
in funf durch einen gemeinsamen Obertitel zusammengehaltenen, aber
die Zahlung des ersten Bandes fortsetzenden Kapiteln (10 — 14) dieselben
Fragen, welche Kapitel 11 — 15 der fruheren Auflage umfafit batten,
also die Petitionen und Vorverhandlungen, die der Herstellung von Ur-
kunden vorauszugehen pflegen, die Handlung und die verschiedenen
Stufen der Beurkundung, dann die Furbitter und Zeugen, die Vorlagen
der Urkundenschreiber, endlich das VerhBltnis der Nachbildungen zu
ibren Vorlagen. Hier findet das vor vierzig Jahren von Ficker ange-
baute Feld der Entstehung der Urkunde eine Neubearbeitung, die
dem 1915 erreichten Stand der Forschung sowie der Bedeutung des
Gegenstandes entspricht. Die Erweiterung dieser Abschnitte im-Ver-
gleich zur ersten Auflage ist so groB, dafi die Seitenzahl die frflhere
nahezu um die H&lfte ubertrifft, die Ubersichtlichkeit des mannigfaltigen
Stoffes hat aber in keiner Weise darunter gelitten.
Auch in dem Kapitel fiber die Urkundensprache, das vormals die
zehnte Stelle einnahm, jetzt aber als 15. den SchlufJ dieser Abteilung
bildet, sind auf Grund der von Philologen und Historikern seither ge-
leisteten Arbeit viele Erg&nzungen eingeschoben worden. Sie kommen
in ausgiebigstem Ma6 der Geschichte des Kursus, dann der Reimprosa
und dem Gebrauch der Nationalsprachen, insbesondere der deutschen Ur-
kundensprache zugute. Nicht so ergiebiger Ertrag war fdr das Vulgar-
latein einzuheimsen. Zur Beleuchtung der spracblichen Zust&nde in der
alteren pftpstlichen Kanzlei (S. 330) hatte, da es an Originalen fehlt,
der von philologischer Hand bearbeitete Index zu Sickels Diurnusaus-
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Kritiken 85
gabe herangezogen werden konnen. Was dagegen Sickel in den Acta
Karolinorom liber das Latein der Urkunden Karls des Qrofien sagte
(vgl. S. 342), das sfihe man heute, so scharf anch das Auge des Meisters
in solchen Dingen war, dock gern nacbgepriift an der Hand der neuen
Diplomats- Ausgabe, die vielleicht [die Stellung der einzelnen Kanzlei-
kr&fte za den Reformbestrebungen etwas genauer ermessen l&fit Zu
S. 380 sei an die feinen Aasfdhrungen erinnert, die der inzwischen
furs Vaterland gefallene Niese in der rHist. Zeitschrift" 108, 473ff.f
dem geistigen Leben Siziliens widmete; dort ist ein von K. A. Kehr
nocb nicht beriicksichtigtes Zeugnis, n&mlich eines der Bilder zu Petrus
von Ebnlo, als Beweis for die Dreisprachigkeit der normannischen
Konigskanzlei geltend gemacht worden. Mit dem osterreichisehen Land-
recht, das BreBlau S. 386 unmittelbar an den Mainzer Reichslandfrieden
▼on 1235 anschliefit, hat sich seit den daselbst angefuhrten Aufierungen
von Luschin and Zeamer eine ganze Reihe von Schriften befafit, die
teilweise zu weit abweichenden Ergebnissen kamen; man findet sie alle
gewiirdigt von Steinacker im „Jahrbuch des Yereins fflr Landeskunde
von Niederosterreich", 1916/17, 230ff., der in selbst&ndiger Unter-
suchung wieder zu einem mit BreBlaus Annahme nahezu ubereinstimmen-
den Zeitansatz fur die kurzere Fassung des Landrechts gelangt, wfth-
rend sie Dopsch jetzt (Archiv f. osterr. Gesch. 106, 455 ff.) entgegen
seiner ursprunglichen Auf fassung uber 1276 herabriicken will Auf
der folgenden Seite empfiehlt es sich bei der altesten bekannten Original-
urkunde in deutscher Sprache, dem 1238 oder 1239 geschlossenen Tei-
lungsvertrag der Habsburgischen Briider, den Hinweis auf Steinacker,
Regesta Habsburgica Nr. 171 beizufiigen.
Nur an wenigen Stellen ergibt sich Oelegenheit zu derartigen Ein-
wendungen oder Nachtragen, und solche Ausnahmen bestatigen die Regel.
Schritt fur Schritt zeigt BreBlau auch diesmal jene beneidenswerte Sicher-
heit in der Beherrschung des Stoffes und in der Auswahl lehrreicher
Beispiele, die sein ganzesWerk zu einem vorziiglichen Fiihrer bei jeder
auf mittelalterliche Urkunden gerichteten Forschung macht. Gerade das
Erscheinen der hier besprochenen Abteilung, deren Stoff den Gesichts-
punkten der allgemeinen Urkundenlehre mehr entgegenkommt als der
des ersten Bandesf darf als ein gluckliches Ereignis in der Geschichte
der deutschen Geschichtsforschung geriihmt werden. Frankreich und Italien
haben trotz ihrer alten, auch in den letzten Jahrzehnten eifrig gepflegten
Beziehungen zur Urkundenforschung keine Leistung aufzuweisen, die dem
Handbuch von BreBlau an die Seite gestellt zu werden wiirdig wire.
Graz. W. Erben.
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86 Kritiken
Dr. F. Keutgen, Der deutsche Staat des Mittelalters, Jena,
Fischer 1918. VII u. 186 S. 8°. M. 6,— .
I. Noch ehe Gg. v. Below den versprochenen zweiten Band seines
Werkes uber den „Deutschen Staat im Mittelalter" herausgegeben hat, legt
Keutgen ein Buch mit dem gleichen Titel vor. Es ist, wie Keutgen selbst
in seiner kurz nach seinem Buehe erschienenen Besprechung des v. Below-
schen Werkes in Heft 9/10 des Jahrgangs der „Zeitschrift fur Sozial-
wissenschaften44 angibt, im AnschluB an die v. Belowschen Ausfflhrungen
aus dem Bedurfhis heraus entstanden, zu deren Problemen selbst&ndig
und in einer uber den Rahmen einer kritischen Besprechung hinaus-
gehenden Weise Stellung zu nehmen. Dabei kommt Keutgen aber nicht
etwa, wie man denken konnte, zu einer grunds&tzlich anderen Auffas-
sung des mit v. Below gemeinsamen Problems und widerstreitet ihm auch
nur an sehr wenigen Stellen in Einzelheiten, sondern widmet sein Buch
sogar v. Below „in herzlicher Yerehrung". Es scheint deshalb auf den
ersten Blick, als babe Keutgen gegenuber v. Below eigentlich nicht viel
Neues zu sagen und n&hme hochstens dem zweiten Bande v. Belows, der
nach der Ankundigung im Vorwort des ersten Bandes „die Schilderung
der Gerichts-, Heeres-, Finanzverfassung des Reichs, des Reichstags, der
Territorial verfassung, der Verfassung der G-emeinde, des Verh<nisses
von Staat und Kirchea umfassen soil, einiges vorweg. In der Tat diirfte
insbesondere auch eine solche Vorwegnahme nicht ganz vermieden worden,
weil gar nicht vermeidbar gewesen, sein. Aber in der Hauptsache hat
doch das Keutgensche Buch gegenuber dem v. Belowschen eine selbstftndige
Bedeutung, jedoch nicht auf inhaltlichem, sondern auf methodologischem
Gebiete. Keutgen wirft in seiner schon genannten Besprechung v. Below
nicht mit Unrecht vor, da8 dieser trotz seiner in Einzelheiten so ruhmens-
wert exakten Anwendung scharfer BegriflFe bei der Behandlung rechts-
geschichtlicher Fragen doch bei Behandlung seiner Hauptprobleme „ nicht
zu durchschlagenden Leitgedankena kommt, sondern „bei einem mehr
oder weniger von Wahrscheinlichkeit bleibt". Durchaus richtig bemerkt
Keutgen in seiner Besprechung, dafi diese Schwache v. Belows daran
liege, dafi er das Wesen des mittelalterlichen Staatslebens aus der ^Auf»
fassung erschliefien will, die man im praktischen Leben von den staat-
Hchen Einrichtungen gehabt hata (v. Below, S. IX), und die besonders
aus den termini technici des Mittelalters fur seine offentlichen Einrich-
tungen und die Erscheinungen seines offentlichen Lebens hervorgeht.
Diese termini technici behandelt ja v. Below auch mit einer schon von
Hubner als allzu uberwiegend getadelten Vorliebe. Demgegeniiber ist
Keutgen bemtiht, die im Mittelalter tatsachlich vorhanden gewesenen
.. (~*rw"*nlf* Original from
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Kritiken 87
Einrichtungen des offentlichen Lebens, wie sie ganz unabh&ngig von den
fiber sie in den gleichzeitigen Kopfen herrschenden Auffassungen bestan-
den haben, an festen staatsrechtlichen Begriffen zu messen, urn auf diese
Weise die „Offentlichrechtlichkeit" und „ Staat lichkeit" jener Erschei-
nungen darzutun.
II. Daraus erhellt, von welch zentraler Bedeutung far Keutgen feste
staatsrechtliche Grundlagen sind, Er sncht sich diese denn auch in einem
„I. Kapitel, Grundfragen" zu geben. Aber leider ist gerade dieses fur
das ganze Buch so wichtige, sein sellbstandiges Erscheinen neben dem
v. Belowschen erst begrundende Kapitel durchweg nicht gelungen. Auch
wenn man Keutgens captatio benevolentiae auf Seite 2, dafi es ihm nur da-
raufank&me, „in Kiirzeu ... ohne nerechopfendeBehandlungu,insbesondere
ohne eingehende Auseinandersetzung mit der Literatur, . . . „eine Verst&ndi-
gung iiber die letzten juristischen Grundfragen anzustreben", fur.durch-
aus angebracht halt, wird man doch verlangen miissen, da6 er an dem,
was auf den von ihm einmal berflhrten Gebieten zur Diskussion der
Fachleute steht, nicht iiberhaupt vorbeischaut. Das tut er aber doch,
wenn er einfach dekretiert, da6 der Staat durch Personlichkeit, Souveranitat
und offentlich-rechtlichem Charakter seiner Einrichtungen charakterisiert
sei. Es ist in der Tat sehr einfach, gegenuber den gewichtigen Griinden,
die Otto Mayer, Duguit und andere vorgebracht haben, denen sich
ja auch v. Below auf Seite 174 seines „Deutschen Staats* und ich auf
Seite 12 ff. meiner nHandlungsf£higkeit der Einzelstaaten" anschlieBen,
eiuen Staat ohne „ Personlichkeit" uberhaupt als „ nicht denkbaru zu be-
zeichnen. Entweder hat er das ganze Problem, das ich hier einmal kurz
als das Otto Mayers bezeichnen will, nicht gesehen — dannist das eben
ein direkter Fehler seines Buches; oder er faBt das, was Mayer und
andere als „Anstalta bezeichnen, mit dem, was etwa Gierke als „ Per-
sonlichkeit u erkennt, in der Art von Otto Mayers „grofier Uberpersonu
(gegen die ich mich ira ScbluB der Anmerkung auf Seite 7 meines Buches
wende) in seinem Begriff der Personlichkeit zusammen — dann ist das
eine unzulftssige Verwirrung der glucklich von den Fachleuten berainten
Terminologie. Bei der Frage nun, ob diese so von ihm uberhaupt nicht
klar umschriebene Personlichkeit des Staates im Mittelalter zu finden
ware, konstatiert er zunachst oline weitere Ausfiihrungen, daB das „wahr-
scheinlich fur verschiedene Epochen, gegenuber verschiedenen staatlichen
Gebilden4* — die ja zweifellos in dem ganzen unter dem Namen „ Mittel-
alter" zusammengefaBten Zeitraum nicht einheitlich waren — „verschie-
den zu beantworten sei", urn dann aus einigen Quellenstellen, dem Cha-
rakter der Volksversammlung, dem Vorhandensein eines Staatsvermogens
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88 Eritiken
und dergleichen darzutun, dafi die mittelalterlichen Menschen den Staat
als „Personlichkeittt in seinem Sinne gekannt baben. Dabei scheint er
gar nicbt zu merken, dafi er mit der letzteren Untersuchung aus seiner
beabsichtigten „deduktivenu Methode ganz in die „induktivea v. Belows
hiniibergleitet Eben&o einfach wie mit der rPersonlichkeittt macht es
sich Keutgen mit der „Souver&nit&t* ; wie gesagt: es ist nicht zu verlangen,
dafi er sich in diesen einleitenden Bemerkungen mit der Literatnr aus-
einandersetzt; aber wohl ist zu verlangen, dafi er nicht an Problemen,
die in der haupts&chlichsten Literatnr nun einmal kontrovers geworden
sind, iiberhaupt vorbeischaut, als w&ren sie nicht vorhanden — das tut
er aber audi in bezug auf die bekanntlich von den verschiedensten Seiten
bestrittene sogenannte Souver&nitat des Staates; er setzt sie einfach als
denknotwendig, findet allerdings dann gerade, und mit Recht, dafi der
„individualistischeu, eigene Rechte einzelner so scharf wahrende Zug
des mittelalterlichen Staates eine Schwierigkeit in bezug auf die Zu-
erkennung von Souver&nit&t an ihn sei. Endlich kommt er in diesem
einleitenden Kapitel noch auf den noffentlich-rechtlichenu Charakter zu
sprechen, den er natiirlicli vom Staate verlangt. Hier setzt er sich mit
Gierke und Hiibner (in der Besprechung von v. Belows Buch in der
Saw ZRG.), die die Anwendbarkeit der modernen BegrifFe offentlich-
rechtlich-privatrechtlich auf das ganz anders gerichtete mittelalterliche
Rechtssystem wenigstens fur unzweckm&fiig, wenn nicht fur falsch er-
kiart haben, auseinander, schliefit sich der Definition Sohms an, dafi
„die privatrechtlichen Machtbefugnisse ihrem In halt nach eigenniitziger.
die offentlieh-rechtlichen aber gemeinnutziger Natur" seien, und findet
diese Definition nafc^rlich so allgemeingiiltig, dafi sie auch auf das Mittel-
alter passen musse. Bei der Betrachtung des mittelalterlichen Staates
findet er in der Tat solche Machtbefugnisse „ gemeinnutziger Naturu,
und da er schliefilich dera Staate uber „ eigne" und „wohlerworbene"
Rechte einzelner doch noch Souver&nitat (Brie hat fur diese „ inn ere *
Souver&nit&t passend den Ausdruck „Superioritatu eingefuhrt) zuerkennt,
ist wohl der mittelalterliche Staat im ganzen als „offentlich-rechtlichtt er-
wiesen. Aber ganz zuletzt verkennt er doch nicht, dafi der Superiorit&t
noch ein Rest von Rechten einzelner, die er „angeborenu nennt, gegen-
iiber steht, und deshalb redet er am Ende (S. 24) von einem „Dualis-
mus des Rechts44, nachdem er vorher (S. 17) ausgefuhrt hatte, dafi „mit
der allgemeinen Feststellung eines ,Mischverhaltnisses' (zwischen Privat-
und Offentlichrechtlichkeit desStaats) . . . unserem Bedurfnis nach Erkenntnis
nicht genug getan" wird. Auch hier radit es sich, dafi er anscheinend
an die Umstrittenheit eines gerade fur ihn wichtigen Problems in der
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Kritiken 89
Eaehiiteratur zum mindesten bei der Niederschrift seiner Ausfuhrungen
nicht gedacht hat: des Problems der sogenannten Einartigkeit des Rechts.
Fur Keutgen steht uberkaupt nur die Frage Hubners (in der erwahuten
Besprechung des v. Belowschen Buches) und Erich Kaufmanns (in
dem Aufsatz Verwaltung. Verwaltungsrecht und in v. Stengel-Fleischmanns
Worterbuch des Deutschen Staats- und Verwaltungsrechts) zur Diskussion,
"ob sich die Einteilung Sffentliches- privates Recht auch im Mittelalter
linden oder wenigstens auf dieses ubertragen liefie; dagegen sieht er
vollst&ndig vorbei an der Vorfrage dazu, was denn dieser Unterschied
offentliches-privates Recht uberhaupt, also insbesondere auch heute noch
bedeutet. Diese Frage ist neuerdings besonders von einigen jungen
Osterreichern, die sich in der wOsterreichischen Zeitschrift fur offentlickes
Recht" zusammenfanden , z. B. Kelsen, Weyr, Freiherr v. Schenk
und andere dabattiert und ubereinstimmend negativ dahin entschieden
worden, dafi die Unterscheidung offentlich-privat mit dem reinen Rechts-
begriffe nicht s zu tun habe, da6 sie durchaus nicht eine der „ewigen
Grundunterscheidungen des Rechts44 sei. Ein Beispiel: Unzweifeihaft
wird der Anspruch eines Herrn Meyer gegen Herrn Schulze auf Be-
zahlung von Schulden als „privatrechtlicha und ebenso unzweifeihaft der
Anspruch eines Monarchen auf seine Kronrechte als „3ffentlich-rechtliclr
angesehen. Aber doch wird jede sozialistische, das Leben der Gesamt-
heit als das Hohere empfindende Kulturbetrachtung sagen, dafi jener
Anspruch des Herrn Meyer gegen den Herrn Schulze nicht besteht, um
Herrn Meyer eine ganz besondere „ private" Machtbefugnis einzurftumen,
sondern weil der Anspruch des Herrn Meyer nur einer von den vielen
Fallen ist, ohne deren wenigstens iiberwiegendes Bestehen die fur das
ganze Staatsgeb&ude nun vorab einmal notig erscheinende Eigentums-
urdnung nicht mehr vorhanden wire. Andererseits kann aber eine in-
dividualistische Kulturbetrachtung, der die Machterhohung von Einzel-
personlichkeiten (d. h. durchaus nicht : aller einzelnen) als das Wesen des
ganzen Lebensprozesses erscheint, sehr wohl sagen: ebenso wie die Eigen-
tumsordnung dazu da ist? um die Macht irgendwelcher Individuen zu
erhohen, so sind zum selben Zwecke auch alle anderen Ordnungen subjek-
tiver Rechte da; es ist durchaus kein Grund einzusehen, weshalb ein
subjektives Recht (wie das des Monarchen an der Krone), das seinem
Wesen nach nur zur Machterhohung eines Einzigen innerhalb eines
groBeren Gebietes da sein kann, prinzipiell etwas anderes sei, als die
subjektiven Rechte, die ihrera Wesen nach auf demselben Gebiete mehreren
oder vielen zukommen konnen. Aus alledem folgt, dafi letzten Endes
jedes Recht je nach dem sozialistischen oder individualistischen Aus-
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90 Kritiken
gangspunkt der Kultnrbetrachtung als privat oder als offentlich ange-
sehen werden kann.
Etwas ganz anderes ist es aber, dafi nun eine bestimmte Rechts-
ordnung, also z. B, die heutige deutsche, dekretieren kann, da6 die Siche-
rung gewisser Arten von Rechten — der Privatrechte — in ihrer Ein-
klagbarkeit vor Gericht und die bestimmter anderer Rechte in ihrer
kasuistischen , individuellen Festlegung, „Statuierungu in Verfassungs-
gesetzen bestehen solle. Das sind aber natiirlich nicht die von Keutgen
(and ebenso von v. Below) gemeinten „ewig feststehenden ., weil in der
Sache gegebenen Grundunterscheidungen des Rechts"; schon heute steht
unsere Rechtsordnung durchaus nicht mehr voll auf dem Standpankte
dieser Scheidung, wenn diese uberhaupt einmal rein durchgefdhrt war:
zweifellos offentlich e Rechte sind heute im Verwaltungsgerichtswege ein-
klagbar, und zweifellos private Rechte werden (wie z. B. das Grundeigen-
tumimGrundbuchsystem) in offentlich-rechtlicherWeise kasuistisch statuiert.
An manchen Stellen verrat gerade fur diese Verschiebbarkeit , Wandel-
barkeit seiner angeblich „ewig feststehenden Grundunterscheidungen des
Recht8u freilich Keutgen, der Historiker, trotz seiner entgegenstehenden
Theorien ein ausgezeichnetes Gefiihl, so wenn er auf Seite 19 in der
Scheidung von Sozial- und Individualrecht einen Vor gang anstatt eines
Zustands sieht.
Es kann sich meines Erachtens bei dem ganzen, von v. Below und
Keutgen mit so heifiem Bemuhen durchdachten rechtsgeschichtlichen Pro-
bleme nicht, wie sie selbst angeben, darum handeln, das mittelalterliche
Sozialleben als Gauzes als „ offentlich -rechtlich44 im Sinne unserer heutigen
oder irgendeiner bestimmten anderen Rechtsordnung aufzuzeigen — da-
mit wird, wie Hiibner gegen v. Below mit Recht ausgefuhrt hat, nichts
erreicht — , sondern urn die Untersuchung, auf welche mittelalterlichen
Keime oder ausgebildeten Rechtsinstitute die heute im Rechtsverh<nis
als „6ffentlich-rechtiichtt oder ,,privatrecbtlichu kennzeichnenden Arten
der Rechtssicherung zuriickgehen, und welche materiellen Rechtsinstitute
im Mittelalter mit diesen Arten des Rechtsschutzes urageben waren. In
der Tat lauft nun die wirklich praktische Untersuchung Keutgens
schliefilich auch darauf hinaus, uns im Mittelalter eine Reihe von Rechts-
instituten aufzuzeigen, deren Rechtssicherung sie als „ often tlich-rechtlich"
im heutigen Sinne kennzeichnet.
Das II. Kapitel, iiberschrieben „Der germanische, der frankische und
die Nationalstaatenu, gibt eine kurze tJbersicht fiber die Entwicklung
vom Staat der germanischen TJrzeit fiber den der Merowinger-Karolinger
bis zu den „Nationalstaatentf, d. h. England, Frankreich und Deutsch-
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Kritiken 91
land-Italien, um sie an einzelnen Merkmalen — dem aristokratischen
Charakter der Urzeit, der Banngewalt des Konigs und der Volksmitwir-
kung in der Rechtsprechung im merowingisch-karolingischen Staat, dem
Amtscharakter des Wahlkonigtums der Nationalstaaten - — im wesentlichen
als „offentlich-rechtlich" zu erweisen, und in einigen anderen Momenten
— der Gefolgschaft der Urzeit, dem koniglichen Gebietsobereigentum und
dem monarchischen Erbrecht im merowingisch-karolingischen Staate —
den am Ende des I. Kapitels beriihrten „Dualismus des Rechtsa.zu finden.
Die Kurze der Darstellung, die auch dieses II. Kapitel im Grunde noch
als einleitende Vorbemerkung erscheinen lafit, erubrigt eine Kritik, die
naturlich gegen die doch nberans fliichtige Periodenteilung (die Stammes-
staaten des 4. Jahrhunderts sind schon etwas recht betr&chtlich anderes
als die civitates der Urzeit, Merowingerstaat und Karolingerstaat sind
wohl auseinanderzuhalteti und so fort) und gegen vieles andere recht viel
einwenden konnte.
III. Recht knapp ist auch noch das III. Kapitel: „Das Lehnswesen.u
Er sucht es am Zwecke seiner Entstehung — dem „ Staate", oder viel-
mehr dem Konigtum, ein Reiterheer zu schaffen — und an dem im
Erblichwerden der Lehen liegenden Zuge nsozialer Fursorge" (die Lehen
wurden nicht um des einzelnen Beliehenen wegen erblich, sondern weil
das Interesse der Allgemeinheit verlangte, dafi niemand aus seinem Be-
sitze vertrieben werden kann, auch wenn dieser Besitz nicht Eigentum
ist: dasselbe Argument fuhrte ich oben fiir die „Offentlichrechtlichkeitu
des Meyerschen Zahlungsanspruchs gegen Schulze ins Feld) als „6ffent-
lich-rechtlichtt zu erweisen, und vermag so auch in dem Ubergang der
Staatsftmter ins Lehnswesen keine Minderung ihrer Offentlichrechtlichkeit
zu sehen. Hier zeigt sich praktisch, daB sich Keutgen (wie im selben
Falle auch v. Below, der es ebenso macht!) mit dieser Art der Behand-
lung hinwegtauscht iiber das Zentralproblem, dessen Losung er eigentlich
mit so heifiem Bemuhen nachstrebt. Da insbesondere im 12. Jahrhundert
der Kaiser, alle Beamten, Amter, Heere, Gerichte, Verkehrseinrichtungen
und was man eventuell sonst noch gewohnt ist, als Erscheinungen eines
rStaate8a anzusehen, nach den vorherrschenden Quellenzeugnissen mit
all ihrer T&tigkeit und Wirksamkeit nur noch im kaiserlichen (bzw.
koniglichen) Lehnshof zu finden sind, ist man allerdings versucht, diesen
Lehnshof als „den Staatu jener Zeit, als den „Lehnsstaatu zu betrachten.
Und doch will dieser Lehnshof zum mindesten vor der sogenannten
Reichsreform von 1180 an alien Ecken und Enden nicht zu dem stimmen,
was wir sonst auch in weitester Ausdehnung des Begriffes als „ Staat u
empfinden. Und zwar komrat das daher, weil der Rechtsschutz des
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Lelmrechts wenigstens bis 1180 eben auch jedeu Anklaug an einen in
unserem Sinne offentlich-rechtliclien Reclu&schutz vennissen liefi. In seinem
Prinzip hing der ganze LehnBliof bis 1180 allein von der ,*Huldeu, der
^Willkur" seines Herrn ab und liefi so den Belehnten iiberbaupt kein —
weder ^offentlicb-rechtliehes" noch wprivatrechtliches* — Eecht, wiihrend
der Ansprach der Herrn gegen die Belehnten durchaus nicht ^statuiert* und
somit durchaus nicht von offentlieh-rechtlichem, sondeni nur von privat-
rechtlicbem Charakter war. (In seinem Prinzip war der kaiserUcUe
Lehnshof und sein Recht durchaus nichts anderes als der Lehnshof
and das Lehnsreeht jedes privaten Herrn.) Wenn dem aber so istT
wenn der „ Lehnshof* nicht Stoat ist, so — hat es ent weder um 1200
in Dentschiand gar keinen Staat in irgendeinem fur una mil dieseni Be*
griffe verbindbaren Sinne gegeben. oder aber „der deutscbe Staat"
jener Zeit bestand neben dem Lehnshof, and die urkuudlichen Zeugni&se
fur seine Existenz sind nur von den unendlich vielen ZeugnEssen jener
Zeit, in denen es sich ura den Lehnsbof handelt, schier bis zur Un-
auffindbarkeit verdeckL Hier setzt nun meiner Meinung nach das Kern-
problem v< Belows und Keutgens einf und wenn sie gegeniiber Haller,
Gierke nnd vielen anderen eben doch auch fur die Zeit um 1200 in
Dtfutschland in viel weiterem MaBe Staateeleroente erkenuen, so stimme
ich ihnen voll and ganz zu. Kontrovers zwischen uns wird erst wieder,
ob diese erkennbaren Staatselemente einem einheitliehen deutsehen G©-
samtataate jener Zeit, oder nur einer Mehrzahl von zu einem Bunde,
uder meinetwegen auch einem ^Bundesstaate" (iiberdiesen Begriff in tneinem
Sinne vergleiche »Die Handlungsf&higkeit der Einzelstaaten% 3, 192)
geeinten Einzelstaaten angehfiren; ich habe mich in engem AnschluB an
Rosenatocks „Konigshaus und Stamme", fur den jene Zeit neben dem
Konigskaus (dem Lehnshof, eben keuiem Staat) durch die PStammeu?
eben die Staat en jener Zeit (was Rosenstock in dieser Form nicht sagt
und, soriel ich weiB, auch nicht sagen will) charakterisiert ist, in meiner
rHandhmgstUMgkeit der Einzelstaaten", S.52ff, entschieden fjjr eine Mehr-
zahl von zum Staat enbunde geeinten Staaten ausgesproehen,
IV. Die folgenden vier Kapitel bilden nun nach Ausdehnung (8.55
bis 170 des 186 Seiten umfassenden Buches) wie Inlialt das eigentliche
Kernstiick des Keutgenschen Buches, und zwar steht das bei weiteni
groBte (S. 55 — 117) IV* Kapitel: ^Der Reidififiirstenstand". wieder fur
sich gegeniiber den drei folgenden, „Dte Landesherrsriiaft*\ „Der Eerr
und das Land" und rDie landstandische Verfaasung* Liberschriebenen
Kapitcln: das IV. Kapitel handelt also von den staatlichen Elementen
des 9. bis 12t Jalir bunder ts3 die drei folgenden von den staatlichen Ele-
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Kritiken 93
menten des spateren Mittelalters. Am uneingeschranktesten vermag ich
etwa den ersten beiden Dritteln jenes Hauptkapitels iiber den Reiehs-
fiirstenstand zuzustimmen. Hier tiberhebt er mich teilweise sogar der
Pflicht, fflr viele der im Rahmen meines staatsrechtlichen, nicht rechts-
historischen Baches iiber die „Handlungsfahigkeit der Einzelstaaten44 auf
S. 55 — 60 selbstverstftndlich ohne schweres Beweismaterial vorgebrachten
Behauptongen noch einmal meine Begrundungen vorzolegen, bier weifi
er auch wirkJich Neues oder doch wenigstens neu Zusammengestelltes
zu sagen. Ficker war es ja mehr auf den Jungeren" fteichsfursten-
stand angekommen, so dafl in bezug auf den alteren Reichsiurstenstand
bisher in der Literatur eine Lucke herrBchte, die dies IV. Kapitel Keutgens
in der Tat zu einem nicht unbetracbtlichen Teile wird ausfullen konnen.
Ficker hatte angenommen, daB der altere Reichsfiirstenstand ursprflnglich
Beamtenadel, und zwar mit dem Grafenamt (und natiirlich alien hoheren
Herzogs-, Markgrafen-, Pfalzgrafenamtern) verbunden gewesen sei, und
daB er spaterhin (natiirlich noch vor der Reorganisation von 1180), als
zahlreiche Grafensohne und auch andere nichtbeamtete Dynasten und
Grundherren sich den Gratentitel verschaff ten , der Reichsfiirstenstand
dann an diesem Grafentitel gehaftet hatte. Schon Ficker hatte bemerkt,
daB im einzelnen die Praxis der Reichskanzlei in der Zuerkennung des
Reichsfurstentitels an Angehorige der verschiedenen Stamme sebr ver-
schieden war, hatte aber insbesondere die weitgehende sachsische Ein-
schrankung des Furstenbegriffs nur aus einer lokalen Verengung eines
auch in Sachsen ehemals vorhandenen Grafen-Beamtenadels erklart. Dem-
gegeniiber zeigt Keutgen, daB die „principes", „primoresu, „ primates u
oder wie sie sonst in den Quellen genannt weraen mogen, ebensowenig wie
der gar wohl in der germanischen Urzeit und auch im Merowingerreiche
vorhandene Hochadel Beamtenadel war, sondern sich an die besondere
politische Macht bestimmter Familien anheftete. Hier haben wir, was
freilich Keutgen nach seiner ganzen im L Kapitel niedergelegten Rechts-
auffassung nicht hervorhebt, ein typisches Beispiel kasuistisch statuierter
Rechte. Und zwar erfolgte die Auslese unter den gemeinedlen Familien
des Landes nach St am men verschieden; besonders eng war sie in
Sachsen, wo fast nur diejenigen Familien in ihr Aufnahme fanden, die
in die allerersten Landesamter — Herzogs-, Markgrafen-, Pfalzgrafen-
oder Landgrafenamt — gelangt waren7 aber diese auch eben als Familien,
also nicht bloB mit ihren zu solchen Wiirden gelangten , sondern auch
mit den zu bloBen Grafenamtern gelangten, ja freie Dynasten gebliebenen
AngehSrigen. Die Principes der verschiedenen Stamme traten nun zu-
nachst bei Reichsangelegenheiten einfach trotz ihrer verschiedenen heimi-
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94 Kntiken
schen Bildungsgeaetze zusamroen. Bis hierher bin icht wie gesagt, mit
allem einverstandeu ; wieder nicht dagegen mit den fplgenden Ausfiih-
rungen: nach Keutgen soil namlicb nun von der Praxis der Reichskanzlei
seit 1180 einfach die strenge s&chsi&che Auswahl audi auf die Zuerken*
nung der Reichsfursteneigenschaft an die Angehorigen der anderen St&mme
iibertragen warden sein; das sei der einzige Gehalt der Entetehung eines
rneuenH Reich sfurstenstan des; dessen Rechte: die Wahlen des Kaisers
und neben den kaiserlichen Hofbeamten die wesentliche B^ratung des
Kaisers, aeien ganz die alten geblieben; geblieben seien \m Grunde audi
die etwas fliichtigen Grenzen dieses rein nach der polilischeu Macht der
zu ihtn gehiirenden Geschlechfcer abgegrenzten ^Standes^, dem gegen -
iiber erst bei Bildung des Kurfiirstenkollegiums teste Grenzen gezogen
wurden. Insbesondere weiidet er sieh dann gegen Febrs Theorie, nach
der sich der neue Reichsfurstenstand auf Grand des LelmreektsT als A us-
le&e der unmitteibar Belehntent Fahnbelehnten , aus dem alten Reichs-
furstenstande gebildet h&tte, Gegen Fehr diirfte Keutgen recht haben,
aber doch nur bis zu einem gewissen Grade, insofar n der neue fieiclis-
fiirste (island eben doch eine Ersdkeinung des Lehnswesens war, unreeht
dagegen gegen den auf Seite 93 bek&inpften Rosenstock, der in eeinem
^Konigshaus und St&mme" meines Eracbtens doch erwiesen hat, daB der
neue Reichsfurstenstand die Zusammenfassung der Farailien, in deren Be-
sitz sich die stitmmisehen Zentral&mfcer (Herzogs- und Markgrafen&mter
nebst der Landgrafschaft Thtiringen und der Pfalz beim Rhein fur das
ausgefallene frankische Herzogtum; den recht eingehenden Begriindungen
liosmstocks Mr seine Auffassungen iiber Anbalt und Pfalzsachsen setzi
Keutgen nur unbewieeene Behauptungen entgegen; sein Hinweis auf'.
Kngern ist abwegig: die alten Stammesdrittel Westfalen, Engern und
Ostfalen, mit Nordalbingien eigentlich Stammesviertel, war en nie eigene
Stammesgebiete; erst spSter zerfiel das gesamte&ch&ische Stammesgebiet
aus vorzugeweise zeitpolitischen Giiinden in zwei Gebiete: Westeachsen,
das den Namen Westfalen behielt, und Ostsachsen) befanden. inner -
lialb dea kouiglicheu Lehnshof es bedeutet. Nur hat Rosen stock dam it
entschieden nicht recht, dafi auch der ftltere Reichsfurstenatand eine Er*
schdnung des Lehnswesens gewesen sei4 Damais vielmehr war der
Kddiaturstenstnnd sozusageu der Bundesrat des als w Reich * bezeichneten
Stamuiesstaatenbundes (bzw. Bundesstaats); dieser Bund war bis 1180
^ndgiiltig verfallen; an seiner Stelle war nun der bisher neben ihni
existierende konigliche Lehnshof die einzige nodi vorhandene Zusammen-
fassung der StSinine, die aber eben diesem Lehnshof gegenuber ihre
Selbstftndigkeit dadurch bewahrten? daB jetzt im Lehnshof nach Art de*
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Kritiken 95
alten Bandesrats ein Areopag von Fiirsten entstand, in dem nach seiner
Entstehung neben den anf&nglich allein darin zugelassenen Angehorigen
der stammesstaatliehen Zentralamtsgeschlechter bald auch eine grofie Zahl
anderer Aufnabme fan den. Neben dies em Lehnsfurstenstand best&nd
freilicb, und darin hat Fehr („Furst und Graf im Sachsenspiegela) eben
doch reeht, noch lange Zeit innerhalb der einzelnen St&mme der alte
Furstenstand weiter; nor war auch dieser eben nicht, wie Fehr meint,
Amtsfurstenstand (Grafenstand), sondern berubte auf der politischen Macht
der betreffenden Familien wie bisher. Der (alte) Furstenstand eines einzelnen
Stammes war nftmlich von Hans ans durchans nicht etwa nnr zor Ver-
tretung des Stammes im Bnndesareopag da, sondern vor allem zur Be-
ratung and T&tigkeit fur den Stammesstaat selbst; ja, nicht einmal in-
sofern scheint mir 1180 eine Neuernng eingetreten zu sein, als erst von
nan an nnr eine Auswahl des Flirstenstandes eines einzelnen Stammes
sich sozusagen noch urn Reichsdinge kiimmem durfte, sondern die Dinge
scheinen mir so zu liegen, dafi schon fruher der Kreis der zur Mit-.
beratung an den Stammesstaatsangelegenheiten berechtigten „principes
Saxoniae", „principes Franconiaea usw. weiter war, als der der aus
Sachsen oder Franken zur Teilnahme an den Reichstagen berechtigten
„principes regni".
Wenn alldem so ist, sind eben doch die eigentlichen „Staatena des
9. bis 12. Jahrhanderts die St&mme, and das Reich nur, soweit eben
ein „Bundesstaatw Staat ist. Daruber braucht der Rechtshistoriker mit
den Staatsrechtlern, die sich bekanntlich liber diesen Punkt schon weid-
lich genag herumgeschlagen haben, nicht auch noch zu diskutieren. Vom
Ende des 12. Jahrhanderts ab ist das „ Reich a an Stelle eines Bandes
im Grande ein Lehnshof : ob dieser noch als „ Staat" auffafibar ist, wurde
oben unter III erfirtert; die eigentlichen staatlichen Elemente des sp&teren
Mittelalters aber sind nun die unter Auflosung der Stammesstaaten empor-
wachsenden Territorien. Mit ihnen besch&ftigte sich Keutgen deshalb in
den noch folgenden drei Kapiteln.
V. Die ersten Erorterungen des folgenden V. Kapitels (die Landes-
herrschaft) wird man als unanfechtbar bezeichnen konnen; er fuhrt darin
aus, dafi Reichsfiirstenstand und Landesberrentum sich durchans nicht
decken, vielmehr das letztere weitere Kreise umfafit wie der erstere;
man wird hochstens hinzusetzen mussen, dafi erst in der sp&teren, von
Keutgen nicht mehr behandelten Zeit des 15. und 16. Jahrhunderts die
mangelnde Reichsfursteneigenschaft wiederum die Mediatisierung vieler
kleiner Landesherrn unter mSlchtigere Nachbarn begiinstigte, sodafi schliefi-
ich doch Reichsfursteneigenschaft (oder vielmehr, da dann „Fiirstu ebenso
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96 Kritiken
wie schon lange vorher „Grafa zum Titel geworden war, Standsehaft
auf dem Reichstag) bis zu einem gewissen Grade (auf das Problem der
PersonaH8ten gehe icb bier nicht ein) ein Erfordernis der Geltung ernes
Herrn ais Landesherrn aach seinen eigenen Untertanen gegenuber wurde.
Danach aber kommt Keutgen auf das Problem der Entstehung der Landed-
herrlichkeit zu sprechen, oder vielmehr: gerade darin liegt sein Fehler,
dafi er auch in ihr wie in den rechtsphilosophischen Problemen des
I. Kapitek und dem Lehnsproblem des . III. Kapitels gar kein Problem
erblickt, sondern einfach ohne den Schimmer eines Beweises immer und
immer wiederholt, sie sei ganz allgemein aus dem alten Grafenamt,
genauer: aus der gr&flichen Gerichtsbarkeit entstanden. Der einzige
Schimmer eines Beweises ist sein Hinweis auf Fehrs „ Entstehung der
Landeshoheit im Breisgau". In ihr zeigt nun Fehr allerdings, dafi im Breis-
gau die Landeshoheit aus der alten Grafengerichtsbatkeit hervorgewachsen
und erst nach Entstehung der Landeshoheit auf dieser Grundlage das
Landesgebiet rein extensiv in verschiedene Teile zeriegt worden ist.
Aber gerade die so uberaus instruktiven [Jntersuchungen Fehrs (besonders
S. 98!) zeigen doch, wie nahe daran auch im Breisgau einige Herren
anderer als altgrSflicher Qualit&t waren, Landeshoheiten von sich aus
zu bilden. Und hier liegt nun das yon Keutgen gar nicht gesehene
Problem: dafi in unz&hligen Fallen im weiten Deutschen Reiche eben
andere als altgr&fliche Jurisdiktionsrechte zum Kristallisationspunkt einer
Landesherrlichkeit wurden. S e e 1 i g e r hat insbesondere in seinem Dekanats-
programm fiber „Staat und Grundherrschaft in der SJteren deutschen Ge~
schichtea, S. 44, und neuerdings in seinem Aufsatze fiber „Staats-
verfassung und Staatsverwaltung44 (§ 45) in dem „Reailexikon der ger-
manischen Altertumskunde44, 4. Band, S. 222 behauptet, dafi die Landes-
herrlichkeit in recht weitem Mafie an gewisse Bannherrschaften, an
unter Durchbrechung der Grafschaften gebildete Gerichtsbezirke ange-
knfipft habe, und trotz Fehrs Bemerkung auf Seite 51 seiner „Land-
herrschaft im Breisgau u mochte ich doch wenigstens fttr einige grdfiere
Territorien den Einflufi einer Heeresaufgebotsgewalt oder auch eines Heer-
banns (was beides nicht unbedingt zusammenzufallen braucht!) auf die
Konsolidiernng des Territoriums nicht von der Hand weisen; ja trotz
Fehrs Ausffihrungen auf Seite 131 ff. ist es noch gar nicht bewiesen,
ob nicht hier und da, wenn freilich auch nicht haufig, irgendein wirt-
schaftliches Recht: Forst, Zoll, Miinzet die auf Grund rein jurisdiktio-
neller Hoheit gezogenen Landesgrenzen (besonders bei kleinen Exklaven !)
zum mindesten korrigiert hat. Es wird noch , sehr vieler eingehender
territorialer Arbeiten bedtlrfen, ehe wir hier klar zu blicken vermSgen.
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Kritiken • 97
Mit seiner voreiligen Behauptung der Entstehung der Landesherrlieh-
keit allein aus dem Grafenamte ist aber nun auch die ganze weitere Be-
weisffihrung Keutgens hinfftllig. Er folgert n&mlich nun: die alten Graf-
schaften waren Einrichtungen, Teile des Reiches; also sind es die neueren
Landesherrschaften, selbst wenn sie „eigeneu Rechte erwerben und selbst
zn Staaten werden, auch. Insbesondere — das wird im VI. Kapitel:
„Der Herr und das Land" ausgefiihrt — war auch im spat en Mittel-
alter das Reich juristisch noch berechtigt, Teilungen und Verftufierungen
der Territorien gleich PrivatgrundstScken durch die Piirsten zu verbieten,
wenn das alterssehwache Reich auch tats&chlich recht viel in dieser Hin-
sicht gew&hren liefi. Aus alledem aber folgert er, dafi juristisch der
eigentliche „Staatw des Mittelalters eben doch das Reich war, q. e. d.
Aber freilich, auch er verkennt nicht, dafi wenigstens neben dem
Reiche in diesem sp&teren Mittelalter die Territorien doch auch Staaten
waren. Aber auch ihre Staatlichkeit war bedroht, von ihrer eben ge-
nannten Behandlung als Privatgrundstiieke ihrer Landesherren her. Dieser
Bedrohung nun schob einen Riegel vor die Institution von Landst&nden,
die sich gegen eine solcbe privateigentumsm&fiige Behandlung zu wehren
vermochten und webrten. Das Wesen dieser Landst&nde schildert nun
Keutgen in einem VII. Kapitel. Es ist schon rein ftufierlich das zweit-
l&ngste (27 Seiten) und gleich dem IV. Kapitel bei weitem unangreifbarer
als die anderen, gibt aber im Gegensatz zu diesem IV. Kapitel nichts
eigenes Neues, sondern verst&rkt hSchstens in interessanter Weise die
literarische Stellungnahme anderer. Wenn die Landst&nde tats&cblieh
geeignet gewesen sein sollen, den „staatlichen" Charakter der Territorien
gegenftber „privatrechtlichenu Landesherrnalliiren durchzusetzen, mufiten
sie unabh&ngig vom Landesherrn dastehen. Diese Unabh&ngigkeit wird
in dem VII, Kapitel nun in der Tat dargetan. Zwar wird mit v. Below
nicht geleugnet, dafi die Grenzziehung, der geographische Begriff des
Territoriums, durch den Landesherrn geschaffen wurde. Aber wenn
v. Below daraus einen Zwang der Umst&nde macht, dafi sich allein auf
Grand der Eingesessenheit in dem vom Landesherrn begrenzten Terri-
torium alle dazugehSrigen Kreise ohne weiteres zu „Landst&nden" hatten
zusammenflnden mussen, wird von Keutgen im AnschluB an Gierke mit
Recht betont, dafi die Eingesessenheit allein hftufig nur zu direkten Ver-
handlungen des Landesherrn mit einzelnen Eingesessenen fuhren mufite
und ja auch gefuhrt hat, und dafi ferner auf diese Weise hSchstens ge-
legentliche, nicht standige Zusammenkfinfte der Eingesessenen ins Leben
gerufen wurden. Vielmehr zwang nun h&ufig gerade jenes Verhandeln
der Landesherrn mit einzelnen die anderen zu gewillkurten „Einungenu,
Hi*tor.Vier*ij*hrschrift 1919. 1. 7
.. (~*rw"*nlf* Original from
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98 Kritiken
die alle Standesgenossen des betreffenden Territoriums zum Eintritt
zwangen, die regelmafiig zusammenkamen und deren Recht zur Vertre-
tung des Landes dem Landesherrn gegenuber abgerungen wurde. Spater
erst, als alle die Momente der regelmaBigen Zusammenkunft, des Zwanges
gegenuber den Standesgenossen und der Vertretung des Landes in die
vom Landesherrn selbst einberufenen „ Landstande" von den zu eigenem
Recht bestehenden „Einungen" hernbergenommen worden waren, konnten
die Einongen wieder verschwinden. Meiner Meinung nach haben die
Landstande wenigstens in einigen grSfieren Territorien — und in solchea
grSfieren Temtorien sind ja die Landstande hSLufig frtiher entstanden
und auB ihnen von den kleineren Territorien haufig erst imitiert worden
— aufier den „Einungenu noch eine andere, wenn auch sehr schwache,
aber eben doch vorhandene, vom Landesherrn durchaus unabhangige
Wurzei, die hinabreicht bis in den naiterena FUrstenstand: in jene Kreise.
die wir oben als das, was Fehr f&lschlicherweise als „Amtsfursten" an-
sieht, andeuteten, Kreise, die wohl teilweise stets nur nStammesfurstentt,
nie „Reichs"fursten gewesen, oder znm mindesten bei Erledigung des
aiteren Reichsfiirstenstandes nicht mit in den jungeren aufgenommen
worden waren; solche diinne Wurzeln glaube ich besonders in der Mark
MeiBen und ihren Pertinenziandern aufzeigen zu konnen.
Den Schlufi des VII. Kapitels bildet eine meiner Meinung nacli durch-
weg gelungene Auseinandersetzung mit zwei Vertretern der entgegen-
gesetzten Meinung, dafi die Landstande int wesentlichen nur Schopfungen
des Landesherrn seien: mit Spangenberg, dessen Feriodeneinteilung
in Landesherrlichkeit und Landeshoheit dabei mit Recht als Opferung
des geschichtlichen Bildes an die logische Analyse abgetan wird, und
mit Rachfahl; dagegen fehlt leider wieder eine Stellungnalune zu dem
Thema von Schiefer und Tetzner, das zwar mit dem Spangenberg-
Rachfahl-v. Belowschen, ob die Landstande SchCpfungen des Landesherrn
seien, eng verwandt, aber doch durchaus nicht identisch ist: ob und in-
wieweit die Landstande denn „Vertreteru des Landes gewesen seien.
Wenn man diese Frage mit Tetzner und Schiefer verneint, so entstehen
fiir Keutgens ganze Auffassung die ernstesten Schwierigkeiten; deshalb
vermag ich auch hierin keineswe^s als richtig zu empfinden, wenn Keutgen
dieses Problem einfach als nicht vorhanden betrachtet, sondern die Ver-
tretung des Landes durch die Landstande als Tatsache hinnimmt, so sehr
ich ihm in der Sache gegenuber Schiefer und Tetzner recht gebe. Die
Landstande wie auch die ihnen hier und da um Jahrhunderte voraus-
gehenden Optimaten- und Furstenversammlungen „vertratenu namlich in
der Tat den Zusammenhang ilirer Herrschaften und Gebiete auch tiber
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Kritiken 99
den in der Person des Landesherrn gegebenen Zusammenhang hinweg
von Anfang an, und waren wenigstens in dieser Frage stets Vertreter
des „Landesa als Qesamtkomplex, wenn auch durchaus nicht etwa Be-
auftragte ihrer Hintersassen oder gar der Hintersassen des Landesherrn
elbst. Vieles Gnte zu dieser Frage bringt Wolzendorff, „Staatsrecht
und Naturrecht", Seite 77ff.
Gar nicht behandelt Keutgen in diesem Buche leider die staatlichen
nnd staatsbildenden Elemente der dentschen Stadtverfassungen und St&dte-
bundsverfassungen: gerade hieriiber wfirde doch wohl Keutgen mehr Posi-
tives, die Wissenschaft vorwJtrts Bringendes sagen kSnnen als die meisten
anderen deutschen Rechtshistoriker.
In einem kurzen Schlufikapitel zeigt Keutgen nur noch, wie trotz
der scharfen Kftmpfe innerhalb des „dualistischena? des „St&ndeustaates,
die ihn zeitweise zu zerreifien drohten, ja im suddeutschen Ritterschafts-
gesplitter zerrissen haben, im allgemeinen doch immer wenigstens von
der einen der beiden als Landesherrn und Stftnde gegeniiberstehenden
Parteien, allerdings meist dem Landesherrn, der nstaatlichett Charakter
noch aufrecht erhalten, und vollends dann vom landesherrlichen Beaniten-
tttm und seinen Zentralbehorden wieder durchgesetzt wird. Endlich wird
noch einmal der Dualismus als besondere Eigenart des germanischen
Staats bezeichnet und gleichsam als Fortsetzung gegeniiber der in diesem
Buche gelieferten Analyse nun eine „Synthese", eine „zusammenhangende
Darstellung der deutschen Staatsgeschichte" angekfindigt.
Soviel man grunds£tzlich wie in Einzeldingen an dem Buche wird
aussetzen mussen, so ist es doch als Gesamtbekenntnis einer ernsten
Forscheransicht fiber den mittelalterlichen Staat wohl fur alle Rechts-
historiker und auch weiterer Kreise interessant und bringt, wie ich noch-
maU hervorheben mtfchte, zum mindesten im IV. Kapitel auch wohl
bleibende Bausteine der Erkenntnis des Hitteialters.
Leipzig. Dr. iur. Theodor Korselt.
Paul Si Q180O, Geschichte der Stadt Danzig. Band 1: Von den
Anfangen bis 1517 und Band 4, 1: Urkundenanhang dazu.
Danzig, A. W. Kafemann. 1913. XVI u. 424 8., 128 S.
Die letzte umfassende Geschichte dter Stadt Danzig ist vor an-
nfthernd 100 Jahren verfiffentlicht worden. Man braucht also gar nicht
erst an die Ftille inzwischen zutage geforderten Quellenraaterials zu
denken, urn von der Notwendigkeit einer neuen Darstellung dieses
politisch wie wirtschaftlich zu alien Zeiten so wichtigen Platzes fiber*
zeugt zu sein, dessen Bedeutung weit fiber den lokalen Rahmen, ja
7*
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100 Kritiken
selbst weit fiber das Ostseegebiet hinausreichte. Obendrein hat in-
zwisehen auch die Einzelforschung aufs Intensivste gearbeitet und zuui
Teil Vorzugliches geleistet, aber Mengen ungedruekten Materials harrten
und harren noch immer der Verwertung.
Eur die Ubernahme und die gltickliche Durchflihrung der schweren
Aufgabe war niemand geeigneter, als Simson, der durch eine grofie
Reihe von Untersuchungen und Darstellungen auf den verscbiedensten
Gebieten der Danziger Stadtgeschichte und letzthin noch durch die im
Auftrage des Hansischen Gescbichtsvereins ausgefuhrte Bearbeitung des
Danziger Inventars seit Jahrzehnten sich mit ihren Problemen immer
volliger vertraut gemacht hatte. Es ist deshalb ein tragisch zu nennendes
Geschick, fur die Wissenschaft ein schwerer, fur die Vollendung des
Werks wohl fiir den Augenblick ein unersetzbarer Verlust, da6 der
fleifiige Forscher mitten in seiner Arbeit vom Tode ereilt worden ist.
So liegt nur der erste Band seiner auf drei B&nde berechneten Ge-
schichte vor und ein zu ihm gehSrendes Urkundenheft von 147 Stucken,
wie es jedem der folgenden Bande auch beigegeben werden sollte und
worin die bedeutsamsten Urkunden zur Stadtgeschichte, gleichviel, ob
sie bereits gedruckt waren oder nicht, vereinigt werden und zusammen
den vierten Band bilden soil ten.
Der erste Band fuhrt die Darstellung bis 1517, d. h. bis zum Be-
ginn der inneren politischen und kirchlichen Unruhen, deren h&ufige
Wiederkehr die Beziehungen zwischen der Stadt und Polen in der Zu-
kunft wiederholt ernstlich erschuttern und gefUhrden sollte. Die Ein-
teilung des Stoffes ist durchaus chronologisch , und in jedem einzelnen
Kapitel werden aufier der politischen Geschichte auch die anderen
Seiten st&dtischer Entwicklung w&hrend des betreffenden Zeitraumes,
Handels-, Rechts- und Verfassungsgeschichtliches und sonst kultur-
geschichtlich Bemerkenswertes dargestellt. Simson gibt selbst zu, da 6
eine derartige Disposition, die nicht seiten die F&den von Ent-
wicklungen durchschneiden muBte, um sie in spateren Kapiteln wieder
anzuknupfen, die auch h&ufige Wiederholungen notig machte, dadurch
auch ihre Schattenseiten habe, hofft aber gleichwohl, dafi ihr der Vor-
zug zu geben sei vor einer Zerlegung des ganzen Stoffes in zwei
Hauptgruppen der Darstellung: Politisches und Kulturgeschichtliches.
Aber diese Trennung, wenn es nicht moglich scheint, beides mit einander
angemessen zu verflechten, hat doch ihre grofien Vorzuge der ttber-
sichtlichkeit, wahrend die Disposition Simsons die Trennung in den
Rahmen jedes Kapitels (2 — 8) verlegt und dadurch gerade die Uber-
sichtlichkeit, das Hervortreten der groBen Linien der Entwicklung be-
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Kritiken 101
senders stark beeintrHchtigt. Sie erreicht auf der anderen Seite aller.
dings, daB jedes Kapitel gewissermafien ein abgerundetes Bild gibt
von der gesamten Entwicklung der Stadt fur den jedesmal begrenzten
Zeitraum einiger Jahrzehnte (so in den Kapiteln 4—8 fur das 15. Jahr-
hundert). Und diese sind ihm im grofien und ganzen sebr gut ge-
lungen; ganz besonders mochte ich das sagen von Kapitel 3: die
Ordenszeit bis zum ersten Abfall Danzigs vom Orden, 1308-1410,
tind von Kapitel 4: Vom ersten Abfall Danzigs vom Orden bis zur
vollen Ausbildung des patrizischen Regiments, 1410—1430. Wir
sehen hier, wie auch spiiter, eine Stadtpolitik groBen Stils an der
Arbeit, die zielbewufit und erfolgreich ihren selbst&ndigen Platz
zwischen den verschiedenen Machten zu nehmen und zu behaupten
versteht.
Sehr wohltuend for jeden Leser mufi gleich das erste Kapitel be-
riihren: Vorgeschichte, wo klar und unter Ablebnung aller Hypothesen
gesagt wird, was sich historisch feststellen laBt und was nicht er-
grundet werden kann und darum unbeantwortet bleiben muB. Der
Leser erh< von voraherein den Eindruck, daB er jemand vor sich
hat, der auf Fhantasien sich nicht einlaBt und dessen Fuhrung er sich
also mit Vertrauen anschlieBen darf. Und diesen Eindruck der Ver-
laBlichkeit verstarkt auch das ganze Beiwerk der Darstelluug, in den
FuBnoten die Fulle der Hinweise auf alle die Archivalien in Danziger
und anderen Archiven, die er studiert hat, und in den hinten an-
gehangten Nachweisen die Verzeichnung der im einzelnen benutzten so
uberaus reichlichen Quellen und Literatur fur jedes Kapitel. Doch
fehlt die Heranziehung polnischer Arbeiten!
Auch das Orts-, Personen- und Sachverzeichnis, das den Band
beschlieBt, ist sehr ausftlhrlich and grundlich gearbeitet.
Alles in aJlem, wir haben es mit einer ausgezeichneten Leistung
auf dem Gebiet der Stadtgeschichtschreibuug zu tun. Umsomehr ist
es zu beklagen. daB ihrem Verfasser die Durchfiihrung des Werkes
nicht vergdnnt gewesen ist. Mochte sich recht bald ein Kundiger
tinden, dem wir eine wiirdige Fortsetzung und Vollendung von Simsons
Geschichte Danzigs einmal danken konnen.
Munster i. W. Daenell.
Hans Yogtg, Das Kolner Wohnhaus bis zum Anfang des
19. Jahrhunderts. Mit Unterstutzung der Stadt Coin heraus-
gegeben vom Zweigverein Coin des Rheinischen Vereins fur Denk-
malpflege und Heimatschutz. C«ln 1914. Verlag der Coiner Ver-
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•yyv
102 Kritiken
lags-Anstalt nnd Druckerei, A.-G. 20 Seiten unnuraeriert, VIII
u. 516 S.
,,Coellen ein kroin j| boven alien steden schoin" lautet ein alter
Spruch, den uns die Koelhoifsche Chronik (1499) uberliefert, und wena
wir auch geneigt sind, bei den Schonheiten der Stadt C81n znn&chst an
ihre vielen wundervollen Kirchen und an die kostlichen Hervor-
bringungen der Coiner Malerschule zu denken, so beweist doch der
reiche Inhalt des vorliegenden Baches klar genug, wie hohe Reize auch
dem Altcolner Wohnhaus und seiner Ausstattung und dem wesentlich
durch sie bedingten StraBenbilde eigen gewesen sind.
Das Werk von Hans Vogte, Dr.-Ing. und Regierungsbaumeister a. D.f
dem wir bereits eine ganze Reihe ahnlicher Arbeiten von geringerem
Umfang und mit weniger hoch gesteckten Zielen verdanken, ist noch
kurz vor dem Ausbruch des Weltkrieges erschienen und stellt sich so-
wohl SuBerlich, wie innerlich als das Erzeugnis hochstentwickelter Kultur
dar. Um mit dem Gewande, in dem es auftritt, zu beginnen, so muB
hervorgehoben werden, daB die Firmen, die an der Herstellung des
stattlichen Bandes beteiligt waren, die Coiner Verlags-Anstalt und
Druckerei, die die ausnahmslos ganz vortrefflichen Autotypien herstellte
und den typographisch vollendeten Satz und vorbildlich sauberen Druek
besorgte, die SchriftgieBerei Gentzsch & Heyse in Hamburg, welche die
wundervoll klare Type „Nordische Antiqua" lieferte, die Papierfabrik
von J. W. Zanders in Bergisch Gladbach, die fur das kostliche, sammet-
weiche „Matt-Kunstdrucku- Papier sorgte, und die GroBbuchbinderei von
Hiibel & Denk in Leipzig, die sich die Vereinigung des Ganzen in
einem geschmackvollen , handwerklich schonen und soliden Leinenbande
angelegen sein lieB, sich bei dieser einheitlich harmonischen Zusammen-
arbeit gleichermaBen ausgezeichnet haben. So ist hier auf dem Gebiet
der Buchausstattung geradezu ein Kunstwerk geschaffen worden; und
wenn ich mir trotz der durchaus wissenschaftlichen Richtung dieser
Zeitschrift erlaubt habe, die Betrachtung und Kritik der auBeren Er-
scheinung des Vogtsrschen Buches an den An fang meiner Besprechung
zu stellen, so wird man dies wohl der wehmiitigen Stimmung angesichts
einstiger Leistungen und des mit dem Kriege eingetretenen Verfalls zu-
gute halten, iibrigens auch mit der Seltenheit solch vollkommenen Eben-
maBes, zumal bei wissenschaftlichen Werken, entschuldigen konnen.
Aber das Bild, das dieser kostbare Rahmen umspannt, ist auch,
wie bereits angedeutet, der auf seine Aufmachung verwendeten Sorgfalt
und Liebe in hohem MaBe wurdig: Hans Vogts' Coiner Wohnhauswerk
ist die Frucht langj&hriger Beschaftigung mit dem Gegenstande, ein-
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Kritiken 103
gehendsten Stadiums nicht nor der noch erhaltenen alten Bauten, sondern
der Geachichte, Aufienarchitektur and baalichen Einrichtnng eines jeden
bedeatsameren Altc&lner Wohnhauses , von dem uns die reich fliefienden
literarischen, bildlichen and archivalischen Qaellen Kunde geben, wie
nicht minder der Baaherren and ihrer Herkanft and Familie, der
Kfinstler and Werkleute, denen die Ausfuhrung der Baaten anvertraat
war. Im Vorwort wird des haupts&chlichsten Materials, anf dem sich
neben der Denkm&lerkenntnis das Bach aafbaut and unter dem Kenfiens
„Topographie der Stadt Coin im Mittelalter" (Bonn 1910), die Chroniken
der Stadt C61n, das Bach Weinsberg , der geschichtliche Teil des vom
Architekten- and Ingenieurverein heraasgegebenen Baches „Coln and
seine Bauten" (1888), die Tafelwerke „Aus dem alten C51na and „Alt-
cdlner Baukunst", das reiche Abbildangsmaterial der Plankammer des
Coiner Stadtarchives and des Historischen Museums in der Eigelstein-
and Hahnentorburg, die Bescheidbacher des Schoffenschreins, die Baa-
and Bauzunftakten, die Batsprotokolle and die Registrataren der
Mittwochsrentkammer in erster Linie za nennen sind, kurz gedacht.
Ein aasfahrliches Verzeicbnis namentlich der benatzten Literatar l&Bt
dann zor Gentige erkennen, in welchem Umfange dem Verfasser auf
dem von ihm beackerten Gebiete bereits vorgearbeitet, wie ihm bier der
Boden bereitet war, Gleichwohl bedarfte es der ganzen Hingabe des
Verfassers an seinen Stoff, bedarfte es aach der ruhigen Klarheit, Festig-
keit and Sicherheit friedlicher Zeiten, um ein Werk von solcher Reife
and Geschlossenheit entstehen za lassen. In den gewaltigen Erregangen
der letzten Jahre wiirde es dazu schwerlich mehr gekommen sein.
Freaen wir uns also heate vor allem der noch glucklich vor dem
Sturm anter Dach gebrachten reichen Ernte.
Nach einer korzen Einleitung ttber das rdmische C81n and
die Entwicklang des sp&teren Wohnhauses aus dem Einraum
befafit sich ein I. Abschnitt mit der Grundrifibildung and all-
gemeinen Anlage einerseits der „H5fe"? andererseits der Reihen-
h&aser mit einem Anhang fiber Garten, Gartenh&user and Landh&user.
In der organisch entwickelten Einteilung ,,in das Vorhaus mit der Haas*
tttr, der Treppe and dem Herd, das Hofzimmer and den Gang zum
Hofe — ist die Grandform des Cfilner Burgerhauses gegeben" (8. 61).
Der II. Haaptabschnitt ist dem „Aufbau and Baumaterial"
gewidmet, wobei dem Verfasser sein Architektenberaf natarlich sehr zu-
statten kommt and seinem Werke von vornherein einen Vorzug vor allem
verleiht, was ein nicht praktisch-kiinstlerisch vorgebildeter Kunst-
historiker h&tte zawege bringen konnen. Den verschiedenen Baa- and
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104 • Kritiken
Schmuekteilen wird im einzelnen naekgegangen and jeweils angedeutet,
wieweit sie als spezifisch colnisch. rheinisch, niederdeut&ch am bemtchten
Bind So ist z. B, ausfuhrlicli von den ^Grinkopfen'* (etne best! mm te
Fratzenart), „die ansckeinend nur in den Weinorten Coin und Trier und
ihreiu Einflufigebiet (Miingtereifel, Xeufi, MLinchen-GladbaelvJvorkomineu14,
vuu den in Niederdeutsdiland und den Niederlanden all genie in ilblidien
. Kv.it men balken", vom Zinnenkranz mil den an ihm vorgebauten Aus-
lugtiinndien, von den schSnen C51ner Treppentiirnien , von denen leider
die meisten seit der Mitte des 19, Jalirkunderts verschwunden sind, von
der weit varbreiteten Faasadenmalerei. von den Hauezeichen und
Heiligenfiguren, wovon gerudezu eine Art Statistik gegeben wirdt u. a. m,
die liede.
Abschnitt III behandelt sodann den A us ban — typisch ftir Coin
sind hier von etwa 1590 bis zur Mitte de$ 18. Jahrhunderts u, a. die
reich ornamentierten Stuckbalkendecken — ? wo bei zum Schlufi selbst auf
die Mobel kurz eingegangen und ankangsweise das Inventor des Pfarr-
hauses von St. Kolumba vom 22. Oktober 1410 mitgeteilt wird. Die
VeroffentHchung derartiger SLlterer Verzetchnisse, der en sich gewiB nocii
manche in unseren Ardiiven verbergen, muB aucli im Sinne der noch
so notigen FSrdernng der Forscliung uber deutscbe Altertilmer beaonders
begTiiflt werden.
Mit dem IV. Abschnitt, in dem der gesamte Baubetrieb ge-
schildert, der Entwicklung und Beteiligung der Bauzunfte nackgegangen,
die stiidtische Bauverwaltung dargelegt, auck iiber Kosten, Preise, Lohne
alles Notige beigebraekt wird , bewegt aich der Yerfa&ser ebeuso sicker
auf wirtsckafts* und kulturgeschichtUchem Bodent wie er dann im V,
und letzten Abscknitt , der der Entwicklung der Banformen
(I. lin Mittelalter, 2. die Benaissance, 3* BaroekT Rokoko nnd Klassi-
zismus) gewidmet ist, alien Anforderungen der eigentllcken knnstwisaen-
st- haft lichen Forsehung mit Gliick gerecht zu werden aucht . Wiederholt
wird dabei audi auf die Entwicklung und stilistische Eigenart der
Nachbargebiete (AU-Dilsseldorf, das bergische Land, SchloB Briihl uaw.)
and die sich ergebenden Wechselbeziehungen Bedacht genommen nnd fir-
mi lit hockstens ein die Hauptergebnisse dieaer ganzen, aufierst gewissen-
itaften und ins einzelne gehenden Forschung in ein em groBlimgen und
farbigen Bilde zusammenfassendes SchluBkapitel.
I in ubrigen aber ist das Coiner Woltuhauswerk, zu dessen besserer
Nutzung nock sorgtUltige Qm-, Person en- und Sackverzeiehnisse dienen,
.so sehr aus eineni GuB und in seinem festen Gefugef seiner soliden
nurcbbildung und der Uberall wokl Uberiegten Okonomie der Anord-
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Kritiken 105
nang — wir konnen es nur wiederholen — eine derartig achtung-
gebietende Leistung, da 6 es wohl fur lange Zeit einenf ich mochte fast
sagen den Hauptplatz unter den Veroffentlichungen gleichen oder ahn-
lichen Schlages einnehmen wird.
Nurnberg. Theodor Hampe.
Alfred TOD Martin, Coluccio SalutatisTraktat „VomTyrannen".
Eine kulturgeschichtliche Untersuchung nebst Textedition. Berlin,
RothBchild 1913. 98 u. XXXIV SS. M. 4,80 (= Abhandlungen
zur Mittleren and Neueren Geschichte, edd. Below, Pinke, Meinecke.
Heft 47).
DerS6lb6, Coluccio Salutati und das humanistische Lebens-
ideal. Ein Kapitel aus der Genesis der Renaissance. Leipzig,
Teubner 1916. IX u. 299 SS. M. 12 (= Beitrige zur Kultur-
geschichte des Mittelalters und der Renaissance ed. W. Goetz. Bd. 33).
Ernst Walser,Poggi us Plorentinus. Leb^n und Werke. Leipzig,
Teubner 1914. VIII u. 567 SS. 4 Tafeln. M. 16 (= BeitrUge zur
Kulturgeschichte des Mittelalters und der Renaissance ed. W. Goetz.
Bd.14).
Coluccio Salutati, der erste in der Reilie der beriibmten Floren-
tinischen Staatskanzler, ist neuerdings der Gegenstand lebhaften Inter-
esses geworden. Nachdem Novati seine Jugend geschildert und seinen
Briefwechsel in einer kritisch vortrefflichen Ausgabe vorgelegt hat, wie
wir sie noch fur keinen anderen italienischen Humanisten haben, hat
Martin sich in einer Reihe von Einzelabhandlungen mit dem Manne be-
sch&ftigt Nachdem er seinen Tractatus de Tyranno mit umsichtiger
Einleitung herausgegeben hat, hat er ihn zun&chst in seinen Beziehungen
zum Mittelalter1, dann in seinen Beziehungen zur Renaissance erfafit,
daneben geht noch ein Artikel im Archiv fttr Kulturgeschichte, Bd.ll.
fiber die Popularphilosophie Salutatis. Den Traktat vom Tyrannen hat
auiierdem gleichzeitig der italienische Rechtshistoriker Ercole in den von
Josef Kohler geleiteten Quellen der Rechtsphilosophie, Bil 1914, heraus-
gegeben, ebenfalls mit umfangreicher Einleitung und auf Grand groBeren
Handschriftenmaterials, so da6 wir schon eine ganze kleine Literatur
fiber Salutati bekommen haben.
Die Hauptabsicht Martins ist, uns in Salutati eine Ubergangs-
erscheinung vom Mittelalter zur Renaissance vorzufuhren und damit die
1 Mittelalteriiche Welt- und Lebensanschauung im Spiegel der Schriften
Coluccio Salutatis (Historische Bibliothek Bd. 33, Mttnchen, Oldenbourg 1913).
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106 Kritiken
Bedeutung des Humanismus far diesen tlbergang iiberhaupt zu erhelleo.
Man koonte sich das auf dem Wege gezeigt denken, dafi Salutati einer-
*\ seits mit seinem Lehrer Fetrarka and andererseits mit seinen Freonden
and Schiilern Brani and Poggio zusammengestellt wird. Das wurde sofort
zeigen, was es bedeutet, dafi Salutati, nicht ohne den Einflafi Dames,
viel raehr scholastisch ist als Petrarka, dafi er von der Jurisprudenz
herkommt, die Fetrarka ablehnt, aber als Politiker and Burger eines
modernen Staatswesens in ganz anderer Weise za den Problemen des
sozialen Lebens Stellnng nehmen mafi, als es Fetrarka tat, and ebenso,
dafi ihn von Brani eine weitgehende Yerchristlichang der Stoa, sowie
der Mangel an historischem Realismas trennt, der bei ihm nur un-
geniigend darch pbilologische Kritik ersetzt wird, von Poggio aber
scheidet ihn vor allem die TTnf&higkeit, das Altertom asthetisch als eine
Einheit za erfassen.
Martin hat diesen Weg nicht eingeschlagen. Er kommt von den
grofien Konzeptionen von Eicken, Borckhardt and Troeltsch her and
sacht sich and Salatati an ihnen za orientieren. Dadurch entsteht ein
gewisses Mifiverh<nis fftr den Gegenstand, das manchmal fast koroisch
"mrkt, zumal, da Martin es liebt, die Dinge aach an der Darstellung
ins Breite and ErhShte gehen za lassen. Immerhin sind aach so er-
hebliche Ergebnisse za gewinnen gewesen.
Die Doppelgestalt Salatatis zeigt sich schon in seiner Abhandlang
De Tyranno, deren Bedeutung uns der Jurist Ercole noch schtofer ins
Licht gesetzt hat: Salatati ist theoretischer Monarchist, schon deshalb,
weil die Monarchie das Abbild der gottlichen AUeinherrschaft ist, seine
ganze Beweisfdhrang ist aber nur vom Standpoint der autonomen
Kommune aus verst&ndlich. Er hat sich von der alten Vorstellong d«r
Papst-Kaisermonarehie wenigstens hier ganz frei gemacht, gerade damit
kommt er aber die Kirchenv&ter wie uber Bartolus hinaus, dessen merk-
wiirdig verzwickte Stellung zur Frage der Tyrannis ons Ercole and
neuerdings ein englisches Buch von Cecil Sidney Woolf klar gemacht
haben. Aber auf der Suche nach einer neuen Legitimierung der Tyrannis
ist Salutati, charakteristisch genug, wieder auf halbem Wege, bei der
stillschweigenden Zustimmung der Beherrschten, stehen geblieben; bis za
Machiavell ist also noch eine gate Strecke. — Salatati steht aber aach
zwischen Mittelalter und Renaissance in der Frage der Freundschaft,
der Liebe and Ehe, ja der Bedeutung der Wissenschaft fur .das Leben
iiberhaupt, die fur einen Renaissancemenschen zentral ist. tlberall macht
er Ans&tze zur Wurdigung dieser Giiter als diesseitiger Werte, iiberall
schlftgt ihm die theologisch-teleologische Tendenz in den Nacken. Das
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Kritiken 107
kommt vor allem daher, weil er das scholastische Denksystem mit seiner
. Stufenfolge der Werte nicht lassen kann, ja es wird bei ihm durch
juristische Konstraktion offenbar noch verstftrkt. — Will man Salutatis
Stellung zn den grofien Lebensmachten kurz bezeichnen, so wird man
sagen durfen: die drei Kreise „ fides, civitas and natura", in die er den
Menschen einspannt, sind fttr ihn noch in durchaus scholastisch-aristo-
telischer Weise ubereinander gebaut, sein ganzes Denken bleibt ad
fidem orientiert, wird es mit zunehmendem Alter sogar immer mehr.
Deshalb bleiben seine Versuche, dem biirgerlichen and natiirlichen Lebens-
kreis selbst&ndige Oeltnng zu schaffen, fur sein eigenes Wesen ziemlieh
frnchtlos. Aber die Lebenskr&fte der neuen Bildung, fiir die er ein-
tritt, wirken — ganz ahnlich wie bei anserem deutschen Wimpfeling,
mit dem es lohnt, ihn zu vergleichen — , iiber ihn hinaus und erzengen
schon in der nftchsten Generation Bruni und Poggio, die zwei wich-
tigsten Spielarten des reinen Humanistentypus.
Diese Dinge hat Martin durch eine bis ins kleinste gehende Analyse
der Gedaakenwelt Salutatis uns vorgestellt. Im einzelnen bleibt mancherlei
einzuwenden. Der Versuch. allgemeine Ergebnisse zu gewinnen, fuhrt
ott dazu, dafi Briefstellen , aus ihrem Zusammenhang gelost, einen
anderen Sinn geben, als die Meinung des Briefschreibers gewesen ist, dafi
Einflfisse oder wenigstens Beziehungen gesucht wenlen, wo sicher keine
vorhanden sind, z. B. zu Marsilius von Padua und Occam, und daB
uberhaupt gerade die personliche Stellung Salutatis als politische und
literari8che Personlichkeit fast vollig ausgelfischt erscheint, wahrend doch
seine Briefe zeigen, dafi er mehr als ein blofier Humanistentypus ist.
Aber im ganzen dflrfen wir unsere Freude daran haben, dafi hier
einmal, und noch dazu an einem Gegenstand zweiten Ranges gezeigt ist,
wieviel eine eindringende Betrachtung des Humanismus fiir die Geistes-
geschichte hergibt.
Das Buch Walsers iiber Poggio ist eine in vieler Hinsicht will-
kommene Erginzung zu Martins Arbeiten iiber Salutati, aber es ist ganz
anderer Art. Es unterscheidet sich von ihnen sowohl in dem , was zu
leisten war, als in der Begrenzung und Losung der Aufgabe. Wahrend
Martin die kritischen Yorarbeiten so gut wie ganzlich durch Novati
getan fand und wenigstens die Briefe vollstandig benutzbar vor sich
hatte, mufite fiir Poggio zun&chst der Brief wechsel gesammelt werden.
Dafi die alte Ausgabe de Tonellis nicht geniigte, wufiten wir seit Jahren,
ebenso dafi Wilmanns eine neue vorbereitete. Daraus ist nichts ge-
worden; aus den reichen Schatzen seiner Sammlung hat Wilmanns im
Zentralblatt fur Bibliothekwesen 1913 einen Teil vorgelegt, im iibrigen
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108 Kritikcn
hat Walser diese Aufgabe angetreten. und er hat eine Anzahl wichtiger
ungedruckter Stiicke mit zahlreichen Urkunden aus dem Florentiner
Archiv diesem Bande als Anhang beigegeben. Sagen wir gleich, daB
die Edition der schwachste Teil seiner Arbeit ist, wenigstens die ersten
Briefstiicke sind in dieser Form unmoglich, die Verbesserungen liegen
zum Teil auf der Hand. Doch kommt darauf nicht viel an, der Schwer*
punkt liegt in der Biographie, der nun trotz der alteren Vorarbeiten
ganz von neuem zu machen war.
Walser hat sie in strenger Chronologie aufgebaut, die 19 Kapitel
fuhren von der Geburt bis zum Tode, sie verkniipfen aufiere und innere
Entwicklung in der Art, dafi die erstere voransteht, der Zusammenhang
der letzteren nicht selten gesucht werden muB. Ebenso beschr&nkt
Walser sein Thema auf die Erorterung der unmittelbar mit Poggios
Personlichheit und Schriftstellerei zusammenhangenden Fragen, um nicht
eine Geschichte des Friihhumanismus schreiben zu mussen. DaB er zu
einer solchen sehr wohl beffchigt wire, zeigt seine im Archiv tiir Kultur-
geschichte Bd. 11 gedruckte Habilitationsvorlesung.
Walsers Auffassung Poggios weicht nun von der herkommlichen, wie
sie bei Voigt, Burckhardt und Rossi vorliegt, ziemlich stark ab. Er
sieht in ihm schon in jungen Jahren nicht den epikureischen Spotter,
wie wir ihn aus den Fazetien und aus den Briefen vom Konstanzer
Konzil im Gedftchtnis haben, sondern einen warmherzigen christlichen
Laien, der sich einen objektiven Religionsbegriff zureehtgemacht hat,
welcher ihn ebenso von dem orthodoxen Salutati wie von Filelfo und
Beccadelli scheidet. Insbesondere findet Walser in dem „Exil in Eng-
land14 eine Zeit innerer Klarung Poggios. Seine religiosen tJberzeugungen
vertiefen sich hier, er erkennt, daB er nicht zum Priester tauge und er
gewinnt gerade aus dieser Erkenntnis ein tieferes Verhaltnis zu den
raoralischen Fragen und nahert sich damit wieder dem Humanismus
Petrarkas. Von hier aus leitet Walser alle wesentlichen AuBerungen
der christlichen Lebensphilosophie Poggios her, die zunachst in den drei
philosophischen Episteln von 1424 vorliegen und dann in den grofien
Traktaten des Greisenalters , vor allem in den Abhandlungen De infe-
licitate principum. De varietate fortunae und dem Dialog In Hypocritas
ausgereift sind.
Ich gestehe, daB mich Walsers Ausfuhrungen. so umsichtig und klar
sie formuliert sind, doch nicht iiberzeugt haben. Es ist ganz klar, daB
der Kampf gegen Mendikanten und Observanten nicht auf Kirchen-
feindlichkeit zu deuten braucht, daB der Tadel von Papsten und hohen
kirchlichen Wiirdentragern kein Beweis gegen die Orthodoxie des Autors
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Kritiken 109
zu sein braucht, daB jedenfalls solche Dinge so wenig wie die Fazetien
genugen, urn Poggio zum ,,Heidnischen Humanismus" zu stellen. Aber
ist er deshalb eia Vertreter „christlicher Laienfrommigkeit"? Ich glaube,
man braucht nur seine Stellung zur Fortuna anzusehen, urn dies zu
verneinen. For Poggio, wie ich ihn auch nach Walsers Buch sehe,
sind zwei Dinge charakteristisch : seine Abneigung gegen jedes, auch
das rhetorische Pathos, und seine bald liebevolle, bald sarkastische Ver-
senknng in die Einzelheiten des realen Lebens; sein Interesse fur Medizin
und Geographie hangt danrit zusammen, aber auch seine F&higkeit,
Landschaften zu schildern, die Alten als literarische Personlichkeiten,
nicht bloB als Autoritaten zu sehen und das Altertum selbst uber sie
hinaus aus den Denkmaiern lebendig werden zu lassen. Darin liegt
seine Starke und seine Schwache, er hat in beiden Punkten etwas voltai-
rianisches. Er hat das Rom der Mirabilia noch in viel weiterem Sinne,
als Renmont meint, beiseite geschoben. Nun ist er aber nicht nur als
Schriftsteller, sondern auch als Denker viel zu sehr Realist und viel zu
stark am Leben in seinen Einzelheiten interessiert, als daB er eine ge-
schlossene Weltanschauung entwickelt hatte. Er begniigt sich damit,
sich in den alten Formen Raum ftlr seine Personlichkeit zu machen und
in diesem Raume Harmonie und Sauberkeit herzustellen. Diese Har-
monie und Sauberkeit sind aber nur asthetisch, nicht moralisch, das
scheidet ihn von Petrarka, und diese PersOnlichkeit hat gar kein Be-
diirfnis nach Aktivit&t, noch weniger nach Propaganda, das scheidet ihn
von Salutati, von dem ihm nachst verwandten Enea Silvio, auf h8herer
Stnfe von Erasmus ebenso wie von Machiavell. Die kiinstlerische Selbst-
darstellung und die kiinstlerische Darstellung seiner Umgebung, der
Menschen und der Dinge, beherrschen auch seine Produktion. Dadurch
wird er anziehend und im Grande liebenswiirdig. Deshalb ist er als
Kuriale an der Kurie des 15. Jahrhunderts, in einem doch nur schwatzen-
den, nie handelnden Schreiberkollegium so sehr an seinem Platz und als
Florentiner Kanzler so gar nicht. Um den Menschen ganz zu ver-
stehen, sollte man, wie Walser treffend hervorhebt, noch viel mehr von
den einzelnen Umstanden seines Lebens wissen, als uns uberliefert ist.
Er war ein Stimmungsmensch wie nur einer, die Fahigkeit, auf Reize
zu reagieren, ist bei ihm erstaunlich, fast all seine Schriften sind Ge-
legenheitsschriften. Der Humanismus verdankt ihm moralisch nur Nega-
tives. Poggio hat sich von der scholastischen Denkweise, mit der sich
sein Lehrer Salutati sein Leben lang herumschiagt, schmerzlos gelost;
im ubrigen aber wirkt er nur asthetisch, hipr aber befreiend und auf-
bauend zugleich. Es ware der Erwagung wert, ob man nicht all die
f^rtrtrtL- Original from
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HO Kritiken
kleinen und grofieu Ausfolle der Polemik Poggioa in letater Linie auf
iisthetische Unlustgefuhle zuruekflihren konute*
Diese Betraditungen stehen bei Walser nicht varan, aber sie ruheu
auf seiner Arbeit, die in ihrer Griindlichkeit und Anspruchslosigkett der
Farm irleidi erfreulich wirkt und sicher eiuen Markstein in der Foraehung
liber den italienischen Humanismus bedeutet. Wir haben alien Gnmd,
ihm datlr dankbar zu sein und erhoffen nan von ibm die Ausgabe der
Briefe,
Miincheii. Paul Joachimsen.
J* Strieder, Studien zur Geschiehte kapitalistischer Organi-
sationsformem Kartelle, Monopole und Aktienge&ell-
haften i in Jlittelalter und zu Begins der Neuzeit.
Miinchen und Leipzig 1914, XXIX u. 486 S,
Als „auf neuein arehivalischen Material aufgebaute Einzelunier-
f»urhung fur die Geschichte dea Friibkapitalisnius, der — in Beutsch*
land — in der zweiten H&lfte des 16. Jahrbunderts seineo Hohepunkt
erreicht", will der vorliegende stattliche Band nacb den Worten des Vor-
worta yewertet sein. Da erhebt sich allerdi&ga eine Vorfrager Was iat
es rnit dem Fruhkapitalismus? Zwei Jahre nach Erscheinen des Strieder-
schen Buches wurde der Begriff ?tKapitalisnmB" und mit ihm audi die
Verbindung ^Friihkapitalismus*' als unbestimmt, schilternd und desh&lb
als ungeeignet fur die wiasenschaftliche Erorterung von R. Passow ver-
worfen1. Die Grunde, die Passow vorbringt, erscheinen inir einleuchtend,
das Wort n Fruhkapitaiismus" in der Tat entbebrlich. Es ware nichts
weniger als angebracht, dem Verfaaser irgendeinen Vonvurf aus
der Yerwendung dieses bisher allgemein eingeburgerten Begriffea zn
machen; es iat aber doeh wohl notwendig, festzustellenj was Sir, im
besonderen bei dem Worte JrKapitalismus" vorscliwebt. Die Ant wort
lautet: die GroBuuternehmung (& V); aie iat ihm das eigentlieh Oha*
rukteristiache des entwfckelten ^Kapitalismus" *; und damit wird fur
ilm zum ,. Fruhkapitalismus" jene Zeit, in denen die ersteu AnfUnge
und das erste gewaltige Hervortreten von Organisationaformen der
GroGunternehmung nachweisbar sind: das auagehende Mittelalter und die
ersten Jahrzehnte der Neuzeit
1 Jbb« f. Nationalokouomie u. StatiatikT Bd+ 107, S, 4S3ff,
1 Damit trifft Strieder in der Sache mit Passow znaammen, der daa
^kapitalistiache Zeitalter* durch die ^Epoche der groBen Unternehmuugeu*
ersetzt wiasen mttebte. A, a. (X S. 486+
r^rtrtrtlr- Original from
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Kritikeu 111
Unter8uchungen iiber die Bedeutung des Bergbaues und Erzhandels
fur die Entwicklung der deutschen Volkswirtschaft urn die Wende vom
Mittelalter zur Neuzeit stellt Str. an die Spitze des ersten Baches,
welches das Verhaltnis von „Montanindustrie and Frtihkapitalismus"
behandelt; mit gatem Grande. Die auBerordentliche Bedeatang des da-
maligen deatschen Bergbaues, zumal bei den, mit Aasnahme des Silbers,
steigenden Metallpreisen, wird durch die Darstellung Strieders recht
anschaulich dargetan * ; and neben dem Bergbau aaf dem eigentlichen deat-
schen Gebiet gerieten Bergbaa und Erzhandel in Ungarn und den meisten
benachbarten L&ndern damals immer st&rker in deutsche Abh&ngigkeit
oder gar dentschen Besitz. Genauer gesagt: in den Besitz der ober-
deutschen H&user, namentlich der Fugger. Denn zum Teil losen sie
ftlteren dentschen Einflufi im Auslande ab: so den der Hansen in
Schweden, England und Ungarn (S. 7f.). Dennoch ist der Bergbau nicht
als Entstehungsgrund der neuen groBen Verm5gen anzusprechen. Uber-
zeugend erbringt diesen Nachweis das zweite Kapitel. Nicht der Berg-
bau, sondern der Handel mit den Erzeugnissen des Bergbaues, der
Metallhandel, hat die grofien Gewinne abgeworten, die schon vorhan-
dene „Urvermogen" urn die Wende zur Neuzeit anschwellen lieBen;
die TrSger dieses Metallhandels sind aber Manner, die bereits in an-
deren Handelsunternehmungen diese 7,Urvermogen" gewonnen haben.
Was sich also feststellen lafit, ist das Eindringen „des kapitalistischen
Kaufmanns" zun&chst in den Metallhandel, dem aber infolge des Ver-
lagssystems des Handlers dem Hiittenmeister gegeniiber, infolge des
immer steigenden Kapitalbedarfs des Bergbantreibenden — Bergwerks-
produzenten sagt Str. in merkwurdiger Wortbildung — ein Eindringen
auch in den Bergbaubetrieb folgt. Dafi fur den Metallhandel eigentlich
nur bereits sehr kapitalkraftige Kaufleute in Betracht kamen, liegt vor
allem in dem Vorkaufsrecht des Landesherrn der Erzerzeugung gegen-
iiber und der Verbindung dieses Rechtes mit der Befriedigung ihres
Kredits, das „in Abschlussen langjahriger Erzlieferungen ein bequemes
1 Reichlich weit geht allerdings die Formulierung, daB Bergbau und Erz-
handel damals „durchaus den bedeutendsten Zweig der Wirtschaft des Heiligen
Rdmischen Reichs deutscher Nation14 ausmachten (S. 3). Selbst fttr ein Gebiet,
in dem der Bergbau damals eine so fiihrende Rolle spielte, wie Tirol, raumt
ihm Wopfher („Die Lage Tirols zu Ausgapg des Mittelalters", 1908, S. 65)
seiner wirtschaftlichen Bedeutung nach doch nur die zweite Stelle hinter der
Landwirtschaft ein. Das Wopfnersche Buch scheint Str. entgangen zu sein;
es fehlt in dem stattlichen Literaturverzeichnis. — Vgl. auch v. Below „Welt-
wirtschaftliches Archiv", Bd. 5, S. 455 u. Rehme, „ Jbb. f. Nat. u. Stat." Bd. 106,
S. 168.
C* f\r\n 1 fc Original from
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112 Kritiken
Mittel fand, uui groBe Gelddarlehn zu erhalten" (S. 31), Hierzu waren
aber bereite kapitalkraftige Kaufleute notwendig; die bescheidenen Mittel
einzelner Gewerker batten dazu niemals gelangt. So wurde der Erz-
handel ausgesprochener GroBhandel, der sich auf frnhere Gewinne seiner
Trager in andern Handelszweigen stutzte. — Das Eindringen dieses
GroBhandels tiber den Metallhandel hinaus in den eigentlichen Bergbau-
betrieb schuf, 90 fiihrt das dritte Kapitel aus, „fruhkapitalistische Orga-
nisationsformen" — sagen wir: die ersten Organisationsformen der GroB-
unternehmung. Auf der einen Seite eine groBe Zahl von Lohnarbeitern
rait den dunklen Schattenbildern der Lage des Lohnarbeiters , solange
er gegen riicksichtelose Ausbeutung seiner Person nicht gesch&tzt ist,
aber auch schon mit Streikversuchen und Streikbekampfungen durch die
Unternehmer \ Auf der anderen Seite ,,wirkliche konzentrierte kapita-
listische Groflbetriebe", „eigene industrielle GroBbetriebe" in den Handen
der friiheren Nurkaufleute. Saigerhiittenunternehmungen schiefien wie
Pilze aus dem Boden, und einzelne montariindustrielle Unternehmungen
vereinigen sich zu groBen Gesellschaften. Dazu entstaud in den Kuxen
iiber Bergwerkanteilen „das erste bedeutungsvolle Inbaberpapier", deren
Spekulation treibende Inhaber oft „dem Unternehmen, dessen Mitbesitzer
sie durch ihre Anteilscheine waren, durchaus fremd gegentiberstanden".
— Sehr ausgesprochene Ziige der GroBunterneJimung hat Str. in diesem
ersten Buche klargelegt, es klingt in die Frage aus, ob nicht die An-
f&nge von Aktiengesellschaften, Kartellen und Monopolen auch in der
Montanindustrie zu suchen seien? Den Einwurf der ,,Theoretiker", dafi
eine solche Entwicklung unmoglich ware, da sie im Widerspruch zur
kanonistischen Wirtschaftslehre stande, begegnet Str. mit der Feststel-
lung: ,,die methodische Geschichtsforschung hat gelehrt, dafi man mit
Urteilen aus Gesetzesvorschriften aller Art auf die Realitat der Ding-e
sehr vorsichtig sein muB." (S. 51 f.)* Diese Erwagungen leiten tiber
1 Hier sei zur Erganzung auf die im 16. Jahrhundert auftretenden Streiks
der Stecknitzfahrer gegen ihre Unternehmer im Luneburg-Lttbecker Salz-
handel verwiesen. Vgl. B. Hagedorn „Die Entwicklung und Organisation
des Salzverkehrs von Lttneburg nach Lubeck im 16. und 17. Jahrhundert'1,
Zs.'d. Ver. flir LUbeck. Gesch u. Altertumskde., Bd. 17, S. Iff.
* Vielleicht h&tte manche bittere Polemik an Scharfe verloren, wenn man
sich dieses Gegensatzes immer bewuBt gewesen wftre. Auf rechtshistorischer
Seite besteht leicht die Neigung, aus Verordnungen fiber eine Materie ihre
wirkliche Form erschlieBen zu wollen. lch nenne nur die Fragen der Im-
munitat und der Vogtei. Wenn dann der auf die Erfassung der tats&chlichen
Entwicklung eingestellte Verfassungshistoriker zu Ergebnissen kommt, die
sehr wesentlich von der Interpretation einzelner allgemeiner Privilege oder
r*r\onlr Original from
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Kritiken 113
zu dem zweiten Buche des Werkes, welches das Verh<nis von „ Kirche,
Staat and Fruhkapitalismus" behandelt nnd den bezeichnenden Leitspruch
trftgt: „Not kennt kein Gebot."
In anschaulicber Weise wird hier im AnschluB an die in der alteren
Literatar vorhandenen Ausfuhrungen fiber den gleichen Gegenstand —
icb beschrftnke mich auf die Namen Ehrenberg, Hansen und Sombart —
und in deren weiterem Ansbau der Zwiespalt zwischen der kirchlichen
Wirtschaftslehre nnd der immer wieder eutgegengesetzten Praxis von
Kirche nnd Staat dargetan1. Am besten gelnngen scheint mir die
scharfe Herausarbeitung zwischen Forderungen and Verordnungen von
Reichstag and Eeichsfiskal — beide auf der Seite der erbitterten anti-
monopolistischen offentlichen Meinung stehend — und den fortgesetzt in
entgegengesetzter Richtung gehenden personlichen Entscheidungen der
Kaiser selbst, erst Maximilians, dann Karls V.; kein Wonder: Kredit-
bedfirfnis und dessen Befriedigung durch den ,,Metallkauf ' kettete sie
fest an jene groBen oberdeutschen Handelshftuser, die allein diesen vor*
nehmen, nnd jenes damit befriedigen konnten. (S. 71 flF.) — Bedenken
aber mdchte ich vorbringen gegen die einleitenden GedankengRnge dieses
Baches (S. 55—63), Bedenken, die sich weniger gegen die Ausfuhrungen
des Verfassers richten, als gegen verbreitete Anschauungen in diesen
Din gen, die er hier wiedergibt. Es geht nicht an, die „Entfaltung des
kapitalistischen Geistes*" ohne weiteres mit der „Entfaltung des In-
dividnnms aaf dem Gebiete des Wirtschaftslebens" gleichzustellen, wenn
man mit Strieder und Sombart — wenigstens fur Deutschland — erst
mit der Wende des 15. und 16. Jahrhunderts das Auftreten dieser
geistigen Wesensform anerkennen will. „Menschen, die fiber ihre
Kreise, fiber ihre Handels- und Gewerbsgenossen hinauszukommen such-
anderer normativer Urknnden abweichen, so ist diese Differenz in dem Gegen-
satz zwischen Gesetzesvorschrift und Wirklichkeit zu suchen. Es kann aber
nicht zweifelhaft sein, dafi die innere Erfassung der Wirklichkeit die vor-
nehmste Anfgabe historiseher Arbeit bleiben wird. Vgl. hierzu neuerdings
Rehme a. a. 0. S. 164; A. Schulte, Zs. d. Savignystiftg. f. Rechtsgesch.,
Bd. 37, S. 666 und die Ausfuhrungen des Referenten in dieser Zs.f Bd. 17, S. 528,
und Zs. d. Ver. ffir Lfibeck. Gesch. u. Altertumskde., Bd. 19, S. 98 f.
1 Zu beachten sind aber die Einschrftnkungen, die v. Below („Weltwirt-
schaftliches Archiv", Bd. 5, S. 466 f.) und Rehme a. a. 0. S. 165, an der von
Str. betonten aktiv-,, kapitalistischen14 Politik von Kirche und Staat durch den
Hinweis auf die l&ngst wahrzunehmende praktische Ausschaltung des Wucher-
dogmas in bfirgerlichen Kreisen vornehmen.
* Uber die Unzulftnglichkeiten dieses Begriffs siehe Passow.a. a.O. S.468ff.,
dazu v. Below „Weltwirtachaftliches Archiv", Bd. 9, 1917, S- 260.
Hitter. VUrteljahnehrift. 1919. l. 8
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114 Kritiken
ten and hinauszukommen wufiten. Manner, die sich nicht mit der im
allgemeinen ublichen Wirtschaftsweise begnfigten, die wohl eine gewisse
standesgem&Be Wohnung verbfirgte, aber # nicht viel darfiber hinaus,
Personlichkeiten, die neue Erwerbsmoglichkeiten kuhnen Geistes erf a£ ten,
die neue Methoden der Beteiligung eines gesteigerten Erwerbtriebes sich
zu eigen machten" (8. 55) — hat es auch in friiheren Jahrhnnderten
deutscher Geschichte gegeben1; die ganze koloniale Bewegung des 12.
bis 14. Jahrhonderts ist in ihren grofizugigen Ergebnissen ohne Manner
solcher Art iiberhaupt nicht zu versteben; die gewaltige wirtechaftliche
Bliite der iuhrenden Stadt des kolonialen Deutschlands, Lubecks, bereiu
im 13. Jahrhundert unerkl&rlich. Man wende nicht ein, daft die „ge-
schlossene Stadtwirtschaft" und die Beschr&nkung auf die „gerechte
Nahrung" dem entgegenstehen. Beide hat es auch in Llibeck gegeben,
— aber weit entfernt, am Anfange der st&dtischen Entwicklung zu
stehen, folgen sie hier als Beaktion und Gegensatz der ersten — und
vom Standpunkt wirtschaftsgeschichtlicher Betrachtungaweise — kraft-
vollsten Periode Lttbeckischer Geschichte im Verlaufe des 14. Jahrhun-
derts. Der hervorstechende Zug dieser ersten Periode ist aber ein aus-
gesprochener „Skonomischer Individualismus"2. Wenn auch zugegeben
ist. dafi dieser okonomische Individualismus noch nicht zu GroBunter-
nehmungen gefrihrt hats — und diese sind ja fftr Strieder unbedingt
1 Vgl. dazu neuerdings die Zus ammenstellung von Nachweisen bei Bren-
tano, f,Die Anfftnge des modernen Kapitalismus", 1916, S. lllff.
f N&her hierauf einzugehen ist an dieser Stelle unmOglich. Die hier vor-
getragenen Satze sind ein Ergebnis von Studien, die ich als „Grundlagen der
alteren Lttbeckischen Wirtschaftsgeschichte" zu verOffentlichen hoffe. — Die
aehr geringsch&tzigen Urteile Sombarts aber die wirtschaftiiche Bedeutuug:
LUbecks auch noch in der zweiten Auflage seines „modernen Kapitalismus"
hangen zum Teil mit seiner mangelnden Kenntnis des zwar sprdden und in
seiner eindrucksvollen Gesamtheit bisher wenig zug&ngigen, aber doch fiber-
aus reichen <eren Quellenmaterials dieser wichtigsten Stadt des kolonialen
Deutschlands und des mittelalterlichen deutschen Seebandels zusammen. —
Neuerdings hat v. Below („Weltwirtscha£tiiches Archiv", Bd. 9, 1912, 8. 252)
unter Hinweis auf <ere Ausftthrungen hervorgehoben, dafi „der Zeit der aus-
gebildeten Stadtwirtschaft" eine Zeit freierer Bewegung des st&dtischen Wirt-
schaftslebens vorausgeht. Fttr keine andere deutsche Stadt gilt das vielleicht
in so ansgesprochener Weise wie fftr Lfibeck.
* Womit aber keineswegs gesagt sein soil, dafi er sich in „handwerks*
m&fiigen" Wirtscbaftsformen erschGpft habe. Zwischen „handwerksm&fiiger
Wirtschaftsftthrung" und 91Kapitalismus = Grofiunternehmung41 gibt es noch sehr
beachtenswerte MOglichkeiten von selb&tftndiger Bedeutnng, nicht nur vom
Werte als flttchtige Ubergangaformen. Denn es ist immer wieder zu betonen,
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Kritiken 115
uotwendig als Kriterien des Begriffs „Kapitalismus", auch „Friihkapitalis-
mus" — so ist ea doch nicht recbt einzusehen, warum nicht auch fur jene
Zeit von einem starken Erwerbstriebe , der tiber die Deckung des not-
wendigen Bedarfs hinausgeht, and dessen Trflger die starke Einzel-
persdnlichkeit ist, — das versteht Str. doch wohl unter dem ,,kapitalisti-
schen Geist" — gesprochen werden sollte. Man k&me so allerdings zu
einem „kapitalistischen Geiste" ohne „Kapitalismus", — ein Ergebnis,
das eigentlich nur die Passowschen Ausfiihrungen iiber die wissenschaft-
liche Unbrauchbarkeit beider Worte best&rkt. Will man dieser iilteren
Zeit st&dtischer deutecher Wirtschaftsgeschichte aber noch nicht den
,,kapitalistischen Geist" zubilligen, so wird man es anfgeben miissen,
diesen mit dem „ Geist des Qkonqmischen Individualism us" zu identifizieren,
ist doch dieser sicher fruher ganz unabh&ngig von Italien als sehr wirksame
psychische Macht in Deutschland, wenn auch nicht ttberall, festzustellen.
Die beiden ersten Bficher sind fur Str. nur die allgemeine Vorbe-
reitung fur das dritte Buch, den Hauptteil des Werkes, der zum guten
Teil auf eigenen eingehenden Archivstudien aufgebaut ist. Wenn bei
dieser ??Einleitung" so ausffthrlich verweilt wurde, so mag das seine
Entschuldigung darin fin den, da6 die in ihnen erorterten, sich um den
„Kapitalismus" gruppierenden Fragen zurzeit Gegenstand ausfiihrlichster
wissenschaftlicher Erorterung sind. Ich nenne nur die Namen Brentano,
Passow, Pirenne, Sombart, — von der an diese ankniipfenden kritischen
Erorterung zu schweigen.
Der erste Abschnitt des ersten Kapitels dieses dritten Buches ist
allerdings auch noch allgemeiner Art; er hebt als „fuhrende Form der
Unternehmung im fruhkapitalistischen deutschen Handel4' die „aus
Familienwirtschaften hervorgegangenen l offenen Handelsgesellschaften
bervor. Als wichtigen Gegensatz zwischen Suddeutschland und Nord-
deutschland weist Str. dann auf die Gesellschaftsformen des deutschen
Nordens hin, „die unter dem Namen wedderleginge- und sendeve-Ge-
schatt bekannten Gebilde, die Urformen der Kommandit- und der stillen
Gesellschaft" — so erganzt Rehme a. a. 0. S. 167 die Ausfiihrungen
Strieders. Auch sonst hat Rehme an dieser Stelle manche Korrektur
vorgenommen; jedoch hat Str. nach meinen eigenen Beobachtungen in
dafl der ,,handwerksm&fligeu Zug, z B. im Lttbecker Wirtschaftsleben, der
Zeitfolge nach der sp&tere ist.
1 Was allerdings nicht ailgemein so bedingungslos angenommen wird.
Siehe Rehme a. a. O. S. 167 und neuerdings Apelbaum „Basler Handels-
gesellschaften im 15* Jahrhundert", Basel 1918, S. 5, und dazu v. Below ,,Welt-
wirtschaftliches Archiv4*, Bd 8, S. 201.
8*
r^rtrtrtL- Original from
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116 * Eritiken
den Eintra gungen des Lubecker Niederstadtbnchs des ausgehenden ] 5.
JnhrhundertB das Rechte getroffen, wenn er das VorherrBchen dieser Ge*
sellsdiaftsfonnen iin Norden audi noch um das Jahr 1500 und darait
das Vorhandensein des oben erwahnten Gegensatzee aunimmt Die
)twedderlegiiig" ist rair wentgstens in den L&becker Stadtbucheintra-
gungen jener Zeit am hilufigBten begegnet1* — Zur Erweiterung ihres
eigenen Brwerbsvermtigens nahnien die siiddeutschen Handelsgesellsdiaften
vfTzinsliche Einlagen auf — ,?stiliiegendes Geld" — , oft in sehr zahl-
reichen, auch kleinen Betrftgen, Die Fuggersdien Obligationen fiber
solcke in Antwerpen aufgenommene Darlehen, kurz .,FuggerbrIefek' <re-
nannt, deren Kenntnis Ekrenberg zu verdanken ist? glaubt Str, ala Vor-
bereitung der moderuen Obligation betrachten zu konnen. Wenn er
dann aber fortfahrend erw&lint, daB sich in Danzig ,,schonL4 ijn Jahre
1587 +, die Schuldver sehr eibiingen der Stadt zu rkktigen Inhaberpapieren
wciterratwickeJt haben" (S. 103), so gibt er die&en erne ihnen nicht zn*
kommende wirtschaftsgesdiiditlidie Bedeutung. Order- wie Inhaber-
papiert^ sind seit dem ansgehenden 13, Jaiirhnndert eine gel&ufige Er-
scheinung — gerade im „unkapitaListischeii" Norddeutschland*. — Ge-
ligenkeitsgesellsdiaften fehlten anch in Oberdeutschland nicht; audi
zwisdien eiiizelnen Familiengesellschaften werden sie zu beaon deren
Zwecken gelegentlidi abgesdilossen . and bildeten dann Tochtergesell-
schaften, deren — dank der Darstellung Jansens — bekannteste die
Fugger-Thnrzosche Gesellsdiaft zur Ausbeutung des ungarisdien Berg-
baues war8, Dem immerbin Mufigen Vorkommen der Gelegenheits-
gesellsdiaften im oberdeutschen Qebiet gegeniiber sdieint mir die Fa-
miliengeselkchaft der Loitz in Stettin als seltener Ausnalmiefall ftir
Norddeutschland gelt en ?. u mtteaen.
hie weiteren Abseknitte (2 — 5, S, 110—156) des ersten Kapitels
sind den Aktiengeselkchaften des 16, Jahrhunderts gewidmet — oder
.nn-ii ^iktiengesellsdrnftlkhen OrganisatEonstbrmen*', wie Stx\ sich im
Text mehrfach vorsichtjger ausdriickt. Diese Partie des Buches dfirfte
uta Ziehen AnlaB zum Einsprudi geben. So w&re den einzelnen Spezial*
unt< rsuchiingen eine groBere Abrundung zn wiinsdien geweeen; die drei-
einhalb Seiten iiber die Iglaner Tnchmacherzunft sind kaum beweis-
1 Siehe anchpanli, nLubeckiBcke Zu&tBjide im Mittelalter", Bd.3, S. 34 f,
* VgL Hiibner, ltDeutaches Privatretiht41 (LAufl.), S. B48ff>; Knsket „Das
Schuldenwesen der deutscben Stftdte im Mitt el alters 1901, S. &5ff. ; fttr Nord-
detitschlMd in&besonderei v. Ko&taneckiT „D^r BfFentlkhe Kredit im Mittel-
alter11, 1889, S. 88 ff. .
* 31 Jan sen, , Jakob Fugger der Keiche4^ 8u 132ff+
f
C^f\r%ct\i* Original from
by VjUU^IC UNIVERSITY OF MICHIGAN
Kritiken 117
kiaftig. — Str. glaubt, fiir das 16. Jahrhuodert Aktiengesellschaften in
Deutsehland nachgewiesen, und damit, im Gegensatz zu Lehmann, zwi-
sciien der Aktiengesellschaft der St Giorgia Bank von Genua und den
kolonialen Aktienkompanien des 17. Jahrhunderts ein Verbindungsglied
— wenigstens der Zeitfolge nach — hergestellt zu haben. Da6 dieser
Versuch nach der juristischen Seite des Problems nicht als gelungen
bezeichnet werden kann, wird nach den uberzeugenden Ausfilhrungen
Rehines als erwiesen gelten1. Aber auch unter wirtschaftsgeschicht-
lichem Gesichtspunkte werden die von Str. angefuhrten, gewifl sehr
interessanten Gesellschaftsformen anders zu bewerten sein, wie es Str.
selbst tut. Weder haben Einflusse aus Italien irgendwie eingewirkt,
noch haben sie Anregungen irgendwelcher Art an die Kolonialgesell-
schaften des 17 Jahrhunderts abgegeben, von denen aus sich allerdings
die Entwicklung bis zu den neuzeitlichen Aktiengesellschaften in un-
unterbrochener ffberlieferung verfolgen lftfit. In sehr engera Verhaitnis
scheinen mir die von Str. gekennzeichneten Organisationsformen dagegen
mit den Gewerkschaften des 16. Jahrhunderts zu stehen. Str. selbst
hebt S. 147 hervor, da6 bereits in Amberg die „GroBe Gesellschaft
des Eisenbergwerks" bestand, eine GroBgewerkschaft, in die jeder
Burger „Geld zu Gewinn und Verlust einschiefien konnte". Wenn
etwas die — ja durchaus planm&Bige — Griindung der Amberger Blech-
handelskompanie mit bestimmt hat, so sind es sicher diese den Inter-
essentenkreisen gel&ufigen Formen gewesen. Dasselbe gilt von den
,, Aktiengesellschaften im steiermarkischen und oberosterreichischen Eisen-
erzhandel", von denen der dritte Abschnitt des Kapitels eingehend be-
richtet. Sodann ist bei den von Str. geschilderten Gesellsehaften zu
beachten, da6 es mit dem besonders starken „kapitalistischen Geiste",
der die ^eminent kapitalistischen Gebilde" (S. 119) der Aktiengesell-
schaften geschaffen hat, nicht sehr weit her ist. IJnzutraglichkeiten in
den bestehenden Verh<nissen, der Wunsch, die schwindende „Nahrung"
zu sichern, — so deutlich bei der Iglauer Tuchhandelskompanie — , vor
allem aber der Trieb nach einem bequemen Rentnerleben* sind auf
1 A. a O. 8. 169 ff. — Jedoch halte ich den Vorwurf Rehmes da6, Str.
bei der Frage der Entstehung der von ihm behandelten Aktiengesellschaften
,.der Reederei mit keinem Worte gedenke" nicht fttr berechtigt. Bei den von
Str. behandelten Gesellschaftsformen scheidet die Ankntlpfung an die Reederei
wegen ihres binnenl&ndischen Charakters von vornherein aus.
* Siehe die vortrefflichen Ausftthrungen der von Str. S. 132 f. gegen die
Griindung der Steyrer Allgemeinen Handelskompanie mitgeteiltenDenkschrift:
„h&tten ihren Gewinn j&hrlich zu gewarten und kdnnten sich also gar fein
n&hren und ruhig leben.u
f^rtrtrtL- Original from
J8' x UNIVERSITY OF MICHIGAN
118 Kritiken
Seiten der auf die Heiraatstadt be6chr&nkten Mitglieder die treibenden
Motive gewesen. Auf der Seite der Regierungen war es der lebhafte
Bet&tigungsdrang der fruhmerkantilistischen territorialen Wirtschafts-
politik, der, wie Str. hervorhebt, immer wieder helfend eingriff, und dem
die Organisationsform der territorialen Handelskompanien angenehm er-
scheinen mufite, da sie den nan einmal in der offentlichen Meinung an-
riichigen festverzinslichen Einlagen in Handelsgesellschaften („stilliegendes
Geld") aus dem Wege ging1. Aus der Summe dieser Einflusse und
Ankniipfungspunkte haben sich jene von Str. als „Aktiengesell8chaften"
angesprochenen Organisationsformen entwickelt. So wenig der ausge-
sprochene „kapitalistische Geist" als schopferische Kraft hinter ihnen
steht, so wenig passen sie aber auch in den Rahmen der „Gro6unter-
nehmung", mithin auch eigentlich des ,,Fruhkapitalismus", fur den ja
das Vorhandensein der ersten Grofiunternehmungen auch nach Str. von
begriffsbildender Voraussetzung ist. Die Kapitale der Gesellschaften
sind doch selbst fur ihre Zeit von auffallend geringfugiger Bedeutung.
Wenn z. B. der Pfalzgraf 1533 in die Aniberger Blechhandelskompanie
1000 fl. „einschiefit", seine Rate je 100—200 fl. (S. 146), so vermag
ich darin nicht mit Str. eine Beteiligung in ,,hervorragender Weise"
zu erblicken; ebensowenig kann eine ,,GroBunternehmung" zustande
kommen, wenn der Amberger Rat im selben Jahre „hofft'4, aus der
Biirgerschaft zirka 4000 fl. fur die neue Grundung zusammenzubringen
(S. 147). Auch der Stand der Gesellschaft vom Jahre 1614 — zirka
25000 fl. Kapital, eingezahlt von 117 Gesellschaften in BetrSgen von
25 fl. — 450 fl. macht doch einen recht bescheidenen Eindruck. Jene
Nam en, welche die eigentlichen Tr&ger des Wirtschaftelebens jener Zeit
sind, die Fugger und die anderen2, sucht man vergeblich bei diesen Ge-
bilden; von den „Amberger Kirchturm-Wirtscbaftspolitikern", die nach
Str.s eigenen Worten die Seele der Amberger Blechhandelsgesellschaft
waren (S. 150), wird man keine entscheidende Befruchtung des Wirt-
schaftslebens erwartem Es ist denn auch hochst bezeichnend, da6 ge-
rade diese Leute es sind, welche jene ,,Versachlichung des Kapital-
1 Die Ausftthrungen Str.s tiber das Bestreben, unter Umgehung fest-
verzinslicher Depositen neue AnlagemBglichkeiten zu gewinnen, werden in ihrer
iiberzeugenden Anschaulichkeit sehr willkommen sein.
• Anders steht es mit den von Thttringer Seigerhandelsgesellschaften, deren
Kenntnis wir Mdllenberg verdanken. An ihnen sind namentlich die grofien
Niirnberger Kaufleute — die Fugger, Welser — beteiligt Uberhaupt wird die
wirtgchaftliche Bedeutung der von MSllenberg behandelten Gesellschaften htther
anzuschlagen sein. Ihnen verwandt sind die sp&terhin von Str. behandelten
Gesellschaften im s&chsischen Zinnhandel. Siehe unten.
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Kritiken 119
•
verh<nisses", die Trennung des „Geschafts" von der Person des Unter-
nehmers, in der Sombart1 vom Standpankt wirtschaftsgeschichtlieher Be-
trachtungsweise das eigentliche Unterscheidende der Aktiengesellschaft
erblickt, mit aller Energie dadurch zn verhindern suchen, dafi sie nach
aosw&rts ziehende Gesellschaftsbeteiligte zur Rtickgabe ibrer Anteile
zwingen, um die Gesellschaftsteilnahme nach Moglichkeit auf den Kreis
der Amberger Bfirgerschaft bescbr&nkt zu erhalten; ein Gesichtspunkt,
der von dem Geiste, aus dem die spateren Aktiengesellschaften erwachsen
sind, grundsatzlich verscbieden ist. Auch bier scheint mir der innere
Zusammenhang der von Str, nachgewiesenen ,,aktiengesellschaftsahnlichen
Organisationsfprmeh" mit der Gewerkscbaft, welcher derselbe Personen-
kreis nahestand, zutage, zu treten. Dafi sie ,,aktienge8ellschaftsahnliche"
Fonnen uberhaupt angenommen haben, ist unter diesen Umstanden mebr
ein ZufalJ, eine Folge des erw&hnten ZusammentrefFens verschiedener
Crsacben; wie wenig sie Fahigkeit and Neignng hatten, sich zu wirk-
lichen Aktiengesellschaften zu entwickeln, die allerdings entscheidenden
Einflufi auf spatere Jahrhunderte hatten ausiiben kSnnen, wird nicht
minder deutlich geworden sein. — Das Verdienst Str.s, auf diese inter-
essanten Bildungen nachdrucklich hingewiesen zu haben, soil gewifi nicht
verkleinert werden; doch schien es mir notwendig, festzustellen, dafi er
ihnen eine Bolle in der europaischen Wirtscbaftsgeschicbte einraumen
mochte, der sie doch wohl nicht gewachsen sind.
Das dritte Kapitel behandelt Kartelle des 14. bis 18. Jahrhunderts;
die einzelnen Falle sind vorwiegend der wirtschaftsgeschichtlichen Literatur
entnommen. So verdienstvoll die zusammenfassende Bearbeitung dieser
zahlreichen Einzelerscheinungen ist, so erbringt doch gerade dieses
Kapitel einen interessanten Beleg fur die mifiliche Einspannung all
dieser Untersuchungen unter dem Gesichtspunkt der „kapitalistischen
Organisationsformen" im Striederschen 8inne. „NaturgemaB" lenkt Str.
auf der Suche nach „fortgeschrittenen wirtschaftlichen Organisations-
formen", wie es die Kartelle sein sollen, „in erster Linie seinen Blick
auf das Zeitalter der Fugger und Welser" (S. 183); gelten sie ihm doch
„als Erscheinungen einer kapitalistischen Wirtschafitsordnung" (S. 18 ),
— die fur Str. in Deutschland bekanntlich erst um die Wende des 15.
and 16, Jahrhunderts in Oberdeutschland einsetzt. Nun hat aber Str.
selbst die altesten Vorkommnisse von Kartellbildungen des deutscben
Wirtschaftsgebietes auf hansischem Wirtschaftsgebiete fur das 14. und
* „Der moderne Kapitalismus", 2. AufL, II, i., S. 161. Vgl. dazu aber
neuerdings Brentano nDie Anf&nge des modernen Kapitalismus", 1916, I
S. 116f.
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120 Kritiken
15. Jahrhundert festgestellt (S. 167f.)*. Diese Beobachtung macht erneut
stutzig gegen die Verwendung des Wortes „kapitalistisch" als wissenschaft-
licher ^egriff. Zum mindesten mufi da8 Kartell als „Erscheinung einer ka-
pitalistischen Wirtschaftsordnung" preisgegeben werden. Kartelle, die
sich gegen die Produzenten der Rohstoffe wenden, sind gerade auf dem
Boden der „unkapitalistischenu mittelalterlichen Zunftverfassung eine
sehr h&ufige Erscheinung; entsprechen sie doch ganz dem wirtschaft-
lichen Gedankenkreise des Zunftwesens zugleioh Gleichheit der Produk-
tionsverhaltnisse innerhalb der Zunftgenossen und deren beh&bige Wohl-
habenheit, die auskfimmliche „Nahrungu zu sichern*. Str. ist offenbar
geneigt, kartellartige Verabredungen bei Hand werk era „als Zunftbestiin-
mungen aus der Reihe der Kartelle zu streichen3". Eigentlich nur
deshalb, weil Handwerker als Tr&ger kapitalistischen Geistes und kapi-
talistiscber Organisationsformen ungeeignet sind. Gteiler von Kaisers-
berg, dessen gegen die Kartelle gerichteten Sfttze Str. S. 189 flf. wieder-
gibt, inachte nach dieser Richtung jedenfalls keinen UnterscUied zwischen
Kaufleuten und Handwerkern/ Da8 zwischen dem Alaunkartell von
1470 mit seinen gewaltigen Ums&tzen und irgend einer kartellartigen
Vereinbarung einer Zunft gewaltige quantitative Unterschiede liegen,
soil nicht geleugnet werden, bestehen bleibt aber die Tatsache, da£
Kartelle an sich keine typischen Erscheinungsformen einer kapitalisti-
schen Wirtschaftsform sind, sondern „zu alien Zeiten an den verschie-
densten Orten vorkommen4". Will man eine Abgrenzung innerhalb der
Kartelle ihrer wirtschaftlichen Bedeutung nach suchen, so wird man
diejenigen, die GroBunternehmungen schufen oder von solchen als Hilfs-
mittel ins Leben gerufen wurden, abheben von jenen kleineren und
kleinsten Umfangs. Es ist das an sich ja nur eine fliefiende Grenze.
ein quantitativer Unterschied ; aber dieser quantitative Unterschied schafft
1 Die sehr kuappen Angaben liefien sich unschwer verm eh r en. Ein
H&udlerkartell lttbeckischer Kaufleute im Bernsteinhandel sichert sich 1424
die Gesamterzeugung des ltibeckischen Bernsteindreheramts fftr zwei Jahre.
Siehe Stieda, Mitteilungen des Vereins f. Lttbeck. Gesch., Heft 2, S. 107 ff.
Als Grand dieser Kartellbildung tritt die Oberfttllung des wichtigen Harktes
Venedig deutlich hervor. — Uber Kartellbildungen im Ltlneburg-Ltibecker
SAlzhandel des 16. Jahrhundert s siehe Hagedorn, Zs. d. Ver. f»r Lttbeck.
Uesch., Bd. 17, S. lift
2 Beispiele bei Bttcher-Scbmidt „Frankfurter Amts- u. Zunfturkim-
den I"t 8.82*: H8hler „Die Anftnge des Handwerks in Lttbeck44, S.64f.
8 Die Vereinbarungen Brandenburger Tuchmacher des 17. Jahrhunderts
iiBt er aber als Kartelle gelten. Siehe unten.
4 v. Klein w&chter, „Kartelle", Hdw. d. Staatsw,, Bd. 5, 3. Aufl, S. 792-
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Kritiken 121
bei weiterem Abstande d6r zu vergleichenden Formen wesensverschiedene
Gebilde. Mit solcben Kartellen der GroBunternehmung des 17. Jahr-
handerte — hier ist es der SalzgroBhandel — machen den Leser die
Ausf&hrungen S. 193 — 200 bekannt; interessant ist, dafi damals bereits
Kartelle ins Ausland zn billigerem Preise lieferten, als in ihrem eigent-
licken Absatzgebiete. Ganz in das Gebiet der zunftmaBigen Verein-
barungen gehoren hingegen wieder die vom GroBen Kurftirsten be-
k&mpften Kartellierungsversuche der Tuchmacber beim Wolleinkauf
(S. 201 f.).
Die folgenden drei Kapitel — Monopole, Kartellbestrebungen und
Aktiengesellschaften im sachsischen Zinnhandel; Monopol- and Kartell-
bestrebungen im bohniischen und sacbsischen ZinngroBhandel; Monopole
und Kartelle im Idrianer Quecksilberbandel — , die auf eingehender
eigener Arcbivforschung anfgebant sind, diirften dem Striederschen Bucbe
in enter Linie bleibende Bedeutnng sichern. Zwar ist von „Aktien-
gesellschaften" nur in der Dberschrift des ersten der genannten Kapitel
die Rede; das wenige, was Str. iiber die Organisationsform der Gesell-
schaften im Texte bringt, berechtigt kaum, sie als „ Aktiengesellschaften"
anzusprechen x. Weit wicbtiger aber ist es, daB in den Untersuchangen
iiber den sacbsischen nnd bohmischen Zinnhandel ein sehr bedeutsames
Stuck Wirtschaftsgeschichte des 16. Jahrhunderts niedergelegt ist in
einer Lebendigkeit der Darstellungsweise, die weit unmittelbarer die
wirtschaftliche Psyche jener Zeit erkennen laBt, als die Versuche der
froheren Teile des Werkes, die Wirtschaftsformen jener Zeit mehr dogma-
tisch zu erfassen. Durch Gegenspiel und Zusammenwirken des teils durch
ihre finanziellen Bedurfnisse, teils durch ernsthafte landesherrliche Wlrt-
1 Immerhin scheinen mir diese Gesellscbaften ihrer wirtschaftsgeschicht-
lichen Bedeutung nach eher zu verdienen, in den Stammbaum der Aktien-
gesellschaft aufgeftthrt zu werden, als die vorher von Str. behandelten; jeden-
falls sind sie weit eher als Organisationsformen der GroBunternehmung anzu-
sprechen. Wie sehr aber auch diese Gesellschaften noch auf einen bestimmten
Persorienkreis zugeschnitten sind, zeigt die Umst&ndlichkeit, die es verursacht,
i wenn „jemand sein Geld wieder aus der Gesellschaft nehmen will*1 (8. 222
Anm. 3). Sie stehen ihrem ganzen Wesen nach den von M5llenberg gekenn-
zeichneten SeigerhandelsgeseUschaften am n&chsten, wie ja auch der Personen-
kreis der bei beiden Gesellschaften Beteiligten sich zum Teil deckt (Strieder,
S. 233). — Diese Gesellschaften verdienen schon aus dem Grunde eine n&here
Beachtung, weil an ihnen im Wirtschaftsleben ihrer Zeit ftthrende Manner
maBgebend beteiligt sind. Der vorsichtigen Formulierung MOllenbergs, dais
Gesellschaften dleser Art als Voriaufer der modernen Aktiengesellschaften
angesprochen werden kdnnen, m5chte ich mich anschlieflen. Vgl. dazu auch
ran Brakel „Vtjschr. f. Soz. u. Wirtschaftsg." Bd. 10, S. BOB.
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122 Kritiken
schaftspolitik merkantilistischer Art bestimmten Landesherren , der an
GroBhandelsunternehmen monopolistischer Art interessierten Finanzgr&fien
von Augsburg, Nurnberg und Leipzig, endlich der den Zinnbergban
ausiibenden Gewerken und ihrer „Verleger" losen sich hier immer neue
wirtechaftliche Unternehmungen, Entwurfe und Neugruppierungen in oft
iiberraschend schneller Folge ab. Die Erorterung des groBen Leipziger
Monopolprojekts von 1527 (S. 242 — 251), das nichts weniger beabsich-
tigte, als durch Monopolisierung der Goslarer Bleiproduktion, der bohmi-
schen Kupfer- und Silberproduktion und der s&chsisch-bohmischen Zinn-
ausbeute in der Hand Leipziger Unternehmer das tTbergewicht des von
den Grafen von Mansfeld und den Nurnbergern beherrschten thiiringi-
schen Metallhandels zu brecben, ist eine Episode von geradezu drama-
tischer Spannung in diesem kraftvollen Ringen um wirtschaftliche Vor-
machtstellung. Strieders Untersuchungen, die, wie vor ibm Mollenberg,
namentlich dem Nurnberger Unternehmergeist gerecht werden, bereichern
hier das Bild der deutechen Wirtschaftsgeschichte des 16. Jalirhunderts
um sehr wesentliche Ziige. In den Syndikats- und Monopolprojekten
der hier geschilderten Art spurt man allerdings unmittelbar den Zu-
sammenhang mit dem Wirtschaftsleben der Gegenwart; immerhin ist be-
achtensvvert, daB die in ihrer GroBziigigkeit besonders eindrucksvollen
Projekte jener Zeit eben nur Projekte blieben. — Wirtschaftliche Vor-
aussetzungen allergroBten Stils Widen endlich den Hintergrund zu dem
letzten dieser Kapitel, das Monopole und Kartelle im Idrianer Queck-
silberhandel behandelt. Die Konkurrenz der spanischen Quecksilber-
bergwerke zu Almaden regte den Versuch der Vereinigung beider
Quecksilberbergwerke in der Hand der Augsburger Firma Hochstatter
an, die sich fur die Idrianer Quecksilberbergwerke ein GroBhandels-
monopol verschafft hatte; der Versuch miBlang: ihm folgte der Bankrott
der Firma Hochstetter. Zehn Jahre spater sicherte sich der Augsburger
Hans Baumgartner im ganzen fur neun Jahre ein GroBhandelsmonopol
fur das Idrianer Quecksilber. Ihre Nachfolger waren die Augsburger
Herwart, die mit dem damals plotzlich gesteigerten Quecksilberbedarf —
Quecksilber erwies sich damals als geeignetes Mittel fur den technischen
Hergang bei der Silber- und Golderzeugung in den amerikanischen Ko-
lonien Spaniens — auBerordentlichen Gewinn zogen. Diese Gewinn-
steigerung gab AnlaB zu einem Projekt, zwischen dem Kaiser und der
spanischen Krone — letztere als Eigentumerin der Almadener Berg-
werke und der amerikanischen Kolonien — zu einem Quecksilberbeliefe-
rungsvertrag zu gelangen. Der Plan zerschlug sich, die Herwarts zogen
sich aus dem Quecksilberhandel zuriick, und die schwere Handelskrisis
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Kritiken 123
Oberdeutschlands in den sechziger Jahren verbinderte das Eintreten
anderer Augsburger Firmen an ihre Stelle; selbst die Fugger hielten es
ftir geraten, 1564 das Angebot der Krone abznlehnen. Erneut erhielten
die dentschen Habsburger in Spanien auf ilire Vereinigungsvorscblage
einen abschlftgigen Bescheid. Endlich kam 1566 mit der Augsburger
Firma Hang, Langenauer & Co. ein neuer Vertrag zustande — bis
lo74 der Bankrott dieser Firma den Anlafi zur Verstaatlichung des
Idrianer Qnecksilberbergwerks gab. Der Vertrieb des verstaatlichten
Bergwerks wnrde nochmals der Firma Hang, Langenauer & Co. fiber-
lassen. 1595 wird ihre letzte deutsche Nachfolgerin von einer Venediger
Firma abgelost — ein deutliches Zeichen ftlr den RQckgang der sfid-
dentschen Unternehmerlust
In diesen letzten groBen Kapiteln des Baches scheiut mir sein
Schwergewicht and der bleibende Ertrag zu ruhen; die vom Verfasser
angek&ndigte Absicht, weitere derartige monographische Untersnchungen
folgen zu lassen, wird, so darf man bestimmt hoffen, noch weiteren
reichen Gewinn fur die Wirtschaftsgeschichte des 16. Jahrhunderts bringen.
Und das vielleicht urn so mehr, wenn dies6 Forschungen nicht, wie im
vorliegenden Falle, einem System bestimmter wirtschaftsgeschichtlicher
Theorien und Voraussetzungen eingeordnet werden, das, gerade wenn
man es an den Ergebnissen der ertragreichen Einzelarbeit Strieders pruft,
in wichtigen Punkten sieh als revisionsbedurftig erweist. . Und das ist
vielleicht nicht die geringste Erkenntnis, die man dem groBziigig an-
gelegten Buche vprdankt.
Leipzig (Lubeck 1917). Fr. Rorig.
C. Zivler, Neuere Geschichte Polens. Erster Band. Die zwei
letzten Jagellonen (1506 — 1572), Gescb. d. europ&ischen Staaten.
34, Werk. 8°. VIII u. 809 8. Gotha, Fried. Andr. Perthes 1915.
Ziviers Werk scbliefit sich an die in demselben Verlage erschienene be-
kannte GeBchichte von Roepell und Caro zeitlich an und bildet ihre Fort-
setzung. „DaB sie in manchen Beziehungen von ihr abweicht", bemerkt der
Verfasser, „liegt an den anders gearteten Quellen, die ich zu benutzen hatte.
Zu den Chronisten, die fur die altere Zeit fast die einzige Quelle waren,
kam jetzt eine schier uniibersehbare Menge nur zu einem geringen Teil
veroffentlichten, inr ubrigen aber noch im Schofie der Archive und Biblio-
theken schlummernden handschriftlichen Materials hinzu." Unter Be-
wftltigung dieser Roharbeit hat Zivier die ausfiihrlichste quellenm&Bige
Darstellung der polnischen Geschichte in dieser Zeit geschrieben. Mich
dunkt, da6 er sogar zu weitl&ufig geworden ist, denn der starke Band
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124 Kritiken
umfafit nur zwei Regierangen; dazu kommt aber, da6 die groBe Masse
des Stoffs nicht immer ganz gliicklich angeordnet ist. Vor alien* mochte
man die Kultarverhaltnisse etwas starker hervorgehoben und ubersicht-
licher dargestellt sehen. Sie kpmmen im allgemeinen etwas zu kurz.
Uber die Zustande des Bauern- und Biirgerstands erfahrt man sehr
wenig. Daher fallen auch die Nachrichten uber das Deutschtum in
Polen, seinen Kampf urn sein Bestehen so sp&rlich aus. Zivier meidet
fast, dariiber zu sprechen. Wie viel Interessantes hatte ihm Kromer
allein, dessen Wirken er S. 786 kurz erw&hnt, dafur geboten! Nur
bier und da findet man beachtenswerte Nachrichten; so jene Uber den
Gebrauch der deutschen Sprache dnrch die Juden in Polen (alle jiidischen
Zeugenaussagen im 16. Jahrhundert sind deutsch; es werden deutsche
Bibelubersetzungen gedruckt und ein Rabbiner berichtet: die Juden in
Polen sprechen ein grobes Deutsch): ferner die Bemerkung 8. 420 Anm. I.
da6 es in Polen schlimm ausgesehen hatte, wenn alles, waus nicht polniscli
war, das Land hatte raumen miissen. Auch wird hervorgehoben, da6
nach der Union Preufiens mit Polen nicht nur die offiziellen, den Preufien
zugesandten Schriftstucke jetzt in polnischer Sprache erscheinen, selbst
die Preufien untereinander, mit Ausnahme der stadtischen Gesandten und
des Woiwoden von Marienburg, verkehren 1572 in polnischer Sprache.
Dazu hatte aber bemerkt werden miissen, dafi diese Verdrangung der
deutschen Sprache im 16. Jahrhundert uberall im polnischen Gebiete
betrieben wurde. In Kosten (Posen) tragt der Stadtschreiber' Neujahr
1565 ein: ad annum Dom. 1565 lingua polonica feliciter incipitur. Wie
in Galizien damals uberall die deutsche Sprache im Amt und Kirehe
verdrangt wurde, berichte ich ausfuhrlich in meiner „Gesch. d. Deutschen
in den Karpatheniandern", I. Bd. 144AF. Man wird da Ereignisse ver-
zeichnet linden, die eine gute Illustration zu den von Zivier erwahnten
Forderungen des Adels (1539) zur starkeren Benutzung der polnischen
Sprache sind. Zur Verbreitung des Protestantismus in Krakau hatte
wohl Wengierskis alte Chronik der evangelischen Gemeinde dieser Stadt
berbeigezogen werden sollen. Interessant ist der Hinweis darauf, daiJ
die Apologie der Danziger von 1525 ein merkwiirdiges Zeugnis fur den
Zusammenhang der Reformation mit politischen Verhaltnissen bietet.
S. 348 findet man „Burkolaben" von Czernowitz und Chotim erwahnt:
diese wohl einer polnischen Quelle entnommene entstellte Wortform wird
im Deutschen wohl richtiger in der rumanischen Form Pircalab (Burg-
oberster) wiedergegeben werden mussen. Diese und ahnliche Bemer-
kungen sollen aber der grofien Arbeitsleistung und dem Verdienst Ziviers
durchaus nicht Abbruch tun. Es ware nur zu wunschen, da6 er die
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•:»
Kritiken
1£5
Forschung in etwas slrafferer und iibersichtlicherer Darstellung bietet.
Aueh ein 8achregister ist ganz unentbehrlich.
Zivier versichert, daB ihn nur strenger Forschersinn geleitet bat,
der das Bild vergangener Zeiten leidenschaftslos und ohne Parteinabme
wachznrnfen sucht. Um so beachtenswerter ist das, was er Bber die
Zust&nde in Polen nnd das Wirken der polnischen Adeligen und Magnaten
erz&blt: Man lese die Charakteristik des Cbristoph Szydlowski, der sich
geradezu ruhmt, von Kaiser Maximilian 80000 Gulden Bestechungs-
gelder angenommen zu baben und ebenso eingesteht, daB er von Frank-
reich Geld nahm, Oder der Bericht fiber die Feststellung am Krakauer
Reichstag von 1531/32. „Dte ganzen 8teuern wurden nur von Stadtern
und Bauern getragen. Aber selbst soweit sie von diesen eingetrieben
werden. gelangen sie nicbt in die Staatkasse, sondern werden zu Privat-
zweeken verwendet. Zur Verschleierung der Unterschlagungen werden
alte abgeanderte Quittungen benutzt. Die Moral da von war: Der Adel,
den ihr mit euren Steuerabgaben treffen wollt, bleibt doch steuerfrei!"
Ebenso bezeichnend sind z. B. die Vorg&nge anlj&iJlich des moldausiscben
Feldzugs 1537: „Aus dem Kriege gegen die Moldau wurde ein Wort-
kampf, eine Febde von Maulhelden und Frasendreschern — der Habnen-
krieg, wie er nachher spottisch benannt wurde." Sieben Wochen hielt
das adelige Aufgebot Sitzungen und Versammlungen ; als aber der Konig
fhr die Aufstellung eines Sfildnerheeres Geld forderte, erkiarte die
Schlacbta auf einmal, sie sei in den Krieg gezogen, nicht aber, um fiber
Steuern zu beratschlagen. Nun blieb dem Konig nichts anderes flbrig,
als das Aufgebot beimzuscbicken. (nteressant ist auch Ziviers Bemer-
kung Qber das haltlose Verhalten der Polen zur Reformation (S. 770 f.).
Aucb das Nacblesen der Vorgfcnge bei der Union rait Litauen (1569)
hat heute mehr als historisches Interesse.
Graz. R. F. Kaindl.
Wilhelni Bauer (Vefoffentlichungender Kommission fur neuere
Geschicbte Osterreichs 11.): Korrespondenzen Ssterreichischer
Herrscher 1.: Die Korrespondenz Ferdinands I. LBd. : Familien-
korrespondenz bis 1526. Wien 1912. XL VI u. 558 S.
Felirfmn 6e£ (Schriften der Kgl Sachsischen Kommission
fur Geschichte XXII.): Akten und Briefe zur Kirchenpolitik
Herzog Georgs von Sacbsen. II. Bd. 1525 — 1527. Leipzig,
Berlin 1917. XX u. 924 S.
Diese gewichtigen Quellenwerke verdienen beide zunachst in einem
gr66eren Zusammenliange gewiirdigt zu werden. Obwohl seit Rankes
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1 26 Kritiken
•
Meisterwerk, der deutschen Geschichte im Zeitalter der Reformation,
wertvolle Qnellen, aus denen er mit divinatorischem Geschick geschopft
hatte, in vollem Umfang ans Licht getreten waren, empfand doch
H. Baumgarten bei Bearbeitung der Geschichte Karls V., daB es noch
,fumfassender Quellenpublikationen" bedurfe, um der Geschichte der
Reformationszeit eiue ,,zuverl&ssigere", eine „sehr viel solidere44 Grund-
lage zu verschaffen, als bisher moglich war. Wir verdanken seiner An-
regung vor allem die Herausgabe der jungeren Reihe der Reichstags-
akten von der Wahl Karls V. an; aber obwohl die Bftnde II bis IV
fiber den Wormser und die Niirnberger Reichstage von dem leider zu
friih heimgegangenen Ad. Wrede in mustergiiltiger Weise bearbeitet und
die eigentlichen st&ndischen Akten durch ein weitschichtiges Material
gleichzeitiger Korrespondenzen erg&nzt sowie mit reichen kritischen und
sachlichen Erlauterungen ausgestattet worden waren, ubersah man nun
erst recht, was noch fehlte und was man bei der wunschenswerten Er-
g&nzung wiirde erreichen kSnne'n. Besonders die Tatsache, daB „bei
personlicher Teiinahme hervorragender Fiirsten an wichtigen Verhand-
lungen jegliche Berichterstattung wegfdllt1 ", liefi die Forderung er-
heben, daB die Reichstagsakten durch die politischen Korrespondenzen
einzelner Stande vervollst&ndigt werden mochten. Bald zeigte sich, daB
die schon friiher bekannte Reichskorrespondenz Frankfurts an Reich-
haltigkeit und Unmittelbarkeit der Informationen durch die nun ver-
offentlichten Sch&tze der wettinischen Archive weit ubertroffen wird:
die Ernestiner steuerten die charaktervollen Berichte des Ritters Hans
von der Planitz bei, die einen fesselnden Kommentar zu den Niirnberger
Reichstagen und zu der T&tigkeit des Reichsregiments bilden; die
Albertiner boten die Akten und Briefe zur Kirchenpolitik Herzog Georgs ;
beide Quellen in gediegenster Weise bearbeitet, jene von H. Virck (1899),
diese von F. GeB (1. Bd. 1905)*. Aber noch fehlt die vollst&ndige
politische Korrespondenz des ersten Reichsstandes , des Kaisers, in der
sich die unendlich mannigfaltigen Beziehungen des Gesamthauses Oster-
reich zum Reiche wie die Einwirkung der internationalen Verhaltnisse
auf die Reichspolitik wiederspiegeln. Diesen testamentarischen Wunsch
Baumgartens suchte ich als sein dankbarer Schiller in einer dem VI.
deutschen Historikertage (1900) vorgelegten Denkschrift der Verwirk-
1 Vgl. meine Besprechung der ersten BSnde in der Hist. Ztscbr.89, 286—801,
besonders S. 287.
* Im wesentlichen beruht auf diesen beiden B&nden meine Untersuckung
Uber „Das Wormser EJikt und die Erlasse des Reichsregiments und einzelner
Reichsftirsten". Hist. Bibliothek. Bd. 37. Mdncheit 1917.
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Kiitiken 127
licbung n&her zu bringen1. Schon im Jahre 1897 war inzwischen in Wien
eine Kommission gebildet worden zar Herausgabe von Akten und Korre-
spondenzen ztrr neueren Geschichte Osterreichs von 1526 an, doeh unter
AusscbluB der spanischen Linie. Indessen waren „auch die osterreichischen
Historiker sich der Dringlichkeit des von mir begriindeten Wunsehes
wotal bewufit, da sie in der Regierung Karls V. nicbt nor die grofi-
artigste Machtentfaltung des Hauses Habsburg, die Bet&tigung einer
Weltpolitik von schwerwiegender Bedeutung fur die Geschichte Europas
erkennen, sondern auch die Verh<nisse klarznlegen wiinschen, unter
denen die ersten Grundlagen fiir die Grofimachtstellung der deutschcn
Hababorger dnreh Karls Bruder geschaffen worden sind2,4. Unter diesem
Gesichtspunkte gaben die in Halle anwesenden Mitglieder der {Commission
die Erkl&rung ab, dafi ein wesentlicher Teil der von mir beftfrworteten
Arbeiten, die Korrespondenz Karls V. mit Ferdinand L, von ihnen uber-
nommen werden wurde, und schon am 9. Februar 1901 legte der ver-
ewigte H. von Zwiedineck in einer Denkschrift die Bichtlinien test fflr
die Schaffang „eines monumentalen Quellenwerkes, das der Gescliichte
des grOfiten romiscben Kaisers aus dem Hause Habsburg dienen soil8".
Angesichts der tiichtigen Arbeit, die W. Bauer in dem vorliegenden
Bande geleistet hat und die der diplomatisehen Schule von Wien alle
£hre macht, kann man nun bezeugen, dafi das wichtigste Ziel, „die
Vertiefung unserer Kenntnisse von der Politik Ferdinands I. in bezug
auf das Reich und die Reiehspolitik seines Bruders sowie fiber das
Verhflltnis der Erblande zum Reiche" im Bahmen des Themas in vollem
Umfeng erreicht worden: ist. Ref. hat in einer eigenen Untersuchung
iiber die Rezeption des Wormser Edikts auf dem dritten Ntirnberger
Reichatage von dem neugewonnenen Material Gebrauch gemacht und
dabei auch die Ergiebigkeit dieses iiberaus reichhaltigen Bandes fur zahl-
reiche andere Verh<nisse festgestellt. Es ist dabei nur zu billigen, dafi
der Herausgeber einen wesentlichen Teil des Inhalts, die „Anf&nge" der
eigenen Begierung Ferdinands schon friiher (1907) zu einer frisch und
fesselnd geschriebenen Darstellung verwertet hat, denn es bleibt far die
Ausmunzung des hier gebotenen Edelmetalls noch viel zu tun ubrig.
Auf einzelne grfifiere Komplexe wie die Erbteilung der beiden Bruder,
die kirchenpolitischen Fragen kann hier nur kurz hingedeutet werden;
1 Abgedruckt in den Deutschen Geschichtsblftttern , hrsg. von A. Tille
Gotha 1900. lt 200, 241 ff. .
• Wortlaut der von Professor v. Zwiedineck mir in einer Kopie iiber-
mittelten Denkschrift.
• Dies zur Erg&nzung der Einleitung der Kommission S.V.
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128 Eritiken
zu begriitien ist es, da6 B., wie schon Zwiedineck wiinschte, auch „die
Korrospondenzen der Rate Ferdinands und hervorragender Staatsm&nner
in der Umgebung Karls V. einbezogen" zu sehen, die Herausgabe der
Briefe des Bischofs von Trient, Bernhard von Cles, in Aussicht gestellt
hat. Die einleitenden Betrachtungen fiber die archivalische Uberlieferung
und den besonderen Cbarakter der Familienbriefe sind ebenso sorg-
faitig durchgefiihrt wie die Edition im einzelnen; S. 511 Bberrascht
die Erhebung des kaiserlichen Rates Bannissio zum Erzbischof von
Bari; der an betreffender Stelle erw&hnte Nuntius in Frankreich war
St. G. Merino1.
Dieselben Vorzuge miissen der von Fel. Gefi geschaffenen Sammlung
nachgeruhmt werden, wie schon durch den 1. Band sattsam erwiesen
war2. Slit dem weiteren Vordringen wird der Stoff immer reicher,
seine Bewftltigung schwieriger, aber die Ausbeute audi immer be-
deutender. Es kann hier nur fliichtig auf einige grofie Gruppen des
Materials hingewiesen werden. wie die Bauernunruhen, die Bundnis-
politik • die Auseinandersetzung mit den Ernestine™, die eigene refor-
niatorische T&tigkeit Georgs; der Herausgeber hat diesmal darauf ver-
zichtet, in eigenen Untersuchungen gewisse Entwieklungsreihen zu ver-
folgen; um so mehr bleibt der Einzelforschung flberlassen, der Uberhaupt
auf Jahrzehnte liinaus die Aufgabe obliegt, diese Stoffmassen zu ver-
nrbeiten und so fur zusammenfassende Darstellungen erst fruchtbar zu
machen. Auch dann wird der politische oder Kirchenhistoriker immer
wieder auf die ersten Quellen zuriickgreifen musseri, um die Selbst&ndig-
keit des Urteils und die Unmittelbarkeit der Anschauung zu wahren.
Daneben aber bergen derartige B&nde eine Fulle kostbaren Materials
fur Wirtschafts- und Kulturgeschichte, Sprache und Sitte, das nur zur
Geltung zu bringen ist durch Sachregister, wie sie in aiteren Werken
beigesteuert zu werden pflegten. Die beiden Herausgeber haben ja auch
in dieser Hinsicht dem Benutzer schon dankenswert vorgearbeitet, indem
unter umfassenden Schlagworten viele Beziehungen sachlich geordnet
wurden. Aber bei dem ungeheueren Anwachsen des Stoffes mochte
Ref. diese Frage wenigstens zur Erorterung stellen.
1 Vgl. meine durch den Krieg im Druck gehinderte Arbeit „Zur Geschichte
des Reichstags von Worms 1521".
* Wttnschenswert wftre auch jetzt noch der Ubergang zu den bekannten
tfrunds&tzen Weizsackers ttber die Behandlung deutscher Texte des 16. Jahr-
hunderts.
Breslau. P. Kalkoff.
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Kritiken 129
Concilium Tridentinnm. Diariorum, actorum, epistularum, tractatuum
Nova Collectio edd. Societas Goerresiana. Tomus Decimus Concilii
Tridentini epistularum pars prima, eomplectens epistulas a die 5 martii
1545 ad concilii translationem 11 martii 1547 scriptas. ColL ed. ill.
Godefridus Buschbell. Frib.Brisg., Herder 1916. LXXVI,996S.
Die wichtige Aktenpublikation der GSrres-Gesellschaft fiber das Konzil
von Trient hat erfreulicherweise auch wahrend des Krieges ihren Fortgang
genommen. Schon liegt der zehnte Band des Unternehmens vor. Er
beginnt, wahrend die bisher erschienenen, von S. Merkle nnd St. Ehses
beransgegebenen Bftnde die Konzilstagebficher und die eigeatlichen Akten
vorlegten, die dritte, den Briefen eingeriumte Abteilung des Gesamt-
werks. Heransgeber ist Gottfried Buschbell, der an seine Aufgabe schon
vor fast zwanzig Jahren herangetreten ist, also Zeit gehabt hat, sich
grfindlich in sie einzuleben. Vorteilhaft bekannt gemacht hat er sich
besonders durch sein 1910 erschienenes, aufschlufireiches Buch „Refor-
mation and Inquisition in Italien am die Mitte des 16. Jahrhunderts",
eine Nebenfracht seiner romischen Stadien.
Dem vorliegenden ersten Bande der „Epistulae" sind die Korrespon-
denzen aos der ersten Periode des Konzils, bis zu dessen Verlegung
nach Bologna, zngeteflt worden; den Anfangszeitpunkt bildet jedoch nicht
die EroShung der Versammlung in Trient im Dezember 1545, sondern
der Beginn der Korrespondenz zwischen der rSmiscben Kurie and ihren
schon im Februar 1545 ernannten and an die Wahlstatt der Versamm-
lung abgefertigten Kardinallegaten. Die Briefe erstrecken sich also fiber
den zweijahrigen Zeitraum vom Marz 1545 bis Marz 1547. Sie bilden
die unentbehrliche Erginzung zu den Konzilsakten und den Notizen der
Tagebficher, indem sie dem Knochengerfist, das diese bieten, Fleisch und
Blut verleihen, und ffihren in die Detailarbeit am Konzil ein, das frei-
licli, so wenig wie ein allgemeines, auch ein freies war, vielmehr am Leit-
seil der kurialen Politik sich abwickelte.
tTber die Qaellen der VerSffentlichung verbreitet sich die Einleitung.
Sie sind, da ein Besuch Spaniens durch den Herausgeber mit Rttcksicht
auf die ZeiUage — und wohl ohne wesentlichen Schaden for das Unter-
nehmen — aufgegeben werden mufite, Paris aber, wo Buschbell 1903
weilte, nichts Zweckdienliches darbot, fast ausschliefilich in Italien zu
sachen, und zwar liegt das Hauptmaterial in den beiden grofien Samm-
lungen der Carte Cerviniane und der Carte Farnesiane vor. Erstere be-
finden sich bek&nntlich in Florenz, wahrend die Farnese-Papiere zwischen
Rom, Parma und Neapel zerstreut sind. Erganzend warden vom Heraus-
geber besonders die reichhaltigen Gesandtschaftsberichte der Este in Modena
Hietor. ViertaljtlirahrW. 1919. l. 9
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byV^UUglL UNIVERSITY OF MICHIGAN
130 Kritikeu
and der Gonzaga in Mantua herangezogen. Aufterhalb Italiens wurden
in Innsbruck die wicbtige Registratur des Kardinals Christof Madruzzo
und in Trient die Abschriftenbande der Sammlung Mazzoleni durchmustert.
Ein starker Bruchteil der im vorliegenden Bande veroffentlichteu
Briefe erblickt das Licht der Welt nicht zum ersten Male. Schon
Massarelli und der kuriale GeschichtS6chreiber des Konzils, Pallavicino,
haben aus den Restanden mancherlei — wenigstens auszugsweise — mit-
geteilt; dazu kommen in neuerer Zeit die von v. Druffel und Brandi
besorgten vier Hefte Monumenta Tridentina, und endlich ist auch in
den vom K. Preufiiscben Institut zu Rom herausgegebenen „Nuntiatur-
berichten aus Deutschland" aus der Regierungszeit Pauls III. mancher
Bericbt zutage getreten, der die Kirchenversammlung zum Gegenstand
bat. Dieser Lage der Dinge gegenflber hat Buschbell jedoch geglaubt.
nur die Zwecke der ibm aufgetragenen Publikation vor Augen baben und
den erneuten, unverkurzten Abdruck aller Stiicke, die sinngeinaB ihr an-
heirafallen, nicht scheuen zu sollen. Er begriindet sein Verfahren ein-
gehend. Referent kann ibm darin nur beistimmen; er ist der Ansicht,
da6 der Benutzer des Urkundenbuches — und auf diesen kommt es
doch schlieBlich an — es dem Herausgeber danken wird, wenn ihm der
Stoff moglichst vollstandig und einheitlich verarbeitet vorgelegt wird.
wofur er den groBeren Umfang des Bandes und den entsprecbend ge-
steigerten Preis gern in den Kauf nehmen wird. Gegeniiber der
v. Druffel-Brandischen VerBffentlichung konnte die Entscheidung ja audi
kaum zweifelhaft sein angesichts dessen, daB sie tiberwiegend auf nicht
einwandfreie Abschriften zuriickgebt. Bei den ,,Nuntiaturberichten"
andererseits handelte es sich um verhaitnismafiig nicht zahlreiche Stiicke,
vielfach auch um solche, die dort gemaB den Zwecken jener Veroffent-
lichung nur verkiirzt geboten worden sind.
Buschbell hat es sich demgegeniiber zum Grundsatz gemacht, in
seinen Texten durchweg Vollstandigkeit walten zu lassen. Sie zerfallen
in zwei Abteilungen, namlich in die amtliche Korrespondenz zwischen
der Kurie und den Legaten des Konzils samt den ihr zur Seite gehenden
Korrespondenzen anderer papstlichen Beauftragten mit Rom oder Trient
— im ganzen 665 Nummern — , und in die ,,Literae variorum", das sind
teils anderweitige , das Konzil betreffende Briefe privaten Charakters.
teils Ge8andtschaftsberichte anderer Machte. Hierzu kommt noch ein
umfangreiches Material, das in den Eriauterungen Verwertung gefunden
hat. Eine dankenswerte, chronologisch angeordnete V bersicht iiber alle
Briefe, die im vorliegenden Bande verarbeitet sind, gibt Buschbell unter
Beifugung der Nummer, Seite oder Anmerkung seiner Edition auf
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Dyvruugiv UNIVERSITY OF MICHIGAN
Kritiken 131
S. XXXVII — LXXVI der Einleitung; unter Zurechnung solcher, eben-
falls verzeichneter Stflcke, die bei Pallavicini and Massarelli benutzt
worden rind, sich gegenw&rtig aber nicbt mehr vorfanden, kommen wir
auf die stattliche Zahl von 2504 Nummern. Stellt diese Liste an sich
der peinlicben Sorgfalt des Herausgebers das beste Zeugnis aus, so ver-
rat auch im ubrigen seine Edition die treffliche Schule Seb. Merkles,
die er genossen hat; die Edition steht technisch durchaus auf der Hohe
and darf fUr absehbare Zeit als abschliefiend bezeichnet werden. Nur
eins mochte Referent beanstanden, bei dem jedoch weder Buschbell
nocb Uberhanpt einen efnzelnen der Herausgeber ein Vorwurf trifft; es
handelt sich am das fremdspraehliche, lateinische Gewand, in das die
Gorres-Gesellschaft ihre VerofFentlichung kleiden zu mfissen geglanbt
hat. Referent, der das von Anfang an bedauert hat, meinty dafl jetzt
nach den Ereignissen and Erfahrungen des Weltkrieges, zumal ange-
sichts der unerhorten Deutschenhetze fast anf dem ganzen Erdenrund,
es ans zar anabweisbaren Pflicht geworden ist, unsere deutsche Eigenart
— and in erster Linie ansere Sprache — jederzeit and uberall hoch-
zuhalten and zar Geltung za bringen, and dafi es keine irgendwie be*
sehaffene RQcksieht geben kann, die stark genug ware, uns daran zu
hindern. Es ware sicherlich sehr erfreulich, wenn die Gorres-Gesell-
schaft far ihre Aasgabe des „ Concilium Tridentinum", die deutschem
Fleifi and deatscher Gewissenhaftigkeit ein so ruhmliches Zeugnis aus-
stellt, aus solchen Erwftgungen die gebotenen Folgerungen Ziehen mochte.
Die Schwierigkeit, mitten auf dem Wege das Gewand zu wechseln, ver-
kennt Referent nicht, aber sollte nicht auch hier der Satz gelten: „Wo
ein Wille ist, da ist auch ein Weg"?
Magdeburg. Friedensburg.
Dr. Georgina Holzknecht, Ursprung und Herkunft derReform-
ideen Kaiser Josefs II. auf kirchlichem Gebiete (Forschungen
zur inneren Geschichte Osterreichs, herausgegeben von Prof. Dr. Alfons
Dopsch, Heft 11). Innsbruck, Wagner'sche Universit&tsbuchhand-
lung 1914. XII u. 108 S. M. 5.—.
Die Verfasserin hat, wie sie im Vorwort sagt, fttr ihre Arbeit die
fur das vorliegende Thema noch fast gar nicht benutzten Staatsratsakten
und die bisher nur zum Teil herangezogenen Akten der flbrigen Wiener
Archive sowie die unverwertet gebliebene josefinische Flugschriften-
literator benutzt and bietet daher ein reichhaltiges Material, das im
einzelnen manches Neue bringt; besonders lehrreich ist der Abschnitt
ttberMDienational5konomischen Triebfedern in derKirchenpolitik Josefs 11/*
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byV^UUglL UNIVERSITY OF MICHIGAN
132 Kritiken
S. 66 — 89. Wenn die Verfasserin in der - Einleitung zwischen dem
Grande der Josefinischen Reformen und der Herkunft der dabei wirk-
samen Ideen unterscheidet, so wird man dagegen an .sich irichts einzu-
wenden haben; es fragt sich nor, ob diese Unterscheidung sich gerade
bei Josef II. so leicht wird durchfuhren lassen. Stutzig macht Einen
schon die Behanptung, dafi Josef durchaus Realpolitiker gewesen sen
was der herrschenden, zuletzt noch von Voltelini vertretenen Auffassung
von Josef als einem Doktrin£r schnurstracks widerspricht. Es mag sein,
dafi Josef nnd seine Rate in vielen Fallen zu einer bereits ins Ange
gefafiten Reform die Prinzipien and Beweggriinde erst muhsam zu-
sammengezimmert haben; der eigentliche Grand der josefinischen Reformen
waren eben doch gewisse Ideen und Anschatamgen; das beweist die vor-
liegende Arbeit trotz jener in der Einleitung ansgesprochenen Unter-
scheidnng. Den Grand der Reformen findet die Verfasserin in dem
Josefs „autokratischem Charakter hQchst kongenialen Machtwillen des
herrschenden Absolutismus, der alles ergreift und durchdringt , besondere
aber auch anf die Hebung der Finanzen abzielt" (S. 2). Die Ideen und
Argumente entnahmen Josef und seine Gehilfen bei dem Reformwerk
den Schriften der Legisten und Aulici des Mittelalters, dann denen der
Vertreter der Konziliartheorie und des Episkopalsy stems, dem auf den
ersteren fufienden Gallikanismus, der durch den Kampf Venedigs mit
der Kurie ins Leben gerafenen Publizistik und der kartasianisch-janse-
nischen Neuscholastik (S. 2f.). Man wird diese Nebeneinanderreihung
etwas aufierlich finden und die Aufklarung des 18. Jahrhnnderts ver-
missen: die Verfasserin legt aber Wert darauf, wenn ich sie recht vei>
stehe, Josef II. von der Aufklarung und vom rationalistischen Natur-
recht des 18. Jahrhnnderts abzurucken. — Die Einteilung der ganzen
Schrift: Quellen der Reformideen (8. 4 — 13), das rationalistische Natur-
recht und die josefinischen Reformen (S. 14 — 55), Martinis Stellung im
Reformwerk (8, 55 — 65), die nationalBkonomischen Triebfedern in der
Kirchenpolitik Josefs II. (8. 66 — 89) scheint mir nicht recht logisch
zu sein und lafit die Grundgedanken der Schrift nicht scharf genug
hervortreten. Ein Anhang (S. 91 — 107) teilt aus den Staatsratsakten
einige interessante Aktenstiicke mit (u. a. das Gutachten fiber die von
Freiherrn von Martini besorgte Umarbeitung des Rieggerschen Kirchen-
rechts, und Vorschlage zur Einfuhrung der Priesterehe und Abschaflfung
der vota solemnia). — Es ist eine lehrreiche und anregende Schrift;
wenn sie mitunter zum Widersprach anregt, so soil dies durchaus nicht
als ein Mangel der Schrift angesehen werden.
Erlangen. Rieker,
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byVrUUgl^ UNIVERSITY OF MICHIGAN
133
Nachrichten und Notizen.
Karl Lamprecht.
Eine wissenschaftlicbe Wttrdigung Lamprecht* zu verlangen, babeii die
Leser einer allgemeinen historischen Zeitschrift das Recht: kein Historiker
der nachrankeschen Generation hat die Offentlichkeit soviel t beschaf tigt als
Lamprecht Alierdings, w&hrend die Historiker von Fach, besonders die dent-
schen, die anfangs Lamprecht als vielversprechende und bedentende Kraft be-
grtlfit batten , sich von ihm abwandten, seine spateren umfassenden Arbeiten
scharf kritisierten , mitunter verwarfen und schliefilich einfach nnbeachtet
liefien, wurde sein popul&rer Ruhm begriindet. Die gelehrten Gesellschaften
versagten ihm die Auszeichnnng einer Wahl zum Mitglied, die historischen
Zeitschriften gingen mit vdUigem Schweigen fiber seine erstaunlich zahlreichen
Werke w&hrend der letzten beiden Jahrzehnte hinweg, aber die Tagespresse
brachte Artikel and Notizen aller Art und erhob den von der Fachwissen-
schaft fast Preisgegebenen zum grofien Reformator und Fropheten einer neuen
Glanczeit deutscher Geschichtswissenscbaft.
Man hat es oft Lamprecht verttbelt, dafi er sein starkes agitatorischet
Talent und seine Werbekraft in dieser Richtung gebraucht habe. Und zweifel-
Ios hat er, der eine weite Anerkennung mit ganzem Herzen ersehnte, nach
dem Mifierfoig im engeren wissenschaftlichen Ereis sein Bedtlrfhis nach Ruhm
in einer bei Gelehrten nicht tlblichen Weise zu befriedigen verstanden.
Hier sollen weder Worte der Verherrlichung, noch zersetzende Urteile
eines Feindes gesprochen werden. Jetzt, da mehrere Jahre nach dem Tode
Lamprechts verflossen sind, darf der Versuch einer ruhigen und sachlichen
Erdrterung gemacht werden. Ich werde das sagen, was ich fUr richtig halte,
es mag Freund oder Feind des Verstorbenen angenehm sein oder nicht Es
ist unbedingt n&tig, sich voile Aufklftrung zu verschaffen. Denn wie Lamp-
recht selbst als Reformator und Prophet aufgetreten ist, so wird von einer
Gruppe von Anh&ngern seine w Reform* als Vermftchtnis verkttndet. Wir
lniissen uns dariiber klar zu machen suchen, worin das Neue und UrsprtLngliche
liegt, wie es beschaffen ist und ob ihm die Wissenschaft zu folgen hat.
Karl Lamprecht ist als Pfarrerssohn zu Jessen in der Provinz Sachsen
am 25. Februar 1856 geboren, absolvierte das Gymnasium zu Schulpforta und
studierte zu G5ttingen, Leipzig und Mttnchen. Nach kurzer Wirksamkeit als
Privat- und Gymnasiallehrer habilitierte er sich 1880 an der Bonner Universitat,
wurde 1885 aufierordentlicher Professor, 1890 als Ordinarius nach Marburg
uud 1891 als Nachfolger Georg Voigts nach Leipzig berufen. Hier hatte er
langer als ein Jahrzehnt die Abteilung Mittelalter des Historischen Seminars
zu leiten, wandte sich dann seinen Neigungen und dem Fortgang seiner Studien
k C^f\r%a\{* Original from
^^ UNIVERSITY OF MICHIGAN
134 Nachrichten und Notizen
entsprechend der neueren Zeit und schlieBlich der Universalgeschichte zu, liber-
nahm deshaib eine neue Abteilung des Seminars „fiir Kultur- und Universal-
geschichte", die auf seinen Wunsch 1909 zum selbst&ndigen Institut gemacht
wurde. Das Leben hat seine Kraft friih aufgezehrt Er starb nach kurzer
Krankheit in der Nacht vom 10. zum 11. Mai 1915.
Karl Lamprecbt war ein Mann von hoher Begabung, von einer erstaun-
lichen Beweglichkeit des Geistes, von einem unermtidlicheu T&tigkeitsdrang.
Allerdings zugleich von einer Ruhelosigkeit und Sprunghaftigkeit. Schon in
seiner Schttlerzeit wnrde das, wie ein Freund bench tet, bemerkt Es ist
seinem ganzen Leben eigentttmlich geblieben. Ein Sucben und Jagen, eine
stete Unrast. Er lechzte nach Erfolg und er glaubte an seinen Erfolg. Wo
dieser ausblieb, wollte er ihn erzwingen oder t&uschte er ihn sich vor. Mifl-
erfolg deutete er oft als Erfolg, Widerspruch als Zustimmung. Man mag das
auf einen merkwttrdigen Optimism us zurtickftthren, der leicht zur Selbst-
tauschung f&hrt, man mag es in anderer Art erkl&ren, jedenfalls hat eine
starke Autosuggestion gewirkt. Sie hielt ihn hoch in Zeiten der sch&rfsten
wissenschaftlichen und menschlichen Angriffe, sie hat ihm die nie erlahmende
Arbeitskraft und -lust, sie bat ihm seinen Glauben an seinen Stern bewahrt.
Aber sie hat zugleich auch die Sprttnge seiner Gedanken und seines Ged&cht-
nisses unterst&tzt und deshalb jenen Verkehr mit ihm, der auf Klarheit und
Wahrheit beruhen mufite, erschwert, sie lieB seine AuBerungen und Hand-
lungen mitunter als widerspruchsvoll erscheinen und dasVertrauen erschttttern.
Bezeichnend war, da6 zwar schliefilich die grSBere Universit&tsversammlung
ihm die Wttrde des Rektors erteilt, der engere Kreis der Fakult&tskoilegen
ihm aber die Wahl zum Dekan der Fakultat versagt hat, Ich mflchte den
Vorwurf der bewufiten Unzuverlfcssigkeit nicht fttr zutreffend halten, ich glaube
jetzt, das oft Sprunghafte, ja das mit den Tatsachen oft im Gegensatz Stehende
seiner A u Benin gen urn! Taten anders deuten zu sollen. Seine Perednlichkeit
wirkte in ihrer Vielseitigkeit, in ihrer spradelnden Leichtigkeit des Gebens
and Empfangens, in ihrem Reicbtum der Interessen auf alle, die ihm begeg-
neten, ungemein anziehend.
Ich habe vier Jahre mit Lamprecht freundschaftlichen und ungemein
regen Verkehr gepflegt. Ich wurde von Anfang an immer wieder abwechselnd
angezogen und abgestoflen. Ich habe dann, verletzt durch Tatsachen, die die
unsichern und widerspruchsvollen Seiten seiner Person zeigten, den persttn -
lichen freundschaftlichen, Verkehr rasch abgebrochen nind nicht wieder aufge-
nommen, weil ich auch sp&ter im unerl&filichen amtlichen Verkehr die gleichen
Zeichen zu bemerken meinte. Vielleicht habe ich die komplizierte Persdnlich-
keit nicht ganz richtig beurteilt, vielleicht hatte ich bei ruhigerem Tempera-
ment unil einer abgeklarteren Lebensstimmung anders handeln kflnnen. Viel-
leicht.
Es liegt auf der Hand: die allgemein menschlichen Eigenschaften der
Persdnlichkeit finden sich gerade in den literarischen Arbeiten des Historikers
wieder.
Lamprecht war ein Mann, der sich immer mit tiefsten Problemen besch&f-
tigte, der aber nicht unentwegt in die Tiefe graben konnte. Ein reicher,
biegsamer, rasch auffassender und zusammenfassender, ein ideenreicher, aber
nicht bis zuletzt folgerichtig denkender Geist. Frei von jeder Schwerf&lligkeit,
.. (~*rw"*nlf* Original from
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Nachrichten and Notizen 135
aber auch frei von der auf unertntidlicher Selbstpriifung beruhenden Sorgfiltig-
keit. Seine ungemein leichte Produktivitat ftthrte ihn ttberraschend schnell
zu £rgebnigsen, die rasch wieder aufgegeben werden konnten. Das sind Vor-
rtge mid Nacbteile einer Geistesart, die sich von seinem ersten Auftreten in
der Gelehrtenwelt an dentlich zeigten. Die geradezn spielende Leichtigkeit
der Produktivit&t ftthrte mitunter zur Flttchtigkeit , die schmiegsame Rezep-
tivit&t zur tibermgfligen Entlehnung, der rasch wirksame eigene Gedanken-
reichtum zur nnscharfen und untiefen Systematic
Seine literarische Arbeit ist yon einer Ausdehnung, wie sie nur selten
beobachtet werden kann. Das mit liebevoller Sorgfalt von Kotzschke zn-
sammengestellte Verzeichnis der Schriften (Berichte iiber die Verhandlnngen
der Kgl. SftchB. Gesellschaft der Wissenschaften zu Leipzig 1916) fttllt fast
15 engbedrnckte Seiten. Und dabei ging neben dem literarischen Schaffen
eine ungemein rege Tatigkeit als Universit&tslehrer, als Leiter wissenschaft-
licher Untemehmungen und als wissenscbaftlicher Organisator einher. Schon
in Bonn hat er neben flettner die „Westdeutsche Zeitschriftu herausgegeben
und 1881 an der Grttndung der Gesellschaft fiir Rheinische Geschichtskunde
hervorragend mitgewirkt In Leipzig hat er zwei Jahre an tier Fortsetzung
der „Deutschen Zeitschrift fttr Geschichtswissenschaft" teilgenommen und
mannigfache Sammelwerxe herausgegeben, nnter denen besonders die Heeren-
Uckertsche Geschichte der europ&ischen Staaten hervorzuheben ist. In Leipzig
ist es ihm gelungen, einen besonders von Professor Gaedecke in Dresden pro-
pagierten Plan der Grtlndung einer Sachsiscben Kommission fttr Geschichte
zur DurchfUhrung zu bringen. Von 1896 an bis an sein Lebensende hat er
deren Geschftfte erfolgreich geleitet. 1909 aber hat er das selbst&ndige In-
stdtut fttr Kultur- und Universalgeschichte ins Leben gerufen, 1911 die Friedrich-
August-Stiftung and die geisteswissenschaftlichen Forschungsinstitute an der
Leipziger Universit&L Seine bedeutende praktische gesch&ftliche Geschick-
lichkeit, wie man sie bei Gelehrten sonst nicht findet, und seine erfolgreicheu
Bemtthungen, Gelder von reichen Privaten zur FOrderung wissenschaftlicher
Forschnng mobil zu machen, haben ihn bei alien Unternehinungen wesentlich
untersttktzt. Vora wissenschaftlichen Standpunkt aus vermag ich allerdings die
beiden Grilndungen von 1909 und 1911 nicht als glttckliche Schopfungen an-
zuaehen. Sie sind, wie ich meine, bereits AusfluB jener Ideen, die in den letzten
anderthalb Jahrzehnten von Lamprechts Leben eine unheilvolle Richtung ge-
nommen batten. Und zu diesen Ideen rechne ich auch jene, die einer Reform der
Universit&t galten. Da das Rektorregiment nur ein Jahr wahrt, konnten sie wohl
Kopfschtttteln und vielleicht auch Besorgnisse erregen, aber kein weiteres Unheil
anrichten. Die Grtlndung des Institute fttr Kultur- und Universalgeschichte
dagegen, ebenso wie die der ^geisteswissenschaftlichen Forschungs- Institute a
haben in mancher Hinsicht nicht erfreuliche Verh<nisse geschaffen. Lamp-
recht selbst erstrebte zuerst mit vollem Eifer ein „ Forschungs-Institut fttr
Psychogeneseu, das fttnf selbst&ndige Abteilungen unter einem obersten geistigen
Ftthrer enthalten sollte. Der Widerspruch der Leipziger Kollegen hat den
Plan umgestaltet und hat zur Grttndung von zahlreichen selbst&ndigen, neben-
einanderstehenden geisteswissenschaftlichen Forschungs- Instituten gefuhrt.
r^rtrtrtlr- Original from
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136 Nachrichten und Notizen
Zwei Perioden in Laraprechts wisseuschaftlichem Wirken sind zu miter-
scheiden. In der ersten, die bis in die zweite Halfte der neunziger Jahre
reicht, hat Lamprecht eine neue Kulturgeschichte zu begrtlnden gesucht In
der zweiten Periode erst wird, gewiB im AnschluB an jfrtthere Meinungen, aber
doch im wesentlicben als etwas Neues/die Volksseele ausschlieBiich in den
Mittelpunkt der gesamten [geschichtlichen Betrachtung gertickt. Die Ent-
wicklung der Volksseele zu erkennen, wird als wichtigste, ja als letzten Endes
einzige Aufgabe der Geschiehtswissenschaft hingestellt; von Wandlungen der
Volksseele wird die gesamte Erscheinungswelt der Geschichte abgeleitet und
dabei als festes Ergebnis der geschichtswissenschaftlichen Erkeuntnis, die
Lamprecht zugleich schlechthin als psychogenetische ansieht, verktlndet: die
Seele aller Vfllker entwickelt sich gleichmSBig nach bestimmtem Schema , sie
durchlebt die Phase des Symbolischen , des Typischen, des Konventionellen,
des Individualist schen und des Subjektivistischen. Alle Geschichtserschei-
nungen sind nichts anderes als die Folgen dieser psychischen Wandlungen, die
unentwegt, unabh&ngig vonVolk und Ort jenen.bestimmten Weg gehen', der
eben der Volkspsyche immanent ist.
Es ist eigentHmlich. In der ersten Periode seines wissenschaftlichen
Wirkens weiB Lamprecht von den charakteristischen Momenten seiner sp&teren
geschichtswissenschaftlichen Auffassung noch nichts. Zwar beginnt er den
ersten Band seiner „Deutschen Geschichte** mit einer Einleitung liber die
Geschichte des deutschen NationalbewuBtseins und findet in der Urzeit und
Stammeszeit ein wsjtobolisch-mythologisches Nationalbewufltsein", im Zeit-
alter der Karolinger und Ottonen ein ntypischestt1 in der Stauferzeit und im
Sp&teren Mittelalter ein „ritterlich und bttrgerlich konventionelles*, im 16. bis
18. Jahrhundert ein „ individuals tisches* und im 19. Jahrhundert ein „subjek-
tivistisches", aber noch will er nicht das als das wirklich Charakteristische
und fttr das Wesen der deutschen Geschichtsentwicklung Mafigebende, vollend*
nicht als das Typische in der Entwicklung aller Vttlker annehmen.
Noch strebt er damals ilberhaupt nicht nach Aufstellen eines festen, all-
gemein giiltigen Entwicklungsschemas. Er wollte deutsche Kulturgeschichte
schreiben, in dem Sinne der Geschichte eines Volkstums, nicht einzelner ftthren-
der Personen, zugleich in dem Sinne der Geschichte von Zust&nden, nicht in
dem der politischen Einzelereignisse. Lamprecht stellte der politischen Ge-
schichte die Kulturgeschichte, der Personengeschichte die Zustandsgeschichte,
der Betrachtung des Singul&ren die des Kollektiven gegenttber. Und dabei
bevorzugte er in diesen Jahren stark die Betrachtung des Wirtschaftlichen, er
schien die Entwicklung der materiellen Kultur als den eigentlich baupts&ch-
lichen Ausgangspunkt der historischen Wandlungen anzusehen. Lamprecht
gait bis in die zweite Halfte der neunziger Jahre als ein Ftlhrer der jttngeren
deutschen Wirtsehaftshistoriker, als einer, der das vornehmliche Gewicht der
geschichtlichen Allgemeinentwicklung im Materiellen der Kultur sah, ja er
wurde geradezu als ein Vertreter der materiellen Geschichtsauffassung be-
zeichnet.
Das war gewiB so menials richtig. Aber zutreffend war, dafi bis Mitte
der neunziger Jahre die starke und einseitige Betonung der materiellen
Kulturelemente ein cbarakteristisches Moment seiner Gesamtauffassung ge-
bildet bat.
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Nachrichten und Notizen 137
Lamprecht besafi ein besonders feines Verstandnis ftlr neu hervortretende
geistige Strdmungen seiner Zeit. Er gehttrte zu denen, die zugleich ein
starkes Bedttrfhis habep, mit dem Neuen und Neuesten, ja mit dem Kommen-
den zu gehen und dabei FtLhrer zu sein. Als er wissenschaftiich zu wirken
begann, batten gerade wirtschaftliche Gesichtspunkte die Geschiehtsbetrachtung
stark zu beeinflnssen begonnen. Mit vollem Eifer gab er sich, durch Roscher -
in Leipzig vorbereitet, dieser Richtung hin. Allerdings neben den wirtschafts-
geschichtlichen Forschungen betrieb er von Anfang an, durch eigne Neigung
bewogen und durch Studien in Mfinchen untersttttzt , das Gebiet der mittel-
alterlichen Kunstgeschichte. Diese Forschungen fanden damals ihren haupt-
s&chlichen Niederschlag in dem Buch tiber die „Initial-Ornamentik des 8. bis
13. Jahrhanderts, 1882*, und in seiner Mitherausgabe und Mitbenrteilung der
„Trierer Ada-Handschrift 1889". Die wirtschaftsgeschichtlichen Forschungen
aber zeitigten nicht nur zahlreiche Einzeiarbeiten, sondern vor ailem das groBe
mehrb&ndige Werk: .Deutsches Wirtschaftsleben, 1886". Schon ftuflerlich tr>
es ausgedehnte Gelehrsamkeit zur Schau: zwei starken Halbbanden Darstellung
'folgen zwei dicke B&nde mit statistischem Material und einer Qnellensamm-
lang. Ja, die Darstellung ist mit tausenden von Zitaten beladen nnd huscht
oft nar als Text ilber die fast die ganien Seiten ftillenden gelehrten Nach-
weise schflchtern hinweg. Sicher, eine grofle Arbeitsleistung. Allerdings
fehlt mitunter die ruhig abw&gende Sorgfalt: oft weifl man nicht recht, was
mit den massenhaften Quellenzitaten anzufangen ist, ja warum sie gerade
an diese Steile gesetzt seien. Die leitenden Linien der Entwicklung von
Staat, Grundherrschaft und Bauerntum sind, wie wir jetzt sicher wissen, nicht
richtig gezogen; die Grundbegriffe entbehren der Klarheit. Aber anf manche
wichtigen Momente des sozialen und wirtschaftlichen Lebens wurde doch in
dies em Werke zuerst aufmerksam gemacht, und manche positiven Ausftihrungen,
wie die liber die Zentralverwaltungsgeschichte, haben ihre wissenschaftliche
Brauchbarkeit bew&hrt.
Beide Forschungsrichtnngen, die wirtschafts- und die geistesgeschicht-
lichen, die Lamprechts Arbeiten von Anfang an das Gepr&ge verliehen batten,
sind in seinemHauptwerk, in seiner „ Deutschen Geschichte", verbunden zu finden.
Aber es wire irrig, die Deutsche Geschichte als einheitlichen Ausdruck jener
Theorien anzusehen, die Lamprecht in seinem sp&teren Leben betont hat.
Es ist vielmehr ein bedeutsamer Einschnitt zu beobachten. Die beiden her-
Torgehobenen grundverschiedenen geschichtswissenschaftlichen Tendenzen in
Lamprechts Wirken spiegeln sich in seiner Deutschen Geschichte wider. In
rascher Folge hat er von 1891—1896 fttnf B&nde der Deutschen Geschichte
verOffentlicht und die Erz&hlung bis ins 16. Jahrhundert geftthrt. Dann folgte
eine Pause von neun Jahren. Und dann wurden seit 1904 in noch rascherer
Folge sieben weitere B&nde und zwei Ergauzungsb&nde bis 1909 ver&ffentlicht.
Der mit Band 6 beginnende zweite Teil der Deutschen Geschichte hat wesent-
lich anderen Gharakter als der erste. Auch die neuen Ausgaben der frtthereu
B&nde erhielten seit 1902 eine neue Gesamteinteilung, und die alte Erz&hlung
mufite sich jetzt wenigstens einigermaBen auBerlich dem neuen Schema der
erst spater aufgestellten Kulturzeitalter einfligen.
r^rtrtrtlr- Original from
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138 Nachrichten mid Notizen
Es Iftfit sich genauer beobachten, wie damals Lamprecht zn seiner neuen
Ansicht gelangt ist, wie in der eifrigen Polemik, die seit 1895 liber seine
* Deutsche Geschichte" in Zeitschriften und Broschttren geftthrt wurde, seine
Gedanken der Psychogenese erst ganz allm&hlich emporwuchsen nnd seine
anderen bisher vorherrschenden Grundideen zurttckdr&ngten.
Zwei Haupteinw&nde gegen die Deutsche Geschichte sind damals vor-
nehmlich gemacht worden: es wnrde die nicht hinreichend sorgf<ige Arbeits-
weise bem&ngelt und es wnrden nicht nar gegen die Auffassung im einzelnen
Bedenken erhoben, sondern auch im allgemeinen die Neignng Lamprechts
betout, den individuellen EinfluB in der geschichtlichen Entwicklung zu unter-
sch&tzen, das Moment der kollektiven, wirtschaftlichen Kr&fte dagegen ein-
seitig zu bevorzugen. Aber wohlgemerkt, es handelte sich dabei nicht urn
einen grunds&tzlichen Gegensatz zwischen einer individualistischen nnd einer
kollektivistischen Geschichtsanffassung, es handelte sich vielmebr nar urn gradu-
elle Unterschiede der Auffassung. Mochte auch da und dort eine einseitige
Redewendung gebraucht worden sein, mit allem Nachdruck wurde auch von
Gegnern Lamprechts immer wieder hervorgehoben, dafi sie die Berechtigung,
ja die Notwendigkeit der Erforschung des Zustftndlichen und die Einwirkung
des Kollektiven auf das Individuelle nicht leugnen, da8 sie keineswegs fttr
die au8schlie61iche Erforschung des „Singulfiren"f wie es Lamprecht der „ alt en
Richtung" zugemutet habe, eintr&ten.
In der Tat, wenn man die im AnschluB an die ersten fttnf Bande der
Deutschen Geschichte veroffentlichten Streitschriften durchgeht, dann wird man
erkennen, dafi die Polemik gegen Lamprecht nicht einheitlich von «Vertretem
der herrschenden individualistischen Schule der politischen Historiker" aus-
gegangen ist. Die damals aufgestellten Hauptforderungen Lamprechts wnrden
sicher von vielen, vielleicht von den meisten Vertretern der wissenschaftlichen
Geschichte in Deutschland geteilt, und es wnrde nur hervorgehoben, dafi sie
nicht als eine neue Lehre gelten dtirfen. Ein Eampf gegen die Vertreter
des „reinen Individualismus* war daher im Grande ttberfliissig, war jedenfalls
nicht als ein Eampf gegen eine vermeintlich vorwaltende Richtung zu fUhren.
Ein solcher grunds&tzlicher allgemeiner Gegensatz zwischen einer „alten" und
einer „neuen" Richtung war Uberhanpt nicht vorhanden.
Im Hittelpunkt der Polemik stand in Wahrheit etwas anderes: der An-
griff auf Lamprechts wissenschaftliche Arbeitsweise. Die Vorwttrfe, die man
gegen ihn wegen der wttrtlichen Entlehnung aus historischen Eompendien
zweiten und dritten Grades — die wiederum andere neue Darstellungen, und
zwar gerade von Lamprecht an anderer Stelle bek&mpfte, ausgeschrieben batten —
konnten durch HinUberleiten der Streitfragen von Lamprecht auf das methodo-
logische Gebiet nicht entkraftet werden. Man mttsse, so argumentierte Lamprecht,
beachten, dafi die neue Richtung der Geschichtswissenschaft das Politisch-
Singulare nur als Material betrachte, wobei als Quellen die neuen historischen
Darstellungen dienen; der aufs Allgemeine gerichtete Historiker benfttze diese
„Halbfabrikatetf in der Art, daB er die Vorlage mSglichst unver&ndert hin-
iibernehme usw. Gewifl, das sind Ausftihningen, die ein Verfahren bedenklicher
Art nicht zu rechtfertigen vermochten. Und das urn so weniger, weil dieses
unverfcnderte Hiniibernehmen sich auch da lindet, wo es sich nicht urn Tat-
sachen des Singular- Politischen, sondern wo es sich um feine Werturteile fiber
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Nachrichten und Notizen 139
das eminent Kulturgeschichtliche handelt. Wenn auch damit nicht das grofie
Ganze des Gesamtwerkes in seiner Originalit&t bertthrt ward — der Wider-
sprnch gegen eine wissenschaftliche Arbeitsweise, die das v&Uig zu erschtittern
drohte, was besonders in Dentschland als unerl&filiche Grundlage dea geschicht-
wissenschaftlichen Betriebes gait, mufi als dorcbaus berechtigt bezeichnet
werden.
So haben wir zu beachten : der literarische Kampf am Lamprechts Deutsche
Geschichte in den nennziger Jahren gebt nicht eigentlich auf einen Gegensatz
der synthetisch und der analytisch gerichteten Geister unter den deutschen
Historikern zurilck. J a, der Eampf bezieht sich in Wahrheit gar nicht wesent-
lich auf die Richtung und die Aufgaben der Geschichtswissenschaft. Ward
doch damals Lamprecht wiederholt vorgehalten, dafi die von ihm bek&mpfte
„alte Richtung" dnrcbaus nicht die Enge der zugemuteten Auffassung habe,
dafi vielmehr seine „neue* Richtung im wesentlichen den Wttnschen der waltenM
entsprache. Mifiverst&ndnisse und Ubertreibungen konimen in Polemiken dieser
Art immer vor, Berechtigtes und Unberechtigtes lftuft oft durcheinander. Jeden-
falls aber ist nachdrticklichst hervorzuheben: der Gegensatz zwischen A Item
und Neuem, zwischem Singular-Politischem und AUgemein-Kulturgescbicht-
lichem, zwischen teleologischer und kausaler Methode hat in der schroff her-
vorgehobenen Art ftberhaupt nicht existiert
Erst sp&ter, und zwar erst in einer Zeit, da die Lamprecht- Polemiken
vollig eingeschlafen waren, hat sich eine wirklich tiefe Kluft der grundlegen-
den Ansichten fiber das Wesen der geschichtswissenschaftlichen Aufgaben
geflffnet Wohl sprach schon Mitte der nennziger Jahre Lamprecht von den
sozial-psychischen Faktoren des geschichtlichen Lebens, wohl (trat er schon
damals dem Vorwurf, ein Vertreter der materialistischen Geechichtsauffas^ung
zu sein, mit dem Hinweis darauf entgegen, dafi auch die wirtechaftlichen
Prozesse als *eelische Vorgange zu bewerten seien. wohl operierte er seit 1895
viel mit dem „Psychischenu und erwartete von dem Einflufi der Psychologie
eine neue Bliite der Geschichtswissenschaft. Aber noch vertrat er im Grande
die Seelenlehre der sp&teren Zeit nicht. Noch standen seine geschichtlichen
Darstellungen in den ersten fttnf Bftnden der Deutschen Geschichte in einem
inoerlich tiefen Gegensatz zu den Seelentypen der spftteren Zeit, noch be vor-
zugte er die wirtschaftlichen Eintlttsse — er war damals in der Tat stark
poaitivistisch, obschon nicht unmittelbar materialistisch, beeinfluflt. Nur ganz
schtichtern begann sich damals in seinen theoretischen Betrachtungen ein Um-
schwung zu vollziehen. Man ver^leiche das Vorwort zur zweiten Auflage
des ersten Bandes von 1894 rait dem zur dritten von 1901/1902. Dort hebt
er als das Wesentliche seiner neuen Richtung hervor, dafi „das Zeitalter einer
aufierlich beschreibenden Forschung abgelOst werde durch das Zeitalter einer
neuen Methode, die vom genetischen Gesichtspunkt ans eindringt*, dafi die
moderne Geschichtschreibung einen „kulturgeschichtlichen, rechtsgeschicht-
lichen, geistesgeschichtlichen Stempel trage*\ dafi die neue geschichtliche
Forschung vorwarts getrieben werde „aus dem deskriptiven in ein entwickeln-
des Zeitalter". 1m Vorwort zur dritten Auflage aber von 1901/1902 wird der
„psychologische* Charakter in den Vordergrund geruckt und die Gruppierung
nach Zeitaltern der seelischen Entwicklung der Nation zugrunde gelegt.
Hier weist er darauf hin: im „Verlauf dieser Zeitalter sozialpsychischen
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140 Nachrichten und Notizen
Lebens sind damit die Momenta gegeben, welche zum ersten Mai berechtigen,
auf geschichtlichem Gebiet mit voller Sicherheit von einem tats&chlich nach-
gewiesenen empiriscben Gesetze zu sprechen". Er verlangt, da6 alle historischen
Erscheinungen, da6 insbesondere auch „die wirtscbaftsgescbichtlichen Erschei-
nnngen nebst der Fttlle jener historischen Vorgaage, die sich zun&chst auf ihnen
aufbauen oder von ihnen abh&ngen, auf ihren psychischen Nenner gebracht
werdenv Er selbst habe diesen Umstand, da6 die Psychisierung der wirt-
schaftlichen Geschichte bisher fehlte, etwa 1895 — also nach der Abfassung der
ersten fttnf B&mle der Deutschen Geschichte — „erkannt und . . die Forderung
seelischer Wirtschaftsstufen betont*.
In der Tat: in den Jahren von 1896— 1901 ist die grofie Wandlung in
Lamprechts Grundgedanken erfolgt.
Lamprecht war nattirlich nicht der erste, der den wissenschaftlichen Cha-
rakter der Geschichte im Aufdtellen von Gesetzen gesucht, er war auch nicht
der erste, der eine enge Verbindung mit der Psychologie angestrebt hat; die
Volksseele und der Volksgeist spielten seit mehr als einem Jahrhundert in
der Wissenschaft fortgesetzt eine groBe Roile. Lamprecht hat Bich erst nach
und nach diesen Richtungen angeschlossen und als Erwecker und Vollender
jenes ^historischen Denkens" angesehen, das sich zuerst bei Herder und dann
bei Hegel lindet. Im 19. Jahrhundert, so erklarte er, „entfernte man sich
wiederum von dem subjektivistischen Entwicklungsgedanken, wie ihn schon
Herder geahnt und die romantische Philosophie dann in Grenzen der Spekulation
entwickelt hatte*, es fand ein ..Verfall des historischen Sinnes* statt, ein Rftck-
fall in den Pragmatismus der vorangegangenen Period e, haupts&chlich verschul-
det durch die historisch-politische Richtung der Gescbichtschreibung, die zwar
nationale Verdienste hatte, aber „wissenschaftlich einen Verfall" bedeutete. Die
Erneuerung der subjektivistischen Geschichtsbetrachtung, wie er sie vorge-
nommen, unterscheide sich darin von der frttheren, dafi sie nicht mehr von dem
vagen Enthusiasmus der alteren Zeit getragen sei, sondern von vornherein eine
sehr rationale und intellektuelle, von wissenschaftlicher Intention ausgehende
Vorstellung der historischen Dinge zeige. Der fiegriff der Entwicklung auf
breitester psychologischer Grundlage sei erst jetzt in den Vordergrund ge-
treten, sodaB die Geschichte der Menschheit mit der Entwicklung des mensch-
lichen Seelenlebens, mit der Psychogenese, zusammenfalle.
Diese Entwicklung der Historiographie des 18. und 19. Jahrhunderts wird
wesentlich anders aufzufassen sein. Von jenem Rttokschritt im 19. Jahrhun-
dert, den erst Lamprecht aufgehalten haben will, ist nichts zu bemerken. Wir
sehen deutlich, daft historische Denker lange vor Lamprecht psychologische
Grundlagen aufgesucht haben und da6 die VQlkerpsychologie besonders seit der
Mitte des 19. Jahrhunderts die geisteswissenschaftliche Forschung ttberhaupt in
steigendem Mafie zu beinflussen begann: Lamprecht ist verh<nismafiig spat
diesen Einwirkungen gefolgt. Er hatte sich lan?e ferngehalten , obschou
Hippolyte Taine bereits 1870 die These verkttndet hatte „la base de Thistoire
doit etre la psychologie scientitique", er segelte noch Jahrzehnte spater im Fahr-
wasser der damals modern gewordenen .,okonomisch-materialistischen und bio-
logisch-natur wissenschaftlichen Anschauungen". Als er aber dann die psycho-
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Nachrichten und Notizen 141
logischen and volkerpsycbologischen Grundlagen des geschichtlichen Lebens
zu betonen begann, tat er das in einer so ausschliefilichen Weise, daB er
psychologischer wurde, als die Meister der VSlkerpsychologie Lazarus, Stein-
thai oder Wundt selbst. £r ist dabei, wie Wondt sagt, als Psychologe seine
eigenen Wege gegangen. Und darauf beruht es, dafi er die Idee einer durch-
greifenden psychologischen Gesetzmafiigkeit im gesamten Leben der V6lker
als absolnt dominierend behauptete, dafi er in viel einseitigerer Art das
Psychologisch-Gesetzm&flige, das Einheitlich-Typiscbe und dabei stets Wieder-
kehrende der Entwicklung in der Geschichte verkiindete, als es je einem
psychologischen Dogmatiker oder einem Soziologen und Geschichtsphilosopheu
mOglich gewesen w&re. In der deutschen Geschichte glaubte er eine bestimmte
Entwicklnng des nationalen Seelenlebens erkennen zn dtirfen, er charakterisierte
Zeitalter nach den Entwicklungsstadien der Volksseele. Der psychische Znstand
allein erkl&rte ihm die Eigentttmlichkeit aller historischenErscheinungen: Staat,
Gesellschaft, Kunst and Wissenschaft, Denken, Wollen und Persftnlichkeit. Ge-
schichte ist ihm Psychogenese. Die Volksseele babe die feste Ricbtung der Ent-
wicklung, habe das Durchlaufen der verschiedenen Perioden yon vomherein in
sich. Es lasse sich beo bach ten, „dafi die Steigerung der psychischen Intensit&t
in den verschiedenen menschlichen Gemeinschaften stftndig in derselben Rich-
tung und dementsprechend mit derselben Periodisiernng der Entwicklungsstufen
erfolgt, and es hat grunds&tzlich den Anschein, als wenn diese Entwicklnng
dureh keinerlei aufiere Ereignisse . . . gestOrt werden kttnne".
Zwar seien beim Betreten einer hoheren Periode des psychischen Lebens,
so meint Lamprecht, aufiere Anregungen wirksam: psychische Reizvorgftnge
und Reizmassen, aber diese geben dem Zeitalter nicht „den spezifischen Cha-
rakter*. Das neue Zeitalter „folgt vielmehr bartn&ckig dem ProzeB einer all-
mfthlichen Entfaltung der psychischen Potenzen der Gesamtheit zu den Lebens-
formen hdherer Intensit&t*. Nach Lamprechts Vorstellungen trttgt die Volks-
seele die Ricbtung ihrer Entwicklung immanent in sich, die Hauptentwicklung
steht von Anfang an fest und sie ist in alien wesentlichen Zflgen alien Vaikern
gemeinsam, sie wiederholt sich in gesetzm&fiiger Gleichheit in alien Gebieten
der Welt mit einer zwingenden, von alien individuellen Verh<nissen im wesent-
lichen unabh&ngigen Notwendigkeit, sie ist die eigentlich schttpferische Ur-
kraft. Wie sie entstanden ist, woher sie kommt, das fragt er nicht, far ihn
ist sie eine feste gegebene Griifie, ist sie die historischbildende, mafigebende
Macht. GewiB, auch Lamprecht anerkennt die Mannigfaltigkeit der histori-
schen Erscheinungen , die Verschiedenheit nachVolkstum und Land, auch er
sieht die Beobachtung dieses Individuellen als eine Aufgabe der historischen For-
schung an — aber die allgemeine Entwicklung steht fttr ihn durchaus fest, die
Volksseele, und zwar die aller Vftlker, die Weltvolksseele, ist tiberall gleich in
ihrem Wachsen und Wechseln, sie geht tiberall vom Symbolismus zum Subjek-
tivismus. Das ist ihm das Festgegebene , Gleiche, Unwandelbare; das fiihrt
zur Annahme einer der menschlichen Seele immanenten Kraft, die in der
Hauptaache unabh&ngig von allem Sonstigen aus sich selbst heraus zur be-
stimmten Entwicklung kommen mufi.
Nicht, dafi Lamprecht das Allgemeine der Entwicklung aufgesucht hat, hat
denWiderspruch wachgerufen. Nicht, dafi er historische Gesetze zu erkennen
strebte. Das taten vor ihm und mit ihm viele, das ist an sich in gewisser
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142 Nachrichten und Notizeu
Hinsicht berechtigt. Auch nicht, dafi er psychologische Erkl&rungen forderte
oder dafi er den Volksgeist (die Volksseele) erkennen wollte. Auch das taten
vor ihm und mit ihm viele. Ja, die Entwicklnng des Volksgeistes zu erforschen,
ist sicherlich ein grofies historisches Problem. Die neue Seelentheorie aber
ist irrig: sie beruht auf einer Verwechslung von Ursache und Wirkimg.
Die Wandlungen des Volksgeistes sind nicht eigentlich An fang und Aus-
gang, sie sind vielmehr das Ergebnis der historischen Prozesse. Hier
liegt Lamprechts Fehler. Er irrte nicht dadurch, dafi er sich einseitig auf
die Entwicklnng der bildenden Kunst sttltzte und willkfirlich die d&bei ge-
wonnenen Ergebnisse auf das allgemeine geschichtliche Leben ttbertrug — ja,
ich glaube, er hat sein Entwicklungsschema urspritnglich gar nicht der kunst-
geschichtlichen Betrachtung entnommen. Sondern: er sah dasT was ein Er-
gebnis der mannigfachen historischen Faktoren war, der wirtschaftlichen,
geistigen, angeborenen oder von Fremdem angenommenen usw., als eine ein-
heitlich wirkende Urkraft, als das Ursprttngliche, das eigentlich Schaffende und
Schftpferische an. ;
Und so ergibt sich das Merkwttrdige, dafi Lamprecht, er, der — unberechtigt —
Ranke die Annahme eines Waltens geheiranisvoller gottlicher Kr&fte in der
Geschichte vorwarf, der in der Bankeschen Ideenlehre etwas Un historisches
und Unkausales bek&mpfte, das Ausschlaggebende und Tragende der geschicht-
lichen Gesamtentwicklung einer festgegebenen, von vornherein Mr alle Vfilker
und Zeiten feststehenden Kraft zuwies, einer der Menschenseele eingepflanzten
Entwicklungskraft, die auf einer ein fflr allemal gegebenen Linie fortzu-
schreiten hat: einem Mysterium, das nicht erkl&rt werden kann, dessen
Bildung aufzulttsen und zu verstehen unmttglich ist, weil es eben selbst die
alles andere schaffende Urkraft darstellt.
Was aber hat die Geschichtswissenschaft selbst nach Lamprechts Auf-
fassung fortan zu leisten? Die allgemeinsten Linien der Entwicklnng stehen
ja bereits ein fttr allemal fest, die Hauptaufgaben hat Lamprecht bereits ge-
lBst. Es gilt demnach fortan nur, die vielen Sonderentwicklungen in das all-
gemeine Schema einzuordnen. Lamprecht, der die nalte Richtung* wegen
ihrer angeblich nur dem Singularen gewidmete Aufmerksamkeit als tiber-
wunden erklirte, weist im Grunde die zukttnftigen Aufgaben der Geschichts-
wissenschaft erst recht wieder dem Singul&ren und dessen Einordnung in das
festgelegte allgemeine Entwicklungsschema zu.
Dafi Lamprecht sich vom eigentlichen Arbeitsgebiet und von den eigent-
lichen Aufgaben der Geschichtswissenschaft entfernt hat, liegt auf der Hand,
Er ist in das der Geschichtsphilosophie bzw. in das der Soziologie oder der
Sozialpsychologie hintLbergetreten. Aber er hat dabei zugleich die geschicht-
liche Auffassung selbst stark ungttnstig beeinflufit. Er erkl&rte zwar, dafi er
seine Ansicht von den aufeinander folgenden Kulturzeitaltern „in voraussetzungs-
loser Betrachtung, zunachst der deutschen Geschichte*, gewonnen habe. Aber
das wird kein unbefangener Nachprttfer zugeben. Lamprechts Zeitalter passen
weder fllr die Entwicklung des kttnstlerischen Geistes, noch der wissenschaft-
lichen oder der politischen Bildungen. Mit einer gewaltsamen Unerschrocken-
heit wurden die verschiedenen Faktoren auf einen Nenner gebracht. Und da
alle geschichtlichen Yorg&nge auf den r&tselhaften, aus sich selbst heraus ge-
schaffenen Wandel der Volksseele zurttckgefiihrt werden f so mtissen mehr und
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Nachrichten and Notizen 143
mehr die Zusammenh&nge ausschliefilich aus rein geistigen Prozessen and
Eigenschaften erklart and dabei die wichtigsten Fundaments des positiven
gesellschaftlicben Lebens, wie Wirtschaft, Staat and Macht, zurtiekgestellt
werden. So muBte es kommen: Lamprecht hat von Anfang an das Heraus-
heben des Politischen in der Geschichtsbetrachtung bek&mpft, aber er hat in
der ersten Periode seines Wirkens die politische Geschichte doch als sehr not-
wendig and wichtig anerkannt. Er hat sie spftter immer mehr zortkkgedr&ngt
and dadarch, dafl er dem Staat in der Koltorentwicklnng nnr den gleichen
Rang wie einer der vielen anderen gesellschaftlicben Organisationen zuwies,
eine Geschichtsauffassung entwickelt, die za einer scheinbar ganz vergcistigten,
tats&chlich aber unrealen, des Sinnes fttr positive Verh<nisse and Macht-
faktoren bare and wesenlose Darstellang ftlhren maBte.
Mit dem nGesetzm&fiigenu and *Allgemeingttltigenu der Lamprechtschen
Seelenlehre mftgen sich die Soziologen and Sozialpsychologen besch&ftigen.
Sie mOgen sich aach damit abfinden, wie es mttglich ist, dafi ein volksp*ycho-
logisches Entwicklungsschema, das der Geschichte eines Volkes w&hrend der
Daner von neanzehn Jahrhunderten, also w&hrend eines ganz kleinen Zeit-
abschnittes aus der viele Jahrtaasende wahrenden Entwicklung entnommen
ist, veranschaalichen dflrfe die typischen Schicksale aller Vtfiker, ja der ganzen
Menschheit, von ihrer Kindheit bis zn ihrem hohen Alter. Die Herstellung
des Geschichtsbildes aber gehtfrt dem Historiker, and der Historiker muii mit
allem Xachdruck ein positives Geschichtsbild verwerfen, das durch die Ein-
pressung in ein fertiges Schema gewonnen warde.
Noch ein Moment wirkte bedenklich. Die ganze Linienflihrung der histo-
rischen Entwicklung und die ganze Aufstellung der angeblich wahren wissen-
schaftlichen Aufgaben mufiten geradezu zerstorend auf die geschichtswissen-
schaftliche Arbeitsweise wirken. Unter den Vorwtlrfen in der langen Polemik,
die gegen Lamprecht geftthrt wurde, ist ein wichtiger Unterschied zu machen.
Die Vorwtlrfe, die Mitte der neonziger Jahre gegen Lamprechts Forscherarbeit
erhoben warden, richteten sich gegen Einzelfehler, Flttchtigkeiten and Uneben-
heiten der individaellen T&tigkeit eines Forschers. Sie bezogen sich nicht
auf etwas, was die Entwicklung der Geschichtswissenschaft zu beunruhigen
vermftchte. Die methodologischen Folgerungen aber, die Lamprecht seit 1895
bei seiner Abwehr der Angriffe und spater bei Aufstellung seiner neuen
Forscherziele macbte, mtissen allgemein zurtickgewiesen werden. Denn sie
drohen das gate Alte, Bewahrte and unbedingt Festzuhaltende der historischen
Hethode zu erschttttern.
Karl Lamprecht ist nicht Reformator and Prophet. Er ist nicht Bahu-
brecher and Begrttnder einer neuen wissenschaftlichen Richtung. Wohl hat
er mit seiner Seelentheorie und seinen psychischen Zeitaltern ewiger Geltung
durchaos neue und ganz originelle Ansichten entwickelt, und diese wttrden,
zum Siege gelangt, einen vttlligen Umschwung in den geschichtswissenschaft-
lichen Grundanschauungen, ja ira gesamten geschichtswissenschaftlichen Be-
trieb hervorrufen. Aber es gibt, so scheint es, niemanden, der ihm hierin
nachzufolgen gewillt wire. Das, was ihm die weiteste Anerkennung verschafft
hat, ist nicht seine Lehre von den kulturgeschichtlichen psychischen Zeitaltern,
k r^nrmL* Original from
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144 Nachrichten und Notizen
Bondern der erstaunliche Umfang der geistigen Gebiete, auf die er seine ge.
schichtlichen Betrachtungen ausgedehnt hat, ist sein Versuch, eine wirkliche
Einheit des Geschichtsbildes zu gewinnen. Und in dieser Hinsicht verdient
er ernsteste Beachtung auch bei den wissenschaftlichen Historikern. H&tte er
den Weg fortgesetzt, den er ursprttnglich beschritten hatte, h&tte er die
Stimmen des Widerspruches gehort und in strenger Selbstzucht anch ver-
arbeitet, dann h&tte er in Wabrheit der Ftlhrer einer neuen Richtung werden
kcJnnen. Aber dazu fehlten seinem Wesen manche Eigenschaften. Er eilte in
Unrast Neuem und wieder Nenem entgegen, er verstieg sich dabei in Htihen,
wo das klare, sichere Denken anf h5rt und der Blick fur die Realitaten getrttbt
ist, wo der Zusammenhang mit der entsagungsvoll durchdringend arbeitenden
Wissenschaftlichkeit fehlt. Der Ansbau und die innere L&uterung seiner
Probleme der ersten Periode batten ihn zum Ftthrer machen k5nnen, denn
das Bedttrfnis nach geschichtswissenschaftlichen Reformen war vorhanden.
Die Geschichtswissenschaft nach Ranke hatte vielfach, besonders in Deutsch-
land, eine einseitige Entwicklung genommen, ans der sie hinauszukommen
suohen muflte. Anf der einen Seite hatte sie sich in den Dienat der Zeit-
politik gestellt und in ihren Zielen von den objektiven Forderungen der reinen
\Vi8senschaft losgelftst, auf der anderen war sie in der Ausbildung einer
wunderbaren Editionstechnik der Quellen geradezu verrannt, sie hatte den Blick
fiir die wahren groBen Aufgaben mitunter verloren und immer wieder die
gleichen Einzelfragen unwesentlicher Art behandett. Sie war mitunter trotz
der Emsigkeit und des Scbarfsinns der Forscherarbeit geradezu unproduktiv
geworden,
Ein starkes Bedttrfnis nach Synthese und Vertiefung war hervorgetreten.
E8 war zwar von verschiedenen Seiten her befriedigt worden, ein allgemeines
Yerstandnis daftir war zwar erwacht, aber noch fehlte das allgemeine Vorbild
und der einheitliche Hinweis auf die dauernden Richtlinien, die die verjttngte
Geschichtswissenschaft zu befolgen babe. In dieser Periode ist Lamprecht
aufgetreten, aus diesen Stimmungen und Bedingungen heraus hat er zu wirken
begonnen. Seine gl&nzenden Geistesgaben und seine grofie Arbcitskraft schienen
ihn zum Wegweiser zu bestimmen. Er wurde es nicht. Ihm fehlten Selbst-
beschrankung und Selbstzucht. Seine Bestrebungen zerflatterten ins Weite
und Uferlose.
Der Gelehrte Lamprecht war so recht ein Kind seiner Zeit oder, beaser
gesagt, ein Produkt jener Richtung der jtingsten Vergangenheit, die er selbst
als die der „Reizsamkeitu charakterisiert hatte, als die des Uberhastigen,
Ubererregten und vorttbergehend psychisch Krankhaften, das den Umschwung
zu einem neuen Zeitalter einleitete. Er selbst war ein „Reizsamer", ein
Ubernervtfser, ein Suchender, der in Hast und Eifer, aber in Fltichtigkeit und
Sprunghaftigkeit Neues erstrebt -- und nicht gefunden hat.
Als einer der Suchenden, die die Geschichtswissenschaft aus dem zer-
rissenen Einzelnen zur Synthese fiihren wollten, als der energischeste, ideen-
reichste, zugleich freilich auch als der eigenwilligste und irrendste Suchende
des notwendig Neuen wird er einen Platz in der Geschichte der Geschichts-
wissenschaft einnehmen.
Leipzig. Gerhard Seeliger.
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Nachrichten und Notizen 145
Historicorum Romanorum reliquiae, iteratis curis disposuit, recensuit,
praefatus est Hermannus Peter. Volumen prins. Leipzig, Verlag
von B. G. Teubner. 1914.
Die erste Auflage des ersten fiandes der Historicorum Romanorum reli-
quiae war im Jahre 1870 erschienen: ihr ist nach einem Zeitraum von 44 Jahren
die zweite gefoigt. Es war ihrem Verfasser noch vergdnnt, im Monat Januar
vor dem Ausbruch des Weltkrieges die Vorrede zu dem Bande niederzuschreiben,
da wurde am 16. Februar 1914 der Unermfldliche durch den Tod dahingerafft
^scribens paene, certe scripturiens* und hinterliefi „amicis atque filiae ultimas
plagulas emendandas et indices renovandos*, wie es p. VI* f. heifit.
Die neue Auflage teilt sich in 3 Eapitel Prolegomena gegenttber 4 Ka-
piteln der ersten und die ausftthrliche Abhandlung „De scriptorum vitis et
scriptis*, die mit Q. Fabius Pictor beginnt und mit L. Scribonius Libo bzw.
den „incertae aetatis scriptores" Blitho, Alfius und C. Piso schlieBt. Doch
ist der ftnfiere Umfang derselben trotz zahlreicher Anderungen im einzelnen,
wie sie der heutige Stand der Forschung erforderte, fast genau der gleiche
geblieben. Das gleiche gilt von den „ Reliquiae" selbst. Einigermafien ver-
mehrt erscheinen die Indices, von denen als VI ein „Index libiorum recentioris
aetatis, qui in hoc volumine breviter laudati sunt" hinzugekommen ist, —
der im ganzen genommen eine knappe literarische Zusammenstellung von bei-
nahe selbstandigem Werte ergibt. Dafi im ttbrigen das Petersche Buch ein
nnentbehrliches Hilfsmittel fiir den tftglichen Gebrauch des Althistorikers und
Klassischen Philologen darstellt, ist zn allgemein bekannt, urn hier nochmals
n&her begrttndet werden zu mtissen.
Ptinitz bei Leipzig. Otto Th. Schulz.
R. Kralik und H. Schlitter, Wien. Geschichte der Kaiserstadt und ihrer
Kultur. Mit 53B lllustrationen. Wien, A. Holzhausen 1912. 74B S.
Wahrend die groBe Geschichte Wiens des Altertumsvereines nach Mate-
rien geordnete Darstellungen geboten hat, ist der Grundsatz der neuen Dar-
stellung von Kralik und Schlitter ein ganz anderer. Sie soli in einer „ein-
heitlichen fortlaufeirlen Erz&hlung das ganze Wiener Leben als Einheit
schildern, wie es sich einheitlich entwickelt hat durch die Jahrhunderte und
Menscbenalter hindurch. Dies einheitliche Leben soil nicht in einzelne Sparten
zerhackt werden, denn das Leben ist eine Einheit. Die wissenschaftliche
Analyse hat freilich recht, dies einheitliche Leben in seine verschiedenen
Eiemente anfzulosen und so zu betrachten. Aber die geschichtliche Darstellung
hat wieder die Pflicht, die Ergebniase all dieser fiinzelarbeiten zur Einheit
zu verarbeiten, die Menschen und ihr Treiben als Ganzes hinzustellen. Die
Geschichte soil vor allem eine Geschichte der Menschen, der Personen sein,
nicht eine Geschichte der Steine, der Dokumente, der Bttcher.44 Die Kultur-
geschichte wurde daher auch nicht von der politischen Geschichte abgetrennt,
sondern versucht, jedes Zeitalter als eine Einheit zu charakterisieren. Es
wurden auch deshalb kleinere Abschnitte gemacht und wom6glich jede Gene-
ration als charakteristiscbe Einheit behandelt. Ftkr diesen Zweck empfahl sich
die Gliederung nach Regierungen der LandesfUrsten, was auch der Einteilung
nach Menschenaltern entspricht.
Histor. ViertaJjahrschrift. 1919. l. 10
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146 Nachrichten und Notizen
Unstreitig hat diese Auffassang und Daretellung auch ihre Berechtigung.
Wir erhalten vom Wiener Leben in den einzelnen Zeitr&umen liberaus
anziehende Bilder. Dabei versucht es aber das Werk immer zwisehen Ver-
gangenheit und Gegenwart die engste Beziehung herzustellen. Die Darstellung
des Uberganges der Donau durch Mark Aurel auf seiner Siegessaule wird als
die erste Ansicht der Stadt Wien bezeichnet; die 10. Legion als erstes Wiener
Uausregiment; Mark Aurel selbst als erster Wiener Schriftsteller, der grtifite
und bertthmteste Philosoph Wiens. Ebenso ist Walter von der Vogelweide
der gr6flte Wiener Dichter. Seine Liebeslinde sucht Kralik vor dem (Wiener)
Wald bei Grinzing und Sievering, den reizendsten Wiener Ausflugsorten.
Neidhard von Reuenthal ist der Vater des Wiener Volkssangertums. Wieder
wird auf die Beziehungen zwisehen seinen Liedern und dem heutigen Leben
in den Weinh&usern von Grinzing und Sievering hingewiesen. Seine Musik
sind die ftltesten Wiener Waizer, sie leben in Johann Straufi fort. In der
Schilderung Wiens durch Aeneas Sylvius haben wir das erste Wiener Feuiileton.
Eine Pigur in einer Burleske des 18. Jahrhunderts erinnert an w Wiener
Friichtel*. Uberaus belebt wird die Darstellung durch reichliche Anftthrung
von Liedern, Sagen, Beriehten, Inhaltsangaben der Dichtungen usw. Der Leser
lernt da viel kennen, was er sonst nur vielleicht dem Titel nach gekannt hat.
Auszttge aus Hans Enenkel, alte Reiseberichte aus Wien, den Inhalt der
Theresiade von Scheyb, Kulturschilderung der Karoline Pichler und dergleichen
mehr. Man wird ja fiber manches anderer Ansicht sein kOnnen, nicht alles
wird der ktthlen Eritik stand halt en; aber anregend und vielseitig ist das Buch
unstreitig. Die zahlreichen Abbildungen sollen nicht vergessen sein!
Graz. R. F. Kaindl.
i
Karl Hefele, Der heilige Bernhardin von Siena und die franziskanische
Wanderpredigt in Italien wahrend des IB. Jahrhunderts. Freiburg 1912,
Herder. 8°. IX, 300 S. M. 7,—.
Der Verfasser hat zum erstenmal auch einen grdfieren Teil der hand-
schriftlich erhaltenen Fredigthinterlassenschaft Bernhardins, des volksttlm-
lichsten Predigers Italiens im Quattrocento, benutzt. So ist er von vornherein
mit der Aussicht auf grOBeren Erfolg bestrebt, der Predigt Bernhardins den
ihr zukommenden Platz in der Minoritenpredigt des 15. Jahrhunderts zuzuweiseu.
Und man wird es nur billigen, dafi ein erster Teil (1—85) in allgemeineren und
kuiturgeschichtlich reichhaltigen AusfBhrungen (religioses Leben, Mifibrauch der
Ehe, Sodomie, Luxus, Wucher, Tflrkenpredigt, Bek&mpfung der Fraticellen) liber
franziskanische Wanderpredigt in Italien im 15. Sakulum iiberhaupt handelt
Hefele wirft abschliefiend die Frage nach dem Erfolge dieser nicht nur in den
St&dten, sondern auch in den Dorfern recht regsamen Wanderpredigt auf.
Mit einer Zurttckhaltung, die wohltuend bertihrt, meint der Verfasser jedoch,
angesichts des uns fUr jene Zeit immer noch dttrftig vorliegenden Materials
sei ein halbwegs sicheres Urteil noch nicht mOglich Gewisse iuBere und
augenblickliche Erfolge der Missionspredigt der Minoriten ktfnne man jedoch
kaum in Abrede stellen.
Nachdem so das Milieu eingezeichnet ist, folgt eine anl&Bliche Behandlung
Bernhardins selbst. Sein Lebens- und Bildungsgang, seine lateinischen Sermones
und seine italienisch erhaltenen Predigten und deren Arten Heiligen- und
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Nachrichten und Notizen < 147
Passionspredigt, homiletische und thematische Predigt, sein Verh<nis zur
Heiligen Schrift, sein Vortrag und seine Sprache, vor allem seine stets denk-
wllrdige Stellung als eines Reformators der Predigt wird an der Hand der
ausgiebig angezogenen Quellen mit viel frischer und selbstandiger Beobachtungs-
gabe geschildert. Das Buch beschliefien zahlreiche Predigtproben, fftr deren
Auswahl die Absicht bestimmend war, besonders die erstmals benutzten hand-
schriftlichen Predigten zu biingen. Man wird von Hefeles Arbeit schon sagen
kftnnen, sie gibt sich alles in allem als ein bemerkenswerter Beitrag zur
Geschichte der mittelalterlichen Predigt Italiens, die noch der grdfieren Dar-
stellung wartet. Hefeles Untersuchung ist zudem eine Fundgrube fUr den
Kultur- und Sittenhistoriker. Auch die hier gebotenen Auslassungen ilber den
Kampf zwischen Ordens- und Weltklerus und zur inneren Geschichte des
Fransiskanertums wird man mit einigem Intereste buchen. Aber es fehlt dem
Buche andererseits eine st&rkere Durchdringung mit der einschlagigen Literatur.
So war bei der Erftrterung fiber das Junggesellentum und die Heiratsscheu
der Renaissance (S. 89) .und an zahlreichen anderen Steilen auf Burckhardt-
Geigers Renaissance10, S. 164 und 357 und Ofter zu verweisen, um hier von
anderen Autoren ganz abzusehen.
Mtlnster. Georg Schreiber.
Achilles, Hans, Die Beziehungen der Stadt Braunschweig zum Reich im
ausgehenden Mittelalter und zu Region der Neuzeit. (Leipziger histo-
rische Abhandlungen, herausgegeben von E. Brandenburg, G. See-
liger, U. Wilcken. Heft XXXV.) Leipzig 1913. Quelle u. Meyer.
65 S. M. 2,10.
DerVerfasser hat sich die Aufgabe gestellt, die Beziehungen der Stadt
Braunschweig zum Reich namentlich unter der Regierung Ruprechts von der
Pfalz, Sigmunds, Albrechts II., Friedrichs II L und Maximilians I. darzu-
steilen, und ttber die staatsrechtliche Stellung der Stadt Braunschweig im
ausgehenden Mittelalter Elarheit zu schaffen. — Seit Dtirre (Geschichte der
Stadt Braunschweig im Mittelalter, 1875) hat die Meinung von einem bereits
im Anfange des 15. Jahrhunderts einsetzenden bewufiten Streben der Stadt
Braunschweig nach Reichsunmittelbarkeit bis in die jttngste Forschung Verbrei-
tung gefunden. (W. Varges, Die Entwicklung der Autonomic in der Stadt
Braunschweig, Ztschr. des Harzvereins, 1898 und G. Hassebrauk, Heinrich der
JOngere und die Stadt Braunschweig, Jahrb. d. Geschichtsver. f. d. Herzogtum
Braunschweig, 1906.) Achilles greift dieses Problem von neuem auf und
gelangt in seiner fleifiigen Arbeit, die teils auf gedruckten, teils auf unge-
druckten Quellen des Braunschweiger Stadtarchivs beruht, zu wertvolleu
Ergebnissen, die den bisherigen Ansichten widersprechen.
In geschickter Darstellung, die durchaus iiberzeugend wirkt, zeigt der Ver-
faaser, daB im 15. Jahrhundert die Beziehungen der Stadt zum Reich sich aus der
Besonderheit des Yerfassungslebens und des politischen Lebens als ein Produkt
verschiedenartiger Faktoren erklftren. Wohl gab die Stadt, die im Laufe der
Zeit durch stark entfaltetes autonomes Leben aus dem Staatsverbande heraus-
getreten war, zwecks Best&tigung ihrer Rechte und Freiheiten den ersten
Anlafi zu Beziehungen; wohl unterhielt die Stadt mit der Zentralgewalt gern
einen uuverbindlichen Verkehr, weil dadurch ihr Ansehen gesteigert wurde.
10*
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148 Nachrichten and Notizen
Im ganzen genommen suchte die Stadt in passives* Verhalten einer engeren
Verbindung mit dem Reich ans dem Wege zu gehen. Im Gegensatz zu Dttrre
nnd Hassebrauk kommt Achilles zn dem Ergebnis: Es ist nnberechtigt
im 15. Jahrhnndert von einem Streben der Stadt Braunschweig nach Reichs-
unmittelbarkeit zu sprechen, oder genauer gesagt, von einem Streben, Reichsstadt
zn werden. Die eigentlichen Tr&ger der Beziehnngen waren die Kflnige selbst,
die die Stadt Braunschweig materiell fttr sich in Anspruch zn n eh men suchten.
Auf die Frage, warnm Braunschweig sich der kaiserlichen Politik gegenttber
ablehnend verhielt, warnm die Bemtthnngen Brannschweigs im 15. Jahrhnndert
nicht dahingingen, Reichsstadt zn werden, gibt der Verfasser die einleuphtende
und begrttndete Antwort: Die Erlangung der Reich sunmittelbarkeit wire fBr
Braunschweig kein Gewinn, sondern eine Verschlechterung gewesen. Bedenkt
roan, dafi die politischen Interessen der ESnige und die der Stadt Braunschweig
oft recht auseinandergingen, und dafi die Reichsunmittelbarkeit die Stadt zu
neuen Verpflichtungen geftihrt h&tte, deren sie sich eben erst entledigt hatte,
so wird man dem Verfasser ohne weiteres beipflichten ktfnhen. — Bestrebungen
des Rates, Braunschweig zur Reichsstadt zn machen, lassen sich erst seit
der Wende des 16. Jahrhunderts nachweisen.
Es mag sein, dafi diese verwickelten Beziehnngen zwischen Stadt und
Reich von Achilles noch nicht erschopft worden sind; es mag sein, d«6
raanche Einzelheiten sich endgttltig erst klarlegen lassen, wenn einmal die
Publikation der braunschweigischen Urkunden bis ins 15. Jahrhnndert gelangt
sein wird. In der Hauptsache aber werden die Ergebnisse dieser Untersuchunj?
danernde Geltnng behalten. — Erh6ht wird der Wert vorliegender Abhandlung
durch einen Exkurs fiber die staatsrechtliche Stellung der Stadt Braunschweig.
Auf Grand seiner gewonnenen Ergebnisse sucht der Verfasser festzustellen, ob
Braunschweig im 15. Jahrhnndert „ Reichsstadt", „Landstadt" oder „Freistadta
zu nennen ist, wobei er in dem Ausdruck „FreisUdta mit Ehrentraut (Unter-
suchungen ttber die Frage der Frei- und Reichsst&dte, Leipziger Studien IX, 2;
1903) eine bequeme Bezeichnung sieht fttr jene Stadte, in denen KOnig nnd
geistliche oder weltliche Fttrsten sich gegenseitig an der Ansttbung der vollen
Landeshoheit hinderten. In der richtigen Erkenntnis, da6 bei dem st&ndig
fliefienden Verfassungsleben des Mittelalters recht oft auf eine scharfe Defini-
tion verzichtet werden mufi, bescbrftnkt sich Achilles anf die Feststellung:
Braunschweig unterstand formell der Landeshoheit der welfischen Herzflge,
tats&chlich war es frei, wie die bekannten sieben Freist&dte, die allerdings
im Unterschied zu Braunschweig von alters her mit dem Reiche noch in
ideellem Zusammenhange standen. — Dr. Hans Achilles ans Braunschweig fiel
1915 als Held im Earopfe fiirs Vaterland.
Schneeberg. Walt her Gerlach.
Geschichte der Universit&t Wittenberg von Walter Friedensburg.
Halle a. S., Verlag von Max Niemejer. 1917.
Piinktlich zur Jahrhundertfeier der Vereinigung der Universit&ten Witten-
berg und Halle ist dieses Werk erschienen, trotz der grofien Schwierigkeiten,
welche der Krieg der Veroffentlichung bereitet hat. Es ist eine in jeder
Weise ttichtige und erschOpfende Leistung, welche der beriihmten Hochschule
zur Ehre gereicht. Wenn natilrlich der Verfasser mit besonderer Liebe die
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byV^UUglL UNIVERSITY OF MICHIGAN
Nachrichten und Notizen 149
Glanzzeit der Universitat zar Zeit des groBen Reformators behandelt, zumal
sie seinem eigenen Studiengebiete am n&cbsten liegt, so kommen doch die
spateren Jahrhunderte in keiner Weise zu karz. Hat es selbstredend neben
Zeiten der Blfite auch Zeiten des Niedergange* gegeben, war namentlich die
theologische Fakultat als Sitz der streitsttchtigen lutherischen Orthodoxie
zeitweise wissenschaftlicher Rfickstandigkeit verfallen, ho ttbernahm sie doch
gegen Ende des achtzehnten Jahrhunderts bis zu einem gewissen Grade wieder die
geistige FUhrung der Hochschule. Die juristische und die medizinische Fakultat
haben sich durehweg auf einer erfreulichen wissenschaftlichen Hohe gehalten,
wovou die auffallend haufigen Berufungen Wittenberger Professoren nach
au swart 8 Zeugnis geben. Mit anerkeunenswerter Vielseitigkeit hat der Ver-
falser in seiner Darstellung auf eingehender Kenntnis des Universitatsarchivs
uad der Literatur fufiend die Bedeutung aller Professoren herausznarbeiten
verstanden, wobei namentlich die Probuleumata der Universitat eine erwttnschte
Fundgrube waren. Man lese z. B die Ansffihrungen fiber die Bedeutung des
medizinischen Professors K. V. Schneider (S. 466 ft'.), fiber die sympathische und
freiinfitige Persfinlichkeit des flistorikers Konr. Sam. Scburzfleisch (S. 499 if.),
fiber Joh Sperling, der als Lehrer der Naturwissenschaften, insbesondere der
Physik (seit 1633) diese aus der Abh&ngigkeit von der Aristotelischen Philo-
sophic befreite (S. 510 ft*.). Eigenartig hebt sich von diesen ernsten Gelehrten
ab die Figur des ffirstlichen SpaBmachers Taubmann, der die Stellung eines
Poesieprofessora bekleidete (S. 486 ff.). An aufieren Ereignissen, welche die
Geschichte der Universitat beeinflufit haben, miissen die BeschieBung und der
Brand der Stadt im Jahre 1760 hervorgehoben werden, die auf fiesuch und Unter-
richtibetrieb hemmend einwirkten. Ein gutes Personenregister gibt Auskunft
fiber die AngehSrigen der Universitat; nur schade, dafi ein Sachregister fehlt.
Friedensburgs Geschichte der Universitat Wittenberg gehort ohne Zweifel
zu den besten ihrer Art; zugleich ist sie ein wichtiger Beitrag zur Geschichte
der Wissenschaften in Deutschland.
C6ln. Herm. Keussen.
Der vierte Band der vortrefflichen Mttnzgeschichte Preufiens im 18. Jahr-
hundert von Fr. Frh. v. SchrQtter behandelt die letzten 20 Jahre Friedrichs
des Grofien und die } Regierungszeit Friedrich Wilhelms II. und III. bis zum
Zusammenbruch des alten Staates; die Abteilung Mfinzwesen der Acta Borussica
ist hiermit zum Abschlufi gekommen, doch wird der Verfasser seine verdienst-
vollen Studien in einer anderen VerBffentlichung fttr die Jahre 1806 bis 1857
fortffihren (Denkmaler der preufiischen Staatsverwaltung im 18.
Jahrhundert, hrsg. v. d. kg!. Akad. d. Wissensch. Mfinzwesen, Mfinz-
geschichtl. Teil 4. Band. Berlin, Paul Parey, 1913. VIII u. 647 8.) Die hier
erflrterte Periode zeigt gegentiber dem bewegten Reformstreben und dem
nnruhevollen Wechsel der Jahre 1741 — 176B relative Stetigkeit, geringe
Anderungen in der Pragetechnik, nur in wenigen Fallen einen Wechsel des
Mfinzfufies; sie ist bis 1786 entsprechend der Geldtheorie Graumanns durch-
aus von merkantilistischem Geiste geleitet, dann tritt sie bis 1806 unter den
Einflufi des Prasidenten der Seehandlung Struensee, der den Edelmetalleinkauf
zu beaufsichtigen hatte und fiber Mfinzfragen im Generaldirektorium referierte,
eines Anhangers des Prohibitivsystems im Handel, der hingegen im Geld-
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byV^UUglL UNIVERSITY OF MICHIGAN
150 Nachrichten und Notizen
wesen entschiedener Vertreter der Smithschen Freiwirtschaftslehre war; ihm
scbloB sich zumeist der Vorstand des Jfiinzdepartements fieinitz an. Struensee
ist das verderbliche Ubermafl in der Ausprftgung von Scheidemiinze, der
Groschen und Dreikreuzer, zuzusehreiben, die langere Zeit mit dem Bilde Fried-
richs II. und falscher Jahreszahl versehen wurden, der Aofbringung von Kriegs-
mitteln dientenT aber auch nach dem Basler Frieden zur Tilgung der Staats-
schulden und Erg&nzung der Kassenbestande helfen mufiten. Die Folge waren
riesige faUche Nacbpr&gungen in England, ein ,auBerordentlicbes Agio des
Kurants, schwere volkswirtschaftliche Sch&digung insbesondere der Arbeiter-
schaft, die bei steigenden Preisen in Scheidemtinze bezahlt wurden. Die
Edelmetallbeschaffung ftkr das Gold- und Kurantgeld und dessen Pr&gung 1765
bis 1806 (2. Buch) hatte mit mancherlei Schwierigkeiten zu k&mpfen bei der
Ummtinzung des scblechten Kriegsgeldes und der Versorgung mit Edelmetall
durch Zwangslieferung der Juden, Einkauf inlfindischen Bruchsilbers und
Pagaments, Bezug von Mansfeld - Rothenburger Bergsilber. Dem scheinbar
steigenden Goldagio oder eigentlich dem Wertsinken des Silberkurants sucbte
Friedrich II. nach dem Hubertusburger Frieden durch Export und Verkauf
von Silber im Auslande, reichliche Goldausprilgung und Goldausfuhrverbote
entgegenzutn ten ; merkantilistnche MaBnahmen, denen gegentiber dann Struen-
see unermttdlich fiir freien Edelmetallhandel eintrat, wie er auch gegen die
auf Mtinzgewinne abzielende Mtinzpolitik ank&mpfte. Ohne wesentlichen
Erfolg, wie denn tiberhaupt, auch abgesehen von der iibergrofien Scheidemtinz-
pr&gung, bedeutende Mangel nicht zu verkennen sind: Unredlichkeit von Unter-
beamten, Nachprfcgen fremder Sorten auch nach dem Siebenj&hrigen Kriege
(Levantinertaler, russische Rubel . . . ). Im drirten Bucbe (Gteldverh<nisse
im Osten und Westen der Monarchie) tritt der uberwiegende Bedarf des
armeren Ostens nach Kleingeld, des Westens nach guter groBer Handelsmtinze
und das Bestreben Preufiens entgegen, sich dem schwankenden Wertverh<-
nisse der ttsterreichischen, niederlftndischen uud namentlich der franz5$iscben
Httnzen anzupassen, das durch den Wechsel der politischen und wirtschaft-
lichen Lage hervorgerufen wurde. Einer sorgf<igen Auswahl von Akten
schliefien sich auch diesmal Tabellen ttber Hilnzproduktion, MttnzfuB, Gehalter
und Pensionen der Mtinzbeamten, sowie ein gutes Register an.
Graz. Heinrich R;tter von Srbik.
Georg Loesche, lnneres Leben der Ssterreichischen Toleranzkirche. Archi-
valische Beitr&ge zur Eirchen- und Sittengeschichte des Protestantis-
mus in Osterreich 1781— 186 i. (Jahrbuch fttr die Geschichte des Pro-
testantisms in Osterreich, Bd. XXXVI. 1915. (531 S.)
Der jetzt im Ruhestande lebende protestantische Kirchenhistoriker der
Universit&t Wien hat seinem groBen Werke »Von der Duldung zur Gleich-
berechtigung 1781—1861*' (1911) das vorliegende Parallelwerk folgen lassen,
das ein aus ungezahlten Einzelheiten zusammengesetztes Bild vom inneren
Leben des flsterreichischen Protestantismus gibt. Mehrere tausend Akten*
stttcke sind verarbeitet. Als Hauptquelle standen die Visitationsprotokolle
zur Verfttgung, eine freilich ungleichm&Big fliefiende und nicht immer unge-
f&rbte Quelle (S. 2 — 4). Abgesehen von der kirchlichen Verfassung, die schon
anderw&rts in geniigender Form dargestellt ist, wird das kirchliche Leben
.. Prvnnlp Original from
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Nachrichten und Notizen 15 \
nach alien erdenklichen Seiten bin erschopfend behandelt, das Kirchengebiet,
der Gottesdienst, die Pastoren, die Volkss6hule, der Religionsunterricht und
seine Lehrmittel, das religtos - sittliche Volksleben — das alles mit einer
FtUle yon interessantem, teilweise sehr knrzweilig za lesendem Einzelmaterial,
mag una nun der Verfasser mit genauen statistischen Angaben tiber die Seelen-
zahl der Gemeinden und ihre raumiiche Entfernung vom Qotteshaus, fiber die
Mietspreise fUr die Kirehensttthle, ttber die Folgen des osterreichischen Staats-
bankrotts yon 1811 fdr die Protestanten, fiber eih rationalistisches Gesangbuch
von 1786, ttber Vorbildung und geistige Interessen der Pastoren oder fiber das
onerquickliche Verh<nis zwischen Lutheranern und Reformierten unterrichten.
Da die Akatholiken, besonders in den ersten Jahrzehnten nach 1781, fast
ausschlieBlich den untersten Schichten angehorten, ziehen viel Jammer und
viel J&mmerlichkeit an uns vorttber, nicht blofi kirchliche MifistSnde, die man
sich beute nicht mehr tr&umen l&flt (S. 70, 78), sondern auch viel Allzumensch-
liches* Mancher elende Wicht erscheint auf der Bildflache; die unglaubliche
Armseligkeit der Verhfcltnisse begttnstigte das Auftreten dunkelster Ehren-
manner; daneben stehen dann wieder die Gestalten wackerer Seelsorger, die
in bewundernswertem Idealismus gegen k&rglichsten ftufieren Lohn arbeiteten:
1831 auBert selbst das Konsistorium, es sei beinahe unbegreiflich, wie die
Pastoren bestehen konnten. — In manchen Partien h&tte der znsamraengeh&ufte
Stoff etwas starker verarbeitet werden konnen (z. B. S. 63-66); manches
dient mebr der Guriositas als der Historia. Doch soil das nicht unseren Dank
dafttr schmEleru, daB wir hier von sachkundigster Hand einen der bedeu-
tendsten Beitrage zur Territorialkirchengeschichte empfangen haben.
Leipzig. Karl Heussi.
tfustav Basse, Theodor von SchSn und die Steinsche Wirtschaftsreform.
Zugleich ein Beitrag zu einer Biographie Th. von Schflns. Leipzig 1915.
166 S. (Gleicbzeitig als Leipziger Dissertation erschienen.)
Der interessante Mann, dessen Gharakterbild, noch immer von der Parteien
Gunst und Hafi entstellt, in der Geschichtswissenschaft nicht minder als in
der dffeutlichen Meinung seiner ostpreuBischcn Heimat sehr verschiedenartiger
Beurteilung ausgesetzt ist, hat bisber keinen Biographen gefunden. Fttr die
Jahre seiner Entwicklung bietet die vorliegende Dissertation einen Ersatz.
Der Erzahlung von'Schflns Leben bis 1807 ist die erste groBere Halfte der
Schrift gewidmet. Das in SchCns gedruckten Papieren vorliegende reiche
Material wird da und dort aus dem ungedruckten NachlaB erganzt. Wir er-
halten eine anschaulich und fliissig geschriebene Schilderung von SchOns Studien-
gang, von seinen Reisen in Deutschland und England, schlieBlicb von seinem
amtlichen Wirken bis zum Beginn der Steinschen Reformen. Hasse l&Bt es
sich besonders angelegen sein, die geistesgeschichtlichen Zusammenhftnge auf-
znzeigen, in denen Schon steht. Auf die speziftsch ostpreufiischen Grundlagen
wird mit Recht binge wiesen. Die geistige Eigenart der Konigsberger Albertina
hat ihr Geprage auch SchSn unverlierbar aufgedrfickt. Die Pflichtenlehre
Kants und die freih&ndlerische Lehre Adam Smiths, wie sie an der Universit&t
durch Kraus vertreten wurde, sind die stftrksten Elemente in seiner Bildung.
Ihre gegenseitige Durchdringung und ihre Verwertung aufzuzeigen, das ist
wohl die hdchste Anfgabe, die sich Hasse gestellt hat.
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152 Nachrichteii nnd Notizen
Die Kenntnis dieser geistigen Voraussetsungen wird nun fruchtbar gemacht
fttr die viel amstrittene Frage nach dem Anteil Schons an der Steinschen
Wirtschaftsreform und ffir die Beurteilung seiner Reformvorschlftge. Die Wirk-
aamkeit der nnmittelbaren praktischen Bedttrfnisse des preufiischen Staates
wird daneben gebtthrend snr Geltung gebracht Schdns volkswirtsehaftiiche
Gedankeng&nge linden eine eingehende, meist klare Darlegung. Wenn Knapp
nnd Lehmann seine nationaldkonomischen Ansichten als wertfrei und gans im
Gegensatz zn Stein nicht ethisch begrftndet auffassen, glaubt Hasse, m. E.
mit Recht, daB Schons wirtschaftlicher Liberalismus dnrchans von sittlicheu
Gedanken beherrscht ist Es handelt sich aber nm eine Ethik, die den
Kantischen Bigorismns fttr das praktische Leben zn oft ttberans rttcksichtsloser
H&rte ansgestaltet. Von diesem Gesichtspunkt ans erf&hrt mancher tosher, nn-
verstandene Vorschlag Schfins eine neue, aufkl&rende Beleucbtnng. Die Schrift
H asses reiht sich damit in ihrer letzten Wirknng ein in die Reihe von Arbeiten,
die J. Tbimme nnd M. Banmann verOffentlicht haben nnd die eine Rechtfertigung
des viel angefeindeten Mannes bezwecken. An mancher Stelle mag man wflnschen,
daB dieses Moment der Verteidignng etwas zurttcktr&te nnd das Fttr and
Wider noch mehr abgewogen wttrde. Im ganzen zeigt sie aber einen erfirenlichen
Fortschritt zu einer historisch besonnenen Einschatzung des ostprenfiischen
Reformers.
Leipzig. Ed.Wilh. Meyer, (f)
Otto Eduard Schmidt, Ans der Zeit der Freiheitskriege und des Wiener
Kongressest 87 nngedrnckte Briefe nnd Urknnden ans sftchsischen Adels-
archiven heransgegeben nnd gescbichtlich verbunden. Ans Sacbsens
Vergangenheit, Einzeldarstellnngen dem s&chsischen Volk dargeboteu
von der KQniglich S&chsischen Eommission fttr Geschichte, Heft 3.
1914, 8°, 186 S.
Der bekannte Verfasser der «Kursachsischen Streifzttge* gibt in 103
Quellenstttcken (4. April 1813 — 7. Jnni 1815) ein abgerondetes Bild fiber die
kriegerischen nnd politischen Vorg&nge in Sachsen vom Einmarsch der Rnssen
bis znr Rttckkehr des Kflnigs. Besondere Beachtnng verdienen die Strdmungeu
im s&chsischen Adel ffir und wider Preuflen bez. die Teilung des Landes:
Der Gruppe: Miltitz, Oppel, General Carlo witz u. a., di^ die Selbst&ndigkeit
eines verkleinerten Sachsens fttr unmogiich halten, steht die Gruppe Joh.
v. Zezschwitz, Graf Einsiedel, Hans Georg v. Carlowitz u. a. gegenfiber, die
auf alle F&lle dem augestammten Landesherrn die Trene wahren wollen.
Die fttr einen breiteren Kreis bestimmte Schrift hat unter der glttcklicheu
Feder des Bearbeiters die Anfgabe der Sammlung eher erfftlit als die beiden
bereits erschienenen Hefte, die wohl wissenschaftlich wertvoller sind, aber
nicht immer fttr das „Volk" eine leicht verstftndliche Lektttre bilden.
Borna- Leipzig. Albrecht Phi lip p.
Volpers, Richard, Friedrich Schlegel als politischer Denker und dentscber
Patriot. Berlin 1917, Behr. X u. 250 S. M. 6.
Das Thema ware interessant, wenn Schlegel mehr in den nationalen Kreis
hineingestellt und nicht gar so als unerreicht hoher Geist behandelt wttrde.
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Nachrichten und Notizeu 153
Das Beiwerk uberwuchert die Arbeit; es ist von allem moglichen die Rede,
so daft das Ergebnis, das tfcbrigena Neues gegentiber dem schon Bekannten nicht
brings sich im einzelnen unter einem Wust darstellerisch schlecht aneinander
gefdgter Details verfltichtigt. Einzelarbeiten dieser Art sind nutzlos.
Berlin-Lichterfelde. BergstraBer.
Erich Mareks* Kaiser Wilhelm L ist in 8. Auflage, Mttnchen, Duncker u.
Humblot, 1918, XVI u. 428 S. erschienen. Sie ist ein Wiederabdruck der
frtfheren Ausgaben, die seit 1900 keine wesentliche Anderung erfahren haben.
Mochte das Werk in unseren unhistorisch gerichteten Tagen einen giknstigeii
Einflufi austtben.
Wissenschaftliche (Pubiikations-) Institute. Aus den Berichten liber die
57. und 68. Vollversammlung (30. Mai 1917 und 22. Mai 1918) der Historiachen
Kommission bei der (Kgl.j bayerischen Akademie der Wissenschaften in Mtln-
chen kann folgendes mitgeteilt werden: Von den Stadtechroniken ist der
▼on Prof. Fr. Roth berausgegebene 7. Band der Augsburger Chroniken er
schienen und der 8. Band dem Druek ttbergeben. — Ptir die Abteilung Chro-
niken wurde ferner ein Band „Chroniken zur Geschichte des Landshuter Erb-
folgekrieges* von Oberbibliothekar Dr. Leidinger fibernommen. Die von
Dr. Heuwieser und Dr. Wiedemann besorgte Herausgabe der fiir die Abtei-
lung nUrkundena bestimmten „Passauer nnd Regensburger Traditionen*
wurde vollendet — Von den Reichstagsakten aiterer Reihe lag 1918
der von Prof. H. Her re herausgegebene 16. Band im Druck. Prof. Beck -
mann hatte 1918 das Register zu 13,2 vollendet und wird den 14. Band zu-
sammen mit Dr. Andernacht in Etlrze herausbringen. Der Band fiir das
Jahr 1625 zu den Briefen und Akten zur Geschichte des 30j&hrigen
Krieges (Teil 3,*), herausgegeben von Geh. Rat Prof. Dr. Goetz, konnte
kura nach der Versammiung 1918 erscheinen. — Von den „Politischen Trak-
taten* sind zwei von Prof. Beckmann bearbeitete Traktate fertiggestellt;
die Ausgabe der Reformation Kaiser Sigmunds wurde von Prof. Beer fast
vollendet.— Fflr die Handelsakten des sp&teren Mittelalters und der be-
ginnenden Neuzeit wird Prof. Strieder das im Antwerpener Archive ge-
wonnene Material in zwei Regestenb&nden: „ Aus Antwerpener Notariatsarchiven,
Quellen zur deutschen Wirtschaftsgeschichte des 16. und 16. Jahrhunderts" ver-
ar bei ten,
Nach einer Pause von zwei Kriegsjahren hielt im September 1918 die
Gorrtsgesellsehaft zu WOrzburg wieder eine Jahresversammlung ab. Zur
Feier des 76. Geburtstages des durch politische T&tigkeit verhinderten Be-
griinders und Pr&sidenten der Gesellschaft, des damaligen Reichskanzlers Dr.
Grafen von Hertling (f), hielt Universit&tsprofessor Dr.Dreruz die Ansprache.
Nach den Begrflfiungen wurden folgende Referate gehalten: Geh. Hofrat Dr.
Stdlzle (W&rzburg) fiber „Die padagogische Neuorientierung und unser Er-
ziehungsziel*. Privatdozent Dr. Max Buchner (Miinchen) fiber nEin Kiinstler-
und Gelehrtenleben vor 1100 J ahren* . (Einhard, der Biograph Earls des Grofien.)
— Die VerSffentlichungen der Gesellschaft, deren Mitgliederzahl 3700 betragt,
«Das Philosophische Jahrbuch* und das „Historische Jahrbuch" konnten im
Kriege im wesentlichen regelmafiig erscheinen. Eine von Geh. Hofrat Prof.
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154 Nachrichten and Notizen
Stolzle geleitete ^Pftdagogische Vierteljahrscbrift" soil nach dem Kriege neben
die bisherigen zwei Zeitschriften treten. — Der 10. Band der „Studien zur
Geschichte und Kultur des Altertums" wnrde dem Grafen Hertling zum 75. Ge-
burtstage gewidmet. Die Gesellschaft wird ferner an der Heransgabe des,
wie andernorts schon berichtet, im Marz 1918 freigegebenen Nachlasses von
Konig Ludwig I. von Bajern beteiligt sein. Ebenso an der wissenschaftlichen
Erforschung des slawischen Ostens, woffir zun&chst ein Studienansschufi ein-
gesetzt wurde.
Im Sommer 1917 bat sich in Munster eine Gesellschaft zur Heransgabe
eines Corpus Catholicorum gegriindet, das dem Corpus Refonnatorum zur Seite
stehen soil. Zum Vorsitzendcn wnrde Prof. Dr. Greving (Mttnster), znm Stell-
vertreter p&pstlicher Hauspr&lat Dr. Ehses (Mttnchen), zum Schriftfflhrer Prof.
Dr. Schulte (Bonn) und zum Sckatzmeister Rechtsanwalt Dr. A. Meier (Bonn)
gewahlt. DasWerk soil zun&chst hauptsachlich die Zeit von 1517—1563 um-
fassen. Die Arbeiten sind im vollen Gange.
Uber die Wirksamkeit der Kommission fur neuere Geschichte Osterreichs
im Jahre 1917/18 wird berichtet: Zu dem im Marz 1916 verOffentlichten l.Band
„Familienkorrespondenz Maximilians II. * hat der Herausgeber Prof. Bibl den
2. Band (bis 1667) druckfertig, die Arbeiten fiir den 3. Band sind so gut wie
beendet. — Prof. Bauer hat den ersten Teil des 2. Bandes der „Familien-
korrespondenz Ferdinands I.", das sind die Briefe der Jahre 1527 und 1528,
druckreif vorgelegt und auch vom zweiten Teil die des Jahres 1629 fertig-
gestellt, sodafl nur die Bearbeitung der Briefe von 1630 und 1631 noch aus-
steht. — Die ubrigen Arbeiten der Kommission wurden durch den Krieg weiter
verzdgert bzw. ruhten ganz.
Die Historiscke Kommission fur die Provinz Westfalen berichtete ge-
legentlich ihrer 20. und 21. Jahresversammlung, Mai 1916 und Juli 1917, fiber
den Stand ihrer Arbeiten: Erschienen ist: „Inventarisation tiber den Kreis
Bttren*, herausgegeben von Schmitz-Kallenberg, Andere Inventarisationen
sind begonnen. Fiir die Heransgabe der westf&lischen Weisttlmer wurde ein
nach geographischen und systematischen Gesichtspunkten angelegter Plan fest-
gestellt. — Erschienen ist ferner: Band VII d^s Codex Traditionum, heraus-
gegeben von Darper und der Einleitungsband zu der Publikation der west-
f&lischen Wtlstungen von Lapp. Er tragt den Titel: „Die Rechtsgeschichte
der wiisten Marken.u — Aus dem Bericht uber die 22. Jahresversammlung vom
17. Mai 1918 wird entnommen, dafi auch hier die Arbeiten durch den Krieg
im vergangenen Jahre arg behindert waren. Erschienen ist: Der erste Band
der Mindener Geschichtsquellen, von Bibliothekar Dr. Lflffler.
Nach ihrem Bericht tiber die Jahre 1914—1918 kann folgendes liber die
Wirksamkeit der Historischen Kommission fur Hessen und Waldeck mitgeteilt
werden: 1916 erschien: Verttffentlichungen IX, 1. „Die Kl5ster der Landschaft
an derWerra, Regesten und Urkunden", herausgegeben von Albert Huys-
kens (Register von Dr. Mummenhoff). 1918: Vertfffentlichungen XIII, 1.
„ Que 11 en zur Rechtsgeschichte der Stadt Marburg11, bearbeitet von Friedrich
Httch; als l.Band der „Quellen zur Rechtsgeschichte der hessischen St&dte".
Der 2. Band, ebenfalls von Htich bearbeitet, steht vorm Druck. — Unmittelbar
vorm Abschlufi stand „Die Beh5r den organisation14 (von Staatsarchivar Dr.
Gundlach) und das „Ortsiexikon" (von Geh. Archivrat Dr. Reimer).
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Nachrichten and Notizeu 155
Ails den Bericbten von der 36 und 37. Jahresversaminlung der Gesell-
schaft fur Eheinische Gcschichtskunde (M&rz 1917 und M&rz 1918) ist zu er-
sehen, dafi folgende VerflfFentlichungen stattfanden: 1917: Die romanische
Monumentalmalerei in den Rheinlanden, Ton Panl Clemen. Die Mtinzen
von Trier. I. TeiL Zweiter Abschnitt: Beschreibung der Mttnzen von 1301
bis 1566. 1918: Rheinische Urbare. Sammlung von Urbaren und anderen
Quellen znr rbeinischen Wirtschaftsgeschichte. III. Band: Die Urbare der Abtei
Werden a. d. Ruhr, heransgegeben von R. KCtzschke. B. Lagerbttcher, Hebe-
und Zinsregister vom 14. bis 17. Jabrhundert, und zuletzt: Qaellen zur Geschichte
des Cdlner flandels und Verkehrs im Mittelalter, heransgegeben von Br.Euske.
IV. Band: 1450-1500. — Weitere Veroffentlichungen (Marz 1918) der Gesell-
schaft hat auch hier der Krieg verhindert bzw. verzftgert.
Die (kaiserl.) Akademie der Wisscnschaften in Wien hat im Sommer 1917
geplant, als Gegensttick zur „Allgemeinen deutschen Biographie" und als Fort-
setzung des „Biographischen Lexikons des Eaiserreichs Osterreich*, von C.
v. Wurzbach (60 Bande, 1866—1890), eine „Neae ttsterreichische Biographie*
anzulegen. Die Hittel dazu hat Ftkrst Franz von Liechtenstein gestiftet. Das
Werk soil gleichzeitig das Wurzbachsche erg&nzen und wird in der Zeit des
Wiener Kongresses einsetzeu.
Am 4. Dezember 1917 wurde die Deutsche Nationalbucherei zu Gotha
dnreh Feuer vernichtet Viele wertvolle, zum Teil unersetzliche Schfttze, be-
sonders Schriften zur deutschen Kultur sind verloren. Soweit es mBglich, soil
der Verlust ersetzt werden. Geldspenden werden an die (Herzogl.) Landes-
kreditanstalt in Gotha (fiir Rechnung der n Deutschen Nationalbticherei"), Bttcher-
spenden an Prof. Langhans in Gotha, Uelleber Str. 3f erbeten. — Auch zu dieser
Zeit und an dieser Stelle erst dfirfte diese Bitte nicht zu sp&t kommen.
Der „Bund deutscher Gehhrter und Kunstler" (Gesch&ftsstelle: Berlin
NW. 7, Unter den Linden 88, Geb&ude der Akademie der Wissenschaften) hat
einen „Arbeitsplanu fiir seine M it glieder Ende 1917 erscheinen lassen. Der
Bund „erstrebt gesehlossene Teilnahme derVertreter deutscher Geistesarbeit
am dffentlichen Leben, dessen gesunde Entwicklung und Erhdhung die Mit-
wirkung der politiseh und wirtschaftlich unabhfcngigen Geistesarbeiter in organi-
siertem ZusammenschluB voraussetzt". Obwohl 1917 ausgearbeitet, mutet dieser
Plan wie ein Erzeugnis dieser Tage (1919) an und ist nun in doppeltem MaBe
zu begrilfien. Es handelt sich fiir das Inland urn „die Gebiete deutscher Geistes-
und Bildungspolitik, Wissenschaft, Kunst, ihre Beziehungen zueinander und zur
Technik, zur Industrie, Handel und Landwirtschaft, die Zusammenh&nge geistigen
Lebens im weitesten Sinne des Worts", „aber auch allgemein das Eintreten fiir
schdpferische Persdnlichkeit will er sich zum Ziele setzen". Dem Ausland
gegentlber ist das Ziel, „dafi, allem Hasse zum Trotz, Deutschlands alte Geltung
in der Welt aufs neue anerkannt und verehrt werden muBu, wozu aber „ weitere
Entwicklung und Ausbildung unserer Kenntnis des Auslandes und umgekehrt
Vermehrung der Kenntnisse, die das Ausland fiber uns gewinnen soil" dringend
erforderlich ist. „Im In- wie im Auslande also will der Bund deutscher Ge-
lehrter und Ktinstler deutscher geistiger Arbeit Geltung und Einflufi auf das
offentliche Leben verschaffen.44
Der literarische Nachlafi EOnig Ludwigs I. von Bayern wurde nach
letztwilliger Bestimmung an seinem 50. Todestage (gest. 29. Februar 1868), also
r^rtrtrtlr- Original from
byV^UUglL UNIVERSITY OF MICHIGAN
156 Nachrichten und Notizen
am 1. M&rz 1918, zur Veroffentlichung freigegeben. Die wissenschaftliehe Er-
schliefiung diirfte manch neaen Beitrag zur Biographie des Ednigs selbst, zu
seiner Stellung zq Polrtik, Wissenschaft nnd Eunst, wie aber auch zur Oe-
schiehte Bayerns und Deutschlands ttberhaupt liefern. Als geschlossenste und
fortlaufende Quelle flir diese Aufschlttsse dfirften besonders seine, unter diesem
Material sich befindenden, bis 1868 reichenden 246 selbst geschriebenen Tage-
bttcher zu gel ten haben. An der Herausgabe des Nachlasses wird die Gorres-
f/eselhchaft- besonders beteiligt sein,
Im SS. 1918 wurde an der Universit&t Greifswald ein Nordischea Inatitut
zur Erforschung und FSrderung der Eenntnisse von Land, Volk, Geschichte
und Eultur der uordUchen Staaten, einschliefilich Finnlands, errichtet.
lm Juli 1918 wurde in Wttrttemberg eine Akadetnie der Wissensehafteu
gegrttndet. Zu ihr gehoren die Universit&t Tttbingen, die technische Hoch-
schule in Stuttgart und die landwirtschaftliche Hochschule in Hohenheim.
Durch die von dieser Eflrperschaft zu bestellende tinanzielle Untersttttzuug
sollen Forschungen und Publikationen aller wissenschaftlichen Diszipiinen, auch
der der Technik, gefflrdert werden. Der Vorstand wird zurzeit gebildet von
den Professoren: Dr. v. Heck, v. Miiller und Haller in Tubingen, Windisch in
Hohenheim, v. Bach und Wanner in Stuttgart. Sekret&r ist Universit&tssekretftr
Rienhardt in Tttbingen.
Am 12. Oktober 1918 wurde in Leipzig das Deutsche Ktdturmuseum
fur Buch und Schrift erdffnet. Der Direktor, Prof. Dr. Schramm, sprach ttber
die Entwicklung des Museums.
Zum Andenken an Theodor Hommsens hundertsten Geburtstag wurde in
Wien eine Theodor -Momm sen - Reisestiftung errichtet. Die Verwaltung ist
dem Rektorat der Universit&t daselbst ttbertragen, so wie die Verteilung der
damit verbundenen Stipendien fttr numismatische und verwandte Studien.
Der 1918 verstorbene Professor Dr. R. Leonhard hinterliefi testamen-
tarisch der Staatswissenschaftlichen Disziplin der philosophischen Fakult&t in
Mttnchen 150 COO M. zur Errichtung einer aufierordentlichen Professur und
eines Seminars fttr Wirtschaftsgeschichte und Wirtschaftsgeographie.
Die „Neuigkeiten aus dem Hochstift fttr deutsche Volksforschung
zuGothau, 1918, Nr. 2, berichten: Mit dem neuen Hochstift lebt die „ Deutsche
Nationalbttcherei" daselbst, die leider im Dezember 1917 durch Feuer teilweise
zerstOrt wurde, wieder auf. Daneben wird ein „Deutsches Volksmuseum*
errichtet. Beide sollen alles sammeln, was irgendwie zur Erkenntnis des
Deutschtums ttberall und zu alien Zeiten, seiner Verbreitung und seiner Eultur-
arbeit und Lage dienen kann. Jede Schrift, jede Zeitung, jeder Ealender und
Vereinsbericht ist wiilkommen, ebenso Bilder, Photographien (genau beschrieben !)
und Gtegenst&nde aller Art. Sendungen sind zu richten an das „ Hochstift*
zu Gotha.
AnlaBlich des Jubilaums dea 250jtthrigen Bestehens der Universitat Lund
wurden Stiftungen im Betrage von ttber einer Million Eronen errichtet, da-
run ter eine Stiftung mit 260000 Eronen des Professors Pontus F ah 1 beck
fttr Forderung der Studien ttber den Verfall und den Untergang der
Vdlker und Staaten.
Die Staatsbibliothek in Berlin hat seit 1915 eine Kriegsbibliothek ein-
gerichtet. Sie besteht aus Werken ttber den Weltkrieg , die zum Teil kurz
.. (~*rw"*nlf* Original from
digitized by VrUUglL UNIVERSITY OF MICHIGAN
Nachriehten und Notizen 157
vorm Krieg, meistenteils aber wahrend der Kriegszeit in den L&ndern der
Mittelm&chte, der Neutralen und des feindlichen Auslandes erschienen sind
und mil dem Krieg in Zusammenhang stehen. Die Bibliothek bel&uft sich
jetzt schou auf ttber 60000 fl&nde.
Preisanfgaben: Die Kgl. Bayr. Akademie der Wissenschaften zu Munchcn
stellt e folgende Preisanfgaben: 1. „Die Ebe im alten Griechenland." Als
Gtesichtspunkte werden aufgestellt: Die rechtliche Seite der Ehe: Ebe in
Familienverfassung and Staatsordnung; Ehegrtindung nnd Ehefprm (Mono-
gamie, Polygamic, Pellikat, Frage der Poly andrie); Eheerschwerung; Heirats-
sw&ng; Scheidung; Rfccht der Kinder; Ehe in den BevBlkerungsschichteu
minderen Recbts; Sklavenehe; Epigamie. Die religiose Seite der Ehe: Ehe-
verbote nnd Ehezwang im Knit. Die sittliche Auf fas song der Ebe: Die ehe-
liche Trene nach Recht nnd Sitte: die Fordernngen der Pbilosophen (70^* i
-xapayy £A[xoiTa)t — Die tats&chlichen Zust&nde nach Gerichtsreden, Inschriften
and anderen historischen Doknmenten. — Der Stoff ist nngemein reich nnd
fimchtbar, da die rechtliche, religiBse und sittliche Auffassung nach Land-
schaften und Zeit stark variiert Diese Variatiomtypen sind herauszuarbeiten.—
Nicht gewllnscht wird, daB die hellenistischen, insbesondere aleiandrinisch-
agyptischen Verhaltnisse schon jetzt bearbeitet werden. — Der Preis fttr eine
in jeder Hinsicbt genttgende Lftsung der Aufgabe betr> 4000 Mark. Die
Verdffentlichung der Arbeit geschieht auf Kosten der Stiftung. Es ist zulilssig,
daB sich zu einer solchen Ldsung mehrere Arbeitskr&fte verbinden. Genilgen
die Arbeiten nur teilweise, bo beb< sich der Vorstand das Recht vor, auch
nur einen entsprechenden Teil des Preises zuzuerkennen. Der Abgabetermin
ist 31. Dezember 1920. Nur druckfertdge Reinschriften in deutscher Sprache
sind zulSssig. Sie sind ohne Xennung der Verfasser, aber mit einem Kennwort
bezeichnet, bei der Bayer. Akademie der Wissenschaften (Mttnchen, Neuhauser
Str. 51) einzureichen.
2. „ Die Bestattungssitten der Mtesten Zeit im Bereich der antiken Kultur
sollen auf Grund einer moglichst vollst&ndigen kritischen Sammlung der
Funde und Fundberichte so dargestellt werden, daB sich Schlttsse auf die
Vorstellungen vom Weiterleben des Toten und auf die Verpflichtungen fttr
das Wohlergehen des Toten zu sorgen ergeben, welche aus diesen Vor-
stellungen fttr die Uberlebenden erwuchsen. Als zeitliche Grenze diese r
altesten Zeit wird zweckm&Bigerweise die Epoche des geometrischen Stils
(diese no<h einbezogen) anzunehmen sein. Eine r¨iche Beschr&nkung auf
den Osten oder den Westen der antiken Welt ist gestattet* Bearbeitungszeit
drei Jahre (nach Beendigung des Krieges). Preis (aus der Samson -Stiftung)
3000 Mark.
3. „Die ethischen Geftthle und Vorstellungen bei den europ&ischen
Vfllkern w&hrend des Weltkrieges." Der gegenw&rtige Weltkrieg bietet viel-
fach Anlafl zu rein wissenschaftlieh wertvollen Beobachtungen , insbesondere
auf dem Gebiete der Massenpsychologie und der Ethik. Diese Beob-
achtungen zu sammeln, zu beschreiben und zu analysieren, solang sie noch
frisch sind, liegt im Interesse der ethischen Wissenschaft. Von solchen
Arbeiten wtlrden wesentliche* Beitr&ge zur Lftsung der Frage nach der Rela-
tivit&t der Moralgesetze und in Verbindung damit auch nach ihrer Entstehung
r^rtrtrtlr- Original from
byV^UUglL UNIVERSITY OF MICHIGAN
158 Nacbrichten und Notizen
zu erwarten sein. — Unter den Einzelfragen, die zu beantworten sein werden.
sollen nur beispielsweise die folgenden hervorgehoben sein. Welcbe Mittel haben
die kriegftihrenden Vfllker zum Bekftmpfen ibrer Feinde fUr erlaubt erachtet?
Welcbe Kriegsziele haben sie sich gesetzt und aus welchen Motiven? Wie glaubten
sie sich gegeii Eriegsgefangene verbal ten zu sollen ? — wie gegen die Neu-
tralen? — wie gegen die eigenen Angehdrigen? Wozu ftthlten sie sich ins-
besondere verpfllchtet gegen ihre kriegsbesch&digten Soldaten, gegen deren
Familen, gegen die Hinterbliebenen you Ggfallenen? Wie verhielten sich die
Neutralen bei ibrer Beurteilung von Kriegftihrenden? Inwieweit glaubten die
einen oder anderen, unter dem Deckmantel der Neutralit&t Kriegfiihrende
untersttttzen zu dfirfen? Inwieweit ist in der Volkswirtschaft der Eigennutz
hinter den Gemeinsinn zurttckgetretenV In welchem Verh<nis stehen die
Ph&nomene, die man unter den angegebenen oder unter verwandten Gesichts-
punkten feststellen kann, zu dem, was vor dem Krieg fftr erlaubt oder fftr ver-
werf lich gait? Wenn sich in dieser HinsichtVer&nderungen zeigen, wie sind daran
die verschiedenen Schichten des n&mlichen Volkes beteiligt? Welcbe Ursachen ver-
mogen sie zu erklaren? Unter welchen Einflttssen sind insbesondere die Massen
dabei gestanden? — Bei alien Untersuchungen fiber derartige Fragen ist m3g-
lichst genaue Analyse der beobachteten Erscheinungen zu fordern auf Grand eines
moglichst breiten Quellenmaterials. Zu diesem Zweck werden die belangreichen
Aufierungen der offiziellen, der Tages- und der Gelegenheitsliteratur zu sammeln
und zu klassifizieren, es wird, wo irgend m5glieh, auch der Geheimliteratur
nachzugehen, auch die ebenso bezeichnende wie einfluQreiche Illustration zu
berttcksichtigen sein. Die Beschaffung dieses Materials wird keine allzugroSen
Schwierigkeiten machen, da verschiedene gut dotierte dffentiiehe Sammlungen,
wie z. B. in Mtlnchen, in Berlin, in Hamburg schon seit dem Beginn des Kriegfes
alles Erreichbare aus den verschiedenen L&ndern aufgespeichert haben. Gerade
solche Aufgaben wie die vorliegende sind notwendig, wenn diese Sammlungs-
best&nde nicht totes Kapital bleiben sollen. — Der Vorstand der Samson-Stiftung
betont, dafi ihm nur eine allseitige und grUndliche Bearbeitung des The mas ge-
ntigen wird. Alles Dilettantische wird er ablehnen ebenso wie jede Arbeit, die nicht
politische Nebenriicksichten ausschlieBt. Gegen eine Vereinigung mehrerer Ar-
beitskrafte zu gemeinschaftlicher Ldsung der Aufgabe wird er keinen Einwand
erheben. Als Preis fttr eine in jeder Hinsicht genttgende L5sung der Aufgabe,
sei es, daB sie von einem einzelnen herriihrt oder durch die Zusammenarbeit
von mehreren erzielt ist, setzt der Vorstand tfOOO Mark aus den Stiftungs-
mitteln sowie die Ver5ffentlichung der Arbeit auf Kosten der
Stiftung aus. Soilten nur teilweise genttgende Arbeiten eingehen, so behalt
sicb der Vorstand vor, einen entsprechenden Teil des Preises zuzuerkennen.
Der Termin, bis zu welchem die Preisbewerbuug eingelangt sein muB.
wird auf den Ablauf des fttnften Jahres nach dem letzten FriedensschluB
festgesetzt. Nur druckfertige Keinschriften in deutscher Sprache sind zur
Preisbewerbung zugelassen. Sie sind ohne Nennung der Verfasser, aber mit
Kennworten bezeichnet bei der Kgl. Bayer. Akademie der Wissenschaften
Mtinchen, Neuhauser Str. 51) einzureichen.
Die Haager Gesellschaft zur Verteidigung der christlichen Religion steilt
bis zum 15. Dezember 1920 folgende Preisaufgabe : „ Das Verbal tnis zwischen
Kirche und Staat nach der Auffassung der roraisch - katholischen Kirche, be-
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Nachrichteu und Notizen 159
sonders auch in der Gegenwart." Preis 400 Gulden. (Erstattung entweder in
bar Geld oder Goldene Medaille der Gesellschaft und 150 Gulden oder die
Silberne Medaille und 385 Gulden in Geld.)
Preisaufgabe der Friedrich-Benary-Stiftung vom 2. November 1918: Zu
Ehren seines am 14. November 1914 gefallenen Sohnes, des Herrn Friedrich
Senary, Dr. pbil. der Universit&t Rostock, hat Kommerzienrat John Senary
zu Erfurt eine Stiftung errichtet. Die Zinsen sollen zum ersten Hale am
2. November 1920 zur Auszahlung gelangen. Der Preis, der alle 5 Jahre ver-
teilt wird, betr> erstmalig 1000 Mark. Teilnahme am Wettbewerb ist jeder-
mann gestattet Das Thema fttr dieses Mai lautet: „Die Gerichtsverfassuug
Erfurts im Mittelalter." Bearbeitungen sind zum 1. Juli 1920 beim Dekan der
Philos. Fakult&t der Universitfit Rostock einzureichen. Diese Fakultat ernennt
auch die Preisrichter. Die Bewerbungsschrift ist mit einem Merkwort zu
versehen und mufl von einem verschlossenen Briefumschlag des gleichen Merk-
wortes begleitet sein, der die genaue Adresse des Bewerbers enth<.
Personalien: Ernennungen, Beforderungen. /. Akadcmien, Institute,
GeselUchaften : Die Preufl. Akademie der Wissenschaf ten zu Berlin w&hlte im
Jahre 1918 zu ordentlichen Mitgliedern der philosophisch-historischen Klasse:
Prof. Dr. Paul K eh r, Generaldirektor der Staatsarchive und Direktor des Ge-
heimen Staatsarchivs in Berlin; die ordentlichen Professoren der Universit&t
Berlin: Dr. Ulrich Stutz und Dr. Ernst Heymann, so wie den ordentlichen
Professor der Historischen Hilfswissenschaften Dr. Michael Tangl.
Die Bayr. Akademie der Wissenschaften zu Mttnchen w&hlte im November
1918 den frttheren Pr&fekten an der vatikanischen Bibliothek P. Franz Ehrle
zum ordentlichen, im Oktober 1918 den ordentlichen Professor der allgemeinen
und Ssterreichischen Geschichte Dr. Alfons Dopsch zum korrespondierenden
Mitgliede in der historischen Klasse.
Die dieser Akademie beigeordnete Historische Eommission ernannte im
Juli 1918 den ordentlichen Professor der bayr. Landengeschichte Dr. Michael
Doeberl in Mttnchen zum ordentlichen Mitglied.
Die Akademie der Wissenschaften zu Heidelberg w&hlte im Sommer 1917
zu auflerordentlichen Mitgliedern der philosophisch-historischen Elasse den
ordentlichen Professor der Geschichte Dr. Felix Bach fa hi und den ordent-
lichen Professor der klassischen Philologie Dr. Otto Immisch in Freiburg
i. B.; im Dezember 1917 den Honorarprofessor der Philosophic Dr. Hans
Driesch in Heidelberg.
Die Akademie der Wissenschaften in Wien w&hlte in der zweiten Halfte
des Jahres 1917 zu Ehrenmitgliedern der philosophisch-historischen Klasse
die Professoren DDr. Karl von Amira in Mttnchen, Adolf von Harnack
und Hermann Diels in Berlin. Zu korrespondierenden Mitgliedern derselben
Klasse ernannte sie die Professoren Heinrich Woelfflin in Mttnchen, Alois
Brandl in Berlin und Franz Studniczka in Leipzig.
Die Akademie gemeinntttziger Wissenschaften in Erfurt w&hlte im Sommer
1917 den Geh. Archivrat DDr. Walter Friedensburg, den Archivrat Dr.
Otto Heinemann und den Archivar Dr. Walter McJllenberg, samtlich in
Magdeburg, zu ausw&rtigen Mitgliedern.
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160 Nachrichten und Notizen
Das Deutsche Arch&ologische Institut in Berlin ernannte im Jahre 1918
zwm Mitgliede der Zentraldirektion den ordentlichen Professor der Kirchen-
geschichte Dr. Hans Lietzmann in Jena, zu seinem ordentlichen Mitgliede
den Direktor des Saalburgmnsenms Baorat HeinrichJacobiin Bad Homburg
v. d HOhe.
Die Sachs. Gesellschaft der Wissenschaften zu Leipzig ernannte zu ordent-
lichen Mitgliedern der philosophised historischen Elasse im Oktober 1917 die
Dresdner Kunsthistoriker Geh. Rat Dr. Karl Woermann and Geh. Rat Dr.
Woldemar von Seidlitz, sowie die Professoren der Universitftt Leipzig:
Or. Richard Schmidt und Dr.Paul Eoschaker; im Juli 1918 den ordent-
lichen Professor der slawischen Sprachen Dr. Matthias Murko und den
ordentlichen Professor der klassischen Philologie Dr. Alfred Kflrte daselbst.
An Stelle ihres verstorbenen [Sekret&rs, Prof. D Dr. Albert Hauck, w&hlte
sie im August 1918 den ordentlichen Professor der Germanistik Dr. Eduard
Hie vers in Leipzig zum Nachfolger.
Die Gesellschaft der Wissenschaften zu GSttingen wfchlte im April 1918
in die philologisch-historische Klasse zu ausw&rtigen Mitgliedern: den ordent-
lichen Professor der Arch&ologie Dr. Karl Robert in Halle und den ordent-
lichen Professor der Germanistik Dr. Elias von Steinmeyer in Erlangen.
Zu ordentlichen Mitgliedern die ordentlichen Professoren, n&mlich den der
alttestamentlichen Exegese D. Alfred Rahlfs, den der Philosophic Dr.
Heinrich Meier , den der orientalischen Philologie Dr. Mark Lidzbarski
und den der indogermanischen Sprachwissenschatt Dr. Eduard Hermann in
G5ttingen, und im August 1918 zu korrespondierenden Mitgliedern derselben
Klasse den Historiker Geh. Rat Dr. G. Sello in Oldenburg, den ordentlichen
Professor der Assyriologie Dr. H. Zimmern in Leipzig und den Philologen
Dr. Jacob M tiller in Leiden.
Die Gesellschaft fttr rheinische Geschichtskunde in Coin ernannte im
M&rz 1918 den ordentlichen Professor Dr. Ulrich 8tutz in Berlin zum Ehren-
mitgliede ihres Vorstandes.
11. Universitaten. a) Historiker und Historische Hilfswissen-
schaftler. Im SS. 1918 habilitierten sich der Konservator des Landesamtes
fttr Denkmalspflege Prof. Dr. Georg Hock an der Universitat in Wtlrzburg
fttr Prahistorie; Sanit&tsrat Dr. Gustav Eichhorn an der Universitat in
Jena fttr Vor- und Frtthgeschichte ; im WS. 1918 19 der Direktor des Pro-
vinzialmuseums und der Landesanstalt fur Vorgeschichte der Provinz Sach*en
Prof. Dr. Hans Hahne an der Universitat in Halle fttr Vorgeschichte und
Dr. Max Ebert an der Universitat in Konigsberg fttr dasselbe Each. Zum
Nachfolger des 1918 verstorbenen Prof. Moritz Hflrnes wurde im selt>en
Jahre der bisherige Skriptor am Niederosterreichischen Landesmuaeum Dr.
Oswald Menghin als auBerordentlicher Professor fttr pr&hiatorische Archfio-
logie an die Wiener University berufen.
Fttr alte Geschichte habilitierte sich im SS. 1918 in Berlin Dr. Eugen
T&uber, higher Dozent an der Lehranstalt fttr die Wissenschaft des Juden*
turns daselbst. Der ordentliche Professor der alten Geschichte Dr. Walter
Otto in Breslau wurde im WS. 1917/18 nach Mttnchen berufen. An seine
Stelle trat im Mftrz 1918 der ordentliche Professor Dr. Ernst Kornemann
in Tttbingen, auf (lessen Lehrstuhl wiederam der aufierordentliche|Professor der
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Nachrichten und Notizen 161
alten Gescbichte Dr. Wil helm Weber in Frankfart a. M. im BS. 1918 berufen
wnrde.
An die Stelle des im SS. 1918 zu gleicher Stellung nach Strafiburg berufenen
Ordinarius der alten Gescbichte Dr. Matthias Gelzer in Greifswald trat im
Oktober 1918 der aufierordentliche Prof. Dr. Walter Kolbe in Rostock. Zur
selben Zeit wnrde der Privatdozent fttr griechische nnd rftmische Gescbichte
und Altertnmsknnde an der dentschen Universit&t in Prag Dr. Arthnr Stein
znm anfierordentlichen Professor fttr r5mische Altertnmsknnde nnd Epigraphik
daselbst ernannt. Als Nacbfolger des abgesetzten deutschen Professors anf dem
Lehrstnhl fttr alte Gescbichte in Rom, Prof. Dr. Julius Be loch, wnrde Prof.
Dr. Ettore Pais-Neapel ernannt.
Znm ordentlichen Professor der Gescbichte des Hittelalters in Prag wnrde
im August 1918 der auBerordentliche Prof. HansHirsch in Wien ernannt.
Znm SS. 1917 habilitierte sich in Mttnchen Dr. Earl Alexander von
M tiller fttr allgemeine nnd nenere Gescbichte nnd wnrde Ende des WS.
1917/18, wie die Privatdozenten desselben Fachs: Dr. Theodor Bitteranf
in Mttnchen, Prof. Dr. Fedor Schneider in Frankfurt a. M. und der frtthere
Baseler Staatsarchivar Dr. Rudolf Wackernagel in Basel, znm anfierordent-
lichen Professor beftrdert. Der Privatdozent fttr mittlere nnd nenere Geschichte
an der CFniversittt Mttnster Prof. Dr. Lndwig Schmitz-Kallenberg ward
znm ordentlichen Honorarprofessor ernannt.
Im WS. 1917/18 wnrde der ordentliche Honorarprofessor Dr. Michael
Doeberl in Mttnchen znm ordentlichen Professor der bayrischen Landes-
geschichte ernannt, der ordentliche Professor der Geschichte Dr. Harold
Steinacker von Prag nach Innsbruck, der Oberlehrer Prof. Dr. Lndwig
Mollwo vom Kaiser -Wilhelm- Gymnasium in Hannover nnd Privatdozent an
der Universit&t Gdttingen, zu der durch den Tod des Prof. Dr. Kttcher vakanten
Dozentur fttr Geschichte an der Technischen Hochschule in Hannover bernfen.
Znm Professor der diplomatischen Staatsgeschichte nnd Wirtschaftggeo-
graphie an der Konsularakademie zu Wien wnrde im September 1918 der
Gymnasialprofessor Dr. Josef Hinterleithner, znm Honorarprofessor des
Bnch- nnd Bibliothekswesens der Oberbibliothekar an der Universit&tsbibliothek
Dr. Georg Wolff in Mttnchen ernannt. — Vom Fach der Histo rischen Hilf s-
wissenschaften ist zu berichten, dafi im WS. 1918/19 sich fttr Pal&ographie
tind Papyruskunde in Wien habilitierte: Reg.-Rat. Dr. Karl Wessely, dafi
der ordentliche Professor der Geschichte des Mittelalters nnd besonders der
historischen Hilfswissenschaften Dr. Wilhelm Erben in Innsbruck im August
1917 zu gleicher Stellung nach Graz, nnd an die Stelle des im April 1918
znm Archivar am Geheimen Staatsarchiv in Berlin ernannten, bisberigen
anfierordentlichen Professor fttr Historische Hilfswissenschaften an der Univer-
sit&t Leipzig, Dr. Hermann Krabbo, der bisherige Archivar in Lttbeck,
Dr. FritzR&rig als etatsm&fiiger anfierordentlicher Professor bernfen wnrde.
b) Rechtshistoriker: Im W8. 1917/18 wnrde der aufierordentliche
Professor des bttrgerlichen Rechts und der Rechtsgeschichte Dr. Claudius
vonSchwerin in Berlin znm ordentlichen Professor in Strafibnrg, bald darauf
als Nachfolger Alfr. Schultzes nach Freiburg i. B., im Jnli 1918 der aufier-
ordentliche Prof. Dr. Franz Beyerle ans Jena als ordentlicher Professor der
dentschen Rechtsgeschichte nach Basel und im Juni 1918 der ordentliche Pro-
Histor. Vierteljahrschrift. 1919. l. 11
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162 Nachrichten and Notizeu
fessor des bttrgerlicben Kechts, des Handelsrechts and der deatschen Rechts-
gescbichte Dr. Paul Rehme aus Halle nach Breslau berufen.
c) Kirchenhistoriker. Im WS. 1918/19 habilitierte sich in Graz fttr
Kirchengeschichte und Patrologie D. Andreas Posch. Im SS. 1917 wurde
der Privatdozent der systematischen Tbeologie und der neueren Kirchen-
geschicbte Prof. Dr. Hermann Mulert in Berlin zum auBerordentlichen Pro-
fessor in Kiel, im WS. 1917/18 der auflerordentliche Professor der Dogmen-
geschichte Dr. Karl Adam in Mttncben zum ordentiichen Professor der
katholischtheologischen Fakultat in StraBburg, der auBerordentliche Professor
der Kirchengeschichte and Patrologie Dr. Ernst Tomek in Graz zum ordent-
iichen Professor daselbst, fur den im SS. 1917 nach Mttncben berufenen ordent-
iichen Professor der Kirchengeschichte Dr. Georg Pfeilschifter in Freiburg
i. Br. der ordentliche Professor des Kirchenrechts D. Emil G Oiler zum Ordi-
narius fttr Kirchengeschichte ernannt und im September 1917 der ordentliche
Professor des gleichen Fachs Dr. Rudolf Otto zu gleicher Stellung nach
Marburg berufen. An die Stelle des verstorbenen ordentiichen Professors
D. Dr. Albert Hauck in Leipzig folgte im WS. 1918/19 der ordentliche Pro-
fessor der Kirchengeschichte in Bonn D. Hans Achelis.
d) Literarhistoriker: Es habilitierten sich fiir das Fach der Literatur-
geschichte im SS. 1917 an der technischen Hochschule in Karlsruhe der frtthere
auBerordentliche Professor an der Universitat Liverpool Dr. Karl Ho 11, und
im WS. 1917/18 in Mttnster Dr. Leopold Magon.
e) Knnsthistoriker: In Gottingen habilitierte sich im SS. 1918 Dr.
Oskar Hagen fttr Kunstgeschichte. Den Privatdozenten der Kunstgeschichte
Dr. August Griesebach an der Universitat Berlin und Dr. Kurt Habicht
an der technischen Hochschule in Hannover wurde in der zweiten Halfte des
Jahres 1918 der Titel Professor verliehen. Der Privatdozent der neueren
Kunstgeschichte Prof. Dr. Oskar Wulff in Berlin wurde im WS. 1917/18
zum auBerordentlichen Professor daselbst, der auBerordentliche Professor
der Musikgeschichte Dr. Max Friedlaender in Berlin im April 1918
zum ordentiichen Honorarprofessor daselbst, der Privatdozent der Kunst-
geschichte Dr. Moritz Dreger in Innsbruck im WS. 1917/18 zum ordent-
iichen Professor daselbst and im Juni 1918 der auBerordentliche Professor des-
selben Fachs an der technischen Hochschule in Mttncben, Dr. Josef Popp
zum Ordinarius daselbst ernannt. Ferner wurde der Dozent fttr Kunst-
geschichte Prof. Dr. Wilhelm Pinder, der am 1. Mai 1918 von Breslau aus
einem Ruf an die Universitat StraBburg gefolgt war, im WS. 1918/19 als
Nachfolger des auf dem Felde der Ehre gefallenen Prof. Dr. Ernst Heidrich
nach Breslau zurttckberufen. Zuletzt sei berichtet, dafi der frtthere Professor
der Kunstgeschichte an der Universitat in Rom Dr. Emanuel Lowy im
Juli 1918 zum auBerordentlichen Professor der klassischen Archaologie daselbst
ernannt worden ist.
f) NationalOkonomen und Staatswissenschaftler: Fttr National-
Skonomie habilitiei ten sich im Jahre 1917: Dr. Otto Neurath in Heidelberg,
Dr. F Terhaile in Breslau und der Staatssekret&r Dr. Elemer Hautos in
Budapest. — Dem Privatdozenten der NationalOkonomie Dr. Gustav Aubin
in Halle wurde im WS. 1917/18 der Titel Professor verliehen and die Privat-
dozenten desseiben Fachs: Dr. Franz Gut maun in Tttbingen daselbst, Dr.
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Nachrichten und Notizen 163
Emil Lederer und Dr. Arthur Salz, beide in Heidelberg daselbst im Jahre
1918 zu auBerordentlichen Professoren ernannt. — Zu ordentlichen Honorarpro-
fessoren der Nationalokonomie wurde ernannt: im SS.1917 der Privatdozent Prof.
Dr. Rudolf Eberstadt in Berlin, der bisherige Dozen t an der COlner Hoch-
schule filr soziale und kommunale Verwaltung und Dr. Raimund Frhr. de
Waha, im Mai 1918 nach Mttnchen berufen. — Zum Ordinarius der National-
okonomie in Czernowitz wurde im SS. 1917 der aufierordentliche Prof. Dr.
Alfred Amonn daselbst ernannt und zu gleicher Zeit der aufierordentliche
Professor desselben Faches Dr. Hermann Schumacher in Bonn zu gleicher
Stellung in Berlin berufen.
Dem Privatdozenten der Staatswissenschaften Dr. Bruno Moll in Kiel
wurde im September 1918 der Titel Professor verliehen, der Professor desselben
Faches an der Handelshochschule in Berlin Dr. Werner Sombart wurde
zum ordentlichen Professor der National&konomie an der Universitat daselbst
ernannt, und die ordentlichen Professoren der Staatswissenschaften Dr. Ludwig
Pohle in Frankfurt, als Nachfoiger des ordentlichen Professors Geb. Hofrat
Dr. Karl B tic her, im Oktober 1917 nach Leipzig berufen. Im SS. 1918
siedelte Dr. W. Gerloff aus Innsbruck nach Greifswald tiber.
TodesfiUle, Am 27. Juni 1917 starb in Bad Harzburg der ordentliche
Professor der Staatswissenschaften an der Universitat Berlin, WirkL Geh. Rat
Dr. Gustav Schmoller, im Alter von 79 Jahren. Fine Wtirdigung wird
die Historische Vierteljahrschrift demn&chst bringen.
Im Juli 1917 starben den Tod fttrs Vaterland der Archivar am (Kgl.)
Staatsarchiv zu Marburg Archivrat Dr. Felix Rosenfeld und der Wissen-
schaftl. Assistent am Staatsarchiv zu Hamburg Dr. Wilhelm Becker.
Im Juli 1917 starb in Hamburg der Direktor der Stadtbibliothek, Prof.
Dr. Robert Mflnzel, im Alter von 58 Jahren. Er hat sich besonders anf
dem Gebiet der deutschen Sprachwissenschaft und Sagenkunde bet&tigt.
Im Juli 1917 starb der ordentliche Professor der Geschichte in Base],
Dr. He in rich Boos, im Alter von 66 Jahren. Seine Arbeiten und For-
schungen bewegten sich bauptsachlich auf dem Gebiete der Schweizer und
SUddeutschen Geschichte. Er schrieb: Geschichte der Stadt Basel im Mittel-
alter (1877); Thomas und Felix Platter, zur Sittengeschichte des sechzehnten
Jahrhunderts (1878); Wie Basel die Landschaft erwarb (1885); Geschichte der
Freim&urerei (2. Aufl. 1906). Auch als Herausgeber von Quellenwerken war
er fiberaus eifrig und erfolgreich t&tig. Er bearbeitete die Urkundenbttcher
von Aarau (1880), der Landschaft Basel (3 B&nde 1881—1883) und die Quellen
zur Geschichte von Worms (3 B&nde 1886—1893). Das seit 1879 erscheinende
Basler Jahrbuch hat er begrtLndet und herausgegeben. Seiri darstellendes
Hauptwerk: Geschichte der rheinischen St&dtekultur von ihren Anf&ngen bis
zur Gegenwart, mit besonderer Berttcksichtigung der Stadt Worms (4 Bande
1897 — 1901), ist getragen von vielseitiger Gelehrsamkeit und verschafft nicht
nur dem Freund der Geschichte reiche Belehrung, sondern gewahrt auch dem
Fachmann Anregung und FBrderung.
Anfang August 1917 starb in Kiel der em. ord. Professor der alten Ge-
schichte, Dr. Christian Aug. Volquardsen, im Alter von 77 Jahren. Er
schrieb: Untersuchungen uber die Quellen der griechischen und sizilischen
11*
r^rtrtrtL- Original from
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164 Nachrichten und Notizen
Geschichten bei Diodor (1868); fiber den Mythos bei Plato (1871) und: Aus
schleswig-holsteinischer Geschichte, Umrisse (1907).
Am 20. August 1917 starb in Mttnchen, im Alter von 87 Jahren, der ordent-
liche Professor der Eirchengeschichte Dr. Johann Friedrich. Erst Priester
nnd Kaplan hatte er sich 1862 in Mfinchen habilitiert, war 1869 mit Kardinal
Fiirst Hohenlohe-Sehillingsftirst zum vatikanischen Konzil nach Rom gezogen
und wurde nun einer der Begrtlnder und streitbarsten Vork&mpfer der alt-
katholischen Bewegung. Der Exkommunikation verfallen, wurde er 1872 trotz
des Protestes des Mfinchener Erzbischofs zum ordentlichen Professor der Theo-
logie in Mttnchen ernannt, von welcher Stelle er erst 1882 weichen mufite.
Man tlberschrieb ihn, dem Dr&ngen der ultramontanen Kammennehrheit nach-
gebend, als Professor der Geschichte in die philosophische Fakult&t. Er war
ein edler Priester und eine im Grande des Herzens milde Personlichkeit, gleicb-
wohl scharf in seiner kirchenpolitischen Polemik, ein fruchtbarer Gelehrter und
gewandter Schriftsteller. Aus seinen Arbeiten seien folgende herrorgehoben :
Kirchengeschichte Deutschlands (1867—1869, 2 B&nde); Tagebuch wfthrend des
vatikanischen Konzils (1871); Documenta ad illustrandum concilium Vaticanum
anni 1870 <2 Bande 1871); Beitr&ge zur Eirchengeschichte des 18. Jahrhunderta
(1876); Geschichte des vatikanischen Konzils (3 B&nde 1877—1887); Zur altesten
Geschichte des papstlichen Primates (1879); Beitrage zur Geschichte des Jesuiten-
ordens (1881); die Konstantinische Schenkung (1881); Das Papsttum (1892):
Ignaz von Dolliuger (1893). Die geschichtliche Wissenschaft verdankt ihm
wertvolle BeitrSge, im groflen kirchenpolitischen Kampf der siebziger Jahre
war er ein Ftlhrer, als erster grundlegender Geschichtschreiber des Vatikanums
bleibt er unvergessen.
Am 27. August 1917 starb der Lyzealprofessor Dr. Anton Dttrrw&chter
in Bamberg, im Alter von 55 Jahren. Er war Verfasser zahlreicher Abhand-
lungen, besonders zur sttddeutschen Gelehrten- und Literaturgeschichte. 1897
verOffentlichte er die Gesta Caroli Magni der Regensburger Schottenlegende.
Seit 1906 war er auch Herausgeber des Jahresberichts und des Jahrbuchs des
Bamberger Historischen Vereins.
Im August 1917 starb der ordentliche Professor des Kirchen- und Staats-
rechts, Dr. Hermann Rehm, im Alter von 65 Jahren. Er war Verfasser
zahlreicher Schriften zum deutschen Fttrsten- und Standesherrenrecht. Fttr
Marquardsens Handbuch des offentlichen Rechts schrieb er die „Allgemeine
Staatslehre", mit der er sich einen weithin bekannten Namen schuf, sowie die
^Geschichte der Staatsrechts wissenschaft". Auch besch&ftigte er sich mit
moderner Parteigeschichte in seinem 1912 erschienenen Buche „ Deutschlands
politische Parteien*. Ferner war er Herausgeber der Zeitschrift fttr Handels-
wissenschaft und Handelspraxis.
Anfang September 1917 starb in Hannover der Dozent der deutschen
Geschichte an der technischen Hochschule, Geh. Studienrat Prof. Dr. Adolf
K5cher, im Alter von 69 Jahren. Er hat besonders auf dem Gebiet der Ge-
schichte seiner Heimat des 17. und 18. Jahrhunderts literarisch gewirkt. Sein
Hauptwerk ist die Geschichte von Hannover und Braunschweig 1648—1714.
1884/85.
Am 13. September 1917 starb in Loschwitz bei Dresden Geh. Studienrat
Prof. Dr. OttoKammel, weiland Rektor der Nicolaischule in Leipzig. Neben
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byV^UUglL UNIVERSITY OF MICHIGAN
Nachrichten and Notizen 165
seiner lehramtlichen T&tigkeit fand er noch Ruhe zu schriftstellerischer and
gelehrter Arbeit besonders aaf dem Gebiete der deutschen Geschichte. Der
Entstehung des ttsterreichischen Deutschtums nachgehend vertiffentlichte er
1879 als ersten Band: Die Anf&nge des deutschen Lebens in Osterreich bis
zum Ausgange der Karolingerzeit. Bine sp&tere Ergknzung dazu bildete:
Die Besiedelung des deutschen Sttdostens vom Anfange des zehnten bis gegen Ende
des elften Jahrhunderts. (1909 als Programm.) Als Festschrift zur 800j&hrigen
Jnbelfeier des Hanses Wettin 1889 verSffentliehte er mit Donadini zusammen :
Ein Gang dnrch die Geschichte Sachsens und seiner Ftlrsten und verfaBte fttr
die Sammlung G8schen auch eine kurze s&chsische Geschichte (1899 ; 3. Aufl.
1912). Daneben her liefen grOBere Werke: Deutsche Geschichte (1889; 3. Aufl.
1911). Der Werdegang des deutschen Volkes (2 Bande 1896—1898. 3. Aufl. 1911)
und mit Petermann, Diestel und Sturmhofel schrieb er Spamers Illustrierte
Weltgeschichte (1902), zuletzt sei hier noch seine Geschichte des Leipziger
Schulwesens vom Anfang des 13. bis Mitte des 19. Jahrhunderts (1909) erwahnt.
K&mmel war ein ungemein fleifiiger und erfolgreicher historischer Schrift-
steller. Der Hauptbeitrag seiner selbst&ndigen Forscherarbeit aber blieb das
Werk von 1879.
Am 17. September 1917 starb erst dreifiigj&hrig Dr. Wilhelm Eduard
Mayer, ein junger, zu den hftchsten Hoffhungen berechtigender Schiller
Meineckea. Er verflffentliehte die zwei wertvollen Arbeiten: „Macchiavellis
Geschichtsauffassung und sein Begriff virtutt (1912) und „Das Retablissement
Ost- und WestpreuBens unter der Mitwirkung und Leitung Th. v. Sch5ns* (1915).
Am 28. September 1917 starb in Zwickau der Oberlehrer am dortigen Real-
gymnasium, Studienrat Prof. Dr. ReinholdHofmann, im Alter von 62 Jahren.
Er bet&tigte sicn besonders auf dem Gebiete der Zwickauer und Piruaer
Geschichte und der der Schflnburgschen Herrschaften in Sachsen. .
Im September 1917 fiel auf dem Felde der Ehre der Privatdozent der
Geschichte an der Universitftt Leipzig, Dr. Francis Smith, im Alter von
37 Jahren. Er hatte begonnen, sich mit kriegsgeschichtlichen Forschungen
zu besch&ftigen.
Am 12. Oktober 1917 starb in Miinchen der ordentliche Professor der
alten Geschichte an der Universit&t Strafiburg, Dr. Earl Joharnnes Neu-
mann, im Alter von 60 Jahren. Die Historische Vierteljahrschrift wird ihm
einen besonderen Nachruf widmen.
Im Oktober 1917 starb in Miinchen im Alter von 58 Jahren der ordent-
liche Honorarprofessor der Geschichte und Syndikus der (Egl.) Bayerischen
Akademie Dr. Earl Mayr. Seine Erstlingsschrift behandelt Wolfdieterich
von Raittenau, Erzbischof von Salzburg 1587—1612 (1886). Sp&ter bearbeitete
er die Briefe und Akten zur Geschichte des Dreifiigj&hrigen Krieges, deren
7. und 8. Band er (1905—1908) herausgab.
Am 8. November 1917 starb im 83. Lebensjahre der ordentliche Professor
der Staatswissenschaften, Wirkl. Geh. Rat Dr. Adolf von Wagner, in Berlin,
dessen die Historische Vierteljahrschrift noch besonders gedenken wird.
Am 1. Dezember 1917 starb in Berlin im Alter von 73 Jahren der Milit&r-
schriftsteller General d. Inf. z. D. August von Janson, der durch einige
popular- witsenschaftliche Publikationen auch auf historischem Gebiete bekannt
wnrde. Hervorgehoben seien hier: ^Geschichte des Feldzuges 1814 in Frank-
r^rtrtrtL- Original from
byV^UUglL UNIVERSITY OF MICHIGAN
166 Nachrichten und Notizen
reic)itf (1903—1905). „K6nig Friedrich Wilhelm 111. in der Schlacht" (1907);
„Moltkeu (1915) und „Des groBen Kflnigs Erbett (1917).
Anfang Dezember 1917 starb in Florenz der weithin bekannte Historiker
Professor Pasquale Villari im hohen Alter von 91 Jahren. Aas seinen Arbeiten
seien hier die auch ins Deutsche ttbertragenen Biographien Savonarolas und
Macchiavellis besonders hervorgehoben. Er war auch Herausgeber der „Storia
politica dltalia* seit 1881.
Am 25. Dezember 1917 starb in Weimar der Generalsekret&r der Deutschen
Schillerstiftung, Prof. Dr. Oskar Bulle, im Alter von 61 Jahren. Er war
von 1897—1908 Herausgeber der Wissenschaftl. Beilage der Mtinchener All-
gemeinen Zeitung. Als Verfasser von anziehenden und wichtigen literatur-
geschichtlichen Studien hat er sich auch um die Geschichtswissenscbaft verdient
gemacht.
Im Dezember 1917 starb in Bern der em. ord. Professor der Kirchen-
geschichte und der franzflsischen Sprache und Literatur, D. E. Michaud, im
Alter von 78 Jahren.
Anfang Januar 1918 starb im 75. Lebensjahre zu Liegnitz der schlesische
Lokalgeschichtsforscher Gymnasialprofessor Albrecht Jander.
Anfang 1918 starb in Lilbeck der frtihere Oberbibliothekar an der (Kgl.)
Universit&tsbibliothek zu Marburg i. H. Prof. Dr. Artur Kopp im Alter
von 58 Jahren. Als Germanist und Literarhistoriker besch&ftigte er sich
besonders mit dem deutschen Volks- und Studentenlied des 16. Jahrhunderts
und der vorklassischen Zeit
Anfang des Jahres 1918 starb in Warschau der Leiter der gr&flich
Zamoyskischen Bibliothek und polnischer Geschichtsforscher Professor Thad-
daus Korzon.
Am 2L Januar 1918 starb der Direktor des fiirstbischttfl. Dittzesanarchivs
zu Breslau und Honorarprofessor daselbst, Dr. Josef Jungnitz, im Alter von
74 Jahren. Neben biographischen Daratellungen, wie eine Geschichte der
Breslauer Weihbisch5fe und die Lebensbilder zweier Bisch5fe des 16. und
17. Jahrhunderts Martin von Gerstmann (98) und Seb. von Rostock (90), ver-
offentlichte er die Visitationsberichte der DiOzese Breslaus (4 Teile 1902 — 1908),
durch die umfassendes und wertvolles Material zur ;Lokal-, Kirchen- und
Wirtschaftsgeschichte Schlesiens erschlossen wurde.
Im Januar 1918 starb in Strafiburg der Honorarprofessor der Mathemathik,
Dr. Max Simon, im Alter von 74 Jahren. 1909 vertffFentlichte er eine Ge-
schichte der Mathematik im Altertum in Verbindung mit antiker Kultur-
geschichte.
Im Januar 1918 starb in Wien der Literat Dr. Marcus Landau im
Alter von 81 Jahren. Er war Verfasser auch verschiedener historischer
Schriften. (Rom, Wien, Neapel wfthrend des spanischen Erbfolgekrieges [1885] ;
Geschichte Kaiser Karls V. als Ktfnig von Spanien [1889] u. a. m.)
Moritz Hoernes.
Weit fiber die Grenzen seiner osterreichischen Heimat hinaus 1st der
Wiener Ordinarius fiir pr&historische Arch&ologie, Moritz Hoernes, als derjenige
Prfchistoriker allgemeiner bekannt, der die Ergebnisse seiner Forschungen in
breiteren Schichten dnrcb kleine Leitfaden unci grofiere Handbiicber einzuftthren
r^rtrtrtlr- Original from
byV^UUglL UNIVERSITY OF MICHIGAN
Nachrichten nnd Notizen 167
bestrebt war. Wenn heute die Urgeschichte des europaischen Menschen mit
all ihren Spezialgebieten Allgemeingut der Gebildeten geworden ist, ist dies
nicht in letzter Linie Hoernes zu verdanken.
Hoernes war stets bestrebt, seine Darstellungen, die vor allem einen groBen
Kreis belehren soil ten, von der hoheren Warte eines Kultur- nnd Natnrphilosophen
aus anznlegen. Dafi er dadnrch einen guten Teil seiner groGen Arbeitskraft
der methodischen Spezialforschung entzog, ist ihm — wenn anch nicht immer
. in sachlicher Form — oft vorgeworfen worden. Die Prabistorie war ihm ein
Teil der Anthropologic im Sinne Virchows und „das moderne naturwissen-
schaftiiche Prinzip, das der Induktion" gait ihm als Grundlage seiner Dar-
stellnngen. [Inter diesem Gresichtspunkt sind seine beiden groBen popular-
wissenschaftlichen Werke „Die Urgeschichte des Menschen", Wien 1892 und
die „Natar- nnd Urgeschichte des Menschen*, Wien 1?09, zu betrachten.
Tiefgehenden EinfluB auf andere Forschnngsgebiete bracbten die beiden
Auflagen seines Hauptwerkes : „ Urgeschichte der bildenden Kunst in Europa",
Wien 1898 und 1915. Sie zeigten besonders der Kunstgeschichte, daB die pra-
historische Arch&ologie es ist, die das Material und die Methoden liefert, um
die Anf&nge und die Entwicklung der Kunst nicht erst — wie man bisber ge-
wobnt war — in den Zeiten, die die klassische Areh&ologie beleuchtet, zu
finden, sondern in kulturell, ja geologisch viel weiter zurttckliegenden Epochen.
Ein spezielleres Gebiet betrat Hoernes mit seinem Werke: „Der diluviale
Mensch in Europa", Wien 1903. Er lehnte sich hier — ganz naturgemiB —
an die franzSsischen Forschnngen an, behandelte aber vor allem — und darin
liegt der Wert der ebenfalls popular gehaltenen Schrift — die von den Franzosen
fast totgeschwiegenen anfierfranz&sischen Fundplatze.
Neben diesen der Allgemeinheit dienenden synthetischen Arbeiten liegen
von Hoernes aber noch eine grofie Anzahl von Spezialuntersuchungen vor, die
aus seinen Ausgrabungen in Bosnien und der Herzegowina (Butmir), in Istrien
(Villanova) und Niederosterreich (Odenburg), sowie seinen musealen Studien
(neolithische Keramik in Niederflsterreich, die ilteste Bronzezeit in N.-O., die
Hallstattperiode) hervorgingen.
Wie auf schriftstellerischera Gebiete, so leistete Hoernes auch auf organi-
satorischem Gebiete GroBes. Als „Konsulent flir wissenschaftliche Angelegen-
heiten bei der bosnisch-berzegowinischen Abteilung im k. u. k. Gemeinsamen
Finanzministeriutn" hatte er die Redaktion der „ Wissenschaftlichen Mitteilungen
aus Bosnien und der Herzegowina** inne und erschloB hiermit die Durch-
forschung dieser Provinzen in groBzttgiger Weise. Ferner wurde von ihm
die „ Wiener Prihistorische Geseilschaft14 im Jahre 1913 gegriindet, deren Organ,
die „ Wiener Pr&historische Zeitechrift" direkt und indirekt sein Werk wurde,
Geboren war Hoernes am 29. Januar 1852 zu Wien. Er studierte seit 1871 in
Wien, von 1874—1876 in Berlin, dann wiederum in Wien (hauptsachlich Philologie
und Arch&ologie) und erwarb 1878 den Doktorgrad. Im Jahre 1883 ging er
zur MuBeumslaufbahn fiber und wurde bei der „Pr&historischen Sammlung des
k. uu k. naturhistorischen Hofmuseums* angestellt. Als Privatdozent wirkte er
seit 1892 an der Wiener Univeraitftt, wurde dann Extraordinarius, bis er 1911
die nengeschaffene ordentliche Professur erhielt Am 10. Juli 1917 verstarb
er, der Lehrer und Organisator der Urgeschichtsforschung in Osterreich.
K. H. Jacob.
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168 Nachrichten und Notizen
Oscar Mafilow.
Am 20. Mai 1918 starb nach l&ngerem Leiden der Oberhibliotbekar an der
Bonner Universitatsbibliothek Oscar Mafilow, alien Arbeitern auf dem Gebiet
der Deutschen Geschichte nnd im besondern den Lesern dieser Zeitschrift
bekannt als Verfasser der Bibliographie zur Deutschen Geschichte. 1865 zn
Hannover als Sohn eines Konsistorialbeamten geboren, hatte er sich 1876 in
Gttttingen nnd Berlin zun&chst dem Stndinm der evangelischen Theologie zu-
gewandt, widmete sich aber bald vor allem dem der Geschichte; aufierlich hat
er die Studien erst 1888 unter Engler in Tttbingen mit der Doktordissertation
„Zum Romznge Heinrichs VII. a beschlossen, von der nur der erste Teil er-
schienen ist nnd deren vorbereitete Fortsetzung heranszngeben ihm die Zeit
gefehlt hat, weil er sich bereits vorher den bibliographischen Aufgaben hin-
gegeben hatte, die im Znsammenhang mit der Tfttigkeit eines Bibliothekars
seine Lebensarbeit werden sollten. Denn nachdem er von 1880 an mehrere
Jahre lang in Hannover als Hanslehrer tatig gewesen, war er 1885 in den
Dienst der Gdttinger Universit&tebibliothek getreten; dort und seit 1894 in
Bonn hat er die Obliche Lanf bahn eines Bibliothekars durchmessen bis sum
Rang des Oberbibliothekars, den er 1907 erhielt; er ist in seinen gesnnden
Tagen eine bew&hrte Kraft der Bibliotbek nnd vor allem auf seinem eigenen
Arbeitsgebiet nnd den Nachbargebieten vielen ein frenndlicher Heifer nnd
Berater gewesen — ich habe selbst schon als Student die Hilfsbereitgchaft
des aufierlich nach Niedersachsenart nicht immer leicht zug&nglichen, mitnnter
scheinbar herben Mannes in reichem Mafie erfahren. 1887 hatte er die frfiheren
Versnche einer geschichtlichen Bibliographie als neue Folge einer „Bibliotheca
historica* wieder anfgenommen. Das Untemehmen ist als solches damals
nicht fiber den ersten Band hinaus gediehen, aber es fand dann eine sichere
Unterkunft als Anhang zn Quiddes 1889 begrtlndeter wDeutscher Zeitschrift
filr die Gescbichtswissenschaft* nnd der sich 1898 anschliefienden „Historischen
Vierteljahrschrift* Seeligers, deren Mitarbeiter MaBlow so von Anbeginn an
bis zu seinem letzten Krankenlager gewesen ist. Die Sorgfalt seiner Arbeit,
sein Streben nach durchsichtiger Gliedernng nnd praktischer Anordnung, nach
schneller Darreichnng des Stoffes sind stets gleich geblieben; wenn mehr und
mehr die aufierdeutsche Geschichte znrttcktrat, er in der Anfnahme der Litera-
tnr Beschr&nknng ttben mnBte, so war es das vom Verleger vorgeschriebene
H5chstmafi der Bogenzahl, das ihm mitnnter wider seinen Willen Grenzen
setzte. Uber den Nutzen seiner Bibliographie ftir den Forscher ist denn au^h
kein Wort zu verlieren; zu wieviel Tausenden von Nummern der letzten Anf-
lagen des Dahlmann-Waitz mag er den Stoff im Grunde geliefert haben? Er
hat denn auch, als ihm nach einem Vierteljahrhundert der Bibliographie 1913
der Professortitel verliehen wnrde, darin den Ausdruck des Dankes der
Forschung erkannt und sich dessen gefreut. Schon vor mehreren Jahren
schien einmal ein Schlaganfall dem hochgewachsenen, kr&ftigen Hanne die
Feder aus der Hand zu nehmen; er hat sich damals wieder durchgerungen
und die Arbeit nen aufnehmen kOnnen, bis ein schleichendes Leiden sein
Leben beendete, das nicht immer leicht gewesen ist. Dankbar werden sicher-
lich alle Forscher auf dem Felde Deutscher Geschichte der unermtidlichen,
entsagungsvollen Arbeit des zuverl&ssigen Mannes gedenken.
Bonn. Wilhelm Levison.
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HISTORISCHE
VIERTELJAHRSCHRIFT
HERAUSGEGEBEN VON
Dr. GERHARD SEELIGER
O. PROFESSOR AS DER UNIVBR6ITAT LEIPZIG
XIX. JAHRGANG 1919
NEUE FOLGE DER
DEUTSCHEN ZEITSCHRIFT FUR GESCHICHTSWISSENSCHAFT
DER GANZEN FOLGE SIEBENUNDZWANZIGSTER JAHRGANG
2. HEFT
AUSGEGEBEN AM 15. NOVEMBER 1919
VERLAG UND DRDCK
BUCHDBTJCKEREI DER WILHELM UND BERTHA v.BAENSCH STIFTUNG
DRESDEN 1919
rv «w h C^ nrhnic* Original from
digitized by VjUU^U, UNIVERSITY OF MICHIGAN
r
HISTORISCHE VIERTELJAHRSCHRIFT
Herausgegeben von Prof. Dr, Gerhard Seeliger in Leipzig,
Verlag- nnd Druck; Buchdruckerei der Wilhelm und Bertha v.Baensch Stiftung, Dresden-A. 1*
Der Preis fiir den Jahrgang von 4 Heften im Umfange von ca. 48 Bogen
betragt 30 Mark,
Die Abteilung „Nachrichten und Notizen" bringt Notizen iiber neue lite-
rarische Erscheinungen sowie iiber alle wiefatigeren Yorgange auf dem per-
sonlicken Gebiet dcs geschichtswissenschaftlichen Lebens.
Die Herausgabe und die Leitung der Redaktionsgeschafte wird von Herrn
Prof. Seeliger gefulirt, dem als Sekretar Herr Dr, Hermann Wendorf
in Leipzig zur Seite steht
Beitrage aller Art bitten wir an den Herausgeber (Leipzig- Grohlis, Kirch-
weg 2) zu richten* Alle Beitrage werden mit 40 Mark fiir den Bogen lionoriert.
Die Zusendung von Rezensionsexemplaren wird an die Schriftleitung
der Historischen Yierteljahrschrift (Leipzig, Universit&t, Bornerianum L)
erbeten* Im Interesse plinktlicher und genauer bibiiographiscber Berieht-
erstattung werden die Herren Autoren und Verleger ersucht, auch kleinere
Werke, Dissertationen, Programme, Separatabzuge von Zeitschriftenaufsatzen
usw,, die nicbt auf ein besonderes Ret'erat Ansprucli mac lien, sogleich beim
Erseheinen der Verlagsbuchhaudlung oder der Schriftleitung zugehen zu lassen,
INHALT DES 2. HEFTES
Bin anti&imonUtisches (Jelttbde KiSnig Heinricha L Von Univ.-Prot Dr. Friedrich
von ficzold in Bonn a. Rh. ..«*,.«, . , , . 169
Foraehungen zur Vorgescbiclite des Rauernkrieges (Fortsetzimg). Von Dr. Otto
Schiff in Frankfurt a. M . 189
Jotuum de Witt und Ludwig XIV. 1663, Von Dr. Heiniich Zwingmann in
Meppen (Ems) .......... ...... 220
Eleine Mit teilu ngtm
Blkhers&mmluiig nnd Biicker&chenkungen Karls des GroJJen, Von Univ.- Prof.
Dr. Panl Lehm&nn in Miinchen . * , , f ,..,.,,..,.,,. t 237
Kritikm:
Dr. Georg Mehlis, Lehrbuch der Ge&chichtsphilosophie. Von Univ.-Prof. Dr.
Paul Barth in Leipzig ,*.,*• 247
Dr. Kurt Wolzendorff, Staatsrecht nnd Natumcht in der Lehre vom Wider-
itandsrecht des Volkes gegen reeht&widrige Auettbung der Staatsgewalt Von
Univ.-Prof. Dr. Voitelini in "Wien . , . . 250
M. Doeberl, Entwicklungsgesehichte Bayerus, Von Gynmasialdirektor Prof. Dr.
J oetze in Schwabach . . . * . , . . 254
Fritz Vigener, Die Mainzer Dompr op 9 tei im 14, J ahrhunder t Von Uni v.-Prof.
Dr. Georg Schreiber in Hiinster . -*,.*,..... 256
Veit Arnpeck, S&intliche ChronickeiL Von Univ. -Prof, Dr, PaulJoachimsen
in Mttnchen , + , . . ♦ t . . . . * . 259
(ruatav Wolf, Quellenkunde der deutschen Reformatioasgeschichte. Von Prof
Dr P, Kalkoff in Breslan 261
At B. Faust, Das Deutschtnm in den Vereinigten Staaten. Von Univ.-Prof. Dr.
Daenell in Munster LW 263
Friedrich Augn&t Ludwtg von der Marwitz, ein markischer Edelmann
im Zeitalter der Befreiungskriege. Von Univ.-Prcf, Ri\ Pnal Haake in Berlin 266
UNIVERSltwS**»^««« M Vmmmm** **)
169
Ein antisimonistisches Gelubde
Konig Heinrichs I.
Von
Friedrich Ton Bezold.
Der Aufbau eities lpbensfahigen deutschen Konigtums im
X, Jahrhundert ruhte zam guten Teil auf der Grundlage einer
moglichst wigehinderten Verfugung itber die Machtmittel der Bis-
tumer und Reichsabteien. Seit der Grtindung des merowingischen
Staats hatten die Frankeuherrscher ihren Anspruch auf die Ein-
setzung der hochsten geistlichen Wurdentrftger zu behaupten ge-
wufit, doch war es niemals ganz aus dem BewuBtsein der Be-
teiligten geschwunden, dafi dieser Anspruch zu den kanonischen
Bestimmungen im Widerspruch stand. Auch ist es niemals zu
einer grundsatzlichen Aufhebung des ursprunglichen Wahlrechts
der Gemeinde gekommen, trotz seiner Einschr&nkuug durch kSnig-
liche Autorisation und Wahlprivilegien , wie sie im Westreich
sich einburgerte. Aber die Macht der tatsachlichen Verhaltnisse,
die unlosliche Verbindung des Episkopats mit aufierkirchlichen
Aufgaben und Befugnissen, die fortschreitende Ausdehnung des
germanischen Begriffs der Eigenkirche lieBen die vereinzelten
Proteste des Klerus gegen die Einmischung der weltlichen Ge-
walt nicht zu Kraften gelangen. Konrad L hatte den Versuch
gewagt, der Krone in engster Fuhlung mit der gleich ihr be-
drohten Kirche das Ubergewicht tiber das Herzogtum zu sichern.
Dennoch sah auch er sich veranlaBt, die von Klerus und Volk
vollzogene Wahl eines Hamburger Metropoliten umzustoBen1. Un-
mittelbar nachher schien die Erhebung des machtigsten Stammes-
herzogs zum Reichsoberhaupt die Abh&ngigkeit der Bischofsitze
und Kloster vom Konigshof als eine unwiderrufliche festzulegen.
1 Vgl. G.Wei se, Konigtum und Bischofswahl — vor dem lnvestitur-
streit (Berlin 1912), S.99f.
Histor Yieitaljahrschrift. 1919. 2. 12
.. (~*rw"*nlf* Original from
by VrUUgl^ UNIVERSITY OF MICHIGAN
)
170 Friedrich von Bezold
Hauck durfte wohl das Urteil fallen, am Hof keines andern Kdnigs
seien die Bischofe so einflufilos gewesen, wie an dem Heinrichs L1
Es machte die Sache nicht besser, dafi er die Herzoge an dieser
staatlichen Vorherrschaft teilnehmen liefi; iiberwies er doch gleich
anfangs seinem gefahrlichsten Rivalen Arnulf die bairische Kirche
gewissermafien als Immunitatsgebiet. Bei seinem Regierungs-
autritt hatte er die Salbung und Kronung abgelehnt; die spatere
klerikale Uberlieferung versinnliclite den Eindruck dieses Ver-
zichts auf die hochste Weihe des neuen Konigtums in dem strafenden
ji: Traumbild von einem „Schwert olme Griff".
Urn so autfallender beriihrt die Erzahlung eines so konigstreuen
Geschichtschreibers wie Liudprand von einem feierlichen Geliibde,
das Heinrich vor allem Volk angesichts des bevorstehenden Ent-
scheidungskampfs gegen die Ungarn (933) abgelegt habe. Die
Antapodosis des Historikers, der europa^che, nicht deutsche
Geschichte geben will, zieht die verschiedenen magyarischen
Angriffe auf das Reich seii 919 in ein einziges Bild zusammen,
und lafit den koniglichen Ueertiihrer das sachsische Aufgebot zum
unerschrockenen Einhauen auf die heidnischen „Tiirkenu anfeuern.
Dieser Ansprache, die hier in das gelehrte Gewand eines Rhythmus
eingekleidet ist, folgt dann noch eine prosaische Kundgebung des
Herrschers gegen die bisher geiibte simonistische Ketzerei.
Das 27. Kapitel des zweiten Buchs tragt in dem Inhaltsver-
zeichnis, das dem Text der Darstellung vorgesetzt ist, den Titel:
wDe bono voto Heinrici regis41 und lautet also: „Talibus itaque
rex exhortationibus ad pugnam snot urn accendi animos videns, indicto
cunctis silentio, hoc iterum divini munere flaminis tactus adiecit:
Priscorum facta regain, sanctorum scripta pati um nobis, quid agere
debeamus, insinuant. Non enim est Deo difficile paucis plures
sternere, si tamen horum, qui id agere cupiunt, fides meretur; fides,
inquam, non professions tantum, >*ed opeiis, non solummodo oris,
set etiam cordis. Voveamus itaque ac secundum psalmist am vota
reddamus, ego, inquam, ego prius, qui dignitate videor et oidine
primus. Simoniaca heresis Deo invisa et a beatissirao apostolorum
principe Petro damnata, quae a decessoribus nostris hactenus est
temere custodita, modis omnibus a nostro sit regno expulsa. Conectet
invicem unitatis caritas, si quos diaboli divisit calliditas2."
1 Hauck, Kirchenge*chicbte Deutachtandn III4 (Lpzg. 1906), 17.
1 Die Werke Liudprands yon Cremona' (herausg. von J.Becker,
Hannover u. Lpzg. 1»15), 8. 50f.
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Ein antisimonistisches Gelflbde KSnig Heinrichs I. 171
Bekanntlich sind wir fiir das Fortleben des Begriffs der Simonie,
ilem die kirchenpolitischen K&mpfe des 11. Jahrhunderts eine so
hervorragende Bedeutung zuweisen, gerade in der OttoneDzeit
auf recht sparliche Zeugnisse angewiesen. Selbst die Cluniazenser
dachten zunachst nicht daran, dieser gefahrlichen Streitfrage ihre
voile Kraft zuzuwenden l. Am lebhaftesten wurde die Wichtigkeit
des Problems in Italien empfunden, aber neben den Klagen eines
Atto von Vercelli hat sogar ein so eifriger Vielschreiber wie
Ratherius, dessen wiederholte Einsetzung und Vertreibung in
Liittich und Verona eigentlich zu einer grundsatzlichen Behandlung
des Gegenstands herausforderte, die Simonie nor ganz gelegentlich
beriihrt*. Im ganzen blieb es fiber ein Jabrhundert lang bei der
noch von Petrus Damiani charakterisierten GewOhnung, dafi man
„das Gift der simonistischen Ketzerei" als etwas unheilbares und
beinahe durch den Gebrauch gerechtfertigtes ansah8, Es erschien
mir dalier angezeigt, die uberraschende Mitteilung Liudprands
noch einmal einer genauen Untersuchung zu wiirdigen, statt sie
von vornherein als eine Ausgeburt seiner schriftstellerischen Er-
findungsgabe abzulehnen.
Die Annahme einer freien Erdichtung lag ja besonders nahe
gegeniiber den teils poetisch teils prosaisch gegebenen Reden
eines Verfassers, der auf die asthetische Ausstattung seines Haupt-
werks sichtlich das grofite Gewicht legte. Der fein gebildete
und geistvolle Italiener, der fiir „Philosophentt, d. h. fiir Leute
seinesgleichen, vor allem fiir den hOjieren Klerus schrieb, ging
ja nach seinem eigenen Eingest&ndnis darauf aus9 neben dem Ernst
der groflen Weltereignisse auch die Spannung und Erheiterung
der Komodie zu Wort kommen zu lassen, dem Unterhaltungsbe-
diirfnis des Lesers abwechselnd .Denkwiirdiges und Lachenswertesu
darzubieten (Antap. L 11). Die Reden, mit denen der selbstgefallige
Schttler der Alten seine Darstellung zu wiirzen suchte, wie die
sonstigen Einschaltungen in gebundener und ungebundener Form,
verlangen selbstverstandlich im einzelnen Fall eine sorgf<ige
Prufung daraulhin, ob in dem Rhetorischen auch etwas Historisches
steckt oder nicht Dieser Miihe haben sich Dandliker und Miiller
in ihren Untersuchungen fiber Liudprands Quellenwert mit allem
1 E.Sackur,Die Cluniacenser II (Halle 1894), 446 flf. Hauck III, 496 A. 3.
• Sackur Ut 447.
* M. G. Libelli de lite imperat. et pontif. I (Hannorer 1891), 68.
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12*
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7^
172 Friedrich von Bezold
Fleifi unterzogen. Sie gelangen bezQglich unseres Eapitels zn
einem durchaos verneinenden Ergebnis. „Nur vom Gesichtspunkt
christlich-religidser Rhetorik ist zu begreifen II. 27 die zweite
Rede Heinrichs an die Sachsen vor der Ungarnschlacht; wenn
er da aus den Schriften erforscht, was zn ton sei, und von Glauben,
Werken und Simonie redet, so kann wohl diesen Worten keine
reale Bedeutung zukommen1." Dagegen erhob allerdings unmitt el-
bar nachher Dfimmler Einspruch. „Wenn nnser Autor", sagt er,
naas einer gnten Quelle von der Teilnahme des Sachsenherzogs
Otto an Arnnlfs Znge im Jahr 894 vernahm, warum nicht aus
einer ebenso gnten von dem GelObnis Heinrichs I., die Simonie
abzustellen?2" Ahnlich hatte schon Waitz in den Jahrbucbcra
Heinrichs I. Lindprands Erzahlung registrirt, ohne auf die Frage
ihrer Glaubwurdigkeit naher einzugehen8. Jedenfalls glaubten
die zusammenfassenden Darstellungen des Zeitalters durchweg
von ihrer Verwertong absehen zu dftrfen. Giesebrecht, Frutz,
Manitius nnd Gerdes halten sich ausscbliefilicb an den Bericht
Widakinds, indem sie von den Reden des K&nigs, die der sac h-
sische Historiker einfugt, unbedenklich Gebranch machen. Und
auch Ottenthal begnngt sich in seinen Regesten damit, nach dem
Vorgang von Waitz den ausfuhrlichen, aber „nur in einzelnen
Zugen glaubwiirdigen Bericht Liudprands" mit einem Fragezeichen
(nsollu) anzufiihren4. Dagegen hat Ranke die gesamte Erzahluug
des Ungarnkriegs bei Liudprand mit anfierster Scharfe als „dnrch
nnd dnrch fabelhaft" abgelehnt6. Trotzdem tragt er kein Be-
1 C.D&ndliker u.J. J.Muller, Liudprand von Cremona (Lpzg. 1871), S. 189.
» Histor. Zeitschrift XXVI (1871), 278.
• In der altesten Ansgabe der Jahrbtlcher Heinrichs I. (von 1837, S. 104)
lehnt Waitz die Behauptung Gnndlings von einem Znsammenhang zwischeu tier
Erzahlung Ls. and dem Erfnrter Kenzil ab. In der 2. Auflage von 1868
(S. 156) nnd in der 3. von 1885 (S. 153) betont er wie in der 1., dafi L. das
Gelubde in die Zeit des Ungarnkriegs verlege, nnd fihjt noch die von L. nicht
in dieser Form ansgesproi hene fiedingnng bei: „wenn Gt.tt ihm (Heinricb)
den Sieg verleihe". L. scheint doch eber das Geliibde als Vorbedingnng des
Sieges anfzufassenr
4 Vgl. Giesebrecht, Gesch. der deutschen Kaistrzdt I5 (Braunschweig
1881), 232; H. Prntz, Staatengesch. des Aben.llandts im II. A. I (Berl. 1885),
180; M. Manitius, Deutsche Ge9ch. nnter den Sa< lis. nnd Sal. Kai-*ern
(Stuttg. 1889), S. 71 f; H. Gerdes, Gescb. des deutschen Volkts I (Lpzg. 1891),
S. 88 f. (mit einem „soll" bezflglich der Rede); E. v. Ottenthal, Die Regesten
des Kaiserreichs (Inusb. 1893), S. 27.
• Ranke, Weltgesch. V11I (Lpzg. 18S7), 638; vgl. VI. 2, 137 A. 2.
rv «w h C^ nrhnic* Original from
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I
Eia antisimomstisches Gelubde K5nig IJeinrichs I. 173
denken, fur die folgenden* Zeiten Ottos I. dem „fabulosenu Ita-
liener gelegentlich den Vorzug vor Widukind zu gebeu1. So vor-
teilhaft sich im ganzen die niichterne Art des s&chsischen Geschicht-
sclireibers von der willkttrlichen Bebandlung desStoffs beiLiudprand
abhebt, so mufl man sich doch gegenwartig halten, dafi auch er fast
durchweg von einer mundlichen ftberlieferung abh&ngig ist, deren
Herkunft im Einzelfall gar nicht naher festgestellt werden kann.
Der Korveier Monch lafit den Konig zweimal als Redner auf-
treten*. Zuerst geschieht dies vor einer Versammlung des ganzen
Volks, die iiber die Frage zu entscheiden hat, ob man den Ungarn
weiterhin Tribut zahlen oder sich mit ihnen schlagen soil. Der Tribut,
erklart Heinrich, wttrde sich nur noch durch einen Eingriff in die
Kirchenschatze („thesaurum divinis of'ficiis sanctificatum") auf-
bringen lassen; man stehe vor der Wahl, entvveder sich durch
dieses Opfer loszukaufen oder auf die Hilfe des gottlichen Er-
losers zu vertrauen und den bisherigen Tribut den Kirchen zu
uberweisen. Das Volk gibt feierlich seine Stimme fur den zweiten
Ausweg ab und wird dann entlassen, ehe die Gesandten der Ungarn
eintreffen und abschlagig beschieden werden. Vor dem Zusammen-
stofi mit dem Gegner bei Riade ermabnt der Konig noch einmal
sein Heer zum festen Vertrauen auf Gottes Hilfe und zu tapferem
Draufgehen. Nach dem Sieg aber wendet er, seinem Versprechen
getreu, den Betrag des Tributs den Kirchen (divino cultui) zu.
Wir haben also hier und bei Liudprand zwei Darstellungen vor
uns, die in der Annahme einer personlichen Verhandlung des Konigs
mit dem Volk und in der Hereinziehung kirchlicher Gesichtspunkte
flbereinstimmen, sonst aber starke Verschiedenheiten aufzeigen.
Das Zusammenfassen zeitlich auseinanderliegender Tatsachen bei
Liudprand fallt hiebei weniger ins Gevvicht, als der Umstand,
dafi bei ihm von einer Riige und Abstellung simonistischer Mifi-
brauche, bei Widukind von der drohenden Zwangslage einer
Einziehung von Kirchengut die Rede ist. Ubrigens blieb bei der
Diirftigkeit des fur die Ungarnkriege vorliegenden Quellenmaterials
auch Widukinds Erzahlung nicht von Anfechtung verschont. Bruck-
ner wollte selbst die Tributzahlung uberhaupt auf „sagenhafte
Tradition, vielleicht gar eiu altes Lied" zuruckfiihren8.
1 Ebd. VIII, 640 ff.
8 Widukindus, Res gestae Saxonicae I. 38.
■ C. Bruckner, Studieu zur Gesch. der sftchs. Kaiser (Basel 1883), S. 16.
Lamprecht flbergeht den Tribut mit StiUschweigen.
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174 Friedrich Ton Bezold
Nun besitzen wir aber wenigstens ein unaDfechtbares urkund-
lich6s Zeugnis, das gerade aus der Zeit vor dem grofien Sachsen-
zug der Ungarn stammt, in den Beschliissen der Erfurter Synode
vom 1. Jnni 932 l. Mit Hilfe dieses friiher nur nebenher beige-
zogenen Dokuments glaubte G. Caro in seiner Untersuchung iiber
den Ungarn tribnt unter Heinrich I.1 die Vorgeschichte der Ent-
scheidung von 933 in helleres Licht setzen zu konnen. Die Synode,
deren Akten allerdings nicht vollst&ndig erhalten sind, verfugte
u. a. die Erhebnng einer am 18. August des gleichen Jahres den
Bischofen zu entrichtenden Kopfsteuer. Diese Afaflregel bringt
Caro in Zusammenhang mit der bestimmten Angabe Widukinds,
(I. 38f.) dafi Heinrich die neun Jahre hindurch den Feinden ge-
zahlte Loskaufsumme gemafl seinem Versprechen in der Volks-
versammlung nach dem Sieg den Bedurfnissen des Gottesdienstes
und der Armenpflege gewidmet habe. Er identifiziert also die
Schenkung an dieKirche mit dem Tribut, indem er die chronologische
Differenz zwischen der Erfurter Tagung und der nach Widukind
erst 933 erfolgten Verwirklichung ihres Beschlusses als nicht hoch
zu veranschlagen bezeichnet. Es kommt ihm eben hauptsachlich
darauf an, die mehrfach angezweifelteEntrichtung des Ungarntributs
als historische Tatsache zu sichern. Dabei verwertet er auch
die interessante Mitteilung Liudprands (Antap. V. 33) iiber eine
Steuer, die Berengar von Ivrea bei einem spftteren Ungarneinfall,
in Italien (947) erheben lieB. Sie zeigt eine auff&llige Uberein-
stimmung mit dem Erfurter Beschlufi; auch hier sollte fiir jeden
Kopf der Bevolkerung ein nnummustt entrichtet werden, doch trat
daneben noch eine besondere Besteuerung der Kirchen in Kraft.
Nach Caros Ansicht w&re demnach entgegen dem friiheren Urteil
von Waitz8 „die Vermutung wohl zu erharten", da6 bereits auf
der Erfurter Synode der Kampf gegen die Ungarn ins Auge gefaflt
worden sei. Fiir unerlafilich gilt ihm allerdings die Annahme, dem
Steuerbeschlufi der Kirchenversammlung Jiabe eine Bewilligung
durch den Konig und die Grofien vorhergehen mussen. Wir hatten
somit hier doch noch einmal jene „Ausplunderung" (expoliavi) des
ganzen Volks bis auf die unmfindigen Kinder vor uns, von der
1 M. GK Constitut. Imperat I (Hannover 1893), 2ff; vgl. Waits,
Jahrbb.* S. 146flf; Hauck III, 68 A. 1.
* Kitteil. des Institute fttr ttst Gesch.-Forschung XX (Innsbr.
18W), 276 ff.
1 Waitz, Jahrbb.1 S. 148.
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Bin antisimonistisches Gelttbde K$nig Heinrichs I. 175
die erste Konigsrede bei Widukind spricht, freilich fcu einem andern
Zweck als bisher. Denn der rein kirchliche Charakter der Steuer
wird in dem Erfurter Beschlufi klar zum Ausdruck gebracht und
durch die kurz darauf getroffene Verfugung einer bairischenKirchen-
versammlnng noch weiter bestfitigt. Uber die Verwendung des
beim Bischof eingegangenen Steuerertrags wird in Erfurt folgender-
mafien bestimmt: „ille [episcopus] cogitet, quomodo optime in illo-
rum qui hoc obtulerant, dispenset elemosinam". Die bairischen
Bischofe waren dort nicht erschienen, erliefien aber auf ihrer
Sondersynode zu Dingolfing (16 Juli)1 das Gebot, es solle „unus-
quisque in unaquaque parochia degens" dem Pfarrer am Palm-
sonntag und durch diesen dem Bischof am Grundonnerstag einen
Den ar oder dessen.Wert entrichten. Hier wird die Erlegung auf
einen bedeutend spateren Termin, bis in die Charwoche des folgen-
den Jahres, hinausgeschoben und zugleich die Bestimmung des
Kopfzinses zu einer „elemosina" fiir die Steuerzahler noch genauer
ausgesprochen. Die bairische Versammlung weist ausdrucklich
auf die Fiirsorge auch fiir das Seelenheil der Verstorbenen hin
und macht es dem Bischof aufierdem zur Pflicht, auf die Herstellung
zerstorter Kirchen und die Erhaltung des ewigen Lichts bedacht
zu sein. Abgesehen von dieser allgemeinen Erinnerung an die
Verwustungen fruherer Kriege wird weder in den Erfurter noch
in den Dingolfinger Akten irgendwie auf die Ungarngefahr Bezug
genommen*.
Wenti wir nun den Erfurter Beschlufi mit unserer reich-
haltigsten historiographischen Quelle, mit dem Bericht Widu-
kinds, in Einklang bringen wollen, so liegt die Hauptschwierig-
keit ohne Frage in der unumstofilichen Tatsache, dafi schoa im
Sommer 932 eine allgemeine Kirchensteuer angesagt wurde, wfthrend
der Entscheidungskampf mit den Ungarn sich erst im Vorfruhling
933 abspielte. Als eine auch sonst vorkommende Mafinahme lafit
sich der von einem Konzil ausgeschriebene Kopfzins kaum auf-
fassen8. Ein solches „Almosenu, das ohnedies auch wieder aus
1 M. G. Leges II, 482; vgl. Hefele, Konziliengesch. IV., 666 (franzos.
Ubersetzung IV. 2, 1911, S. 756f.); Waitz a. a. O. S. 147ff.
* Eine Beziehung des Erfurter Beschlusses fiber die Michaelsmesse auf
den Ungarakrieg ist nnhaltbar, vgl. Cons tit. I, 5 A. 1.
9 Vgl. Caroa. a. S. 278: „eine so auBergewohnliehe Schenknng, wie sie
in der Oberweisung einer Kopfsteuer lag4'. Der Frage, inwieweit den Synoden
das Recht der Stenererhebnng znstand, kann ich hier nicht nachgehen.
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176 Kriedrich von Bezold
dem Jahre lang durch den Tribut belasteten Volk gezogen werden
mufite, erscheint uns Heutigen angesichts eines noch bevorstehenden
grofien Kriegs schwer erklarlich. Caro will auch die Moglichkeit
offen lassen, „dafi trotz des Erfurter Beschlusses die Kopfsteuer
erst nach dem Sieg iiber die Ungarn fiir religiose Zwecke ver-
wandt wurde". Also hfttten sich die BeschluBfassenden eine ander-
weitige Verwendung, d. h. in der damaligen Lage doch fur ctwaige
Weiterzahlung des Tributs, stillschweigend vorbehalten. Diese
Konstruktion erscheint mir aber allzu kunstlich und Caro hat bereits
auf einen andern Ausweg hingewiesen, wenn er sagt, die Beschliisse
von Erfurt zeigten rdie religios angeregte Stimmung, die beim
Herannahen des gefahrlichen Krieges herrschte"1. Die Synode
tagte ja auf Anordnung des Konigs, der hiefur den Rat seiner
Grofien eingeholt hatte; seine Zustimmung wird bei verschiedenen
ihrer Dekrete ausdrucklich hervorgehoben2. Dafi bei einem solchen
Zusammenwirken der hochsten geistlichen und weltlichen Wiirden-
trager politische Fragen nicht zur Sprache gekommen sein sollten,
ist kaura denkbar. Auch Waitz gibt dies als wahrscheinlich zu,
will aber eine Beratung iiber das kiinftige Verhaltnis zu den Ungarn
ausgeschieden wissen, da es hiefur an jeder Uberlieferung fehle.
Er wendet sich dabei gegen eine Aufstellung von Leibniz, der jene
Anfrage des Konigs an das Volk nach Erfurt verlegt hatte8. Caro
hat diesen alten Losungsversuch wieder aufgenommen, indem er
die Volksversammlung Widukinds mit der weltlichen Tagung des
Konigs und der Grofien und zugleich mit der Erfurter Synode
zusammenbringt In der Tat wurde nach einem zwischen Konig
und Volk vereinbarten Entscheid fur die Tributverweigerung das
kirchliche Dekret iiber den Kopfzins zwar immer noch als ein
kiihnes Vorwegnehmen des erhofften Sieges erscheinen, aber doch
eher verstandlich sein. Ottenthal, der ebenfalls weltliche Ver-
handlungen in Erfurt annimmt, will allerdings die Beschlufifassung
fiber den Ungarnkrieg mit Riicksicht auf die Slavenk&mpfe des
Jahres 932 in den Herbst verlegen; bei Widukind handle es
sich wahrscheinlich nur urn eine s&chsische Heeresversammlung,
die kaum in Erfurt stattgefunden habe. Widukind erklart aber
1 Caro a. a. O. S. 277; 282.
2 So in Kjipitel 2 und 9 der Beschliisse. VgL auch E. Eichhorn, Kirche
und Staat I (Paderborn 1912), 38.
8 Leibniz, Annales Imperii, in den Ges. Werken, herausg. von Pertz 1. 2
(Hannover 1845), 417f; vgl. Waitz a. a. O.; Ottenthal S. 26.
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Ein antisimonistisches Gelftbde Kdnig Heinrichs I. 177
ausdrucklich, der Konig habe „pacto cum populo peractou die
Menge wieder nach Haus entlassen; sie ware demnach nur zur
Feststellung dieses „ pactum" und nicht zu unmittelbarer milita-
riscber Verwendung einberufen worden. Der Umstand, da6 der
geistliclie Gescbichtschreiber die Synode gar nicht erwahnt,
liefle sich iibrigens audi fiir die Annabme ihres Zusammentreffens
mit der ungleich bedeutenderen Auseinandersetzung uber Krieg
oder Frieden ins Feld fiihren. Freilich setzt Heinrichs Appell
an die Versammlung bei Widukind die Erledignng der Kampfe
gegen die Slaven (barbaros superatos et servituti subiectos)1
voraus, deren Lausitzer Nachspiel im Jahr 932 bei dem Korveier
11 (inch ebenfalls iiberhaupt nicht beriihrt wird\ Ich sehe davon
ab, den Schvvierigkeiten einer sicheren zeitlichen Unterbringung
nachzugehen, wie sie sich bei diesen kriegerischen Ereignissen und
bei der Ungarngesandtschaft einstellen, welch letztere wohl nicht
vor dem Herbst 932 angesetzt werden kann. Der Erfurter Synode,
die uns den einzigen sturmfreien Anhaltspunkt einer Datierung
liefert, gedenkt auch Liudprand mit keinem Wort. Wenn der
Verfasser der Antapodosis dafiir sein Simoniekapitel recht wirk-
sam mitten in die Aufregung des Ungarnanmarsehes liineinschiebt,
so kommen wir damit nattirlich keineswegs auf festen chronolo-
gischen Boden. Vielleicht gelingt es aber doch zu einem besseren
Verstandnis sowohl der auf den ersten Blick verfruht erscheinenden
Kirchenschenkung als des koniglichen Gelobnisses zu gelangen,
wenn wir das von Caro betonte Motiv einer erhohten religiosen
Stimmung weiter verfolgen.
Zunachst mochte ich davon ausgehen, dati es nach den Er-
gebnissen der bisherigen Textkritik ausgeschlossen ist, das um-
strittene Liudprandkapitel etwa als eine spatere Interpolation zu
betrachten. Es bleiben also nur die zwei Moglichkeiten, dafi der
Verfasser entweder aus irgend einem Grund seine eigene freie
Erfindung dem Konig in den Mund gelegt oder aus einer bereits
1 Waitz a. a. O. S. 144f. sagt nur, der Lausitzer Zug habe „im Lauf des
Jahres" stattgefunden und bespricht die Slavenkampfe von 932 vor der Erfurter
jSynode. Deren Bezeiclinung Heinrichs als „gloriosissimus rexu konnte
vielleicht auf einen kiirzlich errungenen Sieg gedeutet werden?
* Vgl. Dttinmler, Kaiser Otto der Grofie (Lpzg. 1876), S. 278 A. 3;
27ft A. 2; 287; Ranke, Weltgesch. VIII, 634; 639f. L. Beziehung zu dem
B. von Elvira hat nachmals zu einer groBen spaniseheu Liudprandfdlschung
Aulafi gegeben, die auch erdichtete Briefe der beiden Freunde enth< (Migne,
Patrologta latina CXXXVI, 967 ff.).
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178 Friedrich Ton Bezold
vorhandenen Tradition geschopft hat. Vorerst miissen wir nns
die Zeit nod die Umgebtrog, in denen die Antapodosis entstanden
ist, kurz vergegenwartigen. Liudprand erhielt die Anregtmg zu
seiner Arbeit im Jahre 956, als er sich bereits am ottonischen
Hof befand, durch einen Gesandten des Kalifen Abderrahman,
den spanischen Bischof Recemnnd von Elvira1. Erst zwei Jahre
spftter entsprach er dieser Anfforderung, „die Taten der Kaiser
und Konige von ganz Europa" historisch darznstellen. Er sollte
raSglichst als Augenzenge (wvisione certus44) berichten, also Gegen-
wartsgeschichte schreiben, griff aber doch in seinen erst en Biichern
bis in die letzten Jahrzehnte des IX. Jahrhunderts zurfick. Die
Arbeit riickte nur mit Unterbrechungen vorwftrts; nm das Jahr 960
war er mit ihr auf der Insel Paxos beschaftigt, welcher Aufent-
halt sich wohl aus einer ihm aufgetragenen, aber nicht zn Ende
gefuhrten Sendung nach Eonstantinopel erklaren lafit. Im Beginn
des Jahrs 962 war der bisherige Diakon der Kirche von Favia
bereits zur Wiirde eines Bischofs von Cremona aufgestiegen. Die
Vertrauensstellung, die er bei seinem kdniglichen und bald kaiser-
lichen Herm gewonnen hatte, versetzte ihn unter die Mithelfer
der hohen Politik. Damit brach aber auch die Fortsetzung und
endgjiltige Durcharbeitung seiner europ&ischen Geschichte ab.
Bis zuletzt war er ihrer ursprttnglichen Widmung an den Bischof
Recetnund treu geblieben, so nahe es fur eine so ehrgeizige und
eitle Natur zu liegen schien, das Werk einem Herrscherhaus zu-
zueignen, das dem in Ungnade gefallenen Diener K5nig Berengars
ein schiitzendes Asyl gewahrt hatte9. Jedenfalls schrieb er in
einer Zeit, da Ottos I. sogenanntes neues System, die Begriindung
der Konigsmacht auf die Kirche, schon in voller Wirksamkeit
stand. Und ohne Zweifel mufi er mit dem Bekanntwerden seiner
schriftstellerischen Tatigkeit am deutschen Hof gerechnet haben.
1 Wenn L. Otto I. selbst (wie sonst mehrfach den Bischof Recemnnd) ge-
legentlicb direkt anredet (Antap. IV. 26ff.)t so ist dies doch nicht etwa nnr
wie bei Heinrich I. (ebd. IV. 16) als rhetorischer Kunstgriff anznseben, sondern
als ein Zeichen dafUr, daB er sich den Eonig als Leser seines Werkes dachte ;
vgl. Ranke a. a. O., S. 640. Hofmeister l&fit ihn geradezn „in erster Linie
fttr den dentschen Kdnigshof4 schreiben (Becker, Werke L. 8. XXXII A. 3).
9 Vgl. namentlich W. Gnndlach, Heldenlieder der dentschen Eaiserzeit I
(Innsbr. 1894), 29 f.; 55; 65; 72. Hampe bei J. Hoops, Reallexikon der
German. Altertnmsknnde II, StraBburg 1913/15, S. 218) erkl&rt mit Recht
Gs. Eonstrnktion im einzelnen fur zu weit gehend, h< aber eine Beeinflussung
der Antapodosis durch Wilhelm doch nicht far ganz ansgeschlossen.
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Ein antisimonistisches Gelttbde KSnig Heinrichs I. 179
Ob er, wie man angenommen hat, von den Bemuhungen des Mainzer
Erzbischofs Wilhelm um die historiographische Verewigung seines
Hanses linmittelbar beriihrt worden ist, mag dahingeatellt bleiben1.
Der Name des Konigsohns, der seit 954 den vornehrasten geist-
lichen Sitz des Reichs innehatte, wird in den Biichern der Ver-
geltung fur alles dem Verfasser begegnete Gute und B6se iiber-
haupt nicht genannt, wahrend er die koniglichen Briider Heinrich
von Baiern und Brun von Koln und ebenso den 957 verstorbenen
Sohn Ottos, den Schwabenherzog Liudolf mit lebhafter Sympathie
zu wurdigen strebt. Nach seiner Auffassung steht von Anfang an
dieses Geschlecht unter der ganz besonderen und unverkennbaren
Obhut des HQchsten. Die Rebellion Heinrichs gegen den konig-
lichen Bruder veranstaltet der Satan durch seine Werkzeuge, die
den edlen jungen Fiirsten umstricken. Den peinlichen Fall mit
Thankmar iibergeht Liudprand ebenso mit Stillschweigen wie die
Spannung zwischen Otto I. und der Mutter. Seine Ergebenheit
scheut nicht davor zuriick, dem zweiten Sachsenkonig das Pradikat
der Heiligkeit beizulegen und die Wahl Heinrichs I. sogar auf
einen vor Erschaffung der Welt gefafiten Beschlufi der Dreieinigkeit
zuruckzufiihren. Er vermeidet es sorgfaltig, auf die Gestalten
dieser beiden Herrscher auch nur den leisesten Schatten fallen
zu lassen. Sie gewinnen bei ihm durch eine „klerikale Adera,
die Ranke dem oft genug hochst ungeistlichen Autor doch mit Recht
zuschreibt1, einen beinahe hagiographischen Schimmer.
Dieses Bediirfnis, Heinrich und Otto als vollkomraene Typen
christlicher Glaubenskraft und Demut hinzustellen, hatte ihn nun
auch allenfalls verlocken konnen, dem ersteren jenes antisimoni-
stische Gelobnis einfach anzudichten. Eine solche Vermutung
scheint urn so naher zu liegen, da Liudprands Werk eine sehr
lebhafte Empfindung fiir die Unregelmafiigkeiten verrfit, wie sie
dam als bei der Besetzung von Bistilmern an der Tagesordnung
waren. Seine Jugendjahre an den Hofen der italienischen Herr-
scher Hugo und Berengar konnten ihm oft genug Einblick in den
Gewinn und Verlust der Pralaturen verschaffen ; einer der wenigen
Schriftstellernamen, die er nennt, ist der des wiederholt ein- und
abgesetzten Bischofs Ratherius von Verona, der l&ngere Zeit (935 ff.)
als Gefangener Hugos in einem Turm zu Pavia safi und dort seine
von Liudprand geriihmten „praeloquia" verfafite (Antap. III. 42;
i Ranke a. a. O. S. 637.
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180 Friedrich von Bezold
49; 52). Der zwischen Anwandlungen von geistlichem Ehrgeiz
und Askese hin- und hergetriebene Mann suchte in den funfziger
und sechziger Jahren ebenfalls seinen Ruckbalt am Ottonenhof
und erbielt auch wiederum die Mitra, erst in Liittich und dann zu
Verona, ohne sick jedoch behaupten zu konnen. Gunst oder Un-
gunst der KSnige und anderer Machthaber entschied eben zuletzt
tiber solche haufige Wechselfalle. Liudprand versaumt aber nicht,
seinen eignen Standpunkt auf seiten der alten Kirchengesetze
wiederholt und deutlich zu bezeugen. Die romische „Synode des
Entsetzens" von 897 gibt ihm Anlafi, sicb fiir die Gultigkeit der von
Monisten erteilten Ordinationen auszusprechen (Ant. L 30) und der
Fall Manasse entlockt ihm sogar die Skizzierung einer Streitschrift
gegen die Berufung auf den Apostel Petrus, mit welcher dieser bur-
gundische Bistumsjager das Verlassen seiner Metropolitankirche
von Aries und den Eintausch von drei italienischen Pralaturen zu
beschonigen versucht hatte (ebd. IV. 7. V. 29 f.). Neben den zahl-
reichen erbaulichen und lehrhaften Auslassungen der Antapo-
dosis besitzen wir aber keine rein theologiscben Schriften, die den
Verfasser etwa zum Kampfg^nossen des von ihm mit Stillschweigen
iibergangenen Bischofs Atto von Vercelli stempeln konnten. liber
sein eigenes bischofliches Walten sind wir nur sehr wenig unter-
richtet. Der verwegene Eeliquiendiebstahl, den er mit Hilfe seines
pflichtvergessenen Amtsbruders von Amelia fur die Kirche von
Cremona beging, zeigt ihn jedenfalls selbst in das simonistische
Treiben der hohen Kreise des Klerus verwickelt, denn diese
Beraubung einer fremden Kirche zum Vorteil der eigenen sollte
ja der Kaufpreis dafiir sein, dafi er dem in Ungnade gefallenen
Kollegen das Wohlwollen des Kaisers wieder verschaflfte. Als
die rechte Hand Ottos des GroBen und in dessen geheimste
Gedanken eingeweiht bezeichnet ihn sicher mit starker Uber-
treibung ein etwas spaterer Bericht iiber diese „alma calliditas"1.
Aber schon vor einem solchen Hohepunkt seines hofischen Em-
flusses mufite der Schreiber der Antapodosis darauf bedacht sein,
nichts in seine Darstellung aufzunehmen, was oben Anstofl zu
erregen oder den Eindruck einer Avenn auch wohlgemeinten Er-
findung hervorzurufen vermochte. In den Reden, die er Hein-
1 Becker a. a. 0. S. X A. 6. L. spanischer Freuud Recemund Latte sein
Bistum geradezu als Kaufpreis flir die von ihm Uberuomuiene Gesandtschaft
an den Hof Ottos L vom Kalifen erbeten und erhalten (Vita Johannis Gor-
ziersis c. 128 f.; M.G.SS.1V, 374).
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Ein antisimonistisches Gelflbde KSnig Heinrichs I. 181
rich I, vortragen HeB, durfte er sich gewifi mit voller Freiheit
bewegen, wenn er den alten Ruhm der heidnischen Sachsen herein-
zog oder den deutschen Streitern in einer antikisierenden Taktik
gegen den Ansturm der magyarischen Bogenschiitzen Unterricht
erteilte (ebd. II. 26; 31). Ganz anders lag es doch immerhin,
wenn er mitten unter rein rhetorischen Ausschmuckungen den
Konig eine Verurteilung der bisherigen Kirchenpolitik aussprechen
liefi, die ohnc die Stiitze einer vorhandenen Uberlieferung jederzeit
angefochten werden konnte. Die Annahme vollends, der Autor
habe Otto I. selbst durch ein erdichtetes Gelobnis des Vaters vor
etwaigen simonistischen Anwandlungen warnen, ihm seine Pflicht
in Erinnerung bringen wollen, scheint mir bei seinem nnbedingten
Devotionsverhaltnis zu dera Konig und Kaiser vdllig ausgeschlossen
zu sein. Es soil deshalb noch die Frage aufgeworfen werden,
ob denn die Abstain mung des Simoniekapitels aus einer Liudprand
zug&nglichen hofiscben Tradition von vornherein als unmoglich
oder nnwahrscheinlich abzulehnen ware.
Die kanonische Forderung einer Bischofswahl durch Klerus
und Volk hatte sich trotz der entgegenstehenden Praxis der welt-
lichen Gewalten stets als rechtsgultig behauptet. Es ist gewifi
sehr bezeichnend, wenn die Pariser Reformsynode von 829 die
Ausrottung der bei den Wahlen und Ordinationen geubten Simonie
der kaiserlichen Antoritat und Macht ans Herz legt, aber dieser
mehrfach wiederholte Appeli an die Hilfe des Staats schlieBt
doch zugleich die Moglichkeit in sich, dafi die Fiirsten durch
Versaumung der ihnen vorgehaltenen Pflicht oder durch eigene
Begiinstigung des Ubels selbst zu Mitschuldigen werden konnen1.
In Deutschland waren freilich die Synoden seit dem Zerfall des
ostfrankiscben Reichs immer seltener geworden. Doch wandte
kurz vor dem Ubergang der Krone auf den Sachsenherzog die
bekannte Kirchenversammlung zu Hohenaltheim (916) der „simo-
nistischen Ketzerei" ihre ganz besondere Aufmerksamkeit zu8.
Im 28. Kapitel ihrer Beschliisse bezeichnet sie dieses Ubel mit
den Worten Gregors des GroBen als die alteste Haresie, die sich
1 Concil. Paris 829, I. 11. Vgl. auch die BeschlUsse der S)rnoden von
Jnditi-Diedenhofen 844 (c 2) und Meaux 845 (c. 43).
• M. G. Leges II, 556 flf. ; vgl. Dttmmler, Gesch. des ostfrank. ReicbesIII
(Lpzg. 1888), 605 flf.; Haucklll, 13 ff,; tiber das Durcheinanderbringen von
Altheimer und Erfurter Akten bei Burchard von Worms schon Leibniz a. a. O.
414 flf.: M.G. Constit. I, 2.
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182 Friedrich von Bezold
wider die Kirche erhoben habe. Mit dem rechtswidrigen Erwerb
der nsacri ordines" wird zugleich die Erlangung eines Bistnms
durch „ambitusu in aller Form verdammt, auch wenn der Be-
werber sonst jeder Anforderung an einen tadellosen Bischof ent>
sprechen sollte. Der narabitustt wird allerdiogs nicht als ketzeriscb,
wohl aber als „nefas" gebrandmarkt and im 29. Kapitel der be-
sondtre Fall des Bischofs Richwin von Strafiburg behandelt, der
als Eindringling und Verletzer der kanonischen Vorschriften die
Suspension zu gew&rtigen bat1. In einem anderweitigen Beschlufi
(Kap. 11) wird das Verbrechen des Sakrilegs dahin definiert, dafl
es sowobl von Klerikern, die in Leben oder Lehre ihrem Hirten- ,
amt zuwider handeln, als von Laien, die sich kirchlicben Besitzes
unrechtmafiig and „inreligiosea anmafiten, begangen werden konne2.
Heinrieh von Sachsen hatte, obwohl damals mit Kdnig Eonrad
nicht im offenen Kampf, weder selbst noch durch Entsendung
seiner Bischofe an der Synode teilgenommen ; die letzteren warden
deshalb als ungehorsam gerfigt (Kap. 30> Jeden tails lag beim
Beginn seiner Regierung eine feierliche Kundgebung der meisten
deutschen Kirchenfdrsten gegen die Simonie rechtakr&ftig vor.
Es fragt sich nun, ob seine eigene Kirchenpolitik irgendwie den
Hohenaltheimer Beschlussen gerecht zu werden suchte. tJber
die Bischofsternennnngen unter seiner Herrschaft sind wir nur sehr
unzul&nglich unterrichtet. Aber gleich das Abkommen, wodurch
er dem Herzog Arnulf die Einsetzung (Investitur) der bairischen
Bischofe einrftumte8, zeigte mit geniigender Deutlichkeit, daB Hein-
rieh keinenfalls gesonnen war, von der hergebrachten Behandlung
dieser zugleich kirchlichen und poiitischen Frage abzugehen. Der
heilige Udalrich verdankte seine Erhebung auf den Augsburger
Sitz (923) der Empfehlung des Herzogs Burchard von Schwaben
und anderer vornehmer Verwandter beim KSnig. Vor aliem griff
aber Heinrieh, der 925 Lothringen wieder mit dem Ostreich ver-
einigte, in die Besetzung der west lichen Bistiimer ein. Schon 920
hatte er versucht, angesichts einer Doppelwahl in Lttttich, bei der
beide Parteien sich auf die Wahrung der kanonkchen Vorschriften
1 Vgl Hauck III, 209 A. 4; Weise 8. 7H A.2.
1 Gegen den letzteren Fall erhob nach Lindprand (Ant apod. W. 28) Otto J.
sch&rfsten Protest („nolite sanctum dare cantons"), als ihui wfthrend des ioneren
Krieges von 939 ein Graf die Oberiassung einer reichen Abtei lumutete. L.
bezeiebnete den K5nig wegen seiner Standhaftigkeit in dieser gef&hrlichen
Anfechtung als „adhleta Dei". Vgl. Ranke a. a. 0. 641 f.
• Weise 8. 110 £.
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Ein antisimonistisches Geltibde Konig Heinrichs I. 183
beriefen, den im iSinverstandnis mit dem Herzog Giselbert erho-
benen Eandidaten Hilduin durchzusetzen. In Verdun gelang es
ibm wirklich, den vom Franzosenkonig ernannten Bischof durcb
einen Mann seines Vertrauens zu verdrangen. Ebenso verfuhr er
(927) mit Metz, ohne Riicksicht auf die doit vollzogene kanonische
Wahl1. Von franzosischer Seite blieb der Vorwurf nicht aus, er
babe dabei Simonie im grobsten Sinn geiibt und iiben lassen.
Konig Karl III. fiibrt in einem Schreiben an die Erzbiscbofe und
Bischofe seines Reichs eingehend Klage dariiber, dafl Hilduin das
Liitticher Bistum „gegen alle Statuten sowohl der heiligen Vater
als der Konige unserer Vorfahren" usurpiert und hiefiir die Hilfe
Heinrichs und seiner Groflen mit einer schweren Menge Gold und
Silber erkauft babe; die Schatze der Liitticher Kirche und des
Aachener Palastes seien zu diesem Zweck ausgeplundert und
Hiiduins Weihe bei dem Erzbischof Hermann von Koln mit Dro-
hungen erzwungen worden*.
Dieses Sundenregister ist natiirlich von den Gegnern aufgestellt
worden. Ein seltener Fall aber diirfte es gewesen sein, dnfi ein
Herrscher selbst offentlich zugab, in Sachen einer Bistumsbesetzung
rechtewidrige Wege gegangen zu sein. So nahm nach dem Bericht
Richers Konig Rudolf von Frankreich seine friihere Einsetzung
eines Unmiindigen auf den Stuhl von Reims in einer Ansprache
an die dortige Einwohnerschaft als eine bedauerliche Verirrung
zurlick; „ich bereue so gehaudelt zu habenu (931)d. Das Gelobnis
Heinrichs bei Liudprand steht in zeitlicher Nachbarschaft zu diesem
Vorgang, enthait aber nichts von einer solchen Selbstanklage. Der
K5nig verkundigt nur, er werde die von sein en Vorgangern,
d. h. von den letzten Frankenkonigen, geiibte Simonie tortan in
seinem Reich nicht mehr dulden, und fordert alle Anwes^enden
zum Mitgelobnis auf (wvoveamus — ac — vota reddamus"). Mau
darf freilich den Wortlaut des Berichts nicht zu stark pressen,
da fur irgend eine schriftliche Vorlage kein Beweis zu erbringen
ist Vermogen wir doch nicht einmal dariiber voile Sicherheit
zu gewinnen, ob ein Vorgaug wie der hier erz&hlte wirklich erst
wahrend des im vollen Zug begriffenen Ungarnkriegs statt-
gefunden hat. Er konnte auch von dem Verfasser gleich anderen
Einzelheiten (wie z. B. die zeitlich lange vorher liegende Krank-
1 Ebd. S.83f; 90 it
1 M. G. Capitularia II, 37811
9 Richer, Histor.1. 60. &. ist freilich ein wenig verUssiger Gewahrsmann.
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184 Friedrich yon Bezold
heit des Konigs) willkurlich in diesen Zusammenhang eingesetzt
vvorden sein. Liudprand ist chronologisch so unbekiimmert wie
nur irgend ein Memoir en schreiber alter und neuer Zeiten, aber
wseine Starke liegt", wie Hofmeister einmal sagt, „in der Auf-
fassung des Einzelnen ohne Rucksicht auf den Platz, den es, be-
dingt und bedingend, in der Gesamtheit des Geschehens einnimmt" \
Und sein neuester Herausgeber urteilt wohl mit Recht, man habe
ihm keine einzige absichtliche Unwahrheit nachweisen konnen2.
Sicherlich pafit ein konigliches Vorgehen gegen die Simonie durch-
aus zu den auch sonst wahrnehmbaren Anzeichen einer starkeren
Annaherung an die Kirche, wie sie uns in Heinrichs spateren Regie-
rungsjahren entgegentreten. In diesem Zusammenhang mag eine
Erinnerung daran gestattet sein, da6 der Versuch, Liudprands Er-
z&hlung mit der Erfurter Synode in Beziehung zu setzen, schon
sehr alten Datums ist. So unzulassig es nun auch ware, einem so
Yerd&chtigen Gewahrsmann wie Trithemius folgen und die Synode
als eine hauptsachlich gegen die Simonie gerichtete Tagung an-
sehen zu wollen8, so ergeben doch die nicht vollstandig erhaltenen
Erfurter Akten einen Anhaltspunkt dafiir, dafi man auf die Be-
schliisse von Hohenaltheim zuriickgegrifFen habe. Wie damals
wurde auch jetzt, aber diesmal aus uns unbekannten Griinden,
der Verkehr der Bischofe mit Gebannten einer besonderen Beach-
tung und Ahndung unterzogen. Hiebei lag es wohl nahe genug,
auch die Altheimer Auslassungen fiber unrechtmafiigen Erwerb
geistlicher Weihen und Amter aufs neue in Betracht zu Ziehen,
aber es fehlt an jedem Beleg fur eine solche Folgerung. Jeden-
falls sah sich die Erfurter Synode veranlafit, den Eifer des Konigs
um die „Wahrung der christlichen Religion" ruhmend hervorzu-
hebcn4. Widukind und Liudprand ubergehen die Kirchenversamm-
1 A. Hofmeister, Die heilige Lanze (Gierke, Untersuchungen 96, Berl.
1908), S.7f.; vgl. schon Kdpke, De vita et scriptis Liudprandi (Berl. 1842), S. 114.
* Becker a. a. 0 S. XX
8 Wenn Trithemius (Annales Hirsaugienses I, S. G alien 1690, S. 73,
zum Jahre 935) behauptet, die Synode sei hauptsachlich wegen des Lasters der
Simonie und der Unenthaltsamkeit der Priester gehalten worden (vgl. Bint erim,
Pragmat. Gesch. der Deutschen — Konzilien III, Mainz 1837, S. 276 A. 1), so
ist dies wahrscheinlich auf Benutzung des Liudpramlkapitels zuiuckzuftihren,
Ganz bestimmt setzt das Kapitel mit der Synode in Zusammenhang Gund-
ling, De Henrico Aucupe (Halle 1711), S. 212.
4 Vgl. Constit. I, 3 (cap. II der Gesta): „ad augmentum christianae
religionis"; zu cap. 9 (ebd. 4) die Kapitel 6, 7 und 27 der Altheimer Beschlttsse
(Leges II, 556; 558).
r^rtrtrtL- Original from
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Ein antisimonistisches Gelttbde Konig Heinrichs I. 185
lung mit Stillschweigen. Bei dem ersteren verstecken sich viel-
leicht die weltlichen Verhandlungen zu Erfurt in der Volksent-
scheidung iiber den Ungarnkrieg. Liudprands Kapitel dagegen
erinnert unmittelbar an die Beratungen des KOnigs und der Bi-
sctaOfe iiber „das Wohl und die Erhaltung der heiligen Mutter
Kirche". Wenn das Ausschreiben einer Kirchensteuer die Zu-
stimmung der Laiengewalten voraussetzt, so ist eine konigliche
Erkl&rung gegen die Simonie ohne vorherige Verstandigung mit
den Bischofen kaum denkbar. Und wir wissen, dafi die Synode
unter der Leitung des Mainzers Hildebert stand, den Widukind
als „einen Mann von wunderbarer Heiligkeit" und Besitzer der
Prophetengabe gefeiert hat.
Nun ist aber noch klarzustellen, was denn Heinrich eigent-
lich abschworen wollte, wenn er von der simonistischen Ketzerei
sprach Von einem Verzicht auf jede entscheidende Teilnahme
an der Besetzung der Bistiimer kann naturlich nicht die Rede
sein. Sie erhielt sich noch lange Zeit trotz aller grundsatzlichen
Anerkennung und audi praktischen Anwendung des alten kirch-
lichen Wahlrechts so gut wie unangetastet; wer hatte unter der
sachsischen Dynastie anch nur eine strenge Ausschaltung des
„ambitusu entdecken kcinnen? Daneben stoBen wir allerdings
gelegentlich auf das Vorliandensein eines gewissen Schuldgefiihls
bei den weltlichen Machthabem, deren Wille schlieClich doch fur
die Vergebung der hochsten kirchlichen Amter entscheidend war.
Dies wird uns nicht allein durch jenes Reimser Gestandnis des
Franzosenkonigs bezeugt, sondern audi durch ein deutsches Vor-
kommnis, das ich, obwohl es in den zwanziger Jahren des
XL Jahrhunderts spielt, mit der Erzahlung Liudprands zusammen-
stellen mochte. Wipo, der Biograph Konrads II., berichtet davon,
wie im Anfang seiner Regierung (1025) „die simonistische Ketzerei
plotzlich auftauchte und rasch wieder verschwand44. Konig und
Konigin hatten von dem fur Basel ernannten neuen Bischof „un-
ermefiliches Geld*4 erhalten, der Konig aber dann Reue empfunden
und ein Gelubde getan, kiinftig nie mehr fur die Besetzung eines
Bistums oder einer Abtei Geld zu nehmen, „welchem Gelubde er
so ziemlich treu blieb" („in quo voto pene bene permansit");
wirklich („optime et sine omni scrupulo") erfullt habe es freilich
erst sein Sohn Heinrich III.1). Dies ftthrt uns meines Erachtens
1 Wipo, Gesta Chuonradi IL, c. 8.
HUtor. Vierteljahrschrift. 1919. 2. 13
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186 Friedrich von Bezold
mit hinlanglicher Deutlichkeit auf das, was Heinrich L abschwOren
koDiite und wollte. Im X. Jahrhundert war der urspr&Dgliche
Begriff der Siraonie, der sich auf die unrechtmSfiige Erteilung
und Erwerbung der Ordination bezog, noch nicht derart aus-
gebaut worden, dafl auch die weltlichen Mithelfer an einem solchen
Verbrechen der gleichen Verdammung anheim fallen soilten wie
die Kleriker, die sich seiner schuldig machten1). Die Hohenaltheimer
Synode verhangt selbst bei dem nicht als Ketzerei bezeichneten
„ambitus" nur iiber den Geistlichen, der sich unter Mitwirknng
aufierkirchlicher Einfliisse zu einer kirchlichen Wiirde befordern
l&fit, die Vorenthaltung der Weihen. Immer warf jedoch die Ent-
richtung einer Geldsumme bei der Erhebung zum Bischof oder
Abt, das „munus a manu". den dunkelsten Schatten nicht allein
auf den zahlenden Bewerber, sondern auch auf den weltlichen
Empfanger. Hier trat ja die Analogie zu dem bertichtigten Vor-
gehen des Simon Magus, die Vorstellung eines Kaufs und Ver-
kaufs hochster geistlicher Giiter, unmittelbar zutage. Dafi auch
bed der Erteilung weltlicher Amter und Lehen ahnliche Zahlungen
vorkamen2), konnte doch keine genugende Beruhigung gewahren.
Heinrich I. besafi, obwohl er nicht nur dem Konigtum, sondern
auch dem Herzogtum bei den Bischofsernennungen eine ent-
scheidende Rolle zu wahren suchte, doch die angestammteFrommig-
keit der Liudolfinger8). Es ist sehr wohl denkbar, daB mit der
oben hervorgehobenen Wendung seiner Kirchenpolitik auch person-
liche Beweggriinde zusammengetroffen w^ren, urn ihn zu einer
antisimonistischen Kundgebung zu bestimmen. Zeigen doch ver-
schiedene Kapitel der Erfurter Synodalbeschlusse, namentlich
bezuglich der Gerichtsverfassung, ein Entgegenkommen gegen
die Kirche, das von den Bischofen mit besonderem Dank an-
erkannt wird. PersOnlich aber mag dem Konig etwa jener
Ltttticher Fall von 920 nachgegangen sein, denn auf den Wort-
laut der Liudprandrede, der nur die Vorganger Heinrichs be-
schuldigt, darf kein allzugrofies Gewicht gelegt werden4)
1 Vgl. A. Dresdner, Kultur- und Sittengesch. der italien. Geistlichkeit
(Breslau 1890), S. 31 ff.; Sackur a. a. 0.; C. Mirbt, Pablizistik im Zeitalter
Gregora VII. (Lpzg. 1894), S. 343flf.; Hirsch im Archiv f. katbol. Kirchen-
recht III. 10 (1906), S. 8.
1 Waitz, Deutsche Verfassungsgeich. VIII. 409.
* Waitz, Jahrbb. S. 14 170.
* Auch bei Waitz, Verf.- Gesch. VIII, 407 ff., wird der Ltttticher Fall
besonders hervorgehoben.
.. r^nonl^ Original from
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Ein antisimonifltischea Gelftbde K8nig Heinrichs I. 187
Wenn wir die Herkunft unseres Kapitels aus einer dem
Historiker zuganglichen tJberlieferung annehmen, so lregt, ohne
auf die unsichere Aushilfe von umlaufenden Liedern greifen zu
mtissen, am nachsten der Gedanke an miindliche Mitteilungen
aus den Kreisen des hohen Klerus und hier wieder eine Be-
riihrung des Verfassers mit Heinrichs Enkel Wilhelm von Mainz*
Wie dessen Interesse an dem Aufbluhen einer gut dynastischen
Geschichtschreibung, steht auch seine MiBbilligung einer allzu-
starken Belastung des Bischofsamts mit weltlichen Aufgaben
aufier Zweifel x). Als Liudprand schrieb, staud Wilhelm in einem
jahrelangen Kampf gegen die von seinem Vater geplante Aus-
stattung des neuen Erzstifts Magdeburg. Das iibte aber gewifi
keinen hemmenden Einflufl auf sein Bestreben, dem Konigshaus
eia mOglichst fleckenloses Gedachtnis zu sichern, was freilich an-
gesichts der kaum erst beendigten scharfen Familienzwistigkeiten
nicht leicht zu bewerkstelligen war. Gundlach zeichnet ihn als
den mafigebenden Ver waiter einer geistlich gefarbten „Hof tradition"
oder „Hoflegendeu. Eine so ehrenruhrige Darstellung, wie sie
nachmals das altere Mathildenleben von dem Aufstieg Ottos I.
zur Krone durch eine Soldatenemporung gibt, hatte sich wohl
unter seiner Kontrolle nicht ans Licht wagen diirfen, ebensowenig
der b5sartige Klatsch, den Thietmar von Merseburg uber die
Erzeugung und Geburt Heinrichs von Baiern vorbringt2). Da-
gegen ist es fiir Wilhelm bezeichnend, da6 er in eine Handschrift
der Reichenauer Annalen selbst einen Satz uber seine eigene
Bischofswahl eintrug, der die Zustimmung von Klerus und Volk
ausdriicklich betont. Dieser Doppelanforderung einer dynastischen
und kirchlichen Korrektheit vermochte aber kaum jemand besser
gerecht zu werden als der geistlich und hofisch gleich geschulte
Liudprand. Die Nichterwahnung des Mainzer Erzbischofs in der
Antapodosis erklart sich zur Geniige daraus, dafi sie mit dem
Jahr 950 abbricht. Jedenfalls hatte der Geschichtschreiber gerade
bei seiner Darstellung Heinrichs I. darauf Riicksicht zu nehmen,
dafi dessen Gemahlin Mahthild noch am Leben war. Er empfing
persdnlich den tiefsten Eindruck von der Standhaftigkeit, mit
der die konigliche Frau ihr ganzes AVitwendasein zu einem
Suhnopfer fur ihre und ihres Gatten Sundenlast zu gestalten
strebte (Antapodosis IV. 15). Die Ausstattung Heinrichs mit einem
1 Vgl. Hauck III, 39; Gundlach I, 7 A. 1.
1 Vita llahth. ant. c. 16; Thietmari Merseb. chronicon 1. 14.
13^
r^rtrtrtL- Original from
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188 Friedrich von Bezold: Ein antisimonistisches GelObde K&nig Heinrichs I.
erlogenen Gelubde hatte wohl kaum ihren Beifall gefunden. Bei
dem Kiinig selbst werden wir vielleicht nicht die gleiche Starke
des religidsen Empfindens annehmen diirfen, wie bei Mahthild
oder seinem Sohn Otto. Aber es ware gewifi ein starker Ana-
chronismus, wenn wir uns den Sachsen des X. Jabrhunderte als
einen reinen fiir kircbliche Einflusse und Anwandlungen un-
zuganglichen Realpolitiker vorstellen wollten. Thietmars Er-
zahlung, er habe einst zur Bufiung einer Schuld eine Pilgerfahrt
nach Rom unternommen , findet sonst keine Bestatigung; sie ist
nach dem Urteil von Waitz „wunderlich", jedoch nicht un-
glaublich1). Bei der von Liudprand (Antapodosis IV, 25) iiber-
lieferten Erwerbung der heiligen Lanze, mag sie auch nur eine
Begleiterscheinung der politischen Auseinandersetzung mit dem
Burgunderkonig sein, spielt ohne Zweifel derWunsch nach dem
Besitz der siegverbftrgenden Reliquie eine wesentliche Rolle.
Und als eine Verburgung des Siegs, als Gewissensentlastung vor
einem Gottesgericht, wie es der Ungarnkrieg brachte, erscheint
auch das von dem gleichen Verfasser berichtete Gelubde.
Ich wiederhole noch einmal, daB hier nur von Moglichkeiten
oder Wahrscheinlichkeiten, nicht von einer einwandfreien Losung
des Problems die Rede sein konnte. Einen besonderen AnlaB,
aus dem gerade damals dem Konig die Unregelmfifiigkeiten in
Sachen der Bischofswahlen das Gewissen geriihrt hatten, vermag
ich nicht anzugeben. Aber die Erfurter Synode offenbart uns bei
ihm eine so ausgesprochene Neigung, der Kirche entgegen-
zukommen, dafi in diesem Zusammenhang auch seine anti-
simonistische Kundgebung nicht mehr so fremdartig aussieht wie
auf den ersten Blick, Und der Wortlaut, den Liudprand der
Konigsrede gegeben hat, erregt doch entfernt nicht jene Be-
denken, wie sie der Glaubwiirdigkeit der beruhmten, von dem
Cluniazenser Rodulfus Glaber vorgefuhrten Simonieaussprache
Heinrichs III. entgegenstehen2). So harmlos indessen der-Aufruf
zum werktatigen Glauben und zur ,,unitatis caritas" bei einem Ge-
schichtschreiber der Ottonenzeit gegeniiber der verscharften und
drohenden Stimmung des XI. Jahrhunderts sich ausnehmen mag, so
bleibt sein Bericht in jedem Fall ein nicht zu iibersehendes Vor-
zeichen der spateren weltbewegenden Kampfe zwischen Kirche und
Staat. Es kam mir vor allem darauf an, dies in Erinnerung zu bringen
und vielleicht etwas zu einer endgliltigen Klarstellung beizutragen.
1 Wait*, Jahrbb. S. 170. - Vgh Hauck III, 586 A. 3.
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Original from
UNIVERSITY OF MICHIGAN
189
Forschnngen
zur Vorgeschichte des Bauernkrieges.
Von
Otto Schiff.
HE. Die unechte Reformation Kaiser Priedrichs III.
Als die Fiihrer der aufstandischen Bauern im Mai 1525 eine
Befonn der deutschen Reichsverfassung planten, wahlten sie zur
Grundlage ihres Entwurfes eine Flugschrift, die zwei Jahre vor-
her erschienen war, die sogenannte Reformation Kaiser Fried-
richs III. Gegeniiber dem geschicht lichen Recht mit seinen H&rten
.und Unbilligkeiten verkiindigt die Flugschrift die „christliche und
menschliche Freiheit". Am klarsten erlautert sie diesen Begriff
in den Worten: „Die christlich freyheidt menschlichs wesens
rechter natuerlicher vernunfft, daz alien menschen gleichmessig
ond leidlich seyu mag; damit entpfacht der gemeyn nutz seyn
auffnemen.44 Oflfenbar vertritt der unbekannte Verfasser der Flug-
schrift hier den Gedanken des christlichen Naturrechts, das Ideal
einer Gesellschaftsordnung, die mit der Vernunft, dem Nutzen der
Gesamtheit, ebenso gut ubereinstimmen will wie mit dem bib-
lischen Gebot der Nachstenliebe. In den rein religiosen Fragen
zeigt die Schrift bei gut lutherischer Denkart doch grofie Mftfii-
gung. Viel entschiedener ist sie in weltlichen Dingen: Hier will
sie dem gemeinen Nutzen und dem armen Mann zuliebe alle
m&chtigen und begiiterten Stande in die gebiihrenden Grenzen
yerweisen. Am scharfsten kampft sie gegen den schrankenlosen
Eigennutz dreier Stande, der Geist lichen, der Rechtsgelehrten
und der Grofikaufleute. Die Geistlichkeit soil auf weltiiche Macht
und weltlichen Reichtum yerzichten; sie soil sich auf die Seel-
sorge beschranken und mit einem ziemlichen Unterhalt zufrieden
sein; sonst droht ihr ein Aufstand der Gemeinde. Die Rechts-
gelehrten sollen nur als Ratgeber, doch nicht als Mitglieder von
C^ nr%rt\t> Original from
byVrUUgl^ UNIVERSITY OF MICHIGAN
190 Otto Schiff
Gerichten und VerwaltungsbehSrden geduldet werden. Ein GroB-
kaufraann oder eine kaufmannische Gesellschaft darf kiinftig nicht
mehr als zehntausend Gulden Betriebskapital im Handel anlegen.
Aber auch Ftirsten, JBdelleute und stadtische Obrigkeiten sollen
ihren Sondervorteil dem gemeinen Nutzen opfern: Nur wirklith
notwendige Lasten diirfen sie dem gemeinen Mann in Stadt und
Land auf burden; sonst wird die Revolution auch sie hinwegt'egen.
Eine wohlgeordnete Rechtspflege, sichere Strafien, Einheit von
Mlinze, Mafi und Gewicht, Armenpflege und Kreditliilfe vollen-
den das Bild eines von sozialem Geiste beherrschten Gemein-
wesens, das durch ein Reichsheer gegen auBere und innere Feinde
geschiitzt wird.
Mit dem Ursprung des Reformplans, der 1523 zuerst im Druck
erschien, hat sich die Forschung schon haufig beschaftigt. Aber
nur wenige wirklich wertvolle und sichere Ergebnisse wurden
dabei gewonnen. Schon fruh erkannte man, daB die Reformation
Friedrichs III. mit dem Kaiser, dessen Namen sie trftgt, nichts
zu schafFen hat, sondern unzweifelhaft ein Erzeugnis der erst en
Jahre nach Luthers Auftreten ist. Dann entdeckte G. Egelhaaf
(1889), daB die Flugschrift mit den Reformbestrebungen zusammen-
hangt, die die stfindische Reichsregierung jener Tage, das Reichs-
regiment zu N urn berg, im Jahre 1523 verfolgt hat. Insbesondere
auf eine eigenartige Ubereinstimmung wies er bin: Der Gedanke,
das Kapital der Handelsgesellschaften auf eine bestimmte Summe
zu beschranken und dadurch die verhaBten ^Monopolia44 zu brechen,
stand gerade damals auf der Tagesordnung; ein AusschuB des
zweiten Nurnberger Reichstages hatte ihn bereits um Neujahrl523
ausgesprochen l. Fordernde Einzelergebnisse, auf die wir spater
zuriickkommen, haben C. F. Homeyer (1856) und K. Schottenloher
(1907) gewonnen. Einen umfassenden Versuch, den Ursprung und
die Quellen der Flugschrift aufzudecken, unternahm in den Jahren
1909 und 1910 Heinrich Werner, ein Forscher, der namentlich
durch seine Arbeiten tiber einen alteren Reformplan, die Refor-
mation Kaiser Sigmunds, und die sich daran knupfende Fehde
mit C. Kohne bekannt geworden ist2. Was J. E. Jorg „in dunkler
1 Egelhaaf, Deutsche Gesch. im 16. Jabrhundert I. S. 498—499. \g\.
ebenda S. 424. — Das Au^schuflgutachten iiber die Monopolien ist jetzt gedruckt
in RT A Jiingere Reihe III, Nr. 104.
8 H. Werner, Die sog. ^Reformation des Kaisers Friedrich III.-, ein Reichs-
reformplan der westdeutschen Reichsritterschaft. I. Verfasser und Eutstehung
r^rtrtrtlr- Original from
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Foraciiungeu zur Vorgeschichte des BauerDkrieges 191
Ahnung" angenommcn hatte, glaubt Werner iiberzeugeDd nach-
weisen zu kdnnen: Dafi die Reformation Friedrichs III. aus der
reichsritterlichen Bewegung erwachsen 1st1. „Haarscharfu will
er ans sachlichen and formalen Griinden dartun, dafi die Schrift
anf den Landaner Rittertag vom 13. August 1522 zuriickgeht*.
Nach seiner Ansicht hat diese Versammlung, die kurz vor Sickin-
gens Angriff auf den geistlichen Kurstaat Trier stattfand, nicht
nur den bekannten Ritterbund unter Sickingens Hauptmannschaft
errichtet, sondern aufierdem in geheimer Beratung eine neue
Reichsordnnng beschlossen, die nach dem Siege des Hauptmanns "
und nach der S&kularisation der Kirchengiiter ins Leben treten
sollte. Diese Reichsordnung ist erhalten, aber niemand hat sie
bisher erkannt: Es ist die Reformation Friedrichs III. „Sie stellt
die bisher vermiflten geheimen Plane [der Landauer Einung] dar
sie fiillt die Liicken in der Forschung vollstandig aus und wirft
zugleich neues Licht auf die Reichsritterschaftsbewegung unmittel-
bar vor ihrem politischen Untergang*.* Auch der Verfasser oder
Redaktor der Schrift ist nach Werner deutlich zu erkennen: Es
ist kein anderer als Hartmut von Cronberg, der Reichsritter aus
dem Taunus, der sich in seinen Schriften als K&rape fiir das
Evangelium, im Leben als Anhanger Sickingens bewahrt hat.
Alle Rfitsel, so scheint es, sind hier gelost. Aber ehe wir die
Losung annehmen, gilt es die Grunde zu prufen, die fiir einen
ritterlichen Verfasser iiberhaupt, fiir Hartmut von Cronberg be-
sonders, in die Wagschale fallen.
Fiir die Zugehorigkeit des Verfassers zum Adel spricht nach
Werner ein ausdruckliches Zeugnis. Im „Beschlu6tt der Schrift
klagt der Verfasser wiederholt, dafi die Pfaffheit „uns" und
der Schrift. II. Die Quellen . . . (Westdeutsche Zeitschr. fttr Gescb. n. Knnst.
Jahrg. 28, S.29-70 und Jahrg. 29, S. 83-117). Ich ftthre die beiden Teile
der Arbeit kurzweg als W. Z. 28 und W. Z. 29 an. Der ftlteste Text der
,. Reformation" ist nach einer verlorenenhandsctariftlichenVorlageabgedrucktbei
M.Goldast,Reichssatzung. [Teil L] Hanau 1609. S. 166— 180. Ueber die jiingere
Fassnng, die in vier Drocken der Reformationszeit vorliegt, siehe unten S. 211:
Die Schrift enthalt 13 Artikel mit je 4 Deklantfionen; Artikel 13 ist als
ReschloBartikel bezeichnet.
1 W. Z. 28, S. 31. Vgl. dazu J. E Jorg, Deutschland in der Revolutions-
periode von 1522 — 1526 (Freiburg i. B. 1851), S. 302 Anm. 13.
» W. Z. 28, S. 47.
3 Ebda. 8. 52. Der neueste Darsteller der Reformationszeit, G. Mentz
(Deutsche Gesch. im Zeitalter der Reformation . . S. 148 Anm. 1) folgt Werner.
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19?
Otto Schiff
„unseren Voreltern" unter geistlichem Vorwande Hab und Gut
abgelistet hatye. Da die Kirche ihre Ausstattung vom Adel
empfangen habe, rechne der Verfasser sich an dieser Stelle aus-
drticklich zum Adel1. Aber dieser Schlufl ruht auf einer falschen
Voranssetzung: Nicht nur der Adel, sondern alle weltlichen St&nde
haben die Kirche durch Stiftungen bereichert. Dessen war der
Verfasser der Flugschrift sich wohl bewufit; denn er hebt in der
dritten Deklaration des sechsten Artikels ausdriicklich bervor,
dafl der geistliche Stand „die von Stetten" so gut wie die Hitter
aus ihrem vaterlichen Erbe verdrangt habe. Der Verfasser rechnet
sich also im Beschlufl nicht zum Adel, sondern nur zu den Laien
ohne Unterschied des Standes.
Ein ausdriickliches Zeugnis fur den adligen Stand des Ver-
fassers liegt demnach nicht vor; es fragt sich nun, ob innere
Grtinde, ob Geist und Absicht der Schrift dennoch auf einen ritter-
burtigen Urheber deuten. Nach Werner ist der ganze Reform-
plan erfiillt von dem Bestreben, dem Adel die verlorene Stellung
in Verwaltung und Rechtspflege zuriickzuerobern. Darum will
der Verfasser die Doktoren des romischen Rechts, die sich an die
Stelle der adligen Amtleute und Richter gedrangt batten, aus
Rat und Gericht verbannen ; darum weist er der Ritterschaft die
Aufgabe zu, Recht und Frieden zu schlitzen; darum gibt er ihr
eine starke Vertretung in den Gerichten, ja er schlftgt geradezu
den Instanzenzug vor, den die Ritterbeschwerden gefordert hatten*.
Auch seine Angriffe auf die Fiirsten erklaren sich aus seiner
ritterlichen Geburt: Gerade der Adel litt ja unter der willkur-
lichen Rechtsprechung und Besteuerung, die Deutschlands Fiirsten
mit Hilfe ihrer recht sgelehrten Beam ten eingefiihrt batten. Die
Reformation Kaiser Friedrichs atmet nach Werner denselben Geist
wie die Beschwerdeschrift, die ein Rittertag zu Schweinfurt gegen
Ende des Jahres 1522 an den zweiten Niirnberger Reichstag ge-
richtet hat9. In der Tat finden sich in dieser Urkunde verwandte
Beschwerden tiber Neuerungen in der Rechtspflege und im Steuer-
wesen, tiber Eigennutz der Richter und Ungerechtigkeit gegen
die Armen, aber sie finden sich nicht nur in adligen, sondern
auch in st&dtischen Kundgebungen. So beklagten sich die Stadte
im Dezember 1522 bei dem Reichsregiment tiber mangelhafte
1 W. Z. 28, S 46 u. S 32 Anm. 17.
8 Ebda.f besondere S. 83— 43.
8 RTA Jttng. Reihe 3, Nr. 113.
r^rtrtrtlr- Original from
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ForschaBgen zar Vorgeschichte des Bauernkrieges 193
Rechtshilfe, liber eigenniitzige Richter and Neuerungen im Zoll-
wesen; ja, sie warnten ernstlich vor einer Emporung des be-
driickten Volkes: „Nun ist aber E. Gn. n. Gu. unverporgen, wie
hoch und ubermessig Teutschland vor alien andern nacion mit
vilfeltigen grossen zollen, meuten, glaiten und andern dinstper-
kaiten allenthalben beschwert, wie ungleich es auch zu achten,
auch alien gotlichen und menschlichen gesetzen entgegen ist, das
ein oberkait oder stand mit so yil personen nachtaii, auch der
armen leut und des gemeinen mans schweiss, plut und verderben
allein raichen und aufnemen soil. Neben dem wissen E. dl. Gmkt,
chfl. u. fl. Gn. u. Gu., wie aufrurig sich die leuft allenthalben im
heiligen reich dieser zeit ereugen. Darumb wol not were, den ge-
meinen man nit mit noch mer untr&glichen purden zu belestigen . ." *
Wie sehr erinnert diese Warhung an die Worte der „ Reformation":
„Dann es wollen nit allein fuersten, graven, heren, auch prelaten,
stedt, communen, schlecht ritter und knecht zoll, meut, ungelt,
steuer unnd beschwerungen taeglichs uff bringen und damit den
gemeyn man so hart uberladen, als ob er [liesrir] ihn dar zu
noetten wollet, das er euch euers boesen regament entsetzen soil.
Secht wol auff, das ihr nit euers patrimoniums darzu beraubt
werden: wa es so wol geraedt, das ihr nit gar erschlagen wer-
den. Fuerwar, ihr fuersten, ihr stellet fast nach unrechtem gutt:
wolt dem armen sein schweiss und blut wider recht aussaugen.
Es ist warlich genug: ihr seyndt gewarndt"2 Demnach beruhrt
sich die Flugschrift ebenso gut mit der stadtischen Beschwerde-
schrift wie mit der adligen ; alle drei wiederholen eben allgemein
verbreitete Klagen der Zeit. Insbesondere war der HaO gegen
die Rechtsgelehrten nicht bloB im Adel, sondern in alien Schichten
verbreitet; so forderte, wie Werner selbst bemerkt, die Biirger-
schaft von Braunschweig, Worms und Nordlingen den Ausschlufi
der Juristen aus Rat und Gericht!3 Auch die Gerichtsverfassung,
die in der ^Reformation44 vorgeschlagen wird, zeigt kein aus-
gesprochen ritterliches Geprage. Wohl entsprach der Gedanke,
die Gerichtshofe aus Vertretern der St&nde zusammenzusetzen,
den Wunschen der Ritterschaft, aber er war schon durch die
Kammeigerichtsordnung allbekannt. Dberdies wendet die „Re-
1 Bbda. Nr. 89, Beschwerde 7; TgL auch Beach werde 3 u. 8.
• Art 8, Decl. 1.
8 W. Z. 28, S. 42 Anm. 66. Vgl. dasa Jansscn, Qeach. i. dtsch. Volkes
19. u.20. Aufl. bes^rgt durch L. r. Pastor 1, S. 684ff.
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194 Otto Schiff
formation" ihn keineswegs parteiisch zu Gtmsten des Adels an;
sie raumt vielmehr, wie auch Werner zugibt, den Gemeinden
mehr Beisitzerstellen ein als den Rittern. Den vierfachen In-
stanzenzug, den die Flugschrift vorschl>, hat die Ritterschaft
unseres Wissens uberhaupt niemals gefordert1. Nach alledem
reicht die Verwandtschaft, die zwischen der Reformation Fried-
richs III. and den Forderungen der Ritterschaft obwaltet, nicht
aus, urn gleichartige Herkunft zu beweisen.
Als Verfechter adligen Stan des vorteils zeigt sich der Verfasser
nach Werners Ansicht auch dadurch, dafi er keinem Unbefugten
den Geoufl adliger Lehen und Freiheiten verstatten und aufier-
dem den Grundzins der Hintersassen aufrecht erhalten will*.
Diese Forderungen kommen in der Tat den adligen Lehenstragern,
den adligen Grundherrn zu gute, aber sie zwingen uns nicht,
einen adligen Verfasser anzunehmen. Der Verfasser ist, wie wir
dargelegt haben und wie auch Werner anerkennt, uberhaupt kein
reiner Vertreter von Standesbestrebungen, sondern will alien
Stftnden im Rahmen des Gemeinwohls die ihnen zukommende
Stellung anweisen. Ein jeder sol] seinen rechten Stand halten —
das ist der Kehrreim, den die „ Reformation" best&ndig wiederholt.
Ihr Verfasser gonnt den Edelleuten „ihre geordneten Stande,
Ren ten und Gulten", aber er verlangt auch, dafi der arme Mann
auf dem Lande geschont werde und dafi „die St&dte in Wiirden
bleiben". Jeden Ubergriff riigt er beim Adel so gut wie bei den
iibrigen herrschenden Schichten. In der oben angefuhrten Stelle
geifielt er auch Ritter und Knechte wegen ihres bSsen Regiments.
Uberdies hangt er in seinen Ansichten iiber die zulfissige Be-
lastung der Zinsleute von.einem Schriftsteller ab, der durchaus
kein adliger Parteimann war: Von Martin Luther, Dieser hatte
im grofien Sermon vom Wucher gelehrt, daB der Zinsherr nicht
nur am Gewinn, sondern auch an der Verlustgefahr beteiligt sein
1 Die von Werner (W. Z. 28, 8. 38) herangezogene 37. Beschwerdc des
Schweinfarter Rittertages fordert nor, dafl die Gtiltigkeit einer Appellation
kttnftig nicbt mehr von der Beobachtung verwickelter Formalitaten abh&ngig
sei. — Nach der Kammergerichtsordnung von 1495 mufite der Kammerrichter
ein Fiirst, Graf oder Preiherr, 8 von den 16 Beisitzern Ritter sein. Die Ord-
nang von 1621 fiigte 2 Beisitzer aus dem Grafen- oder Freiherrnstande hinzn.
Uber die Bestrebungen der Ritterschaft im Gerichtswesen vgL R. Fellner, Die
frftnkische Ritterschaft von 1495—1524 (Uistor. Btudien, hrsg. von E. Ebering,
Heft 50).
* W. Z. 28, S. 36.
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Forachungen znr Vorgeschichte des Bauernkrieges 195
mfisse: „Dan der Zinssman mit seynem gut ist unterworffen gottis
gewalt, dem sterben, krancken, wasser, feur, luffteu, hagell,
donner, regeu, wolffenf thjeren unnd boesser menschen manichfeltig
beschedigung . . . Alsso wo yhm nach getanem vleyss seyn arbeyt
nit gelinget, soil er und mag sagen zu seynem zinss herrn frey:
,diss jar byn ich dir nichts schuldigk, dan ich hab dir meyn
arbeyt nnd mnhe zinss zu bringen auff dem und dem gutt ver-
kaufft, das ist mir nit geraten, der schad ist deyn und nit meyn.
Dan wiltu eyn interesse mit haben zu gewinnen, musstu audi ein
interesse mit haben zu vorliren, wie das foddert die art eyns
iglichen kauffs.* Und wilche zinss herrn das nit leyden wollen,
die seyn als frum als reuber und raoerder und reyssen auss dem
armen seyn gutt und narunge1."
In engem AnschluB an diese Lehre verwirft die „ Reformation*
alle festen Grundzinsen und lafit nur solche bestehen, die mit
dem Ertrage steigen und fallen: „Alle guetter, unter wem die
im reich gelegen seindt, mit ayner freyhaidt sollen gantz frey
und ledig gelassen und erkant werden: allayn was Gott gibt,
sol . . zum halben, dritten, vierten oder fuenfften tail, darnach
der grundt und das land gut oder boes ist, fuer herrn guelt ge-
acht werden. Also sol es auch mit dem grundtzinss der behausung
unnd solcher flecken gehalten werden. Damit der gemein man
von seym herrn nit anders, wann was die goettliche genad gibt,
in disem vail beschwerdt werden mag2." So verteidigt der Ver-
fasser die Rechte des Grundherrn nur soweit, als sie sich mit
dem gemeinen Nutzen und der christlichen Bruderliebe vertragen.
Da6 der Verfasser den „gemeinen nutz" als das Grundgesetz
alien gesellschaftlichen Zusammenlebens verkiindigt, ist nach
Werner freilich das sicherste Kennzeichen seines Standes; denn
gerade die fr&nkische Reichsritterschaft habe sich gern als be-
rufene Vertreterin des gemeinen Nutzens geberdet3. In Wahr-
heit war der „gemeine nutz" damals ein in alien Schichten ver-
breitetes Schlagwort, wie etwa heute das Wort „sozial". „Die
tlberzeugung", sagt Schmoller in seiner grundlegenden Jugend-
arbeit iiber die volkswirtschaftlichen Ansichten der Reformations-
zeit, „da6 der Eigennutz immer verwerflich, dafi seine Herr-
schaft immer traurige Folgen fur das Gesamtwohl habe, dafi fiir
1 Luthers Werke. Weimarische Ausg. 6, 56—67.
« Art. 3, Dekl. 3.
* W.Z.28, S. 36-37.
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196 Otto Schiff
dieses, fiir den allgemeinen Wohlstand des ganzen Volkes nur der
wirke, der den ,gemeinen Nutzen4 auch immer im Auge habe,
hangt so innig mit dem ganzen sittlichen. Charakter der Refor-
mation zusammen, war ein so notwendiges Produkt der christ-
Uch-moralischen Lehren der Reformatoren sowohl als der durch die
humanistischen Studien wiederbelebten antiken Staatsanschauung,
daB es uns nicht wundern kami, wenn auch das ganze tibrige
Volk von dem Hauche desselben Geistes beriihrt war"1.
Neben dem „gemeinen nutz" ist, wie Werner meint, noch ein
zweites Scblagwort fiir den Stand des Verfassers bezeichnend:
Der immer wiederkehrende Hinweis auf den „gemeinen mann".
Gerade der Reichsritter sei namlich gern als Wortfiihrer des ge-
meinen Mannes aufgetreten, denn er sah sich selbst wie seine
Untertanen durch die erstarkende Fiirstenmacht „geradezu ent-
erbt" ; darum seien die Schweinfurter Ritterbeschwerden so reich
an Wendungen wie „der $rme edelmann", „die armen vom adel" *•
In Wahrheit traten die St&dte gelegentlich ebenso gut als Fiir-
sprecher des gemeinen Mannes auf, wie der Adel; wir haben
oben8 durch ein Beispiel gezeigt, wie sie das Reichsregiment
vor einer Emporung des ausgesogenen Volkes warnten. Gberdies
rechnet der Urheber der „Reformation" den Adel keineswegs zu
den Armen und Enterbten, sondern ausdriicklich zu den Reichen:
„Der Adel, die Geweihten und andere Reiche", heifit es im
elften Artikel. So spricht nicht ein Edelmann, sondern einer, der
zum Adel hinaufblickt.
Den eigentlichen Schlussel zur Entstehungsgeschichte der Re-
formschrift findet Werner in der Schlufibemerkung, die neue
Ordnung werde erst nach einer Sftkularisation des Kirchenguts,
die unmittelbar bevorstehe, ihren Anfang nehmen: „Nun kumbt die
zeit, dass euere gueter als der feindt gueter gebeut und auss-
1 Zeitschr. f. d. gesamte Staatswissenschaft Jahrg. 1860, 8. 469. Zu den
von Schmoller gegebenen Belegen filgen wir noch einige hiiiasu. In dem Gut-
achten eines reichsst&ndischen Ausschuases, das urn Neujabr 1528 abgefaBt ist
(RTA JQngere Reihe 3f Nr. 104), kommt der „gemeine nutz* ein Datzend
mal Tor. In der Flugschrift cLes Agricola Boius heiBt es, man soUe „mebr
vleis auff gemeinen nutz denn auff eygenen wenden", „mehr Gottes ere nnd
die lieb des nechsten und den gemeinen d.tnn eygen nutz suchen", „zu unter-
haltung armer lent, gemeines nutz und anderer besserang" sein Gut verwenden
(Flugschriften aus den ersten Jabren der Reformation, herausg. von 0. Clemen,
Bd. 4, S. 265. 266. 268.)
1 W. Z. 28, S. 42-43. • Siehe oben S. 192 f.
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Forschungen zur Vorgeschichte des Bauernkrieges 197
gethailt werden. Wann als ihr die gemeyn beschwert haben, also
wirdt sie auch uber euch uffstehen, dass ihr kayn pleibende stat
nindert wissent Nach diesen dingen werden erst die zwoelff
haubtartickel hievbr angezaigt ihren anfang nemen mit ainer recht-
maessigen ordnang und reformation." Nach Werners Deutung zielt
der Verfasser hier auf den Sakularisationsplan Sickingens und
seiner Anhanger; die erstrebte Reichsreform setze den Erfolg
dieses Planes geradezu voraus. Die Drol/irag gegen Gut und
Leben der Pr&laten passe jedoch nur in den Anfang der reichs-
ritterlichen Bewegung, in die Zeit des Rittertages von Landau.
Sp&ter — seit Sickingens Angriff auf den Kurstaat Trier — habe
die Erregung der Ritterschaft, wie nach einer Entladung, an
Spannkraft verloren; daher finde die Schweinfurter Beschwerde-
schrift so wenig Worte far die kirchlichen Gravamina1. Schon
die letzte Bemerkung ist nicht stichhaltig. Offenbar schwieg die
Schweinfurter Versammlung von den kirchlichen Mifistanden nur
deshalb, vveil sie sich nach der Aufforderung der Reichsst&nde
lediglich fiber Vergewaltigung und mangelhafte Rechtshilfe zu
aafiern hatte2; zur Erregung gegen die Pralaten hatte sie wahr-
lich noch Grund genug, zumal Sickingen gar nichts ausgerichtet
hatte. Der von Werner hervorgehobene Gegensatz zwischen der
^Reformation" und den Schweinfurter Beschwerden berechtigt
uns also nicht, die Flugschrift einer fruheren Entwicklungsstufe
der Adelsbewegung zuzuweisen. Aber es ist uberhaupt nicht be-
grundet, die angefuhrte Stelle auf das Unternehmen des grofien
Reichsritters zu beziehen. Als die bedruckte Schicht, die sich
erheben wird, nennt der Verfasser ausdrucklich die „Gemeineu,
an einer anderen Stelle noch deutlicher den „gemeinen Mann";
den Adel nennt er unter den Bedriickern, die sich vor einem
Aufruhr zu hiiten haben9. In erster Reihe freilich gilt seine
Warnung der Geistlichkeit, aber in dieser Richtung bewegte sich
die revolutionare StrOmung nicht erst seit Sickingen, sondern
schon seit den Zeiten der Taboriten. Auch die Bauernbewegung
bedrohte Gut und Leben der Geistliche^n; das zeigt die Geschichte
des Bundschuhs, der 1502 das Bistum Speyer beunruhigte 4.
1 W. Z. 28, 8. 44—47. Vgl. auch W. Z. 29, S. 96.
f RTA Jttngere Reihe 3, Nr. 112 (am SchluB).
3 Vgl. Beschlufi und Art. 8, Dekl. 1.
4 Vgl. R. Herold, Der Bundschuh im Bistnm Speyer. Diss. (Greifswald
1889) S.32— 83.
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w J8' UNIVERSITY OF MICHIGAN
198 Otto Schiff
Namentlich seit 1518 weissagten die Seher und Sterndeuter uberall,
dafi 1524 das Schicksalsjahr der Priesterverfolgung und des Um-
sturzes sein werde l. Es liegt also kein zwingender Grund vor, die
Schlufibemerkung der „ Reformation" auf Sickingens Unternehmen
zu beziehen und sie zum Angelpunkt der Erklarung zu macben.
Einen deutlichen Hinweis auf den Landauer Rittertag sieht
Werner in der Stelle: „Dess h. reichs ordnung vermag auch alle
ungehorsamen im reich gehorsam zu machen, er sey, wie raaechtig
er wolle: und bedarff sicb dass gemeyn reich nichts darumb be-
kuemmern. Wann [= deun] es seynen ay gen ausschuss hat, die
allezeit darauff geschickt seind zu warten2." Mit diesem Aus-
schufi kann nach Werner weder das Reichsregiraent noch das
Kammergericht gemeint sein, denn beide seien Organe des „ge-
meinen Reichs", das sich nach dem angefiihrten Satze ja gerade
nicht um die Ungehorsamen zu bekiimmern brauche. Nur der in
Landau eingesetzte Zwolfer- Ausschufi konne gemeint sein; er
solle die neue Ordnung selbst gegen den Willen des „gemeinen
Reichs" durchfuhren. Im zweiten Teile seiner Arbeit kommt
Werner auf die nftmliche Stelle zuriick und bemerkt: „Die west-
deutschc Reichsritterschaft fiihlt sich also zusammen mit den zu
ihrer Vereinigung beigetretenen Mitgliedern als das , Reich' gegen-
iiber dem ,gemeyn Reich* und ihr Zwolferausschufi als oberstes
Organ des Reichs, das die vorliegende Reform annehmen und be-
statigen wird und ihre Durchfiihrung zuiiberwachen hat*" Werner
glaubt also, dafi der adlige Verfasser hier die Begriffe „ Reich"
und „gemeines Reich" einander gegen uberstelle; erst diese An-
nahme gibt ihm Anlafi, den einen der beiden BegrifFe auf die
Reichsritterschaft zu deuten. Wir sehen keinen Grund, eine so
kiinstliche Unterscheidung in der Reformschrift anzunehmen. Das
„gemeine Reich" ist offenbar nichts anderes als die allgemeine
Reichsversammlung, der Reichstag. Die Stelle bedeutet also: Der
Reichstag braucht sich um die Ungehorsamen nicht zu bekummern,
denn er soil einen eigenen Ausschufi haben, der dafiir zust&ndig
1 Vgl. J. Friedrich, Astrologie u. Reformation (Mttnchen 1864), S. 87ff.
Friedrich (S. 138 flF.) bringt die « Reformation1* mit jenen Weissagungen in Ver-
bindung, hilt sie ffir abh&ngig von Licktenbergers Prognosticatio and nennt sie —
als Nacbfolger J5rgs nnd Vorlftufer Werners — „das Programm der ReichsritterV
8 Art. 12, Dekl. 3. Vgl. Art. 13, Dekl. 1, wo derselbe Ausschufi als „Ge-
ordneteu des Reichs bezeichnet wird.
• W. Z. 28, S. 60-61 u. W. Z. 29, S. 108—109.
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Forschungen zur Vorgeschichte des Bauernkrieges 199
ist. Die Begriffe, die unterschieden werdeo, sind die Vollversamm-
lung der Reichsst&nde und ein reichsstandischer AusschuB. Fur die
Annahme, dafl der Verfasser den Landauer Ausschufi, der nicht ein-
mal die ganze Ritterschaft vertrat, iin Sinn gehabtund mit soerstaun-
lichen Vollmachten bekleidet habe, spricht schlechterdings nichts *.
Nach den allgemeinen Grfinden ftir ein en adligen Verfasser
haben wir die besonderen fur Hartmut von Cronberg zu prttfen.
Auch bier beginnen wir mit den aufieren Zeugnissen.
Wie Werner berichtet, fligte Hartmut am 14. August 1522
einem aus Landau datierten Brief e an Luther eine Scbrift aus
seiner Feder bei, die bisher unbekannt geblieben ist. Da Hart-
mut die Bestrebungen der Ritterschaft teiite und gerade damals
der Landauer Versamm lung beiwohnte, ist es moglich, dafi jene
Schrift mit dem Rittertage zusammenhing und mit der in Landau
beschlossenen Reichsordnung, der Reformation Friedrichs IIL,
identisch ist. Fur diese Annahme spricht es, dafi sie eine auf-
fallige Lucke in Hartmuts Schriftstellertatigkeit ausfiillt, und dafl
der Cronberger kurz vor der Landauer Versammlung in Frank-
furt mit Hutten, dem geistigen Fiihrer der Ritterpartei, zusammen-
wirkte. Vermutlich ist die ^Reformation" in ihren Hauptziigen
unter Huttens Mitarbeit entworfen worden. Als Heimat des Ent-
wurfes denkt sich Werner offenbar Frankfurt; deshalb hebt er
hervor, daB in einem Aktenstiick aus dem Bauernkriege eine
Frankfurter Handschrift der Reformation erw&hnt werde*.
1 Auch die Stelle „0 ihr edlen Christen hoch and nidern standts, wie wir
von Gott im h. roemischen reich . . . versaraelt sind", deutet nicht, wie Werner
(W. Z. 28, S. 50) meint, anf die Landauer Versammlung bin. In Landau war
nur ein Stand vertreten. „Versammelta steht hier bildlich ftir „vereinigta;
ygl. RTA Jttngere Reihe 3, S. 433, Zeile 22: „der ganzen Christenheit ver-
santi ung". — Der beste Kenner der Reichsritterbewegung, H. Ulmann, be-
streitet, daB in Landau iiberhaupt Geheimbeschliisse gefafit worden sind. Der
Bench t des s&chsisch-albertinischen Gesandten Pack (RTA Jttngere Reihe 3,
Nr. 150) „Es haben sich sechshundert edelleut mit Francisco Toreidet und vor-
bunden auf sechs jar lang, wie dann dieselbige ire rorbundnis und reformacion
mitbringet . . ." ist nicht mit Werner (W. Z. 28, S. 49—50) auf einen geheimen
Reformentwurf, sondern mit Ulmann (Franz von Sickingen S. 256 Anm. 1) und
A. Stern (Revue histor. 115, S. 139) als Doppelbezeichnung auf die Bundes-
urkunde zu beziehen; denn in dieser iit die sechsj&hrige Bilndnisdauer aus-
driicklich festgesetzt.
■ W. Z. 28, S. 65—56 u. S. 69. Uber die ^Frankfurter Handschrift" vgl.
auch W. Z. 29, S. 116 Anm. 177. Die verspruchene genauere Untersuchung der
Mitarbeit Huttens hat Werner nicht geliefert.
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200 Otto Schiff
Diese Darlegungen finden ihre Sttttze in dem Lebensbilde
Hartmuts von W. Bogler1, aber nicht in den Quellen. Nicht ein-
mal fiir Hartmuts Teilnahme an dem Landauer Tage liegt ein
Zeugnis vor. Hartmuts Brief vom 14. August tr> keine Orts-
angabe; der Herausgeber hat Landau als Ausstellungsort an-
genommen, weil er Hartmuts Anwesenheit bei dem Rittertage
fiir wahrscheinlich hielt*. Aber schon die Bundesurkunde von
Landau spricht gegen diese Vermutung; denn unter den Ritter-
kantonen, die nach der Urkunde in dem neugeschaffenen Bundes-
ausschuB vertreten waren, fehlt die Wetterau, zu der Hartmut
gehorte. Offenbar nahm die wetterauische Ritterschaft an der
Tagung nicht teil, da sie bereits ein eigenes Biindnis ahnlicher
Art errichtet hatte8. Aus einem Verzeichnis, das sich im Archiv
des Landgrafen Philipp von Hessen erhalten hat, kennen wir 41
von den Teilnehmern des Landauer Bundes: Der Cronberger ist
nicht unter ihnen4. Ubferdies war jene Schrift, die Hartmut
nach Wittenberg sandte, gewifi kein Reichsreformplan ; sie sollte
zusammen mit einer Verdeutschung der Lutherschrift „De abro-
ganda missa" gedruckt werden undhing, wie schon Kiick erkannt
hat, jedenfalls mit ihr inhaltlich zusammen5. Auch daB die w Re-
formation" bei einem Aufenthalte Hartmuts und Huttens in Frank-
furt entworfen worden ist, lafit sich nicht begrunden. In dem
von Werner herangezogenen Schriftstiick* aus dem Bauernkriege
1 W. Bogler, Hartrauth von Kronberg. Halle 1897. (Schriften des Vereins
fiir Reformationsgesch. Nr. 57.) Ebenso wenig befriedigend wie Bogler ist
L. ?. Ompteda, Die von Kronberg und ihr Herrensitz. Frankfurt a. M. 1899;
wertvoll dagegen Ed. Klicks Einleitungen zu Hartmuts Schriften. Siehe unten
Anm. 5.
2 Luther, Briefwechael bearb. von E. L. Enders 3, Nr. 668.
8 Siehe den Friedberger Bundesbrief von 1524 Juni 18 bei Weyrich Weiter-
mann, Wetteravia illustrata (o. 0. 1731), Codex dipl. S. 7ff.; Hartmut war an-
wesend und wurde in den Ausschufi gewahlt. — Der Landauer Bundesbriei
in brauchbarer Textgestalt bei Burgermeister, Codex dipl. equestris (Ulm 1721)
1, Nr. 33.
4 Kgl. Staatsarchiv zu Marburg. Verzeichnet ist das Aktenstuck bei Fr.
Kiich, Polit. Archiv des Landgrafen Philipp des GroBmutigen von Hessen.
Bd. 1. Leipzig 1904. (Publikationen aus den Kgl. PreuB. Staatsarchiven.
Bd. 78.) Nr. 89.
6 Hartmut von Cronberg, Schriften. Hrsg. von Ed. Kiick. Halle 1899.
(Neudrucke deutscher Literaturwerke des 16. u. 17. Jahrhunderts. No. 164 bis
156.) S. LVL
0 Bei Jacob Schlusser, Der peurisch und protestierende Krieg (Basel 1573>
S. XXXV; wiederabgedruckt bei A. Kluckhohn, Uber das Project eines Banern-
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Forschungen *ur Vorgeschichte des Bauernkrieges 201
empfangt .ein Uogenannter den Auftrag, dali fur die Heil-
bronner Bauernversammlung der Text der Reformation Fried-
richs ILL, die man in Frankfurt finde, zu beschaffeu sei. Offenbar
meint er nicht eine Handschrift, sondern eine gedruckte Ausgabe,
die in Frankfurt, dem Hauptsitz des Buchhandels, leicht zu be-
schaffen war. Schlftsse auf die Heimat der ^Reformation" kSnnen
aus diesem Zeugnis nicht gezogen werden. Zum tJbeiflufi ist ein
Zusammenarbeiten der beiden ritterlichen Schriftsteller in Frank-
forts Mauern ausgeschlossen. Ihr gemeinsames Eingreifen in die
Geschicke der Mainstadt beschrankte sich darauf, dafi beide im
Friihjahr und Sommer 1522 eine Reibe von Streitschriften gegen
den altglaubigen Stadtpfarrer Peter Meyer gerichtet haben. Hutten
befand sich damals auf den pfalzischen SchlOssern Wartenberg
und Landstuhl, Hartmut wahrscheinlich auf seinem Stammsitz
Cronberg im Taunus1.
So bleibt von den aufieren Zeugnissen fur Hartmuts Verfasser-
schaft nichts ubrig.
Aber nicht den aufieren, sondern den inneren Grunden legt
Werner entscheidende Bedeutung bei; er findet, dafi die „Refor-
mation" mit den von Hartmut ausgesprochenen religiOsen, kirchen-
nnd sozialpolitischen Ideen nicht nur in der Sache, sondern auch
im Ausdruck „bis zur wortlichen Anlehnung" ttbereinstimme2.
Wir betrachten zuerst die Ubereinstimmungen des Ausdrucks.
Vorsichtige Forschung wird ihnen nur dann Beweiskraft zuge-
stehen, wenn die Ausdrucksweise eigenartig, nicht landl&ufig ist.
Schlagworte, die in aller Munde, oder Wendungen, die von einem
vielgelesenen Schriftsteller gepr> sind, beweisen nicht, dafi die
Werke, in denen sie sich finden, aus derselben Feder stammen.
Prtlfen wir nun an einer Reihe von Beispielen, ob Werners Be-
weisfuhrung diesen Grunds&tzen entspricht.
Besonders eng ist die Verwandtschaft zwischen Hartmuts
Schriften und der ^Reformation" an den Stellen, die sich mit der
parlaments zu Heilbronn (Nachrichten von der KSnigL Gesellecfaaft der Wisseh-
*chaften und der Georg- Augusts -Univeraitfit zu Gclttingen. Jabrg. 1893,
S. 281— 282).
1 Huttena Aufenthaltsort ergibt sich aus Hutten, Schriften hrsg. von E.
£6cking 2, Nr. 280—282, Nr. 286 u. 291. Von Hartmut wissen wir, daB er
einen Prediger „gen Frankfurt acbickte" (Ktkck S. 84 u. 87), also nicht in
Frankfurt war.
f W. Z.28, S. 66— 66. Dort sind die Fundorte der Parallelstellen genau
venaichnet
*
Histor. Vierteljahrschrirt. 1919. 2. 14
.. (~*rw"*nlf* Original from
digitized by VrUUglL UNIVERSITY OF MICHIGAN
202 Otto Schiff
Erleuchtung der gegenwartigen Menschheit durch die gottliche
Gnade beschaftigen. „Auss goettlichen genaden", sagt die Refor-
mation, „seyndt die blinden gesehend worden, und die stummen
redent" ; fast die gleiche Wendung kehrt noch einmal wieder. In
ahnlichen Ausdrucken preist Hartmut den Schopfer, der „uns in
dieser zeyt der gnaden die augen uff thut und unsere eigen thor-
heit so clar sehen lasset"; auch ruhmt er den Reformator, der
seine Deutschen von der „grausamen vinsterniss" errettet und
„das liecht fry angeziindt, dardurch alle die sehen mogen, die im
hause synt". Diese Ubereinstiinmungen beweisen weiter nichts,
als dafi beide Schriftsteller ihren Stil an der Sprache der deut-
schen Bibel gebildet haben. Sie gebrauchen die Wendungen, mit
denen das Neue Testament die Heilung der Blinden, die Er-
leuchtung der Verblendeten schildert. „Do wart im bracht", sagt
Matthaeus vom Heiland, „ein man stumm und blint habent den
teuffel: und er macht in gesunt, daz er redt und gesach". Und
Paulus empfangt von Jesus die Weisung, „auffzetun ire augen
das sie werden bekeret von der vinster zu dem liecht"1. Ver-
wandt ist die Ausdrucksweise der beiden Schriftsteller auch an
den Stellen, die den Uberschwang der gottlichen Gnade preisen.
Der Verfasser der Reformation spricht von dem „Schatz" der gott-
lichen Gnade, von der „grundlosen genad und barmhertzigkait"
Gottes, Hartmut in seinen ensten Schriften aus dem Herbst 1521
von der ,.hochsten", „iiberhohen", „uberfliissigenu, ,funaussprech-
lichen" Gnade. Aber all diese Wendungen sind nichts weniger
als eigenartig; beide Schriftsteller schopfen vielmehr aus den
sprachlichen Reichtiimern Luthers, der schon 1519 die „grundloss
gnade und barmhertzickeit", 1520 die „unaussprechliche siisse
gnade", im Marz 1521 die „ubirgiitige barmhertzickeyt" feiert\
Auffallend ahnlich klingt in der ^Reformation44 und bei Hartmut
die Klage tiber den MiBbrauch des bischoflichen Amtes. „Die
bischoff", so heifit es in der ^Reformation", [haben] sich selb zu
herrn gemacht und die fuerstcn, graven und herrn zu knechten
1 Matth. 12, 22: vgl. ebda. 15, 81. Aposteteesch. 26, 18. Wir geben die
Bibelstellen nach W, Kurrelmeyer, Die erste deutscbe Bil»el Bd. 1 (Bibliothek
des Literar. Vereina in Stuttgart 234), S. 44 und zwar in der aus den Fufi-
noten ersichtlichen Fassung der letzten voilutherischen Bibeldrucke. Die
Lutbersche Ubersetzung, die hier nicht stark abweicbt, ist jttnger als Hart-
muts en>te SchrifVn.
* Luthers Werke W. A. 2, S. 72. 6, S. 368. 7, S. 342.
r^rtrtrtL- Original from
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Forschuugen zur Vorgeschichte des Baaemkrieges 203
und diener: und die groBen prelaten, ebdt und muench haben die
von stetten, die frummen ritter und knechte zu dienern und
gesten ires vetterliches erbes gemacht und sich zu herren." Neben
diese Anfierung stellt Werner die Worte, mit denen Hartmut im
Juli 1523 das Treiben der Bischofe gebrandmarkt hat Der Cron-
berger erinnert an Christi Gebot, „dafi die bischoff yn keinen
weg herren sollen sein iiber das christlich volck, sunder alieine
knecht und diener", und fahrt fort: „yren pracht haben sie ge-
fiiert mit dem almuosen und sawren schweyss der armen, der
witwen und armen weysen . . . Item woellen die auss dem geyst-
lichen standt fursten und herren seyn und bleyben, dass moegen
sie thuon von yren vetterlichen erbteylen, und nit von den al-
muosen der armen." In der Tat, es ist derselbe Klang, aber doch
nur der Widerhall der machtigen Tone, die Luther angeschlagen
hatte. Schon im Anfang des Jahres 1522 hatte der Reformator
in seiner Schrift „Vom Mifibrauch der Messe" die Bischfffe ge-
geifielt, „die sich itzt unverschempt fursten duerffen nennen",
und ihnen den Willen des Heilands vorgehalten: „Christus hat
gesprochen und geordent, die bischoffe, wilche itzt mehr eher,
gutt und gewallt haben, auch gegen yderman uben und gebrauchen
denn welltliche koenige und fursten, sollen nicht alsso seyn".
„Es sind knechte eyns andern erbteyls, nemlich Christi, und nit
herrn" \ Im Spatsommer desselben Jahres kam Luther in seiner
Schrift „ Wider den falsch genannten geistlichen Stand des Papstes
und der Bischofe" auf den gleichen Gegenstand zuriick und er-
klarte: „Ist aber das nit ein schendlicher geniess, das man mit
bullen und ablass gelt sucht, gibt luegen umb der armen schweyss
und erbeytt? Ubir das sind viel mehr schendlicher weysse an
den bischoffen, gelt tzu gewynnen . . . Fuersten sind es und nit
bischoff"2. So erklart sich auch hier die Ubereinstimmung aus
dem Einflufi des grofiten Schriftstellers der Zeit. Besonderes
Gewicht Jegt Werner darauf, dafi Hartmut wie der Verfasser der
„Reformation" die „briiderliche Liebe" als das Grundgesetz einer
gottgefalligen Gesellschaftsordnung predigen und sich damit als
christliche Sozialisten erweisen. Aber hier handelt es sich um
ein Schlagwort, das an das Neue Testament anknupft und in
der Literatur, ja selbst in der Gesetzgebung der Reformations-
1 Ebda. 8, S. 499 u. 501.
» Ebda.. Bd. 10, Abteil. 2, S. 134 — 136. Ahnlich S. 154.
14^
r^nrmL* Original from
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204 Otto Sehiff
zeit Sfter vorkommt. „Bruederliche lieb unnd trew", „brueder-
liche frey gemeyne lieb" heiflt es bei Luther, „daz band biue-
derlicher liebe" bei Balthasar Hubmaier, „durch uebung brueder-
licher liebe" bei Lazarus Spengler von Niirnberg, der den AtL<-
druck raehr als einmal gebraucht1. Mit Vorliebe verwenden ibn
die Armenordnungen der evangelischen Stftdte. Die Niirnberger
Armenordnung von 1522 erklart geradezu, „das alles christlich
wesen auss vermog der gcbott Gottes allein stett in einem rech-
ten warhafften vertrawen und glauben gegen Gott und brftder-
licher lieb gegen dem nechsten1'3.
Die Prufung der von uns gew&hlten Beispiele ftihrt also za
dem gleichen Ergebnis, wie friiher die Erorterang fiber den „ge-
meinen Nutzen" : Die ubereinstimmenden Wendungen, die Werner
in der ^Reformation" und in Hartmuts Schriften gefunden hat,
beweisen nicht, was sie beweisen sollen; sie sind nicht das
Sondereigentum eines einzigen Schriftsteliers3.
Weniger beweiskrfiftig als die Ubereinstimmung des Ausdrucks
ware die der Gedanken, auch wenn sie vollstfindig ware. Tat-
sachlich aber zeigen sich merkliche Verschiedenheiten zwischen
beiden Schriftstellern. Das gilt schon ftir die grofie Frage der
Kirchengiiter, in der Werner den vollsten Einklang zu findeu
glaubt. „Das Schicksal der groBen Pralaten und ihrer Giiter44,
sagt Werner, „wird in demselben Tone bei Hartmut wie in der
Reformation geschildert. Die Giiter sollen namlich ,Gott zu ehren
und gemeinem nutz4 verordnet werden. Wie eine Ausfiihrung des
dem Kaiser empfohlenen Planes bei Hartmut, die antichristlichen
Giiter ,nach aller notturfft zu gebrauchen*, steht die Forderung
der Reformation da, die Giiter der Geistlicben zu ,gemeinem
1 Ebda 6, 49 u. 354. Balthasar Fridberger [= Hubmaier], Achtzehtn
SchluBreden (o. 0. 1524), Blatt A II. „Hauptartikelu (vermutlich von Spengler)
in Luthers Schriften tirsg. von Walcb 19, S. 782; vgl. anch ebda. S. 750.
* Archiv fttr Reformationsgeschichte 10, 8,258; vgl. ebda. S. 268 u. 380.
Dem Niirnberger Vorbild folgen die Armenordnungen von Kitzingen und Regent
burg (Archiv fur Reformationsgeschichte 11, S. 2. 8.9.). Vgl. auch RTA
Jttngere Reihe 3, 8. 597 Zeile 11.
8 DaB Warners Bewei*ffibrung nicht unanfechtbar sei, hat scbon W.Kdhler
(Theolog. Jahresbericht 1910, Teil 1, S. 655) bemerkt; die sprachlichen Be-
Eiehungen seien nicht zwingend, und manches, was Werner auf einen adligen
Verfasser zurQckftthre, laase sich aus.dem Einflufi der Lutherschrift an den
christlichen Adel erklfiren. Dennoch findet Kdhler die Auffassung Werners
beacbtenswert, ja bestechend.
(^rw^nlr Original from
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Furschuiigen zur Vorgeschichte des Bauei nkrieges 205
nutz' zu verwenden. Hier wie dort wird den hohen Pralaten
mit Erschlagmig bei der Sakularisation gedroht . . ." Die Nahe
der Schicksalsstunde bezeichne der Verfasser der ^Reformation"
mit ahnlichen Worten wie der Cronberger. Dieser sage: „Die
tzeyt ist vorhanden, so ir each nit bekennen wolt, mochtet
yhr zu todt geschlahen werden mit dem schwert . . .", jener:
,.Nun kumbtdieZeit, dass euere gueter als der feindt gueter
gebeut and ausgethailt werden44 und an anderer Stelle: „Secht
wol auff . • . das ihr nit gar erschlagen werden"-1.
Um em Urteil iiber diese Satze zu gewinnen, vergegenw&rtigen
wir uns genaa, was die beiden Schriftsteller fiber die Frage der
Kirchengiiter lehren. Nach dem Verfasser der „ Reformation44
stamrat das Kirchengut aus frommen Stiftungen. Die Stifter
haben sich von den Pfaffen verflihren lassen, das Himmelreich
mit ihrem vaterlichen Erbe zu erkaufen und der Kirche das Gut
zu schenken, ?,domit sie ir weib und kind solten erzogen haben".
Von dem geschenkten Gut hat die Geistlichkeit nicht den rechten
Gebrauch gemacht. Gott hat alien Christen geboten, die Gottes-
gaben als das vaterliche Erbe oder Patrimonium der Armen, sich
selbst als deren getreue Vormunder zu betrachten. Die Pfaflfen
und Monche aber vergessen diese Pflicht und sorgen lieber fur
Huren und Buben. Wenn sie sich nicht besinnen und den armen
Kindern Gottes ihr Erbe freiwillig iibergeben, werden diese es
gewaltsam bei den ungetreuen Vormundern suchen; die Gemeinde
wird aufstehen und die Pfaffengiiter verteilen2.
Was kehrt nun von diesen Gedankengangen bei Hartmut von
Cronberg wieder? In dem 1521 erschienenen Sendbrief an Franz
von Sickingen spricht Hartmut dem Kaiser das Recht zu, das
Verm6gen der Geistlichkeit zu einem Feldzuge gegen Rom zu
benutzen, falls der Papst der Kirchenreform widerstrebe 3. Erst
in seiner Schrift an Papst Hadrian VLf die 1523 erschienen, aber
vielleicht schon 1522 entstanden ist, schlagt der Cronberger vor,
auch die Armen aus dem kirchlichen VermOgen zu unterstutzen.
Er ist jedoch weit davon entfernt, hierin die einzige Bestimmung
der geistlichen Gliter zu sehen; vielmehr vertritt er — neben den
auch von der „ Reformation" anerkannten Anspriichen der Geist-
lichkeit auf geziemenden Unterhalt — seinen alten Gedanken, mit
1 W. Z. 28, S. 60—61.
» Art 1, Dekl. 4; Art. 4, Dekl. 2; BeschluB.
• Kttck S. 14.
r^rtrtrtL- Original from
byVrUUgl^ UNIVERSITY OF MICHIGAN
206 Otto Schiff
den Reichtfimern der Kirche einen gottgef&lligen Krieg, diesmal
gegen die Tttrken, zu fuhren1. Erst in den nah verwandten
Schriften, die er im Juli und August 1523 an die Reichsstande
und das Reichsregiment gerichtet hat, l&flt er den kriegerischen
Zweck fallen; jetzt bezeichnet er das Kirchengut geradezu als
„Almosen der Armen" und fordert, dafi es den Gemeinden iiber-
wiesen und von ihnen „nach rechter ere Gottes und zu dem ge-
meynen nutz", d. h: zum Unterhalt der Prediger und zur Ver-
sorgung der Bediirftigen, verwendet werde*.
Vergleichen wir die Forderungen Hartmuts mit denen des
Verfassers der Reformation", so zeigt sich, dafi beide Schrift-
steller das Kirchengut einziehen und in gemeinnutziger Weise
zum Wohle der Armen verwenden wollen; soweit stimmen sie
uberein. Dagegen kehrt Hartmuts Plan, das Kirchengut fiir
kriegerische Zwecke zu benutzen, in der ^Reformation" nicht
wieder8. Hartmut entlehnte :diesen Vorschlag seinem grSfieren
Standesgenossen Ulrich von Hutten, der die Raubritter mit Hilfe
des kirchlichen Vermtfgens in gut bezahlte Soldner verwandeln
wollte4. Gerade dieser Gedanke ist echt ritterlicb; gerade er
ist der ^Reformation" vollstandig fremd. Was sie mit Hartmut
teilt, das ist der Sakularisationsgedanke, der schon seit den
Zeiten der Taboriten auf der Tagesordnung stand, und die uralte
Lehre, dafi den Armen ein Anrecht auf das Kirchengut zustehe.
Es war altchristlicher Sprachgebrauch, den Besitz der Kirche als
„patrimonium pauperum" zu bezeichnen5. An diese Vorstellungen
knupfte Luther 1520 im groflen Sermon vom Wucher an: Er ver-
wies damals auf das Vorbild der alten Heiligen, die das Kirchen-
silber einschmolzen, um den Erlos den Armen zu geben; ja, er
nannte die nach Rom fliefienden Sporteln „vordampt gutt, den
* Ebda. S. 119.
• Ebda. S. 139. 142. 146.
8 Werner (W. Z. 29, S. 109— 110) nimmt zwar an, dafi das eingezogene
Kirchengut als wirtschaftliche Grundlage des Beichsheeres dienen sollte, aber
ein ansdrilcklicher Beleg fflr diese Annahme findet sich in der „ Reformation"
nicht. Vielleicht dachte sich der Verfasser Leistungen der Stande oder „des
Kaisers Steuer* (Art. 8, Dekl. 4) als Grundlage dns Heeres. Angriffskriege
faflt die „ Reformation" ilberhanpt nicht ins Auge; das Reichsheer soil fttr
Gehorsam im Inneren und Sicherheit nach aufien sorgen (Art. 13, Dekl. 2 — 4;
Art. 12, Dekl. 1).
4 Hutten, Schriften hrsg. von Bficking 1, S.396; 4, S. 141 u. 396.
s B. Httbler, Der Eigenthttmer des Kirchenguts. (Leipzig 1868.) S. 17—21.
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Forschtrogen zur Vorgeschichte des Bauernkrieges 207
durfftjgen enttzogen, denen es billich eygent". Noch deutlicher
sprach er sich in der erst en Hftlfte des Jahres 1523 in der Vor-
rede zur LeiSniger Kastenordnung aus; dort begrilndete er die
Uberweisung der Stiftsgttter an die Gemeinden mit dem Hinweis,
daB „vor zeytten der kirchen guetter bona ecclesie das ist ge-
meyne guetter hiessen, wie eyn gemeyn kasten fur alle, die unter
den Christen duorfftig waren"1. Auch diese einfluBreiche Scbrift
hat dem Cronberger, als er seine Schriften an die Reichsstfinde
und das Reichsregiment verfafite, sicherlich vorgelegen, vielleicht
auch schon dem Urheber der ,.Reformation". Nach alledem diirfen
wir sagen: In der Frage der Kirchengiiter deckt sich die Ge-
dankenwelt der Flugschrift nicht vollkommen mit der des Cron-
bergers; nur in landlauflgen, nicht in eigenartig-ritterlichen Vor-
stellungen stimmen sie iiberein. Noch bedeutsamer ist es, dafi
sie in einer wichtigen Frage der sozialenSittenlehre, in derWertung
des Handels, einen grundverschiedenen Geist bekunden.
In der erwfthnten Vermahnung an die Reichsstande deutet
Hartmut seine Auffassung des wirtschaftlichen Lebens an. Er
halt seinen Standesgenossen das Muster der edlen Romer vor, die
nicht zeitliche Guter, sondern ihre adlige Tugend als wahren
Reichtum betrachtet haben: „ . . . vil adlicher trefflicher haupt-
leut seyndt unter ynen gewesen, die wol kiinigliche reychtumb
hetten moegen erlangen, aber sie haben alleyne getrachtet nach
reychtumb der tugendt yn manlichen tadten und zuo gemeynem
nutz dienent fiirtreflich, unnd yn dem frieden haben sie vor die
hoechste ere gehalten acker bawen . . ." Als Christen diirfen die
deutschen Edelleute sich von den Heiden in der Geringschatzung
zeitlicher Giiter nicht iibertrefFen lassen. „Solt nicht eynem adlichen
gemuet lustiger sein yn eynem acker bawe zuo arbeyten, dess
eyner gleych den edlen Roemern billich ere haben solt, dann yn
stetiger fiillerey essens und trinckens zuo pleyben, so doch die
fullerey ein wurtzel und ursprung ist der untugendt dess adels" 2.
Wer den Ackerbau fiir das ehrenvollste Friedenswerk ansieht,
wer zeitlichen Gewinn und Genufi verachtet, der steht offenbar
1 Werke W. A. 6, S. 46-47; 12, S. IS. Die Wirkung des Sermons vom
Wucher erkennt mau bei Hutten, der in seinem 1621 erschienenen Gesprftch
^Monitor primus1* dem Reformator die Worte in den Mnnd legt: „Ecclesiae
vero non est opas auro , nisi forte quod in pauperes dispertiat*4. (Schriften
hrsg. von Bttcking 4, 347).
2 Ktick S. 140—141.
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208 Otto Schift
noch auf dem Boden der mittelalterlichen Anschauung, die den
Handel fur ein unedles, unchristliches Geschftft ansah. VVir diirfen
dies aus Hartmuts Andeutungen urn so sicherer folgern, als sein
Meister Ulrich von Hntten solche Anschauungen mit aller Deut-
lichkeit ausgesprbchen hat. In Huttens Gesprach „Die Rauber"
setzen zwei Ritter, Hntten und Sickingen, einem Kaufmann, einem .
Gehilfen der Fugger, auseinander, wie unedel der Handel ist:
,,Mit Ackerbau und Kriegsdienst beschaftigt, Weisen wir jede
andere Erwerbsart von uns und sind von eurem schmutzigen
Treiben himmelweit entfernt". Als besonders verwerfliche Ge-
schafte brandmarken die Ritter das Zinsgeschaft und den Handel
mit auslandischen Luxuswaren; beides sei den alten Deutschen
fremd gewesen: „Sie betrieben keinen Wucher und von Zinsen
wussten sie nichts." Sie lieflen keine Kaufleute zu sich, denn
die Einfuhr fremder Waren zieht nur das Geld aus dem Lande
und verdirbt die Sitten: „Und wollte Gott, ihr hittet Deutsch-
land nicht gelehrt, an schandlichen Dingen Gefallen zu finden,
an Wohlleben, Gastmahlern, Schmausen und Schlemmen, an un-
niitzem Zeug wie auslandische Kleider, Gold, Edelsteine und
Purpur." Ebenso schadlich sind Pfeffer, Ingwer, Zimmt, Safran,
Nelken und andere fremde Gewachse. Nur eine Rettung gabe
es fur Deutschland: Die Fugger und ihresgleichen, dieTeilhaber
monopolistischer Gesellschaften, muGten verbannt werden1.
Wie stellt sich nun die , .Reformation" zu den bezeichneten
Erscheinungen des sozialen Lebens? Sie will den Handel mit
„auslandischen schweren Waren" bestehen lassen; er soil ein
Vorrecht der Stadte sein2. Unter den Handelswaren, fiir die
Mafie und Gewichte festgesetzt werden, erscheinen Seidenwerk.
Spezereien, „malvasir. reinval und ander welsch getrenck". Ein
Zinsfufi von 5 v. H. wird als zulassig, ja als wohltfitig be-
trachtet. Die Handelsgesellschaften endlich sollen nicht aufge-
hoben, sondern entsprechend den Planen des zweiten Nurnberger
1 flatten, Gesprache ttbers. von David Fr. Straufi (Leipzig 1860) S. 339
u. 327—329. Der Urtext in Huttens Schriften hrsg. von Backing 4, S. 376 u.
369—370.
* Art. 3, Dekl. 2: „Dargegen sollen auch die commonen und gemeynden
[d. h. solche ohne Stadtrecht] sich der ausslendischen schweren pfenwert auch
nit gebrauchen dann [= ausser] was sie mit taeglichen pfenwerten zu der not-
turfft und mit sarakauffa vertreiben mogten: damit die stet it wuerden und
sie auch bey irem taeglichen gebrauch bleiben."
k r^nr^nfi- Original from
^^ UNIVERSITY OF MICHIGAN
Forschungen zur Vorgeschichte des Bauernkrieges 209
Reichstages nur auf ein bestimmtes Hochstkapital beschr&nkt
werden \
Unser Vergleich lehrt, daB die „ Reformation" den Handel viel
besser zu wiirdigen weiB als der Hutten - Cronbergsche Kreis.
Diese Tatsache deutet eher auf stadtisch - biirgerlichen als auf
landlich-adligen Ursprung. Uberdies zeigt sich der Verfasser als
Kenner und Anhanger stadtischer Wirtschaftspolitik. Das wirt-
schaftliche Vorrecht der Stadte vor dem platten Lande wird ge-
wahrt; Gemeinden olme Stadtrecht sollen nicht mit ausl&ndischen
schweren Waren handeln, damit die Stadte „in Wtirden bleiben2".
Ganz in ziinftigem Geiste will der Verfasser alle Handels- und
Gewerbszweige gegeneinander abgrenzen. Er sondert die GroB-
kaufleute und die nKaufleute mit den gemengten Pfenwerten, die
weit verfuhrt werden", von den Kleinhandlern; die Gewerbtreiben-
den, die nach der Elle oder nach „trockenem Gewicht" verkaufen,
von denen, die „feistes Mass und Gewicht" gebrauchen; die Hand-
werker, die fiir den Kaufmann und Kramer arbeiten, von denen,
die „zu der Notdurft", d. h. fiir den Verbraucher, tatig sind. Alle
Gruppen haben ihre Sonderrechte, Mdarein ihnen niemand greifen
soil54*. Uber Matte, und Gewichte zeigt sich der Verfasser genau
unterrichtet; er regelt sie eingehend fiir Wein, Bier, Getreide,
Fette4. Das alles deutet nicht auf den christlichen Ritter, son-
dern auf einen weltkundigen Stadter. Zu dieser Annahme stimmen
einige andere Beobachtungen: In den Gerichtshofen gibt der Ver-
fasser, wie erwahnt, den Stadten eine besonders starke Vertretung;
in Heeressachen will er den Gemeinden „grosse Unkosten" er-
sparen5; ausgesprochen bauerlichen Forderungen gonnt er wenig
Raum. Fiir den stadtischen Geist der Schrift hatte schon
Melchior Goldast, der erste, der sie in der wissenschaftlichen
Welt bekannt machte, ein richtiges Gefiihl; er erklarte sie fiir
ein Gutachten, das von einem Stadtetage ausgegangen, dann als
Vorlage Kaiser Friedrichs an die Eeichsstande gelangt, aber
nicht Gesetz geworden sei6. In Goldasts Auffassung verschlingt
sich mit jener richtigen Ahnung viel Falsches. Die „ Reformation4*
gehort nicht in die Zeit Friedrichs III.; sie kann nicht aus den
herrschenden Kreisen der Stadte hervorgegangen sein, denn sie
1 Art 11, Dekl.3 u. 1. 2 Siehe Anm.4
» Art. 11, Dekl. 2-4. « Art. 10, Dekl. 1-4.
a Art. 13, Dekl. 2.
• Vgl. Goldast, Reichssatzung [Teill], S. 312— 313.
r^rtrtrtL- Original from
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210 Otto Schiff
tadelt die stftdtischen Obrigkeiten so gut wie andere bevorrech-
tete Stande wegen ihres bosen Regiments und will die stftdti-
schen Freiheiten zu Gunsten der cbristlichen Freiheit abschaffen l.
Sie ist stftdtischen, aber nicht amtlichen Ursprungs.
Werni die ^Reformation" aus stftdtischen Kreisen stammt, so
erhebt sich die Frage: In welcher Stadt ist sie entstanden? Wir
prufen diese Frage zunachst am Inhalt d^r Schrift.
Wie Egelhaaf zuerst erkannt und Werner im einzelnen ge-
zeigt hat, hftngt die ^Reformation" mit den Reichsreformversuchen
jener Tage zusammen, deren Statte Niirnberg war. Aus den
Gutachten der Ausschlisse, die Reichsregiment und Reichstag dort
einsetzten, stammen die Forderungen, dafi das Kapital derHandels-
gesellschaften eine bestimmte Hohe nicht iibersteigen diirfe, dafi
Miinze, MaB und Gewicht einheitlich gestaltet und der Wanderer
auf der Strafie geschiitzt werde2. Nirgends konnte man in diese
Verhandlungen leichter Einblick erhalten als an ihrem Sitz.
Naturlich ist dies kein Beweis fur den Niirnberger Ursprung der
Schrift, sondern nur eine Vermutung. Sie wflrde an Wahrschein-
lichkeit gewinnen, wenn sich in der Reformation" Ziige nach-
weisen liefien, die dem Nurnberger Muster nachgebildet sind.
Wenigstens ein soldier Zug ist zu erkennen. Wir haben betont,
dafi der Vorschlag, die Rechtsgelehrten aus ihrer mftchtigen Stel-
lung zu verdrangen, ein landlaufiger Gedanke war, also keinen
SchluB auf die Herkunft der Schrift zulafit. Ganz eigenartig aber
ist die Grenze, die dem EinfluB der Juristen in der Reformation"
gezogen wird. Die Doktoren der Rechte sollen „an kaynem ge-
richt, bey kajniem rechten, auch in kayns fuersten oder andern
raethen mer gelitten, sunder gantz abgethon werden. Sie sollen
auch fuerbashin vor gericht oder recht nit weitter reden, schrei-
ben, oder rathgebenu. Dagegen ist es alien Standen erlaubt,
Doktoren der Rechte zu halten, „doch mit solcher form und mass,
das die in kain reichs rath . . . weder in fuersten oder der stett
rath gehordt oder rats weise gesetzt werden sollen. Ob aber
fuersten, dergleichen stett und andere je doctores haben wolten,
den moegen sie aygen rathdsstuben halten, wa in schwer hendel
fuerfallen, das sie in darueber rathschleg machen moegen"8. Die
Juristen diirfen also nicht Mitglieder von Behorden, wohl aber
1 Art. 8, Dekl.l; Art. 3.
2 RTA Jttngere Reihe 3, Nr. 104-106. Vgl. W. Z. 29, S. 103—107.
8 Art. 5 nebst Dekl. 4.
r^rtrtrtL- Original from
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Forschungen znr Vorgeschichte des Bauernkrieges 211
Berater der Obrigkeiten sein. Dies ist genau der Rechts-
zustand der Reichsstadt Niirnberg. In der Gerichtsordnung
von 1497 heifit es: „Die doctores sollen allein ratgeber sein, die
zn der gerichtsordnnng bestellt werden, und nit urtailer; also sie
sollen nit stym haben, das sie mererss [=Mehrheit] machen
mochten"1. Wie im Gericht, war es im Rat. Das bezeugt der
Ratskonsulent Christoph Scheurl in seiner Darstellung der Niirn-
berger Verfassung: „Patres in senatum doctores non admittunt.
Quotiens in sententiis discrepant aut casus iurisprudentiam ex-
postulate totiens duos ex se ordinant, qui facto prandio consulunt
doctores et postero die consulta referunt . . . Horum iureperitorum
sunt quinque . . ." 2. Die eigenartige Ubereinstimmung, die wir
nachgewiesen haben, verstarkt unsere Vermutung, dafi die „Re-
formation" in Niirnberg entstanden ist.
Der Untersuchung des Inhalts mufi die der Drucke zu Hilfe
kommen. Wir stiitzen uns hier ganz auf die verdienstvollen
Forscbungen Karl Schottenlohers. Die Reformation" ist in vier
alten Drucken iiberliefert, die samtlich den Titel „Teutscher nation
nodturfft" tragen. Einer gibt kein Jahr, aber den Namen des
Druckers — J org Gastel in Zwickau — an; drei tragen die Jahres-
zahl 1523, nennen aber keinen Drucken Wie Schottenloher aus
den Typen und den Titeleinfassangen erkannte, stammen sie samt-
lich aus der Werkstatt Georg Erlingers in Bamberg. Ob die
Bamberger oder die Zwickauer Ausgabe die altere ist, laBt sich
nicht mit Sicherheit feststellen. Schottenloher sprach sich fiir die
frankische Stadt aus, weil e'r — nach Egelhaafs Vorgange —
den Ursprung der Schrift auf den Niirnberger Reichstag zurtick-
fuhrte8.
1 W. Silberschmidt, Die Entstehung der deutschen Handelsgerichte (Leip-
zig 1894), Beilage 1.
* Chr. Scheurelii Ad Johannem Staupitium epistola (dat. 1516 Dez. IB) bei
J. Chr. Wagenseil, De civitate Noribergensi commentatio (Altdorfi 1697) S. 200.
— Hutten (Schriften hrsg. von Booking 4, S.38B) lobt einmal die Nttrnberger,
„qni senatum suum clandunt prudentibus his arcentque a publicis eos consiliis" ;
als QueUe fdr die „ Reformation" kann diese Stelle jedoch nicht gedient haben,
da sie von der erlaubten Beratertatigkeit der Nttrnberger Juristen nichts sagt.
3 K. Schottenloher, Die Buchdruckertatigkeit Georg Erlingers in Bamberg.
Leipzig 1907. (Saramlnng bibliothekswissenschaftlicher Arbeiten. Heft 21.)
S. 29 — 80; vgl. S. 67— 69, wo die Drucke genau beschrieben und Fundorte an-
gegeben aind. — A. Stern (Revue histor. 115, S. 139) legt Gewicht darauf, daB
Gastel auch die erste Ausgabe einer Schrift Hartmuts gedruckt hat.
C* nr%rt\t> Original from
byV^UUglC UNIVERSITY OF MICHIGAN
212 Otto Schiff
Man konnte einwenden, daB ein Niirnberger Schriftsteller
schwerlich Grund hatte, sich in der viel unbedeutenderen Nach-
barstadt einen Drucker zu suchen. Aber tatsachlich hatte er
hierzu die dringendste Veranlassung, denn am 24. Oktober und
am 11. Dezember 1522 schritt der Niirnberger Rat unter dem
Zwange des Reichsstatthalters Erzherzog Ferdinand gegen Ver-
trieb und Druck lutherischer Schriften ein1- Ohne den Wert
unseres Ergebnisses zu iiberscbatzen, dttrfen wir sagen: DieTat-
sache, dafi die Reformation Kaiser Friedrichs in Franken dreimal
gedruckt worden ist, stimmt gut zu der Annahme ihrer Niirn-
berger Herkunft.
Aber wir brauchen uns nicht darauf zu beschranken, inbalt-
liche und druckgescbichtliclie Spuren zu verfolgen; nicht in alien
Fassungen ist die Schrift namenlos uberliefert. Wenigstens die
jiingere Fassung, die in den vier erwahnten Drucken aus der
Reformationszeit vorliegt, tragt die Unterschrift: „Georg Rixner
genennt Jherusalem Romischer Keiserlicher mayestat vnd des
heyligen reychs Ernhalt2u. Werner hat dieser Tatsache in seiner
ausfiihrlichen Abhandlung mit keinem Worte gedacht; offenbar
hielt er sie fur bedeutungslos, weil die altere Fassung, die Gold-
ast 1609 nach einer verlorenen Vorlage — vermutlich nach einer
Handschrift des kurpfalzischen Archivs — herausgab, keinen
Namen nennt8. Unseres Erachtens darf man dennoch an Ruxners
Personlichkeit nicht voriibergehen. Zum mindesten ist er der
erste Herausgeber der Schrift; die nahere Bekanntschaft mit ihm
kann uns leicht einen Einblick in die Kreise des Verfassers offnen,
1 RTA J linger* Reihe 3, S.410 Anm. 1.
1 Ernhalt = Ehrenhold. Herold.
3 Goldast (Reichssatzong Teil 1, S. 312) gab an, die Originalia, die er ge-
sehen habe, seien „bei den kurfUrstlichen Kanzleien* vorhanden; katholische
Gegner, die seine Glaubwttrdigkeit bezweifelten , verwies er an die knr-
mainzische Kanzlei, falls sie sich an die kurpfalzische oder kursachsische
nicht wenden wollten. Diese Angabe lafit es zweifelbaft, wo Goldast aeiue
Vorlage gelunden hat Es gibt aber ein Zeugnis, das fur das kurpfalzische
Archiv spricht. Am 9. November 1607 schrieb Marquard Freher an Goldast:
„Friderici III. reformationem, quam vocabamus, verius votum aut etiam somnium
vHi in archivis. Nil est authenticum neque ab ordinibus approbating sed sine
nomine, die et consule, meditatio privata et multa fere iuiuria continens in
sacerdotes et doctores . . .* (Virorum ell. et doctorum ad ilelchiorera Goldastum
epistolae ex bibiiotbeca H. G. Thttlemarii editae (Francof. et Spirae 1688) p. 200.
Da Freher in kurpfalzischen Diensten bland, wird das kurpfalzische Archiv
gemeint sein.
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Forsehungen zur Vorgeschichte des Bauernkrieges 213
(lessen unmittelbarer Zeitgenosse er war. Aber es ist aach nicht
ausgesehlosseo, dafi er selbst der, Verfasser war; es ist m&glicb,
dafi die jiingere Fassnng einer Schrift den Verfassernamen be-
wahrt, wahrend die altere, der Urschrift naherstehende, ihn weg-
14Bt Auf kanonisches Ansehen kann die aitere Fassung in
diesem Falle schon deshalb keinen Anspruch machen, weil wir sie
nur durch Vermittliing eines Goldast kennen, dessen Zuverl&ssig-
keit nicht iiber jeden Zweifel erhaben ist1. In jedem Falle fordert
also Ruxners PersonKchkeit sorgsame Beachtung.
Der einzige Forscber, der dieser Forderung genttgt hat, war
C- F. Homeyer. Er erkannte bereits vor einera halben Jahrhun-
dert in dem ersten Herausgeber der ^Reformation" den Verfasser
des "beruchtigten Turnierbuchs, das zuerst 1530 zu Simmern im
Hunsriick erschien und durch seine Fabeln die Geschichte des
Adels nnd der Ritterspiele lange beeinfluflt hat*. Bei ailerVer-
schiedenheit des Gegenstandes fand Homeyer zwischen beiden
Schriften aach eine innere Verwandtschaft: die Vorliebe fiir kecken
literarischen Trug. Als Ruxners Werk betrachtete er es, daB
der Kaisername, der nach Goldast nur in dtr tJberschrift der
^Reformation" vorkommt, auch in den Text eingeschmuggelfrwurde;
dadurch sei der Schein der hSchsten Autorit&t verst&rkt worden.
fiber das Leben des „frechen Mafines" konnte Homeyer nichts
Sicheres ermitteln, als dafi Riixner mindestens seit 1527 mit dem
pfalzgraf lichen Hofe zu Simmern Beziehungen unterhielt; dem
Ffalzgrafen Johann EL ist das Turnierbuch gewidmet, der pfalz-
grftfliche Sekretiir Hieronymus Rodler ttbernahm den Verlag5.
1 Goldast scheute sich nicht, die Cberschrift der ^Reformation* anders zu
gestalten; als er sie nach seiner eigenen Angabe (S.312) in seiner Vorlage
fand; insbesondere die Worte „proponirt axiff dem reicbstag su Meyntz A. D.
1441 * hat er eigenmachtig hinzugefilgt. Zu dieser Datierung gelangte er, weil
er annahmv der echten Reformation Friedrichs von 1442seien grCBere Reform-
bestrebnngen vorangegangen (ebda. S. 313). Eine Verteidigung Goldasts bei
& W. Fischer, Einige Bemerkungen iiber die sog. Reformation Kaiser Fried-
richa in. Teil 1. (Progr. Hamburg 1868) S. 12—13.
9 Anfang, ursprung unnd herkomen des thurnirs in teutscher nation.
Siemern, in verlegang Hieronimi Rodlers 1530. Vorhanden in der Universi-
tatsbibliothek zu Heidelberg. Der Verfasser nennt sich in der Widmung:
Georg Ruexner gnannt Hierusalem eraido und khuendiger der wappen. Das
kaiserliche Privileg fttr Rodler, das den Nachdruck verbietet, ist vom Jahre 1527.
VgL C.F. Homeyer, Ober dte un&chte Reformation Kaiser Friedrichs ni. (Monats-
berichte der K. Preofi. Akademie der Wissenschaften. Jg. 1866. S. 301 bis 304.)
» Diese Tats&chen ergeben sich aus dem Turnierbuche; siehe Anm.2. -
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214 Otto Schiff
Heute sind wir in der Lage, diese Nachrichten zu erganzen. Wic
die Niirnberger Stadtrechnungen lehren, machte der Rat der
frankischen Reichsstadt am 8. April 1525 „dem ernholt Jerusalem*
ein Geldgeschenk1. Im Jahre 1542 berichtete der Niirnberger
Rechtsgelehrte Christoph Scheurlin seinem Stammbuch derFamilie
Tucher: „Georg Richsner, genant Jerusalem, Pfalzgraff Friede-
richen Heroldt und Kuendiger der Wappen, hat Meinen Herrn,
Einem Rath dieser Stadt, a. 1526 den 12.Thurnier verehrt, welchen
Kaiser Heinrich der Sechste . ... a. 1198 in dieser Stadt Nuern-
berg gehalten haben soil . . ."*.
Diese Zeugnisse sind fiir unseren Zweck ergiebiger, als es
auf den ersten Blick scheint. Sie beweisen zunfichst, da6 Riixner
in Beziehungen zu der Stadt stand, in der wir die Heimat der
^Reformation" vermuten. Aber noch mehr: Sie zeigen ihn im
Dienste des Pfalzgrafen Friedrich, desselben Fursten, der von
1521 bis 1523 als kaiserlicher Statthalter beim Reichsregiment
in Nurnberg gevvirkt hatte3. Wenn Riixner schon damals in
Friedrichs Diensten stand, konnte er trotz seiner bescheidenen
Stellung von den Reformbestrebungen des Reichsregiments und des
Reichstags jene Kenntnis erhalten, die in der ^Reformation" her-
vortritt. Auch seine Beziehungen zu dem Hofe von Simmern
konnten aus den Niirnberger Jahren stamraen; denn der Pfalz-
graf von Simmern vertrat eine Zeitlang seinen Vetter Friedrich
in der Statthalterschaft4.
Nach Nurnberg fuhren also — ganz unabhangig von einander —
drei verschiedene Fahrten: Der Inhalt der Schnft, der Ursprung
der Drucke, die Personlichkeit des Mannes, der mindestens der
erste Herausgeber, vielleicht der Verfasser der MReformationu
war. Es fr> sich nun, ob wir in der Geschichte der franki-
schen Reichsstadt einen Zeitpunkt zu erkennen vermOgen, in dem
die ortlichenVerhaltnisse zueiner derartigenKundgebungdrangten.
1 Gtttige Mitteilnng des Kgl. Kreisarctaivs zu Ntirnberg.
9 J. Cbr. Siebenkees, Materialien zur Nuernbergischen Geschichte 2 (Nuern-
berg 1792), S. 444. Die von Rtixner dem Rat geschenkte Handschrift, deren
Inhalt sp&ter in das gedruekte Turnierbuch tiberging, befindet sich noch heute
im Kgl. Kreisarchiv zu Nttrnberg. — Eine verdienstvoUe Zusaminenstellung
von Nachrichten ttber Riixner bei G. A. Seyler, Geschichte der Heraldik (Nurn-
berg 1885-89) S.37.
3 H. v. d. Planitz , Berichte aus dem Reichsregiment in Nttrnberg ge-
sammelt von E. Wtilcker, bearb. von H. Virck (Leipzig 1899) Nr. 5 § 1;
Nr. 237 §4. < Ebda. Nr. 223 § 3; Nr. 237 § 4.
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Forschungen zur VorgesChichte des Bauernkrieges 215
Es mufi ein Augenblick scharfer Spannung und drohender Ge-
fahr gewesen sein. Die „Geweihtenu, heifit es im wBeschlufi",
haben unsere Vorfahren verfiihrt, das Himmelreich durch Gaben
an die Kirche zu erkaufen; bei uns Enkeln sind ihre sufien Worte
vergebeos. Da sie nun merken, „dass wir solcher Gaben nit mehr
haben oder geben wollen, so unterstond sie mit taeglichem ge-
zaenck unnd offen kriegen dass unser (so viel wir dess nocb
haben) anch abzuprechen, unnd uns mit dem unserm dass unser
gar mit gewalt zu nemen, damit wir gar betler wuerden. Dass
wolt ihr frummen Christen, edel unnd unedel, reich und arm, alt
und jung, getrewlich bedencken und wol behertzigen, ob das laenger
zu ley den oder zu erhalten seytt. An diese Satze schliefien sich
Klagen uberdasTreibenderGeistlichkeit,dieMahnung, dasKirchen-
gut den Armen freiwillig hinzugeben, und endlieh die Drohung mit
einem Aufruhr derGemeinde, der eine gewaltsameS&kularisation be-
wirken und dieEinfuhrung derReformartikel nach sich ziehen werde.
Der BeschluB ist also in einem Augenblick geschrieben, in
dem sich die Evangelischen von der habgierigen Geistlichkeit durch
tagliches Gezank, ja durch offene Feindseligkeit bedroht und zum
Aufruhr gereizt fiihlten. Dies pafit fiir Nurnberg auf die beiden
ersten Monate des Jahres 1523. Am 3. Januar forderte der papst-
liche Nuntius Chieregati den in Nurnberg versammelten Reichs-
tag auf, das Wormser Edikt auszuftihren und insbesondere gegen
die vom Rate geduldeten und geschiitzten evangelischen Prediger
einzuschreiten. Hinter dem Nuntius stand, wie man wuBte, der
Stellvertreter des Kaisers, Erzherzog Ferdinand. Der Niirnberger
Rat erziirnte den Erzherzog nicht gern, aber dennoch entschlofi er
sich, die Prediger im Falle der Not mit Waffengewalt zu schiitzen;
denn mehr als aller Fursten Ungnade furchtete er eine andere
Gefahr: Einen Aufstand der Gemeinde1. Dafi das Volk murrte
und drohte, dafi der Nuntius seines Lebens nicht sicher war, be-
statigen eine ganze Reihe von Augen- und Ohrenzeugen2. Aber
nicht nur die Aufruhrstimmung, die aus den angefuhrten Worten
1 Ratfebeschlttsse von 1523 Jan. 5 u. 26 (RT A Jttngere Reihe 3, Nr. 78 u.
S.416 Anm. 1).
1 Planitz Nr. 133 § 5, Nr. 134 § 3 (Berichte des kursachsischeu Vertreters
von Jan. 4 u. 8.) RTA Jttngere Reihe 3, S. 925 Anm. 1 (Bericht des Regens-
burger Ge^andten von Jan. 4). Ebda. Nr. 230 (Brief Chieregatis von Jan. 10).
F. GeB, Akten n. Briefe zur Kirchenpolitik Herzog Georgs von Sachsen 1 (Leip-
zig 1905), Nr.430 (Bericht des sachsisch-albertiirischen Gesandten von Jan. 12).
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216 Otto Schiff
der „ Reformation" spricht, fiiiden wir in jenem Augenblick bei der
Niirnberger Burgerschaft, sondern auch die Auffassung, dafi das
feindselige Vorgehen der Priesterpartei nur dem Bab und Gut
der Laien gelte. Den tiefsten Einblick in die Stimmung der
evangelisch gesinnten Kreise Niirnbergs gewahrt ein Brief, den
Wilibald Pirckheimer am 17. Februar 1523 an Erasmus gerichtet
hat. Er schildert, dafl Chieregati durch sein Auftreten beinahe
eine Emporung entfesselt habe und daB er auf der StraBe ver-
spottet und geschmaht werde. „Et haec omnia illi evenere fraudi-
bus roonachorum, quibus maiorem quam debuit attribuit fidem;
illi enim infensissimo odio Nurenbergenses persequuntur ac Luthe-
ranos appellant, quia hoc anno omnes sustulere mendicos, adeo ut
nemo amplius in publico mendicare ausit, quibus tamen omnibus,
et large quidem, provident iuxta conditionem uniuscuiusque, quod
pietatis officium omnes laudant, et largiter bona sua conferunt;
monachi vero, quicquid egenis accedit, avaritiae ac ventribus eorum
decedere putant. Hinc illae lacrimae et Acherontis commotio1".
Fiir Pirckheimer — und gewifi auch fttr viele seiner Mitbiirger
— war also der Nuntius nur ein Werkzeug der Monche, die es
nicht verschmerzen konnten, daB die neue Niirnberger Armen-
ordnung den Strom der Almosen zum guten Teil in die stadtische
Arnjenkasse geleitet und mit dem weltlichen auch den kirchlichen
Bettel schwer getroffen hatte. Jetzt verstehen wir erst ganz,
was die „Reformation" mit den Worten sagen will: Da die Ge-
weihten nun merken, daB wir solcheGaben nicht mehr haben oder
geben wollen, so unterstehen sie sich mit taglichem Gezank und
offener Feindseligkeit uns das unsere zu nehmen. Aber der Zu-
samraenhang der Flugschrift mit den Niirnberger Zustanden ist
damit nicht erschopft; die „Reformationu zeigt bemerkenswerte
tJbereinstimmungen mit der Niirnberger Armenordnung. Sie teilt
mit dieser nicht nur den Grundsatz, daB der Bettel ein Unfug,
die Unterhaltung der Armen aber Christeripflicht sei, sondern auch
die Sorge fur gemeinnutzige Darlehensanstalten. Da die Handels-
hauser nicht mehr als 10000 Gulden in ihren Geschaften anlegen
durfen, sollen die uberschiissigen Kapitalien zu 4 v.H. bei.Biirger-
meister und Rat hinterlegt werden: „Die sollen . . . dasselb gelt
weitter umb fuenff aussleyhen armen geschickten gesellen, die sich
1 G.Th.8trobel, Vermischte Beitrage zur Gesch. d. Litteratur (Nlirnberg
177B) S. 165.
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Forschnngen zur Vorgeschichte des Bauernkrieges 217
mit aim ringen hauptgut wol zu nehren wuesten". Gaiiz ebenso
sorgt die Nurnberger Armenordnung fur Vorschusse an „arme
frame handtwerksleute, die sich und die iren mit irer haudtarbeit
gern ernerten und doch zu solichem keinen anfang oder verlegung
haben . . ." Alle diese Gedanken gehen zuriick auf Anregungen
Martin Luthers, die Karlstadt weitergebildet hat; sie sind zuerst
in Wittenberg, das sich am 24. Januar 1522 eine Gemeindeordnung
gab, dann auch.in anderen Stadten die Grundlage der Armen-
pflege geworden1. Eine besondere Eigentumlichkeit Niirnbergs
sind sie nicht, md wir haben sie daher nicht als Beweis fur den
Nurnberger Ursprung der Reformation" verwertet; eine Bestati-
gung unserer aus anderen Grunden gewonnenen Ansicht dlirfen
wir jedoch in ihnen sehen.
Die Anschauung, die wir zu begriinden versucht haben, ist
auch fur die Beurteilung der Quellenfrage nicht bedeutungslos.
Nach Werner ist die Flugschrift stark beeinflufit von einem be-
kannten alteren Reformplan, der sogenannten Reformation des
Kaisers Sigmund. Aus der Einwjrkung dieser durchaus altglau-
bigen Quelle erkl&rt es Werner, dafi die Reformation Friedrichs III.
in kirchlichen Fragen viel gemafiigter ist als die Huttensche
Richtung, der sie nach seiner Ansicht entstammt; der Verfasser
halte geradezu „eine Mittellinie zwischen der mehr konservativen
Reformation Kaiser Sigmunds und den radikalen Ansichten seiner
Umgebung" * Uns eracheint die Annahme gewagt, dafi ein leiden-
schaftlicher Anhanger der neuen Lehre nur deshalb die Orden
erhalten und ein gewisses Kirchengeprftnge dulden will, weil er
sich scheut, zu seiner katholischen Quelle in allzu scharfen Gegen-
1 Vgl. 0. Winckelmann, Die altesten evangelischen Armenordnungen (Hist.
Vierteljahrschrift Jg. 17, S.212ff.). Einen Abdruck der beiden wichtigsten
Texte der Nttrnberger Ordnung gibt Winckelmann im Archiv filr Reformations-
geschichte Jahrg. 10 (1912/13), S. 268 if.; die angeftthrte Stelle ttber Darlehen
auf S. 274, dafl die „brtiderliche Liebe* wiederholt betont wird, haben wir he-
reto ermihnt (s. oben S. 204 Anm. 2). Die Hauptgrunds&tze der Ordnung
stellte der Rat bereits am 23.Juli 1522 fest; am 1. Sept. 1522 trat sie in Kraft.
Der endgtiltige Text der Ordnung, der das vollige Bettelverbot enth<, wurde
nach der Annahme Winckelmanns (Archiv fflr Reformationsgesch. 10, 8. 249)
noch im Herbst 1522 festgestellt; seine Einftihrung erfolgte wohl erst nach
Neujahr 1523; denn Pirckheimer schreibt whoc anno11. — In der viel umstritte-
nen Frage, ob Luther oder Karlstadt der eigentliche Bahnbrecher der stftdti-
echen Armenpflege sei, folgen wir K.Mttller.
2 W.Z.29, S.89— 91 u. 113.
Hiator. Vierteljahrschrift. 1919. 2 J 15
n Pnnol"1 Original from
b^Vji UNIVERSITY OF MICHIGAN
218 Otto Schiff
satz zu treten. Fiir uns bedarf es einer solchen Annahme nicht,
da wir den Verfasser der Flugschrift nicht der ungestiim vorwarts-
drangenden Huttenschen Partei zurechnen, sondern einer kirchlich
gem&fligten Richtung. Diese Richtung konnte sich auf Luther
berufen, der bei jeder Gelegenheit zur Schonung der schwachen
Gemtiter mahnte und das Treiben der Bildersturmer bek&mpfte.
In der Schrift an den christlichen Adel ist Luther weit davon
entfernt, die Kloster ganzlich zu verwerfen; als christliche Schulen
ohne Geliibdezwang sollen sie fortbestehen. Daran wird der Ver-
fasser der Reformation Friedrichs HI. gedacht haben, wenn er
die Monche und Nonnen soweit bei den Regeln und Ordnungen
ihres Standes erhalten will, „wie das der notturfft nach beym
Reich erkandt wirdt"; auf eine Reform will auch er nicht ver-
zichten, denn er behalt dem Reiche die endgiiltige Regelung vor.
Ganz deutlich folgt er Luthers Spuren, wenn er unter alien Klostern
lediglich die Bettelkloster ganz verwirft. Noch enger schlieiit er
sich dem Reforraator in seinen Ansichten ilber das Kirchengeprange
an. In Luthers grofiem Sermon vom Wucher heifit es: „Nu, wir
wollen nit vorwerffen, das man zimlich kirchen baw und schmuck
.... und gottis dienst billich auff zierlichst gehalten wirt".
Ahnlich will der Verfasser der Reformation Friedrichs III. „alle
gepew der kirchen, zir und ordinat mit zimlicher solennited"
ordnen K
Die altglaubige Reformation Kaiser Sigmunds hat der jiingeren
Schrift zwar als Quelle gedient, aber ihr Einflufi darf nicht iiber-
schatzt werden, Auch der stftdtische Einschlag in der Reformation
Friedrichs III. erklart sich nicht, wie Werner2 annimmt, zum Teil
aus dem Einflufi jener Quelle, sondern aus dem Ntirnberger Ur-
sprung der Flugschrift.
Unsere Untersuchung erhebt nicht den Anspruch, alle Ratsel
gelost zu haben, die der merkwiirdige Reformplan uns aufgibt.
Aber der Heimatboden der Schrift ist gefunden. Aus den Kampfen
zwischen evangelischer Sozialpolitik und monchischem Eigennutzf
1 Art. 1, Dekl.3u.4. Man beachte in Dekl.3 das Wort „wanntf = ansge-
nommen. Vgl. Luther, Werke W. A. 6, S. 439—440, 460-451 und 44. — Die
Wortkargheit des Verfassers der Reformation Friedrichs III. in bezug auf
das Papsttum darf am wenigsten als ein Zugestftndnis an die Quelle gedeutet
werden; scharfer konnte er ihr nicht widersprechen als dadurch, dafi er den
Papst den Antichrist nannte.
9 W. Z. 29, S. 114.
r^rtrtrtL- Original from
byV^UUglL UNIVERSITY OF MICHIGAN
Forschungen zur Vorgeschichte des Bauernkrieges 219
die sich in Niirnbergs Mauern abspielten, ist die Reformation
Kaiser Friedrichs III. erwachsen. Ihr Verfasser — mag es Riixner
oder ein anderer gewesen sein — war ein eklektischer Geist:
Aus der weltlichen und kirchlichen Reformliteratur, aus der
st&dtischen Gesetzgebung, aus den Verhandlungen der Reichs-
stande trug er seine Vorschlage zusammen. Obwohl er nicht
uberall zum Ausfuhrbaren durchdrang, wufite er doch die Be-
diirfnisse seiner Zeit soweit zu treffen, daB sein Werk in einem
grofien Augenblick deutscher Geschichte eine Rolle zu spielen
vermochte.
Nachtrag.
WSbreod der Druckkorrektur an der vorstehenden Arbeit
werde ich auf einen von mir iiersehenen kurzen Bericht H.Werners
(W. Z. 29, S. 485 — 486 und nochmals Dtsch. Geschichtsbl. 19,
S. 192—193) aufmerksam. Danach hat A. G. Kolb in einem pf&l-
zischen Kopialbuch des Geheimen Staatsarchivs zu Miinchen eine
Abschrift der Reformation Friedrichs III. entdeckt, die nach Papier
und Schrift wenig spater als die Urschrift entstanden ist- Die
Versendung der Handschrift ist zur Zeit nicht zulassig. Nach
Kolbs Befund ist sie zweifellos die Vorlage des Goldastschen
Drucks gewesen. (Giitige Mitteilung des Herrn Dr. H. Werner aus
einem Privatbrief des verstorbenen Dr. Kolb.) Die Bedeutung
des Fundes besteht demnach darin, daB der Goldastsche Text,
in dem Ruxners Name fehlt, als alte Uberlieferung beglaubigt
wird. Die Entscheidung tiber Heimat und Veranlassung der Re-
formation Friedrichs III. aber wird nach wie vor von inneren
Griinden abhangig sein, wie ich sie beizubringen versucht habe.
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16*
Original from
UNIVERSITYOF MICHIGAN
220
Johann de Witt mid Ludwig XIV. 1663.
Von
Heinrich Zwingmann.
Der groBe kaiserlich-spanische Krieg gegen das ttbrige Europa
war beendet Mit dem Kaiser batten sicb die Staaten und St&nde
im Westfalischen Frieden abgefunden, mit Spanien, elf Jahr spftter,
im Pyrenaischen Frieden, dem Frieden urn die spanische Konigs-
toehter, die Ludwig XIV. ihre Hand reichte, indem sie jedoch
zugleich auf ihre Erbrechte verzichtete.
Gait der Verzicht oder nicht?
Keine Frage der Zeit hatte grofiere Bedeutung. Wenn der
machtige franzosische Konig in die spanische Familie und Herr-
schaft gelangt ware, was ware aus den antiiiabsburgischen Staaten
wie Portugal, England, Frankreich, Schweden, was ware aus der
europaischen foderativen Freiheit geworden ! Kein Staat aber
hatte grofieres Interesse an der Frage als Holland, die anti-
spanische Griindung des XVI. Jahrhunderts. Sein kluger Eats-
pensionarius, Johann de Witt, sucht die Antwort aus Ludwig
herauszuholen und sie ihm womoglich im Munde noch umzudrehen.
De Witt steht darum wie am Anfang einer neuen Periode der
europaischen Freiheit. Seine Verhandlungen mit Ludwig sind
ein diplomatisches Meisterwerk, besonders weil sich beide Gegner
gewachsen sind.
Im Marz 1663 bittet de Witt den franzosischen Gesandten
im Haag, den Graf en d'Estrades, zu sich und eroffnet ihm, die
niederlandischen Provinzen triigen sich mit dem Gedanken, von
Spanien abzufallen, nach Art der Schweizer Kantone eine Repu-
blik zu bilden und mit Holland ein Schutz- und Trutzbiindnis
einzugehen, wenn es ihnen helfe1. Der Gesandte meldete es
nach Paris.
1 Mignet, N6gociations relatives k la succession d'£spagnef I 188.
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Original from
UNIVERSITY OF MICHIGAN
Johann de Witt und Ludwig XIV. 1663 221
Ludwig ist jede Schwachung Spaniens willkommen und er-
wartet auch fiir sich einen Vorteil. Er schreibt daher an seinen
Gesandten, wenn Spanien wieder Zeit habe, Portugal zu unter-
werfen, werde es sich bald erholen und die europaische Freiheit
von neuem bedrohen. Die Spanier aas den Niederlanden zu ver-
treiben, sei stets das Ziel seiner Vorfahren gewesen1. Er will
darum mit de-Witt einverstanden sein, rat ihm sogar, sich zu
beeilen, ehe der Bruder des Kaisers in die Niederlande komme
und alles vereitle*2.
Diese GroBmut diinkt de Witt verdachtig. Er lafit den Plan
fallen und holt einen andern hervor. Danach soil Frankreich
einen Landstrich an der Westgrenze, Holland an der Ostgrenze
der Niederlande erhalten. Die Mitte soil Republik werden, die
mit Holland in ein engeres, mit Frankreich in ein loseres Biind-
nis tritt3. Aber Ludwig lehnt den Vorschlag und jede Gebiets-
erweiterung ab4.
De Witt wird noch argwohnischer und nimmt plotzlich seine
Vorschlage zuriick: er sei einer spanischen Intrigue zum Opfer ge-
fallen?. Nun wird Ludwig umganglicher und bittet de Witt um
neue Vorschlage6,
De Witt bietet nun Teilung an. Holland soil von Osten,
Frankreich von Westen in die Niederlande einfallen und sie dann
durch eine Linie von Ostende bis Maastricht teilen7.
Ludwig erklart sich im Prinzip fur einverstanden, doch
mochte er zunachst den zweiten Vorschlag, Kantonsystem und
Grenzstreifen , versuchen. Fur sich wiinscht er nur Cambrai;
wenn nicht, sei es auch gut. Schl> der Versuch fehl, soil ge-
teilt werden8.
De Witt roacht nun Ernst mit dem zweiten Plan, bereist mit
d'Estrades die hollandischen Stadte, um sie dafllr zu gewinnen9.
Die Schwierigkeiten werden uberwunden, namentlich die Eifer-
sucht von Amsterdam gegen Antwerpen, und de Witt bekommt
Vollmacht zu einem Vertrag mit Frankreich10. Mitte August
^81. * 188.
9 194, 202: s'£tablir en une rfepublique libreet ind^pedente, alli6e en canton
catholiqne avec M. VL. les JStats et appuyfee de la France par une alliance trds-
Itroite.
4 19S. 6 198. • 199. 7 202. s 204. • 206.
10 216; Das Memorie over de Spaansche opvolging von de Witt (in Brieven
Tan Johann de Witt, hrsgeg. v. N. Japikse, II. Teil, Anhang, p. 579 ff) ist viel-
r^rtrtrtlr- Original from
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222 Heinrich Zwingmann
I
bringt er seinen ersten Entwurf ans Licht, es ist ein Meister-
sttick der Kautschukkunst.
Er besagt: 1. Die zehn Provinzen werden veranlafit, Kantone
und eine freie Republik zu bilden; Frankreich und Holland helfen
und verbinden sich ihr; 2. wenn das bei Lebzeiten des spanischen
Konigs nicht geht, wird es nach seinem Tode urn so mehr ver-
sucht, auch wenn der Erbprinz lebt, aber man wird keine Waffen
anwenden, sonst miifiten die Provinzen sich gar nicht zu ihrer
Befreiung entschliefien; 3. wenn der Prinz tot ist, wird man auch
Waffen gebrauchen; 4. wenn das nOtig wird, oder wenn sich die
neue Republik ihrer Feinde nicht erwehren kann, werden Frank-
reich und Holland an ihren Grenzen feste Platze an sich nehmen;
5. das werden sie auch dann tun, wenn die neue Republik sich
schon zu Lebzeiten des Konigs oder Prinzen bilden sollte1.
Man fragt sich erstaunt, ob nach dem Entwurf iiberhaupt
etwas geschehen mufi, da jeder Satz durch den folgenden wieder
umgeandert wird. Den ersten drei Punkten liegt eine Aufzahlung
dreier moglicher Falle zu Grunde: man versucht das erste, paBt
es nicht, das zweite, dann das dritte, und das ist wieder durch
Einschrankung auf den Bedarfsfall unverbindlich gemacht. Nur
die Grenzstreifen wird man, wie die beiden letzten Punkte besagen,
auf jeden Fall nehmen.
Schon hat de Witt den schillernden Entwurf dem franzosischen
Gesandten iibergeben, dann laBt er ihn nochmals zu sich kommen
und gibt ihm mundlich einen Kommentar zu dem Projekt, noch
nachtrftglich und nebenbei, als wenn er sich von selbst verstande :
der Entwurf beruhe ganz auf dem Erbrecht des Konigs; jedoch
sei unklar, wie es damit stehe; er mochte es kennen lernen und
in Holland zur Anerkennung bringen, sonst werde man seinen
Entwurf nicht verstehen; Ludwig moge ihm daher sein wohl-
gegrundetes Recht aktenmaBig dartun2.
Der Entwurf setzt das Erbrecht nicht nur nicht voraus, son-
dern vernichtet es sogar. Er spricht davon mit keiner Silbe, und
leicht in dieser Zeit entatanden; (vgl. dagegen Japikse, ibid. 580 Anm.); Tiel-
leicht aber auch einige Monate spater, wo de Witt, im Augenblicke, als die
Verhandlungen mit Ludwig zu scheitern drohen, mit der Zastimmung der
Generalstaaten Eindruck auf Ludwig maohen wiU; denn Oktober 63 schreibt
de Witt Doch, dafl er die Sache wobl schon mit „eenige voornaeme regenten*
besprochen, aber noch nicht ans ffgansche collegie von de heeren Gecommiteerde
Eaedena gebracbt hatte; p. 474.
1 Mignet 223. « 220.
.. (~*rw"*nlf* Original from
digitized by VrUUgl^ UNIVERSITY OF MICHIGAN
Johaun de Witt und Ludwig XIV. 1663 223
die einzige positive Bestimmung, die Grenzerweiterung, sieht nicht
each Erben, sondern nach Erobern aus und bezieht sich schon
auf die Zeit vor dem Erbfall. Hatte Ludwig, durch den mftnd-
lichen Kommentar verleitet, diesen Entwurf unterschrieben, so
hatte er sich um sein Erbrecht auf die Niederlande gebracht
Ludwig mochte es nicht schwer fallen, die Schlinge zu um-
gehen. Weder unterschreibt er den Vertrag, noch gibt er die
aktenm&Bige Auskunft. D'Estrades soil vielmehr die Nichtigkeit
des Verzichts, den Ludwig und seine Gemahlin auf die spanische
Erbschaft haben leisten miissen, nur allgemein begriinden: die
Mitgift sei nicht bezahlt, somit eine wesentliche Voraussetzung
des Verzichts nicht erfiillt; die Akte sei nicht zweimal ratifiziert,
wie das vorbehalten ware; auch konne ein Akt des Zivilrechts
ein natiirliches Recht nicht aufheben K So halt Ludwig an seinem
Erbrecht fest.
Auch seine Einwendungen gegen den Entwurf sind vom Stand-
punkt des Erbrechts gemacht. Gebietserweiterung und Kan-
tonieren bei Lebzeiten des spanischen Konigs lehnt er ab, weil
sie, wie er diplomatisch sich ausdruckt, gegen den Westffilischen
und Pyrenaischen Frieden — der ihm die Erbtochter gab — ver-
stoflen wiirden2.
Auch der Vertragsentwurf, den Ludwig nun seinerseits vor-
legt, beruht ganz auf dem Erbrecht. Die Motive gehen aus von
der Reihe, die in der Christenheit herrscht, und dem Unwetter,
das wegen der spanischen Erbschaft wieder heraufzieht. Frank-
reich und Holland sollten darum in ein Bundnis treten und, da-
mit die Freundschaft durch keinen unvorhergesehenen Fall ge-
triibt werde, festsetzen, welches Gesicht die Dinge in den Nieder-
landen bekommen sollen, wenn die spanische Krone frei wird, da
Holland ein notorisches Interesse daran8? und Ludwig selbst nach
Recht und Gerechtigkeit wegen Ungiiltigkeit des Verzichts4 An-
spruch auf das Erbe habe. Das seien einleuchtende Wahrheiten,
und darum h&tten auch schon die Niederlander von selbst fruher das
Katonsystem, das Bundnis mit Holland und den Schutz unter
Frankreich begehrt5. Ludwig wolle indes von der Fulle seiner
Rechte auf die zehn Provinzen keinen Gebrauch machen6, weil
er eine groBe Neigung fiir die Generalstaaten habe und die Freund-
' 225. * 223. 9 222.
4 226: avec droit et justice par Tinvalidit^ de la renonciation.
fl 226. 6 227: nusera pas de la plfenitnde de ses droits.
r^rtrtrtL- Original from
byVrUUgl^ UNIVERSITY OF MICHIGAN
224 Heinrich Zwingmann
schaft mit ihnen gern dauernd machen mochte. Darum sollen
sich die zehn Provinzen, die eigentlich unter seiner Herrschaft
stehen miiBten1, zu einer freien Republik machen und sich in
franzOsischen Schutz und hollandisches Biindnis begeben.
Wie die Motive sind auch die Einzelbestimmungen vom Erb-
standpunkt diktiert. Zunachst, heifit es da, sind die Vertrage
mit Spanien — aus denen Ludwig sein Erbrecht ableitete — zu
halten. Krieg ist in den Niederlanden nur zu ftthren, wenn die
Rechte des Konigs in Kraft treten und die Niederlande sich nicht
zu ihrer Befreiung entschliefien konnen, da ja der KOnig ein
Recht auf das Land hat und also davon beliebig Gebrauch machen
kann. In dem Falle werden beide Machte einige GrenzplSLtze
zur Bedeckung ihrer Grenzen nehmen*.
So ist das Kantonieren, mit dem de Witt Ludwig das Erb-
recht entwinden wollte, unter Ludwigs Handen geradezu eine
Stipulierung seiner Erbrechte geworden. De Witt hatte von vier
Moglichkeiten gesprochen: bei Lebzeiten des spanischen KSnigs,
bei seinem Tode, bei Lebzeiten des Erbprinzen, bei seinem Tode.
Ludwig kennt nur den einen Fall: Tod des Erblassers. Im
Grunde, heifit es in dem franzosischen Entwurf, hat Ludwig allein
auf die zehn Provinzen Anrecht, Holland ein Interesse an der
Gestaltung der Dinge. Nur aus Liebe zum Frieden und aus
Freundschaft mit Holland verzichtet er — nicht auf sein Recht,
sondern — auf die Ausubung seines Rechts. Aber wie leicht
konnte die Liebe und Freundschaft vergehen, dann hinderte Lud-
wig wohl nichts, auf das Kantonieren zu verzichten und das Erb-
recht auszuiiben. Wurde de Witt diesen Entwurf unterschreiben,
so hatte er nicht die geringste Gewahr fur die Unabhangigkeit
der Niederlande, sondern wurde im Gegenteil das franzosische
Erbrecht anerkennen.
Miindlich und schriftlich war de Witt in Vidwig gedrungen,
das eine wie zur Versuchung zum andern. Ludwig antwortete
ebenso polyphon. In seinem Instrument klingt Erobern wie ein
Nebenton eben mit, der Grundton ist Erben, der Ton, den de
Witt in seinem Instrument peinlich vermieden und nur durch
einen mundlichen Kommentar unverbindlich hineininterpretieren
wollte. Man weifi nicht, ob man den Konig oder den Rats-
pensionar mehr bewundern soil.
1 227. * 227: cas de l^ch6ance des droits;
r^rtrtrtL- Original from
byV^UUglL UNIVERSITY OF MICHIGAN
Johann de Witt und Ludwig XIV. 1663 225
De Witt gibt seine Sache noch nicht verloren. Der Konig
hatte nur allgemein vom Erbfall gesprochen1, de Witt mSchte
nun in seiner Korrektur des franzosischen Entwurfs hinzusetzen,
daB dieser Fall nicht vorhanden sein solle, solange der spanische
Konig und sein Sohn am Leben seien. D'Estrades ist einver-
standen, nur wenn die Spanier schon vorher den Frieden brachen,
solle Ludwig eingreifen diirfen. Damit glaubt der Gesandte seinem
Konig beim Erbfall doch freie Hand gesichert zu haben2. De
Witt will den Zusatz durch einen andern wieder unschadlich
raachen und schlagt vor, daB sich beide M&chte vor dem Bruche
mit Spanien iiber Ursache, Mittel und Wege des Krieges erst
verstftndigen sollenV Aber das geht Ludwig zu weit.
Ganz und gar miflfallen de Witt die Motive von Ludwigs Ent-
wurf mit ihrer langen Darlegung des Erbanspruchs. Holland
wurde sich daran stoflen, der Verzicht bestehe offenbar zu Recht,
besser werde als Motivierung angegeben, dafl die beiden Machte
ihre Freundschaft herzlicher gestalten wollten4. So versucht de
Witt noch einmal alles was nach Erben aussehen kOnnte, aus dem
Entwurf des Konigs herauszubrechen.
Seitdem kommen die Verhandlungen.ins Stocken. D'Estrades
versucht sie zwar wieder in Gang zu bringen und weist seinen
Herrn auf das Devolutionsrecht5 hin, das schon beim Tode des
spanischen Konigs in Anwendung kommen konne und durch den
Vertrag mit de Witt nicht beruhrt wurde.
Als de Witt von der Devolution erfahrt, bekampft er sie leb-
baft und preist urn so mehr das Kantonieren an. Allein konnten
die zehn Provinzen nicht lange bestehen, und da sie katholisch
w&ren, neigten sie ohne weiteres von Holland ab uud Frankreich
zu; so gingen sie ganz allmahlich in Frankreich von selbst auf.
Aber so sehr sich de Witt auch bemuht, Holland bereist, das
Gewicht des Landes sich anhangt, so rlihrend er auch mit seinem
sonst drohenden Sturz und Untergang zu spielen versteht, Lud-
wig l&fit sich auf kein Kantonieren mehr ein, er stiitzt sich fortan
ganz auf die Devolution und suspendiert die Verhandlungen.
1 231: tant que le roi d'Espagne ou le prince se tronvera en vie.
1 234. * 235. * 231.
0 245: ein Heimfallsrecht f qui faisait hdritier les filles du premier lit
& l'exclasion des males du second ; und II, 79 Anm : si vir vel uxor, quibus
liberi supersunt, moritur, ad prolem unam vel plures per separationem thori
proprietas feudorum provenientium ex latere superstitis devolvitur, servato . . .
uaufructu . . .
r^rtrtrtlr- Original from
byV^UUglL UNIVERSITY OF MICHIGAN
226 Heinrich Zwingmann
Die Vorschl&ge de Witts, Kantonement und Teilung der Nieder-
lande, spielten schon frtiher einmal eine Rolle. 1635 boten die
Hollander Richelieu die Teilung an, aber Richelieu entschied sich
fur das Kantonement.
Zun&chst aus militarischen Griinden. Eine vollige Unter-
werfung des Landes, schreibt er, die Vorbedingung zur Teilung
ist, dauert zwanzig Jahr und verlangt viele und starke Garni-
sonen, die bestftndig wieder HaB und Krieg erzeugen. Das Kan-
tonieren dauert ein Jahr und gestattet, die Garnisonen zu ver-
mindern 1.
Wichtiger sind seine politischen Grtinde. Solange Frankreich
und die Generalstaaten, ffihrt er weiter aus, durch einen Staat
von einander getrennt sind, sind ihre Beziehungen gut*. Teilt
man aber den Staat auf, so geraten sie leicht mit einander in
Krieg, weil sie keine Barriere zwischen sich haben8. Beim
Kantonieren dagegen bleibt die Barriere bestehen, die selbst das
grofite Interesse daran hat, dafi die beiden Nachbarn in Frieden
leben.
Die Motive sind quellenhaft Man fiillt den Staat nicht im
Innern mit Macht an, sondern schiitzt ihn durch ein Aufienwerk,
weil er noch machtfremd ist.
Wie niedrig steht das Barrierenland im Vergleich mit anderen
Landern. Es ist kein Staat urn seiner selbst willen, auch kein
vollwertiges Glied eines andern, es gehort keinem und mufi zweien
als Machtersatz dienen. Wie extensiv ist diese Politik, wie ver-
schwenderisch geht sie mit europ&ischem Gebiet urn4, wenn sie so
breite Flachen zur Begrenzung und Verdeckung der eignen BloBe
verwendet Die Barriere ist ein bestandigesEifersuchtsfeld, auf dem
sich die nachbarliche Furcht und Bedrohung ergehen und er-
schSpfen kann. Wie leicht entwendbar mufi die Selbstandigkeit
der Staaten sein, wenn sie sich so eifersiichtig gegen einander
absperren. Wie unbekannt ist ihnen diese Abschliefiung von innen
* I, 174.
2 174: & cause de la separation qui est entre nos 6tats.
8 174; n'ayaut plus de barre entre . . .
4 vgi. den Vertrag zwischen RuBland und Polen v. 6. Mai 1686, art. VII;
weil man sich fiber ein Gebiet zwischen Dnjepr und Tamina nicht einigen kann,
l&fit man es wild liegen: que ces pays-la demeureront deserts, incultes et sau-
vages, comme ils sont maintenant . . . Koch, Table des trait6s 17 288; indes
handelt es sich hier um ein wastes Gebiet und eine ?orl&ufige MaBnahme.
r^rtrtrtlr- Original from
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Johami de Witt und Ludwig XIV. 1663 227
heraus, und wieviel weniger sind sie schon auf Erschaffien von
Macht ans dem eignen Innem als vielmehr auf Erraffen von
Fremdem, wie leicht und naturlich auf Erobern, sogar des Nach-
barn und Freundes, eingestellt, wie wenig befriedet sind sie, wenn
ein standiger Vermittler zwiscben ihnen sein mufl, der, wie
Richelieu sagt, selbst das grofite Interesse hat, daB die Nachbarn
in Frieden leben. Frankreich und Holland waren gemeinsame
Gegner des Kaiserlich-spanischen Hauses. Wie wenig einte doch
also diese Gegnerschaft, wie schwach und liickenhaft, wenn nicht
fast unbekannt und undenkbar erscheint hier der Foderalismus
verwandter Staaten, geschweige denn der ganzen Christenheit,
und wie fest und giltig muB denn die kaiserliche Ordnung und
Bindung der Welt noch sein!
So sieht die historische Wirklichkeit aus, die der Kantone-
ments- und Barrierenpolitik zu Grunde liegt, bei Richelieu sowohl,
wie bei Ludwig und de Witt.
Ira Grunde nun gehen Ludwigs Absichten tiefer; er will
weniger die Niederlande kantonieren als vielmehr besitzen. Das
war schon Mazarins Plan.
Fur Frankreich, schreibt er an seinen Bevollm&chtigten auf
dem Westfalischen KongreB, bilden die Niederlande ein unein-
nehmbares Bollwerk, durch dessen Eroberung Paris, das Herz
Frankreichs, an die sicherste Stelle des Landes geTttckt wiirde.
Keine Macht konne dann Frankreich angreifen, vielmehr mlisse
jeder es ftirchten. Spanien sei dann auch weit genug, dazu vom
Kaiser vollig getrennt, der bislang nur wegen der Verbind'ung
mit Spanien zu ftirchten war. Die Eroberung des mittelrheinischen
Bollwerks von ElsaB, Lothringen, Bourgogne und Luxemburg
werde den letzteh Grund zur Furcht beseitigen1.
Mazarin bringt also Macht schon im Staate an, wenn auch
weniger im Innern als vielmehr an der Grenze, und nicht eigenes
Land, sondern fremdes benutzt er dazu. Riicksicht auf Holland
leitet ihn nicht, er verlaBt sich auf die eigne Starke. Wie tiber-
m&ehtig aber erscheint Osterreich-Spanien, besonders in ihrer Ver-
bindung, die sich in der groBen kaiserlich-spanischen Reichsbarriere
auspragt, die von den Niederlanden bis nach Oberitalien reicht.
Sie hatte schon manche Bresche erlitten. Jetzt begehrt Mazarin
ihr Hauptstuck, die Niederlande, und will es zu einem franzo-
sischen Bollwerk machen. Damit wire die kaiserliche Macht ge-
1 179.
r^rtrtrtL- Original from
byVrUUgl^ UNIVERSITY OF MICHIGAN
228 Heinrich Zwingmann
brochen, aber wie weit bleibt im Westfalischen Frieden die Wirk-
lichkeit hinter diesera Ideal zuriick, wie wenig brockelt Frank-
reich von der Reichsbarriere wirklich ab, und wie entblofit bleibt
darum das Herz Frankreichs noch iramer, und wie machtig das
kaiserlich-habsburgische Haus. Dem idealen Annexionsplan
Mazarins, den auch Ludwig hegt und de Witt furchtet, liegt
ohne Zweifel ein gesteigertes Machtgefiihl des eignen Staates und
ein gehobenes BewuBtsein von Freiheit und Gleichheit gegenttber
dera Reichsabsolutismus zu Grunde, aber die historische Wirk-
lichkeit bleibt doch tatsachlich noch ziemlich so, wie wir sie bei
dem niichternen Richelieu vor uns liegen sahen.
De Witt und Ludwig behandeln nun das Kantonement ijnd
Erobern der Niederlande gewissermafien nur als Kulisse, hinter
der Ludwig sein Erbrecht einschmuggeln und de Witt es ver-
nichten will. Gerade urn das Erbprinzip drehen sich im letzten
und tiefsten Grunde die Verhandlungen; wir mttssen es daher
naher in Augenschein nehmen.
Auf dem Miiusterschen Friedenkongresse seufzen die spanischen
Bevollmachtigten: wenn sich ein M&dchen seinen Mann suchen
diirfte, konnten sie schon einen guten Frieden svorschlag machen1.
Das zttndet bei Mazarin. Wenn die Infantin, schreibt er an seinen
Gesandten in Munster, mit dem Konig vermahlt ist, kommen wir
wahrscheinlich schon bald zur Nachfolge in Spanien2. Doch die
Infantin ist noch sehr jung, darum verhartet der Kardinal noch
sein Herz, und der Krieg mit Spanien geht weiter, trotz des
Friedens mit dem Kaiser. Acht Jahr spater schickt der treue
Kardinal seinen Schuler Lionne nach Madrid. Der besucht den
ersten Minister, Don Loys de Haro, und sieht das Bild der In-
fantin an der Wand*. Geistesgegenwfirtig und begeistert ruft
er aus : Frankreich werde alle Eroberungen herausgeben und die
Friedensbedingungen, die Spanien aufsetze, blindlings unterschreiben,
wenn sein Konig das Original des Bildes bekomme4. Der spa-
nische Hof iiberlegt und schlagt ab, mit Rucksicht auf Wien5,
und der Krieg geht wieder weiter.
1 Cheruel, Histoire de la France pendant la minority de Lonis XIV, I 295 ;
Legrelle, La diplomatic fran^aise I, 7,
• Mignetl 33/4; Legrelle I 10.
• Valfrey, Hughes de Lionne II 67; LegreUe I 10.
4 Mignet I 35; Ranke, FrunzOsische Gesch. Ill 135.
6 Mignet I 35; LegreUe I 10.
f~ Original from
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Johann de Witt und Ludwig XIV. 1663 229
Mazarin wirbt nun zum Schein in Savoyen, lafit aber in Madrid
alles wissen. Schon wollen sich die zukiinftigen Gatten und die
beiden Hofe in Lyon zum ersten Mai begegnen. Nun wird der
spanische Hof besorgt und schickt einen Unterhandler nach Lyon.
Am Nachmittag trifft der Turiner Hof ein, der Herzog, die Her-
zogin und die erwahlte Tochter. Ludwig macht ihr den Hof, die
Hoflinge begrtiBen sie schon als Konigin. Am Abend kommt
auch der spanische Gesandte an; am andern Morgen konferiert
er. mit Mazarin. Darauf geht der Kardinal zur Herzogin und er-
offnet ihr kurz, dafi Ludwig die Infantin heimfiihren werde. Die
Frauen weinen, der savoy ische Hof geht wieder nach Turin zu-
riick und der franzosische nach Paris; der spanische Unterhand-
ler begleitet ihn, und ein Praliminarfrieden wird entworfen, in
dem die Heirat des Konigs und der Infantin der Hauptpunkt ist.
So stellen auch die Praliminarien selhst den Sachverhalt dar.
In Minister, sagen sie, und seitdem haufiger habe der franzo-
sische Konig erklart, er werde seine Eroberungen nicht heraus-
geben, solange seine Anspriiche auf die Lander, die Spanien
innehalte, nicbt anerkannt wiirden. In Lyon habe er anders ge-
sprochen aus Liebe zum Frieden: er wolle einen guten Teil seiner
Eroberungen herausgeben und die Regelung vieler schwieriger
Fragen erleichtern, wenn die Heirat, die er immer wiinschte, zur
Basis des Friedens genommen wiirde. Als dann aus Spanien die
gewunschte Antwort eingetroffen sei, erklarte er, dafi er den
spanischen Konig urn die Hand seiner Sltesten Tochter bitten
wolle, und der Unterhandler erklarte, dafi die Werbung seinem Konig
genehm sei1.
Urn das Konigskind also ewig Friede und Freundschaft. Wie
ganz lehnsrechtlich ist doch noch Personliches und Dingliches in
einander verknupft. Wie der Bauer an der Scholle, so haftet der
Konig oder die Erbtochter an den Lehen und Landern. Wie
sinnfallig ist die Summe der staatlichen Dinge in eine einzige
Person, in ein mittelalterliches konkretes Symbol zusaramengefafit.
Urn den Preis des Symbols wiirde Frankreich alle eroberten
Macliterweiterungen preisgeben und den ganzen, grofien euro-
paischen Gegensatz widerrufen. Die Nachfolge in der spanischen
1 Mignet 39; ahnlich Lionne an die K6nigin 1656: j'ai exfecutd les ordres
que son Eminence m'avait donnas, de presser le mariage de l'infante avec le
roi, & quelques conditions que ce put. §tre, qnand m§me il faudrait pour cela
sacrifier tontes nos conqnetes sans retenir une seule place, Hig. 36.
r^rtrtrtL- Original from
byVrUUgl^ UNIVERSITY OF MICHIGAN
230 Heinrich Zwingmann
Herrschaft, das Eintreten in die spanische Familie erscheint selbst
dem eingeschworensten Gegner, Frankreich, verlockender und besser
als seine noch immer widerrufliche Opposition gegen das Kaiser-
lich-habsburgische Haus.
Aber die Wirklichkeit bleibt weit hinter dem Ideal zuriick.
Im August 1659 kommen der spanische und franzosische Minister,
Haro und Mazarin, und ihre Sekretare, Caloma und Lionne, auf
der Fasaneninsel in der Bidassoa zusammen. Die Minister be-
raten den Friedensvertrag, die Sekretare den Heiratsvertrag.
November werden beide unterzeichnet. Was hatte der Ehever-
trag aus der Erbtochter gemacht?
Die Heirat, heifit es in den Motiven, hat den Zweck, Liebe
und Freundschaft der beiden Konige und den Frieden der ganzen
Christenheit ewig und unverbriichlicb zu machen1. So wieder-
bolen es die Brief e und Gluckwunsche aus Spanien und Frank-
reich2. Sie ist das Mittel, unter dem Beistand Gottes den
christlichen Glauben zu mehren und zu verbreiten und die Konig-
reiche, Vasallen und Untertanen zu Wohlfahrt und Segen zu
ftthren*.
Die Nachfolge Ludwigs in dem spanischen Erbe wiirde also
die ganze Christenheit begliicken. Die gute alte Zeit, in der es
noch keine partikularen Staaten und Kriege gab, wo noch der
christliche Glaube gemehrt wurde, die gliickliche Zeit etwa der
ersten Kreuzzuge wiirde wiederkehren.
, Es gibt gerechte und legitime Griinde, besagen die Motive
weiter, dafl die Heirat als passend und nicht ungleich erscheint4.
Audi sind die beiden Kronen so grofl und machtig, dafi sie nicht
zu einer einzigen vereinigt werden kQnnen6.
1 Hig. 49: esperando que la union que ha de estrechar este nuevo vinculo
hara . . . perpetua y permanente la paz y quietud de nostros reynos concurri-
endo en ella la vendicion de la poderosa mano de Dios.
• 49.
3 54: manage, par le moyen duquel et moyennant la faveur et grace de
Dieu, chacun en pent espdrer de trts heureux succes, au grand bien et augmen-
tation de la Foi et Religion Chrestienne, au bien et b£n6fice commun des
Royaumes, Sujets . . .
4 54: en contemplation ... des justes et legitimes causes, qui montrent
et persuadent 16galit6 et convenance du dit mariage . . .
5 54: pour ce qui touche et importe au bien de la chose publique et con-
servation des dites couronnes qu'fetant si grandes et puissants eUes ne puissent
etre r£unies en une seule et que d6s-&-pr£sent on previenne les occasions dune
pareille jonction . . .; und l^galite qui se doit conserver ...
r^rtrtrtL- Original from
byV^UUglL UNIVERSITY OF MICHIGAN
Johann de Witt and LuJwig XIV. 1663 231
•
Gleichheit und Selbsterhaltung der beiden Staaten erscheint
hier als eine verniinftige und legitime Forderung. Betrachtete
man vorher die Heirat von dem Standpunkt der idealen Moglich-
keit, so hier unter dem Gesichtspunkt der vernunftm&fiigen Not-
wendigkeit, Beides zasammen ergibt die Wirklichkeit. Die
Sukzession Frankreichs in Spanien ware eine ideale Auskunft
und Reform der Welt; aber die Selbsterhaltung beider Lander
ist legitim und notwendig. Fiir die Wirklichkeit ergibt sich da-
raus, dafi die Erbtochter auf die Erbschaft verzichten muB1.
Sie erhalt eine gute Mitgift2, die miindelsicher anzulegen und
bei Scheidung zuriickzuzahlen ist8. In zwei feierlichen Verzicht-
leistungen wird sie erklaren, dafi sie nicht mehr fordern kann
und will4. Dann wird alles aufgez&hlt, auf was sie verzichtet.
Man erkennt daraus, wie das ganze Reich noch eine Summe von
Lehnstiicken ist. Den Verzicht wird die Infantin zur Garantie
mit Unterschrift und Eid bekraftigen und bestatigen, vor der
Hochzeit fiir sich allein, nachher noch einmal zusammen mit ihrem
Gemahl \
Wenn die Heirat erst ausdriicklich als moglich hingestellt
werden muB, wie ungewohnlich mufi sie dann wohl sein. Wenn
die Selbsterhaltung Frankreichs ausdriicklich als notwendig aus-
gegeben werden muB, wie widerruflich mag sie dann im
Grunde doch sein. Der Verzicht auf das Erben bei der Heirat
ergibt sich daraus wie von selbst; Die Hoheit Spaniens, die Wider-
ruflichkeit Frankreichs und die Synthese von beiden, die Verbin-
dung mit der erblosen Infantin, wie nahe stehen sich diese Dinge.
Das eine folgt aus dem andern ; man kann das, was wirklich sein
soil, nicht sehen, ohne dafi sich auch das, was notwendig und
mOglich ist, einstellt. Daher die barocke Darstellungsweise. Je
nfther sich das Ideale, Notwendige und Wirkliche stehen, urn so
n&her und widerspruchsloser stehen auch Verzicht und Ungiltig-
keit des Verzichts bei einander, urn so lieber wiirde Frankreich
noch auf sich selbst verzichten und in die spanische Herrschaft
1 54: doncqnes L. M. accordent . . . que la S&r&rissime Infante ....
et les enfants procreez d'elle ne puissent succeder # . • Besonders not tut eine
Stilgeschichte; der Schlufl vom Ausdruck und von der Form auf die zugrunde-
liegenden Voraussetzungen ^flrde ungeahnte Einblicke in die Geschichte des
menschlichen Geistes geben.
1 art 2; Mig. 52 ff.; Legrelle I 419 f.
3 art 3. 4 art 4. 5 art 5.
by Google
Original from
UNIVERSITY OF MICHIGAN
232 Heinrich Zwingmann
und Familie eintreten. Wenn der Verzicht so vielerlei Bekr&f-
tigungen und Bestfttigungen, so vielerlei feierlicher und ausdruck-
licher Garantien bedarf, wie erstrebenswert erscheint nach diesem
ganzen barocken Verfahren die vollgiiltige Verbindung Frank-
reichs mit Spanien. Das Konigskind, die begehrte, gefurchtete
und abgewiesene Heimfiihrung der Infantin als Reformprinzip der
Welt, als eine letzte Formel einer ganzen Zeit — wie lehnsrecht-
lich sind da noch die Dinge der Christenheit geordnet und in
einer einzelnen privilegierten Person zusammengefafit. Wie un-
teilbar und personlich, hoch, alleingultig, begehrenswert und un-
erreichbar erscheint da dieses grofie politische Prinzip, das Spanien
innewohnt, wie schwach und verkehrt dagegen ein partikulari-
stischer Staat wie Frankreich.
Wir wollen das Erbprinzip noch an einem andern Beispiel ver-
deutlichen.
Schon bald nach der Hochzeit stellt sich der alte Gegensatz
zu Spanien wieder ein. Herbst 1661 laufen sich ein oster-
reichischer Erzherzog und franzosischer Prinz als Bewerber
um den polnischen Thron den Rang ab, wobei Spanien es
mit Osterreich halt. Ludwig beklagt sich daruber in Madrid,
Er habe gedacht, dafi er mit Spanien und dem Kaiser seit* der
Heirat befreundet sei1, darum tue es ihm leid, sie nun wieder
auf dem alten Wege der Eifersucht gegen ihn anzutreffen; er
miisse deshalb mit seiner Freundschaft zuriickhalten2. Die Zu-
riickhaltung fiihrt im gleichen Herbst noch zum offenen Bruch; um
den Vorrang der franzosischen Gesandten vor den spanischen war
es vor dem Tower in London zu einem blutigen Zusamraenstufi
gekommen; ein langer Ehrenhandel folgt, in dem Spanien nach-
gibt8.
Einen andern Schlag bekommt Spanien durch die Heirat des
englischen Konigs. Spanien hatte Karl II eine deutsche oder
italienische Prinzessin mit spanischer Mitgift angeboten4, Frank-
reich betreibt indes die Verbindung mit Portugal, das noch im
Kriege mit Spanien steht, und dringt durch. Frankreich selbst
hatte best&ndig Truppen und Geld nach Portugal geschickt5,
1 Legrelle I 33/4. * Legrelle 38.
9 Mignet I 86; 0. Clopp, Der Fall des Hauses Stuart I 56 ff; Ranke,
Franz. Gesch. Ill 210; LegreUe I 38 und 56.
4 Mig. I 314; Legr. I 46; Clopp 56.
6 Mig. 1 87.
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l
Johami de Witt und Ludwig XIV. 1663 233
jetzt hat es auch England wieder tiefer in Gegensatz zn Spa-
nien gesetzt Im August hatte es auch Holland mit Portugal
wieder vers&hnt1. Damit ist nun der Ring urn Spanien wieder
geschlossen. Frankreich ist allenthalben der ftthrende Gegner
wie friiber.
Aus dieser Stellung suchen es nun die spanischen Minister
herauszulocken, ihr KSder dabei ist der Wiederruf des Erbver-
zichts. Ludwig ist gerade im Begriff, mit Holland ein Biindnis
zu sehlieBen, zu dem auch England eingeladen werden soil, da
wirft der spanische Minister die Angel, aus.
Er schlftgt vor, England auszuschliefien und dafur die Nieder-
lande zu nehmen- Damit hatte er dem Biindnis sofort die anti-
spanische Spitze abgebrochen. Ludwig bedenkt sich; einmal
verstimme es England, wenn er mit dessen Eeinde ein Biindnis
eingehe; dann aber, was noch wichtiger sei, r&ume er dadurch
den Generalstaaten eine Art Schutzrecht fiber die Niederlande ein
und gef&hrde dadurch sein Erbrecht. Er lfiBt darum den spa-
nischen Vorschlag durch seinen Mjdrider Gesandten de la Feuii-
lade ablehnen2.
Die Verhandlungen ziehen sich jedoch weiter. Der spanische
Minister Haro stirbt, sein Nachfolger, der Herzog von Medina,
und seine Sekret&re nehmen den Plan um so eifriger auf und
mehr hinterh<ig als offen deuten sie dabei auf den Widerruf
des Erbverzichts hin. Aber Ludwig lafit sich nichts vorspiegeln
und fordert, dafi der Verzicht durch einen authentischen AM un-
giltig gemacht wird.
Statt darauf einzugehen, entrollt Medina ein anderes ver-
ffthrerisches Bild. Er schlagt seinerseits Frankreich ein Biindnis
gegen England vor8 und stellt dabei die Aufteilung Portugals
in Aussicht. Eines Tages, so sucht er Ludwig sein Interesse
klarzumachen, komme Frankreich sicher einmal in die Lage, seine
Erbschaft antreten zu miissen; dann sei es doch seine erste
Pflicht, Portugal wieder zum Gehorsam zuriickzufiihren und die
neidischen Nachbarn zu demiitigen4.
So geht Medina von der Nichtigkeit des Verzichts als wie von
ganz Selbstverstandlichem aus. Freilich spricht er nur als cavallero
* Legr. 46y7. * Mig. 97; Clopp 69 ff; Legr. 47.
• Mig. 99: un acte authentique da roi . . . confirm^ et autoris6 par les
EtatB du royaume.
« Mig. 98.
Hfctor. Vierteljahrschrift. 1919. 2. 16
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234 Heinrich Z wing maim
particular1. Ludwig wiirde dem verlockenden Bilde gern folgen,
aber ehe er „weifl iu schwarz verwandeln'k * konne, fordert er,
wenn keiuen feierlichen Widerruf, so doch eine scbriftlich nieder-
zulegende Erklarung des spanischen KSnigs, darch die er beim
Tode des kranken Thronfolgers als Erbe eingesetzt werde*. Eng-
land gegenuber wolle er sich dann mit einem „Fortschritt seiner
Erbschaft"4 rechtfertigen; daher miisse er zum Beleg sctfort ein
paar flandrische Grenzstiicke erhalten. Wenn der spaniscbe
Konig nicht darauf eingehen wollef urn damit den Verzicht nicbt
zu widerrufen, solle er frankreich einige Stiicke mehr geben5.
Wire dies Mehr nicht geradezu ein Unterpfand der Erbberech-
tigung gewesen?
Medina weicht den Forderungen wieder aus und zeigt Lud-
wig nun ein noch pr&chtigeres Bild. Diesmal schlagt er sogar
die Aufteilung Englands vur. Ludwig will wirklirh dem Biind-
nis beitreten, aber nur Spanien helfen, ohne init England Streit
zu bekommen, viel weniger noch will er es aufteilen; sondern
ariderswo eine Eroberung macl^en; er denkt an Portugal, gegen
das sich das Bundnis zun&chst richten wiirde; aber auch das sei
weder fiir Spanien noch fttr Frankreich ein Vorteil ; darum mdchte
er sich an ein anderes Land halten6, das sind die Niederlande;
wenn dann der spanischc K5nig auch noch den Verzicht fiir un-
giltig erkl&re, will Ludwig aus dem blofien Bundnis eine voile Inte-
resseugemeinschaft machen 7.
Damit diesmal kein Ausweichen mehr mSglich ist, verlangt
Ludwig, dafi der spanische Kdnig jetzt selbst die Entscheidung
trifft. Die Sacbe kommt wirklich vor KOnig Philipp, der verweist
sie an seinen Staatsrat. Monate vergehen. Endlich kommt die
Antwort: der Verzicht wird nicht wiederrufen. Weil die Ver-
bindung mit Frankreich die Einheit mit dem Kaiser unmoglich
mache8.
Den Verzicht halt Philipp aufreoht, um so mehr empfiehlt er
die Allianz. Darum allein hat Ludwig keinen Getallen und sus-
pendiert die Verhandlungen.
So hatte Ludwig um das Erbrecht beinahe sein ganzes poli-
tisches System preisgegeben. Er hatte alle seine Mitkampfer gegen
1 Legr. 48. • Mig. 91 u. 104.
8 Mig. 108; Legr. 50.
4 avancement dhoirie, Mig. 109; Legr. 51.
• Mig; 112. • Mig. 114. ' Mig. 116. • Mig. 146.
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Johann de Witt und Ludwig XIV. 1663 235
Spanien im Stich gelassen, wenn er die spanischen Aufgaben und
Lander h&tte ubernehmen konnen. Wenn Frankreich aus der oppo-
sitionellen Koalition so leicbt und freudig heraustritt in die spa-
niscbe Stellnng, wenn die spanischen Minister damit so gleiflend und
doch nur zum Schein hantieren, wie innerlich ungefestigt ist dann
der gesamte europaische Wiederspruch gegen die einzigartige,
exklusive Autoritat Spaniens, fur das die Einheit mit dem hoch-
sten universalen Prinzip der Welt, dem Kaiser, um vom Papste
hier abzuseben, oberster Grundsatz ist. Die vergeblichen Wiinsche
Frankreichs nach der Verbindung mit der obersten Stelle lassen
mit unverfalschbarer Quellenbaftigkeit erkennen, wie absolutistisch
man noch allgemein die Ordnung der Christenheit denkt, wie
| wirklich die Welt noch von der obersten Lehnschildspitze aus
[ seine lebendigen historischen Antriebe empfangt.
Somit liegt dem Kantonement, Erobern und Teilen und der
Erbabsicht gleichmaBig eine ziemliche Unfertigkeit der Einzel-
staaten und eine auftallend starke, alleingiltige kaiserlich-habs-
burgische Autoritat als Voraussetzung und eigentliche historische
Wirklichkeit zugrunde. Die Verhandlungen de Witts mit Ludwig,
1663, sind nur ein einzelner kleiner Vorgang aus vielen ahnlichen.
Die ganze Periode vom Pyrenaischen bis zum Rastatter Frieden
dreht sich um das Ideal Frankreichs, diese Furcht der Partiku-
laren und Verschmahung Spaniens. Es liegt ihr somit die nam-
liche historische Wirklichkeit zugrunde.
Die moderne Geschichtsschreibung l iibersieht dieses eigent-
liche grofle Massiv der kaiserlich- spanischen Weltgewalt, in dem
1 Die deutsche raehr als die franzflsische uiid spanische; vgl. Valfrey?
Matins de Novoa (Hist.de Felipe 111) Coleccion de doc, ineditos Bd, 60, 61;
64, 6ft; Di»go de Luna y Mora, Relacion de la campafia del a. 1635 (Col. d.
doc. ined. Bd. 75); Mascarefias Sueesos de Flandeseu 1635 in Coleccion de libros
espafioles raros 14) etc., vgl. H abler, Neuere Arbeiten zur Geschichte Spaniens
im 17. Jhdt., Uistor. Zeitschrift, Bd. 60, 1888; Hablers Standpuukt: „Tatsfichlich
nahm am Anfang des 17. Jbdts. und noch bis fiber die Mitte desselben hinaus
die habsburgische Hausinacbt die erste Stelle in Europa ein, and deren repr&aen-
tativer Teil war die spanische Monarchic* (Hist. Z. 60, p. 56.) H. tadelt die
Geschichtssihreibung, die Spanien unter den drei letzten Habsburgern als ein
„dem Untergang zuwankendes Staatswesen" ansprechen. Diese irrige Ansicbt
ist dadurch hervor^erufeu, wdaB man die Suprematie Frankreichs, wie sie durch
Ludwig XIV. begrttndet worden ist, schon auf frtihere Zeiten iibertragen hat/
(ibid.) Wie wir sehen, konnen wir such fiir das Zeitalter Ludwigs noch keine
franzosische Suprematie anerkennen.
16* *
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236 Heinrich Zwingmann: Johann de Witt mid Ludwig XIV. 1663
alle Erscheinungen dieser Zeit ihren Ursprung und ihre Einheit
haben. Sie stellt darum Frankreich in den Mittelpunkt, nicht wie
es sich zum eigengewaltigen Machtstaat mehr und mehr ausbildet
und die europ&ische foderalistische Freiheit weiter fordert, son-
dern wie es die universelle Gewalt tiber Europa handhabt. Sie
geht nicht auf die wahrhafte Natur der Einzelstaaten zuriick,
iibersieht den eigentlichen wirklichen Untergrund der Dinge, sie
ist nicht kritisch genug, und schiebt der Zeit eine allzu moderne
Wirklichkeit unter, sie ist zu dogmatisch. Kein Zweifel, dafl die
Geschichte dieser Zeit und noch viel mehr der frilheren, unbefangen
Kaiserlichen Zeitalter umgeschrieben werden mufl.
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237
Kleine Mitteilungen.
BQchersaniraluog und BBcherse henkangen Karls des Grofien.
Die neueste ausfuhrliche Behandlung der Bibliothek und Bucherliebe
Karls des Grofien findet man von H. Leclercq im Dictionnaire d'arch6o-
logie chr&ienne et de liturgie. Fasc. XXV (Paris 1911), col. 698—703.
Gerade weil sie in einem lesenswerten Artikel „ Charlemagne"' steht, muB
einmal deutlich gesagt werden, dafi die Ausfuhrungen uber die Bibliothek
einer scbarfen Kritik nicht standhalten.
Al8 Literatur flber die Bibliothek nennt er im Anfang drei Mono-
graphien von Koeler, Stoy und Wackerbarth sowie Traubes Text-
geschichte der Regula S. Benedicti1. Wackerbarths offenbar un-
bedeutende* Abhandlung kenne ich nicht und bezweifele, dafi L. sie
gesehen hat. Ausgiebig hat er offenbar nur eine Arbeit benutzt, die
er unter Stoys Namen zitiert. Diese ist identisch mit der Commentatio
de bibliotheca Caroli M. etc. quam in disputatione inaugurali iussu am-
plissimae facultatis philosophicae habenda sub praesidio dn. Jo. Davidis
Koeleri etc. pro legitime obtinendis honoribus in philosophia summis publice
proponit Fridericus Paulus Stoy Hersbrucco-Noricus D. XXVII, JuniL
A.C. MDCCXXVII. H.L. Q. C. Altdorfii Literis Magni Danielis Meyeri.
52 S. 4°. Der Verfasser ist nicht Stoy, sondern sein Lehrer, der tiichtige
Altdorfer Professor und Bibliothekar8 Joh. David Koeler (1684— 1755).
Nicht dafi er Stoy die Ehre der Abhandlung zuerkennt, ist zu rttgen,
sondern dafi Leclercq von einer Commentatio sowohl Koelers wie Stoys
redet. Diesen Fehler hat er wohl aus U. Chevaliers Bio -Bibliographic
1 Zuerst Mtlnehen 1898 erschienen; ich zitiere nach der 2. von H. Plenkers
besorgten Ausgabe, Kiinchen 1910.
• Joh. Ghr. F. Baehr, De literanim studiis * Carolo M. revocatis ac schola
Paiatina instaurata, Heidelberg 1855, p. 32: ,9Koelerum potissimum sequitur
auctor libelli qui inscribitur Kaiser Karls des Grofien Bttchersammlung, ein
Bruchsttick aus Graf Wackerbarths Schilderung der teutschen Kaiser etc.
Dresden 1837. 4. Novi quidquam vix profert"
1 VgL G. A. Will, Nttrnberg. Gelehrtenlexicon II, 310.
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238 Paul Lehroann
I, 862 n. 866 Qbernommen. Selir viel &rgerlicher ist, dafi L sich ganz
ohne Scheu mit den Federa Koelers geschmuckt hat.
Schon der Anfang zeigt auff&Uige tJbereinstimnmngen, L. beginnt
seinen Abschnitt wie K. das II. Kapitel init dem Satze, dafi Earl d. Gr.
fflr die Wiederbelebung von Wissenschaft und Knnst im Frankenreiche
Bibliotheken fur notig hielt, diese aber fehlten. Beide Autoren zitieren
den Brief, in dem Alchvine dariiber klagte nnd den Konig bat, Schiiler
nach England schicken zu diirfen, urn Biicher ans York nach Tours zu
holen. Hfttte L. den Alchvineschen Briefwechsel selbst durchgesehen,
wfirde er kaum die Stellen tibergangen haben, wo der Angelsachse der
Gnndrada r&t, die Schriften „De immortal jtate animae et eius origine"
Augustins in armario imperiali zu suchen r, und wo er Angilbert gegen-
ttber, hSchstwahrscheinlich die Hofbibliothek meinend, sagt*: saectdaris
litteraturae libri et ecclesiasticae soliditaiis sapientia, sicut iustum est} apud
vos inveniuntur, in quibus ad omnia qnae quaeruntur, verae inveniri
possunt responsiones. An* obige Bitte Alchvines schliefien K. und L.
den Satz aus einem Kapitulare Karls8: Pueros vestros non sinite eos
vel legendo vel scribendo corrumpere, et si opus est evangelium et psal-
terium et missale scribere, perfectae aetatis homines scribant cum omni
diligentia. Beide notieren dann aus.Einharts Vita Karoli Magni: Librorum
magnam in bibliotheca sua copiam congregavit Dafi diese Ubereinstimmung
nicbt auf der selbst&ndigen Benutzung des Einhartschen Kap. 33, sondern
auf Abschreiben des einen vom anderen beruht, schliefie ich daraus, dafi
L. die8elbe Anderung fur den uberlieferten Wortlaut: De libris, quorum
magnam in bibliotheca sua copiam congregavit, statuit — — — hat
wie K. Der Franzose hat bei der Gelegenheit dieses Zitates sich noch
einen besonderen Fehler geleistet, indem er das Testament Karls von
811 „transcrit par Alcuin" sein lafit, von Alcuin, der doch schon 804
gestorben war!
Koeler fthrt fort (p. 7): „ Accuratiorem praeterea notitiam Bibliothecae
Carolinae nobis suggerit Fragmentum Breviarii rerum Fiscalium Caroli
M. ex codice Ms. vetustissimo Helmstadiensi publicatum a Leibnitio ia
Collectaneor. Etymologic. P. II n. V. p. 317." Leclercq (col. 699): „Nous
trouvons une mention moins sommaire de cette bibliothfeque dans un ms.
de Helmstadt consults par Leibnitz." Der eine wie der andere druckt
nun ein Verzeichnis ab auf Grund der 1. Ausgabe von 1717, obwohl
der moderne Gelehrte besser dem Text in den MG. LL. I 176 oder bei
1 MG. Epp. IV, 474.
* L. c. 260.
» MG. LL. Sect 11,1,60.
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Bttchersammlnng mid Bttcherschenkungen Earls des Grofien 239
G. Becker Catalogi bibl. ant. n. 5 gefolgt ware. Da6 L. sifch nicht
einmal die alte Ausgabe angesehen, sondern einfacli K. vertraut hat,
beweist mehr noch als der Hinweis auf dieselbe VerSffentlichung die
vollige Textiibereinstimmung.
So ist vom An fang nur das ungenttgende Bruchstflek Invenimus in
insula quae Staphinsere (so Leibnitz -Eckhardt, richtig Stapkinseie) nuncu-
patur gegeben und dadurch der Eindruck ermoglicht, als handelte es sich
mm Funde, die Beauftragte des Kaisers gemacht nnd dann der Hof-
bibliothek iiberwiesen hatten. In der Tat h&ngt der Text, der hinter
nuncupatur mit ecclesiam in honore $. Michaelis constructam, in qua
repperimus fortf&hrt, mit Karl dem Grofien blofi insofern zu-
sammen, als es eine Ausfuhrung des kaiserlichen Befehls ist, Hab nnd
Gnt der Kirchen, Kloster usw. zu verzeichnen. Es handelt sich nm
das Inventar der kleinen Klosterkirche im oberbayerischen Staffelsee bei
Murnau. Man sieht die Staffelseer Bibliothek1 vor sich, erf&hrt ganz
und gar nichts von Buchern Karls des Grofien.
In l&ngeren Darlegungen versucht nun L. aus allerlei anderen
Qnellen einen tJberblick tiber die bei Karl sioher oder hSchstwahrschein-
lich vorhandenen Biicher zu geben, wiederum im engsten Anschlufi an
die Altdorfer Abhandlung. Die Reihenfolge ist fast immer dieselbe.
Die Zitate sind yon dem franzfisischen Forscher ungewohnlieh ' selten
dnrch in reichem Mafie mBgliche und nBtige Angabe neuerer wissen-
schaftlicher Literatur ersetzt oder erg&nzt. Hier und da hat L. ge-
kurzt, zumeist einfach aus dem Lateinischen ins FranzBsische iibersetzt.
Man vergleiche z. B. die Abschnitte fiber die Kirchen v&ter:
Koeler, p. 30 sq. Leclercq, col. 700 sq.
SCRIPTA SS. PATRTJM Parmi les ficrits des Pferes latins
GRAECORUM et LATINORUM. et grecs, nous n'avons pas de mention
Eginhardus de vita Caroli M. c. 24. positive touchant la presence de tel
inquit: Delectabatur et libris S. ou tel 6crit en particulier; cependant,
Augustini, praecipue iis, qui de Alcuin parle quelque part de Tad-
civitate Dei praetittdati sunt. Conf. miration tr6s vive de Tempereur
Indiculus librorum in breviario rerum pour les Merits de saint Augustin,
fiscalium Caroli M. in § II p. 7. pro- notamment la Cit6 de Dieu*. Si,
ductus. Imp. Carolum M. yersatissi- comme on n'en pent douter, Charle-
mum fuisse in lectione, Patrum ariti- magne eut une large part personnelle
quorum, eorumque praestantiam satis
perspexisse, abunde ostendunt eius * In Anmerkung Koelers Zitat aus
epistolae, rescripta, capitularia, con- Einhards Vita Karoli M.
1 Die einzige Einzelerkl&rnng, die L. gibt, bezieht sich auf den Titel
Liber eptaticus und findet sich schon bei Leibnitz -Eckhardt und Koeler.
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240 Paul Lehman n
stitutiones, libri de rebus ecclesiastic dans la redaction des lois et capitu-
cis. Notum etiam est eiusdem pium 1 aires, les reminiscences dont ile
votum a Monacho Saugallensi de G est* abondent temoignent d'une vaste
Carol. c, 8 annotatum: — — ■ — . lecture, dont le minutieux detail
Frocul dubio Aicuiaus in confutando devrait tenter un jeune erudit A ces
errore Feltcis sua subsidia petiit ex sources, il faudrait joindre et com-
bibliotheca Imp. Carol i M. Falatina _ parer les indications generates, mais
instractisBima, quae magiio namero utiles, placees par Alcuin dans la
recensetinpraefationeLibroruraVII, preface de son ouvrage contre Felix,
adv. Felicem, In hoc nomqm opus- sur les auteurs consultes par lui,
culo catholicae fidei veritatem et sans aucun doute, dam la biblio-
sanctorum patrum certissimis pro- th£que du palais imperial: In hoc
bare testimoniix nisus sum — — . namgue opuscuto etc. — — —
Einhardns quoque ad Lupum epist, Dans une lettre k Loup, Einhard
III. scribit: Erani ad manum doc- fait mention des ceuvres de saint
tores egregii — gloriosus videlicet Cyprien qu'il avait sous la main.
martyr Gypriaiiu&i et iUustrimmi
sacrarum divinarum litterarum ex-
positors, Augustinus aique Hie-
ronymus.
Einen eigenen Gedanken bringt L. im obigen nor in dem Satzchen
,,dont le minutieux detail devrait tenter un jeune 6ruditu. Dieser Original-
yorschlag ist aber nicht einmal gut, da sckweriicb alle literariscben
Kenntnisse, die Karls Gesetze und Verordnungen etc, verraten, auf den
Herrecher selbst, vielmehr zum grOBten Teile anf seine gelehrten Eat-
geber zuriickgehen.
Ich halte es fiir Qberflussig, den Naehweis des Plagiates uoch 1 anger
zu fuhren, Auf einen unverzeihlichen Mangel der Arbeit Leclercqs
mufi ich aber noch hinweisen: Einleitend aagt er (col, 698), da6 L. Traube
in seiner Textgeschichte (8, 7 Iff.) „a prtsent£ quelques fails connus si
longtemps qu'on les avait oubli&s, cela les a fait paraitre nouveaux".
Die bequerae Benutzung der Koelerschen Arbeit bat ihn jedocb die Fest-
stellungen Traubes ganz wieder vergessen lassen,
„Ex libris medicinalibus nullum reperi, quern assignarera bibliothecae
Caroli ML", liatte Koeler (p. 37) gesagt ,,On ne voit pas que la mGde-
cine fut representee dans la biblioth&que", bemerkte Leclercq (col, 701).
Und docb liatte Traube auf eine medizinische Handschrifl in der Karls*
bibliothek aufmerksam gemaeht, auf die metrischen Rezepte des Serenus
Sammonicus,- die ein Jakob dem Kiinig widmete *. Die diirftigen An-
gaben fiber weltliche Biicher w&ren z. B. zn erg&nzen geweseu dureh
1 VgL jetet F. Vollmera Ausgabe im Corpus medicorum LttiBOium. Ila,
(Lipsite et Berolini MCMXVL)
i
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BBcbersammlaug und Bttcherscbenkungen Earls des Urofien 241
TraubesSatze (S.72): „Adam tiberreicht die Graramatikdes Diomedes .
Paulas Diaconus schenkt dem Konig und der Nachwelt den von ihm
epitomierten Festus; Magnus, der sp&tere Erzbischof von Sens, widmet
bescheidener seine Bearbeitung der iuristischen Noten. Wer Calpurnius
und Nemesian, Sueton und Vitruv gebrackt hat, das wissen wir nicbt
au6 direkten Zeugnissen, Vermutungen fdhren aber auch hier und noch
bei manchen anderen Biichern in die Nahe des KSnigs." Auch die
Gramroatikerdialogisierung des Petrus von Pisa (Traube S. 74) fehlt
bei dem Franzosen, wahrend desselben Gelehrtea.dem Konig ubersandte
Bearbeitung des hieronymianischen Danielkommentars, die in der Uber-
lieferung noch die Inschrift tragt: Liber quern iussit domnus
rex Carolus transcribere ex autentico Petri archidiaconij unter den „Mss.
en rapport avec Charlemagne" (col. 704) vorkommt. Dafi Alchvine aufier
eigenen Schriften und den von L. genannten Aristotelisch-Augustinischen
Kategorien dem Konig den Briefwechsel des Aristoteles mit dem Brag-
manenfursten und Senecas mit Paulus ubersandte, konnte L. ebenfalls bei
Traube finden (S. 72). Befremdiicherweise ist bei dem Benediktiner keine
Rede davon, woruber die „Textgeschichte" ausfuhrlich handelt, da8 Karl
bald nach 787 sich aus Montecassino eine Abschrift aus dem Original der
Benediktinereegel erbat und erhielt, da8 etwa 817 dieses Normalezemplar
des Kaisers in Aachen von den Monchen Grimalt und Tatto fur Reginbert
von Reichenau silben- und buchstabengetreu abgeschrieben wurde. tJber-
gangen ist, dafi Hinkmar von Reims die Libri Caarolini und Hilarius tie
trinitate aus der Hofbibliothek Karls kannte1. SchlieBlich vermiBt man
bei L. auch die Coiner Hs. mit dem parinetischen Werk des Ferrandus,
die kopiert war ad opus domni Hildebaldi archiepiscopi et sacri palatii
capellani de Mis libris qui Roma venerunt et domnus apostolicus Leo
domno Karolo imp. transmisit (Traube S. 122). N&heres fiber die Bucher-
sendung Leos III. ist leider nicht bekannt. Eine falsche Identifikation
eines Coiner Katalogs mit der Liste der vom Papste geschickten Codices
habe ich 1908 als falsch nachgewiesen*. Ausgestorben ist der Irrtum
allerdings trotzdem noch nicht a.
Auf die Frage, was aus den Handschriften des Kaisers nach dessen
Tode geworden sei, ist Leclercq nur insoweit eingegangen, wie Einhart
daruber berichtet hat, n&mlich, dafi die Bibliothek zum Besten der
Armeu veraufiert werden sollte. Koeler meinte, Ludwig der Fromme
* Vgi. Traube 8. 75, Migne Patrol, lat. 125 55 und 126 s«o.
» Zentralblatt f. Bibliotheksweseu X3LV 153-158.
• W. A. Baehrens, Uberlieferung und Textgeschichte der lat. erhaltenen
Origeneshomilien zum Alten Testament, Leipzig 1916, S. 17.
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242 Paul Lehmann
hatte einen Teil far sich angekanft. Und wirklich besaB er bald nach
dem Regierungsantritt eine Hofbibliothek. B. Simson1 suchte sich das
etwaa anders zu erklaren, n&mlich mit der Vermutung, dafi die Verkaufs-
anordnung Karls nur der Pri vatsammlung , nicht der offiziellen Hof-
bibliothek gegolten hatte. Traube schloB sich dieser Ansicht vielleicht
an, indem er mehrfach* von koniglichen Bibliotheken sprach, oder er
sprach von einer Mehrzahl, da der Kaiser wohl nicht nur in Aachen,
sondern auch in anderen Pfalzen Biicherschatze angesammelt haben diirfte.
Wenig nur spricht L. von den Biicherschenkangen Karls des
GroBen. Erweisen sich die verschiedenen Nachrichten auch zum groBen
Teil als erdichtet oder entstellt, so sind sie darnm docli nicht ohne
Interesse wie jede Erzahlung von Kaiser Karl. L. erwahnt die un-
kontrollierbare Angabe, daB der Herrscher dem Kloster Aniane einen
Evangelienkodex verehrte, den Alchvine mit eigener Hand geschriebeD.
Er ubergeht stillschweigend die Benediktbeurer Tradition von der
Schenkung einer vollstandigen Bibel, der Benediktinerregel , eines Ho-
rn iliars durch Karl an Abt Eliland von B. Traube hat, Textgeschichte
S. 96, sehr starke Bedenken gegen die Nachricht erhoben, trotzdem
taucht sie neuerdings bei Kl. Loffler wieder auf8. Desgleichen bemerkt
dieser ohne Kritik in seiner nutzlichen Broschflre: „Auch die Fuldaer
Bibliothek erfreute sich der Gunst der " Karolinger (Karls des GroBen,
Ludwigs des Frommen, Karls des Kahlen)." GewiB ist es moglich, ja
nicht unwahrscheinlich, daB Karl der GroBe, etwa durch Einhart, Bucher
nach Fulda schickte. Beweise und Belege daftir hat man aber meines
Wissens nicht. LJJffler wird wohl fiber A. Ruland4 oder direkt auf die
Adversaria angeblich Liutprands von Cremona znriickgehen, die in
Wirklichkeit urn 1600 zusammengeschrieben sind. Solange wir keine
Sttttze von anderer Seite haben, mUssen wir die Behauptungen des
Falschers fallen lassen. Wiewohi nicht alles aus der Luft gegriffen ist,
bestenfalls ist es eine Ubertreibung, wenn die Adversaria Karl den
GroBen den Gr under der Fuldaer Buchersammlung nennen5. Ahnlich
wie Fulda hat man Lorsch in Verbindung mit Karl gebracht. Als im
Jahre 1531 Erasmus von Rotterdam die von Simon Grynaeus in L.
1 Jahrbiicher des fr&nkischen Reiches unter Ludwig dem Frommen.
I (Leipzig 1874), S. 254 f. nnd Jahrbiicher des fr&nkischen Reiches unter Karl
dem GroBen. II (Leipzig 1883), S 467.
1 Textgeschichte, 8. 72, 73, 75.
* Deutsche Klosterbibliotheken. COln 1918, S. 4.
4 Serapeum XX (1859), S. 280f.
• Migne 136, 1162.
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Bttchersammlung und Bttcherschenkungen Karls des Groflen 243
entdeckten Biicher 41 — 45 des Livius verSffentlichte, da behauptete er:
Id autem monasterium est e regione Wormaciae sive Berbethomagi trans
Rhenum a Garolo M. septingentis abhinc annis et eo amplius exstructum
ac librorum copiosissima supellectile instructum. Nam haec olim praecipua
cur a principum fnit et hie solet esse charissimus cenobiorum thesaurus. Karls
des GroBen Beziehungen zu Zttrich und den Biichersch&tzen des dortigen
GroBmunsters sind fabuliJs. Ob die sog. Alcuinbibel wirklich auf Alchvines
Geheifi geschrieben ist1, scheint mir sehr fraglich. Jedenfalls aber ist es
sehr gewagt, mit K. D&ndliker* die Tradition, dafi der Kodex vom Kaiser
der Zuricher Kirche geschenkt ware, „glaubwurdig" zu nennen, Es handelt
sich urn eine Kombination der Tatsache, dafi Karl der Grofie in Zurich
verehrt wurde, mit der anderen Tatsache, dafi eine alte prttchtige Bibel-
handschrift mit Widmungsversen Alchvines an den Kaiser in Ztirich
vorhanden ist, Der Kodex scheint nicht einmal fruhzeitig in den Besitz
der GroBmfinsterkifche gekommen zu sein, im Schatzverzeichnis von 1333
ist es nicht aufgefuhrt. Dagegen erscheinen in diesem8: H libri ome-
liarum sancti Karoli, qui sunt in libraria. Item psalterium
beati Karoli. Item libelhts oracionum beati Karoli, scriptus cum Uteris
aureis. — « Item hystoria beati Karoli , musice scripta et nemata.
1525 hatte man noch sant Caroli bdttbuch und psallter*. In Zurich hat
man bis ins 19. Jahrhundert diese Biicher als Geschenke Karis des GroBen
betrachtet5. De „Historia" ist aber gewiB nichts anderes als das Original
oder eine Abschrift des Offieium Karoli Magni mit der Karlssequenz, die
.,Historia cantnalis musicata", die 1233 von Aachen nach Zurich kam6.
Der „Libellus oracionum1', das „bftttbuch", ist das Gebetbuch Karls des
Kahlen, jetzt in Munchen7, Das ZUricher Homiliar durfte nur eine Ab-
schrift des von Paulus Diaconus fur Karl den GroBen angefertigten
Werkes sein. Auch das Psalterium des Ziiricher GroBmiinster wird nicht
fester mit dem Kaiser zusammenhangen.
1 So F. Steffens, Latein. PaUographie1, Tafel 48.
• * Geschichte der Stadt nnd des Kantons Ztirich. I (Zttrich 1908), S. 42.
• HittelalterLBibliothekskatalogeDeutschlandsnnd derSchweiz. I(M0nchen
1918), &466.
4 A. a. 0.8.460.
• Vgl. z. B. Sal. VOgelin, Das alte Zttrich, Zttrich 1829, 8.188, und
M. Bttdinger, Von den Auftngen des Schulzwanges, Zttrich 1865, S. 4 nnd 26 ff.
• Diese Feststellnng bereits bei Bttdinger, a. a. 0. S. 80, der sonst die
Kichrichten des Schatzverzeichnisses im Sinne der alten Zttricher Tradition
wertet
7 VgL MittelalterL Bibliothekskataloge Deutschlands und der Schweiz.
I 465 il 460.
f^ru"*nl*> Original from
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244 P*Q1 Lebmann
Gerade weil Karl der GroBe als Biicherfreund und Bucherschenker
mit Recht beruhmt war, mufi man alle mittelalterlichen und modernen
Nachrichten uber Codices, die auf den grofien Kaiser zuriickgehen sollen,
eehr vorsichtig prttfen.
Die Bikhersehenkungen Karls fiihren uns noch einmal zu der Frag-e
nach seiner Bibliothek. Spricht man, wie es nicht selten geschehen ist,
von einer oder gar der kaiserlicheD Bibliothek Karls des Grofien1 aaf
der Ile-Barbe bei Lyon, so hat man zu bedenken, daB es sich da urn
eine monastische Bucher&ammlung handelt, die von Karl gestiftet sein
soil. Die festeste Stutze fiir die Annahme der Grundung bildet eine
Stelle aus dem bekannten Brief, in dem Erzbischof Leidrad von Lyon
Karl dem Grofien 813 uber seine rege T&tigkeit in Lyon berichtet.
Da heifit es2: Et monasterium regale insulae Barbarae fsitum in medio
Araris flumine, quod antiquitus est dedicatum inhonore s. Andreae ap. et
omnium apostolorum, nunc autem in honore s. Martini recens videtur esse
fundatum iussu domni Karoli imperatoris, qui ibidem praefecit domnum
Benedictum abbatem, cum quo simul direxit ibi suos codices] ita restau-
ravi =— , Das von mir Eingeklammerte sind, wie bereits Baluze
erkannte, nicht Worte Leidrads, sondern eine Interpolation. Da heat-
zutage keine mittelalterliche Handschrift des Briefes mehr erhalten zu
sein scheint, kann man nicht sagen, wann der Einschub erfolgt ist An
sich ist die Angabe nicht ganz «nglaubwiirdig. Beide, Leidrad and
Benedikt von Aniane, der dort gemeint ist, kounen sehr wohl Bucher
von Karl geschenkt erhalten haben. Andererseits darf man suos codices
nicht wortlich durch t,seine Bucher" oder „seine Bibliothek" ubersetzen.
Selbst wenn man annimmt, dafi die Bucherstiftnng erfolgte, als der
Kaiser 8L1 seine Sch&tze teilte und verteilte, besagt suos zuviel. Es
liegt eine Textverderbnis oder eine unbeholfene Ausdrucksweise vor.
Einige, keineswegs alle seine Codices hat der Kaiser fur das Kloster
hergegeben, das ist glaubhaft.
Der Urheber oder ilteste Verbreiter der bis ins 19. Jahrhundert zu
verfolgenden Bezeichnung der Buchersammlung von Ile-Barbe als der
bez. einer Bibliothek Karls des Grofien ist der Lyoner Historiker des
16. Jahrhunderts, Guillaume Paradin*. Er nennt aufier Leidrad sogar
dessen Nachfolger Agobard „maistre de la libraire de Charlemagne'1,
1 Vgl. Koelcrs Abhandlnng und die noch zu nennenden franz5aischen
Werke von Paradin, Le Gallois, Delandine u. a. Leclercq bietet nichts darttber.
* MG.Epp.IV,543aq.
• Memoirei de l'hiatoire de Lyon, Lyon 1573, p. 98 sq., 261.
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Bttchersammlung and Bttcherschenkungen Earls des Grofien 245
Selbst U. Chevalier1 heifit noch 1907 Leidrad „biblioth6caire de Charle-
magne14, obwohl es dafflr gar keinen, fur die Charakteristik der Blbliothek
von Ue-Barbe nnr in dem interpolierten Leidradbriefe einen Beleg gibt*.
Abgesehen vom Lokalpatriotismns fiihrten zn der ttbertreibung der
Knnde von Buchergescbenken Karls des Grofien das hohe Alter and der
wiehtige Jnhalt manches Manuskriptes der Insula Barbarae.
Zwischen 1501 and 1504 fand dort Jacopo Sannazaro zum Teil un-
bekannte Ansoniasgedichte and vielleicht noch anderes in mindestens
zwei Handschriften. 1536 verSffentlichte Joh. Gpgnaeus, der im Auftrage
des Konigs von Frankreich die Bibliotheken des Landes durehstSberte,
die Genesisdichtnng des Claudius Marias Victor8; 1558 Etienne Charpin
die Werke des Ausonius; 1570 erschien Rufinus in LXXV psalmos ex
vetustissimo ms. exetnplari biUiothecae monasterii Insulae Barbatae iuocta
Lugdunum, 1573. verkundete Guillaume Paradin den Ruhni der Bibliothek
and veroffentlichte einen grofien Teil des Gedichtes „Rector magnificus",
das man in neuerer Zeit Floras von Lyon4, Paradin6 oder Agobard zu-
geschrieben hat: „Lon le pourra trouver entier en la vie de sainct Cyprian,
iaitte par Pontius son diacre, n'agueres trouvee en la librairie de Charle-
magne, estant en l'abbaye de l'lsle-Barbe, par la diligence de feu maistre
Etienne Charpin, qui aussi y trouva des oeuvres poetiques tin grand Ausone,
qui n'avoyent point encores est6 veues." Im 17. Jahrhundert ist die
Legende von der Herkunft und dem Inhalt der Klosterbibliothek bereits
voll entwickelt. Le Gallois6 schreibt: L'Empereur Charles -Magne erigea
la sienne dans lisle -Barbe auprSs de Lion. Paradin rapporte qu'il y mit
une tres-grande quantity de bons libres, bien reliez et bien converts.
Et Sabellic remarque avec Palmerius qu'il y mit entre autres le manu-
script Grec des oeuvres de S. Denis, qu'ilavoit receu comme un present
fort considerable de Michel Empereur de Constantinople et qu'il fit
traduire par Jean Scot, qui enseignoit alors & Paris. Nous
lisons aussi que Charles -Magne honora sa bibliothequfe de Tancien et
du nouveau testament, qui estoient en langue Grecque et Syriaque et
qull avoit luy-meme corrigez." Wo Sabellicus und Palmerius, d. h.
1 Repertoire des sources historiqaes du moyen age. Bio- Bibliographic 1, 2789.
* Vgl. R. Peiper im 11. Supplementbande der Jahrbttcber fttr klassische
Philologie, Leipzig 1880, S. 256 ff. und 348f, und in seiner Ausgabe, Leipzig
1886, p XVIII sqq , XXVIII.
8 Vgl. C. Schenkl im Wiener Corpus ss. eccl. lat. XVI, p. 337 sqq.
« MG. Poetae, II, 544 sq.
* Memoires, p. 98 sq. •
* TraittS des plus belles bibliotheques de l'Europe, Paris 1680, p. 86 sq.
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246 P- Lehmann: Btichereammlung u. Bttcherschenkungen Earls des Grofien.
die Italiener Marcus Antonius Sabellicus (f 1506) und Matthaeus Pal-
menus Florentinus (f 1476), fiber die Handschrift der Werke des Dionysius
Pseudo-Areopagita gesproehen, habe ich nieht gefunden. Die Ver-
knttpfung mit Ile-Barbe stammt schwerlich von ibnen. Ebenso falscli
zitiert Le Gallois hier Karls des GroBen angebliche Arbeit an der
griecbischen und syrischen Bibel. Thegan, der Biograph Ludwigs des
Frommen, spricht davon (Kap. 7), jedocb ohne zu sagen, dafi die Codices
nach Lyon gekommen wSren.
Von den Schicksalen der Biichersammlung von Ile-Barbe ist bisber
nicht viel bekannt geworden. Vieles soil schon 1562 bei der Pliinderung
und Zerstorung verloren gegangen sein, Der mit Recht beriihmte
Ausoniuskodex ist bald nacb der Mitte des 16. Jahrhunderts in Privat-
besitz un4 schlieBlich von Vossius in die Universit&tsbibliothek Leiden
gekommen, wo er als Voss. lat. Fol. Ill noch jetzt liegt, allerdings nur
zum TeiL Die vordere bisher verloren geglaubte H&lfte bildet, was
inein lieber und vortrefflicher Freund S. Tafel kurz vor seinem Tode
nachgewiesen bat1, den Parisinus lat. 8093, der in der Textkritik des
Dracontius, Eugenius von Toledo u. a. l&ngst vor 1914 eine wichtige
Rolle gespielt hat. Eine Reihe von Handschriften der Ile-Barbe dfirfen
wir in der Bibiiotbeque publique zu Lyon vermuten. Vermuten, sage
iehf weil ich selbst die in Frage kommenden Biinde nicht aus eigener
Anschauung kenne, die von anderen fiber sie gemachten Bemerkungen
mir nicht genflgen. A. F. Delandines2 Zuweisung von 15 Lyoner Hand-
schriften an die Ile-Barbe ist zum Teil sehr fragwurdig. Weit klarer
wfirden wir gewifi sehen, wenn S. Tafels Arbeit uber Floras und die
Handschriftenschatze von Lyon voriage.
» Rhein. Museum far Philologie, LXIX (1914), S. 630— 64L
* Manuscrits de la bibliotbeque de Lyon, Paris 1812. VgL auch L€op.
$ iepce, Les manuscrits de Lyon, Lyon 1879, p. 13 sqq.
Mfinchen. Paul Lehmann.
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247
Kritiken.
Dr. Georg Mehlis, Professor an der University Freiburg i. Br.,
Lehrbuch der Geschichtsphilosophie. XV u. 722 8. BerliD.
Verlag von Julius Springer. 1915.
Von diesem Buche uberraschte mich der Titel. Ein „Lehrbuch der
Geschichtsphilosophie". Das klingt, als ob diese eine abgeschlossene,
gesicherte Wissenschaft ware. Allerdings ist E. Bernheim darin vor-
angegangen. Auch er schrieb ja ein „Lehrbuch der historischen Me-
thode und der Geschichtsphilosophie". Aber hier war es wohl nur der
Zusammenhang mit der historischen Methode, der die Geschichtsphilo-
sophie in das „Lehrbuch" brachte. Und was Bernheim bietet, ist ge-
wissennafien ein wirkliches Lehrbuch, indem es den Leser fiber alle
Richtungen des gegenw&rtigen geschichtsphilosophischen Denkens gleich-
ra&fiig unterrichtet.
Mehlis aber sagt selbst von sich (S. 1): „Auf Gruud dieser Wert-
philosophie (von H. Rickert) stellen wir das geschichtsphilosophische Pro-
blem, und von ihr aus ergibt sich uns eine notwendige Auffassung des
historischen Lebens." Er gibt also im dogmatischen Teile seines Baches
eine der verschiedenen Richtungen des geschichtsphilosophischen Denkens,
wie es auch natiirlich ist. Da ich dieser Richtung nicht folgen kann,
so furchtete ichf ihr gegenflber nicht unbefangen zu sein und wollte da-
rum zuerst den historischen Teil des Buches wiirdigen. Ich schlug also
den „zweiten Teil'1 auf: „Geschichte der Geschichtsphilosophie." Das
erste Kapitel bringt „Das Werden des geschichtsphilosophischen Ge-
dankens in dem griechischen Kulturkreise", das zweite „Die Entfaltung
des geschichtsphilosophischen Gedankens in der christlichen Philosophic".
Der erste Paragraph dieses zweiten Kapitels bringt dariiber 20 Abtei-
lungen von der „Messiasidee" bis zu Thomas von Aquino in 31 Seiten1.
Dann folgt § 2: „Die Geschichtsphilosophie der Renaissance und der
Aufkl&rung"; ein so sehr viel ergiebigeres Gebiet, das aber von Macchia-
1 Ein neu entdeckter Autor darin ist anscheinend Origines; so steht be-
•iftndig (achtmal); gemeiat ist aber stets Origenep.
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248 Kritiken
velli bis Herder bloB in 22 Seiten erledigt wird. Immerhin ,,Kurze ist
die Seele des Witzes". Also fing ich vertrauensvoll an, nicht mit Maccbia-
velli, sondern mit dem fruhesten der Auf kiarer, mit Vico, dem 6 Seiten
gewidmet sind — verhaltnismafiig viel. Ich fand nun ein Referat iiber
Vicos Ideen, leider ohne jede Angabe von Beweisstellen, die iiberhaupt
in dem ganzen Buche fehlen, aufierdem das Referat unterbrochen durch
eigene Betrachtungen des Verfassers, sodafi man oft nicht weiB, ob Vico
oder Mehlis spricht (z. B. S. 420, 422). Vico wird znr Aufklarung ge-
rechnet, also inuB er den Begriff des Fortschritts haben, den nach Mehlis
(vgl. S. 417) die Aufklarung als „neues Wertgebilde" erzeugt hat. Wie
und wo dieser Fortschritt sich vollzieht, wird wenig klar. Aber dies
liegt vielleicht an Vico selbst, obwohl ich glaube, daB seine Lehre doch
bestimmter ist, als sie bei Mehlis erscheint, da Vico nicht bloB drei Stadiea
der Menschheit annimmt, die Mehlis referiert, sondern auch das dritte
auf alien Gebieten, im Gegensatze zur Phantasie und zur Offenbarung,
als dasjenige der menschlichen Vernunft kennzeichnet, was Mehlis nicht
genug kervorhebt.
Auf Vico folgt Condorcet, eingeleitet durch den Satz: ,*,Die Gedankea
Vicos sind von Condorcet weitergebildet, aber noch strenger in die Bahn
der Gesetzeserkenntnis gewiesen." Ob Condorcet Vico gekannt hat, ist inir
sehr zweifelhaft. In seiner beriihmten „Esquisseu nennt er ilin nicht, auch
sonBt wohl nicht. Sein geistiger Vater ist Turgot, der Entdecker des
beriihmten Gesetzes der drei Stadien, dessen Leben Condorcet beschrieben,
als dessen Schiiler er sich bekannt hat Wenn irgendeiner die Gesetz-
maBigkeit des geschichtlichen Werdens betont hat, so war es Turgot,
der im Vertrauen darauf sogar prophezeit hat, z. B. den Abfall der
araerikanischen Kolonien von England, der auch durch seinen Schiiler
Condorcet und durch seinen Freund Voltaire fur die Geschichtsphilosophie
der Aufklarung viel mehr bedeutet als Vico. Von der zweiten seiner be-
rtlhmten Reden sur Thistoire universelle aus dem Jahre 1750 erklart R.
Flint: (History of the philosophy of history, Edinburgh and London,
1893, S. 281): ,,Hier wurde zum ersten Male, wie Caro gesagt hat, die
Idee des Fortschritts zum organischen Prinzipe der Geschichte geraacht."
Turgot ist also so wichtig wie nur raoglich, wird aber von Mehlis gar
nicht erwahnt. Fast ebensowenig Voltaire, der den Terminus „Philo-
sophie der Geschichte" gepragt und in seinem beruhmten Essai sur les
moeurs fur das BewuBtsein seiner Zeitgenossen das erste philosophische
Geschichtswerk geschrieben hat, von Mehlis aber nur einmal (S, 419)
beilaufig genannt wird. Also hier arge sachliche Unzuianglichkeit, zu-
mal auch Condorcet selbst auf weniger als einer Seite mit allgemeinea
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Kritiken 249
Redewendungen abgetan wird, ohne da£ eine charakteristische Lehre yon
ihm erwihnt wird, etwa die These: „Alle Jrrtumer in der Politik und in
der Moral haben zur Grundlage philosophische Irrtumer, die selbst wieder
mit naturwissenschaftlichen Irrtiimern zusammenhangen." (Esquisse, Aus-
gabe von 1795, S. 292), wonach also das soziale Leben von der natur-
wissenschaftlichen Erkenntnis mitbestimmt wird.
Aber sehen wir weiter! Vielleicht weiB der Verfasser bei den Dent-
scben besser Bescheid. Nehmen wir z. B. Hegel. Er hat in dem
Kapitel: „Die Vollendung der Geschichtsphilosophie im deutschen Idealis-
mus" einen eigenen 14 Seiten langen Abschnitt unter dem Titel: ,,§ 4.
Die theoretische Geschichtsphilosophie/' Eswird zunachst von der„Ph&no-
menologie des BewuBtseins" gehandelt, dem ,,weitaus bedeutsamsten Teile"
der „Philosophie des subjektiven Geistes" (S. 471). Das ist an sich zweck-
mHBig9 da die „Phanomenologie des Geistes" allerdings einen ersten,
wenn anch weniger vollstandigen Entwnrf der Philosophic der Geschichte
enthalt. Aber welches Verhaltnis sie zu den spateren Darstellungen hat,
bleibt vollig dunkeL Wir erhalten nur teils unverstandliche, teils leere
und sich widersprechende Satze. So heiBt es (S. 472): „In dieser Ph&no-
menologie handelt es sich urn die Entwicklung des naiven BewuBtseins
zum wissenschaftlichen und philosophischen hin." Das ist richtig; denn
die Phanomenologie endet zwar nicht mit der Religion des Absoluten,
die es in ihr noch nicht gibt, aber mit dem Wis sen des Absoluten.
Auf derselben Seite steht aber: „Dabei ist die phanomenologische Be-
trachtung der BewuBtseinsentwicklung nicht eigentlich eine historische."
Was ist sie denn? Im Gegenteile, sie ist historischer als diejenige des
spateren Hegel, da sie noch vom logischen Schema weniger beherrscht
ist, z. B. nur scheinbar eine Dreiteilung der Entwicklung gibt, in Wirk-
lichkeit aber vier Stadien annimmt: BewuBteein, SelbstbewuBtsein, Ver-
nunft, Geist. Des weiteren wieder sehr unbestimmte, oft schiefe Satze,
ohne Aufbau, ohne Deduktion. Possierlich aber ist folgendes: (S. 477):
„Ebenso schien Hegel in der Form des gemaBigten Despotismus, der in
der Standevertretung ein Organ des Volkes besitzt, die Vollendung des
staatlichen Lebens im wesentlichen gegeben zu sein, sodaB nach seiner
Auffassung am Anfang des 19. Jahrhunderts der Weltgeist sein Wesen
erkennt und am Ziele ist." So boshaft war Hegel doch nicht gegen
seinen Weltgeist, daB er ihn als gemaBigten Despoten darstellt. Denn
Despotismus ist bei ihm „der Zustand der Gesetzlosigkeit". (Philosophie
des Rechts, § 278.) Hegel spricht immer von etwas ganz anderem, namlich
von der „Monarchie" mit ,,feststehenden Gesetzen und bestimmter Organi-
sation des Staates", an die audi der Monarch gebunden ist. Vgl. „Philo-
Histor. Vierteljahrschiift. 1919. 2. 17
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250 Eritiken
sophie der Geschichte", S. 562, ed. Reclam, und „Philosophie des Rechts",
§ 280. Meklis hat offenbar an die damalige Verfassung Rufilands gedacht,
die einFranzose definierte als „Despotismus, gem&Bigt durchMeuehelmord".
Aber der VerfasBer hat ja bereits ein geschichtsphilosophisches Buch
geschriebeu: „Die Geschichtephilosophie Comtes." Vielleicht weiB er dar-
uber genaueren Bescheid. Comte nimmt in der Tat 12 Seiten einf
aber mit keinem Worte beruhrt wird Saint-Simon, dessen Oedanken Comte
nicht erweitert. sondern nur systematisiert hat. Weiter spricht Mehlis
von den vier Reihen, die sich bei Comte unterscheiden lassen. (S. 487):
„der intellektuellen , der moralischen, der Xsthetischen und der materi-
ellen". Das ist falsch. Wo Comte im Cours de philosophie positive
von vier Reihen spricht, sind es wohl immer folgende: die industrielle,
die isthetische, die wissenschaftliche, die philosophische. (Vgl. Coure de
philosophie positive, 3. ed. Paris 1869 [= 2. 6d. 1864], 6. Band, S. 42 ff.,
51, 53 f., 56). Und ebenso ist es irrefuhrend, wenn Mehlis sagt (S. 488):
,,Von den vier Reihen ist die intellektuelle die dominierende." Das ist
nur richtig von der Entwicklung bis zum Ende des Mittelalters; in der
Neuzeit verh< es sich vielmehr so, da8 die industrielle Reihe die fuhrende
ist, die iibrigen ihr folgen; erst in Zukunft wird die Weltanschauung,
und zwar die Philosophie wieder herrschen. Also audi hier, wo Mehlis
Spezialkenntnisse haben sollte, Fehler und Irrtumer.
AuBer diesem zweiten Teile: ,,Der Geschichte der Geschichtspliilo-
sophie", aus dem ich eben berichtet habe, gibt es nocli einen ersten Teil:
„Probleme der Geschichte oder Theorie der Geschichte und Universal-
geschichte", und einen dritten Teil: „Das System der Geschichte oder
inhaltliche Konstruktion der Universalgeschichte". Nach den tJberschriften
der Kapitel und nach einigen herausgegriffenen Satzen schienen mir diese
zwei Teile von gleicher geistiger Haltung wie das, was ich gelesen hatte.
Ich hatte keine Lust weiter zu lesen.
Welchen Wert das vorliegende Buch hat, m8ge der Leser nach den
mitgeteilten Proben selbst beurteilen.
Leipzig. Paul Barth.
Dr# Kurt Wolzendorff, Staatsrecht und Naturrecht in der
Lehre vom Widerstandsrecht des Volkes gegen rechts-
widrige Ausiibung der Staatsgewalt. (Untersuchungen zur
deutschen Staats- und Rechtsgeschichte. Herausgeg. von Gierke.
126. Heft). Breslau 1916. XIV u. 533 S.
Fast gleichzeitig sind zwei Werke tiber die Lehre vom Volks-
widerstand erschienen in einer Zeit, die unmittelbar einer der grSfiten
r^rtrtrtlr- Original from
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I
Kritikeu 251
und folgenschwersten Revolutionen der Weltgeschichte voranging, der
russischen. Ein merkwiirdiges Spiel des Zutalls. Das altera Werk,
das Bach von Fritz Kern, Gottesgnadentum und Widerstandsrecht im
friiheren Mittelalter, hat die Wurzeln des fruhmittelalterlichen Wider-
standsrechts, die altgerinanische christlich-kirchliche und lehenrechtliche,
aufgedeckt. Wolzendorff hat nicht die Fortsetzung von Kern ge-
schrieben. In groBen genialen ZHgen hat ja schon Otto von Gierke
in seinem, man kann wohl sagen klassischea fiuche Johannes Althusius
die Dogmengeschichte der Widerstandslehre gezeichnet. Wolzendorff
sucht vielmehr die Frage zu beantworten, inwiefern die Widerstands-
lehre der Neuzeit naturrechtlichen Anschauungen entsprungen und in
ihrer Weitergestaltung vom Naturrecht beeinfluBt ist.
Diese Frage wird man auch fur die mittelalterliche Lehre stellen
miissen. Die mittelalterliche Philosophie und Staatstheorie geht, soweit
sie sich mit dieser Frage beschaftigt, vorwiegend von staats-kirchen-
rechtlichen Anschauungen aus, aber sie ist eine stark spekulative. Das
Jus divinum des kirchlichen Vorrangs vor dem Weltlichen einer-, die
Volkssouveranitat andererseits bilden den Ausgangspunkt der Be-
trachtungen. Kaum dafi in der aiteren Zeit auf die geltenden Ver-
fassungszustande hingewiesen wird. Das war erst moglich, als aus
dem Lehenrechte heraus der standische Staat erwachsen war und in
den standischen Privilegien vielfach das Widerstandsrecht zur ver-
fassungsrechtlichen Anerkennung gelangt war. Der standische Staat ist
Bicher nicht unter dem EinfluB philosophischer Ideen entstanden. Aber,
und darin ist dem Verfasser vollstandig zuzustimmen, wie trefflich
schienen seine Einrichtungen zu den Begriffen zu passen, mit denen
die staatstheoretische Philosophie arbeitete. In den Wahlreichen die
Wahlkapitulationen, in den erblichen Territorien die Wahlrudimente:
Erbhuldigung und Bestatigung der Landesfreiheiten lieBen sich ohne
Schwierigkeit als Staats- und Herrschaftsvertrag auffassen, das Volk,
als dessen Vertreter die Stande erscheinen, als TrSger der Souveranitat;
gegen den vertragsbruchigen Herrscher muBte es ein Rechtsmittel
geben9 ganz wie gegen den vertragsbruchigen Privatmann, und das
war eben das Widerstandsrecht. So diente Calvin, dem SchBpfer der
modernen Lehre vom Widerstand und den Monarchomachen, die staats-
rechtliche Wirklichkeit zum Ausgang ihrer Betrachtung. Nur daB sie
die staatsrechtlichen Einrichtungen einiger Lander, deren standische
Freiheiten das Widerstandsrecht kanntpn v . zu verallgemeinern geneigt
waren und mit diesen Bausteinen unter naturrechtlichen Richtlinien ihr
Lehrgebaude zusammenfugten. So hatte das Naturrecht nur eine kon-
17*
{^rtnnlp- Original from
by^jUUglC UNIVERSITY OF MICHIGAN
252 Kritiken
struktive Bedeutung fiir die Monarchomachen; der Gedanke des Volks-
widerstandes entstammte der standischen Staatsverfassung. GewiB nicht
ihr allein. Der Verfasser verweist selber auf religiose Anschauungen,
ohne dieser Wurzel naher nachzugehen, da sie auBer seiner Problem -
stellung lag. Aber der Satz der Schrift, daB man Gott mehr ge-
borchen miisse, als den Menschen, muBte in einer Zeit besondere Be-
deutang gewinnen, die, wie das 16. Jahrhundert, vorwiegend im Banne
religioser Anschauungen stand. Der Tyrann war ein althergebrachtes
Schaustttek der mittelalterlicben Staatslehre. Nicht nur das klassische
Altertum gab den Namen und das Vorbild, auch das alte Testament
wirkte mit, Saul, Achab usw., alle die bosen Konige von Juda and
Israel haben zu dieser Vorstellung schon bei Augustinus ihren Teil
beigetragen. Dahin gehort auch der homo a deo excitatus, als dessen
Vorbild Samuel, David, Elia und die meisten der ubrigen Propheten
gelten konnten. Es ist bekannt, wie die Monarchomachen, aber schon
vor ihnen das Mittelalter daran die Lehre vom Tyrannenmord geknupft
haben. Den Gredanken, daB man Gott mehr gehorchen miisse, als den
Menschen, bringt auch das Lied vom Wilhelmus zum Ausdruck. Nur
dafi diese religiose Pflicht hier als Rechtspflicht erscheint, was sie in
einer Zeit war, die an das Jus divinum glaubte, und an das Bibel-
wort sich gebunden fuhlte: „Suchet zuerst das Reich Gottes und seine
Gerechtigkeit", und daher das unwandelbare gottliche Recht allera
menschlichen voranstellte.
Treffend sind auch die Ausfiihrungen des Verfassers iiber die Un-
abh&ngigkeitserkiarung der Niederlande und den EinfluB dieser Urkunde
auf die Lehre vom Widerstandsrecht und der Lehre wieder auf die
staatsrechtliche Wirklichkeit. Es sei da auch auf die bohmische Ent-
wicklung verwiesen, die in der staatsrechtlichen Literatur bisher un-
beachtet geblieben ist. Den bBhmischen Standen kam ein Widerstands-
recht nicht zu, obwohl sie es, und gerade aus religiosen Grunden in
den Hussitenkriegen und gegen Georg von Podiebrad gettbt hatten,
gegen Ferdinand I. zu uben versuchten. Wenn aber Maximilian II.
und sp&ter Rudolf II. im Majest&tsbrief ihnen Defensoren gaben, die ihre
religiSsen Beschwerden der Regierung und dem K8nig gegenuber ver-
treten sollten, was war dies anders, als die Anerkennung eines Wider-
standsrechtes und seine Organisation in einem Kolleg, das lebhaft an
die Ephoren der monarchomachischen Lehre erinnerte. Endlich war in
der b6hmischen Konfoderationsakte von 1619 das Widerstandsrecht der
Stande in aller Form anerkannt und wurde durch die Absetzung
Ferdinands II. ausgeubt. Wenn diese staatsrechtlichen Akte auf
C^ f\r\n f fc Original from
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Kritiken 253
Mit- und Nachwelt nicht den Eindruck iibten, wie die Unabhangig-
keitserkiarung der Niederlande and die englischen Revolutionen f so
lag die Ursache in ihrer voriibergehenden Geltung durch den vollen
Sieg der absoluten Herrschergewalt in der Schlacht am WeiBen
Berg.
Auch die an die Monarchomachen ankniipfende Lehre des Althaus,
Besold, Keckermann, Huber usw. geht noeh von der staatsrechtlichen
Wirklichkeit aus. In Frankreich hat Jurieu den Begriff der an-
geborenen Menschenrechte im AnschluB an die Yerfassung einiger nord-
amerikanischer Kolonien nnd der englischen Leveller aufgegriffen. Je
melir aber auf dem Festland Europas der Absolutismus siegte, umso-
mehr entfernte sich die Lehre vom Widerstandsrecht von jeder staats-
lechtlichen Grundiage und lebte ausschliefilich von naturrechtlichen An-
schauungen. Denn sie war dem Boden der dualistischen Auffassung des
Staates entwachsen. Je inelir der St&ndestaat sich zu \einem absolu-
tistischen Staat umbildete und damit der Gedanke der einheitlichen
Staatsgewalt obsiegte, umsomehr verlor das Widerstandsrecht an Boden,
wenn man nicht mit Rousseau ein Recht der Revolution annahm, wie
es noch Rotteck und andere Vertreter der liberalen Schule vor 1848
gelehrt haben. Seitdem hat man erkannt, daB die Revolution wohl
Recht schaffen kann, aber selber nicht eine Einrichtung des Staatsrechts
ist, und sucht den Schutz der subjektiven Rechte gegen Willkiir, wie
4as schon Condorcet in hochpolitischer Weise in seinem Verfassungs-
entwnrfe von 1793 zu verwirklichen suchte und Fichte in philosophisch-
tiefer, aber unpolitischer Weise vorgeschlagen hatte, in besonderen Ver-
fassungsgarantien und Organisationen.
Auch darin wird man dem Verfasser Recht geben, daB, wie es im
16. und 17. Jahrhundert der religiose, so im 18. und 19. Jahrhundert
der politische Druck der Herrschergewalt gewesen ist, die der Lehre
vom Widerstandsrecht Leben gaben, daher sie beim Durchhruch des
Verfassungsstaates iliren Nahrboden verlor und verschwand. Denn sie
ist mit der Idee des Rechtsstaates unvereinbar, setzt sie doch an die
Stelle der Herrschaft des Rechtes die Gewalt. Der Schutz der Rechte
des Einzelnen wird allerdings weiter ausgebildet werden mussen auch
der Tyrannei der Mehrheit gegeniiber, soil nicht der Staat zum
allgemeinen Zuchthaus werden, wozu er auf dem besten Wege zu
seiiL scheint, wenn die unter dem Drucke des Krieges entstandenen
wirtschaftlichen Notordnungen im kommenden Frieden weiter dauern
jolltes.
Wiem. VolteliHi.
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254 Kritiken
M. Doeberl, Entwicklungsgeschichte Bayerns. L Bd. Von den
altesten Zeiten bis zum Westfiilischen Frieden. 3. Aufl. X, 673 S.
Munchen 1916, Oldenbourg. 16, — M. geh., 18,— in Leinen,
20,— in Halbfr.
Wenn der erste Band von Boeberls Entwicklungsgeschichte kurz
nach Erscheinen des zweiten Bandes wieder in neuer Bearbeitung vor
uns liegt, so ist dies einmal ein Anzeichen dafiir, welcher Beliebtheit
sich das Bnch erfreut, dann aber liegt darin auch der Beweis dafftr, j
dafi sein Verfasser, der sowohl als Universit&tsprofessor wie als hoher
bayerischer Staatsbeamter eine reiche Tatigkeit entwickelt, iiber eine ganz
aufiergewohnliche Arbeitskraft verfugt. Die neue Auflage ist namlich
nicht einfach ein Neodruck, sondern sie stellt sich als eine bis ins
kleinste sorgfaltige Neubearbeitung dar. Kanm ein Kapitel ist unver-
ftndert geblieben. Selbst die Ausdrucksweise wurde genauer Prufung-
unterzogen und manches Freradwort mufite einer deutschen Wendung*
Platz machen. Auch wurden die den Text bisher mitunter stSrenden
Bucherangaben in die Anmerkungen gebannt, so dafi sich dieser jetzt
glatter liest. Anderseits wufite D. die Frische der Darstellung noch zn
heben, indem er nicht selten (S. 139, 173, 220, 221, 294, 387) in neuen
Anmerkungen charakteristische Queilenbelege verzeichnete. Die wesent- |
lichsten Anderungen aber wurden natlirlich durch das Anwachsen der j
Arbeiten iiber bayerische Geschichte notwendig. Uuter ihrer Einwirkung- i
wurde hie und da ein friiheres Urteil aufgegeben oder zum mindesten j
gemildert So heifit es diesmal (S. 6), dafi sich die Einwanderung der
Bayern in die oberen Suddonaulander „in der Hauptsache wenigstens
nicht westw&rts iiber den fur Masseniiberschreitung ungiinstigen Bohmer-
wald" vollzog. Damit wT&re also fiir kleinere Gruppen auch ein Ein-
dringen in die Oberpfalz zugestanden, wofur entschieden sowohl die ein-
ladende Breite des Further Passes wie die Haufigkeit der ing-Orte
iin dahintergelegenen sogenannten Chambrich sprftche. Auch die in
der letzten Auflage aufgestellte Behauptung, dafi die Trager der Hallstatt-
kultur thrakisch-illyrische Stamme waren, wird jetzt durch einen Nach- j
satz mit Recht als noch nicht vollig geklart hingestelit. Auch im Ab- |
schnitt iiber die Grundherrschaft wird bei der Tatigkeit der Propste es
in Ansehung der Schwierigkeiten eines Ferntransports als unsicher be- |
zeichnet, ob sie die tJberschusse ihrer Amtsbezirke an den Hof des i
Grundherrn oder auf den Markt uberfuhrten. Mitunter ist es nur ein
einziges Wort, das beschwichtigend hinzugefiigt wird, so heifit es jetzt
,,die meisten Bischofeu und nicht wie bisher ,,die Bischofe brachten im
10. und 11. Jahrhundert die staatlichen Holieitsrechte an sich**. In ver-
.. (~*rw"*nlf* Original from
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Kritikeu 265
schiedenen Fragen, die in den letzten Jahren eine abermalige Behand-
lung erfuhren, hat D. von neuera Stellung nebmen mttssen* So wird
Widemanns Vermutung, daB die Bayern aus dem nordwestlichen Ungarn
ihre spatere Heimat besiedelten, unter Hinweis auf ibre Bezeichnung als
„Baiwarii" zuriickgewiesen. Auch Fastlingers Annahme, dafi sie von
vornherein das osterreichische Kolonisationsgebiet besetzt hatten, flndet
bei der Unbestimmtheit des Begriffes „Suavia" nicht seinen Beifall.
Das Vorkommen der ing-Orte in diesem Gebiete erkl&rt er aus der Sitte
der spateren Kolonisten, heimatliche Ortsnamen mit in die Fremde zu
iibernehmen. Auch weist er auf das zahlreiche Auftreten unechter ing-
Orte hin. In der Beurteilung der Hochackerfrage halt D. mit dem
eigenen Urteil zuriick; indes macht doch die breite Ausfubrung der von
Frank und Reinecke geltend gemachten Griinde den Eindruck, als ob
er mehr zur Anerkennung der mittelalterlichen und neuzeitlichen Her-
kunft der Hochacker neige. Fastlingers Gleichsetzung der Hosi mit
den Osi des Tacitus findet dagegen seine Zustimmung, wahrend er ander-
seits das agilolfingische Herzogtum nach wie vor als frankisches Amts-
herzogtnm verwirft und in ihm immer noch „die Modifikation eines vor-
frankischen Volkskonigtums" erklickt. Die Annahme des gleichen
Forschers, da6 die meisten Romerorte in das Eigentum des Herzogs
ubergingen, scheint ihm wohlbegrundet zu sein. Obwohl D. schon in
der zweiten Auflage Arbeiten von Ulrich Stutz iiber das Eigenkirchen-
wesen anfuhrte, hat er doch diesmal erst in einem besonderen Abschnitt
deren Ergebnissen Rechnung getragen. Ebenso tragt er jetzt seine An-
schauungen iiber den Schauplatz der Lechfeldschlacht und die Falscher-
tatigkeit Bischof Piligrims von Passau noch bestimmter vor. Die Aus-
fuhrungen iiber die Blute des Kunstgewerbes im mittelalterlichen Bayern
sind jetzt noch durch einen Absatz iiber die Goldschmiedekunst betracht-
lich erweitert worden. Ebenfalls erfahrt die Sammlertatigkeit Albrechts V.
(S. 431 — 433) eine veranderte, reichere Behandlung. Die innere Re-
gierung Max I. war schon fruher besonders liebevoll betrachtet worden;
das ihr gewidmete Kapitel hat jetzt zumal Air Maxens Tatigkeit als
Knnstfreund und fur seine Bemiihungen, Religion und Sittlichkeit zu
iordern, eine stattliche Bereicherung gefunden.
Zum Schlusse mochte ich den Verfasser noch auf eine S. 18 auf-
gestellte Behauptung hinweisen. Er sagt hier: „Es ist die Zahl der
Romertiirme iibertrieben worden. Die angeblich erhaltenen Romertiirme
an ehemaligen RomerstraGen stammen durchwtgs aus dem Mittelalter'*.
Sollte er unter diesen Tiirmen auch die Lindauer Heidenmauer verstan-
den wissen wollen, so mochte ich dagegen in Erinnerung bringen, da6
r^rtrtrtlr- Original from
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256 Eritiken
die beiden einzigen Forscher, die diese naher untersuchten , Rziha und
Steinmetz, dieser erst 1905, unabh&ngig von einander zu der sicheren
Uberzeugung gelangten, daB sie romischen Ursprungs sei, womit audi
die im 15. Jakrhundert uns zuerst begegnende ortliche ttberlieferung-
ubereinstimrat1. — Bei der ErBrterung des Miinchener Handels (S. 343)
ware es wobl der ErwShnung wert, daB Miinchener Bier schon 1496
von einem gewissen Hans Strasser nach Innsbruck verhandelt wurde,
wie Eiutr&ge iin Raitbuch Erzherzog Sigmunds im Innsbrucker Statt-
lialtereiarchiv beweisen. In den prachtigen, aufierst reichbaltigen Literatur-
angaben der einzelnen Kapitel vermisse ich nor: A. Pischek, Die
Vogtgericbtsbarkeit siiddentscher Kloster in ihrer sachlicben Abgrenzung-
wahrend des friihen Mittelalters. Stuttgart 1907. Zuguterletzt wunschte
ich die Lage Aschheims und Aufhausens — denn es gibt mehrere Dorfer
mit diesen Namen — in einer kouunenden Auflage genauer bestimmt,
wie es beim Petersberg (S. 230) schon diesmal geschehen ist.
Das schiine Buch, das dem Andenken des fur das Yaterland ge-
fallenen Sohnes des Verfassers gewidmet ist, hat vor Riezlers breit-
angelegtem Werke den Vorzug, sich immer wieder dem jeweiligen Stands
der Wissenschaft anzupassen und wird kraft dieser Eigenschaft aufs neue
zahlreiche Leser gewinnen, was es bei seiner Gediegenheit auch redlkh
verdient.
Schwabach. Dr. Joetze.
Fritz Yigener, Die Mainzer Dompropstei im 14. Jahrhundert.
Aufzeiehnungen uber ihre Besitzungen, Rechte und Pflichten aus
den Jahren 1364 — 1367 (Quellen und Forschungen zur hessischen"
Geschichte, herausgegeben von der historischen Kommission fiir das
GroBherzogtum Hessen, Bd. I). Darmstadt 1913, GroBherzoglich
Hessischer Staatsverlag. 4°. LIX u. 186 S. M. 6,—.
Vigeners Untersuchung tragt eine neue Note in die domstiftische
Forschung, die in den letzten Jahren fleiBig aufgegriffen wurde, hie und
da aber mehr in die Breite als in die Tiefe ging. Denn Vigeners
Buch wendete sich einem Dignit&r des Kapitals zu. Allerdings trat in
Mainz die Propstei an Bedeutung vor dem Domdekanat zuriick. Aber
ihre Einkunfte waren doch ansehnlich genug, um sie seit dem Ausgang
des 13. Jahrhunderts zum bevorzugten Objekt kurialer Pfriindungspolitik
zu machen. Dem Kapitel gelang es nicht, die Providierten abzuschiitteln.
1 Naberes habe ich seinerieit in der Oeschichte der Stadt Lindto L B.
8. 7ff. dargelegt.
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byV^UUglL UNIVERSITY OF MICHIGAN
Eritiken 257
Immerhin bezeichnete es einen Erfolg, wenn die Kapitulare den durch
Papst Klemens VI. (1342 — 1352) ernannten Dompropst Wilhelm Pinchon
(1348 — 1363), einen franzosischen Kleriker, in die Kapitelsgemeinschaft
(Beobachtnng der Kesidenzpflicht) einbeziehen konnten. Nach Pinchons
Tode folgte der anspruchs voile Raimund v, Canilhac, Kardinalbischof
von Palestrina als Dompropst (1363 — 1373), und dieser Pralat bestellte
den Bertrand v. Macello (Massello), einen Domherrn von Lodfeve, als
seinen Verweser (1364—1367), Bertrand verzeichnete nun 1364, bei
seinem ersten Mainzer Aufenthalt, die Besitzungen und Einkunfte, dazu
die Rechte und Pflichten der Mainzer Dompropstei, und stellte diese
Notizen in dem „liber, ubi loca, census, curie, honores, officia, beneficia
et alia iura nee non onera domino preposito et prepositure incumbentia
continentur" zusammen. Mit dieser rechnerischen Ubersicht, die im all-
gemeinen grundlich durchgearbeitet ist, erweist der fleifiige Mandatar aber
nicht bloB dem Kardinal, sondern audi der propsteilichen Verwaltung
einen bedeutsamen Gefallen. Bleibt nun auch das Original verschollen,
so ist doch zum Gllick eine Abschrift im Vatikanischen Archiv vor-
handen. Sie wird in der vorliegenden Arbeit von Vigener — aus
dem NachlaB H. V. Sauerlands iiber wies ihm We nek die bereits von
Sauerland vorgenommene Abschrift der vatikanischen Aufzeichnungen
— erstmalig veroffentlicht. Und das zugleich mit Jahresbilanzen der
Jahre 1364 und 1365 und mit einem Verzeichnis der Einnahmen und
Ausgaben (Geschaftsbuch) der Jahre 1364 — 1367, die an dem n&mlichen
Fundorte ruhen.
"Vigeners Edition ist in allem sorgsam. Dem veroffentlichten Text
wird ein umfUnglicher Apparat beigegeben, der niclit bloB dem engeren
Interessentenkreise des Mainzer Lokalhistorikers dient, sondern dariiber
hinaus die Aufmerksamkeit der Verfassungshistoriker, Wirtschafts- und
Kulturhistoriker ernstlich auf sich zieht. Ebenso orientiert die Einlei-
tung keineswegs blofi iiber die Vorgeschichte und Entstehung der Mainzer
Aufzeichnungen, die wir an der Hand der Vigenerschen Darlegungen
Boeben kurz beruhrten. Dariiber hinaus verbreitet sich der Autor, der
sich langst als einea trefflichen Kenner der ecclesia Moguntina eingefuhrt
hat, in einigen knappen Strichen (S. XLIII — LVI) iiber den Territorial-
besitz des Dompropstes und dessen landesherrliche und grundherrliche
Gerechtsame, dazu iiber propsteiliche Zinsen, Zehnten, Einkiinfte aus
der Archidiakonalgewalt und schliefilich iiber das Prabendenwesen und
den Beingewinn. „Die gesamtea Eiaaahmea im Rechnungsjahre 1364/65
betrugea 2145 Gulden, die Ausgaben 1357, der Beingewinn 787Y2
Guldea; 1365/1366 dagegen die Einnahmen 4553 Gulden, die Ausgaben
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byV^UUglC UNIVERSITY OF MICHIGAN
258 Kritiken
2101, der Reingewinn fiber 2450 Gulden". Die wichtigsten Einkunfte
waren, wie diese Bilanz kurz andeutet, starken Schwankungen unter-
worfen.
Der verdienstlichen Arbeit seien in einigen Einzelheiten noch einige
Erginzungen mit auf den Weg gegeben. Uber den camerarius des Erz-
priesters (8. 15 Anm. 5) vgl. auch A. M. Koeniger, „Quellen zur Ge-
schichte der Sendgerichte in Deutschland", Mfinchen 1910, S. 169 and
Sfters. tlber bischofliche Schaltjahrvisitationen, die im fibrigen ein noch
wenig betretenes Forschungsgebiet darstellen, hat bereits die kloster-
reehtsgeschichtliche Arbeit der letzten Jahre mehrere Mitteilnngen ge-
macht. Zu der im Dorakapitel stets bedeutsamen Feier des Grfin-
donnerstags vergleiche noch die quellenkundige und znm Yergleich ein-
ladende grofie liturgiegeschichtliche Sammlung von E. Martfene, De an-
tiquis ecclesiae ritibus lib. IV. cap. XXII (in der Antwerpener Ausgabe
von 1733/34 torn III, p. 81 sqq.) und die fleiBigen Ausffihrungen von
A. J. Binterim, „Die vorziiglichsten Denkwiirdigkeiten der christkatholi-
schen Kirehe", Mainz 1825 ff., V. 1., 8. 181 ff. — Wenn der „libertt
Bertrands hin und wieder das Mainzer Festwesen beriihrt, legte es 6ich
nahe, im Apparat der hier einschlftgigen Verfiffentlichung von Franz
Falk, „Die pfarramtlichen Aufzeichnnngen (Liber consnetudinum) des
Florentins Diel zu St. Christoph in Mainz (1491 — 1518)", Freiburg L Br.
1904 (Erlauterungen und Erg&nzungen zu Janssens Geschichte des
deutschen Volkes, herausgegeben von Ludwig Pastor, Bd. IV, Heft 3)
zu gedenken. — AVenn ferner S. LV Anm. 5 Slgrafiller, „Kirchen-
recht2", S. 355 f. zitiert wird, stimmt die angefiihrte Seitenzahl nicht.
An der n&mlichen Stelle spricht nun Vigener von „den Patronatskirchen
des Dompropstes" und meint dazu: „Nutzbare Rechte von Bedeutung
kann er daran nicht besessen baben". Gewifi, ausgeschlossen ist das
nicht. Aber ich h&tte an dieser Stelle nun doch eine weitergehende
Eriauterung gewiinscht. Etwa eine Andeutung fiber die Scheidung von
Benefizial- und Fabrikvermogen , nicht minder fiber die portio congrua
der damaligen Zeit, und das unter Anffihrung von G. Kallen, „Die
oberschwabischen Pfrfinden des Bistums Konstanz und ihre Besetzung"
(1275—1508), Stuttgart 1907, besonders mit S. 28, 33, 208, und ver-
wandter Literatur. Ich verweise zudem an dieser Stelle nachdrficklicb
auf den Urkundenbestand des Bistums Speier, der fiber das Einkomme*
des porochus primitivus bzw. des von ihm bestellten Vikars einiaBlichere
und gesprachigere Mitteilungen macht als es Diplome und Aufzeich-
nnngen aus manchen anderen Territorien belieben. Man vergleiche dort
etwa eine Urkunde vom Jahre 1494, die fiber die Teilung der keines-
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Kritiken 259
wegs unbedeutenden Oblationenbeziige an einer solchen Landkirche handelt:
„Item quatuor offertoria, quae idem plebanus aestimavit pro duobus
talentis denariorum" (Remling, XJ. B. d. Bischofe zuSpeyer, j. R., Mainz
1853, nr. 227, S. 429, ebda. nr. 232, S. 445). Den Speierer Verh<-
nissen mogen nun im allgemeinen auch die Mainzer Pfarreien entsprochen
haben, soviel Ungleichheiten die jeweilige GroBe des Pfarrbezirks und die
jeweilige Dotierung mit sich bracbte. Ahnliche Beobacbtungen kann man
ubrigens auch der verdienstlichen Veroffentlichung von G. Tumbiilt, „Die
Einkunfte der jetzt nach Baden gehorigen Pfarreien und Pfrunden des
ehemaligen Bistums Konstanz und das Jahr 1275 (,Zeitschr. fur Ge-
schichte des Oberrheins', N. F. XXIX, 1914, S. 54 ff., siehe dort be-
sonders S. 67 und S. 78) entnehmen.
Vigeners fleifiige und dankenswerte Veroffentlichung wird durch ein
treffliches Sach- und Wortverzeichnis besonders bereichert. Ich sehe
darin nicht bloB eine willkommene Erganzung zu dem anbaufiihigen
Glossarium von Du Cange, sondern daruber hinaus eiae inhaltreiche Ein-
fOhrung in die Lebensgewohnheiten und Disziplin der mittelalterlichen
Kathedraltanoniker, die allerdings der groBeren zusammenfassenden Dar-
stellung und des Vergleickes zu den consuetudines monasticae noch harrt.
Mllnster. Georg Schreiber.
Veit Arnpeck, S&mtliche Cbronicken. Herausgegeben von Georg
Leidinger. (Quellen und Erorterungen zur bayerischen und deut-
schen Geschichte. Neue Folge, dritter Band.) Miinchen, Rieger
1915. CXXXV u. 1014 S. gr. 8°.
Mit den Chroniken Arnpecks schliefit die Reihe der bayerischen
Landeschroniken ab, die zur Veroffentlichung in der Neuen Folge der
Quellen und ErOrterungen bestimmt waren, so daB jetzt aus der Slteren
Reihe Mathias von Kemnart, in der jungeren Andreas von Regensburg,
Ebran von Wildenberg, Ulrich Fuetrer und Arnpeck vorliegen. Die
neue Reihe verdankt ihre Anregung Carl Theodor von Heigel, dem
auch dieser letzte Band gewidmet ist. Den Hauptanteil an der Heraus-
gabe hat Leidinger. Er hat schon 1903 bei den Werken des Andreas
von Regensburg seine ausgezeichnete Bef&higung zu dieser Arbeit ge-
zeigt und bewabrt sie aufs neue bei Veit Arnpeck, dessen Leben und
Werke er bereits 1893 in einer gekronten Preisschrift behandelt hat.
Der sehr umfangreiche Band enthalt Arnpecks Chronicon Baioariorum
mit der deutschen Bearbeitung, sein Chronicon austriacum und den
Liber de gestis episcoporum Frisingensium. Die Einleitung gibt das
Wenige, was >vir fiber Arnpecks Leben wissen, dann fiir die einzelnen
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260 Kritiken
Werke Handschriften, Drucke, Abfassungszeit, Quellen und Bedeutung,
ein SchluBabschnitt wiirdigt Arnpecks Leistung im Ganzen.
Es ist Leidinger, dem sick an eindringender Kenntnis dieses Stoffes
beute wohl niemand vergleichen diirfte, in der Einleituug gelungen, alle
kritischen Fragen iiberzengend zu losen. Arnpeck ist, was man manch-
mal bezweifelt bat, auch selbst der Verdeutscher seiner Bayerischen
Chronik gewesen, und zwar hat er diese Arbeit gleichzeitig mil der
lateiniscben Fassung unternommen, er ist, was noch Waitz bestritt, der
Verfasser der in einer jetzt Wolffenbiittler Handschrift vorliegenden Fort-
setzung der Freisinger Traditionensamuilung des Conradus Sacrista, da-
gegen ist ein Liber de fundationibus monasteriorum in Bavaria ilim zu
Unrecht zugeschrieben worden.
Den Hauptwert legt Leidinger auf den Nachweis der Quellen Arn-
pecks und er kann bier mit Stolz feststellen, wieweit er iiber die alteren
Ausgaben hinausgekommen ist- Das ist nicbt bloB desbalb wertvoll,
weil wir nun mit Sicherheit aus diesen massigen Kompilationen die ver-
haltnism&Big kleinen Stucke herausholen konnen, die uns nur desbalb
besonders wichtig sind, weil zuf&llig die beniitzte Quelle verloren ist,
icb nenne bier die interessanten Rattenberger Aufzeicbnungen des
14. Jahrhunderts (s. S. LXI und CIII); wir konnen aucb jetzt erst die
Arbeitsweise und die Arbeitsleistung Arnpecks, also das eigentlicb bistorio-
graphische Moment ricbtig wflrdigen. Und da ist das Bild doch sebr
anziehend und wicbtig fur die Gesamtanschauung von der Historio-
graphie des ausgehenden Mittelalters. Wir sehen Arnpeck, wie so viele
seiner Zeitgenossen, vom Abscbreiber zum Gescbicbtscbreiber werden.
Der Kern, um den sicb die Masse seiner bistorischen Aufzeichnungen
sammelt, ist doch wohl jene Abschrift der Traditionen des Conradus
Sacrista mit dem in derselben Handschrift vorliegenden Werke des Otto
von Freising gewesen. Von bier geht er weiter zur Sammlung der
lokalen Tradition in den Klostern und Stiftern seiner naheren Umgebung,
wiederum vielleicbt angeregt durch ein Werk, das er sich abscbreibt,
den Liber de fundationibus monasteriorum von 1388. Fur die Ord-
nung des Stoffes bleibt ihm zunachst sein bedeutendster Vorginger,
Andreas von Regensburg, Vorbild — icb zweifle nicht, da6 aucb Arnpeck
seinen Stoff anfangs nach einer pagina imperatorum et pontiflcum ge-
sammelt hat (vgl S. CXXI). Dann aber wirken die landesgeschicht-
lichen Interessen auf ihn, angeregt einerseits von Ebran von Wilden-
berg und Fiietrer, anderseits aufs starkste durch die vom Humanismns
neu belebte Kosmographie. So entsteht eine Chronik, die nicht mehr
blofi, wie die Werke seiner Vorganger, von den Fursten Bayerns, sondera
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Kritiken 261
vom Lande handeln will. In ihrer lateinischen Form zeigt Bie die
literarische Gliederung nach Biicbern und Kapiteln, wie sie die neue
Klostergeschichtschreibung von Otto und von Enea Silvio gelernt hatte,
in ihrer deutschen Fassung das Streben zum Volksbuch, das zu illu-
strieren, vielleicht mit Holzschnitten zu drucken gewesen ware. Uberall
aber drangt fortwahrend fremder Stoff herein. Hier hat Schedels Welt-
chronik und seine italienischen Vorbilder, vor allem Jakob von Bergamo,
verderblich gewirkt, und noch ist kein literarisches oder politisches
Prinzip machtig genug, das zu hindern. Die alte Chronik mit ihrer
unterschiedslosen Aufzeichnung des Kleinsten und des GroBten, das
Abenteuer- und Neuigkeitsbuch , ist wieder da. Von einer innerlichen
Bewaitigung des alten und neuen Stoff es ist noch keine Rede, die
schuchternen Ansatze zur Kritik bleiben auf die einfachsten genea-
logischen und chronologischen Fragen beschrankt, ebenso spariich sind
die Versuche, die Quellen als Individualitaten zu erfassen, wie ja Arnpeck
selbst noch keine stilistische Individualitat ist, ja sogar fur den Aus-
druck eigener Meinung fremde Form borgt, auch das offensichtliche
Interesse an Briefen und Urkunden fuhrt noch zu keinera selbstandigen
Suchen nach diesen Dingen. In all diesen Punkten steht Arnpeck, das
hat Leidinger ganz mit Recht als abschliefiendes Ergebnis betont, noch
im Mittelalter oder vielmehr in der tJbergangszeit, die vom italienischen
Humanismus nur AuBerlichkeiten ybernahm, und er steht tiefer als etwa
Meisterlin, Bonstetten und Fabri. Aber erst von hier aus wird die
Leistung Aventins in ihrer Grofie deutlich. Leidinger hat zu ihrer er-
neaten Wiirdigung hier und in zahlreichen, scharfsinnigen Einzelunter-
suchungen bereits die besten Grundlagen geschaffen. Wir hoffen, da8
er mit ihr seine Verdienste auf diesem Gebiet kronen wird.
Miinchen. Paul Joachim sen.
Oastav Waif, Quellenkunde der deutschen Reformations-
geschichte. I. Bd. : Vorreformation und allgemeine Reformations-
geschichte. XIV und 582 S. II. Bd.: Kirchliche Reformations-
geschichte, erster Teil. XII und 362 S. Gotha, Fr. A. Perthes
A.-G. 1915, 1916.
Uber dieses Werk hatte Referent bereits in der Monatsschrift fur hohere
Schulen (hrsg. v. A. Matthias, Berlin 1916. XV, 132—135, 537—541)
Bich dahin zu auBern, da8 es fur die Einarbeitung in die Reformations-
geschichte gute Dienste leisten wird, da es mit vielem FleiB, wenn auch
ungleichmafiig, gearbeitet ist. Der Verfasser wollte ein ahnliches Hilfs-
buch schaffen, wie Wattenbach und Lorenz fiir das Mittelalter; da es
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262 Kritiken
sick jedoch im 16. Jahrh under t weniger am Ckroniken, als am Urkan-
den, Aktea and Briefe kandelt, so maBten in erster Linie die aaf Ver-
arbeitang derartigen Stoffes gerickteten Bemlihungen and in untrenn-
barem Zasammenbange damit aucb die Darstellungen beriicksichtigt
werden. Indem nun die Einzelforschung in groBem Umfange in die
Anmerkangen verwiesen wurde, konnte der Text dem an aich durchaus
wiinschenswerten Ziele einer Geschicbte der bistoriscken Forscbung an-
genftkert werden. Wenn man die scbon gegen W.b „Einfukrung in
das Studium der neueren Gesckickte" vorgebrachten Bedenken inbetreff
der Disposition und des Stiles aucb nicbt ganz unterdrucken kann, so
bieten doch einzelne Abschnitte eine bisker mangelnde Ubersicht in les-
barer Form und unter zweckm&Biger Hervorhebuug durcbgekender Gte-
sicktspunkte; andere Teile wie der uber das Zeitalter der Konzilien und
die Zwiscbenzeit bis zur eigentlichen Reformation sind verdienstlicb durck
Bewaltigung eines weitverzweigten und nicht leickt zu durckdringenden
Materials. Dabei hat man jedock den Eindruck, dafi die Kraft des
Verfassers mit dem Herantreten an die Hauptaufgabe erlabrat ist; denn
gerade die Kapitel uber Lutber und die Reformationsgesckicbte im
engeren Sinne, sovvie in ihrem Zusammenhange mit der Reicksgesckickte
befriedigen am wenigsten. Bei der Bekandlung der Landsckaften sind
die Eidgenossen am besten weggekoinmen , die Niederlande leider ganz
ausgefallen.
Etwas strenger muB die Beurteilung des Werkes fiir einen engeren
Kreis lauten. Abgesehen da von, daB fur ein derartiges Unternebmen
keute ganz andere Vorarbeiten in den J^hresberickten, Bibliographien,
systematischen Katalogen u. dgl. zur Verfugung stehen als nock vor
einem Mensckenalter, beriibrt es peinlich, daB der Verfasser das Amt
des Historiograpben zu stark mit dem des Rezensenten verwechselt. Es
inSchte das nocb hingehen, wenn es sich um Sitere Scbriften kandelt,
uber die sick ein leidlick ubereinstimmendes Urteil gebildet hat, wenn
auch gegen die Einsch&tzung Jannssens und nocb mehr gegen die Be-
wertung seiner Schule manches einzuwenden ist. Aber je reicher sich
gerade die reformationsgesckicktlicke Foi*sckung in den letzten Jakr-
zeknten entwickelt kat, um so einseitiger, ungleickmaBiger umd unselb-
st&ndiger wird die Tatigkei)t eines Zensors, der denn doch sckweriich
eine Autoritat aufzubieten vermag, die dem Areopag der mitlebenden
Gelehrten die Wage zu kalten vermockte. Da der Referent als der
vielleickt am sckwersten BetrofFene sick sckon in der erw&knten Zeit-
sckrift zur Wekr gesetzt kat, kann er das Urteil uber eine solche, man
weiB nicht, ob mehr fakrlftssige oder geringsckatzige Bekandlung dem
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Kritiken 263
Gerechtigkeitssinn der Fachgenossen uberlassen. Es genugt voriaufig,
dafi er den Nachweis einer planmfifiigen, zu zusammenfassender Dar-
stellung ausgereiften Forschung schon in der Einleitung des 1914 er-
schienenen Bandes der Miinchener Luther-Ausgabe erbracht hatte, die
von W. auch in dem 1916 herausgegebenen Teile noch ignoriert wird.
Die Gefahr, die hier fur eine bestimmte Gruppe der an der reforraa-
tionsgeschichtlichen Arbeit beteiligten Gelehrten vorliegt, wird auch durch
die Aussicbt auf eine Revision des Urteils in einer zweiten Auflage
nicht verringert, denn der JRichter bleibt derselbe und der Eindruck des
ersten Spruches ist schwerlich ganz zu verwischen. Und ob der nicht
mehr jugendliche Verfasser iiberhaupt in diese Lage kommen wird, ist
doch sehr fraglich; denn wenn man, wie Referent selbst schon mehrfach
erprobt hat, mit dieser Quellenkunde zu arbeiten unterninimt, sieht man
sich bald genotigt, zu den altbewahrten Freunden wie Dahlinann-Waitz-
Herre oder Masslow seine Zuflucht zu nehmen, und kommt dann zu
der Einsicht, da6 man sich den Umweg iiber G. Wolf ersparen konnte.
Breslau. P. Kalkoff.
A. B. Faust, Das Deutschtum in den Yereinigten Staaten,
Band 1: in seiner geschichtlichen Entwicklung, Band 2:
in seiner Bedeutung fiir die amerikanische Kultur.
Leipzig, B. G. Teubner 1912, VIII u. 504, XII u. 447 S.
Die unneutrale Begiinstigung unserer Gegner durch die Vereinigten
Staaten seit Beginn dieses Weltkrieges, das Auftreten der Deutsch-
Amerikaner dagegen, ihr geringes politisches Geschick und ihr Mangel
an Geschlossenheit haben die allgemeine Aufmerksamkeit bei uns gerade
jetzt nachdrucklich auf die Entwicklung und Stellung des Deutschtums
in der Union gelenkt. Das schon vor mehreren Jahren erschienene zwei-
bandige Werk des Professors an der Cornell- Universi tat, A. B. Faust,
verdient deshalb besondern Dank und umsomehr unsere Beachtung, als
es zum ersten Mai das Deutschtum in seiner Gesamtheit, sowohl was
seine geschichtliche Entwicklung, wie seine Betatigung auf den ver-
schiedenen Gebieten amerikanischen Lebens anlangt, eingehend unter-
sucbt und zur Darstellung bringt.
Der eine Band behandelt die Einwanderung und Ausbreitung der
Deutschen im Lande seit dem 17. bis zum Ausgang des 19. Jahrbunderts,
ibre wesentlichen Charakterziige, ihre Mitarbeit in Krieg und Frieden
und ihre Bedeutung fur die allgemeine Entwicklung der nordamerikanischen
Staaten- und Volksgemeinscbaft. Hier sind die wichtigsten Kapitel die
beiden zusammenfassenden, das zehnte: die Verteilung der deutschen An-
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264 Kritiken
siedler vor 1775, ihre Bedeutung fiir die Gegenwart, Schatzung ihrer
Zahl, und das siebzehnte: zusammenfassender tJberblick fiber die deutsche
Einwanderung im 19. Jahrbundert, ihre geographische und numerische
Verbreitung und ihr allgemeiner Charakter. Ganz besonders das erstere
verdient Interesse. Faust stellt hier zwei sehr beachtenswerte Tatsachen
test, erstens, daB die Deutschen vor der amerikanischen Revolution den
besten Ackerboden der damaligen engliscben Kolonien in Besitz genommen
und urbar gemacht batten. Sie vor allem hatten die mittlern Teile
Pennsylvaniens inne, die dann im Unabhangigkeitskrieg die Kornkammer
der Kolonien sein sollten. Und zweitens, dafi die deutschen Kolonisten
fast den ganzen Grenzstreifen von Maine bis hinab nach Georgia be-
wohnten. Faust zerstort damit die gelaufige Vorstellung, da8 auf den
schottischen und irischen Ansiedlern die eigentliche Last der Grenz-
verteidigung gegen die Indianer gelegen babe, die noch dazu bauflg von
den Franzosen aufgehetzt und unterstutzt wurden; er beweist, daB die
deutschen Kolonisten mindestens ebensosehr die schwere Aufgabe des
Grenzschutzes getragen haben. Grund dieser auffailigen Tatsache ist,
dafi sie durchweg arm waren und sich deshalb mit dem billigsten Lande
begniigen muBten, und dieses befand sich natiirlich vornehmlich in der
stets gefahrdeten Grenzzone ira Hinterlande.
Zwei andere Kapitel behandeln die Beteiligung der deutschen Mit-
burger an Kriegen der Vereinigten Staaten, das elfte: die Deutschen al*
Patrioten und Soldaten wahrend des Unabhangigkeitskriegs, und das
sechzehnte: das deutsche Element in den Kriegen der Vereinigten Staaten
wahrend des 19. Jahrhunderts. Hier werden die Faustschen Aus-
fUhrongen in breiter Weise erganzt durch die Spezialuntersuchung von
W.Kaufmaun: Die Deutschen im amerikanischenBurgerkriege 1861 — 186S
(Miinchen und Berlin 1911), die ein auBerst wertvolles Quellenmaterial
sehr grundlich und umsichtig fliissig gemacht und verwertet hat. Wie
der numerische Anteil der Deutschen am Unionsheer die ihrem Anteil
an der Bevolkerung entsprechende Zahl ganz besonders stark uberstieg,
so ist auch beach tenswert, daB in der Unionsarmee fiber 500 Stabs-
offiziere und selbst im Heer der KonflJderierten etliche 20 sich befanden.
Der andere Band, der das Deutschtum in den Vereinigten Staaten
in seiner Bedeutung fur die amerikanische Kultur, auf die einzelnen
Seiten derselben eingehend, schildert, verlangte die Uberwindung noch
wesentlich groBerer Schwierigkeiten. Denn Vorarbeiten fur die mannig-
fachen Seiten des Volkslebens, fur welche Faust den Anteil und die
Mitarbeit der Deutschen festzustellen und zu beurteilen unternimmt,
fehlten vielfach ganzlich. Selbst eine zufriedenstellende volkswirt-
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Kritiken 265
schaftliche Geschichte der Vereinigten Staaten ist noch nicht vorhanden.
Hier gait es, viel miihevolle Detailarbeit zu leisten, denn jedes Kapitel
bedeatete ein neaes und besonderes Forschungsgebiet. Faust sucht die
Leistungen der Deutschen zu erfassen auf dem Gebiet des Ackerbaues
und der Lebensmittelindustrie, auf den technischen und anderen gewerb-
lichen Gebiet en, im Erziehungs- und Unterrichtswesen, in den scbonen
Kunsten (S. 328 stimmt die Einteilung des Textes nicht mit der des
Inhaltsverzeichnisses uberein), sowie schliefilich in den verschiedensten
Richtungen gesellschaftlicben Lebens und auf die Sitten der Amerikaner.
Ein besonders umfangreiches Kapitel dieses Bandes (Kapitel 4) be-
sch&ftigt sich mit dem politischen EinfluB des deutschen Elements.
Faust bezweifelt die Richtigkeit der ublicken Ansieht, dafi die I$e-
teiligung der Deutschen am politischen Leben ihrer neuen Heimat weit
hinter dem zuriickgeblieben sei, was von einem so starken Bevolkerungs-
anteil hatte erwartet werden raiissen. Er bestreitet zwar nicht ihre Ab-
neigung gegen die Bekleidung offentlicher Amtcr; sie sahen, meint er,
in ihrem stark praktischen Sinn in der Politik ein wenig eintr&gliches
Gesch&ft, da das Amt nur solange dauerte, wie die Herrschaft der Partei,
und sie verabscheuten in ihrer schlichten Rechtlichkeit und Gewissen-
haftigkeit die Politik als etwas Unsauberes und Entsittlichendes. Gleich-
wohl lebnt er das Urteil entschieden ab, dafi ihr EinfluB auf die
amerikanische Politik gering gewesen sei. Er fuhrt aus, dafi die
Deutschen sehr wohl sich naehdrucklich und stets geltend gemacht habenf
wenn es darauf ankam? das politische Leben zu heben und umzugestalten,
dafi sie an alien groBen K&mpfen des 19. Jahrhunderts urn die politische
und zugleich sozial - sittliche Hebung der Vereinigten Staaten hervor-
ragenden Anteil genommen haben, so an den Fragen der AbschafiFung
der Sklaverei, der Amterbesetzung und Reform des Verwaltungswesens,
der Sicherung eines gesunden Wahrungssystems, der Verteidigung der
personlichen Freiheit im Zusammenhang der Mafiigkeitsbewegung, der
Entwicklung grofierer politischer Selbstandigkeit im Gegensatz zur blinden
Parteigefolgschaft u. a. Auch zeigen seine Ausfuhrungen , dafi doch
anch Deutsche und namentlich ihre Nachkommea in den hohen Amtern,
im Kongrefi, in den Gerichtshofen keineswegs zu den seltenen Er-
scheinungen gehoren. Aber mit alledem wird doch der innerste Kern
des oben hervorgehobenen Vorwurfs nicht beseitigt, die Frage namlich,
ob die Deutschen den ihrer Zahl nach ihnen gebuhrenden Einflufi aus-
zunben vermocht haben. Und diese wichtigste Frage ftir die Beurteilung
der Beteiligung der Deutschen an der Entwicklung der Vereinigten Staaten
mufi verneint werden, und zwar nicht blofi fiir das politische Gebiet.
Histor. Vieiteljahrsohrift. 1919. 2. 18
r^rtrtrtL- Original from
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266 Kritiken
Auf eine Reihe von Fragen, die unter dem Gesichtspunkt der prak-
tischen Politik interessieren und gerade in diesen letzten Jahren ganz
besonders h&ufig aufgeworfen worden sind, gibt das Werk von Faust
keine oder doch nor allenfalls indirekte Antwort: die EinfluBiosigkeit
als Yolkstum, die geringe Beliebtheit und der Mangel an Ansehen u. a.
Faust w&re sicher iu der Lage, zuverl&ssige und uberzeugende Antworten
auf diese und andere Fragen zu geben, aber er ist ilinen nicht nacbgegangen.
Sein Werk leistet zum gut en Teil Pionierarbeit. Noch sind viele
Quellen unbenutzt, in europ&ischen Arcbiven (vgl. das Verzeichnis von
M. D. Learned: Guide to the Manuscript Materials relating to American
History in the German State Archives, Washington D. C. 1912) und
in Amerika selbst, aus denen die Erforschung der deutschen Einwanderung
nach und der Schicksale der Deutschen in Amerika weitergefiihrt und
vertieft werden kaon. Da winkt kunftigen Einzeluntersuchungen noch
Arbeit und Erfolg. Es ist nur ein Nebenertrag seiner auf andere Ziele
gerichteten Arbeit, wenn Evjen in einem Anhang zu seinen Scandinavian
Immigrants 1630 — 1674 aus solchen Quellen nachweist, dafi schon fur
das fruhere 17. Jahrhundert, also die ersten Zeiteu der nordamerikanischen
Kolonisationsgeschichte, der Einschlag des Deutschtums ein ganz wesentlich
st&rkerer ist, als dies aus Fausts Werk gefolgert werden kann. Aber
es ist ein Beispiel dafur, wie und mit welchen Hilfsmitteln eine genauere
Erkenntnis des Umfangs der Mitarbeit der Deutschen, namentlich fur
die Friihzeit der Kolonisation, sich noch erschliefien l&Bt. Fausts Werk
jedoch gibt die Grundlage, auf der solche Untersuchungen nunmehr
aufgebaut werden konnen, es ist der Rahmen, in den sie sich eingliedern.
Auch darin liegt der Wert desselben
Vom Standpunkt amerikanischer Geschichte betr^chtet, bedeutet das
Werk einen Beitrag zur Feststellung der bestimmenden Elemente in der ,
Entwicklung des amerikanischen Volkstums. Die .Erforschung dieser/
Dinge in Amerika aber steckt noch in den Anf&ngen.
Miinster i. W. DaenelL
Friedrlch August Lod wig von derMarwitz,einm&rkischer Edel-
mann im Zeitalter der Befreiungskriege, Herausgegeben von
Friedrich Meusel. Zweiter Band. Erster Teil: Tagebuchef,
politische Schriften und Briefe. Mit zwei Abbildungen. XIV u.
354 S. Zweiter Teil: Politische Schriften und Briefe. Mit zwei
Abbildungen. VIII 9, 566 S. Berlin 1913, E. S. Mittler & Sohn.
Das im zweiten Bande der Meuselschen Marwitzpublikation ans
Licht gezogene Material zerfellt in drei Gruppen: I. Tagebuchartige
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Kritiken 267
Aufzeichnungen und Tagebiicher (1804— 1815), II. Politische Aufsfttee,
Briefe und Denkschriften ans den Jahren 1806 — 1836, III. Zwischen
1807 und 1831 geschriebene Briefe von und an Marwitz und ein Dank-
schreiben des Prinzen Friedrich von PreuBen an Marwitzens Sobn Bern-
hard vom 24. Dezember 1851. Die erste Gruppe enth< Eintragungen
des Friedersdorfer Gutsberrn in sein Hauptrechnungsbuch vom 24. Juni
1804 und 13. Dezember 1809, die mit der im ersten Bande abgedruck-
ten Lebensbescbreibung inhaltlich im wesentlichen ttbereinstimmen, das
wEhrend Marwitzens und Finckensteins Gefangenschaft in Spandau im
Juli 1811 gefuhrte Tagebuch mit bitteren Klagen flber Hardenberg,
den iiim allzu gefugigen Justizminister v. Kircheisen und die das Recht
nicbt energisch genug verteidigende m&rkische Bitterschaft und ein
Tagebuch tiber die Mitte Oktober 1815 angetretene Reise von Paris
nach London, deren Yergleicbung miteinander ebenso interessant und
anitlsant ist wie gelegentlicbe Seitenblicke auf die deutsche und preuBische
Heimat. In der dritten Gruppe Oberwiegen Marwitzens Briefe an die
alt ere Sch wester seiner ersten Gattin, Marie v. Clause witz geb. Gr&fin
Brflhl (1803—1821), in denen die tiefe Trauer urn die verlorene Lebens-
gefihrtin nocb lange nachklingt und die Erziehung ihres hinterlassenen
Tochterchens das Hauptthema bildet; von beriihmten . Per&onlichkeiten,
mit denen Marwitz korrespondiert hat, seien erwfthnt Schinkel und
Ranch, Stein, Gneisenau und Blticher, der mit einem Kriegslust atmen-
den Briefe aus dem Sommer 1809 vertreten ist; die Generate Kleist,
Hunerbein, M&ffling und Knesebeck, die sicb 1817 und 1824 mit Mar-
witzens Ansichten solidarisch erkl&rten, der Kronprinz, den Marwitz
1816 gegep die Boyensclie Landwehrordnung aufhetzte und der sich
scbon damals als Freund dieses unbeugsamen AltpreuBen bezeichnete,
und sein Marwitz auch wohlgesinnter, aber ihn doch nicht so uberschw&ng-
lich verehrender Bruder Prinz Wilhelm. Bei weitem den grSBten Raum,
722 von den 911 Seiten der beiden Halbb&nde, nebmen die zur zweiten
Gruppe gehorenden politischen Aufs&tze, Briefe und Denkschriften ein;
mit Rucksicht hierauf konnte der Herausgeber im Vorwort sagen, daB
dies Bucb mehr sei als der zweite Band einer Familienpublikation; es
sei ein Quellenwerk, das Beitr&ge bringe zur Geschichte der Opposition
gegen die Reform und der Entstehung konservativer Parteianschauung
in PreuBen. ]2s lag daher auch in Meusels Absicht, eine wissenschaft-
licbe Abhandlung dariiber als Einleitung vorauszuschicken ; der Verleger
hat bedauerlicherweise, des Wartens miide und wohl auch um den Band
nicht gar zu sehr anschwellen zu lassen, darauf Yerzicht geleistet und
sich entechlossen, sie nun nachtraglich in Druck zu geben.
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268 Kririkeu
Ein patriotiseher Entwurf einer Vorstellung der kurauirkischen
St&nde an den KBnig aus dem Sommer 1806, die Fried rich Wil helm III.
zum Losschlagen gegen Napoleon errautigen sollte, und zwei aus Mar*
witzens letzten Lebensjahren slam men de AufsJitze, einer aus dem Jahre
1834, der vom Religionsedikt Friedrich Wilhelms II. und von der Ein-
fiihrung des AUgemeinen Landrechts handeltf und der kurz vor seinem
Tode im Herbst 1837 niedergeschriebeue SchluBabschnitt seiner Me-
moiren iiber die Berechtigung zum Domltnenverkauf in Preuflen nnd
den Zusammeniritt des kurmiirkischen Landtags 1S09, eroffnen die
sweite Gruppe, Die folgendtm fast 350 Seiten fullenden Numuiern, die
aile in die Jahre 1810 und 1811 fallen , hat Meusel zu einem beson-
deren Kapitel vereinigt, das er ^Marwitz ira Kampf gegen Hardenberg"
betitelt; ea nimmt noch etwas mehr Raum ein ah spfttere politisehe
Schriften and Briefwech&el von Marwitz aus den Jahren 1812 — 1836.
In ihm finden wir vor allem auch Dokumente von andern Autoren: ein
am 31. August 1810 von Bernhard v. Prittwitz, einem Deputierien der
Kur- und Neum^rkiscben Stftnde aufgesetztcs Fromemoria an Hard en -
berg, emeu dadnrch angeregten Aufsatz Adam Mullets iiber Feudalism us
und Antifeudaiismus, eine Denkschrift des ietztereu an den Staatskanzler
vom 11, Februar 1811, Briefe und Aufsfttze Adam Miillers, Prittwitzens,
der Grafen v, Finckenstein und v* Araim-Boytzenburg, des Herra
v, Quastf des Generals v, Kticfcritz, des Ministers v. Vo67 die Vorstel-
Inn gen der Deputirten der Kur- und Neuin&rkischen St&nde an den
Staatskanzler vom 7. und 22, J&nuar und 14, Februar 1811 und Harden-
bergs Antworten darauf, ihre Imraediateingabe an den KonJg vom
14, Febrnar 1811 und die der Priegnitzer Ritterschaft vom 24, Januar
und 18. Mai desselben Jahres nebst den darauf ergangeoen oder ent-
worfenen landesherriichen Bescheiden; natiirlich fehlt auch die von Mar-
witz verfaBte, am 9. Mai 18U unterzeichnete „letzte Vorstellung der
St&nde von Lebus nnd Beeakow Storkow" an Friedrich Wilhelm III,
nicht mit den uberaus scharfen Iiandbemerkungen des Staatskanziers.
Aus diesen und den andern Marwitzschen Schriftstiicken geht klar her-
vorT da 6 die der Reform in Preuflen so heftig wider&trebeuden Manner
auch aufrichtige, gJiihende Patrioten waren, die, wenn sie fur das iiber-
lieferte Recht k&mpften, dem Vaterlande eben den bgsten Dienst zo
leisten meinten und personliche Vorteile nicht so selbstfiiichtig obennn-
stellten, wie Stein und Hardenberg wohl glaubten; Jtkh fiir mein Theil*4
— schrieb Marwitz itm 8. Dezember 1810 an Finckenstein — „will
lieber alles opfern und von einer Regierung, die ineine Mitburger unter
einem angeborenen Kiinig verwaltet, jegliche Gewalt erdnlden, als nur
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Kritiken 269
zu einem tausendsten Theil Schuld seyn, daB der Fremdling in diesem
Lande herrscbe, Wenn ich gleich gewiB wire, von diesem alles zu er-
halten, was rair personlich irgend angenehm seyn konnte". Die politi-
schen Theorien dieser ganzen Gruppe scheinen zum groBten Teil in
Adam Mullers Kopfe entstanden zu sein ; welche Rolle er in dem Kampfe
des m&rkischen Adels gegen Hardenberg gespielt hat, wollte Meusel in
der Einleitung des langeren ausfiihren; zweifellos teilten die adeligen
Gutsbesitzer Mullers Ansicht, daB die von vergangenen Zeiten hinter-
lassenen standischen Verbattnisse nur auf dem Wege des freien Ver-
trages zwischen wahrbaften Reprasentanten der Stande und echten Stell-
vertretern des allgemeinen Wohls (wahren Staatsbeamten) umgestaltet
oder reguliert werden diirften, daB es Pflicht der erleuchteten Patrioten
unter den Standen sei, jenes Vertragsrecht alien Systemen zum Trotz
zu behaupten, daB die Provinzialverfassungen beizubehalten , wiederher-
znstellen oder weise zu modifizieren seien, daB in einer standischen, teils
aus den Hauptklassen des Volks erwablten, teils durch die Geburt be-
rnfenen zentralen Ratsversammlung die groBen inneren Angelegenheiten
des Reichs alljahrlich beraten und begutachtet werden miiBten, daB die
Grnndeigentiimer das allerwesentlichste Urinteresse des Staates repr&sen-
tieren, daB die Grundziige der uberlieferten agrarischen und standischen
Verfassung bleiben miiBten und nur dasjenige zu beseitigen sei, was
durch die Pfuschereien kurzsichtiger und eigenmacbtiger Administrationen
in den alten natiirlichen Gang bineingebracht wurde; ,,hieBe ich Marwitz
oder Prittwitz", so wetterte Adam Muller am 21. Februar 1811, „so
wollte ich das schwache, zahe Rohr, welches zum Staatskanzler uber
diese Eichen- und Buchenwalder gesetzt ist, heute noch krummen, daB
es brechen miiBte oder nach der Weise pfeifen mufite: Keine Nation
ohne die alten Provinzen! Keine Nation ohne den alten Adel!" Ob
Meusel alle fur seine Publikation geeigneten ungedruckten Quellen ge-
funden und bei ihrer Auswahl stets eine gliickliche Hand gehabt hat,
vennag nicht zu entscheiden, wer das vorhandene Material selbst nur
zum Teil kennt; jedenfalls sind nicht alle Hauptgegner Hardenbergs
darin mit Beitragen vertreten; z. B. fehlt Friedrich Ancillon, der, wie
ich inzwischen in den Forschungen zur brandenburgischen und preufii-
schen Geschichte gezeigt babe, nach dem Verfassungsversprecben vom
22. Mai 1815 die Konstitutionsplane des Staatskanzlers in immer er-
nentem Eingreifen im Sinne Adam Mullers zu vereiteln gewuBt hat, der
dem Kronprinzen nach den Freiheitskriegen mindestens ebenso nahestand
wie Marwitz und der doch auch diesem schon 1811 kein Fremder mebr
gewesen zu sein scheint — vergl. Marwitzens Brief a* Finckenstein
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270 Kritiken
Torn 16. Februar 1811 (II 1, S. 286)! MSgen abet auch weitere Studien,
wie ich glaube, $u dem Ergebnis ffihren, dafi der Kampf gegen Harden*
berg von den AltpreuBen nach 1815 mit breiterer Front ebenso scharfr
wenn aijch nicbt so laut gefiihrt worden ist wie zu Beginn der Reform-
periode — immer wird der zweite Band der nenen Marwitzpnblikation
ein grnndlegendes Qaellenwerk fdr Forschungen aber Preufiens innere
Entwicklang im ersten Drittel des 19. Jahrhunderte bleiben and ein
riihmliches Dokument umsichtigen SammlerfleiBes and mustergultiger
Heraasgebersorgfalt!
Die politischen Schriften and Briefwechsel von Marwitz aus den
Jahren 1812 — 1836 beziehen sich vorwiegend anf die Verfassungs-
angelegenheit and Verwaltungsorganisationen; neben einer kurzen Be*
trachtong aas dem Jahre 1812 fiber eine Reform des Adels, einer
anderen aas dem Jahre 1823 fiber den Zastand des VermSgens der
Grundbesitzer in der Mark Brandenburg and wie ihnen za helfen, and
einem l&ngeren Gutachten fiber die Ursachen der fiberhandnehmenden
Verbrechen aas dem Dezember 1836 interessieren besonders seine
Schriften zar aaswftrtigen Politik aas den Jahren 1812 — 1814: ein dem
vortragenden Adjntanten Friedrich Wilhelms III. am 31. Dezember 1812
ftbersandter, aber von ihm dem Monarchen nicht vorgelegter Aafsatz
von dem gegenwartigen Interesse des KSnigs von Preufien, der sofortigen
Braeh mit Napoleon verlangte; ein aaf Gneisenaas Wuasch verfertigtes,
aber nicht genehmigtes Manifest vom 12. M&rz 1813; eine im November
desselben Jahres niedergeschriebene Abhandlung von dem Wesen des
jetzigen Krieges zar Beantwortaag der Frage: wann kann der Friede
gemacht und wie muB er gemacht werden? — die Antwort laatete
ganz im Sinne Arndts: „Die Grenze zwischen Teutschland und Frank-
reich mufi da sein, wo die teutsche Sprache von der franzSsischen sich
scheidet. Es ist vom Juragebirge an unbezweifelt teutsch (wie schon
die Namen ergeben), Bruntrut, Mfimpelgard, St. Weiler, Mtinster, St.
Peter, Andlau, Pfalzburg, Metz, Diedenhofen (Thionville), Luxemburg,
Namur, Bergen (Mons), Reyssel (Lille) und Dfinkirchen. Diesen Land*
strich mussen wir gleich in Besitz nehmen and so lange in Frankreich
fechten, bis der Feind anerkennt, da6 das Teutsche unser ist and er
nichts zu schaffen hat auBer Frankreich " — endlich das schon von
Meinecke im 82. Bande der Hist. Zeitschrift verSffentlichte Schreiben
an Hardenberg vom 14. September 1814, worin Marwitz seinem Landes*
herrn net, den Titel „K5nig der Teutechen in PreuBen, Brandenburg and
Sachsen" anzunehmen; denn wer sich der Idee eines gemeinsamen teut-
schen Vaterlandes bemttchtige, der werde herrschen in Teutschland and
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Kritiken 271
der lichte Punkt sein, nach dem alle sich hinwenden werden in trliben
Zeiten!
Marwitz als Gutsherr kommt auf etwa 30 Seiten zum Wort; der
so betitelte neunte Abschnitt des zweiten Halbbandes bringt einen sich
in engen Grenzen haltenden Bauernbefreiungsplan von ihm aus dem
Jahre 1805, die neuen 1809 niit den Friedersdorfer Kossaten abge-
schlossenen Kontrakte, Marwitzens Instruktionen fftr seine Wirtschafts-
beamten wahrend der Freiheitskriege und die Rede, die er 1818 an die
vor dem Schlosse versammelte, zu Zeugen der Taufe seines Sohnes ge-
ladene Gemeinde hielt, nebst zwei Adressen der letzteren; wir blicken
hinein in eine kleine Monarchic, deren TJntertanen es gewiB nicht schlecht
batten, wenn sie fromm und gehorsam waren und nach der V&ter Sitte
auf dem Acker und Hof ihre Schuldigkeit taten, die aber nach Mar-
witzens Ansicht nebst ihren Kindern und Kindeskindern audi bleiben
sollten, was sie waren : einfache Bauern, die nicht kltiger und mehr sein
wollen als ihre Vorfahren, zu ihrem Besten und zu dem des Vater-
landes.
Ein dritter Band militarise!) en Inhalts, der im Juni 1912 im Manu-
skript etwa zur Halfte fertiggestellt war, wird die ganze Publikation
zum Abschlufl bringen. Moge es dem Herausgeber, wenn er aus dem
groBen Kriege wohlbehalten heimgekehrt ist, bald moglich sein, ihn in
Druck zu geben und die uns in Aussicht gestellte Abhandlung iiber die
Opposition gegen die Reform und die Entstehung konservativer Partei-
anschauung in PreuBen ebenfalls!
Nachschrift: Diese Wiinsche und Hoffnungen von 1915 gingen
nicht in Erfiillung. Friedrich Meusel ist im Sommer 1917 einer im
Osten erlittenen Verwundung erlegen.
Berlin. Paul Haake.
Blfifher§ Briefe^ herausgegeben von W. v. Unger. Stuttgart und
Berlin, J. G. Cotta, 1913.
General v. Unger hat seiner Biographie Bluchers die vorliegende
Ausgabe von Briefen folgen lassen. Wir konnen ihm dafiir nur dankbar
sein. Es ist wirklich ein GenuB, diese Briefe zu lesen, besonders jetzt
wahrend des Weltkrieges. Die Verhaltnisse, in denen wir leben, er-
innern in so hohem MaBe an das, was unsere GroBv&ter vor hundert
Jahren durchmaclien muBten, daB man bei dem Jjesen der Briefe un-
willkurlich immer wieder Vergleiche mit der heutigen Zeit macht. Die
Schwierigkeiten des Koalitionskrieges , die Meinungsverschiedenheiten
zwischen Diplomaten und MilitSrs, die fuhrende Stellung, die Bliicher
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und Gneisenau damals, Hindenburg und Ludendorff heute einnehmen,
haben groBe Ahnlichkeit. Schon 1805 und 1806 spricht Bliicher seinen
Unwiilen Uber die diplomatische Leitung des preuBischen Staates aus.
Den ,,sauberen Herrn Lucchesini" nennt er (S. 61) einen „Felltr&ger",
er wiinscht im Juli 1806, Stein ware Minister der auswartigen Ange-
legenheiten und Haugwitz s&Be in der Holle. Mit klarem Blick hatte
Bliicher scbon 1805 und 1806 vor der Katastrophe erkannt, dafi
Napoleon den Ausbruch des Krieges gegen PreuBen hinausschieben
wollte, bis der Augenblick ihm gunstig sei; Bliicher riet darum dringend
loszuschlagen, ebe es zu spat sei. Stein und Hardenberg hielt er fiir
die geeigneten Manner, das Staatsruder zu fiihren, die Befahigung
Vinckes fur die Verwaltung Westfalens hatte er schon 1804 erkannt.
Uber den Konig auBerte er sich naturlich in vorsichtigen Ausdrucken,
aber gelegentlich kommt doch sein Urteil , das auch hier ein richtiges
ist, offen heraus, so S. 146 und S. 147, wo Bliicher an Hardenberg und
an Gneisenau schreibt, der Konig habe kein Yertrauen zu sich selbst,
darum auch keins zu anderen und zur Nation. Schon im Juli 1806
war Bliicher so unzufrieden, daB er an Kleist, den Generaiadjutanten
des Konigs, schrieb: „Warum wurde ich nicht 50 Jahre friiher oder
spater geboren?" Wie erbittert er 1814 und 1815 uber die „Diploma-
tiker" war, ist ja bekannt; auch mit Hardenberg war er damals nicht ,
einverstanden, 1815 kamen sie hart aneinander, aber Bliicher wollte sich I
mit seinem „altesten und besten Freunde" nicht brouillieren, aber er |
war nahe daran (S. 298 und S. 312). Auch 1818 auBert er seine Un- j
zufriedenheit mit Hardenbergs schwachlicher Haltung. Aber die Milit&rs
der hofischen Richtung, wie Kalckreuth und Knesebeck, erregten ebenso
oft den Zorn des geraden alten Soldaten.
An manches, was wir jetzt erleben, erinnert auch der iibergroBe
Optimismus, von dem Bliicher gelegentlich zu triigerischen Hoffnungen
hingerissen wird. Am 28. Januar 1814 glaubt er, in acht Tagen wurde
er vor Paris sein, am 2. Februar, als die Haifte dieser Zeit verflossen.
spricht er wieder von acht Tagen. Als abermals eine Woche verstrichen, j
im Brief vom 7. bis 10. Februar, erkiart er es als sicher, in acht Tagen '
vor Paris zu sein. Er glaubt nicht, daB Napoleon noch eine Schlacht
liefern wird. Der Brief zeigt, daB Bliicher keine Ahnung von der
groBen Gefahr hatte, die ihm drohte, denn am 10. Februar begann mit j
dem Gefechte von Champeaubert die Reihe der schweren Niederlagen, !
die das preuBisch-russische Heer erlitt.
Wer sich der alten Streitfragen erinnert, die vor 20 — 35 Jahren
uber die Strategie des friderizianischen Zeitalters entspannen, der wird
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Kritiken 273
nicht ohne Interesse sehen, daB Blucher Ende Mftrz 1813 annimmt,
da£ die Pranzosen „Jalousien geben" wollen (S. 157).
Seite 290 in der Anmerkung ist dem Herausgeber ein Irrtum unter-
laufen. Er sagt, daB die am 18. Juni 1815, also am Tage von Belle-
Alliance , geborene Tochter des Prinzen Wilhelm von PreuBen, spater
GroBherzogiu von Hessen geworden sei. Das ist nicht richtig, sie hat
den Prinzen Karl von Hessen geheiratet, der aber nie Grofiherzog ge-
wesen ist. Dagegen ist es ihr Sohn, Ludwig IVV geworden.
Wie lieb Blucher seiaen Sohn Franz gel.abt, das zeigt sich in vielen
Briefen, in denen er das Schicksal desselben beklagt. Ich hatte nicht
geglaubt, dafi der alte Reitersmann mit so groBer Liebe an seinen
Kindern gehangen hat. Franz scheint der Lieblingssohn gewesen zu
sein, der Vater setzte groBe Hoffnung auf ihn, die leider nicht erfullt
wurde, da Franz sich von seinen Verwundungen und dem spateren Selbst-
mordversuche nie vollig erholte. tTberaus schmerzlich war es dem alten
Feldmarschall, daB er Soldaten, die unter seinem Kommando standen, wegen
Meuterei hatte standrechtlich erschieBen lassen miissen. Es waren Sachsen,
die aufgehetzt waren. Sehr scharf schrieb er deswegen an den Konig
von Sachsen (S. 271 und S. 272), in seiner 55jahrigen Dienstzeit sei er
zum erstenmal genotigt, in der eigenen Armee Hinrichtungen vornehmen
zu lassen. „Das vergossene Blut wird dereinst vor Gottes Gericht liber
den kommen, der es verschuldet hat, — und vor dem Allwissenden
wird Befehle geben* und Befehle dulden als ein und dasselbe geachtet
warden nmssen". Das war allerdings deutlich und es ist begreiflich, daB
Hardenberg verhinderte, daB der Brief an seinen Bestimmungsort gelangte.
So bietet diese Briefsammlung dem Historiker eine Fiille von Material,
einem jeden Freunde aber unserer vateriandischen Geschichte einen er-
quickenden GenuB.
Charlottenburg. Richard Schmitt.
E. Brandenburg, Die Reichsgrundung. 2 Bde,, XIV u. 444,
VII u. 452S., Leipzig 1916. Untersuchungen und Aktenstucke
zur Geschichte der Reichsgrundung, XI u. 729 S., Leipzig 1916.
Es ist schwierig und schmerzlich zugleich, das Werk Brandenburgs
heute anzuzeigen, die Geschichte der ruhmvollen Begriindung des Reiches
in der Zeit seines schmahlichen Zusammenbruchs. Aber gerade weil
wir heute und vermutlich noch lange Zeit das Zeitalter der deutschen
Einigung nur schwer ohne Voreingenommenheit, ohne Selinsucht oder ohne
Groll betrachten konnen, begriifie ich als Historiker dieses Buch. Vor
dem Kriege fertiggestellt, ist es von alien diesen Stimmungen des Tages
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frei and hat zugleich von den Ereignissen den geniigenden Abstand, urn
gegenGber der unter dem anmittelbaren Eindruck der Zeit und der handelnden
Personlichkeiten stehenden Darstellung Sybels einen besonderen Platz einzu-
nehmen. Es ist ein Werk objektiver Geschichtsbetrachtung im guten Sinne
des Worts. Von der politischen Gleicbgultigkeit, die im bewuBten Gegen-
satz gegen die politische Geschichtschreibung Droysens und Treitschkes
lange Zeit als die wahre Objektivitat gepriesen worden ist und die an
der politischen Unf&higkeit des deutschen Volkes und damit an unserer
Niederlage ein gutes Teil der Schuld tragt, hat sich Brandenburg fern-
gehalten. Sein Bucli will politisch bilden, will Verstandnis erwecken fiir
das, was wir fiir die Welt geleistet haben, aber audi fur die Gefahren
unserer geographischen Lage und des Volkscharakters, will die Kenntnis
der Krafte, die das Reich erbaut haben, wie der Gegenkrafte, die der
Einigung im Wege gestanden haben, verbreiten; der Riickblick und Aus-
blick, mit dem die Darstellung abschliefit, kommt ausfiihrlich auf diese
Fragen zu sprechen. Aber das TJrteil ist immer vorsichtig zuriickhaltend.
Brandenburg will belehren als Gelehrter, nicht iiberreden als Politiker
oder gar als Parteimann. Seine Objektivitat beruht vor allem darauff
da6 das Reich fiir ihn etwas Selbstverstandliches ist, das er weder zu
rechtfertigen, noch zu bekampfen, sondern nur zu erklaren hat.
Die Quellen, aus denen Brandenburg geschopft hat, sind fast ohne
Ausnahme gedruckt. Bisher unbekanntes Material hat er aus dem NachlaB
Camphausens fiir die Geschichte der preuBischen Politik in den Jahreu
1848 und 1849 verwerten und zum Teil (in den Untersuchungen und
Aktenstucken S. 248 — 390) veroffentlichen konnen. Auflerdein hat er
einzelne Stflcke der von Sybel bereits benutzten preuftischen Staatsakten
zur Nachprufung der Darstellung einsehen diirfen ; dadurch hat Branden-
burg in vielen Einzelheiten Sybel richtigstellen konnen, aber durch die
ihm auferlegte Beschrankung in der Akteneinsicht sind noch manche un-
klarePunkte geblieben, die weiterer Aufklarung barren, vor allem Bismarcks
Politik nach 1867, fiir die schon Sybel die Akten nicht roehr vorgelegt
worden sind. Hoffentlich failt diese langst unsinnig gewordene Zuriick-
haltung der Staatsakten unserer politisch groBten und lehrreichsten Zeit
nun baldigst weg. Gerade weil schon von privater Seite so viel Material
veroffentlicht wordeu ist, weil Frankreich in den Origines diploinatiques
de la guerre de 1870/1871 die franzosischen Akten herausgibt, ist es
ein wissenschaftliches Bediirfnis, auch die amtlichen Zeugnisse der preuBi-
schen Politik vollstandig kennen zu lernen. DaB das Deutschland, das
aus kontinentaler Beschranktheit heraus zur Weltgeltung emporwachsen
wollte, aus Bismarcks politischer Korrespondenz hatte lernen konnen,
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Kritiken 275
wie die Politik den Aufstieg eines Volkes diplomatisch vorzubereiten hat,
sei nebenher* auch bemerkt. Und wer nicht an eine vollstandige Um-
wandlung der Welt und der Menschen glaubt, wird annehmen diirfen,
dafi auch das neue Deutschland hier eine Fiille politischer Belehrung
wird schopfen konnen.
DaB die voile Aktenbenutzung nicht moglich gewesen ist, ist sicher
zu bedauern; Einzelheiten bleiben daher auch heute noch umstritten.
Aber auch so hat Brandenburg das Verdienst, durch die energische Durch-
arbeitung des gedruckten Materials, zumal der neu erschienenen franzosischen
Akten, unsere Kenntnis wesentlich gefordert zu haben. Seine sorgf<ige
kritische Art hat — ich komme auf das Einzelne noch z'uruck — iiber
vieles ein neues Licht verbreitet. Die groBen Linien der Entwicklung
stehen freilich fest, die kleindeutsche Losung des Einigungsproblems, der
Sieg des preuBischen Staates: an ihnen hat auch Brandenburg nichts zu
iindern versucht.
Das erste Buch behandelt den Einheitsgedanken und die Hindernisse
seiner Verwirklichung bis zum Beginn des 19. Jahrhunderts ; es betont
energisch, daB erst die Zeit der napoleonischen Herrschaft „die Sehn-
sncht nach einem neuen ganz Deutschland umfassenden nationalen Staate
zuin Qeraeingut aller Volksschichten gemacht hat", Ebenso deutlich wird
der dynastische Partikularisraus, der „gott- und rechtlose Souveranitats-
schwindel der deutschen Fursten", wie sich Bismarck ausgedruckt hat,
als das entscheidende Hindernis der Einigung hhigestellt; alle anderen
Motive, die Besonderheiten der Stanune und Landschaften und die kon-
fessionelle Spaltung, werden in die zweite Linie geschoben oder auf diesen
Partikularismus zuriickgefuhrt. Er erkl&rt auch die unbefriedigende Losung
der deutschen Frage auf dem Wiener KongreB. Die Zeit bis 1848
wird im zweiten Buch noch verhaltnismaBig kurz besprochen; im Vorder-
grund steht der Einheitsgedanke und sein Verhaitnis zu den ersten
Regungen des Liberalismus. Mit Recht bemerkt Brandenburg Seite 104,
daB der Gedanke der preuBischen Hegemonie zwar im Laufe dieser Zeit
Anh&nger gefunden hat, daB aber nicht nur ihre Zahl gering war, sondern
daB sie auch kein Mittel hatten, PreuBen fur ihre Plane zu gewinnen;
ebensowenig hatte der Liberalismus ein festes nationales Programm
gehabt.
Ausfdhrlich wird die Darstellung erst mit dem Jahre 1848. Das
dritte Buch, der Versuch der Reichsgrtindung durch die Revolution, ist
mit 163 Seiten das umfangreichste des ganzen Werkes; dazu tritt noch
die starke Halfte der Untersuchungen und Aktenstiicke, die der Unter-
snchung des Verhaltnisses von Preufien zur Revolution gewidmet ist.
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276 Kritiken
Man kann naturlich zweifeln, ob die Jahre 1848/50 ebenso viel Raum
in einer Geschichte der Reichsgriindung beanspruchen durfen wie die
Jahre 1867/71. Gelegentlich habe ich auch den Eindrnck gehabt, als
lasse sich Brandenburg durch sein neaes Material aus Camphausens Nachlafi
zu einer unverhaitnismaBigen Breite verleiten; aber da die geistige Arbeit
der Revolution bei una lange Zeit nicht geniigend gewiirdigt worden ist,
bat diese Breite doch auch ihre Berechtigung. Der Schwerpunkt ruht
in der Darstellung der preuBischen Politik, die fttr das Werk der Pauls-
kirche zum Sehicksal wurde, bis sie selbst scheiterte, weil ihr die ziel-
bewuBte Leitung fehlte.
Das folgende Jahrzehnt der Reaktion und des Wiedererwachens des
Einheitsgedankens wird im vierten Buche mit 91 Seiten wieder knapper
zusammengefaBt. Hier wird auch noch einmal kurz die geistige und
wirtschaftliche Entwicklung Deutschlands gestreift. Der zweite Band
dagegen, der in drei Biichern Bismarcks AnfUnge und die Befreiung
Schleswig-Holsteins, den deutschen Krieg und die Grundung des Nord-
deutschen Bundes sowie den Krieg gegen Frankreich und die Begriindung
des Reiches schildert, enthalt nur die politisch-diplomatische Geschichte
der Reichsgriindung. Den Inhalt ausfiihrlicher anzugeben und die Punkte
hervorzuheben, wo Brandenburg von der bisherigen Auffassung abweicht,
scheint mir nicht ratsam zu sein. Bei Einzeluntersuchungen ist ein ge-
naues Referat erwiinscht, aus dem jeder schnell ersehen mag, ob die
Untersuchung fur sein Studiengebiet Interesse hat oder nicht. Mit Branden-
burgs Reichsgriindung muB sich aber jeder, der uberhaupt Interesse fur
diese Zeit hat — und das sollte jeder Gebildete, auch wenn er nicht
Historiker von Fach ist — auseinandersetzen ; diese Arbeit kann ihm
kein noch so weitl&ufiges Referat ersparen. Darum scheint mir auch
kpine Einzelkritik am Platze; sie mufite auch gegeniiber Brandenburgs
sorgfSltiger Arbeitsweise und wohlabgewogenen Urteilen zu umfangreichen
Erorterungen fuhren.
Was Brandenburg in diesen beiden Banden bringt, verdient alles
Lob. Freilich schreibt er kahl und niichtern, man lese z. B. die Charak-
teristik Wilhelms I. (Bd. I, S. 39 Iff.) oder was tiber Bismarcks Verhaltnife
zur Religion gesagt wird. Er lehnt zwar eine asthetische Beurteilung ab
(in seiner gleich zu erwahnenden Antikritik gegen Meinecke). Aber er hat
darin doch nur insofern Recht, als der wissenschaftliche Wert von
asthetischen Werten unabhangig ist. DaB ein solches Buch, das seines
Inhalts wegen verdient, in weitere Kreise zu dringen, audi in der Form
alien berechtigten Ansprixchen genugen muB, halte ich fiir unbestreitbar.
AuBerdem handelt es sich nicht ailein um asthetische Beurteilung. Nicht
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Kritiken 277
bloB Ntichternheit der Darstellung, auch Niichternheit der Auffassung
ist Brandenburg vorgeworfen worden. P. Meinecke hat in einem Aufsatz
„Zur Geschichte des aiteren deutschen Parteiwesens" (Hist. Zeitschr. Bd. 118,
Seite 46/62) sich des langeren mit Brandenburg auseinandergesetzt.
Er sieht in der Fahigkeit zu scharfer Begriffsbildung, die die Starke
des Kritikers Brandenburg ausmacht, eine Schwache des Geschichts-
schreibers, dessen Anlage „fur die Sphare der verwickelteren und inhalts-
reicheren Hergange ideeller und psychologischer Natur" nicht ausreicbe
and dadurcb in die Gefahr gerate, „zuruckzubleiben hinter den Problemen
und sie ungebtihrlich zu vereinfachen durch einen prosaischen Scharfsinn".
Er begrundet diesen Tadel durch kritische Betrachtung zweier Einzel-
fragen, der Entstehung des deutschen NationalbewuBtseins und des Wesens
der liberalen und demokratischen Bewegung. Die Ansicht Brandenburgs,
dafi das deutsche NationalbewuBtsein durch „keine theoretisch begrundete
Lehre, keine literarische Stromung, keine Selbstentwicklung der Ideeu
sondern durch „elementare, das Volk in seinen Tiefen aufwuhlende poli-
tische Ereignisse", namlich den Druck der Franzosenherrschaft, zu einem
politischen Faktor geworden sei, halt Meinecke fur allzu schematisch.
Die Einwirkung dieses politischen Drucks leugnet Meinecke zwar nicht,
aber er meint doch, dafi wir es wohne die Ideenbildung der geistigen
Fuhrer, ohne die allmahliche Ausstrahlung ihrer Ideale in die weiteren
Schichten, ohne die langsam wachsende Empfanglichkeit der Volksmassen
zu einer politischen Nationalbewegung von starkerer Wucht nie gebracht
haben" wiirden. Ebenso wenig geniigt ihm die Erklarung der Entstehung
des Liberalismus als einer Reaktion gegen den Absolutismus oder die
scharfe Unterscheidung zwischen Liberalismus und Demokratie. Der
„wirkliche Hergang" sei vielmehr dieser gewesen: „Die liberale Bewegung
in Deutschland, entspringend aus den individualistischen Idealen und
sozialen Interessen des geistig gereiften Btirgertums (und nicht zu ver-
gessen auch des mit ihm in geistiger Gemeinschaft lebenden Teiles des
Adels), verzweigt sich friih in eine kleinere, aber historisch sehr wirk-
same Bichtung, die durch oder in Anlehnung an den uberlieferten Staat
die individuellen Krafte des Volkslebens, vor allem des Btirgertums, ent-
wickeln, fur den Staat nutzbar und zum Teil auch im Staate geltend
machen will, und in eine breitere mehr als eine soziale Klassenbewegung
des Btirgertums verlaufende Richtung, die den tiberlieferten monarchisch-
aristokratischen Staat mit groBerem Mifitrauen ansieht und die starkeren
Freiheits- und Mitregierungsforderungen, die sie deshalb an ihn stellt,
mit den verdunnten Grundsatzen der Gleichheit und zum Teil selbst der
Volkssouveranitat begrundet. Aus ihren Reihen zweigt sich die demo-
k r^nrirtf^ Original from
^^ UNIVERSITYOF MICHIGAN
278 Kritiken
kratische Bewegung, die mit der Durcltfiihrung dieser Grunds&tze Ernst
machen will, ab and fordert Freiheit und Macht nicht nor fUr die
gebildete Mittelschicht, sondero fUr alle; zu grBBerer Wucht kam sie
erst; als die wenigen biirgerlichen Intellektuellen, die sie anfangs alleio
vertraten, wirkliche Fiihlung mit den heranreifenden unteren Masseu
erhielten." Und nacbdem er so den Hergang in alle seine Ver&stelungen
verfolgt bat, sncbt Meinecke nach „derjenigen Idee, welche in dieser
grofien, von oben nach unten, von den wenigen zu den vielen sich aus-
breitenden Bewegung am st&rksten gewirkt, am weitesten bin, wenn auch,
mannigfach gebrochen und abgedftmpft, ansgestrahlt hat", und findet sie
in der Volkssouver&nit&t.
Gegenuber dieser der Vielgestaltigkeit der Dinge bis ins kleinste
nacbgehenden, aber daruber leicht die innere Einheit verlierenden Geschichts-
betrachtung hat Brandenburg schon in der „Reichsgrundungu seine Be-
denken ge&ufiert (Bd. I, S. 439); auch ohne besondere Beziehung auf
Meinecke spricht er einmal (Bd. I, S. 27) yon der „inhaltlichen Bestimmt-
heit, die ein jeder Gedanke bedarf, bevor von seiner Ubertragung in
die Praxis des Lebens uberhaupt die Rede sein kann". Gegen Meineckes
Kritik hat er sich in einem Aufsatz wZum altereu deutBchen Parteiwesen**
(Hist Zeitschr. Bd. 119, S. 63 — 84) zur Wehr gesetzt. Er rechtfertigt
seine von Meinecke als schematisch bezeichnete Art dan>it, dafi der
Historiker entweder mit klaren Worten oder durch seine Auswahl und
Gruppierung der Dinge sein Urteil uber den EinfluB der einzelnen mit-
wirkenden Ursachen zum Ausdruck bringen miisse, sobald er eine gi ofiere
Darstellung unternehme; und dazu mtisse er auch eine Absch&tzung der
einzelnen Faktoren wagen. Yon diesem allgemeinen Standpunkt aus halt
er sein Urteil uber die Entstehung des politischen Natiunalbewufitseins
aufrecht: fur die Massen seien „elementare, sie in ihrem t&glichen per-
sonlichen Leben treflfende und aufrllttelnde Erfahrungen44 starkere Motive
als Lehren und Gedanken, die ihnen von oben her nahe gebracht wurdem
Und so sei die FranzoSenzeit eben doch der entscheidende Ansto6 zur
Politisierung des deutschen Nationalbewufitseins geworden. Ahnlich ver-
teidigt Brandenburg seine Auffassung der Entstehung des Liberalismus
als einer Gegenbewegung gegen den Druck des Absolutismus damit, dafi
^in starkes aufieres Erlebnis notwendig gewesen sei, urn die geistige
Disposition zur politisch wirksamen Kraft werden zu lassen, und dieses
sei eben der Druck des Absolutismus gewesen. Es ist im Grunde keine
Verschiedenheit der Ansichten vorhanden; Brandenburg wie Meinecke
wissen, dafi geistige und materielle Ursachen zusammenwirken mussen,
um politisch wirksame Tendenzen hervorzurufen. Der Unterschied liegt
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Kritiken 279
niehr in der Methode; Meineckes vorwiegend biographische Geschichts-
schreibung geht der Ideengeschichte nach und legt den Schwerpunkt auf
die Gedankenwelt der einzelnen Personlichkeiten, Brandenburgs zusammen-
fassende Darstellung halt sich mehr an die auBeren Momente. Auf dem
gleichen Gegensatz der Betrachtungsweise beraht auch die verschiedene
Auffassung des Verhaltnisses von Liberalismus und Demokratie. Branden-
burg bestreitet Meineckes Behauptung, daft es sich hier picht um zwei
getrennte politische Richtungen handele, da8 vielmehr Ubergange und
Beruhrungen, ja im letzten Grande, in der Idee der Volkssouveranit&t
sogar eine einheitliche Wurzel vorhanden seien, nicht, aber er meint,
mit dieser Art, die fur die Biographie geeignet sei, lasse sich eine
Gesamtanschauung von Parteibewegungen und geistigen Stromungen
ttberhaupt nicht gewinnen. Dazu diirfe man nicht von der Gedankenwelt
des einzelnen Menschen ausgehen, sondern man miisse „den Blick aut'
das Ganze einer durch die Gleichartigkeit der Probleme zusammen-
geschlossenen Zeitperiode" richten. Dann sehe man, „wie trotz alles
Wechsels der Personen, der Bezeichnungen, der Einzelfragen, gevvisse
Grundrichtungen in der Beurteilung politischer Probleme erhalten bleiben
und selbst wenn sie zeitweise zuriicktreten oder verschwinden, immer
wiedej: erscheinen".
Mir scheint, dafi Brandenburg im Recht ist, wenn er seinen Gegen-
satz gegen Meinecke vorwiegend auf methodische Unterschiede zuriick-
fiihrt und seine Art gegen Meineckes Kritik verteidigt. Freilich hat
Meinecke es ihm leicht gemacht, sich zu rechtfertigen, indem er seinen
Angriff nur gegen die einleitenden Abschnitte richtete. Hier, bei der
zusammenfassenden Darstellung grofierer Zeitr&ume und Entwteklungen
ist eine gewisse Vereinfachung unerlaBlich; sonst sieht der Leser den
Wald vor Baumen nicht. Aber bei den spateren ausfiihrlichen Kapiteln,
zuinal im zweiten Bande, der auf 432 Seiten Text die Geschichte von
neun Jahren behandelt, wirkt die Vereinfachung doch als Einseitigkeit.
Die NUchternheit der Auffassung, die Meinecke nur nicht am geeigneten
Ort nachgewiesen hat, tritt hier unverhullt und unentschuldigt zu Tage.
Wie bei Sybel, der aber seine Selbstbeschrankung bereits im Titel ange-
kiindigt hat, erscheint die Reichsgriindung auch bei Brandenburg lediglich
als eine diplomatische Haupt- und Staatsaktion. Die geistigen und wirt-
schaftlichen Stromungen werden kaum beruhrt, so wenig, dafi der Name
Treitschkes als Publizisten ttberhaupt nicht genannt wird. Das ist aber
eine durch nichts zu entschuldigende Lucke. Eine Geschichte der Reichs-
griindung mufi uns auch sagen, daB fiir das deutsche Volk die diploma-
tische und kriegerische Auseinandersetzung PreuBens mit Osterreich nicht
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280 Kritiken
blofi eine Staatsaktion war. die es uber sich ergehen lieB, sondern ein
Bruderkrieg, den es tief und schmerzlich empfand. Sie mufi darauf bin-
weisen, dafi es gerade fiir die Besten des Volkes, fur die bei aller Treue
gegen das engere Vaterland wahrhaft deutsch Gesinnten achwierig war,
in diesem Konflikt die ricbtige Stellung zu finden, weil das ganze Wesen
der Bismarckschen Politik, der inneren nicbt minder wie der ausw&rtigen,
alien iiberlieferten Anschaaungen widerspracb. Treitschkes Konflikt mit
seineni Vater, sein Wort von der Hoffnung, die er auf PreuBen setze
und wenn Bismarck der Zehnte dort regiere, Mathys AuBerung, dafi
Bismarck ihm alle Tage besser gefalle, das alles deutet auf innere K&mpfe,
auf eine geistige Entwicklung, die nicbt stillschweigend iibergangen
werden sollte. So einfacb liegen die Dinge denn docb nicbt, dafi Bismarcks
Realpolitik die Ideenbewegung ganz ausgeschaltet h&tte. Diese war docb
eine Macbt, mit der Bismarck recbnen muBte und gerechnet hat, die
von ihm nicbt nur benutzt worden ist, sondern die ihn aucb bestimmt
hat. Dafi Bismarck nicbt nur preuBische, sondern auch deutsche Politik
treiben mufite, dafi er Napoleon kein deutsches Gebiet opfern konnte, dafi
er schlieBlich doch die Mainlinie zu uberschreiten sich veranlafit sah, das
alles beweist die Bedeutung dieses ideellen Faktors.
Diese Kritik beruhrt sich mit Meineckes Bemangelungen an der
einleitenden Schilderung der Entwicklung des deutschen National-
bewufitseins. Die Bedeutung der aufieren Ereignisse wird von Branden-
burg ubertrieben. GewiB wirkt auf die Massen das Elementare starker
und unmittelbarer ein als die geistigen StrSmungen. Aber es schaflft
docb nur Stimmungen. DaB daraus feste Gesinnungen werden, dazu
bedarf es geistiger Arbeit. Natiirlich weiB Brandenburg das ebenso gut
wie ich. In dem „Ruckblick und Ausblick", der die Darstellung ab-
schliefit, kommt er auf die Bedeutung der Ideen fur die fteichsgrundung
zu sprechen. Aber ein kurzes SchluBwort von 20 Seiten kann das,
was auf den vorhergegangenen 400 Seiten nicht gesagt ist, doch nicht
ersetzen und wirkt jetzt, wo die rechte Vorbereitung fehlt, etwas un-
vermittelt. Die der Zeit nach 1871 gestellte Aufgabe, sich mit den
poiitischen Ergebnissen der Zeit der Reichsgrundung geistig auseinander-
zuseteen, wurzelt tiefer, als es bei Brandenburg den Anschein gewinnt,
in der vorhergegangenen Periode.
So muB bei aller Anerkennung dessen, was Brandenburg geleistet
hat, des wissenschaftlichen Fortschritts , den sein Buch bedeutet, doch
das Gesamturteil lauten, daB wir eine wirklich befriedigende Geschichte
der Reichsgrundung von ihm nicht erhalten baben. Fiir diese Aufgabe
ist seine wissenschaftliche Natur nicht reich und vielseitig genug. Anders
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Kritiken 281
steht es mit den drei Abhandlungen, die in den wUntersuchungen und
Aktenstucken" vereinigt sind. In ihnen zeigt sich Brandenburgs Talent
^r grfindliche und gewissenhafte Feststellung der Tatsachen, fur ruhige
Had stets sachliche Kritik und fur klare, ubersichtliche Darstellung auf
der Hohe; die Einseitigkeit seiner Begabung stort hier weniger, da ihr
die Einseitigkeit der gestellten Aufgabe entspricht.
Die erste, umfangreichste Abhandlung „Preufien und die deutsche
Revolution" ist eine erneute Priifung der viel umstrittenen Frage nach
dem Wesen der deutschen Politik Friedrich Wilhelms IV. Rachfahis
These vom latenten deutschen Ehrgeiz als der Triebfeder von Friedrich
Wilhelms Politik wird in sorgf<iger Widerlegung der Beweisstucke,
z. B. durch ausfuhrliche Interpretation der Denkschrift vom 20. November
1847, abgelehnt. Das tJberwiegen der sittlichen und religiosen Ideale
fiber alien nationalen Egoismus ist nach Brandenburg die bezeichnende
Eigenschaft der Politik Friedrich Wilhelms IV. Sie ist seine Schw&che,
aber doch auch seine St&rke, denn sie gibt ihm die innere Einheit-
lichkeit, die die meisten Beurteiler bei ihm freilich vermifit haben.
Diese Einheit im einzelnen aufzudecken und nachzuweisen, ist die Ab-
sicht der TJntersuchung Brandenburgs. Ahnlich wie Rachfahl sucht
Brandenburg die Ereignisse des Marz 1848 Tag fur Tag festzustellen,
er beschreibt jeden Gesinnungsumschwung des Konigs, dessen Haltung
freilich in den entscheidenden Tagen g&nzlich hilf- und ratios gewesen
sei. Ich kann den Fortgang der TJntersuchung hier nicht im einzelnen
beschreiben, ebenso wenig alle die Punkte erw&hnen, in denen Branden-
burg die Ergebnisse der friiheren Forschung, auch der Ansichten Meineckes
in seinem Radowitz, umstoBt, die Hauptthese selbst, dafi Friedrich
Wilhelm IV. vom M&rz 1848 bis zum April 1849, zur Ablehnung der
Kaiserkrone, „weder in seinen Grundanschauungen iiber die Neu-
gestaltung Deutschlands, noch in seinem Entschlusse, aus der Hand der
Revolution keine Krone und keine Machtsteigerung fur sich und seinen
Staat anzunebmen" (S. !439) geschwankt habe, ist geschickt durchgefuhrt.
Da6 die preiiBische Politik in dieser Zeit nicht konsequent gewesen ist,
bestreitet Brandenburg selbstverstandlich nicht; der Grund liegt seiner
Ansicht nach aber nicht in der Personlichkeit des Konigs, sondern in
der mangelnden Ubereinstimmung zwischen dem Konig und seinem
konstitutionellen Ministerium, dessen Politik der Konig nicht gebilligt,
aber gelegentlich unter „zeitweiliger Verfinsterung des koniglichen Amtes"
geduldet, in den entscheidenden Augenblicken aber doch selbst bestimmt
babe. Brandenburg schatzt die Bedeutung dieser Haltung des KSnigs
sehr hoch ein; denn sie habe den Kampf zwischen K6nig und Volks-
Histor. Vierteljahrschrift 1919. 2. 19
n Pnnol "4 Original from
b^Vji UNIVERSITY OF MICHIGAN
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vertretung und Ministerium zugunsten de8 Konigs entschieden. Ick
mochte freilich glauben, daB diese Entscheidung weniger darch die
Personlichkeit Friedrich Wilhelm IV. als durch das Erstarken der darch
die Revolution zunachst betaubten und sick erst allm&hlich erholenden
konservativen Kreise gebracht worden ist; das sind wieder die Dinge,
um die sich Brandenburg weniger zu kummern pflegt.
Die zweite wesentlich kiirzere TJntersuchung will an der Hand der
ersten acht B&nde der franzosischen Aktenveroffentlichung der Origines
diplomatiques de la guerre de 1870/71 und unter Benutzung ^wenig-
stens einiger Stucke" aus Bismarcks Korrespondenz mit der Gesandt-
schaft in Paris das Verhaltnis Bismarcks zu Napoleon III. in den
Jahren 1863/66 feststellen. Voile Klarheit ist nicht in alien Punkten
erzielt worden, weil das deutsche Material noch zuriickgehalten wird
und weil die franzosische Sammlung nur die amtlichen Akten geben
kann, wahrend die personliche Politik Napoleons aus Mangel an akten-
maBigen Niederschriften uns bier verborgen bleibt Das Bild, das
Brandenburg aus dem Vorhandenen von Bismarcks Politik gegeniiber
Napoleon gewonnen hat, ist kurz folgendes: Bismarck war iiberzeugt,
daB Napoleon eine starke Machterweiterung PreuBens nur dann zulassen
werde, wenn er selbst Kompensationen eriangen konne; diese Kompen-
sationen nicht auf Kosten deutschen Gebietes zu gewahren, war Bismarck
entschlossen, aber um den Kaiser nicht von vornherein zum Gegner zu
haben, muBte er ihn moglichst hinhalten. Bei dieser Politik hatte er
sowohl den Konig gegen sich, der voll MiBtrauen gegen den Erbfeind
jedes Entgegenkommen gegen Napoleon vermeiden wollte, wie anderer-
seits den Gesandten in Paris, Grafen Goltz, der Napoleons gefUhrliehe
Absichten durch moglichste Annaherung an ihn zu vereiteln fur richtiger
hielt als die Haltung Bismarcks.
Die letzte Untersuchung endlich behandelt in peinlich genauem
kritischen Aufbau eine Keihe von Einzelfragen aus der npreuBischen
Politik im Jahre 1866 a. Untersucht wird zunachst Bismarcks Ver-
haltnis zur deutschen Frage: entgegen der landiaufigen Auffassung, daB
Bismark bis 1866 preuBischer Staatsmann gewesen sei und erst damals
die deutsche Frage in sein Programm aufgenommen habe, will Branden-
burg schon fur viel fruhere Zeit bis 1849 zuruck ein deutsches Interesse
bei Bismarck wahrnehmen. Ich meine freilich, daB mit einzelnen
AuBerungen Bismarcks nicht viel anzufangen ist; die entscheidende
Frage ist doch, wann die Riicksicht auf die deutsche Einheitsbewegung
ein bestimmendes Moment fur Bismarcks praktische Politik geworden
ist. Die Grenze ist schwer zu Ziehen, da auch fflr einen stockpreuBischen
Prvnnli1 Original from
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Kritiken 283
Staatsmann Deutsehiand der gegebene Exerzierplatz der preuBischen
Politik sein muBte. Auch bier, wo man uber die Quellenkritik binaus
zu psychologischer Vertiefung vordringen mufi, stSBt man wieder auf
die Grenze von Brandenburgs Begabang. Weiter wird dann — urn mit
Rucksicht auf den scbon ungebiibrlich beanspruchten Raum nor noch das
Wichtigste hervorzuheben — die franzosische Intervention besprochen;
daraaf der Ursprung des Annexionsgedankens, der keineswegs erst
(lurch den von Napoleon erzwungenen Verzicht auf Sudden tschland hervor-
gerufen worden sei, die Feststellung der Friedensbedingungen, insbesondere
die personlicbe Auseinandersetzung zwisehen Konig Wilhelm und Bismarck,
das Verhaltnis zwisehen PreuBen und Italien, die Haltung Englands
und RuBlands, zuletzt die VertrUge mit den sQddeutschen Staaten, auf
deren Abschlufi die franzosiscbe Kompensationsforderung starken EinfluB
gehabt babe. Yon alien diesen Untersuchungen nimmt man trotz manchen
Ausstellungen im Einzelnen mit dem Geftthl des Dankes fttr reiche Be-
lehrung Abschied.
Halle a. 8. Fritz Hartung.
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19*
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284
Nachrichten und Notizen.
Im Frttbjahr 1916, zum Qed&chtnis der hundertj&hrigeu Vereinigung
Salzburgs mit Osterreich, ist im Selbstverlag der Gesellsehaft fttr Salzburger
Landeskunde der 2. Band des von Abt Willibald H an thaler und Franz,
Martin gesammelten und bearbeiteten Salzbnrger Urknndenbnches er-
schienen und zu Weihnachten 1918 folgte ihm der 8. Band, welcher das Werk
abschlieBt. Da die reicbhaltigen Traditionsbttcher schon im 1. Band erledigt
worden waren, konnte bier der ttbrige Urkundenstoff in geschlossener Folge von
790 bis 1246 geboten werden. Es sind, abgesehen von den getrennt angereibten
p&pstlichen Kommissorien und den Deperdita, fiber 1100 Nummern, darunter 105
bisher ganz unbekannte. Bis zu Beginn des Investiturstreites fiberwiegen Kaiser-
und Papsturkunden, dann gewinnt die Zahl der von den ErzhischSfen und
anderen geistlicben Stellen des "Landes ausgefertigten Stiicke die Oberhand*
Von diesem Quellenstoff wird die Geschichte des deutschen Sttdostens mannig-
fach beleuchtet und er bildet zugleich ein lehrreiches Beispiel fUr die Ent-
stehung der neuen Siegelnrkunde, welches Martin in seinenUntersnchungen fiber
ndas Urknndenwesen der Erzbischdfe von Salzburg14 (Mitt, des Inst. 9. Ergbd.)
eingehend darlegte. In Martins Stndie ist die diplomatische Begrttndung f&r
diese beiden B&nde des Qrkundenbuehs enthalten, die miteinander durch ein
gemeinsames, ausffihrlich gearbeitetes Namenverzeichnis, ein Sachregister, so*
wie praktische Ubersichten der Urkundenanf&nge und benfitzten Bibelstellen
verbunden sind. Uberdies ist jeder Band mit einem Gruppenregister, einem
Verzeichnis der Schreiber und Diktatoren und den zur Vergleichung mit
Eleinmayrns Juvavia und Meillers Regesten erforderlicben Ubersichten ver-
sehen, sowie mit schOnen Siegeltafeln ausgestattet. Als wertvoller Nachtrag
zum 1. Band ist dem 2. ein Neudruck der bertihmten Breves notitiae vom Eode
des 8. Jahrhunderts beigegeben, deren &iteste, kurz vor 1200 entstandene Hand-
schrift Martin im Jahre 1915 in der gr&flich Euenburgschen Bibliothek zu
Jungwoschitz in B5hmen auffand und im Neuen Archiv 41, 267 ff. genauer be-
schrieb. Auf den ursprfinglich geplantcn 4. Band, fttr welchen die Briefe und
andere nichturkundliche Stttcke aufgespart waren, hat die Gesellschaft ffir
Salzburger Landeskunde verzichtet; dagegen wird von dem wertvollsten Teil
dieses Stoffes, den Briefsammlungen der ErzbischOfe Eberhard I. (1147—1164)
und Adalbert III. (1168—1200), auf Grund des mit den Monumenta Germaniae
hergestellten Einvernehmens eine Neuausgabe im Rahmen der Epistolae selectae
in Aussicht gestellt, deren Bearbeitung Martin fibernommen hat.
Graz. W. Erben.
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Nachrichten and Notizen 285
Monumenta Germaniae paedagogica, begrttndet von Karl Kehrbach,
heransgegeben von der Gesell?chaft fttr Deutsche Erziehungs- nnd Schul-
geschichte, Band 47 und 49: Doknmente zur Geschichte der humanistischen
Schulen im Gebiete der baieriscben Pfalz, mit historischer Einleitung,
herausgegeben von Gymnasialprofessor Dr. K. Reiflinger. I. Band:
Historische Einleitang und Doknmente der bischSf lichen Schnlen in
Speyer, XVIII u. 446 S. (1910.) II. Band: Doknmente zur Geschichte
der weltlichen Schnlen in Zweibriicken, Speyer und kleineren Orten,
X u. 866 S. (1911.) Berlin, Weidmannsche Buchhandlung.
Der Titel entspricht nicht vollstandig dem Inhalt. Der Historiker wird
in diesem Werke vor allem eine Geschichte des kurpfalzischen Schulwesens
suchen, weil ja dieses Territorium vom Mittelalter bis zum Ende des 18. Jahr-
hunderts das wichtigste am Oberrhein war. Doch da die bedeutendsten ehemals
kurpfalzischen St&dte nicht zum heutigen Konigreich Baiern gehSren, ist die
gauze Eurpfalz aus den vorliegenden Banden ausgeschieden worden und soil
in einem anderen Teile der monumenta germ. paed. behandelt werden. Es
blieben demnach fttr Reifiinger die Gebiete von Pfalz-Zweibriicken, des Bistums
nnd der Reichsstadt Speyer ttbrig; nachdem indes Pfalz-Zweibrttcken zeitweise
im 16. Jahrhundert mit Neuburg in einer Hand vereinigt war, muflte auch auf
letzteres ein Auge geworfen werden.
Das einschl&gige Quellenmaterial war zwar schon verschiedentlich benutzt,
doch kamen fur weitere Historikerkreise von der bisherigen Literatur blofl
die Arbeiten von Mone und Remling in Betracht. Ersterer, welcher sich vor
allem auf die bischOflich speyrisehen Akten des Karlsruher Generallandes-
arcbivs sttttztet war fast aussehliefilich Antiquar, kein Systematiker; seine
Beitrage in den ersten Bftnden der Zeitschrift fttr Geschichte des Oberrheins
waren deshaib wesentlich Miszellen und gew&hrten kein zusammenhftngendes
anschauliches Bild. Remlings Thema dagegen war zu umfassend, um in diesem
Rahmen eine ausftthrliche Behandlung der Einzelheiten zu gestatten ; er konnte
deshalb weder als Archivforscher in die Tiefe dringen, noch sich ttber die ver-
schiedenen Seiten der Bistumsgeschichte verbreiten. Die Scbriften von Buttmann
und Eeiper sind wohl kaum ttber einen engeren Interessentenkreis hinaus-
gedrungen. Da gerade die Zweibrttcbenschen Mater ialien teils in der dortigen
Gymnasialbibliothek, teils im Speyrisehen Kreisarchiv fast llickenlos erhalten
sind, bedentet deshalb trotz dieser wenig bekannten Vorarbeiten ReiBingers Buch
eine wesentliche Bereicberung unseres Wissens, Wie diese Akten sind auch die
ebenfalls gut und vollstandig erhaltenen Fapiere des Speyrer Gymnasiums
(im dortigen Stadtarchiv und der dortigen Gymnasialbibliothek) systematisch
und sorgf<ig ausgebeutet.
Den Inhalt der Publikation k odd en wir hier nur flttchtig streifen, da fttr
die meisten Leser dieser Zeitschrift die Erziehungsgeschichte nur auf der
Peripherie ihres Gesichtskreises liegen dttrfte. Das allgemeinste historische
Interesse dttrfen die Abschnitte ttber die Reformationszeit und die napoleonische
Epoche beanspruchen, w&hrend die fachm&nnisch gewiB sehr interessante schritt-
weise Verfolgung des Emdringens der neuhumanistischen p&dagogischen Ideen
w&hrend des 18. Jahrhunderts meist nur fttr engere wissenschaftliche Informations-
swecke in Betracht kommt. Dagegen wird auch der politische Historiker nicht
daran vorttbergehen dttrfen, dafi z. B. das Bild des Pfalzgrafen Wolfgang dnrch
r^rtrtrtlr- Original from
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28*3 Nachrichten und Notizen
ReiBingers Publikation wesentlich bereichert wird. Auch war bis tief ins
18. Jahrhundert der ganze Lehrerberuf groBenteils nor die Durchgangslauf bahn
werdender Theologen ; obgleich der Autor das biographiache Moment dot knapp
beriicksichtigte, f&llt doch auf manche im religiosen Leben des 16. Jahrhunderte
markante PersSniichkeit ein nenes Licht. Besonders ist in dieser Hinsicht die
Beziehung zwiscben Pfalz und StraBburg hervorzuheben. Dadureh erbielten
Joh. Sturm und Mar bach einen mafigebenden EinfluB. ReiBingers Ausftihrungen
bertthren sich deshalb vielfach mit der in Sturras und Marbacbs Eigenart
freilich viel tiefer eindringenden Sohmschen Darstellung des Strafiburger Schul-
wesens, die ReiBinger noch nicht vorlag. Merkwtirdig arm ist die Zeit des"
dreiBigj&hrigen Krieges bedacht. Das liegt allerdings wohl wesentlicb daran,
daB das besondere Q'lellenraaterial, auf welches sich der Autor stlitzte, fflr die
allgemein kulturgeschichtlichen Ziele, die bierbei zu berticksichtigen gewesen
w&ren, sich weniger eignete und daB schulorganisatorische Fragen, wie sie in den
Gymnasialakten vorzugsweise hervortreten, damals ganz zurttckstanden. Be-
merkenswert ist der passive Widerstand einzelner P&dagogen gegen die scha-
blonisierenden Neigungen der napoleonischen Zeit. Vielfach waren die damaligen
Schuleinrichtungen in Speyer und Zweibrttcken mehr ein Kompromifl zwischen
TJberlieferung und gesetzlichen Vorschriften wie eine getreue Befolguag der
letzteren. Der Eintritt der pflLlzischen Gebiete in das heutige Kftnigreich
Bayern bildet den SchluBpunkt des Werkes.
I, S. 37 bemerkt ReiBinger, daB er ttber den Reichstag von 1549 nichts er-
mitteln konnte. Es handelt sich doit um die bekannte Reformation Karls V.
vom Juni 1548, also um eine Verwechslung der Jahreszabl. Die Beschlttsse
der Mainzer Provinzialsynode von 1649 (S. 38) liegen nicht „eine Reihe von
Jahren zurtick", sondern sind die unmiltelbare Folgef der kaiserlichen Reformation*
Freiburg i. Br. Gustav Wolf.
Niederlandische Akten und Urkunden zur fieschichte der flanse und
zur deutschen Seegeschichte, herausgegeben vom Verein fur hansische Ge-
schichte, bearbeitet von Rudolf Hftpke, erster Band: 1531—1557. XVIII
und 684 Seiten. Mtincheft u. Leipzig. Verlag von Duncker & Humblot. 191 3,
Die Anregung, die Archive des Auslandes, zun&chst die Belgiens und
Hollands auf ihre hansischen Bestftnde zu durchforsctien, war 1903 von K. Hflhl-
baum ausgegangen. Vier Jahre sp&ter wurde R. H&pke mit der Bearbeitung
dieses Materials vom Vorstande des hansischen Geschichtsvereins beauftragt.
Die Auswahl der Dokumente sollte sich nicht allein auf die eigentlichen
Hansest&dte beschr&nken, sondern 9die gesamtdeutschen Beziehungen zur See*
und die Entwicklung der niederl&ndischen Seegeltung mit in den Rahmen der
Sammlung Ziehen. Das Werk ist also zum Teil eine Erg&nzung zu den
„lnventaren hansischer Archive" (bisher Ctfln und Danzig). Der Wert des
dargeboteuen Materials ist sehr groB nach den verschiedensten Seiten bin.
Die reichsten Funde ergab das Brtisseler Reichsarchiv (269 Nummern), sodann
das Wiener Reichsarchiv (148 Nummern). Sehr ergiebig waren auch die
Archive der einstigen Hansestadte Deventer, Ziitfen, Kampen und Nymwegen
(zusammen 283 Nummern), Das Reichsarchiv im Haag steuerte 51 Nummern
bei usw., alles ungerechnet die in den Anmerkungen herangezogenen Stlicke.
— Bei der Fttlle des Materials mufite der Zeitraum des Bandes auf 27 Jahre
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Nachrichten uud Notizen 287
begrenzt werden. Das Anfangsjahr ergab sich daraus, daB die Hanserezesse
mit dera Jahre 1530 schlieBen, weswegen auch schon die jlnventare* mit 1531
einsetzten. Der Inhalt des Materials beschaftigt sich hauptsachlich mit den
nordisch-baltischen Verh<nissen , ganz besonders natilrlich in den dreifiiger
Jahren, die das Ende der hansischen Vormachtstellang in den Ostseegewassern
bedeuten; aber auch weiter bis zum Speyerer Frieden zwischen den Nieder-
landen nnd Christian III von Danemark 1544 stehen sie noch stark im Vor-
derprund. Das starke Interesse, mit dem in den Niederlanden alle Vorgange
im Norden nnd im Bereiche der Ostsee verfolgt werden, ist auch ein Grad-
messer fdr die Wichtigkeit, welche dies fiandelsgebiet ftlir sie bereits besafi.
Nach 1544 fehlt sozusagen ein Mittelpankt des luteresses, nm den sich das
fibrigens ftlr diese zweite H&lfte des bearbeiteten Zeitranmes nnr kanm halb
so nmfangreiche Material gruppiert. Doch ist auch in ihm Wertvolles genug
mitgeteilt. Neben den fortgehenden niederl&ndisch-hansisch-nordischen Be-
ziehungen handelt es sich da besonders um die Stellung des dentschen Nord-
westens, seines Territorien und Hansestadte, besonders Bremens, sowie der
angrenzenden Lander zum Schmalkaldischen Kriege 1546—1547; um die Ver-
h<nisse der niederlandischen Hansestadte von Overyssel, Geldern usw. zum
Bunde und untereinander, die reichliche Beleuchtung erfahren und Zeugnis
von der Intensitat des Bundeslebens ablegen; ferner nm die niederiandisch-
franzSsischen Verwicklungen seit 1552 und besonders ihre Einwirkungen auf
den Seeverkehr. AuBer allem, was den Bund und seine Mitglieder und ihre
fiandelsangelegenheiten betrifft, hat der Herausgeber aber auch Nachrichten
tlber die Verh<nisse nichthansischerdeutscherStadte,derenBetriebfttrdieHanse
und im Bereich ihres Verkehrsgebiets von Wichtigkeit, sowie tlber den Han-
delsbetrieb der Territorialh^rren und Zeugnisse ttber den Warenhandel ober-
deutscher Kauf leute in den Niederlanden und im Nordseegebiet mit aufgenommen.
Auch Nachrichten tlber die Indienfahrt und die Neufoundlandfischerei fehlen
nicht. Besonders rcich ist natilrlich das Material tlber Seefahrt, Handel und
Fischerei der Niederl&nder.
Auf die bes»ondere Wichtigkeit einzelner AktenstUcke, wie namentlich
lnstruktionen, Denkschriften, Geheimberichte, die zahlreich sind und die auf
die handelspolitischen Erw&gungen und Absichten jeweils erwlinschtes Licht
werfen, hier einziigehen, wttrde allzuweit ftihren. ;■; )
Der Bearbeiter hat ein zum grcSBten Teil neues, umfangreiches und sehr \
vielseitiges Material zusammengetragen. Die Bearbeitung weicht von der in . f,
den Inventaren befolgten Art insofern ab, als sie die Stficke vielfach vollst&ndig ]£
im Wortlant zum Abdruck bringt, vielfach ihren Inhalt in sehr geschickter |*
Zusammenfassung, die jedoch das Wesentlichste im Wortlaut mitteilt, wieder- ,/t
gibt. Das ist deshalb geschehen, weil der Stoff sich auf eine grofie Anzahl • !
von Pl&tzen verteilt, w&hrend bei den Inventaren nnr immer ein Archiv in ^
Frage kommt. Spatern Benutzern der YerOffentlichung soil die Mtthe erspart r
werden, die betrefFenden Archive erst noch wieder aufsuchen zu mtissen; aber
selbst wenn dies n5tig erscheinen sollte, so bedeutet das vorliegende Werk !;
doch in jedem Fall eine groBe Erleichterung fiir die Benutzung der nieder- j
l&ndischen Archivalien. ;!■
Ein Verzeichnis der Orts- und Personennamen, sowie ein Wort- und Sach- V
register sind beigegeben. Das letztere enthalt manche Willkttrlichkeiten. Aus- |;<
I
E
UNIVERSITY OF MICHIGAN
288 Nachrichten und Notizen
driicke sind nicht selten nur unter einem Sammelbegriff verzeichnet, aber nicbt
da, wo sie alphabetisch hingeh5ren, unter Verweis auf den Sammelbegriff and
die dort gegebene Stellenverzeichnnng, was bei unbekannten Ausdriicken die
Feststellung des Begriffs sehr erschwert. Hinge wiesen sei noch auf die am
Scklufl mitgeteilten „Berichtigungen und Zusatze", sowie auf die im Inhalts-
verzeiehnis nicht hervorgehobenen Anh&nge zu der 906 Nummern umfassenden
Urkunden- und Aktensammlung. Sie entbalten erstens Auszttge aus Stadt-
rechnungen niederl&ndischer Hansest&dte fttr den bearbeiteten Zeitraum
(S. 61Bff.), zweitens eine Liste der zu Vere auf Walcheren bestatteten Oster-
linge (S. 625), drittens den Ertrag des Congggeldes fttr Wiederausfuhr von
Getreide aus den H&fen Brabants, Seelands und Flanderns 1585—1641 (S. 625 f),
viertens eine Wehrordnung fur 20 niederlandische Ostfahrer, ihre Bemannung
und Bestiickung betreffend, von 1557 (S. 626 ft).
Mlinster i. W. Daenell.
Dr. Ludwig Kaas, Die geistlicbe Gerichtsbarkeit der katholischen Kirche
in Preufien in Vergangenheit und Gegenwart mit besonderer Berttck-
sic htigung des Westens der Monarchie. Von der juristischen Fakultat
der Rheinischen Friedrich - Wilhelm - Universitfit zu Bonn gekrdnte
Preisschrif t (Kirchenrechtliche Abbandlungen, herausgegeben von DDr.
Ulrich Stutz 84. und 85. Heft). 2 Bde., Stuttgart, Ferdinand Enke 1916
und 1916. XL und 488 S., X und 482 S.
Das vorliegende Werk zerf&llt in sieben Teile: ErsterTeil: Die katbolische
geistliche Gerichtsbarkeit in Preufien von der Reformation bis zum Anfang
des 19. Jabrhunderts (Bd. I S. 1—142), Zw^iter Teil: Fremdherrschaft und
Siikular Nation (Bd. I S. 143—220), Dritter Teil: Reorganisationspl&ne der
Konkordatszeit (Bd. I S. 221—264), Vierter Teil: Von der Bulle De salute
animarnm bis zur preuBischen Verfassungsurkunde (Bd. I S. 255 — 488), Fftnfter
Teil: Yon 1848 bis zum Kulturkampf (Bd. II 8. 1—142), Sechster Teil: Vom
Kulturkampf bis zur Jetztzeit (Bd. II S. 143—170), Siebenfer Teil: Die geist-
liche Gerichtsbarkeit in PreuBen nach geltendem Recht (Bd. II S. 171 - 317).
Es folgen noch die Anh&nge, die hauptsftchlicft Denkschriften und Gutachten
enthalten (Rd. II S. 819—437). Den Beschlufi macht etn eingehendes Register
(Bd. II S. 438—482). Als Quellen hat der Vertasser nicht blnfi das groBeWerk von
Lehmann und Granier, Preufien und die katholische Kirche seit 1640, bentitzt,
sondein auch eine Menge ungedrurkten Materials in den bischdflichen und
erzbiHch5fiichen Registraturen, in den Aktenbest&nden der preufiischen Mini-
sterien, der Staats- und Provinzialarchive. Dem Werke selbst mufi man die
hochste Anerkennung spenden. DerVerfasser hat nicht blofi eine Lticke in
unserer kirchenrechtlichen Literatur ausgefttllt, indem er die Geschichte der
katholischen geistlichen Gerichtsbarkeit in Preufien als erster geschrieben hat,
sondern er hat auch seine Aufgabe in treffLcher Weise geltfst. £r hat sich
nach Kr&ften bemtiht, die Sache so darzulegen, wie sie gewesen ist, nicht
wie sie nach der Auffassung des einen oder des anderen Teiles sein sollte,
und er hat eine lesbare Darstellung geliefert, was sich bei einem wissenschaft-
lichen Werke nicht von selbst verstebt. Das Buch ist trotz seines gelehrten
Charakters nie langweilig, und wer sich uberhaupt fttr das Thema interessiert,
win! es geiadezu mit Spannung lesen. Die vom Verfasser selbst zugestandene
r^rtrtrtL- Original from
byV^UUglL UNIVERSITY OF MICHIGAN
Nachrichten and Notizen 289
Breite der Darstellnng macht das Werk nur nm so lesbarer and verst&ndlicher
and ermttglicht dem Leser sich ein eigenes Urteil za bilden. Aach die Dar-
legang der geltenden Rechte, die den Hauptteil des zweiten Teiles aosmacht,
ist yon einer anerkennenswerten Cfbersichtlicbkeit der Anordnnng and Klar-
heit der Darstellnng. Alles in allem: ein Werk, das seinem Verfasser and
der Schale, aas der es hervorgegangen ist, alle Bhre macht.
Erlangen, Rieker.
Briefweehsel der Brtider Ambrosias and Thomas Blarer 1609—1567;
in Verbindung mit dem Zwingliverein in Zttrich, heraasgegeben Ton der
badischen historischen Kommission, bearbeitet von Traagott Schiefi.
Freibargi.B. Verlag von Friedr. Ernst Fehsenfeld. III. Band: 1549— 1567.
XX a. 936 S. 8°. (1912.)
Schon bei Benprechang der beiden ersten BSnde (in dieser Zeitsehrift, 15,
568ff.) wies ich daraaf hin, dafi der zweite an Allgemeininteresse hinter dem
ersten znrilckstand. Mit dem SchloBponkt des zweiten Bandes (1548) verliefi
Ambrosias Blarer Konstanz and fand in der Schweiz Aofhahme, aber doch nur
vortibergehend einen amtlichen Wirkangskreis, sodafi im dritten Bande die vom
ersten abweicbende Eigenart noch starker hervortritt. A. Blarer nimmt an alien
deatschen Ereignissen sowohl des politischen wie des literarischen Lebens,
warmen Anteil; aber man gewinnt nicht blofi aas dem eigenen wehmtttigen
Zagestandnis (S. 720f.), sondern aas dem Briefweehsel selbst den Eindruck,
dafi er in seinem frftheren schwabischen Wirkangskreis ein Fremder geworden
war. Unter seinen Korrespondenten Uberwiegen die Schweizer, vor allem
Bollinger, daneben aach Calvin. Bekanntlich hat schon das corpus reformatornm
nicht blofi die Schreiben an Calvin, sondern aach andere aof Calvin bezttgliche
StOcke anfgenommen; deshalb kann man zweifelhaft sein, ob Schiefi sich nicht
mit einer kurzen Inhaltsangabe in Eleindrnck h&tte begntlgen sollen, wodnrch
der starke Aktenband wesentlich entlastet worden ware.
1m allgemeinen zeigt sich Blarer ttber die deatschen Verhandlangen gat
unterrichtet, erf&hrt z. B. den Inhalt der Reichstagsschriften, weifi aach Uber die
Zenviirfnisse innerhalb der habsbnrgischen Familie auf dem Reichstag von
1550 Bescheid (S. 112). Einzelne grobe Irrtumer and leichtglftnbig weitergegebene
Gerttchte laafen freilich mit anter, so z. B. S. 254 fiber die protestantischen
Neigongen des Baiernherzogs. Bemerkenswert ist das fiiihzeitige Interesse
fur Maximilians II. evangelische Sympathien (S. 221), dessen religiose Haltang
seitdem von Blarer and seinen Frennden lebhaft verfolgt wird. Begreif licher-
weise erfttUt das immer schroffere Aaftreten der deatschen Latheraner Blarer
mit Besorgnis and Widerwillen. Selbst Borenz, vor dem er sonst grofie
Achtang hat, wird anter solcben Voraussetzangen angHnstig bearteilt (z B S. 639).
Der Haaptwert des vorliegenden Bandes bernht in der Bereicherang
anserer biographischen Kenntnisse, vor allem natttrlich der Mitglieder des
Blarerschen Familienkreises. Ofters ist von Dichtangen des Thomas Blarer
die Rede, woranf schon deshalb besonders hingewiesen werden mofi, weil
Spitta in der Monatsschrift fllr Gottesdienst and kirchliche Kanst gerade diese
bisher vernachl&ssigte Tatigkeit der beiden Brtider Blarer zam Gegenstand
seines Sammeleifers and kritischen Interesses gemacht hat. Leider erfahren
wir mehr von der Existenz solcher Dichtangen, als dafi solche mitgeteilt werden ;
r^rtrtrtL- Original from
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290 Nachrichten und Notizen
ob sie in SchieB' Vorlagen enthalten sind, laflt sich nicht sagen, nachdem
dieser, wie ich schon bei Besprechung von Band I und II beklagte, weder den
Fundort noch die Beschaffenheit (Original, Kopie oder Eonzept?) der einzelnen
Stficke angibt. Immerhin sind einige bemerkenswerte Frficbte der Muse
Thomas Blarers abgedruckt, z. B. die Widmung eines Tintenfasses. Neben
dem Hanse Blarer treten Wolfgang Musculus nnd Simon Sulzer deutlicher als
PersBnlichkeiten hervor. Erw&hnung verdient das barte Urteil fiber Vadian
(8. 49 f.) und die Schilderong der Baseler Professoren und Prediger (S. 205).
Charakteristisch iat die Wertsch&tzung Butzers und Oekolampads, deren Schriften
sich der Blarerkreis besonders annahm. Es w&re erwttnscht, zu wissen, was
aus den Beilagen der von SchieB verOffentlichten Schreiben, z. B. den mit-
geschickten Butzerbriefen und namentlich mit Lavaters Verzeichnis der
Werke Oekolampads (S. 637), geworden ist. Sollten diese Beilagen noch in dem
von SchieB durchgearbeiteten Material stecken, so w&re ihre besondere nach-
tr&gliche Vertfffentlichung erwlinscht.
Freiburg i. Br. Gustav Wolf.
Die Matrikel der Universit&t KOnigsberg i. Pr. Dritter Band.
Register. Publikation des Vereins ftir die Geschichte von Ost- und West-
preuBen. Mttnchen und Leipzig. Verlag von Duncker & Humblot, 1917.
Die Matrikel der Universit&t KBnigsberg umfaBt die Jahre 1644—1829
Das Register ist nicht mehr von dem verstorbenen Herausgeber Georg Erler
bearbeitet worden, sondern von dessen Schw&gerin Clara Lehmann. Leider
ist das Register nicht frei von manchen unbegreif lichen Fehlern, Am unbe-
quemsten ist fiir den Benutzer jedenfalls die mit unangebrachter Gewissen-
haftigkeit aufs strengste durchgeflihrte rein alphabetische Anordnung. Durch
die willkfirliche, sehr verschiedenartige Schreibung des Originals werden An-
gehorige derselben Familie im Register oft weit auseinandergerissen. Beim
Suchen nach einem bestimmten Namen muB man sich alle Moglichkeiten der
Schreibung vergegenw&rtigen und beim Nachschlagen berttcksichtigen. Bei
dem Namen Zimmermann kommen z. B. in Frage die Schreibweisen Czimmer-
mannus, Zcimmerman, Zimmerman, Zimmermann und Zimmermannus; bei jeder
einzelnen Namensform sind die zuf&lligen Teilhaber derselben in alphabetischer
Folge der Vornamen aufgefUhrt. Warum die zuf&lligen und willkiirlichen
Schreibungen nicht unter einen Hut gebracht sind und dadurch dem Benutzer
Zeit und Arger erspart wird, ist dem Referenten unerfindlich. Dazu l&uft
man immer Gefahr, den gesuchten Namen nicht zu finden. So wird der be-
r&hmteste Angehflrige der Hochschule nicht unter Kant aufgeftthrt, wo man
nur einen Trager des Namens mit anderem Vornamen findet, sondern unter
der Namensform Kandt. Man sollte doch wirklich verlangen dflrfen, dafi der
Bearbeiter des Registers zu einer Universit&tsmatrikel sich nach guten Vor-
bildern umsieht und sich nicht gerade das anerkannt sohlechteste Register
zur Erfurter Matrikel von Weissenborn zum Muster nimmt. Dafl die Heimat-
angabe den Namen nicht beigeftigt ist, wird mit dem dadurch bedingten An-
schwellen des Registers urn 30°/0 entschuldigt; die geringere Handlichkeit
wttrde aber der Benutzer im Interesse der groBeren Brauchbarkeit gerne in
den Eauf nehmen; denn ein Register dient zum Nachschlagen, nicht zur
Lektttre. Das Heimatregister hat E. Joachim beigesteuert DaB viele Orts-
by Google
Original from
UNIVERSITY OF MICHIGAN
Nachrichten uud Notizen 291
namen ungewifi sind und unerklftrt bleiben, liegt in der Natur der Uber-
lieferung. Doch bat sich der Bearbeiter viele Mtlhe am die Bestimmung
gegeben und zahlreicbe Anfragen namentlich bei den zustfcndigen Archiven
nicht gescheut.
KBln. Herm. Keussen*
Hermann Hamelmanns Geschichtliche Werke. Kritische Neuausgabe*
Bd. II Reformationsgeschichte Westfaiens. Herausgegeben von Klemens
Loffler. Mttnster, Aschendorf 1913. LXXXIV u. 443 S. gr. 8°. M. 12.
(Veroffentlichungen der Historischen Kommission ftir die Provinz West-
falen. Abt. V.)
Der Herausgabe der Schriften Hamelmanns, die sich aof die nieders&chaiscb-
westfalische Gelehrtengeschichte beziehen (s. diese Ztscbr. 1913, S. 568), hat die
historische Kommission fBr Westfalen nun diejenigen Teile der niedersachsischen
Reformationsgeschichte folgen lassen, die Westfalen betreffen. Eine sorgf<ige
Einleitung Lflfflers gibt zunftchst ein berichtigtes Leben Hamelmanns, dann
ein kritisches Verzeichnis jener Schriften — es sind jetzt 107 gedruckte be-
kannt gegen 69, mit denen sich der alte Herausgeber Wasserbach begnOgen
mnfite — , dann folgt ein Versnch der Charakteristik und Wftrdignng und
sehliefilich die auf 2 Handscbriften und den Drucken aufgebaute Ausgabe.
Lfiffler betont, dafi wir es auch in den historischen Werken Hamelmanns fast
durchaus mit Kompilationen zu tun haben, deren Wert fur uns grdfier ware,
wenn Hamelmann genauer und weniger konfessionell befaugen gearbeitet hatte.
Doch liegt auch so ein betrachtliches, sonst nicht zug&ngliches Material vor,
dessen Benutzung durch die kritischen Anmerkungen des Herausgebers sehr
erleichtert wird. Das harte Urteil, das Cornelius auf Grand der Abschnitte
liber Miinster und Soest ttber Hamelmann als Historiker gefallt hat, mflchte
LSffler einigermafien mildern. Er gibt die Darstellung in diesen beiden Ab-
schnitten preis, betont aber, dafi im ttbrigen das von Hamelmann entworiene
Bild der Reformation in Westfalen nicht wesentlich von dem abweicht, was
aos den Akten zu gewinnen sei. Schade ist es jedenfalls, dafi wir bei Hamelmann
nicht mehr so interessante Abschnitte, wie den ttber seine eigene Bekehrung
(S. 199ff.), finden.
Mttnchen. Paul Joachimsen.
John O. Evjen, Scandinavian Immigrants in New York 1630—1674. Minnea-
polis, Minn. K. C. Holter publishing Co. 1916. XXIV u. 438 S.
Das Buch behandelt die Einwanderung aus Skandinavicn nach New- York
w&hrend der niederl&ndischen Epoche, ehe es endgtlltig in den Besitz Eng-
lands ttberging.
Der Verfasser gibt eine Zusammenstellung von Namen, wobei es ohne
Frage grofie Schwierigkeiten bot, deutsche, holl&ndische und skandinavische
Namen bei ihrer vielfachen Ahnlichkeit auseinanderzuhalten. Oberdies fehlte
es ihm zumeist gHnzlich an brauchbaren Vorarbeiten. Die Quellen, aus denen
er schtfpfte, sind gedruckt teils in hollandischem Original, meist aber in nicht
selten diirftiger englischer tlbersetzung. Es sind die Passagierlisten der Ein-
wandererschiffe, Kirchspielsaufzeichnungen und Kirchenbtteher (in New York,
Brooklyn, Albany u. a.), Gerichts- u. a. behordliche Akten und dazu, was an
r^rtrtrtL- Original from
byV^UUglL UNIVERSITY OF MICHIGAN
292 Nachrichten and Notizen
besonderen privatem Material erreichbar war. Es ist ihm gelungen, fftr den
genannten Zeitraum nicht weniger als 189 skandinavische Einwanderer ins
New Yorkische festzustellen, namlich 67 aus Norwegen, 34 aus Schweden und
98 aus D&nemark, wobei als dftnisch auch die Einwanderer aus den Herzog-
tttmern Bchleswig und Holstein — und diese sind xahlreich — behandelt sind.
Die Bezeichnung „dfi.nischte bat also nur in politischem, nicht in vdlkischem
Sinne Gliltigkeit. Uber die einzelnen, alsnordisch ermittelten PersQnlichkeiten
gibt er zugleich biograpbiscbe Nachrichten, die zum Teil recht eingehend und
umfangreich gestaltet werden konnten.
Vier Anh&nge sind beigegeben, Uber Skandinavier in Mexiko und Sttd-
amerika von 1632— 1640, in Canada 1619—1620 und tlber verschiedene skandi-
navische Einwanderer in New York im 18. Jahrhundert. Der vierte Anhang hat
itlr uns das Hauptinteresse: Deutsche Einwanderer in New York 1630 — 1674.
Er glaubt deren 186 feststellen zu kSnnen, soviele also wie Skandinavier.
Was fftr einen Fortschritt in der Erkenntnis der Friibzeit der deutschen Ein-
wanderung dies bedeutet, iehrt ein Blick in A. B. Fausts Buch ttber dan
Deutschtum in den Yereinigten Staaten. Faust, ohne sich tlbrigens auf die
namentliche Erforschung ihrer Anzahl einzulassen, macht filr diesen Zeitraum
nur 4 Deutsche namhaft. Die Zusammenstellunjer von Evjen beweist, dafi die
Geschichte der Deutschen in dem fUhrenden Staat der spateren Union fiber
60 Jahre filter ist. als im allgemeinen bisher angenommen wurde. Diese
Deutschen nun stammten nicht aus einem besonderen Teile Deutschlands,
sondern aus den allerverschiedensten Pl&tzen und Gegenden. Jedenfalls
bildeten sie schon in der niederlftndisrhen Zeit von New York ein nicht zu
ftbersehendes Element in der Zusammensetzung der Bevolkerung. Mit den
Skandinaviern waren sie besonders eng verbunden, weil die Mehrzahl von
ihnen wie diese Lntheraner war.
Die deutschen Ortsnamen sind nicht selten unrichtig aufgeldst oder aus-
gedeutet, auch wohl einige skandinavische. Wrede in Westfalen (S. 401) ist
mir unbekannt, ebenso Stoltenon in Lttneburg (S. 403), und manche andere.
Berg-Cassel (S. 403) ist vielleicht Bernkastel, Wiltmont im Emdenerland (S.419)
ist Wittmund, Eremmen bei Stettin (S 420) ist Kremmin, Ley im Stift
Bremen (S. 424) ist Lehe, Ztirichsee (S 431) ist wahrscheinlich Zierikzee im
niederl&ndischen Zeeland und nicht in der Schweiz zu suchen.
Das Buch ist mit vielen Illustrationen verschiedener Art ausgestattet,
die allerdings zum Teil nur in sehr losem und indirektem Zusammenhang mit
dem Thema stehen.
Mttnster i. W. Daenell.
Niels Herlitz. Studie 6ver Carl XII. Politik 1703—1704. Stockholm 1916.
Norstedt & S<5ners F5rlag. 338 S.
Das auf sehr reichhaltigem archivalischen und Quellenmaterial aufgebaute
Werk lehnt sich an Hjarnes mustergflltige Darstellung des Nordischen Kfieges
an. — In einer langeren Einleitung gibt der Verfasser einen trefflichen Uber-
blick ttber die allgemeine politische Lage zu Beginn des J ah res 1703, wobei
er in ganz besonderer Weise Osteuropa berttcksichtigt Er zeigt, wie Earl XELf
der mit der Allianzpolitik Bengt Oxentiernas brach, urn sich freie Hand zu
schaffen, in dem Anwachsen der wettinischen Macht in Polen eine ernste Be-
k r^nr^nfi- Original from
^^ UNIVERSITY OF MICHIGAN
Nachriehten nnd Notizen 293
drohnng fftr Schwedens Stellang an der Ostsee sah, um so mehr als Osterreich
durch den ungarischen Aufstand, sowie durch das Vordringen der Franzosen
in Dentschland gebnnden and aaf die Seem&chte kein Verlafi war. — 1m
einzelnen geht dann Herlitz aaf die schwedische and s&chsische Politik in
Folen naher ein and zeigt, wie Karl XII. darch die Einnahme Thorns sich
eine feste Stellang an der Weichsel sicherte, wfihrend es andererseits August II.
infolge seiner russenfreundlichen Politik nicht gelang, sich gegenilber den
Schweden geneigten Konfoderierten zn halten. Eingehend behandelt der Ver-
*asser die Frage der Dethronisation des Wettiners, am sich dann den milit&rischen
Ereignissen zozuwenden. Die Bedeatong des Falles von Lemberg in die Hande
der Schweden wird besonders im Hinblick aaf Ungarn klar gemacht and ge-
zeigt, wie doch gerade darch den Yormarsch Karls XII. nach Siiden es August II.
moglich war, sich Warschaas wieder za bemachtigen, and wie eben jetzt Peter
der GroBe an die Belagerung dies fttr Schweden so wichtigen Narwa ging,
dessen Einnahme durch die Russen bedeutungsvoll wurde. Herlitz geht n&her
ein aaf das Verhaltnis Schwedens za PreuBen, das von Sachsen and aach den
Seem&chten stark umworben war and dessen Politik, bedingt durch eine tiber-
aas schwierige Lage, er durchaus richtig wiirdigt. Der Verfasser weist mit
Recht darauf hin, daB Friedrich I. z. B. in der Frage von Elbing eine feste
Hand gezeigt habe, daB er das Festsetzen Earls XII. in Danzig nicht gem
sah, dafi er aber schlieBlich infolge der trealosen Politik Sachsens and der
Seem&chte aaf die Seite Schwedens gedrangt wurde. Uberall weist der Ver-
fasser den EinfluB nach, deu die nordischen Ereignisse aaf die international
Politik batten, so daB der Leser ein klares Bild der Weltlage erh<. Dabei
geht er auch naher auf die religiosen Kampfe ein, in denen Schweden sich
als eifriger Verfechter des Protestantismus zeigt.
Man gewinnt aus der Lektttre den Eindruck, daB die Politik Karls XII.
in den Jahren 1703 — 1704 zwar ktihn, aber den eigentlichen Interessen Schwedens
dienlich war. Dabei ist der Schwedenkonig der alle Moglichkeiten abw&gende
Staatsmann, der nach ganz bestimmten Grundsatzen handelt. Hierin ist er
etwa Peter dem Grofien zu vergleichen. Die Haltlosigkeit und innere Ver-
logenheit der Politik Augusts II. tritt dagegen in ein am so scharferes Licht. —
Za weitgehend erscheint nur die S. 49 gemachte AuBerung, man habe in
Schweden den Frieden von 1697 als einen Verrat Osterreichs empfunden. Der
schwedische Mediator hatte es doch z. B. in der religiSsen Frage an jeder
Energie fehlen lassen. — Alies in allem aber ist das Werk von Herlitz von
groSer wissenschaftlicher Grflndlichkeit und zeogt von weitem historischem
Blick. Es verdient durch eine Ubersetzung in weiteren Kreisen Deutschlands
bekannt zu werden. ,, ., ^ , ,
Freiherr von Danckelmann.
Max Farrand, The Framing of the Constitution of the United States. New
Haven. Yale University Press. 1918: 281 SM 2 Dollar.
Das Buch behandelt das Zustandekommen des Verfassungswerks von 1787.
Der Verfasser schildert die Berufung und Zusammensetzung der gesetzgebenden
Versammlung, die Art ihrer Teilnehmer und ihr Yerhalten gegenilber der
Verfassungsfrage, die verschiedenen Entwttrfe, von denen der virginische von
maBgebendem Einflufi auf die endgftltige Gestaltung der Yerfassung geworden,
r^rtrtrtlr- Original from
byVrUUgl^ UNIVERSITY OF MICHIGAN
294 Nfcchrichten and Notizen \
und den Widerstreit zwischen den sich entgegenstehendeu Interessen und An-
schauungen, woraas durch eine Reihe von Kompromissen schlieBlich die noch
beute geltende Verfassung der Vereinigten Staaten hervorgegangen ist
Der Verfasser war vielleicht besser als irgendein anderer fttr die Ab-
fassung dieses Buches geeignet; denn er ist der Herausgeber des dreibandigen
maBgebenden Qaellenwerks fttr die Geschichte der Verfassung: Tbe Records
of the federal Convention of 1787. Die Kenntnis des gesamten Materials
setzt ihn instand, die Ansichten ttber diese oder jene Frage zu berichtigen.
Z. B. bestreitet er entscbieden (S. 107) die Berechtigung der bisber ttblicben
Ansicht, dafi die Anrechnung der Sklaven, die sog. three -fifths rule, ein
Kompromifl und gar eins der wichtigsten der Versammlung gewesen sei; er
weist darauf hin, dafi sie bereits 1783 durch den Kongrefi der Konf ode-
ration stattgefunden hat. In der starken Betonung der abweichenden Interessen
zwischen Norden und Sttden in der Versammlung sieht er (S. 108) eine Uber-
schRtzung, die durch die sp&tere Entwicklung der Verh<nisse bervorgerufen
ist; er hebt hervor, dafi vielmehr die widerstreitenden Interessen des Ostens
und Westens in den ersten Stadien der Verhandlungen liber die Bemessung
der Vertretung der Staaten auf Grund ihrer Bevolkerungazahl bedeutsamer
waren als die der freien und der Sklavenstaaten. Der alte Ostan sollte die
Vorherrschaft ttber den jungen Westen behalten. Anch das lehnt er ab (S. 110,
vgl. S. 149), dafi die Sklavereifrage damals als Frage der Moral die Wichtig-
keit besessen habe, die sie spater erhielt. Auch hier hat die ip&tere Ent-
wicklung der Frage die Historiker zu einer Ubersch&tzung ihrer Bedeutung
bei der Verfaasungsschttpfung geftthrt. Aucb von den Verhandlungen fiber die
Vertretnng der Staaten im Senat gibt er (S. Ill) ein anderes Bild. Fttr den
Bau der Verfassung waren die Gedanken Madisons vorhefrschend ; dafi sie
von der Versammlung angenommen wurden, dafiir war das tiberragende An-
sehen seines Landsmannes Washington entscheidend (S. 198).
Es bertthrt angenehm, dafi der Verfasser am Schlusse seiner Ausfilhrungen
die uberschwenglichen Lobspriiche, mit denen von so vielen Seiten die ameri-
kanische Verfassung kanonisiert worden ist, ablehnt. Sie war unter dem
Druck der Urastande aus praktischen ErwSgungen heraus entstanden. Sie
sollte bestimmte, unmittelbar vorliegende Bedlirfnisse befriedigen. Sie wurde
dann durch die glfickliehe kommerzielle Entwicklung getragen und von einem
politisch begabten Volk den wechseinden Erfordernissen von l!/i Jahrhundeiten
angepafit (S. 210).
Beigegeben sind dem Buche die llonfoderationsartikel, der Virginia-Ent-
wurf und der New Jersey -Entwurf, der Wortlaut der schliefilich zustande
gekommenen Verfassung selbst und die spateren Zusatze derselben bis 1913.
Eiu ausftthrliches Namen- und Sacbregister erleichtert die Benutzung dea
Baches.
Mtinster i. W. Daenell.
Die Stadt Cflln im ersten Jahrhundert unter preufiischer Herr-
schaft, 1815 bis 1915. HerauPgegeben von der Stadt CBln. COln
1916, 1916.
Das monumentale Werk, als Festschrift gedacht zur lOOjahrigen Zuge-
httrigkeit der Stadt Cttln zum preufiischen Staate, ist gerade jetzt von beson-
.. (~*rw"*nlf* Original from
J by VrUUglL UNIVERSITY OF MICHIGAN
Nachrichten und Notizen 295
derem Werte, wo die Bestrebungen zur Loslflsung der Stadt und der Rhein-
lande vom preufiischen St&ate sich mit soviel Gerausch geltend machen.
Diesem Streben gegeniiber zeigt die Festschrift die glanzende Entwicklung,
welche die Stadt CGln in der Zeit der preufiischen Herrschaft genommen bat,
nicht zum wenigsten wegen ihrer ZugehOrigkeit za einem grofien aufstreben-
den Siaate.
Gegliedert ist das Werk in zwei Bande, deren exster wieder in zwei,
Teile zerf&llt Der I. Teil enthalt Verfassungs- und Wirtsehaftsgeschichte
der Stadt CCln voro Ausgange der Reichsfreibeit bis zur Errichtung des
Deutschen Reiches von Eberh. Gothein (707 S.), der II. Teil die Ent-
wicklung der Stadt Cftln von der Errichtung des Deutschen Reiches bis zum
Weltkriege von Georg Meuhaus (540 S.), 2 Plane von 1881 mit den
Festungswerkeu und von 1915 (1 : 25000) sind beigegeben.
Der IF. Band entbftlt die Verwaltung der Stadt Coin seit der Reichs-
grttndurg in Einzeldarstellungen (731 S., 23 Abbildungen, 11 PlSne). Um mit
diesem letzteren Bande zu beginnen, so bietet er naturgem&B reiche Belebrung
fttr jeden, der sich mit den Verh<nissen Ctflns in den letzten 50 Jahren be-
schBftigt. Dieser II. Band zerfailt in 7 grofie Abschnitte, jeder einzelne wieder
in Kapitel und diese oft wieder in besondere Teile. Jeder Teil ist durchweg von dem
zust&ndigen Dezementen oder Vorstand nach den amtlichen Quellen bearbeitet,
sodafi man authentische Auskunft iiber alle st&dtischen Einrichtungen und ihre
Oeschichte findet. Hier mufi es genttgen auf die Abschnitte und ihre Kapitel
hinzuweisen: A. Die Pflege der geistigen Eultur: I. Die Coiner Hochschulen.
II. Das Schulwe*en. III. Kunst und Bildung. B. Das offentliche Qesuudheits-
und Krankenwesen : I. Die Gesundheitsverhftltnisse der Stadt C81n. II. Die Ent-
wicklung des Hospitalwesens. III. Der Schlacht- und Viehhof und die Fleisch-
▼ersorgung. IV. I >ie EntwSsserungsanlagen. V. Die Strafienreinigung und der
Fuhrpark. VI. Die tffifentlichen Anlagen. VII. Die Friedhfife und das Beerdi-
gungswesen der Stadt C5ln im 19. Jahrhundert. C. Die Leistungen und die
Ffirsorge der Stadt Cttln auf dem Gebiete des Bauens und Wohnens: I. Die
offentlichen Hochbauten. II. Die Strafien und Wege. III. Die stadtebauliche
Entwieklung der Stadt C<5ln. IV. Die Entwicklung der Polizeibauordnungen.
V. Das Wohnungswesen. VI. Das Feuerl5schwesen. VII. Das st&dtische Grund-
eigentum und seine Verwaltung. D. Die Pflege der wirtschaftlichen Eultur:
I. Die Werft- und Hafenanlagen. II. Harktwesen und Markthallen. III. Die
BrfLcken. E. Die soziale Ftlrsorge: I. Das Leihhaus. II. Die Sparkasse. HI. Die
allgemeine Arbeiterfttrsorge der Stadt C5ln. IV. Die Fiirsorge der Stadt fttr
ihre Arbeiter. V. Die Armen- und Waisenpflege. F. Die st&dtischen Unter-
nehmungen: I. Die Gas-, Elektrizit&ts- und Wasserwerke. II. Die Bahnen und
ihre Vorttufer. G. Die Steuern und Finanzen: I. Einleitung. II. Die Steuern.
III. Die Finanzen.
Da nur die wichtige Se lb st verwaltung dargestellt wud, alle anderen
staatlichen, kirchlichen und sonstige Veranstaltungen nur gestreift werden, so
ist das Bild naturgem&B ein gewollt unvollst&ndiges. Aber es zeigt, wie kraft-
voll eine Gemeinde sich in friedlicher Zeit unter der preufiischen Herrschaft
entwickeln konnte.
Von den beiden Teilen des 1. Bandes ist der von Gothein bearbeitete
iltere Teil eine ausgezeichnete Schilderung der Verfassungs- und Verwaltungs-
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296 Nachrichten und Notizen
geschichte, vor aUem auch der Wirtechaftsgeschichte, welche im Vordergrnnde
des InterBases steht Ein Eapitel ist der Sffeatlichen Meinnng nnd den poli-
tischen Znst&nden gewidmet Unter stronger Beschrfinknng anf die Stadt Coin
geht das Werk ana yon dem Untergange der reichsst&dtischen Verfassnog nnd
schickt die fiehandlnng der wirtschaf tlichen Verh&Ltnisse in der franzOsiscben
Zeit dem eigentlichen Thema Yorans. Wie man es bei Gothein gewohnt ist^
ist die DarBtellnng von grofien Oesichtspnnkten beherrscht, dazn flttssig nnd
anregend. Mancherlei Vorarbeiten, namentlich Ton Hansen nnd Schwann
konnte Gothein seiner Arbeit zngrnnde legen; aber das meiste mnfite er ans den
weitschichtigen Akten entnehmen, welche im Stadtarchi? nnd in der st&dtiscben
Registratnr anf bewahrt werden.
Fast ganz ans den st&dtischen Akten nnd den amtlichen Berichten fiber
die Stadtverordnetensitanngen hat der Bearbeiter des IL Teiles, der Direktor
des statistischen Amtes, Oeorg Nenhans, seine Darstellong schOpfen mttssen.
t)ie rasche Arbeit, welche fdr die rechtzeitige Herstellnng des Werkea er*
fordert wnrde, mag verschnlden, dafi die Darstellong ziemlich nngieichm&fiig
ansgefallen ist Der Nachdruck liegt anf der Schildernng der stftdtischen
Verfassnng nnd Verwaltnng, wobei die sonstigen, namentlich wirtscbaftlichen
nnd knltnrellen Verh<nisse nnr ne ben her behandelt werden. Die verschie-
denen grofien Stadterweiternngen* geben der von N. geschilderten Zeit der
C01ner Geschichte ihr Qepr≥ sie schliefit mit der Eingemeindnng der Stadt
HUlheim nnd der Gemeinde Merheim am 1. April 1914, wodnrch das Gebiet
der Stadt Cflln, das zu Beginn der prenfiischen Herrschaft 1816 1006 ha be*
trng, aof 19710 ha stieg, w&hrend sich die Seelenzahl von nicht ganz 6000O
anf 630000 vermehrte.
Kdln. Herm. Eenssen.
Wissenschaftliche (Pablikations-) Institute. Die bisherige £&chsische
Gesellsehaft der Wis*en$chaften hat mit Genehmignng des S&cbsischen Mini-
sterinms seit dem 1. Juli d. J. die Namens&ndernng n8&chsische Akademie der
Wissenschaftai zu Leipzig" vorgenommen.
Ende M&rz hielt die SHchsische Kommission fur Geschichte in den R&nmen
der Philosophiachen Fakultat der Landesunivemtat ibre Jahresversammlnng ab*
Geh. Rat Dr. Schmaltz aus Dresden ftthrte als Stellvertreter des Ministers den
Vorsitz, Prof. Seeliger waltete als gesehaftsftthrendes Mitglied, Prof. Kotzschke
als Sekretar Trotz des Uugemachs tier Zeiten konnten einige wichtige Unter-
nehmangen gefordert, so^ar abgeschlossen werden. Zur Veroffentlichnng ge-
langte ein erster Halhband der seit lantern erwarteten „ Bibliographic zor
sftchsischen Geschichte", bearheitet von R. Bern man n in Dresden. Fortge-
schritten sind die Arbeiteu an den sach^ischen Landtagsakten nnd am histoid-
schen Ortsverzeichnis von Sachsen. Im Manuskript zum Abschlnli gebracht
sind: das nmfassende Werk J. Kretzschmars ^Geschichte des Heilbronner
Bnndesu7 sodann die Arbeit Meiches „Die Anitshanptmannschaft Pirna. Histo-
risch-geographische Bescbreibung des Gebietes in alphabeti«cher Anordnnng*
nnd die fttr die Abteilung „ Ans Sachsens Vergangenheit" bestimmte Schrift
von A. Philipp „Snlkowsky nnd Briihl nnd die Entstehnng des Premier-
ministeramts in Knrsachsentf. Die schon vor dem Krieg in Drnck gegebenen
Werke: „Graf Brttbl nnd von Heinecken", bearbeitet von 0. E. Schmidt t
.. Prvnnlp Original from
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Nachricbten und Notizen 297
„Melchior von Ossau von Hecker nnd „Briefwechsel zwischen Kttnig Johann
und Ticknor", herausgegeben von Prinz Johann Georg, Herzog zn Sachsen,
sollen raach zum Druckabschlufi und znr Ausgabe gelangen. Hit dem Satz
von Kretzschmars Werk nnd der Schrift Philipps wird begonnen werden. Ob
die Heransgube der Arbeit Meiches in diesera Jahre bewirkt werden kann, ist
fraglich, trotz der groBen Wichtigkeit, welche die mtthevolle Studie beansprnchen
darf. Die Kommission ist anf fremde Mittel angewiesen: die nngeheueren
Preise verschlingen ihre finanziellen Krafte. — Trotz der Schwierigkeiten hat
die Kommission eine Erweitenrog der Arbeiten fiir die Znkunft ins Ange ge-
faflt nnd beschlossen, die Vorbereitnngen fiir ein ttberaus wichtiges, ja als
Grondlage weiterer Arbeiten nnerl&fiiiches Unternehmen zu beginnen: die In-
ventarisation der kleineren Archive und die Verftffentlichung dartiber. Weiter-
hin wurde die Sammlnng nnd Herausgabe von Dorfordnnngen und schliefilich
umfassende Studien zur s&chsischen Landesverwaltung und Staatsordnung vom
16. bis 19. Jahrhundert ins Auge gefaBt. Zu ordentlichen Mitgliedern der
Kommission wurden gew&hlt: Oberst Schurig, Direktor des Kriegsarchivs in
Dresden, Archivrat Dr. Brabant in Dresden, Universitatsprofessor Dr. Schultze
in Leipzig.
Neugegrilndet wurde in Berlin das Institut fur Marine- Geschichte, dem
die Aufgabe zugewiesen ist, alle Ereignisse desySeekrieges der letzten fBnf
Jahre auf alien Seekriegsschaupl&tzen in einem Werke zu bearbeiten, das auch
far weitere Laienkreise bestimmt sein soil. Zu gleicher Zeit wurde ein
Marine - Archiv geschaffen, das alle Kriegstagebiicher und Kriegsaktengtticke
enthatten soil, die Operationen und militarische Mafinahmen in der Marine, die
Bereitstellung des Mar in emate rials an Fahrzeugen und Flugzeugen, das Ar-
tillerie-Torpedo- und Munitionswesen betreffen, aber auch solche Schriftstttcke,
die sich auf das Personal der Marine, auf Marinepolitik, volkswirtschaftliche
und v&lkerrechtliche Fragen beziehen. Leiter des Institute und Direktor des
Archivs ist Konteradmiral v. Mantey, vormals Lehrer der Seekriegsgeschichte
an der Marineakademie.
Preisaufgaben: Benekesche Preisaufgabe der Philosophischen Fakultdt
der Universit&t Gottingen: „Die deutsch-franzOsische Grenze soil nach den
Quellen zunachst des Mittelalters, mQglichst auch kartographisch, dargestellt
werden.** Bewerbungsschriften sind bis zum 31. August 1921 an die Fakult&t
einzureichen. Der erste Preis jbetr> 1700, der zweite 680 Mark. Die Zu-
erkennung des Preises erfolgt am 11. M&rz 1922.
Personalien: Ernennungen, BeforderuDgen. I. Aleademien, Institute,
GesellschafUn: Die philologisch-historische Klasse der Gesellschaft der
Wissenschaften in Gottingen ernannte zu korrespondierenden Mitgliedern
die Herren Prof. Dr. Hermann Oncken in Heidelberg, den Kunsthistoriker
Prof. Dr. H. Alfred Schmid in Basel (friiher in Gottingen) und den Histo-
riker Dr. Friedrich Techen, Stadtarchivar in Wismar.
Das Deutsche Arch&ologische Institut in Berlin ernannte im Ja-
nuar 1918 den Direktor des Saalburgmuseums Baurat He in rich Jacobi in
Bad Homburg v. d. H. zu seinem ordentlichen Mitglied und den ordentlichen
Professor der Kirchengeschichte in Jena Dr. Hans Lietzmann zum Mitglied
seiner Zentraldirektion (1918).
ifistor. Vierteljahrscbrift. 1919. 2. 20
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298 Nachrichten und Notizen
Der friihere Staatssekretar Wallraf wurde' zum Vorsitzcnden des Rhei-
nischen Vereins fttr Denkmalspflege und Heimatschutz gewfthlt.
II. Universit&ten und Technische Eochschulen: a) Historiker und
Historische Hilfswissenschaftler: Es habilitierten sich: Dr. Otto
Brandt (fttr mittlere und neuere Geschichte) in Kiel; Dr. Wilhelm Schuster
(neuere Geschichte) in Frankfurt a. M.; Prof. Dr. Bergstr&sser (frtther in
Greifswald) an der Technischen Hochschule in Berlin; Studienrat an der
Kaiserin-Friedrich-Schule in Homburg v. d. H. Dr. Ernst Gerland (fiir ost-
europaische Geschichte) in Frankfurt a. M.
Zu auJJerordentlichen Professoren warden ernannt: Dr. Paul Lensch (fttr
Sozial- und Wirtschaftsgeschichte) in Berlin; die Privatdozenten Dr. Ernst
Ho hi (alte Geschichte, frliher in Strafiburg) in Kostock; Dr. Ernst Gagliardi
in Zttrich: Privatdozent Prof. Dr. Fritz Curschmann in Greifswald (mittlere
und neuere Geschichte).
Als ordentlicher Honorarprofessor fttr osteurop&ische Geschichte wurde
nach Leipzig berufen Prof. Dr. Karl Stahlin (frtther in StraBburg).
Zu Ordinarien wurden ernannt: Dr. Willy Andreas, bisher Professor an
der Technischen Hochschule Karlsruhe, in Rostock (mittlere und neuere Ge-
schichte); Oberlehrer Prof. Dr. Erich Ziebarth in Hamburg (alte Geschichte).
Der ordentliche Professor fttr alte Geschichte Dr. Martin Gel zer ist von
Strafiburg in gleicher Eigenschaft nach Frankfurt a. M. berufen worden.
b)Kirchenhistoriker: Der Privatdozent D. J ohannBaptistZ el linger
in Mttnchen wurde zum aufierordentlichen Professor der Patrologie und christ-
lichen Archaologie, der auBer ordentliche Professor D. Wilhelm Goeters in
Bonn zum Ordinarius ernannt. Der ordentliche Professor D. Gustav Anrich
(frtther in StraBburg) wurde nach Bonn berufen.
c) Kunsthistoriker: Es habilitierte sich: Dr. Kurt Gerstenberg in
Halle, Dr. Robert Hedicke (frtther Privatdozent in StraBburg) in Heidelberg.
Prof. Dr. Alfred Schmid in GOttingen folgte einem Ruf nach Basel als
ordentlicher Professor der deutschen Kunstgeschichte und Konservator der
dortigen Sammlungen.
d) Nationaldkonomen und Staatswissenschaftler: Es habilitierte
sich in Leipzig Dr. Georg Jahn. Der auBerordentliche Professor Dr. Fried-
rich Lenz ist in gleicher Eigenschaft von Braunschweig nach GieBen berufen.
AuBerordentlicher Professor Dr. Gerhard Kefiler in Jena ist zum Ordinarius
ernannt. Der ordentliche Professor Dr. JosephEBlen von der Handelshochschule
in Berlin wurde nach GSttingen, der ordentliche Professor Dr. Othmar Spann
von der deutsch-technischen Hochschule in Brttnn als Nachfolger Philippovichs
an die Universit&t Wien, der ordentliche Professor Dr. Adolf Weber als
Nachfolger Prof. Pohles von Breslau nach Frankfurt berufen.
III. Archive und Bibliotheken. Anfang 1918 wurde dem bisherigen Hilfs-
arbeiter Dr. Felix Pischel das Amt eines zweiten Archivars beim Geheimen
Haupt- und Staatsarchiv in Weimar ubertragen. — Zum Archivar wurden
ernannt: im Oktober 1917 der Archivassistent Dr. Joh. Schubert beim
Staatsarchiv in Wiesbaden und im Januar 1918 der Archivassistent Dr. Her-
mann Meyer beim Geheimen Staatsarchiv in Berlin. — Versetzt wurden im
Oktober 1918 der Archivar Dr. Albert Eggers von Posen an das Staats-
archiv in Hannover und an seine Stelle der Archivrat Dr. Georg Kupke in
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Nachrichten und«Notizen 299
Schleswig. — Zu Direktoren wurden ernannt: Geh. Reg.-Rat Dr. Woldemar
Lippert am Sachsischen Hauptstaatsarchiv in Dresden, im Jnni 1918 der aufier-
ordentliche Professor der deutschen Literaturgeschichte in Jena Dr. Rudolf
Schltisser am Goethe- nnd Schillerarcbiv in Weimar, im Oktober 1818 der
Staatsarchivar Geh. Archivrat Dr. Paul Richter in Wetzlar am Staatsarchiv
in Schleswig und der Archivar Geh. Archivrat Dr. Konrat Wutke in Breslau
am gleichen Archiv. Zu Assistenten an der Hofbibliothek in Wien
wnrden im Juli 1918 die bisherigen wissenschaftlichen Hilfsarbeiter daselbst:
Dr. Franz Kasper und Dr. Emil Winkler, zu Bibliothekaren der Hilfs-
bibliothekar an der fireslauer Universitatsbibliothek Dr. Paul Reiche an der
Universitatsbibliothek in Greifswald und der Assistent an der Biblio-
thek in Berlin Dr. jur. Friedrich Labes an der Stadtbibliothek in Hamburg,
sowie der Kustos an der Universitatsbibliothek in Freiburg i. Br. Prof. Dr.
Alfred GOtze daselbst ernannt. — Unter Beibehaltung von Rang und Titel
wnrden versetzt der Oberbibliothekar an ,der Bibliothek in Berlin Dr.
Walter Meyer an die Universit&tsbibliothek in KOnigaberg i. Pr., der Biblio-
thekar Dr. Heinrich Kau von der Greifswalder an die Marburger Univer-
sitatsbibliothek und der Bibliothekar Dr. Hans Daffis von der Universitats-
bibliothek in Berlin an die dortige (Kgl.) Bibliothek. Ferner wurde im Sommer
1918 der Landtagsbibliothekar Dr. W. Hoppe in Dresden zum Bibliotheks-
vorstand der Bibliothek der Handelskammer in Berlin ernannt. Sein Nach-
folger wurde der bisherige Assistent an der Dresdener Landesbibliothek Dr.
Rudolf Bemmann. An seine Assistentenstelle trat Dr. Jacob Jatzwauk. —
Dem Ersten Bibliothekar der deutschen Biicherei zu Leipzig Dr. Otto Lerche
wurde im April 1918 die an der Provinzialbibliothek zu Hannover neuerrichtete
Bibliothekarstelle iibertragen, Oktober 1917 wurde der Oberbibliothekar des Reichs-
gerichts Dr.Gustav Wahl in Leipzig zumLeiter der Stadtbibliothek in Hamburg,
der Oberbibliothekar an der Bibliothek Dr. Gottlob Naetebus in Berlin im
August 1918 zum Direktor der dortigen Universitatsbibliothek, und zum Direktor
der Wiener Hofbibliothek im Februar 1918 der bisherige Vizedirektor Dr. J.
Donabaum, zum Vizedirektor der Professor der klassischen Phiiologie Dr.
J. Bick in Wien ernannt. — Zu Oberbibliothekaren wurden ernannt: im
August 1917 der Bibliothekar an der Universitatsbibliothek in Leipzig Prof.
Dr. Fr. H. Weifibach; im September 1917 der Bibliothekar beim Reichstag
Dr. Bratz, und Anfang 1918 der Bibliothekar an der Hof- und Staati-
biblibthek Dr. Erich Petzet in Mttnchen. — Der Titel Professor wurde im
Oktober 1917 dem Oberbibliothekar an der Landesbibliothek in Fulda Dr. Karl
Scherer verliehen. — Archivassistent Dr. W. Schmidt wurde von Marburg
nach Wetzlar versetzt. — Der frtthere Direktor des Stadtarchivs in Metz
Dr. Aloys Ruppel ist als Prof. Scherers Nachfolger zum Bibliothekar der
Standischen Landesbibliothek in Fulda ernannt worden. — Zu Bibliothekaren
wurden bestellt: Dr. Hermann Haering an der Universitatsbibliothek Tu-
bingen, Siegmund Keller und Prof. Dr. Kurt Balcke an der Staats-
bibliothek in Berlin. — Der Bibliothekar an der Universit&tsbibliothek Halle
Dr. iur. Wolfram Suchier ist als Direktor der St&dtischen Bflcherei nach
Erfurt berufen.
IV. Museen. Im August 1917 wurde zum Assistenten am kunstgeschicht-
lichen Museum der Universitat Wttrzburg Dr. Richard Sedlmaier ernannt.
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300 Nackrichteu und Notisen
Im Scanner 1918 wurde zum Kustosadjunkt am K aiser - Karl -Muse urn filr
flsterreichkche Volkskunde der Privatdozent der Ethnographic Dr, Arthur
Haberlandt iuWien; zu Kustoden die bisherigen Direktorialassistenten bei
der Nationalgaterie in Berlin Pro! Dr. Hans Mark owsky, heim Antiquarium
und den Samm hinge u antiker Bildwerke der Muse en In Berlin F*of. Dr.
Bruno SchrSder und an der Gmphischen Sammlutig in Munchetl Dr.
Konrad Weinmayer; znm Konaervator der Kunstsammlungen und zum
Bibliothekor der Kuustakademie in Dttsseldorf der Kunsthisfroriker Dr Richard
Klaplieek und zu Direktoren: dea Stadtgeschicht lichen Museums von Leipzig
ira Febiuar 1918 der bisherige erste Assistant Dr. Fried rich Schulz, der
Graphischen Sammlungen in Miinchen im Februar 1918 der Kuustkistoriker
Dr. Otto Weigmanti, der beiden Muaeen in Weimar iui Juli 1918 der
Kunstliterat Dr W, KGhler und des Gewerbe museums und der Bibliotkek
der Zentralstelle fltr Gewerbe zn Darmstadt im November 1918 der Direktorial-
assistent am Kaiser- Fried rich -II useum in Posen, der Kunstkistoriker Dr.
Georg Haupt ernannL Der Kuatos Prof. 4)r. Otto Weber wurde zum
Direktor der vorderasiatischen Abteilung der ataatlichen Museeu in Berlin
ern&nnt.
Todeafiille* Im Jannar 1918 starb im Alter von 63 Jahren der friihere bul-
garigche Unterrichtsminister, spater ordentlicher Professor der slawischen Philo-
logie und Altertumakunde in Prag und zuletzt in Wien Dr, Josef Kons tain in
Jirecek. Er verfaBte 1872 eine Bibliographie de la literature bulgare mo-
denie 1806 — 1870; 1876 eine Geschichte der Bulgaren und 1877 eine histo-
riach-geographische Studie ilber „Die HeerstraBe von Belgrad nach Konstan-
titiopel nnd die Balkan p&sse". 1911 erschien der h Band seiner Geschichte
der Serben, bis 1371 reichend, Schon 1892 ging dieaen Arbeiten seine Heraus-
gabe eines serbiachen Urkuudenbuchs voraua.
Am 10. Februar 1918 starb in Amsterdam, im Alter von 75 Jahren, Dr.
Karl The odor Wenzel burger, Er lieferte 1879—1886 die bis 1M8 reichende
pGeachichte der Niederiande* zur HAllgemeineu Staatengeschicbte*. Diese
Arbeit wurde sp&ter iiberholt und fortgesetzt durch Blocks Werk: Gesehiedems
van bet NederlandHche Volk, 8 BSnde, 1892—1908 (auch in deutacher AnsgabeK
Eine Zeitlang war er Bench terstatter derKcilnischen Zeitung filr die Niederlande.
Am 12. Februar 1918 starb in Dresden der em. Professor der Technischen
Hochschule und Direktor des Stathtiscken Landesamts, Geb. Reg,- Hat Dr,
Victor Bo k inert, im Alter von 79 Jahren Seine Arbeiten liegen ganz anf
dem Gebiete der Yolkswirtschaftslehre, Arbeiterfrage und Armenpfiege.
Im Februar 1918 starb in Ziirich, im Alter von 73 Jahren T Dr+ Georg
Cohn, ordentlicher Professor des deutschen Rechts und der Kecbtsgescbichte
sowie MitheriiHgeber der Zeitschrift filr vergleicheude ReehtawissenschAfL
Febrnar 1918 starb der Kunstliterat Kon&ervator der Sammlungen an der
(Egl.) Kunstakadenrie in Diisseldorf, Professor Dr. Hermann Board, im Alter
von 51 Jahren. Yon Haua ans Arckitekt, betatigte er sich vor allem als
KunstschriftsteUer.
Anfang Marz 1918 starb in Heidelberg, im Alter von 74 Jahren, der em.
ordentliche Professor der allgemeinen Gesehichte in Dorpat WirkL Staatsrat
Dr. Otto Waltz. Er schrieb Uber den Wonnser Reichstag von 1521 ^1868),
^i^vj^-Tl/> Original from
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Nachrichten und Notizen 301
uber die Denkwiirdigkeiten Kaiser Karls V. (1901) und fiber Fra Bartolome de
las Ca8as (1906). Auch gab er die Flensheimer Chronik (1874) heraus.
Am 10. M&rz 1918 starb in Berlin im Alter von 81 Jahren Geh. Reg.-Rat
Ernst Friedel, Geschichtsforscher auf dem Gebiete der markiscben Geschichte
und Heimatkunde.
Am 24. Marz 1918 starb in StraBburg im Alter von 80 Jahren der ordent-
liche Professor des deutschen Staats- und Handelsrechts, Wirkl. Geh.-Rat Dr.
Paul Laband. Von seinen zahlreichen Untersuchungen und Schriften seien
hicr nur einige herausgehoben: wUber den Verfasser und die Handschriften-
Genealogie des Schwabenspiegels" (1861); „Beitr&ge zur Kunde des Schwaben-
spiegels" (1861) und seine Ausgabe des „Magdeburger Schflffenrechts" (1863).
Auch fiir den Historiker unentbehrlicb ist sein bedeutendstes und bekann-
testes Werk, sein „Staatsrecht des Deutschen Reichs" (8 B&nde 1876—1882;
5. Aufl., 4 Bftnde 1911—1914). Daneben seien noch grofiere Werke wie: Jura
Prutenorum (1866); Magdeburger Rechtsquellen (1869) erw&hnt Laband war
auch Herausgeber des Archivs fiir dffentliches Recht, der Deutschen Juristen-
zeitung und des Jahrbuehs des offentlichen Rechts.
Den Tod fdrs Yaterland starb am 5. April 1918 der frtthere Mitarbeiter
am (Kgl.) PreuB. Historischen Institut in Rom im Alter von 31 Jahren, Dr.
Hermann KalbfuB, zuletzt mit der Bearbeitung der Regesten der Burg-
grafen von Nlirnberg beauftragt.
Vor dem Feinde fiel im April 1918 der Privatdozent der Geschichte an
der Universitftt Bonn Dr. Fritz Ohmann.
Im Mai 1918 starb in Dresden im Alter von 75 Jahren der Kunsthistoriker
Geh. Hofrat Prof. Dr. Adolf Phi lip pi. Unter seinen kunsthistorischen
Arbeiten fiber die Eunst in Deutschland, in den Niederlanden, Italien, Spanien,
sei hier seine bekannteste Arbeit „Die Eunst der Renaissance in Italien0
(2. Anil. 1905) und seine auch ins Englische ttbersetzte Monographie ^Florenz*
<2. Aufl. 1908) besonders rflhmend hervorgehoben. Ibm verdanken wir auch
die ausgezeichnete Neubearbeitung des 3. (Renaissance-) Bandes von Springers
Handbuch der Eunstgeschichte.
Ende Mai 1918 starb der Direktor des (Kgl.) Staatsarchivs zu Breslau
Geh. ArchivratDr. Otto Meinardus, im Alter von 64 Jahren. Er betatigte
sich sowohl als Herausgeber wie als historischer Schriftsteller. Von seinen
Arbeiten seien genannt: Das Urkundenbuch der Stadt und des Stiftea
Hameln (1887); Protokolle des brandenburgischen Geheimen Rats aus der
Zeit des Grofien EurfQrsten (1889—1907); Der Katzenelnbogener Erbfoige-
streit (1899—1901) sowie Neumarktisches Rechtsbuch (1906).
Im Mai 1918 starb zu Graz im Alter von 78 Jahren der em. ordentliche
Professor der National5konomie Hofrat Dr. Richard Hi ldebrand. Sein Buch
„Recht und Sitte auf den verschiedenen wirtschaftlichen Eulturstufena 1896,
2. Bearbeitung 1907, hat Aufsehen erregt, aber auch kr&ftigen Widerspruch
gefunden.
Im Mai 1918 starb in Marburg (Hessen) der em. ordentliche Professor der
alten Geschichte, Dr. Eli mar Klebs, im Alter von 65 Jahren.
Anfang Juni 1918 starb der Professor der Geschichte an der Akademie
in Posen, Dr. Heinrich Weber, im Alter von 59 Jahren.
r^rtrtrtlr- Original from
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302 Nachrichten und Notizen
Am 8. Juni 1918 starb in Dalhem bei Lfittich der ordentliche Professor
der alten Geschichte, auch Bttrgermeister yon Dalhem, Dr. Henri Fr an cotte ,
im Alter von 62 Jahren. Er hat sich besonders auf dem Gebiete der griechi-
schen Kulturgeschichte bet&tigt nnd schrieb n. a. 1901 eine Geschichte der
„ Industrie dans la Grtce aucienne" in 2 Banden.
1m Juli 1918 starb im Alter von 75 Jahren in Magdeburg der frflhere
Direktor des Prinz-Heinrich-Gymnasiums zu Berlin-SchOneberg, Geh. Reg.-Rat
Prof. Dr. Otto Richter, der sich besonders auf dem Gebiete der Erforschung
des rOmischen Altertums betfttigte. Er war Mitglied des Arch&ologischen
Instituts in Berlin.
Im Juli 1918 starb durch Absturz in den Salzburger Alpen der auGerordent-
liche Professor fttr Theatergeschichte an der Universitftt Wien, Dr. Alexander
von Weil en, im Alter von 55 Jahren.
Anfang August 1918 starb in Oberursel im Taunus der em. ordentliche
Professor der Kirchengeschichte an der Universit&t Jena, D. Friedrich
Nippold, im 80. Lebensjahre. Mit ihm ist einer der fruchtbarsten Vertreter
der liberalen Theologie der letzten Generation dahingegangen. Er hat sich
auf den mannigfaltigsten Gebieten der Kirchengeschichte und der Theologie
ftberhaupt bet&tigt. Ftir den Historiker wurde er besonders durch folgende
Werke bekannt: Handbuch der neuesten Kirchengeschichte (3. Aufl. bis 1903>
in 5 Banden; Der Jesuitenorden von seiner Wiederherstellung bis zur Gegen-
wart (67); Chr. B. Jos, Bunsen, 3 B&nde (68—71); Theorie der Trennung von
Kirche nnd Staat, geschichtlich beleuchtet (Rekt. R. 81); Berner Beitrage zur
Geschichte der Schweizer Reformkirchen(84); 1885— 1887 veranstaltete er eine
Neuausgabe von Hagenbachs dreibSlndiger Kirchengeschichte und gab als ehe-
maliger Schiller R, Rothes 1889—1890 dessen gesammelte Vortrftge und Ab-
handlangen, aber auch gleichzeitig die Boyenschen Memoiren heraus. 1899
fafite er in 2 B&nden seine kieinen Schriften zur inneren Geschichte des
Katholizismus zusammen. in vielen Schriften nahm er Stellung zu aktuellen
Fragen der katholischen Kirchenpolitik, Qber das Verh<nis von katholischer
und protestantischer Kirche und zur Jesuitenfrage.
Mitte August 1918 starb in Frankfurt a. M. der Geneaioge und Heraldiker,
Karl Kiefer, im Alter von 51 Jahren. Er war Hofgenealoge des Land-
grafen Chlodwig von Hessen und Herausgeber der Frankfurter Blatter flir
Familiengeschichte und publizierte eine groBe Reihe von familiengeschichtlichen
Arbeiten, besonders zur Geschichte der Familie Haider.
Ende August 1918 starb in Berlin der Literarhistoriker und Goethe-
forscher Dr. med. Max Morris im Alter von 58 Jahren. Bis 1897 Arzt, be-
sonders als Schiffsarzt t&tig, wandte er sich, heimgekehrt von einer Forschnngs-
reise nach den Mentawaiinseln, nunmehr nur Schriftsteller, ausschliefilich
Goethe -Studien zu, durch die er sich einen weithin bekannten Namen schuf;
besonders durch seine Ausgabe der Werke des jungen Goethe.
Mitte September 1918 starb in Stockholm der schwedische Literarhistoriker
Professor Karl Warburg, Mitglied der schwedischen Akademie und Biblio-
thekar der Nobel -Stiftung, im Alter von 66 Jahren.
Im September 1918 starb der zum Professor der Moskauer sozialistischen
Universit&t ernannte Direktor derBudapesterStadtbibliothek, Dr. Erwin Szabo,
einer der bedeutendsten Wirtschaftshistoriker Ungarns, im Alter von 40 Jahren.
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Nachrichten and Notizen 303
Ende September 1918 starb in Gotha der aofierordentliche Professor der alten
Geschichte an der Universit&t Jena nnd Oberlehrer am Gymnasium in Gotha, Dr.
Wilhelm Liebenam, im Alter von 69 Jahren.
Im September 1918 starb in Kopenhagen der friihere danische Reicbs-
archivar, Dr. jur. V. A. Secher, im Alter von 67 Jahren.
Am 14. Oktober 1918 starb in Paris der Begrttnder des Guimet-Museums,
Emile Guimet, korrespondierendes Mitglied der franz&sischen Akademie der
Inschriften, im Alter von 83 Jahren. •
Am 23. Oktober 1918 fiel an der Westfront der wissenschaftliche Hilfs-
arbeiter an der Papyrnssammiung derMuseen zu Berlin, Dr. GerhardPlau-
mann, im Alter von 31 Jahren.
Im Oktober 1918 starb in Munchen der auBerordentliche Professor der
Volkswirtschaftslehre, Dr. Rudolf Leonhard, 39 Jahre alt. Er beschaftigte
sich mit landlichen Wirtschaftsverhaltnissen innerhalb und aufierhalb Deutsch-
lands. Den Historiker interessierte ein Beitrag zur polnischen Kultur- und
Wirtschaftsgeschichte von 1916 (Schmollers Jahrbuch 40).
Im Oktober 1918 starb der aufierordentliche Professor der deutschen
Geschichte Dr. Ernst Voigt in Giefien an seiner Verwundung im Alter
von 41 Jahren.
Mitte Dezember 1918 starb in Charlottenburg der Bibliothekar und Archivar
der Berliner Akademie der Wissenschaften, Prof. Dr. Otto Ktthnke, im
Alter von 64 Jahren.
Im Dezember 1918 starb in Dresden der Oberbibliothekar an der S&ch-
sischen Landesbibliothek, Hofrat Paul E mil Rich ter, im Alter von 76 Jahren
nach 49jahriger unermttdlicher Tatigkeit. Seine Arbeiten liegen vor allem
auf bibliographischem Gebiet. So verOffentlichte er die grofie „Bibliotheca
geographica Germaniae* (1896/97) und die als Fortsetzung und Ergftnzung
des Weinart gedachte *Literatur der Landes- und Volkskunde des Konigreichs
Sachsen* (1889) nebst 15 Nachtragen.
Im Dezember 1918 starb in Wien der Literarhistoriker, Direktor des
Sophien-Gymnasiums, Reg.-Rat Dr. Gustav Waniek, im Alter von 69 Jahren.
Seine Werke ttber den Dichter Pyra (1882) und liber Gottsched (1897) haben
ihm einen ehrenvollen Platz in der Gelehrtenwelt verschafft. Als Lehrer hat
er begeisternd gewirkt und so manchen Begabten fttr die Wissenschaft ge-
wonnen.
Am 29. Dezember 1918 starb in Mttnchen der President der bayerischen
Akademie der Wissenschaften, der klassische Philolog und Literarhistoriker
I des Altertums, Geh. Rat Prof. Dr. Otto Crusius im Alter von 61 Jahren.
I Sein Sondergebiet war das der antiken Lyrik und Kulturgeschichte. Auch
I war er Herausgeber des „Philologustf.
Am 4. Januar 1919 starb in Ruhpolding in Oberbayern der friihere ordent-
liche Professor der Philosophie an der Universit&t Bonn und sp&tere Reichs-
kanzler Dr. Graf Georg v. Hertling, Grttnder der GSrresgesellschaft, im
76. Lebensjahre. Grofie Verdienste um die Geschichts wissenschaft hat er sich
durch tatkrftftige Forderung der Griindung des historischen Instituts in Rom
erworben, auch hat er die historische Literatur um manches feine SttLck be-
reichert, so z. B. die Monographie des Albertus Magnus und seine in den
r^rtrtrtlr- Original from
byVrUUgl^ UNIVERSITY OF MICHIGAN
304 Nachrichteu und Notizen
„Kleinen historischen Schriften zur Zeitgeschichte und Politik* gesammelten
Abhandlungen.
Mitte Jannar starb in Wien der ordentlicbe Professor der alten Geschichte
Dr. Adolf Bauer, Mitgiied der Wiener Akademie der Wissenschaften. Bauer,
geb. 1855 zu Prag als Sohn eines Privatlehrers, studierte in Wien, Berlin und
Bonn Geschichte und Arch&ologie, habilitiefte sich 1880 in (iraz und riickte
dort zum Ordinarius auf. In den letzten Jahren wirkte er in Wien. Zuerst
hat er auf dem Gehiet der griechischen Geschichte, und zwar vornehmlich
quellenkritisch gearbeitet (Herodot, Plutarch), dann seine Forschungen auf das
Staatspolitische der Griechen im allgemeinen ausgedehnt und sich im beson-
deren als Erforscher der griechischen KriegsalterttLmer bew&hrt. In den letzten
15 Jahren war sein Forscherblick erfolgreich den Anfangen der christlichen
Weltchroniken zugewendet und f&hrte zu wichtigen Aufkl&rungen &ber Fragen
der Literatur und der Weltanschauung.
Anfang Februar starb in KOln der Direktor des Wallraf-Richartz-Museums
Prof. Dr. Joseph Pojypelreuter im Alter von 62 Jahren.
Am 21. Mai verschied in Berlin-Licbterfelde im 71. Lebensjahre der Militftr-
schriftsteller Generalleutnant z. D. Armand Baron v. Ardenne, der Ver-
fasser der pseudonym erschienenen Geschichte des GroBherzogtums Frankfurt.
Anfang Juli starb in Berlin-Zehlendorf der frlihere Direktor der Reichs-
tagsbibliothek Prof. Dr. Johannes Mttller, 69 Jahre alt
In Bonn starb der Ordinarius fiir Kirchengeschichte Prof. Dr. Joseph
Greving, 50 Jahre alt. 1868 als Sohn eines Lehrers in Aachen geboren,
widmete er sich nach Vollendung seiner Studien zun&chst dem geistlichen
Stande. 1893 promovierte er zum Dr. theol. 1899 habilitierte er sich in Bonn
fiir das Fach der Kirchengeschichte. Sein Hauptarbeitsgebiet war die Re-
formationsgeschichte, der er in seinem Hauptwerk 1904 eine eingehende Dar-
stellung widmete. Neben einigen kleineren Schriften auf diesem Gebiete gab
er die Reformationsgeschichtlichen Studien und Texte heraus. Er war Mit-
arbeiter der Theolog. Revue, 'des Historischen Jahrbuchs der Gorresgesell-
schaft; die Gesellschaft fttr Rbeinl&ndische Geschichtskunde und die Historische
Kommission fiir Westfalen zahlten ihn zu ihren Mitgliedern.
r^rtrtrtlr- Original from
byV^UUglL UNIVERSITY OF MICHIGAN
»w.Qi*
.*>'
HISTORISCHE
VIERTELJAHRSOHRIFT
HERAUSGEGEBEN VON
Dr. GERHARD SEELIGER
O. PROFEBBOR AN DER UNIVERSITAT LEIPZIG
XIX. JAHRGANG 1919
NEUE FOLGE DER
DEUTSCHEN ZEITSCHRIFT FUR GESCHICHTSWISSENSCHAFT
DER GANZEN FOLOE SIEBENUNDZWANZIGSTER JAHRGANG
3. HEFT
AOSGBGEBEN AM 25. FEBRUAR 1920
VERLAG UND DRUCK
BUCHDRUCKEREI DER WILHELM UND BERTHA v.BAENSCH STIFTUNG
DRESDEN 1920
n- «w h C^ nrhnic* Original from
digitized by VjUU^U, UNIVERSITY OF MICHIGAN
HISTOR1SCHE V1ERTELJAHRSCHRIFT
Heransgegeben yon Prof. Dr. Gerhard Seeliger in Leipzig.
Verlag nnd Druck: Bucbdrackerei der Wilhelm und Bertha v.Baensch Stiftung, Dresden- A. 1.
' Per Preis fftr den Jahrgang von *4 Heften im Umfange von ca. 48 Bogen
betr> 30 Mark.
Die Abteilnng „Nachrichten und Notizen" bringt Notizen fiber neue lite-
rarische Erscheinungen sowie fiber alle wichtigeren Vorg&nge auf dem per-
sOnlichen Gebiet dcs geschichtswissenschaftlichen Lebens.
Die Herausgabe und die Leitung der%Redaktionsgesch&fte wird von Herrn
Prof. Seeliger gefuhrt, dem als Sekret&r Herr Dr. H. Wendorf in Leipzig
(Universit&t, Bornerianum I.) zur Seite steht.
Beitrftge aller Art bitten wir an den Herausgeber (Leipzig- Gohlis, Kircb-
weg 2) zu richten. Alle Beitrftge werden mit 40 Mark flir den Bogen honoriert.
Die Zusendung von Rezensionsexemplaren wird an die Schriftleitung
der Historischen Vierteljahrschrift (Leipzig, Universit&t, Bornerianum I.)
erbeten. Im Interesse pfinktlicher und genauer bibliographiscber Berictat-
erstattung werden die Herren Autoren und Verleger ersucht, auch kleinere
Werke, Dissertationen, Programme, Separatabzuge von Zeitscbriftenaufsatzen
usw., die nicht auf ein besonderes Referat Anspruch machen, sogleicb beim
Erscheinen der Verlagsbuchhandlung oder der Schriftleitung zugehen zu lassen.
INHA.LT DES 3. HEFTES
Aufs&tze: ' Mu
Das Strafverfahren Gregors VII. im Lichte der Ideen Augustins und Gregors I.
Von Dr. Gottfried Herzfeld in Krankftirt a. M 806
Kritische Bemerkungen zu neuen Untersnchnngen ttber die Anf&nge der St&dte im
llittelalter. Von Gymnasialoberlehrer Dr. Walther Gertach in Scbneeberg 381
Kritische Studien zur Konfliktszeit. Von Dr. Lndwig Bergstrftfier, Professor
an der Tecbniscben Hochschule Berlin 346
Kleine Mitteilungen :
Znr alteren Geschiehte der Deutschen in den Sudetenl&ndern. Von Univ.-Prof.
Dr. R. F. Kaindl in Graz .....; 377
Wipos Verse ttber die Abstammong der Kaiserin Gisela von Karl dem'Grofien.
Von Univ.-Prof. Dr. Adolf Hofmeister in Berlin -StegUtz 386
Kritiken :
Karl von Amir a, Der Stab in der germanischen Rechtssymbolik. Von Univ.-
Prof. Dr. Adolf Hofmeister in Berlin- Steglitz 393
Dr. Mathilde Uhlirz, SchloB Plankenwarth nnd seine Besitzer. Von Univ.-Prof.
Dr. H Steinacker in Innsbruck 896
Bernbard Hagedorn, Die Entwicklung der wichtigsten Scbiffstypen bis ins
19. Jahrhundert. Von Univ.-Pxof. Dr. Daeneil m Mttueier i. W 396
UNIVER5ltM^tM*i,il,f *,lf u»«^*tteiu «.
305
Das Strafverfahren GregorsVIL
im Lichte der Ween Augustins und Gregors I.
Von
Gottfried Herzfeld.
Id halt : Einleitung. — 1. Die Vartei der Btfsen und die btfse Obrigkeit (membra
diaboli und tyrannus). — 2 Die Reihe der bdsen Einzelhandlungeu
.. in Gregors VII. Registrum. — 8. Padaffogisch-seelsorgerische Begriffe.
— 4. Das stufenweise Strafverfahren. — 5. Ergebnisse.
Dafi Gregor VII. ein schroffer Systematiker der Gedanken sei1,
daB er gewissermafien eine Schematisierung friiherer Anschan-
ungen vornahm2, wurde schon mehrfach bemerkt. Bernheim hat
deu Augustinischen, durch Gregor I. ubermittelten Ideenkreis dar-
gestellt, auf den unter anderen auch das System Gregors VII. zu-
riickgeht. Einzelne jener Ideen haben Schiller Bernheims be-
handelt. Eine zusammenfassende Darstellung aber des eigentfim-
lichen Gregorianischen Ideensystems fehlte8. Das erschwert das
Verst&ndnis dafiir, wie stark Gregors Einzelauflerungen und seine
ganze Tatigkeit in jeneu ja zeitbeherrschenden Ideen wurzeln.
So mag sich erkiaren, wie immer noch gegen Gregor der Vorwurf
erhoben wd, er sei mit blinder Leidcnschaft, mit fanatischer
Beschranktheit bei seiner Tatigkeit verfahren4. Nicht nur die po-
litische Behandlung Konig Heinrichs, auch das Strafverfahren gegen
1 Lamprecht: Deutsche Geschichte, 4. Aufl. ,117862; das „schroff" schr&nke
ich im folgenden ein.
* Hauck: Deutsche Kirchengeschichte, III, S.762.
9 Einen Uberblick ttber einen Hauptteil dieses Systems gebe ich unter
Vergleich mit Gregors VII. Quelle, Gregor L, in meiner Dissertation s. u., wo
auch die Hinweise auf Bernheims einschlagige Aufs&tze.
4 So Walther Schultze in Gebhardts Handbuch, 4. Ana, S. 364. Ich he-
tone freilich auch, dafl Gregor aus allgemeinen Ideen, aber nicht in fanatischer
Nichtachtung der Wirklichkeit gehandelt hat.
Histor.Yierttljsbraehrift 1919. 8. 21
n Pnnol "4 Original from
Jd' • UNIVERSITY OF MICHIGAN
306 Gottfried Herzfeld
viele Geistliche wird so gezeichnet1. Dagegen sticht dann freilich die
gelegentliche Anerkennung von Gregors diplomatischer Knnst ab8.
Zur Losung dieses Widerspruchs untersuche ich das Strafver-
fahren Gregors, wie es aus seiner allgemeinen Ideenwelt erw&chst.
Ich bringe zunachst drei Begriffskreise, die fur das Verst&ndnis
von Gregors Strafverfahren wesentlich sind. Erstens das allge-
meine Ideensystem, das Gregor von Angus tin bezw. Gregorl.
abernommen, aber original ausgepragt bat. Zweitens die Reihe
der typischen bBsen Einzelhandlungen, die Gregors Registrant
kennt. Drittens eine Reihe yon Ideen8, die zwar an sich schon
znm allgemeinen Ideenkreise gehdren, aber besondere Beachtnng
and Stellung verdienen, weil sie Gregor ermSglichen, die Unter-
SHchang and Bestrafang eines Siindenfalls mit diplomatischem Ge«
schick bezw. padagogisch-seelsorgerischem Takt hinzuziehen oder
zu beschlennigen. Sie schlagen also die Brttcke von der starr
fordernden Idee zu der politischen Praxis.
Bei der folgenden Darstellnng dieser Ideenreihen lege ich
Gregors VII. Registrant allein zugronde4, denn nur aus ihm ist
die innere Folgerichtigkeit seines Verfahrens zn entnehmen5.
I. Die Partei der Bosen und die bose Oljrigkeit0.
(Membra diaboli und tyrannus.)
Unsystematisch scheinbar and voll Temperament spricht sich
Gregor im Registrant aus. Aber bei naherer Betrachtnng finden
1 Vgl. z, B. Martens Auffassung der Behandlnng Liemars, s. meine Disser-
tation, Papst Gregors Begriff der bbsen Obrigkeit, Greifswald 1914, S. 78.
3 So Dietrich Schftfer: Deutsche Geschichte, I, S. 218.
9 Misericordia, promissiones, fraus u. S-
* Da6 viele der dargestellten Ideen nicht Gregor allein eigentiimlich sind
geht n. a. aus Bernheims and seiner Schtiler Arbeiten hervor. Eine Quellen*
vergleichang wttrde den Rahmen rorliegender Darstellnng ttberschreiteu. For
Gregor VII., Gregor I. and Aagustin gab ich sie in meiner Dissertation s. n.
5 For den letzten Teil rorliegender Arbeit durfte ich meine Belege er-
ganzen ans den Aufzeichntfhgen eines Kommilitonen und SchtUers Bernheims,
Heinrich Kirsch, der fflre Yaterland in Rutland fiel. Da es ihm nicht mehr
verg3nnt war, seine nmfangreichen nnd sorgfftltig gesammelten Materialien zur
Dissertation zu verarbeiten, sei ihm hier Nachruf und Gedenken gewidmet:
Heinrich Kirsch, aus Nimptsch in Schlesien, geb. 24.1.1890 (Sobn des
Gericbtssekretars Heinrich Kirsch in Liegnitz), fiel als Kriegsfreiwiiliger im
Reserve -Regiment 226 am 14. Oktober 1914 bei Dyck.
0 Zu diesem Abschnitt vgl. meine Dissertation: Ich betone, dafi hier jeder
Einzelzng des folgenden Bildes auf Grand zahlreicber Belege als typisch er-
>
rv «w h C*r\rhCi\f* Original from
by VjUU^IC UNIVERSITY OF MICHIGAN ,
Das Strafverfahren Oregon VIL ugw. 307
wir auch die heftigen AuBerungen hineingestellt in einen festen
Rahmen systematischer Ausdrucks- and Beurteilungsweise. Dem
rex Christus und seinen Anhftngera, den filii Dei, die in Prieden
leben1, steht der diabolus gegenttber, der seine filii znr discordia
anstiftet Von ihm gehen schliefilick alle einzelnen slindigen
Handlungen aus. Er ist vor allem der Ratgeber,, consiliarius,
-das Vorbild, exemplum, und der Urheber, auctor, des bflsen Herr-
schers. Alle Bftsen, die membra diaboli, scharen sich am den
b6sen Herrscher, den tyrannus, als Vorbild und Fuhrer. Wie der ,
diabolus metaphysischer Anstifter, so ist der tyrannus irdisches
Haupt und Mittelpunkt der bOsen Menschheit. Gegen diesen
tyrannus richtet sich vorwiegend Gregors Straftatigkeit. Sie bleibt
daher dunkel, wenn wir nicht jenen BegrifF der bOsen Obrigkeit
verstehen2.
Der tyrannus ist gleich alien Bosen ein membrum diaboli, den
•er nachahmt* in der Gesinnung, der superbia, wie in seinen Hand-
lungen, den iniquitates. Er verstofit damit gegen die Idee der
justitia, die im regnum Christi herrscht, die der Papst vertritt und
der jede gute Obrigkeit dient. Den Zustand des regnum Christi,
pax und quies, den Gregor fur Kirche und Land erstrebt, stort
und bekampft der bose Herrscher. Er verschuldet also die dis-
cordia, in der die Partei der Bosen lebt. Sein Motiv ist, ganz
anders als bei der guten Obrigkeit und speziell beim Papst, welt-
liche Herrschbegierde; die cupiditas dominandi4. So unterliegt er
•dem allgemeinen Motiv aller Bosen, dem sua quaerere5. Mit
jener Gesinnung und Handlung ist der tyrannus personlicher Dr-
heber oder auctor aller der einzelnen Miflst&nde und Voifalle in
verschiedenen Landern und Kirchen. In typischen Ziigen schildert
wiesen ist; s. Inhaltsttbersicht und Schlagwortverzeichnis. Gelegentliche bib-
iische Ankl&nge ersparen nicht eine Darstellung des eigentiiralich zusammen-
hangenden gregorianischen Ideensystems.
1 Qui paci dant operam s. Jaff6 Reg. II, 71 (194).
* B8se Obrigkeit oder tyrannus bezeichnet so gut den geistlichen, wie den
weltlichen Herrscher. Wie notwendig eine Erorterung dieses Begriftes ist,
zeigen Martens Worte (11,18): ffdie in Reg. II, 6 uns begegnende Unterschei-
dung von rex und tyrannus ist ohne Belang!tf vgl. dagegen meine Diss, ttber
-den BegrifF tyrannus s. a. von Below: Der deutsche Staat des Mittelalters, I,
S. 141, Anm. 1. Der hier gegebene Hinweis auf antike Vorstellungen ge-
eiiigt nicht.
1 Imitari. 4 Gloria saeculi u. a.
' Oder amor sui. so vor allem bei Augustin.
21*
r^rtrtrtL- Original from
byV^UUglL UNIVERSITY OF MICHIGAN
308 Gottfried Herzfeld
Gregor diese Folgen boser Obrigkeit, die alle dringend papstliches
Eingreifen fordern: Der h5se Herrscher schadet seinem eigenen
Seelenheil. Er untergrabt die Wiirde, die dignitas, seiner Herr-
schaft. Sein Reich richtet er materiell zugrunde1, denn discordia
und ihre Folgen, Mord, Raub, Brand usw. kommen durch ihn ttber
das Land, das mit all diesem sich im Zustand der confusio be-
findet. SeinVolk verdirbt der Herrscher znerst durch siindige
Nachsicht, durch negligentia, dann durch boses Beispiel, durch sein
exemplum. Die, deren Seelen er so verfuhrt hat, hangen ihm an,
'begiinstigen und bestftrken ihn als seine fautores im Bosen.
IT. Die Reihe der bosen Einzelhahdlungen.
Nur zwei wichtige Folgerungen aus dem dargelegten Ideen-
system hebe ich hervor. Einmal ist klar, daB der Papst sich
jeder bosen Obrigkeit gegeniiber zum Einschreiten verpflichtet
fuhlt2. Die eigentiimliche Verkettung von politischen Ideen mit
religiosem und kirchlichem Interesse verlangt das. Zweitens aber
kann niemand mehr behaupten, dafi Gregors Denken und Handeln
von blinder Leidenschaft erfullt sei. Vielmehr gehorcht sein
starkes Temperament immer wieder dem Ziigel des Systems8.
Dies zeigt sich auch, wenn wir jetzt eine Uberschau halten iiber
die bosen Einzelhandlungen, die Gregor tadelnd und strafend er-
w&hnt. Auch hier herrscht trotz der zunachst verwirrenden
Fulle der getadelten Siinden typische, nur scheinbar leidenschaft-
liche Ausdrucks- und Denkweise. Tatsachlich ordnen sich die
Belege, in denen Gregor bose Handlungen kennzeichnet, zwang-
los gewissen Kategorien ein. Ich finde da:
1. Amtssiinden.
a, patientia criminosa (negligentia, relaxare); b. usurpatio (se
intromittere u, &.); c- Symonie (zugleich Hauptfall der Ketzerei4)*
2. Gewalttaten.
a. bona rapere und detinere; b. capere, interficere u* ft.
1 Confundere*.
1 Da8 also sein Handeln aus innerster religi&s-sittlicber Verpflichtung
fliefit
9 Das wird best&tigt bei Betracbtong der Siinden- und Strafstufen vgL u.
4 Fttr Gregors wechselnden Qebrauch des Wortes hafresis s. Martens I,
261 f. Fttr unseren Zweck erttbrigt sich seine Erttrterung.
r^rtrtrtlr- Original from
byV^UUglL UNIVERSITY OF MICHIGAN
I
\
Das Strafverfahren Gregors VII. usw. 309
3. Siinden der Gesinnung.
mendacium, perjuria, calumniari. fraus.
4. Fleischessunden.
foraicatio und iucestum.
5. Parteiung der BSsen.
a. malis fovere; b. seductio und conspiratio; c. scindere, separare.
6. Vergehen gegenuber dem p&stljchen Amts-
nnd Strafverfahren.
a. Grerufen non venire; b. obsistere, concilium impedire; c. Bruch
von Versprechungen, fraus, fraus als species sanctitatis; d. zu-
sammenfassend: superbia, inoboedientia, obduratio.
7. Zusammenfassende Ausdriicke.
a. Fur Handlungen: facinus, injuriae, scelera, sacrilegium u-. a.;
iniquitates. b. Fur Gesinnungen: superbia als Wurzel, Grund-
siinde; malitia, nequitia, odium, invidia u. a. c. die genannten
bOsen Handluugen verletzen zugleich heilige Person oder Idee:
Papst, heiligen Stuhl, kanonisches Recht; ecclesia, fides, religio;
pax, quies, justitia; Gott,
1. Amtssiinden.
Unter den Amtssiinden findet sich zunachst die Sunde fahr-
lassiger Amtsverwaltung: patientia criminosa oder negligentia l.
Gregor redet ja oft genug von der patientia, die er im eigenen
Amte ausiibt Und immer muB er darauf achten, dafi sich diese
patientia nicht in culpa verkehrt, indem von den Sttndern die
Langmut der Kirche gemiBbraucht wird\ Worte wie das „clamo,
claico et iterum clamo" sind daraus zu verstehen, dafi Gregor
nicht die Sunde des duldenden Schweigens auf sich laden will3.
1 Negligentia kommt hier aus anderem Gesichtspunkt in Betracht als unten.
Es beseichnet dort zusammenfassend eine Slindenstnfe , hier nor die einzelne
Sunde an sich; beides natiirlich im Sinne Gregors. Diese Doppelstellung
braucht nicbt zu befremden. Ahnlich steht es ja mit der superbia innerhalb
der Lehre Gregors L von den sieben Hanptlastern. Vgl. It. Gothein: DieTod-
sBnden; Archiv f. JJeligionswissensch. 1907, Bd. 10, S.416ff. '
2 V, 20 (316) patientiam Romana ostendit ecclesia . . . ipains misericordia
versa est tuo opere in culpam . . qua nimium impndens abnteris. VIII, 43 (494)
atrati patientia nostra; ebenso VIII , 18 (449).
3 III, 8 (215) periculosum nobis . . . jnstitiae regulas declinare et sub silentio
4isaimulare: ahnlich Ofters.
f^rtnnlp Original from
UNIVERSITY OF MICHIGAN
310 Gottfried Herzfeld
An seinen Vorgangern tadelt er die siiudhafte negligentia1, am
Bischof die patientia criminosa*.
Werden in patiefitia, negligentia, taciturnitas die Pflichten dea
Amtes vernachlftssigt, so handelt es sich im folgenden urn positive
Anmafiung von Verrichtungen und Amtsfunktionen, urn die Siinde
der usurpatio. Drei wichtigste Arten dieser Siinde bietet Gregor
im- Registrum. 1. Ein im Amt Befindlicher mafit sich unbefngt
irgend eine Handlung an. So trifft einen Bischof der Tadel:
licentiam nsurpas cxcommunicandi coenobium8. Umgekehrt wird
in AmtsanmaBung die papstliche Strafe ubergangen4. Anmafiung^
einzelner Amtsfunktionen liegt vor, wenn jemand unberechtigt
Weihen erteilt, auf eine advocatio Anspriiche macht u. a.5. Typi-
scher Grundzug ist hier iiberall die Anmafiung irgendwelcher
officia oder ihre ungerechte Handhabung. 2. Noch starker wird
diese Anmafiung, wenn ein seines Amtes Unwiirdiger Amts-
funktionen usurpiert, die ihm schon untersagt sind. Die der
Simonie oder fornicatio Schuldigen sundigen so durch Ausiibtmg^
ihres Amtes, officia usurpantes6. AmtsanmaBung begehen weiter
die schon vom Interdikt oder von Exkommunikation und Suspen-
sion Betroffenen. Solche sacrilega usurpatio7 begeht z. B. Isem-
bert, der sich nicht scheut, interdictus episcopalem sedem usur-
pare8. 3. Ein BSser usurpiert. ohne schon ordnungsmafiig im Amt
zu sein, dessen Stellung oder Funktionen9. Bezeichnenderweise
werden weltliche Fursten, so Heinrich und Rudolf, gelegentlich.
demselben Gesichtspunkt unterworfen,u.
Als besonderer Fall der schon behandelten AmtssUnde endlicb
mufi hervorgehoben werden die Simonie, bei der die Art des an-
1 S. IV, 28 (286); V, 5 (292) u. mehrfach.
- So II, 11(126) episcopi . . . subditorum crimina per negligentiam portanL
3 I, 68 (87) u. tf.
« So im Fall Heinrichs a. IV, 2 (244) vgl. Coll. 15 (640); VI, 3 (326) preaby-
teros restituit; VIII, 48(600) missas celebrare interdictis ; V, 14a (308).
* VI, 3 (326)unberechtigte Weihe; II, 14(129) de advocatione se intromittere,
vgl II, 6 (118); Coll 32 (561) decanus . . . officia . . . arripnit.
* IV, 20 (270), vgl. 11, 46 (159) divina minifiteria indigne tractantuf.
7 II, 76 (201), vgl. II, 52 a, wo Suspension angedrobt.
• II, 2 (110), vgl. IV, 8 (262); V, 8 (296); V, 9 (298); VIII, 48 (600) cetero*
sacerdotes interdicentes contra interdictum officia divina celebrare . . indigne-
usurpare n. oft.
• I, 82 (103) insana occupatio abbatiae, &bnlich liegt der Fall Tedalds-
*on Mailand. S. a. IV, 14 (261) vgl. V, 6 (293); V, 6 (294) sedis occupatio.
10 Durch den Ausdruck inordinate intrare Coll 26 (552).
.. Prvnnlp Original from
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Das Strafverfahren Gregora VII. U8w. 311
rechtm&JMgen Amtserwerbs, interventn pretii, noch besonders be-
tont wird.
2. Gewalttaten.
Die Gewalttaten kennzeichnet Gregor selbst als besondere
Sondenklasse darch allgemeine znsammenfassende Ausdr&cke, wie
ansa portare contra jnstitiam, dem haufigen violare, opprimere
a. a.
Eine erste Gruppe der Gewalttaten falit Gregors Rede wen-
dung zusammen: aliena bona in juste possidere1. Ungerechte Ent-
iremdung: yon Giitern erseheint am haufigsten als rapina ponorum,
als direkter Ranb3. Die Entfremdung von Giitern wird etwas
modifiziert, wenn B5se etwa Gnt der Kirche verschleudern oder
vewrftsten, wie es die oft gebrauchten Worte dissipare, dispen-
dere, devastare, dilapidare andeuten. Genau so siindigt der,
welcher Gfiter ongerecht empfangt3. Dem bdsen Herrscher
Philipp wird jene Sonde im Einzelfall vorgeworfen4, sie ist aber
vor allem schon typisch mit dem Begriff'der b5sen reges ver-
bnnden \
Der Bose setzt die siindige Handlong vielfach dadurch fort,
dafl er die geraubten Giiter dem rechtmafiigen Besitzer oder 6e-
braucher vorenth&it. Er begeht die Sftnde des detinere bona*.
Die Sonde des detinere erstreckt sich aber auch auf Yorrechte
end Verpflichtnngen, anf Benefizien, Privilegien und Zelmten7.
So kann Gregor diesen Begriff benutzen zur Geltendmachung
weitgehendster politischer Ansprttche wie gegen&ber Spanien und
Korsika8.
) VII, 10 (393) vgl. V, 17 (313) bona non abalienare ad resistendum justitiae.
* 8. 1, 21a (37); VI 67 (86); 78 (99); 69 (88); II, 6(114); 52 (169); 52a
(168); 54 (172) u. oft
3 VI, 5 b (333) injuste accipere; so after.
4 Us 6 (114).
5 VIII, 21 (453) qui superbia, rapinis . . etc; darum erhebt Gregor den
Vorworf dieser oder anderer typischer Einzelstlnde z. B. gegen Wibert ond
Heinrich schon dadurch, dafl er sie unter den Begriff des tyrannussubsuinmiert;
s. das: inter quos specialiter Heinricus . . VII, 14a (402); vgl. I, 29 (53) inter
ceteros hnjus saeculi principes.
6 VI, 8 (337) detinere . . injuste rapta; &hnlich oft.
7 II, 77 (202) 4ecimas retinuisti, fthnlich Ofters; Coll 6 (526) annnos census . •
nee aliena rapere, nee debita retinere.
s SLIVv27(286) propter tyrannidem detentum; V. 4 (290) illi qui earn
haetenus vjolenter tenuerunt
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UNIVERSITY OF MICHIGAN
312 Gottfried Herzfeld
Von den Sachen greift die Gewalttat der Bosen vielfach zu
Personen iiber, die sie gefangen nehmen, gewaltt&tig behandeln,
gar tOten. Alle potentes hujus saeculi begehen diese Siinde1.
Endlich suchen die B5sen durch Gewalttat sogar andere auf ihre
Seite zu Ziehen : certant miseri, membra diaboli, ut (fratres nostri)
ejusdem misera servitate opprimantur*. Wie gegeniiber dem Papst
kann sich auch sonst die Gewalttat der Bosen so steigern, daS
sie mit dem Tode drohen, ja toten8. Die formido necis weist
auf typische argste Gewalttat der Bosen4.
3. Gesinnungssunde.
Nicht nur durch Gewalttat, auch durch List und Betrug suchen
die Bosen ihre Ziele zu erreichen, sie handeln malo ingenio5,
begehen also geistige Siinde6. Hierher gehoren die machinationes*
und calliditates7. Geromir von Prag gewinnt so betrugerisch
fremdes Gut8. Die Bosen laden auf sich cupiditatis perfidiam9.
sie begehen vielfach ein perjurium pro cupiditate10. Die Nor-
mannen versuchen, so bona ecclesiae multotiens perjuri auferre11.
Eine besondere Auspr&gung erhftlt das lugnerische Verhalten der
Bosen, wenn sie durch verleumderische Ranke, durch calumniari
sundigen. Wenn Geromir von Prag fraudulenter querelas fiihrt
tiber seinen Gegner12, wenn die Feinde der Kirche sich zu Ver-
leumdungen versteigen 18, handeln sie als calumniari nitentes14. Be-
1 VIII, 44 (495) princlpes mundi et potenteB saeculi . . nos odiunt . . contra
nos rteseviunt . . . conantur . . vitam auferre vgl, VJfll, 21; ahnliches ofter.
8 S. VIII, 26 (474) EinzelfiUe solcher gewaltsamen Verftthrung s. u. bei
sedncere.
3 Vgl. o.
4 S. Ill, 4 (207); zur interfectio vgl. I, 20 (34); I. 84 (52); I, 49 (69) u. oft
6 V; 17 (313) u. 5fter.
0 Vgl. die hftufigen DoppelauadrScke fur geistige Stlnde und Gewalttat
wie studio sen violentia, ingenio seu, violentia, violenter et fraudulenter u, a .
7 IV, 6 (260) haereticis calliditatibus armati,: VIII, 51 (503) impionun . .
fraudes et machinationes, so Sfter.
8 Gastrum quod fraudulenter cepisti . . . quanta fraude . . . Itigend quasi
ex nostra concessione rapacitatem roborando s. II, 6 (118), II. 7 u. II, 8, ahnlich
after.
9 VI, 39 (477) u. oft. » VII, 14 a (401).
11 IV, 7 (251), VII, 14a (401) perjurium pro cupiditate honoris ant pecuniae,
iibnlich oft.
lf II, 6 (118) vgl. II, 7 u. 8.
18 1, 70 (90) haereticomm dolosae objectiones.
14 II, 26 (139). Fftlle von calumniari noch Ofter.
.. r^nnnlr* Original from
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Das Strafverfabren (Jregora VII. nsw. 318
senders bemerkenswert sind die F&lle, in denen sich diese Sttnde
gegen den Papst richtet und sein Verfahren in verleumderischer
Weise beeintr&chtigt wird. So verlenmden einige in falsitas des
Papstes Gesinnung, and era in frans und falsitas vielleicht papst-,
liche Briefe, greifen trugerisch in das Verfahren seiner Legaten
«in und murren in entstellender Weise gegen sein Straf verfahren1.
Zusammenfassend bezeichnet all die angefiihrten geistigen Siinden
am liebsten der Ansdrnck frans, den die Belege vielfach aufweisen.
Er stellt zngleich am hanfigsten den Zusammenhang mit Gregors
allgemeiner Ideenwelt her in Ausdrtlcken wie diabolica fraus
a. a.2.
4. FJeischessiinden.
Das Motiv der Bosen f&r die dargestellten Siinden war die
Begierde nach Herrschaft und Besitz*. Durch ein zweites Motiv
fa0t Gregor gesondert zusammen die fleischlichen Siinden. Durch
die sordide libidinis pollutiones4 werden die lubrici und inconti-
nentes6 angetrieben. Doch scheinen mir die Fleischessunden nicht
so wesentlich zum typischen Bild bSser Obrigkeit zn gehoren,
wie die iibrigen Einzelsiinden. Man beaehte, dafi Gregor in
oharakteristischen Fallen des tyrannns, wie bei Heinrich, Philipp,
Wibert diese Siinde nicht ausdriicklich vorwirft. Fiir die bOsen
Obrigkeiten betont er als Motiv die cupiditas dominandi fast aus-
schliefilich. Den Vorwurf der Fleischesstinde erhebt der Papst
aber gegenuber Ffirsten, die er sonst durchaus milde beurteilt
und keineswegs als tyranni hinstellt6.
6. Parteibildung der Bosen.
Begpht jemand dauernd die bisher geschilderten typischen
Eingefsanden, die ja alle, inspiriert vom diabolns, aus charakte-
i
* S. VI, 1 (321), VI, 4 (327), VII, 3 (383), VI, 14 (316) n. after.
* o. II, 65 (183): vgl. II, 1 (109). Es zeigen baec tempora plura diabolicae
fraudis anna: ahnlich II, 3 (111) : II, 46(514) trod Ofter.
3 Gloria saeeuli s. VI, 5b (335); vgl. meine Diss, nnt cupiditas dominandi.
* II, 68 (189X
5 11,66(186), vgl. V, 10(298) frena corporis laxare; ihnlich auch sonst;
Coll 1 (521). Zwei Motive 1. Ruhm der Welt; 2. fleischlicfae Frenden.
* 8. V, 10 (298) Harald von D&nemark: Et ni diabolico instinctu . . . cor-
poris sui frena laxasset, inter optime Deo placentes reges ilium celicas aeues
(inhabitare] nequaqnam dubitaremas; fthnlicb VI, 20 (367) fiber einen comes vgl.
*och VHI, 45 (497). Vgl. die Paraliele mit Salomon VIII, 3 (431), beim tyran-
nns dagegen mit Saul.
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314 Gottfried Herzfeld
ristischer Gesinnung der Bosen, der superbia, erwachsen, so tritt
er damit zur bosen Halfte der Menschheit als membrum diaboli.
Weitere Einzelsunden verdienen aber noch besondere Hervor-
hebung, weil sie direkt zur Partei der Bosen fuhren.
Mindestens den Ansatz hierzu bedeutet es, wenn jemand einem
Bosen in seiner ungerechten Handlungsweise zustimmt und ihn
begttnstigt. Mit diesem favere setzt schon die Parteibildnng der
Bosen ein. Darum drohen die BischOfe durch ihr consentire und
favere gegenuber den Gevvalttaten Philipps seine socii et complices
zu werden1. Als Partei wird daher der Bose mehrfach mit
seinen fautores zusammen genannt2.
Als direktes Einverstandnis mit den Bosen tritt die Siinde
des favere auf in dem Ausdiucke consentire. Znsammen mit
favere findet sich consentire in der SteHe II, 5 (114). Wie hier
der geistliche Berater, so ist es ttberhaupt vorwiegend ein Ver-
treter der Obrigkeit, der Sunden seiner Untertanen durch consen-
tire begiinstigt Der Herrscher Heinrich ist hereticorum auctor
et consentaneus 8.
Die P&rteibildung, die der fautor durch seine Siinde ermOg-
licht, bewirkt von der andern Seite der Bose, welcher andere
zur Sunde des favere wie zu einzelnen sundhaften Hand-
lungen verfuhrt An die Sunde des favere schliefit sich die des
seducere an.
" Der Tyrannus verfuhrt, meist durch boses exemplum , seine
Untertanen; die Bosen verfiihren in der typischen Rolle der bOsen
Ratgeber oder consiliarii vor allem die geistliche und weltliche-
Obrigkeit4. Jede bose Obrigkeit macht sich der seductio schuldig>
wie Gregors Klage: populum seducitur . ., populum seduci intel-
legimus, es beweist5. Die bosen Konige versuchen das selbst bei
den Priestern: ad vestigia sua inclinare contendunt6. So hat
1 II, 6 (114), ahnhch oft.
2 V, 5 (293) aapirator . . . omnes fautores suos; VIII, 20a (4B2) Heinricus . . ^
omnes fautores ejus; so Sfter.
3 VIII, 21 (453). Belege fttr consentire noch zahlreich.
4 Ftir den typischen Begriff des exemplum gibt Belege und ErOrterung-
meine Diss. S. 47 fit, fttr die bfisen consiliarii s. daselbst S. 56 ff.
6 II, 46 (159) vgL C'oll 1 (521) episcopi subditos ad omne nefas exemplo
pertrahunt
6 VIII, 21 (453 ff.) iniquo regi . . mali pontifices adeptis male per eum
honoribus consentiunt.
.. (~*rw"*nlf* Original from
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Das Strafverfahren Gregors VII. usw. 315
Heinrich gehandelt, indem er fast alle Bischofe in Deutschland
und Italian circa fidem Christi naufragare fecit1.
Durch die seductio werden die Verffthrten zur Begunstigung
and Zustimmirag gegenuber den iuiqnitates der Bosen und end-
lich auch zu gleichen Handlangen gebracht. Sie sind damit fUr
die Partei der Bosen gewonnen, denn schon in maJis moribus idem
velle et nolle pernitiosam saepe f actionem conficit8. So schliefit
sich an die Sunde der seductio als endgttltige Partei bildende
Sftnde die der conspiratio an. Solche conspiratio bildet sich schon,
wenn ein Boser sich zur Durchfuhrung seiner Siindentaten mit
andern vereinigt. Gegen die ganze Kirche. alle Guten richtet
sich die umfassende conspiratio, die schon der Psalmist voraussah
in den Worten: Astiterunt reges, convenerunt etc.8. Die Prophe-
zeiung hat sich erfullt, c|e bose Partei steht machtig der Kirche
gegeniiber; diabolus armavit contra nos membra sua, . . . inique
conspirantes ..4. Heinrichs und Wiberts Partei umfafit diese
conspiratio5.
Mit der umfassenden conspiratio verbindet sich ohne weiteres
der Gipfel der bosen Parteibildung, die ausdruckliche Trennung
von der ecclesia universalis. Die Sunde des scindere ecclesiam
bildet den AbschluG6.
6. Vergehen gegeniiber dem Strafverfahren.
Gregors Amtsmafinahmen bestehen zum grofien Teil in Mahn-
und StrafmaBregeln. Gegen diese richtet sich eine letzte Klasse
der siindigen Handlungen.
1 Co]114(636ff.) vgl. IV, 2 (241) von Heinrich: alios attrahere. Weitere
Beispiele zn exemplum n. seductio des tyrannus hRuiig.
• VIII, 60 (618) vgl. CoU 23 (649).
8 S. VII, 14 a (498) und Coll 46(672), hier wie dort folgend: conspirare,
tew. conspiratio. 4 S. Coll 46 (572) umgesteUt.
• S. Ill, 10a hier zunachst die Longobarden - Bischttfe, qui contra be a turn
Petrum . . sacramento conspiraverunt; doch schon IV, 7 (251) conspiratio here-
ticorum et regis; V, 14a (405) Wibert . . . conjunxit; VII, 14a (398 ft). Astiterunt
reges . . etc. Inter quos special iter Heinricus calcaneum erexit . . facta cum
nmltis episcopis ultramontanis et Italicis conspiratione; VIII, 5 (433 f.]. Hein-
rich vertex et auctor pestiferi consilii . . . Die Longobafden-Bischof^detestandia
conspirationibus . .Heinricoprincipante se armaverunt ; . . pristinam conspirationem
renovare . - VIII, 12 (442), Wibert contra apostolicam sedem . . . conspirare pro
minimo habuit.
• Heinrich s. Ill, 12 (226); IV, 3 (246); CoU 14(536ff); seine AnMnger IV,
6 (260); III, 12 (226); Wibert s. V, 14a (306); VIII, 13 (448): die conspiratio der
Mail&nder Bischofe etc. ging vorher, Khnlich Sfter.
r^rtrtrtlr- Original from
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316 Gottfried Herzfeld
Geistliche, die zur Untersuchung und Entscheidung vor den
papstlichen Stuhl geladen werden, sttndigen in typischer Weise
durch das vocatus non venire, wenn sie diesem Rufe nicht Folge
leisten.
Gegen des Papstes bzw. seiner Vertreter Maflnahmen ver-
stoflen die Bosen aber auch durch positive Handlungen, sei es
Gewalttat oder fraus. Neben den oben erorterten Siinden der
captio und interfectio verspricht daher Heinrichs Schwur auch,
zu meiden aliud impedimentum. Hier, wie in anderen Fallen, ist
das typisch als die Siinde des ,, impedire" bezeichnet1. Isembert,
Lemar, Jaromir von Prag, Jordanus von Capua, Alfons von
Spanien laden die Siinde des impedire auf sich, mit der sie die
Wirksamkeit der Konzilien oder die Tatigkeit von Legaten storen.
Das Ziel Gregors wie seiner Legaten i^t stets Durchfiihrung der
justitia. Indem die Bosen dies verhindern wollen, verhindern sie
zugleich die justitia2.
Die Siinde des impedire, wesentlich gegen Konzil oder Legaten
gerichtet, konnte geschehen durch Gewalttat oder durch fraus.
Besondere Beachtung verdient nun noch die Sundenklasse, bei
der die Bosen fraus gegenuber dem Strafverfahren des Papstes
anwenden. Eine besondere Behandlung verdient diese fraus, da
sie sich endlich zuspitzt und auswftchst zu spezifischer Art der
strafhemmenden Siinde, die Gregor gelegentlich als species sancti-
tatis bezeichnet8. Gegen das Strafverfahren richtet sich in liigne-
rischer Sfinde schon mehrfach das perjurium in den Fallen, wo
Gregor das typische Besserungsversprechen erhielt, und der BBse
dann diese promissio brach. War das Besserungsversprechen, das
Gregor in zahlreichen Fallen von dem getadelten Sunder ent-
gegennimmt, nicht aufrichtig, so hat er sich nicht gehiitet a falsis
poenitentiis4. Seine poenitentia ist daher nur eine simulatio zu
nennen*. Mit der faischlich versprochenen und erheuchelten Reue
mochte der Straffallige Straflosigkeit, ja die species sanctitatis
erlangen. Gegen diese Heuchelei mufi sich der Papst daher wieder-
holt in seiner Strafpraxis verwahren.
1 Das „impedire" wendet sich fast stets gegen Strafmafinahmen.
2 S. FI, 26 (139) cujas partis tergiversatio justitiam impedire contendat,
4lhnlich auch sonst.
9 fiber diesen Begriff vgl. Bernheim a. a. 0.
4 S. VI, 6 b (333) u.5fter.
0 VII. 10(391) vgl. Coll 14(636) mentita ea poenitentia.
.. /"* Original from
byVrUUglC . UNIVERSITY OF MICHIGAN
Das Strafverfahren Gregors VII. usw. 317
Aber nicht nur darch betrttgerische Heuchelei, auch durcK
dauernde offene Siinde kanu der BOse gegen pftpstliches Gebot
und Verfahren handeln. So begeht er die schwere Siinde der
inoboedientia. Jedes einzelne der dargestellten Vergehen gegen
das Straf verfahren ist nattirlich eine einzelne inoboedientia1, Vor
allem aber bedeutet inoboedientia den zusammenfassenden Begriff
fur das dauernde ungehorsame und hartnackige Verhalten gegen-
uber dem strafenden Papst, Diese inoboedientia ist der entschei-
dende Schuldbegriff, der endgultige Bestrafung herbeiftthrt9. Als
inoboedientia, als obduratio, induratio, pertinacitas, als permanere
in superbia u. a. wird so zusammenfassend die Gesinnungs- und
Handlungsweise des Straff aliigen bezeichnet Nach 1. Reg. 16, 23,
bzw. nach Gregor Lnennt Gregor VII. bekanntlich die in oboedientia
das scelus idolatriae, und schon die Betonung und Hftufigkeit
dieser Bezeichnung8 beweisen die zentrale Stellung des Begriffes
der inoboedientia.
7. Zusammenfassende Begriffe.
Wir haben bisher die typischen Einzelsiinden aus Gregors
Registrum entnommen. Eine Nachpriifung aller Belege ergibt,
dafi hochstens ganz vereinzelte Falle sich nicht zwanglos in Wort-
gebrauch und Sinn den dargestellten Kategorien fttgen. Es sind
das Einzelfalle, die fur unsere Untersuchung und Gregors politische
Praxis ohne Bedeutung sind4. Doch fugen sich auch diese Sonder-
f&lle den zusammenfassenden Begriffen, die wir bei Gregor weiter-
hin fftr siindige Handlungen und Gesinnungen antreffen. Gregor
kommt da mit einer verh<nism&fiig kleinen Zahl zusammen-
1 Solcbe Fftlle einzeluer Handlung der inoboedientia sind aber sehr selten
im Vergleich zu dem im folgenden dargestellten typischen Begriff der inoboe-
dientia.
* Das Moment der inoboedientia ist auch in den weit selteneren Fallen
vorhanden (s. meine Diss. S. 81 f.), wo species sanctitatis oder unerh5rte Sttnde,
Versuch des scisma, die Bestrafung auslSst. Und jedenfalls betont bei end-
gultiger Bestrafung Gregor regeiai&fiig die hartnackige inoboedientia des
Sttnders; so gegen Wibert: superbiae fastu elatus erexit et in inoboedientia,
quae sceleri comparatur idolatriae, perseverat VI, 10 (340).
^ S. II, 75; IV, 2; IV, 28, IV, 24; VI, 10; VI, 11; VII, 14a; VIII, 16;
VIII, 43; ep.CoU.9.
4 VIT, 28 (422) error . . . H&resie; auch die Angelegenheit Berengars ge-
hSrt hierher, wie Uberhaupt die von Gregor I. so betonte H&resie der Lehr-
meinung bei Gregor VII. ganz zurucktritt L inter der politisch bedeutsamen
symoniaca heresis.
r^rtrtrtlr- Original from
byV^UUglL UNIVERSITY OF MICHIGAN
318 Gottfried Herzfeld
fassender Begriffe aus. Von diesen sind einige so neutral, dafi
sie wenig spezifischen Gehalt entdecken lassen und der Inter-
pretation daher kanm Schwierigkeiten bieten. Ich recbne hier-
her die h&ufigen Ausdrticke, wie injuria, injurias irrogare u. &.,
molestiae u. ft.; inimici. impugnare, contrarietatem facere, adver-
sitas usw.
Weitere Worte, wie scelus, facinus, crimen fassen bei (xregor
so verschiedenartige Siinden zusammen, dafi die Interpretation
sich vor allem httten mufi, zuviel oder zu Bestimmtes aus ihnen,
z. B. aus dem Vorwurf der scelera Heinrichs, heraaszulesen. Ebenso
steht es mit der Bedeutung von facinus. Auch fttr crimen IftBt
sich kein bestimmter Sinn, der fur die Interpretation Wert hfttte,
entdecken. Entsprechendes Ergebnis liefern die Belege fiir flagitium,
delictum, culpa, nefas, nefandum u. a.-
Andere Ausdrttcke sind bemerkenswert, weil sie der Zusammen-
fassung der siindigen Handlungen besondere Farbung zu geben
scheinen J. Bei all diesen typischen Zugen, die iibrigens teilweise
schon augustinisch sind, mufi man sich, wenn positive Einzeldaten
fehlen, httten, voreilige Rttckschliisse auf die tatsachlichen ge-
schichtlichen Ereignisse und Charaktere zu Ziehen.
All die in positiven Einzelangaben beschriebenen und in typi-
schen zusammenfassenden Zugen charakterisierten Handlungen der
Bosen fafit Gregor nun noch zusammen unter dem Ausdruck
iniquitates, der in den oben dargestellten Kreis der augustinisch-
gregorianischen Ideen gehort-. Land und Kirche versetzt der
B6se damit in den Zustand der confusio8. Der Ausdruck confusio
bzw. confundere trifft aber auch auf die Seele des Bosen selbst
zu4. Endlich ist auch sein irdisches Scheitern ein con fundi, aus
dem seine Seele noch gerettet hervorgehen moge*.
1 Contumelia, crudelitas, saevitia, stultitia, Vergleich mit d. Wtiten der
Heiden.
• S. z. B. 1 (239) iniquitates regis.
3 S. vorige Atim. vgfl. ruina et confusio regni V, 16 (309), II, 45 (159) po-
puli confusio, so oft.
4 Sua (et populi) confusio II, 45 (149); regis (et regni) confusio II, 5 (114);
Robertas sedem ad confusionem suam occupare non desierit IV, 15 (262); ne
animam perdas et nobilem feminam confundas VI, 20 (357); non solum res suae
profundendo sed etiam se ipsos morti tradendo Coll. 23 (649); vgl. a. S. 39 meiner
Diss. u. sahlreiche Stellen des Registrants de periculo animarum u. ft.
ft So u. a. von Heinrich VII, 14a (404) confundetur utinam ad poenitentiam
*ut spiritus sit salvu in die Domini.
r^rtrtrtL- Original from
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Das Strafverfahren Gregors VII. usw. .319
All die geschilderten Handlungen flietien aus den bosen Ge-
-sinnungen, malitia, temeritas, odium? invidia usw., in denen die
Bosen den Teufel nachahmen. All diese Gesinnungen wieder
folgen aus der Grundsiinde, der superbia1.
Ans solcher Gesinnung nnd durch die aufgezfthlten Einzel-
siinden verletzt der Bose zngleich heilige Person oder Idee, den
Papst und Gott oder den erwiinschten Friedenszustand von Papst,
Kirche und Christenheit. Auch die zahlreichen Belege, ans denen
^der letzte Teil unserer Siindentafel- abstrahiert ist, lassen sich
mit Hilfe der oben festgestellten Sundenklassen zwanglos syste-
matisch ordnen8, ein neuer Beweis fur die innerliche Systematik
von Gregors Aufierungen.
III. Padagogisch-seelsorgerische Begriffe.
Mit den dargestellten bzw. in der Siindentafel angedeuteten
Einzelsunden erschopfen sich alle wesentlichen Falle von Gregors
Strafpraxis. Eine ganz uniiberlegte Leidenschaftlichkeit, die jeden
Vorwurf, der ihr gerade einf&Ut, dem Gegner ins Gesicht schleu-
<lert, ist damit fiir Gregor wohl kaum noch zu behaupten. Wenn
-wir so eine entschiedene Systematik bei ihm durchgefiihrt flnden,
konnte freilich der Vorwurf berechtigt erscheinen, Gregor sei mit
einer gewissen (schematischen) StaiTheit dem Sunder gegenuber
Terfahren. Systematisches Denken und Fanatismus konnten ja
noch sehr gut vereinbar erscheinen *. Bei weiterer Betrachtung
Ton Gregors Verfahren zeigt sich uns nun aber, dafi er die dar-
gestellten allgemeinen Ideen und einzelnen Sundenbegriffe anwen-
det im Rahmen eines vorsichtig und oft wohlwollend abgemesse-
nen stufenweisen Verfahrens. Einige gleichsam padagogische Be-
griffe seiner Gedankenwelt ermoglichen ihm diese stufenmftBige
Behandlung.
Alle einzelnen Siinden, die Gregor erw&hnt, ordnen sich zu-
n&chst in bestimmteSiindenstufen ein, oder anders ausgedriickt,
der Bose entwickelt sich in seincn Augen stufenweise zum
Sftnder*.
1 Die Belege sind sehr zahlreicb.
* Vgl. oben S. 308f.
3 Ich verzichte hier aus Raummangel darauf, diese Ordnung vorzufttbren.
* So scheint Lamprecht Gregor aufzufassen, vgl. 0.
5 In ahnlicher Form bietet Gregor 1. die Stlndenstufen in den Moralia.
Vgl. m. Diss. S. 63 u. 69.
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320 Gottfried Herzfeld
Die erste Stufe der Verfehlungen bezeichnet der Ausdruck
negligentia1, daneben gelegentlich auch Worte wie ignorantia.
non vigilans esse u. ft. Als zweite argere folgt die Stufe offener
Ubeltaten, bewufitsfindiger Handlungen, die oft dureh praesumptio.
superbia u. a. gekennzeichnet sincL Hier setzt auch die Gesinnuag
der superbia ein, aus der alle weitere Ubeltat fliefit Die beiden
Siindenstufen sind aiifs deutlichste von Gregor selbst hervorge-
hoben in haufigen Gegenftberstellungen, wie non solum legem Dei
deserunt . ., sed impugnare non desistunt-; legem Dei et justitiam
non jam negligenter deserunt, sed summis conatibus impugnanta
u. a. Die zweite Sundenstufe zieht sich nun trotz Mahnung und
Drohung des Papstes vielfach hiniiber zu einer dritten, der Stufe
hartn&ckigen Widerstandes , dauernder praesumptio. Die inoboe-
dientia ist der letzte Grad der Siinden, und so von Gregor immer
wieder deutlich hervorgehoben. Nach mancftierlei Vergehen siindigt
der BOse ad ultimum ex inoboedientia4, durch die duritia cordis6.
Sie begeht der Siinder, wenn er trotz Ermahnung, ja Strafe die
Siinden der zweiten Stufe weitertreibt, wenn er handelt permanens
in superbia6, in hartnackig dauernder praesumptio7.
Dadurch, dafi Gregor die geschilderten drei Stufen in den
Fallen seiner Strafpraxis anwendet, bzw. feststellt, ist schon ein
gewisses stufenweises, nicht blind ttberstiirztes Vorgehen gewahr-
leistet, Dazu kommt nun noch, dafi Gregor jene zwar deutlich
von ihm selbst dargelegten Stufen doch nicht mit starrem Schema-
tismus anwendet. Ihr Eintritt verzOgert sich, der Verlauf der
Angelegenheit wird oft hingezogen dadurch, dafi Gregor mit ge-
wissenhafter Sorge die wirkliche Schuid festzustellen sucht Die
endgultige Entscheidung wegen hartn&ckiger inoboedientia schiebt
Gregor mit typischer Regeim&Bigkeit hinaus, wenn der Bdse ihm
mit Versprechungen entgegentritt, wenn er fraus oder erheuchelte
1 Hier also zu verstehen als zusammenfassender Ausdruck fllr die erste
Stufe der Verfehlungen.
■ II, 11 (126).
3 Coll. 1 (521); ahnlich VI, 4 (327) aut spiritu praesumptionis aut ignorantia
s. vor aUem meine Diss., wo die Bflndenstufen auf breitester Grundlage fest-
gestellt sincL Nur m&chte ich die zweite Stufe nicht mehr ansschliefilich an
das Wort praesumptio knttpfen.
« IV, 17 (264).
6 II, 5 (116). Ausftthrliche Erfirterung und Belege zur inoboedientia s„
S. 59ffi meiner Diss.
6 V, 8 (297). 7 s. S. 72 meiner Diss.
r^rtrtrtL- Original from
byV^UUglL UNIVERSITY OF MICHIGAN
Das Strafverfahren Gregors VII. usw. 321
Reue gegeniiber dem Papst anzuwenden scheint1. Ja, selbst ;venn
wirkliche Schuld erkannt ist, zogert Gregors misericordia noch,
die entschiedene inoboedientia and damit Strafffilligkeit festzu-
stellen2. 1st docb die Sttnde des B6sen oft entschuldbar, da er
durch die typischen bosen Ratgeber verleitet ist8. Nur bei den
unverzeihlichen Slinden der species sanctitatis and des scindere
ecclesiam setzt die Strafe sofort ein, wie es z. B. bei Hermann
von Bamberg and Wibert von Ravenna geschieht.
IV. Das stufenweise Strafverfabren.
Die bisherige Untersnchnng ergab: Gregor VII. steht mitseinen
Ansichten und Aufierungen in dem augustinisch - gregorianischen
Ideensystem. Die vielen einzelnen siindigen Handlangen, die sein
Strafverfahren trifft, ordnen sich einer Reihe typischer Falle ein.
Der Sunder, gegen den er vorgeht, durchlauft eine stufenweise
Entwicklung zum Bosen, gegeniiber der Gregor mit vorsichtigem
Abwarten nicht spart. Erst inoboedientia zwingt ihn zun Auf-
gabe der Milde. Bei dauernder Hartnackigkeit erfolgt endgultige
Bestrafang.
Diese Ergebnisse gestatten uns jetzt an einigen Straffallen
des Registrams aufs deutlichste die stufenweise diplomatisch-
padagogische Behandlung festzustellen , die Gregor dem Sunder,
aucb dem politischen Gegner, zuteil werden laflt. Fur die ein-
zelnen Strafmittel, die Gregor anwendet, kann ich auf Martens
verweisen. Was Martens bei seiner Darstellung einzelner Per-
sonlichkeiten und seiner oft zu scharfen Beurteilung Gregors
ubersieht, ist nur eben aufier Gregors allgemeinem Ideensystem
dies stufenweise Vorgehen bei der Mahn- und Straft&tigkeit, das
der stufenweisen Entwicklung des Sunders entspricht*.
Guilelmus, Papiensis episcopus: Gregor erinnert ihn in mildem
Ton an die caritas, die er der Kircbe zeigen soil, indem er nacb
1 Zur typischen Rolle von promissiones und fraus als retardierender Mo-
mente innerhalb der Entwicklung des B5sen bzw. des Straf rerfahrens s. S.78ff.
meiner Diss. Vereinielt spielt auch der Begriff der consuetudo des Btfsen
t: ;e Rolle fttr seine Entwicklung. S. m. Diss. Schlagwort- Register.
1 Misericordia s. m Diss. Zu Anwendung der Milde vgl. 1, 6; 16; 26; 35;
<KJj; 79; II, 18, 33; 35; 52; III, 17, IV, 8; 16; V,al3; 14; 17; VI, 30; VII,
1; 2; 20; VIII, 24; 26; 28; 42; Coll. 14; 29; 30; 61.
* Zum seducere vjfl. o., zu den falsi consiliarii meine Diss.
4 8o sieht z. H Martens „Imprecationen* gelegentlich da, wo wir uur die
Aufc&hlung der typischen „Folgena des tyrannus (s. o.) linden.
Hiiior. Vierteljahrscbrift, 1919. 3. ♦*' 22
k (^rw-inlr Original from
^^ UNIVERSITYOF MICHIGAN
322 Gottfried Herzfeld
Kr&ften dem Bosen widersteht1. Er scheint denn auoh solche
liebevolle Behandlung zu verdienen'2 und wird nur noch einmal in
bestimmter Angelegenheit milde vor der negligentia gewarnt*.
Der Ton der Mahnung steigert sich dann ein wenig, als der Papst
sein persOnliches Erscheinen wunscht4. Er kommt nicht und mit
eingeschranktem Grufir>, offenem Vorhalten seiner Siinde6, der
Betonung der Straff&lligkeit7 tritt ihm der Papst entgegen; aber
nicht, ohne den Vorwurf durch misericordia abzuschw&chen8. Er
mahnt jetzt, doch nicht mehr milde9 und schlieBt mit allgemeiner
Drohung10. Auf der Synode erfolgt dann die Suspension11. Vom
Juni 1073 bis Februar 1075 zieht sich das Mahnverhaltnis bin.
Lanfrancus, archiepiscopus Cantuariensis (Nov. 1073 bis ca.
1082). Der erste Brief an ihn enthalt trotz scheinbar scharferer
Ausdrucke12 des temperamentvollen Gregor nur den Vorwurf einer
negligentia bzw. patientia criminosa, wozu auch der Ton der
Mahnung stimmt13. Die negligentia, die auch im Fernbleiben von
Horn bestand, verlangt spater schon des Papstes Milde14. Die
I S. I, 12 (23) integra caritate . „ . non consentire . . sed pro tuis viribus
repugnare. Das bedeutet milde Warnong vor der negligentia. Die caritas
und ihr Erkalten ist oft im Mahnverfahren betont, sie geh5rt ins allgemeine
System Gregors, vgl. meine Diss.
* I, 28 (45) oboedientiam fideliter exhibere . . et exhortationibus nostris
parere.
3 I, 28 studeat prudentia tua se fortem vigilantemque impendere.
1 Rogamus . . et admonemus . . ad nos venire nullo modo praetermittas I,
57 (76).
* II, 35 (149) nee salutem nee etiam apostolicam benedictionem tibi mittere
deberemus.
0 Non venisti zum bestimmten Termin, nee legalem excusationem misistL
7 Acriter ulscisci.
* Malumus tamen de pietatis modestia reprebendi quam, canonum rigorem
sequendo, inoboedientiam tuam acriter ulscisci.
9 Vgl. o. rogamus . . et admonemus, jetzt; tibi praecipimus, ut ad synodura
. . . venias.
10 si . . . vos subtraxeritis, nullam deinceps inde fieri quaestionem . . . inhibemus.
II II, 62a (170).
12 1, 3 (49) admiratione (lignum, qua fronte, qua mente . . . non minium
miramur. Infolgedessen beurteilt Martens den Brief zu scharf.
11 Patiamini . . . adquid vestra dilectio super his . . . sileat (silere!) . . fraterai-
tatem vestram confidenter deprecamur vgl. a. Coll. 1 (520) admonemus, non differas.
14 Venire ad nos non multum curavit (negligentia!) frateftiitas tua . . .
prisci amoris memoria . . . Romanae ecclesiae dilectio . . . decet negligentiae
excessus sapienter corrigere • . . aber auch schon: nisi apostolica mansuetudo
VI, 30 (366).
.. (~*rw"*nlf* Original from
digitized by VrUUglL UNIVERSITY OF MICHIGAN
Das Strafverfahren Gregors VII. usw. 323
negligeutia hat sick dann schon fast in superbia gewandelt, das
Nichtkommen ist schon eine einzelne inoboedientia1. Nicht mehr
von 'blofier Bitte oder milder Ermahnung ist die Rede*. Jetzt
erfolgt die Warnung vor dauernder inoboedientia8 und daran
schliefit Gregor spezifische und allgemeine Strafdrohung4.
Rogerius III., episcopus Catalaunensis (1074—1077): Hier ist
der Ubergang von erster Strafe zu dauernder wegen hartn&ckiger
inoboedientia angedeutet Mit eingeschranktem GruB5 beginnt
ein Mahnbrief scharferen Tones6. Doch lieB der Papst bisher
trotzi der strengen Forderung der justitia7 noch Milde8 walten.
Er warnt aber vor Ausfliichten9 und der moboediehtia10 und
schliefit mit spezifischer Drohung11. Die hier schon iiberschrit-
tenen Stufen rekapituliert ein weiterer Brief12. Die immer hart-
n&ckiger werdende18 inoboedientia14 hat schon Strafe nach sich
gezogen15, doch ist noch Reinigung durch oboedientia moglich16.
I VIII, 43 (494) venire . . <iuod aut superbe aut negli^enter nostra abutens
patientia distulisti . . . inoboedientia reatum emendare. Inoboedientia ist hier
noch Einzelhandlung, gleichstehend mit superbia, praesumptio a. a. Vgl. da-
#egen die folgende Anm.
3 Manclata apostolica. Vgl. im vorigen Falle das praecipimus.
* Quodsi in contemptu durare malneris et periculum inoboedientiae in-
currere, quod est quasi scelus idolatriae teste Samuelis.
4 Ab omni sis officio episeopali suspensus ... a beati Petri gratia sine
dubio removendum ejus auctoritate feriendum.
5 I, 66 (76) dicto episcopo.
5 Praesenti auctoritate tibi praecipimus venire . . . Frist . . . admonentes,
nicht Schwereres zu begehen.
7 Salva justitia mttSten wir noch sch&rfer gegen Dich vorgehen.
9 Sed adhuc apostolica mansuetudine indicium in te ultionis debitae sus-
pendentes.
9 Aliqua tergiversatione te excusaas; diese Austittchte treten ttbrigens
typisch und, was ich in meiner Diss, noch nicht betonte, bei Gregor VII. wie
in Gregors I. Moralia mehrmals unter der Bezeichnung tergiversatio ex tergi-
versationum antris u. &. auf.
10 Si nobis inoboediens fueris.
II De tua damnatione et incommutabile depositione.
19 I. Primo vocatus venire neglexit; II. de restitutione beneficiorum prae-
cepta suscipiens obaudire despexit: III. litteris nostris admonitus iterum quae
praecepimus adimplere sprevit . . propter tarn enormam inoboedientiae temerita-
tem episcopali officio privandum censuimus etc.
" Inoboedientia hue usque protracta est Vgl, a. die Steigerung in voriger
Anm.
11 Hultis modis parere contempsit per inoboedientiam recalcitrare.
15 Vgl. folg. S. Anm. 3. lfl Donee per oboedientiam • . etc.
22*
r^rtrtrtL- Original from
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324 Gottfried Herzfeld
Aber frans ist dabei zu vermeiden1. Weiterer Verlauf ist im
Registrum nicht belegt2,
Wibert von Ravenna: Im ersten Scbreiben weist Gregor nur
auf die caritas bin8, Er befiehlt nicht, mahnt kaum4. Doch
8cheint Wibert bald seine eigene Wiirde5 und des heiligen Petrua
honor zu gefahrden6. Er steht in der negligentia7. Noch mehr
bittend als befehlend wird er eingeladen8. Nach der Beteiligung-
an der Wormser Synode ist Wibert implicite von Suspension und
Bann mitbetroffen9. Darum erhalt er jetzt eingescbrankten Grufi10.
Die Stufe.der negligentia ist uberschritten ". Nicht mehr BitteT
sondern Mahnung ergeht an ihn1-. Doch trotz der Forderung
der justitia13 mag Milde14 walten. Auf Wiberts Nichtkommen
bin, wohl auch wegen weiterer Beteiligung an feindlicher Partei-
bildung15 erfolgt Suspension und Bestatigung des Bannes16. Denn
aus superbia hat Wibert gehandelt17. In dieser Gesinnung rebel-
liert er18 und begeht hartn&ckigen Ungehorsam19. So erfolgt die
endgultige Absetzung20.
1 Omni occasione remota.
* Nach IV, 22 schwebt die Angelegenheit noch, vgl. a. VII, 20.
3 S. I) 8 (12) ut caritatem, quam . . . promisisti, ostendere curetis.
4 Rogo vos, ut . . . curetis.
5 S. 1, 10 (20) dignitatis suae . . . oblitum esse; znr dignitas vgl. mein. Diss.
S.42f. Schw&chung der dignitas tritt bei erster Stindenstufe des bSsen
Herrschers ein.
6 I, 10 (20) contra lionorem sancti Petri.
7 Neglecto pericnlo suo vgl. II , 42 (156) ad synodum venire postposita
oinni negligentia.
8 Venire rogamus et invitamus II, 42 (166). ° Vgl. Martens II, 106.
10 S. V, 13 (308) Salntem vobis cnm apostolica benedictione lib enter mittere-
urns, si etc.
11 Vestrae temeritati. lf Apostolica auctoritate monemus et invitamus.
18 Immo rigorem justitiae.
14 Pront possumn8 temperantes . . indnlgere vobis vgl. VIII, 6.
" S. V, 14 a (306) inaudita heresi . . adversas banc sanctam catholicam
eeclesiam se extoUentes.
16 Bospendimns . . . anathema . . . innovamus.
17 V, 14a (305) superbia , . se extoUentes vgl. VI, 10 (840) superbiae fasti*
elatus s. a. VIII, *12 (442) homo superbissimus.
18 Contra apostolorum principem calcaneum erexit VI, 10 (840).
19 Et in inoboedientia, quae sceleri comparator idolatrial, perseverat.
*° Cum sine spe recuperationis . . esse depositum . . . indubitanter cognos-
cite. Best&tigung und Verst&rkung der angefftlirten Zitge geben noch VII,
14a; VIII, 6; VIII, 12; VIII, 13.
' .. (~*rw"*nlf* Original from
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Das Strafverfahren Gregors VII. usw. 325
Manasse episcopal Remensis: Gregor weist ihn auf seine eigene
"dignitas1 und die caritas* gegen die Kirche bin, die er ohne
negligentia8 aben soil Er erinnert an frfthere Bitte und Er-
mahnung* and schreitet jetzt auch von der Bitte zur Ermahnung
fort5. Der Papst gedenkt weiter frftherer Versprechungen0,
statt deren Erfiillung Manasse offene Simde beging7. MitMilde",
noch immer bittend nnd mahnend9, redet der Papst Er warnt
^aber vor Ausfliichten10 und schliefit mit allgemeiner Drohnng".
Durch Gehorsam Manasses wird dann der weitere Verlauf ver-
.zogert und Gregor zu sehr mildem Brief veranlaflt1*. Damit ist,
wie die folgenden Briefe zeigen, Manasse wieder in den Stand
•der negligentia eingesetzt. Gleichzeitig an ibn und an andre
franzosische Bischofe wendet sich Gregor darauf in Philipp von
JFrankreichs Angelegenheit. Er warnt vor patientia criminosa18
Tor sundigem Schweigen14, das aus der negligentia entspringt15.
JEs folgt Bitte und Mahnung16, doch auch schon die Warming
vor der Sftnde des seducere und favere17. Daran knupft sich die
Strafdrohung 18.
1 S. 1, 13 (24) si loci tui dignitatem . . . adtenderes.
2 Si earn, quam 8. Rom. ecclesiae reverentiam et caritatem debes . . .
3 si diligenter adtenderes, das folgende ^gravis culpa* ist nach den:
"Zusammenhang also nicht zn schwer zn nehmen.
4 Rogando et hortando te admonuimus . . .. rogatus et monita sedis aposto-
iicae . . monitoris vocem . .
6 S. Anin. 8. • Quod . . nobis per legatos tuos promiseris.
7 Necdum adimplere curasti . . capere . . culpa.
s Miti oratione . . . quod nos inviti dicimus.
0 Rogantes et apostolic* auctoritate commonentes.
10 Sine omni dilatione.
11 Quodsi denuo in hoc re reverentiam s. Petri et nostram . . . caritatem
amicitiamque contempseris, procul dubio, quod nos inviti dicimus, apostolicam
in te severitatem et iracundiam provocabis.
M S. I, 62 (72) monasterium melius ordinasti etc.
13 S. II, 5 (114) dum sacerdotali rigore non resistitis ... si tepidos vos
cognoverimus.
14 . . . sub silentio vos abscon (litis . . . vestrae taciturnitatis causas.
is Negligentiam deprehendere possumus.
10 Rogamus et apostolica auctoritate monemus.
17 Si vestro . . instinctu tot mala perpetrat; die Bischflfewaren dann falsi
consiliarii Philipps; . . nequitiam consentiendo fovetis . . . conscientia . . vos
socios et complices.
18 Hier scheiut Gregor in Temperament und Erregung sich scharfer, als
gewOhnlicb, auszudrticken. Vgl. u. Philipps Fall. Freilich hfclt sich Gregor
r^rtrtrtlr- Original from
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326 Gottfried Herzfeld
Matmung und Drohtmg war hier nicht an Manasse allem ge-
richtet. Ihm gegenuber setzt nun wieder stufenweise Mahnung
ein. Sie beginnt mit caritas und negligentia1. Diese negligentia
steigert sich2- Darum wird Bitte und Ermahnung schon durch
den Befehl abgelOst3. In der folgenden Zeit4 beginnt sich Manassas
Pall hinzuziehen. Er hat sich der Vorladung des papstlichen
Legaten entzogen/\ Gegenttber dem scharfen Urteil des Legaten
setzt aber doch Gregors Milde ein6. Aber nur fiir den Fall, daft
Manasse sich vom Vorwurf der superbia reinigt7, wenn er weitere
strafverzogernde Handlungen unterlassen will8 und Gehorsam
beweist9* Trotzdem sucht aber Manasse Ausflttchte; Gregor
mahnt ihn, sich zu rechtfertigen und sucht ihn durch offensicht-
liche Ironie von seinen Ausfliichten abzubringen10. Weiterhin er-
innert der Papst an friiheres Versprechen11 und weist, wiederum
ironisch12, auf neue Ausflttchte Manasses hin13, die doch bei des
Papstes Milde14 uberflussig sind. Dem Hinweis auf die oboedieritia15
folgt jetzt die Strafdrohung10.
Manasse u. den Biscb&fen gegenuber doch nock den milden Weg oflFeu, vgl. die
reichliche Betonung der negligentia.
1 S. II, 32 (146) caute et diligenter . . . zeige an unsern Legaten, wie sehr
Du uns liebst.
2 II, 56 (176) Si te pastoralis regiminis cura sollicitum redderet . . . negli-
gentia tna . . hac usque protracta est, vgl. II, 58 (179) studiose et impigre ad-
implere.
* S. IT, 56 (176) firmiter praecipimus.
4 IV, 20 u. 22 bringen keine Steigerung.
ft S. V, 17 (313) seseque a synodis . . . subtraxerat.
'-' Quaedam tolerare quaedam etiam dissimulare discretionis temperantiam
potius quam rigorem canonum sequentes .... solita mansuetudine.
7 Pro superbia non dimisi, quod non venerim . .
9 Nulla fraude, nullo malo ingenio me subtraham.
u Oboediam, s. a. Giiter der Kirche ad resistemlum justitiae non abalienabo*
10 S. VI, 2 (322) Miramus prudentiam tuam . . . admonemus . . . occasionibu*
cunctis obstaculisque remotis vgl. VI, 3 (326) subterfugere . . .
11 S. VIII, 12 (394) Nunc immemor promissionis tuae.
12 Miramur fraternitatis tuae prudentiam vgl. o.
13 S. VIII, 12 (394) tot occasiones invenire . . . .judicium subterfugere . . •.
aliam excusationem obtendis.
14 Legati nostri . ., qui si aliqua nimis dura in te daretur sententia, justi-
tiae moderamine utentes, . . . praepropre dictum vel factum corrigerent
matri tuae Rom. ecclesiae, diu te supportanti.
15 Quodsi . . non iveris, aurem debitae oboedientiae . . non inclinaveris.
10 Sententiam in te . . . firmavimus . . darauf folgt hier nochmals Mahnung ;.
interim fraternitatem tuam . . . monemus etc.
■ Pfvnnli1 Original from
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Das Strafverfahren Gregors VII. usw. 327
Ohne Segensgrufi beginnt denn auch der folgende Brief1. Die
vom Legaten verhftngte depositio hat der Papst nun bestatigt2.
Aber in seiner Milde8 gibt er noch weitere Frist zur Reinigung
und Besserung4. Ungehorsam5 und Hartnackigkeit6 aber wer-
den ihn endgiiltig verderben7, Nochmals betont dann Gregor
des Sunders Ungehorsam und dauernde Hartnackigkeit8, den
Mifibrauch papstlicher Milde9, als er Manasse endgiiltig be-
straft10. •
Konig Philipp von Frankreich: Der Papst muB ihn schon im
ersten Schreiben, das freilich nicht an Philipp persOnlich gerichtet
ist, zu den schlimmsten Unterdruckern der Kirche rechnen11.
Doch gab er schon das Besserungsversprechen v2 und wird daher
zunfichst geschont19. Vor dem Ungehorsam14 aber wird mit all-
gemeiner Drohung gewarnt15. Inzwischen verspricht er wieder
' S.VIJ, 20 (,411).
* Depositionis sententiam . . . firmavimus.
a Nimia ut ita dixerim misericordia ductus.
1 Bis 29. Sept. purgandi licentiam tibi indulgemus ... te .... de infamia
expurges.
6 Qaodsi huic . . . praecepta oboedire contempseris.
0 Iniquitatem tuam ulterius portare non posaumus.
7 Sciaa . . . depositionis sententiam non solnm immutabiiiter permansuram,
sed etiam nnliam tibi andientiam in postemm relinquendam.
* S. VIII, 17—19 (447 ff.) non oboedivit . . in duritia sua inoboedientiaeque
eontemptu voluit manere etc.
0 Din profecto portavimus . . . ille patientia nostra abusus est , . . se man-
suetudini ingratum exhibuit . . . misericordia S. Petri indignum . . . iniquitates
longo tempore supportavimus etc.
10 Damnatiori atque excommunicationi snbjaceat, ita ut nullam suae vesti-
tutionis spem concipere debeat etc., doch noch: . . tradatur sathanae, ut spiri-
tus salvus sit (vgl. 1. Cor. 5, 5).
11 S. I, 35 (63) Inter ceteros principes etc.
19 Vitam corrigere et ecclesias ordinare firmiter nobis respondit Hajus
promissionis . . .
" Tarn audaces s. religionis excessus severius animadvert ere deberemus . . .
aber nach dem Versprechen, rigorem canonum interim exercere distulimus.
14 Quod si facere noluerit . . duram inoboedientiae contumaciam.
15 Nos . . . canonica austeritate cohercituros . , . die Losung der Untertanen-
eide ist in Aussicht gestellt. Doch beachte man, dafi sich die Sch&rfe dieses
und des Briefes II, 5 einmal aus Temperament u. Erregung Gregors erklart,
dann aber daraus, dafi die Briefe nicht an Philipp selbst gerichtet sind, &hn-
liches bei Wilh. v. England, s. m. Diss. S. 80. Die Mahnung an den Ktinig
selbst gebraucht mildereTOne: s. ea regi insinuare ex exhortando et rogando
inculcare, vgl. d. folgd. Brief!
JS ' UNIVERSITY OF MICHIGAN
328 Gottfried Herzfeld
Gehorsam1 und erh< daher, nun persOnlich, niilde Mahnung2,
die statt der bisher vorgeworfenen groben Sunde nur noch vor
negligentia3 zu warnen scheint. Als sp&ter aber Philipp durch
Raub und Gewalttat. wieder offene Ubeltat begangen hat, ist
scharfere Mahnung4 angebracht Die Stufe der negligentia, von
der deutlich die Rede ist5, ist jetzt wieder iiberschritten. In
vielfaltigen offenen Sunden* zeigt sich Philipp als tyrannus7,
als Urheber alles Landesunglticks. Darum erfolgt jetzt Warnung
vor der inoboedientia und Hartnackigkeit8 und die Strafdrohung*.
Auf eine etwaige Strafsteigerung bei dann nach dauernder Hart-
nackigkeit ist deutlich hinge wiesen 10. Der scharfe Ton des ja
nicht an Philipp selbst gerichteten Briefes darf also nicht mili-
verstanden werdeh. Die letzte entscheidende Siindenstufe der
inoboedientia will Gregor hier durchaus noch nicht annehmen.
Er warnt ja noch vor ihr, nimmt weitere Hartnackigkeit des
Siinders und Strafsteigerung in Aussicht und weiB zudem vor-
laufig noch Philipp in typischer Weise11 zu entschuldigen, ein-
mal mit seiner Jugend, dann mit bosen Ratgebern v\ So hat er
1 S. J, 75 (93) devote ac decenter velle oboedire.
- Nobilitatem tuam . . . admonemus et omni caritatis affectu rogamus.
3 Attendere te et dili^enter considerare, vgl a. tanta virtus coepit hebescere.
4 S. II, 5(114) omni exhortatione earn fleet ere studeatis .... delicta sua
corrigat etc.
:- Neglect is legibus . . . tepente inter vos regia potest ate nullis legibus
nulloque imperio injuiiae prohibitae sunt . . . Philipp ist durch seine negli-
gentia schuld s.: subjectum sibi populnm non solum nimis soluto imperio rela-
xavit vgl. a. Anm. 7.
0 Sed ad omnia, quae dici et agi nefas est, operuni et studiorum suoiuiu
exemplis incitavit . . . rapina etc.
1 <^uarum rerum rex vester, qui non rex sed tyrannus dicendus est, caput
et causa est; zum Begriff des tyrannus-auctor vgl. die Einleitung u. meine Diss.
N Quodsi vos audire noluerit . . et in duritia cordis suae perstiterit.
0 Auf allgemeine Drohung folgt hier bekanntlich der Rat: per universum
Franciam omne divinum ofticium publice celebrari interdicite. Soweit dies
Philipp persdnlich angeht. kann es nur, entsprechend Gregors sonstiger Praxis,
bedeuten, daft ihm die Ausiibung von Regierungshandlungen unmdglich ge-
macht werden, er also Suspension erleiden sollte. Bei Hartn&ckigkeit folgt
Deposition vgl. d. fgd. Anm.
10 (^uodsi nee hujusmodi districtione voluerit resipiscere . . . regnum de
ejus occupatione temptemus eripere.
11 Vgl. o. und meine Diss.
12 Die Worte qui omnem aetatem suam flagitils . . polluit sind nicht so
scharf zu nehmen (vgl. relictis juventutis suae moribus . . regni dignitatem . f
r^rtrtrtlr- Original from
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Das Strafrerfahren Gregors VII. nsw. 329
sich die Tar zu spaterer weit milderer Beurteilnng des Konigs
offengehalteu. Er kehrt da, vielleicht durch Versptechungen
Philipps* bewogen, vielleicht aus diplomatischen Rttcksichten zu
sanfter Warnnng vor der uegligentia- zorftck.
AuBer den behandelten Fallen vergleiche man noch die in
mciner Dissertation dargestellten3. Eine Betrachtung von KOnig
Heinrichs Fall wtirde liier zu weit fiihren. Gregor selbst bebt
in betreff Heinrichs typische Sflnden-Mahn- nnd Strafbegriffe
samt ihrer Steigerung unter anderem in dem Rechtfertigkeits-
schreiben an die Detrtschen, Coll. 14 hervor. Auch in anderii
Fallen gibt der Papst Zusammenfassungen seines Verfahrens*.
Das beweist, dafl Gregor dies stufenweise Verfahren mit klarem
Bewnfitsein austibte. Darum betont er anch, da(3 er den Sttnder
wiederholt mahnen mufi, ja er scheint sogar ein bestimmtes Schema
dreimaligerMahnnng zu kennen5, das sich freilich kanm konseqnent
einhalten liefi. Jedenfalls dfirfte die Nachprttfung, ob Gregor, ab-
gesehen von seiner reichlichen Anwendung anfschiebender Milde,
sich im einzelnen Fall an diese drei Mahnstufen gebnnden hat,
kanm mdglich sein. Denn anfier den Aufierungen des Registrnms
konnten ja auch noch mftndliche Mahnungen geschehen sein.
Jedenfalls aber beweist neben der Anwendung dreifacher Sttnden-
stufe Gregors eigene Betonung dreifacher Mahnung aufs deut-
lichste, daB der Papst sich mit Bewuf5tsein eines stufenmfifiigen
Verfahrens bediente*. Zu den Sfinden- und Mahnstufen wtirde
reparare tenendo jastitiam vgl. II, 18 din parcendo adolescentiae tuae praeterira
delicta spe corrections : daa&n bCse Batgeber 8. II. 6: si vestro instincta tot
mala perpetrant, vgl. VIII, 20 (451): tibi esse pravonim conailia spernenda . . .
-dem Xanasse nullum altering favoris tni solacinm praebeas*
1 S. VIII, 20 (451) saepe per nuncios tnae celsitndinis andivimus, te
gratiam beati Petri . . . capere.
s Minns vigilanter . . mnltnmqne negligentins . . . negligentia. ex parte
terti Petri praecipimns ac ex nostra rogamns VIII, 20. ,
3 Die Mahn* nnd Strafstei^ernng ware dabei noch sch&rfer herans-
znarbeiten.
4 S. betreffs Rainerius V, 8 (206) bis et ter vocatns venire neglexit . .
mittere coutempsit . • . etc. vgL fttr Manasse VIII, 17—19.
h S. V, 8 (296) semel, bis et tertio; II, 83 iterum inonemns: admonitns
semel atqne iterum et tertio s. VI, 31; VI, 32; VI, 84; admonitns semel bis
-et tertio VI f, 24; admonitns semel itertbnqne usqne tertio VIII, 30.
6 Danach ware Hampes Anffassnng zn modifizieren, wenn er gegenfkber-
stellt Innozenz des III. „Rastlosigkelt eines rernunftbeherrschten Schaf-
fens* nnd Gregors d. VII. „stoflweis hastende dftmonische Leidenschaft-
r^rtrtrtlr- Original from
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330 Gottfried Herzfeld: Das Strafverfahren Gregors VII. nsw.
sich weiter eine Stufenfolge der Strafen ergeben in: venire K
Suspension, Excommunication und Deposition. Doch scheint mir
Gregor seine Strafe zu sehr dem individnellen Fall anzupassenr
als da 6 sich dies Schema stets beobachten liefie. In der Straf-
steigerung liefien sich vielleicht gewisse Parallelen mit dem Huld-
entzug im deutschen koniglichen Strafverfahren auffinden.
V. Ergebnisse.
Ganz sicher ergab unsere Untersuchung die folgenden Punkte:
1. Gregors gesamtes Denken und Handeln bewegt sich im Rahmen
des von ihm politisch ausgepragten Augustiuisch-Gregorianischen
Ideensystems. 2. Die bosen Einzelhandlungen , die Gregor in
seiner Straftatigkeit erwahnt, wirft er nicht mit regelloser Willkiir
vor, sondern sie ordnen sich einer bestimmten Sundenreihe ein.
3. Gregor stellt die Taten des Sttnders unter Stufen der Sttnde-.
4. Der Papst wendet vielfach typische Mahnsteigerung an3.
5. Leitende Idee des Verfahrens ist die justitia, aber ihre strenge
Forderung wird gemildert durch misericordia und gewissenhafte
Untersuchung bei promissiones, Ausfliichten und fraus.
Wenn Gregor auch gelegentlich in temperamentvoller Scharfe
des Tadels und der Drohung sich auBert, so kehrt er doch stete
wieder in die Schranken • des iiberlegten Verfahrens zuriick. So
ist mein Endergebnis: Gregor strebte danach, die Idee der justitia4
zu verwirklichen, und zwar tat er dies in uberlegt stufenweisem
Verfahren. Dies Ergebnis ist wesentlich fiir das Verst&ndnis von
Gregors Personlichkeit. Es weist aber auch auf einen Faktor
hin, der dem Papsttum, dem Trager zeitbeherrschender Ideen und
meist uberlegenen rechtlichen Verfahrens, trotz vorubergehender
Mifierfolge den Sieg verlieh.
lichkeit", s. Hamper Deutsche Kaisergesehichte im Zeitalter der Salier und
Staufer; 2.Aufl. S. 198.
1 Bzw. Verantwortung durch Legaten.
1 Negligentia, praesumptio, inoboedientia oder duratio.
9 So etwa: Eingesehr&nkte salutatio u. Erinnerung an die caritas, rogc
moneo, praecipimus.
4 Im Augustinischen, natiirlich hierarchisch gef&rbten Sinne.
^^ UNIVERSITY OF MICHIGAN
331
Kritische Bemerkungen zu neuenUntersuchungen
uber die Anfange der Stadte im Mittelalter.
Von
Walther tferlaeb.
Jeder Stadteforscher wird die Beobachtung machen konnen,,
dafi gleiche Entwicklungserscbeinungen fur alle Stadte charakte-
ristisch sind. Zweifellos steht aber auch fest, daB das nur fur
gewisse Entwicklungsmomente gilt. Von manchen Forschern ist
der Fehler begangen worden, in die Darstellung des mittelalter-
lichen Stadtewesens einen einseitigen Scbematismus gebracht zu
haben. Nicht zuletzt trifft das fur die Bichtung der Forschung
zu, die das topographische Moment in den Vordergrund gestellt
hat. Ganz sicher sind gerade durch die Stadtplanforschung die
Kenntnisse von der Entwicklung des Stadtewesens bedeutend ge-
fordert und neue Wege gangbar gemacht worden1. Aber man.
wird sick hiiten miissen, durch Ubertreibung und allzugrofie Ver-
allgemeinerung auf Abwege zu geraten. Von der Gefahr, in der
stadtischen Verfassungsgeschichte „das Allgemeingiiltige vom
Besonderen" nicht zu unterscheiden, werden wir abgehalten,
wenn uns der Satz, mit dem G. Seeliger seinen Artikel „Stadt-
verfassung'2" schliefit, als Wegweiser dient: „Es mufi der Fehler
vermieden werden, individuelle Ztige der Entwicklung zu ver-
allgemeinern und das als typisch und allgemeingiiltig anzusehen,
was nur dem Besonderen zugehort." Von der Seite her wird man
das Problem der Stadtentstehung anfassen und aiich die Formel
des von Rietschel beeinflufiten ForscKers P. J. Meier (Braun-
schweig) modifizieren miissen.
1 Franz Meurer: Der mittelalterliche Stadtgrundrifi im ntfrdlichen
Deutschland in seiner Entwicklung zur Regelm&fiigkeit auf der Grundlage der
Harktgestaltung. Berlin 1915.
-t Johannes Hoops: Reallexikon der Qermanischen Altertumskunde,
Bd. IV, 1915ff., S. 268.
r^rtrtrtlr- Original from
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332 Walther Geriach
Ausgehend von dem Grundsatze: die Wissenschaft von den
Anf&ngen der Stadt ist eine vergleichende Wissenschaft, hat
Meier zur Feststellung, dafi Braunschweig nicht vor dem 12. Jahr-
hundert eine Stadt geworden sein kann, die Entwicklnngsgeschichte
einer Reihe anderer Stadte herangezogen. Namentlich die Ent-
stehung der aus Romerstadten erwachsenen mittelalterlichen
Stadte hat er von neuem untersucht. Wir" finden die Ergebnisse
seiner Forschung zuerst zusammenhangend vorgetragen in der
Untersuchung: „Uber die Anfange der Stadt Braunschweig 1L\
sodann nochmals kurz angedeutet in einem Vortrag aus dem Jahre
1913 iiber „Die Fortschritte in der Frage der Anfange und der
GrundriCbildung der deutschen Stadt2 a. Meier ist vorlaufig auf
die hier vertretenen Ansichten noch nicht weiter eingegangen, ist
aber inzwischen einer brieflichen Mitteilung nach darin immer
noch mehr bestarkt worden. — Charakteristisch ist fur Meiers
Stfidteforschung, wie ich schon a, a. 0. gezeigt habea. sein Bemiihen,
mit flilfe der Marktansiedelungstheorie Rietschels neue Probleme
zm Icisen. Mag Rietschel in „Markt und Stadt" noch so eifrig
dafiir eintreten, dafi fast alle Stftdte des Mittelalters fiber das
Zwischenglied der planvoll gegrundeten Marktansiedlung sich zur
Stadt entwickelt haben, fiir eine Anzahl alter ROmerplatze nimmt
>er eine andere Entwicklung an. Hier l&fit er die mittelalterliche
Stadt direkt aus der alten romischen Ansiedlung erstehen; liier
haben diese ehemaligen Romerstadte nie aufgehort, stadtischen
Charakter zu besitzen. Die mittelalterliche Stadt hat sich ganz
von selbst, Schritt fur Schritt durch Anbau einzelner Hauser ohne
Mittelglied einer durch Griindungsakt entstandenen Marktansiedlung
herausgebildet4. Im Gegensatz hierzu suchen einige Forscher
Rietschels Marktansiedlungstheorie auch auf einzelne dieser Romer-
1 Jahrbuch des Geschichtsvereins fttr das Herzogtum Braunschweig, 1912,
S. Iff.
2 Korrespondenzblatt des Gesamtvereins, 1914, 222 ff.
8 Hist. Vierteljahrschr., XVII. Jahrg., S. 608ff.
1 Rietschel, Harkt und Stadt, 1897, S. 124: „In den alten Rftmerst&dten
hat sich OberaU, soweit wir ihre Entstehung verfolgen kfinnen, die sp&tere mittel-
alterliche Altstadt, der Sitz des st&dtischen Lebens, direkt aus der alten rOmischen
Ansiedelung entwickelt.* — S. 35: „Nur gan* ausnahmsweise findet sich plan-
maUige Anlage eines Stadtteiles; das einzige sicher nachweisbare Beispiel aus
dem truheren Mittelalter ist die Griindung der Judenstadt von Speyer. Kegel*
m^ Big ist die alte Ansiedelung, wie sich vor allem aus den Stadtpl&nen ersehen
laBt, Schritt vor Schritt durch Anbau einzelner Hauser . . . erwachsen.6
by G00gk Original from
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Kritische Beraerkongen fiber die Anftnge der Stftdte im Mittelalter. 33&
plStze zu ttbertragen. Hat man schon vor Rietschel die als Mittel-
punkte kaufmftnnischen Lebens erkannten Vorstadte als Keimzelle
der Gesamtgemeinde hingestellt1, nimmt man nunmehr in einzelnen
R5merorten eine Besiedlang im Sinne einer bewuBten Marktanlage,
eine Marktgriindung im technischen Sinne an. So will K. B eyerie
Speyer und Worms aus der Gruppe der Rietschelschen Formel
ausgeschaltet wissen und zu den Griindungsstadten, die aus plan-
mafiig angelegten M&rkten hervorgegangen sind, gestellt sehen*;
so nehmen Keussen8 und J. Hansen4 f&r Coin und Regens-
burg dieselbe Entwicklung an. Dariiber hinaus sncht jetzt
Meier die Ansicht zu verbreiten, daB alle ehemaligen
Romerstadte in ihrer Entwicklung zur Stadt sich der
Marktansiedlung bedient batten; ebenso wie in Coin und
Regensburg seien auch in den drei mittelrheinischen
Bischofsstadten Mainz, Worms und Speyer unmittelbar
vor der rOmischen Stadtmauer rein kaufmannische Markt-
ansiedlungen gegrundet worden. Daraus zieht er fiir die
abrigen ROmerstadte die Polgerung, daB sie in ihrer Ent-
stehung zur Stadt dieselbe Entwicklung durchgemacht
haben5. Seinem Stadtbegriff zufolge gilt ihm „Coln von 110ft
als die erste mittelalterliche Stadt in Deutschland", der sich dann
wenige Jahr6 spater Mainz, Speyer, Worms und StraBburg an-
geschlossen haben. Wenn schon die Orte des ehemaligen Romer-
gebietes erst im 12. Jahrhundert zu Stadten erwachsen sind, so
scheint ihm die Annahme, daB es im auflerromischen Deutschland
schon friiher mittelalterliche Stadte gegeben habe, ganz ausge-
schlossen zu sein.
DaB sehr haufig Marktansiedlungen, neben aiteren Ortschaften
begrundet, Trager des Stadtewesens geworden sind, und daB diese
1 Sohin, Die Entstehung des deutachen Stadtewesens, 1890, S. 20.
- K. Bey er I e, Grundherrschaft und Hoheitsrechte des Bischofs von Konstanz.
in Arbon, S. 80.
3 Keussen, Topographic der Stadt Coin I, S. 66ff.
1 J. Han sen , Stadterweiterung, Stadtbefestigung, Stadtfreiheit im Mittei-
alter. Mitteilungen d. Rbeinischen Yer. f. Denkmalpitege and Heimatschntz.
1911, V, 7 if.
s Auch Spiefi scheint dieser Annahme znzuneigen: „Selbst in den auf die
Rftmerzeit rarttckgehenden Stadten sind vermntlich frtlhmittelalterliche Marfct-
siedfongen neben den antiken Orten neu angelegt worden/ (Das Marktprivileg,
Heidelberg 1916, S. 822, Anna. 5. [Deutschrechtliche Beitrage, herausgegebea
von Beyerle, Bd. XI, Heft 3.].)
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334 Waither GerJack
gegriindeten Anlagen durch #Anweisung der Hausstellen an die
Burger 'eine gewisse Regelmafligkeit erhalteri haben. steht heute
fest1, Auch muB wohl zugegeben werden, dafi schon seit dem
10. Jahrbundert die MarktprivUegien nicht blofl zur Errichtung von
fluktuierenden M&rkten, sondern zur Anlage neuer Siedlnngen
dienten2. Dafiir spricht schon die Beobachtung, dafi in den otto-
nischen Diplomen die „den Hark* als Wochen- oder Jahrmarkt
qualifizierenden Attribute fehlen, dafi an die Stelle des friiheren
,mercatum annuale sive hebdomale4 das blofle ,mercatum' tritt2'."
Nun aber fur alle auf die R8merzeit zuriickgehenden Stftdte be-
wufite Marktanlagen neben den alten Orten, also Marktgriindungen
im technischen Sinne annehmen zu wollen, erscheint mir anfechtbar.
Eine erwlinschte Stiitze fur die Marktansiedlungstheorie glaubt
man in der Entwicklung von Regensburg gefunden zu haben,
Hier laflt Meier, der auf Hansen fufit, „um 900 aufierhalb der
r5mischen Stadtmauer im Westen und auf angeschiittetem Platz
am Ufer der Donau im Norden eine rein kaufmannische Markt-
ansiedlung gegriindet und um 920 befestigt" werden. Tatsachlich
wissen wir nuri Regensburg wuchs unter den letzten Karolingern
iiber das alte Viereck nach Westen hinaus, sodaB Herzog Arnulf
im Jahre 917 S. Emmeramm und die im AnschluB daran entstandene
Siedlung zu befestigen begann 4. Ob der sehmale Streifen zwischen
der RSmermauer und dem Donauufer um diese Zeit schon besiedelt
war und damals schon mit befestigt wurde, kann hicht mebr fest-
gestellt werden. „Die Ortlichkeiten in jener Qegend lassen sich
«rst viel sp&ter nachweisen6.u Den rein kaufmftnnischen Charakter
der Siedlung im Westen und Norden sucht man mit Hilfe jener
bekannten Ortsbeschreibung aus dem Jahre 1045 6 zu beweisen,
1 Recht anschanlich wird der Hergang einer Ortsgrundung gescbildert in
Stldtiroler Urkunden fiber die Anlage von Bgna und des burgnm novum Egnae.
Vgl. H. von Voltelini, Die Anfinge der Stadt Wien, 1913, 8. 17f. .
9 W. Stein sagt: „Die liarktgrttndungen (des 10. Jahrhnnderts), die mit
der Absicht geschehen, Ansiedlnngen an dem Markt anzulegen und dadurch
stftndige Marktniederlassungen zu sehaffen, beknnden namentlich da, wo sie an
unbedeutenden Orten erfolgten, eine Zuversicht der Grttnder." Hoops, Real-
lexikon der Germanischen Altertumskunde, Bd. 2. 1913— 191 5, S. 406.
1 W. Spiefi, a. a. O. B. 822f.
1 Arnoldus de S. Emmeramo. MG., SS. IV, S. 552.
6 Pttschel, Das Anwachsen der deutschen Stftdte, 1910, S. 154. Eben-
.dort Angaben ttber den Verlauf der Mauer im Westen.
* MG., SS. XI, 353 f.
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Kritische Bemerkungen ttber die Anfange der St&dte im Mittelalter. 335
•wo dieser Ortsteil rpagus mercatorum" genannt wird. Schon
Rietschel hat nachdriicklich darauf hingewiesen, dafl Mer nicht
Ausschliefilich, sondern bloB zum grofien Teil Kaufleute und Ge-
werbetreibende wohnten, dafi hier nicht der eihzige Wohnsitz der
handeltreibenden Bevolkerung war (denn auch im pagus clericorum
in der Altstadt fehlte es nicht an „mercatoribus intermixes") und
-dafi in der Altstadt auch die nach den in ihr wohnenden welschen
Kaufleuten benannte Wahlenstrafie lag. „Uberhaupt will der Ver-
fasser der Translation, sagt Rietschel mit Recht, rdurch seine
Einteilung der Stadt in drei pagi (pagus regius, pagus clericorum,
pagus mercatorum) nur die einzelnen Gegenden der Stadt charak-
terisieren. Eine rechtliche Einteilung Regensburgs in drei be-
stimmt voneinander abgegrenzte Stadtbezirke ist nicht anzu-
Dehmen1." Auch im Besiedlungsplan lafit sich zwischen Altstadt
und der Erweiterung nicht der geringste Unterschied verzeichnen.
Wohl mag hier der Mittelpunkt des biirgerlichen Lebens zu suchen
sein, eine Marktgriindung im technischen Sinne laflt sich fur Regens-
burg nicht nachweisen.
Ahnlich wie in Regensburg ist nach Meier in Coin „kurz
nach 900 der schmale Landstrich zwischen der romischen Mauer
und dem Rhein, der auch durch Aufschiittung kiinstlich geschaffen
werden muflte, fur eine rein kaufmannische Marktansiedlung vor-
gesehen und urn 940 mit einer Befestigung ausgestattet worden".
Als Ausgangspunkt der Gesamtgemeinde ist die kaufmannische
Rheinvorstadt schon seit den 90 er Jahren angesehen worden2,
bewuBte Marktanlage aber nimmt zuerst Keussen* an, dem
Oppermann4, Joachim5, Hansen6 und nun Meier folgen. Es
kann hier davon abgesehen werden, Bedenken und Einwftnde an-
aufdhren. Vielmehr sei hingewiesen auf die Attsfiihrungen K.
Beyerles7 und G.Seeligers8, die die Unhaltbarkeit der Markt-
2 Markt nnd Stadt, S. 37, Anm. H.
- Westd. Zeitschr. II, S. 227 ff. — Sohm, St&dtewesen . . . ., S. 20.
;1 Westd. Zeitschr. XX (1901), S.17, 66ff.: Topogr. I, 33*flf.
4 Westd. Zeitschr. XXI (1902), S.4ff., 16ff.
b Westd. Zeitschr. XXVI (1907), S. 108f.
* Hansen, a. a. 0. S. 10 ff.
7 „Die Entstehuagggeschichte der Stadtgeraeinde Coin". Zeitschr. f. Rechts-
#esch„ 31. Bd. (1910), S. Iff.
* „8tudien «nr ftlteren Verfassnngsgesch Cflins", Abhandlougeti d. kgl.
siichs: Ges. d. Wiss., Bd. 26 (1909). — „Zur Entstehungsgeschichte der 8tadt
€«n.tt Westd. Zeitschr. XXX (1911), S. 463ff.
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336 Walther Gerlach
ansiedluDgstheorie, was Coin betrifft, klar beweisen. Dafi die
Rheinvorstadt seit dem 10. Jahrhundert der Mittelpunkt des stSdti-
schen Lebens war 9. soil nicht verDeint werden; eine planmifiige
Marktgrttndung aber kann nicht bewiesen werden.
VSllig haltlos sind meines Erachtens auch Meiers Vermutungen
liber die Entstehung yon Mainz. Bis vor kurzem hat dieForschnng
allgemein angenommen, dafi hier die erste Mauererweiterung dem
Erzbischof Hatto (891—913) zuznschreiben ist: „Qui Mogontiam
ipsam a loco suo antiquo motam proprius Rheno statuerat1." Nun
will Meier die Stelle des Casus sancti Galli dahin verstanden
wissen, dafi auch hier eine Rheinvorstadt mit kauftnannischer
Bevolkerung gegrundet worden sei. Eine gewohnliche Stadt-
erweiterung in so friiher Zeit ware in der Tat ein ganz aufier-
gewohnlicher Vorgang, zumal da wir von einem arabischen Bericht-
erstatter des 10. Jahrhundert wissen, dafi das uramauerte Gebiet
nur zuni Teil bewohnt war: „Es ist eine sehr grofie Stadt, von
der ein Teil bewohnt und der Rest besat ist"-. Da hat neuer-
dings die Lokalforschung glaubhaft gemacht, dafi die Erweiterung
nach dem Rhein zu iiberhaupt nicht stattgefunden haben kannr
dafi die Ausdehnung der von Mauern umgebenen romischen Stadt
mit derjenigen des mauerumschlossenen mittelalterlichen Mainz
ziemlich iibereinstimmte8. Schon 763 erhielt das Kloster des
heiligen Bonifatius Grundstiicke, die innerhalb der Mauern lagen
und an den Rhein grenzten: „. . . . vendidimus tibi intus muro
Mogontie civitatis areani unam; hec sunt adfines . . . tertia parte
fluvius Kin, quarta parte via communis . . . ." (Dronke, Codex
diplomaticus Fuldensis, I860, Nr. 8); „. . . . dono areas duas infra
muro Mogontiae civitatis de una area quarto latere est
Hrenus." (Dronke, a. a. 0. Nr. 224). Stimming vermutet, dafi
Ekkehard von St. Gallen seinen Gew&hrsmann falsch verstanden
hat. wWahrscheinlich ist die Nachricht auf die Wiederherstellung'
des am Flusse gelegenen Friesenviertels zu beziehen, welches 886
1 MG. SS. II, S. 83. — Rietschel, (lyitas , S. 64. — Deri., Burg-
grafenamt ,8. 326, Anm. 2. — Hansen, a. a. 0. S. 11. — A. Borckel, An*
der Mainxer Vergangenheit* 1906, S. 7.
9 Jacob, Ein arahischer Berichterstatter, S. 13.
3 M. Stimming, Die Stadt Mainz in karolingischer Zeit, Westd. ZeitscLr^
XXXI. Jahrg., 1912, S.137.— Gerlaeb, EntstehnngszeitderStadtbefestigungen.
1918. Leipz. Hist, Abh. 34, S. 38, Anm. 4. — Schumacher, Westd. Zeitscbr.
XXIII, S.281.
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Kritisehe Bemerkungen ttb$r die Anf&nge der Stftdte hn Mittelalter. 337
einer Feuersbrunst zum Opfer fiel." Nachdem aber die Trrigkeit
der Nachricht von der Erweiterung nach dem Rbejn zu glaubhaft
gemacht worden ist, verliert die Anwendung der Marktansiedluiigs-
theorie auf Mainz jede Berechtigung. — Ptir Speyer bat schon
Beyerle vor Meier die Entstehung aus einem plamn&fiig angelegten
Markt angenommen. Es laiit sich im Norden vor den alien Mauern
seit dem 10. Jahrhundert eine Siedlung nachweisen, die in den
Quellen des 10. und 11. Jahrhnnderts villa1 und dann urbs ge-
nannt wird, nachdem Bischof Riideger vor 1048 eine Mauer-
erweiterung vorgenommen hat2. Wohl sind wir unterriehtet fiber
die Entstehung des Judenviertels8, das wir mit Rietschel als das
einzige sichere Beispiel einer planmafiigen Anlage des friiheren
Mittelalters ansehen dttrfen4. Dieselbe Entstehung aber fur die
M villa" anzunehmen, in ihr mit Meier eine gegriindete Marktansiedlung
zu erblicken, dazu ist keine Veranlassung. — Auch fttr Worms
liegt die Sache nicht so klar, wie Meier glaubt. Das „suburbium",
das im letzten Drittel des 10. Jahrhunderts mehrmals in den Urkunden
erwahnt wird\ lftCt sich auch topographisch nachweisen6. In diesem
dem Rhein zugekehrten Vorort hatten Friesen und Juden ihren
Wohnsitz; hier herrschte reges stadtisches Leben. Uber die Ent-
stehung dieses „suburbiums44 wissen wir wiederum gar nichts. Seine
Befestigung ist wohl erst am Anfang des 11. Jahrhunderts durch
Bischof Burchard erfolgt und nicht schon vor 979, wie Meier
offenbar aus dem Ausdruck „nova urbs" folgert7.
Noch deutlicher spricht nach Meier fur die Marktansiedlungs-
theorie die Entwicklung der Stadte Augsburg und Trier, wo
1 U. B. d Stadt Speyer, Nr. 5 (a. 969): „. . . . ant foris muruin eiusdem
civitatis, id est in villa Spira, que eidem urbi adiacens est." — Nr. 10
(a. 1061): „. . . . in eircuitu extra civitatem, id est in villa Spira . . .*
* Ebendort: Nr. 11 (a. 1084): „. ': . cum ex Spirensi villa urbera facerem . . .■
a Bischof Riideger sammelte die Juden, siedelte sie gescblossen an und
umgab die neuentstandene Siedlung mit einer Mauer. Ebendort: .Collectos
(iudeos) igitur locavi extra conmunionem et babitacionem ceterorum civium, et
ne a pecoris turbe insolencia facile turbarentur, muro eos circumdedu*
4 Markt und Stadt, S. 35.
& U. B. d. Stadt Worms I, 36 (a. 979). — MG. DD II (Otto III.), Nr. 12
(a 986). .
6 Weckerliug, Aus dfcr Geschichte der Stadt Worms (Korrespond.-Bl. d.
Gesamtver, 1910, Nr. 1), S. 29f.
7 Vgl. ebendort S. 38. — Boos, Rheiniscbe Stadtekultur I, S. 249. —
Gerlach, Eutstehungszeit . . ., S. 16.
Histor. Vierteljahrschrift. 1019 3. • 23
("Vr\rtfif^ ' Original from
b^V-Tl UNIVERSITY OF MICHIGAN
338 Walther Gerlacb
es schon frtthzeitig nach Verfall der Rftmermauern zu Neubefesti-
gungen gekommen war, und der Stadte Utrecht und StraBburg.
Hier umfaBten die Mauern nach Meiers Ansicht nur die Dom-
inium!) itaten. Schon Sander hat die irrige Meinung von dem rein
geistlichen Charakter ailer Dombargen widerlegt1 und Rietschei
davon uberzeagt2. Auch Meier gibt zu, dafl die Domimmunitat
in einigen FSllen auch die Wohnungen der Kaufleute (z. B. in
Hamburg) und deren Markt (z. B. in Osnabriick) in sich begreift.
Fiir die vier oben genannten Domburgen aber leugnet er den ge-
mischten Besiedlungscharakter. Hier l&fit er vor den Mauern
die ersten biirgerlichen Elemente angesiedelt, den flruher behandelten
Ortschaften analog Marktansiedelungen gegriindet werden.
Er stiitzt seine Ansicht, daii im Siiden der Domburg Augsburg
aufierhalb der alten Romerstadt eine Marktansiedlung gegriindet
worden sei, die «och 1132 bestanden habe, offenbar auf einen Brief
des Bischofs Hermann an Otto von Bamberg. Dort heifit es:
„Interea extra portam civitatis inter forenses et regis milites
regnabat similiter cedes hominum . . ." (a. 1132)8. Rietschels
Meinung. daft es sich urn einen im Anschluti an das konigliche
Heerlager entstandenen voriibergehenden Marktverkehr handelt*,
erscheint mir unglaubwtirdig. Da uns die Augsburger Quellen
aus dem Ende des 11. Jahrhunderts ofters von Vororten berichten5,
liegt meines Erachtens der Annahme, dafi aufierhalb der Mauern
standig Kaufleute wohnten, nichts im Weg; aber nicht hier allein
herrschte stadtisches Leben. Es wohnten wohl auch innerhalb der
Mauern Kaufleute. Daffir spricht schon, daB Kdnig Lothar, um
einen Verrat der Kaufleute zu verhindern, die Mauern der „urbs"
niederreiBen liefi0. Welchen Zweck hatte die Niederlegung der
Mauern sonst gehabt? Jedenfalls ist uns Meier den Beweis, daB
Augsburg eine rein geistliche Domburg war, schuldig geblieben;
ebensowenig ist ihm gelungen die Entwicklung der Stadt Augsburg
ttber das Zwischenglied einer Marktansiedlung glaubhaft zu machen.
1 Hist. Vierteljahrschr. 13, 1910, S. 74.
* Rietschei halt Sanders Hinweise fur sehr beachtenswert; vgl. Deutsche
Geschichtsbl., Bd. XII, 1911, S. 202, Anna. 2.
:1 Codex Udalrici (Jatfe V.), S. 446.
1 Markt und Stadt, S. 36, Anm. 2.
6 Annales Augustenses inaiores MG. SS. Ill, 130, 133 f.
* Codex Udalrici (Jaff6 V.), S. 447: „Regressus tercia die cum aruiatis in
urbera munitiones urbis omues diruit et confregit (a. 1132).
r^rtrtrtlr- Original from
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Kritische Bemerknngen uber die Anfange der Stadte im Mittelaltcr. 339
111 der Nachricht yon 1132 vermag ich nicht eine Sttttze seiner
Theorie zn erblicken.
Ob Trier seit der Romerzeit nie aufgehort hat, stadtischen
Charakter zn besitzen, kann schon fraglicher scheinen. Die Mauern
und Gebande der Stadt waren wohl beim Normanneneinfall gr5fiten-
teils zerstort worden. Die Bevolkernngszahl war bedentend zurfick-
gegangen1. Das beweisen die Feststellungen bei der Kanalisation
der Stadt: „Dieses regelmafiige Strafiennetz ist von der mittel-
-alterlichen Stadt vollkommen ignoriert. Die Strafien schneiden
krenz nnd quer uber die rSmischen hinweg. Man sieht, daB
«inmal ein vollkommener Bruch eingetreten ist, der grSfite Teil
des Areals der romischen Stadt hat langere Zeit wust gelegen.
Schnttmassen bedeckten ihn, als die mittelalterlichen StraBenzuge
sich uber ihn auszudehnen begannen2." Als Erzbischof Ludolf
(994 — 1008) eine Maner erbante, beschrankte er sich anf die Um-
manerung der Domgegend: „Hic mnris ecclesiam S. Petri ac fratrum
habitacula circumcinxit8.* Tats&chlich scheinen die bttrgerlichen
Elemente keinen Platz gefunden zu haben, wahrend in Utrecht
die Neubefestigung des Bischofs Balderich (917 — 977) nach Sander
und Rietschel ein Gebiet umfafite, das mehr als eine blofie
geistliche Immunit&t war4. Doch weder der Nachweis, dafi in
Trier der stftdtische Gharakter unterbrochen war, noch der Nach-
weis, dafi die Domburg rein geistliche Siedlung war, zwingen uns
zn der Annahme, dafi diese Stadt Uber das Zwischenglied einer
gegrundeten Marktansiedlnng sich entwickelt hat
Aufierhalb der alten Romermauer lag der Markt (Martinsmarkt)
in Strafiburg; aufierhalb wohnte wohl auch die Hauptraasse der
Handel- nnd Gewerbetreibenden. Hier im sudwestlichen Vorort
war der eigentliche Sitz des stadtischen Lebens. Zweifellos war
•diese Bevolkerungsklasse aber auch in der Altstadt vertreten, die
doch keinesfalls nur rein geistliche Domimmunit&t war. Lagen
doch in der Altstadt mehrere nach Handwerken benannte Gassen :
■Zimmermannsgasse, Fladergasse, Sporergasse, Kesselgasse, under
1 Vgl. Ann. Fnld. a. 882. MG. SS. I, S. 395. — Reg. Chron. a. 882, MG.
SS. I, S. 693. — Beyer, Mittelrhein. O. B. II, Nr. 2, S. 716.
- Graven, Einzelfnnde der Kanalisation in Trier (Korrespond.- Bl. der
Westd. Zeitschr., Bd.52, 1904), Sp.865ff.
. 3 MG. SS. VIII, S. 171.
* Rietschel, Borggrafenamt . . ., S. 176. — Sander, Hist. Vierteljahr-
*chr., XIII. Bd., 1910, S. 74.
23*
{~^f\f*%rt\t* Original from
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340 Walther Gwlacli
Scherern, Seylerg&Ble, Kurdewangasse, Webergasse, Schneider-
graben1. Die Nachricht KOnigshofens, d&B der siidwestliche
Vorort, der sich an der alteo, nach Westen fiihrenden „Obe*straBe"
(jetzt Lange Strafte und WeiBturmstrafie) entwickelte, bereits in
der ersten Halfte des 8. Jahrhunderts befestigt worden sei, mochte
ich anzweifeln; vielmehr wird man den Mauerbau ins 10. Jahr-
hundert verlegen nmssen5. Da6 sich hier aber schon langst Hand-
werker und Kauf leute angesiedelt hatten, nnd dafl es sich im 10. Jahr-
hundert um die Einverleibung einer altereii, allmahlich entstandenen
Siedelung handelte, kann meines Erachtens nicht bezweifelt werden.
Man wird Meier ohne weiteres zugeben, dafl in einigen alten
Romerstadten Garten- und Ackerwirtschaft im Vordergrund stand,
dafl andere mehr oder weniger den Charakter von geistlichen Dom-
burgen besafien. Meistens befanden sich in ihnen fcber auch die
Sitze der Handel- und Gewerbetreibenden. Zugegeben soil auch
werden, dafl der Mittelpunkt des biirgerlichen Lebens meist in
die Vorstadte zu liegen kam. Aber diese konnen nicht als be-
wuflte Neuschopfungen des 10. Jahrhunderts, nicht als gegriindete
Marktansiedlungen angesehen werden. Meiers skizzenartige Dar-
stellung l&flt noch nicht erkennen, wie weit er seine Theorie stutzen
wird durch die Planforschung. Wir werden es abwarten musseii,
ob er auch auf diese Siedlungen seine bekannte, mehrfach an-
gegriffene Methode anwenden wird, oder ob er den Weg Meu-
rers •' gehen wird, der die Konsequenz der Fortbildung des Ge-
samtplans herausfolg^rt aus der Marktanlage, aus ihrer Form
und Gestaltung und aus dem Verhaltnis der Straflenfuhrung
zu ihr. Meines Erachtens erwecken die im Anschlufi an die
Rdmerstadt entstandenen Siedlungen durchaus den Eindruck des
aus der Natur Erwachsenen4. So vermogen weder Coin und
1 K. Achtnich, Der Bttrgerstand in StraBburg. 1910. Leipz. Hist Ab-
handl, XIX, S.9f. u. 52.
2 Vgl. Gerlach, Entstehungszeit , S. 45f. — Zuletzt Bind far das
8. Jahrhundert eingetreten Puschel, a. a. 0. S. 176, und Heinrich Meier,
Deutsche Stadtmauern. Deutsche Geschichtsbiatter, XIV. Bd., 1912, S. 77.
a Franz Meurer, a. a. O., S. 6.
1 Nach Meurer gilt das filr die meisten frtthen Btlrgereiedlungen ; auch
„weichen sie von der allgemeinen Vorstellung des dorfartigen (Jebildes in keiner
Weise ah* (a. a. 0. S. 21). — Vgl. auBerdeni Genzmer: „Es lftfit sich im Grund-
rifi der alteren Stadt und dem Dorfgrundrifl kein grundsatzlicher Unterschied
erkennen. Ein Dorfplan mit den geschlossenen Reihen hoher stadtischer Ge-
baude bestellt, wttrde das getreue Bild eines kleinen west- oder mitteldeutschen
f^nrinlr Original from
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Kritische Bemerkungen Itber die Anf&nge der St&dte im Mittelalter. 341
Regensburg, noch die drei mittelrheinischen Bisckofs-
stadte Mainz, Worms und Speyer, noch die iibrigen Romer-
stadte Augsburg, Trier, Utrecht und Strafiburg die Markt -
ansiedlungstheorie'zu stutzen. Rietschels altere Ansicht
von der Entwicklung der Romerstadte ist durch Meier
nicht erschiittert worden. „Irgendwelche Abweichungen in der
Besiedlung von Altstadt und Neustadt lassen sich nicht nachweisen,
beide tragen dasselbe Geprage .... Die auf den Markt munden-
den StraBen sind ebenso krumm und winkelig wie die iibrigen
StraBen der Stadt; es gibt kein besonderes Marktviertel ....
Der Handel und Verkehr der Romerzeit hat audi nach der ger-
manischen Eroberung sich auf seinen alten Zentralstellen, in den
Munizipien und am FuiJe der Kastelle behauptet und in das Mittel-
alter hinubergerettet, um unter merowingischer und karolingiscber
Herrschaft an genau denselben Stellen wieder zu neuer Bliite zu
gelangen1." Diese nichtbauerljche BevOlkerung empfing seit der
frankischen Periode besonders Kraftigung naph den Flussen hin,
die fur Handel und Gewerbe wichtig geworden waren. Kirchen
und K15ster auBerhalb der alten Romermauern wurden Zentren
fur neue Siedlungen nichtagrarischer Bevolkerung. Diese all-
mahlich entstandenen Vororte wurden durch Ausdehnung der Be-
festigung topogcaphisch, wirtschaftlich und rechtlich mit der alten
Rftmerstadt vereinigt2.
Das Entscheidende der Markt ansiedlungen scheint Meier darin
zu liegen, „daB hier nicht bloB freie Kauf leute angesiedelt wurden,
sondern auch die bis dahin unter Hofrecht lebenden, ttber diese
Stellung innerlich aber herausgewachsenen und iiber den Bedarf
ihrer Herrschaft produzierenden besseren Handwerker, die nun-
mehr aus dem Hofrecht entlassen und frei wurden-. Derselbe
Vorgang wiederholt sich seiner Meinung nach nochmals bei der
Erhebung zur eigentlichen Stadt, jedoch mit der Erweiterung,
„daB nunmehr auch die groBe Masse der iibrigen Horigen des
Bischofs . . .mit dem hoheren Recht ausgestattet wurden, und dafi
vor allem die Landwirte, die in der ehemaligen Romerstadt saBen,
die Vorrechte der st&dtischen Biirger empfingen". Die Stadt gilt
ihm als eine ortlich wie stftndisch erweiterte Marktansiedlung.
St&dtchens ergeben." (Stadtgrundrisse, ein Rttckblick auf ihre gescbichtliche
Entwicklung. Stadtebauliche Vortr&ge, Bd. IV, Heft I, 1911, S. 32.)
1 Markt and Stadt, S. 36f., 124.
* G. Seeliger, Zur Entstehungsgeschichte der Stadt Cdln . . ., S. 498.
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342 Walther Gerlach
Fftr Meier gibt es in der Stadtentwicklung eine Periode, in der
die „freien Bewohner" topographisch scharf getrennt yon den
„Unfreien" der Siedlang wohnten, bis dann schliefiiich im 12. Jahr-
hnndert mit einem Male durch Befreiung der nnter Hofreeht leben-
den Bewohner die frtther getrennten St&nde der Kauf leute, Ministe-
rial en, Landwirte, Handwerker und Tagelobner zu einer „bfirger-
lichen, sozialen nnd rechtlichen" Gemeinschaft zusammenwnchsen.
Aber so einfach liegt die Sache nicht Ebensowenig wie bei den
auf Romerst&dte zurttckgehenden Ortschaften im 10. und 11. Jahr-
hundert ein scharf getrenntes wirtschaftliches Nebeneinander, hier
gegriindete Marktansiedlnng mit Kauf leuten und Gewerbetreiben-
den, dort agrarische Bevolkerung, angenommen werden kann, eben-
sowenig lafit sich die Spur ernes rechtlichen Nebeneinanders, hier
„Freiett, dort „Hofrechtshorigeu erkennen. Meier, der uns bisher
nur die Ergebnisse seiner Untersuchungen mitgeteilt hat und sich
an anderer Stelle noch ausfuhrlicher ftuBern will, wird sich dort
wohl auch auseinanderzusetzen haben mit einer Ansicht, die be-
sagt: „Die Stadtbewohner sind aus Elementen mannigfacher Ge-
burtsst&nde zusammengefligt, anfangs auch aus Unfreien der Stadt-
herren selbst, aus Preien und Unfreien, die ihre Fronhofshorigkeit
lange bewahrten. Die Stadtherren . . . waren weit davon entfernt,
die beiden Herrschaftskreise als solche ottentlicher und solche
priyater Gewalt einander gegeniiberzustellen, als Sph&ren der
Preiheit und der Unfreiheit, sie haben vielmehr je nach dem Be-
diirfnis die Burgerleistungen mit dem Fronhof verbunden \a Meier
wird also Stellung nehmen mussen zu einer Ansicht, die eine
Kreuzung des „Stadtrechtskreises" und des „Hofreehtskreises"
festgestellt hat2, die eine rechtliche Einheit des Biirgerstandes im
allgemeinen nicht vor dem Ende des 12. Jahrhunderts annimmt. —
Wfthrend fiir einige Forscher die Frage nach der Entstehungs-
zeit der Stadte noch immer identisch ist mit der Frage nach
der Ummauerung, handelt es sich nach Meier bei der Erhebuug
zur Stadt „in erster Lime um die Befreiung der unter Hof-
1 G. Seeliger: Stadtverfassnng: Hoops, Reallexikon der Germanischen
Altertnmsknnde, Bd. IV, 1916 ff., S. 268.
* Derselbe: Stndien . . ., S. 84: „Das Stadtrecht schlofi das Hofrecht uicht
ASUig aus. *— Derselbe: Staat und Grundherrschaft . . ., S. 43: ^Stadtrecht nnd
Hofrecht schlossen sich grunda&tzlich nicht aus." — Achtnich, a. a. 0. 8.25:
„Es gab viele Bttrger, die zngleich dem Stadtrechts- nnd dem Hofrechtskreia
amjehorten."
.. (~*rw"*nlf* Original from
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Kritische fiemerkungen fiber die Anfcnge der Stftdte im Hittelalter. 343
recht lebenden", indem der Satz „Luft macht freia von der
Marktansiedlung auf die Gesamtsiedlung iibertragen wird. Das
sei in den rheinischen Bischofsstftdten wahrend der ersten drei
Jahrzehnte des 12, Jahrhunderts geschehen. Vor der Gefahr des
einseitigen Betonens eines einzelnen Merkmals fiir den Stadt-
begriffhabe ich schon an anderer Stelle gewarnt1. Jetzt sclieint
mir nun Meier einen rechtlichen Vorgang fiir die Entstehnngszeit
der St&dte zu stark betont und nicht ins rechte Licht geruckt
zu haben. Er ist schon selbst stutzig geworden und hat in einem
Nachtrag- zu seiner Abhandlung die Erkl&rung des Begritfes der
mittelalterlichen Stadt wieder eingeschrftnkt: „Es sind namentlich
die sachsischen St&dte geistlichen Besitzes gewefeen, die sich nicht
zu dieser massenhaften Erhebung der Hftrigen zu freien Biirgern
bekannten." Als Beispiele solcher Stadte fiihrt er Hameln an,
wo das Frohndorf und der Zehnthof um 1200 durch Ummauerung
topographisch einverleibt worden sind, trotzdem sie erst nach langer
Entwicklung (1314) die Freiheit erlangt haben8, und Halber-
stadt, wo die Frohndorfer Vogtei und Westendorf ebenfalls trotz
topographischer Angliederung am Ende des 12. Jahrhunderts noch
im 15. Jahrhundert rechtlich von der Stadt getrennt sind4. Schliefi-
lich weist er auf eine Bremer Urkunde hin, in der der Erzbischof
1186 nur den Horigen anderer Herren, aber nicht den eigenen
Freiheit gewahrt*. Fiir die rheinischen Bischofsstadte aber erhfilt
er seine Erklarung des mittelalterlichen Stadtbegrift'es aufrecht;
hier sei die allgemeine Freimachung der horigen Bevolkerung
mit einem Male durch ein einziges Privileg erfolgt: in Coin 1106
durch Kaiser Heinrich IV., in Speyer 1111 durch Heinrich V., in
Worms 1114 durch denselben Herrscher, in Mainz 1118 durch
Erzbischof Adalbert, den Gegner Heinrichs V., und in Strafiburg
1129 durch Kaiser Lothar. Tatsachlich setzt ja seit dem 11. Jahr-
hundert in den Romerstadten die Bewegung der Freiheit ein : die
Gesamtheit strebt nach politischer Selbst&ndigkeit, der einzelne
nach Leibesfreiheit. PersGnliche Freiheit suchten aber nicht nur
die Horigen, sondern das gesamte Burgertum zu erlangen, das
1 Vgl „Entstehnngszeit der Stadtbefestigungen . . . .u
2 Jahrb. d. Geschichtsvereins f. d. Herzogtum Braunschweig, 11. Jahrg.,
S.142f.
8 Zeitschr. d. Hist. Vereins f. Niedersacbsen, 1H09, S. 106 If.
1 Rietschel, Markt nnd Stadt . . ., S. 66.
h Kent gen, U. B. z. Stadtischen Verfassnngsgesch., Nr. 26,
r^rtrtrtL- Original from
byV^UUglL UNIVERSITY OF MICHIGAN
341 WaltherGerlach
im 10. und 11. Jahrhundert geradeza eine Periode personlicher
Gebundenheit durchmachte1. flier und da scheint die voile Frei-
heit mit einem Male der Bevttlkerung erteilt worden zu sein, z. B.
in Speyer (1111). In anderen Ortschaften konnte man das vom
Stadtherm auferlegte Joch nnr nach nnd nach abschiitteln. So
handelt es sich in den Privilegien von 1114 (Worms) und 1118
(Mainz) doch nur um „Teile der Freiheiten, die damals den Bi-
scbofsstadten gegeben wurden". Wenn Meier glanbt, dafi vor
allem „der Rechtssatz ,Stadluft macht frei' und der der rechten
Gewere, auch wenn sie nicht ausdrueklich in diesen Urkunden
(1114 und 1118) erwahnt sind, dennoch den neuen Gesamtgemein-
den zuteil wurderi", und wenn er annimmt, dafi Mdie fur die
mittelrheiniscben Bischofsstadte erteilten Urkunden — zwar nicht
die Erhebung auch der horigen Bev&lkerung aussprechen (die viel-
mehr mundlich erteilt sein wird), sondern stets nur die Punkte
herausheben, die besondere Anfechtungen erfahren haben mochten
und deshalb ausdrueklich geschiitzt werden muBten", so sind das
Vermutungen, aber auch nur Vermutungen. Wie die Bevolkerung
wirkliche Freiheit nur nach und nach erhielt, zeigen deutlich die
Verh<nisse in Strafiburg. Es ist mit dem besten WiHen nicht
moglich, aus dem Wortlaut des Privilegs von 1129 eine Befreiung
aller unter Hofrecht lebenden herauszulesen. Noch im ersten
Stadtrecht, das der zweiten Halfte des 12. Jahrhunderts oder gar
den achtziger Jahren angehdrt, kann von der rechtlichen Einheit
der Burger, von der persdnlichen Freiheit aller Burger keine Rede
sein2, wenn auch die Zahl der freien Burger groBer gewesen sein
mag, als Achtnich annimmt. Erst nach und nach bildete sich
im 13. Jahrhundert die aus Handel- und Gewerbetreibenden zu-
sammengesetzte Einheit.su einer, „wenn auch nicht vollig gleich-
artigen, rechtlichen Einheit" aus. Wahrend also Meier glaubt,
dafi dnrch ein Privileg ein einheitlicher Rechtsstand und eihe ein-
heitliche politische Gemeinde mit einem Male gegrundet wurde.
mdchte ich annehmen: Kommunale Bewegungen, wie z. B. in
Worms 1073 und in Coin 1074, fiihrten die „durch gemeinsame
1 6. Seeliger, Handwerk mid Hofrecht. Hist. Vierteljahrechr., XVI,
Jahrg. 1913, S. 496. — Derselbe: Stadtverfassong, Hoops, a. a. O. 8.258:
„Die Stadtherren haben sich nicht gescheut, in manchen Orten eine allgemeine
Anspannung der Bflrgerfronden nach Analogic der banerlichen Bannbesirke
dnrchznftthren."
* Achtnich, a. a. 0.
rv «w h r^r^orslf* Original from
JVA^ UNIVERSITY OF MICHIGAN
Kritische Beinerknngen flber die Anf&nge der Stadte im Mittelalter. 345
Interessen wirtschaftlich Verbundenen" im allgemeinen erst nach
nnd nach ztt einer wirklichen rechtlichen Einheit
So scheint mir Meier die Ansicht Rietschels von dem Ent-
stehen der Rome r stadte nicht verdrangt und die Frage nach
der Zeit der Entstehung deutscher Stadte nicht richtig
gelost zu haben, Wohl lassen sich in der Entwicklung des ftlteren
Stadtewesens zwei Stadien feststellen: einmal „die Bildung stadti-
scher Siedlung, stadtischen Lebens, stadtischen Rechts unter dem
iSchutze und der Wirksamkeit des Stadtherrn, sodann die Bildung
siner sich selbst cegierenden Biirgergemeinde1*. Dagegen ge-
stattet uns das standig flieBende :Verfassungsleben des
friiheren Mittelalters nicht, im alteren Stadtewe^en von
,.Stadtgriindungen (= Stadterhebungen)" zu sprechen.
1 G. Seeliger. Znr Entstehungsgeschichte der Stadt C5ln . . ., S. 503.
(^rtrtrtL- Original from
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346
Kritische Studien zur Konfliktszeit
Von
Ludwig Bergstr&fier.
Kurz vor Kriegsausbruch erschienen fast gleichzeitig zwei
Werke1, die sich mit derselben Zeit, in einigem mit demselben
Gegenstand beschaftigten und dabei so verschieden sind, als man
nur denken kann.
LSwenthal gibt auf Grund sorgfaltiger Durcharbeitung des
vorhandenen Materials eine erzahlende Darstellung des ganzen
Streites, beginnend mit der neuen Ara, abschliefiend mit der
Indemnitatsvorlage. Seine Schilderung des tatsachli^hen Verlaufes
ist in den gegebenen Grenzen einwandfrei; fiber seine Auffassung,
die zuruckhaltend ist, lfitit sich streiten; in einigem, gerade fiber
die Indemnitatsvorlage und ihre Bedeutung, weicht Referent stark
ab, wie sich im einzelnen noch ergeben wird. Es ist aber ein
grofier Vorzug der griindlichen Arbeit, dafi sie bequemer wie alle
bisherigen Darstellungen, die ja immer an Personen ankntipften^
sei es Bismarck, Wilhelm L, Forckenbeck, Hoverbeck u. a. m., zur
Grundlage und.zum Rahmen weiterer Einzeluntersucluingen dienen
kann, was Verfasser selbst erfahren hat.
Wahl ist ganz anders geartet. Er gibt keine Erz&hlung, dais
lag von vornherein nicht in seiner Absicht, sondern vier Einzel-
untersuchungen kritischer Art, die miteinander in Zusammenhang
stehen. Von ihnen sind die erste und die letzte mehr den Tat-
sachen, die mittleren mehr den Ideen zugewandt. Zu seiner Arbeit
benutzt Wahl ungedruckte Briefe aus dem Nachlasse von R. von
Mohl, einiges auch aus Pfizers Brief wechsel. Tritt Lowenthal
gegentiber seiner Darstellung zurtick, so tritt Wahl sofort durch-
1 Dr. Fritz LOwenthal, Der preufiische Verfassungsstreit 1862—1866.
Mttnchen, Duncker & Humblot. 342 S. — Adalbert Wahl, Beitr&ge zur
©eschichte der Konfliktszeit. Universitat Tubingen (Doktorenverzeicbnis der
philosophisehen Fakultftt) 1914. 108 S.
r^rtrtofr- Original from
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Kritische Studien ztir Kqurtiktazeit 347
aus mit seiner Subjektivit&t in den Vordergrund. Manche Teile
seiner Arbeit lesen sich wie eine Anklageschrift eifles Staats-
anwaltes gegen einen jugendlichen Verbrecher; er klagt an, aber
er entschuldigt auch, spSttisch-ftberlegen. Wahl spricht der Fort-
schrittspartei gegenilber von „kindlicher Ungeduld", „kindisehen
Dilettantenerwftgungen " , „ dilettantischer Narrheit a, „ tranrigen
Phiiistern" nsw. — Ausdrucke, die aus dem Rahmen einer sach-
lichen Kritik doch wohl heraustreten. Da es sich urn eine fach-
wissenschaftliche Arbeit, Sogar um eine kritische Untersuchung
handelt, rauflte man annehmen, daB diese schroffen Urteile dad arch
begriindet wiirden, daB vorher die ganze politische Lage, in der
die so beurteilte Partei sich damals befand, eingebend gewiirdigt
wurde; man miiBte glauben, dafi dieses Urteil sich dann darauf
aufbaut, daB die Partei, an dieser Lage gemessen, all diese Fehler
gezeigt habe. Davon ist aber bei Wahl nicht die Rede. Er be-
ginnt die erste Studie „Der Antrag Hagen" damit, daB er nach
drei Zeilen Einleitung diesen Antrag selbst anfuhrt und zwar,
obwohl er eine Vorgeschichte hat und eine Wandlung durchmachte,
sofort in seiner endgultigen Fassung.
Aus dieser ersten, wie den weiteren Studien ergeben sich noch
eine Reihe anderer methodischer Probleme, wie das der Quellen-
benutzung bei parteigeschichtlichen Arbeiten, der Beurteilung
parlamentarischer Taktik, des Zusammenhanges zwischen Theorie
und Praxis im parteipolitischen Leben, die alle zu den wichtigsten
Problemen dieses Sondergebietes der neneren Geschichte gehoren.
Hier sei nur auf sie aufmerksam gemacht; im Verlaufe der Unter-
suchung, die wir anstellen, wird noch wiederholt auf sie zuriick-
zukommen sein; es werden sich dann zusammenfas&nde Grund-
s&tze aus den Einzelheiten entwickeln lassen. Zun&chst folgen
wir Wahl in seiner ersten Studie und versuchen mit ihm und gegen
ihn, unter Heranziehung von Lowenthal flir das Allgemeine und
unter Benutzung reichlichen Zeitungsmaterials, den Antrag Hagen
in die ganze Entwicklung einzurucken.
I. Der Antrag Hagen und seine parteigeschichtliche
Bedeutung.
Wir ra&ssen dabei ausgehen von dem, was filr die ganze Zeit
der neuen Ara bezeichnend ist. Durch die Revolution war Preufien
in die Reihe der konstitutionellen Staaten eingetreten ; die ursprung-
lich sehr liberale Verfassung war in den Jahren bis zu ihrer end-
.. r^nonl^ Original from
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348 Ludwig Bergstr&Ber
giiltigen Feststellung ruckwarts revidiert worden. Ihre praktische
Anwendung kam dann auf Jabre in die Hande einer geschlossenen
konservativen Mehrheit. Diese erkannte eine Verfassung als be-
sonderes Gesetz, das vor anderen eine uberragende Stellung habe,
zunaehst Uberhanpt nicht an, ging erst in der Zeit der nenen Ara
soweit, sich insofern auf den Boden derselben zu stellen, als sie
nicht abgeschafft werden sollte. Ihre Auslegung wurde aber ganz
dem K8nig ttberlassen, ihm die Entscheidting in alien strittigen
Fragen als endgiiltige zugeschoben1. Die Folge war, daft der
Landtag die ihm durch die Verfassung verliehenen konstitutionellen
Rechte nicht benutzte. Bis Prinz Wilhelm die Regentschaft uber-
nahm, bestand eine durchaus einseitige Herrschaft der Konservativen
in Preufien. Das bestreitet niemand. Fur die Wahlen hatte ihnen
der ganze Regierungsapparat restlos zur Verfiigung gestanden.
Nun. berief der Regent ein neues Ministerium, in dem zwei
Fiihrer der altliberalen Fraktion neben gemafiigt konservativen
und einigen Opportunisten safien. Die Wahlen vollzogen sieh ohne
Druck und ergaben eine gewaltige Starkung der Liberalen. Da
die Demokraten sich bei diesen Wahlen nicht beteijigt hatten —
sie taten das erst 1861 — waren die Liberalen gemafiigt Trotz-
dem verlangten sie eine strikte Durchfiihrung der Verfassung.
Diese mufite sich, was bei aller parlamentarischen Arbeit selbst-
verstandlich ist, in ersterLinie urn etatrechtliche Fragen drehen;
das ergab einen Konfliktspunkt. Ein zweiter kam hinzu durch
die Heeresvorlage. Bei ihrer parteipolitischen Beurteilung wird
man mehrerlei zu unterscheiden haben ; erstens die etati echtlichen
Fragen, in denen die Liberalen, wie auch spater die Fortschritts-
partei, wenn-jnan den Wortlaut* der Verfassung zugrunde legt,
durchaus im Recht waren. Durch Bismarck haben sich diese etat-
rechtlichen Gegensatze ja weit fiber die Konfliktszeit hingeschleppt.
Noch Windthorsts Wort aus den achtziger Jahren: „Wir bewilligen
jeden Mann und jeden Groschen, aber nur auf ein Jahr," ist ein
Stuck aus diesem Kampfe, der sich ganz einfach darum dreht,
daft die jedem konstitutionellen Leben selbstverstftndlichen Rechte
der Volks vertretung in ihrem ganzen Umfange auch auf die Positionen
1 VgL Kalender des preuflischen Volksvereins fftr 1864 und Hugo M filler,
Der preufiische Volksverein, Diss. Greifswald 1913 S. 108. (Diese Arbeit ist
L&wenthal ebenso entgangen, wie Witte, Die Reorganisation des preufiischea
Heeres dnrch Wilhelm I., Haile 1910, nnd M. Spanns Anfsata fiber die Bnt-
atehnng der nationalliberalen Partei in Band I der Zeitscbrift for Politik.)
rv «w h C^ nrhnic* Original from
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Kritische Studien tar Konfliktszeit. 349,
des Heeresetats ausgedehnt werden sollten. Insofern ist der Kampf
I um das SepteDDat ein Stack aus den Auseinandersetzungen iiber
den vollen Kouistitutionalismus nnd es gehort zu den groften Ge-
schkklichkeiten Bismarcks and seiner Fressebenntzung, da 6 er
hieraus nationale Fragen zu machen verstand; denn in Wirklich-
keit handelte es sich damals in den achtziger Jahren nicht um
die Frage, ob die Forderungen bewilligt werden sollten, sondern
darum, auf wie lange Zeit. Daft der tatsachliche Einflufi einer
Volksvertretung von ihrera Budgetrecht abhangig ist, diese Er*
fahrung ist aneh im deutschen parlamentarischen Leben so oft
geinacht worden, daft sie einesBeweises doch wohl nicht mehr bedarf.
Der Antrag Hagen ist ein markantes Glied in diesem Kampfe
um das Budgetrecht des Abgeordnetenhauses; das ist seine eine
Bedeutung, die noch naher zuerdrtern sein wird. Ehe wir darauf
eingehen, werden wir noch einige andere Entwicklungslinien zu
Ziehen haben.
Ein zweiter Streitpunkt bei der Heeresreform war die Lange
der aktiven Dienstzeit. Der Konig wollte unbedingt drei Jahre
bei der Infanterie, vier bei den anderen Truppen. Die Liberalen
wollten zweijahrige Dienstzeit bzw. dreijahrige Dienstzeit. Auch
diese Frage ist erst viel spater, erst in den neunziger Jahren, im
Sinne der damaligen Liberalen gelSst worden. Fttr die Beurteilung
macht da schon das eine stutzig, daft man spater auf zwei Jahre
herabging, und zwar hn vollen Einverstandnis der militarischen
Fachleute, obwohl doch inzwischen die Ausbildung der Soldaten
sich kompliziert hatte. Wahrend des Weltkrieges hat sich gezeigt,
daft diese Zeit genugte; Fehler unseres Heerwesens lagen auf
anderem Gebiete. Da ist denn doch die Frage, ob fur die mili-
tarische Ausbildung damals nicht dasselbe hatte gelten k3nnen.
Iu der Tat hat Bismarck, der schroffe Verfechter der Heeresvorlagen»
sich niemals an die sachliche Notwendigkeit der dreijahrigen Dienst-
zeit gekJammert; sein Ausspruch: „Bestande der K6nig auf zehn-
jahriger, wttrde ich uber diese Dinge ihm den Gehorsam nicht
aufsageu" (zitiert bei Wahl S. 98; rein Sachliches stellt Bismarck
hier zurttck: „Ich enthalte mich der Kritik fiber diesen Punkt")
zeigt ganz deutlich, daft es sich ihm nie um diese Frage gehandelt
hat; ob er ein sachliches Urteil fiber sie hatte, kann ich im Augen-
blick nicht feststellen. Eines aber ist gewifi. Wenn man die Frage
nur vom rein militarischen Standpunkte der Ausbildung des Soldaten
im Waffengebrauche betrachtete, so mufita man die zweijahrige
C^f\r%ct\i* Original from
Jd' UNIVERSITY OF MICHIGAN
350 Ludwig BergstrftBer
Dienstzeit als genftgend ansehen. Im April 1862, also in der
Zwischenzeit nach der Aufl&song des Abgeordnetenhanses, erklftrte
sich eine Kommission von 15 Generalen fur eine Einschr&nkung
der Dienstzeit auf tatsaehlich 2V2 Jahre, ,die Rekruten sollten
erst zum 1. April eingestellt and far Winter beurlaabt werden;
sie hielt eine de facto zweij&hrige Dienstzeit uater bestimmten
Bedingungen fiir durchfiihrbar, ohne daB dadurch die Schlagfertig-
keit des Heeres irgendwie geschadigt wtirde. In dieser Kommission
saD anch Moltke1.
Die Kommission gab dieses Votum ab, obwohl der Konig bei
ihrem Zusammentritt erklfixt hatte, die Beibehaltnng der dreij&hrigen
Dienstzeit sei unerlfifilich2. Der Konig selbst war zu seiner Auf-
fassung nicht aus rein milit&rischen Gesichtspunkten gekommen,
sonderh aus innerpolitischen. In Erinnerung an die Revolutions-
zeit hielt er die Landwehr uberhaupt fur nicht zuverl'assig in inner-
politischen Konfliktszeiten, mit deswegen wollte er ihre Reform,
und glaubte er nur durch eine verlftngerte Dienstzeit k5nnte der
Geist der Truppe so gestaltet werden, daB sie auch im Falle
einer Revolution unbedingt zu gebrauchen sei. „ Von moglichst weit-
reichender Annaherung an das Berufssoldatentum erwartete er
gesteigerte Zuverlftssigkeit der Truppen. Ein starkes Offizierkorps
umgeben von zahlreichen Unteroffizieren und Kapitulanten erschien
ihm als beste Gewahr fiir den unbedingten Gehorsam, in dem er
den sichersten Schutz gegen das Streben des Volkes nach Freiheit
und Selbstbestimmung erblickte3." Weil Roon diese Anschauung
des Prinzregenten kannte, nahm er sie in seine Denkschrift vom
Jahre 1858 auf. Sie liegt denn auch dem Kompromifivorschlage
zugrunde, den er am 17. September 1862 im Abgeordnetenhause
machte. Die Armee sollte, bei zweij&hriger Dienstzeit, mindestens
zu einera Drittel aus Berufssoldaten bestehen4.
1 LSwenthal S. 85, Philippson, Forckenbeck S. 144.
* LOwenthal S. 86.
3 Lttwenthal S. 10; ich zitiere wtfrtlich, obwohl icb mit der Schlufiformel
des Satzes nicht ganz einverstanden bin. Die gegen diese Anffassnng von
Wahl [Neue Jahrbttcher fttr das klassische Altertnm 15 (1906) S. 510 ft] vor-
gebrachten Grttnde haben niich nicht ttberzengt. Anch das Zitat aus dem Briefe
des Prinzen (S. 519) l&fit eine andere Deutung zn.
4 Das hat Wahl in seinem vierten Abschnitte richtig erkannt and gegen-
liber neneren Darstellangen richtiggestellt. LSwenthal ist anch hierin snverl&ssig.
Dagegen wertet Wahl das Kompromifi, nachdem er seinen Inhalt sachlich richtig
dargestellt hat, falsch. Znnilchst schlieBt er eine Betrachtnng an, in der er
.. (~*rw"*nlf* Original from
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Kritische Studien zur Koniliktszeit. 351
Roods Vorschlag war ein Versuch, dem Wunsche des Ab-
geordnetenhauses entgegen zu kommen und doch die Absichteu
desKonigs, auch seine pojitischen, nicht nur die militartechnischen,
zu verwirklichen. Dieser politischen Auf fassung des Konigs wider-
sprach die des Abgeordnetenhauses direkt; gerade weil man in
einem solchen Heere ein hauptsachlich innerpolitisches Instrument
sab, wollte man die Landwehr aufrecht erhalten wissen. Ihrer
Reform stemmte man sich nicht entgegen, man erkannte^vielmehr
an, dafi die Aushebungen erhSht werden muiiten, schon urn nicht
in die Lage zu kommen, massenhaft Familienvfiter einberufen zu
miissen1. Aus dem gleichen Grande widerstrebte man der drei-
jahrigen Dienstzeit: ihre gesetzliche Festlegung h&tte iiberdies
tatsftchlich gegen fruher eine Erhohung um ein halbes Jahr bedeutet -.
feststellt, daB „es in hohem Grade unwahrscheinlich bleibta, dafl die Opposition
dieses nie vorgeiegte Kompromifi angenommen h&tte, Eine solche Beurteilung
aus einem irrealis herans ist an und fttr sich mifilich; sie wird nicht besser,
wenn man dabei die eine Seite von .befriedigtem Eigensinn" ausgehen l&Bt,
tind sie bleibt geschichtlich unfruchtbar. Des weiteren spricht Wahl seine Freude
dariiber aus, dafi der KOnig den Vorschlag nicht annahm; denn wenn das Ab-
geordnetenhaus ihm zugestimmt hatte, ware Bismarcks Eintritt ins Ministerium
hinausgeschoben worden usw. Das ist denn doch eine Weisheit ex post, die man
zur Beurteilung der VorgSnge wirklich nicht an wendeu kann. Sie&hnelt Verzweifelt
dein schQnen Satz : Wenn meine Tante Rader hatte, dann w&re sie ein Omnibus.
<rewifl wird man fiber die ZweckmaBigkeit einzelner politischer Mafinahmen erst
arteilen kSnnen, wenn alle ihre Folgen zu libersehen sind; das bleibt dann immer
ein positives Urteil ; aber aus der Mftglichkeit, dafi ein Ereignis nicht ejngetreten
ware, das mit bestimmten Handlungen nicht in einem Zusammenhang steht,
der von den Handelnden hatte ilberschaut werden kttnnen — daraus ein UrteU
uber die Handelnden zu konstruieren, geht denn doch nicht an. — Ebenso selt-
sam ist eine Zwischenbemerkung Wahls S. 93. Er gibt Dunckers Vorschlag,
weist mit Recht darauf hin, dafi franzfoische Vorbilder auf ihn eingewirkt
batten, und fehrt fort: „Es ist charakteristisch genug, dafi auch dieser gera&Bigte
Liberate, wie instinktiv, seine Inspirationen aus Frankreich holte,* Das soil
Wahls Theorie dienen, der ganze deutsche Liberal ismus sei eine franzOsische
Kopie. Nun gab es doch fttr die Verbindung: Heer und konstitutioneller Staat,
damals iiberhaupt keine andere Analogic Dann gait das franzosische Heer
allgemein, ob mit Recht oder Unrecht sei dahingestellt, damals als das beste.
Uberdies befand es sich auch in einem Zustand der Reformen und Umbildungen,
wozu M. von Szczepanski, Napoleon III. und sein Heer (Heidelberger Abhand-
lungen Heft 42) zu vergleichen wfcre. Alles das ttbersieht Wahl und braucht
sich dapn allerdings nicht zu wundern, dafi seine Rechnung stimmt. Ahniiche
Beispiele werden noch folgen. #
* L6wenthal S. 38.
1 Lflwenthal ebda.
r^rtrtrtlr- Original from
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352 Ludwig BergstrSBer
Auch das imifi unterstrichen werden, urn die Beweggrfinde der
Liberalen gerecht zu wiirdigen. Erst wenn wir all diese Tatsachen
zusammenhalten, ergibt sich der Rahjnen, in den die gauze Session
1862 mit ihren Auseinandersetzungen hineingestellt werden mull
Auch er bedarf noch einer Erg&nzung nacfr der parteipolitischen
Seite hin.
Seit den Wahlen der neuen Ara waren die Liberalen im
Abgeordnetenhause in der Mehrheit; selbstverstandlich verlangten
sie, dafi die Regierung und Verwaltung im Sinne ihres Programmes
gefiihrt wetde. Das urn so mehr, als bis znr neaen Ara Regierung
und Verwaltung einen vollig konservativen Zuschnitt gehabt hatten,
nicht nur in Verfassungsfragen, sondern ebenso in denen der Kirche,
der Schule, der Steuergesetzgebung, der ausw&rtigen Politik und
vor allem in dem ganzen Zuschnitt der Verwaltung wie ihrer Durch-
ftihrung1.
Nun kann man sich, wenn man nach der Berechtigung dieses
Verlangens der Liberalen fragt, auf den Standpunkt stellen, dali
zwar die parlamentarische Staatsform es als selbstverstandlich
betrachtet, nicht aber die konstitutionelle; dafi diese vielmehr darin
besteht, dafi neben dem Parlament gleichberechtigt eine Regierung
steht und dafi die beiden Faktoren eben sich einigen mflssen. Mag
man einmal daran festhalten, so ergibt sich daraus fiir die Situation
der neuen Ara immerhin, dafi die Liberalen eine Regierung ver-
langen konnten, die^ichin derLinie eineshalbliberalen Kompromissea
bewegte, urn einmal diesen Ausdruck zu pragen, fur eine Kon-
struktion, die reichlich theoretisch, aber um deswillen nicht ganz
iiberfliissig ist, weil Wahl auf einer analogen eine Theorie auf baut,
die zum Luftgebfiude wird.
Bleiben wir dabei, die Liberalen batten nur ein halbliberales
Regiment erwarten konnen, so besteht immerhin die Tatsacbe,
dafi sie aus dem Eintritt zweier altliberaler Fiihrer ins Kabinett
und aus dessen ganzer Zusammerisetzung etwas anderes folgerten,
namlich dafi dieses Ministerium aus der scheinkonstitutionellen in
eine wirklich konstitutionelle Staatsform iiberleiten werde. Dazu
erschien ein Abbau der reaktionaren Gesetzgebung der funfziger
Jahre das erste Erfordernis. Es kam nicht zustande, einmal weil
das Herrenhaus den Liberalen genehme, von ihnen gebilligte Ge-
setze, so z. B. die Grundsteuerregulierung, ablehnte; dann weil da&
1 Einzelne Beispiele bei Lasker, Zar Verfassungsgeschichte PreuBens.
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Original from
UNIVERSITY OF MICHIGAN
Kritische Stodien nr Konfliktszeit. 35&
Ministerium selbst nnr uberaus zogernd an wirklich liberale Gesetze
heranging. So wechselte die Stimmung bald, trotzdem in dem
Graf en Schwerin and Bernuth zwei weitere Liberale ins Ministerium
eingetreten waren. Dazn kam, dafi die Kronung nicht nor durch
die Betonnng des Gottesgnadentvms, das bei den Liberalen aus
der Zeit Friedricb Wilhelm IV. noch in ttblem Angedenken stand,
sondern auch dnrch die zurncksetzende Behandlnng der Mitglieder
des Abgeordnetenbauses bei der Feier stark verschnnpfte.
War bei den Liberalen erst die Parole ansgegeben worden,
man solle das Ministerium nor nicht dr&ngen, so erschien vielen
Liberalen jetzt denn doch die Zeit gekommen, die Rechte des
Volkes und der Volksvertretung geltend zu machen.
Wir haben absichtlich, auch auf die Gefahr bin, Bekanntes zu
wiederholen, diese Verhaltnisse eingehender behandelt Sie bilden
die innerpolitische Lage, unter der nach den Neuwahlen das Ab-
geordnetenhaus seine Tatigkeit aufnahm. Seine Zusammensetzung,
auch die Starke der einzelnen Fraktionen, ist wesentlich durch
sie beeinflufit worden.
Fraktionspolitisch war das wichtigste Ergebnis der Wahlen,
da 6 die Absplitterung, die sich aus der groiien Fraktion Vincke
im Laufe der Session 1861 gebildet hatte und unter dem Namen
Deutsche Fortschrittspartei in den Wahlkampf gezogen war, einen
uberraschend grofien Erfolg errang. Sie brachte es in zwei Fraktionen
auf 109 Mitglieder, von denen 20 der sogenaunten stillen* Fort-
schrittspartei angehorten; neben ihr stand die Fraktion Bockum-
Bolffs-Harkort mit 52 Sitzen, auch linkes Zentrum genannt. Die
bisherige Fraktion Vincke und die ganz ministerielle Fraktion
Matins des frtiheren Hauses hatten sich zu einer Fraktion Grabow
mit 95 Mitgliedern zusammengeschlossen; sie nahm die Vinckescben
Traditionen insofern auf, als sie dem Ministerium mdglichst weit
entgegen kommen wollte; die liberalen Minister, vor allem Patow,
hatten gute Beziehungen zu dieser Fraktion gleich bei Beginn der
Yerhandlungen angeknttpft1. Die Rechte war gegenuber dem
Schlufi der Legislaturperiode von 57 auf 15 Sitze zurttckgegangen,
die katholische Fraktion hatte 4 Mandate verloren, die polnische
5 gewonnen. Fur die Mehrheitsbildung war wichtig, daii die
konservativ-ministeriellen mit zusammen 164 Sitzen etwas starker
waren als Fortschritt und linkes Zentrum mit zusammen 161;
1 Nationalzeitnng voin 10. Mftiz Abend, Berlin.
Histor. Viert«)jahrs<hrift. 191». 3. .24
n- -^k PnntiL Original from
}iJ&1 UNIVERSITY OF MICHIGAN
354 Ludwig BergstraBer
stimmten die Polen, als damals reine Oppositionspartei, mit der
Linken, so hatte sie die Mehrheit, wie das bei der Plenarabstimmung
uber den modifizierten Antrag flagen der Fall gewesen ist; aller-
dings gingen damals auch einige Mitglieder der Fraktion Grabow mit
der Linken1. Neben diesen aufieren Zahlenverhaitnissen* ist nun
naturlich die innere Struktur der Fraktionen in Rechnung zu
stellen3. Die von uns als ministeriell bezeichnete Seite des Hauses
unterstiitzte das Ministerium nicht unbedingt; die Fraktion Grabow
wollte ein, wenn auch gemaBigtes. aber eben doch liberales Regime,
ebenso zeigte die katholische Fraktion in ihren rheinischen Mit-
gliedern wenigstens teilweise liberale Ziige4 und die einigen Kon-
servativen wiederum waren mit der liberalen Seite des Ministeriums
nicht einverstanden ; sie stimmten fiir das Gesamtministerium oft
mehr aus Opposition gegen die entschieden Liberalen der Linken,
als aus wirklicher Uberzeugung. Eine unbedingt feste Stiitze
hatte das Ministerium nicht, was bei den Gegensatzen innerhalb
desselben auch nicht verwunderlich ist. Datur war denn auch
die Opposition, wenn wir die beiden Parteien der Linken als solche
bezeichnen wollen, keine unbedingte. Fiir die Fraktion Bockum-
Doltt's, uber die wir sehr wenig unterrichtet sind, ist das aus all-
gemeinen Griinden anzunehmen; fiir die Fortschrittspartei ware
es zu beweisen, da sehr vielfach das Gegenteil behauptet wird.
Zunachst ware festzulegen, was unbedingte Opposition ist. Ich
denke* man wird sie so bezeichnen konnen: wenn eine Partei gegen
die Regierung stimmt, einerlei welche Mafinahmen sie tritf't, oder
welche Gesetze sie vorsehlSgt, dann betindet sie sich in unbedingter
Opposition; so die Sozialdemokratie, solange sie den Etat ablehnte,
so die Zentrumspartei zwischen 1871 und 1879, so die Deutsche
Fortschrittspartei gegeniiber dem Ministerium Bismarck. Trotz-
dem die Schaffung einer starken Flotte ein alter liberaler Lieblings-
wunsch war, trotzdem der Nationalverein noch eben fiir die Ver-
mehrung der preufiischen Flotte betrachtliche Gelder gesammelt
hatte, lehnte die fortschrittliche Mehrheit am 8. Oktober 1862 die
1 Nationalzeitung, 11. Marz Morgen; * Berlin 10. M&rzt tirenzboten 1862 I
S. 477 f.
* Vgl. Uber sie die zuverl&ssigen Angaben von Parisius, Deutschlands politische
Parteien, S. 52 und S. 36.
3 Vgl. hierzu: Grenzboten 18621 S. 189, Berliner Brief vom 20. Januar.
4 Vgl. Wendorf, Die Fraktion des Zentrums im preuBischen Abgeordneten-
hause 1859—1867, Leipzig 1916.
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Kritische Studien zur Konfliktszeit. 355
Forderungen fttr den Marineetat ab, obwohl die Kommission sich
fur Bewilligung ausgesprochen hatte. Es geschah, weil sonst
neue Steuern notig wiirden, die dem MinisteHum Bismarck unter
keinen Umstanden bewilligt werden konnten1. Von diesem oppo-
sitionellen Standpunkte war die Fortschrittspartei zu Beginn der
Friihjahrssession 1862 noch weit entfernt. Verschiedene Etats-
positionen waren in der Kommission unter Zustimmung der fort-
schrittlichen Mitglieder anstandslos ohne Abstriche be willigt worden.
Die wichtigsten Einzelfragen der neuen Session waren die
Deutsche Frage und die der Heeresorganisation.
In beiden hatte die Fortschrittspartei sich von vornherein in
ihrem Programm und in Wahlaufrufen festgelegt*. „Existenz und
Grolie Preultens hangen ab von einer festen Einigung Deutschlands,
die ohne eine starke Zentralgewalt in den Handen PreuGens und
ohne gemeinsame deutsche Volksvertretung nicht gedacht werden
kann." Das war ein klares Programm und waren Forderungen,
die durchaus dem preutiischen Interesse entsprachen; auch wenn
man im einzelnen, d. h. tiber die Art der Durchfuhrung, verschiedener
Ansicht war, so konnte daraus eigentlich ein Bruch zwischen
Ministerium und Abgeordnetenhaus picht entstehen. Selbst wenn
das Ministerium wesentlich langsamer vorgehen wollte als das
Abgeordnetenhaus , so konnte ihm fiir das diplomatische Spiel
eigentlich nur erwiinscht sein, dali das Abgeordnetenhaus in Re-
solutionen mehr verlangte; das gab ihm einen Riickhalt. Wie
geschickte Diplomaten derartige Moglichkeiten benutzen, haben
wir an vielen Beispielen gesehen; es sei nur an Bismarck erinnert
und auf Clemenceau oder Lloyd George hinge wiesen8.
In der Frage der Heeresreform ist das Programm nicht minder
klar: „Fur die Ehre und die Machtstellung unseres Vaterlandes,
wenn diese Guter durch einen Krieg gewahrt oder erlangt werden
mussen, wird uns niemals ein Opfer zu groli sein; im Interesse
«iner nachhaltigen Kriegsfuhrung aber erscheint uns die grofite
1 LSwenthal S. 127.
- VgL die Programme bei Parisius und bei Salomon, Die deutschen Partei-
programme I*, S. 75 ff.
• Hieranf hat damals die Berliner Allgemeine Zeitung, das von Julian
Schmidt redigierte Organ derKonstitutionellen, in einem ff gezeichneten Berliner
Situationsberichte aufmerkaam gemacht; das Zeugnis dttrfte um so unverfang-
licher sein, als das Blatt die Fortschrittspartei bek&mpft. Berliner Allgemeine
Zeitung 10. M&rz Abend.
.. (~*rw"*nlf* Original from
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356 Ludwig Bergstrafier
Sparsamkeit fttr den Militaretat im Frieden geboten. Wir haben
die Oberzeugung, dafi die Aufrechterhaltung der Landwehr, die
allgemeio einzufuhrende korperliche Ausbildung der Jugend, die
erhdhte Aushebung der waffenfahigen Mannschaft, bei zweijfthriger
Dienstzeit far die vollstandige Kriegstuchtigkeit des preufiischen
Volkes in Waffen Burgschaft leistet."
Halt man sich zunachst an die Einzelheiten, so ergibt sich
eine tfbereinstimmung mit den Regiehragsvorschlageh, ausgenommen
die Dienstzeit. Die Forderung der korperlichen Ansbildung der
Jugend geht ttber das hinaus, was die Regierung wollte; der
damalige, wie der spatere Linksliberalismus war flir technische
Fortschritte im Heerwesen dnrchaus zu haben; er war nicht heeres-
feihdlich. Das eben nnterschied ihn von den kleinstaatlichen
Liberalen, die in der vormarzlichen Zeit/, in Baden etwa, in den
hohen Truppenzahlen vielfach nur eine Spielerei ihrer Ffirsten sahen
und insofern nicht ganz unrecht hatten, als auch mit diesen grofiei en
Truppenzahlen, die fiber die Kontingentsfordernngen des Bundes
hinansgingen, ein Scbntz nnd eine Sicherheit des Kleinstaate&
gegen aufiere Feinde nicbt gewahrleistet war. Preofien stand
darin anders; es war eine GroBmacht and die Liberalen trngen
dem Rechnung; sie verweigerten dem Staate damals die Macht-
mitt el nicht. Die Betonung der finanziellen Seite war in jener
Zeit allgemein. „Ziemlich in alien Fraktionen glaubte man an die
Moglichkeit und die Notwendigkeit von Ersparnissen1." Ein
Abgeordneter, der wesentlich weiter rechts stand, der General-
steuerdirektor Kuhne, gab zu, daB die Forderung der Regierung
als dauerndes Friedensbudget das Land zu stark belasten wurde*--
Im Jahre 1861 hatte auch Peter Reichensperger sich fur eine
Streichung yon dreiviertel Million Talern ansgesprochen, als dem
auBerst zulassigen, urn die Reform sachlich nicht zu geffihrden ;
er hatte das getan, obwohl er aus taktischen Grtinden die Re-
gierung unterstutzen wollte8. Wenn wir all dies zusammenhalten
mit dem, was fiber die zweijahrige Dienstzeit gesagt wurde, so-
mufite es den Liberalen moglich erscheinen, dafi das Ministerium
mit der Fortschrittspartei zu einem Kompromifi kame. Die Ge-
schichte der Parlamente, auch gerade der deutschen, ist voll von
Kompromissen, bei denen die Gegensatze oft sachlich yiel grSfier
1 Berliner Allgemeine Zeitnng ebda.
B Grenzboten 1862 I S. 189, Berliner Brief vom 20. Jannar.
8 Wendorf a. a. 0. S. 74 f.
rv «w h C^ nrhnic* Original from
'U1* J<3 UNIVERSITY OF MICHIGAN
Kritisehe Studieu zur Konfliktszeit. 357
waren. Dafi* ein KompfomiB sachlich, d. h. militarisch-technisch,
moglich gewesen ware, zeigt ja eben der sp&tere Roonsche Entwurf.
So ist es denn auch nicht verwunderlich, dafi weitere Kreise der
liffentlichen Meinung die Mdglichkeit eines solchen Kompromisses
wahrend der Tagnng erdrterten, dafi seine Moglichkeit auch nach
der Auflosung besprochen und die Griinde gesucht wurden, aus
denen es nicht zu stande kam1.
, Eines mindestens darf als gesichertes Ergebnis angenommen
werden: Die Portschrittspartei hat es zu Beginn der Tagung nicht
darauf angelegt, das Ministerium zu stiirzen; sie wollte nicht un-
bedingt den Konflikt.
Wenn wir eine Menge einzelner, aus den verschiedensten
Quellen und Lagern stammenden Nachrichten in Zusammenhang
bringen, so war ihre Absicht vielmehr, die Militarvorlage zu be-
nutzen als Druckmittel gegenuber der Regierung, um die Forderungen
des Parteiprogramms auf einem anderen nach der Parteiauffassung
uberaus wichtigen Gebiete durchzusetzen. Die Portschritts-
partei wollte fur ihre Zustimmung zu einem Heeres-
vorlagenkompromifi verfassungspolitische Garantien er-
langen, d. h. sie wollte dieselbe Taktik anwenden, die im kon-
stituierenden Reichstage des norddeutschen Bundes von der national-
liberalen Partei, sp&terim deutschen Reichstage, teils in verfassungs-
1 Z B. Grenzboten I S. 147, Berliner Brief vom 13. Januar, also vor Begiirn
der Tagung, ebenso im Brief vom 20., S. 190. Ubereinstimmend damit sagt
H. B. Oppenheim im Politischen Jfonatsbericht der Deutschen Jahrbttcher II
S. 324. „Was die Militarvorlagen betrifft, so scheint es, daB eine starke Partei
in der Kammer zu Kompromissen neige. Wie schon gesagt: Finanzfragen eignen
sich hergebraehterraaBen zu* Kompromissen, qnd so war es auch die rein
finanzielle Seite dieser Frage.u Wenn dieser stark links stehende Schriftsteller,
der gate Ftlhlung mit mafigebenden Mannern der Fortschrittspartei batte, von
KompromiBabsichten weiB und sie nicht mifibilligt, so spricht alle Wahracheinlich-
keit dafilr, dafi sie in fuhrenden Kreisen der Partei erOrtert worden sind. Genau
die gleiehe Auffassung vertritt die Berliner Allgemeine Zeitung. In dem schon
angeftthrten Artikel vom 10. Marz wird ausgesprocheu, daB bei der Verhandlung
liber die deutsche Frage „von einem ernsten, ausgesprochenen Gegensatze noch
nirgends die Rede war", Und in einer Cbersicht ttber die Lage in der Abend-
ausgabe vom 11. Marz — ft Berlin, 11. M&rz — heiBt es in einer Betrachtmig-
ttber die Taktik der Fortschrittspartei: „Einen Konflikt herbeizuftthren — was
ibr gleich zu Anfang leicht gewesen wiire — nahm sie Anstand." Fitr diese
Auffassung spricht auch Forckenbecks Versuch vom September 1862, mit vou
der Heydt ein KompromiB zustande zu bringen, das nach Philippson S. 94 an
dem EinflaB hoher und unbedingt reaktioniirer Militars auf den KOnig scheiterte.
r^rtrtrtlr- Original from
byV^UUglL UNIVERSITY OF MICHIGAN
358 Ludwig Bergstr&fier
mehr noch in kirchebpolitischen Fragen von der Zentrumspartei
befolgt worden ist1.
Wir gehen auch hier wiederum aus von dem Programm, das die
Partei im Juni 1861 aufgestellt hatte; es wird* erg&nzt durch einen
Wahlaofruf vom 29. September2. Diese erste Auslassung der vor
kurzem gegriindeten Partei ist im Grunde nur eine allgemeine
und prinzipielle Auseinandersetzung mit denen, von denen man
sich soeben getrennt hat; die Grunde der Trennung werden in
einer Kritik des Verhaltens der Fraktion Vincke entwickelt, es
wird damit eine Ubersicht iiber die ganze Lage verbunden, wie
sie sich den Sezessionisten darstellt. In diesem ganzen Walilaufruf
ist, abgesehen von einem Hinweise auf das schon friiher ver-
otf'entlichte Programm, dessen Einzelheiten aber nicht erwahnt
werden, von Programmatischem iiberhaupt nicht die Rede. Im
Gegenteil, es wird unterstrichen, dafi die grofie liberale Mehrheit
des Landes der konservativen Partei gegentiber uberall einig
zusammenstehen wird. „Sie ist einig in dem Streben nach einer
fortschreitenden Entwicklung unserer Gesetzgebung auf kon-
stitutionellemBoden." Treten die programmatischen Pormulierungen
zuriick, so ist desto mehr, und zwar fast ausschliefilich die Rede
von taktischen Fragen. Die bisherige ministerielle Mehrheit habe
falsch operiert. „ Wir mussen daran festhalten, daB in den letzten
drei Jahren nicht genug geschehen ist, urn die als notwendig er-
kannten Reformen in das Leben zu fiihren, daB der Ruf des MaB-
haltens und Nichtdrangens, welcher bei den letzten Wahlen mafi-
gehend war, allzulange und allzuausschlieBlich befolgt worden ist*
daB man allzuoft die Zwecke gewollt, aber die Mittel nicht ergriffen
hat." Jetzt gelte es ^tatsachliche Resultate" zu gewinnen; eine
„entschlossene Beseitigung der retrograden Gesetze, deren Erlaft
die Fiihrer der konstitutionellen Partei einst vergeblich bekampft
haben", sei notwendig. nWir meinen, daB das neue Haus der
Abgeordneten eine entschlossene Initiative ergreifen und von seinea
verfassungmaBigen Rechten einen entschiedenen Gebrauch machen
muB, um neben einer starken Regierung ein selbsttatiges und kraft-
volles offentliches Leben, neben der Ordnung eine fortschreitende
Entwicklung zu sichern." Klarer kann das taktische Vorgehen
1 Ftir die Nationalliberalen des konstituierenden Reicbstages, vgl. Berg-
strafier Geschichte der Reichsverfassung S. 88 ff, flir die Zentrumspartei, M.
Spabn, Das deutsche Zentrum.
- Abgcdruckt bei Salomon a. a. 0. S. 80.
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Kritische Studien zur Konfliktszeit. 359
kaum gezeichnet, der Unterschied der parlamentarischen Praxis
nicht hervorgehoben werden.
Fur die Durchfiihrung kam der Fortschrittspartei eine Hilfe
von einer Seite, von der sie sie am wenigsten erwartet hatte. Kurz
vor dem Zusammentritt des Landtages erschien in der offiziosen
Sternzeitung ein Artikel, dessen kurzer Sinn eine Wiederaufnahme
der alten Formel war: Nor nicht dr&ngen! Es wurde ausgefiihrt,
4«B von einem Staatsstreich, der in der Zeit nach den Wahlen
vielfach als moglich angesehen wurde1, nicht die Rede sein konne;
wohl aber wurde in Aussicht gestellt, daii die Reform politik sistiert
werde. wenn die Abgeordneten sie allzu energisch forderten, wenn
sie zu fest an dem Programm hielten. Die fortschrittliche Publi-
zi§tik benutzte diesen nicht sehr geschickten Artikel, den Stand-
punkt des Ministeriums lacherlich zu machen und den Schlufi zu
ziehen, daI3 eine energische Geltendmachung der Rechte der Volks-
vertretung urn so notwendiger sei2. Der Artikel hatte ganz offen-
sichtlich die Wirkung, dafi auch in den Kreisen der mehr rechts
stehenden Liberalen, besonders der Fraktion Bockum-Dolffs, aber
selbst bei manchem Mitglied der Fraktion Grabow, die fortschrittliche
Taktik Anhanger gewann. Das zeigt sich schon darin, da6 das
linke Zentrum ziemlich geschlossen, das rechte zum Teil, praktisch
die Taktik der Fortschrittspartei mitmachte.
Diese ging nach zwei Richtungen.
Man war sich daruber einig, daft das Herrenhaus das par-
lamentarisch wichtigste Hindernis liberaler Gesetze sei; im Herren-
haus war in der vergangenen Legislaturperiode eine ganze Anzahl
liberaler Entwiirfe t&ls abgelehnt, teils bis zur Unkenntlichkeit
verstiiramelt worden. Darum forderten die Liberalen, und zwar
nicht nur die Fortschrittspartei, wenn sie auch am energischsten, eine
Reform des Herrenhauses, dessen Existenzberechtigungman iiberdies
als in dieser Form auf einem Staatsstreich beruhend, in Zweifel
zog. Im Prinzip verlangte man eine g&nzlich andere Zusammen-
setzung dieses Hauses, das in seiner iiberaus starkenBevorzugungdes
1 Vgl. z. B. die bestimmten Nachrichten fiber einen Staatsstrekhplan, die
der Verfasser der Preufiischen Briefe in Prutz Deutschem Museum haben wollte,
1862, Band I S. 826.
2 Vgl. die geistreiche Persiflage des offiziosen Artikels in Oppenheims
Monatsbericht vom 22. Januar, Deutsche JahrbUcher II 8. 316 ff.. dann den Ber-
liner Brief des Grenzboten 1862 I S. 115ff , der vom 6. Januar datiert ist, bes.
S. 115f.
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360 Lndwig Bergstr&fier
Adels und des Grundbesitzes allerdings einer Ki itik genug Raam
bot. Fiir den Aogenbiick, d. L urn den n&ehsten politischen Be-,
diirfhissen entgegen zu kommen, ware man aach mit einer Blut-
aaffrischung zufrieden gewesen, mit einem Pairsschnb. Er sollte
nach liberaler Auffassung durchgeftthrt wenden, wenn das Herreii-
haus wieder liberate Gesetzentwiirfe ablehnte, and sollte so stark
sein, daB*die Regierung anf die Durchbringung ihrer Vorlagen
rechnen konnte1.
Man meinte das Ministerium sei hierzu umsomebr verpflicktet,
als der liberate Teil der Minister im Herrenhause wiederholt anfs
schroffste angegriffen worden war, manche wie Patow, auch per-
sftnlicb; er war dort als Revolution&r bezeichnet worden. Wenn
das Ministerium trotzdem bisher gezQgert hatte, so schrieb man
das dem Einflusse der Herrenhauskreise zu und wollte nun das
Ministerium auf taktischem Wege ganz einfach zwingen, zwischen
IJerrenhaus und Abgeordnetenhaus zu wfthlen. Das war an sich
gesehickt, denn es war ohne weiteres vorauszusehen, dafl das
Ministerium in die ungiinstigste Lage dem ganzen Lands gegen-
ttber kommen miisse, falls es das Abgeordnetenhaus auflose wegen
eines Streites mit dem Herrenhause. In diese Zwangslage konnte
man das Ministerium versetzen, wenn man Abstimmungen fiber
die dem Ministerium wichtigsten Gegenst&nde so lange vertagte,
bis die .Abstimmungen iiber die von ihm vorgelegten liberalen
Gesetzentwiirfe im Herrenhause erledigt waren. Es handelte sich
dabei im Herrenhause urn die Kreisordnung, die Aufhebung der
gutsherrlichen Polizei, das Gesetz tiber die Verantwordichkeit
der Minister, das liber die Oberrechnungskammer. Am wichtigsten
war die Kreisordnung. „Der Grundgedanke ging dahin, das un-
verhaltnismSlMge Ubergewicht, welches der grofie Grundbesitz
gegenwftrtig in der Kreisvertretung besitzt, zu beseitigen und da-
1 Die gleichzeitige politische Literatur ist voli Ton der Herrenhausfrage.
Sie ist der einzige Programmpnnkt in dem oben besprocbenen Wablanfraf der
Fortschrittspartei: wWir halten vor alien Dingen and wenn irgendwelche Erfolge
erzielt werden sollen, eine Umgestaltnng des Herrenhanses anf verfassungs-
m&fiigem Wege fur so dringend erforderlich, dafl wir sofortige Schritte dazu
jedein nnserer Vertreter zur ersten Pflicht macben mtUsen." Oppenheim a. a. 0,
S.318, ebda. Ill S. 156. Von konstitutioneller, sehr gem&fligterSeite, die politische
Korrespondenz ans Berlin vom 25. M&rz 1862 in den Prenflischen Jahrbttchera
Band IX. S. 359, Grenzboten 1862 I S. 77, 116. Die Zitate kttnnten anch fttr die
GetnSBigten beliebig vermehrt werden, vgi. z. B. Berliner AUgeineine Zeitung
12. Marz Morgen, ft Berlin, 12. Marz Abend ft Berlin.
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Kritische Studien znr Konfliktszeit. 361
gegen in den realen Verhaltnissen den MaBstab zu finden, nach
welchem die Kreisvertretung geregelt werden soil \ Diese Taktik
wnrde denn auch eiiogeschlageii. Das Abgeordnetenhaus stellte
die Beratung der Militftrvorlagen and des Gesetzentwurf es betreffend
Abanderung des Landwehrgesetzes von 1814 zurtick; die Budget-
kommission nahm erst andere Etats vor, die Milit&rkommission
begann ihre Arbeit erst Anfang Marz und bcschlofi gleich, dafi
«alle ihre Entscheidungen zunachst nur eventuelle sein sollten\
Der Berliner Berichterstatter des Grenzboten, der diese taktischen
Absichten der Mehrheit des Abgeordnetenliauses klar erkannt
hatte, der uberdies davon iiberzeugt war, dali das Herrenhaus
eine gleiche Taktik in umgekehrter Richtung befolge, falite seine
Eindriicke dahin zusammen: „Das Resultat von alledem ist, dafi
wir audi in diesem Jahre voraussichtlich zwischen beiden H&usern
einen Wettlanf der Langsamkeit haben werden. Beide werden
sich bemuhen, moglichst spat zu den grolien entscheidenden Fnigen
zu gelangen, weil jedes Haus wunschen wird, vorher die Abstimmiing
des anderen Hauses zu kennen8."
Die durch diese Taktik, die Entscheidupg hinauszuschieben,
gegebene Zwischenpause benutzte die Fortschrittspartei, ihre
Position auf dem zweiten Wegc zu st&rken, den ich schon an-
gedeutet habe. Da die Bewilligung der Ausgaben ihre Handhabe
bildete, so lag es in ihrem Interesse und mulite eine Starkung
ihres parlamentarischen Gewichtes sein, wenn sie diese Handhabe
verfeinerte. Das ist der letzte Grand fur die budgetrechtlichen
Aiitrage, die die Fraktion stellte.
1 Grenzboten a. a. 0. 8. 239.
9 Berliner Allgemeine Zeitung 6. Mara Abend. — Die Tatsache, dafi es
«ich nm ein taktisches Vorgehen handelt, eiitnebme ich aus tolgenden Notizen.
Der Berichterstatter der Augsburger Allgemeinen Zeitong meldet unter dem
27. Febraar aus Berlin: „Das Haus der Abgeordneten gedenkt die Militarvorlage
«rst dann, wenn das Herrenhaus liber die Kreisorduung abgestimmt haben wird,
also wohl gegenEnde der Session, zuerledigen. Augsburger Allgemeine Zeitung
Nr. 61 vom 2. Marz. Deiselbe in einem Bericht iu Nr. 70 S. 1138, der nach
der Abstimmung liber den Antrag Hagen geschrieben ist: „Ferner hat sogar
«in Teil der Fraktion Grabow erklart selbst dieses nur dann bewilligen
zu wollen, wenn die Regierung ihre Reformgesetze im Herrenhause durchbriugt,
oder falls ihr das nicht gelingen soilte, durch eine Pairscreierung zur Ab-
anderung des Herrenhauses schreitet." Dazu Grenzboten I S. 147 Berliner Brief
vom 13. Januar: „L "e Reform des Herrenhauses also wird, wie es scheint, die
Bedingung sein, unter der die Armeereform angenommen werden kann.**
3 Grenzboten I S. 191.
f~ Original from
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362 Ludwig Berg&tr&fier
Dazu bot die bisherige Praxis gute Handhaben und der neue
Entwurf eines Oberrechnungskammergesetzes desgleichen. Die
bisherige Budgetpraxis datierte aus dem Jahre 1852. Damals hatte
sich die Budgetkommission der durchaus konservativen Kammer
far einen im Jahre zavor schon in der Kommission der Ersten
Kammer angenommenen Grundsatz erklart, nach dem „als Etat-
uberschreitungen nur solche Au&gaben anzusehen sind, welche bei
den im Staatshaushaltungs-Hauptetat ausgebrachten Positionen
als Mehrausgaben hervortreten." Mit anderen Worten, die Ver-
wenducg der bewilligten Gelder sollte nur im bezug auf die SchlutJ-
summen der Gesamttitel kontrolliert werden, Verschiebungen inner-
halb derselben blieben damit den einzelnen Ministern freigestellt.
Zu welchen Folgerungejn das fiihren konnte, erklarte der Abgeordnete
Twesten sehr hiibsch in einer Versammlnng des 46. Berliner Stadt-
bezirkes in den ersten Tagen des Marz: Der Heeresetat weise
die ganzen Kosten fur Verpflegung, Bekleidung, Ausriistung der
Truppen in einer Position von 31 Millionen Talern aus.# Gesetzt,
dem Kriegsminister gefiele es, zweiKavallerieregimenter einzurichten
und die Volksvertretung bewillige kein Geld, so ware dadurch
nichts geholfen. Der Kriegsminister kOnnte durch friihere Ent-
lassung bei der Infanterie, durch Anordnung, dafi die Armaturen
drei statt zwei Jahre ausreichen sollen usw., die Ersparaisse machen,
die er zur Erhaltung der zwei Regimenter nStig habe und seien
die Regimenter einmal da, werde man sie behalten miissen1. Das
Beispiel ist absichtlich und ttberaus geschickt ausgew&hlt, denn
die liberale Opposition machte es ja dem Kriegsminister, und vom
bubgetrechtlichen Standpunkte aus rait Recht, zum Vorwurfe, dali
er Gelder, die einmalig und provisorisch zur.Aufrechterhaltung
einer erhohten Kriegsbereitschaft bewilligt waren, zur definitiven
Reform benutzt habe. Ahnliche Verschiebungen im Etat — man
nannte sie zu jener Zeit virements — waren damals ublich; sie
wurden in erster Linie dem Kriegsminister und dem Handelsminister
zur Last gelegt. Um sie fur die Zukunft unmoglich zu machen,
stellt der Abgeordnete Hagen in der Budgetkommission beimSchlusse
der Beratungen des Etats der Forst- und Domanenverwaltung
den Antrag, „da6 die einzelnen Positionen, in gleicher Weise wie
es bisher nur mit den Kapiteln und Titeln geschehen, in den Staats-
haushaltsetat pro 1862 aufgenommen, eventuell dem Etat bei dessen
1 Nationalzeitung, 7. Marz Abend, Berliner Nachrichten.
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Kritische Studien zur Kontfiktazeit. 36$.
Publikation in der Gesetzsammlung als Anlage annektiert wiirden."
DieAbsicht war, wie der Antragsteller ausfiihrte, damit auch die
einzelnen Positionen gesetzlich festzulegen, ihre Uberschreitung
miter die Kontrolle des Hauses zu stellen. Er erklarte so-
gleich, daB er diesen Antrag bei den iibrigen Etats wiederholen
werde \
Wegen der allgemeinen nnd weitgehenden Bedeutnng des An-
trages wurde zu seiner Beratung eine besondere Sitzung anberaumt,
in der der Finanzminister Patow sich gegen den Antrag aussprach.
In einer spateren Sitzung verlas er eine ausdruckliche Erklarung,
in der die Staatsregierung zu den Hagenschen Antragen bzw. gegen
sie Stellung nahm. Die Presse schlofi aus dieser Erkl&rung sogleich
und gewiti zu recht, daB ibr ein KabinettsbeschluG zugrunde liege,
denn gerade Patow war des freien Wortes besonders machtig*.
Auf diese Erklarung hin stellte nun der Abgeordnete Behrend-
Danzig, auch ein Vertreter derFortschrittspartei in der Kommission,
einen Vermittlungsantrag, in dem erklart wurde, die Vermehrung
der Titel sei notwendig, die Kommission solle Vorschlage machen
und die Staatsregierung aufgel'ordert werden, auf Grund derselben
den Etat fur 1863 in der nachsten Session vorzulegen. Dieser
Antrag wurde mit 20 gegen 13 Stimmen angenommen, obwohl
die Opposition noch zuletzt eine Antwort des Regierungsvertreters
erreicht hatte, „da6 immerhin die Moglichkeit einer derartigen
Ausfuhrung des neu durchgearbeiteten Etats zugegeben werden
mtitite, daB aber andererseits die dadurch entstehende Mehrarbeit
bei den einzelnen Kassen nicht unterschfttzt werden durfe8", und
obgleich §ie darauf hinwies, die Regierung „habe sich durch die
von ihr gemachten Vorschlage ihrerseits in keiner Weise gebunden,
und dieselben liefen wesentlich darauf hinaus, daB es der Kommission
und in zweiter Linie dem Abgeordnetenhause gestattet werde, der
Regierung Vorschlage zu machen, iiber die sich die letztere die
Tollig freie Entscheidung vorbehalt." Indem der Antrag Behrend
so alles in das Ermessen der Regierung stellte, widersprach er
durchaus den Grundsatzen, zu denen die Fortschrittspartei sich
often bekannt hatte und ebenso ihrer Taktik. Es ist darum kein
Wunder, daB es in der Fraktion iiber diesen Antrag zu heftigen
1 Drucksachen Nr. 58, Bericht der Kommission iiber die Antrage Hagen,
Aktenstucke S. 332 bff.
2 Berliner Allgemeine Zeitung, 6 Mftrz Abend; aus der Kolnischen Zeitung.
a S. 337 b.
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364 Ludwig Bergstr&fler
Auseinandersetzungen kam1. flatten die vier Mitglieder der
Fortschrittspartei, die einschlieiilich fiehrend fiir dessen Antrag
stimmten, an dem Antrag Hagen festgehalten, so wfire er an-
genopamen worden. Und innerhalb der Fraktion wurde von be-
stimmter Seite offenbar der groflte Wert darauf gelegt, dai3 die
Spezialisierung des Etats schon far das laufende Jahr durcbgefuhrt
werde; einmal wegen des Milit&retats und der taktischen Stellnng
gerade zu ibm, dann aber auch weil die Regierung versucht hatte,
in dem Entwurf eines Gesetzes fiber die Oberrechnungskaminer
den bisherigen Zustand zu legalisieren2. Aus dieSen inneren Aus-
einandersetzungen erwuchs dann offenbar in derselben Fraktions-
sitzung derBeschlofi, auf diesen wichtigstenTeil des Antrages Hagen
nicht zu verzichten, Dagegen beschlofi man, ibn etwas anders zu
formulieren, urn sowohl der Regierung entgegen zu kommen, als
auch ihr Hauptargument, der Antrag sei praktisch nicbt durdi-
zuftthren, zu entkr&f ten ; deshalb machte Hagen den Zusatz, daii
die Spezialisierung nim Anhalt an die Titel und Titelabteilungen
der pro 1859 gelegten Spezialrechnungen zu bewirken sei". Auch
die ministerielle Sternzeitung hat nach der Auflosung des Ab-
geordnetenhauses zugegeben, dati „die Einwirkung auf die ver-
schiedenen Etats sich zwar, was bei dem frfiheren Antrage gar
nicht der Fail war, einigermafien iibersehen liefl"3. Und daB er
auch fiir 1862 durchfuhrbar gewesen ist, gab der Minister von der
Heydt ja selbst zu, indem er ihn in die Praxis iiberfubrte; die
Budgetkommission selbst hatte den bisher durchberatenen Etat
in der kurzesten Frist nach dem neuen Antrage zurechtgestellt4-
1 Nachrichten darttber gelangten in die KcJnigaberger Allgemeine Zeitung
und warden aus ihr von den meisten anderen Slattern iibernommen, so auch
Ton der Augsbnrger AUgemeinen Zeitung vom 8. Marz, Nr. 67, S. 1088.
* Grenzboten 1862 I S. 176. Vgl. Virchows Ausftthrungen in der Yersamm-
lung der Wahltnanner des 4. Berliner Bezirkes. Nationalzeitung vom 9. Marz,
Nr. 116, erstes Beiblatt.
3 Nach Berliner Allgemeine Zeitung, 11. M&rz Abend.
4 Vgl. den Nachtragsbericht — Nr. 69 der Drucksachen S. 409 — der vom
8. Marz datiert ist. Der Antrag Hagen war am 6. Marz angenommen worden.
— Aus meiner Darstellung ergibt sich zwanglos, warum einige Mitglieder der
Budgetkommission jetzt fiir den Antrag stimmten. es war abends vorher in
der Fraktion so beschlossen worden. sie haben nicht, wie Wabl S. 4 annimmt,
wfthrend der Debatte ihre Meinung geftndert. Wahl macht sich, und das ist
ein Hauptfehler seiner Arbeit, von der Tatigkeit einer Fraktion ttberhaupt
keitie rechte Vorstellung. Des wegen auch seine merkwtlrdige Behauptung,
daB die Fiihrer der Fraktion andere Absichten verfolgten als die ubrigen
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Kritische Studien zur Konfliktszeit. 365-
Bei der Beurteilung der Verhandlungen ilber diesen neuen
moditizierten Antrag: Hagen, die am 6. M&rz im Plenum stattfanden,
ist es strittig, ob die Fortschrittspartei das Ministerium habe
stflrzen wollen oder nicht. Da 6 sie vor der Beratung des An-
trages nicht die Absicht hatte, dies zu tun, erhellt aus den bis-
Mitglieder. Wahl S. 9, 56 und ofters. Wahl macht die Masse der Fraktions-
mitglieder in der seltsamsten Weise zum Stimmvieh, wahrend doch gerade aus.
meiner Darstellung hervorgeht, daB die Fithrer, zu denen auch Behrend ge-
h<5rte, sonst h&tte ihn die Fraktion nicht zum Vizeprfisidenten vorgeschlagen,
in einzelnen taktischen MaBnahmen verschiedener Ansicht waren. AVer je mit
einer Fraktion nur entferntFtthlung hatte, weiB, daB dasnichts AuBergewShnliches
ist. Ebenso fdllt Wahls Urteil fiber den Antrag Hagen in sich zusammen. Wahl
sagt S.5: „Der Gewinn, den die nene Art der Budgetaufstellung bringen wird,
ist so #roB, daB mit seiner Einheimsung auch nicht ein Jahr gewartet werden
darf. Derartige kindliche Ungeduld aber wird man zwar gerne dem Gros <ler
Fortschrittspartei, doch nicht den Ftthrern zntrauen dttrfen, znmal ja der von
Patow gebilligte JtompromiBantrag Ktihne es ermdglichte, in jedem einzelnen
FaUe diesen Gewinn schon zu erzielen." Das Amendement Ktihne, nach dem
„die Spezialisiening einzelner fitats schon fiir das Jahr 1862 in dringenden
Fallen nicht aus^esclilossen sein soil", hatte fiir die Fortschrittspartei einen
ahnlichen Fehler, wie der Antrag Behrend, es enthielt dem Miuisterium gegren-
fiber keinen Zwang, im Gegenteil h&tte es nur dazu gedient, wiederum dem
Streit dardber Tttr und Tor zu offnen, was denn nun „dringende Falletf seien.
Deshalb stimmte die Partei gegen dieses Amendement. Und sie tat das nicht
aus kindlicher Ungeduld, sondern weil allerdings, wenn sie ibre taktischen
Absichten erreichen wollte, die Durchftthrung eilte. Sie mag in ihrer An-
schauung best&rkt wordeu sein dadurch, daB gerade am 5. Mftrz der Kriegs-
minister in der Militarkommission „scheinbar endgttltig erklart hatte, daB die
Regieruog auf die zweij&hrige Dienstzeit nicht eingehen kflnue". (Wahl S. 11.)
In dem richtigen „scheinbar" Wahls liegt schon, daB auch er ein KompromiB
nicht fttr ausgeschiossen h«lt; die MOglichkeit, sich auf die bisherige 2l/»j&hrige
Dienstzeit zu einigen, lag mindestens noch vor: gerade weil die Fortschritts-
partei auf die Spezialisiening des Heeresetats aus den angeftthrten Grtlnden
das grOBte Gewicht legte, muBte ihr alles daran liegen, vor der Verhandlung
der MilitMrkommis8ion eine prinzipielle Entscheidung zu baben. Schon deshalb,
weil es dann nicht als ein Kauipf gegen den Kriegsminister allein ausgelegt
werden konnte. Was Wahl kindliche Ungeduld nennt, ist also eine wohl ttber-
legte Taktik und es zeigt sich, daB man mit den Quellen aus Tagebtichern
und Briefen von Lenten, die der Fraktion fern stehen, allein nicht auskommt.
Wie es denn ttberhaupt seltsam und methodisch falsch ist, daB Wahl alle Aus-
lassnngen der Fortschrittspartei als verd&chtig und wissenschaftlich unbrauchbar
hinstellt, wfthrend er sich auf die der Gegenseite sttltzt. Mindestens hatte er
das vorliegende Zeitungsmaterial prttfen und verwenden miissen; auch wird man
Aualassungen der Partei selbst in einer parteigeschichtlichen Arbeit jederzeit
sehr wohl benutzen kSnnen, wenn man sie nur vorsichtig liest; dann geben sie
die wichtigsten Aufschltisse flber die Taktik, sofem man sie nur mit den geg-
r^rtrtrtlr- Original from
byV^UUglL UNIVERSITY OF MICHIGAN
B66 Ludwig Bergstr&Ber
herigen Ergebnissen ; dati auch der neue Antrag Hagen nicht
darauf ausging, ist gewili; denn sonst ware er nicht moditiziert
worden. Die Frage kann also nur sein, ob w&hreod dieser Be-
ratungen von der Fortschrittspartei bewulit eine Situation herbei-
gefdhrt wurde, die den Riicktritt des Ministeriums unbedingt er-
forderlich gemacht hatte. Das mofi verneint werden.
Die ministerielle Sternzeitung brachte nach der AnfJosung
einen Artikel, in dem sie das ganze Zerwurfnis auf die formelle
Behandlung der Angelegenheit in der Sitzung vom 6. Marz zuriick-
fuhrte1. Nun ist das Blatt gewifl ein unverdachtiger Zeuge und
seine Autfassung ist um so zutreffender, als der Minister keinerlei
prinzipiell dem Antrag gegensatzliche Ausfiihrungen gemacht son-
dern sogar seine sofortige Durchfiihrung fur nicht unmoglichfirklart
hatte. Man konnte aus seinen Ausfiihrungen sogar den Eindruck
gewinnen, dafi er personlich sich iiberhaupt mit dem Antrage
abgefunden hatte, dafi er einer gebundenen Marschrnte folgte-.
Patow hat auch nicht, wie Wahi annimmt8 eine Solidaritats-
erklarung abgegeben, er hat vielmehr ausdrucklich erklart, da 13
nerischen (^uelleh geschickt kombiniert. Was sonst Wahl in einem zweiten und
dritten Punkte tiber die sachliche Bedeutung des Antrags Hagen vorbring-t,
eatfernt sich so weit von den tatsachlichen Erwagungen der Fortschrittspartei,
da8 man fast von Dilettantenerw&gungen sprechen intfchte, die Wahl der Fort-
schrittspartei rait dem htibschen Beiwort wkindisch* zuwirft. Im Anschlufi an
diese Ertfrterungen bespricht Wahl die Reden, die die Fortschrittsmanner im
neugew&hlten Hause liber die Aufldsung des alten hielten. Ich greife nur eins
heraus. Schulze-Delitzsch sagte, man habe nicht geglaubt, die Prinzipien des
Liberalismus aufgeben eu dttrfen, am nur liberale Minister an der Regierung-
zu haben. Dazu meint Wahl, dafi es sich im Antrag Hagen garnicht um ge-
f&hrdete Prinzipien des Liberalismus gehandelt habe und vergilit dabei, dafi
die Durchfiihrung des Budgetrechtes allerdings* ein liberaler Grundsatz wai%
man denke nur an den Streit der bayrischen Kammer tiber die „Eriibrigungen"1
an das budgetrechtliche Mindesprogramm in den Grundrechten der Frankfurter
Verfassung.
1 VgL Nationalzeitung, 10. Marz Abend, Berlin (Situationsbericht statt eines
Leitartikels).
2 So Oppenheim, Deutsche Jahrbttcher III S. 149 und ebenso Augsburger
AUgemeine Zeitung in Nr. 74 vom 15. M&rz, S. 1193. („Die preufiische
Ministerkrisis und die Spezialisierung des Etats".) In diesem Artikel wird
gesagt, „die Rede machte den Eindruck, als ob zwischen seiner Anschauung
fiber die Frage und der 8timmung hiertiber in maOgebenden Kreisen bereits
ein Zwiespalt bestanden hatte, welchen er vom Ministertisch aus nioht offen-
baren durfte.44
8 Wahl S. 9.
r^rtrtrtL- Original from
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Kritische Studien zur Konfliktszeit 367
«r in dem Antrag ein Mitftrauensvotum nicht erblicke1. Er hatte
nur offenbar gewiinscht, daii die ganze Beratung vertagt werde, um
zu diesem neuen und modifizierten2 Antrage nach erneuter Beratung
Stellung nehmen zu konnen. Die Sternzeitung sagt direkt: „Es
muBte vor der definitiven Entscheidung ein Antrag auf Vertagung
eingebracht werden, damit die Regierung sich die Sache iiberlegen
konnte. Die verletzende Rucksichtslosigkeit liegt lediglich in dieser
Versaumnis." Demgegeniiber wird von fortschrittltcher Seite ge-
rragt: „wer in aller Welt die Einbringung und Aijnahme eines
solchen Antrages verhindert hat? Weshalb hat Herr von Patow
sich mit allgemeinen Andeutungen iiber die notwendige n&here
Priifung begnugt und nicht im Namen der Regierung ausdriicklicb
<auf Vertagung g§drungen? Weshalb ist kein solcher Antrag aus
den Reihen der Fraktion Grabow hervorgegangen? Jeder deut-
Jiche Wink von seiten des Ministers wiirde dort sofort den ncitigen
Anklang gefunden haben. Sollte etwa Herr Hagen Zweifeln im
Lande Bahn brechen, ob er seinen Antrag auch reiflich erwogen
habe, indem er selbst Vertagung beantragte? Ware der Antrag
von der rechten Seite des Hauses eingebracht worden, so ver-
muten wir nicht blofi, sondern konnen mit Bestimmtheit aussprechen,
tlali die Linke ganz unbedenkjich dem Ministerium diese billige
Frist zugestanden haben wiirde"3. Mit dieser Auslassung stimmt
eine Schilderung der Grenzboten gut uberein: ;,Die Fraktion Grabow
verlor so sehr ihre Haltung, dali kein einziges ihrer Mitglieder
auch nur auf den Gedanken kam, durch einen Antrag auf Ver-
tagung den unzweckmSfiigen Kampf zu unterbrechen *." Ebenso
trifft es zu, wenn die Breslauer Zeitung daranf aufmerksam machte,
dali es „zwischen der Abstimmung 4iber den Hagenschen Antrag
und seiner Ausfiihrung noch Mittelwege genug gab, welche das
Ministerium beschreiten konnte, wenn es nicht eben eine Krisis
herbeifuhren wollte"5. Die Berliner Allgemeine Zeitung war
gleicher Meinung6. Man wird danach die Auflosung des R&tsels
1 Augsburger Allgemeine Zeitung, 14. Marz, S. 1187, Berlin.
* Den wicbtigen Umstand, dafi es ein bedentsam modifizierter Antrag war,
verkennt Wahl, d. h. er beachtet ihn nicht.
' Nationalzeitung, 10. M&rz Abend, ebda.
4 Grenzboten II S. 478, aus einem Artikel: Die Auflosung des preufiischen
A bgeordnetenhanses.
5 Zitiert Nationalzeitnng, 13. M&rz Abend.
" BerUner Allgemeine Zeitung, 10. M&rz, ans dem oft zitierten Artikel.
r^rtrtrtL- Original from
by VrUUglL UNIVERSITY OF MICHIGAN
368 Ludwig Bergstr&fier
entweder darin sehen, daft die Spannung sich eiamal l5sen muDte,
der Antrag Hagen nnr der Anlafi war, wie es die Berliner All-
gemeine Zeitung tut, oder man wird sie in der Richtnng suchen,
die der Mitarbeiter der Augsburger Allgemeinen Zeitung andeutet,
wenn er meint: „Der Hagensche Antrag war also, nach allem
ADSchein, der Tropfen, welcher die Schale stark angesammelten
Unmuts an hochster Stelle zum Gberfliefien brachte1."
Die letztere Anffassnng bat mehr Wahrscheinlichkeit for sich,
besonders wenn man sich nicht tanbedingt an den Ansdruck von
der hftchsten Stelle halt, . sondern statt ihrer die hohen nnd ein-
fluBreichen konservativen Kreise einsetzt. Es 1st bekannt, wie
der Minister Roon zn den Verfassungsfragen s,tand; er war im
Grunde seines Herzens durchans Absolutist. Yon den iibrigen
hohen Milit&rs, der gewOhnlichen Umgebung des Kdnigs, darf man
dasselbe sagen. Die hciheren milit&rischen Kreise sind doch schlieti-
lich auch noch im Weltkrieg absolntistisch gewesen; wer sie kennt
nnd sich so vieler Aofierungen tiber den Reichstag erinnert, wird
das nicht in Zweifel setzen.
II. Die Revolutionsgefahr.
Diese Kreise sind es auch gewesen, die nach oben bin dauernd
yon einer Revolntionsgefahr gesprochen haben. Dieselben Kreise
haben, und auch hier kann man sagen damals wie noch viel spater,
alle nicht direkt konservativen Elemente in einen Topf geworfen,
sie als rote Demokraten, Revolution&re und in hochstem Ma Be
staatsgefahrlich hingestellt2. Auch Wahl konstruiert eine Re-
volutionsgefahr, seine ganze dritte Abhandlung ist ihr gewidmet.
Indem wir uns ihr zuwenden, wollen wir zunachst die Art von
"Wahls Quellenbenutzung erneut iiberprufen.
Wahl zitiert S. 84 eine Rede von Schulze-Delitzsch auf einer
Generalversammlung des Nationalvereins. Diese Rede wendet
sich gerade gegen radikale Kreise, sie zieht ihnen gegenuber eine
scharfe Trennungslinie, der Redner lehnt eine revolution&re Agi-
tation fur die Grundrechte ab8. Er furchtet eine Revolution nur
dann, wenn die Regierungen den Wunschen des Volkes nicht ent-
' S. 1193, aus dem schon zitierten Leitartikel.
* Gute Beispiele, Grenzboten I S. 36 ff.
* Ygl. Mayer, Die Trennung der proletariachen tod der bttrgeriichen
Demokratie in Dentschlaod, Archiv far Geschichte des Sorialismus II, 1918, 8. 9.
rv «w h C^ nrhnic* Original from
by VjUU^IC UNIVERSITY OF MICHIGAN
Kritiscbe Studien zur Koufliktszeit, 3^9
gegen kommen. Genau denselben Sinn hat eine Aufierung von
Gneist, seine Frage: „ob es hier stuartisch enden wird?" Denn
alle Liberalen. eiDerlei welcher Bichtung, haben damals von Re-
volutionen die Auffassung, dafi sie entstehen, wenn die Wunsche
der weitesten Kreise des Volkes zu den Taten der Regierenden
in klaffendem Widersprach stehen, eine Anschauung, die der Wahls
allerdings widerspricht, denn er ist doch wohl Anhanger dessen,
was man kurz als Kanonenschufitheorie formulieren kann1. Nun
ist hier nicht der Ort, tiber Wahls Theorie zu streiten, aber es
ist sicher falsch, Wenn er damalige Aufierungen nicht an damaligen
Anschauungen, sondern nach seiner Ansicht fiber historische Prozesse
und ihre Entwicklung milit. S. 83 wird eine Aufierung Lettes,
dafi bei einem Bruch das Herrenhaus mehr verlieren werde als
das Abgeordnetenhaus, wobei Lette die Hoffnung ausspricht, die
Krone werde nicht dabei verlieren, ausgelegt, als hoffe er, dafl
die Krone verliere. Sie ist Berhhardis Tagebuch entnommen, der
sie ersichtlich auch so auffafite. Nach allem, was wir von Lette
wissen, ist sie unmoglich so gemeint; er war durchaus gemafiigt.
Weil der junge Treitschke einmal von einer notigen Revolution
spricht, wird geschlossen, dafi alle Mahner, d. h. alle die der Re-
gierung nahe legen, es nicht zum &ufiersten kommen zu lassen,
die Revolution wiinschen! Beispiele: „Freytag, Twesten, Samwer,
Forckenbeck u. v. a., oder wenigstens die Mehrzahl von ibnen!!"
Der Schlufi findet iiberdies in dem vielen Material, das wir Tiber
je4en dieser Manner haben, auch intimem Material, keine Stutze.
Dafi Treitschke besonders heifibliitig war, ist bekannt; und damals
war er noch in jungen Jahren.
Einen ferneren Beweis seiner Konstruktion sieht Wahl darin,
S. 88, dafi hohe preufiische Beamte unter Deckadressen korre-
spondierten, „wie ich bestimmt versichern kann". Warum er sich
auf diese mystische Andeutung beschrankt, ist unerfindlich. Eine
geheime Postkontrolle bestand damals vielfach, und was, gerade
unter dem Ministerium Bismarck, liberalen Beamten geschehen
konnte, ist denn doch bekannt genug. Weiterer Beweis: „Die
Berliner Wahlmanner fingen schon ira Friihjahr 1862 an, sich als
eine permanenteKorporation zugehaben. Sie hielten Versammlungen
ab, in den en sie sich von den Abgeordneten Rechenschaft ablegen
liefien." Gewili, und nicht nur in Berlin, sondern allenthalben
1 Vgl. Wahls Auffassung der franzosischen Revolution.
Histor. Vierteljahrsohnft. 1919. 3. 25
n Pnnol "4 Original from
b^Vji UNIVERSITY OF MICHIGAN
370 Ludwig Bergstr&Ber
in alien deutsehen* Landen. Schon in den dreifiiger Jahren hat
Botteck das gleiche getan. Permanent waren die Wahlmanner
uberdies tats&chlich insofern. als sie bei Nachwahlen in der alten
Zusammensetzungfunktionierten* Bei der mangelnden Versammlungs-
freiheit war das eine notwendige Form, wie sich der Abgeordnete
mit seinen Wahlern in Verbindung hielt; die liberalen Abgeordnetep
taten das mehr als die konservativen, da sie Wert legten auf den
RUckhalt in den W&hlermassen, da sie ihre Wahlkreise auch viel
mehr erkampfen muflten; ihnen stand der Apparat der unteren
Verwaltung nicht zur Verfiigung. Hierbei von bewufiter Nach-
ahmung der franzosischen Revolution zu sprechen, ist absolut
nicht ang&ngig; das sind gesuchte Konstruktionen.
Einzelne andere Aulierungen, die Wahl zitiert, wie einen Ar-
tikel der Wochenschrift des Nationalvereins, darf man doch der
Portschrittspartei nicht zur Last legen. Die Wochenschrift wurde
von dem radikalen Streit redigiert, der fiir fthnliche Entgieisungen
oft genug einen Wischer bekam1. Ebenso sind Briefe altliberaler
Personlichkeiten nicht beweiskraftig ftir Stimmungen andererKreise
oder gar deren Absichten; sie sehen durch eine Brille, die tradi-
tionell revolutionsfurchtig ist.
Was soil man nun aber dazu sagen, wenn daraus, dafi H. Baum-
garten in einem Briefe vom „G5ttinger Komitee" spricht, wo er
ganz oifensichtlich das Komitee fur Schleswig-Holstein meint, wie
es uberall in alien deutschen StAdten, in Heidelberg z. B. unter
Vorsitz des doch gewilJ unbedingt revolutionsfeindlichen Hausser
bestand, gefolgert wird, daii im Nationalverein eine revolution&re
Organisation bestanden habe. Dafi Rochau einmal Massenpetitionent
verlangt, ist auch noch kein Beweis revolution&rer Gesinnung.
Selbst wenn man sich, wie hier geschehen, nur auf Stichproben
beschrankt, wird man Wahls Revolutionstheorie als das abtun,
was sie ist, eine unhaltbare Konstruktion.
III. Der Konflikt im Rahmen der innerpolitischen
Entwicklung-.
In Kapitel III seiner Arbeit stellt Wahl tiefgriindige Unter-
suchungen daruber an, ob die damalige Fortschrittspartei ftir das
1 Vgl. Bennigsens Briefwechsel mit Hausser bei Oncken 1 S. 628.
2 Vgl. hierzu meinen demnachst in Bd. I der Neaauflage des Handbuchs
der Politik ersckeinenden Aufsatz „Geschichte des Parlamentarismus in
Deutechland".
r^rtrtrtlr- Original from
byV^UUglL UNIVERSITY OF MICHIGAN
Kritische Studien zxxr Konfliktszeit. 371
konstitutionelie oder ftir das parlamentarische Regierungssystem
^ingetreten sei; es h&tte solcher TJmstande nicht bedurft, denn
es ist ohne weiteres klar, dafi fftr alle monarchisch Gesinnten
innerhalb der Partei, d. h. so ziemlich die ganze Partei anfier etwa
Johann Jakoby, das parlamentarische System unbedingt das Ideal
war; das Ministeriam als Vollzugsorgan des Mehrheitswillens.
Danach strebten sie letzten Endes. Da aber auch diese Politiker
sehr im Gegensatz zu Wahls Annahmen den gegebenen Verhalt-
nissen Rechnung trugen, da sie wuflten, dafl sie nicht allein anf
der Welt waren, dafi nicht nur eine Regierung ihnen gegeniiber,
sondern dafi eine sehr gemafligt liberale Partei neben ihnen stand,
so wollten sie sich ftir den Angenblick mit der ehrlichen Durch-
ftthrang des Koi^titutionalismus v5llig zofrieden geben. Imme#
wieder betonten sie, dafi es sich in ihrem Kampfe in erster Linie
darum handle, die Verfassnng ihrem Geiste'nach durchzuftihren.
Das war allerdings entsprechend dem Zeitgeiste und den Theonen,
sagen wir einmal des Rotteck-Welckerschen Staatslexikons; aber
wenn man das mit Wahl annehmen will, so darf man nicht ver-
gessen, dafi diese Verfassnng eben aus diesem Geiste geboren
war; denn im Grande Var es die alte oktroyierte liberale Ver-
fassung. Sie war vielfach abgeandert, gewifi, einige dieser unter
der Reaktion getroffenen Modifikationen wollten die Fortschrittler
moglichst sofort wieder aufheben, so die Zusammensetzung des
Herrenhauses; in anderem wollten sie Verheifiungen der Verfassung
«ndlich erfullt sehen, so die bezttglich eines Gesetzes ttber Minister-
vetantwortlichkeit; so wollten sie auch das Budgetrecht wirklich
durchgefuhrt und von der Regierung anerkannt wissen. All dies
hfttte zu einem System gefiihrt, wie wir es im Grande seit der
Reichskanzlerschaft des Fiirsten Billow gehabt haben. ' Die ver-
antwortlichen Minister werden vom Konige frei ernannt, sie konnen
aber nicht bleiben, wenn sie dauernd eine Mehrheit der Volks-
vertretung gegen sich haben. Eingeleitet ist diese Periode des
Konstitutionalismus im Grunde durch den Abgang Bismarcks,
der mit den Mehrheitsverhaltnissen des damals neu gewahlten
Reichstages eng zusammenhangt; Bismarck wollte sich diesen
Mehrheitsverhaltnissen letzten Endes durch einen Staatsstreicli
entziehen, der Kaiser versagte sich diesen Planen.
Den Karapf urn die Heeresreorganisation auf die Formel zu
bringen: KOnigliches oder parlamentarisches Heer, wie es damals
vielfach geschah, geht nicht an; das war ein von konservativer
25*
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UNIVERSITY OF MICHIGAN
372 Ludwig Bergstr&Qer
Seite erfundenes, sehr geschicktes und besonders nach oben siclier-
lich sehr wirkungs voiles Schlagwort; damals so wenig wie in den
Septennatsk&mpfen hat es sich allein urn das Heer gehandelt,
^ondern in erster Linie urn das Budgetrecht. Damals waren anch
die Manner der Fortschrittspartei konstitutionell im Stahlschen
Sinne, wenigstens in ihrer Praxis. Und bei parteigeschichtlichen
Untefrsuchungen kommt es eben auf die Praxis an, nicht auf die
Theorie. Ein Mann wie Gagern, gewifi gemftfiigt, staatserhaltend
in seinem ganzen Auftreten, hat sich einmal theoretisch zur Re-
publik bekannt, in demselben Augenblick, in den Marztagen 1848f
wo er sie praktisch aufs heftigste und mit vollem Erfolg bek&mpfte.
„Auch ich habe einfach leben gelernt", sagte er damald and war
' ganz beeinflufit von der romantischen Verklamng des klassischen
Altertums, wie sie auf unseren hOheren Schulen immer betrieben
worden ist, derselben, unter der Bismarck bekennt, in seiner Jugend
ebenso Republikaner gewesen zu sein. Aus theoretischen Formeln
kann man so ziemlich alles beweisen; ein Parlamentarier, eine
Partei sind politisch Handelnde, sind darum nach ihren Taten zu
beurteilen.
Eins ist allerdings gewifi. Hinter den konstitutionellen Forde-
rungen nach einer wirklichen Durchfiihrung der Verfassung stand
das parlamentarische Ideal. Selbst in dieser Abschwachung wurde
• Wahl der Fortschrittspartei aus ihren Bestrebungen einen Strick
drehen und eine voile Schale ver&chtlichen Spottes fiber sie aus-
gieflen. Die Fortschrittspartei der secbziger Jahre hat geirrt,
gewifi; vor allem doch in Dingen, die schwer oder kaum berecheribar
sind. Sie hat sich geirrt im Charakter des Kftnigs und sie hat
nicht damit gerechnet, dafi er ein Genie der praktischen Politik
als Heifer und Fiihrer zur Seite haben werde. Der letztere
Irrtum mindestens ist verzeihlich, denn mit dem Genie rechnet
man niemals. sonst ware es nichts Aufiergewohnliches. Die
Frage so zu steilen ist falsch, ist wiederum typische Weisheit
ex post.
Richtiger wird man so fragen: Erstens, wie ist der Ausgang
dieses ganzen Kampfes gewesen, war er wirklich, wie Wahl meint,
eine vollige Niederlage fur den Liberalismus und insbesondere fur
die Fortschrittspartei; zweitens, ist das Ideal der Fortschritts-
partei der Entwicklung entgegen oder ist es mit der Entwicklung
gegangen, worin beschlossen liegt, ob es fruchtbar oder unfruchtbar
gewesen sei. Im Grunde sind beide Fragen nur eine, nach dem
.. (~*rw"*nlf* Original from
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Kritische Studien zur Konfliktszeit. 373
Augenblickserfolg and nach der Wertung jm weiteren Verlauf der
ISntwicklung.
Die erste Frage ist ja an sich sehr einfach zu beantworten.
Wenn nach einem Kriege ein KompromiBfriede geschlqssen wird,
so hat keine Partei ganz gesiegt. Die Indemnit&tsvorlage ist ein
KompromiB; alle Welt hat es, durchaus zu recht, so aufgefaBt.
Die Konservativen fuhlten sich als Sieger, und waren deshalb
gegen das KompromiB; sie batten Unrecht, denn sie bedeuteten
Jamais keiue Macht, mit der Bismarck hatte rechnen mfissen;
wohl aber die Liberalen, ohne die eine deutsche Einigung nicht
moglich gewesen ware. Immer sind die Konservativen die er-
fcittertsten Feinde deutscher Einigung gewesen. Sie haben das
bitterbOse Wort vom Nationalitatenschwindel in den sechziger
Jahren gepragt. Waren die Liberalen 4amals nicht eine Macht
gewesen, so ware das Deutsche Reich entstanden nach Bismarcks
urspriinglichem Entwurf, als volkerrechtlicher Bund, geleitet von
PreuBen durch einen Unterstaatssekretfir im Ministerium des Aus-
wiirtigen, nicht durch einen Reichskanzler1.
Mit dem Jahre 1867 erst beginnt in PreuBen, dann aucb in
Deutschland, die Zeit des Konstitutionalismus. Er ist in den
sechziger Jahren erkampft worden. Es gibt Ruckschlftge auch
nach dieser Zeit; ich rechne die Kampfe urn das Septennat dazu
und ebenso die Kfimpfe um eine Reichsfinanzreform, die uns statt
einer vernttnttigen Ordnung die foderalistische Schlinge der Franken-
steinschen Klausel brachten; nicht aus Schuld der damaligen
Liberalen, wie unter der Wucht der PersSnlichkeit Bismarcks
immer wieder behauptet wird, sondern weil Bismarck seiner Natur
nach imGrunde nicht konstitutionell sein konnte; er war persdnlich
<ier ausgesprochenste Absolutist. Das zeigt sich deutlich auch darin,
daB er keinerlei Tradition und keinerlei Nachfolge hinterlassen
bat, sondern nur ein Epigonentum, das sich auf einen mechanischen
Abklatsch seiner Methoden beschr&nkte. Bismarck ist darin von
<lerselben Wirkung wie Friedrich der GroBe. Man mag darin
fataJistisch Gesetzra&Bigkeiten erblicken; das entbindet uns als
Historiker nicht davon, denn doch die Entwicklungslinien zu
Ziehen, und zwar auch die, die der Personlichkeit des Grofien
kontr&r laufen?*von ihm zeitweise zerrissen u?d unterbunden
werden.
1 Vgl. Bergstrttfier, Geschichte der Reichsverfassung, Kapitel IV.
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374 Ludwig Bergstr&fier
Das soil zum Schlufl in kurzen Worten geschehen. Es uni-
fatit die Entwicklung zwischen 1848 und 1914, man kann aucb
sagen 1918.
Die Revolution von 1848 endigt fflr Preufien damit, dafi das
Land eine Verfassung bekommt, in der die Rechte des preufiischen
Ktfnigs trefflich gewahrt sind; sogar romantischc Liebhabereien
des Kdnigs haben darin ihren Niederscblag gefunden and der
KOnig hatte die MOglichkeit, die seine feministische Charakter-
losigkeit von vornherein suchte, mit einer Scheinkonstitution zu
regieren. Man hat ihm ob dieser Erfolge das hohe Lob eines-
konsequenten Politikers gespendet, unverdient, denn indem er sich
der wichtigsten Aufgabe versagte, die ihm gestellt war, die
Deutsche Frage zu losen, entbehrte sein preufiisches Werk der
festen Grundlage. 1867 bringt den ehrlichen Konstitutionalismus
wegen der deutschen Einheit. In der Reichsverfassung, 1867 wie
1871, werden die dynastischen Ideen, die zugleich foderalistische
sind, so stark verankert wie nur irgend moglich; die Rechte der
Regierungen, d. h. der Konstitutionalismns wird so stark betont.
wie es irgend geht ; Bismarck hofft sich vom Parlament im ganzen
unabh&ngig gemacht zu haben. Beides vergebliche Versuche, em-
fach deswegen, weil sie der zwangslftufigen Entwicklung wider-
sprechen. Schon in den siebziger Jahren macht der Unitarismus
Fortschritte, und er hat sie gemacht bis zum Jahre 1914, hat sie
auch noch im Kriege gemacht, aus bitterster Notwendigkeit her-
aus, obwohl die Gegenstrbmungen gefuhlsmfifiig immer starker
warden. Sie richteten' sich im Grande mehr gegen die augen-
blicklichen Ausiiber des Zentralismus als gegen diesen selbst,
wenigstens nicht gegen seine zwingenden Notwendigkeiten und
erst allmahlich entstand die Verwechslung. das auf die Sache tiber-
tragen wurde, was den Personen gait. Das haben wir jetzt aus-
zubaden. Trotz dieser Ruckschlage bleibt die Linie an sich be-
stehen; sie verlauft nur, wie alle organischen Linien, nicht gerade. —
Genau so mit dem Konstitutionalismus ; Bismarck str&ubt sich
gegen ihn, er zerschlagt deshalb — der folgenschwerste Fehler
seiner an Fehlern so reichen inneren Politik — die nationalliberale
Partei und geht unter das Joch der Frankensteinschen Klausel;
er versucht durch das Kartell sich zu befreien; er versucht die
Machtmittel der Gewalt, die er in der auswartjgen Politik s<v
virtuos und mit glftnzendem Erfolge gehandhabt- hat, auch im
Innern den Parteien gegenftber anzuwenden. Der Erfolg ist der:
.. (~*rw"*nlf* Original from
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Kritische Studies zur Konfliktezeit 375
In den sechziger Jahren Kampf gegen die Liberalen, in den sieb-
ziger gegen das Zentrnm, in den achtziger gegen die Sozial-
demokratie; jedesmal ist die bekampfte Partei um so starker und
machtiger geworden.
Dann kommt, wir haben das schon angedeutet, das ganz all-
mahliche Ubergehen zu Formen, die sieh dem Parlamentarismus
nahern. Biilowblock, Billows Abgang, Hertlings Berufnng sind
Marksteine einer Entwicklung, die auch ohne den Krieg gekommen
ware und nun im Kriege eine Reihe von Zwischengliedern aus-
lassend, sicb ubersturzt hat. Man kann sich als moglich denken,
daS wir sonst zn Verhaltnissen gekommen waren, die denen in
England abnlich gewesen waren.
Auch wenn wir die Entwicklung nur bis 1914 oder nur bis
zum Reichskanzler Hertling verfolgen — damals war in weitesten
Kreisen noch kein Dammern vom Niederbruch, es war auch durch-
aus noch nichts, was eine Revolution hatte furchten lassen — so
ergibt sich, dafi der Konstitutionalismus ein Ubergangszustand
war zwischen dem Absolutismus vor 1848 und dem parlamentarischen
System, das im Kommen war. Und das ist durchaus selbstver-
standlich; es kam so und mnfite so kommen, trotzdem sich Bis-
marck mit der Riesengewalt seiner Fersdnlichkeit entgegenstemmte.
Warnm?
Einfach deswegen, weil das, was wir mit Stabls Definition als
Konstitutionalismus bezeichnen, eben uberhaupt nur-ein Zwischen-
zustand, kein Beharrungszustand ist. Dieser Konstitutionalismus
ist das innerpolitische, ausgeklttgelte Gleichgewicht zwischen Re-
gierung und Volksvertretung; so theoretisch. Praktisch neigt die
Regierungsschale nach unten, denn die Regierung hat die Tradition
und den Mechanismus der Verwaltung fur sich. Weil der kluge
Stahl erkannte, dafi ein solches Gleichgewicht die fur seine Partei
giinstigste Losung sei, hat er es propagiert und hat ibm mit einer
feinen wissenschaftlichen Distinktion unter die Arme gegriffen.
Das war klug von ihm ; es andert aber nichts an der Tatsache,
dafi die politischen Verhaltnisse labil sind. dafi Gleichgewichts-
zustande nie dauern, sondern die Tendenz der Veranderung haben.
Und das war nach der Gesamtentwicklung der Zeit — es gibt
namlich allgemeine Tendenzen einzelner Zeitlaufte und deshalb
auch einen Zeitgeist, man mufi ihn nur zu finden wissen — un-
bedingt gewifi, dafi die Veranderung in der Richtung gehen wfirde,
dafi die Schale des Parlamentes schwerer wurde. Indem die da-
■ *r\f^fili'' Original from
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376 Lndwig Bergstr&fier: Kritische Stodien car Konfliktszeit,
malige Fortscbrittspartei diese Zeittendenz erkanote — sie hat
ihre eigenen Anschairangen oft genug damit motiviert — stiefi
sie sich fur die Gegenwart zwar an der harten Wirklichkeit des
durch eine Verfassung verbr&mten Absolutismus, sie trieb noch
selbst die Entwicklung ein Stiick weiter und hat in ihrem Ideal
gekampft fiir eine Zukunft, die kommen mufite, die von vielen
verkannt wurde unter dem Eindruck der Bismarckschen Zeit, die
aber doch zwangslftifig war1. Eine fruchtbare geschichtliche Be-
trachtung wird derartige Linien anfzuweisen suchen; was hfttte
denn sonst unsere Wissenschaft fiir einen Wert?
1 Es ist unter den augenblicklichen Verh<nissen wohi angebracht, darauf
hinzuweisen, dafi meine Anschauungen nicht die Fracht der Revolution von
1918 sind; ich babe dieselben Linien schon in meiner Geachichte der Reichs-
verfassung gezogen, die 1913 entstanden ist und 1914 als Buch erschien. Einige
Modifikationen im einzelnen haben sich inzwischen ergeben. Tm fibrigen ver-
weise ich auf die vorzttglichen Aufg&tze von Max Weber: Deutscher Parlamen-
tarismuB in Verganigenheit und Zukunft, Frankfurter Zeitung 1917, Nr. 145
und folgende, die sich mit meiner Auffassung vielfach bertihren und decken.
r^rtrtrtlr- Original from
byV^UUglL UNIVERSITY OF MICHIGAN
377
Kleine Mitteilungen.
Zur ftlteren Geschichte der Deutschen
in den Sudetenlinderti.
B* Bretholz, Geschichte Bfihinens and Mahrens bis zum Aussterben
der Premysliden 13Q6, Munehen und Leipzig 1912.
A. Zycha, Frag. Ein Beitrag zur Rechtsgeschichte Bohmens zu Beginn
der Kolonisationszeit. Prag 1912.
Derselbe, tJber den Ursprung der Stadte in B6hmen und die Stfidte-
politik der Premysliden (Mitt. Ver; Gesch. Deutschen B5hmen Bd. 53
[1914] S.5ff., 263ff., 559ff», Bd. 54 8. 124ff.). Auch als Bonder-
druck mit Stadtplftnen. Prag 1914.
Derselbe, Eine neue Theorie* tlber die Herkunft der Deutschen inBUhmen
(Mitt Ver. Gesch. Deutschen B6hmen Bd. 54 [1915] S. Iff.).
B» firetholz, Meine „ Geschichte Bohmens und Mahrens44 und ihreKritiker
[Zur deutschen Ansiedlungsgesch.]. (Zeitscb. deutsch. Yer. Gesch.
Mahrens und Schlesiens Bd. 18 [1914] S. 85ff.)
Derselbe,- Zur bdhmischen Kolonisationsfrage (Mitt. Inst, osterr. Ge-
schichtsforscher Bd. 38 [1918] S. 213ff.).
Y. Seidell Der Beginn der Besiedlung Schlesiens (Darstellungen und
Quellen der schlesischen Geschiclite Bd. 17). Berlin 1913.
Die neue Darsteliung der Geschichte Bohmens und Mahrens von
Bretholz mu6 mit Freuden begruBt werden. Sie rfickt manchem alten
Irrttun auf den Leib und stellt den deutschen Anteil an der Geschichte
der Sudetenlander ins richtige Licht. Das ist der verdienstvollste Teil
seiner Darsteliung und daher soil daraus das Wichtigste mit einigen
kritischen Bemerkungen besprochen werden.
Die Frage der Autochthonie der Slawen in Bokmen wird verneint.
Neben den Markomannen gab es fur sie keinen Platz; diese aber kann
die ernste Forschung nicht als Slawen bezeichnen. Vor dem 6. Jahr-
hnndert konnten Slawen nach Bokmen nicht kommen, weil die Nord-
•enropa erfullenden Germanen sie dahin ntoht kommen lieBen (S. 34).
B. vertritt die Ansicht, dafi die slawische Besetzung der Sudetenlander
/" Original from
Dyvruugl^ UNIVERSITY OF MICHIGAN
378 R- F. Kaindi
wahrscheinlich niehr vom Stiden aus (intolge des Vordringens der Awaren)
als fiber die Gebirge vom Norden erfolgte (S. 36). Mit Recht bemerkt
B., daB die Annahme, Bohmen ware das Hauptland Samos gewesen,
sich nicht beweisen lafit. Da aber die Slawen Samos, vor allem Thuringen
heimsuchten, wird man doch die ZugehBrigkeit Biihraens zu seinem
Reiche starker betonen ditrfen, als B. annimmt Cber das Verbaltnis
Samos zu den Karantanern &uBert sich Bretholz nicht. Man wird ab?r
an der Nachricht der ,, Conversions daB Samo f,in Quarantanis dux'4 war,
trotz der Ausftihrungen von Go 11 (Mitt. Inst. Bster. Gesclt XI (1890)
u. 0. NSmecek, Das Reich des Slawenfdrsten Samo (23. Jahresber. d.
deutschen Oberrealschule Mahr. Ostrau 1905/06), festlialten miissen1).
Uber die altesten Znstande bei den Slawen in BOhmen wissen wir so
gut als nichts. Was Palacky und nach ihm andere dariiber berichten,
flfflt in sich zusammen. Infolge des rasclien Eindringens des deutschen
Einflusses, von dem die slawischen Einrichtungen rasch durchsetzt wurden,
ist der ursprungliche Zustand nicht mehr zu erkennen (S. 311). Wu&
uber die Zupaneiverfassung, den Kern der Palackyschen Verfassungs-
und Verwaltungstheorie gesagt wurde, ist heute tlberwunden*. Kichtig
bleibt nur, daB, wie alle Slawen, auch die bohmischen in zahlreiche
Sippen und Stamme zeriielen und ihre Wald- und Sumpffesten batten,
die den Mittelpunkt ihrer Gaue bildeten. Die Emmeraner Beschreibung
1 Der Uauptbeweis ge^en die Glaubwtlrdigkeit der „Conversio" ist bekaimt-
lich, dafi sie aus Fredegar geflossen sein sol) und dieser nichts von Karantanien
weifi; dafi Samo Fttrst von Karantanien war, sei also Ertindung der „ConversioAt.
Nun steht aber die Annahme, dafi die „Conv*rsio" aus Fredegar flofi, auf sehr
schwachen Ftiflen. Fredegar erz&hlt, dafi die Langobarden gegen Samo auf-
geboten wurden; das weifi die „Conversiou nicht. Nach Fredegar siegte Samo
fiber die Franken, aber er erz&hit auch vou einer Niederlage der Slawen.
Die Converoio weifi nur von letzterer zu erc&blen. Mau sucht das dam it 2u
erkl&ren, dafi die „Conversio4< Fredegars Bericht entstellt hat, weil das ihrem
Zwecke passender war. Aber bei Fredegar ist Samo fin Frabke; warum
macht die „Conversio" aus ihm einen Slawen? Dem Zwecke der „Oonversiou hatte-
es doch entsprechen mttssen, dafi die Slawen schon vor mehr als 200 Jahren
von einem Franken beherrscht wurden. Es scheinen also Fredegar und
„Conversio'' (wenn ttberhaupt eine Verwandtschaft anzunehmen ist) aus einer*
dritten Quelle geschOpft zu haben, die sie aus anderer Quelle (Uberlieferung)
erg&nzten. Fredegar konnte wissen, dafi Samo ein Franke war: die „Conversio",
dafi er in Karantanien herrschte, und das stimmt ganz gut damit flberein,
dafi Fredegar vom Aufgebot der Langobarden gegen Samo berichtet Was.
NSmeSek iiber die Beschaffenheit des vReichstf Samos ausftihrt, wird schou,
dadurch widerlegt, dafi die Franken ihn nur mit Mflhe besiegten.
2 Ztipli ist ' kein* tschechisches Wort (Sembera); nach Peisker ist es avaro--
bnlgarisch. Pekaf gibt zu, dafi BOhmen nie in Zupen geteilt war (S.311).
ginal fnon
digitized by VrUUglL UNIVERSITY OF MICHIGAN
Zur ilteren Geschichte der Deutschen in den Sudetenl&ndern 379
der SkwenvSlker aus der 2. H&lfte das 9. Jahrbunderts zfthlt in Bfihmen 15,
in Mfthren 11 Gane (civitates, spftter auch provinciae genannt) auf. Damit
stimmt auch die bekannte Tatsache, daB 845 sich vierzehn techechische
Hiiuptlinge in Regensburg tanfen lieBen. Nach dem It). Jahrhundert
warden nach dem Beispiel Heinrichs des St&dtegrunders die alien Festen
durcb gemauerte Burgen (urbs, civitas1) ersetzt Als Boleslaus der
Grausame Bunziau erbanen lieB, muBte er nach der bei Cosuias fiber-
lieferteu Sage die GroBen dazu rait Gewalt zwingen (S. 348). Wenn B.
dazn bemerkt: ?.Die Muhsal des ersten Burgenbaues, ftichts mehr und
nichts weniger ist der Kern, und Untergrund dieser Erzahlung", so
durfte das nicht die richtige Deutung sein. Die vom Herzog erbauten
Burgen waren fan Gegensatz zu den alten Gauburgen Zwingfesten, von
denen aus das umliegende Land in Gehorsam erhalten wurde: deshalb
der Widerspruch der GroBen! Die Prager Burg war nach der Be-
schreibung Ibrahims (965) aus Steinen und Kalk erbaut. In den
Burgen saBen in historischer Zeit (ganz nach deutschem Muster und
wie in TJngarn und Polen) die Grafen, seit dem 12. Jahrhundert
Kastellane-.
Der deutsche EinfluB ist in Bohmen auf Schritt und Tritt bemerk-
bar. Mit Nachdruck bekilmpft B. die seit Palacky bei tschechischen
und deutschen Geschichtsschreibern Bohmens vertretene Anschauung, daB
die Masse der Deutschen erst im 13. Jahrhundert nach Bohmen kams,
und daB die Stadtegriindungen Bohmens vorwiegend im 13. Jahrhundert
„auf griiner Wurzel" erfolgten. Er zeigt vielmehr, daB schon viel
friiher deutscher EinfluB sich ganz allgemein (nicht nur im Stadtewesen)
HuBerte und daher atich die deutsche Ansiedlung bedeutend sein muBte.
Dieser EinfluB war so stark, dafi man, wie sclion oben bemerkt wurde,
gerade deshalb den alten Zustand der Tschechen kaum erkennt (S. 311).
So scheint sich die Macht und Stellung des Herzogs (8.312), wie er
uns in der historischen Zeit entgegentritt, unter deutschem EinfluB aus-
gebildet zu haben. Die starke absolutistische Gewalt des Herzogs, wie
sie sich in den fruhesten historischen Nachrichten auBert, erinnert daran,
daB wahrscheinlich iiberhaupt die ordentliche Staatengrundung hier wie
bei den Ungarn und in KuBland unter deutsch-germ. EinfluB stattfand.
Im einzelnen wird es wohl zweifelhaft sein, ob gewisse Strafen u. dgl.
1 Sp&ter gingen diese Ausdrttcke auf die Stadt in unserem Sinne als Bttrger-
gemeinde fiber. Fttr Burg kamen die AusdrOcke casteilum, munitio, arx
auf (S. 351f.).
2 Vgl. Peterka, Das Burggrafentum in Bdhmen (Prag 1906).
* Man vgl. besonders die Bretbolz S. 339 titierte Ansicht Tadras.
(^rvrtrtfr- Original from
byV^UUglL UNIVERSITY OF MICHIGAN
360 ILF.Kaindl
(S. 314) deutscher Herkunft waren; das kfinnte nar durch sehr ein-
tpehende Vei^gleichungen mit anderen slawischen Verh<nissen festgestellt
warden. Wohl weist aber das, was B. fiber die Zusammensetzung des
Hofetaates, iiber die furstlichen Beamten und die Verwaltungsorganisation
mitteilt, sicher auf deutschen EinfluB (8.3151). Ebenso richtig ist,
daB B. den starken EinfluB der zahlreichen deutschen Furstentftchter
hervorhebt, die sich nach BShmen und M&liren verm&hlt haben (S. 317);
das war ebenso in Folen und in Ungarn1. tTberaus groB 1st der
deutsche Anteil am Klerus in BShmen (S. 3181). Bekannt ist die
groBe Anzahl der deutschen KlSster, die Kulturinseln sehufen, fur
materielle und geistige Kultur sorgten. Deshalb sind die deutschen
MSnche von den alten Pfemysliden, aber auch von den BischQfen und
Grofien gerufen und gefSrdert worden (S. 325, §19—527). Wie groB
der deutsche Anteii am Klosterklerus war, geht aus Klagen der
slawischen Minoriten hervor (um 1300), „daB zu ihrer Ausrottung
(exterminatio) Brttder, die die deutsche Sprache sprechen (fratres linguae
teutonicae) in grSBerer Zahl, als es n8tig wftre, in die polnischen und
b5hmi8chen Ordensli&user geschickt wttrden, w&hrend man die Slawen
unter fremde Nationen zerstreut, was f&r das slawische Volk die grOBte
Gefahr bedeute" (S. 549). (xanz ahnlich war es in Polen. Ebenso ist
deutscher EinfluB auch itn btfhmischen Adel zu bemerken. Frftnkisch*
deutsche Einrichtungen batten sich ohne Deutsche nicht erhalten und
einbfirgern kctanen (S. 336). B. hebt hervor, dafi die oft genannten
Orafen ganz nach fr&nkischem Vorbild geschaffen wurden, und daB sie
daher nicht immer aus den alten Geschlechtern stammen, sondern eben
als Beamtenadei aus niedrigem Geschlecht hervorgehen konnten (6. 335f.).
Wie in Ungarn und Polen m&ssen schon mit den deutschen FSrsten-
tOchtern deutsche Adelige gekommen sein. tlbrigens lassen sich schon
im 11. und 12. Jahrhundert edle Deutsche in BShmen nachwei^en (S# 336).
Das machtige G-eschlecht der Witigonen ist bayrisch-Sstenreichischer
Herkunft; wahrscheinlich auch die Rosenberger. Deutsch sind auch
die Namen ihrer Burgen. Im 13. Jahrhundert begegnen uns schon sehr
viele deutsche Adelige und weitere wurden damals noch ins Land ge-
rufen (8. 387). Ebenso betont B., daB das Dienstfnannenwesen (miles,
cliens, serviens) dieselbe Entwicklung wie in Deutschland aufweist. Die
Milites des Bischofe Friedrich erscheinen zugleich als K&mmerer, Truch-
sessen, Mundschenken (S. 340). Vor allem beruht das Stftdtewesen ganz
auf deutschem Recht und vorwiegend auf deutscher BeviJlkerung (S. 390)l
. .,i. it , <
1 fiber die Verh<nisse in Folen und Ungarn sei auf meine „Geschichte
der Deutschen in den Karpathenl&ndern" verwiesen.
Prvnnli1 Original from
<J by VrUOglt UNIVERSITY OF MICHIGAN
Zur ilteren Geschichte der Deutschen in den Sudetenlftndern S8\
Hat man bisher nach dem Vorgange Palackys vorwiegend an-
genotnmen, daB erst Ottokar II. massenhaft Deutsche nach Bohmen ge*
zogen habe, so tritt B. dieser Ansicht mit Nachdruck entgegen. Die
StRdte BShmens haben sich nach B. allm&hlich durch deutsche Ansied-
lung, durch einen nnaturgemft6en Vorgang" entwickelt (S. 376, 386);
„kiinstliche St&dtegrundungen" sind durchaus nicht die Hegel. Die
premyslidischen Fftrsten sind also 'nicht die „eigentlichen Trftger des
st&dtischen Gedankens" und von einer „zielbewuBten St&dtegrundungs-
politik" unter Ottokar II. kann man nicht sprechen (S. 529). Von den
Stadten, deren Griindung Ottokar I., Wenzel I. und Ottokar II. zu-
geschrieben werden, ist nur ein kleiner Teil wirklich erst von ihnen
errichtet worden. Das Verdienst urn die Schaffung der Stadte gebtihrt
in erster Linie den Deutschen in diesen L&ndern, die allerorten durch
wirtschaftliche und geistige Arbeit die Vorbedingungen fur diese Gemeiu-
wesen geschaffen und die Aufrnerksamkeit der Fursten auf ihren Nutzen
gelenkt haben (S. 385 f.). Wegen dieser Vorteile forderten sie die Fursten
auch al8 Gegengewicht gegen Adel und Geistlichkeit (S. 386, 540). Aber
von einer „kiinstlichen Kolonisation", von einer plotzlich durch die
Fursten veranlaBten besonders starken Einwanderung von deutschen
Stadt- und Dorfbewohnern urn 1200 kann man nicht sprechen (S. 386).
M Nicht in diesen spaten Zuzugen, sondern in der angestammten deutschen
Bevolkerung, die bier neben den Slawen in jahrhundertelanger Ent-
wicklung, urn auf historischer Basis zu bleiben seit den Zeiten Karls
des GroBen, nach eigenem Recht und Gesetz lebte, liegt der Kern der
Stadtburgerschaft, die seit dem beginnenden 13. Sakulum iiberall in
dieeen Landern hervortritt (S. 388). Die deutschen Kaufleute durchzogen
nicht nur das Land, apndern sie siedelten sich auch fruhzeitig an. Aus
dem in Sobieslaws (1173 — 1178) Freiheitsbrief fur die Prager Deutschen
genannten Privilegium seines GroBvaters Wratislaw (1061 — 1092) geht
hervor, daB schon in der 2. Haifte des 11. Jahrhunderts wenigstens in
Prag viele Deutsche wohnten (S. 305 f.). Und so war es auch an anderen
Orten. B. zeigt an dem Beispiele von Znaim, von dem Ottokar J,
1226 sagt, daB er es errichten (civitatem construere) und dahin Leute
berufen wolle (convocare), daB daselbst schon friiher zwei Pfarrkirchen
bestanden und zahlreiche Leute (darunter viele Deutsche) wohnten (S. 376).
Ahnliches gilt von anderen Fallen. Diese Ansicht B. wird man sicher
billigen. So ist das ubrigens auch in Polen gewesen. Im Dorfe
Krakau wohnten schon lange Deutsche mit einem Schulzen, also nach
deutschem Recht. Als Boleslaus der Schamhafte 1257 das Dorf zur
Stadt erhob und ihm das deutsche Stadtrecht mit Viigten verlieh, sagte
r^rtrtrtfr- Original from
byV^UUglL UNIVERSITY OF MICHIGAN
382 R. F. Kaindl
er (ohne eine Erw&hnung des Mheren Zustandes), dafi er bier eine
Stadt griinden und Menschen aus alien Gegenden ansammeln wolle
(vgl. Geschichte der Deutschen in den Karpathenl&ndern I). Solche
Urkunden besagen durchaus nicht, da6 die Griindang auf gruner Wurzel
erfolgte. Man hat bei Erneuerung von Stiftungen oft gar nicht auf
die alteren R&eksicht genommen. B. bat auch Recht, wenn er an-
nimmt, daB daza nicht immer Ansiedler aus der Fremde, sondern auch
aus schon bestehenden Ansiedlungen in Bohmen gerufen wurden, so war
es auch in Polen. Das trug auch zur Ausbreitung des Rechtes alterer
Stadte in neuere bei (S. 379, 384, 541). Aber neue Zuwanderungen
werden in dieser Zeit der besonderen Forderung der Stadte doch auch
im grdBeren MaBe stattgefunden haben, als B. es zuzugeben scheint.
Dafur dtirfte die Geschichte einzelner Stadte BQhmens den Beleg er-
bringen, wie dies auch fttr Polen mBglich ist.
Was B. iiber die reiche Tatigkeit der Burger, die auch Anlage
neuer Siedlungen, Landwirtschaft , Bergbau und Munzwesen umfafite.
berichtet (S. 532 — 538), kann hier nicht naher berucksichtigt werden.
Nur kurz soil erwahnt werden, daB die Stadte Ende des 13. Jahr-
hunderts auch schon an Landtagen teilnahmen und Prager Burger 1281
daher auch in die vormundschaftliche Regierung far den jungen Wenzel
berufen wurden (S. 542). Das ist der Zustand, der den Deutschen -
hasser „Dalimil" zum Bericht veranlafit, Ottokar II. habe gedroht, daii
„ftf der pruk zu Prag kein Beheim man gesen mag" (S. 649).
Bei diesem EinfluB des dentschen Wesens in Bohmen, findet es B.
erklarlich, „wenn der Sazawer Monch bei der Aufzahlung der StAmme,
die sich 1147 zum zweiten Kreuzzug ritsteten, die Bohmen mitten unter
den Dentschen anfiihrt: Franken, Angeln, Lothringer, Sachsen, Bohmen,
Schwaben und Bayern. Man schaltete BBhmen nicht nur nicht aus,
man st elite es auf gleiche Linie mit den iibrigen Gliedern des Reiches"
{S. 318). Bohmen ist nach B. vor allem nur deshalb nicht so wie die
Ostmark und Sachsen ganz germanisiert worden, weil das Furstenhaus
sich seines nationalen Characters bewuBt blieb, was in der Ostmark und
in Sachsen nicht der Fall war (S. 389), Gegensatze gab es selbst-
verstandlich schon friih zwischen den Deutschen und den Tschecheti
(S. 306 f.). Mitupter folgte auf eifrige Forderung audi eine Vertreibung
der Dentschen (S. 387); auf die Klagen der slawischen Geistlichkeit
gegen die Deutschen ist schon oben verwiesen worden\ Im Adel ging
das deutsche Element verloren, weil er sich dem Fiirstenhause anpaBte
und die Masse seiner Untertanen slawisch war (S. 391). In den Klerus
hindert nichts den Slawen einzutreten (S. 392). So blieben vor allem die
.. {~*rw"*nlf* Original from
by VrUUglL UNIVERSITY OF MICHIGAN
'
alreren tteauhicJite der Deutaeheu in den Sndetenl&ndern 333
Stadte der Hort dee Beutschturas. Aber anch da gab m sehwache
Seiten. Vor allem hielten die Stadte nicht fest zu einander. Die
koniglichen und grundherrlidjen bildeten olmehin zwei getrennte Grappen.
Aber audi die konigliehen haben den 1385 unternominenen Versudi,
unter koniglichetn Schutz ,gegen den Adel anfzutreten, nicht verwirklicht.
Hire versrfiiedenen Reehtc und Freiheiten, ihr wirtBchaftlicher Wett-
bewerb biiebeif bestehen mid setzten ihrer Entwicklung Schranken {3, 540).
ganz so wie in Qngarn und Polen.
Die vorstehende Anzeige ist vor Jahren gesehrieben, bevor nidi der
lit&rarische Kanipf zwischea B. und Zycha uber die in dem Werke vur-
getragene Ansicht entspann. Wegen des Kriages ist die Anzeige nicht
erschienen, und so bietet sich nrir Gekgenheit, meinen Standpunkt iti
Kurze darzutim, Olmehin liabe Icli meine An sich ten in meinem in-
zwischen ersehienenen Schriftehen yjB^hmen^ gekennzeichnet1*
Wie idi schon im vorsteheiiden ungedeiitet babe, billige idi durqhaus
B. Ansicbt, dali das Deutschtum in BShmen vor dem 13. Jahrhundert
Yerbreiteter war, ills man friiher annnhm. Dies starker betont zii haben,
wird B. bleibendes Verdienst sein, Darin haben midi Zychas Aus-
fllhrungen trorz seiner gegenteiligen Absicht nur bestarkt, Seine ver-
dienstvolle Zusaminensteliung von Stftdten allmfthlicher Entstehnng {„LTber
den Ursprung der Stadte in Biihmen*1, Sonderansgabe, 8. 3 Iff.) ist ein
Beweis dafQr, dafi vor detn 13, Jahrhundert ebenso wie in Frag an
zahlreidien anderen Orien deutsche Siedlungen bestanden. Jflngst hat
B, auek, wie mir schaint* mit Kecht Glatz als solehe Stadt naeh-
gewieseru Und wenn dieter Qrt, was Cusmas dodt genan wissen muBie.
1114 mit Mauern. Tiimien und Toren befestigt war, so darf man sidi
diese alten Anaiedlungen der Deutschen doch nicht mil Zycha (a. a. (X
S. 83) .tkainn klein genug voretellen". Ahnliches macfat B. fttr Saaz
zuiu Jahre 1004 (Bericht Tietmars) geltfmd.
Dagegen hat Zycha reebt, , dafi B. den Zuzug seit 1200 unter-
sch&tzL Icli habe das tibrigens schon oben angedeutet, Da doch un»
streitig .seit 120O eine stiirkere Ansiedlung einsetzt, da in die Nachbar-
ISnder damals starke Zuzuge stattfanden, so wird dies audi in den1
Sudctenlandern der Fall gewesen seint Daran halte idj test, trotzdem
B. die zwei Nachrichten, auf die sich Palackys nnd seiner Nachbeter
allzu einseitiger SUndpunkt stiitzt , als verdilchtig erwieeen hat t und
trotssdem gegen meine Erwartung Zycha (a, a. 0. S, 105 C) aolche Zu-
ziige (wie das fur Polen rndglich ist) nicht im ein&elnen geniigend be-
1 Hier auch der Nachwds der Schriften. Dazu jeut noch B. in Min+
Inst, Osterr. BttcUchtaforschung, Bd, 38; Heft 2.
r^rtrtrtlr- Original from
byVrUUgl^ UNIVERSITY OF MICHIGAN
384 & F. Kaindl
legen kann. Offenbar maogeln bier die Quellen, wie eie fUr Polen zur
VerfUgung stehen, Manches dtirfte in den St&rmen des 15, — 17. Jahr-
bunderts verloren gegangen sein*
Mit B. wird man daran festhalten, dafi die Premysliden bei weitem
nicht so viele St&dte auf griiner Worzel gr&ndeten, als man Mber an-
nahm. Im 13. Jahrbandert warden die znm grofien Teil scbon bestehenden
Ansiedlurigen nnr erweitert and in festere Form gebracht, mit einem der
neuen Stadtrechte begabt . In diesera Sinne erfolgten freilich im 13. Jahr-
bandert viele „Ghrftndangen" . . . Das ist das Haaptmoment aus der Zeit
der letzten Premysliden. Doch warden aach ganz neue Orte begrundet
and das deutsche Leben fiberhaupt gefiSrdert. Ganz gewifi fanden des-
halb neae Zaziige von Deatschen statt.
Im Ansehlufi an den Hinweis von Bretholz, dafi GHatz schon 1114
offenbar eine deutsche Stadt .war, mSgen nocb einige Bemerkungen zu
der in den letzten Jabren oft eriJrterten Streitfrage liber den Beginu
der Besiedlung Schlesiens folgen. ,
Bekanntlich hat man frtiher mit Berofnng aaf die Grttndungsurkundt
Boleslaws des Langen far das Kloster Leubos von 1175 den Beginn
der deatschen Baaemansiedlang in Sehlesieft in diese Zeit verlegt.
Hieranf hat W. Scbalte in seiner Schrift „Die Anf&nge der deatschen
Kolonisation Schlesiens1' (Festschrift za Grttnhagens 70. Geburtstag,
Berlin 1898) die XJrkunde als F&lschung bezeichnet and den Anfang
der Kolonisation erst in die Zeit Heinrichs I (1201 — 1238) gesetzt
A. Meinardns ist sodann in seinem „Halle-Neumarkter RechC" (1909)
wieder ffir die Echtheit der Urknnde von 1175 eingetreten, woraof
V.'Beidel in „fteginn der deatschen Besiedlang Schlesiens" (Bar-
stellongen and Qaellen zar schlesischen Geschichte. 17. Bd. Breslaa 1913)
sich wieder fur Schaltes Anschaaung erklSrt hat*
Danach h&tte die stark e deutsche Bauernansiedlung in Schlesien erst
nach 1200 begonnen; aber es scheinen doch verschiedene Umst&nde
datur zu sprechen, dafi schon zuvor Deutsche nach Schlesien kamen.
Seidel selbst fuhrt aus, dafi 'schon Boleslaus der Lange 1163 bei
seiner Rftckkehr aus Deutschland ZisterzienserraBnche aus Pforta an der
Saale nach dem Benediktinerkloster Lenbus ftihrte. Die dorch land-
wirtschaftliche Tuchtigkgit beriihmten Zisterzienser sollten die schlesisehe
Landwirtschaft verbessern. Doch lag es nach Seidel „dem Herzog
durchaus fern, mit Hilfe der deatschen MCnche deutsche Ansiedler ins
Land zu rufen, selbst wenn die Leubuser iiberhaupt damals dazu in der
Lage gewesen waren. Die Kolonisation sollte gerade von den ein-
heimischen Bewohnern des Landes ausgefiihrt werden."
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Zur Uteren Geschichte der Deutschen in den Sndetenlindern 385
Dazu mufi doch bemerkt werden, dafi Hack alien Erfahrungen dieses
Wirken der MSnche fast unmOglich geweeen w&re, ohne dafi diese auch
die mit dem nenen Arbeits- und Wirtschaftswesen vertrauten Arbeiter
mit ans der Heimat gebracht batten. Die wenigen M5ncbe konnten
docb nicbt alle Etnzelheiten der vollkommeneren Landwirtschaft mit den
rftckstftndigen slawischen Banern einf&hren. Solche Verbessernngen sind
— wie es die nenere Kolonisation lebrt — stets nur dnrcb Ansiedlnng
deutscber Banern moglich geworden. Und so werden anch die Zisterzienser
MSnche sofart dentsche Arbeiter mit sich geffthrt haben. Warnm sie
das nicbt batten tun konnen, ist nicbt abzusehen.
Erinnert man sicb ferner daran, dafi die niederi&ndiseh-frttnkische
Aasiedlungsbewegung des 12* Jahrbunderts fiber Thtiringen, Meifien,
Sachsen nnd Scblesien zablreiche Einwanderer nach Nordnngarn und
bis Siebenb&rgen fuhrte, wo sie scbon sicber vor 1200 erscheinen, so
wird man docb nicbt leicht zugeben, dafi Scblesien gar keine deutschen
Banern im 12. Jabrbundert aufnahm. Wenn ferner in Glatz scbon 1114
deutscbe BQrger wohnten und in Krakau scbon urn 1225 eine geordnete
dentsche Gemeinde bestand1, diirfteo auch die scblesischen St&dte scbon
vor 1200 Deutsche aufgenommen baben. Der alte starke Handelsverkehr
bildete eine m&chtige Triebfeder.
Diese . Prage h&ngt tibrigens mit einer anderen znsammen, der Ver-
breitung der flandrischen Kolonisation im Osten. Fruher bat man diese
Yerbreitung sehr fthersch&tzt, jetzt untersch&tzt man sie. So viel ich
sehe, wird der Anteil der dentsche^ NiederlSnder (Flandrer, Vlamen)
an der scblesischen Besiedlung, wie ihn Weinhold in „Verbreitung und
Herknnft der Deutschen in Schlesien" (1887) schildert, nicbt in Abrede
gestellt. Sie erscheinen hier neben romanischen Niederl&ndern, Wallonen*
Wenn nun diese aber in Breslau schon um die Mitte des 12. Jahr*
bunderts gewobnt haben (Zycha, „Prag". Prag 1912. S. 103, Anm. 5),
warum sollen nicbt auch dentsche Flandrer schon damals nach Schlesien
gekommen sein? Ist es nicht mSglich, dafi die Roman! -Gallici (Wallonen)
nur deshalb auch in unseren Quellen hervortreten, weil diese Fremd-
l&nder starker hervorstachen? Das wurde dann ebenfalls fur den Beginn
der deutschen Ansiedlnng in Schlesien schon im 12. Jahrhundert sprechen.
Wenn ferner in Prag romanische Niederl&nder schon 1178, in Brttnn
um 1200 nachweisbar sind, kann ich mich nicht dem Zweifel Zychas
„Prag", S. 25 und 103 f. anschliefien, dafi in diese Lander neben
romanischen nicht auch dentsche Niederl&nder gekommen w&ren. lhre
1 Belege in memen Beitrigen znr Geschichte des deutschen Rechtes in
Omlinen IX bis XII (Wien 1910), S. 9.
filftor. VierUlJfthrtchrift 1919. I. 26
n Pnnol "4 Original from
b^V-Tl UNIVERSITY OF MICHIGAN
386 Adolf Hofmeister
Zahl mag ja freilich nicht sehr grofi gewesen sein. In Wien erscheinen
ebenfalls Flandrer um 1200. Auch in Ungarn-Siebenburgen gab es
neben romanischen Niederlftndern sicher auch germanische, und zwar
schon vor 1200. Ahnlicbes diirfte auch fiir Polen gelten, wenn man
die deutschen NiederlUnder auch hier niciit bestimmt nachweisen kann l.
Die ganze Frage mufite nochmals fur das ganze Siedlungsgebiet zu-
sammenh&ngend nachgepruft warden, nur so wiirde man zu sicbereu
Ergebnissen gelangen. R. F. Kaindl.
Wipos Terse ttber die Abstammuiig der Kaiserin Gisela
tod Karl dem GroBen.
Wipo schreibt in dem Heinrich dem III. gewidmeten Tetralogus
Vers 157—160:
., Felix sit mater memorando' carmine digna
Gisela de Caroli prbcedens sanguine Magni!
Nam si post decimam numeretur linea quarta
Post Carolum Magnum, nascetur nobilis ipsa.'*
Er wiederholt diese Verse unter ausdrucklicher Berufung auf den
Tetralogus mit geringen Atiweichungen in den Gesta Chuonradi imp. c. 4 :
,,Quando post decimam numeratur linea quarta ,
De Carolo Magno procedit Gisela prudens."
Von hier aus haben diese Verse namentlich durch ihre Aufnahme in
die Chronik Ottos von Freising2 und durch dessen Ausschreiber Gottfried
von Viterbo8 weithin Verbreitung gefunden. Man interessierte sich von
Anfang an lebhaft fur den Umstand, dafi mit Heinrich III., dem Sohn
Giselas und Konrads II., wieder ein direkter Nachkomme Karls des
GroBen zum deutschen Konigtum und Kaisertum gelangte. DaB Giselaf
die Tochter Herzog Hermanns II, von Schwaben aus dem frUnkischen
Geschlecht der Konradiner, nicht nur vom Stamme, sondern direkt
aus dem Blute Karls des GroBen war, ist bekanntlich durchaus richtig,
und schon Wipo hat hervorgehoben, dafi diese Abstammung durch ihre
Mutter Gerberga von Burgund (aus dem welfischen Hause) vermittelt
wurde. Sein Ausdruck ist hier allerdings insofern etwas ungenau. als
1 Uber die Niederlander in Polen und Ungarn meine „Geschichte der
Deutschen in den Karpathenl&ndern" I. 7, 77, 362 u. II. 207 f, wo freilich
jetzt einzelnes richtig zu stellen ist Vgl. „B5hmen", 8. 34.
8 VI 28 S. 291 meiner Ausgabe in M6. 88. rerum Germanicarum, Hannover
und Leipzig 1912, mit „processitu statt ^procedit".
3 Pantheon Part. XXII184, MG. SS. XXII 241.
.. (~*rw"*nlf* Original from
digitized by VrUUglL UNIVERSITY OF MICHIGAN
Wipos Verse fiber die Abstammung der Kaiserin Gisela usw. 387
gs danach zweifelhaft erscheinen kann, ob er dabei ricbtig an der Gerberga
Mutter Mathilde, die Tochter des Karolingers Ludwig IV. von Frank-
reich (f 954), oder an ihren Vater Konig Konrad von Burgund (f 993)
dachte, fur den sich eine direkte Abstammung von Karl dem GroBen
und uberhaupt aus karolingischem Blut zum mindesten nicht nachweisen
lafit, der dieser Sippe aber sonst als Ururenkel eines Bruders der Kaiserin
Judith, der Mutter Karls des Kahlen, nahe stand1. Denn Wipo schreibt
von Gisela (c. 4): „Cui pater erat Herimannus dux Alamanniae, mater
eius Kerbirga filia Chuonradi regis de iSurgundia fuit, cuius parentes
de Caroli Magni stirpe processerant."
Die linea decima quarta allgemein befriedigend zu erklaren, ist
bisber nicbt gelungen. Ohne weiteres wtirde man sie zun&chst auf eine
Abstammung der Gisela von Karl dem GroBen iin 14. Grade deuten,
aber dafur ist der zeitlicbe Abstand (etwas iiber 200 Jahre) zu kurz,
und tatsftchlich liegt auch Abstammung im 8., nicht im 14. Grade vor.
Neuere Erkl&rungsversuche pf&lzischer Lokalforscher bediirfen, wieBreBlau
mit Becht urteilt, „einer eingehenden Widerlegung nicht2'*. Es ist in
der Tat „rundweg abzulehnen4', wenn man z. B. in dem 1. Verse eine
linea quarta von einer decima (generatio) unterscheiden und dies dann
auf Gisela als das vermeintlich 4. (in Wahrheit aber wohl alteste 8) Kind
1 VgLR.Poupardin, Le Royaume de Rourgogne (888—1088), Paris 1907,
8. 860 ff.y 384 ff. u. 5., sowie den freilich auch nicht abschlieBenden und ver-
besserungsbedttrftigen „Stammbaum der Welfen" von B. Sepp, Mfinchen 1915.
Ober den Zeitpunkt der Heirat Konrads init Mathilde (963/66, vielleicht 966,
Jlarz —August) s. auch mein „Deutschland und Burgund im friiheren Mittei-
altertt, Leipzig 1914, S. 68 A. 1.
- H. B re 61 an in seiner neuen Ausgabe der Werke Wipos (Wiponis Opera.
Editio tertia. M G. SS. remm Germanicarum), Hannover und Leipzig 1915,
S. 25 A. 3.
3JDa mit ibrer Hand die Nachfolge im Herzogtum Schwaben vergeben
wurde und nur fttr ihre Stthne, nicht auch fUr die Kinder ihrer Sch western,
soviel wir wissen, ein Erbanspruch auf Burgund geltend gemacht wird. Das
Geburtsjahr der in ihrem Sarge gefundenen Bleitafel, 999, ist in keinem Falle
zu balten (gegen den Tag, 11. November, ist dagegen nichts zu erinnern), da
Gisela 1016 bereits aus 2 Ehen mindestens 3 Kinder geboren hatte und im
n&chsten Jahre (am 28. Oktober 1017) dem 3. Gemahl einen weiteren (den 4.)
Sohn schenkte. Herzog Ernst II. von Schwaben war im Sommer 1024 allerdiugs
noch mindeijahrig (Wipo, O. Ch. c. 1 S. 10), tritt aber seit Ende des n&chsten
* J ah res selbst&ndig handelnd auf und ist damals zur Zeit seines ersten Aufstandes
dochj als mindestens 15jahrig zu denken (Wipo, G. Ch. c. 10). Er dttrfte also urn
1010 geboren seinj und dazu stimmt es, dafi nach Hermann von Reichenau
HG. SS. V 119) Gisela beim Tode ihres Bruders Hermanns III. (f 1. April 1012)
bereits mit dem Babenberger Ernst I. verm&hlt war.
26*
C^f\C\ri\im Original from
byV^UUglL UNIVERSITY OF MICHIGAN
388 Adolf Hofmeister
Hermanns II. von Schwaben and eine Atetammung ini 10. Grade von
Karl Martell dent en will, der hier/ wie sonst gelegentlich, mit Karl
dem Grofien verwechselt sei1. Ich selber habe vor einigen Jahreri auf
den Umstand hingewiesen, dafi Gisela nlcht nnr durch ihre burgundische
Mutter von Karl dem Kahlen, sondern anch dnrch ihren Vater Hermann II.
von Schwaben auf dem Wege iiber die nordfranz&sischen Grafen von
Vermandois von einem apderen Enkel Karls des Grofien, dem ungliicklichen
Konig Bernhard von Italien, abstammt und dafi sowohl auf vftterlicher
wie auf mutterlicher Seite je sieben Generationen zwiscben ihr und dem
grofien Kaiser liegen*. Natiirlich sollte damit nur auf eine neue Mog-
lichkeit aufmerksam gemacht werden, in welcber Richtung man vielieicht
zu einem Verstandnis von Wipos in jedem Falle eigenartiger Berechnung
kommen kcinne. Dafi Bedenken gegen eine solche Zusammenz&hlung
von zwei Linien der Stammtafel geltend gemacht werden k6nnen? ist
durchaus zuzugeben, zumal ja Wipo, in den Gesta Chuonradi wenigstens,
ausdriicklich nur die miitterliche Ahnenreihe der Gisela auf Karl den
Grofien zuruckfuhrt.
Mehr als eine Moglichkeit, die aber doch ebenso wie die soeben
genannte mit Nutzen einmal zur ErSrterung gestellt wird, will es auch
nicht sein, wenn ich, ohne mich selber darauf festzulegen und ohne meinen
fruheren Vorschlag zurtickzuziehen, hier auf einen ganz anderen Weg bin-
weise, der jedenfalls einmal ins Auge gefafit werden kann, auch wenn ihn
vielieicht mancher doch lieber nicht einschlagen wird. Sollte etwa die linea
decima quarta darauf zuriickzufuhren sein, dafi Konrad II. und Gisela als
14. Herrscherpaar seit Karl dem Grofien gezahlt werden konnten? Das ist
der Pall, wenn man zwischen den Karolingern und Otto I. nicht die italieni-
schen Konige und Kaiser von Berengar I. (der in den Kaiserkatalogen be-
kanntlich dreimal vorkommt) und Ludwig III. bis zu Berengar II. und
Adalbert von Jvrea, sondern die ostfrankischen bzw. deutscben K5nige
Arnulf, Ludwig das Kind, Konrad I. und Heinrich I. einschob. Das war
in Deutschland nicht ungewohnlich, wo man die Zfthlung der Berengarfe
U8W. in der Kaiserreihe als die „romischea Weise davon unterschied, wie
das z. B. Otto von Freising ausdriicklich darlegt 8 und wie auch ana
mancherlei Anderungen oder Zusatzen verschiedener Handschriften za
der von ihm hinter dem siebenten Buch „iuxta Romanos" aufgestelltea
Kaiserreihe hervorgeht4. Wird, wie das in Deutschlahd gewohnlich der
1 Georg Berthold in den Mitteilungen des Historischen Vereins der PfaJs
XXXI (1911) S. 77f.
■ Historische Vierteljahrechrift XV (1912) S. 474f.
* Otto von Freising, Ghron. VI 13. 4 S. 382 f. meiner Ausgabe.
n- v ^k r^nnnl^ Original from
^^ UNIVERSITY OF MICHIGAN
p
i
Wipos Verse fiber die Abstammung der Kaiserin Gigela usw. 389 •}
Fall zu sein scheint, Karl der Kahle Qbergangen *, so ist Konrad II.
mit Einrechnung Karls des Grofien, sonst ohne diese der 14. Herrscher.
Man mufi dabei freilich nach Ludwig dem Frommen zun&chst die Kaiser
Lothar I. und seinen Sohn Lad wig II. (f 875) z&hlen und erst mit Earl III.
(dem Dicken) und Arnulf in die Reihe der ostfr&nkischen (deutschen)
KSnige hinuberlenken. Aber das ist, wie z. B. Honoring Augustudu-
nensis (von Augsburg?)2 und der AJtaicher Katalog8 zeigen, nichts Un-
erhortes. Wo man bereits nach Ludwig dem Frommen mit Ludwig dem
Deutschen fortfuhr, hat man aufier Karl III. (dem Dicken) auch seinen
alteren Bruder Ludwig (III. den Jungeren, f 882) 4 und aufierdem zuweilen
auch noch einen Lothar gez&hlt6, sodafi auch hier die Gesamtzahl die
entsprechende bleibt.
1 Z. B. bei Hermann von Reichenau und demgem&fi bei Bernold. Auch
iu dem Altaicher Katalog MG, SS. XIII 269 war ursprttnglich nur Karl (der
sog. Dicke) vorhanden, erst nachtr&glich wurde im 14. oder 15. Jahrhundert
ein zweiter Karl hineugefligt. Von Anfang an vorhanden ist Karl II. (der
Kahle) zwischen Lothars Sohn Ludwig (II.) und Karl III. in den Fibres temporum
des schw&bischen Minoriten aus dem sp&ten 13. Jahrhundert, MGL SS. XXIV
234 ff. Er fehlt bei Honor ins Augustudunensis und in dem Katalog von Mttnster
im Gregorienthal (—1153), s. n&chste Anmerkung.
* Imago mundi lib. III., MG. SS. X 182 f. Hit ihm stimmt in der Beihen-
folge der Katalog von Mttnster im Gregorienthal im ElsaB, MG. SS. XXIV
86 f., der aber zwischen Karl (III., dem Dicken) und Arnulf noch einen zweiteu
Lothar mit 13 Jahren aufflihrt.
9 MG. SS. XIII 269. Bezieht man hier den „Ludwicus [II.] imperator
annos 25tt zwischen Lothar und Karl auf Ludwig den Deutschen, so macht
das, wie gleich beriihrt, fur unseren Zweck keinen Unterschied.
4 Z. B. in dem (nur bis auf Heinrich I. reichenden) Fuldaer Katalog MG.
SS. XIII 265. Vgl. den Salzburger Katalog, ebda S. 266, wo vor Karl (III.)
eiu Name versehentlich ausgefallen ist und wo allenfalls statt Ludwig des
Jiingeren Karlmann gestauden haben kSnnte, weun nicht der mit ihm zu-
sammenh&ngende (nicht unmittelbar aus ihm in der ttberkommenen Form
schdpfende) Katalog von Scheftlarn, MG. SS. XIII 268 f., fttr „Ludowicus ann. 5"
btfte (daflir l&Bt dieser aber wieder Ludwig den Deutschen aus). — Auch
Kataloge, die nur Ludwig den Frommen, Ludwig den Deutschen, Karl III.,
Arnulf Udw. aufftthren (wie der Mainzer Katalog MG. SS. XIII 267, das Chron.
imp. August ebda. S. 263 und der Cat. codd. Pruss. S. 270, wo „Lotharius" ein
Versehen fttr „Ludewicusa sein mufi, wie die 36 Regierungsjahre zeigen),
widersprechen nicht notwendig unserem Vorschlag, wenn man annimmt, daB iu
^einem solchen hinter dem regierenden Konig Konrad II. auch die regierende
Ktfnigin Gisela genannt war, wie z. B. der Fuldaer Katalog nach Heinrich I.
noch nMahtiit regina* bietet
6 Z. B. in dem„ Catalogus Eutropio subiectus" MG. SS. XIII 266 (Karolus
Magnus, Ludovicus filius Karoli, Lotharius filius Ludovici, Ludovicus alter films
Ludovici, Ludovicus filius eius, Karolus Calvus filius Lotharii, Arnnlfus usw. :
, i
.* '»
C^f\r%ct\i* Original from
by VjUU^IC UNIVERSITY OF MICHIGAN
390 Adolf Hofmeister
Von besonderem Interesae ist der Freisinger Katalog (Catalogus re-
gum et imperatorum Frisingensis) in der wichtigen Handschrift Lindprands
und Reginos (Clm. 6388, fol. 86'), der von der ersten Hand bis zum
Tode Heinricbs II. gefuhrt und von einer zweiten bis auf Heinricb IV.
fortgesetet ist, also gerade der Zeit Wipos angehort. Aber dieser Katalog
stellt sich als eine Verbindung voij Genealogie und Herrscherreihe dar,
in der bei den Karolingern alle drei Linien mit ihiten TJnterteilungen
gleich sorgftltig berucksichtigt sind, sodaB sich schwer eine sichere leitende
Reihe aufstellen l&Bt. Da jedoch ausdrttcklich bei Lothar (L), seine m
Sohn Ludwig (II.), bei Karl (dem Kahlen) und bei Karl (III.), mit dem
dann die Reihe ganz zu den deutschen Konigen hiniiberlenkty die Kaiser-
wurde hervorgehoben ist, kSnnen wir diesen Katalog anl ersten zu denen
stellen, in denen Konrad II. al6 14. Herrscher nach Karl dem GroBen
(diesen nicht mitgez&hlt) erscheint Da der auch soijat (wegen des ersten
Vorkommens der fieinamen „Sanguinariusu und rMirabilia mundi" * (fur
Karl III. ist hier also mit Karl dem Kahlen und mit Karl von der Provence
znsammengeworfen). Zwei Lothare, den ersten zwischen Ludwig (dem Frommeit,
,ann. 26.") und Ludwig (III. dem Jtingeren, *ann. 6.u), den zweiten zwischen
Karl (III., 9ann. 6.") und Arnulf nennt der Regensburger Katalog, ebda. S. 268f
der daftLr Ludwig den Deutschen ausl&fit. — Lothringische Kataloge, die, wie
der Echternacher M6. SS. XIII 742, sowohl die beiden Lothare, wie die ost-
und westfr&nkischen Karolinger, die fiber das Mittelreich geherrscht haben,
aufftthren, erhalten nattlrlich eine wesentlich hflhere Zahl von Regierungen.
14 Herrscher zwischen Karl dem Grofien und Konrad II. (beide nicht mitge-
rechnet, hat der unter Heinrich IL. entstandene Stabloer Katalog MG. SS. XIII
265 (Karl der Grofie, Ludwig, Lothar, „Ludowicus qui et Lotharius ann. 15,
Ludowicus ann. 4, Ludowicus ann. 2, Karolus Minor ann. 10*, Arnulf, Ludwig
usw.), mit dem eine ungedruckte Fortsetzung der ktirzeren Chronik Isidore
aus St. Matthias (St. Eucharius) in Trier ttbereinstimmt (Abschrift von H. V.
Sauerland im Besitz der Mon. Germ, hist; von erster Hand bis Heinrich V.y
dann von zweiter Hand noch Lothar; hier wLotarius qui et Ludowicus4* f der
zwei Jahre regierende Ludwig ^Ludowicus Balbus" genannt, also auf den
westMnkischen Ludwig den Stammler bezogen).
1 Danach ist Uhlirz, Jahrbttcher Ottos II. S. 209 A. 63 zu berichtigen (wo
es auch ^Series Petri Diaconi" statt „P. Damiani" heifien mufi). Die Beinamen
stehen zwar fiber der Zeile, sind aber von derselben Hand und mit der gleichcn
Tinte wie der Text geschrieben. Auch die ebenfalls ttbergeschriebenen Zahlen
bei den drei Ottonen I. II. III. rtthreo von der gleichen Hand und Tinte her.
Die Beinamen sind also bereits Anfang des 11. Jahrhunderts, also so gut wie
gleichzeitig, und nicht erst bei Otto von Freising bezeugt, dessen Angaben
jedenfalls auf unsere bereits vor 993 in Freising befindlicbe Handschrift elm.
6388 zurttckgehen. Auch ftir Ludwig „den Frommen" wird hier diese Be-
zeichnung deutlich als Beioame gebraucht (so schon im 9. Jahrhundert, vgl.
Sim son. Jahrbttcher Ludwigs des Frommen I 46 f.)
.. {~*rw"*nlf* Original from
byV^UUglL . UNIVERSITY OF MICHIGAN
I
Wipoa Verse liber die Abstammuug der Kaiserin Gisela usw. 39 1
Otto II. und Otto I1L) sehr bemerkeuswerte Katalog erst von Arnulf
an and nicht ganz ohne MiByerstandnisse, MG. SS, X 136, gedruckt istr
setze ich das St Lick liber die Karolinger und ihre Nachfolger nach ciner
mi r von G* Leidinger freuntUkhst iibermittelten Abschrift hierher1:
rtSanctus Arnulfus (dux-) genuit Anagisum ducem, Ansgisus dux
genuit Pippinura duceni* Pippinus dux genuit Karolnm dacera, Karolua
dux genuit (m on a chum Carolomannum et) PippiniiiQ, quern Stephanas
papaunsitBin regern deposito Hildrteo rege. Pippinus rei genuit Karolum
et Karoloraannum, Karolus Magnus iraperator genuit Karolum, Pippinuin
(ante patrem morlui sunt), Ludowicum fPiam)* Ludowicus Pius genuit
Lothariunv, Pippinum (Karolum, und am Rande: Karolum genuit de Judit),
Lndowicuro, Post obitum patris hi III regnum diviserant, Karolus occi-
dentalia regna, Ludowicus oTientalia, (imperator) Lotharius Lotharingiam*,
Lotliarius rex (postea monachus) genuit Ludowicum (Iniperator),
Lotharium, Karolum \ (Hi III sine filiis). Ludowico (qui sine filiis moi^
tuus est) Italiam, Lothario (qui excommunicato est) Lotharingiara, Karolo
Provindam dedit*\ (Hi duo sine filiis mortui sunt)* Regnum Lotharii
diviserant inter se patrui Karolus et Lndowicns7. Ludowicus rex gennit
Carolomannum, Lndowicum, Karolum, qui post obitum patris diviserant
regnum. Carolomannus Batoariam, Pannoniam, Carinthiam, Boemiam,
Marahiam, Ludowicus (qui sine filiis mortuus est) orientalem Franciam.
Turingiam, Saxoniam, Fresiam, Karolus Alemanniam et partem regni
Lotharii sortitus est*. (Imperator) Karolus vero istoruni patrnus gennit
Ludowicum, qui genuit Ludowicum (qui mortuus fratri reliquit imperium)
*t Karolomannnm (ambo sine fiiits* mortui) *a (Postea gennit ex alia
1 Die vorausgehenden Angaben Uber die Merowinger von Chlodwig an sind
nur ein Auszug ana Reginos Chronik, die auch iUr die Karolinger benutzt ist.
Daneben verweist R, Koepke (MG. SS+ X 135) auf die Uomus Carolingicae
ftenea'ogia MG. SS, II 308 ff. (fttr die Anftnge der Karolinger), doch i^t wohl
kaum diese (und in jertem Falle nicht uumittetbar) benutzt; vielmehr dUrfte
eine kiirzere Fassung ohne die fabelhaften Ahnen de* hL Amulf su Grunde
liegen (vgl z. Ii MG. SS. XIII 247 Nr. V),
- Was in runden Klammern ( ) steht, iet am Rande oder fiber der Zeile,
aber von deraelben Hand wie der nrsprflngJiche Teil des Textes hinsugescbrieben.
3 So die Londoner H and sch rift dee British Museum Cottun Tib. C. XL
saec, X, die aus Utrecht oder Egmond atammt, in der GeneaL dom Caroling.
4 Regino 842- Die Form „Lotbarinda" kommt bei Regitio noeh nicht
vor; er gebraucht nur ^regnum Lotharii1*, der Fortsetzer (Adalbert) auch
^Lothariense regnumtf. ^Lotharingia* hat Waitz (VG. . V* 171 A. 5} zuerst
bei Liudprand gefunden.
* Vgl. Regiiw 851, 855. * Regiuo 855. 7 Regino 870.
ft Regino 876, y Vgl Regino 877, 878, 883, 884,
rv ^h r^nonl^ Original from
Digitized by VrUUglL UNIVERSITY OF MICHIGAN
392 A* Hofmeister: Wipos Verse liber die Abstatnmung der Kaiserin Gisela
Karolum Calvum, qui regnavit in Gallia1. Qui genuit Ludowieum, qui
tempore Ottonis in Gallia regnavit). Carolomannus rex gennit Arnolftun*,
Defunctis fratribus Carolomanno et Ludowico frater illonun Karolus
possedit regna illonun8. (Imperator) Karolus in senectute corpora et
mente languidus a suis derelictus est et Arnoifas Carolomanni filius in
regnum sublimatus est4. Arnolfus rex ill omni Tentonica terra gennit
Ludowicum regem, in quo defeeit omnia ilia regum priorum succession
Ludowico sine herede defuncto Chounradus ex genere Francorum rex a
eunctis ordinatur. Qui post septem annos sine filiis defunctus Heinricum
Saxonum ducem post se delegit in regnum. Heinricus ante regnom
genuit Ottonem (L) regem, in regno genuit Heinricum, Brunonera. Otto
rex genuit Ottonem (II. Sanguinarium), Otto Ottonem (III. Mirabilia mundi).
[Hezil dux Baioariae genuit] * Heinricum Babinbergensemf qui sine herede
decessit7* [Quo defuncto Chounradus in regnum eligitur. Post quern
filius suus Heinricus tereius imperator regnavit Hoc defuncto ftlius eius
Heinricus quartus imperator regnavit] tf.
Ware also die 14. linea Wipos *aus dem Plata des ersten salischen
Herrscherpaares in der KQnigs- oder Kaiserreihe abgeleitet, so konnte
der Schriftsteller natiirlich gar keine rechte Yorstellung von dem wirk-
lichen genealogischen Zu$ammenhang gehabt haben, und seine Angabe,
die doch deutlich eine genealogische Aussage machen will, wiirde, richtig
vers tan den, gar nicht genealogisch zu werten sein. Es mufi natiirlich
dahin gestellt bleiben, <fb man Wipo eine derartig sinnlose Verwechslung
zutrauen will. Man wird aber andererseits auch nicht iibersehen kdnnen,
dafi es eine Art der Verwandtechaftsberechnnng, zu der Wipos linea 14.
stimmen konnte, nicht gibt und da8 irgendeine absonderliche Yerwirrung
ihm in jedem Falle untergeiaufen sein dttrfte.
1 liber die Geburt Earls des Einfftltigen Regino 878, der ihn aber nicht
#den Kahlen* nennt Die falsche Ubertragung dieses Beinamens auf Karl
den Einfaitigen ist bei A. Eckel, Charles le Simple (Paris 1899, bes. 8. 140 if.),
soviel ich sehe, nicht erw&hnt.
2 Regino fiilBO.
* Vgl. Regino 882.
4 Regino 887.
5 VgL Regiho 900; Contin. Regin. 911.
6 Das in eckigen Elammern [ ] Stehende ist von einer zweiteji Hand hin-
zugefttgt, und zwar „He«l- genuit" auf Rasur (* Baioariae" fiber der Zeile),
yorher stand wohi nur „ Heinricus" dort.
7 Hier schliefit die erste Hand.
Berlin -Steglitz. Adolf Hofmeister.
r^rtrtrtL- Original from
byV^UUglL UNIVERSITY OF MICHIGAN
393
Kritiken.
Karl Ton Amira, Der Stab in der germanischen Rechtssymbolik.
Mit 2 Tafeln. Abhandlungen der Koniglich Bayerischen Akademie
derWissenfichaften,Philosophisch-philologische and historiache Klasse.
XXV. Band, 1. Abhandlung. Miinchea 1909. 180 S. 4°.
Diese auBerordentlich lehrreiche Schrift hat das massenhafte, kaum
tibersehbare Material jeder Art fiber das hftufigste der Symbole gesaramelt,
die „ nicht nur ihren Triger kenntlich, sondern auch gewisse Begriffs-
^merkmale an ihm oder in seiner Handlung anschaulich machen wollen",
natiirlich unter bewuBtem Yerzicht anf zahlenm&fiige Vollst&ndigkeit. Das
kirchliche Recht ist nur insoweit gelegentlich herangezogen, als es unter
dem EinfluB eines nationalen, weHlichen Rechts gestanden liaben kann.
Die raumliche und zeitliehe Verbreitung des Stabsymbols ist nunmehr
im einzelnen deutlich. Der Verfasser bescbr&nkt sich aber nicht darauf,
die verschiedenartigen Anwendungen des Stabsymbols zu sammeln und
zxi ordnen, sondern er will sie auch aus einer einheitlichen Grundauf-
fassung heraus erklaren, indem er sie, mit geringen Ausnahmen, auf den
„Wanderstab" (Abschnitt I im allgemeinen, S. 3 — 13; Abschnitt II im
Recht insbesondere. S. 13 — 23) zuruckfuhrt. Der Wanderstab, der ur-
sprunglich als Stutze dienen soil, wird zum bloBen Wahrzeichen und unter-
liegt im Zusammenhang mit den Anderungen der Funktion mannigfachen
Anderungen seiner Form. Aus dem geschulterten oder aufrecht getragenen,
also umgekehrten Gehstock erklart sich das Rntenschema, aus dessen
Verkiirzung und Verzierung sich dann weiter abgeleitete Fofmen ergeben.
Als Wahrzeichen nicht mehr irgendeines Wandernden, sondern eines wan-
dernden Boten wird der Stab zum fast stiindigen Botschaftssymbol (Ab-
schnitt III. Der Botenstab, S. 23—32; IV. Der Stab bei der Nachbar-
botschaft, insbesondere das Herumtragen des Heerpfeiles, S. 33 — 48),
„Im ferneren Verlauf des Bedeutungswandels verbindet sich Ausfall eines
Teiles vom urspriinglichen Inhalt mit abermaliger Verengerung. Der
Stab hort auf, einen Wandernden zu kennzeichnen ; daftlr kennzeichnet
er jetzt einen Boten in dauerndem Auftrag . . . Der Stab ist Wahrzeichen
. . r^nonlr Original from
Jigitizeti Dy ^UU^lL UNIVERSITY OF MICHIGAN
y >■'.
4 : . i
394 Kritiken
des Amtnaftrags geworden." Das wird in den Abschnitten V — VII,
die die gute H&lfte der Arbeit ausmachen, im einzelnen verfolgt (V. Der
Dienststab 8. 48—84; VI. Der Gerichtsstab, S. 84— 111 und dazu
Anhang S. 165 — 180: Verzeichnis bildlicher Darstellungen des Richter*
mit dera Stab, VII. Der RegimentsBtab, als Kftnigsstab and Szepter.
Kaiserstab, Stab des Herzogs und des Landesherrn, des Regierungs-
stellvertreters, des Gemeindehauptes usw., S. Ill — 139,). Daran schliefien
sicb in Abscbnitt VIII („Der Stab bei Geschaften" S. 139—157) ver-
schiedene einzelne Anwendungen des Stabsymbols, z. B. der Stabwurf bei
der Entsippung, bei anderen Lossagungen (exfestucatio), die Stabreichung
zum Zwecke des Burgenstellens (Wadiation) usw. Amira verfolgt an- i
deutungsweiBe die Ursprttnge der Stabsymbolik fiber die germanischen
Rechte zuriick in die# indogermanische Urzeit und weist namentlich aur |
antike Analogien bin. .Die Grundgedanken der Stabsymbolik gehoren
dem westindogermanischen Urrecht an." Sclion in urgermaniscber Zeit
ist der Stab als Symbol jeder Botschaft in Geltung. In der latinisch-
romischen Fetialen -basta mBchte Amira einen der Symbolik des Ur-
rechts entstammenden Botenstab erkennen (?). Der altgriechiscbe Konig
hat sein axfJTctQov von der Gottheit empfangen, „doch wohl zunSchst
als Zeichen des Auftrags". „Was die bomerische Vorstellung von der
germanischen unterscheidet, ist lediglich die Ableitung des Auftrags und
seines Symbols von der Gottheit. Dieser theologische Gedanke scheme
ira Orient beheimatet.u Wenn Amira trotzdem den Gerichtsstab und die
meisten Regimentsst&be, „sofern sie teils Varianten des Richterstabes, teiia
Zeicben von Amtern sind, die erst im Laufe der deutschen Geschichte
entstanden", for spezifisch deutsch erklftrt, so mocbte ich das vor der
Hand nur mit der von Amira selber angedeuteten Einschr&nkung auf
die besonderen Falle der Anwendung und die Ausgestaltung im einzelnen
fur zuiassig halten. Der Gerichtsstab fftllt nach Amira „init den Dienst-
staben unter den Begriff des Botenstabes", und den Dienststab mochte
er als ,,spezilisch deutsch und erst von deutschrechtlichen Gebieten aus
weiter verbreitet" erkennen, „mindestens in der weitaus uberwiegenden
Mehrzahl seiner Anwendung". Hier ist aber sicher noch nicht das letzte
Wort gesprochen; die Erorterung diirfte vielmehr erst jetzt fruchtbar
einsetzen, nachdem Amira eine breite und feste Unterlage geschaffen hat.
Seine Untersuchung hat sehr wesentliche Kl&rung und Forderung ge-
bracht, jeder Leser wird aus ihr ungeheuer viel lernen; sie l&Bt aber
weithin Raum fiir abweichende Auffassungen. Kicht nur in Einzelheiten,
sondern audi in der Gesamtanschauung. Amira hiilt die landl&ufigen
Deutungen des Stabsymbols auf Macht, Gewalt, Uberlegenheit fur un-
^ Google ^I™^..,... !
UNIVERSITY OF MICHIGAN
Kritiken 395 <
betriedigend, „weil kerne im kritisch gesichteten Quelleninaterial einen
Anhalt findet, keine die quellenm&Bige Beschaffenheit des symbolischea
Stabes zar Geltung kommen l£Btu ; er lehnt sie vor allem deswegen ab^
weil alle aaf erne einheitliche Auffassung der gennanischen Stabsymbolifc
verzichten miissen. Aber es mu6 doch fraglich erscheinen, ob in dieser
einheitlichen Ableitnng aller verschiedenen Anwendungsarten nicht doch
eine ftberspannung eines vielfach sicherlich zutreffenden Gedankens liegt.
KOnnte man far den Riebterstab die Zuruckftthrnng ilber den Botenstab
auf den Wanderstab noch glaublich finden, so gilt das sehwerlich ohne
weiteres fur den Konigsstab, wenn wir nicht anf den griecbischen Ge-
danken des gottlichen Ayftrags zuriickgreifen wollen, und von bier ans
wird dann doch wieder die allgemeine Ableitnng des Richterstabes aus
dem Wanderstabe zweifelhaft Ich mochte vorlaufig^ die Moglichkeit nicht
ausschliefien, da6 von vornherein verschiedene Bedeutungen nebeneinander
stehen, die sich jede in der mannigfaltigsten Weise entwickelt haben und
die mannigfaltigsten Verbindungen und Vermischungen miteinander ein-
gegangen sein mSgen. Im einzelnen sei hier besonders auf die sehr «toff-
reichen Ausfuhrnngen iiber das Szepter und den Konigsstab, bzw. den
von Amira nur als Wiederholung des Konigsstabes gewerteten Kaiser-
stab, hingewiesen (S. Ill if.). Eine noch eingehendere monographische
Behandlung dieses Gegenstandes, als sie in diesem umfassenden Rabmen
moglich sein konnte, w&re dringend erwunscht. Man kommt hier am
wenigsten mit einer wesentljich germanisch orientierten Betrachtung aus.
Das antike Vorbild, das Amira natiirlich nicht ubersieht, konnte wohl noch
nachdriicklicher hervorgehoben werden. Aus Wendungen bei den Geschicht-
schreibern, wie „regni suscepit sceptrau, ist fur das MA. niemals etwas
uber den Gebrauch des Szepters in dem besonderen Falle zu entnehmen.
Fur die deutschen Konigssiegel bietet jetzt Posses Werk eine bequemere
Unterlage. Vielleicht l&Bt sich dann eine sicherere Entscheidung fiber
die deutschen Vogelszepter des 11. Jahrhunderts gewinnen, in deren
Deutung, ob Adler, ob Taube, auch Amira (S. 119, 124f.) nicht zu einer
entschiedenen einheitlichen Stellungnahme gelangt. W&krend die englische
Analogic und die Form des Vogels z. B. auf der Goldbulle Heinrichs IV.
1065 (Posse I 16,5) frir eine Taube sprechen, wird dies durch die
literarische Bezeugung des Adlerszepters und andere Darstellungen,
namentlich auf dem Siegel Konrads II. (Posse I 13,2), doch auch fflr
die erstgenannten Darstellungen mehr als fraglich. — Wenn der heilige
Herzog Knut auf dem Siegel seiner Gilde zu Odense Krone und Lilien-
szepter fubrt, so ist zu beachten, daB Knut Lavard sich Konig der
Wenden nannte. — Der rgekronte Kaiser mit langem Stab (?) auf einem
r^rtrtrtlp Original from
by VrUUgl^ UNIVERSITY OF MICHIGAN
. 396 KriUken
Elfenbein c. 850 — 900 tf)", £. Museen zu Berlin, Beschreibung der
Elfenbeinbildwerke, 2. Aufl. (1902), Nr. 7, fQhrt eher eine Lanze ate
einen Stab (S. 113 A. 4). — Unter den sogenannten Universit&tsszeptern,
die Amira mit Recht ursprunglich auf den Stab des Pedellen als Battels
oder Fronboten, nicht als Abzeichen der akademischen Gerichtsbarkeit
deatet (S. 73 f., 78 ft), w&ren die nicht erwfthnten Rostocker Szepter die
<esten erhaltenen des 3. Typus (der dem wirklichen HeiTscherszepter
am n&chsten kommt), wenn sie mit Recht als die ursprunglichen von 1419
gelten (vgl. Beitr. z. Gesch. d. Stadt Rostock II 1, 1899, S. 63 ff.). —
Hingewiesen sei auch auf die zahlreichen und genaa datierbaren Abbil-
dungen des Petrus de Ebulo, z. B. Taf. 30 (in der neaen Aasgabe von
Mnratori8 S& rer. Ital. XXXI, I, zu S. 121), wo der Brief oben in den
Stock des cursors eingeklemmt ist (bei Amira S. 28 nur Beispiele aus
dem 15. und 16. Jahrhundert). Mit dem kurzen Stab in der Linker*
(S. 54) erscheint ein Speisentrftger auch in der gleichzeitigen Darstellung
des Hochzeitsmahles Kaiser Heinrichs V. (1114) in der Hs. C des Ekke-
hard. von Aura, MG. SS. VI, Taf. 1.
Berlin -Steglitz. A. Hofmeister.
Dr. Hathilde Uhlirz, Schlofi Plankenwarth und seine Besitzer.
1916. Deutsche Vereinsdruckerei und Verlagsanstalt, .Graz.
Das lieblich gelegene, aber bereits halbverfallene steirische Schlofi
Plankenwarth erhielt 1913 einen neuen Besitzer, der sofort an die bauliche
Wiederherstellung ging, zugleich aber eine tuchtige geschulte Kraft fur
die vorliegende historische Studie gewann. Die aufiere Ausstattung des
Buches ist vortreff lich ; es bietet anf 15 Tafeln und im Text Abbildungen
von Urkunden, Siegeln, Wappen, dann Ansichten, Grundrisse, Plane und
Karten, dar unter eine Karte der Steiermark mit Eintragung der'.Giiter
und Rechte der Besitzer von Plankenwarth. Aber auch fur den inneren,
inhaltlichen Wert des Buches hat der Fleifi und die Gewissenhaftigkeit
der Verfasserin das MogDchste getan. Die Beschaffenheit des Quellenstoffes
stellte sie vor eine schwierige und im Grande genommen undankbare Auf-
gabe. Eine ftber das rein Ortliche und Familiengeschichtliche hinausreichende
Bedeutung kcinnte eine solche SchloBgeschichte nur unter wirtschafts-
geschichtlichem oder unter verfassungsgeschichtlichem Gesichtswinkel ge-
winnen. Es wire interessant, die Wirtschaftsgeschichte einer Herrschaft,
wie Plankenwarth, durch Jahrhunderte zu verfolgen, oder die Geschichte
eines an der Landesgeschichte hervorragend beteiligten Geschlechts dar-
zustellen, weil sich in einem solchen Einzelbild unter Umstftnden allge-
meine Entwicklungen lehrreich spiegeln. Aber beides verbot sich hier
.. (~*rw"*nlf* Original from
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;i
Kritiken 397
dorch bestimrate Umstinde. Das eigene Archiv des Schlosses ist nftmlich
fast ganz verloren gegangen. In muhsamer Spllrarbeit mafite die Ver-
fasserin im steirischen Landesarchiv and anderen Arcbiven Osterreichs
and Bayerns Qaellenangaben sammeln, die einen zwar umfangreichen,
aber doch liickenhaften and innerlieh wenig zusammenh&ngenden Stoff
ergaben. Auch sind die Inhaber Plankenwarths in der Geschichte des
Landes nie stark and dauernd hervorgetreten. Will man in der Geschichte
von Plankenwarth einen einheitlichen Zag finden, so lftge er in dein Urastand;
dafi alle die Geschlechter, die in unauf horlichem Wechsel die Burg innehatten,
auf ihr zugrnnde gegangen sind, bzw. nach schweren wirtschaftlichen
K&mpfen ihren Besitz aafgeben muBten. Die Folge dieser beiden Umst&nde
war, da6 auch die Verfasserin weniger eine Geschichte des Schlosses, als,
wie auch der Titel sagt, ihrer Besitzer gibt. So lost sich ihre Darstellang
in eine Reihe von Familiengeschichten auf, oder richtiger in Bruchstucke
von Familiengeschichten, denn die meisten Familien saBen nur einige
Generationen auf Plankenwarth, An diesem MiBverh<nis zwischen ihrem
Gegenstand und dem verfiigbaren Quellenstoffe tragt die Verfasserin keine
Schuld; in der dadurch gegebenen Besch^takung hat sie Vortreffliches
geleistet. Ihre mit kritischer Besonnenheit durchgefubrten Untersuchungen
uber die Herren von Plankenwarth, Prankh, XJngnad, Duramersdorf and
Stiirgkh, lief era wert voile BeitrSge zur Genealogie des steirischen Adels.
Und aus der Episode des Sturgkhschen Besitzes hat sie geschickt die
kulturgeschichtlich nicht uninteressante Gestalt des aus Donaustauf in
Graz eingewanderten Kaufherrn Georg Stiirgkh, des Begrunders des
heute graflichen Geschlechtes v. Stiirgkh, herausgegriffen und hat seine
menschliche Personlichkeit sehr hubsch und lebendig geschildert l. Die
wichtigeren Stucke aus dem Quellenstoff, so insbesondere Auszuge aus
den Testamenten Georg Stiirgkhs und aus den Inventaren, welche die
Einrichtung, die Bucherei, die Riistkammer und die Gem&ldesammlung
des Schlosses verzeichnen, sind im Anhang abgedruckt. Dazu nur zwei
kurze Bemerkungen. Die Behandlung der Rechtschreibung in den spateren
Stttcken, in denen der willkiirliche Wechsel von kleinen und groBen An-
fangsbuchstaben getreulich beibehalt&n erscheint, entspricht nicht ganz
den mit Becht herrschend gewordenen Grunds&tzen. Und zweitens: be-
ruht der „grecus Gnanus" in der Zeugenliste von 1265 (S. 127) auf einer
sicheren Lesung? und wie ist wohl dieser steirische „Griechea za er-
1 Za den Ausftthrungen Uber die Familie v. Horstig, die im 19. Jahrhundert
Plankenwarth bes&fi, kann Referent aus eigener Familienttberlieferung erg&nzend
bemerken,* daBHoriz v. Horstig eine namhtffte Rolle in der deutscbkftttolischen
Bewegnng der Alpenlfoder gespielt hat.
n ■ ■ th (~*rtrvnfr- Original from
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:J
398 Kritiken
kl&ren? — Ein genaues und ausfiihrliches Register erhoht den Wert der
sorg<ig gearbeiteten Schrift.
Innsbruck. H. Steinacker.
Bernhard Hagedorn, Die Entwicklung der wichtigsten Schiffs-
typen bis ins 19. Jahrhundert. Mit 16 Abbildungen und 28
Lichtdrucktafeln. Veroffentlichungen des Vereins fur Hamburgische
Geschichte, erster Band. Berlin, K. Cnrtius, 1914. XVI und
133 Seiten.
Der fleiBige und vielversprechende Forscher, dessen weiterem Schaffen
^er Tod auf dem Schlachtfeld ein allzu fruhes Ende bereitet hat, gibt
in seiner letzten Arbeit einen Beitrag fiber die Entwicklung der Handels-
-schiffstypen im sp&teren Mittelalter und in den ersten Jahrhunderten der
Neuzeit. Es ist ein pr&chtiges Buchlein, das ganz uberwiegend auf den
-eigenen Forschungen des Verfassers iiber Schiffswesen und Handels-
^eschichte beruht und in gedr&ngtester Kurze eine Fulle von Aufkl&rung
tiber den GegensUnd bringt. Viele lllustrationen im Text und eine Bei-
gabe von 28 sehr guten Lichtdrucktafeln unterstutzen die Ausfuhrungen
-aufs wirksamste.
Ein kurzer Uberbiick iiber die alteste Zeit des Schiffsverkehrs in den
nordlichen Gew&ssern zeigt, da6 zwischen dem nordischen Ruderschiff
•der Wikinger und dera Fraclitschiff der spateren Zeit keine Verbindung
besteht. Den eigentlichen Ursprung dieses Schiffes sieht er an der
Atlantischen *Kuste in Westfrankreich, im Typ des Nef. Dieser wandelt
sich durch Aufnahme des Hecksteuers, wahrscheinlich von dem ganz
ahnlichen Zuidersee-Fahrzeug, dem Koggen, in den nunmehr Kogge
genannten Typ des Handelsschiffs urn, der dann auch im Westen den
alteren ersetzt, auch in die Mittelmeerschiffahrt Eingang findet. Im
Norden wurde er durch VergroBerung und Aufsatz von Kastellen
zum Typ des Hulk weiterentwickelt, doch haben wir Zeugnisse, daB
wenigstens spater auch Koggen Kastelle hatten. Der Hulk fand in der
Eeederei der preuBischen Stadte in der Massenfracht dee preuBischen
Oetreides nach dem Westen und dem Salztransport aus dem Westen nach
dem Osten friiher Aufnahme, als in Liibeck und den westlichen Seest&dten.
Damit war im Beginn des 15, Jahrhunderts die Entwicklung auf
<einen toten Pupkt gelangt (8. 54). t)ie Hemmungen, die zu uberwinden
waren, bestanden einerseits in der Schwierigkeit, die eine groBe Segel-
flftche an dem einen vorhandenen Mast zu handhaben, andererseits in der
geringen Widerstandsffchigkeit des ublichen Klinkerbaus der Schiffe. Der
weitere Fortschritt in Takelung und Bau kam nach Mitte des 15. Jahr-
r^rtrtrtlr- Original from
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Kritiken 399
II
hiinderts aus Westfrankreich. Es 1st der von den Bretonen ertundene* oder
doeh in Auf nab me gebrachte Typ den Krawels, Die Yeranderung der Be-
plankung, die sowoM erne innere Vent&rkung des Rumpfes* wie uber-
haupt eine Verbesserung derSeetfichtigkeifc enuoglichte, ist das Entscheidende
der Nenerung fur den west- and nordeuropaischen Schiffsbau, Zugleich
trat an die Stelle des einen Mastes der altera Schiffsgattungen die Aus-
ktattung mit drei Hasten, von denea zwei auf den Vor- und Hinterkastellen
atifgestellt wnrden, Damit war zugleicb eine Yerftnderung der Seget
in Richtung auf Yerkleinerung und Spezialisierung der Segelftachen und
vermehrte Ausniitaung des Windes elngeleitet. In der Weiterbildiing der
Takelung siebt der Verfaseer itberhaupt nun die Hauptforlschritte der
Folgezeit (S. 63). Mit die*en Neuerungen Hand in Hand ging eine
YergroBerung dee Sehiffstyps,. sodaB schon vor Ausgang des 15* Jabr-
bunderts SchiftsgriiBen erreicbt warden, die erst vom Handel&schiffsbau
des 19, Jahrhunderts Ubertrotfen worden eind,
Eine Reaktitm gegen diese fur die schlechten HaienverhftltniHSe s&u
tief gebenden, nunmehr Rahsegel genannten Schiffe ging von den deutseh-
niederlandisehen Gebieten an der Nordsee aus und iuforte mm Anfkonimen
kleinerer neuer Typen ini Seefernverkehr, die in wenigen Jahrzehnten
im t'riiheren 16. Jahrhundert sich die Vorherrsciiaft eroberten (9. 81),
Das waren ssunilchst die sogenannten Bojer, deren Besonderheit neben
>*e3*ntiich geringerer GriiBe und geringerem Tief gang in der Art der
Segel und der Takelung lag. 8ie spartan Bemannung und Zeit im Laden
und Loschen und konnten durum mebr Fab r ten im Jahre niachen als die
Rahsegel Sie waren also in jeder Hinsicbt wirtsehaftliclier und prak-
tiseher als-diese. Aber dies er Typ wurde bald durch einen neuen, aucb
niederlftndischen Ursprunga, iiberholt, Boot schlechthin genannt, bftiiftg
4iuch Vlieboot. nacb der Herkunft aus den mederlandischen Seestadten
am Ylie. Der neue Typ teilte die Vorziige der Bojer; seine Uberlegenbeit
besiand darin, daB er noch betrilcbtlicb selmeller and besser besegelt war.
Aber selir bald, beit 1595t kam ein vollig newer Typ auf, der die Vorziige
der Boote mit den Eigensehaften der Rahsegel vereinigen sollte. Das
war die Fleute, die im nordhollllndischen Hoorn, einem Hanpteitz der
Reedeiei noch damals mit grolkn Rahsegeln, ihren Ursprung hatte,
Ihre Besonderheit war, daB aie lauger und schm&ler als die aitern Typen,
niedriger gebant, obne Aufbanten. weniger tiefgeheud war, bohere Slasten,
kurzere Ralient weniger Mannschaft hatte und weit beeser befiihigt war,
ana Winde zxl segeln (St 107}. Dieser neue Typ — das sogenannte
Pmafrsdiiff ist in allem weeentlidien dasselbe — hat dann ^sieli alle
Meere erobenw. Es ist fur die Niederlftnder die starkste Waffe gewe&en,
.. r^nonl^ Original from
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400 Kritiken
urn seit Anfang des 17. Jahrhunderts in kiirzester Zeit alle Konkurrenten
zur See aus dem Felde zu sehlagen.
Die EntwickluDg vom sp&teren 17. Jahrhundort ab zeichnet der Yer-
fasser nur in ganz kurzen Strichen. Mit der Einfuhrung der Flatten hatte
man erreieht, was sich mit den Materialien, aos denen Schiff nnd Takelung
bestanden, schaffen liefi, ohne die Rentabilitftt, den wichtigsten Gesicbts-
punkt fftr das Kauffahrteischiff, in Frage za stellen (8. 181). Grofie
TTmw&lzungen gab es erst wieder fan 19. Jahrhundert. Der Segelschiffebau
machte noch einmal grofie Fortschiritte, aber die wichtigsten Anregangen
dazu kamen von den Nordamerikanern.
Das Buch bietet in vielem Grundlegendes. Der Inhalt ist sehr viel-
seitig, mehr als die im vorstehenden gegebene kurze Skizzierung des
Jlanptgedankengangs der Ausf&hrungen des Verfassers erkennen lafit.
Die Darstellnng zengt von Herrschaft, die der Yerfasser fiber den mannig-
faltigen Stoff besafi. Ein Sachregister, sowie ein Orts- nnd Personen*
terzeichnis sind beigegeben.
Munster i. W, Daenell.
Christian Friedrich Weiser, Shaftesbury nnd das deutsche
Geistesleben. Mit einem Titelbilde. B. CK Teubner, Leipzig nnd
Berlin 1916. XV nnd 564 S.
Shaftesbury ist eine sehr wirksame Gestalt im englischen Geistes-
leben, noch wirksamer als etwa Montaigne in Frankreieh, weil er tiefer
angelegt ist. Zwei Generationen hindurch war sein Einflufi in England
mftchtig. M. Tindal z. B., der Verfasser der „Bibel des englischen
Deismus", der Christianity as old as creation (1730), nennt Sh., ihn
ofter zitierend, immer „the noble author". Josef Butler (The Analogy,
1736) ist von Leslie Stephen „der ins Theologische ubersetzte Shaftes-
bury" genannt worden. Um die Mitte des 18. Jahrhunderts fing er hi
England an zu verblassen, aber in Frankreieh und Dentschland zu
steigen. Rousseau, Basedow, Mendelssohn, Herder und viele andere
zeigen tiefe Spuren seiner Einwirkung.
Sh. ist zun&chst Moralphilosoph* Er ist einer der Begrflnder der
„natttrlichen" Ethik, einer der Wissenschaften der Aufkl&rung, die der
natiirlichen Religion, dem Naturreeht, dem Systeme der natQrlicben Fret-
heit in der Volkswirtschaft und der naturgem&fien P&dagogik an die
Seite zu stellen ist. Gegeniiber der transzendenten Ethik des Christen-
turns und der rein konventionellen Moral von Hobbes will er eine im-
manente, „natikrliche'' begrOnden, indem er von den beiden natftiiiehea
Trieben, dem Egoismus und der Sympathie, ausgeht. Er ist darin und
.. (~*rw"*nlf* Original from
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Kritiken 401
in der Gegnerschaft gegen Hobbes Fortsetzer Richard Cumberlands (De
legibus naturae 1672) und Vorarbeiter fur Hntcheson, Hume und Adam
Smith. Am bekanntesten ist seine Lehre vom moral sense, der das
riehtige Verhaltnis zwischen Egoismun und Syinpathie uns offenbart, der,
< bgleich angeboren, durch Nachdenken forigebildet wird, wie der ange-
borene Schonheitssinn, der gleichfalls durch Beobachten und Denken ge-
pflegt und entwickelt wird. Diese Parallele Sh.'s zwischen Ethik und
Adtbetik war ein sehr fruchtbarer Gedanke.
Nicht minder ist Sh. religioser Denkcr, einer der Vertreter der
,jiatiirlichen Religion** oder des .,Deismus*\ Er tinder Gott gleicher-
weise in der Natur wie in der Sittlichkeit, er ist Physiko- und Ethiko-
theologe zugleich. AuBerdem spielt Sh., seit 1695 Mitgiied des Par-
laments, eine Bolle in den Verfassungskiimpfen, die auf die glorious
revolution von 1688 folgten. er ist in Theorie und Praxis ein aufrich-
tiger und tapferer Anhanger der Volksfreiheit, die sich in einem ge-
sunden Parlamentarismus offenbart, ferner ein konsequentcr Gegner
Ludwigs XIV. und ein trener Freund der Hollander.
Von einer Monographic, die diesein Philosophen gewidmer ist. sollte
man nun zunachst eine Darstellung der Gedankengiinge erwarten, die
von Sh.'s Vorgangern zu ibm selbst- ffihren, in seinem Systeme sich ver-
diehten und eigentmulich gestalten, dann wieder auf die SpSteren aus-
srrahlen. Eine solche genetisehe Darstellung gibt Weiser nicht, wenig-
stens nicht in den Hauptzugen. Cumberland z. B.. der zwt-ifellos in Sh.
tbrtwirkt, ist. wcnn Uberhaupt. nur beiUtutig geuannt. Nur in Einzel-
heiten erbalten wir bisweilen eine gonauere geschichtliche Ibersicht,
z. B. iiber den Weg. den das Wort ,,moral" zu seiner englischen und
franzosischen Bedentung genommen hat, zu dem Sinne von ,,geistig".
Denn moral science und science morale bedeuten nicht Moral-, sondern
Geisteswissenschaft. Weiser weist audi nach, daB Sh. selbst schon moral
in diesem weiteren Sinne gebrauchte.
Im allgemeinen wird uns statt soldier Aufdeckung des geistigen Ge-
webes, das vom 16. und 17. in das 1 8. Jahrhundert sich zieht, eine
sehr ansf iihrliche , mehr popuiare Darstellung gegeben, sehr eingehend,
uie trivial, auch vielfach dokunientiert, leider nur sehr teilweise mit
genauen Stellenangaben. Es'fehlt nichts darin, wenn auch manches nicht
in richtiger Perspektive erscheint Der politische Teil der fdeen Sh.'s
z. B. wird sehr ausfuhrlich behandelt, manches andre Bedeutsame aber
tritt zurtick. So ist das Gewissen bei Sh. in seiner Religion erzeugen-
den Kraft nicht ubergangen, aber nicht so? wie ( s sollte, in den Vorder-
grund geriickt. Nodi mehr als der Denker interessiert den Herrn Ver-
Histor. ViVrteljahrsehri't 1<M«. 3 27
("vrtrtrif/^ Original from
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402 Kritiken
fosser der Mensch Sh., in dem er zwar eiaen Germanen, aber keinen
Engender findet Er hebt sehr hervor, wie Sh, der englischen Politik
gegenttber ein feineres Gewissen hat ate seine Landsleute, wie er be-
sonders Englands im spanischen Erbfolgekriege gegen Holland began-
genen Verrat als solchen empfand und den ganzen riicksichtslosen Egoia-
mus der englischen Politik verabschente. Der Herr Verfasser ist Deutsch-
Amerlkaner, oder besser noch amerikanischer Deutscher und keineswegs
innerlich anglisiert. Im Gegenteil scheint er dnrch Erlebnisse oder dnrch
Nachdenken oder durch beides ein beftiger Gegner Englands geworden
zu sein.
Wenn auch also nicht alles geleistet ist, was wiinschenswert scheint,
so ist das vorliegende, anregend and gefSUig geschriebene Bach eines
vielfach bewanderten and in der Geistesgesehichte heimischen Autors
doch eine Arbeit, die kttnftig zam Stadium Shaftesburys and seiner Zeit
niemand wird aufier acht lassen dttrfen.
Leipzig. * Paul Earth,
Adolf WohlwilL Neuere Geschichte der Freien und Hanse-
stadt Hamburg, insbesondere von 1789 bis 1815. All-
gemeine Staatengeschichte, herausgegeben von K. Lamprecht, 3. Ab-
teilung, 10. Werk. Gotha, Fr. A. Perthes. 1914. X u. 568 S.
Das Werk ist nur ein zeitlich kleiner Ausschnitt aus einer Gesamt-
gescbichte der Stadt, es behandelt, allerdings in breiter Ausffthrlichkeit,
das auch fur Hamburg so wichtige Viertejjahrhundert von 1789—4815.
Vorangeschickt sind verschiedene Kapitel, die in kurzem tfberblick die
wichtigsten Momente Hamburgischer Stadtgeschichte bis zu diesem
Zeitpunkt und den Anteil Hamburgs am deutschen Literaturleben des
18. Jahrhunderts schildern. wahrend in einem SchluBkapitel ganz kurz
die Entwicklung der Stadt von den Freiheitskriegen bis auf die Gegen-
wart verfolgt wird, *
Es lafit sich nicht leugnen, dafi eine neue, wissenschaftlich voll-
wertige Geschichte Hamburgs nachgerade aufierst erwfiuscht geworden
war; aber eine Geschichte, die von der Friihzeit an das allm&hliche
Werden der Tatigkeit und Macht und Eigenart Hamburgs, alle die
verschiedenen Zeiten des Lebens und der Leistungen dieses Gemein-
wesens und ihre Schicksale im Wandel der Jahrhunderte vorfiihrte,
nicht ein so knapper, in erschopfender und freilich manchmal auch
etwas ermudender Breite behandeiter Zeitrapm, in dem Hamburg nicht
einmal eine schaltende, aktive Rolle spielen konnte. AuJJerdem ist
das Werk fast nur eine Geschichte der politischen Schicksale Ham-
.. (~*rw"*nlf* Original from
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Kritiken 403
burgs in diesem Zeitraum. Es befremdet etwas, da6 das, was uns
als vollig unzertrennlich von Hamburg erscheint, die wirtschaftliche
Entwicklung weder hier. noch auch in den einleitenden Kapiteln mehr
als gelegentlich gestreift wird. Das ist doch eine zu grofie Zuriick-
haltung, die allein durch den Umstand, da6 ein anderer Forscher er-
schopfende Studien iiber die Hamburgische Handelsgeschichte treibt,
nicht gerechtfertigt werden kann. Es wird iibrigens dem Leser durch
nichts erleichtert, sich in dem Detail des Geschehens und Geschilderten
zu orientieren, weder durch ein wortreicheres Inhaltsverzeichnis, noch
durch besondere Seiteniiberschriften , noch durch ein Register am Schlufi.
Damit soil nun freilich keinerlei Voreingenommenheit gegen das
positiv hier Geleistete erweckt werden. Was Wohlwill bietet, ist hervor-
ragend gut, lange und peinlich erwogen, in Jahrzehnte langer Arbeit
allmahlich gekl&rt, ausgestaltet und aufgebaut auf weitgreifende archi-
Talische Studien in Hamburg und besonders auch auBerhalb. Er war
ohne Frage der berufenste Kenner, gerade diesen Zeitabschnitt der
Hamburgischen Geschichte zu schreiben.
Wieweit Hamburg in dem behandelten Zeitraum an dem Gang
der Weltgeschichte und insbesondere an dem Leben des deutschen
Volkes Anteil hatte, das bezeichnet er selbst im Vorwort als die
Aufgabe, die er sich mit seinem Buche gesetzt hat. GewiB, nur
inn Rahmen der allgemeinen europaischen Geschichte liefi sich —
vollends fur diesen Zeitraum voll uugeheurer Umwalzungen — die
Geschichte Hamburgs schreiben. Und dies , wie jeweils die politischen
VerhSltnisse Europas auf Hamburg wirkten und dieses sich mit i linen
abfand, ist von Wohlwill meisterhaft dargestellt in den 20 Kapiteln,
die den grofien Kern des Buches ausmachen.
Von besonderem Interesse durfte darunter sein das siebente Kapitel:
die hanseatischen Neutralitatsbestrebungen und der Rastatter KongreB,
worin die Verhandlungen der Hansestadte mit Frankreich, die Ver-
snche Bremens und besonders Hamburgs, die eignen Sonderinteressen,
auch auf Kosten der Genossinnen, wahrzunehmen und sicherzustellen,
geschildert werden und von Bremischer Seite Englands Verh<nis zu
den Hansestadten dahin charakterisiert wird: „England wurde nichts
lieber sehen als den Ruin dieser Stadte, seiner fast einzigen Rivalen,
besonders in dem Handel mit Nordamerika."
Die Bedeutung Hamburgs als Sammelplatz von Emigranten der
verschiedensten Art und Nationalist, ihr Treiben dort, die Anspriiche
fremder Machte deswegen an die Stadt, die Verlegenheiten , in die sie
dadurch wieder und wieder gestiirzt wurde, alles wird anschaulich und
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404 Kritiken
eingehend gesehilderk Besonderes Interesse aber dfirfte dann die Dar-
stellnng der Wirkungen der franzosischen Okkupation auf Hamburg be-
anspruchen, Kapitel 13 ff., daronter namentlich Kapitel 15: das fran-
zSsiscbe Regierungssystem; die Versuche, die Annektierten zu ge-
winnen, besonders die niederen Bevolkerungsschichten mit allerhand
Mitteln mit Sympathien fur Frankreich zu erfullen. Vergebliche Be-
miihungen, wie die Franzosen zu ibrer Entt&uschung inne werden
muBten. Da wurde dann das Regiment Davout's in Hamburg zu
einem Scbreckens- und Zwangsregiment. In der Beurteilung dieses
Mannes halt Wohlwill in gerecht und mafivoll abwUgendem Urteil die
Mitte zwischen denen, die nichts an ibm zr, loben, und denen, die nichts
an ihui zu tadeln fanden. Dafi die Zeit eine langwierige Periode
schwersten wirtschaftlichen Daniederliegens und materieller Heim-
sucbung war, wird da und dort wenigstens kurz gestreift.
Die Einleitung verfolgt in knappen jStrichen das Emporwachsen
Hamburgs bis zur franzosischen Revolution, wobei, wie gesagt, das
Wirtschaftsgeschichtliche auch hier beiseite gelassen oder doch dann und
wann nur eben angedeutet wird. Yon besonderer Bedeutung fur Ham-
burgs eigene Entwicklung und seine Stellung in Deutschland ist die
diplomatische Geschicklichkeit seines Rates gewesen, der je nach den
Umst&nden sein Verhalten zwar wechselte, aber in seinen Zielen immer
konsequent blieb. Aufierdem aber kam auch sehr wesentlich die Eifer-
sucht der Machte auf einander Hamburg zugute. Sein Streben nach
einer mSglicbst freien, gegen Herrschaftsanspriiche von irgendwelcher
Seite gesicherten Stellung, das schlieBlich znr anerkannten Reichs-
unmittelbarkeit 1769 fiihrte, verdankte diesen Erfolg beidein, be-
sonders der Behandlung D&nemarks durch die Stadt. Beachtung ver-
dient auch, wie mit der Zeit, je schw&cher die Reichsgewalt wurde, und
je ferner das Kaisertum riickte, das Verh<nis zwischen Hamburg und
Brandenburg -PreuBen, der kraftig emporwachsenden Nachbarmacht, zu-
nehmend enger wurde, sich zu einer Art Beschiitzerrolle gegeniiber der
Stadt ausbildete. Angesichts all der kriegerischen Verwicklungen in
seinem Verkehrs- und Interessengebiet war es das Ziel der Stadt,
durch eine Politik der Unverbindlichkeit die eigenen Lebensinteressen
zu sichern, d. h. vor allem die Fortsetzung des eigenen Handels und
Verkehrs zu erraoglichen. Man kann kaum erwarten, bei diesem be-
stilndigen sich Hindurchschmiegen durch die Handel der Welt, das mit
alien Mitteln des Wortes und auch des Geldes erfolgter ein starkes
ethi8ches Pathos in der Politik der Stadt irgendwann einmal an-
geschlagen zu finden. Andere deutsche Stadte handelten da doch ge-
.. r^nonlr- Original from
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Kritiken 405
legentlick antlers and mannhafter. Aber die Politik Hamburgs war
gleichmaBig, king, folgerichtig and ira ganzen auch erfolgreich.
Auch den Wandlangen in den Verfassungsverb<nissen der Stadt,
die nicht ohne Kampfe sicli vollzogen, widmet Woblwill in der Ein-
leitung seine Aufinerksamkeit. TJnd zwischen allem kehrt immer
wieder hier wie auch im Hauptteil und im Schluflkapitel die Bertick-
sichtigung des geistigen Lebens in der Stadt, seine Entwicklung, seine
Trftger und sein Verbalttiis zum allgeraeinen deutschen Geistesleben ' .
Es lag dem Verfasser, auch abgeseben von einer besonderen Vorliebe,
die er dieser Seite ttberhaupt entgegenbrachte, offenbar daran, dem
Leser nachdriicklicb deutlich zu machen, dafi nebeh den umfangreichen
materiellen Interessen auch starke geistige Lebensbediirfnisse sich in
Hamburg iramer wieder geSuBert haben und gern und verst&ndnisvoll
jederzeit gepflegt und anerkannt worden sind.
Minister i.W. Daenell.
Dr. N. Japikse, Johann de Witt, der Htiter des freien Meerea.
Deutscli von W. Heggen; Leiter der deutschen Schule im Haag.
Verlegt bei Joh. M. Meulenhoff Verlag. Leipzig* 1917.
Wir lernen zun&chst das Elternhaus, die Heimatstadt Dordrecht,
ihre Patrizier nnd „Regenten", ihre Wirtechafb, Stadtyerfassung und
ganze Denkart kennen. Hier wird de Witt grofi, seine humanistischen
nnd juristischen Studien zu Dordrecht und Leiden festigen ihn darin,
nnd der Rationalismus Deskartes', auch groBe Reisen durch das neue,
absolutistische Frankreich und revolutionsschwangere England erschttttern
seine Anschauungen nicht, uberhaupt ist er keine umsturzlerische, niemals
fertige, sondern eine klar und hell blickende, praktische, mathematisch
hoch veranlagte Natur. Als Pensionar von Dordrecht hat er teil an
der GroBen Versammlung im Haag. Damit tritt er in die Politik ein
zu einer Zeit, wo die oranische (xegenpartei mit dem Tode Wilhelms
verwaist ist Sein erster Schritt ist antioranisch : er tritt in einer be-
rnhmten Schrift fur die Abschaffung der Generalkapitiinswurde ein. Bald
gewinnt er bestimmenden EinfluB: auch in der ausw&rtigen Politik: es
ist die Zeit vor dem ersten Kriege mit England, und de Witt ist in der
Kommission fur diese Angelegenheiten. Bald jedoch bricht der Krieg
aus, verlauft unglucklich und bring! sogar im Innern die groBen oran-
gistischen Unruhen. Kurz vor dem Prieden von Westminster wird
de Witt Ratpensionar von Holland, und der Friede ist seine erste Tat.
1 Vgl. hiersn auch den Au&atz von A. Obst, Die Hamburger Presse in
der Franzosenzeit, i. Zeitschr. d. Yereins f. Hamb. Geschichte Bd. 18, 8. 170 ff.
C* r*nn 1*> Original from
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406 Kritiken
Als Ratpensionar erobert er sich Oldenbarneveldts Stellung zuriick, er
ist erster Minister von Holland, wacht fiber die Finanzen, die politigchea
Privilegien des fiihrenden Staates, fuhrt dessen diplomatische Korre-
spondenz und ist der hollandische Sprecher in den Generalstanden. Bei
alledem ist zu bedenken, da6 eigentlich die Stande der Souveran sini
und uberall selbst regieren, und daB der Ratpensionar nur dnrch seine
iiberlegene Sachkenntnis und Geschicklichkeit die tats&chliche FiihrUng
gewinnen kann, uud daB die Leitung der Diplomatie niclit im ent-
ferntesten mit der zentralistischen Handliabung von hente zu ver-
gleichen ist. Darum gehort zur Darstellung dieser Dinge eine ge-
schickte Hand. Mit ebenso grofier Sicherheit schildert Japikse auch
den Anteil Witts an dem Westminsterfrieden mit seiner seit alters ttm*
strittenen „ Akte von Seklusie". Nach Japikse hat Cromwell die Forderong
zuerst gestelit und schlieBlich in der vielleicht von de Witt herruhrendea
gemafiigten Form durchgesetzt, daB, wenn nicht die anderen Provinzen,
so doch Holland von seinen Amtern die Oranier auf ewig ausschlieiiem
miisse; recht anschaulich schildert Japikse auch, mit welch gewiegter
Technik de Witt die Annahme der Akte in Holland und in den General-
staaten durchbringt. Im iibrigen legt der Friede Holland eine Kriegs-
entschadigung, das Segelstreichen vor englischen Schiffen ,,aus HOfiich-
keit" auf, aber die geforderte Einverleibung in England, das „ dominium
maris" und die „ voile Seklusie" war doch abgewendet, und de Witt be^
trachtet den Frieden als einen ersten groBen Erfolg, Die Zeit vom
WeBtminsterschen Frieden bis zum zweiten Kriege mit England Lst in
innerpolitischer wie auswartiger Hinsicht durch viel Kieinarbeit aas-
gefullt. De Witt weiB sich seiner Freunde und Stutzen weiterhin zu
versichern. Die Zinsenreduktion der hollandischen Obligationen, die
bedeutende Heereseinschrankung, ein VorstoB gegen Oranien bei Gelegen-
heit der freigewordenen Feldrtiarschallstelle Brederodes heben sich an*
der F&Ue der Geschafte besonders heraus. Uberall bewahrt und be-
festigt de Witt die Stellung der Regenten in Stadten und Staaten and
das ttbergewicht Hollands in der Union, ganz im Geiste der Union mit
Seeland (1576) und der Utrechter Union (1579). In auswartiger Be-
ziehung bahnt sich bei de Witt mehr und mehr eine Wandlung an: Er
versucht Holland aus dem alten „Interest" der Isolieruug herausznfuhren
und in ein geregeltes Verhaltnis zu den Nachbarstaaten und europaischen
Fragen zu bringen. Das Hinundhertasten zwischen dem kaiserlich-
spanischen und dem partikularistischen Lager, und wiederum zwischen
Frankreich und England, die Furcht, die letzten Folgerungen aus einem
Standpunkt zu Ziehen, das alles zeichnet Japikse recht sicher und Test
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Kritiken
407
und laBt dabei sowohl den Fortschritt in der politic Inn Kntwkkluug
de Witts erkennen, der mehr und mehr vom Standpunkt der GesamU
republik zn handeln anfingtj als auch die Schwerfilligkeit der ganzen
verwickelten standisehen Eegierungsmaschine deutlich hervortreten, Ihren
Hdhepunkt erreicht diese Politik de Witts im scliwedisch-polnischen und
g^hwediscli-diinisehen Kriege mit dem Haager Konzert zur bewaffneten
Intervention Hollands, Frankreielis und Englands? die Japikse in Hirer
aUgemeinen Bedeutung doeh wolil etwas zu unterschatzen scheint. Auch
das Sundnis mit Frankreich und die „berii]iuiten" Yerhandlungen mit
Ludwig XIV. (1663) uber Beigien haben, das steht seit Mignet fest,
eine yiel aligemeinere Bedeutung als Japikse in ihnen sieht. der sie
fast nur unter dem Gesicht spunk t der Bfindnispolitik und des ausschlieB-
lichen luteresses von Holland betrachtet. Treffend ist wieder der eng-
liseh-liollaudische Krieg gegchildert, freilidi nicht ohne dali auch bier
der gesainteuropaische Einachlag, der durch Frankreiehs Teilnahme am
Kriege hineinapielt^ stark in den Hintergrund geruckt 1st. Die Streit-
firagen in Asian, ihre Verpflanzung nach Europa, die de Witt noch m
verhindern su elite, das Hineingeraten in den Krieg, die mit dem Krieg
von An fang an parallel laufenden Frieden&verhandlungen, beides in ihren
vielen Wech&elfdllen, alles in den vielerlei Werkstatten der hollandischen
Politik, in den Kommissionen, St&ndesitzungen ? KriegsrHten , entsteheu,
versndit nnd ausfallen, besondere de Witt mit den grotleren Aufgaben
standig groBer werden zu sehen, das weifi Japikse mit Spannung und
Sicherlieit zu zeichnen, und als de Witt im lurditbarsten Seesturm mittem
in der Nadit drei Stunden lang die Segel rait Geistesgegenwart und
eigner Hand bedient, nimmt das Leben des aonst etwas mathematisdieii
Staatsmanna in Japikses Darstellung einen heroischen Zug an, w&hrend
die dann wieder einsetzenden Friedensversuche mit der tragischen Ge-
sdiichte des Vermittlers Buat. die Japikse gut aufkl&rt, mit dem Hin-
undherinterpretieren des uti possidetis zu Brede. iiber das ln-ivits dn
Devolutionskrieg seine Schatten wirft, das ganze Wesen der stfindiscfc-
barocken Diplomatic der Zeit erkennen lassen, wogegen sieh das person-
liche Werk de Witts von Chutum mit dem sehnell fulgenden Frieden
von Brede wieder wie etwas Neupolitlsclies abhebt, Hecbt geriug be-
mifit Japikse den Anteil de Witts an der Tripleailianz ; er schreibt>
wie etwa Ranke, dem engli&ehen Bolschafter Temple das Huuptverdsenst
zu, ganz entgegen der Leipziger Dissertation von Emerton, der mehr
und mehr angenommen ist, aber auch Japikses eigene Darstellung spridtt
nicht selir biindig fur seinen Standpunkt, denn de Witts Politik lag schom
vor der in Betracht kommenden Audienz Temples fest. Mehr als diese
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408 Kritiken
Allianz ist der Aachener Friede, nach Japikse, de Witts Work. Aber
beides sind groBe Brfolge fdr die Republic Seitdem beginnt der Ver-
* fall, der Abstieg de "Witts, der „Regenten", das Hochkotmnen Wilhelms
von Oranien, die Entfremdung mit England and besonders mit Prank-
reich, trotzdem ein zn langes Aushalten in der „Sackgasse" der Triple-
allianz, die Vorahnnng des Kriegs mit Frankreicb und trotzdem die
Kargheit in Militarfragen aus antioranischen Griinden, die den Zeit-
genossen, besonders den Orangisten, wie Landesverrat erschien; dann
bricht der Krieg los, und das erste und schrecklichste Opfer ist de Witt
und das ganze republikanische System; audi das hfitte mehr in der euro-
p&ischen Perspektive gesehen werden mfissen. „Die Verwicklungen
zwischen der Republik und England" hat Japikse schon fruher zum
Gegenstand einer Sonderdarstellung gemacht; auch in diesem neuen
Bucke lilBt er die Bedeutung de Witts und der Bepublik sich in dew
Gegensatz zu England erschBpfen; darum ffihrt das Buch auch den
Untertitel „der Hitter des freien Meeres", obgleich das von de Witt nur
mit groBer Einschr&nkung gilt; denn auBerhalb Europas wollte Holland
den Grundsatz ebenfalls nicht anerkennen. '. tlber den wahren Sinn
de Witts und seiner Republik seheint uns also das letzte Wort noch
nicht gesprochen zu sein. Dafttr sind audi die Briefe de Witts, aus
denen Japikse in der Hauptsache neu schSpft, die er zum Teil selbst
herausgegeben hat, nicht die geeignetste Quelle; sie fiibren zwar induktiv,
tropfenweise aber ununterbrochen in die Erkenntnis der wahren Natur
de Witts ein, und eine Darstellung, die hieraus ihre Kraft zieht und
ihre Thesen aufstellt, wird allzuleicht in der Abstraktion nicht ganz
vollkommen, dafftr aber in der Zeichnung um so vollstftndiger, sicherer,
in der Mitteilbarkeit unmittelbarer sein und. nichts Schemattoehes air sich
haben. Darin liegen denn auch die Vorzttge dieses schSnen Buches von
Japikse angedeutet, Der ftbersetzer hat sich ein groBes Verdienst er-
worben, indessen h&tte sein etwas unhistorisch gedachtes Vorwort unter-
bleiben kSnnen. Papier, Druck und Illustration sind hervorragend ;
auch dem Verlag darum gebflhrender Dank.
Duderstadt H. Zwingmann.
Adolf Jttrgens, Zur Schleswig-Holsteinischen Handels-
geschichte des 16. und 17* Jahrhunderts. Abhandlungen
zur Verkehrs- und Seegeschichte, Herausgegeben von D. Sch&fer,
Band VIII. Berlin, K. Curtius, 1914. XVIE und 315 Seiten,
Aus der Schleswig-Holsteinischen Handelsgescbichte hat der Verfitsser
insbesondere den Zeitraum von 1644 bi& 1627 zur Behandlung ausgewfthlt,
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Eritikeii 409
einerseits weil der Friede za Speyer dem Handel nach langer Unter-
brechung die Wiederaufnahnie regehnafliger Funktionen gestatteie und
auch weil die in dasselbe Jahr 1544 fallende Landesteilung far den
Handel von grSBter Bedeutung war, anderseits weil dieser sclion seit
1627 wieder neuen St5rungen von fast hundertjahriger Dauer unterlag.
Die Arbeit ist gegliedert in sieben Kapitel: Geographische und politisclie
Vorbedingnngen; Ausfuhrwaren und Ausfuhrgewerbe; die TrSger des
Handels; die Schleswig-Holsteinische Seeschiffahrt ; der Transithandel:
der nordsiidliche Transit; das Yerhaitnis zu den einzelnen Mndern. In
einem Anhange sind wertvolle Mitteilungen statistischen Charakters ge-
macht fiber Zolle, Warenbewegung und Schiffsverkehr an verschiedenen
Orten der Herzogtumer nach den Archivalien.
Die Arbeit ist vornehmlich auf archivalischeni Material aufgebaut,
das der Verfasser in Schleswig, Hamburg, Lubeck, Rendsburg, Husum und
KieL gesauimelt hat. Eigentliche literarisclie Vorarbeiten fur den von ihni
behandelten Gegenstand waren kaum vorhanden, wie denn iiberhaupt die
Zeiten des 16. und besonders 17: Jahrhunderts von der handelsgeschicht-
lichen Forschung erst vergleichsweise wenig in Angriff genouimen sind.
Eine Statte derVeroffentlichung dahinzielender Untersuchungen vornehmlich
soil die Sammlung sein, innerhalb deren die vorliegende Arbeit erschienen ist.
Es ist ehi Nebengebiet des europaischen Handels, mit dem sie sich
beschaftigt. Lubeck und Hamburg, zwei ursprunglich Holstein zugehSrige
Platze, gaben den Ton an und beherrschten das Wirtschaftsleben der
Herzogtiimer, ganz besonders Holsteins, in so hohem Grade, daB eine
Betrachtong der Handelsgeschichte Holsteins eigentlich viel mehr von
ihnen ausgehen miifite. Wertvolle Aufschliisse gibt der Verfasser im
zweiten Kapitel iiber die verschiedenen Produktionszweige des Landes,
ihren Umfang und ihre Ertrage. Aus alien Angaben spricht deutlich
die Tatsache, da6 das Land wirtschaftlich hoch entwickelt und reicli
war an alien zum Leben notwendigen Dingen. Im AnschluB daran
beantwortet er die Frage nach den Tragern des Schleswig-Holsteinischen
Handels. Das war vor allem der Holsteinische Adel selbst, der sich
sehr auf seinen wirtschaftlichen Vorteil und die Ausniitzung der Kon-
junkturen verstand und darin wie in Darlehnsgeschaften auch seinen
groBen Kapitalreichtum sehr geschickt und unternehmungslustig verwertete,
auch am Autienhandel sich selbst eifrig beteiligte neben den Stadtern
und Bauern des Landes. Der Schleswig-Holsteinischen Seeschiflfalirt
ist die Einwanderung von Holl&ndern und Emdern zugute gekommen.
Aber auch ohne diese war sie nicbt unbedeutend. Nebetf den Stadten,
unter denen Flensburg die weitaus bedeutendste eigne Schiffahrt hatte,
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410 Kritiken
waren auch der Adel and die Bauern der Westkiiste an der Reederei
beteiligt. Die Sehleswig-Holsteinische Reederei n&hrte sich vielfach von
der Frachtfahrt in fremdem Dienst auf den nord- und westeurop&ischen
Meeren nicht nur, sondern bis hinab nach Italien. Der Landtransit
zwisehen Nord- and Ostsee behauptete neben dem immer uberwiegender
gewordenen Seeverkehr auch in diesen Zeiten Bedeutupg, Von Interesse
1st, was der Verfasser uber die verschiedenen Transifrfrege nnd ihre Be-
nutzung mitznteilen weiB. Bedeutender als dieser west-flstliche Transit
war der nord-stidliche zwisehen D&nemark nnd Deutschiand, der das
Land der L&nge nach durchzog von Jutland bis Hamburg und bis Wedei
an der Elbe, wo der Hauptmarkt war and von wo der Transport weiter
durch Nordwestdetitschland bis nach Holland ging. Es handelte sich auf
diesen Straften um Viehhandel; wie bedeutend dieser war, drhellt daraus,
dafi die Zahl der durchpassierenden Ochsen im Anfang des 17. Jahrhunderts
bis auf liber 50000 im Jahre stieg. Der weitaus grSBte Teil derselben
kam aus D&nemark, namentlich naturlich Jutland selbst. Der Ochsen-
handel war derzeit D&nemarks bedeutendster Auslandshandel, und Dane-
mark suchte ihn durch allerhand beschr&nkende Bestimmungen zu einer
moglichst grofien Einnahmequelle zu gestalten.
Das grofie SchluBkapitel, das Schleswig-Holsteins Verh<nis zu den
verschiedenen Lftndern behandelt, ist in seinen einzelnen Abschnitten nicht
gleiebwertig. Gleich der erste: Hamburg und Lubeck, bietet zu wenig
far das eigentliche Thema und l&fit die besondere Wichtigkeit dieser
Beziehuugen nicht in dem wiinschenswerten Umfange erkennen. Und
auch die Besprechung der Beziehungen zu den Niederlanden, die er fur
„mit den wichtigsten ausw&rtigen Handel * der Herzogtiimer erkiart,
entt&uscht etwas, wogegen anderseits die Abschnitte uber Spanien and
iiber Skandinavien manches Beachtenswerte und Neue enthalten.
Die Arbeit in dieser umfassenden Weite des Themas und des Materials
barg nicht unbetr&chtliche Schwierigkeiten in sich. Der Verfasser hat seiir
anerkennenswerten FleiB und Mfthe aufgewandt, um ihrtr Herr zu werdea.
Seine Arbeit macht einen verl&filichen Eindruck und verdient auch um des
Gegenstandes willen, in dem sie unsere Kenntnis bereichert, Dank.
Munster i. W. Daenell.
Rudolf Friederich, Die Befreiungskriege 1813 — 1815.
IV. Band: Der Peldzug 1815. Berlin, E. S. Mittler & Sohn,
1913. IX and 392 Seiten.
Mit dem vierten Bande schliefit das^Werk des Generals Friederich
ab. Es wird far alle, fur die das grofie im gleichen Verlag erschiene&e
iriginal from
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Kritiken 411
*
und von Holleben, Cammerer, Friederich, Janson, Lettow - Vorbeck und
VoB bearbeitete Werk fiber die Befreiungskriege zu ausfiihrlich ist, sehr
nutzlich bleiben. Wenn ich bei Besprechung des zweiten Bandes mtch
gegen eine zu gunstige Beurteilung Schwarzenbergs wandte, so konnte
ich schon bei der folgenden feststellen, dafi Friederich im dritten Band
die Schiiden der Fflhrang des iisterreichischen Oberbefehlshabers griind-
lich aufdeckt. Aucb im Schlufibande bezeichnet er es als einen Fehler
Metternichs, dafi er den Feldherrn vorschlug, dessen Wabl sicli bitter
r&chen sollte (S. 344 und 345). Die Bedeutung der osterreichischen
Armee fur den Feldzug von 1815 ist ja gering und daran ist die Lang-
samkeit und Zaghaftigkeit der Fuhrung scbuld, Sehr richtig sagt Friede-
rich (S. 95), dafi der Feldzug von 1816 ebenso kl&glich verlaufen sein
wurde, wie der von 1814, wenn Schwarzenbergs Plane ausgeflihrt worden
w&ren.
Auch der Beurteilung Wellingtons (S. 100 — 105) stimine ich zu, ebenso
der ricbtigen Abwigung der Verdienste der englischen und preufiischen
Fuhrung am 18. Juni 1815. Dagegen bedaure ich, dafi Friederich der
Auffassung folgt, die Pflugk-Harttnng in seinem Bucb: Vorgeschichte
der Schlacht bei Belle- Alliance, fiber den Brief Wellingtons vom 16. Juni
ausgesprochen hat. Es ist die alte bittere Erfahrung, dafi ein Irrtum,
der einmal sich eingenistet hat, sich fortpflanzt und gar nicht wieder
auszurotten ist. Allerdings zitiert Friederich nicht das betreffende Werk
▼on Pflugk-Harttung, aber ich glaube mich nicht zu irren, wenn ich
annehme, dafi er von ihm beeinflufit ist, denn er gibt die deutsche
Ubersetzung des Briefes in der Lesart, in der nur Pflugk-Harttung liest.
Wahrend alle anderen Forscher ausnahmslos der Meinung sind, dafi
Wellington an Blilcher schreibt, ich sehe nicht viel vom Feinde „en avant
de nous", entziffert Pflugk-Harttung „en avant de vous". Dafi diese
Lesart ganz unmftglich ist, habe ich im Jahre 1904 in den Forschungen
zur Brandenburgischen und Preufiischen Geschichte, 17. Band, S. 648
und, 649, so ausfuhrlich nachgewiesen, dafi ich hier nicht noch einmal
darauf zurnckzukommen brauche. Aber Friederich schreibt auch (S. 131):
j Jch sehe nicht viel vom Feinde vorwarts vor Ihnen4'. Wer das Ver-
halten Wellingtons am Tage von Ligny und Quatrebras beurteiten will,
uiufi zu dieser Frage Stellung nehmen, denn es ist von der allergrofiten
Wichtigkeit zu wissen, ob der englische Feldherr der Meinung war, dafi
der Feind vor Quatrebras nur wenig Truppen habe, oder vor Ligny.
Den ruhigen und sachlichen Urteilen Friederichs fiber Napoleons
Strategic wird man wohl in den meisten Fallen beistimmen konnen. Ob
aber der Kaiser durch die Verfassung, die er im Frtthjahr 1815 dem
. r^rtrtrtlr- Original from
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412 Kritiken
franzdsischen Volke gew&hrte, wirklicli in seiner Bewegungsfreiheit so
weit gehindert worden ist, wie Friederich S. 327 annimmt, mOchte ich
bezweifeln. Napoleon war nicht der Mann, dorch solche Fesseln sioh
binden zu lassen. % Die neue Verfassung "hatte er gegeben, urn seine
Yolkstfimlichkeit zn sichern. Ich glanbe nicht, dafi er die ernste Absicht
hatte, sie zn halten.
Der Band erschien ein Jahr vqr Beginn des Weltkrieges. Manches
wird nns hente vidleicht noch mehr interessieren, als vor ffinf Jahren,
so das Urteil, das Gneisenau ausspricht (S. 242 nnd 243), dafi England
durch die napoleonischen Kriege reich geworden, Preofien dagegen verannt
ist, ebenso die Meinnng, die Friederich selbst S. 336 — 338 SnBert, wo
er mit treffenden Worten die Vorteile and Nachteile schildert, die jenes
kriegerische Zeitalter England gebracht hat. Jener Englftnder, der damals
schrieb: „Ein ewiger Krieg ist das beste Mittel znr Sicherheit nnd
Wohlfahrt Grofibritanniens" (S. 336), dtirfte schon damals nicht ganz
Kecht gehabt haben. Hente aber liegen die Verhaltnisse fQr das britische
Weltreich erheblich nngiinstiger.
Charlottenbnrg. Richard Schmitt,
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413
Nachrichtcn und Notizen.
Georg Loesche, Zur Gegenreformation in Schlesien: Troppau, J&gerndorf,
Leobschtitz. Neue archivalische Aufsehllisse (Schriftea des Vereins filr
Reformatiousgeschichte, 33. Jabrgang, 1.— 3. StiU:k). Leipzig 1915 und 16,
Rud. Haupt. IX, 253 u. 96 S. 8°.
Zur vorliegenden Arbeit ist der Verfasser augeregt worden durch die Off-
nung des Liechtensteinschen Hausarchivs in dem bertihmten Palais der Bilder-
galerie in Wien, dessen Bestftnde er mit groBtem FleilJ aus^ebentet und mit
einer reichen Literatnr zu einera ebenso anschanlichen wie ergreifenden BiMe
des hundertj&hrigen Kleinkriegs verarbeitet hat, der um die Rekatholisierung
jener drei oberschlesischen Fttrstentttmer geftihrt worden ist. Durch den Ober-
titel hat er den Rabmen bezeichnet, inneihalb dessen diese oft stark ins
Kleinliche und Persimliche sich verlierenden Aktenauszfige ihre voile geschicht-
liche Bedeutung gewinnen. Und so liegt der ttberwiegende Wert der Arbeit
in der stattlichen Einleitung (S. 1 — 56), in der zugleich die Gruppierung der
urkundlichen Mitteilungen begrilndet wird. Zunfcchst hatten sich dazu die'
Regierungsperioden der Kaiser wie der Liechtensteinschen Territorialherren
dargeboten, die nach dem Charakter dieser bald raehr, bald aber auch weniger
maBgebenden Personlichkeiten gekennzeichnet werden. Bedeutsam ist, daB
es sich auch bei den Liechtensteinern, wie bei so vieien hervorragenden Werk-
zeagen der (iegenreformation , um ein Konvertitengescblecht handelt: Fttrst
Karl, der 1599 iibertrat, war auf der Schnle der B5hmischen Brttder in Eiben-
schitz gebildet und stiftete dann selbst eine Jesuitenschule! Aber der Verfasser
hat ganz richtig beobachtet, daB filr den Gang der schlesischen Gegenrefor-
mation vor allem die konfessionellen Friedensschlii«se mafigebend sind, die des-
halb nach ihren oft recht verwickelten Bestimmungen und den von den katho-
lischen Machthaberu beliebten Auslegungen beleuchtet werden. Es wird daher
die Zeit vom Augsbarger Religion>frieden bis zum Majestatsbriefe (1609) zu-
sammengefafit und dabei die heftige Opposition urkundlich belegt, die der
Breslauer Fiirstbischof, Erzherzog Karl, gegen den fttr Schlesien bestimmten
ErlaB seines kaiserlichen Vetters richtete. Den Hohepunkt der Gegeoreforma-
tion bedeutete dann lttr ganz Schlesien das Restitutionsedikt und seine rttck-
sichtslose DurchfUhrung durch den rucblosen Burggrafen Hannibal von Dohna,
neben dem ftlr die Familie Liechtenstein der damalige regierende Fttrst Karl
Ensebius, ein prunkliebender Jesuitengdnner, und s^in Obeim Maximilian,
der Chef der beriichtigten „Seligraaehera, in Betracht kommen. Das „ver-
logene Religionsstatut" (S. 66) ist der urkundliche Ausdruck des Sieges der
gegenreformatori8chen Tendenzen. Da in der Folgezeit der im „Dresdener
Akkordu von 1621 nur schw&chlich versuchte Schutz des sachsischen Kurhauses
.. (~*rw"*nlf* Original from
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414 Nachrichten und Nottzen
immer mehr versagte, so bot auch der WestflUische Friede wenig Rttckhalt,
znmal die schlesischen TeilftUrstentiimer einer unterschiedlichen Behandlong
preisgegeben waren: am beaten kamen noch die unter den letzten Piasten
stehenden Bezirke da von; die „Erbfttrstenttimer* waren tats&chlich aof die
Gnade oder richtiger die Willkur der Kaiserlichen Regiernng angewiesen; die
drei landesftirstlichen Besitzungen der Liechtensteiner aber waren von den
protestantischen Unterh&ndlern in Osnabrtick einfach vergessen worden nnd
sollten die Folgen dieses Fehlers noch lange sptlren; die papiernen Yerwah-
rungen evangelischer M&chte konnten ihnen nichts ntttzen. Die in der Ait-
ranstfidter Konvention festgelegte Yerwendnng Karls XII. wurde durch den
ExekutionsrezeB von 1709 stark abgeschw&cht, wfthrend dann die Besitz-
ergreifnng durch Preuflen wenigstens fttr Leobschtltz eine entscheidende Wen-
dung herbeifiihrte. Besonders wertvoll ist das Kapitel, in dem der Verfasser
selbst „deu knlturgeschichtlichen Ertrag* seiner Forschnngen znsammenstellt.
Durch die ganze Arbeit zieht sich die Erkenntnis, wie das ReformationsrecUt
der Landesherren, das in den ersten Menschenaltern der Reformation das Mittel
war, ihre Erfolge gegentiber der Weltmaoht Spauien-Habsburgs zu behaupten,
fttr sie immer mehr zum Fluch und Verderben wurde. Sodann zeigt sich auch
hier, welche unheilvolle Rolle neben den regierenden Herren der gesarate Adel
gespielt hat: einmal durch die politische Komplikation, dafl er die religiose
Sondersteliung als Deckmantel fiir seine st&ndischen Privilegien benutzte,
so dafi der Sieg des Papsttums zugleich dem Absolutisms zugute kommen
mufite, und dann durch die schm&hliche Ausnutzung des Ubertritts fttr die
materiellen Interessen der Familie: gerade in ietzterer Hinsieht bietet das
vorliegende Buch reichliche Belege.
Breslau. " P. Kalkoff.
Die Korrespondenz Maximilians II. I. Band: Familienkorrespondenz
26. Juli 1&64 bis 11. August 1566, bearbeitet von Viktor Bibl (Ver-
Sffentliehungen der Kommission fttr neuere Geschichte Osterreichs 14.
Korrespondenzen flsterreichischer Herrscher [seit 1614]). Wien, Holz-
hausen 1916. XL1V, 643 S.
Wie bei der Lektttre des von Wilhelin Bauer bearbeiteten ersten Bandes
der Familienkorrespondenz Ferdinands I. (Verfifentlickungen 11, Wien 1912:
betr. 1514—26) wird man auch hier zunachst entt&uscht sein, da der Inhalt
nicht dem Titel entspricht Denn von vertraulichem nur fiir die Familie
bestimmten Gedankenaustausch ist auch hier kaum eine Spur zu linden (wie
man bei aller Oflfenheit im intimen Verkehr mit Herzog Albrecht von Bayern
diesen tibrigens doch nicht in alles hineinblicken lassen wollte, zeigt die Nach-
schrift von n. 399). Es sind im Gegenteil fast durchweg Briefe und Akten
politischer Natur, in die man Einsicht erh<. Als solche sind sie aber der
hftchsten Beachtung wttrdig, insofern sie von dem vermittelnden Eingreifen
des Herrschers in den Ehezwist seiner Schwester, der Konigin Kathariua vou
Polen, von der Heirat seiner Schwester Barbara mit dem Herzog von Ferrara
und der Schwester Johanna mit dem Prinzen von Florenz, dem etwaigen Ehe-
bttndnis Erzherzog Karls mit der KOnigin Elisabeth von England, den Um-
trieben des Ritters von Grurabach, dem Landsberger Bund, den Beziehungen
zum Ttlrken. zu Spanien und Frankreich, kurzum von allem dem handeln, was
.. r^nnnlr* Original from
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Nachrichten and Notizen 415
v
in den beiden ersten Regierungsjahren Maximilians diesen in erster Linie
beschiftigte.
Also nicht Familien-, vielmehr hochpolitische Korrespondenz! In sie sind
auch auf die Vorgeschichte der Wahl Pins' V. bezfigliche sehr wichtige Akten-
stttcke aufgenommen (Dezember 1565, Jannar 1566), die man eher in der Edition
der Nnntiatnrberichte vermuten wttrde (der von Steinherz herausgegebene,
1914 erschienene vierte Band von deren zweiter Abteilnng schliefit schon mit
dem September 1565, berttcksichtigt also den Papstwechsel nicht mehr).
Henschlich naher tritt uns Maximilian in diesen Briefen kaum, doch wird
es seinen Eindruck insbesondere in dieser Zeit nicht verfehlen, wenn man liest,
da6 er in den Jahren 1565 und 1566 die Verheiratung einer osterreichischen
Erzherzogin mit dem franzOsischen Kflnig an die Bedingnng der Rttckgabe der
dem Reich entzogenen Bistilmer Metz, Toul und Verdun knfipfen wollte (siehe im
Register unter Verdun). Man darf hoffen, daB der Briefwechsel des Kaisers
mit seinen Verwandten vor 1564 und nach 1566, vornehtnlich aber der mit
seinein Vater, uns Tiber seinen Charakter eingehendere Aufschlttsse ^eben wird.
Wieviel sich fur die friihere Zeit (seit 1554) in der Beziehung seinem Brief-
wechsel mit Herzog Christoff von Wttrttemberg (gedruckt Johann Friedrich
le Bret, Magazin zum (rebranch der Staaten- und Eirchengeschichte, wie
auch des geistlichen Staatsrechts katholischer Regenten in Ansehung ibrer
Geistlichkeit, Neunter Teil, Ulm 1786, S. 1—262) entnehmen lftfit, darauf hat
nach le Bret auch Ranke hingewiesen (Zweite Gesamtausgabe Band VII,
Leipzig 1874, 19 Anm. 1).
Die Art der Herausgabe dieser Briefe und Akten, die Bibl insbesondere
aus den Archiven von Wien, Innsbruck, Miinchen, Ditsseldorf, Simancas,
Besanson und Brussel und ferner aus verschiedenen italienischen Archiven
geschttpft und in 529 Nummern untergebracht hat, verdient alles Lob (zum
f berfiuB sei bemerkt, dali n. 387 Artikel 10 und n. 386 Artikel J 5 im Wort-
lant so gut wie gleichlautend sind). Erl&uternde Anmerkunjren am SchluB jeder
Xnmmer unterrichten vortrefflich iiber den Stand der Forschunjr. Ein aus-
fuhrliches Register, in dem man nur chronologische Angaben vermilit, leistet
<ehr gute Dienste. McJchten die Umstande eine baldige Fortsetzung dieser
Arbeit ermoglichen.
Berlin. Karl Scbellhaii.
Der 20. Band des Hohenzollern - Jahrbuchs (Forschungen und Ab-
bildungen zur Oeschichte der Hohenzollern in Brandenburg -PreuBen, heraus-
gegeben von Paul Sei del, Berlin und Leipzig, Giesecke und Devrient 1916,
XXIV u. 211 S.), noch etwas hagerer als seine beiden Vorgftnger von 1914
und 1915, tragt wie diese auch innerlich dem Ernst der Zeit Rechnung:
er wird eingeleitet durch eine bis zum deutschen Friedensangebot vom
12. Dezember 1916 reichende Ubersicht fiber die Kriegsereignisse aus der
Feder Otto Hintzes, und unter den Miszellaneen befindet sich ein Bericht des
Zehlendorfer Gymnasialdirektors Albert Fischer fiber die 1915 gesammelte
Kaiser -Wilhelm-Spende deutscher Frauen. Ein zweiter Beitrag Hintzes ist
?ein am 24. Oktober 1915 bei der Hohenzollernfeier der Korporation der
Berliner Kaufmannschaft gehaltener Festvortrag „Die Hohenzollern und die
wirtschaftliche Entwicklung ihres Staates"; in groBen Umrissen wird darin
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416 Nacbrichten und Notizen
die territoriale, die staatswirtschaftliche und dje moderne volkswirtschaftliche
Handels- und Gewerbepoiitik des jregierenden Hauses geschildert uod objektiv
gewertet; es ifit die beste kurz zusammenfassende Darstellnng dieser Zweige
der inneren Politik der Hobenzollern, die wir zurzeit besitzen. In einera
Aufsatz „Der Ort der Abendmahlsfeie^ Kurfttrst Joachims II. am 1. November
1539* pi Oft Melle Klinkenborg die in dem be k aim ten Steinrnfillerscben Buche
fOr den Berliner Dom angeftthrten Grttnde; er verwirft aie und h< fest an
der filteren, 1839 von L, von Ledebur, 1908 von Christian GroB vertretenen
Attffassung, die sich fttr die Nikolaikirche in Spandau entscbeidet: dafi der
Biscliof Matthias von Jagow am 1. November 1539 das Abendmabl outer
beiderlei Gestalt in Spandau ausgeteilt hat, iat gut bezeugt, eine zweimalige
Austeilung dort und vor- oder nachher in Berlin an einem und demselben
Vorraittage unbedingt ausgeschlossen, die Tradition von der Anwesenheit des
KurfUrsten am 1. November in Spandau keine schlechte. Aus d?n Briefen
Friedrichs des GroQen hat Hans Droysen diejenigen Stellen awgezogen und
chronologisch aneinandergereiht, die sich auf seinen Aufenthalt in Rheinsberg
1736—1740 beziehen; unter dem Titel „Zar literarischen T&tigkeit Friedrichs
des Groflen" faBt Gustav Berthold Volz fttnf kleine Untersuchungen (die Ur-
fassung der Darstellung der Teilung Polens, ein neuer Plan zur Verteidigung
Schlesiens gegen Bdhmen, aus der poetischen Werkstatt, der tiloge de M. de
La Mettrie, der Eloge de M. Duban) zusammen und berichtet aufierdem iiber
den 1776 gehegten Plan des Kftnigs, seinem Bruder, dem Priozen Heinrich,
eine Art Mitregentschafr nach der Thronbesteigung seines Neffen zu siehern,
und die Entstehung des damit zusammenh&ngenden dritten politischen Testa-
ments Friedrichs des Grofien, des Expose du gouverneroent prussien, das, wie
Volz glaubhaft macht, im April 1778 niedergeschrieben sein dttrfte; wirtschafts-
uotd kunstgeschichtlich wertvolle Beitr&ge zur Baugeschichte von Sanssouci
liefert Friedrich Backschat auf Grand alter aus den Jabren 1744 uod 1745
*tammender Akten der Kurm&rkischen Kriegs- und Dom&nenkamjner, die im
Archiv der Kgl. Regierung zu Potsdam liegen und Htickendorf unbekannt
geblieben sind. Vornehmlich von Friedrich dem Grofien handelt auch noch
Otto Tschirchs anziehender Essai „Der Fttrst von Ligne und die Hohenzollern*; in
den Februar und M&rz 1813 ver^etzen den Leser die Exzerpte, die Georg Sehuster
aus dem in dieser Zeit ziemlich umfang-, aber nicht allzu itihaltreichen Brief-
wechsel des Prinzen Wilhelm des Alteren von Preufien und seiner Gemahlin,
der Prinzessin Marianne, veroffentlicht, am interessantesteu der Bericht am
10. Mftrz iiber die Unterredung mit Hardenberg und der nicbt abgegangene
Brief an den KOnig mit der Bitte, auf einen Posten gestellt zu werden, wo
er dem Vaterlande Gut und Blut opfern konne, aus dem letzten Jahrzehnt
Friedrich Wilhelm III. teilt Paul Bailleu 47 Briefe des KOnigs an seine Tochter
Charlotte, die russische Xaiserin, mit, deren Lektfhe fttr andere als biogra-
phische Zwecke auch kaum lohut — daB Friedrich Wilhelm 111. dem Nachfolger
des Kaisers Franz „offenbare Nullit&t* zuschreibt und daB er beim Tode
Ancillons klagt: wein Veriest wie dieser und wie der des vortrefflichen Hufe-
land geh&ren zu denen, die eigentlich gar nicht wieder ersetzt werden kOnnenS
wird niemand gerade Uberrascheu. Vom Herausgeber Paul Seidei wild der
Kammerherr Friedrich Hartmann von Witzleben als Portrfttzeicbner am Hofe
des Prinzen und der Prinzessin von PreuBen gewtlrdigt und aus seinem Nach-
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- %
Nachrichten nnd Notizen 417
latt eine Auslese hubscher Skizzen aus den dreiBiger nnd vierziger Jahren
reproduziert, die von kttnstlerischem Gteschick, scharfer Beobachtungsgabe
und feinem Humor zeugen; Schinkels und Friedrich Wilhelms IV, Znsammen-
arbeiten bei der Entstehnng des Schlosses Charlottenbof bei Potsdam wird
von Hermann Schmitz auf Grund eigenhSndiger Zeichnungen des Kronprinzen
und der Entwttrfe seines kttnstlerischen Beraters eingehend geschildert und
dorch zahlreiche Reproduktionen verdeutlicht. Im AnfaDg der Miszellaneen
beschreibt Paul Seidel eine frtlher in der Berliner Poststralte 4 angebrachte
Gedenktafel an den Tod des dort in der Wohunng seines ehemaligen Kammer-
dieners Anton Freytag verschiedenen KnrfBrsten Johami Sigismund und Georg
Schuster einen von dem Bayreuther Markgrafen Christian Heinrich (t am
6. April 1708) getragenen Schicksalsring des Hauses Hohenzollern; „znm
31. Mai 1740* betitelt Hans Droysen eine kurze Besprechnng der Kabinetts-
orders, die Friedrich Wilhelm I. an seinem Todestage nicht mehr signieren
konnte. und die daher wanf Sr. Kgl. Majestfit allergnadigsten Befehl von Dero
Kronprintzen unterschrieben" wurden. Paul Haake.
Wilh. Maefier, Die Bevolkerung des Kreises Schleusingen, voruehmlich im
17. Jahrhundert. (Diss. phil. Halle.) Halle 1916: Fr. Ifaennel. XI, 98 S.
Eine Doktorarbeit, aber eine gute, trotzdem raanche formelle Sckwierig-
keit und sachlich schwache Zusammenhange im ganzen Ban ins Auge fallen.
Die Ausfuhrlichkeit in manchen rein statistischen Teilen liegt offenbar in dem
Bestreben, nun aueh die Uberzeugte Zustiramung der gewtinschten Kritik zu
linden. Und die im ganzen doch nicht sehr befriedigende Ait der Folgerungen hat 'jj
wohl ihren Hauptgrund darin, dafi der Verfasser zuletzt — (als Soldat im Feld
und verwundet daheim) — nicht die notige gleichm&Gige Ruhe zur Arbeit fand. \!
Nach der Problemstellung tritt man mit einigen Erwartungen an sie heran.
Es soil eine Vorarbeit geliefert vverden zur Untersuchung „iiber den Zusaminen-
hang der wirtschaftlichen und demologischen Erscheinungen in l&ngeren Zeit-
raumen". Bis zu dieser Untersuchung des Zusammenhanges oder bis zuin
Auseinandersetzen, wie weit die hier gegebene Arbeit dafttr Wert habe, ge-
langt diese aber nicht. Auch die Absicht, ein natttrlich abgegrenztes Gebiet,
wie des mittleren Teiles des Sitdwestabhanges des Thtlringer Waldes, als Ganzes
vorzttnehmen, muBte aufgegeben werden. Es blieb (offenbar wegen der Art,
wie das archivalische Material zu finden war), bei einer politischen Abgrenzong
des Untersuchungsgebietes, des jetzigen Kreises Schleusingen (frttheren Amtes
Schleusingen und Bezirkes Subl).
Das Besondere an der Untersuchung ist zweifellos, dafi sie sich auf ein
stadtisch-l&ndliches Gebiet erstreckte, — bisher ist die historische Statistik
der Landgemeinden noch sehr zu kurz gekommen. Und weiter. dafl der Ver-
fasser fftr die Untergruppierung sich auf die kirchlichen Gr^nzen und Ver-
bande stfltzt. Mit wenigen erkennbaren Ausnahmen decken sich hier die
Parochien der Mitte des 17. Jahrhunderts mit den heutigen Amtsbezirken.
(Eine interessante Parallele ist: Die Identitat der frttheren Pfarre mit dem
Steuerbezirk in der Steiermark1.)
1 Vgl. H. Pirchegger, Der histor. Atlas der osterreich. AlpenlSnder,
Zeitschr. d. hist. V. f. Steiermark XI, 338.
Histor. Vierteljahrschrift. 1919. 3. 28 i
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418 Nachrichten and Notizen
Bezttglich dies statistischen Quellenmateriales geht der Verfasser, obwohl
er die Bedeatang der Kirchenbticher hierfOr wohl erkennt, nicht so weit, diese
als erste Quelle zngronde za legen, wie es andere getan haben'. Dagegen
hat er eine kirchliche Bestandsanfnahme, ein ,Seelenregisteru der Diozesen
Schlensingen and Sahl von 1646 and einzelne Kirchenregister aasgiebig ver-
wertet. tFnd aach da zeigt sich — nach der Einzelbenrteilong der kirchlichen
im Ver^leich mit den weltlichen Registern (summarischen Verzeichnissen,
Mannschaftsz&hlnngen) — die grSftere Zuverl&ssigkeit jener ersten, nicht der
Register and Z&hlangen seitens der Amter.
Gerade diese sehr fleifiige Dissertation ist wieder eiq neaer Beweis, wie bis
ins ein^elnste des ganzen archivalischen Qaellemnaterials exakte bistorisch-
statistische Untersuehongen gehen mttssen, am die Ergebnisse genttgend be-
grttndet aufbaaen za konnen. Der Verfasser hat — mehr gelegentlich (8. 7 if.),
nicht einleitend — den Gang der Besiedelung des fraglichen Gebietes skizziert.
Fttr den „Zasamnienhang der wirtschaftlichen and demologischen Erscheinungen"
dttrfte gerade dieses aber aasflihrlich za antersachen sein ; die j et zige Gliedernng
nach Ackerland, Streifen and R&ndern, welche M. gibt, steht doch zam ttbrigen
in nar schwacher Beziehong. Man wird eben nicht ohne exakte historische
Wirtsebaftsgeographie ein solches Problem za Uisen versachen konnen. Historische
Statistik and historische Geographie stehen im engsten Konnex.
Dnrch die fleraushebang der Stadt Subl, des indnstriellen Mittelponktea
(die Waffienindnstrie!), wtlrde sich das wirtschaftsgeographische Bild sehr leicht
gestalten lassen. Gerade Sahl, die Gliederang der Bevolkerang nicht uur
statistisch nach Familienstand, Geschleeht, Kinderzahl, sondern aach Gesinde-
haltang and — sehr eingehend — nach den Bernfen, ertfrtert M. aasftthrlich,
letzteres nach Bttchers Schema (Bevolkerang von Frankfort a. ML, S. 216 ff.)9
neu hat M. die .liberal en Berafe and dffentfichen Dienste* ebenfalls angegeben.
Die fttr den Export arbeitenden Gewerbe treten stark hervor. Doch machen
die Betriebe mit Gehilfen nar 27,8 °/0 aller aos.
Das Jahr — wie bei Sahl — , aaf welches M. alle Angaben beziehen
mochte, scheint 1646 za sein. Er mafi aber aach mit Zahlen von 1631, 1634Y
1649 and 1659 rechnen. Seine Folgerungen sind vorsichtig abgewogen and
ttberzeagend.
Nur einige allgemeiner interessierende Ergebnisse: Die HaashaltongBziffer
fttr die Stadt Sahl 1646 ist einwandfrei 8,73 (S. 40; aaf S. 27, offenbar verdrnckt,
8,71!), Stadt Schleusingen hat 4,36. Die beiden l&ndlichen*9ezirke: 8,69 bzw.
3,5. Der Gesamtdorchschnitt: 3,65.
In diesem Gebiele kann von einer tJbc rsch&tznng der zerstSrenden Wirkung
des 30jahrigen Krieges nicht geredet werden. Die Einwohnerschaft der Graf-
schaft Henneberg war noch 1631(34) fast 61000, 1649(51) nor 19250. Und
doch mnB das Land noch als dicht besiedelt gelten. Die beiden genauer anter-
sachten Bezirke haben 1646 20,4 Einwohner aaf den Qaadratkilometer. Die nicht
ganz geeigneten Farallelen, die einzigen, die aber Yorliegen, sind fttr Hessen-
1 Roller fttr Dorlach (1907) mit exakter genealogischer Methode. Gmelin
(Allgenu Statist. Archiv 1902) fttr 17 Gemeinden im Gebiet von Schwftbisch-Hall,
aaf Grand der wvirtneliena Bevolkerang (Samme der Lebendgeborenen der
30 voraafgehenden Jahre).
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Nachrichten und Notizen 419
Darmstadt (nach vFabrizius) 1629: 28,3 — 1669: 25,3; Brandenburg (nach
Behre) 1688: tour 10,4.
Der Uberschufi des weiblichen Gescblechtes ist 1646 boch: 66,1 °/0 der
GesamtbevOlkerung beider Bezirke, die durchschnitUicbe Kinderzahl our 2,66.
Auf 4 Ehepaare oder Verwitwete kommt 1 Magd, ein Beweis fttr die verh<nis-
m&fiige Armut. Nur Schleusingen ttbertriflft bieria alle, mit fast doppelt soviel.
Ziemliche Schwierigkeit macht M.t die Zahlen you „Mannschafttf, §Haus-
haltea und „Untertanen* in Beziehuog zu briugen. „Ohne genilgende zahlen-*
mafiige Nacbweise lassen sich derartige Kategorien nicht gleichsetzen", sagt
er sehr richtig. Vor allem, das sei ihm hinzugefBgt, wenu er die Frage: ob
Haushalt = FeuerstStte oder = Hausr, erOrtert: nicht ohne feste Beziehung zu
den H&userregistern der St&dte und zu den Amterregistern, in welcheii die
Gruudzabl wHaus* erst zu ermMeln ist. In meiner Berecfhnung far Hannover,
welche M. S. 70ff. bertthrt, ist jedenfails Feuerstatte nicht als Haus, wie wohl
zumeist auf dera Lande, sondern als Haushalt anzusetzen.
Die aufierordentlick eingehende Arbeit M. wird jedenfails jeden, der mit
historischer Statistik zu tun hat, zu gjttndlicher Auseinandersetzung ver-
anlas^en. Viele Steine machen einen Ban, das zeigt die Schrift deutlich.
Dresden. G. H. Mttller.
Adrien Robinet de CISry, Les id6es politiques de Fr6d6ric de Gents.
These de doctorat pr6sent6e & la faculty de philosophie de l'universitS de
Bale. Lausanne, librairie Payot & Cie, 1917. 310 S.
Seitdem E. Guglia (Friedrich von Gentz, Wien 1901) die Legende vom
Komantiker Gentz zerstdrt und den H&torikern die zum Erfassen der hSchst
komplexen PersSnlichkeit Gentz notwendige Dnbefangenheit zurttckgegeben
hatte, war man dem proteusartigen Wesen Gentz* immer n&her gekommen.
Einen weiteren Schritt vorw&rts in der Gentzforschung glaubt Verfasser vor-
liegender Schrift zu tun, indem er die frtthere These: „Gentz, der Roman-
tiker* durch die andere: „ Gentz, der Rationalist" ersetzt. Dafi in Gentz*
Ideen, insbesondere in den ldeen seiner Friibzeit, der Rationalismus eine be-
deutende Rolle spielt, ist von jeher erkannt worden. Verfasser glaubt abcr,
Gentz in alien Phasen seines Schaffens als den Rationalisten des 18. Jahr-
bunderts charakterisieren und somit zugleich die logische Einheit der politi-
schen Personlichkeit Gentz' erweisen zu k&nnen. Diese seine Ansicht sucht
er, gestutzt auf eingehende und scharfsinnige Quellenstudien der Gentzschen
Schriften einerseits und weitgehendste Bertlcksiehtigung der zeitgenftssische n
Geistesgeschichte andererseits in ihrer Allgemeingttltigkeit darzulegen. Tn
ersterer Hinsicht hat Verfasser, wenn auch nicht wesentlich Neues, so doch
im grofien und ganzen Erfreuliches geliefert. Unzulftnglich in vielen Stttcken
ist aber die Behandlnng des ideengeschichtlichen Hintergrundes. Am ver-
bangnisvollsten fttr Robinet de Cterys Entwicklungen ist in dieser Hinsicht,
dafi Verfasser die beiden grofien geistesgescbichtlichen Str&mungen, die fflr
das politische Denken und Leben jenerZeit so Qberaus wichtig sind, n&mlich:
Rationalismus und Romantik im vollen Umfang ihres Wesens gar nicht erfafit
hat. Zwar widmet er der Stellung Gentz* zum Rationalismus einen boson-
deren Paragraphen, zwar sucht er zu untoracheiden zwiscben dem rein philo-
sophischen, dem politischen und dem geschichtsphilosophischen Rationalismus,
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420 Nachrichten und Notizen
er gelangt aber nor zu teilweise richtigen nnd nicht erschtipfenden Results ten.
Erechwerend wirkt hier auch, dafi Verfasser nicht selten die Begrifie ratio-
nalistisch und thecretisch identisch braueht. Noch unzul&nglicher, ja geradez*
kindlich sind die Ansichten, die Verfasser von der politischen Romantik hat.
n Tendance catholique et tendance nationale, tels sont k son 6poque en Alie-
magne lea denx £l£ments principaux d'une politique rom antique." (S. 269:) Hit
diesem JfaBstab tjritt Robinet de C16ry nnn an Gentz heran, und da er in
Gentz keinerlei katholische und nationale Tendenzen zu finden glaubt, ist fQr
ihn die Frage der Beziehungen Gentz zur Romantik in negativem Sinne ent-
schieden.
Yon der Vielgestaltigkeit der politischen Romantik hat Verfasser keine
Ahnung. Heineckes „Weltbttigertum und Nationalstaaf, dieses fttr alle jdeen-
geschichtlichen Arbeiten aus der Zeit urn 1800 so ttberaus wichtige Werk,
scheint er gar nicht zu kennen, sonst h&tte er sich die Behandlung des poli-
tischen Ration alismus und der politischen Romantik unmdglich so leicht machen
kSnnen.
Keben der ungentigenden Vertrautheit mit der Zdeengeschichte des 18. und
19. Jahrhunderts macht sich Mangel an psychologischem Verst&ndnis jener Zeit
und ihrer Vertreter in Robinet de Clferys Schrift zuweilen iibel bemerkbar.
So folgert Verfasser aus einer Aufierung Gentz'1 — die Reformation sei einc
. Wohltat der Merachheit— , dafi Gentz tlberzeugter Protestant und antiroman-
tischer Denker war.
Zur Illustration dieser FoJgerung mOchte ich nur auf Gentz' Freund A.
M tiller verweisen, det nach seinem aus innerster Uberzeugung erfolgten Ober-
tritt zur katholischen Kirche In seinen »Elementen der Staatskunst* den Pro-
testantismus „das heilige, unverauBerliche Prinzip der Freiheit und demnach
der Allgegenw&rtigkeit der Religion" nennen konnte. Theorie und Praxis,
Politik und reines Menschentum, Intellektuelles und Emotionelles waren ebea
bei vielen Denkern um die Wende des 18. und 19. Jahrhunderts Dinge, die ia
ein und demselben Henschen oft ein ganz verschieden gerichtetes und ver-
schieden motiviertes Leben f iihrten. Auch in Gentz ist ein Dualismus zwischen
den politischen Ideen und dem politischen Leben unverkennbar. Der Verrach*
eine streng logische Einheit in der politisohen Entwicklung Gentz' herauszu-
arbeiten, mufi daher*zu Gewaltsamkeiten ftthren.
Aus angefQhrten Grflnden dttrfte daher in vorliegendem Werk weder das
politische System, noch die kompliziertepolitische Pers9nlichkeit Gentz* histoiisek
richtig gewttrdigt sein. Zum mindesten sind die Betrachtungsweisen des Ver-
fassers nicht zwingend.
K8ln am Rhein. Martha Schneider.
Alfred Stern, Geschichte Europas von 1848 — 1871, Bd. I, Stuttgart 1916.
Cotta. 796S.gr. 8°,
Mitten im Kriege hat Stern rftstig sein grofies Werk fortgesetzt; er gibt
uns mit dem ersten Bande der letzten Abteilung die erste zusammenfassende, alle
1 Sie ftndet sich in dem Aufsatz: „Uber den Einflufi der Entdeckung yon
Amerika auf den Wohlstand und die Eultur des menschlichen Geschlechts.* Neue
Deutsche Monatsschrift, 1795. (Ausgew&hlte Schriften. Ed. Weick, V, S.189)
.. (~*rw"*nlf* Original from
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Nachrichten and Notizen 421
earop&ischen Staaten behandelnde Darstellung der G&rongszeit von 1848—1871.
£r gibt sie in seiner nun l&ngst schon feststehenden Art, als eingehende,
•achliche, Ware, ein wenig nftchterne Erzfthlong. Diese Art hat ihre grofien
Vorstige, denn der Verfasser scbafft damit ffir alle Einzelforschung einen festen
Rahmen sicherer Kenntnis des tatsftchlichen Verlanfes. Dies am so mehr,
als er in staonenswerter Arbeitskraft alles vorhandene Material bis aof ent-
legene EiDzelnntersnchongen hinab benntzt and es darch aasgebreitete eigene
Archivstadien vermehrt. Es ist darchaas nicht nor eine Zasammenfassung
der Ergebnisse fremder Forschang, die Stern vorlegt, sondern er nimmt jeweils
selbst&ndig Stellang.
Daneben hat die Arbeit ihre Grenzen, zanachst in dem Ansmafie des
Stofles; Stern bietet haapts&ehlich politische Geschichte, dabei allerdings innere
wie Sofiere Politik in gleichem Mafia; aber die innere Politik ist fttr ibn doch
haupts&cblich Verfassongspolitik, von der wirtscbaftlichen Entwicklong erfabren
wir nichts, anch nichts von der Einwirkang wirtschaftlicher Gesichtspankte
aof die Stellang einzelner Farteien etwa zor Einheitsfrage, obwohl die teilweise
nnd gerade in Sttddentschland zieinlich stark gewesen ist. Die Entwicklong
der Parteien im einzelnen kommt etwas stiefmtttterlich weg; da hatte eine
AusschlSpfang der JErinnerangen etwa anch der minder bedentenden Park-
mentarier des Frankfurter Parlaments (z, B. Zimmermann), eine Benatzang
der Berichte der Abgeordneten, reichere Einzelheiten and genaaere Linien zu
siehen ermSglicht. Die Presse wird nor in einzelnen hervorragenden Spitzen
charakterisiert. •
'Die starke Betonung des erz&hlenden Moments l&Bt dann anch das
R&sonnement vielieieht doch za wenig hervortreten; man vergleiche etwa die ein*
schl&gigtn Kapitel aus Brandenboxgs Reichsgrttndnng. Die politische Dynamik
der Ereignisse bleibt dadurch ab and an im Donketo.
Eine Auseinandersetzong mit Einzelheiten der Aaffassong verbietet sich
schon des Umfanges wegen; sie wire dem Referenten zarzeit aach darch die,
KriegsamstSnde nnmBglieh.
Ubersehen ist die Arbeit von H. Menz fiber Rodbertas, Diss. Greifswald
1911, zogleich in den Pommerschen Jahrb&ahern. S. 339, Anmerknng, lies
Wentzcke statt Wentzel.
Im Felde. Jj. Bergstrftfier.
Die offentliche Meinnng in Sachsen 1864—66 von Herbert Jordan f.
Ans seinem Nachlafi herausgegeben von Johannes Hohlfeld, Kamenz (Sa.)
1918. In Kommission bei C. S. Kransche, VIII, 2$5 S, 8°.
Der Verfasser der vorliegenden Schrift ist aof dem Felde der Ehre ge-
failen, die unvollendet gebliebene Arbeit hat einer seiner Frennde heraus-
gegeben. Es ist sehr za bedaaernt dafi Jordan selber sein Werk nicht vollenden
konnte, sicherlich W&ren dann viele der Fehler and M&ngel, die tlas Bach gani
offensichtlich aofzaweisen hat, vermieden worden. Der erste der drei Hanpt*
teile handelt von dem Wesen and den Quellen der offentlichen Meinnng. Eine
Definition ihres Begriffs ist nicht gegeben, ja nicht einmal versncht, vielmehr
das ganze Problem mit der Bemerkong beiseite geschoben, dafi Offentliche
lleinung eigentlich ein Widersprach in sich selber sei. Aach eine sp&tere
I CharakterisieruDir als „ein Spiel stetig and heftig miteinander rinsrerder
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422 Nachrichten und Notizen
Gegens&tze, die nur in den seltensten Augenblkken in der ilberflatenden Welle
eines groBen einheitlichen Geftthls untergehen", ftthrt nicht recht weiter. Ein
eindringliches Stadium der Literatnr fiber die ftffentliche Meinung h&tte er-
mttglichen mtissen, aich wenigstens einer der bestehenden Theorien anzu-
schliefien, wenn der Verfasser schon darauf verzichten wollte, auf eigenen
Wegen dem Wesen der offentlichen Meinnng nacbzngehen. Qnellen derselben
sind ihm Presse and Flugschriften, Ob die dffentliche Meinang noch andere
Vertreter and Organe hat, z. B. Parlamente and Versammlnngen, diese Frage
ist bier bei der theoretischen Formulierang des Begriffs gar nicht aufgeworfen,
was jedoch nicht ausschliefit, dafi Jordan bei der praktischen Durchftthrung
seiner Abhandlang wiederholt and ausfHhrlich der Tatigkeit politischer K8rper-
schaften and Yereine gedenkt. Im zweiten Abschnitt ftthrt er zunachst in
durchaus gelungener Weise die maBlose Uberseh&tzung der Offentlichen
Meinang in jener Zeit aaf das richtige Mafl zorfick and entwirft dann in
bisweilen recht treffenden Ausftthrungen ein Bild von der aligemeinen politischen
Lage Sachsens und Ton seinem Verh<nis zu den fiihrenden politischen Machten
Deutschlands. Leider verliert er gar zu oft aus den Augen, dafl diese Ent-
wicklung dor Grundlagen der offentlichen Meinang nur den Hintergrund
gleichsam bilden soil ffir sein Gem&lde; die Darstellting wird zu oft Selbst-
zweck und verliert sich dabei in ermttdende Detailaogaben, sehr zum Schaden
der Lesbarkeit des Baches. Leider bringt er hier bereits manches, was in den
dritten Haaptteil gehort, so dafi sich l&stige Wiederholungen nicht vermeiden
lassen. Dieser dritte Teil der Sellrift, der die eigentliche Darstellung der
offentlichen Meinang enth<, ist in der Form wenig glticklich. Sachlich 1st
der Arbeit Jordans hohe Anerkennung zu zoilen, Presse und Flugschriften
sind eifrig durchgearbeitet, vielseitig herangezogen und so eine Fttlle von
Material geboten, am die Stimmung und Meinung des s&chsisehen Volkes nicht
nur in ihrer Gesamtheit zu wtirdigen, sondern ihr auch in all ibren Schwan-
kungen und Schattierungen der deutschen Politik Bismarcks gegenttber zu
folgen. Hier ist auch die oben gertigte Einseitigkeit bei der theoretischen
Formulierung des Begriffs der Offentlichen Meinung glticklich vermieden, AuBe-
rungen politischer Edrperschaften und Vertretungen sind beriicksichtigt, Partei-
leben und Vereinswesen sind in weitem Mafie in den Kreis der Betrachtuog
gezogen, urn ein plastisches und abgerundetes Bild von der Stellungnahme des
s&chsischen Volkes zu den grofien bewegenden Fragen der damaligen Zeit zu
geben. In eiozelnen Kapiteln erhebt sich die Darstellung zu beachtJicner Hohe
nnd stellt dem Historiker Jordan ein gutes Zeugnis aus. Wenn trotzdem der
Gesamteindruck kein befriedigender ist, so ist das auf Rechnung des Heraus-
gebers zu setzen, der dem Andenken seines gefallenen Freundes besser gedient
h&tte, wenn er sich zu einer weitergehenden Uberarbeitung h&tte entschlieBen
kftnnen, anstatt aus falscher Pietat an dem Manuskript, von dem etwa 60 Seiten
ii} Reinschrift, alles llbrige in den verschiedensten Entwicklangsstufen vorlag,
nur das Allernotwendigste zu andern. Meines Erachtens w&re es Aufgabe des
Herausgebers ge wesen , die ganze Schrift zu Uberarbeiten und so ein Werk
aus einem GuB herzustellen. Bei der FOUe und Reichhaltigkeit des Material*
hfttte es nur einer redaktionellen Bearbeitung bedurft, die dem Herausgeber,
der sich in seiner Vorrede als Historiker zu erkennen gibt, nicht hatte schwer
Mien dilrfen, und die dem Vermachtnis Jordans keine Gewalt angetau.htitte,
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Nachrichten und Notizen 423
weil sie nur auf seinen Forschungen beruhte und ihnen nichts Neues binzu-
gefiigt hatte. Der Stoff batte mehr gegliedert werden miissen, so z. B. findet
sich im dritten Hauptteil ein Eapitel von 58 Seiten und in diesem. Eapitel
ein Absatz von nicht weniger als 13 Seiten, wo der Text ohne Rube- und
Auhaltspunkt weiterlauft. Eurze, knappe Zusammenfassungen mit Herans-
arbeitung der wesentlichsten Zilge an den nattlrlichen Ruhepunkten der Dar-
stellung b&tten dem Buche sehr zum Vorteil gereicht, besonders an solchen
Stellen, die infolge blofier Aneinanderreihung von Zeitungsausschnitten nnd
Parlaraentsredeu ein wenig in der Materialsammlung stecken geblieben sind.
Alles in allem bildet die Arbeit von Jordan eine erfreuliche Bereichernng der
neueren historischen Literatur, flir die wir dem Herausgeber trotz mancherlei
Einwendangen zu Dank verpflichtet sind.
Leipzig. H. Wend or f.
Ein Jahrhundert bayerischen Verfassungslebens von Michael
Doeberl. 2. Aufl. 365 S. Brosch. M. 4,80, geb. M. 5,50. Miinchen. Ver-
lag von Lindauer. 1918.
Diese Schrift strebt naturgem&ft keine Vollst&ndigkeit an. sonde m ist als
Jubilfcumsgabe gedacht. Da sie im Anftrage des letzten Staatsministers des
Innern des alten Eonigreicbs Bayern, TDr. von Brettreich, geschrieben worden
ist, so verfOgt der Verfasser iiber ein Quellenmaterial, das anderen Forschern
bisher zu grofiem Teil verscblossen geblieben ist. Besonders wichtig ist die
Heranziehung der Staatsrats- und Ministerialakten. Er beginnt schon mit der
Darlegnng der Entstehnng der Eonstitutiou von 1808, behandelt alsdann die
Beratungen zur Schaffang einer Verfassung von 1814/15 und schliefilich von
1818. Der wichtigste Grund, welcher diese endlich zustande kommeu lieB
war der drohende Staatsbankrott, der nur durch die Mitarbeit des Volkes ab-
gewendet werden konnte. Ferner dr&ngte dazu der btfse Eonkordatsbandel
nnd die Yerfassungsberatnngen in den benachbarten Staaten. vor allem in
Baden, das Doeberl nicht erw&hnt, und der Vorausgang des Zaren in Folen. Den
unmittelbaren Anlafi aber hot, wie bei den Verhandlungen vom Jahr 1808 die
Angst vor dem Eingreifen Napoleons, im Jabre 1814 die Furcht vor dem
Wiener Eongrefi, so jetzt die Sorge ffir die Erhaltung der bayerischen Sou-
veranit&t, die durch den Bundestag bedroht schien. Diese Tatsache ist bisher
noch nicht bekannt gewesen. Den angeblichen Flan der Regierung, die Ver-
fassnng im Frflbjahr 1819 wieder aufzuheben, vferweist Doeberl an der Hand der
Protokolle in das Reich der Fabel, indem er zeigt, daB in der Ministerialkon-
ferenz vom 19. Marz 1819 lediglich iiber die dem Landtage zu erteilende Rttge
verhandelt wurde. Indes erscheint mir trotz alledem damit doch nicht auch
schon der voliige Beweis erbracht worden zu sein, xlaB der allerdings wenig
sympathische, intrigante Graf Rechberg hier, wie im Falle Spaun, lediglich per-
sftnliche Absichten in seinen Gespr&chen mit dem preuBischen Gesandten ver-
folgt hat. Einem Etfnig, der so rasche Entschltisse fafste, wie wir -es bei der
plStzlichen Entlassung des Grafen Montgelas beobachten konnen, der innerlich
seinem Werke, der Verfassung, zum mindesten doch herzlich gleichgflltig
gegenflberstand, ware es schon zuzutrauen, daB ert von Metternich bedrSLngt,
mit dem Gedanken an eine Aufhebnng der Eammer gespielt habe, ohne ilm
aber gerade zur ofliziellen Reife gedeihen zu lassen. — Ganz besondere Sorg-
*rtr»nlr Original from
^^ UNIVERSITY OF MICHIGAN
424 Nachrichteu und Notixen
fait verwendet Doeberl auf die Aufhellung der folgenschweren Wenching in der
Politik Ludwigs I. tJberzeugend ffibrt er hier ans, dafi Ludwig do1 „lets&
K6nig alten Stils** gewesen sei. „Wenn je von einem Obrigkeitsstaat im
Gegensatz zum Volksstaat gesprochen werden konnte, so berechtigte seine
Regiernng dazu." Wenn der Verfasser aber die Thronentsagang Lndwigs im
wesentlichen politischen Erw&gungen zuschreibt, so scbeint er mir dabei doch
unerwahnt zu lassen, dafi doch auch hfichst per&Qnliche Grttnde mafigebend
waren. Der KSnig konnte sich, wie schon in den secbziger Jah*en in Fried-
rich Thiersch* Lebeosgeschichte ausgefiihrt wurde, doch dnrchaus nioht der
Erkenntnis verschlieJJen, dafi er (lurch sein Verhftltnis zu Lola Montez dem
Autorit&tsglanben im Volke seller den st&rksten Abbrach getan habe.
Was Doeberl liber den Ausbau $ex Verfassnng im Jab re 1848 nnd ibr Fort-
leben in den Zeiten der Reaktion, ihre Kr&ftigung nnter Hohenlohe and in
den neaesten Zeiten erz&hlt, beschr&nkt sich auf das Notwendigste* Han darf
eben nicht vergessen, dafi es sich am eine Festschrift handelt, die in erster
Linie doch einen bequemen (Jberblick fiber die Fortentwicklong der baye-
rischen Verfassnng geben sollte, and diese Anfgabe erffillt die gewandte, wert-
volle Arbeit dnrchaus, ja geht fiber diesen Rahmen durch die JSrzielung neuer
Kesnltate sogar hinaus.
Schwabach. .Franz Joetze.
Gustav Rfimelins politische Ideen. Von Otto Schniier. (=Beitrftge
zur Parteigeschichte, herausgegeben von Adalb. Wahl. 9.) Tllbingen,
Verlag von J. C. B. Mohr (Paul Siebeck) 1919. Ill S. 8° B Mark and
30°/0 Teuerungsznschlag.
Gustav Rfimelin, dessen Leben G. Schmoller im 68. Bande der „AUgemeinen
deutschen Biographie" mit grofier verahrungsvoller Liebe geschildert hat, den
Fr. Meinecke in seinem wWeltbttrgertum und Nationalstaat* des 5fteren zu
Worte kommen l&fit, dessen „Reden und Aufsfttzetf zu lesen &uch heute noch
eio Genufi ist, hat sich in den Jahren 1848 und 1849 eifrig politisch bet&tigt
Schnizer untersucht nun, zum Teil an der Hand von unbekannten Briefen
Rfimelins, welcbe Stellung dieser zu den damals die Politiker bewegendenFragen
eingenommen hat. Der Verfasser hat seine Arbeit, die er nicht vollenden sollte
— er fiel bereits 1. November 1914 — , eiugeteilt folgendermafien: I. „Gedanken
fiber Staat und Recht", worin man recht interessante, scharfsinnige Gedanken
Rfimelins findet, die einem zumal heute beachtlich scheinen. Er war u. a. fiber-
zeugt, „dafi das Proletariat ffir eine staatsbfirgerlicheBet&tigung, wenigstens
in Deutschland, unbrauchbar und unreif sei* (S It),! IL „Der Kampf um die
deutsche Einheit", in der der Verfasser im 1. Abschnitt sich eingehender mit
Rfimelins Stellung zu Erbkaisertum, Grofi- und Eleindeutschland, Aufgehen
Preufiens im Reich, usw. befafit, wfthrend er im 2. kflrzeren Abschnitt Rfimelins
politische Ansichten „bis zum Auftreten Bismarcks* beleuchtet, besonders seine
Meinung vom Dreikfinigsbflndnis. 111. wStaat und Kirche. SchluBwort", auch
dieses lesenswert, so sein Hinweis auf Rttinelin als Realisten, der zwei grofie
Realisten verehrte: Goethe und Bismarck. Ein Qaellennachweis beschliefit die
Schrift, die uns Rttmelin als einen guten Deutschen aeigt, der sich stets fest
auf dea Boden der Tatsachen stellte.
Dresden. , H. Richter.
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Nachrichtcn und Notizen 425
Wer Osterreichs Znst&nde recht verstehen will, der moO auf die eifrige
Pflege achten, welche im alten Osterreieh der Landeskunde ztiteil geworden
ist. Seit langem war hier ein guter Teil der geistigen Kr&fte Ton dem Streben
nachVerbreitung nnd Vertiefung der anf Geschichte nnd Natnr der einzelnen
Kronlftnder befcttglichen Kenntnisse in Ansprnch genommen. Das hat schon
in der ersten H&lfte des 19. Jahrhunderts, aeit den An&ngen des Pester National-
museums (1802), zu einer Reihe fortwirkender Vereins- nnd Museumsgiundungen
gefiihrt nnd ein eigenartiges wissenschaftiicbes Leben erzengt, das alle An-
erkennung Terdient, wenn es ancb von den Neignngen ortsans&ssiger Liebhaber
starker beeinflnCt war als Ton den f est en Oberlieferungen der dentschen Hoch-
scbnlen. Der Csterreicbiscbe Gesamtstaat, der seine wissenschaftlichen Ein-
richtnngen erst nm die Mitte des Jabrhnnderts auszubauen began n, hat es ra
seineih Schaden Ters&umt, diesen anseinanderstrebenden Krfiften rechtzeitig
die wirksamen Einignngsgedanken entgegenznstellen, wahrend der politische
Fftderaltsmus manchen nm die Landeskunde gescharten Kreis mtthelos in seine
Babnen leitete. Der Gegensatz zu dem Oesamtstaat kommt in demVerhalten
der Reichshauptstadt znm Ansdrnck. Wien blieb Ton diesen Uteren landes-
kundlichen Bestrebungen fast nnbeftthrt, eine Yereinsgr&ndang der zwanziger
Jahre schlief wieder ein, erst nm Tieles sp&ter, als die Bewegnng in den Landes-
hauptst&dten lftngst reife Frttchte trug, bat man sicb ihr in dem Hittelpunkt
des Staates Tonnenem angeschlossen. Erst im Jahr 1911, hnndert Jahre nach
der Stiftung des Grazer Johannenms, erhielt NiederSsterreich, das Eernland
der Monarchic, sein Landesmuseum, nnd anch die Entstehnng des Landes-
knndevcr^ins far Niederttsterreich f&llt ins Jahr 1864, also in eine Zeit, da
schon Akademie, UniTersitat und andera staatliche Anstalteu die Leitung
wissenschaftlicher T&tigkeit in die Hand genommen hatten. Unter solchen
Umst&nden handelte es sich hier weniger am die Gefahr polftischer Neben-
wirkongen als nm die richtige Abstecknng des Arbeitsfeldes. Die Festgabe
„Fttnfzig Jahre Verein fflr Landeskunde Ton Nieder5sterreich,
1864 bis 19 14u (Wien 1914 im SelbstTerlag de3 Vereins, 115 8. 4°, mitllText-
bildern), in der Max Yancsa die Vereinsgeschichte schildert, spiegelt die
schrittweise Uberwindung dieser Schwierigkeit wieder. Man ersieht, wie sich
die Freunde der Landeskunde anf&nglich mit der Herstellung einer Verwaltnngs-
karte und einer Tielblndigen Ortskande befaBten, dann allm&hlich mit geschicht-
lichen Aufgaben nnd deren berufenen Yertretern Ftthlung fanden. Ein noch
genaueres Bild Ton den bescheidenen geograpbisch gerichteten Einderzeiten
des Vereins gibt aus eigener Erinnerang Anton Mayer in dem Schlufiaufsatz
des gleichfalls als Festschrift gestaltetenJahrbuchs fflr Landeskunde Ton
Niederdsterreich (N. F. 13 nnd 14, ebenda 1915, 621 S., mit einer Earte,
drei Tafelu und 31 Abb. im Text). Gerade der reiche Inhalt dieses Bandes
l&fit im flbrigen die seither erfolgte Wandlung gut erkennen. Neben einzelnen
geograpbischen, sprachkundlichen und Torgeschichtlichen Arbeiten nimmt nun
mittlere und neuere Geschichte den breitesten Raum ein. Der Band wird er.
offnet von einem Vortrag Redlichs iiber „das Werd'en des Landes NiederBster-
reich" und er enth&it mannigfnltige Untersuchungen zur politischeu und kul-
tiirellen Geschichte des Landes nnd ihrer Quellen. Laiupel bespricht den
miU.rischen Anteil am Gem&rke des Landbnchs, Mitis eine kuenringische Haus-
urkunde, Lopsch das osterreichische Landrecht, Bibl die Vorge^chichte der
rv v ^k r^nnnl^ Original from
Jigitizetf Dy ^UU^lL UNIVERSITY OF MICHIGAN
426 Nachrichten und Notizen
Religionszugestandnisse Maximilians II. and Hugelmann die Landtagsbewegung
des Jabres 1848. Daneben werden von Luschin und von Nagl bestiinmte
Abschnitte der Osterreichischen Mttnzgeschichte und von anderen Forschern
Bilder aus dem Kunstleben nnd den Sitten des Landes vorgefiihrt: Tietze
nntersucbt die Beziehnngen des Jesuiten and Barockmalers Andrea Pozzo zu
den Fiir8ten Liechtenstein, Kubitschek die T&tigkeit eines noch unbekannten
Inschriftenfalschers des 18. Jahrhunderts, Schnerich berichtet liber Anklinge
ortlicher Farbung in den Werken von Mozart and Haydn, Kraiik fiber ein 1817
angelegtes Wiener Gartenbuch und Criste veroffentlicht in deutscher (jber-
setzuDg einige Reiseschilderungen, die Erzherzog Carl 1812 bis 1818 dem
Herzog Albrecht von Sachsen -Teschen schrieb. Auch die (ieschichte nieder-
6sterreichischer Stadte erfahrt durch Voltelini (zur Wiener Stadtverfassnng im
15. Jahrhnndert), Theodor Mayer (die Stellung der Stadte Krems und Stein im
inittelalterlichen Handel), Schalk (die Wiener Handwerker urn 1462 und die
BevSlkerungszahl von Wieo) und Wolfsgruber (die Haltung des Wiener Klerus
in den Marztagen 1848) wertvolle Beitr&ge. Und weit Qber die Landesgrenzea
hinans wird dankbare Leser finden, was Gnstav Winter liber das niederoster-
reiebische Banntaidingswesen sagt Wesen and Zweck, Verfassucg und Ver-
fabren, BlfLte and Veifall der in den Gemeinden NiederSsterreichs geiibten Rechta-
weisung and Bechtsprechung sind hier von kundigster Hand in einer fttr die
gesamte deuteche Rechtsgeschichte httchst lehrreiehen Weise dargestellt E*
ist ein schoner Schlufibericht zu der vierbandigen, von Winter selbst besorgten,
von der Wiener Akademie geleiteten Ausgabe der niederosterreichischenWei:?-
tttmer, am deren Gelingen sich auch der Verein fttr Landeskunde, die Sammel*
tatigkeit befordernd, namhafte Verdienste erworben hat, und zugleich ein gated
Beispiel dafBr, welchen Natzen noch hente eine landeskandliche Vereinigangr
za stiften vermag, wenn sie sich dem notwendig gewordenen Grolfyetrieb der
Wissenschaft einordnet.
Graz. W. Erben.
Willy Hoppe, Kloster Zinna. Ein Beitrag zur Geschichte des ostdeutschea
Koloniallandes and des Cistercienserordens (VerOffentlichangen des Vereins
fttr Geschichte der Mark Brandenburg) mit zwei K art en. Mtinchen and
Leipzig, Dancker & Hamblot 1914, XIV and 275 S.
Seit Franz Winters fttr seine Zeit vortreff lichem Buche ttber die Cistercienser
des nordSstlichen Deutschlands (1868—1871) ist viel ttber die Bedeutung der
Cistercienserkloster fttr Kolonisierong und die Germanisierong Ostdeutschlands
geschrieben and geredet worden, auch nicht wenige Monographien ttber einzelne
Kl&ster des bezeichneten Gebietes sind erschienen. Diese Reihe setzt das vor-
liegende Buch fort, aber es erhebt sich weit fiber den Durchschnitt entsprechender
Arbeiten, die oft nicht viel mehr sind, als eine Aneinanderreihung von InhalU-
angaben der alteren Klosterurkunden. Eine kritische Durcharbeitung der Quell en
zur Geschichte des Klosters (Einleitung, Zur zinnaischen Quellenkunde) and
die Verdffentlichang des bisher noch nicht oder unzureichend gedruckten Material*
(48 Beilagen), schaffen eine, wenn auch immer noch nicht sehr reichhaitige —
der Verlust des Kopialbuches bleibt zu beklagen und das Urkundeninventar
von 1539 (Beilage 43/ ist nur ein schwacher Ersatz — so doch imraerhin leidliche
Grundlage fttr Hoppes Darstellung der Klostergeschichte von der Begrttndung
.. (~*rw"*nlf* Original from
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Nachrichten und Notizen 427
deg Klosters darch den grofien Magdeburger Erzbischof Wichmann (1170) bis
zu seiner Auf lftsung in der Reformationszeit. Das Klostergut'bestand aus zwei
Besitzkomplexen, der eine unmittelbar an das Kloster anschlieBend, der andere
in Barnim, gleich nach der Besitzergreifung des Landes durch die Askanischen
Briider 'Johann I. nnd Otto III. urn die Wende des 3. and 4. Jahrzehntes des
13. Jahrhundertes erworben. Hier haben die Zinnaer M&ncbe durch Anlage nener
dents cher Dfirfer an der Eolonisationsarbeit tatkrfcftig teilgenommen, im alten
Besitz, im Lande Jttterbog, sich mit den Zinsen vorhandener ursprunglich
slawischer oder neuer dentscher Dorfer begniigt. Eigenwirtschaft durch Grangien,
wie sie die Ordensregel vorschrieb, hat Zinna — ebenso wie die anderen ost-
deutschen Cistercienserniedeilassungen — in nennenswert^m Umfange nieht ge-
trieben. Anf das Kapitel „ Zinna als geistliches Institnt "sei noch bingewiesen;
aus sp&rjichem Material vermag der Verfasser bier allerlei Interessantes herans
zuarbeiten: ohne, was bei seiner ganzen Situation ausgeschlossen war, ein grofier
Kulturmittelpunkt zu sein, hat Zinna redlich am geistigen und geistlichen Leben
seiner Zeit teilgenommen und liber den Durchschnitt sich erhebende Leistungen
wenigstens auf einem Gebiete vollbracht, dem der Baukunst. Das rtlhmende
Werturteil, das der Verfasser ausspricht, kann Beferent aus eigener Anschauung
best&tigen.
Greif s wald. ' F. Curschmann.
*
Kurze Mitteilungen fiber wichtige Ergebnisse ausgedehnter
historischer Forschungen, die derzeit in unserem verarmten Vaterland in
Buchform nicht erscheinen kiSnnen, sollten fortan in historischen Zeitschriften
TerOflFentlicht werden. Die Historische Vierteljahrschrift will diesen Gedanken
pflegen und Wiinsche von Geiehrten zu erfilllen suehen.
Wlssenschaftliche (Publihations-) Institute. Der Verein fur Befor-
mationsgeschichle hat im Jubil&umsjahr 1917 weitgehende Fdrderung erfahreit
Durch Sammlung in den deutschen Landeskirchen und durch staatliche Unter-
sttttzung infolge Annahme des Antrags Traub im preufiischen Abgeordnetenhause
auf Einstellung Ton, 60000 M. in den Etat zur Fftrderung der reformations-
geschichtlichen Forschung (von denen 30000 M. einer aus beiden Eonfessionen
gemischten Kommission, je 15000 M. der Gesellschaft zur Uerausgabe des
corpus catholicorum und dem Verein fftr Reformationsgeschichte zugewiesen
wurden) ist dem Verein die finanzielle Grundlage gegeben worden, die ihn in-
standsetzt, an groBe wissenschaftliche Aufgaben heranzugehen und so seinemZiel
n&herzukommen: zu einer wissenschaftlichen Zentrale fttr reformationsgeschicht-
liche" Forschungen auf evangelischer Seite zu werden. Eine Neuorganisation
des Vereins und seiner Leitung und eine Neubearbeitung der Statuten hat sich
als notwendig erwiesen. Neben dem Vorstand soil in Zukunft ein eigener
Arbeits- und Redaktionsausschufi nicht mehr bestehen. In den Vorstand wurden
gewiihlt: Prof, Dr. H. v. Schubert (Heidelberg) als Vorsitzender, Prof. Dr. Otto
Scheel als stellvertretender Vorsitzender, Schriftftthrer und Schatzamt blieben
in den H&nden von Archivrat Prof. Dr. Friedensburg ( Magdeburg) undVerlags-
buchh&ndler Rudolf flaupt (zugleich Gesch&ftsstelle Leipzigf^Konigsstrafie36/37)a
Das Archiv fftr Reformationsgeschichte wird kttnftig vom Verein selbst heraus-
.. (~*rw"*nlf* Original from
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428 Nachrichten und Notizen
gegeben und gilt als Organ des Vereins, in dem seine Mitteilongen verSifent-
licht werden. ♦
Die Luthergesellsckaft, die im September 1918 in Wittenberg auf An-
regung von Rudolf Euken gegrttndet wurde, gibt jetzt eine alle zwei Monate
erscheinende Zeitschrift „Luther, Mitteilnngen der Luthergesellschafc* im
Yerlag von Breitkopf & HiirteL in Leipzig heraus. Das 1* und 2. Heft sind
bereits erschienen.
Der engere AusschuJS fiir die deutschen Geschiclttsquetlen des 19. Jakr-
huflderts (Brandenburg, Meinecke, Marcks) der Historischen Kmntnission bei
der Bayer. Akademie dcrWissenschaften gibt in einem Rundschreiben bekannt,
dafi eine grofieZahl von Kommissionen undVereinen sich znrMitarbeit bereit
erkl&rt haben. Die Gesellschaft fiir Eheiniscbe Geschichtskunde hat in Josef
Hansens Rheinischen Briefen und Akten von 1830—60 (Bd. 1, 1919) den ersten
Band des Gesamtunternehmens ausgegeben, in Mflnchen steht die Veroffent-
lichung von Dalwigks Tagebttchern in naber Sicht.
Personalien: Ernennnngen, Beftfrdernngen* /. Akadetnicn, Institute,
GcscU8chaften: Die Gesellschaft der Wissenschaften in GSttingen hat zu aus-
w&rtigen Mitgliedern ihrer philosophisch - historischen Elasse ernannt: den
emeritierten Prof, der Geschichte in Strafiburg Dr. Harry Brefilau und Prof.
Dr. Dietrich S chafer in Berlin. Die Bayerische Akademie der Wissenschaften
w&hlte zu ihrem korrespondierenden Mitglied in der historischen Klasse den
ordentlichen Professor der Geschichte in Leipzig Dr. Gerhard Seeliger.
//. Universittiten und Technische Hochschulen. a) Historiker und
Historische Hilfswissenschaftler: Dem Privatdozenten der alten Ge-.
schichte in Halle Dr. Oskar Leuze worde der Titel Professor verlieben.
Lehrauftr&ge sind erteilt worden: den Privatdozenten Prof. Dr. Manfred
Laubert in Breslau fftr polnische Geschichte und Prof. Dr. Friedrich Andreas
daselbst fiir russische Geschichte.
Berufen: Der Privatdozent der neueren Geschichte in Heidelberg Dr. Her-
mann Wfttjen als Ordinarius an die Technische Hochschule in Karlsruhe.
Ernannt: Der aufierordentliche Professor Dr. Walter Stein in G&ttingen
zum Ordinarius.
b) Reehtshistoriker: Zum Ordinarius ernannt der aufierordentliche
Professor der Rechtsphilosophie und Rechtsgeschichte in Wien Dr. Hans
Eelsen.
c) Kirchenhistoriker: £s habilitierten sich: Dr. Karl Bauer fiir
Kirchengeschichte in der evangelisch-theologischen Fakult&t der Universit&t
Mfinster i. Westf. und Dr. Friedrich Heyer in Bonn fur Kirchenrecht* und
Kirchenrechtsgeschichte.
Der aufierordentliche Professor fttr Kirchengeschichte in Bonn Dr. Wilhelm
Goeters ist zum ordentlichen Professor ernannt worden.
d) Kunsthistoriker: In Hiinchen habilitierte sich f&r neuere Kunst-
geschichte Dr. Rudolf Oldenbourg.
Der aufierordentliche Professor der Kunstgeschichte Dr. A. E. Brinck*
mann als ordentlicher Professor von der Technischen Hochschule in Karlsruhe
an die Universitilt Rostock berufen.
<T*rtr*fl1*> Original from
* Dl^ J8' UNIVERSITY OF MICHIGAN
Nachrichten raid Notizen 429
e) NationalSkonomen und Staatswisseuschaftler: Es habilitierte
sich in Mttnster L Westf. der Realgymnasialoberlehrer Dr. <V Ester in H5rde
fttr Zeitungsgeschichte und Zeituogsforschung. ,
Der Pri vatdozent Dr. Georg Jahn von Leipzig als aufierordentlicher Pro-
fessor fttr Volkswirtschaftslehre bes. far Sozialpoiitik an die Technische Hooh-
schule in Braunschweig berufen.
Der auBerordentlicbe Honorarprofessor Dr. Heinrich Becker in derwirt-
scbaft- nnd sozialwissenschaftlicben Fakultat der Universitfct Frankfnrt a. M.
ist znm ordentlichen Honorarprofessor ernannt worden.
Der frtthere Handelssachveisttodige beim dentschen Generalkonsulat in
Petersbnrg Dr. Otto HeinrichGoebel ist als ordentlicher Professor fUr Volks-
wirtschaftslehre an die Technische Hochschnle in Hannover bernfeh worden.
An der Universitat Kaln wnrden die fitiherrn Professoren an der Handels-
hochschnle daselbst Dr. FriedrichBeckmann, Dr. Christian Eckert, Dr. Karl
ThieB, Dr. Leopold v.Wiese, Dr. Kaiserswaldan (s&mtlich fttr Staats-
wisaenschaften) nnd Dr. Brnno Kugler (fttr Wirtschaftsgeschichte) zn Ordinarien
ernannt.
Berofen : Der ordentliche Professor fttr Volkswirtschaftslehre Dr. Friedrich
Lenz von Braunschweig nach OieBen; del* ordentliche Professor der Staats-
wissenschaften Dr. Adolf Weber nach Frankfnrt a. M.
///• Archive und Bibliotiieken. Zu Direktoren wurden ernannt* Der bis-
herige Staatsbibliothekar an der Bibliothek der Nationalversammlung inWien
Dr. Ernst Frisch an der Staatsbibliothek in Salzburg; der Bibliothekar in
Gharlottenbnrg Dr. Willy Pieth an der Stadtbibliothek in Lttbeck.
Zu Oberbibliothekaren wurden ernannt die Bibliothekare: Prof. Dr.
Philipp Loscb, Prof. Dr. Hermann Httlle, Dr. Willi Mailer, Dr. Johannes
Lecke, Dr. Heinrich Born, Prof. Dr. Hermann Springer, Dr. Albin Oswald
Schnlz, Dr. Georg Schneider, Prof. Dr. Johannes Wo If, Dr. Hans Daffis
an der preufiischen Staatsbibliothek in Berlin, Prof Dr.Emil Maurmann,
Prof. Dr. Ferdinand Wrede, Dr. Reinhold an der Universit&tsbibliothek Mar-
burg, Dr. A. Reichard und Dr. A. Richter an der Slchsischen Landes-
bibliothek in Dresden. Dem Bibliothekar Dr. O. Fiebiger an der letzteren
ist der Titel Professor verliehen worden.
TodesffUle. Anfang Mai 1919 starb der auBerordentlicbe Professor der
Wirtschaftsgeschichte an der dentschen Qniversitftt in Prag Paul Sander im
Alter von 53 Jahren. In seinem Schaffen ging er als Schttler Schefter-
Bofchorsts und Brefilaus von dem Verh<nis von Eircbe nnd Staat aus. Seine
£rstlingsarbeit war dem „Kampf Heinricbs IV. mit Gregor VII," gewidmet.
Spftter wandte er sich verfassuogsrechtlichen und wirtschaftsgeschichtlichen
Forschnngen zu. Sein Hauptwerk ist der 1902 erschienene „Reichsstftdtische
Haushalt Nttrnbergs", der sein wissenschaftliches Ansehen fttr immer begrttndet
haben dttrfte. Verfassungsgeschichtlichen Problemen giog er in seinem 1906
ersohienenen Buch „Feudalstaat und bttrgerliche Verfassung* auf den Grand.
Sp&terhin, besonders nach seiner Berufung nach Prag, standen wieder wirt-
schaftsgeschichtliche Arbeiten im Vordergrund seines Interesses, kritische Be-
spreehungen und kleinere Gelegenheitsarbeiten zeigten ihn auf dem Gebiet der
WirtBchaftsgeschichte des Landes, in dem er die Stfttte seiner Wirksamkeit
r^rtrtrtlr- Original from
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430 Nachriehten und Notixen
gefunden. Zu einer grdfieren zusammenfassenden Arbeit ist er nicht mehr ge-
kommtin, eine schwere Krankheit, deren Keime er sich wohi im tfelde geholt
hat, setzte seinem Leben ein frtihes Ziel, der Wissenschaft einen schweren
Verlust bereitend.
In Sternberg starb der emeritierte herzogliche Hof bibliothekar Prof. Dr.
Arthur Kleinschmidt im Alter von 71 Jahren. Seine Hauptarbeitsgebiete
lagen auf dem Gebiete der russischen Geschichte nnd der Zeit der fmncOai*
scben Revolution, Weiteren Kreisen ist er bekannt geworden dnrch seine Mit-
arbeit- an Gebhardts nHandbnch der Geschichte* tond durch seinen Beitrag
„Westeuropa im Zeitalter der Revolution, Napoleons I. und der Reaktion* im
8. Band von Helmolte Weltgeschichte.
Mitte August starb in Stuttgart der Direktor der Wttrttembergischen
Landesbibliothek Prof. Dr. Adolf Bonhoeffer im 6l.Lebensjahre. Sein Arbeits-
gebiet war die Geistesgeschichte des Altertums, vor aliem die Stoa.
Mitte August starb in Danzig -Zoppot der Geschichtsforscher Arcbivrat
Dr. Kurt Schottenmiiller, 48 Jahre alt Von seinen Scbriften seien bier
hervorgehoben : .Handel und Gewerbe im . Regierungsbezirk Posen bis zum
Jahre 1861* und „Der Polenaufstand 1806— 1807*, 1907.
Anfang September ist in Mfinchen der emeritierte Direktor der bayrischen
Staatsgalerie Geheimrat Prof, Dr. Franz v. Reber im 86.Lebensjabre gestorben.
Er war Uitberausgeber des „KIassischen Bilderschatzes* und des wKlassischen
Skulpturenschatzes", auch hat er einigeWerke ttber die Cieschichte derKuust
im Altertum und in den neueren Zeiten verfaBt
Mitte September starb in Gttttingeri im 79. Lebensjabre der ordentliche
Professor der Staatswissenschaften Dr. Gustav Cohn, Mitglied und Grtinder
des Vereins fttr Sozialpolitik.
Zur £rinnerung an Gustav Schmoller nnd Adolf Wagner.
Uber ein Menschenalter hat das Dioskurenpaar Schmoller und Wagner an
der Berliner University gemeinsam gewirkt (Wagner seit 1870, Schmoller seit
1882). Gleichzeitig fast sipd sie auch aus dem Leben geschieden, nachdem
der erstere seine Lehrt&tigkeit schon seit einer Reihe von Jahren eingestelit,
der letztere fast bis zu seinem Eade noch gelesen katte. So nngleich an
Temperament und natfbrlicher Begabung, an Lebensform und schrif tstellerischer
Tatigkeit, an Geistesverfassung und wi^enscbaftlichen Zielen sie auch waren:
in einem entecheidenden Punkte sind sie doch gleich zu achten. Sie stammten
beide aus einer Generation, die das neue Deutschland entstehen sab, und die
im Eampfe gegen die herrschenden Ideen des Liberalismus einen guten Jeil
ihrer Lebeniarbeit erblickte; des Liberalismus nicht so sebr als Weltan-
schauung, * sondern vielmebr als Gestalter und Inhalt der praktischen Wiit-
schaftspolitik, die sie vorfanden. Beide auch darin einig, dem Staate wiederum
einen grOfieren Einflufi auf alle Teile des Offentlichen Lebens zuzuerkennen.
Ihre ttberragende Stellung untet den dentscben Hochschulprofessoren, ihren
Ruf und Ruhm verdanken sie in erster Linie dieser ihrer Einwirkung auf da*
politische Leben, ihiem ethisch-politischen Wollen. Gerade das Ethische ihrea
Wesens macht ibre historische Bedeutung aus. Sie wollten nicht nur Gelehrte
sein, sondern darQber hinaus die Wirtschaftspolitik und die Gesinnung der
Handelnden nach ganz bestimmter Richtun^ beeinflussen. Nicht nur die Er-
.. (~*rw"*nlf* Original from
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Nachrichten und Notizen 431 1
kenntnis als solehe, sondern auch den Willen der Menschen suchten sie zu
lenken: beides Bekenner nnd Kampfer for die sozialen Ideen. Hierin haben
sie einen wesentlichen Teil ihres Lebenszieles erblickt, hierin ibre st&rksten
Erfolge zu verzeichnen. Jn ganz verschiedener Weise.
Adolf Wagner immer aktiv nnd kritisch, stets Stellnng nebmend nnd wer-
tend. ganz sabjektiv nnd temperamentvoll, ist schon Unfierlich Politiker gewesen,
anch nachdem er nicht mebr Hitglied des preufiischen Landtagea war. Er gab sich
si els' als Deutscher, als evangelischer. Christ, als monarcbischer Preufle, der
seine Gesinnung gern Sffentlich bekannte. Eine E&nipfernatur, ftthlte er sich
nur wohl, wenn er mit einem gleicbstarken und geistig ebenbttrtigen Gegner
die KJinge krenzen konnte. Auch im Seminar liebte er die Disknssion und sab
es gern, wenn man seine eigenen Ansichten scbarf bek&mpfte, urn damns neue
Kraft zu schftpfen. Oft hat er in der Offentlichkeit .durch sein Draufg&nger-
tum, das ihm bis zu seinem Greisenalter eignete, Anstofi erregt. Er hielt mit
keinem Urteil und keinem Worte zurUck, inoehte es auch noch so unangenehm
empfnnden werden. Bei den Unternebmern pnd Scharfinaehern war er darum
in hSchstem Grade unbeliebt Seit jener bertthmten Rede in tier Singakademie
▼on 1871, die zum erstenmal in Deutschland von einfer sozialen Frage sprach,
hat er den Gedauken vom sozialen Eonigtum sebr oft auch gegen seine engeren
Parteifreunde. wie bei der Erbschaftssteuer verfochten.
Demgegenfiber war Gustav Schmoller der weit zurtlckhaltendere und
diplomatischere, Er ist niemals in die politische Arena hinabgestiegen, hat
sich niemals unmittelbar in den Tageskampf eingelassen wie sein Freund und
mannigfacher Gegner Brentano. Eine mehr vermittelnde und versOhnliclie
Natur. wenn er auch die Sch&den des Sffentlichen Lebens mit starken Worten
geifieln konnte. Han wahlte ihn darum weit hftufiger als Wagner in Aus-
schttsse und Eommissionen — far das Armenwesen, fftr das Wobl der arbeitenden
KJasse, die Wahrungskommission, die Gesellschaft fttr Sozialreform u. a. Sein
Rat fand immer das Erreichbare und Mttgliche heraus. Weicher und im ganzen
mebr beschaulich als sein aggressiver Berliner Kollege, rechnete er im Grunde
zu den gem&fiigt Eonservativen mit einem silddeutschen liberalen Einschlag.
Nicht minder ein Verehrer des sozialen E&nigtums der Hohenzollern, trug er
doch der Wirklichkeit mehr Rechnung und hatte Verst&ndnis fftr abweichende
lleinungen und Parteien. Bern Fremden gegenttber gab er sich in aristo-
kratischer Vornebmbeit zugeknSpfter und geheimr&tlicher als er im grunde War,
w&hrend Wagner durch seine Offenheit und Ebrlichkeit leicht die Herzen, vor
allem der Jugend, gewann. Dafl sie beide den Zusammenbruch und die Re-
Tolution nicht erlebten, ist ein Glftck far sie gewesen. Es bedeutete auch den
Zusammenbrnch ibrer Ideale. Eonnten sie doch in dem BewuBtsein dahin*
gehen, dafi ibre Lebensarbeit reichliche Friichte gettagen babe und in Zuknnft
noch mehr tragen wttrde.
Ftlr die Wissenschaft aber ist ihre Bedeutung nach einem anderen Mafi-
stabe za werten. Verschieden wie ihre PersOnlichkeit ist auch ihr wissenschaft-
liches Lebenswerk gewesen.
Als Schmoller seine wissenschaftliche TStigkeit begann, war die abstrakte
Theorie der Elassiker in der Wirtschaftslehre noch allgemein herrschend. Aller-
dings hatte bereits die Utere historische Scbule der Nationaiekonowie unter
Hildebrand und Roscher in das System grunds&tzlich Bresche gelegt. Aber
r^rtrtrtlr- Original from
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432 Nachrichten und Notizen
diese Meister versptirten nicit die Neigung, selbst einen Neubau zu errichten.
Vielmehr batten *iex wie dasRoscher in seinem System dentlich.zeigt,auf die
alten Fundaments weiter gebant nnd die S&tze der Klassiker ruhig verwendet.
Ebensowenig batten sie anf dem iistoriscben Gebiete selbst eigene Arbeiten
geschaffen nnd historiseh geforscbt. Hierin unterscbied sich nnn wesentlicb
die jttngere selbst&ndige Schule, deren Wortftthrer zweifellos Gnstav Schmoller
wurde. Die Geschicbte selbst, zn der natttrlich ancb die nnmijttelbare Gegen-
wart gehdrt, wnrde Gegenstand liebevoller Dnrcbforscbnng gegentiber der
abstrahierenden Deduktion der reinen Tbeorie. Die persdnliche Neignng upti
Befthignng Scbmollers, der die Wirklicbkeit des Lebens in ihrer vollen Breite
nnd Vieigestaltigkeit liebte, kam dem stark entgegen. Die Realit&t des
Lebens nacb alien Seiten zu durchiorscben, den ganzen Menschen, nicbt nxir
dessen wirtschaftliehe JJeite zn erfassen, war eiu StQck seines Lebensgeffthles.
Demgegenttber erschien ibm der abstrakte Mensch der Theoiie, der homo
oeconomicus, der nnr rechnend sich verhttlt und von NfltzlichkeitserwSgnngen
sich leiten l&flt, als eine kttostliche, blasse Gedankenscbopfung ohneWirklieh*
keitsgehalt: darnm vOllig ungeeignet, das geschichtliche Sein zn ersehliefien.
Der Mensch der Geschjchte und der Wirklicbkeit ist ein sehr zusammenge-
setztes Wesen, dessen Handlnngen sich nicbt in eine einfache Formel presseii
lassen. £s kommt daranf an, alle Seiten nnd alle EinflOsse zu erkennen. Erst
dadnrch wird man anch instand gesetzt, das Leben zn beeinflassen nnd za
leiten. Das aber erecbien ihm stets als der letzte Sinn der Wissenschaft.
Die bistorische Richtnng, das darf nicbt verkannt nerden, entspr&eh ganz
der geistigen Struktnr seiner Zeit. Wir finden die bistorische Forschnng in den
beiden Jahrzehnten, die anf den deutsch-franzftsischen Krieg foIgtent alleut-
halben. In der Rechtswissenscbaft, der Sprachforschung, der Knnstbetrachtung
dieselbe Anschannng. Sogar die Philosophen Termeinten, dafi man ktinftig nnr
noch eine Geschichte der Systeme darstellen kOnne; aber kein nenes selbst zu
sehaffen vermoge. Es war der Sieg der realist ischen, positivistischen Schule.
So hat denn Schmoller selbst mit Hand angelegt nnd einen gntenTeil seiner
Lebensarbeit anf bistorische Forschnngen verwendet. Seine StraBburger Lehr-
UUigkeit gab Gelegenheit, die dortigen mittelalterlicben Wirtschaftsverhftltnisse
zn stndieren. StraBburgs Wirtschaftsbltlte nnd StraBburgs Zunftkampfe, sod arm
das grofie Tncher- nnd Weberbnch reihten ihn neben lnama - Sternegg bald
nnter die ersten Wittschaftshistoriker ein. Die gewerbegeschichtlichen Studiea
hat er danernd verfolgt und in seinem Seminar eine ganze Reihe von Arbeiten
angeregt Wie denn stets gern Historiker an seinen Ubnngen teitnahmen.
Dnrch seine Bernfnng nach Berlin war es dann die Brandenburg * Preufiische
Verfassungs* nnd Verwaltungsgeschichte, die sein Interesse erweckte. Sie
hat seine Geistesrichtnng von nenem beeinflufit Die Bedentung der Verwaltnng
nnd einer zielbewuftten Politik far die Gestaltnng des Wirtscbaftslebens trat
scbirfer zntage gegentiber den freien wirtschaftlichen Kr&ften, die nach der
Lehre der Klassiker allein die Wirklichkeit bestimmen sollen. Schmoller bat
hier ganz anBerordentlich anregend gewirkt. Es waren Zeit seines Lebens
seine Lieblingsstndien. Einmal verSffentlichte er selbst in seinem Jahrbncb
eine groBe Reihe von Stndien dieser Art Aus seinem NachlaB dfirfte noch
eine Darstellnng des <eren dentschen Stldtewesens hervorgehen. Seine
Forschnngen znr Brandenburg - PreuBischen Verwaltungsgeschichte macben
rv v ^k r^nnnl^ * Original from
J-Ua UNIVERSITY OF MICHIGAN
Nachrichten und Notizen 433
einen stattlichen Band aus. Viele Seiten der Verwaltung, der Beh&rden-
organisation, der Finanzgeschichte tind des Beamtentnms hat er neu erschlossen.
Gern yertiefte er sich in das Stadium der Akten nnd Urkunden, um mit seiner
regen Pbantasie aus ihnen das Leben der Vergangenheit nen erstehen zu
)a9sen. An der Universit&t liefi er frtther in jedem Wintersemester aufier den
(Jbungen noch in einer Stunde ein mittelalterliches Urknndenbnch lesen —
zum nicht geringen Entsetzen der Studenteo, die nicht allenthalben der Ver-
gangenheit dies liebevolle Verst&ndnis entgegenbrachten. In seinen staats-
und sozialwissenschafUichen Forschnngen ist eine grofie Reihe von Unter-
suehnngen ans der Wirtschaftsgeschichte, meist Seminararbeiten, verofientlicht.
Sodann hat er in der Berliner Akademie der Wissenschaften das grofie
Sammelwerk der „Acta Bornsica" „Denkmaler der preuBischen Staatsverwaltung
des 18. Jahrhunderts'4 veranlafit nnd mit herausgegeben ; sie batten sehr be-
dentende Forschnngen auf dem Gebiete der preuflischen Geschichte, des Ge-
treidehandels. der Mttnzpolitik, der Seidenindustrie zutage gefSrdert.
Ist Schmoller nnn als eigentlicher Historiker anzusprechen? Ich glaube,
wir werden die Frage bejahen dOrfen. GewiB war er nicht philologisch und
pal&ographisch gebildet. Es mag schon sein, dafi ihm einmal in der Deutung
einer mittelalterlichen Urknnde ein Fehler mit unterlaufen ist. Aber macht
das allein schon den Historiker aus? Zweifellos besafi er einen spezifisch
historischen Blick und Instinkt Mehr ndch die besondere Ffihigkeit des
historischen Einffthlens in fremde Zeiten und Menschen. Ihn eignete beides
in weit st&rkerem Hafie als manchen Historiker vom Fach. Es hing das mit
seiner im Grunde romantisehen Natur zusammen. Dabei kommt es nicht darauf
an, ob er in dem einzelnen Falle der Hofrechtstheorie oder der Nitzschen
Gildentheorie recht behalten hat Das ist ja eine aufierliche Angelegenheit.
Aber seine ganze Phantasie war nicht begrifflich und abstrakt, sondern vor
allem anschaulich und konkret gerichtet. Seine Charakteristiken, etwa seine
Darstellung Bismarcks, oder Schultze-Delitzschs, wie seine zahlreichen Unter-
suchungen aus der Brandenburg- Preufiischen Geschichte beweisen das nicht
minder wie seine gewerbegeschichtlichen Studien. Daflir fehlt ihm freilich auf
der anderen Seite ftkr das Erfassen der geschichtlichen Wirklichkeit die
scharfe begriffiiche Formulierung die die jttngere Generation wieder erstrebt
Ebenso lag ihm das moderne Wirtschaftsleben im Grunde genommen ferner als
das der Vergangenheit. Er hat jenes wohl verstanden und beispielsweise
das deutsche Eleingewerbe gewifi liebevoll geschildert. Aber die moderne
Grofiindustrie kannte er kaum aus lebensYoller Anschauung, und er yerweilte
weit lieber in den vergangenen Zeiten als bei dem Scbicksal der unmittelbaren
Gegenwart, die manche seiner Fachgenossen besser beherrschten.
Jedoch seine Studien waren nicht lediglich bistorischer Art, vielmehr gaben
sie sich zum nicht geringen Teile allgemein gesellschaftswiseenschaftlich. So
konnten seine Untersuchungen ttber Arbeitsteilung, liber soziale Elassenbildung
sowie Aber die Entwicklung der Unternehmung auf ganz breiter Grundlage auf-
gebaut werden. Comte und Spencer kannte er nicht nur. sehr genau, sondern
hielt auch solche soziologischen Forschnngen ftfcr ganz unentbehriich, um die
Ftille des Seins, die Wirklichkeit des gesellschaftliehen Geschebens nach ihren
mannigfachen Verursachungen zu erfassen. Wenn die Soziologie in Deutsch-
land solange um Anerkennung hat kampfen mtlssen und auch jetzt noch nur
Hiator.Vierteljahrschrift. 1919. 3. 29
byGi
Original from
UNIVERSITY OF MICHIGAN
434 Nachrichten und Xotizen
ganz wenig Lehrsttthle besitet, so hat Schmoller wenigstens (lurch seine
ganze Art der Verbindung von Geschichte und Psychologie, von Prfchistorie
und Ethnologie, ihr die Anerkennung niemals versagt. Hier dtlrfte die Zu-
kunft dieses Stadium jedenfalLs verselbstlndigen. Dazu kam eine philosophische
Gesamtanschamnig. Er kannte wohl nicht alle groBen Philosophen aus eigener
Lektflre. Aber vor allem die Romantiker, Fichte und Schleiermacher, Schopen-
hauer und Hegel, wie auch Fechner sind ihm vertraut gewesen. In Wilhelm
Diltey hatte er endlich einen verwandten Geistesgenossen gefunden, dem er
viel verdankte. So brachte er den erkenntnistheoretischen und ethischen Fragen
voiles Verst&ndnis entgegen. Filr den philosophischen Gesichtskreis Schmollers
gibt sein Aufsatz flber Volkswirtschafyrtehre im HandwBrterbneh der Staats-
wissenschaften ein schflnes Zeugnis. Auch hier ist ein Teil der jfingeren
Generation ttber Schmoller hinausgegangen; ihr Amor philosophic™ ist gitfBer
gewoTden. Aber dafftr war der Meister von einer universaleren Bildung. Zeug-
nis dafflr die unz&hligen Kritiken in seinem Jahrbuch, die ihm kein anderer
ao leicht nachmachen kann und alle Gebiete der Sozialwissenschaften urn-
fassen.
Die Quintessenz seines Lebens bildet sein „Gr und rifi der allgemeinen
Volkswirtschaftslehre". Man wird von verschiedenen Seiten aus mancherlei
daran auszusetzen haben. Die Theoriker werden die begriffliche Scharfe und
theoretische Abstraktion vermissen, die Historiker an einzelnen Konstruktionen
und irrtfimlichen Auffassungen Anstofi nehmen, die Philosophen und Psycho-
logen manche Erkl&rung unzureichend finden. Aber was tut das gegenttber
dem Gesamtwerk? Es zeugt von einer erstaunlichen Yielseitigkeit des Ge-
lehrten, einer Anregung nach alien Seiten, einer Fttlle von Gesichtspunkten,
wie wenige Werke neben ihm. Freilich ist der GrundriB nicht eigentlich eine
theoretische Nationaldkonomie 7 keine Einfiihrung in das Stadium, auch kein
Lehrbuch fttr Examenskandidaten, kein Nachschlagewerk zur Unterrichtung
flber bestimmte Einzelheiten. Aber es ist das reife Werk eines universalen
Geistes, das zu lesen dem fertigen Studenten dringend empfohlen werden kann,
das gegen die Einseitigkeit des blofien Fachmanns immer von neuem vorge-
nommen werden soilte: eine Soziologie des wirtschaftlichen Lebens auf historisch-
psychologischer Grundlage im entwicklungsgeschicht lichen Gewande.
Der Teil des Werkes aber, der nach seinem Tode unter dem Titel:
„Soziale Frage" selbst&ndig heransgegeben wurde, ist ein glanzendes Denk-
mal nicht nur der Persdnlichkeit Schmollers, sondern der ganzen Zeit seines
Wirkens flberhaupt und der ganzen Richtung, die er vertrat Schmollers
Lebenswerk ist nicht zu trennen von der Behandlung der Sozialpolitik im
vorrevolutionaren Deutschland. Sie hat in seinem Leben neben seiner Forscher-
arbeit eine ttberragende Rolle gespielt Er sagt selbst von sinh, wer habe in
feeinen Untersuchungen fiber die soziale Frage, flber die wirtschaftliche Ge-
rechtigkeit und die soziale Klassenbildung auf Grundlage psychologisch ethischer
wie wirtschaftsgeschichtlicher Stadien den Gang des sozialen Geschehens und
des Wirkens sozialer Institutionen aufzuhellen und damit eine wissenschaft-
liche Grundlage fflr die mafivoll reformatorischen Bestrebungen der Gegenwart
zu schaffen gesueht". Er zeigt damit selbst, wie seine* ganze Forschert&tigkeit
im Dienste des sozialen Gedankens gestanden hat Sein Jahrbuch, in dem er
sich ganz ausgelebt hat und ausleben konnte, hat beiden Zwecken gedient —
Pf\nnli4 Original from
digitized by VrUUglL UNIVERSITY OF MICHIGAN
Nachrichten und Notizen 435
tier wissenschaftlichen Forschung und der Sozialpolitik. In seinem Seminar
freilich, wo er die Jftnger vor allem zu wissenschaftlichen Arbeiten er-
ziehen wolltef hat er beide scharf auseinandergebalten und hier darum mehr
die historisch beschreibende Seite der Wissenschaft gepflegt Er hielt in der
Forschung „Werturteile* durchaus fftr unangebracht und enthielt sich ihrer,
Roweit er es konnte. Aber im tlbrigen war der Gedanke der Sozialpolitik aus
seinem Leben nicht zu trennen.
Auf seine Anregung wurde 1872 der Verein fftr Sozialpolitik in
Eisenach gegrflndet, dessen Vorsitzender er seit 1890 wurde. Es ist seine
tireigenste 8eh<5pftmg. Seine Eroffhungsredeh bei den Tagungen waren jedes*
mal nach Inhalt und Form ein ftsthetischer GenuB. Er wurde deswegen gleich
im Anfang in eine Fehde mit Heinrich v. Treitschke verwickelt, der die An-
hanger des Yereines als GSnner des Sozialismus charakterisiert und gleichsam
auch denunziert hatte. Ihm antwortete Schmoller in seinem bekanntgewordenen
Sendschreiben: ,Uber einige Grundfragen des Rechtes uud der Volkswirtsehaft",
indem er die Berechtigung der Sozialreform und ihre Vertr&glichkeit mit der
bestehenden Gesellschaftsordnung dartat. Sein „Jahrbuch fftr Gesetzgebung,
Yerwaltung und Volkswirtschaft*, das durchaus einheitlich in seinem Geiste
geleitet wurde, erdffnete er mit dem charakteristischen Aufsatz ftber die „Ge-
rechtigkeit in der Volkswirtschaft** : hier wie sonst durchaus das Ethische be-
tonend. Alle die Fragen des Arbeiterschutzes, der Arbeiterversicherung, der
Heimarbeit, des Wohnungswesens und so viele andere sozialpolitische Themata
hat er in Wort und Schrift behandelt, zu fast alien von ihnen in abw&gendem,
wenn auch entschieden sozialreformatorischem Sinne Stellung genommen. Die
stattlichen Btlnde der Schriften des Vereins fftr Sozialpolitik sind zum nicht
geringen Teile auf seine Anregung zurftckzuffthren und unter seiner Leitung
entstanden. Sie zeu^en von der Titigkeit dea Vereins, dessen Seele unbestritten
Gustav Schmoller war.
AuBere Ehrungen sind ihm zfthlreich zuteil geworden. Aber er drangte
sich nicht danach und war stolz, nicht Geheimrat, sondern einfacher Professor
zu sein. Den Adel freilich lehnte er nicht ab. Er erblickte darin eine be-
sondere Ehrung der Wissenschaft und der von ihm vertretenen Gedanken. —
Oberschauen wir sein Lebenswerk im ganzen, so ist es reich gewesen wie das
weniger anderer Gelehrten. Er hat Schule gebildet — nicht freilich in dem
Sinne, dafi seine spezielle Richtung nun auf seine Schuler ttberging. Sie sind
zum Teil in einzelnen bedeutenden Fragen ftber den Meister hinausgegangen
oder haben eine andere Richtung eingeschlagen. Andererseits sind sie freilich
anch weit einseitiger geworden als der Meister selbst. Sie haben dessen
Fehler vielieicht vermieden, aber eben auf Kosten der Universalit&t des
Geistes, die ihn auszeichnete.
Ganz anders steht das Lebenswerk Adolf Wagners da. Er ging aus
von juristischen und statistischen Studien, und diese erlangten fftr seine ganze
Denkungsart wesentliche Bedeutung. Das begriff lich scharf e Denken ist fftr
ihn charakteristisch. Es macht ihn zum geborenen Anh&nger der deduktiven
Methode, die er meisterlich zu handhaben verstand. Daneben sch&tzte er von
«len induktiven Methoden vor allem die statistische, wie er denn selbst Mit-
glied der preufiisch - statistischen Kommission gewesen ist. Seine „Gesetz-
maBigkeit in den scheinbar willkttrlichen Handlungen der Menschen* ist vor
35*
r^rtrtrtL- Original from
byV^UUglL UNIVERSITY OF MICHIGAN
436 Nachrichten und Notizen
»
allem auf Quetelet zurttckzuftthren. Dann aber befaflte er sicb mit dem eng-
lischen Geld- und Bankwesen, und er ist auf diesem Gebiete ein aner-
kannter Meister seines Faches geblieben. Sein Bach tiber die Peelsche Bank-
akte gilt bis hcnte als ein klassisehes Werk der Bankliteratur.
Anfangs bewegte er sicb nocb ganz in den Bahnen der liberalen Wirtscbaf u-
politik. Dann aber gewann schon frlih Karl Rodbertus, den er persSnlich
kannte und dessen Schriften er nach dessen Tode herausgab, einen entscheiden-
den Einflufi auf seine Lebensapschauung. Sie brachte die entscheidende Wen-
dung zum Sozialismns in der Form des monarchischen Staatssozialismus. Diese
Gedankenricbtung beeinflufite aucTi aufs starkste seine wissenschaftliche T&tig-
keit. In zahlreichen Aufs&tzen hat er Stellung zu den Tagesfragen genommen
und sie immer prinzipiell zn begrttnden versucht. Er trat fllr das Tabaks-
monopol, fllr die Verstaatlichung der Eisenbahnen, far die Zwangsversicherung
der Arbeiter, fttr eine starke Schutzzollpolitik ein — ttberhaupt fttr eine zu-
nehmende regulierende und einschrankendeTatigkeit des Staates auf den ver-
schiedenen Gebieten. Neben Rodbertus hat dann Schaftles Leben und Ban des
sozialen Korpers sowie dessen gesellschaf tliches System der politischen Okonomie
auf ihn stfirkeren EinflaB gewonnen. Sie hat ihm die organische Gesellschafts-
anffassung nahegebracht.
Wissenschaftlich ist sein Lebenswerk nach zwei Bichtungen zu kenn-
zeichnen. Einmal durch Herausgabe des Rauschen Lehrbuches der National-
okonomie. Sie nahm sp&ter selbst&ndige Form an, es sind die beiden Bande
der Grundlegung. Als Abschlufi dieses seines Lebenswerkes erschien die
Theoretische Sozialflkononiie, in der vor allem das Transport- und Geld-
wesen ausfuhrlich behandelt wurde. In dem Methodenstreit zwischen der
historischen und der deduktiv abstrakten Richtuug, die von Carl Menger und
der Ssterreichischen Schule vertreten wurde, nahm er einen mehr vermittelnden
Standpunkt ein. Das abstrakte Denken, wie die Klassiker es getrieben hatten,
blieb ihm ffir die Bew&hrung der Theorie die entscheidende Methode. Aller-
dings suchte er sie durch eine psychoiogische Motivationslehre zn vertiefen : hi-
de m er tieben dem Erwerbstrieb und dem Egoismns auch andere, besonders die
altruistischen Triebe hervorhob. Die Deduktion sollte jedoch durch Aufnahme
induktiven Materials weiter erganzt und geprtlft werden. Tositiv hat er die
Wissenschaft vor allem durch seinen Kapitalbegriff vertiefc. Auch hier aus-
gehend wiederum von Rodbertus, hat er die scharfe Trennung von Kapital als
Erwerbsmittel und Kapital als Prodaktionsmittel durchgefiihrt und damit diese
,Scheidung zum dauernden Besitztum der Wissenschaft gemacht. Neben den
absoluten Kategorien, die in jeder Wirtschaft vorkommen miissen, unter-
schied er die historischen der jeweiligen Wirtschaftsordnung. Eigentum
war u. a. ihm eine blofiehistorischeKategoriegegenilber dem Begriif der Arbeit,
des Werkzeuges und der Natun Auch diese Scheidung hat sich allgemeines
Biirgerrecht in der Wissenschaft erworben. Auf einem anderen Gebiete, der
Bevtflkerungslehre, ist dies freilich nicht der Fall. Er bielt die Malthussche
BevOlkerungslehre fllr eine der Grnndwahrbeiten der Sozialwissenschafl. Daa
wird von einem betr&chtlichen Teil der jttngeren Generation, die schon die
Malthussche Fragestellung fur verkehrt halten, aufs energischste bestritten.
Dagegen hat er wiederum in der Anerkennnng der deduktiven Forschung und
in der Hochhaltung der Theorie recht behalten. Die Rtickkehr zur Theorie
r^rtrtrtlr- Original from
byV^UUglL UNIVERSITY OF MICHIGAN
Nachriehten und Notizen 437
und die Notwendigkeit der wirtschaftlichen Begriffobildung wie der abstrakten
Darstellung der Gesetze der wirtschaftlichen Elementarerscheinungen ist allent-
halben anerkannt.
Sein anderes Lebenswerk bildetdieFin anzwi ssen schaft, die Adolf Wagner
sozusagen erst geschaffen hat. In doppeltem Sinne; einmal dadurch, dafi er
tiberhaupt Prinzipien und Leitgedanken fttr die Steuerlehre aufstellte. Seine
bekannten Prinzipien der Gerechtigkeit sind bis heute die Ricbtschnnr in der
Benrteilnng der Finanzpolitik geblieben. Andererseits dnrch ein Durcharbeiten
der gesamten tioanzpolitischen Materie. Hier hat Wagner Aufierordentliches
geleistet und ist ein Kenner wie kein zweiter anf diesem Gebiete gewesen.
Die Formen der direkten wie der indirekten Besteuerung in den verschiedenen
Staaten hat er empirisch durchforscht, hat die Steuergesetze aller Herren
Lander dorchgearbeitet, sie systematise!* dargestellt, klassifiziert und unter
einheitlichem Gesichtspunkte geordnet. Hierbei hat er vielfach auch historisch
geforscht und die Wissenschaft aufierordentlich bereichert. Dabei blieb es aber
ein Leitgedanke, dafi die Steuer auch soziale Aufgaben zu erfttllen h&tte, dafi
sie fttr eine gereckte Verteilung des Binkommens an ihrem Teile sorgen mftfite.
Die jftngere Generation ist auf diesem Gebiete nicht durcbg&ngig dem Meister
gefolgt. Sie will weit mehr versuchen, die wirtschaftlichen Wirkungen auf
den Gesamtprozefi der Volkwirtschaft zu durchforschen. Aber wenn tiberhaupt
aus dem unendlich zersplitterten Material eine Wissenschaft gewofden ist,
wenn der Zusammenhang zwischen Finanzen und Wirtschaftspolitik von neuem
gegrundet ist, so wird das in erster Linie Adolf Wagner verdankt, dessen
Spuren hier fttr Historiker und National&konomen bleibende sein werden.
Von den Arbeiten des Vereins fttr Sozialpolitik hat sich Wagner mehr
znrttckgehalten. Sein Standpunkt war yon vornherein vielfach entschiedener
und staatssozialistischer als die Mehrzahl der dort vertretenen Anschauungen-
Aber er hat auch dort nicht gefehlt. In dem evangelisch sozialen Kongrefi,
den er im Yerein mit Adolf St&cker ins Leben rief , hat er sich dann ein
Organ geschaffen, das er oft zum Resonanzboden seiner Anschauung machte.
Auch Wagner war ein universal gebildeter Geist, dessen Interessenkreis autier-
ordentlich weit ging. Das zeigt vor allem seine Grundlegung. Aber sein Geist
war doch mehr einheitlich gerichtet: mehr eine klassische Natnr, wenn wir der
■ Einteilong WilhelmOstwalds folgen wollen, als der Roman tiker Gustav Schmoller.
Eine eigene Schule hat er nicht gebildet, soviele Schttler auch zu seinen
Fttfien gesessen haben, und so sehr er sie auch beeinflnfit hat. Zum Schule-
bilden war er zu kritisch, zu aggressiv, auch eignete sich die Art seines Forschens
weniger fttr Seminararbeiten und Dissertationen als die bistorischen und be-
schreibenden Schilderungen. Trotzdem ist seine Wirkung auf die Mitwelt grofi
gewesen. Er konnte trotz aller Angriffe und Entt&uschungen befriedigt auf
sein Lebenswerk schauen. Er hat in sehr vielen entscheidenden Punkten recht
behalten. Die Schutzzollpolitik, die Zwangsversichernng, die Arbeiterschutz-
gesetzgehung, die zunehmende Staatstfitigkeit sind Zeugnisse dafttr* Ja die
ganze Art der JCriegswirtsehaft ist ganz ein Kind seines Geistes gewesen.
Die Wissenschaft aber wird die Arbeiten ttber die Bankgesetze stets zu ihren
klassischen Werken rechnen, wird die Grundlegung und die theoretische Soziai-
tfkonomie, vor allem aber die Finanzwissenschaft zu den hervorragendsten
Leiatungen deutscher Gelehrtenarbeit z&hlen. Sie wird in ihnen den markanten
.. (~*rw"*nlf* Original from
llze J8' UNIVERSITY OF MICHIGAN
438 Nachrichten und Xotizen
Ausdruck eines ganzen Zeitalters und die grunds&tzliche Sfcellungnahuie zu
einer grofien Ideenrichtung erblicken.
Schmoller und Wagner gehtiren zn den GroBen im Geiste, zu den fuhren-
den PersSniichkeiten im vorrevolutionaren Deutschland.
Franz Euienburg,
Albert Hauck*
Am 7. April 1918 verschied nach kurzer Krankbeit in seinem fieim in
Leipzig -Gohlis Albert Hauck. Er entstammte einer alten Familie von Beam ten
und Juristen, die im hohenzollernschen Franken wirkten, vornehmlich in Ans-
bach. Zu Wassertrttdingen ist er am 9. Dezember 1845 als Sohn eines Reehts-
anwalts geboren. In Ansbach besuchte er das Gymnasium, in Erlangen und
zwischendurch in Berlin studierte er 1864/68 Theologie und — Geschichte bei
Ranke. Eijie Zeitlang war er in der geistlichen Seelsorge tatig, hat er iloch
die Wirksamkeit des protestantischen Pfarrers besonders hoch eingeschatzt
und noch in sp&teren Lebensjahren eine stille Sehnsucht dem Streben seiner
Jugend zugewendet. 1878 ward er als auBerordentlicher Professor nach Er-
langen berufen, vier Jahre sp&ter mit dem Ordinariat fttr Kirchengeschichte
und Enzyklop&die der Theologie ausgestattet, 1889 nach Leipzig berufen.
Leipzig blieb er, treu.
Nach der einen Seite besalJ Hauck offenbar ein starkes Bedttrfnis, un~
mittelbar und rein personlich zu wirken, er hat als Prediger und Seelsorger,
als theologischer und historischer Lehrer manch tiefen EinfluB auszufiben ver-
mocht, aber nach der anderen Seite mufite der breite sichtbare Erfolg auf
diesem Gebiet ausbleiben. Denn nicht nur das diinne Organ stand dem ent-
gegen, sondern eine Zurlickhaltung und eine heimliche Scheu, sich vor den
anderen zu erschliefien und in den eigenen Quell an Gedanken und GefUhlen
hineinblicken zu lassen. Eine PersSnlichkeit von Schlichtheit und Einfachheit,
festgeftlgt in ihrer durchsichtigen Lauterkeit des innersten Wesens', wohl-
wollend, ja gtitig, aber trotzdem nicht leicht zuganglich, fttr den Fremden fast
unnahbar — so zeigte er eine eigentttmliche Verschlossenheit, die nicht auf
den Mangel an Liebe zum N&chsten, sondern auf einer gewissen Keuschheit
der Seele beruht, die das eigene Innenleben streng verhiillt und das leichte
Geben von Person "zu Person verhindert. Haucks wahres Gebiet, wo sich der
ganze Reichtum seines Innern entfalten konnte, war daher die Studierstube,
sein eigentlichstes Mittel, machtig zu wirken, war das geschriebene Wort
Hauck war durch und durch Gelehrter, in allererster Linie Historiker. Wohl
hat ihn innerste Neigung zur Theologie geftihrt, und Avohl filhlte er sich stets
als Theologe. Er stand auf positivem Boden. Er wollte als echter „Erlanger"
gelten, er hat diese Kichtung nie verleugnet, er hat sie als Grundlage seines
Lebens festgehalten. Aber obschon er ein festes Bekennen und eine uner-
schtttterliehe Einordnung in das Kirchentum, eine unwandelbare Unterordnung
uuter das ein fttr allemal feststehende Dogma begehrte, so blieb doch bei ihm
stets der in den reformatorischen Ideen schlummernde Subjektivismus und der
Freiheitsgedanke wirksam. Sein Geist stand so vollst&ndig unter dem Bann
der Entwicklung, dafi seine Geschichtsauffassung nie oder fast nie eine be-
stimmte konfessionelle Bindung zeigt. Er war und blieb in seiner geschicbt-
lichen Forschung frei.
.. (~*rw"*nlf* Original from
digitized by VrUUglL UNIVERSITY OF MICHIGAN
Nachrichten und Notizen 439
Zwei Werke bilden sein groBes wissenschaftliches Vermachtnis, die „Real-
enzyklop&die der theolo&ischen Wissenschaften", an deren 2. Auf lage er zuerst
als Mitherausgeber wirkte, deren 3. Auf lage er allein leitete und die er dabei
stark in ihrer wissenschaftlichen Richtuug beeinflufite, und die nKircheu-
gescbichte Deutschlandstf. Durch sie ist er zur vollen H6he des produktiven
Gelehrten, zur Meisterschaft als Gescbichteforscher und Geschichtsdarsteller
emporgestiegeri. Ihr hat er sein arbeitsreicbes Leben bis ans Ende gewidmet.
Ihr galten zumeist die Sonderabhandlungen, die er im Laufe der Jahre ver-
Offentlichte. Leider ist auch dieses Monumental werk, von dem fUnf B&nde er-
sehienen sind, ein Torso geblieben. Das Hanuskript der zweiten Hftlfte des
5. Bandes wird von piet&tvoller SchUlerhand far die Ver5ffentlichung vorbe-
reitet, aber ein 6. Band, der das Mittelalter abschliefien sollte, bleibt unge-
sehrieben.
Zwei Vorzuge der Hauckschen Darstellung wurden seit dem Erscheinen
des 1. Bandes mit Recht als bedeutsam empfonden: die Schilderungen der Per-
s$nlichkeiten und die Schilderungen der allgemeinen, vielfach das Yolk selbst
ergreifenden Zeitstrtfmungen. In seiner ungemein schlichten, aufieren Glanz
und Schwung verschm&henden, knappen, rein sachlichen, dabei von allge-
meinen Gedanken durchleuchteten und eigentilmlich sentenzreichen Sprache
entwirft Hauck Charakterbilder der einzelnen Personlichkeiten, besonders der
Kaiser und P&pste, Charakterbilder von packender Lebendigkeit, durchaus •
eigenartig und immer fesselnd, obschon in ihrer mitunter ilberraschenden Neu-
heit nicht [immer schlechthin ttberzeugend. Und die Bilder, die er von der
Entwicklung der Religiositat und Sittlichkeit,«von kirchlichen Ideen, von der
theologischen Gedankenwelt bietet, zeichnen sich durch eine bisher ungeahnte
Feinheit und Tiefe aus, sie sind vielleicht die ersten wissenschaftiich begrtln-
deten Darstellungen dieser Art auf dem Gebiet des Mittelalters und als grund-
legende Beitrage zur Entwicklung der deutschen Volkspsyche anzusehen.
Uberall greift Hauck weit liber das eigentlich Kirchliche hinaus und be-
rtlhrt nach alien Seiten hin die Geschichte der politischen Entwicklung, der
gesellschaftlichen Organisationen mannigfacher Art, der materiellen und be-
sonders der geistigen Kultur iiberhaupt. Wahrlich, der theologische Verfasser
der Eirchengeschichte hat sich als ein „ Doctor phUosophiae" und als ein
^Doctor juris utriusque" bew&hrt. ihm kamen diese Ehrentitel mit vollem
Recht zu.
Haucks Eirchengeschichte ist ein Werk von bleibendem Wert. Es gehftrt
zu den klassischen Geschichtswerken unserer Literatur. Hauck ist nicht Bahn-
brscher, er ist Wahrer nnd Vollender. Er will nicht neue Hethoden der
Forschung anwenden, sondern nur die bewfihrten handhaben. Er blendete
nicht, er verkftndete seine Ansichten nicht als erstaunliche Neuheit Aber er
verbreitete neues Licht und neue Wfcrme, Er wollte nur die Wege Rankes
wandeln, seines Berliner Lehrers, den er unbegrenzt verehrte, den er als den
gr&flten Mann zu bezeichnen pflegte, der ihm im Leben begegnet sei. Sein
hOchstes Ziel war, ein Werk im Sinne Rankes zu schreiben: aber seiner
Kirchengeschicbte schwebt in der Tat Rankes abgeklarter historischer Geist.
Aber er geht fiber Ranke hinaus.
In einem Zeitalter, da die Geschichtswissenschaft alte Richtungen zu ver-
werfen strebte, da Neuerer auf ueuen Bahnen in Unrast einherjagten, ihren
r^rtrtrtlr- Original from
byV^UUglL UNIVERSITY OF MICHIGAN
440 Nachrichten mid Notizen
eigenen Ruhm verkttndigten, dasAlte vielfach entstellten raid schm&hten, gins;
Hauck, unbektimmert um den L&rm, ruhig seinen Weg weiter: forschte und
schrieb. Er erhob nie den Anspruch, ein Neuerer zu sein, er ging ilberhaupt
nicht darauf aus, Neues zu bieten, aber er entdeckte auf seinem stillen Forscher-
weg viel, sehr viel des Neuen. Und er fafite die Aufgabe der Geschichte -
schreibung in einer Weite and Tiefe, die das Herk5mmliche hinter sich lieB.
Er nahm nie teil an den stttrmisehen Rufen nach einer allgemeinen Reform
der Geschiehtswissensehaft, nach einem Hinausgehen fiber Personen- nnd poli-
tische Geschichte, nach einem Zusammenfassen znr allgemeinen Kultnrgeschichte,
er stand scheinbar ganz abseits, ein Vertreter des Alten. Und doch hat er
einen entscheidenden Schritt nach vorw&rts getan. Er hat das Widerspiel
individueller nnd kollektiver Kr&fte in der historischen Entwicklung, er bat
die Einheit und den Zusammenhang der mannigfachen historischen Bildungen
zu erfassen gesucht, er hat von der Geschichte der Kirch e aus, die ja im Mittel-
alter den Mittelpunkt des geschichtlichen Lebens fiberhaupt bildete, tiefsinnige
Kultnrgeschichte im wahren Sinne geschrieben und das erfolgreich getan, was
manche bewufite Reformer nicht zu erreichen vermochten.
Der stille Gelehrte, der nie nach dem Erfolg fragte, hat Unverg&nglickes
geschaffen. Ein Mann von grofier Schlichtheit und zugleich von schlichter
GrflBe.
(Ana meinem Nekrolog in den Berichten ttber die Yerhandlungen der Saehflisphtti
Oeaellschaft der Wissensohaften. Fhilol.-histor. Klasse Bd. TO Heft 7. 1888. 8. 17—30.)
Gerhard Seeliger.
Preisaufgabe der JaMonowsbi-Gesellschafl.
Bede und Herrschaftsgewalt. Der noch immer strittige Ursprung der
Bede soil erforscht und die politische Macht, die sie zuerst angewandt hatt
erkannt weiflen. Dabei ist die irrige Fragestellung zu vermeiden, ob die Bede
von der Grundherrschaft (privatrechtlichen Macht) oder von der Landesherr-
schaft (ttffentlich-rechtlichen Macht) ausgegangen sei. Es sind vielmehr . die
verschiedenen, von der neueren Forschung in ihrer sch&rferen Sonderung wahr-
genommenen obrigkeitlichen Gewalten zu beriicksich tigen : Grundherrschaft,
Gemeinde, Bannherrschaft, Vogtei, Zentherrschaft, Grafschaft usw.; sie sind
in ihrer allgemein historischen und rechtlichen Eigenttimlichkeit zu erfaasen
und in ihren Beziehungen zum Bederecht zu prilfen. Wird auch nicht eine
voile Geschichte der einzelnen obrigkeitlichen Gewalten verlangt, so ist gleich-
wohl die wissenschaftliche Elarlegung der Institute von der sp&teren frltn-
kischen Periode an bis ins sp&tere Hittelalter hinein unerl&filich. Arbeiten
sind in ttblicher Art einzusenden bis 31. Oktober 1922 an den Sekret&r der
Gesellschaft Herrn Geheimrat Eirchner in Leipzig. Preis 1500 Mark.
r^rtrtrtL- Original from
byV^UUglL UNIVERSITY OF MICHIGAN
w
f
HISTORISCHE
VIERTELJAHRSCHRIFT
HERAUSGEUEBEN VON
i
Dr. GERHARD SEELIGER
O. PROFESSOR AM DEB UN1VKR81TAT LKIPZIU
XIX. JAHRGANG .1919
NEUE FOLUE DER
DEUTSCHEN ZEITSCHRlFT FUR GESCHICHT8WIS8EN8CHAFT
DEE OANZEN FOLQE SIEBENUNDZWANZIG8TEK JAHRGANtf
4. HEFT
AtJSOKUKBEN AM 1. JULI 1»2U
VERLAG UND DRUCK
BUCHDRUCKEREL DER WILHELM UND BERTHA t.BAENSCH 8TIFTUNG
DRESDEN 1920
Original from
byG<
lC UNIVERSITY OF MICHIGAN
HISTOR1SCHE VIERTELJAHRSCHRIFT
~ Herausgegeben von Prof. Dr. Gerhard Seeliger in Leipzig.
Verlag and Druck: Buobdrackerei der Wilhelm uud Bertha v. Baensch Stiftung, Dresdeb- A . 1 .
Der Preis far den Jahrgang von 4 Heften im Umfange von ca. 48 Bogen
betnlgt 30 Mark.
Dte Abteilung „Nachrichten ijmd Notizen" bringt Notizen fiber neue lite-
rarische Erscheinungen sowie fiber alle wichtigeren Vorg&nge auf dem per-
soulichen Gebiet des geschichtswissenschaftfichen Lebens.
Die Heraasgabe und die Leitung der Redaktionsgcschftfte wird von Hemi
Prof. Dr. Seeliger gefrthrt, dem als Sekretftr Herr Dr. H. Wendorf in Leipzig
(Universit&t, Bornerianum J) zur Seite steht
. Beitrftge aller Art bitten wir an den Herausgeber (Leipzig- Gohlis, ttircli-
weg 2) zu richten. Alle BeitrSge werden mit 40 Mark fiir den Bogen lionoriert.
Die Zusendung von Rezensionsexemplaren wird an die Schriftlditung
der Historischen Vierteljahrschrift (Leipzig, Universitkt, Bornerianam I)
erbeten. Im Interesse punktlicher und genauer bibliographiscber Bericht-
orstattung werden die Herren Autoren und Verleger ersucht, auch kleinere
Wei ke, Dissertationen, Programme, Separatabzftge von ZeitschriftenaufS&tzen
usw., die nicht auf eiu besonderes Referat Ansprucb machen, sogleicb beim
Erscheinen der Verlagslmchhandlung oder der Schriftleitung zugehen zu lessen.
INHALT DES# 4. HEPTES
Aufsdtie: ~~~ g6ifa
Uber Grundlagen mid Auf ban der „Weltge8chichtlichen Betrachtungen" Jacob
Burekhardts. Von Dr. Ernst Grohne in Hamburg . *. 441
Die polnische Frage auf dem Posener Provinziallandtage von 1849. Von Univ,-
Prof. Dr. Manfred Laubert in Breslan . . . . , 453
Kritiken:
Ludwig RieB, Historik. Von Univ.-Prof. Dr. E. Bernheim in Greifswald . . 478
Paul Barth, Die Philosophic der Geschichte als Soziologie, Erster Teil. 2. Aufl.
Von Univ.-Prof. Dr. E. Bernheim in Greifswald 481
Moriz Hitter, Die Eatwicklang der Geschichts wissenscbaft an den fiihrenden
Werken betrachtet. Von Priv.-Doz. Dr. Carl Brinkmaun in Berlin . . . 484
Eduard Meyer, C&sars Monarchie und das Principat des Pompejus. Von Priv.-
Doz. Dr. Otto Th. Schulz in Leipzig 489
G. Steinhansen, Geschichte der deutschen Kultur. 2. Aufl. Bd. 1. u. 2. Von
Univ.-Prof. Dr. K. Ha mpe in Heidelberg 497
P. J. Blok, Geschiedenis van het Nederlandsche Volk. Tweede Druk. Von
Univ.-Prof. Dr. G. Men tz in Jena 600
— Geschichte der Niederlande. Von demseiben ^ 600
Ulrich Stutz, Der Geist des Codex iuris canon ici. Von Univ.-Prof. Dr. E mil
Sehling in Erlangen Qrjgjn^l.frpnP 502
f < (t'crlfttuui iif UmekUfttito a.)
441
Uber Grundlagen und Aufbau
der ^VVeltgeschichtlichen Betrachtungen"
Jacob Bnrckhardts.
Von
Ernst Orohne.
I.
Die „Weltgeschichtlichen Betrachtungen" hat Burckhardt in
den Jahren 1868—1871 seinen Baseler Schiilern unter dem wenig
zutreffenden Titel „Uber das Studium der Geschichte" in einem
Zyklus von Vortr&gen verkiindet. Der obige Titel wurde erst
nach dem Tode Burckhardts den 1905 gesammelten und er-
schienenen Vortrfigen von dem Herausgeber J. Oeri beigelegt.
Mit dem Ausdruck „B^trachtungenu, dessen Gebranch sich
durch das ganze Buch zieht, wird ohne Scheu auf den philoso-
phischen Gehalt der Vortr&ge hingedentet. Wiewohl wir begriindete
Ursache haben, anzunehmen, daO Burckhardt diesen philosophischen
Titel nicht ganz gebilligt haben wurde, diirfen wir doch dem
Herausgeber nicht Mangel an Takt gegen die Intentionen des
Verstorbenen vorwerfen. In den W. B.1 ist tatsachlich das philo-
sophische Resume von Burckhardts bis dahin etwa drei Dezennien
umspannenden Studiums der Kulturgeschichte enthalten.
Und doch weist es der Historiker Burckhardt weit von sich
ab, in diesen Yortragen sein geschichtsphilosophisches Bekenntnis
niedergelegt zn haben. Er sagt (W.B. 2): „Wir verzichten auf
alles Systematische ; wir machen keinen Anspruch auf weltge-
schichtliche Ideen . . . wir geben vor allem keine Geschichts-
philosophie." Und dann die Begrundung: „Diese ist ein Zentaur,
eine Contradictio in adjecto; denn Geschichte, d. h. koordinieren
i W. B. = Weltgeachichtliche Bet rachtungen. Weitere Abkilrzungen:
Gr. K. = Qriechische Kulturgeschichte. W. a. W. u. V. = Welt als Wille und
Voratellung.
HiBtor. Vierteljahrschrift. 1919. 4. 30
( \fllf> Original from
b^Vji UNIVERSITY OF MICHIGAN
442 Ernst Grohne
ist Nichtphilosophie, und Philosophie, d. h. Subordinieren ist Xicht-
geschichte. Die Philosophie aber", so fahrt er nachher fort,
„steht hoch uber der Geschichte." Diese impulsive Abfertigung
kommt mit ihrera abwehrenden Teil ganz aus dem Herzen Burck-
hardts, aber nicht ebenso mit ihrem begrundenden Teil. Der
Phiiosoph, der ihm hier die Hand gefiihrt hat, ist Schopenhauer.
In dessen Hauptwerk „Welt als Wille und Vorstellung" finden
wir die Quelle von Burckhardts geschichtsphilosophischem Skep-
tizismus. Es heifit da (Bd. II 516): „Der Geschichte fehlt der
Grundcharakter der Wissenschaft, die Subordination des Gewufiten,
statt dessen sie blofle Koordination desseften aufzuweisen hat.
Daher gibt es kein System der Geschichte wie doch jeder anderen
Wissenschaft."
Uber die Bestreitbarkeit der Ziele einer spekulativen Ge-
schichtsphilosophie hat Schopenhauer Burckhardt jedenfalls die
Augen geoffnet. Gerade als Burckhardt die Weltgeschichte be-
trachtete, scheint er sich viel mit Schopenhauerschen Ideen be-
schaftigt zu haben. Nietzsche schreibt 1870 an Gersdorf, als
er Burckhardts Rede uber historische Grofie gehiirt hatte: „Dieser
altere, hochst eigenartige Mann ist zwar nicht zu Verfalschungen,
aber zu Verschweigungen der Wahrheit geneigt ... in vertrauten
Spaziergangen nennt er Schopenhauer unseren Propheten1."
Hegels (W. B. 3) kurz skizzierte Theorien der Geschichts-
philosophie fertigt Burckhardt mit den fttr ihn selbst uberaus
bezeichnenden Worten ab: „Wir sind nicht eingeweiht in die
Zwecke der ewigen Weisheit und kennen sie nicht" In dieser
energischen Ablehnung Hegels ist Burckhardt ebenfalls gewifi
von dem entschiedensten Antihegelianer Schopenhauer bestarkt
worden. Ob im iibrigen mehr von einer Anregung oder Beein-
flussung seitens des grofien Pessimisten zu reden ist. davon wird
spater ausfuhrlich zu handeln sein.
Vor allem aber will Burckhardt die Weltgeschichte nicht in
ein teleologisches System gebracht wissen. Erscheint ihm schon
die Lehre von der Hegelschen Perfektibilitat als unstimmig, so
rufen die chronologisch angeordneten Geschichtsphilosophien, die
„einen Weltplan zu verfolgen pratendieren" (W.B. 3) noch grofieren
Widerspruch bei ihm hervor. Er geht allein vom „dnldendenf
strebenden und handelnden Menschen aus, wie er istf immer war
1 Bernoulli, K. A., Franz Overbeck und Friedrich Nietzsche. 1910. 147.
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Gmndlagen <ler , Weltgeschichtliehen Betrachtungen* Jacob Burckhardt*. 443
und immer sein wird". Nicht das „Vergangene als Gegensatz
und Vorstufe zu nns als Entwickelten" will er betrachten, sondern
„das sich Wiederholende , Konstante, Typische als ein in uns
Anklingendes und Verst&ndliches". Auch zu diesera Gedanken-
gang linden wir bei Schopenhauer eine Parallelstelle: „Die wahre
Philosophie der Geschichte soli das Identische in alien Vor-
gangen . . . uberall dieselbe Menschheit erblicken. Eadem sed
aliter" (W. A. W. u. V. II. 621).
Burckhardt will in das Ewig menschliche hineindringen mit
all den Gefuhlen seines eigenen Menschentums. Er will den
Menschen abschildern und dann vor das Biid treten, nicht um
dariiber zu reflektieren, sondern nur um zu sagen: Ecce homo!
Es ist dieses grofiartige Suchen nach Objektivitat, diese be-
trachtende Ruhe, die, wiewohl sie tausend Probleme anschlftgt,
sich nie die Autoritat eines Losenwollens anmafit, und die oft '
als kuhl und parteilos verkannt wird. Genau so wie bei Burck-
hardts grofiem Berliner Geschichtslehrer Ranke, den der Welt-
plan Eichtes zum Widerspruch reizte, und der ebenso wie Schopen-
hauer die Geschichtsphilosophie Hegels willkiirlich und gewaitsam
fand1 und in dem nur „eine wirkliche Neigung zu dem Geschlecht
der vielgestaltigen Geschopfe44 den Historiker geweckt hatte, zu
diesem Geschlechte, „aus dem wir sind, zu diesem Wesen, das
immer das alte und immer wiederum ein anderes ist, das so gut
und so bos, so edelgeistig und so tierisch, so gebildet und so roh,
so sehr auf das Ewige gerichtet und dem Augenblick unterworfen,
das glttcklich und armselig mit wenigem befriedigt und voll Be-
gier nach allem ist". So mag dieser aller Spekulation gegentiber
autierlich so sprode Historiker, bei dem nur in einzelnen Vor-
worten warmherzige Begeisterung und Parteinahme fiir Moral
und Religion die Eisrinde gemessener Objektivitat durchschmolz,
dem damaligen Studenten Burckhardt, der zwei wissenschaftliche
Arbeiten in seinem historischen Seminar anfertigte, manches von
seiner groBzttgigen Wahrheitsforschung tibertragen haben, soweit
dies bei der schon vorgebildeten Originalitat seines Schiilers
moglich war. Trotz aller Hochschatzung hat dieser aber Ranke
nie als seinen eigentlichen Lehrer betrachtet. Dagegen sind von
Rankes Ideenlehre manche fruchtbaren Keime in Burckhardts
1 Lorenz, 0., Die Geschichtswigsenschaft in ihren HanptrichtiiDgen und
Aufgaben. 2. Teil. Leop. Ranke usw. 1891. S. 53. Ferner: Fester, Rousseau
und die deutsche QeschichtsphilosopUe. 1890. S. 308.
30*
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444 Ernst Grobne
historische Griibeleien gefallen. Zwar einem Walten Gottes, wie
es der junge Ranke in der Geschichte mit Enthusiasmus snchte1
und im Alter mit Vorsicht hinter dem Vorhang leitender Ideen
sah, hat Burckhardt nie ein offenes Ohr geliehen. Als Historiker
nahm er den Namen Gottes nie in den Mund. Auch hielt er
alles Religiose fur eine intime Seelenangelegenheit, fiber die roan
kaum dem besten Freunde Rechenschaft ablegt, geschweige denn
auf dem drohnenden Forum der Geschichte. Nur ein pessimisti-
sches Wort Rankes, das dieser 1£27 in jugendlicher Emphase
an Ritter schrieb und das er spater in dieser Scharfe nicht hatte
gelten lassen, hatte wohl, wenn es ihm bekannt gewesen ware,
ahnliche Stimmungen in seiner Seele ausgelost: „Wer die Wahr-
heit des Weltzusammenhanges, Gottes und der Welt mit ejgener
Wahrhaftigkeit sucht, wird immer verzweifeln mfissen, aber ge-
rade in der Verzweiflung liegt der Beruf2u. Vor der eigentlichen
Verzweiflung hat allerdings Burckhardt immer das tiefe Lebens-
gefuhl geschiitzt, das ihm die Befriedigung seiner groBen kiinst-
lerischen Empftndungskraft gewahrte.
Offenbar erinnern an Rankes Ideenlehre Burckhardts Gedanken
in der Einleitung der W. B. 6, daB erstlich alles Geistige eine
geschichtliche Seite, wie zweitens alles Geschehen eine geistige
Seite habe, von welcher aus es an der Unverganglichkeit teil-
nehme. „Denn der Geist hat Wandelbarkeit, aber nicht Ver-
ganglichkeit." Der entsprechende Gedanke bei Schopenhauer
lautet (W. a. W. u. V. II. 520): „Alles Werden und Entstehen ist
nur scheinbar, die Ideen allein bleibend." Ferner was Burckhardt
als das „groite durchgehende Hauptphanomen*4 bezeichnet, daB
„eine geschichtliche Macht von hochster momentaner Berechtigung"
entsteht, weist ziemlich deutlich auf Rankes leitende Ideen hin>
die „herrschende Tendenzen in jedem Jahrhundert sind" (Lorenz
a- a. 0. 6G). „Jede Epoche", so sagt dieser an anderer Stelle, „hat
ihre besondere Tendenz, ihr eigenes Ideal44 (Lorenz a. a. 0. 60s).
1 Ranke schreibt als j anger Gymnasiallehrer an seinen Binder Heinrich:
„Denn in aller Geschichte wobnt, lebet Gott, ist Gott zu erkennen. Jede Tat
zeuget von ihm, jeder Augenblick predigt seinen Namen, am meisten der Zu-
sammenhang der grofien Geschichte. u
' Fester, R,, Hnmboldts nnd Rankes Ideenlehre. Dentsche Zeitsehrift f.
Geschichtswissenschaft. Bd. VI, S. 270.
* Spater (W. B.176) bezieht sich Burckhardt ganz deutlich auf die histo-
rischen Ideen im Rankeschen Sinn, so z. B. beim Bauernkrieg.
.. _T^_r>onl_P Original from
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Grundlagen der nWeltgeschichtlichen Betrachtungen* Jacob Burckhardts. 445
Rankes historisch-philosophischer Forschungstrieb versagt sich
jede spekulative Verkniipfung der einzelnen Fakta, obne den na-
ttirlichen pragraatischen Flufi der Dinge zu unterbrechen. Auch
Burckhardt will dem „ganzen Wesenu der Geschichte nur „be-
schauend gegenubertreten" (W. B. 7).
Auf dies bescbauende BewnBtsein zu verzichten, heiCt ilim
das weltgeschichtliche BewuBtsein verengern; er nennt es bar-
barisch und „rassenhaft unfrei". Unter letzterem Ausdruck ver-
steht er ein Sicbbegniigen rait der bloBen Stammesgeschichte.
In der Einleitung zur grieclrischen Kulturgeschichte sagt er mit
starker Betonung: „Es ist die spezifische Pflicht des Gebildeten,
das Bild von der Kontinuitat der Weltentwicklung in sich so
vollstandig zu erganzen als moglich1." Die Auffassung Burck-
hardts von dem Geist als der „Kraft, jedes ;Zeitliche ideal auf-
zufassen" (W. B. 8), d. h. als die Befahigung, hinter allem Ver-
ganglichen die ewigen Ideen finden zu konnen, deckt sich viel-
leicht am deutlichsten mit Rankes historischer Ideenlehre. Dessen
Ideal der Geschichtsforschung bestand darin, sich so weit in die
geschichtlichen Vorgange hineinzuarbeiten , bis er die geistigen
Elemente hinter den brutalen Tatsachen erkannte (Lorenz a. a. 0. 55).
Im iibrigen erreicht der Geist ap sich den reiativ reinsten Grad
von Absolutheit bei Burckhardt. Doch ist dieser weit davon
entfernt, ihn wie Hegel fcu objektivieren; er lalit den Geist in
die vergangliche Form der „verschiedenen Erdenzeiten" (W. B.8)
hinein- und wieder herausfahren. Das bewufite Sicherinnern an
dieses Durchleben des Geistes erscheint ihm wesentlich als Kern
der Geschichte. Sehr bemerkenswert ist, dafi Burckhardt unter
das zeitlich Bedingte alles Wahre und Gute einbezieht, sogar
das menschliche Gewissen, wahrend ihm sein starkklopfendes
Kiinstlerherz die Erhabenheit des SchOnen iiber alle Zeiten wie
einen sehnsiichtigen Traum vorspiegelt (W. B. 9).
Die ideale Notwendigkeit der Geschichte als einzigen Weg
zur Erkenntnis der Welt und Menschheit gibt selbst der sch&rfste
Antihistoriker Schopenhauer zu. Er sagt(W. a.W. u. V. II. 522;:
„Was die Vernunft dem Individuo, das ist die Geschichte dem
menschlichen Geschlecht. Geschichte ist vernunftiges Selbst-
bewufitsein." Um wieviel mehr werden wir da die ideale Not-
1 f)ie hierher gehorige Parallelstelle bei Schopenhauer heiiit(W.a.W. n.V.
II, 522): „Ein Yolk, das seine Geschichte nicht kennt . . . versteht sich ond
seine Gegenvrort nicht."
.. (~*rw"*nlf* Original from
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446 Ernst Qrohne
wendigkeit der Geschichte bei Burckhardt betont finden mtissen.
Ihm ist die historische „ Contemplation" nicht nnr ein Recht und
eine Pflicht, sondern zngleich ein hohes Bedttrfnis (W. B. 9). Sie
ftihrt nach ihm ftber die „allgemeine Gebundenheit" hinaus in die
Freiheit des Denkens. Um diesen hohen Dienst leisten zu konnen,
mul3 der Geschichte aber ein grofier, weitschanender Zug eigen
sein. Den Rankeschen Gedanken „alle Geschichte ist Welt-
geschichtea iibernimmt Burckhardt als Forderuog; von „unserer
eigenen Zeit" soil sich die geschichtliche Betrachtung moglichst
ablosen und sich auch nicht als Heimatsgeschichte unter die
Maske des Patriotismus verstecken (W. B. 10).
Bis hierher haben wir etwa die Gedanken gepriilt, die Burck-
hardt als Einleitung den W. B. programmatisch vorausgeschickt
hat. Zugleich versuchten wir die F&den blofizulegen, die Burck-
hardts geschichtsphilosophische Grundstimmung mit Schopenhauer
und Ranke verbinden.
Hier seien nur noch kurz die Ideen des Geschichtsphilosophen
umrissen, den Burckhardt als einzigen flir wertgehalten hat, ihn
als st&ndigen Gedankenfreund und Berater durch das ganze Buch
zu begleiten, hier ihn zu fruchtbringendem Widerspruch reizend,
dort ihm den stofflichen Horizont erweiternd. Es ist Ferdinand
v. Lasaulx mit seinem Buch „Neuer Versuch einer alten, auf die
Wahrheit der Tatsachen gegrundeten Philosophic der Geschichte'%
1854. Diese dunne Schrift ist kaum mehr als ein AbriB, aber
der Verfasser hat darin mit Enthusiasmus und staunenswerter
Belesenheit in der damaligen bekannten antiken, persischen und
indischen Literatur viel geschichtsphilosophische Weisheit zu-
sammengetragen. Er selbst ist pantheistischer Mystiker. ,,Jedes
Lebenu, so sagt er 8. 6, „ist das Unendliche im Endlichen, das
Ganze im einzelnen, das Einige im Mannigfaltigen. Das Eine
spiegelt sich in Allem." Und ferner S. 125: „Jeder Mensch ist
ein pantheistisches Wesen und ist der Moglichkeit nach alle
Menschen'6 (S. 120). In alien Dingen wittert er gewisse .,tief-
verborgene Geheimnisse, die jeder nur in seinem eigenen Herzen
einsehen kann.u Sodann steht „der menschliche Geist auch im
gegenwartigen Leben im Verkehr mit alien immateriellen Naturen
der Geisterwelt" (S. 9). Er erkennt eine Voraussehung an. ,,Das
Schicksal der Menschheit ist durch ewige, feste Gesetze bestimmt44
(S. 9). Sehr imponiert ihm Schellings emphatischer Satz : ?,Die
Geschichte, dieses ewige Gedicht des gottlichen Verstandes!^
r^rtrtrtL- Original from
byVrUUgl^ UNIVERSITY OF MICHIGAN
Ornndlagen der wWeltgeschichtlichen Betrachtungen* Jacob Barckhardts. 447
An Hegels Panlogismus, d. h. die Annahme, dafi alles Wirkliche
verniinftig ist, erinnert Lasaubf Voraussetzung, dafi ein objek-
tiver Verstand in alien Dingen ist. Dann gleitet er ins Religiose
ttber und behauptet (S. 17), dafi es fiber unserem Geiste einen
hdheren und ttber unserem subjektiven menschlichen Willen einen
objektiven gottlichen Willen gibt, und dafi wir diesem gottlichen
Geiste ewig urverwandt, aber zeitlich entfremdet sind, womit er
auf die christlichen Gedanken von der Erbsiinde und Erlosung
anspielt. Von Bacon iibernimmt er ferner die Idee, dafi die
Menschheit einem grofien Organismus. mit Kindheit, Mannesalter
und Greisenalter gleiche. Die Volker haben Lebensdauer, die er
unternimmt zeitlich abzusch&tzen. Sie sterben ab, wenn sie sich
erschopft haben (S.138), Lasaulx' Weltanschauung gipfelt in dem
an Schopenhauer erinnernden okkultistischen Satz : „Die Erde ist
ein ungeheurer Altar, auf dem alles Lebende geopfert werden mufi
bis zur Vollendung der Dinge, bis zum Tode des Todes" (S. 165).
Seltsam ist es, wie Burckhardt gerade auf diesen so dunkel
spekulierenden Philosophen, der das Wesen des Menschen und
das der Menschheit in einen derartig mystischen Parallelismus
setzt, so oft Bezug nehmen konnte, zwar nur selten sich auf ihn
stfltzend, sondern meist nur die Meinungen jenes zitierend als
beachtenswerte Hypothesen. Aber dies Tastende in Lasaulx?
Philosophie, das die tiefsten Lebensgeheimnisse lieber durchflihlen
als durchdenken mSchte, dies ehrliche Erschauern vor der Grofie
der Aufgabe, das eine Losung lieber nur ahnen als geben raochte
und Losungsversuche meist in ein mystisches Gewand kleidet,
war ihm sicher tausendmal sympathischer als die rigorose Syste-
matisierung Hegels. Auch die religionsphilosophische Mystik
Lasaulx' hat ihn sicher, so frei er sich auch davon hielt, nicht
abgestofien, wie ihm ja auch die katholische Kirche mit ihrem
Beichtum an kiinstlerischen Symbolen innerlich lieber war als
z. B. der kuhle und abstrakte Calvinismus. Von den iibrigen
(etwa) 25 Autoren, auf die Burckhardt Bezug nimmt, sind Renan
und Buckle erwahnenswert. Von Renan wird besser in der an-
schliefienden historiographischen Wurdigung Burckhai'dts zu reden
sein. Buckle, dessen „Geschichte der Zivilisation in England'4
er mehrfach zitiert (S, 65, 92, 259), bespricht er mit eiuem An-
fluge von Spott (so S. 259), obwohl er in einer sehr grundlegenden
Ansicht, namlich der Ablehnung des moralischen Fortschritts
mit ihm tibereinstimmt.
.. r^nonl^ Original from
digitized by VrUUgl^ UNIVERSITY OF MICHIGAN
448 Ernst Grohne
II.
Von der modernen historiographischen Forschung wird Burck-
hardt in die Richtung. Renans gewiesen1. Jedenfalls hegte Burck-
hardt Sympathies far diesen freigeistigen, impulsiven und sen-
sit i vis tischen Franzosen. Dieser gehort auch zu den sparlichen
Autoren, die Burckhardt in den W. B. gelegentlich zitiert. Renans
historische Behandlungsweise wird als Dilettantismus bezeichnet
(ein hier nur durch seinen franzosischen Ursprung berechtigter
Ausdruck); d. h. der Forschungstrieb wird von einer gewissen
iisthetischen Freude an den Dingen geleitet; die einzelnen grofien
Handlungen in der Geschichte werden als dramatisch, der breite
FlulJ der Geschehnisse als episch und die Gefiihlsstimmungen
grofier Individuen als dramatisch und lyrisch empfunden und
kiinstlerisch nacherlebt. So raag es kommen, dafi bei dera Vor-
wiegen von Gefilhlsassoziationen die sachliche Kritik zu leiden
hat. Die uberfeine Reaktionsfahigkeit des Geistes bei Renan
sowie bei Burckhardt hat jedoch den Quellen viele bislang nicht
gehorte Stimmen abzulauschen vermocht DaB die geistige Arbeit
und somit auch das Geschichtsstudium nur GenuB sein solle, da-
gegen wejhrt sich Burckhardt in dem zweiten Teil der Einleitung
zu den W.B., betitelt: „Die Befahigung des 19. Jahrhunderts
fur das. historische Studium." „Nicht bloB GenuB",. sagt er S. 17
und driickt damit doch aus, dafi ihm der begeisterte Geschichts-
forscher schlieBlich noch lieber ist als der gelassene und sachliche.
Auch dem Dilettantismus versucht er ohne Scheu sein Recht zu
geben. wIrgendwo", so rat er, „soll man Spezialist sein und noch
an moglichst vielen anderen Stellen Dilettant auf eigene Rech-
nung" (S. 22). Das Studium der originalen Quellen im Urtext
empfiehlt Burckhardt auf das Nachdriicklichste. „Man mufi suchen
und linden wollen" (S. 20), oder mit anderen Worten: man mufi
ahnen konnen, ob und welch eine bedeutende Idee sich hinter
dem Vorhang der Uberlieferung verbirgt; bezeichnend fiir Burck-
hardts Sensitivismus, der die schlummernde Wahrheit lieber mit
leisen Sohlen beschleichen als mit lautem Schiirfen aus dem
Dunkel exhumieren mochte.
Burckhardt hat die analytische Geschichtsschreibung selb-
standig weitergebildet und in seinen Werken unerreichte Vor-
bilder dazu gegeben. In der Geschichtsforschung sah er eine
1 Fueter, Geschichte der ueueren Historiographie. 1911. S. 598.
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UNIVERSITY OF MICHIGAN
Grundlagen der „Weltgeschichtlichen Betrachtungen" Jacob Burckhardts. 449
Dienerin der Geschichtsschreibung und beseelte so das Kombi-
nieren deduktiv gefundener Tatsachen durch den Geist der
Intuition1.
Uber den praktischen Zweck der Geschichte halt Burckhardt
seine Meinung zuriick. Energisch weist er es nur ab, aus dem
Verlauf der Geschichte auf Zuktinftiges schliefien zu konnen.
Burckhardts Hauptwerke sind Kulturgeschichten ; es sind groB-
llachige Zeitgem&lde mit starker personlicher Tongebung. Die
Konturen sind weich, aber die Farben leMchtend. „Die Kultur-
geschichte geht", so sagt er in der Gr. K. Einl. S. 3, „auf das
Inn ere der vergangenen Menschheit zuriick/4 Seine Darstellungen
entsprechen dem. Sie sind mehr als eine „Geisteslandkarte",
von der er in den W. B. Seite 6 schw&rmt; sie sind eigentlich
reliefartig, haben drei Dimensioned d. h. sie gehen ebenso in die
Tiefe der Geflihlswelt wie in die Breite der Formen und Gescheh-
nisse, als in die Hohen des Geistes.
Die Zeiten, die Burckhardt sich gewahlt hat, sind ungewohn-
liche und gesteigerte Epochen, zuckende, fieberhafte Zeiten wie
im Zeitalter Konstantins, wo sich die Tore einer alten Welt-
ordnung achzend schliefien und die einer neuen zOgernd auftun;
und dann die Eenaissance mit ihrem schnellen und intensiven
Leben, ihrer monumentalen Skrupellosigkeit und genialen Schon-
heit; und zuletzt die Zeiten der Griechen, deren Polis er, der
kleinstaatliche Burger, seine besondere elegische Liebe zuwandte,
mit doppeltem Verstandnis fiir all das Enge und Beschrftnkende
kleiner Stadtkulturen und mit doppelter Sehnsucht nach den
ewigen Schonheiten jenes weltumspannenden Griechentums.
Auch ein sachliches Kriterium fiihrt Burckhardt an zur Be-
griindung seiner Neigung ftir Kulturgeschichte. Er sagt (Gr.K. 3):
„Die Kulturgeschichte hat primum gradum certitudinis, denn sie
lebt ewigenteils von dem, was Quellen und Denkmaler unabsicht-
lich nnd uneigennutzig, ja unfreiwillig, unbewuflt und andererseits
durch Erdichtungeif verkunden, ganz abgesehen von dem, was
sie absichtlich melden, verfechten und verherrlichen mogen, womit
sie wiederum der Kulturgeschichte lehrreich sind." Daher ist der
historische Blick Burckhardts anders als der vieler Geschichts-
schreiber — neben objektivem Wissensdurst liegt subjektiver
Schonheitsdurst darin; und daher auch sein besonderer geschichts-
1 VgL Gothein i. d. Preuii. Jahrb. 1897, S. 24.
.. (~*rw"*nlf* Original from
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450 • Ernst Grohne
pbilosophischer Standpunkt, der von diesen Konstellationeu semen
Ausgang uimmt. Fur Burckhardt ist die Welt der Circus maximus,
in dessen riesenhafter Runde sich das gewaltige Schauspiel: die
Menschheit und das Wirken und Gegenwirken der drei Potenzen
Staat, Religion und Kultur, vollzieht. Burckhardt verzichtet
dabei auf jede Regisseurrolle, er will nur philosophisch erstaunender
und kiinstlerisch erschauernder Zuschauer sein.
In der Einleitung zu den W. B. Seite 2 kiindigt Burckhardt
an, dafl er „Querschnittei( durch die Geschichte geben wolle.
Darin ist wohl am eindeutigsten auf seine programmatische Auf-
fassung hinge wiesen, wie er die weltgeschichtlichen Fakta vor
seinem betrachtenden Geiste zu ordnen gedenke. Er weist Seite 3
auf die „Gefahr der chronologisch angeordneten Geschichts-
philosophien" hin, die L&ngsdurchschnitte geben wollen, aber
meist aus der — im Hegelschen Sinne — philosophischen Ge-
schichte in die reflektierende zuriickf alien.
Burckhardts Aufreihung und Behandlungsweise des weltge-
schichtlichen Stoffes ist daher ganz andersartig wie bei seinen
Vorgaugern. Sein Landsmann, Isaak Iselin, der damals gerade
vor 100 Jahren (1768) seine geschichtsphilosophischen Gedanken
„Uber die Geschichte der Menschheit44 veroffentlichte und da-
mit einen friihen Versuch, unser vorliegendes Problem zu losen,
lieferte, disponiert chronologisch mit Betonung des Kultur-
geschichtlichen: „Vom Stande der Natur, Vom Stande der Wild-
heit, Von den Anf&ngen des gesitteten Stan des, Von den Eort-
gangen der Geselligkeit zu dem burgerlichen Stand . . . bey den
orientalischen Volkern usw." Ahnlich chronologisch georduet,
allerdings von sehr reichen spekulativen Betrachtungen umrahmt
und durchbrochen sind dann Herders Ideen zur Philosophie der
Geschichte der Menschheit (seit 1770). Nicht anders zerlegt
auch Hegel in seiner Philosophie der Geschichte den Stoff: „1. Die
orientalische Welt, 2. Die griechische Welt, 3. Die rGmische Welt,
4. Die germanische Welt." Nur seine umfangreiche Einleitung
entspricht in ihrer theoretisierenden Weise den W.B. Lasaulx
dagegen hat seine geschichtsphilosophische Vorstellung von der
Menschheit als Organismus nicht schematisch in seinem Buch
abgehandelt. Wenn er auch mit einer lftngeren Betrachtung iiber
„Verfall und Tod der V61ker" schlieflt, so hftlt sich die eigent-
liche Darstellung doch nicht an ein Schema des Werdens und
Vergehens gebutiden, sondern geht von einer vergleichenden
.. (~*rw"*nlf* Original from
digitized by VrUUglL UNIVERSITY OF MICHIGAN
Grundlagen der „Weltgeschichtlichen Betrachtungen* Jacob Burckharclts, 451
Mythologie zu einer philosophischen Betrachtung der wichtigsten
Lebenserscheinungen, wobei je nach Gelegenheit der Grundgedanke
an Beispielen auseinandergesetzt wird. In diesera Sinne scheint
Burckhardt gewisse Anregungen yon Lasaulx empfangen zu haben.
Aber in der konsequenten Durchfiihrung seines nnchronologischen
Querschnittssystems steht Bnrckhardt doch einzig da.
Das triassische Grundthema „Von den drei Potenzen" variiert
und verkompliziert sich im Abschnitt III „Von den sechs Be-
dingtheiten", alle beziejbentlichen Mdglichkeiten erschopfend. Ab-
schnitt IV „Die geschichtlichen Krisen", zeigt die katastrophalen
Verdichtungen nach ihren ethischen und tragischen Seiten hin.
Die personlichen Verdichtungen schildert Abschnitt V „Das In-
dividuum und das Allgemeine". Und im letzten Abschnitt „Gliick
und Ungluck in der Weltgeschichte", werden die eudamonistischen
und teleologischen Werturteile der zuschauenden VQlker kritisiert
Im ganzen betrachtet ruft der dispositionelle Aufbau der "W.B.
den Eindruck einer ZusammengehOrigkeit hervor. Man konnte
fast von einem architektonischen Zug reden, obwohl die beiden
letzten Abschnitte nicht zu dem urspriinglichen Kursus gehQren,
sondern als einzelne Vortrage allerdings um die gleiche Zeit ver-
kiindet wurden. Burckhardt legte keinen Wert darauf, wissen-
schaftliche Forschungen in Buchform erscheinen zu lassen ; er- trug
seinen Lehrstoff lieber vor, und zwar vollig frei. Von der inten-
siven gedanklichen Durcharbeitung, mit der er seine Kollegs und
offentlichen Reden zuvor sorgfaitig in sich aufnahm, ist in der
Stoffordnung der W. B. genug zu spiiren. Keiner der Abschnitte
ist fur sich gedacht, sie sind von vornherein in einem Zusammen-
hang erarbeitet worden.
Fassen wir das Ergebnis kurz zusamraen. Die historio-
graphische Meisterschaft wird niemand Burckhardt absprechen.
Jedoch in der Philosophie bzw. Geschichtsphilosophie ist Burck-
hardt Dilettant geblieben. Exakte erkenntnistheoretische Ge-
dankengange im Sinne Kants sind ihm fremd. Hier und da
nimmt er philosophische Bausteine Schopenhauers, mit dem ihn
die innerlichen Sympathien eines gleichgestimmten Skeptizismus
verbinden, gleichsam spielend in die Hand und baut sie zogernd
in sein eigenes Gedankengeb&ude ein. Er kokettiert mit trans-
zendenten Ideen und wenige Zeilen spater weist er alle Mystik
weit von sich ab. Uber religiose Vorstellungen fiuflert er sich
iiberaus zuruckhaltend und verhiillt, ganz im Gegensatz zu Ranke.
r^rtrtrtlr- Original from
J8' UNIVERSITY OF MICHIGAN
452 E. Grohne : Grrundlagen d. n WeltgeschichtL Betrachtungen" J. Barckhanlts.
Pur Burckhardt ist die Philosophie das Reich des Potentialen,
des ewig Unbestimmten und Unbestimmbaren ; doch imponieren
ihm transzendentale Liisungsversuche der Weltrfttsel mehr als
logisch ergriibelte; und er ist weit davon entfernt, geistige Er-
scheinungen der Geschichte in die Zwangsjacke des darwinistischen
Entwicklungsgedankens zu stecken.
Vielleicht aber macht gerade dies Tastende und Unklare der
Burckhardtschen Geschichtsphilosophie und ihr erschiitterndes
„Ignorabimus" einen Teil des einzigartigen Reizes aus, den seine
weltgeschichtlichen Betrachtungen ausstrahlen — eines Reizes,
der durch die Klarheit der historischen Griffelfiihrung, durch die
architektonische EbenmaBigkeit des inneren und aufieren Aufbaues
und durch die W&rme des kiinstlerisclien Durchempftndens so
unendlich antithetisch und kraftvoll ins Positive gesteigert wird.
f^r*nnl*> Original from
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45a
Die polnische Frage
auf dem Posener Provinziallandtage von 1843 \
Von
Manfred Laubert.
Die ersten Provinziallandtage besitzen in Posen dadurch eine
hohereBedeutungals anderw&rts, da 6 sie beidemFehlen einerzensur-
freien Presse der fast ausschliefiliche Tummelplatz fur die nationalen
Wiinsche des Polentums waren. Allerdings hatte die Regierung
mit Rucksicht auf die besonderen Verhaltnisse des Groflherzog-
turns den Stadten 16, den Landgemeinden 8 Stimmen einger&umt,
zusammen also ebensoviel wie der Ritterschaft, und da der zweite
und dritte Stand fast nur deutsche Vertreter wahlten, war die
polnische Mehrheit stets eine sehr geringe. Als nach dem
Warschauer Aufstand von 1830 — 1831 den iiber die Grenze
geeilten Gutsbesitzern ihre politischen Rechte entzogen wurden>
gelang es sogar im ersten Stand einige deutsche Kandidaten
durchzubringen, und in Flottwellscher Zeit vermochten die Polen
ihre Antr&ge nur im Wege der itio in partes, der Abstimmung
nach Kurien, an den Stufen des Thrones niederzulegen. Dieses
Verhftltnis anderte sich jedoch von neuem nach der von Friedrich
Wilhelm IV. im August 1840 gewahrten Amnestie, die auch den
Posener Vasallen wieder den Zutritt zur Standeversammlung er-
offnete. Zum Dank hierfur hat der Landtag von 1841 seine
Forderungen mit solcher unerhQrten ScUroffheit zum Ausdruck
gebracht, dafi sogar der neue Konig sie in dem Abschied vom
6. August energisch zurtlckwies.
Der am 5. M£rz 1843 zusammentretende sechste Posener
Provinziallandtag unterschied sich indessen von seinen Vorg&ngern
auBerlich durch das Fehlen der zum eisernen Bestand jener ge-
horigen Petitionen wegen Erhaltung der polnischen Sprache und
1 Nach Rep. 77. 523 e St&nde Posen 24. im Geh. StaatsarcMy zu Berlin.
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454 Manfred Lambert
Nationality. Man konnte versucht sein, hierin eine dankbare
Anerkennung der von Friedrich Wilhelm beliebten Versohnungs-
politik zu erblicken. In Wirklichkeit ist aber genau das Gegen-
teil der Fall. Die Milde des Monarchen hat die Anspriiche der
Polen nicht herabgemindert, sondern sie lediglich gesteigert. Des-
halb begnugte sich die Standeversammlung dieses Mai nicht daunt,
ihre nationalen Wiinsche wie iiblich in der Form gewohnlicher
Petitionen anzubringen, sondern nahm sie in die Adresse anf?
mit der gewohnheitsm&Oig das allerhochste Eroffnungsdekret be-
antwortet wurde. Zu deren Redaktion hatte der Landtagsmar-
schall, Graf Eduard Potworowski-Deutsch-Presse, am 6. Marz
einen Ausschufi ernannt, dem er selbst, der fruhere Regierungs-
rat Schumann (Szuman), Graf Dzialyiiski, Dr. v. Kraszewski,
A. v. Lipski-Lewk6w und Frh. Hiller v. G&rtringen als Vertreter
der Ritterschaft, der Posener Oberbiirgermeister Naumann, der
Bromberger Burgermeister Peterson, der Lissaer Land- und Stadt-
gerichtsdirektor Willmami und der einzige Pole dieses Standes,
Biirgermeister Paternowski-Dobrzyca von den stadtischen, Erb-
pachter Dobrowolski - Wittowo (Kreis Schroda) und Freischulzen-
besitzer Konig-Rosko (Kreis Czarnikau) als bauerliche Deputierte.
also infolge einer Berucksichtigung der nationalen Minderheit
innerhalb jedes Standes 7 Polen und 5 Deutsche angehorten1.
Dieser Adrefikommission wurden bei ihrem Zusammentritt am
Abend des 7. Marz mehrere Entwurfe vorgelegt und darttber bis
Mitternacht beraten. Am nftchsten Morgen um 8 Uhr setzte man
die Konferenz fort. Als sich um 10 Uhr das Plenum versammelt
hatte, gelangte der vereinbarte Text zur Verlesung, die mehrere
Abgeordnete zugleich mit dem Ruf : Angenommen, Angenommen !
begleiteten. Der Marschall fragte zwar mehrmals in deutscher
und polnischer Sprache, ob niemand dieser Adresse widersprache?
Allein nur der Furst Boguslaw RadziwiH, ein Sohn des
frilheren Statthalters Fiirsten Anton R., erhob Protest, der in-
•
1 Landtagsprotokoll vom 6. M&rz. — Vgl. Zychliuski: Historya Sejmuw
Wielk. Es. Foznaiiskiego do r. 1847 (G-esch. d. Posener Provinziallandtage bis
1847) Posen 1867. U. 143. Das NationalitatenverhSltnis war:
Deutsche Polen
a) Ritterschaft .... 2 22 (einschl. zweierViril-
b) Stadte 16 1 stimmen)
c) Landgemeinden . 6 2
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23 25
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Pie polnische Frage auf dem Posener i'rovinziallandtage Ton 1843. 455
dessen „in dem in den hiesigen Versammlungen niehrenteils herr-
schenden Gerausche" beinahe unbemerkt blieb\ Nach dem. von
Lipski redigierten Landtagsprotokoll hatte der Abgeordnete
v. Kurczewski verlangt, daii der Versammlung einige Zeit zur
IJberlegung gelassen und dann in eine Beratung der einzelnen
Paragraphen eingetreten werde, diesen Antrag aber zurtickge-
zogen, als die Abgeordneten Koenig und Hausleutner (Abgeordneter
fiir die StadtRawitsch; Apotheker und Stadtverordneter daselbst)
Einspruch erhoben und eine en bloc Annahrae verlangten. Sonst
wurde das Wort nicht erbeten und der Marschall beste^te die
Deputierten auf 6 Uhr abends zum Unterschreiben der Adresse,
die folgenden Wortlaut hatte:
Mit der groliten Genugtuung haben die Stftnde aus dem Propositions-
dekret ersehen, dafi der Konig bei seiner perstfnlichen Anwesenheit im GroB-
herzogtum Posen8 den Ausdruck der Geftthle seiner getreuexi Untertanen
richtig gewtirdigt und die Beweise der innigen Liebe gnadig aufgenommen
hat. Die lanrtesv&terliche VerheiBung, daiJ der KBnig fortfahren woile, in
der Ftirsorge fttr das Wohl und Heil des Landes, die Rechte und dasWohi
aller St&nde, ermutigt sie zu immer festerem Vertrauen. Auf dieses Ver-
trauen gesttttzt kOnnen die polnischen Untertanen vor dem K&nig die Be-
trlibnis nicht unterdriicken, in welche sie unverschuldet durch den Landtags-
abschied vom 6. August 1841 Versetzt worden sind. Sie haben die Tatsache
nicht verkennen wollen, dais das Groflherzogtum ein Teil der kflniglichen
Monarchie ist. Aber dieser politischen Verbindung ungeachtet war ihnen
Erhaltung und Bewahrung ihrer Nationalit&t als Polen, war ihnen ein Vater-
laad, der Gebrauch ihrer Sprache in alien ttffentlichen Verhandlungen zu-
gesichert3. „Sollen sie gleich den in ihrer Nationalist nicht mehr bestehen-
den litanisch* und wallonisch redenden Untertanen ihren Vereinigungspunkt
in dem Namen PreuBen finden, so erblicken sie hierin eine Geffthrdung jener
VerheiBung; sie fiirchten nicht mehr sein und sich nennen zu dtirfen, was
sie nach ihrer Sprache, ihren Sitten, ihren geschichtlichen Erinnerungen,
was sie nach feierlich geschlossenen Yertr&gen und erteilten Zusicherungen
sind — Polen. u Sie erheben ihre Bitten zu E. M. erhabenem Thron, sie
Allergnftdigst in ihrer Besorgnis beruhigen zu wollen und festhalten zu lassen
an ihren Rechten.
Hit gespannter Aufmerksamkeit sind die Stande den Beratuugen ge-
folgt, die mit den vereinigten st&ndischen Ausschflssen am Schlufi des ver-
gangenen Jahres stattgefunden haben. Wenn diese Beratuugen den Er-
1 Oberpr&sident v. Beurmann an den Minister des Innern Grafen Arnim
am 13. M&rz.
2 Im Sommer 1842.
3 Anspielung auf das Besitznahinepatent und den kSniglichen Zuruf rom
16. Mai 1816 und die Wiener Vertrftge.
4 Man beachte dieses Eingest&ndnis von polnischer Seite schon 1843! I]
j
r^rtrtrtlr- Original from
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456 Manfred Laubert
wartungen, die E. M. begten, in reichem Mafie entsprochen haben, so darf
dieser Erfolg den Vertretern aller Provinzen zu um so grOilerem Verdienst
gereicben, als sie sowohl durch das ihnen vorgeschriebene Reglement in bezug
anf die Art und den Kreis ihrer Beiatungen beengt, wie durch die Bedeu-
tung ihrer Beschliisse untergeordnet erschienen. Die betreffenden St&nde
des (TroBherzogtums erblicken inderVereinigung der stftndischen AusschtUse
„eine Fortbildang der stftndischen Verfassimg", sie halten aber d'afttr, nda&
ibre Wirksamkeit nur dann voile Bedeutung gewinnen kann*, wenn mit dieser
Vereinigung audi alle diejenigen Institntionen ins Leben treten, die durch
die kOnigliche Verordnung vom 15. Mai 1815 verheilkn worden sind.
Seit E. M. Thronbesteigung bemtiht, in den kSniglicben Verordnungeu
Beweise landesvaterlicher Huld und Gnade zu erblicken, halten ea die ge-
treuen St&nde fttr eine dringende Pflicht, den schmerzlichen Eindruck nicht
zu verhehlen, den die neueste Zensurinstruktion l gemacht hat Sie konnen
den alleruntert&nigsten Wunsch nicht unterdrticken, diese Instruktion wieder
aufgehoben und das freie Wort in das Recht eingesetzt zu sehen.
Geruhen E. M. diesen Ansichten und Wlinscben Berticksichtigung und
Gewahrung angedeihen zu lassen und die Versicherung der unwandelbaren
Liebe und Treue entgegenzunehmen*.
Die von Beurmann schon w&brend seiner Anwesenheit in
Berlin beziiglich der Adresse geSutierten Bedenken waren also
in vollem Mafie in Erfiillung gegangen. Obwohl er nach der ihm
erteilten Instruktion mit Potworowski und mehreren anderen De-
putierten vorher iiber die mutmafilichen AntrSge Riicksprache
genommen und auf deren Unzul&ssigkeit hingewiesen hatte, war
deren Einbringung nicht zu verhindern gewesen. Der Marschall,
der ttbrigens selbst mit demText hochst unzufrieden war8, hatte
es versaumt, pflichtmafiig iiber den Antrag im einzelnen eine
formliche Diskussion zu erolfnen und namentlich die prajudizielle
Frage zu stellen, ob die Versammlung sich nach den bestehenden
Bestimmungen uberhaupt fiir befugt erachte, vor Beratung der
Propositionen mit Petitionen hervorzutreten und solche zugleich
mit der Adresse zu verbinden? Noch viel weniger hatte er es
zu einer ordnungsmafiigen Abstimmung iiber die einzelnen Punkte
kommen lassen. Die gesetzlichen Handhabeu hierfiir hfttte ilim
die Anordnung der Provinzialst&nde fur das Grofiherzogtum Posen
vom 27. M&rz 1824 (§ 42 und 45)4 geboten, wo ausdrttcklich vor-
geschrieben war, dafi von der Einbringung von Petitionen dem
1 Vom 23.Februar 1843 (Ges.-Sammlung S. 31 flFO^
* In polnischer Ubersetzung bei Zychlinski II 8. 143/5. Vgl. ttber den
ganzen Vorgang Treitschke, Deutscbe Qeschichte usw. V S. 259—260.
• Beurmann an Arnim am 9. Marz.
4 Ges.-Sammlung S. 141—148.
.. (~*rw"*nlf* Original from
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Die poluiBche Frage auf dem Posener Provinziallandtage von 1843. 457
Marschall zuvor schriftlich Anzeige erstattet wurde, dafl ferner
darttber ausfflhrlich Vortrag gehalten werden muflte and dafi end-
lich eine Petition nur zur Kenntnis des Konigs gebracht werden
dnrfte, wenn sie bei der der Beratung folgenden Abstimmung
eine Zweidrittelmehrheit erhielt. Der Oberpr&sident bezweifelte
nicht, dafi bei Innehaltung dieses Verfahrens sich manche Stimme
gegen den Entwurf erhoben haben wiirde, wenn er auch nicht
verbfirgen konnte, *dafl das Endergebnis ein wesentlich verschie-
denes gewesen sein wiirde. Jedenfalls war hinterher eine An-
zahl von Abgeordneten selbst dariiber betreten, dafl sie sich durch
das Geschrei eines Teils der Versammlung hatten abhalten lass en r
der Adresse zu widersprechen und anf einer ordentlichen Ab-
stimmung zu bestehen- Die Ungewandtheit Potworowskis wollte
Beurmann indessen nur der Neuheit seiner Lage, nicht bosem
Willen zuschreiben. Bei der Eile, womit die ganze Sache durch-
gesetzt war, hatte Beurmann jenem keine speziellen Winke ziber
das Benehmen geben konnen, das er hatte beobachten sollen.
Am Nachmittag wflnschte dann GrafEduard Raczyriski,
da er durch ein plotzliches Unwohlsein verhindert worden warr
der entscheidenden Plenarsitzung bis zum SchluB beizuwohnen,
eine nochmalige Vorlesung der geplanten Adresse, Er ragte eben-
so sehr durch Reichtum wie Bildung unter seinen Standesgenossen
hervor und wftre nach dem Ausscheiden des Statthalters zu einer
fdhrenden Rolle unter ihnen berufen gewesen, wenn er nicht, zum
Teil durch Riicksichten auf seinen Bruder Athanasius, den preulii-
schen Gesandten in Kopenhagen, gehemmt, sich Reserve aafer-
legt und Fuhlung mit der Regierung gesucht hatte, so daJ3 er den
Polen nicht fur national zuverlassig gait1. Auch jetzt entspann
sich fiber die Gewfthrung seines Antrages eine heftige Debatte,
die in den Beschlufi auslief, dem Grafen Einsicht in das Konzept
zu gestatten. Raczyriski erklarte darauf die Adresse nicht unter-
schreiben zu kOnnen, wobei er sich eine ausftthrliche Begriindung
vorbehieit, die er am 10. Marz einreichte. Er stiitzte darin seine
Weigerung auf folgende Punkte:
1, Das Gesetz bestimmt, dafi die Vorschlage des Konigs zu-
erst auf dem Landtag behandelt werden, worauf dann zu den An-
tragen geschritten werden kann. Die Adresse behandelt aber
1 Vgl. seise und anderer hier genannter Manner Charakteristik in meinem
Aufsatz ttber Standeserhfihungen und Ordenaveileihungen in derProvinzPosen
in der Ztschr. d. Histor. Gesellsch. f. d. Prov. Posen Bd. 23, S. 177 ff.
Histor. Vierteljfthrael rift. 1019. 4. 31
(^rw"»nlr Original from
^^ UNIVERSITYOF MICHIGAN
458 Manfred Laubert
Gegenstande, die in dem allerhochsten Dekret nicht beriihrt
werden. Sie scheint mir mi thin das Ges6tz zn umgehen. Ich
rede hier nur von der formellen Seite, denn was den Inhalt des
ersten Punktes, die polnische Nationality betritft, so trete ich
ihra urn so eifriger bei, als ich dieselben Grunds&tze vorzweiJahren
nach Moglichkeit in KOnigsberg befurwortet habe1.
2, Ich kann einen Antrag unmOglich gutheiBen, der mit ver-
deckten Worten auf den Wimsch hinweist, eine Konstitution in
den preufiischen Staaten eingefiihrt zu sehen,
a) weil ich der festen ttberzeugung bin, dati eine solche
Konstitution, die notwendig in deutschem Sinne gedacht
sein miiflte, der polnischen Nationality im Grofiherzog-
turn wdenTod geben wtirde", sowie die spanische Ver-
fassung den Separatrechten der baskischen Provinzen
entschieden entgegen ist,
b) weil ich auf dem letzten Landtag zu Posen dieselbe
Meinung ausgesprochen habe, was die Stfinde damals,
wie mich diinkt, nicht mifif&llig aufgenommen haben-.
Seitdem aber habe ich, wie ich auf Ehre und Gewissen
versichern kann, keinen Grund gefunden, urn meine
Meinung zu wechseln.
3. Weil ich in der Adresse eine Schrottheit gegen den Konig
bemerkt zu haben glaube, die ich unmoglich gelten lassen kann, weil
a) wir meines Erachtens dem KSnig Dank schuldig sind;
b) meiner vollkommenenUberzeugung nach eine auswartige
Macht gar gern sehen wftrde, wenn wir der Zuneigung
des Monarchen verlustig gingen, dies aber doch wahr-
lich nicht in unserem Interesse liegt8.
1 Anl&filich der Huldigungsfeier der Posener St&nde, wo der Graf dem
£6nig in schroffster Form die Beschwerden seiner Mitbttrger vortrug und urn
deren Abstellung bat Zar Begrtlndung seiner Antrage aufgefordert, ttber-
reichte er sp&ter ein durch und durch unzuverl&ssiges Material, was natttriieh
die Polen nicht hindert, diese Tat als auBerordentlich verdienstvoll zu feiern.
2 Die Rede, nach dem Gedachtnis von Raczyu'ski selbst niedergeschrieben,
Oberprftsidialakten VBb21 im Staatsarchiv zu Posen.
3 AnspielungaufRu(Uand,das die PolenfreundlichkeitFriedrichWilhelmsIV.
mit scheelen Augen betrachtete. Die energische Abweisung der Adresse be-
griiBte Nikolaus I. mit Freuden; vgl. Treitschke V, S. 260. Auch die Ver-
setzung Flottwells hatte in St. Petersburg verstimmt, vgl. Schiemann: Gesch.
Rufflands unter Kaiser Nikolaus I. IV. 1919, S. 18.
r^rtrtrtL- Original from
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Die polnische Frage anf dem Posener Provinziallandtage iron 1848. 459
Was endlich das Zensurgesetz anlangt, so gestehe ieh frei,
dafi mir ein Damm nOtig zu sein scheint, urn Kirche und Religion
vor Lastertmg zu schutzen1.
Alle anderen Deputierten gaben ihre Unterschrift, wobei
RadziwiH uochmals' erklarte, dafi nichts seiner Uberzeugung
mehr widerspr&che als der Inhalt der Adresse, und dafi er sich
an ihren Folgen unschuldig fuhle. Seine protokollarische Aus-
lassung lautete'2:
1. Die Adresse enth< Petition^ die nicht vor Erledigung
der koniglichen Propositionen dem Monarchen unterbreitet werden
sollten.
2. Zwei von diesen Petitioner), nftmlich die wegen Zuriick-
ziehung der Zensurinstruktion und wegen Ausdehnung der stan-
dischen Wirksamkeit auf Grand der Verordnung vom 22. Mai 1815,
liegen aufierhalb des Wirkungskreises, den das Gesetz ttber die
Anordnung tiber die Provinzialstande vom 5. Juni 1823 dieser
zuweist, denn es bestimmt: Die Provinzialstande sollen nur Bitten
und Klagen vorbringen, die das besondere Wohl und Interesse
der Provinz oder eines Teiles von ihr betreffen.
3. Die Besorgnisse, die durch den letzten Landtegsabsebied
von 1841 unter den Einwohnern hjervorgerufen worden sind, ent-
springen nur einer irrtiimlichen Auffassung mancher Stellen dieses
Abschiedes ujid besonders seiner f&lschlichen Interpretation hin-
sichtlich der polnischen Sprache8.
1 Bezeichnenderweise fordert Raezyriaki diesen Schutz nur fttr Kirche and
Religion, nicht etwa auch fttr die staatliche Amorit&t.
* Nach Zychlin'ski IT. S. 147. - Auch Zychlin'ski betont nachdrttcklich (S.149),
dafi in der Fordernng der Polen nach einer allgemeinen preufiischen Verfaasnng
eineOefahr fttr das Grofiherzogtum lag (Powiedzmy tntaj raz na zawsze, ze
w dopominanin sie PolakOw 0 kon&tytucy^ ogdlnq dla Prus, leialo niebezpie-
czeiistwo dla W. K8. Poznariskiego), weil die Ornndsfttze der Freiheit und Gleich-
heit vor allem in der Idee der Nationalist ihre richtige Anwendung und prak-
tische Forftmlierung linden mufiten. Dasselbe Geftthl kam 1817 bereits bei den
in der Provinz in der Verfassungsfrage erstatteten Gutachten zum Ausdruck.
Man yerlangte in erster Linie kr&ftigen Ausbau der Provinziallandtage.
3 RadziwiH handelte durchaus im Einklang mit seinem ftitesten Bruder, dem
damaligen Major Wilhelm RadziwiH, der am 12. M&rz mit Genehmigung des EOnigs
Arnim urn Mitteilung der Adresse bat, welche die Posener Landstande „leidertt
eingereicht batten, und hinzufttgte: wWenngleich ich nichts Vernttnftiges von
den verschiedenen Elementen erwartet, die diese Versammlung enthalt, so hatte
ich doch nicht solches Machwerk erwartet wie sie es, dem Vernehmen nach,
zu Stande gebracht haben."
31*
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4^* Xi&fred Laubert
Sum «*i**c*o fvmeilen VerstoBes machte sicb der Landtag*
iiwurcb ^ca^cy. 4mE> er das Original unter Umgehung des konig-
hiWi bv^mm^smr^ *m 8. M&rz spat abends durch Estafette direkt
i*cil I1*?* :iu sodte, obwobl das Gesetz vom 27, Marz 1824 (§ 34
Uii J M* aa^ritcklieh diesen Kommissar als diejenige Mittelsperson
^^K&£Wt^ J^r alle vom Landtag an den Konig gerichtcten
jviit*ii>*tt sir Weiterbeforderung ttbergeben werden muBten. Erst
*;« A Mir* whielt Beurmann eine Abschrift, worauf er sofort in
^knciier W*i» einen vorlaufigen Bericht an Arnini schickte, Er
bcaicrkt* dabei, dali zwar dem letzten Landtag kerne Ant wort
nf U» ttbliehe Dankadresse erteilt seiT dieses Mai sich eine
wteh* atwr uieht werde umgehen lasseu, wenn atich nicht nnmittel-
Ktt\ sondern erst bei Gelegenheit des Landtagsabschiedes, Nach
>cmeu lnlormationen konnten namlich die in der Adresae er-
vi ihnten Funkte fiir den weiteren Verlauf der Tagung als erledigt
Wtraehtet werden; es war nicht anzunehmen, dafl nocli einer von
iluien zum Gegenstand einer besonderen Petition erboben werden
w unU\ Erfolgte indessen die Antwort, die dock nur eine zurecht*
wt^isende sein konnte, unverziiglich, so stand eine Erneuerung der
uimrquicklichen Er&rterungen zn besorgen.
Arnim iiberreichte am 10. Marz dem K&nig die Adresse nebst
Beunnanns Bericht. Der Eindruck auf Friedrich Wilhelm und
m ine Enttauschung mfissen auUerordentlich stark gewesen sein.
Am 15- Hftrz notiert Varnhagen: Man ersahlt, der Konig ha be
beim Empfang der Posener Landtagsadresse yor Zorn geglilht,
die Faust geballt und init den Fiilien gestampft, nacbher afaer
vur Grimm geweint Seine erste BeschluBnahme soil gewesen
shii, den Landtag auseinanderzujagtm und nie wieder zu berufen ;
die Betrachtung aber, wie sehr diejenigen, die seine Belebung des
Standewesens so heftig getadelt, jubcln w&rden, hat ihn von soldier
Strenge noch abgehalten, diese grofie Schadenfreude wollte er
ihnen nicht gfinnen1.
1 Tagebttcher II. 2. AutL Leipzig 186a. S. lt*4t — Ebenso berichtet %ch*
tm*ki (S, 150), daQ der Konig beim Empfang des Schriftsttlckea in unerhurtea
Zoni geraten sei (mealy chanie rozgniewat gio). Er will die Nachricht den
Erinuerungen (z pamietiiikt) Humboldts entnommeu babe d3 doch weift ich nicht,
s -rauf sich das bezieht. In dem Briefwecksel Humboldts init Vambagen,
dem jener freilich als Zutrager gedient bafaen mag, mit Ft, t* Haunter,
Bergham and B tin &en so wie in der Biographic Rruhng steht von dem V or fall
keiu Wort,
r^rtrtrtlr- Original from
byV^UUglL UNIVERSITY OF MICHIGAN
Die polnische Frage auf dem Posener Provinziallandtage von 1843. 461
Schon fiir den II. Marz beraumte der Monarch zur,Beratung
des Falles eine gemeinsame Sitzung des Staatsministeriums und
der Immediatkommission fiir standische Angelegenheiten an, die
unter Vorsitz des Prinzen von Preufien stattfand. Die Richtlinien
waren den Ministern bereits vorgezeichnet, denn nach Arnims
Erlauterungen hatte es der Konig mttndlich fiir angemessen er-
klart, „gleich unmittelbar und unumwunden einen ernsten, miti-,
billigenden Bescheid" an die Stande zii erlassen l und hierfiir eigen-
handig folgenden Entwurf aufgesetzt:
Wir usw. haben die Adresse Unserer getreuen Stande des Grofiherzog-
tnms Posen mit so grofiem Miflfallen entgegengenommen, dafi Wir eine
schleunige Erwideruog darauf far unumg&nglich nfltig erachten, damit ein
Schweigen von Unserer Seite Unsere geliebten tqid getrenen Untertanen in
Unseren Gesamtlanden sowohl als iosbesondere im Groliherzogtum Posen
nicht zn der Vermutung verleite, als konnten Wir solche GesinnuDgen auch
nur einen Augenblick nngeriigt dulden. Zuvtirderst fiigen(!)Wir dem Land-
tag zu wissen, wie Uns wohlbekannt, dafi diejenige Gesinnung, die den
Namen des Gesamtvaterlandes fttr einen Teil der Bewohner des Grofiherzog-
tarns Posen formlich verleagnen will, nur das traurigeVorrecht einer Partei
aus der Zabl der genannten Bewohner ist, and dafi deren grofle Mehrzahl
bei treuer Anh&nglichkeit an ihre nie gefihrdete Nationalit&t sich Gottlob
des glorreichen Namens Unserer Krone und der geographischen Bezeichnung
Unseres Ktfnigreichs, Unserer Lande und Untertanen freudig bewufit ist.
Wir kfinnen dem Landtag nicht vorenthaiten, dafi wenn Ansichten wie die
leider aasgesprochenen das Erbteil dieses Landtages auch fiir die Zukunft
werden sollten, Wir in Erw&guog Unserer Machtlosigkeit gegen tiefgewurzelte
Irrtiimer einerseits, andererseits aber im lebendigen GefGhl Unseres Konig-
lichen Amtes, Uns von Unserer eingegangenen Verpflichtung, die St&nde
Unseres Grofiherzogtums Posen von 2 zu 2 Jahren zusammenzuberufen als
vollig entbunden ansehen werden. Aus Gnade wollen wir nicht erwahnen:
die kurzsichtige Benrteilung Unserer Absichten bei Zusammenberufung der
standischen Ausschttsse, die unschickliche Bernfung auf ein niemals ausge-
ftihrtes Gesetz — Verordnung v. 22. Mai 1815 — , welches nicht von Uns er-
lassen, „auch selbstredend* „v8llig unverbindiich ffir Uns ist", endlich der
hohlen Worte ttber Unsere Vorsichtsmafiregeln gegen die Zflgellosigkeit der
Presse, — in der Hoffnnng, dafi Unsere getrenen St&nde zu besserer Ein-
sicht gelangen und die Unserem landesvaterlichen Herzen zugefOgte Ver-
wundung bereuen werden.
Friedrich Wilhelm wunschte fiber den Entwurf jedoch das
Gutacbten seiner Minister zu horen. Mit Rucksicht auf den
materiellen Inhalt. der Antrage und auf den verfassungswidrigen
1 Auch an den Generaladjutanten v. Thiele schrieb er: „Die Adresse der
Posener Stande ist der Art, dafi mir eine Antwort mit umgehender Post aus-
nahmsweise gerechtfertigt scheint."
rv v ^h f^ru^inlr Original from
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462 Manfred Laubert
Weg, durch den sie dem Kftoige vorgelegt waren, konnte wohl
die Frage entstehen, ob nicht der Monarch die Adresse den
St&nden vennittelst einer vom Minister des Innern an den Land-
tagsmarschall zu erlassenden Yerfiigung znrticksendeD sollte, ohne
auf eine nfthere Beantwortung einzugehen? Allerdings war voraus-
zusehen, dafi dann die Antr&ge neue Petitionen hervorrufen und
dafi diese bei den eigentiimlichen Verh<nissen der Provinz auch
mit der gesetzlich erforderlicUen Mehrheit durchgehen wftrden,
indem die deutsche konstitutionelle mit der polnisch-demokratischen
Partei trotz vielfach abweichender Ansichten ffir diesen Fail ge-
meinschaftliche Sache machten und gegenseitig ihre AntrSge unter-
stiitzten. Dann wurde der KOnig in die Lage versetzt, in dem
Landtagsabschied auf diese Petitionen zu antworten. Darum er-
schien es zweckm&Biger, wenn er unverzuglich einen Bescheid an
die Stande ergehen liefi und nicht blofi die Verletzung der Formen
rugte, sondern auch Punkt fiir Punkt den materiellen Inhalt der
Antr&ge erorterte. Bei der Beratung dieser beiden Alternativen
wurde mehrfach bemerkt, dafi die formellen Siinden der Stande'
gewifi nicht nachdrilcklich genug getadelt werden kOnnten, dafi
aber die blofie Rilcksendung der Adresse leicht den Anschein
erwecken konne, als nehme man die Formwidrigkeiten zum Vor-
wand, um sich von einer Beantwortung des eigentlichen Gegen-
standes der Adresse zu drttcken. Das entsprach aber unzweifel-
haft nicht der Absicht des Kdnigs, und es war auch seiner im
ganzen den St&nden gegenuber bisher eingenommenen Stellung
angemessener, wenn er den Posener Vertretern unmittelbar ant-
wortete, ihnen sein Mififallen offen zu erkennen gab und sie ruck-
haltlos auf ihre Antr&ge in abweisendem Sinne beschied. Dieser
Auffassung neigten schliefilich alle Anwesenden zu, zumal eia
derartiges Verfahren auch eine heilsame Lehre fttr andere Land-
tage werden konnte1.
Hiernach erfolgte der einstimmige Besehlufi, dem Kdnig den
Erlafi eines ernsten, zurechtweisenden Bescheides, der die Ver-
1 Von den in der Adresse behandelten Gegenstfcnden lag die Frage einer
Milderung der Zensur und eines Ansbans der Verfassung gewissermaBen in der
Luft und wurden allerw&rts gewiinscht. Die Ffihrung. hatte dabei der ver-
einigte Landtag von Ost- und Westpreufien; vgl. Henre: Von PreuBens Be-
freiungs- und Verfassungskampf. Aus den Fapieren des Oberburggrafen
Magnus v. Brtinneck. Berlin 1914 S.67ff. In E&nigsberg wurden indenaelben
Tagen wie in Fosen damals analoge BeschlUsse gefafit.
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Die polnische Frage auf dem Posenfer Provinziallandtage von 1843. 463
letzuDg der Formen riigte, aber auch die positive!) Antr&ge Punkt
fur Punkt zuriickwies, anheimzustellen uod ihm zu diesem Zwecke
einen von Arnim redigierten, sich materiell vollst&ndig an den
Entwnrf des Monarchen selber anschliefienden Text zur Prufung
und Vollziehnng vorzulegen1.
Bereits am 12. M&rz erging die hiernach vollzogene Ant wort
des Konigs mit folgendera Wortlaut:
Wir usw. geben Unseren getreuen Stfinden auf ihre Adresse vom8.d.M.
Naebstehendes zu erkennen:
Wir wtirden dieselbe, da die darin enthaltenen Bitten und vermeint-
lichen Beschwerden ohne Beacbtung der §§ 34, 42 und 44 des Gesetzes vom
27. Marz 1824 in vorschriftswidrigem Wege an Uns gelangt Bind, Unseren
St&nden unbeantwortet haben zurflckgehen lassen, wenn Wir nicht vermeiden
wollten, daB ein Schweigen von Unserer Seite bei Unseren geliebten und
getreuen Untertanen im kQniglichen Gesamtlande sowohl als insbesondere im
GroBherzogtum Posen Zweifel d aril be r erregen kSnnte, daB Wir die in dieser
Adresse ausgesproehenen Gesinnungen und Antr&ge nin hohem Grade miB-
billigen".
Zuvorderst geben Wir dem Landtag zu wissen, wie Uns wohlbekannt
ist, daB diejenige Gesinnung, die in dieser Adresse seitens Unserer Unter-
tanen polnischen Stammes den in dem gemeinsamen Namen aller Stftmme
Unseres Reicbes gegebenen Vereinigungspunkt formJich verleugnen will,
nur einer Partei angehdrt, die in trauriger Verblendung verkennt, wie Wir
mit lahdesvaterlicher Liebe bestrebfc gewesen sind, ihre nationale Eigentftm-
lichkeit zu schonen und sie mit den allgemeinen Verh<nissen und Zust&nden
Unseres Reicbes zum wahren Beaten der dortigen Provinz in £inklang zu
bringen.
Diese Absicht haben Wir im Landtagsabschied vom 6. August 1841 deut-
lich zu erkennen gegeben. Sie ist von alien aufier von jener Partei richtlg
gewflirdigt, und namentlich hat die groBe Mehrzahl der Bewohner des GroB-
herzogtums Posen dieselbe richtig erkannt und ist hierdurch in dem dank-
baren Bewufitsein derjenigen zahlreichen Wohltaten best&rkt worden, die
ihnen als Pol en zuteil geworden sind.
Wir kdnnen dem Landtag nicht vorenthalten, daB, wenn jene Ansicht,
die sich lossagt von dem gemeinsamen Bande, von dem Einen Ganzen. Unseres
Reiches, sich als die des Posenschen Landtages kundgeben sollte, Wir in
irerechter Polge dessen, und im lebendigen GefQhl fttr die Pflichten Unseres
kSniglichen Berufes die Stande des GroBherzogtums Posen an der dem Lande
gegebenen VerheiBung: die Provinzialst&nde derMonarchie in regelm&ftigen
Ferioden zu versammeln, nicht ferner teilnehmen lassen werden.
Die ttberreichte Beurteiluni? der Wirksamkeit der st&ndischen Ausschttsse
ist nicht geeignet, einen EinfluB auf Unsere wohlerwogene Absicht bei Grttn-
dung dieser Institution zu tiben, Wir wollen in Gnaden die AuBerungen
nicht n&her erOrtern, die auf ein Gebiet ttbergreifen, das Unserer Er-
Protokoll vom 11. Mftrz.
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464 Manfred Laubert
w&gung und EntsehlieBung vorbehalten bleiben mu8, noch die unangemessene
Berufung ailf eine Verordnung, die, wie Wir bereits im Landtagsabschied
fiir das KSnigreich PrenBen vom 9. September 1840 ausdrttcklich erklirt
haben, wv8llig unverbindlich fttr Una" ist, da schon Unser Vater, von dem
dieselbe ausgegangen ist, ihre Ausftthrnng mit dem Wohl seines Volkes niclit
vereinbar fand nnd das Gesetz vom 5. Juni 1828 an ihre Stelle treten lieB.
In Unseren Verordnungen vom 4. und 23. Febrnar 1843 baben Wir
Unseren Wilien in bezug auf die Presse so bestimmt und deutlich ausge-
sproclien, dafi die Stande nicht erwarten durfteu, daB die in bedauerlicher
Unkenntnis der bestehenden Bundes- nnd Landesgesetze erhobene durch
nichts begriindete Keklamation gegen die von Uns genehmigte Zensur-
instruktion vom 81. Januar 1843 Uns zu einer Anderung bierin bewegen
konnte. Der Landtag scheint uberdies g&nzlich hierbei tibersehen zu haben,
wie Wir in demselben Angenblick, wo Wir die dffentliche Ordnung ledig-
lich durch die Erinnerung an die bestehenden Gesetze gegen den Hifibrauch
der Presse beschtttzten, zugleich durch ein neues Gesetz der Presse einen
bisher nicht vorhandenen Schutz gegen mogliche Willkttr zu verleihen be-
dacht gewesen sind.
In der floffnung, dafi Unsere getreuen Stftnde zu besserer Einsicht ge-
langen und es bereuen werden, Unseren kOniglichen, aus landesvateriicher
Liebe hervorgegangenen GruB durch Aufierungen erwidert zu haben, die
Unserm Herzen schmcrzlich sein muftten, verbleiben Wir unseren getreuen
Standen in Gnaden gewogen1.
Urn nun wirklich der Offentlichkeit ein abschreckendes Bei-
spiel zu geben, braclite die Staatszeitung (Nr. 74) am 15. Marz
sowohl die Landtagsadresse wie ihre Beantwortung, was Varn-
hagen mit folgenden Glossen begleitet: „A.ber was bringt uns heute
die „ Staatszeitung"! Eine Adresse der Posener Provinzialstande
an den Konig, mit Umgehung des Landtagskommissarius gesandt,
vom 8. Marz; sie wollen Poleh sein, begehren die Erfiillung des
Versprechens vom 22. Mai 1815, die Zuriicknahme der Zensur-
vorschriften. Die Antwort des Konigs folgt auf dem Fufie, ver-
weist dem Landtag die Umgehung der Form, sagt ihnen, sie
sollen Preufien sein, das Versprechen vom 22. Mai 1815 gelte
nichts, die Zensurvorschriften sollen bestehen, droht, die Posener
Stande nicht mehr zusammenzurufen, wenn sie schlechten Geist
haben. Alles vom 12. Marz und von alien Ministern unterschrieben,
beispiellos schnell! Die Abfassung ist fttr die Lage der Sache
geschickt genug, aber diese Lage der Sache ist und bleibt schlimm I
Zwei Dinge fallen unangenehm auf; die Drohung, die Stande
nicht mehr einzuberufen, zeigt unwidersprechlich, wie dies Stande-
wesen auf nichts beruht, und von jedem Einfall abhangt; die Be-
1 In Ubersetzung bei Zychliiiski II. S. 150/2.
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Die potnisehe Frage auf dem Poaener Frorinziallatidtage von 1843. 465
rufung auf die Bundesgesetzgebung in betreft' der Presse ist ein
arger Verstofi, was geht der deutsche Bund die Provinz Posen
an?1 Und alle Minister haben das unterschrieben! — Armer Konig!
Die Sachen siud Gbel beslellt*!" Kine Eintragung desselben Ge~
wahrsmannes vom L April lautet: MBei der Ant wort des Konigs
an die Posener Stande bemerkt nmn noeh mil grulier Bitterkeit,
dali der Konig durcb seine Behauptang, das Versprechen seines
Taters'vom 22* Mai 1815 sei fur ihn unverbindlich, den Grund
seiner eigenen Macht ersehufctere, deim wemi er das Ubergehen
derPflkhten leugne, so maclie er auch das Ubergehen derRechte
zweifelhaft; das Wesen der Erbmonarchie ruhc auf diesem zwie-
fachen Ubergehen \m
Am 12, Marz erhielt Beurmann von Arnim den Auftrag, den
allerlioclisten Bescheid den St&nden auf dem verfassungsmatiigea
Wege durcli den Marschall verkiindjgen zu lassen. wozu der
Minister bemerkte: ffNach Ihren Berichten und dem vorschrifts-
widrigen Gang, den die Adresse genommen hat, erscheint es
dringend erforderlieh, den mit den Geschaftsformen des Land-
tags weniger vertrauten Marschall von Ihrer Seite in jeder Weise
auf deren sorgfaltige Befolgung aufinerksam zu macben und hierzu
die einflui3reichen gewiegten Mitglieder der Versammlung zu be-
nutzen. Ware die Versammlung auf das gesetzlich vorgesehrie-
bene Verfahren hinge wiesen worden, so ware es kaum zu glauben,
daft dann nicht manche Mitglieder durcb reiflicbe Erwagungen
^von den bedauerlichen Verlrnmgen abgehalten worden waren, die
das Verfahren des Landta^es enthalt. Die Aufsicht bieriiber war
Sache des Marschalls, und ieh darf nach ibn.ini Berirht annelimeiK
daft es an Ermahnungen Ihrerseits nicht gefehlt hat Urn so
weniger diirfen sie nach den gemachten Erfahrungen ausbleiben,
Nur ungewohnliche Tatigkeit und Energie in dieser Beziehung
konnen die wenigen zuverl&ssigen Elemente des dortigen Land-
tages soweit st&rken? daft sie.wenn auch nicht positivWohltatiges
erwirken, doch ahnlicheUberschreitungen der Ordnung zum wahren
Besten der Provinz und ihrer selbst vermeiden konnen.
Dies wird vor allem niitig sein, sobald der wohlverdiente zu-
rechtweisende konigliche Bescheid die leidenscbaftliche Partei zu
1 Die Provinz Posen war bekanntlich nicht in Jen deutsehen Bun* I auf-
genummen worden.
* Tagebttcher II, S. 1H3.
a Tagebilclier II, S. 170.
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466 • Manfred Laubert
neuem Unmut liber das Vergebliche ibrer Bestrebungen aufregen
sollte. Ich darf mich versichert halten, daB Sie es an ernsten
Ermahnungen zu einem ferneren ordnungsmafiigen tind besonnenen
Verfahren wahrend des Landtages nicht fehlen lassen, nStigen-
falls aber durch kraftiges persOnliches Einschreiten auf gesetz-
liche Weise Ihre Rechte und Pflichten als Kommissar Seiner
Majestat handhaben und Verletzungen der dem Konig schuldigen
Ebrfurcht in keiner Weise dulden werden. Namentlich ist nach
§ 48 des Gesetzes vom 27. Marz 1824 jede Wiederholung der ia
der Adresse enthaltenen Antrage unstatthaft, mithin, wenn sie
wider Erwarten erfolgen sollte, als nicht zur Beforderung an den
Konig geeignet zuriickzugeben. Ein besonderes Augenmerk wird
selbstredend auch auf die in den Zeitungen veroffentlichten Artikel
zu richten sein, damit nicht dort die in dem Sitzungssaal sicher
nicht fehlende Leidenschaftlichkeit in einer der Wiirde der Krone
und des Landes zu nahetretenden Weise zur Schau getragen
werde.
In der Provinz ging unterdessen die offentliche Meinung recht
hoch. Nach einer Notiz in der „Zeitung des Grofiherzogtums
Posen" hatten die Posener Stadtverordneten den st&dtischen De-
putierten Auftriige zu bestimmten Petitionen erteilt Eine Buck-
frage Beurmanns ergab jedoch, daB das damals Iiberwiegend
polnische Kollegium seine Wunsche dem Magistrat unterbreitet
hatte und auf dem Umweg liber ihn der Auftrag an die Ab-
geordneten erfolgt war1. Andererseits regte sich bei den Deutschen
lebhafte Mifistimmung. Der Bromberger Regierungsprisident
Freiherr v. Schleinitz berichtete dariiber Arnim am 28. April:
So wenig Aufmerksamkcit im allgemeinen der groBere Teil der
hiesigen Bevolkerung den Tagesfragen zuwendet, und obgleich
selbst die Provinziallandtagsverhandlungen mit geringem Interesse
begleitet werden, hat doch nicht ausbleiben konnen, dafi die
Adresse und die darauf gegebene Antwort viel Sensation erregt
habe, namentlich bei den deutschen Einsassen, die im Departe-
ment voile zwei Piinftel ausmachen. Sie sind es miide, daB die
vielfach verhandelten und entschiedenen Fragen immer wieder auf
dasselbe Gebiet zuruckgefiihrt werden. So wenig sie ihre pol-
nischen Miteinwohner in den ihnen verliehenen Rechten beein-
trachtigt wissen wollen, ebensowenig konnen sie einsehen, daB
Benrmann an Arnim am 13. Marz.
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Die polnische Erage auf dem Posener Provinziallandtage von 1843. 467
dergleichen Beeintrachtigungen wirklich vorgekommen sind. Da
sie sich ihrer gnten Gesinnung gegen Konig und Vaterland be-
wufit sind, fuhlen sie sich verletzt, weil ihre polnischen Mit-
bewohner oder eigentlich deren Wortffihrer die Rechte der
Deutschen ganz beiseite setzen und mehr als ignorieren. Darum
bat der Bescheid des Monarchen wbei der ' gesamten deutschen
Bevolkerung des Departements grofle Freude^ und allgemeinen
Enthusiasmus erzeugt". Namentlich hatte derVertreter der fast
ganz deutschen StadtBromberg „den fast allgemeinen Unwillen
seiner Kommittenten auf sich geladen", weil er der Adresse nicht
widersprach. Die Stadtverordneten stellten ihn darob zur Rede
und richteten am 5. April eine Loyalitatserklarung an Friedrich
Wilhelm, worin sie jede Teilnahme an der Adresse auf das ge-
wissenhafteste ablehnten, das Schriftstuck nach Form und Inhalt
entschieden mifibilligten und baten, die Folgen des von Peterson ohne
Authorisation unternommenen Schrittes nicht auf die Stadt selbst
fallen zu lassen. Durch Kabinettsordre vom 20. April erwiderte
der Konig, er habe mit Wohlgefallen die GesinBungen der Treue
und Ergebenheit in der Erkl&rung der Stadtvater wiedergefunden,
die die dortigen Einwohner seit einer Reihe von Jahren gen&hrt
batten und es gereiche ihm zur besonderen Genugtuung, seine
Anerkennung hieruber der Burgerschaft und ihren Vertretern
auszudriicken \ Ahnliche Eingaben wurden in den uberwiegend
deutschen Orten im Siiden der Provinz vorbereitet2.
Auch eine Notiz aus Bromberg vom 25. Marz in Nr. 80 des
Hamburger Korrespondenten erw&hnte, dafi man dort die Adresse
nicht mit freundlichen Augen ansehe. Der Landrat Riedel
meldete an Schleinitz (23. April): Die Adresse hat viel Aufsehen,
aber in meinem Kreis auch tiefsten Unwillen erregt. Daher hat
der 5ffentliche Tadel diejenigen Landtagsmitglieder scharf ge-
troffen, die treupreufiischer Gesinnung fremd, aus Schwache, viel-
leicht gar aus Eitelkeit, sich jenem Gebahren anschlossen- Hier
ist man gewifi mit wenigen Ausn^hmen stolz darauf, PreuBe zu
sein. Dem Minister aber versicherte der Landrat (9- April) auf
Ehre und Pflicht, dafi nicht allein in der Stadt, sondern „im ganzen
Kreise44 sich uber Inhalt und Form der Eingabe „die bitterste
Indignation" aussprach. Die in jenem Artikel angedeutete Ver-
1 Rep. 77. 437. 56.
2 Zeitung des Grofiherzogtums Poaen Nr. 84 vom 8. April.
r^rtrtrtL- Original from
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468 Manfred Laubert
mutung, dafi die Adresse unfern von Bromberg auf einem grofien
Polenball projektiert worden sei, betrachtete Riedel daber als
eine auch ihm selbst geltende Erdichtung oder Verleumdung. Er
bat Arnim, iiber die Personlichkeit des betreffenden Korrespon-
denten Erkundiguugen einziehen zu lassen, ein Verlangen, dem
bei seiner Aussichtslosigkeit offenbar nicht stattgegeben wurde.
Der Landrat wuflte auch nur von einem derartigen Ball, einem
sog. Kulig (Maskenball mit anonym angemeldeten Gasten zur
Karnevalszeit), der bei dem vormaligen herzoglich Warscbauer
Prafekturrat v. Moszczeriski auf Zolondowo unter zablreicher Be-
teiligung des Adels der Provinz und selbst des Konigreichs Polen
vor sich gegangen war. Herren und Damen waren zwar in
nationalpolnischen Krakusenkostiimen dazu von Bromberg hintiber-
gefahren, allein die Anwesenheit zweier Regierungsr&te, Rogalli
und Salkowski, burgte dafiir, daB die fragliche Adresse dabei nicht
zur Beratung gelangt war. Aufierdem kannte man Moszczeriski
als so vorsichtigen und gemaBigten Mann, dafi er schwerlich eine
unziemliche Erorterung in seinem Hause geduldet haben wflrde.
Riedel hatte ofter seine besonnene Haltung gegenuber exaltierten
Rasonnements bewundern konnen1.
Endlich besitzen wir noch das Zeugnis der Bromberger Re-
gie rung, in deren Immediatverwaltungsbericht fur den Marz
gesagt ist: Die Landtagsadresse hat die deutsche BevOlkerung
mit Indignation erfiillt. Selbst ein Teil der Polen bezeichnet
diesen Schritt als unangemessen. Petersons Mitwirkung rief in
der Stadt die allergrofite Miiistimmung hervor2.
Selbst nach Warschau schlugen die Wellen der Erregung
hinuber. Am 27. Marz berichtete von dort der preufiische General-
konsnl Niederstetter dem Konige: „Die Adresse der Posener
Stande an Ew. Konigliche Majestat und Allerhochst Dero Re-
solution haben hier — wie natiirlich — eine bedeutende Sensation
erregt. Zwei Tage lang wurde das diese Aktenstiicke enthaltende
1 Der gealterte Moszczeriski mag sich zu mafivollen Ansichten bekehrt
haben. Als Prafekturrat und stellvertretender Pr&fekt in Posen hatte er da*
gegen 1813 einen fanatischen Ha8 gegen PreuBen betati^t und wurde des-
wegen 1815 zeitweise aus Posen verbannt (vgl. Laubert: Studien zur Geschichte
der Provinz Posen usw- Posen 1908 S.25ff.). Seine 1842 auf Arnims Vor-
schlag erfolgte Dekorierung mit dem roten Adlerorden mutet daher recht
sonderbar an.
2 Rep. 89 B X.
.. r^nnnlr* Original from
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Die polniscke Frage auf dem Posener Provinziallandtage von 1848. 469
Blatt der Staatszeitung zurttckgehalten and dann endlich aus-
gegeben. Seitdem erzahlt man sehon, dafi die St&ndeversamm-
lung auf eigenen Beschlufi auseinandergegangen wire; da dies
indefi in ihrem torichten und anmafienden Beginnen in der Tat
k on sequent gewesen wftre, so habe ich riicht daran geglaubt
und hoffe nrich nicht geirrt zu haben1."
Von der anderen Seite her ist die anfierordentlich schroffe
Kundgebung der Ritterschaft des Krejses Schrimra an
den Grafen Raczyiiski wegen seines Vorgehensbemerkenswert:
Dein Auftreten bei der Huldigung in Kdnigsberg, als Da kflhn und
offen dem Monarchen die Drangaale unseres Landes darlegtest, lenkte aller
Augeii auf Dick Infolgedessen erhieltest Du bei den n&chsten Landtags-
wahlen die Stimmen s&mtlicher Grnndbesitzer des Schrimmer Kreises. Der
ganze Ereis ftihite, dafi er die beste Wahl tr&fe, wenn er die Verteidigung
der Rechte und Freiheiten des Landes in die H&nde dessen legte, der so
kfihn wie Du bei der Eidesleistung die Krankungen offenbart batte, die dem
Grofiherzogtum Posen seitens der Regierung angetan wurden. Eine Bttrg-
schaft fttr Dein ferneres Auftreten und Deine Denkungsart schien uns vor
allem der Umstand zu bilden, daODu inKOnigsberg aus eigenem Willen und
eigener Uberzeugung Dich so t&tig in der Verteidigung der nationalen
Rechte gezeigt hattest. Wir besalien im iibrigen kein Recht, noch betrach-
teten wir.es fttr notwendig, Dir eine besondere Instruktion fttr Dein Auf-
treten in unserem Sinne zu geben: wir urteijten, dafi ein Mann, der es aus
eigenem Antrieb verstand, die Sacbe seines Vaterlandes zu schutzen, der
geeignetste Vertreter des Geistes und der Denkart seiner Kom mitten ten sein
werde. Unser Vertrauen wurde jedoch getSuscht! In der Sitzung vom
7. M&rz hatte man sich nacb lebbafter Auseinandersetzung der verschiedenen
Meinungen und ersch&pfender Diskussion einstimmig dahin geeinigt, dafi
dem Monarchen von der Kammer eine Adresse unterbreitet werden sollte,
um die Grundlosigkeit der vom Ktfnige dem Grofiherzogtum in dem letzten
Landtagsabschied gemachten Vorwttrfe aufzudecken und zugleich Gesetze
wegen der uns zugesicherten Nationalitit und Beibehaltung der polnischen
Namen und Spracbe in den Schulen und alien Bffentlichen Verhandlungen
zu fordern, desgleichen auch die Auf hebung der Zensur und die weitere Ent-
faltung der st&ndischen Institutionen. Diese Adresse nahm die Kammer
einstimmig und durcli Akklamation an. Eine Stimme nur widersetze sich
dem Antrag der ganzen Kammer und diese Stimme war die des Schrimmer
Deputierten! Nicht nur, dafi Du Dich weigertest, die Adresse der gesamten
Kammer zu unterschreiben, nein, noch mehr, Du erhobst Protest gegen diese
Adresse, welche die Sicherung unserer Spracbe, unserer Nationalist wie
auch die Entfaltung der dem Geiste der Zeit wie auch unseres Kreises an-
gemessenen sozialen Freiheiten zum Zwecke hatte. Wir erheben daher gegen
Deine TStigkeit Einspruch. Wenn Du auf dem Landtag als Majoratsherr
gestanden und nur eine perstfnliche Stimme gehabt h&ttest, dann hfttte sich
1 A A I Pologne 80 im Geh. Staaataarchiv zu Berlin.
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470 Manfred Laubert
ein so eigenmach tiger Schritt Deiner vielleicht geziemt; da Da aber dort
standest ala Deputierter eines Kreises, mufitest Du der Repr&sentant seiner
Meinnng sein1. Obwohl Dn nach dem geltenden Landesrecht als Pole fur
Deine Tatigkeit nicht znr Verantwortung gezogen werdeu kannst, hast Du
doch nnter nationalem Gesichtspnnkt and nach den Moralgesetzen der mensch-
lichen Gesellschaft die Verpflichtung anf Dich genommenT zu stimmen fftr
das Gate, za stimmen im Sinne derer, die Dir ihr Vertrauen geschenkt habenV
Dem Landtag selbst wurde das allerhochste Antwortschreiben
am 15. Marz publiziert. Die Abgeordneten nahmen die Erkliruiig
im tiefsten Schweigen auf and gingen dann ohne weitere Diskussiou
auseinatider8. Die n&chste Plenarsitzung war erst fiir den 17. Marz
anberaumt. Beurmann nahm inzwischen mit Potworowski und
anderen Deputierten ausfiihrliche Rlicksprache, wobei er insbe-
sondere darairf bestand, da 6 der kOnigliche Erlafi in keiner Art
Gegenstand einer ferneren Erorterung werden diirfe. Der Mar-
schall sprach sich dann auch in diesem Sinne gegen die Mitglieder
aus, doch war die Aufregung so groD, daD er auf Bitte mehrerer
gemftfiigter Abgeordneter die Sitznng gar nicht formlich eroffnete,
sondern bis zom folgenden Tag verschob, um extremen Schritten,
namentlich einer volligen Auflosung des Hauses, vorzubeugen 4.
Beurmann brachte aber zuvor in Erfahrung, dafi man sich mit
der Absicht trug, protokollarisch die Motive zu den in der Adresse
niedergelegten Antragen zu erortern und insbesondere seitens der
Polen dagegen Verwahrung einznlegen, dafi die Petition wegen
ihrer Nationalitat nur die Ansicht einer Partei wiedergabe. Der
Oberpr&sident gewann indessen auf eine Anzahl von Abgeordneten
des 2. und 3. Standes insoweit Einflufi, dafi er sich einer Unter-
stiitzung der guten Sache durch sie versichert halten durfte. Auch
hatte er dahin Vorkehrung getroft'en, dafi ihm von einer etwaigen
bedrohlichen Wendung sofort Nachricht gegeben wurde. Er war
fiir diesen Fall entschlossen, nach § 35 des Gesetzes von 1824
personlich zu erscheinen und die Abgeordneten an ihre Pflicht zu
erinnern. Diese Vorsichtsmafiregel stellte sich als uberfliissig
1 Die Kaczynskis filhrten seit 1840 auf dem Landtag fttr ihre H* rrsehaft
Obersitzko eine Virilstimme, doch stand deren Wahrnehmnng dem alteren der
Brflder zn. — Es tauchen hier wohl Erinnerungen an das KOnigreich Polea
auf, wo die Reichstagsdeputieiten an die ihneu von den Einzellandtagen er-
teilten Instruktionen gebunden waren.
- Nach Zychliriski II, S. 148/149.
1 Beurmann an Arnim am 15. Marz,
4 Beurmann an Arnim am 17. Marz.
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Die polnische Frage auf dem Posener Provinziallandtage von 1843. 471
heraus. Lipski hatte zwar gleich nach eroffneter Sitzung ver-
sucht, beziiglich des koniglichen Erlasses einen Antrag zu stellen,
aber dieses Verlangen war vom Marschall rait Entschiedenheit
als unzul&ssig zuruckgewiesen worden. Die Versammlung setzte
daher ihre gewohnliche Beratung in Ruhe fort Die Aufregung
scbien sich iiberhaupt 'zum grofien Teil gelegt zu haben und fast
alle Abgeordneten sahen offenbar ein, wie sehr sie im Unrecht
gewesen waren. Beurmann hoffte daher, daG die Angelegenheit
abgetan seiu werde, verspracb indessen trotzdem, die Stiramung
des Hauses und den Gang der Verhandlungen sorgf<ig im Auge
zu behalten1.
Uber die Einzelheiten dieser Sitzung sind wir neben der amt-
lichen Darstellung wiederum durch ^ychlinski, der auf Grund aus-
gezeichneter privater Quellen schreibt, naher unterrichtet(S.152/153).
Hiernach gab Lipski bekannt, dafi er, gestiitzt auf § 42 des Ge-
setzes von 1824, eine protokollarische Erklarung beantrage, die
dne Antwort auf die vom Monarchen erhobenen Vorwiirfe sein
sollte. Potworowski untersagte jedoch nach § 48 desselben Ge-
setzes die Verlesung der geplanten Erklarung, worauf dem An-
tragsteller nichts ubrig blieb, als es dem freien Willen der Mit-
glieder zu iiberlassen, ob sie seinen Entwurf unterschreiben wollten
oder nicht. Das vom 18. Marz datierte Schriftstiick lautete :
Es hieBe den Kreis der dem Landtag zustehenden Attribute ttber-
schreiten, wenn wir in eine Prufung der in den allerhtfchsten Antworten
ausgesprochenen Feststellungen eintreten wtLrden. Die Landtagsversammlung
muB es jedoch fllr ihre unerl&Bliche Pflicbt erachten, von sich den Vorwnrf
abzuw&lzen, als ob ihre Adresse unter dem EinfluB nnlauterer Geftthle und
Absichten verfafit wire. — Es war ganz und gar nicht ihre Absicht, in der
dem Monarchen unterbreiteten Adresse das ihr kraft der Landesverordnungen
zustehende Recht zu miBbrauchenj Bitten und Klagen vor den Thron zu
bringen. Wenn in der erwfthnten Adresse mehrere derartige Gegenst&nde
bertthrt wurden, so verfolgte die Yersammlung in dieser Hinsicht einzig die
Absicht, Euer KOnigliche Majest&t dariiber aufzukl&ren, welche Gef&hle und
Meinungen nach der gewissenhaften Uberzeugung ihrer Mitglieder allgemein
in dem von ihr repr&sentierten Landesteil herrsehen. Wenn diese Offen-
barung der allgemeinen Geftihle die Landesverordnungen llberschritt, so hoffen
wir, daB Euer Onigliche Majest&t diesen Verstofi gegen die Formen nicht
einer unlauteren Absicht zuscbreiben werden. — Der Landtag des GroB-
herzogtums Posen muBte es als Organ dieses Landes fttr seine Schuldigkeit
erachten, sich mit Offenheit dem Throne zu n&hern; er war jedoch weit von
der Absicht entfernt, sich das anzueignen, was der allerhochsten BeschluB-
1 An Arnim am 18. M&rz.
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472 Manfred Latitat
fassung tiberlaasen bleiben mufi. Die polnischen Untertanen £uer Majest&t
zaudern gans und gar nicht, dankbar die zahlreichen von ihrem kftniglichen
Herrn empfangenen Wohltaten anznerkennen; die polnischen Mitglieder des
Landtages handelten ganz und gar nicht unter dem KlnfluB der Geftthle und
Absichten irgendwelcher ParteUucht, — die Adresse war der Ausdruck ihrer
eigenen und nach der Uberzeugnng der Abgeordneteu der allgemeinen Emp-
findongen und Meinungen, die sie tren und gewissenhaft wiedergibt. Die
LandtagSTersammlung verbleibt der unerschfttterlichen Oberzeugung, dafi auf-
richtig und offen die Wahrbeit zu bekennen ihre heilige Schuldigkeit iat
gegenUber dem Lande, dem Konige und sich selbst1.
Die Erklftrung fand 36 Untersehriften. Nicht unterzeichnet
wurde sie von Potworowski, Raczyiiski, Radziwitt, Massenbach,
WillmanD, Zietzold (interimistischer Bftrgermeister zu Tirschtiegeh
stadtischer Abg. der Kreise Birnbaum, Bomst, Meseritz) und
Miihlenbesitzer Quandt (Abg. der Landgemeinden in den Kreisen
Bromberg, Schubin, Wirsitz). Angesichts der Tatsache, dafi nur
eine verschwindende Minoritat sich der Solidarit&teerkl&i ung mit
Lipskis Vorstofi entzog, erscheint die Angabe des leichtgl&ubigen
Beurmann in recht eigentttmlichem Lichte: Uberhaupt erklart sicb
gegenwartig eine so grofle Zahl von Deputierten fur unzufrieden
mit der Adresse, dafi es kaum begreiflich ist? wie sie mit
solcher Schnelligkeit ohne alle Diskussion hat angenommen werden
konnen2.
Die Beratungen nahmen dann freilich ihren ungestorten Fort-
gang. Nur in der Sitzung vom 20. Marz wurde noch einmal von
polnischer Seite angefragt, ob es nicht zul&ssig sei, die in der
Adresse enthaltenen Petitionen zu Protokoll nfther zu entwickeln
und den Nachweis zu fiihren, dafi dabei keine Papteirucksichten
obgewaltet h&tten. Der Marschall verweigerte jedoch konsequent
jede Diskussion fiber den koniglichen Bescheid, da sich gar nicht
voraussehen iiefi, zu welchen ungeschickten Ergebnissen das hatte
fiihren kftnnen. Endlich einigten sich beide Teile auf den Be-
schlufi, Beurmanns Ansicht einzuholen , was diesem urn so uner-
warteter — und peinlicher — war, als er nicht nur gegen Lipski,
sondern auch gegen alle ttbrigen Polen, wo sich die Gelegen-
heit dazu geboten, ganz unumwunden ausgesprochen hatte, dafi er
jede weitere Beratung fiber die in der Adresse bertthrten Fragen
und fiber die erteilte Antwort ffir ungesetzlich halte. Er brachte
nun seine Ansicht zu Papier und dieses Schriftstfick wurde von
1 2ychliriski II, S. 158/154.
8 An Amim am 13. M&rz.
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Die polnische Frage auf dem Posener Provinziallandtagc von 1843. 473
Potworowski in der Sitzung vom 21. Marz verlesen, ohne dafi sick
fernerer Widerspruch dagegen erhob K
Darait war die Angelegenheit endgiiltig abgetan. In seinem
Immediatbericht vom 13. April konnte Beurmann dem Kfinig von
dem soeben erfolgten Schlufl der Versammlung sowie davon Mit-
teilung machen, dafi sie, durch die allerhochste ErofFnung zur
richtigen Erkenntnis gebracht, ihre Beratungen ruhig fortgefiihrt
und sich besonders in den letzten Wochen mit grofiem Eifer be-
miiht hatte, die ihr gestellten Aufgaben befriedigend zu losen.
Es sei noch ein Wort der Analyse des Vorfalls gestattet.
Beurmann glaubte (an Arnim am 13. Marz) annehmen zn diirfen, daft
zvvischen den Piihrern der „demokratischenu und der polnischcn
Partei eine gegenseitige Nachgiebigkeit stattgefunden habe und
daB durch beiderseitige Konzessionen die Adresse beinabe ein-
stimmig zustande gekommen sei, obwohl mit ihrem ganzenlnhalt
nur wenige Abgeordnete einverstanden waren. Dagegen fand die
uberwiegende Mehrzahl darin einige mit ihren Wiinschen fiber-
einstimmende Punkte. Aufierdem waren wohl die einem Ausbau
derVerfassung abgeneigten Polen iiberrascht worden. Diese Dar-
legung wurde im Ministerium mit dem Raudvermerk: „Sehr wich-
tiga versehen. Ganz ahnlich versucht Zychlinski (S. 149) die
Genesis der Adresse zu erklaren. Seiner Ansicht nach wolltcn
die deutschen Abgeordneten die Forderung wegen der polnischen
Nationalitat nur unter der Bedingung unterschreiben, dafi die Polen
ihre Forderung in der Verfassungsfrage unterstiitzten. Jede Partei
glaubte ihrer Sache zu dienen, die Polen, wenn sich zeigte, dafi
die Deutschen sich so tatig zu ihren Gunsten ins Zeug legten, die
Deutschen, wenn offenbar wurde, dafi die urn ihre nationale Ab-
sunderung so besorgten Polen dem allgemeinenVerlangen der Zeit
nach einer Erweiterung der Volksrechte beitraten, obwohl in einer
allgemeinen Konstitution fur die Gesamtmonarchie eine Gefahr
fiir die Sonderstellung des Grofiherzogtums Posen lag.
In ihrem periodischen Bericht vom 27. April2 an Arnim kamen
Beurmann und Regierungsprasident v. Itzenplitz nochmals auf
den Fall zuriick und gaben ihm die gleiche Auslegung: Einige
streng katholische, besonnene und dabei dem Konig ergebene Polen
wie Oberstv. Chlapowski-Turew3 und Graf Ed. Raczyiiski stehen
1 An Arnim am 22. Marz.
* Kep. 77. 437. 55.
3 Schwager des GrofJfttrsten Konstantin.
Histor. Vierteljahrschrift. my. 4. 32
rv -^h (*"* rvrui. L "• Original from
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474 Bf anferd Laubert
„vollig vereinzelt da, gelten bei ihren Landsleuten leider nichts,
and sind fur die preufiischen Interessen von keinem Nutzen".
Die Polen, die jetzt im Land und auf dem Landtag den Ton an-
geben, gehoren meist der alten liberalen Tendenz an und teilen
wohl mehr oder weniger die Theorien Lelewels. Das Verbot der
Leipziger Allgemeinen Zeitung und die Versagung der Konzession
fur die Rheinische Zeituug haben grofie Aufmerksamkeit erregt
und im allgemeinen nicht die Anerkennung gefunden, die die den
Mafiregeln zugrunde liegende Absicht beanspruchen konnte. Ahn-
lich ist es der neuen Zensurinstruktion ergangen, wobei man sich
in dem auffallenden, aber sehr verbreiteten Irrtum befindet, daB
dadurch nicht blofi die bestebendeh, sondern noch manche neue
Einschrankungen eingefiihrt seien.
Das wichtigste und besprochenste Ereignis der neuesten Zeit
war die st&ndische Adresse und die Antwort des Konigs. Der
ganze Inhalt der Adresse' hat eigentlich bei keiner politischen
Farbe Billigung gefunden. Ihre Form ist von sehr vielen Seiten
und namentlich auch von den besonneneren Polen getadelt
worden, um so mehr, als das gnadigeWohlwollen, das der Kdnig
noch in neuester Zeit der Provinz zugewendet, in frischem An-
denken stand, und in der Tat manche Herzen fur seine Person
gewonnen hat. In der Sache selbst verwirft selbstredend die der
Regierung zugetane Partei der Deutschen und Polen die der
Adresse zugrunde liegendenBestrebungen, und freut sich in gleichem
Mafie der Entschiedenheit, mit der ihnen entgegengetreten ist.
Aber auch die Partei der Deutschen, die den moderneil liberalen
Ideen ergeben und daher den Antragen wegen erweiterter Wirk-
samkeit der Ausschusse und noch grofierer Befreiung derPresse
nicht abhold ist, tadelt es in scharfen Ausdriicken, daB die Wiinsche
auf eine gesinnungslose und indiskrete Weise am unrechten Ort
vorgetragen und in eine ganz unangemessene Gemeinschaft mit
den jeden preuBischen Patrioten verletzenden Sonderwunschen der
sich iaolierenden Polen gebracht sind.
Die der Idee 'eines getrennten Polentums zugetane Partei da-
gegen tadelt es nicht minder, daB die polnischen Deputierten sich
haben verleiten lassen, den Antragen wegen erweiterter Wirk-
samkeit der st&ndischen Ausschusse beizutreten, weil sie in einer
solchen das Zurucktreten der provinzialen Interessen und deshalb
eine Beschleunigung des Unterganges ihrer nach Absonderung
strebenden Richtungen sieht.
.. r^nonl^ Original from
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Die polnische Frage auf dem Posener Provinziallandtage von 1843. 475
Es ist nicht unwahrscheinlich, dafl der in der Adresse ge-
machte und verunglflckte Versuch, die sich grofienteils wider-
strebenden and daher neutralisierendenTendenzen der Bewegungen
im Lande zu vereinigen diese urn so mehr wieder trennen wird,
wobei die Autorit&t der Regierung nicht leiden durfte.
Die rasche and bestimmte Antwort auf die Adresse hat diese
zu befestigen sicher beigetragen, und es darf mit der entscheidend-
sten Zuversicht behauptet werden, dafl der dadurch hervorgerufene
Eindruck die alte Beobachtung best&tigt, „da6 es tief in der
Eigentftmlichkeit der eingeborenen Polen liegt, von dem er-
habendsten Wohlwollen leicht zu extravaganten Hoffhungen fort-
gerissen, dagegen durch energische Entschiedenheit zu achtender
Anerkennung und gemftfiigter Haltung gebracht zu werden tt.
Ubrigens hat das Tagesgesprftch, das nach Einsendung der
Adresse und nach Erlafi der koniglichen Resolution fast aus-
schliefilich auf beide gerichtet war, sich bereitwillig der Eisen-
bahnfrage zugewendet.
Diese Auffassung hat sich dann traditionell fortgepflanzt.
Noch am 21. September 1851 schrieb der damalige Posener Ober-
prasid6nt v. Puttkamer an Otto v. Manteuffel, dafi sich eben jetzt
wieder „die von der famosen Adresse von 1843 her wohlbekannte
Koalition der Polen und Demokraten" recht entfalten wolle, urn
der Regierung Opposition zu machen1.
Ein derartiges Kompromifi mag in der Tat unmittelbar ent-
scheidend auf das Abstimmungsergebnis eingewirkt haben, aber
damit allein wird der Vorgang keineswegs erklart Wenn die
preufiische Staatsregierung damals dem polnischen Problem e'twas
weniger oberfl&chlich und optimistisch gegenttbergestanden hatte^
als es tatsachlich der Fall war, und wenn sie sich die Muhe ge-
nommen hatte, iiber die Lehren nachzudenken, die ihr die AdreB-
debatte von 1843 handgreiflich aufdrftngte, dann ware sie viel-
leicht zu der Erkenntnis gelangt, daB die Vorbedingung fur dieses
nnerquickliche Schauspiel die vollige Haltlosigkeit der Verwaltungs-
behorden gegenftber dem Polentum und die systematische Preis-
gabe aller unter Flottwell in dem Jahrzent von 1830—1840 ge-
machten Fortschritte bildete. Bei dem Mangel an jeglichem Riick-
halt durch die berufenen Vertreter der Staatsgewalt hatte auch
1 v. Poschinger: Denkwiirdigkeiten des Ministerpr&sidenten Otto v. Man-
teuffel II. Berlin 1901. S.42.
32*
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476 Manfred Laubert
die deutsche Bevftlkerung jedes Bewufitsein fiir die nationale Ge-
fahr verloren. Sie war von vOlliger Gleichgiiltigkeit nach dieser
Bichtung erfafitworden, die soweit ging, daB der Fiirst von Thurn
nnd Taxis als Besitzer der Herrschaft Krotoschin es nicht einmal
der Miihe fftr wert erachtete, einen deutschen Rittergutsbesitzer
mit der Ausiibung seiner Virilstimme zu beauftragen, obwohl die
Entscheidung bei nationalen Fragen auf des Messers Schneide
stand. Darnm ist das unter Flottwell zum ersten Male sich
regende deutsche ZusammengehOrigkeitsgefuhl einfach wieder ein-
geschlafen. In den 30erJahren hatte Massenbach sich mit seinen
stfidtischen und landlichen Kollegen unerschrocken dem polnischen
Ansturm entgegengeworfen. Auf dem Landtag von 1834 reichten
die 26 deutschen Abgeordneten dem KQnige einen Protest gegen
die nur im Wege der itio in partes durchgegangenen polnischen
Petitionen ein und nicht weniger als sechs dieser Manner ge-
horten noch der Versammlung von 1843 an1. Sogar noch 1841
hatten die deutschen Rittergutsbesitzer des Meseritzer Kreises
inter eifriger Teilnahme Hiller v. G&rtringens dem KOnige ihr
Bedauern iiber die auf dem damaligen Landtag hervorgetretenen
Tendenzen ausgedriickt, urn Gleichberechtigung der deutschen
Einwohner und eine andersartige Zusammensetzung der Stande-
versammlung gebeten, urn der deutschen Minoritat innerhalb des
1. Standes eiue augemessene Vertretung zu ermdglichen. Klang^
es dann aber nicht wie blutige Ironie, wenn der K8mg in seiner
Antwort ihnen die Versicherung gab, daB sie seinem Herzen wgleich
naheu stunden wie seine polnischen Untertanen und dafi sie eine
rZurucksetzung in keiner Weise zu besorgen" hatten, weshalb
sie „mit Vertrauen der Zukunft entgegensehen und es ihrerseits
an dem Entgegenkommen zu rechter Einigkeit mit ihrenMitstanden
polnischer Nationalitat" nicht fehlen lassen sollten-?
Manner wie Massenbach und Hiller mOgen gleich ihren ost-
preufiischen Standesgenossen einer Vertiefung der konstitutionellen
Grundlagen und einer Losldsung der offentlichen Meinung durch
Gewahrung der PreBfreiheit nicht abgeneigt gewesen sein, aber
sicherlich waren sie nicht von demokratischen Tendenzen erfftllt
und ebenso gewiB lag ihnen wie den Mannern des Schonschen
Kreises jede Begun g eines weltbiirgerlichen Empfindens fern8.
1 Abschr. Oberprasakten IX E. 6.
1 Ich werde die Akten anderweitig verBflFentlichen.
3 Vgl. Herre a. a, 0. S, 47.
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Die polnische Frage auf dem Posener Provinziallandtage von 1843. 477
Sie haben nur einfach die Lust verloren, sich fur eine Sache ein-
zusetzen und sich urn ihretwillen Unannehmlichkeiten zuzuziehen,
die offenbar von der Regierung selbst aufgegeben war. Beurmanns
geringe Autorit&t ist kierfiir das auflere Kennzeichen. Uberall
ist er der Diipierte. Es war schon ein hoses Omen, dafi der bis-
herige Marschall Oberst v. Poniiiski-Wreschen trotz seiner dem
Oberprasidenten gegebenen Zusage hinterher eine Wiederwahl
ablehnte, urn unvermeidlichen Konflikten zu entgehen, wie sie
dann Potworowski durchzumachen hatte. Auch er hat das Amt
des Marschalls nie wieder bekleidet. Niemand aber dachte auch
nur an die Moglichkeit, die Leitung der Versammlung einmal in
die Hiinde eines Deutschen zu legen. Dieser Gedanke lag vollig
auGerhalb des Gesichtskreises jener Zeit, obwohl gerade die Adrefi-
debatte der Regierung raiteiner von ihr eigentlich dankbar zu
begriifienden Offenheit die wahre Stimmung der tonangebenden
Kreise des polnischen Adels enthiillt hatte, Statt dessen suchte
man sich seine Leute unter den wenigei^ Mitgliedern der polni-
schen Hofpartei, die nur Offiziere ohne Soldaten und ohne Ein-
flu6 waren.
Die typischen Vertreter dieser unhaltbaren Zwitterrichtung
sind Raczyiiski und RadziwiH, von denen der erstere trotz seiner
ungeheueren Verdienste ura die Stadt und Provinz Posen und um
das polnische Geistesleben des Grofiherzogtums von seinen Lands-
leuten als konservativer, streng monarchischer Eigenbrotler er-
barmungslos verfolgt und schliefilich in den Tod gehetzt wurde.
Das Werben um die Gunst dieser Elemente war damals wie stets
verlorene Liebesmiih. Auch die Ermahnungen des Konigs ver-
fehlten vollkommen ihren Zweck. Der nachste Landtag von 1845
schlug genau die gleichen T6ne an, nur um einige Nuancen dreister,
denn man stand schon am Vorabend des Aufstandes von 1846.
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478
Kritiken.
Lttdwig Rtefi, Historik. Ein Organon geschichtlichen Denkens und
Forachens. Band I. Berlin und Leipzig, G. J. GSschenscbe Ver-
lagshandlung. 1912. 391 S.
Der Titel eines Baches ist oft entscheidend fiir dessen Aufnahme;
Karl Biicher hat das einmal auf Grand interewanten statistiechen Ma*
terials nacbgewiesen. Es trifft in besonderem Mafie anf das Torliegende
Werk za, dessen Haupt* wie Untertitel darcbaus nicht den wesentliche*
Inhalt bezeichnen. Unter ^Historik11 verstand Gervinos in semen Grand-
ziigtm der Historik (1837, siehe besonders 8. 61/62) das, was man jetzt
Geschichtsphilosophie oder Prinzipien der Geschichtswissenschaft nennt;
Droysen in seinem Grandrifi der Historik , (1868, § 16—18) verstand
daronter die Metbodik der Forscbang and die systematise Analyse
der bistorischen Erscheinongen; oint^idem letzterer der Historik (in § 16)
die Aofgabe zaweist, Mein Organon des historiscben Denkens and For-
schens" za sein, so schlieBt er die Metbodik mit ihren einzelnen Funk-
tionen darin als den einen wesentlichen Teil ein and bebandelt sie dem-
entsprechend. Biefi, der sich hinsichtlich der Bezeichnang seines Werkes
aaf die beiden Vorgtager beruft, lebnt die Behandlung der Metbodik
S. 22 ff. grunds&tzlich ab, allerdings unter vSlliger Yerkennang and
Yerzerrang ihrer Aafgaben, greift aber doch einzelne methodische Frageu
heraus, wie diejenigen, die mit der Definition der Geschichtswissenschaft,
ihren Beziehangen zu anderen Disziplinen, ihrem Erkenntnisziele und
-werte zusammenh&ngen, und bebandelt diese Binge auf 92 Seiten unter
der tTberschrift „Das Prinzip der Geschichtswissenschaft44. Der ganze
ttbrige Teil des Bandes bringt als nsystematischen Teil44 — entsprechend
der Disposition Droysens, bei dem die „Systematika aber als Gegenstftck
der Metbodik auftritt — eine Analyse der individual- and sozialpsycho-
logischen Elemente der bistorischen Erscheinungen mit typischen Bei-
spielen ihrer Formen zu verschiedenen Zeiten und bei verschiedenen
Yolkern wie FersOnlichkeiten. Der Inhalt des Buches entspricht also
der herkdmmlichen Bedeutung der Titelsbezeichnungen sehr wenig. Er
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Eritiken. 479
entspricht audi nicht der eigenen Definition des Yerfassers auf Seite 1:
„Historik ist die produktive AusprSgung der allgemeinen Gedanken, die
in den mustergflltigen geschichtlichen Betrachtungen iibereinstimmend
als Ausgangspnnkt oder Zielpunkt der Forschung unmittelbar voraus-
gesetzt warden", eine hochst unbestimmte, die gemeinten Dinge nicht
erfassende Definition, wie solche 8fter in dem Buche begegnen.
Unter einem Titel, der wirklich anzeigte, was man in dem Werke
zu erwarten hat, wiirde sich mancher Leser finden, der sich jetzt nicht
veranlafit meint, das Buch in die Hand zu nehmen, und er wiirde sich
dann nicht enttauscht sehen.
Auf Grund einer ausgebreiteten Kenntnis der Geschichtssclireibung
und scharfsichtiger psychologischer Beobachtung legt RieB S. 43—384
zum Teil wenig beachtete Elemente des Gemeinschaftslebens und des
Personlichkeitslebens sowie deren Wechselwirkungen dar und bereichert
die Anschauung der historischen Erscheinungen durch manche feine,
anregeude Bemerkung. Er analysiert, freilich nicht gleichmftBig er-
schopfend und zam Teil nicht begrifflicb folgerecht disponiert, dag
verschiedene Naturell der Personlichkeiten, die Temperaments, die
Affekte, die Ssthetischen , intellektuellen, religiSsen, moralischen Ele-
mente, die verschiedenen Charaktertypen und die Gesamtpersonlich-
keit, letztere wesentlich in ihrer Wiedergabe durch die Darstellung.
Yon den menschlichen Gemeinschaftto behandelt er in dem vorliegenden
Bande nur erst die freien Vereinigungen und unterscheidet dabei die
auf Sympathie begrimdeten, die auf gesellschaftlichen Formen, die auf
idealen Bestrebungen begrimdeten, erortert ferner Mode und Zeitgeist
und die durch historische Ideen zusammengehaltenen Gemeinschaften,
wie z. B. die Parteien. Die iibrigen Arten des Gemeinschaftswesens
sind einem zweiten Bande vorbehalten, der noch nicht erschienen ist.
Da ich den ersten Abschnitt (S. 1 — 92) vorhin stark bem&ngelt habe
und da er nur den kleinsten Teil des Werkes ausmacht, mochte ich am
liebsten nicht n&her darauf eingehen. Aber man wird mein Urteil be-
grundet wissen wollen und ich zeige daher einige fundamentale Irrungen
und Wirrungen darin auf.
Der Verfasser glaubt sich S. 23 seinerseits gegen einen grundlegenden
Irrtum in den bisherigen Darstellungen der historischen Methodologie
wenden zu mussen, indem er ausgerechnet Seignobos als deren Ver-
treter hinstellt und angreift, der bekanntlich den Begriff der Quellen
hochst unklar und einseitig gefafit hat, und er verfUllt, ohne jede Be-
rficksichtigung unserer deutschen Methodologie von Droysen her, auf
die entgegengesetzte , noch grOBere Einseitigkeit zu behaupten, das
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480 Kritiken
„eigentliche Material der Geschichte" seien ndie Erinnerungen and An-
sehaunngsbilder, die in bezug auf Geschelinisse in den Kopfen der
Menschen leben oder als lesbare(!) Darsteilungen fixiert sind44. Das ist
also das, was wir Anschauung and Uberlieferung za nennen pflegen;
er nennt es wBewafitseinsmaterial4i and unterscheidet es von „Beweis-
material", woranter er alle fibrigen Quellen begreift, eine Unterscheidung,
die verkannt za haben er den bisberigen Methodoiogen vorwirft. Welche
ganzlich nnhaltbare Begriffsbeetimmung and Beliauptung! Als ob man
nicht aas TTrkunden, Akten, Uberresten jeder Art oft, ja meist, viel mehr
eigentlicbes Tatsachenmaterial ohne weiteres gewSnne als aas den Ge-
schichtsdarstellangen und aas den Erinnerangen der Zeitgenossen! Und
als ob umgekehrt nicht aach die Darstellungen usw, als Beweismaterial
dienten!
Nicht minder onlogisch verwirrt sind die Erorterungen aber die
historische Fragestellang (S. 26 ff.), deren Motiv and Wesen Riefi in
dem Bemerken yon Widerspriichen oder Lucken in anserem geschicht-
lichen Wissen oder in den Darstellangen zweier (!) anerkannter Historiker
findet. Die Sammlnng und Kenntnisnahme von Tatsachen will er sogar
ausdriicklich (S. 27) aas der Methodik aasgeschieden wissen, als ob nicht
die primare and stets wiederholte Fragestellang anserer Wissenschaft
darauf ausginge, Tatsachen wissen zu wollen, and als ob nicht daraus
erst allmfthlich die kritischen Fragestellungen hervorgingen. Von den
vielseitigen Aafgaben der letzteren greift er aber ganz unbegreiflicher-
weise, wie erw&hnt, nor den Fall eines Widerspruclis zwischen zwei
Geschichtschreibern heraus. Allerdings verr&t er eine ganz seltsame
Vorstellung von den Aafgaben der Quellenkritik and -interpretation,
wean er 8. 27 meint, sie seien meist von elementarer Einfachheit, sobald
die Archivare and Editoren ihre Pflicht getan batten. Nicht nur unsere
LehrbUcher der Methodik konnten ihn eines Besseren uberfiihren, sondern
aach die zahlreichen komplizierten Untersuchungen kritischer and inter-
pretatorischer Probleme, die meist gerade ersf einsetzen, wo die Arbeit
der Archivare and Editoren aufhort, daranter die der „historischen
Interpretation", die BieB im Unterschiede von der rein philologischea
nicht za kennen scheint, obwohl er m seinem zweiten Teil so viel
Material daza beitragt und deren Aafgabe S. 37 streift.
Aach die Definition anserer Wissenschaft f die der Verfasser S. 1,
40 and 60 gibt and auf die er oft zuriickgreift, widerspricht in einem
wesentlichen Stfleke seinen eigenen Darlegungen. Er bezeichnet n&mlich
meines Erachtens mit Recht (S. 40) das ZweckbewuBtsein der Menschen als
ansschlaggebend fur die genetische Verkniipfung, die historische Auf-
r^rtrtrtlr- Original from
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Kritiken 481
fassung and er bezeichnet nochmals in demselben Sinne (S. 48) das Reich
<ier Zwecke als Material aller Geisteswissenschaften; aber in seiner
Definition der Geschichte findet der Zweckbegriflf keine Stelle, denn er
sagt: „ Geschichte ist die Auffassung eines als Einheit begriffenen Gegen-
standes mittels der Unterscheidung seiner sich nicht regelmiBig wieder-
holenden Ver&nderungen." Hierdurch wird die Geschichtserkenntnis niclit
von der Erkenntnis der Naturwissenschaft unterschieden, denn „Ver-
anderungen", anch „sich nicht regelm&Big wiederbolende" Verlnderungen
£ibt es anch anf dein Gebiet der letzteren; das haben gerade natur-
wissenschaftliche Antoren nenerdings betont, wie man aus J. von
Wiesners Bnch „Erschaffung, Entstehnng, Entwieklung", 1916, ersehen
mag. Da6 die Ver&nderungen, welche Gegenstand der Geschichte sind,
abgesehen von den physischen Faktoren, von Menschen als zwecksetzenden
Wesen ausgehen, mu6 in der Definition irgendwie zur Geltung kommen.
Ich habe dem in meinem Lehrbuch zu entsprechen gemeint, indem ich
von den Bet&tigungen der Menschen als sozialer Wesen sprach; gegen-
Viber dem MiBverst&ndnis dieser Wendung und sonstigen bei RieB (S. 60 f.)
branche ich nnr anf mein Lehrbach S. 9 Note 2, S. 11 nnd 19 zu verweisen.
Im ganzen wftre zu wiinschen, da8 der Verfasser von dem Vorurteii
gegen die bisherige methodologische Literatur, das er mehrfach SuBert,
znruckkftme nnd seine Arbeit freundwillig in sie einfttgte; eft wiirde zum
Vorteil der Sache sein.
E. Bernheim.
Paul Earth, Die Philosophie der Geschichte als Soziologie.
Erster Teil: Grundlegung und kritische tJbersicht. 2. Auflage.
Leipzig, 0. R. Reisland. 1915. 821 a
Die Bedeutung dieser zweiten Auflage des lehrreichen Buches kenn-
zeichnet sich schon &u6erlick: der Umfang hat sich gegeniiber dem der
ersten Auflage verdoppelt. Die inzwischen (seit 1897) erschienene
Literatur ist umfassend und eingehend berilcksichtigt, die wrschiedenen
Bichtungen anch in ihren neiiesten Modifikationen kritisch dargesteilt,
die einleitende Grundlegung ist von 13 Seiten auf 145 gestiegen.
Wie zu erwarten, ist die Grundanschauung des Verfassers dieselbe
geblieben. Sie steht bewufit der der ^voluntaristischen" Soziologie von
F. Tonnies nahe, unterscheidet sich aber von dieser besonders dadurch,
dafi die Gescbichtsphilosophie und die Meigentlichea Geschiehtswissen-
schaft, die nicht von jener getrennt wird (8. 127), in die 8oziologie eiu-
bezogen werden, w&hrend die GescMchtschreibung, und anch die Ge~
Hchichtsforschung als deren Grundlage, in das Gebiet der Kunst ver-
r^rtrtrtlr- Original from
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482 Kritiken
wiesen wird. Barth kommt zu diesen Bestimmungen, zu dieser Gleicbsetzung
von Geschichtsphilosophie und Soziologie, indem er fdr beider Aufgabe
die Erkenntnis des Wesens und der Entwickluog des sozialen Willens
erkl&rt, soweit diese sich in menschlichen Gesellschaften darstellen, und
indem er als die gemeinsame Metbode beider die naturwissenschaftliche*
gesetzesm&fiige Erkenntniftart ansieht, die ihm als die allein nnd schlecbt-
hin wissenschaftliche gilt. Die Geschichtsschreibung, die anf das Per-
sdnliche eingeht nnd in anderer Art arbeitet, steht ihm daher anfierhalb
eigentlicher Wissenschaft. Barth n&hert sich hierin stark dem Kollek-
tivismus, AUerdings gibt er zu, dafi auf dem sozialen, also anch dem
geschichtlichen Gebiete, wesentlich andere als rein naturwissenschaftliche
Geeetze in Betracht kommen, n&mlich 9empirischeu Gesetze, aber er
meint, dafi letztere doch auch in den Natnrwissenschaften vorkominea
nnd daher der naturwissenschafUichen Metbode nicht entgegenstehen*
Unserer Ansicht nach genttgt das weitgehende Vorherrschen der em-
pirischen Gesetze vollauf, urn der geschichtlichen Methode eine gesonderte
Erkenntnisart zuzuschreiben, die nicht an dem Mafistabe naturwissen-
schaftlicher gemessen werden darf, wit Barth es tnt. Er verkennt
dabei nicht die Bedeutnng der psychischen Elemente der sozialen Er-
scheinnngen — wie kOnnte er auch, da ihm ja der Wille das wesent-
lichste der die Gesellschaften bewegenden Elemente ist! — and er gibt
zu (8. 59), dafi es sich dabei um ein „Verstehen^ handelt; aber er sucht
die Anwendung dieser Elemente nnd dieses Verfahrens der naturwissen-
schafUichen „Erkl&rung" anzugleichen, nach unserer Ansicht unzutreffencL
Noch weniger gelingt der Versuch solcher Angleichung an einem anderen
Punkte; Barth betont zwar, dafi die Soziologie wie die Geschichte sich
nur mit dem zu beschftftigen habe, was fSr die Entwicklung und das
Wesen der Gesellschaften „wichtig<# ist, dafi die soziale Entwicklung
im Sinne der Vervollkommnung, des Portschrittes aufzufassen sei und
daher eines Mafistabes bediirfe; damit scheint er einen Wertbegriff ein-
zuftihren, der den Natnrwissenschaften fremd ist; aber diesen der natur-
wissenschaftlichen Denkweise widerstrebenden Begriff, den er nicht ent-
behren kann, meint er gewissermafien ins Naturwissenschaftliche erheben
zu konnen, indem er fordert, es miisse ein Wertbegriflf von unbedingt
objektiver Geltung sein (S. 44/46). Als solchen — den einzigen, den
es geben kann, wie er sagt — stellt er den Fortschritt in der Preiheit
und Autonomie des mundigen Menschen hin (S. 786). Wir wollen nicht
erortern, ob die AUgemeingultigkeit dieses Mafistabes anzuerkennen ist.
ffir uns ist es wichtiger zu bemerken, dafi damit als Inhalt der sozialen
Entwicklung ein durchaus persSnliches Element bezeichnet wird, und dafi
.. (~*rw"*nlf* Original from
rea J8' UNIVERSITY OF MICHIGAN
Kritiken 483
dies den vorhin angefuhrten Begriffsbestimmungen widerspricht, denen
zufolge Bartb die Geschichtaschreibung wegen ihrer Besch&ftigung mit
PersSnliehkeiten von der „eigentlichen" Wissenschaft auBSchliefit. In
der Tat, wenn es sich in dieser eigentlichen Wissenschaft um das Ver-
folgen eines „stetigen Wachsens der Autonomie der Personlichkeit sowohl
in der Richtung der Extensitat wie der der Intensitftt" bandelt (S. 796),
so kann dabei eine eingehende Berflcksichtigung der PersSnlicbkeiten
nicht entbehrt werden. Denn dieses Wachsen, diese soziale Entwicklung
vollzieht sich wohl in nnd mit der Geselischaft, aber dabei absorbiert
der Gesellschaftswiile, am in Barths Sinne zu sprechen, doch nicbt die
Einzelwillen, und zwar um so weniger, je extensiver and intensiver die
Autonomie der miindigen Menscben wftchst; ntarke Einzelwillen konnen
vielmehr sehr wesentlich auf den Gesellscbaftswillen einwirken mit ihrer
ganzen Eigenart in kleineren oder grofieren Kreisen. Das Ma6 solcher
Einwirkung erscheint sogar als ein wesentliches Moment der sozialen
Entwicklung, wenn man sie vom Gesichtspunkte Barths aus betrachtet,
freilich nicht immer stetig anwachsend, sondern oft auch abnehmend.
Nach alledem kann also die Geschichtschreibung, die auf das Eigen-
artige der PersSnlicbkeiten in ihrem sozialen Wirken eingeht, nicht
gerade deshalb aus dem Kreise der "Wissenschaft ausgesclilossen1 werden,
und wenn sie sich durch dieses Eingehen auf das PersSnliche von der
Soziologie unterscheiden soil, ^ie Barth will, so wird er fur die Be-
griffsbestimmung der Soziologie Kriterien gel ten lassen miissen, die er
S. 125 f. ablehnt. Ein en methodischen und prinzipiellen Unterschied
zwischen Geschichtschreibung und eigentlicher Geschichtswissenschaft
werden wir somit nicht anerkennen: es ist die Entwicklung einer ein-
heitlichen Wissenschafl, die sich von deskriptiver zu kausal motivierender
Stufe erhebt, wie andere Wissenschaften auch, und deren verschiedene
Formen nebeneinander fortbestehen k5nnen wie ebenfalls in anderen
Wissenschaften, z. B. in der Zoologie und Botanik (dies gegen S. 8/9),
Wenn ich auf diese Grundbegriffe naher eingegangen bin, weil es
dem Historiker am Herzen liegen mu8, fur die Eigenart seines Arbeits-
gebietes einzutreten, so ist demgegenuber um so eindringlicher zu be-
tonen, dafi das Werk in seinem wesentlichen Inhalt eine systematisch
nach den Richtungen geordnete kritische Geschichte der neueren und
neuesten Geschichtsphilosophie und Soziologie gibt, wie wir sie so ein-
gehend und vielseitig sonst nicht besitzen, und dafi es daher gerade dem
Historiker hochst wertvolle Dienste leisten kann, der seine Geschichts-
anschauung nach den verschiedenen Richtungen orientieren und bewuBt
ieststellen will, E. Bernheim.
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484 Kritiken
Morlz Bitter, Die Entwicklung der Geschichtswissenschaft an den
fdhrenden Werken betrachtet Miinchen and Berlin, R. Oldenbourg,
1919. XI u. 461 S. 8°.
Schon aus Teilveroffentlichungen in der rHistorischen Zeitscbrift*
kennt man den Geist nnd die Form, in denen der Bonner Altmeister
der dentschen Gesehichtschreibung seine Gedanken ttber die Entwick-
lung seiner Wissensch^ft seit dem Altertum zusammenfafite. Ihre'zum
Bnch verarbeitete nnd (nm die Einleitung, das Tbukydideskapitel sowie
den ganzen Abschnitt fiber das letzte Jahrhundert) erweiterte Gestalt
zeigt noch einmal nnd deutlicber die Vor?Qgei die dies Werk abgekl&rter
bistpriographiscber Weisheit (immer wieder drftngt sich die Erinnernng
an Rankes „Milde nnd Giite" gmf) doch sogleich in die vorderste Reihe
der vordringenden Gegenwartsforschung riicken. Sie fliefien, scheint inir,
namentlich ans zwei groBen Quellen, die beute erst langsam aus einer
vergangenenWissenschaftsepochezurfickerobert werden mttssen: Universalis
tat des Rlicks, die in alien Zeitaltern die Stetigkeit der Menscbennatur
nnd ihrer Sachaufgaben erkennt, nnd Realismus, der in den gesellschaft-
lichen Bedingnngen, ihrerAbnnng nnd Erforschnng das eigentlicb treibende
Element der Historiographie sieht.
Frei von der Idealisierung, dnrch die sich die hnmanistische Bildang
so vielfach die geschichtliche Erkenntnis des Altertums triibt, findet die
Untersnchnng des Tbnkydides einen Hanptweg antiker nnd mittelalter-
licber Gesehichtschreibung in der Feststellnng: „den Verfassem fehlt
noch die Kunst, verwickelte Vorgftnge, die sich anf dem Boden eines
Rechtszustandes bewegen and dessen Anwendnng oder anch Umwand-
lung bezwecken, klar nnd treffend darzulegen* (S. 23). Bamit ist im
Yorttbergehen eines der wichtigsten Entwicklnngsmomente der Historio-
graphie beriihrt. Hfttte Ritter in die Reihe der einzelnen Charakter-
bilder, aus denen er seine Darstellung zusammensetzt, anch den* groBen
Erneuerer der abendlandischen Wissenschaftslehre Franz Bacon aufge-
nominen, so ware znm Ausdruck gekommen, wie bewuBt die nenzeiUicbe
Gesehichtschreibung ihre Methoden gerade an die Gebiete nnd Denkformen
der Rechtswissenschaft angeknttpft hat (vgl. Life of Henry VII. a. O.).
Es war eine ahnliche Befruchtung, wie sie dann anderthalb Jahrhunderte
spUter Montesquieu an den Anfang der franzosiscben Aufklarung setzte,
und es ist der methodischen Bereicherung der europftischen Historiographie
durch diese Aufklarung nicht forderlich gewesen, daB ihre groBen sacli-
lichen Gedanken von ihren spateren Vertretern iiberwiegend in ein
literarisch-philosophisches Gewand gekleidet wurden. Ritter betont nur
mit Recht die Wichtigkeit des juristisch-soziologischen Beitrags zu der
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Xritiken 485
klassischen historiographischen Epoche des 19. Jahrhunderts, indem er
neben Niebuhr1, Pertz und Ranke (nicht zwar Comte und Marx, aber), ;
Eichhorn und Lorenz Stein als ebenbiirtige Einfllisse stellt.
Die rSmischen Historiker warden mehr als die griechischen (and
hierin den engliscben Aufklarern, wie jene den franzosischen, vergleich-
bar) nach Hitters treffender Hervorhebung „von selber dazu gefuhrt,
mit der Geschichte der Kriege und auswanigen Politik die der Ver-
fassung zu verbinden, dies um so mehr, da sie teils selber am offent-
lichen Leben und seinen Parteikilmpfen beteiligt vvaren und also mit
starkem inneren Anteil an die Formen der Verfassung und die Kampfo,
unter denen ibre Ver&nderungen erfolgten, herantraten" (S. 47 f.). Daftir
empfing aucb die griecbische Historiographie aus der Tiefe philosophisch-
naturwissenschaftlicher Weltansicbten und dem iiberwiegend „beschau-
lichen" Leben der griechischen Stadtstaaten einen eigenttlmlichen Vorzug
vor der romiscben. Bitter lenkt iiberall die gebuhrende Aufmerksamkeit
auf die griechische Uberzeugung von der GesetzmaBigkeit und Berechen-
barkeit geschichtlicher Ver&ufe: in Polybios' Kreislauftheorie endgultig
formuliert (S. 45) , erscheint sie docb schon beim Thukydides aus der
Wechselwirkung zwischen Menscbennatur und AuBenwelt. durcbaus
schliissig abgeleitet, wenn auch naturlich Ritter mit Recht geltend macbt
(S. 95), wie auBerlieh und vori&ufig dieser SchluB damals noch dastand '
(unsere heutige Einsicbt in die „Stetigkeit des Kulturwandels" ergibt,
dafi eine bedeutungsvolle Wahrheit vorgeahnt wurde). Die betrachtlichste
Tat griechiscber Geschichtstheorie (und in diesem Nachweis mochte icb
zugleich eine der besten Leistungen des Bucbes sehen) ist jedocb die
Grundlegung der Gesellschaftslehre durch die Politik des Aristoteles2.
Es ist einevollig berechtigte Ansicbt Ritters, dafi dagegen die rSmische
Auffassung der „staatlichen Gewalten als Personlichkeiten, die in der
Hauptsacbe ibr Leben und ihre Geschichte aus sich selber erzeugen",
ein Ruckschritt war, weil sie den Gedanken des Aristoteles von dem
Verbaltnis zwischen Gesellschaft und Staat nicht erfafitu hatte (S.48f.).
Die griechische Uberzeugung von geschichtlichen Gesetzen, die von diesem
romiscben Individualismus ohne Nachdenken weitergeschleppt wurde (einer
1 Auch bei diesem winl ttbrigens gelegentlich nicht mit Unrecht von „ein-
feeitiger Hervorkehrung der wirtschaftlichen Zust&nde* gssprochen (S. 328).
2 Nur die methodische Selbstbeschrankung des groBen Real is ten wird doch
wohl verkannt, wenu die soziologische Erkl&rnng der innaren Machtk&mpfe
aus Gewinnstreben und Ehrsucht als Ubersicht tlber die letzten bevregenden
Krafte in den fortwahrenden Veranderungen der Formen und des Geistes der
Staatsverfassung und als „unbefriedigender Ausgang einer groB begonnenen
Gedankenreihe" angesprochen wird (S. 36).
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486 Kritikeu
der Scriptores Historiae Augustae setzt sie sogar ausdrucklich mit Natur-
gesetzen gleich S. 53 Anm.), muBte dabei selbstverst&ndlich ganz ver-
sanden.
Ritters kurzer Abschnitt iiber das Mittelalter scheint mir trotz mancher
geistvollen Bemerkung nicht zu den selbst&ndigsten Teilen des Baches
zu gehSren. Vor allem dlirfte die Ausrichtung der ganzen Kritik mittel-
alterlicher Geschichtschreibung auf den „Mangel an Wirklichkeitssinn"
(S. 120) schon deshalb Bedenken haben, weil sie in alien nnmittelbarem
Zusammenhang mit der iiberlieferten Lehre von der mittelalterlichen,
insbesondere der kirchlichen Forschung steht, einem der Gebiete, wo
sich der naive Rationalismus der Renaissance und Auf kl&rung am l&ngsten
und griindlichsten der tJberprufung durch die moderne Psychologie ent-
zogen hat. Dieser Raum and die Beil&ufigkeit von Ritters Ausfuhrungen
verbieten in gleicher Weise, naher auf das hier zutage liegende Problem
einzugehen. Es genllge zu sagen; daB einer Unendlichkeit physischer
und innerlicher, meist aber dem Wiilen der historischen Auskunftspersonen
entriickter Hemmungen der Tatsacheufeststellung im ftuBerlichsten Sinn
auf der anderen Seite eine Geschlossenheit des mittelalterlichen Weltbildes
die Wage halt, die das Wesentliche gesellschaftlicher und rechtlicher
Wechselwirkungen zumal mit jenen naiven Darstellungsmitteln nicht selten
treuer spiegelt als nachfolgende individualistischere Zeitalter.
Aus diesem Grunde bin ich auch im Zweifel, ob nicht Ritter im
AnschluB an lange feststehende Entwicklungslinien namentlich der pro-
testantischen Bildungsgeschichte im Abschnitt iiber Humanismus, Re-
formation und Gegenreformation die Hohepunkte der historischen Literatur
ein wenig vor denen der historischen Wissenschaft (nach der er doch
sein Buch nennt) bevorzugt. GewiB hat z. B, die neuere italienische
Forschung, besonders Villari, das beriihmte Urteil Rankes iiber die
Unselbst&ndigkeit Guicciardinis vielfach berichtigt und vertieft, aber sie
hat es meines Erachtens doch nicht in dem Grade umgestoBen, daB man
von dem „epochemachenden Verdienst" einer „Quellenforschungtt sprechen
dlirfte (S. 191). Guicciardinis historische Sammeltatigkeit unterscheidet
sich fur mein Geflihl kaum anders als durch den ursprunglichen Renais-
sancestil von den gleichzeitigen und nachfolgeuden alten Historikern
Mittel-, West- und Nordeuropas, deren Art Ritter ja so durchaus richtig
wurdigt, wenn er ihnen auchf wohl veranlaBt durch alte Bekanntschaft
aus seinen eigenen historiographischen Hauptarbeiten, in diesem Buche
AuBerlich einen etwas zu anspruchsvollen Raum zugesteht. Es ist merk-
wiirdig, wie alle diese Sleidan und Buchholz, Thuan und Davila, Chemnitz
und Pnfendorff trotz lauter Verschiedenheiten der Zeit, des Volkstums
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Kritikeu 487
und der damals so viel maBgebenden Religion von der Uragebung ihrer
absolutistischen Staatskanzleien dieselbe Pragung geistiger Unfreiheit
empfangen, die doch den HoMndern und Englftndern (Ritter beschftftigt
sich n&her nor mit Bacons Nachfolger in Amt ubd Wissenschaft Clarendon)
in viel geringerem MaBe eignet. Die Italiener gehoren ja anch in den
Republiken eher zu der monarchischen EinfluBsphare, und aufierdem gibt
ihnen die geistige Nahe gerade des lateinischen liistoriographischen Vor-
bildes doppelten Anlafi zu einer literarisch pompbaft teils individualisie-
renden, teils scbematisierenden Darstellungsweise, so daB Ritter ganz mit
Fug iiber den groBten unter ihnen die tiefenWorte schreibt; wMachiavelli
hatte die Beziehungen zwischen Verfassung und sozialer Gliederung der
Biirgerschaft erkannt, allein die sozialen Oruppen — der alte Adel, die
in Handel und Gewerbe selbst&ndig tfttigen Ziinfte, die als abhangige
Arbeiter lebenden Proletarier — tret en in seiner Darstellung nur inso-
weit auf, als sie Anteil an der Machtiibung des Staates erheischend, in
seine Regierung nnd Gesetzgebung eingreifen. DaB ibr Lebensgrund
ein eigenartiger und in den groBen Gebieten der Landwirtechaft, der
Gewerbe und des Handels zu suchen ist, daB ihre Bet&tigung einerseits
und der Wirkungskreis des Staates andererseits in Wechselbeziehungen
stehen, die viel inhaltreicher sind, als das bloBe Jagen nach dem Besitz
staatlicher Macht, wird von ihm nicht weiter berucksichtigt." Die Ein-
seitigkeit des Neuromers, der von der Privatwirtschaft nur die Ausmun-
dung in das staatliche Machtgetriebe sieht, erganzt hier gleichsam die
Einseitigkeit des Aristoteles, der von der Hauswirtsehaft aus gerade
umgekehrt die Wurzeln alles Machtstrebens in der Individualpsychologie
bloBgelegt hatte.
Wie grundlegend fur den immer noch mangelnden Ausbau derWissen-
schaftsgeschichte im 18. Jahrhundert Ritters damit befafiter Abschnitt
ist, geht schon aus der heute so seltenen Gerechtigkeit seiner vergleichs-
weisen Einschatzung von Aufklarung und Romantik hervor: die Zeit
von der Reformation bis zum Anfang des 19. Jahrhunderts habe nder
Geschichtswissenschaft sowohl hinsichtlich der Hethode der Forschung, als
des Gehaltes der Darstellung vollig neue Aufgaben gestellt", den „Be-
trieb der eigentlich geschichtlichen Arbeit . , soweit geregelt und urn-
grenzt, daB es sich innerhalb ihrer vornehmlich darum handelte, auf den
betretenen Bahnen mit immer strengerer Folgerichtigkeit und stets
wachsender Vielseitigkeit fortzusehreiten" (S. 311). Die Aufmerksamkeit
bleibt eben dauernd auf den methodiscben und theoretischen Gesichts-
punkt eingestellt, von dem aus selbst die (Ritter freilich ohnehin ferner-
liegenden) groBen stofflichen Entdeckungen und Eroberungen der neuesten
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488 Kritiken
Historiographie, die Leistungen der grabenden Arehaologie und kritischeu
Diplomatik, nur als Steigerungen grunds&tzlich langst begonnener
Forschungsrichtungen erscheinen miissen. Unter dieser Voraussetzung
werden vor allena die Studien iiber den Rechtsbegriff Montesquieus und
der Kulturbegriff Yoltaires zu Wegweisern, die die Entwicklungsgeschichte
der Historiographie gerade heute sehr notig hat und jedenfalls nie wird
iibersehen konnen. Man mag iiber Einzelnes mit Ritter streiten, z. B.
ob wirklich (S. 214 Anm.) von den beiden durch ihnfein unterschiedenen
Aufgaben des „Esprit des lois", der Erforscbang des „Wechselverhalt-
nisses" zwischen Gesellschafts- und Rechtsentwipklung einerseits und der
inneren Konsequenz der einzelnen Rechtssysteme, die zweite die historio-
graphisch weniger vvertvolle war (ich meine, sie war durch ihre grofiere
Unabh&ngigkeit von vorgreifendem Dilettantismus mindestens ebenso
wertvoll) oder ob nicht etwa die Auffassung der „ Nation* bei Voltaire
(S. 238 ff.) nur fflr den alle Vorstellungen vora Volkstum verstaatlichenden
Politiker des 19. Jahrhunderts so mangelhaft und leer, frir andere und
vielleicht tiefere Fragestellungen aber sehr aufschluBreich sein d&rfte.
Das grofie Ergebnis ist doch eine in der modernen deutschen Geschichts-
schreibung fast einzig dastehende, methodisch hochst fruchtbare Auf-
geschlossenheit und Gerechtigkeit gegen die Grundlagen spezifisch west-
europaischen Staats- und Kulturdenkens, die dann audi der Schilderung^
der folgenden Epoche deutscher geistiger Vorherrschaft auBerordentlich
zugute koinmt. Der ganze (wiederum weitab von Ritters schlichtero
Weg gelegene, Scharfsinn, womit neuerdings Ernst Troeltsch das Eigen-
recht der „dialektischentt Geschichtsbetrachtung gegeniiber dem wPositivis-
mus" verfochten hat, konnte den Einwand nicht entkr&ften, den Ritter
aus dem Vergleich mit Adam Smith gegen Herders „Massenbegriff der
Nation" erhebt: „wie innerhalb der Nation und des Staates jedem be-
deutenden Inbegriff von Kulturzwecken eine lebensvolle Gesellschaft ent-
spreche, die, selber wieder sich maunigfach gliedernd, der Yerwirklichung
ihrer Zwecke in steter Wechselwirkung rait dem Staat obliege" (S. 275).
Und geradezu die beste methodologische Ausdeutuhg von Rankes viel-
umstrittener Ideen- und Tendenzenlehre , dabei zugieich eine der weit-
blickendsten Formeln fur die nocli unendlich strittigere Bedeutung des
Individuellen in der Geschichte scheinen mir die Worte: „Man darf wolil
den letzten Grund dieser Gedanken in der Ansicht sehen, da6 die von
Gott in die Menschennatur gelegten Zwecke als eine unpersonliche
Kraft das Leben der Volker beherrschen, und dafi darum im Wechsel
der Zeiten und Verfassungen denjenigen Personlichkeiten die Fiihrung:
zufdllt, welch e die jeweilig den Staaten und Volkern frommenden
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Kritiken 489
Zwecke richtig zu erfassen and tatkr&ftig zu verwirklichen vermSgen"
(S. 419).
Weniger dem Bach, das so altersreif in sich selbst ruht, aid der
deutschen Wissenschaft mochte man wiinschen, dafi es nicht die Alten
durch den modernen Geist, die Jungen dnrch manchen Traditionalismus
der Form abschrecke. Lange genug schon steht sich in der Geschichts-
\vissen8chaft feindlich gegeniiber, was hier vermittelt and vers&hnt er-
scheint. Aber erst solche Yers5hnang bringt eine Wissenschaft -als
Ganzes wahrhaft vorwftrts.
i Carl Brinkmann.
Ednard Meyer, C&sars Monarchie and das Principat des
Pompejus. Innere Geschichte Boms von 66 bis 44 v. Chr.
Stuttgart and Berlin, J. G. Cotta'sche Buchhandlung Nachfolger 1918.
Gr. 8°. X and 627 S.
Das groBe Werk, mit dem uns Eduard Meyer uberraschend beschenkt,
ist nach seinem eigenen Bekenntnis ein Produkt der gewaltigen seelischen
Erschiitterung, die der Weltkrieg in ihm bewirkt hat Fast von dem
ersten Tage des neaen groften Geschehens an ftihite der Meister der
althistorischen Forschung einen iiberm&chtigen Zwang in sich wachsen,
der ihn zur Abkehr von der Fortsetzung seiner bertthmten „ Geschichte
des Altertnmsa nStigte, obgleich er soeben vor Kriegsaasbrach sich den
"Weg zar Neubearbeitung des zweiten Bandes derselben, der die Ge-
schichte des alten Orients behandelt, freigemacht hatte: „Ieh muBte
mich, soweit ich nicht durch die von den Ereignissen gestellten lite*
rarischen and politischen Anfgaben in Anspruch genommen war, auch
i n meiner wissenschaftlichen Tatigkeit mit Dingen besch&ftigen, die den
Menschen innerlich zu packen vermSgen and mit den Fragen, die uns
alle aufs tiefste bewegen, in n&herem Zusammenhang stehen. So habe
ich eine Reihe von literarischen Arbeiten in Angriff genommen, von
denen ich eine in dem vorliegenden Bach verOffentliche", schreibt er
selbst. (S.V).
Schon unter dieser Perspektive betrachtet, will Ed. Meyers Buch mit
einem anderen Mafie gemessen sein, als es ein reines Spezialwerk gelehrter
Arbeit erheischt, wie sein Verfasser denn auch offensichtlieh danach
strebt, liber die Bedurfnisse des Forschers hinaus die des Lesers zu
beftiedigen (vgl S. VIII). Und so wird in der Tat jeder, der in diesem
AVerk nach der AuBerung der Wirkung der gewaltigsten Ereignisse der
Weltgeschichte auf Kopf und Herz eines ihrer hervorragendsten Yerkundigers
forscht, reichen Gewinn davontragen; auch in diesem Sinne sind die von
Histor. Vierteljahrschrift. 1919. 4. 38
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490 Eritiken
der ziinftigen Altertumswissenschaft vielleickt nicht ohne weiteres gebilligten
modernen Vergleiche, beispielsweise mit Lloyd George and Wilson, an
ihrem Platz und berechtigt. Denn dies Buch ist weit mehr, als etwa
nur eine Monographie der inneren Geschichte Rome von 66 bis 44 v.
Chr., wie sein Untertitel lautet, so viel eine solche audi an sich scbon
bedeutete. In ihm ist bereits die ganze groBe Frage nach dem Wesen
des romischen Kaisertums der ersten drei Jahrhanderte aafgerollt und
die Antwort auf sie in nuce gegeben.
Hatte in dieser Hinsicht bereits 1888 J. Kromayer in seiner Disser-
tation uber „Die rechtliche Begriindung des Pricipats* gegen Mominsena
bis dahin absolut und aucb heute noch zum groBen Teile herrschende
Theorien x auf schmalem Raum und mit tiefem gedanklicben Hintergrund
die Richtlinien fdr die Erkenntnis vom Werden des Principats des
Augustus2 gegeben, so hat Ed. Meyer selbst bereits vor einem halben
Menschenalter in einem fesselnden Aufsatz in Sybels Historischer Zeit-
schrift N. F. LV (1903) S. 385 ff. die Absicbten des Augustus bei seinem
Wiederaufbau des Staatswesens dahin gedeutet, dafi er dabei den redlichen
Willen verwirklicht sah, die alte Verfassung wieder zur Geltung zu bringen.
Es wird naturlich im letzten Grunde immer Ansehauungs- und Tempera-
mentssache bleiben, wie weit man geneigt ist, an die ^Ehrlichkeit" des
von dem Begriinder des Principats verkundeten offiziellen Programms zu
glauben; gleichwohl mufi es selbstverst&ndlich von der groBten Bedeutung
sein, dies Programm selbst n&her kennen zu lernen. Denn es hat
theoretisch-staatsrechtlich und — in viel hfiherem MaBe als gemeinhin an-
genommen wird — praktisch-politisch die innere Geschichte Roms bis
auf Carus und Diokletian bestimmt.
Nach dieser Richtung hin hat sich nun Rezensent zun&chst im Jahre
1916 in seinem n Wesen des r&mischen Kaisertums der ersten zwei Jahr-
hunderte* (= Studien zur Geschichte und Kuitur des Altertums, heraus-
gegeben von Drerup, Grimme und Kirsch, VIII 2) und darauf kiirzlich
1919 in seinem Buch „Vom Prinzipat zum Dominat. Das Wesen des
romischen Kaisertums des dritten Jahrhunderts" (= Studien etc. IX 4
und 5) um den Nachweis bemuht, wie der Prinzipat des Adoptivsohns
des groBen C. Julius C&sar im Gegensatz zu dessen Pianen der abso-
luten Monarchie nach hellenistischem Muster ihrem Wesen und ihrer bis
in die subtilste Einzelheit hin festgehaltenen Formulierung nach die Voll-
1 Man vgl. das jtingste Eintreten fttr sie aus der Feder eines ihrer scharf-
sinnigsten Verfechter in der umfangreichen Besprechung meines oben erw&hntea
letzten Baches von A. Stein im Literarischen Zentralblatt 1920, Nr. 1 und 2.
* In den Jahren 43—23 v. Chr.
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Kritiken 491
endung der Optima forma rei publicae jrestitutae im Sinne der besten Geister
des letzten Jahrhunderts vor unserer Zeitrechnung gewesen ist nnd mithiu
jede Rechtsanschauung, die auf eine Anerkennung eines auBerordentlichen
Gewaltrechts der Soldaten dem Imperium der Kaiser gegenUber hinauslRuft,
\vie es Mommsen in sch&rfster Wort- und Begriffsfassung statuiert hat, aus-
schliefit Als solche hat sie im Ablaufe von melir als drei Jahrhunderten
iiberhanpt nur dreimal eine bewuBte Unterbrechung erfahren: einmal durch
Domitianfi konsequentes Streben, die autoritative Stellung der V&ter zu
beseitigen, die ihm den ganzen Hafi der senatorischen Geschichtschreibung
zugezogen hat; das andere Mai 150 Jahre sp&ter durch Maximinus
Thrax' naive Rucksichtslosigkeit, der sich im brutalen BewuBtsein seiner
militftrischen Kraft einfach nm nichts aufierhalb dieses Interessenkreisea
kiiraraerte nnd dennoch trotz seiner iiberlegenen positiven Machtmittel
rasch an den Folgen des Verfassnngsbruches dem sich ermannenden Senat
und Yolk von Rom nnd Italien gegenuber gescheitert ist: endlich im
Jahre 376 dnrch den nicht ganz klar erkennbaren Versuch Florians,
einen Prinzipat eigenen Rechte einzusetzen. Trotzdem vermag ich
nicht ohne weiteres anzunehmen, da 6 die wahre Absicht des politischen
Meisterspielers Augustus auf die faktische Rehabilitiernng der alten
Republik herauslaufen sollte. Dagegen scheinen mir, nebenbei be-
merkt, in erster Liaie die bei ihm unbestreitbar vorhandehen sogenannten
dynastischen Plane zu sprechen. Aber ich glaube endgliltig erwiesen zu
haben, dafi Augustus' Ziel das gewesen istf den Prinzipat zwar kernes-
wegs als Monarchie, jedoch als Festsetzung der iiberragenden Geltnng
eines, und zwar im Sinne vorhandener pliilosophischer Doktrinen1 des
besten, Mannes im Rahmen der iiberkommenen Republik durchzusetzen.
Wenn gerade Augustus beabsichtigt hat, dies moglichst in Verbindung
mit seinem erlauchten Geschlecht geschehen zu lassen, so darf hierzu nie
tibersehen werden, dafi eben rdmische Sitte und riimisches Recht in ganz
besonderer Weise die MOglichkeit g«g«ben haben, in TTbereinstimmung
mit der auch hier rechtlich bestimmenden Korperschaft des Senate den
als am geeignetsten erkannten Mann durch Adoption in die denkbar
innigste persSnliche Verbindung mit dem jeweiligen aufierordentlichen
Mandatar der Vater zu bringen.
1 Diese hat uns in sehr erwtinscht die staatsrechtliche Theorie erg&nzender
Weise 1917 von der ideengescbichtlicheu Seite her R. Reitzensteins treffliche
Untersuchung fiber n Die Idee des Principats bei Cicero und Augustus*1 (= Nach-
richten von der K. Gesellschaft der Wissenschaften zu Gdttingen, philolog.-histor.
Klasse 1917, S. 397 ff.) nfther kennen gelehrt
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492 Kritiken
Nach alledem ist entwicklungsgeschichtlich von hoehstem Interested,
zu untersuchen, wie Augustus auf den eigenartigen Gedanken dieser nie
wieder in der Geschichte so oder ahnlich zur Ausbildung gelangten
Institution gekominen ist \ Auf die Beantwortung dieser eminent politischen
Frage, die man mit einem Worte als die Vorgescliichte des Prinzipats
des Augustus definieren konnte, laufl Ietzten Endes Ed. Meyers Arbeit
hinaus.
Nach ihm rangen drei Gestaltungen des Staatswesens in den zwei
Jahrzehnten vor C&sars Sturz und dem Auftreten seines Adoptivsohns,
die er seiner Betrachtung unterzieht, mit einander: erstens die ^alte"
Kepublik in der Form der Senatsherrschaft, zweitens die absolute Monarchie
Caesars und zwischen ihnen das, was Pompejus erstrebte, die militarische
und politische Leitung des Staats durch den amtlosen Vertrauensmann
des Senats und der Aristokratie, den alle seine Rivalen an EinfluB weit
iiberragenden ersten Burger, den sog. Princeps. Denn die sogenannte
Demokratie, die Ed. Meyer unvergleichlich kurz und treflfend als die
Herrscbaft der Kapitalisten und rivalisierend neben ibr die des liaupt-
stadtischen Pobels definiert, kann seit Sulla bzw. M. Amilius Lepidus
und M. Brutus (d. i. seit 78/77 v. Chr,) als tot gelten, da sie fortan
iiberbaupt keine Bolle mehr spielte. Der Prinzeps ist mitbin in dieseni
politischen Sinne und genau ebenso seiner ideengeschichtlichen Bedeutung
1 Der Neuhistoriker diirfte geneigt sein, z. B.'die Frage, wie weit in der
rGmischen Kaiserzeit die Teilung des Reichs in senatorische und in kaiserliche
Provinzen erfolgt ist., nur mehr nebens&chliche Bedeutung beizumessen. Doch
lafit sich gerade hier an einem hflbschen'Exempel zeigen, Ton welch weitreichenden
Konsequenzen die antike Verwaltuugsteilung begleitet gewesen ist. Noch heute
bedeutet auf dem Boden der westlichen Balkanhalbinsel die Grenze zwischen
dem kaiserlichen Pannonien und dem senatorischen Mazedonien die Nordgrenze
des albanischen, il i. des alten illyrischen Volkstums. Auf dem Gebiete der
straff organisierten kaiserlichen Provinz ist dieses in den Jahrhunderten der
Kaiserzeit glatt aufgesogen und ebenso seine Sprache ausgerottet worden; auf
dem Gebiete der schlafferen senatorischen Yerwaltung koonte beides bestehen
bleiberi. Deswegen ist gewiB nicht zu viei gesagt, daB die RomanisieruDg des
keltischen Gallien in dem heutigentages vorliegenden Umfange in erster Linie
dem Umstande geschuldet wird, dafi die drei Gallien — die Narbonensis gehftrt
als mediterrane Provinz nicht eigentlich hierher — dem Kaiser unterstellt
blieben. Frankreich ware heute weit eher ein keltisches, als ein ronianiaches
Land, wenn es blofi den jahrlich wechselnden senatorischen Prokonsuln htltte
zu gehorchen brauchen. lnsofern hfttte das Gelingen der geplanten Verlegung
der Milit&rgrenze des Reiches von dem Rhein zur Elbe, das Gallien vermutlich
dem befriedeten Senatsreich der Mitte tiberlassen haben wiirde, noch nach
ganz anderer Richtung, als gewdhnlieh angenommen wird, unabsehbare etkno-
graphische und politische Folgen fur die Gegenwart gehabt.
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Eritiken 493
nach, wie dies Reitzenstein naber gezeigt hat, nicht etwa der Vertreter
des Volkes gegentiber dem Senat, sondern der hohe auBerordentliche
Mandatar des Senates selbst, insofern mithin der Prinzipat nicht die Voll-
endung der romischen Demokratie, wie Mommsens Lehre lautete, sondern
vielmehr die der romischen Aristokratie, so da6 die starke Dosis demo-
kratischen Ols, die tats&chlich dem Prinzipate beigemischt ward, ledig-
lich durch die Ubernahme der tribunizischen Amtsgewalt bedingt wor-
den ist.
Die. Stellung nun, „die Pompejus fur sich begehrte und die er zu-
letzt, seit: dem Jahre 52, wenigstens annahernd erreicht hat, ist in der
Tat in den wesentlichsten Momenten bereits die, welche das Augusteische
Principat dem Regenten zuweist ; die Gestaltung, welche Augustus dauernd
begriindet hat, steht der von Pompejus erstrebten viel naher, als der des
Mannes, dessen Namen er trug. Eben darin beruht die eminente welt-
geschichtliche Bedeutung des Pompejus, die die C&sars fast noch iiber-
trifft. Sie tritt dadurch nur noch deutlicher hervor, daB er an sich
keineswegs eine hervorragende, seiner Stellung innerlich gewachsene Per-
sonlichkeit gewesen ist; gerade darin zeigt sich, wie die Entwicklung
mit innerer Notwendigkeit auf diese Gestaltung hindr&ngt, in der sich
die alten Traditionen der Republik und der Senatsherrschaft mit dem
Bedttrfnis naclr einer einheitlichen Leitung des Weltregiments durch den
Reichsfeldherrn zu verbinden und ins Gleichgewicht zu setzen versuchen.
C&sar hat diese Losung mit der tlberlegenheit des Genies geringschatzig
beiseite geschoben; aber eben darum hat seine Schopfung keine Dauer
geh.abt, sondern die Geschichte ist in furchtbaren K&mpfen dariiber hin-
weggeschritten" (S. 5). Nicht unahnlich diesem Gedankengange ist es,
wenn jetzt auch J. Kromayer in seinem AbriB der romischen Geschichte
(= Weltgeschichte in gemeinverst&ndlicher Darstellung herausgegeben von
L. M. Hartmann I, 3 1919) den Pompejus „mit seinem mehr gelegent-
lichen Eingreifen, mit seiner vollkommenen Schonung der republikani-
schen Verfassungsformen und seinem Gleichgewichtssystem zwischen
Senats- und Volksgewalt als den, wenn auch unvollkommenen, Vorliiufer
des Kaisers Augustus" betrachtet (S. 119). Genau so, wie spates
Augustus* Stellung darauf beruht hat, da6 er nach seinen eigenen Worten
im Herbste des Jahres 44 v. Chr. „exercitum privato consilio et privata
impensa comparavi(t), per quern rem pubiicam dominatione factionis op-
pressam in libertatem vindicavi(t)u (Monumentum Ancyranum lat. 1, 1 ff.)-
baute sich des Pompejus Stellung darauf auf, dafl er im Jahre 83 gleich.
falls als einfacher Privatmann in Picenum drei Legionen aufbrachte und
mit ihnen sich nach Niederwerfung des inneren Feindes als gleiehberech-
.. r^nnnlr* Original from
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494 Eritiken
tigter Imperator an die Seite Sullas gestellt hat. Und recht &hnlich,
wie seinerzeit „der wiederhergestellte Yolkstribanat Pompejus die Fruchte
in den Schofi warf, die der Senat ihm nie zu geben willens gewesen
ware" (Kromayer a. 0.), hat der staatskluge Augustus eben dadurch,
dafi er die bedeutungsvollen Bechte des Volkstribunats seit 36 v. Chr.
sukzessive selbst tibernahm, bis er seit 23 v. Chr. j&hrlich trad st&ndig
tribunicia potestate fungiart, das alte nPalladiuma der Demokratie skh
vollends zu nutze gemacht und mit ihm so recht republikanisch-gesetz-
mUfiig den groBen Kreis der politischen Befugnisse des Principals be-
sehlossen. Auch darin steht der erste „ Kaiser" im Gegensatz m seinem
Grofioheim und Adoptivvater, der gewiB auch nicht die willkommene
tribunizische Sacrosanctitas seiner Person und den Kreis der Befugnisse
der Volkstribunen verschm&hte, aber nie daran gedacht hat, beides znm
Mittelpunkt seiner biirgerlichen Stellung Bom und Italien gegeniiber zu
macben.
So hat Ed. Meyer in der Tat gegeniiber Mommsens Darlegungen1 —
sei es in den faszinierenden Abschnitten des dritten Bandes seiner
rB6mischen Geschichte", sei es in seiner bekannten Schrift fiber wDie
Bechtsfrage zwischen C&sar und dem Senat" (Breslau 1857 = Gesanim.
Schriften IV, S. 92 ff.), die er fiir „ein glanzendes Advokatenpl&doyer
Air Casar, aber ebenso parteiisch und sachlich unhaltbar wie so manche
Beden des Cicero und Demosthenes" (S. 323, Anm ) erklart, sei es in
seinem nicht nur in diesem Teile tendenziiJs beeinfluBten „Romiachen
Staatsrechtu — erwiesen, daB das weltgeschichtlich bedeutungsvollste das
ist, dafi kein Zusammenhang zwischen Casars Lebenswerk und dem des
Augustus oder gar des „kon8titutionellstenu aller Prinzipes, des Tiberius,
besteht2: die Staatsgestaltung des Augustus ist die, „deren Bild Cicero
in der Schrift vom Staate entworfen und deren Durchfuhrung er
von Casar (vergeblich) in der Marcellusrede gefordert hattett (S. 541),
1 Von programmatischer Bedeutung ist der Sats S. VII: 9Ich habe es fttr
geboten gehalten, — an Mommsens Darstellung mehrfach eingehende Kritik
zu ttben: bei der dominierenden Bedeutung seines Wer&es wird das jede neue
Bearbeitung eines Abschnitts der rttmischen Geschichte tun mftssen, die die
Erkenntnis wirklich fordern will.*
8 Nach Ed. Meyer ist eben axis diesem Grande der vicrte Band der ,.B6mi-
schen Geschichte* nicht geschrieben worden: „Darauf beruht es in letzter Linie>
daB Mommsen seine Geschichte nicht hat fortsetzen kftnnen: von seiner Dar-
stellung der Zeit des Pompejus und Cftsar, von seiner Auffassung, dafi mit
Casars Sieg die Geschichte der Republik zu Ende und durch ihn die Monarchic
dauernd begrttndet sei, ftthrt eben keine Brttcke zu dem Prinzipat des Augustus
und der Geschichte der Kaiserzeit" (S. 4).
.. (~*rw"*nlf* Original from
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Kritiken 495
wozu jetzt standig Reitzensteins feinsinnige Untersuchung heranzuziehen
ist1. Und sollte ein hartnackiger Zweifler dagegen uns noch auf das
anscheinend rein diskretion&re Sonderrecht des Prinzeps der Lectio senatus
vet weisen, so sei dem entgegen hervorgehoben, dafi man sich wohl zu
hiiten hat, das von Augustus und Tiberius so behutsam wie moglich
geiibte Recht der Pairskreierung und -entsetzung praktisch zu hoch ein*
zusch&tzen. Denn die Vater blieben bis auf Gallienus' Alleinregiment
(260 — 268 n. Chr.) nach wie vor im Besitz aller hohen Verwaltungs-
und Oftiziersstellen des Reichs*. Wehe daher dem Prinzeps, der sich
aninafite, ohne weiteres den Stand, bei dessen passiver Resistenz schoa
sich nor zu bald seine ganze Handlungsf ahigkeit l&hmte, einfacli ins Oesicht
zu schlagen! Das ist noch keinem von ihnen bis auf den Tag, da der
in dem ungleichen Kampf mit den unbotm&fiigen Gener&len und ihren
barbarisch gewordenen Legionen ermattete Senat „incertum, an ipso
cupiente an metu seu dissensionum odio", wie das Aurelius Victor zum
Jahre 282 (Caesares c 37, 5) ausdruckt, selbst seine Pr&rogativen auf-
gab, auf die Dauer gut bekommen. Seit Casars des GroBen, ja seit der
Gracchen Tagen ist kein Senategegner mehr in seinem Bette gestorben.
So warnten schon Augustus die blutigen Schatten der Vergangenheit
"Wahrend der Vater uberall die Geringschatzung der hohen Korperschaft
mit voller Absicht hervorkehrte (vgl. 8. 405) und selbst Sohne von Frei-
gelassenen und gallische nnd spanische Provinzialen in sie aufnahm
1 Gleichwohl ist es ein bis auf den heutigen Tag die Geschichtschreibung
(s. zuletzt Xromayer a. 0. 8. 417) souver&n beberrschender Irrtum, das Wort
„ Kaiser* („Czar*), das die h&chste Herrscherwttrde auf Erden bezeichnen soil,
sei auf C&sar, den Vater, zurttckzuftthren imd ein Monumentum aere perennius
seiner unvergleichlicben Bedeutung. In Wirklichkeit ist es das durch die
Mfknzlegenden Uberall verbreitete und in fthnlicher Weise in der Folgezeit immer
wiederholte Nomen der beiden ersten Trtger des Prinzipats lmperator Cftsar
Augustus und Tiberius Cftsar Augustus, das die neue Begriffsbildung outer
den Provinzialen, aus denen die Volker der Zukunft bervorgehen sollten,
bestimmt bat, da sie nur das Auliere der neuen Institution sahen; vgl. z. B.
Evangel. Marci 12, 14.: „?£ecm xVpaov Kataapt 8oCvai •? ou; ... Kaicrapo;
(t; etxcov xat r iTziypoLtpr) . . . octco&otc Ta KaJoapo; Kafaapt xa\ xa xoii 8eou Tea
Bct5a oder Ev. Lucae 2, 1 : „€$fiXS£ 6oy\iOL TCotpotKataapo^ Auyouorou, aTCoypaqpcaSat
itaaav ttjv obcov^viQv". Ahnlich ist der moderne Empereur (Emperador, Impe-
ratore etc.) dem Pranomen des Augustus, dem lmperator, entnommen, den
gerade ein Jahr auch C&sar, der Vater, mit unvergleichlich langerer und nach*
haltigerer Wirksamkeit aber sein Sohn fast zwei Generationen hindurch (n&m-
lich seit 40 v. Chr.) an der Spitze der Okumene getragen hat.
2 Vgl. in ahnlichem Sinne auch K. J. Neumann in Sybels Histor. Ztschr.
1917, S. 381.
r^nrmlr Original from
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496 Kritiken
(8. 457f.)? hat der Sohn ausdrucklich der Mit- und Nachwelt verkundet:
„in consalatu sexto et septimo (d. i. 38 and 27 v. Ghr.), bella ubi ci-
vilia extinxeram per consensum universorum potitus rerum omnium, rem
publicam ex mea potestate in sonatas populique Romani arbitrium tran-
stuii" (Monum. Ancyr. lat. 6, 13 C) and sogar sp&ter einem Transpadaner
als nicht senatsfUhig Aufnahme onter die Vftter verweigert; vor den
Aagen C&sars, des Vaters, schwebte das konigliche Diadem, der SohB
aber verkttndete nrbi et orbi weiter: „quo pro merito meo senatns con-
sulto Augustas appellatas sum — post id tempus praestiti omnibus digni-
tate\ potestatis autem nihilo amplius habui quam qui fuerunt mihi qaoqae
in magistratu eonlegae* (lc. lat 6, 16 ff.).
Er konnte dies unbedenklich tun. Denni in seiner Hand blieb als
in der des vom Senate bestellten B^ichsfeldherrn Heer and Flotte, mit
denen er, wie seinerzeit Pompejas, gro6 geworden war. So fraglos also
das rein faktische Fundament der Stellung des Prinzipates von Anfang
an das militftrische gewesen ist, and dasselbe sich sp&ter, mit einem
scharfen Ruck nach links seit dem Jahre 193 unserer Zeitrechnung nach
dem Sturz der echten Antonine, bei jedem Aufkommen eines neuen
Mannes im Wege des staatsrechtlich nach wie vor verfehmten Pronunci-
amientos immer seh&rfer betonte, ebenso fraglos ist die Definition des
rSmischen Kaisertums als einer milit&rischen Tyrannis, wie ieh sie ge-
Iegentlich aus dem Munde eines hervorragenden mittelalterlichenHistorikers
gehort habe, schon deswegen unzutreffend, weil sofort nach der impe-
ratoriscben Akklamation der von den Soldaten auf den Schild Gehobene
die Rechtsgultigkeit seines Imperiums nur vom Senat erlangen and, je
h&ufiger dann im 3. Jahrhundert Erhebung auf Erhebong folgt, nar in
Anlebnang an dies einzig Dauernde in der Erscheinungen Flucht den
legitimen Ruckhalt linden and der eingerissenen Militaranarchie einiger-
maBen Paroli bieten kann. Da8 aber der Senat so lange das verfassungs-
m&Big bestimmende Element im Staatsleben darstellen sollte, ist im Gegen-
satz zu Casars Monarchic, deren Werden and Wachsen im Geiste des
Mannes im Gegensatz zu MomrasensunorganiseherKonstraktion* Ed* Meyer
1 Es ist vielleicht nicht ohne Wert, hierzu noch zu bemerken, wie selbst
eine Parallele zwischen dieser Aoffassung und dem besteht, was C. Julius Ctear
unter den Grttnden der Feindschaft des Pompejus gegen sich aufffthrt .quod
[Pompeios] neminem dignitate secum exaequari volebat", Bell. civ. I 4, 4. Worte,
die erst jetzt richtig verst&ndlich werden.
* Nach Mommsen hat C&sar sein „Hauptziel, die Gewinnung der unum-
schr&nkten Alleinherrschaft and den Neubaa des Staates auf Grund der demo-
kratischen Ideale nie aus den Aogen verloren and, als die Zeit gekommen war,
den Bttrgerkrieg bewuBt herbeigeftthrt ; und v5llig klar stehen ihm seit langem
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Kritikeii 497
S. 319ff. und S. 459 ff. in tiefgriindigerWeise nachgeht. Augustus' welt-
geschichtliche Tat gewesen, und wie die geordneten Zust&nde der Kaiser-
zeit fur den Orient mit Ausnahme Agyptens schon mit Pompejus ein-
setzten, so bereitete sich durch ihn, nicht durch den grofien Julius, die
Ordnung vor, unter deren politischer Herrschaft die Bildung dessen be-
gann. was die Kulturnationen heute trennt und einigt1.
Ponitz bei Leipzig. Otto Th. Schulz.
©. Steinhaiiseil, Geschichte der deutschen Kultnr. Zweite
neubearbeitete und vermehrte Autlage. 1. Band XII und 428 S..
2. Band VIII und 536 8. Leipzig und Wien, Bibliographisches
Institut 1913.
Die Anzeige des Buches ist mir erst kurz vor Kriegsausbruch tiber-
tragen und hat sich dann verzogert. Jetzt, wo es gilt, die abgerissenen
Faden der Wissenschaft allenthalben wieder anzuknlipfen, mag auf die
Bedeutung dieser Neubearbeitung des allgemein bekannten und gesch&tzten
Werkes mit kurzen Worten hingewiesen werden.
Die Zweckmftfiigkeit einer besonderen Kulturgeschichtschreibung
ist neuerdings von v. Below eindringlich erortert worden. Wenn er zeigt,
wie sich die wirklich wertvolle kulturgeschichtliche Forschung in Deutsch-
land stets im Rahmen einzelner Fachwissenschaften vollzogen hat und
wohl auch ferner vollziehen wird. so diirfte man sich dem Gewicht. dieser
nicht nur die Grundztige, sondern selbst die Einzelheiten des Neubaus vor
Augen. Eine derartige Konstruktion widerspricht den Grundbedingungen d*s
menschlichen Daseins und der historischen Wirksamkeit und erschlieik nicht
das Vergt&ndnis, sondern versperrt es." Es folgt der Vergleich mit dem Major
und Brigadegeneral Bonaparte und dem Abgeordneten Bismarck, denen man
ebensowenig die be wu lite Orientierung ihres Handelns nach dem. was schliefi-
lich durch sie gewonlen ist, zutrauen kann, „obwohl naturlich die Uedanken,
die dahin gefiihrt haben, auch damals schon in ihrer Seele lagen und, wo der
Anlafi sich bot, blitzartig auf leuchten konnten" (S. 326),
1 Da es mir hier vor allem auf die grofien Zusammenhange ankam, in
denen Ed. Meyers Werk richtungweisend emporragt, kann ich nur anmerkungs-
weise die vier wertvollen Beilagen desselben („Der Perduellionsprozett des
Babirios im Jahre 68, Sal lusts politische Broschttren an C&sar, Ciceros Brief-
wechsel, Die Quellen") erw&hneu. AUerdings mdchte ich den bescheidenen
Zweifel nicht verhehlen, ob die unter Sallusts Flagge segelnden offenen Briefe
„ad Caesarem senem (sic) de republican wenn auch nicht ein urn vier bis fttnf
Menschenalter sp&teres Machwerk, so doch apokryph sind. Ich vermag rein
geftthlsgem&fi den Beigeschmack nach rhetorischer Ilbung, der ihnen anhaftet,
nach wie vor nicht vollstandig zu verwinden und mit dem pointierten Stil
gerade Sallusts in Einklang zu bringen. Doch wird darflber der Philologe
von Fach besser ais ich entscheiden.
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498 Kritiken
Darlegungen nicht leicht entziehen, zumal v. Belows eigne kulturgeschicht-
liche Leistungen zur weiteren Best&tigung dienen mdgen. Gleichwohl
kann man eine zusammenfassende Kultnrgeschichtechreibang fur ein
unabweisliches Bedarfnis halten, nicht nur> weil sonst ganze Zweige
menschlicher Bet&tignng, wie z. B. das eigentlich Sittengeschichtliche,
leicht ganz vernachl&ssigt werden warden, sofern n&mlich die bestehenden
Fachwissenschaften gerade kein Interesse fur sie h&tten, sondern auch
weil, ganz abgesehen von dem Bildungsbediirfnis eines weiteren Laien-
publikums, die zusammenfassende Betraclitung zu einer Bereicherung and
Yertiefang unserer Erkenntpis fuhren kann, indem sich gemeinsame Moti-
vierungen fiir die einzelnen Zweige ergeben, und der in alien Erzeug-
nissen der Periode wirkende Geist dentlicher in die Erscheinung tritt.
Das freilich wird man dabei stets im Auge behalten miissen, dafi eine
derartige Kulturgeschichtschreibang kein geringeres, sondern womdglich
noch ein hoheres MaB von vorarbeitender Spezialforschnng voraussetzt,
als die politische Historic Nicht allgemein wird das hinreichend ge-
wiirdigt. Wie wenig wissenschaftlich brauchbar sind beispielsweise die
landl&ufigen Urteile fiber die Moral der verschiedenen Zeiten, die sich
meist an zuf&Uige zeitgenBssisehe AuBerungen anschliefien and jedes
sicheren VergleichsmaBstabes entbehren! Die Kolturgeschichte hat sich
eben vielfach noch ans dem Dilettantismus herausznarbeiten and steht
als strenge Wissenschaft noch in den Anfongen.
Davon hangt nan das Urteil fiber Steinhaasens Werk ab: an dem
bisherigen Forschungsstande gemessen, ist es ebenso sehr eine hochst
achtangswerte Leistang, die ihm heute so leicht niemand nachmacht,
wie es, am Ideal gemessen, naturgeni&B noch manchen Wunsch unerffUlt
lafit. Sein Charakter ist hinl&nglich bekannt; Gedamtauffassung and
Anlage sind aach in der neuen Anflage unver&ndert geblieben. Weaent-
lich von der Germanistik and den Frivataltertiimern ausgehend, hat sich
der Verfasser die weiteren Gebiete kaltareller Betatigang durch Einzel-
forschungen and amfassende Belesenheit erobert. Dafi er die Formen
staatlichen Lebens so sehr zurucktreten, naheza vor anseren Blicken
verschwinden lafit, mochte ich nicht far einen Vorzug seines Baches
halten* Sie sind eben doch der Rahmen jeglicher Kaltorleistongen and
gehSren am Ende selbst in hervorragendem Mafie za i linen. Welch"
umsturzende Rackwirkungen auf die Gesamtkaltar grofie staatliche Wand-
lnngen ausiiben, das wird ans heate ja wieder auf das nachdrucklichste
eingepragt. Aber aach z. B. fur den innerpolitischen Umschwiing von
1878 hat das kurzlich v. Below fur das Gebiet der Gescliichtschreibung
lehrreich gezeigt, und die feinereu Wecbselbeziehungen, m wie sie Meinecke
r^nj^nlp Original from
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Eritiken 499
in seinen Studien uber Weltburgertum and Nationalstaat aufgespiirt hat,
stehen doch nicbt aufierhaib kulturgeschichtlicher Betrachtung.
Man kann sich ja nun iiberhaupt eine ganz andere Art der Auslese
und Darstellung, als die des Verfassers denken, eine Art, die mehr mit
dem Wertmafistab an die Dinge herantr&te und die Hohepunkte kultu~
reller Leistungen ganz anders herausarbeitete. Dann wttrden beispielsweise
Kulturtrager wie der Frh> v. Stein oder W. v. Humboldt nicht mit wenigen
dtlrftigen Worten abgetan werden, und ein Gipfel weiblicher Kultur, wie
ihn Karuline v. Humboldt erreicht hat, nicht unberiihrt bleiben, auch
wenn keine Massenwirkungen unmittelbar von ihr ausgegaugen sind.
Ich mochte glauben, dafi eine derartige Behandlung in das Wesen dent-
scher Kultur noch tiefer und jedenfalls lebendiger einzufuhren vermBchte.
Steinhausen hat sich seine Aufgabe anders gestellt. Ohne dafi er
irgendwie kollektivistischen Anschauungen huldigte, ist es doch wesent*
lich Durchschnittsschilderung, was er bietet, mehr eine Kulturgeschichte
des deutschen Volkes in seinen einzelnen Gruppen, als eine Geschichte
der deutschen Kultur. Dem entspricht, wenn aueh personliche Anschau-
ungen und Neigungen keineswegs ganz unterdriickt werden, der gleich-
maBige Flafi der stoffreichen Darstellung, die, jeder Systematik abhold,
nur aas den Dingen selbst die Grenzen einer neuen Feriodisierung ge-
winnt, Verallgemeinerangen stets durch vorsichtige Abschwftchungen ein-
schr&nkt, in dieser Eigenart auf die Dauer wohl auch etwas eint&nig
und ermudend wirken kann.
Schon das Wachstum von 747 auf 964 Seiten, das eine Teilung in
zwei B&nde nfitig machte, zeigt, wie emsig der Verfasser gegenQber der
ersten Auflage an der VervoUkommnung seines Werkes gearbeitet hat,
und nicht nur Hinzufugungen, sondern auch Auslassungen und vollige
Umformungen sind dem Buche in erheblichem Mafie zugute gekommen,
Auf das Einzelne dieser Verftnderungen kann hier um so weniger ein-
gegangen werden, als sich in den Kriegsjahren seit dem Erscheinen der
Stand der Forschung schon wieder mannigfach verschoben hat. VSllig
neu ist am Eingange jedes Bandes je ein Kapitel uber die Geschichte
der deutschen Landschaft bis zum 14. Jahrhundert und von da bis zur
Gegenwart hinzugekommen. So gern man sie im Zusammenhange lesen
wird, ist diese Vorwegnahme anschaulicher Hintergrtlnde, die in sp&teren
Kapiteln an Ort und Stelle eigentlich nicht zu entbehren sind und dort
belebend gewirkt h&tten, doch auch nicht ohne Bedenken.
Durch den Mangel jeglicher Quellenuachweise ist die wissenschaft-
liche Benutzbarkeit des Buches, das in dieser Hinsicht hinter der Kultur-
geschichte des Mittelalters von Grupp zurucksteht, leider auch in der
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500 Kritiken
neuen Auflage stark beeintrachtigt, das Weiterarbeiten auf der gewonnenen
Grundlage erschwert. Zum mindesten der im Vorwort zur ersten Auf-
lage vom Verfasser selbst ausgesprochene Wunscb, am Schlusse eia
Literaturverzeichnis anzufugen, hatte jetzt vom Verlage berucksichtigt
werden sollen, da Raumrucksichten bei der ohnebin notigen Teilung in
xwei Bande niclit mehr hindered im Wege stehen konnten. Vornehmlich
fur den weiteren Leserkreis, an den bei dem Bucbe in erster Linie
gedacht ist, ware das erwunscht gewesen. Auch so freilich kann man
es gerade in unsern Tagen, in denen das Kultnrerbe unsrer ganzen
Vergangenbeit mit Vernichtung bedroht ist, nicht eindringlich genug als
einen FOhrer zur bistorischen Selbstbesinnnng empfehlen. Steht es an
unmittelbarer Eindruckskraft hinter G. Freytags noch beute lebensfrischen
Bildern aus der deatscben Vergangenbeit zuriick, so gibt es dafQr fiber
den seither machtig fortgescbrittenen 3tand unsres Wissens umso zu-
verlassigere Auskunft; and wer mCehte den schon 1913 im Vorwort aas-
gesprochenen Wunsch, dafi es an der inneren Wiedergeburt unsres Volke9
aus Veraufierlichung und Verflachang mitwirken moge, beute nicht mit
doppeltem Nachdruck unterstiitzen? Jedenfalls gebiibrt dem Verfasser
fur die gesammelte Kraft, die er der groBen Aufgabe nun scbon seit
Jahrzehnten widmet, audi im vaterlandischen Interesse warmster Dank:
Heidelberg. K. Hampe.
1. P. J.Blok, Geschiedenis van het Nederlandscbe Yolk. Tweede
Druk. I. 708 8. II. 694 S. III. 716 S. Leiden. A. W. Sijthors
Uitgevers-Maatschappij (1912/14).
2. Derselbe, Geschichte der Niederlande. Im Auftrage des Ver-
fassers verdeutscht durch Pastor 0. G. Houtrouw 211 Neermoor.
5. Band. (Bis 1702.) (Allgemeine Staatengeschichte. Erste Ab-
teilung. DreiunddreifiigstesWerk.) Gotha, Friedrich Andreas Perthes
A.-G. 1912. 591 8.
1. Bloks grundlegendes Werk erscheint in dieser neuen Ausgabe
zunachst aufierlich in neuer Gestalt, Je zwei Bande der 1892 — 1904
erschienenen ersten Auflage sind in ihr zu einem Bande vereinigt, gleich-
zeitig ist das Format vergrOBert worden und die Seiten sind mit kurzen
Inhaltsangaben am Kopfe versehen worden, 80 bat die Handlichkeit
der Bande zwar etwas verloren, die ITbersichtlichkeit aber gewonnen.
Mit dieser auBerlichen Veranderung hat Blok eine grundliehe Durch -
arbeitung des ganzen Werkes verbunden. Er hat dabei an seinen Grund-
auffassungen nichts zu andern gebraucht. er hat die ursprungliche Ein-
teilung in Bllcher und Kapitel beibehalten konnen, geblieben ist dem
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Kritiken 501
Werke auch die Verbindung der Darstellung der politischen Geschichte
rait feinen kuiturgesdiichtlichen Schilderungen. Im einzelnen aber merkt
man die bessernde Hand dee Verfassers auf Schritt and Tritt, vor allem
machte die anscheinend so gut wie erschOpfende Heranziehung der neueren
Literatnr manche Anderungen n5tig. Ich erw&hne etwa aus dein ersten
Teile die Benutzung von Bang: f J)ie Germanen im r5mischen Bienst";
Vogel: „Die Normannen and das fr&nkisehe Reich bis 911": H&pke:
„Br£tgges Entwicklong znm mittelalterlichen Weltmarkt". Vor allem
erforderte natiirlich Pirennes Geschichte Belgians bestftndige Beriick-
sichtigung. Besondere grofi war die Zahl der Neuerscheinungen for die
im 5. und 6. Buche, das den ganzen zweiten Band anfullt, behandelte
Zeit (die burgundische Zeit and die des achtzigj&hrigen Krieges). Hier
waren neben Pirenne die Forsehungen von 0. Cartellieri, Walther and
Kooperberg, von Marx und Bachfehl, von Theifien und Reimers, von
Clemen und Kalkoff, von Daenell und Klkan, von Huges, van Brakel
und manchen anderen zu berticksichtigen, auch die Anderungen, zu
denen Blok sich genfitigt sah, sind in diesen Abschnitten gr&Ber als in
anderen Teilen des Werkes. Sind doch auch manche Quellen seit dem
Erscheinen der ersten Auflage neu erschlossen worden. Vielfach hatte
der Verfasser allerdings durc^h die Benutzung des archivalischen Ma-
terials der kttnftigen VerSffentlichung schon vorgegriffen. So nStigt im
dritten Bande das Erscheinen der Ausgabe der Briefe de Witts von
Japikse ihn nur zu einer Anderung der Zitate, nicht zu solchen im
Texte, da er die Briefe bereits far die erste Auflage im Beichsarchiv
benutzt hatte.
Nur wenige Stellen sind mir aufgefallen, wo eine Korrektur der
Darstellung der ersten Auflage am Platze gewesen ware, aber unter-
blieben ist. So entspricht es wohl kaum der heute herrschenden An-
schauung, wenn Teil I S. 13 und 16 die Germanen als echte Nomaden
bezeichnet werden, oder wenn Blok auf S. 48 die Thuringer ah der
Elbe und am Neckar von GhlOdovech unterwerfen l&Bt.
Besonders verdient noch hervorgehoben zu werden, dafi der Umfang
des Blokschen Werkes trotz der grundlichen Heranziehung der neueren
Literatur nicht grSfier, sondern eher geringer geworden ist, soweit die
Verschiedenheit des Formats eine Vergleichung zul&Bt; ein ausgezeichneter
Beweis far den FleiB und die Selbstdisziplin des Verfassers. Sicher
wird das Werk auch in seiner neuen Gestalt fur jeden Liebhaber der
niederlftndischen Geschichte eine anregende und genufireiche Lekture
und fiir den, der forschend mit ihr zu tun hat, Ausgangspunkt und
Wegweiser sein.
r^rtrtrtlr- Original from
J8' UNIVERSITY OF MICHIGAN
502 Kritiken
2. Dem Erscheinen der ersten Ausgabe des Blokschen Werkes ist
die von 0. G. Houtrouw gelieferte deutsche Ubersetzung bald gefolgt.
In ihr war haufig schon auf den Fortschritt der Forschung Rucksicht
genommen, so dafi die deutsche Ausgabe selbstftndigen Wert behielt and
jetzt erst dureh die zweite Auflage der holl&ndischen Ausgabe fiber-
holt wird.
Von der deutschen Ausgabe liegt der 5. Band zur Besprechung vor.
Er umfafit die Zeit von 1648—1702, die Zeit Johann de Witts und
Wilhelms III., noch eine groBe Zeit fiir den niederl&ndischen Staat,
aber auch eine Zeit des beginnenden Niederganges und der Zurtick-
dr&ngung durch Englands emporsteigende Macht. Auch dieser Band
zeichnet sich durch lebendige kulturgeschichtliche Schilderungen aus.
Hier sei nur auf den Wert der Ubersetzung noch nfther eingegangen. i
Sie liest sich im ganzen gut, doch fehlt es nicht an stilistisehen Eigen-
tiimlichkeiten und Fehlern, die sich aus der holl&ndischen Nationalist \
des tlbersetzers erkl&ren. Merkwiirdig ist schon, dafi er beira Leser
Kenntnis des Holiandischen voraussetzt und hollandische Zitate bringt,
ohne sie zu tibersetzen; von Einzelheiten erwahne ich etwa, daii S. 163 i
Zeile 5 . von unten wohl ,,Memoirenu statt „Denkschriften", S. 166
Zeile 3 statt „von den4' „der" zu sagen wfire. S. 179 Zeile 5 ist
„geboten" wohl wortliche Ubersetzung des holiandischen „gebaat", auf
deutsch ware etwa „gef5rdert" zu sagen. Derartige kleine Fehler werden
aber niclit hindern, da6 man es immer von neuem mit Freuden begriiBt,
dafi das bernhmte Bloksche Werk durch eine so brauchbare Ubersetzung
stets nach kurzer Zeit auch dem deutschen Leser zuganglich gemacht wird.
Jena. G. Mentz.
Ulrich Stutz, Der Geist des Codex iuris canonici. Eine Ein-
fuhrung in das auf Geheifi Papst Pius' X. verfafite und von Papst
Benedikt XV. erlassene.Gesetzbuch der katholischen Kirche. Stutt-
gart 1918. Kirchenre&tiiche Abhandlung herausgegeben von Pro-
fessor Ulrich Stutz. Heft 92 u. 93. XII r, 366 S. 8°.
Unter diesem Sammelnamen hat Stutz eine Reihe von Aufsatzen zu*
sammengefafit, die er zur Einfuhrung in den Codex iuris canonici, das
neue Gesetzbuch der katholischen Kirche, veriJffentlicht hat. Diese Auf-
satze sind des verschiedensten Inhalts; sie behandeln im einzelnen folgende
Themata: I. Der Kodex, seine Entstehung, sein Inhalt und seine Bedeu-
tung im allgemeinen. II. Neues im Kodex. III. Der Kodex und die
Andersgiaubigen. IV. Der Kodex und der Staat. V. Die Berucksich-
tigung der anlafilich des Vatikanischen Konzils geitufierten Wunsche.
.. C^f\f\rt\& Original from
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Kritiken 503
VL Der Kodex und die kirchliche Rechtsgeschichte. Yerhaltnis zum bis-
lierigen Recht. VII. Biirgerlich-rechtliche Einschlage. VIII. Priinat
und Episkopat. IX. Der Generalvikar. In ihrer Mannigfaltigkeit sind
sie in ganz vorznglicher Weise geeignet, in den Geist des neuen Gesetz-
buchs einzufiihren. Im Rahmen dieser Zeitschrift interessiert besonders
der 6. Aufsatz, der den Kodex and seinen E in flu 6 auf die kirchliche
Rechtsgeschichte behandelt.
Hier vermag ich allerdings die frohen Hoffnungen, die Stutz an den
Kodex und seinen gflnstigen Einflufi anf die Belebung der rechtshistori-
schen Studien knilpft, nicht zu teilen. Ich glaube vielmehr, da6 die
allgemeine Erfahrung, dafi Kodifikationen keine gunstige Wirknng auf
die Wissenschaft, insbesondere die historische, ausiiben, sicb auch hier
bestatigen wird. Sohms hinterlassenes gewaltjges Opus fiber das vor-
gratianische Kirchenrecht scheint zwar das Gegenteil zu bestatigen, aber
es liegt doch mit seinen Wurzeln in der Zeit vor dem Kodex. Ich furchte,
daB 8ich in Zukunft nur noch sehr Wenige (noch Wenigere als bisher)
mit der Vergangenheit des kanonischen Rechts befassen werden, und dafi
die Kenntnis dieses Zweiges der Rechtswissenschaft mehr und mehr
schwinden yrird; wer will sich noch mit den so schwierigen Quellen aus
der Zeit des 12. bis 14. Jahrhunderts beschaftigen, wenn er bequem mit
der Kenntnis eines modernen Gesetzbuchs auskommen kann.
Der katholische Geistliche wird wie der juristische Fraktiker sich
mit seinem BGB. so mit seinem Kodex sich begntigen und die Vergangen-
heit nur noch soweit heranziehen, als es ffir das Verstandnis der Gegen-
wart notig ist, und soweit der C. 6 des Kodex dies ausdriicklich erfordert.
Aber dazu wird man, wie jeder Fraktiker dies zu tun pflegt, sich der
bequemen Hilfsmittel der aiteren Lehr- und Handbftcher bedienen. Wozu
erst noch zu den Quellen, den unwegsamen und schwer verstandlichea,
greifen.
Der protest&ntische Theologe, fur denja das alte Corpus iuris canonici
noch in vielen Beziehungen geltendes Recht bleibt, hat sich schon bisher
mit diesem entlegenen und fur ihn undankbaren Quellengebiet nicht be-
fafit; er hat jetzt erst recht keinen Aulafi dazu. Seine kirchliche Rechts-
geschichte beginnt mit dem Jahre 1517.
Der reine Historiker steht der kirchlichen Rechtsgeschichte eigentlich
ferner wie der Theologe oder der Jurist. Trotzdem wird von ihm noch
Einiges zu erhoffen sein, wahrend meine Hoffnungen bezflglich der Jurist eu
sehr schwache sind. Und das um so mehr, je weniger die Besetzungen
an den juristischen Fakultaten ftir angehende Gelehrte einen Anreiz bieten,
diese entsagungsvollen, schwierigen Studien zu betreiben. Die boshaften
. r^nrmL* Original from
^^ UNIVERSITY OF MICHIGAN
504 Kritiken
Bemerkungen, welche Stutz fiber die juristisehen Kollegen und ihre Wert-
sch&tzung des Kirchenrechts sowie ihre Kenntnis des kanonischen Bechts
(8. 66) macht, sind leider nur allzu wahr. Warum sollte das durch den
Kodex plStzlich anders werden?
Zwar zun&chst 18st der Kodex, wie jede neue grofiartige gesetz-
geberische Erscheinung, eine reiche Literatur aus. Zahlreiche Federa
hat er bereits in Bewegong gesetzt; dem eigenen praktischen Bediirfais
nach Kenntnis des neuen Kechts entspringen zahlreiche Darstellungen,
die aber auch nor diesem praktischen Bedttrfius entsprechen nnd eine Ein-
ftthrung darstellen solien; Lehrbiicher nnd Handbficher, anch Bearbeitnngen
einzelner besonders wichtiger Abschnitte, wie des Eherechts, sind zum
Teil schon erschienen, und weitere werden noch folgen. Aber wenn dieses
praktische Bedftrfnis befriedigt ist, wird der scheinbare Aufechwnng er-
lahmen; der Portschritt der Wissenschaft bernht nicht in den Kontpen-
dien; eingehende monographische Darstellungen, die den Kodex im Zu*
sammenhang mit der gesch|chtiichen Entwicklung ergr&nden solien, werden
nicht allzn zahlreich folgen und reine rechtshistorische Untersuebungea
erst recht nicht. Zun&chst haben alle berufenen Kreise — die mehr
aus Nengierde sich dem Stadium des Kodex znwendenden werden so wie
so bald wieder ganz ansscheiden — genug damit zn tun, das gewaltige
Neue (viel mehr, als man beim ersten Ansehen ahnt) — za verarbeiten,
ganz abgesehen von den gewaltigen Aufgaben, die das protestantiscke
Recht stellt, diese Kr&fte werden zunHchst festgelegt, ob nene junge Kr&fte
in sp&teren Zeiten wieder die Vergangenheit anbauen werden, ist zweifel-
haft, ja bei dem Zuge unserer Zeit fftr die unmittelbaren Bealit&ten des
Lebens sogar recht zweifelhaft.
Niemand wfirde sich mehr freuen als ich, wenn ich mit diesem pessi-
mistischen Urteile Unrecht behielte; und niemand ist tibrigens berufener,
mich mit diesem Urteile in das Unrecht zu setzen, als Stutz durch seine
eigenen vorbildlichen Arbeiten und durch seine begeisternde Ausbildung
von Schulern.
Noch einige Bemerkungen seien mir an dieser Stella iiber die Be-
handlung der kirchlichen Rechtsgeschichte in den Vorlesungen gestattet.
Auch hier kann ich die hohen Erwartungen von Stutz nicht teilen. Die
besondere Vorlesung iiber kirchliche Rechts- und Verfassungsgeschichte,
wie sie Stutz ankiindigt, diirfte doch wohl nur flir einen kleinen aus-
erlesenen Kreis von Interessenten (Juristen, Historikern, Theologen) be-
rechnet sein, wie er sich an den Hochschulen grofier Stttdte aus den ver-
schiedensten Berufsschichten zusammenfinden mag, der Durchschnitts-
student, flir den schon das normale Kolleg ttber Kirchenrecht an der
f^nj^ri|/> Original from
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Kritiken 505
Peripherie liegt, diirfte wohl kaum dafur ein geeignetes Interesse auf-
zubriDgen imstande sein.^
Auch der Idee, Rechtsgeschichte und System vollig zu trennen, kann
ich schon aus praktiscben ErwRgungen nicht zustimmen. Es ist ja eine
Lieblingsidee von Stutz. An djeser Stelle schlagt er sogar vor, das
ganze Recht vor 1918 der „Rechtsgeschichte" als einem gesonderten
Teile der Darstellung zu iiberweisen. Nirgendswo ist aber Geschichte
und Gegenwart so innig miteinander verschmolzen, wie in Kirche und
Kirchenrecht, nirgendswo wurzelt alles so in der Vergangenheit, wie
bier. Warum nun so scharf trennen! Wird das nicht zu unliebsamen
Wiederholungen fuhren? Ist es nicht viel einfacher, ein Institut, sagen
wir einmal das Kardinalat oder ein Ehehindernis von seinen UranfUngen
bis zur Gegenwart einschlieBlich im Zusammenhange darzusteilen, ist
dies nicht auch eindringlicher, verstandlicher, sachgem&Ber?
Ist doch der Kodex keine funkelnagelneue Schopfung aus einem ganz
neuen Geiste geboren, sondern doch auch nur eine Fortbildung des
gewesenen Rechts, eine Fort- und Umbildung in vielen Einzelheiten ;
wird man da nicht gerade zum Verst&ndnis dieser Fortbildung bestandig'
an die Geschichte anknupfen mussenV Ich furchte, dafi bei einer solchen
scharfen Trennung (wenn sie uberhaupt durchfuhrbar ist) bei dem durch-
sclihittlichen Jiinger der Themis das Interesse fur den historischen Teil
der Vorlesungen liber Kirchenrecht noch mehr erlahmen wird und glaube,
da6 Stutz die Dinge liier doch wohl zu idealistisch beurteilt.
Allerdings wttfite ich auch niemanden, der geeigneter ware, den an-
geregten Versuch einmal zu unternehmen — und gerne wfirde ich mein
Unrecht bekennen, wenn er gel&nge. Freudig und dankbar.
Erlangen, Mai 1919. Emil Sehling.
Rudolf 8ohm, Das altkatholische Kirchenrecht und das
Dekret Gratians. Miinchen 1918. Dunker & Humblot. VIII,
674 S. 8°.
Ein „ Stuck Vorarbeit* fiir den zweiten Band seines Kirchenrechts
nennt Sohm diesen gewaltigen Band von 674 Seiten. Eine „Vorarbeitu
und dazu nur „ein Stuck" Vorarbeit. Sohm hat hier gewaltiges Riist-
zeug angelegt, um den Grundgedanken des altkatholischen Kirchen-
rechts, welches nach seiner Ansicht vom zweiten bis in das zwolfte Jahr-
hundert die Entwicklung der Kirche beherrscht hat, klarzule&en — so
wie Sohm diese Grundgedanken, abweichend von der bisherigen Lehre,
versteht. Ira besonderen beschaftigt er sich dabei rait Gratian.
Histor.Yierteljabrschrift. 1919. 4. 34
f^r\onl fc Original from
b^Vji UNIVERSITY OF MICHIGAN
506 Kritiken
Wie ist Sohm zu dieser Schrift gekommen? Lassen wir ihiu selbst
das Wort; seine Ausfiihrungen sind anch ffir die Beurteiluug seines
neuesten. Werkes in h&chstem Mafie beachtenswert.
„Die Darstellnng beginnt mit dem Dekret Gratians. Es ist mir,
wenn ich es sagen darf, mit Gratian fthnlich gegangen wie vor Jahren
mit der Didache. Als icb (seit dem Jahre 1881) am Kirchenrecht in
der Arbeit war und im Anschlufi insbesondere an den ersten Korinther-
brief eine Ausfiihrung iiber das religiose Wesen der orchristlichen Ekklesia
und iiber die daraus folgende leitende St el lung der Propheten bereits
niedergeschrieben hatte, erschien die Didache, und siehe da : gerade dieses
(nnd natttrlich anch anderesWichtiges) stand darin. So auch jetzt. Schon
hatte ich iiber die religiose Art auch des altkatholischen Kirchenbegriffs
und die daraus folgende Bedeutung des altkatholischen Sakraments eine
langere Abhandlung ausgearbeitet, als ich noch einmal grundlich in
Gratian und die JQtesten Summen zum Dekret mich vertiefte, und siehe
da: gerade dieses stand darin."
Welches sind nun die Grupdgedanken der altkatholischen Kirche und
des altkatholischen Rechts (d. h. also des Rechts des 2. bis 12. Jahrhun-
derts) nach Sohm ge wesen? Die Kirche des Urchristentums war die
sichtbare Christenheit, aber nicht eine nacli menschlicher Art geselischaft-
licli geordnete kirchliche Gemeinschaft, sondern als die Kirche im reli-
giosen Sinne, als die Kirche Christi, als der Leib Christi, durch weichen
nicht die Christenheit als korperscbaftlicher Verband, sondern unmittelbar
Christus selbor handelt, lebt und machtig ist auf Erden. Wie kGnnte
sein Leib ein sich selbst regierender Korper sein. Der K6rper Christi
ist keine Korperschaft. Die Kirche des Urchristentums ist die sichtbare
Christenheit als das Volk Gottes, regiert durch den Geist Gottes. Sie
ist eine geistliche, vom Geist Gottes geschaffene, iiberirdische Gr5Be, nur
im Himmel Heimat und Burgerreeht besitzend, alien Gesetzen mensch-
lichen Gemeinlebens entzogen, schon bier auf Erden ein Leben im
Himmelreich, ein geheimnisvolles (pneumatisches) Leben lediglich aus und
mit Gott fuhrend, das urn so notwendiger allein durch Christus, Qrott,
regiert wird, weil das geistige Leben der Ekklesia vielmehr Leben Christi,
Gottes selber ist. Sie hat also menschliche Rechtsordnung nicht nur nicht
notig, sondern diese w&re ihrem innersten Wesen geradezu zuwider;
alles Recht ist uberhaupt nur Leben in Gott, aus Gott, ist Sakraments-
recht; es gibt keine Jurisprudenz, sondern nur Gottesgelehrtheit, Gottes-
weisheit, keine Juristen. sondern nur Theologen, kein Recht, sondern
nur Religion. So war es im Urchristentum, so ist es aber auch ge-
blieben in der Zeit der altkatholischen Kirche. des altkatholischen Kirchen-
r^rtrtrtlr- Original from
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Kritiken 607
rechts. Es ist ausgeschlossen, da6 sich die religiSsc (enthasiastische)
Ordnung der Ortsekklesien in korperschaftliche Ordnung verwandelt habe.
Auch fur den Altkatholizismus ist die Kirche Christi das Volk Gottes,
urimittelbar regiert durch den Geist Gottes. Auch fur den Altkatholi-
zismus ist Leben und Handeln der Ekklesia nicht Leben und Handeln
der Christenheit, als einer menschlichen, organisierten Gemeinschaft, son-
dern Leben und Handeln Gottes; auch fur den Altkatholizismus ist die
Kirche die himmlische GroBe, die, kraft ihres ubernaturlichen Wesens
alien Gesetzen irdischen gesellschaftlichen Lebens fremd, nur uber-
naturliche Ordnung und ubernaturliches Regiment besitzt.
„Die altkatholischen und ebenso die urchristlichen Vorstellungen be-
ruhten in dem religiSsen Kirchenbegriff, also in einer religiSsen Denk-
weise. Aber diese Denkweise bedeutete keine blofie Anleitung zu reli-
gioser Wertung korperschaftlicher Kirchen ordnung. Sie war vielmehr
der Art9 dafi sie wie fdr das Urcbristentumf so auch fttr den Alt-
katholizismus die Bildung von kOrperschaftlichem Kirchenrecht ausschlofi.
Denn die Idee des Altkatholizismus war nicht, menschlich rechtlich ver-
, mittelte kirchenrechtliche Handlungen unter den religiosen Gesichtspunkt
zu bringen, sondern die ganz andere, dafi in der kirchlichen Handlung
uberhaupt kein Handeln der Kirche als einer menschlichen Gemeinschaft,
sondern ausschliefilich unmittelbares Handeln Gottes vor sich geht. Daher
die nicht kftrperschaftlichen, sondern Ubernaturlichen Wirkungen, die sich
auch mit der kirchlichen Begierungshandlung (Ordination, Deposition,
Bann, Absolution usw.) verbinden. Daher die Folge, dafi die Kirche
mehr denn ein Jahrtausend lang ohne kSrperschaftliches Kirchenrecht, also
ohne Kirchenrecht im Sinne unserer heutigen Wissenschaft gewesen ist.
Die bis auf den heutigen Tag von der gesamten Wissenschaft ver-
tretene Auffassung, dafi KSrperschaftsrecht in der altkatholischen Kirche
zur Ausbildung gebracht und folgeweise schon im Urchristentum ange-
bahnt worden sei, ist ein Irrtum. Das Gegenteil ist die Wahrheit. Im
altkatholischen Kirchenrecht war keine Spur von KSrperschaftsrecht
gewesen .
Das Urchristentum hatte uberhaupt kein Kirchenrecht. Der Katholi-
zismus ist durch Ausbildung des Kirchenrechts entstanden. Abfer der
Inhalt des altkatholischen Kirchenrechts wurde durch den urchristlichen
rein religiosen Kirchenbegriff bestimmt. Darum war die Entstehung des
Kirchenrechts und mit ihm des Katholizismus ein unmerklicher, mit inner-
licher Notwendigkeit sich durchsetzender Vorgang.
Das ist die Bedeutung der Tatsache, mit deren Nachweis die ganze
oben gegebene Darstellung sich beschaftigt hat. Das gesamte altkatho-
34*
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508 Kritik<?n
lische Kirchenrecht hat die Rechtsform nicht des Korperschaftsrechts,
sondern des Sakramentsrechts gehabt. Anderes Kirchenrecht als Sakra-
mentsrecht gab es nicht.
Weil man diese Tatsache nicht sah, ist das altkatholische Kirchen-
recht nicht verstanden und die ganze Kirchenrechtsgeschichte als Korper -
schaft8rechtsgeschichte miBdeutet worden.
Im Neukatholizisinus dient das Sakrament dem religifisen Leben des
einzelnen Christen, nicht dem (k5rperschaftlich gehandhabten) Kirchen-
regiment. Im Altkatholizismus ist das Sakrament die Rechtsform ftir
das Kirchenregiment. Anderes als sakramentales Kirchenregiment gab
es nicht.
Im Neukatbolizismus hat die Kirche eine doppelte Ordnung: eine
Ordnung fur das Sakrament (die hierarchia ordinis), eine andere fur das
Regiment (die hierarchia jurisdictionis). Im Altkatholizismus ist die Ord-
nung des Sakraments die Rechtsform fur die Ordnung des Regiments,
Die Eirchenverfassung ist nur Sakramentsverfassung (hierarchia ordinis).
Eine andere Kirchenverfassung gab es nicht.
Im Neukatholizismus besteht eine doppelte Art von Kirchenrecht:
gottliches und menschliches, jenes dem Leben Gottes, dieses dem korper-
schaftlichen Gemeinleben der Kirche dienend und entspringend. Im Alt*
katholizismus ist alles Kirchenrecht sakramental erzeugtes Recht, geheim-
nisvoll durch Gottes Geist gesetzt, dem Leben Gottes dienend und ent-
springend. Anderes als gottliches Kirchenrecht gab es nicht. u
Der Neukatholizismus setzt mit dem System der Papste, und zwar
erst mit den PJlpsten des 12. Jahrhunderts und ihrem System, ein. Jetzt
treten die Juristen in den Vordergrund. Jetzt entsteht die korperschaft-
liche Verfassung der Kirche, jetzt entsteht das neukanonische Recht im
Sinne des Korperschaftsrechts, jetzt das weltliche neben dem gottlichen
Recht usw. Gratian ist nicht der erste Vertreter der modern-juristischen
Auffassungsweise von Kirche und Kirchenrecht, nicht der Vater der
juristischen Kirchenrechtswissenschaft, sondern er ist der letzteVollender
des altkatholischen Systems, Theologe, nicht Jurist.
Diese Gedanken werden in grofiter Breite, mit dem ganzen Aufgebot
Sohmscher tlberzeugungskunst, in zahlreichen Umgestaltungen, wie sie
nur dieser Zauberer der deutschen Sprache hervorzubringen vermag, vor-
gefiihrt, und an den wichtigsten Vorgangen des kirchliclien Lebens,
namentlich der Ordination, demonstriert und zu "begrunden versucht.
tlberzeugungskunst neben grofiter Gelehrsamkeit.
Das Buch im einzelnen zu kritisieren, hieBe wieder ein Buch von
700 Seiten schreiben. Die Grundtendenz halte ich, wie fur die TJr-
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Kritiken 509
christenheit, so ganz besonders fur die Zeit vom 2. — 12. Jahrhundert,
die Zeit des Altkatholizismus, wie Sohm sie nennt, fur verfehlt. Aber,
um es sogleich vorweg zu bemerken, in alien seinen Ausfflhrungen steckt
ein richtiger Gedanke, ein Kern von Wahrheit, den Sohm in wahrhaft
prophetischer Weise erschaut und herausgestellt hat, aber dieser Gedanke
wird, und das ist der Fehler, ins Ungemessene iibertrieben, durchge-
peitscht, und das daneben Liegende ubersehen.
Jede grofie religiose Bewegung beginnt mit der enthusiastischen Ge-
staltung ihrer VerhSltnisse, sie beruht auf unmittelbarem Eingreifen Gottes
in die Geschehnisse dieser Welt, und auf diesem Grundgedanken baut
sich inneres und auBeres Leben auf. Aber sehr bald, wenn die Be*
wegung Bestand hat und weitere Kreise erfaBt, beginnen, wie immer
auf Erden, rein menschliche Fragen und Aufgaben an die Bewegung
heranzutreten , die nicht durch unmittelbares gottliches Wirken Eriedi-
gung finden miissen; es entwickelt sich ein Vereinsrecht. Je grofier der
Verband wird, um so wichtiger wird die aufiere Ordnung. Auch der
Staat und das staatliche Recht sind so entstanden. Auch das erste
Recht des Gesetzgebers der Juden beruht auf unmittelbarer gottlicher
Anordnung. Die ersten Gesetzgeber auch der antiken Staaten traten
mit der Gottheit in Verbindung auf. So hat auch die Kirche im romi-
schen Reiche begonnen, Vereine zu bilden und Vereinsrecht zu schaffen.
DaB in ihren Verbanden das religiose Moment, die Idee des gottlichen
unraitttelbaren Eingreifens und Waltens, das Sakramentsrecht iiberwog,
liegt in der Natur der Dinge. Staat und andere menschliche Gesellschaften
haben sich eher von religi8sen Vorstellungen emanzipiert. Es ist daher
klar, daB im Neuen Testament von menschlich-rechtlichen Vorgangen so
wenig gesprochen wird, wie spater bei Luther und seiner theologischen
Umgebung; es lagen ja weit hohere Fragen vor, die davon abhielten, an
die irdischen Nichtigkeiten zu denken; aber, wenn Paulus die Korinther
(LKor. 14, 40) mahnt: „Lasset alles ehrlich und ordentlich zugehen" (Vgl.
auch I. Kor. 14, 33; Kol. 2, 5. L Kor. 1. 10; 11, 34; 12, 25; Tit. 1, 5)
so sieht das doch sehr nach aufierer menschlicher Ordnung aus, und nicht
umsonst steht dieser Satz des Paulus als Leitwort an der Spitze so vieler
evangelischer Kirchenordnungen. Stellen wie Didache 15, 1 scheinen
mir doch ganz deutlich die doppelte Organisation darzutun, welche Sohm
(vgl. S. 556) so entschieden fur den Altkatholizismus ablehnt. DaB wir
von rechtlichen Anordnungen in der Urchristenheit so wenig horen,
spricht nicht dagegen, Aber bind denn die Synoden, die ersten Quellen
des Rechts, in Wahrheit bloB Trager des gottlichen Willens, unmittel-
bare Organe der Gottheit gewesen, haben sie nicht oft genug friihere
r^rtrtrtL- Original from
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5 10 Kritiken
Beschlusse wieder aufgehoben, was bei gottlichem Recht unmdglich war;
liaben sich nicht oft genug verschiedene Synoden in rein menschiicher
Weise widersprochen, gilt das Gleiche nicht auch fiir die Entscheidungen
der Papste, die doch schon friihzeitig als Bechtsquelle respektiert werden.
und wie steht es mit den Gesetzen der romischen Kirche, wie z. B. der
ersten Kodiflkation dorch Justinian, wie mit den Kapitnlarien nsw#? Auch
jetzt noch lehrt die Kirche, dafi in den BeschlGssen und Anordnungen der
Synoden und Papste neben gottlichem (dogmatischen) Recht auch rein
weltliches (disciplinares) Recht zu finden sei. Dafi in den AnfUugen das
religiSse, das enthusiastische Moment, die Auffassung rein gottlichen
(sacramentalen) Rechts uberwog, ist ebenso klar, wie dafi dies in der
Kirche im Verliaitnis zu anderen menschlichen Gesellschaften immer der
Fall sein wird. Auch der Codex iuris canonici von 1918 enth< aufier-
ordentlich viele rein religiSse Regelungeu, er enth< gauze Abschnittet
die besser in einen Katechismus als in ein Gesetzbuch gehorten. Das
ist nun einmal in der katholischen Kirche nicht anders; Sakrament und
Recht sind nach wie vor, wie zu den Zeiten Gratians, immer noch nicht
in der wiinschenswertesten Weise geschieden, noch immer wird, wie zu
den Zeiten Gratians, das katholische Kirchenrecht von Theologen gelehrt
und wissenschaftlich fortgebildet, in der katholischon Kirche regiert, urn
mit Sohm zu reden, nach wie vor der Theologe, nicht der Jurist. Das
macht sich auch in der ganzen wissenschaftlichen Behandlungsweise des
Kirchenrechts bemerkbar. Es hat sich tatsachlich seit Gratian gar nicht
soviel geandert, wie Sohm uns glauben machen will. In der Theorie
vielleicht mehr. Hier mag Sohm zugegeben werden, dafi die theoretische
Auffassung der ersten christlichen Schriftsteller vom Wesen der Kirche
und ihres Rechts eine rein pneumatische gewesen ist, dafi sie zwar nicht
alles (wie Sohm lehrt), wohi fiber das meiste Handeln auf rein gottliches
Einwirken zuriickfflhren zu konnen glaubten, aber hat diese theoretische
Auffassung; wenn sie auch im felsenfesten Glauben wurzeln mochte, den
Tatsachen entsprochen oder war sie nicht blofi eine einseitige, durch den
religiSsen Enthusiasmus befangene Beurteilung der Dinge, welche das
rein korperschaftliehe, irdische Element nicht erkennen liefi, beruhte sie
nicht auf der Unvollkommenheit der menschlichen Erkenntnis? Ist denn
lediglich die theologische Betrachtungsweise der Zeitgenossen, die Kon-
struktion einer ganz bestimmten Klasse von Beurteilern, namlich der
Theologen, fur uns mafigebend? Wenn diese die Dinge wirklich so auf-
gefafit und konstruiert haben, ist es dann auch schon absolut feststehend,
dafi die Dinge wirklich so gewesen sind, dafi nicht andere Beurteiler.
die niichterner, juristischer die Verhaitnisse betrachteten , zu anderen
.. (~*rw"*nlf* Original from
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Kritiken 511
1
Resultaten kommea mufiten? Warum kommen blofi die Zeugnisse der
theologischen Kreise, der Kirchenv&ter, der Scholastiker zu Worte? So
hoch die Theorie zu sch&tzen ist, so ist sie doch nicht zu Ubersch&tzen,
sie ist doch immer nur eines von den unsere geschichtliche Erkenntnis
bestimmenden Elementen. Kann sie sich nicbt irren? Gttnstigsten Falles
erfahren wir auf solche Weise, wie jene theologischen Gelehrten sich ihre
Umwelt konstruiert haben, aber ob sie dieselbe richtig konstruiert haben,
ist eine ganz andere Fragc. MSgen sich jene in der Kirche immer
mafigebend gewesenen, rein theologisch gebildeten Kreise die Kirche und
das Eirchenrecht so vorgestellt haben, wie Sohm es ausmalt, in Wahr-
heit hat die Kirche sehr bald die ktfrperschaftlichen Elemente in sich
aufhehmen mussen nnd rein menschliches Becht ansbilden mussen* Letzten
Endes ist ja schlieBlich alles Recht gSttlichen Ursprungs. Und kon-
struieren kann ich mir auch heute noch, dafi in jeder Rechtssatzung nnd
Rechtsanwendung Gottes Geist unmittelbar wirkt — wir Neueren haben
aber ein sch&rferes Unterscheidungsvermogen in diesen Dingen, nnd so
ist es auch in der Kirche gewesen; die Erkenntnis ist schftrfer geworden,
auch die Tatsachen haben, das ist nicht zu leugnenf von den ersten ent~
husiastischen Anf&ngen der Christenheit mehr und mehr zur K8rperschaft,
zur rechtlichen Gemeinschaft hingefuhrt — das ist eben die historische
Entwicklung der Kirche von der Schar der Junger bis zur "Weltkirche
gewesen, aber die Ansicht, dafi das altkatholische Kirchenrecht, also das
Kirchenrecht bis zum 12. Jahrhundert, tatsSchlich nur Sakramentsrecht,
die Kirche nur eine gSttliche Gemeinschaft gewesen sei, beruht auf
Yerkennen der Tatsachen, und auf einseitiger Ubertriebener Einsch&tzung
und Bewertung der theoretischen Konstruktionen und der Zeugnisse der
Theologen und theologisch geschulten Kanonisten, die naturlich das Ein-
dringen des weltlichen Rechts, des rein juristischen Elements als etwas
Fremdes empfanden und ablehnten. Genau so wie es in den Anf&ngen
des Protestantismus Luther lehrte. Auch er betonte die Kirche als
Gemeinschaft der Gl&ubigen, auch er wollte eine Kirchengewalt im rein
religiSsen Sinne, die ntir dem Pfarramt gebiihre, aber er war doch so
king, einzusehen, dafi eine menschliche Gemeinschaft ohne Ordnung, ohne
vis humana nicht zu bestehen vermSge, und berief zu deren Handhabung
in der Ekklesia (Christenheit) die menschliche Obrigkeit; neben dem Sakra-
ment und dem verbum das Recht. Wie dann beide nebeneinaiider sich
entwickelt haben, lehrt die Geschichte.
Wenn wir also die Grundidee des Sohmschen Werkes fur richtig nicht
anzuerkennen vermogen, so mussen wir doch flber Sie gewaltige, wissenschaft-
Kche Leistung, die Sohm vollbracht hat, unsere Bewunderung aussprechen.
.r^rtrtrtlp Original from
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512 Kritiken
Die FfiUe von Anregungen, welche das Werk Bach alien Seiten
hin ausstrahlt, 1st anfierordentlich grofi. Ich hebe ganz besonders die
Ausfuhrungen fiber Gratian hervor, mit denen Sohm beginnt (obwohl
sie den Schlufijpunkt seiner Darstellung h£tte bilden sollen). Was Sohm
fiber Gratians juristische Methode, sein jmistisches System, die Einteilung
des Dekrets vorbringt, ist ausgezeichnet and geeignet, za grfindiicher Nach-
prufung der bisherigen Ansichten zu veranlassen. Gratian wird von Sohm
auf das gebfihrende Mafi der Wertschfttzung zuruckgeffihrt, aber Sohm
schiefit wohl auch hier wieder fiber das Ziel hinaus. Gewifif Gratian ist
kein gewaltiger Neuerer, kein grofier Geist, sondern ein geschickter Nach-
ahiner gewesen, kein wirklicher Jurist, sondern ein echter Schoiastiker,
das habe ich bereits im Jahre 1B87 in meinem Werke „Die Unter-
scheidnng der VerlObnisse nach kanonischem Recht (vgl. z. B. S. 84)
dargetan. Aber es ist doch anf der anderen Seite nicht zn fibersehen,
dafi Gratian von alien seinen Zeitgenossen als das Hanpt der Schule
gefeiert wird, dafi an sein Werk — und zwar nicht blofi an seinWerk
als Quellensammlung — die kanonistische Wissenschaft angeknfipft hat,
dafi gerade einFfihrer des Neukatholizismus (nach Sohm), Alexander II L
ihn als seinen Lehrer feierte, fiber die C. 27 q. 2 ein eigenes Buch ger
schrieben hat usw. Zum mindesten hat also Gratian Schule gemacht
und sein Werk ist neben den offizieilen Gesetzbfichern der sp&teren
Papste die einzige, anerkannte Sammlung geblieben, eine Grundlage auch
fur den sogen, Neukatholizismus.
Auch in den gelegentlichen Bemerkungen Sohms fiber das Wesen der
griechisch-orthodoxen Kirche (z. B. 8. 567, 575, 588) und ihres Bechts
offenbart sich die ganze Methode Sohms. Auch hier werdea die theo-
logischen Lehrmeinungen fiber das Wesen der Kirche (die in die dogma-
tischen Lehrbficher und Katechismen gehSren) allein alsDokumente far
die Beurteilung der wirklichen Yerh<nisse benutzt — die Welt der
tatsachen und die rein juristischen Momente dabei ganz aufier adit ge~
lassen. Ich verweise in dieser Beziehung auf meine „Beitr&ge zum
Rechte der griechisch-orthodoxen Kirche im allgemeinen und deiqjenigen
in Rum&nien, Bulgarien und Griechenland im besonderen" in Neue kirchl.
Zeitschrift 1915, S. 843ff.
AUes in allem ein echter Sohm. GlSnzende Dialektik, hinreifiende
Darstellungsform, innige ReligiSsitat, tiefste Gelehrsamkeit. AUes im
Bunde zum Beweise einer von Ha use aus feststehenden Hypothese* Die
unsagbare Ffille von Einzelanregungen, welche diese geniale Schopfung
darbietet, wird sicherlich befruchtend wirken auf eine jfingere Kanonisten-
schule, die sich hoffentlich nicht nur unter den Theologen, sondern auch
.. (~*rw"*nlf* Original from
UNIVERSITYOF MICHIGAN
Kritiken 513
den Juristen bilden wird. Gegentlber der groBen Gefahr, welche die
abschliefiende Kodifikation Benedikts XV. fur die Verknocherung der
Wissenschaft bildet, mogen diese hiramelstiirmenden, mit der begeistern-
den Glut des Propheten geschriebenen Ausfuhrungen ein Gegengewicht
und ein gutes Omen fur die Zukunft bilden. Niemand wird es Sohm
freilich vollig nachzumachen imstande sein. Neben dem Gefuhl der Be-
wunderung ist es daher zugleich das Gefflhl des tiefsten Schmerzes,
welches wir bei der Jiektflre des letzten Werkes aus der Feder Sohms
empfinden, der es in einzigartiger Weise versuchte, religiose tlberzeugung
mit Recbtswissenscliaft, Theologie und Jurisprudenz zu vereinen, im alt-
katholischen Sinne Theologe und Jurist zugleich zu sein.
Erlangen. Emil Sehling.
Mittelalterliche Bibliothekskataloge Osterreichs. Herausgegeben
von der Kaiserl. Akademie der Wissenschaften in Wien. Bd. 1 :
Niederosterreich. Bearbeitet von Dr. Theodor Gottlieb. (XVI.
615 S., 2Tafeln.)Wienl915, Adolf Holzhausen. Lex. 8°. M. 16.
Fiir die groBe Sammlung der mittelalterlichen Bibliothekskataloge
Mitteleuropas hat man bekanutlich eine Arbeitsteilung insofern geschaffen,
als die Kataloge Osterreichs von der Wiener Akademie, diejenigen
Deutschlands und der Schweiz unter Finanzierung durch die Akademien
von Berlin, Gottingen, Leipzig und Miinchen von der letzteren veroffent-
licht werden, wobei das Gauze als ein gemeinsames Unternehmen der
funf verbiindeten Akademien zu gelten hat. Neuerdings hat auch die
Heidelberger Akademie erfreulicherweise finanzielle Forderung zugesagt.
An dieser Stelle soil — durch die Zeitereignisse etwas versp&tet —
der erste Band des osterreichischen Teiles angezeigt werden. Er kam
als eine hochst willkommene Gabe fur alle Forscher, welche sich mit
mittelalterlicher Philologie, Kultur-, Literatur- und besonders Bibliothek-
geschichte beschftftigen. Seine Bearbeitung lag in den H&nden Theodor
Gottliebs, der durch seine Bucher „Uber mittelalterliche Bibliotheken"
(Leipzig 1890) und „Die Ambraser Handschriften" (I, Leipzig 1900)
sowie andere einschlagige Arbeiten sich l&ngst als gewandter Forscher
auf diesem Gebiet erwiesen hat. Der ganz Osterreich (ohne Ungarn)
umfassende Stoff soil (hoffentlich zerstoren nicht die politischen Vorgange
diesen Plan) drei Textbande umfassen, zu denen spater noch ein Register-
band treten soil. Neben den eigentlichen Katalogen von Bibliotheken
werden auch andere Verzeichnisse von Buchern aufgenommen, sofern
letztere einzeln aufgez&hlt sind, wobei insbesondere Testamente, Inven-
tare und andere Aktenstucke ifl" Betracht kommen. Da die Anordnung
r^rtrtrtlr- Original from
byV^UUglL UNIVERSITY OF MICHIGAN
514 Xritiken
des gahzen Stoffes nach Frovinzen erfolgt, entstand schon bet dem vor-
liegenden niederSsterreichischen Band ein eindrncksvolles knltnrgeschicht-
liches BilcL In seinem Mittelpnnkt steht natnrgem&fi Wien* Fur die
Geschichte der Bfichersammlnngen, die bei seinen KISstern und Kirchen
im MittelaJter bestanden, wird reicher, vielfach bisher nngedrnckter Stoff
beigebraeht. Wir bekommen n. a. Einblick in die aite Dombibliothek zn
St Stephan, die im Lanfe der Zeit vcJllig zerstreut worden ist, die Bihlio-
thek des heute noch bestebenden Dominikanerklorters, deren bisher nn-
gedruckter Katalog nach dem Stande vom Ende des 15. Jahrhnnderts
der nmfaqgreichste des vorliegenden Bandes ist, die Bttcherei des eben-
falls noch erhalten gebliebenen Schottenstiftes, von der leider kern mittel-
alterlicher Katalog auf uns gekommen ist, obwohl alte Sigaaturen dort-
her stammender Handschriften anf das einstige Vorhandensein etnea
soichen hinweisen; nnr Biicherschenkungsnrknnden nnd ein Verzeichnis
yon BQchern znm Yorlesen bei Tische beleuchten die ftlteren Bestande
der Bibliothek. In die Geschichte der P&dagogik spielt ein bisher on*
gedrucktes Ansleihverzeichnis der Bibliothek der znerst im Jahre 1237
bezengten BUrgerschule zu St. Stephan herein, das urn das Jahr 1350
geschrieben ist. Yerzeichnisse von Buchern der Bibliotheken der Universi- ,
tat, ihrer verschiedenen Fakult&ten, ihrer Kollegien nnd Borsen sind auf-
fallend gering vertreten. Besondere Ausbeute boten nnr die Rektorats-
akten von 1387 — 1480 nnd die Akten der artistischen Faknlt&t von
1407 — 1494. Yon einzelnen PersSnlichkeiten, deren Bnchersammlnngea
ans dem Dnnkel der Vergangenheit auftanchen, fordert einige Beachtnngr
der Kanonist nnd Dekan der jnristischen Faknlt&t der TJniversitat Jo-
hann Gwerlich (f 1445).
Neben der Hanptstadt sind im mittelalterlichen Niederosterreich die
Stifter nnd KISster die Orte gewesen, an denen das geistige Leben sich
abspielte. Mit Blicherverzeichnissen sind in dem vorliegenden Bande
vertreten die Karthausen Aggsbach, deren reicher Katalog ans der
zweiten H&lfte des 15. Jahrhnnderts erst 1913 im Handel wieder
anftanchte, Gaming nnd Manerbach, die Benediktinerkloster GSttweig
nnd Melk, die ZisterzienserklSster Heiligenkrenz, Lilienfeld und Zwettl,
die Augustiner-Chorherrenstifte Klosterneubnrg und St. PBlten. Von
anderen Orten des Land6s erscheint nnr Wiener- Neustadt mit einem
kleinen Verzeichnis der 1487 in der Pfarrkirche vorhandenen Bttcher.
Ohne Ortszuweisnng hat ein beachtenswertes Verzeichnis von Buchern
des Konigs Ladislans Fosthumus Anfnahme gefanden. Die Einreilwng
unter ,, Ladislans" in die alphabetische Ortsfolge zwischen Klosternenburg-
nnd Lilienfeld dnrchbricht in storender Weise den sonst durchgefuhrten
.. (~*rw"*nlf* Original from
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Kritiken 515
Grundsatz der ortlichen Anordnnng. Wenn schon das Verzeichnis dem
Bande Niederdsterreich einverleibt wurde, h&tte es nach allem, was wir von
der Habe desKonigs wissen, folgerichtiger unterWien oderWiener-Neustadt
eingefugt oder etwa ganz hinter die Ortsfolge eingestellt werden konnen.
Besonderes Lob verdienen die bibliotheksgescttichtlichen Einleitongen,
in denen das ausgebreitete Wissen des Herausgebers zur Oeltung kommt
und fur deren sorgf<ige, saehgemfiBe, uberfliissige Dinge ausschaltende
Gestaltung jeder Benutzer des Bandes dankbar sein wird. Sclnver ver-
mifit man ein Register. Es ist zwar ein Gesamtregister nach AbschluB
des ganzen Werkes vorgesehen. Aber dieser AbschluB wird, so wie die
jetzigen Zeitverhftltnisse liegen, wohl nicht sobald erfolgen konnen, als
man ihn erhofft hat, und in der Zwischenzeit wird, was der Heraus-
geber wohl selbst am meisten bedauert, dieser Ssterreichische Band der
Forschung und insbesondere der Verwaltungs- und Auskunftspraxis
unserer Handschriftenbibliotheken, wo diese VerSffentlichungen am meisten
benutzt werden, nicht die Vorteile bieten, welche der inzwischen (1918)
erschienene, von Paul Lehmann bearbeitete erste Band der deutsch-
schweizerischen Kataloge mit seinem ausfuhrlichen Register gew&hrt.
Munchen. Georg Leidinger.
Ernst Mayer, Geschworenejigericht und InquisitionsprozeB.
Ihr Ursprung dargelegt. Munchen u. Leipzig, Duncker & Hum blot.
XXI u. 379 S. — Preis (Nov. 1916) M. 12.
Einem Buche von Ernst Mayer voile Gerechtigkeit widerfahren zu
lassen, ist nicht ganz leicht. Staunen weckt immer wieder die weit>-
greifende Belesenheit, die offensichtliche Miihelosigkeit, mit welcher der
Yerfasser die aufgebotenen gewaltigen Stoffmassen beherrscht und nach
einheitlichem Plane zur Verwendung bringt: grOBeres noch die unbeirrte
Selbstftndigkeit, mit der er jedesmal wieder ganz von unten zu bauen
anfangen mochte, audi zuverl&ssige aitere Fundamente verschmahend.
Freilich, ist der Neubau fertig, so weckt er dem Fachgenossen mannig-
faltiges Befremden: uber eigenwillige ungesicherte Konstruktionen, tiber
willkurlich zurechtgeschnitztes Material; sodafi der eine und der andere
dem ganzen Werke schlieBlich mit einem bedauernden Achselzucken den
Riicken kehrt. Niemals aber darf man tlbersehen, ein wie kostbares Gut
eine Originalitat, wie diejenige Ernst Mayers unter alien Umst&nden
bleibt, auch dort, wo ihre Seitenpfade oifensichtlich Irrwege geworden
sind und welch' eine grofie Ausbeute an wissenschaftlich wertvollen Ein-
zelheiten jeder seiner Forschungsziige abwirft, auch wenn man ihnen nicht
bis ans Ziel folgen kann.
r^rtrtrtL- Original from
byV^UUglL UNIVERSITY OF MICHIGAN
516 Kritiken
In dem zur Besprechung stehenden Buche untersucht E. M. den Ur-
sprung des Geschworenengerichts und des Inquisitionsprozesses. In
sehroffem Gegensatz zur herrsehenden, - insbesondere der Brunnerschen
Lehre tritt der Verfasser wieder filr die altere Meinung von der
autochthonen Entstehung des Geschworenengerichts anf angel sftchsiscliem
Rechtsboden ein. Aber weit dariiber hinaus will er die Wurzeln des
Institute uber das ganze germanische Rechtsgebiet von Island bis taach
Spanien und Siiditalien hinab verfolgen konnen. Es kann nicht aus-
bleiben, da6 der Geschworenenbegriff damit gleichzeitig seiner Spezialitat
entkleidet wird. So stehen fur den Verfasser in genetischer Verbindung
mit den Gescbworenen der spftteren Jury aus viel friiheren Zeiten so ziemlich
alLe Klassen und Arten von „unparteiischen Biedermannern, die bald von
den Parteien, bald vom Gericht selber ausgewahlt werden", „urspriing-
lich mit der Partei als Eidhelfer schwSren, spater aber aus dieser Stellun*?
als Beweispersonen in die Tatigkeit von judizierenden Kollegien hinuber-
traten"; gemeint sind u. a. die ausgewfthlten Heifer des Kilgers bei der
Statigung des objektiven deliktischen Tatbestandes, aber auch vom Gegner
oder von der Obrigkeit ernannte Eidhelfer bei anderen Schwurtatsacben,
ferner auBer Riigegeschworenen und Inquisitionszeugen aller Arten auch
z. B. Schatz- und Schiedsmanner. „Allemal handelt es sich darum, da6
die personliche Kenntnis und Einsicht von Honoratioren vor den ledig-
lich durch die Partei beigebrachten und geleiteten Beweis gestellt wird.a
Mit soldi allgemeiner Formulierung kann man allerdings bis in die Nebel
der fruhesten geschichtlichen und sogar vorgeschichtlichen Zeiten vor-
dringen. Auch raumlich waltet dann nur geringe Einschrankung: Der
Partei-StrafprozeB entwickelt sich vielmehr von der „primitivsten Stufe"
aus, „in der die Streitfrage durch die Aussage der Eideshelfer und durch
das Eingreifen der Gottheit, das Gottesurteil ohne weiteres Zutun des
Gerichtes entschieden wurde", uber vier Etappen hinweg zum „rationellen
Beweise". Denn „mit jener rohesten und primitivsten Art der Beweis-
fiihrung hat man „schon auf der Stufe der vorgeschichtlichen Kultur
nicht auskommen konnen". Also kennzeichnet sich der schlieBlich auch
zum Geschworenengericht fiihrende Entwicklungsfortschritt einmal darin,
daB ,,allmahlich in verschiedenem Umfang Personen, die ausdrticklich zur
Wahrnehmung gewisser Rechtstatsachen zugezogen sind, einen Vorsprung
vor dem bloBen Reinigungseide gewinnen"; sodann aber eben dadurch,
daB sich die „ Aussage von Leuten einschiebt, die als Unparteiische
zwischen den beiden Streitteilen stehen". Jene vier Entwicklungsstufen
des Partei- St rafprozesses behandelt der Verfasser in den vier ersten
Abschnitten: Das sliddeutsche und thuringische Recht sind nocli -ohne
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byV^UUglL UNIVERSITY OF MICHIGAN
Krjtiken 517
Geschworenen- und ohne Uberfiihrungsbeweis"; das sachsische, ostdanische,
frankische, langobardische „ ohne Geschworenen-, aber mit tJberfuhrungs-
beweis"; der „Geschworenenbeweis, der von beiden Parteien bestellt istu,
charakteri8iert das isiandische, norwegische, schwedische, westgotische,
burgundische, endlich der ,,obrigkeitlich bestellte Geschworenenbeweis"
das gotische, jiitische, friesische; angelsachsische, anglonorinannische Recht.
Die y,IInparteiischen kommen weiter da in Frage, wo man sich nicht mehr
nur mit der privaten Abwehr des Verbrechens begniigt, sondern wo die
Allgemeinheit irgendwie von selber gegen den Missetater sich auflehnt".
Hiermit, also mit dem Rtlgeverfahren, dem amtlichen Einschreiten gegen
^Achter4* und auf handhafter Tat, dem Verfahren gegen die schadlichen
Leute beschaftigt sich ein zweites „amtliches Einschreiten und Popular-
klageu betiteltes, nach Rechtsgruppen (frankischer Gesamtstaat, Norden,
England) gesondertes Hauptstflck. Ein kiirzerer II. Tetf betrifft endlich
den ZivilprozeB. „Aus dem Geschworenenbeweisu — in dem gekenn-
zeichneten aller - allgemeinsten Sinne verstanden — ist dann „der kon-
tinentale Inquisitionsprozefi auf der einen Seite und auf der anderen das
Geschworenengericht hervorgewachsen". Wie man sich dieses Hervor-
wachsen aus so verschiedenartigen und weitverstreuten Wurzeln heraus
zu denken habe, das zu zeigen mtifite der Verfasser vor allem bestrebt
sein; aber hier, also gerade in der Kernfrage, versagt das Buch und
mu6 m. E. versagen: So spezielle Rechtsbildungen, wie die beiden vom
Verfasser behandelten, konnen nicht aus so allgemeinen Reehtsgedanken,
wie dem der Einfuhrung von „unparteiischen Honoratioren* erklart
werden; denn solche Gedanken tauchen ohne Zusammenhang miteinander
au$ verschiedensten Grunden, zu verschiedensten Orten und Zeiten aufy
verschwinden wieder oder fuhren zu verschiedensten Formen und Rechts-
bildungen; nicht auf das dafi, sondern auf das wie ihrer Realisierung
kommt fur die historische Erkenntnis alles an.
Die eindringliche und inhaltreiche, im grofien und im kleinen scharf
zupackende Besprechung des Buches durch Karl v. Amira, Zeitschr. der
Sav.-St. f. Rechtsgesch., Germ. Abt. 37, 527 ff., die m. E. durch E. Mayers
Erwiderung, Goltd. Arch. 63, 1917, 388 if. in keinem Hauptpunkte ent-
kraftet wird, beschrankt sich ausdriicklich auf die vom Verfasser behan-
delten nordgermanischen Rechte. Es mag deshalb gestattet sein, noch
einige Bemerkungen iiber Resultate und Einzelergebnisse des Verfassers
aus dem siidgermanischen Rechtskreise beizufugen.
Die Gegensatze, die E. M. im Beweisrecht der Siidgermanen zu ent-
decken glaubt, treffen „genau mit den urspriinglichen Schichtungen der
germanischen Stamme zusammenu: d. h. die Stamme der Baiern, Ala-
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518 Kritiken
inannen, Thuringer bilden eine Geineinsehaft, die Franken und Lango-
barden eine and ere Gruppe; zu den letzteren zahlt der Verfasser nach
seiner Grundeinteilung auch die Sachsen, an anderer Stelle l&Bt er „die
Sachsen siidlich der Elbe in der Mitte stehen zwischen dem System der
oberdentschen Stftinme nnd dem, was sich bei den Franken ausgebildet
hat". Es 1st „zweifellos, dafi die Baiern, Alamannen, Thuringer alle
Sueven sind". Auch eine besondere Gruppe der Franken, Sachsen,
Langobarden ist „wohl verstandlich". So tief will der Verfasser seine
Fundamente legen; der Gegensatz im Beweisrecht mufl schon „weit vor
der geschichtlichen Zeit vorhanden gewesen sein". Leider ist nnr der
Sumpf der germanischen Stammesprobleme ein trfigeriseher Baden; und
liberhaupt ist m. E. diese ganze ethnographische Zwangseinstellang fiir
die Untersuchung methodisch verh&ngnisvoll geworden. Denn die f&r das
Beweisrecht vielfach so ausschlaggebenden Unterschiede der Zeitperioden
treten so hinter den ethnographischen fiber Gebuhr zur&ck, Der Ver-
fasser behandelt fast stets zunftchst die Quellen des Mittelalters und
interpretiert dann nach den aus ihnen gefundenen Resultaten die Zeug-
nisse der 9lteren Zeit. Dies verleitet nur zu leietot dazu, eine Stammes-
eigenart von Dauer zu konstruieren und zeitliche Ver&nderungen zu fiber-
sehen und ist besonders gef&hrlich innerhalb einer Materie, die so un-
aufhorlich im Flusse geblieben ist, wie das Beweisrecht
Den Gegensatz zwischen der oberdeutsch-thuringischen und der frtun-
kisch - sftchsisch - langobardischen Gruppe findet der Verfasser vor alletn
darin, dafi diese einen tlberfuhrungsbeweis des Kl&gers kenne, jene nicht.
Letzteres soil also zun£chst fur das alamannische Recht „von Anfang
bis zum Ende des 13. Jahrhunderts und daruber hinaus" nachzuweisen
sein. Nach kurzem Hinweis auf die els&ssischen und alamannischen
Landfrieden von der Wende des 11. Jahrhunderts , die uns in ihrer
knappen Form weder pro noch contra viel sagen, behandelt der Verfasser
als erste Quelle ausfuhrlicher das Augsburger Stadtrecht (von 1276).
Hier will er eine Uberfnhrung mit Zeugen durch den KlSger nur bei
der Notwehr gelten lassen. Aber schon R, Loening (Der Reinigungs*
eid bei Ungerichtsklagen, Heidelberg 1880, 176 ff.) hat auf die zahl-
reichen anderen Bestimmungen des Stadtrechts hingewiesen, nach welchen
gleichfalls ein Uberfuhrungsbeweis mit Zeugen moglich war. Von dieseti
erwShnt der Verfasser nur die F&lle des Verrats und der Zauberei nebst
Giftreichung und gibt der Uberzeugung Ausdruck, dafi hier stets nur
von gefangen vorgefuhrten Beklagten geredet werde. Was den Verrat
anbelangt (C. Meyer, Stadtbuch von Augsburg, Augsburg 1872, Art. 30
§ 3), so erlaubt der „unmittelbare Zusammenhang mit dem fiber Mord
.. (~*rw"*nlf* Original from
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Kritiken 519
gesagten" keineswegs einen Schlufi, weil in den Paragraphen iiber den
Mord (Art. 30 §§ 1, 2) auch der Fall des ungebundenen Beklagten ge-
regelt, auf diesen also die Bestimmung iiber den Verrat mitzubeziehen
ist. Im Gegenteil: wenn § 3 dann, wenn Kl&ger nicht den Leib, son-
dern „daz gut verliuset von der verratenusse", principaliter nur Geld-
strafe festsetzt, ist doch als wahrscheinlich zu folgen, dafi an keine Yer-
haftung gedacht ist. Bei Zauberei nnd Giftmischnng (Art. 39, Meyer 108 f.)
wird znr Vorbedingnng des klftgerischen Zeugenbeweises gemacht, dafi
Beklagter „an der hantgetat niht begriefen" worden sei. Mufi man —
wie es der Verfasser tut — erg&nzen, dafi er aber jedenfalls uberhaupt
ge fan gen sein musse? Das doch nur dann, wenn aus anderen Be-
stimmungen des Stadtrechts mit einiger Wahrscheinlichkeit die Gefangen-
nahme als regelmafiige Voraussetzuqg des tJberftlhrungsbeweises zu
schlieBen ware. Wie steht es aber damit? Die Heimsuchung (die E. M.
nicht erwahnt; das Wort „Hausfrieden" in 8.4 A. 3 ist ein Druckfehler
flir Handfrieden) lafit zunachst ganz allgemein (Art. 51 § 1, Meyerll9)
den Oberfuhrungsbeweis selbdritt zu; ein Zusatz (Meyer 121) erwahnt
ihn auch in dem Fall, in dem der Geschadigte nicht zuhause war: swan
der wider haim chumt, der mak wol chlagen umbe die haimsuche; und
ein weiterer Zusatz bezieht sich auf diese Klage: Ist daz ... er..
chlagt, da sol man dem fuergebieten, der die haimsuche getan hat usw.
Es ist also ganz klar, dafi das Gesetz an den Fall der Gefangennahme
nicht denkt, Ebenso klar bei schwerer Yerwundung, Art. 49 § 2,
Meyer 115: . . ist . ., daz er in den furgeboten ungebunden unde unge-
vangen furkumt unde wil sin laugen bieten, iste danne diu ware wizzen
da, so mag er mit nihtin enbresten wan mit der notwer . . . mag er des
niht getun, bring et danne iener hinze im selbe dritte, daz er an der lem
schuldic ist, so hoeret auch niwer diu hant dafur. Nicht minder beim
Diebstahl des Juden, Art. 19 § 12: wirt er an der hantgetat funden, so
sol man mit dem schube uber in rihten . . . kumt aber er da von unde wirt
darumbe benoetet (hier doch wohl = geladen, Meyer 341), so sol man in
beziugen als reht ist, oder man sol sin reht darumbe naemen. Weitere
Faile des Uberfuhrungsbeweises, zweifelsfrei zuiassig auch gegen den Un-
gebundenen, bietet schon eine fliichtige unbefangene Durchsicht des Stadt-
buchs, so bei Notigung, Raufhandel, trockenen Schiagen (Art 55 Zus.,
Meyer 125f.), Verleumdung (Art. 45), Meineid (Art. 53), Ehrenbeleidi-
gung bes. Art (Art, 54, Zus.), Falschspiel (Art. 56), Bedrohung (Art. 66;
hier tritt Gefangensetzung durch die Behdrde, spatere Gefangenhaltung
durch den Kiager ausdrucklich erst nach Fiihrung des Beweises ein);
nachtlicher Einbruch (Art. 96: ausdrucklich: Entrinnet aber er daz er
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520 Kritiken
in niht gevahen mak, mag er ez danne hinz im bringen selbe dritte . . ) ;
verbotswidrigerVerkauf tinnigen Fleisches (Art.103), Pfandbruch (Art.113,
Zas., Meyer 189) usw. Von alien diesen Stellen erwahnt E. M. audi
nicht eine einzige. Im Gegensatz zu seinen Ausfiihrungen mufi also
m. E. fiir das Augsburger Stadtrecht daran festgehalten werden, da6 bei
geringeren Vergehen und einigen schweren der rberfuhrungsbeweis ver-
mittels Zeugen bereits die Kegel geworden ist (vgl. neaestens audi
H. Knapp; Beweis im Strafverfahren usw. in Goltd. A. 67, 1919, 27).
Auch das so viel spatere (1396) und fur das Beweisrecht uner-
giebige Stadtrecht von Memmingen, das dem Verfasser als zweite Haupt-
stiitze seines alamannischen Ergebnisses dienen soil, kennt den tJber-
fiihrungsbeweis in weit groBerem TJmfange, als er fur wahr halten will
(vgl. vor allem schon Loening, Reinigungseid 175f ). Insbesondere findet
Zeugenbeweis bei leichteren Vergehen auch gegen- den Ungefangenen
statt, wie bei der Heimsuchung ruff ere oder uff schaden" Art. 23:
(M. Frh. v. Freyberg, Sammiung historischer Schriften und Urkunden, V.
Tubingen 1836, 277): welt aber ainer den, der jm also uff sin er and
schaden gangen waer, selber nit strauffen und welt jn vor dem Reck ten
beklagen, mag denn der selb klager beziugen mit zwain erbern mannen,
das jm der uff sin ere und schaden jn sin hus gaugen si . . ., dez sol er
geniessen. Ahnlich sind die Bestimmungen uber Pfandwehrung (Art 29)?
verbotswidriges Ubersteigen der Stadtmauer (Art. 34, Freyberg 293
letzter Absatz), Beschadigung derselben (Art. 35, a. 0. 294), dann aber
uberhaupt alles, was wir vom Sammeldelikt der „Unzuchtu horen, zu ver-
stehen. Die Zulissigkeit des Zeugenbeweises ergibt sich da z. B. aus
Art. 21 Abs. 2 (vgl. hierzu Loening a. 0. 178) 22 Abs. 6, 26 Abs. 3:
dafi Gefangennahme nicht Vorbedingung ist, folgt aus der Natur der
Sache (so handelt z. B. Art. 26 Abs. 3 von Beschimpfung fremder Dienst-
boten) und zum UberfluB aus Stellen wie Art. 21 Abs. 1, 2. Bei den
schweren Verbrechen ist allerdings ITberfuhrung nur des Gefangenen
moglich, doch scheint die Gefangennahme mit Erlaubnis, eventuell mit
Unterstutzung des Rats regelmafiig stattzufinden (vgl. insb. Art. 3, 29,30).
A lies in allem nimmt also auch das Memminger Recht keine Bonder-
stellung hinsichtlich des Dberfuhrun^seides ein gegenuber der Mehrzahi
der nichtsachsischen Stadtrechte dieser Periode uberhaupt. Die viel alteren
alamannischen Stadtrechte von Freiburg, Colmar, Bern, Burgdorf usw.
mit ihren weitreichenden Zeugenbeweisen erklart der Verfasser als Sonder-
bildung unter Mnkischem EinfluB; schlieBlich mu6 er sich mit dem
Schwabenspiegel auseinandersetzen. Er kann nicht bestreiten, dafi in
einer Reihe von Fallen hier ein Uberfuhrungsbeweis in Ungerichtsklagen
.. (~*rw"*nlf* Original from
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Kritiken 521
zugelassen sei and liUSt deni Leser die Wabl zwisphen zweiDeutungen:
Einmal ware moglieh, da6 in dem „wenig praeeisen" Rechtsbuch wiederum
gefangene Vorflihrung des Bezichtigten Bedingung sei — ein einziger
Blick in die von Loening a. O. 180f. gesammelten Stellen l&Bt solchen
Deutungsversuch sofort anfgeben — oder aber, es handle sich um eine
Sondereinwirkung, vielleicht dnrch zahringisches Recht. Ich glaube, man
wird mir beipflichten, wenn ich die bisherige Meinung, nach welcher der
Schwabenspiegel in der Frage des Zeugenbeweises nur der Kegel der
sftddent&chen, insbesondere alamannischen Rechte uberhaupt folgt, durch
die Ausfuhrungen des Verfassers for in keiner Weise erschuttert halte
(vgl. audi Knapp a. O. 27). Denn die mittelalterlichen alamannischen
Quellen des Buches sind mit den genannten im wesentlichen schon ersehopft.
Ebenso schwach steht es um den durch den Verfasser gefflhrten
Beweis der entsprechenden These aus dem bayrischen Recht. Wiirden
Raum und Zeit es zulassen, so wire es, glaube ich, nicht schwer, audi
hier fast jede einzelne Quellenstutze als haltlos nachzuweisen. Und zwar
reicht auch hier dazu im wesentlichen schon das von Loening (a. 0. 18 Iff.;
ihn tut der Verfasser kurz mit der Bemerkung ab, er habe „den Klage-
beweis und sein Verh<nis zum Reinigungseid in, den bayrischen Quellen
miBverstanden") gesammelte Material aus. Die beiden Landfrieden vou
1244 und 1255 erwahnen, wie E. M. zugeben muB, bei einerReihe von
Delikten den Uberfuhrungsbeweis, so bei Heimsuchung, Notzucht, Brand-
stiftung, Bruch der Handtreue u. a,; bei „genauerem Zusehenu ergebe
sich aber eine „einfache Losung": Der Verfasser der Frieden gehe in
diesen Fallen davon aus, „dafl der Tater das weite gesucht habe und
im Prozefi nicht erscheine". Der Klagebeweis bedeute dann nicht „Tat-
zeugnis, das die Reinigung ausschl8sse, sondern lediglich einen Voreid
mit Eideshelfern" („gerade hier bedeutet testes einfach die Eideshelfer");
die „Folge dieses gelungenen Klagebeweises" sei, dafi der Beklagte der
Acht verfUllt". „Stellt sich aber der Beklagte, so kommt er dagegen
noch mit einem Reinigungseid auf." Das sei in einem Fall auch un-
mittelbar gesagt. — Sieht man noch etwas genauer zu, so ergibt sich
aber diese ganze Erkiarung als haltlos und sogar innerlich widerspruchs-
voll. Der letztbezogene Fall bfetrifft die Notzucht, cap. 52 (zitiert, wie
vom Verfasser nach Quellen und Erorterungen der bayerischen und
dentschen Geschichte V, Munchen 1857; =Mon.Germ. hist. Legg. sect. IV,
Constitutiones usw. II, Hannover 1896, 576, c. 54): . . si quis commiserit
raptum virginis .. bone fame et de hoc cum 7 . . . testibus convictus
fuerit, vivus sepeliatur, nisi expurgaverit se cum tribus nominatis, si
prius cum ea dormierit (nach der deutschen Version von 1256 [Quellen V,
Histor. Vierteljahrschrift. VM9, 4. 35
n {^r\*"Wil fc Original from
b^V-Tl UNIVERSITY OF MICHIGAN
522 Kritiken
147, Constitutioiies II, 600] Art. 44': „daz er e mit ir willen bei ir ge-
legen sia). Es handelt sich also gar nicht um einen Reinigungseid, da
der Beklagte den „raptus", soweit er durch die Zengen der Klagerin
beweisbar, garnicht bestreitet, wohl aber durch seine bewiesene Einrede
ihre sexuelle Unbescholtenheit, also eine Klagevoraussetzung ausrauint.
Solche Einreden miissen, wo sie uberhaupt zul&ssig geworden Bind, na-
tiirlich auch einem an sich statthaften tJberfuhrungsbeweis vorgehen;
ubrigens wird die Ausnahme erst in einem sp&teren Zusatze der Land-
friedensbestimmung beigefugt (vgL Quellen und Erorterungen 86 A. 1 ;
Weiland in Constitutiones II, 576 \. h). Weiter kann aber keine Rede
davon sein, dafi dem Beklagten nach dem Klagebeweis and der proscriptio
noch die excusatio freigestanden habe. Vielmehr heifit es unzweideutig bei
der Heimsachnng (Art. 42): quicnmque alium odiose domi quesiert et de hoc
cum 7 comparum suorum (Zusatz: vel cum sua conscientia; deutsch: mit
seiner gewissen) convincitur, in proscriptione erit. 8i absolvi voluerit,
dampnum estimatum suo iuramento et duorum suorum comparum
secum decuplo restituat, iusuper 5 talenta passo et iudici 10 persolvet.
Die deutsche Version sagt noch klarer Art. 22: wil er davon chomen,
so sol er den schaden zehenstunde gelten, den er (Klftger) mit zwain
frumen manen zu im bereden muge . . Ebenso bei der Brandstiftung
Art. 41: in proscriptione erit vel similiter absolvatur. Die Folgen der
proscriptio und Nichtabsolvierttng zeigt cap. 23. Wenn er „proscriptus
et infra 14 dies non fuerit absolntus", soil er offentlich denunziert und
sein Gut gewiistet werden. Die proscriptio enth< also unweigerlich Ver-
urteilung, und zwar auf den Beweis des Klagers hin. (Das ergibt sich
auch noch aus cap. 19 vgl. auch Treuga Heinrici cap. 15, 19 Const. II.
400 f.). Unrichtig ist dann ferner, da6 der testis des Kl&gers immer nur
den Heifer einesVoreids bedeute. Es ergibt sich vielmehr das Gegenteil
aus dem lateinischen Wortlaut (z. B. in cap. 1: violationem, excessum
tercius probare; vgl. dagegen fur den Voreid cap. 84: debet iuramento
[also durch Eineid] probare, quod non in vanum, hoc est mutwillen, im-
petit eum); der deutschen tfbersetzung (z. B. fur testis, attestatio im
Ldfr. v. 1244 c. 5 „„geziugeu, erziugenu im Ldfr. v. 1255 c. 8); uber-
haupt dieser ganzen letzterwahnten Bestimmung, — sicheres Geleit fur
den ge&chteten Belastungszeugen (im Gegensatz zum Exkusationshelfer,
vgl. cap. 1!) — die unverst&ndlich wire, wenn es sich blofi um einen
Heifer handelte; endlich aus dem Zusatz in cap. 42 (vgl. oben), nach
welchem compares durch „ gewissen" bei der Heimsuchung ersetzt werden
konnen, d. h. also, wie ja auch in anderen Rechten bei diesem Delikt,
der besonderen lokalen UmstRnde wegen vom Erfordernis der Standes-
.. (~*rw"*nlf* Original from
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Kritiken 523
gleichheit abgesehen wird. Uberbaupt welch widerspruchsvolle Argu-
irtentierung des Verfassers: Er bezieht sich ausdrucklich auf capp. 1,
40, 41, urn zu beweisen, daB „ in den meisten Fallen es als Folge des
gelnngenen Klagebeweises hingestellt werde, daB der Beklagte der Acht
verfalle". Dieser Klagebeweis ist hier stets ein mit testes gefiihrter.
Cnd zwei Sitze spiter heifit es: „Danntt sei der Klagebeweis . . . rein
Yoreid mit Eideshelfern, der freilich da, wo der Beklagte nicht
erscheint, allein geleistet wird". Aber gerade diese Unterstellung,
dafi der Beklagte nicht erschienen sei, ist doch der einzige Grund fur
die Verniutung des Verfassers, daB jener, in den drei angefiihrten Stellen
erwahnte Klagebeweis mit testes ein Voreid mit Helfern sei! lm Nach-
satz r&umt er also die Stiitze selbst wieder weg, die er imVordersatz
hingestellt hatte and trotzdem l&Bt er das Resultat — in der Luft
h&ngen. tfbrigens wird dasselbe durch manche Stellen auch direkt widcr-
legt, die zweifelsfrei die Uberftihrung (und Hinrichtung!) des anwesen-
den Beklagten beweisen, wie die oben erwfthnte Stelle von der Not-
zucht (eap. 52) oder der vom Meineid handelnde Art. 58: Item qui-
cumque de periurio cam 7 saoram comparam . . . convincitur, statim
mana mutilator.
Weiter wird besprochen das am mehr als ein Jahrhandert spiter
geschriebene Rechtsbuch Rupprechts von Freising. Der Verfasser meint,
-bei Kriminaldelikten werde an eine Uberfuhrung des Beklagten ohne
Reinigungsbeweis nur dann gedacht, wenn er gefangen and zagleich
Hanttat beigebracht sei." Tats&chlich aberwiegt in Rapprechts Rechts-
bache der Zeugenbeweis im StrafprozeB bereits so vollst&ndig, daB der
Reinigungseid im alten Sinne fast vollig verschwanden ist Bei kleinen
Delikten (WarenflUschung, Aasg. v. L. v. Maarer, Stuttgart 1839, II, 59;
MaBf&lschung ebda Cap. 60; Wucher Cap. 74 f.; Bestechlichkeit des Vor-
sprechers Cap. 98, Verleumdung Cap. 109) ist die den Reinigungseid
ausschlieBende tlberfiihrung selbdritt darchaas die Regel; dies maB auch
Verfasser (S. 18 A. 34, 19 A. 38) zugeben. Bei den schweren, ansLeben
gehenden Verbrechen ist auch hier (wie bereits Loening a.O. 189 A. 198
gezeigt hat) durchweg vorausgesetzte Praxis, daB der Bescholdigte ge-
fangen und dann uberfuhrt wird; unrichtig ist (wie gleichfalls bereits
von Loening angedeutet), daB der Schub stets notwendige Voraussetzung
der tTberfuhruug sein miisse. Nur ein Beispiel bei Maurer S. 272, A. 2
unten: ist das er sein laugent, man sol in des raubs uberchoramen mit
dem schub: hat man des schubs nicht, man sol uber in zeugen mit siben
mannen. — Unrichtig ist ferner, daB ein Reinigungseid dem Gefanjrenen
trotz angebotenen 1rberfuhrungsbeweises noch moglich sei. Das geht nicht
do*
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524 Kritiken
nur aus dem vSlligen ScJiweigen aller in Betracht kommenden Stellen
hervor, sondem auch daraus, daB, wenn einmal die Reinigung des ire-
fangenen Verbrechers erw&hnt wird, immer Sonderf&lle vorliegen: In II
cap. 4 beim zweifelhaften Totschlag „nachte das es nyemand siecht",
wo kein tlberfuhrungsbeweis angeboten wird. kommt der Beklagte zur
Bahrprobe oder zum Alibibeweis. Ebenso ist in II, 112 die Bahrprobe
zul£ssig, aber offenbar ist ein Uberfuhrungsbeweis niclit angeboten; die
Stelle denkt an den Fall, daB ein Blutsfreund des Ermordeten spUter
hinzukomrat, den Erschlagenen ansgraben l&fit und der Beklagte sicli
auf die Bahrprobe freiwillig einlafit. Endlich gibt II, 50 demgefangenen
und sogar mit dem Brand eingelieferten Brandstifter trotz selbdritt an-
gebotenen tJberfubrungsbeweises ein Gegenrecht, aber nur in ganz be-
stimmten Grenzen; spricht aber ener, er sey dieselb zeit an ain andern
stat gewesen und ist dye stat uber 10 meil und mag er es behaben mit
zwain mannen, das dem alzo sey, des sol er geniessen. Also nur ein
erschwerter Alibibeweis ist mSglich, keine andere Reinigung, Die von
E, M. angezogene Stelle aus einer Handschrift (bei Maurer S. 273 A. 2)
kann vollends nicht in Betracht kommen, da sie — abgesehen von der
offensichtlich willkurlichen Konstruktion des tlberschworens mit 3, 7, 2L
72 Helfern oder Zeugen nur den Beweis unfreiwilligen Verlustes («das
es zu der tzeit sein gewesen sey, das es im raublicli und deublich ge-
nomen isttf), bzw. deiyenigen eigener Aufzucht (er hab es todes und
lebentigs getzogen") betrifft, also iiberhaupt in den ZivilprozeB ge-
hort. Die Klage enthalt wie die Anfangsklage zunltchst gar keine Spitze
gegen den Beklagten. Es ist also nicht der geringste Grund vorhanden
zu einer so unmoglichen Annahme, in alien jenen Klagebeweisen seien
-Voreide mit Eideshelfern" zu sehen, zu welcher E. M. „nichts anderes
iibrig bleibt". Nicht nur ^gelegentlich", sondem rfegelm&Big (II, 5, 24,
36, 47, 51, 98, 109), wo es sich nicht urn heimliche Verbrechen
(II, 14, 31, 49) handelt, wird gefordert, daB die Tatzengen die Tat
wahrgenommen haben, ganz haltlos ist die Vermutung, das sei „spStere
Veranderung".
Ist erforderlich, noch auf die anderen, voin Verfasser kiirzer be-
handelten bayrischen Quellen des Mittelalters einzugehen? Es diirfte
genugen, auf die Darstellungen von Loening a. 0. 183 if. undv.d. Pfordten
in Zeitschr. f. Rechtsgeschichte 12, 356 ff. hinzuweisen; wer sich die Muhe
gibt, im einzelnen nachzuprufen, wird die These des Verfassers, audi das
bayrische Recht h&tte bis ins sp&tere Mittelalter hinein keinen tTber-
fiihrungsbeweis gekannt, so wenig gestiitzt finden, als es fur das alaman-
nische Recht der Fall war. Nichts anderes ist uber das osterreichische
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Kritiken 525
und steierm&rkische Recht zu sagen, die der , Verfasser kurz beiiihrt
(vgl, dazu Loening a. 0. 206 ff. und V. Hasenohrl, Die Beweiszuteilung
im osterreichischen Rechte des Mittelalters 1898, Wiener S-Ber. 139).
Die starke Verbreitung des Zeugenbeweises im siiddeutschen Straf-
prozefi des Mittelalters steht in einem interessanten , wenn auch nocb
nicht n&her aufgeklarten Zusammenhange mit der Tatsache, dafi sowohl
die Lex Alamannorum (tit. 39, 42), wie die Lex Baguwariorum (IX, 17)
wenigstens in diesen Sonderbestimmungen unzweifelhaft bereits einen
tTberfuhrungsbeweis des Klagers kennen und dadurch unter alien nicht
beeinfluBten siidgermanischen Rechten eine Sonderstellung einnebmen.
FUr den Verfasser sind diese Bestimmungen lediglich mifigluckte Ver-
suche, fur das Gericht „des urspriinglich frftnkischen Herzogs", wdie
frankische ZentralbehSrde der Proving, das Beweisrecht einzuftibren oder
festzuhalten, wie es im frinkischen Hauptreich gait." — Ubergehen wir
nun also das vom Verfasser auf knapp zwei Seiten behandelte thiirin-
gische Recht und betrachten die im zweiten Abschnitt zusammengefaBte
Rechtsgruppe, zu der ja auch das fr&nkische Recht gehort. Hier wird,
wie erwahnt, erstaunlicherweise zun&chst gerade das s&chsisehe unter den
Rechten mit tTberfuhrungsbeweis des Klagers angefuhrt; freilich treten
erst „Ans&tze zu einem solchen hervor", und zwar liegen sie darin, da 6
der Kiager unter gewissen Voraussetzungen dem Beklagten den Reinigungs-
eid „durch Herausforderung zum Zweikampf verlegen kanna. Gibt es
das im siiddeutschen und thuringischen Rechte nicht? Ich greife heraus
aus dem siidd. Recht etwa App. ad leg. Baiuw. IV, Mon. Germ. h. Legg,
(fol.) Ill 337 f: „Jniuste territorium meum alteri firmasti . . . debes . . .
12 sol. eonponere"; tunc spondeat pugna duorum . . Sin autem, cum Sacra-
mento se defendat. Vgl. ferner Deer. Tass. Niuh. c. 6, ebenda 465, auch
Lex. Thur. c. 2, Mon. Germ. h. Legg. (fol.) Ill, 120: si negaverit, cum 11
iuret aut in campum exeat, utrum ille voluerit, ad quern causa pertineL
Vgl. c. 39, ebda 132. Weitere Beispiele aus dem mittelalterlichen Recht
Siiddeutschlands vgl. Loening a 0. 76 f. Wieviel weiter fortgeschritten
sind aber in der Frage des kiagerischen Zeugenbeweises die siiddeutschen
Volks- und erst die mittelalterlichen Rechte gegenuber dem sachsischen!
Das Verhaitnis ist doch gerade das umgekehrte, wie Verfasser annimmt.
Und nun das Mnkische Recht ! Richtig ist zun&chst, dafi Mnkische
mittelalterliche Quellen vom 12. Jahrhundert ab den tTberfuhrungsbeweis
kennen, andere ubrigens ihn wieder stark einschranken (vgl. schon H.Brunner,
Deutsche Rechtegeschichte II, Leipzig 1892, 395 A. 23); ob ihnen i. a.
eine Prioritat gegenuber dem siiddeutschen in der Entwicklung des
Zeugenbeweises zuzuerkennen ist, miifite genauer (namentlich hinsichtlich
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526 Eritiken
der Qualit&t der in belgischen Quellen des 12. Jahrhunderts genannten
testes) untersucht werden. Aus den Ausfuhrungen des Verfassers folgt es
noch nicht; keinesfalls konnte aber selbst aus einem Nachweise, da£ der
Zeugenbeweis im KriminalprozeB Nordfrankreichs ein Jabrbundert friiher
auftritt als in Saddfeutschland, die bis in die Urzeit zuriickgehende
Soheidung des Verfassers zwischen beiden Rechtssystemen hergeleitet
werden. Der Verfasser geht dann auf das Problem des Zeugenbeweises
in der Lex Salica ein, das ich hier beiseite lassen will, weil ich meine
Ansicht daruber an anderer Stelle (Die fr&nkischen Volksrechte im Mittel-
alter I, Weimar 1912, 211 f.; im Znsammenhang mit den Ausfuhrungen
von E. M. neuerdings in dem denin&cbst erscheinenden Bucbe „Beweis
und Wahrscheinlichkeit" 47 A. 220) ausgesprochen babe. Schwere Bedenken
werden aber wohl allgemein die Ausfuhrungen des Verfassers tiber die Be -
deutungdes Zeugenbeweises erwecken, die er beim salischen Bechtzuerst
schilrfer formuliert, aber uberhaupt fiir „alle Rechte mit Uberfuhrungs-
beweis" zur Geltung bringen will (S. 10). Der rUberfuhrungsbewei&
ist die Voraussetzung zum Zweikampf oder Ordal und nicht mehr als diese"*
Selbst wenn „derKl&ger einen Zeugenbeweis fuhrtu, kann diesen noch
der Beklagte „ durch eine Form des Gegenbeweises — etwa den uralten
weitverbreiteten Alibibeweis oder den ebenso alten Beweis der Notwehr —
oder aber durch Herausf order ung zum Zweikampf oder durch Berufangp
auf das Ordal entkr&ften". „Vor allema konne „auch L. Sal. 93, 94
(bei Bebrend Cap. VI, 15, 16, Geffcken IV, 15, 16) „nur so verstanden
werden u. DaB das alte deutsche Recht keinen Gegenbeweis zugelassenr
insbesondere nach Fuhrung eines Zeugenbeweises nicht mehr den Be*
klagten zum Alibibeweis, zur Berufung auf ein Ordal usw. verstattet
babe, gehort doch wohl zum eisernen Bestande der Wissenschaft, eben-
sowie, dafi die Zeugenschelte sich nur gegen den Zeugen, nicht mehr
gegen die Partei richtet, wofiir ja gerade L. Sal, 94 einen klaren Beweis
liefert. Verfasser verwechselt und identifiziert den eigentlichen Uber-
fuhrungsbeweis mit Zeugen, der sich gegen den Tftter richtet und dessen
Verteidigung allemal ausschliefit mit dem zuweilen geforderten oder zu-
Ulssigen Zeugenbeweis, der lediglich die Tat objektiv feststellt und zu-
meist die Verteidigung erschwert, zum Ordal zwingen, Voraussetzung des
Zweikampfes usw. sein und bekanntlich auch durch blickenden Schein,
Uberhaupt andere objektive Tat - Feststellungen ersetzt werden kann.
Cliarakteristisch ist z. B. S. 54 zu A. 17, wo das Gutachten sachver-
stftndiger Frauen uber den objektiven Tatbestand der Notzucht als
„Uberfuhrung-sbeweis gegen den Beklagten" bezeichnet wird, oder die un-
klare Ausdrucksweise auf S. 56: „Wenn der KlUger durch Zeugenbeweis . „
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Kritiken 527
das Seine zur Uberfuhrung getan hat.u Es ist klar, daB, wo solche
begriffliche Unterscheidung fehlt, einwandfreie Resultate nicht erwartet
werden konnen. Es bedarf audi schliefilich nur eines Hinweises darauf,
dafi weder nach frankischem, noch nach langobardischem Recht ein Tat-
beweis des Klagers stets erforderlich geweseu sei, urn den Beklagten
zum Kampf oder Ordal zu zwingen (vgl. z. B. nur Brunner, Rechtsge-
scbichte II, 406 f., 438f., die Stellen bei Loening a. 0. 75 ff., endlich,
namentlich auch fiir das langobardische Recht, meine oben angefuhrte
neue Schrift im zweiten Kapitel 51 A. 5J51).
Auf weitere Einzelbeiten kann ich mich nicht mehr einlassen. Ea
kam rair darauf an, zu zeigen, daB der vom Verfasser konstruierte Gegen-
satz zwischen siiddeutschem nnd sRchsisch-frankischem Recht in der von
ihm behaupteten Weise keineswegs besteht. Andere Thesen des Baches
geben zu anderen Einwendungen AnlaB. Doch mochte ich zum SchluB
wieder znriickkommen auf das einleitend Gesagte: In welch groBemUm-
fange man auch Methode und Resultate des Verfassers wird ablehnen
mussen — niemals darf man sich dadurch von der Anerkennung seiner
Originalitat und der Reinheit seines Forschens abdrSngen lassen; wer sucht,
wird uberall viel Wertvolles bei ihm finden. Ich kann mir deshalb das
SchluBurteil v. Amiras nur zu eigen machen: „Dieses Buch wird man
immer beriicksichtigen mussen."
Mayer-Homberg.
Manfred Stimming, Die Entstehung des weltlichen Territo-
riums des Erzbistums Mainz. Heft 3 der Quellen und Por-
schungen zur hessischen Geschichte, herausgegeben von der Histo-
risclien Kommission fur das GroBherzogtum Hessen. 1915.
Der Verfasser, angeregt durch seine Arbeit am Mainzer Urkundenbuch,
unternimmt den Versuch> „die verfassungsgeschichtlichen Grundlagen der
Mainzer Gebietsherrschaft klarzulegen und die Entwicklung des Terri-
toriums im Rahmen der Reiclisgeschichte bis zum Ende des 13. Jahr-
hunderts zu verfolgen". Er entledigt sich seiner Aufgabe mit unleug-
barem Geschick. Wir lernen die verschiedenen Elemente kennen, auf
denen sich das Mainzer Territorium aufbaut: Grundbesitz, Zehnten,
Eigenkirchen, Herrschaftsrechte, Grafschaften usw. Dadurch, daB der
Verfasser das Werdqi des Territoriums im Zusammenhang mit der all-
gemeinen politischen Eutwicklung betrachtet, vermeidet er die lokal-
historische Enge, die solchen Arbeiten sonst nicht selten anhaftet.
Zutreffend unterscheidet der Verfasser zwei Perioden in der Bildung
des Mainzer Territoriums. Die erste, die bis zum Anfang des 13. Jahr-
r^rtrtrtL- Original from
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528 Kritiken
hunderts reicht, ist die Zeit, in der einzelne Gerechtsanie und Guter
verschiedenster Art und Lage vom Erzstift erworben werden. Seit dem
13. Jahrhundert werden dann diese zunachst isolierten Elemente ein-
iieitlich zusammengefaBt, bildet sich aus einem Konglomerat von Rechten
and Besitzungen das^ Territorium. Von besondere^ Interesse ist bier
naturlich die Frage, welches Moment entscheidend gewesen ist fur die
Territorialbildung. Nach der Meinung des Verfassers ware das das
Grundeigentum gewesen (S. 145ff.)? allerdings nicht in dem Sinne, als
hlltte das Grundeigentum ans sich selbst herans das Territorium hervor-
bringen konnen; aber es sei der „Ausgangspunkt der territorialen
Herrschaft iiber weitere Gebiete" gewesen. Wenn das nur bedeuten
soil, es habe das Grundeigentum die materielle Grundlage fiir die Auf-
richtung der Territorialgewalt abgegeben, wird sich iiber die Behauptung
Stimmings reden lassen. Als juristische Grundlage der Territorialgewalt
wird man jedoch das in Streulage befindliche Grundeigentum (S. 9) nicht
auffassen durfen, Interessant ist die negative Feststellung, daB die
Grafschaft bei der Entstehung des Territoriums eine geringe Rolle ge-
spielt hat (S. 149). Unberucksichtigt bleibt dagegen die Frage, ob nicht
etwa die sonstige Hochgerichtsbarkeit im Gebiete des Mainzer Terri-
toriums, wie sie von Stimming vielfach nachgewiesen wird (vgl. etwa
S. 95 if., 104 if.), fftr die Territorialbildung entscbeidend gewesen ist.
Namentlich die Hundertscliaftsgerichtsbarkeit durfte hier von grofierem
EinfluB gewesen sein, als es auf den ersten Blick scheint. DaB sich
in den mittelalterlichen „Hochgerichten" vielfach alte Zentgerichte ver-
bargen, ist mir zweifellos. So durfte audi die Bemerkung Stimmings
S. 150 ttber die Bedeutung der Zenten fur die Territorialbildung zu kor-
rigieren sein (tiber das Gericht des Zentenars vgl. ubrigens neuerdings
meine Abhandlung ,,Der alamannische Zentenar und sein Gericht'4 in
den Berichten der Kgl. Sachs. Ges. d. Wiss. Phil. hist. Kl. 69. Bd, 1917,
besonders S. 97 ff.).
Leipzig. Heinrich GlitsclK
Repertoriam Oermanicam. Verzeichnis der in den pipstlichen Be*
gistern und Kameraiakten vorkommenden Personen, Kirchen und
Orte des Deutschen Reichs, seiner Diozesen und Territorien vom
Beginn des Schismas bis zur Reformation. Herausgegeben vom
Kgl. preuB. histor. Institut in Rom. Erster Band. Clemens VI L
von Avignon 1378 — 1394. Bearbeitet von Dr. Emil Goller,
ordentlichem Professor des Kirchenrechts an der Universitat Frei-
burg i. Br. Berlin 1916. Weidmnnn. XVI, 182* S. u. 250 S. 18 M-
r^rtrtrtlr- Original from
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Kritiken 529
Dieser Band soil der Elirenpflicht geniigen, die Akten der laufenden
Verwaltung der rftmischen Kurie aus dem spateren Mittelalter fflr die
Deutsche Geschichtsforschung nutzbar zu machen, nachdem der erste Band
des sogen. Repertoriuni Germanicum Robert Arnolds mit chronologischen
Regesten fur ein Jahr (1431—1432) wegen der tJberfiille des Stoflfes
seit 1897 hatte ohne Nachfolge bleiben miissen. Entsprechend dem neuen
von Haller entworfenen, von Itehr und Tangl im wesentlichen gebilligten
Programm sind an die Stelle der chronologischen Regesten zwei Indices
getreten, die in der Form alphabetisclier Personen- und Ortsverzeich-
nisse den Stoff auszuschopfen suchen, und zwar ist ein ganzes Pontitikat
fnr je einen Band vorgesehen. Die Ausftthrung Ubernahm Emil Goller,
und er war der rechte Mann dank seiner hervorragenden durch mancherlei
Arbeiten bew&hrten Vertrautheit mit den Registerb&nden des Vatikani-
schen Archivs. Sein Bericht uber das Quellenmaterial (8. 3* — 42*) —
1. die Supplikenregister, 2. die Bullenregister Clemens VII., 3. die Re-
gister der Camera Apostolica — ist zugleich ein schatzbarer Beitrag zur
Kenntnis des p&pstlichen Archives. In einem zweiteb Abschnitt der
Einleitung handelt G. sehr lehrreich unter Heranziehung aller fruheren
Einzelforschungen fiber die Entwicklung des pftpstlichen Pro visions wesens
bis zur Zeit Clemens VII. und uber den Gesch&ftsgang bei Verleihung
von Benefizien und Gnadenbewilligungen der Kurie. Wie iiber die Aus-
bildung des Systems der papstlichen Reservationen, des Stellenbesetzungs-
rechtes der Kurie, bo iiber die des Supplikenwesens ist hier-heute die
umfassendste Auskunft geboten, und weiter werden wir iiber die gesch&fts-
m&Bige Handhabung des p&pstlicheu Stellenbesetzungsrechtes und iiber
die Behandlung sonstiger Gnadenverleihungen auf zehn Seiten in einer
Weise unterrichtet, welche die Technik der Kurie auf diesem Gebiete
unvergleichlich entwickelt erscheinen l£Bt Der dritte Abschnitt „ Cle-
mens VII. von Avignon und das Schisma in Deutschland" erortei^; auf
70 Seiten die Stellungnahme der einzelnen deutschen Fursten, Bischofe,
Diozesen, Orden zum Gegenpapste Clemens VII. Natiirlich lagen hier
mannigfache Vorarbeiten vor. Andererseits wird insbesondere die landes-
gescbichtliche Forschung aus G.s Quellen und AusfBhrungen so manche
Bereicherung erhalten, und es mag gut sein, da6 G. gezeigt hat, wie
sich die inventarisierten Akten fur die Forschung verwerten lassen, aber
wer mit der Landesgeschichte hier oder dort fur die Zeit Clemens VII.
vertraut ist, wird enipfinden, dafi es iiber die Aufgabe des Quelleneditors
hinausging, selbst ttberall die F&den zwischen den neuen Quellen und
den fruheren Feststellungen aufzufinden, dafi er dieser Aufgabe nicht
neben alien anderen gerecht werden konnte. Besser als in Avignon ist
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530 Kritiken
der Standpnnkt daiur in Deutschland zu nehmen, ohne Bindang an das
Einzelpontifikat Es dttrfte sich dann zeigen, wie im aligemeinen die
Oboedienzleistung an den vom Reich nicht anerkannten Papst von Avignon
auf Reibungen mit dem Reichsoberhanpt, anf Biindnis oder Feindschaft
zu anderen Fursten von wechselnder Stellungnahme beroht hat, und das
ist dann als ein fttr die Wtirdigung der p&pstlichen Autorit&t, wie sie
sich unter dem Drncke des Schismas gestaltete, bedeutungsvolles Ergebnis
zu buchen. Ich darf verweisen aof eine Erg&nzung zu S. 110*, die ich in
kurzer Besprechung von 6.8 Band in der Zeitschr. des Ver. f. hess. Gesch.
Bd. 51 (1917) 8. 184 f&r Beziehungen des Landgrafen Hermann von Hesse n
zu Avignon in den Jahren 1381 und 1382 gegeben habe. Far gleiehzeitige
Beziehungen Markgraf Wilhelms i. von Me i Ben aus demselben Grande —
Stellung wider Erzbischof Adolf von Mainz, der zu Urban VI. tibergetreten
war — verweise ich auf meine „Wettiner im 14. Jahrbundert" 8. 32 und
wegen Beziehungen des Markgrafen zu Avignon im Jahre 1390 auf S- 41 f.
betreffs Reibungen mit KSnigWenzeL Abnliche Bedenken haben Hans
Kaiser aus Strafiburger Materialien H. Z. 119, 30& und Alb. Werminghoff
in Zeitschr. der Savignyj&tiftung Bd. 39 Kanon. Abt. 8. 201— 203 aus all-
gemeinen ErwMgungen ausgesprochen. Der vierte Abschnitt erSrtert die
Methode der Quellenbearbeitung. Man hat sich dieser Ausffihrungen und dor
8. 172* und 181*/2# verzeichneten Abkiirzungen zur Handhabnng der
nachfolgenden Register vor ailem zu bem&chtigen. Das Personenver-
zeichnis ist nach den Vornamen geordnet und durch einen nachfolgenden
Index der Zunamen die Auffindurfg nach diesem ermoglicht Ich stimme
der ErwSgung G.s (S. 173*) zu, dafi zwar auch in ktoftigen B&nden
die Vornamen in erster Linie f&r die Anordnung des Registers mafi-
gebend sein sollen, dafi die Zunamen aber dann gleich zwischen die Vor-
namen einzureihen sind. Aus den gegebenen knappen Andeutungen, dem
Ersatz des Regestes, ist die Art der Beziehungen zum Papst zu er«
kennen, ihre Datierun^ ist angegeben oder ergibt sich aus der Beschrei-
bung der Registerb&nde auf S. 5*ff. Der voile Wortlaut ist k&nftig
durch das preufiische historische Institut, wenn es sich wieder in Rom
niedergelassen haben wird, erreichbar. Den Personenverzeichnissen (S. 1
bis 151 und 152—187) folgt das Orts- und Kirchenverzeichnis (S. 188
bis 250), das zugleich als Ortsindex fur das Personenverzeichnis dient,
wahrend die Zahl der Ortsurkunden verh<nism&Big klein ist.
Dem Bearbeiter gebiihrt alle Anerkennung fiir die vorbildliche LSsung
seiner unendlich muhevollen Aufgabe. Wann wird fur die Fortf&hrung des
grofien Unternehmens die Arbeit in Rom wieder aufgenomraen werden konnen ?
Marburg. Karl We nek.
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Eritiken 531
Eduard Fueter, Geschichte des eur.op&ischen Staatensystems
von 1492 — 1559. (Handbuch der mittelalterlichen und neueren
Geschichte, herausgegeben von Gr. von Below und F. Meinecke.
AbteilunglL) Munchen und Berlin. Oldenbourg. 1919. XXI. 343.
Das „ Handbuch der Mittelalterlichen und Neueren Geschichte" bringt
nun innerhalb acht Jahren ein zweites Werk, das Eduard Fueter zum
Verfasser hat. Wie damals seine w Geschichte der Neueren Historio-
graphies so iiberrascht uns auch seine neueste Leistung durch die kiihne
Zusammenfassung eines ungeheuer grofien Stoffes, noch mehr durch die
Kuhnheitv mit der er unbekummert urn die iiberlieferten Formen neue
Wege aufzusuchen und zu flnden weifi. Wer sein erstes Werk freilich
nur fliichtig kennt, den wird die Gesamthaltung des eben erschienenen
Buches noch mehr in Erstaunen versetzen als denjenigen, der den Spuren
aufmerksam gefolgt ist, die seine Historiographie gewandelt war. Hatte
man von dieser erwarten durfen, dafi sie die einzelnen Erscheinungen
der europ&ischen Geschichtschreibung nach ihrer Verwertbarkeit als
Quellen untersuche und einreihe, so konnte man einigermafien enttftuscht
sein. (Vgl. meine Besprechung jenes Werkes in den Mitteilungen des
Instituts fur osterreichische Geschichtsforschung 33 [1912] S. 705 ff).
Fueter hatte es darin zwar nicht an Kritik, ja oft an einer allzu vor-
eiogenommenen Kritik fehlen lassen, aber seine Einstellung war vor-
zuglich geistesgeschichtlich bestimmt, er schrieb eigentlich eine Literatur-
geschichte der Historiographie. Ihn interessierte weniger das, was die
einzelnen Historiker brachten, weniger der Inhalt. ihrer Darstellungen,
als das Wie und ihr Zusammenhang mit den Geistesstromungen ihrer Zeit.
Man mochte darum nicht wenig verwundert sein, dafi er nun an
die Schilderung des europaischen Staatensystems eines bestimmten Zeit-
raumes seine Arbeitskraft wende. Wird er hier vielleicht gar politische
mit Geistesgeschichte zu vermengen streben? Solchen Befiirchtungen
hat wohl schon sein wissenschaftliches Glaubensbekenntnis den Boden
entzogen, das er am Ende seiner „ Geschichte der Neueren Historio-
graphie41 abgelegt hatx). „Die Forschung hat sich bemiiht, aus der vor
allem auf Mommsen zuriickgehenden epigraphischen Kritik der Uber-
lieferung immer scharfer die Konsequenzen zu Ziehen. Die literarischen
Quellen werden immer mehr zuruckgedr&ngt und Inschriften, Akten,
Urkunden und Rechnungsbucher usw. an ihre Stelle gesetzt; man hat
l) Mochte man fttrchten, er werde hier ebenso wie er dort liber Nitzsch,
Ranke, Giesebrecht zu Gericht safi, mit seinen perstfnlichen Urteilen nicht
ztirfickhalten, so berubigt uns S. 77 die Erklarung, dafi es nicht Sache der
wissenschaftlichen Forschung seit ,Zensuren zu erteilena.
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532 Kritiken
schon die Hoffnung ausgesprochen, dafl es eiwnal moglich sein wiirde,
fur gewisse Abschnitte der neueren Geschichte von alien erz&hlenden
Quellen, auch von den guten, ganz abzusehen." (S. 604.) Hier liegt
also der Plan vorgezeichnet, den sich der Verfasser fur die Art nnd
Weise entworfen hat, in der er sich selbst kiinftighin bet&tigen wttrde.
Er mufite es nun versuchen, die „wissenschaftlichen (soziologischen)
Kriterien an die Stelle der subjektiven Werturteile zu setzen", um der
Geschichte den Wettbewerb oder, wie er sagt, „den Kampf xnit deni
Roman" zu ersparen. Solche Gedankenfolgeh liegen heutzutage in der
Luft. Adolf v. Harnack hat in seinem Schriftchen „IJber die Sicherheit
und die Grenzen geschichtlicher Erkenntnis" Miinchen 1917, ganz £hn-
liche Forderungen ausgesprochen, nur daB v. Harnack sein Programoa
acb&rfer umrissen und in den Folgerungen klarer ausgedacht hat. Ihiu
sind die „epochemachenden Ereignisse, die Denkmalerkenntnis und die
Institutionenforschung . , . das Kuckgrat der Geschichte". Die Bio-
graphie — offenbar wegen ihrer Nachbarschaft neben dem Roman —
wird in jenen leeren Raum geschoben, der zwischen Kunst und Geschichte
errichtet warden soil, damit die Historic schon Wissenschaft und die
Kunst eben Kunst bleibe. Mit anderen Worten: es wird einer moglichst
psychologiefreien Geschichtswissenschaft das Wort geredet. Im allge-
meinen durften sicli nun v. Harnack und Fueter in ihren methodologisclien
tlberzeugungen treffen. Wenn Fueter behauptet, „es ist kein Grund
vorhanden, warum nicht eine geschichtliche Darstellung entstehen soHte,
die man Darwins ,Abstammung der Arten' oder Helmholtz' ,Lehre von
den Tonempfindungen' zur Seite stellen konnte", so wiirde man ihm
naturlich unrecht tun, verlangte man von ihm, er solle in seinem neuesten
Werke zum Darwin oder Helmholtz der Geschichte werden; immerhin
ist er nun zu seinem Rhodus gelangt, wo es gilt, den Sprung zur Yer-
wirklichung dessen zu wagen, was ihm als Aufgabe unserer Wissenschaft
vorschwebt.
Priift man in diesem Sinne dieses Buch, ohne noch auf seinen sach-
lichen Inhalt nfcher einzugehen, so fallt einem gleich von Anbeginn die
Zweiteilung der ganzen Anlage auf. Der erste Teil betrifft „Das
europaische Staatensystem, seine Organisation und seine Glieder in den
Jahren zwischen 1492 und 1559", der zweite erst „Die Veranderungfen
im europaischen Staatensystem von 1492—1559". Wie die altera
Soziologie sich in eine statische und in eine dynamische schied, so werden
hier durchlaufend und dann nach den einzelnen in Betracht kommenden
Staaten die statistischen , wirtschaftlichen, geographischen und anderen
Grundlagen der Politik abgewandelt. Vorab geht eine Untersuchung
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Kritiken 533
liber die Kampfmittel (politische, kriegerische, wirtschaftliche), die da-
mals iiberhaupt in Betracht karaen, dann der EinfluB innerpolitischer
Verhaltnisse, schlieBlich der EinfluB geistiger Tendenzen. In dem
folgenden Abschnitte werden die verscbiedenen Lander und Machtgebiete
auf ihre rSumliche Lage, auf ihre ethnologischen, wirtschaftlichen und
Machtverhaitnisse durchgenommen urtd die Richtlinien ihrer AuBenpolitik
behandelt, und zwar mit Beziehung auf die anderen Staaten, Quer-
schnitte also, die sozusagen das Dauernde und Allgemeine aus dem
Wandel der geiBchichtlichen Gestaltungen auszulosen versuchen. Dieser
Teil ist ohne Zweifel der aufschlufireichste und gelungenste des ganzen
Buches, er ist audi der an Umfang weiteste, nimmt er doch mehr als
drei Viertel des Inhalts ein.
Dafi Fueter dieser geschichtlichen Systematik — wenn es erlaubt ist,
diesen Ausdruck zu gebrancben — seine besondere Aufmerksamkeit zu-
gewandt hat, liegt scbon in den eingangs erw&hnten Zielen seiner Er-
kenntnis begrundet. Er unterstreicht diese seine wissenschaftlichen Ab-
siehten noch in der „Einleitungu, wo er erklart, es lage in der ihin
gestellten Aufgabe, daB er in dem schildernden wie in dem erz&hlenden
Teil nur ausnahmsweise von einzelnen Personlichkeiten spreche. Sachlich
sei fur diese Auffassung vorzubringen, daB es sicb in einer Geschichte
des europaischen Staatensystems urn Staaten, nicbt um Individuen handle,
mogen diese aueh als Fiirsten, Generate und Diplomaten auBerlich im
Vordergrunde stehen. Gewichtiger sei noch die methodiscbe Erwftgung,
lasse es-sich ja nur in den allerseltensten Fallen nachweisen, welche
Personlichkeit und ob iiberhaupt eine fur eine Unternehmung und deren
Verlauf verantwortlich ist. „Die meisten Entechlusse sind bekanntlich
Kompromisse aus widerstreitenden Meinungen und Interessengruppen,
die innerhalb der leitenden Kreise bestehen, und kein ehrlicher Arbeiter
vvird sich vermessen wollen, den Anteil der einzelnen an dem Resultat
auch nur mit einiger Sicherheit festzustellen. Der kritische Historiker
wird es vielmehr vorziehen, die Willensakte, die politisch-militarische
Aktionen zur Folge gehabt haben, auf den Kollektivbegriff ,Regierungi
zuruckzufuhren; es steht dabei nichts im Wege, den Ausdruck so auf-
zufassen, daB damit nicht nur mit offiziellen Kompetenzen betraute,
sondern auch inoffiziell wirkende Personlichkeiten gemeint sind, sobald
sie nur auf die Leitung der Staatsgeschafte einen direkten EinfluB aus-
geubt haben. Auch bier ist die unbestimmte Bezeichnung die bessere,
denn sie tauscht keine falsche Sicherheit vor.u
In Wahrheit ist der Unterschied zwischen der alten und der neuen
Auffassung keineswegs so groB, wie es vielleicht auf den ersten Blick
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534 Kritiken
erscheinen mag. Es handelt sich eben am eine Verschiebang des Schwer-
punktes nach der koHektiven Seite hin. Das hat seine voile Berech-
tigung. Tats&chlich hat aber wohl audi in der alteren Darstellungs-
weise keiner von uns ernstlicli geglaabt, die grofien Entschei-
dungen und Beschiufifassungen in den Dingen des offentlichen Lebens
hfttten im Bereiche eines Einzelwillens gelegen, so wenig als es etwa
Mommsen wSrtlieh aufgefafit wissen wollte, wenn er einmal sagt: nEin
Schrei des Entsetzens ging durch ganz Italien," Wenn man bisher
da von sprach, dafi Karl V. nach dem Frieden von Cr£pi daran ging,
die Verfassungsverhfcltnisse im Reiche in monarchischem Sinne zu ordnen.
und es nun heifit: „Die Habsburgische Regierung konnte nun daran
gehen usw.u, so entspricht diese letztere Fassung wohl unserem modernen
Empfinden, nicht aber der zeitgenossischen Anschauung jener Zeit. Man
lftuft somit Gefahr, unseren heutigen Begriff „ Regierung1* in das 16. Jahr-
hundert hineinzutragen und bei uneingeweihten Lesern einen niclit minder
falschen Schein zu erzeugen, wie dies bis nun nach der anderen Richtung
der Pall sein konnte. „Nur die Armut der Sprache und der Trieb zu
Generalisieren", sagt Fr. Meinecke gelegentlich (Histon Zeitschr. 115
[1916] S. 635), „zwingt zu blassen Abstraktionen, die die FtHle des
Individuellen, was sie umfassen, niclit entfernt auszudriicken verm6gen\
Das ist es auch hier. Der Mangel der Sprache notigt uns, Begriffe
zu setzen, von denen wir wissen, dafi sie ungenau und vieldeutig sind.
Wenn Fueter also „ Regierung" w&hlt statt „KarlV.u? so tut er dies
aus seiner soziologischen Erkenntnis heraus; wenn wir es umgekehrt
tun, folgen wir der tTberlieferung, wohl wissend, dafi auch der absoluteste
Monarch von seinen Ratgebern, selbst von der Volksstimmung mehr
oder weniger abhangig bleibt1). Die eine wie( die andere Ausdrucks-
weise kann der Wirklichkeit nicht gerecht werden und unterscheidet
sich letztlich blofi darin, dafi die eine den Ton mehr auf die Urheber-
schaft jener Personlichkeiton legt, die vor der Welt und vor sich selbst
fur die ihnen beigelegten Handlungen die Verantwortung trugen, indes
die andere sich mit einer Formel abfindet, die zwar die Urheberschaft
offenlaBt, dafiir aber knapp am Abgrunde eines Anachronismus daher-
schreitet.
Von diesem Standpunkt aus ergab es sich fur den Verfasser von
selbst, dafi er urn die Psychologie einen weiten Bogen schlug. Freilich,
r) Beispiele nachweisbarer Abhangigkeit absoluter Monarch en yon der
Volksstimmung finden sich in meiuem Buche „Die offentliche Heinnng und
ihre geschichtlichen Grundlagen", Tubingen (1914), S. 127 f.
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Kritiken 535
ganz von ilir loszukommen wax* auch ihm nicht moglich, und man glaubt
oft gerade dort, wo er gegen eine solche Auffassung Stellung nimmt,
den Rack zu verspiiren, den er sich selbst versetzt, urn nicht einen
Rnckfall in das Seelendeuterische der bisherigen Qeschichtschreibung
zn erleiden. Einmal allerdings (S. 77) inuB er selbst zugeben: „Kein
politischer Akt der damaligen Zeit ist wohl so auf den freien Willen
regierender Personlichkeiten zuruckzufuhren, so wenig durch militArische
und wirtschaftliche Notwendigkeiten bestimmt wie der Entschlufi der
franzosischen Regierung, ihr Herrschaftsgebiet nach It alien bin (Neapel
fcp&ter Mailand) auszudehnen, der dann ttber ein halbes Jahrhundert die
Geschichte des europftischen Staatensystems beherrscht hat." Das ist
aber nm so bedeutsamer, als er in dem Kampfe der damaligen GroB-
staaten urn die Vorherrschaft in Italien das „Zentralproblem der inter-
nationalen Politik" iiberhaupt erblickt. Ohne Zweifel mit gutem Recht.
Schon aus Rankes Darstellung geht der gleiche Grundgedanke klar
hervor, aber erst Fueter dreht und wendet diese Frage nach ihrer
soziologischen, politischen und wirtsehaftlichen Seite hin und her. Eine
befriedigende, ihn selbst befriedigende Antwort weifi allerdings auch er
nicht zu geben. Mit jener Selbstbescheidung, die keine falsche Sicher*
heit vorzut&uschen beabsichtigt, wandelt er, seinen Grundsatzen getreu,
zwischen jenen Ignorabimus einher und uberl&Bt es einer ahnungsvollen
Psychologie, das tote Gerippe seiner Tatsachenkunde mit dem Hauche
lebendigen Lebens zu erfiillen.
Sein Streben, zu den Wirklichkeiten des staatlichen Daseins jener
Zeit vorzudringen, ftfrdert nun in der Tat vieles Wertvolle an den Tag.
Seine Ergebnisse sind oft sehr bedeutsam. Ob es freilich zutreffend ist,
da£ das Osmanische Reich auf die Einrichtung eines geregelten Gesandt-
schaftsdienstes bei den anderen Staaten nur deshalb verzichtete, weil sie
unter alien Militftrgroflm&chten die einzige war, die solche Starke besaB,
dafi sie sogar eine Offensivallianz aller anderen Staaten nicht eigentlich
zu furchten hatte (S. 5 A.), bedarf wohl erst des Beweises; aber es ist
mindestens ein Gedanke, dem nachzudenken die Miihe lohnt. Bei Be-
handlung der Publizistik als eines politischen Kampfmittels wird es mehr
als anderswo deutlich, wie doch die kiinstliche Abblendung des wissen-
schaftlichen Blickfeldes zugunsten des politischen, wie die Ausschaltung
aller anderen Betraclitungsmoglichkeiten die Dinge gleich Schattenbildern
an der Wand ohne jede Greifbarkeit hinstellt. Geistige Kampfmittel
wurzeln eben im Geistigen und wer ihre Verwendung verstehen will,
nmB auch nach diesen Wurzeln graben. Auffallender wird die Ver-
nachlassigung alles dessen, was nicht unmittelbar politisch ist, in der
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byV^UUglL UNIVERSITY OF MICHIGAN
536 JLritiken
Betrachtung der Religionsfrage. Sie wird ganz kurz abgetan (S. 50),
und zwar mit der Begriindung, es lasse sich nirgends nachweisen, daS
das Luthertum neue Grunds&tze hervorgebracht habe, die auf die Be-
ziehnngen unter den Staaten und deren Regelung bestimmend EinfluB
genommen h&tten. Das gelte selbst fiir den Schmalkaldischen Krieg.
Der Erfolg der Habsburger und audi ihr schlieBlicher MiBerfolg habe
ilire Siegerstellung gegeniiber Frankreich nicht beruhrt. Hfichstens bei
den Schweizern habe die kirchliche Spaltung auch die auswkrtige Politik
in ihrer Einheitlichkeit zerstiirt. Unwillkiirlich fragt man sich, ob wohl
auch der Fortsetzer dieses Werkes, der die Lttcke von 1559 — 1660
ausfullen wird, ohne die Behandlung der reiigiosen Ideen wird aus-
kommen konnen. Jedenfalls dlirfte der sehr viel nachzuholen habeu*
was zeitlich in den Rahmen des Fueterschen Buches hineingehort. Man
denke nur etwa an die Ausbildung des Landeskirchentums, das eine
wichtige Vorstufe war auf dem Wege zur Prftgung des Cuius - regio-
illius-religis-Gedankens, der seinerseits hinwiederum zu jenen Verhalt-
nissen hinuberfuhrte, die eine internationale Politik der einzelnen deutschen
Landesfursten erst ermoglichte. Spuren sind aber scbon in der fr'uhereu
Zeit nachzuweisen. Von Calvin und dem Calvinismus spricht Fueter
iiberhaupt nicht. Mag man dies als einen Mangel empfinden, so \iegt
darin freilich auch ein Vorzug des Verfassers: das kr&ftige, unbeirrbara
T>arauflossteuern auf ein selbstgestecktes Ziel.
Dieses Ziel ist die Erkenntnis der realen Grundlagen der damaligen
zwischenstaatlichen Politik. Die Bedeutung z. B. der Marine fiir die
Krieg8fiihrung und die internationalen Verh<nisse jener Zeit im all-
gemeinen hat uns noch niemand vor ihm so klar vor Augen gestellt.
als er es hier tut. Wie kostbar ist nicht die Beobachtung, daB infolge
der verschiedenen Wind- und Wetterlagen die Mittelmeergaleeren in der
Nordsee, wo Segelscliiffahrt vorherrschte, nicht verwendbar waren! Mit
reicher Belehrung liest man auch das, was er iiber wirtschaftliche Kanipf-
gelegenheiten und Kampfmittel zu sagen weifi. Nirgends findet mau
die Abh&ngigkeit Venedigs von der turkischen Getreideeinfuhr so scharf
herausgearbeitet wie bei Fueter, und doch wird erst dadurch dit*
schwankende Politik der Signorie gegeniiber den Ungiaubigen ganz
verst&ndlich. Auch der EinfluB wirtschaftlicher Betriebsformen auf die
Stellung, die ein Staat im Staatensystem eingenommen, die Bedeutung
uberwiegenden Ackerbaues oder vorherrschender Viehzucht fur die Wehr-
kraft sind erst hier ins rechte Licht gestellt. Nicht minder bringt der
Abschnitt „Die Glieder des europ&ischen Staatensy stems*' manche tiber-
raschende Bemerkung, wenn hier auch die Anforderungen, die dem Ver-
.. r^nonl^ Original from
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Kritiken 537
fasser gesetzt waren, bisweilen uber seine Krafte gingen. Mir iiel dies
besonders bei einem Teile auf, der mir begreiflicherweise nfther als
andere liegt: bei den osterreichischen Erblanden. Nebenbei bemerkt,
wird man die Einbeziehujig ganaf Deutschlands in den Sainmelbegriff
„Habsburgische Macht" immer als etwas Gezwungenes, die Griinde
hierfur nie als vollig zwingend empfinden. Die Ursache, daB das Bucli
hier manchmal versagt, ist niclit blofi in der Weite des Gegenstandes
zu suchen, dessen nur eine Lebensarbeit wird Herr werden konnen,
sondern zum grofieren Teil in der von der herkoromlichen Art ab-
iveichenden Fragestellnng und damit im Mangel entsprechender Vor-
arbeiten. Fast iiberall mufi Fueter in die Quellen selbst hinabsteigen.
Wie einst die Werke von Ranke, so ruht auch dieses Buch zum guten
Teil auf der Benutzung venetianischer Gesandtschaftsberichte. Die
Deutun^ aber so vieler ins einzelne gehender Nachrichten, ibre sachliche
Priifung erfordert ein grofleres Ma6 von Sonderkenntnissen, als man
von Fueter verlangen kann. Wenn er z. B. S. 115 behauptet: „Mit
Ausnahme von Oberosterreich produzierten sozusagen alle Provinzen
Getreide, vielfacb auch Wein, im tTberfltiB ..." und er in der Folge
sich auf einen Berieht Lorenzo Contarinis von 1548 (bei Alberi 1. S.377)
beruft, so h&tte ihn jeder Wissende darauf aufmerksam machen ktinnen,
daB der venetianiscbe Gesandte, der die „provincia di Linzu (eine sonst
ungebrauchliche Bezeichnung fur Oberosterreich!) vom ubrigen Osterreich
mit Getreide versorgen lafit, entweder einen Einzelfall verallgemeinert
oder tiberhaupt einem Irrtum anheimgefallen ist. Auch die genauere
Literaturkenntnis l&Bt ihn hier im Stich. Jedenfalls hatte Fellner-
Kretschmayr, „Die osterreichische Zentralverwaltung" (Veroff. der Ge-
sellschaft fiir neuere Gesch. Osterreichs 5 u. 6) Bd. 1 u. 2 (1907);
herangezogen werden mussen. — Soweit ich es sonst beurteilen kann,
scheihen die einscblagigen Werke und Aufs&tze in ausreichendem MaBe
bemitzt worden zu sein1). Wie es sich bei ihm von selbst- versteht,
mit selbst&ndigem Urteile.
Wir sehen also, daB Fueter das Hauptgewicht seines unerraefilichen
FleiBes und seiner iiberaus scharfen Beobachtungsgabe auf die Schilde-
rung des sogenannten Zustandlichen verwendet. Krankt diese Schilderung
auch ab und zu an MSngeln, die weniger dem Verfasser als seinen
2) S. 117 Theophil in Theodor Mayer zu verbessern. Ungenau ist S. 5,
6, 16 die Angabe „Diarienu des Sanuts. — Eine kleine Auslese im Text ge-
nannter Autoren ist im Namen- und Sachregister verzeichnet, die Mehrzahl
aber nicht.
Histor. ViertHjuhrschrift. 1919. 4. 36
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J8' UNIVERSITY OF MICHIGAN
1
538 Kritiken
Yorg&ngern zur Last fallen und die ihn zwangen, Forschungen anzu-
stellen, die besser dero Spezialforscher angestanden hatten, so bleibt
seine Arbeit auch dort wertvoll, wo sie int: sie wird zu weiteivn
Untersuehungen Anregung geben nnd damit nach Vertiefung unseres
"Wissens hinwirken. Wir konnen Fueter in dieser Hinsicht nicht dank-
bar genug sein.
Anders dort, wo er das geschichtliche Geschehen in seiner Bewegung
aufsneht. Auf knappe 80 Seiten zusamraengedr8ngt, gleichsam als An-
hung, folgen die r Veranderungen im europaisclien Staatensystem" zuro
Schlusse nach. Obne jede Anschaulichkeit und, wie man zu erkennen
meint, obne ricbtige Freude werden die Dinge erzShlt. Auch bier
manche kluge Benierkung, manch fein gesehene Einzelheit, aber als
Ganzes nicbt sehr erfreulich. Mehr als sonst lafit sich hier der Ver-
fasser sprachlich gehen. An Fremdwortern mangelt es bei Fueter nie,
aber was er sich da leistet. geht uber alle Grenzen. Als ob unser
Sprachschatz fiir Konzession, Aspiration, Annexion, zedieren, Liquidation,
Garantie, Superioritiit, Position, Chance, Situation. Pojenz u. a. nicht
auch gleichwertige deutsche Ausdrucke besafie! Indem Fueter so auf
alien Adel der Sprache verzichtet, grSbt er sich selbst das Grab. Schon
in zelin Jahren wird niemand, der nicht gezwungen ist, dieses sein an
sich wertvvolles Werk lesen wollen. Vielleicht, da8 bei uns noch alte
adelige Stiftsdamen einen Erfolg „foudroyanta (S. 255) linden, ein
deutscher Schriftsteller, der es gebraucht, macht sich auf jeden Fall
lacherlich. Ans Lacherliche streift wohl auch ein Satz, wie der S. 27 5
„So blieb Papst Julius II., wollte er die franzosische Hegeraonie
uber Italien zerstoren, nichts iibrig, als die iin vorhergehenden Ka~
pitel skizzierte Politik einzuschlagen . . ,u Statt der (S. 253) „Be-
sorgungen uber die Sicherheit Siziliens" soil es doch „Besorgnisse~
heiBen. — Ob es wohl ein franzosischer Gelehrter wagen diirfte. mit
so geringer Achtung vor seiner Muttersprache sich an die Affentlichkeit
zu wenden?
Es will mir aber, wie ich schon angedeutet habe, scheinen, als ob
Fueter sich bei dem, was man vordem „Geschichteu zu nennen gewohnt
war, nicht recht wohlfuhlt. Sie wird ihm zu einer unendlich nuchternen
Tatsachenaneinanderreihung, nicht ohne innere Verkniipfung und scharf-
sinuige Fragestellung, aber sie gibt alles eher als ein Bild von den
Dingen. Wer ein solches gewinnen will, wird noch immer lieber zu
fianke greifen als zu Fueter.
Wien, Dezember 1919. Wilhelm Bauer.
f~ • Original from
byV^UUglL UNIVERSITY OF MICHIGAN
Kritikeu 539
Historiograpbie de Charles-Quint, Premiere partie suivie des
MSmoires de Charles-Quint, texte portugais et traduc-
tion fran<;aise, par Alfred Morel -Fatio = Bibliotheqne de
T^cole des Hautes Etudes. Sciences historiques et politiques Bd. 202.
• Paris, Libraire Hondr6 Champion, 6diteur, 1913. 367 S.
Kaiser Karls V. Kommentare, wie nicht er selbst, sondern wie zeit-
genossische, humanistisch gebildete Italiener die autobiographischen Auf-
zeichnungen des Kaisers in Anlehnung an Julius C&sars bekanntes "Werk
genannt haben, liegen uns bisher nur in der tranzosischen Ruckuber-
setzung vor, welche der Belgier Kervyn de Lettenbove im Jahre 1862
aus einer im Jahre 1620 von einem bisher unbekannten Verfasser an-
gefertigten portugiesischen Ubersetzung des ursprunglichen franzosischen
Originals angefertigt hatte1. Wenn auch Kervyn an einzelnen Stellen
seiner tlbertragung den portugiesischen Text mitgeteilt hatte, oline freilieli
erkennen zu lassen, nach welchen Grundsatzen er dabei verfahren war,
so war, vom wissenschaftlichen Stafidpunkt aus betrachtet, diese Ausgabe
4och nur ein kiimmerlicher Notbehelf, und zwar um so mehr, als diese
Ubersetzung nicht durchweg korrekt und auch nicht ohne vereinzelte
Auslassungen war. Es ist deshalb mit Dank zu begrufien, daC kurz
vor d6m Weltkriege die Bibliotheqne de Tecole des Hautes Etudes sich
-entschlossen hat, in einer von A. Morel-Fatio besorgten, raodernen wissen-
schaftlichen Anspriichen geniigenden Ausgabe den portugiesischen Text
<ler Kommentare Karls V. und eine zuveriassige, von den belgischen
Provinzialismen Kervyns (S. 179 f) freie franzosische Ubersetzung derselben
vorzulegen, und zwar als Teil einer groBereu Veroffentlichung, die sich
zur Aufgabe gestellt hat, zeitgenossische und sp&tere historiographische
Arbeiten fiber Karl V kritisch zu wiirdigen und, soweit dieselben noch
nicht veroffentlicht sind, der Allgemeinheit zug&nglich zu machen. Der
erste hier zu besprechende Band dieser auf 3 Bande berechneten Sammlung
setzt sich aus zwei Teilen zusammen: zunachst werden (S. 1 — 154) eine
Anzahl von zeitgenossischen spanischen und italienischen Historiographen
Karls V charakterisiert2, ihre Werke, soweit sie sich auf die Epoche des
Kaisers beziehen, in ihrer Bedeutung fttr die moderne Forsohung kritisch
-gewiirdigt — ich nenne hier besonders Sepulveda, Paulus Jovius und
Ulloa — , bei einigen freilich auch der Nachweis erbracht — bei Antonio
1 Nach Kervyns franzSsischer Ubersetzung ist die wenig zuverlilssige
deutsche Ausgabe von L. A. WarnkSnig: „Aufzeichnungen des Kaisers Karls
des Fttnftenu, Leipzig 1862, verfertigt.
2 Ed. Fueter: »Geschichte der neueren Historiographie" (MQnchen Berlin
1911) hat der Verfasser leider nicht mehr benutzt.
.. (~*rw"*nlf* Original from
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540 Kritiken
de Guevara, bei Florian de Ocainpo u. a. — , da 6 sie wohl den offiziellea
Titel eines Historiographen gefiihrt' und das ubliche j&}irliche Gehalt
eines solchen bezogen haben, dafi aber ihre tatsRchlichen jahrelangen
historiographisehen Leistungen zur Zeitgescbichte Uber das Sammeln von
Material nicht hinausgediehen sind. Erschopfend ist die Arbeit des Ver^
fassers in diesem Teile seiner Veroffentlichung noch nicht, und soil e&
auch nicht sein; er weist vielmehr immer wieder auf die Lucken unserer
Erkenntnis bin und regt zu neuen Einzeluntersuchungen an, eine Aufgabe,
deren Losung auf diesem Gebiet der Historiograpbie uber Karl V natur-
gemSfi in erster Linie spaniscben Forschern zufallt.
Wichtiger fur die Allgemeinheit, besonders aber fttr die deutsche-
Wissenschaft, ist der zweite Teil dieses Bandes, die kritische Ausgabe
der DenkwUrdigkeiten Karls V. Er zerfftlit in drei Teile: eine Ein-
leitung (S. 157 — 180), in der uber die Entstehung der Kommentare,
uber ibre ferneren Scbicksale und uber ihr Verh<nis zu gleichzeitigen
Aufzeichnungen aus der Umgebung des Kaisers in gedr&ngter Ktirze
berichtet wird; sehr viel Neues vermag' der Verfasser freilich nicht bei-
zubringen; die These von 0. Waltz in seiner Studie: „ Die DenkwUrdig-
keiten Kaiser Karls V" (Bonn 1901), der Kaiser habe seine Kommen-
tare geschrieben, um fur seine Plane in der bekannten Successionsfrage
im Reich auf die deutschen Habsburger einzuwirken, wird, wohl mit
Recht, abgelehnt, ohne da6 freilich der Verfasser eine andere Deutung
an ihre Stelle zu setzen versuchte. Recht wahrscheinlich macht der
Verfasser seine Annahme, daB der Kaiser bei der Abfassung der Denk-
wUrdigkeiten, abgesehen von der steten Mitarbeit seines treuen Rates
W. Van Male, auch das im Jahre 1550 abgeschlossene Tagebuch des
bekannten Jean de Vandenesse bei der Festsetzung einzelner Daten
mit benutzt hat, w&hrend er die von 0. Waltz angenommene Mitwir-
kung Granvellas ablehnt; und aufierdem weist der Verfasser darauf bin,
daft fur die Schilderung der Ereignisse des schmalkaldischen Krieges ihm
das im Jahre 1902 von Fr. Mugniez veroffentlichte Tagebuch eines
Anonymus (vergl. die Anzeige von S. Riezler in der Historischen Zeit-
schrift Bd. 90 (1903) S. 309 f, Uber die Verfasserschaft meine Vermutungen
in: Gottingische Gelehrte Anzeigen 1903 S. 62 f) dem Kaiser vielleicht
nicht durchaus unbekannt geblieben ist. — Sodann folgt auf S. 181 bis
335 in Gegeniiberstellung der portugiesische Text und die franzosische
"Tbersetzung der DenkwUrdigkeiten des Kaisers: wer fortan sich mit den
Lebenserinnerungen Karls V, wenn dieser Ausdruck gestattet ist, kritisch
auseinandersetzen mu8, wird stets zu dieser Ausgabe greifen mUssen;
da Referent der portugiesischeu Sprache nicht m&chtig ist, steht ihm ein
r^rtrtrtlr- Original from
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Kritiken 54 L
sacbgem&Bes Urteil daruber nicht zu, ob die Ausstellungen des Verfassers
an der tbersetzung Kervyns in jedem einzelnen Falle berechtigt sind
oder nicht. — Zum SchluB (S. 337 — 356) laBt d§r Verfasser noch eine
Reibe gelehrter Anmerkungen folgen, deren Zweck ist, nsoit de signaler
les fautes commises par Tauteur lui-meme, le premier ou le second tra-
4ucteurr soit d?6claircxr certains details des dernieres annees surtout.du
rfecit, d'aprfes les ou wage's anciens ou rScents les mieux informes" (S. 180),
freilich ohne da6 er sich bei der Bew<igung dieser letzten Auf-
gabe ift zu groBe wissenschaftliche TJnkosten gestttrzt hatte; besonders
-die umfangreiche deutsche Literatur ist nur sehr wenig herangezogen
worden.
Mit guten Grunden rechnet der Yerfassser immer noch mit der M8g-
lichkeit, dafi der im Jahre 1552 nach Spanien geschaffte Originaltext
von Karls V. Denkwurdigkeiten in einer der dortigen Handschriften-
sammlungen wieder einmal aufgefunden wird; bis dahin ist Morel-Fatios
VerSffentlichung mit ihrem Doppeltext, eine Art politischen Testamentes,
die einzige wissenschaftliche Ausgabe dieser nicht so sehr durch die ein-
zelnen berichteten Tatsachen, als ftir die Erkenntnis der Absichten des
Kaisers hochbedeutsamen Quellenschrift. Da sie wegen des Krieges in
Deutschland bisher ziemlich unbeachtet geblieben ist1, bin ich, leider
reichlich versp&tet, etwas ausfuhrlicher auf den Inhalt eingegangen.
Halle. Adolf Hasenclever.
Dr. Willy Andreas, Privatdozent an dfer Universitat Marburg. Ge-
schichte der badischen Verwaltungsorganisationund Ver-
fassung in den Jahren 1802 — 1818. Herausgegeben von
der Badischen Historischen Kommision. Erster Band: Der Aufbau
des Staates im Zusammenhang der allgemeinen Politik. 1913. Verlag
von Quelle & Meyer in Leipzig,
Die Badische Historische Kommision, die schon fruher der fiir die
Oenesis der Mittel- und Kleinstaaten so wichtigen politischen Geschichte
in der Zeit des rheinbiindlerischen Deutschland ihr Augenmerk zuwendete,
hat mit dem vorliegenden Werk iiber die innere Geschichte des badischen
Landes einen Plan des leider bo friih verstorbenen Professors Theodor
Ludwig wieder aufgenommen, dessen Verwirklichung nicht nur tiber
die fttr ihre Zeit vortrefflichen Arbeiten namentlich von Weech hinaus-
fiihrt, sondern eine abschliefiende Bedeutung erlangen dlirfte; ein end-
1 Jn der Historischen Zeitschrift Bd. 115 (1916) S. 620—622 hat Andreas
Walther eine Besprechung von Morel-Fatios Veruffentlickun£ gebraclit.
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542 Kritiken
gultiges Urteil ist allerdings erst nioglich nach dem Erscheinen des zweitea
Bandcs, der einen Querschnitt durch den Behordenorganismus Ziehen,
das dritte und vierte Organisationsedikt, das Beamtentnm and die einzelnen
Klassen der Staatsbiirger sowie die Beziehnngen zwischen Staat und
Kiivhe behandeln soil. Der vorliegende erste Band gibt die Geschichte
der Behordenordnung und Verfassung in historischer Folge als Ausdruck
allgemein historischer Beziehungen, die uber das Verwaltungstechnische
in engerem Sinn hinansgreifen. Erst die Verbindung mit der allgemeinen
Politik, die jede Verfassungsanderung als einen Niederschlag bestimmter
Ideen und Verhaltnisse erscheinen laBt, verwandelt den sproden Stoff in
ein lebensvolles Bild des Ringens von Altem und Neuem, Freradem and
Einheiinischem. Die Charakteristiken der Staatsmanner Brauer, Dablberg
nnd Reitzenstein breiten fiber das Ganze etwas von dem frischen Hauch
der Personlichkeit. Man sieht, \vie das franzosische Vorbild sich doch
nicht ungebrochen durchsetien konnte, und dem Bearbeiter ist auch der
bayerische und wiirttembergische EinfluB nicht entgangen. tTber das
AusmaB der Wirkung der treibenden Krafte im Einzelfall wird das "Wert-
urteil des Verfassers vielleicht nicht immer allgemeine Zustimmung findenr
so bestebt der Gegensatz zwischen Pf&lzern und Markgraflern nach der
Anschauung des Referenten nicht nur bei dem franzSsischen Gesandten
Bignon, desseu Berichte auch ihm vorgeiegen haben. Da neben den Ver-
waltungsakten die diplomatischen Korrespondenzen des franzosischen,
osterreichischen, wurttembergischen und preuBischen Vertreters am badi-
schem Hofe zum groBen Vorteil fur seine Arbeit von dem Verfasser henui-
gezogen wurden, sei ihm auch das Munchener Staatsarchiv zur Beachtung
empfohlen, wo nicht nur zur Pf&lzer Frage Material vorhanden ist, sondern
die zusammenfassenden Betrachtungen sich befinden, mit denen die
bayerische Gesandtschaft die badisehen Reformen begieitete.
Dank der geistigen Struktur seines SchBpfers, der an dem Besonderea
nicht urn seiner selbst willen haften bleibt, sind in dem Buche Anregungen
von Bedeutung fiir jeden enthalten, der sich uberhaupt mit der Verwaltuugs-
politik dieses Zeitraumes zu beschftftigen hat. Der Aufbau des badisehen
Staat es wird klar und uberzeugend geschildert, und manche Einzelheiten
erfahrt man, die man billigerweise hier gar nicht verlangen sollte. So
ist dank der Unterstutzung Obsers unter anderem der erste aktenmaBige
AufschluB iiber die leidige Sternhaynsche Angelegenheit gegeben.
Miinchen. Theodor Bitterauf.
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543
Nachrichten und Notizen.
Rudolf Sohm,
geb. Kostock 29. Oktober 1841, gest. Leipzig 16. Mai 1917.
Drei hervorragende Historikei bat die Leipziger Universitat in den furcht-
baren Jahren seit Ausbruch des Weltkrieges verloren: den Kulturhistoriker
Lamprecht, den Kirchenhistoriker Hauck nnd den Rechtshistoriker Sohm. Alle
drei nehmen in der Entwicklung der GeschicbUwissenschaft eine eigenttim-
liche Stellung eiu. Lamprecht hatte sich weiteste Ziele gesteckt: er wollte
eine vOllig nene Geschichtswissenschaft begrftnden — es ist ihui uicht ge-
longen. Hauck beansprucbte nicbt als Reformator, soudern als Arbeiter im
Sinue Rankes za wirken, gleichwobl hat er die tiefen Bedttrfnisse der geschichte-
wissenschaftlichen Entwicklung gefftrdert und in der Art neue Bahnen be-
s<hritten, daft er mit groftem Erfolg von dem Mittelpunkt des kirchlichen
Lebens aus umfassende Kulturgeschichte trieb.
Und Rudolf Sohm?
Eh ist hier nicbt vom Juristen und vom Pplitiker. Sohm zu handeln, nur voui
Historiker. Uberall spricht die gleiche starke Persbnlichkeit, die gleiche
geistige Veranlagung, die gleiche gl&nzende Dialektik, die ihn bei Behandluug
aller wissenschaftlichen Fragen auf einer einzigen bestimmten Linie schreiteu
Heft, die gleiche Gesinnungstttchtigkeit und das prachtvoll Ethische seines Wesens.
Es frappiert zun&chst, daft Sohm, von Hause aus nach Lebensanschauung streng
kouservativ gerichtet, kirchlich und politisch, schlieBlich ganz auf die linke
Seite getreteu zu sein schien. Aber das ist durchaus verst&ndlich. Er sah
stets in der Hannigfaltigkeit der Erscheinungen und Kr&fte eine allein als die
wafigebende, als die notwendige an — und dieser folgte er. Er war glOhender
deutscher Patriot und zugleich erfllllt von tiefem sozialen Verstttndnis — er
wurde Mitbegrttuder der National - Sozialen Partei. Er verachtete die Volks-
masse als schSpferischen Faktor im politischen Leben, er, eine wahrhaft aristo-
kratische Natur im edlen Sinne des Worts — und an seinem Sarge sprach
schCne Worte sein Freund Naumann, dasHaupt der neuesten Demokratie und
damit ein Verkunder der unmittelbaren gleicbartigen Herrsahaft der Masse.
Sohm war ein starker, selbstsieherer Geist, er verteidigte das Selbsterkannte
als unangreif bares Dogma und kannte keine Zugest&ndnisse. Ein Feuergeist voll
Leidenschaft, der mit der Wucht des fanatisch Oberzeugten vorging, der immer
aus tiefer Seele heraus forschte und schriebj alles als persSnlichste Sache betrieb.
Ein Kainpfer, der stets nur den einen Zielpunkt sah und ihm zustrebte, daher
nnbewuBt ungerecht werden und unrichtig wirken konnte, aber niemals &einen
sitt lichen Adel verlor,: niemals eigensinnig und geh&ssig wurde. Denn dieser
rv «w h (~*rw"inlf* Original from
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544 Naohricbten and Notizen
Polgerichtige trod Unbeugsame war zugleich eine Natur voll Milde und Duld-
samkeit Von einer geradezu kindlicben Gftte, mit einem warmen Herzen voll
Menscblicbkeit, ja voll Nachsicht fOr jedennann. Die im Laufe der Jahre
steigende Schwerhtfrigkeit, die meist den Menschen mifitrauisch nnd unzu-
g&nglich zn machen pflegtT hat bei ihm die Vertrauensseligkeit unterstutzt
und ihn bewogen, den Edelmut der eigenen Natur bei den Nebenmenschea
vorauszusetzen.
Als Sohm wissenschaftlich zu arbeiten begann, herrsehten in der Juris-
prudent zwei Richtnngen: die dialektische Begriffsforschung und die Jnteressen-
lehre. Damals warf Jhering der «konstruktiven Jurisprudenz* den Fekde-
handschuh bin und erkl&rte den reinen Eultus des Logischen in der Recht s-
wisaenschaft als eine Verirrung. Sohm war von Anfang an der Mann der
Begriffe: „das erste ist und bleibt die Begriffiyurisprudenz". Uod diesen
Standpunkt tibertrug er auch auf seine Geschichtsbetrachtung. Wohl gait ibm
das Recht als ein wand^bares Erzeugnis der mensehliehen Kultur, wie es
l&ngst die historische Rechtsschule lehrte. Aber in seiner Erforschung und
Darstellung der Rechtsentwicklung suchte er nicht die verschiedenen Kultur-
faktoren auf, die den Wandel des Rechts und dessen verschiedenartige Um-
formungen bestimmen, er suchte nicht den Anteil zu ergr&nden, den das wirt-
schaftliche nnd das geistige Moment im Leben der VSlker ausftbt, er suchte
nicht 2u bestimmen das, was der Mensck im Zusammenhang mit dem Bodent
auf dem er lebt, aus sich selbst heraus oder ans den Einwirkungen anderer
VBlker schuf, 1st auch gerade fttr ihn die Rechtsbildnng eine Sache der
vSlkischen Gemeinschaft, ein Produkt des Volksgeistes, ist ihm auch besonders
krftftig zum BewuBtsein gekommen. dafi mannigfache ?81kische und stammes-
m&fiige Verachiedenheiten vorwalten, dafi diese zu erkennen ein historisches
Problem ist — er betrachtete die Entwicklung des Rechts doch immer fttr sich
allein. Ihm setzt sich die Rechtsgeschichte aus Wandlungen des Rechts zusammen,
die ausschliefllich nach einem absolut feststehenden Begriffsschema zu verstehen
und zu bewerten sind, Und da er als „Begriff*juristtf begreiflicherweise das
rOmische Recht als das einzigartige, vollendete, von klaren Begriffen beberrschte
ans ah, da er dem rSmischen Recht die Grundbegriffe yon absolater ewiger
Gttltigkeit entnehmen zu miissen meinte, so trat er in seinen geschichtlichen
Forschungen mit Erwartungen und Forderungen an die Quellen heran, die un-
mftglich sind, die das Material vergewaltigen und letzten En des die Ergebnisse
in die Itre ftthren miissen. Sohm Obersah naturgem&fi manches, was die andera-
artige nichtr&mische Entwicklung enthalt; und besonders trug er etwas in sie
hineio, was sie nicht hatte und nie haben konnte. Denn feste Rechtssysteme
begehrte er ttberall zu schauen und zu rekonstruieren — auch wo kein System
vorhanden war.
Zwei Gebiete der Rechtsgeschichte hat er in dieser Art, jedes isoliert fiir
sich, in seiner erst en und in seiner zwei ten wissenschaftlichen Lebensperiode
bedeutsam bearbeitet: die Rechtsgeschichte des Staates, insbesoudere des
frankischen, und die der christlichen Kirche, In diesem Zusammenhang sei
zun&chst zweier Werke Sohms auf dem Gebiete der dentschen Geschichte be-
sonders gedacht, in denen seine Eigenart als Historiker am cbarakteristischeste*
«
rv «w h (~*rw"ifilf* Original from
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Nachrichten und Notizen 545
outage tritt und die in ibrer geschichtswissenschaftlichen Bedeutung unter
*len historischen Arbeiten des grollen Gelehrten an der Spitze stehen: Die
FrSnkische Reichs- und Gerichtsverfassung 1871 (Neudruck 1911) und Die Ent-
stehung des deutschen St&dtewesens 1890.
Die Fr&nkische Reichs- und Gerichtsverfassung, durch das kleine, noch
imraer grundiegende Werk fiber den ProzeB der Lex Salica 1867 vorbereitet,
schlieBt sich an die Geschichte des Benefizialweeens seines Mtinchner Lehrers
Paul Roth an; . Die „an grofien Resultaten reiche Arbeit" Roths habe die
eine Seite in der Wirksamkeit des Staates: das Heerwesen, behandelt und sei
fiber die grundlegenden Forschungen von Waitz weit hinausgekommen. Sohm
>vollte Shnliches mit der zweiten Seite der alteren Staatst&tigkeit versuchen:
mit dem Gerichtswesen. Yor allem handele es sich dabei um die Frage, in-
wiefern der Staatsbegriff im altdeutschen Offentlichen Recht bereits venvirklicht-
seL Sohm ging von der Annahme aus, dafi die „herrschende Ansicht" das Dasein
<eines alteren germanischen und fr&nkischen Staates ttberhaupt leugne, dafi die
iranzOsische Schule den germanischen Barbaren ein wirkliches Staatswesen ab-
zusprechen pflegte und dafi die deutschen Historiker dem gefolgt seien.
Eine nicht 211 treffeude Voraussetzung Sohms. Die Franzosen hatten zwaiviu
der Tat den alien Germanen den Staat abgesprochen, aber nur, um den Staat der
Franken als rein r&mischen Ursprung bezeichnen zu diirfen; sie haben auch ge-
legentlich bei Deutschen Anklang gefunden — in eigentttmlicher und modifizierter
Art bei Heinrich v. Sybel, der den alten Germanen Gesehlechterverb&nde, aber
keinen eigentlichen Staat zugestand und der das germanische KSnigtum, seiner
Meinung nach das Schaffende des Staates, von den R5mern abieitete, Aber in
der Hauptsache hat die deutsche Gelehrsamkeit sich von den romanischen An-
^ichten chauvinistischen Ursprungs ferngehalten, von Eichhorn an bis auf die
neueste Zeit. Ja Georg Waitz hatte stets mit schftrfstem Nachdruck diese
franzOsische Ansicht bek&mpft. Und er hat unentwegt seit 1844 die geschicht-
liche Auffassnng in Deutschland und fiber Deutschland hinaus vornehmlich
beeinfluBt. Stand auch in gewisser Hinsicht G. L. v. Haurer auf anderem
Boden, ist das auch vBllig bei Otto Gierke der Fall, und mag es gelten, wenn
Sohm sagt: *Die Ansichten Haurers und Gierkes verwandeln das fr&nkische
Reich in ein grofles Landgut und die fr&nkische Reichsregierung in eine
Bauernwirtschaft* , so mufi gleichwohl eine solche Ansicbt als eine mehr isolierte
gelten, jedenfalls nicht als die „herrschende" angesprochen und vor allem nicht
auf Waitz und die zahlreichen Seinen bezogen werden.,
So mtlssen wir, im allgemeinen und im grofien, das Grundverhaitnis der
Meinungen skizzieren: Waitz vermifit zwar gleich Gierke vielfach bei den
politischep Gemeinwesen der alteren germanischen Zeit solche Eigenschaften,
die wir mit dem Staatsbegriff notwendig verbinden, er leugnet aber deshalb
nicht den staatlichen Charakter, denn er sieht das Staatliche als etwas Wandel-
bares an; Gierke ist strenger und enger mit seiner Benennung einer Gemein-
gchaft als Staat und verweigert deshalb den germanischen. den fr&nkischen und
den alteren deutschen Einrichtungen die staatliche Natur; Sohm dagegen tragt
die juristisch ausgeprSgten Sffentlieh-rechtlichen Zflge der Gemeinschaftsein-
richtungen sp&terer Zeiten und der Gegenwart einfach in das altere Zeitalter
kttnstlich hinein und beweist auf diese Art — gegen Waitz und gegen Gierke —
das Dasein eines wirklichen altgrermanischen und fr&nkischen Staates.
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546 Nachrichten und Notizen
Sohms unzutreffende Beurteilung der „herrschenden Ansieht* hatte uner-
wttnschte Folgen bis in die neueste Zeit hinein; auf sie mag es mit zurQckgehen,
daB man noch in den letzten Jahren Feldztige gegen die Lehre der Historiker
vom patriarchalischen und patrimonialen (privatrechtiichen) Staat des Mittel-
alters, d. L von Gemeinschaften nicbtstaatlicher Natnr, unternahm and dafi
dabei sogar als besonders unheilvoll wirkender Geiat Karl Ludwig v. Haller
in den Mittelpankt gerttckt wurde, erf der wohi als Vork&mpfer fBr ein roinantisch
ruonarchisches Staatsprinzip und als Staatstheoretiker und Politiker reaktionirer
Richtung eine grofie Rolle gespielt hat, der aber ohne mcrklichen EinfluB anf
die geschichtswissenschaftliche Beurteilung des Mittelalters geblieben war.
Nicht darin sehe ich das Bahnbrechende und in der Entwicklung der
geschichtswissenschaftlichen Forschung Eigentiimiiche des Sohmscben Werkes,
dafi es die angeblicb herrscbende historische Bewertung des fr&nkischen Gemein*
wesens als Institut des Privatrechts beseitigt und zuerst wieder den wirklich
staatlichen Charakter des frankischen Reicbes betont und nachgewieaen bat
Die Originalit&t und Bedeutung beruht vielmehr, wie ich glaube, auf einer
ganz anderen Grundlage.
Sohms Werk von 1871 ist ein Protest gegen die verfassungsgeschichtliche
Forschung und Darsteilung, wie sie vornehmlich Waitz getrieben hatte: Sohro
verlangt rjuristische Konstruktion". Oberall soil nach den ewiggleichen Gruud-
begriffen der Jurisprudenz eine Beurteilung rechtsgeschichtlicher Nachrichten
und sodann ein geschlossener juristischer Aufrifi derStaatsverfassung eifolgen.
Auszugehen sei, so erkl&rte Sohm; von dem Gegensatz des Qffentlicben Recht*
und, des Privatrechts. So will er aberall Grenzlinien ziehen und die einzelnen
Rechtsinstitute der einen oder der anderen Gruppe zuweisen. Die ges&mte
Entwicklung aber des fr&nkischen Rechts — des dffentlichen und des privaten —
beruhe auf dem Gegensatz von Volksrecht und Amtsrecht, auf einem Gegen-
satz, der sein Vorbild iin jus civile und jus honorarium der Romer finde, Dieser
Gedanke durchzieht alle Ausftthrungen Sohms als das Leitende und Maflgebeude
jeder rechtshistorischen Erkenntnis. Er ist so, wie ihn Sohm gefafit und durch
geftthrt hat, sicher nicht zutreffend, er ist besonders irreftthrend bei den Nach-
folgern Sohms, die die beiden Rechtssysteme nach inhaltlichen Rechtsgruppen
strenge sondern und auf das Wirken verschiedener Verfassungsorgane (KOnig,
Reichstag, Hiindertschaftsgericht) zurttckfiihren wollten.
Und doch liegt im Aufatellen des Dualismus eine wichtige Wahrheit Volk
und Konig waren in der Tat zwei gewaltige selbst&ndige rechtsbildende M&chte:
auf der einen Seite stehen Rechtss&tze und Verfassungsinstitute, die aus der
Machtfiille des KOnigtums strOmten, auf der anderen Seite solche, die dem
' VolksbewuBtsein entquollen. Es tragt zum Verstftndnis nicht nur von rechts-
geschichtlichen, sondern auch von wichtigen verfassungegeschichtlichen Problemen
bei, und das nicht nur in der frankischen, sondern auch in der nachfr&nkischen
Zeit. Dieser Dualisinus der beiden Machte ist zu beachten.
So zeigt sich die Eigenttimlichkeit der Geistesrichtung Sohms: aus der
Fiille der im geschichtlichen Leben wirkenden Kr&fte wird eine herausgehobenr
und als die Kraft, die alle anderen beherrscht, in den Vordergrund geriickt.
Sohm hatte hier richtig und wichtig den ftir viele Bildungen mafigebenden
Gegensatz von Volksmacht und Ktfnigsmacht erkannt, aber er hatte geirrt, da
er den Gegensatz von Volksrecht und Konigsrecht gleicbsetzte dem Gegensatz.
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JTachrichten und tfotizen 547
Ton Gewohnheits- nad Gesetzesrecht, von Stammes- and Reichsrecht, von Per-
sonal- und Territorialrecht, and da er ao zwei grofie einheitliche, einander gleich-
zeitig scharf entgegenwirkende Rechtssysteme annahm.
Ahnliches gilt von Sohms Schrift tiber die Entwicklnng der St&dte. Allea
wird aaf das Marktrecbt and aaf das das Marktrectat begrfindende Etfnigsrecht
zurQckgeftthrt, Wieder eine einzige Linie der Entwicklnng, eine einzige
Kraft. Das Originelle Sohms liegt nicbt in der Betonung des Marktrechtes —
das war l&ngst vorher erfolgt and, wie schon Sobm selbst bemerkte, vomehmlieh
von Waitz. Das Originelle liegt vielmehr in dem Hinweis auf den Kttnig.
Und wenn aach das in der von Sohm vorgebracbten Art nicbt Billigung finden
kann, wenn aucb tiberhaupt das Einseitige der Gesamtauffassung abzulehnen
ist — dieser Hinweis aaf den Zusararaenhang der Stadtbildung and besonders
der Stadtrechtsbildang mit der kttniglichen Gewalt ist wertvoll und beher-
zigenswert gegenuber jenen verbreiteten lrrlehren, die die Stadtbildung auf
eine angeblich vom Staatsleben zu sondernde Gemeiudegewalt allein zurttck-
zufuhren streben.
„lmmer, auch in der Rechtsgeschichte, ftihrt nicht Vielherrscbaft sondern
Einherrschaft zum Ziel." Diese Behauptung Sohms scblieflt eine Wahrheit
in sich, weist aber zusrleich auf die grofien Gefabren von Irrwegen bin. Nach
diesem Prinzip hat Sohm aucb die weiten Gebiete and gewaltigen Probleme
des Eirchenrechts behandelt, dem er sich seit Anfang der 80 er Jahre mit
steigender Liebe zugewendet und das er in verscbiedenen Einzelschriften und
Bflchern behandelt bat. Hier kommen drei Werke in Betracht : Eirchenrecht I.
Die geschichtlichen Grundlagen 1892; Wesen und Ursprung des Katholizismus
(Berichte der Egl. 8&chs. Geselischaft der Wissenschaften 1909; zweiter Ab-
druck durch einVorwort vermehrt 1912); Das altkatbolische Eirchenrecht nnd
das Dekret Gratians 1918. Diese der Eirche gewidmeten Arbeiten sind viel-
leicht die reichsten an Thesen und Antithesen, an liberraschenden Schlagworten,
die sich aus einer tiefen neuen Auffassung herausheben, die als hoher in-
tellektueller und istbetischer Genufi empfunden werden und eine durchaus neue
alles Bisherige ttberwindende Grundlehre zu verkttnden scheinen. Was schon seine
kleine programmatische „Kirchengeschichte imGrundrifl* 1887angedeutct hatte,
das blieb ein Fundament aller seiner kircbengeschichtlichen Forschungen: die
Eirche ist eine rein geistige und sittliche Gemeinschaft, die in einem unttber-
brttckbaren Gegensatz zur Weltlichkeit steht, sie bat nichts mit dem Recht an
sich zu tun, sie ist verfassungslos, sie entbehrt jeder Organisation, sie kennt
ihrem Wesen nach keinen Zwang, kein Recht, sie wird durch Gottes Wort
allein regiert. Das ist nach Sohm nicht eine Eigenschaft der Eirche nur zu
gewissen Zeiten der Entwicklung, das ist vielmehr etwas dem Eirchentum
dauernd Immanentes. Und deshalb stehen Eirche and Recht grunds&tzlich und
ihrem innersten Wesen nach, sich gegenseitig ausschliefiend, einander gegentkber;
deshalb ist wahre Eirche ohne eigenes Recht und ohne politische Hacht; desbalb
ist far Sohm die Aafnahme von Elementen der Organisation in der Eirchet
ist die Aufstellung einer Eirchenverfassung, eines irdischen Zwanges nicht eine
naturgem&fie und innerlich notwendige Entwicklung, sondern ein Abfall von
ihrem eigensten Wesen.
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548 Nachrichten and Notizen
DaB die christliche Kirche ursprQnglich von einem Prinzip des Jenseitigen
ausgegangen war and erst s pater in das Weltliche, ja in das Herrschaftliche
und Politische hintibergezogen wurde, dafi auch spiter wiederbolt sich die ldeen
des rein Geistigen im christlichen Kirchentum meldeten und eine Rfickkehr
zum unirdisohen Anfang znrtickverlangten, daB insbesondere in der Reformations-
zeit auf die ursprtinglich geistige Gemeinschaft der Bekenner obne fremde Ver-
xnittlung der Heilsgflter hingewiesen wurde — das ist eine bekannte historiscUe
Erkenjitnis seit lunger Zeit. Sohm hat eine FUlle von neuen Wendnngen
diesen ftlteren Gedankeng&ngen hinzugeftigt, feine neae Einzelzttge entdeckt
und packende Worte gefunden, aber die Grundztige der ldeen waren gegeben.
Nen ist Sohms Forderung, daB dieses unpolitische , uuorgauisierte nnd ohne
Recht und ohne Macht t&tige kirchliehe Gemeinschaftsleben das n nan tast bare
gleiehe Wesen der christlichen Kirche zn biiden habe. Sohms Auffassnng
^lieser Art ftthrte znr Forderung von Reformen der mit weltlichen Elementen
durchsetzten christlichen Kirche oder, wie in einem Nachruf auf den Meister
gesagt wnrde, Sohm ward zum Tribnn, zum Entdecker einer ungehenren Lttge
und zugleich zum Verkflnder einer ungehenren Wahrheit. Wurde aber Sohm
zngleick auch, so mttssen wir in diesem Zusammenhang fragen, zum Entdecker
einer geschichtlichen Erkenntnis? Nein, er hat vielmehr in diesem Punkt die
{jeschichte nicht richtig verstanden Nund er konnte dadureh, daB er die seiner
Meinung nach immer nur rein geistige Kirche als unabitnderlich feat, als un-
wandelbar und dabei als absolut unweltlich ansah, dem tfroflen notwenigen
historischen Prozefi kein voiles Yerst&ndnis entgegenbringen. Er hat in Wahrheit
unhistorisch gedacht und in seiner dogmatischen Starrheit und geradezu harten
Schroffheit das Fliefiende und Gleitende der historischen Entwicklung ilber-
6ehen, er hat sich dem Yerst&ndnis fOr das ans der Sache selbst notwendige
Werden des Neuen verschlossen und den ganzen aus dem Inneren und dem
Anfieren der geschichtlichen Verh<nisse heraus allein erkl&rbaren Umbildungs-
prozefi des Unirdischen zum politischen Machtkirchentum mifiverstanden.
Das ist bei den beiden groBen historischen Wan^dlungen, die Sohm zu beobach-
ten hatte, in gleicher Weise der Fall gewesen : sowohl bei dem Hinlibergleiten der
ursprtknglichen Reformationskirchen mit ihren rein geistigen uud ethischen Grand-
ideen zum politisch-organisierten Institut weltlicher Art, als auch bei der Urn-
bildung der urchristlichen Gemeinde der Heiligen in die altkatholische Kirche
und in das Weltkirchentum der rflmischen Pftpste, Nach den verschiedensten
Seiten hin muBten sich diese Gesichtspunkte in der Sohmschen Betrachtung
als unzutreffend erweisen: in der Annahme der pldtzlichen durch fremde Ein-
fltlsse hervorgerufenen Entstehung der katholischen Kirche (Clemensbrief), in
der schroffen Gegenttberstellung des sakralen und weltlichen Rechts, in dem
Auftreten des unsakralen juristischen Neukatholizismus des 19. Jahrhunderts
und in der Bewertung Gratians, sodann besonders auch in der Beurteilung der
Wandlungen der Lutherkirche und ihrem Hinstreben zum Gemeindewesen und
zum landesherrlichen Kirchenregiment.
Wohin man blickt — Oberraschende Wendnngen, neue Zusammenh&nge,
scharfe Gegens&tze. Die historischen Grundideen Sohms in ihrer scharf zu-
.. (~*rw"*nlf* Original from
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Nachricbten and Notizen 54^
gespitzten juristischen Fassnng sind meist nnannehmbar. Aber gleichwohl reich
an Anregungen and grofi an geistigen Genfissen, die die intellektnelle Harmouie
der mannigfaltigen und dabei streng einheitlichen Gedanken gewabrt.
Rudolf Sohm war von Anfabg an and immerdar derGleiche. Sein ganzes
Streben and Schaffen trng ira groBen and im kleinen die Eigenart seiner aus-
gepragten Per90nlichkeit. Ein glanzender Stilist, ein nnvergleichlicher Be-
herrscher der deutschen Sprache. Und dabei verftigte er ilber eine oratorische
Wucht des Ausdrncks, die den Leser ganz in den Bann zwang and mit einer
Uberredangskraft sondergleichen fiberwand, wie das meist nur dem Wort des
Redners flttclitig gelingt. Nicht da$ asthetische Streben des Schriftstellers,,
sondern die Sehnsacht des Denkers nach Hannonien der Ideen war ihm die
Leitkraft. Aas der Mannigfaltigkeit die Einheit, aus dem Tieien das Einer
das Mafigebende, die Kraft zu erkennen. Und er sieht immer nur das Einzige.
Nicht nar das Wesentliche, sondern das AusschlieBliche. Darin liegt zugleicb
das U&bistoriscbe. Sohm ist im Grnnde nicht geschichtswissenschaftlich ge-
richtet. Er ist Dogma tiker, Dialektiker and er ist darchaus Jurist. Eine
andere als eine rein juristische Betrachtungsweise des geschicbtlichen Leben^
war ihm nicht gegeben. Und doch war dieser geborene Dogmatiker und Be-
griffsjorist ein bahnbrechender Erforscher von geschichtlichen Vorgtagen. Nie
abschliefiend — das vermag leidenschaftliche Einseitigkeit nnmOglich — aber
gewaitig ahregend: auf einzelne groBe wirksame Kr&fte hat er zuerst die
Geschichtswissenschaft aufmerksam gemacht und auch da als grofler Forderer
gewirkt, wo er irrte.
Aber die PersSnlichkeit Sohms allein erkiart nicht die Art seiner geschicbts-
wissenschaftlichen T&tigkeit. Hier war damals ein neues Bediirfnis der Ge-
schichtswissenschaft aufgetreten: auch auf dem Gebiet der Staats- und Ver-
fassungsgeschichte hatte Mitte des 19. Jahrhunderts den Forscher ganz in
Ansprueh genommen das fleifiige Sammeln der Quellennachrichten, das
scharfe Kritisieren uud die Einordnung der Tateachen in die richtige
geschichtliche Folge, nicht das Auftinden der leitenden Grundideen. Wie
aber die historLsche Nationaldkonomie , wie die Geistes- and Kirchen-
geschichte, so volangte auch die historische Jurisprudenz Vertiefung, Ein-
heit, grofien zusammeuhaugenden Zug. Die juristische Konstroktion wurde
begehrt. Nicht zufallig, nicht aus einer individuellen Laune einzelner, sie
ist notwendig aus einer allgemeinen groBen geschichtswissenschaftlichen JBe-
wegung heraus zum Leben gebracht worden. Sohiu war der geistvoliste, ideen-
reichste, genialste der juristischen Konstrukteure. Er war das Haupt und der
Ftthrer der ganzen Richtung In seinem Wirkenist ihre bOchste H8he und
ihr vollster Glanz gewonnen worden. Im Kuhnen, Rttcksichtslosen und zu-
gleich im Einseitigsten. Sohm erfflllte eine hohe Mission in der Entwicklung
der Geschichtswissenschaft und wird eine anerkannte Stellung von dauerndem
Ruhm auch dann bewahren, wenn die materiell-positivenFor^chungsergebnisse
vor der Nach welt nicht bestehen bleiben.
•Hans Fehr, Rudolf Sohm ^Ztsckr.d.Savigny-Stift.f.Rechtsgesch.XXXVlII Germ.Abt.).
Richard Schmidt, Worte zam Gedachtnis an Rudolf Sohm (Ber. d. Kgl. Sachs.
Gesellsch. d. Wissensch. Leipzig 1917. Bd. 69).
K. v. Amira. Rudolf Sohm 1 Jabrb. d. Bayer. Akad. d. Wiss. 19XS).
Leipzig. G. Seeliger.
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550 Machrichten und Notizen
Joseph Schnmpeter, Zur Soziologie der Imperialismen. Tubingen 1919.
76 S. M.4,50.
Sehumpeter definiert ImperialiMnus als „die objektloae Disposition eines
Staates zu gewaltsamer Expansion ohne angebbare Grenze41 ; es sei sein Zeichen,
dafl das Ausdehniingsstreben nicht durcb einzelne konkrete Interessen, sondern
durch HerrschafUwillen an sich gen&hrt werde, da6 es in diesem Sinne „objekt-
los" sei. Diesen Imperialismus sucht er in typischen Erscheinungsformen in ,
der Weltgeschichte zu fassen. Er findet ihn bei den Agyptern nacb Vertrei-
bnug des Hyksos, bei den Persern, Afabern, Salfranken, den deutschen Eaisern
des Mittelaltws und im absoluten Ftirstenstaat der Neuzeit; jiicht bei den Russen,
audi nicbt bei den — Engl&ndern; bei diesen trete der Imperialismus nur »als
Phrafee* auf, ibreFolitik sei immer durch konkrete Ipteressen ihrer im Grunde
friedlichen Handelsausdehnung bestimmt worden. Aus welchen Grilnden ist
nun diese imperialistische Gesinnung zu erklfirenV Aus soziologischen. Der '
t? iebhaf te Wille zum Kampf und Herrschen bildet sich in Menschen und Volkern,
die ursprttnglich ftir ihre Lebenserhaltung auf Krieg und Raub angewiesen
waren. Einmal etttstanden wirkt er fort wie weine angekurbelte Maschine-,
Allerdings sich erhalten konnte dieser Trieb nur in der eigenartigen Lage be- j
stimmter sozialer Kreise, dem kriegerischen Adelsstand der Festlandsstaaten uud
ihr^n Herrschern. Der Imperialismus ist hier „ein Atavismus der sozialcn
Struktur und indiyidualpsychischer Geftthlsgewohnheit". Hit diesen sozialen
Vorbedingungen muB er in England fehlen.
Die durch die Geschichtsauffassung des Verfassers bestiminte Einseitigkeit
dieser fietrachtung ist offensichtlich: Als ob das Erfassen einer wirtschafts- I
politischen Streitfrage als konkretes Hachtinteresse nicht auch eine imperials |
stische Gnmdstimmung voraussetzte — wie in England! 'Als ob imperialistische
Tendenzen sich nicht auch als Auswirkung geistiger BeAvegungen entwickelten —
wie im Islam, im Bolschewismus! Die menschliche Seele luid mit ihr dieVer-
nrsachung historischen Geschehens ist doch reicher als uns Schumpeter glauben
machen will. Doch gerade durch ihre Einseitigkeit erschlieflt die Untersuchung
auch fruchtbare Gesichtspunkte, wie fttr die Beurteilung der mittelaiterlichen !
Reichspolitik(S.35ff.)-
G6rlitz. , A. Koselleck.
Wahle, (>,, Generalmajor a. D. Feldzugserinnerungen r6mischer Kameradeq.
Berlin 1918, Siegismund. Mit 6 Bkizzen. 88 S.
Das kleine lebhaft geschriebene Bttchlein gibt ein anschauliches Bild des
romischen Lager- und Feldzugslebens im 2. Jahrhundert v. Chr. Die rSmischen
Kriege in Spanien, speziell der Feldzug des Fuivius Nobilior im Jabre 153
und der des Scipio bei Nuraantia bilden den Gegenstand der Darstellung, die
aich einerseits auf die vom Verfasser fleifiig und eindringend gelesenen Quellen,
Polybios und Appian; andererseits auf die Ansgrabungen yon Schulten stfitzt,
deren Resultate flberall berticksichtigt sind und dem Ganzen Anschaulichkeit
und Kolorit geben. Der Verfasser w&hlt dabei die Einkleidung, eine PersSn-
lichkeit ans der nftheren Umgebung des Feldherren Berichte an einen Freund
in Rom gehen zu lassen. Damit erreicht er, an Stelle des einfSrmigen ort-
lichen Nebeneinander einer Beschreibung der L&gereinrichtungen ein abwechs-
Prvnnli1 Original from
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Nachrichten und Notizen 551
lungsreiches, zeitiiches Hintereinander zu setzen und befolgt so die alte Regel
Lessings, daB der Schilderer den Leser an der Hand handelnder Personen
dnrch die Dinge tindurch ftthren solle.
Die feuilletonistische Einkleiduog hat iibrigens der Grtlndlichkeit nicht
geschadet. Und wenn auch die Schrift natttrlich keinen Anspruch darauf macht,
wissenschaftlich Neues zu bringen, so hat sie doch die Schultenscheu Forschungs-
^rgebnisse geschmackvoll verwertet und dadurch, daB der Verfasser noch un-
gedruckte Teile des groBen Numantiawerkes von Schulten verwenden konnte,
ftir den Leser von 1919 sogar einzelnes, wissenschaftlich Neues gebracht. Die
fftnf beigefiigten Skizzen geben einen Ubersichtsplan fiber den ganzeriKriegs-
schanplatz, eine Darsteilung von Scipios Circnmvellationslinie, dazu drei Pl&ne
der hauptsaehlichsten rBmischen Lager von Castillejo, Pefia Redonda und
Renieblas. Das Buchlein ist der Lekttire sehr zu empfehlen.
Leipzig. J, Kromayer.
Paul Lehmann, Vom Mittelalter und von der lateiniscben Philologie des
Mittelalters. — Goswin Frenken, Die Exempia des Jacob von Vitry.
Ein Beitrag zur Geschichte der ErzShlungsliteratur des Mittelalters.
Munchen, C. H. Becksche Verlagsbuchhandlung. 1914. (Quellen und
Untersuchungen zur .lateinischen Philologie des Mittelalters, begrflndet
von Ludwig Traube, herausgegeben von Paul Lehmann. Vf Band,
erstes Heft.)
Die lateinische Philologie des Mittelalters, das Wort Philologie in dem
umfassenden Sinne eines Stadiums des gesamten Geisteslebens genomnien, ist
eine aufstrebende Wissenschaft mit ungeheuer vielen Aufgaben und Tatigkeits-
bereichen, die einen grofien zjisammenfassenden Beruf ftir fast alle gescbicht-
lichen und sprachlich^n Studien auf dem Gebiete des Mittelalters hat. Verktindet
und betrieben hat sie neben anderen — Wilhelm Meyer, v.Winterfeld — vor
allem Ludwig Traube. Nach feinem frtlben Tode hat sich sein Schiller Paul
Lehmann mit Eifer und Emsigkeit seiner fiinterlassenschaft angenommen und
betreibt diese teils sprachlicheu, teils geistes- und Uberlieferungsgeschichtlichen
Studien, gleichfalls im AnschluB an TraubeT vor allem auf dem Gebiet d«r
Uberlieferungsgeschichte, der Handschriften, Drucke, Bibliotheken und sftmt-
lichen verbindenden uberlieferungsgeschichtlichen Liniefi. In der vorliegenden
Einleitung (25 Seiten) des 5. Bandes der Traubeschen Quellen und Unter-
suchungen, mit der er deren weitere Herausgabe tkbernimmt, bringt er haupt-
s&chlich einiges neue Material zur Geschichte des Begriffes Mittelalter, aus-
filhrlicher und umfassender hat er sicli ttber „Aufgaben und Anregungen zur
lateinischen Philologie des Mittelalters" inzwischen in den Sitzungsberichten
der Xgl. bayerischen Akademie der Wissenschaften, philosophisch-philologische
and historische Klasse, Jahrgang 1918, 8. Abhandlung ansgelassen. Es ist
hocherfreulich, daB gerade diese Seite der Studien, die viel Arbeit erfordert
und anderen weniger lockeud und verheiBungsvoll zu sein seheint, in ihm einen
nngemein rtthrigen Vertreter und Forderer gefunden hat. Den Hauptteii des
Bandes (154 Seiten) bildet die Arbeit von Frenken ttber die Exempia des Jacob
von Vitry, die nicht nur eine Ausgabe der bisher unedierten Exempia aus den
Sermones communes sive cotidiani bietet — gleiehzeitig erschien eine zweite Aus-
gabe von J. Greven in der Sammlung mittellateinischer Texte, herausgegeben von
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652 Nachriehten und Notizen
Alfons Hilka, Heft 9 — , sondern auch eine gate und interessante literarhistorische
Einleitung liber Geschichte und Begriff des Exemplum im Mittelalter, eine uin-
fassende Analyse in bezug auf die Gattungen und Quellen der Exenipla des
Jakob und eine Darlegung ihrer Nachwirkung bei sp&teren Autoren. Die
Exempla selbst bieten vielen spracbliish und kufturhistorisclr wertvollen Stoff7
eines der Stiicke ist mir sogleich in meiner Abhandlung tiber den Unibost
die demnaehst in dieser Zeitschrift erscheinen wird, fruchtbar gewoiden. Der
gesamte Band kann nur freudig begr&Bt und uiit Dank aufgenommen werden.
B. Schmeidler.
F. Liebermann, Die Gesetze der Angelsacbsen, I.Bd.: Text und Ubersetzung^
(LXIIu, 675 S), 1903; II. Bd., 1. Haifte: W5rterbuch, 1906, 2.H&lfte:
Rechts- und Saehglossa, 1912 (VIII u.758 S.),HI.Bd.: Einleitung zu jedem
Stttck, Erkl&rungen zu einzelnen Stellen (356 S.i. 1916. (Halle, Max
Niemeyer.)
Das grofie, im Auftrage der Savigny - Stiftung flir Reohtsgeschickte ge~
schaffene Editionswerk liegt nun seit einigen Jahren fertig abgeschlossen vor
uns. Leider haben die Unterbrechung der Zeitschrift und die Kriegsverh<-
nisse das Referat verhindert. Doch soli wenigstena kurz auf die apiierordent-
liche Bedeutung des Werkes hingewiesen werden. Die Textausgabe, welche
.die angels&chsischen Gesetzesquellen yon Aethelberht bis zu den Privatarbeiten
des 12. Jabrhunderts utnfaBt, bringt aulier dem gesamten textkritischen Apparat
— zuweilen sind drei und mebr Handschriften vollst&ndig nebeneinander ab-
gedruckt — auch eine fortlaufende deutsche Obersetzung, Das WQrterbuch
will jedes Wort des englischen und des franzosischen Textes, sowie vom lateini-
schen diejenigen erklaren, die den Lexicis der klassischen Sprache fehlen,
ferner durch Vollst&ndigkeit der Quellennachweise die sofortige Auffindung
jeder Stelle der Gesetze ermtfglichen. Im Glossar wird der Stoff, den dieGe-
setze in rechts*, wirtschafts- und sozialgeschichtlicher Beziejiung bieten, nach
Stichwtfrtern geordnet vorgelegt, unter strenger Anlehnung an die edierten
Quellen und unter nur gelegentlicher Heranziehnng auderer Literatur des
mittelalterlichen England bzw. festlandischer Paralleled Der dritte Band
endlich bringt Erlauterungen zu den einzelnen Quellen im Zusammenhanger
ttber Uberlieferung, Sprache, Anordnung, Abfassungszeit, Geltungsbereich usw.
sowie Erklarungen einzelner Stellen.
E. Mayer- Horaberg (f).
Gottfried Ktthn, Die Immunitat der Abtei Groli-St. Martin zu K81n. Heft 5
der Beitr&ge zitr Geschichte des alten .Monchtums und des Bentdiktiner-
ordens herausgegeben von H, lldefons Herwegen 0, S. B. Mfinster i. W.
1913.
Die vorliegende Arbeit ist ein wertvoller Beitrag zur Kenntnis der Grund-
eigentumsverhfcltnisse und Verfassungszust&nde im mittelalterlichen K5ln. Sie
behandelt die rechtliche Lage der nicht auf freiem Eigen, sondern auf Kloster-
gut in der Altstadt angesiedelten Stadtbewohner und ihrer Gtlter. Der Verfasser
beschrankt dabei seine Untersuchung auf das urn 980 aus einem etwa 960 ge-
grilndetenStifte in ein Benediktinerkloster umgewandelteKloster Grofi-St.Martin^
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Nachrichten and Notizen 55£
Dieses tat seinen rings urn die Klostergebaulichkeiten an Fisehmarkt, Lint-
gasse, Altermarkt and Muhlengasse gelegenen, der Immunit&t teilhaftigen Besitz
seit dem 12. Jahrhundert in Erbleihe an Kfilner fittrger zur* Besiedelnng aus..
Bileb nun trotz bUrgerlicher Be'siedlung der Rechtsebarakter dieses Gebiets
als Immunit&t gewahrt oder worde Tor der bttrgerlicbtn Besiedelnng die Im-
munit&tsgrenze zurttckgezogen? Auf diese Frage gibtder Verfasservim ersteii
Teil seiner auf reicbes, zum groflen Teil ungedrucktes Material gegritndeten
sorgf<igen Untersncbung die Antwort, da6 die Bewohner dieser klOsterlichei*
Erbleiheh&user nnr in Sachen der Grandgerichtsbarkeit eine Ausnahmestellung
einnahmen, insofern sie nfimlich dem grundherrlichen Gericht des Klosters
unterstanden. Sonst entsprach ihre rechtliche Stellnng vSllig derjenigen der
ttbrigen Bflrger, sie waren nicht der exactio und districtio der Sffentlichen Be-
amten entzogen, insbesondere war iiir 'sie das Bffentliche Gericht unbeschr&nkt
kompetent Der Verfasser sieht in jener Grundgerichtsbarkeit einen Ansflufl der
Immunitttt, allerdings in einer sehr abgescbw&chten Eorm. Sollte sie aber nicht
yiehnehr ganz einfach auf dem Grundeigentum des Klosters bernhen, also aus-
schlieBlieh privaten Charakter haben? Auch der Spracbgebrauch des mittel-
alterlichen Ktiln .rechnet diese stfidtischen 'Siedlangen auf ursprUnglichem lm~
munit&tsboden nicht mebr zur Immunitlit. Die wemWtas" ist nur noch das vou
der Klostermaner umgebene eigentliche Klostergebiet (vgl. S. 3). Bei St. Martin
lag aber seit der bttrgerlichen Besiedlung von Teilen des Klosterareals diese
aufierhalb der nunmehr tfurtickverlegten Mauer (S. 23). Gegen einen Zusammen-
bang der Grandgerichtsbarkeit mit der Immunit&t spricht auch die latsache,
daft jene aber das Gebiet der Immunit&t hinausgreift (vgl. den PJan S .108).
Im zweiten Teil scblieflen sich bemerkenswerte Erdrterungen liber Ent-
stebung, Wirksamkeit und Verfail jenes Grundgerichtes zu St. Martin und tlber
seine Umw&ndlnng aus einem rein mOnchisehen Gericht in ein Ton den Lehns-
leuten des Klosters besetzten Lehnsgericht in der Mitte des 15. Jahrhundert*
an, die unter Bursfelder EinfluB erfolgte und die Fernhaltung der M5nche voa
weltlichen Geschfiften bezweckte.
Aus der Literatur h&tten die einschl&gigen Arbeiten von Bietschel und
K. Beyerle herangezogen werden mttssen. In des letzteren Aufsatz in der
Ztschr. d. Sav. Stift. G. A. Bd. 31 U910) S. Iff. hitte der Verfasser auch eine an-
sprechende Erkl&rung des wHofzinses* linden kBnnen (daselbst S. 34f.).
Leipzig. Heinrich Glitsch.
Mainz in seinen Beziehungen zu den deutschen.KOnigen und dei>
ErzbischBfen der Stadt bis zum Untergang der Stadtfreiheit (1462).
(Beitr&ge zur Geschichte der Stadt Mainz. 4.) Mainz 1915.
Das vorliegende Werk ist erwacbsen als Vorarbeit fttr die heesischen Kunst-
denkmaler. Es will keine zusammenh&ngende Geschichte der Stadt Mainz
geben, sondern nur die Beziehungen der Stadt zum Reich und zum Erzbistum
w&hrend des Mittelalters feststellen. In seinen Slteren Teilen mutet es viel-
fach an wie ein mittelalterliches Annalenwerk. Oft wird man an die Jahr-
bilcher zur Deutschen Geschichte erinnert Doch gelangt mit dem grofleren
Reichtum der Quellen der Verfasser in manchen Partien zu einer lesbaren Dar-
stellnng. Eine wirkliche Geschichte der Stadt war, wie schon bemerkt, nicht
beabsichtigt, konnte natttrlich auch in dieser Form nicht entstehen. Aber wer
Histor. Vierteljahrscbrift. 1919. 4. 37
v UJ,, Original from
digitized by VrUUglt UNIVERSITY OF MICHIGAN
554 Nachrichten und Notizen
*ieh sp&ter einmal diese dankbare Aufgabe stellt, wird in der sorgf<igen
Vorarbeit Schrohes, die auf langj&hriger Stoffeammlung beruht, den gesicherten
Hutferen Boden finden. 14 Sonderausftthrnngen — so nennt der Verfasser die
Exkurse — bieten wertvolle Ergfcizungen. Vorzttglich gearbeitete Register,
4ie in grOfiter Ausftlhltichkeit nnd Ubersfchtlichkeit den Stoff erschopfen, bilden
den dankenswerten Abschlufi des Werkes. Zu S. 4 bemerke ich, da8 Matt-
see (?) das 741 gestiftete Qsterreicbische Kloster Hondsee ist, Zn S. 38 dem
Zosammenhang gem&B ist unter den Scbotten fahrendes Volk zu verstehen,
dem in K5ln eine besondere Gasse eingerfiumt war. Sqhrohe zweifelt mit Recbt,
dafi unter ibnen die Benediktinermfincbe zu St. Jakob oder zn St. Alban zn
verstehen seien.
KOln. Herm. Keufien.
Eugen Mack, Das Rottweiler Steuerbuch von 1441. Kfinigsfestgabe des
Rottweiler Geschichts- nnd Altertumsvereins E, V. unter der Schirm-
Uerrschaft [Seiner Majest&t K6nig Wilhelms II. von Wttrttemberg. Ttt-
bingeu, Kommissionsverlag der H. Lauppschen Buchhandlung, 1917. XIII
155 S.
Der durch die preisgekrtfnte Schrift wl>ie kircbliche Stenerfreiheit inDeut&ch-
land seit der Dekretalengesetzgebung1* vort eilhaft bekannt gewordene Rott-
weiler Stadtarchivar plant eine Neubearbeitnng der Geschichte Rottweils, be*
sonders nacb der verfassnngs- und wirtscbaftsgeschicbtlichen Seite hin. Als
Vorarbeit veroffentlicht er unter dem oben genannten, den Inhalt des Bucbes
nnr znm kleineren Teil deckenden Titel Untersucbongen tiber die Gr&ndungs-
geschichte der Stadt, ihre Steuerverhaltnisse (vorwiegend die im 18. und 14. Jahr-
hundert), das Stadtrecht und anderes und druckt als Anhang das wertvolle,
interessante Einblicke in die Vermtfgensverhiiltnisse der BOrger und zugleich
sch&tzenswerte Beitrage zur BevBlkerungsstatistik liefernde Steuerbuch aus
dem Jahre 1441 ab. Die Arbeit zeugt von ausgedehnter Quellen- und Lite-
raturkenntnis. Sie h&tte vielleicht an Wert noch gewonnen, wenn ihr statt
des unpraktischen Autorenverzeichnisses eine Ubersicht fiber die wichtigere
nnd h&ufiger zitierte Literatur vorangestellt und dem Steuerbuch ein alpha-
betisches Namenverzeichnis beigegeben worden w&re.
Miinchen. Hermann Herre.
Danmark-NorgesTraktater 1623 — 1750 med dertil horende Aktetykker
paa Carlsbergfondets Bekostning udgivne af L. Laursen. II. Bind, 1661
bis 1588. Kobenhavn 1912. 703 S.
Im wesentlichen kann auf die Besprechung des ersten Bandes der Samm-
lung in Bd. XIII dieser Zeitschrift S. 270 verwiesen werden. Die dort ge-
rtthmte vortreffliche Einrichtung der Ausgabe ist in alien wichtigen Punkten
beibehalten worden, nur siad die Einleitungen zu den einzelnen Stttcken noch
ausftthrlicber geworden, sie wachsen sich zu fSrmlichen kieinen Abhandlungen
aus, was damit zusammenh&nglj, dafi die ausw&rtige Politik D&nemarks in dieser
Zeit noch wenig untersncht ist. Neben der Heiratspolitik des KBnigshauses
und den fllr D&nemark ja stets besonders wichtigen Beziehungeij zu den
HerzCgen von Schleswig-Holstein und zu den Hansest&dten treten in diesem
.. (~*rw"*nlf* Original from
UNIVERSITYOF MICHIGAN
Nachrichten mid Notizen 555
Bande die durch den Untergang des deutschen Ordens in Liviand und durch
das Vordringen Rnfilands hervorgerufenen Veiwicklungen besonders hervor.
Wichtige Vertr&ge mit dem Kaiser, Polen, RuBland und Schweden sind die
Folge.
Auch in dieseiu Band sind eine gauze Anzahl bisher nngedmckter Stfkcke
aufgenoramen, so z. B. zwei bandelspolitische Vertr&ge mit Hamburg vom
4. Mai 1562 und Vom 5, Juli 1579, der nicht ratifizierte Vertrag mit dem
Kaiser ttber Liviand vom 13. Dezember 1570 und der Vertrag mit England
Tom 22. Juni 1583, der diesem die Erlaubnis zur Schiffahrt nach RuBland
urn Norwegen herum gab, Auch die beiden Vertrfige mit Rufiland vom .
7. August 1562 und vom 28. August 1578 waren bisher nur im russischen
Texte zug&nglich.
Die Forschung ist auch fllr diesen Band dem Herausgeber \md demCarls-
bergfonds zu lebbaftem Danke? verpflichtet.
Jena. G. Mentz.
RolfXaumann, Das kurs&chsisohe Defensionswerk (1613—1709). iBeitrage
zur Kultur- und Universalgeschichte, begonnen von Karl Lamprecht,
fortgesetzt von Walter Goetz. Bd. 37, Der N. F. Bd. 2.) Leipzig, R.Voigt-
l&nders Verlag. 1917. XX, 304 S. 8°. M. 10.—
Gegenttber der alten Heeresverfassnng, die aufangs des 16. Jahrhunderts
den Soldheeren allgemein gewichen war, wiesen diese neben ihren Vorzttgen
milit&rischer Art bald auch den Nacbteil groBen Kostenaufwandes auf. So
schuf man Defensionswerke, d. h. zeitgemiiBe Organisationen, die auf den
germanischen Heerbann und auf das Lehnsaufgebot: die Ritterpferde und die
Landfolge zurftckgriffen. Diese Versuche waren geleitet von dem wohl keines-
wegs schon allgemein klar zum Bewufltsein gelangten Gedanken der allge-
meinen Wehrpflicht, die mit der Einrichtung des stehenden Heeres verbundenr
eine Uberwindung des Soldheeres als Ziel der Entwicklung bildete.
Ankniipfend bei ersten Defensionsordnungen, mit denen man anfangs des
16. Jahrhunderts in Tirol und Osterreich Defensionswerke zu errichten ge-
trachtet batte, wurden mit Beginn des grofien Krieges und zur Abwehr
wachsender Tttrkengefahr im 17. Jahrhundert in den raeisten deutschen Terri-
torien mit Hilfe der Stftnde Defensionswerke errichtet: Von alien diesen,
meist nur oberfl&chlich organisierten Defensionswerken bildete das kurs&ch-
sische eine feste milit&rische Organisation auf der Basis des modernen Sold-
heeres.
Naumann untemimmt es, diesen interessanten Versuch einer nach den
Grunds&tzen neuzeitlicher KriegsfUhrung getroffenen milit&rischen Organisation
tou Resten alter Heeresverfassungen zu schildem nnd die Ursachen zu unter-
suchen, durch die dieser VeVsuch trotz grSBter PlanmSBigkeit nnd Kraft-
anspannung doch schliefilich miflliogen iflufite (S.2).
Im ersten Hauptteil gibt Naumann eine eingehende, wohl ersch&pfende
Darstellnng der Vorgesehichte, der Organisation und der Wirksamkeit, sowie
der Weiterentwicklnng des ersten kurs&chsischen Defensionswerkes von 1613
bis znm Laodtage von 1640, der das bis dahin schon in seinen wesentlichen
Elementen verfallene Werk g&nzlich zu beseitigen suchte, und schildert schliefi-
lich unter eingehender Behandlung seiner Grttnde und Ursachen dessen Unter-
87*
r^rtrtrtlr- Original from
byV^UUglL UNIVERSITY OF MICHIGAN
556 Nachrichten und Notizen
gang. Daneben ist die Aufzeichnung mehrerer Wiederherstellungsversucbe
in den fttnfziger Jahren gegeben.
Im zweiten Hauptteil seiner Arbeit zeigt Naumann die von Kurfiirst Jo-
hann Georg II., unter Oberwindnng des standischen Widerspruchs, in nunmehr
bewnBter Erkenntnis der Bedeutung der allgemeinen Wehrpflicht erzwungene
Errichtnng eines zweiten DefensioDSwerkes von 1663, dessen neue Organisation
nnd Geschichte. Den Inhalt dieses zweiten Hauptteiles im Shine einer
historischen Deutnng dieser Durchfahrung dieses zweiten Werkes bildet die
Darlegung des Prozesses seiner Anpassnng an die Forderungen der Zeit nnd
die gegenseitige Beeinflassiing zwischen Defensionswerk nnd stehendem Heer. —
Angefttgt ist dem Ganzen ein Ansblick anf die Entwicklnng der Landkreis-
regimenter in der Zeit Augusts des Starken nnd ein Abrifi ttber die Militftr-
verfassungen der Lausitzen seit der Erwerbnng dnrch die Wettiner." — Eine
Aniage gibt 1. die Eontingente des Pnflvolkes der Defensionsordnnng von
1613 in tabellarischer tlbersicht, 2. den „articulus-brieff" der Defensioner vom
1. Jnli 1615 in Copie, 3. des *obersten leutenants Enstachii LOsers bestallung%
4. deti Etat der 12 Ritterschaftskompagnien ira Jabre 1618, 5. der Etat der
sechs DefensionskompagDien im Jahre 1664 nnd 6. ein Schema der Erschei-
nnngsformen des Gedankens der allgemeinen Wehrpflicht in der Geschichte
Sachsens.
AlsResuitat der sachlich dutchans wertvollen nnd gelnngenen Arbeit Nan-
manns kann Folgendes zusammengefafit werden: Anf der einen Seite stehen
die Momente; die dem kursftchsiscben Defensionswerk des 17. Jabrhuuderta,
spezifisch gegenttber denen auderer deutscher Territorien grofie Dauerhaftig-
keit verliehen. Zn diesen gehSren vor allem die strenge militftrische Organi-
sation nnd die grofie Anpassnngsf&higkeit an die Forderungen der Zeit Hin-
zn kam, dafl das kurs&chsische Defensionswerk so wie nirgend sonst der Feld-
armee angeglichen war, nnd der bald anch bewufit auftretende Gedanke der
allgemeinen Wehrpflicht zugrunde lag nnd lebendig wurde.
Im Kampfe mit diesen konstituierenden nnd erbaltenden Krfften befanden
sich jedoch von frfth an die Momente, denen das Defensionswerk letzten Endes
doch nnterliegen mufite. Fttr das Versagen nnd den Untergang des ersten
Werkes von 1618 im besonderen waren sowohl M&ngel in der Organisation
selbst: wie Korruption derOffiziere nnd passive Resistenz der Beam ten gegen
das Defensionswerk, vor allem aber die allgemeinen Verh<nisse der Zeit, die
wiedernm dnrch den dreifitejahrigen Erieg bestimmt waren, wirksam. Die
AnflOsung anch des zweiten Defensionswerkes von 1663 im besonderen bernhte
haupts£ehlich anf zwei Pnnkten: der fehlenden Regelung der Verpflegong bei
Anfgebot nnd der Repartition der Mannscbaft anf die interessierten Orte. —
Der allgemeine, fttr die gesamte Institution des kursachsischen Defensions-
werkes im 17. Jahrhundert ttberhaupt verderbenbringende Grand war der Ge-
danket der ihr zugrunde lag und ihren Eern gebildet hatte; die Idee der all-
gemeinen Wehrpfl;cht. „Denn nooh war die Zeit fttr die Aueftthrung" dieses
Gedankens »nicht gekoramen, es fehlten noch die sittlichen und politischen
Voraussetzungen dafiir*. Diese hat erst das 18. Jahrhundert heraufgebracht.
Und anf deren Grund erst konnte die Entwicklnng zur Mitte des 19. Jahr-
hunderts zu seiner Verwirklichung gelangen.
Leipzig. Hans Hqfmann.
.. (~*rw"*nlf* Original from
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Nachrichten uud Xotizen- 557
Wissenschaftliehe (Publikatioiig-) Institute* Im Zusammenhang mit
der Liquidation des osterreichischen Historischen Institutes in Rom dnrch die
italienische Regierung sind eine Reihe von Personal&nderungen eingetreten. -
So wurde der Generaldirektor der schCnen Kttnste Corrado Ricci durch Cola-
santi ersetzt Ricci wurde zum Direktor eines nengegrttndeten ForschungB-
institntes ernannt, das als eine Zentralbibliothek der verschiedeusten in Rom
zerstreuten archaologischen und kunsthistorischen Bttchersammlungen gedacht
ist und in das unter Umst&nden auch die Bibliothek des deutschen archaolo-
gischen Institutes einbezogen werden soil. Das neue Institut wird im Palazzo
Venezia, der ehemaligen Osterreichiscfcen Botschaft, unter^ebracht und zerfiUlt
in zwei Abteilungen, eine fttr Antike. und eine fttr Mittelalter und Neuzeit.
Preisarbeiten. Die Kantgeseilscbaft hat als Ablieferungstermin flir ihre
im Oktober 1913 gestellte Preisaufgabe: nDer EinflaB Kants und der von ihm
ausgehenden deutschen idealistischen Phiiosophie auf die MSnner der Reform-
und Erhebungszeit" den 22, April 1921 festgesetzt. Der erste Preis betrSgt
1500 M., der zweite 1000 M., der dritte 500 M. Preisrichter sind die Professoren
Max Lenz (Hamburg), Friedrich Meineke (Berlin) und Eduard Spranger (Berlin).
Personalia* : Ernenaungen, Beftirderungen. L Akademien, Institute,
Gcsellschaflen: Die Akademie der Wissenschaften zu Heidelberg wfthlte zu
ibrem ordentlichen Mitglied den o. Professor der alten Geschichte Dr. Alfred
v. Domaszewski und zu ao. Mitgliedern die em. Professoren der Universit&t
StrafiburgDr. Harry Bresslau und Dr. Georg Friedrich Knapp in der phiJ.-
hist. Klasse.
II. Umversit&ten mid Technische Hochttchulen. a) Historiker und
Hist orisch e Hilfswissenschaf tier: Es habilitierten sich in Berlin Dr. Karl
Brinkmann und in Breslau Dr. Richard Koebner fttr mittlere und neuere
Geschichte. >
Der Privatdozent fttr pr&historische Arch&ologie an der Universit&t Qraz
Dr. Walter Schmid zum ao. Professor ernannt. Dem Priv.Dz. an der Uni-
versitilt Bonn Dr. Walter Platzhof f ist ein Lehrauftrag fttr neuere Geschichte
zuteil geworden. Dr. Mencke-Glttckert in Leipzig ist zum Vortragenden
Rat mit der Dienstbezeichnung Geh.Schulrat in das s&chsischeKultusministerium,
ao. Prof. Dr. Paul Herre in Leipzig ins AuswSrtige Amt berufen, Dem
Privatdozent an der Tierttrztlichen Hocbschule in Dresden Professor Dr.Hecker
ist die Lehrberechtigung fttr neuere Geschichte einschliefilich Eolonialgeschichte
an der Technischen Hochschule daselbst erteilt worden.
Berufen: der Privatdozent fttr mittlere und neuere Geschichte an der
Universitat Berlin Dr. Friedrich Wo Iters als ao. Prof, der Sozial- und Wirt-
8chaftsgeschichte nach Marburg, der Privatdozent fttr mittlere und neuere
Geschichte an der Universitat Berlin Dr. Andr. Walther nach Gottingen als
ao. Prof, der Soziologie im Sinne der Geistesgeschichte. Zum ao. Prof, an der
Universit&t Rostock ernannt, der frtthere Privatdozent fttr alte Geschichte an
der Universit&t Strafiburg Dr. Ernst Hohl.
Zum Ordinarius ernannt der ao. Prof, der mittleren und neueren Geschichte
Dr. Alfred Stengel an der Universit&t Marburg; der Privatdozent an der
Universit&t Bonn Prof. Dr. Justus Has hag en ist als o. Prof, fttr mittlere und
r^rtrtrtlr- Original from
bY W ■ W UNIVERSITY OF MICHIGAN
558 -Nachrichten and Notizen
neuere Geschichte mit einem Lehrauftrag fiir Rheinische Geschichte an die
Universit&t K8ln berufen.
Berufen warden die o. Professoren: der mittleren und neueren Geschichte
Dr. Brackmann von Kdnigsberg nach Marburg auf denjLehrstubl v.d. Ropps
und Dr. Martin Spahn von StraBburg an die Universit&t Ktfin. Dr. Walter
Schubring in Berlin als Professor fttr die Kultur und Geschichte Indians
an die Univetsit&t Hamburg.
b) Rechtshistoriker: Der Privatdozent fttr Rechtegeschichte Dr. Hein-
rich Glitsch in Leipzig wurde zum ao Prof., der ao. Prof, der deutschen
Rechtsgeschichte nnd des btlrgerlichen Rechts in Miinster i. W. Dr. Hubert
Naendrup zum Ordinarius ernannt.
c) Kirchenhistoriker: An der Universit&t Breslau habilitierte sich in
der katholisch-theologischen Fabuit&t D. Bernhard Altauer fiir mittlere nnd
neuere Kirchengeschichte, in der evangelisch-theologischen Fakult&t der Uni-
versity Miinster i. W der Stadtpfarrer zu Donaueschingen Lie. Karl Bauer
fttr Kirchengeschichte.
Zu o. Honorarprofessoren wurden ernannt: in Miinster i. W. der em. Pastor
D. Hugo Rothert und in Halle der Domprediger Prof. Dr. theol. August
Lang.
d) Kunsthistoriker: Es habilitierte sich Dr. Hermann Voss in Leipzig
fttr neuere Kunstgeschichte.
Dem Privatdof enten fttr raittelalterliche und neuere Kunstgeschichte an
der Universittit Freiburg i. B. Dr. Walter Friedl&nder ist der Titel eines
ao. Professors verliehen.
Berufen die Privatdozenten Prof. Dr. August Griesebach von der Uni-
versit&t Berlin an die Technische Hochschule in Hannover und Dr. Rudolf
Oidenbourg von der Technischen Hochschule in Milnchen nach Berlin ala
Direktorialassistent der Berliner Gem&ldegalerie (Kaiser-Friedrich-lfuseum).
Ernannt zum o. Professor fttr Kunstgeschichte der ao. Professor Dr. Max
S em ran in Greifswald.
Berufen: Der ao. Prof, der klassischen Archaologie in Erlangen Dr. Ernst
Buseher als Ordinarius nach Freiburg i. B., der o. Prof, der Arch&ologie
Dr. August Frickenhaus von Straflburg nach Kiel, der o. Prof, fttr Kunst-
geschichte an der Universit&t Breslau Dr. Pinder nach Leipzig, der Baurat
Hubert KnackfuB in Kassel zum o. Prof, .fiir antike Baukunst an der Tech-
nischen Hochschule in Miinster i. W., der o. Prof. Dr. Geprg Graf Vitzthum
v. Eckst&dt von Kiel nach Gdttingen.
e) Nationalokonomen und Staatswissenschaftler: Es habilitierte
sich in Berlin Dr. Bruno Archibald Fuchs fttr Soziologie.
Zum ao. Professor ernannt der Privatdozent der Nationaldkonomie Prof.
Dr. Adolf Gttnther in Berlin.
Berufen: der frtthere wttrttembergische Finanzminister Dr. v. Pistorius
auf die neuerrichteten Lehrsttthle fttr Finanzwissenschaft und Steuerrecht an
der University Tttbingen und an der Technischen Hochschule in Stuttgart,
der o. Prof. Dr. Ernst Walb in K81n zum o. Prof, fttr Privatwirtschaftslehre
nach Freiburg i. B., der Professor an der Handelshochschule in Berlin Dr. Willi
Prion als Walbs Nachfolger nach Koln, o. Prof. Dr. v. Schultze-G&vernitz
.. (~*rw"*nlf* Original from
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Nachrichten und Xotizen 559
von Freiburg; als Sombarts Nachfolger an die Handeishochschule in Berlin,
0. Prof. Dr. Franz B eyerie von der Universitftt Basel nach KBnigsberg, der
Direktor des Statistischen Landesamts in Dresden Professor Dr. Eugen Wiirz-
burger als Ordinarins ftir Statistik an die UniversitSt Leipzig.
Professor Dr. Eulenburg von der Tecbnischen Hochschule in Aachen
hat einen Lehrauftrag an der Universit&t Kiel erhalten.
Der 0. Professor der Privatwirtachaftslehre Dr. Calmes in Frankfurt a. M.
wurde zum Finanzminister des Freistaates Luxemburg ernannt
III. Archive und Bibliotheken. Die Voloiit&re Dr. Heinrich Treblin und
bacc. jur. Edgar Rich ter an der Universit&tsbibliothek in Leipzig zuAssistenten
•ernannt, zu Oberbibliothekaren wurden befdrdert der Bibliothekar Dr. Richard
Schmidt, der nichtplanmaBige Oberbibl Otto Kippenberg, beide an der
Universit&tsbibliothek in Leipzig, Dr. jur. Albert Kuster in Mttnster i. W.,
Dr. phil. Heinrich PreuB in KGnigsberg, Dr. phil. Otto Bleich und Dr. Karl
Wen del in Halle a. S. Der Direktor der Stadtbibliothek in Mainz" Prof. Dr.
<J, Binz ist zum Vizedirektor der schweizerischeu Landesbibliothek in Bern
gew&blt, Prof. Dr. Emil Rath an der Landesbibliothek in Stuttgart wurde zura
Direktor daselbst ernannt, desgl. der Archivrat Dr. Rud. Freytag am Fttrstl.
Thurn und Taxisschen Archiv in Donaueschingen In den Ruhestand getreten
sind der Direktor des Staatsarchivs in Posen Geh. Archivrat Prof. Dr. Rodgero
Prttmmers, der Staatsarchivar in Osnabrttck Dr. Richard Knipping und der
Direktor des Fttrstl. Thurn und Taxisschen Archivs Geh. Archivrat Dr. Rttbsam.
IV. Museen. Der Direktorialassistent am MUnzkabinett der staatlichen
Mnseen in Berlin Prof. Dr. Kurt Regling, zugleich Privatdozent an der
Universit&t daselbst, wurde zum Kustos des Mttnzkabinetts.iernannt. Der Kon-
aervator am Bayrischen Nation almuseum Prof. pr. Friedrich H. Hofmann
wurde zum Direktor des neugegrOndeten Residenzmuseums in Muochen, der
Direktor des Ltibecker Museums Prof. Dr. Schafer zum Leiter der Museen
in KSln a. Rh. ernannt.
Todesffille. In den letzten Jahren hat die Geschichtswissenschaft durch
den Tod hervorragender Juristen schwere Verluste erlitten. Wir haben Karl
Brunner, Richard Schroder, Rndolf Sohm eigene Gedenkworte ge-
widmet Hier sei noch auf einige Gelehrte fthnlicher Richtung hingewiesen.
Josef Kohler, der Berliner Rechtsgelehrte (geb. am 9. M&rz 1949, gest.
am 3. August 1919) war ein Mann von fabelhafter Weite des Arbeitsgebiets,
der so manche Vorteile eines universalen Geistes, aber auch das Bedenkliche
flfichtiger Arbeitsweise und untiefer gedanklicher Durcharbeitung der wissen-
schaftlichen Probleme besafi. Er Buchte auch als Dichter und Komponist zu
wirken, als Philosoph und Aesthetiker, als Systematiker und Historiker. Wie
er auf den verschiedensten Gebieten der juristischen Wissenschaften arbeitete,
des Strafrechts und ZivilprozeBrechts, des Privat-, 8taats- und Kirchenrechts,
so hat er sich auch zu mannigfachen gescbichtswissenschaftlichen Fragen gfe-
&ufiert, von Hammurabis Zeiten bis zur Gegenwart Auch mittelalterliche
Rech tains ti tote sind von ihm, gewflhniich in Verbindung mit jtlngeren Ge-
lehrten, in manchen Punkten fSrdernd behandeit worden: das Rottweiler Hof-
gericht, das Bamberger Kriminalrecht, die Carolina und ihre Yorg&ngerinnen,
die Wtlrzburger Centgerichte.
r^rtrtrtlr- Original from
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560 Nachrichten trad Notizen
Grundlegende historische Werke von dauernder Bedeutung verdankea wir
dem Hallenser Juristen Edgar Loning (geb. 19. Juni 1843, gest. 19. Februar
1919). Er hat verschiedene Fragen des Sraatsrechts, des Fiirsten- und des
Kirchenrechts historisch er5rtert. Als Herausgeber und Bearbeiter des Blunt-
scblischen StaatswOrterbucbs in 8 Bftnden (1871/72) hat er im Smne der staat-
lich-politischen Probleme die staatageschichtliche Kenntnia gefftrdert, er hat
dann als Mitherausgeber des mehr wirtschafts- als staatsgeschichtlich gerich-
teten HandwSrterbuchs der Staatswissenschaften (seit 1888) faugiert.. Neb en
Arbeiten rein juristischen Cbarakters gingen historische Studien einher, Uber
die Befreiung des Bauernstandes in Deutschland nnd Livland, fiber die Auto*
nomie der standesherrlichen H&user nsw. Das wichtigste historische Wert
LSnings aber ist seine Geschichte des deutschen Kirchenrechts, von dem 1878-
zwei B&nde erschienen sind. Anf Grand von umfassenden Quellenstudien, die
ganz in die Tiefe gehent wurden Forschungen Uber die verschiedenartigeir
staatspolitischen, sozialen und wirtscbaitlichen Verh<nisse verttffentlicht, die
mit der zentralen Stellung des Kirchentums im frftnkischen Zeitalter im Zu-
sammenhang stehen. Ein Werk, das eine Fundgrube fur wissenschaftliche Er-
kenntnis ist und bleiben wird.
Der gfefeierte Jurist Adolf StOlzel hat sein langes arbeitsreiches Lebeii
(geb. 28. Juni 1881, gest. 19. April 1919) zum guten Teil der Geschichteforschunij
gewidmet. Als wiesenschaftlicher Juiist und als Praktiker hat er tiefen Einfluft-
ausgeiibt, geradezu richtungweisend auf die Ausbildung des juristischen Nach-
wuchses in Preufien gewjrkt, als Schriftsteller und als President der Justus-
prttfungskommission und Honorarprofessor der Berliner Uniyersit&t Aber
immer gehdrte seine tiefe Neigung der Erforschung der Vergangenheit. Er
war erfllllt vom Streben, ttberall nach dem Frflheren und dem Gewordenen zu
fragen. In Cassel und ?m Hessenland batte er die Jugendjahre verlebt, die
Sehandwirtschaft des letzten Kurfflrsten ba*te er persOnlich' kennen und ver-
achten geiernt, dann war er vom hoben preuBischen Staatsgedanken erfaflt
worden, in Treue hat er ihm gedient und an dem maehtvollen Aufschwung
des stolzen Deutschen Reiehs mitgearbeitet. Dem Werden der deutsohen Ter-
ritorialstaaten, besonders dem Brandenburg -Preuflens gait, sein geschichts-
wissenschaftliches lnteresse in erster Linie, dabei vor allem dem Gerichtswesen
nnd dem Beamtentum, das ja der eigentliche Tr&ger der Staatsidee war. So
entstand das eine Hauptwerk „Entwicklung des gelehrten Richtertums in
Deutschen Territories 2 Bde 1872", eine Arbeit, von der die gesamte weitere
Forschung dieser Richtung ausging und die als Grundlage auch in Zukunft
Wtestehen wird. Es folgte 1865 seine Biographie des grofien Juri&en Karl Gott-
lieb Svarez, des geistigen Vaters der preuBischen Justizreformen am Ende des-
18. Jahrhunderts; es folgten 1888 das zweib&ndige Werk „ Brandenburg- Preufiens
Rechtsverwaltung und Rechtsverfassung, dargestellt imWirken seiner Landes-
fttrsten und obersten Justizbeamten" und 1889 die „Fflnfzehn Vortrftge aus
dfer Brandenburgisch-PreuBischen Rechts- und Staatsgeschichte*. Immer tiefer
versenkte sich StOlzel in das historische Sondermaterial: die reichen Akten des-
Brandenburger Schttppenstuhls ftthrten ihn dazu, in Ankniipfang an Grund-
geda|iken seines Buchs von 1872 dieses Material rechtsgeschichtlich zu be-
arbeiten. 1901 begann er das grofi angelegte Werk fiber „Die Entwicklung
der gelehrten Rechtsprechung" zu verOffentlichen: 1901 erschien der 1. Band „Der-
.. r^nonl^ Original from
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Nachrichten und Notizen 561
Urandenburger Schoppenstuhi". dazn 4 B&nde „Urkundliches Material4, 1910
der 2 Baud *Billigkeits- und Rechtspflege der Rezepticmszeit in Jtilich-Berg,
Bayern, Sachsen Und Brandenburg". Angriffe und Einwflrfe Wieben den For-
schungen Stdlzels nicht erspart, aber sie bezogen sich mehr auf Einzelheiten
aid auf die Gesamtauffassung. Die wissenschaftliche Bedeutung wnrde in der
scharf gefiihrten Polemik nicbt geleugnet. — Und gegen Ende, des Lebens —
z&hlreiche jnristische Arbeiten waren neben den historischen einhergegangen —
vrandte sich StOlzels historischer Forschereifer nochmals dem Land und der
Stadt seiner Jugendzeit zu. Als Cassel 1913 das Jnbilftum des lOOOj&hrigen
Bestehens feierte und eine groiBe Geschichte der Stadt verflflfentlichen lieB,
kntipfte Stfllzel an eine vor einem halben Jahrhundert verfafite lokalgeschicht-
liche Arbeit an und warf sich mit der ibm eigent&mlichen feurigen und zfchen
Forscherliebe auf die Ergrnndung der Aufftnge Cassels. Das Ergebnis war
4as stattlictie Buch „Ein karolingischer KBnigshof in tausendjahriger Waudlung.
Zugleich ein Beitrag zur Geschichte des Hagestolzenrechts" 1919. Am 28. Juni
1918, an seineni 87. Geburtstag, hat er das Vorwort geschrieben. Die letzte
wissenschaftliche Aufiernng. Dann liefi die raiide Hand die Feder fallen. —
Ein gltickliches Leben war vollendet. StBlzel war es vergftnnt, der Wissen-
sehaft alles zn geben, was er geben wollte, alles das zu sagen, was er zu
sagen hatte. Dieser Mann von echt preuBischem Pflichtgefilhl nnd von stolzem
BeamtenbewnBtsein, hat dieses Beamtentum, dessen typiscber Vertreter er selbst
war, in seinem Werden und Aufsteigen gezeichnet nnd dabei die innersten
GrundJagen des Staatswesens selbst erforscht. Hier liegt die Einheit seiner
historischen Bestrebungen und Gedanken.
Karl Binding (geb. 4. Juni 1841 zu Frankfurt a M., gest. Freiburg i. B.
7. April 1920), der Leipziger Kriminalist und Staatsrechtslehrer, hat vom An-
yang seines wissenschaftlichen Lebens an der Geschichtswissenschaft gehuldigt.
Hit dem noch jetzt beachtenswerten Buch fiber das Reich der alten Burgunder
(1868) begann er seine Laufbahn als Historiker. Er hat weiterhin der Ge-
schichtswissenschaft nicht nur durch seine bekannten Verflifentlichungen der
Verfassungstexte und durch gelegentliche staatsrechtliche ErSrterungen gedient»
sondern auch eine Reihe eigener Studien der politischen Geschichte des 19. Jahr-
Jiunderts unmittelbar gewidmet. Und dabei ist er, freien Geistes, in der Be-
wertung der historischen Znsammenh&nge an einer juristisch-formalistischen
Auffassung niemals haften geblieben. Die Leipziger philosophische Fakult&t
bat ihn, den das hohe Vertrauen der Eollegen zum Jubil&umsrektor von 1909
erhoben hatte, mit volier Berechtigung zum Ehrendoktor ernannt. Bindings
letzte grSBere VerOffentlichung, das Buch „Zum Werden und Leben der Staatenf
bezeugt, clafi die Historiker ihn auch als einen der Ihrigen in Anspruch nehnten
dtirfen. Cberall trat seine ausgeprftgte Persdnlichkeit voll scharfen Verstande*.
starken Geftthlsiebens und kr&ftigsten Temperaments hervor. G. S.
In Marburg starb am 17. November 1919 der o. Professor der mittleren und
neueren Geschichte Germain Frhr. v. d. Ropp. Das n&chste Heft wird einen
flachruf bringen.
Am 25. November starb zu Halle Professor Theodor Lindner im Alter
von 76 Jahren. Die Histor. Viertelj. wird seiner wissenschaftlichen Verdienste
besonders §redenken.
. r^rtrtrtlr- Original from
Dy^uujjlL UNIVERSITY OF MICHIGAN
562 Nachrichten und Notizen
Im Dezember starb in Graz der o. Professor der alten Gescbichte Dr.
Rudolf von Seal a. Er wurde 1860 in Wien geboren, besuchte die Gymnasien
zu Wien und Linz, studierte an der Universit&t Wien. Dann war er einige
Jahre im Schuldtenst t&tig, besuchte 1884/85 auf einer Studienreise die Uni-
tversitaten Bonn und Tftbingen und habilitieTte sich 1885 an der Universitftt
Innsbruck. 1896 wurde er Ordinarius und folgte in den ersten Jahren des
, Krieges einem Ruf an die Universit&t Graz. Aus seinen Werken seien her-
vorgehoben: „Der Pyrrbische Krieg" 1884, tfie Polybiosstudien 1890, die „Staats-
vertr&ge des Aitertums" 1898. Im 4. und 5. Band von Helmolts Weltgeschichte
gab er eine knappe, in alter Ktttze inhaltreiche Darstellung der Geschichte des
griechischen Volkes. Scala hatte von seinem Lehrer Max Bttdinger den uni-
versalistiscben Zug seiner geschiehtewissenschaftlichen Neigungen fibernommen*
f Seine Interessen reicbten von den Sltesten Pericden der orientalischeu Ge-
* schichte bis auf die neueste Zeit. Geistvoll suchte er Altes und Neues zu ver-
binden, zu vergleichen und das Allgemeine herVorzuheben. Im Griechentnm
sah er die wicbtige Grundlage unserer Kultur, in gewisser Hinsicht den Mittel-
punkt der Menschheitsgeschichte, das ewig Lehrreicbe fttr den Fortschritt der
Nationen. Und die Historie selbst soil seiner Meinung nach hobes politisches
Wirken stlitzen. (Vgl. den Nachruf Erbens in den Innsbrucker Nachrichten
vom 27* Dezember 1919.)
' Am 29. Dezember starb in Wolfenbttttel der Vorstand der braunsebweigischen
Landesbibliothek Oberbibliotbekar Prof. Dr. Gustav Milchsack im Alter von
fast 70 Jahren, ein au^gezeiehneter Kenner auf bibliographischem Gebiet und
eine. Autoritftt in der Kenntnis von Druckeigentttmlicbkeiten verschiedenster
Kategorien.
Julias t. Pflugk • Harttung f.
Am 5. November 1919 ist einer unserer vielseitigsten Bistoriker, der Ge-
heime Staatsarchivar Professor v. Pflugk- Haittung, dahingeschieden. Esist selten
geworden, dali ein Fachhistoriker, wie er, sich in den verschiedensten Epochen
und Stoffen der Geschichte vom Altertum bis zur jttngsten Gegenwart forschend
und darstellend bet&tigt, und zudem auf Gebieten von Nebenf&chern, wieSchrift-
und Urkundenlehre, Bedeutendes leistet. Die allm&hlich eingebftrgerte Teihing
der Professuren je nach einzelnen Sondergebieten und der darauf gerichtete
sich spezialisierende Studiengang haben den Umfang des von dem einzelnen
beberrschten Stoffes sugunsten intensiver Behandlung meist beschr&nkt. Jede
der beiden Richtungen hat ihre Vorztige und Naehteile. Wenn bei umfassen-
den universal gerichteten Arbeiten nicht ttberall auf die Quellen zur&ck^
gegangen und die Akribie* innegehalten wird, wie bei Arbeiten auf bescbrftnktem
Gebiete, so ist das hinznuehmen, falls man nicht ttberhaupt auf Werke grotien
8tils verzichten will, und andererseits ist daran zu erinnern, dafi kein Geringerer
als Theodor Mommsen gesagt hat „die Enthebung von Problemen aus der*
banausischen Beschrilnkung der Albeit auf die n&chsten Handwerksgeno&sen
ist von besonders f nicht barer Wirkung*. Diese GesichUpunkte dflrfen bei einer
gerechten Wtirdiguog von Pflugk -Harttnngs Werk nicht aulier acht gelassen
werden.
Geboren am 8. November 1848 auf dem vttterlichen Landgute in Wernikow
bei Wittstock, kam er im 9. Lebensjahre nach Hamburg, wo er eine kanf-
r^rtrtrtlr- Original from
byV^UUglL UNIVERSITY OF MICHIGAN
Nachrichten und Notizeu . 563
in&nnische Bildung erhielt und datm in das Gesch&ft seines Stiefvaters eiutrat,
in dessen Interesse er vielfach im Austande, namentlich in den Vereinigten
Staaten, tatig war. Die lebbafte Neigung fen Knnst und Wissenscbaft bewog
ihn, nachdem er den Krieg von' 1870 bis 1871 als Einj&hrig-Freiwilliger mit-
gemacht hatte,. die gesicherte, httchst einkSmmliche Lebensstellung aufzugeben,
das Maturit&tszeugnis zu erwerben und sich den humanistischen Studien, besonders
tier Geschicbte, zu widmen. Er studierte in Bonn, Berlin, Gftttingen, so daii erf
bezeichnend ffir seine Abneigung gegen einseitige Ausbildung, die Vertreter der
Tersehiedenen Richtiragen, die damals herrschten, bSrte und auf sich wirken liefl.
Nachdem er sich 1877 in Tttbingen als Privatdoeent der Gescbichte habilitiert
batte und dort zum anfierordentlichen Professor ernannt war, wurde er 1886 als
Nachfolger Jakob Burckhardte nach Basel berufen, gab aber 1890 das Amt infolge
politischer Mifihelligkeiten auf nnd wurde 1892 am Geheimen Staatsarchiv in
Berlin angestellt, wo er bis zu seiner Erkrankung im M&rz 1919 wirkte.
In seinen Studien hatte er sich zunftchst dem Gebiete des Mittelalters zu-
gewendet. Er wurde dabei auf den empfindlichen Mangel unserer Kenntnis
-des p&pstlichen Urkundenwesens aufmerksam und entschloA sich dem abzuhelfen.
Mit echtdeutschem Idealismus, nur unzureichend durch Geldmittel von der
Berliner Akademie der Wissenschaften unterst&tzt , unter Entbehrungen nnd
Anstrengungen, die seine Gesundheit mehrfach schadigten, setzte er seine Ab-
sicht durch. Auf Grund ausgiebiger Durchforschung zahlreicher Archive und
Bibliotheken in Deutschland, Frankreich und Italien gab er 1879 ff. die drei
Bftnde Acta pontificnm Romanorum inedita heraus und 1886 bis 1887 die
Specimina chartarum pontificum Romanorum, Schriftproben p&pstlicher Ur-
kunden des Mhen Mittelalters auf 145 Tafeln, die er alle eigenhandig durch-
gepaust, und 261 Siegelabbildnngen, die er selbst abgezeicbnet und abgedruckt
hatte; als Nebenertrag den Band Iter Italicum mit Urkundenregesten und
-abschriften aus italienischen Archiven. Er verarbeitete die gewonnenen Ein-
sichten dann auch selbst in den Bftchern „Diplomatisch-historische Forsphungen"
1879, „Urknnden der p&pstlichen Kanzlei11 1882 und „Die Bullen der P&pste
bis zum Ende des 12. Jahrhunderts* 1901, grundlegend auf diesem Gebiete.
Es ist beispiellos, dafi ein einzelner ein derartiges Werk bew<igt, woran
sich, sonst nur EQrperschaften mit einem Stabe von Mitarbeitern zu wagen
pflegen. Dank und Anerkennung hfttten einer solchen Leistung gebtthrt. Statt
dessen bem&ngelten die n&chsten Fachgenossen Einzelheiten, atellten an die
Editionsweise Anforderungen, die derNatur der Sache nach und mit denver-
fBgbaren Geldmitteln unerfullbar waren, wie namentlich die Forderung, dafi
4ie Aufiaahmen und Ausgaben der Urkunden auf photographischem Wege
h&tten stattfinden mtissen. Die Gelehrten des Auslandes, die bekanntlich gerade
yon dem Urkundenwesen auch etwas verstehen, wufiten das Verdienst besser
su wtlrdigen: Pflugk - Harttung wurde von Gesellschaften und Akademien in
Paris, London, Rom und einer Reihe anderer zum Mitglied ernannt. Aber das
konnte ihn fttr die Mifigunst im Vaterlande nicht entschSdigen? die ihm die
weitere T&tigkeit auf dem Gebiete zun&chst verleidete.
Er wandte sich anderen Gebieten zu. In eigenen Forschungen btbandelte
<er zan&chst die Zeit der Befreiungskriege, teils in kritischen Abhandlungen,
teils in biographischen Essays, teils in Edition von Akten und Briefen, entl-
lich auch in einer zusammenfassenden Darstellung.
f^rtonl - Original from
b^V-Tl UNIVERSITY OF MICHIGAN
564 Nachrichten und Notizen
D.iun widmete er sich der Geschichte des jtingsten Krieges, besonders in
den Werken „Die Mittelmachte und der Vierarband* und „Der Kampf um
die Frdheit der Meere*- Daz wischg n kehrte er aber oft genug zu mittelalterlichen
Stoflen zurtick, wie in den Studien Uber ttDas Kunstgewerbe der Renaissance",*
fiber den Johanniterorden, den Kampf Ludwigs des Bayern mit der Kurie, das
Papstwahldekret vom Jajbre 1059, die Papstwablen nnd das Eaisertum. Auch
allgemeine Themata behandelte er in ^Geschichtsbetrachtungen" 1889 und in
der Essaysammlung ^Splitter und Spane aus Vergangenbeit und Gegenwart*
1908 f. AuBerdem bewftbrte er seine unermttdliche Arbeitskraft als Organisator
und Leiter von darstellenden Sammel werken, fttr die er treffliehe Mitarbeiter
zu gewinnen wuflte und zu denen er teilWeise selbst beisteuerte, ausge-
stattet mit kundig ausgew&hlten Abbildungen, popular im besten Sinne und
weithin mit Beifall aufgenommen, wie besonders die wWeltgeschichte* in
sechs B&nden, die 1907 bis 1910 erschien und ins Schwedische, Russische,
Italienische Ubersetzt worden ist; ferner die Geschichte Napoleons L, Krieg
und Sieg 1870/71, die deutsche Gedenkhalle.
Wenn man die erstannliche Vielseitigkeit nnd Fttlle seiner Arbeiten ttber-
blickt, die hier bei weitem nicht alle aufgefdhrt werden konnten, so wird man
ihnen im Hinblick auf das am Anfange Gesagte ftberall den Vorzug einr&nmen
mils sen, dafi sie sich dnrch Weitblick und Selbstfindigkeit der Auffassung ans-
zeichnen. Unbeirrt durch herkommliche Ansichten ging er in seinen Forschungen
stets auf den Kern der Frobleme ein und liefi sich durch unerschrockene
Fragesteilung von einem Problem und Stoff zu weiteren, oft scheinbar fern-
liegenden, ftthren. So stehen seine wissenschaftlichen Arbeiten im inneren
Zusammenhange eines echten Forschergeistes, weit entfernt von einer &ufler-
lich gerichteten Vielgesch&ftigkeit, die nur h6chst miOgttnstiges Urteil ibm
yorwerfen kann. Lassen doch auch die von ihm geleiteten oder verfaflten
Gescbichtswerke populftrer Art einen innerlich einheitlichen Geist nnd Willen
nicht verkennen: sie sind getragen von einem starken nationaldentschen Be-
wufitsein nnd von dem Streben nach ktinstlerischer Ausgestaltung, das Pflugk-
Harttung vonjeher erfilllte, ihn bei seinen Arbeiten untersttltzte nnd auch in
lyrischen und dramatischen Versuchen Ausdruck fand. Em nnbefangenes Ut~
teil wird seiner reichen Wirksamkeit die Wttrdigung zuteil werden lassen, die
sie verdient.
Greifswald. E. Bernheim,
r^rtrtrtlr- Original from
byV^UUglL UNIVERSITY OF MICHIGAN
HISTORISCHE VIERTELJAHRSCHRIFT
HBRAUSGEGEBEN VON PROF. Dr. GERHARD SEELIGER IN LEIPZIG
BIBLIOGRAPHIE
ZUR DEUTSOHEN GESOHICHTE
1919/1920
BEARBEITET VOX
THEODOR GRUNBAUER
OFFKXBACH MAIN)
VBRLAG UND DRUCK
BUCHDRUOEEREI DBR WILHELM UND BERTHA v. BAENSCH STIPTDNG
DRESDEN 1920
rv «w h C^ nrhnic* Original from
digitized by VjUU^U, UNIVERSITY OF MICHIGAN
\LLE RECHTE,
IISSJHL1ESSLICH DES IBERSETZCNGSRECHTS, YORBEHALTKN.
(^rtrtofr- Original from
V1 UNIVERSITY OF MICHIGAN v
Inhalt.
A. Allgemeine Werke.
I. Gesammelte Abhandlungen und Zeitschriften .... *1
IT. Hilfswissenschaften:
1. Bibliogeapbien und Literaturberichte *&•
2. Geographic *&
3. Sprachknnde *8-
4. Palaographie ; Diplomatik; Chronologic *9-
5. Sphragiatik und Heraldik *10-
6. Numismatik ' * . *11
7. Genealogie, Familiengeschichte und Biographie *1&
III. Quellen:
1. Allgemeine Sammlungen *16-
2. Geschichtschreiber *1T
3. Urknnden, Akten und Regesten *17
4. Andere schriftliche Quellen und Denkm&ler *21
IV. Bearbeitungen:
1. Allgemeine deutsche Geschichte *23-
2. Territorialgeschichte *24
3. Geschichte einzelner Verh<nisse *30-
ai Verfassung. b) Wirtsehafts- and Sozialgeschichte. c) Reoht and Gericht.
d) Kiiegswenen. a) Religion und Kircfae. f) Biidnng, Literatur und Kunst.
g) Volksleben.
B. Quellen und Darstellungen nach der Folge
der Begebenheiten.
1. Das deutsche Altertum bis ca.500 *61
a; Germanische Urzeit and erstes Auftreten der Deatscheu in der Geschichte.
b) Einwirkungen Roms. c) Aasbreitung der Deutschen und Begrttudung germa-
nischer Reiche. d) Innere Verbaitnisse.
2. Frinkische Zeit bis 918 *67
a} Merowingiache Zeit. b) Karolingische Zeit. c) Innere Verhaltnisse,
3. Zeit der s&chsischen, fraukischen und stautischen Kaiser, 919 — 1264 . *69-
a) Sachsische und frankische Kaiser. 919—1125. b) Staulische Zeit, 1125—1254.
c* Innere Verhaltnisse.
4. Vom Interregnum bis zur Reformation, 1254—1517 *7<t
a» Vom Interregnum bis zum Tode Karls IY.t 1254—1578. b) Von Wenzel bis *nr
* Reformation, 1378—151?. c) Innere Verhaltnisse.
r^rtrtrtL- Original from
byV^UUglL UNIVERSITY OF MICHIGAN
IV Itihalt
Seite
5. Zeit der Reformation, Gegenreformation und des 30jabrigen Krieges,
1517— 164S ,..*.,♦.....,...*• *83
i Kofovmcitious/eit . 1517 — lobs. b^ Ueg&aif formation und SOjiilnigei Kiis^.
1555— 1G<& C) lonere Yei hiUtnisse.
ti, Vom WestfaliBchen Frieden bis zum Tode Karla VI. und Friedrich
Wilhelma I., 1648—1740 . , . , *102
7. Zeitalter FTiedrichs d+ Gr„ 1740-1789 . *108
& Zeitalter der franz, Revolution und Napoleons, 1789—1815 . . . . *114
9. Neneate Zeit seit 1816 + .,*,..,., . *120
Alpbabeti&ches Register . , . * ***:... *1S2
*
C^f\f\€%\im Original from
byV^UUglL UNIVERSITY OF MICHIGAN
A. Allgemeine Werke.
I. Gesammelte Abhandlungen und Zeitschriften.
* Abgesehlossen , yon firganznngen abgesehen, 31. December 1917. — Ersoheinungsjaiir»
wo niont yermerkt, 1917.
Germanla. Korrespondenzblatt der
R5m.*german. Komm. Hrag. v. F. Koepp,
E. Kroner, £. Schumacher. Jg. I. (1917).
Frankfurt a M.: Baer. [25
Blatter. Histor.-polit 159. 160. (*6
Mittellaagea a. d. hist. Lit. N. F. 5. [27
Festgabe d. Bad Hist. Kommiss.
7. 9. Vli. 17. Mil Beitr. v. E. ttot-
hein, Hnr. Finke und K. Obser.
Karlsr.: C. J. Miiller. 229 S.; 8 Taf.
4.80 M. [1
Krttger, Gust., zur Feier seiner
25jahr. Wirk3amkeit aU ordentl. Prof,
d. Theoi. in Giefien gewidm. v. Schttlern
u. Freunden. Darmst. : Hist. Ver. f. d.
GrBbzgt. Hess/16. 132 S. 3 — M. \2
Marcks, E», M&nneru.Z-iten. Auf-
s&tze u. Keden z. nener. (j. 2 Bde.
4. umgest. Ausg. Lpz.: Quelle & 11. 16.
XII, 464; 424 S. 14.— M. [3
Melanges d'hist. offerts k Ch.
Mftller A T'occasion de son jnbil6 de 60
ann&s de professorat a TUniv. de Lou-
vain par 1'association des anciens mem-
bres dn slminaire hist, de Tnniv. de
Lonvain. Paris :Picard. Louvain:Van
Linthout 14 XXVI, 702; XXVI, 634 S.
18.— Fr. [4
Blbllotkek, Hist, Hrg. v. d. Red. d.
Hst Zt 37, 38. [5
fltadlea, Hist, verdff.y.Kbering. 134. 16
Arbeltea, Jenaer hist S. |7
Abhaadlanges, Leipz. hist. 41. '16. [8
Beitrige, Munstersche, z. G.forschg.
N. F. 37. 3* [9
Abhandlungen s. mittl a. nener. 0. 63—65.
[10
Abhandlnngen Heidelb., za mittl. and
nener. Q. 50. 51. fn
Stadlen, Sohweizer, i. G.wiss. 9. 10. [12
Mannas - Bibiiothek. Hgb. v. Kossinna.
16. ?16. [13
Zeltsehrift, Hist. 117. 118. (14
Vlcrteljahrscbrift, Hist. IS. [15
Jahrbaek, Hist 38. [16
Mittellangen d. Inst. f. ost GJorsehnng.
37. Krgb. 10, 1. '16.
tteschlchtsblstter, Dt. 18.
Korrespondenzblatt d. Gesamt-Ver.
'16. 65
Zsitschrlft, Fraehist. 8. '16.
Msn&nft. Zt. f. Yor.-G. 8.
[H
[18
64
19
20
21
Beitrage, Nene z. G. dtsch. Altert.
(Hennebergi 28. [22
Archlf. Neaes, d. Ges. f. alt. dt. G.kde.
40. '16. 41, 1. [23
Mlttellnngen a. d.Genn.Nationalmuseam.
Jg. 1917. [21
Archir f. Urknndenforsohnng 6. '16. [28
Archhr f. Stamm- u.Wappenkd 17.18. [29
Ylertsljakrsckrift f. Wappen-. Siegel-
u. Familienkde. 43. [80
Berold, Dt 48. [31
Mlttellnngen des Roland, Ver. s. Fftrdg.
d. Stamm-, Wappen- a. Siegelkande, Jg. 1.
'16. (Dresden: Roland). [32
Zeltsekrift, Nnmis. N.F. 9. '16. 10. [S3
Mittellangen d. Bayer. Nnmlsm. -Ges.
34. [84
Mittellangen d. Zentralstelle f. Dt PSr-
sonen- and Fainilien-G. 15. . [35
Jahrbueh. Biogr. a. dt. Nekrolog. 18. [86
Blitter, Familiengeschiehtl. Hrgb y.
Otto y. Dassel. 14. '16. [37
Beitrage z. Kaltar a. Universal -G. 36
—40. [88
ArehW f. KaltarG. 12. '16. 13. [39
Kaltarjahrbaeb, hrgb. v. d. ost err. Leo-
Gesel. gel. v. Dr. F. Sohnfirer, Innsbruck,
Jg. 1917. [40
Zeltsehrift d. Ver. f. Volkskde. 26. '16.
27. [41
Forsehssgea z. dtsch. Landes- a. Volks-
kd. 21, 4. [42
Unteraueknngen z. dt Staats-Rechts-
G. 128. [43
Beitrage, Dentsehreehtl. 11. '16. [44
Zeiisehrift d. Bayigny-SUftg. f. Reohts-
G. 38. [45
VlerteUahnekrirt f. Soz.- a. Wirteoh.-
G. 14, 2—3. [46
Zeltsehrift f. Kirehen-G. 87. l. 2. [47
Studies a. Mltteilaagea z. G. d. Bene-
diktinerordens N.F. 6, 4. ?. (48
Zeltsehrift f. G. d. Erziehg. n.d. Unterr.
6. 3—4. [49
Beitrage z G. d. dt. Spraoke a. Lit. 41.
42. '16. [50
ZeltHchrlft f. dt. Mandarten. 17. [51
Jakrbncb d. Ver. f. niederdt Spraeh
forschg. 42. '16. 43.
Stadlen z. dt. Knnst-G. 197—202.
Jahrback d. KgL PreuB. Knnstsammlgn.
38, 1-3 [54
[52
[53
Berichte, amtl. a.d.Kgl. Knnstsammlgn.
38. '16/17. 89. [55
Jskrbaeh d. Kgl. Prenfi. Kanstsamm-
lun gen, 38. [56
by Google
Original from
UNIVERSITY OF MICHIGAN
Bibliographie Xr. 57—208
Jahrbneh d. Kunsthist. Sammlungen d.
Allerh. Kaiserhs. 34, i. 2. p7
Ass Otterrelchs Ver gang enheit. Hrgb.
v. K. SchneideY. 1-6 11. [*8
MittelUngen d. K.K. Archivrates 2, l. [59
FotrsehaageB z. inner en O. Osterreichs.
Hrgb. v A. Dopaeh. it. [60
Veroffentllchungea d. Kommiss. f. neuere
Q. Oaterreichs. 15. [6L
Jatreshefte d. osterr. Areh'aolog. Inst,
i. Wien. 18. [6*
Btriehte u. Mittetlg . d. Altert.-Ver. a.
Wien 49. '16. (63
Jahrbncb d. Gee. 1. G. d. Protest in
nstenr. »7. [64
Zeitscarlft f. fist. Volkskde. 23. [66
Zeitsekrift d. Hilt. Ver. f. Steiennark
15. [66
MlttelUagen, statist tlb. Steiermark
27. '16. 28. [67
Cariatbia I Mitteilnngen d. Gesch-Ver.
f. Karnten 106. *16. 107. [68
Mliteilang ea d. Ges. f. Salzburg. Ldkde.
56. [69
Forsehangea a. Xitfelluagen i.G. Tirols
u. Vorarlbergs. 14. l. ♦. [70
Mittelluagtn d. Yereins f. G. d. Dt. in
Bonmen. 55 'io [71
Beitrige s. dtsch.-bdbm. Volkskd. Hrg.
v. Ad. Hauffen. 14, 1. [72
Zeitsekrift d. Dt. Ver. I G. Mahrens and
Schlesiens. 21. [75
Korre«poadensblatt d.Ver. f. Siebenbtirg.
Landeske. 89. 16. 40 [74
Beltr&te a. bayer. Kirch.-G 24. [75
Mouatsschrlft, Altbayer. IS. 2—8. 14.
1. P6
ftrehU, Oberbayer, f.vaterl. G. <*o. • 16. [77
Samaielblatt d. Hist. Ver. Freiaing. 10.
'16. [78
lonatsHcbrift, Niederbayer. «. 179
Verhandlangea d. hist. Yer. f. Nieder-
bayern. 58. [80
Jahresbertekt d. Hist. Ver. f. Straubing
n. Umgebg. 18. '16. 19. [81
Oberpfals, D. Monatsschrlft f. Gesch.
usw. 11. [82
Verhandlungen d. Hist. Ver. f. Ober-
pfalz u. Regensb. 66. '16. [88
VereffentllehuBgen d. Ges, f. Mink. G.
R 6, 8. • [84
fteajahrsblatter, Hrgb. v. d. Ges. f.
Frank. G. 11. '16. [85
Beitrige z. frank. Knnst-G. «. 46. 18*»
Berleat ttb. Bestand n. Wirken d. Hist.
Ver. a. Bamberg. 73. [87
Jakresberickt d. biit. Ver. f. Mittel-
franken. 61. '16. \$a
Arckir d. hist. Yer. f. Unterfranken u.
Asehaflenburg. 58. '16. [89
Jahresbericht — f. 1915. '16.
Zettscbrift d. Hist Ver. f. Schwaben
u. Nenbnrg 43 [90
Areki? f. d. G. d. Hoehstifts Augsburg.
5, 12. '16. 5, 3, 4. [91
Jehrbueh d. Hist. Ver. Dillingen. 29. [92
Ylerteljahrsaefte, Wurttbg. N. F. 26 [93
Hekroleg, Wftrttemberg . Hrgb. v. K.
Weller a. V. Ernst f. 1914. [94
Blatter f. wurttemberg. Kirch-G. 20
1«. [95
HltUilnngen (1. Ver. f. G. Hohenzollenis
50. [96
Jebrbsek I. schweiz. G. 42. [97
anselgtr f. schweii.G. N. F. 14. 16. [98
Anselger f. schweiz. Altkde. K.F. 18.
'1«. 19. [99
• ArekiT. Schweiz. f. Yolkskde, 20.
'16. |100
Zeitsekrift f schweiz. Kireh.-G.ll.l- 3.
[101
MIUeilBBgtB s. vaterl. G. Hrgb. v. Hist
Ver. in St. Gallen. 32-4. F. 2. [102
IVeBjabrsblitter. hrgb. v. Hist. Yer. d.
Kantons St. Gallen. Jg. 1917. [103
Mf tteiluagea d. hist. Yereins d. Kantons
Solothum 8. [104
tteschiehtsfreoBd. Mitt. d. Hist. Yer. d.
5 Orte. 71. [105
Arehi? d. Hist. Ver. d Kant Bern. 23.
16. • [106
Blatter f Barn. G., Kunetusw. 13. [107
tie«chl€ht»blattt r, Freiburg. 22. 15. (108
Hehrirtea d. Ver. f. G. d. Bodensees u.
s. Umgebg. 46. rioe
Zeitsekrift f. d. G. den Oberrh. X. F.
S2. [1U>
AlemSala. 44, '16. [ill
DiosessB-Arektv, Freiburgar. 17 (= 44).
•1«. [112
Ckronlk d. Stadt Heidelberg. 22. '16. [11*
OeicklrfctsbliUer, Mannheimar. 17. '16.
18. [114
Jahrbuch f. G. usw. v. Elsafi-Lothx.
83. [115
Qaellen u. Forsohungen z Kirchen- u
Kultnr-G v. ElsaB- a. Loth rin gen. Hrgb.
v. Job. Fioker. 2. 3 u. 5. [lie
Jabrbseh d. Ges. f. lothr. G. a. Altkde.
27. 28. [117
Maneam, Pfalz 34. [118
Beit rage a. Haimatkde. d. Pfalz. 5.
'16. [ll£
Kneln. Der. 16. [12a
Pablikatleaea d. Ges ell i. Rhein. G.-
Kunde. 30. I. 2. II [m
AaBBlem d. Hist Ver. f. d. Niederrhein.
98. 99. 16 100. [12t
Ztlt*chrift d. Ver. f. rhain. u. weatf.
Yolkskde. is 16. [123
MeBattkeftt f. rhein Kirch-G. 10. 16
11, 1—9. [124
Arenlv, Trier. 26 27/ '16. ri?5
MltullBBgeB d. Wetzlar. G.-Yer.6. [12G
Zeltitehrlft d. Aachaner G -Verains 38.
'16. [127
Jahrbnek d Kolniseh. G.-Yar. 4. [12*4
Zeitstekrlft d. Berg. G.-Ver. 49. 16.
NanatKsehrift. — 24. [129
Jahrbneh d. Duaseldorfer G.-Ver. 28.
16. [130
Beitr&ge z. G. v. Stadt n. Stift Kssan.
36. _ [131
Oad-Bolland. 85. [132
BiJdraveB voor vaderl. gesch. usw. 5,
4. / [133
Bijdragen ea MededreliageB van net
hist. Genootsohap. 3J*. [134
Helmatblitter, Nassauisohe 20. '16/17.
21. [135
srehir f. hass. G. u. Altkde. 11. 16. [186
Gkraalk, Hassisohe. 6. [187
Zeitackrift d. Yer. f. beas. G. u. Ldkde.
50(=N.F. 40). _ _ [138
VerdfTeBtliehuBgea d. Hist. Kom. f.
Hessen u. Waldack. 9, l. 16. [139
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ZeitHehrlft d. Ver. f. Thttring. O. u
Altkde. N.F. 23. l. 16. Beih. 7. 8. [145
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Jakresherickt d. Tattling. - Sachs. Ver.
f. Erforschung. d. TaterL Alter! usw. 97.
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Jakrbnek. Thttringer. Kirohb. 21. (148
Zeltsckrift d. Harsvereins f. G. u. Alt-
kde. 50. [149
Beitrage z. G. Eisenachs. 95. 16. [150
Sekrlften d. Ver. f, Sachsen-Meining. G.
n. Ldkde. 75. [151
Helmatbilder der Vergangenheit. Ana
Saalfeld u. Umgegend. 3. Il5t
Mitteitangea d. Ver. f. Anhalt. G. a. Alt-
kde. N. F. 4. 16. [153
Jakresberiekt a. MitteilunKen d Ver. t
Greizer G. 23. 16. 24. [154
Zeltuckrift f. vaterl. G. a. Altkde. Hrgb.
v. d. Ver. f. G. usw. Weetfalene. 74. 16. [155
Yerftffentllckuagen d. Hist. Komm. d.
Prov. Westfalen. it 2. 3. [156
Heimatblatter, If ttnsteriscbe. 2, 3. 4. 1157
tiesckiektsblatter, Han no v. 20. [158
MltteUaagen d. Ver. f. G. u. Landkde.
v. Osnabrtiok. 8f>. 16. 40. [159
Jabrbuck d. G.-Vcr, !. d. Herzogt.
Braunschweig 14. 16. [160
Hagasin, Braunschweig Jg. 1917. 1—7.
tiesekiektsblitter, Hansische. 22. 16.
23. [162
Zeltsekrirt d. Ver. f. Hamburg. G. 21.
16. 1 163
Mltteilangea d. Ver. f. Hamburg G.
35. 16. 36. [164
Zeltsekrirt d. Ver. f. lubeck.G. u. Alt.-
kde 18, 1.2. 19,1. [165
Zeltsckrift d. Ges. f. nobles w. -hoist. G.
46. 16. 47. [166
Sekrlften d. Ver. f. schlesw. -hoist.
Kirch.-G. R. 26, 3—4. [167
Mitt ell sngen d. Gesell. f. Kieler Stadt-
G. 19,2. 16. <r * [168
Beltrige z G. d SUdt Rostock. 10.
1617. [169
Areklf, Xeues f. Sachs. G. usw. 37.
16. 38. [170
MlttellQngea d. Ver. f. saehs. Volkskde.
7,8-5. [171
Wei trigs z. Sachs. Kirch.-G. 30. [172
Jlltteilnagea d. Ver. f. Chemnitz. G.
18. [173
Uesehicktsblalter. Dresdner. 26. [174
Mttteilaug v. Freiberger Altertumsver.
51. [175
Sekrlften d, Ver. f. G. Leipzigs. 11. [176
Ntttslluagea d. Ver. f. G. d. Stadt
Meifien. 10. l. [177
MHtellaagen d. Ver. 1 vogtl. G.Plauen.
27. [178
Zeltsckrift d. Hist. Ver. f. Nieier-
saohsen. 81. 16. [179
Hiedersachten. 23. [180
Zeltschrift d. Gesell. f. Niedersachs.
Kirch.-G. 21. 16. [181
Zeltsckrift d. Ver. f. Kirch.-G i. d.
Prov. Saehsen. 14, l. [182
mttellungen d. V. f. d. G- u. Altkde.
v. Erfurt 37. 16. 38. [183
tieschicktsblatter f.Stadt u. Land Magde-
burg. Jg. 1917. [184
Forscbaugen z. brand b. u. preufi. G.
30, 1. [185
Meaattsckrift. Alipreufi. 54, 1—2. 1186
Braudenbaraia. 26. [197
Bettrage z. G. usw. d. Altmark 4. 3. [188
Sekrlften des Ver. f. G. d. Neumark.
35. 38. [189
Magasin, N.-Lausitz. 92. (190
ttlttellnngen d. Ver. f. d. G. Berlins 31.
16. 34. [191
Sekrlften d. Ver. f. d. G. Berlins. 50. [192
Zeltickriit d.WestpreuB.G.-Ver.57. [193
Mittellunteu d. WestpreuB. G. -Ver.
l*;. [194
Monatshlatttr, Hi s tor f. d. Prov. Posen.
18. (195
Zeltsekrirt d. Ver. f. G. usw. Sehlesiens.
51. [lj«
Darstellnagea u. Queiien z. sekles. G.
24. 25. [197
flescklektsbtftter. Schles. 18. [198
Mlttelluageu der Schles. Ges. f. Volks-
kde. 19. fl99
Oberschletleu. 15. [2<M>
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d. geogr. Lit. Hrg. v. d. Ges. f. Erdkde.
z. Berlin. Bd. 19: 11 u. 12. Berlin:
Ktthl 17. XVII, 596 S. 8 M. [205
(irtiner.F., Archival. Bibliographie
! Osterreichs f. d. J. 14. (Mitt d. K. K.
Archivrates 2, 179f.) [206
Ckannatz, Wegweis. durch d. lit. d.
oaten G. s. 13. 2663. Rez. : Zt. d. osterr.
Ver. f. Bucherkd. T. 238f. Th. Mayer. [207
SekloKter, Die Literatur d. Steiermark
in bezug auf G. usw.t s.14, 2473. Rez.: Zt.
d. Hist. Ver. £. Steierm. 12, 209-13 v.
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(Mit Nachtr.) (Wttrttb. Jahrbb. f
Statist. 14, VI— XLIX.) [210
Gaub, Ft., Wtirttb.Lit/ 14 ( Wlirttb.
Jahrbb.f. Statist.l6,V— XXXIII.) [211
Earth. Bibliogr. d. Schweicer-G., a. 16,
20). Rez.: Hist. Zt 116, 616 f. Meyer v.
Knonau; Lit. Zbl. '17, Nr. IS —eh—. [21*
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schweiz, G. N. F. 14.) 78 S. [213
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Baier, ML, Badische G.-Lit.: 15.
(Zt. f. G. d. Oberrh. 31, 646—64.) [219
Stenzel, K., Elsass. G.-Lit. : 15
u. 16. (Zt. f. G. d. Oberrh. 31, 488—
572 32, 681—630.) J[220
K at a log d. Univ.- u. Landesbibhoth.
StraBburg. Eis.-loth. Abt; unt. Mitw.
v. E. Marckwald bearb. v Ldw. Wil-
helm. Lfg. 7. 15. Bd. 2, 32 — 148.
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bliogr.: 13—14. (Jahrb. Ges. Lothr.-G.
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u. westf. Volkskde. 11, 60—66.) [225
Schell, 0., Bibliogr. z. rhein -west-
f. Volkskde.: 14. (Zt. d. Ver. f. rhein.
u. westf. Volkskde. 12, 69—76.) [226
Bibliographie z. rhein. - weatfiU.
Volkskde.: 15 (Zt. d. Ver. f. rhein.-
n. westf. Volkskde. 13, 88—90.) [227
Schell, 0., Bibliogr. z. rhein. westf.
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Fr&nkel, L., Aus d. neuest. dt. Lit.
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80.) [229
Japiske, Nederl. hist. Lit.: Apr.
16 — Apr. 17 (Bijdrr. Vaderl. Gesch.
5, R., 4, 164-76; 340-66.) [280
Yisscher, B», Friesche Bibliogr. :
13/14, lo/'ie. (DeVrije Fries 23T
199-207. 25, 184—93) [231
Voltz, L., Neue hess. Lit.: 18 n.
14. (Arch. Hess. G. 10, 363—405.) [232
Berrien t u. Dobenecker, Neuer-
dings ersch. Lit. z. thiir. G. u. Altkde.
(Zt. d. Ver. f. thttr. G. N. F. 23, 170-
202.) [233
Laue, ML, Bibliogr. (Thiir.-s&chs.
Zt. 6, 214—38. 7 77, 191—212.) [234
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v. Erzstift.u, Hrzgt. Magdeburg wfchr.
(1. letzten Jahre. fG.bll. f. Magdeb.
49/60, 461-96.) [238
Nevbaaer, E.. Bibliographie b. G. d.
Klosters. U. L. Frauen. (G.bll. f. Magdeb.
45/50. 170- S3.) [W
Wolfstieg, A. u. K. Meitzel, Bib-
liogr. d. Schrr. ttb. beide H&user d.
Landtags in PreuB. Beri. 15: Greve.
XIII, 757 S. [240
Nentwig, H., Lit.z. schles. G.: '16
(Zt.Ver. G. Schles. 51, 390-437.) [241
Jecht, R., Lausitz. Lit. (N. Laus.
Mag. 93, 177-81.) [242
Gander, K. u. M. K utter, Nieder-
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17. (Niederlaus. Mitt. 18, 862—82.)
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Loesche, Skalskv, VOlker, Liter.
Rundschau iib. d. d. Protest, in Osterr.
betr. Verflffentlichgn.: 14 (Jb. Ges.G.
Prot. OBterr, 87, 88-132.) [247
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17. (Zt Schweiz. Kirch.- G. 11, 304 -
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gesch. N. S. 11, 364-80. 12, 360 —
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Schrr. v. H. Jentseh. (Niederlaus. Mitt.
13, 330—40.) [264
Miinzel, G., in Verbindg. m. 0.
Hoerth u. H. Schwarzweber,Ver-
zeichn. d. literar. Arbeiten d. f Herm.
Flamm. (Alemannia 48, 47—61.) [265
Rose, Rich., Familiengeschichtl.
Bibliogr. H.l. Berl.: M.Rose 17. 64 S.
2 M. 50. [256
Heobach, !>., Obersicht lib. d.
nnser Land betrefiende knnstwissen-
schaftliche Literatur. (Nass. Heimatbll.
17, 62—56.) 1 257
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Weise, 0., Die dt Volksstamme u.
Landschaften. 5. vflllig umgearb. Aufl.
(Aus Natnr u. Geisterwelt 16.) Lpz.:
Teubner 17. 112 S. 1 M. 25. [258
Rothert, Edna., Karten n. Skizzen
a. d Entwicklg. d grtifier. dt. Staaten.
2. A. (Roth, Hist. Kartenwerk 6.) ;
Diisseld.: Bagel 16. 31 Ktn. 10M. [259 !
Rage, W.f Alteres kartograph.
Material in dt.Bibliotheken (s. 12,25).
5.Ber.;10-13.(Nachrr.d.G.d.V.Wiss.
GBtting. 16. Beiheft.) 128 S. [260
Ambrosias, E., Dtlds. Grenzen im
Wandel d. Jahrhunderte , dargest. in
13 Kartenbildern (2 Ktn.). Bielef.:
Velhagen & Kl. 16. 75 S [261
Borries, E. v., Die geschichtl.
Entwicklg. d. dt. Westgrenze zw. d.
Ardeiinen u. d. Schweizer Jura. (Peterm.
Mitt 61, 373—77; 417—22.) 15. [262
Weifi, Jak., Elementarereignisse
im Gebiete Dtlds. 1.: Bis z. J. 900.
Wien: Holzhausen 14 92 S.
Res. : Hist. Zt 117, 282—84 Hofmeister. [269
Schftnebaum , H., Siedlungskde.
im Dienste d. Geographie. (Dt.G.bll.18,
109-23.) [264
Penck. A., Die Osterr. Alpengrenze.
Stuttg.: Engelhornl6. 79 S. 1M.80.
Rez : Zt d. Hist. Ver. f . 8teierm. 14 , 138 —
34 Lukaa ; Carinthia 1. 106, 7S— *l Watte. [265
Mell. Aitoe, Zar Frage e. Besitzstands-
karte d. ostr. Aipenlander, '14 203. R*z.: Zt.
d. Hist. Ver. f. Steierm. 12, 204—6 Watte. [266
Paldns, Jos., E. Ansicht v. Wien
und seiner Umpebg. a. d. J. 1742. (Berr.
n. Mitt. d. Alt-Ver. Wien 46/47, 3—8;
Taf.) [267
Wagner, H.F., Topographie von
Alt-Hallein. (Mitt, d. Ges. f. Salzburg.
Ldkde. 55, 1—44; Taf.) ["268
Sieger, R. , Landgerichte u. Tal-
schaften in d. Ober- u.Mtttelsteiermark.
(ZtHist. Ver.Steierm.15,114— 40. . [269
Hell. A. n. H. Pircfaeiger , Stelrische
Gerichtsbeschreibongen, b. '14, 2513. Rez.:
Hist Viert*ljahr 18, 146-50 v. Wretechko;
Mitt Inst. Ost. G. 37, 669—74 Watte." [270
Hassinger, H. , Die Mahrische
Pforte u. ihre benachbarten Land-
schaften. (Abh. d. K. K. Geogr. Ges.
Wien XI, 2.) Wien: Lechner 14. XIV,
318 S.: Kte. u.7Taf. [271
Kaindl, R., Die Deutschen in
Galizien u. in d. Bukowina. ( Angewandte
Geographie 4 S., 11.) Frankf. a. M.:
Keller 16. 172 S. 4 M. [272
Steinberger, L., Topographisches
z. G. d. Hochstifts Eichstatt. (Beitrr. z.
bayer. Kirch.-G. 21, 169—71.) [273
tiradmann , R. , Siedlangsgeographie d.
Kgr. WUrttemb. 1 u. 2, s. '14, ;>516. Rez. : Dt
Lit-Ztg. '14, Nr. 38/30 L. Neamana ; Mannas 6,
394-400 Wable; JahTbb. f. Nat-Ok. 105, 265
—67 Herrgatb. [274
Beschreibung d. Oberatnts Miin-
singen. 2 Bearb. 12.
Rez. : Mitt. d. Inst. t. 6»t. G. 3fi, 785 f. Tnm-
bttlt. [275
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Rez.i Zt* Gesthlchtakde. FreLbnrg, 33,
197—99 Hetale. [«b
Beinert, JM Die abgejrang, Dfirfer
u, Hofe im Amtsbez. KehL fDie
Ortenan 5, 89— luOj (277
Mayer, A dr., Die Vogesen u. ilire
K a mpfstft tt en . ( K r iegsge ogr , Z e it bilder
N. 8.) Lpz.: Veit & Co+1 15. 46 S<
80 Pf+ [378
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de la Lorraine et ties Ardennes Paris:
Champion 18. VII, 289 8, [279
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LandsctaaftsbildeH um Speyer u, d. Er-
weiterg* d. Stadtbefestigungen im Lauf
der J ahrhunderte+ (Mitt. H. V. Ffalz 36T
137—761 [280
Boacbkeidgeu, H. , Die orati. u,
vororan, Befestifrang von Mars uebst
i hr Beziehgen, z. heut Stadtbilde. M ors :
Steiger'17. 163 S.; 11 Tat fi M, [281
Fabricius, W. , Die drafscbaft
Veldenz. Beitr. z. geschichtl. Ldkde. d,
ehemat Xahegans (a. 14, 2518). Forts.
(Mitt (L H. Ver. Pfalz 36, 1 -48 ) [282
^Schumacher, Km Zur Topographic
il MteaT. Teila d. Ktadt IMUseldorf.
(Dti^d. Jb. 28, 83—104 "1 [283
Cappet, K. ran, Note aur La geo-
graphie hist de la Flandr e. (Melanges
d ■hiNtnff.ACh.MoelLerlT881— 65) [284
Rtihmer, Jul* Friesenfdd u Hoi-
gau (Tb1lr.-sftdia.Zt. 6,100-111) |285
Fabrlcins, W. , Die Wiisiung
Ro&miershehn b.SuIzheim. (QuartalblL
d.Hi&t Ver. td. GrhzgtHessen 5,220—
8L) [286
Lilders, W-, Silva quae dicitur
Aridadon. Beitr. z, KrklUrg. d. iiltest.
Hi ideshe imer (ireuzbeschreibg, (Zt
Hars~Ver.50, 28—49,) [287
Basse, HnrM Alte Amte- u, Dorf-
grenzen im Filrstent Kalenberg.
(Hamiov. G. Ml. 19t 288—98.) [28B
Hecfcseber, J., Daniel Fiwa,
BHamburgum Ao. MDLXXXVII** und
ionstige A r bei ten, ( M i 1 1 d . V er. f . ha mb .
U.Bd. 11, 395, 403, ) J2B9
Rippcn»ttr.T., Zu Bu^henaus Freie
Hansestadt Bremen 3. Ausg. ( Btvm.
Jahrb, 26, 154^62.) Vgh 01, 40. [290
Studies u.Yorarbeiten z, fli*t Atlas
Niederaachaens (a. 15, 240). Jt 3: G.
Sello, Die territorials Eatwicklg. d,
I i rzgts. Oldenburg 17. XII, 252 S. 4*
u Atlas 12 Taf r. 24 M. (l\sri>ff.d.
Hist Koraumsion f+ d. Vt"\\ Hannover
ns w*)
.
by Google
Re*+: v. i ua t. LL ZW. '17, Nr, 3S
Larch*. [t*i
Kenalf. Boden u. Siftielga. im Kgr
SMhaen, *. 14, tfiri. Rez. - N. Arch, f. lacii.
G H7, 151^61 Tille, [»t
Richter, Paul E*t Dt-wendisch.
u. wemL-dt. Orta^en. d, kgl. s^cha,
0 be rlaua itz T A mtah an p tm annachafteu
Bautzen, K&menz, Lobau. Zittan
Bauu.: Weller 17. 24 S, 80 Pf. T293
Tibchiier, C*, Zt G, d, Freiberger
Wttstungea (Mitt, d. Freiberg. Alt -Vtt
49, 1^10) [294
Bonhofl, L,, Wo auchen wir den
„mons Lubene" d. Heraf elder Kloster-
landes ? fN, Arch. f. s&ehs. G. 36, 121 —
26. [2«5
l^ndp«kviid«. d. Ptot. Bnn'lenbiiTK
UDt. Mitwirkg horvoir, Fachleuta lirflf. T
K. Fried*! Ti.R, Mifllkfl, B/i^.ntU. K«-T.
fld. «: Hl6t Zt, 109, 476 f. P, QoLdiClimidt :
« ft: Zt (1. V«r, f. Volkskde. W, ir^—w
Helm, [^
Landeakuuded Prov, Brandenburg,
hrsg. v, E, Friedel u. R Mielke,
Bd. 4: R, Mielke, P. A. Merbach,
G.Sachs, E- Ualle. Die Ku1tm\
lfi- XL, 574 S, 4 M [297
WehrmauD , M* , Pqmoiern in
Mtinsfcers Cosmographie. (MtblL <iea
Pomm., (i/15. Nr.a) 2^S
Oohrbandt, E., Wo lag d, Bur^
Dirlow? (HtbIL We*. Pomm. G. 15,
Nr.4f) [2^1
Haas, A*, Die Granite auf RUgen.
(BaltStiid.N.F. 20, 1— 71.) [aOO
MuUriLir ■, Danzig za Ende d. 16, Jh.
Erlftntergn, zu e inem im Westpr. Staats-
archiv betindU Proapekt 4 Stadt (Mitt
d.Westpreutt, G.-Ver. 15, 41 bis 60)
[301
Wolff, Karl, Der KriegsBcbanplati
zwiicii. Moael u. Maas (Land u, Leute
zw, Metz, Verdun, Toul n, Nancy*
(Kriegsgeo^r. Zeitbilder N. 6f) Dpa .:
Veil & Co. 45 8P 80 Pf, [302
Kotbert, K., Karten u. Skizzea c
Weltkrieg 14; 16. Tl. 2, (Bd, B -L
1tHisr .Kartenwerkes'M Dttssetd. : Bagfct
16. 19 Bll. 4 M. [303
Pliilippson, V., Der frauz. bel
gische Kriegsschauplatz. E. geogr
Skizze. Lyz* u. BerL: Teubner le+
92 S. 1 Mt 80. — J. Partach, Der m-
liehe Kriegsschanplatz, Ebd/I6, 120 S,
2 M (Die Kriegaachaupliitze. Hrflg. v.
A.Hettner, H*n.3) f804
Rot her I* £«, Karten u. Skizzen
sum Weltkrieg. (Bd. 7d. ,,Hiat. Karteo^
werkea^.lDtisseld,; Bagei 15.2lKarten-
M. 4M, [805
Original from >
UNIVERSITYOF MICHIGAN
Geographie
*7
FSrstemann, E., Altdt. Namen-
bnch, Bd. 2: Orts- n. sonst. geogr.
Namen. 3. An A. v. H. J ell in gn a us.
l.H*lfte,s. 'l4,223.R,ez.: Dt.Lit.Ztg.
MR, Nr.9 Meringer; G8tt. gel Anz.' 15.
554—64 Btickmann; An*. Dt. Altert.
37, 102-9 v. Grienberger. 20 u. 21.
Lfcr. (2. Halfte, Sp. 1281—1600) 16.
6M. [306
FSrsteniann, E., Altdt. Namen-
bnch Bd. 2: Orts- n, sonst geogr.
Namen, 3. A.., hrsg. v. Jellinghans.
Lfg. 22 (SchU 2. H&lfte. 8p. 1601 bis
1942. 16. Subskr.-Pr. 11.50 M (2. Bd.
2. H&lfte. Vollst. L.-Z. n. Regist.
66 M.) [307
Schoof, W., Beitrr. z. volkstttml.
Namenkde. (Zt. d. Ver. f. Volkskde. 24,
272—92. 26, 380—91. [808
Schoof, W#, Dt. Flurnameustudien.
1: Meliboeus, Katzenellenbogen (Korr.
bl. Gesamt-Ver. 66, 241—61. [309
Schoof, W., Beitrr. z. Flnrnamen-
forschg. (Dt.G.bll. 18, 198-214.) [310
Schoof, W., Ober Plnr- n. FlnB-
namengebg. (Korr.bl. Gesamt-Ver. 65,
77-94.) [811
Preisendanz, K., Eine alte Er-
klftrg. d. Namens „Alemannen". (Ale-
mannia 44, 169-72.) [312
Schiffmann, K., Wimpassing.
Hist. Jahrb 36, 799f.) [313
Bnchner, 6g., Etymologisches.
Ergftnzgn. zn Schnellers Ortsnamen-
kde. v. Tirol. (Forsch. nsw. z. G. Tirols
nsw. 12, 181—84.) [314
lint erf ore her. A., R&tischeKnack-
nftsse. Beiir. z Ortsnamen- n. Volker-
kde. v. Tirol. (Forsch. u. Mitt. z. G.
Tirols nsw. 13, 1-30.) [316
Stelnberger, L., Znra Namen des
Brennerpasses. (Mitt. Inst. Ost. G 37,
77 f.; 864f.) [816
K. R. v. Ettniayer, Zur Herknnft
d. Namens „ Brenner". (Ebd. 37, 636f )
Tarneller, J., Die Hof namen in
d. alten Kirchspielen Deutschnofen-
Eggental u. Vels am Schlern (Arch,
f. 8st. G. 106 1—117.) [317
Rez.: Forsch. Mitt. G. Tirols nsw. 14, 208-5
Unterforcher.
Miedel, J., Augsbnrgs Namen im
Verl. sein. G. (Arch. G. Hoehst. Angsb.
6, 85—109.) [318
Menghin, 0., Foetibus, Pfatten,
Fttflen. (Forsch. nsw. z. G. Tirols n.
Vorarlb. 12, 1—9.) [319
Kottenkolber, J», Drei Orte
namens Kempten. (Alemannia 43,
167—66.) [320
by Google
Schntti, J., Herknnft d. Namens
Wttrzburg. Progr.Lohr a. M. 15^16.
81 S. [321
Brandstetter, Jos. Loop*, Die
Rigi. Beitr. z. ihr. G. (G.frennd. Mitt,
d. Hist, Ver. d. V. Orte 69, 149 - 95.) [ 322
Brandstetter, Jos., Der Ortsname
Zimikon. (G. frennd. 70, 261—68.) [323
Beyerle, K., Der ftlteste Name
d. Stadt Konstanz. Schrr. d. Ver. f. G.
d. Bodensees 45, 7—10.) — Hanns
Bichtold, Die Flnrnamen d. schaff-
haus. Enklave Stein a. Rh.(Ebd. 11—
92.) [324
Mentz, Ferd*, Rdmererinnergn. in
Weg- n. Flnrnamen d. Ober-Elsass.
(Zt. f. G. d. Oberrh. N. F. 31, 161 —
66.) [:J25
Schoof, W#, Die Meinungen ttb. d.
HnndsrQck. (Ztd. Ver. f.rhein.n. westf.
Volkskde. 12, 188—90.) [326
Berken, R. r. den, Flnrnamen im
Gemeindebezirk Dortmund. (Zt.d.Ver.
f. rhein. n. westf. Volkskde. 13, 97-
139.) [327
Uresen, A., Beda Venerabilis u. d.
&1 teste Name von Kaisers werth. Nach
e.Vortr v. P. Eschbach. (Dttsseld. Jb.
28, 211-18.) [328
Imme, ThM Flnrnamenstndien auf
d Gebiete d alt. Stifts Essen (s. 15/16,
249) Forts. (Zt. Rhein. Westf. Volks-
kde. 14, 89—1 1 1 ; 189 -206. [329
Wagner, P., Znm Alter d. Flnr-
namen. (Nass. Heimatbll. 18f 118—21.)
— 0. Stttckrath, Die Nassanische
Flnrnamensammlg. (Nass. Heimatbll.
18, 63-56.) [330
Brenner, E., Die „Nattiacr'-In-
schrift von Bordeaux nnd d. Name
„Nassanlt. (Nass. Heimatbll. 18, 56—
69.) [331
Schoof, W., Beitrr. z. hess. Orts-
namenkde. (s.14, 2638). 4—7. Un-
gedanken; Gedankenspiel, Zimmers-
rode, Siegwinden, Hanptschwenda;
Biebrich, Bebra, Biedenkopf, Beyers-
hansen, Malsfeld, Malkomes, Hoel-
gans (Hessenland 14, Nr. 22. 15, Nr.5;
7; 9/10; 14f.; 21. [832
Scktttte, 0M Die Flnrnamen a. d.
Kreisen Blankenburg, Gandersheim n.
Holzminden n. d. Aemtern GalvOrde,
Harzbnrg n. Thedinghansen. Braun-
schw. Progr. 4°. 24 S. [833
Phillpp, 0., Unsere Ortsnamen im
Volksmund. (Mitt. Ver. Sfichs. Volks-
kde. 2, 129-44.) [334
Original from
UNIVERSITYOF MICHIGAN
"8
Bibliographic Nr. 335—395
Hey,Orts- u. Flurnamen d. Gegend
von Liebschwitz-Weida. (Mitt. d. Alt. -
Ver.Plauen26, 226— 32.) [835
Boerner, 6., Der Name Merse-
burg. (Dt. G.bll.18, 184 f.) [336
Ranter, G., Slavische Ortsnamen
im Brandenburgischen. (Grenzboten
Jg. 75, '16, Nr. 3.) [337
Eichhoff, H.9 Ubersieht ttb. d.
Entwicklungsphasen d. Ortsnamens
Potsdam. (Brandenburgia 24, 108 —
16.) [338
Gerlach, Die slavisch. Orts- u.
Flurnamen d. Ereises Lanenburg i.
Pom. mit e. Versuch ihr. Dentg. u.
Wertung. (Bait Stud. N. F. 20, 141—
219.) [339
Goerke, 0», Flur- u. Ortsnamen
im Kreise Flatow. (Zt. Westpr. G.-
Ver. 67, 67—139.) [340
Schumann, Harry, Unser Masuren
in Forschg. u. Dichtg. Berl.: Schuster
&L. 16. 276 8. 4M. [341
Oraber, E. u. 0. Ruppersberg,
Verzeichn. d. Ortsnamen- Aenderungen
in d. Prov. Posen. 12. Rez.: Forsch.
z. brandb. u. pr. G. 27, 296—97 Cursch-
mann. ;342
3. Sprachkunde.
Thesaurus linguae LaL (s. 16/16.
2195.) Onomasticon. Vol 3, 1 : D-
Didius. 18. 144 Sp. [343
Grimm, I. u. W , Dt. WOrterbuch
(s. 15/16. 255). Ed. 4. Abt. 1. Tl. 4,
Lfg. 4: Geziemen — Gezwang. Sp.
7077-7235. Bd, 10. Abt. 3. Lfg. 2:
Stoffabfall — Stoppen. Sp. 161—320.
$.50 M. j Bd. U. Abt. 3. Lfg. 5: Unge-
dieg. — Ungerat(h)en. Sp. 641—800.
Bd. 13. Lfg 14: Wase — Wasserkasten.
Sp. 2273 — 2432. Bd. 14. Abt. 1, 2.
Lfg. 2 : VVille — Windschaften. Sp.
161-320 (2 M.). [344
Lexer, M., Mittelhochdt. Taschen-
worterbnch. 13. Aufl. Lpz.: Hirzello.
413 S. 5 M. [346
Fischer, Hernu, Schw&bisch.
Worterb. (s. 16,266). Lfg.50— 53. Bd.5,
S. 1—640. ASM. [346
Waldstein, E., Zum mittelniederdt.
Wortschatz. (Jhhrb. d. Ver. f.niederdt.
Sprachforschg. 42, 43—49.) [347
Schfltte, 0., Beitrr z mittelniederdt.
Worterbuche (s. 14, 2554). II. (Jahrb.
Ver. Niederdt. Sprachforschg. 43, 66—
86.) [348
by Google
Kanffmann, Fr., Ausd. Wortschatz
d. Rechtssprache. (Zt. f. dt Philol. 47,
153—209.) 1. Pflicht, Folge u. SpieL
2. Handgemal. [349
Paul, H., Dt Grammatik. Bd. 1.
T1.1: Geschichtl. Einl. Tl. 2: Laut-
lehre. Bd. 2: Flexionslehre. Halle.
Niemeyer.Wf. XIX, 378 S. 16 M. [360
Rez. : Lit. Zbl. '17, Nr.3 n. '18, Nr. x KcJrner.
Jelllaek, M. H,, O. d. neuhoohdt.
Grammatik von d. Anf&ngen bis Adelung.
8. '14. 3645. Rei.: Zt. f. dt Philol. 47, 115—
siu.WSMoser; Anz. Dt. Altert S7, u»-»
A. Htibntr. [S51
Sieyers, E.% AbriB d. angels&chs.
Grammatik. 5. Aufl. (Sammlg. kurz.
Grammatiken germ. Dialekte Nr. 2.)
Halle : Niemeyer 16. 66 S. ; 2 Taf.
1 M. 60. [362
Fraake, Karl, Qrnndz&ge d. Schrift-
oprachs Lathers, s.'14, 1544. Res.: Dt. Ut.-
Ztg.'lB, Nr. S3 Haling; Theol. Stad. n. Krit.
16, SSI— S4 Stranch; Zt f. dL Philol. 47,
1*1— 25 Moier; Zt. f. dt. Philol. 47, 266 f.
Moser. 1863
BOttcher, 1L, Das Vordringen d.
hochdt. Sprache in d. Urkfc d niederdt.
Gebietes v. 13.— 16. Jh. (Kap. 1, 2
u. 11.) Berl.Diss.16. 80S [354
Behaghel, 0., G. d. dt. Sprache.
4. verb. u. verm. Aufl. (Grundrifi d.
german. Philol. 3.) StraBb. : Trttbner
16. IX, 400 S. 7 M. [366
Dove, A., Studien z. Vor-G. d. dt.
Volksnamens. (Sitzungsberr. d. Heidelb.
Ak.16, 8.) Heidelb.: Winter. 98 S.
! 3M.20. [366
Egger, A., Die Zinstage d. Herr-
schaft Matrei — Trautson. Beitr. f. d.
bayer.-5st. Wfirterbuch. (Zt. f, 8st.
Gymn. 67, 8—18.) [867
Frlngs , Mittelfr&nk.- niederfr&nk.
Studien (s.16, 2203). 2.: Zur G. d.
Niederfr&nkischen. (Beitrr. G. Dt.
Sprache 42, 177—248.) - Ders. Karte
dazu. (Ebd. 662 ) [858
G16ekaer, K., Dt. MundartenM. Rhdne
s. H, 249, (Auch Oiefi. Diss. 'IS.) [559
Idlotikon, Schweiz. (s.15, 2201).
H. 82 (Bd. 8, 857-984). 17. 2M. [360
Lenz, Ph., Beitrr. z. Wortschatz
d. badisch. Mundarten. (Zt.f.dt. Mund-
arten 17, 32—63.) [361
Martin, RM Untersuchgn. z. rhein-
moselfrank.Dialektgrenze. 63S.:Marb.
Diss. 14. Erscheint vollst. in Nr. 11 d.
Dt. Dialektgeogr. [362
Carnoy, A., Le mallum dans la
toponymie beige. (Melanges dhist. off.
a Ch Moeller 1, 286—320.) [363
FreiHng, P., Stud. z. Dialekt-
geogr. d. hess. Odenwaldes. 76 S. Marb.
Diss 14. Erscheint vollst. in Dialekt-
geogr. Nr. 12. ^364
Original from
UNIVERSITYOF MICHIGAN
Geograpbie. — Sprachkumle. — Palaographie ; Diplomatik; Chronologie *9
Demeter, K., Studien z. Kur-
mainzer Kanzleisprache (c. 1400— 1660).
Beitr. z. G. d. neuhochdt. Schriftsprache.
Berl 0188/16 111 S. [365
Kan pert, E., Die Mundart d.
HerrschaftSchmalkalden. 73 S.: Marb.
Diss. 14. [366
Re* : Zt. f . dt. Mundartenforschg. '16, 191
FnckeL
Delllt. 0., Die Mundart von Klein-
schmalkalden. s.' 14.25.V*. Rez.: Zt. f. dt.
Mnndarten '16, 191 f. Fnokel. [367
Corell, H., Studien z. Dialekt-
geogr. d. ehemaL Grafsch. Ziegenhain
n.benachbart. Gebietsteile. 63 S. : Marb.
Diss.'U. [868
Wix, H., Stud. z. westfiil. Dialekt-
geogr. im Sttden d. Teatoburgerwaldes.
64 S.: Marb.Diss.'IS. [369
Flemes, Chr., Plattdt. Wttrterb. d.
Kalenberg - Stadt - Hannov. plattdt.
Mundart. (Hann.G.bll. 20, 821— 91.) —
G. Chr. Coers, Geleitwort (Ebd. 310 bis
20) [370
Larsson, Hugo, Lautstand der
Mundart der Gemeinde Altengamme
(ind Vierlanden). Hamburg: Meissner
134 S. (Mitteilungen aus d. Deutschen
Seminar zu Hamburg. 3.) (Jahrbuch d.
Hamb. Wiss. Anstalten Jg. 34, Beih. 1.)
[371
Mensing, 0., Das Schlesw.- Hoist.
Worterbuch. Bericht ttb. d. Jahre 1910
—16. (Zt.'Ges. Schlesw.- Hoist G. 47,
463—70.) * |372
Adler, G«9 Die Volkssprache in d.
verm. Herzogt. Schleswig auf Grand d.
Sprarhenz&hlg. v. I. Dez. 1905. Zt. d.
Ges. f schlesw.-holst. G. 45, 65—86.) [373
Sierers, Hnr., Die Mundart d.
Stapelholmer 71 S.: Marb. Diss/14 [374
Mflller-Fraureuth ? K., Wflrterb.
d. obers&chs. u. erzgebirg. Mnndarten.
s.14. 2661. Rez.: N. Arch. f. sachs. G.
36, 380-83 Meiche. [376
Philipp, 0«9 Kleine Beitrr. zum
westerzgebirgisch. Wortschatz. (Zt. f.
dt. Mnndarten '15, 279—302.) [376
Brans, Karl, VolkswQrter d. Prov.
Sachs. (Ostteil) nebst vielen geschichtl.
merkwUrdig. Ausdrttcken d. s&chs. Vor-
zeit. 2. starkverm. Aufl. Halle : Waisenh.
16. 808. 1M.50. Rez.: N. Arch. Sachs.
G. 38. 482 f . Carl Mailer. [377
Ehrhardt, Rolf, Die schwajtusche
Kolonie in WestpreuBen. Marb. Diss.
14. 99 S., Kte, Sep.-Abdr. a: Dt.
Dialektgeogr. H. 6. [378
Mitzka, W., OstpreuB. Nieder-
deutsch nflrdlich v. Ermland. 60S.:
Marb. Diss. 12, [379
Semrau, M«, Die Mundart d.
Koschneiderei. (Zt. f. dt. Mnndarten
16, 143—202 ; 237—66.) 29 S. : Bresl.
Diss. id. [380
Kleinpaul, R«, Die dt. Personen-
namen, ihre Entstehg. n. Bedeutg.
Neudr. (Sammlg. Gflschen 422.) Berl.:
Gtfsehen '16. 132 8. 90 Pf. [381
Hessel, K«, Altdt. Frauennamen.
(Aus: Die httheren Madchensehulen.
17.) Bonn : Marcus & W. '17. 40 S.
1 M. [382
Koch, Der Vorname Oskar. (Mitt,
d. Ver. f. sftchs. Volkskde 6, 77—79.) [383
Heuberger, R., Zur Entstehg. d.
Familiannamen. (Forsch. Mitt. G. Tirols
usw 14, 180—82.) [384
Weise, 0., Die Eisenberger
Familiennamen. (Mitt. G.- u. Alterts.
forsch. Ver. Eisenb. H. 32 3 = Bd. 6,2/3 )
169 8. [386
Meisinger,0.,Margrafler Familien-
namen. (Bll. a. d. Markgrafschaft 3,
6-18.) [386
4. PalUographie ; J>iplomatik ;
Chronologie.
Monnmenta palaeografica. Hrsar.
v. Chroust (s. '16, 287). Abt. 1. Ser. 2.
Lfg.22— 24. a20M. [387
Lindsay, W. M., Notae Latinae.
An account of abbreviation in Latin
Mss. of the early minuscule period
(ca. 700—860). Cambridge: Univ. Press
15. XXIV, 500 S. F388
Rez.: Dt. Lit.-Ztg.'i?, Nr.Si/St Steffene.
Brayne, D. de, Scriptura romana-
(Melanges d'hiat. oft. a Ch. Moeller lf 321—
27.) [389
Seblapftrelll, Tachi gratia sillabioa nelle
carte ital. Parte 2. s. '14, 261. Rez.: Areh.
stor. it. 14, Vol. l, 75-79 Rostagno. [390
Rnefi, F., Die Tiron. Schriftzeichen.
Mtinch. Gymn.-Progr. '15. 50 S. [391
Meats, Art,, Beitrr. zq d. Tironisob.
Noten im Mittelalt. (Arch. f. Urknnden-
forscbg. 6, l— IS.) [392
Foerster, Hans, Die AbkUrzungen
in d. Kdlner Handschriften d. Karo-
lingerzeit. Bonn. Dise. 16. 118 S. [393
Rez. : Hist. Jabrb. 38 1961. P. Lehmann ; Dt.
Lit.-Ztg. '17, Nr. 31/32 Steffene.
i Thommea , Scbrifrproben a. Basler Hand-
scbr.d 14.-1(5, Jn. 2. Aufl , 8. '08, 1943. Rez.:
Dt. Lit -Ztg. '08, Nr. 41 Brandi. [394
KreprmaDi, H. u. 0. Oppermaaa, Atlas
d.Nederl. Palaeogr., s. 11, 2805. Rez..: Moy.
Age 24, 211 f. Prou; Hist Zt. Ill, 358 f.
H.Kaisei. [3^>
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Original from
UNIVERSITY OF MICHIGAN
K10
Bihljographie ». 39K--443
Fiehlger, Otto, it Schmidt*
Lnil wig f 1 li schr 1 f tensamm lung l u r
(ieschitihte der Ostgermaneu, Wien:
Holder, Komm. XVIiIt 174 *S. 4°.
K. Ak. d. Wise, in Wien. Phil.-hist JLX
Denkschr. Bd 60 Abh. ;j.) [S9ti
Urkunden n, Sie^el in Nach-
bildimg*nThrag.Y,Seeligev. 16,884.
Erwiderg v. Bnickmann auf d. Rea.
s\ Schnmz - Kallenbergu, Entgegng. v.
8dim+-l£\;Hiat Jahrh.37,789— y&. (397
Erb*n J., £cbmit£-Ka]leiiberg u.
UK ed lie Jl, l.-rkuuilcnlehre. IILTL: Pri*ai-
urkk. d. liuteiaiters, e. 'la, *3en* Ru. :
En«S. hist. rev. Kit, uh— Ji l>»vi« [J!*8
BressJan. II#, Internal. Reziehgn*
im Urkundeuwesen d. Mittelalura.
(Arch, f. Urkundenforschjj. 0, 19—76.)
[399
Ktdlieh, Omw^ Die Privmtarltk. d Mitiel-
aJt*ra, i. Hp 2Bf». ties. Hi*t. Jahrb. s&, 1S1
bU 37 Lerche ; Zt. d. Ferditumdeuma 3. F.,
M, B7S— 7G VolteiinL [*»
lUum^jirten, P. H«, Miscellanea
diplom. {a* 14, 27a). 11 : Aft9 d. Kanzlei
Innoce^^ IV. (Rom. Qaartalselir, 28t
*87-*l29;*H9^*198. 6ep.Rom:Bret-
aebneirier. 2 M.) — Ders., Die traiia-
sumiererWe Tiiligkeit d apostol. Kanz-
lei, (Ebd *215— *19.) [40l
Srhmiti. k»rJ« Urcprutig n. G. d. Devo-
tion sforme I ti, i/ii, 2o7tfP IUz. ; Arob. f kith.
Klrdumrecht !tj, 3*1— 64, 12, Keller : Zt. f .
K irch.-ti ae * tto Sch m eidler ; Tbeo I . L i t. -
Ztg. 1 6 N r. 8 Boa wetaclk ( 403
Bojr, Pr*f Ober d. Poenformeln
in d. Urkk . d Jrtther, Mi ttelal ! er+ (Arch.
f. Urkundenforachg.B, 77-145 > [403
Herlitz, GM Hebraiamen in lat. n,
dt* Jndeimrkk. d. Mittelaltera. (Beitrr,
z. G d. dt. Jurten 39—62.) [404
Diitry* *\, Lei miaubei des nottires.
Etude djpjomati |Q6+ {Melange* d biit, off
Cn. Hoelfer i. &4s-« *J T*W
Stengel, E, ■„ Diploumtik U, dt Immuni-
tutinrkk ., 9. 13, iSaOr Res,: Viertelj»chr. f.
Soe.* u. WirUch- G, m, titT — TO Hans
Hirsch. [406
Pelt z,W.M,,Das Register Gregors L
Beitrr. z. Kenntn tL papstl. Kan^lei* u.
Registerwesens bis auf (fregor Vll.
(Erg. Heft zu d, Stimmen U.ZeiL 2. H,t
Forschgn. 2, H.) Freib+ : Herder
XVit222S. 11 M. [407
LnnbGf J., Urkk. u. Kanzlei der
Graf en v, Hababurg n Herzoge v.
Oesrar, 1273—1298 (Mitt Inat. Oat.
G. 87, 411— 78.) [408
LnatZf J., Allgem, Entwieklif. d.
^VieIle^ Privamrkande bi^ 13H0. "(Ab-
hdlgn, z+ G* n. ^aellenkde+ d. St, Wien,
Bd. 1.) — Ders , Beitrr+ z. G. A. Wiener
KatSQrk. (Ebd) [409
nelh IL, Beitrr, e. e, d. steiriicb, Pri™t-
ark t s HHt H5, Eez. i Slui a. d+ hlit> Lit.
N. F.tf 86r Qflfof. [410
Hftibergar* IL. Urknnden- u. Kant lei -
: w ftsen d. G raf en T. Tir o I , H orzog e v Ktrat en
a. d. Eauie Grtrz. b. 'li '16, 304 Rtft*: Zt
Ferdinandeani 3. F.,^, aiT^WStovei*aer,[4i i
Hlrsch, Han*, Die Urkk. d. Mat k
grafen Konrad r. TuMien. (Mitt d
Inst. f+ ost G. 37, 27^38.) [412
Stowafiaer, E., Salzburg* Urkun-
: dendatierg. nacb d. Lyaner Zehnteu.
(Mitt. Inst, 1 1st. G. 87, 487—89.) [4 1 3
1 aril a, W., Urkandenwesen d. Trierer
EribiBOh ?fe Jo h an tin La. Tbeoderichi IL,
1190— i**2T s,'i3p £3^b Rei.: Hist. .Eahrb.34.
i»*Bf. Lerene, [4M
Tfluhaeff, Diplooi. fltndit- a over I t rec ht-
i ache varkonden d 10. tot U. eeiiw, s. *MT
! aJ50n ( rtrecht Djbb. IS.) Hec. : Moj. Age 77,
HJ -TO Pron : Hist. ZL 1 16, ir?-3Q giiippiiie ;
: N. Arch. 40, 477— 79 Levison. (41&
(ilerb^r, Ldw.« Die Notariats-
urkunde in Frankf, a. M. im 14. n.
16+JL Marb.Diaa/lfi, 136 S. [416
Wagner, Kurt, Das brandeub.
Kau/I^i u. Urkundeuweaen zur Zeit
iL Kurftlrsten Albreoht Achilles 1470
, —86, Einl. U- Exkur^ 1 u St. Berl.
Dies. UL **7 S. |4L7
Rrschfiiiit vollst-iTiJ Arch. 1 E rkatidenfortch
Arendtf MM Die brandb. Kanzlei,
ihr Urkunden- u. Register we sen unt.
d. Regierg, d. Knrf, Johann, 148tt — »£L
I Kap. 2. BerLDUs/18. 52 S. [418
Rfihl, Fns*, ZumGisbiatiui, (Altpr.
Monataschr. 4^, 68—75.) ' [419
Xolkentoller, PM Die Datienau^
in der G.schreibg, d. KftTfilingerzeit.
Greifsw,Difi8vl<V XIT 19'i S. \*ii>
Bar net, E L-, Notes mir I' intro-
duction ile r&Am:e du 1. Janvier a
Genfeve i5,"18,siecle. {AnzF f. achweiz.
G, N.F. 12,19ft— 209.) [421
lit semi. Tri«r. h'eitk&leader g i ■"»' ' i«
3tn. Rec. : TfreoLRev '17, Nr. 5/6 Supper. [-*?-
Zl 111 Veil, D*r Koltfr Fefltknlender. ■.
'Ji, »». G**+; HUtor* VLertfljahrBetor, 17.
I 44* r Keua»n. [«'*
ItaHT. Jo^t Der repablikau.
Kalender d. Franzosen- (Beitrr. z.
j kSiti, G. 1, 91^128.) [424
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•ir Sphragi&tik und HeruUdikm
Berchem, E*f Frb* v., Siegel.
(Biblioth. t KmiHt- it Antiqnitfiten-
aammler 11.) Berl, ; C**rl Schmidr
& Co,* '18/ 189 S. 8M. [42-1
Herfkes. K F*hr. i*, Zur Siegel kfl nd «.
(Korr. bl liesamt-V'er* 17, Nr 111? = fl*.
GulU F., E Siegel Hrzf.Welh VI.
v, J.lir)2. (Schwei*. Arch f. HerahL
'16, Nr,2.) [427
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UNIVERSITYOF MICHIGAN
Palaographie , Diplomatik ; Chronologic. — Sphragistik uud Heraldik *H
Coaloa, A., Invent, dea aceau* da la
Bonrgogne, a. '14, 283. Rez.: Moy. Age 27,
156— 61 Proa. 1 4*8
Siegelablddgn. z. Urkdbuch. d. Stadt
u. Landsch. Zttrich. Bearb. v. 1\
Schweizer u. Frdr.Hegi. Lfg. IX.
17. S. 149—80. 10 Taf. 3 M. [429
Flurl, k. , Die Siegel d. Stadt Bern
1470—1798. (Anz. Schweiz, Altkde.
N. F. 17t 120—36; Taf. 9 n. 10.) [430
Benziger, C«, Die Wappen d. Be-
zirkes Einsiedelen u. seiner Bttrger-
geschlechter. Mit 6 Taf. (Schweiz,
Arch. Herald '15, Nr.3. [431
Trnttniann, A*, Siegel a. Wappen
d. Landschaft u. d. Landleute y. Kttfi-
nach. (Schweiz. Arch. f. Herald. '16,
1 f.) [432
Rotscheidt, W., Das Kirchensiegel
d. Gemeinde Homberg a. Rhein (Monats-
hf te. f . rhein. Kirch.-G. 9, 222—24.) [433
Maccd, Das Schtfffensiegel v. Klein-
Gladbach. (Dt. Herold 16, Nr.l0)[434
Wttrth,V., Wappen bliihender hess.
Bttrgergeschlechter. (Hess. Chronik.
Jg. 4 u. 6.) [435
Wollesea, E., Cb. einige Werbener
Siegel. (Beitrr. G. Altmark 4, 94 bis
98.) [436
Grotefend, 0., Die Embletne der
Siegel, Wappen u. Helmzieren d.
pomm. Adels. Lint. Zagrandelegung
d. Werke Bagmtthls n. v. MfUverstedts.
(Bait Stad. N. F. 19, 69—256) [437
Hildebrandt, k. M*9 Wappen-
Fibel. 9. unt. Mitw. v. St. Kekule
v. Stradonitz dnrchgea.u.verm.AnfL
Frankf. a. M. : Keller '16. 81 S.
1 M.80. [438
Siebmachers Wappenbncbt s.' 16/U6.
317). Lfg. 576—683. [489
Inn. : Ug. 581 = Bd lt l. 4. H. 16. (0. dt.
Sooverane a. L*nde.) S. 1—12. is Taf.
— Lfg. 676, 577, 57f, 380, 583 = Bd IV, 4.
H. 34—87. (Niederdt. Adel.) 8. 497—604.
Taf. 246— 300. — Ug. 578 58*. Bd.V. 10,11.
H. l, 5. (Bttrgerl. Gesohl.) S. I— 14, 73— *6.
la Taf. 81—98.
Stmehelin, W.R^ 5 wiedergef undene
Wappenbitcher a.d.Faeschischen Kunst-
kabinettzu Basel. (Zt.G.Oberrh. N.F.
32, 120—30.) [440
Bretschneider, P.. Grundzttgc d.
geschichtl. Entwicklg. bischdfl. Heral-
dik. (Vierteljschr. f. Wappenkde. 46,
60-89.) (441
Strthl, H. G., Die Wappen d.
Beoroner Benediktiner Kon^regation
im Dt. Reiche. ( Dt. Herold 17, Nr. St)
[442
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Kralik, R. v., Die osterr. Kaiser-
krone u. Hauskrone. Innsbruck :Tyrolia,
64 S. 2M60. [443
Sleai, *., Daa Kgerer Stadtwappen
(Mitt. Ver. G. Dt. BShmen 54. 376-83. ) U44
Signer , J., Die Wappen d. Ge-
meinden d. Kan tons Appenzell a. Rh.
(Schweiz. Arch. f. Herald/16. Nr. 2.) [445
Benziger* C.f E. Wappenbuch d.
Stadt Zttrich. (Schweiz. Arch. f.
Heraldik' 15, H. 4.) [446
Durrer, R., Die Gemeinde wappen
Unterwaldens. (Schweiz. Arch. Heral-
dik 17, Nr.lf.) [447
Oidtmann, E. v., Ein herald.
Knnstwerk. (Ann. d. Hist. Ver. f. d.
Niederrh. 96, 108— 10.) [448
Oldtman. E. v.. Einige Bemerkgn. m
d. ..Aachener wappenbuch" y. H. P. Maoeo.
(Zt. d. Aach G.-Ver. 36, 186-88.) [449
Xaeeo, BL. F#, Erwiderg aaf E. y. Oidt-
mans Bemerkgn. eh d. „Aaohener Wappen -
booh". (Zt. Aaoh. G.-Ver. 38, «74— 79,) [450
W firth, Das Grhzgl. Hessische
Wappen in sein. ireschichU. Entwickelg.
Darmst. : Hist. Ver. f. d. Grhzgt. Hess.
3 M. [451
Wttrth. V.* Neuere hess. Stttdte-
wappen. Dt. Herold '17, Nr. 1.) [452
Kelmere, Das Adler wappen bei d.Friesen.
a. '15/' 18, 824. Res. : Dl. Lt-Ztg. '17, Nr. 21.
F. Haaptmann ;Lt. Zbl. '17, Nr.23Lerche. [453
Simson, P., Verse auf die Wappen
d. hansischSn Kontore. (Hans. G. oil.
'17, 262f.) [454
Meufi, J. F., G. d. preufi. Flagge.
Berl.: Mittler'16. 4°. X, 75 S., 17 Taf
8 M. [455
Reinatorf, B.» Die Wappen d.
gr5fter. prenfi. Landgemeinden. (Dt.
Herold 16, Nr. 12.) [456
Breteefcnelder. Daa Brealaner Bistums-
wappen. (Zt. d Ver. f. G. Schlea. 50, 226—
5*J) .. [457
Kekule v. Stradonitz, Ub d. Wabl-
wappen Luthers. (Dt. Herold '17.
Nr. 11 f.) [458
Bagel. Borah*. Wappen d. Geaohleehtea
y. Winterfeld anf a. Altarbilde im Mueenm
zn Danzig. (Dt. Herold 17, Nr,4.) [459
Grnbe, M. W., Der Wiedehopf als
Wappentier.(Dt. Herold .'16, Nr. 5.) [460
7. NuminmaUk.
Loear, A. 0. ▼., M tin re a. Medal lie als
Knltnrdenkmal. Zn Domanigs a. Friedens-
bargs nam.-kaltnrgeschichtl Arbeiten n.
Stadien. f Nam. Zt. N. F. 7, 107— 14. ) [4«U
Henadier, D., Mttnzen a. MfLnzwesen d.
dt. Reichs&btiasinnen im Mittelalt., a 'if*,
2226. Rez. : Hiat Zt.ii8,i«l f. Uofmeister. (46t
Hablch, G., Die dt. Medailleure
d. 16. Jh. Lpz.: K. F. Koehler 16, XX.
290 S.; 12 Taf. 24 M. (463
Rez.: Rep Rnnttw. 40, 285 f. P.J.Meier.
Original from
UNIVERSITYOF MICHIGAN
'12
Bibliographic Nr. 464-520
Loehr, A.O. v#. Zum Korpus d.
dt Scbaumttnzen d. Dt. Ver. f. Kunst-
wiss. (Num. Zt. N. F. 10, 33—46.) [464
Schwalbacb, B., Die neuer. dt
Taler, Doppeltaler u. Doppelgulden
▼or Einftthrg d. Reichsw&hrg. 8. verb,
n. verm. Aim. Lpz. : K* F. Koehler
(Mttnch.: flelbing) 15. 4°. 48 S. ; 4 Taf.
4M. [465
Res. : Dt. Lit-Ztg. 16, Nr. n Friedene-
burg.
Kull, J. V f Schau- oder Denk-
rattnzen-Serien zumeist v. Ktinstlern
im heutigen Bay era. (Mitt. d. Bayer.
Num. Ges. 32/33, 44—55.) 1466
Luschin v. Ebengrenth, Der
Mttnzfund v. Pernegg a. d. Hur.( Num.
Zt. N. F.9, 77— 116.) [467
Hagen, i.9 Mttnzfund a.Mersenich,
Kr. Euskirchen. (Bonn. Jahrbb. 123,
226—32.) — Ders., Goldguldenfund von
Alfter. (Bbd. 37-46.) — P. Kalen-
berg, Ramer*dorfer M tin z fund. (Bbd.
46—56.) [468
Balazus, H», Der Mttnzfund von
Kuraczmtthle. (Hist. Monatsbll. f. d.
Prov. Posen, 16, 48f.) [469
Paehlnger, A. M.f St. Bernard auf
Medaillen. (Mitt, d* Bayer. Num. Gee.
32/33, 11—24, 126; 2 Taf.) [470
SchSttle , 6. , Mttnzverbrecher-
album. (Num.Zt.N.F.9,117— 48.)[471
Xoesen KM B. merkwttrd. angeM. !
Meraner Mttnze. (Forsch. usw. z. G.
Tirols usw. 12, t2lf.) [472
Stholler, E.f Der Reichast. Nflrn- j
berg Geld- u. Mflnzwesen in alter, u.
neuer. Zeit. Beita\ z. reichsst&dt. j
Wirtsch.-G. Hrsg. v. C. F. Gerbert.
Xttrnb.:Koch 16. 280 S. 7M.60. [473 '
SchSttle, G., Das Mttnzwesen der
Grafen v. Montfort-Tettnang. (Be-
scbreibg. d. Oberamts Tettnang. 2. A. I
15, 418-29) [474
Rez.: Nam. Zt N, F. 8t 185 f. Luschin
y. Ebengrenth.
Biggeger,!*, DieSilberversorgung '
d. Easier Mttnzst&tte bis z. Ausgang :
d. 18. Jh. Basel : Reinhardt. 226 S. [476 j
Rez. : Zt. G. Obeirh. N. F. (3^, 487 f '
Schflttle; Jahrb. Gesetzgebg. 41, 1583— 85 v.
Sohrotter.
Schottle, 0., Das Miinzwesen v.
Schaflfhausen. (Schweiz. Num. Rund-
schau 20. 1—15.) [476
Wavre, W. u. E. Demole, La
restauration de 1 atelier mo&6taire de
Neuchatel par Marie de Bourbon en
by Google
1588. Fragment de Phist. mon&. de
Neuch&tel. (Rev.- suisse de num. 18,
6-44.) [477
Bachenau, H^ Unterauchgn. z. d.
sp&tmittelalterl. Mttnzreihen v. Pfals,
Mainz, Elsafi, Hessen u. a. Gebieten.
(BU. f. Mttnzfreundel6, Nr. 1—7.) [478
Cahn, Jul., Geld- u. MttnzG. d.
im Grhzgt. Baden verein. Gebiete,
T. 1. Heidelberg: Winterll. [479
Rem. : Hist. Zt. 118, 114— ti Luacbin
v. Ebengrenth.
Neas, A., Die rheinisch. Pr&gungen
d. Possidierenden Fttrsten (Mitt d.
Bayer. Num.Ges.34tl-122;6Taf.)[480
Schrdtter, Frdr. Frhr. r., G. d.
neuer. Mttnz- u. Geldwesens im Kur-
fttrsteht Trier 1560— 1794. Berl. : Parey
214 8. 16 M. [481
Rez : Jbb. Nat. Ok. 109, 154 f. Sehwin*
koweki ; Dt. Lit-Ztg, 18, Nr. 8/9 a. Lit Zbl.
'18, Nr. 8 Friedenebnrg.
Noss, A., Die Mtlnzen v. Trier
Tl. 1, Abschn. 2: 1807—1666. (Publ.
d. Ges. f. Rhein. G.-Kde. 30.) XXXI 1,
364 S; 12 Taf. 30 M. [482
Rez : Lit Zbl. '17. Nr. 84 Frledtnabnrg ;
Gtttt. OeL Anz.'l*, 73 ff. £da» Sehrdder.
Jeatpli , P., Die Mtlnzen a. Medaillen
d. fttrvtl. u. grEfl. Hauees Solme, s. '13. m.
Rez.: Zt. t Nnm. S0f 30»- it Menadler. 1488
Hagen, J 08., Provinzialmuaeum in
Bonn. Die mittelalterl. u. neuer.
Mtlnzen. Bonn: Cohen 16. 20 S.;
6 Taf. 50 Pf. , [484
Nobis Die Mttnzen d. Erzbiachtife
v. Cain 1306-1547(8. 15/16, 386.) [486
Rez.: Gfttt. GeL Anz. IS, 78ff. Edw.
8ohrOder.
Xeaadler, J., Aachener Mttnzen. s. *U,
908 u. *616. Rez. : Zt. d. Aach. G.-Ver. 37,
387—97 8dm<\ [4*6
Welnmelster , P., Kirchen auf
he8s.Mttnzen. (Ueasenland ' 1 6,Nr.6.) [487
Flala, E., Mtlnzen u. Medaillen d.
welf. Lande s. ' 15/16 2233. [1.] TL:
Pr&ggn d. Zeit d. Ludolfinger (Ottonen),
Brunonen, Billinger, Supplingenburger
etc. (SanmiJnn. d. Hrzgs. v. Cumber-
land.) 16. 4". 143 S. 12 M. [488
Jeep. W. . Die ana Anlafi d. Bierstener
genrigte Braunachw.Scheidemtlnze. (Braun-
scfiw. Magaz. 15, 130—3?.) (489
Bahrfeldt, M. v., Deb. d. ftlter.
Hamburger PortugalOser. (Zt. d.Ver.
f. hamb. U. 19, 1-36.) [490
Schroder, Edw., Sterling. (Hans.
G.bll.17, 1-22.) [491
Voigt, J. F., D. Mttnzmeisters
Matthias Mohrs PrRgung v. Gold- n.
Silbermtinzen 1608ff (Mitt. d. Ver. f.
hamb. G. IM. 12, 125-26.) [492
Original from
UNIVERSITYOF MICHIGAN
Numismatik. — Genealogie, Faniiliengeschichte und Biogtaphie *13
Schwinkowski, HM Das Geld- u.
Mtinzwesen Sachsens. Beitrr. zn sein.
G. (N. Arch, Sachs. G. 38, 140-81,
855-95.) [493
Friedensburg, F., Die Mttnzen
u. d. MUnzwesen d. Kurfttrstin Marga-
retha, Gemanlin Friedrichs II. v.
Sachs. (Zt f. Num 32, 79—93.) [494
Bakrfeldt, E., £. m&rkiseh. Grosoiien-
fund a. d. 15. u. 16. Jh. (Brandenburgia 28,
97—110.) Fond zu Beans b. Lychen. [495
Menadier, J., Eine Schaumtinze
des Enrf. Joachim II. v. Brandenb.
(Jahrb. d. Kgl PreuB. Kunstsammlgn.
37, 209—12; 12 Taf.) [496
Seardtter, Fr., Frh, t. , Die Mftnzen
Friedr. Wilhelms d. Or. Kurf. u. Friedrichs III.
▼. Brandb., s. '15/16, Ml. Res.: Pomm.
MtblL28, Nr.2T. H. [497
Bahrfeldt, E., Die Mttnzen- u.
Medaillen-Sammlg. in d. Marienburg.
Bearb. unter Mitw. v. Schwandt.
6: Mttnzen u. Med. d. Stadt Thorn
u. d. St. Elbing. Lpz.: K. F. Koehler
'16. 4°. 121 S. ; 10 Taf. 16 M. [498
Xagl, A.. Das Mttnzrecht a. d.
MUnzen der Grafen zu Hardegg, Glatz
u. iin Machland. (Num. Zt N..F. 10,
1—7.) [499
Rzehak, E.. Westschles. Mttnz-
statten im Mittelalt u. in neuer. Zeit.
(Zt. DtVer. G.M&hr. u. Schl. 21, 150
— 67.) [500
7. Genealogie <> Familien-
geschichte und Biographie*
Hofkalender, Goth, geneal. (s. 16,
349). Jg. 164: 12 M. [601
Baaatoa, Stamm- n. Regententafein z.
polit. 0.t s. '19, 2266. Rez.: Mitt. d. Inrt. f.
Sst. G. 36, 73U-44 Forst Battaglia. [502
Barbig, MM Die Familienbeziehgn.
d. kriegflihr. Furstenhauser unt. besond.
Beriicks. d. Hanses Sachsen-Coburg u.
Gotha. Gotha: Perthes4". 31 S. 1.60 M.
[503
KrauB, R.f Diem&nnlich.Vornamen
im Hanse Wiirttb. (Wttrttb. Viertel-
jhfte. 25, 365—82.) [504
Scrlba, 0., Das hess.- brabant
FQrstenhans in sein. Haupt- u. Neben-
linien. (Stammtaf. m. 2 Wappen.)
Darmst: Falken- Verl. 16. 2°. 3M. [605
Hanimann, W# H., Ahnentaf. Sr.
Darchlancht d. Prinzen Wilh. Karl v.
Isenburg s. 14/16. 2628.
Rez.: Lit. Zbl. M6, Nr. 51/52 Forst-
Battaglia. [506
Schoppl, H. J., Die Regenten d.
Fttrstent. Schwarzb. - Rudolstadt
Rudolst.: Bock 15. 96 S. 2 M. [507
tttadtniaun, JM Beitr. z. Geneal. d.
Grafen v. Regenstein - Blanker)
bnrg. (ZtHarz-Ver. 50,124—36.) [508
Dalwigk, Frh. t., Die kit ere
Genealogie d. gr&fl. Hauses S c h w a 1 e n -
berg - Waldeck. (Zt f. vaterl. G.
Westf.73, II, 142-214.) [509
. Kohnen, Die Grafen v. Olden -
burg-Bruehhausen.(Oldenb Jahrb.
16/17, 308—45.) [510
Hedentann-Iieespen, P; v., Zum
Stammbaum d. Herztige v. Schlesw.-
Hoist-Sonderburg u. -Gottorff.
(Zt. Ges. Schlesw. - Hoist. G. 47.
217f.) .. [611
Wntke, K., Uber d. Nachkommen-
schaftHrzg.HeinrichsVI. v. Sagan
u.Krossen. (ZtVer. G. Schles. 51, 266
bis 71.) [512
Taschenbuch, Goth, geneal. (s .16,
355): Grafl. H&user. Jg. 90. —
! Freiherrl. Hauser 67. — Uradel. Hauser.
18.— BriefadeLHauserll. (al2M ) [613
i Geschlechterbuch, Dt.(s. ' 16, 356).
Bd. 29. 16. XX., 694 S ; 44 Taf. 10 M.
(Subskr.-Pr. 8 M.) [614
Haibagea, J., Familien-G., Industrie-G.,
t Landes-G. (Dt. G. bll. IS, 187— 9S.) [516
KaeftUia, K.f Graf, Stndien a. Fam.-G.
(a. 'IS, 175). Tl 3 : 17. Jh. '15. X, 4SS S. 10 M.
Res.: Hist. Zt. 118, 125-27 Loserth. [516
Domntnich, Verzeichn. d. i. d.
Dommnichschen Urkundensammlg.
vorkommenden Familiennamen. (Dt.
Herold 17, Nr.4.) [517
Schdfiler, W.f Beitrr. z. Geneal.
norddt Herrengeschlechter im 14. Jh.
(Zt. HistVer. Niedersachs. 16, 261 —
86.) [518
Irkundenbuch d. Familien v.
Volmerstein u. v. d. Recke bis 1437.
Hrsg. v. R. Krambholtz. Minister
Regensberg. XL VII, 734 8. 2 Taf.
20 M. [519
Rez.: Dt. Ltt.-Ztg. '17, Nr. 20 Philippi;
Lit. Zbl. 17, Nr. 61/52 Schnettler.
Plrchegger, H.» Beitr.z.Genealogie
d. steirisch.Uradels. 1. Die Schenken
v. Grimmenstein - Rabenstein. (Zt d.
HistVer. f.Steierm. 14, 25— 43.) Ders.,
Beitr. z. Geneal. d. steirisch. Uradels.
2. Die Hochfreien von Gutenberg-
Feistritz u. Otto v. Plankenberg.
(Zt Hist Ver.Steierm. 15,40-69.) [520
Uhlirz,M., Schiofi Plankenwarth
a. seine Besitzer. Beitr. z. G. steir.
Adelsgeschlechter, vomehml. d. Fam.
Plankenwarth, Prankh, Diim-
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UNIVERSITY OF MICHIGAN
44
Bibliographie Xr. 521—599
mersdorf.Ungnadu.&tiirgh.Graz:
Dt. Vereinsdr. 16. XII, 184 S.; 17 Taf.
u. 2 Ktn. 6 M. 50. [521
Re*.: Hint. Zt. 118, 184 f. Loserth.
Andrian, v., Ausziige a. d. Trau-
matrikel (l.DompfarraratsSt.Stephan
in Passau (s. 16, 2249). Druckfehler-
Verzeichn. (Vierteljschr. Wappenkde.
usw. 45, 157—61.) [622
Schroder, AlfrM Yflhlins nHoch-
adeliges Schwaben". (Arch I. d. G.
d. Hochstifts Augsb. 4, 473—76.) [523
Albert!, 0. v., W urttb. Adels- u.
Wappenbuch. H. 16 16. 122 S. 3 M. [624
Handbuch, Genealog., z. sch weiz.
G. Hsg.v.d Sch weiz. Herald.Gesellsch.
Bd. 3: Niederer Adel u. Patriziat.
Ztirich: Sehulthefl & Co. 08—16. XI,
418 S., 21 Taf. u. 35 Stammtaf. 20 M.
Rez,: Gott. gel. Anz. 16, 74.>— 44 Merer
v. Knonan. [5*5
Manuel, gentSalog. p. s. a Fhist. de
la Suisse, publ. par la Soc. snisse
d'herald. T.8 : Ministeriaux etpatriciat.
Zurich 1908— 16. 418 S. ; 21 Taf. (526
Staehelln, W. R., Adels- u.Wappen-
briefe, anl&Blich e. Ausstelig. derselben
ind.Univ.-Biblioth. Basel zsgest. Basel:
Helbing & L. 16. 128 8. 8 M. [627
Kniisli, H., Bergische Familien
an d. Mosel im 17. Jh. (Monatsschr. d.
Berg.G.-Ver. 15,54-67; 65—68.) [628
tf filler, Jak. Wilh., Aus d.Papier-
miihle in d. Dombach. Beitr. z. G. b e r g.
Familien. (Mtachr. Berg. G. V. 17,
1—12.) [629
WlttertTanHoogland,DeNederl.
adel. Deel l.'sGravenh.: vanStocknm.
13. 76, 810 S. 8 M. [630
Knott, H., Hessische FamiUen-
kunde. (Hess.Chronik 4, 225—44.) [531
Keetsea, K., Die Herren von Jossa u.
andeie Gesobleohter cLNamens in Hessen
u. Nassau. <Zt. Ver. Hess. G. 50, l— 5t.) [53t
Font, 0.f Die Ahnenproben d. Maimer
Domherrtn. s. '13. 9454. Rez. : Zt. d. Sav.-
Stiftg. 34. Kan. Abt. 8, 580. Beyerle; Hist.
Jahrb. 35, 152—66. Ant. Mttler; Hist Zt.
117f 154. E. Vogt. [533
Majer-Leonhard, Stammb&ume n.
Ahnentafeln gefallener Altfrank-
furter. 1. u. 2. Folge. (VerBff. 3 u. 4
d. Zentralsteile f. Familienforschg.)
Frankf. a. M.. Zentralsteile . . . 16 f.
9 M. 50. [634
Arnswaldt, W. K. t., Der Adel
in d. altest. Kirchenbuche zu Bttcke-
burg, 1618—60. (Dt. Herold 17,
Nr. 7 u 9.) [535
Yiegener, FrzM Die Rlithener
Burgmannsgeschlechter. (Zt. f. vaterl.
G. usw. Westf.72, IT, 208-10.) [636 i
Lorme , de, £. Northeimer
Biirgerverzeichn v. J. 1634. (Vjschr. f.
Wappenkde. 44, 20;*— 9.) (537
Flacher,Adf.,Auszugea.d Braun-
scbweitf.Anzeigeu 1817—19 (Viertel-
jschr. f. Wappenkde. usw. 44. 88—112.)
|538
Sievtkia* . ti. H. , Aus d. O. d. Familien
(iabe u. Schwartz. ( Zt. Ver. Hamb. G. tl,
16«-*02.) (559
Hedemann-Heespen, v., Namene-
vers, zu Nekrologen in d. SchL-Holst.
Provinzialberr. (Zt. Ges. Schl.-Holst. G.
47, 475—77.) [540
Bod*, tteo , Der Uradel in Ostfalen. s.
i*Nr 434. Rez. : Braunschw. Magaz. *lt.*3i. :
Mitt. a. d. hist. Lit. N. F 2, 366-68. 8cWr;
Hist. Zt. lUt 167 f. Rehme. [541
Bertheau, Fr., Die Wanderuugen <L
nieders&chs. Adels nach Meckienb
n. Vorpomraern. (Zu H.-V. Nieder-
sachs. 15, 1—37; 351—95.) [642
Ragoczy , Familien - Namen in
Prenzlau im Anfang d. 19. Jh. (Dt.
Herold 17, Nr.6.) [543
Nachrichten, GeneaL iiber adelige
Personen aus d. grofi. Friedhofe zu
Stolp i. Poramern. (Vierteljschr. f.
Wappenkde. usw. 43, 36—41.) [544
Mother by, H.9 Verzeichn. d. Per-
sonennamen in: Topogr. Obers. d. Ver-
waltjrs.- Bezirks d. K. Preuls. Regierg.
zn Kunigsb. i Pr. 1820. (Vjschr. f.
Wappenkde. 44, 220-26 ) [546
Blatter, Familien gesehiehtl.. d. ostpr.
Faro. Thiel u. d. seitenverwandten Rose
n. Hennings. Hsg.: Thiel. Schriftieiter :
Rieh. Rose. J*, i: 17 'IK. 4 Hfte. Hft. 1.
Lpz.:Klemmn. (l»;S.; * Taf ) Jg. 1211. [546
Ende, S., Frhr. v., Ausztt^e a. d.
Kirchenbtichem zu Tegkwitz b.
Kostitz S.-A. 1*60—1808 (angelegt v.
Pfarrer Jobs. Sander), die darin vor-
komm. Namen adelig.Geschlechterbetr.
(Vierteljschr. Wappenkde. 46, 212 —
29.) [547
Honnlitfrs , J. , Zur G d. freiherrl. Fam.
v. Albedyll. (Vierteljschr Wappenkde.
USW. 45, 135—16.) [548
Araswsldt, W.C. v.. Die Herren v Arns -
waldt n ihre Sippe. H. l*u. 6f s. '16, S68.
Rez. : Zt. d. Ver. f. tfittr. G. N. F. 23 1 165-67
Devrient. [549
Trippeabftch, X., AssebnrgerFam.-G.
8.15,16, 2639. Rez. : Thur.SAchfl. Zt7. 69— 71
Gg. Sehmidt ; Zt. Hist. Ver. Niedersachs. '16,
301—6. Geo.Arndt. [550
Sennits, Ldw., Die d. Rheinland ent-
stammende Kunstlerfamilie Beg as. iich-
tiger Begasse. (Zt. d. Aaeh. G. - Ver. 36,
218-27.) (551
Plotho , W. Frhr. v. , Die Ab-
stammg. d. schwed. Grafen v. Bra he u.
d. Rttgenschen Geschlechte v. Platen.
(Dt. Herold 17, Nr. 12.) [562
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(.ienealogk, Familiengesehichte und Biographie
15
Ne upert , A ,*Zur Fam. G e.FIauiech.
Patriziergeschlechts : B r a u m P ra n n).
(Mitt. Ver, VogtX «. Plauen 27, 177—
62.) [5S3
Tli it ia, W. P., Ueneal. Angaben
ttb* d. Geachlecht der Urn feu v+ dem
Broel-FUter, aticb Broel gen. Plater*
Vierteljscbr* f. Wappenkde. 44, 160 —
64.) ]5f>4
Araawaldt, IT K. tri Die BUlcben in d.
lirafs^b. Sena nm burg. (Vjs&br. f.Wappenkde.
44, HG ';■:,,! [566
KHtfluith,£ur& d.FamtCarov£. (Trier,
Thron, tlt 157- &8.) [656
DaaeJielmaun , v., I iaprgr d. Fam.
Danckelmann, s. 15, r^H). R*z. : Dt.
H*rold 'I?, Nr, 8 v. Kloeke. [557
Djkrn, iM Gratia, E. Btltr. z< Im hrn -
sell en F*m,-G. (Sub lee. G.blh i?p &*—
«,) (55$
Hitler, PI., Die Freiherren v.finnoanf
GrimmenBteio Hreg^v.Hiat. Ver.d Kant,
3t. GaJlen, St. Gall, j .lair if. 4*. 51 S. 3 M.
and : Scbriften d. Yoi\ f. U+ d Bodenseea 41,
54-31. [55*
Uolliek , K., Nacbrr. Ufa. d. (irafeu sen
Knlenborg, N.! -4. AluHe.gedr. '1st', [5«o
Stmter, Die Beziehgu d. Fam i lie
v. dar Fola zur Stadt Trier von oa. 1300
bis 1450. (Trier Gbrou. N. F. 11, sa— M.) [561
Hraeh, H. Die Fam. Fieeoh. Brunn
Heiaie. J el,, Geboren die d gleif.be
W up pen fit breed en Geacblecbter v. Frydai*
(Freitagi u. v. Honingeti zuaammen "■*
(Dt. flerold '17, Nr. 7+) [56a
Sniper. J., Die Freihairen v. Furzten-
wartber. Burgaasseu zu Odenbaeh. iMitt.
H. Ver Ffalz 3^ 49- a*; SBtammbiiumej |564
Ahaen ftnllparzen. Featgabe z.
A, Sanera S0L Gebnrtatage brsfr. v. Lit. Ver.
Wien, Wien: Yer/lS. 4°. fiGB.;GTaf. [5$5
KnUsll,H.tBeitr. e. Geneald.Fam.
Giilcher, (ttonatssebr, d. Berg. G.-
Ver. 15, 182-36.) [666
Bltler, PL, Die Freiherren v\GiiUiMen.
fThurgauiBche Beitn\ 56, ] -30 J [567
HlfHirer, J,a.T Hieloriiicbes fib d- be-
- c b 1 e c h t 1 I a f I i g e r. Der Z we ig B e ru -
miinater (G. fratind. dP ft Orto 71, 139—
■iSiJ [568
Kannett, Pu Niederaicha. Predieerfam.
H If! maun, (Zt+Ges* Modern Kirafi.-G. 31,
2M— au) (56»
iriiwaldt. W. K ¥., Die von Hani in
Niederaaebien. (Vjeelir. Wanpenkde, 4#,
110^1*,) [570
I**, Ht t„ Ub. d. trap rung d. Fam.
v. Hindenbarg. (MtblL Gea. Fomm* G.
'15, Nr.ao imi
llaihateii* 1^ G. d. Fam, Hoes chr Ba 1.
Sez,; Hi at. Vierteljacbr. 18, 17 fit DeFiient
Bd. ti Yom Zeitalt, d, JfetigioiLa-Ctirahea
Me z Geffenw, TI. 1. 1, Kdln t Nenbner l«.
M S. ; «5 Te( [5M
Bert, C.TOM, G.d. F»m. Hftlib*r|p, [573
SpH after, C.K„ VprschoLlene £ r e y t / e n-
acbe Epitapbien u Ebrenfahnenind.Kirche
zu Domnau nebet famJlien^eacbiebtLNaebxr,
I VlorteJjacbr, Wappenkde. 45, 11*— 64, > [&74
Kulzsehenbaclj, ff. n. K. v,?
Surnnib, d. thtlring, lieschlechta v.
Kutzflcheiibacb. Gorlitz: Starkelo.
4^ 57 S. [575
BeftrifF z+ G, d+ Fan, Lampo n, ver*
wand tar FamUien, brag. t. K.H. Lampo- 1.
{1911-15). Bed. r Rower *l 6. 150 8+ [576
SOMierfeldt, U^ Dor Name d. Adels-
Keeoblecbt. v. Langbeim^Borkowaki.
(Dt. Herold 15, Kr. S.) [577
robe. H.« Znr G. d. Schos^enfamilie
L e b e . i M itt . d. G. * u . A Iter turns I orach . Ver.
zu Eiaenb. H. 3:, Bd. VI, 1, t*-4u.) [f»7S
tiritiier, E„ Du StammbucJi. d, Hans
Caap* v. Liu dem an v. 1615— 32 r (Vieitel-
jBCbr. f. Wappenkde. 44, i&5— xe.) [579
<;flrtler< fl. J,. Beitir. z+ G d, Kulner
Edelfamilie Lyskircben. (Beitrr, Kttln
G. ,'t 5^-^88 j [5*0
Kolh, C*f Dio Xarhkommen Lathers
in Scbleaw. yolsteiD, Scbrr. Ver. Schleuw -
HoUtP Kitch. G, U. H.t tiN S5t-«2k) [5fti
Triplets P„ Znr G. d« beiden kfllniach.
Qeacbleehter v. Lytkircben. (Beitrr* t.
Kflln. ti. if 17S^SflF) [&&*
1 Pircfaegger^ Zur Oenealogie der
Mahrenberger- (Zt. d, Hist. Ver.
f. Steverm. 12T 171—84.) [683
Maehkoli, K,, Ae» d* G. e. Magdeb.
Seiden- Knopt macber-Fam. { H i tta g > 1716—
leiG. Mnndeb 1« [&M
XHtelliinfEee a. d. Mitz §cbk e 'aonen
Famihen^Yerbatide (a, "is. 31>*J. IL 12+ Hai
ti, II.J3.Aug/16. H-14, Febr. fi«P H.15Sapt.
11G S- 10i-I^U. aaOPf, H. 17, Okt. '17. tLw
-64. 50 Pf. [5*5
Miller, J. Ari,, Nachrr* &. Lebens-Be-
ichreibg una, EUern. Lippstadt 17H8. Neudr
1S16. *7 S : Tail. [5H*^
Trotter, r.t Die (^rafen v. Mooaburg.
(Vbdlgn, Hiit. Ver. Niederbajern 58 f 133-
m.) pw
Brick, F„ Beitrr. z. G. der von d. Hitter-
sitzo Winteraobl Btammend. Liuieu.d. G*»-
•cblecktei Mumm v. Sch warzenatein.
(Monataachr. d. Berg. G- Vet +i^h i6i-?». '16,
40.J [e>h»
Heltrager.G. d.Fam. Nie dn er(Niet-
ner, Niethser, Niedtnerr Nittner).
Jg. ;, 7/8+ Glanckan: NiAdner 14,, S. 35-
ftt. [5S»
Grotefeuif. 0M G. d. Gescblecht v. d.
Oaten, Crknndenb. Bd, i. a. u, i65s fiei :
Dt. Harobl '14, Xr, 3fr KekuLe ?. Strado
nifcz+ J5M
VerreieliBls d Sch wiegertnchter d. 1904
ausgestorb. Fam. von Ji efidige r. [Viertel-
jachr. f. Wapponkde. ubw. 43, 52—570 —
DoagL d, Schwiegeraohne d. 3904 auageitorb.
Fam. t+ Rehd, iEbd, 6«— 6S.) [ui
BolUtela, C*, Baitr. z, G+ d. Fam. B e i e h -
brodt a, ihr. Grundbeaitie* in Dratflen.
. Dread a. G . bll / 1 6, 18 1 - 8S^ [59?
SamaierfeldU 0-, Die Fern. Rain hard t
in Scbleaien n+ OitprentS. (Dt. Herold lfiF
Nr. s.i [:j9^
Ki liter man n. K. , Fam, Rclnbardt.
iMannb. GblJ. '17, 13«— 41.) £5^4
Kotbernandtf 1-L. J ** Veraueh e, Abnon-
tafei y. Altr. Ldw. .luL Rothermundt.
(Dt. HoroldiB. Hr.ftO [5^5
li.it herraundt. (►„ Vprbindgli. d. Rngeu-
Pcmmerech, Fam- v, Kotermnnd, (Dt.
Herold 17, Nr.4.) [590
Htaibmtafel dr Fam. w Sack. (Dt.
Herold I6t Nr 7.) [597
KDDiM. Die Predi^erfam. Sob nab eL
(Mtsebr. d, Berg. G.-Ver H5, fOO— ia.) [59&
Hatfllh Br, Das Ffirtergeaoblocht
So h n a b el. Erganzg. Eouatshfte. f.
rbejn, EireB.-G>9, ito-n.) Vgl. Mi. seo. [599
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16
Bibliographie Nr. 600-666
Schmidt. Geo.. Die ©men Herren
v. Sckwanoerg. 1**3— 1530. Prop*. Mies
'14'15. 12 8. [600
Grabe, M.. Das Gesebleckt Schwave.
(Vierteljechr. Waopenkde. 45, 185— 93.) [*01
Sebwelter, P., G. d. Fam. Sohwvzer
Oder Sobweizer, in Zdiicb verottrgert
seit 1401. (Ala Ms. gedr.) Ziir. ifi : Am-
berger. IteS. Res.: Anz. Schweii. G. '17,
110-12 M. v. K.; Vierteljschr. Wappenkd*.
45, 178-84 Knflsll. 160",'
Sell. £., Znr G. d. bees. Fam. Sell.
(Heas. Cbronik 5, Nr. 4 ff.) [608
Hpalckkater, K«9 G. d. Fam, 8 pale k-
haver. Altona: Harder '16. 63 S. ; ltTaf.
8 M. [&H
StaaB, KM Beitrr. z G. d. Ge-
schlechtes S tau 6. 4. Erg&nzg. Bautzen :
Selbstverl. 16. S. 91— 171. 6 M. [606
Tyroller, Fn:., Die Schirmvflgte
d. Klosters Biburg a d. flause d. alter.
Herren v. dem Stein. (Vhdlgn. Hist.
Ver. Niederbayern 53, 1—132. [606
TkU«, W P., lib.d Herkunftd. Namene
Thiem n. sein. verackied. Scbrelbweisen
Tbieme, Thimias nsw. (Dt. flerold '17,
Nr. 3.) [607
Sommer, Oitt.« Die Herren vTrotba.
Beruburg: Schilling 1«. 96 S. 4 M. [60i
8ck tiler, R., Die Abnen von P. H.
Trammer. (Dt. Herold '15. Nr. 7. ) [809
Yoigtliader, Bob., Maine Vorfahran a.
wir. Beitr. z. G. d. Fam. Voigtlander
1629—1918, S. '14, 267*. (Leipa.Disi/lS.) [610
.. Straeter, 0.f Bemerkgn en d. Anfsatz
' f.Uber 4. Geecbleebt d. Frei barren v. Wars -
berg-. (Jahrb Ges. Lothr. G. 27/ 28, 536-42.)
Ygl.'l5/'16,415. [611
Geelea, W.. Mitt. iib. Portr&ta d. Kdlner
Patriaiergeacklecbte von W edigb. (Beitrr.
Kflln.G. 2, 171-95.) [612
Weerth, w. de, G d Fam. deWeertb.
2 Bde. Dftsseld. '15: Bagel. 4°. 261, 204 S ;
Taff Res.: Zt. d. Berg.- G. -Ver. 49, 188-
94. [613
Weidler, W., Bibliographia Weidleri-
ana. (Ans : Arcb. Weidler !r».) Altona:
Selbstverl. '16. 32 S. 3 M. [614
Weidler, W.t Archiv Weidler. Ver-
miscbte Beitrr. zae.Cbron. d. Fam. Weidler,
Weitler, Wydler. Jg.3, H— 12. iSchl.-) t*te.
Altona: Selbstverl. XII u 8. 145—237 ; ll Taf.
8 M.
[615
Wentecker, K.« Die Fam. Wentseber
in d. Oberlausitz. (N. Lans. Magaz. 92, 1*&—
210.) l«W
Sekaeider, Adam. G. d. Fam. Widt, e.
Beitr. e. Stammes-G. d. Freiberrngeschleehta
HeylzuHerrnakeim. Dieelsafi.Zeit Straftb.:
Helta '16. XIV., 280 S. 10 M Res. : Dt.
Herold '16, Nr. 8 Keknle v Stradonitz; K.
Arch. 41, 369 f. A. H. [617
Witieadorff- K'kdiger. ?., Verzeiebn. d.
Scbwiegersobne u. Schwiegertttchterd. Fam.
v. Witzendorff (Vierteljscbr. Wappen-
kde. 45, 191-211.) [618
Woe bluffer, Die Herren v. Woohing.
(Vbdlga.d H.V. Niederbayern 62, l— i5.j |619
Zlmmermsna, V. B., G. u.Stammreihe d.
Fam. Zimmerman n. (v. Zimmermaan).
Dreed. : Selbstverl. 'US. 465 S. [620
Zipperlen, Herat., G. A. Zipper -
len n. seine Fam.-G. Stnttg. 15 [621
Whibley, Ch., Political Portraits;
London Macmilian and Co 327 S. 8°
[622.
Biographie, Dt. kath. Nomen-
klatur. Als Ms. gedr. (Verf : E.
Sartorius.) (M.-Gladbach.) 103 S. 4°.
[623
Nekrolog, Wttrttemb. Im Auftr.
d. Wttrttb. Komm. f. Landes-G. hrsg.
v. KarlWelleru.Vikt. Ernst. Jj? 1
u 2: Fiir 13, '14. Stnttg.: Kohl-
hammer '16f., 182; 2S6 S. 2.50 M.
bezw. 4 M. [624
Rez. : Dt. Lit.-Ztg. '18, Nr. 1 Lease.
Mayer, Jul*, Necrologium Fri
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urbica Wratislaviensi adservantur.
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Abt. 3, 1. '16. 3, 4. [639
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'15/'i6 22<*6). 15, 2 16 '16. 30 I, 2. [040
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s. '14, 390. Rez.: Moy. Age 27, 233-5*
Levillain. [641
TerdflTentlichaBf ea d. Hist. Kom. d. Prov
Weetfalen 1 2. 3. '14. |642
Veroffentlirhuttgen d. Hist. Kommission
f. Hens. a. Waldeck r's. '14. 2697) IX. 1. [643
Quellen u. Fore change a s. G. Scblesw.-
Holateins. (s. '15 f 431). Bd. 4. '16. 415 S.
5 M. [644
tiesehlehtiquellen d. Prov. Su?haen. (8.
15116 2300) 44, 1. '1«. [645
Bahr, Hans, Quellen z. brandb.-
preufi. G.(s '16/16 434). Bd.3: Von
Joachim II. bis z. Friedr. Wilh. d. Gr.
Kurf. (Vpigtmnders Quellenbtlcher90.)
Lpz.: VoiietL'16. 135 S. 1 M. [646
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archiv. 89. 90. [647
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mande magter 6, 1: 1646-48; hrsg.
v.Hallendorf. 8, 1:1723—39; hrsg.
v. Boethius. Stockh. usw. 16 f. [648
Rez.: G8tt. gel. Anz.'l6f 616-20 Bittner.
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Mittelalt. (bis 1400). Bd. 1. 2. durch-
Searb. u. verni. Aufl. Neudr. (Sammlg.
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2. Aufl. Adam v. Bremen. 3. Aufl. [652
Ch roniken d. dt. Stadte (s.14 : 2708).
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burg, Bi. 7. CXL1 V, 589 S. 40 M.
Re*. : v. 81. 2: s.'l4. 2708.. Zt. d. Ver. f. Hib.
G. 16, 287—90. Teohen. [635
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2372. Rez.: Rev. d'hist. eool. 15, 96—105 van
der Essen. [654
Martin , Frz#, Eine neu aufge-
fundene Admonter Handschrift. (N.
Arch. 41, 267—82.) [655
Chroalken, Basler, Bd 7, bearb. v A.
Bernoullils.,l5/,16 2304. Rez.:Vierteljschr.
8oz.-Wirt8ch.-G. 14, 412 f. Techen. [656
MiUler, Gust,, Die Quellen z. Be-
schreibg d. Zurich- u. Aargaus in Johs.
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&Co. 16 288 S. 6 M. (119 S.: Bern.
Diss. 15.)
Rez.: Dt.Lit.-Ztg.'l*, Nr.SlMetz; Gott.
gel. Anz. '16, 620—22 Meyer v. Knonau. [657
Pfaflf, Fr. » Joh. K a s i m i r v.
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stantiensium. (Zt f. d. G. d. Oberrh.
N. F. 31, 131—35.) [658
Klein, Constant., Die Chronica
Martiniana d. Kftlner Notars Alb.
Stuten.Tl.l. Berl.Diss. 14. 57S. [659
Chroalken v. Hessen n. Waldeck. Bd. 2:
Waldeck er Chroniken, bearb. v. P. J ttrg ea,
A.LeiB.W. Deraoh, 8. '14, 2712. Rez.:
Zt. d. Ver. fttr hess. G. 48, 218—20.
V. Schultze. [660
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Die Bischofschroniken d. ■ Mittelalters
(Hermanns v. Lerbeck catalogus
episcoporum Mindensinm n. seine Ab-
leitgn.). Krit. neu hrsg. v. Ki.LOffler.
Mlinst.: Aschendorff. VIII, XL VIII,
299 S. 7 M. (Veroff. d. Hist. Komm.
Westf. 1.) [661
Bremer, Asm., Chronicon Eiliense
tragicum-curiosum 1432—1717. Hrscr.
v. Mor. Stern (s.14, 2713). Schlufl.
(Mitt. d. Ges. f. Kiel. Stadt- G. 19, 2.)
16. S. 613—929. 6 M.
Rez.: Hana.G.bll/n.m— 77Techen. [662
Schmidt, Odilo, Untersuchgn. zu
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Hirt. XII, 166 S. 4.60 M. (Dar-
8tellgn. u. Qu. z. schles. G. 26.) [663
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Lfidleke, Die Kflnigs- u. Kaiserorkk. d.
Egl. Preafl. Staatsarchive a. d. Kgl. Haas-
archivB bis 1439. b. '13, 224. Rez. : Thttr.-
sachs. Zt. f. G. 3, 220f. Heldmann. [664
SedlaCek, A., Die Reste d. ehemal.
Reichs- u. k. bflhm. Register: Prag:
Rivna617. 116 S. (Sitzungsberr. Kgl.
B(3hm.-Ges. Wiss. 16, I.) [665
Stowasser, 0. IL, Beitrr. zu d.
Habsburger Regesten. 1 — 7. (Mitt. d.
Inst. f. 6st. G. Erg.bd. 10, 1—80.) [666
byGoOQlc
2
Original from
UNIVERSITYOF MICHIGAN
>18
Bibliographie Nr. 667—719
«taatsvertrftge,0steiT.(8/I4,2721).
L.B inner, Uhronol.Verz. d.5st.8taats-
vertrr. 4: Regint. m Nachtrr. (1526—
1914). (VerBff d.Komm f. n. G. Osterr.
IB.) XLVlil,350S. 13 M.
Rez. v. Abt. Srbik, Niederlande. Bd. l :
Mitt. d. Inst, f tfst.G. furscbg. *5, 554 -36 PreuB;
Res. v. Abt. Goofi, Fiirstent. Siebenbiirgen :
Mitt. d. Inst. I. 8st. G.85, 187—90 Tnrba. Rez.
v. Abt. Btttner. Chronol. Verz. Ill: Hist Zt.
116, I61f. O.Weber; v. 2—4: Mitt. Inst. Out.
0. 87, 688— 92 V.Srbik. [667
Am d. Berr. v. Konservatoren u.
Korrespondenten (Mitt. d. K. K. Archiv-
rates 170—176.) [668
Martin, Ernst., D.archival.Best&nde
d. st&dt. Museums Corolino- Augusteum
i. Nieder5st. (Mitt. d. K.E. Archivrates
250—293.) Heather, H.-Fortsetzg.
(294-303.) [669
Regesten a. d. Archive d. St. Wien.
Bd.4: Verz. d. Orig.-Urkk. d. stadt.
Hauptarcbives 1424—1536. Halbbd. 1:
Bearb. v. Jos. Lam pel. Wien: Gerold
XXIII, 528 S. 36 M.
Rez. V. '14, 2722: Hist Zt 117, 180-33
Btowasser. [670
SchSnstelner, F., Die kirchl. Frei-
heitsbriefe d. 8tiftes Klosterneuburg.
Urkundensammlg. m. rechtl. u. ge-
schichtl. Eriaut. (Jahrb. d. Stiftes
Klosternenb. VII, 2.) Wien: BraumUUer
16. LV, 384 S. 6 M. 80. [671
Stowasser, 0. H., Das Stadtbuch
v.Waidhofen a.d.Thaya. .(Aus: Jahrb.
d. Ver. f . Ldkde. v. Nieder-Osterr.) Wien
16. 116 S.
Rez.: Zt. Sav.-Stift. 87, G. A., 663-70 v.
Wreuchko. [672
Urkundenbach, Salzburg, (s. llf
2466). Bd.2: 790-1199. Ges.u.hrsg.
v. W. Hauthaler u. Frz. Martin.
16. XXVJI, 756 S.; 10 Siegeltaf.
24 Kr. [673
Schmidt, Geo., Aus weatb5hm.
Archiven. (Mitt. d. K. K. Arehivrats
313—832). [674
Trelzler, G.v GSdinger Urkk G6ding.
PrOgT. »I5. 20 8. Vgl. '11, 2469. [675
Flatajsl, F. ^Llsttnne paraatky hist. z.
Kyjovska. Pokracovani. (Hist. Urkk. v.
Gava.) (s. '13, 234). Foits. Gaya. Progr. '12.
3 S [C76
Acta et epistolae relation urn Tran-
sylvaniae Hungariaeqae cam Moldavia et
Valaehia, col leg. et ed. A. Veress. Vol. l:
1468 1540 s. '!«, 449. Rez. : Hist. Zt. 117,
498-500 Loserth. [677
WUhelm, F., U. Fundbestand i.
Hausarch. d. Fursten v. Lichtenstein.
(Mitt. d. K. K. Archivr. 304-311.) [678
Monumenta Boica. 60. Bd. N. F.
14. Bd. (Oris-, Personen- u. Sachregist
«. d. Mon.episc.Wirziburg.(Bd. 37—46).
Mttncb.: Franz 16. 698 8. 10 M. [679
Heuwieser, Regesten d. Perga-
menturkk. d. Marktes Tann in Nieder-
bayern. (Vhdlgn. d. H. V. Niederb! 62,
17—46.) 6P0
Heidlngsfelder , Rege&ten d. Bischttfc
v. Eichstatt, s. '15, 2318. Rez.: Hist. pol.
Bll. 160, 415*18 Hirschmann. Ldw. Sulz-
berger, B mark en. ia d. Regesten. (Beitrr.
Bayer. Kirch.-G. 23, 109—120, 157—163. 200—
212, 242—249.) J6S1
Fuch^i Osk., Leiningsche Archive.
(Dt. G.bll. 17, 60-64,) [682
Amrhein, Archivinventare d. katb.
Pfarreiea in d Dittzese Wtirzburg, ■. '16,
454. Rez.: G5tt. gel. Anz. '16. 559 f. Has*
bagen. [683
Urkundenbach d. Benediktiner-
abtei St. Stephan in Wlirzburg. 1. Mit
Einleitg. v. A. Chroust, bearb. v. F. J.
Bendel. Neu bearb. v. F. Heidings-
felder u.M.Kaufmann. Leipz. 12.
Rez.: Hist. Zt. 114, 404 f. Brack mann;
Hist Jahrb. 36, 860—64 Sebrelber. [684
Arehiffaventare, Wttrttb., s. '14, 2735.
Rez. v. 1— 11: Vierteljschr. f. Soz.- v.
Wirtech.-G. 13, 234-87 Lahuscn. [685
Urknndfn u. Akten d. C. Wflrttb.
Haus-u.Staatsarcbivs. Abt. 1: Wttrttb.
Regesten 1301 — 1500. Hrsg. v. K.
Haus- u. Staatsarch. Stuttg. 1: Alt-
wttrttemb. Tl.l. Bearb.v.G.Mehring.
Stuttg.: Kohlhammer 16. 4°. 237 S.
9 M. [686
Rez. : N. Arch. 41, ft60— 62 Hofmeister.
Landtag sakten Wflrttb. I. R. 1. Bd bearb.
v.W.Ohr n. £. Rober. II R. 2. Bd. bearb.
v. E Adam, s. f 12, 3723 n. '14, 423. Rez. v.
I. R.,Bd.l:Vierteljschr.f.Soz.-u.Wirtach.-G.
18,205-5 H. Goldschmidt : Rez.v. I. R., Bd.l n.
II. R Bd. 1 u. 2: Dt. Lit-Ztg. '16, Nr. 25
Gust. Wolff. [687
Mehring, ©•, Aus d. Registern d.
Kanzlei der Grafen v. Wirtemberg.
(Wttrttb.Vierteljhf te. 26? 131- 66.) [688
Mehring, (J., Die Inventare d.
Pfarr- u. Gemeindereristraturen in
Wttrttemberg. (Korr.bl d. Gesamt-
Ver. 64, Nr. 7/8.) Vgl. 14, 2736. [689
Urkundenbach d. St. Stuttgart, bearb. v.
A. Ra pp. s. M3, 2575. Rez.: Vierteljschr. f.
Soz.- o. Wirtsch.-G 11, 468 f. Stowasser; Lit.
Zbl. '14 Nr 13. [690
VJrkaadenbneh d.Stadt Heilbronn. (s. '14,
424.) Bd 3: 1501— 1524, bearb. v M. ▼♦ Ranch.
'16, 782. 10 M. Rez.: Hist. Zt 114, 635
— 37 Rapp; Dt. Lit.-Ztg. '16. Nr. 7 Weller;
Lit Zbl. • 17, Nr. 21 ; Vierteljschr. Soz.-Wirtseh.
G. 14, 416-23 Techen. [691
Urkandenburh d. Klosters Heiligkrenz-
tal, boarb. v. A. H a n b e r . s. • 14, 426. Rez.
v. 2: Zt. f. G. d. Oberrh. N. F. 29, I54f.
H. Baier. [692
Inventare schweiz. Archive Hrsg.
auf Veranstaltg. d Allg. G.forsch.Ges.
d. Schweiz. Tl. 8: Die Inventare d.
aargauisch. Stadtarchive. hrsg. v. W.
L
by Google
Original from
UNIVERSITY OF MICHIGAN
Geschichtsschreiber. — Urknnden. Akt&n mid Regesten
>19
Merz. Abt.: Zofingen, Bremgarten,
Aarburg, Aarau, Baden, Lenzburg a.
Mel Ud gen. Aarau: Sauerl&nder. 196 S.
[693
Urkundenbuch d. Abtei Banct
Qallen (s. 14, 2730). Tl. 6 (1442—63;.
Lfg 1: 1442—48. tint. Mitw. v. Jos.
Mttller bearb. v. Trang. Schiefl.
8t Gallen: Fehr. 4°. 200 S
17 M. BO. [694
Urkundenbuch , Thnrgauisch.
Hrsg. v. Tburg. Hist. Ver. Bd. 2:
H. 1—4. 1200-1250. Bearb. v.Johs.
Meyer, fortges. v. F. Schaltegger.
Frauenf.: Huber. 763 S. 18 M. [696
Urknndenbuek d. St. n. Landach. Ztirioh.
Bearb v. J. Eschar u, P. Sohweizer,
a.'15/»16, 2816. Rez. v. 10, 1-2: Zt. G. Oberrh.
N. F. 82, 637f. A. Sohulte.
Welti, F. E„ AktenstUcke z. G. d.
Stadt Laufenburg 1453—1570. (Anz.
f. schweiz. G. '15, 44-48.) [697
Drinkwelder, 0«, Das Rflggis-
berger Chartnlar a. d. J. 1425. (Stud,
usw. z. G. d. Bened.-Ordens N. F. 6,
64—82.) [698
Urbar d. Hospizes St. Peter auf
d. Septimer. Hrs£. v. Fr. Jecklin.
(Jahresber. d. Hist. - antiqnar. Ges.
Graubilnd. 44, 222-79.) [699
Merz, W.9 Die Urknnden d. Stadt-
archivs Zofingen. Mit d. Jahrzeit-
bnch d. Stiftes Zofingen, hrsg. v.
Frz. Zim merlin. Aarau: Sauer-
Hinder. 449 S. ; 6 Taf. 10 M. [700
Landrats* Abschiede, Die Walliser,
seit d J. 1600. Hrsg. v. d. Regierg.
d. Kant. Wallis. 1: 1500—1519; v.
D. Imesch. Freib. : Univ.-Buchh.
XVI. 77 1 S. 16 Fr. [701
Rti. : Zt. Schweiz. £ircH.-G. 11, 152—56
B&cbi.
Frank hauser, Fr., Frhrl. v. Hol-
zing-Berstettsehes Archi? in Karls-
ruhe. (Mitt. d. Bad. Hist. Komm. 87,
12—128.) — Hefele, F., Freiherrl.
v. Gayling'sches Arch. i. Schlosse zu
Ebner b. Freiburg. (Ebd. 74—120,
39, 11—112) [702
Regeita epiacopornm Gonstantiensimn.
Bd. S: 1.184-1486, bearb. v. K. Rieder.
s. v14. 2799. Rez.: Gdtt. gel. Anz. '15, 888
—47 Wartmann: Mitt. Inst. Oat G. 87, 678—
81 Henberger. [70S
Sekerlen, Inventar d. alt. Archive d.
St Kayeeraberg, a '14, 2743. Rez.: Zt. f. G.
d. Oberrb. N. F. 29, 678 H. K. ; Alemannia 48,
180f. MenU. [704
Regeetea d. Pfalzgrafan a. Rh. 1214—1508,
bearb. v. L. v. Obernjdorf f, a. '14, 430.
Rez. : Mitt Inet Oat. G. 87, 681—85 Heu-
bergar. (705
by Google
Krndewig, J., Ubers. flb. d. Inh.
d. kleiner. Archive d. Rheinprov., s.
15/16,2823. Bd 5,H. l:KreisAdenau
u. Kr. Ahrweiler. (Ann. d. Hist. Ver.
Niederrh. Beih. 12.) KOln: Boisser^e
16. 160 S. [706
Schumacher, Karl, Niederrhei-
nisches im Brttsseler Reichsarchiv.
(Dlisseldorf. Jahrb. 27, 291-96.) [707
Akten u. Urknnden z. G. d.
Trieier Universit&t. HI: Promotions-
buch d. Artisten-Fakult&t; bearb. v.
Keil. (Trier. Arch. Erg. H. 16 u.
Verttff. Ges. Trier. G. 6.) Trier: Lintz
XXXII, 129 S (10 M.; f. Abonn.
9 M.) (708
Regesten d. Erzbiaehofe v. K61n im
Mittel<. 4: 1304—89, bearb. v. Eiaky.
a. '15, 2824. Rez.: Lit Zbl. '17, Nr. 40
Knopfler. [1W
Schell, 0.* Urkdl. Beitrr. z. G.
d. Bfikels in Elberfeld. (Zt. d. Berg.
G.-Ver. 48, 192—261.) [710
Urknnden u. Regesten z. G. d.
Stadt u. Abtei Gladbach. Hrsg. y.
E. Brasse. 1: Mittelalt. M. Gladb.:
Kerl6 14. XVIII, 376 S. 8 M. [711
Berg, K. vom, Das Archiv d.
evang. Gemeinde in Dtlsseldorf.
Dttsseld.15: Hallmann. [712
Berg, 8. J. Tan den, Opgave
van Documenten, vermeld in de Re-
ports of the Royal Commission on
Hist. Mss., voor zoo ver van belang
voor onze gesch. (Bijdragen v. vaderl.
gesch. 6. R., 3, 72—96; 160—89,
4, 68-80; 148-63; 318—39.) [713
Muller, S.f Catalogus van het
Archief d. Staten van Utrecht. 1875
— 1813. Utr.: Oosthoek 16. LIII,
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lnrentaire archfeol. de Gand (s. 11,
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Statenkloosters. 's Gravenhage: van
Stockum. 628 S. [716
Inventore d. niobtstaatl. Archive im
GroBnrzgtHeasen, bearb v. Fr. Herrmann.
HiLlfte 1. a. '14, 482. Raz. : Dt G. bll. 15, 810
—18 Tille. 1717
K loiter archive. Regesten n. Urkk.
Bd. 1: A. Huyskens, Die Kltister d.
Landschaft an d. Werra. Regenten u.
Urkk. (IX, 1 v.Nr. 139.) Marb.: Elwert
16. XXV, 882 S. 87.60 M. (VerM.
d. Hist Komm.Hessen u. Waldeck.)[718
Kleaterareklre* Regesten a Urknnden.
Bd. 2: Joke. Schnltze, Stadt Kaseel n.
Klost. Weifienatein. a. '14. 440. Rez.: Hist.
Vierteljachr. 18, 20e— 6 Haldmann; Hiat.
Jahrb. 88, §12 f . J. Graven. |7ia
a*
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UNIVERSITYOF MICHIGAN
♦80
Bibliographic Nr, 720—771
Urfcudeftbaeh d. Klostera Falda. I, l,
bearb. v. E. E. Stengel i. '14, 2757. Rez.:
Zt d.Ver f.hess.G.48,221 25J.R,Dieterich;
Dt Lit.-Ztg. M5, Nr. 41 Stimming; Hist.
Jabrb 36, 653— 5«Lerobe: Korr.bl.d.GeBamt-
Ver. 63, 244! Job, Scbultze; Vierte1i«cbr. f.
Sob.- a Wirtscb.-G. 14, 155—58. H.Hirscb;
Tbeoi. Quartalschr.9*f239Bihlmeyer; Stud,
nsw. % G. d Bened -Ordens N. F. 6, 372—91,
480-509 Ben del; Erklarg.v.Tangl. ebd. 6891 ;
Erwiderg. v. B. ebd. 7, 135 f. u. Erklarg. v.
Stengel ebd. 7, 355. [720
Inventare d. nichtstaatl. Archive
d. Prov Westfalen (a. 16/16, 2326).
11,8: Kreis Ltidinghausen. Bearb, v.
Ernst MOller u. R. Lfldicke. IX,
115 S. 4 M. (VerOff. d. hist. Komm.
d. Prov. Westfalen II, 3.) [721
Jttrgens, 0., Das Stadtarchiv in
Hannover. (Bann. G.bll 19,321-405.)
Rez.: Dt. G.bil. 18, 149-53 Thimme. [722
Denker, H., 2 gefiilschte Urkk.
im 3. Bde. d. Urkundenbucbs d. Stadt
Goslar. (Zt.Harz- Ver. 50, 49-64.) [723
Hansertzesse. 8 Abt.: 1477—1(30, bearb.
v. D. Schafer u. Fr. Tecben 8. '14,441.
Rez v. Bd.8 a. 9: RLst. Zt. 114, 86t$ — 68
KenBen. [724
UrkoBdenborh, Mecklenburg. Bd 24:
1400. 3. Siegelhft. b. '14, 27*8. Rez.: Hist.
Zt. 114, 643f Webrmann. [725
Inventare d. nichtstaatl. Archive
d. Prov. Sachsen. Bd. 1: Re^.-Bez.
Magdeburg. 1. Abt, H. 1: Kreis Neu-
haldensleben , bearb. v. W. MOllen-
berg. Hrsg. v. d. Hist. Kommisa. d,
Prov. Sachs. Halle: Hendel. 79 S.
2.60 M. [726
Lent abur h d. Abtes Georgias Thun zu
Saalfeld 1497—1526, brag. v. Ernst Koeb,
s. '14, 457. Res. : N. Areh f. saehs G. 35,
389-91 G. H. Mttller; Hist Zt. 114, 4i3f.
Rehine. [727
Menduer, R., Bargker Urkunden-
buch. Urkk. u. Urkundenauszttge d.
Herrschaft Burgk bis zu ihr. An-
gliederg. an d. Hans ReuB-Greiz
1696/1616. Plauen : Neupert 107 S.
(Beil. zu: Mitt. Ver. G. usw. Planen
i. V. Jahresschr. 27.) 1.76M. [728
Ernilsch, H., E. Nachtrag z. Ur-
kundenbuche d.*Stadt Pirna. (N. Arch.
f. sftchs. G. 36, 127 f.) [729
Minde-Pouet, G., Der alte u.
neue urkdl. lnhalt d. Turmvase d.
alten Rathauses zu Dresden. (Dresdner
G.bll. 24. Jg., 101-9.) [730
Krabbo, M., Regesten d. Mark-
grafen v. Brandenb. a. askan. Hause
(s. 13, 2603). Lfg. 4. '14. S. 241—
820. 4 M. 40. (VeriJff. d. Ver. f. G. d.
Mark Brand.) [731
Rez.: Hans. G.bll. '17, 267—11 Tecben.
Testament* d. Kurfiirsten v. Brandenb.
u. d. beid. erst. Kttnige v. PreuB., brag. v.
H. v. Cam merer (a. '15/'16, 28*4). Rez.:
Vierteljschr. Soz. Wirtscb.-G. '14, 403—5
Schmidt-Ewald. [732
Klinkenborg, M., E. Inventar d.
Archive d. brandb. Provinzialverwal-
tung. (Korr.bl. d. Gesamt-Ver. 63,
262-65.) [733
Funcke, Fr, Regesten d. BiscnOfe
v. Lebus bis z. J. 1418. (Branden-
burgia 24, 193-252.) [734
W.f K., Silesiaca im Arch. d. St.
Hermannstadt u. d. Sachs. Nation u.
d. dortig. Baron Bruckenthalischen
Museums. (Schles. G.bll. 17, 13 f.) [735
Ueberschaer, Schlesisches in
Johanniter-Ordens-Archiven. (Schles.
G.bll. 16, 33—36.) [736
Urkundenbuch d. Eustodien Gold-
berg u. Breslau. 1: 1240—1517.
DUsseld.: Schwann. XXIV, 472 S.
15 M. (Mon.Gernu Franciscana. 2. Abt,
Bd. 1, Tl. 1.) [737
Weber, IT., Ein alter GSrlitzer
Kodex 1502—94. (N. Laus. Magaz. 92,
158-79.) [738
Mendthal, H., E. Nachtrag zu d.
Pommerellischen Urkundenbuch. (Alt-
preufi. Monatsschr. 62, 135—40.) [739
Inteatare bans. Arcbive d. 16. Jb. 8:
Danzig. Invent. 1531—91, bearb. v. P. S i m o n ,
s. '13, 259d. Rez.: Vierteljschr. f. Soz.- n.
Wirtscb.-G. 12, 329-31 Kapfaabn; Hist,
Monatsbll. f. d. Prov. Posen 15, 33—96
Warscbaner: Hist. Zt 115, 416—19 Hage-
dorn P40
Kaufmann, Jos,, Die Archive in
Pelplin. (Mitt. Westpr. G.-Ver. 16,
38—46.) [741
Fehr,H.,Uber Weistumsforschung.
(Vierteljschr. f . Soz.- u. Wirtsch.-G. 13,
655-61.) |742
Wslttfiaier, Osterr., 8. V14, 2776. Rez.
v. 10 (steiriscbe Taidinge, Nacbtrr.; hrsg.
v. A. Melln. Eug.Fihr.v. Mttller): Zt. d.
Hist. Ver f . Steierm. 12, 220— 23v.Wretacbko.
v. 10 u. 11: Mitt, d. Inst. f. ftst. G. 36, 700—2
Peterka. [743
Platz, Jot., Graf. Alt-Salz-
burgische Weiatttmer. (Mitt. d. Ges
f. Salzburg. Ldke. 54, 117-84.) [744
Schmidt, Geo., Dt. Dorfrechte a.
Westbflhmen. (Mitt. Inst, Oat G. 37,
698-631.) [746
Sammlung schweiz. Rechtsquellen
(s. 15/16,2337). Abt. 16: DieRechts-
quellen d. Kantons Aargau. Tl. 1:
Stadtrechte. Bd. 7: Stadtrecht v.
Rheinfelden. Hrsg. v. Fr. E. Welti.
XVI, 615 S. [746
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Urkunden, Akten und Regesten. — Andere schriftl. Quellen und Denkmiler *21
Werken d. Vereeniging tot uitg.
d. bronnen van het oud. vaderl. recht.
2. R, N. 17: Bronnen Voor d. jresch.
d. kerkel. rechtspraak in het bisdom
Utrecht in de middeleuwen, uitg. door
J, G. C. Joosting en 8. Muller.
Afd. 1 : Indeeling van hot lisdom door
S. Muller. D. 2. '15. 600 S. [747
Urbare, Rheinisch. Bd. 3 : Abtei
Werden a. d. Ruhr. B. Lagebttcher,
Hebe- u. Zinsregister v. 14 bis 17. Jh.
Hrsg. v. R. KOtzschke. 892 S.
Bonn: Behrendt. (Publ. d. Ges. f. rhein.
G.kde. 20, 8). (748
Weistlmer d. Rheinprov. Abt, 2: Kur-
filrstent KOln. Bd. l u 2, a '15, 485. Rez. :
Ann. Hist. Ver. Niederrh. 100, 180 — 83
Hilling. [749
Mfiller, Wllh., unt. Mitw. v. Geo.
Fink: Verzeichn. hess. Weifitttmer.
(Arbeiten d. Hist. Kommiss. f. d. Gr-
hzgt Hess.. Aus: Arch. Hess. G. 10,
328-63. 11, 199-259.) Darmst.: Hist.
Kommiss. 96 8. 2 M. (750
Rez. : Zt Ver. Hess. G. 50, 244 f . Ed. Becker.
Quellen z. st&dt. Verwaltungs-,
Rechts- u. Wirtsch.-G. v. Quedlinburg
v. 15. Jh. bis z. Zeit Friedrichs d. Gr.
Tl. 1: Baurdinge nebst sonst. obrig-
keitl. Verordngn. u. Abmachgn.; bearb.
v. Herm. Lorenz. Halle: Sender 16.
LXXXVIH, 624 S. 18 M. (G.-Quellen
d. Prov. Sachsen 44, 1.)
Rez. : Jahrb. Nat. 6k. 10S, 595-18 Below ;
Zt Harz-Ver. 50, 171—74 P. Schwixz. [751
4. Andere schriftliehe Quellen
und Denkm&ler.
Mfiller, Geo., Visitationsakten als
Geschichtsquellen. (Dt. G.bll. 17, 279
-309) [752
Schullern, H. y., Die kanon.
Bttcher u. ihr Wert. Forsch. Mitt. G.
Tirols usw. 14, 182—87.) [753
Necrologla Germ. 5,2: Austria inferior,
ed. A. Franc Fucha, a.' 14. 2789. Rez.: Hist.
Vierteljschr. 18, 150—56 Erben. [751
Enzmann, K,f Anfangsjahre d.
Matriken in d. dt. u. gemischt-
sprachigen Pfarreien d. Prager Erz-
di5zese. : (Mitt. Ver. G. Dt. B5hmen54,
388-88.) [755
Schlecht, J., Monumentale In-
schrr. iin Freisinger Dom. (Sammelbl.
Hist. Ver. Freiaing 10, 81-144.) (756
Spirkner, B., Die Anniversarien
d. ehemal. Klosters Seemannshausen
b. Gangkofen, 1265—1721. (Vhlgn.
Hist. Ver. Niederbayern 63, 216—
33.) [767
Kntfpfler, Die Bttrgerbtlcher im
Stadtarchiv zu Amberg i. 0. (Dt.
G.bll. 18, 268 -72.) (758
Leuze, 0., Domherrenverzeichnisse
u. Aufschwdrbttcher d. Domkapitele zu
Augsburg. (Arch. f. d. G. cL Hocfc-
stifts Augsb. 4, 456—62.) [769
Weber, X.. Das alteste Jahrzeit-
buch d. Barfttfler zu Luzern, c. 1290
—1618. (G. freund. Mitt. d. Ver. d.
6 Orte 72, 1—67.) [760
Wymann, E.? Das Schlachtjahr-
zeit v. Uri. Altdorf: Staatsarch. '16.
XLVI, 78 S. 2 Fr. 50. [761
Be*.: Zt. Sehweiz. Kirch.-G. 11, 158 f.
Milller, Jos., 2 Nufizehnten-Rddel
d. Pfarrkirche Altdorf von 1491 u.
1532. (G. freund. 70, 296-804.) [762
BfichI, A., Hist Notizen a. d.
Frauenf elder J ahrzeitbuch 1386— 1 656.
(Z t. f . schweiz.Kirch.-G.9, 152—65.) [763
Herrmann, Frits, Quellen z. Topogr. u.
Statist, d. St Mainz, flauser- u. Steuer-
listen 1497-1541, s ^4, 2794, Rez.: Gdti.gel.
Anz. *15, 310—1? Kenssen. [1U
Urkundenbflcherd.geistl. Stiftgn.
d. Niederrheins. 3: Abtei Altenberg,
bearb. v. H. Mosler. Rez.: Westd.
Zt. 32, 243 Aubin. Stud. u. Mitt. z.
G. d. Bened.-Ordens N.F.4, 166—67
Wellstein ; Ann. Hist.Ver.Niederrh.99,
203 f. Hilling. [766
Belmtr, if., Kirohenbficher a. d. Re-
f;iernngibesirken Coblenz n. Trier, s. *1S,
62f. Rez.: Mitt. a. d. hist. lit. N. F.*v7*f.
Hofmeister. [766
Telchmann, E., Das alteste
Aachener Totenbueh. (Zt. Aach. G.-
Ver. 38, 1—213.) — B. Pick, E.
wiederaufgefundene Hs. d. Aach.
Marienstifts. (Ebd. 288— 91.) [767
Sinemus, MM Das ftlteste Kirchen-
buch d. Gemeinde Cleinich-Hirsch-
feld, 1693—1702. (Mthfte. f. rhein.
Kirch.-G. 10, 346-60.) [76$
Steinbrecht , C , Hochmeister*
Grabsteine in Preuflen. (Altpr. Monats-
schr 62, 90-94) [769
BOuhoff, L.f Das Lied vom s&chs.
Prinzenraub. (N. Arch. Sachs. G. 38,
193-201.) [770
Volkilleder u. Zeltgedichte, Hist., v.
16.— 18. Jh., gesamm. a. erl. v. Aug. Hart-
mann, a. fi5fiG, 495. Rez. : Anz. Dt. Altert.
37, 146— IS E. S. [771
Kunsttopographle, Osterr. (s.
'14/46,469.) Bd. 11, Tl. 3: P.Buberl,
Die Denkmale d. polir. Bez. Salz-
burg. Archiv. Tl. v. Frz. Martin.
(Salzb. Land 2. Bd.) Tl. 3: Gerichts-
bez. Salzb. 14. X, 608 S.; 6 Taf.
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"22
Bibliographic Nr. 772—817
30 ML 80. — Bd. 15: H. Hassin ger,
Kunsth. Atlas d. Reichshaupt- n.
Residenzst. Wien u.Verz.d.erhaltensw.
hist. Kunst- u. Natnrdenkmale d. Wien.
Stadtbildes.l6.304S.,19Taf.32M. [772
Kunstschfitze BShmens. Samm-
hing bedeut. Kunstwerke ans Bdhmen,
M&hren n. Schlesien v. d. ftltest. Zeiten
bis zum Ende d. 19. Jh. Hrsg.: Jan
8tenc. Red.: Zd. Wirth. 2. Bd.
12Hfce. Lpz :Brockhausu.Pehrssonl3.
1 Heft 10 Taf.; 4 8. ill. Text.
21.60 M. [773
KunstdenkmSler d. Kgr. Bayern
(s. '16, 501). Bd. 3: Reg.-Bez. Unter-
franken n. Aschaffenb., hvsg. v. F.
Maden Hit hist. Eini. v. H. Ring.
E. 14 : A. F e a 1 n e r , Bez.- Amt Hammef-
burg. '15. 172 S.; 9 Taf 8 M. H.15:
H. Karlinger, B.-A. Ebern. 16
222 S.; 13 Taf. 10 M. H. 16:
K. GrOber u. H. Karlinger, B.-A.
Alzenau. Mit hist. Einl. v H. Ring.
16. IX, 114 8.; 8 Taf. 6 M. H. 17:
F. Mader u. G. Lill, Stadt u. Bez.-
Amt Schweinfurt. Mit hist. Einl. v.
H. Ring. 316 S.; 26 Taf. e. Kte.
12 M. H. 20/4. '16. 7/9.16. 28/12.16.
13/12. 17. [774
Gebrlng, L. , Eanstbistorische nnd
geschichtliche Denkm&ier Berchtes-
fadens nnd Umgebnng. MUnchen:
[aiser. 86 S. [775
Kunst- u. Altertums-Uenkmale
im Kgr. Wtlrttemb. Hrsg. v. E.
v. Paulus n. E. Gradmann (s.
15/16, 503). Erg.-Atl. Lfg. 83-35.
(Lfg. 67-69 d. Gesamtwerkes.) 16.
14 Taf. a 1 M. 60. (776
E uistdcnkmiler d. Grhzgts. Baden (a. ' 14,
IS05). Res. v. 9, I: H. Rott, Amtsbez.
Braehsal (Kr. Karlsruhe), s. 'J 4. *805.
Zt. f. G. d. Oberrh. N. F. SO, 133 f. Obser. [777
Obser, K., Quelien z. Ban- n.
Knnst - G. d. Uberlinger Munsters.
1226—1620. MitBeitrr v. V.Mezser
n. A. Semi er. (Festgabe d. Bad. Hist.
Kommiss. z. 9. VII. 17. S. 71—229.)
8 Taf. — Dass. sen.: Karlsr : C. F.
Muller. 159 S. 8 T. 3 M.
Rez. : Sohr. Ver. 0. Bodensee. 4«, 192-94.
Bertie. [77S
Boar, R. S.? Gr&berfnnde im
Metzer Dom. (Jahrb. Ges. Lothr. G.
27/28,235—427; 30Taf.)— W.Schmltz,
Aufdecknng v. Bruchst&cken alter
Epitaphien n. Grabplatten bei Arbeiten
imlnnernd.Domes (Eb 1.488 -511.) [779
Kunstdenkni&ler d. Rheinprov.
Hrsg. v. P. Clemen. VI, 4: Stadt
KOln. Bd. 1, .AM. 4. 16. 379 S.;
29 Taf. 5 M. — X: St Aachen, Halb-
bd. 1. 16. IX, 272 S.; 19 Taf. 6 M.
Rez. v. X, l : Zt. Aach. O.-Ver. 88. 291
—310 Bnohkremer. p80
Berlckte Ob. d. Tfttigkeit d. Prov.-
Kommission f. d. Denkmalpflege in d«
Rheinprov. n. der Prov.-Museen zn
Bonn u. Trier (s. 14, 2808). 19 : 1914
20 : 1915 u. 16. Nebst Regist. zn 1—20.
Dttsseld.: Schwann 15-17. 136 S.
14 Taf 118 S.; 6 Taf. 4 2 M. 50. [781
Bredius, A.. Kftnstler-Inventare.
Urkk. z. G. d. hollgnd Knnst d. 16 ,
17. u. 18.Jh. Unt.Mitw.v.0. Hirsch-
mann. Tl. 1 a. 2. (Qnellenschrr. z.
holiand. Kunst-G. 5/6.) Haag: Nijhoff
15f. XV, 735 S. 24M.70. [782
Luthmer, Jahresber. d. Bezirks-
Kommiss. z. Erforschg. n. Erhaltg. d.
Denkm&ler innerh. d. Reg.-Bez. Wies-
baden: 13 u 14. (Beil. zn Nass.
Ann. 43.) 17 n. 14 S.; Taff. [783
.. Nearer, A. H», Die noch vorhand.
Uberreste d alten Wiesbaden. (Nass.
Heimatbll. 18, 59-61 ; 90—93.) [784
Ban- a. KMNtdeakmiler im Reg-Bee.
Cassel. 5: Paul Weber, Kreis Herrschaft
Sohmalkalden. a. M4t 9809. Rez.: Zt. d Ver.
f. thfir. O. N. F. 23, *18-*1 Ernst Koch [785
Ban- n. KunstdenkmSler Thtl-
ringens, bearb. v. P. Lehfeldt n.
G. VoB (s.15/16, 2350). H.41: G. VoB,
Grhzgt Sachs. - Weimar - Eisenach.
Amtsger.-Bez Ei?en. 3: Wartbnrg.
XV, 399 S. ; 78 Taf. 20 M. [786
Bole, A. , Das K&fernburger Ge-
m&lde. (Zt, d. Ver. f. thtir. G. N. F. 22,
279—92,) [787
KtBfttdenkmiler d. Pro?. Hannov. H. IS
(Reg.-bez. Osnabr. S», s. '15, t34i. Rez.:
Mitt. Ver. G. Osnabr. 40, 388—91 Fink. [7*8
Darstellnng, Beschreib., d. filter.
Ban- n. Kunst denkm&ler d. Kgr.
Sachsen(s.l5, 507). 39: C.Gurlitt,
MeiBen (Stadt, Vorstadte, Afrafreiheit
n. Wasserburg). 485 S , Taf. 32 M.
Kez. v. 37 s. '14, 2811 n. S3 8. 'lSflS 507:
N. A. S&chi. G. 87, 171-178 Haenel. [789
Knnstdcnkm&ler d.Prov Brandenb.
(s. 16, 608). V, 1: Kr. Luck an. Unt.
Schriftleitg. v. Th. Goecke bearb. v.
W. Jung u. W. Spatz. LXIII,
616 8.: 2 Kin., 32 Taf. 20 M. [790
Baa- u. Kunstdenkm&ler d. Prov.
Pommern (s. 16/16, 2345). T1.2: Reg.-
Bez. Stettin, fl. 7. Anh.: Ans d.
Pyritzer Weizacker. R. H o 1 s t e n , Die
Volkskde. d. Weizackers. Als Einleitg.
dazu: Fr. Soenderop, Der Ober-
flfichenbaud.Kr.Pyritzl4. 12 H. [791
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Urkunden, Akten and Regesten. — Allgem. deatsche Geschichte *23
Lemcke, Jahresber. lib. d. Tfttig-
keit d. Kommiss. z. Erforschg. a. Er-
haltg. d. Denkm&ler in d. Prov. Pom-
mern (b. '14, 2813).. 20: 1, X 13-
30. IX. 14 u. v. 1. X. '14—30. IX. '15.
(Bait. Stud. N. F. 18 u. 19. Beil. 13 S.,
Taff. XV S. [792
Schntld, Bernh., Die Denkmal-
pflege in d. Prov. Westpreufien (8. 14,
2814). 12. Bericht:14. 13. Ber.: 15.
Danzig: Kafemann 16f. 20 S., 3 Taf.;
15 S , 6 Taf. a 1 M. [793
Berlcht d. Eonseryators d, Kunst-
denkm&ler d. Prov. Ostpreuisen iib. d.
Tatigkeit, 14: im Jahre'15. EOnigsb.:
Teichert 16. 4°. 37 S. [794
Heuer, R., Die Thorner Kunst-
altertlimer, H. 1: Die Werke d. bild.
Kunst n. d. Kunstgewerbes b. z. Ende
d. Mittelal. (Aus : Mitt. Coppernicus-
Ver. 24.) Thorn: Lambeck 16. 90 S.;
36 Taf. 6 M. [795
Neumann, Willi,, Denkmalsschutz
u. Denkinalpflege i. d. baltisch. Pro-
vinzen Liv-, Est- u. Eurland. (Bait.
Stud. z. Arch. u. G. 286—95.) [796
Haeh, Th., Ltibecker Glockenkunde , s.
*14, 2S» 5. Rez. : Zt. Ver. Ltlbeok. G 18, 200
—204 Techen. [797
Geyer, Sachs. Glockeninschriften.
(Mitt. Ver. Sachs. Volkskde. 7, 161—
75.) [798
IV. Bearbeitungen.
1. Allgemeine deatsche Ge-
schichte*
Arldt, Th., German. VBlkerwellen
u. ihre Bedeutg. i. d. BevOlkerungs-G.
v. Europa. (Umsehlt.: Germ. VBlker-
wellen u. d. Besiedelg Europas.) Lpz. :
Dieterich. XII, 226 S. 5 M. [799
Meinecke, Fr., Weltbiirgertum u.
Nationalslaat. Stud. z. Genesis d. dt.
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4 M. [801
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Dieterich 136 S. 4 M. [802
Dove, A., Der Streit urn. d. Mittel-
alter. (Hist. Zt. 116, 209—30.) [803
Wermlnghoff, A., Der Imperialis-
ms in Gegenwart u. Vergangenheit.
(Grenzboten, Jg. 76 Nr. 17, S. 106—
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Philippson, Mart., G. d. neueren
Zeit. Bl. 2 u. 3. (AUgem. Welt - G.
mit kulturhistor.Abbilgn.usw. 2. voll-
stand. ueubearb. Aufl. Bd. 12 u. 13.)
Berl.:BaumgarteH3. XIV, 562, 59 Taf.,
5 Etn ; XI, 422 S., 27 Taf. u 1 Ete.
20 M. [805
Sch8fer, D., Dt. G. 5. bis auf d.
Gegenw. forts:ef. Aufl. 2 Bde Jena:
Fischer 16. 17 M. [806
Einhart.(Pseud.f.Hnr.ClaB), Dt.G.
Unver&nd. fteudr. d. 5. Aufl. Lpz.:
Weicher. XIII, 511 S. 6 M. [807
Fischer, Karl, Dt Eigenart u. dt.
Schicksale. 12 Bucher dt. G. Abt.l:
1.— 4.Buch. Berl.:Schwetschke. 16 IS.
3 M.
Rez. : Dt. Lit. - Ztg. '17, Nr. 28 Ldw.
Schmidt. [80S
Korze, F., Dt.G. 3: VomWestf.
Frieden bis z. Auf 18s. d. alten Reiches
1648—1806. Neudr. Lpz.: GOschen 16.
813 8. 90 Pf. (Sammlg. G8schen
Nr. 35.) [809
Lamprecht, K., Dt. Aufstieg 1750
— 1914 Neue urn e. Vortr. d. Vers,
verm. Ausg. Gotha: Perthes 17. 62 S.
1 M. [810
Miiller, K. A. v., Aus Dtlds. G.
(Suddt. Mthfte. 16, Nov., 113-60.) [811
Guglla, Die Geburtg-, Sterbe- n. Grab*
atatten d. r&m.-dt. Kaiser u. Kttnige. s '14.
2819. Rez. : Hist. Zt. 117, 159 Weise. [Sit
Kowalski, Wolff., Die dt Kdnigionen
a. Kaiserinnen v. Konrad III. bis z. Bade
d. Interregnums, 8.'Ut4<*8. Rez.: Zt.<LSav.-
Stlftg, 84, Genn.-Abt, 486 Mitteis; Dt. Zt. f.
Kirchenrecht 24, 837 f. Rack; Mitt d. Inst
f. 8st. G. 86, 690-92 Dungern. [818
Platzhoff, W., Deutschland «.
Frankreich. (Dt. Kriegsschriften H. 9.)
Bonn: Marcus &W. 16. 28 S. 60 Pf. [814
Anerbaca, La France et le Saint Empire
Rom. Germ. dep. la pais de Westpaalie
jasqa'a la r6voI. franc s. M4, 2813. Rez.:
Mitt. d. Inst. f. <jst. G. 36, 728—32 v. Srblk;
Zt. H. Oberrh. 52, 157—60 Stenzel. [815
Kalndl, R. F*. Die Deutschen in
Osteuropa. Lpz.: Klinkhardt 16. 104 S.
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arbeit an a. unter. Donaa. Prag): Dt. Ver. z.
Verbreitg. gemeinniitz. Kenntnisse. 22 8.
20 Pf. (Sammlg. gemeinniitz. Vertr. 469-
460.) [817
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Original from
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Flatzhoff, W., Das erste Auf-
tauchen Rufllands n. d. russ. Gefahr in
d. europ. Politik. (Hist. Zt. 115, 77—
93.) [818
teberaberger , RnBlands Orientpolitik
in d. letzten 2. Jahihh. , b. '14, 490. Rez. :
Zt f. Polit. 7, 716 f. Charmatz ; Mitt d. Inst,
f. ost G.forschg. 36. 642—46 v. Landwehr ;
Hist. Vierteljschr. IS, 179— 81 Stttbe. [819
2, Territorial^ Oeschichte.
Wimmer, L. y., Die Ostmark.
Oesterr.-Ungarns Mission in d. Welt-G.
2. durchges. Aufl. Wien: Fromme.
94 S. 2 M. [820
M tiller- 6 uttenbr nnn, A., Ruhmes-
halle dt. Arbeit in d. ost. -ung. Mo-
narchie. Hrsg. tint Mitw. namhaf ter
Gelehrter nnd Schriftstelter. Stnttg.:
Dt. Verl.-Anst 16. 4° 524 S.; 22Taf.
30 M. . ,. [820
Bauer, Wilh., Osterreich. (Oster-
reich. Zt. f. G 1, 1—16.) [821
Cloeter, H., Hauser u. Menschen v. wien.
2. u. S. A. Wien : Schroll *1G. 21 S. ; Taff.
4 M. [822
Bnperttiberger, M., Ebelsberg Einst u.
Jetzt, s. '18,305. Rez.: Hist. Jahrb. 84,
437 f. Pdsinger; Hist. Vierteljschr. 17, 444
Vancea. [823
Smeritsclmigg, J., G. d. Marktes
u. d. Pfarre Gnas. (Bd. 2. d. Monogr.
d. Bezirkes Feldbach v. 8teiner-
Wischenbart.)Gnas: Selbstverl.14. [824
Gubo, Aus Steiermarks Vergangenheit.
s. '14, 493. Rez: Mitt. Inst. 8st.G.37, 149—
51 v. Srbik. [825
Knaffl, Aus Dt.-Landsberg Yergangen-
heit, s. MS, 306. Rez.: Zt. d. Hist. Ver. f.
Steiermark 10, 295-97 Riipschl. [826
Zenegg, E# v., Beitrr. z. G. v.
Klagenfurter Hausern (Carinthia I.
Jg. 107, 50—57.) [827
Fresacher, W., Beitrr. z. alter. G.Villachs.
Villaeh. Progr. 28 S. r*28
Grdbl, J., Historisches n. wirtscharil.-
^eographisches a. d. dt. Sprachinsel Gott-
schee. Progr. Gottsch. '15. 6 S. [>29
Eder, J. M., Behlofl Miinichau b.
Kitzbiihel, Tirol, seine G. u. sein Ver-
fall. Wien: Artarier & Co. 15. 2°.
16 S.; 9 Taf. 10 M. [830
Straf anz . M. , Zur G. d. Schlosses u.
Geschlechts Haseiberg b. Bozen. (Forsch.
nsw. z. G. Tirols u. Voralb. 12, 10—24.) [881
timer. A., Schlofl Feldkirch-Schatten-
berg. Geschichtl. Uberblick. Feldk. : Selbst-
verL '16. 72 S. 6j PL [£32
Widmann, H. , G. Salzburgs Bd. 3, s.
15, 520. Rez: Jb. Ges. G. Prot. Osteir. 37.
104 f. Loesche. [833
Luschin y. Ebengreuth, A,, Oster-
reichs Anfdnge in d. AdBia. Wien:
Holder 16. 56 S. 1 M. 10. [834
Lenel , W. , Yenezianiseh - istrische
Studien, s. >14, 497. Rez.: Mitt. Inst Ost G.
37, 196-98 Eretsohmayr. [836
Strantz, K. v., Das Deuteehtum
xx. d. dt. Adel, wie Burgertum Friauls.
(Dt. Herold 16, Nr. 3.) [836
BretkoW, G. Bohmens a. Mahrens, s. '15.
2«62. Rez.: Korr.-Bl. d. Gesamt - Ver. 6S,
285—87 Maetschke ; '12. Stud. usw. z. G. <L
Bened.OrdensN.F.6, 242— 44 Kinter ; Thftr.-
Sachs. Zt. 7. 68 f. Heldmann. [837
Siegl, K., Schlofi Seeberg im Eger-
lande. (Mitt, Ver. G. Dt Bohmen 54,
209—48.) f838
Liebscher, KM Der polit. Amtsoez.
Bischofsteinitz. Tachau: Bayand 13.
613 S.
Rez.: Mitt.Yer.G.Dt Bohmen 54, 205—7
0. Weber. [839
Krahl, G. d. kgl. Stadt Eomotan.
Komotau: Dt. Volksbuchh. 14. XII.
173 S. 1 M. [840
KrebM, J., Beitrr. z. neuer. G. Mahrens.
(Zt. Dt Yer. tt. Mahrens u. Schles. 21, 138—
49.) [841
Berger, Karl, Der grofie Stzelna-
wald. Beitr. z. G. Nordm&hrens n. ihr.
Quellenkde. (Zt. d. dt.Ver. f. G. Mahrens
u. Schies. 19, 125—74.) [842
Strakosch-Grafiinann, G., Die
dt. Auswanderg. aus M&hren in d. Ver-
gangenheit. (Zt. d Dt.Ver. f. G. Mahrens
usw. 20, 141-97.) [843
Berger, Karl, Ob. d. Alter v. Neu-
titschein. (Zt. Dt. Ver. G. M&hreus u.
Schles. 21, 101-4.) [844
Gerber, E., Alt-Troppau. (Zt d.
Dt. Ver. f. G. Mahrens u. Schles. 17,
160—67. 18, 394—403.) [845
Kalndl, G. d. Dentschenin d. Karpatnen-
landem, s. '13, 2667. Rez : Zt. f. Ethnol. 45.
907—9 Mielke; Hist Monatsbll. f. d. Prov.
Posen 14, 120— 4i4 Ennkel; Zt d. Bist Ver. f.
Steiermark 10, 126 f. ReiBenberger. [M6
Jacob, Geo., Aus Ungarns Tfirken-
zeit Frkf. (Main): Keller. 39 S.
2 M. [847
Teutsch, Fr., Die Siebenbiirger
Sachsen in Vergangenh. n. Gegenw.
(Schrr. z. Erforsch. d. Deutschtums im
Auslandl.) Lpz.: Koehlerl6. XVIU,
350 S. 9 M. 60.
Rez.: PreuB. Jahrbb. 166, 4981*. Fittbogen,
Lit. Zbl. '17, Nr. 27 L. B. [848
Kaindl, R. Fr., Das alte deutsche
„ReichslandM in Galizien. (Grenzboten
17 Bd. II, Nr. 15, S. 55-60.) [849
Buqzel, J., Die ungar.-dt Be-
ziehgn. (Jahrb. Gesetzgebg. 41, 35 —
86.) [860
M filler, Karl Alex., Probleme d.
nenest bayer. G. , 1799—1871. (Hist
Zt.118, 222—49.) [851
Doberl, Al., Entwicklnngs - G.
Bayerns. Bd. 1: V. d. ftltest. Zeit bis z.
Westf.Frieden, 3. verm. Aufl. 16. X.
637 S. 16 M.
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UNIVERSITY OF MICHIGAN
Territorial - Geschichte
>»6
Rez.: Beitr. z. bayer. Kirch -O. 23. 168
— 170. Jordan; Rex: v. Bd.2. s. '18. 320.
Hist. Vierteljschr. 17. 589 f. Vanesa. [859
Weber, F., Boden- u. Namenalter-
tUmer aus Oberbayern. (Altbayer.
Monatsschr. 13, 1—15.) [853
Ritzinger, Zur alt. G. v. Neustadt
a.D. (s. 13, 2677). Forts. (Vhdlgn.H.V.
Niederbayern 52, 49—120. [864
Feldmater* Geschichtliches ub. d.
Gemeinde Asenhani a. d. Burg Neudeck
im Rottal. (Vhdlgn. d. Hist. Ver.
Niederbayern. 51, IV.) 16 S. [855
Lommer, F. H., G. d. oberpfaiz.
Grenzstadt WaldmUuchen. H. 4. Am-
berg. Progr. 15. 68 S. [856
Kolde, Erich, Beitrr., Anregungen
und Gedanken z. G. Frankens. Lpz. :
Deicherfc. 64 S. 1 M. 80. [857
Mummenhoff, E., Altnumberg io
Krieg und Kriegsnot. 1: Der zweite
markgrafl. Krieg. 2. Aus d. schlimmen
Tagen d. 30j. Krieges. Niimb.: Schrag
'16 f. 107; 168 S. 4 M. 40. [858
Herold, RudM Beitrr. z. Vor - G.
Erlangens u. 8. Umgebg. I: Funde u.
Grabgn. v. Aug. 1913. II: D. Grabung
b. Kosbach im Aug. 13. Der Kosbach.
Altar. (Aus Sitzungsber. d. physikal.-
med. Soziet&t in Erlangen.) Erlangen;
Mencke '14. 42 S. 2 Taf. 1 M. 60. [869
Gobi, 8., Wurzburg. E. kulturhist.
St&dtebild. 9. Aufl. (Unver&nd. Neudr.)
Wttrzb.: Stttrtz. 183 S. 2 M. [860
PfeIffer,L.,Bll.a.d.wechselreichen
G. d. Stadt Schweinfurt. Schweinf.:
Stoer '16. 18 S. 60 Pf. [861
Menfad, J.r Heimatkundl. G. u.
Kunst-G. Mflnnerstadts im Zusammen-
hang m. d. dt. G. Progr. Miinnerst. 15.
69 S. [862
Ulrrlch. B., Untererthai, 8. '14, 2841.
Rez.: Hist. Jahrb. 36, lOif. Riedner. [803
Schroder, Alfr., Das Bistum
Augsburg, hist. u. statist, beschrieben,
vormals v. A. v. Steichele (s. '14;
2843). Lfg. 62. (Bd. 8, 241—320).
1 M. 60. [864
Weller, K., Wurttb.G. 2. neubearb.
Aufl. (Sammlg. Goschen 462.) Berl.:
GBscben 16. 182 S. 1 M. [865
Schneider, En*,, AbriBd. wtirttb.
G. Stuttg^Krabbe 15. 62S. 90 Pf. [866
Bagen, Karl Jos., Entwicklg. d. Terri-
toriuma d. Grafen von Hohenberg 1170/1482.
s. 'J6/16, 53*-?. Rez.: Dt. Lit.-Ztg. 17; Nr. 25
Weller. [867
Alca, J. A. , Laupbeim bis'1570, a. '14,
2845. Rez.: Hist. Jabrb. 86, 803— 95 Biff el-
mair. [868
Bersn, G., Eastell Burladingen,
O.-A. Hechingen (Germania. Korr.bl.
R. G. Komm. 1, 111-18.) [869
Stabler, 0., G. EBlingens bis z. Mitte
d. 13. Jh., s.U3,2684. (Auch Berl. Diss. '13 ) [870
Thierer, G., Orts-G. v. Gussen-
stadt auf d. Schwab. Alb. (s. '18, 328.
Bd.2. 16. 535 S. 5M.
Rez. v. 1: Zt. d. Hist. Ver. f. Steier-
mark 10, 290—92 Eapper. [871
Singer, F. H., Beitrr. z. G. d.
Stadt Oberndorf a. N. u. ihr. Umgebg.
Eingel. v. Brinzinger. Nr. 1 : Der
groBe Brand v. 1842 u. d. Wieder-
aufbau d. inner. Stadt. Obernd.: Selbst-
verl. 24 S. 60 Pf. [872
Dierautr, Jf, G. d. schweiz. Eid-
genossensebatt (s. 14, 502). 5: Bis
1848. ( Allg Staaten G. Abt. 1, Lfg. 105.)
XXXVI, 807 8. 26 M.
Rez. v. 2. 2. Auti. Adz. f. schweiz. G.
'15,49—53. ThommenjHist. Vierteljsohr. 18.
199 ff. Weller. [871
Hchaffner, G. d. schweiz. Eidgenossen-
schaft.s. '15,525. Rez.: Anz. Schweiz. G. 38
Wilh. J. Meyer. [874
Oechsli, W., Die Benennungen d.
alten Eidgenossenschaft u. ihrer'
Giieder. Tl. 1. (Jabrb. f. schweiz. G.
41,51—280. 42,87-258) |875
Benzlger, C, Dt.-schweizer. Be-
ziehgn. in d. Vergangenheit. (Anz.
Schweiz. G. 16, 230-56.) [876
Gagliardi, E., Die Entstehg d.
schweiz. Neutralit&t. Ztlrich: Rascher
& Co. '15. 23 S. 60 Pf. (Schrr. f.
Schweizer Art u. Kunst 10.) [877
Wartmann,Herm., DasLintgebiet
d. heutig. Kantons St. Gallen im Mittel-
alt. (Jahrb. Schweiz. G. 42, 269— 80.) [878
Mttller, Ant., G. d. Herrsch. u.
Gemeinde Flums. Tl. 1. Gossan,
Kt. St. Gall., Gossan: Cavelti 16.
159 S. 4 Fr. 50.
Rez.: Anz. Schweiz. G. '17, 63 f. Btitler:
Zl. Schweiz. Kirch. -G. 11. 239 f. Jos.
MUller. [879
Wackeraaire), G. d. St Basel (s. 'iS/'ie,
2360). Rez. : Zt. G. Oberrh. N. F. 32, 481—84
H. Kaiser. [880
Gauss, Karl, Die Landgrafschaft
im Sisgau. (BaslerZt. 14,105-44.) [881
Merz, W., Die Burgen d. Sisgaus
14. (SchluB-)Lfg. 14. Bd.4, 161-237.
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Efrgenschwiler, F., Die temtor.
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(Mitt. H. Ver. Soloth. 8.) [888
Tanner, K«, Der Kampf urns
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Stud. z. G.-wiss. 9, 2.) [884
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Hansen, Kasp., Die Mflrsburg.
Zttrich: Beer & Co. 4°. S. 93— 177;
5 Taf. 6 M. (Mitt d, Antiqnar. Gea.
Zttrich 28, 2.) [886
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Escher,C.,u. R. Wachter, Chronik
d. Gemeinde Wipkingen. Zttrich : FttBli.
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Strickler, G., G. d Gemeinde
Dttrnten. Zttrich: FttBli 16. 237 S.
5 H. [888
Yaler, M., SchloB n. Herrschaft
Tarasp. Die Herren v. Tarasp. im
Mittelalt. Ghnr.: Schnler. 68 S.
2 M. 50. [889
Slmonet, J. J., G. d. Freiherrn
v. Vaz, d. polit. Gemeinde u. d. Pfarrei
Obervaz. Tl. 1 n 2. Ingenbohl. Chnr.
8elbstverL15. 294 S., 7 Taf. 4M.[890
Ltttschen, das ist: Landes- u
Volksknnde d. LBtschentales. Text von
Hedwig Anneler, fiilder von Karl
Anneler. Bern: Drechsel. 359 S (891
Gross, Ad., n. Ch. L. Schrider,
Histoire de Neuveville. Neuvev. :
Beerstecher 14. 358 S. [892
Rez.: Anz. 8chweiz. O. 17, 54 f. Toiler.
Hofmann, Karl, Aus bad. Landen.
Beitrr. z. Heimat-G. Weinheim : Acker-
mann. 188 S. 2 M 80. 893
Goldschmldt, Bob. ant. Mitw. v.
H. Ordenstein u. K. Widmer, Die
Stadt Karlsruhe, ihte G. u. Verwaltg.
Karlsr.: C. F. Mttller. 15. X, 626 S.
18 M. [894
Rez. : Zt. G. Oberrh. N. F. 82, 479—81
Frankbauser.
Trautwein, l.,Rohrbach b. Heidel-
berg einst u. jetzt. E. pfftlz. Orts-G.
m. vielfach. Berttcksicht. Kirchheims
n. ander. umlieg. Ortschaften. 1. Lfg.
Heidelb.: Ev. Verlg. 14. S. 1-64
80 Pf. [895
Christ, K., Wttstungen b. Wein-
heim at* der Bergstrafie. (Mannh.
G.bll. 16, 80-86; 114-17.) [896
Pfaff, Fr., Salzburg 500 Jahre BadUcb.
(Alemannia 43, 187—79.) [897
Beuss, B*, Histoire d Alsace.
11. dd. rev., corr. et compl. jusqu &
nos jours. Paris: Boivin 16. XII,
462 S.; 16 Taf. [898
Belnach, Jos., L' Alsace-Lorraine
devantrhistoire. Paris-Nancy: Berger-
Levraultl6. 31 8. [899
Wfiadlich, Geschtcbtstibersicbt f. Els.-
Lotbr.,8/ 14,284*. Rea.: Zt. f. G.d. Oberrb.
N. F. SO, 120-88 Stenzel. [900
Lul?£s, J., Die geschichtl. Wahr-
heit ttb. d. franz. Raub Els -Lothringens
u. ttb. d. Unterdrttckg, dies. Landes
unt. franz. Gewaltherrschaft (Dt.
Revue 42, IV, 224—38.) [901
May, «., La Lntte poar le Frangaia en
Lorraine a rant 1870, a. '13, 340. Rez.:
Jahrb d. Gea. f. lotbr. G. ww. t5, 559—64
J. B Kaiser. f90t
Biese, A., Der Name d. Elsafi.
(R8m.-germ. Korr bl. 8, Nr. 5f.) [903
Krollmann, C, Zur mittelalterL
G. d. Stadt Mtthlhausen im Oberland.
(Altpr. Mtchr. 54, 340—46.) [904
Scherlen, A., G. d. ehem. reichs-
unmittelbar. Stadt Ammerschweier
O.-E.). Colmar: Oberels. Verl.anst.14.
06 S. (905
Gass, J.f Der Adel in Mutzig.
Beitr. z. Orts- u. Fam.-G. Strafib.:
Le Ronx 15. 96 S. [906
Bittllnger, G., Einiges aus d. G.
d. Weilertals u. sein. Umgebg. Strafib.:
fleitz 16. 32 S.; 6 Taf. 1 M. (Beitr.
z. Landeskd. v. Els.-Loth. 62.) [907
Oeckinghaus, BM Vom Bitscher
Land u. sein. G. Strafib.: Beust.
127 S. 2 M. (908
Mehlls, C, Die Wiligartisburg
im Wa*gau. Beitr. z. Werdegang d.
Burgen im Pfalzerwalde. Nenst.
(Haardt): Sirafiner 16. 18 S. 1 M. [909
Robert, ©., Der Besitz d Zahringer in
Ostfranken (Zt. f. G. d. Oberrb. 81, 477
-87.) [910
Marx, J», Berichtigungen u. Er-
gfinzgn. zu Kentenichs G. d. St.
Trier. Trier: Paulinus-Dr. 16. 82 S.
1 M. 60. [911
Kentenlch, G. d. Stadt Trier a '14.2330.
Rez : VierteljBchr. Soz. Wirtscb.-G. 14, 393
—96 K. 0. Mttller. [91*
Kemper, E., Entstehg. d. „Stadt4C
Hohensolms. (Mitt. Wetzlar. G. Ver.
6, 37—42) [913
Pick, B., Geschichtl. Erinnergn.
an Aachen in Feindesland. (Zt. d.
Aach.G-Ver.37.274-818.)Sep.Aach.:
Cremer 16. 1 M. 20. [914
Brttll, W., Seit wann ist Dtiren
Stadt? (Zt. d. Aachen. G.-Ver. 36,
173 f.) [915
Soli mi tz, Ldw., Zur G. d. Stadt
Heinsberg. (Zt. Aach. G.-Ver. 37,
351-70. 38,379-81.) Sep.: Aachen:
Cremer 16. 1 M. [916
Vollmer, Adf.,G. d. Gemeinde Wevberg,
s.'14, M2. Rez.: Zt. d. Aacb. G-7er. 35,
170-72 Scbeins. [917
Biesten, F. Th. B., Versuch e.
Beschreibg. d. Kaiserl.freiweltl.Reichs-
stifts Essen. 1780. Hrsg. v. W. Biesten.
(Beitrr. G. E sen 36, 195-204) [918
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Territorial - Geschichte
*<
27
Rlnbeck, K., G. d. SUdt Essen. l. s.
'16/'1«. JS81. Rez.: Mitt. Hist. Lit. N. F. 5,
m— 29 Koernioke. [919
Weyersberg, AM Ans Solingens
vergang. Tagen (s. '13, 360). Forts.
(Monatsschr. d. Berg. G.-ver. 14—
'17/ ) [920
Geschichte der Stadt Dttsseldorf
in zw81f Abhandlungen Festschrift
z. 600j&hr. Jubil&nm. Hrsg. v. Dttssel-
dorfer Gescbichts-Verein. Dttsseldorf:
Kraus 1888 (Unverand. Neudr. Dttssel-
dorf 16: Ed. Lintz). 499 S. [921
Sehell, 0., Kaiserswerth. (Monatsschr.
d. Berg.-G • Ver. '15, 2i3— ic.) 19*2
Henrlchs, G. d. Grafsch. M8rs
(s. 15/16, 588) H. 2. S. 81—106.
1 M. 10 [923
Wampach, C., G. d. Grund-
herrscbaft Echternach. (Kap. 4 u. 5.)
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CourcT Mac Donnell, J. def
Belgium, her kings, kingdom & people.
Lond.: Long 14. 364 S. 15 sh. [925
Herwarth r. Bittenfeld, EM
Belgien. E. Beurteilg. sein. G. bis z.
Gegeuw. Wiesbad.: Staadt 15 36 S.
55 Pf. [926
Pirenue, G. Belgians. Dt. Ubers. v.
F. Am helm. Bd. 4: 1567-1648, s. '14, 544.
Rez. : Hist. Jahrb S5, 4S4f. F. Schroder; Lit.
Zbl. '14, Nr. 46 ; Vierteljschr. f. Soz.- n.
Wirtsch.-G. IS, 289-98 Watjen ; Mitt. Inst.
Oat. G. 37, 845-47 Elkan. J927
Kessler, 0.* Das dt. Belgien.
Beitrr. z. G., Volkswirtsch. u. z. dt.
Verwraltg. Berl.: Sigismund 16. 169 S.
3 M. [928
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in und am Belgien. (Dt. Rundschau 15,
Jan., 127—49.) [929
Wegg, J., Antwerp. 1477—1569.
From the battle of Nancy to the
treaty of Cateau Cambrdsis. Lond.:
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Mailer, S* Hzn. Nog iets over
de oudste geschiedenis van Schieland
(Bijdrr. v. vaderl. gesch. etc. 6 R , 2,
173-93.) [931
Bf echelon; Th. C.f Bijdragen tot
de gesch. van Waelhem. Diericks-B.
14. 198 S. 2 Fr. 50. [932
Bechtolsheimer, H., J* R.
Dleterich u. K. Strecker, Beitrr. z.
rhein.-hess. ^G. Festschr. d. Prov.
Rheinhess. z. Hundertjahrfeier 1816
—1916. IjMainz: Diemer 16. XHI,
389 S.; Taf. 4 M. 50. [933
Hattemer, K,, Eotwickigs.-G. Hessen -
Darmstadts, s. '14, 530. Rez. : Mitt. a. d.
hist. Lit. H. F. 2, 15 f. Hirsch. [934
summing, Entsteh. d. weltlich. Terri-
toriume d. Erzbistums Mainz, s. '15J' 16, 2376
Rez. : Vierteljschr. Soz.- Wirtsch.-G. '14, S99
—402 Schmidt-Ewald. [985
Bothe, F., u. Bern. Mailer, G.
d. St Frankf. a. M. Bd. 2a: Bilder-
atl. 16. 120 Taf. 8 M.
Rez. v. Bd. 1, s. '14. 2860. Dt. Lit. Ztg.
M4, Nr. 33 Heidrich; Hist. .Jahrb. 85, 806
— 869 Grupp; Hist. Vierteljschr. 18, 200 f,
Keufien. l»36
Nassauer, S., Bargen n. befestigte
Gntshofe urn Frankf. a. M. G. u.
Sage. 4. verm. n. verb Aufl. Frankf.
(Main) : Goldstein. 494 S. 4 M 50. [937
Brunner, Hugo, G. d. Residenzstadt
Cassel, s. '14, 548. Rez. -. Hist. Zt. 114, 405
-8 Rosenfeld. [938
Brunner, Die Altenburg u. d.
Burg Felsberg. (Mitt. d. Ver. f. hess.
G. 13/14, 63-74) — Ders., Zieren-
berg. (Ebd. 76— 84.) [939
Krans, 0., Aus d. G. AmOne-
burgs. Biebrich: Zeidler 14. 21 S.[940
Bilder a. d. G. d. Stadt Herborn
919—1914. Herb : Nass. Kolportage-
Ver/14[ausgeg.l6].231S. 2M.50. [941
Henche, A., Aligr. Grnndztlge d.
alter. Emser Orts-G. (Nassauische
Ann. 43, 250-65.) [942
Bingenier, H., Zur Lage d.
Konigshofes in Bergen. (Zt. Ver.
Hess. G. 50, 124-70.) [943
Jnngkenn, E., Beitrr. z. G. Op pen*
heims. (Quartalbll. Hist Ver. Hessen 6,
20-26.) 1944
Pfaff, F., Karlsdorf. Die Slteste
franz. Kolonie in Hessen. Kassel:
S<jheel 16. 64 S. 1 M. [946
Esselborn,K.,Pirmasens u.Buchs-
weiler. Bilder a. d. Hessenzeit d,
Grafsch. Hanau-Lichtenberg. Darmst.:
Schlapp. 364 S. 2 M. 50. (Hess.Volks-
bttcher 28/30.) [946
Jancker's Chronik 1710. Eisen.:
Kathe 16. 3 M. 50. (Beitrr. z. G.
Eisenachs 25.) [947
Geschichte d. Grafsch. Camburg
n. dartiber hinaus. H. 1. Oamb.:
Peitz. 64 S. 1 M. [948
Koch, Ernst, Birkenheide b. Saal-
feld als henueberg. Besitztum. (Zt.
d. Ver.f.thttr.G.N.F.23, 78-117.) [949
Opfermann, E*, Chronik von
Poppenwind. (Schrr. Ver Sachs.-
Meining. G. H. 75, 81—132.) [950
Wandsleb, A., Die dt. Koloni-
sation d. Orlagaues., 7.— 13 Jh. (s. 12,
2567). 35 S. Jen. Diss. [951
Schonebaum, H., Die Besiedelg.
d. Altenburger Ostbreises, (Leipz
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*28
Bibliographie Nr. 962-1017
Diss.u. Beitrr. z. Kult.- u. Univ.-G. 89.)
Lpz.: Voigtlander '17. XIII, 108 S.;
2Taf. 4 M. 80. [952
- Wurmb, H. v., SchloB GroB-
Furra. E. Geschichts- u. Kulturbild.
Rudolst: Keiri5. 64 S. 1M.50. [953
Strantz, !£• y., Die Burg Lieben-
atein an d. Wilden Gera u. ihre Er-
bauer u. Gebieter. (Vierteljschr. f.
Wappenkde. 44. 72—87.) [954
Mendner, R., Entstehg. d. Feste
Burgk u. d. nach ihr gen. Herrschaft.
Lpz.: Frdr. Schneider 16 8 S. 30 Pf.
— Ders. , Die Hemch. Burgk bis zu
ihr. Angliederg. an d. Hans Reufl-
Greiz 1596/1616. 2. erw. Anil. (Aus:
Mitt. Ver. Vogtl. G. Plauen 27.) Ebd.
17. 96 S.: 2 Ktn. 3 M. — Ders.,
Bargker Urkundenbuch. Urkk. n.
Drkk.-Ausztige bis zu ihr. Angliederg.
(Beilagehft. z. 27. Jahresschr. d. Ver.
f. vogtlftnd. G. usw. zu Plauen. Ebd.
112 S. 3 M. (955
Hartmano, Jos., G. d. Prov. West fa] en,
s. '12. 254t. Rea. : Jahrb. d. Ver. f. ev. Kircii.-
G. Westf. 15, 190—93, Biokhoff. [956
Rtlbel, K., G. d. Grafsch. u. fr.
Reichsstadt Dortmund. 1 : Bis z. J. 1400.
Dortm.: Ruhfus. XVI, 681 S. 15 M.
[957
Meinlnghaus, A., Aus Stadt u.
Grafsch. Dortmund. Heimat^eschichtl.
Aufsfttze. Dortm.: Hist. Ver. Dortm.:
RuhfuB. XII, 212 S. 4 M. [958
Braiid9 Alb., Die alts&chp. Edel-
herrschaft Lippe-St8rmede-Boke u. d.
Corweyer Bitsamt Monninghausen von
ihr. Anf&ngen bis z. preufi. Besitzer-
tfreifg. Heimatkundl. Beitrr. z. G. West-
falens, insbes. d. Ereise Lippstadt u.
Bflren bezw. ihr. Amter Geseke-St5r-
mede u. Boke-Salzkotten. (Zt. Vaterl.
G. Westf. 74, II, 1—132 ; 220.) [959
Tinneftld, Die Herrschaft Anholt, 8. '14.
552. (Mttnst. Diss. '18.) [960
Weymann, H., Die Samtgemeinde
Hagen b. Osnabrttck in topogr. u. hist.
Beziehg. Osnabr. : Wehberg. 47 S. [961
Meyer, Carl, Alt-Verden. Verd.:
Mahncke 59 S.; 6Taf. 1M. 50. [962
Jans8en,Geo.,SiilenstedeimJever-
land. H. 1. Sillenst: Selbstverl.
95 S. 1 M. 50. 1963
Brakebasoh, Q. d. Dories Berkum (Ber-
kem)9 s. '16, 571. Rez.: Zt H. Ver. Nieders.
'15, 294—6, Wecken. [964
Bencke,0., Hamburg. Geschichten.
1. u. 2. Saniml. Anast. Neudr. Stuttg.:
Cotta 16. 8 M. [965
Ltttgeng, R., Heimatkde. d. fr. u.
Hansest. Hamburg. 7., vBllig neu be-
arb. Aufl. d. Ldkde. v. Hamb.. ▼. G.
Dilling. Bresl.: Hirt '14. 104 S.
Rez.: Zt. Ver. hamb. 0. 21, til— 15
Ferber. [956
Ballheimer,lt., Zeittafeln z. hamb.
G. (s. '14, 566). 6. Hamb.: Herold 16.
31 S. 1 M. 50.
Rez. v. 4 u. 5 : Zt Ver. hamb. O. SI, toe
—11, Nirrnheim bzw. Reinoke. [967
Soil, Q. d Stiftsdorfes Westeraa, ■. '15,
3890. Rez. : Zt. Yer. Ltibeck. G. 18, t07— 9.
Teohen. \9M
Brlunlng, 6M Aus Schlesw.-Hol-
steins Vergangenheit. Erzfthlgn. a. alt.
Suellen u. Chroniken m. verbind. Text,
annov.: BrSuning 14. XVI, 243 S.
2M.50. [969
Wegemann,Die Ver&nderg. d.GrflBe
Schlesw.- Holsters seit 1230. (Zt. d.
Ges. f. schlesw.-holst. G. 45, 248-77.) [970
KauNCh, Fr. , Garni son Burg im 18. Jh.
Burg: Hopfer. 19 8. 40 Pf. [971
Jesse, W., G. d. Stadt Schwerin.
Lfg. 3. '14. S. XVII-XIX, 241-349,
45-56. 2)1, [972
Barnewitz, Fr., Beitrr. z. G. d.
Hafenorte Warnemfinde. Giefien. Diss.
16. 67 S. [973
Kedenr.Th., Hist. Entwicklg. d. Landes-
jrrenze swisoh. d. Hrzgt. Anhalt n. d. Prov.
Sachs., soweit d. Grenze von d. Fnhne ge-
bildet wird, s. '14. 2883. (Audi in: Mitt d.
Ver. f. anhalt. G. N. F. «.) [974
MfilWr, Jobs., Frankenkolonisatton auf
d. Eichsfelde, a. 12, 2563. Rez.: Hist. Zt 114,
637—40 Carschmann. [976
Neubaner, Th. Th., Aufgaben u.
Probleme d. Orts-G., dargest an d. G.
d. St. Erfurt (Mitt. Ver.G. Erfurt 38,
1—75.) [976
8ohmidt-Evrald, Entetehg. d. weluleh.
Territoriums d. Bistums Halbentadt s.'lfi/'ifi
2301. Rez. : Vierteljsobr. Soz. Wirtach.-G. 14,
402I.K.O. Mtiller; Lit. Zbl '18, Nr. 4* Lerche ;
Zt. Harz-Ver. 50, 169—11 Eckerlin: [977
KOnig, E., Die ehemal. Lehns-
herren u Leheninhaber d. Dtfrfer GroB-
u Kleinhettstedt nebst ihr. Besitzgn.,
unt. besond. Berilcks. d. Geschlechts
derer v. Hetatete. (Zt. d. Ver. f. thftr.
G., N. K. 23, 118-64.) [978
Gutbier, H., Beitr.z.H&user-Uhro-
nik d. Stadt Langensalza. H. 6. 100 S.
1 M. 25. [979
Nebelsleck, G. d. Kreises Liebenwerda,
s. '14. -600. Rez. : Thttr.-sichs. Zt. 4, 98 f. 0.
Heiuemann. [980
Spangenberg , C, Mansfeld. Chro-
nica (a '15, 579). Tl. 4. Forts. (Mans-
feld. Bll. 30.) 240 S. [981
Hevye], Erleb, Die Orafen y. Mansfeld
(bie z. Seqaeetiation). Hail.Dif s. f 16. 39 8 [98t
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Territorial - Geschichte
¥29
Kettner, E., G. d. Reichsstadt Mtihl-
hausen i. Th. (In: Mtthlb. G Ml. Jg.
16/17.) — Ders., G. d. Muhlh&user
Rathauses. (Mtthlh. G.bll. 15, 1-34 [983
JUett, H., Ausd.G.d.8tadtMtthl-
hausen in Thttr. Mtthlb.: Danner 16.
82 S. [984
Stelaert, Das Territorium d. Reichsstadt
Muhlhausen i. Th., b. M4. 573. Bez.: Mitt. d.
Inst f. 5st. G. 86, 870 f. Heydenreich. [985
Kallmann, L., Zur Entwicklgs-G.
Naumburgs. (Thttr.- Sachs. Zt. 7, 1—
61.) [986
Mehldau, K., Chronik d. Kirch-
spiels Tylsen. Tyis.: SelbstverL'13 [987
Drees, H., G. d. Grafsch. Werntee-
rode. Wernig.: Jttttner '16. 96 8. 60 Pf.
Rez. : Zt.Hare-Ver.50, 90-92 Bttrger. [988
Berthold u. Mbe. Ausgrabangen auf cL
Kapellenberg b. Sehonberg i. V. (Mitt. Ver.
Vogtl. G. Plauen 87, 161—76.) [989
Hantzsch, Adf.f Hervorragende
Personlichkeiten in Dresden una ihre
Wohnnngen. (Mitt. Ver. G. Dresd. 26.)
Dresd.: Lehmann 18. XVI, 192 S. [990
Traatmano, 0M u. O.M6rUech9 700 Jahre
Dresden, 1216—1916. (Dresdn. G.bll. '16, 175
—81.) [991
HtUer, Gg, Hern., 700 Jahre Dresden,
1216—1916. Dresd.: Saensch-Stiftg. 47 8.
1 M. 75. [992
SchSnebanm, H., Rittergut n.
Dorf Eleinopitz b. Tharandt bis zu
Ausg. d. 19. Jh. Beispiel e. Orts-G.
Lpz.: Tenbner. 90 S. 5 M. [993
Hftntzschel, E., Die zur Parochie
Neustadt in Sachs. gehbr. Rittergttter
u. ihre Besitzer. 16. 420 S. [994
Neupert, A«, Werdegang d. Stadt
Plauen i. V. bis z. Beginn d. 20. Jh.
Plauen: Neupert. 72 S 1 M. (Beil.
zu: Mitt. Ver. G.usw. Plauen. Jahres-
schr. 27.) [995
Beil, A«, Rochsburg im Besitze der
Landesherren. (N. Arch.f. s&chs.G. 37,
1—16.) [996
Glootz, A«, Die Schandauer Cnro«
nik. Schandau: Sachs. Elbztg. 317 S.
6 M. [997
Beil. A., Beitrr. z. G. Tauras. Taura :
Gemeindeverwaltg 13. X, 320 S.
4 M. 60. [998
Lenschel, W., AusWeiBbachsver-
gangenheit. Zschopau: Gensel 16.
96 S. 1M. 20.
Israel, Fr., Brandb.-preuB. G. 1.:
Von d. erst. AnftLngen bis z. Tode Kg.
Friedr. Wilhelms I. 1740. Lpz.: Teub-
ner'16. 136 S. 1 M. (Aus Natur u.
Geisteswelt 440.) [1000
Eern. Belnb.. Preufl.G., s. '14,581. Res.
Mitt. d. Ver. f. G. Berlins 'IS, Nr. 12 Gilow.(1001
Harriott, J. A. B. u. C.G. Robert-
son, The evolution of Prussia, the
making of an empire. New York,
Oxford Univ.16. 449 8. 1 Doll. 76 [1002
Melssner, W., Studienfragen a. d.
brandb.-preuB. G. 2. ganzl. umgearb.
und verm. Aufl. Halle: Gesenius.
460 S. 6M.60. [1003
Yota, Untergang des Ordensstaates
PreuBcn n. d Entstehg. d. preuft. Kftnigs-
wtirde, s. '13. 402, Rez.: fit Lit- Zt. '14,
Nr. 27. Hasenclever. [1004
Boltse, Fr., G. d. Mark Brandenb., s. '13.
404. Res.: Dt. Lit.-Ztg. '14, Nr. 24. Berg-
str&Ber. [1005
Hofmeister, A., Von d. 19. askan.
Markgrafen auf d. Markgrafenberge b.
Rathenow. Zugleich e.Beitr.z.Kenntn.
d. aitest. markisch.G.schreibg. (Forsch.
Brandb. Pr. G. 30, 1-30; 299.) [1006
Zieknrsch, J., Die Uohenzollern
u. ihr Volk. (Jahresber. d. 8chles. G. f.
vaterl. Cultur 93, 27-41.) [1007
Geschichte d.preufl.Hofes. Hrsg.v Geo.
Schuster.s/14, 2898. Rez. v. lrfir. Arn-
heim, Hof Friedriohs d G.): Forsch. e.
brandb. u. pr. G. *Jf 309f. v. Petersdorff;
Mitt. d. Ver. I. G. d Neomark. 3*. 208—10.
Rehmann;y. iu,2: Lit.Zbl.,i4,Nr.32.Sange;
y. 3. 1: Hist Zt. 113, 219 1.. Zieknrsch; Mitt,
d. Ver. f. G. d. Nenmark. 34, 138—40. Reh-
mann ; Mitt. Hist. Lit. N. F. 5, 117 f. Sange.[1008
Erforschtes u. Erlebtes a. d. alt.
Berlin. (Schrr. Ver. G. Berlins 60.)
Berl.: Milker. 596 S. 8 M. [1009
Tschirch, Bilder a.d.G. d. St. Brandenb.
s. '12, 2581. Rez. : Forsch. e. brandenb. n. pr.
G. 26,610. Hintze. [1010
Berg, Oust., G. d. Stadt u.Festung
Cttstrin. Tl. 1. Landsberg: Schaeffer
& Co. 192 8. 3 M. (Schrr. Ver. G.
Neumark 86/36.) [1011
Keide, Lindsberg, d. Stadt, n. Paradies,
d. Rioster (s. '13, 2769). Forts. (Schrr. d.
Ver. f. G. d. Nenmark. 34,19-62.) [1012
Lack, W., Die Prignitz, ihre Besitzver-
haltnisse v. 12. bis e. 15. Jh. (Veroff. Ver. G.
Mark Brandenb;) Miinoh.: Duncker n. H.
XIX, 2P0 S. 9 M. (48 S. unt. <L Tit. , Vor-
untersuchg. : Die terrae d. Priegnits n. ihre
gegensettigeAbgrenEg. Berl. Diss. '16.) [1018
Lohmann, Rich., Aus Treptows Ver-
Sangenheit. Eine G. d. Ortes bis z. J. 1876.
erl-Treptow. Progr. '15. 89 8. [1014
Hantke, M«, Der Kreis Ucker-
mtinde. Pasewalk: 8chnurr*14. XVI,
204 S. 3M.
Rez.: Pomm. Mtbll. 28, Nr. S H. L. [1015
Haas, A., Stubbenkammer, Hertha-
see u. Herthaburg in G. u. Sage. Safi-
nitz: Abell4. 90 Pf. [1016
Treltschke, H. v#, Das deutsche
Ordensland PreuBen. Lpz.: lnsel-
Verl.15. 96 S. 60 Pf. (Insel-Bttcherei.
Nr. 182.) [1017
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UNIVERSITY OF MICHIGAN
*30
Bibliographie Nr. 1018-1075
Slmson, P., G. d. Stadt Danzig
(8. '15, 695). Lfg. 5 u. 6 (Bd. 2. 1 u. 2).
16 f. 384 8. 8M.
Res.: Dt.Lit-Ztg. '17, Nr.il. Perlbsch;
Hist. Jahrb. SH, $45—48, Kolberg. [1018
Markgraf, HM Kleine Scbrr. z. G.
Sehlesiens u. Breslaus. (Mitt. a. d.
Stadtarch. tisw. zu Breslau 12.) BresL :
Morgenstern 15. 256 S. [1019
Wutke, K», Stud. z. ftlter. achles.
G. (s. '13, 410). Forts. (Zt. Ver. G.
Schles. 51, 218-71.) [1020
Wendt, 11., Hohenzollern, Piasten
und Poleu. (S:hles. G.bll. 17, 49-
65.) [1021
Maetschke, E., Die dt Besiedlung
d. Glatzer Landes. E. Nachpriifung.
(Zt. d. Ver. f. G. Schles. 50, 120—
29.) [1022
Jecht, R., Kriegs- a. Feaersnot u.
ihre Folgen f. Gftrlitzer Bauten. (N.
Lans. Magaz. 93, 144-68; Taff.) [1023
Berger, Earl, Zur G. d. Stadt
Liebau. (Zt. Dt. Ver. G. M&hrens usw.
20, 272 -321.) [1024
Treblin, M., Die Wttstung Ketzer-
feld, Kr. Lttben. (Schles. G.bll. 17,
4-8.) [1026
Nitschke, R., G. d. Dorfes
Proschlitz , Kr. Kreuzburg, 0. - Schl.
Breslau: Korn. 16. X, 131 S. [1026
Engelhardt, A. ym Die dt. Ostsee-
provinzen RuBlands. Ihre polit. u.
wirtschaftl. Entwickl. M finch.: Geo.
Mttller 16. XI, 278 S. 3 M. [1027
Tornins, Y., Das Land d.
Dentscherren u. d. Hansa im Osten.
Bilder a. d. dt. u. russ. Oatseeprovinzen
in Vergangenh. u. Gegenw. Lpz.:
Grethlein & Co. 112 S. 2 M. (Co-
menius-Bttcher 2.) [1028
KeQIer, 0., Die Baltenl&nder u.
Litauen. Beitrr. z. G., Kultur u. Volks-
wirtschaft unt. Beriicks.d dt. Verwaltg.
Berl: Puttkammer & M. 16. 237 S.
4M 50. [1029
Beziehungen, Die dt. - lettisch., in
d. baltisch. Proviuzen. Von e. B^lten
m.Vorw. v. 0 Ktilpe. Lpz.: Hirzel 16
68 S. 1 M. (Zwisch. Krieg u.
Frieden 32.) [1030
Kurland in Vergangenheit n.
Gegenw. Berl.-Steglitz: Wtttz. Bd. 1:
V.v.Wilpert, G. d. Hrgts. Korland.
2. erw. Aufl. 63 S. 1 M. 9. V. v.
Rev her, Von bait. Frauen. 90 S.
1 M. 60. [1031
Karge, P., Zur G. d. Dentschtnma
in Wilna u. Kauen (Kowno). (Altpr.
Mtschr. 54, 35—94.) [1032
Schneider, 0., Von der Herkunft
der baltischen Geschlechter. (Grenz-
boten 1917, Bd. Ill, Nr. 34, S.241 —
246.) [1033
H oogeweg, H., Die Grundbesitzer-
werbg. d. Elosters Eolbatz. (Bait. Stud.
N.F. 19, 1—68.) [1034
Vidfinas, W. St., Litauen in Ver-
gangenh. u. Gegenw. Lpz.: Wallmann
16. 132 S.; 29 Taf. 3 M. [1035
Zlrier, Kenere G. Polens. Bd. 1. s. '15,
2401. Res. : Hist. Zt 118, m-33Losertb. [ioa*
3. Gesehiehte einzelner Ver-
hdltnisse.
a) Verfassung und Verwaltung.
(Reich, Territorien, St&dte.)
Schmidt, Rich., Die Vor-G. d.
geschriebenen Verfassgn. (Schmidt u.
Jacobi, 2 tfffentl. rechtl. Abhdlgn. als
Festschr.f.Otto Mayer. 2.) Lpz.: Meiner
'16. S. 81—191. 4.80 M. [1037
Hart nans, L. M., E.Kapitel vom spat-
antiken a. fruhmittelalterl. Staate. s. '14.
003. Res. : Mitt d. Inst, f . tot. G.forscbg.
35, 513 f. Kern; Dt Lit-Ztg. 'l«, Nr. 53/58
K. J. Neumann. [1038
Htlster, A., Dt Verf.-G. 2. A. s. 14: 604.
Res.: Zt. f. Polit. 8,616 Reverie; Mitt. Hist.
Lit. N. F. 5. 21 f. A. Hofmeitter. [1039
Below, G. ?., Der dt. Staat d.
Mittelalters, s. '15, 598. Rez.: Jahibb.
Nation.tfk. 109, 93—104 Zycha. [1040
Wermlnghoff, A., Der Rechts-
jjedanke von d. Unteilbarkeit d. Staates
in d. dt. n. brandb -prenB. G. (Hall
Univers.-Reden 1.) Halle*. Niemeyer
15. 31 S 80 Pf. [1041
Marten*, Fr., Dt Verfassgs.-G. v. 15. Jb.
bie z. Gegenw.. s. '15, C08. Rez.: Hist. Zt.
117, 810—14 a. Walther. [1042
Hubrif b9 Dt Verfassungsrecbt . in ge-
8Chicntl. Entwicklg. 2. Autt. , s. '13, 2787.
Rez : Mitt. a. d hist. Lit. N. F. 4, 73—75 Hof-
meister. [1043
Brlnkmann. ( ., Freibeit a. Staatlicbkeit
in d. alten. dt. Verfassg., s. '13, 2798. Rez.:
Lit Zbl. '14, Nr.io Lercbe; Krlt. Vierteljschr.
f. Gesetzgebg. 8. J., 17, 223— ?6 Dopscb. [1044
Rehm, H.. Das polit. Wesen d. dt.
Monarchie. (Festcrabe f. 0. Mayer
S. 59-99.) Sep. Tubing.: Mohr 16.
1 M. [1045
Zelmtbauer, Rich., Gesamtstaat,
Dnalismus u. Pragmatische Sanktion.
Erweit. Sonderdr. Freiburg (Schweiz);
Universit.-Buchh. 14. 73 S. 411. [1046
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UNIVERSITY OF MICHIGAN
Territorial -Geschichte. — Geachichte einzelner Verh<msae
>31
Fluke, H., Weltimperialiamna u,
nationale Kegnagen ini spater, Mittelalt,
Freih u. Leipz. lti. «4 S. I ML BO,
(Freiherg. wias. Qm> H. 4.) [1047
Rez. \ Hist. Jahrb. 38, 144 f, Gtoiheii
Hist. Zt. llfl, 29«l-S©4 Wenck.
UUiiter,Hnr*, Daa evangel. K&iger-
tunx (Uiat Jabrb. 37, 376-93.) [1048
K*m, F, , GottesEnad&ntnm u. wider-
atandsreubt Jm frUh. BlittelaU, , a 15 UX2.
Bez. : Hist Jahrb. U, 330-40 Eich ma no, [104P
Wnnderllcn, Br,, Die ngiier. Ansichteii
lib. d. dt Kunigawtihl u. d, Ursprg. d„ Kur-
turstenkolleKiumB, s. '14h 3*14 Rez.: Mitt
Inst, flat. G. a?, 3«t Engelmann; Lit Zbl.
'IS. Nr. 3*. SebDettln. (u>S0
Baehner, M,, Die dt KonigHwahlen u.
d. Hr*Rt Bayfini, a Tisri*. &**. Rm-1 Mitt.
Inst, Oat G 37, WS£ HuffGlmann; Toeot
Lit-Ztg. 'is. Nr, vojn Lercha- [lOtt
B*eW, Fri*, Das Konitftum d. Throo-
folger im Dt. Reich d, UitteJ altera, a, 'iSf'ift
fl05. Rez,; Hiat Vierteljachr 18, 15B-58
Huehner. fiu5*
Krimmer, Jt, Daa KurfUrstenkolleg, b,
'14, K>n, Resc. : 'Mitt. Inst Oat. G. 31, ^6 —
305 HiipelmftHD h053
Eichmann, E.# Die rttmisch Bide
d+ dt. KDnige. (Zt. Sav.-Stiftg, 37,
K A. Gt 140—205.) — Dm,, Die
Adoption d. dt. Kflnigs dnrch d. Papst
(Ebl G. A, 291-312,) [IGS4
Res.: Hlat. Zt iis> 151 -5f> Hofmaiater
Buchuer, M. , Grundlagen d« Be-
ziehg-o. zwiach. Landed kirche u.Thron-
folge im Mittelalt s/14, 3504. Sep.
Kempt: KBsel, 1 M. [1055
Nehdiiherr, Die Lehre vom Reiubsfiirateu-
Bland e d. Mittelalt era, s. M. 2&16, Rea.:
Hilt d. Inatttfst G. 3s, fifl?— 95 Dangera;
Lit. ZbL Tx*, Nr. « Brinkmaan. [lO&tt
Kestning, 11., G, u, Verfg, d.
nieders achg . * wesfcf , G raf enkdlleg J u in I,
mit e, Beitr. z. En t wick L d* Kuriat*
atimraen. 32 S.: Miiost Diafl- T16, [1057
Kthlefer* W», Beitra# zt Lehra v.
Reprisal] tan ten character d. <it Landatande
'itl/U. ^33+ Re a,; Hist. Zt. 114. 3*7— *l
v. Below- [10*8
Rachf&hl, Fv Waren d. LandsUude
e. L andeaver tret Liu g ? (Jahrb . f . G es«f tz-
ffebg.40, 1141—80.) [1059
UoltiDiion, R,, Franz. Verfasaungs -t! .
a. is, 43*. Rez,: Hiat+ Viertelischr. 17, 4ia
-^1 Finke. [lOSG
Wermiiif hoff, Verfasaga ~G. d dt. Kirehe
im MittelaiL 2 A,, s. 'J.*T ?9J5. Ree.: Dt Zt,
f. Klreheiirecbt ?4. 3191 Rack; Vierteljscbr.
f Sa*,- a, Wirtach -a+ ia, 4S8 Haff. [iOfii
FrHaen, J„Verfa^sunga~». d. katb.KirChe
DtldR. in d, Neurit a. 1i5, 25^8. Rez : Hi»t.
Jahrb. .js, 340-45 Ktitiiger; Thocil. Rev; 'i^,
KrUflH. G.J, Ehera, [10^
WelKet Geo.. Ktinigtum xl. Bi^ebofswabl
Im frank, n. dt. ft eicb vor d. IiiTeatituratroit,
a» "13, yb03. Rezf: Hiat. Zt, US, ^00 Brink-
menu, [lutil
Pfmnkache, A., Staat u. Eirebe
ia ihr gegenaeit. Verhfiltn- seit d.
Reform t geschichtl dargest, (Ana
Nattirn.Ueisteswelt485-) Lp^n.Berl. :
Teubaer 15. 116 a 1 M. 26, [Ittfa
Roe.; Mitt. a. d. hiat. Lit. 4, 2l-*3*Gum-
lich; TbwoL Lit-Bl. '18, Nr+ « K, Meyer;
U. lieffckeu, Staat u. Kirche teit d. Ref. (DL
Lit Ztg, 45, Kr. 39-41.) [1064
Sebliup, G, d. protest. Kirchenrer-
faeag. 2, AuflM s. 14, 2930. [1065
Rei. : Dt. Zt f. Kirch en recbt *!, Mi— 9
Ruck.
Mack, E., Die Kircben- u, Reicha-
geaetzgebg. ttb. d geistl. Steuerfmheit
i. spater. Mittelalt. Tiibing. Diss. 16.
54 S [1066
Haebf Eup,f Die kirchl. Steiier-
freiheir in Dtld* seit d. Dekretalen-
geaetzgeb. (KirchenrechtL Abb. 88.)
Slutt^.: Enke 16. XII, 288 S. 11M.40.
Rezr TbeoHjuirtalsclir »SP*04— 7Sa**
miiller; Th.LiL-Ztg. *(7, Nr 16/n aehiing;
Bist Jahrb 3a. IMT. K. 0. Miiller. |i...»-;
l>Aacht Die Biachafntadt als R^nidenz d.
prsist I. Fiirsten. s. Mp «^T Hftz. : Hist. Jahrb.
35, 6^1f Marine; Hist. Zt. \U, «:o ti. Weiae:
Zt. f. Kirch, O. :J«, 313 f. Schraeidler ; Mitt
a d. hiat Lit. N. F. 3, s?»~3l Kothne; Dt,
Ltt.-Ztg. fifl, Nr. 43 Meyer v, Kaonan, [106*
Hoi in mm, Konr*. Die en g ere
Immuniiat in dt fii&cWsst&dten im
Mittelalt. (Gorres. Ges. Veriiff. d,
Sektionf Rechts- u. Sraatawiss, H. 20,)
Taderb.: Schttningh 14. XIIT 165 S.
5 M, (fi, 14. 2928)
Rm. r Dt Lit .-7Ag, * Ifl t Nr+ S4 Bindacheti ler ■
TkeoL Lit-Ztg. '1^ Xr. 22 Bonwetsoh ; Zt, f+
Kireh.-a BS, J17L Scbmeidler; ZLd. Sav.-
3 lift p. 36, Kan.Abt.. A?nf v. VolteUuf : Hiat.
Jabrb. ftT, ^Gfr Kichmann : Stnd. Mitt G.
Ben ed, C^ d N . J, 7 1 4 i 7— J 9 Br. Wilhelm * [ i(MS*
Hindi, HanH+ Die Ktoaterimmunitat aoit
d. Invest itu rat re U, a+ '14^ 39?9. Rei, ; Arch,
f.katU. KircbeDreebt^ftM— fiTLoais; Theol,
Lit*Ztg, 1i6t Kra Stimming; Lit Zbl. hl#t
Nr, S Beat; BUt Zt in, 110-13 Brink-
man n. [1070
Schneider, l>d,. Die Reichflverwalt^ in
Toakaua von d (IrundA. d. Lango harden-
reichea bis i- Aus^nK d. Staffer, 5GB— 1 ¥68.
Fd. l: Die ^rnndlagcn , a. -14, sbs-: Bee:
Yiertoljaehr, f+ Soz,- tLWirtech^G- is, 315—
17 H*rtinann. (1071
Mayer, Ernst t Zur Lehre vom
German. Uradel. (ZL Sav,-Stiftg. 37,
G. A., 93-130,} Vgl, hl2r3^2S7. [1072
Xeckel, G., Adel u. Gefolgschaft.
Beitr. z. germ* AUkde. (Beitrr. z. G. d.
dt. Sprache usw. 41T 385—436.) [1073
Mayer, Ernst, Hundertscbaft tl
Zebntscljaft taach tiiederdt* Rechten.
Heidelb.: Winter 16. 174 S. 6+60 M,
(Dt-rechtl. Beitr^gellJ).
Rez.: Zt. SfW,-3tlft 37, (i. A., 68*^*7 V.
Scbwerin; Lit. ZbL '17. Nr+ 37 Brtnkmann.
[1074
Winkler, A., Stndien lib, Gresamt-
gtaatsidee, Pragmat, Sanktioti+ und
Nation ali tat enfrage im Majorat Oater-
reicb. (Die Grundlage d+ Hale burg,
Monarcbie > Wien: Edna. Schmidt. '16,
69 3. 2 M. [1075
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UNIVERSITY OF MICHIGAN
♦32
Bibliographie Nr. 1076-1198
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wicklg. d. osterr. Staatsverfg. (Zt. f.
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Thiel, Y., Die innerOsterr. Zentral-
verwaltg. 1664-1749. I: Die Hof- u.
Zentralverwaltg. InnerSsterreichs 1564
—1625. (Arch. f. Osterr. G. 105, 1 —
210.) u. sep.: Wien: Halder^lG. 210 S,
3 M. 86. [1077
Zolger, J. v, Der Hofstaafc d.
Hauses Osterreich. Wien: Deuticke.
XX, 422 S. (22 M. Subskr.-Pr. 18 M.)
(Wiener staatswiss. Stud. 14.) [1078.
Mayr, BL. Schildhof- u. Freisitz-
rechte in Tirol. (Forsch. Mitt. Gk Tirols
usw. 17, 110-16.) [1079'
Ba9tgen, Hub., Das Hofeleeniosy-
nariat in Salzburg. (Mitt d. Ges. f.
Salzburg. Ldke. 64, 263-266). [1080
■ensl, t., G. d. direkt. Stenern in Steier-
mark bis z. Regiernngsantritt Maria The-
resias. Bd. 3 s.r15/'i6 6l*. Rez.: Mitt.-Inst.
6st. Q. 57, 144-46 Dopscb. [1081
Weifs, Lea, Beitrr. z. G. d. mittel-
alterl. Stadtwirtschaft in Ungarn.
Vierteljschr. f. Soz. u. Wirtscn.-G.
12, 649-66.) [1082
Rabinowitseh, Die Medizinal-
erlasse im Filrstent. Wttrzbnrg v. 16.
bis z. 18. Jh. KOnigsb. Diss. '14.
46. S. [1083
Mehrlng, G#, Beitrr. z. Gk d.
Kanzlei d. ttrafen v. Wirtemb. (Wttrttb.
Vierteljhfte. 25, 325-64.) [1084
flftlk, H., Staat u. Kirche in
Wttrttemberg nach d.Tode Grf.Eber-
hards im Bart (1496) bis z. Einftthrg.
d. Reform. (Wttrttb. Vierteljhft. 26,
1-41.) [1086
Fleiner, Fr.. Entstehg. u. Wandlg.
modern. Staatstneorien in d. Schweiz.
Zttrich: Fttflli'16. 30 S.l M. Rez.: Zt.
Sav.-Stif t. 87, G. A., 684 f. Rieker. [1086
Rohr, H,, Enstehg. d. weltlich.,
insbea. d. grandherrlich., Gewalt d.
Bischofs v. Basel. (Bern. Diss.) Aarau:
Sauerl&nder 16. 72 S. [1087
Rez. : Anz. f. schweiz. G. '15, 275— 77 Tehr.
Kern, W., Die Kompetenzen d.
Grofl. Rates u. d. Regierungsrates d.
Kantons Aargau in ihr. geschichtl
Entwicklg. Bern. Diss. '15. 67 S. [1088
Schmld, Mart., Beitrr. z. G. d.
Finanzwesens im alten Graubund. m.
bes. Berttcks. d. 18. Jh. (Jabresber. d.
Hist.-ant. Ges. Graub.44, 1—126.) [1089
WeistQmer u. Dorfordnungen, Ba-
dische. Herg. v. Bad. Hist Eomm.
Abt.l:Pf&lzische H. l:Brinkmann,
Earl, Reichartshauser u. Meckesheimer
Zehnt. Heidelb.: Winter. XX XII,
392 S. 15 11. [1090
EitBer, F., Studien z. Verfg. d. Terri-
toriums d. Bischofe v. Strafib., s. '14, 2944.
Rez.: Mitt. Inst. <5st. G. 87, 310— IS
Coulin. [1091
Thoelke, iM Die Bede in Kurpfalz, s.
'13, 446. (Auch Freiborg, Diss. '12. 35 8.) {1092
Schmidt. Alpb.. Die Bede in Knrkftln
s. '14. 624. Ree. : Vierteljschr. fttr 8oz.- und
Wiitsch -G. 13, 459—61 Brenneke. [109s
Holtbansem H., Verwltg.u.St&nde
d. Hrzgts. Gelaern preuB. Anteils im
18. Jh. Bonn. Diss. '16 126 S. [1094
Killloger, LUndl. Verfassg. d. Grafscb.
Erbach n. Breuberg im 18. Jh., s. '13, 2814.
Rez. : Dt. Lit. Zt. '14, Nr. 52 H. Knapp. [1095
Brouwers, D.D., L'administration
et les finances du comU de Nanror
du 13. an 15. stecle. Sources (s. 12,
2618). 4: Chartes et rftglements. T. 2:
1299-1337. 14. 325 S. 5 fr. [1096
Talk, Hugo, Das Eigentnm an
Grand n. Boden in Drenthe etwa 14.—
19. Jh. (Beitrr. z. Kultur- n. Uni-
versal G. H. 34 n. Wttrzb. Diss.) Lpz.:
Voigtl&nder'H X,1W S. 5 M. 80. [1097
Llrhtntr, A., Landesherr u. Stande in
Hessen-Kassel 1797—1821, s. '14, 627. Rez.:
Hessenland 14, Nr. 5. Jacob (10»8
Germing, J., G.d. amtlich. Finanz-
statistik d. Grafsch. Mark. (Jahrb.Ver.
Orts- u. Heimatskde. Grafsch. Mark.
27, 1—81.) 11099
Hellermaai, J., Die Entwicklg. <L Landes-
hoheit d. Graf en v. Hoy a, s, *18. 452. Rez.:
Zt. f. Hist.Ver. f. Niedersachs. *14, 169—71
Peters. [1100
Singer, E., Entstehg. d. hamb.
Staatsanleihen. Tab Diss. 16. 62 S.
u. Zt. Ver. hamb. G. 21, 1-62. [1101
Behrends, L., Die Entwicklg. d.
direkt. Stenern in Hamburg n. d. Er-
richtg. d. Steuerdeputation am 9. 3. 1815.
Hamb.: Boysen'16. 78 S. 1 M. [1102
Bosch, Marie, Die Steuerverfg.
Sttderdithmarschens v. 16. bis 18. Jh.
(Qu. n. Forsch. z. G. Schlesw.-Hoist, 4,
323-414 u. Heidelb. Diss. '16.) [1103
Wolken, H«, Die Finanzen d. ost-
fries. Herrscherhauses (ca. 1600—1744).
Tl. 2: Die Ausgaben. Leipz. Diss. '15.
62 S. |1104
Schmidt, H. E., Die Rezease zw.
Sachsen n. SchOnbnrg, s. 11, 406.
Rez.: N. Arch. f. sttchs. G. 32, 166—68
Schftn. [1105
Zeifiner, R., Staat u. Kirche im
Filrstent. RenB j. L. Jen. Diss. 16.
98 S. ..[1106
BSnhoff, L., Die altest A niter
d. Mark Meifien. (N. Arch. Sachs. G.
38, 17—45) [1107
Steffeng, P., Entwicklg. d. Land-
ratsamtes in d. preuDs. Staaten bis z.
Ausgang d. 18. Jh. Eap. 1—3, 2. Berl.
Diss. '14. 78 S. [1108
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UNIVERSITY OF MICHIGAN
Geschichte einzelner VerhJltnisse
*33
Spranger, Eduard, Das [Prenfli-
sche] Ministerium der ^eistlichen und
Unterrichtsangelegenheiten. Gedenk-
worte bei Gelegenheit seiner Jabr-
hundertfeier am 3. Novbr.1917. (Inter-
nationale Monatsschrift XII, Nov. 1917,
Sp. 129—182.) [1109
Caem merer, H. v., Der Begriff
Kurmark im 17. n. 18. Jh. (Forach.
z. brandb. u. pr. G. 19, 1— 6.) [1110
Krlegk, 0., Die G. d. Biergeldes
in d. Kurmark Brandenb. G5tt. Diss.
IB. 69 S. [1111
Croon, Die landstftnd. Verfassg. v.
SohweidnitsJauer, s. '14, 2960. Res : Vier-
teljsohr. t. Soi.- a. Wirtsch.-G. 18, 200— 203
H. Goldschmldt; Korr.bl. d. Gesamt-Ver.
68, 101 f. Sehwarser; Jahrb. f Gesetsgebg.
40, 447 f. Rachfahl; Hist Vierteljschr. 17,
559-63 Ofiwald. [1118
Gfiasel, Gerh.. Osterr. a. preuB. Staite-
verwaltg. in Schlesien 1648—1809, dargest.
am Beispiel d. St. Striegau, 8. 'if, 386 (Tl. i.
Bresl uiss. '11. 88 S.) [1113
Pratz, H.t Der Eampf um d.
Leibeigennchaft in Livland. (Sitzungs-
berr. d. MUnch. Akad. '16, 1.) Mttnch. :
Franz. 64 S. 1 M.
Res. : Altpr. Altsohr. 54, 452—58 Girgen-
sohn. [11U
Eberle, H. HM Beitrr. z. G. d.
Bestellg. d. st&dt. Organe d. dt. Mittel-
altera. Abt. 1 : Das Ratskollegium in
d. dt. Stadten bis z. Zeit d. Zunft
k&mpfe. Freiburg. Progr/14. 134S. [111B
Haas, Ant., Die Gebaude f. kommunale
Zweoke in d. mittelaltarl. Stadten Dtlds.,
a. 'Ity'lS, 685. Res. : Vierte11«chr. f. Soa. u.
Wirtsch.-G. 13, 247 f. K. O. Mnller. [1116
Gerlach, W. , Entstehnngsseit d. Stadt-
befeatigongen in Dtld., a. M6, 633. Res.:
Hist. Vierteljschr: 18, 161—63 Helbok. [1117
Urban, M., Die staatsrechtl.
Stell. Egere zu Bflhmen. (Mitt Ver.
G. Dt. Btthmen 64, 845-67.) [1118
Wiedenhofer, J., Die banliche
Entwicklg. Mtlnchens vom Hittelalter
bis in d. neueste Zeit im Lichte d.
Wandlungen d. Baupolizeirecbtes. E.
banpolizeil. Studie. Mttnch. Diss. 16,
206 S. [1119
Zeller, Jos*, Das Augsburger
Burggrafenamt n. seine Inhaber von
ihr. erst. Auftreten bis z. Untergang
d. alt. Reichs. (Arch. G. Hochstift
Augsburg 6, 321—410.) [1120
Costa, G., Die Rechtseinrichtung
d. Zensur in d. Reichsstadt Augsburg.
(Zt. d. Hist. Ver. f. Schwab, u. Neu-
burg 42, 1-82.) [1121
Krlea, K«, Beitrr. z. Verf -G. Augsburga
bis s £insetsg. d. Rates. Leips. Diss. ,14.
85 S . s. '14, 2961. Res. : Vierteljschr. f. Sos.-
n. Wirtioh.-G. 13, 461-03 v. Below. [lltt
Gflmbel, AM Nttrnberger „Perga-
mentene Bttrgerbttcher14 u. d. Erg&nzg.
ihrerMcken. (Korr.bl. Gesamt-Ver/17,
147-62.) [1128
Helblnt, fVerfssgs.-G. d. Stadt Lnsern
im Mittelalter. Rez. : Ans. I. schweis. G. '15,
272—75 Dnrrer. [1124
Mfiller, K.O., Das Bttrgerreeht
in d. oberschw&b. Reichsst&dten.
(Wttrttb.Vierteljhfte.24,163— 92.) [1126
Thimme. H., Das Kammeramt in Strafib.,
Worms a Trier, s.'14, 2981. Rez. : Zt. f. G. d.
Oberrh. N. P. 80, 805—7 Kiener. [1126
Heahaas, G., Ubers. lib. d. Verfaasungs-
G. d. St. Cdln, s. fi5, 639. Rez. : Jb. Gesets-
gebg. 41, iioi-7 Heifl. [112?
Wlttrap, Reehts- n. Verfassgs-G. d. kur-
k5ln. Stadt Rbeinberg, s. '15/'16, 640. Res.:
Mitt. Hist. Lit. N. F. 5, 71 f. KOmicke. [1128
Ztindorf, Job., Zusammensetzg.
u. Verfasag. d. KOlner St. Ursulastiftes
nebst Untersuchg. d. st&ndisch. Ver-
b<nisse. Bonner phil. Diss., 8. '12,
611. Rez.: Westdt. Zt. 82, 393.
Hilling. ]1129
Licking, H.f Die Verfassg. d.
Marienstiftes zu Aachen bis z. ftanz.
Revol. MOnst. Diss. '16. 140 S. [1130
Wlnterfeld, Lnise r.9 Reichs-
leute, Erbsassen u. Grundeigentum in
Dortmund. Dortm.: Ruhfus 17. 68 8.
1.60 M.
Res. : Dt. Lit.-Ztg. '17, Nr. 44/45. Phi-
Uppi. T1131
Jttrgena. 0M Aus d. Geschicnta-
werke Ph. Maneckes. (Ob. Verfg. u.
Verwaltg. d. Stadt Hannover.) (Hanno v.
G.bll. 18, 476-80; 656—60. 19, 218—
24. T1132
Arneeke9 Fr. , Die Hildesheimer Stadt-
schreiber 1217— 1443, s. '14, 2970. Rez. * Zt.d.
Hist, ver f . Niederaaohe. '14,426-28 Wenke;
Mitt. Inst Ost G. 36, 813—15 Stowaaaer;
Hist Vierteljschr. 18, 202 f. Kenssen. [1188
Marwedel, E.,Verfasegs.-G. d.8tadt Oste-
rade am Harz, s. '12, 2650. (GottDisa.) [1134
Peine, Der Goslarische Rat bis s. J. 1400,
s. '14. 2970a. Res. : Gfltt gel. Ans. '15, 2l5ff.
Beyerle j Zt. d. Harz-Ver. 48, 218—21 Wieder-
hold; Zt. Hist. Ver. Niedersachs. '16, 147—
49 v. Minnigerode. [1135
Feldkamp9 H.,V erf assg. d. Fleckens
Iburg bis 1667. (Mitt Ver. G. Osnabr.
40, 281—372.) [1136
Yolckmann, EM Unerkl&rte nieder-
dt. Strafiennamen in Hamburg u.
anderswo. Beitr. z. alt. dt. StUdte-
wesen. Hamb.: Ackermann & W.
56 S.
Res.: Hist. Zt. 118 811-18 Alfr. G5tse;
Dt. Lit.-Ztg. '18, Nr. 6 Feit. [1137
Lagemann, UM Polizeiwesen u.
Wohlfahrtspflege in Lttbeck von d,
An&ngen bis z. Ende d. 16. Jh. (Tl.l.
G«tt. Diss, 16. 68 S.)
Res.: Zt. Vor. Lftbeck. G. 19, 98—105
Teohen. [1138
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8
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UNIVERSITYOF MICHIGAN
"34
Bibliographic Nr. 1139-1207
Neubauer, E., Hagdeburgs Roland.
(G.bll. f Magdeb. 49/60, 405—49 ) [1139
Tetter, A,, Bevftlkernngsverhaltnisee
M&hlhansens i. Th. im 16. n. 16. Jh., s. '11,
410. Res.: Hist. Zt. 110, 148 f. Flamm. [1140
Weifienborn , Mtihlhansen i. Thiir. nnd
d. Reich, s. '14. 653. Rez.: Mitt. d. Init f.
dst. GJorschg. 36, 868—70 Heydenreieh. [1141
Thilo,KommnnaleVerfaaag.n. Verwaltg,
d. St Chemnitz im Mittelalt., s. '14, 655.
Rez : N. Arch. f. sachs. O. 85, 409 Er-
miach. [1142
Oehler, H., Entwicklg. d. Kommu-
nalsteuerrechts f. d. preufi. St&dte seit
i. Steinschen Stadteordng. v. 1808.
Greifsw. Diss. '16. 168 S. [1143
Martell, P., Zur G. <L Einwohnermelde-
writes d. Stadt Berlin. (Zt. Kommunal-
wiaa. f, 250—52.) [1144
Kartell, P., Zur G. d. Kgl. Polizeiprfc-
sidiums in Berlin. (Zt. Kommunataiss. 2.
28t-90.) [1145
„ Ziesemer, W., Das Marienburger
Amterbacb. Danzig: Kafemann '16.
IX, 223 S. 8 M. [1146
Zelfi,H«, Diedt.Genossenschaften,
Gilden, Brttderschaften, Zttnfte u. ahnl.
Verbande. Von ihr. Anf&ngen bis z.
nener. Zeit. GOrlitz: Selbstverl. 16.
48 S. 1 M. [1147
Tutsch, Frz«, Das Meisterbuch d.
Webergenossenschaft von RCmerstadt.
(Zt. Dt. Ver. G. Mahr. u. Schles 21,
168—77.) [1148
Blaui J.f Alt-Neuerner Zunft -
wesen. (Mitt. Ver. G. Dt. Btfhmen B4,
94—113.) [1149
Pfund, K., Erinnergn. an d. Zunft-
wesen d. Marktgemeinde Ttflz. (Alt-
bayer. Monatssehr. 13, 18-21.) [1150
Zesigtr, A., Dasbernisohe Zonftwesen,
a. 'W, 477. (Bern. Diaa. '10.) [1151
Jecklln, F«9 Jahrzeitstiftgn. d.
Schuhmacher, Gerber u. Metzger zn
St. Martin in Chur. (Anz. f. schweiz.
G. N. F. 14, 99-105.) [1152
Schragm filler. Die Bruderscbaft d. Borer
n. Balierer v. Waldkircb n. Freiburg, e/is/'ie,
2941. Rez. : Viertelj80hr.Soz.-Winsch.-G. 14,
407—10 Imberg. [1158
Peusquens, B.f Die Koiner Zttnfte
bis z. Ausgang d. Mittelalters. (Beitrr.
Kflln. G. 2, 196-227.) [1154
Dorner, B., Das Sarworter- u. d.
Bchwertfegeramt in KCln von d. altest.
Zeiten bis z. J. 1550. (Jahrb. d. Rolnisch.
G.-Ver. 3, 1—60.) [1165
Schmidt, Julie, Die Zunft der Fleischer
zn Koln Einleitnng nnd Teil l : Die Zunft
der Fleischer mit Austchlufi ihres wiit-
aehaftliohen Lebena. Diaa. Bonn. (Ana:
Jb. Koln. G. Yar. 4.; XVI n. 102 S. [1156
Kentenich, Notizen z. G. d. Trierer
Wollenweberzunft im 15. u. 16. Jh.
(Trier. Cbron. N. F. 13, 164—68 ) [1167
Gebauer, J. Hnr., Das Hildes-
heimer Handwerkswesen im 18. Jh.
u. d. Reichsgesetz v. 1731 geg. d.
HandwerksmiBbr&uche. Hans. G.WL
17, 167—87.) [1158
Mfillerleile, Die Gewandschneidergilde
in Hildesneim, s. '14, 668. «Aueh Freib.
Diss. '13, 78 S.) Rez.: Vierteljachr. f. Soz.-
XL. Wirtacb.G. 13, 270 f. B. VolUner. [list
Koch, fi., G. d. Goplndegilde v. Goslar,
s. '14, 665. Rez. : Zt. H. Ver. Nieders '15,
91-95 Frdlich. [H«o
Peters, WM Die Urkk. d. St. Ka-
tharinabruderschafts-Gilde d Schmiede
u. Ziromerleute zu Biiren. (Zt. Vaterl.
G. Westf. 74, II, 206—20.) [1161
Witt, A., DieVerlehnten inLttbeck.
(Zt. Ver. L&b. G. 18, 167—97. 19, 39—
92) u. Kiel. Diss. 16 45 S. [1162
Zfillner, GM Die Zunftverfg. in
Leipzig bis z. J. 1600. Leipz. Diss. 16.
106 S [1163
Hftntzschel, E.", Geschichtliches
ttb. d. B&ckerinnung zu Neastadt i. S.
u. Umgegencl 16. 66 S. [1164
Jendreyczyk, Die Amtsartikel d.
hinterpomm. Baderamtes v. J. 1714.
(MtbllJGes. Pomm. G. 16. Nr. 6/6f. [1165
Beintker, E., Urkk. d. Anklamer
Fischerinnung (s. 13, 2848). Scblufi.
(Mtbll. Ges. Pomm. 15. Nr. 2f. [1166
b) Wirtschafts- u. Sozialgeschichte.
(Landliehe Verhaltnisse,
Gewerbe, Handel — Verkehr,
Stande, Juden.)
Zyeha, A., tlber d. Anteil d. [Tnfreiheit
am Anfban v. Wirtachaft n. Recht. Prag :
Calve '15. 28 S. Rez.: Zt. Sav.-Btiftg. 37,
G. A., 622 f. Stutz. [ll«7
Zieleaziger, Die alt. dt. KameralieUn,
8. '14. 2990. Rez.: Jahrb. f. Geaetzgebg. 39,
448-60 Skalweit. [li«
Caro, GM Neue Beitrr. z. dt Wirtsch- n.
Verf.-G. s. '12. 8059. Rez.: Hist Viertel-
jschr. 17, 522-24 ROrig. (US9
Landau, Job., Die Arbeiterfrage
in Dtld. im 17. u. 18. Jh. u. ihre Be-
handlg. in d. dt. Kameralwissenschaft
Zttrich. Diss. 15 XVI, 300 S. [1170
Weinberger, Ldw., Die Bertiterg.
d. Hochstiftes Brixen i. hentig Bayern.
(Zt. d. Ferdinandeums 3. F. 68, 319—
349.) [1171
Herzberg-Fr&nkel,S.,Wirtsch.-G.
d. Stifter Niederaltaich. (Mitt. d. Inst,
f. flst.G. Erg. bd. 10, 81— 236.) (1172
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Geschichte einzelner Verhfcltnisae
"35
Blkel. Wirtschaftsverhaltnisse d. Klost
St Gallen b. z. Ende d. 13. Jh., 8. '15, 656.
Res. : Anz. f . achweiz. G. '15, 53 f. M. y. K. ;
Stud. usw. z. G. d. Bened.-Ordens N. F. 5,
343—48 Rothenhansler; Jahrbb. fttr Nat.dk.
105, 405—7 Ehrler. (11T3
$$hn, G. d. wirtschaftl. Lebens d. Abtei
Eberbach im Rheingan, s. '14, 2995. Rez.:
Stad. n. Mitt, z G.d. Bened.-Ordens N. F. 5,
172—74 Wellstein. [1174
Fischer, Frz., Die Wirtsch.-G. d.
PramonstratenseriDnen-KlostersOling-
hausen. MQnsr.: Coppenrathl6. 152 S.
2 M. 60. (Mttnst. Beitr. N. F. 36.)
(113 S.: Mttnst. Diss. 16.) [1176
Barlage, H., Die Lebensmittel-
politik d. St. Duisburg bis z. Verlust
d. st&dt. Selbstverwaltg. (1713). Tl. 1.
Mttnst.: Coppenrath'16. XVI, 178 S.
3 M. 50. (Mttnst. Beitr. N.F.86) u.
Mttnst. Diss '16. [1176
Eberstadt, B.. St&dtebau u. Woh-
nungswesen in Holland. Jena: Fischer
14. 456 S. 12 M.
Rez. : Hist Vierteljschr.i8f 158—61 Kohne.
[1177
Unger,W.S., De Levensmiddelen-
voorziening d. Hollandsche Steden in
de Middeleeuwen. Leid. Diss. Amsterd. :
Kruyt 16. XV, 209 S. [1178
St!ewe,A., Zur Wirtsch.- u. Verfassgs.-G.
d. Klosters Willebadessen, s. '14, 674. Auch
Mttnst. Diss. '13. fll79
Ginsberg, Die Privatkanzlei d. Metzer
Patrizierfamilie de Hen, s. '15, 663. Rez.:
G5tt. gel. Anz. '17, 117—21 Stimming. [U80
Bertheau, Fr., Der wirtschaftl
Kampf zw. d. Getting. Rat u. d. Geist-
lichkeit im 14. n. 15. Jh. (Zt. Ges.
Nieders. Kirch.-G. 21. 160-96.)
— Ders., Wirtsch. G. d. Klosters
Preetz im 14. u. 15. Jh. (Zt. Ges.
Scblesw.-Holst. G. 47, 91-266.) [1181
Hedemann-Heetpen, ▼., Kapitalbesitc.
Lehngtiter, Landesverteidigung. Hufenzahl
v. Augustenbarg (Zt d. Ges. f. schlesw.-
holst. G. 45, 342—68.) [1182
Hillnann, R.% Preisverh'altnisse u. wirt-
schaftl. Lage in d. Erlurt. Dttrfern 1720—1820.
(Mitt. Ver. G. Erf 38, 77—93.) [1183
GIndel, Landesverwaltg. n. Finanzwesen
in d. Pflege Groitzsch— Pegau, s.'ll/'is 369.
Rez. : N.Arch.Sachs. G. 38/17,413 f.Tilie. [1184
Hintze, 0., Die Hohenzollern n.
d. wjrtschaftl. Entwicklg ihr. Staates.
(Hohenz. Jb.20, 190—202.) [1185
Zieknnch, 100 Jahre prenB. Agrar-G. 8.
IS/'ie, 2489. Rez.: Jahrb. Gesetzgebg. 41,
1688-90 Lowe. [1186
Jftoi, A., Aus Laufenbergs wirtschaftl.
G. (BU. a. d. Markgrafschaft 1, 45—53.) [1187
G rote fend, 0., Beitrr. z. inner. G.
d. Amtes MarienflieB im 17. Jh. (Mtbll.
Ges. Pomm. G. 16, Nr. 7—12 ) [1188
Jecht, R., Die Wirtschaftl, Ver-
hfiltnisse d. St. Gtjrlitz im ersten Drittel
d.l9.Jh. G5rl.:< Magistrate. 119 8.
1 M. 25.
Rez. : N. Arch. Sachs. G. 37, 162 f. Ermisch.
(U89
Kessler, 0., Das dt Polen. Beitrr.
z. G., Volkswirtsch. u. z. dt. Verwaltg.
BerL: Pattkammer & M. 16. 243 S.
4 M. 60. [1190
Leonh ard, R., Zur polnisch. Kultur-
u. Wirtsch.- G. (Jahrb. f. Gesetzgebg.
40, 1241—1295.) [1191
Wagner, Herm. F., Salz a. Wein in d.
Kloster wirtsch aft d. Vorzeit (8tn<L usw.
z. G. d. Bened.-Ordens N. F. 6, 48—63.) [1192
Westerfeld, H., Beitrr. z. G- d. Meier-
n. Schultenhflfe. Osnabr.: Kisling. 80 S.
Rez. ; Mitt. Ver. G. Osnabr. 40, 391 f. Fink.
[1193
Ludwig, V. 0., Beitrr. z. G. des
Weinbaues in Niederfisterreich. (Jahrb.
Stif t. Klosterneuburg 6, 201—48.) [1194
Blinker. J. Rt, Dorffluren and Bauern-
hauser d. Gegend v. Lienz, Tirol. (Mitt d.
Anthrop Ges. Wien 44, 337—62.) [1195
Crailsheim, F. Frhr y., Die Ho fm arch
Amerang, b. '13, 2854. (Ttibing. Diss.) Rez. :
Jahrbb. 1. Nat-Ok. 102, 836—38 Aabin. [1196
Ehrenbacher, R., Die Geschichte
d. f rftnkisch. Hopfenbaues nebst e. Be-
trachtg. d. Entwicklg. u. Organisation
d. Nttrnberg. Hopfenmarktes. Erlang.
Diss. 15. 142 B. [1197
Meyer t. Knonan, Ackerban n. Alpwirt-
schajft i. schweiz. Hochgebirgstalern. (Dt.
G.bl. 15, 209—211.) [1198
Henberger, 8., Bedentg. d. Getreidebaues
in d. aarganisch. G. (Taschenb. Hist Ges.
Aargaa: Y16, 41—151.) [1199
Albert. P. P., Znr G. d. Wein-
baues in Baden, (Zt Geschichtskde.
Freiburg 33, 193 f.) [1200
Lucas, G. H», Vom ebemal. Weinban am
Niederrhein. a. im Bergischen. (Monatsschr.
d. Berg. G.-Ver. '16, 85—37.) [1201
YerrJest, Le servage dans le comtd de
llainaut, s. 42, 2736. Rez. : Mitt. d. Inst. f.
ttst G.forschg. 35, 517 f. Dopsch, 11202
Rotk. F. W. e., Beitrr. z. alter. Besitz-G.
d. Abtei Bleidenstadt (Stud. Mitt. G. Bened.-
Ordens N. F. 7, 18—40.) [1203
Rudloff, H. L., Die gutsherrl.-
b&uerl. Verhftltnisse in Kurhessen.
(Jahrb. Gesetzgebg. 41, 1233—1270.)
[1204
Panen, Die KloBtergrundherrschaft Hei-
sterbach, 8. '15, 659. Rez.: Hist. Zt. 117, 118
f . Brinkmann. [1205
Wense), A., Die Grundherrsch. d. ehem.
Benediktinerinnen - Klosters Herzebrock in
Westf , s. '14, 678. (Mttnst. Diss/13. 158 SJ
Tklel, Emily Znr Agrar-G. d. Osterstader
Marsch, s. '14, 679. (Auch TUbing. Diss.' 18.)
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UNIVERSITY OF MICHIGAN
36*
BibliogTaphie Nr. 1206-1270
Brlnkniann, H., Gemeinheiten a.
Gemeinheirsteilungen d. Fttrstentums
Lttneburg 1763-1803. Beitr. z.Werden
der l&ndlich. Verhaltnisse Lttnebnnrs.
Greifsw. Diss. 16. Ill 8. [1208
Dame, C, Entwicklg. d. l&ndlich. Wirt-
Bchaftslebens in d. Dresden— Meifiner Elb-
gegend von d; Sorbenzeit bis zu Begin n d.
19. Jh„ b. '12, 395. < Auch Lpz Diss.) Res. :
N. Arch BUchs. G. 38, 410-.* Tille. [12* 9
Tischner,C.,tfberblickub d. Entwicklg.
d. landwirtschaftl. Grundbesitzes in Frei-
berg. (Mitt. Freiberg. Alt.-Ver. 50, 56 70 )
fl2i0
Thlele, Walt., Die Kolonisation
d. Landes Lebas im Hittelalt. (Mitt.
Ver. Heimatkde. Kr. Lebus 4/6, 26—
70.) [12H
Steffen, H., Das l&ndliche Krug-
wesen im Dt.-Ordensstaate. E. Beitr.
z. Kult.-G. Altpreuftens. (Zt. d Westpr.
G.-Ver. 56, 217-46.) [1212
Nahmer, E. t. der, Dt. Kolo-
nisationspl&ne u. -erfolge in d. Tttrkei
vor 1870. (Jahrb. f. Gesetzgebg. 40,
916-76.) [1213
Klaar, K., Wildschiitzen a. Tirol n. Vor-
arlberg 1507—33. (Forsch. Mitt. G. Tirols
USW. 14. 153— <U.) [1214
Erode* is; , J., Der Eflnigsforst b. Koln
s. '14, 3003). Tl. 2. (Jahrb. d. KQinisoh. G.-
^er. 3, 61-87.) 11215
Lappe, JM Die Eichword (Zt
Vaterl. G. Westfal. 74, 1, 268—98.)
[1216
FUcher, F., G. d. Kammerguts-
forsten im Fttrstentnm Schwarzburg-
Sondershausen. Arnstadt: Frotscber.
121 S. 2M. 118S. Diss. Karlsruhe.
[1217
Zycha, A., Zur neuest. Lit. fib. d.
Wirtsch.- u. Rechts-G. d. dt. Salinen.
(Vierteljschr. f. Soz .- u. Wirtsch.-G. 14,
88—129; 166—205.) [1218
Srbik, H.v., Studien z.G. d. tfsterr.
Salzwesen*. Innsbr.: Wagner XI,
231 S. 4 M. 80. (Forscbgn. z. inn. G.
Osterr. 12).
Rez.: Jb Gesetzgebg. 41, 2176—78 Brink-
mann; Forsch. Mitt. G. Tirols 14, 205—11
Henberger. [1219
8*hmldt, Yal., Zur G. des Krummauer
Bergbaues. Progr. Budweis '15. 14 8 [1220
Zycha, A., Ans d alten Reich en hall.
Festschr. d. Erzherz. Rainer-Gymn. Wien
•14, 187—58.) [1221
Knauer, H., Der Bergbau zu Amberg in
d. Oberpfalz, s.'!4, 691. (Erlang, Diss.vl3.)
[1222
Brauhivser, W., Wurttembergs Bergbau
auf Blei im Gebiete d. Oberamts Yaihingen
a. Enz. (Wurtt. Jahrbb. f. Statist, usw. '15,
255—59.) [1223
v
Kempf, J. K., G. der Kohlenbergwerke
Berghanpten— Diersbnrg 1755—1890 (a. *14.
693.) Forts. (Die Ortenau 5, 68—73.) [1224
Silbertekmldr, Begelg. d. pfUlz. Berg-
wesens, s. '18, 2866. Rez. Zt d. 8a ▼,-8tiftg.
85, G.A., 607— 11 Zycba. [1225
Paul, Chr., G. d. Itterschen Kupfer-
Bergwerks. Corbach : Selbstverl. 24 S.
[1226
Srhroeder, Karl, Die Entwicklg. d. Mans-
felder Kupferschieferbergbaues. 8. '13. 2868,
Rez. : Jahrbb. f. Nat.* Ok. 101, 101 f. Schrader
[1227
Bleyl, Fr., Banlich u. volkskundl
Beachtenswertes a cL Kulturgebiet d.
Silberbergbaus zu Freiberg. Dresden.
180 S 4°. 8 M.
Rez. : N. Arch. Sachs. G. 38, 435 f. Enniaeh.
(1228
Watke, I.. Aus der Vergangenheit dee
Schlesisch. Berg- a. Hiittenlebens, b. '15/M6.
2460. Rez : Hist. Vierteljschr. 18, 167—71
Ermisch. [lt29
Krebs, Jul., Aus d. Vergangen-
heit d Reichensteiner Bergbaus 1640—
1811. (ZtVer.G Schles. 51, 297-344.)
[1230
Singer, H. J., Der blaue Montag.
E. kulturgeschichtl. u. soziale Studie.
(Hist-pol. B1L 157, 313—25; 404—20.
158, 632—49.) Sep. Mainz: Lehr-
lingshaus. [1231
Johanngen, 0., Die Qaellen z. G.
d. Eisengusses im Mittelalt u. d. neuer.
Zeit bis 1530. (Arch. f. G. d. Natur-
wiss u.d.Tecbnik. 6, 127- 41.) [1232
JBger, Y., Die Eisenhfitte in
Flachau u. ihr. Schurfbereich. (Mitt.
Ges Salzb. Ldkde. 56, 188—227. 57,
25-60.) [1233
Pardeller, C, Die Normalsohlen
von Kitzbtihel. Beitr. z. G. d. Ge-
werbes u. Handels in Tirol. (Zt. d,
Ferdinandeums, 3. F., 57, 209—39.)
[1234
Kustermann, Entwicklg d. Eisen-
industrie in Mttnchen.* ErL Diss. '14,
81 S. 2 Tab. [1286
Hummel, Das Textilgewerbe d. St. Wiirz-
burg bis z. Ausgang d. 17. Jh., s. '14, SOIL
Rez. : Vierteljschr. f Soz.- n. Wirtach.-G. 13,
271 f, B. Vollmer. [ISM
Kaiser, Adam, G. d. Wollweberei
in Schwaben bis z. Hitte d. 16. Jb.
(s.'16t 678). Tl. 2. (Zt. d. Ges. f. Be-
fflrd. d. G.kde. usw v. Freiburg 81,
49-123.) ?1287
Wiedenmann, H., Das Augsburg.
Fischerhandwerk 1276—1806. Erlang.
Diss. 16. 68 S. (1238
Malioiak, Entstehg. d. Exportindustrie
u. d. Unternehmerstandes in Zurich, ft, *14,
698. (Zllrich. Diss.f18.) [1239
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UNIVERSITY OF MICHIGAN
Geschichte einzelner Verh<nisse
♦37
Keller, Bob., Die wirtaehaftl. Entwicklg.
d.Schweizerischen Mfihlengewerbes a. attest.
Zeit bis zu 1880, s. 'IS, 2876. (Bern. Diss, 'it.)
Rez.: Vierteljschr. f. Soz.- n. Wirtach.-G.
it, 325-28 Koehne. [1240
Rappard, W. E., La revolution
indastr. et les origines de la protection
16gale du travail en Suisse. Bern:
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& Co. '16. XVI. 256 S. 3 M. 50. XVI,
90S.: Bonn. Diss. '16.
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148 8. 1M.60.
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im Mittelalt.,s.'l5/'16.675. Rez.: Hist. Viertel-
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Re?. : Zt. H.Ver. Nieders.'i5, 199 -205Techen.
[1251
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gewerbe in Bremen. Mttnch.: Duncker
& H. 15. 98 S. 2 M. 50. (Staats- u.
80zialwids. Forscbgn. 183.)
Rez.: Vierteljschr. Soz.-Wirtsch.-G. 14,
413-16 Techen. [1255
Hlhnsen, Fr., G. d. Kieler Hand-
werks&mter v. 14. Jh. bis z. Wieder-
herstellg. d. mitteialterl.Gewerbeverfg.
urn d. Matte d. 17. Jahrb. Kiel. Diss.
41 S. [1256
Kupke, Die Stadt Schleswig und
ihr Anrecht auf d. Schleifischerei. Hist.
Entwicklg. bis 1915. Schlesw.: Borgas
16. 79 S. 1 M. 60.
Rez. : Zt Ges. Schlesw.-Holst. G. 46,245 f.
u. 47, 485— 87 f. Hedemann-Heespen. [1257
Genzmer, M«9 Das Fleischerge-
werbe in Mecklenburg vom 12. bis z.
14. Jh. (Jahrb. d. Ver. f. mecklenb.
G. 80, 191-216 u Freiburg. Diss. '15.
[1268
Techen, Fr., Das Brauwerk in
Wismar. (flans. G.bll. '15, 263—852.
'16, 145—224) [1259
Voekert, B., Das Bangewerbe in Leip-
zig v. 15. Jh. bis z. Gegenw., s. '14, 3015.
(AuchTHbing. staats wiss.Abh.N. F. 6. Stuttg. :
Eohlhammer. 126 S. 8 H. 50 Sabskr.-Pr.
3 H.) [1260
Waaer, E.. G. d. lndustriedBrfer
Eibau u. Neueibau. (s.'14, 676.) Bd. 2.
16. S. VII— 10; 401—950. 10 M.
Rez.: N. Lans. Mag. 89, 244 f. Aubin;
N. Arch. f. Sachs. G. 37t 165 f. Meiche, Lit.
Zbl. »17, Nr. 32 H. R. [1261
Grdllieh, Die Baum wollweberei d.sachs.
Oberlansitz a. ihre Entwicklg. zum Grofi-
betrieb, '11. Rez. : Jahrb. i. Gesetzgebg. 41,
1020 ff. Stieda. [1262
Bamberger. Luise, Beitrr. z. G. d.
Luckenwalder Textilindustrie. (Forsch.
brandb-pr. G. 29, 407—56.) [1263
Stieda, W., Die Fayencefabrik in
Rheinsberg. (Forsch. Brandb.-Pr. G.
30, 69-113.) [1264
Steinert, B., Die ostdt Storflscnerei.
(Altpreufi. Monatssohr. 52, 352—77.) [1265
Rautenbergj E., Die ostpreufl.
Getreidemtlllerei in d. Zeit d. Mflhlen-
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Schmidt-Rimpler.W., G.d.Kom-
missionsgeschafts in Dtld. Bd. 1: Bis
zum Ende des 16. Jh. Halle: Waisen-
hausl5. XVI, 318 S. 8 M. 60.
Rez. : Hans. G.bll. '15, 195—201 Brink-
mann; Zt. d. Sav.-Stiftg. 36, 569-79 Statz.
J1267
Brskel, 8. ?a», Randglossen z. G. d.
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WirtiCh.-G. 14, 343—48.) [1268
Markgraf, Der „Btein" als Gewichts-
einheit. (Mitt. d. Ver. f. sachs. Volkskde 6,
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Baumwollwaren. Seine Entwicklg. u.
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>38
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Eekert, Helnr., Die Kr&mer in attddt
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3277. Rez.: Jahrbb. f. Nat,- 6k. 105, 263— 66
Beldmann. [1272
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Giudicarie con una notizia storica
d'altri mercati trentini. (Atti d. R.
Accad. Roveretana degli Agiati 164
(14), Ser.4, Vol.1, 41—85 u.5, 68-90.)
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Cham. Kauf beuren. 88 S. 1 M. 10.
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bia z. 16. Jh., s. '14 711. Rez. : Mitt. d. Ver.
f. G. d. St. Nurnb. 20, 293-95 H. [1275
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bis Ende d, 18. Jh. Bern. Diss. 16.
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Weinaleher, Zur G. d. achweizer. Buch-
handela. vom 15. bis 17. Jh., a. '14. 709. Rez. :
Hiat. Zt 113, 440 f. A. G6tze. [1278
Beach, Rv Der Kornhandel der Nord-,
Oat-, Innerachweiz u. d. erzgeb. Vogteien
im 15. u. 16. Jh., a. '14, 710. Rez.: Viertel-
iachr. f. Soz.- u. Wirtach.-G. 13, 272 f. ▼.
Below; Adz. f. Sehweiz. G. '15, 191-03 Bach-
told. [1279
Schaub. E#, Aus d. Leben eines
Basler Kaurmanns im 18. Jh. (Neuj.bl.
(1. Ges. z. BefOrd. d. Gnten usw. 94:16.)
Basel: Helbing & L.16. 70S. 1 M.40,
[1280
Wilms, B.f Die Kauf leute v. Frei-
burg i. B. 1120-1520. Freib.: Her-
der 16. XIV, 292 S. 4 M.
Rez.: Zt Gea. Beftrderg. G.kde. Frei-
burg 32, 178—81 Herm. Mayer. [1281
Bandar. Weiuhandel und Wirtsgewerbe
im mittelalterl. StraBburg, s. '16, 695. Rez. :
Zt G. Oberrh. 82, 164—60 8tenzel : Viertel-
jachr. Soz.-Wirtach.-G. 14, 405 f. Brinkmann.
[1282
Hellwig, H., Zur G. d. Coblenzer
Moselzolls. (Trier. Arch. 26/27, 66—
141) u. Diss. Mttnster 16. 79 S. [1283
Kentenleb, Zur G. d.TriererWeinhandela.
(Trier. Chron. 11, 159 f.) [1284
BSrnar, A., Kdlner Tabakahandel und
Tabakagewerbe 1628— 1910, a. '13, 619. Rez.:
Jahibb. f. Nat.-<3k. 103, 692 f. Kuaka; Viertel-
jschr. f. Soz.- u. Wirtach.-G. 13, 292—94 Kap-
hahn. [1285
Henser, A., Getreidehandelspolitik
d. ehem. Hrzgts. Cleve vorwiegend im
17. u. 18. Jh. (Dtlsseld. Jb. 28, 1—82.)
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K? era, W., Daa bans. Kontor in Antwer-
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255—67 W. Stein. [1287
Hansen, Jobs., Beitrr. z. G. d. Getreide-
haodela u. d. Getreidepolitik Lnbeeka, 8. '14,
3034. Rez.: Lit. Zbl/14 Nr. 5152 Lerche ;
Zt. d,Ver. f. hamb. G. 19, in t Rachel [1288
Nielsen, M., Bi dr. til. belysning af Flena-
borga handel og aklbafart i 16 og 17 aar-
hundrede. (Featakrift til J. C H. R. Steens-
trup 175-87.) [1289
Schulie, J,, Die Leipziger Messe
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H ase, Osk. v., Breitkopf & Hartel.
Gedenkschrift u. Arbeitsbericht. 4. Aufl.
Bd. 1: 1542-1827 Lpz. : Breitkopf & H.
254 S. 6 M. [1291
Wendt, Hnr., Schlesien u. d« Orient.
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(Darstell. u. Quell, z. schles. G. 21.)
Rez.: Jahrb. Geaetzgebg. 41, 474—77
Leonhard; Hana. G.bll. '17, 277 — 8:* 8tein.
[1292
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T&tigkeit d. Breslauer Kaufmannschaft
unt. kgl.-preuB. Herrschaft bis z. J.
1811. Bresl. Diss. 16. 68 S. [1293
SchrSder, Geo. ?•, Der Handel
auf d. Dtina im Mittelalter. (Hans.
G.bll.17, 23—156.) [1294
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Kowno. (Hans. G.bll. 16, 225—66.)
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vertr&ge des Mittelalters. Hamburg:
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Strleder, J., Stud. z. G. kapitalist
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u. Lpz.: Duncker & H. 14. XXX,
486 S. 12 M. [1297
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torium d. Altertums u. Mittelalters im
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(Jahrbb.f.Nat.Ok.108, 417—77.) [1298
Sombart, W., Der moderne Kapi-
talismus. 2. umgearb. Aufl. Bd 1. 2.
Milnch. u. Lpz.: Duncker & H. 16 f.
XXXVI, 919. X, 585 S. 34 M.
Rez.: Mitt Hiat. LU. N. F. 5, 145-60
Koehne; Gtttt. Gel. Anz.'lS, 1—41 Edwards.
[1299
Sombart, W.; Studie z. Entwicklg*.- G.
d. modern. Kapitaliamua. 2 Bde. s.'i4f'i5.
3038. Ran. : Jahrbb. t Nat-Ok. 105. 396—402
v. Below; Dt Lit-Ztg.'l7, Nr. 6 Sieveking.
(1300
Waltaar, Andr., Geldwert in d. G., a.'is,
2894. Rez. : Zt. d. Hiat. Ver. f. Niedersacha.
'18, 406—10 Branneke. [isoi
i
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Geschichte einzelner Verhaitnisse
>39
Schwinkowski, Uber Kriegs- u.
Notg^ld in alter u. neaer Zeit. (Jbb.
Nat.-Ok.108, 628-38.) [1302
Leai, Fr.,-n. 0. Unbolt, G.d.Bankhanses
Gebrtlder Schickler, a. 'is/' IS. 524. Rez.:
Jahrbb. f. Nat.-Ok. 102, 395—97 Marcard;
Hiit. Vierteljsehr. 17. 4S6 Gritzner; Hist.
Zt. 114, 170—72 P. Goldschmidt; Dt.Lit.-Ztg.
'16, Nr. 15 v. Pritzbuer. [I3us
Brinner, Die dt Grtfnlandfahrt, s.WiS,
2S99. Rez.:Dt.Lit-Ztg.'15,Nr.l5. W.Vogel:
Zt. d. Ver. f. Hamb. G. 19. 180—54 Hanaing ;
Biat- Zt. 115, 350—55 Wtttjen; Mitt. a. d.
Hist.-Ltt N.F.13, 236-40 Walt. Vogel. [1304
H tiler. Canr., Altgerman. Meeresherr-
■ohaft, a. <14, SOll Rez. : Zt. f. dt Philol.
46, 95 f. Fr. Kauffmann ; Bi8t.Zt.ll5, 361—64
Walt. Vogel. [1305
Vefil, Walt., G. der dt. SeeBehiffahrt.
Bd. l s. 'ibl'ie. 2473. Rez.: Zt. Ver Lttbeck.
G. 18 107 — 20 Bagge; ViertelJBchr. Soz.-
Wirtsch.-G. 14, 3S5— 90 Teohen. [1306
Hafedorn. B., Entwicklg. d. wiehtigst.
Schiffatypen bis ins 19. Jh., s. '14, 3020. Rez. :
Zt. d. Ver. f. liib. G. 16, 266—71 W. Vogel ;
Lit. Zbl/15, Nr. 29 Keutgen; Zt. d. Ver. f.
hamb. G. 19, 109—21 Bagge. [1307
Pet h hold. Der Triebetalweg. Beitr. zur
altest. Verkenrs-G. des Schonhengstgaues.
(Zt. d. Dt. Ver. f. G. Mahrens 19, 7-34 ) [1308
Stranb. K. J., Die Oberrheinschiffahrt
im Mittelalt, m. beaond Rtteks. auf Basel,
b. '13. 2902. Rez.: VierteUBchr. f. So*.- u.
Wirtach.-G.ll. 624 f. B. Timme. [1309
Kuhn, Frz., Die Main- Werra ver-
bindg. Geschichtl. und wirtschaftl
Studie. Bamberg. Progr. 14. 96 S.
[1310 \
Koch, Ernst, E.alte Strafie a. ThtirWen
nach Frank en u. Hessen. (Zt. d. Ver. f . thdr.
G. N. F. 28, 55—77.) [1311
Falk, H.« Altnordischea Seewesen s. '13,
529. Rez. : Zt. d. Ver. f. hamb. G. 19, 121—23
Bagge. [1312
Bertheau, Fr., Politik Ltlbecks z.
"Sicherg. d. Handelsweges auf d. Trave
im 13. u. 14. Jh. (Zt. Ver. Mb. G.
18, 1—39.) [1313
P&tzold, A., Die Entwicklg. des
sachs. StraBen wesens 1763 —1881 . Lpz.
Diss. '16. 107 S. [1814
. Leni, Lose Bll. a. d. G. d. sachs.
Postwesens im 18. Jh. (Arch. Post
Telegr. '17, 23-34; 65—74.) [1315
Manen,Ca. 4. Tan,Armenpflege in Amster-
dam in ihrer hist. Entwicklg., s.*l4, 728.
(Zurich. Diss. '12.) [1318
Schmidt, J. D., Weezenverpleging
bij de gereformeerden in Nederland
tot 1795. Utrecht: RuyslS. 888 S.
2 fl. 60. [1319
Sehoapper-Arndt. 8tnd. a. G. d. Lebens-
haltg. in Frank! wahr. d. 17. u. 1H. Jh.. 8.
•15, 2481. Rez.: Dt Lit.- Ztg. '17, Nr. 41
Bothe; Vierteljsehr. 8oz.-Wirt8ch.-G. 14,
429—31 v. Srbik. [1320
Werner, V., Entwicklg. d. Stettin.
Armen- u. Ftlrsorgewesens bis z. Ein-
fiihrg. der preuB. Stadteordng. 1809.
Jen. Diss. 16. 47 S. [1821
Marx; Priedr., Znr G. d. Barm-
herzigkeitim Abendlande. Rede. Bonn:
Hanstein. 39 S. [1316
Stemmer, WM Zur G. d. Waisen-,
Toll- n. Kraukenhauses, sowie Zucht-
u. Arbeitshauses in Pforzheim. (Allg.
Zt. f. Psychiatrie nsw. 70, 432—73.)
— Ders., Das Irren-..und Siechenhaus
Pforzheim u. seine Arzte. (Ebd. 71,
289-301.) [1317
Plotho, Prhr. v., Die St&nde d. dt.
Reiches im 12. Jh. u. ihre Fortent-
wicklg. bis z. Schlnsse d. Mittelalters
nnt. Berilcks. d. Werke d. Fhrn. 0. v.
Dnngern. (Vierteljsehr. f. Wappenkde.
45, 1-59.) [1322
Ritter, Eug.f Ministerial. (Anz.
Schweiz. G.T7, 183 f.) [1323
Strantz, K. v., Der ministeriale
Uradel. (Dt.Herold'16, Nr. 6.) [1324
Heck, Ph., Die Ministerialentheorie
d. Schoffenbaren. (Vierteljsehr. Boz.-
Wirtach.-G. 14, 2C6-39.) [1325
Dilrlng, Kurt v., Der Adel Dtlds.
Ein Beitr. z. dt. Adelsrecht. Znr Er-
innrg. an d. 26j. Best. d. v. Dfiring-
schen Familienverbandes. Als Hs.gedr.
Bielefeld :Eigenverl. 16. 67 S. [1326
Philippi, F., Alt. dt. Adel- nnd
Herrenstand. (Dt. Lit-Ztg. 17. Nr.
8-10.) [1327
Ernst, Y., Die Entstehg. d. nieder.
Adels. Stuttg.: Kohlhammerf16. 96 S.
2 M. 50
Rez.: Zt. Sav.-Stift. 38, G. A., 614—19
Glitsch ; Hist Jahrb. 38, 168-70 K. 0. Mttller ;
Lit. Zbi. '17, Nr. 5152 Schnettler. [1328
Troll, E., Das schwftbische ritter-
liche Maiergeschlecht der Maier v.
Trossingen. Eine standesgeschichtl.
Untersnchg. (Wttrttb. Vierteljhfte. 26.
157-84.) [1329
Lflrssen, E.. RitterbQrtige Ge-
schlechter der Mark Meifien. Lpz.:
Quelle & M/16. 93 S. 3 M. (Leipz.
Diss. n. Leipz. hist. Abhdlgn. 42.)
Rez.: N.Arch. Sachs.G.38, 429-82 Gritz-
ner. [1330
Wrangell, G., Die harrisch-wie-
rische Rittersehaft n. andere hist. Auf-
satze. Reval:Klage'14. 83 S. 1M.80.
[1331
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♦40
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Knapp, Th#, Die schwab.-Ssterr.
Stftnde. (Wttrttb. Vierteljhfte. 25,
230 f . [1332
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tums in Klagenfurt. (Carinthia L 106,
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Kdhler, Jobs., Die Struktur d.
Dittmarscher Geschlechter. Kieler
Diss. '15. 51 S. [1334
Heck, Ph., Pfleghafte nnd Graf-
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Rez. : Zt Sav.-Stiftg. 37. G. A., 697-718
v. Schwerin; Hist. Jahrb 38. 180—136 K. 0.
Mtiller; Lit. Zbl. '17, Nr.87 Brinkmann. [1335
Philippi, F., Pfleghaften, Eigen-
a. Reichsgnt. (Mitt. d. Inst. f. 8st.
G. 37, 39—66.) Vgl.16, 716.
Rez.: Hist. Zt. 118 f. Hofmeister. [1336
Hauptnani, L., Uber d. Urspr. v. Erb-
leihen in Osterr., Steierm* a, Kara ten, s.
'HflS. 737. Rez : Mitt. Inst. ttst. 6. 37, 110
f. Dopseh; Mitt. Hist. Lit. N. F. 5, 68 f.
IlwofT [1337
Wredef Adaui, Der Kttlner Baner
im Lichte d. Forschg. (Beitrr. K5ln.
G. 2, 87-115.) [1338
Beitrajre z. G. d. westfttl. Bauernstandea
hrsg. v. £. Frhr. v. Kerckering sur
Borg, s. fl3. 2920. Rez.: Hist. Zt. 114,
409—11 v. Below. [1339
Beitr&ge z. G~d. dt. Juden. Fest-
schrift z. 70. Gebnrtstag M. Philipp-
sons. (Schrr. hrsg. v. d. Ges. z. F5r-
derg. d. Wiss. d. Judentums.) Lpz.:
Fock 16. XII, 392 S. 12 M. [1340
SIngermann, F., Die Kennzeich-
nnng d. Juden im Mittelalt. Freib.
Diss. 15. 61 S. [1341
Brann9 M., u. A. Frelmann, Ger-
mania Judaica. Bd. 1. 1. Frankfurt
a. M.: Kauffmann. (Scnrift. hrsg. v. d.
Ges. z. Fttrderg. d. Wiss. d. Juden-
tnms. [33.]) [1342
RSsel, Die Reichsstenern d. dt. Juden-
gemeinden, s. '12, 351. Rez. : Dt. Lit.- Ztg.
rl2, Nr. 16 M. Hoffmann; Hist. Vierteljschr.
18, 330 I. G. Caro. [1343
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Jaden in Dtld. vor Beginn d 8tadtewesens.
(Beitrr. z. G. d. dt. Juden, 370-92.) [1344
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in Dt.-Oesterr. (s. 16/16. 2493). Bd. 4,
T. 2: Wachstein, D. Inschrftn. d.
alt. Jndenfriedhofes in Wien: 1696—
1783. XLIII. 686 S. 30 M. Bd. 7.
J. Taglicht, Nachl&sse der Wiener
Juden im 17. u 18. Jh. XL 344 u.
65 S. 12 M.
Rez.: v. 6 (Rosenberg, Steiermark) : Hist.
Zt. 118. 326—31 Luscbin v. Ebengreuth ; Hist.
Jahrb. 38. 600 f. K. 0. Mtiller; v. 4, 2: Lit.
Zbl. '18. Nr. 8. S. Kraufl. [1345
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Wien. X. 621 S. 5 M. [1346
AltMni, AdfM G. d. Jaden in Stadt a.
Land Salzburg, s. '18, 2925. Rez.: Stud usw.
z. G. d. Benedl-Ordens N. F, 8, 745—48 H. F.
Wagner. [1347
Treixler, G., Die Gfldinger Juden-
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chles. 21, 23-68.) [1348
Freimann, A., Aus d. G. d. Jnden
in Regensbnrg v. d. Mitte d. 15. Jh.
bis z. Vertreibg. 1519. (Beitr. z. G.
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goge in Augsburg am 4. April 1917.
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Netter, Die Schnldennot d. jttdisch.
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f. G. usw. d. Judentums 67, 591—619.
68, 63-80.) [1351
Wolff , M., De geschiedenis der
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Kngelbert, 8., Das Reoht der israelit.
Religionsgemeinscbaft in Kurbessen, Tl. l.
Marb. Diss T1S. 41 S. Tl. 2 erscheint in d.
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s&chs. Gebiet wahr. des Mittelalters.
1: Von d. attest. Zeiten bis z. „schwarzen
Tod- 1348. Berl.: Poppelauer. 84 S.
2 M. 80. [1355
Graf , K.9 Das Kecht d. israelit.
Religionsgemeinscbaft im Egr. Sachs/
Lpz. Diss. 14. A8 8. (1356
Pador, H., Zur G. der brandb.- preufi.
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200— TiG.) [1357
Cohn, John, G. der jttdisch. Ge-
meinde Kawitsch. Berl.: Lamm 16.
122 S. 4 M. [1358
Braun, 1L, G. d. Jnden in Schle-
sien. VI. 17. 8. 203— 49; LXXXIIl—
CIV. 1 M. 60 [1359
Meisl. J., Die Juden im Zartum
Polen. Geschichtl. Oberblick. Bonn :
Marcus &W.16. 78 S. 1M.80. [1860
c) Recht m. Gericht.
Sckwtrln, ▼., Dt. Reobtagesehichte, ••
'12, 446. Rez.: Jahrbb. f. Nat.-6k. 109. 214
—26 Sehreuer. [1361
Xarkgraf , Uberbleibsel uratt, Reefcta*
brauebe in d. Gegenw. (Mitt. d.Ver.f. saehs.
V olkskde. 6, 232-35.) [1861
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UNIVERSITY OF MICHIGAN
Geschichte einzelner Verhaltnisse
*41
Mflller, K. Th. ChrM Der Hat ais
Investitursymbol iml4.— 16. Jh. (Arch.
Hess. G. 10, 303 f.) [1363
Peter ka. Das offen e zum Scheine Handeln
im dt Rechte d. Mittelaiters, 8. 'l*. 449.
Rez. : Dt. Lit.-Ztg. US, Nr, 4 Herb. Meyer.
11364
Knorr, W. v., Das Ehrenwort
Kriegsgefangener in sein. rechtsge-
schichtl. Entwicklg. Bresl.: Marcus
16, Xir, 136 S. 6 M. (Untersuctag.
z. dt. Staats- n. Rechts-G. 127.) [1365
Schneider. Br., Friedewirkg. n Grnnd-
besitz in Markt u. Stadt 8. '14, SC84. Rez :
Dt. Llt.-Ztg. *14, Nr. 48 Keutgen. [1866
Gierke, J., G. d. dt. Deichrechts.
Tl. 2. Breslau: Marcus XLIV, 727 S.
25 M. (Untersuchg. z. dt. Staats- u.
Rechts-G. 128.) [1367
Spiel , Dae Marktprivileg, a. '15, 2510.
Rez.: Zt. Ver. Llibeck. G. 19, 95-99 Rttrig;
Vierteljsehr. Soz.-WirtacL.-G. 14. 390—92
K. 0. Miiller. — J. PhllJppi, Der dt Markt
im Mittelalt. (Dt. Lit.-Ztg. '17, Nr. 81-33.)
[1368
Gierke, Schuld u. Haf tung im alter,
dt. Recht, s. '09/10 2702.
Rez.: Gtttt. gel. Anz. '15, 633—710 Punt,
schart. '10. [isIs
Fear, H., Die Rechtaatellg. d. Fraa a. d*
Kinder in d. Weislflmern, s. 'is, 9937. Rez.:
Mitt. d. Inst. f. ost G. 86, 695 - 700 Vol t el in L
[1870
Albreeht, Fritz, Rechts- G. d. B&der
za Baden im Aargau. Bern. Diss. 15.
168 S.
Rez. : Anz. Sohweiz. G. '17, 102 f Speidel.
[1871
Weisweiler, W.« G. d. rheinprenB.
Notariates. 1; Die rranz. Zeit. Essen:
Baedeker 16. XXILL, 307 S. 8 M.
Rez.: Zt. Aach. G.-Ver. 88, 312—14
Scheme. [1372
Heestng, R., G. d. Emdener Stapel-
rechts. Tl. 2. (Jahrb. Ges. bild. Kunst
Emden, 19, 1—68.) [1373
Vsrrentrapp, Reohts-G. u. Recht d.
Semeinen Marken in Heasen, a. '11. 2715.
ez.: Hiet. Vierteljsehr. 14, 582-84 Caro.
Bleb, Die braonBchw. Forstpolizeige-
setzgebg. aeit d. Mittelalter. (Brannachw.
Magaz '15, 101-7; 117-19.) [1375
Lappe, J., Die Rechts-G. d. wti&ten
Marken. Mttnst: Aschendorft 16.
XXIV, 122 S. 8 M. ( Verttff. c ^ist.
Kommiss. f. d. Prov. Westfalen. Die
Wtistungen. Einleitg.)
w Rez.: Zt. Sav.-Stift. 37, G. A., 586-91
Wopfner; Dt. Lit.-Ztg. '17, Nr.50Haff. [1376
Hubrich, E,9 GreifswalderUniver-
sittttsrecht. Beitr. z. Jahrhundertfeier
d. Zugehftrigkeit Neuvorpommerns z.
Sreufl. Monarchie. Greifsw. : Bruncken
tCo. 65 8.:8M. [1877
Hinojosa, E. de, El elemento ger-
manico en el derecho esp&fiol. Madrid.
16. 106 S. Vgl. 11, 2822.
Rez. : Zt d. Sav.- Stiftg. 36, G. A., 495 f.
Hiibner. [1878
Mfiller, Geo., (Jrsnrttngl. Rechtslage d.
Rum linen im Si eb en burg. Sachaenlanae, 8.
'16, 732. Rez.: Dt. Lit.-Ztg. '17, Nr.5 Zehnt-
baner. __ [1879
Silbergchmidt, WM Beteilignng
n. Teilhaberschafr, e. Beitr. z. Rechte
d. Gesellschaft. Halle: Waisenhaus.
15. VI, 184 S.
Rez. : Zt Sav. - Zt. 37, G. A., 625-31
Gierke. [1880
Koebne, C, Gewerberechtliches in
dt. RechtssprichwSrtern. (Festschr. f.
Geo. Coin 427 -82.) Erweit.Sep.-Abdr.
Zurich: FiiBli 15 82 S. 2 M. 50
Rez.: Vierteljsehr. f. 8oz.- u. Wirtsch.-
G.'H, i55f.Techen;Zt.Sav.-Stiftg.37. G.A.,
614-616 Peterka. [1381
Bfiekllag, Wechselwirknng gewerbe-
rechtl. n. fronnngerecutl. Elemente im Lie-
genschaftsrecht d. dt. Mittelaiters, a. '13,569.
Rez.: Mitt d. Inst f. flat. G. 35, 166-70
Wahle. [1&2
Dirke, A. v.* Die Rechtsverh<nisse
d. Handwerks-Lehrlinge u. Gesellen
nach d. dt.Stadtrechten n.Zunftstatuten
d. Mittelalters. Jen. Diss. 14, 108 S.
T1383
Peterka, 0., Die biirgerl Gran-
ger echtigkeiten in B8hmen. Rechts-
geschichtl. Untersnchg. Prag: Calve
239 S. 7M. 50.
Rez. : Mitt. Ver. G. Dt B8hm. 55, 255-58
Weizsacker. [1384
Fried m an n, R.t Das Gewerberecht
im mittelalt. Schlettstadt. Greifsw.
Diss. 16. 62 S. [1385
Hiibner. B., Grnndzuge d- dt Privat--
rechta. 2. Ann., a. '14, 761. Rez. : Viertel-
jsehr. f. Soz.- u. Wirtsch.-G. 13, 229-31
v. Below. [1386
Frommhold, G., Znr G. d. ge-
samten Hand. (Zt. Sav. Stiftg. 37, G.
A., 504-6.) [1387
Planitz, Die VermcJgensvollstrek-
knng im dt. mittelalterl. Recht. Bd. 1,
s. 11/12, 2765.
Rez. : Hist. Vierteljsehr. f. Gesetzgeb.
nsw. 3. F., 17, : 81— 221 Rintelen; LitZbi.
'14, Nr. 15/16 0. [1388
Hfibaer, John., Der Fond im german. u.
alter, dt Recht. s. 'I4fi5 3077. Rez.: Hiat
Zt. 115, 158—62 Schwerin. [1389
Rentier. A. . Weidhnbe n. Handgemal.
(Festschr. d. schweizer. JnriBtenverein bei
seiner 52. Jahresversammlg. gewidm. v. d.
Jurist. Fak. Basel '15, 8-21.) [1390
Gillie , Gewahraohaftszng n. Landatio
anctoris, e. '14, 762. Rez.: Hist Zt. 115,
156-58 Rehme; Zt Sav.-Stift 37, G. A.
636-44 Alfr. Schnltze. [1391
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UNIVERSITY OF MICHIGAN
*42
Bibliographie Nr. 1392—1461
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fall auf d. Grundherrschaften BcJhmens
xx. M&hrens v. 13. bis 16. Jh. (Aus: Arch,
f. (Jst. G. 106, 241-880 Wien: Holder
'15. 48 S.
Res.: Zt. Sav.-Stfft. 87, G. A., 623 f. Gal;
Mitt. Ver. G. Dt. Btthmen 55, 204 Weizaacker.
[1881
Klaar, K., DasErhartReuttersche
Fideikommiss. (Forsch. Mitt. G. Tirols
usw. 14, 1-65.) [1393
Grnnr, Bf ., Schweiz. Bauernmarken
u. Holznrkk. Bern: St&mpfli & Co.
160 S.; 83 Taf 16 M. (Abhdlgn. z.
schweiz.Recht 77.) [1894
Hen, R., Das Hypothekarrecht
nach aarganiach. Rechtsquellen. Bern.
Diss. '16. 185 S. [1395
Knyk, J. Tan, Eenige meded. uit het
Germaansch familie — en gemeenachapa-
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d. Nederl. Letterkde, te Leiden TiS/fi4L 116
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Moll, W., De rechten van den Heer
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Rez. : Zt. Sav.-Stift. 37, G. A., 572 f. van
Kan. [1397
Havensteln, E., Das Bergregal d.
Standesherren ira Ruhrkohlenbezirk.
(Jahrb. Gesetzgebg. 41, 1181—1231.)
[1398
Rlhn, H., Die Besitzverh<nisse
an den Mooren d. Grfifach. Eoyer. Mit
besond. Berttcks. d. Amter Diepenau n.
Uchte. Zur Rechts-G. d. Moore. (Zt.
H. Ver. Nieders '15, 101—72.) [1399
Eilenberger. Das Olzschauer Erb-
recht. (Mitt. d. ver. f . s&chs. Volkskde.
6,236-38) [1400
8t$lsel, A., Geding u. Appellation, Hof,
Hofgericht n. Hate, Abachied u. Urteil. £.
rechtageschichtl. Unteranchg., a. '12, 448.
Rez. : Dt. Lit Ztg. '15, Nr. l Bach. [1401
GlltHch, Untersuchgn. z. mittelalterl.
Vogtgeriehtabarkeit. a. r18, 2989. Rez. : Lit.
Zbl. 14, Nr. 41 Brinkmann. [1402
Mayer, Ernst, Geschworenenge-
richtu.InquisitionsprozeB. Ihr Ursprg.
dargel. Munch, tt. Lpz.: Duncker a. H.
'16. XXI, 379 S. 12 M.
Rez.: Zt. 8av.-Stiftg. 87, G. A., 527-43
v. Amira; Lit. Zbl. I17, Nr. 87 Brinkmann;
Dt. Lit. Ztg. '17, Nr. 37 Kiach. [1403
Meltiter, E., Fahrniaverfolgunga. Unter-
aehlagung n. dt. Recht, a. '14, 3078. Rez.:
Dt Lit. Zlg. '15, Nr. 16 Herb. Meyer, [1404
Ktsch, Der dt. Arreatprozefi in aein.
Seachichtl. Entwicklg., a. '16, 747. Res.: Zt.
av.-Stif tg. 87, G. A., 591— 601 Alfr. Schultze.
[1405
Meyer, Herb., Gertift, Handhaft-
verfahren u. Anefang. (Zt. Sav.-Stiftg.
37, G. A., 382-497.) [1406
K Shier, Walt., Die Amnestie f.
Kriegsteilnehmer. (Geschichtl. Stud. f.
Hauck 135-51.) [1407
Planer, Reebt a. Riohter i. d. inneroet.
Landen, a. '11, 2823. Rez..- Hiat. Vtertel-
jaohr. 18, 209-11 Voltelini. [1406
Glltsch, Helnrlch, Der alaman-
nische Zentenar xl sein Gericht Xteip-
zig: Teubner. 166 S. (Berichte tlb. d.
Verhdlgn. d. K. S&chs. Ges. d. Wias.
Phil.-hiat. Kl. Bd. 69, H. 2.) [1409
Ramsperger, Zur geschichtl. Ent-
wicklg. d. thurg. Zivilprozeases. (Zt. f.
schweiz. Recht 67, 234—61.) [1410
Etchholzer, E., liber Zwangs- u.
Bannrechte namentl. nach schweizer.
Recht, Zttrich. Diss. 14. Ill S. [1411
Wlllmann, J., Die Strafgeriehts-
verfg. u. d. Hauptbeweismittel im Straf-
verfahren d. St. Freiburg i. Br. bis z.
Einfiihrg. d. neuen Stadtrechts (1620).
E. Beitr. z. dt. Strafprozefirecht im
Mittelalt. (Zt. Geschichtskde. Freiburg
35, 1-106.) [1412
Mell, A., Versuche z.Verstaatlichg.
d. Strafgerichte in Osterreich vor d. J.
1849. (Zt. d. Hist. Ver. f. Steierm. 14,
1—24.) [1413
Hoegel, H., Freiheitsstrafe u. Ge-
f&ngniswesen in Osterreich von d. The-
resiana bis z. Gegenw. Graz u. Wien :
Moserl6. 162 S. 6 M. [1414
Kapras, J., Der Grenzeid im
tschechisch. Rechte. Beitr. z. G. d.
tschech. Ordale. (Sep. a.: Sboruik v8d
pravnich a stadnich 15, 2/4.) Prag:
Selbstverl. 15. 15 S. (Tschech.)
Rez. : Mitt. Ver. G. Dt. Bdhmen 54, 194 f.
Weizaacker. [1415
KBapp,HermMAlt-RegenaburgaGericht8-
veifang , Strafverfahren a. Strafreoht bis z.
Carolina, a. '14, 8094. Rez.: Hist. Zt. 115.
397 f. Hehme. [141 G
Daniste, P. H., flet Veenrecht in
de provincie Utrecht van 1592—1916.
Utrecht Diss. 16. XV, 359 S. [1417
Delchert, H., Das ehemal. Wacbgericht
der Altatadt Hannover. (Hann. G.bll. 17,
401—7. [1418
FrSlieh, K., Geriohtaverfang. v. Goalax
im Mittelalt.. a. '12, 2764. Rez. : Gott. geL
Anz. '15, 215 ff. Beyerle. [1419
Heck, Ph., Neue Theorie d. s&chs.
Freidinge. (Zt H. V. Niederr., 16,
396-418.) Vgl.14, 3071. [1420
Gleaning, tt., Znr G. d. Strafrechtepflege
im KnrfUratent. Sachaen *&hr. d. IS. Jh. (N.
Arch. f. a&cha. G. 37, 316-29.) [1411
Groaae, Daa platicnm ad altam arborem
b. Qnedlinburg n.d.NenwegerVogteigericht.
(Zt. Harz-Ver. 50, 112-24.) [142?
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Geschichte einzelner Verh<nisse
*43
Loaning. Gerichte a. Verwaltungabehdr-
den in Brandenb.-Preufien, s. '14, 3079. Res.:
Krit Vierteljsehr. f. Gesetzgebg. 8. F., 17,
140—45 Waldeeker; Verwaltnngsarch. 12,
549-51 Bornhak; J5t. t. Polit. 9, 593—96
Ruben. 114*3
Krollmann, G.f 2 Urkk. z. frei-
willig.Gerichtsbarkeit im Ordensstaate
PreuBen. (Altpr. Monatsschr. 52, 662 ff.)
[1424
Brfinneck, W., Znr G. d. Gerichts-
yerfg. d. Stadt Frauenburg im Erm-
lande. (Zt. Sav.-Stiftg. 37, G. A.,
313-82.) [1425
Matusiklewlci. Die mittelalterl. Ge-
richtsverfassung a. Fiir§ ten turns Glogau, s.
'12t 457. Rez.: Hist. Zt 110, 469 Sp.; Lit.
Zbl. '14, Nr. 9 0. ; Mitt. d. Inst. f. 8st. G.-
forscbg. 36, 531 f. Knnkel. [1426
Baumgart, R., Die Entwicklg d.
Schuldhaft im italien. Recht d.Mittel-
alters. Berl. u. Lpz.: Rothschild 14.
XVI, 669 S. (ZivilprozeBrechtl. Forseh.
hrsg. v. Rich. Schmidt 9.)
Rez.: Zt. Sav.-Stiftg. 37, G.A., 602—10
Planits. (1427
Mayer, Ernst, Das ganga undir
jardarmen u. d. spanische Recht. (Mitt.
InstOstG. 37,285— 87; 363 f.) [1428
Ruefi, KM Die rechtl. Stellg. d.
papstl. Legaten bis Bonifaz VIII.
Paderb.: SchCningh 12. XIV, 262 S.
8 M. (13. H. d. Sekt. fttr Rechts- u.
Sozialwiss. d. Gflrres-Ges.)
Rez.: Hiit. Zt. 115, 124—26 Baohmann.
[1429
Mayer , Ernst, Der Ursprung d.
Domkapitel. (Zt. Sav.-Stiftg. 38, K.A.
7, 1—33.) [1430
Stutz, U#, Parochus. (Zt. d. Sav.-
Stiftg. 36, K. A. 4, 497 f.) Vgl 14,
3098. [1431
Dora, J., Znr G. d. Personal -
pfarreien. (Zt. Sav.-Stiftg. 37, K. A. 6,
341-83.) [1432
Dora, J., Jus patronatus. (Zt. Sav.-
Stiftg. 37, K. A. 6, 891—96.) [1433
Henrici,Herm«, Ober Schenkungen
an d. Kirche. Basel, akad. Antritts-
vorlesg. Weim.: B5hlaul6. 62 S. 2 M.
Res.: Dt. Lit. Ztg. '18, Nr. 11 Alfr.
Schnltze; HUt. Vierteljsehr. 18, 306 f. Poschl.
[1434
Bauer , Hanns, D. Preces pri-
mariae d. dt. KcJnige i. frtther. Mittel-
alter. Heidelberg. Diss. 14. 49 S. [1436
Hashagen, JM Zur Charakterist.
d. geistl. Gerichtsbarkeit vomehml. im
sp&ter. Mittelalt. (Zt. Sav.-Stift. 87,
K.A. 6, 205-92.)
Rez.: Arcb. kath. Rirobenrecht 97, 474
-77 Hillilg. (i486
Riedner, Die geistl. Geriohtshofe im
Mittelalt, Bd. 2, a. U5, 2603. Rez. : Hist. Zt.
118, 91 f. Febr; Tbeol. Rev. '17, Nr. 15/16
Koeniger. [1487
Berr, Die Kirche ge gen UberGe wait ta ten
v. Laien, s. »14, 3093. Rez. : Dt Lit. Ztg. M6,
Nr. 49 Koeniger. [1438
Kostler,R«, Huldentzugals Strafe,
s. 13, 582.
Rez.: Hist Jahrb. 33. 885 f. Klaring;
Westdt. Zt. 82, 235 f. Anbin; Hist Zt. lis,
612—14 Rehme. [1%S9
Hindringer, R., Das kirchl. Schul-
recht in Altbayern v. Albrecht V. bis
z. Eriasse d. Verfassnngsurk. 1560 —
1818. Paderb.: Schoningh 16. XV,
176 S. 5 M. 60. (XVI, 76 S.: StraBb.
Diss. 16.) (Verfiff. d. G6rres-Ges. Sekt.
f. Rechts- u. Sozialwiss. 27.)
Rez.: Zt. Sav.-Stiftg. 37, K.A. 6t 477 f.
Rieker ; Theol. Rev. '17, Nr. 13/14 Scharnagl ;
Hist. Jahrb. 38, 625 f. Mitterwieser. [1440
Bruggaier, Die Wahlkapitulati-
onen d. Bischtffe u. Reichsftlrsten t.
Eichstatt, s. 15/16 2526,
Rez.: Stud. Mitt. G. Bened.-Ord. N. P. 7,
429 f. Br. Wilhelm. [1441
Rttckert, &, Die Prabende am
Domkapitel zu Augsburg. (Arch. G.
Hochstift Augsburg 6, 183— 254). [1442
Brann9 &•; Pie Kapitelsordnung
d. Kapitels Wasserlrtidingen v. 1370,
ergftnzt 1439. (Beitr. Bayer. Kirch.-G.
23, 129-47. 24, 106—10.) [1443
Hermeltnk, IL, DieVerbandlungen
'lib. d. altwttrttb. Kirchengut seit 1806.
(Wflrttb. Jahrbb. f. Statist, u. Ldkde.
14, I, 46-83), s. 16, 617.
Rez. : Theol. Lit. Ztg. '15, Nr. 22 Bossert.
[1444
Helnemann, B., Zur G. d. Offi-
zialates im Bistum Konstanz. (Zt. f.
G. d. Oberrh. N.F. 31, 300-302.) [1446
Mftller, Alois, Das Kirchenpatronats-
recht im Kant. Zug, s. 'lft, 2972. (Auoh Diss.
Freiburg i. Ue., f 12.) Rez. : Anz. f. sohweiz.
G. '15, 54—58 Hoppeler. [1446
R&sch, A., Zur G. d. Efarrkon-
kurses im Erzbist. Freiburg. (Arch. t.
kath. Eirchenrecht 96, 203—43.) [1447
Frohn, L., D. Sendgerioht s Aaohen b.
z.Mitte d.17 Jh.,s. '14,774. Rez.: Zt.d. Aach.
G. Ver. 35, 383 -385 Scheins. J1448
Marx, Die Entwicklg. d. Pfarr-
systems im Bistum Trier. (Trier. Arch.
24/25, 1—168.) Sep. : Trier: Lintz 15.
138 8. 4M.60.
Rez.: Arch. f. kath. Kirchen recht 96, 615
Hilling. [1449
Rot Scheldt, W., Zur G. d. Nach-
jahrs am Niederrhein. Mthfte. Rhein.
Eirch.-G. 12, 13-27.) [1460
Baehmann, K., G. d. Kircbenzuoht in
Kurhessen von der Ref. bis a. Gegenw., s.
'12, 2859. Rez. : Theol. Lit. Ztg. '13, Nr. 6
Kger; Zt d. Ver. f. hess. G. 47, 368—71
Simons. [1451
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♦44
Bibliographie Nr. 1452-1504
Kgtr, K.,u. Jnl.Frfedrich, Kirchenrecht
d. ev. Kirche im Grhzgt. Hessen. l, 8. '14,
3107. Rez. : Dt Zt. f . Kirchenrecht 24, 309—14
Ruck. [1452
{Thiemann, K,, Verh<n. d. polit.
z. Kirchengemeinde d. Stadt Altenburg.
Jen. Diss. 14. 81 S. — E. Rost, Ent-
stehg. d. Kirchengemeinde in Saaifeld
n. d. polit. Gemeinde. Jen. Diss. f14. 50 S.
Rex.: Zt SaT.-Stiftg. 37, K. A. 6, 473-76
Alfr. Schultze. [1453
Arndt, Geo., Die kirchl. Baulast
in d. Bereich d. frttheren Grafschaft
HobensteiiL (Zt d. Harz-Ver. 48,
28—66.) — Ders., Desffleich. im Stifte
Qaedlinburg, in d. Reiehsfreiherrschaft
Schauen a. in der freien Reichsstadt
Nordhansen. (Ebd. 81—132.) [1454
Llnneborn, J., Die Kirchenbau-
pflicht d. Zehntbesitzer im frtiher. Her-
zogtnm Westfalen. Paderb.: Boni-
facius-Dr. 15. 151 S. 3 M. Akad.
Schrift d.phil.-theol. Fak. in Paderborn.
Rez.: Arch. f. kath. Kirohenreeht 95,
702—4 Hilling: Zt. d. Sav.-Stiftg. 36. Kan.
Abt. 489-35 Stutz; Stud. G Bened.-Ord.
N. F. 6, 673-76 Greinz; Hist Jahrb. 38, 173 f.
Marin*. [1455
Teackhoff, Die westf. Bischofswahlen
bis i. Wormier Konkordat, 8. 'IS, 628. Rez. :
Mitt. a. d. hist. Lit. N. F. 3, 2551. A. Hof-
meister. ' fl456
Llnneborn, J«, Die kirchl. Banlast
im ehemal. Fttrstbist. Paderborn , rechts-
geschichtl. (largest Paderb. : SchOningb.
299 S. 12 M.
Rez.: Arch. Kath. Kirchenrecht 97, 486
-88 Hilling. [1457
Heepo, Organisation d. Altarpf riinden an
d. Pfarrkirchen d. Stadt Braunschweig im
Mittelalt, 8. 43, 8820. Rez.: Hist. Jahrb. 35.
691—93 Lerehe. [1458
Wolgast, £., Die rechtl. Stellung
d. schlesw.-holst Eonsistorinms. Eiel :
Cordesl8. XXIV, 291 S. (Schrr.Ver.
Schlesw.- Hoist Eirch.-G. 1. R., H.8.)
Rez. : Theol. Lit -Ztg. '17, Nr. 15 Sealing.
[1459
Apeldoorn, L. J. Tan, De kerke-
lijke goederen in Friesland. Beschrij-
ving van de ontwikkeling Tan het recht
omtrent de kerkel. goederen in Fries-
land tot 1795. II. Utrecht Diss. Leeu-
warden:Meijer&Sch. '15. 509S. [1460
Fritseh, J., Besctzg. d. Halberstadter
Bistums in d 4 er&t. Jahrhh. sein. Bestehens,
s. '14, 832. Rez.: Thflr.-sachs. Zt. f. G. 4,
229 f. Arndt [1461
Arndt, Gf., Die kirchl. Banlast in
d. ehemal. Erfurtischen Gebiete. (Mitt.
Ver. G. Erfurt 87, 1—84.) [1462
Nebel, A., Die Anfange n. d. kirchl.
Rechtsstellg. des Angustiner - Chor-
herrenstifts St Peter auf d. Lauter-
berge (Petersberg b. Halle). (Thttr.-
siichs. Zt.6, 113-76.) [1463
Arndt, 6#, Die kirchl. Banlast in
d. Mark Brandenburg. (Jahrb. f. brandb.
Eirch.-G. 13, 119—81; — Ders., Die
kirchl. Baulast in d. Mark Brandenb. in
d. rechtl. Entscheidungen. (Forsch. z.
brandb. u. pr. G. 29, 173—246.) — Ders.,
Desgl. in d. Entwtlrfen d. m&rkisch.
(kur-, alt- u. neumfcrk.) Provinzialrechts
u. in d. Vhdlgn. fiber diese. (Ebd. 80,
166-247.) — Fr. Holtze, Zur kirchl.
Baulast in d.Mark. (Ebd. 505—7.) [1464
Kaaa, Die geistL Gcrichtsbarkeit d. kath.
Kirche in Preufl., e. ' 15, 2528. R^%.: HistZi.
118. 112—14 Hashagen ; Hist. Jahrb. 38, 584
—89 Maring; Arch. Kath. Kirchenrecht 97,
317—30 Hilling. [1465
Dlx. Das Tnterdikt im ostelbiich. Dtld.,
a. *14, 3162. Rez.: Dt. Zt. f. Kirohenreeht
24, 330-32 Ruck; Hist Zt. 114, 692 f. Lerehe.
[1466
Schulte, L«, Die Exemtion d.
Breslauer Bistums. (Zt. Ver. G. Schles.
61, 1-29.) [1467
Blume, Abbatia, s. '151*16 766. Rez.: Zt
SaT.-Stiftg. 37, K. A. 6, 427 f. Werminghoff;
Stud. G. Bened.-Ord. N. F. 6, 667-71 Bendel.
[1468
d) Kriegswesen.
Weule, K., E* Bethe, «. Sch me id-
ler, A* Doren, P. Herre, Eultur-G.
d. Erieges. (Aus Natur u. Geisteswelt
661.) Lpz. u. Berl.: Teubner 118 8.
1 M. 60. [1469
Daniels, G. d. Kriegswesens. Neuzeit 4
U. 5, 8. MS, 2977. Rez.: Hist. Zt 115, 222 f.
Jaoob [1470
Schfifer, D., Zur G. dt. allgem.
Wehrpflicht (Aus: Sitzungsberr. d.
Berl. Ak. 17.) Berl.: Reimer, 8.451
—68. IM. [1471
Wolzendorff, K., Der Gedanke d.
Volksheeres i.dt.Staatsrecht Tttbing.:
Mohr 14. XII, 63 S.
Rez. : Hist. Zt. 117, 137—43 v. Below. [1472
Nell. Die Landsknechte, s. '16, 772. Rez. :
Preufi. Jahrbb. 164, 346—48 Delbruok. [1473
Wutte, M.f Vom alten Landsturm.
(Carinthia I. 105, 6—34. 106, 19-57.)
[1474
Daehler, A., Befestigung mittelalterl.
Stadte n. Markte in Nieaertsterr. m. Aus-
nahme Wiens. (Berr. u. Mitt. d. Alt.-Ver. Wien
49, 21^-54.) [1475
ScheTen, Fr.. Die mittelalterl.
Befestigung d. Donkirchen im Regnitz-
gau. Erlang. Diss. 14. 106 8. [1476
Kriegsgeschlclite, Schweizer. Im
Auftr. d. Chefs d. Generalstabes, Oberst-
korpskommandant Sprecher t. Bernegg,
bearb. v. Schweizer Historikern unt.
Lejtg. t. M. Feldmann u. H. G.
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Geschichte einzelner Verh<nisse
*45
Wirz. H.l. H.3. E6. Bem:Euhn
'IB. 103 S., 8 Etn.; 80 S., 8 Etn.;
iooa
Res. : Zt. Sav.-Stift. 57, G. A., 720 f . Stats ;
Anz. Schweiz. G. '16, 271-74 Gefiler. [1477
Ge filer, E. AM Basler Zeughaus-
inventare (s. '14, 3121). SchluB. (Anz.
Schweiz. Altkde. N. F. 16, 67—80,
248-51. * [1478
Wymann, Ed., Das Schlachtjahr-
zeit von Uri. Altdorf : Staatsarchiv '18.
XL VI, 78 8. 2 Fr. BO. [1479
Leclfere, C, Le role militaire des
avou^s li&eois. (Melanges d'hist off.
A Ch. Moeller 1, 393-406 ) [1480
Ellas, J. E., Schetsen uit de gesch.
van 0D8 zeewesefi. (Bijdragen voor
vaderl. gesch. 6. R„ 3, 209—369.) [1481
Naumann, Adf., Das kursftchs.
Defensionswerk 1613—1709. (Leipz.
Diss. '16. Beitrr. z. Knit- u, Universal-
G. 37=N . F.2.) Lpz.: Voigtl&nder, XVII,
804 S. 10 M. [1482
Gerblng, L., Thttringer Dorfbe-
festigungen nnd Zufluchtsst&tten im
Kriege. (Korr. bl. d. Gesamt-Ver. 64,
Nr. 7/8.) [1483
Hofmeister, H., Die Wehranlagen
Nordalbingiens. Znsammenstellg. nnd
Untersnchg. der nrgeschichtl. nnd ge-
schichtl. Bnrgen n. Befestignngen. H.l:
Gebiet d. Fr. n. Hansest. Lubeck. l>.
Fflrstent. Lubeck. Lttb.: M.Schmidt
Gr. 2°. 84 S.; 10 Plane, 14 Taf. 16 M.
[1484
Otten-Sackea i.t. Rhelii, O. Frhr. y. der,
Preufiens Hear v. sein. Anf&ngen bis zur
Gegenw. 3t a. '14, 7?9. Rez. : Dt. Lit-Ztg.
•14, Nr. 86/57 Gohlke; Lit. Zbl. '14, Nr. 41
v. Janaon. [1486
Brelthaupt,Th., Eriegserinnergn.
d. Familie Breithanpt. Eschershansen:
Senlcke. 620 S, Taf. 9 M. [1486
e) Religion u. Kirchc.
Eubel, C, Hierarchia catholica
medii acvi,sive pontifieum, cardinalium,
eeclesiarnm antistitnm series, ab anno
1431 nsqne ad annnn 1603 perdncta.
Ed. 2. Monast.: Regensberg. 4°.
XLV, 290 S. 20 M.
Rez.: Mitt. Inst. Bit. G. 379 111 f. Tomek.
[1487
Hofmann, W. t., Forschgn. z. G.
d. knrialen BehSrden vom Schisma bis
z. Reform. Rom: Loescher & Co. '14.
XII, 329; 296 S. 24 M. (Biblioth.
d. Preufi. Hist. Instit .12/13.) [1488
Tangl, 6., Die Teilnehmer an d.
allgemein. Eonzilien des Hittelalters.
Tl.l— 3c. Berl.Diss/16. 74 S. [1489
Paulus, N., Die Abiasse d, rftm.
Eirchen im Mittelalt. (Hist.-pol. Bll.
16B, 227-41; 316-26.) [1490
Paulus, N., Die Anfdnge d. Ab-
lasses. Zt. f. kath. Theol. 39, 139—
230. Vgl. '10, 646. [1491
Paulas, H., Abiasse f, gemeinnttteige
Zwecke. (Hist-pol. Bll. 155, 561—75.) [1492
Paulus, N., Bertihmte, doch un-
echte Abiasse. (Hist. Jahrb. 36, 481—
615.) [1493
Dora, J., Beitrr. z. Pdtrozinien-
forschg. (Arch. Eultur-G. 13, 9—49;
220—65.) (1494
Wohlenberg, G., Mittelalterliche
Typologie im Dienste d. Predigt. Mitt,
a. e. Mtlnch. Cod. (Zt. f. Eirch.-G. 36,
319—49.) [1496
Hauek, A., Kirch.-G.Dtlds.5: Dasspatere
Mitttelalt. Halfte 1( a. 'lOf'll. 2892. Rez.:
Cist Zt Hi, 104—12 E.Vogt. [1496
Yigtaer, Gallikanismns a. episkopal.
Strttmuogen im dt. Katholizismns cwisch.
Tridentioum n. Vaticannm, s T14, 789. Rez. :
Zt Sav.-Siiftg. 87. K. A. 6, 480—82 Mlrbt
[1497
Hauck, A., Dtld. u. England in
ihren kirchl.Beziehgn. Lpz.: Hinrichs.
134 S. 4 M. 60. [1498
Riesenhnber, M., Die Abteikirche
zn Seitenstetten in faiederOst. 1116—
1916. Wien: Reichepost 16. 66 S.;
Taf. 3 M. (1499
Fischer, Wilh., Personal- u.Amts-
daten d. ErzbischOfe v. Salzburg, 798 —
1619. Greifsw. Diss 16. 103 S, [1600
Tomek. E«, G. d. DiSzese Seckau.
1 : G. d. Kirche im hentig. Dittzesan-
gebiet vor Errichtg. d. DiOzese. Graz :
Styria XVI, 684 8. 17 M. [1501
Naegle, A., Kircs.-G. Bdhmens. l, 8/15,
2541. Kes.: Hist. Zt. H8f 524—26 Loserth;
Mitt. Ver, G. Dt. Bohmen 54, 198 f. Helm-
ling ; Zt. Ost. Gymn.68, 502—5 Juritach. 11502
Mayer, Mich., Bayerns Bevolkerg.
in konfessioneller Schichtung u. Ent-
wicklg. seit den letzten 100 Jahren
1811/12 -1910. Milnch. Diss. 84 S.
[1503
Schroder, A., Die Augsburger
Weihbischitfe. 1 : Im Mittelalt. (Arch.
G. Hochstift Augsburg 6, 411—42)
[1504
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'46
Bibliographie Nr. 1805-1666
Specht, Th.< Zur G. d. Stadtpfarrei
Dillingen. (Jahrb. Hist. Ver. Dilling.
29, 1—36.) [1606
Sehr6der, Alfr., Ana d. Mitglie-
derverzeichn. d. St. Anna-Braderscbaft
in Baisweil. (Arch. f. d. G. d. Hoch-
stifts Augsburg 4, 468—73.) [1606
Krieg, J.j Die Landkapitei im Bis-
tum Wttrzburg bis z. Ende d. 14. Jh.
Paderb.: Sch6ningh 16. XII, 136 S.
4 M. 80. (Wttrzb. Hab.-Schr. u. VerBff.
d. G8rres-Ges. Sekt f. JFtechts- und
Staatswiss. 28.)
Rez.: Th. Lit- Ztg. '17, Nr. 1 Bossert;
Zt, Sav.-Stiftg. 37, K. A. 6, 484—43 Kftniger;
Freiburg.Di6zesanarch.N.F.17.«78— 80G6Tlert
Hist. Jahrb. 38, 02% f. Kichmannj Theol.
Rev, '17, Nr. 17/18 Sagmtiller. [1507
— Dera. , Die Landkapitei im Bist.
Wttrzburg v. d. 2. H&lfte d. 14. bis z.
2. Hftlfte d. 16. Jh. (Zt Sav.-Stiftg.
38, K.A.7, 97—136.) [1608
Wich, H.,. G. der Allerheiiigen-
Kapelle b.Kleinschwarzenlohe. Ntlrnb. :
Noris '16. 74 S. 80 Pf. [1609
Wetnland9Entstehg. u. Eatwicklg.
d. Kirchen u. Pfarreien im Oberamt
Gerabronn. (Bll. Wttrttb. Kirch.- ».
20, 135—42.) — Vgl.18, 8023 u. 16,
2666. Boasert, Antw, (Ebd. 143— 50.)
(1610
Huber, Die abgegangene Kirche
zuUnterbrandi.(Bll.f.wttrttb.Kirch.-G.
20, 80-54.) [1611
Stolz, £•• Ans d. Wallfahrts-G.
d. Weggentals bei Rottenburg a. N.
(Hist.-poi. Bll. 169, 229-40.) [1612
Stfiekelberg, E. A. a. J. A. Hifllvger,
Fraokische Heilige auf 8Chweizerisch.8igeln.
(Zt. f. schweiz. Kirch.-G. 10, 807—10.) Die-
selben, Orient, u. dt. Heilige auf schweiz.
Sigeln. (Ebd. 11, 856-61.) [1513
Mayer, Job. Gee., G. d. Bistums Char,
s. 'lbriG, 2548, Rez. : Theol. Lit.-Ztg. *18,
Nr. 2/3 Heussi. [1514
Kirchen , Easier. Besteh. u. ein-
gegangene Gottesh&user in Stadt u.
Kanton Basel. Unt. Mitwirk. zahlr. Mit-
arbeiter hrsg.v . Sttlckelberg. Bdch. 1 .
Bas.:Helbingu.L.119S.2M.60. [1616
Klngholi, 0., Die Begrabnisstatten im
Bez. Einsiedeln. Einsiedeln: Benziger '18.
88 S. [1516
Brlnslsger, A., Das Alter d. Kirchen in
Reichenan. (Sohrr. Yer. G. Bodensee 46,
166—76.) (1517
Wohleb, J.. Das Laubwaldkappele b.
Schonach. (Freiburg. Diozesanarch. N. F. 16,
809-18.) [1618
Rtngholz, 0., ElsaB-Lothringen u.
Einsiedeln, in ihr. gegenseit. Beziehgn.
Einsiedeln: Benziger. 103 S.1M. [1519
Pfleger, Luc, Beitr&ge z. G. d.
Predigt u. d. religiOa. Volksunterr. im
Elsafi w&hrend d. Mittelalters. (Hist.
Jahrb. 38, H. 4.) [1620
Gafi, J« Konstitutionelle Profes-
soren am otrafiburg. priesterseminar.
Strafib.: Le Roux 16. 120 S. 2 M.
Rez.: Hist. Jahrb. 87, 739 f. Sehnttteen.
Hessel, A., E, ungedr. G. d. Bis-
tums Strafiburg. (Zt f. G. d. Oberrh.
N.F. 288 f.) [1522
Steffan, J. B., G. d. katb. Pfarrei
WeiBenburg. StraBb.:G611erl6. 130S.
[1528
Meyer, Aug,, Der polit Einflufi
Dtlds. u. Frankreichs auf d. Metzer
Bischofswahlen im Mitteklt Metz:
P. Mflller 16. IX, 133 S. 3 M.
Rez. : Theol. Lit-Ztg. '17, Nr. 10 Lerche ;
Jahrb. lies. Lothr. G. 27/28, 559—68. 115*4
Schflller, A.. Pfarrvisitationen in
d. Erzdi5zese Trier (s. 10, 672). Forta.
Dekanat Piesport: (Trier. Arch. 26/27,
145-79.) [1525
Hippold, F., Beitr, z Kirch.- G. d. Stadt
Emmerich. Forts. (Monatahfte. f. rhein.
Kirch -G. 10, 3—26.) [1526
Llchfus. H.f Verfassg. d. Marien-
stiftes zu Aachen bis z. franz. Zeit.
(Zt. d. Aachen. G.-Ver 37, 1—140 u.
Miinst. Diss. 16.) J1527
SehniU, Ldw., Die Sankt-Oangofphns-
kirche in d. Kreis- n, Gerichtsatadt Heine-
berg (Zt d. Aacb, G.-Ver. 38, 197-202.) [1528
Dresen, A., Die Vikariebenefizien
St. Katbarina u. Str. Hubertns in Ra-
tingen.(Dtt8seld.Jb.28,157-210.)[1529
Rodewald, H„ Irmenach in d. aathoL
Zeit. (Monatshfte. f. rheiiL Kirch.- G. 10,
257— *5.) [1580
81 neams, M., G. d Kirohspiela Oleinioh-
Hirschfeld bis z. Binfflhrg. d. Ref. im J. 1557.
(Monatshfte. f. rhein. Kirch.-G. 10, 289-49.)
[1581
Ley, C. A., ESlnische Kirch.-G.
v. d. Einftihrg. d. Christentums bis z.
Gegenw. 2. umgearb. Anfl. Essen:
B&deker. X, 621 8. 12 M.
Rez. : Theol. Rev. '17, Nr. 18/14 Lanseher.
[1532
Sch«fer,K.HM Kirchen u Christen-
turn in d. sp&trttmisch. u. firtthmittel-
alterl. KMn. (Ann. d. Hist. Ver. f. d.
Niederrh. 98, 29— 136 ) [1533
Roth, Herm. Hnr., Stift, Pfarre
u. Kirche z. hi. Severinusin KQln. K5ln :
Stauffu.Co. 16. XV, 224 S.; 61 Taf.
5 M. [1534
Keiners, A., Die St Willibrordi-Stiftong
Echternach; G. d. Abtei n. Stadt. (Stud. a.
Mitt. a. d. fiened.- u. Cist-Orden iot 404- 18.)
[1585
Berliere. U., Les feveques auxi-
linaires de Li^ge (s. 13, 624). Forts.
(Rev. bSn<5dict. 80, 78—111; 304-38.
81, 46—82.) [1686
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Geschichte einzelner Verbfiltnisse
*47
Duchesne, L., Fastes dpiscopaux
de Vane, Gaule, 8. 16/16 2555. T. 3. '15.
[1637
Teahaeff, I. B., Dom en Ondmnnster te
Utreeht (Bijdragen etc. voor vaderl. gesch.
5. RM 2, 833-3640 Vgl. '15, 1039 a. [1538
Vats, M., LeB ourialistes beiges a Rome
auxl6.etl7.aU!Ole8. ,. J Lieggeti'1. (Melanges
d' hist. oft. a Ob. Moeiler 2, 100-121.) [1539
Fabrlcius, W#, Beitrr. z. kirchen-
feschichtl. Lit. v. Hessen (s/ 14, 3146).
orta. (Arch. Hess. G. 10, 112—26.
11, 81—100.) [1540
Henkelmann, K., Beitrr. z. G. d.
Lichtcnklinger Kapelie. (Arch. Hess.
G. 10, 61-65; 182.) [1641
Gisbert, E., Die Bischofe v. Hinden
bis z. Ende d. J nvestiturstreits. Tl. 1 u. 3.
Berl.Diss. f16. 49 S. 8°.
Rez. : Hist. Jabrb. 38, 378 Loffler. [1542
Waters 9 G., Die miinater. katb.
KirchenliederbQcher vor d. erdt. Diflze-
sangesangbuch 1677. Untersuchg. ihr.
textl. Quellen. Mttnst. : Aschendorff X,
119 8. 3 M. 60. (Forsehgn. u. Funde;
hrsg. v. Jostes. 4, 4.)
llei. : Theol. Lit.bl. '17, Nr. 18 Hashagen.
[1543
Bertram , Adf. , O. d. Bistams Hildes-
beim, 8. W16. 2558. Rez.: Zt. Katb. Tbeol.
41, 783—86 Krofi. [1544
Henkel, K., Kurze G. d. DiJJz.
Hildesbeim u ihrer Einrichtgn. Hil-
desb.: Lax. 314 S. 4 M. [1546
Henkel, Karl, Handbuch d. DiBz.
Hildesbeim. Hildesh.;Lax.XlI,246S.
[1546
Hansen, Belmer, Zur Kirchen-G.
Schles w.-Holsteins, besond. z. G. d. Bis-
tams Schleswig. (Schrr. Ver. Schlesw.-
Holst. Kirch.-G. 2. R., 6, 813-51;
460-96.) [1547
Harms, Klaus, Das Domkapitel
zu Schleswig von sein. Anftngen bis
z. J.*1642. Kiel Diss. Kiel: Cordes,
XI, 177 S. 4 M. u. Schr. d. Ver. f.
Schles w.- Hoist. Kirch.-G. R. 3, H. 7.
Rez.: Dt. Lit.-Ztg. '16, Nr.6 Bonwetsob.
[1548
Jeuea. W., Zur Kirch.-G-. d. StadtEckern-
f6rde. (Schrr. Ver. Schles w. -Hoist. Kirch.-G.
2. R., 6, 433-49.) [1549
Becker, Bleb., Sapanie, Burgward a.
Pfairsprengel In Daleminze. (N. Arch, Sachs.
G. 38, 278—800.) [1550
Schiller, Jul., Die ehem. Pfarre-
zu Altenlohm (Kr. Goldberg -Haynau)
1306—35. Beitr. z. Heimatskde. (Zt. d.
Ver. f. G. Schlesiens 48, 273-308. 49,
304-32.) [1661
Knauer. P., Der Ursprung d.
Marien- Wallfahrt zu Wartha in Schle-
sierf. Breslau: Goerlich u. C. 90 S.
2M. 60. [1562
Knauer. P., Der Ursprung d.
Marien- Wallfahrt in Schlesien. Quellen-
krit. Untersuchg, (Zt. Ver. G. Schles.
61, 164—217 u. Bresl. Diss.) Bresl:
GOrlichu. Co. 2 M. 50. [1663
Pahnke, Untersuchgn. lib. d. G. d.
BischOfe Italiens dt. Nation 961—1264,
s. '14 2821.
Rez. : Hist. Jabrb. 86. 172 f. H.J.Schmidt;
Hist. Zt. 114, 207 ft. Gerh, Sehwarta; Zt d.
Sav.-Stiftg. 85. &. A. 4, 5l8f. Perela. [1554
Kloster, Das sttddt, seit d. Aus-
gang d. Mittelalters. (Hist.-pol. BU.
169, 313—26', 382-92.) [1666
SchUpferling, M., Der Tempel-
herren-Orden in Dtld. Diss. Freib.
Schw. 15. 264 S.
Rei.: Lit. Zbl. '17, Nr,20; Hist. Jabrb.
38, 372 f. J. Graven. [1556
Lladaer, P., 5 Profefibfleber sttddt.
Bened.-Abteien, e. '11, 2901. Rez.: Forseb.
etc. z. G. Tirols 8, 265-67 n. 10, 158-60 Wieaer ;
Mitt. d. Inst. f. dst. G. 33, 187 B. B. [1557
Httmer, B., Verzeichn. d. dt. Cister-
zienserinnenkldster. (Stud. usw. z. G.
d. Bened.-Ordens N. P. 6, 1—47.) [1668
Barnikol, E«, Studien z. G. d.
Brttder vom gemeinsamen Leben. Die
erste Be wegung d. dt. Brttderbewe^ung:
Die Zeit Heinrichs v. Ahaus. Beitr. z.
Entwicklg. u. Organisation d. relig.
Lebeiis auf dt. Boden im ausgeh. Mittel-
alt. Tabing.: Mohr, XII, 216 S. (7 M.,
Abonn.-Pr.: 6 M.) (Zt. f. Theol. u.
Kirche. Jg. 27, Erg.-Hft.) [1669
Schiller, A., Vom Terminieren d. Bettel-
moncbe. Hanpteachl. a. d. Ropparder Kar-
meliterkloster . (Trier Ghron. 13, 65—83. ) [1580
Snellen a. Foreehuagea a. G. d. Domini-
ktnerordens in Dtschl., (a. MS/'ie, 781). H.
11. '16. [1561
Duhr, G. d. Jesuiten in d. L&ndern
dt Zunge, s. '12/'13 2998.
Rez. v. l u. 2: Dt Lit.-Ztg. '15, Nr. 20
Knoepfler; — v. 2: Hist. Jabrb. 86, 368—69
Glasschrttder. [1562
Hoensbroech, Graf, Bttcherzensur
und Bttcherausgabe im Jesuitenorden.
(Zt. f. Kireh.-G. 36, 469—93.) [1563
by Google
Belschl, Frledr., Die Stiftsherren.
Ein Buch von d. Abteien u. Propsteien
in Osterreich. 3., verm. Aufl. Wien:
Selbstverl. 144 S. 4°. [1564
Httbl, Bau-G. d. Stiftes Schotten in
Wien. (Aus: „Berr. u. Mitt. d. Alt.-
Ver.-Wien, 46/47u.) Wien: Gerold
u. Co. '14, 4o. 62 S.; 14 T. 5 M. [1566
Fuchs, Adalb* Fr., Das Bened.-
Stift GOttweig. Seine Grttndg. u.
Original from
UNIVERSITYOF MICHIGAN
*48
Bibliogpuphie Nr, 1566—1627
RfichlsTerliftltaisse im Mittelalfc, (Stud,
Mitt G. Benei-Ord, N+ F, 6, 302— 4B;
510-90- 7,51-113; 236—67.) [1666
Uobeuerger, G. d. Urol. Kapuiiner Or-
densprovinz. Bd 1, § '13, 30O.S, Eez : Forsch,
asw. z, Q. Tiroln uaw. 11, 195 f . Schatz. [1567
0*r? Franz, Freihr. yfcJ Die Bre-
miten in Steierraark. Aus d. Akten
des f.-b* Seckauer Ordinariates dargeat.
Graz: Styria. 27 8. [1568
Kokol, H„ Die G. d. Franziskaner-
kloster in Unters tei er mark in d. Auf-
klarungsperiode n, iu d. Zeit d, Abso-
lutisms (ca 1750—1860), Freiburg
(Schw.) Diss. 16. XX, 162 S, [1569
Schmidt, Yal., Die Benediktiner-
propstei Ottau in Sttdbfihraen< (Stud,
n. Mitt, z, IK d. Bened.ordens N. F. &,
43— B6.) , [1570
BeitrSge zur G, des Stifles TepL
Hrcg, von Mitgliedern d. Stiftes TepL
(Bd, L) PiUen: Bayer, Komm, 4*. [1571
Hoffmann, Ldw., Angu&tiner-Ere-
mitenkluster Mariakron. Hohenstadt
o. J. (Dt-Wacht-Bttcherei 3. Bd.) [1672
Fraknu!, Vi linos; Egyhaznagy^k a
magy&r kOz<?pkorb&l Budapest: Elet
(16). 336 S, [PraLaten aus dem rag,
Mittelalter.] [1678
Rom stock, F. S., Die Stifter u.
Klttster d, DiOzese EichatfttL (Aus:
Sammelbl. des Hist Ver. EichstattJ
Eichst.: Brdnner, o. J. 70 S, [1574
Abstreiter, Lt> 6. d. Abtei Schaft^
larn, Selbstverl. d, Stiftes 16. 223 S,
3 M. [1676
S telnb e r g e r , L* , - Benedik tbeur er
Stud i en. Nebst e. Beitr. z Gauforschg.
(Hist. Jahrb, 88, 237— B3; 459-86,)
[1676
l>ollT Job., Fr&uenwSrth im Cinema Be.
t. 'IVIS 3015. Hex ; Stud, u Mitt, z G. d.
Bened.-Ordena N. F fl, 340 f, Dwizer; Hist,
Jfthrb. 34, k**5 Zibermavr; Beitrr, e. buyer.
Kireh. - O . 31 ; ! 78 1 . Ft/ lioth . [ L5 17
Doll, J., SeeoD, e buy&r. Inaelklcater,
i. 'ttflS A015. R&E,: stud. tt. Mitt. z. G, d.
BeneiL-Ordena N, F. 3, Self. St, [1518
Llndivr, PM Monaaticon episcopal u e
Atigu statu antiqui, a. niaa 30m Eez< r Arch.
1 d. G. d. Hochetiftft Augsburg 4t G3A-40
Allr. Schroder. [i&39
Biihler, NM Die Schnftsteller u.
Schreiber d. Bened.-Stittes St. Cinch
u. Afra in Angsbnrgr w&br. d. Mittei-
alters. MUnch. Diss, 16, 64 S. [1580
I iHtlf, II., Die Abte d. St, Magnus-
stift^a ixx Faasen. (Stud, usw, z> D+ d.B«ned.-
Ord. N. F. fl, 591— eio,) Vgl+ 4G, i?5«, [i&t*i
Z5pfl, Fr,f G-, d. ehemaU Augusti-
ner-Klosters zu Mindelheim- (Arch. G,
HochrtiftAugabnrg 5,865-3200 [16B2
Debler, N., Q. d. Klosters Thier-
haupten, s. 12/13 613.
Rez. . Stud, u Mitt, e, 0. d. Benod. - Ordens
N. Ft 3t 851— fiO Btlhlet; Arch, t O* d. Hoch-
fltifts Augsburg 4t fi50— 52 Allr* Schroder.
[t5H3
Lluft, BM a dt Wallfahrt u. d.
Franziskauerklosters Lechfeld. (Arch.
Q. Hochstift Augaburg 5, 1—84.) [1584
Lini>B*r U-.d. FrauEiskanerklostera
Pfreimd, (Vhdlgn.d, Hist Ver, lOber-
pfak u. Eegensb, 66s 109— 980 [15S&
Heff oami , Bnr», Q, u Beachreibp. d,
protest ant. Pfarrei Obembreit Oberabr ;
Selbatverl. fiti. 51 8+ S M. S5. Kfei.: Beltrr+
e+ bayer. K, 0+ 13, »3— Bfl Sohombaum. [15S6
Stelnhanseo, 6., Neue Lit. z. tt.
d+ Klostera Weingatten. (Stud. Mite,
G, Bened.-Ord. N.F. 7, 178—80.) [1587
Zellerf D. Praemonstrateuserstift
Adelberg, (W1irttembt Vierteljhrh, f.
Ldkd N; F, 25 (19L6) S. 107-62) u.
Sep.: Stuttgart: Kohl hammer M6.
Rez.: Hist Jahrb. 37t 741—4? Greven.
Fischer, Jos. Ldwn Eutwicklgg.-
O, d . B en ed iktine ri nnen a i i f t€« Qrspr ing*
(Stud. Mitt. O- Bened^Ord. N+ F. 7,
201—34.) Jlfi89
Bihlmejer, K. , Myatisch. Leben
in d. Domiuikanerinnenklost Weiler b.
Eflliugen im 18, u. 14, Jh- (Wflrttb.
Viertelj hfte. U, 61 ^83 ) [1590
Scheimler, A», G* d, Chorstifta
St. Felagius zu Biacbofszell im Mittel-
alt. (Schrr. d. Ver. f. G* d. Bodensees
46, 193—294.) [1591
Wager, FrzM G. d, Kluniazenner
Priorat es RU eggi »her g* ( Fr eiburger
G.bll. 22, 1—120. 23 f I— 110) n, Freib.
(SchwJS DiiB. 15, [1&92
Lehmann^ Hans> Dai Ciz,Kloster
Wettingen u, a. Beziebgn, zu Salem
bis z, Tode d. Abtes Peter IX, 1633,
(ZL f. G, d. Oberrh, 31, 602—20, 32,
341—74; 515-61.) [1593
Reymond, Mt, Le convent des
dominicaius de Lausanne, (Zt. Schweiz,
Kirch.-G.ll, 175-89; 262—78.) [1594
S< !hippor&, Ad alb. , Maria Laach.
Benediktin. Kloaterleben alter u, neuer
Zeit. Dlisaeldorf: Schwann, 89 S.
[1595
Rfichlln t. Held***, BM Did Beuedik-
tiaerabtei Escheobrtmn. (Stud. ubw. z. ■ ; .
d. Bened.-Orden^ K. F, 5, 55*— 56.) [1596
DleLs, Die Abtei Camp am Niederrhein,
8^14, M4^. Rea.: Stud, utid MitL z C. d,
Benod.-Onltiifl N,F.5t 174 f. Wellstein. [1597
Kircliesch, Meinrlch, Die Ver^
fasag. a d, mrtschaftLYerhaitnisse d.
Ziaterzienserinnenklosters zn Nalhedy.
Diss, Boon 16, XIV u. 98 a, I Td
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UNIVERSITY OF MICHIGAN
Geschichte einzelner Verh<nisse
*49
Res.: Ann. Hist. Ver. Niederrh. 100, 183
-85J.Greven. [1598
Paas, Th., Die Pramonstratenserabtei
Steinfeld vom Beginn d. 15. Jh. bis en ihr.
Aufhebg. (Ann. Hist. Ver. Niederrh. 99, 98-
202.) [1599
Franken, K.f Aus d. Trappisten-
abtei Mariawald in d. Eifel. (Stud,
usw. z. (J. d. Bened.-Ordens N. F. B,
462-504.) [1600
Kenteniclu Zur G. d. Trierer Do-
minikaner. (Trier. Arch. 26/27, 230—
44.) [1601
Becker, A., Zur G. d. Franziskaner
Niederlassg. in Kempen, Rhein. (Ann.
d. Hist. Ver. f. d. Niederrh. 97, 119—
24.) [1602
Roth, H. Hera., Die KlOster d. Franzis-
kaner-Rekollek ten in der alten Err.diozese
KOln (s. '13. 3029). II. (Ann. d. Hist Ver. f.
d. Niederrh. 98, 155—87.) [1603
Bench, Hess. Klosterbuch, s. 'W/iG,
9556. Res.: Fransisk. Stnd. 3, 197 f. Dolle.
[1604
Riefenstahl, H., Zar G. d. drei
DamenstifteVilich, Schwarz-Rheindorf
tind Dietkirchen seit dem 16. Jahrh.
Diss. Bonn. IX u. 156 S. [1605
Stranger, II., G. d. Zisterzienserklosters
Marienfeld in Westfalen, s. 'IS, 3086. (Mttnst
Diss '13.) [1606
Loffler, Kl., Notizen ttb. westftl.
Fraterherren a. d. K6lner Ged&chtnis-
buche. (Zt. f. yaterl. G. Westfal. 73,
I, 213-22.) [1607
Borkholt, Berthold, Die Orden
des heiligen Franziskus in Mttnster i.
W. Eine allgem. Ubersicht ttber d.
Wohnen u. Wirken d. drei Orden d.
heil. Franziskns in Mttnster i. W.
Mttnster i. W. Aschendorff. 61 S.
[1608
Loffler. Kl., Ein in Vergessenheit
geratenes Frauenkloster uns. Bistums.
(Zt. f. vaterl. G. Westf. 73, I, 236 f.)
(Zn Frenswegen in d. Grafsch. Bent-
heimi) [1609
Delia Valle, H.? Die Benediktine-
rinnenklflster d. Bistnms Osnabrttck
im Mittelalter. (Mitt. d. Ver. f. G.
Osnbr.39, 143-302 n. Mttnst. Diss. 16.
Res.: Hist. Jahrb. 87, 743 f. Loffler- Zt.
Sav.-Stiftg. 37, K. A. 6, 447 f. Nottarp. [1610
Rlehter, Jdh. Hnr., G. d. Angustiner-
klosters Frenswegen in d. Grafson. Bent-
heim, s. '14, 828. ((Mttnst. Diss. '13.) Res. :
Hist. Jahrb. 37, 163 f. Ldffler. [1611
Bertheau, Fr., Beitrr. z. alt. G.
d. Klosters Preetz. (Zt. Ges. Scblesw.-
Holst. 47, 134—196.) [1612
Birch, 0., Stand n. Herkommen der In-
sassen einiger Kltfster d. mittelalterl. Mark
MeiBen, 8.18/14, 8164. Rez.: N. Arch. f.
s&ohs. G. 36. 865 f. Hoppe. [1618
Meisenzahl, J., Das Pr&monstra-
tenser Chorherrnstift Vessra. Grttndg.
u. Bedeutg. desselben im 12. n. 13. Jh.
bis z. Mitte d. 14. Jh. VIII, 79 S.
4°. Meiningen: Brttckner & Renner
Komm.'14und: Neue Beitrr. z. G. dt.
Altertums (Henneb.) Lfg. 26. [1614
Beitr&ge z. G. d. s&chs. Franzis-
kanerprov. v. hi. Kreuz (s. 13, 2995)
6. 129 S. 7 M. [1615
Sch lager, P., Totenbuch d. Sachs.
Franziskaner -Ordensprovinz vom HI.
Kreuze. Dttsseld.: Schwann 16 4°.
195 S. 5 M. [1616
MSteflndt, H. u. H. Nicolai, Das
Nonnenkloster d. heil. Laurentius za
Calbe. (G.bll. f. Magdeb. 49/60, 319—
53.) [1617
Lehmann, RodM Die ftltere G. d.
Cisterzienserklosters Dobrilugk in d.
Lausitz. (Niederlaus. Mitt. 13. 181—
326) u. Heidelberg. Diss. 16. 144 S.
Res. : Hist. Jahrb. 38, 610 f. J. Greven.
[1618
Koch, Ernst , Zweierlei Franzis-
kaner in d. Oberlausitz. (N. Lausitz.
Magaz., 122-168.)
Rez. : Fransisk.Stud.8,103- 8Doelle. [ 1619
Koch, Ernst, Zur G. d. Franzis-
kaner in d. Oberlausitz. (N. Lausitz.
Magaz. 92, 215-218 ) [1620
Hoppe, Kloster Zinna, 8.f15/'i6. 808. Rez. :
Zt. Sav.-Stiftg. 87, K. A. 6, 442-47 Nottarp;
Forsch. brandb. pr. G. 29, 528—27 Hofmeister;
Hist. Zt. 118—20 Lerohe. [1621
Schramek, E. M., Das Kollegiat-
stift zum hi. Kreuz in Oppeln. Ein
Beitr. zur Bresl. Didzesan-G. Tl. 1.
Bresl. Diss. '15. Erscheint vollst. in
wOberschles. Heimat*. [1622
Uhlhorn, G. <L dt.-luth. Kirohe. s.'10/'li,
2939. Rez. : Zt. t K4reh-G. 36, 229—31 Zschar-
nack. [1623
Glawe, W., Die Hellenisierung d. Chris-
tentums in d. G. d. Theologie von Lather
bis auf d. Gegenw., s.'14. 3174. Rez.: Hist.
Zt. H5, 598—601 Jtllicher. (1624
Sapper, K., Der Werdegang d.
Protestantismus in 4 Jhh. Munchen:
Beck. 393 S, 6 M.
Rez.: Theol. Lit.bl..'17. Nr. 13 Uhlhorn ;
Theol. Lit.-Ztg. '17, Nr. 20;2i Benrath. [1625
Auer, KM Das Luthervolk. Ein
Gang durch d. G. sein. FrQmmigkeit.
Tiibing.: Mohr. 164 S. 3 M. 60.
Res. : Theol. Lit.bl.'lS, Nr. 4 Hans PrenB.
(1626
Hall, K., Die Bedentung d. groften
Kriege f. d. relig. u kirchl. Leben d.
dt. Protestantismus. Tttbing.: Mohr.
131 S. 2 M. 40.
Rez. : Theol. Lit.-Ztg.'n. Nr. 20/21 Karl
Mttller. [1627
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UNIVERSITY OF MICHIGAN
♦50
Bibliographic Nr. 1628—1688
Fischer, A., Das <lt. ev. Kirchen-
lied d. 12. Jh. (s. '11, 594). H 31—34.
(Schlutt.) (Bd. 6, 278 S.) U H.
[1628
Loosjes, Jan Jacobsz en de Jan-
Jacobsgezinden. (Nederl. Arch. Kerk-
gesch. N. S. 11, 185-240.) [1629
UttendSrfer, 0. o.W. E. Schmidt,
Die Brttder. Aus Vergangenheit u.
Gegenw. d. Brttdergememde. Gnadau :
Unit&tsbuchb. 14. 436 S. 6M. [1630
TSlker, Karl; Die Entwicklg. d.
Protestantismns in Osterr. Leipzig,
Frag, Annahof, Wien: Haase. 16 S.
[1631
Loesche, G.f Dt.-ev. Rultur in
Ost-Uugarn. (Aus: Dt.-Evang. 15,
Aug.- Sept.) Lpz.: Strauch 15. 39 S.
[1632
Jegel, Welche Stellnng gewahren d.Ver-
trage a. fttrstl. Erklargn. d. 17. u. 18. Jh d.
adeligen Lehensleuten des Markgrafentums
Knlmbaeh Bayreuth in d. dorfl. Kirchenge-
meinden? (Beitrr. Bayer. Kirch.-G, 23, 87—
109.) [168S
Kolb, ChrM Die Bibel in d. ev.
Kirche Altwtirttembergs. Stuttg. :
Reiser. 168 S. 6 to. [1634
Lenbe, M., Die MOmpelgarder
Stipendiaten im Ttibinger Stift. (Bll.
f. wttrttb. Kirch.-G. 20, 64-75.) [1636
Wernle, P., Die Fttbrerschaft d.
Laien e. Charakterzug d. schweizer.
Kirch.- G. Basel: Helbing & L. 16.
32 S. 86 Pf. [1686
Kirche, die evang., in Lothringen
in Vergangenheit u. Gegeuwart. Eine
Gabe z. Reformationsjubiiaum... in
Gemeinschft. mit... darger v. Otto
Michaelis. Metz: Scriba. 161 S.
2 M. [1637
Horning, W.f Zur ev.-luth. Kirch,-
G. Els.-Lothringens. Straflb.: Selbst-
verl. 16. 279 S. [1638
Oeckinghiws, R., Die evang. Ge-
meinde Bitsch in Vergangenheit und
Gegenwart. (Mit 4 Abb.) StraBburg
i. £.: Beust. [1639
Schell, 0., Beitrr. e. G. d. reform. Ge-
meinde zti Klberfeld. (Monatsschr. d. Berg.
G.Yer '16, 65—96) [1640
Rot Scheldt, W., Zur G. d. Ge-
meinde Keeken - Halt - Dtlsselward.
(Mtshfte. Rhein. Kirch. G. 12, 31 f.)
[1641
Hullu, J. de, De Waalsche ge-
meente te Sluis. (Nederl. Arch. Kerk-
gesch. N. S. 11, 103-54.) [1642
Kaappert, L.. Stndien over het gods-
dienstig en zedelijk leben onzer vaderen
(8. '11. 605;. Forts. (Theol. Tijdschr. 46,
466-502.) [164S
Galm, N., Das Erwachen d. Mis-
sionsgedankens im Protestantismns d.
Niederlande. (Mttnst. Diss.) St Ot-
tilien (Oberbayern): Missionsverl. 16.
84 S. 1 M. f>0.
Rez.: Th Lit.-Ztg.'W, Nr. 25/16 Mirbt.
[1644
RSraheld, W., Die Sachfe d, evang.
Heidenmission im Grhrzgt Hessen in
ihr. geschichtl. Entwicklg. Darmst.:
Winter '15. 99 S. 1 M. 20. :[1645
Gaul, W., Zur G. d. ev. Katechismus im
Grhrzgt Hessen wahr. des 19. Jh. (Gust.
Kruger gewidm. v. Sohtlleni usw. 88- 97.)
Dechent, H., Kirch.-G. v. Frankf.
a M. seit d. Ref. Bd. 1, Leipz.:
Diesterweg 13. 312 S.
Rez.: Monatshfte. f. rbein, Kirch.-G. 8.
90-94 Nippold : Zt f. Kirch.-G. 35. 1S4. O.
Clemen; Lit. Zbl. '15, Nr. 48. [i«47
Linck, H., Versnche z. Geltend-
machnng. d. Simultaneums in d. ev.
Kirche zn Partenheim. (Arch. Hess.
G. 10, 1-60.) [1648
HeidkSmper, H.f Festschr. zur
300jahrig. Jubelfeier d. BOckeburger
Stadtkirche. Biickeb.: Frommiiold 15.
120 S [i649
Dlehl, W., Zur G. d. Staatsgehalte
d. rheinhess. evang. Pfarreien. (Arch.
Hess. G. N.F. Erg.bd.7, 1-266.) [1660
Fleker, H., Die franz.- reform.
Kirche in Emden. (Vierteljschr. Wap-
penkde. 45, 90—117.) [1661
Martens, E», Die hannov. Kirchenkom-
mission, s. '14, 8108. Rez. : DtZtt. Kirchen-
recht24, 314-16 Ruck; Arch, f kath. Kir-
chenrecht 96, 167 — 69 Hilling: Zt. H. V
Nieders. '15, 422-26 Cohrs. [1652
Steinmetz, RM Die Generalsnper-
intendenten v Liineb. - Celle (s. 15,
2671). Tl 2, (Zt. Ges. Nieders. Kirch.-
G. 21, 1-124.) [1653
Leben, Das kirchl. d. ev. Kirchen
in Niedersachs., in Verbindg. m. J.
Beste usw. dargest v. E. Rolffs.
(Ev. Kirchenkde. Tl. 6.) Tttbing.-
Mohr. XXII, 650 S. 13 M.
Rez.: Zt. Ges. Nieders. Kirch.- G. 21.
237 - 41 Cohrs. [1654
Thine, W., Zur G. d. ev. Gemelnte
Iburgs. (Zt. Ges. Nieders. Kireh.-G. tl. 197
-219.1 £1665
Mttller, Gg. Heron, Aus d. relig.
n. kirchl. Leben Dresdens m. besond.
Berticks. frtther. Kriegszeiten. (Dresdn.
G.bll. 16, 141—50; 164-63.) [1656
Jentsch„H., Kirchliches a.d.8Jtest
Gubener Stadtbttchern u. gleichzeitig.
Urkk. (Niederlaus. Mitt. 13, 1-166.)
[1667
Heinzelmann, G. d. ev. Kirche d.
Grafsch.Glatz. Glatz: Selbstverl. [1668
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UNIVERSITY OF MICHIGAN
Gesehjehte einzelner Verh<nisse
*51
f) Bildung, Liter atur u. Kunst
Haraaek, A. ▼ , Die golden. Jubflaen in
d. Eel. Akad. d. Wise. E. Beitr. z. G. d.
Akad. (Aiib: Sltzungsberr. d. Berl. Ak.)
BerL: Reimer *15. S. 152—57. 50 Pf. [1659
Gabo, A., Stipendiaten d. steiermark.
Landschaft im 17. Jb. (Zt. d. Hist. Ver. f.
Steierra. 14, 69-106.) [1660
Kraft, J., Tiroler n. Vorarlberger an d.
Universit. Dillingen. (Forscbgn. usw. z. G.
Tirola nsw. 12, 54-64.) [1661
Matrikel d. Univ. Altdorf, brag. v. E. v.
Steinmeyer s. '18. 3071. Rez.: Korr.bl. d.
Geeamt-Ver. 64, 44—46 P. Zimmermann. 11662
Matrikel d. Dniv. Heidelb. Tl. 7:
Regist. zuTl. 4-6: 1704-1870. Be-
arbeitet v. P. Hintzelmann. Hei-
delb.: Winter 16. 700 S. 26 M. 50.
[1668
Rleger, P., Dt Jnden als Heidelberg.
Studenten im 18. Jb. (Beitrr. z. G. d. dt. Jnden
178-83.) [1664
Iwand, Fr. Oeo., Die jurist. Faknl-
t&t d. Univ. Strafiburg 1538—1870.
Strafiburg.: StraBb. Dr. u. Verl.-Anst.
X, 65 S. 2 M. 60. [1665
tiass, J., Adelige n. Kleriker an Strafl-
bnrger Hochschulen im 18. Jb. Straflb. : Le
Roux. 4? 3. 1 M. [1666
Rotscheldt, W., Wo baben die KMner
studiert? (s. 'J4, 8193). Forts. (Jb. Koln. G.-
Ver. 4, 170—79.) [1667
Jong*, Mor. de, Die University Kttln.
(Beitrr. Koln. G. 2, 137—66.) [1668
Eot Scheldt, W , Rhein. Studenten
an d. Univ. Leiden (s. 12, 2874) Forta.
(Monatshfte f. rhein. Kirch.-G 7, 63—
65. 8, 69—61. 10, 92 f. 11, 58-62;
180-88; 311—13) . [1669
Habicht, M. E., Studenten ana Mittel-
franken auf d. Univ. Giefien bis 1707. (Jab-
resber. Hist Ver. Mittelfrank. 60, 185—91.)
[1670.
Rotieheldt, W., Stndierende ans Essen
n. Umgegend I. (Beitrr. G. Essen 36, 205-
1 1.) [1671
Rotacheidt, W., Berg. Stndenten an d.
Univ. Duiaburg. (Monatsschr. d. Berg. G.-
Ver. '16, iai-192; '17, 134-146.) [1672
Jellioghta*, tt«. Osnabrticker auf d.
Univ. Duisburg. (Mitt. Ver. G. Osnabr. 40,
387.) [1678
Haeberlln, Frant, Donfn., Helmstedter
Promoviertcnliste. (1*76 - 1755,) fHrsg.l
(Friedrich) Week en Leipzig 29 8. Aus:
Mitteil. d. Zentralstelle f. d. Personen- u.
Faniilien-G. in Leipzig. [1674
Zimmermann, P., Stammbiicher von
Helmstedter Studenten. (Korr.bl. Gesamt-
Ver. 65,JJ4f.) [1675
D rente), A«, Die Landsmannscbaften u.
Stadentenorden an d. Univ. Helmstedt.
(Jabrb. G.-Ver. Hrzgt. Braunschw. 14, 118—
60.) * [1676
Rotfcheidt, W., Die hessiscb. Studenten
am Gymnas. illustre in Bremen 1610—1810.
(Beitrr. z.Jiess. Sohul- u. Univ.-G. 8, 81—
47.) [1677
Volbehr, FrM Professoren u. Do-
zenten d. Christ.-Albr.-Univ. zu Kiel
1666 bis 1916 (5. Okt.) Nebst Anh.:
Lektoren, Lehrer d. Kflnste u. Univ.-
Bibliothekare. Verbess. u. fortfg, v.
R. Weyl. (Kiel Univ.-Schr.) Kiel:
Schmidt & Kl. 16. XI, 194 S. [1678
Professoren, Von Kieler. Briefe
a. 8 Jahrhh. z. G. d. Univ. Kiel. Hrsg.
z. Erinnerg. an d. 260j. Jubil&um d.
Univ. in ihr. Auftr. v. M. Liepmann.
Stuttg.: Dt. Verl.-Anst 16. XVUL
430 8. 12 M.
Rez.: G6tt. gel. Anz. '17, 171—95 Frens-
dorff;Zt. Ges. Schlesw.-Holst.-G. 47, 229-
236 v. Hedemann; Hist. Zt.H7, 822-825. Geo.
Kauftnann;Altpr.Htssobr.>i7,348— 849. Wilb.
Pfeifer. [1679
Bruehmtller. W., Zum 200ig.hr. Besteben
d. Lausitzer Predigergesellscn. in Leipzig.
(N. Arch. Sachs. G. 88, 40O— 407.) [1680
Papperltx, E«. Gedenkschr. z. I50jabr.
Jubil. d. Kgl. Sachs. Bergakad. zu Freiberg.
Freib.: Craz & G. '16. Fol. 59 S. 5 M. J1681
Friedensburg, W., G. d. Univ.
Wittenberg. Halle: Niemeyer. XI,
646 S.; 3 Taf. 30 M. Weanlagkoff A.
Z. G. d. Univ. Wittenberg. (Greuzboien 1*17,
Bd. 3 Nr. 39 a 408- 414-Anzeige von Frie-
densburg : G. d. Univ. Wittenb.) [1682
Jordan. J. u. 0. Kern, Die Uni-
versit&ten Wittenberg-Halle vor n. bei
ihr. Vereinigung. Halle: Niemeyer.
43 S ; Taff. 2 M. 80. [1683
Wehrmann, M„ Pomm. Ftlraten auf Uni-
versitaten. (Mtbll. Ges. Pomm. G. 'J5,Nr. 7.)
[1684
Matrikel d. Albertu9univ. zu K6-
nigsberg 1544—1829. Bd. 3: Personen-
u. Heimatverz., bearb. v. E. Joachim,
Miinchen : Duncher & H. 651 S.
19 M. 60. (Publik. d Ver. G. Ost- u.
Westpr.)
Rez. : Altpr. Mtsschr. 54, 288— 85 Sommer-
feldt. [1685
Bait*, H., Zur G d. Univ. Dorpat. (Dt.
Rundschau 170, 358-74.) [1686
Monuments Germ. paed. (8. 15/16,
2576). 55. Loserth, Joh. D. protest.
Schulen d Steiermark i. 16. Jahrh. 16.
XVIII. 217 S.
Rez.: v. 52 s. '14/45 8198.* (Rich te|r.
Erziehgswes. a. Hofe d Wettiner Albert in.
(Haupt-)Linie) = N. Jabrb. f. Klass. Altert.
36, 59—61. Schwabe; Hist. Zt. 117, 124—126
Kammel. v. 53 s. '14715. 3198 (Zwerger,
G. d. real. Lehranst. in Bayern) : GOtt gel.
Anz. '16, 24—40 Knabe; Hist. Zt. 116, 398—
40lRiezler.v.Beih.i.s.,l5/'i62576. (Stolze,
Die dt Schulen d. Algauer Reichsst&dte) :
Dt. Lit. Ztg. '17 Nr. 37. Lutz. [1687
Stela, Rob., Alte u. neue Ubersicbts-
tafeln Beitr. z. G. d. Unterrichtamittel
u. Anregung zu erneuter Verwendg. (Dt
G.bll. 17, 167—192; 226-248.) 11688
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'52
Bibliographie Nr. 1689-1764
Ytetske, 0., Alte Dorfschulen. (Mtbll.
Ges. Pomm. G. 'I5t Nr. 8f. [1689
SehfttsltlB, A.. Die sogen. Schulpredig-
ten d. 16., 17. n. 18. Jh. (Zt f. G. d. Erziehg,
nSW. 5, 25—54.) [16»0
Gerlaeh. W., Das Schuldrama d. 18. Jh.
ant. d. Gesichtepunkt d. Entwicklg d. Ju-
gendliteratur. Zt. f. G. d. Erziehg. 5, 93—
122.) [1691
Ruhmer, W., P&dagog. Tfaeorien
fiber Frauenbildg. im Zeitalter d. Re-
naissance nebst e. krit. Wfirdigung d.
Leistungen mittelalterl. Tbeoretiker.
Bonn. Diss. 15. 99 S. [1692
Popelka, Fri. a. Frs. Ilwof, Znr Frage
d. sogen. .Freien Schule* d. dt. Ordens am
Leech b. Graz. (Zt. cL Hist. Ver. f. Steierm.
14, 125-28.) Vgl. '14, 8778. [1693
Beer, K., Ana Bohmens mittelalterL
Schul-G. (Mitt. Ver -G. Dt. Bfibmen 54, 67-
94.) [1694
Loewe, Hans, Die Entwicklnng
des Schnlkampfs i. Bayern bis z. vollst.
Sieg des Neuhumanismus. Berlin:
Weidmann. VIII, 97 S. 4°. (Monum.
Germ, paedag. Beih. 2.) [1696
Selbel, M.f Dae Gymn. Passau v. J. 1812
bis z. J. 1824. TL 1. Pass, Progr. 'U/'iS.
32 8. (1696
Welflmann, KM Die Matrikel d. Gymn.
zu Hof, s. '15/46, t37. Rez.: Dt. Lit -Ztg.
18. Nr. 3 Stenber. [16*7
Weifinaan, M.? Die vorreform. Pfarr-
schnle u. d. Begrfbdg. d. Alten Gymn. in
Hof. Progr. Hof. 44 S. [1698
Sshalaleia, A., Schnlgeschichtliehes a.
Stipendiatenbriefen (Rothenbnrg o. T.) (Zt.
G. Ertiehg. 6, 189—95.) [1699
Rnckert, Geo.. Beitrr. z. G. d kathol.
Yolksschnlen im Bez.-A. Dillingen. (Jahrb.
Hist. Ver. Dilling. 29, 90— isi.) Fr. Zftpfl,
Die Mindelheimer Siogknaben. Betr. z. G.
d. Unterrichtswesens. (Jahrb. Hist. Yer.
Dilling. 29, 71-89.) [1700
Maier, Job. Ulr., Der evangel.
Schnlverein n. s. Bedeutg. f. d. Ent-
wicklg. d. btlndnerischen Volksschul-
wesens. Chur: Schuler 92 S. [1701
MBller, Aug., Der Nenhnmanis-
mns in Bern. E. Beitr. z. bernisch.
Schul-G. d. 18. Jh. Bern. Diss. 16.
76 S. [1702
Habernacher, A., 2 Rheinauer Schul-
ordngn. (Zt. f. schweiz. Kirch.-G. 10, 293—
306.) [1708
MUller, Clara, G. d. aarganisch.
Schulwesens vor d. Glaubenstrennuug.
Aaran: Sauerlander & Co. XVI, 147 S.
4 M. [1704
Mosch, J., Die solothnrn. Volks-
schnle vor 1830 s. 14/16, 3204 Bd. 4:
D. Einzng d. Normalmethode i. d. so-
loth. Volkssch. (1782—1799) Soloth.:
Gafimann 336 S.; 3 Taf. 7 M. 50.
(Mitt. Hist. Ver. Solothnrn 9.) [1706
BSeler, G., G. d. Schulwesens d. Stadt
Frauenf eld bis 1850. Progr. Franenf. : Hnber
4«. 62 8. [1706
Roder, Car., Das Schnlwesen im alten
Yillingen. (Zt. f. G. d. Oberrh. N. F. 31,
216-V4.) [1707
Ta?ernler, Crkdl. Beitrr. z. G. d. Casi-
mirianum, d. alt. Neustadt. Gymn. (s. '14,
870). TL 2. Progr. Nenst. a. H. '16. [1708
Sebtiller, A., Aus d. Coblenzer Knaben-
sehulen d. 16. u. 17. Jh. (Trier. Chron. N.F.
14, 7-18; 37-51.) [1709
Petrj, Jx., Unterrichtsweise d. Kreuz-
herren zu Emmerich u. Yerzeichn. ihr.
Lehrbficher. (Zt. f. G. d. Erziehg. new. 5.
239-250.) [1710
Wolff, W., Entwicklg. d. UnterrichU-
wesens ia Hessen-Kassel v. 8. bis z. 19. Jh»,
s '12, 554. Rez : Zt, d. Ver. f. hess. G. 46,
178—81 Spiefl; Stud. etc. a. d. Bened.-Orden
N. F. 3, 873 f. Danzer. [1711
Klmpel u. Kreits, D. Casseler Yolks-
schulwesen in Vergangenh. u. Gegenw., s.
'14, 873. Rez.: Zt d. Ver. f. hess. G. 47. 409—
111. [1712
Francke, -O..G. d Wilh. Ernst-
Gymnasiums in Weimar. Weim.: Boh-
lau 16, 386 S. 10 M. [1713
Kdhler, B.. Das h5h. Schnlwesen im
Hrzgt. Anhalt bis 1910. (Zt f. G. d. Erziehg.
6, 104—121.) [1714
Schroder, H. A., FUnf Urkunden z.altest.
G. des Johannenms z. Hadersleben z. And.
d. 350lahr. Bestehen <L Schule. Kiel: Voll-
behr k Riepen, (Queilen u. Forsch. d. Ges.
t Bchl.-Holst. Gesch. 5, 218—233.) [1715
Schwab*, DasGelehrtenschulwesenKur-
sachsens yon sein: Anfaogen bis 1580, s/14,
3213. Rez. : Zt. t . G. d. Erziehg. 5, 132—135
Ellinger. [1716
Veroffentlichungen z. G. d. ge-
lehrt. Schulwesens im Albertin. Sach-
sen. 2 : Urkundbficher. Tl. 3: Quellen-
buch z, G. d. Gymn. in Freiberg von
d. Zeit Vor d. Reform, bis 1842, bearb.
v. E. Prenfi u.K. A.Th&mer. Preib.:
Gerlach 15. 366 S.
Rez.: N. Jahrb. f. d. klass. Altertusw.
35. 326 f E. Schwabe; N. Arch. f. saehs. G.
37, 168 f. Geo. MfUler. [1717
Seellgtr, E. A. k Scheaffler, Schulen in
d. Landst&aten u. D&rfern d. Oberlausitz
vor d. Reform. (N. Lausitz. Magaz. 92, l—
19; 233.) [1718
Dabritz, H., Znr G. d. Schulen in
Nicht-KirchdBrfern d. Rochlitzer Be-
zirks. Beitr. z. geschichtl. Entwicklg,
d. s&chs. Dorfschul wesens. Lpz. : Koch-
ler 194 S. 4 M. [1719
Rinkefell, J.f Das Schnlwesen d.
Stadt Borna bis z. 30j. Kriege. Dres-
den: Ramming. XIV, 132 S. 2 M.
Rez.: Dt. Lit-Ztg. '17, Nr. 34 Schwabe.
[1720
Otto, Fr., 200 Jahre Schul-G. meinea
Dortes (Blintendorf b. Gefell. i. V.) 1609—
1815. (Mitt. d. Alt.- Ver. Plauen 26. 255—
264.) [1721
Dreier, BM Das kath Gymn. in
Erfurt. Beitr. z. G. d. Thiiring. Schul-
wesens. Jen. Diss. 16. 86 S. [1722
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Geschichte einzelner Verh<nisse
*53
Wthrnum, M.« Schulaufftthrungen d.
Stettiner Ratssehule im*i7. Jh. iMtbll Ges.
Pomm. G. '15, Nr. 5/6.) [1728
HftQtke, ■., Aus cL Schulleben d. Stadt
Pasewalk im 18. Jh. Pasew.: Sohnurr '16.
•7 S. 90 Pf. (Aue: Bait. Stud. N.F. 20.) [1724
Sebleht, R., Uberblick iib. d. geschichtl.
Entwickig. d. Ltlbbener hflher. Schule bis
auf d. Gegenwart. Progr. LUbben '16. 4°.
55 S. [1725
Waschinski, E«, Das Thorner
Stadt- u. Landschulwesen vom Be^inn
d. Reformation bis z. Ende d. polnisch.
Herrschaft. (Zt, d. Westpr. G.-Ver. 56,
1-137.) [1726
Birda, Unters. z. mittelalt. Schul-G. im
Bist. Breslau, 8. '15. 2586. Rez. : Hist. Jahrb.
38, 395 f. Seppelt: Hist. Zt. 118, 89 f Maetsch-
ke; Zt. G. Krziehg, 6, 281—88 Thalhofer
[1727
Holsten, B., Schnlfeiern d. Pyritz«r Rats-
sohale im 17. u. 18. Jh (Pomm. Mtbll. '16,
Nr. 9.) [1728
Preisendanz, Karl, Zeugpisse zur
Bibliotheksgeschichte. Leipzig & Ber-
lin: Teubner IX, 269 S. 4°.
(Holder, Alfred: Die Reichenauer
Handachrftn. Bd. 8. Lfg. 2.) (Die Hand-
schrftn. d. GroBh. Bad. Hof- u. Landesbibl.
i. Karlsruhe. 7, Bd. 8, Lfg. 2.) [1729
Blbllothekskataloge, Mittelalt (s.
15/16, 2688). Dtld. u. d. Schweiz.
Bd. 1: Die Bistttmer Konstanz u. Chur,
bearb. y. P. Lehmann. MOnch.: Beck
18 XVII, 599 S; Kte. [1730
Bohatta,H., DieFiirstliohLichtenstein-
sohe Fideikommifibibliothek in Wien. (Zbi.
f. Bibliothw. 82, 185—96.) [im
Grelner, Das Arehivwesen Ulms in sein.
^BcniGhtl. Entwickig. (Wtirttb. Viertel-
!te. 25, 293-824.) [1732
Grelaer, [Jims Bibliothekwesen. (Wtirt-
temb. Vierteljhfte. 26, 64-120.) [1733
Grflnenwald, L., G. d. Kgl. Gym-
nasialbibliothek zu Speyer Tl. 1. 2.
Speyer. Progr. 15/16; 128 S. [1734
Hoogefrt*. Entstehg. d. KfL Staats-
archivs in Wetzlar. (Korr.bl. Gesamtver.
'17, Nr. 5/6.) [1735
Neabauer, B., G. d. Btadtbibl. Magde-
burg (s. '11, 614). Erg&nzg. (G.bll. f. Magdeb.
49/50, 297 f.) [1736
Warsehauer, A., Die Kriegssohicksale
d. Posener Archive n. Bibliotheken. (Hist
Monatsbll. f. d. Prov. Posen 16, l— 11.) [1737
ClauB, H., Die Schwabacher Schrift in
Yergangenh. a. Gegenw. Lpz.: Buchgewer-
beverein '16. 84 S.; 12 Taf. (Monographien
d. Bnchgewerbes 10.) [1738
German, W., G. d. Buchdrucker-
kanst in Sehw&bisch Hall bid Ende
d. 17. Jh. StraBb.: Heitz 16. 162 S.
4 M. (Wiirttb. Franken N. F. 11.)
Rez. : Hist. Jahrb. 88, 199 f . Freys. [1739
JablliuM, Zum I75j&hrigen, der Buch-
druckerei Gebr. Hofer ehem. Ftlrstl. Nassau-
Saarbriickischen Hofbnohdruckerei. 1742—
1917 im Hoferschen Familienbtsiti. Saar-
brtlcken: (Hofer). 48 & [1740
BfthUr, H., Die Schriftsteller u. Schrei-
ber d. Benediktinerstiftes St. Ulrich u. Afra
in Augsburg w&hr. d. Mittelalters. Mtlnch.
Diss. 716. 84 S. [1741
Helnecke, Fr.9 German, u. roman. Geist
im Wandel d. dt. Gesehiohtsauffassg. (Hist.
Zt. 115, 516—536.) [1742
Davidsons, Bob.. Die Vorstellgn. v. alt.
Reioh i. ihr. Einwirkg. auf d. neuere dt. G.
M tin chen: Akad d. Wlss.; Franz in Komm.
49 S. (Sitzungsberichte d Kgl. Bayer. Aka-
demie d. Wiss. Philos.- philol. u. hist. KL
1917 Abh. 5 ) [1743.
Salsbacb, W., Die Anf&nge <L materia-
list. Gesehiohtsauffassg , s. 13. 694. Rez. :
Mitt a d. hist. Lit. N. F. 1, H3f Bleich; Arch.
f. G. d. Sozialism. 5, 211—18 Hammacher.
[1744
Stftinacker, K., G. u. Kunst-G. (Arch. f.
Kult-G. 12, 829—344.) [1745
KStzschke, R.f Ub. Bedeutg. u.
Pflege d. sfcehs. Landes-G. (N. Arch,
f. s&chs. G. 37, 201—265.) [1746
Markg raf, BM Entwickig. d. schles. G.-
schreibg. (Mitt. a. d. Stadtarch. usw. Bres-
lau 12, 1—29.) — Ders.. Zur G. d. geneal
Studieu in Breslau. (End. 62-80.) [1747
Schulze, F« A., Grofie -Physiker.
Hit 6 Bildn. 2. Anfl. Leipzig: Teub-
ner IV, 115 S. [1748
Burckhardt, A., G. d. med. Fak.
zu Basel 1460-1900. Bas.: Rein-
hardt, XI, 495 S. 12 M.
Rez: Zt. G. Oberrh. N. F. 32, 488 1 Baas.
[1749
Schelly 0.9 Zur G. d. Chirurgie am
Niederrhein. (Arch. f. G. d. Mediz. 8,
429-38.) [1750
Gffrdes, EL, Heilkundige i. Mttn-
ster i. W. i. 16. u. 17. Jahrb. Hildes-
heim: Lax. 99 S.
Ein T. ersch. als Diss. Mfinster 1917.
(Beitrftge f. d. G. Niedersachsens u. West-
falens. H. 46 [vielmehr 47].) [1751
Blese, A., Dt. Lit -G. 10. Aufl.
1: Yon d. Anf&ngen bis Herder. 2:
Von Gttthe bis MOricke. Mttnch., Beck
14 M. Bd. 3. V. Hebbel b. z. Gegenw.
7. Aufl. eba. 15. IX, 741 S. 6 M. 50.
Rez: Zt. Osterr. Gymn. 67, 667—672
Langen. [1752
Lindemann, W., G. d. dt. Lit. 9. u.
10. Aufl., hrag. u. teilweise neu bearb.
v. M. Ettlinger 2 Bde. Freib.: Her-
der 16.
Rez.: Zt. f. dt. Philol. 47, 296-99 Golther.
[1758
Meyer, R. M., Die dt. Literatur
bis z. Beginn d. 19. Jh. Berl.: Bondi
16. XII, 609 S. 4 M. 50.
Rez.: Lit. Ztbl. '17, Nr. 84 J. KOrner.
[1754
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♦54
Bibliographic Nr. 1766-1816
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Hamburg: Janssenl4. VIII, 213 S.
3 M. [1757
Goedeke, K», Grundr. z. G. d. dt.
Dichtung. 3. neu bearb. Aufl. Mit
Fachgelehrten fortg. v. E. Goetze (s.
14, 8229). Bd. 4, Abt. 1: Vom 7iahr.
Kriege bis z. Weltkr. 6. Buch. Abt. 1,
TL1,H. 6. 16. S. 193— 1232. 9M.20.
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R8hl, H., G. d. dt. Dichtg. 2. Aufl.
Lpz.:Teubner. X, 320 S. 3 M. [1759
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Spiero, HM G. d. dt. Lyrik seit
Claudius. 2. Aufl. Lpz.: Teubnerl6.
161 S. 1 M. (Aus Natur u. Geister-
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Neumann, Fr., G. d. neuhochdt
Reimes von Opitz bis Wieland. (XVI,
102 S.: G5tt. Diss. 14.) [1763
Texte, Dt., d. Mittelalt. 25. Die
Pilgerfahrt des tr&umend. MOnchs,
hrsg.v.Al. BBrnerlS. 328 S. 3Taf.
28. Lucidarius, hrsg. v. F. Heid-
lauf. 16- 98 S. 2 Taf. [1764
BShme, Mart., Das latein. Weih-
nachtsspieh Grundzttge sein. Ent-
wicklg. Lpz.: Voigtl&nder. 130 S.
4 M. 50. (Diss. u. Beitrr. z. Kult.- u.
Universal-G. 40. N. F. 5.) [1765
PeUn, Ellsab.. Quellen u. Charakter d.
Paradiesesvorstellg. in d. dt. Dichtung v.
9. bis l*. Jahrh 63 S. : Marb, Diss. (Er-
scheint vollst. in d. Germanist. Abhdlgo.)
[1766
Rudwln, M. J.. Der Teufel in d.
dt. geistl. Spielen a. Mittelalters u. d.
Ref.-Zeit. Ein Beitr. z. Lit.-, Kult-
u. Kirch.-G. Dtlds. Gotting.: Vanden-
hoeck & R. 16. XI, 194 S. 6 M.
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Res.: Dt Lit.-Ztg. '16, Nr. 41 Strauch;
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Siaaer, 8,, Lit-G. der dt Schweiz im
lalt. (8prache u. Dichtg. ,17.) Bern:
Francke'16. 63 8. 2 M. Rez, : Hist Jahrb.
3S, 899 A. L. Miyer. [1771
Tetzner, J«, Beitrr. z. s&chs. Lit.-
G. (N. Arch. f. s&chs. G. 37, 16— 55;
330-391.) [1772
Wagner, Kurt, Schlesiens mund-
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8 M. (Wort u. Branch, H.14.) [1773
Plerslg, R. W., G. d. Dortmunder
Tagespresse. Mtinst. Diss. 15. 147 S.
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Cohn -Wiener, Ernst, Die Ent-
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\ Mit 62 Abb. u. 2. Taf. Wien:«chroll.
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Pijper, F.f Handboek tot de ge-
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Scheffler, Karl, Der Geist der
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TIetst, B., Neue Literat fib. ± dt. Ba-
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Volbach, W. F.. Der hlg Georg.
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norddt. Typen bis z. Renaiss. Strafib.:
Heitz. IX, 145 S., 8 Taf.; 8 M.
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Tletse, H., Das Problem e. dsterr. Kunst-
G. (Osterreich. Zt. f. G. 1, 52-63.) [1781
Kraft, Jos., Nachrr. v. Kttnstlem
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z. G. Tirols usw. 13, 121—188.) [1782
Bergatr, P., Ausiflge aus den Biinrer-
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Knnathandwerker, 1550-17B3. (Mitt. Ver* G.
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Schubert, Alfr., Bruck bei Er-
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Geschichte einzelner Verh<nisse
>55
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ifib. : fleitz '15. 39 S. ; 12 Taf. 80 Pf.
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Kflnstler, Hesslsche, hrsg. vom
Kunstverein zu Easael. 1. Kassel:
Kunstverein. [1788
Schmitz-Kallenberg, L., Kleinere
Mitt. z. mtlnsterisch. Kunst-G. d. 16.
a. 17. Jh. (Zt. f. vaterL G. Westfal.
73, 1, 222-36. 74, 1, 299-304.) [1789
Schmidt, Harry, Gottdorfer Kttnst-
ler. (Quell, u. Forsch. z. G. Scjdesw.-
Holst.4. 179-321,6,235—393.) [1790
Kunstaltectttmer, Thorner. H. 1 :
R. Heuer, Werke d. bildend. Kunst
n. d. KuBstgewerbes in Thorn bis z.
Ende d. Mittelalt Thorn: Lambeck 16.
90 S.; 36 Taf. 6 M. (Ana Mittlgn.
d. Coppernicus-Ver. f. Wiss. n. Kunst
zu Thorn. H. 24.)
Rez.: Mitt Westpr. G.-Ver. 16, 49-52
Bernh. Schmid. [1791
Haupt, Alb., Baukunst d. Renais-
sance in Frankr. u. Dtld. H. 1 n. 2.
(Hdb. d. Kunstw. 71 u. 72.) Neu-
babelsberg: Athenaion. 64 S.; 4 Taf.
je 2 M. [1792
Ehmig, P., Das dt. Haas. Bd. 1:
Entwicklg; d. geschichtl. dt. Hauses.
2. Buch: Bauernhaus n. st&dt Wohn-
ban. Berl.: Wasmnth '16. S. 85—
210. 12 Mk. [1793
Xenrer, Fn.. Der mittelalterl. Stadt-
gruudrifi im nbrdl. Dtld u. seine Entwicklg.
zur Regelmafiigkeit auf der Grundlage der
Marktgeataltung, s '16, 631. (Berl. Diss.'H.)
Rez.: Zt. d Ver. Lubeok. G. 18, 209-12
Kretzsohmar. [1794
Bargheln, A., Der Kirohenban d. 18. Jh.
im tfordelbischen. (Diss. Hannov.) Ham-
burg: Boy sen & M. '15. 4°. 89, 42 S. 8 M. 50.
[1795
Fas ten au, J., Romanische Ban-
ornamentik in Sttddtld. Strafib.: Heitz
'16. 90 8. 12 M. (Stndien zur dt.
Kunst-G. 188.) [1796
Egger, Rud., Fr&hchristl. Kirchen-
bauten im sttdlich. Norikum. Wien:
Holder 16. 142 S. 15 M. 40. (Son-
derschrr. d. Osterr. Archl. Instit. 9.)
Rec.: Carinthia I. Jg. 107, 58—84 v.
Jaksch. 11797
Bretschneider, A.f Beitr. z. Bau-
Shaffen d. laudst&ndisch. Stifte Ober-
sterreichs im 17. u. 18. Jh. Dresdn.
Diss. 14. 149 S. [1798
PWckinger, H., Die Burg zu
Krems a. D. Ein Beitr. z. G. d. Stadt-
burgen. (Berr. n. Mitt d. Alt- Ver. zu
Wien 48, 1-64. 8 Taf.) [1799
Oer, Frz., Die Grazer Domkirche
u d Mausoleum Ferdinands II, Graz:
Moser 15. 92 S. 1 M. 60. [1800
Schulz, Fr, TrM Nttrnbergs Bttr-
gerh&user und ihre Ausstattg. Lfg.
10-12, 16. S. 483—556. k 6 M. [1801
Wiedemann, H., Die DominikanerMrche
in Augsburg. (Zt. Hist. Ver. Schwaben J.
Neuburg 43, 1—56.) w. P80*
Fucks, W. P., Fr&nkischeKirchen-
baukunst des 18. Jh. in Wttrttemb.
(Hist.-pol. Bll. 158, 381—91; 424-36;
607-21.) [1808
Mettler, A., Die belden roman. Monster
in Hirsau u. verwandte Kirchenbauten in
Wttrttemb. Progr. Maulbronn. 52 8. [1804
Klalber, H., Kloster Schfatal in Wttrt-
temberg. Beitr. z. spater. Bauweise der
Cisterzienser. (Stud. usw. z. G. d. BeneoV
Ordens N. F. 6, 83-109.) (1806
Gradmaun, I., Das Ritsel v. Roggen-
bach. (Wttrttb. Vierteljhfte. 25, 1-46.) [1806
Hard egger, A., Die alte Stifts-
kirche u. d. ehemal. Klostergeb&ude
in St. Gallen. Rekonstruktionsver-
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auf d. Stadtebau im KlsaB, s. 'IS, 8130 Rea. :
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Bruck, R., Sachsische Scblosser nnd
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burg. (G.bll. t. Magdeb. 49/50, 371—394.)
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Sledler, Markischer 8tadteban im Mit-
felalt., s.'l5 'in. 880. Rez. : Forsch. brandb.
]>r. G. 29, 527 f. Kohte. [1826
Stahl, Fritz, Potsdam. Eine Bio-
graphie. Berlin- Charlottenburg : Leh-
raann. XIV, 176 S.
Re*. : Mitt. Ver. G. Berlins '17, Nr. 11.
G. Vofl. [1827
Sttinbreeht, C, SohloB Marienbarg in
Prenfieo. FUhrer darch s. Gesehichte nnd
Banwerke. Mit 12 Abb. 14 , wenig ver&nd.
Aufl. Berlin: Springer. 24 S. [1828
Grundmann, G», Gruftkapellen d.
18. Jh. in Niederschlesien n. d. Ober-
lausitz. StraBb.: Heitz '16. X, 191 S.
36 Taf. 16 M. Stud. z. dt. Eunst-G.
193. [1829
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roman. n. german. Landern seit Michel-
angelo bis z. Beginn d. 18. Jhs. H. 1.
Berlin-Neubabelsberg: Athenaion. 4°.
(Handbuch d. Eunstwissenschaft. [17.J)
[1830
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mentalwerke a. Bildhanerfam. Eern.
StraBburg.: Heitz. 218 S.; 7 Taf.
14 M. (Studien z. dt, Eunst-G. 198.)
[1831
Roth, T., Siebenbflrg. Alt&re
StraBb.: Heitz 46. X, 242 S.; 102 Taf.
46 M. (Studien z. dt. Eunst-G. 192.)
[1832
Habtr, Aug., Mitt. iib. Baaler Knnst-
haadwerker a. d. Bttrgerrechtaakten d. Baa-
ler Staatsarchivs. (Basler Zt. 14, 379-85.)
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Hablcht, Y. CM Die mittelalterl.
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Eunst-G. 2) StraBb. Heitz. XII J,
264 S.; 40 Taf. 20 M. (Stud. z. dt.
Eunst-G. 195.)
Rez.: Dt. Rundschau '17. Okt.t 132—37
Stammler. [18*4
Btcker, P. Kirl, Der ehemal. Marien-
altar d. Aachener Mtinsters in d. Kapitels-
protokollen d. Marienstifts. (Zt d. Aach.
G.-Ver. 37, 203—231.) [1835
Klein, Johs., Die roman. Stein-
plastikd. Niederrheins. StraBb.: Heitz
16. 116 S.; 33 Taf. 10 M. (Stud.
z. dt. Kuust-G. 184) [1836
Bippen, W. ?., Kritische Bemerkgn.su
d. Untersuchgn \\ aldmantfs fiber d. gotisch.
Skalptaren nnser. Rathanses. (Brem. Jahrb.
26, 145—153. Vgl. '09, 1305. [1837
Habicht, V. C, Die mittelalterl.
Chorgesttlhle. (Beitrr. z. nieJersach.
Eunst-G. 1.) StraBb.: Heitz '16. 167 S.;
32 Taf. 10 M. (Stud. z. dt, Eunst-G.
181.) [1838
Boehn, Max, v., Miniaturen u. Sil-
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Eunst. Mttnchen: Bruckmann. 206 S.
[1839
Burger, Fritz, Die dt. Malereivom
ausgeh. Mitteldt. bis z. Ende d. Re-
naissance H. 10. Berl.-Neubabelsberg
'14. S. 297—328; 2 Taf. 2 M. (Hdb. d.
Eunstwiss. Lfg. 31.) Schmitz, Herm.,
u. J. Beth, Die dt. Malerei v. ausgeh.
Mittelalt. b. z. Ende d. Renaiss. H.
11 u. 12. Neubabelsberg: Athenaion.
S. 229 u 230, 329-92 je 2 M. (Hdb.
d. Eunstwiss. 75 u. 77.) [1840
W laser, C, 2 Jahrhunderte dt.
Malerei. Von d. Anfangen d. dt. Tafel-
malerei im ausgehend. 14. bis zu ihr.
Blute im beginn. 16. Jh. Munchen:
Bruckmann 16. 317 S. 8 M. 60.
Rez. : Lit. Ztb. '17, Nr. 45 A. H. [1841
Werniinghoff, A. Z. Jkonogr. d. dt.
Mittelalters. (Dt. G.bl. 18, 57— 6i> ) [1842
Prausnitz, G., Die Ereignisse am
See Genezareth in d. Miniaturen v. Hss.
u.auf alter.Bildwerken. StraBb.: Heitz.
86 S.; 17 Taf. 8 M. (Stud.z.dtEunst-
G. 196.) [1843
Roller, Ldw., Ubersicht iib. d. barocke
Freskomalerei in Ober&sterr. (Berr. a. Mitt,
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.Geschichte einzelner Verh<nisse
"57
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Gftmbel, A., Altfr&nkischeMeister-
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165-176; 40, 77-84, 173—184.) [1847
Escher, Konr., Die Miniataren i.
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Lehmann, H., Die GlasgemiUde
in den aargauisch. Kirchen n. BfFentl.
Geb&uden (s. 07 649). Forts. (Anz. f.
schweiz. Altertkde. N, F. 9, 230—48).
[1849
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mannische Malersippe Dtlrr. Zam 100.
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Dttrr. Freiburg i. Br.: Breisgauverein
Schaoinsland 15. 92, XIII S. [1850
Clemen, P«, Die roman.Monumen-
talmalerei in d, Rheinlanden. Diisseld.:
Schwann '16. 4°. -XXIII, 834S.; 42Taf.
50 M. (Textbel. zu 06, 2914. Wird d.
bisher. Abnehmern unberechnet nach-
gel.) [1851
Oldtmann, Die rhein. Qlasmalereien v.
9. bis 11. JhM 8. 'IS, 3151. Rez.: Lit. Zbl. '13,
Nr. 51/52. [1852
flnpperti, Andreas. Die altkdlnische
Malersehule. Mitl03Abb. Miinchen: Allg.
Vereinigung I christl, Kunst '14. 76 S. 4°.
(Die Kunat d. Volke. Nr. 17/18.) [1853
Hofstede de Groot, C, Beschreib.
u. krir. Verzeichn. d. Werke d. hervor-
ragendsten holl&nd. Maler d. 17. Jh.
Bd. 6. Unt. Mitw. v. K. Lilienfeld,
H. Wichmann a. K. Erasmus. '15.
665 S. 26 M. [1854
Bode, Wilhelm v., Die Meister d.
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schulen. Leipzig: Seemann. VII, 399 S.
4°. [1865
FriedlSnder, M. J., Von Eyck bis
Bruegel. Stud. z. G. d. niederl. Malerei.
Berl.: Bard 16. 191 S. 10 M. [1856
Burcbard, Ludwig, Die holl&nd.
Radierer vor Rembrandt. Mit beschreib.
Verzeichn. u. biogr. Obersichten. 2.,
dorch 12 Taf. u. 1 alphab. Reg. verm.
Ausg.Berlin:P.Cassirer.l83S.40.[i857
Swarzenski, G., Das Frankfurter
Bildnis von 1600 bis z. Wende d. 20. Jh.
Lfg. 1. Frkf. (Main): Lpz.: Hiersemam
16. 2°. 26 Taf. m. US. Text. 30 M. [1858
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S tadtsingechores in Halle a. d. S. (Thftr.-
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Befchel, G. , Erzgebirgieche Totenge-
braoche. (Mitt d. Ver. f . sichs. Volkskde. 6,
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Taabert, Testaments - Einleitungen a.
alten Zeiten. (Mitt. d. Ver. f. sacks. Volks-
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stauen in Hatfen - Mehr, Kr. Reea. (Ger-
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Kramer, Sp&t-Latene-Siedelungb.Eber-
stadt, Kr. Giefien. (Rttm.-germ. Korr.bl/ 14,
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Wolff, Geo., Neolith. Hiittengrnhe mit
Pfostenlochern n. Brand grab am Franen-
berg b. Marburg. (Germania. Korr.bl. R6xn.-
Germ. Komm. l, 19-26.) [2049
Wolff, tieo., Grofie Wohnstitte d. jting.
Steinzeit mit PfoetenlOobern and Brand*
grabern auf dem Franenberg b. Marbnrg.
(Germania. Korr.bl. Rttm.-Germ. Komm.l,
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Behreni, G., Kin spatbronzezeiUiohee
Skelettgrab von Heldenbergen. (Germania.
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|2051
Uaferiagt, w.? Zn den vorfrankiachen
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■otefladt, B., Ein sehnnrkeramiacher
Grabfund von Klein-Mahlingen, Kr. Bern-
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d. Liineburger Gegend, s. *14, 3867. Rei. :
Hiat. Zt 116, 666 f Anthea. [2066
8ehirantea, 6., Zur Entwickelunga - G.
d. M&anderurnen d. Elbgebietes. (Prahist.
Zt. 7, 44-67. 2 Tat) [2067
Atlas vorgeschichtl Befestijningen
in Niedersachsen. Atlas: 88 Bl. Kar-
tell u.8Taf. Text:VlII,23*)172S. Han*
nover : Hahn, spater F.Gersbachl888—
1916. T2068
Schwantea,SteinaeiUiche Fund© v.Fuhls-
biittet. (Zt. Ver. hamb. G. 21. 82—111.) [2069
Mflller, Soph., Sonderjyllands Sten-
alder u. Bronzealder. (Aarborger f.
nordisk. Olkyndighed 8. R.. 3, 160—
822. 4, 195-348.)
Re*.: 7A. Gea. Schlaaw.-Holat. G. 47,
222—29 v. Hedemann-Heeapen. [2060
Ltata, E., Geauobte Siedelungen in d.
Mark Brandenburg. (Prahist. Zt. 7, 189—
200.) [«061
Baaae, H., ub. Auegrabuugen b. Bad-
low am Scharmiitieleee im Kreise Beeakow-
Storkow. (Zt. f. Ethnol. 47, 60 64.) [20«2
Stubenraucii, i., Vorgeschichtl. Funde
v. Ratalaff, Kr. Schlawe. (Poram. Mtbll. '14,
Nr. 6.) — Dera., Urnengrfcberfeld auf deih
Hauptfriedhofe zu Stettin, (Ebd. Nr. 7/8.)
— Dera., Die Stcinkiatengraber v. Neuhagen
b. Klbpperfier, Kr. Neusrettin. (Ebd.Nr.10.)
— Dera., Bronzezeitl. Fonde v, Woltera-
dorf, Kr. Drambnrg. (Mtbll. Gee. Pomm.
G. '16, Nr. 2 ) , (2063
Hernial, Baa a, Der Bnrgwall b. Cratzig
im Kreise Kdslin (Prahist. Zt. 6, 330-47.)
[2064
■afdellnik!, Ein zweiter prahiat. Be-
grabniaplatz zn Mersln, Kr. Kdslin. (Mtbll.
Gea. Pomm. G. '16, Nr. 6/6.) [2066
Kalllefe, H., Neae Funde a. Kojawien.
(Prabiat. Zt. 7, 201—207.) [2066
Kotfee, K., Steinkiatengiaber von Wud-
achin. (Hiat. MonatsblL f. d. Proy. Poe.i5f
146-148.) [2067
Koatriewakl, J., Der Depotfund von
Chrzypako, Kr. Birnbanm, Poaen. (Prabiat.
Zt. 7. 74—78.) [2068
Bi neeke, P« Za den Bronzen von
Chrzypako, Kr. Birnbanm. (Prahiat. Zt. 7,
209—212.) [«069
Pelser, F. ».. Daa Grabeifeld v. Pajki
b.Prafinitz in Polen. Konigab. : Grafe & M.
'16. 24 8.: 6 Taf. n. 2 Km. 7 M. 60. (Sonder-
e-hr. d. Altert.-Gee. Prussia. N. B. 1.) [2070
b) Einurirkungen Boms.
Hohl, E., Zur Text-G. d. Hiatoria Au-
gnata. (Klio. Beitrr. z. alt. G. 16, ?8 98.)
[2071
Domaasewakl, 4* ?♦, Die Geographic bei
d. Scriptores hiat. Augustae. Heidelb.:
Winter '16. 21 S. 80 Pf. (Sitzungsberr. d.
Heidelb. Ak. '16, 16.) [2072
Viten d. keUogabalus n. d. Sevems Alexan-
der, a. ;i2, 846. Rez.: Dt Lit-Ztg. '12, Nr.S
w. Tniele. [2075
Strnadt, J., Cher d. Herknnft d. Ro-
manen d. Indiculus Arnonia. (Altbayer.
Mtachr. 14, 20-28.) v [2074
Miller, Korn, Itineraria Roinana.
ROm. Reisewege an d. Hand d. Tabula
Peutingeriana dargest. Stuttgart:
Strecker & Schr. 16. 2°. LXXVL
960 Sp. u. S. 961-92. 82 M. (Vor-
zugspr. 22 M.) — Dera., Die Peu-
tingersche Tafel od. Weltkarte d. Casto-
rius. Ebd. 16. 3 M.
Rez. : (auch v. I4t 1018 Grofl) : Gott gel.
Anz. '17, 1-117 Kubitschek, • [§075
Pattlg. Hermann, Die St&dte Grofiger-
maniens bei Ptolem&us u. d. hent entepr.
Of**- P,ortmund: RtthfO8 40 S. 1 M. 60. Rez. :
Lit. Zbl. '18. Nr. 5. [2076
d. Chattenradziige d. Germanicus. (Zt V^r!
Heas. G. 60, 63— 123; 230-33.) [2077
_ Sadee. E., Rom u. Dtld. vor 1900 Jahren.
Weshalb hat d. rom. Reich anf d. Erobcrg.
Germaniena verzichtet? (Ana: Bonner Jahr-
bb. 124.) Bonn: Marcus & W. 16 S. 80 Pf.
[2078
Mehlit, C„ Ptolemllus u. d. eladea Vari-
??^(K,or!^\f Dt Ges f- Anthrop. new.
^.! ", 1-3.) Rez : Germania. Korr.bl. d.
Rom.-Germ. Komm. 1, I69f. Langewieache.
tl_ l"««> A., IJber d. ftlntten Legionen u.
lhre Beinamen. (Germania. Korr.bl. d-R.-G
Komm. l. 38-42.)- «. RHterlfnf , Der ober!
germ. Statthalter P. Com.-Anullinua. (Ebd.
66-67.) — Dera., E. Offlzier d. Rheinheerea
a. d. Zeit d. Caligula. (Ebd. 170-78.) [2080
OhleBBchlager, Zu Spartiani Hadrianua
cap. 12. (R0m.-germ Korr.bl. 7, Nr. l.) [2081
^•trdjJiiB d^ Les T^gri dans Parmee
romaine. (Melanges d'hiat. off. a Ch. Moeller
h 50-68.) (9082
Corpus inscriptioDum latinarum.
Vol. 13, Pars 4: Inscriptiones trium
Galliarum et Germaniarum lat. Pars 4:
Addenda ad partes 1 et 2. Berl.: Qt.
Reimerl6. 2°.V.147S. 16 M. [2083
• Bericht d. Rflm.-Germ. Kommis-
sion. (s. 13, 3481): 7. '12. 15. 438 S.f
Kte. 6M. Inh.:a)S. 1-5. Ritter-
ling, Ber. lib. d. T&tigk. d. R.-G.
Komm.: 12. b) S. 16—25. K. S.
Gutmann, Ber. lib. Strafienforschg.
im ElsaB:12. c) S. 26— 252. Museo-
graphie: 10—12; redig. v. Ritter-
ling. d) S. 352—438. W. Barthel,
Bibliogr. z. R(im.-Germ. Forschg. : 12.
c) Brenner, Kultur d. Merowinger-
zeit. 8: 13/15 209 S; 4M. Inh#: a)
S. 1—6; 206—9. Ritterling, Ber.
ttb. d. Tfttigkeit d. R.-G. Kommiss.
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UNIVERSITY OF MICHIGAN
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Bibliographic Nr. 2084—2157
13-15. b) S. 7—29. A. Riese,
Nachtrr. «u „Das Rhein. Germanien in
d.antikenLit.«c)83— 118. O Schult-
hess, Fundbericht a. d. Schweiz; '13
u. '14. d) 8. 119—204. F. Drexel,
Bibliogr. z. R8m.-Germ. Forschg.: 18
tl 14. 9: 16. 189 S. Inh.: a) S.
14-17. Fr.Koepp,Ber.ttb.d.Tatig-
keit d. R.-G. Komm.: 16. b) 18-114.
Geo. Wolff, Zur G. d. Obergerman.
Limes, c) 118—47. A. Riese, Ber.
11b. epigr. Verflffentliehgn. seit 1904.
d) 144— 89. W. Unverzagt, Bibliogr.
t. ROm-Gorm. Forschg.: 15 u. 16.
[2084
Anthes, Rtim.-german. Forschgn.
Neue Lit (Korr.bl. d. Gesamt-ver.
64, Nr. 5/6.) [2085
Cramer, FnM Rom. -germ. Studien, s. '14,
3994. Rez. : DflSseldorf. Jahrbb 27, 801— is
Wlrte; Hist. Zt. 115, 666-68 Anthes. [2086
Hertleln, Fr., Die Jahrzeitensockel an
d. Jupitergigantensaulen. (Korr.bL d. Ge-
■amt-ver. 64, 209— S6.) [2087
Wolff, 6., Zur Chronologie d.
Ziegeliempel d. VIII. Legion. (R6m.-
germ. Korr.bl 8, Nr. 8 u. 9, Nr. 6.)
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Matorlalien z. rom.-germ. Kera-
mik, brag. v. d. R8m.-Germ. Kommiss,
d. Kais. Archl. Institnts Frankf. a. M.
(s.14/16, 8895.) 2: W. Unverzagt,
Die Keramik d. Eastells Alzei. Frkf.:
Baer & Co. 16. 4°. 86 8.; Taf. 2M.
50. [2089
Behreni, ©., Beitrr. z.rtimiseh. Keramik.
(Mainz. Zt. 10, 90-108.) [2090
Mtaakla, 0., Spuren e. r6m. Kartells
im ndrdi. Niederdsterr. (Germania. Eon*, bl.
d. R.-G. Komm. 1, 184—87.) [2091
gefajaid, Walt., Flavia Solva 2. umge-
arb. u. erw. Aufi. Graz: Leusohner & L. 8 8. ;
10 Taf. 1 M. 50 — Ders., Ausgrabg. v. Flavia
Solva '15. (ROm.-gcrm. Korr.bl. 9, Nr. 2.)
[2092
Wag aer, Frdr. 2 neue rttm. Inschrr. a.
Bay era : Augsburg n. Einig. (Germania.
Korr.bL d. R.-G. Komm/i, 88— Pi.) [2o93
Wens], Jos., Rom. Landh&user in Bruck-
berg a. Jsar. (Sammeibl. Hist Ver. Frei-
sing 10, 51—60.) [2094
Bainecke, J., Neue Grabungen im Kaatell
Fining (Germania a. Rom.-Germ. Korr.bl.
7. Nr. 2.)
Relneeke, J., Ansgrabn. im K as tell Si-
tting a- d. Donau, Bez.-A. Kelheim. (R5m.-
germ. Korr.bl. 9, Nr. 1.) [2095
Belneeke, P#, R5m. Banten in Kumpf-
mfihl-Regensburg. (Germania. Korr.bl. d.
R.-G. Komm. 1, 78—88.) [2096
Belaecke, P., Villa rustica b. Burgwein-
ting unweit Regensburg. (Rom.-germ.
Korr.bl. 9, Nr. 4.) [2097
StefMeti, G., tib. d. rim. MaHenateln
v. Burgweinting n. damit susammen-
hangende Fragen. (Vhdlg. d. Hist, Ver. ▼.
Oberpfalz nsw. 65. 31-58.) [2098
aatkee, Der Ringwall Heunenbnrg b.
Lichtenberg i. 0. (Germania Korr.bl. BL 8.
H. 1. 151.) [2099
Roger, 0., Der Serapiskult in
Augsburg. (Zt. (L Hist. Ver. f. Schwa-
ben u. Neuburg 41, 141—43) [2099a
Belneeke, P., Ausgrabgn.auf d. Linden-
berge b. Kempten. (R5m,-germ. Korr.bl. 7.
Nr. 2.) [tioo
Banff a. 8ixt, Die rOmisch. Inschrr. u*
Bildwerke Wurttembergs. 2. Aufl. a. 'lSf'14.
1020.) Rez.: N. Jahrbb. klass. Altert. 89,
570-72 Hulaen. [2101
flaag . E., Die Inschriit v. Zwiefaltea
C1L III 5862. (Rdm. -germ. Korr.bl. 9(
Nr. 2.) [iios
G6*ier. P., £. nener rim. Mosalkfund
a. Rottweil v. J. '16. (Fandberr. a. Schwa-
ben 22 24, 43—60.) [2103
(tffiler, P., Nener rim. Fund in Rott-
weil. (R8m.-germ. Korr.-bl. 9, Nr. 6.) [2104
Schulthefl, 0.9 Neue rim. Inschrr.
a. d. Schweiz 1. R.: 1907—12 (a. 14,
8397). Schlufi (Anz. Schweiz. Altkde.
N. F. 16, 82—40; 105—18.) [2106
Beuberger, 8., Grabungen d. Ges«llsch_
Pro Vindonissa '18. '15. (Anz, Schweiz.
Altkde. N. F. 16, 178—86.) [2106
Bofer, P., Rdm Anlagen b. Ctendorf
n Uttigen. (Anz. Schweiz. Altkde. N. F.
17, 19-82 ) [2107
SckBTder, WM Die rdm. Siedelg. auf. d.
Mnrhubelb.Triengen^Kt.Luzern. (G.frennd
d. 5 Orte 71, 257-79.) [tl08
Furrer, A., Die rbmisch. Bauten in
Gretsenbaeh. (Anz. Schweiz. Altkde. N. F.
16, 187—194.) [2109
Cart, W., Travaux a rampthitheatre d1
Avenches. (Ana. Schweiz. Altkde. 16, it—
31 ) — Ders., Nouv. d6couverteaa Avouches.
(Ebd. 17, 265—73.) [2110
Wlnkelmaap. Fr., Der rOm. Burgns in
d. Harlaeh b. WeiBenburg i. B. (Germania.
Korr.bl. d. R.-Q. Komm. i, 45-64.) [2111
Rltterltog, Zu d. Inschrr. a. Baden-
Baden. (R5m.-germ. Korr.bl. 8. Nr. 2.) [2112
Forrer, R», Els&ss. Meilen- n.
Leugensteine. Beitr. z# els. Strafien-
forschg. (Jahrb. G. usw. Els.-Lothr.
38T 1-87.) [2118
Forrer, B.. Die rOmischen Terrasigilla-
tdpfereien v. Heillgenberg, Dinsheim u.
Ittenweiler im Els., s. '11,-2330. Res.: Hist.
Zt. 112, 85*4—61 Oelmann. [2114
Ba4tke,W„ Die rdm. Steindenkm&ler v.
Schweighausen. (Jahresberr. d. Hagenauer
Altert.-Ver. 4/5, 7—37.) [2115
Keant, Das Weihdenkmal d. Hercules
Sax8etanus. (Korr.bl. d. Gesamt-Ver. 61,
265-267.) — Ders.. Hercules Saxsetanna.
(Rom.-germ. Korr.bl. 9, Nr. 3.) [2U6
Heblls. C, Vom PBrunholdisstuhl* bei
Bad DUrkneim. (Korr.bl. Gesamt-Ver. 65,
65—77.) — Bprater (m. Entgegng. v. M.),
Nochmals d. ne age fund. Relief b. Dttrkh
(Ebd. 202-4.)
[2017
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Das deuUche Altertum bis ca. 500
* ^
<35
Sad£e, K„ r&PSEtrs Feldzng am Bbein
i5 v. Qhr. (Bonn, Jbb. ra. w»-iC4; Taf B.)
lileg** A,* Das rbein. Germanien in d.
antiken luscbrr, a. 'I3j '14, *4fM»* Rez. : Rist,
Zt. l*fi* 339 L Uelzer: Germanic. Roin.-germ.
Korr.bl, 7, Nr. 4 Siebonrg u. ebd. 8, Nr, 1
Finke, [ills
Hen lei. Die riijit, FingerriE^e d* Knein-
lamle u. d. benachbart Gcbiete, a. uf io*i.
Jitiz.: Minima ftt nllf, Mijtefindt* [2120
Fluke. H.* Die KtimerstraBe von Trier
nacb Metz n. e. unpubKzierter Meiienstem
im Nation. -Museum %u Luxemburg, {.Ki>m.-
germ. Korr.-fol. 7, Xr, i.) [am
Htiripn, K.t Der Rtimerkanal, e. kunst-
TO lie Waaserleitg, am Yovgebirge u. in d,
Nordelfel. ^Beitrr. Kola. G. t, 1—20.) [2122
i;iiibo, J., Rdiiu (ir-ib&tcjn a, Biideaheim
h. Binuen (German ia. Korr.bl. H.-a. Komm*
ip ss-ttfj [„*m
Cramer, Frz*, Der Name d. Treverer,
(Trier. Jabresbeir. N, F\ 6, a3--i?0 fxjl2i
Krlfftr, K„ Ub+d. biehftr. Ergubniased,
Trierer KaiserpaLaaiau&grabQnfr. (Bonn.
Jahrbb, 1*3, i4^-eo- TaL Zl— OT.j |21t&
K rfio r, Ei, 5 neae Jnwchrr. d. Zeit d.
Kaisers Vietorinua &.d, Gebietd. Trove rer^
(Trier JalrreMberr. d, Ges. 1 nutzl. Fqt^
schpn -S 3~!>.) — Ders>t Horn. Mosaiken.
'Ebd. 5f.) (me
Frige r, I,, Diana Ardumna in Trier.
(Geraiunia. Korr.bl. R bin. -Germ, Kumra. ip
4— 12. J r^i27
LopK^nclfe. S,, Zur angeblicb rdmisch.
GJtiHhiitto anf d, Tlacbmark b, Cordel. Rtim.
trlasf&brikation in Trier, flier mania. Ktfm.
germ. Korr.bl . ttf Xr. 4.) [arjs
OelnMnit, Die rem. Villa b. Blanken-
beim ia d, Eii/el. iBoiw, Jabrbb. I28t 310—
Jfi; Taf. l ?-]».) tnbia
HijfMnd. K., Dae Dtjnkmal d, Hercules
Sax an as im BvoMt&l. (Bonn. Jbb 133, 15—
3t; Tnf. 6 J (Ji30
Lehner, H., Das Matron enbdligtuui b,
Peicb, f B- -nil. Jbb, l?a, 68— 75 ) [2131
Seavttie, llndf. u. €, fi ten e mage L Noue
Beitrr, zn Cglonia Agripuinensis, (Bonner
J1?b. 123, 1—1^^ Taf 4.) pin
Popp el r e uter, Daa Denkmal d. Hercules
Sixanua u, d. (frttndg. CcSIns., (Gennania,
Korr.bK d. Rom.-G, Komm, 1, 70fj fiiSa
Kru i] o, J. It., K5m, Weihinschrift
a. Weidesheim— Kalhatiaen, (Jahrb. d,
Ges. f. lothr, G. ?6, 461—70, VgL:
Ram.-germ, Korr,bL 8, Nr, 5 J [2134
Le liner* Ht, Kaiserinflcbrift a* Kemftgen.
{Ger mania. Korr.bl R^m.-Germ. Komm. it
wi) pua
li^hner. H., liberblick iib+ d. r6m, t)rt&*
U» T, Remagen. (Boan. Jabrbb. «3h »«0—
64 [^136
Cramer^ Frt,, Rom. Villa mlt Bad b,
Lnd*n- (Zt. d. AacJL G.-¥er. 3ap 130-147.)
[tl37
Lenner, M., Der Legatenpalaat yon
%>tera, Xanten. (R dm. -genu. Korr.bl. tf,
Nr, a.) [na*
Boln?rdi> H.+ Oppiduni Batavomm.
{Bijdrr. VaderL Geack 6. It., i, W>7— 15.)
[213ft
Boltterd*, J. HJHf Opplrfum Batavorum,
iGftrmatoia. Korr.bl. d< K.-Q, Komm.l, 105-
ll) [S140
H^lnerdi. J. H.. KrAhrt™. Kustell u.
Flo tto natation in Vecbten, (Rom, -germ.
Kerr.bl. 6, Nr. 4%) (2141
VollKraf, i*. w,t Frieslond in d, Romein-
■chen tijd. (De Vrije Fries **:>t 71— r,>srj [tu?
Siliumm her, K., \eue Geinianen-Bar-
&tell£. im Rum, -Germ Zentraimuaeum zti
Mam/ (Germania. Korr Bl R0m>Germ.
Komm, it i^— in.) jiU3
Korber* F.» Die 1 4 u, '15 refund- rom.
Inselirr a. KiJdwerke im AJTertuma museum
d. Btadt Mainz (Maine. Zt 10, Hi— lfi ) —
De™., & rdm. Tnschriftaieine in, Bouenieim
n. Nierstein (Kbd. rti— Is,) — Bere.Eiuige
rom, Grabdeiikmaler, die aas Mainz etammen
Oder im Mtertn m s museum daaelbat aufhe-
wahrt warden. ^£bd. lift -ft, nt 54—96. —
Ders.. K5m. Insc^irr in Mainz tUQm -eerm,
KorrbL :t5 Nr. 4 .) ^U;
^hDnacher. K*, Zur Topogr. d, rOm,
Stadt Mainz. (Germania i+ i«8— 7t>) —
OaMlinf, ZurgroBenJupitersauLe inMainz.
(OermauiA. Korr.bl. d. !: -tf Komm.
1, 4*— *5j — Bieeb. Das rom. Tb eater in
Mainz iEbd M — 56. j [2145
Drexelnt Ft,, 2ur Mainz er Jupiteraanle.
(Geimauia. Kom. germ Korr.bl. fl. Nr. 5.)
Woelcfc*, KM Rbmiacbe ^ ilia bei ViJbel
(QaartaJW. d. Mist. Ver. f. d, Grbeet
i i esseu :'i , URG— 280,1 [ ^ n 7
Bremer, W,, riomiscbea a. d. nordli.-i-
Wettetau iMitt d, Oberhesa. G -Ver X V
**■ i— it-) l«HS
HoUHadnff., R6 mi ache Mtinzeu ana d
fSrafscshaft Wemigerodt. Zt d. Harz^Ver.
^ WH-fd.) p^9
Wllcke n. Slotrllndt. Funde a. proTln-
ziaJrom. Zeit vom K amm ere ibblzc lien b,
Ueilienfels. (31 annus tf, 378— tfs ) [2150
lilene, Irlca.; Die tterm. Stamme. k.
«. 10W. Itez.; Dt.: Lfl-Zttf. 17, Nr. 40
Kiektibusch r/*i&i
Slob^iiraach. Skt^lettifraber id. Ann-
brusribelu u. Bernsteinperjen im StadtfeMe
v Regenwalde. iTomm, MtbL I4t Kr. \)
f^lii
Scbnltir, MarU> Bar Fibelfmid Von
Treptow an d. Eega Bait, Stnd. N, P. 19
■J37-5I! 3 Tal) pi5S
t; Ambreitung der Deutsckm utut
Begrundnmj ij+rntaniseher Reiche*
Neckel, €L, German, Heldentam.
QuellenHarnmhmg alTgerman- Lebens-
zeugnisge. Jena: Diederichs X6. 97 S*
60 Yl
R«-: PrmiS. Jabrbb. l'U^OS-iSFfitftdi.
^,^_^_^ cw*
Beowulf, Ubers. t, Mor Uejue
3.Aufl, Paderb.; SchoninghlS- 133 S.
1 M. 40. [2155
Schfickliiff, L, |J#, Wanrt entstand
d. Beownlf"^ (Beitrr. G, Dt. Sprache
43f 347-^10.) [2156
Ifithelfe, Ft** Niheluii^en&tudJen. 1:
L"ber d. fas^un^ B u C d. Niblnn^enliedea
n, der Klage Munch,: Uailwey 16. Z4 S
80 PI. (Mnnca. Arch. L PkiloL. dF HittaL*
•It. 7.) ptfil
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UNIVERSITY OF MICHIGAN
♦66
fiibliograpbie Nr. 2168-2226
Pestaloasi, R., Die Nibeiungias. (N.
Jabrbb. f . d. klaas. Altert 89, 199-203.) [2158
Beaneaberger, K«, Nibelnngenstatten.
(Beitrr. G. Dt Spraehe 48, 616—538.) — 8.
Stager, Brtabild. (End. 639-644.) [2169
Ckritt, 1,, Die Bezfehnngen d. Nibe-
itragen zn d/ Donaulanden (Hamib. G.bll.
16, 1—9.) [2160
Sekeidwetler, Entstehg. und eagenge-
tobicMl. Bedeutg. d. Seifridsliedes. Trogr.
Neowied '14. 4t 8. Ben.: An*. Dt. Altert
97, 127—138 Baeeeoka. [2161
Jelllnek, M. H., Zur Kudmn (Beitrr.
z. G. <L dt. Spraehe 4gf 418-467.) [2162
Sckr5der, Bdw., Zur tlberlieferang mid
Textkritik d. Krudran. I. (Nachrr. d. G5tt
Gee. d. Wise. 17. 21-84.) (2163
Felab, L,5 Untereaobgn. iiber d. Sage
v. Burgundenuntergang (s, '14, 8421). 2:
SagengeschichtL TL (Zt Dt. Altert. 66,
a£-802.) [2164
Boot, G» Stndien fiber d. Eckealied, a.
'14, 1040. (Auob Giefi. Diss. '14.) [2165
Patalg, H., Dietrich v. Bern and eein
Sagenkreis. Dortmund: Rahfas. 76 8.
2M. 20. (2186
■and, A., Wanderungen n. Siedelnngen
d. Alamannen. (Zt G. Oberrh. 82, 44-69;
169—186.) [2167
Beamaat, G. n. Herkunft d. alten Fran-
ken, 8. 'la, 8616. Rea.: lit. Zbl. '15, Nr. 20
W. Seh.; Dt. Lit -Ztg. 16, Nr. 28 Mayer-
Hombnrg. [2168
Geranib, Y# t., Ost^erman. Spuren
in Steiermark. (Zt-Hist. Ver. Steier-
ma>k 15, 7—39.) [2169
d) Innere Verh<nisse.
Hoernes. M., Kultur der Urzeit.
Neudr. 1: Steinzeit. 2: Bronzezeit
3: Eisenzeit Berl.t GSschen 16 f.
147; 128; 120 S. 8 M. (Sammlg.
GOschen 564-66 ) [2170
Stetnhanseo, 0#9 German. Kultur
in d. Urzeit. 8. nenbearb. Anfl. Lpz.:
Tenbner. 134 S 1H.20. (AusNatur
u. Geisteaw. 75.) [2171
Kostrzewski, J., Die ostgerman.
Kultur d. Spltlat6nezeit Kap. 1 n. 2.
BerL Diss. 15. 88 S. Der Rest er-
acheint in d. Manns- Biblioth. [2172
Heailer, A., Die Islandereegen als Zeug*
nisse german. Yolkaart (Dt. Rnndeehaa
170, 875-894.) [2173
Taoltie, Germania. Ubereetzg. yon P.
Stefan. (Insel-Bttoherei Nr. 77.) Leipzig:
Insel-Yerl. 13. 56 8. 50 Pf. pi74
Krusch, Der neu entdekte Urtext
4 Lex Salica. Nachrr. d. Gdtt. Ges. d.
Wiss.16, 683—714.) Vri. 16, 996.
Krugch, Der Umsturz d. krit Grand-
lagen d. Lex Salica. (N. Arch. 40,
497—579.) CI. Frh. t. Schwann,
Text-G. d. Lex Salica, (Bbd. 681—
687.) — VgL: A. Hofmeister (Hist.
2Jt 118, 350 f.) — M* Krammer, Znot
Textproblem d. Lex Salica. (N. Arch.
41, 102—56.) [2175
Geldmaaa, B., Beitrr, », Interpretation
d. Kapitniarien a. Lex Salica. Tl.l. (Mitt.
d. Inst t dat. G. 86, 576-694.) Rea.: N. Arak.
41, 341. M. Kr. [2178
Bnkter. Der Diebetahl naeb d* Lex Ri-
buaria, s. '14, 1081. Res. : Zt d. Sav.-Stittg.
85,G. A., 476 f. His. [21T7
Lieeermaaa, The national assembly in
the anglo-sexon period, s. '14, 3442. Ran.:
Yieitefischr. 1 Soz.- n. Wirteeh.-G. 19. 241
f. Brfokmann. [2178
Stelnmejer, E. v., Die kleiner.
althochdt. Sprachdenkm&ler, hrsg.
BerL: Weidmann 16. XI, 408 3.
9 H.
Rea. : Dt Iit-Ztg. '17, Nr. 23 Feist; Gdt*
get Ana. '18, 41—62 Seemftller. (2179
Zjramp* L. Die Yerfaaaerfrage im alt*
hocbdt Tatian. (Zt Dt Philol. 47, 823—
360.) mm
Karsefl, A., Ansons Gediekte anf Bia-
snla. (Alemannia 48, 111—118.) pisi
Heatler. A„ Spriebwdrter in d. eddiseh.
Sittengediehten. (Zt d. Ver. f. Yolkskd*.
26, 108-15. 26, 42-57.) £2182
Veekel, 0*, Walhall. Stud. lib. german.
Jeneeitsglanben, s. '14« 8449. Rez.: Zt. f.
dt. Pbilol. 47t 102-105 Unwerth. [2188
Olrik, A., Rddamvthologie. (N» Jbb.
Klass. Altert 41, 88— 4».) [2184
Cramer, Fra., Mercoriua Snsnrrio. (Zt.
d. Arch. G.-?er. 37, 282-241. 88, 269 f.) [2186
Helm , KM Lullne ? Beitrr. G. Dt Spracbe
48, 158—163.) _^ ptt86
Petit, 8m Znr Dentnng der dt. Rnnen-
spangen. (Zt. f. dt PniloL 47, 1—10.) [2167
Uawertn. W. ?., Zor Dentnng d. linger.
Nordendorfer Rnneninechrift (Zt d. Ver.
f. Yolkskde. 26, 81-85.) [2188
R6tke. GM Zn d. altdt. Zanberapriienen.
(Sitznagflberr. d. Berl. Akad. T15, 278-282.)
[218*
Klinkeaberg, J., Frtthcbriatliehea aue
Aachen n. Umgegend. (Zt. d. Aaeb. G.-Ver.
87, 327—350.) [fl99
Helbok, A«, Spuren langobardiaierender
Kunst in Vorariberg. (Arch. G. Landkde.
Yorarlbergs 10, H. 2—4.) [2191
Zimmermann. Hnn, Vorkaroling.
Miniatnren. Berl. : Dt Ver. f. Kanstw.
16. Text-Bd. 8«: 329 S. m. 25 Abb.
anf 15 Taf ; 4 Happen m. 341 Taf.
gr. 2°. Fttr Mitglieder: 144 DL (Denk-
m&ler dt Kunst. Sekt 3: Malerei.
Abt 1.)
Rea. : Zbl. Biblw. 84, 189—92 Leidlnger ;
Mitt. Inst Ost. G. 97, 618-66 v. Otientbal.
[2192
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UNIVERSITY OF MICHIGAN
Daa tlentfiche A Iter turn bis cat 500* — Fr&nkische Zeit bis 918
K67
Wulff, Oskv Die altohristl. KuJpst \
¥, the, Anf singe n b. z* M iite <L 1+ Jabr-
tausends, (In IV H.) Berlin- Neu-
babelsberg: Koch (19I3J— 17j). VI, |
629 S. 4<\ (Handb. d* Knnatwiasen-
scbaft, Bd. 3t T 1J 13193
Egger, Rdr, FrtthchristL Kirchen-
bauten im attdL' Noriknm* Wien 16.
142 S. 15 1L4G, (Sonderacbrr, d,
6mrr. ArchL Inst. Wiea. 9.) [21H4
N. Arch. 40, 451
l-'rifbhlnger. ■„ Mem v. Reihengrtibei
in No" nliingen im Ri&a. ^Rdin.-Lrenu-KorrbJ
7, Nr+40 [??10
Stuklfaath, Grtgor [H| 9/14, 8171. ffea\:
Hiat Zt iifl, frO&— 10 Fedt Schneider. \m\
KLekeknfck, A„ Dor Kettcnsehmnck d.
v<>rrom. Eiecnsi&it (Prihiit. Zt« st iOh-i-^4.)
[S1&5
Kelnpeae* P.* Der Bronzehfllm v Saul-
grab, (PrLihist. Zt. 7, n&— 18*; t Taf.) [21»6
Koff^r, O., Die alt« Bronze ture d. Auge-
bnr£. Domes. (Zt. d. Hint, Yet\ 1 Schwn-
ben a Neubura; 41, iH-146.} [*ttt
Schmidt, Hab., Die Luren von
Daberkovt Ki\ Demmin. Beitr, z. G.
▼, Formen u. Technik d. Bronze aeit,
(Prfthiat, Zt. 7T 85—177. Taf. :*— 14.)
[2198
Btbn. F„ Die mnsikwias. EedentBn^ d.
Lutad y. Daberkov. (Pfahiat Zt. 177— 17»0
Jako, M„ BewAtTannu d. German en in
Jr Alter- EUen»eitf s. *l&riO, Wis*. Ree*:
Ger mania. Konvbh d. Rum.- Her m, Kctuui,
l. vz~fo E. Sc&Bmaeher. pKWi
Ab*r*. K„ Streit&\te and DoppeltttLle.
{Prtihiet. Zt.ft, 85- y 9.) - Dera., Dfenaakcn-
£«boi?«aen A arte u. d. RhombcnAxte. (EbtL
Ss— iaa.) I«mi
idler, Br*, Die Bagen der Sehweizer
Plata! ban er. (Am rtchweiz. Altfetde. N+ F. ,
17, 17 7-191.) [MW '
SehlhE, i-. Hteiniitiiahe WirUchatta-
fbrmen+ (FrLia-iBt. Zt. e, ail — laiij Jriu3
fffitenadt. H„ Altea u, Neues v. nnsern
Hanem-uoa. (Zt. d. Hart-Yer. 48, 135— 14 u)
Bltlm«jnr, Im* fiber einitfe archaietieehe
tferatsch&ften and liebr&uche im Kan ton
Wallis u, ihre prabiet n. etbno^r. Parallel en.
(Bchwefa. ArciL f Volkikde. fl), £83 — 273.}
[2*05
Blcktifr.. Die titan Banrnkellarn del
MflUer [.amies, f.Tabrb. Oes, t.otbr, G «■■««,
#4—115.) [^oe !
Relate ke, P,t A lie Eiftengflwinnlln^ im
«ndbay«rr TertiarhLigelitand tQennania.
Korr,b], «U Riim.-tfenu. Komm. if -1 — 97,)
[*2M
S* Frank Lnehe Zeit Mb 91$.
a) Mcrowingische Zeit
KiebUer. 0.. Die vermeintl. ContUnTi-
aopl«r Bijowareuinaebrr. (Beitrr. fl. Dt.
Spr^che 4'i, aai— 9^*7.) [S?os
Bflckaer^lf.Fr^ Morovingicap b/13, A541.
Ret, j Dt. Lit.* Zte,' h14, Nr- 4 P. Lehman* ;
. £ B, £r.
[m-tt
tj Karolingi&die Zeit
Meyer j W., Graberfeld karolinff-
Zeit in d. Bauerns chaff Otzendorf b.
Leer nnweit Burgsteinfurta i- W,
(R5m,-g:erm, Korr.bl. 8, Nr, 6.) [2212
Epiatolae Karoliui aevi, IV, 2. 1 u, Vt l
ed E. Perels besiw, E, CaspeTit a.'l^lOTi
u.35^7. R««.: Hiat, Zt lift, ^t-93 Fed.
Sctaneider t^i>
Orttftraftcfcer. ,J„ R«kOnstrUktiOQ il Tbeo-
dTtthandnchrift Hern hards v Utrecht, Urfabr
U&, l&S.; e Kk&m — Dera^ Qaaa an c tores
lat. et aacrorum Biblioram locos Theodnloa
iuiLtatBs esse videatu] Loco a e unibaa
u rg p man ta am ere t T peracm tatna eat . Progr ,
Urfahi. ^ S, (VgL ^a/'ie, s»i9i.) fm4
Baehaur. «. , K. Brief d Ermoldu*
KigellBs an Fippio r v A^uitanien, s u,
!UBf, Re^; Knr^gn^.v H HufLevisonaRea*:
Hist Jahrb. 37 1 *?1— 24. - Leviaoh, Noch
einmal Ena Sig. H. d. Formnlarbuch v
Baint- Denis. (Hiat Jabxb. 37, 683-9? ) —
H. llnchner, Mouhmals z Biogr. d, hi,
Aldricli. {Stud O. Hened *Grd. K K. ^
SM— 9-5.) — Levi sun. Das Forntulaxbuch
V. Saint De»is i,N.Arcb 41, 2)3—304.) [-J315
Molken teller, I'., Die Datierg, in
der CT.schreibg. der Karolingerzeit.
GUriftw. Dm 16. 19ft a [2216
Kaaaow. P*, Pippin b. Stephanll. (Zt.
f. Kirch -G S6t 4&4—MK.) [aWI
Caspar. Pippin n. d. ram Kirch a, a. '14,
9485. Hei : Hiat. Jahxb 37, 435-S3 Eich-
mann, p«8
8*?pp, BM Wann wurde Pippin K6ni^?
(Hist, -fahrb. 98, 5B5-W.) [M19
Becbkreaicr, J** Zut U* d. Qrabes KarU
d, Gr. (Zt. Aaeb. Gr,'-Ver. s«, 25a-see.) [i«^)
Sarap«r9. Frr.+ Die Miir von d. H est ht~
tuug Karlfl d+ Or. Znr Karllegende u. zur
l+GraIa»geM (JihreHber. d. Gdirea-Ges, 17*
Telckinaas. F** Znr La^e u. Q d, QrabM
Karla d.Gr, {Zt. d Aa^h, Q -¥ar. 37, 141— «Jt+)
— B, 1'icb. [at der im Chor d, Aachen.
MUn^tere 1^10 ansgeffrabene Hotsandstein-
Sarkophag d, Sarg Karls d. Gr. ? (Kbd . 971
~7HJ Sep, Aach,: Cremer 'KS. 50 Pf. [JW*
Bckerer. Karl d lir. u. aeme Beneh^n,
eu Re^ensb nrg (Die Oberp f ft I i. Jf .9 / tft . J [ i*aa
Bdkmer. E. .. Znr 6. d. Honifatina r/i.
Ver Hesa. G. ^0f m— H*J Kfli, : N- Arch.
41, MS Jf . T. ft^s4
Depot*, J », Lea cointea da Paria soua
la dynaatie caroling. Pontoise : Soc hi>it.
dnYoxin Ma. S5 S. [«S5
Brean^r, t\ * Stand d. Foreehff. Ub d.
Kultnr d Merowin^eraeit (Her. d. HOiu.-
Germ Eommiia. 7, J53-351.) [2iae
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5*
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UNIVERSITY OF MICHIGAN
>68
Bibliographic Nr. 2227—2293
c) Inner e VerhiiUnissc.
Mayer -Homberr, Die frankisch. Volks-
reehte im Mittelalt., s. '14, 10?B. Kez.:
Korr.-bl.Gesamt.-Ver.,i7lNr.7/8Ktthne. [22*7
Hofnetster, Adf., Die Jahresversammlg.
d. alten Sachaen zu Marklo. (Hist. Zt. 118,
189—221.) Vgl. 'l.\ 2703, [2*28
Liebenuann, M», Die Gesetze d.
Angelsachsen, s. 12/13, 3566. Btl. 3
(Schlufi). Einleit zu jedem Stdck;
Erklargn. zu einzeln. Stellen, '16.
356 S. 28 M.
Rez. : Zt Sav-Stiftg. 37, G. A., 519 f. v.
Amira; Dt. Lit.-Ztg. '17, Nr. 44 Karl
Lehmann. .. [J229
Hofmelster, A., Uber d. <este
Vita Lebuiui u. d. Stammesverfg. d.
Sachsen, 8. 15/16 2703.
Rez.: N. Arch. 41, 334 f. Levison. [2230
Grimm, H. A,, Der kaiserl. Fiskus
Kroev. Beitr. z. karoling. Wirtschafts-
G. Heidelb.: R5Bleru.H. 95 S. 3 M.
Selbstrez.: Dt. Herold '17, Nr. 7. [2231
Dopsefeu Wirtsch'ftsentwickig. d. Karo-
lingerzeit. Tl. 1, s. '15;'16, 103*. Kez. : Zt. d.
Hist. Ver. f. Steienn. 14, 130—33 Pirchegger,
[2232
Krnsch, Ursprg. n. Text v. Maroulfs
Formelsammtg. tNaohrr. d. Gbtt. Gea. d.
Wiss. '16. 231—274.) [2233
Serket, E., Stud, za Ben edict us Levita
(s. '16ri6, 1023). VIII. 3. (N. Arch. 41, 157-
263.) [2234
Poschl, AMDer„vocatus episcopus*
d. Karolingerzeit. (Arch. Kath. Kir-
chenrecht. »7, 1-43; 185-219.) |2235
Lease, K., Lea origines da benefice
eocl6siast, a. '14, 3499. (Ans: R. d hist, de
rdgliae.) (Ben. Paris : Letonzev k A. '14.
40 S.) Rez.: Zt. d. Sav.-btiftg. Sft, K. A. 4,
501—8 Stutz. [2t3tf
Grimme, Fr., Die Kanomkerregel d. hi.
Chrodegang n. ihre Qneiien. (Jahrb. Ges.
Lothr. G. 27/28, l—4t.j [2237
Hannemann, Die Kanonikerregel Chrode-
5ang* v. Metz naw., s. '14. 3515. Rez.:
anil). Ges. Lothr. G. 27/28, 657—59 Grimme.
[22SH
Haetjle, A., Die feierUche Haarschnr n.
Haarweihe d. jngendlich. heiligen Wenzel
in ethnogr., relig. n. rechtahist. Beleuchtg.
(Mitt. Ver. G. Dt. B<Jhm. 55, 110—63.) (2*39
Yoigt, Karl, Die karoling Klos-
terpolitik des westfr&nk. Kfiuigtuma.
Laien&bte u. Elosterinhaber. Stuttg. :
Enke. XIV, 265 S. 10M.40. (Kir-
chenrechtl. AbhM hrg. v. Stutz 90/91.)
Rez. : The©! Lit-Ztg. '18, Nr. 2/3 Lerche.
[2240
Yjkaakal, B., Unbekannt liturg. Kapi-
tolare a. d. Karolingerzeit. (Melanges d hist.
off. a Ch. Moeller l. 337 — 349.) — C. Mohl-
berr, Spnren eines verlor. Litnrgiebnches,
d. „Liber capitnlaris*1 Stephana v. Tongern.
(Kbd. 850-380.) 12^41
Joachim, H ., Zur Griindangs-G. d. Erz-
bf stums Hamburg, s. '13, 1100. Rez..- Zt. a.
Ver. f. harab. G. 19, 123—126 Bonwetsch.
[2342
■oilenbers;, W., Znr Frage d. Grand*
d. Bistunu Hal bemad t. (Zt. Harz-Ver. &*>>
101—111.) (2243
Nottarp* H,, Das Lndgersche Eigeo-
kloster Werden im i). Jh. (Hist. Jahrb. 37,
80—98.) (2244
Besaoa, ■., Monaster lam Acaunenae, s,
14, 3514. Rez. : Hist. Jahrb. 35, 926 f. Btichi.
[2245
Galabert, Pr , Un diplome de Charles
le Chauve en favear des rglises de Ton-
loose et sa confirmation par Lome V1L
(Moy. Age 27, is;>-m.) [*t4*
Schubert, H.v., Die sogen. Slaven-
apostel Constantin u. Methodius. Kin
grundlegendes Kapit. a. d. Beziehgn.
Dtlds. z. Siidosten. Heidelb. : Winter
16. 32 S. 1 M. (VgL 15/16, 1043.)
(Sitzungberr. d. Heidelb. Akad. '16, 1.)
Rez : Theol. Lit-Ztg. 17, Nr. 6/7 8nopek;
Theol. Rev. 17, Nr. m/20 n. Mitt. Ver. G.
Dt. B6hai. 55, 190—96 Naegle- Mitt. Inst.
Oat. G. 57, 6>6 59 Bretholz; Hist Zt. US,
524 f.Loserth. Nr. SI./6. *16. |2247
Kolde, B„ Znr Frage d. Slawenkirchen
(Beitrr. z, bayer. Kirchen-G. 22, 228—234.)
• _ ' (224^
Richier, La vie de saint Remir
po£me da X1I1« sifecle; ed. by W.
Bolderston New- York. Oxford Univ.
13. 356 S. 4 d. 20. [2249
Baix« F., Nouv. recherches snr lea deux
biographies de 8. Remacle. (Melanges d'hist.
off. a Ch. Moeller I V66— 286.) [2250
Brauford, YIcU, St Columba, a
study of social interitance and spiri-
tual developement. Loudon: Geddes
13. 84 S. 1 sh. [2251
Metlake, U«, The life and writings
of Saint - Columban. Philadelphia :
Delphin-Press '14. XX, 258 S.
Kez. : Theol. Rev. '17, Nr. 7/8 Albert-
N. Arch. 41, 331 f. Krnsch. [2?S2
Rernhart, J.. Die heilige Radegnnde.
Lebensbild a. d Merowingerseit. Mimch.:
Jos. Miiller *1B. 72 S. Rez.: Htat. Jahrb. I*,
371 A. L. Mayer. [2254
Karth, V., Sainte Radegonde et Samuel.
(Rev. dhist ecel. 15, 246-250.) [*256
Sepp, B., Zur Vita Cor biniani d.Bischofe
Arbeo v. FreisiLg. (Sammelbl. Hist ver.
Freising 10, 22-29.) [225ft
Wldemaaa* J., Die Herknnft d. hL Kor-
binian. (Altbaver. Monatsschr. 13, i^t,)
Rez.: N. Arch. 41, 332f Krosoh. [2t57
Steinmej er, LM Zu d. Vitae Marini
et Anniani. Entgegng. (N. Arch. 41,
315f.) VgL ,15/,16l 2712. — LevisonP
Schlufiwort (Ebd. 316—318.) [2258
Wejmaa, ZnrYitaS.Genovefae. (Miinch.
Mns. Philol. Mittelalt. '14, II, 338.) Kez.:
N. Arch. 41, 830 Krnsch. [2259
Summing. *., Die heilige Bihildis.
Beitr. z. Forsohg. uh. Urknndenfaiscbg. u.
Heiligenlegende. (Mitt. Inst, ost G. 37, 234-
255.) * * [2260
Schaaerte, BM Reinold, d. Stadtpatron
Dortmunds. Dortm.: Lensing'14,62 S. 15 Pf.
[2"»i
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UNIVERSITY OF MICHIGAN
Frankische Zeit bis 918. — Zeit der s&chsv fr&nk. u. stauf. Kaiser 919— 1«64 *69
Tiralla, H., Das Augustin. Ideal-
bild d. christ). Obrurkeit als Quelle
der nFftrstenspiegel* d. Sedulius Scot-
tus u. Hincmar v. Reims. Greifsw.
Diss. 16. 70 S. [2262
Jacqaln. M., Hincmar et Saint Augustin.
< Manges d'hist. off. si Ch. Moeiler l, 32s—
3:i6.) [2203
Rhytiui aevi Merov. et Carolini
cd. K. Strecker. (Hon. Germ. hist.
Poet. lat. med. aevi IV, 1.)
Rez.: Lit. Zbl. 75, Xr. 34 Klapper. [2i>64
HSgberg, J. E., Untersuchg. lib.
d. Wortstellunsr im Heliand. Kemberg:
Arnold 15. 98 8. 3 M.
Kez : Dt. Lit-Ztg. 16, Nr. 41 Kock. [2265
Helnrlehs. It., Der Heiiand u. Haimo
v. Halberstadr. Cleve: Boss 'IB. 42 8. 1 M 50.
Kez.: Hist Jahrb. 38. 639 f. LOffler; Theol.
Lit-Ztg. '18, Nr. 2/3 Bonwctsch. [2206
Leitinann. A., Kolandstudion. (Beitrr.
li. Dt. Spraehe 43, 26-17.) [2267
Heyer, Wilh.. 3 Gothaer Kbvtmen a. d.
Kreise d. Alkuin. (Nachrr. d. Gott. Ges. d.
Wiss. '16, 645— 6S2.) [2268
Ukl, Winiliod, s. '14, 1096. Rez.: ZL f.
dt. Philol. 4t>, 459—465 Euling. [2269
Rrmnmer. J.f Das carmen de Timone
comite. (Hist. Vieiteljschr. 18, 102—107.)
[2270
Weise, Geo., Untersuchgn. z. G.
d. Architektar u. Plastik d. frilher.
Mittelalters. Lpz.: Teubner 16. 100S.
6 M. [2271
tiarber, Jos., Die karoling. St. Benedikt-
kirche in Mais. (Zt Ferdinandeum 8. F.,
5<\ 1—61.) [2272
Weorth, 0. u. C. Hehnekhardt, Die Burg
Lucca beim Kloster Loccum. (Zt. H. Ver.
^iedersachs. ?16, 125—142.) [2273
Effaaan, Centula (St Ki(|uier). £. Unter-
suchg. z. G. d. klrchl. Baukanst in d. Karo-
lingerzeit, s. '13, 3593. Kez. : Stud. u. Mitt,
z. G, d. Bened.-Ordens. N. F. 3, 552-554
Schippers; Eatholik 4. F. 14, 302—4 Hup-
pertz. [2274
Sennits, W., Bruchstiicke von Skulp-
turen a. merowing. Zeit (Jahrb. Gas. Lothr.
G. 27/28, 525-527.) [2275
Kentenlch, Die Trierer Adahandschrift
u. d. Palastschule Karls d. Gr. (Trier. Chron.
N. F. 12, 54—56.) [2276
Keatenlelu Heidniseher Markenunigang
in Trier im 10. Jh. (Zt. Rhein.- Westf. Volks-
kde. 14, 127 f.) [2277
tioette, E., Das Erwachen d! german.
Personliehkeit im friihen Mittelalt. (Nord
u. Slid. 157, 329—884.) [2178
<?• Zeit der sachsischen,
frfinkischen und staufischen
Kaiser 91 9—1254.
a) Sachsische und frankische Kaiser
919—1125.
Adam Bremen&is, Gesta Hamburg.
eccl. pont. Ed. 3. Adam v. firemen,
Hamb. Kirch- G. Aufl. 3. Hrsg. v.
B. Schmeidler. Hannov.: Hahn.
LXV11I, 353 S. 10 M. (S. S. rer.
Germ, in us. scholar.) [2279
Bellmana. S., Nachtrag zu N. Aroh.
XXX VUI, 46 Iff. (Neues Archiv 40, 805—
S06.) Ztt ,14/,15. 1 103.) [2280
Recneil des actes de Louis IV., roi
de France 93»— 54. Publ. sous la
direct, de M. Prou par Ph. Lauer.
LXXV, 154 S. Paris: Klincksieck
15. 4°. [2281
Chroniqnes des comtes d'Anjou et des
seigneurs I'Amboise. Publ. p. Halphen
et Poupardin, s.*l4,3526. Rez : Hist. Zt
118, 92-96. Hoftnaister. [2282
Fulcheri Carnotensis hist. Hierosolymi-
tana, hrsg. v. H.Hagenmeyer, s '14, 3528.
Rez.: Moy Age 27, 253—56 Delaborde. (2283
Krabbel, «., Hat Widukind seinen Res
gestae Saxonicae die Form, in welcherwir
sie heate besitzen, selbst gegeben? (Ab-
hdlgn. iib. Corveyer G.schreibj;. R. 2, 171—
198.) [2184
Gold,K», Einheitliche Anschauung
u. Abfassg. d. Chronik Ekkhards v.
Aura nachgewiesen auf Grund d. Zeit-
anschauungen. Greifsw.Diss.16. 104 S.
[2285
Bellmana. S., Z a Florence v. Worcester.
(N. Aroh. 41, 314.) [2286
Becker, Kick., Die Abgrenzg. d. Diozese
MelBen duroh Albis n. Caminizi b. Thietmar
u. ihre Bewertg. als ^aellenangaben. (N.
Arch. SftohB. G. 38, 183—192.) [2:87
Weick ( Paschal!) 6., Kftnig Heinrich
der Erste. Strattb. i. X. : Strafib. Druckerei
u.Verlagflanst. 36 S. (Fuhrer zu Deutsch-
lands Grdfie. 7.) [2288
Herwlg, Fraas, Otto I. Strafiburg i. E. :
Strafiburg. Druckerei u. Verlagtaost. 32 S.
(Fuhrer su Deutschlands Grdfie. 3.) [2289
■lehel, k ., Die Josef ehe Rais.Heinrichs II.
d. Heiligen. (Theol. Quartalsohr. 98, 463—
367.) [2290
Otto, Bar., Heinrich IV. in Canossa.
(Hist. Jahrb. 37, 267-284.) [2291
Blereye, Untersuchgn. z G. Nord-
albingiens im 10. Jh. (Zt. Ges.
Schlesw.-Holst G. 46, 1—40.) 1. Der
Dftnenzug Heinrichs I. 2. Ottos I.
Beziehgn. z. dftnisch. Aeich.
Rez.: Hist Zt. 118, 157 f. Hofmeister.
[tin
Blereye, Untersuchgn. i. G. d. nordelb.
Lands in d. 1. Halfte d. 11. Jh. (Zt Gas.
Sehlesw.-Holst G. 47, 395-450.) [2293
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UNIVERSITY OF MICHIGAN
*70
Bibliographic Nr. 2294-2362
AinHng, E., Zur G. d. Papsttnms
im 10. Jh. (931-62). Tl. 1. Berlin.
Diss. '13. 66 S. # [2294
Hartmann, M. h , G. Italians im Mittel-
alt. Bd. 4, l: Die ottonische Herrsehaft,
s. '15^16. ^728. Rez.: Mitt Inst. Oat G.
57, 659-69 M. Uhlirz. {2295
Hofaelster, A., Dtld. and Bnrgupd im
frtlher. Mittelalt.. 6. 14 '15. 3586. Res.: Hist.
Zt. 114, 441 f, Hallar. (2296
Fllehe, A., Ktudes sur la polemioue
relig. A 1 Spoque de Grdgoire Vll:
Lea Prdgegoriens. Paris: Soc. franc*
d'iinpr. et de libr. 3 Fr. 60. [2297
Hammler, R«, Gregor VII. SteUnng in
Kriag n. Friedas im Rahmen s. Gesamtan-
schaanng, s. '18, 1123. Rez.: Zt. t Kirob.-
G. 84, 314 Sehmeidler; Hist Jahrb. 84, 635
I. Lerahe; Mitt. a. d. Hist Lit N.F. 3, 139
1 Taube. p*98
Zncchelli, La contessa Matilde
nei documenti pisani (1077—1112).
Pisa: Hariotti 16. [2299
Spreemberg, B., Die Bischofe v. Luttich
im 11. Jli. Teildr. : Die fallen. Berl. Diss.
14. 68 8. [2800
Sekroder, Frdr., Die G. d. Paderbornar
Bischofe von Botho bis Heinrieh Ton Werl,
1086—11*7. (Zt. Vaterl G. Westfal. 74. II,
169— 205 ) [3301
Settror*. H,, Kncbisofe. Bruno v. JKdln
(858—965), sine gesohiehtl. Charakteristik.
(Ann. Hist. Ver. Niederrb. 100, l— 42.) [2808
Berg, Ldw., Gero. Bribisch. v. Kdln
969—76, s. 14/ '16, 3541.' Rez.: Hist. Zt 141,
448 Hofmeister. [2808
Sellln, Barohard II., Bisch. v. Halber-
stadt, 1060-88. s. '15, 1068. Rez.: Zt. H. V.
Niadars. 15, 340-48 G. Arndt; Zt. Harz-Ver.
49, 193—96 Bttttcher; Hist. Zt lis, 160 f.
Hofmeister. [8904
Diebolder,P„ BischofGebhardlll.
von Konstanz (1084—1110) u. d. In-
vestitnrstreit in d. Schweiz. (Zt f.
schweiz. Kirch.- G. 10, 81—101; 187—
208.) [2305
Klkn* li., Fetros Damiani n. seiie An-
sohanangen tib. Staat n. Kirehe, s. '14/15,
1116. (Aueh Karlsr. Progr.) Rez.: Hist Zt
112. 480. (2806
Zfomair, J., G. Rudolfs d. letsten d.
alten Grafen von Bregenz 1097— neo. Mit
Btammtaf. (Sehrr. d. Ver. f. G. d. Boden-
sees 44, 25—89.) [2807
Feterabend, Diepolit. Stellg. d.dt.Reichs-
abteien wfthr. d. Investitnrstreites, s. ti3/,i4,
1118. Rez, : Mitt. a. d. bist. Lit. N. F. 4, 16—
18 Hofmeister; Hist. Jahrb. 37, 154—56
G. Sekreiber ; Theol. . Lit- Ztg. 17, Nr 18,
Lerebe. [2308
Seheber, €1.. Das Wahldekret v. J. 1059.
S.W14, 8516. Rez.: Hist Zt 115. 180—82
Bernheiin, Hist Jahrb. 87, 601 Lerebe. 18809
Behnlte, L., 1st d. Namenform Mieszko
berecbtigt? Qnellenmaa. Untexsnehg. (Zt
Ver. G. Sehles. 50, 68-120.) — F. Friedent-
bnrg, MislkO. (Ebd. 51, 378 f.) [2310
b) Staufische Zeit, 1125—1254.
Bnrch&rd v. Ursperg, Chronik.
2. AufiL, hrsg. v. O. Holder-Egger
\l B. v. Simson. H anno v.. Hahn 16.
XLI, 169S. 4M.60, (Scriptores rer.
Germ, in us. schol.) [2311
Rudolfs v. Ems. Weltchronik. Ana
d.WernigeroderHs., hrsg.v.G.Ehres-
maun. BerL:Weidmannl5. XXXVII,
634 S.; 3 Taf. 23 M. (Dt Texte d. Mit-
telalters 20.)
Rez.: Lit ZbL '16, Nr. 4. [Ir312
Arndt , Ernst , Die Briefsammlg.
d. Erzbisohofs Eberhard I. v. Salzburg,
Kap. 1—6. Berl. Diss. f16. 63 S. J 2313
Havpt, B., Sido, S. acf 16, 2738. Kee. :
X. Arch. 41, Wt B. 8ehm. (8814
Kroker, K«, Lelpzigs Giiindungsurkk.
( X. Arch, f . sfccha. G. 87, 117-84.) [8315
Winimer, F.f Beitrr. z. Charakterist.
d. Annalen d. Stauferzeit mittels neuer
Gesiehtspnnkte. Greifsw. Diss. 16.
131 S. [2316
Onpermenn, O., Zu d. sogen. Marbaeher
Annalen. tHist. Vierteljschr. 18, 191 f,> VgL
*14, 3554 f. (8817
Cotter, H.F., Nog eens: Beka, Chrotti-
eon Tielense en Annates Tielenaes. (Bijdrr.
Vaderi. Gesoh. 5. R., 4, 226—58.) vgl. lft.
1069 a. (8318
Batting, Fr«, Quellenkrit Untersnehg.
d.Ghroniqne rim&e d. Philippe Moosketf.a.
Jabre 1190-1217. Jen Diss. XII, 40 S. [2819
M811eab6rg,W., Eike v. Repgow. (Hist.
Zt 117, 887— 41*.; [28»
Fehr,H«, DieStaatsauffassg.Eikea
v, Repgau. (Zt. Sav.-Stiftg. 37, G. A.,
131—260.)
Rez. : Hist. Zt. 118, 148—50 Hofmeister.
[2m
LeiUmann, A., Zu Rudolfs Weltchronik.
< Beitrr. G. Dt. Spraehe 42, 508—512. [382t
Uampe9 Hv E. frtthe Verkntipfe.
d. Weisjpagtuig v. Endkaiserm. Friedr.u.
b. Konrad IV. Heidelb.: Winter.
(Sitzungsberr. d. Heidelb. Ak. 17, 6.)
20 8. 75 Pf. [2:323
Holtmamn. B., Die trenen Weiber v.
Weinsberg. 2 Kriuken. (Hist. ViertelJ sob r.
18, 1—32.) Vgl. '11, 8860 n. 8871 u. '12, 11.40.
[2324
Norenberg, Pr#, Die Darstellg.
Friedr. Barbarossas in d. Gesteii Ottos
v. Freising m. Hinblick auf Ottos
angostin. Geschichtsauffassg. Greifsw.
Diss. 102 S, [2326
Meier, P. J.. Zam Prozefi Heimiohs d.
L5wen. (Jahrb.d.G.-Terf.f.d.HrzgtBrann-
schw.14, 1-17.) Rez.: Hist Zt. lis, 166 Hof-
meister. [2326
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UNIVERSITY OF MICHIGAN
Zeit der s&chsischen, frankischen und stautischen Kaiser 919—1254 *71
Sehaabach, K», Noch einmal d. Geln-
hauser Urkunae u. d. FrozeB Heinrichs d.
Lbwen. (Zt. H. Ver. Niedersachs. -16, 1- 43. )
Vgl. '14, U31 u. 356!>. [2327
Blereye, W., Contemptus and reatus
majeatatis in d. Gelnhanaer Urk. v. 13. Apr.
liso. (Hist. Vierteljsohr. 17, 107-115.) [2328
Weitrall, CM Krit. undersQkningar
in Danmarjts historia f ran Sven Estrid-
sens jUt til Knud VI. (Hist. Tidskr.
for Skaneland 6f 1—286.)
Res.: N. Arch. 41, 336-38 A. H. [2321)
Coolldge, W. A. B.. Das „Gestinnm" v.
J. mi. < Anz. f. schweiz. G. N. uf 172-177.)
[2330
Cartellieri, A*, D. Schlacht b. Bonvines,
8.'1S/'14, 3675. Rez.: Dt. Lt.Ztg. '15, Nr. 61/52
Hadank. [2331
Alienors, Stiipor mondi. The life and
time of Frederick It. s. '18, 1148. Rez. : Hist.
Vierteljschr. 17, 543 f. Hampe. T2332
Bieariaprer, Kaiser Priedrich II. Rez. :
Dt. Lit.-Ztg. '13, Nr.86 Sthamer; flist.Viertel-
jschr. 17 , 638-43 Hampe; Mitt. Inst. Ost.G.
37, 808—10 Baethgen. [2333
Michael, E., 1st Kaiser Friedrich II. im
Aug. xl Sept. 1227 schwer krank gewesen?
(Zt. f.kath. TheoL 41, 5*-c;0 [2334
Michael* E*, ,,Eine d. anftallendsten Un-
wahrheiteir' Kaiser Friedrichs II. rZt f.
kath. Theol. 40, 296-327.) 12336
Sadhoff, K., Kin diatetisch. Brief an
Kaiser Priedrich II. von sein. Hofphilosophen
Magister Theodoras. (Arch, t G. d. Medic.
9, 1—9.) [23S6
Brem, B., Papst Gregor IX. bis z. Be-
ginn s. Pontifikats. s. '12, 1015. Kez.: Zt. f.
Kirchen-G. 34, 814 Schmeidler; Theol. Lit-
\ Ztg. '13. Nr. is G. Ficker; Rev. d'hist. eccl.
15, 120f. Pierens. [2337
Conn, Willy, Heinrich v. Malta. (Hist.
Vierteljschr. 18, 253-64. i [2338
Arndt, BeL« Stndien z inner. Kegiergs.-
G. Manfreds, s. '13, 1207. Rez : Dt. Lit.-Ztg.
US. Nr.41 Hessel ; Hint. Zt. 113, li»7f. Sthamer;
Mitt. a.d.histLit. N.F.2, 247- 249 Taube. [2339
llvgelmaan, K., Wahl Konrads IV. 1237,
8. '16, 1087. Rez. : Mitt. Hist. Lit. N. P. 5, 20 f .
Markull; Lit. Zbl. '17, Nr. 28 Lerche: Mitt.
Inst. Ost. G. 37, 665 f. Lanbe-Hasak. [234f
Marchetti-Longhl, 0„ La lega-
zione in Lorabardia di Gregorio da
Monte Longo negli anni 1238—1251
(s. '14, 1145); Forts. (Arch. d.R.Soc.
Rom. di storia patria 36, 685—687;
37, 139—266.) [2341
Schneider, Fed*, K. Schreiben d. Ungarn
an d. Kurie a. d. letzt. Zeit d. Tartarenein-
falles 2. Febr. 1242. Mitt d. Inst. f. 5st. G.
dfi, 6*il— 70.) [2342
• Haafi, Kardinal Oktavian Ubaldini, s.
'13, 3651. Rez.: Theol. Lit-Ztg. '15, Nr. 16/17
Levison • Lit. Zbl. '15, Nr. 44 Fed. Schneider;
Dt. Lit.-Ztg. *16, Nr. 15 Otto. [2343
Heaberger, R., Graf Meinbard H. v. Tirol
a. (V.) v. GOrz, (I.) Hrzg. v. Karnten. (Zt.
Perdinandenm 3. F„ 59, 95 - 134. » [2344
Sehalte, L., Znr altest. G. v. Goldberg. (
(Zt. d. Ver. f. G. Schles. 49, 333-:*6. [2345
c) Innere Verhaltnisse.
Meyer, Karl, Znm Preiheitsbrief Kdnig
Heinrichs t d. Gemeinde Uri ▼. 26. Mai 1231.
(In. : Hiat. NeuJ.bl. d. Ver. f. G. v. Uri '16.)
[2346
Hagel, Herm.ft., Entstehg. d. Strafibnrg.
Stadtverfg., s. '16/'16,27«2. Rez. : Vierteyschr.
Soz.-Wirtach.-G. 14, 396 f. K. 0. Miiller. [2347
Wegemann 9 Zust&nde Schlesw.-
Holsteins nach d. Erdbuche Waldemars
1231. (Zt. Ges. Schlesw.- Hoist. G. 47,
53—133.)
Rez. : Hist. Zt. 118, 167 Hofmeister. (2348
Grosse, Zur Verfasags.-G. Quedlinburga
1034—1287. rZt. Harz Ver. 49, 1 — 26.) [2349
Jensen, W.t Sachs, a. holl&nd. Siedlnngen
in d. Wilstermarsch. f'Zt. Ges. Sohleaw.-
Hoist. G. 47, 41—52, 47, 460-62.) (2360
8eldel9 V., Der Beginn d. dt. Beaiedlg.
Schlesiens, s. '16, 1022. Rez. : Dt Lit.-Ztg. '16,
Nr. 39 Mnetschke; Hist. Vierteljschr. 18, 206
f. Miesalek. [2851
Hoalgsberger, Die dt. Einwandergn. in
Siebenbttrgen. (Grenzbote '16, IV, 270-78;
303—11.) [2352
Goetx, L« K.9 Die Anfange d. dt-raas.
Handels. (Preufi. Jbb. 167, 290—316.) [2353
Ty koelnskl,Verfolgnng d. Jnden in Mainz
1002. (Beitrr. z. G. d, dt. Juden 1—5.) —
J. Elbogen, Zn d. hebraisch. Berichten iib.
d. Jndenverfolgnngen 109H. (Ebd. 6—24.) —
L. Lncas. Jndentanfen n. Jodaismns z. Zeit
des Papstes Innocenz III. (Ebd 25-33.) [2354
Cohn, Geo., Der Katnp! um d. Sachsen*
spiegel. - Festgabe d. Univ. Zurich c. Ein-
weihg. d. Nenbaaten '14; Rechts- a. staats-
wiss. Fak., 23-53.) [2365
Carttllierl a. Jndelch, Die Ketzerpolitik
d. dt. Kaiser u. Kbnige 1162—1251. (s. l'/'M,
3619.) Rez. : Theol. <{aartalschr. 98, 125 f.
Bihlmeyer. [2356
Thelse, Ketzerverfolgnngen d. 11. n. 12.
Jh., s. '13j'14 1162. Rez.: Lit. Zbl. '15, Nr. 40
Hoensbroech. [2357
Roses stock, VM Ostfalens Rechtslitera-
tur unt. Friedr. U., s. M3, :J66i. Rez.: LiU
Zbl. '15, Nr. 36 0. ; Hist. Vierteljschr. 18,
171-173 Fehr. [2358
Morrls; De denkbeelden over oorlog en
de bemoeungen voor vrede in de n. eenw,
s. '14, 8605. Rez.: Hist. Zt. 114. 350 -5:t Opper-
mann. [2359
Rosenstoek, Kt)nigshaus a. Stamme in
Dtid. zw. 911 u. 1250, s. '14, 3595. Rez.:
Mitt. Hist. Lit. N. P. 4, 19:*— 96 Tanbe; Mitt.
Inst, i »st. G. .'57, 494—602 Dungcrn. [2360
Hirsch, Alb., Die dt. Prosabe-
arbeitungen d. Legende vom hi. Ulrich.
Mtinch.: Callwey 16, 167 8. 7 M. 50.
(Mttnch. Arch. f. Philol. d. Mittelalk
usw. 4.) 12361
Haapt, Bleb., Nachrr. ttb. Vizelin, d.
Apostel d. Wiigern. a. s. Kirchenbauten im
Lehrgedicht ein. nnbekannten Zeitgenossen
a. in ein. Briefe Sidos, a. '14. 1122. Rez.: ZL
d. Ver. f. ltlb. G. 16, 151-S4 Biereye. [2362
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UNIVERSITYOF MICHIGAN
'72
Bibliographie Nr. 2363—2423
Patsch, J. M., Dor set Konr.Boeinlother,
Abt. v. Mondsee t H45. (Hist-poL Bll. 169,
534-47.) ^ [2363
Wejraio. c., 2u d. QuiiinaHen d. Metellus
v. Tegernsee. (Hist, Juarb, 36, 801—10.) [2364
J&ger, Jobs., Kloster Ebrach nnt.
sein. erst Abt Adam 1126— 1166. Beitr.
z. frSnk. G. Ntirnb.: Koch '16. 82 S.
IM. 50. (Niirnb. Progr.) [2366
, Bendel. Fri. J., E. Verzeichnis v. Tradi-
tionen d. Abtei Amorbach a. d. 11. u. it. Jh.
(Zt f. G. d. Oberrb. N. F. 30, 285-88. > [2366
Lessen, W., E. Aufzeiohng. fiber K&lner
Kircben a. d. 11. Jh. (Zt Sav.-Stiftg. 37, K.
A. 6, 386-91.) * [2SG7
Wellsteln, G., Hermann, erst. Abt v.
Manenstatt im Westerwalde. (Stud, u. Mitt,
z. G. d. Bened.ordens N.F. 5, 57— 9*.) 12368
Pafmaj, a., Les prttendues tendances
polit. des vies des premiers £vguues de
Tongres. Utf^lajigesd'nistoff.aCh.Moellerl,
244—65.) Vgl. '10, 8181. p3G9
Heydebraad a. d. Lasa, F. t.. Die Her-
kunft d. Bischdfe Thomas I. u. Thomas II.
(Zt Ver. G. Schles. fti, 184—63.) — U Schulte,
Bisoh. Thomas I. u. d. angebl. Umwandlg.
d. Feldzehnten. (Ebd. 117-33.) [2370
Ttakegea. UbeT Walbert, d. Enkel Widu-
kinds. als Grunder d. Stiftes Vreden. (Zt.
Vateri. G. Westfal. 74, I, 241—257.) [2271
. Baekmaun, John., Die papstl. Legaten
in Dttd.u.Skandinavien 1125—59, s. '14, 3617.
Rei.: Milt. Inst. Ost G. 37, 508-5 Kdniger.
Zlmmenaaon, H., Die p&pstl. Legation
m d. 1. Hilfte d/18. !fh., s/'l4, 3607. Tie*.:
Hist. Zt. 115, 126 f.Bachmann; Rtim. Quar-
taischr. 29, 108* Eases- Hist. Jahrb. 37,
123—25 Lerobe. [2373
fiadcke, Fr., Die eschatologisch.
Anschauungen Bernhards v. Clairvaux.
E. Beitr. 2. hist. Interpretation a. d.
Zeitanschauungen. 130 S. 3 M. 60.
Langensalza: Wendt & Co. (Greifsw.
Diss. '15 n. Sammlg. wiss. Arbeiten.
H.46.)
Rei.: Stud. G. Bened.-Ord. N. F. 6, 571
J-73 Panfoeder. [2374
Bri«BierTJ.,DreiWeihenstephanerHss.
(MmmelbU Hist Ver. Freising 10, 1—21.) 12375
HJntz, H., Mittelalterl. Geschichts-
anschauung. u. Eschatologie in e.
Apocalypsekommentar a. d. 13. Jh.
(Scriptum super Apocalypsim.cod. Prasr.
ed. 1873.) Greifsw. Diss. 15. 94 S.
[2376
Denkm&ler dt Prosa d. 11. u. 12. Jh.
Hrsg. v. Fr. Wilhelm (s. 14, 8628).
16. 126 S. 3M. Mttnch. Texte. [2377
Mayer, Ant, Die Quellen zum Fa-
bularius d. Konrad v. Mure. Diss.
Mflnch.16. 139 S.
Res. : Tkeol.Lit.-Ztg. 'lS.Nr. lttVollmer.
[2378
Spiel, Das Tegeraseer, vom dt Kaiser*
tarn u. vom Antichrist Obersetzg. m. Eia-
leitg. u. Anmerkgn. v. F. Tetter. (Ana:
,,Muach. Museunr.) Munch. : Callwey. 55 S.
1 M. 50. < Munohener Museum f. Philol. d. M.
A u. d. Renais. 2, 279—312.) [2379
Bender, Fn., E. Kttner Tagantenleben
im 12. Jh. (Beitrr. z KOln G. 1, 1-32.) [2380
Graves?, J., Kleinere Stud, zu Casarius
v. Heisterbach. (Ann. Hist. Ver. Niederrfc 9t\
1-8&.) ^[2381
Kuhnt, J., Lamppechts Alexander.
Lautlehre u. Untersuchg. d. Verfasser-
frage nach d. Reimen. Greifsw. Diss.
IB. 106'S. [2382
Lucidarlui, a. d. Berlin. Hdschrft.,
hrsb.v.FeLHeidlauf. Berlin: Weid-
mann; 16. 98 S.; 2 Taf. (Dt. Texte d.
Mittelalters 28.) (2383
Walther y. d. Yogelweide. Hrsgr.
n. erkl. v. W. Wilmanns. 4. vollst.
umgearb. Aufl. v. V. Michels. Bd. 1:
Leben u. Dichten Ws. v. d. V. 2[!j
vollst umgearb. Aufl^ Halle: Waisen-
haus 16, XV, 558 S. 16 M. (Gdtmait
Handbibl. I. Bd. 1.) [2884
Geifiler, H. W., Walther von der Vogel-
weide. 8traBburg: Stratib. Druekerei u. Ver-
lagsanst 31 S. 8°. (Fiihrer *n Deutseblands
GlOfie. 4.) [2385
Wilhelm. Fr., Zur Frage nach d. Heimat
Reimars <L Alten u. Walthers v JLVogelweide.
(Munch. Museum, Philol., MiUelalt new. 3.
1-15; 231.) - Piealo, Ub. Walthers u. Rei-
mars Herkunft. Beitrr. G. Dt. Sprache 4«,
276-80.) r [2386
Kara, Job. Bapt, Heimat u. Ge-
schlecht Wolframs v. Eschenbacb. Ans-
bach: BrOgel 16, XI, 121 8.: 4 Taf.;
Kte. xl. Stammtaf. 2 M. 60. (BeiL z.
61. Jahresber. Hist. Ver. Mittelfranken),
auch Erl. Diss.
Rex. : Hist Jahrb. 38, 399—402 y. Hiitten
bach. [2387
Singer, S.f Wolframs Stil u. d*
Stoff d. Parzival. Wien: H«lder 16.
127 S. 2 M. 66. (Sitzungsberr. Wien,
Ak. 180, 4.) 2388
Kraat, C. ▼., Zu d. Liedern Heinriehs v.
Morungen. Bert: Weidmann. 57 S. 4 M.
(Abh. d. Berl. Akad. J16, 1.) [2399
Hacker. Hem., 6b. Gottfried ▼. StraB*
burg. Maneh.:Frane. 38 S. 80 PL (SiUunga*
berr. Munch. Ak. '16, 5.) [2890
Bamke, F., Die tfberlieferg. v. Gottfrieds
Tristan (s. 'I5fl6. 1114). Forts. (Zt Dt.
Altert 55, 381 - 438.) I [2391
8ehlffkiam,suy Studien zum Helmbrecht
(Beitrr. z. G. d. dt. Sprache 42, 1—17.) [2392
Mettler, A.. Die bauliohe Anlage d. alt*
Stiftskirche u.'d. Peterskiroke in Obersten*
feld. (Wftrttb. Vierteljhfte. 24, 47-00.) p398
Sckstlts, W.. Aufdeckungen im Dom zu
Metz bei Anlage' d. ZentraHieizung. (Jahrb.
d. Ges. f. lothr. G. 26, 474-487.) [2394
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UNIVERSITY OF MICHIGAN
Zeit der s&chs. usw. — Vom Interregnum bis zur Reformation, 1254—1517 *73
Gall, Niederrhein. u. normann. Archi-
tektur im Zeitalt. d. Frahgotik. TL l,
-8. 15/M6, 2777. Hez. : Rep. Kunstw. 40. 281
—84 Kautzsch. 1*395
Rahtgens, Die Kirche St. Maria im Ka-
pitol zu Kflln, s. '14. 3643. Rez.: Ann. d.
Hist. Ver. f. Niederrh. 97, 125-31 Neuss;
Eep. Kunstw. 40t 168 70 Colin -Wiener. —
Rantgens, Nochtragl. Bemerkgn. (Rep.
Kunstw. 40, 270—79. » [2396
Straus, L*, Zur Entwicklg- d.
zeichner. Stils in d. CSlner Goldschurie-
dekunst d. 12. Jb. Strafib.: Heitz.
48 S. ; 10 Taf. 4 M. (Stud. z. dt. Kunst-
G. 202) (2397
Sehippers, A., Das erste Jahrzeh^t
d. Bautatigkeit in Maria-Laaeh. Berl.:
G.Reimer. 74 S. 6 M. (Ans: Rep. f.
Kunstw. 40.) (2398
Fuchs, Alois, Die TragaltSre d.
Rogerus in Paderborn. Beitrr. z. Ro-
gerus-Frage. Paderb.: Bonifacius-Dr.
n16. 160 S. 6M.
Rez.: Theol. Revne '17, Nr. 1/2 Klein-
schmidt. [2399
Haupt, B«, Die Petersture am Dome zu
Schleswig. (Zt. Ges. Schlesw.-Holst. G. 47,
2-40.) [2400
Zeller, A., Die Eirchenbauten
Heinrichs I. u. d. Ottonen in Quedlin-
burg, Gernrode, Frose u. Gandersheim.
BerL: Springer 16. 2°. XI, 78 S.;
38 Taf. 24 M.
Res. : Thur.-s&chs. Zt 6, 202 -12 A. Brink-
mann: Zt. Harz-Ver 49, 176—93 Starke, Zt.
«es. Niederaftchs. Kirch.-G. 21, 241-44 Cohrs.
[2401
Seauraa, A., Die Bebauung d. altst&dt.
Marktes zu Thorn im 13. Jh. Mitt. d. Cop-
pernions-Yer. 22, 28—37.) |2402
Wackeraagel, M., Die Plastik d.
11. n. 12. Jh. in Apulien. (Kunstge-
scbichtL Forschgn. 2.) Lpz.: Hierse-
mann- 2°. XL 146 S.; 33 Taf. 36 H.
[2403
Schwartz, Gerlu, Herkunft d. Namens
Fataria. (Zt. f. Kultar-G. 12, 402-10.) [2404
Harder, HM Die sittliob. Begriffe im Dia-
logos miraeulorum major d. C&sarius v.
Heisterbaoh. Leipz. Diss. '16. 75 S. [240p
^4* Vom Interregnum bis zur
Jteformation, 1254—1617.
a) Vom Interregnum bis.
znm Tode Karls IV., 1254-1378.
Petersdorff, H. v., Bisher un-
bekannte Urk. z. G. d. Mark Brandenb.
<Forsch. z. brandb. n. pr. G. 29t 247 f.)
23. Aug. 1276. [2406
Lenze, 0., Sine Handschrift d. MatthJlus
MarschaU v. Pappenheim zu Blberbach.
(Arch. f. d. Q. d.MochstiIts Augsburg 4, 453
—56.) [2407
8eftrefbmfiUer,EL, DieGrabsteine zweier
Hofbeamter d. Pfalzgrafen Rudolf I. i. Rom.
Kaiserslautern: Kayser, '13. 4°. 7 S. (Aus:
Pf&lz. Museum 30, 4/5. (2408
Wntke, E., 2 Urkk. K. Johanna v. BJJh-
men z. J. 1339. tZt. Yer. G. Schies.51, 231-48.)
i [240*
Letiaon. W., Wilhelm* Procurator von,
Egmond and seine Miracula Adalberts (Neues
Arehiy 40. 793—804.) . [2410
Brefllao, H., Briefe a. d. Zeit d. 2. Romer-
zuges Kaiser Karls IV. (X. Arch. 4U 305-13.)
[2411
Leidinger,Gea.,Bernar<lusNoricus.
Untersuchgn. zu d. G.-Qu. v. Krems-
mttnster uTegernsec Miinch.: Franz.
62 S. 1 If. (Sitzungsberr. d. Mttnch.
Akad. '17, 4.) [2412
M filler, En*., Peter v. Prezza, e.Pnb1izist
d. Zeit d. Interregnums, s. '14P15, HS9. Rez. :
Dt. Lit.-Ztg. '17, Nr. 9 B. Hirsch. [2413
Scheie. Rich., Unbekannte kirohenpolil.
Streitschnften a. d. Zeit Ludwiss d. Bayern
1327-54. a.'Mn&, 3658. Rez.: Zt. f. Kirch.-
G. 36, 209 Schmeidler: Ffanzisk. Stud. 1,
491—505 Hofer; Hist. Yierteljschr. 17, 579 1
Heussi ; Hist. Jahrb. 37, 504 f. Eichmann. [2414
Manillas f. Padua, Defensor pacis, hrsg.
v. R. Scholz, s. '14,3661. Rez. : Theol. Lit. -
Ztg. '14, Nr.6 Sander; Dt. Zt. f . Kirchenrecht
24, 336 f. Ruck. [2415
Kera, Humana Civitas (Staat, Kirche
u. Kultur\ R Dante- Untersucbg., s. '14, 1193.
Rez.: Arch. f. kath. Kirchenrecht 94, 841—43
Heyer; Yierteljschr. f. Soz- n. Wirtsch.-G.
12, 621—23 Luttich; Zt. f. Kirch.-G. 36, 209 f.
Schmeidler; Mitt. a. d. hist. Lit. X.F.3, 98—
101 Smith. (2416
Cans, Phil. Fontana. Erzbisch. v. Ra-
venna, e. Staatsmann d. 13. Jh., s. '12, 8978.
Rez.: Mitt. d. Inst. f. dst. G.forschg. 36, 532-
41 Fed. Schneider. (2417
Sch$pp,N., Papst Hadrian V. (Kard,
OttobuonoFiescbD'ie. 360 S. 11M.60.
(Heidelb. Abb. 49.) [2418
Bernoalll* J«* Promt Johann y. Zurich,
Kg. Albrechts I. Kanzler. (Jahrb. Schweiz.
G. 42, 281-354.) [2419
Gattche, Die Beciehgn. zw. Reieh u.
Kurie v. Tode Bonifaz. Yin. bis z. Wahl
Heinrichs VU., 1803—1306. s.U4. 1199. Rez :
Zt. f. Kirch.-G. 30, 208 Schmeidler. [2420
Kern, Frits, Die Anfange d. franz. Aos-
dehnungspolitik bis z. J. 13ft*. s. 14 1196.
Rez. : Yierteljschr. f . Soz.- u. Wirtsch.-G. u,
622-24 Pirenne. [2421
Kagelbreemt. F., Das Herzogt. Pommern
u. s. Rrwerbg. durch d. Deutscnorden 130»9
s. '12, 1093. Rez,; Monatsbl. d. Ges. f. pomm.
G^ '11, 156—58 Wehrmann. 12422-
Darldsota, B., Beitrr z. G.d. Reiches a.
Oberitaliens a. d. Tiroler Rechnungsbttchern
d. Mttnchner Reichsarchives 1311/12-1841.
(MittInSt.Ost.G.37, 189-233; 365-4ia) [2423
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UNIVERSITY OF MICHIGAN
'74
Bibliographie Nr. 2424—2486
Will, Edna., Das Gatachten d.
Oldradus de Ponte z. Prozefi Hein-
richs VII. geg. Robert v. Neapel. Nebat
d. Biographic d. Oldrados. BerL a. Lpz.:
Rothschild. 66 S. 2M. 20. Subskr. Pr.:
1 M. 80. (Abhdlg. z. mittl. a. neuen
G. 66.) [2424
Mrr, S«, Die Bedeutg. d. Sehlaeht v.
MorgarteiL < Adz. Sehweiz. 0. '17, 160-77.)
[2425
Asal, Die Wabl Johanna XXII., s. '11,
1198. Bez.: Hist. Jahrb.88, 046—48. A.B-r. [2426
Hofer, J., Zur G. d. AppeHationen
K&nig Ludwiga d. Bayeni. (Hist Jahrb.
38, 486—681.) [2427
Win, 0. e.f Zurich u. Konatanz im
Kampf zwisch. Ludwig d. Bayer n. d. Papst-
turn, s. 'IS, 8721. (Zfirlch. Diss. '12.) <Auch:
Schrr. d. ver. f. G. d. Bodensees Nr. 41.) Rez.:
Anz, f. sehweiz. G. N.F. 14, 18?— 84 Xabholz.
ffeffaana, Karl, Die Haltung d. ttrzbis-
turns Kdln in d. kirchenpolit. Kampfen Lud-
wigg d. B., 8. 'IS, 8454. Rez. : Korrbl. d.
Geaamtver. 60, 29t£ Redlich. [2429
Ylsge, M.f Otto v. Hessen, Erzbischof
▼. Magdeburg 1817-1861, s. '13,1218. Rez.:
G. Bl. 1. Magdeb. 48, 812—814 H. Hampe. [3480
Fanner, K#, Die Erwerbspolitik d. Krz-
bistums Mainz, s. '15/'l«t 1157. Rez.: Zt. d.
Ver. t hess. G. 49, 963-65 Dersob. [8481
Streaker, W., Die aufiere Poiitik Al-
brecbts IL v. Mecklenb.-Schwerin, s. '14,
8870. Rez. : Zt. Hist. Ver. Niedersachs. 16,
287—89 Bertheau. [248?
Peeters, Levis, Le eomtt* de Hainaut
durant les premieres anne£s de la r<'genee
du due Albert deBaylere, 1857—72. fM^langes
d'hist. off. a Ch. Moeller lv 568— 82j [2433
Ihrenpfordt, Otto d. Quade , Hrzg. v.
Brannsobw. zn dotting. 1367—94. Rez. : Zt.
d. Ver. f. hess. G. 47, 352 Wench. [2434
Trotter, ft, Entstehgszeit d. Schlosses
Brack b. Lfnz. <Zt. Fercunandeum :J. F„ 59,
255-58.) [2485
Sekaridt, Gee., Die ersten Herren v.
Sehwanberg, 12*1 — 1H30. Progr. Mies. 15.
12 8. [2436
Friedrlck,W.l,, Die beabs. Erhebg. Ober-
RamstadtB a. Stadt i. J. isio. (Quartalbl. d.
Hist. Yer. f. d. GroBherzogt Hessen, 5, 195—
200.) [2437
Stafller, I.9 BfLrgerschaft u. Geistlieh-
keit in Goslar 12W— ia&% >J3, 8821. Rez.:
Stud. usw. z. G. d. Bened.oraens , N. F. 5,
349—61 Bendel: Zt d. Harz-Ver. 48, 74-76
Wiedeihold; Zt. H. Ver. Nieders. '15. 95—
100 FiOlieh. [2438
Holsten. R., Das Rnde d. wendisch. Burg
Pyritz. (MtbH.Ues.Pomm.G.'ie. Nr.ej [2439
b) Von Wmzel bis zur Reformation.
1378—1517.
Urkanden a. Retestea z. G. d. Khein-
lande a. d. Yatikan. Archiv, ges. u. bearb.
v. Sanerland. J. 1408-14, 8/14, 3684. Rez.:
Mitt. Hist. Lit. N. F. 6, 102—6 Hof meister. [2440
Ulrlek t. Richeata), Chronik d. Konziba
zuKonstanzi4i4— 18. hisg.v.O.H. Brandt.
a. 14, 1237. Rez.: TheoL Lit.-Ztg. '15, Nr. 7
Hdltzmann. [2441
Perta deAnnanlaea, Liber de coronation©
Karoli IV. imperat, ed. R. Salomon , s. ?13.
3711. Rez : Moy. Age 27, 78 f. Mollat. [2442
Befchstagsakten, Dt. (a. 16/16,
1165). 13, 2: Kg. Albrecht IL, 1. Abt,
hrsg. v. G. Beckraann, '16 [2443
Urkanden, Oberlaus., tmt Eg.
Albrecht II. u. Ladislaus Posthumus,
brag. v. R. Jecht (a. 15/16, 2797).
H. 3: 1448—52. (Cod. dipt Luaatiae
super. IV, 3.) S. 518-736. [2444
Gafliarei, Doknmente z. ti. d. Bttrger-
meiaters Hans Waldmann. BdU 2, s. fi3, 3740.
ttez.: Lit.Zbl. '13, Nr.47 —eh — ; Hist. Zt.
113, 404—7 Fueter. [244S
Reglstres dm Conseil de Geneve,
pubL p. la Soc. d Hist de Geneve (a.
12, 3475). T. 6: 7.f<5vr. 1492-4. f6vr.
1499. T. 6 : 7. &6o. 1501—7. janvr. 1608.
Publ. p. E. Rivoire, V. van Ber-
chem et L. Gautier. Geneve 1914 —
16. 623 S. 20 Fr. XI, 172 S. [2446
Nleborowski, P., Peter v. Wom-
dith. E. Beitr. i. G. d. Dt.-Ordeusv
BresL: Haberstroh 15. 296 S. 6 M.
Rez.: Lit. Zbl. 18, Mr. 1 W. Hoitzmann.
C244T
SteaflT, L., Catherine de Bonrgogne et
la f^odalit^ de P Alsace Autrieh, e. 'll, 1223.
Rez.: Moy. Age 27f 160-63 BilUoud. [2448
Ctartelllerl, 0., Beitrr. z. G. d. Herzdge
v. Burgund (8. '14. 3692). 5: Fragments a.
d. 2. ,Justiiication da due de Bourgogne'4
d. Magisters Joh. Petit, brag. unt. >utw. v.
W. Holtzmann. k Sitzungsberr. d. Heidelb .
Akad. '14, Nr. 6.) 55 8. IM 90. (2449
Helnkef R,, Kdnig Wenzel n. seine b5h-
misch. Gunstllhge im Reiche, s. *'14, its*.
Rez. : Zt. G. Oberrh. 32, 157 Stenzel. [24M
Ranter, Krh. Wald.f Markgraf Albreoht
Achilles v. Brandenburg. Burggraf v. N3rn~
berg, s. 14, 1225. Bez.: Mitt. a. d. hist. Lie
N. F. 2, 136— 3S Gust. Wolf. [2451
Pflaffk*Harttaa§t, r.? Die ^rwerbg. d.
Mark Brandenburg dureh d. Hans Honen-
zollern. • Forsch. brandb. pr. K\. 29, 371-406.)
[2452
Neumann, Rich., Die Colonna a.
ihre Poiitik. Langensalza: Wendt tu
Co. 16. 193 S. 4 M. (Samxnlg. wiss.
Arbeiten 29.) [245*
Hauck, A., Studien zu Joh. Hnfi.
Univ.-Progr. Leipz. 16. 64 8. [2464
SefcaeaiaK, 0. tm Jan Hus n. seine Zeit.
Regensb.: Pnstet. 272 S. 2 M. 10. [2455.
Arnoit Krau. Haaitstvi y Ute-
ratafe zejm^na n£meck6. C. 1. v Prase :
deak& Akad. 4°. [Das Hossitentnm in
d. Lit€ratarKnamentlich d. dentschen^
(Rozpravy Oesk6 Akademie v Praze.
Tf. 3, (3. 46.) [246*
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UNIVERSITY OF MICHIGAN
Vom Interregnum bis zur Reformation, 1254—1517
*75
IJMirz, M„ Genesis d. 4 Prager Artikel,
s. *15, U7i. Re*.: Jb. (lea. G. Prot. Oest 37,
106 f. Loesche, f2457
Jecht, Oberlaus. Hussitenkrieg (s.
16, 1174). SchluB (N. Laus. ALagaz.
92, 72—151).
Rez : N. Archiv Sachs. G 87, 393— 97 E
Koch ; Zt Dt. Ver. G. Mahrens uaw. 20, 447—
49 Bretholz; Hist. Zt.H8, 357 f. Loserth. [*458
Slei?I, K„ Die Heeresaugordnung geg.
d. Hussiten v. J. 1431. t Mitt. Ver. 0, Dt.
Bdhmen 54, 7-23.) [2459
tierber, H,, 3 Jahre reichsstadt. haupt-
sichl. Frankfurt. Politik, 1437-39, 8. <i6,
J175. Rez.: Mitt. Hist. Lit. N\ F. 5, 27 f.
Markull. [246t*
Ady, C. M., Pius II (Aeneas Sil-
vias Piccoloroini) the humanist Pope,
iiond.: Methuen 13. XIII, 367 S. [2461
Sehltcht, JM Pius IK. u. d. dt. Nation,
s. '14, 3694 Kez. : Theol. Lit.-Ztg. '15, Nr. 18/19
G. Ficker. [2462
Kempeneer, A., line residence de Char-
les V. (Melanges a'hist, off. a Ch. Moeller 2,
40-55.) [2463
Zanchi, F. T., La prima guerra
di Kas8imiliano contro Venezia: Gi-
orgio Emo in val Lagariua, 1507—8.
Padova: Crescini"16. 70S. [2464
Reichlen, Jos. L., La rivalite
franco-allemande en Suisse et la lutte
pour lltalie de la guerre de Bour-
gogne & la bataille de Maiiguan. Lau-
sanne: J. Biedermann 714. 105 p. 8°.
1 Ft. 50. [2465
Lazarus P., Das Basler Kouzil, s. ?14J'15,
3701. Rez. : Dt. Lit. Ztg. 15, Nr. 36 GOller.
[2466
i ZellfeJder, England u. d. Basler Konzil,
8. 14, 3705. Kez.: Hist. Zt. 114, 364 — 366
Haller. [2467
Flak? , Hnr., Das badische Land u. d.
Konstanzer Konzil. i Festgabe d. Bad. Hist.
Komm z. 9 Jail 1917, S. 1»— 70j [246S
Siegl, KM Die Fehde Egers mit
Ritter Jorg v. Zedwitz auf Lieben-
stein. (Mitt. Ver. G. Dt. Bflhmen 55,
1—95.) [2469
Weigel, Die lleichsst. Rothenbnrg o.T.
u. Friedr. VII. Burggf. v. Nttrnb. 1400-08.
S. A. Rothenb. : Peter '15 f . 2S ; 17 8. [2470
Kb ren Keller, Die Keldztige d. Walliser
n. Eidgenoasen im Eschental u. d. Wall ia-
handel 1484—94, a. 13, 3755. (Zurich* Diss.
*12.) [2471
Albert, P., Markgr. Rudolflll. v. Hach-
berg, Herr zu Rtitteln u. 8a u sen berg, u. seine
Beziehgn. zu Stadt u. Grafeeh. Freiburg i.
Br. (B1L a. d. Markgrafschaft 3, *17, 67-^81.)
[2472
Steaztl, Politik d. Stadt Strafiburg am
Ausgang d. Mittelalters, a. '16, 1197. Rex. :
Zt.G. Oberrh. 32, 163-57 Winckelmann. [2473
Halikof, A., De Gelderschen in Twenthe
1510. (Bijdrr. etc. Hist. Genootsoh. Utrecht
36, 71—80). [2474
Baneraeister, KM Der Mainzer
Erzbisch. Berhold v. Heuneberg als
LandesfOrst 1484—1504. (Teildr.)
StraBb. Diss. .59 S.
Erscheint vollst. als Hft. 2 u. a d. 2. Bdes.
d. Straftb. Beitrr. z. neuen 14. [2475
Voi*% Chr., Curd up der Lucht, e. Sold-
nerfnhrer d. 15. Jh. (Zt. d. Ges. f. schlesw-
holst. G. 45, 329-310.) [2476
Sehnlte, L., Ub. d. Hinrichtg. d. Hrzgs.
Nikolaus v. Oppeln 14'U. i'Zt. d. Ver. t G.
Scbles. 49. 336 fT) [24TT
Hortzteb, 0., Des Sch losses Dobna Fall
u. Ende, (N. Arch. f. sachs. G. 37, 135-142.)
[1478
Kobner, R., Der Widerstand Bres-
laus geg. Georg v. Podiebrad. Bresl.:
Hirtl6. 172 8. 4 M. 50. (Darst. u. z.
schles. G. 22.) [2479
Halecki, 0. vM Die Beziehgn. d.
Habsburger zum litauischen Hochadel
im Zeitalt. d. Jagellonen. (Mitt. <L
Inst.f. 9st. G. 36, 595-660.) [2480
a) Inner e Verhaltnisse.
a) Verfassungsgeschichte; Wirt-
schafts- und Sozial^escbichtei
Rechtsgeschichte; Kriegswesen.
Stadt bur fa, Das alteste Wismarscbe, von
etwa 1250-1272, hrsg. v. F. Techen, s. '14.
1265. Rez.: Mitt. Inst. Ost. G. 37, 667-69
Kunkel. [2481
Weifibuch d. Stadt Luzern 1421—
88. Von P. X. Weber. (G.freund d.
60rte71,l-99.) - J.L.Brandstetter,
Register z. WeiBb. (Ebd. 101—38.)
[2482
Urkuade, Eine, die St-;idt Kreuznach be-
treff., d. Pf&lz. Kurfiirsten Pbilipp 1495 n.
e. Haushaltungsrechng. d. Rheingrafl. Hofas
auf Schlofi Dbaun bei Kirn 1738. Aus d.
Archiv d. Stadt Kreuznach u. d. Sammlg. d.
A.-H. V. hsrg. von 0. K o h 1. Kreuznach 16 :
Harrach. 16 S. i Antiquar. - Hist. Ver. z.
Kreuznach. Verttffentl. 25.) [2483
Couquerque, L. M«9 u. A, Meer-
kamp ran £nibden9 Goudscbe Vroed-
schapsresoluties betr. dagvaarten d.
Staten van Holland en d. Staten-
Generaal, 1601—1524. (Bijdrr. etc.
Hist, Genootsch. Utjecht :J7, 61—181.)
[2484
Verrietit, Petit manuel dvun balli du XV*
siecle. (Bull, de la Comm. R. d'hist. de
l'Acad. R. de Belg. sa, 240-sfi»..» [2485
Spavffeaberff, V. Lehensstaat z.Standes-
staat, s. T14, 1257. Rez. : Engl. hist. rev. 29,
554 f. Powicke; Hist. Zt. 113, 349—152 Har-
tung; Vierteljschr. f. Soz.- u. Wtrt§ch.-G. 12,
619-621 H. Goldschmidt. [2486
by Google
Original frorn
UNIVERSITY OF MICHIGAN
►76
BibUographie Nr. 2487—2650
Schmidt, Otto , Die Reichseinnabmen
Rupreehts v. <L Pfalz, s. '13, 1272. Rez.:
Hist. Jahrb. 85, 458 Huyskens; Rev. erit '13,
Nr. 37 Grillet; N. Arch. f. sacks. G. 85, 384 f.
Ktttzschke. [2487
Schring, Walt., Die finanziell.
Leistungen d. Rfeichsst&dte unt. Rup-
recht v. d. Pfalz. Langensalza: Wendt
U6. 80 S. 2M. (Sammlg. wisa. Ar-
beiten 36 u. Greifw. Diss. 16 ) [2488
PafT, Die Finanzen Albrechts d. Beherz-
ten, s. '14, 1261. Rez.: Hist. Zt 115, 637 f.
Hecker. [2489
Sckapper, Gerh,, Die Hofordng. v. 1470
u. d. Verwaltg. am Berliner Hofe z. Z. Kurf.
Albrechts. s. '14, 1268. Rez. : Hist. Zt H8,
146 - 149 Ed. Rosenthal. [2490
Rams, Stadthauahalt Basels im aasgeb.
Mrttelalt, s. '14, 1251. Rez. v. l, 2 u. 8 : Hist.
Zt 115, 185-87 V. Below. [2491
Mack, Eog., Das Rottweiler Steuer-
bnch r. 1441. Tttbing.: Lanpp XIII,
155 S. 4°. 7M. ' [i492
Waller, K.,Markgrflningen u, d. Reiehs-
sturmfahne. (Wttrttb. Vierteljhfte. 24, 193—
209.) , [2498
Christ, Gost, Satzung fib. d. Bestellung
u, d. Amt d. Baumeister in Weinheim v.
}2. Aug. 1823. (Mannh. G.bil. 16, 28-36)
[2494
Kaiser, Hans, Zur Entstehg. a. Uber-
Heferg. d. Drbars Bischof Bertholds II. v.
Strafiburg. (Zt. G. Oberrh. N. F. 82, 283-296.^
[2495
Ylgener, Die Mainzer Dompropstei im
14. Jh., s. 'a4, 3745. Rez.: Viertefcschr. 1
8oz.-u.Wirtsch.-G.l3;259f, Joh. Schnltze.
[2496
Wagner, P., Das Jahr d. Stadtreohtsver-
leihung anKouigstein. Zum Stadt jnbilaom
1913. (Nass. Heimatbll 17, 4— U.) [2497
Faklbatea, Finanz verwaltg. d. St. Braun-
SChw. 1374-1425, s. '14, 8725. Rez.: Zt d.
Sav.-Stiftg 85, 581 f O. Sehreiber; ViertelJ.-
aehr. f. Soz.- n. Wirtach.-G. 13, 261—63 Foltz.
[2498
▲ehllles, Beziehgn. d. Stadt Brannschw.
z. Reich im ausgeh. Mittelalt n. en Begin*
d. Nenzeit, s. '14. 1*68. Rez. : Hist. Jahrb.
86, 6881 Lerche* Hist Zt. 113, 6941. Keussen.
[2499
Beiatker, £M Die Anklamer Schuster-
rolls. (Pomm. Mtbll. 28, Nr. 7— 9. \ [250O
Slimming, M., Ungedr. ZollprivilegKarls
IV. (Mitt Inst, ost G. 37, 67-69.) [2501
Sealffmaan, K., Die Zollurkunde von
Raffelstetten. (Mitt. Inst ftsti. G. 37, 479-
488.) [2502
Srblk, H. ▼., 2 Falschgn. im Dienste
stadt. Handels- u. Verwaltgs.-Polffik. (Zt.
Hist Ver. Steierm. 15, 7t— 91.) [2503
Amterbuch, Das Marien burger.
Hrsg. v. W. Ziesemer. Danz.: Kafe-
maun 16. IX. 222 S. 8 M.
Rez : Mitt Westpr. O. V. 16, 15 f. Simon;
Dt. Lit-Ztg. '17, Nr. 5 Perlbach; Korr.bl
Ge&amt-Ver. '17, Nr. 1/2 Joachim. [2504
Konventsbuek, Das Marienburgar, 1899—
1412, hr«g. v. W. Ziesemer, a. 14, ltT7.
Rez. : Hist Zt. 115, 165f. Foltz. [2505
Aasgabeaboch d Marienburger Hans-
komtnrs f. d. J. 1410 20, brag, v W. Zie-
semer, s. '13, 1235 Re*s.: Hist Zt III, 174
—76 Krollmann. [2506
Meyer, Karl* Ein mail&ndisches
Kapitular v. J. 1450. (Anz. f. schweiz.
G. 15, 270f.) [2507
DR?el, Die Giiterwerbgn. Jak. Fuggera
d. Reichen (1494—1525), s. '14, 3788. Rez.:
Mitt. a. d. hist. Lit N. F. 3, 104-8 K8hne.
[250K
Apelbsam, Baseler Handelsgeseilscbaf-
ten im 15: Jh . a. 'I*ri6. 2830. Rez. : Viertel-
jschr Sox.-Wirtsch.-G. 14, 376—84 Bilber-
sohtnidt [2509
Miller. Karl Otto* Finanzwesen d.
Dentscbordenskoinmenden Beuggen b Frei-
burg i. B. 1414. (Zt Ges. Beftfrderg. G kde.
Freiburg 32, 47-102.) — Das Finanzweaem
d Deuscnordenskominende Mainau i J. 1414.
(8chr. Ver. G. Bodensee 46, 89-104.) [2510
Grlmme, Fr., Getreidepreise ixn Metzer
Lande w*hr. d. 15. Jh. (Jahrb. Ges. Lothr.
G. 27/28, 628—32.) m [2511
Stein, W.* t)b. d. Umfang d. spit-
mittelalterl. Handels d Hanse in Flan-
dern n. in d. Miederlanden. (Hans.
H.bll. 17, 189—236.) [2518
Bahr, Konr., Handel u. Yerkehr d. dt
Hanse in Flandern wahr. d. 14. Jh., 6. 1l3,
l*»2. Rez.: Zt d. Ver. f. bamb. G. 19, 128 f.
Watjen. p51*
Cuf slier, Les denombrements de foyers
en Brabant 14,— 16. sfc<*le. s '14, 3728. Rez.:
Vierteljschr. f . Soz.- u. Wirtsch.- G. IS, 264-66
Eapinas. [2514
Sneller, Z. W,, Walcheren in de
16. eeuw. Utrecht. Diss. '16, IX, 149 S.
f2515
Schnltze • Job. , £. alt. Register tb. d.
Gefalle d. Herren v. Rnnkel L d. Wester-
walde. (Nass. Annalen 42, 10-14.) [25^6
Armbrstt. L., Gdttingens Beziehgn. sat
hess Stadten im spater. Mittelalt. (Zt. d.
Ver. f. hess. G. 49, 26-87.) . [2517
Simson. P.t Das Testament d*
Danziger Schfiffen a Ratsberrn Otto
Arurermflnde 1492. (Mitt. d. Westpr.
G.-Ver. 14, 42-48.) [2518
BulaaerlncQ, v», Kammereiregister d. St
Riga 1348-61 tt. 1405— 74, 8, '14, I25e\ Rez.:
Vierteljschr. f. Soz- u. Wirtach.-G. 18, 268f.
Foltz. C*l*
Tisckner, C, Arzt Burgermeister u.
Bergbauscbnftsteller TJlr. Rtflein v. Kalbe.
(Mitt. Freiberg. Alt-Ver. 50, 71 f .) l»0
Dak as, Versnche Tor 6 Jahrhundertea,
im Ordensstaate Preufiea Bdelmetalle am
gewinnen. (Mitt d. Westpr. G.-Ver.t te>J&*
18—28.) l«5*1
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UNIVERSITY OF MICHIGAN
Vom Interregnum bis zur Reformation, 1254— 1617
►77
Cagtelberg, Ludov. Vives, e. Re-
former d. Armenwesens im Ausgang d.
Mittelalters. (Schweiz. theol. Zt. 83,
4-22.) [2522
Kentenleh, Zur G. d. Trierer Buchbinder-
kunst im 14. u. 15. Jh. (Trier. Chron. N. F. 14,
31 f.) [2523
Sch&fer, K. H., Dt. Ritter u. Edel-
knechte in Italien, Buch 3, s 14, 1150.
Rez.: Hist. Zt. 118, 313-16 Fed.
Schneider. [2524
Seerecht, Das, v. 016ron nach d.
Inkunabel Treguier (Paris Bibliotb,
Nat.) Diplom. Abdr. m*. Eiuleitg., er-
ganz. Glo*sar u. e. Drnckprobe v. H. L.
Zeller. Heidelb.: Winter '15. 29 S.;
Taf. 1 M. 20. (Sitzungsberr. d. Heidelb.
Akad. 15, 2 ) [2525
Schranil, BU, Die sogenannt. So-
bieslawschen Rechte. E. Prager Stadt-
rechtsbuch a. d. 15. Jh. Miinch. n. Lpz. :
Duncker u. H. '16. 100 S. (Prager
staatswiss. Untersucbgn. H. 4.)
Rez.: Zt. Sav.-Stiftg. 37. G. A., fi*4— 88
Rebme; Mitt. Ver. G. Dt. Bohm. 55, 98— 100
Weizsacker. [2526
Kllmetch, J. M., Ein Urbar d. Herrsohaft
Netoiitz a. d. 15. Jb. (Mitt. Ver. G . Dt. Bbbmen
54, 301—1*.) (2527
Knapp, H., Das Rechtsbuch Rup-
rechts v. Freising (1328). Lpz,: Voigt-
lander\L6. 145 S. 3 M.
Rez.: Gtftt. gel. Anz. M7( 317—20 Edw.
Schroder; Hist. Jabrb. 38, 387 f. O. R. [2528
Bannrollen, Metzer, d. 13. Jb., hrsg. V.
K. Wichmann, s. MS, 8811. Rez. v. 1—3:
Hist. Vierteljschr. 17, 444—47 Keussen. [2529
Hohenlohe, K. vM Die wahren
Grttnde d. sogen. Rezeption d. rSm.
Rechtes in Dtld. (Hist.-pol. BU. 158,
153—65; 286—99.) [2530
Poetscb, JM Die Reiehstnstizreform von
1495, insbes. f. ihre Entwieklg. d. Recbts,
8. '13, 1301. Rez.: Mitt. d. Inst. f. ttst. G.~
forschg. 36, 541 f. v. Yoltelini. [2531
Badrutt, P.» Vor-G. d. Entstehg. d.
Oberen Grauen Bandes. Bern. Diss.
'16. XII, 96 S. [2532
Wolff, Alfr*, Gerichtsverfg. u Prozefl im
Hoehstift Augsburg in d. Rezeptionszeit, s.
'14,1575. Rez: Dt. Lit.-Ztg, 75, Nr. 36. Riedner.
[2533
ttothein, E., Ulr. Zasins u. d. ba-
dische Ftirstenrecht (Festgabe d. Bad.
Hist. Komm. z. 9. Juli 1917. S. 3—18.
[2534
Grimai, Har. adf., Die Gerichtsoranung
m. d. Grenzen d. Hochgerichtsbezirks Enkiroh
T. J. 1490. (Trier. Arch. 26/27, 217—24.) [2535
Darokohler, E., Die „Hangeleiche44 bei
Heimbnrgu. ihre angebliche hist.Bedeutung.
(Zt. d. Harz-Ver. 4*, l42-lr>2.) [2536
Frensdorff, F., Das 8tadtrecht von
Wisby. (Hans. G.bll. ' 16, 1—85.)
Rez. : Hist. Zt. 118, 354 f. Hofmeister. [2587
Uefiler, K. A., Bildl. Darstellgn. d. ritterl.
Bewaffnung zur Zeit d. Scblacht v Sempach
1386. (Anz. Schweiz. Altkde. N. F. 16, 325—
341.) [2538
..tiefiler, E. A., Das Herzog Leopold III.
v. Oaten*, zugescririebene Panzerbemd in d.
hist. Sammlg. im Rathause zn Luzern. (Anz.
f. SCbweiz. G. '16, 30-34.) (2539
Wolfram, «., Die Stadt Metz u. d. iiltest.
Feuorgoschutze. (Jabrb. Ges. Lothr.-G. 27/28,
219—34.) [2540
3) Religion und Kirche.
Haas, P., Das Sanatorium Papst
Eugens IV. v. 5 Febr. 1447. (Zt Sav.-
Stift. 37, K. A. 6, 293-330.) [2541
Podlaha, Libri erectionnm archi-
dioecesis Pragensis saec. 14 et 1 5. Ltibl
6, Fase 3. Pragae 16. S. 97 — 144.
1 Kr. 50. [2542
Hommerfeldt, G., E. Bewilligung an d.
Wiener Tbeologieprofessor M agist. Heinr.
Totting v. Oyta 1396. (Zt. 1. katb. Theol. 40,
612—14.) [2548
Bfichf, A.? 2 bischtffl. Visitationsberr. a.
d. Anfang d. 16. Jh, (Zt Schweiz. Kirch.- G.
11, 4f>-64 ) [2544
Hofer, Jobs.. Die Entstehungszeit d.
Cbronicon Provincial Argentinensis O.F. M.
(Franziikan. Stud. 3; 93-95.) [2545
Bhotert, J., Die alteste erhaltene Strnk-
turreehng. a. Domes v. J. 1415. (Mitt. d. V. f.
G. Osnabr. 39, 303—16.) [25 IS
8ar.ii, Die Ablafibulle d. Baseler Konxiis
zum Best en d. abgebrannten Scbleswiger
Domes v. 19. Jnni 1441. fSchrr.Ver. Schlesw.-
Holst. Kirch.-G. 2. R.f 0, 450-54.) [2547
Motzkl, A., Urkk. z. Catniner Bistums-
G. (1343-1366). 8. M4, 3753. Rez.: Pomm.
Mtbll. 28, u-14 H. Grotefend. 12548
Bepertorlum Germanicum. Ver-
zeichn. d. in d. p&pstl. Registers u.
Kameralakten vorkomwend. Personen,
Kirchen u. Orte d. Dt. Reiches, sein.
DicJzesen xl Territorien v. Beginn d.
Schismas bis z. Ref. Hrsg. v. Preiifi.
Hist. Inst, in Rom. Bd. J : E. GOller,
In d. Regist. u. Kameralakt. Clemens
VII. v. Avignon 1378-84. Berl.: Weid-
manii 16. XVI, 182, 250 S. 18 M.
Rez.: N. Arch. 41, 348-51 M. T.; Theol.
Llt.-Ztg., '17, Nr. 8/9, Ficker- Korr bl. Ge-
samt-Ver. 65, in f. Kl ; Arch. Katb. Kircben-
recht 97, 148—53 Billing; Hist. Jabrb. 38,
119—22 Ehses; Theol. Rev. '17, Nr. 17/18
Baumgarten. [2549
Losertb, J., Zur Kritik d.Wiclit-
handschrr. (Zt. Dt. Ver. G. Mahrens
nsw. 20, 247-58.) [2550
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>78
Bibliograpbie Nr. 26»l~S61ft
Loserth, J.f Neue firscheinungen
d. Wiciif- u. Hafl-Lit (Hist. Zt. 116,
271-82.) — Ders., Desgl. (Zt. DtVer.
<x. Mfthrens usw. 20, 268-71.) [2651
Uhlirz, M«, Die kirchenpolit.
Schriften Wiclifs. (Mitt. d. Inst f. ost.
G.38, 711—21; 37, 816-27.) [2562
Kropatseherk, F«, Der Pauper rustious.
. Klrch.-G. 36, 502— 507.) {2553
Loserth, J., Joh. v. Wiciif u.
Guilehnus Peraldus. Stud. z. G. d.
Entstehg. v. Wiclifs SummaTheologiae.
Wien: Holder 16. 101 8. 2M30. (Si-
tzungsberr. d. Wien, Akad. 180, 3.)
Rez.: Theol. Lit.-Ztg. '17, Nr.15 Katten-
basoh. [2554
Ptfper. F., Johs. Wiciif. (Nederl.
Arch. Kerkgesch. N. 8. 12, 293—334.)
[2666
StSrniann, A., Die st&dt. Grava-
mina geg. d. Kleros am Ausgange d,
Mittelalters u. in d. Ref.-Zeit. Mttnst.:
AschendorfflB. XXU1, 324 S. 8M.80.
(Ref.-geschichtl. Studien 24—26.)
-Rez. : Theol. Lit.-Ztg. • 17, Nr. 6/7 Lerche ;
Zt Kath. Theol. 4t. 364—69 Kr6B; Lit. Zbl.
'17, Nr. 50 (i. B. ; Hist. Jahrb. 88f 006 f. 8ep-
pelt ; Kathol. 4. F., 20, 278-81 .1 . Schmidt. [2556
Yojrt, Ernst, Zur Bestenerung Dtlds.
dureh d Kurie im spater. Mittelalt. (Mitt.
Inst. Ost G. 87. 682-86.) T2557
Yoaschott, Geistig. Leben imAugustiner-
orden am Knde d. Mittelalters, s. '16, 1*50.
Rez.: HiRt. Jahrb. 87, 506 f. Paulus. (96 S.
auch Miinst. Diss. '15,) [2558
Barnikol, E., Studien z. G. d.
Brttder vom gemeinsam. Leben. Erste
Periode d. dt. BrUderbewegunsr: Die
Zeit Heinrichs v. Ahans. Tttbing.:
Mohr, XI, 216 S. (7 M., Bezieher d.
Zt.: 6 M.) XI, 83 S. Marb. Diss. '16.
(Zt.f Theol. ulKirche. Jg.27. Erg.Hft.)
Rez.: Hist Jahrb. 38, 373 Lttffler. [2559
Loffler, RX, Nones fib. Heinrioh v. Ahans.
(Zt. VaterL G. Westfal. 74, I, 2*9-40.) [2560
Seamltz, E. Caj., Zostand d. siiddt. Fran-
siskaner Conventualen, a.'i.Vl*. 1255. Rez.:
Zt. f. G. d. Oberrh. 31, 464—67 Stenzel. [2361
Sehmitz, Cajet, Der Anteil d.
stiddt. Qbservantenvikarie an d. Durch-
fiUirnng d. Reform. (Franziskan. Stud.
2, 869—76; 3, 41— 67; 354-64. [2662
Sehmitz, Cajet., Franziskaner als Feld-
teistliohe urn d. Wende d. 15. Jh. (Franzlsk.
tud. 3, 95-97.) [2568
Wilms, H., Das Beten d. Mysti-
kerinnen. dargest. nach d. Cbroniken
d. Dominikanerinnen-Klftster z. Adel-
hausen,Diessenhofen, Engelthal, Kirch-
berg, Oetenbach, T5G u. Unterlinden.
Lpz.: Harrassowitz 16. XII, 179 S.
7 M. (Quellen z. G. d. Dominikaner-
ordens H. 11).
Rez.: Dt. Lit. Ztg. 17, Nr. 9 E.Krebs;
Theod. Revue 17, Nr. i 2 A. F. Ludwig. [2564
Walde. BM Ohristl. Hebraistea
Dtlds. am Ausgang d. Mittelalt. HOnst.:
Aschendorff '16. XVI, 280 S. 6 M 20.
(AlttestamentL Abhdlgn. 6, 2/3.)
Rez. : Theol. Lit-Ztg. '17, Nr.l E.K6nig.
[25G5
Grab main, M., Jst d. ,.philosoph.
"ieinric
versalgenie" bei Magist. Hefnrich ct Poeten
Thomas v. Aquin? (Hist. Jahrb. 38, 815-320.)
Vgl. '14, 3756. [2566
Gloekl, Der Mdnch Gotolf v. Heiligen-
kreuz u. seine Werke. (Stud. uaw. G. Bened.-
Ord. N.F. 6, 628 -31. , [2567
Nicklas, A., Die Terminologie d.
Mystikers Hnr. Sense unt besond. Be-
rttcks. d. psychoiog., logisch., metaphys.
u. mystisch.Ausdriicke. Ktfnigsb. Diss.
14. 161 S, [2668
Blhlmeyer, K. , Angebliche lat. Predigten
Hnr. Senses. (Theol. Revue fi7, Nr. 3/4.) [*5&«
Zeageaverhdr d. Franoiscus de Moliano
(1312), bearb. v. A. Seraphim, s. '13, n»9.
Rez.: Forsch. z. brandenb. u. pr. G. 27, 2t*0 —
292 Krollmann; Hist. Monatsbl. Posen 15,
8S-39 Arnecke. £*370
Licheafcelm, G., Studien z.Heiligenleben
Hermanns v. Fritzlar. Hall. Diss. '16. 70 8.
[2571
Eadres. J A., Leukardis v. Duggendorf
u. Irmgara (von Tann). Beitr. z. G. d. Be-
ginen in Siiddtld. (Hist.-pol. Bll. 156, 19-28.)
[2572
Sehifer, K. H., Joh. Sander v. Nord-
hausen, s. 'IS, 384 1. Rez.: Hist. Jahrb. 34.
887 Paulus; Theol. Lit-Ztg. '14, Nr. 22/23
Barge; RSm. Quartalschr. 28, N>1 *f. Eg.
Sehneider. [2578
Martin* B. M., Un reformateur
avant Luther: Le dominicain Jean
Uytenhove de Gand. Notes sur la
r6forme des frferes-precheurs dans les
provinces du Nord. (Anal. p. s. & Thist.
eccl.de laBelg. 8 S., 10, 83-650 [2674
Matthleisen, Wllhelm, Die Form des
reltgiosen Verhaltens bei Theojphrast von
Hohenheim. gen. Paracelsus. Diss. Bonn.
53 S. [«*5
Raster, Gaitai, Die deutsehe Theologie.
(Die Grenzboten 1917, Nr. 3. Bd. I, 87-91.)
[2576
Zlbermafr, Die Legation d. Kardinals
Nikol. Cusanus u. d. Ordensreform in d.
Kirchenprov. Salzburg, s. 'lV'ie, 1?4S. Rez.:
Mitt. Inst Ost. G. 37, 085—88 Bliemetzrieder.
[2577
Rlckhofen , X. K. t.. Die Nonnberger
Brudersehaft 1496-1515. (Mitt Ges. Salzb.
Ldkde. 56, 27-54.) [2578
Hald , Besetzg. d. Bistums Brixen 1250
— 137*, s 13, 8842. Rez.: Mitt. d. Inst. f. 6st
G.forschg. 85, 52H f. Voltelini. [«57t»
Miaarlk, 1., Die Provinzvikare d. 6st.-
b«hm -poln Observantenprovinz 1451—1467.
(FranzUk. Stud, l, 328-36.) [25S0
Claufi, H.. Die Postilla itudenUum d.
Prager Universitat. ^Beitrr. Baver. Kireh.-
G. 24, 110-14 » [2581
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Vom Interregnum bis zur Reformation, 1254—1517
•79
CUawehreder, F. X., Der Strait utn d.
Pfarrei Vierkirchen vor d. Baseler KouzlL
(Sammelbl. Hiat.Ver. Freising 10, 145-52.)
r?582
Becker, P., AM Ulr. Moltssner v. Raiten-
haslas, 1502—1506. (Stud. u. Mitt z. G. d.
Bened.-Ordens N. F. 4, 347—50.) [2583
Wei gel, H., E. Waldenserverhttr in
Rothenburg L J. 1394. (Beitrr. Barer. Kirch. -
<;. 28, 81-*.) [2584
Zeller, Jon«, Beitrr. z. 0. d. Melker Re-
form im Bisk Augsburg. (Arch. G. Hochst.
Augsb. 5, 165-162.) * p585
Btrekfttiatmer, Der Rat d. Beichsstadt
DinkelBbuhl im Gr.Kirchenbann 1479. (Beitrr.
Bayer. Kirch.-G. 23, 237— 39.^ [2586
Pfleper, LM Die kirchl. Zust&nde
Basels im spaten Mittelalter. (Hist,
pol. BU. 159, 618—82; 700—6.) [2587
Kunx, Koar., Magister Hans Schdn-
brunner. Pfarrer a. Dekan in Zug (f 1531).
<Zt. I schweiz. Kirch.-G. 10, 135— 42. ^ [2588
HehuhmaBB, Geo., Die Berner Jetzer-
tragddie im Lichte d. neuer. Forschg u.
Krit, s. '14, 1312. Rez.: Theol. Lit.-Ztg. '14,
Nr. 14 W. Kohler. [2589
flatter, Joe., Sehlichtung e. Strokes urn
d. Ohnrer Domdekanatspfriinde v. J. 1468.
(7A.L schweiz. Kirch. -G. 9, 223— 326.) [25M j
Jmesen, Rechte a. Einkiinfte d. Bistams
Sitten im Anfang d. 16. Jh. (Zt I schweiz.
Kirch.-G. 10, 161-71.) [2591
Henog, Edna. , Bruder Klaus.
Stad. fib. seine relig. u. kirchl. Haltung.
Bern: Wyfi. 110 S. 2Fr.60.
Rez.: Zt. Sehweiz. Kirch.-G. 11, (i97f.
Buehi. [2592
Durrer, R., Brader Klaus. Die
altest. Quellen fib. d. selig. Nikol. v. I
lfltte, sein Leben u. s. EinfluB gesautm. I
«. erl. Halbbd. 1. Sarnen; Ehrle. 204 8.
12 Fr.
Rez.: Zt. Schweiz. Kirch.-G. 11, 157 f.
Biiehi. [25!«3
Oehl, W., Bruder Klaus u. d. dt, Mystik.
<Zt. Schweiz. Kirch.-G. 11, 161*- 74; 241—54.)
[2i94
Riapcholz. O.. Die Verehrg. d. selig.
Bruders Nikoiaus v. Flue im Stifle Bin-
siedeln. (Zt. Schweiz. Kirchen-G. 11, l — 17.^
[2595
lloltzmann, W., Die Griindg. d.
Bistums Samaiten. Beitr. z. G. d.
Konstanz. Konzils. (Zt Gk Oberrh. 32,
70-84.) [2696
Lehmann, Andr. ♦ Entwicklg. d.
Patronatsverh<nisse im Archidiakonat
Breisgau 1275 — 1508 (s. 14, 1298).
Forts. (Freiburg. DiSzesanarch. N. F!
17, 77—162.) [2597
Habb, J., Die Kirchenpolitik d. Stadt
Stra&burg am Ausgong d. Mittelalters. 48 S.
StraBb. Dies. '14. [2598
Dorn, Joh., Der alteste KSlner
Dom. (Ann. d. Hist. Ver. f. d. Niederrh.
38, 137—54.) [2599
Wellstefn, ft, Paza v. Halle, eine
Herchener Cisterziensernoone im 14. Jli.
(Stud. usw. z. G. d. Bened.-Ordens N. F.
6, H96— 400.) [2600
Both, F.W. K.f Zur G. d. Mystik im
Kloster ttt. Thomas an d. KylL (Stud. uaw.
z. G. d. Bened.-Ordens N.F. 6, 182-186.) [2601
Boekfeelt, B., Theodorich v. Mftnater.
Miinster: Aschendorff 15. 64 8. Rez.: Hist.
Jahrb. 37, 507 f. Ldffler. [2602
Bbljn, m. tab, Jaeob. Hbeck. (Kederl.
Arch. Kerkgesch. N. 8. 12, 209-28. ) [2608
Herrmaaii, Fritz, Die Statuten d. Pfarr-
kirche zu Friedberg a. d. J. 1517. Beitr. z.
G. d. Instituts d. Altaristen. (Gust. Kruger
gewidm. v. Schttlern usw. 3-^18.) 13604
Wlntran% Landesherr I. Kirchenpolitik in
Thiiringen am Ausgang d. Mittelalters, s.
'14, 37lu. Rez. : Arch. f. kath. Kirchenrecht
95 (4.F., 3), 175-77 Hilling; Theol. Lit.-Ztg.
15, Nr. 16/17 0. Clemen. [2605
Nebel, A*, Die Anfange u.d. kirchl.
Rechtsstellg. d. Augustinerchorherren-
stifts St. Peter attf d. Lauterberge
(Petersberg b.Halle). Hail.Diss/16. 74 S.
Rez.: N. Arch. Sachs. G. 38, 414—17
Hoppe. [2606
Mfiller, Gee.. Reformation u. Visitation
sachs. Kloster geg. Ende d. 15. Jh. (N. Arch.
Sachs. G. 38, 46-74.) [2607
Doelle, F., Die Reformbewegung unter
d. Visit ator regi minis der sachaisch. Ordens-
Srovinz. (Franziskan.8tud. 3, 246-89.) Rez.:
f. Laus. Mag. 92, 225 f. E. Koch. (2608
Dolle, Reformtatigkeit d. Provinzials
Ldw. flenning in d. siichs. Franziskaner-
Srov. 1507-17, s. '15/16, 2855, Rez.: Stud,
[itt. G. Bened.-Ord. N.F. 7. 430f. Pletzer;
Mitt. Hist. Lit. N. F. 5, 254 f. Hoppe. [2609
tiiBther, 0.. Andr. Slomnow u. Jobs.
Zager in d. Hss. d. Danziger Marienbibiio-
thek. (Zt.Westpr.G.-Ver. 57, 141-59.) [2610
Bobkohl, M., Alb. Suerbeer, Erzbisch.
v. Li viand. Estland u. Preufien. (Zt. Oea.
Schlesw - Hoist. (J. 47, 68-90. t [2611.
Belief^ Polen u. d. rom. Kurie 1414—24,
a. '14, 3693. Rez: Hist, Monatabll. f. d. Prov.
Po8en ?16, 110-12 Dersoh: Hist. Jahrb. 37,
158 f. Kolberg. [2612
y) Bildung, Literatur und Kunst;
Volksleben.
Brnehaiiller, W., Kl. Chronik d. Uniyers.
Lpz. v. 1409—14. Der Sonderausstellg. „Der
dt. Student1' gewidmet. Lpz. : Merseburger
'14. 32 8. 30 PL [2613
8chw*rz, Jg., Wolfgang Gwarlieh, e.
Wiener Bibliophile d. 15. Jahrh. Mit 3 Abb.
(3. verm. Abdr.). Wien *15. 13 8. 4°. [2614
Leuze, O., Die Wiegendrucke d. Biblioih.
d. ev. Nikolauskirche in Isnv. (Wtirttb.
Vierteljhfte, 25, 286-i»i.) [2615
Hupp9 Otto, Z. Streit urn d. Missale
speciaie Constautiense. Ein dritter Bei-
trag z. G. d. altest. Druckwerke. Strafi-
burgi.Els.: Heitz. 141 S. 4°. [2616
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UNIVERSITY OF MICHIGAN
♦80
Bibiiographie Nr. 2617— 2685
Etcher, Koar., Das Brevier d. Biachofs
Friedrich ze Rhin auf d. Raster Univ.-Biblio-
thek. (Baaler Zt. I4f 279-305.) 12617
Knoblauch, P«, Die Bildinitialen
d. Augsburg. Zainerbibel u. d. Sensen-
schmidbibel. Greisw. Diss. '16. 116 8.
[2618
Fortunatus. Nacb d. Augsburg.
Druck v. 1509, hrsg. v. Hans G tint her.
(Neudr. dt Literaturwerke 240—41.)
Halle: Niemeyer '14. 157 S. 1 M. 20.
_ [2619
JeachiaMea, P., <t .auffaasg.u. <J .aohreibg.
in Dtld. ont. d. Einiiufl d. Humanismue, a. '13,
3868. Res. : Mitt, d Ver. I. it. d. St. Niirnberg
20, 801-6 Reicke. [7Gto
Both. F. W. EM Dea Klosters Sohdnau
literar. Bltite im ift. u. l*. Jh. (Stud. uaw.
G. Beued.-Ord. N. F. 6, 631-3U.) iwtl
Blhlaeyer, K.. Hugo Speehtahart v.
Reutlingen, e. O.acnreiber vl Schulmaan d.
14, Jh. (Hist-polit. Bll. 160, 257— C7; 231-93.)
[2622
Schroder, Ferd., Arn. Hevmerick. (Ann.
Hist. Ver. Niederrh. 100, 152-70.) |*m
Handler, Felix Fabri aua Ulm u. seine
Stellg. sum geistig. Leben aein. Zeit a.'l4/tl5,
3787. fiez. : Theol. I Jt-Ztg. '15, Nr. c SoBorn-
baum: Dt. Lit-Ztg. '16, Nr. 25 Krich Konig;
Hist. Zt, 116, 157 Joachimaen; Lit. Zbl. '16,
Nr. 35 Wolkan. [2624
Jtfaig, Erich, Peutingeratudien, s. '14',' 15,
3788. Res.: Jieitrr. z. bayer Kirch. *<i. 21,
1771. Fr. Roth; Zt f. Kirch.- U. 36, 2*8
Sehmeidler; Dt. Lit-Ztg. '16, Nr. 8 Joachim-
sen: Theol. Rev. *17, Nr. 9/10 Buschbell.
[2625
Steinberger, L.. Zum Itinerarium Anto-
nini n. zur Tabula Peutingeriana. (Dt U.bll.
IB, 214—19.) [2626
Mestwerdt, Die Anf&nge d. Eras-
mus. Huroanismus u. „devotio moderna".
Lpz.: Haupt. XXXL 343 S. 9 M.
Res.: Dt. Lit-Ztg. '18, Nr. 7 0. Clemen.
[2627
Pfelffer, R., Neues von Ulareanus (Zbl.
Bibliothk. 34, 284—86.) [2628
Roth , F. W. E., Studien z. Joh.
Trithemius-Jubeljahr(1516)1916.(8tud.
usw. z. G. d. Bened.- Ordens N. F. 6,
265—301.) [2629
Sadhoff, K., £in arztl. Brief a. d. Anfange
d. 16. Jahrh. (Arch. f. O. d. Mediz. 8, 450f.)
[2630
Zoaft FrM Der Arzt Ulr Ellenbog. (Arch.
G. Hoohat. Augsburg 5, 111— 44 .) [2631
Wilkelat, F., Zur Abfaasungszeit d. Meier
Helmbrecht u. d. jttngeren Titurel. (Munch.
Mus. Philol. Mittelalt. 3, 226-28.) [2632
Belftenberger, K.f Zu Binder Philipp v.
Seits. (Beitrr. s. U. d. dt. Sprache4i, i»4ff.)
[2633
Chalapa, ThM Zur G. d. ftPfarrer8 vom
Kalenberg". (Zt. f. oat. Gymn. 66, 7-14.)
|2634
Bopfaer, B.f Unteranehgb . su d. Urns-
brueker, Berliner u. Wiener osterapiei, a.
'14/15, 3791. Res.: Dt. Lit-Ztg. '16, Nr. lv
Wackernell. (**ss
Ackermann* D^ri *w*8 Btfbmen.
Hr*g.vA.Bemtu.K.Burdach.(Vom
Mittelalt. z. Ref. Forschg. z. G. d. dt.
Bildung. Ill, 1.) Berl.: Weidmana
XXII, 150, 414 S.; 8 Taf.
Rez.: Lit. Zbl. '17, Nr. 40 [263*
Pilgerfahrt, Die, d. tr&umend.
M5nch*. A. d, Berleburg. HdscbrifL
brpg.v.Al.BSmer. Berlin: Weidmaun
15. 828 8.; 3 Taf. (Dt.Textd.Mittelalt.
25.) 12687
Bette. Joha*. Die Hietorie vom irrafen
Alexander v. Metz- (Jahrb. d. Ver. f. nieder*
dt. Sprachforschg. 42, 60-70.) [«6»
Llebenai, ThM Thomas Murner,
s. 14, 1343.
Rez.: Dt. Lit-Ztg. '14. *fr. 29 Spaaierr
Zt f. dt Phil. 46, 484-88 Mane. [«»
Zaunick, R«, Das alteste dt. Fiseh-
bttchlein v. J. 1498 u. dess. Bedeutg.
f. d. spfttere Lit. (Arch. f. Fischerei-
G.,Hft.7,Beil) BerL: Parey 16. [2640
Kopp. A.. Aua liter. Liederaammlgn.
(Beitrr. s. G. d. dt. Sprache 42, 4$-*0.) (2^a
Seller. Fr.. Die kleiner. dt. SprichwGrter-
aammlgn. d. vorreform. Zeit u. ltore Qnellem.
(Zt. f. dt Philol. 47, 241—56; 3»0-90.) [t«4t
Herr, X\tr., E. dt. BriefsteUer a. d.
J. 1484. <N. JahrbL klass. Alt^rt. 40T
368—65.) [264*
Uerateaherg, Dt. Sondergotik, 8. '14, 3797.
Kqs. : Kunatgeachichtl. Anz. 13,52— 59 Tletse;
Rep. Kunatw. 40, 261-66 Frankl. (2844
LQthgen^ E. , Die niederrhein.
Plastik v. d. Gotik bis z. Renaissance.
Strafib.: Heita. XII, 555 S.; 75 Taf.
40 M. (Studien z. Kunst-G. 200.) [2645^
Hahleht^ V. C. Zur atadthannov. gotisch.
Plastik. R. Nachtr. (Hannov. (;.bil.i8,343-
848.) Vgl. '14, 8796. [W46-
Schmoll, FrM Die hi Elisabeth in
d. bild. Kunst d. 13. bis 16. Jh. (Beitrr.
s. Kunst-G. Hessens 3.) Marb.: ElwerL
X, 160 S. ; 38 Taf. Subskr.-Pr. 8 M 60.
(94 S. GieB. Diss.) [2647
Kaapp « Fr. . Wftrzburger BUdhauer <L
14. Jh. (Rep. Kunatw. 40, 97— 120.) [*£*•
Schneider, Ernst, SchnitzaltSre d.
16. u. 16. Jh. in Pommern. Kiel Diss.
14. 107 S. [2649
Baam, J., Die Ulmer Plastik urn 1500, a.
'12, 1240. Rez. : WOrttb. Yierteljhlte. N. F. ti.
179-84 Bach. [266*
Wolff, C., Die Stiftskirche d. hL
Florentius zu Niederhaslach u. Meister
Erwin v. Steinbach. Lpz.: Kreidel 15.
2°. 11 S. 3 M. (Aus: Zf, d. Archit^
u. Ingen.-Ver.) [2661
by Google
Original from
UNIVERSITY OF MICHIGAN
Vom Interregnum bis zur Reformation, 1264—1517
•81
Dawn. B., Veit Stofi u. seine Schnle
in Dtld. , Polen, Ungarn u. Siebefebttrgen.
2. nmgearb. n. erw, A. Lpz.: Hierse-
inann '16. XIV, 248 S.; 71 Taf. 36 M.
(Ennstgeschichti Monograph. 17.) [2662
Hon, Curt, Der Heehaltar in d. kath.
PfarrkirchezuKoachminfProv.Posen). (Rep.
f. KtUIStW. 37, 109—14.) [2658
Schlffer , Ctrl \ Clans Berg a. Lttbeck.
(Jahrb. d. Kgl. Preufl. Kunstsammlgn. 88,
117-134.) [1654
Radluger, K. t., Hr. Vaist Bildsehnitzer
v. Landsberg-a. L. (Altbayr. Monatsschr. 18.
23-80.) [2655
Stem, Dorothy Der Nftrnberg.
Bildhaner Adam Kraft Stilentwicklg.
n. Chronoloirie sein Werke. Strafib.:
Heitz 16. XIII, 186 S.; 42 Taf. 18 M.
(Stndien z. dt EnnskG. 191.) (T. 1,
49 S. Freib. Diss. 16.) [2656
Plana, H., Der Bildhauer Hans Wydyz
a. seine Yermutlichen verwandtgehaftL Be-
zlehgn. zum Petrarkameister Hans Weidiz
a. d. Medailleur Chr. Widiz. (Rep. f . Runstw.
38, 10t— 118.) [26W
Schwarz, Karl, Angnstin Hirsch-
vogel. E. dt. Meister d. Renaissance.
Mit e. Selbstbildn. Hirschvogels u. 77
Abb. Berlin: Bard. XI, 217 & 4°.
[2668
5igele, A., Die Herraentinger Pieta im
Lichte e. spitmittelalterl. Urk. Beitr. z.
Kunst-G. Hohenzollerns. (Freiburg. DiGze-
sanaroh. N. P. 17, 241— 55.) [1659
Ktaekelia, W. R., Das Urabmal des Ura-
fen Rudolf v. Tierstein f 1818 im Minster
mi Basel. (Dt. Herold '16, Nr. 8.) [8660
Mayer, Ilex., Der Meister d. Romhilder
Doppel^rabmals. (Rep. f. Kunstwles. 87, 95
Rath, V*, Das Heltauor Vortragekreuz.
(Korr.bl. d. Ver. f. siebenb. Ldkde. W, 1—6.)
[t66t
Sachs, C. L., Das Xiirnberger Bauamt
am Ausgang d. Mittelalters, s. '16, 1272. Rez. :
Jahrb. ttesetzgebg. 41, 477—79 Eberstadt;
Yiertelischr. 8os.-Wirtsoh.-(*. 14, 4l0f. K. O.
MtUlcr. [2666
Lehmamr, Hans, Die Olasmalerei
in Bern am finde d. 16. n. Anfang 16.
Jahrh. (s. 14, 3810;. Schlnfi. (Anz.
Schweiz. Altkde. 16, 41—67 usw., 804
—24; 17, 46—66, 805—29; 18, 54—74,
•fc25— 43.) [2664
Seklanerer, J., Zur Datierg. d. Glas-
malereien im Regensbnrger Dom. (Rep. f.
KtUIStW. 87, 197— 410.) [2665
Welfimau, K., Der Altar in d. Lorenz-
kirehe zu Hot Beitr. z. frank. Kunst-U.
Progr.Hof, '15/ 'li. 16 8.; 2 Taf. [3666
Baattaltd. H., Der Innenraum d. Ulmer
Tafelmalereid.l5.Jh. Leipz. Diss. 15. 668.
[2667
by Google
Ziircher, K*> Der Meister v. Frauen-
roth n. seine kunstgeschichtl. Stellg.
(Nene Beitrr. z. <?. dt. Altertnms
(Henneb.) Lpg. 26.) [2668
Rebde, Alfr., Der Hamburger Petri-
(Grabower) Altar u Meister Bertram v. Min-
den. Marb. Diss. f16. 66 S. [9669
Benziger, C, Eine illtuitr. Marien-
legende a. d. 16. Jh. (("odes: mss.
hjst helv. X. 60, Stadtbiblioth. Bern.)
Strafib.: Heitz 18. 4°. 32 8.; 23 Taf.
40 H. [2670
Hauber, A«, Planetenkinderbilder
n. Sternbilder. Znr O. d. menschl.
Glaubens n. Irrens. StraBb. : Heitz. 16.
XVI, 290 S.; 88 Taf. 25 M. (Stnd. z.
dt Eunst-G. 194.) (267;
Dexel-ftraackmaan, (J. LUbecker Tafel-
malerel in d. l. Halfte d. 15. Jahrb. (Zt Ver.
Lttb <*. 19, 1—87.) [2672
Esekeriek, IL. Hans Wietzinger. Nene
Beitrr. (Rep. f. Knnstw. 88, 11S—I2.) [2678
Fflrbringer, H#, Die kttnstlerisch.
Voransset2gn. ( d. Genter Altars d.
Brttderv.Eyck. Leipz. Diss. 14. 1018.;
4 Taf. [2674
Escterich, M*9 Eonr. Witz. (Stnd.
z. dt Ennst-G. 183.) Strafib.: Heitz
16. 279 S.; 18 Taf. 14 M. [2675
Escherlcb, M., Hans Baldnng —
Bibliographic. Strafib.: Heitz 16.
186 8.; 2 Taf. 8 M. (Stnd. z. dt.
Ennst-G. 189.) [2676
Keeberleb, X.. Hans Baldung (irien. (Dt.
Rundschau 159, 444—68.) [2677
frledlasder, X. J., Der Meister v. Frank-
furt. (Jahrb. d. Kgl. Prenfi. Kunstsammlgn.
88, 195—60.) [2679
Zeapeafeldt. Hans Raphon, e. nieder-
sachs. Maler. (Hannov. U.bll. 20, 241-51.)
T2680
Vownk, J., Die Miniaturmalereien d. P.
Rgidius v. Ratibor in e. bOhmisch. Hand-
sehrift ttb. d. hi. Franziskus v. Assisi. rFran-
zjskan. Stud. 2, 387 358.) [2681
Jualaf, W.. Hans v. K51n u. Meister H.
W., 2 ettchs. Rttnstler d. 16. Jh. <N. Arch.
8ich8. O. 88, 201-20.) [1682
Obnerf E.. Bemh. Btrigels Besiehgn. z.
Kloster Salem. (Zt f. G. d. Oberrh. N/F. 81,
167—75.) [2688
Kristeller, Paid, Der Meister von
1616. Nachbildnngen s. Enpferstiche.
36 Taf. in Enpfertief&tznng n. 1 Licht-
dr. Berlin: Br. Cassirer 1916. 8 S.;
37 Taf. 2°.
< iiraphische itesellB0hait.Verdffentlg.22.)
J2684
Sckalrer, Das relig. Volkslebeu am Aus-
gang d. Mittelalters naeh Augsburg. Qu., s.
rl4, 8768. Rez.: Hist. Jahrb. 116, 167 1 u.
Dt. Lit-Ztg. '16, Nr. 18 Joaohimsen; Hist-
pol. HU. 158, 521-82 Bfihler. (2685
Original from
UNIVERSITYOF MICHIGAN
*82
Bibliographic Nr. 2688-2786,
Hosp. P., Ketzertum u. dt. Kaisersage
beimMinoritenJohannv. Winterthnr. (Fran-
siskan. Stud. S, 161-68.) [2686
Helm, K.» Ersbisch. Matthias v. Mains a.
d. 8onnenrtnstenii8 v. 16. Sept- 1327. (Hess.
BU. f. Volkskde. 13, 115f.> [2687
Agrippa's t. Nettesheim, Magi-
sche Werke. Zam erst. Male voJlst.
ins Deutsche fibers. 5 Tie. Anast
Nendr. BerU: Barsdorf 1868 ('16).
30 M, [2688
Xorgeathaler, H., ZurFastnachtsfahrtd.
Schwyser I486. (Ans. 8chwei£. G. n, 94-S9.)
Lehman a, Paul, Lebensnaohrichten e.
s&ddt. Arstes vom Ende d. Mittelalters.
ifflst. Jahrb. 87, 894—99.) (2690
Sadhoff, K., Pestschriften a. d.
ersten 150 Jahren nach d, Epidemie d.
„schwarzen Todes(c 1848. (Arch. f. G.
d. Mediz. 8, 176-215; 236—289; 9,
63—78.) [2691
Zanalek, B^ Zur Bibliogr. d. Festschrift
Stromers v. Anerhach. (N. Arch. f. sachs. ft.
36, 129 f> [2692
Karkgraf, H., Uber e. schles. Ritter-
.gesellschaft am Anfang d. 15. Jh. (Mitt. a.
d. Stadtarob. usw. Breslau 12, 81-93. > [2693
5. Zeit tier lteformaHoti, Gegen~
reformation and des SOJfihr.
Krieges, 1517—1648.
a) Reformationszeiti 1617—1560.
Wolf, Hast., Qnellenkde. d. dt. Ref.G.,
». Ti6fi<s 1285. Res.; Zt. d. Ver. f. hess. G.
40, 264-56 Dersch; Zt. f. K. G. 86, 578 80
Beft; Zt. Sav.-Stittg; 87, K. A. 6, 449-61
Werminghoff; Arch.Kath. Kirchenreoht 97,
162 1 G oiler: Zt. Oat. Gvmn. 67, 807-901
Loserth; Mitt. Hist. Lit. N. F. 5, 81-86
Barge. (26!>4
Archiv f. Ref*-G. Texte u. Unter-
sachgn. (s. '15/16, 1286), Nr. 62— 56.
(Jg. 13, 3-4 u. 14, 1—4). S. 161-320;
1—316. [2696
Stadien u. Texte* Reforraations-
geschichtl., hrsg. v. J. Greving(8.16/' 1 6,
1287), 24/26, s.Nr. 2556; 34/35: A.W ill-
burger, Die KonstanzerBischOf e Hugo
v. Landenberg, Balth. Herklin, Job.
v. Lnpsen (1496—1687) a. d. Glaabens-
spaltang. XVI, 316 S. 8 l£t 40.
Re*.: Theol. Lit-Ztg. '17, Nr. 22/28 u.
Theol. Lit.bl. '18, Nr. o Bossert. Res. v. 32
CK. 0. MiUler, Aktcnstttoke s. G. d. Ref. in
fiavensbnrg). Theol. Lit-Ztg. 17, Nr. 20/21
Hans Becker. [2696
KaulfuB-Dlegch, K.9 Das Bach d.
Reformation, geschr. v. Mitlebenden.
Lps. : Voigtiftnder. 623 S. ; 28 Taf. 6 M.
Res. : Theol. Lit. Bl. '17, Nr. 2 H. Prenfi :
Zt. Ges. Nieders. Kirch.-G. 21, 254-56. [2697
tiafimann, Quellen.iL Forsch. s. G. d.
Angsbnrg.Glaubensbekenntnisses, a/13, 8*.H4.
Res. : Mitt. a. d. hist. Lit. N. F. 1 269—71 Gnat.
Wolf; HistVierteljschr. 18, 309-11 HeuGi
p$698
Unellen a. Abhdlgn. z. schweiz.
Ref. G. (2. Ser. d. Que lien z. schweiz.
Ref.-G.) Hrsg, v. Zwingli-Ver. in
Zurich ant Red. v. Geo Finsler u,
Walt.KiShler. 2(6d.ganz.8annnlg.)-
Cornel. Bergmann, Die Tiufer-
bewegung im Kaht. Zflrich bis 1660.
Lpz. : Hemsios 16. XI, 176 S. 6 M. 50.
Res.: Theol. Lit.-Ztg. '17. Nr. 10 Schorn-
baarn; Theol. Lit.bl. 17, Nr. 10 Gelser. [*w
Boamer, H.. Aus alt. Hss. Yon Lnther n.
ttber Lather. (N.Kirchl. Zt. 26, 397-412.) p70Q
Kaweraa, G», Lathers Schriften
nach d. Reihenfolge d. Jahre verseich-
net, m. Nachweis ihr. Fondortes in d.
jetstgebr&acbi.Aosgaben. Lps.: Haupt.
64 S. 1 M. 20. (Schr. d. Ver. f. Ref. G.
129, Jg. 36, 3.) [2701
Luther* Werke. Krit Gesamt-
ausg., s. ' 16/16, 1288 Tischredea. Bd. 4.
16?XLV,737S. 26M.40. [2702
Lathers Werke. Hrsg. v. Am. E.
Berger. Krit dnrchges. a. erL Ausg.
3 Bde. Lpz.: Bibliogr. Inst. 8 M- 10.
[2703
Lathers Werke in Answahl, hiW- ▼-
0. Clemen u. A. Leitzmann, s. Wis,
1367. Res. v. Bd. 1—3: Zt. f. dt Philol. 46,
122—26 Scheel; v. Bd. 1-4: Katholik i.FM
to, 854S— 6S J. Schmidt. [2704
Klelnoodtea uit Lnther s nalaten-
schap [Teil8.|. Getnigenissen van den
herYormer bijeengebracht, ingeleid en
toegelicht door Dr. H.A* van Bakel,
Hoogleeraar. Amsterdam: van Looy.
Xll, 295 S. [2705
Lather's 95 Thesen nebst d. Sermon r.
Ablafi a. Gnade 1517. Jnbflaamsheft (Ans:
Lathers Werken, hrsg. v. 0. Clem en.) Bonn :
Marcus u.W. 14 8. SOW. (Kl. Texte f. Vor-
lesnngen u. Obangen 142.) [2J06
Latherirorte com Lutherlied [Luther:
Anas.]. Ausgew&hlt von J. Fris. Siatteart:
Ey. PreflYerband. 18 Bl. 8". 1*707
Lather's Sendschreiben an ?apet Leo X
(Eyn sendbrieff an den Bapst. . .) n. sein
Buehlein v. d. Freiheit eines Chxiaten-
menschen. Hrsg. von Rndolf R h w al dJFaks.l
Wiedergabe d. Reichsdrnokerei. Weimar:
Ges. d. BibUophilen. 7 S.. «0 Bl. [t708
Lathers ev. Predigten. Hrsg. vl
M. K r e a t z ot. Gtttting.: Vandenhoeck
O.R. 679 S. 6M. [2709
Lather, ■., Kobnrffer Predigten ad.
J. 1530. Ans ass. verOff. v. G. Bnchwald.
Lps.: Krflgern.Co. 4^8. 70 Pf. Res.: Theol.
Lit-Ztg. '16, Nr. 25/26 Kawerau. [2710
Lather's Tischteden. Far d. dt. fiiblio-
thek hrsg. v. A. Frederking, Bert: Dt
Bibliothek. XV, 389 8. lM. P7U
by Google
Original from
UNIVERSITY OF MICHIGAN
Zeit der Reformation, Gegenreformation und des 30 jahr. Krieges, 1517—1648 *83
Lethfr a Fabeln nach sein. Hs. u. d.
Dmeken neubearb* v. Ernst Thiele. 2. A., s
'11, 3689. Rez. : N. Jahrb. f d. klass. Alten.
ere. 27, 7*21 f. A. <;iity.e. [2712
Schmieden J7 Der dt. Reformator
Dr. M. Luther in sein. Schrr, Reden,
Dichtgn., Ausspriiehen , in Bern v.
Zeitgenossen ,■ im Urteil d. Slit- u.
JNachwelt. Lpz.: Wuuderlich. 180 S.
2 M. 40 [2713
Lntherdtudien z. 4. Jahrhundert-
feier d. Ref., verSff. v. d. Ititarbeitern
d. Weimar. Lutherausg. Weimar: -BSh-
lau. 286 8. 12 M.
Inh.: G. Kawerau, DieBemtthgn.
im 16., 17. u. 18. Jh., L.s Briefe zu
sammeln u. herauszugeben. 0. Al-
b r e c h t , Zur Vor-G. d. Weimar. Luther-
ans*. 0. Brenner, L.s Haudschrift
im Lichte d. dt. Schriftentwicklg. Ders.,
Urn keinen Dank zu baben. W. L u c k e ,
Aus mein. Voruntersuchgn. z. Ausg. v.
Luthers Liedern. W. Kohler, Zum
Abendmahlsstreite zw. L. u. Zwingli.
E.£roker,L.sWerbimgumK»tharina
v. Bora.. E. Untersucbg. ub. d. Quelle
e. alt. Uberlieferg. 0. Clemen, E.
Kurl&nder an L.s Grab 3. Sept. 1786.
G. Buchwald, Neues iib. L.s Reisen.
Aus d. Predigtuachschrif ten Geo.Rorers
u. Ant. Lauterbachs zusammengest.
F. Cohrs, Zur Chronol. u. Entstehgs.-
G. v. L.r Genesiavoriesung u. sein.
Schrift „Von d. Konziliis u. Kirchen".
E. Beitr. z. Bedeutg. d. Tischreden-
ttberlieferg. A. Freitag, Veit Diet-
richs Anteil an d. Luthertiberlieferg.
0. Reich ert, 2 neue Protokolle z.
Revision d. Neuen Testamentes. E. .
Beitr. zu Geo. R Brers Anteil an d.
handschriftl. Lutheriiberlief erg. E.
Thiele, Die Originalhandschrr. L.s.
Johs..Luther, DerWittenb. Druckin
sein. Ubergang z. Reformationspresse.
K. Drescher, Der Brief e. italien.
Kardinals a. d. 16. Jh.
Rez.: Theol. Lit.bl. '18, Nr. 5f. Hauli-
leiter, [*714
Hir«ch, Knai,, Rand gloss en zu Luther-
texten. (Theol. Stud. Krit. 18, 108— 87. i
J. Die disputatio de virihus et voluntate
hominis sine gratia 1516. 2. Die sogen.
explicatio conclusionis sextae d. Heidel-
berg Disputation. [2715
Weber, Zu Luthers Sept.-u.Dez.-Testa-
ment. (Zt. f.'Kirch.-U. 36, 350—404.) [2716
Walther, W., Luthers Dt. Bibel.
Berl.: Mittler. 218 S.; 4 Taf. 3 M. 60/
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d. Dt. Psalter v. 1524-45. r Theol. Stnd. Krit.
17, 273-322. > 12718
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Reichert. 0,. Die letzten Arbeiten
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14; 205-35.) [27ui
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Lpz.: Deichert. 77 S 1 M. 80.
Rez.: Theol. Lit.-Ztg. U7. Nr. 20/21
Risen, . |272o
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90 S. 2 M. 40. (Beitr. z. Forderg. christl.
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schen d. Leben Jesu erz£hlt hat. 154 S.
3M. (Schr.Ver.f.Ref. G.35,1,2. [2722
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1528 unt. d. Einiluli d. sachs. Kirchenvisita-
tion. (N. kirchl. Zt. 26. 546—70.1 [2723
KrS^er, «., Luthers Traktat de Indul-
gentiis. (Theol. Stud. Krit. 17. 507— 20.) [2*24
Loon*, Fr.. Der articnlus stantis et
cadentis ecclesiae. t Theol. Stud. Krit. '17,
323—420. > (2725
Hardelaad, A, Das erste (lebot in d.
Katechismen Luthers. Beitr. z. C d. Recht-
fertigungelehre. Leipz.: Dftrffling u. Co.. '16.
184 8. 2M. 50. O. Albrecht, htreiflichter
auf Luthers Exklarar. d. erst, denote i. klein.
Katechismus. (Theol. Stud. Krit.. M7 421—
495.)- Ph.Baehmanii. Zu Luthers Katechis-
men. (N. kirchl. Zt. 26, 244 - 53; 3«»7-S2. ) [2726
Preufi, Das Frdrnmigkeitsmotiv v.
Luthers Tessaredak u. seine mittelalt. Wur-
zeln. (N. kirchl. Zt. 26, 217 — 43. 1 [2727
Spltta, F., Die Lieder Luthers. (Aus:
Mtschr. f. iiottesdienst u. kirchl. Kunst)
(Jotting. : Vandenhoeck u. R. 32 8. 1 If . [2728
K awe ran. G., Luthers Randglossen zum
Marienpsalter 1515. (Theol. Stud. u. Krit,
'17t81-S7.> J2729
Uhllff, <;., E. von Luther durchgeseh.
Brief a. d. J. 154<;. «N. Laus. Magaz. US,
15:» — <^. [2730
LoekeaaiB, Tb., Techn. Stud. z. Luthers
Briefen un Friedrich d. Weisen, s. >14/,15,
1370. Rez.: N. Arch. f. sachs. ts. 35, S91
Buchwald. [2731
Albrecht, 0M Krit. Bern erkgn. z. Uber-
lieferg. d. stammbuchartig. Bnch- u. Bibel-
einzeichngn. Luthers. ^Arch- Ref.-d. 14,
101—86.1 [tint
Kaweran* U , Die t /Frost schriften4* all
eine d. altest. (Jueilen f. Briefe Luthers.
(Arch. Ret.-ij. 14, iS7— 204.; — W. Kekler,
Lutherbriefe a. d. Zeit d. Augsburg. Reiehs-
tages. (End. 236-41. 1 Th. Wotschke, Luther
Hauspostille i>olnisch. (Ebd. 242—48!) [2733
Srkeel, Dokumente zu Luthers Ent-
wicklg. bis 1519, s. 12. 1269. Rez.: Theol.
Lit.-Ztg. '13, Nr. 1 Kawerau ; Hist. Zt. 110,
r»«4f. W. K. — Register u. Nachtr. Tubing.:
Mohr. 12S. 20 Pf (Sammlg.ausgew kirch -
n.dogmengeschichtl.Quellensehr. 2.R. H. i».)
|2734
Sehubart, Chr.. Die fiericbte fib.
Luthers Tod und Begrftbnis. Texte
u. Untersuchungen. (Mit 3 Taf.) Wei-
mar :Boehlau. XII,161S. 4°.8M. [2735
Strieder, JM Authent. Berr. ub. Luthers
letste Lebensstunden, s. '14, 1875. Rez.: (auoh
v. '14, 1418 Orabinski» Thfir.-saehs. Zt. 4,
96 f. Haeenciever [2786
Original from
UNIVERSITYOF MICHIGAN
'84
Bibliographic Nr. 2737—2790
Stolzlt. B.. K. unbekannte Vorrede Me*
lanehthons. (Arch. f. Ref.-G. 12. 132-80.) Zn
O. Lanterbecks dt. Rrziehgs.-Lehre 1550.
12737
Clemen, 0«. Stndien zn Metonchthont
Reden n. Oediciiten, s. T14» 1376. Rez.: Dt.
Lit.-Ztg. *14, 5r. 44/45 P. Flamming. (2;3S
Corpus ref. (s. '15, 1302). Bd.4,
Lpz. 5. S, 321—400. (Subskr.-Pr. 8 M.
VottBgspr.2M.40). B<L9, Ziringlis
Briefe. Bd. 3, Lfg. 4f 8, 241—320.
(314. Subskr.-Pr. 2 M.) [2789
fitihler, W*. Brentiana u. andere Refor-
matoria (g. '15, 1300). Forts. (Arch. Ref.-G.
14, 145—52.) [2740
Staehella, K., Zwei fllschiich auf Oeko-
lampad gemiinzte Spottgediohte d. Joach.
y. der Heyden a. d. J. 1526. <Schweia. Theol.
Zt. 84, 264r-07.) [274t
Bockiufthl, P., Der Brief d.Wassen-
berger Pr&dikanten Dion. Vinne an
Luther n. sein Abendftahlstraktat.
(Theol. Arbeiten a. d. Rhein. wiss. Pre-
diger- Ver. N. F. 16, 1—40.) [2742
Jacobsen, L., Joh.Urosch'Trostspruehe,
hrsg. v.V.Dietrich. (Zt. f. Kirch.-ii. 85,
403- IS. ) [2743
Terwelp, tt., 2 Briefed. Bonner Predigers
MeinerUhagen. < Ami. d. Hist. Ver. f. d. Nie-
denrh. 96, 188— iK>.) [2744
Albert, P. P., Otmar Nachtgails Grab-
schrift f. (Jlr. v. flutten 1523/24. ,<Zt Ue-
aohjlchtikde. Freiburg 33, 187 f . > [2745
Hohenheim, Theophr. v., gen.
Paracelsus, 10 tbeol. Abhdlgn. Hrsg.
v.W.Matthiefien. I. (Arch. Ref.-G.
14f 1-48; 81-122.) [2746
Jf Shier, Walt, Desid. Erasmus.
Lebensbild i. Ausziigen a. s. Werken.
Berlin: Hutten-Verl 239 S. 4 M.
(Klassiker d. Religion. 12. 13.)
Rez. : Theol. Lit.bl. '18, Nr. 2 Schrdder,
[2747
Ankwiez, H. y., 2 nnbekannte Briefe
Joh. Eoks an Job. Cuspinian. (Mitt. Inst. 8st.
G. 87, Gil — 77.> [2748
Raiaer, J. K., EntstehnngB-G.d.Trienter
Predigtreformdekretes. <Zt. f. kath. Theol.
39, 256—317 ; 465—523.) [2749
Sehottenloher, KM J5rg Spitzenberg in
Konstanz a. seine Reformationsdrncke 1527
-1530. (Tbl. f. BiblW. 33, 15G-KJ3.) [2750
Beu, J. IK., Quellen z. G.d. kirch-
lich. Unterrichts in d. evang. Eirche
Dtlds. zwisch. 1680 u. 1600 (s. 14/16,
1387). TL 1 : Qu. z. G. d. Katechismus-
unterrichts. Bd. 3: Ost-, nord-u.westdt.
Jtatechismen. 2.Abt.Texte. l.H&lfte.
16. 660 S. 12 M.
Rezr Zt. G. Ersdehg. 6, 203 f. Sehian.
Rez.: v. Bd. 2, Abtlg. 2: Hist. Vierteljschr.
17, soil. Geo. Mailer.
|2751
Waldenmaier, H«, Entstebg. d. ev.
Gottesdienstordngn. Stiddtlds. im Zeit-
alt. d. Ref. Lpz : Haupt 16. 142 S.
2 M. 40. (Scbrr. d. Ver. f. Ref. G.
Nr. 125/26.) [2762
Behrtad, Frits; Die Leiden* G. d. Herra
alt Form im polit- literar. Kampf. beaond.
im Ref.-Zeitalt. (Arch. Ref.-G. 14, 49-64.)
[2753
Tot, K., De dooplijst van Leenaert Bon-
wens medeg. (Bijdrr. etc. Hist. Genootseh.
Utrecht 36, 30-70.) [*7&*
Clemen, 0.. B unbekannte reformatory
Lleder. (Arch. f. Ref.-G. ll»2in— 301 .\ t*?»
Xeake-Glf ekert, Die Getchichtatchreibg.
d. Ref. n. Gegenref., s. M4/'i5, 3837. Rck.:
Zt. f. Kirch-G. 86, 1251 O. Clemen. |*75s
Xorel-Katlo, A., Hlstoriograpbie de Char-
lea Quint, e. '14/15, 1391. Rez. : Tit. Zbl. '15.
Nr. l; Hist. Zt. U6, 620—22 Andr. Walker.
pf757
JSrgent, 0., Das Schrifttum d. Ref.-Zeit
im Stadtarchive. (flannov. G.bil. 20, 273— 92. >
[S75H
ttelehftrtgltterbfteher. Die,Kaiser Kart&V
Lpz. 1 : 1519—22, s. '14; 1892. Bex. : Zt. d.
Sav.-Stiftg. 36, G. A., 560-62 v. Wretachlto.
[T759
Deraeh, W.. Aufzeichngn. d. Binders
Gftbel Sohickeberg im Kloster BOddekea z,
G. Hetsen u. Waldecks in d. Ref ,-Zeit. ivArch.
Hess. G . 1 1 . 101—7. | [5760
Schottenloher , K. , Beschlagnahmte
Drnckschriften a. d. Frnhzeit d. Ref <ZL L
Bttcherfrennde, N. F. 8. 805-21.) piex
Kalkeff, Sntstehg. d. Wormaer EdikU,
s. 'IS, S956. Rez. : Tneol. Lit.-Ztg. '14. Nr. 24/2fV
W. Rohler; Zt. f. Kirch.-G, 85, 5f>2f. flasen-
clever; Mitt. a. d. hist, Ldt. N. F, 3, 257-62
Barge; Hist. Vierteljechr. 18 315-17 Bartie;
Dt. Lit.-Ztg. M7, Nr. 47 R. Wolff. 11762
Kalkeff, p#, Znr' Sntstehg. d. Wormaer
Edikts. lArch. f. Ref.-G. 13, 24t-7«.> [27«8
Kalkoff, P., Das Wormser Edikt
u. d. £rlasse d. Keicbsregiments u. ein-
zeln. Reichsfttrsten. Httnch. u. BerL:
Oldenbourg. Xf 132 S. 5 M. (Hist.
Bibliotb., hrsg. v. d. Ked. <L Hist, Zt. 37. >
Rez. : Dt. Lit-Ztg. '17, Nr. 47 Rich. Wolff.
p7$4
Brleger, Tk.9 2 blsher nnbe*kannte Ent-
wurfe d. Wormser Edikts geg. Luther, s. *lit
1381 . Rea. : Zt. f. Kirch.-G. 32, 1641 Kalkoff.
[276ft
Kalkoff, 1\, DhB nneohte Breve Ha-
drians VI. an d. Knrf. v. Sacht. — e. Flng-
sehrift Hoohstratens. (Theol.8tnd.Krit. 'it,
231—73.) [276ft
Bossert, G#, Briefe a. & B«for-
mationsjahrb. (s. 14, 1397). Forts. 1550
-57. (Bll.f. wttrtt. Kirch.-G. 19. 83-96.
20, 86—93.) [2767
Kalkoff, P., Die Anfangsperiode
d. Reformation in Sleidans Kommen-
tarien. (Zt. G. Oberrh. N.P. 32t 297
—829; 414-67.) [276S
by \j
iL
IC
Original fronn
UNIVERSITYOF MICHIGAN
Zeit der Reformation, Gegenreformation and des 30j&hr. Erieges, 1517—1648 *8o
Ha*elnaa», GesehiehtL Werke. II : Ret-
O. Wertfalene, hrsg. v. El. Lo filer, s. '14,
1393. Rez.: Westdt. Zt 38, 397 f. Hilling:
Theol. Lit-Ztg. '14, Nr. n Lerche. [4769
Akten u* Brief© z. Kirchenpolit.
Hrzg. Georgs v. Sachsen. 2: 1626—27.
Hrsg. v. F. G e s 8. Lpz. : Teubner. XX,
924 S. 44 M. (Aus d. Schrr. d. Kgl.
S&chs. Kommiss. f. G.)
Rex.: Teol. Lit.-Ztg. '17, Nr. 18;19 Bossert;
N. Arch. SHchs. U. 38, 417-22 Geo. Mailer.
CJ770
Blarer. Gerir., Rriefe u. Akten 1520-67.
Bd. l: 1518-47, hrsg. v. H. Gunter, b. MV16,
1814. Rez.: Zt. t Kirch. -G. 36, :>82— 84 Ha-
senclever [2771
gthatzlefn, A.. ZurLebena-G, d. Rothen-
burg. Stadtscbraibers Thorn. Zweifel nebat
Brganzgn. zu sein. G. d. Banernkriege* in
Rothenburg. (Beitrr. Bayer. Kirch.- G. 24,
9-22.) £S772
Stela. Josef, Hermann Weinsberg als
Menach and Palitiker. Bonn. 66 8. (Jahrb.
Kdln. G.-Ver. 4 u. Dies. Bonn.) (2773
Ketasaen, H.f Neue Beitrr. z. G. d.
Theod. Fabritius. (Monatohfte. f. rhein.
Kirch.-G. 10, 207—18,) [2774
KvaS&la, JM Wilh. Postell. Seine
-Geistesart u. seine Reformgedanken
<s. T13,39U.) Forts. (Arch, f. Ref.-G.
11, 200—27.) [2775
Tr din, Beitrr. z. Kenntn. d. salzb. Chro-
nic d. 16. Jh. (Mitt. d. ties. f. Salzb. Ldke.
$4, 135—166.. [2776
Meier, Uabr., Berioht iib. d. Frauen-
kloster St. Leonhard in St. Gallen von d.
Fran Mutter Wiborada Flnri 1524 38.
(Anz. f. schweiz. G. '15, 14-44.) [2777
Otaer, K., Jahrgeschichten v. S&ckingen
3527-52. ^Alemamda 44, 164-68. » (2778
Hapke, B., Niederland. Akten u. Urkk.
z. G. d. Banae u. a. dt. 8ee-G. 1:1531—57,
a. 'l.V'ie, 1316. Re/.: .Jahrb. f. Gesetzgebg.
39, 1515—18 Briukmann. [2779
Arnecke, Fr., E. Angsburger Pri-
vatbrief a. d. Ref. -Zeit. (Arch, f. Ref -
G. 13, 154 f.) [2780
Albert, P. P., K. Feldpostbrief a. alt.
Zeit 1530. (Zt. Geachichtakde. Freiburg 33,
189-92.) [*781
Schweizer, Jos., Die kaiserl. In-
struction d. Kardinals Dfadruzzo v.
10. Juni 1546. (Hist. Jahrb. 37, 400
—411.) f2782
Boeeert, u„ Briefe von u. an Pet. Ve-
netseher 1550— 57. Zugl. e. Beitr. /. G. d.
Pfarreien Grofibottwar, lledelflngen tu Wal-
heim. <Bli. f. wflrttb. Kirch-G. i$, 180— too.)
[2783
Stud! en z. Ref.-G. u. z. prakt. Theol.
G.Kavreraudargebr. Lpz.:Heinsius.
174 S. 5M.75.
Ink : O. Scheel, Lnthers Primiz.
(S. 1—14.) — G. Buchwald, 2 Beitrr.
z. Lutherfofscbg. 1. Beitrr. z. Kenntn.
d. Personen a. d. Kreise Luthers (ans
d. Hatricnla ordinatorum d. Hochstiftes
Merseburg). 2. J2. Blatt a. e. Druck-
manuskript Lathers. (S. 15—20.) —
P. Flemming, Die Lntherbriefe in
d, RSrersammlg. anf d. Oniv.bibiiotb.
zu Jena. (8.21-40.) — W.Friedens-
bnrg, Die Krisis d. Univ. Wittenberg
im Schmalkaid, Eriege 1546—47. (S.
41—56.) — F. Oohrs, Urbanusi Regius
nExamen episcopi in dncatn Lnne-
borgensi4', 1536 (?). Beitr. z. G. d. PrU-
fangswesensind*ev.Kirche. (S.67— 69)
— E. Frhr. v. d; Goltz, Das Vor-
bildliohe in Luthers Eultasreform. (8.
129—44.) — Frz. Rendtorf f , Lnthers
„ungef&hrlichc Kirchenbr&ncheu. (146
—66.) [2784
Znm 400j&hr. Gedfichtnis d. dt
Reform. Festgabe d. Zt. I Eirch.-G.
Gotha: Pertes. 271 S. 10 M. (Zt. f.
Eirch.-G. 37. 1—2.)
Inh.: W. Kohler, Per ^egenwttrt.
Stand d. Lntherforschg. R. Seeberg,
Die kirehengescbichtl. Bedentg. d. Re-
form. Lathers.— P. K a Ik off, Die Bolle
„Exsnrge4t. G. LOsche, E. HSlien-
brief Lnthers. G. B n c h w a 1 d , Wann
hat Luther d. Pries terweiheempfangen?
| G. Bnchwald, Die flandbibel d. Frdr.
Hykoniui. St. Degerin^, 2 Luther-
1 flllschgn. a. d Dithmarschen. B. Befi,
Der Anteil d. Zt f. Kirch -G. an d.
; reformator. Forschg. [2785
Scfcrifte* d. Ver. f. Reform.-G. (s.'is/'ie.
1322). Ig. Si, 1—3; 85, 1-3. [2786
Jones, It. M», Spiritual, reformes
in the 16. u. 17. centuries. Lon<L:
Macmillan 14. X, 862 S. 10 sh. 6 d.
[2787
Ranke, L.f Dt. G. im Zeitalt d.
Reform. Bd. 1 n. 2. Mtinch.: Duncker
u. H & 8 M. (Rankes Meisterwerke,
Wohlf. AusgM Bd. 1— 6.) [2788
Janssen, Jobs., G. d. dt Wkes.
fs. H/'IS, 3712). 19/20. Anfl. Bd. 3:
Die polit kirchL Revolution d. FQrsten
u. d. St&dte u. ihre Folgen f. Volk u.
Reich bis z. Augsburg. Religionsfrieden
1556. (A. u. d. Tit Allgemu Zusttode
d. dt. Volkes seit d. Ausgang d. sozial.
Revolution bis z. sogen. Augsb. Re-
ligionsfrieden v. 1665.) Ill, 942 S. 15 M.
Rez.: Hist.-pol. BU. 160, 741—46 Pfleger.
Rez. v. 2 (19/20. lufl): Stud. Mitt. O. Bened.-
Ord. N. F. 1, 431 f. Bolder. (2789
Meats, Dt. G. im Zeitalt. d. Ref., Gegen-
ref. n. d. my Krieges, %. 'umf 1405. Rez. :
Hist Zt. 115, 138 r. Plat/hoff r Dt. Lit.-Ztg.
*16, Nr. 6 (5uat. Wolf. [2V.«o
by Google
Original from
UNIVERSITY OF MICHIGAN
'86
Bibliographic Nr. 2791—2855
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Reimann, Arn., Dt. O. im Ref.-
Zeitalter 1600—1648. Festgabe d. St.
Berlin. Berl.:G. Reimer. XVI, 343 S.
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blUhendes kath. Leben im 16. u. 17. Jh.
Unter Mitw. von . . . im Anftr. d. vorber.
Ausschusses hrsg. von Dr. Joseph
Scheuber. 3. Anfl Einsiedeln usw.
Benziger. VII, 835 S. [2800
Below, G. ?•, Die Ursachen d. Ref .
Mit. e. Beil.: Die Ref. U; d. Beginn d.
Neuzeit (vergl. 15/16, 2887). Mtinch.
u. Berl.: Oldenburg. IX, 187 8. 6 M.
(Hist. Bibl. d. Hist. Zt. 38.) [2801
Haller. J., Die Ursachen der Re-
formation. Tubingen: Mohr. 44 S.
(Reformations -Reden. [1.]) [2802
Goller, Euu, D. Ausbruch d. Re-
formation u. d. spatmittelalterl. Ablafi-
praxis. Freiburg: Herder. 178 S.
3 H. 20. [2803
Kroker, K., Hat Tetzel d. Ablafi zu sein.
Bereicherg.gemi&brauoht? (Arch. Ref. -U. 14.
2*3—76.) - (2804
Schubert, H. v., Die weltgeschicht-
liche Bedeutung der Reformation. Fest-
rede bei d. Reformations -Gedachtnis
feier d. Dniv. Heidelbere. Ttibingen:
Mohr. 39 8. (Reformations-Reden [5.])
[2805
Kretsekmar, P., Die Reformation u. ihr
Wert f. Koltur u. Geistesbildung. Festrede
k. Vierhundertjahr feier am 31. Okt. 1917
an Innsbruck. Innsbruck: Lutherverein.
f W&gner in K<»mm.) 1G S. (28iG
Arnold, FrM Die dt. Reformation
u ihr. Beziehnngen z. d. KultUTverbalt-
nissen des Mittelalt. Prenzlau: Vin-
cent 116 S. [2807
Scholz, Har., Die Reformation u. d dt.
<Jeist. (Preufi. Job. i?o, 1—26. » i^sos
Renolz, Herm., Was wir d. Reformation
zu verdanken haben. Berl. : Ev. Hand. 13T» S.
1 )f. 50. V**09
Macmillan, D« K«, Protestantism
in Germany Princeton. Univ. Press.
282 S. [2810
U!tKch1,0., Reformation u. Evans. Union.
Akad Festrede z. d. kirchl. Doppeliubiliium
am :u. Okt. 1917. Konn: Marcus & Weber.
27 8. r*ii
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Deutsch lands Gegenwart. Halle: Niemever.
23 S. tHailiscne Universitiitsreden. 7.) [281*?
BornhaoKfB. R.. Der (J egen warts wert
der Reformation, o. 0. 20 3. 8°. Aus :
Deutsche lnternierten-Zeitung. [2813
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theslus* (Hrsg.: Earl Henniger.
Mitzahlr.Abb. Cdln:8chaffirtein(1917).
100 S. 8°. (Schaffirteins Grtine Bind-
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nener. Forschg. 4. verm. u. umgearb.
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Presteforening. .Bergen: Lunde. 343 S.
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Schneider. 72 8. [2856
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Original from
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"88
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Walter, Joke. ▼., Tom jungen Luther.
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Scholtze. 4M 50 [2872
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Hav0e», K.f Dr. Martiu Luthers Werden
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ourneiei8. IV, 80S. 8°. Aus:Amerioa. [2893
Teen, S. 1). van, Luther herdacht
Op het vierde eeuwefeest der kerkher-
vorming. Utrecht: Ruys. VIII, 310 &
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(Marburg, akad. Redeu 38. i pss6
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funs. Tttbing.: Mohr. 82 S. 80 Pf. Rea.:
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Sav.-Stiftg. 38? K. A. 7, 895—97.) (289«
PreoA% Hans. Luther u d. heil. Abend-
mahl. Lpz.: Deichert. 35 Pf. — Laserer, L.a
Anscbauung v. d. Taufe. Ebd. 55 Pf. (fief-
Sohrr. d. Allg. Ev.-Luth. Konferenz «.> [289S
Ikaiels, Das Dogma iu d. Pi-edigt
Luthers, s. 13, 1423. Re*.: Theol. Lit.-Ztg.
'14, Nr. 18 19 Scheel. «2^4
by Google
Original from
UNIVERSITY OF MICHIGAN
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liedes. Leipz.: Deichert. 70 Pf. tRef.-Bohr.
4 Allg. Bv.-Luth. Konferenz 8j [2895
Preafr, Hans, Lathers Frtimmigkeit.
Lpz : Deichert. 91 8. -J M 50. (289«;
Schrempf, Chr., Lather aus d.
Christlichen ins Meuschliche ttbers. 2.
xraver&nd., durch Nachw. verm. Aufl.
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Mareki, Krleh, Lather u. Dtld. Lpz.:
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Broaden bar jr, Kr., Martin Luther als
Vorkampfer deutschen Geistes. Kine Kede
z. 400j. Juhelfeier d. Keforcn. Leipzig:
ijueile k Meyer. 40*. [!?90i
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Fragen rurkstandig? (Vierteljs«hr. So/.-
Wirtsi-h.-G. II. M9— 55. i f>90!»
Hchlflter, .1., Luthers Kampf seg. d.
Kapitalismus. (N. Kinhl. Zt. 17. •», l*jrj 47..
12\H0
StelnlelmH.* Luther u.d. Krieg. Niirnb.:
Ver. f. innere Mission in. 54 S. 40 Pf. . ['„»9H
Rawer an, U % Lutliers Gedanken tlb. d.
Krieg. (Srhr. Ver. f. Kef.-G. Nr. 124, S. 35
— 5f».r [i91V
Kehreln, V., Luther als dt. Sell rift -
steller. (Katholik I. F., ,M, 3>' 40.- [*M3
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Stettin: I'rttfer.i 52 S. <','914
lliodenlanir, Fr.. Lutlier und dieheutige
Tagespresse. Preiss< hrift d. By. PreBverb.
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verband f. Deutschland. 47 s. ['.»»15
Anton. K., Luther und die Musik. -\
verb. ii. verm. Aufl. Zwickau: Herrmann.
37 S. [-"in;
Brand is, V. (L. Luther i|. Melamhthon
als Benut/.er d. Wittenberger Bibiiotli.
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| 8°. [2923
I Lenin, It.. Luthers Stellg. zu d. Juden,
i s. •«, 1307. lie/..: Theol. Lit.-Ztg. U'i, Nr. 18
! Barge; Dt, Lit.-Ztg. 'r> Nr. 50 Cohrs; Hist.
J Zt. HI, 48* f. W. K [21^4
i Beyschlag, W*f Melanchthon u.
sein Anteil an d. dt. Reform. 4. Aufl.
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u. d. Modernisteo, s. M:t, 3954. Key..: Lit
Zhl. 14, Nr. ii ^.) [\W>
Zwingliana. Mitt. z. G. Zwinglis
u. d. Kef. (s. '16, 1331X 16, 2—17, 1.
(Bd. 3, 229-92). Farner, Anna Rein-
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Laofr, Anir.„ Zwingli u. Calvin, s. 'uri:*,
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Rez.: Dt. Ltt.-Ztg. 12, Nr. 25 O. Clemen;
Tbeol. Lit.-Ztg. '13. Nr. 7 W. Ktfhler; Mitt.
Hist. Lit. N. F. 6, 255—58 Gust. Wolf. [298*
Fickftr, J., ^Jartin Bucer. Bilder
zm s. Leben u. Wirken u. aus d. Kreisc
8. Zeitgenossen. Mit 5 Abb. u. 7 TafV
Straflbiwg: Trttbner. 68 S. [2939
• Graff, P., Elias Veiel, B. D. Urbaai Regii
Hemoria. {7a. d. Oes. f nieders&chs. Kirch. -
G.19, 264 f) [2940
Stndtr, 4., Urban. Rhegiua u. d. papstl.
Bulle eeg. Luther. (Schwei*. theol. Zt.
32, 81—40.) p4-*41
Saebfit, C, Balthas. Hubmaier als Theo-
loge, s. '14, 3b68. Rez.: Dt. Lit.-Ztg. '15,
Nr. 18 O. Clemen; Beitrr. z. l»ayer. Kirch. -
G, 21, 2S0f. Tbeobald; Jb. Ges. G. Prot.
Ostcrr. 87, 108-10. [2J»42
Kaellwolf, i, Der vveltl. Refoimator
Ulrkh v. Hutten. Zurich: Beer. 31 S. [2948
Adam, Job*, Veraueh e. Biographic
Kasp. fledios. (Zt. f. G. d. Oberrh. 31,
424—29.) ^ [2944
Tsehackert, Dr. Eberh. Weidensee, s.
'13. 1467. Rez.: Theol. Lit.-Ztg. 18, Nr, 10
Cohrs. [2M5
Kawerau, 9.9 Zur Lebens-G. d.
Alex, Chrosner. (N. Arch. f. sttchs. G.
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v. Andr. Osiander. (Arch. f. Ref. -G.
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Barge, H., Z. Genesis d. fruhreform.
Vorgfinge i. Wittenb.. a. 'i4/*l5, 1428. Rez. :
Hist. Zt. 113, 443 f. Sohm. 121U9
■filler, Mk., Die Wittenb. Be w egg.
1521 u. 1522, s. '12, 1817. Rez.: Mitt. a. a.
hist. Lit. 40, 174—180 Barge; Zt. f. Kirch.-G.
33, 621 ff. Bess. [2950
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Bossert, Q.f Zur Charakterist. d.
Landgfn. Phillipp v Hes». (Arch. Ref-
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Btrgell, P., Die Krankheit Philipps d.
Groftmutigen u. ihre Bedeutg. f. d. Refor-
mation. <Zt.Ver.He»B.G. 50. 216-29.) [2955
Dohmer, H„ Binige Bemerkgn. zn d. 12
Artikeln d. Baaern. TOIL f. wurttb. Kirch.-
G. 20, 62-86.) ft?5$ '
Bader, Fro., Neues zum Bauernktieg v.
1525 im Gebiet d. ehemal. Reiohsstifts Bog-
genbuig. iZt. Hist. Ver. Schwaben u. Nen-
bnrg, 44, 57— M.i 2*57
Xeapert, A., Der vogtltnd. Bauemkrieg
u. d. Sohlacht bei der Possig. (Mitt. d. Ait -
Ver. Plauen 26, its— 74. ) [295*
Jordan, K., Der ,,Regenbogenu am Tage
d. Scblacht b. Frankenhausen. (Thiir.-sachfl.
Zt. r», lvO-92.) [2959
Lebenslieschreibung Herrn G8t-
zena v. Berlicbingen. Nacb d. Ausg.
v.1731 hrfrg.v.A.Leitzmann. Halie:
Niemeyer 16. LII, 330 S. 4 M. 40.
(Qnelleuschrr. z. dt. Lit. 2.)
Rez. : Dt. Lit.-Ztg. ^17, Nr. 14 Strenber.
[mo
Bander, K., Otto Trachsefl v. Waldbarg.
Kaiserl. Rat, fiiscb. u. Kardinal v. Augsburg,
Flirstpropst v. Ellwangen, geb. 26. Febr. 1514.
(BU. f wSrttb. Kirch.-lK«0, >1— 9.) [29*51
ttlcbter, Max, Bremen im S^hmalkald.
Bund. s. '14, 8«7x. Reai.: Brem. Jahrb. 2<f
199-201 Bippen. pfc«
Techtn, FrM Zu d. Gefangennahme Kg.
('hristians n. Mitt. a. d. Wismarscher Rat**-
archive, t Hans. G.bll. '17, 287-52.) f29«
€rne, F. de/ La di1ivram«e de Geneve
et la conqnete de Kavoie eu 1516. -(Jahrb. f.
Schweiz.-G . 71, 231— 96. > l*96i
Kasen, L. rah der. Lex tltats iJenerau*
de 1534—85 et la' projet de la conf6d6ratioa
defensive des provinces des Pays-Bas pre-
sents par Marie de Hongrie au nom de
Charles-Quint. (Melanges d'hist. off. 4 ■«*.
Moeller 2, 122- 40. > -PM^
Kolberg, J., i>en Pfalsgi afen Ottheinrich
Rite nach Polen 1536. i Altbayer. Monatsschr^
14, 29-36 J [«SS
Friedenskarg, W., K. enfl. Spion In Wit-
tenberg anr Zeit Luthers 1539. (Arch, Ref .-
G. 14. 301 -9. > P9ST
Sander, Ferd.9 Bremens Vertret ong
bei d. dt. Religionsgespr&chen von 154&
u. 1541. (BremiEclL Jahrb. 26, 1—90.)
[2968
BrSlI, Die JttUtherFehde 1542/43. <Rbcin~
G.bll. 10, 217-27.) 12969
Winekelmana, 0.., Zur Frage d. Ab*
stammnng d. Dr. Joh, Bruno v. Niedbruck.
(Jahrb. Ges. Lothr. (J . 27/28, 5431) [2970
SzelagowsU, A., Der Krieg urn d.
Ostsee 1544—1621. Mit Vonv. v. S.
Gttnther. (Autor. Ubertr. v.J.v.Powa.)
Mflnch.: Neue Dt Btlcherei. 292 S.
3M. [2971
Wldmaan, H.. Zur Beuiteilg. d. Sals-
burger Erzbischofe Matth&ns I^ang. (Mitt
d. Ges. f. Salzburg. Ldkde. 55, 105-12.) t*$T2
Dorn, E.f Der Sang d. WittcB-
berger Nachtigall in Mttncben, E.G.
d. Protestantismus in Bayerns Haupt*
stadt in d. Zeit d. Ref. u. Gegenret
Mttncb.:Mtiller&Fr. 286 8. 4M.50.
Rez.: Beitrr. Bayer. Kirch.-G. 24, ML
Fr. Roth. l-w|7S.
by Google
Original from
UNIVERSITY OF MICHIGAN
ZeitderReformatiQn, Gegenreforaationunddes30j&hr.Krieges, 1517—1648 *91
G<Stz» J. B., Die relig. Bewegong in d,
Oberpfalz 16*1 — GO. ss. *U/'l5f 3878. Rest.:
Theol. Lit.-Ztg. ,'15, Nr. 15 Schornbaum!
Beitrr. z. bayer. Kirch.-ft. 21, 183 f. fterh.
Kolde; Hist. Zt. 115, 213 f. Hasenclever; Dt.
LU.-Ztg. *16, M'. 4 Kflhler. [2974
Helm izl tin, Aug., Zn Job. Eberlins Be-
rufang nach Rot hen burg. (Beitrr. z. bayer.
Kirch.-ft. W, 88-00.) [*975
B&rcfcstfimiiier, Aas d. Tagen d. Kef. in
DinkelMbUhl. (Beitrr. Bayer. Kirch.- ft. 23,
147—57.) 1*976
Burck stammer, ft. d. Ref. n. ftegenref.
in Dinkelsbtihl 1524—1648, s. 'lS/'lfi, 1344.
He/. : Theol. Lit.-Ztg. '16, Nr. 23 Schornbaum.
[2977
ClauS, Herm., Einftthrg. il. Ref, in
Schwabach 1521 — 30, Lpz.: Deichert.
122 8. 3M. Brian*. Diss. a. Qnellen
n. FoTsch. z. bayer. Kirch.-Gk 2.
Re/..: Beitrr. Bayer. Kirch.- ft. 24, 70—73.
S<hornbaum. [2978
Erhard, Otto, Kempter Ref.- 6.
Kempten: Dannheimer. 91 8. 1 M.20.
12879
Xosapp, Herat., Ref -ft. d. St. Stuttgart
Us. '11, 8751). Rez.: Bli. f. wttrttb. Kirch.-ft.
N. F. 15, 95. [2980
Walt*r,LeodeK., Die ftistercienserkliister
in Wiirttemb. z. Zeit d. Ref. (Stud. Mitt. ft.
Bened.-Ord. N. F. 7, 268-87. j [,»981
Rentiiehler, A.f Einfuhrg. d. Ref. in d.
Herrschaft Limpnrg m. besond. Beriicks. d.
Obersonth*imer Teiis. f BI1. Wttrttb. Kirch.-
ft. 20, 97— 134. > [2982
Stockmejrer,K„ Bildera d.schweiz.
Ref.-G. Basel: Frobenius A.-G. 4*.
103 8.; 2Taf. 5M.50.
Rez.: Anz. Schweiz. ft. '17, l03f. W.
Kohler. [t»8i
Werale, P., Die schweiz. Reformation.
{Siiddt, Mthfte. 'P, Okt, 22-27.) r*98t
Hadorn, W., Die schweiz. Ref. n.
ihre Segnnngen. Bern: Grunau. 112 8.
2M.
Rez.: Theol. Lii.-Ztg. '17, Nr. 20/21 W.
Kbhler. [2985
M It seller, KM Die Reformation in Basel
nnd speziell zn St. Leon hard. Bas.: Basl.
Mission sbochh. 62 S. lM.20. (Aas : Ghristl.
Volksfreund. >17.i |2986
tiaafi, K., Jak. Irmeli n. d. Reform in
Pratteln. (Schweiz. theol. Zt. H3, 193—216.)
[2987
Hoppeler, K,, Zur ft. d. Zfst.-Abtei Wet-
tingen. (Zt. Schweiz. Kirch.-ft. 11, 292—95.)
[2988
Werall. Friti, Einfuhrg. d. Reform, in
Stadt n. ftrafseh. Lenzburg. (Taschenb.
Hist ftes. Aargau, '16, 1-40.) [2989
Beltr&ge z. Reform -G. Badens.
1. fl&lfte. (Freiburg. DiOz.-Arch. N. F.
18, 1—450.
Inh.: E. Goller, Ansbrnch d. Ref.
u. d. sp&tmittelalt. AblaBpraxis, Tm An-
schi. an d. Ablafitraktat d. Freib. Prof.
Jobs. Pfeffer v. Weidenberg. — A. L.
Veit, Visitation d Pfarreien d. Land-
kapitels Tanbergau 1549. Dera., Epi-
soden a. d. Taubergrund z. Zeit d.
Bauernaufstandes 1625—26. — R.
Lossen,DieCHaubensspaltnnginKur-
pfalz. — K. Rieder. Die kirchl. Be-
wegnngen in d Markgrafsch. Baden-
Baden z. Zeit d. Ref. Ms z. Tode Mark-
graf Philiberts 1569. [2990
Roder, Chr. , ViHingen u. d. obere
Schwarzwald im Banerakrieg. {'At. f. ft*, d.
Oberrh. N. F. 31, 321-416.) [2i*91
Duneker,M.,Heilbronn znrZeit d.Schmal-
kald. Krieges u. d. Interims, b M4, 1437.
(Anch. Tubing. Diss. '14.) [2992
Grttnbergr, PM Die Reformation u.
d. Elsafi. StraBb : Trflbner. 131 S.
1 M. 60. [2993
Hlmnelrelch. F. H.« Zur Ref- ft. d.
ftrafschaft Solros- Braunfels. f Monatshite. f.
rhein. Kirch.-ft. 1 \ 311—13.) [2994
Hlmmelrtich, H., ftraf Konrad zu Solms-
Braunfels. Ein Roformationsbtichlein f. d.
Solmser Land. WetzUr: SchnitzLer. 31 S.
[2595
Kemper, Luthetfuni u. Calvinismus in
Stadt n. Amt Hobensolms bis z. 80j. Krieg.
(Mthfte. Rhein. Kirch.-ft. 11, 257-88.) |«»96
Kentenleh, E. Charakterist. d. Trierer
Erzbischofs u. Kurf. Johann v. Isenbnrg,
1547—67. ^Trier. Arch. 84/25. 232 f. ) (2997
Reliefer, HM Zur ft. d. Wiedert'anfer in
d.Eifel. (Mthfte. Rhein. Kirch.-U. 11,161-67.)
[2998
KedlSeh, 0. K., Julich-berg. Kirchen-
politik am Ansg. d. Mittelalt.. s. 'i&j'Ui, 1306.
Rez v. 2, l (Jnfich 153S— 5*9 »: Mitt. a. d. hist.
Lit. N. F. 1!>9— 201 (iust. Wolf. [2999
Rotscheldt, W., Die Kolner Augustiner
n. d. Wittenberg. Reformation, f Mthfte. f.
rhein. Kirch.-ft. il 33—58.) [3000
Lindrboom, J., Anna Bryns en baar
invloed in kerkel. kringen. (Nederl. Arch.
Kerkgesch. N. S. 11, 324-31.) [5001
Yo», K., Wjjbrandt, Jansz van Hart werd.
rNederl. Arch. Kerkgesch. N. S. lv, tttt-5.)
1 3302
Pont, J. W , ftesch. v. h. Lutheranisme
in de Nederlanden tot 16I8, s. 12. 1341.
Rez.: Theol. Lit.-Ztg. '12, Nr. 17 W. Kohler.
[i003
Diehl, W., Zur ft. d. Ref. u. ftegenref. in
d. Pat ronats pfarreien d. Klosters Ubenstadt.
(ftust. Kr tiger gewidm. v. Schiilern usw.
42—76.) [8004
H«|i«iff« E#, Ein unhekannter Probst v.
Bleidenstadt. (Nass. Heimatbll. 17, llf ) [3005
Wolff, H%, Verwendungd. Altarpfrflnden
in d. fttrstK Schloftkapellen von Hess.-Kassel
infolge d. Reform. \Zt. d. Ver. f. hess. ft. 48,
203—14.) [3008
Dlehl, W#, Reformationsbuch d. evangel.
Pfarreien d. ftrofiherz. Hessen. 2. Aufl.
Fried berg: Selbstwrl.; Darmstadt: Schlapp.
628 S. 8«. iHess.Volksbiicher. 31-36.) [8007
Sohai, W.f Territorium u. Ref. in d. hess-
ft. 1526-55. s. '16, 1349. Rez. : Zt. d. Ver. f.
hess. ft. 49, 321— »r> Dersch; Zt. f. K. ft. 36,
5*>— 92 Bess; Hist. Zt. 117, 118-21 W.
Kohler. [3D0S
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UNIVERSITY OF MICHIGAN'
*92
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Hechteheim b. Mainz 1550—59. (Hess. Cbron.
'16, 10, «21 - 28.) [8000
Bteker. Ed***, Zur G. d. Wiedertaufer
in Oberhessen. lArch. Hess. G. 10, 66-in5.)
(3010
Reformation, Die, n. ihre Wirkg.
in Ernestin. Landen. Hrsg. v. Gnat.
Scholz. 1--3. Lpz.: Deichert. 1: G.
Scbolz, In d. L&ndeskirche d. Hrzgts.
Gotha; Wi8amann,Ind.Volksschnle
d. Hrzgts. Gotha; Anz, Im Gymn. d.
Hrzgts. Gotha; Lietzmann, In d.
theol Fak\ d. Univ. Jena. 176 S.
(7 M. 50.) 2: Rud. Herrmann, Die
Ref. in Kirche n Schnle d. Hrzgts.
Sachs.- Weimar-Eisenach.(99Sj 2 M.70.)
3: A. Human, Die Ref. in Kirche u.
Schnle d. Hrzgts. Sachs.- Meiningen.
(86 S. 2M.40.) [3011
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Schirmherren d. Ref. 1: Friedr. d.
Weise n. d. Anfstieg d. reformator.
Bewegung 1617 — 1526. Heioing.:
Brttckner & R. 91 S. 3 M. (Nene
Beitrr. z. G. dt. Alts., hrsg. v. Henne-
berg. Altertsforsch. Ver. in Meiningen.
Lpz. 28.) [3012
Franeke, H, G., Die evang. Geistlichen
Weidas im 16. Jh. (Zt. d.Ver. f. thtir. G.
K. F. 22, 327-81.) ' [8018
tfrelaer, A.f Eingang u. Ein fa lining d.
ev. Lehre im Coburger Land. Cob.: Braun-
sehmidt. 80 8. «0 Pf . [8014
Sanders. Die Reformation Herfords im
Spiegel d. Brief e Luthers. (Ravensberg.
G.blf '17, Nr. 1 f. ) (80J5
Keinttr*, H., Die Gestaltg. d. Ref. in
Ostfriesland. (Abhdlgn. usw. z. G. Ost flies-
lands SO.) Aurich: Friemann. 64 S. IM. 50.
[8016
tiarrelts, H., Die Reformation Ost fries-
lands naeh d. DarstelJg. d. Lutheraner v. J.
1595 nebst e. komment. Ausgabeihr. Berichts.
Rost. Diss. 54 S. Krscheint vollst. in d.
Abh. u. Vurtrr. z. G. Ostfrieslands. [S017
Vow, K.. Anabaptist en to Abaus in 1549.
(Nederl. Arch, Kerkgesch. N. S. 11, 257— 70J
[3018
Plettner, E., Die Reformation im
Oldenbnrger Lande. Oldenbnrg: Lan-
deaverein. 95 S. 75 Pf. [3019
Reformatio*, Lathers. u.d.Braunschw.
Lande. Z. 400jahr. Jubelfeier d. Reform.
hrsg.v.Landesverein f. Heimatschutz, Herzt.
Braunschweig. Mit 83 Abb. Braunschweig:
Appelhans. so S. [3020
Ufinther, F., Die Festlegungd. Grenzen
Zu d. Herzogttim. Braunschw.-Wolfenb. u.
Grubenbagen auf d. Oberharze im 16. Jh.,
brsjf. v. F. Denker. (Zt. Harz-Ver. 81-
lis.) [8021
Ufthtffeit, P.f Ref.-G. d. Bistums Ltibeck.
Eutiu: Struve. 20 S. 7o Pf. (3021
Vceck, 0., Die Ref. in Bremen. Berl.:
Hutteu-VerJ. 80S. 1 M. [3023
Fieker, Gerh., Die Bnchersammlg. e. ev.
Predigers a. d. J. 1548. . Schrr. Ver. Sehlesw.-
Holst. Kirch.- G. t.Th., 7, 1-85.) {WU
Teen**, Der Geburtstag Hrzg. Johann
Albrechts v. Mecklenb. (Jahrbb. d. Ver. f.
mecklenb. G. 78, *05— 9.) [30t&
Amdtj G.. Ubers. iib. d. Lit. betr. Bfti-
t flhrg. d. Ref. in d. zur Prov Sachs, vereinigt
Gebieten n. fib. d. Ref.- Jubelfeiern in d. ver-
gang. Jahrhh. (Zt Ver. Kirch. -G. Ptot.
Sachs. 14, 88-80.) [30*6
Pallas, K.9 n. P. Schr&pler, Die
Einfilhrnng d. Reform, i. Delitzsch u.
Umgegend. Auf Grand d. erhaltenen
nrkundUchen Nachrichten. Delitzsch:
Walter. 64 S. [3027
Schmidt, Fr., Die EinfBhrung d#
Reform. iiLStadt u. Amt Sangerhausen
1539/40. Sangerhausen: SelbstverL d.
Vereins (f Geachichte u. Natnrgesch.)/
162 S. [3028
Bic|rtiag,W., Wie Eilenburgevangelisch
wnrde. Kilenburg : Off enhaner. 81 S. 50 Pf.
[8028
WoUehke,Th., Wittenberg u. d. Dnitarier
Polens. I. (Arch. Ref.-G. H,m-H*2.f [3080
Keieb, Ph., G. d. Reformat, n. Gegen-
reform, anf d. Eichsfelde, s. '13, 1844. Rez. :
Zt. d.Ver. f. thtir. G. N. F. 21, 51TT. G. Mentfc.
[8081
Bonhoff, Noch einmal tiieron. Hirscheide.
(BeitiT. z. sachs. Kirch.-G. «9, «30— 82.) [i08t
Barhwaldt Geo., Cyriakns Gans, d. erste*
ev. Pfarrer v. Wolkenburg. (N, Arch. Sichs.
G. 88, 75-84.) [8083
Rosenkranzt Einftthrg. d» Ref. in
d. sachs. Oberlausitz nach DiOzesen ge-
ordn. Lpz : Strauch. 180 S. 2 M.
Rez.: N. Laus. Mag. 88, 174-.8 Seeliger.
(8084
Frohlif h.K.* Zeitz z. Zeit Lathers. Lpz.:
Kdhler. l2S.;Taf. 80 Pf. [Was
Vetter, P., Zu Alexius Krosners Lebens-
G. iN. Arch. Sachs. G. 38, 209-17.* * [8036
Nagel, 6., Dnsere Heimatkif che.
Ein Grafi z. Reformationsjnbilftam ft
Lutheraner in PreuBen. Hit 10 Bild.
Elberfeld: Lnth. BUcherverein. 181 S.
[3037
Nleflen, P. v.. Die Johanniterhallei Son-
nenburg n. Markgraf .lohann v. Brandenb.,
s. '14fl5, 14fi4. Rez.: Dt. Lit.-Ztg. '15. Nr. 81
Perlbach. [30Sis
Kltakenborc, M., Der Ort d. Abendmahln-
feier Kurfttrst Joachims II. atn 1. No?. 1539.
(Hohenzoil. Jb. 20, 4*-57.) [80»
Mfihlradt, J., Wie Konitz evangeliscli-
Intherisch wuide . . . Ein Erinnemngsblatt,
anl&61. d. 400j. ReformatioDsJabelfeier (31.
Okt. 1917). Konitz, Wpr.: Schmolke& Biicbner
in Komm. 30 S. fMuhlrodt: Alts Konitz.
vergangenen Tagen. T. 9.) [8040
Bathge, E., Reformations oilder a. 4.
Synode Strausberg. Altlandsberg: Hiller.
61 S. [aWl
Wfhrraaan, 1.. Ane d. Jugend d. Herzogs
Georg I. (Mtbll. Ges. Pomm G. '15, Nr. $.)
[8042
by Google
Original from
UNIVERSITY OF MICHIGAN
Zeit der Reformation, Gegenreformation und des 30jfihr, Krieges, 1617—1648 *93
Heaer, R„ V. kath. Thorn vor Lather a.
nie Thorn evangel, wurde. Thorn: Golem-
biewskl i. Koxom. 39 S. [8048
Wotsehke, Die Ref. im Land© Posen, s.
'I4p5, $894. Rez •: Hist. MonatsblL t. d. Prov.
Pes. 15, 152-56 Bickerich. [8014
Konrad, P., Die Einfttlirung d. Ref. In
BresUn u. Sehlesten. Brest: Hirt. 117 S.
3M. (Darst. u. Qu. z. schles. 0. 24.) [8045
Weadt, H., Zur Einziebg. d. Altarlehen
in Breslau, 152$. <Zt Ver.-O. Scales. 5if
380 f.) . (3046
Wstke. Konr., D. Todestag d. Herz. Anna,
Wwe. d, Hzgs. Ueorg I. v. Brieg, geb. Her-
zogin v. Pommern, 26. April 1550. Zt. d. Ver.
f. G. Schleaiens 48, 418— 15 .) [8047
b) Gegenreformation und SOjdhr.
Krieg, 1555—1048.
Wolf, Girt., Die Lit. lib. d. Konzil an
Trient bis 1800. (Dt. Q.bll. 18, 227—61.) [8048
Sehotlealoaer, 1., Handsehriftensch&tze
an Regensburg im Dienete d. Zentoriatoren,
1554-62. Zbl. Biblioth W. 84, 65-82.) [8048
Adan9 J., £. nnbeaehtete Sehrift d.
Katharina Zeil a. Straflb. 'Zt.f.G.d.Oberrh.
31, 451—55.) [8050
Eases, fe. dt. Chronist d. Trienter Konzlls
. nnt Pine IV. (Jahresber. d. Gdrres-Ge*. f.
17, 81—18.) [8051
Zf ereaber *, E., Gerh. v. Kleinsorgen ala
G.schreiber d. Kdtnisch. Krieges. Miinst.
Diss. 16. 86 S. [3052
Posse? I al, Ant, Transsylvania 1584, ed
A. Veress, s. '14/'15, 3898. Rez.: Ztf.ksth.
Theol. 39. 137—39 KrOfi. [8058
Pololjr, J., Die Rede d Christ Schesaeus
anf d. Synods in Birthaim. (Korr.bh d. Ver.
I siebenbnrg. JLdkde. 3*, 86-101.) - J. Dnld.
■er, Desgl. (Ebd.38, 45— 55.) [3054
loch, Ernst, Scultetica. <N. Lansitz.
Magaz. 92f 20—58.) [8055
lappeler, H.f Chronik v. Frauenfeld a.
d.Jahren 1600-63; brsg.v. P. Schaltegger.
(Thnrg. Boitrr. z. vaterl G. 53, 160-63.) [3056
Botscheldt, W., A us d. Tagebuoh d#
Biir germeisters Job. Taek in Bftderich 1601
—1604. (Mthfte. Rheia. Kirch.-U.ll, 76— 93;
1*>— 58; 167-74.) [3057
Oxeantlerna, Skrifter oeh brefvezling.
Afd. l, Bd. 4. a. 11, 1485. Rez : Mitt. d. Inst,
f. det. G. 85. 198-201 Schafer. [8058
Jirgeas, Aus d. Geschichtswerke Ph.
Maneekes. (Hannov. G.bll. 19, 2»9— 817;
418—23 ; 20, 252—57. 1 [3059
Baler, Hera*., Die zeitgeschiehtL Auf-
zeiehngn. d Propstes Hodapp v. Allerheiligen ,
1640—53. (Zt. G. Oberrh. 32, 98-119. * [3060
Landtagsverhandlungen a. Land-
tagsbescbltt&ge, Die bttbrnisch., v.
1626 bis aafd.Neuzeit. Hrsg.v. Lander
archive d. Kgr. Bflhmen. 16 : Die Land-
tage d. J. 1611. 1 : Der Stftdtetag auf
d. Prager Burg q. d. Revolutionsland-
tag im Altetftdter Rathause. Hrsg. v.
J. F. Nov&k. Prag: fovnftf. CXX,
848 8. 36 M. [8061
8as1a, Die rtfm. Knrie u. d. Konzil v.
Trient. Aktensttieke, s. *14, 3904. Rez.:
Zt. I. kath. TheoL 39r 878-80 KrOfl; Zt. I.
Kirch.-G.36, 282 f. Herre; Zt. Ferdinand eum
3. P., 59, 320-83 VoltelinL— St. Eases, Briefe
vom Trienter Konzil nnt. Pius IV. (Bist.
Jahrb. 37, 49—74.) (8062
Schwari, WUh. Eberh., Zur Vi-
sitation d. Arcbidiakonata Frieaiand
1664 u. 1667. (Zt. Vaterl. 6. Westfal.
74, 1, 806— 1&) [8068
Jeauiten, Die Olrotltzer, in d. Zt
d. Gegenref. Akten u. Urkk. a. d. Jahren
1668—1619. Bd.l: 1558— 90. Brttau:
Jf&hr. LandesaussehuB, 16. LXXV;
698 S. 16 Kr. [In tachech. SprJ
Rez. : Zt. kath. Theol. 41, 580—82 Krdfi.
[3064
Briefe a. Akten z. G. d. 16. Jh. m. bes.
Rucks, auf Bayerns Pflrstenhans Bd. 6:
W. Goetz n. L. Theobald, Beitrr. z. G.
Brcg. Albreehts V. n. d. sogen. Adelsver-
sehwOrg. v. 1563, a. '14, 1470. Rez.: TheoL
Lit-Ztg. 14, Nr. 18/19 Scbornbaum ; Lit.
ZbL '15, Nr. 20; Mitt. d. Inst. f. 5st. G.forsohg.
85f 743-47 Jons. Mttller; G5tt. geL Anz. >&
622—24 Meyer v. Knonau. (3065
Haatlatarberlekte a. Dtld. (s. *14/'15,
3tK)t). Abt 2, Bd.4. Delfino 1564—65, bearb.
v. Stein herz. Rez.: Hist. Jahrb. 36, 678
P Schwelier; Zt. f. kath. TheoL '0, 141-44;
Bist. Zt 113. 347—50 Loserth; Theol. Lit.
£tg. '16, Nr. 10 \V- K6hler; Jb Ges. G.Prot.
Osierr.37? 90-»3; Abt. 2. Halfte 2. Ant.
Pnteo 1587—89. Rez.: Zt. kiroh.-G. 36,
2881. Herre; Abt. 4. A. 0. Meyer, Prager
Nuntiatur d. Giacomo Serra 1608— 06.
Rez. : Hist Zt 114, 128- 26 Loserth. [3066
Schlrmer, Orts- u. KultnreesohichUiches
naeh d. Eisenberger Ratsreehngn. d. Jahre
1566-79. (Mitt. d. G.- n. Altertsforsoh. Ver.
zn Eisenb. H. 31, Bd. 6, 1, 41-67.) [8067
Schoolmeesters, E.9 Un indnlt du
pape Pie IV. & l'dvequede LiigeOerard
de Groesbeeck du 8 marsl 667. (Melanges
d'hist. off. k Cb. MoeDer 2, 191—96.)
[8068
CaaJtilas, P., Epistnlae et acta, ooll. et
adnot illnstr. 0. Brannsberger. 6:1567—
71, s. '18, 89»5. Rez.: Zt. f.kath. TheoL 38,
803—6 KrdB ; Hist. Zt. U7, 108—10 Mirbt [8069
Aktea d. Visitation d. Bistums Mfinster
a. d. Zeit Johanna v. Boy a 1571-73, hrag,
v. W. B. Sohwara, s '13/'l4. 1475. Re/,.:
Hist. Zt 114. 411-13 W. Sohm; Zt. f. kath.
Theol. 89, 563-65 KrOB ; Hist. Jahrb. 85. 489 f.
Pfleger. [9070
Epistolae et acta Jesuitamm
TranssylvaDiae temporibu8 principuiu
Bithory 1671—1618, coU et ed. A.
Veress, s. ,18/,14, 1474.
Rez. v. 2: Zt. f. kath. TheoL 89, 185-37
KrdB. (8071
Wehrmonn, M», Aus d. Briefwechs.
d. Hersogin Maria v. Pommern. (MtMl.
Ges. Pomm. G. 16, Nr. 1 u. 4.) [3072
Loeseke, G.9 Vallensia. K. archival. Blatt
d. Erinnerg. an d. vor 4C0 Jahren erfolgta
Grundg. v. St. Joachimsthal. (Jb. Ges. G.
Protest. Osterr. 87, 81-87.) [3078
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UNIVERSITY OF MICHIGAN
♦94
Bibliographic Nr. 3074—3189
Lehatrt, Pr., Was d. Protokolle d. erst.
Lekal visitation en (1577/78* a. d. AmtWnraen
u. sein. ttrenagebieten v. Kirehe n. Schnle
zu berlehten wksen. (Mitt. Wurzen. G.-Ver.
nt 2, 79-108.) [8074
Bibl, B., E. Bericbt iib. d. Aafbebg. d.
•V. Kiruhen- n. Schalwesons in Krems 1584.
(Mtbl. Ver. Ldkde. Niederdst 6, U4f.) [3075
Block, P. J.9 Prins Willem's Apologie.
(Bijdrr. Vaderl. Uesch. 5. R., 4 239-86. [3076
Zlllessen, A., Beschwerde d. Siichteloer
Gemeindo weg. Religions verfolgUDg if>96.
(Mthfte. Rhein. Kirch.-G. U, l75fT > [8077
Piftam, H#, Testament u» Grab Jobs.
PistoriusdJttngeren. Zt d.Ges.f.Beftrderg.
d. G.kde. us w. an Freiburg 80. 186—206. > [3078
Sarpl, Paolo, Neue Briefe 1*08— 1«, v.
K.Benrath, s. Ho, 1500. Rex.: Rngl. hist
rev. 26, 181—83 Brown. (3079
Ztllesaea, A., Tier Briefe d. Predigers
Henr. Fabricius na«h Stlchteln u. an d. Jtt-
licher Provinaialsynode 1614—17. (Mtbfte.
Rhein. Kirch.-G. 11, 22t> -45. > [8060
Banr, Jog., Die Korrespondenz d.
Hrzga. Maximil. v. Bayern m. Phil.
Chr. v. Sfltern, Fflrstbiscb. zu Speyer,
Okt. 1619-Juni 22. (Mitt H. Ver.
Pfalz 36, 89—136.) [3081
Herrmann, Fritz, Aus tiefer Not.
Hessische Briefe u. Bericbte a. d. Zeit
d. 30 j. Krieges. 1. Hftlfte. Darmst.: ,
Schlapp 16. 176 6. 1 M. 20. (Hess.
Volksbttcher 26/27.) [3082
Obser, K., Dnrlacher Briefe a. d. Jahren
1622— 90. iMitt. d. Bad. Hist. Komm. 88.
68-73.) {8083
ZUltsien. AM u W. Roteeheldt, E. Trost-
brief d. Heinsberger Predigers Gerh. Herter
an d. Gemeinde za Br&ggen 16*3. (Mthfte.
Rhein. Kireh.-G. U, 177-80. ;> [3084
Brleten over het beleg van 's-
Hertogenbosch 1629; medeg. door J.
S. van Veen. (Bijdrr. etc Hist. Gtar
nootocb. Utrecht 86, 1—88.) [8085
Curti, N.f E. Visitationsbericht Ob.
d. Urserental v. 1648. (G.freund 70,
257-79.) [3086
Steiilin, K., Die Exemtionsformel
zu Gunsten d. Schweiz im Westftl.
Prieden. (Anz. Schweir. G. 17, 35 f.)
[3087
Richards, G. W., The Heidelberg
Catechism, hist and doctrinal studies.
Philadelphia: Publication and Sunday
School Board of the ret church 13.
— J. J. Wood, The Heidelberg Ca-
techism in its newest light. Ebd. 14.
Res. : Theol. Stud. n. Krit '16. 158- 68
A. Lang. [8088
Pt easehti, K , Oie Brbacher Kirohen-
ordnnog v. 1560 n. Phil.ifelanchthon (Gust
Krtiger gewidm. v. Sohftlern nsw. 19— 41. >
[308f»
Bossert, Cf.f Der Kampf urn die
wttrttb. Kircbenordng. in Onterdwis-
heim 1576. (Zt f G. d. Oberrh. N. F.
80, 811—42; 544 - 73.) [3090
' Sella, Fr.« Bekenntnissehr. d. St Steyr
v. J. 1597 is. 'li, 1509 u Schlnfi. (Jb. lies. G.
Prot Osterr. 37. 55—80. [3081
gtelaweater. Art., Kin laadesftrstl.
Fastendekreta.d.J.iso*. tZtd. Hist. Ver. t
Steierinark 12, 154-58. > pO«
Dora. Job., Ans Flugsohrr. d. 16. Jh.
< Jahib. Hist Ver. Billing 29, I3t- sir. > [3ot*3
Heller, 8., Keen Utrecht seh Pain flat nit
den Leyeeeterscben tijd. i Bijdrr. etc. Hist.
Genootsch. Utrecht 36, 231—5*. > [3094
Fink, B. Tagebncb d. Blscbofe Frs.
Wilhelm flb. seine ital. Reise 1641. (Mitt. d.
Ver. f . G. nsw. v. Osnabrfiok 38, 81— its.) [80*5
Barb, Das sogen. Rote, bearb. v. J.
Zimmermann, s '12. 13#1. Rez. : Mtsbfte,
f. rhein. Kirch.-G. 7, 5i»-6< H. Fliedner. [3098
Bltsebl,0M Theologled. dt. Reformation
a. Kntwioklg.' d luth. Ortbodoxie in d. pbi-
lippistiscben Streitigkeiten , s. '12, 8657.
Rei.: Dt. Lit-Ztg. Us. Nr. 41 Loofs; Arcb
f. Ref.-G. 10. 3K3t Volker; Theol. Lit.-f
•14. Nr. 22/25 Kattenbascb; Zt f. Kirch
36, 530—82 Zsehamack. '1
[3097
Altbaas, P.. Die Prinsipien d. dtret.
Dogmatik im Zeitalt. d. arietotel Scbolasak,
s. '15, 1400. Rea.: Theol. Litbt. '17, Nr. IS
Weber. [3098
Swofoda, If., Trient u. d. kirchL
Renaissance. Schaoplatc, Yerlauf vl
Ertrag A Konziis v Trient. Unt Mit-
arl?. v. V. Casagrande usw. bearb. u.
hrsg. 3 Aufl. wien: Holzhausen '(5.
132 S; TaflF. 5 M. 20. [8099
Khuea, HtM Die letite Bernfnng d. Tri-
enter Konxils dnrch Fins IV. 29. u. I5bt>f a.
'14, 1497. (Sep. Kempten: KOsel. IM,) [3100
Eder, Reform vorschlage Kaiser Ferdi-
nands I. auf d. Konzil v. Trient. TL 1,8. 'IS,
1509. Rea.: Theol. Ut.-Ztg. '18, Nr. 12 Holt*-
mann : Dt. Lit-Ztg. '14, Nr. 40/41 Barge; Mitt.
Hist. Lit, N. F. 5, 188—91 Oast WoB. [^101
Telt, A. I.., Die Eidetform d. tri-
dentin. Glaubensbekenutnisse v. 13.Not.
1564 u. ihre Aufnahme im Hainzer Dom-
kapitel. ( Hist- poI. Bll. 1B9, 462-74.)
[3102
Dreyer, Die ltib.-Hvl*nd. Beziebgn. znr
Zeit d. unterganges livlind. Kelbstandigkeit
1551—83 h. '13 U4 8D20. Rea.: Hist Zt. 114,
452—54 Keussen ; Jahrb. Cesetxgebg. 41, 472 f.
Brinkmann. [3108
8t5praer9 B.f Der Land*berger Bund.
Progr. Horn 14. 24 S. [8104
Braantberger, Pins V. n. d. dt Katho-
Hken. s. f15, 1508. Rea.: Hist Zt 116. 161
W. Goeu. 13105
Hraanabtrg^r, 0.9 Petr. Caniaius.
Freib. : Herder 17. 8 M. 40. [8106
■Cons, Die Schlacbten b. St Qnentin
(10. 8. 1557) u. b. i^ravelingen (,18. 7. 1558), s.
'16, 1386. Rez. : Hist. Zt. m, 532 f. Elkan.
[3107
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UNIVERSITY OF MICHIGAN
Zeit der Reformation, Gegenreformation and des 30jJlhr. Krieges, 1517—1648 *95
Ir&enik, J., <;rundzuge d. pf&lz. Politik
beim Beginn d. Gegenref. Progr. Ung.-Hra-
disch '14. 16 s. [5108
Platshotf, Frankreich u. d. dt. Protestan-
ten 1570-73, h. 'I3fl4. 3922. Rez.: N. Arch.
f. sachs. G. 86. 366-68 G. Wolf; Mitt. d. Inst,
f. d*t. G.forschg. 36, 373—75 Hasenclever.
[3109
(Jrol, H. (ir. van, Het Zeeuwsche
prijzenhof te Vlissingen van de over-
gave van Middelburg tot na de pacifatie
van Gent (Bijdrr. Vaderl. Gesch. 5. R ,
4, 1 —45.) — Ders., Het Zeeuw. prijzenh.
te Vlissing. 1675—77. (Bijdr;\ etc. Hist.
Genootsch. Utrecht 37,235-369.) [3110
Angyal, Z., Rudolfs II. ungar. Re-
gierg. Ursachen, Verianf u. Er^ebnisse
d. Aufstandes Bocskay. Bern. Diss. 16.
120 S. [8111
lacker, I'h. van. [4* defense des Pays-
Bas catholiques a la tin du 16. sifccle. (Me-
langes d'hist. ort. a Ch. Moeller 2, 265-77. >
[3112
Hayr, Jos. Karl, Die Tiirkenpolitik Rrz-
bisch. Wolf Dietrich* v. Salzburg,*. 14, 1501.
Rez.: Mitt. a. d. bist. Lit. X. F. 2, 271»— 75
Ilwof; Hist, .lahrb. .w, 432 f. Zttchbaur. [3113
Wendt, If., Schlesier in turkisch. Ge-
fangenschaft. (Scbles. G.bll. 'ig. i-*»j 13114
Schroder, William Frhr. v., Stu-
dien zu d. dt Mystikero d. 17. Jb. 1:
Gottfr. Arnold. Beidelb.: Winter. 119 S.
4 M. (Beitrr. z. neuer. Lit -G. N. F. 9.)
[3115
kopp, W„ Job. Arndt. Untersucbg. tib.
d. >Iystik im Lutherturm, s. '14. 1*03. Kez. :
Hint. Vierteljscbr. 17, 453 f. Hur. Hoffmann:
Dt. Lit.-Ztg. 14. Nr. 30 W. Kohler; Theol.
Ut.-Ztg. 14, Nr. 6 Kohimeyer. [3116
<*nirs, A., Osterreichs Kampf f.
sein Sttdland am Isonzo 1615—1617.
A Is e. Chronik d. 2. Friauler Krieges
nach zeit^enflss. Qn. hrsg. Wien: Seidel
16. 1718. 4M.
Rez.: Hist. Zt. 118. ill— 23 I.uschin v.
Ebengreuth; Mitt. Inst. Ost. <;. :*7. 519-21
Erben. 13117
Lippert, Wait*, Beitrr. z. Politik
Ferdinands v. Kftln im 30 j. Kriege bis
2. Tage v. Schleusingen im Juli 1624.
<Lpz. Diss.) Lpz.: Deichert 16. 107 S.
2 M. 80. [3118
Karsteu, II. A., Karl Gust. Wran-
geif hans ungdomstid oeta fSrsta krigs-
arbana 1618—38. Stockholm : Noratedt
*: 8. 16. XV, 272 S. 5 Kr.60. [3119
Krebt, J., Erzhrzg. Karl v. Oaten*, u.
Kardinal Franz v. Dietrich stein. <Zt. Dt.
Ver. G. Mahr. u. Scbles. 21, 138—15.) [3ito
Sehwars. R., Das Marien burger Werder
tvahr. d. sihwed.-poln. Erbfolgekrieges 1626
-2i*. (Mitt. d. Westpr. G.-Ver. Jg. 15, 6—9. »
[3121
DaacfcelMu, K., Frhr. t ., Wallenstein
a. d. Besetzg. Mecklenburg* im J. 1628, (Dt.
Revue 41. IV, 348—52. i [3122
Schroek, J.. Wallensteins VeiTat an
Kaiser u. Reich 1630. Progr. Ma ria.se hein.
'15. 31 S. [3123
Both*, F., Gustav Adolf* u. s. Kanzlers
wirtschaftspolit. Abskhten auf Dtld.. s. 13.
1517. Rez. : Hist. Vierteljscbr. 16, 27Sf. Mentz.
T3124
Mehler, J. B., General Tilly, der
Siegreiche. 2. verm. Aufl. Aliiuch.:
Seyfried & Co. IB. 222 8. 1 M, 20.
[81*5
Relttg, Atlf., Die Stellg. <1. Regierg.
u. d. Reichstages Sehwedens z. polnisch.
Frage, April 1 634 bis Nov. 1635. Leipz.
Diss. 16. Ill S. [3126
KUter, 0„ Hans Kasp. v. Klitzing. Braun-
Hcbw.-httneb. Generalleutnant 1639—41.
iBraunsthw. Magaz. '17. Nr. 1— 3.> [3127
P faff, Fr., Zur G . d. Kchlacht b. Freiburg
1644: Turennes Zug urn d. SchOnberg. (Ale-
mannia 44. 14 1— 65. > [31*8
Japlkae, KM Johan de Witt. Amsterd. :
M.mlenhoA' '15. 359 S. Ti tt. i>0. f31*9
Losertli9 J., Zur G. d. Gegenref.
in Nenmarkt, Knittelfeld, Gro8- u.
Klein -Lobming. (Zt. d. Hist. Ver. f.
8teierm. 14, 112ff.) (3130
Omden, J., (idrz u. Volkermarkt am
Ende d. 16. Jb. tCarniola. N. F. '13. l— 6.»
[:u3i
AeoKebaaer, H., Banditenstreiche in
Walschtirol 1585. <Forsoh. usw. a. G. Tirols
u. Vorarlb. 12. 42- 46. ■ [3132
Hrejsa, Die BQhmische Konfession
(s. '15, 1412). Forts. (Jb. Ges. G.
Prot Osterr. 37, 33—54.) '[3133
Jelinek, Bn, Die B5hmen im
Kampfe nm ihre Selbstandigkeit 1616
— 48. Beitr. z. Geneal. u. Biogr. d. bohm.
Kombattanten d. 30j. Krieges. Prag:
Tanssig 16. XVII, 77, XV, 142 u.
38 S. 7M.50. [3134
Seaeuffltr, J., Die wiederauflebende Ge-
meinde Eger im 30 j. Kriege. <Jahrb. d. Ges.
f. G. d. Protest, in Osterr. 85, 124—26. j [31:^6
Bardelebea, C. v.. Die Tochter e. brandb.
Kurfursten Herrscberin v. Siebenbiirgen.
« Dt. Herold ?16, Nr. 12 u. 17, Nr. l.) [3i:«5
Braababer. K., Fremdes Kriegsvolk in
Wasserburg 1594 u. 15H5. Waaserb. a. Inn:
Selbstverl. 15. 12 S. 1 M. 50. [3137
Herrmann, Frz., Bayrenth in d.
2. HaJfte d. 16. Jh., 1660—1603. Mit.
alph. Register)) zn d. Tanfen d. ev
Stadtgemeinde Bayreatb. (Arch. G.
Oberfranken 26, 2, 25—161.) [3138
Dora, K., Job. Naa u. d. Rat v. Niirnberg.
Beitr. z. (i. d. polem. lit. a. d. Zeit Albrechts
V. r. Bavern. < Beitrr. Bayer. Kircben.-G. 28,
225— 36. * [3139
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UNIVERSITY OF MICHIGAN
'96
Bibliographic Nr. 3140—3214
Eohter von Mespelbrunn, Jillus,
Fttrstbfechof v. Wttrzburg u. flerzogv.
Franken(1578— 1617). Eine Festschrift
hrsg. in Verbindung mit . . . v. 0. Vv
HefidOrfer. Wflrzburpr: FrSnk. Ge-
sellsch.-Druckerei. XV, 272 S. 4°. IBM.
[3140
LadwU. M., Znr G. d. Gegenref. In
Ebertshaasen, B.-A. Schweinfurt. <Beittr.
Bayer. Kirch.-G. 24, 47-49.» [3141
Spindler, JM Heinrieh V. v. Knor-
ringen, Pttrstbisch. ▼. Augsburg (1698
—1646). S. kirchenpolit. T&tiskeit (s.
12, 8768). Tl. 2- (Jahrb. Hist. Ver.
Billing. 28, 1—264.) [3142
Stela, Strenge Jnstiz wider ein. Pfarrer
zu Heidenheim nnt. Herzog Friedrich. rBU.
f . wfiritb. Kirch. -G. 18. 94 f. ) [3143
Scheiwiler, k.9 Elisabeths Spitzlin.
Beitr. z. Gegenref. in d. Schweiz. (Zt.
Schweiz. Kirch.-G. 11, 204—20; 278—
87.) [3144
Scheiwiler, A.. P. Lndw. v. sachsen.
Beitr. z. Gegenref. in d. Schweiz. (Zt. f.
schweiz. Kireb.-G. 10, 241—74.) (3145
Wyatu,KM DieGeiatlichen d. Sextaria-
tee Luzern von 1588 bin am d. Mi tie d. 17. Jh.
( Zt. f. schweiz. Kirch.-G. 8, 161-80. ) [3146
Wrniii, K., Zeugnisse ub. d. Besuch d.
heil. Karl am Grabe d. sel. Nikolaua v. Flue.
(G.freund d. 5 Orte 71, *«— 56. [3147
Grfiter, S„ Die luzernische Mission im
WaUis 1604—16. 'Zt. f. schweiz. Kirch.-G. 9.
2*6-28.) . [3148
Hmhs J.de, Le chancelierTechtermann.
Pribonrg: Pragnicre*i4. 48 S. [3149
I Att«r re, D., La Suisse et Geneve en
158?. (Anz. f. schweiz. G„ N.F. %u, :a-99.)
1815D
Schellhafi, KM Zur G. d. Gegenref.
im Bistnm Konstanz. (Zt. G. Oberrh.
32,3—43; 167—249: 375-413; 493—
514.) [3161
Haselbeck, G., Die Anfitoge d.
Franziskanerklosters Tauberbischofs-
heim, 1629—49. (Frauziskan. Stud. 2,
386—417; 3, 169-86) [B152
Miller, B. A., StralSbur^er Lokalkolorit
in Frischlins ., Julius redivivus" v. 1585.
(Arch. Stud. Neuer. Sprachen 1S5. 1— 10.>
[3153
Haha, J£M Die kirchl. Reformbestrebgn.
d. Strafiburg. Binchofs Johann v. Mander-
scheid 1569—02, m. f18/'14, 8940. Rez.: Lit.
ZbL'15, Nr.47 A. Meister; Mitt. a. d. hist.
Lit., N. F. 3, 42 f. Herr. [3154
8ohm, W., Die Schule Job. Sturms u. d.
Kirche StraBburgs in ihr. gegenseitig. Yer-
haltn. 1530—81, s. 'J3/'i4, 1452. Rez.: Hist.
Zt. 113, 359-61 W. Kbhler; Mitt. d. Inst. f.
ost. G. 36, 724f. Elkan. [3155
Widnater, A., Fr. Prechter u. d. JStrafi-
burg. Kapitelstreit, s. '11. 1523. Rez.: YAH.
G. d. Oberrh., N. F.27, 164 f. Karl Hahn; Mitt.
*. d. hist. Lit., N. F. 2, 145—50 Herr. [316*
by Google
Eilerbaca, Der 30 J. Krieg im Kls&fi. >.
'1V14, 3841. Rez.: Korr.W. d. Geaamt-Ver-
67, 313 v. Borries. [S157
Alterffer. Cf A us vergilbten Blattera.
G. e. fleckenstein. Gemelnde im SOjaiir.
Kriege. Strafib.: Buchh. d. ev. Geaefl*ch.
29 S. 50 Pf. [315*
Rodewald. Aua d. G. d. 90 j. Krieses in
d. hinter. Grafsch. Spoaheim. (Theol. Ar-
beiten a. d. Rhein. Wis*. Prediger-Ver.. N. K.
16. 41- 70; 17, 75— llfi. > £312*
Back, F., Die Pfarrei Traben 1660-16*0.
Monatshfte. I rhein. Kirch -G. 11, 1— 3».»
[31R0
Hisimehreieh, Fr.. Auszug d. Nonnen a.
Kloster Altenberg 1646. ■ Mitt Wetzlaer G.-
Ver. 6. 14—17.) - pi«»
Sander, Zur G. d. luth. Kirchengemeinde
HiinHce-Niederrhein. <Mtshfte. f. rhein.
KJrch-G. 10, 360-74.) ^»#«
Zllletsen, A., M. Geo. Be«*erer, d. er>te
reform. Innpektor im Hragt.Simmern. iTheol.
Arbeiten a. d. Rhein. wiss. Predig.-Ver.. ^.
F. 17. 63-74. . D^*^
Slaemms* W,, Die rleinieher Pfarrer
1597— iimf. Mtshfte. Rliein. Kirch.-G. li. 66
-75.i l*i€i
Oodei; Pfarrer u. Gemeindea d. Grafsch.
Dhaun im Ref.-Jahrh. Anf Grund e. Vi*i-
tationsprotokolls v. J. 1584. rMtKhfte. Rhein.
Kirch.-G. 12, 3— 12. » [3l«^
Miller, J. 0., Zur G. d. Reform, in d.
iirafschaft ^chleiden. « Monatshfte. f. rhein.
Kirch.-G. 10, 120— 79. » [3H«
Boekmlhl, P., Festschrift s. 300j. lie-
dachtnisfeier d. Tagung d, l. Gt»neralsyn«Mle
<L ref. Gemeinden in Jiilich. Kleve, Berg,
gehalten za Duisbtirg v. 7.-10. Sept. 1610,
s. n. 1588. Rez.: Jahrb. d. Ver. f. d. ev.
Kirch. -G. Westfal. 13. 259—61 Rothert [31^7
8chelven« A. A. ?aa, Het begin van het
gewapend verzet tegen 8panje in de 16.
eeuwsche Nederlandeu. (Handeiingen en
Meded. v. d. Maatsch. d. Nederl. l^etterkde.
le Leiden 14fi5, 126-56.) [3i«8
Uaprer. \\* 8., Hoeveei inwoners had
Leiden tljdens het beleg in 1574? (Bijdragen
etc v. vuderl. gench. 5. R. t, 86-92.) {316*
flalla. 4. de, Aanteekeningen betr. de
Hervormden in het Riiselsche 1566-1600.
iNederl. Arch. Kerkgesch.. N". S. it, 299— 45. t
[3170
Schelvea. A. A. vaiv Christ ophorus Fa-
britios. (NederL Arch. Kerkgesen.. N. S.ll,
155—60.) [8^1
Oatmen Klo^ke, vaa, De Socinianen en
de Zuid-Holl. Svnode 1639. i NederL Arch.
Kerkgesch., N. s. ll, 241-56.) [3172
Mailer t 8., Het verbod van «L kathot
godsdienst in de Provincie Utrecht in 1581.
.NederL Arch. Kerkgesch.. N. S. ll, 9T-1W.>
[8173
Merrts. C'h. ran. Jansenius et la fondation
de Toratoire en Belgique. (M^huigesd'hist.
off. a Ch. Moeller 2, 322—26.) — A. I**irran4,
NoUce sur le ma. II, 1220 de la Biblioth. R.
de Belg. Contribution a Thist. dnianseni^me
dans les Pays-Bn8 espagn. (Ebd. 327—38.)
[3174
Febvre, L., Fhilipp II et la Franche-
(*omt6, s. '13, '14, 1522. Rez.: Hist. Zt. il4.
181 f. Herre. [31^
Original fron
UNIVERSITYOF MICHIGAN
Zeit der Reformation, (regenreformation und des 30j&hr. Krieges, 1617—1648 *97
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Hofimimny W.f Zur Ref.-G. v. Wolisteih,
(Arch. Heea. u. io, loa-iu [3177
Mahl, W., Znr Lebens-(1. v. Hartm.
Creidiua. (Arch. Hesa. (5. 11, 108— 15.) [3178
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Zilly an Obarat Ruth. (Zt Hara-Ver. M>,
82—88.) [8179
Retfcert, H>., Hrsg. Ueorg v. Calenberg.
(Rothert, H anno v. Biographien 3, 41—60.)
[3180
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starn Dr. wilh. Palzer von Oanabrttck. (Mitt,
Ve$. (f. Osnabr. 40, 15S - 880.) [3181
Hlnteea, P., Entatehnngaasait n. Meiater
d. Hoizachnitts v. Lhbeck a. d. l«. Jh. (Zt
Ver. Lttb. G. 18, 97— ioo.j 1318*
Jentta, WM Prop it Yolqoard Jonaa in
Randsburg 167o— 83. (Sehrr. Var. Schlesw.-
Holst. Kiroh.-G. 2. R., 6, 463-50.) [8183
Hani, 0., Heimreicha Sehilderg. d.
Uberechwemmnng d. J. 1634. <Kt. d. Gaa. f.
schlesw.-holat G. 44, 323—29.) [3184
Peddereen, K., K. Lehrentseheidg. d.
Gottorpachan Theologen a, d. J. 1692. (Sehrr.
Var. Sohlaaw.-Httl8t.Kirih.-G. «. R.f 7, 86-
90.) [8185
Koch, Ernst, Saehsen u. RaBland anr Zelt
dea eratan Romanoff. (N. Arch. S&eha. G. 38,
85—89.) J8186
Bell, AM Im Streita nm d. Rrbe wolfs
d. J&ngeren v. SchOnborg. (Aroh. 1 eicha.
G. 36, 39-*3.) [3187
Bonkoff, Joh. Habermann. (Beitrr. z.
sAehfl. Kirch.-U. 29, 213—30, [8188
Stanga, EM Amteentaetsg. e. Obarlauaitz.
Pfarrara dnrch aeio. Kollator 1594. (Beitrr.
z. eftchs. Kirch.-G. 28, 85-115.) [3189
geldel, P., Znr Krinner*. an d. Tod d.
Knrf. Johann 8igiamnnd. (Hohens. Jb. 20,
208—11.) 18190
Springer, C. 0., Siniga Nachrr. Ho. d.
Amtawobnnngan d. praufi. Obarrftte. (AUpr.
Mtachr. 54, 372—417.) [8191
Sehalse, Th.. Znr G. d. Dorfaa Gehren,
Kr. Lnckau. (Niadarlana. Mitt. 13, 169-61.)
[3192
Loesche, Zur Gegenref. in Schle-
sien. Troppan, Jagerndorf , Leobscbtttz
(*. 16, 1414). Bd. 2. 96 S. 1 M. 60.
(Schrr. d. Ver. f. Ref.-G. 83, 8.)
Rez. : Schlaa. G.bll. 17, 16—20 Heinfcel-
mann; Theol. Lit-Ztg. *n, Nr. 10 VOlker;
Gdttgel. Ana. '17, 308—13 Loserth ; Zt kath.
Theol! 41, 786-88 KrOfi. [3193
Trllhalcfc, Jefc., Sebaetian Hoffmann,
ain Gttrlitser Bttrgermeister nm 1600. (N.
Laaaita. Magas. 90, l-SO.) 13194
Feiat, H.f Die Oalaar Lehnaiibertragnng
v. J. 1648. (Zt. d. Ver. f. G. Sehles. 50, 130-50.)
[3195
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nnngj d. Jasnitan in Polen. (Hiat. Monatsbll.
f. d/Tmv. Posen 15, 49—56.) [8196
c) Inner e Verhdltnisse (unter Aus-
schluB von Religion und Kirche).
Llebvaaa, H., Dt. Land n. Volk naoh
ital. Bariehterstattern d. Ref.-Zeit s. '14.
1550. Rez.: Hist. Viarteljachr. 17, 44t»f.
Joachims en. [Ji!»7
Stodlen z. Kultur u. G. d. Ref.,
hrsjr. v. Ver. f. Refl-G. Bd. 2: P. M est-
werdt, Die Anf&nge d. Erasmus, Hn-
manismus n# „devotio moderna". Mite.
Lebensskizze v. C. H. Becker, hrsg.
v. H. v. 8chabert. Lpz.: Hanpt.
XXXI, 343 S. 9 M., f. MitgL d. Ver.
7M. 20. [3198
Zinck, P., Xnlturbiider a. d. Erz-
^ebirge naoh d. Predigten d. ersten
Lutherbiographen Jobs. Hathesins.
(Glttckauf , Zt. d. Erzge1>irg8-Ver# 37,
17, 69-71; 86t; 118—20.) [3199
Heater, R., Der Kampf um d. Raieha-
atandaohaft der St&dte anf d. Aagabnrg*
Reichstag 1682. Diss. Bonn '16. 48 8. [8200
Tidal, TM Znr Verwal ton ga-G. Inner*
daterreichs im 16. Jh. (Zt Hist. ver. Steiarm.
15, !»2-10t) [3201
Watte, MM E. Rangatreit zwiack Ober-
n. lnnerdaterr. (Zt Hiat Ver. Steienn. 16,
102— IB.) [8202
Leeertb, Das Kirch en got in Steiennark
im 16. u. 17. Jh., a. '14, 39*4. Rez.: Mitt. lnat
Oat. e. 37, 146-49 Paeholka. [8208
Ka*,H., DieOlmQtzerGemeindeflnanzen
1580—1630. (Zt. Dt. Ver* Q. Mihrena uaw.
2a, 322—76; 21, 59—100.) - [8204
Adam, A.E., HerzogPriedrich I.v Wtlrttb.
u. d. Landaehaft. (Wttrttb. Vierteljhfte. 24,
210—29.) [8205
Bath, Edw ., ttber d. Hofpfalzgrafenamt
d. Fiirstbiaehdfe zu Spever n. Kotarsbeatal-
lnngen im 16. Jh. (Dt Harold • 16, Nr. 9.)
ratoe
Sehwarz, Pet., Die Landst&nde d.
Erzstif ts Trier unter Lotbar v. Metter-
nich 1699-1623. (Trier. Arch. 26/27,
1—65.) [8207
Goldsatimtdt, Hani, DerHarzog v. Jftlich-
Kleve ala Behold* er d. Stadt n. d. Hanpt-
geriehta Dttren. (Zt d. Aaehen. G.-Ver. 36,
174-79*) (8208
Brants, YM 9Le Prince* de Machia-
vel dans les anciens Pa;s-Bas* (Me-
langes d'hist. off. k Ch. Moeller 2, 87
—99.) [8209
Essen, L. van der, De nOroote en
generate ataatsloterij* der Nederlanden
1656— 78, (Bijdrr. v. vaderl. gescb. etc.
6. R., 1,275-332.) [3210
Zaylen ? aa Hyaralt ▼*■♦ Notice snr la
Landraed on Raed van de iedemvanVlaen-
dren. (Melanges d'hist off. 4 Ch. Moeller t,
252-64.) [8211
Schalte, 0.# Die Ordnnng d. Stadt
Grofien- Linden v. J. 1641. Heas. Bll. f.
Volkakde. 13, 116-21.) [3212
Volgt, Frdr., Der Hausbalt d.
Stadt Hamburg 1601—50. Hamb.:
Greife & S. M6. 259 S. 6 M. [3213
Voijtt, J. F.„ Aadernngen bei d. Wahl v.
Kataherreo. sowie bei d. Wahl v. Beam ten
1631. 1032. (Mitt. d. Var. f. hamb. G. B. 13,
23-27.» f32U
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UNIVERSITY OF MICHIGAN
♦98
Bibliographic Nr. 3215—8287
Bode, B., Das Kreiadirektorium
im Weatf&l. Kreise v. 1522—1609.
Mttnst:Coppenrath'16. 115 S. 2M.40.
(84 S.: Mtast Diss. '16.) [3215
Hobbing, H. H., Die Begrttndg.
d. Erstgeburtsnachfolge 4m ostfries.
Gr&fenhause d. Cirksena. Aurich:
Friemann %15. 888. 1M.60. (Abh.R.
Vortnr. z. (*. Ostfirieslands H. 19, Er-
lang. Diss. 160
Rez.: Hist. Zt 117, 548 f. Reimers [3216
Weise, Eine Bttnaaisebe Polizeiordnnng
a. d. 17. Jn. ( Mitt d. Ver. 1 sacks. Volkskde.
6, 218-89.) [8X17
Hafi, M., Eine Tabelle d. knrmarkiseb,
Lmdrate am d. J. 1572; verdff. v. M. Klhi-
kenborg. Forsch. z. brandb. a. pr. G. 28,
553 f.) [3218
Kentenlek, Stataten d. Trierer Hold*
•ebmiedeznnft a. d. J. 1582. (Trier. Chron,
11. 151—58.) (8219
Plan, W. €1., Die Sobfitzengesellscbaft
zn Waldbeim a. ibre Sebwestergilden 1m
Bochlitzer Amt z. Ref.-Zeit Beltr. z/Waldb.
Ref.-G. Waldb.: Rost 72 8.; 2Taf. 1M.80.
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Arrets P., Die Fiscberinnnng zn Bn-
diaain im 16. a. 17. Jb. <N. Laasitz. Magaz.
92. 59—71.> [8221
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boawtoestanden in Rijjnland in bet jaar 1575.
(Bijdr- etc v. b. Hist Oenootaefi. te Utrecht
35, 168-85.) (8222
Majar, E.. Der NacblaB d. Bailer Gold-
sebmieda Baltbas. Angelrot. tBaaler Zt. 14,
506—84.) [3228
Backer, All*- Pie Landtafel d. Kbein-
gaaa ▼. J. 16W. (Naes. Heimatbll. 17. 75— '8.)
(3224
aeaeaebaam, H*, Antwerpens Bltitezeit
im 16. Jb., ant. Zugrundelg. d. zeitgenOsa.
Scbilderg.d.FlorentuieriGnleeiardinL Beitr.
e. btadte-G. Belgiens. (Areb. Koltur-G. 18,
256—86.* (8225
Brakel, S. Tanf Een Tiental Ven-
nootschapsacten uit de 17 « eeuw.
(Bijdrr. etc. Hist. Genootsch. Utrecht
37, 182-230.) [8226
Yoigt, J. F., Die alteate Vereinig. Hamb.
GrondeigentOmer znr gegenseitigen Ver-
aicberg. gegen Fenerscbaden v. 3. Dez. 1681.
(Mitt d. Ver. f. bambg. G. Bd. 12, 98—99. ) [3227
Teiat, J. F„ Ein Register ab. Zehnten
n. andere Hebungen f . <L Domkapitel in Ham-
burg urn 1540. (Mitt. d. Ver. I bambg. G. Bd.
12, 128-36. \ {8228
Scawaeaeke, Die Wirkgn. d. SOjibr.
Kriegea im Erzatift Magdeb. (Holzkreis), 8.
14, 1562. Rez. : Tbur.-sacbs. Zt. 4, 221— 23
Kapbabn, [8229
Tille. a., Kommnnikantenzablen. <Dt.
G.bll. 17, 309—17.) Verwendbar f. Bevolke-
rnngeetatistik. (3*30
Ferteek, Der Rat d. Reicbaatadt Fried-
berg i. d. W. im 16. Jb., 8. '13/14, 8970. Rez.:
Vierteliscbr. 8oz.-Wirtsob.-G. 14, 423 f. K.
O. Mailer. [3281
Ztesemer, W.f E. KSnigsberger
Rechmmgsbuch 1538—36. (Altpr.
Mtechr. 63t 253-67.) [3232
Keefa*ann,Jek , Die Kepitalien d. Frbrn.
David v. First, Erbberrn aaf Knpferberg
(1600-84 l E. Bild a. d Kupferberger G.
Breslau 12 : Sehles. Volkazeitg. 32 8. (8288
Poptlka. F., Der NiederlagsproaeB d.
ateiriaeb. Landstftnde geg. d. Stadt Juden-
burg 1684—45 a. d. Judenbnrger Privilegien-
falsebgn. (Zt d. Hist. Ver. f. Steierm. 14,
44—68.) [8284
Brakel, 6. Tan, Ben Ainaterdameeke
Faetorij te Paramaribo in 1618. (Bijdragen
ete. v. b. Hist Genootsch. te TJtreekt 85,
88— 86.i [8285
Blflsma, R*. Rotterdams bandelsverkeer
met Rngeiasd tydens bet verbiyf d. Mar-
ebant8-AdTentnrea 1685— 52. iBijdrr. YaterL
Geaeb. 5. R., 4, 81— 107. > [8288
Sebaltie, Jab., Rinderefafubr in d. dt.
Territorien, inabea. in Heaaen. im 16. n. K.
Jb. (Jabrbb. f. Nation.5k. lot, 614—25.) [8237
Mdllembarg, W.. Die Kriaia (Lmanafeldi-
aobea Rnpferbandels im 16. Jb. * Tbar.-aaehs.
Zt. 6, 1*82.) (8288
Pries, A., D. sebwed. Zoll in Warne-
mnnde 1688—54, s. Ti5/'i6, 8988. Rez.: Hans.
G.bll. fl4. 4f»3f. Teeben. (8289
aimtoa. P., Die Handelsaiederlaaaa;. d.
engl. Kanflente in Elbing. (Hans. G.bll. '18,
87-143.) (8240
Siaaral, Die beasiaebe Feldpoat im 80j.
Kriege. (Mitt, an d. Mitglieder d. Ver. f . beaa.
G. 'lJ/'ie, 43f,t [8241
PtaebeL F.. Die eraten Armenordngn.
d. Ref.-Zeit, (Dt. G.bll, 17, 8l7-8a) (8842
Retsbaeb, A., Die Freiborger Annen-
pflege im 16. Jb., beaond. d. Bettlerordng.
v. 26. Apr. 1517. ZUGetcblehtskde. Freiburg
88, 107— 58.) [824S
Batiaer. JU Das Buck d. .,ArmenldBte
an Unaer Iaeb. Franen-Kircbeu an Bremen
(1525— 8o\ seine Bedentg. n/mntmafil. Be-
ziebg. zu d. Armen-Ordng. in Ypern. (Arek.
f. Kult-G. 12, 845-62.^ [82«
Ztt ier, E., Jadisobe Bekebntngarersneba
im 16. Jb. (Beitrr. z.G. d. dt Joden 86—118.)
— Plu Bleak, Ein vielbegebrter Rabbiner
d. Rbeinganea, Juda Mebler ReuUingen.
(Ebd. U4-84.) ^p245
Drecbsler, Die Juden i. e. Dorfe
Hittelfrankens zur Zeit d. 30j. Krieges
in Freimnnd. (Ev.-lnth. Hanskalenaer
'15, 41flF.) [3246
SckBlalefla, 4.. Znr G. d. Vejrtreitmng d.
Juden ana Rotbenbnrg o./Tauber 1619/20.
(Mtacbr. G. a. Wiaa. d. Jndentams N. F. 25,
268—84 » (8247
Stats. Honga^r Meiergeriebtanrteile d.
16. n. 17. Jb., a *13/'14, 1572. Rez.: Mitt, <L
Inat f . Oat. G. 36, 702 f Peterka. [8248
Kaiser, J, B., E. Weiatam v. Monaeren
a. d. J. 1644. f Jabrb. Ges, Lotbr. G. ^/ts,
533—35 3248
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UNIVERSITY OF MICHIGAN
Zeit der Reformation, Gegenrefonnation und des 30jahr. Krieges, 1517—1648 *99
Albert!, W., Der Rheingauer Lajidb ranch
v. l»>43. fi. rheiii. Bauernrecht, s. *13/'U,
388:>. Kez : Hist. Jahrb. 36, 195— t»7 Baner-
meister. ' [3960
Reits, G., Weistum Ober- a. Nieder-
Ernat v. 5. Juli 1545. Trier. Arch. 2627.
214—30. ) [3251
Voifft, J. F.f Hambnrgensien In d. Amts-
biichern d. Amtea Harbnrg 1573—1607. < Mitt,
d. Ver. t hambg. G. Bd. 1 1 , 434-46. > [3262
Meijer, W*. Nog iets over het.reentsge-
ding tegen Torrent i us. >Bijdrr. Vaderl.
Gesch. 5. R., 4, 309-13. ) 13263
Keller, Alb., lieiater Franntzu Nach-
riehters inn NUrnberg. a. flS/'i4f 1580. Rex.:
Dt. Lit. Zt. '15, Nr. 29 H. Knapp. [3254
Sclmarz, Wilb. Eberh,, Die Re-
form cL bischOfl. Oftizialats io Miinster
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f. G. nsw. d. Ogtseeprovinzen Rufllands '12,
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nnbekaant Eraiehgs.-Theoretiker d, Ref.-
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Stolzle, B., E. vergessen. Erziehungs-
theoretiker a. d. Bef.-Zeit. (Zt. f. G. d.
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nsw. 5, 2H4— 89 Nebe. [3275
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Hofbiblioth. durch Albrecht V. u. Joh.
Jak. Fui?ger. (Abh. d. Bayer. Akad.
28,8 ) Miinch.: Franz. XI V,412S. 20M.
Rez. : Boitrr. Bayer. Kirch.- G. 24, 119-21
Fr. Roth: Hist- Pol. BU. 101. 198—5102 Jos.
WeiB; Zbl Biblw. 35, 28-87 Ehrle. [3276
Sehuiter.Ffz..Bucherankanfed.£l0Btera
Oberaltaich z. Zeit d. 3n j. Krieges. (Stud-
Mitt. G. Bened.-Ord. N. F. 7, 131—35. » [3277
Herr. Alfr., ZurG. d. Egerer Gymnaaial-
bihliotbek im lfl. ih. i Mitt. d. Ver. f. G. d.
Dt. in Bohm. 63, 257—78. > [^278
Herr. Alfr„ Die Bucherverzeienniase d.
ehemal. Schlaggenwalder Lateinsohule. (Zt.
G. Brziehg. 6, KJ2-88. [3279
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Original from
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SchwEnke. 6. Fabeln u. Sehw&nke in
d. Meistergesfogen, hrsg. v. E. Goetze
u. K. Drescher. Halle: Niemeyer.
X, 386 S. 3 M. (Neudrucke dt Lit-
werke d. 16. u. 17. Jh. 231—36.) [3297
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Diss. '14. 281 S J [3301
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Vorbild, d. 2. Epode d. Horaz. (Ale-
mannia 44, 125-37.) [3302
Rtfarnaad, K., Joh. Fisohart als Pro-
testant. Greifsw. Diss. '16. 60 S. [8303
Kapp. A., Die StraBbnrg. Liederhand-
schrift v. J. 1592. < f Alemannia 44f 65—93.)
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Denk, V. M. 0., Furst Ludwig zu
Anhalt-Ctfthen u. d. erste dt Sprach-
verein. Zum 300j&hr. Oed&chtn. an d.
J?ruchtbring.!Gesellscb. Marb. Elwert
IX, 126 8. 2M.50. [3306
Botchan, B., Jak. Balde, e. patriot. Dich-
ter d. 17. Jh. (Dt. G.bll. 18, 1—16.) [3306
Bearend, Fn Wolfli. Spangenbergs Dieh-
tungen <s. '16, 1496). Forts. (Jahrb. f. G.
Els.-Lothr. 82, 35-62.) [8307
Neubaur* L., Zwei Elbiuger Dich-
ter, Achat, v. Domsdorff xl Christoph
Porsch. (AltprenJJ.Monatsschr.61,544
—606) [3308
Jobs. Bisselius, e. bayer. Dichter
u. G.schreiber d. 17. Jh. (Hist-poL
Bil. 157, 22— 33; 81-93.) [3309
Beebtold. Art., Beitrr. zu e. Biogr. Mo-
scheroschs. ^Zt. G. Oberrh., K. F.82, 562-72.)
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Boumaa, €., Philinp v. Zasens Beziehgn.
zn Holland. Bonn. Inss. 'in. 100 S. [8811
Korth, L., Ans dem Wiegenaiter d. dt.
Zeitnngswesens. « Korth, Mittagsgespenstar
132— 40J [3312
Albert, P. P., Die Anfange d. altest*
Zeitnng in Baden. Zugleieh e. Beitr. z. a.
d. Freiburg. Bnchdruoks im 17. Jh. (Zt. d.
Ges. f. Bafdrderg; d. G.fcde. zu Freiburg 30,
167— 84.) [8818
Brack, R., Ernst zu Sehauniburg,
e. kunstffirdernd. Ftlrst d. 17. Jh. Berl. :
Wasmuth, XII,82 8:75Taf. 4°. [3314
Ahmels, C, Uber d. Renaissance-
KunstdenkmWer unt Maria v. J ever u.
ihre Entstehg. (Oldenburg. Jahrb.
ue/'rr, 249—307.) [3315
Werneburg, B.f Peter Thumb u.
seine Familie. Beitrr z.stiddt. Kircheu.
baukunst. StraBb.: Heitz 16. 119 S.;
23 Taf. 10 M. (Stud. z. dt Kuust-G.
182 ) (54 S. unt d. Tit „St Peter auf
d. Schwarzwald utd EbermOnster*4,
StraBb. Diss. 15.) [3316
Wearaiaan, M., Einige baa- Oder knnst*
geschichtliche Nachrr. a. d. 16. Jh. (Mtbll.
Ges. Pomm. G. 10, Nr. 5.) [3317
Baum9 Jul,, Forschgft.ttb.d.Haupt-
werke d. Baumeisters Hiir. Schickhardt
in Freudenstadt, MOmpelgard u. Stutt-
gart, sowie ftb. d. Schlfisser in Weckers-
heim u. Aschaffenburg. StraBb.: Heitz
'16. 119 S.; 23 Taf. 10 M. (Stud. z.
dt Kunst-G. 185.) [3318
Hanftmann, B.. Die neue Bau-
kuust d. 16. Jh in Erfurt (Jahrbb. d.
Akad. Erftirt, N. F. 42, 1—176.) [3319
Heffmaaa, G., Der bauliche Znstand. d.
av. Pfarrhauser im Ursgt. Wirtamberg am
1560. (Bll. f. wttrUb. Klrch.-G. 20. 9-29. >
[33tO
Yolprt, J. F., Zum Brauwesen in Uambg.
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Petarsdorff. H. v., Hrzg. Barnim XL v.
Pommern n. Steinmetx Hans Sohetislich.
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by Google
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UNIVERSITY OF MICHIGAN
Zeit der Reformation, Gegenreformation and des 30j&hr.Krie£es, 1517—1648 *101
Rottinger, H., Pet. Flettners Holz-
schnitte. Straflb.: Heitz 16. XII,
89 S.; 18 Taf. 10 M. (Stud. z. dt.
Knnst-G. 186.) [3323
Hammer, Hnr., Nachtrr. u. Studien
zu Alex. Colin. (Zt. Ferdinandeum
3. F., 59, 157—213; 14 Taf.) [33(44
Albert, P 1\, K. bisher anbekannte Bild-
hanerarbelt Chr. Wenzingers. (Zt. G.-Kde.
Freiberg 33, 1~>-184.> 133?:>
Seherer, Christ,. Leonh. Kera als Klein-
plastikev. (Jahrb. d. Kgl. Preufi. Kunst-
sammlgn. 37, 3(ft-i4.) [332t>
Peters. S< bast. ErtK e. Magdeburg. Bild-
hauerum imi>, and d. Epitaph ium v. Lossow
im Dom. itt.Wl. f. Magdeb. 49, 50, 354-70.,
(33l>7
Gradmann, G., Michael Kern, Bild-
hauer. Tttbing. Diss. 16. 116 S. [3328
Balke, F., Cber d. Werke d. Kur-
trier. Bildhauers Hans Rupreeht Hoff-
mann (t 1616). 131 S. u. 24 Taf. (Trier.
Jahresberr. 7/8, II u. Bonn. Diss. 16.)
Sep. Trier: Lintz. 6 M. (3329
<«Hby, R., Lb. d. Tatigkeit d. Bildhauers
H. K. Asper in Salzburg i6ir> — tif>. (Mitt.
<ies. Salzb. Ldkd. 56. 55-94.)
[33:30
Hirschinann, 0M Hendrik Goltzius
als Jllaler 1600—1617. Haag: Nijhoff
'16. XI, 104 S.; 8 Taf. 5 M. 10.
(Quellenstud. z. holl. Kunst-G. 9 .) [3340
SiinmeK G., Rembrandt. E. kunst-
philosoph. Versueb. Lpz.: K. Wolff '16,
205 S. 4M. 50
Rez.: Dt. Lit.-Ztg. 17, Xr. saf. Seidlitz;
Lit. Zbl. 'IT, Nr. 4*; Kehrer. [3341
Pastor, \V., Leben Albr. Durers. f
Berl.: Reichsverl. 16. 307 S. 4 M.
Rez.: Dt. Lit.-Ztg. '17. Nr. 24 Singer; j
Preuii. Jahrbb. n:9. nOf. Drews. [3331 |
Haack, Fr., Funde u. Vermutunjren
zu Dilrer u. z. Plastik sein. Zeit. Er-
lang.: Blaesing '16. 105 S.; 25 Taf.
« M. (Beitrr. z. friink. Knnst-G. H. 6.)
[3332 ,
Beets, X., Zestknde-eeuwMChe knnste- |
naars. 1: Jan Swart. (Ond Holland 3V.
1—28.) ..[3333 !
Wiepen, K., BarthoJom. Bruyn d. Altere
u. <Jeo. Braun. Jahrb. d. Kdlniseh. U.-\ er.
3. 95—153.) [H334
Obser, K, . Der l berlinger Malor Marx
WeiB (f 1S80; ii. seine Pamilie. (Zt. 0.
Oberrh. 32, 131— 36. » [3335
Albert, P. P.? Abel Stimmer als
Portr&tmaler zu Freiburg i. Br. (Zt.
Geschichtskde.- Freiburg 33, 159-74.)
[3336
Gyssling, W., Ant. Miiller u. seine
Schule. Beitr. z. G, d. niederdt. Re-
naissancemalerei. StraBb.: Heitz 17.
JX, 168 S.; 29 Taf. 14 M. (Stud. z.
dt. Kunst-G. 197.) [3337
Glilck, G., Jugendwerke v. Rubens.
( Jahrb.d. KunsthistSammlgn. d.Allerh.
Kaiserhauses 33, 1—30; 9 Taf.) [3338
Peltzer, R. A.f Han* Rottenham-
mer. Wien: Tempsky. Lpz.: Freytag
16. 2°. S. 293-365; 7 Taf. 27 M.
(.Tahrb. d. Kunsthist. Sammlgn. d. All.
Kaiserts. 33, 5.) [3339
Wo'ltle, J., Aus alt. Neuburger Inven-
tarien. f'Korr.bl. Gesamt-Ver. 17, Nr. 111*2.)
[3342
Hl&tette, L., Notes sur les premiers hn-
primeurs anversois et les srravares de la
Passion Delber*tj-S( hrelber. (Melanges d'hist.
otf. a Ch. Moeller ?, 13-20. i 13343
Hahn, E«9 J. Starapfer, Goldscbmied,
Medallenr u. Stempelachneider 1506—
1579. ZttrJch: Beer & Co. '15. 90 S.;
11 Taf. 4 M. 80. (Mitt, d Antic] u. Ges.
Zttrich 28, 1.) [3344
Schmld, Bernh., Meister Andreas L%nget
e. (ilockengielier zu Danzig. ■ Mitt. d. West-
preuil. (i.-Yer. Jg. 15, 4-G.) [3345
Posselt, Fr. , Silberne Bildnisse
Hnr. Rantzaus u. d. hamburg. Gold-
scbmied Jak. Mores. Beitr. z. Kunst-G.
Schlesw.-Holsteins. (Zt. Ges.Schl.esw.-
Holst. G. 47, 267—95.)
[3'J44>
by Google
Stettiner, R», Das Kleinodienbuch
d. J ak. Mores in d. Stadtbiblioth. Unter-
suchg. z. G. d hamburg. Kunstgewerbes
urn d. Wende d. 16. Jh. (Verbff. d.
Hamb. Mus. f. Kunst u. Gewerbe.)
Hamb. : Meissner 16. 77 S. ; 34 Taf. u.
34 B). Erkl&rgn. 10 M. (Jahrb. d.
Hamb.Wiss. Anstalten33('15), Beih. 1.)
[3347
Bossert, GM Die Hofkapelle unt.
Hrzg. Ulrich. ( Wtlrttb. Vierteljhfte. 25,
383—430.) [3348
Ursprung, 0., Jacobus de Kerle
1531/32—1591. Diss. 13. U5*S.
Rez. : Hist. Jahrb. 37, 563 f. Kroyer.^ [3349
Gurlitt. W.j Mich. Praetorius
(Creuzbergensis), s. Leben u. s. Werke.
Leipz. Diss. 15. 138 S. [3350
Schreiber, Fel., Der Nttrnberger
Organist Johs. Erasm. Kindermann
(1616—55). Beitrr. z. Wtirdigung sein.
musikgeschichtl.Stellung. Miincn. Diss.
'13. 40 LXXX1X S. [3351
Bottcher. H.. Kulturzustande in Halbet -
stadt nm lfioo. (Zt. Harz-Ver. 50, 136-59.)
(3352
Original from
UNIVERSITYOF MICHIGAN
102
Bibliographic Nr. 3363—8419
Hfreebmamn, I,. Bilder a. d. Leben d.
Geistlichen cL Ditfze&e Ricbstatt am d. Mitte
d. 16. Jb. (Arcb. f. Knit.-G. It. 380-400. [835$
Yolksbuch, Das, vom Doktor Faust
Nach d. um d. Erf urter G. verm. Fassg ,
hrsg. u. ^ingel. v. Jos, Fritz. Halle,
Niemeyer, XLIV, 134 S. 3 M. [3364
Backer, Alb., Doktor Fanst u. Speyer.
Kaiaerslantern: Kaiser '14. 8 8. 1 M. (3855
Blame, R.9 Die Sagen vom Doktor
Faust in Staufen. (Alemaunia 43, 37
-44.) [3366
Spenta, Mv Die Lebensdarstellg.
im elsfias.Volfcsschauspiel d.lS.u. 17. Jh.
Straflb. Diss. 118 S. [3357
Schmidt, Bud*, Die Fran in d. dt.
Lit. d, 16. Jh. Strafib. Diss. 149 S.
[3368
Awrbein, A., „Stammbticblein*' d. Bam-
berg. Fttratbiach. Job. Geo. Zobel v. Giebel-
fttadt ans sein. 8tndienaeit. (79. Ber. a.
Jahrb. *16 Hist. Ver. Bamb. 85— 5t.) [8359
Meier, Gabr., Pbraeen, Schlag- a. Schelt-
wdrter d. sohweizer. Bef.-Zeit. (Zt. 8ob weiz.
Kirch. -G. 11, 81-102; 220-36.) [8560
Wredt, Ada», Sabatzgraben m. Xaaber-
mitteln n. anderes vor Gexicht, 1648. (Zt.
Bhein.-Westf. Volkskde. 14, 78—88.) {8361
Facias, Xlkolaas, Hexenwabn n. Hexen-
prosed, yornehml. im 16. Jh., s. '18, 1617.
Rcz.: Mitt. a. d. hist. Lit., N. F. 1, 895—99
Bloob ; Zt. f. scbweiz. Kirch.-G. 8, 71 f. Kirsch.
13362
Zaealek, B , Beitrr. z. Jager- Yolkskde.
d. 16. Jb. (BU. f. bess. Yolkskde. 15, 148-45.)
[8868
Witter, Tb., B. Be*ucb mit d. Magnus-
stabe in Sudtirol 1648. (Forsch. Mitt. G.
Tirola usw. '14, 162-66.)
[8864
Becateld, A., Hexen im bayerisob. Lager
b. Dnrlaob 1648. (Alemannia 44, 188-44.Y
[8365
f
Hollweg, 0., E. SehreibkalendUr Wolf-
gang WUbelms. (Monatesehr. d. Berg. G.-
rVr. '16, 151—57.) [8866
Homer, BL, fiinritt d. Erzbiscbofes
Ernst v. Bay era. (Mitt. d. Ges. f. Salzburg.
Ldkde. 55, 45—70.) [8367
Crmll, Pr., Zur Tanfe von Hrzg. t Jliichs
Toehter Hophie im J. 1557. (Jabrbb. d. Ver.
f. mecklenb. G. 80, 185-90.) [8368
Groteftnd, 0., Von d. Hnldignngsfeier
d. Stadt Stettin t. Hrzg. Bogislaw Xin. am
5. Apr. 1605. (Mtbll. Oes. Pomm. G. '15. Nr. 8.)
[3869
Bomarat, M.„ Barbiere als Wondarzte
anr Zeit d. SOjabr. Krieges. Xass. Heimat-
Ml. 18, 116 f.) ^ [8870
Sebtller, A*. Sanitare VerhiUtniaae io
Coblenz im 16. u. 17. Jb. (Trier. €hron. I3r
108-8; 141-52; 171-84.) [3371
Jonge, C. H. de, Bijdrage tot de
kennis von de Nord-Nederiands^he
Costuumgeachiedenis in de 1. helft
van de 16. eeuw. Utrecht. Diss. 16*
96, OXVI 8.; Taff. [3872
Maeee, H. P., E. Inventarverzeicbn. <L
Hansen znm Birnbanm in Aaeben a. d. J.
1641. (Zt. Aach. G.-Ver. 88, 214-65.) [3373
6. Vom Westfiilischen Frieden
bis zum Tode Karls VI. und
Friedrieh Wilhelm* Im,
Jesse*, W., Die Memorabilia Stapel-
holmensia d. Pastors Job. Grofimann z«
Stideratapel 1654-168**. (Schrr.Ver.Scblcsw.-
Holst. Kirch.-G. 2. B., 6, 363— TO. ) (8874
Sommerfeldt, G., Die Chronik d.
preufi. LandratsKoliegiums d. Jahre
1656—1661. (Forsch. z. brandb. u. pr.
G. 29, 248—67.) [3875
Bedllch, Oaw., Das Tagebuch
Esaias Pufendorfs, schwedisch. Reai-
denten am Eaiserhofe 1671—74. (Mitt.
Inst. Ost. G. 37, 641—97.) t^37*
W)Maa. Ed., A us d. Chronik d. Jak.
Billeterv. Aegeri 1671-91. <Jn: Hist. NeuJbL
d. Ver. f. G. v. Uri f. '16.) [3377
Brom, G., Een Italiaansche Reise-
beschrijvingd. Nederlanden 1677—78.
(Bijdrr. etc. Hist Genootsch, Utrecht 36,
81-230.) [8378
Ludwlg, V. 0., Memoiren e. Ver-
gessenen (Uasp. Ant Hamraerschmid),
1691—1716. (Jahrb. Stift Klosterneu-
bnrg 7, 1.) [837»
Melaecke, Pr.. Des Kronprinzen Fried-
rich Considerations snr I'Mat present dn
politique de lEnrope. iHist. Zt. 117,
(WO
corps
42— 78."t
Xaatiatarberlcate v. Kaiserbofe Leo-
polds I., Febr. 1657 — Dez. 1668, bi»g. V. A.
Levinson. s. *14, 1623. Bez.: MiU* a. cL
hist. Lit., N. F. 2, lto— 57 Hir«Gb. [8381
Bejaal, P, de. Innocent XL Sa eorre-
spondance aveo ses nonces, h. *14, 1627. Rez. :
Rom. Qnartalschr. 28, 59f. tibses. [8882
Wymaan, K., Zn d. Absebieden d. Brum-
ner Konierenzen im J. 1688. (Ana. Scbweiz.
G. 17, 182f.) [8888
Droysen, H.. Rheinsberg 1736—
1740. (Hohensoll. Jb. 20, 58—90.)
Ans Briefen Friedricbs d. Gr. P834
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UNIVERSITY OF MICHIGAN
Vom Westfal.Frieden b. E.Tode KarlsVl. u. Priedrich Wilhelmg I.,1648— 1740 *103
Beer, K., K. Htiinmnngsgedicht a. d. Zeit
J>eopolds I. (Mitt. Ver. G. Bt-B6hm. 54, 1-3. i
______ [3885
Zwiagmana, Der Kaiser in Reich u.
Christenheit im Jahrh. nach d. Westf. Frie-
den. Bnch 1, s. *18/'H, 4087. Bez.: Hist.
Jahrb. 86 , 419 ZCehbanr; Mitt. d. lust f. 5st.
G. 36, 725-728 Redlich. [8880
. tJttrae, J. v., Hennigs v. Treften-
feld in 6. u. Sage bis auf uns. Zeit.
Salzwedel: Menzel'16.
Rez.: Thttr.-Sachs. Zt.7. 71f. K. H. Lampe.
[8887
Dahr, B., Zur Charakterist. d. P. Mor.
Vota. (Zt. Kath. Theol. 41, 283-302.) [3J88
I sober, Th.f Die Gesandtschaft d.
protestant. Schweiz bei Cromwell u. d.
Generalstaaten d. Niederlande 1652/54.
Bern: Francke 'IB. 113 S 2 M. 80.
(Auch: Arch. H V , Bern 23, 1, 1—113
n. Bern. Diss.)
Rez. : Anz. Schweiz. G. '17. 104—7 Gollati.
13389
<»le? Die Kandidatur Ludwigs XIY. bei
d. Kaiserwahl v. J. 165*, *. '15/'16. 3005. Rez. :
Hist. Zt. 118, 500-2 Michael. [8390
Well), Joi.f Leibniz u. d. poln. Frage.
<Hist.-pol. Bll. 158, 694— 98. • [3391
St rich, M.t Der junge Max (II.)
Emanuel v. Bayern u. sein Hof. Auf
Grand d. Schlufirelation d. franz. Ge-
sandten de la Haye u. ander. unbe-
bekannter Aktenstiicke a. Mflnchen,
Wien, Paris u. Turin. (Altbayer. Mo-
natsschr. 13, 43—73.) [8392
Schiller, A., Die Coblenzer Liebfranen-
tttrme von d. Fnuazosen zerschossen. i Trier.
Chron., N. F. 13, 152-54.) [3393
Bailer, K., Der Freischarenzag nach
Savoyen v. Sept. 1889 u. sein Anftthrer Jean
Jacques Bourgeois v. Neuenbnrg. (Jahrb.
schweiz. G. 42, 1—86.) [3394
Danckelniann, E. Frhr. v., Die
kurbrandb. Eirchenpolitik u. Eurpfalz
im J. 1696. (Zt. f. G. d. Oberrh. 31,
573—601.) [8396
Heaser, K., Die Belagergn. v. Landaa
1702, 1703. 1704 u. 1713. 2. verb. Aufl., s. '14.
1640 Rez. : Mitt. a. d. hist. lit.. N. F. 2, 281i.
Dobrzynski. [3396
Herrmann, 0.v Graf Albr. Konr. v. Fin-
ckenstein als Soldat. (Forsch. z. brand b. n.
pr. G. 29. 7—65.) [8397
Henfrel miller, *., Frz. Rakuczi a. sein
Kampf f. Ungarns Freiheit 1703-11. Bd. l,
>. '14. 1642. Rez.: Mitt. d. Inst. f. 6st. G .forschg.
36, 375—78 Thd. Mayer. [3398
Loewe, T., PreuB.-ost. Anleihever-
hdlgn. 1708. Beitr. z. Vor-G. d. Er-
werbg. Schlesiens. (Zt. Ver. G. Scbles.
51, 104—16.) [3399
Israel; K., Der Feldzng v. 1704 in Sfld-
dtld., s. '14, 1643. Kez.: Mitt. a. d. hist. Lit..
V F. 2, 282— 86 Dobrzynski: Hist. Zt. 115,
217 G. F. Preufi. [3400
Striefc, M*, Lieelotte u. LudwigXIV., s.
13/'14, 4044. kez.: Zt. f. G. d. Oberrh. N. F.
80, 803f. Willi. [3401
Bourbon, de. Le traite d' Utrecht
et les lois fondament. du royaume.
(Thfcse.) Paris: Champion '14 346 S.
[8402
Kiel*, Erica, Pren&en a. d» Utreehter
Fricde, 8, 'li, 1632. Rez.: Westdt. Zt. 3?v
250f. Hashagen; Forsch. z. brandb. it. pr. G.
28, 603 f. Peters. [3403
Lf opart, W., Kurland. Plane Moritz
Wilhelms v. Sachs.-Zeitz. rNr. Arch. f. sacbs.
G. 37, 266-81.) [5404
Mercies H.f La Suisse et le Congres de
Bade. 5 juin— 7 sept. 1714, d'apr. lea sources
diplom. franv. <Anz. Schweiz. G. '17, 1—31.)
T3405
Haas* A., Zur Krinnerg. an d. 15. u. 16.
Nov. 1715. < Mtbll. Ges. Ponun. G. '15, Nr. 11.)
|3406
Yoli. G. B., Friedr. Wilh. L u. d. preuB.
Erbanspriiche auf Schleaien. (Forsch. Brandb.
Pr. G, 30, 55—67.) [3407
Foex, Th., Un Episode des relations de
Geneve avee la Savoie 1666—1700. (Anz.
Schweiz. G. '17, 61— 92. I [3408
DOrfllger, H.» Franz. Politik in
Solotnnrn z. Zeit d. Schanzenbaues
1667-1727. Zttrich: Leemann 817 S.
5 M (Schweiz. Stud. z. G.wiss. 9, 1.)
(3409
tilster, K„ E. schweiz. Oesandtschaft an
d. Wiener Hof 1700/01. (23. Bist. Neuj.bl. f.
17 v. I'ri l— 46. ♦ [3410
Christ, fcust., Aus Mannheims
Umgebg. nach d. Orleans'schen Krieg.
(Mannheim. G.bll. 17, 2—9: 26—33;
49-54: 73ff.: 97—107; 12^-36. 18,
5-18.) [3411
Keiper, JM Charlotte Friederike, die
froiie P/alzgr&fln u Administratorin v.
weibrttcken. (Pfalz Museum '16. > [3412
Wetterer, AM Das religitis-aszetische
Leben d. Kardinals Hugo v. SchOnborn,
Fdrstbisch. v. Speier 1719—43 u. Konstanz
1740-43. ( Freiburg. Diozesanarch. N. F. is,
151-66.) (8413
Braekmaaa* K,f Krieg u. Not an d, Mosel
vor 200 Jahren. (Trier. Chron. N. F. 14.
28-27.1 13414
Keatftateta, Beitrr. z. (id. Trier. Kur-
fiirsten Franz Lndwig v. Pfalz - Neuburg
1716-29. TL 2. (Trier. Chron 11. 187— 91.>
[3415
Pick, K., Einzug d. Hrzga. Joh. Wilhelm
y. Jfilieh-Berg in Aachen 15. Mai 1680. (Zt.
d. Aach. G.-Ver. 37, 379-81.) [8416
Bern, V. Teat, Bench t ilb, d. Elberfelder
Stadtbrand 1687. Ans d. Protokolibaoh 1684
—1714 d. ref. Gemeinde in Jfichen. i Mtsschr.
d. Berg G.-Ver. 16, 37-39. ) [3417
Lobe, fl«, Von d. Hofhalrang d. Hrzgs.
Christian v. 8.-Eisenberg <Mitt. d. G.- u.
Altertumsforach. Ver. zu Eisenb. H. 81. Bd.
VI, 1, 3-16.) [sn%
tfaicaer. P., Nassauische A us wanderer
nach Amerika im J. 1709. rNaas. Heimatbll.
18, 1—9.) [3419
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UNIVERSITY OF MICHIGAN
'104
Bibliographic Nr. 3420-8488
Rdthert, W.. Die 4 Herzbergiseh. Briider
Christian Ludw., Geo. Wilh., Joh.Friedr.it.
Ernst August. (Rothert, Hannov. Biogra-
nhien 5, 61-97.) - 0ers., Die 4 fttrstUoh.
Schw&gerinnen Dorothea, Benedikta, Sophie
u. Bleonore d'Olbreuse (u. d. Prinzessin v.
Ahlden). fEbd. 97— m.> — Ders , Frhr. Otto
Grot*. (Ebd. 141—52.) [3420
' Gebaaer, J. H., Die Hildesheimer Un-
ruhen vom Winter 1702/08. Bild. a. d. Nieder-
gang d. dt. Siadtfreiheit. iZt. Harz-Ver. 50,
65-82.) [8421
Ulrica, 0.9 Chr. Ulr. Grupen, Stirrer-
meist. d. Altstadt Hannover, s. '14, 4057.
Rez. : Gbtt. gel. Anz. '10, 706—15 FrensdorC
Sehalse, Reran. Graf Konr. DetL v Dehn.
(Braunschw. Magaz. 15, 121—27.) — P. Xim-
■ermann, Zum Leben n. z. Charakt. d.
Grafen v. D. (Jahrb. d. G.- Ver. Hragt. Braun-
echw. 14, 77-99.) {3423
Staawler, WM Leibniz1 Bedeatg f. Nie-
dersaohs. (Hannov. G.blL 20, 206 - 24.) [8424
8oaiMerreldt, G., Der Bericht von e.
Ealenburgechen Berlin. Reise 1665. (Forsch.
a. brandb. n. pr. G. 28, 825—28.) [8425
Ciorke, 0., Spuren d. Nordisch. Krieges
ini Kreise Flatow. (Mitt. Wentpr. G.Ver. 16,
11-18.) [3426
Loeire, V., KOnig Friedrichl. v. Preufl.
u. d. Farstentum Oeis. < Zt. d.Ver. I. G. Schles.
50, 151—64.) [3427
Mel tarda*. 0., Die Stadt Breslau a. d.
Or. Knrfarst. <Zt. d. Ver. f. G. Schlea. 50,
1-27.) [3428
Andreas, Fr., Urteile d. Reichsfreiherra
Job. Mich. v. Loan ttb. Breslan a. d. J. 1716
U. 1722. (Schl. G.bll. '16, 64—71.) [3429
Innere Verhaltnisse.
Urkuden u. Aktenstticke z. G. d inner.
Polit d. Kurf. Friedr. Wilh. Tl 1, Bd. 2:
G. d. brandb. Finanzen 1640—97. Bd. 2: Zen-
tralverwaltg. d. Heeres a. d. Kammern. Von
Fr. Wolters. a. '16, 1518. Rez.: Forsch.
brandb. u. pr. G. 29. 580 - 38 Breysig; Viertel-
jschr. Soz -Wirtsch.-G. 14, 424—29 v. ttrbik.
[3430
Protokolle u. Relationen d. brandb.
Geh. Rates a* d. Zeit d. Kurf. Friedr.
Wilh. Hrag. v. Meinardus. Bd. 6:
Dez. 1669— Apr. 1663. Lpz.; Hirzel.
XXX, 1013 S. 48 M. (Pabl. a. d
Preott. Staatsarch. 89.) [3431
Acta Borassiea. Behdrdenorganisation.
5. 2.. 4. 1. 1736—31. 5. 1740, bearb, v. G.
Schmoller u. W. Stolae, s. is, 1649.
Re*. : Lit. Zbl. '13 Nr. 31 Brevsig; Forsch. z.
brandb. u. pr. G. 26, 618-621 Eiis. Schwenke.
[3432
dossil. Die kursachs. Landtagsordnung
v. 1728, s. '13. 1651. Rez. : N. Arch. f. sachs.
G. 35, 391 -93 Kaphahn. [3433
Seawiakowskl , Reichsmiinzreformbe-
strebgn. 1665—70 n. d. Vertrag v. Zinna 1667,
e. 15, 30\'3 Re/.. : N. Arch. Siichs. G. 38*,
238-40 Scheven. [3434
Pee*. K. ▼., Die kleineren Angestellten
Kaiser Leopolds I. in d. Ttfrkei (Arch. I iis*.
G. 105, 211—27.) Sep. Wien : Holder 16. 4^ l*t\
[3435
ttrantrald, Sam. Oppenheixner u. s. Kreisy
k. 14, 4060. Rez.: Mitt d. Inst. f. bet. Q. 3*5,
732—34 v. Srbik. [3416
Metseatala, Ulr. Obreeht vl d. Anfaare
d. frana. Pratur in Strafibarg, 8. 1*. 1657.
(78 S. : Strafib. Diss. 13.) He*. : Zt. G. Oberrh.
32, 160 f. Jacob. [3487
Belssonaade, HisL dee premier* e&sats
des relations 6eonom. directs* entre la France
et r fitat prussien pend. le rogue de Louie
XIV., 1643—1715, s. 13, 4169. Rez. : Forsch. %.
brandb. u. pr. G. 27, 301—9 RacheL 13438
Egeoolft PM Die Erbfolge im
JTtirstentum Nassau -Hadamar 1711 —
1743. Bonn. Diss. 16. 66 S. [3439
Sehaer,0., StaatshaushaH d. Kurfttrstent.
Hannover I68u— 98, s. 12, 3892. (Gott. Di«^.
12.) Rez.: Brabnschw. Magaz. 14, 58I.G.
H. Mttller. [3440'
Jttrgens,0., Hannov. St&dtenachea.
Forts. (Hannov. G.bll. 20, 109-12;
268-60.) 18441
Yolgt, Frdr,, Der HaushaJt d.
Stadt Hamburg 1601-50. Hamb.:
Grftfe & 8 '16. X, 259 S. 6 M. [344*
Kintp, A., Friedr. Wilh. L u. d. preua*
Beamtentum. (Forsch. Brandb. Pr. G. so,
31-53.) (34 ia
Keaiealeh. Zur G. d. Trierer Ziinfteu
(Trier. Chronlk U, 148—51.) (8444
Iaaanaaartlkel d.EisenbergerChirargea
u.Barbiere. <Mitt. d. G.- a. Altertumsforsch.
Ver. za Bisenb, H.31, Bd.VI, 1, 17—27.) [3444
Z*r Gescbiehte d. Brauwesens in Han-
nover. (Hann.G.blLi8t 220—24: 349-52.) [344*
- Posthnmogf N«W*> Advieien nil
bet jaar 1663 betr. d. toestand en de
bevorderin^ d. textielnij verheid in Hol-
land. (Bijdrr. etc Hist. Genootach.
Utrecht 37, 1—60.) [344T
Pscaolka, G.. Graz u. seine Rinwohner
im J. 1663. (Vierteljschr. Soz.-Wirtach.-G.
14, 298-828.) [344fr
Theobald. L», Der an^ebliche
BigamiebeschluB d. fritnk. Ereistagea.
(Beitrr. Bayer. Xirch.-G. 28f 199 f.)
J844»
Kapferiehaiid, A^ Hinterlaasenscnaftaa
zweier Pfarrer in Donaueschingen au.s d.
17. Jh. (Freiburg. DiOzesarch. N. F. 16, tSO
-308. (3450-
Heidemann9 H., Bevdlkerungssahl
n. berufl. (iliederg. Mtinsters i. W. am
Ende d. 17. Jh. Mttnst. : Ooppenrath.
838. 1M.80. (Mflnst.Beitr.a.G.forBchg.
N. F. 37.) [3451
Krebs, Jal.y Die Fam. v. Scharffenbeig..
Beitr. z. G. d. Reichensteiner Bergbaus. (Zt*
d. Ver. £. G. Schlea 50. 165-96.) [3452:
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UNIVERSITY OF MICHIGAN
YomWestfal.Friedenb.z.TodeKarlsVl.u.Friedrich\VilhelmsJ.,1648~ 1740*105
Tethen. F.# E. ritteraohaftlioh. Hals-
gerlcht v. J. 1706. (Jahrbb. ± Ver. f. meck-
lenb. ii. 80, 89—96.) [346?
Boerr. H«. Thomasius Stellung zum
landeaherrlkhen Kirchenregiment. Bias.
Bonn. 86 S. [3463
Warner, Milit. Friedensleben unt. Kg.
Friedr. Wilh. I. Beitr. z. G. d. Grenad.-Reg.
Kg. Friedr. d. Gr. (3. Ostpr.) Nr.4. lAltpr.
Mtsachr. 53, 1—95.) 13464
Baler, H„ Zu Kaph. Kiindigs Elenchua
privilegiorum regularium. (Freiburg. Did-
zesanarch. N. F. 16, 313—16.) (3465
Dnhr, B., Zur G. d. dt Volkamiasionen
in d. 2. Hiilfte d. 17. Jo. (Hist. Jahrb. 37. 593
—628.) [3466
Kait»r, H.« Romfahrten e. elsass. Jo-
banniters zu Ausgang d. 17. Jh. <Zt. f. G. d.
Oberrb. 31, 430—47.) [3467
Kratz, W., P. Christopb. Rassler
S. J. (Zt. f. kath. Theol. 40, 48—66.)
[3468
Kratz, WM P. Kusebius Truehseft S. J.
(HlBt.-pol.-BlL »58, 364-69; 436—50.) [3469
Wotacbko. Th,. Calcvs Hietoria syn-
oretistka. C/A.f. Kirch.-G. 36, 424— 58. ) [34-kfc
SleTekini^H..DieVern,€<btungd.Sohweiz
in d. Laws< he Knee 1720. Kin Kapit. schweiz.
IJandelspolitik. Festgabe d. Univ. Zurich z.
Einweibg. d. Neubanten '14. iRechts- u.
staat.swies. Fak. 75—105.) [3453
Lantendoaek, C. Tan, Jean Linsen et la
Compagnie d'Allemagne au 17. aiele. (Me-
langes d'hist. off. a Ch. Moeller t, 318—21.)
[3454
Dam ran Iseelt . W. K, Tan, Een lang
nitgesteldc reis. Kpisode uit onzen Levant-
achen bandei. (Bijdrr. VaderL Gesch. 5. R.,
4, 121—12.) 13455
Dam Tan Use It, W. E. Tan, Valseb geld
in onze nederzetting in de Levatt, 2. beift
d. 17. eeuw. i bijdrr. VaderL Gesch. 5. K. 4,
297-308.) [3456
Aalbers, J., Rijcklof ran Goens,
Commissaris enVeldoverste d. Oostind. j
Compagnie en zijn arbeidsveld 1663/54
en 165758. Gron.: Wolters 16. 7 Bl.:
221 S. (Groning. Diss.) [3457
Keller, R# A«, Postnrknnde f. Joh.
Maurenbrecher. (Dttsseld. Jb. 28,
227 f.) [3458
Eschelbacher, J., Die Anf&nge
allgem. Bilduncr unt. d. dt. Jnden vor
Mendelsohn. (Beitrr. z. G. d. dt. Juden
lt>8 — 77.) [3459
Willt, J., a. «. Christ, Judenordnung d.
Kurf. Karl Ludwig v. 10. Apr. 1662. (Maunh.
G.bll. 18, 34-39.) [3460
ttoerke, 0., Die Judenprivilearien d.
Stadte Flatow u. Krojanke. (Mitt. d. W'estpr,
<L-Ver. Jg. 15, 9-13.) [3461
by Google
Schlan, M.. Orthodoxie u. Pietismus im
Kampf am die Predigt, s. "13, 1668. Rez.:
Zt. f. Kirch.-G. 35, 319-21 Zscharnack. (8471
Danekelniann, tt.Frhr.T.. Kirehenpolitik
Friedricbs III. v. tirand^nb, u. Joh. Wilhelms
v. Knrpfalz bis z. Kvswirker Frieden. (Diis-
seld. Jb. 28, 105—56.) [3472
ForsthofT, Theod. Under Eyck, d.
Begrttnder d.lMetismus in d. ref.Kirche
Westritld,-. (lltbfte. Kliein. Kirch.-G.
11, 289 ff.) [3473
Ktlenateln, A,, Abt Maxim. Pagel v. Lam-
bach u. aein Tagobucn 1705—25- vNhid. Mitt.
G. fienefl.-Ord. X. F. ?. 288-326.) (3474
BkaUkj , tjuell^n u. Belege z. tl. d bbbm.
Emigration iiHOb Pr«ofien (s. '14. I09i). 2:
Die Rebellion auf d. Opotsthnoer Herrscbaft
in Bdhmen. (Jahrb. f. brandb. Kircb.-G. 13,
63—87.) [3475
Krofi, .1,, Zur *J. d. kath. ^egenref, in
Bohmenunt.Ferdin. I IT. (UitacbteneJesuiten
Hb. d. einxuni'blag. Weg. 1650. (Zt. f. katb.
Theol. 40, 772-5)7.; [3476
Reaala* J)ie BerchtesKadener t Salzburger)
F.roigranten in tiottingfu 1733 — 42 (a. '15,
1571). Nachschr. : Deokmiinzen auf <L Salzb.
Kmigranten. Zt Ges. Xieders. Kireh.-G.
21, 220—22} [3477
Yaaleek. Abt Colt fried v. Besael v. GOtt-
weig, s. f13. 1664. Rez.: Mitt <L Inat. t ost.
G. 35, 202 - 4 Osw. Redlicb. [34T8
Pickul, 4rM £in Fall v. Kniebengunga-
ditfereDzen im 1H. Jh. (Beitrr. z. haver.
Kirch.- G. 23, 73—75.) [.1479
Foch«, Der Streit urn d. Pfarrhaua za
Kaltcnbrunn 1684/85. Beitr. z. G. d. Simul-
taneuraa in d. Oberpfalz. (Beitrr. Baver.
Kirch.-G. 24, 39-47.) (3480
Uahr, B.9 Die Jesuiten am Nen-
burger-DUsseldorf. Fttratenhote in d.
2 Halfte d. 17. Jh, (Hist.-polit. Bll.
158. 610-27; 654—73; 733—47; 815
—823) [3481
HelbHnpc,*., DasTagehueh e.Eiosiedler
Klerik^M 1717—23. iStud.usw.z.0. d.Bened.-
Ord N. F. 5, 239—57.) [3482
Sehmldlln, L. K., Daa vereitelte Prolekt,
das Chorherrenstift Schimenwerd nach Olten
zu transferieren. (Zt. f. schweiz. Kirch.-G.
9, 204—18; 260-67.1 [3483
Klinkert, E. C, Die evang. Kan-
tone u. d. Waldenser 1655 u. 1685/86.
(Schweiz. theol. Zt. 34, 21—86; 79—
116; 167—70; 209—23.) [3484
Stefnel, L., Einkommsverhaltnisse d.
bad. Pfarreien, die 1656 zwisob. Wurzburg u.
Mainz ausgetauscht wurden. (Freiburg.
Dibzesanarch. N. F. 17, 226-40.; [3485
tifimbeK Die angedr. Landauer Kirchen-
ordnnug. i Beitrr. Baver. Kiroh.-G. 24, 96
—105.) [:*486
Fell, L.f Die Pfalzer Eolonie in
Halle u. ihre Beziehgn. zn Franken-
thai. (Mtschr. Frankenth. Ait.-Ver. '15,
»r.7f.) [3487
Dlehl. If., Schweizer im kurpfalz.
Kirchen- n. Schnldienst 1649—71. i Hess.
Cbronik 'l€, 1-4; 25-30.t [3488
8
Original from
UNIVERSITYOF MICHIGAN
*106
Bibliographie Nr. 3489—3558
geknabel, Frz«, Job. Ludw. Fabricius u.
d. Schweiser Hilfe f. d. PfAleer Kaiviniaten.
(Zt t G d. Oberrh. N. F. 31, 296— 300. > (3489
Dufcr, B.f Zur O. d. Pfalzer Jesuiten-
Gespenstes v. J. 1686. tHist.-pol B1L 158,
166—76.) [*490
Nies.A., Die Kirchenbaolast im
frtthfer. Kwfftrstentum K'6ln unt. be-
sond. Berticks. d. Hrzgts. Westfalen.
GemftB d. kShiiseh. Synodalstatuten v.
1662 xi. d. lex Clementina v. 1715.
Paderb.: Sch8nin<?h 16. 148 S. 4 M.
Rez.: Arch. kath. Kirehenrecht 97, 163
—165 Miissener. 13491
Slaeeims, Pfarrer Joh. Nikot. Streccius
♦1607—17-48) u. seine Chronik. tMthfte. Rhein.
Kirch.-G. 11, 193-213.) [3492
Berg , ('• tom, Bittaehrift d. Pfarrers u.
Inspektors Job. Scheibler in Lennep f. d.
luth. Gemeinden Ruppicht erode u. ReuBratb
an d. Knrf. Friedr. WiJh. Lennep, d. 18. Juli
1686. ( Monatsachr. d. Berg. G.-Ver. '16, 175 f.)
[3493
Daackelmaaa, frhr. f ., Die Rheinberger
Religionskonferenz v. 1697. <Zt d. Berg. G.-
Ver.49, 179-87.) [3494
R#tscheldt,W., G.d.franz.-ief.Gemeinde
zu Duisburg. (Schrr. d. Duisburg. Museums- .
ver. 6, J— 35.) [3495
Fortthoff, Der Under Eyck'sche Pietis-
mus u. d, Wendung zum Separatismus in
Mttlheim a, <L Ruhr, 1671-1716. (Mtshfte. f.
rhein. Kirch.-G. mf 289-310.) 13496
Feretkoff, E. Wiedertaufer in Nulheim-
Ruhr. Episode a, d. J. 1686. (Mtsbf te. f. rhein.
Kircb.-G. 10, 340-4G/> [3497
Fersthoff, Wilb. Hoffmann. dL geistl.
Vater Tersteegens. (Mthfte. rhein. Kirch.-G.
14, 97-128.) 13498
Sobry, J,, 1/ university de Louvain et la
controverse sor le laxisme en moral au
17. slecle, 1650—1700. (Melanges d'hist. off.
a Ch. Moeller 2, 368—81.) [3499
Ha11v9 J. de, De sticbting d. Roomsch-
Katb. Parochien te 81uis en ijzendlijke in
de 18. eeuw. (NederL Arch* Kerkgesco. X. S.
12, 35—62.) [3500
6oeters, Die Vorbereitg. <L Pietismus in
d. reform. Kirche d. Xiederlande, s. '12, 1560.
Res.: Zt. 1 Kirch.-G. 85, 618 f. Zscharnack.
[3501
Vos, KM Sociniaanscbe bewegingen onder
de DoopHgezinden in de 17. eeuw. (Nederl.
Arch. Kerkgeseh., N. S. 11. 332-41.) [3502
Eekkof, A., De Noord - Amerikaansehe
nredikant Henr. Seiyns in de gemeente
Waverveen, 1666—82. (Kederl. Arch Kerk-
gesch., X. S. 12, 97—157.) [3503
nilliackrodt, W.f Sicco Tjaden, eene
bladzijde uit de geacb. d. Ned. herv. Kerk in
prov. Groningen. (Nederl. Arch, v, Kerk-
gesch., N. S. 11, 41—77.) [3504
Kratz, Landgf. Ernst v. Hcss.-Homburg
n. d. dt. .lesuiten, s. 'I5j'l6, 1561. Kez. : Zt.
I. Kirch.-G. 36, 597—99 Loach; Hist. Zt. 117,
122 f. W. Kohlcr. [3505
Yelt, A. L., Kritisches zur Frage: Wie
entHtund d. Mainzer Diozesanproprium ?
(Arch. Hess. G. 11, 1-23.) [3506
Yelt, A, LM K on vert it en n. kirchL Reu-
nionsbestrebgn. am Mainzer Hofe unt. Ert-
biscb. Job. Phil. y. Sehdnborn. (Katholik.
4. F., 20, 170 96.) [350*
Rothert, Wn Job. Arndt. (Rothert, Han-
nov. Biographien 3, 13-26.) > [3508
Rothert, Vt\9 Justus Gesenins. (Rothert.
Hannov. Biographien 8, 26-42.) [3509
Rothert, W., Abt Molan. (Rothert, Han*
nov. Biographien 3, 152-64.) — Dens., Su-
perint. Joh. wllh. Petersen. (Rbd. 174-81./
[3 no
Rothert, W*, Abt Steffani. (Rothert,
Hannov. Biographien 3, 164 - 70 ) [35H
Erkandigungen, Die amtlichen,
1664— 67 (a. '14, 4088). Forts. (Jahrb.
d. Ver. f. ev. Kirch -G. Westf. 16, 303
—35; 18, 60—157.) [3512
truer. W.f G. d. Pietismns in d. Grafscb.
Waldeck, s. 'is, 1672. Rob.: Zt. d. Ver. f-
hess. G. 47, 361-63 Salis. [3513
Jesolten, Dt,, im Kampfe geg. franc.
Ansprtlche in Hamburg oro d. Wende <L
17. Jh. (Hist.-pol. Bil. 156, 473 *3.) [3514
Wolters, E. G., KirchL n. sittL
Zust&nde in <L Herzo^ttimem firemen
u. Verden 1650-1725 (s. '15, 1670).
Tl. 3. (Zt. ties, Nieders. Kirch.-G. 21,
125—69.) [8615
Becker, Jobs., Die Rinfnhrg. d. Offentl.
Konlirmation in Lubeek. (Zt. Ver. Liib. G.
18, 129-55.^ [3516
Teafel, E*, Job. Andr. Rothe, 1688—1758.
Beitr. z. Kirch.- G. d. s'ttchs. Oberlaus. im
18. Jh. (?eitrr, z. silchs. Kirch.-G. 30, l— 6H.)
[3517
Rrlx, LM Frdr. Wilh. I. u. d. kath.
Gemeinde Potsdam. BerL. Ebering'15.
97 S. I M, 60.
Rez. : Theol. Rev. '17, Nr. 9/10 Schnntgen.
(3518
Petri, Hm Die Grenz- a. Zufluchtskircheji
im Kreise Sorau K.-L. (Jahrb. f. brandb.
Kirch.-G. 13, 37 -55.) , [»i*»
Sek warts, P./Eingabe d. Inspector L.
Gensichen zu Landsberg a. W. v. J. 1711.
(Jahrb f., brandb. Kirch.-G. 9 10, 390-92.)
C»tO
Lftdtke, Frs., Der Xontius P. Vidoni als
Gegenreformator in Posen. (Zt. d. Hist. Gen.
Posen 29. 285—98.) [35«1
KaaUer, K#, Das Protokollbuch d. Fttrst-
biscbofl. Kommissarius v. Giogau 1658-66.
(Zt. Ver. G Schles. 51, 272 -96.) [35«
Stolzle, R,, Studentenleben an Universi-
Uten d. 17. Jh. (Arch. f. Kult-G. 12, 411—15.)
[3523
Klaar, K., Die Kosten f. d. Universit&ten
in Innsbruck 1969—1704. (gorsch. Mitt. G.
Tirols usw. 14, 188-91.) [3524
Hablcht, X. E., Die Altenburger 1. d.
GieBener Matrikeln bis 1707. (Mitt. <L G.-
u. Alteits.forschg. Ges. d. Osterlandes 12,
443 f.) £3525
Rothert, W., Wie Gdttingen unt. GerL
Adf.v. Miinchhauseu emporblttnte. « Rothert,
Hannov. Biographien 3. 233—44.) [352*
by Google
Original from
UNIVERSITY OF MICHIGAN
TomWcBtf4LFriedenb.a.TodeKarUVI.iLFriedrichWiihelmsI.>1648-1740*107
Frledeanbtirg , W», Die Berufg. Christ.
Wolffa an d. Univ. Wittenberg, 1714-15.
<Thflr.-Sachs. Zt. 7, 143- 58.) [8527
Meyer* Lflae, J., Aus <L Tagebnehe e.
sehwediscb. Stndenten in Wittenberg 1667
-70. (Thto-aAobS. Zt. 6, 177—88.) [852*
Dear, B,, £. Universal- Co mp en din m a.
4. 17. Jb. L d. Onterrieht Wittelsbaeher Prin-
gen. (Hist-pol. Bit 157, 801-9.) [3529
Beaker, H., Abasw. Fritscli, e.
pietist. P&dagog vor Francke u. e. Vor-
laafer Franckes. Beitr. z.G.H. pietist.
P&dagog. Paderb.: Schftningh. X,
125 & 3 M. 80. (Pfidab. Forsctairu.
n. Fragen 6.) [3630
Wlndel, B., Wie man fcitr Zeit d. Pie-
tisrans die Schiller zn ..wohlanstandigen
bitten4* erzog. Beitr. z. Erziehg8.-G. (N.
Jabrbb. f. d. klass. Altert. usw. 34. 281—86.)
[8581
BelAwasger, G., Comeniana. Beitr. zn
*ein. Briefwechs. (s. '14, 4101). Schluii. i Jb.
Gee. 0. Prot. Oesterr. 37, 21—82.) [3531
Utteadorfer, 0., 0. Erziehnngswesen
Zinzendorfs u. d. Brtidergemeine in s. An-
Jaogen, s. '14, 1684. Rea.: Zt. I Brttder-G. 7,
1*2-15: N. Jahrbb. f. d. klass. Altert 84, 584
—68 Schwabe; N. Arch. I saehs. (1, 86, I40i.
■Geo. Mflller. [3533
Etein, J., J. 6. Scbummels Pada-
gogik. Beitr. z. G. d. dt. Philanthropi-
nismus. Langensalza: Beyer. 172 S.
2 M. 25. (Manas pftdag. Magaz. H. 609.)
[3534
Aas d. Schnlleben e. niederrhein. stadt :
Emmerich. (Hist.-pol.Bll.l59, Hi— 29. » (3535
Frits, Alf., R. Kcbulordnnog d. Aachener
Jesuiten v. J. 1730. (Ann. Hist. Ver.Xiederrh.
100, 120--51.) [3536
Kiriatkowtki, A., Stand d. Landachnlen
im Klrchspiel Osterode am 1740. (Mitt. d.
Lit. Oes. Maeovia 19, 43— 57.> [3537
Jeeat, B., 2 Briefe d. Gtfrlitaer Rektort
-Grofler an d. Stadtsyndikas Riecb. (S. Lans.
Mag. 93, 169— 72. ) [8538
Hfinigen, E», Der Reiigionsnnter-
richt am Zittauer Gymnasium im Zeit-
alt <L Pietismns. E. Beitr. z. G. d.
Pietism. (N.Laus.Magaz.93,49— 139.)
[3539
BSIke, 0., Wie vor 200 Jahren d.
Bibliothek e. Fl&minger Erb-Lehn a.
Gerichtsschulzenaussah. E. kulturhist.
Skisze. (Tbttr.-sjchs. Zt. 6, 33-62.)
[3540
Leibniz. ZumGedachtn.s.200jahr.
Todestages brag. v. Hist. Ver. f. Nieder-
sachs. Hannot.: Gersbach 16. 90 S.
1 M. 50.
Rez.: Dt. Lit.-Ztg, 17, Xr. 47 Heimsoeth.
[3541
Rotfcert, W., Leibniz. (Rothert. H anno v.
fiiographien 3, 121— 41. > , [3542
by Google
Wundt, W#, Leibniz. Lpz. . KrSner.
132 S. 3H, [3543
Bitter, P., Leibniz n. d. dt. Knltdr. (Zt.
H. Ver. NiedersachH. '16, 165—201.) — Ders..
Bericbt e. Augenzengen fib. Leibniz en* Tod
u. Begr&bn. <Ebd. 247—52.) — Ders,, Hand-
scbrittenprobe. (Ebd. 258f.) — H. Patera.
Lefbn. in Xatnrwiss. u. Heilkde. (Rbd. 203
—48.) (3544
SfekeLP*. Leibniz als Fdrderer d. (Inter-
riohta- u. Bildungswesens. »N. Jabrbb. t. d.
klase. Altert. 88, 401—17.) J3545
GfraeYea, H., Leibnizen* Bildnisse.
Vervollst. u, hrsg. v. C. Sch uchha r d t.
BerL:G.tteimer'l6. 4°. 79S.;24Taf.
(Abbdlgn. d. Bert. ARd. '16, 3.) [3546
Ball. Fr*,t Zn d. Beziebgn. Comings zu
Danemark. Zt. Sav.-Stiftg. 37, U, A., 507-n.)
[3547
Wjmann, E., Jak. Billeters Auf-
zeichngn. flb. d. erst. Villraergerkrieg.
(Zt. f. schweiz. Kircb;-G. 10. 14<>— 52.)
[3548
Harkjrraf, H.. Mart. H'anke, einer d.
groBen Rektoren a. 17. Jb., n. Heine Bedeutg.
f. d. scbles. G.scbreibg. (Mitt. a. d. Stadt-
arch. new. Breslau 12, 80—52.) [3549
Mfiller9 Hans, Job. Hart. Cala-
denius 1710—69. Beitr. z. G. d. Geistes-
wiss., besond. d. hist. Hethode. Berl :
Ebering. XXVII, 162 8. 6M. (Hist.
Studien, Ebering, 134.) [3550
Schlenz, J* E.f Maxim. Kud. frbr.
v. Schleinitz u. seine Zeit. Warnsdorf :
Opitz 14. XVII, 662 S. (G. d. Bist.
Tk. d. DiSz. Leitmeritz. Tl. 2.)
Rez. : Zt. f. katfa. Theol. 40. 144-48. [3551
Weiser, Chr. Fr.f Sbafteqburg u.
d. dt. Geistesleben. Lpz. n. Berl.:
Teubnerl6. XVI, 5*4 S. 10 M.
Rez.: Hist. Zt. 117, 487—92 Jon. Toho.
[3552
Konaehel, P., CUr. (Jabr. Fischer, e. Ge-
sinnunge- u. LefdensgetiOHse Christ. Woltf.4
a. Kdnigsberg. (Altpr. Mtsehr. 53. 416—441.)
[3553
Weldlerf WM Leben u. Scbriften d. Aatro-
nomen, Phyatkeni u.Rechtsgelehiten Joh.Fr.
Weidler l«9i— 1755. (Ans: Archiv Weidler.)
Altona: Selbstverl. 15. 47 s. 3 M. [3551
Ladwtff, T, 0#, Memoiren e. Vergessenea
1691—1716. Wien : Branmttller '15. 68 S.
3 M. 40. Jabrb. d. Stiftes Klosterneub. 7. [3555
Kampf, Der, gegen d. Gelehrten-
Proletanat im 17. Jh. Hist.-pol. Bll.
159, 452—61.) [3556
Btebtold, Grimmelabansen n. seine Zeit,
8. *14, 4107. Rez.: Zt. d. Ver. f. bess.^i;. 48,
234—36 Edw. Schrdder. [3557
Beeateld. Art., Die Ranber-G. in Grim-
tneUhauseoH ..simplizissimus*' u. ihr Schaa-
platz. (Alemannia 4.^, 65—85.) — Dera., Zu
Grimmelshan^ens ,.seltaamem .Springins-
feld%*: Die Meaterei d. Dragonerregiments
K49. Ebd. 44,1 -30.> (3558
Original from
UNIVERSITY OF MICHIGAN
>108
Bibliograplue Nr. 3559-3626
Kober« A. H., Procopiui* v. Templin i»"-09
— fO. (Euphorion 21r 520—46; 70?— 3tf.; [3559
Bonman, C», Pbil. v. Zesens Be-
Ziehen, zu Holland. Bonn. Diss. 1«.
100 S. 8°. * [3560
Hfille, J., JohVaLPietsch. Wei-
mar: Duncker 15. 130 S. 6 H. 60. <
(Subskr.-Pr. 5 M. 50.) (Fowch. z. neucn
Lit.-G.50.) (40S.:M6nch.Diss.) [3561
Lebaiana, P., Die erst o Dichterkrdnunj;
in Helmsredt. i Jahib. G.-Ver. Hrzgt Braun-
SChw. 14, it;i — *;«.. (3562 '
FUmmlo*, W., An dr. Grypfaius u. nl. t
Biibne. (77 s.: Mirb. Diss, 'w.i [3563 j
Pchwiettrlas'. J., Joh. Ferd. Beck in t
Hamburg. (Zt. Ver. hamb. G. 21, 155— 67. >
{Sb*4 j
Vdlcker, Br., Die Hamlet -Dar- j
stellgn, Dan. Chodowieckes u. ihr
Qnellenwert f. d. dt. Theat.-G. d 18. Jh.
Tl. 3 : Schauspielknnst. Greifsw. Diss.
'16. 114 S. [3565
1/ftbmeyer, KM Dom. Eg. Kossi a. seine
Sehlobbmiten in DrldL (Rep. Kunstw. 40.
193-211.. 13666
Sckllppt. 4M Louis Remy de la Fosse
n. seine Banten. iQuartalbll. 4 Hist. Ver. i.
d. Grhzgt. Hessen 5, 291—316; 334—68.) [3567
HaMrbt, CM Jos. Furttenbaihs Hoebzeit-
Haurt-Gebaw. Beitrr. z. olmisch. Kunst- u.
Kultur-G. d. 17. Jh. tWnrttb. Vierteljbfte.
26, 121— 30. ) (3568
Lobmejrtr, Karl, Beitrr. r*. Knnst-G. d.
Kastatter Schlosses ts. 14, I5y0>. Forts.
(Zt G. Oberrh. X. F. 3?, 573-80.) [3669
Schiller, AM Zum Kirchenbarock mat
d. Hunsriick. « Trier. Chronik N. F. l*, 33
—51.1 [3570
Keatenlefc, Neues nb. d. Trierer Dom.
(Trier. Chron. N. F. 14, 65f.> — Karl L*b-
seyer. Die Bauukkorde ub. d. harocken
Ausschmnckuntren a. Umbauten <L Trier.
Domes. 1685— 1U0. I. iEbd.67— 78. > [3671
LohwtYtr, Karl, Jobs. Sei1z'% kurtrier.
Hofaribitekt usw.1717— 79, s. '14, 411*. Rez.:
Kimstgcschkbtl. Anz. '13, 138—40 Tietze.
(3572
Patzak, B.. Das ebemal. Augrstiner-
Chorherren>»tiff auf d. Sande zu Breslau.
Kunbtbist. Studie. < Zt. Ver. G. S<hle9. 51,
if;.'- 103.1 [3573
Slranbfj H., Die Bildhauer-Fa-
milie Dobel. (Sep. a. : AltpreuB. M tschr.
52.) Kunigsb.:Beverl6. 101 S. 2 M.
58 S.: Kitoigsb. Diss. 16. ;3574 j
Knpfer, J., Leben n. Werke d.
Bildhaners Frdr. Theiler a. Ebennann- J
gtadt. Erlang. Diss. XVI, 146 S. [3576 ,
Witter. Ta. . Beziehgn d. Malers Joh.
Holzer zum Kloster Marienberg. Zt. d.
Ferdinandeums 3. F., 57, 259— 7k tJ576
Schmidt, Gnat. Fr.f Georg Casp~
Schiirmann (1672 73—1751). SeinLebea
n. seine Werke nebst nenen Beitrr. z.
G. d. brannachw.-wolfenb. Oper u.
Kapelle bis z. Mitte d. 18. Jh. Mtincfcu
Dis§. 13 61 S. [3577
Waldaer. Frsr.. Dan. Herz, e.tiroLOrg#l-
bauer d 17. Jh. Zt. Ferdinandeum 8. FT5*>,
135— oti. > [3578
Gotthardt. J., Studentenbriefe a. Wniz-
bur# u. Pfag 1715—18. (Mitt. d. Ver. t G. d.
lit. in B6hm. 53. Ill— *4. W, 1*7-36.) [357fr
Vodftcb, 0M Die Statoten d.8tadt Oscbatz
v. J. K.9*. i Mitt. d. Ver. f. saehs. Volkskde. tf,
389-§5.. [3580
Kor». R.t Ans Hans Scbtf nes Tagebuche*
(Mitt. <L Ver. f. sachs. Volkskde. 7f 40-48.)
[3581
Ammaap. Hartn . Die Zaubereien d.
Ludw. Perkliofer v. Kiausen m. Anwendg.
v. Teufelssiegeln. (Forscb. Mitt. G. Tirol*
USW.14, C6— 77. > [358t
Hefi, Wc. Das Horoskop d. Astrologen
Andr. Goldmaver auf d. Stadt Bamberg. (74.
Ber. u. Jahi b. '16 Hist, Ver. Bamb. 1— ».) [S58S
tile, P., Teufelaglaube in Sachsen.
(Mitt. d. Vei. L sacba. Volkskde. 6, 325-27.)
(3584
Elstmermana, P , Die Gebuttatagftfeier
Hrzg. August Wiihelou zu Braunscbw. u*
Lttneb. in Jena 8. III. 1715. i Jabrb. Q.-Ver.
Hrzgt. Brannsehw. 14, 167 1) [3585
Gret*f*t*d* E. HochzeiUeinladong a. d,
J. 1679. ( Jahrbb. d. Ver. f. mecklenb. G. 79,
201—4.) [3586
SleaesBer, W . Kdnigsberger Hoehzeits-
gedicbte 1671—1751. (J»hrb.d.Ver. f. niederdt.
Spracbfoischg. 42, l-42.> (3587
Obstr9 K . Aus d. Aufzeiebngn. e. franav
Kurgastes iib. Baden-Baden v. J. 1«7$. «Zu
f. G. d. Oberrh. X. F. 30. 110-15.) [368»
7. ZeitalterFHedrichsd. Groften
1740—1789.
Lacaaat, A . H.% Prenfiens uralt u. bentig^
Zustand 1748, brng. v. K A, Macikowski*
B.HoUacku.G.Sommerfeldtta.,14ti7oe.
Rez. : Forsch. z. brandb. n. pr. G. tl. 293— *5-
Perlbacb. 1858*
Poniatowaki, StanlsUAig^Letzt.
K|?. t. Polen, M^moiren; libers, t. J.
v.Powa^eingel.v.A.f.Guttry. Hflnch.r
Geo. Mttller, LI, 431 S.: Taff. 10 M.
(Poln.Biblioth. 2.Abt., Bd.L) [3590
Friedricbs d. Gr. Briefwechs. m.
Hanpertnis u. Voltaire, nebstverwirndt^
StOcken. Nachtrr. Hrp^.v.H.Droy sen ,
F. Caussy n. G. B. Volz. Lpz.;
Hirzel. 119 S. 6M. (Publ. a. d. Preu&.
Staatsarch. 90.) [35»1
Volz, G. B., Zurliterar.TItigkeit Fri*d*
richsd.br. <Hobenzoll.Jb.it*, 23-48.) l.Die
Crfassg. d. Darstellg. d. Tei lung Polen 8 *. E.
neuer Plan z. Terteidigung Scblesiens geg.
Boh men. 3. Ans d. poet. WerkstatL 4. Der
..Kloge de M. de La Mettrie". 6. Der tlKloge
de M. Dnhan *. [35Dr
by Google
Original from
UNIVERSITY OF MICHIGAN
Zeitalter Friedrichs des GrolJen, 1740—1789
'109
Vol*. C.B., Friedrichs d.Gr.hist.Schrr.
iiji Lichte d. modern. Forscbg, (Nationals
Rundsohau 10, H. 9, 801—0.) [8598
Htatze, Bericht ttb. d. \tPolit Korre-
spondenz Friedrichs d. Ur.'k u. d. ..Acta
Borueslca''. (Sitsungsberr. d. Berl. Akad.
'15, 50—58.) [3594
gomnerftld. W. t.. Die auBere Ent-
stehungs-G'. d, ., Airtimachiavell Friedrichs d.
Or.'4 (Forsch. brandb. u. pr. G. 29, 457— 70.)
Peukert, Fi\, Die Testamente
Friedrichs d. 6r. und ihr milit&r. Inhalt.
Mttnst. : Coppenrath. 120 S. 3 M. [3596
Khevenhilller Metgch, Ftirst J. JM
Aus d. Zeit Maria Theresias. Tageb,
174*— 76. Hrsg. v. B,. Grf. Kbev.-M.
u. H. Schlitter, 6: 1764-67. 727 S.;
Taf. WM.50. [3697
Korrespondenz, Polit.,KarlFried-
richs v. Baden 1783—1806, Bd. 6, s.
'16, 1610.
Rez. : Dt Lit-Ztg. 16, Nr. 50 Dn Moulin-
Eckart; Hist. Zt 117, $05 - 7 Andreas. [8599
Hokeabeha, d.Gr'afin FranrJska v., sp'ater.
JHerzogln v. Wttrttemb., Tagebuch, hwg. v.
Osterberg , a. '13. 4227. Rez.: Dt. Lit-Ztg
'14, Nr. 99 fiehring. [8599
Hafi, E. Pommer iib. Pommern zwt
Zeit d. 7jfthr. Krieges. (Mtbll. Ges.
Poram. G. 15, Nr. 9f.) — Ders., Ein-
drttcke e. Pommern von Offirieren u.
Soldaten d. friederurianiach. Heeres,
iusonderheit von d. rass. Okkupation
Ostpreufiensz.Zeitd.7j.Kriege8. (Ebd.
^16, Nr. If.) [3600
Dreysea, H., Za Bielfelds Lettres fa-
milifcres et anlres. (Forsch. brandb. u. pr.
<5. 29, 471—74.) .[8801
Tola, 0, BM Das Rbeiasberger Protokoll
y. 29. Okt 17*i>. (Forsch. a. brandb. u. pr. G.
^9, 67—93.) Rea.: Hist. Zt. 117, 169-71
Michael. . (8602
SckHUer, H., Daa Testament Maria
Theresias. (Oeaterreich. Zt. U G. if 148 -55.)
(3008
Skibinski, M«, Enropa a Polska w
dobie wojny o sukces. austr. 1740—46.
(Europa u. Polen in d. Zeit d. Osterr.
Sukzessionskrieges.) Bd.1.2. Krakau;
Akad.13, XI V; 844; XXIX, 719 8.
Rez.: Kwart. Hist M4, 28, 227—54
Konopezynski. [3604
Hetgel, K. Ta#f Dt G. v. Tode Friedricha
d. Gr. Ms t. Auflosg. d. alt. Reiohea. s. '12,
1749. Re*. : Mitt. a. d. hist Lit 40, 315—18
KOdderitz; Hist Zt 113, 864-67 Mttsebeek.
[8605
Carlyle, Th., G. Friedrichs 11. gen.
Friedr. d. Gr. Dt. Ubers. v. J. Nenberg.
Neu bearb. n. m. Nachw. vera. v. L i n n e -
bach. 3 Aiifl. Bd.2.3 Berl.: v. Decker.
696; 606 S. 13 M. 3606
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Hcin, It., FriedrlHi d. Gr. E. Bill
seiu. Lebeus u. Schaftens. Berl.. Rei-
roar&H. 16. XIV, 4*4 S. 12 M. [3607
Kogler, B., G. Friedrichs d. Gr.
8. Auft. Lpz.: Mendelsohn 15. XVIII,
420 S. 6M. [3608,
Volx, G. P., Die Krisis in d. Jugend
Friedrichs d. Hr. (Hist Zt lis, 377—417.)
[36*>
Drojttn, H., Znm 31. Mai 1740. (Hohenz.
Jb. 20, 203—7.) 18610
Drojsen, H., Tageskalender Fried-
richs d. Gr. v. 1. Juni 1740 bis 31. M»rz
1763. (Forsch. z. brandb. u. pr. G. 29,
95—167.) [3611
Vol*, U. BM Die finanaielle Kriegs-
riistong Friedrichs d. Gr. (Dt. Rundschau
'16, JuH, 98-108.) (3612
Temperley, H.t Frederic the Great
and Kaiser Joseph* Lond.: Duckworth
16. 290 S. 6sh. [3613
Hoch, W., Friedr. d. Gr. u. Bis-
marck im Kampf geg. d. Koalitionen.
Karisr.: Gutsch. 18 S. 80 Pf. (Aus:
Sttdwestdt. Schulbll. 17.) [8614
Wedding t*a. La guerre de sept^aus.
T. 5, s. 14, 4133. Rez. v. T. 4 : Mitt Inst Oat.
G. 37, 5tS— Si Ferd. Wagner; v. 5: Lit Zbl.
'16, Nr. 44 W. Sch. 13<ii5
Ktthler,Hnr., Friedrichs m&hrisch.
Feldsugl768. Marb. Diss. 16. 106 a
[3616
Tola. B, «♦» Friedrich d. Gr. n. cL oriental.
Frage. i Hist Yierteljechr. 18, 73-iot. » fasn
B ratter, C. A., Die preufi.-tttr-
kische Bandnispolitik Friedrichs d.Gr.
Weimar: Kiepenheuer 16. 201 S.
1M.50. (Ur.Orientbttcherei7.) [8618
€rbaa^k, TM Friedr. d. Gr. u. Polen nach
d. Konvention v. 5. Aug. 1772. (Altpr. Mtachr.
54, 267—8^6 < (3619
Etersley, The partitions of Poland
New York 16. 8888. 2 Doll. 50. [8620
Tels, G» BM Der Plan e. Mitregentschaft
d. Prinze n Heinrich a. Friedricha d. Gr.
„Bxposl dn gonvernement prassien** 177K.
(flohenzoll. Jb. 20, 175-89.) [ten
Jtnton, A. tm H. K. v. Winterfeldt d. Gr.
K5nigs GeneralsUbsehet 8. '14, 1721. Rez.:
Gtttt (t«L Anz. MS, 474—85 Mollwo. 13622
Gnglia, E.f Maria Theresia. 2 Bde.
Mttncb.rOldenbourg. 388; 418 S. 15 M.
[3623
Kaltenbroaaer, JM Maria Theresia als
Herrscherin. Aus d. dt. Denksohrr.. Briefen
n. Resolntionen 1740—56. ^Osterr. Biblioth.
25.) Lpz.: lnsel-Verl. 49 S. 60 Pf. (3624
Zweybraek. MariaThereaia U. ihre preufi.
Beufteiler. (Zweybr., Oesterr. Essays 273
—80.) [3*>2S
Foamier, A*. MariaTheresia./<>sterreich.
Zt f G. l. S<>— 9^/» — H. Kretsehiasjr, Vom
Hofe Maria Theresias. ;Ebd. i*2— 10U [3»>^
UNIVERSITY OF MICHIGAN
'110
Bibliograpbie Nr. 3627—3691
Weber, 0^ Oesterrelch unt. Maria The-
resia. Prag: Dt. Ver. z. Verbreite. gemein-
ntttz. Kenntnisse. 12 S. 20 Pf . (Samlg. ge-
meinntitz. Vortr. 461.) .8627
Xaresall, HM Vitam et sanguinem! (Hist.
Ztll7, 413-31.) [3628
Frledrich, Jos„ Der 5sterr. Erbfolge-
•krieg im Dt.-Gabler Bezirke 1740-45. (Mitt.
V*r. G. Dt. B6hmen 54, 24-41.) (3689
Frantzius, 6. v., Die Okknpation
OstpreqBens durch d. Rnssen im 7j.
Kriege m. besond. Berttcks.d. rnss.
Quellen. Berl.: Ebering 16. 127 S.
2 M. 80 u. Berl. Diss. 16. (8630
Becker, Coast*, Von Kurkftlns Beziehgn
xn Frankreich u. aein. wirtschaftl. Lage im
7j. Kriege, 1757-61. (Ann.Hi8t.Ver.Niederrh.
100, 43—119.) [3631
Tschlreh, 0.. Der Ftirst von Ligne u. d.
Hohensoliern. (Hohenz.Jb.20, 136-46.) [3632
Foold,P., Un diplomate au 18.si6cle:
Louis Aug. Blondel d'apr. ses docc.
in£d. tirfes de la Bibliotb. nation., de
celle de Dresde, des Archives des
affaires Strang, etc. Parip: Plon. 403 8.
[3633
ModelskI, Tfc. E., B.Vorschlagz. Teilong
d. Ttirkei a. d. J. 1771. (Oesterreich. Zt f. <f.
1, 1*6— 39.) [8634
Brat tar, C.A«, DerDokumentendiebatahl
V. 1777. (Dt. Rev. 42, IV, 283-87.) [3635
Wiedemann -Warnhelm, A. y#,
Joseph II. Licht n. Schatten a. sein.
Leben. E. Stndie anf Grnnd sein.
Handscbrr. (Hist. Jahrb. 87, 363-76;
624-45) [8636
Lid*!*, Karl, Kaiserin Maria Theresia
a. Karlsbad. (Mitt. Ver. 0. Dt. Bdhm. 55,
235-*>.) [3637
Welfi. JM Die Htadt Elbogen wahr. d.
Okknpation Btthmens dnrck d. Bayern u.
Franzosen 1741-42. ^Mitt.Ver. G. Dt. Bdhm.
55, 205—35.) [8638
Helfcl, K.Th. ▼♦, Benjam. Thompson,
Graf v.Rumford. Mtinch.: Franz '15. 30 S.
1 M. [3639
Fliick, General Job. Vikt. v. Travera, s.
'14, 1743. Rez.: Anz. Schweiz. G. '17, 44-46
v. Hnene. [3640
Wild, Hn Die letzte Ailianz d. alt.
Eidgenossenschaft m. Franbr. v. 28. V.
1777. Zurich: Leemann. 390 S. 6 M.
(Schweiz. Stud. z. G. Wiss. 10, 2.) [3641
Peak. Haru Die Schweizerreise d. Mark-
grafen Karl Friedr. v. Baden 1783 n. sein
bibliscb. Diaknrs m. Lavater. (Zt. f. G. d.
Oberrh. X. F. 29, 646-56.) (3642
Heffschmld, M.,, Das Geheimnis d. Frei-
herrn v. Eberstein. (Mannheim. G.bll. 17,
33— 41.i [3643
Ha; en, W„ Die Anklagen geg. d. Gr%fen
Lynar. (Oldenburg. Jb. '15, 171— m. > 13644
Brand e«. W„ , E. braunschw. Prinz im
7j. Krieee. (Braiinschw. Msgaz. '17, Nr. 5.)
[3<i45
Schmidt, 0. E.. Minister Graf BrfLhlnacb
vertraut. Brief en an sein. Intendanten Carl
Hnr. v. Heinecken. (N. Arch* f. saeha. G. 37..
282—306.) [364*
Inner e Verhdltnisse.
Seharold.H*, Die aittlich-fckonom. Ge~
seilsch. zxi fiurghausen a. d. Aufkl&rg. in-
Bayern. TL l. Bnrghaus. Progr. Passanr
Waldbauer. 618. IM. [364T
Aagermater, J., Zur G. d. Hluminaten-
weeens in Ingolstadt. (Hist.-pol. Bit 158,.
711—14.) I364S-
Aeta Borussica. Das preufi. Mttnzwesen
im 18. Jh., a. '14, 1756. Rez. v. Bd. 3 a. 4:
Forsoh. z. brandb. a. pr. G. 27, 810-14 n.
629-32 Cahn; V. 1—4: Hist Zt. 114, 617—25-
Lnsobin v. Ebengrenth. 1364*
Frtedriens d. dr. Finanzpolitik im 7J.
Kriege. (Dt. Revae 32, IV, 53-58.) [36&<^
Kallbnnaer, J., Zur Neuordng. Oster-
reiebs nnt. Maria Theresia. F. w. Graf
Uangwitz n, d. Reform v. 1749. (Oesterreich.
Zt 7tf. 1, 115^-26.) [3«51
Wlndelband, WM Die Verwalt^. d.
Markgraf sch. Baden z. Zeit Karl Fried-
richs. Lpz.: Qnelle&M. XI, 317 S.
10 M. 30. (68 S. nnt. d. Tit. „Bad.
Finanz- n. WirtsctL-Politik znr Zeit d.
Markgrafen Karl Friedr.u Heidelb.
Hab.-Schr. 16.) [3658.
Wlndelftand, Staat u. katb. Kirebe in d.
Markgraf sch. Baden snr Zeit Karl Friedrichsr
s. '14, 4151. Rez.: Dt. Lit-Ztg. *15, Nr. »
Vierneisel. [365S-
Ulrfek, 0«. Die Huldignng in Hannover
1760. (Hann. G.bll. 20, 102-ao [3r»5<
by Google
Ring, W., Kolonisationsbeetrobgn.
Friedrichs d. (Jr. ainNiederrbein. Bonn.
Diss. 104 S. (Schrr. d. Duisborg. Mus.-
Ver. 7.) [8665-
Petersdorff, fl. v*, Die Rede
Friedrichs d. Gr. an d. pomm. Stftnde
ttb, d. GrOndg. e. pomm. Kreditwerks.
(MonatsbU. Ges. Pomm. G. 16, Nr. l.>
[8666
Kllakeaberg, M., Anteil Friedrichs d. Gr..
an d. Begrtindg. d. Prenfi. Bank. Reichfibank.
(Forscb. brandb. n. pr. G. 29, 474— SO.) {366T
Grofiinann, H., Die Anf&n^e u.
feschichtl. Entwicklung d. amtbcheu
tatistik in Osterreich. BerL: Irrgang
16. 93 S. 3M. (Aus; Statist Mtschr^
21, Jnni/Jnli.) [3668
Loehr, 0* v«, Osterreichs Mdnz- n. Geld-
weaen ant. d. Regierg. Maria Theresiaa.
^Oesterreich. Zt f. G. 1, 101—15.) [365«>
Mofiafr, JM Bonn- u. Feiertage inOsterr.r
Preofien u. Bayern im Zeitalt. d* Aufklarg.
< E. wirtschaftshist. studie.) Tl. 1. Mflftolu
Diss. 15. 45 S. Ersch. vollst in Rberings
Studien. [3660-
Original from
UNIVERSITYOF MICHIGAN
Zeitalter Friedrichs des GroBen, 1740—1789
"111
Scheldt -Breitaag. Hellmata, Wieder-
aafbaa d. Volkswirtaenaft a. d. Staatsver-
wltg. in Saehsen nach <L 7j&hr. Kriege,
net-68. (N. Arch, Sichs. G. 38, ioo-89.)
[3661
Hied, I M Die Wirtschaftspolitik
Heinrichs VIIL v. Bibia, Fttrstbischofs
v. Folda (1759—89). Euld.: Aktiendr.
'16. 130 8. 3M. (U.Verflff.d.Fuldaer
G. - Ver. — Mflnst Diss,) [3662
JUleter ,0.f J.L.y.Kdfffllern. d. Anfange
d. Brtinner Tuch Industrie. ( Zt Dt Ver. G.
Mihrens 20, 57-86.) [8863
Stern. 8«, Der prenitfach-amef ikanische
Freundschafta- a. Handelsvertrag von 1785.
(Grenzboten 1917 Nr. £, 21. Februar, 8 t»l
—40. ) [3664
Raich. M. tm E. Rheln-Neckar-Donau-
VerkehTspian imlS.Jh. (Wttrttb.Vierteljbfte.
t5f 489—522.) [3666
Senator, R„ Verkebrsvethttltnisse and
Handel in den fterzogtomern Jfilieh on d Berg
znr Zeit des Herzoga Karl Theodor. Knr-
flrsten Ton der Pfalz. Diss, Bonn. 72 s.
(DfLaseldorfer Jahrbnoh 29.) 13660
Hank, J., Schicksale a d. Leben d. Mai*
lander Boten. (Schir. d. Ver. f. G. d. Boden-
seea 45, 179—92.) [8667
tinaa, HM Die Zensar nnt. Joseph II.,
e.'13, 1747. R*z.:Hist Jahrb.35t2ilf ZOeh-
banr; Zt. t Kirch. -G 36, 245 f. Zacharnack;
Hist. Zt 118, 123—25 Voltelini. "'
Arnold!, A,9 Tagebuch ttber d. zu Ems
gefaaltene Znaammenknnft 1*86, brag. v.
Hohler, s. '16, 1646. Rez.: Zt. Sav.-Suftg.
8f,K.A.«, 478f. Mirbt; Stnd. G. Bened.-Qrd.
K.F. 6, 682—86 Frz. Maitin; Mitt Inst Oat.
G. 37, 692—702 CoulilK [3669
Lea el, Panl, Badena Rechtavenyaltg. u.
Rechtaveifassg. nnt Markgraf Karl Fiiedr.
(1738—1803), a. '14, 1757. (82 3.: Freibnrg.
Diss. >12.) Rez.: Westdt Zt32, 406f. Windel-
band; Vierteljscbr. f. Soz.- n. Whtach.-G.
13, 298—301 H. Goldachmidt [3670
Hoffmann, Hur«, Die Religion 4
Goethescb. Zeitalters. Tttbing.: Mohr.
81 S. 1 M. [3671
IMjk, J. B. fin. Jos. v. G5rres en
de kerk in Duitscbland in zijn tijd
(1776—1848). Leiden: Uitgevers-ven-
uootscbap „Futnraa 15. 446 S. 1 fl. 90.
[3672
Frit drlca lU n. d. Aufhebnng d. Gesell-
sckaft Jean. (Zt kath. Theol. 41, 619.) [3673
Loesche, Q*9 Maria Theresias letzte
Mafinahnoen gegen die Ketzer. (Zt.
Dt. Ver.G. Mftbrens 20, 198—219: 411
-44.)
Rez. : Gutt. gel. Anz. '17, 314—1? Loserth.
« [3674
Fraaa, Bern^ Stndien z. kirchl. Refonn
Josefs II. mit beaond. Berilcka. d. vorder-
oaterr. Breisgans, a. '11. 1749. Rez. : Mitt d.
Inat f. 8st G.forachg. 34, 703-5 Bastgen.
[3675
Klaar, fLt Die erste Fronleichnams-
prozession zn Mariahilf in Innabrack 19. Jnni
1767. <Forsch. nsw. z. G. Tirola nsw. 11,
102-4.) [3676
Relseeabeiger, KM Die Stadler Missions -
methode in Schladming 1777—81. (Jb. Gea.
U. Prot. Oeaterr. 37, 8-20.) [3677
Lukudek, J., Anfttnge d. ev. Eirche
in Prax. Beitr. z. Toleranzzeit. Prag:
Lap4cgkl4. 101 S. [8678
Scherabaau* Herrnhuter inFranken. I.
^Beitrr. Bayer. KirclL-G. 24, 28—39; 81—95.)
[3679
GasB, J.f Strafibnrger Tbeologen
im Aufklftrtingszeitalter (1766—90).
Strafib.: Le Konx. XVI. 302 S. 8 M.
[3680
Stable, Braao, D. Philanthropismna u.
d.ElsaB. Deesan— Stia0bnrg— Colmar— Mar-
kircb, a. *14, 1777. Rez. : Zt f. G. d. Brziehg.
nsw. 4, 71—73 Bdhl ; Zt f. G. d Obeirh. N. F.
29, 579—82 Ziegler. [8681
Bftfiler. Die kirchl. AufkWrg. nnt. d.
Speierer Fnrstbisch. Aug. v. Limborg-Stirum
1770-97, g. 'lB.'ie, 1654. Rez.: Zt. f. K. G.
36, 6101. Zacharnack. [8682
Llnek, H*. Amtaachwierigkeiten e. pie-
Uat Pfarrera in Partenheim. (Gnat Krtfger
gewidm. v. Schfilern naw. 77—87.) [3«83
Weadland. W., Die prakt. Wirkaamkeit
Berlin. GeiaUicher im ZeiUlt d. Anfkl&rg.
1740-1806, a. 'lS/'H, 4163. Rez.: Dt Lit-Ztg.
U«^Nr. 5 Zacharnack. [3684
Vbteefcke, ThM Glanbeaabedrflcknngen
im 18. Jb. — Die relig. Stellang der Gralen
Latalski. (Ann : Posena kirchL Vergangen-
heit. Jg. W16.) Liaaa:EnUU '16. 5?S.
[3686
Milting, J., PbiL.Gotth. Fftrst
Schaffgotscb. Biscb. v. Breslau, als
&irc>enpolitiker. Bresl. Diss. '16. 92 S.
[3686
Upper!, WM K5nlg Augnsts IILv.Polen
Unparteilichkeit in Glanbenaaachen. (N.
Arch. S&cha. G. 88, 801—10.) [8687
Womltea, A , E. im 18. Jh. geplantea dt
Benediktinerkolleg in Rom. (Stnd. Mitt. G.
Bened. Ord. X. F. 7, 128— 31. i [8688
Pfehler9 F. Hn E. halbes Jahr an d.
Bened -Univeraimt Salzburg. Aus d. Taga*
bnche 1740. (Stnd. naw. z. G. d. Ben od. -Ord.
N. F. 6, 110—60. ) * [3689
819 lale, Rtt Der philosoph. Unterricht
an d. Univ. Wtitzbarg 1762— an im Urteil e.
ehemal. Jeaoitenzdglings. (Zt f. G. d^Er-
ziehg. usw. 5, 235-88.)
Renker9 H., Abasv. Fritseh, e.
pietist Pftdagog Tor Francke n. e.
Vorlliufer Franckes. Beitr. z. G. d.
pietist. P&dagog. Wttrzb. Diss. 16.
105 S. [8691
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Original from
UNIVERSITY OF MICHIGAN
112
Bibliographic Nr. 3692—3758
Kllem. Ueo., Ootth. Sam. Steinbarta Be-
deutg. f . d. Lehrerbildungswesen in d.2 H&1 tte
d. 18. Jh. Erlang, Diss. MS. [3692
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v. H. Mack u. J. Lochner. Bd. 1.
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124. 31? 74—108. 33, 71—151.) [3710
Laglng, A„ Just M users Pros*. SprachL*
stilist Unteraucbg. (Mitt d. Ver. 1 G.Osnabr.
39. 1— 142. » % [3711
Janentsky, Chr., Lavaters Sturm
u. Drang im Zusammenhang sein. relig.
Bewufitseins. Halle; Niemever l*i.
375 S. 12 M
Res*.: Theol. Lttbl.'l?, Nr.lO Eiett [371*
Funck« H., Briefweohs. zw. Lavater «.
Pfeffel (Alemannia 44, 94-125.) [37tS
Pestalozsi, F. 0., Joh. Gasp. La-
vaters Beziehgn. z. Ennst n. Ettnstlern.
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(Neujahrsbl. z. Besten d. Waisenhanses
in Zttrich auf d. J. 15.) [3714
FJUbopr-a, U;f Leasing unt. nreu&. Ein-
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dance liu6rairee unt. Frdr. Melchu
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3 M. 50. [37ir
HtrxeU BrM Job. Casp. Hirzel. d. attore
(1725—1803). seine Werdejahre and aeiue
Freund.schaft mit Gleixn. Zttr. : Beer & Co.
40 s. « M. (NeuJ.bl. d. Zentralbiblioth.
Zurich: flU [37i«r
Behread, Fi\, Briefe d. Staatsministeim
Chr. Wilh. v. Dobm an d. Wernigeroder Bib-
Uothekar J. L. Benzter, (Arch. Harz- Ver. 4%
42—71; 121-53.) [87li
gaehl#rf W.f Gieitn u.J. F.Bolten Halle
1740. (Thiir.sachs. Zt 6, 64-73.) [87JO
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e. Liebhaber d. Mchdnen Wissensebaften u.
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3171 Haoa Schulz. [3728
Bode, W.f Der weimar. Husenhof
1756-81. Berl.: Mittler." XII, 498 S.
6M. [3724
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Lpz.: E. Wolff. Bd. 4: Weimar u.
Jena 1792-1800. 376 S. 2M.60. [3725
Ooethes Briefwechsel mit sein.
Frau. Hrsg. v. H. G. Greif. Frankt
a. M.: Ktttten & L. 16. LIV, 558;
523 S. 15 M. [372«
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UNIVERSITY OF MICHIGAN
Zeitalter Friedrichs dea Grofien, 1740—1789
113*
tioethe's Briefe an Charlotte v.
Stein. 2 Bde. (Hrsg;. v. H H. Bor-
cherdt.) Bert.: Dt. Bibliothek. X,
889. 337 8. 2 M. [3727
Goethes Brief arechsel m. Marianne
v. Willemer. Hrsg. v. M. Hecker.
3. Anfl. LpB.: Inael-Verl. '15. LIII,
419 8. 6 M. [3728
Bode, W., Goethe in vertraulich.
Briefen sein. Zeitgenoesen. 2. Anfl.
BerL: Mittler 18. XXVII, 809 S.
9M.90. [3729
JSckerinann, J. P., Gesprftche m.
Goethe in den letzten Jahren eein.
Lebens. 15. Orig.-Anfl. Hr«g. v. H. H.
Honben. Lpz*: Broekhaus. 819 8.
8 M. [3730
Jahrbuch d. Goethe- Gesell. Im
Auftr. d. Vor8tande8 hrsg. v. fl. G.
GrSf. Bd.l— 3. Lpz.;Insel-Verl.226;
XII, 341 S. XII, 399 S. i 5 M. [3731
Helnemann, K., Goethe. 4. verb.
Anfl. Lpz.: XrOner 16, 328; 390 S.
10 M. [8732
Gundolf, Fr.,« Goethe. Berl.:
Bondi 16. 796 S. 14M.60.
Rea.: Lit. Zbl. '17, Nr. 40 -t*-; Prenfl.
Jhb. 167, 388— 404 Petsch. [87S3
Morris, M«9 Goethes n. Herders
Anteil an d. Jahrgang 1772 d. Frank-
fart. Gel. Ana. 3. ver&nd. Anfl. Stnttg.:
CottalB. 3B2S.;6Taf. 7M.60. [3734
Mfefcela, Y., Goethe n. Jena. Jena:
Fischer f16. 80S. 60 Pf. [8785
SUig, B., Bettinas Beeuch b. ttoethe
tm*. (Dt. Rundschan '16, Juli, 148-61.) f373«
Bode, W.f Weib n. Sittlichkeit in
Goethes Leben n. Denken. BerL:
Mittler 16. XV, 343 S. 4 M. [8787
Berber, D., Goethe als Vertreter
d. Lknderkde. im 18. Jh. Greifsw.
Diss. 16. Ill S. [3788
Yaternahm, 0. F.f Goethe n. seine
Yerleger. Heidelb. Diss. 16. 107 S.
[8739
Boy -Ed, J., Das Martyrinm dL
Charlotte y. Stein. Versnch ihr. Recht-
fertigg. Stnttg.: Cotta 16. 100 S. 2M.
Bex.: Dt. Lit-Zt*. '17, Nr. «8 M. Hecker.
[8740
Feddern, E., Christiane v. Goethe.
Beitr. z. Psychologie Goethes. HOnch.;
Delphin-Verl. 16. 267 S. 3M.60. [3741
Scholz* HnrM Schleiermacher n.
Goethe. E. Beitr. z. G. d. dt. Geistes.
-2. Anfl. Lpz.: Hinrichs. 72 S. 1 M. 80.
ttez.: PreuB. Jahrbb. 158, 851-53 C.
Fabriciua, [3742
Schiller u. Goethe, Briefwechs.
1794-1805. Hrsg. u. eingeL v. H. U.
Borcherdc 2 Bde. Berl.: Bong & Co.
7 M. [3743
Berger, Karl, Schiller. Bd. 1.
Anfl. 9. Bd. 2. Anfl. 8. Mttnch.: Beck
16f. 16 M. [3744
Pflepk-Harttaag f 4. ▼•• Sobillers Liebe.
Bine Seeleuforschg. (Dt. Revue 4$, 1. 17— *K.)
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s. '14t 4174. Rez.: Udtt. gel. Anz. 121-2*
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a. U. d. Barookarehitektor in Hannover.
(Hannov. O.blL '19, 171-87.) [S749
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(N. Arch. f. <J. 0. St Heidelb. 1*, 188- r>8.) [3750
Kraa*»t d'Aria, H#, Job. Pet. Jager. kur-
mains. Hofatukkateur n. Bail rat, 170K— 90.
(Main*. Zt. 11, 1—37. ) (ts S. 4* : Heidelb. Diss.
16.) — W. Demser, J. P. Jager, <L Stuckmeister
cL Keeselatattseben Adelshofes. (Trier.
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Burg, H.9 Der Bildhaner Frz. Ant.
Zauner n. seine Zeit. Beitr. z. G. d.
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Sohroll '16.
Res^ Rep. Kunstw. 40, 92-96 Tietze.
13758
Bamberger, Ldw.t Joh. Cour.
Seekatz. E. dt. Maler d. 18. Jh. Seiii
Leben u. seine Werke. Heidelb.:
Winter 16. X, 266 S.; 12Taf. 18 K.
(Heidelberg, konstgeschichtl. Abh. 2.)
Rea.: 7X O. Oberrb. N. F. 82, 484-36
Beringer. [3753
Walter, Frledr., Der Mini atnr maler Frana
Joseph Noortwyck 1767—1788. (Mannbeito.
(5.bltl5, 101-14.) [3754
H»A, Willi*, Die Bildersamralnng <L
Klosters Bans am d. Mitte d. 18. Jb. E. Beitr.
2. frank. Kloster-G. in cL Anfklarungsaeit.
(HiBt.-poL B1L 168 ff.) [8T 55
Kub, Y.. Karl Siegm. v. Seckendorft\
1744— &. Beitr. a. G. d. at. volkstuml. Liedes
n. d. Mnsik am weimar. Hof im 18. Jh. ( Jabrb.
Hist Ver. Mittelfrank. 60t 17-184.> (Tl. II,
Kap. 1 n. ?. Bonn. Diss. 14, 44 S.. - 1*756
Knoll, H*9 Theorie d. Scbauspiel-
knnat. JDaretellg. u. Entwicklg. ihr.
Oedankens in Dtld. von Leasing zn
Goethe. Greifaw. Diss. '16. 126 S.
f3757
Hafcat, 0.? Die SchauHbielergesellscb.
Patrassi u. Simoni in Wolfeubiittel. (Braun-
sohw. Mag. *16? Nr. 13.) [ST5»
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UNIVERSITY OF MICHIGAN
'114
Bibliographic Nr. 3759—3821
Chodowiecki in Dresden xl Leipzig
Das Reisetagebnch d. Ktastlers v. 27
10. bis 16. 11. 1773. Hrsg.v.M.StttbeL
Dresd.: Burdach 16. 104 S. 8 M. [3769
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stellgn Dan. Chodowieckis u. ihr.
Quellenwert f. d. dt. Theater- G. d
iW, LPZ': Vofi ?16- XVI> 24«S.*
9JI. (Theaterge8chichtl.Forschgn.29.)
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der als Kiinstler u. Freimanrer: BerL:
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v. Hf"?e,B' T*- .Eine Schnlkomddfe a. d.
"gnheiniar Jesnitengymnasiam. iMaiuih.
G.bll. 18, 75— 33.) |S7fit
K entente*, G Arotiiche Beforder*. d.
AberriaubeiiB m Knrtrier im 18. Jh. (Zt <L
V er. f. rhein. u. westf. Volkskde. 13, i5i f.)
im «eKf & f W- *• ^"^ d.Tltnlal2S
im 18. Jb. (N. Arch, t sachs. G. 36, 3«x>- 63.)
Badolgaaon, Ana d. Studentenstanunbueh
e. pomm. Geistlichen d. 18. Jh. (s. '13, 4350)
Draist a, 0. Grotefend: Bericht. V Er-
rfazg. (Monatsbil. d. ties. L pomm. G. '13
***> (3765
t*,]1"**' ■•» JOer Argonautenorden m
Riddagahausen. B, Kulturbild a. d. Ende d.
18. Jh. (Braonschw. Magna. '17, Xr.4f.; [3766
*0,?a*«r> *•» Das Kasseler Lotto 1771
7^aJs«1\\> n99)- Nachtr* <Zt.d.Ver. these.
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Revolution und Napoleons.
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Schulze. 2. verm. Aiifl. Lpz.: Voiirt-
lander. 88 S. 1 M. [3768
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d. Witwe d. Obrigt Florian Engel,
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15. 295 S. 3 M. 20,
Rez.: km. f. schweia. G. '15, 282 f.
Sterner. [S769
- a V*"?»Tr ?#uFFantZ08en-Vatterun8er44
ifi."9* (J*hrb.t(i.nBw.El8.-Lothr.80,
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Frefstaat, Der, d. Ill Bttnde SOL
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▼. A. Rufer. Bd. 1 u. 2. 16 17.
CCCXXVIII 339 u. 533 S. 21 u. 26 M.
(Quell z. Schweiz. G. X. F. Abh. 8,
Bd. 3, 1 u. 4).
Rez. v. Bd. 1 : Hist. Zt lis, 320-22 Meyer
v. knonau ; Lit. Zbl. '17, Xr. 43 Biichi. [3772
• Xtntarlet, P. et L, Finland, Le Congre*
de Rastatt . Corranp. et docc^ a. '14, 4*>6.
Rez.: Hist Zt 106, 163-66 Reufi. (3773
HasencIeTer, A., Ungedr. Brief
Blilchers a. d. J. 1798. (Forsck z. brandb.
xl pr. G. 29f 267— 7D.) [3774-
Lltsel, J., Kriegserletmiase <L Pfnrrer
Gronaltingen. (Anazug a. <L Gemeindereoh-
SSPSJIV0-01' (J**1*- Hist Ver. Billing »,
Jaan, Lndw., Briefe. Hrsg. v. Wolfe.
Nr. 5» Fabncius; Hist Zt 114, 400 fl
Maaebeok. pr7e
Gaeiseaaa, I. tm Briefe 1800—15, hrsg.
^£fi?gk:.Ha.rttun*» 8. '14, 1847. Re^:
HistViertelJschr.18, ti2f. R.Schmitt: Hist
Zt 113, 368-70 Meiaeoke. [3777
YTatke, K., E. bisher anbekannt Blfich«r-
brief aos PreuBens triibsier Zeit, BerU
15. Okt 18U. .Schles. G.bll. 17, 56-64.) [377»
Streeker, G. P. iu, Aas e. Tagebuoh ub.
d. Belagerong Stettias 1813. (MtblL Gea.
Pomm. G. '16, 7/8.) (37 7»
Michelsea, E., Der Kosakenwinter 1813 14
nach amtL Berr. (Schrr. d. Ver. t soblesw.-
hoist Kirch.-G. 2. R,, 6 301—12. — W, BflcJU
Berr. Ub. d. Zastande in d. Propstei Rends-
bnrg wihr. d. Kosakenwinters 1613/14. (Bb«L
133-32.) * (37«0
Mamlti9 L. ?• d., Briefe d. spater. G«-
sandten Theod. v. Rochow a. d. Jahren 1813
—15. - Konservat Monatssehr. 70, 2, 1063—78.;
[3781
Heheaxollerabrlefe a.dFitnheitakxiegen
1813-15. Hrag. v. H.Granier, s.'14, llas^
Rez.: Mitt. a. d. hiit Lit N. K 3, 372— 7S
Bleich. [878ST
Xiiebeek, Preiw. Gaben n Opfer d.
SreuB.Volkes 1813—15, s. 'lS/'U, 1866. Bet-
Itpr. Monatsschr. 51, 617 1 Czygan: Hiatl
M onatsbll. t. d. Prov. Posen 15, 40—42 uerseh.
1378*
tHrlch, Geo., Der Marsch d. hesafc
freiwill. JSger nach Lyon im Frfthj.
1814. Tagebnchaufzeichngn. MitEinl
u. Erlftut. hrsg. v. K. Esseibom.
Darmst.: Hiat Ver. f. d. Grofihrzgt*
Hess. 16. S. 147-98. 1 M. (Sep. a.r
Arch. f. hess. G. usw. N. F. 11.) [378*
Wether, E, ?.t Feldzugebriefe 1814/15^
( Pomm. MtblL 28, Nr. 1--3.) 13785
Genera et lea traits de 1815.
Correspondance diplom. de Pictet de
RochemontetdeFran<;.d'Iverno]s,
Paris, Vienne, Turin. Genfeve 15.
XLVJI, 753; 5718. 25 Fr. [378*
KongreB, Der Wiener. In Schil-
derangen v Zeitgenossen, ausgew. u^
eingel.v.K.8oll. (Die 60 Bttcher. BU.
13.) Berl. & Wien: Ulistein & Co.,
189 S. 1 M.
Rez.: Dt Lit-Ztg. f17( Xr. 25 G. Kauf-
mann. [Stst
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UNIVERSITY OF MICHIGAN
Zeitalter der franzSsischen Revolution und Napoleons, 1789—1815 *H&
Bertuch, C, Tagebuch v. Wiener
KongreB. Brsg. v. H. Frhr. v. E giof f-
stein. BresL: Paetel 16. 288 S. 6 M.
und Dt. Rundschau 165, 83—103; 177
—90; 337—58. 166, 86—115. [3788
Pfluffk-Harttwiflr, ▼., Geheimberichte a.
Mfinchen. (Hist. Jahrb. 38, 552—56.) [3789
Render, A., Briefwechs. m. d.aargauisch.
Regierg. wain, d. Wien. Kongresses, hrsg. v.
S. Heuberger, a. ?14, 4240. Rez.: Anz. f.
schweiz. G. 15, 59—62 Flach. . [S790
Anderson. Edna., Kriegs tagebuch , s.
Wie, 3149. Forts. i Altpr. Mtschr. 54, 355
—78.) [3791
Arndt, E. M., Erinnergp. a. d.
auBer. Leben. N. wohlf. Ausg., hrsg.
v. F. M. Kircheisen. Munch.: Geo,
Mttller. 370 S. 5M, [3792
Re in hard, E„ 2 Deukschrr. KarlLudwigs
v. Hailer. (Hist. Jahrb. 37, ill— 24. ) [3793
Koeppen, A., Pyritz 1807—13.
Akteii, Briefe u. Crkk. a. schwerer
Zeit. Stuttg.: Mallin 15. 63 S. 50 Pf.
[3794
Want, G. d. europ. Staatensysteius im
Zeitalt d. franz. Revol. u. d, Freiheitakriege
1789—1815, s. lSJ'U 4242. Rez. : Zt. f. Kirch.-
G. 36, 246—48 Zscharnaek; HistVierteljsohr.
'17, f>63— 65 Salomon. [3795
Emm, J£an Pierre Erman, s. '14, 4249.
Rez.: Hist. Zt. 115, 218 P. Goldschmidt;
Forsch. z. brandb. u. pr. (i. 28, 613-M5 Mtise-
beck: Jahrb. f. brandb. Kirch.-G. 11/ It, 359
Wendiand. [3796
Wieber, W,, Frdr. Gentz lib. d.
Ursachen d. franz. Revolution. Der
Ursprg. d. franz* Revol. nach d. Urteil
ihr. zeitgenoss. Gegner. Cassel: Pil-
lardy & A. 15. 78 S. 1 M. 26.
Rez.: Lit. Zbl. 17, Nr. 28 Bergstrafier.
[3797
Reiif, P. F.f Frdr. Gentz, an opponent
of the trench revolution and Napoleon, 8.
'14, 1827. Rez.: Mitt. a. d. hist. Lit. N.F. 4,
32-36 Pfluger. [3798
Wlttlchen, P», Frdr. v. Oentz ungedr.
Werk iib. d. G. d. franz. Nationalversammlg.
(Hist.ViertelJschr. 18, 290—304.) [3799
Hashagen, JM Propaganda gegen England
im Rheinland ant. franz. Herrschaft (Jahrb.
Gesetzgabg. 41, 1165—79.) [3800
Ktntenieh, Die letzten Tage vor d. Uber-
gabe Triers an d. Franzosen im J. 1794.
(Trier. Arch. N. F. 12, 129— 41. ) [3801
Trammel, Der Norddt. Neutralitatsver-
band 1795-1801. s. '14, 18*8. Rez.: Zt. d.
Hist Ver. f. Niedersachs. '14, 310—13 Schaer.
[3802
Trammel, WM Der preufi. Schutz
d. Demarkationslinie nach d. Frieden
v. Basel. 82 S.: Miinst. Diss. 18.
Erscheint vollst. in d. Beitrr. z. G. Xie-
dersachsens u. Westf. [3803
Escalle, C# P., Des marches dans
les armies de Napoleon. Borghetto
(1796), Ulm a805), Jena (1806), Smo-
lensk (1812), Lutzen et Dresde (1813),
Waterloo (1815).' Paris: Imhaus &
Chapelot 14. XXXIII, 297 S. (3804
Bahler. A., Die franz. Invasion in d.
Orraontstalern u. d. Pays d'Enghaut in d.
Mtirztagen 1798. (Jahrb. Schweiz. Alpenclub
Jg. SO, '16.) [3805
Weberf Frz.y Die fiussen in Oberbayern
a. Augsburg im J. 1799. (Altbayer. Monats-
schr. 13, 74 f.) [380*
Stoevrer. B#, Beftirchtnng engl. Lan-
dungen an d. hinterpomm. Kiiste a. Gegen-
mafinahinen d. preufi. Regierg. 1801— 1L
(Pomnri. Mtbll, 28, Nr. n.) [380T
Phillpp«on, M.v Die aufiere Politik
Napoleons L Der Friede v. Amiens 1802, s.
'13. 1861. Rez.: Hist.ViertelJschr. 17. 42*
—33 Fidrichowicz. [380^
Pilairer, MM Koalitions-Politik, Metter-
nich u. Kriedr. v. Gentz 1804—06, s. '14, 1910.
Rez.: Mitt. a. d. hist. Lit N. F. 2, 169 f.
Friedrichowioz. [3809
Go filer, J. v., Fiirstin Luise
Radziwill, geb. Prinzessin v. PreuBen.
Biogr. Skizze a. d. Jahren 1806—36.
(Dt. Revue 39, 1, 146—55: 347—57.)
[3810
Sommerfeldt, G.,Zur G. d. Krieges v. Jr
1800. (Mitt. Lit Ges. Masovia 20/21, 108—1-?.)
Regimen tsbericht [38 1 1
Ltonaet. Die Insurrektionsplane preufi.
Patrioten Ende 1806 u. Fruhjabr 1807, 8.
'15/'16, 1742. Rez.: Lit Zbl. '17, Nr. 8
Vallentin. [3812
La Tour, J. de, Les premices de
1'alliance franco-russe. Deux missions
de Lesseps iSt. Petersbonrg 1806— 07.
Paris 14. 3 Fr. 60. [381&
Tempel, Fr., Die Verhdlgn. in Tilsit
24. Juni bis 9. Juli 1807. Strafib. Diss. '16.
37 S. P«l±.
Seatrmejer, Just. Gruners Anteil an d.
dt. Erhebg. (Mitt d. yer. f. G. Osnabr. 39,
317—39.) — J. r. Oraner, Just. Gruner,
Lebensskizze u. Berichtigang. <Ebd. 40.
373—86.) [381.>
Haync, H.9 Gratin Elise v. Ahlefeldt im
Leben Lutzows u. Immermanns. (Intenu
Mtschr. 11, '10, 102—28; 229—54.) Rez.: Dt.
Lit.-Zt. '17, Nr. 19 Deetjen. [381*
Foord, £d«9 Napoleons russiaa
campaign. 2 vols. Lond. 14. 436 S.
10 sh. [3817
Hartmann, K. Jal., Der russ. Feldzug v.
1812. Frankf. : Knauer '15. 47 S. 1 M. [3818
Jfaoiffer, R. V., Mit d. schlesisoh. Land-
wehr in Rnftland. Sieben Monate am Feinde.
Heilbronn: Salzer '15. 122 S. 1 M. [3819-
Carlebach, A., Badisehe Truppeu im
Feldzoge geg. liufiland 1812. , Mannh. G.blL
'18. 89-97.1 13820
Kraose* Ldw.f Schill in Rostock. (Beitrr.
Z. G. d. St ROSt 9, 1-32.) [3821
by Google
Original from
UNIVERSITY OF MICHIGAN
116*
Bibliographic Nr. 3822— 3891
Rez.: Mitt. a. d. hist. Lit N! F. 2, 389-92
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Hist. Zt. 11T, 144— 1G X. [8822
Kscaepaaskl, M. t., Albr. v. Stoscb ale
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Rothert, W.. tfebarnhorst, Rothert.
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Ino8tranz6Y, MM Die Vdlker-
schlacht 1812. [Russ.J St. Petersb. 14.
XXVI, 603 S. 4Rbf. [3825
Weudt, H.f Die ..ersten FreiwiHifren'4
•v. Ml* (Schles. G.bll. »18, 1-7.) |5b6
Schmetdler, Bernadotte vorGroflbeeren.
^Forsch; Brandh.-Pr. 0. 29, 159-72.) - K t
piS . ^Sr1 \ ,Nocb»aJs : Bernad. vor Groftb.
Ebi'4%r29-) - »cli»eldlerf Desgl. SohluB-
wort. (Ebd.30, 219—58.1 [8827
Alteiibarg, 0M Stettiner Gymnaaiasten
ind. irmhettikriegeiL <Mtbll.Ge8.Pomm G.
18, .NT. S.) (3828
-.m M"?"* Q- d- Befreiung»krieg« 1813 n.
H'J^J'^-. "**• v*1 «•*: Mitt, a.d!
Met Lit N. K 4, ic,i-ti» v. Friederieh. f38»
f!l,«!l'l,«|tM»i.'M Leipzig 1813, s.
-W'U, 1885. Rez.: Hist Zt 114 874 f x-
Hist. Vierteljschr, 18, 181—86 Ulmimi. [8880
, v P""fk-H*r*t»*. ■»• *•. Dm Befreiungs-
«8l Ziekurach. jsfiji
t. ,frndt,E.JI., ZurBefreiungDtlds.
Dtld. im Miirz 1813. N. Ausg. d Oris -
Schr. Hrsg. v. E. v. Otto. Lpz.: Pfen
-16. 48 8. IM. * [88^2
i „ clM»B» 8i Faittagsplanen frftn Tracben-
ter.^A,«?i ^arl ,-F*,na £W}undet8 hand-
linger: t9li 'i«. i Upsala.- Berlin* 'n. 45 s
R«E.: Mitt Hist. Lit N. F. 5, ift-fti ££
neim. [m&
Dieaiaad. A., Die Prinzen Karl c« Oet-
tingen-Spielberg u. Frane Ludwig zu Oettin-
fen - WaUerstein. Zum 100 Jahr-Tac ihr
vaSSR In d„Sfht,be,1 Hana« *• »• Mt ISIS!
Nordling.: Eeieohle "14. 54 S. 1M50. [8884
fr?*?1.^ ,?i! Die Be^einngskriege
-?.:"• — "1 ./«"». niiis. v. 4: rorecii. 1
fcrandb. u. pr. (J. 27. 325 f. P. Ooldechmidt
Phillips, W., The confederation'of
modern Europe: a study of the Europe
an alliance, 1818-23. New York, '14
16, 316 S. 2 Doll. 60. [3886
Offeree, H. CM Van Scheveningen
tot Waterloo. (80. Nov. 1813 tot 18. Juni
1816.) Amsterd.: Van Holkema&W.
15. 240 8. 0,90. [3837
« ?*rtejyiter*» ©•» Earl August von
Jsachsen- Weimar in Belgien. Die An-
tanae der provisorischen Regierung im
Jahre 1814. (Die Grenzboten 1917,
^<r. 8, Bd. I, 92-96.) [3838
t Pflngk - Harttang , v. , Eriegs-
minister Gener. v. Boyen zu Beginn d
Feldzuges 1816. (Jbb. Du Armee
Marine '17, H 546 f.) [38^9
by Google
Rothert, W., Graf Earl v. Alten.
(Rothert, Hannov. Biographien 3, 431
—42.) — Ders., Christian v. Ompteda
(Ebd. 442-5L) P[3840
Lenient, E., La solution des enig-
mes de Waterloo. Paris: Plon r15.
XVI, 583 S. . [884!
Bleibtreu, E., Englands grofie
Waterloo- Luge. Mit Orientierungskte
Berl.: Bismarck- Verl. 16. 529 S. 5 M.
[3842
/n Bi°,k/ P* J" ^"atre-Braa en Waterloo.
(Handellngen en Meded. v. d. Maataohappij
d. Nederl. Lettwkde. te Leiden 'M/'isT »
-60-' r»43
- ■ — -r
Perlath. Kdler v. Kaltenburg. < Forach. Mit4-
G. TirolB USW. 14, 174—79.) pg44
.. *****: K ■' J^er u d» J- 1818. ». 'M, 42M.
f>ep. $\>S. 70 PL (3^45
BwaaiLnr, K. HM Frdr. Adf. v. Zwan-
jiger. ^rrtifl. Castellischer Gabeimrat u.
Kr«fsj<e8ttiidter 1745— 1806. Miincb.: Dunokcr
*H; 5VJ- «s. 1M.70. (NeiUbU. d. Gea. f.
frfink. (.. H. 11. \ [gg^
u JarraT!ch' Uebergang d. FOrstant. Ana-
bach an Bayern .§. T3 4449. Rez.: Beitrr.
55. baier. Kircb.-G. 19. 283 f.; Hiat.Jahrb 35
082 f. Dttrrwftchter. fjySi
Rietler, 0., Karl Augr. Gmf v.
Reisach, d. ehemal. Generalkommissars
d. Lech- u. Iilerkreises (a. 16, 1784).
SchlnB. (Sep. a. Oberb. Arch. 60, 263
—445.) 16. 2 11.
Rez.: Hist. Jahrb. 37, 5231 Hopfl. Dt
Herold, U7, Nr. s H. A. Grimm. [8848
w £rm**! tt- Fttrst LttdwiK v- ftttinmn^
WaUeratein als Kreiskommandant <LLanit-
wehr. (Zt. d. Hist. Ver. f. Schwab, u- Neab.
42,83-127.) (3M9
i ^^ i*> Zur G- d; revolution. Bewegnn^
Vierteljhfte. 25, 523—31?) (3860
t* i ^■eldeiif,l»MZurBettrteilg.d.K6iii«
Friedrich v. Wttrttemb. (Sohw&bTchronik <i.
sohwAb. Merkars Nr. 555 v. 25. XL '16.) 13*51
Barbey, Felix DeaportM et lan-
nexion de Genfeye a la France 1784
—99. Paris: Pen-in. '16. 419 S.
Rez.: Anz. f. 8cbw. G. N. F. 14, 118— 22
*>eitz. [885*
Haefile, A*, Das Oberelsafl in da
Jahren 1814-18. StraBb. Diss. '15.
65 S., erscheint vollst. als Bd. 15 d.
Strafib. Beitrr. z. nenen G. [8853
Herrbach, J., Das UnterelaaB
1818-24. Strafib. Diss. 15. 70 S.
[3854
Lohaiaam, F. w#, KrlegsbUder a. d. Fran-
zosenzeiti792-i800 vornehmi. d. Siegkreisaa.
Bonu: Rbenania^Verl. '15. 138 S. Hf. [IBM
w .J? l?i*\*h J#» w©telar vor 100 Jahren.
(Mitt. \\ etzlar. a.- Ver. 6, 18—25.) [3856
Original from
UNIVERSITYOF MICHIGAN
Zeitalter der franzosischen Revolution nnd Napoleons, 1769—1815 *H7
Uloel, II.. Der Ubergang Wetzlars an
d. Kgr Preufien 1815. .Mitt. Wetzlar.<;.-Ver.
C, 6— 13.) [3857
Buderscheldt, W.. Ferd, Frz. Wallraf.
(Beitrr. Koln. G. 2, 21—37.. [3858
Lsger, Der Trierer Bisoh. Charles
Aiannay 1802—16. (Trier. Ohron. N. F. 18,
129-41; 163—71.) [3859
Sklacek, Belgien unter iranz. Verwaltg.
1795—1814. Minister LW.: Buschmann '15.
31 S. 1 M. I3S0O
Flicker, Karl Berth., Die Harzreise d.
Konigs Jerome 1811. Zt. Harz-Ver. 5tf, 160
—68.) [38tft
Lanipmauii, Th.? Kntwicklg. d.
Offentl. Meinnng in Weatfalen zur Zeit
<1. franz. Revolution. Mttnst. Diss. 15.
8(i S.
Krscheint vojlst. im Jahrb. d. Ver. f. Qrts-
u. Heimats-G. d.'<hrafsch. Mark u. als finch.
[3*62
Ruthert, H\, Fiirst Karl Aug. v. Har-
denberg. (Kothert, Hannov. Biogiaphien 3,
406—30.) [3863
Wohlwlll. Xeuere r». d. Fr. u Hansest.
Hamburg 1789—1815, s. '13/14, 4310. Rez.:
Wist. Zt. 114, 040—43 Bemheim; Zt. Ver.
hamb. G. M, 203— 6 Sieveking. [3864
Sch»laEe«Sinldt,B.»Bargennei8terJohaon
Smidt, s. '14, 4309. Rea.: Zt. d. Ver. f. hamb.
(J. 19, 151— 53 R. Kayser. [3865
Johann tteerg, Hrzg. zu Sachs., Caroline,
Herzogin zu Sachs., geb. Prinzessin v. Parma
1770—1804. (N. Arch. Sachs. G. 88, i— us.)
PhiUpp, 0 , E. Neutralitatstafel v. 1806.
tN. Arch. Sachs. G. 38, 218f.) [3867
Wolff, Otto, Zur Lebens-G. d. Amtmanns
Campe in Schwarzenbek. (Zt. Hist. Ver.
Niedersachs. '16, 287-05.) [3868
Under, R., Kttnigin Luise u. d. sittl.
Erneuerg. Preuttens. (X. Jahrbb. f. d. klass.
A Itert. 37, 593—607. \ "" "
J ear hint, K. , Aus d. Jugendtagen d.
Ministers AUr.v.Auerswald. i Porsch. Brandb.
Pr. G. 30, 147-68.) [8870
Peter* dor ff, H. rM Stettins Kontribu-
tionen 1806—08. <Pomm. Mtbll. 28, Nr. 11.)
[3871
Berg, G„ Audi d. Vergangenheit d. Stadt
Marienburg. Die Franzosenzeit. (Mitt.
Westpr. G. V. ie, •>— n.) [3*72
Kettntr, A., Jos. Christian Reichsfurst
v. Hohenlohe-Waldenburg u. Bartenstein.
(Zt. Dt. Ver. G. Mahr. u. Scales. 21, 185-94. »
_ _ — I3873
Innere Verhalhrisse.
Hoff, J. F.f Die Mediatisiertenfrage
1813—15. ». '1.V14. 20H. Rez.: Forsch. z.
brandb. u. pr. G. 28, 643 Hartang. [3874
llmaan, H., Zur Entstelig. d. Kaiser-
note d. 20 Kleinstaaten v. 16. Nov. 1814. Naeh
hess. Gesandtnchaftsbtrr. (Hist. Zt. 116,
4M)-8:i.j [8875
Habholx. H.f FCderalismas u. Zent rails-
mas in d.eiagenbss, Verfassg. v.l".!>8. (PoLit.
Jb. Schweiz. Eidg. '16.) [3876
Stera, S., E. Kampf urn d. PreUfreiheit
in Brannschw. zur Zeit d. franz Revolution.
(Jahrb. d. G.-Ver, f. d. Hrzgt. Brannschw.
14, 18—76.) [3877 .
HoaebeckfK„ Zur G. d. Keformbestrebgn.
vor d. Zusammenbruehe d. alt. PreuMens
1806. Forsch.Brandb Pr. G. 30, 115-40
1381 8
Uteliter, Kdiit., Frdr. Aug. v. Staege-
raann u. d. Kgl. VerfassuDgsversprecnen v.
22. Mai 1815. s. '14, 219«\ Rez : Forsch. z.
brandb. u. pr. G. 28, 623 f. Haake. [3S79
Lobethal, K. , Vf'rwaltiing u. Finanx-
politik m PreulJen *ahr. d. Jahre 1808—10.
(Von d. Emlassg. steins bis z. Amtsantritt
HardenbergtO Ti. l: Die Verwaltungsor-
ganisation. Kap. l u. 2. Berl. Diss. 71 s.
Schmidt , Rob., StSdtewesen u.
Btigertum in Neuostprenfien, 8. 14,
2019. Rez.: Forsch. z. brandb. u. pr..
(t. 27, 319 f. Lanbert. [3881
Breitbarth, K„ Die Durchftilirg. d. Ver-
waltungt reform v. 1808 in Schlesien. BresL
Diss. '16, 33 S. — Ders.. Beitrr. z. EinfUhrg.
d. Verwaltungsreform v. 1808 bei d. scliles.
Regiernngen. (Zt. d. Ver. f. G. Schles. 50t
257—91.) 13882
Cl«;ry, A. R* de, Lea idees polit.
de Frtder. de Gentz. Ba«. Diss., 3o8 S.
[JW8»-
Dfirrwichter, A.. Getreidewncher, Brod-
not u. Brodkarte 1795 in Bamberg. (74.
Ber. u. Jahrb. f16. Hist. Ver. Bamb. 53-63.
[.H884
Brink, W. L. DM Bijdr. tot de
kennis van d. econom. toestand van
Nederland in de jaren 1813—16.
Am8terd.:Kruytl6. 16, 236 3. 2A.B0.
[3885
Volgt, J. F., Des Bankiera M. H. Stre-
so w in Hamburg Vermogensvermehrg. u.
Stenerzahlgn. 1783 — 1812. .Mitt. d. Ver. f.
Hamb. G., Bd. 12, 119-25.) L3886
Demian, J* A., Zur G. d. afoselschitt'-
fahrr. (Trier. Chron. N. F. 12, 27 f.) [3887
Sckftlbf, Die hess. Feldpost im Kriege
v. 1792 in d. Chaapagne. (Mitt Mitglieder
Ver. Hes«. G. •W/'au, 46—57.) [3888
(Unsbnrser, M.9 Aus d. Zeit d. Revolu-
tionskriege. i Beitrr. z. G. d. dt. Jo den
249—66, 257—66.) — Kckstetn, A., Harden-
berg n. die Frage d. Judenemanzipation
in d. prenfi.-frink. Fiirst entiimern. (Ebd».
267-74.) — Kober. A., Zur Vor-G. d. Juden-
emanzipation in Nassau. t'Ebd. 275— :»2.
[:«80
Plnoseh, St., Die aniierord. Standesvev-
sammlg. n. d. Strafgericht v. J. 1194 in Char.
Ztirtch : Leemann. 272 S. 5 M. 10. (Schweiz.
Stud. z. G.wiss. 10, l.) [:«9a
Paula, KM Rechtsfolgen d. Selbstmordes
eines Fremden zu Aachen 1790. (Zt. d,
Aach. G.-Ver. ;w, 202-KV) [389L
by Google
Original from
UNIVERSITY OF MICHIGAN
118
Bibliographic Nr. 3892—3961
Bastgen, H^ Dalbergs u. Napo-
leons Kircbenpolitik in DUd. (Verflff.
4. Uorres-Ges. Sektion f. Rechts- u.
Sozialwiss. H. 30 ) Paderb.: Scbfiningh
X, 370 S. 12 M.
Rez, : Theol. Lit.bL '17, Nr. 20 Schorn-
Jbaum; Arch. Kath. Ktrchenrecht *7, 48*— 90
Hilling. A. Schntttgen.Regens burger Brief e
naobKokn zuEnde d. AeraDalberg. (Hist.-
pol. BU. 159, 693— 70O.J . (3892
Scaofnbatin, Aus d. ersten Zeit d. bayer.
Landesklrche. iBeitrr. z. bayer. Kireb -G.
23, 1-9.) ^ ^893
Clanfi, H.. Wann wurde die Konfirma-
tion lm bayer. Franken eingefiihrt? (Beitrr.
Bayer. Kirch*-G. 2*, 171—77.) — J)ers., Wet-
teres z. G. d. Konf. in Franken. (Kbd. 28,
177—87.) — Ders., Zur G. d. Konf in Lobr
b. Rothenbnrg. <Ebd. 187—89.) — Sehora-
batan Zur G. d. Konf. in Franken. (Ebd."
189.» — Dens., Zur G. d. Konf. in Feucht-
wan£en. (Ebd. 189 f) — Treakle, Rinfuhrg.
d. konf. in d. evJ Gemeinde Regensburg.
- Ebd. 191— 97 > — Bergdolt, Zur Frage 3.
Kinffihrg. d. Konf. (Ebd. 19«— 98.) (3894
Gal, J., Der frank. Sehriftsteller u.
els&ss. Konstitutionspriester Geo. Klarmaun.
Straftb.: Le Roux. 68 S. l M. Rez.: Hist.
Jahrb. 38, 632 Schntitgen. [3895
Lohr, J„ Der Kardmal Montmorency u.
-d. Missionsklvckenordng. d. Didzese Metz
wllkr. d. Revolutionized. (Jahrb. Ger.
Lothr. G. 27/28, 116-A84.) [3896
Sebrelbmiller, Der pfaizlsche Konsi-
storial- u. Kreisavhulrat Frdr. Butenschtfn
1764—1842. KaJserslaut.: Thieme. 3* Pf. [3897
Lager, Die Viaitationsreisen d. Bisekofs
Mannay in d. Didzese Trier. (Trier. Arch.
24/t5, 169—202. 26/27, 180-217.; [3*98
lager, Zur G. d..Trlerer Domschatzes
£$eit d. franz. Revolution. (Trier. Chron.
12, 114-27; 152-74. 13, 17—26.) [38*9
Rodewald, H.f Ldw. Burkh. Chr. Pfender.
Das Leben e. Hunsrttck- u. Moselpfarrws
unter 3 Herrsehaften. (Monatskfte. f. rhein.
Kirch.-G. 9, 161—206.) [3900
Herrmann, B., Die Wirkung d. Napoleon.
Zeit auf d. weimar. Landeakirche. Weim. :
Bbhlan. 66 s. l M. 20. (Ans Kirchen- u.
Sohuibl. 'm [3jk)1
Rothert, w., Alt Saalfeld u. seine Ar-
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<phien 3, 371—86.) [8902
Weadland, W.? Zur Einwirkg. L. E. v.
Borowskis auf Friedr. Wllh. III. (Jahrb. f.
brandb. Kircb.-G. 13, 182-85.) (8903
Hantke, M., Kirchl. Leben in d. Synode
Pasewalk zur Zeit d. Befreiungskriege.
<Mtbll. d. Ges. Pomm. G. '13, Nr. 3° [3904
Reisch, Cur., Tausch d. Franziskaner-
konventes St. Antonios mit d. Kloster d.
Elisabethinerinnen in Breslau. (Franzisk.
Stud. 1, 76-86.) [3905
Ottering, Geraubte Schatze. K51n. Hss.
in Pans u. BrUssel. (Voss. Ztg. 'J5, Sonn-
tagsbeil. Nr. 35 u. Beitrr. KoGi. G. Bd. 2.
**-».) [3906
Adler,S. DieUnterrichtsverfg.Kais.
Leopolds II. u. d. finanzielle Fnndierg.
A. 8st Universit&ten nach d. Antr&gen
Martinis. Wien: Deuticke. 155 S.
4 M. [3907
Keller, B. A., G. d. Univ. Heidelberg
1808-18, »s. '14, 2082. Rez. : Hist. Janrb. 35,
953 — 55 (auch v. Frz. Schneiders Arbeit).
E. Reinhard: Zt. f. G. d. Oberrh. N. F. 20.
129—88 (auch v. Schneiders Arbeit) Vier-
neisel. {3908
Bhumennann, P., Frdr. Nicolai* Ehren-
promotion zu Helmstedt. (Braunsehw.Magaz.
11, Nr. 10.) |§9e9
. Krlger* Gottfr., Das Ende d. Univ. Wit-
tenberg. (Thtir. -Sachs. Zt. 7, 113—42.) (8¥lO
Imhof, M., Staatspfidagogik vor
100 Jahren im Systerae fl. Stephanis.
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ihm nahestanden; s 74, 2057T hrag. v.
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Stuttg. u. BerL: Cotta 13. 419 S. 10 M.
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Bette. L., Presse u. Zensur in Yeste
Recklinghausen wahr. d. arenberg. - f ran/..
ZeitlS 3—15. Gladbeck(Westfj: Selbstverl.
29 S. 76 Pf. (Ans: Gladbecker BU. f. Orts-
u. Heimatkde 'I7.,i [3955
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1794 — 1807. tlntern. Mtschr. 11, '16, 1—47.)
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Galerie in d. Zeit d.Jranz. Okkupatioa 1806
—13. lint. Mtschr. Wiss. usw. '17, Juni-Okt.,
1063^-96; 1197—1214.) [3957
Stein 9 Wilh., Die Erneuerg. d.
heroisch. Landschaft nachl800. Stuttg :
Heitz XL,116S.,18Taf. 8 M. (Stud.
z. Mdt. Kunst. H. 201.) [3958
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(N.Lausitz.Magaz.92, 180—94.) Vgl.14— 4357.
[39.i9
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l^ericht a. d. J. 1812 ttb. d. 3dt.-bohm.Poi/.el-
lanfab riken zu Pirkenhammer. Sclilaggen-
wald u. GieBhuhel. (Mitt. d. Ver. f. G. d. Dt.
in Bohm. 53, 238—48. i [39W
1'hriMt. GaM., Die rinanzielle Krisis <1.
Mannheimer Theaters nach d. Verlegang d.
Residenz n.icli MUnchen. (Mannh. GJ»11. is.
57—64. [3961
by Google
Original from
UNIVERSITY OF MICHIGAN
120*
Bibliographic Nr. 3962—4050
Mahlber*. VM Sehinkels Theaterdeko-
rationen. Oreifsw. Diss. U6. 65 S. \ym
OdeadaJat U. Friedr. Hnr. Himmel. Be-
rne rkgn. z. G, d. Berliner Oper nm d.Wende
d. 18. a. 19. Jh. Bonn. Diss. 47 S. [5903
Gottkardt, 4„ Briefe von u. an Wem.
v. Haxthausen. iMitt. d. Ver. f. G. d. Dt. in
Bohm. 53, 339—57.). (3964
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a. d. J. 1»13. tries*. Bll. f. Yolkskde. 15, 131
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Hedemaaa*Heespen, P. t,, Die Schlesw.-
holat. Anzelgenisoi— seal* Geechiehts<iuelle.
(Zt. d. Gee, 1 seblesw. holat. G. 45, 434 a*.)
Vgl. '12, 2434. [3971
Ftmn-BachmannfJ«N,(Schlesw.~
holat. Oberst), Lebenserinnerongen;
hrsg.T. O.Fttrsen. (Quellenn.Forech.
«. G. Schlesw.-Holat. 5, 1 —214.) [8972
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foterreichisch war. Erinnerga. sweier
Offisiere. 4. Aufl. (Memoirenbiblioth.
6. S., Bd. 3.) Stnttg.: Lilts 16. 386 S.
6 M. [3973
(laser, A., Biiefe nassaoischer Soldaten
ana Spanien. (Naaa. Heimatbll. '17, 40-46.)
[3974
Bat Ilea, P., Ans d. letzt. Jahrsehnt
Friedr. Wilhelms III. Briefe d. Kdnigs an
seine Toekter Charlotte, Kaiser in v. Knfi-
land. (Hohenzoll. Jb. 20, 147—74.) {8975
Sekaltegger, Am Hofe e. Exkdnigln.
Ana d. Tagebach e. Eli ren dame d. Kdnigfn
Hortense. (Sckrr. d. Ver. f. G. d. Boden-
aees 45, 93—178. 46, 105—65.; [3976
Sperling, E.f E. Denkschrift d. Prof. E.
Mttncn a. d. J. 1831. (Zt. Gee. Befdrderg.
O.kde. Freiburg 32, 163-76). [3977
Grfadorf t. Zebrgeay, W ▼.. Memoiren
e. tteterr. Generalstfcblers 1832-66, hrag. v.
A. Saager, 8/14, 2082. Rez.: Mitt a. d.
Met. Lit. N. F. 2, 303-5 IlWOf. [3978
HaeencleTer, A.t Ans Josoa Hasenolevers
Tagebttchern. Anfzeichngn. Ub. seine Be-
ziebgn. vornekml. zn Mitgliedern d. preufi.
K5nigsfamilie. (Forsch. brandb. pr. G. 29,
490—505.) [3979
Brief wtekeel zw. Kttnig Johann v. Sachs.
n. d. Konigen Friedr. Willi. IV. u. Wilh. I.
t. Prentt., s. '14, 2070. Rez.: Mitt. d. Inst.
1 flat. G. 36, 555—57 Bittner. [3980
Perthes, O., Bundeatag n. dt. Natkmal-
versammlg. 1848 nach Frankfurt, Berr. d.
Bnndesttagsgesandten Clem. Th. Perthes, s.
Ti»ri4. 2076. Rez.: Lit. Zbi. '14, Nr. 46 Frz.
Sehnabel; Dt Lit.-Ztg. '15, Nr.42. {3**1
Ltpp, Fr,? Geo. Herweghs viertigi-e
Irr- n. Wanderfahrt m. d. Pariser dt-demo-
krat. Legion in Dtld. o. deren Ende dnrch
d. Wiirttetnberger b. Oossenbach. (Bll. a. d-
Markgrafsehaft 8, '17, 27-66.. f*i9*
Meaclk, F.. E. Prager Poliaiat ub. <l.
Junitage 1»48. tMitt.Ver. G. Dt-B$hmen
54, 320-45.) „ l**«
Burger (Feldmarecta.-LentnJ, Memoiren
a. d. Krieg 1859, zusammengest. v.K.Har-
bauer, s. 'is, 2000. Bez. : Strefrienre mil.
Zt. M3, I, LltDl., 40-42 Ok. ^^84
Fries, AM Blixen Flneoke og Bismarck.
En Brevveksling. (Dannke Magaz. b. R„
2, :^65— 87.) 13^85
EinigiiBgskrlege, Dtlds.; 1864—71
in Brieten u. Berr. d. fuhrend, M&mier.
Hrsg.v.E.KohL TL 3: 1870/71. AbU
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3 M. (Voigtltoder8 Quellenbucher 89
u.91.) [8986
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marcki zu sein. Gedanken n. Krinnergn.,
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G. 28, 625—27 V. Petersdorlf. P*87
gtemfetd, »•. E. Brief Biamarcks an
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Orgiiies, Le8, diplom. de la gaerre
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Berichten d. fthrenden Manner. 3 Bde.
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Riefi. L., Abekens poUt. Anteil an . d.
Eraser Depesche. (Hist. Zt. 118, **»-£L J
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Brandenbmrg, Reichsgrtodnng, s. '15.
8295. Rez.: N. Jbb. Klass. Alt 89, 4W-96
Gust Wolf; N. Arcb. SEchs. G. 38, , »7»
Ermisch ; rliat Jabrb. 38, 557—79 A. Meistm%
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Heasgea, Kriegs- n. Gefangensohafts-
Erlebnisse e. Arztes a. d. Feldzuge i*™!™-
s.Aufl. Heidelb.:H5raing. 9iS. lilW.
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N. F. 80. Jg.: 14. (Der ganz. Reihe.
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Beck XXXII, 1248 S. 30 M. [3996
Boreket AM Mainzer Chronik 1892-1917,
Mainz: Diemer. 80 S. 2 31. [39*7
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UNIVERSITY OF MICHIGAN
Neneste Zeit seit 1815
"121
t
I
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Vertrfigen v. 1815 bis z. Frankfurter
Frieden v. 1871. Bd. 7. j(3. Abt., Bd. 1).
(i. Europas 1848—71. BcL 1. 16,
XXV, 797 S. 19M.60.
Werthelwer, E«, Friedenskon-
greste u. Friedensschitlsse im 19. a.
20. Jh? Berl.r Ullstein & Co. 209 S.
1 ML (Manner u.VBlker 19.) [4000
Lageniang, E. 6., Recueil des
trait^s et conventions conclns par le
royanme des Pays-Bas avep les puis-
sances 6trangferes depuis 1813. Cont.
p. J. B. Brenkelman. T. 18, 1. La
flaye:Belinfante'16. 326 S. 7A.50.
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■ - "- *- " > 42, 1, 63-70.)
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gen. v. l)5rring u. seine Denkwttrdig-
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Ertiffnuiig d. lombardisch. Kriegcs 185*
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XV11I, 494. XIV, 705 S. 24 M,
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Depaebf A#9 ,,&fittelenropa". R. Problem
AltOsUrreicha ife— 56. (Osterreich. Zt. f.
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75 Pf. [40:«0
9
i
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Angst* Bisma**k u. Leop. v. Gerlach, s.
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Josef I. duroh d. DeutsohbShmen 2. Janu.
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[40»rt
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(Mitt. Ver. f. G. d. Dt- inBoum. 53. 851-39.)
[4066
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UNIVERSITY OF MICHIGAN
Neueste Zeit seit 1815
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Rllle, A«, Auk mahriseh. Stidten von d.
TriihHngsstttrmen d. J, 1848. (Zt. Dt. Ver.
O. Mahr. n. Schlea. *;, 177—85^ [4068
Ooeberl, MM Bayern u. Dtld. im
/19. Jh Nebst Anh.: Ausgew. Akten-
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Kelper, J.9 Landverlust Bayerns
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Ldkde. Kaisterslautern: N. KayserT7.
174 8. 3M. [4070
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a If. Rob. : HUt. Zt. 116, 549f. S. R. [4071
Endret, Fr», Prioz regent Luitpold u. d.
\S Entwiekl. a. modern. Bayern. Mttnch : Beck
"16. 94 8. 2M. (4072
Bakfcard, tm Edoard v. Bomhard, s.*14f
44S*8. Res. : Hist Jahrb. 85/ 986f. Dtlrr-
wachter. 14073
EgeUtaf, 6., WUrttemberg 1891 — 1916.
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Gntknecbt, K»9 Die Diplomatie d.
Anslandes in d. Schweiz wftbr. d Son-
derbnndes, Zttrich: Leonhard & Co. '17.
«8 S. 1 M. 80. f Schweiz. Stud, a, G.wiss.
^, 3 n. Basel. Diss. [4076
Heer A«. n. G. Binder, Der Sojiderbnnd,
«. '14,4447. Res.: Ana. f. schweiz. G. '15,651.
Gnggenbflhl. [4076
Uelnon, BM Gaudenz v. Planta.
E. bfindnerischer Staatsmann (1767
—1884). Chnr: Keller IX [vielmJX],
328 S. [4077
Seluntd, Hans, Bnndesrat Frey-
Heros€ 1801—78. Drei Jahrzehnte
Aarganer- n. Schweizer-G. Aaran:
Saueriander. 308 S. 6 M.
Rez.: Anz. Schweiz. G. '17, 191 — 93
2schokke. (4078
Ztmmerraaan, W.» G. d. Kantons
'Zttrich v. 6. 9. 1839 bis 3. IV. 1845.
Zttr.: Leemann&Co. '16. 212 S.3M. 60.
Res.: Dt. Ut.-Ztg. '17, Nr. 46 Schollen-
berger. (Schweiz. Stnd. z. 6.wiss. 8, 3 u. Diss,
"rich.)
Mfiller, TL.9 Phil. Ant v.
Sttrl
[4079
im **■•$ x mi. auk *. t?«£es8er.
1 : Jngendjahre. Universit&tszeit Der
Ratsschreiber. 1817 — 47. Luzern:
R&ber & Co. HI S. 3M. [4080
Taler, M.f Der Anteil Granbttn-
dens am Sonderbundskrieg: (A us:
45. Jahresber. d. Hist.-Antiquar. Ges.
Granbttnd.) Cbnr: Schuler '16. 140 S.
(4081
La«te*iehla«er Pr„ Die Agraranrnhen
in d. badisch. stkndes- n. Grundherrschaf ten
1848, s. '15, 2022. Rez. : Lit. Zbl. '17, Nr. 45
BergstraBer. [4082
by Google
Brentane L.fEIsasser Erinnergn. Berl.:
Reifl. 157 S, 3 M. 50. 140*3
Becker, Alb., DieWiedererstekung
d. Pfalz. ZurErinnerg.and. Begrnudg.
d. bayer.Herrschaft auf d.linken Rhein-
nfer n. deron Begriinder Frz. Xav. v.
Zwackh-Holzhausen. (Beitrr. z. Hei-
matkde. d. Pfalz o.) Kaiserslantern:,
Kayser ' 1 6. 124 f I 2M.40.
Rez. : Lit. Zbl. '17,>*r. 28 Wentzsche. [4084
Cftln, Die Stadt, im 1. Jahrb. unt.
prenfi. Herrsohaft 1815 bis 1916. Br*g.
v. d. St C61n. Bd. 1, 1. 2 Bd. 2 V&u:
Xeabner'16. 4°. XL, 707; 640; 731 S.
26 M . Bd. 1, TL 1: E. Gothein, Verfgs.-
n.Wirtsch.-G. ▼. Unterganjzre d.Reichs-
freiheit bis z. Brricbt d. Dt. Reicbea.
TL 2: G.Neuhaus, Entwidtlg. von d.
Erricht.d. Dt. Reicbes bis z. Weltkriege.
Bd. 2: Verwaltg. seit d. Reichsgrttndg.
in Einzeldarstellgn.
Rez.: Lit. Zbl. '17, Nr.5 Marknll; Zt. f.
d. ges. Staatswiss. 72, 586 — 88; Archiv. $o-
zUiwisB. 42, 969—75 Schwann: Jb. Gesetz-
gebg. 41, 1101-5 Most ; D. Lit.-Ztg. '18, Nr.6
Oppermann. [4085
lacier, Rntwicklg. e. offentl.polit. Lebens
in Knrhessen, 1815—48, s. fi4, 2177. Rez.:
Dt- Llt.-Ztg. '15, Nr. 13 Uchtner. [4086
Belle vie, Tli.. Dr. Kellnern., seine Flncht
a. d. Kastell. (Mitt. d. Ver. f, hess. G. W14,
37-40.) [4087
Hertehel. 09. Die offentl. Meinung in
Hambnr* in lhr. Haltnmr zn Hismarck 1864
— 66. (Mttnch. Diss.) Hamb : Boysen '16.
80 S. 2 M. (4088
Hagenab, HM Revolution u. Legi-
timit&t in d. G d. Erhebg. Scblesw.-
Holeteins. Untersucbgn. z. Entstehgs.-
G. n. d. Politik d. Proviaor. Regierg.
(Qa. u. Forsch. z. G. Schlesw -Holsteio^
4 17—178. 102 S. Kiel Diss. '16.)
[4089
Stebbe, ffcr., Landesklrche n. Geistlich-
keit in Schletw.-Holst^in 1863 bis 1867. (Schrr.
Ver. Schlesw. -Hoist. Kirch.-G. 6. 497—564.)
[4090
Mifcleabardt, Zum Gedichinis Hrzg.
Friedrichs. iSchrr. Ver. , Schlesw. - Hoist.
Kirch.-G. 2. R., 6, 391-411!.) [4091
Reinhardt, P#9 Die s&chsJJnruhen
d. J. 1830—31 n. Sacbsens Ubergang
z. Verfassnngsstaat Halle: Niemeyer
16. IX, 320 S. 10 M. (81 S. Hall. Diss.
'15.) Hist. Studien v. Fester 8 )
Res.: Hist.Vierteljschr. 18, as* Philipp;
N. Arch. Sachs. G. 87, 402 f. H. Richter. (4082
Zannirk,R., Das RndeFriedr. Augusts 11.
V. Sachs. (K. Arch, Sachs. G.38, 4«i7-9.) [409$
Kattowlts. 1865 — 1915. E. Denkschr. z.
50 j. Besteh. d. Stadt. Hrsg. v. P. KndteL
(Aus: Obersohlesien.1 K at tow. : Bohm *15.
55 8.; ISTaf. 1 M. [4094
Ferkfs. EM Dorothea. Herzogin v. Dino
n. Sagan, ihr Leben mit besond. Beriicks.
ihr. Beziehgn. z. prenfi. Kdnigshsnee u. zu
dt. Politikern. Bonn. Diss. 96 S. [409$
9*
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UNIVERSITYOF MICHIGAN
nu
Bibliographic Nr. 4096-4164
Inner e Yerhattnissc*
19sf beck, E«, Dieurt>piiingl. Grundlagen
d Liberalismus u. Konseryatismtu* in Dtld.
Berl.: Mittler'IG. 40 S. 60 Pf. An8:Korr.bl.
d. Uenamt-Ver. f15.) [4096
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ll tiiche Blatter" 1838—1848. Bin Beirrag aur
Vorgesohiohte des Zen trams*. Diss. Bonn
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Christ, M*t Die grofidt. Bewegung d.
Jahre 1848/49 n. d. Gr&ndg. d. groBdt. Partei
im J. 1849. (35 8.: Strafib. Diss.) Erscheint
vollst. alsBd.lSd. Strafib. Beitrr. z. neaen G.
[4098
Kalkoff, HM Nationailiberale
Parlamentarier 1867 bis 101 2 d.Reichs-
tages u. d. Einzellandtage. Berl.:
Schriftenvertriebsstelle d. nationallib.
Partei. 484 S. 5H. [4099
Bran del bur?, K.f 50 Jahre nationallibe-
rale Partei 1867—1917. BerL: Schriftenver-
triebsNtelled. nationallib. Partei. 82 S. 75 Pf.
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Grofi, Wolfg., Die Rechte d. Kaisers a.
d. XLAbschn.d.Verfg. d.Dt.Reichs. Greifsw.
Diss. '16. 46 S. [4101
Phflippioa, Johanna, Ob. d. Ursprg. n.
d. Kinfiihrg. d. ailg. gleich. Wahlreehts in
Dtld. s. '13/'14 2209. Res.: Hist.Zt. 115, 149
—52 Valentin. [4102
Angst, R«, Bismarcks Stellg. z.
parlamentar.Wahlrecbt. Lpz.: Brand-
stetter XI, 192 S. 3M.60. (110 S.:
Leipz. Diss. 16.)
Rez. : Lit. Zbl. '17, Nr. 34 H. Richter.
[4108
Kanfraann, Erich. Bismarcks Erbe
in d. Reichsverfg. BerL: Springer.
106 S. 2 it. 80.
Rea. : Lit. Zbl. '18., Nr. 2 H. Riehter.[4l04
Elckheff.R., Die In terparlamentar. Union
1889—1910. (Zt. f. Poiit. 8, 452-98.) 14106
Delbrtick, Cl.Y., Reden 1906— 16.
Berl.: Hobbing. 447 8. 8 M. [4106
Founder, Aug., Ost.-UngarnsNeu-
bau unt. Franz Josef I. Berl.u.Wien:
Ullstein & Co. 218 S. 1 M.
Rez. : Dt. Lit.-Ztg. '17, Nr. 40. 0. Kauf-
mann ; Preufi. Jbb. 169, 405—9 Daniels. [4107
Ho gel mans, KM Kaiser Franz Joseph n.
d.BHrgeiministerinm. (Hist.Zt. 118,262—66.)
[4108
Czedik, A. F. v., Das G. d. k. k.
ost. Ministerien 1861 — 1916. (3 Bde.)
Bd. 1: 1861-98. Teschen: Prochaska
XXX, 692 S. (Vollst: 25 M.) [4109
Kastner, Frz., Das Anftreten d.
Pfalzer auf d. 1. bayer.Landtagel819/22.
Beitr.z.G. d. Anf&nged.konstitutionell.
Lebens in Dtld. Mttnch. Diss. '16. 145 S.
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Schneider, Eag., Kg. Willi. 1. u. d. Ent-
•tebg. d.wurttb.Verfg.(Wtirttb.Vierteljhfte.
2S, 632—47.)
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Tieche, H. E., Die polit. Lyrlk d. dt.
Schwelz, 1830-50. BerL : Fran eke. 93 S. 8H.
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Haefeli, Fr#, Die Verfassung*-
bewegungen in Appenzell a. Rh.
wftbr. der RegenerationAzeit Bern.
Diss. 16. 160 S. [411S
Gtere, 0., Der Staatshaushalt <L
Eantons Granbfinden seit Einfiihrg.
d. direkt. Steuern bis hente, 1856 —
1914. Bern: St&mpfli & Co. 16. XIr
211 S. 5 M. 50. (Beitrr. z. schweiz.
Wirtschaftakde. 8) n. Diss. Bonn.
[4114
Jf filler , HnrM Oberbfirgermeister
Dr. O. Winterer. E. Vierteljahrb.
Entwicklungs-G. d. Stadt Freiburg.
Freib.:Lit.Anstaltl6. 266 S. 21L6Q
[4115
Christ, G.. ZmVor-G.d.badisch.Yertg.
Erltbnisse ein. Heidelberger Professors.
(Mannh. G.bli. 18, 70f) [4116
Killing, Beitrr. z, preufi. Finansrpolitik
in d. Rheinlannen 1815—1840 s."is/'i4, 2191.
Rez.: Dt. Lit.-Ztg. '17, Nr. 50 Hashagen.
[4117
Ksselbern,.*., t Gedichte a. d. Entste-
hungszeit d. hessisch. Verfg. (QnartalbU.
Hist. Ver. Hess. 6, 37—40.) 14118
Knlef, G.5 Die Staatsvertrfige d.
Grhzgts. Oldenburg. Staatsgrundge-
setz u. d. damit in engstem Zusammen-
bange steh. ander. wicht. Ontndgesetze
in ihr. jetzt gelt. Fassg. Oldenburg:
Stalling. XII, 210 S. 2M.5a [4119-
Hansen, HM Die Erdrtergn. fiber die
Klrchen- u. Schnlsprache in d. Schlesw.
Stands versammlgn. 1856-60. (Zt. <ie».
Schlesw.-HolSt. Q. 47, 305*94.) (4110
Mlsehefk, E., Die markische Bitter-
sehaft n. d. prenfi. ?erfassung8fragel8l4— to.
(Dt. Rundschan 174, 158—82; 354—76.) 14121
KlhUr, 8. , Das Wahlrecht in Wilh.
t. Hnmboldts Entwurf e. standisch. Ter/g.
f. Prenflen v. J. 1819. (Zt. Polit. 10, 195—
240.) [4122
Lemel, Wilh. v. Humboldt n. d. Anftiige
d. prenB. Verlg. s. '15/16, 3357. Res.: zL
f. Polit. 10, 5011 Haahagen. (4123
Ackermann, E. W.f Georg Frhr.
Yincke u. d. innere preufi. Politik
1845—49. Marb. Diss. 128 S. u,
Jabrb. Ver. Orts- und Heimatskde.
Grafsch. Mark 29, 115-285. [4124
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der Kreis- und Provinzialst&nde. Ein
Beitrag zur Geschichte der Reaktion
in Preufien. Diss. Bonn. 148 8.
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Pres»entln9 H« y», gen. v. Rautter,
Sozialpolit. Gedanken bei d. preufi.
Elassen- u. Einkommensteuerprojekten
vor 1850 auf Grand archival. Studien.
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UNIVERSITY OF MICHIGAN
Xeueste Zeit seit 1815
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Bndde. H. v., Staatsminister u.
Minister a. Offend. Arbeiten. Auf-
zeichngn. u. Erinnerungsbl&tter, ge-
satnm. u. niedergeachr. v. sein. treuest.
Freunde. Berl.: Mittler 16. 89 S. 2M.
[4130
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Doeber), Bavern u. d. wirtacksftl. Eini-
gang Dtlds.. s. WW, 3388. Rez.: Lit. Zbl.
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n. Wohnungsbausbau in Osnabrttck
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d. dt. Mittelstadte. (Mitt. Ver -G.
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jahre 1816 u. 1817 in WQrttemb. (Wiirttb.
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Wiedenfeld, K«, E. Jahrhuadert
rhein.Montanindnstne(Bergbau,Eisen-
Industrie , Metallindustrie , Maschinen-
bau). (Moderne Wirtschaftsgeataltgn.
Nr. 4.) Bonn: Marcus & W. 16.
156 S. 5 M.
Rez.: Zt. Oes. Staatawiss. 63. 443—47
HeiB. [4138
Digitized by GoOQle
Bender. J.. Zur 15 . d. preufc. staatl.
Salzwerks zu Stetten b. Haigerlo»*h. in
Hohenzollern. (Mitt. Hist. Ver. Hohenz. 50,
81—97.) [413!#
Nathusius, E. v., Job. Gottl. NV
thusius. E. Pionier dt. Industrie.
Stuttg.: Dt. Verl.-Anst. 15. 306 S.
5 M. [4140
Riedler, A., Emil Ratheuau n. d.
Werden der Gmliwirtschaft. Berl.:
Springer 16. 244 S. h M.
Rez.: Jahrb. (Jesetzgebg. 41, 461 — W
Scbmoller. * [4U1
Cliarmatz, R., Minister Karl Ldw.
Frhr. v. Bnick. Der Vorkainpfer
Mitteleuropas. Leipz.: Hierzel. X,
281 S. 5M.
4142
Kasiowits, T...Oie neuer. handrtspolit.
Beziehgn zwiscli. Osterr.-Ung. n. d. Balkan -
landern bis z. Aasbruch d. Weltkrieges.
1: Kumanien. Berl. Diss. 61 S. [414:;
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8i» S. [4U5
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80 Pf. ( Voigtlanders Quellenbucher 1.) [4146
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Lamm. 184 S. 4 M. 50. [4154
Original from
UNIVERSITY OF MICHIGAN
'126
Bibliograpliie Nr. 4165—422'!
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Bttttner, 0., Die evang. Frei-
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3 M. [4162
SchrSrs, HM Dt u. franz. Katbo-
lizisraus in den letzten Jahrzebnten.
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SchDfitgen, Das F.l»aB n d. Erneuerg. d.
kathol. Lebens in Dtld. 1814-48, s. *13, 4?4o.
Re*.: Dt. Lit.-Ztg. 'i6, Nr. 23 Feig; Hist.
7A. 119. 114 — 16 Wiltberger. K.Buchheim,
Aus<l. i>olit. Yergangenheitd. dt, Kaiholiken.
(Grenzhoten '16. 111. 320— 37 ) [4164
ttolft u.Fiefc*r, Harmsiana. fSchrr.Ver.
Schlesw. -Hoist. Kirch. -G.2. lt..7,99— 125. £41t>5
Dyroff, A., C. J. Windi^chmann
(1775— 183**) u.seinKreis. (Verein-schr.
d. Gorres-Ges. '16, 1.). K5ln: Bachem
'16. 123 S. 2M.
Re/.: Hist. Jahrb. 88, 176 f. Schniitgen,
Tbeol. Kev. 17, Xr. 17/18 Kopp. [416*
Sctaulthefi-Recliberg, G.v , Die
zttrcheriscbe Theoloflrenschule im 1 9. Jh.
Zttr.: Sehultheft'14. 149 S. 2M. (Aus:
Festgabe d. Univ. Zftrich z. Einweibg.
d. Neubauten '14, TheoL Fak.) [4167
Vermeil, E.. Jean Adam Mohler et lVcole
cathol de Tubingue 1815 — 40. s. '14, 2*58,
Re/.: Hist. Jahrb. 35. ^8f. Seppclt . Kev.
delist, eccl. 15. ass— &:» Flamien. 14168
Briefe an E. W. Hengstenberg-
Aus 40 Jahren dt Kirch.-G. Hrsg. v^
G.N.Bonwetsck Gfitersloh: Bertels-
mann. 176 8. 4M. (Beitri.z.Ferderjr
ckristl Tbeol. 29, 1.) [4Wfr
Dora, EM Aus Briefen Adf v. Harlefi' aa
J. W.Fr. Holling 1838—52. ^Beitrr. a. bay$r.
Kirch.-G. 22, 198—209; 241-t64.) [4170
Kolde, E., Aus Adf v. HarleB' Brief w.
1850— 75. (Beitrr.e, bayer.Kirch.-G. 29,40-61. >
{4171
Mackintosh, R«, Albr.Ritschl and
hi« school. Lend.; Chapman &H/15.
296 S. 7 sb. 6d. [417fc
' M alert, H., Zur Lebena-G. Chr. GottL
Wilkes. (TheoL Stud. u. Krit. '17, 198-**G.>
[4178
Kappeler, E., Conrad v. Orelli.
Sein Werden u. Wirken, a. d. schriftl.
NachlaB dargest Zflrich: JFttflii 16.
507 S. 7M.60. [4174
Finsler,R,, Dieth. Geo. Finsler, d-
letzte Antistes d. z&richer Kircbe*
Ztirich: Beer & Co. r16f. 93; 117 S~
5 M. 60. i NeujbL d. Zttricher Httlfeges^
116 n. 117. •
Rez. : Theol. Lit.-Ztg. r17, Nr. 8/9 Kohler.
[4175-
Dobcrl. A„ J. H. Sailers Freundschafta^
briefe an Edua. v. Scbenk. (Hist.-poi. Bit
158, 747—64.) I* "7*
gekubert KM Die evang. Predigt im Re-
volutionsjahr!848, a. 'W/'H 2868. Be*.: Hist.
2t. 114, »84f. Wentzcke. 1*1^"
by t^
iL
\V
Loeselie, ti.. Kaiser Franz Joseph I. m~
d. ost. Protestantismua. (Jb. Uea. G. Prot.
Oaterr. 57, 8-7.) [4178
Bastven, H., DieErrichtg. d. neuen Dom-
kapitel in Trientu. Brixen 1824-26. (Forsch.
Mitt. G. Tirols usw. 17, 78-98.) f4179
Doeberl, A., Kg. Ludwjg I. u. tL
katb. Kirche. (Hist.-pol. B)l. 158, 84
^98 usw. 824 — 39. 159, 45—55. 160,
349-61.) [418a
Getger, K. A., Das bayer. Konkor-
dat v. 6. VI. 1817, Saknlar-Erinnergn.
Regensb.: Manz. 190 S. 4 M.
Rez.: Beitrr. Bayer. Kirch.-G. 24, 122—?*
Her ra . Jordan . 141H1
Mayer, Mich., Bayerns Be volkorg.in kon-
fessioneUerSchichtungTi. Entwicklg. seit d.
letzt. 100 Jahren. Miincb.: Schweitzer. 84 8.
2 M. 10. [4'8t
Ludiri|c9A., Streiflichteraufd.Charakter
d. Ftirsten u. Weihbischofs Alex. v. Hohen-
lobe. (Hi.st. Jahrb. 38. 321—29.) [4183
Wnrster, P., 100 Jahre Predigeranstalt
in Tubingen. Tub.: Mohr. 58S. 1 M. |41h4
Kaan Lm Das Trierer Apoetol. Vikariat
in Ehrenbreitsteiu 1 1810— 24). Beitr. a.G. u.
z. Recht der Sedes vacans. (Zt. Sav.-Stift
88, K. A. 7, 185-283.; {418S
Original from
UNIVERSITYOF MICHIGAN
Xeueste Zeit seit 1518
127*
Lager, Bemiibgn. d. Domkapitels v.Trier,
cm d. h. Xagel zurttckzuerhalten. (Trier.
Chron. N.F. 14, 16—23; 51—57.) [418G
Vo*el, P., Beltrr. z.G.d. KoinerKirchen-
streite*. s. '14. 4743. Rez.: Hist. Jahrb. 35,
426 f. Schniltgen; Mitt. a. d. hist. Lit. N.F.
*. 399— 401 KUber, Theol. Lit -Ztg. '14, Nr.25
Vigener. [4187
Kipper , H., Johs. Kardinal v. Geittel.
Erzbiscb v. Koin. (Frank!, zeitgem. Bro-
acbiiren 34, 2j Hamiu: Breer & Th. 34 S.
50 Pf. [4188
Drenhaeb, K., Aktenstiickez.Vereinigung
d.beidenmarkisch. Minis terien zn e. evang.
Gesamtsvnode a. e. Reformat ion sjubilaum in
d. Grafscb. Mark im J. 18L7. (Jahrb. d. Ver.
f. ev. Kirch. -G. Westfal. 18. 38—59.) [418:>
Yahle, H„ Das Ended. Klosters d.Barm-
herzigenBruderu.d.Rinfuhrg.d. EJisabethe-
rinnen in d. KlemenshospUal za Munster.
{'/A. I. vaterl. G. Weatf. 73, I, 173-212.) [4190
Knoke, KM Die Kirehenvorstands-
u. Synodalordng. d. ev. -luth. Kirche
Handovers v. 9. Okt. 1864. Gutersloh :
Bertelsmann '16. 427 S. 13 M.
Rez. : Zt. Ges. Kiedera. Kirch. -G. 21, 232
—36 Ph. L. Meyer. [4191
Vopcel, Wait., 50 J ah re innere Mission
im Kgr. Sachs., 1867—1917. Lpx.: Dorftiing
& Fr. 116 S. 1 M. [4192
X alert H.f 2 Briefe Schleierinachers z.
Kirchenverfassungareform. (Zt. f. Kirch. -G .
36, 509— IV6. ) * [419^
Laabert, M., Bettelmbnche in d. Pro v.
Posen. (Hist. Monatsbll. f. d. Prov. Pos. 16.
33-36.) [4194
Sappelt, Fra. Xat., Kardinal ("f. Kopp,
Fiirstbisch. v. Breslau. (Zt. d. Ver. f. (i.
Schles. 50, 295—326.) [4195
Grimm, Willi,, Die relig.-poiit. Lege Liv-
lands unt. russ. Oherhohelt. (Siiddt.MenatN-
hefte '17. Pebi\, 531—55.) [4196
Becker, Alb#, PfHlzer Geistesleben im
letzt. Jh. (Mitt. Lit. Ver. Pfalz 4.) Speyer:
Verein '16. 32 S. 50 Pf. [4197
Wien,W., Die neuere Entwicklg. un.ser.
Universitaten u. ihre Stellg. im dt.Gei&te.s-
leben Lpz. : Bartb '15. 31.8. l M. [4198
Kaser, K„ Die Grflndung d. Franz-
Josefe-Univ. in Czernowitz 1875. Wien:
Braumiiller. 48 S- l M. 20. [4199
Doberl, A., RekatholisieriHigsbe-
strebungen ^egenuber d. Universitiiten
Wnrzbnrg u. 3Iuuchen unt. d.Regierg.
Kg. Ludwigs I. (Hist.-pol. Bll 161,
28—34; 81-98; 287—98.) [4200
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d.Univ. Tubing. 1S17— 1917. (Jb!>. Xat.ok.109,
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Mayer. Herm., Bemiihnngen d. St. Frei-
burg uni Erhaltg. ibr. Universitiit 1816 — 18.
(Zt. Ges. Beforderg. G.kd. Freiburg 32. 103
— 30. - (4204
Vollert. M„ G. d. Kuratel d. Univ. Jena.
(Zt. d. Ver. f. thiir. G. N.F. 23. 1—54. [4205
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Universal -G. an d. Univ. Leipzig. (Arch. f.
Kult.-G. 12, 274—84.1 [4206
Lamprecbt, K,, Bektorat^erinnergn.,
hrsg. v. ArtJi. Kohler. Gotha: Perthes '17.
76 S. 2 M. Rez.: Dt. Lit. -Ztg. *17, Nr. 42
Soil. [4207
Beate, J., Goitingen u. Leipzig.
Universit atserinnergn. Braunschw. :
Wollermann XII, 235 S. 3 11. (4208
Haapt, !L, Zur G. d. alt est . Konigsberger
Bur.schenschaft l*si7— 19. (Altpr. Mtschr. 54,
42*>-29.) [4209
Aschner, S., Der dt. Unterricht u. d.Ko-
niantik. (Zt. G. Erziehg. 6, 225-80.) [4210
fiofile, WM Joremias Gotthelf alsVolks-
erzieher; Munch. Diss. 50 S. [4211
Bratsclier^Fn, Christoph v.Schmid
als Padatroge u. Jiigendschriftsteller.
Mttnch. Diss. 96 S. [4212
Schagev, Gbrree u. d. Anfiinge d. preuti.
Volksschule am Rhein 1814—16, s. '14, 204 1.
Rez.: Hist.Zt. 118, 219f. v. Miiller; Diisseld.
Jahrb. 26. 314 Willemsen. - [4213
gabr, 0 , Der Kin flu £ Pestalozzis n. Her-
berts auf d. hessisc h.Padagogen Wilh. Hesse.
(HeJi. Diss. '16. 60 S. [4214
HrntNcfcer, Fr#v Christoph v. Schmid.
PUdag. -liter. Stndie. Miinch. : Lindauer 97 S.
2 M. 50. [4215
Krebi, Aus d. Lebenserinnergn. v. Dr.J.
Ph. Krebs, Professor am Gymnasium zuWeil-
burg. (Nass.Heimatljll.17, 65— 73. 18, 14—22;
t»— 75.) [4216
Mefer, <iatt«, Heine Erinnergn. an d.
(ilovauer ev. (rymnasium (1865—77). Glogau:
Hellmann f15. 1H4 S.; lSBl.Zeichngn. SM.
[4217
ijlaonlag, 0.. Wilh. Mever u. d. Staate-
biblioth. in Miinchen. <Z\)1. Bibliothr. 84 ,
209—21.' „___ C4218
Ffschev, Herm., Die Hallisch. Jahrbb.
u. d. Srhwaben. (Wiirttb. Vierteljhfte. 25,
558—71.) [4219
Ankert, B.. Beziehgn. zw. J'rag u. Leit-
meritz bei d. (Jrflndg. d. Ver. f.JJ. d. Dt.
in B&km. 52, 528—87.) [4220
Saltier. W., Beitrr. z. Schleiermacher-
forscbg. theol. Stud. u. Krit. '16, 402* 16;
529—40.) [4221
Bohme. Fr., Ferd. Bose. K. Freund
Geibels. (Zt. d Ver. f. Inberk. (i. 17, 137—
72.] [4222
Schnchardt, 0., KoDst. Frantz. Thiir. -
Sarlis. Zt. 7, 155—77.1 1223
Salinger. B., Lotze als Berliner Univer-
sitatslehrer. « Mitt. Ver. G. Berlins '17, Nr. 5.)
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Nietzsche, Fr., Briefwechs. mit
Frz. Overbeck. Hrsg. v. R. Oehler
u. C. Bernoulli. Lpz.: lnsel-Verl.
16. 475 S. 10 M. [4225
RickerUH.. Wilh. Windelband. Tiibing. :
Mohr'J5. 44 S. 1 M. Rez.: Lit.-Ztg. 16,
Nr. 22 Troeltsch. [4226
Drew*, A., Zum Tode Wilh. Windel-
bands. (Preub. Jahrbb. 163, 1—12.) [4227
byC^C
[C
Original from
UNIVERSITYOF MICHIGAN
'128
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Vhmm*9. 0., Briefe dt. Galehrter an e.
kurland. Philologen. (Altpr. Mtschr. M,
208-64.) [*228
Xiiz, Berth., Theodor Gomperz. (Zt
d. Dt. Ver. f. O. Mahrens ttsw. 18. 15*— 67.)
[4229
Watte, KM Bin Urt*il Wilh t. Hum-
boldt* tb. d. spater. Breslauer Univ.-Prof.
n. schles. Archirar J. (J. Bunching . (Schles.
G.bll. *16, 19. > <*t3°
GemaatstenbrUfe von it. an Hoffmann
v. Falleraleb-n. Ansgew. n. hrsg. v. F.
Behrend. fMitt. a d. Liu. arch. Berl. 14. 2.)
Berl: Litteratnrarch. ges. 17. 68S. [4281
Briefe an Karl Lachmann 1814 —
60; hrsg. n. erl. v. A. Leitzmann.
(Abh. d. Berl. Akad. '15, 1.) Berl.:
Q. Reimer 15. 108 S. 5 M. 60. [4232
Briefe a. cL Nachl. Wilh.Wacker-
nagels. Hrsg. u. erl. v. A. Leitz-
mann. Lpz.: Teubnerl6. 176 S.
6 M. 80. (Abh.Saohs,ttes.Wiss.34, 1.)
[4233
Bettelhelm, A., Leben u. Wirken
d. Preiherrn Rochus v. Liliencron.
Mit Beitrr. z. G. d. Alls. Dt. Bioprr.
Berl.: G. Reimer. 317 S. 8 M.
Rez.: Dt. Lit-Ztg. '18, Nr. * Biese;
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66—60; 152—56; 205—12.) N.F. 15.
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f. G. u. Altkde. in HohenzoUern. (Mitt. d.
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Baaktekrlft z. SOiahr. Bestehen d. Ver.
(Schrr. Ver. G. Leipaigs 12.^ 89 S. [42il
Vlrcktw, H,% Erinnerg. an Alfr. 8chliz.
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Koeaf, Fr. n. Weber, Wilk., Walt.,
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1—13, J t****
Aatbeif K., Ihristian Lndwig Thomas.
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TaeprU MM Theodor Hii-vchfeld. Em
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2281. Rez.: Mitt. a. d. hist. Lit. N-F. «,
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Sepp, Joh. Nepom. (1816—1909).
Bild sein. Lebena naeh sein. eifiren.
Aufzeichngn. 1: Bis a. AbschluB d.
5ffentl. TWigk. Regensb.: Wkrz'LS.
165 S. 6M,
Rez.: Hist. Jahrb. 33, 177 f. Schnfltgea.
J4264
Mendorf9HM K. W.Kitisch, Die method.
Grondlagen sein. Geschichtaschreibg. 8.'l4t
2282. (Leipz. Diss. 13.) Rea. : Hist Zt lis,
5V»-66 Mitzscb. Hist. Jahrb. 16, 807 f.
KOnig: Vierteljschr. f. Soz.- u. Wirticb-G.
13, 4H0f. v. Below. [*»®»
Original from
UNIVERSITYOF MICHIGAN
Neueste Zeit seit 1815
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Brethols, B„ Adf. Bachmann. (Hist.
Vierteljschr. 18, 351 f.i [4271
fiaerst, J., R. v. Pflblmann. (Hi.st.
Vierteljschr. 18, 836-88. * r«7a
Sontmerfeldt, J.f Karl Theod. v. Heigel,
(Mitt. Vet*. G. Dt. Bohmen. 54, 137—41.) [4273
Sontmerfeldt, 0M K. Lampreehts Lebens-
werk u. Lehre. (Thar. -Sachs. Zt, 7, 52 -56. .
[4274
Leaz, M„ Theod. Brieger zum Gedaeht-
nis. (Zt. i. Kirch.-G. 86, I-XV.) [4275
Jordan. Barm., Theod. Kolde, s.'M, 4523.
Rez.: Theol.- Rev. '17. Nr. 9/10 Merkle.
[4276
Seellger, G., Alfr. Dove. (Hist. Viertel-
jschr. 18, 233— 40.) [4277
X«4**cfce, Fr.. Alfr. Dove. (Hiat. Zt.
116, 6!J— 100.) [4278
Kantorowicz, Ik, Alfr. Doves schrift-
stellcr. GrOBe. (Hist. Zt. 116, 2*2—86.) [427i»
Gotheln, K., Alfr. Dove t ('Zt. f. G. d.
Oberrh. 31, 448—50.1 [4280
Pangerl. Frz.. Emil Michael f. (Zt. Kath.
Theol. 41,2, I-IV.) (4281
u Jaksch, A. ▼., Jos. v. Zahn (Mitt. Inst.
Ost. G. 37, 584—88.) [4282
8rbik,Y„ Jos. Hirn. (Hist. Zt. 118, 187f.i
[428S
Straganz. M., Josef Hirn. (Forsch. iiitt.
G. Tirols nsw. 14. 195 -202. i [4284
Wteser. Thorn.. Ferd Hirn 1875 — 1915.
'Forseh. Mitt. G. Tirols usw. 17, 117— 22.)
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K inter, MM u. B. Bretholz, Die Korre-
Hpondenz P. Greg. Wolnys. Hrsg. u. bearb.
iZt.d.Dt.Ver.f. G.Mahreos usw. 20, 87—140;
379—95. 21, 105—37.) [4286
Saner, J., Karl Reinfried tFreib. Dioz.-
Arch. N. F. 18. 451— 80. > [4287
Beyerle, Rechtsanwalt Karl Beyerle
1839—1915. E.Bilda.d. polit.u.geistig.Leben
d. Stadt Konstane in d. letzt. 50 Jahren.
(Schrr. Ver. G. Bodensee 48, 61—88.) |42«8
Kretzschmar, J., Edna. Hach. (Zt, Ver.
Liibeck. G. 19, 127—48.) [4289
Motefladt, Hngo Jentsch. <Dt Gbll. 17.
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Schroder, Edir.. Willi. Mever. (Naclirr.
d. Gott Ges. d. Wiss, Geschafti. Mitt '07, 7G
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Hartmann. J., Arthur v. Auwers. o. 0.
<1915.) 9S. Aus: Nachr. d. Ges. d. Wisg.z.
Gottingen. (Geschafti. Mitteil. 1915, H. l.
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Schfitzinptr. H.. Graf Zeppelin n.d.Bo-
densee (Schrr. Ver. G. Bodensee 46, 1 — 56;
12 Taf ). [4293
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. siebenb. Ldkde. 39, 629-708. » [429->
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mark 1909—18 8. Nachtr. zu: Die per. Presse
d. St. 1848 — 98. Graz: Selbstverl. '15. 3»
(aUtOgr.)S. 1 M. 10. Vgl. '09, 3892. [43Q0
Hoffmann, Theod., Dtld. in d. ruas Pnbli-
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119—32.) [4301
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(1799—1853). E. vergeBaen. St Q-aller
Dichter. (Neuj.bl. d.HistVer. St.Gallen.
•17.) St. Gall.: Fehr. 4°. 95 S. 2M.90.
[4302
Tichnml, 0,. Aas d. Kachlasse Alb.
Jahns 1811— 1900. iNenJ.bl. d.Lit. Ges. Hi.'
Bern: Wyss '15. 75 S. 2 M. 50. [4803
Nieten, 6.. Neue Kunde liber Grabbe.
Nach ungedr. Brief en G.. (Westfal. Mag.iz.2.
129—36; USW.) [4304
Maync, H*. KarllmmermannalsStadent
u. Befreiungskrieger. ^Ot. Rnndschau 16.
Ang-, 242—61.) (4305
Mayac, H., Die Anfinge d. Erzahlers
Iminermann. <N. Jbb. f. d. klass. Alt. 37. 654
— 65.» [4306
Wentzcke. P., Aus E. M. Arndts rhein.
Anfangen. (Diisseld. Jb. 28, 218—23.) [4307
Backenberpc. J., Klise v. Hohenhauseu.
Westial. Dichterin a. tlbersetzerin. Tl. l:
(Zt. f. vaterl. G. Westf. 73. I, 115-72. i Tl. 2:
Miinst. Diss. '13. [4308
Horgthemke, Melch. v. Diepenbrock als
Ubersetzer span. Diohtgn. Miinst. Diss. 'in.
102 8. [43W
Stock, G., Gust. Schwabs Stellg. in d.
zeitgenoss. Lit. Munst. Diss.'lS. 122 S. [4310
DeetJen,W., Neue Dokumente zn Immer-
mannsTod. tDnsseld. Jb. 28, tt2S— 27. » [4311
Stleda, Ldw.. Elias Salomon. (AltpreuS.
Monatsschr. 52, 315-30.) [4812
Wendling, E«9 Hebbels Erlebnis in s trafi-
bnrg. (Jahrb. f. G. Els.-Lothr. 32. 115— 25. >
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SchurZi A. X*. Lenaus Leben. er-
neut tl erweit. v. Ed. ('astle. 1 : 1798
—1831. (Schrr. d. Lit. Ver. Wien 18.)
Wien: Verein 13.
Rez. : Anz.Dt. Altert. 3 7, 143—45 A.Koster.
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Seelmann, W. , Zur Brink man - Forsch.
(Jahrb Ver. Niederdt.Sprachforschg.4S. 1—13 ;
128— 34. \ [4315
Original from
UNIVERSITYOF MICHIGAN
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Leben u. lrichtung. Mttnst.: Coppenrath 15.
93 S. 1 M. 25. [4828
Kobes, Frz.» Kindheitserinnergn.
u. Heimatsbeziehgn. bei Tbeod. Storm
inDichtg. vu Leben. BerL: Paetel XI,
280 S. 7M. [4824
Hejse, Paul, a. Th. Storm, Brief*
wechs. ; hrsg. u. erl. v. J. Plotke. 1 :
1864-61. Mttuch.: Lehmaun. 224 S.
t 6 M. 50. [4325
Plotke, 6. J., A us d . Briefwechs.Ewiseh.
Paul Heyse n. Theod. Storm. (Dt. Revue
42, HI, 297—819.) 14326
Plotke, G. J., Paul tfeyse u. Theod.
Storm. Ana d. G. ihr. Frenndsehatt. (Dt.
Rundschau '17, Sept., 864— 95 ) [4327
Biese, A., Th. Storms Leben u.
Werke. Lpz.: Hesse & B. 156 S.
2 M. [4328
Frejrtag, (J. W«, Aus Gust. Prey-
tags Brief wechs. m. Graf u.Gritfin Bau-
dissin, 1866—62. (Dt. Rundschau 168,
109—35; 269—90; 448-69.) [4329
Kohut, A«, Gust Freytag als
Patriot u. Politiker. BerL: Schalll6.
304 S. 3M.60. [4330
Damn ton, GM Gust. Freytag u. d. Kon-
stitntionalismus. Freiburg. Diss. '16. 82 S.
(4331
Orillparzers Gesprftche tu d. Gha-
rakteristiken sein. PersOnlichkeit durch
d. Zeitgenossen. Gesamm. u. hrsg. v.
A. Sauer. Abt.2: 1871—72. Nachtr.
Wien: Ver. '16. XXVI, 294 S. Scbrr.
d. Lit. Ver. Wien 20.) (4332
Rosegger, P., Mein Weltleben.
Erinnergn. e. Siebzigj&hrigen. 1. Lpz.:
Staackmanu 16. 376 S. 2 M. 50. ((Ge-
samm. Werke 39.) [4333
Kenpf.K.. Dr. Hnr. Hansjakob 1837—1916.
(Hist.-pol Bll. 158, 316-V8 usw.
Burkhardt, Jak., u. Paul Hejfser
Briefwechs. Hrsg. v.E.Petzel Mtlnch.*
Lehmann '16. 206 S. 4 H. [4335
Ratfe, BUW.? Von E. Horikea Leben u.
Sterben. Unveroff. Berichte a. d. Nachlasse
W. Hartlaubs. (Dt, Rundschau '16, Juii, 81
—97.) [433<7.
Lltzmann, B., E.v. Wildenbruch.
2: 1885—1909. Berl.: GrotelS. IX,
413 8. 8H.
Rei.: Lit. Zbl. 18, Beil., Nr.5f. Adf.Bar-
tels: Dt. Lit.-Ztg. '17, Nr. 80 t. Oettingen.
Bee.: v. Bd.1 s. '18/'14 2328 Dt. Rund-
schau '14 Mai, 818-18 Endera. [4337
Rett, A. H., CarlJentach f. (Grenzboteu
1917 HI, Nr. 32, 8. August, S. 161-184.) [4889
Schumann, Harry, Walt. Hey-
maun. Vorw. v. E. Lissauer. Lttizen:
Ktihnel 15. 68 S. 1M, 26. (Aus-
Altpr. Rundschau.) [4339-
Lindau, P., Nur Einnergn. Bd.
1 u. 2. Stuttg. u. Berl. l6f. XIII,
361; X, 401 8. 13 H.
Rez.: Dt. Iit.-Ztg. '17, Nr. 18 Kilian;
Dt Lit.-Ztg. '17, Nr. 48/49 Kilian. [4840
Scfcalts, Hen**, SchloB Charlot-tenhof.
cHohenzoll. Jb. 20, 1—21.) [4841.
Havana, Bv Die dt. Malerei im 19. Jta.»
s. '14, 2324. Rez.: PreuB. Jahrbb. 166,
H0-l6\Vest; Zt. f.dst. Gymn.TWt J. Lan*l.
[434^
Koetiebaa, E„ Die Anfange d. st&dt.
Kunstsammlgn. in Dusseldorf. Dtisseld.:
Bagel '16. 48 S. ; 80 Taf. 3 M. [4843
Grantor. H.f Die Aquarell-Sammlg.
Raiser Wilhelms I. Ein Beitr. zu seta*
Lebens-G. Forts. 5. (Hohenzoll. Jahrb. is.
122—55 ) [4844
Petset, K#, Briefe y. Jak. Burckhardt u.
Paul Heyse. Dt. Rev. 40, in, 41—51.) [434i>
Welti, Alb., Briefe; eiogel. u#
v. A. Frey. Ziirich: ftascher & Co.
16. 330 S. 5 M. 35. [434fr
Clemen, 0„ Dresdner Briefe in Mitan.
(N. Arch. Sachs. G. 38, 3U-54.) [4347
LvIt^r. JM Der Nestor d. deutseh-ro-
miHchen Kttnstlerschaft » Heinrkh Gerhard rt
+ 1915). (Deutsche Revue, Februar 1916^
S. 231-238.) [434»
Bilrger, Fritz, Die Gensler^
3 Hamburger Halerbrttder d. 19. Jh.
StraBb.: Heitz 16. 221 S. 14 M.
(Stud. z. dt. Kunst-G. 190) u. Diss.
Kiel 14. [434*
Slebert, KM Aus d. Leben v. Geo. Coroi-
celius. . Hessenland '15, Nr. 11 f.) [4350
Stehert, KL. Marie Ellenrieder als
Kunstlerin und Frau. Freib.: Herder * 16.
[4334 * X, l'2'i 8. 2 M.
[43T.1
by Google
Original from
UNIVERSITY OF MICHIGAN
Neueste Zeit seit 1815
'131
He) ck, Ed.f Feaerbach. 3. verand.
Aufl. Bielef.: Velhagen & KL 15.
164 S. 4 M, (Kunstler-Monographien
76.) [4352
Dtirck-Kanlbach , JM Erinnergn.
an Wilh. v. Kaulbach u. sein Hans.
Munch.: Delphin-Verh 348 S. 8M.50.
[4363
Siebenfreund, KM Hundert Jahre
Danziger Singakademie 1818—1917.
Denkschrift z. Feier d. lOOj&hr. Be-
stehens der Danziger Singakademie
(E. V.) am 15716. Dez. 1917. D*n-
zig: Burau. 165 S. [4354
Brahms, Briefwechs. Bd. 9 \\. 10:
Briefe an P J. Simrock u. Fr. Simrock,
s. 16/16, 2090. Hrsg. v. Kalbeck.
Bd. lu. 2. 17, 224; 230 S. a 5 M.
[4365
Schulze, Frdr., 100 Jahre Leipzig.
Stadttheater. Geschiehtlich. Hilckbl.
Lpz.: Breitkopf & H. 276 S. 4 M.
He-/.: Lit. Zbl. T7, Nr 41 E. Michael.
[4356
Mftnch, Aus 4. Kulturleben d. l. Hillfte
d. 19. Jh. an d. mittler. Erlt (s. 11)03, 3968).
Forts. (Ilhein. G.bll. 7, 200-205.) [4357
Meineeke, Fr.. Dt. Kultur n. Macht-
politik im engl. Urtetl. Berl.: Heymann
'15. 27 .S. 50 Pf. (Dt. Reden in schwerer
Zeit 29.) Ilea.: Mitt. a. d. hiBt. Mt. N. F.
4, 210 f. Kende. [4858
Prinkel, L., Kin Mutftersfhilderer a.
-erforscher dt Landes-, Yolkslebens n.Volks-
glanbens (Max Hofler). iDt. G.bll. 17,
16—21). (4359
Meyer, Dora, Das ori'entl. Leben in Ber-
lin im J. vor d. Mftrzrevointion, s. ?13, 2089.
Kez. : Hist. Zt, 114, 881— H4 Valentin. [4360
Lauffer, 0., Ub. d. G. u. d. hemic,
volkstiinilich. Gebraneh d. T&towiernng m
Dtld. ^Wortfcr n. Sachen ti. l— 14.) («r>i
Baff, KM Perstfnliche Erlebnisse auf d.
Gebiet d. Aberglanbena. (Schweiz. Arch.
f. Yolkskde. 20, 54-74.) [4862
Wehrhan, K«, Kettengebete n. Himmels-
briefe. (Zt. d. Yer. t . rhein. n. westf . Volka-
kde. 18, 65-75.) — Prttmer. KM Cber Amu-
lette im gegenwiirt. Kriege. (Ebd. 79—81.)
[4363
Hopf* WM Aberglauben im Kanton Bern
vor 90 Jahren. fArch. Schweiz. Volkskde.
21, 31-59.) [4364
Paati, If., Der Himmeisbrief im Alten-
buvgischen, besond. in d. Gegenwart. (Mittl
d. Ver. I. sAchs. Volkskde. 6, 212—18.) [4365
Helae, WM Die Yemicbtung heidnisch*
Opferstatten im Kirehspiel Lrmes dnrch
Pastor P. Carlblom 1836. (Sitzungsberr. d.
Gen. f. G. usw. d. Ostseeprovinzen KuBlands
'13, 214—18.) [4366-
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132
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UnberUcksichtigt bliebendie Abteiluug..Oe.K;imi!i.Ab)iandlungen un«l Zeitsehriften",
.mnnym er.«chl«nene° Aufsatze, die Naraen der Ubersetzer und der Bearbeiter
neuer Auflagen.
Aalbers, J. 3457 1
A berg, N. 2046. 2201
Abstreiter, L. 1675 j
Achilles 2499 |
Ackermann. E.W. 4124 '
Adam, A. £. 3206 i
Adam, E. 687
Adam, Joh. 2944. ;S050 I
Adler, Br. 22Q2
Adler, (i. 373 ;
Adler, S. 8907 l
Ady, C. M. 2461
Aebereold, 6. S85 {
Ahmels, C. 3315
Ahn, Fr. 4300 '
Aich, J. A. 868
Albert, P. P. 1200. 2472.
2746. 2781. 3813. 3326.
3336.
Alberti, O. y. 624
Alberti, W. 3260
Albram, J. 4322
Albrecht, F. 1371
Albrecht, O. 2714. 2726.
2732
Allshorn 2332
Altenburg, O. 3828
Althans 2896. 3098
Altmann, Adf. 1347
Altorffer, C. 3168
Ambrosias, E. 261
Amling, E. 2294
Ammann, Hartm. 3682
Amrhein 683. 3359
Andreae, Fr. 3429
Andrian, v. 622
Angermaier, J. 8648
Angyal, D. 4063
Angyal, Z 3111
Ankert, H. 4065. 4220
Ankwicz, H. v. 2748
Anneler, Hedwig 891
Anthes 2018. 2085. 2099
Anthes, E. 4257
.Anton, K. 2916
Apelbanm 2609
Apeldoorn, L. J. van 1460
Arendt, M. 418
Arldt, Th. 799. 802
Armbrust, L. 2517
Arnd, Woltg. 2054
Arndt. Ernst 2313
Arndt, G. 1464. 1462.
1464. 2823. 8026
Arndt, Hel. 2339
Arnecke, Fr. 1133. 2780
Arnold, Fr. 2807. 2880
Arnold, R. F. 250
Arnoldi, A. 8669
Arnswaldt, W. C. v. 649
Arnswaldt, W. K v. 685.
666. 570
Arras, P. 3221. 8258
Asal 2426
Aschner, S. 4210
Aner. E. 1626
Anerb&ch 815
Angst 4033. 4103
Bachem, K. 4297
Bachmann, Johs. 2872
Bachmann, K. 1451
Bachmann, Ph. 2726
Back, F. 3160
Backschat, Fr. 3748
Bader, Frz. 2957
Badrutt, P. 2632
Bachtold, Hans 215. 324.
1908. 2000
Bahler, 2830
B&hler, A. 3805
Bahler, E. 3394
Baier, H. 219. 3060. 3465
Bailleu, P. 3975.
Bail, F. 2260
Bahnson, 502
Bahr, Hans 646
Bahr, Eonr. 2513
Bahrfeldt, E. 496. 498
Bahrfeldt, M. v. 490
Bakel H. A. van. 2705
Ballheimer, R. 967
Balke, F. 3329
Balszns. H. 469
Bamberger, Ldw. 3753
Bamberger, Lnise 1263
Barbey 3852
Bardeleben, C. v. 3136
Barge, H. 2949
Barlage, H. 1176
Barnewitz, Fr. 973
Barnikel, E. 2856
Barnikol, E. 1559. 2559
Barth 212
Barthel, W. 2084
Barwinski, E. 628
Bassermann, E. 594
Bastgen. H. 1080. 3892.
4179
Batbge, E. 3041
Bander, E. 2961
Baner, Harms 1435
Baner, Max 1983
Baner, Wilh. 821
Banermeister, E. 2475
Banm, Jul. 1787. 2650.
3818
Baumgart, R. 1427
Baumgarten, P. M. 401
Baur, Ang. 2821
Baur, Jos. 8081
Bayer, Jos. 424
Bechtold. Art 3310. 3365.
3557. 3558
Bechtolsheimer, H. 933
Becker, A. 1602
Becker, Alb. 3355. 4084.
4197
Becker, Alfr. 3224
Becker, Const. 3631
Becker, C. H. 8198
Becker, Edua. 3010
Beck, Edw. 3206
Becker, Frz. 1052
Becker, F. Karl 1835
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ns$
Becker, Jobs. 3516
Becker, Jos. 2827
Bettelheim, A. 4234
Beyerle 4288
Beyerle, K. 824
Beyschlag, W. 2925
Becker, Rich. 1550. 2287
Becker, W, J. 1878
Beckmann, G. 2443
Beer, K. 1694. 8385
Beete, N. 3388
Beil, A. 996, 998. 3187
Beinert, J. 277
Beintker, E. 1166. 2500
BeiBwanger, G. 3532
Behaghel, 0. 365
Behn, F. 2199
Behrend, F. 1894. 2753.
3307. 3719. 4231
Bebrends, L. 1102
Behrens, G. 2021. 2051.
2090
Bellee 2612
Below, 6. v. 1040. 2801
Bemmann, 285
Bencke, 0. 965
Bendel, J. 1904
Bendel, F. J. 684. 2366
Bender, £. 1282. 3698
Bender, Frz. 2380
Bender, J. 4189
Benkert, C. 1995
Benaiger, C. 431. 446.
876. 2670
Berbig, M. 603
Berchem, £. 426. 426
Berobem, V. ran 2446
Berg, C. vom 578, 1249.
8417. 3493
Berg, Gnst 1011. 3872
Berg, K. vom 712
Berg, Ldw. 2308
Berg, S. J. Tan den 713
Bergdolt 8894
Bergell, P. 2955
Berger, Arn. B. 2703
Berger, D. 8738
Berger, Karl 8744
Berger, Sari 842. 844.
1024
Bergmann, Cornel. 2699
Bergner, P. 1783
Berken, Curt v. d. 1860
Berken, R. t. den 827
Berlage 1976
Berliere, U. 1536
Bernhart, J. 2254
Bernoulli, A. 656
Bernoulli, C. 4225
Bernoulli, J. 2419
Bernstein, Ed. 4162
Bernt, A. 2636
Berr 1438
Bersu, G. 869
Bert, G.,2626
Bertheau, Ft. 542. 1181.
1813. 1612. 1927
Berthold 989
Bertram, Adf. 1544
Befl, B. 2785
Besson, M. 2245
Beste, J. 1664. 4206
Beth, J. 1840
Bethe, E. 1469
Bette, L. 3965
Bibl, B. 3075
Biebringer 2333
Biereye, W. 2292. 2293;
2328. 2863
Biese, A. 1752. 4328
Biesten, W. 918
Biblmeyer, K. 1590. 2569.
2622
Bijlsma, R. 3236
Bikel 1173
Binder, G. 4076
Bingemer, H. 943
Bippen, W. v. 290. 1837
Birkenmajer, L. 628
Birt, Tb. 2014
Bisseger, A. 475
Bittlinger, G. 907
Bittner, L. 667
Blanc, F. 2036
Blau, J. 1149. 1903. 1999
Bleibtreu, K. 3842
Bleach, J. 4004
Bleyl, Fr. 1228
Block, P. J. 3076. 3843
Blume 1468
Blume, Erich 2151
Blume, R. 3366
Bockholt, B. 2602
Bockmuhl, P. 2742. 3167
Bode, Geo. 541
Bode, Wilhelm v. 1865
Bode, W. 3723. 3724.
3729. 3737
BDckel, O. 1929
B6hme, Fr. 4222
Btthme, Mart. 1766
BShmer, H. 2224. 2700.
2839. 2868. 2956
BShmer, Jul. 285
Boehn, Max v. 1839
Bomer, Al. 2637
Bolke, 0. 8540
BOnhoff, L. 295. 770.
1107. 8032. 3188
BBrckel, A. 3997
BSrner, A. 1286
BSrner, Al. 1764
Boerner, G. 836
B6fi, H. 8802
Boethius 648
BOtteher, H. 8179. 336fc
Bflttcher, K. 854
Bohac, A. 1901,
Bohatta, H. 1731
Bohnenberger, K. 1911.
2159
Boie, A. 787
Boissonnade, 8488
Bojani,. F. de 8882
Bollert, M. 4818
Bolte, Johs. 2688
Bombard, v. 4078
Bonwetsch, G. N. 4169.
4262
Boos, G. 2166
Borcherdt, H. H. 3727.
3743
Borkholt, B. 1608
Bornemann, W. 2819
Bornhausen, R. 2818
Borries, E. v. 262
Bosch, R. 1279
Boscban, R. 3306
Boschbeidgen, H. 281
Bossert, A. 3721
! Bossert, G 910. 1510.
!' 2767. 2783. 2927. 2948.
2964. 8090. 8848
Bothe, F. 936. 8124
Bouman, C. 3811
Bour, R. S. 779
Bourbon, de 8402
Boy-Ed, J. 3740
Boye, Fr, 403
Srauer, Earl 246
rttubftuser, W. 1223
Brftnning, G. 969
Brakel, S. van 1268. 3226.
8235
Brand, Alb. 959
Brandenburg, Er. 2901.
8992. 4100
Brandos, Ernst 4821
Brandes, W. 3646
Brandis, C. G. 2917. 8281.
Brandstetter, Jos. 323
Brandstetter, J. L. 217.
322. 2482
Brandt, 0. H. 2441
Branford, Vict. 2261
Brann, M. 1342
Brants, V. 3209
Brasse, E. 711
Bratter, C. A. 8618. 3635>
Brann, Edm. W. 3960
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'134
Alpbabetisches Register
Braun, G. 1443 i
Brann, Hnr. 8698 |
Braun, M. 1H59. 4153
Braun, Wilh. 2876 ,
Branngart 2015
Brauns, C. 1251 !
Braunsberger, O. 3069. i
3105. 8106 |
Brecht, W. 1769 j
Bredius, A. 782
Breitbarth, E. 3882
Breithaupt. Th. 1486
Brem, B. 2337 i
Bremer, W. 2148 '
Brenner, E. 331. 2084.
2226
Brenner, O. 2714
Brentano, L. 4083
BreHlau, B. 399, 2411
Bretbolz, B. 636. 887.
4048. 4271. 4286
Bretscbneider, A. 1798
Bretschneider, P. 44 1 . 457
Brieger, Th. 2765. 2791
Brink, W. L. D. 3885
Brinckmann, A. E. 1830 \
Brinkmann, C. 1044
Brinkmann, H. 1208
Brinkmann, Karl 1090
Brinner 1304
Brinzinger, A. 872, 1517 '
Brom, G. 3378
Brouwers, D. D. 1096
Bruchmuller, W. 1680,
2613
Brack, R. 1823, 3314
Brnckmann 397
Brnckmann, K. 3414
BrOck, F. 588
Brttll, W. 915, 2969
Brunneck, W. 1426
Bruggaier 1441
Brugmans, H. 395
Braining, A. 2926
Brammer, J. 2270, 2375
Brun, C. 214
Brnnner 939
Brnnner, Job. 1274
Brunner, Hugo 938
Brunhuber, K. 3137
Brans, Karl 377
Brutscher, Fr. 4212, 4215
Brnyne, D. <le 389
Buberl, P. 772
Buchenau, H. 478
Bucher 1253
Buchkremer, J. 2220
Buchner, Org. 314
Bnchner, M. 1051. 1055.
2215
Buchwald, G. 2710. 2714. !
2784. 2793. 2794. 2888.
8033 '
Budde, H. 2849 !
Bttchi, A. 763. 2644. 2936
Buchi, J. 218
Buchner, V. Fr. 2209
Bttehting, W. 3029
Backing 2206 i
Buckling 1382
Blleler, G. 1706
Btthler, N. 1580 i
Bttngel,W. 4007 I
Bunker, J. R. 1195
Burger, Fritz 4349
Btirckstunimer 2586. !
2976. 2977
Bttttner, E. 3244
Bttttner. Geo. 4317
Bttttner, 0. 4162
Butler, PI. 659. 667
Bulmerincq. v. £M»
Balte, H. 1686
Bunzel, J. 850
Burchard, Ludwig 1857
Burck. G. 1613
Burckhardt, A. 1749
Burckhardt, Fel. 213
Burda 1727
Burdacb, K. 2636
Burg, H. 3762
Burger, Fritz 1840
Burgheim, A. 1795
Burnet, E. L. 421
Busch, Marie 1103
Bu6, E. 4362
Basse, H 288. 2062
Cammerer, H. v. 732.
1110
Cahn, Jul. 479
Canz 2417
Cappel, E. van 284
Carlebach, A. 3820
Carlyle, Th. 3606
Carnoy, A. 363
Caro, G 1169
Cart, W. 2110
Cartellieri, A. 2331. 4041
Cartellieri. O. 2449. 3838
Caspar, 2218
Caspari, L. 1252
Casperi, E. 2213
Castelberg 2522
Ganssy, F. 3591
Chalupa, Th. 2634
Charmatz 207. 4142
Chenet 279
Christ, Gust. 1970. 2494.
3411. 3460. 3961. 4116
Christ, H. 1998
Christ, K. 896. 2160
Christ, H. 4098
Chroust, A. v. 387. 684
Clasen, H. 2929
Clasen, 8. 3833
ClaB. Hnr. 807
Claufi, H. 1738. 2581.
2978. 3894
Clemen, 0. 2704. 2706.
2714. 2788. 2755. 4228.
4347
Clemen, P. 780. 1851
Clery, A. R. de 3883
Cloeter, H. 822
Coaz, C. 2082
Cohn, Geo. 2355
Cohn, John 1358
Cohn, Willy 2338
Cohn -Wiener, Ernst
1776
Cohrs, F. 2714 2784
Como, J. 2123
Conrad 2799
Coolidge, W. A. B. 2330
Cordier, L. 2877
Corell, H. 368
Cornicelius, M. 4266
Costa, G. 1121
Coster, H. F. 2318
Coulon, A. 428
Couquerque, L. M. 2484
Conrcy Mac Donnell, J.
de 925
Crailsheim, F. Freih. v.
1196
Cramer, Frz. 2086. 2124.
2137. 2185
Christiani. L. 2863
Croon, 1112
Crue, F. de 2964
Crull, Fr. 3368
Curti, N. 3086
Cuvelier 2514
Czedik, A. F. v. 4109
Czygan, P. 3954
Dachler, A. 1475
Dabritz, H. 1719
Dahl, Frz. 4235
Dahlmann-Waitz 202
Dahms 2521
Dalwigk, Frh. v. 509
Damaschke, A. 4245
Dame, C. 1209
Damkdhler, E. 2536
Dammann, G. 4331
Damstfe, P. H. 1417
Dam van Isselt, W. E.
van 3455. 3456
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I
Danckelmann , v. 557.
-3122. 3395. 3472. 3494
Daniels 1470
Dauch 1068
Daon, B. 2652
Davidsobn, Rob. 1748.
2423
Debidour, A. 4050
Debler, N. 1583
Dechent, H. 1647
Dederra 4066
Deetjeq, W. 4311
Degering 8906
Degering, H. 3956
Degering, St 2785
Deichert, H. 1418
Detbrtick, CI. v. 4106
Delbruck, H. 4296
Delia Valle, H. 1610
Dellevie, Th. 4087
Dellit, 0. 367
Dellnon, B. 1767. 4077
Demeter, E. 865 ,
Demian, J. A. '3887
Demote, E. 477
Denk, V. H. O. 8305
Denker, F. 3021
Denker, H. 728
Depoin, J. 2225
Dersch, W.236. 660. 1604.
2760 8196
Denser, W. 3761
Dement 238
Dexel-Brauckmann 2672
Dicks 1597
Diebolder, P. 2805
Dieffenbacher, Julius
1850
Diehl, W. 1650. 3004.
3007. 3009, 3178. 8488
Diemand, A. 8884
Dieraner, J. 873
Dietrich, J. R. 983
Diferee, H. C. 8887
Dijk, J. B. van 8672
Dilling, G. 966
Dirke, A. v. 1383
Discry, F. 405
Dix 1466
Dobenecker 233
Doeberl 4134
Doberl, Al. 862. 4176.
4180. 4200
Doeberl, M. 4069
Doelle, F. 2608. 2609
Dorfliger, H. 3409
Doering, Oscar 1816
DBring, W. O. 3704
Dorner, R. 1155
Doerr, H.'3463
Alphabetisches Register
Doll, Job. 1677. 1578
Domarus, M. 337p
Domaszewski, A. v. 2072
Dommnich 617
Dopsch, A. 2232. 4019
Doren, A, 1469
Dora, E. 2973. 8139.
4170
Dora, J. 1482. 1433. 1494
2699. 3098
Doumergae, E. 2980
DoTe, A 356. 808
Draeger.Fr. 4147
Drakebusch 964
Drechsler 3246
Drees, H. 988
Dreier, B. 1722
Dreiling, Raym. 1814
Dresbach, E. 4189
Drescher, E. 2714. 3297
Dresen, A. 828. 1529
Dressel, A. 1676
Drews, A. 4227
Drexel, F., 2084. 2146
Dreyer 8103
Drinkwelder, O. 698
Drdnewolff, W. 4136
Drossaers.S. W. A. 716
Droyaen, H. 3384. 3691.
3601. 3610. 8611
Dryander, E. 2898. 2921
Duchesne, L. 1637
Dubi, H. 1909
Dttrck-Kaulbach, J. 4353
Daring. Kurt t. 1326
Dftrr, E. 2425
Durrwachter, A. 1845.
3884
Dnvel, 2608
Duhem, J. 4045
Dnhr, B 1662. 1896. 8388.
3466. 3481. 8490. 8529
Duldner, J. 3064
Dnncker, M. 2992
Dnnger, H. 1944
Dnrrer, R. 447. 2698
Dynrn, A. 558
Dyreff, A. 4166 .
Ebbinghans, Tb. 4269
Eberle, H. H. 1115
Eberstadt, R. 1177. 1932
Ebhardt, B. 1813
Eckart. R. 2874
Ecke, E. 2938
Eckert, Heinr. 1272
Eckhof, A. 2869. 3508
Eckstein, A. 3889
Eder 3101
Eder. J. M. 830
♦135
Eerdmans, B. D. 1768
Eflmann 2274
Egelbaaf, 6. 4021. 4074
Egenolf. P. 3489
Eger, E. 1452
Eggenschwiler. F. 883
Egger, A. 867
Egger, M. 2020
Egger, Rnd. 1797. 2194
Eggler, W. 4157
Egloffstein, H. Frhr. v.
8788
Ebmig, P. 1793
Ebrenbacber, R. 1197
Ebrenberg, V. 4288
Ehrenpfordt 2434
Ebrenzeller 2471
Ehrhardt, Rolf 378
Ehresmann, G. 2312
Ebses, 3051
Ehses, St. 8100
Ehwald, Rndolf 2708
Eilenberger 1400
Eilenstein, A. 3474
Eicbhoff, H. 388
Eichholzer.E. 1411
Eichmann, E. 1054
Eickhoff, R 4105
Elias, J. E. 1481
EUerbach 8157
Elsasser, R. 1890
Elster, 0. 8127
Emrich, O. 2857
Ende, S., Frbr. v. 547
Endres, Fr. 4072
Endres, J. A. 2572
Engel, Bernb. 459
Engel, Regula 3769
Engelbert, S. 1363
Engelbrecht, F. 2422
Engelbardt, A. t. 1027
Engelhardt, E. 280
Enzmann, K. 755
Erasmus. E. 1854
Erben,W. 398
Erman 3796
Ermiscb, H. 729
Ernst, Vikt. 624. 1328
Escalle, C. P. 3804
Eschbach, P. 828
Eschelbacher, J. 3459
Escher, A. 3938
Escher, G. 887
Escher, H. 2831
Escher, .1. 696
Escher, Eonr. 1848. 2617
Escherich. M. 2673. 2675.
1 2676. 2677
i Esselborn. K. 946. 3784.
3946. 4118
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UNIVERSITY OF MICHIGAN
>136
Alphabetisches Register
Essen, L. van der 2965.
3210
Ettmayer, K. R. v. 317
Etzin, Frz. 2841
Etzin, 1. 3534
Eubel, C. 1487
Evers, W. 1287
ETersley 3620
Fabricius, W. 282. 286.
1540
Fahlbusch 2498
Fallet-Scheurer, H. 1862
Falk. Hugo 1097. 1312
Farner 2933
Fastenau, J. 1796
Fay, S. B. 2952
Febvre, L. 3176
Feckes, E. 4095
Feddern, E. 3741
Feddersen, E. 3185
Fehr, H. 742. 1370. 2321.
2892
Fehr, M. 1869
Fehrle, E. 1967
Feicbtlbauer, M. 4298
Feierabend 2308
Feine 1135
Feine, P. 2889
Feist, M. 3195
Feist. S. 2187
Feldkattp, H. 1136
Feldmaier 856
Feldraann, M. 1477
Fell. L. 3487
Fenner, £. 2481
Fertsch 3231
Fester, R. 4087
Feolner. A. 774
Fiala, E. 488
Ficker 4165
Ficker, Gerh. 8024
Ficker, J. 2939
Fiebiger, Otto 396. 2208
Fieker, H. 1651
Fink 3095
Fink, Geo. 760
Finke, H. 1047. 1985.
2121. 2468
Finsler, R. 4176
Fintajsl, F. 676
Fischel, A. v. 1392
Fischer, A. 1628
Fischer, Adf. 638
Fischer, Ernst 8984
Fischer, Eug. 2843
Fischer, F. 1217
Fischer, Frz. 1176
Fischer, Herm. 346. 2011.
2390. 4219
Eischer, Jos. Ldw. 1689
Fischer, Earl 808
Fischer, Karl Berth. 3861
Fischer, Ldw. 4270
Fischer, Max 3948
Fischer, Waldem. 1878
Fischer, Wilh. 1500
Fittbogen, G. 3715. 8716.
6947
Flamm, H. 2657. 8078
Fleiner, Fr. 1086
Fleischmann, F. 1846
Fleischmann, P. 2847
Flemes, Chr. 370
Flemming, P. 2784. 2867
Flemmiiur, W. 3563
Flesch, H. 562
Flicbe, A. 2297
Flisch 3640
Fluhmann, L. 8998
Fluri, A. 430
Forstemann, E. 806. 807
Foerster, Erich 2819
Foerster, Hans 398
Forster, R. 3705
Forster, Rich. 3959
Foex, Th. 8408
Foord, Ed. 3817
Forrer, R. 2118. 2114
Forst, O. 583
Forsthoff 8473. 8496.3497.
3498
Fould, P. 3683
Foamier, A. 8626. 4107
Frankel, L. 229. 4859
Francke, fl. G. 3013
Francke, O. 1718
Fraknoi, Vilmos 1678
Fraknoi, W. 4047. 4068
Franke, Karl 863
Frauken, K. 1600
Frankhauser, Fr. 702.
8710
Frantzius, G. v. 8680
Franz, Hera. 8675
Frederking, A. 2711
Freiling, P. 364
Freimann. A. 1842. 1348
Freisen, J. 1062
Freitag. A. 2714
Freksa, F. 4002
Frensdorff, J. 4237
Frensdorff, F. 2637
Fresacher, W. 828
Fremlenthal, M. 3696
Frev, H. J. 1810
Freytasr, G. W. 4329
Frickhinger, E. 2027.
2210
Friedel, E. 296. 297
Friedensbnrg, F. 494
Friedewsburg, W. 1682.
2784. 2967. 8527
Friederich, R. 8886
Friedjuog, H. 4014.4018.
I 4052
Friedlander, M.J. 1866.
2679
' Friedlander, O. 1076
1 Friedmann, R. 1886
Friedricb, 3827
Friedrich, Jos. 3629
Friedricb, Julius 1462.
Friedrich, W. L. 24374
Fries, A. 8985 *
Frings 358
Fritsch, .1. 1461
Fritz, Alt 3636 '
Fritz, J. 2932
Fritz, Jos. 3354
Friz, J. 2707
FrShlich, K. 8035
Frfilich, K. .1419
Frohn, L. 1448
Fromme 929
! Frommhold, G. 1387
I Fuchs 3480
■ Fuchs, A. Franc. 754
Fuchs, Adalb. Fr. 1566
Fuchs, Alois 2899
Fucks, Emil 2904. MS*
Fuchs, Job. Bapt 8706
Fuchs, Karl Jobs. 4202-
Fuchs, Oak. 682
Fucha, W. P. 1808
Fttrbringer, H. 2674
Farsen, O. 3972
Funck, EL 3718
Fnncke, E. 8926
Funcke, Fr. 734
Funk, Hnr. 8642
Furrer, A. 2109
Gagliardi 2445
Gagliardi, E. 877-
Galabert, Fr. 2246
Gall 2995
Galle, R. 297
Galm,N. 1644
Gander, K. 248. 264
Garber, Jos. 2272
Garrelts, H. 8017
Gasparian 4248
GalJ, J. 906. 1521. 1666.
3680. 3895
Gaub, Fr. 210. 211
Gaul, W. 1646
Gautt, Karl 881. 298T
Gautier, L. 2446
Gebauer. C. 1977
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UNIVERSITY OF MICHIGAN
Alphabetizes Register
K137
Gebauer. J. Hnr , 1158.
3421
Geelen, W. 612
Gehring. L. 775
Geiger, E. A. 4181
Geisberg, W. D. 4156
-Geifller, H. 1756
GeiBler, H. W. 2385
Genzmer. M. 1258
Geppert, Frz. 4022
Geramb.V. t. 2169
Gerber. E. 845
Gerber, H. 2460
Gerber, Ldw. 416
Gerbing, L. 1483
Gerhartz, H. 1247
Gerlach, W. 339. 1117.
1691
German, W. 1739
Germing, J. 1099
Gerstenberg 2644
GefJ. F. 2770
GeBler, E. A. 1478. 2638.
2539
Geyer 798
Gie 3390
Giere, O. 4114
Gierke 1369
Gierke, .7. 1367
Gillis 1391
Gilow, H. 1940
Ginsberg 1180
Ginsbnrger, M. 3889
Gisbert, E. 1542
Gisler, K. 8410
Glaser, C. 1841
Glasschroder, F. X. 2582
(fanning, 0. 4218
Glauning, R. 1421
<*lawe,W. 1624
Glitscb, Heinrich 1402.
1409
Glockner. K. 859
Glockl 2567
Gloel, H. 3857
Glootz, A. 997
Gltick. G.8338
Gmur, M. 1394
Gnau. H. 8668
Gnirs, A. 3117
G6e, H. 1992
Gobi, S. 860
Goecke, Tb. 790
Goedeke, K. 1758
Godel 3165
Goller, E.2549. 2803.2990
Giirdes. El. 1751
Goerke, 0. 340. 3426.
3461
Gome. J. v. 3387
Torres, S. 3920
Gorris 2359
Gossel 3433
GoBler, P. 2103. 2104
Goeters 3501
Goette, R. 2278
Gotz, J. B. 2974
Gotz, L. K. 1296. 2353
Goetz, W. 3065. 4206
Gotz,e, A. 4255
Goetze, E. 3297
Gohrbandt, E. 299
Gold, K. 2285
Goldmann, E. 2176
Goldscbmidt, Hans 3208
Goidsehmidt, Rob. 894
Goltz, E., Frbr. v. d.
2784
Good, J. J. 3088
GoBler, J.' v. 3810
Gothein, E. 2534. 4086.
4280
Gotthardt, .1. 3579.3964
Goyert, G. 1930
Graber, E. 342
Grabinski 2871
Grabmann, M. 2566
Gradmann, E. 776. 1806
Gradmann, Gertr. 1881.
3328
Gradmann, R. 274
Graf, H. G. 3731
Granicher, Th. G. 1242
Graeven, H. 3547
Graf, G. 1906
Graf, K. 1356
Graff, P. 2940
Granier, H. 3782. 4344
Grauert, H. v. 4010
Greif, U. G. 3726
Greiner 1732. 1733
Greiner, A. 3014
Greven, J. 2381
Grimm. Hnr. Adf. 2231.
2535
Grimm, I. a.W. 344
Grimm, Wilh. 4196
Grimme, Fr. 2237. 2511
Gritzner. E. 579
Grober. K. 774
Gr8bl, J. 829
Griillich 1262
Grol, H. G. van 3110
Gronan, M. G. 3957
Grott. Ad. 892
GroB. Wolfg. 4101
Grosse 1422. 2349
GroBmann, H. 3658
Grotefend, O. 487. 590.
1188. 3369. 3586
Grube, M. W. 460. 6pl
i Gruden, J. 3131
Grdnberg, P. 2993
Grtindori v. Zebegeny,
W. v. 3978
Grflnenwald, L. 1734
Grtiner, F. 206
Grilnfeld, Rich. 1350
Grtlter, S. 3148
Grondmann, G. 1829
Grnnsky, Karl 18H6
Ginner, J. v. 3815
Grunwald 3436
Grnpp 1888
Grupp, G. 3849
Gubo, A. 826. 1660
Guby, R. 3330
Gttmbel 3486
Gttmbel, A. 1123. 1847
Gundel 1184
Gttnter, Hnr. 1048. 1935.
2771
Gttnther, E. 3021
Giinther, Fritz 1948
Gttnther, Hans 2619
Gttnther, 0. 2610
Gttnzel, Ge.b. 1113
Gttrtler, M.rJ. 580
Gnglia 812
Guglia, E. 3623
Gull, F. 427
Gundolf, Fr. 3733
Gurlitt, C. 789
Gurlitt, W. 3360
GuBmann 2698
Gutbier, H. 979
Gntknecht, E. 4075
Gutmann, E. S. 2039.
2084
Gutsche 2420
GyiHing, W. 3337
Haack, Fr. 3332
Haarhans 3970
Haas, A. 300. 1016. 1116.
i 1943.3406
! Haas, P. 2fi41
j Haas, R. 1867
Haberlandt, M. 4254
i Haberling, W. 1989
I Habermacher, A. 1703
1 Habich, G. 463
! Habicht, B. 0. 3749
; Habicht, C. 3568
Habicht, M. E. 1670. 3525
i Habicht, V.U. 1834. 1838.
2646
Hach, Th. 797
Hackenberg, J. 4308
Hacker. F. 2583. 3694
byO
Ic
frtflm
UNIVERSITY OF MICHIGAN
138
Alphabetisches Register
Hadorn, W. 2985
Haeberlin, Franz Domin.
1674
Haefeli, Fr. 4113
H&hhsen, Fr, 1256
H&nlein, Th. 3762
Hantzschel, E. 994. 1164
H&pke, K. 2779
HaeMS, A. 3853
HauMer 2624
Hafiiger, J. A 568
Hagedoru, B. 1307
Hagen, J. 468. 484
Hagen, Karl Jos. 867
Hagenah, H. 4089
Hagenmeyer, H. 2283
Halm, E. 3344
Hahn, K, 3164
Hahne, O. 3758
Haid 2579
Halecki, 0. v. 2480
Hallendorf 648
Haller, Edna. 3288
Haller, J. 2802
Halphen 2282
Hamann, R. 4342
Hainmann, W. H. 506
Hammer, Hnr. 3324
Hammler, R. 2298
Hampe, H. 2323
Hauftmann, B. 3319
Hannemann 2238
Hansen, H. 4120
Hansen, Johs. 1288
Hansen, Reimer 1547
Hantke, M. 1015. 1724.
3904
Hantzsch, Adf. 990
Harbauer, K. 3984
Hardegger, A. 1807
Hardeland, A. 2726
Harder, H. 2405
Hare, Ch. 2951
Harms 2491
Harms, Klaus 1548
Harnack,A.v.l659.:>797.
2865
Harnack, 0. 3923
Hartig, 0. 3276
Bartmann, Aug. 771
Hartmann, J. 4292
Hartmann, Jos. 956
Hartmann, L. M. 1038
Hartmann, M. L. 2295
Hartmann, Max 3916
Hartmann, R. Jul. 3818
Hurtling, Fr. 1042
Hartz, 0. 8184
Hasak 1825
Hase, Osk. v. 1291
Haseibeck, G. 3152
Hasenclever, A. 3774.
3979
Hashagen, J. 515. 572.
1436. 3800. 4042. 4060
Hafi 3600
Hai5, M. 3218
Hassinger, H. 271. 772
Hattemer, K. 934
Hauber, A. 692. 2671
Hauek, A. 1496. 1498.
2454. 2906. 4438
Haug 2101. 2102
Hang, Eug. 4201
Haupt, Alb. 1792
Haupt, H. 3966. 4209
Haupt zu Preetz, R. 1820.
1821. 1822. 2314. 2362.
2400
Hauptmann, L. 1337
Hauschild, H. 2667
Hauser, J oh. 3913
Hauser, Kasp. 886
Hauli 2343
Hauften, K. 2878 -
Hauiileiter, Jobs. 3952
Hauthaler, W. 673
I Havensfcdn, E. 1398
Hayen, W. 3644
I Hebeisen 4250
I Heck, Ph. 1325. 1335.
1420
f Heckcr, 31. 3728
! Heckseher, J. 289
Hedemann-Heespen, P. v.
511. 540. 1182. 3971
! Heer, A. 4076
lleepe 1458
» Heesing, R. 1373
Hefele. F. 702
Hegi, Frdr. 429
Heidemann, H. 3451 -
Heidingsfelder 681. 684
! Heidk&mper, H. 1649
I fleidlauf, F. 1764. 2383
I Heidler, J. 4067
J Heiifel, K. Th. 3605.
| 3639
! Heigenmooser, J. 3915
I Heilfron, E. 4155
I Hein, M. 3607
, Heine, W. 4366
I Heinemann, B. 1445
fleinemann, K. 3732
I Heinrichs, J. 4125
! Heinrichs, R. 2266
j Heinze, Jul. 563
Heinzelmann 1658
I Heitmiiller,W. 2886
Helbing 1124
Helbling, M. 3492
Helbok, A. 2191
Hell, M. 2019
Hellermann, J. 1100
Hellmann, S 2280. 228S
Hellwig, A. 1958
Hellwig, H. 1283
Helm, K. 1922. 218rf.
2687
Heimke, R. 2450
Hempel, Erich 982
Henche, A. 942
Hengelmtiller. v. 3398
Henkel 2120
Henkel, K. 1545 , 1546
Henkelmanu, K. 1541
Henuig 292
Henniger, Karl 2836
Hennings. J. 64S
Henrici, flerm. 1434
Henrichs 923
Hensgen 3993 n
Herderschee, J. 2870
Herding, W. 29;*5
Herlitz, G. 404
Hermelink, H. 1444
Herold, R. 2928
HerolJ, Rud. 859
Herr, Aifr* 2613. 3266.
3278. 3279
Herrbach, J. 3854
Herre, P. 1469. 4054
Herrfurth, K. 4034
Herrmann, Fr. 717
Herrmann, Faz. 3138
Herrmann, Fritz 764.
2604. 3082
Herrmann, Magdal. 3703
Herrmann, 0. 3397
Herrmann, Rud. 3011.
3901
Herschel, 0. 4088
Hertlein, Fr. 2087
Herwarth v. Bittenfeld,
E. 926
Herwig, Franz 2289
Herzberg - Frankel , 8.
1172
Herzog, Edna. 2592
Heli, W. 3583
HeB, Wilh. 8755
HeMSrfer, C. V. v. 3140
Hesse, 11. 4032 ,
Hessel, A. 1522
Hessel, K. 382
Heuhach, D. 257
Heuberger, R. 384. 411
2344
Heuberger. S. 1199. 2106.
3790
by OC
IC
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Alphabptisches Register
139
Heuer,R. 796. 1791.3043
Heuser, A. 1286
Heuser, E. 3396
•Heusler, A. 1390. 2173.
2182
Heuwieser 680
Hey 335
Heyck, Ed. 4352
Heydebrand u. d. Lasa,
F. v. 2370
Heyn, K. 3764
Heynfien, F. 1819
Hieb 1375
Hildebrandt. A. M. 438
Hild^nbrand, W. 1912
Hill, W. J872
Hillmann, R 1183
Himmelreich, F. H. 2994
Himmelreich, Fr. 3161
Himmelreich, H. 2995
Hiuckel, J. 3856
.Hindenlang, Fr. 2915
Hindringer. R. 1440
Hinojosa, E. de 1378
Hiutze 3594
Hintze, 0. 1185. 4246
Hintzelmann, P. 1663
Hirsch, Alb. 2361
Hirsch, Einan. 2715
Hirsch, Hans 412. 1070
Hirschmann, A. 3353
Hirschmann, 0. 782. 3340
Hirzel, Br. 3718
Hissette, L. 3343
Hobbing, H. H. 3216
Hoch, W. 3614
Hodet, R. J. 1876
Hogberg, J. E. 2265
Hoegel, H. 1414
HOnn, K. 2073
Hoensbroech, 'Graf 1663
Hopfuer.R. 2685
Horler, B. 4299
Hermann, K. 2004
Hoernes, M. 2170
Hoerrh, 0. 255
H6vel, E. 1871
Hofer, J. 2427
Hofer, Johs. 2546
Hofer, P. 2107
Hoff. J. F. 3874
Hoffmann 2830
Hoffmann, G. 3320
Hoffmann, Hnr. 1686.
3671
Hoffmann, Earl 2429
Hoffmann, Ldw. 1572
Hoffmann, Theod. 4301
Hoffmann, W. 3177
Hoffmann-Erayer, E. 215
Hofmann, Hnr. 1275
Hofmann, Karl 893
Hofmann, Kour. 1069
Hofmann, W. v. 1488
Hofmeister, A. 1006.
1933. 2175. 2228. 2230.
2296
Hofmeister, H. 1484
Hofstaetter. W. 1885
Hofstede de Groot, C.
1854
Hobenegger 1567
Hohenlohe, K." v. 2630
Hohl, E. 2071
Hohoff, H. 2909
Holder, A. 631
Holder-Egger, 0. 2311
Holl, K. 1627. 2873.
2882. 2907
Hollaek, E. 560
Hollstein, C. 592
Hollweg, O. 3366
Holmquist 2796
Holsten, R. 791. 1728.
1923. 2439
Holt, P. 3257
floltbausen, H. 1094
Holtze, Fr. 1005. 1464
Holtzmanu,R.1060. 2324
Holtzmann,W. 2696
Holwerda, H. 2139
Holwerda, .7. H. 2140.
2141
Honigsberger 2352
Hoogeweg 1735
Hoogeweg, H. 1034
Hopf,W. 4364
Hoppe. 1621
Hoppeier, R. 2988
Horn, Curt 2653
Horn, E. 3260
Horning, W. 1638
Hornung 1905
Horstbemke 4309
Hosp, P. 2686
Houben, H. H. 3730
Houber, N. H. 4259
Hoyer, Karl 1255
Hrejsa 3133
Hnber 1511
Hnber, Aug. 1833
Hubrich 1043
Hubrich, E. 1377
Hilbl 1565
Httbner, Johs. 1889
Htibner, R. 1386. 4236
mile, J. 3561
Humer, B. 1568
Hnemer, Bl. 8367
Httnigen, E. 3539
| Hiirten, K. 2122
Hoffschmid, M. 3643
Hugelmann, K. 2310.
4108
Hullu, J. de 1642. 3170.
3500
Hulskof, A. 2474
Humann, A 3014
Hummel 1236
Hund, A. 2167
Hunzinger, A.W. 2885
flupp, Otto 2616
Huppertz, Andreas 1853
HuBlein, J.. 2883
Huyskens, A. 718
Jacob, Geo. 847
' Jacob, K. 649
1 Jacobi,Walt. 3953
. Jacobsen, L. 2743
Jacquin, M. 2263
JRger, Johs. 2365
Jager. V. 1233
JatK, Cb. 4244
Jabn, Ludw. 3776
! Jahu, H. 2200
i Jaksch, A. v. 4064. 4282
Janentsky, Chr. 3712
Jansen, M. 650
. Janson, A. v. 3622. 4160
[ Janssen, Geo. 963
Janssen, Johs. 2789
Japiske 280. 3129
! lben 2822
Jecht, R. 242. 1023.
! 1189. 2444. 2458. 3538
! Jecklin, D. v. 1910
I Jecklin, Fr. 699. 1152
Jecklin. F. v. 2032
! Jeep, W. 489
Jegel 1633
Jelinek, Br. 3134
Jellinek, M. H. 351.
2162
Jellinghaus, H. 1673
Jendreyczykj 1165
Jenny, Gust. 4302
Jensen, W. 2350. 3183
Jentsch, H. 1657
Jesse, W. 972
! Jessen,W. 1549. 3374
Jettel, v. 4003
Ihmels. L. 2887. 2894
Ilwof, Frz. 1693
Imesch, D. 701. 2591.
3286
Imhof, M. 3911
Imme, Th. 329. 2002
Inostranzev, M. 3825
Joachim. E. 1686. 3870
by CiC
ic
iriginal frortt* .
UNIVERSITY OF MICHIGAN
*140
Alphabetisches Register
Joachim, H. 2242
Joachimsen, P. 2620
Johann Georg, Hrzg. zn
Sachs. 8866
Johannsen, 0. 1232
Jones, R. M. 2787
Jongs, C. H. de 3872
Jonge, Mor.de 1668
Joos, A. 1187
Joosting, J. G. C. 747
Jordan, fiernh. 1246
Jordan, H. 2905
Jordan, Herm. 3262.
4276
Jordan, J. 1683
Jordan, R. 1876. 2969
Joseph, P. 483
Irschik, J. 3108
Inner, W. 3518
Isacker, Ph. van 3112
Ischer, Th. 3389
Iseler 4036
Israel, F. 238
Israel, Fr. 1000
Israel, R. 3400
Issendorf.W. v. 4239
JOrgens 8059
Jttrgens, 0. 722. 1132.
2758. 3441
Jttrges, P. 660. 8280
Jnng,W. 790
Jungfer, R. V. 3819
Jnngkenn, £. 944
Jnnin8,W. 2H82
lwand, Fr. Geo. 1665
Kaas 1465
Kaas, L. 4185
Kabilinski, Fr. 3930
Kading 4117
Kahler, S. 4122
Kaerst, J. 4272
Kaindl, R. 272. 816. 817.
846. 849. 1897
Kaiser, Adam 1237
Kaiser, H. 3467
Kaiser, Hans 2495
Kaiser, J. B. 3249
Kaiser, P. 2850
Kaiser, Willi. 1979
Ealbeck, 4355
Kalbfufi, H. 1882
Kalenberg, P. 4K8
Kalkoff, H. 4099
Kalkoff, P. 2762. 2763.
2764. 2766. 2768. 2785.
2864. 2866. 2908. 2953
Kallbrunner, J. 3651
Kalliefe, H. 2066
Kaltenbrnnner, J. 3624
Kamp, A. 3443
Kampers. Frz. 2221
Kanter, Erb. Wald. 2461
Kantor6wicz, K. 4279
Kappeler, E. 4174
j Kappeler. H. 3056
Kapras, J. 1416
Karge, P. 1032
Karlinger, H. 774
Karsten; H. A. 3119
Kaser, K. 4199
Kassowitz, T. 4143
, Kastan, £. 1996
< Kastner, Frz. 4110
| Kastner, K. 8522
1 Kanffmann, Fr. 349. 2012
, Kanfmann, Erich 4104
: Kaufmann, Job. 3233
Kanfmann, Jos. 741
Kanfmann, M. 684
I Kaulfofi, W. 1881
: Kanlfnfl-Diesch, K. 2697
Kanpert, E. 366
! Kansch, Fr. 971
Kaweran, G. 2701. 2714.
, 2729. 2733. 2912. 2946
Kehrein, V. 2913
! Kehrer, H. 1786
| Keil 708
1 Keiper,J.564.3412.4070
Kekule v. Stradonitz
438. 458
! Keller, Alb. 3254
; Keller, R. A. 3458. 3908
1 Keller, Rob. 1240
; Kelleter, H. 2998
, Kempeneer, A 2463
Kemper 2996
: Kemper, E. 913
Kempf, J K. 1224
Kempf, K. 4334
i Keutenich, 556. 912. 1167.
, 1284. 1601. 1991. 2276.
2277. 2523. 2997. 3219.
3415. 3444. 3571. 3768.
3801. 4008.
Kerckering znr Borg, E.
Frhr. v. 1339
Kern 2416
Kern, F. 1049
Ken), Fritz 2421
Kern, K. 8273
i Kern, 0. 1683
Kern, Reinh. 1001
' Kern, W. 1088
■ Kefiler, 0. 928. 1029.
1190
: Kestning, H. 1057
! Ketrner, A. 3873
Kettner, E. 983
i Keune, 2116. 2134
' Keutten, H. 2774
| Kherenhailer-Metscb, R.
i Graf 8697
, Kiekebnsch, A. 2195
I Kiener, F. 1091
i Kiiiani, R. 4188
! Killinger 1095
! Kimpel 1712
! Kinter, M. 4286
: Kipper, H. 4188
Kircheisen, F. M. 8792
i Kirche8ch,Heinrichl59&
I Kisch 1405
■ Kisky 709
| Kifiling, J. B-. 4161
Kittel, G. 1816
, Klaar, K. 1214. 1893.
! 8624. 3676
Klaiber, H. 1806
, Klapheck, R. 1811. 1818
Klapper, J. 1926. 1982;
: Klein, Constant. 669
i Klein, Erich 8408
; Klein, Jons. 1836
1 Kleinpanl, R. 381
Klett, H. 984
Kley, Heribert 1248
i Kliem, Geo. 3692
! Klimesch, J. M. 2527
! Klinkenberg, J. 2190
• Klinkenborg,U.738.303».
I 8657
Klinkert, E. C. 3484
I Klofi, Alfred 3987
' Kloster 1565
I Khige, M. 2430
. Knab, V. 3756
Knabe, A. 2851
J Knaffl 826
! Knapp, Fr. 2648
! Knapp, H. 2628
| Knapp, Herm. 1416
| Knapp, Tb. 1832
; Knappert, L. 1643
Knaner, H. 1222
; Knauer, P. 1652. 155ft
! Knellwolf, A. 2943
Knetech, K. 532
j Knieb, Pb. 3031
I Knief, G. 4119
I Knoblauch, P. 2618
KnKpfler 758
Knotel, P. 4094
Knoke, E. 4191
Knoll, H. 3722. 3767
i Knorr, W. v. 1365
I Knott, H. 531
Kniisli, H. 628. 566. 59&
i 599
by Google
Original from
UNIVERSITY OF MICHIGAN
Alphabetisches Register
>141
Kobelt, H. 1277 I
Kober, A. 3889 i
Kober, A. fi. 8659
Kober, E. 687 ,!
Kobes, Frz. 4824 j
Koch 383
Koch, Ernst 727. 949. '
1160. 1311. 1619. 1620. J
3056. 3186. 3S&8
Kobner, R. 2479
Kohler, H. 2356 i
Kohler, Hnr. 3616
Kohler, Johs. 1334
K«hler, R. 1714
KShler, W. 2714. 2722. ■
2733. 2740. 2786. 2848.
2933 '
K5hler, Walt. 246. 1407
2747
Konig, E. 978
Kflnig, Erich 2625
K5nig, G. 1817
Kttnig, Karl 2903
Koepp, Fr. 2084. 4256
K6pp, W. 3116
Koeppen, A. 3794 I
Korber, F. 2144
Koerner, B. 1997
Kdrner, E. 3270
Korner, Jos. 3942
Koester, H. L. 1757
Kostler, R 1439
Koetschan, K. 4343
KStzschke, 748. 1746 ;
Kobfeldt, G. 1920
Kohl, H. 3986. 3990
Kohl, 0. 2483. 8700
Kohnen 610 I
Kohnt,A.2920. 4049. 4330 j
Kokol, H. 1569 |
Kolb, Chr. 1884 |
Kolberg, J. 2966
Kolde, E. 2248. 4171
Kolde, Erich 857
Koller, Ldw. 1844
Konopka, 0. 8918
Konrad, F. 8046
Konschel, P. 3553
Kopp, A. 2641. 3298.
3304
Kora, R. 3581
Korth, L 1988. 3312
KoB 8107
Kostrzewski, J. 2068.
2172-
Kothe, K. 2067
Kowalski, Wolfg. 813
Krabbel. G. 2284
Krabbo, H. 731
Kracauer, J. 1354
Kracaner, S. 1865
Krilmer, W, 8770
Kraft, J. 1661. 3264
Kraft, Jo3. 1782
Krag.W. 1276
Krahl 840
Kralik, R. v. 443
Kramar, K. 2016 »
Kramer 2048
Krammer, M. 1053. 2175
Kramp, L. 2180
Krali, M.' 4323
Kratz3506
Kratz, W. 3468. 3469
Kraas, ArnoSt 2456
Kraus, C. v. 2389
Kraas, G. 940
Kraose, Ldw. 3821
Kranfi, R. 604
Kranlie d'Avis, H. 3751
Krebs 4216
Krebs, J. 841. 3120
Krebs, Jul. 1280. 3462
Krebs, Rob. 4144
Kreitz 1712
Kretschmar, P. 2806
Kretzschmar, J. 4289
Krentzer, M. 2709
Krieg, J. 1607. 1608
Krieg, K. 1122
Kriegk, 0. 1111
Kristeller, Paxil 2684
Krix, L. 8618
KrOfi, A. 2828. 3476
Kroker, E. 2315. 2714.
2804. 2869
Krollmann, G. 904. 1424.
1990
Kropatscheck, F. 2553
Krndewig, J. 706. 1216
Krttger, Chr. 4320
Krttger, E. 2125. 2126.
2127
Krflger, G. 2724. 2881
Krttger, Gottfr. 3910
Erombholtz, R. 519
Krusch 2175. 2233. 3693
Kfick, E. 1964
Kttffer, Geo. 1936
Kuefstein, K. 516
Ktthn, "L. 2306
Kttlpe, 0. 1030
Kttntzel, G. 4057
Kngler, B. 3608
Kuhn, Frz. 1810
Knhnt, J. 2382
Kull, J. V. 466
Kunaa 4016
Kunz, Kour. 2588
Kunze, Fr. 2872
Kupfer, J. 3675
Kapferschmid, A. 3450
Kapke 1267
Kurth, B. 1864
Knrth, G. 2255
Kurtz, 0. 1966
Knrz, Alfr. 2835
Karz, Joh. Bapt. 2387
Kurze, F. 809
fttsefi, A. 2181
ustermann 1235
; Kutzschenbach, R. v. 575
i Kntzschenbacb, W. 575
i Kux. H. 3204
: Kuyk, J. van 1396
j Kvacala, J. 2775. 8275
1 Kwiatkowski, A. 3537
I Lagemanii, H. 1138
Lagemans, E. G. 4001
j Lager 8869. 3898. 3899.
i 4386
Laging, A. 3711
; Lampe. K. EL 576
Lampel, Jos. 670
Lampmann , Th. 1917.
3862
Lamprecht, K 810. 4055.
4207
Landau, Joh. 1170
Lang, Aug. 2934
Langendonck, 0. van
3454
Langhammer, J. 4816
Lappe, J. 1216. 1376
Larmeroux 4051
, Larsson, Hugo 371
.i Lasserre, D. 3160
I La Tour, J. de 8813
I Laubert, H. 4194
| Lane, M. 234
Laner, Ph. 2181
I Lauerer, L. 2898
, Lauffer, O. 1889. 4361
j Lautenschlager, Fr. 4082
Lazar, B^la 1776
I Lazanis, P. 2466
I Leclere, C. 1480
Lehmann, Amir. 2697
: Lehmann, H. 1849. 2933
Lehmann, Bans 1593.
2664
Lehmann, Paul 630.1730.
2690. 3562
Lehmann, K. 1924
; Lehmann, Rnd. 1618
Lehner, H. 2131. 2135.
2136. 2138.
Lehnert, Fr. 3074
Lehnert,jG. 1959
by Google
Original from
UNIVERSITY OF MICHIGAN
'142
Alphabetisches Register
Leidinger, Geo. 2412
LeiB, A. 660
Leistle, D. 1581
Leitzmann, A. 2267.2322.
2704. 2960. 3921. 3922.
3924. 4232 4233
Lemacher, Hnr. 1870
Lemcke 792
Lenel 4123
Lenel, Paul 3670
Lenel, W. 835
Lenient, E. 3841
Lentz, E. 2061
Lenz 1315
Lenz, Fr. 1303
Lenz, Max 2879. 2902.
4275
Lenz, 0. 3941
Lenz, Ph. 361
Lenze, O. 2407
Leonhard, R. 1191
Lesne, E. 2236
Lesort, A. 641
Leube, M. 1635
Leuschel, W. 999
Lenze, <). 759. 2H15
LeYinson, A. 3381
Levison. W. 2215. 2258.
2367. 2410
Lew, Benas 1270
Lewin, R. 2924
Lewinsky, A. 4153
Lexer, M. 845
Ley, C. A. 1532
Leyen, A. v. der 4148
Lichenheira, G-. 2571
Lichius, H. 1130. 1527
Lichtner, A. 1098
Liebenau, Th. 2639
Liebermann, 2178
Liebermann. M. 2229
Liebmann, H. 3197
Liebscher. K. 839
Lienau 2056
Lienhard, Fr. 1761
Liepmann, M. 1679
Lietzmann 3011
Lilienfeld, K. 1859
Lill, (i. 774
Linck, H. 1648. 3683
Lindau, P. 4340
Lindeboom, J. 3001
Lindemann, W. 1753
Linder. K. 3869
Lindner, P. 1557, 1579
Lindner, R. 1987
Lindsay, W. M. 388
Linnebacb, R. K. 4169
Linneborn, J. 1455. 1457
Lins, B. 1584. 1585
I • Lionnet 3812
, Lipp, Fr. 3982
Lippert, W. 3404. 3687
Lippert, Walt. 3118
List, A. 3850
I Litzel, J. 3775
j Litzmann, B. 4337
Lobe, H. 578
i Lobethal, R. 3880
Lochner, J. 3709
: Lockemann, Th. 2731
L6be, H. 3418
LSffler, 661. 1607. 1609.
1 2560. 4769
Loehr, A. v. 1271
I Lohr, J. 3896
Loebr, A. O. v. 461.464
3659
Loening 1423
Loescbcke, S. 2128
' Loesche 247. 3193
Loesche, (L 1632. 2785.
. 3073. 3674. 4178
Loewe, Hans 1695
, Loewe, V. 8399. 3427
Lowenthal 4128
Lbwis of Meuar, K. t.
3259
Lohmann, F. W. 3855
Lohmann, Rich. 1014
Lohraever,K 3566.3569.
3571. "3572. 3750
Lomuier. F. H. 856
Loofs, Fr. 2725. 2834
Loose, Walther 1941
Loosjes 1629
Lorenz, Heriu. 751
♦Lorenz, Ldw. 4268
Lorme, de 537
L6s, J. 628
Lossen, R. 2990
Loserth 3203
Loserth, J. 1687. 2550.
2551. 2554. 3130. 3261.
3265
Lucanns. A. H. 3589
Lucas, (t. H. 1201
• Luck, W. 1013
Lncke, W. 2714
Ludwig, A. 4183.
Ludwig, E. 40*3
Ludwig, Karl 3637
Ludwig, M. 3141
Ludwig,V. 0.1194.3379.
3555
Ltibbe 4261
LUdemann 2830
Lttders. W. 287
Lttdicke 664
Ludicke, R. 721
Ludtke, Frz. 3521
Luekeu, Wilhelm 2819*
LUrssen, E. 1330
Lfltgens, R. 966
Lutgert, W. 2812
Ltttbgen, E. 2645
Lukadek, J. 3678
Lulves, J. SOL 4029. 434S
Luntz, J. 408. 409
Luschin v. EbengTeutb
467. 834. 4248
Luther, Jobs. 2714. 2842
Luther 2702
Luthmer 783
Lwow 1861
Macco 434. 450. 3373
Machholz, E. 584
Mack, E. 1066. 1067.
2492
Mack, H. 3709. 3766.
3967
Mackintosh, R. 4172
Macmillan, D. K. 2810
Mader, F. 774
Maetschke, E. 1022
Magdalinski 2065
Mahlberg, P. 3962
Mahr, (i. 4214
Maier, Job. Ulr. 1701
Majer-Leonhard, 534
Major, E. 2033. 3223
Maliniak 1239
Mandel 2815
Manen, Cb. A. van 1316
Mann, J. 2598
Manz,W. 1968
Marbe, A. 276
Marchetti-Longbi, G.
2341
Marcks, Erich 3. 2900
Marckwald, E. 221
Marczali, H. 3628
Markgraf 1269. 1362
Markgraf, H. 1019. 1747,
2693 3549
Marriott, J. A. R. 1002.
Martell, P. 1144. 1145
Martens, E. 1652
Martin, Ernst 669
Martin, Frz. 655. 673. 772
Martin, P. G. 214
Martin, R. 362
Martin, R. M. 2574
Martin, W. 415
Marwedel, K. 1134
Marwitz, L. v. d. 3781
Marx, Friedr. 1316
Marx .1. 632. 911. 1449.
1915
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Alphabetisches Register
143
Matthias, Tb. 3929
Matthiessep. Wilhelm
2576* 2746
Matnszkiewicz 1426
Mausser, 0. 2001
May, G. 902
Maver, Adf. 1298
Mayer, Adr. 278
Mayer, Alex. 2661
Mayer, Ant. 2378
Mayer, Aug. L. 1860
Mayer, Ernst 1072. 1074.
1403. 1428. 1430
Mayer, Gust. 4319
Mayer, Herm. 2005. 4204
Mayer, Joh. Geo. 1514
Maver, Jul. 625
Mayer, S. 1346
Mayer -Homberg 2227
Maync, H. 3816. 4305.
4306
Mavr, Jos. Karl 3113
Mavr, M. 1079. 1503.
41*82
Mechelen. Th. 0. 982
Meerkarap van Embden,
A. 2484
Mebldau, K. 987
Mehler, J. B. 3125
Mehlis, C. 909. 2017.
2079
Mehring. G. 686. 688
689. 1084, 1947. 3295
Meier, Gabr. 2777. 3360
Meier. John 1945
Meier, P. J. 2326
Meinardus 3431 .
Meinardus O. 3428
Meinecke, Fr. 800. 1742.
3380. 4043. 4158. 4278.
4358
Meinhold. P. 4267
Meijer, W. 3253
Meininghans, A. 958
Meisenzahl, J. 1614
Meisinger, 0. 386
Mei-sl, J. 1360. 4154
MeMner.W. 1003
3leister, A. 1039.. 4027
Meister, E. 1404
Meister, 0. 3663
Meitzel, K. 240
Mell, A. 266. 270. 748.
1413
Mell, R. 410
Menadier, D. 462
Menadier. J. 486. 496
Mencik, F. 3983
Mendner. R. 728. 955
Mendtbal, H. 789
Menghin, 0. 319. 2091
Menke:Glttckert 2756
Menrad, J. 862
Mensi, v. 1081
Mensing, U. 372
Mentz 2790
Mentz, Art. 392
Mentz, Ferd 325
Menzel, Hans 2064
Merbach, P. A. 297
Mercier, H. 3405
Merker, A. 3935
Merris, Cb. van 3174
Mersmann, H. 1868
Merz, R. 1395
Merz, W. 693. 700. 882
Merzdorf, H. 4265
Mestwerdt 2827. 3198
Metlake, G. 2252
Mettler, A. 1804. 2393
Metzenthin 3437
Mezger, V. 778
Meurer, A. H. 784
Menrer, Frz. 1794
MeuB, J. F. 455
Meyer, A. 0. 3066
Meyer, Aug. 1524
Meyer, Carl 962
Meyer, Dora 4360
Meyer, Edua. Willi 4132
Meyer, Gnat. 4217
Meyer, Herb. 140H
Meyer, Joh. 2723
Meyer, Jobs. 695
Mever, Karl 2346. 2607
Mever, R. M. 1754
Meyer. W. 2212
Meyer, Wilh. 2268
Meyer, Wilh. Joa. 216.
248
Meyer v. Knonau 1198
Mever- Ltine, J. JJ528
Michael. E. 2334. 2335
Michaelis, Otto 1637
Michel, A. 2290
Michel, J. 3301
Michel, V. 2384. 3735
Michelsen; E. 3780
Miedel, J. 318
Mielke, R. 296. 297
Miescher, E. 2986
Miesgen 422
Miller, Konr. 2075
Millinckrodt, W. 3504
Minafik, C. 2580
Minde-Ponet, G 730
Mitzka, W. 379
ModeUki. Th E. 3634
Mollenbersr.W. 726. 2243.
2320. 3238
Murtzsch, 0. 991. 2478
Mosch, J. 1705
Moeser, K. 472
MoBner. J. 3660
Motefindt,H 1617.2006.
2013. 2053. 2055. 2149.
2150. 2204. 4253. 4290
Mogk, E. 1886
Mohlberg, C. 2241
Molden, 6 4062
Molinski, K. 4017
Molkenteller, P. 420. 2216
Moll,\Y. 1397
Montandon, R. 2034
\ Montarlot, P. 3773
• Morel-Fatio, A. 2757
i Morgenthaler, H. 2689
Morris, M. 8734
; Mosapp, Herm. 2980
Mosler, H. 765
, Motherby, H. 645
Motzki, A. 2548 •
Mttbleuhardt 4091
! Muhlradt, J. 3040
: MiUleT, A. 1914
• Mailer, Alois 1446
, Mtiller, Alph. Vict. 2862
Muller, Ant. 879
, Mtiller, Aug. 1702
i Miiller, B. A. 3153
Muller, Br. A. 3285
Muller, Clara 1704
Miller, Conr. 1305
Muller, Curt 2003
Mtiller, Ernst 721
Muller, Eug. 2413
Miiller, Geo. 752. 1879.
2607
Mtiller, Gg. Herm. 992.
1656
Miiller, (Just. 657
Miiller, Hans 3550
Mtiller, Hnr. 4115
'Mtiller, J. A. A. 586
Mtiller, J. 0. 3166
Mtiller, Jak. Wilh. 529
Mtiller, Joh. Bapt. 8912
Muller, Jobs. 203. 975
Mtiller, Jos. 694. 762.
1913. 1960. 1974. 1975
2590
Mtiller, K. 2814. 4080
' Miiller, K. A. v. 811
Mtiller, Karl Alex. 851
Mtiller, K. 0. 1125. 2510
Mtiller, K. Th. Chr. 1363
Mtiller, Nik. 2950
Mtiller, Soph. 2060
Mtiller, Wilh. 750. 1952
Mtiller-Frnureuth, K. 375
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nu
Alphabetisches Register
Muller-Guttenbrnnn, A.
820
Mullerieile 1159
Munch 4357
Mttnz, Bernh. 4229
Mflnzel, G. 255
Musebeck 8783. 3878.
4096. 4121
Milting, J. 3686
Mulder, W. 2046
Mulert, H. 4173. 4193
Muller,S. 714. 3094. 3173
Muller, S. Bzn. 931
Mummenhoff, £. 858
Monk, J. 3667
Mnttray 301
Nabholz, fa. 3876
Nabe 989
Naegle, A. 1502. 2239.
2659
Bagel', G. 3037
Nagel, Herm. G. 2347
Nagl, A. 499
Nahmer, £. v. der 1213
Nassauer, S. 937
Nathusius, E. v. 4140
Naumann, Adf. 1482
Naumann, L. 986
Nebel, A. 1468. 2606
Nebelaieek 980
Neckel, G. 1073. 2154.
2188
Neergaard, N. 4015
Neide 1012
Nell 1473 «
Nentwig, H. 241
Netter 1351
Nenbaner, E. 289. 1139.
1786
Nenbaner, Tb. 2860
Nenbaner, Th. Th. 976
Nenbanr, L. 3808
Neubert, F. 2840
Nengebaner, H. 1899.
3132
Nenfeid, S. 1355
Neuhans, G. 1127, 4085
Neumann, Fr. 1763
Neumann, Rich. 2453
Neumann, Wilh. 796
Neupert, A. 563. 996. 2958
Nicklas, A 2568
Nicolai, H 1617
Nieborowski. P. 2447
Nielsen, M. 1289
Nies, A. 3491
Niessen, C. 1879
Niessen, K. 1880
Niefien, P. v. 3038 •
Nieten. O. 4304
Nippold, F. 1526
Nitschke, R. 1026
N6renberjr, Fr. 2325
, Noli, A. 480, 482. 485
Nottarp, H. 2244
i Novak, J. F. 3061
; Nowak, J. 2681
; Oberndorfer, R. 2028
Oberndorff, L. ▼. 706
Obser, K. 778. 1986. 2683.
j 2778. 3083. 3835. 3588
I Odendahl, L. 3963
j Oechsli, W. 875
Oeckinghaus, R. 908. 1 639
1 Oehl, W. 2594
. Oehler, H. 1143
i Oehler, R. 4225
j Oelmann 2129
Oer, Franz, Freihr. ▼.
: 1568. 1800
Ohlenschlager 2081
Ohr, W. 687
I Oidtmann, E. v. 448. 449.
' 1852 ,
! Olrik, A. 2184
' Ommea-Kloeke, van 3172
Opfermann, E. 950.
f Oppermann, 0.395.2817
I Ordenstein, H. 894
Osten- Sacken n. y. Rhein,
O. Frhr. v. der 1485
! Osterberg 3599
. Osternacher, J. 2214
Otto, E. v. 3832
I Otto, Fr. 1721
Otto, Hnr. 2291
Oxenstierna 3058
Paas. Th. 1599
Paatz, W. 4366
Pachinger, A. M. 470
Patzold, A. 1314
Pagenstecher, K. H. A.
4295
Pahncke 3987
Pahnke 1554
Paldus, Jos. 267
. Pallas, K. 8027
! Pangerl, Frz. 4281
. Papperitz, E. 1681
! Pa<iuav. J. 2369
. Pardel'ler. C. 1234
, Partsch, J. 304
Pastor, W. 3331
Patsch, J. M. 2363
i Patzak, B. 3573
I Patzig, H. 2166
, Patzig, Hermann 2076
Panen 1205
Paul, Cbr. 1226
Paul, H. 350
Pauls. E. 3891
Paulus, E. v. 776
Paulus, N. 1490 1491.
1492. 1493
Paulus, Nikolans 3362
Pechhold 1308
Peeters, Louis 2433
Peez, K. v. 3435
Peiser, F. E. 2070
Peitz, W. M. 407
Peltzer, R. A. 3339
Penck, A. 265
Perels, E. 2213
Pernthaler, A. 3844
Perthes, 0. 8981
Peatalozzi, F. O. 3714
Pestalozzi, R. 2159
Peterka 1364
Peterka, O. 1384
Peters 3327
Peters, Carl 3994
Peters, Elisab. 1766
Peters, H. 3544
Peters, M. 626
Peters, W. 1161
Petendorff, H. v. 2406.
8322. 3666. 3871
Petri, H. 3619
Petry, J. 1710
Petsch, R 1951
Petzel, E. 4335
Petzet, E. 4845
Peukert, Fr. 3596
Penaquens, B. 1154
Pfaff, Fr. 658. 897. 945.
8128. 3938
Pfaunkncbe, A 1064
Pfau, W. CI. 3220
Pfeifer, V. 1907
Pfeiffer, L. 861
Pfeiffer, R. 2628. 3299
Pfleger, A. 1993
Pfleger, Luc. 1520. £587
Pfliiger, M. 3809
Pflugk-HarttunK, v. 2452.
8746. 3777. 378H. 3830.
3831. 3839. 3960
Pfund, K. 1150
Philipp, O. 384. 376. 3867
Philippi. F. 1327. 1336.
1368. 2890
Philippson, A. 304
Philippson, M. 3808
Philippson, Mart. 805
Phillips, W. 3836
Phillippson, Johanna
4102
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Alphabetizes Register
146^
Pichier, F. H. 3689
Pick, R. 767. 914. 1244.
2222. 3416
Pickel, G. 3479
Piersig, R. W. 1774
Pijper, n 1777. 2566.
Pilk, G. 1921
PUoty, R. 3961
Pingaud, L. 8773
Pinoscb, St. 3390
Pirchegger 688
Pirchegger, H. 270. 620
Pirenne 927
Pischel, P. 3242
Planer 1408
Planitz 1388
Plata, Joe. Graf 744
Platzboff 3109
Platzhoff, W. 814. 818
Pleitner, E. 3019
Plenio 2386
PUfckinger, fl. 1799
Plotho, Frhr. v. 1322
Plotho, W. Frhr. v. 662
Plotke, G. J. 4326. 4327
Plotke, J. 4326
Podlaha 2642
Pttschl, A. 2236
Poetsch, J. 2631
Pokoly, J. 8064
Polak, L. 2164
Pont, J. W. 3003
Popelka, F. 1693. 3234
Poppelrenter 2183-
Posselt, Fr. 3846
Posserini, Ant 8068
Posthnmns, N. W. 1260.
3222. 8447.
Ponpardin 2282
Pransnitz, G. 1843
Preisendanz,R.312. 1729
Prem, S. M. 635
Pressentin, H. y. gen. v.
Rantter 4126
Prenschen, E. 8089
Prenfi 2727
PreuB, E. 1717
Prenfi, Hans 1892. 2845.
2893. 2896
Pries, A. 3239
Prttmer, E. 4863
Protz, Hans 1114. 1895
Pscholka, G. 8448
Pnchta, Br. 3917
Pndor, H. 1357
Puft 2489
Rabinowitsch 1083
Rachfabl, F. 1059
Radcke, Fr. 2374
Rade, M. 2816. 2891
Rademacher, C. 1972
Rademacher, 0. 1868.
1966
Radinger, K. v. 2665
Radtke, W. 2115
Raemy, J. de 3149
Rigdczy 648
Rahlwes 3012
Rahtgens 2896
Rahtgens, P. 3022
j Rainer, J. E. 2749
Rammed P. 669
Ramsperger 1410
I Rank, Josef 1902
Ranke, F. 2391
Ranke, L. 2788
l Rapp, A. 690. 4011
i Rappard, W. E. 1241
| Rasmnssen, A. 2824
i Ra8Sow. P. 2217
' Rath, H. W. 4386
I Ranch, M. t. 691. 3666
J Rauda, Fritz 1824
' Rantenberg, E. 1266
Ranter, G. 387
Ranter, Gustav 2576
Reber, B. 2035
Red, J. 209
Redenz, Th. 974
Redlich, 0. 898
Redlich, 0. R. 2999
Redlich, Osw. 400. 3376.
4260
Regell, P. 1981
Rehm, H. 1045
Rehsener, M. 1898
Reichel, G. 1980
Reichert, 0. 2714. 2719
Reichlen, Jos. L. 2465
Reichlin v. Meldegg, R.
1596
Reiff, P. F. 3798
Reimann, Arn. 2792
Reimer, H. 766
Reimers 453
Reimers, H. 8016
Reinach,. Jos. 899
Reincke, H. 1994
Reincke, W. 1869
Reinecke, J. 2095
Reinecke, P. 2022. 2026.
2096. 2097. 2100. 2196.
2207
Reiners, A. 1535
Reinhard, E. 3793
Reinbardt, P. 4092
Reinstorf, E 456
Reisch, Chi. 3905
Reischl, Friedr. 1564
Reifienberger, R. K 2633.
8677
Reifiig, E. 4268
Reiterer, E. 1900
Reitz, G. 3251
RendtorfiVF. 2784. 4236
Renker, H. 3530. 3691
Rentschler, A. 2982
Rettig, Adf. 3126
Retzbach, A. 3243. 3701.
8702
Ren, J. M. 2761
Rensch, A. 2043
Reufi. R 898
Renter, H. 8931
Renter, R. 3200
Renther, H. 669
Reventlow, Graf E. zu
4058
Reville, J. 0. 2883
Reybnrn, H. V. 2931
Reyher, v. v. 1031
Reymond, M. 1694
Rhein, F. 4097
Rhijn, M. van 2603
Rhotert, J. 2616
Ribbeck, E. 919
Richards, G. W. 3088
Richier 2249
Richter, Edm. 3679
Richter, Job. Hnr. 1611
Richter, Jnl. 1893
Richter, Max 2962
Richter, PanlE. 293
Richthofen, G. Frhr. v.
4081
Rickert, BL 4226
Rickhofen, M. -E. v.
2678
Ried. U. 8662
Riedel, L. 1944
Rieder, K. 703. 2990
Rieder, O. 3848
Riederer, Fr. 8945
Riedler, A. 4141
Riedner 1437
Riefenstahl, H. 1605
Rieger, P. 1664
Riemer, M. 2854
Rienecke, P. 2069
Rieuhardt, A. 4203
Riesch, H. 1984
Riese, A. 903. 2080. 2084.
2119
Riesenhnber, M. 1499
Riefl, L. 8991
Rihn, H. 1399
RiUe, A. 4068
Ring, H. 774
Ring, W. 3655
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*146
Alphabetisches Register
Ringholz, O. 1616. 1519.
2595
Rinkefeil, J. 1720
Risch, A. 2718
Ritschl, O. 2811. 3097
Ritter, Eug. 1323
Ritter, Gerh. 4127
Ritter, P. 3544
Ritterling 2080. 2084.
2112
Ritzioger 854
Ritzier, N. 1937
Rivoire, E. 2446
Robertson, C. ti. 1002
Rode, B. 3215
Roder, Chr. 1707. 1877,
2991
Rodewald 3159
Rodewald, H. 1530. 3900
Rohl, H. 1759
R5mheld,W. 1645
Rosch, A. 1447
Rosel 1343
Rolile, W. 4211
RoBler 3682
Roethe, G. 1884, 2189
Ratting, Fr. 23 J 9
RSttinger, H. 3323
Roger, 0. 2099a. 2197
Rohde, Alfr. 2669
Rohkohl, M. 2611
Rohr, H. 1087
Rohrer, P. 3973
Roltf's, E. 1654
Rolfs 4165
Rolfs, C. 581
Rom stock, F. S. 1574
Rose, A. H. 4368
Rose, Rich. 256. 546
Rosegger, V. 4333
Rosenkranz 3034
Rosenstock , E. 2358.
2360
Roth, F. VV. E. 1203.
2601. 2621. 2629
Roth, H. 3176
Roth, Herm. Hnr. 1534.
1603
Roth, V. 1832. 2662
Rothermnndt, A. L. J.
595
Rothermundt, 0. 596
Rothert, A. 626
Rothert, Edua. 259. 303.
306
Rothert, H. 1918
Rothert. W. 626. 3180.
3284. 3420. 3508. 3509.
3510. 3511. 3626. 3642.
3824. 3840. 3863. 3902
I Rotscheidt, W. 224. 483.
I 146a 1641. 1667. 1669.
1671. 1672. 1677. 3000.
3067. 3084. 3495
Rott, H. 777. 1786
. Rottenkolber, J. 320
RubensohH, G. 3717
Rockert, Geo. 170O
Rudwin, M. J. 1767
i Rudloff, H. L. 1204
I Rndolphson 3765
! Rabel, K. 957
Rttckert, G. 1442. 1978
Rttderscheidt, W. 3858
Rttdiger, W. 3960
RUhl. Frz. 419
Rtihlemann, C. 2865
Rflhrmnnd, E. 3303
RueB, F. 391 '
Ruefi, K. 1429
Rntimeyer, L. 2205
Rufer, A. 3772
Ruge, W. 260
Ruhmer, W. 1692
Rnkser 2177
Rupertsherger, M. 823
Roppersberg, 0. 342
Rzehak. E. 500
Sach 2547
Sachs, C. 297
Sachs. C. L. 2663
Sach lie, C. 2942
Sadee, E. 2078 2118
Salinger, R. 4224
Salomon, R. 2442
Sander 3162
Sander, Ferd. 2968
Sanders 3015
Sapper. K. 1625
1 Sarpi, Paolo 3079
Sartori, P. 1963
Sartorius, Frhr. v.
Waltershausen, A. 4040
Sattler, W. 3932. 4221
Sauer, A. 1770. 4.-1.H2
Saner, E. 3939
Sauer. J. 4287
Sauerland 2440
Schachine-, O. v. 24f>5
Schafer/ D. 724. 806.
1471. 4024
Schafer, K.H. 1533.2524.
. 2573
! Schafer, Rud. 3256
Schafer, W. 1245
Schaffer, Carl 2654
Schaeffer, E. 2923
' Schaer, 0. 3440
I Schaffher 874
Schager 4213
Schairer 2685. 3747
Schaltegger, F. 696. 3066.
3976
Schambach, K. 2327
Schapper, Gerh. 2490
Scharold, H 3647
Schaub, E. 1280
Schauerte, EL. 2261
Scheel 2734. 2784. 2837
Scheffer, Th. 4028
Scheffler, Karl 1778
Scheibe 3888
Scheidweiler 2161
Scheiwiler, A. 1691.3144.
3145
Schell, O. 225. 226. 228.
710. 922. 1640. 1750.
1962. 1H73
SchellhaB, K. 3151
8chelven, A. A. van 3168.
3171
Scherer 2223
Scherer, Christ. 3326
Scherer, Wilh. 1755
Scherlen 704.906
Schenber, Joseph 280O
Schenffler 1718. 3135
Scheven, Fr. 1476
Scaian, M. 3471
Schiaparelli 390
Schiefer, W. 1058
Schiemann, Th. 4061
SchieB, Traug.694 3291.
Schifter, O. 4035
Schiffmann, K. 313. 23^2.
2602. 8283
Schiller. Jul. 1551
Schiller, R. 609. 2438
Schinnerer, J. 2665
Schippers, Adalb. 1595.
2398
Schirmer 3067
Schirmeyer 3815
Schiliel v. Fleschenberg,
0. 635
Schlager, P. 1616
Schlaginhausen, O. 2032
Schlatter, A. 2721
Schiecht, J. 756. 2462
Schlenz, J. E. 3551
Schlippe, J. 3567
Schlatter, H. 3597. 3603
Schliz, A. 2203
Schlosser 208
SchloBmann, A. 4137
Schlttter, J. 2910
Schmaus 2168
Schmeidler, B. 65L 146S»:
2279. 3827 •
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Original from
UNIVERSITY OF MICHIGAN
Alphabetiscbes Register
147
Schmertosch 1248
Schmid, Bernh, 793. 3445
Schmid, Hans 4078
Schmid. Mart. 1089
Schmid. Walt. 2092
Schmidlin, L. R. 3483
Schmidt 2947
Schmidt, Alph. 1093
Schmidt, Fr. 3028
Schmidt, Geo. 600. 674.
745. 2436
Schmidt, Gust. Fr. 3577
Schmidt, H. E. 1105
Schmidt, Harry 1790 .
Schmidt, Hub. 2198
Schmidt, J. D. 1319
Schmidt, Julie 1156
Schmidt, Ludwig 396
Schmidt, O. E. 3646
Schmidt, Odilo 663
Schmidt, Otto 2487
Schmidt. Rich, 1037. 4238
Schmidt, Rob. 3881
Schmidt, Rudf. 1954.
3358
Schmidt, Val. 1220. 1570
Schmidt, W. 1924
Schmidt, W. E. 1630
Schmidt-Breituntf, Hell-
muth 3661
Schmidt-Ewald 977
Schmidt - ft impler , W.
1267
Schmieder, J. 2713
Schmitz, Herm. 1840.
4341
Schmitz, Karl 402
Schmitz, Ldw. 651. 916.
1528
Schmitz, R. Caj. 2561.
25«2. 2563
Schmitz, W. 779. 1809.
2276. 2394
Schmitz -Kallenberg, L.
398. 650. 1789
Schmoll, Fr. 2647
Schmoller, G. 3432
Schnabel, Frz. 3489
Sehnapper-Arndt 1320
Schneider, Adam 617
Schneider, Br. 1366
Schneider, Ernst 2649
Schneider, Eug. 866.3851.
4111
Schneider, Fed. 1071.
2342
Schneller, Ldw. 2852
Schnerring 4136
Schnettler O. 1033
Schnetz, J. 321
Schnitzler, M. H. 3695
Schnizlein,A.1690.1699.
2772. 2975. 3247
Schntttgen 4164
Schnyder, W. 2108
Schober, G. 2309
SchOnach, L. 629
Schonebaum, H. 264- 952.
993. 3225
Schonherr 1066
Schonsteiner, F. 671
SchOpp, N. 2418
SchSppler, H. 3707
SchQppl, H. J. 607
SchSttle, G. 471. 474.
476
Schollen, M. 1960
Scholler, E. 473
Scholz, G. 3011
Scbolz, Hnr. 2808. 3742
Scholz, Herm. 2809
Scholz, O. 1293
Scholz, Rich. 2414. 2415
School W. 308. 309. 310.
311. 826. 332
Schoolmeesters. E. 3068
Schornbaum 3679. 3893.
3894
Schottenloher, K. 2750.
2761. 3049
Scbottmuller, K. 4131
Scbrader, 0. 2008
Schrapler. P. 3027
Schragmuller 1153
Schramek, E. M. 1622
Schranil, R. 2626
Schreckenbach, P. 2798.
2840
Schreiber, Fel. 3351
Schreiber, Fritz 4145
SchreibmUller, H. 223.
2408. 3897. 4071
Schrempf, Chr. 2897
Schrider, Ch. L. 892
Schrijnen. J. 1916
Schring, Walt. 2488
Schrock, J. 3123
ScbrOder, Alflr. 523. 864.
1504. 150«
Schroder, Edw. 491.2168.
4291
Schroder, Ferd. 2623
Scbrflder, Frdr. 2301
Schroder, Geo. v. 1294
Scbroeder, Karl 1227
SchrOder, N. A. 1716.
3267
Schroder, William Frhr.
v. 3116
SchrOrs, H. 2302. 4163
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SchrOtter, Frdr. Frhr. v..
481. 497
Schubart. Cbr. 2735
Schubert, Alfr. 178*
Schubert, E. 4177
Schubert, H. v. 2806.
2861. 2899
Schuchardt, G. 4223
Schuchhardt, C. 2017.
2273 3547
Schiicking, L. L. 2156
Schuller, A. 1625. 1560-,
1709. 3371. 3393. 3670.
3771
Schupferling, M. 1556
Schufller,W. 618. 4013
Schiitte, O. 848. 1939
Schutzinger, H. 4293
Schuhmann, Geo. 2589
Schuler, R. 3666
Schullern, H. v. 753
Schnlte, L. 1467. 2310.
2345. 2370. 2477
Schulte, 0. 3212
SchultheB, 0. 2084. 2105-
SchultheB-Reclberg, G.
v. 4167
Schultze, Job. 719. 2616,
3237
Schultze, Mart. 2153
Schultze, Rudf. 2132
Schulz, Tr. 1801
Schulze, F A. 1748
Schulze, Fr. 4146
Schulze, Frdr. 8768. 4356-
Schulze, Herm. 3423
Schulze, J. 1290
' Schulze, Th. 3192
! Schulze-Sraidt, B. 3865
! Schuhmacher, K. 283.
' 707. 2007. 2044. 2143.
; 2145
Schumann, Harry, 341.
4339 '
Schunke, W. 4129
Schurz, A. X. 4314
Schuster, Frz. 3277
Schuster, Geo. 1008
Schwabe 1716
Schwabe, E. 3274
Schwalbacb, B. 465
; Schwandt 498
1 Schwann, M. 801. 402O
. Schwanneke 3229
: Schwantes, G. 2057. 2059>
Schwartz, Gerh. 2404
Schwartz, P. 3520
Schwarz, Ig. 2614
Schwarz, Karl 2668
Schwarz, Pet. 3207
Original from
UNIVERSITY OF MICHIGAN
>148
Alphabetisches Register
Schwarz, R. 3121
Schwarz, Rud. 2817
Schwarz, Wilh. Eberh.
8063. 8070. 8256
Schwarzweber, H. 265
Schweda, V. 1942
Schweizer, Jos. 2782
Schweizer. P. 429. 802.
696. 2988
Schwemer, R. 4044
Schwerin, v. 1861. 2176
Schwietering, J. 8564
Schwind,»E. V. 4240
Schwinkowski, H. 493.
1302. 8434
Schwoerbel, E. 4149
Schntte, O. 333
Scriba, O. 606
Sebicht. R, 1726
Seek el, E. 2234. 4241
SedlaSek, A. 665
Seeberg, R. 2785. 2886
Seeliger, E. A. 1718
Seeliger, G. 397. 4277
Seelmann.W. 263. 4316
Segelken 8708
Sehaus, E. 8005
Sebling 1065
Seibel, H. 1696
Seidel, P. 3190
Seidel, V. 2351
Seiler, Fr. 2642
Sell, v. 4036
Sell, K. 603
Selle, Pr. 3091
Sellin 2304
Sello, G. 291
Semler, A. 778. 3282.
3287
Semran, A. 2402
Semran, H. 380
Sepp, B. 2219. 2256
' Seppelt, Prz. Xav. 4195
Seraphim, A. 2570
Seyfarth 1966
Sickel, P. 8645
Siebenfreund, E. 4354
Sieber, S. 1934. 1935
Sieber, Th. 2933
Siebert, K. 4350
Siebert, Kl. 4361
Siebmacher 439
Siedler 1826
Siegel 3241
Sieger, R. 269
Siegl, E. 444. 838. 2459.
2469. 8845
'Sievers, E. 352
Sievers, Hnr. 374
Sieveking, G. H. 539
Sieveking, H. 3453
Signer, J. 445
Silberschmidt 1225
Silberschniidt, W. 1380
Silberstein, S. 4153
Simmel, G. 3341
Simon, P. 740
Simonet, J. J. 890
Simson, B. v. 2311
Simeon, P. 454. 1018.
2518. 3182. 3240
Sinemus, H. 768. 1631.
3164
Singer, E. 1101
Singer, F H. 872
Singer, H. 4243
Singer, H. J 1231
Singer, L. 1949
Singer, S 1771. 2388
Singermann, F. 1841
Sixt 2101
Hk&tekf 247 3475
Skibinski, M. 3604
Sklarek 3860
Smekal, R. 1874
Smeritschnigg, J. 824
Sneller, Z. W, 2615
Sobry, J. 3499
Sohm, W. 3008. 3155
Sohn 1174
Soil 968
Soil, E. 3787
Sombart, W. 1299. 1300
Sommer, Gust. 608
Sommerfeld, W. t. 3595
Sommerfeldt, G. 577.
593. 2543. 3292. 3875.
3426. 8811. 4274
Sommerfeldt, J. 4273
Sonderpp, Fr. 791
Spalckhaver, R. 604
Spangenberg 2486
Spangenberg, C. 981
Spatz, W. 790
Specht, Th. 1505
Spenle, M. 3367
Sperling, E. 3977
Spicker, G. 4247
Spiero, H. 1762
Spiefi 1368
Spiefi, K. 1928
Spindler, J. 3142
Spirkner, B. 757
Spitta, F. 2728
Spranger, Eduard 1109
Springer. C.G. 574.3191
Sproemberg, H. 2300
Srbik. H. v. 1219. 2503.
4283
Stabler, H. 870
Stachelin, W. R 26*50
Staehelin, E. 2741. 2937
Staehelin, W. R. 440.
527
Stahl, Fritz 1827
Stahl, W. 3996
Stamm, E. 4030
Stammler, W. 237. 3424
Stange, E. 3189
Stanber, E. 1957
I Stauft, E. 605
! Steffan, J. B. 1523
! Steffen, H. 1212
J Steffena, P. 1108
Stehle, Bruno 3681
• Stehlin, E. 3087
I Steiff, E. 1947
I Steig, R. 3736. 3949
i Stein 3148
Stein, Josef 2773
Stein, Ph. 3726
Stein, Rob. 1688
Stein, W. 12*6. 2512
Stein, Wilh. 3958
i Steinacker, & 1745
I Steinberger, L. 273. 316*.
I 1171. 1676. 2626
, 8teinbrecht, C. 769. 1823
Steinel, L. 8486
I Steinert 986
t Steinert, H. 1265
I Steinhansen.G. 244. 1567.
! 1888. 1887. 2171
Steinherz 8066
Steinlein, H. 2911
Steinmetz , Geo. 2026.
2098
Steinmetz, R. 1653
Steinmeyer, E. v. 1662.
2179
Steinmeyer, L. 2258
i Steinwenter, Art. 8092
Stellwagen, A. W. 4025
Stemmer, W. 1317
Stene, Jan 773
Stengel, E. E. 406. 720
Stenner, Fr. 637
Stenzel, E. 220. 2473
Stern, Alfr. 8999
Stern, Doroth.- 2656
Stern, Mor. 662
I Stern, S. 3664. 3877. 3919
! Sternfeld, R. 8988
I Stettiner, R. 8347
Steuernagel, C. 2132
Stieda, Ldw. 4312
Stieda, W. 1264
Stiewe, A. 1179
Stimtning, M. 935. 2260.
2501
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UNIVERSITY OF MICHIGAN
Alphabetiaches Register
*14»
Stock. G. 4310
Stockineyer, E. 2988
Stoddart, A. M. 8293
Stdgner, H. 3104
Stolzel, A. 1401
StSlzle, R. 2737. 3271.
3272. 3523. 3690. 8899.
3914 .
StSrmann, A. 2556
Stoewer, B. 3807
Stolz, B. 1512
Stolze, W. 8432
Stonff, L. 2448
Stowasser, F. 413
Stowasser, O. H. 666.
672
Strach 1808 ]
Stradonitz 438 I
Stragaoz, M. 881. 4284 j
Strakosch-Grafimann, G. |
843 i
Strantz, K. v. 836. 954. !
1324 i
Strasser 561
Strasser, G. 611 I
Straub, K. J. 1309
Straube, U. 8574 j
Straus, L. 2397 \
Strecker, G. F. A. 3779 |
Strecker, E. 933. 2264
Strecker, R. 3926
Strecker, W. 2482 !
Strenger, H. 1606
Stricb, M. 8392. 8401 I
Strickler, G. 888 :
Strieder, J. 1297. 2786 i
Strnadt. J. 2074 ;
Strohl, H. G. 442
8tnipp, E. 4009
Stubbe, Chr. 4090
Stubenrauch, A. 2063. i
2152 I
Ktuckmann, A. 2042
Studer, J. 2941 i
Stndtmann, J. 508
Stttbel, M. 3769 i
Stflckelberg, £. A. 1518.
1616 I
Stttckrath, 0. 380
Stohlfauth 2211
Stntz 3248
Statz, U. 1431
Sncbier, W. 3720
Sadhoff, E 2336. 2680.
2691
SiiGmilch, Holm 1946
Snlzbach, W. 1744
Snsta 3062
Sntz, J. 2831
Swarzenski, G. 1868
Swoboda, H. 3099
Szczepauski, M. v. 8828
Szelagowski, A. 2971
Taschuer, C. 294. 1210.
2620
Tanbert 1981
Tanbler, £. 1844
Taglicht, J. 1845
Tangl, G. 1489
Tangl, M. 4258
Tanner, E. 884
Taraeller, J. 317
Tarrasch 3847
Tatarinoff, £. 2030
Taveraier 1708
Techen, Fr. 1259. 2481.
2968. 8026. 3462
Tecken, Fr. 724
Teicbmann, £. 767. 2222
Tempel, Fr. 3814
Temperley, H. 8618
Tenckhoft 1456
Tenhaeff 414. 1538
Tenhagen 2271
Terwelp, G. 2744
Tetzner, J. 1772
Teufel, E. 8517
Tentsch, Fr. 848
Thall6czy, L. t. 3986
Thelae 2357
Theobald, L. 8065. 3449
Thiel 546
Thiol, Fmil 1207
Thiel, V. 1077. 3201
Thiele, Ernat 2712. 2714.
2918
Thiele, Walt, 1211
Tbiem, W. P. 554. 607
Thierer, G. 871
Thilo 1142
Thimni, J. 4150
Thimme, Fr. 3995. 4059
Thimme, H. 1126
Thimme, W. 1655
Thoelke, A. 1092
Thonen, P. 3927
Thommen 394
Thttmer, E. A. 1717
Tieche, H. E. 4112
Tietze, H. 1779. 1781
Tille, A. 3230
Tinnefeld 960
Tiralla, H. 2262
Tobolska, V. 1901
Tomek, E. 1501
TornLus, V. 1028
Trautmann, O. 991
Trautwein, A. 895
1
by
G<
ic
Trddu 2776
Trebfin, M. 1025
Treitachke, H. v. 1017.
4088
Treixler, G. 675. 1348-
Trenkle 3894
TrUlmich. Job, 3194
Trippel, Tn. 1969
Trippen, P. 582
Trippenbach, M. 550
TroB, E. 1329
Trotter, C. 587. 2485
Trammel 8802. 3808
Trnttmann, A. 482
Tscbackert 2945
Tschirch 1010. 8682
Tschumi, 0. 2081. 430$
Tntech, Frz. 1148
Tykocinski 2854
Tyroller, Frz. W6
Uebenberger 819
Ueberschaer 786
Dhl 2269
Uhle, P. 3584
Uhlemann, E. 1463
Uhlhorn 1628
Uhlig, G. 2780
Uhlirz. M. 521. 2467.
2552
Ullrich, H. 863
Ulmann 3829
Ulmann, H. 3876
Ulmer, A. 882
Ulrich, O. 3422. 8664
Ulrich, R. 2037
Unger, A. 2888
Unger, W. v. 8822
Unger, W. S. 1178. 8169>
Unholz, 0. 1803
Unterforcher, A. 316
Unverzagt,W.2052.2084,
2089
Unwerth, W. ▼. 2188
! Unzer, A. 3974
Uray, Sandor 2825
Urban, M. 1118
Urbanek, V. 3619
Uraprnng, 0. 8349 .
Uttendorfer.0. 1630.3533-
Taes, M. 1539
Vahle, H. 4190
Valentin, V. 4026
Valenti, S. 1273
1 Vale>, M. 889. 4081
Varrentrapp 1374
VasiSek 3478
Vaternahm, 0. F. 3739>
Vedder, H. C. 2795
Original from
UNIVERSITY OF MICHIGAN
*150
Alphabetisches Register
Veeck, 0. 8023
Veen, S. van 30&S
Veen, S. D. van 2884
Veit, A. L. 2990. 3102.
3606. a507
Verefi, A. 677. 3071
Vermeil, E. 4168
Verriest 1202. 2485
Vetter, A. 1140
Vetter, F. 2379
Vetter, P. 3036
Vidunas, W. St. 1035 '
Viegener, Frz. 536
Vietzke, G. 1689
Vigener 1497. 2496
Viollier, D. 2036
Virchow, H. 4252
Vischer, Eberh. 2818
Visconti, L. 3928
Yisscher, R. 231
Vockert, R. 1260
Vmlisch, G. 3580
Vdlcker, Br. 3565. 3760
Volker 247. 1631
Vogel, P. 4187
Vogel, Walt. 1308. 4192
Vogt, Carl 3300
Vogt, Ernst 2557
Vogts, H. 1812
Voigt, Chr. 2476
Voigt, Frdr. 3213. 3442
Voigt, J. F. 492. 3214.
3227. 3228. 3252. 3321.
3886
Voigt, Karl, 2240
Voigtlander, Rob, 610
Vol bach, W. F. 1780
Volbehr, Fr. 1678
Volckmann, E. 1137
Vollert, M 4205
Vollgraf, C. W. 2142
•Vollmer, Adf. 917
Vollmer, B. 1254
Volpers, R. 3944
Voltz, L. 232
Volz, G. B. 3407. 3591.
3592. 3593. 3602. 3609.
3612. 3617. 3621
Vonschott 2568
Vos, K. 2754. 3018. 3302.
3502
Vofi, G. 786
Vota 1004
Vonga, P. 2031
Vjkaukai, E. 2241
Wachstein 1345
Wachter, R. 887
Wachters, H. J. J. 2844
Wackernagel 880
Wackernagel, M. 2403
Waddiugton 3615
Wager, Fr2. 1592
Wagner 3464
Wagner. A. M. 3746
Wagner, E 2029. 2038
Wagner, Fr. 2024
Wagner, Frdr. 2093
Wagner, H. F. 268
Wagner, Herm. F. 1192
Wasmer, Karl 1891. 3697
Wagner, Kurt 417. 1773
Wagner, P. 330. 2497.
3419
Wahl 3795
Wahle, E. 2040
Walde, B. 25h5
Waldenmaier, H. 2752
Waldner, Frz. 3578
Waldstein, E. 347
Walter, Friedr. 3754
Walter. Jobs. v. 2858
Walter, Leodeg. 2981 .
Walther, Andr. 1301
Walther, W. 2717. 2720.
2820. 2875
Walzel, Oskar 1755
Wampach, C. 924
Wanasleb, A. 951
Warda, A. 3940
Warschauer, A. 1737
Warstat, W. 3968
Wartmann, Herm. 878
Wascbinski, E. 1726
Waters, G. 1543
Wauer, E. 1261
Wavre, W 477
Weber 2716
Weber, F. 853. 2023.
3806
Weber, H. 738
Weber, 0. 3627
Weber, Paul 785
Weber, P. X. 2482
Weber, Wilh. 4256
Weber, X. 760
Weertb,W. de 613.2082
Wegemann 970. 2348
Weeg, J. 930
Wehnert, Br. 2914
Wehrhan, K. 1938 4363
Webrmann, M. 298. 1684.
1723 3042. 3072. 3269.
3317
Weibull. C. 2329
Weick (Paschali),G. 2288
Weidler, W. 614. 615.
3554
Weigel 2470. 2584
Weiher, E. v. 3786
Weinland 1510
Weinmeister, P. 487
Weinzieher 1278
Weise 3217
Weise, G. 204. 1063. 2271
Weise, 0. 258. 385
Weiser, Chr. Fr. 3552
WeiB, J. 3638
WeiB, Jak. 263
WeiB, Jos. 3391
WeiB, Leo 1082
Weiiiroanu. K. 1697.
1698. 2666
WeiBenborn 1141
Weisweilef, W 1372
Weller, Karl 624. 865.
2493
Wellstein. G. 2368. 2600
Welti, Alb. 4346
Welti, F. E. 697. 746
Wendland, W. 3684. 3903
Wendliu*, E. 4313
Wendorf, H. 4127 a
Wendt. H. 1021. 1292.
3046. 3114. 3826
Weniseh, A. 3688
Wentscher, E. 616
Wentzoke, P. 4005.4006.
4012. 4307
Wenzel, A. 1206
Wenzl, Jos. 2094
Weorth, O. 2273
Werminghoff. A. 804.
1041. 1061. 1842.
Werneburg, R. 3316
Wernekke, H 3761
Werner, L. G. 2041
Werner, V. 1321
Wernle, P. 1636. 2984
Wernli, Fritz 2989
Wertbeimer, E. 4000
Westerfeld, H. 1193
Wetterer. A. 3413
Weule, K. 1469
Weyersberg. A. 920
Wevman 2259
Weyman, C2364
Weymann, H. 961
Whiblev, Ch. 622
Wich, H. 1509 -
Wichmann, H. 1854
Wicbmann, K. 2529
Widemann, J. 2257
Widmaier, A. 8156
Widmann, H. 833. 2972
Widmer, K. 894
Wieber, W. 3797
Wiedemann -Warnhelm,
A. v. 3636
Wiedenfeld, K. 4138
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Original from
UNIVERSITY OF MICHIGAN
Alphabetisebes Register
=151
Wiedeuhofer, J. 1119
Wiedenmann, H. 1238.
1802
Wien, W. 4198
Wieneke, E. 3943
Wriepen, E. 3289. 3334
Wieser, Th. 3364. 3576,
4285
Wigand, K. 2130
Wilcke 2160
Wild, H. 3641
Wilhelm, P. 678. 2632
Wilhelm, Fr. 2157. 2377.
2386
Wilhelm, Ludw. 221. 222
Will, Edua. 2424
Witlburger, A. 2696
Wille, J. 3460
Willkomm, M. 2919
Willmann, J. 1412
Wilmanos, W. 2384
Wilms, B. 1281
Wilms, H. 2564
Wilser, L. 1953. 2010
Wimmer, F. 2316
Wimmer, L. v. 820
Winckelmann, O. 2970
Windel, R. 3531
Windelband, W. 3652.
3653
Winkelmann, Fr. 2111
Winkler, A. 1076
Winterfeld, Luise v. 1131
Winterfeld,' P. v. 1760
Wintruff 2605
Wirz, H. G. 1477. 2428
Wi/lmann 3011
Witt, A. 1162
Witte, H. 1919
Wittert van Hoogland,
530
Wittichen, P. 3799
Wittrap 1128
Witzendorff-Rehdiger, v.
618
Wix, H. 369
Wochinger 619^
Woeicke, K. 2147
W51f le, J. 3342
Wohleb, J. 1518
Wohlenberg, G. 1495
I Wohlwill3864
I Wolf, Gnst. 2694. 3048.
! 4294
Wolff, Alfr. 2533
Wolff, C. 2651
I. Wolff, G. 2088
! Wolff, Geo. 2049. 2050.
2077. 2084
j Wolff, Gnst. 2047
Wolff, Karl, 302
! Wolff, M. 1352
Wolff. Otto 3868
Wolff, W. 1711. 3006
! Wolfram, G. 2540
Wolfstieg, A. 240. 3290
Wolgast, E. 1459
Wolken, H. 1104
Wollesen, E. 436
Wolter, Konr. 1930
Wolters, E. G. 3515
Woltera, Fr. 3430
Wolzendorff, K. 1472
Woringer, A. 3767
Wotschke, Tb. 2733.3030.
3044. 3470. 3685
Wrangell, G. 1331
Wrede, Adam 1338. 3361
Wrede, Ferd. 251
Wretschko, A. v. 4242
, Wiindisch 900
Wulk, H. 1085
Worth, V. 435. 451. 452
Wulft, Osk. 2193
, Wunderlich, Br. 1050
Wundt, W. 3543
1 Wurmb, H. v. 963
! Wurster, P. 4184
' Wutke, K. 512. 1020.
I 1229. 2409. 3047. 3778.
4230
Wutte, M. 1333. 1474.
I 3202
: Wymann, E. 761. 1479.
1 3146. 3147. 3377. 3383.
3548
i Wilpert, V. v. 1031
Zaddach 4151
j Zanohi, F. T. 2464
Zannick, R. 2640. 2692.
I 3294. 3296. 3863. 4093.
Zehntbaoer, Rich. 1046
ZeiB, M. 1147
ZeiBner, R. 1106
ZeUer 1588
Zeller, A. 2401
ZeUer, H. L. 2525
Zeller, Jos. 1120. 2585
Zellfelder 2467
Zellmann, R. 2851
Zenegg. E. v. 827
Zeppenfeldt 2680
Zesiger, A. 1151
. Zibermayr 2577
Ziegler, Konr: 633
Zieknrsch 1186
Ziekorsch, J. 1007
Zielenziger 1168
Zierenberg, E. 3052
Ziesemer, W..1146. 2504.
2505. 2506. 3232. 3587
Zillessen, A. 3077. 3080.
3084. 3163
Zilliken 423
Zimmermann, A. 4046
Zimmermann, H. 2373
Zimmermann, Har. 2192
Zimmermann, J. 3096
Zimmermann, P. 1675.
3423. 3585. 3909
Zimmermann, V. R 620
Zimmermann, W. 1845.
4079
Zinck, P. 1971. 3199
Zipperlen, Herm. 621
Zivier 1036
Zivier, E. 3245
Zollner, G. 1163
Zopfl, Fr. 1582. 2631
Zosmair, J. 2307
Zolger, J. v. 1078
Zorn, Ph. 4066
Zucchelli 2299
Zundorf, Joh. 1129
Zttrcher, K. 2668
Znylen van Nyevelt, van
3211
Zwanziger, K. H. 3846
Zweybrtick 3625
Zwingmann 8386
Zycba, A. 1167. 1218.
1221
Berichtignng: Infolge eines Versehens sind unter Nr. 2356 Cartellieri
rmd Judeich als Verfasser bezeichnet. Diese beiden sind nur die Herausgeber
■der Sammlung. Der Verfasser der Abhandlung ist Hermann Kdhler. Int
Register ist das Versehen bereits berichtigt.
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Original from
UNIVERSITY OF MICHIGAN
C^f\r%ct\i* Original from
by VjUU^IC UNIVERSITY OF MICHIGAN
Sdtft
Rudolf Sohm, Das altkathoHsohe Kirehenreeht and das Dekret Gratiani. Von
demaelben W5
Mittelalterliche Bibliothekskataloge Ogterreiehs. Bd. 1: Niederttoterreich. Bear-
beitet Yon Dr. Theodor Gottlieb. Von Oberbibliothekar Dr. Georg Lei-
dinger in Mttnchen 513
Ernst Mayer, Gesohworenengericht und lnqumtionsprozefi- Von f Univ.- Prof.
Dr. Mayer-Homberg in Marbnrg 615
Manfred Stimming, Die Entatehnng des weltlicben Territoriums des Erzbis-
tums Mainz. Von Univ.-Prof. Dr. Heinrich Glitsch in Leipzig 527
Kepertorium Germanicam. Bd. 1. Bearbeitet von Dr. Emil Gttller. Von
Univ.-Prof. Dr. Karl Wenck in Marburg 528
Ednard Faster, Geschiehte des europ&ischen Staatensystems von 1492—1559.
Von Univ.-Prof. Dr.Wilhelm Bauer in Wien . 531
Iliatoriographie de Charles -Quint. Von Univ.-Prof. Dr. Adolf Hasenclever in
Halie a. S > 639
Dr. Willy Andreas, Geschiehte der badischen Verwaltungsorganisation and Ver-
fassung in den Jahren 1802— 1818. Von Univ.-Prof. Dr. Theodor Bitterauf
in Mttnchen Ml
Vachrichtm und Notizen:
Rudolf Sohm, von Univ.-Prof. Dr. Gerhard Seeliger in Leipzig .'.... 643
Besprechungm sclbst&ndigcr Schriften: Schumpeter, Zur Soziologie der Im*
perialismen. (Koselleck.) S. 650. — Wahle, Feldzngaerinnerungen r5mischer
Kameraden. (Kromayer) 8.550. — P.Lehmann, Vora Mittelalter und von der
lateinischen Philologie des Mittelalters. (Schmeidler.) 8. 551. — Liebermann,
Die Gesetze der Angelsachsen. ( Mayer -Homberg f.) S. 552. — Kttkn, Die
Immunitftt der Abtei GroB-St. Martin zu Kftln. (Glitsch.) S. 552. — Mainz in
seinen Beziehungen zu den deutschen Kfinigen und den Erzbisch5fen der Stadt
bis zum Untergang der Btadtfreiheit (Keufien.) S. 563 — Mack, Das Rott-
weiler Steuerbuch von 1441. (H. Herre.) S. 554. — Danmark-Norges Traktater
1523—1750. (G. Mentz.) S. 654. — Naumann, Das kursftchsische Defensions-
werk (1613-1709). (Hofmann.) 8.566.
Wissenschaftliche (Publikations) Institute 557
Preisarbeiten 657
Personation: Ernennuiigen, BefSrderungen 567
TodesfRile 559
Julius von Pflugk-Harttung f 662
Bibliographic zur deutschen UcschichU 1V19 Bearbeitet von Theodor Urflubatier
in Offenbach a. Main ... •105--*181
Im Verlage von Ferdinand Schitaingh, Paderborn erschien soeben:
Quellen und Forschungen aus dem Gebiete der Geschiehte.
XVI II. Bd Nuotiaturberichte aus Deutschland. Nebst erganzenden Aktenstucken
1589-1592. Zweite Abtlg.: Die Nantiatiir an Kalserhofe* III. Band. Die NuoUatur
in Prag: Alfonso ViscontI 1589—1591. Camillo Caetano 1591—1592. Gesammelt,
bearbeitet und herausgegeben von Dr. Josef Schweizer. CXXXIII und 673 Seiten.
Lex. -8. JL 44,—. Aaf den Prels Teaemogssaschlag.
WIi bltU», iit 4. U^gttytaitUft btsefetoi t* wollti
Verlag: Buchdruckerei der Wilhelm und Bertha v. Baensch Stiftung,
= Dresden. ==
Soeben ist erschienen das \.j2. Heft des 41. Bandes vom
»Neuen Archiv«
fur
S&chsische Qeschjchte und Altertumskunde
herausgegeben von
Geh. Regierungsrat Dr. Hubert Ermisch
Dircktor der Sachsischen Landesbibliothek
ca. 25 Bogen 8°. — Preis des Bandes: ord. M. 12— , bar M.8.50.
A Is der um Sachsens Geschichte mannigfach verdiente Direktor des Haupt-
staatsarchivs in Dresden, Geheimer Rat Dr. Karl von Weber, im Jahre 1880
die Leitung des von ihm begrundeten >Archivs fur die Sachsische Geschichte*
niederlegte und der Verleger (B. Tauchnitz) eine Fortsetzung ablehnte, entschloR
sich der damalige Staatsarchivar Dr. Ermisch im Einvernehmen mit der Verlags-
handlung von Wilhelm Baensch in die Lucke einzutreten, um das Eingehen der
einzigen wissenschaftlichen Zeitschrift fur Sachsische Landesgeschichte zu ver-
hindern; denn die j»MitteiIungen des Kgl. Sachs. Altertumsvereins* konnten ihres
geringen Umfanges und ihrer ebenso geringen Verbreitung wegen kaum als solche
bezeichnet werden. So entstand aus der Vereinigung des von Weber'schen Archivs
und der genannten Mitteilungen das »Neue Archive als Organ der Sachsischen
Staatsregierung und des Altertumsvereins. Als seine Aufgaben galten von vorn-
herein die Belebung des Sinnes fur die Geschichte Sachsens und die Veroffent-
lichung von auf quellenmaOigen Studien beruhenden Aufsatzen als Bausteine fur
diese Geschichte; rein orts- und familiengeschichtliche Arbeiten wurden, da fur
dicse zumeist andere Zeitschriften Raum gewahren, nur in Ausnahmefallen auf-
gcnommen. In den 40Jahren seines Bestehens hat sich das »Neue Archive so
crfrculich entwickelt, dad es unterden landesgeschichtlichen Zeitschriften Deutsch-
lands langst eine angesehene Stellung einnimmt und in der Tat ein dem Ge-
schichtsforscher wie dem Geschichtsfreunde unentbehrliches »Archiv< geworden
ist. So darf es im Vertrauen auf das fernere gedeihliche Zusammenarbeiten der
Schriftleitung und des Verlags, der Staatsregierung und des Altertumsvereins
gctrost in das fiinfte Jahrzehnt seines Bestehens eintreten.
Jahrlich erscheint im April und Oktober je ein Doppelheft,
diese bilden einen Band.
Einzelne Doppelhefte werden nicht abgegeben.
!2^ UNIVERSITY OF MICHIGAN
by VjUUglC UNIVERSITY OF MICHIGAN
C^f\r%Ci\i^ Original from
by VjUU^IC UNIVERSITY OF MICHIGAN
C^f\r%ct\i* Original from
by VjUU^IC UNIVERSITY OF MICHIGAN
C^f\r%ct\i* Original from
by VjUU^IC UNIVERSITY OF MICHIGAN
by vj<
■W?
Original from
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