Skip to main content

Full text of "Deutsche Zeitschrift fuer Geschichtswissenschaft NF 1919-20"

See other formats


Goode 


OriginallFrom 
UNIVERSITY  Ol  MICHIGAN 


I 


i 


C^f\C\d\i'  Original  from 

by  VjUU^IC  UNIVERSITY  OF  MICHIGAN 


Original  from 


igiiized  by  Google 


UNIVERSITY  OF  MICHIGAN 


C^f\r%ct\i*  Original  from 

by  VjUU^IC  UNIVERSITY  OF  MICHIGAN 


C^f\r%ct\i*  Original  from 

by  VjUU^IC  UNIVERSITY  OF  MICHIGAN 


1 


HISTORISCHE 

YIERTELJAHRSCHRIFT 


HERAUSGEGEBEX  VOX 


Dr.  GERHARD  SEELIGER 

O.  PROFESSOR  AN  1>KB  I'MVEllGlTAT  LtttrZltf 


XIX.  JAHRGANG  1919/1920 


NEUE  FOLGE  DER 
DEUTSCHEN  ZE1TSCHRIFT  PtR  GESCHrCHTSWISSENSCHAFT 


DER  GANZEN'  FQLQE  SIEBESTNDZWANZ10STER  JAHRGANG 


VERLAG  UND  DRUCK 
BTJCHDRUCKEREI  DER  WILHELM  UXD  BEKTBA  v.  BAEXSCH  ST1FTUNG 

DRESDEN"  1921) 


{~^f\f*%rt\t*  Original  from 

by  VjUU^IC  UNIVERSITY  OF  MICHIGAN 


*    ta   *     "  \ 


i 


Alle  Rechte  vorhehalt€D, 


by  Google 


Original  from 
UNIVERSITY  OF  MICHIGAN 


■1 


HISTORISCHE 

VIERTELJAHRSCHRIFT 


HERAUSGECiEBEX  VOX 


*  *        a  i  7 


"V    Dr  GERHARD  SEELIGER 

f"    P  ~,      '    "    ^  0  O.  PROFESSOR  AN   DKli  L'MVKUSITAT  LEIPZIG 

XIX.  JAHRGASG   1919 


XEITE  FOUiE  DER 
riETTSCHEN  ZEITSCHRIFT  FFR  GESCIIK  -HTSWlSSEXSrHAFT 


DER  GANZKN   FOLOK  SIEBKNTNDZW AXZiGS TKR  JAHRGAXG 


I.  HKFT 


Ai:SGKGKBKX  AM  Ih.  JCLl  19W 


YERLAG  UXD  DRUCK 
BUCHDRUCKEREI  DER  WILHELM  UXD  BERTHA  v.  BAEXSCH  STIFTUNG 

DRESDEX  1919 

rv       «w  h   r^r^orslf*  Original  from 

digitized  by  VjUU^U,  UNIVERSITY  OF  MICHIGAN 


HISTORISCHE  VIERTELJAHRSCHRIFT 

Herausgegeben  von  Prof.  Dr.  Gerhard  Seeliger  in  Leipzig. 
Verlag  and  Druck:  Buchdruckerei  der  Wilhelm  uud  Bertlui  ▼.  Baensch  Stiftong,  Dresden- A.  1. 


Der  Preis  fur  den  Jahrgang  yon  4  Heften  im  Urafange  von  ca.  48  Bogen 
betray  30  Mark. 

Die  Abteilung  ^Nach  rich  ten  and  Notizen"  bringt  Notizen  ttber  nene  lite* 
rarische  Erscheinnngen  sowie  ttber  alle  wichtigeren  Vorgange  auf  dem  per- 
sonlichen  Gebiet  des  geschichtswissenschaftlichen  Lebens. 

Die  Herausgabe  and  die  Leitnng  der  Redaktionsgeschafte  wird  yon  Herrn 
Prof.  Seeliger  geftthrt. 

Beitrage  aller  Art  bitten  wir  an  den  Herausgeber  (Leipzig-  Golilis,  Kirch- 
weg  2)  zn  richten.  Alle  Beitrage  werden  mit  40  Mark  fiir  den  Bogen  honoriert. 

Die  Znsendnng  yon  Rezensionsexemplaren  wird  an  die  Schriftleitung 
der  Historischen  Vierteljahrschrift  (Leipzig,  Universitat,  Borneriannm  I.) 
erbeten.  Im  Interesse  pilnktlicher  and  genaaer  bibliographiscber  Bericht- 
erstattnng  werden  die  Herren  Autoren  nnd  Verleger  ersucht,  audi  kleinere 
Werke,  Dissertation  en,  Programme,  Separatabzuge  von  Zeitschriftenaufs&tzen 
usw.,  die  nicht  auf  ein  besonderes  Referat  Anspruch  machen,  sogleich  beim 
Erscheinen  der  Verlagsbuchhandlung  oder  der  Schriftleitung  zugehen  zu  lassen. 


INHALT  DES  1.  HEFTES 

Aufs&Ue:  ~  8#iU 

Forschungen  zur  Vorgeschichte  des  Bauerukrieges.    Von  Dr.  Otto  fichiff  in 

Frankfort  a.  M , 1 

Das  Reichskriegssteuergesetz  vom  Jahre  1422.   Von  Prof.  Dr.  Hermann  Herre 

in  Httnchen 13 

Der  angebliche  Ssterreichische  General  Von  Meyer  in  der  Schlacht  bei  Freiberg 

1762.    Von  Univ.-Prof.  Dr.  Richard  Schmitt  in  Berlin.   . 63 

Kleinc  Mitteilungm; 

Zn  einer  Stelle  in  den  Gesta  Friderici  I  iirtperatoris  in  Lombardia.   Von  Privat- 
dozent  Dr.  Ludwig  Steinberger  in  Mtinchen ^9 

Auch  quod  mit  dem  Konjunktiv.    Von  Prof.  Dr.  Karl  Schambach  in  Tauber- 
bischofsheim 80 

Kritikcn : 

Harry  Brefilau,   Handbuch   der  Urkundenlehre  fttr  Deutschland  und  Italien. 
Von  Univ-Prof.  Dr.  W.  Erben  in  Graz 84 

Dr.  F.  Keotgen,  Der  deutsche  Staat  des  Mittelalters.    Von  Dr.  iur.  Theodor 
Korseit  in  Dresden * 86 

Panl  Simson,  Geschichte  der  Stadt  Danzig.    Von  Univ.-Prof,  Dr.  Daenell  in 
Mttnster  i.  W 99 

Hans  Vogts,  Das   Cdlner  Wohnhans  bis  zum  Anfang  des  19.  Jahrhnnderts. 
Von  Dr.  Theodor  Hampe,  Direktor  des  Nationalmusenms  in  Nttrnberg    .   .    101 

Alfred  von  Martin,  Coiuccio  Salatatis  Traktat  „Vom  Tyrannen".   Von  Univ  - 
Prof.  Dr.  Panl  Joachimsen  in  Mtinchen 106 

Alfred  von  Martin,  Coiuccio  Salutati  nnd  das  hnmani*tische  Lebensideal.   Von 
demselben 106 

Ernst  Walser,  Poggius  Florentine.    Leben  und  Werke.    Von  demselben     .  .    106 
J.  Strieder,  Studien  znr  Geschichte  kapitalistischer  Organisationsformen:  Kar- 
telle,  Monopole  nnd  Aktiengesellschaften  im  Mittelalter  nnd  zn  Beginn  der 
Nenzeit    Von  Univ.-Prof.  Dr.  Fr.  Rflrig  in  Leipzig 110 

C.  Zivier,  Neuere  Geschichte  Polens.   Von  Univ.-Prof.  Dr.  R.  F.  Kaindl  in  Graz    128 
Wilhelm  Bauer,  Verdffentlichungen  der  Kommission  fttr  neuere  Geschichte 

Osterreichs  11.    Von  Prof  Dr  P.  Kalkoff  in  Breslau 126  , 

Felician  Ge6,  Schriften  der  Kgl.  S&chsischen  Kommission  fttr  Geschichte  XXII. 

Von  demselben    .   .(.  a^AoJ S.H.   .   .   . 126  i 

UNIVERSftJ[JS.IKW«llU.^.,u^ 


ltf  "it*  1.) 


IX  HALT  DES  XIX.  .IAHROANGS  1919 


Aufs&tze. 

Seite 

<5rohne,  Ernst,  Uber  Grundlagen  und  Aufbau  der  „Weltgeschicktlichen 

Betrachtungen"  Jacob  Burckhardts 441 

Bezoldj  Friedrich  v.,  Bin  antisimonistisches  Gelttbde  K5nig  Heinrichs  I  169 
Herzfeld,  Gottfried,  Das  Strafverfahren  Gregors  VII.  im  Lichte  der 

Ideen  Augustins  und  Gregors  1 30fr 

Gerlach,  Walther,   Kritische  Bemerkungen  zu  neuen  DnterBtichungen 

flber  die  Anfange  der  St&dte  im  Mittelalter 331 

Herre,  Hermann,  Das  Reichskriegssteuergesetz  vom  Jatare  1422  ...  13 
Sehiff  T  Otto,  Forschungen  zur  Vorgeschichte  des  Batiernkrieges  .  .  1. 189 
Zwingmann,  Heinrich,  Johann  de  Witt  und  Ludwig  XIV.  1663  .  ,  .  220 
Schmitt,  Richard,  Der  angebliche  Osterreichische  General  von  Meyer  in 

der  Schlacht  bei  Freiberg  1762 53 

Laubert,  Manfred,  Die  polnische  Frage  auf  dem  Posener  Provinzial- 

landtage  von  1843 453 

Bergs  trafier,  Ludwig,  Kritische  Studien  zur  Konfliktszeit 346 

Klein*  Mitteilungen. 

Kaindl,  ft.  F.,  Zur  alter  en  Geschichte  der  Deutschen  in  den  Sudeten- 

landern 377 

Lehmann,  Paul,   Bttchersammlung  und  Bucherschenkungen  Earls  des 

GroBen 237 

Hofmeister,  Adolf,  Wipos  Verse  liber  die  Abstammung  der  Kaiserin 

Gisela  von  Karl  dem  Grofien 386 

Schambach,  Karl,  Auch  quod  mit  dem  Konjunktiv 80 

Steinberger,  Ludwig,  Zu  einer  Stelle  in  den  Gesta  Friderici  I.  impera- 

toris  in  Lombardia 79 

Seeliger,  G.,  Karl  Lamprecht 133 

Jacob,  K.  H.,  Nachruf  fiir  Moritz  Hoenes 167 

Levison,  W.,  Nachruf  fiir  Oscar  MaBlow 168 

Eulenburg,  Frz.,  Zur  Erinnerung  an  Gustav  Schmoller  und  Adolf  Wagner  430 


byGoC 


v--j|f>  Original  from 

406079UNIVERSITy 


IV  Inhalt 

Seite 
Seeliger,  G.,  Nachruf  filr  Albert  Hauck 438 

— ,  Rudolf  Sohm      543 

Nachruf  fttr  Julius  von  Pflugk-Harttung 56fc 

Besprecbungen* 

Achilles,  Hans,  Die  Beziehungen  der  Stadt  Braunschweig  zuin  Reich 

im  ausgehenden  Mittelalter  und  zn  Beginn  der  Neuzeit.    (Gerlach.)    147 

Akten  und  Urkunden,  NiederlEndische ,  zur  Geschichte  der  Hanse  und 
zur  deutschen  Seegeschichte,  bearbeitet  von  R.  H&pke.  1.  Bd.  1531 
bis  1557.    (Daenell.) 286 

Amira,  K.  v.9    Der  Stab  in  der  germanischen  Rechtssymbolik.    (Hof- 

meister.)      893 

Arnpeck,   Veit,    S&mtliche   Chroniken.     Hrsg.  von   Georg   Leidinger. 

(Joachimsen.)      259 

Barth,  P.,  Die  Philosophic  der  Geschichte  als  Soziologie.   2.  Aufl.  (Bern* 

heim.)      481 

Bauer,  W.,  Korrespondenzen  Bsterreichiicher  Herracher.  1.:  Die  Korre- 
spondenz  Ferdinands  I.    1.  Band:   Familienkorrespondenz  bis  1526. 

(Kalkoff.) 125 

Bibliothekskataloge,  Mittelalterlichef  Osterreichs.  (Leidinger.)  .  .  613> 
Blok,  P.  J.f  Gesehiedenis  van  het  Nederlandsche  Volk.    (Mentz.)     .       .    500 

— ,  Geschichte  der  Niederlande.  verdeutscht  durch  Pastor  0.  G.  Houtrouw. 

Bd.  5.    (Menta.) 500 

Blttchers  Briefe.    Hrsg.  v.  W.  v.  Unger.    (R.  8chmitt.)  .       271 

Brandenburg,  E.,  Die  Reichsgrttndung.    (Hartung.) 273- 

BreBlau,  H.,  Handbuch  der  Urkundenlehre  fftr  Deutschland  und  Italien. 

(Erben.) 84 

Briefwechsel  der  Brtider  Ambrosius  und  Thomas  Blare  1509 — 1667. 

(G.Wolf.) 289 

Cl^ry,  Adr.  Rob,  de,   Les  id£es  politiques  de  Fr<5d6ric  de  Gentz.    (M. 

Schneider.)      419 

Coin,  Die  Stadt,  im  ersten  Jahrhundert  unter  preuBischer  Herrschafr, 

1815—1915.    (Keufien.) 294 

Concilium  Tridentinum.    Coll.  et  ill.  Godefridus  Bu9chbell.  (Friedens- 

burg.) 129 

Doeberl,  M.,  Entwicklungsgeschichte  Bayerns.  1.  Bd.  3.  Aufl.  (Joetze.)  254 
— ,  Ein  Jahrhundert  bayerischen  Verfassungslebens.  2.  Aufl.  (Joetze.)  .  423 
Evjen,  John  O.,  Scandinavian  Immigrants   in  New  York  1630  —  1674. 

(Daenell.) 291 

Far  rand,  M.,  The  Framing  of  the  Constitution  of  the   United  States. 

(Daenell.) 293 

Faust,  A.  B.,  Da9  Deutschtum  in  den  Yereinigten  Staaten.    Bd.  1.  u.  2. 

(Daenell.) 26a 

n-  v  ^k   r^nonfr-  Original  from 

Jigitizetf  Dy  ^UU^lL  UNIVERSITY  OF  MICHIGAN 


Inhalt  V 

Seite 
Friedensburg,  W.,  Geschichte  der  Universit&t  Wittenberg.    (KeuBen.)    148 

Friederich,Rud.,  Die  Befreiungskriege  1813— 1816.  Bd.4.  (R. Schmitt.)    410 

Fueter,  E,,  Geschichte  des  europ&ischen  Staatensystems  von  1492—1559. 

(W.Bauer.) 631 

Gefi,  Felix,  Akten   und  Briefe  zur  Kirchenpolitik  Herzog  Georgs  yon 

Sachsen.    2.  Bd.    1525—1527.    (Kalkoff.) 125 

Hagedorn,  B.,  Die  Entwicklung  der  wichtigsten  Schiffstypen  bis  ins 

19.  Jahrhundert.    (Daenell.) 398 

Hamelmanns,  Hermann,  geschichtliehe  Werke.    Kritische  Neuausgabe 

Ton  Klemens  Ldffler.    (Joachimson.) 291 

Hasse,  Gust,  Theodar  von  Schtfn  und  die  Steinsche  Wirtschaftarefonn 

(E.  W.  Meyer  f.) 151 

Hefele,  K.,   Der  heilige  Bernhardin  von  Siena  und  die  franziskanische 

Wanderpredigt  in  Italien  wfthrend  des  15.  Jahrhunderts.  (G.Schreiber.)    146 

Herlitz,  Niels,  Studie  over  Carl  XII.  Politik  1703—1704.  (v.  Danckel- 

mann.) 292 

Historicorum  Roinanorum  reliquiae,  iteratis  curis  disposuit,  recensuit, 

praefatus  est  Hermannus  Peter.    Bd.  1.    (0.  Th.  Schulss.) 146 

Historiographie  de  Charles-Quint.  (Hasenclever.) 539 

Hohenzollern- Jahrbuch.    Bd.  XX.    (Baake.) 415 

Holzknecht,  G.,  Ursprung  und  Herkunft  der  Reformideen  Kaiser  Jo- 
sephs 1L  auf  kirchlichem  Gebiete.    (Rieker.) \    131 

Hoppe,  W.,  Kloster  Zinna.    (Curschmann.) 426 

Japikse,  U.,  Johann  de  Witt,  der  Htiter  des  freien  Meeres.    Deutsch 

von  W.  Heggen.    (Zwingmann.) 405 

Jordan,  H.  f,  Die  dffentliche  Meinung  in.  Sachsen  1864—66.    Hrsg.  von 

Joh.  Hohlfeldt.    (Wendorf.) 421 

Jtirgens,  Ad.f  Zur  Schleswig-Holsteinischen  Handelsgeschichte  des  16. 

und  17.  Jahrhunderts.    (Daenell.) 408 

Kaas,  Ldw.,  Die  geistliche  Gerichtsbarkeit  der  kathol.  Kirqhe  in  PreuBen 
in  Vergangenheit  und  Gegenwart  mit  besonderer  Berfleksiehtigung 
des  Westens  der  Monarchic    (Rieker.) 288 

Keutgen,  F.,  Der  deutsche  Staat  des  Mittelalters.    (Korselt.)     ....      86 

Rorrespondenz,  Die,  Maximilians  II.    I.  Bd.    Familienkorrespondenz 

vom   26.  Juli  1564   bis   11.  August  1566,    bearbeitet  von   V.  Bibl. 

(SchellhaB.) 414 

Kralik,  R.,  und  Schlitter,  H.,  Wien,  Geschichte  der  Kaiserstadt  und 

ihrer  Kultur.    (Kaindl) 146 

Ktthn,  G.,  Die  Immunitftt  der  Abtei  Grofl-  St.  Martin  zu  C81n.  (Glitsch.)    552 
Lehmann,  P.,  Vom  Mittelalter  und  von  der  lateinischen  Philologie  des 

Mittelalters.    (Schmeidler.) 551 

Liebermann,  F.,  Die  Gesetze  der  Augelsachsen.    Bd.  1  u.  2.    (Mayer- 

Homberg  f.) 552 


C*  f\r\n  1   fc  Original  from 

byV^UUglL  UNIVERSITY  OF  MICHIGAN 


YI  Inhalt 

Seite 
LSsche,  G.)  Inneres  Leben  der  ftsterreichischen  Toleranzkirche.  (Heussi.)    150 

— ,  Zur  Gegenre  formation  in  Schlesien:    Troppau,  Jfcgerndorf,  Leob- 

schtttz.    (Kalkoff.) 413 

Hack;  E.f  Das  Rottweiler  Steuerbuch  von  1441.    (H.  Herre.) 654 

Maefier,  W.f  Die  Bevolkerang  des  Excises  Schleusingen,  vornehmlich 

im  17.  Jahrhundert    (G.  H.  MWler.)  , 417 

Mains  in  seinen  Beziehungen  zu  den  dentechen  KQnigen  und  den  Erz- 

bischOfen  der  Stadt  bis  zum  Untergang  der  Stadtfreiheit  (1469). 

(KeuBen.) 553 

Marcks,  E.,  Kaiser  Wilhelm  L    8.  Aufl 153 

Martin,  A.  v.,  Colnccio  Salutatis  Traktat  „Vom  Tyrannen".  (Joachimsen.)  185 

— ,  Colnccio  Salntati  und  das  humanistische  Lebensideal.  (Joacbimsen.)  105 
Marwitz,  Fr.  A.  Ldw.  v.  d.,  ein  markischer  Edelmann  im  Zeitalter  der 

,  Befreiungskriege.  Hrsg.  von  F.  Meusel.  Bd.  1  u.  2.  •  (Haake.)  ...  266 
Matrikel,  Die,    der  Universit&t  KiSnigsberg  i.  PrM   3.  Bd.    Register. 

(KeuBen.) 290, 

Mayer,  E.,  Geschworenengericht  nnd  InquisitionsprozeB.    (Mayer-Hom- 

bergf.) 515 

Mehlis,  Gg.,  Lehrbuch  der  Geschicbtsphilosophie.    (Barth.)     247 

Meyer,  E.,  Casars  Monarchic  und  das  Principat  des  Pompejus.  (0.  Th. 

8ehulz.) 489 

Monumenta  Germaniae  paedagogica.  Bd.  47  u.  49:  Dokumente  zur 
Geschichte  der  humanistischen  Schulen  im  Gebiete  der  baierischen 
Pfalz.    Hrsg.  von  K.  Reifiinger.    (G.  Wolf.) 285 

Naumann,  R.,  Das  kurs&chsische  Defensionswerk  (1613—1709).    (Hof- 

mann.)     555 

Repertorium  Germanicum.    Bd.  1.    (Wenck.)     528 

Riefl,  L.f  Historik.    (Bernbeim.) 478 

Ritter,  M.}  Die  Entwicklung  der  Gescbichtswissenschaft  an  den  ffthren- 

den  Werken  betracbtet.    (Brinkmann.)  .   v 484 

Schmidt,  O.  E.,  Aus  der  Zeit  der  Freiheitskriege  und  des  Wiener  Kon- 

gresses.    (Philipp.) 152 

Schnizer,  0.,  Gustav  Rttmelins  politische  Ideen.    (H.  Richter.)  ....  424 

Schumpeter,  J.,  Zur  Soziologie  der  Imperialismen.    (Koselleck.)  .   .   .  •  550 

SchrStter,  Fr.  Frh.  v.,  Mttnzgeschichte  Preufiens  im  18.  Jahrhundert. 

Bd.4.    (Srbik.)     149 

Sims  on,  P.,  Geschichte  der  Stadt  Danzig.  Bd.  1  u.  4, 1.  (Daenell.)  .  .  99 
Sohm,  R.,   Das  altkatholische  Kirchenrecbt  und  das  Dekret  Gratians. 

(Settling.) 505 

Steinhausen,  G.,  Geschichte  der  deutschen  Kultur.  2.  Aufl.  (K.  Hampe.)  497 

Stern,  A.,  Geschichte  Europas  von  1848—1871.  Bd.  1.  (Bergstr&Ber.)  .  420 
Stimming,  M.,  Die  Entstehung  des  weltlichen  Territoriums  des  Erz- 

bistums  Mainz.   (Glitscb.) 52T 

rv     ■  ^h   (~*rw"*nlf*  Original  from 

by  VrUUglL  UNIVERSITY  OF  MICHIGAN 


Inhalt  VII 

Seite 
S  trieder,  J.,  Studien  zur  Geschichte  kapitalistiseher  Qrganisationsformen: 

Kartelle,  Monopole  und  Aktienpesellschaften  im  Mittelalter  und  zu 

Beginn  der  Neuzeit.    (R8rig.) 110 

Stats,  C.t  Der  Geist  des  Codex  iuris  canonic!    (Sehling.) 602 

Traktater,  Danmark-Norges,  1523— 1750.    Bd.  2.    (Mentz.) 554 

Uhlirz,  M.,  SchloB  Plankenwarth  and  seine  Besitzer.    (Steinacker.)  .   .  396 

Urkundenbucb,  Salzburger.    Bd.  2.    (Erben.) 284 

Verein,  50  Jahre,  fttr  Landeskonde  von  NiederOsterreich.    (Erben.)    .   .  425 

Vigener,  Fr.,  Die  Mainzer  Dompropstei  im  14.  Jahrhuudert.  (Schreiber.)  266 
Vogts,  BL,  Das  K61ner  Wohnhaus  bis  za  Anfang  des  19.  Jahrhunderts. 

(Th.  Hampe.)     . 101 

VolpersT  R.,  Fr.  Schlegel  als  politischer  Denker  and  deutfccher  Patriot. 

(Bergstr&Ber.) 162 

Wahle,  0M  Feldzugserinnernngen  rBmischer  Kameraden.   (Kromayer.)  .  650 

Walser,  E.,  Poggins  Florentinns.  (Joachimsen.) 106 

Weiser,  Gr.  Fr.,  Shaftesbury  and  das  deutsche  Geistesleben.    (Barth.) .  400 

Wtfhlwill,  A.,  Neaere  Geschichte  der  Freienand  Hansestadt  Hamburg, 

insbesondere  Ton  1789  bis  1815.    (Daeneil.) 402 

Wolf,  Qaellenkonde  der  deatschen  Reformationsgeschichte.    Bd.  1  a.  2. 

(Kalkoff.) 261 

Woltzendorf  f  £.,  Staatsrecht  and  Natarrecht  in  der  Lehre  vom  Wider- 
standsrecht  des  Volkes  gegen  rechtswidrige  Austkbung  der  Staats- 
gewalt    (Voltelini.)     260 

Zivier,  C,  Neaere  Geschichte  Polens.    Bd.  1.    (Kaindl.) 123 

Nachrichten  and  Notlzen. 

Wissenschaftliche  Gesellschaften  und  (Publikations-) Insti- 
tute     153,  296,  427,  657 

Preisarbeiten 157,  297,  440,  567 

Personalien 159,  297,  428,  667 

Todesfalle:  v.  Ardenne  304.  —  Bauer  304:  —  Becker  163.  —  Binding 
561.  —  Board  800.  —  Bflhmert  300.  —  Bonhoeffer  430.  —  Boos  163. 

—  Baile  165.  —  Crusias  308.  —  Cohn,  Geo  300.  —  Cohn,  Gust  430.  — 
Dttrrw&chter  164;  —  Francotte  302.  —  Friedel  301.  —  Friedrich  164.  — 
Graf  v.  Hertling  303.  —  Hildebrand  SOL  —  flofmann  166.  —  Jander 
166.  —  v.  Janson  166.  —  Jirecek  300.  —  Jungnitz  166.  —  K&mmel  164. 

—  Kalbfufi  301.  —  Kiefer  302.  —  Klebs  301.  —  Kleinschmidt  430.  — 
KScher  164.  —  £8hnke  303.  —  Kohler  559.  —  Kopp  166.  —  Korzon 
166.  —  Laband  301.  —  Landau  166.  —  Leonhard  303.  —  Liebe- 
mann  303.  —  Lindner  561.  —  Ldning  560.  —  Mayer  165.  —  Mayr 
165.  —  Meinardus  801.  —  Michaud  166.  —  Milchsack  662.  —  Morris 
802.  —  Mttnzel  163.  —  Neumann  165.  —  Nippold  302.  —  Ohmann 
301.  —  Philippi  301.  —  Plaumann  303.  —  Poppelreuter  304.  — 
t.  Reber  430.  —  Rehm  164.  —  Richter  302.  —  Richter  303.  —  t.  d.  Ropp 


r^rtrtrtlr-  Original  from 

byV^UUglL  UNIVERSITY  OF  MICHIGAN 


Till  Inhato 

561.  —  Roaenfeld  163.  —  Sander  304,  —  v,  Scala  562.  —  Schmoller 
163.  —  Schottenrailller  430.  —  Simon  166+  —  Smith  16&.  —  Stolzel 
560,  —  Szabo  302.  —  Villari  166.  —  Voigt  303.  —  Volquard&en 
163.  —  Wagner  165*  —  Waltz  300.  —  Warburg  302.  —  Weber  301. 
—  v.  Weilen  302,  —  Wemelburger  300. 

Anregueg  des  Herausgebers      ,    .    .   +   *    487 

Bibliographic  zur  deutschen  Geschichte,   bearbeitet  voa  Theodor 
Grtinbauer  in  Offenbach  a.  Main. 


.     (~*rw*wlh-  Original  from 

^^  UNIVERSITYOF  MICHIGAN 


Forschungen 
zur  Vorgeschichte  des  Bauernkrieges. 

Von 
Otto  Schiff. 

I.  BatiernbeweguBg  und  Ei<lgenossenschaft.     II.  Der  angebliche  Bauernauf- 
stand  von  1486.    III.  Die  nnechte  Reformation  Kaiser  Friedrichs  III. 

I.  Bauernbewegung  und  Eidgenossenschaft. 

Unter  den  Ereignissen,  die  den  heutigen  Schweizerstaat  ge- 
schaffen  haben,  hat  vielleicht  keines  in  Oberdeutschland  so 
tiefen  Eindruck  gemacht,  wie  der  Preiheitskampf  der  Appen- 
zeller. Nach  dem  Vorgange  Wilhelm  Zimmermanns  hat  nanient- 
lich  F  •iedrich  von  Bezold  diese  Tatsache  gewttrdigt;  er  hat 
nachdrucklich  hervorgehoben,  daB  die  Appenzeller  im  Anfange 
des  fttnfzehnten  Jahrhunderts  Vorarlberg  und  Tirol  ihrer  Bauern- 
republik  anzugliedern  suchten  und  daB  sich  auch  die  schwa- 
bischen  Bauerschaften  ihrem  verfiihrerischen  EinfluB  nicht  ent- 
ziehen  konnten.  Die  spatere  Forschung  hat  diese  Zusammen- 
hange  jedoch  nicht  im  einzelnen  verfolgt.  Karl  Lamprecht  wies 
zwar  im  Anschlusse  an  Bezold  auf  die  Appenzeller  hin,  fiigte 
aber  einschrankend  hinzu,  der  Schweizer  EinfluB  sei  „mehr 
politisch  als  sozial"  gewesen.  Die  beiden  letzten  Darsteller  der 
Bauernbewegung,  Th.  Sommerlad  und  K.  Kaser,  tun  der  Appen- 
zeller liberhaupt  nicht  Erw&hnung;  Kaser  gedenkt  —  *  wie  viele 
seiner  Vorg&nger  —  wenigstens  im  allgemeinen  des  eidgenossi- 
schen  Vorbildes,  scheint  aber  zu  glauben,  daB  die  deutsche  Be- 
wegung  erst  zwischen  1490  und  1520  von  ihm  tiefer  beeinflufit 
sei.  Fur  die  Erkenntnis  des  Werdens  der  Bauernbewegung 
handelt  es  sich  indessen  vor  allem  um  die  Sltere  Zeit.  Es  gilt, 
die  Ffiden  zu  verfolgen,  die  sich  seit  dem  Anfange  des  fttnf- 
zehnten Jahrhunderts  aus  den  Schweizer  Bergen  nach  den  be- 
nachbarten  oberdeutschen  Landschaften  hintiberspannen. 

Hiitor.  Vierteljahrschritt    m*>.  1.  1 


r^rtrtrtlr-  Original  from 

byV^UUglL  UNIVERSITY  OF  MICHIGAN 


n 


2  Otto  Schiff 

Der  Freiheitskarapf  der  Appenzeller  richtete  sich  gegeo  ihren 
geistlicben  Flirsten,  den  Abt  von  St.  Gallen1.  Die  ersten  Re- 
gungen  des  Widerstandes  zeigen  sich  im  Jahre  1367.  Zebu 
Jalire  spater  schlossen  sich  die  Appenzeller  —  nach  dem  Muster 
der  benachbarten  Stadt  St,  Gallen  —  dem  schw&bischen  St&dte- 
bunde  aiu  Auf  dies  Biindnis  gesttitzt,  gaben  sie  sich  nicht  nur  einen 
Gemeinderat,  von  dreizehn  Pflegern-,  sondern  sie  versuchtenauchbei 
der  Bestellung  der  Amtlente  mitzusprechen  und  mifiliebige  Abgaben 
zu  sperren  Zwar  wurde  dieser  Streit  nach  zweij&hriger  Dauer 
durch  einen  Schiedsspruch*  beigelegt,  aber  bereits  im  Jahre  1401 
braeh  der  oflene  Aufruhr  wieder  aus.  Die  Appenzeller  steltten 
datnals  neben  politischen  auch  soziale  und  wirtschaftliche  For- 
denmgen:  Sie  verlangten  nicbt  nur  einen  Anteil  an  der  Er- 
nennung  der  Amtleute,  sondern  auch  Freiziigigkeit  innerhalb  des 
Stiftsgebiets  und  Milderung  der  Lasten,  namentlich  in  bestinim- 
ten  Fallen  Befreiung  von  Todfall  und  EhrschatzV  JaT  einzelne 
erkl&rtent  ^.die  Wasser  wfiren  gemein*41,  ein  Satz,  dert  wie  der 
Widerspruch  gegen  den  Todfall,  in  der  Revolution  von  1525 
wiederkehrt.  Noch  mehr  gemahnt  es  an  den  grofien  Baueru- 
krieg,  wenn  ein  maBvall  gesinnter  Zeitgenosse  des  Appenzeller- 
krieges  die  Mifiwirt&chaft  des  Abtes  geiBelt: 

,TEr  lieB  ein  araptltlt  die  pnren  scbetzei). 
Wollt  inn  nit  darin  ze  hilfl  kan  |  =  kommenj, 
Da  von  er  groflen  schaden  most  enpfau. 
Die  puren  musten  den  diener  lonen. 
Er  gab  inn  ze  essen  bonen. 

1  I  Umi  den  Aippensellerkrieg  vgl*  J.  Dierauer,  Ue&chh  der  Schweize- 
rischen  Kidgenossenschaft,  2.  Aui  Bd.  1,  S.  439  8\  m.  Bd.  2,  S,  30  ff.:  ferner 
W.  Ohrint,  Appenzella  Befreiuug.  Tetl  1.  2,  (Jahre&bericht.  der  Staats-Olier- 
realschule  in  Laibach.  1908.  1909).  Die  wicbtigste  Quelle  iat  das  UTknnden- 
burii  der  Abtei  St.  fialleti  bearb,  von  W&rtmanti  (sp&ter  von  Blltter  und 
Schiefl)  Bd,.4  u,  5:  wir  fflhren  es  kurzweg  als  ^rk.-Buch"  an.  —  Zur 
Fr age.  nach  dem  Einfluli  des  Appenzellerkriegea  auf  Oberdtutschl&nd  vgl. 
\Y.  Zimmerraaim,  Allgeineine  (resch,  dea  gToBen  Bauemkrieges  Neue  Ausg\ 
lt  75:  F.  v,  Bezftld,  Gescb,  der  deutschen  Reformation  151;  It.  Lampreckt, 
Uentsdie  Uesch,  Bd.  5T  Halfte  1,  S.  108—109;  Th.  Sommerlad,  Art.  ltBauerD- 
krieg**  im  HandworterbueU  der  SUatswissenschaften  (3.  Aufl,)  Bd.  2;  V.  v. 
Kraus  u.  K,  KaserT  Dentache  Gesch.  im  Ausgang  des  Mittelalters  2,616. 

^  Urk.  Buoh  4,  Nr.  1777.       .    a  Ebda.  Nr,  1810  (1379  Nov.  16). 

*  Ebda.  Nr.  2226.     2227. 

5  Heimchronik  des  Appenzellcrkriegea.    Hrag,  von  J.  t.  Arx  (St.  Gallen 

182n).    S.   12. 


Digged  by  Google 


Original  from 
UNIVERSITY  OF  MICHIGAN 


Forschuugen  zur  Yorgeschichte  des  Bauernkrieges  3 

Wenn  die  armen  ltttt  inn  rufften  an, 

Das  er  inn  hett  benan  [=benomnienJ 

Den  grofien  schaden,  der  in  ufflag, 

Wie  ring  [=geringj  er  denn  das  wa?  [—wog]1!*' 

Durcb  Vertrage  und  Schiedsspruche  wiederholt  unterbrochen, 
zog  sich  der  Freiheitskampf  der  Appenzeller  bis  1429  bin. 
Entscheidend  far  seinen  Ausgang  war  der  Burg-  and  Land- 
rechtsvertrag,  den  Appenzell  1411  mit  den  sieben  ostlichen  Orten 
der  Eidgenossenschaft  schlofl.  Die  Berggemeinde  gewann  zwar 
nicht  die  Stellung  eines  gleichberechtigten  Bundesgliedes,  aber 
doch  machtige  Preunde,  deren  Vermittlung  wesentlich  dazu  bei- 
trug,  dafj  den  Appenzellern  schlieBlich  die  politische  Unabhan- 
gigkeit  und  zugleich  die  Befugnis  zur  Ablosung  zahlreicher 
wirtschaftlicher  Lasten  zugestanden'  wurde2. 

Den  Hohepunkt  der  Volksbewegung  bilden  die  Jahre  1405 
bis  1407.  Damals  begniigten  sich  die  Appenzeller  nicht  damit, 
fur  die  eigene  Unabh&ngigkeit  zu  kampfen,  sie  trugen  vielmehr 
die  Gedanken  der  Freiheit  und  des  Aufruhrs  weit  hinaus  unter 
die  Landbev5lkerung  der  benachbarten  Gebiete,  unter  denen  das 
habsburgische  an  erster  Stelle  stand,  „Es  was  in  den  selben  tagen 
ain  louf  in  die  puren  komeir',  sagt  eine  glaubwiirdige  Chronik, 
„daB  si  alle  Appenzeller  woltent  sin;S4i;  am  liebsten  hatten  diese 
„keinen  Herrn  im  ganzen  Schwabenlande  bestehen  lassen4!" 
Der  Chronist  stand  mit  seiner  Ansicht  nicht  allein.  Die  schwft- 
bische  Ritterschaft,  die  in  dem  Biindnis  von  St.  Georgen  Schild 
vereinigt  war,  f&hlte  sich  derart  bedroht,  dati  sie  fur  den  Abt 
Partei  ergriff;  sie  klagte  tiber  die  wilden  Laufe,  „durch  die 
geraeine  ritterschaft,  herren  und  stete,  land  und  liit,  cluster  und 
ander  erber  und  unversprochen  liit  gedrungen  werdent  yon  dem 
iren  wider  Got  und  alle  rechten5". 

Am  tiefsten  erregten  die  Appenzeller  das  Landvolk  durch 
die  Griindung  des  Bundes  ob  dem  Bodensee.  Sie  bewogen  eine 
grofie  Zahl  von.  Gemeinden  in  dem  heut  sanktgallischen  Rhein- 
tal  und  in  Vorarlberg,  ja  selbst  einige  Tiroler  Taler,  mit  ihnen 
eine   neue  Eidgenossenschaft  abzuschliefien.     Auch  im  Thurgau 


1  Ebda.  3 

-  Vgl.  die  Schied*sprttche   von  1421   und  1429  in  Urk.-Buch  5,  Nr.  3017 
u.  3507. 

a  Klingenberger  Chronik,  hrsg.  von  A.  Henne  (Gotha  1861)  S.  163. 
1  Ebda.  164.  ft  Urk.-Buch  4,  Nr.  2404  (1407  Okt,  27.). 

1* 


r^rtrtrtL-  Original  from 

byV^UUglL  UNIVERSITY  OF  MICHIGAN 


4  Otto  Schiff 

hatten  sie  zahlreichen  ATnhang1.  Freilich  brach  der  Bund  ob 
dem  See  schon  im  Januar  1408  durch  das  Treffen  bei  Bregenz 
zusammen.  Aber  die  Wiihl-  and  Werbearbeit  der  Appenzeller 
dauerte  fort,  Eines  ihrer  wirksamsten  Mittel  war  es,  auswftrtige 
Bauern  in  ihr  Landrecht,  ihren  Gemeindeverband,  aufzunehmen. 
Sie  folgten  auch  hier  dem  Beispiel  der  stadtischen  Politik,  das 
schon  in  den  Anfttogen  ihres  Freiheitskampfes  eine  Rolle  gespielt 
hatte.  In  einer  Denkschrift  von  1419*  beschwerte  sich  die 
Abtei  St.  Gallen,  die  Gemeinde  von  Appenzell  nehme  t&glich 
Gotteshauslente  aufierhalb  ihrer  Landesmarken  zu  „Landleuten" 
an  and  ermutige  sie,  dem  Gotteshaase  sein  Recht  vorzuenthalten. 
Diese  ausw&rtigen  Gemeindeglieder  wollen  ihre  Giiter  nicht  als 
Lehen  des  Stiftes  anerkennen,  sie  verweigern  „zins,  stiireri, 
vogtrecht,  zehenden,  dienst,  tagwan,  erschatz,  vassnachthuner, 
vail,  gelass",  sie  sind  den  Gerichten  und  Geboten  des  Gottes- 
hauses  nicht  .gehorsam  und  machen  durch  ihr  Beispiel  auch  an- 
dere  Bauern  unbotm&fiig.  Gleich  dem  Abte  klagten  der  Bischof 
von  Konstanz  und  die  Bitter  von  St.  Georgen  Schild  fiber  Ent- 
fremdung  ihrer  Eigen-  und  Vogtleute8.  Diese  Zust&nde  hatte 
der  Chronist  im  Auge,  wenn  er  schrieb:  In  jenen  Tagen  wollten 
die  Bauern  allesamt  Appenzeller  sein. 

Der  Einflufi  der  Appenzeller  reichte  bis  zum  Bodensee*,  also 
bis  in  die  Nachbarschaft  der  Gebiete,  von  denen  die  Erhebung 
des  Jabres  1525  ausgegangen  ist  Auf  ihren  Streifziigen  aber 
drangen    sie.  1406  bis  ins  Allgau  vor5;   auch  diese  Landschaft 

1  Klingenberger  Chronik  158—159.  Dazu  die  urkundlichen  Zeugnisse  bei 
K.  Wegelin,  Neue  Beitr&ge  znr  Geschichte  des  sog.  Appenzellerkrieges  (St» 
fallen  1844);  als  AnMnger  der  Appenzeller  werden  beispielsweise  im  Jahre 
1407  genannt:  Die  Leute  von  Kefiwil,  Romanshorn,  Altnau,  Goldach,  Rohr- 
schach,  Ttlbach,  Untereggen  (Wegelin  97  u.  106). 

*  Urk.-Buch  5,  S.  218ff.  Uber  die  Abfassungszeit  der  Denkschrift  vgl. 
Sehiefi,  Der  AbschluB  des  Appenzellerkrieges  (Appenzellische  Jahrbucher  35. 
1907.    S.  15  Anm.  2  u.  S.  16  A.  1). 

3  Urk.-Buch  6,  Nr.  3507  (1429  Juli  26). 

4  Siehe  die  Ortsnamen  in  Anm.  1. 

5  F.  L.  Baumann,  Gesch.  des  Allgius  2,  36  setzt  nach  dem  Vorgange  von 
Zellweger,  Gesch.  des  appenzellischen  Volkes  (1,377-378)  den  EinfaU  der 
Appenzeller  in  das  Jahr  1407.  Die  besten  Quellen  (bei  Wegelin  63  nebst  Anm.  1) 
sprechen  jedoch  fOr  das  Frtthjahr  1406;  ihnen  folgt  auch  Obrist  2,  39.  Demnach 
ging  der  EinfaU  der  Appenzeller  den  Ailg&uer  Unruhen  voran.  Diese  waren  also 
nicht  nnr  durch  die  Nachrichten  von  der  GrQndung  des  Bundes  ob  dem  See,  son- 
dern  durch  unmittelbare  Einwirkung  der  Appenzeller  Streifscharenhervorgerufen. 


r^rtrtrtlr-  Original  from 

byV^UUglL  UNIVERSITY  OF  MICHIGAN 


Forschangen  zur  Vorgeschichte  des  Baaernkrieges  5 

hat  in  der  Greschichte  der  Bauernbewegung  eine  bedeatsame 
Rolle  gespielt. 

Das  Beispiel  der  Appenzeller  fand  zuerst  ira  oberen  Allgau, 
bei  den  Bauern  des  Bischofs  von  Augsburg  und  einiger  welt- 
licher  Herren,  Nacbahmung.  Die  Bauern  suchten  sicb  herge- 
brachten  Lasten  zu  entziehen,  schlossen  eigenmachtig  eine  Einung 
and  seh&digten  ihre  Herren  durcb  Mord,  Raub  und  Brand.  Am 
28.  September  1406  verurteilte  ein  Schiedsspruch  des  schwabischen 
Stadtebuudes  die  Empdrer,  ihre  Einung  aufzolosen  und  alle  her- 
kdmmlichen  Leistungen  zu  entrichten1.  Ein  Teil  der  Bauern  be- 
eilte  sich . jedoch  gar  nicht,  den  Schiedsspruch  anzuerkennen;  noch 
im  Januar  1407  hatten  ihn  manche  Untertanen  der  Herren  von 
Heimenhofen  nicht  beschworen8.  Im  folgenden  Jahre  waren  es 
die  Untertanen  der  Abtei  Ottobenren,  die  ihrer  Herrschaft  den 
Gehorsam  versagten.  Der  Zwist  wurde  am  1.  August  1408  bei- 
gelegt".  Die  Bauern  wurden  verurteilt,  die  hergebrachten  Zinsen, 
Giilten  und  Falle  zu  entrichten;  wer  sich  iiberiastet  glaubte, 
sollte  die  Entscheidung  des  Stiftsvogts,  des  Bischofs  yon  Augs- 
burg, anrufen.  Am  hartnackigsten  aber  war  der  Streit,  der  in 
der  Abtei  Kempten  zwischen  Herrschaft  und  Bauern  entbrannte*. 
Unter  dem  Fflrstabt  Priedrich  von  Laubenberg,  der  1405  zur 
Regierung  kam,  leitete  das  Stift  eine  unheilvolle  Politik  ein; 
planm&fiig  versuchte  man,  die  freien  Zinsleute  auf  die  Stufe  der 
Leibeigenen  herabzudriicken  und  den  gleichen  Lasten  zu  unter- 
werfen  wie  diese.  Die  Zinsleute  wehrten  sich  nicht  nur  durch 
Schutzvertrage  mit  benachbarten  Herren,  sondern  auch  durch  Ver- 
weigerung  der  geforderten  Abgaben.  Der  Streit  zog  sich  mit 
Unterbrechungen  mehr  als  ein  Jahrhundert  hin  und  gipfelte  in 
den  Aufstanden  von  1491  und  1525. 

In  die  Zeit  des  Freiheitskampfes  der  Appenzeller  fallt  auch 
ein  Angriff  der  Schwarzwaldbauern  auf  die  Abtei  St.  Blasien. 
Die  Landleute  von  Hauenstein,  die  zu  einer  Einung  verbunden 
waren,  lebten  schon  seit  der  zweiten  Halfte  des  vierzehnten  Jahr- 

1  Mosumenta  Boica  Vol.  84,  Pars  1,  Nr.  86. 

*  Regeeta  give  rernm  Boicarnm  antograpba.  Opus  cnra  C.  H.  de  Lang 
iaeeptam,  nnnc  aatem  cnra  M.  de  Freyberg  continuatum  11, 899;  J.  B.  Haggen- 
mttller,  Gescb.  der  Stadt  and  Grafscbaft  Kempten  (Kempten  1840)  1,226. 

'  Monnmenta  Boica  Vol.  34,  Pars  1,  Nr.  94. 

*  Haggenmaller  1, 264 ff.  naeh  archivalischen  Quellen.  Das  frubeste  Zengnis 
for  den  Streit  stammt  ans  dem  Jahr  1415;  die  Verweigerung  der  Abgaben 
wird  1422  bezengt.  Vgl.  auch  Baamann  2,625ff. 


C^f\r%ct\i*  Original  from 

by  VjUU^IC  UNIVERSITY  OF  MICHIGAN 


.  \  ... 
'*■!■''. 


6  Otto  Schiff 

hunderts  haufig  im  Streit  mit  ihrem  Herrn,  dem  Abt.  Jetzt  ge- 
niigte  ein  kleiner  Anlafi,  um  sie  zu  offener  Gewalt  zu  treiben. 
Eine  Witwe  in  Niederweil  suchte  widerrechtlich  Leib  und  Gut 
dem  Stift  zu  entfremden;  es  scheint,  daB  sie  das  Stiftsgebiet  ver- 
lassen  wollte,  nm  sich  einer  aus  dem  Todfall  herruhrenden  Ver- 
bindlichkeit  gegen  die  Herrschaft  zn  entziehen.  Als  der  herr- 
schaftliche  Amtmann  sie  desbalb  verbaften  wollte,  erboben  sich 
die  Hauensteiner,  befreiten  das  Weib,  nahmen  den  Amtmann  and 
dessen  Knechte  gef&ngen,  iiberfielen  das  Kloster  und  raubten 
Klostergut  Zur  Rechtfertigung  ihres  Vorgehens  gaben  sie  an, 
dafi  es  zn  den  Vorrechten  ihrer  Einung  gehSre,  jeden  an zuf alien, 
der  eine  Person  aus  der  Einung  fortzufuhren  versucbe.  Am  15.  Ja- 
nuar  1412  ergtng  ein  vorlftufiger  Urteilssprucli  uber  den  Handel; 
erst  am  5.  Mai  fftllte  Herzog  Friedrich  von  Osterreich  die  end- 
gnltige  Entscheidung,  die  den  Bauern  eine  Geldbufie  und  Schaden- 
ersatz  auferlegte1.  Obwohl  kein  bestimmtes  Zeugnis  vorliegt, 
darf  man  doch  annehmen,  dafi  auch  die  Hauensteiner  den 
Schweizern  nacheiferten. 

Das  Emporkommen  der  Eidgenossenschaft  bet  aber  nicht 
nur  in  den  glorreichen  Tagen  des  Appenzellerkrieges  auf  das 
oberdeutsche  Landvolk  eingewirkt.  Ihr  Einflufi  war  nach- 
haltig  und  tief;  noch  im  Jabre  1460  hat  er  einen  Bauern- 
auf stand  entfesselt*.  Der  Eroberungszug,  den  die  Eidgenossen 
damals  in  den  Thurgau,  den  Besitz  Herzog  Sigmunds  von 
Osterreich,  unternahmen,  rief  im  benachbarten  Hegau  Unruhen 
hervor.  Die  Hegauer  Ritterschaft  stand  *uf  der  Seite  des 
Herzogs;  die  Aufrtthrer  batten,  wie  die  Edelleute  am  15.  Oktober 
sorgenvoll  erkl&rten,  „mercklichen  beystant,  hilff  und  rat  von  den 

1  Zeitschrift  fur  die  Geschicbte  des  Oberrheins  6,  467—470  (Urteils- 
sprtkche  vom  15.  Jan.  a.  5.  Mai  1412).  Aufierdem  Generallandesarchiv  zu  Earls- 
mhe  Kopialbach  1188,  fol.  130  v  — 131  v  (Urknnde  der  Anna  Maigerin  von 
Niederweil,  Witwe  Heinrich  Schnitzingers  nnd  vorher  Konrad  Kamerers,  vom 
7.  Aug.  1412).  Veraeichnis  der  Literatur  ttber  Hanenstein  bei  A.  Xrieger,  Topo-  ( 
graphisches  Worterbuch  des  Grofiherzogtams  Baden.  2.  Aufl.  (Heidelberg 
1904.)  Bd.  1. 

*  Vgl.  Tb.  v.  Kern,  Der  Banernaofstand  im  Hegau  (Zeitschrift  der  Ge- 
sellschaft  fur  Beforderung  der  Geschichts-,  Altertums-  und  Volkskunde  von 
Freiburg  1, 106  ft).  Das  bier  veroffentlichte  Bchreiben  des  Hegauer  Adels 
vom  16.  Okt  1460  (wieder  abgedruckt  im  Furstenbeigischen  Urkundenbucb  8, 
Nr.  464)  ist  neben  einer  kurzen  Nacbricht  der  Klingenberger  Cbronik  (8.  868) 
die  einzige  Quelle  fur  den  Auf  stand.  Zu  den  Ausstellern  gehort  Graf  Hein- 
rich von  Lupfen-Stuhlingen. 


by  Google 


Original  from 
UNIVERSITY  OF  MICHIGAN 


Forschungen  zur  Yorgeschichte  dcs  Bauernkrieges  7 

von  Schafhawsen  und  ander  aydtgenossen  knechten  und  werden 
vast  durch  sie  gesterckt,  das  zu  glawben  ist,  es  geschehe  mit 
willen  ander  eytgenossen".  Schaffhausen  war  ihr  Hauptquartier; 
von  dort  warben  sie  urn  den  Beistand  der  Hegauer  Dorfer.  Ihr 
Fahnlein  zeigte  neben  dem  Pflug  das  bedeutsame  Bild  des  Bund- 
schuhs.  Sie  wollten  das  Besthaupt  abschaffen  und  Willkiirlich- 
keiten  weder  in  der  Bemessung  der  Frondienste  noch  im  Straf- 
verfahren  dulden.  Ihr  Beginnen  mufite  scheitern,  denn  die  Eid- 
genossen,  denen  nur  die  Sicherung  des  eigenen  Gewinnes  am 
Herzen  lag,  iieBen  sie  im  Stiche  und  schlossen  bereits  am  7.  De- 
zember  mit  Sigmund  einen  Vergleich.  Aber  wenn  der  Hegauer 
Bundschuh  auch  im  Keime  erstickt  wurde,  so  ist  er  doch  ein  be- 
ach tenswertes  Ereignis:  Schon  schwehlte  das  Feuer  nOrdlich  des 
Rheins,  in  nachster  Nahe  der  Gebiete,  in  denen  1525  der  grofie 
Brand  ausbrach.  Unter  den  betroffenen  Adelsgeschlechtern  war 
auch  das  flaus  Lupfen-Stiihlingen,  dasselbe,  dessen  Untertanen 
spater  den  Bauernkrieg  erotf'net  haben. 

Wenige  Jahre  nach  den  Hegauer  Unruhen  griffen  die  Eid- 
genossen  iiber  ihre  natiirlichen  Grenzen,  den  Jura  und  den  Rhein, 
hinaus.  Urn  den  befreundeten  Stadten  Miilhausen  und  Schaff- 
hausen  gegen  den  benachbarten  Adel  beizustehen,  erschienen  sie 
1468  im  oberen  Elsafi  und  im  siidlichen  Schwarzwald.  Auch 
diese  Unternehmungen  blieben  sicherlich  nicht  ohne  Wirkung  auf 
das  Landvolk  der  betroffenen  Gebiete.  Zwar  ist  die  Nachricht 
von  einem  Bundschuh  im  Oberelsafi  aus  inneren  Griinden  un- 
wahrscheinlich1,  aber  aus  dem  Schwarzwald  besitzen  wir  ein  zu- 
verl&ssiges  Zeugnis  dafiir,  dafi  die  Schweizer  kraftig  daran  ar- 
beiteten,  die  Schwarzwaldleute  in  der  Umgegend  von  Waldshut 

1  Die  Angaben  fiber  den  oberelsfcssischen  Bundschuh  bei  Janssen  lOesch. 
des  deutschen  Volkes  19.  u.  20.  Aufl.  besorgt  durch  L.  v.  Pastor  2,  482),  W.  Vogt 
(Vorgesch.  des  Banernkrieges  89 — 90)  und  Kraus-K&ser  (Deutsche  Gesch.  im 
Ausgang  des  Mittelalters  2, 516)  beruhen  mittelbar  auf  dem  vereinzelten  Zeug- 
nis einer  Basler  Quelle  (Easier  Chroniken.  Bd.  5.  Leipzig  1895.  8.  440).  Der 
reiche  Aktenstoff  bezeugt  nur,  dafi  Anselm  von  Masmttnster  und  Richard  von 
Z&singen,  die  in  der  Basler  Quelle  als  die  Haupter  des  Bundschuhs  erscheinen, 
zu  den  Adligen  gehttrten,  die  feindlicher  Handlungen  gegen  die  Mtklhftuser 
und  gegen  deren  Bundesgenossen,  die  Solothnrner,  beschnldigt  wurden  (Mofi- 
mann,  Cartulaire  de  Mulhouse.  T.  3.  Strasbourg  1886.  Nr.  1246.  1258.  1390). 
Wenn  wirklich  oberelsassische  Bauern  fur  den  Adel  und  gegen  die  Eidgenossen 
Partei  ergriffen  haben,  so  kttnnen  sie  jedenfalls  nicht  revolution&re  Bestrebungen 
verfolgt  haben;  sonst  ware  ihre  Parteistellung  widersinnig. 


r^rtrtrtL-  Original  from 

byV^UUglL  UNIVERSITY  OF  MICHIGAN 


1 


8  OtU  Schiff 

fur  die  Eidgenossenschaft  zu  gewinnen.  Der  osterreichische  Hof- 
meister  Jakob  Trapp  schrieb  am  31.  Juli  dem  Rate  von  Frei- 
burg: „Und  on  zwifel  sflllen  ir  sin,  wo  ich  mit  den,  so  by  mir 
sind,  nit  hie  wer,  so  wer  der  gantz  wald  on  alien  zwifel  Switz  . . 
Wann  in  geheim  wisset,  das  s5lh  grofi  suchung  an  die  luet  und 
stett  ist,  sich  zu  den  Aidgenossen  ze  tun,  und  wellen  sy  lassen 
ein  ort  der  Aidgenossen  sin1." 

Das  Haus  Osterreich  hat  damals  seinen  Besitzstand  im  Schwarz- 
walde  behauptet,  aber  immerhin  verpflichtete  der  Friedensschlufi 
die  Gemeinde  der  Waldleute  wie  die  Btirgerschaft  von  Waldshut 
zu  dem  Schwur,  den  Eidgenossen  zu  gehorchen,  falls  Osterreich 
die  ausbedungene  Kriegsentsch&digung  nicht  rechteeitig  bezatale®. 
Obwohl  die  Vorbedingung  des  Herrschaftswechsels  nicht  eintrat, 
mochte  der  Vertrag  doch  die  Hoffnung  auf  kttnftigen  Anschlufi 
an  die  Eidgenossenschaft  in  den  Schwarzwaldleuten  erregen- 

Den  Klettgauer  Bauern  verhalf  ihre  eigene  Landesherrschaft, 
das  grftf  liche  Haus  Sulz,  zu  engerer  Yerbindung  mit  einem  Gliede 
der  Eidgenossenschaft.  1478  und  1488  schlossen  die  Grafen  Burg- 
rechtsvertrage  mit  Zurich.  Der  erste  Vertrag  gait  nur  fQr  zehn 
Jahre;  durch  den  zweiten  wurden  Graf  Alwig  und  seine  Nach- 
folger  fiir  ewige  Zeiten  mit  Land  und  Leuten  Burger  der  m&ch* 
tigen  Stadt8.  Sie  versprachen  ihr  Dienst  und  Be^stand  in  Ndten 
und  Geschiften;  dafur  wollte  Zurich  sie  in  ihrem  Besitz  schirmen. 
Nicht  nur  der  Graf,  auch  alle  erwachsenen  Einwohner  des  Klett- 
gaus  muBten  das  Burgrecht  beschwOren.  Eine  Art  Schirmherr- 
scbaft,  die  leicht  zur  Landeshoheit  h&tte  ftthren  kSnnen,  war  da- 
mit  begrundet.  Sie  hat  den  Klettgauern  im  Jahre  1525  Ver- 
anlassung  gegeben,  die  folgenschwere  Einmischung  Zttrichs  an- 
zurufen4. 

1  H.  8ehreiber,  Urkundenbuch  der  Stadt  Freiburg  im  Breisgau.  Bd.  2. 
(Freiburg  1829.)  8.611.  l 

2  Amtiiche  Sammlung  der  ftlteren  eidgenfosischen  Abschiede  2}  Beilage 
Nr.  44  (1468  Aug.  27). 

•  Burgrechtsvertrtge  vom  25.  Juni  1478  u.  11.  Okt.  1488  iin  Staatsarcbiv 
Ziirich,  Stadt  und  Land  3181  u.  3184  (Orig.-Perg.).  Ausftthrliche  Ausziige 
verdanke  ich  der  Giite  der  Archivverwaltung.  Eine  Jnhaltsangabe  des  jttn- 
geren  Vertrages  bei  S.  Hirzel,  Zfirieherische  Jahrbttcher  Bd.  4  (Zurich  1816), 
S.  26  bis  29.  Vgl.  auch  F.  Hegi,  Die#ge&chteten  Rate  des  Erzherzogs  Sigmund 
von  Osterreich  (Innsbruck  1910),  S.  177  Anm.  1. 

4  Vgl.  F.  L.  Baumann,  Die  Eidgenossen  und  der  deutsche  Bauernkrieg 
(Sitzmigsberichte  der  Mtinchner  Akademie,  Philos.-philol.  u.  hist.  Klasse,  Jahrg. 


r^rtrtrtL-  Original  from 

byV^UUglL  UNIVERSITY  OF  MICHIGAN 


Forschungeu  zur  Vorgeschichte  des  Bauernkrieges  9 

Die  Eidgenossen  waren  durchaus  nicht  gewdbnt,  die  Land- 
schaften,  die  sie  gewannen,  als  gleichberechtigte  Glieder  in  ihren 
Bund  aufzunehmen.  Dennoch  nfthrten  ihre  Siege  iiber  Osterreich, 
Burgund  and  das  Reich  in  der  oberdeutschen  Bauernschaft  kiihne 
Hoffoungen.  So  erkl&rt  es  sich,  dafl  die  b&uerlichen  Ver- 
schwdrungen  regelmftBig  mit  der  Eidgenossenschaft  in  Verbindung 
treten  wollen:  Das  wiederholt  sich  1493  im  Elsafi,  1502  im  Bis- 
tum  Speyer,  1514  im  Breisgau1.  Immer  machtiger  wurde  in  der 
Seele  des  oberdeutschen  Landvolks  der  Gedanke,  sich  zu  erheben 
wie  die  Schweizer. 

Unsere  Darstellung  sollte  den  Einflufi  der  Eidgenossenschaft 
auf  das  oberdeutsche  Landvolk  genauer  verfolgen,  als  es  bisher 
geschehen  ist;  zugleich  aber  sollte  sie  die  Frage  kl&ren  helfen, 
in  welchem  MaBe  ein  anderes  grofles  Vorbild  —  das  Hussiten- 
tum  —  auf  die  Bauernbewegung  gewirkt  hat.  Der  Geschichts- 
forscher  ist  freilich  nicht  in  der  gliicklichen  Lage  des  Natur- 
forschers,  der  den  Einflufi  zweier  Faktoren  versuchsmafiig  be- 
stiramen  kann,  indem  er  den  einen  kunstlich  ausschliefit.  Aber 
auch  jener  kann  ein  zuverl&ssiges  Ergebnis  gewinnen,  wenn  er 
seine  Beobachtung  auf  einen  Zeitpunkt  riehtet,  in  dem  der  jiingere 
Faktor  noch  nicht  zu  wirken  begonnen  hat.  So  erschien  es  uns 
notwendig,  bis  zum  Vorabend  der  Hussitenkriege  zuriickzugehen 
und  greifbar  zu  zeigen,  wie  hoch  die  Bauernbewegung  in  der 
Nachbarschaft  der  Eidgenossenlande  schon  vor  dem  Eindringen 
des  „b5hmischen  Griftes"  entwickelt  war. 

IL  Der  angebliche  Bauernaufstand  von  1486. 
Unter  den  Vorspielen  des  Bauernkrieges  wird  auch  ein  Auf- 
stand  genannt,  den  nach  einer  anonymen  Chronik  ein  revolutio- 
nftrer  Augsburger  Prediger  im  Jahre  1486  entziindet  hat.    Die 

1890  a.  1899),  ferner  meine  Abhandlung:  Thomas  Mttfczer  and  die  Bauern- 
bewegung am  Oberrhein  (H.  Z.  110,  S.  67ff.). 

1  J.  G&iy,  Die  Reichsstadt  Schlettstadt  und  ihr  Anteil  an  den  soaalpolit. 
und  religiifcen  Bewegungen  der  Jahre  1490—1536  (Freiburg  1900)  S.  10;  R. 
flerold,  Der  Bundschuh  im  Bistum  Speyer.  Diss.  (Greifswald  1889.)  S.  30  bis 
31;  H.  Schreiber,  Der  Bundschuh  zu  Lehen  (Freiburg  1824)  S.  64.  77.  83.  — 
Auch  der  «oberrheinische  Revolution&rtt  gab  den  Els&ssern  den  Rat,  sich  auf 
die  Seite  der  Schweizer  zu  schlagen;  vgl.  H.  Haupt,  Ein  oberrhein.  Revolu- 
tion^ aus  dem  Zeitalter  Kaiser  Maximilians  1.  (Westdeutsche  Zeitschr.  fHr 
Gesch.  u.J£unst.  ErgEnzungsheft  8,  S.  91  Anm.  3).  DaB  auch  die  historischen 
Vollulieder  den  EinfluB  der  Schweizer  bezeugen,  ist  allbekannt. 


r^rtrtrtlr-  Original  from 

byV^UUglL  UNIVERSITY  OF  MICHIGAN 


X 


10  Otto  Schiff 

Chronik,  die  in  Augsburg  geschrieben  ist,  gibt  folgenden  Be- 
richt1: 

„Und  in  disem  1486  jar,  znr  Zeit  Urbani  dess  Pabstss,  da 
ist  auch  ain  bayeriseher  aufruor  gewesen.  Die  pauren  stienden 
auf,  und  wolten  den  gaistlichen  nit  mer  dan  den  zechenden 
geben,  und  jeder  seinem  herren  nit  mer  dan  zwainzig  pfening 
und  ain  hennen,  und  woltten  nur  vier  gericbt  des  jarss  haben, 
Und  wolt  ain  ieder  fleckh  von  den  iren  13  maner  haben,  die  solt 
man  wellen  und  darzue  nemen  und  aller  gebot  und  urtbelss  er- 
warten.  Die  dreyzechen  wollten  sie  ihren  herren  schickhen, 
dass  sie  darunder.ainen  aman  oder  richter  erwellet,  der  boi  den 
zwelffen  s&ss.  Dass  hat  ain  maister  zu  Augspurg  geprediget  und 
auf  die  bann  [=  BahnJ  gebracht,  der  hiess  Maister  Matheiss 
Korsang.  Da  khamen  die  landtherren  zu  dem  Herzog  von 
Schwaben  und  wurden  ainss,  dass  ain  ieder  seine  arme  leith  solt 
beschickhen  und  mit  der  gelertten  hilff  sie  auss  heilliger  sehrifft, 
des  Papstes  und  Kaiserss  decreten  und  ordnung  irer  gerechtig- 
khait  berichten ;  welcher  nit  gehorsam  sein  wollt,  so  sollten  sie  mit 
hilff  der  andern  gezwungen  werden  mit  dem  schwerdt  Nun  satzten 
sich  dess  Herrn  von  Klingen  underthonen  wider  iren  herren, 
Haintz  von  Stain  war  ir  haubtman  und  ir  fuerer.  In  dem  kham 
Herzog  von  Schwaben,  mit  im  vill  herren,  und  khamen  mit  den 
pauren  zu  schlagen,  und  ward  des  Herzogen  sohn  erselilagen  und 
mit  im  vill  herren.  Doch  lag  der  adel  und  die  ordenlich  obrig- 
khait  ob  und  fingen  der  pauren  haubtman;  der  sagt  inen  alien  der 
pauren  gehaimnussen  und  anschleg,  die  sie  hetten". 

Johannes  Janssen  war  der  erste,  der  diese  Erzfthlung  ver- 
wertet  hat2;  W.  Vogt  ist  ihm  gefolgt,  hat  aber  betont,  dafi  manches 
in  dem  Bericht  ratselhaft  sei.  Insbesondere  hat  Vogt  bemerkt, 
dafi  sp&tere  Augsburger  Geschichtsschreiber  den  gleichen  Vor- 
gang  in  eine  viel  frfthere  Zeit,  in  die  Jahre  des  Investiturstreits, 
verlegen.  Aber  Vogt  gibt  dem  anonymen  Zeugnis  den  Vorzug,  und 
auch  der  neueste  Geschichtsschreiber  der  Bauernbewegung,  KKaser, 
setzt  Matth&us  Korsang  ins  funfzehnte  Jahrhundert,  in  die  g&rende 
Zeit,  in  der  geistliche  Wiibler  die  Massen  entflammten8. 

1  Taschenbuch  far  die  vaterl&nd,  (leach.  Ursg.  von  J.  v.  Bormayr.  X.  F. 
Jahrg.  6  (Mttnchen  1834),  S.  147  —  148. 

*  Janssen,  Gesch.  des  deutschen  Volkes.  19.  u.  k20.  Anl,  besorgt  von  L. 
v.  Pastor.  2,487. 

8  Vogt,  Vorgesch.  des  Banernkrieges  109 ff;  V.  v.  Krans  u.  K.  Kaser, 
Deutsche  Gesch.  iui  Ausgang  des  Hittelalters  2,51ft.     Der  erste  Augsburger 

..  r^nnnlr*  Original  from 

digitized  by  VrUUglL  UNIVERSITY  OF  MICHIGAN 


Forschungen  znr  Vorgesehichte  des  Bauernkrieges  H 

Wie  die  Zeit  des  Ereignisses  verschieden  angegeben  wird,  so 
ist  auch  der  Schauplatz  unsicher.  Mit  Recht  hat  Riezler1  be- 
zweifelt,  da6  der  Aufruhr  auf  bayerischem  Boden  spielte;  deon 
die  OrtsDamen,  die  der  Bericht  neont,  weisen  auf  Schwaben,  ins- 
besondere  auf  den  Thurgau.  Im  Thurgau  saBen  die  Herren  von 
Klingen;  in  ihrer  Herrschaft  lag  die  Rheinstadt  Stein,  nach  der 
Heinz,  der  Bauernhauptmann,  benannt  wird-.  Statt  „bayerischer" 
Aufruhr  ist  nach  Riezlers  einleuchtender  Vermutung  „baurischer" 
Aufruhr  zu  lesen. 

Aber  die  Ratsel,  die  der  Chronist  uns  aufgibt,  sind  damit 
nicht  gelost.  Schon  da6  die  Augsburger  Predigt  in  der  Feme, 
im  Thurgau,  einen  so  kraftigen  Widerhall  fand,  ist  merkwiirdig 
genug.  Noch  verd&chtiger  ist  die  Angabe,  dafi  Matthaus  Korsang 
im  funfzehnten  Jahrhundert  gelebt  habe.  In  alteren  Augsburger 
Quellen  ist  sein  Name  nicht  zu  finden.  Uberdies  gab  es  im  funf- 
zehnten Jahrhundert  weder  einen  Papst  Urban  noch  Herzoge  von 
Schwaben,  und  der  letzte  Herr  von  Klingen  ruhte  im  Jahre  1486 
seit  etwa  vierzig  Jahren  in  der  Graft  seiner  Vater s. 

Unsere  Chronik,  die  bis  1518  reicht,  also  in  der  vorliegenden 
Gestalt  nicht  vor  diesem  Jahre  abgeschlossen  worden  sein  kann, 
ist  nicht  die  alteste  Quelle,  die  von  Matthftus  Korsang  und  Heinz 
von  Stein  zu  erzahlen  weiB.  Ihr  Bericht  fiber  den  Bauernaufruhr 
stammt  sachlich  und  zum  guten  Teile  wortlich  aus  der  Chronik 
des  Thomas  Lirer  von  Rankweil,  die  bereits  in  den  ersten  Tagen 
des  Jahres  1486  erschienen  ist4.  Nur  in  einem  Punkte  weicht 
die  Vorlage  von  der  Ableitung  ab:  Nach  Lirer  spielt  der  Auf- 
stand  nicht  im  ausgehenden  Mittelalter,  sondern  ein  halbes  Jahr- 
tausend  frtiher,  im  Jahre  922 !  Zwar  erhebt  die  gedruckte  Chronik 
den  Anspruch,  auf  eine  Handschrift  zuriickzugehen,  die  im  Jahre 
1133  an  St.  Oswalds  Tag  geschrieben  worden  sei;  zwar  will  sie 

Gesckichtsschreiber,  der  das  Ereignis  in  die  Zeit  des  Investitnrstreits  setzt, 
ist  Gasser  (bei  Mencken,  Scriptores  rerum  Germanicarnm  1,1405—1406).  Anf 
seinem  1572  abgeschlossenen  Werke  fuflen  die  von  Vogt  genannten  sp&teren 
Berichte.  !  Riezler,  Gesch.  Baierns  8,  802. 

*  Vgl.  Pupikofer,  Geschichte  der  Freiherren  von  Klingen  (Thurgauische 
Beitrftge  znr  vaterland.  Gesch.  10,  Iff.).  s  Ebda.  101. 

4  Ulm,  bei  Oonr.  Dinckmnt ,  1486  Jan.  12  (=  flain,  Repertorium  biblio- 
graphicnm  10117)  fol.el  —  e2.  Eine  Ansgabe  rait  Erlftnternngen  verOffent- 
lichte  J.  R.  Wegelin  nnter  dem  Titel:  Th.  Lirers  von  Ranckweil  Alte  Schwa- 
bisctie  Geschichten.  Lindau  1761.  Zur  Kritik  Lirers  vgl.  J.  Zflsmair  in  den 
Schriften  des  Vereins  fur  Gesch.  des  Bodensees  Heft  16,  S.  13ff. 

..  {~*rw"*nlf*  Original  from 

digitized  by  VrUUglL  UNIVERSITY  OF  MICHIGAN 


12        Otto  Schiff:  Forschungen  zur  Vorgeschichte  des  Bauernkrieges 

iiberiiefern,  was  „Thoman  Lirer  gesessen  zao  Ranckweil  das  do 
gehort  zuo  dem  schloB  und  herrschafft  Felltkirch",  ein  Knecht 
des  Herrn  von  Werdenberg,  mit  eigenen  Augen  gesehen  und  von 
wahrbaftigen  Leuten  erfahren  hat  —  aber  sie  ist  nichts  desto 
weniger  eine  der  fcrgsten  Liigenchroniken  des  fiinfzehnten  Jahr- 
hunderts.  Zur  Wiirdigung  der  Angaben  Lirers  genugen  wenige 
Hinweise:  Auch  im  Jahre  922  regierte  kein  Papst  Urban;  die 
Herzoge  Hug  und  Bundus,  die  er  nennt,  wird  man  in  der  Ge- 
schichte  Schwabens  vergeblicb  suchen.  Von  Herzog  Bundus  er- 
zfthlt  Lirer  die  merkwiirdigsten  Gteschichten:  Der  Herzog  ist 
eigentlich  ein  untergeschobenes  J&gerkind.  Aber  das  Merk- 
wttrdigste  in  seiner  Erzahlung  sind  die  Thurgauer  Bauern,  die 
den  Aramann  aus  den  dreizehn  gew&hlten  Vertretern  der  Gemeinde. 
hervorgehen  lassen  wollen.  Sie  zeigen  im  Jahre  922  ein  so  fort- 
geschrittenes  Verst&ndnis  fttr  den  Segen  der  Selbstverwaltung, 
dafi  man  nicht  zweifeln  kann9  wo  sie  in  die  Schule  gegangen 
sind:  Bei  den  Eidgenossen  des  sp&ten  Mittelalters1. 

Schon  der  Vorarlberger  Historiker  Zosmair*  hat  bemerkt,  dafi 
Lirer  bei  der  Schilderung  des  Thurgauer  Bauernaufruhrs  an  die 
Zeiten  des  Appenzellerkrieges  gedacht  habe.  In  der  Tat  gftrte 
es  damals  im  Thurgau  und  nicht  minder  in  Vorarlberg,  wo  die 
Lirersche  Chronik  entstanden  ist.  Aus  Erinnerungen  an  den 
Appenzellerkrieg  und  an  die  oberdeutschen  Bauernunruhen  des 
fiinfzelinten  Jahrhunderts  formte  der  erfinderische  Chronist  seine 
Erz&hlung  von  einem  Bauernaufstande,  den  er  fur  das  Werk 
eines  revolutionftren  Predigers  ausgab.  Da  er  diesen  aus  Augs- 
burg stammen  laBt,  haben  Augsburger  Chronisten  seine  Erzfthlung 
aufgenommen.  Dabei  wurde  die  Geschichte  bald  in  das  Jahr  1486 
veriegt,  in  dem  Lirers  Werk  erschienen  ist,  bald  in  die  Zeit 
Urbans  II.  und  des  Investiturstreits.  Sie  ist  ein  Mftrchen,  aber 
doch  ein  Nachklang  der  grolien  geschichtlichen  Wirkung,  welche 
die  Eidgenossen  auf  die  oberdeutschen  Bauern  des  sp&ten  Mittel- 
alters geubt  haben. 

1  Der  Bauernaufstand  von  922  oder,  wie  spatere  Geschichtswerke  angeben, 
vod  992  hat  sich  in  der  Literatnr  nicht  so  lange  behauptet,  wie  der  von  1486. 
Immerhin  erscheint  er  noch  bei  W.  Zimmermann,  Allgemeine  Geschichte  des 
grofien  BauerLkrieges.    Neue  Ausg.  1,  67—68.        _ 

*  A.  a.  O.  S.  16. 

(Stndie  III  erscheint  im  n&chsten  Heft.) 


by  Google 


Original  from 
UNIVERSITY  OF  MICHIGAN 


13 


Das  Reichskriegssteuergesetz  vom  Jahre  1422. 

Vou   * 
Hermann  Herre. 

Der  im  Sommer  des  Jahres  1422  wegen  der  drohenden  Hussiten- 
gefahr  in  Niimberg  gehaltene  Reichstag  gab  dem  Reich  auBer 
der  ersten  umfassenden  und  grundlegenden  und  darum  auch  in 
sp&teren  Zeiten1  von  verschiedenen  Standen  zur  Begrttndung  ihrer 
Reicbsunmittelbarkeit  verwerteten  Matrikel  das  erste  zur  Durch- 
fuhrung  in  alien  Teilen  des  Reichs  bestimmte  Kriegssteuergesetz. 
So  glauben  wenigstens  neuere  Forscher  annehmen  zu  mussen,  und 
zwar  vorwiegend  auf  Grand  des  im  8.  Bande  der  Deutschen 
Reichstagsakten  zusammengestellten  Aktenmaterials,  voran  der 
Herausgeber  des  Bandes,  Dietrich  Kerler2,  dann  Georg  Schuster8, 
Richard  Schroder4,  Fritz  Dietz5,  Theodor  Lindner6,  Eugen  Niib- 
ling7,  Johannes  Sieber8  und  neuerdings  Albert  Werminghoff9. 

1  Vgl.  darflber  B.  87—89  der  in  Anm.  8  genannten  Abhandlung  Siebers. 

*  Deutsche  Reichstagsakten  8,  106-108. 

3  Der  Konflikt  zwigchen  Sigmuud  und  den  Kurftlrsten  und  die  Haltung 
der  Stadte  dazu  (1424-1426).   Jenaer  Dissertation,  Berlin  1885. 

4  Lehrbuch  der  deutschen  Recltfsgeschichte.  Leipzig  1889. 

5  Die  politische  Stellung  der  deutschen  Stldte  von  1421—1431  mit  be- 
sonderer  Beriicksichtigung  ihrer  Beteiligung  an  den  Reformbestrebungen 
dieser  Zeit.    Dissertation,  Giefien  1889. 

*  Deutsche  Geschichte  unter  den  Habsburgern  und  Luxemburgern  (1273 
bis  1437),  Band  2,  Stuttgart  1893. 

7  Die  Judengemeinden  des  Mittelaiters,  insbesondere  die  Judeugemeinde 
der  Reichsstadt  Uim.  Ulm  1896.  Das  Buch  ist  ziemlich  flilchtig  ausgearbeitet 
und  infolgedessen  mit  vielen  M&ngeln  behaftet.  Es  d^rf  nur  mit  Yorsicht 
benutzt  warden. 

8  Zur  Geschichte  des  Reichsmatrikelwesens  im  ausgehenden  Mittelalter, 
1422—1521  (Leipziger  historische  Abhandlungen,  Heft  24).    Leipzig  1910. 

0  Die  deutschen  Reichskriegssteuergesetz©  von  1422  bis  1427  und  die  deutsche 
Kirche  Ein  Beitrag  zur  Qeschichte  des  vorreformatorischen  deutschen  Staats- 
kircbenrechts.  Weimar  191ft.  Die  Seiten  21-131  dieser  Schrift  sind  Neu- 
druck  einer  unter  dem  gleichen  Titel  in  der  Zeitschrift  der  Savigny-Stiftuns 


f~  Original  from 

byV^UUglL  UNIVERSITY  OF  MICHIGAN 


14  Hermann  Herre 

Auf  das  ehemalige  Vorhandensein  des  Steuergesetzes  schloB 
Kerler  teils  aus  einer  Mitteilung  zweier  am  Reichstag  teilnehmen- 
den  StraBburger  Gesandten,  des  Handwerksmeisters  Hans  Sturm 
von  yturmeck  und  des  Altammanmeisters  Klaus  Gerbott,  an  ihren 
Meister  und  Hat  vom  12.  August  1422  \  der  zufolge  Konig  und 
Fursten  damals  die  Auf  lage  einer  „schatzung  durch  alle  Diitsche 
lant"  vorhatten,  teils  aus  einer  in  Eberhard  Windeckes  Denk- 
wurdigkeiten  zur  Geschichte  des  Zeitalters  Kaiser  Sigmunds*  ent- 
haltenen  und  auch  ander warts  aiiberlieferten,  aber  nirgends  n&her 
datierten  Liste  von  Grafen,  Herren  und  Abten,  die  laut  Uber- 
schrift  nden  hundersten  pfennig"  zur  Ablosung  des  ihnen  in  der 
Matrikel  auferlegten  Kriegsdienstes  bezahien  wollten,  teils  endlich 
aus  koniglichen,  vom  7.  und  9.  September  datierten  Vollmachten4 
fiir  Markgraf  Bernhard  von  Baden  und  Graf  Ludwig  von  Ottingen 
zur  Einziehung  dieses  hundertsten  Pfennigs  von  alien  in  die  Ma- 
trikel uicht  eingetragenen  Reichsstanden.  Er  nahm  „schatzungtt 
unbedenklich  in  der  Bedeutung  von  „Steuertt,  setzte  die  Ent- 
stehung  der  Liste  ebenso  unbedenklich  in  den  August  1422  und 
sah,  unbekummert  urn  den  Mangel  jeder  Begi  tin  dung  dieser  Zeit- 
bestimmung  und  die  darin  liegende  Unsicherheit  seiner  Annahme, 
in  den  beiden  Vollmachten  Folgen  des  Steuergesetzes.  Seiner 
Schilderung  der  Reichstagsverhandlungen  zufolge  hatten  Konig 
und  Fursten  in  einer  am  9.  August  gehaltenen  Sitzung  einen 
„schriftlichen  Antrag"  auf  Erhebung  einer  Geldsteuer  im  Reich 
gestellt,  hatten  aber  infolge  des  trotz  Freigabe  der  Wahl  zwischen 
Kriegsdienst  und  Steuer  sofort  einsetzenden  heftigen  Widerstandes 
der  stadtischen  Gesandten6  ihre  Wiinsche  in  der  geplanten  Form 


fiir  Rechtsgeschichte,  Bd.  36  ( Kanonistische  Abteilung  V,  Weimar  1916),  er- 
schienenen  Abhandlung.  Zn  ihr  sind  jetzt  hinzugekommen  eine  Einleitung 
S.  1-21),  sechs  Anb&nge  (S.  132—271)  und  ein  Nachtrag  (S.  271—273). 
Unter  den  Anh&ngen  ist  der  wichtigste  und  wertvollste  der  fttnfte,  der  eine 
Ubersicht  ttber  die  Steuerleistungen  der  dentschen  Erzbischofe  usw.  auf  Grund 
des  Reichskriegssteuergesetzes  vom  Jahre  1427  bietet.  Der  dem  Nttrnberger 
Reichstag  vom  Jahre  1422  geltende  Teil  der  Schrift  (S.  24—52)  ist  bedauer- 
lichervreise  miBlungen.  Er  bernht  auf  falschen  Vorauasetzungen  und  lafit 
auch  ausreichende  Durcharbeitung  des  Quellenmaterials  vermissen. 
1  RTA.  8  nr.  13B. 

8  Ausgabe  von  Altmann  (Berlin  1893),  S.  164—165. 

9  Vgl.  die  Quellenbeschreibung  von  RTA.  8  nr.  147. 

*  RTA.  8  nrr.  152  und  153. 

*  Diese  Auffa*sung  wird  auch  von  Wendt,  Der  Deutsche  Reichstag  unter 
Konig  Siguraml  (Gierkes  Untersucbungen  zur  dentschen  Staats-  und  Rechts- 


r^nottlr  Original  from 

DyVjUUgu,  UNIVERSITY  OF  MICHIGAN 


Dag  Reichskriegssteuergesetz  vom  Jahre  1422  15 

einer  allgemeinen  Besteoerung  nicht  durchzusetzen  vermocht,  sich 
vielmehr  mit  der  Besteuerung  der  in  der  Matrikel  ttbergangenen, 
vom  Kriegsdienst  also  freibleibenden  geistlichen  und  weltlicben 
Herren  and  der  Jaden  begnflgen  milssen,  und  zwar  hfttten  sie 
jenen  ein  Prozent  des  Einkommens,  diesen  33  Prozent  des  Ver- 
mogens  abgefordert  Demgem&fi  sei  auch  das  Gesetz  zweiteilig 
gewesen.  Der  eine  Teil  habe  Bestimmungen  liber  die  Erhebung 
des  hundertsten  Pfennigs  einerseits  von  alien  die  Abl&sung  des 
Kriegsdiensts  vorziehenden  St&nden,  anderseits  von  den  in  der 
Matrikel  nicht  genannten,  weil  entweder  unbekannten  oder  nber- 
sebenen  geistlichen  and  weltlicben  Herren  and  deren  Untergebenen 
en  thai  ten,  der  andere  Bestimmungen  fiber  Entrichtung  des  dritten 
Pfennigs  durch  die  Jaden  and  fiber  Einteilang  des  Reichs  in 
Jadensteuerbezirke  and  deren  Uberweisang  an  verschiedeneFfirsten, 
Grafen  and  Herren,  anter  andern  an  den  Markgrafen  von  Baden, 
den  Pfalzgrafen  von  Nenmarkt,  Graf  Hans  von  Lupfen  und  den 
Reichsvikar  zu  Verona  und  Vicenza  Brunoro  della  Scala. 

Schuster1  ist  dieser  Auffassung  im  allgemeinen  beigetreten, 
raumt  aber  im  Gegensatz  zu  Eerier2  und  in  offenkundiger  An- 
lehnung   an  Bezolds3  ttbrigens  ganz  unhaltbare  Darstellung  der 


gesehichte,  Heft  30,  Breslau  1889)  S.  89,  vertreten.  Ihm  zufolge  war  die  „all- 
gemeine  Schatzung"  als  „Geldsteuer  nach  Art  des  sp&teren  gemeinen  Pfennigs11 
gedaeht 

1  8. 10. 

*  In  einer  Abhandlung  „Zur  Gesehichte  der  Bestenerong  der  Jaden  durch 
Kaiser  Sigmund  nnd  E5nig  Albrecbt  II."  (2eitschrift  fttr  die  Gesehichte  der 
Jaden  in  Deatschland,  Bd.  3),  die  in  demselben  Jahre  wie  die  Dietzsche 
Dissertation  erschien,  l&Bt  aach  Eerier  (S.  107)  zaerst  den  „Vorscblag,  eine 
allgemeine  Oeldstener  einzuftthren,"  gemacht  and  erst  dann  die  „Bestiminnngen 
tlber  die  tor  den  einzelnen  StKnden  zu  steUenden  Kontingente"  beschlossen 
werden. 

8  Bezold,  Konig  Sigmund  and  die  Beichskriege  gegen  die  Hussiten  bis 
znm  Aasgang  des  dritten  Kreuzzugs  Abt.  1  (Mttnchen  1872)  S.  90—91,  nimmt 
an,  dafi  die  Fttrsten  vorschlagen,  den  hundertsten  Pfennig  za  erheben  and 
davon  ein  Soldheer  aofzostellen,  die  Stidte  aber  diesen  Vorschlag  als  gegen 
ibre  Unabh&ngigkeit  gerichtet  zurilckwiesen,  und  dafi  erst  dann  „statt  dieser 
einheitlichen  llafiregel  eine  ganz  zersplitterte  und  mangelhafte  Organisation, 
ein  Anschlag  nach  dem  Gleichsten  und  Besten"  beschlossen  wurde.  Etwas 
Aholiches  batten  ttbrigens  auch  schon  J&ger,  Gesehichte  der  Stadt  Heilbronn 
and  ihres  ehemaligen  Gebietes  Bd.  1  (Heilbronn  1828)  S.  188—189,  Asch- 
bach,  Gesehichte  Eaiser  Sigmunds  Bd.  3  (Hamburg  1841)  S.  153—154,  und 
Droysen,  Gesehichte  der  Preufiischen  Politik  Bd.  1  (2.  Aufl.,  Leipzig  1868) 
S.  313—314,   ge&ufiert.     Der  Vater  dieser,  wie  wir  sehen  werden,  mit  der 


r^rtrtrtL-  Original  from 

byV^UUglL  UNIVERSITY  OF  MICHIGAN 


16  Hermann  Herre 

Vorg&nge  dem  Steuergesetz  die  Priorit&t  sowohl  vor  der  Matrikel 
zum  t&glichen  Krieg  wie  vor  einer  zweiten,  ebenfalls  vom  Reichs- 
tag bescblossenen,  zur  Befreiung  des  Karlsteins  ehu  Er  laflt 
K8nig  und  Ftirsten  wdie  Erhebung  einer  allgemeinen  Reichssteuer, 
des  hundertsten  Pfennigs,"  beantragen  und  meint,  dafi  man  erst, 
nachdem  man  diesen  Plan  „info]ge  energischer  Opposition  seitens 
der  St&dte"  hatte  aufgeben  mussen,  „nach  langen  Verhandlungen l 
zum  ErlaB  eines  Reichsgesetzes  fiber  die  Stellung  von  Kontin- 
genten  und  die  Zahlung  von  Geldsteuern"  gekommen  sel  Von 
welcher  Art  aber  diese  Geldsteuern  waren,  teilt  er  nicht  mit. 

Noch  weiter  ist  Schroder2  gegangen.  Er  behauptet,  gestiitzt  auf 
Eberhard  Windeckes  Erz&hlungen*  und  in  seltsamer  Dnkenntnis  der 
von  Kerler  verfiffentlichten  Akten,  nichts  mehr  und  nichts  weniger, 
als  dafi  der  Reichstag  beschlossen  habe,  „von  einem  Aufgebote 
zur  Reichsheerfahrt  in  dem  bisherigen  Sinne  Abstand  zu  nehmen" 
und  daf&r  „eine  direkte  Vermogenssteuer  (den  hundertsten  Pfennig)" 
auszuschreiben ,  „die  zur  Aufstellung  eines  Soldnerheeres  ver- 
wendet  werden  sollte".  „Fftr  diejenigen  Reichsst&nde,  die  den 
gemeinen  Pfennig  ablehnten  (namentlich  die  Stadte)*,  sei  „zum 
ersten  Male  eine  gesetzliche  Heermatrikel  als  Grundlage  ftir  die 
Bestimmung  ihres  Kontingents"  aufgestellt  worden. 

Demgegeniiber  lenkt  Dietz4  wieder  in  Schusters  Bahnen  zu- 
ruck.  Auch  ihm  steht  die  Prioritat  des  Steuerprojekts  vor  den 
beiden   Matrikeln  fest.     Beide  sind  ihm  ein   „vollstandig  unzu- 

urkundlichen  Uberlieferung  unvefeinbaren  Auffassung  ist  Eberhard  Windecke, 
der  in  seinen  Denkwiirdigkeiten  zur  Geschichte  des  Zeitalters  Kaiser  Sig- 
raunds  (Ausgabe  Altmanns  S.  151 — 152)  berichtet:  „und  wart  do,"  d.  L  in 
Niirnberg,  „ubertragent  das  man  solte  ziehen  uf  die  Hue  sen.  darumb  die 
herren  eins  wurdent,  daz  man  solte  den  hundertsten  pfennig  nemen  und  dovon 
versolden.  das  wolten  die  stet  nicht.  wan  wer*  das  fur  sich  gangen,  so 
weren  die  herren  innen  worden  der  stet  macht.  das  besonnent  die  stet  gar 
wol  und  wolten  daz  nicht  thfin.  also  wart  ein  ufslag  gemacht  etlicher  herren 
und  iglicher  stat,  [wie  mechtig  sie  an  die  Hussen  ziehen]  solten."  Die  ein- 
tfeklammerten  Worte  erg&nze  ich  aus  der  Oberschrift  zu  cap.  177  (Altmann 
S.  158— 159);  denn  die  von  Altmann  gew&hlte  ErgSnzung  „was  sie  geben"  istzu 
unkritisch.  Auf  das  Irrige  der  Behauptung  Windeckes  von  der  Priorit&t  der 
Steuer  vor  dem  Anschlag  hat  schon  Werminghoff  S.  35  bingewiesen;  aber  er 
irrt,  wie  oben  gezeigt  werden  wird,  nun  seinerseits,  wenn  er  behauptet,  Con- 
tingents- und  Steuergesetz  seien  neben  einander  her  gegangen". 

1  Die  Begriindung  dieser  Behauptung  fehlt.    Aus  den  Akten   ergibt  sich 
das  gerade  Gegenteil,  wie  oben  nachgewiesen  werden  wird. 

2  S.  501.  a  Cap.  170  (Altmann  S.  151—153).  «  S.  20—24. 


r^rtrtrtL-  Original  from 

byV^UUglL  UNIVERSITY  OF  MICHIGAN 


Das  Reichskriegssteuergesetz  vom  Jabre  1422  17 

reichender  Ersatz  fur  den  gescheiterten  Steuerplan",  mit  dem 
seiner  Ansicht  nach  „die  gleichmafiige  Heranziehnng  aller  Reichs- 
burger  znr  Deckung  der  Kosten  der  Aufstellung  ernes  tuchtig 
geschulten,  fur  die  ganze  Zeit  der  Kriegsdauer  stehenden  Soldner- 
heeres  onter  einheitlicher  Fuhrungu  beabsichtigt  war.  Erst  nach 
Ablehnnng  durch  die  Stadte  sei  das  Projekt  auf  die  Fursten, 
Herren,  Grafen,  Ritter  and  Enechte  beschrankt  worden,  wahr- 
scheinlich  jedocb  so,  dafi  ihnen  die  Wahl  zwischen  Kriegsdienst 
and  Geldsteuer  gelassen  wurde. 

Ahnlich  aufiert  sich  Lindner1.  Er  versucht  Kerlers,  Schusters 
and  Dietz'  Ansichten  mit  ei  nan  der  zu  verbinden,  neigt  aber,  da 
er  sich  Ton  Bezolds  EinfiuB  nicht  freizumachen  vermag,  mehr 
den  beiden  letztgenannten  zu.  Er  spricht  ebenfalls  von  dem 
„anfanglichen  Plan,  eine  allgemeine  Auflage  durch  ganz  Deutsch- 
land  zu  erheben",  und  von  der  Gegnerschaft  der  Stadte  und 
kennzeichnet  das  Ergebnis  der  Beratungen  des  Reichstags  als 
ein  „zusamroengesetztesu :  „in  der  Hauptsache"  sei  „eine  doppelte 
Kriegsrustnng  beschlossen  worden  ..  ein  Heer  zum  taglichen  Krieg 
und  ein  zweites  zum  Entsatz  des  Karlsteins.  Daneben  habe  man 
jedoch  den  St&nden  „die  MOglichkeit  gelassen",  „statt  der  Truppen 
Geld  zu  zahlen ,  und  zwar  den  hundertsten  Pfennig,  d.  h.  ein 
Prozent  des  Vermftgens3",  und  zu  dieser  Zahlung  hatten  auch  alle 
diejenigen  Reichsglieder  herangezogen  werden  sollen,  die  nicht 
im  allgemeinen  Anschlag  standen.  Endlich  seien  auch  noch  die 
Juden  mit  der  auflerordentlich  schweren  Abgabe  des  dritten 
Pfennigs,  also  von  33  Prozent  ihres  Vermogens,  belastet  worden. 

Anders  Ntibling8.  Er  lafit  „Reich  und  Fursten"  am  9.  August 
„den  Antrag  auf  Erhebung  einer  Geldsteuer"  stellen,  ihn  dann 
aber,  „soweit  er  eine  Verpflichtung  aller  Reichsstande  bezweckte", 
wieder  zuruckziehen,  weil  „die  Stadte  und  die  Juden"  sich  gegen 
die  Besteuerung  straubten.  Als  Ersatz  dienten  die  oben  er- 
wahnten,  von  Kerler  zusammengestellten  „Kriegs-  und  Geld- 
steuern'4,  bei  deren  Auf  lage  „die  erste  Reichsmatrikel"  als  „Grund- 
lage  oder  Kataster"  verwendet  wurde.  Den  Reichsstanden  blieb 
die  Wahl  „zwischen  der  Stellung  eines  Truppenkontingents  oder 
einer  Geldleistung". 

*»  S.  333  and  334. 

*  Das  ist  natttrlich  ein  Irrtam.    Die  Steuer  wurde  vorzugsweise   vom 
Einkommen  erhoben.    Vgl.  weiter  nnten. 
3  S.  464— 466. 


ffiator.  VJerteljthrschrift.  1919.  l. 


by  Google 


Original  from 
UNIVERSITY  OF  MICHIGAN 


18  Hermann  Herre 

Sieber1  bekennt  sich  dagegen  im  allgemeinen  wieder  zu  den 
Ergebnissen  der  Dietzscben  Untersuchung.  Er  erweitert  sie 
lediglich  mit  der  nicht  bewiesenen  Behauptung'2,  daB  „Spuren" 
des  Versuchs,  zu  einer  „allgemeinen  Reichsumlage"  zu  gelangen, 
noch  in  der  Matrikel  zum  t&glichen  Krieg  wahrzunehmen  seien. 

Diesen  „Spuren"  ist  dann  VVerminghoff8  nachgegangen.  Er 
fafit  die  oben  erwaknte  Liste  der  zur  Entrichtung  des  hundertsten 
Pfennigs  bereiten  Reichsstande  nicht  als  selbstandiges  Aktenstuck 
auf,  sondern  nur  als  „zweiten  Teil",  als  „Anhangu  der  Matrikel 
zum  tfiglichen  Krieg4.  Hatte  Kerler  beide  noch  scharf  ausein- 
ander  gehalten,  indem  er  die  Liste  fur  einen  Bestandteil  des 
Steuergesetzes  erkl&rte,  so  verbindet  Werminghoff  sie  nunmehr 
zu  einem  einheitlichen  Akt  und  betitelt  ihn  „Verzeicbnis  der- 
jenigen  Reichsglieder,  die  zu  einem  Teil  fttr  ein  bis  zur  Vernichtung 
der  Ketzer  kftmpfendes  Heer  bestimmte  Kontingente  von  Glefen 
und  verschiedentlich  auch  Schutzen  aufbringen  und  unterhalten, 
die  zum  andein  Teil  fttr  Werbung  und  Ausrustung  von  Soldnern 
die  Abgabe  des  hundertsten  pfennigs  auf  sich  nehmen  sollten*. 
Er  hatte  nun  folgerichtig  auch  auf  die  Annahme  eines  der  Matrikel 
nebengeordneten  Steuergesetzes  verzichten  inussen,  weicht  dem 
aber  aus,  indem  er  nur  die  schon  erw&hnten  beiden  Vollmachten 
fur  den  Markgrafen  von  Baden  und  den  Graf  en  von  Ottingen 
und  eine  dritte  dem  Markgrafen  zur  Einziehung  der  Judensteuer 
erteilte*  als  auf  dem  Gesetz  aufgebaut  oder  richtiger  aus  Teilen 
desselben  zusammengesetzt  erklart.  An  der  Hand  dieser  drei 
Aktenstttcke  glaubt  er  feststellen  zu  kOnnen,  daB  das  Gesetz 
„allem  Anschein  nach,  wenn  es  ttberhaupt  systematisch  gegliedert 
gewesen  sei,  aus  mehreren  Abschnitten",  genauer  gesagt  aus  fttnf 
Teilen  bestanden  habe.  Der  erste  Teil  „mochtew,  meint  er,  einen 
Hinweis  „auf  die  Leistungen"  enthalten  haben,  „die  in  der  Ma- 
trikel als  solche  der  darin  genannten  Reichsglieder,  reichsunmittel- 


1  S.  28  und  99. 

'  Sieber  beruft  sich  auf  Dietz  S.  22;  doch  ist  weder  dort  uoch  anderswo 
eine  fchnliche  Behauptung  zu  finden. 

3  S.  25—28. 

4  Auch  diese  Ansicht  scheint  unter  Bezolds  Einflufi  entstanden  zu  sein, 
der  1,  93  die  in  der  Liste  genannten  Grafen.  Herren  und"Abte  als  „zweite 
Gruppe"  der  angeschlagenen  St&nde  bezeichnet,  die  im  AnschluB  an  den  efsten 
Vorschlag  der  FQrsten  (vgl.  S.  15,  Anm.  3)  darauf  beharrt  habe?  den  hundert- 
sten Pfennig  zu  zahlen. 

6  RTA.  8  nr.  154. 


by  Google 


Original  from 
UNIVERSITY  OF  MICHIGAN 


Das  Reickskriegsstenergesetz  ?om  Jahre  1422  19 

barer  und  reichsmittelbarer,  namhaft  gemacht  waren".  Im  zweiten 
sei  „wahrscheinlichu  angeordnet  worden,  daB  die  in  der  Matrikel 
nicht  aufgefiihrten  Grafen,  Herren,  Bitter,  Knechte,  Abte,  Ab- 
tissinnen,  PrOpste,  Pralaten,  Dechanten,  Kapitel  und  die  iibrige 
Geistlichkeit  den  hundertsten  Pfennig  vom  Einkommen,  ihre  Unter- 
gebenen  die  gleiche  Abgabe  vom  Vermogen  entrichten  sollten. 
Der  dritte  habe  „vermutlich"  den  „n&heren  Bestiramungen  iiber 
die  Steuerzahlung"  gegolten,  ferner  denjenigen  „tiber  die  Aus- 
dehnung  der  Steuerpflicht  auf  Burger  und  Bauern,  iiber  Strafen 
wider  Ungehorsame  und  iiber  die  Unterstutzung  der  Steuer- 
sammler  durch  alle  Reichsbewohner".  Im  vierten  sei  die  Ab- 
losung  des  Kriegsdienstes  durch  Entrichtung  des  hundertsten 
Pfennigs  auch  den  in  die  Matrikel  aufgcnommenen  Reichsst&nden 
gestattet  worden,  und  den  Inhalt  des  fiinften  hatten  „Vorschriften 
uber  eihe  allgemeine  Judensteuer  im  Betrag  des  dritten  Pfennigs, 
d.  h.  uber  eine  VermOgenssteuer  von  33  Prozent",  gebildet. 

So  Kerier,  Schuster,  Schroder,  Dietz,  Lindner,  Niibling,  Sieber 
und  Werminghoff. 

Von  einer  Auseinandersetzung  mit  Schroder  sehe  ich  hier  ab. 
Seine  Ansicht  ist  l&ngst  uberholt  und  kann  ohne  weiteres  als  ab- 
getan  gelten,  trotzdem  sie  noch  in  der  letzten,  fiinften,  Auflage1 
wiederholt  wird.  Was  die  anderen  Autoren  anbetrifft,  so  wird 
man  beim  Lberschlagen  ihrer  Ausfiihrungen  leicht  finden,  dafi  sie 
zwar  an  Kerlers  Hypothese  eifrig  weiterzuspinnen  versucht,  da- 
bei  aber  gerade  den  springenden  Punkt,  die  Beantwortung  einer 
der  Hauptfragen,  von  der  Wert  und  Unwert  der  ganzen  Hypo- 
these abhangen,  beiseite  gelassen  haben:  sie  haben  auch  nicht 
den  geringsten  Versuch  gemacht,  jene  von  Kerier  auf  gut  Glftck 
in  den  August  1422  gesetzte  Liste  in  einwandfreier  Weise  als 
Bestandteil  der  Akten  des  Niirnberger  Reichstags  durch  den 
Nachweis  festzulegen,  dafi  die  in  ihr  aufgezahlten  Grafen,  Herren 
und  Abte  damals  auch  tatsftchiich  in  Niirnberg  waren  und  an 
den  Reichatagsverhandlungen  teilnahmen  oder  wenigstens  Ver- 
treter  dort  hatten.  Und  auch  sonst  lassen  ihre  Ausfiihrungen 
gewissenhafte  Nachpriifung  der  Akten  vermissen,  wie  sie  einer 
Hjrpothese  von  der  Tragweite  der  Kerlerschen  gegeniiber  doch 
eigentlich  selbstverstandlich  sein  sollte.  Mit  uubeweisbaren  Be- 
hauptungen  und  haltlosen  Vermutungen,   wie   sie  von   ihnen   in 


1  Leipzig  1907,  S.  530. 


by  Google 


Original  from 
UNIVERSITY  OF  MICHIGAN 


20  Hermann  Herre 

reicher  Fiille  vorgetragen  werden,  l&flt  sich  die  Forschung  nicht 
ernsthaft  fdrdern. 

Bei  unbefangener,  ohne  R&cksicht  aaf  die  Kerlersche  Hypo- 
these  geflihrter  Untersuchnng  der  Akten  ist  der  wahre  Sach- 
verhalt  wenigstens  ifc  den  fur  die  Beantwortung  der  Frage  nach 
dem  ehemaligen  Sein  oder  Nichtsein  des  Steuergesetzes  entschei- 
denden  Punkten  gar  nicht  so  schwer  zu  ermitteln.  Die  folgenden 
Darlegungen  werden  das  zeigen. 

Die  Verhandlungen  des  Reichstags  fiber  Maflnahmen  zur  Be- 
k&mpfung  der  Hussiten  begannen  unmittelbar  nach  der  am  Nach- 
mittage  des  26,  Juli1  erfolgten  Ankunft  Konig  Sigmunds  in 
Niirnberg.  Zun&chst  besprach  sich  der  KSnig  nur  mit  den  Fiirsten, 
Herren  und  Rittern*.  Die  Einzelheiten  sind  nicht  ttberliefert. 
Das  nach  mehrt&giger  Beratung  etwa  um  die  Wende  des  Juli 
zum  August8  erzielte  Ergebnis  gipfelte  im  Beschluii,  so  schnell 
wie  moglich  einen  Vorstofi,  einen  „ Snellen  zug",  nach  Bohmen 
zur  Verst&rkung  und  Verproviantierung  der  Besatzung  des  Karl- 
steins  zu  unternehmen  und  dem  spater  einen  groB  angelegten 
Feldzug,  den  t&glichen  Krieg,  den  „gemeynen  zog"4,  gegen  die 
hussitischen  Heere  folgen  zu  lassen. 


1  VgL  RTA.  8  nrr.  127;  129;  185  art.  6;  auch  128;  ferner  Bezold  1,  86  bis 
88.  Die  erste  Besprectiung  des  Konigs  mit  den  Kurfttrsten  und  anderen 
Fttrsten,  Herren  und  Rittern  fand  latit  Bericbt  des  Romturs  von  Branden- 
burg Ludwig  von  Landsee  an  den  Hochmeister  vom  81.  Juli  schon  am  27. 
statt  (vgl.  RTA.  8  nr.  129).  Der  Komtur  erwftbnt  als  Gegenatand  der  Be- 
sprechung  aUerdings  nur  die  ibm  begreiflicberweise  besonders  am  Herzen 
liegenden  Note  seines  Ordens,  aber  man  darf  wohl  anoehmen,  dafi  auch 
die  alles  beherrschende  Hussitenfrage  und  andere  Angelegenheiten  erortert 
wurden. 

*  Vgl.  RTA.  8  nr.  131.  —  Die  in  den  tibrigen  Anmerkungen  dieser  Ab- 
handlung  zitierten  Nummern  und  Seiten  beziehen  sicht  soweit  nichts  anderes 
bemerkt  ist,  auf  RTA.  8. 

3  Der  Komtur  von  Brandenburg  versichert  noch  am  81.  Juli  in  dem  eben 
erw&hnten  Bericht,  dafi  der  KSnig  bis  dabin  „aile  tage  mit  den*fursten*  liber 
die  Angelegenheiten  des  deutschen  Ordens  verhandelt  habe  und  „noch  in  keiner 
andern  sache  so  ernst  und  so  bekummertu  gewesen  sei.  Aber  schon  zwei 
Tage  sp&ter,  am  2.  August  (nr.  131),  kdnnen  die  Strafiburger  Oesandten  aus- 
ftthrlicbe  Mitteilungen  fiber  Entscheidungen  und  Anfragen  des  KOnigs  und 
der  Kurfttrsten  wegen  des  Feldzuges  machen.  Also  wird  der  oben  genannte 
Termin  zutreffen. 

4  Dieser  Bezeichnung  bedient  sich  der  Konig  in  einem  Schreiben  an 
Frankfurt  vom  28.  April  1423  (nr.  234).    Sie  gilt  wohl  dem  ftr  den  Sommer 


by  Google 


Original  from 
UNIVERSITY  OF  MICHIGAN 


Das  Reichskriegsstenergesetz  vom  Jahre  1422  21 

Die  am  Reichstag  teilnehmenden  Vertreter  der  St&dte  Strafl- 
burg,  Basel,  Worms,  Ntirnberg,  Frankfurt,  Breisach,  Freiburg, 
Rothenburg,  Heilbronn,  Hall/ Schweinfurt,  Windsheim,  Weifien- 
burg,  Wimpfen  und  Weinsberg  und  die  der  Reichsstftdte  im  Elsafi 
wurden  entweder  am  oder  kurz  vor  dem  2.  August1  durch,  konig- 
liche  und  kurfurstliche  Rate  von  diesem  BeschluB  verst&ndigt2. 
Gleichzeitig  wurden  sie  zur  Mithilfe  aufgefordert.  Sie  sagteu 
zwar  namens  ihrer  St&dte  einmfitig  zu,  wollten  sich  aber  nur  am 
tftglichen  Kriege,  nicht  auch  am  Zuge  zum  Karlstein  beteiligen; 
und  auf  das  weitere  Ersuchen  der  Rate8  um  Mitteilung  von  Art 
und  Zahl  der  Truppen,  die  sie  zu  stellen  gedachten,  also  um 
Aus&bung  des  herkOmmlichen  Selbstanschlags4,  wie  der  KOnig 
ifcui  auch  schon  von  den  KurfUrsten  und  andern  anwesenden 
Reichsst&nden  verlangt  hatte,  ferner  um  Meinungsaufierung  ftber 
die  Art  und  Weise  der  Durchflihrung  des  Feldzugs  erwiderten 
sie  nach  kurzer  Besprechung  dem  Konig  mttndlich5:  in  den  Aus- 
schreiben  vom  8.  Marz,  in  denen  er  den  Reichstag  nach  Regens- 
burg  fftr  den  31.  Mai  berufen  habe°,  sei  den  Stadten  die  Teil- 
nahme  an  Vorberatungen  nahegelegt  worden,  zu  denen  sie  in  der 
Zwischenzeit,  also  zwischen  dem  8.  Marz  und  dem  31.  Mai,  von 
den  Kurfursten  aufgefordert  "werden  wttrden;  diese  Aufforderung 
sei  nicht  erfolgt;  infolgedessen  seien  sie  im  Unklaren  fiber  die 
auf  dem  Reichstag  zu  erwartenden  Antrage  zur  Bekampfung  der 
bohmischen  Ketzer  geblieben  und  hatten  daher  auch  ihre  Ge- 
sandten  nicht  mit  entsprechenden  Weisungen  versehen  konnen; 
darum  moge  er  ihnen  (den  Gesandten)  gestatten,  ibre  heimischen 
Olirigkeiten  ftber  seine  Wiinsche  zu  unterrichten.  Zum  Feldzug 
selbst  bemerkten  sie7:  fur  ein  groBeres  Unternehmen  sei  es  ihres 
Erachtens  wegen  der  Nahe  des  Winters  schon  zu  spat;  auch  sei 

1423  geplanten  Feldzuge,  fttr  den  aber  der  Anschlag  des  Vorjahres  in  Kraft 
blieb.    Sieber  S.  26  hat  das  ttbersehen, 

1  Dafi  der  2.  August  der  ftnBerste  Zeitpunkt  fttr  die  oben  geschilderten 
Vorgftnge  ist,  folgt  ohne  weiteres  aus  dem  in  S.  20  Anm.  3  angeftthrten  Be- 
richt  der  Strafibnrger  Gesandten. 

*  Vgl.  nr.  142  art.  1  und  dazu  nr.  181. 

8  Vgl.  nr.  131  nnd  nr.  142  art.  2.  Dietz  S.  17—18  I&Bt  dieses  Ersnchen 
ftlschlich  dnrch  den  Kttnig  nnd  erst  nach  der  MeinungsfiuBernng  der  St&dte 
fiber  die  Art  und  Weise  der  Durchftthrung  des  Feldzugs  gestellt  werden. 

4  Vgl.  Sieber  S.  32  nnd  34. 

5  Vgl.  nr.  131  nnd  nr.  142  art.  2. 

a  Vgl.  nr.  108.  »  Vgl.  nr.  131  nnd  nr.  142  art  3. 


r^rtrtrtL-  Original  from 

byV^UUglL  UNIVERSITY  OF  MICHIGAN 


22  Hermann  Herre 

es  wiinschenswert1,  dati  vorher  der  Krieg  des  Kurfttrsten  Fried- 
rich  von  Brandenburg  mit  Herzog  Ludwig  dem  Bartigen  von 
Ingolst&dt  und  der  der  Stadt  Speyer  mit  ihrem  Bischof  Raban  bei- 
gelegt  und  tiberhaupt  ein  allgemeiner  Landfriede  geschaffen  werde; 
nur  unter  dieser  Voraussetzung  konnten  die  Stadte  Truppen  ohne 
Einschrankung  und  ohne  Gefahr  stellen. 

Der  Kbnig  aah  von  einer  Erwiderung  auf  diese  Erklarungen 
ab,  liefl  sie  sich  aber  schriftlich  geben,  urn  sie  den  Fiirsten  vor- 
zulegen2. 

Nun  folgten  bis  zum  8.  August8  Beratungen  uber  die  Art  und 
Weise  der  Durchfiihrung  des  Feldzugsplanes,  an  denen  vorzugs- 
weise  der  Konig,  die  Kurfursten  und  die  iibrigen  Fiirsten  be- 
teiligt  waren4.  Ihr  Verlauf  lafit  sich  mangels  fiirstlicher  Be- 
richte  nicht  iibersehen.  Ihr  Ergebnis  waren  zunftchst  zwei  An- 
schlage  zur  Truppenstellung  durch  die  Reichsstande,  einer  far 
den  Entsatz  des  Karlsteins5,  der  andere  fiir  den  t&glichen  Krieg 
auf  die  Dauer  eines  Jahres(i,  jener  fiir  die  dem  Kriegsschauplatz 
zunachst  gesessenen  St&nde,  dieser  fiir  das  ganze  Reich  bestimmt, 
also  ein  teilweises  und  ein  allgemeines  Aufgebot  Nur  in  das 
letztere  wurden  ihrer  oben  erwahnten  Erklarung  gem&fi  auch  die 
Stadte7  einbezogen,  zum  Teil  mit  sehr  erheblichen  Kontingenten8. 

1  Dietz  S.  17  bebauptet,  daB  die  Beileguug  der  oben  genannten  Febden 
und  der  Landfriede  zur  Bedingung  fttr  die  Teilnahme  der  Stadte  am  Kreuz- 
zug  gemacht  worden  sei.  Das  ist  ein  Irrtum.  In  der  offiziellen  Erkl&rnng 
der  Stfidte  (nr.  142)  heiBt  es  nur,  daB  die  Erledignng  jener  Angelegenheiten 
„vor  alien  dingen  gut  und  not  wer". 

*  Vgl.  nr.  131. 

3  Zu  diesem  Datum  fiihren  die  Hericbte  der  StraBburger  Gesandten  vora 
9.  und  12.  August  (nrr.  132  und  136),  die  den  9.  August  als  den  Tag  bezeichnen, 
an  dem  das  Ergebnis  der  Beratungen  den  stidtischen  Gesandten  mitgeteilt  wurde. 

4  Siebers  Behauptung  (S.  33),  die  Stfidte  batten  sich  an  den  der  Abfassung 
der  Anscbl&ge  vorhergehenden  Beratungen  beteiligt,  entbehrt  der  Be^rtlndung. 

b  Vgl.  nr.  148,  auch  den  SchluB  von  nr.  160. 

*  Vgl.  nr.  145.  Die  von  Kerler  gew&hlte  Datierumj  dieses  Anschlags 
„1422  vor  Aug.  80*  wird  ebenso  wie  die  des  anderen  „ad  1422  Aug."  in  n1422 
zwischen  August  3  und  8U  zu  andern  sein  oder  vielleicht  noch  genauer  in 
„1422  zwischen  August  6  und  8U,  da  der  Cttlner  Kurfurst  erst  am  5.  August 
nach  Nttrnberg  kam  (vgl.  nr.  132). 

7  Nur  Regensburg  macht  eine  Ausnahme;  es  wird  in  beiden  Anschl&gen 
genannt.     Wegen  Nttrnberg  vergleicbe  man  nr.  191. 

8  DaB  die  Hohe  der  st&dtischen  Kontingente  nicht  nach  Maftgabe  der 
H8he  der  Stadtsteuern T  sondern  willkttrlich  festgesetzt  wurde,  hat  Sieber 
S.  97  nat  hgewiesen. 

..  r^nonl^  Original  from 

digitized  by  VrUUglL  UNIVERSITY  OF  MICHIGAN 


Das  Reichskriegssteuergesets  vom  Jalire  1422  23 

Die  Frage  nach  der  Urheberschaft  an  beiden  Anschlagen  lftfit 
sich  nicht  bis  in  alle  Einzelheiten  befriedigend  beantworten.    Der 
Anteil  des  Konigs  und  der  Kurftirsten  unterliegt  natiirlich  keinem 
Zweifel;  er  ist  in  den  Akten  ausreichend  und  unanfechtbar  be- 
legt.    Aber  fiber  den  anderer  Reichsstande  gehen  die  Angaben 
der  Quellen  auseinander.    Der  Konig  selbst  nennt  sowohl  in  den 
am  30.  August  und  1.  September  ausgefertigten  Mahnungen  an 
die  Reichsstande  zum  Kriegsdienst1   wie  in  dem   ebenfalls  vom 
1.  September   datierten  Waffenstillstandsgebot   fur   eine   Anzahl 
bayerischer  und  frankischer  Fiirsten,  Herren  und  Stadte*  als  be- 
teiligt  ^fursten,  graven,  edle,  undertanen  und  getrewe",  in  der 
Urkunde    fiber    die    Bestallung    des    Kurfursten   Friedrich    von 
Brandenburg  zum  obersten  Hauptmann  der  Reichstruppen   vom 
5.  September8  aber  neben  „fursten,  grefen,  edlen  und  getrewen"  auch 
noch    „banerherren,   edele  und  getrewe  unserr  cron  zu  Behem". 
Dagegen  spricht  er  zwei  Tage  spater,  am  7.  September,  in  der 
Vollmacht  fur  Markgraf  Bernhard  von  Baden  und  Kaspar  von 
Klingenberg  zur  Einziehung  des  hundertsten  Pfennigs4  nur  noch 
von  „fursten,  edeln  und  getrewen",  ahnlich  den  Kurftirsten,  die 
am   31.  August   und    1.  September   in  ihren   Mahnungen  an  die 
Reichsstftnde  zum  Kriegsdienst5  nur  „fursten  und  getrilwe"  er- 
wahnt  hatten;  und  auch  diese  drei  Kategorien  verschwinden  bald 
darauf  in  den  am   17.  und  19.  November  ausgehenden   erneuten 
Mahnungen  an  verschiedene  Stadte  zum  Kriegsdienst0  und  lassen 
nur   „des  rijchs  kurfursten"   zuriick.     Ja  in  einem  am   19.  No- 
vember an  Basel  gerichteten  Brief7  erklart  der  Konig  geradezu, 
dafi  ndes  heiligen  richs  kurfursten  den  anslag  geordenet  haben 
und  durch  uns  allein  nit  gangen  ist".    Erst  viel  spater,  in  einem 
vom  28.  April  1423  datierten  Schreiben  an  Frankfurt8,  tauchen 
auch  die  „anderen  fursten"  wieder  auf.    Gegentiber  diesen  Zeug- 
nissen  hat  es  wenig  zu  besagen,  wenn  am  9.  September  in  der 
koniglichen  Vollmacht  fur  Graf  Ludwig  von  Ottingen  zur  Ein- 
ziehung des  hundertsten  Pfennigs9  nicht  nur  „fursten,  geistliche 
und   werntliche,  prelaten   graven  freye  herren  ritter   knechte", 
sondern   auch    „des   rijchs   stete"    genannt   werdeD.     Denn    die 
Nennung  der  tetzteren,  von  deren  Beteiligung  an  der  Aufstellung 
des  Anschlags  nach  dem   oben  Gesagten   natiirlich  keine   Rede 


1  Nr.  160.  *  Nr.  170.  3  Nr.  162.  4  Nr.  152.  *  Nr.  151. 

•  Nr.  214.  '  Nr.  21B.  *  Nr.  234.  •  Nr.  153. 


by  Google 


Original  from 
UNIVERSITY  OF  MICHIGAN 


24  Hermann  Herre 

sein  kann,   keunzeichnet  den  ganzen  Passus  sofort  als  fonnel- 
haft1. 

.Auf  Grand  der  angeftihrten  Belege  wird  man  die  Beteiligung 
der  Fftrsten  als  sehr  wahrscheinlich ,  die  anderer  Reichsstandc 
aber  als  zweifelhaft,  wenn  nicht  als  ausgeschlossen  bezeichnen 
konnen. 

Dieses  Ergebnis  wird  gestutzt  und  erweitert  durch  eine 
AuBerung  des  Konigs  in  Drkunden  vom  19.  September  nnd 
3.  Oktober,  in  denen  er  Ntirnberg  und  Augsburg  mit  Riicksicht 
auf  die  von  ihnen  entrichteten  Abfindungssummen  von  der  Stellung 
der  in  den  Anschlagen  festgesetzten  Eontingente  entbindet*.  Er 
erklart  dort,  dafi  er  „mit  alien  kurfursten,  andern  fursten,  geist- 
lichen  und  werntlichen,  und  nemlich  mit  rat  des  hochwirdigen 
hern  Branda  cardinal  genant  Placentinus  zu  den  sachen",  das  ist 
zum  Kriege  gegen  die  Hussiten,  ngeschickt  und  ouch  greven  frijen 
herren  rittern  knechten  und  steten  eynen  anslag  gemacht" 
babe8.  Demgemafi  darf  der  Anteil  der  Fftrsten  als  gesichert 
gelten,  wahrend  von  dem  der  anderen  Reichsstande  wohl  abgesehen 
werden  muB. 

Die  Anschl&ge  waren  also  das  gemeinsame  Werk  des  Konigs, 
der  Kurfiirsten  und  der  Fursten,  laut  Bericht  der  Strafiburger 
Gesandten  vom  12.  August4,  jedoch  so,  daB  der  Konig,  vielleicht 
unter  Kardinal  Brandas  Einwirkung5,  die  Anregung  zu  ihnen  gab 
und   die  Kurfiirsteu   und  Fursten  ihr  nachkamen.    Die  anderen 

1  Auch  Werminghoff  S.  35  rechnet  mit  der  MSglichkeit*  daB  es  sich  utn 
eine  fortnelhafte  Wendnng  bandeln  kftnnte,  hat  aber  verabs&umt,  die  anderen 
oben  angeftihrten  Stellen  zom  Vergleich  heranznziehen.  Seiner  Vermutung, 
die  St&dteboten  h&tten  „der  kdniglichen  Vorlage"  des  „Kontingent-  nnd  Steuer- 
gesetzes*  zugestimmt,  „weil  sie  ihren  Auftraggebern  in  der  Heimat  die  Wahl 
liefl,  ob  sie  Mannschaften  stellen  oder  die  Stener  zahlen  wollten%  fehlt  jede 
Berechtignng. 

*  Nrr.  191  nnd  199. 

s  In  einem  Brief  an  Herzog  Adolf  von  Berg  vom  31.  August  (nr.  149)  sagt 
der  KOnig,  er  babe  „gescheffte  die  gancz  Cristenheit  antreffende  mit  den 
kurfursten  und  andern  fursten  gehandelt"  und  habe  mit  ihnen  f, eynen  anslag 
wider  die  keczer4*  beschlossen. 

4  Nr.  135.  Die  Gesandten  berichten :  „men  meinde,  die  fursten  hettent  den 
rot  geben ;  also  ist  uns  fdr  wor  geseit,  daz  der  rot  und  der  anslag  usser  dem 
kfinig  gangen  ist,  wanne  er  gerne  gelt  hette".  Ober  den  „rot"  wird  weiter 
unten  noch  einiges  zu  sagen  sein. 

6  Dies  erscheint  mdglich  im  Hinblick  auf  die  oben  mitgeteilte  Aufierung 
des  Kdnigs  in  den  Urkunden  vom  19.  September  und  3.  Oktober. 


r^rtrtrtL-  Original  from 

byV^UUglL  UNIVERSITY  OF  MICHIGAN 


Das  Reichskriegssteuergesetz  vom  Jahre  1422  25 

Reichsstande  wurden  dann  offenbar  vor  die  vollendete  Tatsache 
gestellt  and  stimmten  den  Anschlagen  wohl  oder  qbel  zu.  Darum 
aucb  itare  Erwahnung  in  einigen  der  oben  verwerteten  Akten. 

Ein  weiteres  Ergebnis  der  vor  dem  8.  August  gepflogenen  Be- 
ratungen  war  der  den  stftdtischen  Wiinschen l  Rechnung  tragende 
BeschluB  der  Beilegung  aller  in  Oberdeutschland  herrschenden 
Kriege  und  Fehd'en  durch  gtttliche  Vermittlung  oder  auf  dem 
Wege  des  Schiedsgerichts*,  ein  BeschluB,  mit  dem  der  Eonig  und 
die  Fursten  offenbar  die  Absicht  verfolgten,  Verweigerung  der 
Truppenstellung,  besonders  durch  die  Stftdte,  hintanzuhaltpn  und 
den  aus  den  westlichen  Teilen  des  Reiches  kommenden  Kontingenten 
den  Dorchzug  nach  Bfthmen  zu  erleichtern. 

Als  drittes  Teilergebnis  der  Beratungen  wurde  nach  Kerlers 
und  seiner  Nachfolger  Ansicht  der  BeschluB  der  „schatzung  durch 
alle  D6tsche  lant"  anzusehen  sein,  genauer8  gesagt,  die  Be- 
steuerung  einerseits  aller  in  den  Anschlag  zum  taglichen  Krieg 
nicht  aufgenommenen  Grafen,  Herren,  Hitter,  Knechte,  Abte, 
Abtissinnen,  PrOpste,  Pralaten,  Stifte,  Dechanten  und  Kapitel,  iiber- 
haupt  aller  Pfaffen,  auch  der  Klosterfrauen,  mit  dem  hundertsten 
Pfennig,  also  mit  einem  Prozent  ihrer  Einkiinfte  aus  Giilten, 
Zinsen,  Renten,  Diensten  und  Gefallen,  andererseits  die  ihrer 
Unlergebenen  und  der  Bfirger  und  Bauern  mit  demselben  Satz 
vom  liegenden  und  fahrenden  Gut,  also  vom  Vermogen4. 

In  der  Tat,  legt  man  dem  Worte  „schatzungtt  den  Sinn  von 
exactio,  contributio,  tributum,  censio,  indictio  unter,  so  bleibt  kaum 
eine  audere  Wahl  als  die,  an  Steuerplftne  des  Konigs  und  der 
F&rsten  zu  denken.  Anders  aber,  wenn  man  es  in  seiner  zweiten, 
von  Eerier  und  seinen  Nachfolgern  fibersehenen  Bedeutung  von 
taxatio  und  taxa  nimmt  und  zugleich  die  ganze  Stelle  im  Zu- 
sammenhang  mit  dem  sie  umgebenden  Text  des  Strafiburger 
Berichts  betrachtet.  Dies  unterlassen  und  einer  vorgefaBten 
Meinung  zu  lieb  der  Aufierung  der  StraBburger  Gesandten 
einen   besondern  Sinn  untergelegt  zu  haben,  diirfte  der  bedenk- 


1  Vgl.  oben  S.  22. 

*  Dieser  BeschluB  folgt  aus  den  Angaben  in  den  nrr.  131;  132;  170  und 
171.    Man  vergleiche  auch  8. 142  Aum.  3  und  S.  146  Anm.  1. 

3  Vgl.  nrr.  162  und  153. 

4  Dietz'  Behauptung  (S.  19),  K8nig  und  Fiirsten  h&tten  den  Stftdteboten 
gesagt,  vermittels  der  Schatzung  sollten  SOldner  fttr  den  Hussitenkrieg  bestellt 
werden,  entbehrt  jeder  Begrttndung. 


r^rtrtrtlr-  Original  from 

byV^UUglL  UNIVERSITY  OF  MICHIGAN 


26  Hermann  Herre 

lichste  unter  den  mancherlei  Mifigriffen  sein,  zu  denen  die  ge- 
nannten  Forscher  sich  durch  den  bekanntermafien  nicht  imm'er 
zuverl&ssigen  Eberhard  Windecke  haben  verleiten  lassen. 

Laut  jenes  Berichts  sprachen  n&mlich  Konig  und  Fiirsten  am 
9.  August  mit  den  Strafiburger  Gesandten  und  den  Vertretern 
der  anderen  Stadte  „von  des  dienstes  wegen",  der  dem  K5nig 
stadtischerseits  zugesagt  worden  war,  und  gaben  ihnen  bei  dieser 
Gelegenheit  zu  verstehen,  dafi  sie  „zu  rate  werent  worden",  das 
ist  sich  verstandigt  h&tten,  eine  „schatzung  durch  alle  Dutsche 
lant"  zu  legen,  und  zwar  so,  wie  das  in  einera  „zedel"  festgelegt 
worden  sei.  Es  war  also,  wie  der  Zusammenhang  klar  erkennen 
laBt,  nicht  eine  neue  Forderung,  die  den  Gesandten  mit  der 
„schatzung"  angekundigt  wurde,  sondern  KOnig  und  Fiirsten  er- 
ginzten  auf  Grund  der  inzwischen  gepflogenen  Beratungen  das, 
was  ihre  Rate  den  Gesandten  schon  Anfang  August  ttber  den 
„dienst"  mitgeteilt  batten.  Hatte  es  sich  damals  nur  urn  ganz 
allgemein  gehaltene  Fragen  nach  der  Geneigtheit  der  Stftdte  zur 
Teilnahme  am  Feldzug  und  nach  der  moglichen  Hohe  ihrer  Leistungen 
gehandelt,  so  wurde  den  Gesandten  jetzt  erOffnet,  dafi  zum  tag- 
lichen  Krieg  nicht  blofi  einzelne  Reichsstande,  etwa  die  der 
bohmischen  Grenze  nachstgesessenen ,  wie  es  im  Anschlag  zum 
Entsatz  des  Karlsteins  geschah,  herangezogen,  „geschatztu,  taxiert, 
also  nach  MaBgabe  ihrer  Leistungsfahigkeit  mit  Kriegsvolk  ver- 
anlagt  werden  sollten,  sondern  das  ganze  Reich. 

DaB  dies  tatsachlich  der  Sinn  der  Mitteilung  war,  geht  mit 
aller  nur  wunschenswerten  Deutlichkeit  aus  der  bekannten,  von 
Kerler,  Dietz  und  Werminghoff  freilich  ganzlich  miBverstandenen 
Bulle  „Sicut  nuper"  Papst  Martins  V.  an  die  deutschen  Erz- 
bischofe  und  Bischofe  vom  1.  Dezember  1422 l  hervor,  einer  Er- 
ganzung  oder  vieMeicht  richtiger  Folge  der  Bulle  „Animarum 
salutem"  vom  13.  Februar  1422 2,  in  der  der  Papst  die  Beteiligung 
des  Klerus  am  Kreuzzuge  wider  die  Ketzer  gebilligt  hatte.  Aus- 
gehend  vom  BeschluB  des  Konigs,  der  Kurfiirsten,  anderer  Fiirsten, 
der   Pralaten  und,  nimmt  er  irrtiimlich  an,   der  stadtischen  Ge- 

1  Nr.  159. 

f  Vgl.  Palacky,  Urkundliche  BeitrSLge  zur  Gescbichte  des  Hussitenkrieges 
vom  Jahre  1419  an,  Band  1  (Prag  1873)  S.  179—183.  Infolge  eines  Druck- 
fehlers  ist  hier  das  Datum  „idns  febmarii"  durch  ,TFebr.  18"  aufgelost.  Dieser 
Fehler  ist  dann  auch  in  Leidingers  Ausgabe  des  Andreas  von  Regensburg 
S.  379  iibergegangen. 


r^rtrtrtL-  Original  from 

byVrUUgl^  UNIVERSITY  OF  MICHIGAN 


Das  Reichskriegssteuergesetz  vom  Jahre  1422  27 

sandten,  „ut  pro  gerenda  guerra  continua  contra  hereticos  usque 
ad  exterminationem  hujus  pestis  irremisibiliter  duratura  omnes 
prelati  et  persone  ecclesiastice  per  Germaniam  taxarentur  in  diversis 
gentium  armigerarum  quantitatibus  substinendis  secundum  facul- 
tates  et  conditiones  eorum",  erklart  er.  daC  ihm,  wohl  durch  seinen 
Legaten  Kardinal  Branda,  zu  Ohren  gekommen  sei,  wie  Mtaxe 
nonnulle  ibidem  facte  fuerunt  propter  brevitatem  temporis  et  alias 
occupationes  agentium  forsitan  inequales  nee  ita  dilegenter,  ut  esset 
expediens,  consummate".  Darum  ordnet  er  an,  daft  die  Adressaten 
unter  Zuziehung  einiger  mit  dem  Grad  der  Leistungsfahigkeit 
ihrer  Kirchen  und  anderer  geistlichen  Benefizien  vertrauten  Priester 
und  gottesflirchtigen  Personen  sich  selbst  und  die  nicht  exempten 
Geistlichen  ihrer  Stftdte  und  Diozesen  von  neuem  veranlagen 
sollen,  und  zwar  „sive  quoad  gentes  armigeras  sive  quoad  alia 
subsidia1  conferenda",  gleichwie  er  das  auch  hinsichtlich  der 
exempten  Geistlichen  schon  dem  Kardinal  Branda  aufgetragen 
habe,  ihm  zugleich  mit  dem  Befehl,  alle  Veranlagungen  (taxas)  zu 
prufen  und  die  unter  der  gebuhrenden  Hohe  bleibenden  entsprechend 
zu  ftndern. 

Es  ist  schwer  zu  verstehen,  wie  Kerler-  aus  diesem  einfachen, 
nicht  mifizudeutenden  ErlaB  eine  „Ungultigkeitserklarong  der 
Niirnberger  Beschliisse,  soweit  sie  den  Kleins  betrafen",  einen 
Vorwurf  gegen  den  Reichgtag,  er  habe  die  „Steuerquoten  fiir  den 
taglichen  Krieg  nicht  in  der  richtigen  Weise  festgesetztu,  und 
Anordnungen  zur  ,,Selbstbesteuerung"  der  Geistlichen  heraus- 
lesen  konnte  und  Dietz8  und  Werminghoff4  ihm  darin  beistimmen 


1  Mit  „subsidia"  sind  nicht  Geldbetr&ge  oder  „Beisteuernu  (Werminghoff 
S.  49)  gemeint,  sondern  Hilfstruppen.  Auch  Andreas  von  Regensburg  sagt  in 
der  t)berschrift  zum  Brief  der  Kurfiirsten  an  den  Bischof  von  Regensburg 
vom  1.  September  1422,  in  dem  dieser  zur  Stellung  deS  ihm  im  Anschlag  auf- 
erlegten  Eontingents  aufgefordert  wird,  „littera  —  pro  subsidio  pugnandi 
contra  hereticos4*  (vgl.  RTA.  8  nr.  161  Quellenbeschreibung  unter  R,  und  Andreas 
von  Regensburg,  samtliche  Werke  hrsg.  von  Leidinger  S.  378 — b79). 

2  S.  108  und  nr.  169. 

*  Dietz  aufiert  die  wunderliche  Ansicht,  „der  heilige  Stuhl  habe  den  hohen 
Klerus  aufgefordert,  sich  um  die  Niirnberger  Beschliisse  nicht  zu  kiimmern, 
sondern  sich  nach  eigenem  Ermessen  anzuschlagen'4. 

4  Werminghoff  S.  40  (vgl.  auch  S.  48—51)  behauptet,  der  Papst  habe 
,,die  Erzbischofe  und  Bischofe  zum  Ongehorsam  gegen  das  Reichsgesetz  auf- 
fordern  oder  eine  Ausdehnung  der  Pflicht  zur  Stellung  von  Truppen  auf  die 
in  der  Matrikel  nicht  Genannten  verhindern"  wollen.  In  dem  papstlichen  Erlali 
bitten,   meint  er,   „die  Erzbiscbflfe  und  Bischflfe  die  Aufforderung  erblicken" 

..  r^nnnlr*  Original  from 

digitized  by  VrUUglL  UNIVERSITY  OF  MICHIGAN 


28  Hermann  Herre 

konnen  K  Von  „Selbstbesteuerung"  in  dem  Sinne,  in  dem  diese  drei 
wollen,  ist  in  dem  Erlafl  mit  keinem  Wort  die  Redef  ebensowenig  in 
den  ebenfalls  am  1.  Dezember  ausgefertigten  Brie  fen  des  Fapstes  an 
verschiedene  Reichsstadte,  in  denen  er  sie  zur  Bereitstellnng  ibrer 
Kontingente  mahnt*;  er  erwfthnt  hier  nur  die  „nomina  singulorum 
principum  et  nobilinm,  communitatum  ac  populorum,  qui  in  hoc 
eiercitu  militabunt  vel  auxilia  ministrabunt" ,  also  den  Anschlag 
zum  t&glichen  Krieg,  den  er  wahrscheinlich  durch  Kardinal  Branda 
erhalten  hatte.  Auch  anderwarts  findet  sich  keine  Spur  davon, 
selbst  nicht  da,  wo  man  sie  nocb  am  ehesten  zu  finden  erwarten 
sollte,  in  den  Vollmachten  fttr  den  Markgrafen  von  Baden  und 
den  Grafen  von  Ottingen.  Wohl  sagt  der  K5nig  in  der  oben 
angezogenen  Vollmacht  fiir  den  letzteren  vom  9,  September,  dafi 
er  mit  den  Reichsst&nden  „eyns  worden  und  uberkomen"  sei 
„eynes  anslages  zu  einem  teglichen  kriegefci  „und  ouch  eyns  czuges, 
was  yederman  im  ganczen  reijche  dorczu  stewren"  solle,  und 
ihnlich  in  einer  vom  11.  September  datierten  Vollmacht  fttr  den 

mttesen,  „die  Entrichtung  der  Steuer  dort,  wo  sie  bereits  begonnen  hatte, 
einzustelleu,  ttberaU  hinauszuschieben  und  vom  Ergebnis  der  neuen  Schfttzung 
abhKngig  zu  machen".  Davon  kann  keine  Rede  sein,  noch  weniger  davon, 
dafi  der  Papst  „eiqen  Teil  der  Veraolagung  als  ungleichartig;  und  unzweck- 
raftfiig"  bezeichnet  habe.  Bei  objektiver  Prttfung  des  Textes  ergibt  sich  das 
gerade  (xegenteil.  Der  Papst  findet,  vermutlich  gesttttzt  auf  Mitteilungen 
seines  Legaten,  daB  manche  St&nde  nicht  ihrer  Leistungsfihtgkeit  entsprechend 
(taxa  inequalis)  und  nicht  mit  der  erforderlichen  Gewissenhaftigkeit  (taxa  non 
ita  dilegenter,  ut  esset  expediens,*  consummata)  angeschlagen  sind  und  wlinscht 
de8halb  Nachprttfung ,  zielt  also  nicht  auf  Verhinderung  der  Truppenstellung, 
sondern  auf  freiwillige  ErhBhung  des  Anschlags  hin.  Eine  Geldsteuer  ist 
nirgends  erwabnt.  Werminghoflf  beistiramen,  hiefie  nichts  anderes  als  dem 
Papst  die  Thorheit  zutrauen,  dafi  er  zu  derselben  Zeit,  zu  der  er  den  Ketzer- 
krieg  mit  allem  Nachdruck  zu  fSrdern  suchte,  der  erfolgreichen  Durchftthrang 
desselben  Schwierigkeiten  in  den  Weg  gelegt  h&tte,  und  zwar,  wie  Werming- 
hoff  andeutet,  in  der  Absicht,  ?,die  Doppeleigenschaft  der  ErzbischOfe  und 
BischBfe,  das  ist  ihre  Steilung  nach  Reichs-  und  Territorialrecht  sowie  nach 
Kirchenrechtut  zur  nEinmischung  in  Reichsangelegenheiten"  zu  benutzen.  Seine 
Ausfuhrungen  auf  S.  50— 51  sind,  weil  auf  falscher  Voraussetzung  ruhend, 
wertlos. 

1  Sieber  S.  94  hat  zwar  richtig  erkannt,  dafi  in  dem  p&pstlichen  Briefe 
nicht  von  einer  Geldsteuer,  sondern  vom  Anschlag  die  Rede  ist,  scheint  aber 
irrttimlich  anzunehmen,  der  Papst  habe  die  im  Anschlag  festgesetzten  Kon- 
tingentzahlen  fttr  unbiliig,  also  fttr  zu  hoch  erklftrt  und  deshalb  die  BischBfe 
aufgefordert,  sich  nicht  an  sie  zu  halten.  Auch  er  betrachtet  also  oftenbar 
den  Brief  als  UngtQtigkeitserklftrung  der  Nttrnberger  Beschlttsse. 

*  Vgl.  Palacky  a.  a.  0.  1,  274-275  und  RTA.  8,  181  Anm.  1. 

..  r^nnnlr*  Original  from 

digitized  by  VrUUglL  UNIVERSITY  OF  MICHIGAN 


Das  Keichakriegssteuergesetz  vom  J  ah  re  1422  29 

Markgrafen  zor  Einziehung  der  noch  zu  erw&hnenden  Juden- 
steuer1,  dafi  er  mit  den  St&nden  „eins  anslags  zu  rat  and  eins 
worden"  sei,  „was  ein  iglicher  kurfurste  furste  grafe  herre  ritter 
knecht  and  stat  and  ouch  epte  und  ander  geistliche  personen  darzu 
dienen  and  zu  sture  kommen  sollen",  aber  es  liegt  auf  der  Hand 
and  der  Zusammenhang  macht  es  ohne  weiteres  klar,  dafi  hier 
beim  Gebrauch  von  „stewren"  and  „sture"  nicht,  wie  Werraing- 
hoff*  annimmt,  an  finanzielle  Leistungen,  sondern  an  militarische 
Beihilfe  gedacht  ist,  ganz  so  wie  in  einem  Briefe  des  KOnigs  an 
den  Hocbmeister  Paul  von  Rusdorf  vom  3.  September*  die  Be- 
miihungen  des  ersteren  um  ein  Bttndnis  des  deutscben  Ordens 
mit  Schlesien,  der  Lausitz  und  Ungarn  gegen  Polen  als  dem  Orden 
„zu  hulfe  and  zu  steure"  dienend  bezeichnet  werden.  Auch  die 
„taxa"  des  papstlichen  Erlasses  ist  nicht  gleichbedeutend  mit 
Geidsteuer,  sondern  ist  als  Ubersetzung  des  deutschen  „anslag" 
aufzufassen,  und  dementsprechend  hat  auch  „taxare"  den  Sinn 
..zur  Truppenstellung  einscbatzen,  veranlagen,  anschlagen  nach 
xMafigabe  der  Vermdgensverh&ltnisse  und  iiberhaupt  der  Leistungs- 
f&higkeit  des  zu  Veranschlagenden4*,  wie  das  den  oben  im  Wort- 
laut  angeftihrten  Stellen  leicht  zu  entnehmen  ist.  Es  handelt  sich 
um  die  „taxa  conclusa  Niirnberge  citra  20  milia  pugnatorum", 
von  der  Andreas  von  Regensburg  in  der  Chronica  Husi- 
tarum4  spricht,  um  die  „taxa  gentium*',  deren  ein  Rat  und  Ge- 
sandter  KSnig  Sigmunds,  Dr.  Nikolaus  Stock,  am  17.  Mftrz  1432 
in  einer  Ansprache  an  Martins  Nachfolger  Eapst  Eugen  IV,  ge- 
denkt5.  Weit  entfernt  also,  die  Nurnberger  Beschliisse  zu  mifi- 
billigen.  dringt  der  Papst  vielmehr  auf  den  weiteren  Ausbau  des 
seiner  Meinung  nach  die  Leistungsf&higkeit  des  Klerus  nicht  er- 
schopfenden  Anschlags,  indem  er  Erzbischofe  und  BischOfe  zum 
erneuten  tJberschlag  ihrer  zur  Aufstellung  und  Unterhaltung  von 
Truppen  verfiigbaren  Mittel  und  zur  entsprechenden  ErhShung 
der  ihnen  auferlegten  Kontingente  auffordert,  und  es  mutet  fast 
wie  Ubersetzung  des  „schatzung  durch  alle  Dutsche  lant"  an, 
wenn  er  den  NQrnberger  Beschlufl  der  Reichsstfinde  mit  den 
Worten  wiedergibt  „nt  omnes  prelati  et  persone  ecclesiastice 
per  Germaniam  taxarentur  in  diversis  gentium  armigerarum 
quantitatibus  substinendis". 

1  Nr.  154.  »  S.  26  Anm.  2.  3  Nr.  178. 

4  Ausgabe  von  Leidinger  S.  406. 

5  Vgl.  RTA.  10  nr.  238  art.  1«. 


by  Google 


Original  from 
UNIVERSITY  OF  MICHIGAN 


30  Hermann  Herre 

Eine  andere  Bedeutung  des  Wortes  „schatzung"  als  die  von 
taxa,  taxatio,  Einschatzung  zur  Truppenstellung  nach  MaBgabe 
der  Leistungsfahigkeit  \  ist  demnach  im  vorliegenden  Falle  vollig 
ausgeschlossen.  Damit  stiirzt  dann  aber  auch  das  Kerler-Werming- 
hoffsche  Steuergeb&ude  schon  grofitenteils  zusammen.  Sein  Haupt- 
pfeiler  hat  sich  nicht  als  tragfahig  erwiesen. 

Nun  bliebe  noch  der  oben  erwahnte,  von  Konig  und  Fursten 
den  stadtischeu  Vertretern  am  9.  August  vorgelegte,  also  eben- 
falls  zu  den  zwischen  dera  3.  und  8.  August  gefafiten  Beschlussen 
gehorende  „zedel"  zu  erklaren. 

Werminghoffs  Annahme,  dafl  er  die  Steuervorschlage  des 
Konigs  enthalten  habe?  hat  naturlich  jetzt  keine  Berechtigung 
inehr;  sie  scheidet  von  selbst  aus.  Aber  auch  Kerlers  Behauptung*, 
der  „zedelu  sei  mit  dem  Anschlag  zum  tftglichen  Krieg  zu  iden- 
tifizieren,  halt  der  Kritik  nicht  stand.  Laut  des  Stratiburger 
Berichts  bezog  sich  sein  Inhalt  auf  den  „rot",  das  „rotslagen" 
des  Konigs  und  der  Fursten  iiber  die  „schatzung  durch  alle 
Dutsche  lant",  also  nach  dem  Gesagten  auf  die  allgemeine  Ver- 
anlagung  der  Reichsst&nde  zum  Kriegsdienst.  Vom  „anslag"  ist 
daneben  noch  besonders  die  Rede,  und  zwar  in  einer  Weise,  die 
die  Identifizierung  des  Zettels  mit  ihm  nicht  wohl  gestattet,  viel- 
mehr  notigt,  in  jenem  ein  anderes,  ihm  nebengeordnetes  Akten- 
stiick  zu  sehen.  Auch  die  Strafiburger  Gesandten  trennen  aus- 
drucklich  „rot  und  anslag".  Nimmt  man  nun  „rot"  und  „rotslagt% 
in  der  Bedeutung  „avisamentum",  „Vorschlag",  „Entwurf ',  die 
sie,  in  x4iktentiteln  verwendet,  gewohnlich  haben,  so  kann  der  In- 
halt des  Zettels  kaum  noch  zweifelhaft  sein:  er  bestand  offenbar 
aus  Vorschl&gen  zur  Durchfuhrung  des  Feldzugs  gegen  die 
Hussiten.  Denn  es  leuchtet  ein,  daB  Konig  und  Fiirsten  sich 
auch  iiber  diesen  Punkt  einigen  mufiten.  Mit  dem  Anschlag  allein 
war  noch  wenig  gewonnen;  man  mufite  auch  die  Mafinahmen  fiir 
seine  Durchftthrung  erwagen  und  festlegen.  Urn  so  verwunder- 
licher  daher,  daB  weder  Kerler  noch  seine  Nachfolger  auf  die  so 
naheliegende  Vermutung  gekommen  sind,  daB  die  gleich  zu  er- 
wahnenden  Verhandlungen  des  Konigs  und  der  Fursten  mit  den 
stadtischen  Vertretern  am  9.  August  sich  in  erster  Linie  urn  diesen 
Punkt  drehten. 

1  Vgl.  Fischer ,   Die  Teilnahme   der  Reichsst&dte   an  der  Reicbsheerfahrt 
vom  Interregnum  bis  zum  Atisgang  Kaiser  Karls  IV.  (Dissert.,  Leipzig  1883)  S.  34. 
*  S.  143  Anm.  6. 


r^rtrtrtL-  Original  from 

byV^UUglL  UNIVERSITY  OF  MICHIGAN 


Das  Reich9kriegssteuergesetz  vom  Jahre  1422  31 

Von  welcher  Art  die  Vorschlage  waren,  lafit  sich  nicht  mehr 
bis  in  alie  Einzelheiten  ermitteln.  Aber  die  Hauptpnnkte  sind 
in  jenem  StraBburger  Bericht  und  in  einigen  mit  der  Ausfiihrung 
des  Anschlags  zum  taglichen  Krieg  zusammenhangenden  Akten- 
stiicken,  besonders  in  den  schon  erwabnten  kOniglichen  und  kur- 
furstlichen  Mahnungen  an  die  Reichsstande  zur  Truppenstellnng, 
noch  deutlich  zu  erkennen.  Da  wurde  zunftchst  die  Teilung  des 
Kriegsdienstes  in  Dienst  zum  Entsatz  des  Karlsteins  und  Dienst 
zum  tftglichen  Krieg  bestimmt  und  die  Starke  der  fur  den  letzteren 
aufzustellenden  Truppen  auf  2000  Glefen  *,  also,  die  Glefe  im  Durch- 
schnitt  zu  drei  Mann  gerechnet2,  auf  etwa  sechstausend  Berittene 
veranscblagt.  Zugleich  wurden  die  Kurfiirsten  und  die  an  Bohmen 
angrenzenden  geistlichen  und  weltlichen  Fttrsten,  audi  einige  Stadte 
zur  Beteiligung  am  Zuge  zum  Karlstein  verpflichtet,  wfthrend  der 
tagliche  Krieg  Aufgabe  der  Gesamtheit  der  Reichsst&nde  sein 
soilte.  Weiterhin  wurde  den  zum  taglichen  Krieg  Angeschlagenen 
die  Besoldung  und  Versorgung  ihrer  Truppen8  fiir  die  Dauer  eines 
Jahres4  auferlegt,  und  dann  folgte  die  Anordnung,  dafi  die  ver- 
schiedenen  Kontingente  bis  zum  29.  September5  in  Niirnberg  oder 
Eger6  eintreffen  sollten.  Auch  die  tlbernahme  und  Fiihrung  der 
Kontingente  durch  besoridere  Hauptleute  und  die  Ubertragung 
des  Oberbefehls  fiber  das  Gesamtheer  an  einen  obersten  Feld- 
happtmann  wurden  geregelt,  und  schliefilich  wurde  festgesetzt,  dafi 

1  Vgl.  nr.  139. 

2  Vgl.  Wendheim,  Das  reichsstadtische,  besonders  Nurnberger  Soldner- 
wesen  im  14.  und  15.  Jahrhundert,  Dissertation,  Leipzig  1889,  S.  47—49. 

*  In  dieser  Bestimmung  lag  eine  beachtenswerte  Neuerung  gegenttber  dera 
bisherigen  Brauch.  Noch  zu  Eonig  Ruprecbts  Zeiten  hatten  die  Ftirsten 
und  Grafen  Sold  und  Schadenersatz  vom  Kdnig  erhalten.  Das  kam  jetzt  often- 
bar  in  Wegfall  und  jeder  Reichsstand  hatte  Ausriistung,  Sold  und  Unterhalt 
seiner  Truppen  selbst  zu  bestreiten,  Vielleicht  gebt  man  nicht  fehl,  wenn 
man  in  dieser  Neuerung  einen  der  HauptgrOnde  ftir  den  MiBerfolg  des  An- 
schlags sieht. 

4  Also  nicht  „bis  zur  Niederwerfung  der  Hussiten",  wie  Bezold  1,  91  und 
ihm  folgend  Kerler  S.  107  und  Dietz  S.  23  behaupten. 

5  Nur  in  Schreiben  der  Kurfiirsten  aa  die  St&dte  im  Breisgau  ist  der 
16.  Oktober  genannt.  Man  vergleiche  die  (j.uellenbeschreibung  von  nr.  161 
unter  F,  auch  das  Schreiben  des  Kardinals  Branda  an  Kurfttrst  Friedrich  von 
Brandenburg  vom  3.  Oktober  (nr.  163),  ferner  Bezold  1,  94. 

4  Eger  wurde  vermutlich  nur  zum  Sammelort  ftir  Nachztigler  bestimmt. 
In  den  kurfttrstlichen  Mahnungen  (nr.  151)  heifit  es,  dafi  die  Truppen  ,.uf 
sant  Michelstag  umbe  Nfiremberg  oder  furbas  umbe  Eger"  sein  sollen. 


r^rtrtrtL-  Original  from 

byVrUUgl^  UNIVERSITY  OF  MICHIGAN 


32  Hermann  Herre 

jeder  im  Anschlag  genannte  Reichsstand  sowohl  vom  Konig  wie 
von  den  Eurfiir^ten  brieflich  zur  Stelhing  seines  Kontingents  ge- 
nmhnt  werden  sollte,  und  zwar  vom  Konig  nur  ganz  allgemeiii, 
von  den  Kurfiirsten  aber  unter  genaoer  Angabe  der  abgeforderten 
Truppenmenge  und  des  Orts  und  der  Zeit  der  Gestellung. 

Nicht  Vorschlage  zueinem  Reiehskriegssteuergesetz?  geschweige 
denn  das  Gesetz  selbst,  waren  also  das  Ergebnis  der  mekrt&gigen, 
wahrscheinlich  am  8.  August  abgeschlossenen  Beratungen  des  KSnigs 
mit  den  Kurfllrsten  und  Fiirsten,  sondern  zwei  AnschJage  zum 
Hussitenkriege,  die  Ausfiihrungsbestimmungen  zu  ihnen  und  Plane 
zur  Herstellung  des  Landfriedens  im  Reich. 

Nachdein  die  Ausfiihrungsbestinimungen  von  den  anwesendeii 
Grafeof  Herreii,  Rittern,  Knechten,  Pralaten  und  Gesandten  ge- 
billigt  worden  waren,  vvurden  sie  saint  dem  Anschlage  zum  tag- 
lichen  Krieg  am  9*  August  aucb  den  stadtisrtien  Vertietern  vor- 
gelegt,  und  zwar  mit  dem  Ersuchen,  sie  zu  erwagen  und  sich  uber 
sie  zu  aufiern1. 

Leicbt  begreiflich,  dali  aich  der  Gesandten  nach  Kenntnisnahme 
der  Schriftatiicke  eine  gewaltige  Erregung  bemad  jtigte-,  sie  das 
Ansinnen  des  Konigs  und  der  Fiirsten  als  ^swere  herte  sach" 
empfanden,  )5die  nie  me  gehort  were  worden 3l*.  Denn  ganz  ab- 
gesehen  da  von,  daft  sich  bei  der  Kurze  des  fur  die  Truppenstellung 
gesteckten  Termins4  eine  ausgiebige  Verstandigung  zwischen  <ien 
Mitgliedern  der  im  Anschlag  nur  summarised  veranlagten  Stadte- 
biinde,  namentllch  den  entlegenerenf  auch  die  Verteilung  der  finan- 
ziellen  Lasten  und  die  rechtzeitige  Versammlung  der  Kontingente 
zum  gemeinsainen  Marsch  nach  Nurnberg  kaam  bewerkstelligen 
liefi,  so  mufite  auch  die  getiissentliche  Nichtberucksichtigung  der 
gegen  einen  Winterfeldzug  geaufierten  Bedenken  verstimmend 
wirken.  Und  dazu  kam  nun  noch  die  freilich  von  den  Gesandten 
selbstverschuldete    Miliachtung    des   stadtischen   Selbstanschlags- 

1  Vgl  ni\  1B5. 

■  Es  ist  nril  gemeiner  rede  do  von  in  der  stat  ^u  Xiirenberg'1,  berichteten 
die  StraBbur^er  Gesandten  am  12,  August  (ni\  135). 

3  VgL  »i\  135. 

*  Auf  dieseti  Punkt  und  die  finnnziellen  SehwieTi^keiten  liefi  Ctfln  Uurch- 
sciuen  am  24.  September  abgefertigten  Gesandten  Wedekynfc  Proff  den  Ktfnig 
uufmerksam  machen.  Vgl  nr.  21 L  —  Der  Termin  entsprach  tibrigens  auch  tricht 
den  Bestimmungen  der  m&G^eheoden  RechtsbJlcher,  des  Deutschen-  und  des 
Sehwabenspiegels,  die  eine  Frist  von  spcLs  Wocben  forderten*  Vgl.  rlaruber 
Fischer  a  n.  O.  S,  13* 


r^rtrtrtL-  Original  from  ■ 

byV^UUglL  UNIVERSITY  OF  MICHIGAN 


Das  Reichskriegssteuergesetz  vom  Jahre  1422  33 

rechts  und  die,  mit  der  Belastung  anderer  Reichsstande  verglichen, 
unerhOrt  hohe  Glefen-  und  Schiitzenforderung.  Sollten  doch  die 
Stadte  nicht  weniger  als  26  Prozent1  des  Gesamtheeres  aufbringen 
imd  dieses  betrftchtliche  Kontingent  ein  ganzes  Jahr  lang  nicht 
nur  besolden,  sondern  auch  ausrttsten  und  verpflegen2.  Mit  Recht 
furchteten  die  Gesandten,  dafi  durch  die  Bewilligung  des  Anschlags 
ein  bedenklicher  Prftzedenzfall  fiir  die  Zukunft  geschaffen  und  den 
Stadten  , grosser  unrot"  verursacht  werden  konnte.  Sie  getrauten 
sich  nicht,  die  Verantwortung  zu  iibernehmen,  und  einigten  sich 
deshalb  auf  die  Erklftrung,  sie  wiirden  Anschlag  und  Vorschlftge 
ihren  Obrigkeiten  mitteilen,  glaubten  indessen  nicht,  dafi  diese 
sie  billigen  wiirden8. 

Freilich  wenn  sie  wahnten,  in  den  Anschlagen  und  den  Aus- 
tuhrungsbestimmungen  den  Ausflufi  der  stfidtefeindlichen  Ge- 
sinnung  der  Fursten  sehen  zu  miissen,  so  irrten  sie  sich.  Nicht 
die  Fursten,  sondern  der  Konig  war  es  gewesen,  der  den  Anstofi 
sowohl  zur  Veranlagung  der  Reichsstande  wie  zur  starken  Be- 
lastung der  Stadte  gegeben  hatte4,  zur  letzteren,  hiefi  es5,  aus 

1  Vgl.Inama-Sternegg,  Deutsche  Wirtschaftsgeschichte  in  den  letzten  Jahr- 
hunderten  des  Mittelalters  III,  1  (Leipzig  1899)  S.  429.  Sieber  8.  90  gibt 
35  Prozent  an. 

*  Das  war  auch  der  Grand,  warum  sich  die  oberrheinischen  Stadte  auf 
einem  wahrscheinlich  Ende  Oktober  gehaltenen  Tage  nur  zur  Beteiligung  an 
.,eime  gemeinen  gezoge44,  einem  Feldzug  im  nachsten  Sommer  (vgL  nr.  206) 
bereit  erklirten,  „zft  eime  teglichen  kriege  jar  und  tag  zu  ligende4', 
dtinkte  sie  „ze  swer"  (vgl.  nr.  192,  auch  nr.  208).  Kerler  und  Dietz  (S.  26  bis 
27)  lassen  den  Tag  am  20.  September  in  Breisach  stattfinden.  Meines  Erachtens 
ist  die  undatierte  StraBburger  Aufzeichnung  (nr.  192),  die  von  dem  Tage  Kunde 
gibt,  mit  Baseler  und  Strafiburger  Briefen  vom  27.  und  30.  Oktober  (nrr.  206 
und  208)  zu  verbinden  und  dementsprechend  der  in  ihr  erwahnte  Konstanzer 
Stadtetag  nicht  mit  dem  vom  6.  Oktober,  wie  Kerler  (S.  192  Anm.  1)  will, 
sondern  mit  einem  urn  Martini  gehaltenen  (vgl.  nr.  196  art.  2)  zu  identifizieren. 
—  Auch  der  schw&bische  Sttdtebund,  dem  100  (ilefen  und  100  Schtltzen 
abgefordert  wurden,  hielt  sich  nicht  an  den  Anschlag,  sondern  beschloB  am 
30.  Oktober  in  Ulm,  dafi  jedes  Bundesmitglied  von  jedem  Hundert  seiner  Stadt- 
steuer  zwei  Spiefie  aufstellen  und  sie  am  15.  November  nach  Dim  oder  am 
17.  nach  Nflrdlingen  schicken  sollte  (nr.  207,  vgl.  auch  Bezold  1,  126—127,  ferner 
Fischer  a.  a.  O.  S.  84—86).  Was  Dietz  S.  27  Anm.  3  dazu  bemerkt,  ist  ohne  Wert. 

*  VgL  nr.  135. 

4  Sieber  S.  23  irrt,  wenn  er  behauptet,  der  Kflnig  habe  keinen  Anteil  an 
der  Festsetzung  des  Anschlags  gehabt,  dieser  sei  vielmehr  nur  von  den  St&nden 
fixiert  worden. 

5  Vgl.  nr.  135. 

Histor.  Vierteljahrschrift.  1919.  1.  8 


r^rtrtrtL-  Original  from 

byV^UUglL  UNIVERSITY  OF  MICHIGAN 


34  Hermann  Herre 

dem  Grande,  weil  er  gern  Geld  haben  wollte,  deutlicher  gesagt, 
weil  er  mit  der  Geneigtheit  der  Stadte  zur  Ablosung  des  Dienstes 
rechnete  und  natarlicii  urn  so  grofiere  Summen  verlangen  konnte, 
je  hdher  er  die  stadtischen  Kontingente  im  Anschlag  festsetzen 
liefi,  da  die  Ablosungssumme  dann  wohl,  ahnlich  wie  beim  Rom* 
fahrtsdienst  der  Freistadte,  nach  der  Zahl  der  geforderten  Glefen 
berechnet  wurde1; 

Inwieweit  etwa  geheime  Besprechuogen  iiber  diesen  Punkt 
zwischen  ihm  und  einem  Neunerausschufl*  der  Gesandten  statt- 
fanden,  entzieht  sich  der  Kenntnis.  Ebensowenig  lftCt  sich  sagen, 
ob  er  die  Gesandten  noch  zu  andern  in  der  Folgezeit  gepflogenen 
Verhandlungen  iiber  verschiedene  mit  dem  Kriegsplan  zusammen- 
hangende  Fragen  heranzog.  An  den  Beratungen  iiber  die  weitere 
Ausgestaltung  des  Anschlags  zum  taglichen  Krieg  nahmen  sie 
jedenfalls  nicht  teil.  Denn  der  Konig  nennt  in  den  schon  erwfthnten, 
als  Folge  dieser  Beratungen  zu  betrachtenden  Vollmachten  fur 
den  Markgrafen  yon  Baden,  Herrn  Kaspar  von  Klingenberg  und 
den  Graf  en  von  Ottingen3  nur  die  Kurfursten,  Fiirsten,  Pralaten 
und  Edle  und  Getreue,  mit  welch  letzteren  vermutlich  die  Jtonig- 
lichen  und  kurfiirstlichen  Rate  gemeint  sind.  Die  beiden  Strafi- 
burger  Gesandten  wissen  denn  auch  nur  von  Landfriedensver- 
handlungen  zu  berichten,  zu  denen  sie  Mitte  August  zugezogen 
wurden,  und  von  einer  Sitzung  am  1.  September,  in  der  der  Konig 
die  am  25-  August  erfolgte  Ernennung  des  Erzbischofs  von  Mainz 
zum  Reichsstatthalter  bekannt  gab4. 

Was  die  Ausgestaltung  des  Anschlags  anbetraf,  so  war  man 
sich  vermutlich  schon  beim  ersten  Versuch,  den  Gedanken  einer 
„schatzung  durch  alle  Dutsche  lant"  in  dio  Tat  umzusetzen,  der 
Schwierigkeiten  bewufit  geworden,  die  bei  dem  Mangel  aller 
statistischen  Unterlagen  der  restlosen  Erfassung  der  Reichsstfinde 
entgegenstanden.  Zwar  hatten  sowohl  die  konigliche  Kanzlei  wie 
der  Erbkammerer  Konrad  von  Weinsberg  Listen  der  NutznieBer 


1  Uber  das  Recht  der  Stadte,  sich  vom  Heeresdienst  loszukaufen,  ver- 
gleiche  man  Fischer  a.  a.  O.  8. 18—20.  Auch  Anfang  Februar  1432  schlug  Sig- 
mund  den  rheinischen  Freistftdten  vor,  die  ihm  geschuldete  Hilfe  zum  Romzuge 
mit  Geld  abzulflsen,  weil  er  gemerkt  habe,  dafl  es  ihnen  „ettwas  swertich  zu- 
geen  wttrde",  die  Truppen  so  rasch  zu  senden,  wie  er  sie  brauche  (vgl.  RTA. 
10  nrr.  148  und  149). 

2  Dieser  AusschuB  wird  in  einer  Nachschrift  zum  Bericht  der  Strafiburger 
Gesandten  vom  2.  August  (nr.  131)  erwahnt. 

*  Nrr.  1B2  und  163.  «  Vgl.  nrr.  136  und  140. 


r^rtrtrtL-  Original  from 

byV^UUglL  UNIVERSITY  OF  MICHIGAN 


Das  Reichskriegssteuergesetz  vom  Jahre  1424  35 

der  reichsst&dtischen  St&dtsteuern \  der  Erbkfimmerer  wohl  auch 
Verzeichnisse  der  mit  Juden  versehenen  Reichsstande,  aber  weder 
den  einen  noch  den  anderen  kam  fur  den  gedachten  Zweck  irgend 
ein  besonderer  Wert  zu,  da  sie  nur  einen  verschwindend  geringen 
Teil  der  vorhandenen  Fiirsten,  Grafen  und  Herren  erfaBten  und 
von  geistlichen  Wiirdentr&gern  nur  die  auch  sonst  bekannten 
hoheren  berucksichtigten. 

So  sah  man  sich,  wie  der  Konig  selbst  eingestehen  mu6te% 
gleich  von  Anfang  an  in  der  ttblen  Lage,  dafi  man  einen  be- 
trachtlichen  Teil  der  Anzuschlagenden  einfach  nicht  „genennen" 
konnte  und  mit  der  Mdglicbkeit  rechnen  muBte,  so  manchen 
Reichsstand,  der  ein  namhaftes  Eontingent  h&tte  stellen  konnen, 
im  Ansehlag  ttbergangen,  ihn  „vergessen"  zu  baben.  Und  zu  den 
Vergessenen  kam  die  nicht  kleine  Schar  der  niederen  Reichsstande, 
besonders  der  Geistlichen,  die  man  zwar  kannte,  von  denen  man 
aber  wufite,  dafi  sie  weder  selbst  Kriegsdienst  leisten  noch  Reisige 
aufstellen  und  unterhalten  konnten.  Wollte  man  sich  auch  ihrer 
Hilfe  bei  der  Durchftihrung  der  kriegerischen  Unternehmungen 
bedienen,  so  blieb  nur  der  Ausweg,  sie  zu  finanziellen  Leistungen 
zu  veranlassen  und  die  geleisteten  Betrftge  zur  Anwerbung  von 
Sdldnern  zu  verwenden.  Darum  beantragte  der  Konig,  diesem 
Teil  der  Reichsstande  und  zugleich  auch  alien  denjenigen,  die  im 
Ansehlag  zum  tftglichen  Krieg  nicht  genannt  sein  und  infolge- 
dessen  auch  nicht  brieflich  von  ihm  und  den  Kurfursten  zur  Truppen- 
stellung  gemahnt  werden  wftrden,  die  Zahlung  des  hundertsten 
Pfennigs  aufzulegen,  und  zwar  so,  dais  Grafen,  Herren,  Ritter, 
Knechte,  Prftlaten,  Abte,  Abtissinnen,  PrOpste,  Dechanten  und 
andere  Geistliche,  auch  die  Klosterfrauen,  ferner  die  Stifte,  Kapitel 
und  Stadte  ihn  vom  Einkommen  aus  Zinsen.  Renten,  Nutzungen, 
Gef&llen  und  Diensten,  ihre  Untergebenen  dagegen  und  die  Burger 
uud  Bauern  von  aller  unter  Eid  namhaft  zu  machenden  beweg- 
lichen  und  unbeweglichen  Habe,  das  ist  vom  Vermogen,  zu  ent- 
richten  hatten3. 

1  Vgl.  ZeumerT  Quellensammlung  zur  Geschichte  der  Deutschen  Reichs- 
verfassung  in  Mittelalter  und  Neuzeit,  2.  Aufl.  (Tubingen  1913),  S.  230—232. 

*  Vgl.  nrr.  1B2  und  1B3. 

s  Vgl.  nrr.  162  and  153.  Aus  dem  oben  Gesagten  ergibt  sich  ohne  weiteres 
das  Schiefe  der  Behanptong  Werminghoffs  (S.  26),  dafi  die  Matrikel  zur 
Steilung  von  Truppen  alle  diejenigen  herangezogen  habe,  die  allein  zu  ihr 
sich  bereit  erklart  hatten,  und  eine  Oeldabgabe  denen  aufgebilrdet  worden  sei, 

3* 


r^rtrtrtlr-  Original  from 

byV^UUglL  UNIVERSITY  OF  MICHIGAN 


36  Hermann  Herre 

Die  Kurfiirsten,  Fiirsten  und  Pralaten  erkl&rten  sich  dauiit 
einverstanden  \ 

Die  Einhebung  der  Abgabe  blieb  dem  Konig  iiberlassen. 
Wenigstens  findet  sich  nirgends,  weder  in  den  Reichsregistratur- 
biichern  noch  in  Aktenstiicken  noch  in  st&dtischen  Chroniken  und 
Berichten,  eine  Andentung,  die  zu  dem  SchluB  berechtigte,  dafi, 
wie  friiher  bei  Aufstellung  der  beiden  Anschlage,  so  auch  jetzt 
ein  die  Ausfiihrungsbestimmungen  enthaltender  „rotslag"  auf  einem 
„zedel"  verzeichnet  und  den  Reichsstanden  zur  Annahme  vor- 
gelegt  oder  die  Entrichtung  der  Abgabe  gar  auch  noch  durch 
Reichsgesetz  geregelt  worden  ware.  Der  Konig  und  der  Reichs- 
statthalter  kennen  weder  den  einen  noch  das  andere.  Jener  er- 
wfthnt  in  einem  Briefe  an  Herzog  Adolf  von  Berg  vom  31.  August2 
nur  den  ,,anslag  wider  die  keczer",  dieser  in  einem  Briefe  an 
denselben  Fiirsten  vom  4.  September8  nur  den  „zog  den  Karlesteyn 
zu  bescMdden"  und  deu  ?ltegelichen  kriege  zil  Beheym",  der  in 
Niirnberg  „gemeinlich  uberkomen  und  angeslagen"  sei.  Auch  die 
Strafiburger  Gesandten  schweigeri;  sie  berichten  am  2.  September4 
wenig  mehr,  als  da6  der  Konig  sie  „von  des  dienstes  wegen" 
ausgerichtet,  das  heifit  ihnen  die  vom  1.  September  datierten 
Originale  seiner  und  der  kurfurstlichen  Mahnung  an  Straflburg 
zurTruppenstellung5  iibergeben  habe.  Ja  nicht  einmal  der  Papst 
weiB  etwas  vom  hundertsten  Pfennig,  geschweige  denn  von  einem 
Reichsgesetz;  und  doch  hatte  gerade  er  alien  Anlafi  gehabt,  in 
der  oben  erwahnten  Bulle  vom  1.  Dezember  auf  die  Steuer  hin- 
zuweisen.  da  sie  ja  vorzugsweise  den  Klerus  treffen  sollte.  Die 
Beteiligten  mafien  also  offenbar  ebensowenig  wie  ihre  Zeitgenossen 

die  der  Truppenstellung  aus  irgendvrelchem  Grande  widerstrebt,  aber  der  von 
Sigmund  yorgeschlagenen  „schatznng  durch  aile  Dutsche  lantu  sich  geffigt 
hatten.  Ein  Widerstreben  war  ganz  ausgeschlossen,  da  die  in  Betracht 
kommenden  Reichsstftnde  ja  gar  nicht  zur  Truppenstellung  aufgefordert 
wurden,  und  wie  widersinnig  die  Annahme  der  Auflage  einer  Geldabgabe 
sein  wflrde,  geht  aus  der  oben  dargelegten  Bedeutung  des  Wortes  „schatzung" 
hervor. 

1  Der  Zeitpunkt  l&Bt  sich  nicht  genau  bestimmen.  Er  wird  aber  vor 
dem  27.  August  anzusetzen  sein.  da  der  Pfalzgraf  an  diesem  Tage  Ntlmberg 
verlieB  und  der  Coiner  Erzbischof  ihm  am  29.  folgen  wollte  (vgl.  nr.  138, 
auch  nr.  178).  Bezolds  Behauptung  (1,  89—90),  da8  der  Pfalzgraf  am  25.  August 
nicht  mehr  in  Niirnberg  gewesen  sei,  ist  unrichtig. 

1  Nr.  149.  3  Nr.  141.  *  Nr.  140. 

6  Vgl.  die  Vorlagen  S  der  nrr.  160  und  161. 


r^rtrtrtL-  Original  from 

byV^UUglL  UNIVERSITY  OF  MICHIGAN 


Das  Reichskriegssteuergesetz  vom  Jahre  1422  37 

der  Angelegenheit  irgendwelche  groBere  Bedeutung  bei,  zum 
mindesten  nicht  eine  so  weittragende,  wie  Kerler  und  seine  Nach- 
folger  sie  ihm  giauben  zuschreiben  zu  mtissen. 

Damit  entf&llt  nun  aber  auch  die  trotz  des  oben  Gesagten 
immer  noch  vorhandene  Moglichkeit,  dafi  das  Steuergesetz  erst 
nach  dem  9.  August  beschlossen  und  verdffentlicht  sein  konnte. 
Es  fehlt  jeder  Grand  zu  dieser  Annahme,  jede  Handhabe,  sie  als 
richtig  zu  erweisen.  Die  ganze  Kerler'sche  Steuergesetzhypothese 
samt  Allem,  was  ihr  von  seinen  Nachfolgern  noch  hinzugefiigt 
worden  ist,  ist  also  nichts  weiter  als  ein  Phantasiegebilde. 

Die  nachste  Folgerung  liegt  auf  der  Hand:  rait  jener  Liste 
der  zur  Entrichtung  des  hundertsten  Pfennigs  bereiten  Reichsstande 
mufi  es  eine  andere  Bewandtnis  haben,  als  Kerler  und  seine  Nach- 
folger  behaupten.  Welche,  wird  sich  zeigen,  wenn  wir  die  vom 
Konig  zur  Einziehung  der  Abgabe  ergriffenen  MaBnahmen  ver- 
folgen. 

Der  schon  erwahnten  Ernennung  des  Erzbischofs  Konrad  von 
Mainz  zum  Reichsstatthalter  am  25.  August  und  ihrer  acht  Tage 
spater  erfolgten  Bekanntgabe  schloB  sich  zunachst  die  Ausfertigung 
der  vom  30.  und  31.  August  und  vom  1.  September  datierten  konig- 
lichen  und  kurfiirstlichen  Mahnungen  an  die  im  Anschlag  zum 
taglichen  Krieg  genannten  Reichsstande  zur  Truppenstellung  an 
und  am  S.September1  die  Bestallung  des  Kurfursten  Friedrich 
von  Brandenburg  zum  obersten  Hauptmann  des  Reichsheeres. 
Erst  dann  schritt  der  Kdnig  zur  Ausfuhrung  seiner  Steuerplane. 
Ob  und  inwieweit  er  sich  dabei  der  Mithilfe  des  in  Niirnberg  an- 
wesenden e  Reiqhserbkammerers  Konrad  von  Weinsberg  bediente, 
ist  aus  den  uberlieferten  Akten  nicht  zu  ersehen.  Immerhin  liegt 
die  Annahme  sehr  nahe,  daB  er  aus  den  praktischen  Erfahrungen 
Nutzen  zu  Ziehen  suchte,  die  sich  dieser  gewiegte  Finanzmann 
bei  der  Durchfiihrung  von  allerhand  koniglichen  Finanzplanen 
wShrend  sieben  Jahren3  erworben  hatte. 

Wie  es  auch  sonst  des  ofteren  geschah,  wurde  das  Reich  oder 
tur  den  vorliegenden  Fall  vielleicht  nur  Oberdeutschland  in  Steuer- 
bezirke  eingeteilt  und  je  ein  BezirkVertrauensmannern  zugewiesenT 
diesmal  in  den  Bezirken  selbst  angesessenen  und  somit  zur  Er- 
fassung  der  Steuerpflichtigen  vor  anderen  geeigneten  Personlich- 

1  Nr.  162.     Vgl.  auch  Bezold  1,  96-97. 

-  Vgl.  nr.  183.  »  Vgl.  RTA.  15  Vorwort  S.XXX1V. 


r^rtrtrtL-  Original  from 

byVrUUgl^  UNIVERSITY  OF  MICHIGAN 


38  Hermann  Herre 

keiten  aus  der  Umgebung  des  Kdnigs1.  So  erhielten  Markgraf 
Bernhard  von  Baden  und  Herr  Kaspar  von  Klingenberg  die  Bis- 
tamer  Konstanz,  Basel,  Strafibnrg  and  Speier  and  der  Hofmeister 
Graf  Lad  wig  von  Ottingen  den  Landstrich  zwischen  Ulm  and 
Wassertrftdingen,  Konrad  von  Weinsberg  vielleicht  die  seinem 
frankischen  Besitz  nahegelegenen  Maingegenden. 

Die  Vollmachten  der  erstgenannten  drei  sind  vom  7.  und 
9.  September2  datiert,  sind  also  za  einer  Zeit  aasgestellt,  za  der 
die  Mehrzahi  der  Kurfftrsten  wohl  nicht  mehr  in  Nttrnberg  war8. 
Vermutlich  geschah  das  mit  Absicht,  um  die  Dorchftkhrung  der 
oben  erw&hnten,  anf  die  Schrftpfung  der  St&dte  abzielenden  Plftne 
des  Kdnigs  za  erleichtern.  In  die  gemeinsame  Vollmacht  far  den 
Markgrafen  von  Baden  and  Kaspar  von  Klingenberg  wurde 
n&mlich  am  Schlufi  ein  Zusatz  eingeffigt,  laut  dessen  beide  er- 
m&chtigt  warden,  den  handertsten  Pfennig  auch  von  denjenigen 
Reichsst&nden  einzunehmen,  die  zwar  in  den  Anschlag  eingetragen 
und  demgem&fi  vom  K&nig  and  von  den  Kurfursten  zar  Truppen- 
stellung  gemahnt  sein,  sich  aber  flir  „zu  hoh  and  zu  swere"  an- 
geschlagen  and  darum  zar  Abldsang  des  Kriegsdienstes  bereit 
erklftren  warden4.  Da6  es  sich  dabei  am  eine  eigenm&chtige  MaB- 
regel*  des  KOnigs  handelte,  geht  ohne  weiteres  daraus  hervor, 
dafi   er    sich   wohlweislich   hfitete,   sie    als   „mit   wolbedachtem 

1  Werminghoff  S.  46 — 47  hat  sich  das  entgehen  lassen.  Seine  Bemerkungen 
ttber  die  Stenerbezirke  treffen  nicht  zn. 
*  Nrr.  152  und  163. 

3  Vgl.  8.  86  Anm.  1.  Der  Erzbischof  von  Mainz  woilte  am  6.  September 
von  Nttrnberg  anfbrechen  (vgl.  nr.  141).  Aach  Bezold  1,  98  nimmt  an,  dafi  die 
meisten  Reichsst&nde  Nttrnberg  in  der  Woche  vom  6.  zum  12.  September 
verlieBen. 

4  In  der  Vollmacht  ftir  Graf  Lndwig  von  Ottingen  (nr.  158)  fehlt  der 
Zusatz.  Aber  daB  auch  ihm  die  gleiche  Vollmacht  erteilt  wurde  wie  dem 
Markgrafen  und  Kaspar  von  Klingenberg,  ergibt  sich  aas  einem  in  nr.  216 
abgedrnckten  Eintrag  in  der  Ndrdlinger  Stadtrechnung.  Das  Zugest&ndnis 
der  Abldsung  gait  also  alien  im  Anschlag  genannten  Stfinden.  Werminghoffs 
Behauptung  (S.  38),  der  K&nig  habe  in  den  Vollmachten  „nicht  der  MSglich- 
keitu  gedacht,  dafi  anch  BischCfe  den  „hnndertsten  Pfennig  zahlenu  kOnnten, 
ySei  es  sofort  sei  es  in  Umwandlung  der  ihnen  dnrch  die  Matrikel  anferlegten 
Stellnng  von  Mannscbaft",  ist  mithin  falsch. 

,»  Dies  nimmt  auch  Sieber  S.  40  an.  —  Anch  bei  den  Vorgftngern  Sigmnnds 
war  es  ttblich,  das  Vertanschen  des  Kriegsdienstes  mit  einer  Abgabe  zn  ge- 
stagen. Dazu  bednrfte  es  keines  Reichsgesetzes.  Vgl.  Fischer  a.  a,  0.  S.  17 
und  22 

f~  Original  from 

UNIVERSITYOF  MICHIGAN 


Das  Reichskriegssteuergesetz  vom  Jahre  1422  39 

mute,  gutem  rate44  seiner  „kurfursten  fursten  edeln  und  getrewen" 
angeordnet  zu  bezeichnen,  wie  er  das  im  Eingang  der  Vollmacht 
von  der  Besteuerung  des  Klerus  und  der  im  Anschlag  uber- 
gangenen  Reichsst&nde  gesagt  hatte1.  Und  dafi  sie  vorzugsweise 
den  Stadten  zu  gute  kommen  sollte  und  auch  zu  gute  kam,  und 
zwar  nicht  nur  den  sehw&bischen  und  oberrheinischen ,  sondern 
auch  anderen,  zeigen  die  Beispiele  Nurnbergs  und  Augsburgs,  von 
denen  jenes  for  die  ihm  auferlegten  200  Gewappneten,  30  Glefen 
nnd  30  Schtttzen  am  19.  September,  noch  wahrend  der  Konig  in 
Nurnberg  weilte,  3000  Gulden  Landeswfthrung  bezahlte*,  dieses 
seinen  Anteil  am  Kontingent  der  schw&bischen  Stadte  am  3.  Oktober 
mit  einer  nicht  naher  angegebenen  Summe  ablOste3. 

Urn  dieselbe  Zeit4  schrieb  der  K5nig  noch  eine  zweite  Steuer 
aus,  auBerlich  ganz  wie  die  oben  besprochene  als  Kriegssteuer, 

1  Werminghoft  S.  29—30  hat  das  ttbersehen,  wie  er  denn  fiberhaupt  den 
ganzen  Zusatz  raifiverstanden  bat.  DaB  die  ktiniglichen  Bevollmftchtigten  er- 
macbtigt  gewesen  sein  sollten,  mit  jedem  im  Anschlag  nicht  genannten 
Kirchenvorsteher,  mochte  er  reichsnnmittelbar  oder  reichsmittelbar  sein, 
„dartlber  zu  verhandeln,  wie  viel  Truppen  seine  Anstalt  aufbringen  sollte  oder 
konnte",  und  daB  sie  ihm,  wenn  er  dazu  nicht  zu  bewegen  war,  „anheim- 
zngeben"  hatten,  f,seinen  und  seiner  Eirche  Reichsdienst  mittels  der  Abgabe 
des  hundertsten  Pfennigs  zu  leisten",  widerspricht  dem  klaren  Wortlaut  der 
Vollmachten.  liber  Truppenstellung  batten  sie  gar  nicht  zu  verhandeln,  und 
die  Wahl  zwischen  Kriegsdienst  und  Kriegsabgabe  war  nur  denjenigen 
Standen  anheimgegeben,  die  im  Anschlag  genannt  waren  und  dementeprechend 
konigliche  und  kurfurstliche  Mahnungen  zur  Truppenstellung  erhalten  batten. 
Unhaltbar,  weil  jeder  Begrundung  entbehrend,  ist  auch  die  Behanptung  (S.  30), 
daB  „die  SteUung  von  mebr  oder  weniger  Truppen  ebenso  in  das  Ermeasen 
jedes  einzelnen  Vorstehers  einer  Eirche  gestellt  gewesen  sei  wie  die  Ent- 
richtung  der  Steuer  von  eiuem  Prozent".  tiementsprechend  sind  auch  die  auf 
S.  30 — 33  sich  anschlieBenden  Ausfllhrungen  wertlos ,  da  sie  auf  der  falschen 
Voraussetzung  ruhen,  dafi  dem  Klerus  und  den  im  Anschlag  nicht  ge- 
nannten Laien  die  Wahl  zwischen  Dienst  und  Steuer  freigestanden  habe. 

*  Vgl.  nr.  191,  auch  nr.  185  art.  6.  Das  absprechende  Urteil  Bezolds  (1, 98) 
ilber  Nilrnbergs  und  Augsburgs  Verhalten  ist  unberechtigt ,  aber  begreiflich, 
tla  ihm  der  Zusammenhang  mit  dem  oben  erwllhnten  Zugest&ndnis  des  Kdnigs 
unbekannt  war.  Dietz  8.  24  wiederholt  Bezolds  Urteil,  verschweigt  aber 
seine  Quelle. 

3  Vgl.  nr.  199. 

4  Bei  der  Vollmacht,  die  dem  Pfalzgrai'en  Johann  von  Neumarkt  am 
14.  August  erteilt  wurde  (nr.  144),  handelte  es  sich  nicht  um  die  Einhebimg 
des  dritten  Pfennigs,  vielmehr  sollte  der  Pfalzgraf  die  Juden  in  Nurnberg, 
Regensburg,  Rothenburg,  Nflrdlingen,  WeiBenburg  und  Halle  zum  t&glichen 
Erieg   anschlagen   und,   da  eine   Truppenstellung  natiirlich   nicht   in   Frage 


r^rtrtrtlr-  Original  from 

byV^UUglL  UNIVERSITY  OF  MICHIGAN 


40  Hermann  Her  re 

in  Wirklichkeit  aber  wohl  zar  vorttbergehenden  Behebuug  seiner 
chronischen  Geldnot  Er  forderte  den  Juden  im  Reich  den  dritten 
Pfennig  von  aller  beweglichen  und  unbeweglichen  Habe  ab,  also 
nicht  weniger  denn  33  lft  Prozent  des  vorhandenen  Vermogens. 
Auch  in  dieser  Abgabe  erblicken,  wie  gesagt,  Kerler1,  Dietz2, 
Nubling,  Sieber  und  Werminghoff  einen  Teil  des  Kriegssteuer- 
gesetzes.  Wiederum  mit  Unrecht.  Denn  wie  in  jenem  Zusatz 
zur  Vollmacht  des  Markgrafen  von  Baden  und  Kaspars  von 
Klingenberg,  so  vermeidet  der  Konig  auch  in  den  Vollmachten, 
die  er  am  11.  September8  demselben  Markgrafen  und  am  11.  Januar 
1423*  dem  Hofrichter  Grafen  Hans  von  Lupfen  zur  Eintreibung 
der  neuen  Steuer  in  Schwaben,  am  Bodensee,  in  der  Schweiz  und 
im  Elsafl  und  zu  beiden  Seiten  des  Rheins  bis  nach  Coin  hinab 
beziehungsweise  in  den  Landen  und  Stadten  der  Landgrafen  in 
Thttringen  und  Markgrafen  zu  MeiBen  Friedrichs  des  Alteren, 
Wilhelms  und  Friedrichs  des  Jiingern  erteilte,  geflissentlich  jeden 
Hinweis  auf  die  Mitwirkung  der  Kurfiirsten  und  anderer  Reichs- 
&tande  bei  der  Anordnung  der  Steuer.  In  der  einen  betont  er 
mit  Nachdruck,  daB  nur  er  es  sei,  der  sich  „furgenomen  habe 
und  wolle,  das  alle  Juden  in  dem  Romischen  riche  gesefien  den 
dritten  pfennig  geben  sollen",  und  in  der  andern  erklftrt  er  ebenso 
bestimmt,  er  „wolle,  das  alle  Judischeit"  zum  Kriege  gegen  die 
Ketzer  „stewren  und  helfen  solle",  und   „wolle"   deshalb  .,.den 

kommen  konnte,  einen  eutsprechenden  Geldbetrag  zur  Abl5sung  des  Kriegs- 
dienstes  fordern  (vgl.  nrr.  143  und  155).  Diese  Vollmacht  wurde  am  3.  Oktober 
auch  auf  die  Heilbronner  Juden  ausgedehnt  (nr.  198).  Auch  in  einem  Schreiben 
an  Rothenburg  vom  18.  September  erw&hnt  der  Pfalzgraf  den  dritten  Pfennig 
nicht  (vgl.  Brefilau  in  der  Zeitschrift  fttr  die  Geschichte  der  Juden  in 
Deutschland  3,  311 — 312).  Es  widerspricht  also  den  Tatsachen,  wenn  Kerler 
(S.  108)  und  Nubling  (S.  455)  behaupten,  jene  sechs  St&dte  seien  im  Abschnitt 
n,dritter  Pfennig**  des  angeblichen  Steuergesetzes  als  „Steuerbezirk  des  Pfalz- 
grafen  Johann  von  Neumarkt"  aufgef&hrt  worden.  Qerade  die  Nicht- 
erwahnung  des  dritten  Pfennigs  in  alien  fiir  den  Pfalzgrafen  bestimmten  oder 
von  ihm  ausgefertigten  Urknnden  spricht  gegen  die  reichsgesetzliche  Be- 
steuerung  der  Juden.  Ntibling  begeht  auflerdem  den  Fehler,  daB  er  die 
Vollmacht  des  Pfalzgrafen  mit  derjenigen  des  Markgrafen  von  Baden  zu- 
sammenwirft;  er  verwirrt  dadurch  den  Sachverhalt. 

1  Auf  S.  109  der  S.  15  Anm.  2  genannten  Abhandlung  ist  Kerler  anderer 
Ansicht  Hier  l&Bt  er  die  Besteuerung  der  Juden  vom  Onig  ausgehen  und 
nicht  aus  dem  Zusammenwirken  von  Konig  und  Fiirsten  folgen. 

1  Dietz  S.  TS  spricht  von  der  ,,auBerordentlich  hohen  Steuer"  von  „Vi  Pfennig" ! 

8  Nr.  154  «  Nr.  1HO. 


r^rtrtrtL-  Original  from 

byV^UUglL  UNIVERSITY  OF  MICHIGAN 


Das  Reichskriegssteuergesetz  voni  Jahre  1422  41 

dritten  pfennig  von  allem  irem  gut  haben1".  Aber  davon  ganz 
abgesehen,  so  bedurfte  es  zur  Besteuerung  der  Juden  weder  eines 
Heichsgesetzes  noch  der  Zustimmung  der  Reichsst&nde.  Sie  stand 
ganz  im  Belieben  des  Konigs.  Er  konnte  sie  aus  eigener  Macht- 
vollkommenheit,  „von  Romischer  kuniglicher  macht",  verfugen. 
Waren  doch  die  Juden  seine  und  des  Reichs  Kammerknechte, 
die  seiner  Kammer  zu  dienen  batten  und  mit  deren  Vermogen 
er  nach  Gutdttnken  schalten  und  walten  konnte,  immer  voraus- 
gesetzt,  daB  nicht  etwa  Privilegien  es  dem  Zugritt'  entzogen- 
oder  die  Inhaber  der  Juden ,  die  Fiirsten  und  Stadte ,  sich  der 
iiberm&Bigen  Schwachung  der  auch  von  ihnen  ausgenutzten  jiidi- 
schen  Steuerkraft  widersetzten3.  Auch  in  den  Jahren  1414  und 
1418,  als  er  ihnen  den  dritten  und  den  dreiBigsten  Pfennig  ab- 
verlangt  hatte4,  hatte  er  nicht  im  geringsten  nach  Gesetzen  und 

1  Nur  in  einer  am  15.  Januar  1423  ausgestellten  Vollmacht  fttr  den 
Reichsvikar  in  Verona  and  Vicenza  Brnnoro  deUa  Scala  zu  Verhandlnngen 
mit  dem  Erzbischof  von  Salzburg,  den  Bischdfen  von  Eichst&tt  und  Augs- 
burg und  den  bayerischen  Herzftgen  und  deren  Untertanen  liber  die  Ent- 
richtung  des  dritten  Pfennigs  durch  die  Juden  und  zur  Einhebung  desselben 
behauptet  der  Kflnig,  da8  er  die  Steuer  „mit  rate  der  kurfursten  fursten 
hers  und  stete"  aufgelegt  babe  (nr.  161).  Aber  die  Erw&hnung  der  Stadte 
kennzeichnet  den  Passus  als  fonnelhaft;  er  ist  verursacht  durch  die  ihm  un- 
mittelbar  vorhergehende  Erw&hnung  der  „kurfursten  fursten,  geistlichen  und 
werntlichen,  graven  frien  hern  ritter  knechte  und  stete11,  denen  im  „anslag 
wider  die  keczer"  „ire  anzal  angeslagen"  sei. 

.  *  Augsburg  wies  im  M&rz  1423  einen  Versuch  des  Pfalzgrafen  Johann 
von  Xeumarkt,  die  Augsburger  Juden  zu  besteuera,  auf  Grand  eines  Privilege 
des  K5nigs  vom  11.  Juli  1415  ab.  Vgl.  nrr.  228  und  232,  auch  Chroniken 
der  deutschen  Stfidte  5,  372—374. 

3  Vgl.  Nttbling  S.  466—458.  Sogar  Erzbischof  Dietrich  von  CMn  wider- 
setzte  sich  der  Besteuerung  seiner  Juden  (vgl.  nr.  227),  ein  Verhalten,  das 
bei  vorausgegangener  reichsgesetzlicher  Regelung  der  Steuer  nicht  recht  ver- 
standlich  wftre  und  durch  das  ttbrigens  auch  die  Behauptung  des  Kdnigs  in 
der  oben  erw&hnten  Vollmacht  fttr  den  Grafen  von  Lupfen,  „alle  kurfursten  und 
andere  fursten4'  hatten  „iren  wiilen  gegeben44  zur  Besteuerung  der  Juden, 
Lttgen  gestraft  wird.  —  Uber  die  Judenbesteuerung  durch  Landesherren  und 
Stadte  vergleiche  man  im  allgemeinen  Nttbling  S.  241—261  und  ROsel,  Die 
Reichssteuern  der  deutschen  Judengemeinden  von  ihren  Anf&ngen  bis  zur 
Mitte  des  14.  Jahrhunderts  (Berlin  1910)  S.  65—69. 

4  Vgl.  Kerler  a.  a.  O.  3,  3—11,  ferner  Nttbling  S.  447-453  und  Nuglisch, 
Das  Finanzwesen  des  deutschen  Reiches  unter  Kaiser  Sigmund  (Conrads 
Jahrbttcher  fttr  NationalQkonomie  und  Statistik  Bd.  76)  S.  158-160,  auch  RTA. 
15  V  or  wort  S.  XXXIV — XLV  und  die  zwar  manches  Neue  bietende,  im  all- 
gemeinen aber  recht  oberfl&chliche  und  nicht  geniigend  durchdachte  Rostocker 


f~  Original  from 

cV  UNIVERSITY'OF  MICHIGAN 


4>  Hermann  Herre 

rek  hsst&ndischer  Rewilligung  gefragt.  Ihm  kam  es  eben  nur 
daraof  an,  mOglichst  viele  Prizedenzfalle  zu  schaffen,  urn  bei 
passender  Gelegenheit  UBter  Hinweis  auf  das  Herkommeu  immer 
wieder  von  neuem  fordern  zu  konneii.  GHeichwie  er  vor  vier  Jahreti 
avis  Anlafi  der  Thronbesteigung  Papst  Martins  V*  das  nBullen- 
gelda  eingefiihrt  hatte1  und  sp&ter,  im  Jahre  1433,  die  ^Kronungs- 
steuer"  einfiihrte5,  beide  Male  auf  Betreibeti  Konrads  von  Weins- 
ber^,  so  wollte  er  jetzt,  wo  hi  wiedemm  auf  Anraten  des  Erb- 
kammerers,  die  „Kriegssteuer"  einluhren*.  Es  liegt  also  audi 
hier  kein  Grund  vor,  zur  Erklarung  der  Judensteuer  und  der  mit 
ihr  zusamraenhfijigenden  Vollmachten  noch  ein  besonderes  Kriegs- 
steuergesetz  zu  erfindeii. 

Welchen  Ertrag  die  beiden  Steuern  lieferten,  lafit  sich  nicht 
mehr  ermitteln.  Zwar  horen  wir  von  Verbaiidhmgen  des  Graf  en 
von  Ottingen  mit  dem  schwabischen  St&dtebunde  iiber  die  Ent- 
richtung  des  hundertsten  Pfennigs4  und  von  anderen,  wahrscheiu* 

Dissertation  TOll  Isaak  Stein,  Die  Juden  der  scbwabisehen  Reicbsstadte  im 
Zeitalter  KBnig  Sigmunds  (Berlin  1902)  S.  20-28. 

1  VgL  Kerler  a,  a.  O,  S.  7—9  und  RTA.  16  Vor  wort  S.  XXXIV-XXXV. 

-  VgL  RTA.  11,  m— 194  und  ebenda  Vorwort  8.  XXX -XXXVII  Stein 
.1-  a.  O.  8.  it2 — -3S  hat  keine  Ahnung  von  der  Verotfentlicbung  dea  ^anzen  die 
Krihuingssteuer  betreffenden  Materials  durch  Beckmann  in  RTA.  II 

Hit  dieeein  Streben  nach  Einfuhrung  der  jiidiBchen  Kriegsateuer  mag 
>  s  zusamiuenhangen ,  dafl  der  Ktfnig  in  einem  Sohreiben  an  Frankfurt  vom 
^.  April  142B  die  nicht  wahrheitsgemaiie  Bebauptung  aufstellt ,  in  dein 
Han«dage  zu  kriege  gein  Bebeiraen  widder  die  kettzere  zu  f&ren*  sei  auch  ftaLle 
-hilischheidt  —  in  dem  beiligen  rijche  wonhafftig  und  gesesflen  angealagen, 
■la/  sye  uns  zu  sollichera  kriege  zu  follenbrengen  den  dritten  phenning  alter 
ire  babe  utid  gutere,  ligende  und  faren,  geben  sollenLt+     Vgl,  nr-  234. 

*  Vgl.  nr«  216.  Wie  Niiraberg  nnd  Augsburg,  so  baben  offenbar  auch  die 
sihuiibischen  Start te  die  Entrichtiing  des  hundertsten  Pfennigs  vervveigert, 
si I'h  aber  zu  Verb  and  lung  en  tiber  ein  Pauschale  bereft  erklart.  Den  Grund 
fur  -lie  ablehnende  HaUung  der  Stadte  teilt  Eberhard  Windecke  (vgl.  S.  16 
AniTj- 3)  mit:  „wann  wer'  das  fur  aich  gangen,  so  weren  die  herren  inne 
worlen  der  stet  macht'1.  Die  Stadte  befHrcbteten  offenbar.  daB  das  Ergebnis 
eiuej  Bestenerung  der  einzelnen  Bilrger,  wie  der  Konig  sie  plaute,  Konig 
und  FUrsten  zu  RttckscblUssen  auf  ihre  Leistungsfahigkeit  und  daraufhin 
kiin trig  zn  ihrer  nock  starkeren  Belastuii^r  veranlassen  kMnte,  Sie  wiinaditen 
venimtlich  nacb  Maflgabe  des  eich  stets  gleich  bleibenden  Betraga  ibrer 
Stadtsteuer  angeschlagen  zu  werdent  w^hrend  Kiinig  und  Fflrsten  die  Htthe 
der  m  gtellenden  Kontingente  der  Ht>he  des  Einkoramens  und  VeimtigeaB 
flii[KiS5ien  woUten.  Ob  der  von  Kerler  S,  1(W  am  Jttgers  Geschichte  der 
Stadt  Heilbronu  I,  189  zitierte,  bis  jetzt  unauffiudbare  Brief  Heilbronn^  an 
K  hi  in  gen  Andeutungen   fiber  die    stSdtischen    KefQrchtnngen    enthieltt    muB 

..  r^nonl^  Original  from 

digitized  by  VrUUgl^  UNIVERSITY  OF  MICHIGAN 


Das  Reicbskriegssteuergesetz  vom  Jahre  1422  43 

lich  vom  Markgrafen  von  Baden  geliihrten,  mit  geistlichen  und 
weltlichen  Stauden1  iiber  dieselbe  Abgabe,  auch  von  Verhand- 
lnngen  des  Markgrafen  mit  den  Juden  in  Ulm,  Konstanz,  am 
Bodensee,  im  Breisgau,  in  Oppenheim,  Speier,  Worms,  Mainz, 
Frankfurt,  Coin  und  Dortmund9,  aber  urn  welche  Summen  es 
sich  dabei  handelte,  wird  nicht  gesagt.  Nur  von  Basel  und  der 
Ulmer  Judenschaft  verlautet,  daB  jenes  700  Gulden,  diese  933 
Galden  8  Schillinge  hergegeben  habe8.  Doch  besitzen  wir  eine 
Liste  oberdeutscher  Grafen,  Herren  und  Abte,  die  sich  zur  Zah- 

dahingestellt  bleiben.  Jagers  Darstellung  Uifit  nicht  klar  erkennen,  ob  er  den 
Brief  genau  wiedergibt  oder  dessen  Text  mit  eigenen  Zutaten  erweitert  hat. 
rberdies  war  der  von  ihm  benutzte  Entwurf  des  Briefes  undatiert,  so  daB 
nicht  einmal  sicher  ist,  ob  er  in  das  Jahr  1422  gehort.  —  Werminghoffs  Be- 
hauptung  (8.  33,  vgl.  35 — 36),  „so  weit  erkennbar,  habe  sich  keine  einzige 
Stadt  bereit  erkt&rt,  die  Last  der  Tmppenstellung  in  die  Zahlung  der  Steuer 
nmzuwandeln",  ist  in  dieser  Form  unrichtig. 

1  Es  sind  die  in  der  ofter  erw&hnten  Liste  (nr.  147)  genannten  St&nde. 

1  Vgl.  nrr.  203;  204  artt.  3  undo;  227;  234;  ferner  Regesten  der  Mark- 
grafen von  Baden  und  Hachberg  Bd.  1  nrr.  3456;  3470;  3478;  3508;  3531; 
3537;  3558;  3565;  3575;  3577;  auch  Eerier  in  der  genannten  Abhandlung 
S.  109— 110. 

1  Vgl.  nrr.  187  und  206,  auch  S.  269  Anm.  3  und  Nttbling  8.  457. 
Nflblings  Angabe,  die  Angsbnrger  Juden  h&tten  28000  Gulden  bezahlt,  darf 
man  wohl  anzweifeln.  —  DaB  von  den  eingezogenen  Betrftgen  wenig  oder 
nichts  in  die  kttnigliche  Kasse  gelangtT  auch  wohl  kaum  etwas  fttr  den 
Hnssitenkrieg  verwendet  sein  wird  trotz  der  Versicherung  des  Konigs,  dafi 
das  T,gelt  nicht  anderswohin  gewant  sol  werden  dann  gen  die  keczer"  (nr.  153), 
l&Bt  eine  vom  29.  April  1423  datierte  Anweisung  des  KOnigs  an  Markgraf 
Bemhard  vermuten,  dem  Grafen  Adolf  von  Nassau,  der  damals  als  Gesandter 
des  Reichsstatthalters  am  kbniglichen  Hof  weilte,  5000  Gulden,  die  ihm  der 
Kdnig  an  seinem  Jahresgehalt  schuldete,  von  den  aus  dem  dritten  Pfennig  der 
PfafiFbeit  und  der  Juden  fliefienden  Geldern  zu  zahlen  (Regesten  der  Mark- 
grafen von  Baden  und  Hachberg  Bd.  1  nr.  3543).  Die  Bezeichnung  „dritter 
Pfennig  der  Pfaffheit"  beruht  oflfenbar  auf  einem  Versehen;  es  wird  der 
hnndertste  Pfennig  gemeint  sein.  —  Manche  Summe  blieb  wohl  auch  in  der 
niarkgT&flichen  Easse  hftngen.  Am  7.  September,  dem  Tage  der  Ausstellung 
der  Vollmacht  fttr  Harkgraf  Bernhard,  faiid  namlich  auch  eine  Abrechnung 
zwischen  dem  Eonig  und  dem  Markgrafen  statt,  bei  der  sich  herausstellte,  daB 
jener  diesem  13  467  V*  Gulden  schuldete.  Dem  Markgrafen  wurden  deshalb 
am  8.  September  die  Zehnten  der  Bistnmer  Metz,  Toul  und  Verdun  an- 
gewiesen  mit  dem  Bemerkeh,  daB  er  Uberschilsse  an  den  Kflnig  abzuliefern 
habe  und  fttr  etwaige  Mindereinnahmen  anderswie  entschadigt  werden  solle 
(a.  a.  O.  nrr.  3461  und  3462).  Die  Annahme  liegt  nahe,  daB  diese  Ent- 
sch&digung,  falls  sie  geleistet  werden  mnfite,  den  Ertragen  des  dritten  und 
hundertsten  Pfennigs  entnommen  werden  sollte. 

r^rtrtofr-  Original  from 

digitized  by  VrUUglL  UNIVERSITY  OF  MICHIGAN 


44  Hermann  Herre 

lung  des  hundertsten  Pfennigs  bereit  erklarten.  Leider  nennt  sie 
nur  Nam  en,  nicht  audi  die  zugesagten  oder  geleisteten  Betr&ge. 
Es  ist  die  oben  erw&hnte,  von  der  Kerler,  wie  gesagt,  behauptet, 
dafi  sie  ein  Teil  des  Steuergesetzes  gewesen  sei,  w&hrend  Wer- 
minghoff  in  ihr  den  zweiten  Abschnitt  des  Anschlags  zum  tag- 
lichen  Krieg  sieht.  Das  Verfehlte  dieser  Behauptungen  ist  leicht 
darzutun. 

H&tten  namlich  die  in  der  Liste  genannten  45  Grafen  und 
Herren  und  18  Abte  schon  unmittelbar  nach  dem  Erlafi  sei  es 
des  angeblichen  Steuergesetzes  sei  es  des  Ansctyags  die  Ent- 
richtung  der  Steuer  zugesagt,  wie  man  gemfifi  Kerlers  und  Wer- 
minghoffs  Angaben  und  auch  auf  Grund  der  von  jenem  gewahlten 
und  von  diesem  stillschweigend  anerkannten  Datierung  „ad  1422, 
August*4  glauben  sollte,  und  ware  demnach  die  Liste  noch  w&hrend 
des  Reichstags  zusammfengestellt  worden,  so  miifite  sich  doch  auch 
die  Anwesenheit  der  63  Stande  oder  die  ihrer  Bevollm&chtigten 
entweder  aus  der  von  Windecke  iiberlieferten  Pr&senzliste1  oder 
aus  den  Eintrigen  im  Nurnberger  Schenkbuch2  oder  sonstwie  er- 
schlieflen  lassen.  Aber  die  Abte  sind  in  jenen  beiden  Quellen 
uberhaupt  nicht  genannt  und  von  den  Grafen  und  Herren  nur 
sechs,  namlich  die  Grafen  Ludwig  von  Ottingen,  Hans  von  Lnpfen, 
Hug  von  Heiligenberg  und  Hans  von  Helfenstein,  Hans  Truchsefi 
von  Waldburg  und  Herr  Kaspar  von  Klingenberg3. 

Diese  Tatsache  allein  wftrde  schon  ausreicben,  um  die  Kerler- 
WerminghoiTschen  Hypothesen  zum  mindesten  ins  Wanken  zu 
bringen.  Aber  diese  werden  auflerdem  auch  noch  durch  das  Er- 
gebnis  einer  Prufung  der  handschriftlichen  Vorlagen  sowohl  der 
Liste  selbst  wie  des  Anschlags  zum  tftglichen  Krieg  geradezu  als 
unmoglich  erwiesen. 

Die  Liste  ist  namlich  nur  in  drei,  von  Kerler  mit  R,  W  und 
E  bezeichneten  Exemplaren4  ttberliefert,  einem  im  Reichsregistratur- 
buche  G,  einem  zweiten  im  Weinsbergischen  Archiv  und  einem 
dritten  in  Eberhard  Windeckes  Denkwttrdigkeiten,  in  alien  dreien 

1  Nr.  182.  *  Nr/  184  artt.  6  und  7. 

8  Hinzuznfttgen  w&ren  allenfalls  noch  Graf  Friedrich  von  Ottingen  and 
Herr  Frischhans  von  Bodman,  faUs  man  sie  mit  den  im  Schenkbuch  ge- 
nannten „graf  Fridrich  von  Oten"  und  „ber  Hans  vom  Poden"  identifizieren 
konnte. 

4  Vgl.  die  Qnellenbeschreibnng  von  nr.  147.  Die  Kerlerscbe  Bezeicbnung 
der  drei  Exemplare  ist  oben  beibebalten. 


r 


by  Google 


Original  from 
UNIVERSITY  OF  MICHIGAN 


Das  Reichskriegssteuergeaetz  voni  J  ah  re  1422  45 

in  enger  Verbindung  mit  dem  Anschlag.  In  R  die  Quelle  von  W 
und  E  zu  sehen,  was  ja  nahe  lage,  verbietet  die  abweichende 
Oberlieferung  einer  im  Anschlag1  zwischen  die  Rubrik  der  Her- 
zoge  und  weltlichen  Fiirsten  und  die  der  Grafen  und  Herren  ein- 
geschobenen  Rubrik  „Herre°  und  graven  in  dem  Niderlande" 
durch  diese  beiden.  Denn  beide  stimmen  hier  sowohl  im  Inhalt 
wie  in  der  Form  genau  uberein,  w&hrend  R  zwar  im  ersteren 
sich  nicht  wesentlich  von  ihnen  unterscheidet,  in  der  anderen  aber 
erhebliche  Abweichungen  aufweist.  Dafi  auch  W  nicht  etwa  auf 
E  fuBt  oder  umgekehrt  E  auf  W,  zeigen  die  von  Eerier  mit- 
geteilten  Varianten.  Beide  gehen  also  offenbar  direkt  oder  in- 
direkt  auf  eine  gemeinsame  Quelle,  ein  nicht  mehr  vorhandenes 
Exemplar  von  Anschlag  und  Liste  zuruck.  In  dieser  verlorenen 
Quelle  (X)  hatte  jene  Rubrik  schon  die  sie  als  Einschiebsel  kenn- 
zeichnende  Form  eines  Verzeichnisses2  von  Adressen,  an  die  ge- 
mafi  den  Ausfuhrungsbestimmungen8  zum  Anschlag  konigliche 
und  kurfurstliche  Mahnungen  zur  Truppenstellung  geschickt  werden 
sollten.  Dabei  war  einigen  Adressen  auch  gleich  die  Zahl  der 
in  die  Mahnungen  einzusetzenden  Glefen  beigefugt  Wahrend  zum 
Beispiel  die  Adresse  der  julichschen  Ritterschaft  nur  den  Zusatz 
„ain  brief"  erhalten  hatte,  waren  bei  derjenigen  der  Herren  und 
der  Ritterschaft  von  Geldern  auch  noch  die  ihnen  abverlangten 
60  Glefen  angemerkt  worden.  Aufierdem  standen  am  Schlufi  der 
Rubrik  noch  zwei  besondere  Anweisungen.  Laut  der  einen  sollte 
gegenliber  einer  nicht  nfther  bezeichneten  Stelle  zur  Sprache  ge- 
bracht  werden,  „ob  man  dem  herzogen  von  Burgundi  schreiben" 
solle;  laut  der  anderen  sollten  die  Stftdte  Deventer,  Kampen,  Zwolle 
und  Utrecht  „sunderlich  in  iren  briefen  under  andern  punten"  auf- 
gefordert  werden,  „iren  herren  zu  dem  t&glichen  chrieg  behilflichu 
zu  sein. 

Bemgegeniiber  ist  in  der  Vorlage  R  zwar  der  Titel  der  Rubrik 
unverandert  beibehalten,  die  Form  des  Adressenverzeichnisses  aber 
in  die  des  Anschlags  umgewandelt  worden.  In  X  begann  die 
Rubrik  beispielsweise  mit  „item  dem  herzog  von  Gulich  ein  brief.  II 
item  der  gemainen  ritterschaft  in  dem  land  von  Gulig  ain  brief.  I 


1  Vgl.  nr.  146  und  S.  159. 

9  Auch  Kerler  (S.  165  Anm.  1)  betrachtet  den  Abschnitt  als  nicht  zum 
Anschlag  gehOrend  und  drnckt  ihn  deshalb  in  nr.  146  gesondert  ab.  Er  be- 
zeichnet  ihn  als  ^Yollzagsverordnung^  znm  Kontingentgesetz. 

•  Vgl.  oben  S.  30. 


r^rtrtrtlr-  Original  from 

byVrUUgl^  UNIVERSITY  OF  MICHIGAN 


46  Hermann  Her  re 

item  an  die  gemainen  herren  und  ritterschaft  dez  landes  zu  Gelern 
ein  brief.  60  [gleen].  I  item  den  vier  haubtsteten  in  Gelleren  ain 
brief,  mit  namen  Romande  Nymegen  Arnheim  und  Zupfen."  In 
R  dagegen  wurde  das  zusammengefafit  zu  „der  herzog  von  Gulche 
und  die  ritterschaft  zu  Gulch  und  zu  Gelre  und  die  vier  stete 
Romunde  Nymegen  Arnheim  und  Zutphen  60  gleven".  Bezeich- 
nenderweise  kannte  der  Schreiber  von  R  auch  die  oben  erwahnte, 
den  Herzog  von  Burgund  betreffende  Weisung;  ja  er  schrieb  sie 
sogar  mit  ab,  radierte  sie  dann  aber  wieder  aus.  Ein  unwider- 
leglicher  Beweis  daftir,  dafi  auch  R  auf  X  fufit 

Wir  haben  es  also  bei  R,  W  und  E  mit  drei  selbstfindigen 
Ableitungen  eines  verlorenen,  bereits  mit  der  Liste  versehenen 
Anschlags  zu  tun,  von  denen  zwei,  W  und  E,  ihre  Vorlage  un- 
verandert  wiedergeben,  wfthrend  in  der  dritten,  R,  die  dem  An- 
schlag  eingefiigten  Adressen  in  freilich  nicht  immer  einwandfreier 
Weise  der  Form  des  Anschlags  angepafit  und  deroentsprechend  die 
beiden  oben  erw&hnten  Anweisungen  gestrichen  sind. 

Die  Annahme,  dafi  die  Liste  ein  Nachtrag  zum  Anschlag  ge- 
wesen,  also  nicht  mehr  wfthrend  des  Reichstags,  wie  Kerler  und 
Werminghoff  behaupten,  sondern  erst  spftter  angefertigt  sei,  er- 
halt  noch  eine  besondere  Stiitze  durch  die  von  Kerler  ebenso  wie 
von  seinen  Nachfolgern  ubersehene  Tatsache,  dafl  die  in  ihr  auf- 
gezfthlten  Graf  en,  Herren  und  Abte  aus  Gegenden  stammen,  die 
zu  den  schon  erwahnten  Einhebungsbezirken  des  Markgrafen  von 
Baden,  des  Herrn  von  Klingenberg  und  des  Grafen  von  Ottingen 
gehOrten.  Sie  fafit  also  offensichtlich  das  Ergebnis  der  Bemiihungen 
dieser  drei  um  die  Ermittlung  der  im  Anschlag  zum  t&glichen  Krieg 
iibergangenen  und  demgemaB  zur  Abgabe  des  hundertsten  Pfennigs 
heranzuziehenden  Reichsstftnde  zusammen  und  kann  mithin  kaum 
f ruber  als  in  der  zweiten  Halfte  des  Oktober  angelegt  und  dem 
Anschlag  angehftngt  worden  sein.  Dazu  stimmt  auch  die  auf- 
fallend  spate  Eintragung  der  beiden  Aktenstiicke  in  das  Reichs- 
registraturbuch  G.  Denn  sie  ist  durchaus  nicht  etwa  schon  im 
Sommer  1422  erfolgt,  wie  man  aus  Kerlers  Daten  schliefien  konnte, 
sondern  erst  nach  Mitte  Juni  1423,  wovon  zum  mindesten  Sieber 
und  Werminghoff  sich  durch  einen  Blick  in  Altraanns  Regesten 
Kaiser  Sigmunds  und  Seeligers  Beschreibung  des  eben  genannten 
Registraturbuches1  unschwer  hfttten  iiberzeugen  konnen. 

1  Mitteilongen  des  Institnts  ftir  Osterreichische  Geschicbtsforschung,  3.  Er- 
g&nzungaband  S.  269. 


f^rtnnl<>  Original  from 

byV^UUglL  UNIVERSITY  OF  MICHIGAN 


Das  Reichskriegssteuergesetz  vom  Jahre  1422  47 

Der  Ort,  an  dem  die  Em-  und  Anfugung  des  Adressenver- 
zeichnisses  und  der  Liste  erfolgte,  laBt  sich  leicbt  feststellen. 

Das  Verzeichnis  ist  namlich  aufier  in  W  und  E  noch  in  einem 
dritten,  dem  fttnfundachtzigsten  Pfalz-Neuburger  Kopialbuch  des 
Miinchener  Reichsarchivs  einverleibten  Exemplare  des  Anschlags 
(Kerlers  Vorlage  M)  enthalten.  Letzteres  steht,  wie  die  Ver- 
gleichung  ergibt,  dem  Weinsbergischen  Exemplar  W  sehr  nahe, 
ist  aber  weder  von  ihm  noch  von  E  abhangig.  Man  konnte  es 
demgem&fi  fur  eine  vierte  Ableitung  von  X  erklaren,  Aber  dem 
steht  entgegen,  dafi  ihm  die  dort  schon  vorhandene  Liste  fehlt. 
Zudem  fiihrt  es  am  Schlufi  der  Rubrik  „Epte"  die  Abte  von 
Hersfeld,  Heny1,  Arnsburg  und  Ebrach  an,  die  an  dieser  Stelle 
weder  in  R  noch  in  E  erw&hnt  werden,  wohl  aber  in  W,  und  zwar 
hier  ebenso  wie  in  M  mit  der  Bemerkung  „dabunt  100  dn.",  d. 
L  „centesimum  denarium",  den  hundertsten  Pfennig*2-  Der  Mangel 
aller  Angaben  iiber  die  den  vier  Abten  auferlegte  Glefenzahl 
und  der  Zusatz  iiber  die  Entrichtung  des  hundertsten  Pfennigs 
kennzeichnen  auch  diesen  Passus  als  Nachtrag.  Die  Quelle  von 
M  ist  demnach,  scheint  es,  nicht  X  selbst  gewesen,  sondern  dessen 
ebenfalls  nicht  mehr  vorhandene  Vorlage  (A).  Sie  bot  nur  den 
Anschlag,  Avar  aber  schon  mit  dem  Adressenverzeichnis  ver- 
sehen. 

Die  Zugehorigkeit  der  eben  genannten  vier  Kl5ster  zur  Mainzer 
Erzdiozese  legt  nun  die  Vermutung  nahe,  dafi  der  verlorene 
Text  A  der  kurmainzischen  Kanzlei  gehOrte,  vielleicht  identisch 


1  Die  von  Werminghoff  S.  41  vorgeschiagene  „ktthne  Namensanderuuga 
in  Heggenbach  oder  vielmebr  Heggbach  (Zisterzienserinnenkloster  in  der 
DiSzese  Eonstanz)  hat  ebensowenig  etwas  fiir  sich  wie  die  Vermutung  Alt- 
mannR  im  Register  zor  Ansgabe  Windeckes  S.  551,  dafi  Hengen  im  wttrttem- 
bergi^chen  Oberamt  Urach  gemeint  sein  kQnnte.  Auch  die  Behauptung 
K .  O.  MiiUers  in  einer  Anzeige  des  Werminghoffschen  Baches  im  Historischen 
Jahrbnch  38,  171,  dafi  es  sich  am  das  Aognstinerchorherrenstift  HOningen  in 
der  Rheinpfalz  handle,  scheint  mir  nicht  so  ohne  weiteres  zuzatreffen. 
Vielleicht  ist  der  Name  verschrieben  ans  Ueug.  In  diesem  Falle  w&re  an 
die  9,ecelesia  sancti  Johannis  in  Heugis"  oder  „in  Haugu,  das  damals  noch 
aufierhalb  Wttrzbnrg  gelegene  Eollegiatstift  St.  Johann  in  Hang  zn  denken 
(vgl.  Concilium  Basiliense  7,  17  Z.  25  und  235  Z.  25;  meine  ebenda  S.  594  ge- 
gebenen  Beriehtigungen  oder  vielmehr  Verschlechternngen  des  Textes  sind 
za  beseitigen).  Man  mttfite  dann  freilich  annehmen,  dafi  der  Urheber  oder 
Abschreiber  des  Zusatzes  das  Wort  „Probst"  hinzazufttgen  vergafi,  wie  es 
in  K  and  W  anmittelbar  vorher  bei  Schussenried  hipzugefttgt   worden   war. 

a  Vgl.  S.  162  Variante  z. 


r^rtrtrtL-  Original  from 

byVrUUgl^  UNIVERSITY  OF  MICHIGAN 


48  Hermann  Herre 

war  mit  dem  vom  Beichsstatthaltcr  Erzbischof  Konrad  von  Mainz 
aus  Nttrnberg  mitgebrachten  Exemplar  des  Anschlags.  Dem  letz- 
teren  wftrden  also  in  Mainz  nicht  nnr  Adressenverzeichnis  and 
Liste  zugesetzt,  sondern  auch  jene  vier  Abte  eingeftigt  worden 
sein.  Das  so  erweiterte  Exemplar  A  Mre  dann  identisch  mit 
dem  Exemplar  X. 

Diese  Verrautung  verdichtet  sich  zur  GewiBheit  durch  die 
tlberlieferung  einer  Abschrift  von  X  in  Eberhard  Windeckes 
Denkw&rdigkeiten.  Denn  Windecke,  der  seit  Jahren  in  Konig 
Sigmonds  Umgebung  geweilt  and  mit  ihm  wohl  auch  den  Reichs- 
tag besucht  hatte,  stand  etwa  seit  dem  Herbst  1422  in  den  Diensten 
des  Reichsstatthalters  \  hatte  also  auch  Zutritt  zur  erzbischof- 
lichen  Kanzlei,  der  ja  gemftfi  den  Reichstagsbeschlussen  die  Aus- 
fertigung  und  Versendung  der  kurfurstlichen  Mahnungen  an  die 
Reichsstfinde  zur  Truppenstellung  oblag*  und  der  also  ebensowohl 
die  angeschlagenen  wie  die  zur  Zahlung  des  hundertsten  Pfennigs 
bereiten  Reichsst&nde  bekannt  sein  mufiten. 

Unter  der  Voraussetzung  des  mainztschen  Ursprungs  der  Nach- 
tr&ge  ergibt  sich  auch  ohne  weiteres  die  sonst  kaum  beizubrin- 
gende  Erkl&rung  fiir  die  Aufnahme  der  oben  erw&hnten  beiden 
Anweisungen  in  das  Adressenverzeichnis.  Es  verstand  sich  doch  von 
selbst,  dafi  die  erzbischSfliche  Kanzlei  Adressen  und  Liste  an 
die  konigliche  weitergab,  da  ja  die  Mahnungen  der  KuriUrsten 
durch  solche  des  K5nigs  erg&nzt  werden  muBten.  Wir  haben  also 
in  den  Anweisungen  offenbar  eine  Art  Instruktion  fiir  den  oder 
die  Uberbringer  eines  Exemplars  von  X  nach  Ungarn  vor  uns* 
Vielleicht  ist  es  deshalb  auch  richtiger,  nicht  von  einem  „Adressen- 
verzeichnis4S  sondern  von  „Vorschlftgen  der  kurmainzischen  Kanzlei 
zur  Aussendung  von  Mahnschreiben  an  die  niederlandischen  St&nde" 
zu  reden8. 

Die  tfoerbringer  des  Schriftstiicks  waren  vielleicht  die  Grafen 
Adolf  von  Nassau  und  Michel  von  Wertheim,  die  sich  im  M&rz 


1  Vgl.  Altmann  S.  XXXII— XXXIII. 

2  Dafi  neben  dem  obersten  Feldhauptmann  auch  der  Reichsstatthalter  far 
die  Aufbringung  der  Truppen  zum  t&glichen  Krieg  zu  sorgen  hatte,  ist  einem 
Briefe  Augsburgs  vom  29.  September  (RTA.  8,  245  Anm.  2)  zu  entnehmen. 

8  Han  beachte  auch,  dafi  Brabant,  Holland,  Zeeland,  Jfilich  und  Geldern 
zum  Machtbereich  des  Reichsstatthalters  gehSrten  (vgl.  nr.  164  art.  3).  Es 
kftnnte  sich  bei  den  „Vorschl&gen"  urn  Vorbereitung  des  fiir  den  Sommer  1423 
geplanten  Feldzugs  handeln  (vgl.  nrr.  236  und  236;  auch  Bezold  2,  6—6). 


r^rtrtrtL-  Original  from 

byV^UUglL  UNIVERSITY  OF  MICHIGAN 


Das  Reichskriegsstenergesetz  vom  Jahre  1422  49 

1423  beim  Konig  aufhielten,  an  (lessen  Zusammenkunft  mit  Konig 
Wladislaw  von  Polen  und  GroBfiirst  Witold  von  Litauen  in  Kas- 
mark  als  Vertreter  des  Reichsstatthalters  teilnahmen  und  Ende 
April  oder  Anfang  Mai  von  Kaschau  aus  heimkehrten1.  Allen- 
falls  kame  aoch  Windecke  in  Betracht,  der  Anfang  Mai  den 
Konig  ebenfalls  in  Kaschau  aufsuchte2.  Beide  Moglichkeiten  sind 
mit  dem  oben  genannten  Termin  der  Registrierung  der  Akten- 
stiicke  gut  vereinbar.  Fur  die  Grafen  sprache  besonders,  dafi 
am  22.  April,  also  wahrend  ihres  Aufenthalts  in  Kaschau,  die 
Ausschreiben  des  Konigs  zum  Sommerfeldzug  ergingen3;  fur 
Windecke  aber  liefie  sich  geltend  machen,  dafl  er  bald  nach  seiner 
Riickkehr  von  Kaschau  im  Auftrage  des  Reichsstatthalters  in  die 
Niederlande  nach  Geldern,  Arnhem  und  Nijmegen  reiste4  und 
vielleicht  bei  dieser  Gelegenheit  die  Mahnschreiben  an  die  nieder- 
landischen  Stfinde  weiterbefSrdert  haben  konnte. 

In  der  koniglichen  Kanzlei  erfuhren  nun  Anschlag  und  Liste 
noch  mancherlei  mehr  oder  minder  wichtige  redaktionelle  Ande- 
rungen.  Die  formale  Anpassung  des  Adressenverzeichnisses  an 
den  Anschlag  und  die  Streichung  der  in  jenem  enthaltenen  beiden 
Anweisungen  wurden  schon  erwahnt.  Des  weiteren  erhielten  die 
vier  Abte  von  Hersfeld,  Heny,  Arnsburg  und  Ebrach,  die,  wie 
gesagt,  den  hundertsten  Pfennig  zahlen  wollten  und  von  der  kur- 
mainzischen  Kanzlei  der  Rubrik  )9Epteu  angeschlossen  worden 
waren,  jetzt  den  ihnen  zukommenden  Platz  am  SchluB  der  Liste5, 
und  endlich  wurden  der  Rubrik  „Graven  und  herren46  noch  ver- 
schiedene  thuringische  Grafen  einverleibt6.  So  geandert  und  er- 
weitert  wurden  die  beiden  Schriftstucke  in  das  Reichsregistratur- 
buch  G  abgeschrieben.  Dabei  widerfuhr  dem  Abschreiber  das 
schon  erwfihnte  Miflgeschick,  daB  er  die  zur  Tilgung  bestimmte, 
auf  die  Beteiligung  des  Herzogs  von  Burgund  am  Feldzuge  be- 
ziigliche  Anweisung  wiederholte.  Sie  wurde  jedoch,  wie  gesagt, 
von  ihm  sogleich  wieder  beseitigt.  Erst  spater  fugte  er  am  SchluB 
der  Rubrik  „Herzogen  und  werntliche  fursten44  noch  die  s&cbsischen 
Bischdfe,  die  Herzoge  von  Sachsen,  von  Osterreich  und  von  Bay  era 

1  Vgl.  S.  284  Anm.  1  und  289  Anm.  1,  anch  nr.  291  art.  1. 

*  Vgl.  Altmann  S.  153  und  154. 

3  Vgl.  nr.  236. 

4  Vgl.  Altmann  S.  155—166  und  170—171. 

5  Vgl.  S.  168  Z.  2—5. 

•  Vgl.  S.  161  Variante  h 

Histor.  Vierteljahrschrift.  1919.   1.  4 


r^rtrtrtL-  Original  from 

byVrUUgl^  UNIVERSITY  OF  MICHIGAN 


50  Hermann  Herre 

und  die  Landgrafen  von  Thuringen  hinzu7.  Ob  auch  ein  zweiter, 
den  Erzbischof  von  Salzburg  und  die  Bischofe  von  Passau,  Freisiug, 
Eichstatt  und  Seckau  nennender  Nachtrag8  von  ihm  herriihrt,  ist 
zweifelhaft;  jedenfalls  sind  aber  diese  geistlichen  Fursten  dem 
Anschlag  erst  einverleibt  worden,  nachdem  das  in  Peter  Mayers 
Kriegsztigen  der  Erzbischofe  von  Trier  (Kerlers  Vorlage  K)  be- 
nutzte  Exemplar  abgeschrieben  worden  war. 

Auch  der  gewichtigste  unter  den  von  Kerler  und  seinen  Nach- 
folgern  flir  den  Erlafi  eines  Reichskriegssteuergesetzes  durch  den 
Nurnberger  Reichstag  geltend  gemachten  Griinden  hat  sich  also 
als  nicht  stichhaltig  erwiesen,  und  mit  ihm  fallt  nun  iiberhaupt 
die  gauze  Steuergesetzhypo these  in  sich  zusammen.  Sie  ist  oder 
vielmehr  war  nichts  weiter  als  zu  einem  Teil  die  Folge  unrichtiger 
Deutung  der  Quellen,  zum  anderen  das  Erzeugnis  der  Phantasie 
ihrer  Urheber.  Von  dem  pomphaften  Reichskriegssteuergesetz, 
das  Kerler  und  Werniinghoff  glaubten  in  die  Reichsgesetzgebung 
des  15.  Jahrhunderts  einffihren  zu  konnen,  bleibt  nur  eine  harm- 
lose  Zustimmungserklarung  der  Kurfiirsten  und  Fursten  zur  Er- 
hebung  einer  vom  Konig  vorgeschlagenen  Kriegsabgabe  zuriick, 
welch  letztere  aber  wahrscheinlich  nur  dem  Namen  nach  zur 
Deckung  von  Kriegskosten  oder  zur  Anwerbung  von  Sdldnern, 
in  Wirklichkeit  wohl  zur  Behebung  finanzieller  N5te  des  K6nigs 
dienen  sollte.  Das  Gesetz  ist  also  aus  den  Quellen  zur  Geschichte 
der  Reichsgesetzgebung  wieder  zu  streichen. 

Fassen  wir  die  erzielten  Ergebnisse  kurz  zusammen: 
Die  Beschliisse  des  Nurnberger  Reichstages,  soweit  sie  demFeld- 
zug  gegen  die  Hussiten  galten,  sind  in  zwei  Anschlagen,  dem  einen 
zum  Entsatz  des  Karlsteins,  dem  anderen  zum  t&glichen  Kriege, 
und  in  einem  die  Ausfiihrungsbestimmungen  dazu  enthaltenden, 
von  den  Straliburger  Gesandten  als  „rot<;  oder  „rotslagu  bezeich- 
neten  Schriftstiick  niedergelegt  worden.  Der  Text  des  letzteren 
ist  nicht  mehr  vorhanden,  sein  Inhalt  laJBt  sich  aber  wenigstens 
in  den  Hauptpunkten  mit  Hilfe  der  in  verschiedenen  Aktenstucken 
gegebenen  Andeutungen  wieder  zusammenfugen.  Von  den  beiden 
Anschlagen  ist  nur  der  zum  Entsatz  des  Karlsteins  in  seiner 
ursprttnglichen  Gestalt  iiberliefert.  Den  anderen  kennen  wir  nur 
aus  sp&teren  Redaktionen  der  kurmainzischen  und  der  koniglichen 


7  Vgl.  S.  159  Variante  L. 

s  Vgl.  S.  158  Variante  d.  / 


by  Google 


Original  from 
UNIVERSITY  OF  MICHIGAN 


Das  Reichskriegssteuergeaetz  vom  Jahre  1422        v  51 

Kanzlei.  Das  im  Reichsregistraturbuch  G  enthaltene  Exemplar 
ist  nicht  „SchluBredaktion"  in  dem  von  Kerler1  behaupteten  Sinne, 
bietet  nicht  die  vom  Reichstag  angenommene  endgftitige  Fassung 
des  Anschlags,  sondern  stellt  eine  wahrscheinlich  erst  im  Frtih- 
jahr  1423  vorgenommene  Redaktion  und  Erweiterung  eines  von 
der  kurmainzischen  Kanzlei  der  kdniglichen  Ubersandten  Exemplars 
dar.  Ebensowenig  ist  das  einigen  Exemplaren  des  Anschlags 
eingefftgte  Adressenverzeichnis  niederl&ndischer  St&nde  im  Laufe 
der  „Beratungen;4  des  Reichstags  entstanden,  wie  Kerler-  an- 
nimmt  Vielmehr  sind  die  Adressen  erst  sp&ter  in  der  kur- 
mainzischen  Kanzlei  znm  Zweck  der  Mitteilung  an  die  kftnigiiche 
zusammengestellt  und  dant)  dort  dem  Anschlag  angepafit  worden. 
Die  von  Kerler  far  den  Abdruck  des  letzteren  gewfthlte  Form 
(nr.  145)  entspricht  darum  nicht  den  Anforderungen  der  Editions- 
technik.  Entweder  war  die  Rubrik  „Herreti  und  graven  in  dem 
Niderlande44  auszuschalten,  wie  das  auch  mit  anderen  nur  im 
Exemplar  des  Reichsregistraturbuchs  und  seinen  Ableitungen 
entbaltenen  Nachtragen  der  kdniglichen  Kanzlei  geschehen  ist, 
und  dann  neben  ihrer  Quelle,  dem  Adressenverzeichnis  (nr.  146), 
abzudrucken,  oder,  was  praktischer  gewesen  ware,  Rubrik  und 
Adressenverzeichnis  hfttten  mit  alien  anderen Nachtr&gen,  besonders 
den  eben  erwahnten,  jetzt  in  den  Varianten  versteckten  der 
kdniglichen  Kanzlei,  in  den  Text  des  Anschlags  aufgenommen, 
dort  aber  durch  Petitdruck  als  sp&tere  Zutaten  kenntlich  gemacht 
werden  mfissen. 

Zu  den  Anschl&gen  und  Ausfuhrungsbestimmungen  ti  at  die 
nur  zwischen  dem  Konig  und  den  Fttrsten  vereinbarte  und  dem 
ersteren  zur  Einziehung  iiberlassene,  also  nicht  reichsgesetzlich 
geregelte  Abgabe  des  hundertsten  Pfennigs,  die  von  alien  im 
Anschlag  zum  taglichen  Krieg  nicht  genannten  Stftnden  erhoben 
werden  solite,  vom  KOnig  aber  eigenmftchtig  auch  den  ange- 
schlagenen,  namentlich  den  Stfidten,  zum  Zweck  der  Abldsung 
des  Kriegsdiensts  bewilligt  wurde.  Die  mit  ihr  zusammenhangende 
Liste  der  zu  ihrer  Entrichtung  bereiten  Reichsst&nde  (nr.  147)  ist 
nicht  schon  wahrend  des  Reichstags  zusammengestellt  worden, 
wie  Kerler  und  seine  Nachfolger  behauptet  haben,   sondern  ist, 


1  Vgl.  S.  165  Amu  1. 

1  Vgl.  ebenda. 

3  Efi  sind  Kerlers  Vorlagen  S,  X  und  K. 


by  Google 


Original  from 
UNIVERSITY  OF  MICHIGAN 


52        Hermann  Herre:  Das  Reichskriegssteuergesetz  vom  Jabre  1422 

wie  jenes  Adressenverzeichnis ,  eiue  sp&tere  Zutat  der  kurmain- 
zischen  Kanzlei  zum  Anschlag.  Sie  stellt  im  wesentlichen  das 
Ergebnis  der  Bemiibungen  des  Markgrafen  Bernhard  von  Baden, 
des  Herrn  Kaspar  von  Klingenberg  und  des  Grafen  Ludwig  von 
Ottingen  nm  die  Einziehung  der  Abgabe  dar.  Weder  die  letztere 
noch  die  vom  Kdnig  ohne  vorausgegangene  Befragung  der  Reichs- 
stande  von  den  Juden  verlangte  Abgabe  des  dritten  Pfennigs 
waren  Bestandteile  eines  „Reichskriegssteuergesetzestt.  Ein  solcbes 
Gesetz,  wie  es  Kerler  und  seine  Nachfolger  in  die  Reichsgesetz- 
gebong  glaabten  einfiigen  zn  raftssen ,  bat  es  nie  gegeben ,  nicht 
einmal  im  Entwurf.  Es  kam  erst  fUnf  Jahre  sp&ter,  am  2.  De- 
zember  1427,  auf  dem  Frankfurter  Reichstage  zustaude. 


r^rtrtrtlr-  Original  from 

byV^UUglL  UNIVERSITY  OF  MICHIGAN 


53 


Der  angebliche  osterreichische  General  von  Meyer 
in  der  Schlacht  bei  Freiberg  1762. 

Von 
Richard  Schmitt. 

Die  GeschichtschreibuDg  des  Siebenj&hrigen  Krieges  kennt 
drei  Generate  des  Namens  Mayr,  Mayer  oder  Meyer.  Der  eine 
ist  der  bekannte  Generalmajor  Johann  von  Mayr1,  der  1716  als 
unehelicher  Sohn  einer  Wiener  Wascherin  und  eines  Grafen  Stella 
in  Wien  geboren  ist,  zunachst  in  osterreichische,  dann  in  baye- 
rische,  dann  in  sachsische,  schlieBlich  in  preufiische  Dienste  trat. 
Er  starb  Anfang  1.759. 

Ferner  gab  es  in  der  preufiischen  Armee  noch  einen  General 
von  Meyer,  der  sich  1757  bei  Leuthen  ausgezeichnet  hatte,  1758 
aber  wfthrend  der  Belagerung  von  Olmlitz  von  den  Osterreichern 
uberfallen  nnd  geschlagen  worden  war.  Im  Sommer  1762  machte 
er  ein  sehr  nnliebsames  Anfsehen,  da  er  in  Gegenwart  vieler 
Offiziere  mit  dem  General  von  Platen  in  eine  Schl&gerei  geraten 
war*.  Er  wurde  am  Kopf,  Platen  im  Gesicht  verwundet,  der 
Generalleutnant  von  Hftlsen,  der  schlichten  wollte,  erhielt  einen 
Hieb  auf  den  Arm-  Der  Konig  liefi  Meyer  sagen,  es  gabe  genug 
Offiziere,  die  mehr  vom  Dienst  verstanden  als  er,  wenn  sich  das 
noch  einmal  ereignete,  so  wiirde  er  weggejagt  werden.  Er  hat 
sich  ein  Vierteljahr  spater  bei  Freiberg  recht  brav  gehalten. 

In  derselben  Schlacht  soil  nnn  aber  auch  anf  osterreichischer 
Seite  ein  General  von  Meyer  gefochten  haben,  oder  richtiger  ge- 
sagt,  eigentlich  nicht  gefochten,  sondern  untatig  zugesehen  haben. 

1  Uber  ihn  orientiert  die  Schrift  vou  K&stner:  Generalmajor  von  Mayr  und 
seiu  Freikorps  in  Kursachsen,  Meifien  1904.  Ich  habe  sie  1905  in  der  Histori- 
schen  Vierteljahrschrift  VIII,  147  besprochen. 

*  Uber  diesen  Vorfall  habe  ich  mich  im  II.  Bande  meines  Buches:  Prinz 
He  in  rich  von  Preufien  als]  Feldherr  im  Siebenj&hrigen  Kriege,  S.  253  aus- 
gesprochen  nnd  S.  318— 321  Briefe  Httlsens  und  Platens  mitgeteilt. 


r^rtrtrtlr-  Original  from 

byV^UUglL  UNIVERSITY  OF  MICHIGAN 


54  Richard  Schmitt 

Der  Vorgang  ist  so  oft  geschildert  worden,  dafi  zunachst  jeder 
Zweifel  ausgeschlossen  erscheint. 

Schon  Friedrich  der  Grofie  erzfthlt  von  ihm1.  In  der  Gegend 
von  Brand  and  Erbisdorf  habe  ein  Korps  von  etwa  6000  Mann 
gestanden,  das  ein  General  Mayer  kommandiert  habe.  Der  Aus- 
druck  „command6  par  un  general  Mayer"  weist  darauf  hin,  dafi 
dieser  Mann  ihm  nicht  naher  bekannt  war.  Er  schreibt  den  Namen 
mit  ay.  Der  Konig  erzahlt,  wie  die  Obersten  von  Diringshofen 
und  von  Manstein  beauftragt  warden,  dieses  Korps  festzuhalten 
(,,tenir  en  echec")-  Nachdem  man  diese  Vorsichtsmafiregel  an- 
gewandt,  seien  die  Preufien  zum  Angriff  weiter  vorgegangen. 
Als  die  Feinde  geschlagen  wurden,  seien  Stolberg,  Campitelli, 
Mayer  und  Buttler  nach  Frauenstein  geflohen. 

Ausfiibrlicher  schildert  der  osterreichische  Veteran  Cogniazo  den 
Vorgang*.  Der  General  von  Mayer  habe  mit  einem  Korps  von 
l>einah  5000  Mann  bei  Erbisdorf  nnd  Brand  gestanden  und  sich 
damit  begniigt,  einige  Schreckschusse  auf  die  Preufien  abzugeben. 
Cogniazo  versichert,  nach  dem  Kriege  habe  ihm  der  preufiische 
General  von  Kleist  selbst  erzahlt,  Prinz  Heinrich  sei  des  Mayer- 
schen  Korps  wegen  sehr  besorgt  gewesen,  denn  er  habe  richtig 
erkannt,  welche  Gefahren  den  Preufien  drohten,  wenn  Mayer  zur 
rechten  Zeit  in  den  Kampf  eingriffe.  Aber  Kleist  habe  den 
Prinzen  beruhigt:  „er  kenne  den  Mann  und  versichere  Sr.  KonigL 
Hoheit,  dafi  er  eben  nicht  gefahrlich  sey.  Man  k5nnte  sich  mit 
ihm  kurz  fassen,  und  er  werde  sich  nach  wie  vor  nicht  von  der 
Stelle  bewegen."  Man  hat  diesen  Vorgang  ja  ofter  erw&hnt  als 
ein  Beispiel,  wie  im  Laufe  eines  langen  Krieges  die  Gegner  sich 
kennen  lernen  und  auf  Grund  ihrer  Personenkenntnis  ihre  Ent- 
schlusse  fassen.  Freilich  kann  hierbei  gelegentlich  ein  Fehlschlufi 
vorkommen,  der  Tag  von  Hochkirch  zeigte,  dafi  Daun  auch  ein- 
mal  offensiv  werden  konnte.  Aber  Kleist  hat  sich  bei  Freiberg 
nicht  getauscht,  Mayer  wagte  keineji  Angriff,  hatte  er  zweck- 
mafiig  manSveriert,  so  wiirde  nach  Cogniazos  Meinung  der  Aus- 
gang  der  Schlacht  zweifelhaft  gewesen  sein. 

Aus  dem  Ausspruch  Kleists  mufi  man  schliefien,  dafi  Mayer 
ihm  ein  bekannter  General  war.    Da  failt  es  nun  auf,  dafi  sonst 


1  OEuvres  de  Fr^d^ric  le  Grand,  V,  211.    Der  Name  Diringshofen  wird 
verschieden  geschrieben. 

2  von  Cogniazo:   Gestandnisae   eines  5sterreichischen  Veterans,  IV. Teil, 
Breslau  1791,  S.260,  261T  264. 


r^rtrtrtlr-  Original  from 

byV^UUglL  UNIVERSITY  Of  MICHIGAN 


Der  angebliche  Ssterr.  General  von  Meyer  in  der  Schlacht  bei  Freiberg  1762     55 

nirgends  etwas  fiber  diesen  Mann  berichtet  wird.  Wie  in  Friedrichs 
des  Grofien  Geschichte,  so  finden  wir  auch  in  Cogniazos  Gestand- 
nissen  nur  an  dieser  Stelle  den  General  von  Mayer  erwahnt,  beide  be- 
zeichnen  ihn  einfach  als  General,  beide  schreiben  seinen  Namen  mit  ay. 
Zehn  Jahre  sp&ter  erschien  der  letzte  Band  von  Terapelhoffs 
Geschichte  des  Siebenjahrigen  Krieges1.  Ausfiihrlich  schildert  er 
die  Schlacht  von  Freiberg,  er  gibt  uns  auch  den  wortlichen  Inhalt 
der  Dispositionen  von  Seydlitz  und  Kleist,  aus  denen  wir  ersehen, 
was  diese  Generale  zu  tun  hatten,  um  einen  Feind  zu  vertreiben, 
der  die  Hohen  von  St.  Michael,  Erbisdorf,  Bertelsdorf,  den  Kuh- 
berg  bei  Brand  und  andere  Hohen  in  jener  Gegend  voraussicht- 
lich  besetzt  halten  wiirde.  Die  Preufien  fanden  die  Hohe  von 
St.  Michael  unbesetzt,  aber  auf  den  Hohen  von  Erbisdorf  uqd 
dem  Kuhberge  bei  Brand  stand  ein  feindliches  Korps  von  „ohii- 
gefehr  6000  Mann".  Es  wurde  kommandiert  von  dem  General- 
feldmarschalleutnant  Meyer,  dem  die  Deckung  der  linken  Flanke 
anvertraut  war.  Hier  finden  wir  zum  ersten  Male  die  Schreib- 
weise  mit  ey  und  die  Bezeichnung  als  Generalfeldmarschall- 
leutnant.  Das  ist  eine  Wiirde,  die  um  eine  Stufe  hoher  steht, 
als  die  des  Generalmajors.  Sie  entspricht  etwa  der  eines 
Divisionskommandeurs.  Hatte  Meyer  wirklich  diesen  hohen 
Rang,  so  miifite  er  doch  eine  bekannte  Personlichkeit  gewesen 
sein,  und  doch  finden  wir  auch  bei  Tempelhoff  nur  in  der  Schilde- 
rung  der  Freiberger  Schlacht  diesen  Mann  erwahnt.  Tempelhoff 
berichtet,  wie  Meyers  Artillerie  von  Brand  aus  die  PreuBen  be- 
schofi,  wie  diese  aber  sonst  wenig  von  dieser  Seite  her  bel&stigt 
wurden.  Als  sie  den  Sieg  errungen,  zog  Meyer  mit  seinen  Truppen 
von  Brand  aus  fiber  Bertelsdorf  auf  das  rechte  Muldeufer.  „  Dieser 
General",  sagt  Tempelhoff,  „spielte  bei  dem  Treffen  eine  traurige 
Rolle,  so  viel  BesorgniB  er  auch  anf&nglich  dem  Prinzen  durcli 
seine  Stellung  erweckte/4  Dann  erzahlt  Tempelhoff,  wie  Kleist 
den  Prinzen  beruhigte,  und  zwar  gibt  er  Cogniazo,  dessen  Worte 
er  gebraucht,  auch  ausdrucklich  als  Quelle  fur  diese  Mitteilung 
fiber  Kleist  an2. 


1  yon  Tempelhoff:  Geschichte  des  Siebenjfihrigen  Krieges  in  Deutschlaiid, 
VI.  Teil,  BerUn  1801,  S  234—246.      * 

2  In  dieser  Form  geht  dann  die  Mitteilnng  auf  weitere  Darstellungen 
fiber.  Man  sieht  aufs  nene,  wie  Cogniazo  nicht  bloB  ftir  5sterreichiscbe,  son- 
dern  auch  fttr  preuBische  Vorgftnge  die  Geschichtschreibung  des  Siebenjfthrigen 
Krieges  beeinfluflt  hat. 


r^rtrtrtlr-  Original  from 

byVrUUgl^  UNIVERSITY  OF  MICHIGAN 


56  Richard  Schmitt 

1802  erschien  die  erste  Auflage  von  Retzows  Charakteristik 
der  wichtigsten  Ereignisse  des  Siebenj&hrigen  Krieges.  Im  zweiten 
Bande,  S-  432  und  433  erzahlt  er  von  der  Nachlassigkeit  Mayers, 
der  die  Preufien  nicht  angegriffen  habe. 

1805  veroffentlichte  BHiowt  der  Bruder  des  spateren  Siegers 
von  Dennewitz,  das  Bucb :  Prinz  Heinrich  von  Preufien.  Kritische 
Geschichte  seiner  Feldzttge.  Billow  schildert  S.  307  und  308,  wie 
die  Hohe  von  St.  Michael  von  den  Osterreichern  nicht  besetzt  war, 
wie  aber  der  Feind  bei  Erbisdorf  und  Brand  sich  aufgestellt  hatte, 
wie  Duringshofen  mit  vier  Bataillonen  und  fiinf  Schwadronen  auf 
der  Hohe  von  St.  Michael  stehen  blieb  und  diesen  Gegner  beob- 
achtete.  Er  wurde  wenig  bel&stigt,  der  feindliche  General  Meyeiy 
—  er  schreibt  wieder  mit  ey,  —  habe  sich  begnugt.  ihn  „zu 
beanschaunn  und  zu  kanonieren".  Dann  kommt  wieder  die  Erzfth- 
lung  von  Kleists  Urteil  iiber  Meyer  und  schliefilich  die  Erwfth- 
nung  des  Ruckzugs  iiber  Bertelsdorf  nach  dem  rechten  Mulde- 
ufer1.     Billow  hat  sichtlich  TempelhofF  ais  Vorlage  gehabt. 

1809  erschien  in  Paris  die  Vie  privee,  politique  et  militaire  du 
prince  Henri  de  Prusse2.  Bei  der  Beschreibung  der  Schlacht  von 
Freiberg  wird  erzfthlt8,  wie  die  Preufien  einige  Bataillone  und 
Schwadronen  nahe  bei  dem  Dorf  St.  Michael  aufgestellt,  urn  das 
Korps  des  Generals  Meyer  in  Schach  zu  halten,  was  auch  tat- 
sachiich  gelungen  sei.  Hier  wird  zwar  Meyer  mit  ey  geschrieben, 
aber  schon  der  Ausdruck  tenir  en  echec  weist  auf  Friedrich  des 
Groflen  Histoire  und  auch  das  weitere  verrat,  dafi  wir  hier  die 
Quelle  fiir  den  Abschnitt  iiber  die  Schlacht  bei  Freiberg  zu  suchen 
haben 4. 

Die  Paroles  du  feldmarechal  Kalckreuth,  die  im  Buchhandel 
nicht  erschienen  sind5,  sind  kurz  nach  den  Befreiungskriegen 
niedergeschrieben.  Sie  erwfthnen  S.  250  und  S.  267  den  General 
Meyer.  Sein  Korps,  das  auf  10000  Mann  angegeben  wird,  habe 
den  rechten  Fliigel  der  Preufien  bedroht,   aber  Kleist  habe  von 


1  Bttiow,  S.311  und  312. 

'  Ober  den  mntmafilicfaen  Verfasser  habe  ich  mich  im  I.  Bande  ineines 
Baches:  Prinz  Heinrich,  S.  14 — 16  geSuBert. 

a  Vie  privde,  S.  123  und  124. 

4  Der  Verfasser  der  Vie  privde  hat  offenbar  die  OEuvres  posthumes  de 
Fr6d6ric  le  Grand  benutzt,  die  1788  erschienen  sind.  Dort  ist  Mayer  mit  ay 
geschrieben. 

6  Ich  bentttzte  das  Exemplar  der  Ktfniglichen  Bibliothek  in  Berlin. 


r^rtrtrtL-  Original  from 

byVrUUgl^  UNIVERSITY  OF  MICHIGAN 


Der  angebliche  5sterr.  General  von  Meyer  in  der  Schlacht  bei  Freiberg  1762     57 

dem  Fehler  des  General  „Meyer  des  Autrichiens"  profitiert.  Von 
„  Meyer  Prussien*  wird  ebenfalls  berichtet. 

Kalckreuth"  hat  an  der  Schlacht  von  Freiberg  personlich  teil- 
genommen,  und  wenn  seine  Verdienste  auch  nicht  so  groB  sind, 
wie  der  eitle  Mann  selbst  annahm,  so  hat  er  doch  als  Adjutant 
des  Prinzen  Heinrich  Gelegenheit  gehabt  sich  auszuzeichnen,  Er 
wurde  vom  KOnig  deshalb  zum  Major  befordert.  Man  konnte  von 
ihm  am  ehesten  Aufschlusse  iiber  den  Vorgang  erwarten,  aber 
wir  finden  nichts  weiter,  als  was  uns  bereits  aus  friiheren  Werken 
bekannt  ist. 

Auch  das  altere  preuBische  Generalstabswerk1  erz&hlt  uns 
nur,  was  wir  bereits  durch  Cogniazo  und  Tempelhoff  wissen.  Es 
schildert  S.  426,  in  welche  Verlegenheit  die  preuBische  Leitung 
geriet,  als  man  das  Korps  des  Generals  Meyer  auf  dem  Kuhberge 
erblickte,  wie  die  Dispositionen  dadurch  gestort  wurden,  wie  aber 
Kleist  den  Prinzen  beruhigte. 

Dasselbe  gilt  von  Arnold  Schafers  Geschichte  des  Siebenjah- 
rigen  Krieges,  wo  im  zweiten  Bande,  zweite  Abteilung,  S.  528 
bis  531  fiber  die  Schlacht  von  Freiberg  berichtet  wird.  Auch 
hier  finden  wir  nur,  was  wir  bereits  wissen,  wir  horen,  daB 
General  Meyer  mit  FuBvolk  und  Reiterei  auf  dem  Kuhberge  „bei 
Erbisdorf  jenseit  Brand4'  steht  und  den  linken  Fliigel  deckt,  daB 
Prinz  Heinrich  auf  Kleists  Zureden  die  ausgegebenen  Dispositionen 
weiter  befolgen  lfiBt  und  sich  damit  begnugt,  durch  die  Brigade 
Duringshofen  das  feindliche  Korps  zu  beobachten,  daB  Meyer  die 
PreuBen  beschieflt  und  nach  der  Niederlage  fiber  die  Mulde 
abzieht. 

Dann  hat  Bernhardi  in  seinem  Werke:  Friedrich  der  GroBe 
als  Feldherr,  z weiter  Band,  S. 614  und  615,  die  Angelegenheit 
kurz  erwahnt.  •  Die  PreuBen  hfttten  ein  feindliches  Korps  auf 
dem  Kuhberge  bemerkt,  das  man  nicht  umgehen  konnte  und  das 
bedenklich  erschien.  Man  erfuhr  aber,  daB  dort  ein  General 
Meyer  kommandierte.  Da  sagte  Kleist:  „Den  Mann  kenne  ich, 
mit  dem  kann  man  sich  kurz  fassen,  der  kommt  nicht  herunter 
von  seinem  Berge!"  Infolgedessen  habe  sich  der  Prinz  ent- 
schlossen,  weiter  vorzurucken  und  sich  begntigt,  die  Brigade 
Diringshofen  dem  Kuhberge  gegentiber  zu  lassen.    Spater  heiBt 


1  Geschichte  des  Siebenj&hrigen  Krieges  bearbeitet  von  den  Offizieren  des 
grofien  Oeneralstabes,  VI.  Teil,  erste  Abteilung,  Berlin  1841. 


r^rtrtrtL-  Original  from 

byVrUUgl^  UNIVERSITY  OF  MICHIGAN 


fc  58  Richard  Schmitt 

es  dann:  ^General  Meyer  hatte  die  Brigade  Diringshofen  kano- 
niert,  im  flbrigen,  wahrscheinlich  selbst  von  einem  Augenblick 
zum  andern  eines  Angriffs  gewartig,  den  Verlauf  der  Schlacht 
vom  Kuhberge  aus  als  Zuschauer  beobachtet,  ohne  sich  hinein- 
zumischen,  ganz  wie  Kleist  vorhergesagt  hatte.  Als  er  Stollbergs 
Truppen  geschlagen  und  im  Ruckzug  sah,  ging  dann  auch  er  seine 
Wege." 

Dann  habe  ich  in  meinem  Buch  tiber  Prinz  Heinrich  ebenfalls 
die  Schildernng  aufgenommen1.  Ich  habe,  wahrend  die  fruheren 
entweder  aus  der  Geschichte  Friedrichs  des  Grofien  oder  aus 
Cogniazo  und  Tempelhoff,  oder  aus  alien  dreien  schOpften,  neben 
diesen  noch  eine  vierte  Quelle  hinzugezogen,  namlich  Barsewisch-, 
der  als  junger  Offizier  die  Schlacht  bei  Freiberg  mitmachte,  und 
zwar  gerade  bei  der  Brigade  von  Diringshofen.  Er  ist  Augen- 
zeuge  des  Vorgangs  gewesen.  Den  Namen  des  feindlichen  Generals 
nennt  er  leider  nicht,  er  erzahlt5,  daC  auf  der  Hohe  bei  Brand 
6000. Mann  standen,  die  nach  seiner  Meinung  zur  Reichsarmee 
gehSrten.  Es  entwickelte  sich  ein  Artilleriegefecht,  wobei  die 
feindliche  Artillerie  wenig,  die  preuBische  aber  besseren  Erfolg 
hatte.  Als  die  Flucht  begann,  zogen  diese  6000  ReichsvSlker  ab 
und  wurden  auch  hierbei  von  der  preufiischen  Artillerie  beschossen, 
mehr  konnte  Diringshofen  nicht  tun,  denn  seine  Kavallerie  war 
mit  der  von  Seydlitz  und  Kleist  gegen  Freiberg  gegangen,  so 
dafi  ihm  nur  100  Husaren  geblieben  waren,  die  zwar  verschiedene 
Gefangene  einbrachten,  aber  doch  zu  schwach  waren,  die  6000  Mann 
Reichsvolker  zu  verfolgen. 

Spater4  erwahnt  er  noch,  da6  die  Brigade  gern  zum  Sturm 
auf  die  feindliche  Stellung  vorgegangen  wfire,  „wir  hatten  aber 
den  expressen  Befehl  erhalten,  uns  in  weiter  kein  Treffen  mit 
dem  Feinde  einzulassen  als  nur  in  einer  Canonade,  um  dem  be- 
reits  so  tapfer  vorgedrungenen  General  Lieutenant  von  Seydlitz 
die  Retraitte  und  den  Riicken,  so  wie  der  gantzen  Armee  die 
Flanque  zu  decken." 

1  Richard  Schmitt:  Prinz  Heinrich  von  PreuBen  als  Feldherr  im  $ieben- 
j»hri?en  Kriege,  II,  279—283. 

9  von  Barsewisch:  Meine  Kriegserlebnisse  wahrend  des  Siebenj&hrigen 
Krieges.  (Zur  Zeit  steht  mir  nur  die  zweite  Auf  lage,  Berlin  1863,  zur  Ver- 
ftigung.) 

3  In  der  angegebenen  zweiten  Auf  lage  S.  184—186. 

*  A.  a.  0.  S.  190. 


r^rtrtrtL-  Original  from 

byV^UUglL  UNIVERSITY  OF  MICHIGAN 


Der  angebliche  osterr.  General  von  Meyer  in  der  Schlacht  bei  Freiberg  1762     59 

Barsewisch  hat  sich  bei  jeder  Gelegeoheit  als  eine  zuverlassige 
Quelle  bewahrt.  Ihm  verdanken  wir  tibrigens  auch  die  Nachricht 
von  dem  kiihnen  Reiterstlick  des  Generals  von  Seydlitz  im  Ge- 
fecht  bei  Brand  am  15.  Oktober,  das  leider  so  wenig  bekannt  ist1. 

Was  ernsthafte  Geschichtschreiber,  wie  Friedrich  der  GroBe, 
Oogniazo  und  Tempelhoflf  erz&hlen,  wird  uns  hier  also  von  einem 
Augenzeugen  bestatigt.  Bedauerlich  bleibt  nur,  dafi  er  den  Namen 
des  Generals  nicht  nennt.  Er  hat  ihn  offenbar  am  Tage  des 
Gefechtes  nicht  gewufit,  was  ja  bei  seiner  Stellung  als  Leutnant 
nicht  auffallig  ist.  Kalckreuth,  der  ebenfalls  Mitkampfer  von 
Freiberg  war,  hat  die  Episode  ganz  sichtlich  nicht  ans  der  eigenen 
Erinnerung,  sondern  auf  Grund  der  gedruckten  Literatur  geschrie- 
ben,  Barsewisch  dagegen  gibt  wirklich  Selbsterlebtes.  Der  Vor- 
gang  ist  historisch  so  gut  bezeugt,  dafi  ich  keinen  Anstand  ge- 
nommen  habe,  ihn  in  mein  Buch  aufzunehmen,  und  in  der  Vor- 
lesung  pflegte  ich  jedesmal,  wenn  ich  die  Schlacht  bei  Freiberg 
besprach,  ihn  zu  erwahnen.  Zum  letzten  Mai  habe  ich  das  im 
Januar  1914  getan.  Wohl  ist  es  mir  gelegentlich  aufgefallen,  dafi 
man  von  dem  General  von  Meyer  nirgends  sonst  etwas  berichtet 
findet,  aber  ich  nahm  an,  daB  es  offenbar  ein  recht  unbedeutender 
Mann  gewesen,  der  auBer  seiner  wenig  riihmlichen  Rolle  bei 
Freiberg  nirgends  weiter  hervorgetreten  ist. 

Es  ist  das  Verdienst  des  Herrn  Hauptmann  Boenisch,  Schrift- 
leiters  des  Handbuches  fiir  Heer  und  Flotte,  die  Frage  ins  Rollen 
gebracht  zu  haben.  Als  das  flandbuch  eine  biographische  Notiz 
iiber  den  General  von  Meyer  bringen  wollte,  war  nirgends  Material 
zu  finden,  auch  nicht  im  Wiener  Kriegsarchiv.  Herr  Haupt- 
mann Boenisch  fragte  mich,  ob  mir  nichts  Naheres  bekannt  ware. 

DaB  das  Wiener  Kriegsarchiv  nichts  enthielt,  was  zur  Auf- 
klarung  dienen  kSnnte,  machte  mich  stutzig.  Ich  weifi  aus  eigener 
Erfahrung,  wieviel  Schatze  es  fiir  die  Geschichte  des  Sieben- 
jahrigen  Krieges  gesammelt  hat.  Wenn  Meyer  auch  nicht  Feld- 
marschalleutnant  war,  wie  Tempelhoff  angibt,  sondern  nur  General- 
major,  so  muBte  doch  irgend  etwas  von  ihm  vorhanden  sein. 
Zum  mindesten  muBte  er  in  den  Listen  der  Generalitat  ver- 
zeichnet  stehen. 

1  A.  a.  0.  169  und  170.  —  Ich  habe  schon  after  auf  diese  ktthne  Tat  des 
Generals  von  Seydlitz  anfmerksam  gemacht.  Aber  ebenso  schwer,  wie  es  ist, 
tttrichte  onhistorische  Anekdoten  auszurotten,  ebenso  schwer  ist  es,  beglaubigte 
historische  Vorg&nge  weiteren  Kreisen  bekanntzumachen. 


^nonliP  Original  from 

UNIVERSITY  OF  MICHIGAN 


fiO  Richard  Schmitt 

Nun  haben  wir  solche  Generalitatslisten  schon  sehr  fnihzeitig 
gedruckt.  Noch  zur  Kriegszeit  uud  in  den  ersten  Jahren  nach 
dem  Frieden  erschienen  Sammelwerke,  in  denen  eine  grofie  Menge 
von  amtlichen  Bericliten  aus  beiden  Lagern,  sowie  Zeitungs- 
notizen  und  dergleichen  zusammeugefaftt  worden  sind.  Solche 
Werke  sind  die  Helden-,  Staats-  uud  Lebens-Geschichte  Friedriclis 
des  Andern*  die  Danziger  Bey  tr  age  zur  neueren  Staats-  und 
Kriegs-Geschichte  und  die  Teutsche  Kriegs-Oanzley.  Letztere 
gibt  nun  eine  solche  Generalsliste1  fur  deu  September  1762.  Sie 
ist  en  thai  ten  in  einer  Aufzahlung,  die  den  Titel  ftthrt:  Wahrer 
Zustand  der  KaiserL  KSniglichen  damit  vereinigten  Reichs-Armee, 
so  im  Monat  September  1762  in  Sachsen  gestanden*.  Dort  wer- 
den die  einzelnen  Regimenter  aufgezahlt,  dort  werden  auch  die 
Generate  einzeln  genannt  An  der  Spitze  steht  noch  der  Feld- 
marschall  Graf  von  Serbelloni,  der  bald  darauf  durch  den  General 
der  Kavallerie  Graf  en  Hadik  ersetzt  wurde.  Nach  Serbelioni 
folgen;  der  General  der  Kavallerie  Fiirst  von  Lowen stein,  die 
General- Feldzeugmeister  Graf  Wied  und  Graf  Maequire.  Dann 
werden  aU  Generalleutnants  der  Kavallerie  genannt:  Graf  Stampa, 
Graf  Lantbieri,  Graf  Pellegrini  ,  Graf  Schalienbergt  Baron 
Berliehingen,  Graf  Gesnitz  und  Chevalier  Luczinsky.  Dann  wer- 
den als  Generalleutnants  von  der  Infanterie  genannt:  Baron 
Hlonquet*,  Baron  Buttler,  Baron  Riedv  Graf  Mey era  und  Chevalier 
Campitelli,  AnBerdem  werden  9  Generalmajors  der  Kavallerie 
und  8  der  Infanterie  namentlich  aufgefiihrL  Anf  der  folgenden 
S*ite  wird  die  General  itat  der  Reiehsarmee  genannt,  und  zwar 
der  Frinz  von  Stollberg,  die  Generalleutnants  Rosenfeld  und  Roth 
und  die  Generalmajore  Wiirzburg  und  VarelL  Ich  vermisse  hier- 
bei  den  sonst  ofter  genannten  pfalzischen  General  von  Effern. 

Die  meiaten  der  bier  aufgefiihrten  Generate  sind  uns  aus  den 
Gefechtsberichten  wohl  bekannt.  Bei  den  Generalleutnants  fallen 
uns  nur  vereinzelte  Xamen  auf,  die  wir  sonst  kaum  erw&hnt 
finden,   n&mlich  die  Grafen  Lanthieri,  Schallenberg  und  Meyern. 

Dieser  Graf  Meyern  fiel  tnir  aber  sofort  auf.  Sollte  er  der 
g-esuchte  Meyer  sein? 

1  Teutsche  Kriegs-Catazley  auf  das  Jahr  1762,  aweiter  Band,  S,  10. 

1  A.  a.  0.8.9-11. 

s  Blonquet  ist  kem  anderer  ah  der  General  Phrakett,  der  1760  Militar- 
bevollm&chtigter  bei  der  ma  slacken  Armee  war.  Sein  Name  wurde  schoti  da- 
rn als  hautig  in  Blonqnet  verandert. 


r^rtrtrtlr-  Original  from 

byV^UUglL  UNIVERSITY  OF  MICHIGAN 


Der  angebliche  fist-err.  General  von  Meyer  in  der  Schlacht  bei  Freiberg  1762     61 

Ich  hatte  vorher  die  biographischen  Lexika  auf  die  Naraen 
Mayr,  Mayer,  Meier,  Meyer  usw.  durchsucht.  Wurzbach  gibt  in 
seinem  biographischen  Lexikon  des  Kaisertums  Osterreich  nicht 
weniger  als  116  Personen,  die  diesen  Namen  trugen,  aber  keiner 
war  der  gesuchte  General.  Die  allgemeine  Deutsche  Biographie 
ftihrt  sowohl  den  1759  gestorbenen  General  von  Mayr,  als  auch 
den  General  von  Meyer,  der  auf  preufiischer  Seite  bei  Freiberg 
focht,  auf,  aber  nicht  den  Osterreicher.  Nun  suchte  ich  unter 
Meyern.  Die  Allgemeine  Deutsche  Biographie  hat  den  beriihmten 
hannoverschen  Gelehrten  Johann  Gottfried  von  Meiern,  dessen 
Arbeit  en  uber  den  Westf&lischen  Frieden  dem  Historiker  wohl 
bekannt  sind,  aufgenommen.  Er  war  1692  zu  Bayreuth  geboren, 
sein  Vater  war  1715  geadelt  worden.  Dann  wird  ein  Hauptmann 
und  Schriftsteller  von  Meyern  genannt,  der  1760  in  Ansbach  ge- 
boren  war,  vermutlich  gehOrte  er  derselben  Familie  an,  dann  ein 
Jurist  von  Mayern  oder  Meyern,  der  1612  geboren  und  1688  in 
Wien  gestorben  war,  ferner  der  Dramatiker  von  Meyern-Hohen- 
berg,  der  1826  geboren  und  1878  gestorben  ist,  von  einem  geadelten 
Bayreuther  Postmeister  abstammte,  welcher  mit  dem  1715  ge- 
adelten oben  Genannten  verwandt  war. 

Wurzbach  hat  auch  jeuen  1760  geborenen  Hauptmani>  und 
Schriftsteller  aufgenommen,  ferner  einen  Obersten,  der  1848  im 
Frankfurter  Parlament  gewesen,  und  einen  Juristen  Mayer  von 
Mayern,  der  1713  geboren  und  1789  gestorben  ist.  Er  war 
wahrend  des  Siebenjahrigen  Krieges  dem  General-Quartiermeister- 
amt  zugeteilt  und  sorgte  fur  „Bequartirung,  Unterkunft  undVer- 
pflegung"  der  Truppen.  Er  wurde  erst  1770  geadelt  und  kann  un- 
moglich  mit  dem  Generalleutnant  Graf  Meyern  verwechselt  werden. 

Von  diesem  Grafen  aber  fand  sich  bei  Wurzbach  keine  Spur. 

Eine  andere  Frage  war  die:  Wo  hat  die  Teutsche  Kriegs- 
Kanzlei  jene  Generalitatsliste  her?  Weder  in  der  Heldengeschichte, 
noch  in  den  Danziger  Beytragen  habe  ich  sie  trotz  langen  Suchens 
entdecken  konnen,  auch  in  den  Zeitungen  jener  Zeit,  soweit  sie 
mir  zu  Gebote  standen,  habe  ich  zunachst  vergeblich  gesucht. 

Da  ich  in  den  Zeitungen,  welche  die  Berliner  Konigliche 
Bibliothek  besitzt,  nichts  fand,  wandte  ich  mich  an  auswartige 
Bibliotheken.  Der  Titel  Generalleutnant,  statt  Feldmarschall- 
leutnant,  liefi  mich,  wie  ich  spater  noch  naher  erwahnen  will, 
vermuten,  dafi  die  Notiz  ans  einer  preuBischen  oder  aus  einer 
der  Reichsarraee  nahestehenden  Quelle  stamme.    Da  in  der  Vossi- 


r^rtrtrtlr-  Original  from 

byVrUUgl^  UNIVERSITY  OF  MICHIGAN 


62  Richard  Scbmitt 

schen  und  in  der  Haudeschen  Zeitung  nichts  zu  linden  war,  die 
siiddeutschen  Zeitungen  aber  hier  in  Berlin  nicht  aufzutreiben, 
mir  von  auswarts  zunachst  auch  nicht  zagesandt  warden,  so 
wurde  ich  l&ngere  Zeit  aufgehalten.  Dann  hatte  die  Freiburger 
Universitatsbibliothek  die  Freundlichkeit,  mir  die  Franckfurter 
Kayserl.  Reichs- Ober- Post- Amts- Zeitung  Jahrgang  1762  zuzu- 
senden,  und  in  ebenso  liebenswurdiger  Weise  lieh  mir  die  Kasseler 
Landesbibliothek  das  Franckfurter  Journal.  Ich  habe  beide 
Exemplare  mehrere  Male  durchsucht,  4eider  vergeblich.  Allerdings 
fehlen  in  beiden  einige  Nummern,  die  M&glichkeit,  dafl  die  Notiz* 
aus  einer  Frankfurter  Quelle  stammte,  war  noch  nicht  aus- 
geschlossen. 

Schon  hoffte  ich  eine  Spnr  gefunden  zu  haben.  In  dem  Frank- 
furter Journal  befindet  sich  am  17.  September  eine  buchhftndle- 
rische  Anzeige.  Demnach  ist  in  der  Bronnerischen  Buchhandlung 
zu  Frankfurt  am  Main  ein  Buch  erschienen:  Geschichte  derer 
Kayserlich  Koniglichen  Regimenter  nebst  dem  Verzeichnis  derer 
Hof  Kriegs  Raths  Presidenten,  General  Lieutenants  und  General 
Kriegs-Commissarien  bis  zum  Jahr  1762.  Franckfurt  am  Main 
1762.  Da  dieses  Buch  im  September  erschienen  und  da  die 
Teutsche  Kriegs- Can zley  ihre  Liste  ebenfalls  fiir  den  September 
gibt,  so  glaubte  ich  bestimmt  die  Quelle  dort  zu  finden.  Mit  Hilfe 
des  Auskunfts- Bureaus  der  Koniglichen  Bibliothek  zu  Berlin 
gelang  es  festziistellen,  dafi  die  GroBherzogliche  Hofbibliothek 
in  Darmstadt  dieses  Buch  besitzt,  und  letztere  war  so  freundlich, 
es  mir  zu  leihen.  Aber  meine  Hoffnung  wurde  entt&uscht.  Nur 
die  Generalleutnants  des  Hofkriegsrates  wurden  genannt,  nicht 
die  im  Felde  stehenden.  Mehrere  Monate  habe  ich  immer  und 
immer  wieder  versucht,  die  Quelle  fiir  jene  Liste  zu  finden,  alle 
Mtihe  blieb  zunachst  ohne  Erfolg,  Ich  glaubte  nicht,  daB  ihr 
eine  osterreichische  Quelle  zugrunde  l&ge,  denn  in  Osterreich  gibt 
es  keine  Generalleutnants,  der  entsprechende  Titel  ist  dort  Feld- 
marschalleutnant.  Nun  konnte  der  Herausgeber  der  Teutschen 
Kriegs- Canzley  sie  einer  preuBischen  Zeitung  oder  Schrift  ent- 
noramen  haben,  aber  auch  dort  fand  sich  nichts.  Im  Gegenteil, 
eine  im  alteren  preufiischen  Generalstabswerk  abgedruckte  Liste, 
die  ebenfalls  den  Zustand  fur  den  Monat  September  1762  angibt, 
lautet   anders1.    Dort  werden   freilich   die  Namen    der  Generate 

1  Geschichte  des  Siebenj&hrigen  Krieges  bearbeitet  von  den  Offizieren  des 
(hoBen  Generalstabes  VI,  1,  Beilage  B  (Berlin  1841). 


k    r^^otlifr-  Original  from 

^^  UNIVERSITY  OF  MICHIGAN 


Der  angebliche  ftsterr.  General  von  Meyer  in  der  Schlacht  bei  Freiberg  1762     63 

nicht  genannt,  sondern  nur  die  der  Regimenter,  aber  diese  stimmen 
nicht  Tdllig  mit  den  in  der  Liste  der  Tentschen  Kriegs-Canzley 
angefnhrten  fiberein.  Am  wahrscheinlichsten  erschien  mir,  dafi 
die  Angaben  ans  den  Kreisen  der  Reichsannee  stammten,  aber 
alles  Snellen  schien  vergeblich  zn  sein. 

Es  wfurde  jedenfalls  voreilig  gewesen  sein,  anf  Grand  dieser 
vereinzelten  Notiz  anznnehmen,  dafi  der  gesnehte  General  Meyer 
and  der  Graf  Meyern  ein  nnd  dieselbe  Persftnlichkeit  sei  Auch 
hatte  ich  schon,  ehe  ich  mich  an  die  ausw&rtigen  Bibliotheken 
wandte,  einen  ganz  anderen  Weg  eingsschlagen,  der  mich  znr 
richtigeo  L&snng  zn  ftihren  schien.  Er  hat  sich  freilich  als  falsch 
erwiesen,  aber  ich  innfi  doch  auch  yon  diesen  Irrwegen  sprechen, 
denn  sie  waren  so  verlockend  nnd  schienen  so  sicher  znr  Wahr- 
heit  zn  fnhren,  dafi  die  Gefahr  vorliegt,  sie  kdnnten  anch  spfitere 
Forscber  t&nschen. 

Es  war  anffillig,  dafi  die  erste  nnd  einzige  Erwahnung  des 
Generals  Meyer  erst  in  den  Schlufi  des  letzten  Kriegsjahres  f&llt. 
Die  Moglichkeit  blieb  vorhanden,  dafi  er  bisher  im  Sftden  der 
Donanmonarchie,  an  der  Milit&rgrenze,  Verwendnng  gefunden 
and  erst  1762  znm  Feldheere  in  Sachsen  versetzt  worden  sei. 
So  nnwahrscheinlich  diese  Annahme  ist,  so  habe  ich  doch  die  ein- 
schlftgige  Literatur  daranf hin  geprttft.  Nachdem  ich  in  den  aiteren 
Werken  nichts  gefunden,  stiefl  ich  tatsftchlich  im  Preufiiscben 
Generalstabswerk  auf  eine  Bemerkung,  die  diese  Erkl&rnng  nicht 
anmdglich  erscheinen  liefi.  Es  heifit  dort  VI,  1,  407,  dafi  die 
Osterreicher  Verst&rkungen  erhalten  nnd  die  prenfiische  rechte 
Flanke  bedrohten.  Seite  408  wird  von  einem  kleinen  Gefecbt 
erz&hlt,  das  Kleist  mit  den  Feinden  am  21.  Oktober  hatte.  Dann 
heifit  es  weiter:  „da  sich  die  Nachrichten  wiederholten,  dafi  der 
Prinz  Stolberg  dnrch  ein  Osterreichisches  Korps  unter  General 
Meyer  verst&rkt  worden  nnd  gegen  die  preufiische  Stellnng 
in  der  rechten  Flanke  detaschiert  habe,  Prinz  Heinrich  aber 
in  der  gegenwartigen  Stellnng  einen  Angriff  nicht  abwarten 
wollte,  so  beschlofi  er,  in  das  frtiher  ausgewahlte  Lager  znriick- 
zngehen". 

Demnach  ware  also  General  Meyer  erst  acht  Tage  vor  der 
Schlacht  eingetroffen,  das  kdnnte  erkl&ren,  warum  sein  Name 
vorher  nicht  erwahnt  worden  ist. 

Aber  wie  kam  bs  dann,  dafi  Kleist  ihn  so  genau  kannte? 
Wo    ist    ferner    die    Quelle    jener    Nachricht?      Das    General- 


r^rtrtrtL-  Original  from 

byV^UUglL  UNIVERSITY  OF  MICHIGAN 


64  Richard  Schmitt 

stabswerk  gibt  keine  an,  und  weder  bei  Terapelhoff  noch  bei 
Cogniazo  fand  ich  eine  derartige  Nachricht  Wohl  erwfthnt1 
Tempelhoff  das  Gefecht,  das  Kleist  am  21.  Oktober  zu  be- 
Nstehen  hatte,  aber  von  der  Ankunft  des  Generals  Meyer  erz&hlt 
er  niclits. 

Ich  schlug  in  der  Korrespondenz  des  Kdnigs  mit  dem  Prinzen 
Heinrich  nach.  Sie  ist  zwar  erst  elf  Jahre  nach  dem  Erscheinen 
jenes  Bandes  des  Generalstabswerkes  gedruckt,  aber  das  Material 
konnte  doch  vielleicht  von  dem  Verfasser  benutzt  sein.  Dort 
finden  wir  einen  Brief  des  Prinzen  an  den  Kouig,  Nosseri,  den 
22.  Oktober  1762%  Hier  heifit  es;  „Le  corps  de  Magnire  celui 
qni  a  toujours  camp6  k  Dippoldiswalda,  ceux  de  Campitelli,  de 
Luszinski  et  de  Bruniansi8  joints  k  Tarmee  de  PEmpire  campent 
actuellement  k  Freyberg  dans  la  position  &-peu-pr&s  qu'ils  ont 
eue  Pann6  passee." 

Also  vom  General  Macquire,  auch  Maguire  geschrieben,  ist 
hier  die  Rede,  nicht  von  einem  General  Mayer  oder  Meyer. 

Dann  fand  ich  noch  eine  Meldung  iiber  die  Verst&rkung,  nftm- 
lich  in  dem  amtlichen  preufiischen  Bericht  iiber  die  Schlacht  bei 
Freiberg4.  Er  beginnt  mit  den  Worten:  „Wir  erhielten  den 
21.  Oktober  die  Nachricht,  dafi  der  General  Maquire  sich  mit 
einem  Theil  der  Armee  des  General  Haddicks  gen&hert,  nm  zu 
der  Reichsarmee  bei  Freyberg  zu  stofien,  nachdem  letztere  schon 
vorhero  durch  ein  Corps  Oesterreichischer  Truppen  unter  dem 
General  Campitelli  verst&rket  worden." 

Also  auch  hier  finden  wir  statt  des  vdllig  unbekannten  Generals 
Meyer  den  beruhmten  Verteidiger  Dresdens,  den  Generalfeldzeug- 
meister  Graien  von  Macquire. 

Wie  oben  erw&hnt,  erzfthlt  das  Generalstabswerk,  dafi  General 
Meyer  gegen  die  rechte  preufiische  Flanke  detaschiert  worden 
sei.    Demnach  hatte   er   auf  dem  linken  osterreichischen  Flugel 

1  TempelhoffVl,  236. 

*  von  Schilling,  Der  Siebenj&hrige  Krieg,  111.  Band  ^Potsdam  1852)  S.  486. 

3  Gemeint  ist  der  General  Brunian,  auch  Brnniani,  Brunngau  usw.  ge- 
schrieben. 

4  Der  Bericht  ist  verttffentlicht  in  der  Haude  -  Spenerschen  und  in  der 
Vosgischen  Zeitnng  vom  6.  November  1762,  in  den  Danziger  BeytrSgen  zur 
neueren  Staats-  und  Krieges-Geschichte  XVI,  420—426  (Danzig,  1762),  in  der 
TenUchen  Kriegs-Canzley  fdr  das  Jahr  1762,  II,  305  —  310,  in  der  Helden- 
Staats-  und  Lebensgeschichte  Friedrichs  des  Andern  VII,  67— 74  (Franckf urth 
und  Leipzig  1764). 


Prvnnli1  Original  from 

ip>  UNIVERSITY  OF  MICHIGAN 


Der  angebliche  osterr.  General  von  Meyer  in  der  Schlacht  bei  Freiberg  1762     65 

gestanden.  Das  entspricht  der  Stellung  auf  den  Hohen  bei  Brand, 
die  das  Korps  des  angeblichen  Generals  Meyer  am  Tage  der 
Schlacht  von  Freiberg  hatte.  Dieses  Korps  wird  in  dem  arat- 
lichen  preufiischen  Bericht  erwfthnt,  es  wird  von  ihm  gesagt,  dafi 
es  die  HOhen  bei  Brand  und  Erbisdorf  besetzt  hielt.  Leider  wird 
der  Name  des  Befehlshabers  nicht  genannt. 

Dagegen  finden  wir  den  Namen  in  dem  aratlichen  osterreichi- 
schen  Bericht.  Er  ist  abgedruckt  in  der  Teutschen  Kriegs- 
Canzley  auf  das  Jahr  1762,  II.  Bd.  S.  314— 317  unter  demTitel: 
..Relation  aus  dem  Haupt-Quartiere  der  Kaiserlichen  und  Raichs- 
Executions  -  Arm6e ,  de  dato  Prauenstein  den  2.  Nov.  1762.  Die 
am  29.  Octobr.  zwischen  derselben  und  dem  Preufiischen  Corps, 
unter  Commando  des  Prinzen  Heinrich  Konigl.  Hoheit,  bey  Frey- 
berg  vorgewesene  Action  betretfend". 

Er  ist  ferner  abgedruckt  in  den  Danziger  Beytr&gen  XVII, 
144—147  und  in  der  Heldengeschfchte  VII,  75-78.  Der  Wort- 
laut  ist,  von  einigen  wenigen  ganz  belanglosen  Abweichungen,  die 
wohl  beim  Abschreiben  entstanden  sind,  abgesehen,  in  alien  drei 
Werken  genau  derselbe,  nur  gerade  an  der  fiir  uns  wichtigsten 
Stelle  ist  ein  Dnterschied.  Es  heiBt  in  der  Teutschen  Kriegs- 
Canzley,  daB  eine  preuBische  Kolonne  vorging,  „um  den  Herrn 
P.  M.  L.  Graf  von  Mayer  zu  Brand  anzugreiffen".  Die  Helden- 
geschichte  druckt  das  F.  M.  L.  aus:  „Feldmarschall  Lieutenant44, 
und  schreibt  Brandt  mit  dt.  Dann  wird  erz&hlt,  dafi  Stol- 
berg  den  Rttckzug  antreten  mufite,  „da  nun  der  Terrain  all- 
zuweitlaufflg  und  der  Feind  zwischen  dem  Hrn.  F.  M.  L. 
Grafen  von  Mayer,  und  den  ubrigen  Truppen  durchgedrungen 
war".  Die  Heldengeschichte  schreibt:  „Da  nun  der  Terrain 
allzuweitlauftig  und  der  Feind  zwischen  dem  Feldmarschall- 
Lieutenant  Grafen  von  Mayer  und  den  ubrigen  Volkern  durch- 
gedrungen war.u 

Dann  wird  Mayer  noch  ein  drittes  Mai  erwahnt;  Stolberg  zog 
sich  noch  weiter  zuruck,  „da  indessen  der  F.  M.  L.  Graf  von 
Mayer  ebenfalls  sich  von  Brand  fiber  Berthelsdorf  bis  auf  die 
Anhohen  von  Sussenbach  hatte  ziehen  miissen".  Der  Wortlaut 
der  Heldengeschichte  ist  auch  hier  derselbe,  nur  ist  F.  M.  L.  aus- 
geschrieben,  statt  Graf  von  Mayer  nur  Graf  Mayer  und  statt 
Mrand  Brandt  geschrieben.  Wir  sehen,  Teutsche  Kriegs-Canzley 
und  Heldengeschichte  haben  nur  Abweichungen,  die  ganz  belang- 
los  sind,  vor  allem  nennen  beide  den  Grafen  von  Mayer. 

Hiitor.  Vierteljahrschrift.  1919.  l.  5 


C*  f\r\n  1   fc  Original  from 

byV^UUglL  UNIVERSITY  OF  MICHIGAN 


66  Richard  Schmitt 

Eine  groBe  Uberraschung  bringen  uns  aber  die  Danziger  Bey- 
trage1,  dort  heifit  es  an  alien  drei  Stellen  statt  Graf  von  Mayer: 
„Feldmarschalllieutenant  Graf  von  Maquire"! 

Da  haben  wir  also  aberraals  den  berlihmten  Maquire  statt  des 
ganzlichen  unbekannten  Mayer. 

Ich  war  iiberzeugt,  die  Losung  des  R&tsels  gefunden  zu  haben, 
der  angebliche  Mayer ,  der  nirgends  aufzufinden  ist,  schien  niir 
unzweifelhaft  identisch  mit  Macquire  zu  sein. 

Eine  weitere  Bestatigung  dieser  Ansicht  konnte  die  ??Kurz- 
gefafite  Chronologische  Anzeige  der  raerkwurdigsten  Begeben- 
heiten"  lief  era,  welche  die  Teutsche  Kriegs-Canzley  1762,  n,  871 
gibt.  Dort  heifit  es  unter  dem  29.  Oktober:  „Wurde  der  Prinz 
von  Stolberg  und  der  General  Maquire  von  dem  Prinz  Heinrich 
mit  vieler  Einbufie  von  Freyberg  wiederum  delogirt  und  zog  sich 
jener  nach  Frauenstein,  dieser  aber  nach  Dippoldiswalda  zurtick." 
Hierbei  wird  ausdriicklich  auf  die  in  der  Teutschen  Kriegs-Canzley 
veroffentlichte  amtliche  Relation  hingewiesen.  Wenn  nun  die 
Kriegs-Canzley  in  der  Relation  den  General  Mayer  nennt,  in  der 
chronologischen  Anzeige  aber  Maquire,  so  schien  ein  neuer  Beweis 
gegeben  zu  sein,  dafi  Mayer  und  Macquire  ein  und  dieselbe  Per- 
sonlichkeit  ist. 

Es  lag  mir  nun  sehr  viel  daran,  die  altesten  Drucke  der  Re- 
lationen  zu  finden.  Zu  den  wichtigsten  diirften  die  obengenannten 
beiden  Frankfurter  Zeitungen  gehoren.  In  der  Reichs-Ober-Post- 
Amts-Zeitung  erschien  der  Bericht  am  20.  November,  im  Frank- 
furter Journal  am  22.  und  23.  November,  es  ist  also  leicht  mog- 
lich,  dafi  das  Journal  von  der  anderen  Zeitung  abgedruckt  hat: 
Beide  Zeitungen  nennen  den  Feldmarschalleutnant  Grafen  von 
Maquire.  Die  Postamtszeitung  schreibt  den  Namen  einmal  mit 
cq,  die  beiden  anderen  Male  nur  mit  q. 

Den  am  6.  November  in  der  Spenerschen  undVossischen  Zeitung 
veroffentlichten  preufiischen  Bericht,  in  dem  die  Verstarkungen 
erwahnt  werden,  die  die  Osterreicher  bekommen  hatten,  bringt 
das   Frankfurter  Journal   am    13.  November.     Auch   hier    wird 

1  Die  Danziger  Beytr&ge  schreiben  Brand,  wie  die  Teutsche  Kriegs- 
Canzley,  dagegen  .,allza  weitl&uftig"  in  zwei  Worten,  die  Heldengeschichte 
„allzuweitlauftiga  in  einem  Wort,  die  Kriegs-Canzley  „allzuweitlftuffiga  in 
einem  Wort.  Die  Danziger  Beytr&ge  schreiben  „Truppena,  die  Kriegs-Canzley 
„Trupenu,  die  Heldengeschichte  wVi>lkei"\  Das  sind  also  unwesentliche  Ab- 
weichungen. 


r^rtrtrtL-  Original  from 

UNIVERSITYOF  MICHIGAN 


Der  angebliche  flsterr.  General  von  Meyer  in  der  Schlacht  bei  Freiberg  1762     67 

Macqnire  als  der  General  bezeichnet,  der  den  bei  Freiberg  stehen- 
den  Reichstruppen  und  Osterreichern  Unterstiitzung  brachte. 

Sehr  wichtig  war  es  festzustellen ,  wie  die  Zeitung,  die  da- 
mals  in  Wien  erschien,  das  Wienerische  Diarium,  den  General 
nennt  Es  war  zun&chst  selbst  mit  Hilfe  des  Bibliotheks-Aus- 
kunfts  -  Bureaus  nicht  moglich,  ein  Exemplar  dieser  Zeitung  zu 
erhalten.  Nachdem  wir  uns  etwa  zwei  Monate  lang  vergeblich 
bemtiht,  fand  ich  in  der  von  Zenker  geschriebenen  Geschichte  der 
Wiener  Journalistik  (Wien  1892,  1.  Bd.,  S.  144),  dafi  die  Wiener 
Stadtbibliothek  das  Diarium.  das  seit  1780  Wiener  Zeitung  heifit, 
besitzt.  Auf  meine  Bitte  teilte  mir  die  Direktion  der  Stildtischen 
Sammlungen  zu  Wien  am  1.  Juli  mit,  dafi  das  Wienerische  Diarium 
zunachst  am  6.  November  eine  kurze  Notiz  fiber  die  Schlacht  bei 
Freiberg  gebracht,  dann  eine  zweite  ausfiihrlichere  am  10.  No- 
vember. Sie  ist  von  Dresden  den  4.  November  datiert  und  lautet: 
„am  29.  abgewichenen  Monats  gelunge  es  dem  Feind  seine  Revange 
an  des  Prinzens  von  Stollberg  Durchl.  zu  nehmen  und  nach  einer 
so  langen  als  heftigen  Action  denselben.  wieder  von  Freyberg  zu 
verdringen.  Der  Hauptangrif  geschahe  bey  dem  Dorfe  Brand. 
Dm  8  Uhr  fieng  die  Canonade  an,  halb  10  Uhr  kam  man  zum 
kleinen  Gewehr,  und  halb  1  Uhr  war  die  Sache  dergestalten  ent- 
schieden,  dafi  hochgedachter  Prinz  sich  genohtiget  sahe,  sich  nach 
Frauenstein  zu  Ziehen,  gleichwie  der  General  von  Maquire  den 
Posten  von  Dipoldiswalda  wieder  einnahm." 

Hier  wird  zwar  nicht  gesagt,  dafi  Macquire  den  linken  Fliigel 
bei  Brand  befehligte,  aber  seine  Teilnahme  an  der  Schlacht  scheint 
aufs  neue  bestatigt  zu  werden. 

Wir  sehen  also,  dafi  zwei  unmittelbar  nach  den  Ereignissen 
in  den  Frankfurter  Zeitungen  erschienene  Berichte  ausdrucklich 
Macquire  statt  Mayer  nennen  und  dafi  das  Wiener  Diarium  nichts 
von  Mayer,  wohl  aber  etwas  ttber  Macquire  erzahlt.  Die  Wahr- 
scheinlichkeit,  dafi  Mayer  und  Macquire  identisch  sind,  erscheint 
immer  grofier. 

Aber  es  gab  doch  eine  grofie  Reihe  von  Bedenken  gegen  diese 
Losung  der  Frage.  Arneth  erwahnt  in  seiner  Geschichte  Maria 
Theresias  Bd.  VI,  457  Macquire  zum  letztenmal,  und  zwar  beim 
Abdruck  eines  Schreibens,  das  Daun  am  10.  November  1760  an 
die  Kaiserin  gerichtet  hat.  Er  spricht  von  Odonel  und  Lacy  und 
sagt:  „Diese  Nation  haltet  ohnedies  gerne  zusammen,  zweifle 
also  nicht  dafi  die  beede  und  Maquir  sich  ganz  wohl  mit  einander 


r^rtrtrtL-  Original  from 

byV^UUglL  UNIVERSITY  OF  MICHIGAN 


68  Richard  Schmitt 

vertragen  werden."  Diese  Stelle  ist  uds  darum  wichtig,  weil  sie 
best&tigt,  dafi  Macquire  derselben  Nation  angehorte,  wie  Odonel 
und  Lacy,  also  Irlander  war.  Das  wurde  zwar  friiher  auch  als 
wahrscheinlich  angenommen,  doch  fehlte  der  Beweis. 

Das  ist  das  letzte  Mai,  dafi  Arneth  Macquire  erwfthnt.  fiir 
die  Jahre  1761  und  1762  bleibt  er  unberiicksichtigt,  von  irgend- 
welcher  Teilnahme  an  Gefechten  erfahren  wir  uichts. 

Lesen  wir  die  Biographien  Macquires,  wie  wir  sie  bei  Hirten- 
feld:  der  Militar-ldaria-Theresia-Orden  (Wien  1857),  bei  Wurz- 
bach:  Biographisches  Lexikon  des  Kaisertums  Osterreich  und  in 
der  Allgemeinen  Deutschen  Biographie  finden,  so  erhalten  wir 
dort  die  Auskunft,  dafi  Macquire  von  1759  bis  zum  Friedens- 
schlusse  Kommandant  von  Dresden  gewesen  ist,  von  den  K&mpfen 
bei  Freiberg  wird  nichts  berichtet,  es  wiirde  ja  auch  nicht  anzu- 
nehmen  sein,  dafi  er  daran  teilgenommen  hatte,  denn  sein  Anit 
bannte  ihn  an  Dresden.  Auch  Robert  Ritter  Rainer  von  Linder.- 
biichel,  derVerfasser  der  Regimentsgeschichte  des  K.  und  K.  In- 
fanterie-Regiments  Nr.  35,  dessen  Inhaber  einst  Macquire  gewesen, 
gibt  im  H.Bande  (Wien  und  Prag  1897)  S.  771—773  eine  Uber- 
sicht  iiber  das  Leben  des  Generals.  Auch  er  l&fit  ihn  bis  zum 
geschlossenen  Frieden  in  Dresden  bleiben.  Aber  alle  vier  Bio- 
graphien haben  soviel  Ahnlichkeit,  dafi  sie  sichtlich  auf  eine  ge- 
roeinsame  Quelle  zurflckgehen.  Diese  diirfte  wohl  das  anonym 
erschienene  Werk  sein,  als  dessen  Verfasser  Kepner  gilt:  Thaten 
und  Charakterzuge  beruhmter  5sterreichischer  Feldherren.  Im 
zweiten  Bande,  Wien  1808  erschienen,  finden  wir  Seitc  132—137 
die  Biographie  Macquires,  und  dort  wird  auch  erzfthlt,  dafi  er 
bis  zum  Frieden  Kommandant  von  Dresden  geblieben  ist. 

Es  lafit  sich  nun  aber  beweisen,  dafi  er  tatsfichlich  1762  am 
Feldzuge  teilgenommen  hat:  Im  Wiener  Kriegsarchiv  hatte  ich 
vor  Jahren  Material  gesammelt,  das  ich  fiir  den  zweiten  Band 
meines  Buches:  Priuz  Heinrich  von  Preufien  als  Feldherr  im 
Siebenjahrigen  Kriege  benutzt  habe.  Dort  finden  sich  Stellen,  die 
ergeben,  dafi  Macquire  sich  1762  beim  Feldheere  in  Sachsen  be- 
funden  hat,  so  S.213,  214,  218,  242  und  251.  Dann  aber  wird 
Macquires  Anwesenheit  im  Felde  ausdrttcklich  bezeugt  durch  die 
amtlichen  Relationen,  die  wir  in  den  genannten  Sammelwerken 
abgedruckt  finden.  So  heifit  es  in  dem  von  dem  neuen  Ober- 
befehlshaber  der  Armee  in  Sachsen  General  der  Kavallerie  An- 
dreas von  Haddick   unterzeichneten    amtlichen    Bericht  iiber  die 


r^rtrtrtL-  Original  from 

byV^UUglL  UNIVERSITY  OF  MICHIGAN 


Der  angebliche  osterr.  General  von  Meyer  in  der  Schlacht  bei  Freiberg  1762     69 

Gefechte,  die  voin  26.  bis  30.  September  1762  stattfanden  \  dafi 
der  Feldmarschalleutnant  Baron  von  Lnpinsky  und  der  sachsische 
Oberst  von  Schiebel  „nach  Anleitung  des  Herrn  Feldzeugmeisters 
Grafen  von  Maquire"  die  preuBischen  Vorposten  am  27.  Septem- 
ber vertrieben  haben.  Am  28.  sind  die  Truppen  Macqnires  auf 
die  Anhohe  hinter  Klein-Hennersdorf  gezogen  worden.  Am  29. 
haben  wieder  Teile  des  Macquireschen  Korps  am  Kampfe  teil- 
genommen. 

Ebenso  finden  wir  in  der  amtlichen  Relation-  von  dem  am  14. 
und  16.  Oktober  bei  Freiberg  und  Brand  gelieferten,  fur  die  Oster- 
reicher  siegreichen  Gefecht  Macquire  erw&hnt.  Es  heifit  dort: 
„Insonderheit  riihmt  der  Herr  General  von  Haddick  in  seiner 
Relation  vorziiglich  die  beede  Herren  Feidzeugmeistern  Grafen 
von  Maquire  und  von  Wied." 

Es  ist  also  hinlanglich  erwiesen,  dafi  Macquire  damals  im 
Felde  gewesen  ist. 

Nun  stofien  wir  freilich  auf  eine  andere  Schwierigkeit:  Wenn 
er  schon  Ende  September  und  am  15.  Oktober  bei  Freiberg  ge- 
wesen ist,  wie  kann  dann  sein  Korps  am  20.  Oktober  zur  Ver- 
starkung  der  dort  stehenden]  Truppen  eintreffen?  Die  Losung 
ergibt  sich  wohl  aber  ganz  einfach.  Dippoldiswalde  war  nicht 
weit  von  Freiberg  entfernt,  ein  Hin-  und  Hermarschieren  also 
leicht  moglich.  Offenbar  war  Macquire  nach  dem  Siege  am  15.  Ok- 
tober nach  Dippoldiswalde  zuruckgekehrt,  bald  darauf  wieder  nach 
Freiberg  gezogen  worden.  Vermutlich  war  aber  nicht  das  ganze 
Korps  dorthin  marschiert,  sondern  nur  ein  Teil.  Die  Schatzung 
auf  6000  Mann,  die  tatsachlich  von  einer  noch  geringeren  preuBi- 
schen  Macht  in  Schach  gehalten  wurde,  lftfit  darauf  schlieBen, 
ebenso  die  Verlustliste.  Das  ftltere  preuBische  Generalstabswerk 
gibt  VI,  1,  368 — 371  eine  Aufstellung  der  Armee  des  Generals 
von  Haddick  An  fang  September  in  Sachsen.  Dabei  sind  S.  369 
die  Truppen  des  Grafen  von  Macquire  bei  Dippoldiswalde  erwahnt3. 
Von   den   dort  genannten  Regimentern  haben  nur  zwei  bei  Frei- 

1  Teutsche  Kriegs-Canzley  auf  das  Jahr  1762.  II,  16  —  23;  Heldenge- 
schichte,  VII,  140—149;  Danziger  Beytr&ge  XVII,  85—93. 

»  Teutsche  Kriegs-Canzley  auf  das  Jahr  1762,  II,  291  —  302;  Helden- 
geschichte  VII,  163—177.  In  den  Danziger  Beytragen  XVII,  96—101  ist  ein 
anderslautender  Bericht. 

*  Die  frtther  zitierte  Liste  der  Teutschen  Kriegs-Canzley  fttr  1762,  II, 
9—11  zfihlt  Regimenter  auf  ohne  Zuteilung  zu  den  einzelnen  Korps. 


r^rtrtrtL-  Original  from 

byVrUUgl^  UNIVERSITY  OF  MICHIGAN 


70  Richard  Schmitt 

berg  Verluste  an  GrefaDgenen  erlitten,  namlich  das  Infanterie- 
regiment  Salm  und  das  s&chsische  Chevaulegersregiment  Briihl1. 
Es  hat  also  vermutlich  nur  ein  Teil  des  Korps  bei  Freiberg  ge- 
k&mpft.  Sollte  denn  nun  wirklich  Macquire  personlich  komman- 
diert  haben?  Kann  man  fiberhaupt  einem  Manne  mit  ruhmreicher 
Vergangenheit,  wie  es  doch  Macquire  war,  zutrauen,  dafi  er  sich 
so  untatig  in  einer  Schlacht  verhalten  wtirde?  Dafi  er  1769 
Dresden  erobert,  war  ja  kein  so  grofies  Kunststttck  gewesen, 
denn  unter  dem  Eindrucke  der  Kunersdorfer  Niederlage  hatte 
KSnig  Friedrich  den  preufiiscben  Kommandanten  ermachtigt,  eine 
tfiinstige  Kapitulation  abzuschliefien.  Aber  die  Tapferkeit,  mit 
der  Macquire  1760  Dresden  gegen  den  Konig  verteidigte,  sichert 
ihm  einen  ruhmreichen  Namen  in  der  Geschichte.  Die  Wurde 
des  Generalfeldzeugmeisters  und  das  Grofikreuz  des  Maria-Theresia- 
Ordens  zeigen,  wie  dankbar  die  Kaiserin  seiner  schon  1759  ge- 
dachte.  Wahrscheinlich  war  aber  Macquire,  wie  so  viele  seiner 
Zeitgenossen ,  mehr  ein  Mann  der  Defensive  als  der  Offensive. 
Der  Osterreictaische  Veteran  Cogniazo,  dessen  Urteil  sich  in  den 
meisten  Fallen  als  ruhig  und  sicher  erwiesen2,  sagt  von  ihm 
(Gestandnisse  III,  168),  dem  „tapferen,  einsichtsvollen"  Komman- 
danten, dafi  er  „in  einem  festen  Orte  noch  mehr,  als  im  offenen 
Felde  an  seiner  Stelle  war8".  Aber,  wenn  er  auch  mehr  fur  die 
Verteidigung  als  fur  den  Angriff  geeignet  war,  eine  derartige 
Untfitigkeit  ist  ihm  doch  kaum  zuzutrauen.  Vergessen  wir  nicht, 
dafi  durch  ein  Eingreifen  der  auf  den  Anhohen  stehenden  Truppen 
den  PreuBen  der  Sieg  entrissen  werden  konnte,  diese  Gelegenheit 


1  Die  Verluste  der  Osterreicher  und  ihrer  Verbtindeten  bei  Freiberg  iindeu 
wir  verzeicbnet:  Teutsche  Kriegs-Canzley  1762,  II,  310 — 883;  Danziger  Bey- 
trftge  XVI,  426—430;  Heldengeschichte  V,  73  und  74.  Diese  Verlustliate  ist 
freilich  nicht  vollst&ndig,  sie  gibt  nur  die  von  den  PreuBen  gemachten  Ge- 
fangenen  an,  nicht  die  Verluste  der  Osterreicher  an  Toten  und  geretteten 
Verwundeten. 

*  Es  gibt  leider  immer  noch  Lente,  welche  auf  Grund  der  ganzlich  im- 
gerechtfertigten  Angriffe,  die  die  Mitteilungen  des  k.k.  Kriegs- Archive  1879 
gemacht,  Cogniazo  ftir  einen  Verrftter  halten,  der  gegen  das  dsterreichische 
Interesse  geschrieben  habe.  Erstens  hat  sich  die  fieschuldigung  des  Verrates 
als  falsch  erwiesen,  zweitens  wird  jeder,  der  die  Gest&ndnisse  gelesen,  er* 
kennen,  dafi  der  Verfasser  PreuBen  wie  Osterreichern  gerecht  wird  (vgl. 
Richard  Schmitt:  Prinz  Heinrich  von  PreuBen  als  Feldherr  im  Siebenjfihrigen 
Kriege  I,  163—155,  II,  317). 

5)  Cogniazo:  Gestandnisse,  III,  168. 


r^rtrtrtL-  Original  from 

byV^UUglL  UNIVERSITY  OF  MICHIGAN 


Der  angebliche  Osterr.  General  yod  Meyer  in  der  Schlacht  bei  Freiberg  1762     71 

sollte  sich  ein  Macquire  haben  entgehen  lassen?  1st  es  ferner 
denkbar,  dafi  Kleist  ein  so  geringschfttziges  Urteil  iiber  ihn  ge- 
f&llt  haben  kOnnte? 

Aber  auch  andere  Bedenken  sprecben  gegen  die  Identitat  von 
Macquire  and  Meyer.  Die  amtliche  Relation  bezeichnet  ihn  als 
Feldmarschalleatnant,  auch  die  Danziger  Beytrfige,  die  nicht 
Meyer,  sondern  Macquire  nennen,  geben  diesen  Titel.  Macquire 
war  aber  Feldzeugmeister,  das  ist  eine  Stellung,  die  um  einen 
Grad  hdher  steht  im  Rang.  Wenn  ein  einfacher  Zeitungsschreiber 
milit&rische  Titel  verwechselt,  wiirde  das  nicht  auffallen,  aber 
hier  handelt  es  sich  um  einen  amtlichen  Bericht. 

Auffallend  ist  ferner,  wie  der  Name  Macquire  in  Mayer  oder 
gar  Meyer  verdorben  werden  konnte.  Einzelne  F&lle  sind  wohl 
erklftrlich,  Macquire  wird  hfiufig  Maguire  geschrieben,  kann  wohl 
auch  der  Aussprache  folgend  in  Magir  verwandelt  und  dieses  dann 
(lurch  Lesefehler  in  Mayer  verftndert  werden.  Ujmgekehrt  kann 
aber  auch  jemand  durch  Yersehen  aus  Mayer  Magir  oder  Maquir 
machen.  Bs  ist  also  durchaus  verst&ndlieh,  wenn  gelegentlich 
Verwechslungen  zwischen  dem  Namen  Macquire  und  Mayer  aus 
Lesefehlern  entstehen.  Schwerer  aber  ist  es  zu  erkl&ren,  wie 
ein  solcher  Irrtum  sich  dauernd  festsetzen  konnte.  Wohl  kommen 
Namensverketzerungen  unter  den  vielsprachigen  Angehftrigen  der 
dsterreichischen  Armee  Ofter  vor.  Ich^  erinnere  an:  Brungau, 
Brunian,  Brunyany,  Bruniansi,  oder  an  Deseffwi,  DesOffi,  Der- 
soffi,  de  Sofy,  oder  an  den  Irlftnder  Plunkett,  dessen  Name  so 
h&ufig  iu  Blonquet  verwelscht  wird-  Auch  Macquires  Name  findet 
sich  verschieden  wiedergegeben,  mit  cq,  mit.q,  mit  g.  Aller 
Wahrscheinlichkeit  nach  hieB  er,  der  ja  doch  irl&ndischer  Her- 
kunft  war,  gar  nicht  Macquire,  sondern  entweder  Mac  Kear  oder 
Mac  Keir,  Macquire  ist  nur  eine  Franzflsierung,  fthnlich  wie 
Blonquet. fiir  Plunkett  Aber  dftrfen  wir  nun  annehmen,  daB, 
nachdem  man  den  irlftndischen  Namen  franzSsiert,  ihn  dann  weiter 
in  Mayer  germanisiert  hat?  Dem  gemeinen  Mann  wftre  das  zu- 
zutrauen,  aber  wie  ist  es  denkbar,  daB  diese  Form  in  amtliche 
Berichte  eingedrungen  ist?  Wie  konnte  Cogniazo,  der  1762  bei 
der  dsterreichischen  Armee  in  Sachsen  gedient,  ihn  so  nennen, 
und  wie  konnte  es  Friedrich  der  GroBe  tun,  der  seinen  alten 
Gegner  doch  genau  kannte?  Warum  nennt  er  ihn  nur  bei  Er- 
z&hlung  der  Schlacht  von  Freiberg  Mayer,  sonst  aber  Maquire? 
So  noch  in  einem  Brief,  den  er  am   1.  September  dem  Prinzen 


by  Google 


Original  from 
UNIVERSITY  OF  MICHIGAN 


72  Richard  Schmltt 

Heinrich  schrieb,  und  in  einem  vom  2.  September,  .der  an  den 
Grafen  Finckenstein  gerichtet  ist1. 

Das  sind  gewichtige  Bedenken,  die  gegen  die  Annahme 
sprechen,  Mayer  und  Macquire  seien  dieselbe  Personlichkeit,  da- 
zu  kam  jene  oben  erwahnte  Generalsliste,  die  neben  dem  Grafen 
Macqnire  den  Grafen  Meyern  auffuhrt. 

Das  alles  veranlaflte  mich,  noch  einmal  die  Frage  zu  priifen 
und  die  Tatigkeit  Macquires  nicht  blofi  im  Herbst,  sondern  auch 
im  Friihjahr  1762  zu  untersnchen.  Da  aber,  wie  schon  gesagt. 
fast  nirgends  etwas  von  dieser  Tatigkeit  erw&hnt  wird,  von  den 
angegebenen  Biographen  und  von  Arneth  uberhaupt  gar  nichts. 
so  war  ich  nur  anf  die  mehrfach  genannten  Sammelwerke  und 
die  Zeitungen  angewiesen. 

Ich  konnte  nun  folgendes  feststellen.  In  Stellvertretung  des 
erkrankten  Prinzen  von  Stollberg  ftihrte  Macqnire  vorttbergehend 
im  Frfihjahr  1762  die  Reichs-Armee*.  Nach  dem  Siege,  den 
die  Preufien  am  12.  Mai  bei  Dftbeln  erfochten,  war  die  Stellung 
Macquires  bei  Freiberg  bedroht.  Er  verliefi  sie  in  der  Nacht 
vom  13.  zum  14.  und  ging  nach  Dippoldiswalde,  wo  er  im  Laufe 
des  Jahres  wiederholt  sein  Lager  aufschlug3.  Dort  hatte  er 
gleich  darauf  eine  ernste  Schwierigkeit  mit  Croaten,  welche  be- 
haupteten,  ihre  Dienstzeit  sei  am  12.  Mai  abgelaufen*.  Ein 
Bataillon  verliefi  die  Vorpostenstellung  und  versuchte  nach  Hanse 
zu  marschieren,  sie  mufiten  mit  Gewalt  zuruckgebracht  werden. 
Das  war  der  Grund,  weshalb  er  nicht  in  das  Gefecht  eingreifeu 
konnte,  das  in  der  Nacht  vom  28.  zum  24.  Mai  zwischen  dem 
osterreichischen  Obersten  Grafen  von'Donhoff6  und  dem  preuBi- 
schen  Major  Quintus  Jcilius6  stattfand.  Dagegen  nahm  er  an 
dem  Angriff  teil,  den  der  Feldmarschall  Graf  Serbelloni  am 
1.  Juni  Mh  morgens  gegen  3  Uhr  auf  die  PreuBen  unternahm. 

1  Politische  Korrespondenz  Friedrichs  des  Groflen,  22.  Bd.,  S.  186  and  189. 

2  Heldengeschichte  VII,  90  and  91;  Danziger  Beytrage  XVII,  49  and  50. 
Dafi  Macqnire  einmal  an  der  Spitze  der  Reiclisarmee  geatanden,  ist  bisher 
nirgends  beachtet  worden. 

3  Danziger  Beytrage  XVI,  389  and  XVII,  52  and  63;  Helden- 
geschichte VII,  99. 

4  Heldengeschichte  VII,  108;   Danziger  Beytrage  XVII,  56. 

*  Er  war  ein  geborener  PreoiBe,  hatte  frtther  auch  in  preufiischeti 
Diensten  gestanden. 

'  Er  hiefi  orsprnnglich  Guichard,  Friedrich  der  UroOe  hatte  dem  ge- 
lehrten  Offizier  den  lateinischen  Namen  gegeben. 


C^f\r%ct\i*  Original  from 

by  VjUU^IC  UNIVERSITY  OF  MICHIGAN 


Der  angeblichp  osterr.  General  von  Meyer  in  der  Schlacht  bei  Freiberg  1762     73 

Den  Bericht  iiber  dieses  Gefecht  finden  wir  in  den  Danziger 
Beytragen  XVII,  59—66,  und  in  der  Heldengeschichte  VII,  114 
bis  121.  Hier  konnen  wir  nnn  deutlich  erkennen,  dafi  Macquire 
nnd  Meyer  nicht  identisch,  sondern  zwei  verschiedene  Personlich- 
keiten  sind.  Es  heiflt  dort:  „Aus  dem  Lager  bey  Dippoldis- 
walde  nnter  Commando  des  Herrn  Feldzeugmeisters  Graf  en  von 
Macquire  filhirte  der  Herr  Feldmarschalllieutriant  Graf  von  Meyer 
die  erste  Colonne." 

Zum  zweiten  Mai  finden  wir  Macquire  und  Meyer  oder  Meyern 
als  zwei  verschiedene  Personlichkeiten  angefiihrt.  Konnte  man 
in  jener  Generalit&ts-Liste,  wo  der  Feldzeugmeister  Graf  von 
Macquire  und  der  Generalleutnant  Graf  von  Meyern  getrennt  ge- 
nannt  werden,  noch  keinen  endgultigen  Beweis  erblicken,  weil 
die  Echtheit  der  Liste  bestritten  werden  kann,  so  durfen  wir 
hier  keinen  Zweifel  mehr  hegen,  es  handelt  sich  um  Berichte, 
die  ersichtlich  aus  amtlicher  Quelle  fliefien. 

Somit  war  mein  Versuch,  die  Frage  dadurch  zu  liisen,  dafi 
Mayer  eine  Verdeutschung  des  Namens  Macquire  sei,  gescheitert. 
Wir  standen  also  wieder,  wie  vorher,  vor  einem  Mann,  iiber 
dessen  Personlichkeit  nichts  bekannt  ist.  Aber  ein  gutes  Stuck 
waren  wir  doch  vorwarts  gekommen.  Es  war  erwiesen,  dafi  er 
nicht  einzig  und  allein  bei  Freiberg  auftaucht,  sondern  dafi  er 
schon  im  Friihjahr  am  Feldzuge  teilgenommen  hatte.  Nun  ist 
es  auch  erklarlich,  dafi  Kleist  ihn  so  gut  kannte.  Gerade  bei 
jenem  nachtlichen  Uberfall  am  1.  Juni  war  Kleist  rasch  zur 
Stelle  gewesen,  er  hatte  sich  nicht  die  Zeit  genommen,  sich  an- 
zukleiden,  sondern  war  im  Hemd  auf  das  Pferd  gesprungen  und 
hatte  seine  Truppen  geordnet1. 

Noch  ein  weiteres  haben  wir  gewonnen.  Die  Danziger  Bey- 
tr&ge  nennen  ihn  zwar  an  der  Stelle  nur  Graf  von  Meyer,  die 
Heldengeschichte  gibt  aber  auch  seine  Rufnamen.  Wahrend  im 
ubrigen  der  Wortlaut  gleich  ist,  sagt  die  Heldengeschichte:  „Feld- 
marschall  Lieutenant  Johann  Friedrich  Graf  von  Meyer. u  Der 
gliickliche  Umstand;  dafi  hier  die  Vornamen  angefiihrt  sind,  hat 
nns  spftterhin  das  Auffinden  des  Gesuchten  erleichtert. 

Ferner  ersehen  wir  aus  jener  Relation,  dafi  Meyer  ein  Unter- 
general  von  Macquire  war.     Eine  Verwechslung  seines  Heeres- 


1  R.  Schmitt:  Prinz  Heinrich  von  Preufien  als  Feldherr  im  Siebenjahrigen 
Kriege  II,  229,  teilweise  auch  Danziger  Beytrage  XVII,  59,  ferner  Frankfurter 
Journal  und  Frankfurter  Reichs-Ober-Postamts-Zeitung,  beide  am  11.  Juni  1762. 


f^rtrtrtL-  Original  from 

byVrUUgl^  UNIVERSITY  OF  MICHIGAN 


74  Richard  Schmitt 

teiles  mit  dem  ganzen  Korps  ist  erklarlich,  und  wenn  wir  hinzu- 
nehmen,  daC  durch  Schreib-  oder  Lesefehler  statt  Mayer  leicht 
Magir  gesetzt  werden  kann,  so  werden  die  Irrtiimer  desto  be- 
greiflicher. 

Zunachst  stehen  wir  freilich  immer  noch  vor  der  Frage;  Wer 
war  dieser  Graf  Mayer  oder  Meyern,  und  wie  ist  es  moglich, 
dati  iiber  diesen  Mann,  abgesehen  von  jenen  Notizen  zeit- 
genossischer  Saminelwerke,  schlechterdings  nichts  zu  flnden  ist? 
Wenn  er  Feldmarschalleutnant,  wenn  er  ein  Graf  war,  so  muBte 
doch  irgendwo  sein  Name  verzeichnet  stehen.  Wir  sind  doch 
iiber  die  Generate  der  osterreichischen  Armee  jenes  Zeitraums 
einigermaBen  unterrichtet;  dafi  nicht  einmal  Wurzbach  ihn  an- 
fiihrt,  ist  seltsam. 

Ich  nahm  nun  die  genealogischen  Nachschlagewerke  vor,  zu- 
nachst blieb  auch  hier  mein  Suchen  vergeblich.  Das  von  der 
kaiserlich  koniglichen  Gesellschaft  Adler  herausgegebene  Buch: 
„Die  Adels-  und  Wappenbriefe  des  Namens  Mayer  in  alien  seinen 
Schreibungen"  (Wien  1911  erschienen)  weist  auf  iiber  400  Ur- 
kunden  hin!  Die  alteste  ist  der  Wappenbrief,  den  1433  Konrad 
Meyer  von  Knonow  von  Kaiser  Sigismund  erhalt,  die  jiingste 
stammt  aus  dem  Jahre  1908.  Leider  bin  ich  auf  dieses  Buch 
erst  aufmerksam  geworden,  nachdem  ich  Miihe  und  Zeit  beim 
Suchen  in  anderen  Werken  vergeblich  angewandt.  Wenn  im 
Laufe  von  knapp  einem  halben  Jahrtausend  iiber  400  Mayer 
Standeserhohungen  erfahren,  so  l&flt  sich  leicht  ersehen,  welche 
Schwierigkeiten  sich  daraus  fur  die  Forschung  ergeben,  um  so 
mehr  als  die  Schreibweise  auBerordentlich  schwankt.  Auffallend 
ist,  wie  viele  bei  der  Nobilitierung  ein  n  an  den  Namen  hangen, 

Ehe  mir  die  Publikation  der  Gesellschaft  Adler  in  die  Hande 
kam,  fand  ich  bereits  Aufschlusse  bei  Megerle  von  Miihlfeld  und 
bei  Kneschke. 

Megerle  von  Miihlfeld  gibt  in  seinem  1824  in  Wien  er- 
schienenen  Erganzungsband  zum  Osterreichischen  Adels-Lexikon 
auf  S.  22  an,  da6  der  Oberst  Freiherr  Johann  Friedrich  von  Mayern 
1748  die  bOhmische  Grafenwiirde  erhalten  hat.  Diese  Notiz 
hat  Kneschke  im  6.  Bande  (Leipzig  1865)  S.  113  des  „Neuen  all- 
gemeinen  deutschen  Adels-Lexikonu  iibernommen.  Er  schreibt 
dort  Mayern.  Mehr  aber  gibt  er  auf  S.  281  desselben  Bandes 
unter  dem  Namen  Meyern.  Demnach  ist  der  Stammvater  des 
Geschlechtes    Blasius   Meyer,    der   wegen    seiner  Erfahrung    in 


f^rtrtrtL-  Original  from 

byVrUUgl^  UNIVERSITY  OF  MICHIGAN 


Der  angebliche  osterr.  General  von  Meyer  in  der  Schlacht  bei  Freiberg  1762     75 

Bergwerkssachen  und  im  Mtinzwesen  von  Kaiser  Rudolf  II.  be- 
nifen  und  zum  Bergwerksdirektor  in  Ungarn  ernannt  wurde. 
1592  floh  er  vor  den  Turken,  verliefi  Ungarn  und  begab  sich 
nach  den  Bayreuthischen  Landen.  Von  seinen  Sohnen  kaufte 
sich  der  eine  in  Osterreich  an.  Von  ihm  stammen  ab  der  k.  k. 
Feldmarschalleutnant  Jobann  Friedrich  Graf  von  Meyern,  so- 
wie  der  Erzbischof  von  Prag,  Josef  Daniel  Graf  von  Meyern, 
welche  beide  1748  in  den  bohmischen  Grafenstand  erhoben  wurden 
und  nach  der  Mitte  des  18.  Jahrhunderts  starben. 

Von  den  Nachkommen  des  bayreuthischen  Zweiges  sind  be- 
sonders  hervorgetreten  der  hannoversche  Gelehrte  Johann  Gott- 
fried von  Meiern,  dessen  Arbeiten  fiber  den  westfalischen  Frieden 
dem  Geschichtsforscher  wohlbekannt  sind,  ferner  der  bayreuthische 
Generaldirektor  Johann  Gottlob  von  Meyern1  und  der  1878  ver- 
storbene  Draraatiker  von  Meyern-Hohenberg. 

Uber  .die  Familie  hat  K.  von  Schlozer  ein  Buch  geschrteben, 
das  1855  in  Berlin  erschienen  ist  und  den  Titel  fOhrt:  „Die 
Familie  von  Meyern  in  Hannover  und  am  Markgraflichen  Hofe 
zu  Bayreuth."  Ausfuhrlich  finden  wir  dort  die  T&tigkeit.  des 
hannoverschen  Rechtsgelehrten  und  Geschichtsforschers  Johann 
Gottfried  und  des  bayreuthischen  Verwaltungsbeamten  Johann 
Gottlob  von  Meyern  geschildert,  aber  der  Feldmarschalleutnant 
ist  leider  ebenso  wenig  erwahnt,  wie  der  Prager  Erzbischof. 

Mehr  erfahren  wir  durch  die  oben  genannte  Veroffentlichung 

der  heraldischen  Gesellschaft  Adler.    Sie  gibt  auf  S.  93  folgende 

Mitteilungen : 

^1748,  Mai  8,  Wien. 

Kai serin  Maria  Theresia  verleiht  dem  Johann  Friedrich 
Freiherrn  von  May  era,  Oberst  des  Max  Hessen  Inf.  Reg.  (geb. 
zu  Rothenburg  o.  T.),  den  Bohmischen  Grafenstand  mit  dem 
Prftdikat  Hoch-  und  Wohlgeboren." 

Seine  Voreltern  seien  aus  Thiiringen  geburtig  und  hatten 
stets  als  reichsfreie  Personen  gegolten.  Sein  UrgroBvater 
Heinrich  Ferdinand  Freih.  v.  Mayern  leistete  unter  Kaiser 
Rudolf  Kriegsdienste.  .  Sein  Grofivater  Heinrich  Friedrich 
Kurbraunschweig.  geh.  Rat  und  Oberamtmann.  Sein  Vater 
war  unter  den   Kaisern   Joseph  I.   und   Karl  VI.   Oberberg- 


1  Er  trat  sp&ter  in  braunschweigische  Dienste  und  wurde  Landdrost  von 
Hoizminden. 


r^rtrtrtlr-  Original  from 

byV^UUglL  UNIVERSITY  OF  MICHIGAN 


76  *  Richard  Schmitt 

hauptmann  in  Dngarn.  Vier  Briider  sind  vor  dem  Feind  ge- 
fallen;  der  einzig  iiberlebende  Bruder  Karl  August  dient  33  J. 
—  Er  selbst  ist  verm&hlt  mit  .  .  .  .  verwittw.  Grafin  v.  Hartig, 
geb.  Beneda  von  Neetin. 

Dann  wird  das  Wappen  beschrieben  und  bemerkt,  daB  Kon- 
zept,  Gesuch  und  andere  Anlagen  sich  bei  den  Hofkanzleiakten 
des  k.  k.  Adelsarchivs  im  Ministerium  des  Innern  in  Wien  befinden. 

Diese  Angaben  bestatigen  nicht  die  Mitteilung  Kneschkes, 
dafi  gleichzeitig  mit  dem  Obersten  auch  der  Erzbischof  von  Prag 
die  Grafenwiirde  erhalten  habe.  Auch  daB  Johann  Friedrich 
von  Blasius  Mayer  abstammt  und  der  Familie  angehcirt,  welche 
in  Franken  ansassig  war  und  aus  der  der  Jurist  und  Historiker 
Johann  Gottfried  von  Meiern  hervorgegangen  ist,  scheint  nicht 
richtig  zu  sein.  Letzterer  ist  geborener  Franke  und  ist  erst  1726 
in  hannoversche  Dienste  getreten.  Der  kurbraunschweigische 
Geheime  Rat,  welcher  als  GroBvater  Johann  Friedrichs  erwahnt 
wird,  muB  bereits  im  17.  Jahrhundert  gelebt  haben.  Ubrigens 
ist  das  Wappen  des  Grafen  Johann  Friedrich  ganz  verschieden 
von  dem  der  fr&nkischen  Familie. 

Auch  mit  den  Freiherren  von  Mayern,  die  von  dem  kur- 
bayerischen  Geheimen  Rat  Franz  von  Mayern  abstammen,  welcher 
1677  von  Kaiser  Leopold  I.  die  Freiherrnwiirde  erhielt,  hat  der 
bisherige  Freiherr  nunmehrige  Graf  Johann  Friedrich  von  Mayern 
sichtlich  nichts  zu  tun.  Wann  seine  Vorfahren  die  Freiherrn- 
wiirde erhielten,  lieB  sich  nicht  feststellen. 

lit  den  Tagen  des  Kriegsausbruchs  erhielt  ich  noch  aus  Wien 
den  Kaiserlichen  und  Koniglichen,  wie  auch  Erzherzoglichen  und 
dero  Residenz  Stadt  Wien  Staats-  und  Standes-Kalender  fur  das 
Jahr  1763  geliehen.  Leider  fand  ich  dort  nichts  fiir  raeine  Zwecke. 
Wohl  sind  die  Kommandanten  der  Festungen  dort  genannt,  aber 
nicht  die  im  Felde  stehenden  Generale.  Die  Ritter-  und  GroB- 
kreuze  des  Maria  Theresien-Ordens  sind  namentlich  aufgeftthrt, 
unter  ihnen  auch  der  Generalfeldzeugmeister  Graf  von  Macquire, 
aber  vom  Generalfeldmarschalleutnant  Grafen  von  Mayern  findet 
sich  auch  dort  kerne  Spur. 

Der  Krieg  verhinderte  dann  weitere  Untersuchungen  in  Wien. 
Ich  hielt  es  nicht  fur  richtig,  die  Herren  im  k.  und  k.  Kriegs- 
Archiv  mit  weiteren  Nachforschungen  zur  jetzigen  Zeit  zu  be- 
helligen.  Sie  wiirden  auch  aller  Wahrscheinlichkeit  nach  ergebnis- 
los  gewesen  sein. 

C*  f\r\n  1   fc  Original  from 

digitized  by  VrUUglL  UNIVERSITY  OF  MICHIGAN 


Der  angebliche  osterr.  General  von  Meyer  in  der  Schlacht  bei  Freiberg  1762     77 

Dagegen  gelang  es  mir,  hier  in  Berlin  noch  zwei  Fest- 
stellungen  zu  machen.  Die  Konigliche  Bibliothek  hat  unter  der 
Standnummer  Sv  7761  einen  Sammelband  bezeichnet:  Guerre  de 
1758,  Etat  des  armees.  Dort  ist  ein  Blatt:  Liste  des  Generaux 
des  Armees  de  S.  M.  Imperiale  et  Roiale.  Da  ist  unter  den 
Generaux  Majors  verzeichnet:  „Mayern,  Comte,  Fred."  Von 
seinen  beiden  Vornamen  Johann  Friedrich  ist  hier  also  nur  der 
zweite  beriicksichtigt  worden. 

Wir  haben  hiermit  ein  weiteres  Glied  der  Kette,  wir  wufiten 
bereits,  dafe  Graf  Mayern  1748  Oberst  und  1762  Feldmarschall- 
leutnant  gewesen,  nun  haben  wir  ihn  fur  das  Jahr  1758  in  der 
Zwischenstufe  des  Generalmajors  gefunden. 

Als  die  Arbeit  bereits  vollendet  war,  fand  ich  ganz  unerwartet 
hier  in  Berlin  noch  die  Generalsliste,  nach  der  ich  fast  ein  halbes 
Jahr  lang  vergeblich  gesucht.  Ich  erhielt  von  der  Berliner  Konig- 
lichen  Bibliothek  die  Staats-  und  Gelehrte-Zeitung  des  Ham- 
burgischen  unpartheyischen  Correspondenten,  Jahrgang  1762,  Dort 
ist  am  Freitag,  den  1.  Oktober,  die  vielgesuchte  Generalsliste 
vom  September  1762  verofFentlicht,  und  zwar  mit  den  einleiten- 
den  Worten:  ^Leipzig,  den  25.  September:  Der  wahre  Zustand 
der  Kayserl.  Konigl.  und  damit  vereinigten  Reichs-Armee,so  in 
Sachsen  stehet,  soil,  nach  einer  von  hoher  Hand  eingegangenen 
Relation,  dieser  se3m:a  Und  dann  folgt  die  Liste,  wie  wir  sie 
aus  der  Teutschen  Kriegskanzley  kennen.  Hinter  der  Liste  der 
Generate  der  Reichsarmee  ist  das  Zeichen  „k".  Dieses  Zeichen 
fur  et  caetera  gibt  offenbar  an,  dafi  hier  die  Liste  nicht  ganz 
vollstandig  ist  und  hieraus  erklart  sich  wohl  das  Fehlen  des 
pfelzischen  Generals  von  Effern,  das,  wie  ich  bei  Erwahnung  der 
Liste  schrieb,  mir  aufgefallen  wTar2. 

Leipzig  war  damals  in  preuBischen  Handen,  die  Liste  stammt 
also  aus  preufiischer  Feder.  So  ist  es  gekommen,  daB  die  Feld- 
marschalleutnants  als  Generalleutnants  bezeichnet  worden  sind. 

Die  Frage  ist  nun  gelost,  wer  der  General  Meyer  war,  dessen 
Unentschlossenheit  einen  wesentlichen  Einflufi  auf  die  Entschei- 
dung  in  der  letzten  Schlacht  des  Siebenjahrigen  Krieges  gehabt 
hat.  Es  war  ein  unbedeutender  Mann,  der  fast  nirgends  hervor- 
getreten  ist,  der  bereits  im  Fruhjahr  Kleist  gegeniiber  gestanden 
hatte,  den  aber  selbst  die  osterreichischen  Berichte  nur  im  Friih- 


1  Das  Infanterie  -  Regiment  Effern  ist  in  der  Liste  erwahnt. 


by  Google 


Original  from 
UNIVERSITY  OF  MICHIGAN 


78     R.  Schmitt:  Der  angebliche  osterr.  General  von  Meyer  bei  Freiberg  1762. 

jahr  und  Herbst  bei  ein  paar  seltenen  Gelegenheiten  erwahnen. 
Man  raufi  sich  wirklich  wundern,  dafi  er  die  hohe  Wiirde  eines 
Generalfeldmarschalleutnants  erreicht  hat.  Kleist  hat  ihn  offenbar 
richtiger  eingesch&tzt,  als  diejenigen,  die  ihn  auf  diesen  verant- 
wortungsvollen  Posten  gestellt  hatten. 

Als  ich  mich  entschlofi,  diese  Arbeit  zu  schreiben,  stand  ich 
unter  dem  Eindruck  der  Relationen,  welche  statt  des  Namens 
Meyer  den  des  Graf  en  Macquire  gesetzt  haben.  Ich  glaubte,  es 
wiirde  mir  gelingen,  nachzuweisen ,  dafi  125  Jahre  lang  ein  un- 
bekannter  Meyer  falschlich  den  Platz  des  beriihmten  Feldzeug- 
meisters  eingenommen  habe.  Aber  trotz  der  Fiille  des  Materials, 
das  die  Identitat  von  Meyer  und  Macquire  zu  beweisen  schien, 
waren  meine  ersten  Schlufifolgerungen  doch  falsch.  Und  ich 
kann  wohl  sagen,  ich  freue  mich  dessen,  denn  es  hatte  das  Bild 
getriibt,  das  wir  gewohnt  sind  von  dem  tapferen  General  zu 
zeichnen,  der  1760  selbst  dem  bedeutendsten  Feldherrn  seiner 
Zeit,  dem  grofien  Preufienk&nig,  mit  Erfolg  entgegengetreten  ist. 
Die  vorliegende  Arbeit  hat  im  Gegenteil  gezeigt,  dafi  Macquire 
auch  im  letzten  Kriegsjahre  noch  regen  Anteil  am  Kampfe  ge- 
nommen  und  dafi  seine  Verdienste  von  dem  Oberkommandierenden, 
dem  General  von  Hadik,  ausdrucklich  anerkannt  worden  sind. 
Davon  war  keinem  seiner  Biographen  etwas  bekannt  und  selbst 
einem  Arneth  war  das  entgangen.  Ebenso  unbekannt  war  bis- 
her,  dafi  Macquire  im  Fruhjahr  1762  an  der  Spitze  der  Reichs- 
armee  gestanden  liat.  So  hat  also  trotz  der  Wendung,  die  unsere 
Forschung  g.enommen,  auch  diese  Arbeit  einige  kleine  Berich- 
tigungen  zum  Lebensbild  des  Generalfeldzeugmeisters  Grafen 
von  Macquire  gebracht. 


r^rtrtrtlr-  Original  from 

byVrUUgl^  UNIVERSITY  OF  MICHIGAN 


79 


Kleine  Mitteilungen. 


Zu  einer  Stelle  in  den  (testa  Friderici  I.  imperatoris 

in  Lombardia. 

Der  MailaDder  Burger,  welcher  uns  iiber  Kaiser  Friedrich  Rotbarts 
Tatigkeit  in  Italien  so  wertvolle  Nachrichten  hinterlassen  hat1,  erz&hlt, 
da6  Friedrich  im  Jahre  1156  nach  der  Zerstorung  Tortonas  „in  prato 
quod  dicitur  Ducis  iuxta  Placentiam"*  ein  Lager  geschlagen  habe%  and 
der  gnelfische  tJberarbeiter  des  Mailinders,  Johannes  Codagnellus  aus 
Piacenza,  nimmt  dies  wortlich  in  seine  Darstellung  heriiber8.  Es  wird 
uns  hier  in  der  „Heifeogswiese"  eine  Ortlichkeit  genannt,  iiber  die  sonst 
nichts  bekannt  ist4.  LaBt  sich  aber  nun  auch  deren  Lage  schwerlich 
mehr  genau  feststellen,  so  scheint  mir  dagegen  eine  Anfhellung  des 
Ursprungs  ihrer  Bezeiehnung  keine  Unmoglichkeit  zu  sein. 

Der  Niederalteicher  Annalist  berichtet6  zum  Jahre  1068  von  dem 
bayerischen  Herzog  Otto  von  Nordheim  folgendes:  „Solus  Otto  dux  sub- 
stitit  in  Italia,  quasi  cum  principibus  terrae  regni  illius  tractaturus  negotia. 
Huins  rei  gratia  obviam  ei  venit  cum  magna  mnltitudine  Italornm  dux 
Gotefridus  in  urbis  Flacentinae  campestribus.  Cum  ergo  conse- 
dissent  et  res  aliqua  agi  cepta  fuisset,  Itali  sua  superbia  elati  et  velut 
natali  odio  Teutonicum  ducem  audire  dedignati  incondito  clamore  cuncta 
coeperunt  turbare  et  nuilo  perfecto  negotio  ducem   compulerunt  abire." 


1  Vgl.W.Wattenbach,  Deutschlands  Geschichtsquellen  im  Mittelalter  II6, 
1894,  S.  324. 

'  Gesta  Friderici  I.  imperatoris  in  Lombardia  auctore  cive  Mediolanensi 
recogn.  0.  Holder-Egger,  1892,  S.  17. 

9  M.  G.  SS.  XVm  361  Z.  12. 

4  Vgi,  F.  Gflterbock,  Die  Lage  der  roncalischen  Ebene,  in  Quellen  nnd 
Forschungen  ans  italienischen  Archiven  nnd  Bibliotheken  IX,  Rom  1906,  8. 216 ' 
and  H.  Simonsfeld,  Jahrbticher  des  Deutschen  Reiches  unter  Friedrich  I.  Bd.  I, 
Leipzig  1908,  S.  306  •». 

*  Annales  Altahenses  maiores  ex  rec.  W.  de  Giesebrecht  et  E.  ab  Oefeie  2, 
1891,  S.74f. 


r^rtrtrtL-  Original  from 

byV^UUglL  UNIVERSITY  OF  MICHIGAN 


80  £arl  Schambach 

Sollte  in  dem  Namen  „Herzogswiese"  eine  Erinnerung  an  dieses  Erlebnis 
Herzog  Ottotf  stecken? 

Miinchen.  Ludwig  Steinberger. 

Auch  quod  mit  dem  KonjunktiY. 

Ein  Nachtrag  zur  Erorterung  fiber  die  Gelnhftuser  Urkunde. 

Schon  im  Jahre  1910  babe  ich  zum  ersten  Male  an  dieser  Stelle1 
in  einer  Besprechung  des  Gfiterbockschen  Baches  „Der  Prozefi  Heinricbs 
des  Lowen"2  die  Meinang  ausgesprochen,  dafi  der  bertthmte  Passus  der 
Gelnh&user  Urkunde,  der  unsere  vornehmste  Quelle  fur  den  Prozefi 
Heinricbs  des  L5wen  bildet,  yon  Hause  ans  eine  zweisfttzige  Gestalt 
besessen  habe,  und  zwar  —  abgekttrzt  wiedergegeben  —  die  folgende: 
„Proinde    ....   noverit   universitas,   qualiter   Henricug  quondam   dux 

Bawarie   et  Westphalie .  citatione  vocatus   maiestati  nostre 

presentari  contempserit  et  pro  hac  contumacia  .  .  .  proscriptionis  nostre 

inciderit  sententiam.     Deinde sub  feodali  iure  legitimo 

trino  edicto  ad  nostram  citatus  audientiam,  eo  quod  se  absentasset  nee 
aliquem  pro  se  misisset  responsalem,  contumax  iudicatusestacproindeetc." 
Dieselbe  Meinung  habe  ich  dann  ebenhier  im  Jahre  1913s  aufs  neue 
mit  Entschiedenheit  vertreten,  und  sodann  habe  ich  sie,  durch  einen  hoehst 
unangebrachten  Widerspruch  genStigt,  noch  einmal  in  aller  Ausfuhrlichkeit 
in  der  Zeitschrift  des  Historischen  Vereius  fur  Niedersachsen4  gerecht- 
fertigt.  Zu  meinen  Ausftihrungen  an  letzterer  Stelle  m&chte  ich  jetzt 
hier  noch  einen  kleinen  Nachtrag  liefern. 

Was  zun&chst  meiner  Ansicht  nach  einigermafien  hinderlich  zu  sein 
schien,  war  der  Umstand,  dafi  das  „qualiteru  in  derjenigen  Stellung,  in 
der  es  der  Passus  uns  vorfiihrt  —  n&mlich  als  Verknupfung  von  Pro- 
mulgatio  und  Narratio  — ,  in  den  Kaiser-  und  Kdnigsurkunden  der  Zeit 
den  Indikativ  nach  sich  zu  haben  pflegt.  Dieses  Hindering  wurde  damit 
beseitigt,  dafi  ich  in  meiner  zweiten  Darlegung  an  dieser  Stelle,  der  vom 
Jahre  1913,  auch  Beispiele  ffir  den  Konjunktiv  beizubringen  vermochte. 
Es  war  nun  aber  zugleich  iiberhaupt  die  eigentliche  Grundlage  fur  die 
bisherige,  eins&tzige  Auffassung  des  Passus  gewesen,  und,  als  man  es 
zum   letzten  Male  in  diesem  Sinne  verwertete   —   das  geschah  durch 

1  H.V.  13,  87  ff. 

*  Berlin.   1909. 

*  H.V.  16,  374 ff. 

*  81.  Jahrg.  (1916),  1-48. 


by  Google 


Original  from 
UNIVERSITY  OF  MICHIGAN 


Auch  quod  mit  dcm  Konjunktiv  81 

J.  Haller  in  seinenv  Aufsatze  ,,Der  Sturz  Heinrichs  des  L6wenu  *  — , 
hatte  man  ihm  noch  eine  besondere  Stfitze  damit  geben  za  sollen  geglaubt, 
daB  man  ram  Yergleiche  auch  auf  jenes  quod  hinwies,  welches  sich  in 
den  Kaiserurkunden  der  Zeit  ebenso  hftufig  oder  vielleicht  noch  h&ufiger 
alg  „qualiteru  in  der  bezeichneten  Stellung  vorfindet  und  den  Konjnnktiv 
„kein  einziges  Mai*1  bei  sich  babe2. 

Demgegenflber  mochte  ich  nan  zun&chst  doch  nicht  verschwiegen 
lassen,  daB  mir  auf  meiner  Sucbe  nach  Beispielen  fur  qualiter  mit  dem 
Konjnnktiv  zum  mindesten  auch  ein  ganz  eindeutiges  Beispiel  fur  quod 
mit  dem  Konjnnktiv  begegnet  iat.  In  einer  Urkunde  Konig  Konrads  III. 
fur  die  Abtei  Brauweiler  vom  14.  September  1141s  heiBt  es:  „Notum 

igitur  facimus quod  comes  Adelbertus  de  Noruenich  in  silva, 

que  dicitur  Osninch,  usus,  quos  iure  habebant  monachi  de  Bruwilre  .  . 
.  .  .  .,  infringere  temptauerit".  Es  kame  nun  darauf  an,  ob  diese  Ur- 
kunde, die  bei  Stumpf-Brentano  als  echt  verzeichnet  steht,  vielleicht 
seither  ohne  mein  Wissen  als  eine  Faischung  erkannt  worden  und  des- 
halb  von  Haller  bei  seiner  Behauptung  mit  vollem  BewuBtsein  unbe- 
rucksiehtigt  gelassen  ware.  Dann  wurde  die  letztere  vielleicht  auch  jetzt 
noch  vorerst  als  zutreffend  gelten  kiinnen*  Anderenfalles  aber  wfirde 
unser  Fassus  nun  noch  eine  neue  und  beherzigenswerte  Beleuchtung 
damit  empfangen,  daB  selbst  bei  quod  der  Konjnnktiv  gelegentlich  an- 
zutreffen  ist,  obwohl  dieses  langst  nicht  so  unmittelbar  auf  ihn  hindr&ngte 
als  qualiter. 

[Hieran  mochte  ich  nun  jedoch  sogleich  noch  einen  weiterreichenden 
Ausblick  anschlieBen.  In  derselben  Darlegung,  in  der  ich  hier  die  Bei- 
spiele  fur  qualiter  mit  dem  Konjunktiv  beibrachte,  wies  ich  namlich  zu- 
gleich  auch  darauf  hin,  daB  in  den  sogenannten  Privaturkunden  der 
Konjunktiv  bei  qualiter  ungleich  haufiger  vorkomme  als  in  den  Konigs- 
urkunden,  fur  die  ich  immerhin  nur  vereinzelte  Beispiele  anzufiihren  ver- 
mochte.  Dieser  Hinweis  gewann  aber  insofern  eine  erhohte  Bedeutung, 
als  noch  kurz  zuvor  Haller  in  seinem  vorerwahnten  Aufsatze4  mit  allem 
Ernste  die  Moglichkeit  beruhrt  hatte,  daB  unsere  Gelnhauser  Urkunde 
vielleicht  in  der  Kanzlei  ihres  Empf&ngers,  des  Erzbischofs  Philipp  von 
Koln,  entstanden  sei.    Die  erhohte  Bedeutung,  die  ihm  daraus  erwuchs, 


1  Archiv  far  Urkundenforschung  3,  295—450.    Auch  als  Sonderdruck  er- 
schienen.    1911. 

*  A.  a  O.  S.  858  Anm.  2. 

3  St.  3432  (=_Lacomblet,  Urkundenbuch  fur  die  Geschichte  des  Nieder- 
rheins  1  Nr.  343). 

4  S.  403  Anm.  2  und  S.  424  Anm.  2. 


ItiJtor.  Vierteljfthroehrift.  1919.  i. 


by  Google 


Original  from 
UNIVERSITY  OF  MICHIGAN 


82  Karl  Schambach 

war  eine  doppelte.  Zun&chst  eirnnal  war  die  Vennutung  nahegelegt, 
ob  dann  nicht  etwa  der  Konjunkf iv  unserer  Urkunde  eben  auf  ihrer  Ent- 
stehung  in  der  colnischen  Kanzlei  beruhe.  Sodann  aber  eroffnete  sich 
fur  den  Fall,  daB  sich  diese  Vermutung  bestatigen  sollte,  weiterhin  noch 
die  Aussicht,  daB  dann  in  Zukunft  vielleicht  auch  noch  weitere  Empf&nger- 
urkunden  mit  Hilfe  eines  solchen  Koiyunktivs  bei  qualiter  aus  den  uns 
erhaltenen  Konigsurkunden  ausgesondert  werden  konnten.  Es  verdient  in 
letzterer  Hinsicht  erw&hnt  zu  werden,  daft  eine  der  sechs  Konigsurkunden  *f 
die  ich  als  Beispiele  fdr  qualiter  mit  dem  Konjunktiv  im  12.  Jahrhnndert 
namhaft  machte,  auch  bereits  von  Stumpf-Brentano  als  „kaum  ans  der 
koniglichen  Kanzlei"  bezeichnet  wird.  Hier  soil  nun  jedoch  zunSlchst 
nur  in  erster  Hinsicht  noch  etwas  weiter  gedeutet  werden.  Was  sagt 
man  dazu,  wenn  ich  nun  entsprechend,  wie  bei  qualiter,  auch  bei  quod 
den  Konjunktiv  in  Privaturkunden  ungleich  hftufiger  als  in  Konigsurkunden 
gefunden  habe  und  wenn  ich  ihn  so  mit  auffallender  Hftufigkeit  gerade 
auch  in  den  Urkunden  Erzbischof  Philipps  von  C8ln  gefunden  habe? 
Liegt  darin  nun  nicht  ein  neues  Anzeichen  fttr  die  Richtigkeit  der 
Hallerschen  Vermutung,  und  verdoppelt  oder  verdreifacht  sich  nicht  damit 
die  Wahrscheinlichkeit  jener  Vermutung?  Unleugbar9.  So  wftre  es  jetzt 
wohl  sehr  an  der  Zeit,  einmal  eine  eingehende  Untersuchung  des  Stiles 
der  Urkunde  daraufhin  vorzunehmen,  ob  sich  nicht  vielleicht  noch  andere 
stilistische  Eigentumlichkeiten  in  ihr  feststellen  lassen,  die  ihre  Herkunft 
aus  der  cfilnischen  Kanzlei  erhftrten.  Ich  mufi  aber  diese  Untersuchung 
einem  anderen  uberlassen,  da  mir  selbst  fur  absehbare  Zukunft  die  Zeit 
dazu  fehlt. 

Ich  gebe  jetzt  eine  Keihe  von  Beispielen  fur  quod  mit  dem  Konjunktiv 
aus  den  Urkunden  Erzbischof  Philipps  von  Coin.  Urkunde  vom  27.  Fe- 
bruar  1173:8  ,,notum  esse  volo  .  .  .  . ,  quod  Heinricus  comes  de  Ames- 
berg  ....  ecclesiam  Wedinchusen  ....  tradiderit  in  manus  nostras'4. 

1  St.  3240  von  1129,  Februar  10. 

2  Wenn  allerdin^s  Haller  8.  424  Anm.  2  geradezu  vermutet,  dafi  Erzbischof 
Philipp  selber  die  Urkunde  verfafit  habe,  so  wird  diese  Vermutung  durch  Vor- 
stehendes  zun&chst  nicht  begttnstigt,  da  man  sich  sonst  auf  die  unwahrschein- 
liche  Folgerung  gedritagt  s&he,  daB  Philipp  auch  die  sonstigen  Urkunden  mit 
Konjunktiv  selbst  verfafit  habe.  Freilich  bleibt  da  als  Ausweg  dann  wieder 
noch  die  Annahme,  dafi  ;der  Konjunktiv  vielleicht  weniger  auf  einer  person- 
lichen  als  einer  lokalen  Grepflogenheit  beruht,  welche  Annahme  nach  meinen 
Beobachtungen  schon  zu  erw&gen  w&re. 

3  Seibertz,  Urkundenbuch  zur  Landes-  und  Rechtsgeschichte  Westfalens  I 
Nr.  63  =  Kn.  (Die  Regesten  der  Erzbischafe  von  C51n  im  Mittelalter.  II. 
Bearbeitet  von  R.  Knipping)  980. 


r^rtrtrtL-  Original  from 

byV^UUglL  UNIVERSITY  OF  MICHIGAN 


Aueh  quod  mit  dem  Konjunktiv  83 

Urkunde  voin  12.  Mllrz  1179  *:  „ Placet  nobis"  ad  omiiiam  pervenire  no- 

ticiam,  quod  fratres  manentes  in  ecclesia mansum  quendam 

tali  concambio  sibi  acquisierint  .  .  .".  Urkunde  vom  1182*: 

,.notum  igitur  facimus,  quod  Herimannus et  frater  suus  Arnoldus 

....  frater  quoque  eorum  Rutholfus  ....  allodium  suum  in  Scheuene 

legitime   contulerint."     Urkunde  von    1184s:  „Noverit  .   .   . 

omnis  futura  generatio,  quod  domnus  mens  et  pater  carnalis  Goswinus 
....  emerit  quoddam  allodium  ....  et  ...  .  contulerit."  Urkunde 
von  11874:  „Notum  sit  dei  fidelibus?  quod  dqmus  Steinfeldensis  a  multis 
annis  in  quiete  omnimoda  hec  bona  possederit  .  .  .  .".  AUe  diese  Bei- 
spiele  sind  mir  wiederum  vorerst  nur  beilftufig  anf  nieiner  Streife  nach 
Beispielen  fur  qualiter  mit  dem  Konjunktiv  in  die  H&nde  gefallen.  Es 
ist  leicht  moglich,  dafi  eine  systematische  Durchsicht  s&mtlicher  erhaltener 
Urkunden  Erzbischof  Philipps  noch  weitere  Ausbeute  liefern  wurde.  Wenn 
dem  aber  auch  nicht  so  sein  sollte,  so  wtirden  die  vorstehenden  Beispiele 
doch  schon  zahlreich  genug  sein,  um  unsere  Beachtung  in  dem  ange- 
gebenen  Sinne  zu  verdienen. 

1  Seibertz  I  Nr,  77  =  Kn.  1120. 

*  Lacomblet  I  Nr.  484  =  Kn.  1194. 

s  Lacomblet  I  Nr.  493  =  Kn.  1230. 

4  Urkundenbucb  zur  (ieschichte  der  jetzt  die  preuBischen  RegieruDgsbezirke 
CobleM  und  Trier  bildenden  mittelrheinischen  Territorien.  II  (1169—1212)  von 
fl.  Beyer,  Leop.  Eltester  und  Ad.  Gotrz.    Nr.  88  =  Kn.  1282. 

Tauberbischofsbeim.  Karl  Schambach. 


r^rtrtrtlr-  Original  from 

byV^UUglL  UNIVERSITY  OF  MICHIGAN 


84 


Kritiken. 

Harry  Brefilau,  Handbuck  der  Urkundenlehre  fur  Deuiseh- 
land  and  Italian.  2.  Band,  1.  Abteilung,  2.  Aufl.  Leipzig,  Veit 
&  Co.,  1915.     X  und  392  8.     M.  11,—. 

Dem  1912  neu  aufgelegten  ersten  Band  des  Handbuches  der  Ur- 
kundenlehre, fiber  den  in  der  „Historischen  Vierteljahrschrift"  1913, 
S.  383—395,  berichtet  wurde,  ist  im  ersten  Kriegswinter  eine  Abtei- 
lung  des  zweiten  Bandes  gefolgt,  die  nach  Inhalt  und  Umfang  fast  wie 
ein  selbst&ndiges  Werk  beurteilt  werden  kann.  Sie  behandelt  zun&chst 
in  funf  durch  einen  gemeinsamen  Obertitel  zusammengehaltenen,  aber 
die  Zahlung  des  ersten  Bandes  fortsetzenden  Kapiteln  (10 — 14)  dieselben 
Fragen,  welche  Kapitel  11  —  15  der  fruheren  Auflage  umfafit  batten, 
also  die  Petitionen  und  Vorverhandlungen,  die  der  Herstellung  von  Ur- 
kunden  vorauszugehen  pflegen,  die  Handlung  und  die  verschiedenen 
Stufen  der  Beurkundung,  dann  die  Furbitter  und  Zeugen,  die  Vorlagen 
der  Urkundenschreiber,  endlich  das  VerhBltnis  der  Nachbildungen  zu 
ibren  Vorlagen.  Hier  findet  das  vor  vierzig  Jahren  von  Ficker  ange- 
baute  Feld  der  Entstehung  der  Urkunde  eine  Neubearbeitung,  die 
dem  1915  erreichten  Stand  der  Forschung  sowie  der  Bedeutung  des 
Gegenstandes  entspricht.  Die  Erweiterung  dieser  Abschnitte  im-Ver- 
gleich  zur  ersten  Auflage  ist  so  groB,  dafi  die  Seitenzahl  die  frflhere 
nahezu  um  die  H&lfte  ubertrifft,  die  Ubersichtlichkeit  des  mannigfaltigen 
Stoffes  hat  aber  in  keiner  Weise  darunter  gelitten. 

Auch  in  dem  Kapitel  fiber  die  Urkundensprache,  das  vormals  die 
zehnte  Stelle  einnahm,  jetzt  aber  als  15.  den  SchlufJ  dieser  Abteilung 
bildet,  sind  auf  Grund  der  von  Philologen  und  Historikern  seither  ge- 
leisteten  Arbeit  viele  Erg&nzungen  eingeschoben  worden.  Sie  kommen 
in  ausgiebigstem  Ma6  der  Geschichte  des  Kursus,  dann  der  Reimprosa 
und  dem  Gebrauch  der  Nationalsprachen,  insbesondere  der  deutschen  Ur- 
kundensprache zugute.  Nicht  so  ergiebiger  Ertrag  war  fdr  das  Vulgar- 
latein  einzuheimsen.  Zur  Beleuchtung  der  spracblichen  Zust&nde  in  der 
alteren  pftpstlichen  Kanzlei  (S.  330)  hatte,  da  es  an  Originalen  fehlt, 
der  von  philologischer  Hand    bearbeitete   Index  zu  Sickels  Diurnusaus- 


r^rtrtrtlr-  Original  from 

byV^UUglL  UNIVERSITY  OF  MICHIGAN 


Kritiken  85 

gabe  herangezogen  werden  konnen.  Was  dagegen  Sickel  in  den  Acta 
Karolinorom  liber  das  Latein  der  Urkunden  Karls  des  Qrofien  sagte 
(vgl.  S.  342),  das  sfihe  man  heute,  so  scharf  anch  das  Auge  des  Meisters 
in  solchen  Dingen  war,  dock  gern  nacbgepriift  an  der  Hand  der  neuen 
Diplomats- Ausgabe,  die  vielleicht  [die  Stellung  der  einzelnen  Kanzlei- 
kr&fte  za  den  Reformbestrebungen  etwas  genauer  ermessen  l&fit  Zu 
S.  380  sei  an  die  feinen  Aasfdhrungen  erinnert,  die  der  inzwischen 
furs  Vaterland  gefallene  Niese  in  der  rHist.  Zeitschrift"  108,  473ff.f 
dem  geistigen  Leben  Siziliens  widmete;  dort  ist  ein  von  K.  A.  Kehr 
nocb  nicht  beriicksichtigtes  Zeugnis,  n&mlich  eines  der  Bilder  zu  Petrus 
von  Ebnlo,  als  Beweis  for  die  Dreisprachigkeit  der  normannischen 
Konigskanzlei  geltend  gemacht  worden.  Mit  dem  osterreichisehen  Land- 
recht,  das  BreBlau  S.  386  unmittelbar  an  den  Mainzer  Reichslandfrieden 
▼on  1235  anschliefit,  hat  sich  seit  den  daselbst  angefuhrten  Aufierungen 
von  Luschin  and  Zeamer  eine  ganze  Reihe  von  Schriften  befafit,  die 
teilweise  zu  weit  abweichenden  Ergebnissen  kamen;  man  findet  sie  alle 
gewiirdigt  von  Steinacker  im  „Jahrbuch  des  Yereins  fflr  Landeskunde 
von  Niederosterreich",  1916/17,  230ff.,  der  in  selbst&ndiger  Unter- 
suchung  wieder  zu  einem  mit  BreBlaus  Annahme  nahezu  ubereinstimmen- 
den  Zeitansatz  fur  die  kurzere  Fassung  des  Landrechts  gelangt,  wfth- 
rend  sie  Dopsch  jetzt  (Archiv  f.  osterr.  Gesch.  106,  455  ff.)  entgegen 
seiner  ursprunglichen  Auf fassung  uber  1276  herabriicken  will  Auf 
der  folgenden  Seite  empfiehlt  es  sich  bei  der  altesten  bekannten  Original- 
urkunde  in  deutscher  Sprache,  dem  1238  oder  1239  geschlossenen  Tei- 
lungsvertrag  der  Habsburgischen  Briider,  den  Hinweis  auf  Steinacker, 
Regesta  Habsburgica  Nr.  171  beizufiigen. 

Nur  an  wenigen  Stellen  ergibt  sich  Oelegenheit  zu  derartigen  Ein- 
wendungen  oder  Nachtragen,  und  solche  Ausnahmen  bestatigen  die  Regel. 
Schritt  fur  Schritt  zeigt  BreBlau  auch  diesmal  jene  beneidenswerte  Sicher- 
heit  in  der  Beherrschung  des  Stoffes  und  in  der  Auswahl  lehrreicher 
Beispiele,  die  sein  ganzesWerk  zu  einem  vorziiglichen  Fiihrer  bei  jeder 
auf  mittelalterliche  Urkunden  gerichteten  Forschung  macht.  Gerade  das 
Erscheinen  der  hier  besprochenen  Abteilung,  deren  Stoff  den  Gesichts- 
punkten  der  allgemeinen  Urkundenlehre  mehr  entgegenkommt  als  der 
des  ersten  Bandesf  darf  als  ein  gluckliches  Ereignis  in  der  Geschichte 
der  deutschen  Geschichtsforschung  geriihmt  werden.  Frankreich  und  Italien 
haben  trotz  ihrer  alten,  auch  in  den  letzten  Jahrzehnten  eifrig  gepflegten 
Beziehungen  zur  Urkundenforschung  keine  Leistung  aufzuweisen,  die  dem 
Handbuch  von  BreBlau  an  die  Seite  gestellt  zu  werden  wiirdig  wire. 

Graz.  W.  Erben. 


r^rtrtrtlr-  Original  from 

byVrUUgl^  UNIVERSITY  OF  MICHIGAN 


86  Kritiken 

Dr.  F.  Keutgen,  Der  deutsche  Staat  des  Mittelalters,  Jena, 
Fischer  1918.  VII  u.  186  S.  8°.  M.  6,— . 
I.  Noch  ehe  Gg.  v.  Below  den  versprochenen  zweiten  Band  seines 
Werkes  uber  den  „Deutschen  Staat  im  Mittelalter"  herausgegeben  hat,  legt 
Keutgen  ein  Buch  mit  dem  gleichen  Titel  vor.  Es  ist,  wie  Keutgen  selbst 
in  seiner  kurz  nach  seinem  Buehe  erschienenen  Besprechung  des  v.  Below- 
schen  Werkes  in  Heft  9/10  des  Jahrgangs  der  „Zeitschrift  fur  Sozial- 
wissenschaften44  angibt,  im  AnschluB  an  die  v.  Belowschen  Ausfflhrungen 
aus  dem  Bedurfhis  heraus  entstanden,  zu  deren  Problemen  selbst&ndig 
und  in  einer  uber  den  Rahmen  einer  kritischen  Besprechung  hinaus- 
gehenden  Weise  Stellung  zu  nehmen.  Dabei  kommt  Keutgen  aber  nicht 
etwa,  wie  man  denken  konnte,  zu  einer  grunds&tzlich  anderen  Auffas- 
sung  des  mit  v.  Below  gemeinsamen  Problems  und  widerstreitet  ihm  auch 
nur  an  sehr  wenigen  Stellen  in  Einzelheiten,  sondern  widmet  sein  Buch 
sogar  v.  Below  „in  herzlicher  Yerehrung".  Es  scheint  deshalb  auf  den 
ersten  Blick,  als  babe  Keutgen  gegenuber  v.  Below  eigentlich  nicht  viel 
Neues  zu  sagen  und  n&hme  hochstens  dem  zweiten  Bande  v.  Belows,  der 
nach  der  Ankundigung  im  Vorwort  des  ersten  Bandes  „die  Schilderung 
der  Gerichts-,  Heeres-,  Finanzverfassung  des  Reichs,  des  Reichstags,  der 
Territorial verfassung,  der  Verfassung  der  G-emeinde,  des  Verh&ltnisses 
von  Staat  und  Kirchea  umfassen  soil,  einiges  vorweg.  In  der  Tat  diirfte 
insbesondere  auch  eine  solche  Vorwegnahme  nicht  ganz  vermieden  worden, 
weil  gar  nicht  vermeidbar  gewesen,  sein.  Aber  in  der  Hauptsache  hat 
doch  das  Keutgensche  Buch  gegenuber  dem  v.  Belowschen  eine  selbstftndige 
Bedeutung,  jedoch  nicht  auf  inhaltlichem,  sondern  auf  methodologischem 
Gebiete.  Keutgen  wirft  in  seiner  schon  genannten  Besprechung  v.  Below 
nicht  mit  Unrecht  vor,  da8  dieser  trotz  seiner  in  Einzelheiten  so  ruhmens- 
wert  exakten  Anwendung  scharfer  BegriflFe  bei  der  Behandlung  rechts- 
geschichtlicher  Fragen  doch  bei  Behandlung  seiner  Hauptprobleme  „  nicht 
zu  durchschlagenden  Leitgedankena  kommt,  sondern  „bei  einem  mehr 
oder  weniger  von  Wahrscheinlichkeit  bleibt".  Durchaus  richtig  bemerkt 
Keutgen  in  seiner  Besprechung,  dafi  diese  Schwache  v.  Belows  daran 
liege,  dafi  er  das  Wesen  des  mittelalterlichen  Staatslebens  aus  der  ^Auf» 
fassung  erschliefien  will,  die  man  im  praktischen  Leben  von  den  staat- 
Hchen  Einrichtungen  gehabt  hata  (v.  Below,  S.  IX),  und  die  besonders 
aus  den  termini  technici  des  Mittelalters  fur  seine  offentlichen  Einrich- 
tungen und  die  Erscheinungen  seines  offentlichen  Lebens  hervorgeht. 
Diese  termini  technici  behandelt  ja  v.  Below  auch  mit  einer  schon  von 
Hubner  als  allzu  uberwiegend  getadelten  Vorliebe.  Demgegeniiber  ist 
Keutgen   bemtiht,   die  im  Mittelalter  tatsachlich   vorhanden  gewesenen 

..  (~*rw"*nlf*  Original  from 

digitized  by  VrUUgl^  UNIVERSITY  OF  MICHIGAN 


Kritiken  87 

Einrichtungen  des  offentlichen  Lebens,  wie  sie  ganz  unabh&ngig  von  den 
fiber  sie  in  den  gleichzeitigen  Kopfen  herrschenden  Auffassungen  bestan- 
den  haben,  an  festen  staatsrechtlichen  Begriffen  zu  messen,  urn  auf  diese 
Weise  die  „Offentlichrechtlichkeit"  und  „  Staat  lichkeit"  jener  Erschei- 
nungen  darzutun. 

II.  Daraus  erhellt,  von  welch  zentraler  Bedeutung  far  Keutgen  feste 
staatsrechtliche  Grundlagen  sind,  Er  sncht  sich  diese  denn  auch  in  einem 
„I.  Kapitel,  Grundfragen"  zu  geben.  Aber  leider  ist  gerade  dieses  fur 
das  ganze  Buch  so  wichtige,  sein  sellbstandiges  Erscheinen  neben  dem 
v.  Belowschen  erst  begrundende  Kapitel  durchweg  nicht  gelungen.  Auch 
wenn  man  Keutgens  captatio  benevolentiae  auf  Seite  2,  dafi  es  ihm  nur  da- 
raufank&me,  „in  Kiirzeu  ...  ohne  nerechopfendeBehandlungu,insbesondere 
ohne  eingehende  Auseinandersetzung  mit  der  Literatur,  . . .  „eine  Verst&ndi- 
gung  iiber  die  letzten  juristischen  Grundfragen  anzustreben",  fur.durch- 
aus  angebracht  halt,  wird  man  doch  verlangen  miissen,  da6  er  an  dem, 
was  auf  den  von  ihm  einmal  berflhrten  Gebieten  zur  Diskussion  der 
Fachleute  steht,  nicht  iiberhaupt  vorbeischaut.  Das  tut  er  aber  doch, 
wenn  er  einfach  dekretiert,  da6  der  Staat  durch  Personlichkeit,  Souveranitat 
und  offentlich-rechtlichem  Charakter  seiner  Einrichtungen  charakterisiert 
sei.  Es  ist  in  der  Tat  sehr  einfach,  gegenuber  den  gewichtigen  Griinden, 
die  Otto  Mayer,  Duguit  und  andere  vorgebracht  haben,  denen  sich 
ja  auch  v.  Below  auf  Seite  174  seines  „Deutschen  Staats*  und  ich  auf 
Seite  12  ff.  meiner  nHandlungsf£higkeit  der  Einzelstaaten"  anschlieBen, 
eiuen  Staat  ohne  „ Personlichkeit"  uberhaupt  als  „  nicht  denkbaru  zu  be- 
zeichnen.  Entweder  hat  er  das  ganze  Problem,  das  ich  hier  einmal  kurz 
als  das  Otto  Mayers  bezeichnen  will,  nicht  gesehen  —  dannist  das  eben 
ein  direkter  Fehler  seines  Buches;  oder  er  faBt  das,  was  Mayer  und 
andere  als  „Anstalta  bezeichnen,  mit  dem,  was  etwa  Gierke  als  „ Per- 
sonlichkeit u  erkennt,  in  der  Art  von  Otto  Mayers  „grofier  Uberpersonu 
(gegen  die  ich  mich  ira  ScbluB  der  Anmerkung  auf  Seite  7  meines  Buches 
wende)  in  seinem  Begriff  der  Personlichkeit  zusammen  —  dann  ist  das 
eine  unzulftssige  Verwirrung  der  glucklich  von  den  Fachleuten  berainten 
Terminologie.  Bei  der  Frage  nun,  ob  diese  so  von  ihm  uberhaupt  nicht 
klar  umschriebene  Personlichkeit  des  Staates  im  Mittelalter  zu  finden 
ware,  konstatiert  er  zunachst  oline  weitere  Ausfiihrungen,  daB  das  „wahr- 
scheinlich  fur  verschiedene  Epochen,  gegenuber  verschiedenen  staatlichen 
Gebilden4*  —  die  ja  zweifellos  in  dem  ganzen  unter  dem  Namen  „ Mittel- 
alter" zusammengefaBten  Zeitraum  nicht  einheitlich  waren  —  „verschie- 
den  zu  beantworten  sei",  urn  dann  aus  einigen  Quellenstellen,  dem  Cha- 
rakter der  Volksversammlung,  dem  Vorhandensein  eines  Staatsvermogens 


r^rtrtrtlr-  Original  from 

byV^UUglL  UNIVERSITY  OF  MICHIGAN 


88  Eritiken 

und  dergleichen  darzutun,  dafi  die  mittelalterlichen  Menschen  den  Staat 
als  „Personlichkeittt  in  seinem  Sinne  gekannt  baben.  Dabei  scheint  er 
gar  nicbt  zu  merken,  dafi  er  mit  der  letzteren  Untersuchung  aus  seiner 
beabsichtigten  „deduktivenu  Methode  ganz  in  die  „induktivea  v.  Belows 
hiniibergleitet  Eben&o  einfach  wie  mit  der  rPersonlichkeittt  macht  es 
sich  Keutgen  mit  der  „Souver&nit&t* ;  wie  gesagt:  es  ist  nicht  zu  verlangen, 
dafi  er  sich  in  diesen  einleitenden  Bemerkungen  mit  der  Literatnr  aus- 
einandersetzt;  aber  wohl  ist  zu  verlangen,  dafi  er  nicht  an  Problemen, 
die  in  der  haupts&chlichsten  Literatnr  nun  einmal  kontrovers  geworden 
sind,  iiberhaupt  vorbeischaut,  als  w&ren  sie  nicht  vorhanden  —  das  tut 
er  aber  audi  in  bezug  auf  die  bekanntlich  von  den  verschiedensten  Seiten 
bestrittene  sogenannte  Souver&nitat  des  Staates;  er  setzt  sie  einfach  als 
denknotwendig,  findet  allerdings  dann  gerade,  und  mit  Recht,  dafi  der 
„individualistischeu,  eigene  Rechte  einzelner  so  scharf  wahrende  Zug 
des  mittelalterlichen  Staates  eine  Schwierigkeit  in  bezug  auf  die  Zu- 
erkennung  von  Souver&nit&t  an  ihn  sei.  Endlich  kommt  er  in  diesem 
einleitenden  Kapitel  noch  auf  den  noffentlich-rechtlichenu  Charakter  zu 
sprechen,  den  er  natiirlicli  vom  Staate  verlangt.  Hier  setzt  er  sich  mit 
Gierke  und  Hiibner  (in  der  Besprechung  von  v.  Belows  Buch  in  der 
Saw  ZRG.),  die  die  Anwendbarkeit  der  modernen  BegrifFe  offentlich- 
rechtlich-privatrechtlich  auf  das  ganz  anders  gerichtete  mittelalterliche 
Rechtssystem  wenigstens  fur  unzweckm&fiig,  wenn  nicht  fur  falsch  er- 
kiart  haben,  auseinander,  schliefit  sich  der  Definition  Sohms  an,  dafi 
„die  privatrechtlichen  Machtbefugnisse  ihrem  In  halt  nach  eigenniitziger. 
die  offentlieh-rechtlichen  aber  gemeinnutziger  Natur"  seien,  und  findet 
diese  Definition  nafc^rlich  so  allgemeingiiltig,  dafi  sie  auch  auf  das  Mittel- 
alter  passen  musse.  Bei  der  Betrachtung  des  mittelalterlichen  Staates 
findet  er  in  der  Tat  solche  Machtbefugnisse  „ gemeinnutziger  Naturu, 
und  da  er  schliefilich  dera  Staate  uber  „ eigne"  und  „wohlerworbene" 
Rechte  einzelner  doch  noch  Souver&nitat  (Brie  hat  fur  diese  „  inn  ere * 
Souver&nit&t  passend  den  Ausdruck  „Superioritatu  eingefuhrt)  zuerkennt, 
ist  wohl  der  mittelalterliche  Staat  im  ganzen  als  „offentlich-rechtlichtt  er- 
wiesen.  Aber  ganz  zuletzt  verkennt  er  doch  nicht,  dafi  der  Superiorit&t 
noch  ein  Rest  von  Rechten  einzelner,  die  er  „angeborenu  nennt,  gegen- 
iiber  steht,  und  deshalb  redet  er  am  Ende  (S.  24)  von  einem  „Dualis- 
mus  des  Rechts44,  nachdem  er  vorher  (S.  17)  ausgefuhrt  hatte,  dafi  „mit 
der  allgemeinen  Feststellung  eines  ,Mischverhaltnisses'  (zwischen  Privat- 
und  Offentlichrechtlichkeit  desStaats) . . .  unserem  Bedurfnis  nach  Erkenntnis 
nicht  genug  getan"  wird.  Auch  hier  radit  es  sich,  dafi  er  anscheinend 
an   die  Umstrittenheit  eines  gerade  fur  ihn  wichtigen  Problems  in  der 


r^rtrtrtL-  Original  from 

byV^UUglL  UNIVERSITY  OF  MICHIGAN 


Kritiken  89 

Eaehiiteratur  zum  mindesten  bei  der  Niederschrift  seiner  Ausfuhrungen 
nicht  gedacht  hat:  des  Problems  der  sogenannten  Einartigkeit  des  Rechts. 
Fur  Keutgen  steht  uberkaupt  nur  die  Frage  Hubners  (in  der  erwahuten 
Besprechung  des  v.  Belowschen  Buches)  und  Erich  Kaufmanns  (in 
dem  Aufsatz  Verwaltung.  Verwaltungsrecht  und  in  v.  Stengel-Fleischmanns 
Worterbuch  des  Deutschen  Staats-  und  Verwaltungsrechts)  zur  Diskussion, 
"ob  sich  die  Einteilung  Sffentliches-  privates  Recht  auch  im  Mittelalter 
linden  oder  wenigstens  auf  dieses  ubertragen  liefie;  dagegen  sieht  er 
vollst&ndig  vorbei  an  der  Vorfrage  dazu,  was  denn  dieser  Unterschied 
offentliches-privates  Recht  uberhaupt,  also  insbesondere  auch  heute  noch 
bedeutet.  Diese  Frage  ist  neuerdings  besonders  von  einigen  jungen 
Osterreichern,  die  sich  in  der  wOsterreichischen  Zeitschrift  fur  offentlickes 
Recht"  zusammenfanden ,  z.  B.  Kelsen,  Weyr,  Freiherr  v.  Schenk 
und  andere  dabattiert  und  ubereinstimmend  negativ  dahin  entschieden 
worden,  dafi  die  Unterscheidung  offentlich-privat  mit  dem  reinen  Rechts- 
begriffe  nicht  s  zu  tun  habe,  da6  sie  durchaus  nicht  eine  der  „ewigen 
Grundunterscheidungen  des  Rechts44  sei.  Ein  Beispiel:  Unzweifeihaft 
wird  der  Anspruch  eines  Herrn  Meyer  gegen  Herrn  Schulze  auf  Be- 
zahlung  von  Schulden  als  „privatrechtlicha  und  ebenso  unzweifeihaft  der 
Anspruch  eines  Monarchen  auf  seine  Kronrechte  als  „3ffentlich-rechtliclr 
angesehen.  Aber  doch  wird  jede  sozialistische,  das  Leben  der  Gesamt- 
heit  als  das  Hohere  empfindende  Kulturbetrachtung  sagen,  dafi  jener 
Anspruch  des  Herrn  Meyer  gegen  den  Herrn  Schulze  nicht  besteht,  um 
Herrn  Meyer  eine  ganz  besondere  „ private"  Machtbefugnis  einzurftumen, 
sondern  weil  der  Anspruch  des  Herrn  Meyer  nur  einer  von  den  vielen 
Fallen  ist,  ohne  deren  wenigstens  iiberwiegendes  Bestehen  die  fur  das 
ganze  Staatsgeb&ude  nun  vorab  einmal  notig  erscheinende  Eigentums- 
urdnung  nicht  mehr  vorhanden  wire.  Andererseits  kann  aber  eine  in- 
dividualistische  Kulturbetrachtung,  der  die  Machterhohung  von  Einzel- 
personlichkeiten  (d.  h.  durchaus  nicht :  aller  einzelnen)  als  das  Wesen  des 
ganzen  Lebensprozesses  erscheint,  sehr  wohl  sagen:  ebenso  wie  die  Eigen- 
tumsordnung  dazu  da  ist?  um  die  Macht  irgendwelcher  Individuen  zu 
erhohen,  so  sind  zum  selben  Zwecke  auch  alle  anderen  Ordnungen  subjek- 
tiver  Rechte  da;  es  ist  durchaus  kein  Grund  einzusehen,  weshalb  ein 
subjektives  Recht  (wie  das  des  Monarchen  an  der  Krone),  das  seinem 
Wesen  nach  nur  zur  Machterhohung  eines  Einzigen  innerhalb  eines 
groBeren  Gebietes  da  sein  kann,  prinzipiell  etwas  anderes  sei,  als  die 
subjektiven  Rechte,  die  ihrera  Wesen  nach  auf  demselben  Gebiete  mehreren 
oder  vielen  zukommen  konnen.  Aus  alledem  folgt,  dafi  letzten  Endes 
jedes   Recht  je   nach  dem  sozialistischen  oder  individualistischen  Aus- 


r^rtrtrtlr-  Original  from 

byVrUUgl^  UNIVERSITY  OF  MICHIGAN 


90  Kritiken 

gangspunkt  der   Kultnrbetrachtung   als  privat  oder  als  offentlich  ange- 
sehen  werden  kann. 

Etwas  ganz  anderes  ist  es  aber,  dafi  nun  eine  bestimmte  Rechts- 
ordnung,  also  z.  B,  die  heutige  deutsche,  dekretieren  kann,  da6  die  Siche- 
rung  gewisser  Arten  von  Rechten  —  der  Privatrechte  —  in  ihrer  Ein- 
klagbarkeit  vor  Gericht  und  die  bestimmter  anderer  Rechte  in  ihrer 
kasuistischen ,  individuellen  Festlegung,  „Statuierungu  in  Verfassungs- 
gesetzen  bestehen  solle.  Das  sind  aber  natiirlich  nicht  die  von  Keutgen 
(and  ebenso  von  v.  Below)  gemeinten  „ewig  feststehenden .,  weil  in  der 
Sache  gegebenen  Grundunterscheidungen  des  Rechts";  schon  heute  steht 
unsere  Rechtsordnung  durchaus  nicht  mehr  voll  auf  dem  Standpankte 
dieser  Scheidung,  wenn  diese  uberhaupt  einmal  rein  durchgefdhrt  war: 
zweifellos  offentlich  e  Rechte  sind  heute  im  Verwaltungsgerichtswege  ein- 
klagbar,  und  zweifellos  private  Rechte  werden  (wie  z.  B.  das  Grundeigen- 
tumimGrundbuchsystem)  in  offentlich-rechtlicherWeise  kasuistisch  statuiert. 
An  manchen  Stellen  verrat  gerade  fur  diese  Verschiebbarkeit ,  Wandel- 
barkeit  seiner  angeblich  „ewig  feststehenden  Grundunterscheidungen  des 
Recht8u  freilich  Keutgen,  der  Historiker,  trotz  seiner  entgegenstehenden 
Theorien  ein  ausgezeichnetes  Gefiihl,  so  wenn  er  auf  Seite  19  in  der 
Scheidung  von  Sozial-  und  Individualrecht  einen  Vor  gang  anstatt  eines 
Zustands  sieht. 

Es  kann  sich  meines  Erachtens  bei  dem  ganzen,  von  v.  Below  und 
Keutgen  mit  so  heifiem  Bemuhen  durchdachten  rechtsgeschichtlichen  Pro- 
bleme  nicht,  wie  sie  selbst  angeben,  darum  handeln,  das  mittelalterliche 
Sozialleben  als  Gauzes  als  „  offentlich -rechtlich44  im  Sinne  unserer  heutigen 
oder  irgendeiner  bestimmten  anderen  Rechtsordnung  aufzuzeigen  —  da- 
mit  wird,  wie  Hiibner  gegen  v.  Below  mit  Recht  ausgefuhrt  hat,  nichts 
erreicht  — ,  sondern  urn  die  Untersuchung,  auf  welche  mittelalterlichen 
Keime  oder  ausgebildeten  Rechtsinstitute  die  heute  im  Rechtsverh&ltnis 
als  „6ffentlich-rechtiichtt  oder  ,,privatrecbtlichu  kennzeichnenden  Arten 
der  Rechtssicherung  zuriickgehen,  und  welche  materiellen  Rechtsinstitute 
im  Mittelalter  mit  diesen  Arten  des  Rechtsschutzes  urageben  waren.  In 
der  Tat  lauft  nun  die  wirklich  praktische  Untersuchung  Keutgens 
schliefilich  auch  darauf  hinaus,  uns  im  Mittelalter  eine  Reihe  von  Rechts- 
instituten  aufzuzeigen,  deren  Rechtssicherung  sie  als  „  often tlich-rechtlich" 
im  heutigen  Sinne  kennzeichnet. 

Das  II.  Kapitel,  iiberschrieben  „Der  germanische,  der  frankische  und 
die  Nationalstaatenu,  gibt  eine  kurze  tJbersicht  fiber  die  Entwicklung 
vom  Staat  der  germanischen  TJrzeit  fiber  den  der  Merowinger-Karolinger 
bis  zu  den   „Nationalstaatentf,  d.  h.  England,   Frankreich  und  Deutsch- 


by  Google 


Original  from 
UNIVERSITY  OF  MICHIGAN 


Kritiken  91 

land-Italien,  um  sie  an  einzelnen  Merkmalen  —  dem  aristokratischen 
Charakter  der  Urzeit,  der  Banngewalt  des  Konigs  und  der  Volksmitwir- 
kung  in  der  Rechtsprechung  im  merowingisch-karolingischen  Staat,  dem 
Amtscharakter  des  Wahlkonigtums  der  Nationalstaaten  -  —  im  wesentlichen 
als  „offentlich-rechtlich"  zu  erweisen,  und  in  einigen  anderen  Momenten 
—  der  Gefolgschaft  der  Urzeit,  dem  koniglichen  Gebietsobereigentum  und 
dem  monarchischen  Erbrecht  im  merowingisch-karolingischen  Staate  — 
den  am  Ende  des  I.  Kapitels  beriihrten  „Dualismus  des  Rechtsa.zu  finden. 
Die  Kurze  der  Darstellung,  die  auch  dieses  II.  Kapitel  im  Grunde  noch 
als  einleitende  Vorbemerkung  erscheinen  lafit,  erubrigt  eine  Kritik,  die 
naturlich  gegen  die  doch  nberans  fliichtige  Periodenteilung  (die  Stammes- 
staaten  des  4.  Jahrhunderts  sind  schon  etwas  recht  betr&chtlich  anderes 
als  die  civitates  der  Urzeit,  Merowingerstaat  und  Karolingerstaat  sind 
wohl  auseinanderzuhalteti  und  so  fort)  und  gegen  vieles  andere  recht  viel 
einwenden  konnte. 

III.  Recht  knapp  ist  auch  noch  das  III.  Kapitel:  „Das  Lehnswesen.u 
Er  sucht  es  am  Zwecke  seiner  Entstehung  —  dem  „ Staate",  oder  viel- 
mehr  dem  Konigtum,  ein  Reiterheer  zu  schaffen  —  und  an  dem  im 
Erblichwerden  der  Lehen  liegenden  Zuge  nsozialer  Fursorge"  (die  Lehen 
wurden  nicht  um  des  einzelnen  Beliehenen  wegen  erblich,  sondern  weil 
das  Interesse  der  Allgemeinheit  verlangte,  dafi  niemand  aus  seinem  Be- 
sitze  vertrieben  werden  kann,  auch  wenn  dieser  Besitz  nicht  Eigentum 
ist:  dasselbe  Argument  fuhrte  ich  oben  fiir  die  „Offentlichrechtlichkeitu 
des  Meyerschen  Zahlungsanspruchs  gegen  Schulze  ins  Feld)  als  „6ffent- 
lich-rechtlichtt  zu  erweisen,  und  vermag  so  auch  in  dem  Ubergang  der 
Staatsftmter  ins  Lehnswesen  keine  Minderung  ihrer  Offentlichrechtlichkeit 
zu  sehen.  Hier  zeigt  sich  praktisch,  daB  sich  Keutgen  (wie  im  selben 
Falle  auch  v.  Below,  der  es  ebenso  macht!)  mit  dieser  Art  der  Behand- 
lung  hinwegtauscht  iiber  das  Zentralproblem,  dessen  Losung  er  eigentlich 
mit  so  heifiem  Bemuhen  nachstrebt.  Da  insbesondere  im  12.  Jahrhundert 
der  Kaiser,  alle  Beamten,  Amter,  Heere,  Gerichte,  Verkehrseinrichtungen 
und  was  man  eventuell  sonst  noch  gewohnt  ist,  als  Erscheinungen  eines 
rStaate8a  anzusehen,  nach  den  vorherrschenden  Quellenzeugnissen  mit 
all  ihrer  T&tigkeit  und  Wirksamkeit  nur  noch  im  kaiserlichen  (bzw. 
koniglichen)  Lehnshof  zu  finden  sind,  ist  man  allerdings  versucht,  diesen 
Lehnshof  als  „den  Staatu  jener  Zeit,  als  den  „Lehnsstaatu  zu  betrachten. 
Und  doch  will  dieser  Lehnshof  zum  mindesten  vor  der  sogenannten 
Reichsreform  von  1180  an  alien  Ecken  und  Enden  nicht  zu  dem  stimmen, 
was  wir  sonst  auch  in  weitester  Ausdehnung  des  Begriffes  als  „  Staat u 
empfinden.      Und   zwar   komrat   das  daher,   weil  der   Rechtsschutz  des 


r^rtrtrtlr-  Original  from 

byVrUUgl^  UNIVERSITY  OF  MICHIGAN 


92  Kritiken 

Lelmrechts  wenigstens  bis  1180  eben  auch  jedeu  Anklaug  an  einen  in 
unserem  Sinne  offentlich-rechtliclien  Reclu&schutz  vennissen  liefi.  In  seinem 
Prinzip  hing  der  ganze  LehnBliof  bis  1180  allein  von  der  ,*Huldeu,  der 
^Willkur"  seines  Herrn  ab  und  liefi  so  den  Belehnten  iiberbaupt  kein  — 
weder  ^offentlicb-rechtliehes"  noch  wprivatrechtliches*  — Eecht,  wiihrend 
der  Ansprach  der  Herrn  gegen  die  Belehnten  durchaus  nicht  ^statuiert*  und 
somit  durchaus  nicht  von  offentlieh-rechtlichem,  sondeni  nur  von  privat- 
rechtlicbem  Charakter  war.  (In  seinem  Prinzip  war  der  kaiserUcUe 
Lehnshof  und  sein  Recht  durchaus  nichts  anderes  als  der  Lehnshof 
and  das  Lehnsreeht  jedes  privaten  Herrn.)  Wenn  dem  aber  so  istT 
wenn  der  „  Lehnshof*  nicht  Stoat  ist,  so  —  hat  es  ent weder  um  1200 
in  Dentschiand  gar  keinen  Staat  in  irgendeinem  fur  una  mil  dieseni  Be* 
griffe  verbindbaren  Sinne  gegeben.  oder  aber  „der  deutscbe  Staat" 
jener  Zeit  bestand  neben  dem  Lehnshof,  and  die  urkuudlichen  Zeugni&se 
fur  seine  Existenz  sind  nur  von  den  unendlich  vielen  ZeugnEssen  jener 
Zeit,  in  denen  es  sich  ura  den  Lehnsbof  handelt,  schier  bis  zur  Un- 
auffindbarkeit  verdeckL  Hier  setzt  nun  meiner  Meinung  nach  das  Kern- 
problem  v<  Belows  und  Keutgens  einf  und  wenn  sie  gegeniiber  Haller, 
Gierke  nnd  vielen  anderen  eben  doch  auch  fur  die  Zeit  um  1200  in 
Dtfutschland  in  viel  weiterem  MaBe  Staateeleroente  erkenuen,  so  stimme 
ich  ihnen  voll  and  ganz  zu.  Kontrovers  zwischen  uns  wird  erst  wieder, 
ob  diese  erkennbaren  Staatselemente  einem  einheitliehen  deutsehen  G©- 
samtataate  jener  Zeit,  oder  nur  einer  Mehrzahl  von  zu  einem  Bunde, 
uder  meinetwegen  auch  einem  ^Bundesstaate"  (iiberdiesen  Begriff  in  tneinem 
Sinne  vergleiche  »Die  Handlungsf&higkeit  der  Einzelstaaten%  3,  192) 
geeinten  Einzelstaaten  angehfiren;  ich  habe  mich  in  engem  AnschluB  an 
Rosenatocks  „Konigshaus  und  Stamme",  fur  den  jene  Zeit  neben  dem 
Konigskaus  (dem  Lehnshof,  eben  keuiem  Staat)  durch  die  PStammeu? 
eben  die  Staat  en  jener  Zeit  (was  Rosenstock  in  dieser  Form  nicht  sagt 
und,  soriel  ich  weiB,  auch  nicht  sagen  will)  charakterisiert  ist,  in  meiner 
rHandhmgstUMgkeit  der  Einzelstaaten",  S.52ff,  entschieden  fjjr  eine  Mehr- 
zahl  von  zum  Staat  enbunde  geeinten  Staaten  ausgesproehen, 

IV.  Die  folgenden  vier  Kapitel  bilden  nun  nach  Ausdehnung  (8.55 
bis  170  des  186  Seiten  umfassenden  Buches)  wie  Inlialt  das  eigentliche 
Kernstiick  des  Keutgenschen  Buches,  und  zwar  steht  das  bei  weiteni 
groBte  (S.  55 — 117)  IV*  Kapitel:  ^Der  Reidififiirstenstand".  wieder  fur 
sich  gegeniiber  den  drei  folgenden,  „Dte  Landesherrsriiaft*\  „Der  Eerr 
und  das  Land"  und  rDie  landstandische  Verfaasung*  Liberschriebenen 
Kapitcln:  das  IV.  Kapitel  handelt  also  von  den  staatlichen  Elementen 
des  9.  bis  12t  Jalir  bunder  ts3  die  drei  folgenden  von  den  staatlichen  Ele- 


r^rtrtrtlr-  Original  from 

byV^UUglL  UNIVERSITY  OF  MICHIGAN 


Kritiken  93 

menten  des  spateren  Mittelalters.  Am  uneingeschranktesten  vermag  ich 
etwa  den  ersten  beiden  Dritteln  jenes  Hauptkapitels  iiber  den  Reiehs- 
fiirstenstand  zuzustimmen.  Hier  tiberhebt  er  mich  teilweise  sogar  der 
Pflicht,  fflr  viele  der  im  Rahmen  meines  staatsrechtlichen,  nicht  rechts- 
historischen  Baches  iiber  die  „Handlungsfahigkeit  der  Einzelstaaten44  auf 
S.  55 — 60  selbstverstftndlich  ohne  schweres  Beweismaterial  vorgebrachten 
Behauptongen  noch  einmal  meine  Begrundungen  vorzolegen,  bier  weifi 
er  auch  wirkJich  Neues  oder  doch  wenigstens  neu  Zusammengestelltes 
zu  sagen.  Ficker  war  es  ja  mehr  auf  den  Jungeren"  fteichsfursten- 
stand  angekommen,  so  dafl  in  bezug  auf  den  alteren  Reichsiurstenstand 
bisher  in  der  Literatur  eine  Lucke  herrBchte,  die  dies  IV.  Kapitel  Keutgens 
in  der  Tat  zu  einem  nicht  unbetracbtlichen  Teile  wird  ausfullen  konnen. 
Ficker  hatte  angenommen,  daB  der  altere  Reichsfiirstenstand  ursprflnglich 
Beamtenadel,  und  zwar  mit  dem  Grafenamt  (und  natiirlich  alien  hoheren 
Herzogs-,  Markgrafen-,  Pfalzgrafenamtern)  verbunden  gewesen  sei,  und 
daB  er  spaterhin  (natiirlich  noch  vor  der  Reorganisation  von  1180),  als 
zahlreiche  Grafensohne  und  auch  andere  nichtbeamtete  Dynasten  und 
Grundherren  sich  den  Gratentitel  verschaff ten ,  der  Reichsfiirstenstand 
dann  an  diesem  Grafentitel  gehaftet  hatte.  Schon  Ficker  hatte  bemerkt, 
daB  im  einzelnen  die  Praxis  der  Reichskanzlei  in  der  Zuerkennung  des 
Reichsfurstentitels  an  Angehorige  der  verschiedenen  Stamme  sebr  ver- 
schieden  war,  hatte  aber  insbesondere  die  weitgehende  sachsische  Ein- 
schrankung  des  Furstenbegriffs  nur  aus  einer  lokalen  Verengung  eines 
auch  in  Sachsen  ehemals  vorhandenen  Grafen-Beamtenadels  erklart.  Dem- 
gegeniiber  zeigt  Keutgen,  daB  die  „principes",  „primoresu,  „  primates u 
oder  wie  sie  sonst  in  den  Quellen  genannt  weraen  mogen,  ebensowenig  wie 
der  gar  wohl  in  der  germanischen  Urzeit  und  auch  im  Merowingerreiche 
vorhandene  Hochadel  Beamtenadel  war,  sondern  sich  an  die  besondere 
politische  Macht  bestimmter  Familien  anheftete.  Hier  haben  wir,  was 
freilich  Keutgen  nach  seiner  ganzen  im  L  Kapitel  niedergelegten  Rechts- 
auffassung  nicht  hervorhebt,  ein  typisches  Beispiel  kasuistisch  statuierter 
Rechte.  Und  zwar  erfolgte  die  Auslese  unter  den  gemeinedlen  Familien 
des  Landes  nach  St  am  men  verschieden;  besonders  eng  war  sie  in 
Sachsen,  wo  fast  nur  diejenigen  Familien  in  ihr  Aufnahme  fanden,  die 
in  die  allerersten  Landesamter  —  Herzogs-,  Markgrafen-,  Pfalzgrafen- 
oder  Landgrafenamt  —  gelangt  waren7  aber  diese  auch  eben  als  Familien, 
also  nicht  bloB  mit  ihren  zu  solchen  Wiirden  gelangten ,  sondern  auch 
mit  den  zu  bloBen  Grafenamtern  gelangten,  ja  freie  Dynasten  gebliebenen 
AngehSrigen.  Die  Principes  der  verschiedenen  Stamme  traten  nun  zu- 
nachst  bei  Reichsangelegenheiten  einfach  trotz  ihrer  verschiedenen  heimi- 


r^rtrtrtlr-  Original  from 

byV^UUglL  UNIVERSITY  OF  MICHIGAN 


94  Kntiken 

schen  Bildungsgeaetze  zusamroen.  Bis  hierher  bin  icht  wie  gesagt,  mit 
allem  einverstandeu ;  wieder  nicht  dagegen  mit  den  fplgenden  Ausfiih- 
rungen:  nach  Keutgen  soil  namlicb  nun  von  der  Praxis  der  Reichskanzlei 
seit  1180  einfach  die  strenge  s&chsi&che  Auswahl  audi  auf  die  Zuerken* 
nung  der  Reichsfursteneigenschaft  an  die  Angehorigen  der  anderen  St&mme 
iibertragen  warden  sein;  das  sei  der  einzige  Gehalt  der  Entetehung  eines 
rneuenH  Reich  sfurstenstan  des;  dessen  Rechte:  die  Wahlen  des  Kaisers 
und  neben  den  kaiserlichen  Hofbeamten  die  wesentliche  B^ratung  des 
Kaisers,  aeien  ganz  die  alten  geblieben;  geblieben  seien  \m  Grunde  audi 
die  etwas  fliichtigen  Grenzen  dieses  rein  nach  der  polilischeu  Macht  der 
zu  ihtn  gehiirenden  Geschlechfcer  abgegrenzten  ^Standes^,  dem  gegen - 
iiber  erst  bei  Bildung  des  Kurfiirstenkollegiums  teste  Grenzen  gezogen 
wurden.  Insbesondere  weiidet  er  sieh  dann  gegen  Febrs  Theorie,  nach 
der  sich  der  neue  Reichsfurstenstand  auf  Grand  des  LelmreektsT  als  A  us- 
le&e  der  unmitteibar  Belehntent  Fahnbelehnten ,  aus  dem  alten  Reichs- 
furstenstande  gebildet  h&tte,  Gegen  Fehr  diirfte  Keutgen  recht  haben, 
aber  doch  nur  bis  zu  einem  gewissen  Grade,  insofar n  der  neue  fieiclis- 
fiirste  (island  eben  doch  eine  Ersdkeinung  des  Lehnswesens  war,  unreeht 
dagegen  gegen  den  auf  Seite  93  bek&inpften  Rosenstock,  der  in  eeinem 
^Konigshaus  und  St&mme"  meines  Eracbtens  doch  erwiesen  hat,  daB  der 
neue  Reichsfurstenstand  die  Zusammenfassung  der  Farailien,  in  deren  Be- 
sitz  sich  die  stitmmisehen  Zentral&mfcer  (Herzogs-  und  Markgrafen&mter 
nebst  der  Landgrafschaft  Thtiringen  und  der  Pfalz  beim  Rhein  fur  das 
ausgefallene  frankische  Herzogtum;  den  recht  eingehenden  Begriindungen 
liosmstocks  Mr  seine  Auffassungen  iiber  Anbalt  und  Pfalzsachsen  setzi 
Keutgen  nur  unbewieeene  Behauptungen  entgegen;  sein  Hinweis  auf'. 
Kngern  ist  abwegig:  die  alten  Stammesdrittel  Westfalen,  Engern  und 
Ostfalen,  mit  Nordalbingien  eigentlich  Stammesviertel,  war  en  nie  eigene 
Stammesgebiete;  erst  spSter  zerfiel  das  gesamte&ch&ische  Stammesgebiet 
aus  vorzugeweise  zeitpolitischen  Giiinden  in  zwei  Gebiete:  Westeachsen, 
das  den  Namen  Westfalen  behielt,  und  Ostsachsen)  befanden.  inner - 
lialb  dea  kouiglicheu  Lehnshof es  bedeutet.  Nur  hat  Rosen  stock  dam  it 
entschieden  nicht  recht,  dafi  auch  der  ftltere  Reichsfurstenatand  eine  Er* 
schdnung  des  Lehnswesens  gewesen  sei4  Damais  vielmehr  war  der 
Kddiaturstenstnnd  sozusageu  der  Bundesrat  des  als  w  Reich  *  bezeichneten 
Stamuiesstaatenbundes  (bzw.  Bundesstaats);  dieser  Bund  war  bis  1180 
^ndgiiltig  verfallen;  an  seiner  Stelle  war  nun  der  bisher  neben  ihni 
existierende  konigliche  Lehnshof  die  einzige  nodi  vorhandene  Zusammen- 
fassung  der  StSinine,  die  aber  eben  diesem  Lehnshof  gegenuber  ihre 
Selbstftndigkeit  dadurch  bewahrten?  daB  jetzt  im  Lehnshof  nach  Art  de* 


r^rtrtrtlr-  Original  from 

byVrUUgl^  UNIVERSITY  OF  MICHIGAN 


Kritiken  95 

alten  Bandesrats  ein  Areopag  von  Fiirsten  entstand,  in  dem  nach  seiner 
Entstehung  neben  den  anf&nglich  allein  darin  zugelassenen  Angehorigen 
der  stammesstaatliehen  Zentralamtsgeschlechter  bald  auch  eine  grofie  Zahl 
anderer  Aufnabme  fan  den.  Neben  dies  em  Lehnsfurstenstand  best&nd 
freilicb,  und  darin  hat  Fehr  („Furst  und  Graf  im  Sachsenspiegela)  eben 
doch  reeht,  noch  lange  Zeit  innerhalb  der  einzelnen  St&mme  der  alte 
Furstenstand  weiter;  nor  war  auch  dieser  eben  nicht,  wie  Fehr  meint, 
Amtsfurstenstand  (Grafenstand),  sondern  berubte  auf  der  politischen  Macht 
der  betreffenden  Familien  wie  bisher.  Der  (alte)  Furstenstand  eines  einzelnen 
Stammes  war  nftmlich  von  Hans  ans  durchans  nicht  etwa  nnr  zor  Ver- 
tretung  des  Stammes  im  Bnndesareopag  da,  sondern  vor  allem  zur  Be- 
ratung  and  T&tigkeit  fur  den  Stammesstaat  selbst;  ja,  nicht  einmal  in- 
sofern  scheint  mir  1180  eine  Neuernng  eingetreten  zu  sein,  als  erst  von 
nan  an  nnr  eine  Auswahl  des  Flirstenstandes  eines  einzelnen  Stammes 
sich  sozusagen  noch  urn  Reichsdinge  kiimmem  durfte,  sondern  die  Dinge 
scheinen  mir  so  zu  liegen,  dafi  schon  fruher  der  Kreis  der  zur  Mit-. 
beratung  an  den  Stammesstaatsangelegenheiten  berechtigten  „principes 
Saxoniae",  „principes  Franconiaea  usw.  weiter  war,  als  der  der  aus 
Sachsen  oder  Franken  zur  Teilnahme  an  den  Reichstagen  berechtigten 
„principes  regni". 

Wenn  alldem  so  ist,  sind  eben  doch  die  eigentlichen  „Staatena  des 
9.  bis  12.  Jahrhanderts  die  St&mme,  and  das  Reich  nur,  soweit  eben 
ein  „Bundesstaatw  Staat  ist.  Daruber  braucht  der  Rechtshistoriker  mit 
den  Staatsrechtlern,  die  sich  bekanntlich  liber  diesen  Punkt  schon  weid- 
lich  genag  herumgeschlagen  haben,  nicht  auch  noch  zu  diskutieren.  Vom 
Ende  des  12.  Jahrhanderts  ab  ist  das  „  Reich a  an  Stelle  eines  Bandes 
im  Grande  ein  Lehnshof :  ob  dieser  noch  als  „ Staat"  auffafibar  ist,  wurde 
oben  unter  III  erfirtert;  die  eigentlichen  staatlichen  Elemente  des  sp&teren 
Mittelalters  aber  sind  nun  die  unter  Auflosung  der  Stammesstaaten  empor- 
wachsenden  Territorien.  Mit  ihnen  besch&ftigte  sich  Keutgen  deshalb  in 
den  noch  folgenden  drei  Kapiteln. 

V.  Die  ersten  Erorterungen  des  folgenden  V.  Kapitels  (die  Landes- 
herrschaft)  wird  man  als  unanfechtbar  bezeichnen  konnen;  er  fuhrt  darin 
aus,  dafi  Reichsfiirstenstand  und  Landesberrentum  sich  durchans  nicht 
decken,  vielmehr  das  letztere  weitere  Kreise  umfafit  wie  der  erstere; 
man  wird  hochstens  hinzusetzen  mussen,  dafi  erst  in  der  sp&teren,  von 
Keutgen  nicht  mehr  behandelten  Zeit  des  15.  und  16.  Jahrhunderts  die 
mangelnde  Reichsfursteneigenschaft  wiederum  die  Mediatisierung  vieler 
kleiner  Landesherrn  unter  mSlchtigere  Nachbarn  begiinstigte,  sodafi  schliefi- 
ich  doch  Reichsfursteneigenschaft  (oder  vielmehr,  da  dann  „Fiirstu  ebenso 


r^rtrtrtlr-  Original  from 

byV^UUglL  UNIVERSITY  OF  MICHIGAN 


p 


96  Kritiken 

wie  schon  lange  vorher  „Grafa  zum  Titel  geworden  war,  Standsehaft 
auf  dem  Reichstag)  bis  zu  einem  gewissen  Grade  (auf  das  Problem  der 
PersonaH8ten  gehe  icb  bier  nicht  ein)  ein  Erfordernis  der  Geltung  ernes 
Herrn  ais  Landesherrn  aach  seinen  eigenen  Untertanen  gegenuber  wurde. 
Danach  aber  kommt  Keutgen  auf  das  Problem  der  Entstehung  der  Landed- 
herrlichkeit  zu  sprechen,  oder  vielmehr:  gerade  darin  liegt  sein  Fehler, 
dafi  er  auch  in  ihr  wie  in  den  rechtsphilosophischen  Problemen  des 
I.  Kapitek  und  dem  Lehnsproblem  des .  III.  Kapitels  gar  kein  Problem 
erblickt,  sondern  einfach  ohne  den  Schimmer  eines  Beweises  immer  und 
immer  wiederholt,  sie  sei  ganz  allgemein  aus  dem  alten  Grafenamt, 
genauer:  aus  der  gr&flichen  Gerichtsbarkeit  entstanden.  Der  einzige 
Schimmer  eines  Beweises  ist  sein  Hinweis  auf  Fehrs  „  Entstehung  der 
Landeshoheit  im  Breisgau".  In  ihr  zeigt  nun  Fehr  allerdings,  dafi  im  Breis- 
gau  die  Landeshoheit  aus  der  alten  Grafengerichtsbatkeit  hervorgewachsen 
und  erst  nach  Entstehung  der  Landeshoheit  auf  dieser  Grundlage  das 
Landesgebiet  rein  extensiv  in  verschiedene  Teile  zeriegt  worden  ist. 
Aber  gerade  die  so  uberaus  instruktiven  [Jntersuchungen  Fehrs  (besonders 
S.  98!)  zeigen  doch,  wie  nahe  daran  auch  im  Breisgau  einige  Herren 
anderer  als  altgrSflicher  Qualit&t  waren,  Landeshoheiten  von  sich  aus 
zu  bilden.  Und  hier  liegt  nun  das  yon  Keutgen  gar  nicht  gesehene 
Problem:  dafi  in  unz&hligen  Fallen  im  weiten  Deutschen  Reiche  eben 
andere  als  altgr&fliche  Jurisdiktionsrechte  zum  Kristallisationspunkt  einer 
Landesherrlichkeit  wurden.  S  e  e  1  i  g  e  r  hat  insbesondere  in  seinem  Dekanats- 
programm  fiber  „Staat  und  Grundherrschaft  in  der  SJteren  deutschen  Ge~ 
schichtea,  S.  44,  und  neuerdings  in  seinem  Aufsatze  fiber  „Staats- 
verfassung  und  Staatsverwaltung44  (§  45)  in  dem  „Reailexikon  der  ger- 
manischen  Altertumskunde44,  4.  Band,  S.  222  behauptet,  dafi  die  Landes- 
herrlichkeit in  recht  weitem  Mafie  an  gewisse  Bannherrschaften,  an 
unter  Durchbrechung  der  Grafschaften  gebildete  Gerichtsbezirke  ange- 
knfipft  habe,  und  trotz  Fehrs  Bemerkung  auf  Seite  51  seiner  „Land- 
herrschaft  im  Breisgau u  mochte  ich  doch  wenigstens  fttr  einige  grdfiere 
Territorien  den  Einflufi  einer  Heeresaufgebotsgewalt  oder  auch  eines  Heer- 
banns  (was  beides  nicht  unbedingt  zusammenzufallen  braucht!)  auf  die 
Konsolidiernng  des  Territoriums  nicht  von  der  Hand  weisen;  ja  trotz 
Fehrs  Ausffihrungen  auf  Seite  131  ff.  ist  es  noch  gar  nicht  bewiesen, 
ob  nicht  hier  und  da,  wenn  freilich  auch  nicht  haufig,  irgendein  wirt- 
schaftliches  Recht:  Forst,  Zoll,  Miinzet  die  auf  Grund  rein  jurisdiktio- 
neller  Hoheit  gezogenen  Landesgrenzen  (besonders  bei  kleinen  Exklaven !) 
zum  mindesten  korrigiert  hat.  Es  wird  noch ,  sehr  vieler  eingehender 
territorialer  Arbeiten  bedtlrfen,  ehe  wir  hier  klar  zu  blicken  vermSgen. 


f^rtrtrtL-  Original  from 

byV^UUglL  UNIVERSITY  OF  MICHIGAN 


Kritiken  •  97 

Mit  seiner  voreiligen  Behauptung  der  Entstehung  der  Landesherrlieh- 
keit  allein  aus  dem  Grafenamte  ist  aber  nun  auch  die  ganze  weitere  Be- 
weisffihrung  Keutgens  hinfftllig.  Er  folgert  n&mlich  nun:  die  alten  Graf- 
schaften  waren  Einrichtungen,  Teile  des  Reiches;  also  sind  es  die  neueren 
Landesherrschaften,  selbst  wenn  sie  „eigeneu  Rechte  erwerben  und  selbst 
zn  Staaten  werden,  auch.  Insbesondere  —  das  wird  im  VI.  Kapitel: 
„Der  Herr  und  das  Land"  ausgefiihrt  —  war  auch  im  spat  en  Mittel- 
alter  das  Reich  juristisch  noch  berechtigt,  Teilungen  und  Verftufierungen 
der  Territorien  gleich  PrivatgrundstScken  durch  die  Piirsten  zu  verbieten, 
wenn  das  alterssehwache  Reich  auch  tats&chlich  recht  viel  in  dieser  Hin- 
sicht  gew&hren  liefi.  Aus  alledem  aber  folgert  er,  dafi  juristisch  der 
eigentliche   „Staatw  des  Mittelalters  eben  doch  das  Reich  war,   q.  e.  d. 

Aber  freilich,  auch  er  verkennt  nicht,  dafi  wenigstens  neben  dem 
Reiche  in  diesem  sp&teren  Mittelalter  die  Territorien  doch  auch  Staaten 
waren.  Aber  auch  ihre  Staatlichkeit  war  bedroht,  von  ihrer  eben  ge- 
nannten  Behandlung  als  Privatgrundstiieke  ihrer  Landesherren  her.  Dieser 
Bedrohung  nun  schob  einen  Riegel  vor  die  Institution  von  Landst&nden, 
die  sich  gegen  eine  solcbe  privateigentumsm&fiige  Behandlung  zu  wehren 
vermochten  und  webrten.  Das  Wesen  dieser  Landst&nde  schildert  nun 
Keutgen  in  einem  VII.  Kapitel.  Es  ist  schon  rein  ftufierlich  das  zweit- 
l&ngste  (27  Seiten)  und  gleich  dem  IV.  Kapitel  bei  weitem  unangreifbarer 
als  die  anderen,  gibt  aber  im  Gegensatz  zu  diesem  IV.  Kapitel  nichts 
eigenes  Neues,  sondern  verst&rkt  hSchstens  in  interessanter  Weise  die 
literarische  Stellungnahme  anderer.  Wenn  die  Landst&nde  tats&cblieh 
geeignet  gewesen  sein  sollen,  den  „staatlichen"  Charakter  der  Territorien 
gegenftber  „privatrechtlichenu  Landesherrnalliiren  durchzusetzen,  mufiten 
sie  unabh&ngig  vom  Landesherrn  dastehen.  Diese  Unabh&ngigkeit  wird 
in  dem  VII,  Kapitel  nun  in  der  Tat  dargetan.  Zwar  wird  mit  v.  Below 
nicht  geleugnet,  dafi  die  Grenzziehung,  der  geographische  Begriff  des 
Territoriums,  durch  den  Landesherrn  geschaffen  wurde.  Aber  wenn 
v.  Below  daraus  einen  Zwang  der  Umst&nde  macht,  dafi  sich  allein  auf 
Grand  der  Eingesessenheit  in  dem  vom  Landesherrn  begrenzten  Terri- 
torium  alle  dazugehSrigen  Kreise  ohne  weiteres  zu  „Landst&nden"  hatten 
zusammenflnden  mussen,  wird  von  Keutgen  im  AnschluB  an  Gierke  mit 
Recht  betont,  dafi  die  Eingesessenheit  allein  hftufig  nur  zu  direkten  Ver- 
handlungen  des  Landesherrn  mit  einzelnen  Eingesessenen  fuhren  mufite 
und  ja  auch  gefuhrt  hat,  und  dafi  ferner  auf  diese  Weise  hSchstens  ge- 
legentliche,  nicht  standige  Zusammenkfinfte  der  Eingesessenen  ins  Leben 
gerufen  wurden.  Vielmehr  zwang  nun  h&ufig  gerade  jenes  Verhandeln 
der  Landesherrn  mit  einzelnen  die  anderen  zu  gewillkurten  „Einungenu, 

Hi*tor.Vier*ij*hrschrift  1919.  1.  7 

..  (~*rw"*nlf*  Original  from 

J8'  UNIVERSITY  OF  MICHIGAN 


98  Kritiken 

die  alle  Standesgenossen  des  betreffenden  Territoriums  zum  Eintritt 
zwangen,  die  regelmafiig  zusammenkamen  und  deren  Recht  zur  Vertre- 
tung  des  Landes  dem  Landesherrn  gegenuber  abgerungen  wurde.  Spater 
erst,  als  alle  die  Momente  der  regelmaBigen  Zusammenkunft,  des  Zwanges 
gegenuber  den  Standesgenossen  und  der  Vertretung  des  Landes  in  die 
vom  Landesherrn  selbst  einberufenen  „  Landstande"  von  den  zu  eigenem 
Recht  bestehenden  „Einungen"  hernbergenommen  worden  waren,  konnten 
die  Einongen  wieder  verschwinden.  Meiner  Meinung  nach  haben  die 
Landstande  wenigstens  in  einigen  grSfieren  Territorien  —  und  in  solchea 
grSfieren  Temtorien  sind  ja  die  Landstande  hSLufig  frtiher  entstanden 
und  auB  ihnen  von  den  kleineren  Territorien  haufig  erst  imitiert  worden 
—  aufier  den  „Einungenu  noch  eine  andere,  wenn  auch  sehr  schwache, 
aber  eben  doch  vorhandene,  vom  Landesherrn  durchaus  unabhangige 
Wurzei,  die  hinabreicht  bis  in  den  naiterena  FUrstenstand:  in  jene  Kreise. 
die  wir  oben  als  das,  was  Fehr  f&lschlicherweise  als  „Amtsfursten"  an- 
sieht,  andeuteten,  Kreise,  die  wohl  teilweise  stets  nur  nStammesfurstentt, 
nie  „Reichs"fursten  gewesen,  oder  znm  mindesten  bei  Erledigung  des 
aiteren  Reichsfiirstenstandes  nicht  mit  in  den  jungeren  aufgenommen 
worden  waren;  solche  diinne  Wurzeln  glaube  ich  besonders  in  der  Mark 
MeiBen  und  ihren  Pertinenziandern  aufzeigen  zu  konnen. 

Den  Schlufi  des  VII.  Kapitels  bildet  eine  meiner  Meinung  nacli  durch- 
weg  gelungene  Auseinandersetzung  mit  zwei  Vertretern  der  entgegen- 
gesetzten  Meinung,  dafi  die  Landstande  int  wesentlichen  nur  Schopfungen 
des  Landesherrn  seien:  mit  Spangenberg,  dessen  Feriodeneinteilung 
in  Landesherrlichkeit  und  Landeshoheit  dabei  mit  Recht  als  Opferung 
des  geschichtlichen  Bildes  an  die  logische  Analyse  abgetan  wird,  und 
mit  Rachfahl;  dagegen  fehlt  leider  wieder  eine  Stellungnalune  zu  dem 
Thema  von  Schiefer  und  Tetzner,  das  zwar  mit  dem  Spangenberg- 
Rachfahl-v.  Belowschen,  ob  die  Landstande  SchCpfungen  des  Landesherrn 
seien,  eng  verwandt,  aber  doch  durchaus  nicht  identisch  ist:  ob  und  in- 
wieweit  die  Landstande  denn  „Vertreteru  des  Landes  gewesen  seien. 
Wenn  man  diese  Frage  mit  Tetzner  und  Schiefer  verneint,  so  entstehen 
fiir  Keutgens  ganze  Auffassung  die  ernstesten  Schwierigkeiten;  deshalb 
vermag  ich  auch  hierin  keineswe^s  als  richtig  zu  empfinden,  wenn  Keutgen 
dieses  Problem  einfach  als  nicht  vorhanden  betrachtet,  sondern  die  Ver- 
tretung  des  Landes  durch  die  Landstande  als  Tatsache  hinnimmt,  so  sehr 
ich  ihm  in  der  Sache  gegenuber  Schiefer  und  Tetzner  recht  gebe.  Die 
Landstande  wie  auch  die  ihnen  hier  und  da  um  Jahrhunderte  voraus- 
gehenden  Optimaten-  und  Furstenversammlungen  „vertratenu  namlich  in 
der  Tat  den  Zusammenhang  ilirer  Herrschaften  und  Gebiete  auch  tiber 


r^rtrtrtlr-  Original  from 

byVrUUgl^  UNIVERSITY  OF  MICHIGAN 


Kritiken  99 

den  in  der  Person  des  Landesherrn  gegebenen  Zusammenhang  hinweg 
von  Anfang  an,  und  waren  wenigstens  in  dieser  Frage  stets  Vertreter 
des  „Landesa  als  Qesamtkomplex,  wenn  auch  durchaus  nicht  etwa  Be- 
auftragte  ihrer  Hintersassen  oder  gar  der  Hintersassen  des  Landesherrn 
elbst.  Vieles  Gnte  zu  dieser  Frage  bringt  Wolzendorff,  „Staatsrecht 
und  Naturrecht",  Seite  77ff. 

Gar  nicht  behandelt  Keutgen  in  diesem  Buche  leider  die  staatlichen 
nnd  staatsbildenden  Elemente  der  dentschen  Stadtverfassungen  und  St&dte- 
bundsverfassungen:  gerade  hieriiber  wfirde  doch  wohl  Keutgen  mehr  Posi- 
tives, die  Wissenschaft  vorwJtrts  Bringendes  sagen  kSnnen  als  die  meisten 
anderen  deutschen  Rechtshistoriker. 

In  einem  kurzen  Schlufikapitel  zeigt  Keutgen  nur  noch,  wie  trotz 
der  scharfen  Kftmpfe  innerhalb  des  „dualistischena?  des  „St&ndeustaates, 
die  ihn  zeitweise  zu  zerreifien  drohten,  ja  im  suddeutschen  Ritterschafts- 
gesplitter  zerrissen  haben,  im  allgemeinen  doch  immer  wenigstens  von 
der  einen  der  beiden  als  Landesherrn  und  Stftnde  gegeniiberstehenden 
Parteien,  allerdings  meist  dem  Landesherrn,  der  nstaatlichett  Charakter 
noch  aufrecht  erhalten,  und  vollends  dann  vom  landesherrlichen  Beaniten- 
tttm  und  seinen  Zentralbehorden  wieder  durchgesetzt  wird.  Endlich  wird 
noch  einmal  der  Dualismus  als  besondere  Eigenart  des  germanischen 
Staats  bezeichnet  und  gleichsam  als  Fortsetzung  gegeniiber  der  in  diesem 
Buche  gelieferten  Analyse  nun  eine  „Synthese",  eine  „zusammenhangende 
Darstellung  der  deutschen  Staatsgeschichte"  angekfindigt. 

Soviel  man  grunds£tzlich  wie  in  Einzeldingen  an  dem  Buche  wird 
aussetzen  mussen,  so  ist  es  doch  als  Gesamtbekenntnis  einer  ernsten 
Forscheransicht  fiber  den  mittelalterlichen  Staat  wohl  fur  alle  Rechts- 
historiker und  auch  weiterer  Kreise  interessant  und  bringt,  wie  ich  noch- 
maU  hervorheben  mtfchte,  zum  mindesten  im  IV.  Kapitel  auch  wohl 
bleibende  Bausteine  der  Erkenntnis  des  Hitteialters. 

Leipzig.  Dr.  iur.  Theodor  Korselt. 

Paul  Si Q180O,  Geschichte  der  Stadt  Danzig.    Band  1:  Von  den 

Anfangen  bis  1517  und  Band  4,  1:  Urkundenanhang  dazu. 

Danzig,  A.  W.  Kafemann.     1913.     XVI  u.  424  8.,  128  S. 

Die    letzte    umfassende   Geschichte  dter    Stadt  Danzig   ist   vor   an- 

nfthernd  100  Jahren  verfiffentlicht  worden.    Man  braucht  also  gar  nicht 

erst   an  die  Ftille  inzwischen   zutage   geforderten  Quellenraaterials    zu 

denken,    urn   von    der    Notwendigkeit    einer    neuen   Darstellung    dieses 

politisch  wie  wirtschaftlich  zu  alien  Zeiten  so  wichtigen  Platzes  fiber* 

zeugt  zu  sein,   dessen  Bedeutung  weit  fiber  den  lokalen  Rahmen,   ja 

7* 


r^rtrtrtlr-  Original  from 

byV^UUglL  UNIVERSITY  OF  MICHIGAN 


100  Kritiken 

selbst  weit  fiber  das  Ostseegebiet  hinausreichte.  Obendrein  hat  in- 
zwisehen  auch  die  Einzelforschung  aufs  Intensivste  gearbeitet  und  zuui 
Teil  Vorzugliches  geleistet,  aber  Mengen  ungedruekten  Materials  harrten 
und  harren  noch  immer  der  Verwertung. 

Eur  die  Ubernahme  und  die  gltickliche  Durchflihrung  der  schweren 
Aufgabe  war  niemand  geeigneter,  als  Simson,  der  durch  eine  grofie 
Reihe  von  Untersuchungen  und  Darstellungen  auf  den  verscbiedensten 
Gebieten  der  Danziger  Stadtgeschichte  und  letzthin  noch  durch  die  im 
Auftrage  des  Hansischen  Gescbichtsvereins  ausgefuhrte  Bearbeitung  des 
Danziger  Inventars  seit  Jahrzehnten  sich  mit  ihren  Problemen  immer 
volliger  vertraut  gemacht  hatte.  Es  ist  deshalb  ein  tragisch  zu  nennendes 
Geschick,  fur  die  Wissenschaft  ein  schwerer,  fur  die  Vollendung  des 
Werks  wohl  fiir  den  Augenblick  ein  unersetzbarer  Verlust,  da6  der 
fleifiige  Forscher  mitten  in  seiner  Arbeit  vom  Tode  ereilt  worden  ist. 

So  liegt  nur  der  erste  Band  seiner  auf  drei  B&nde  berechneten  Ge- 
schichte  vor  und  ein  zu  ihm  gehSrendes  Urkundenheft  von  147  Stucken, 
wie  es  jedem  der  folgenden  Bande  auch  beigegeben  werden  sollte  und 
worin  die  bedeutsamsten  Urkunden  zur  Stadtgeschichte,  gleichviel,  ob 
sie  bereits  gedruckt  waren  oder  nicht,  vereinigt  werden  und  zusammen 
den  vierten  Band  bilden  soil  ten. 

Der  erste  Band  fuhrt  die  Darstellung  bis  1517,  d.  h.  bis  zum  Be- 
ginn  der  inneren  politischen  und  kirchlichen  Unruhen,  deren  h&ufige 
Wiederkehr  die  Beziehungen  zwischen  der  Stadt  und  Polen  in  der  Zu- 
kunft  wiederholt  ernstlich  erschuttern  und  gefUhrden  sollte.  Die  Ein- 
teilung  des  Stoffes  ist  durchaus  chronologisch ,  und  in  jedem  einzelnen 
Kapitel  werden  aufier  der  politischen  Geschichte  auch  die  anderen 
Seiten  st&dtischer  Entwicklung  w&hrend  des  betreffenden  Zeitraumes, 
Handels-,  Rechts-  und  Verfassungsgeschichtliches  und  sonst  kultur- 
geschichtlich  Bemerkenswertes  dargestellt.  Simson  gibt  selbst  zu,  da 6 
eine  derartige  Disposition,  die  nicht  seiten  die  F&den  von  Ent- 
wicklungen  durchschneiden  muBte,  um  sie  in  spateren  Kapiteln  wieder 
anzuknupfen,  die  auch  h&ufige  Wiederholungen  notig  machte,  dadurch 
auch  ihre  Schattenseiten  habe,  hofft  aber  gleichwohl,  dafi  ihr  der  Vor- 
zug  zu  geben  sei  vor  einer  Zerlegung  des  ganzen  Stoffes  in  zwei 
Hauptgruppen  der  Darstellung:  Politisches  und  Kulturgeschichtliches. 
Aber  diese  Trennung,  wenn  es  nicht  moglich  scheint,  beides  mit  einander 
angemessen  zu  verflechten,  hat  doch  ihre  grofien  Vorzuge  der  ttber- 
sichtlichkeit,  wahrend  die  Disposition  Simsons  die  Trennung  in  den 
Rahmen  jedes  Kapitels  (2 — 8)  verlegt  und  dadurch  gerade  die  Uber- 
sichtlichkeit,  das  Hervortreten  der  groBen  Linien  der  Entwicklung  be- 


r^rtrtrtlr-  Original  from 

byV^UUglL  UNIVERSITY  OF  MICHIGAN 


Kritiken  101 

senders  stark  beeintrHchtigt.  Sie  erreicht  auf  der  anderen  Seite  aller. 
dings,  daB  jedes  Kapitel  gewissermafien  ein  abgerundetes  Bild  gibt 
von  der  gesamten  Entwicklung  der  Stadt  fur  den  jedesmal  begrenzten 
Zeitraum  einiger  Jahrzehnte  (so  in  den  Kapiteln  4—8  fur  das  15.  Jahr- 
hundert).  Und  diese  sind  ihm  im  grofien  und  ganzen  sebr  gut  ge- 
lungen;  ganz  besonders  mochte  ich  das  sagen  von  Kapitel  3:  die 
Ordenszeit  bis  zum  ersten  Abfall  Danzigs  vom  Orden,  1308-1410, 
tind  von  Kapitel  4:  Vom  ersten  Abfall  Danzigs  vom  Orden  bis  zur 
vollen  Ausbildung  des  patrizischen  Regiments,  1410—1430.  Wir 
sehen  hier,  wie  auch  spiiter,  eine  Stadtpolitik  groBen  Stils  an  der 
Arbeit,  die  zielbewufit  und  erfolgreich  ihren  selbst&ndigen  Platz 
zwischen  den  verschiedenen  Machten  zu  nehmen  und  zu  behaupten 
versteht. 

Sehr  wohltuend  for  jeden  Leser  mufi  gleich  das  erste  Kapitel  be- 
riihren:  Vorgeschichte,  wo  klar  und  unter  Ablebnung  aller  Hypothesen 
gesagt  wird,  was  sich  historisch  feststellen  laBt  und  was  nicht  er- 
grundet  werden  kann  und  darum  unbeantwortet  bleiben  muB.  Der 
Leser  erh&lt  von  voraherein  den  Eindruck,  daB  er  jemand  vor  sich 
hat,  der  auf  Fhantasien  sich  nicht  einlaBt  und  dessen  Fuhrung  er  sich 
also  mit  Vertrauen  anschlieBen  darf.  Und  diesen  Eindruck  der  Ver- 
laBlichkeit  verstarkt  auch  das  ganze  Beiwerk  der  Darstelluug,  in  den 
FuBnoten  die  Fulle  der  Hinweise  auf  alle  die  Archivalien  in  Danziger 
und  anderen  Archiven,  die  er  studiert  hat,  und  in  den  hinten  an- 
gehangten  Nachweisen  die  Verzeichnung  der  im  einzelnen  benutzten  so 
uberaus  reichlichen  Quellen  und  Literatur  fur  jedes  Kapitel.  Doch 
fehlt  die  Heranziehung  polnischer  Arbeiten! 

Auch  das  Orts-,  Personen-  und  Sachverzeichnis,  das  den  Band 
beschlieBt,  ist  sehr  ausftlhrlich  and  grundlich  gearbeitet. 

Alles  in  aJlem,  wir  haben  es  mit  einer  ausgezeichneten  Leistung 
auf  dem  Gebiet  der  Stadtgeschichtschreibuug  zu  tun.  Umsomehr  ist 
es  zu  beklagen.  daB  ihrem  Verfasser  die  Durchfiihrung  des  Werkes 
nicht  vergdnnt  gewesen  ist.  Mochte  sich  recht  bald  ein  Kundiger 
tinden,  dem  wir  eine  wiirdige  Fortsetzung  und  Vollendung  von  Simsons 
Geschichte  Danzigs  einmal  danken  konnen. 

Munster  i.  W.  Daenell. 

Hans  Yogtg,  Das  Kolner  Wohnhaus  bis  zum  Anfang  des 
19.  Jahrhunderts.  Mit  Unterstutzung  der  Stadt  Coin  heraus- 
gegeben  vom  Zweigverein  Coin  des  Rheinischen  Vereins  fur  Denk- 
malpflege  und  Heimatschutz.    C«ln  1914.    Verlag  der  Coiner  Ver- 


r^rtrtrtlr-  Original  from 

byV^UUglL  UNIVERSITY  OF  MICHIGAN 


•yyv 


102  Kritiken 

lags-Anstalt  nnd  Druckerei,  A.-G.  20  Seiten  unnuraeriert,  VIII 
u.  516  S. 

,,Coellen  ein  kroin  j|  boven  alien  steden  schoin"  lautet  ein  alter 
Spruch,  den  uns  die  Koelhoifsche  Chronik  (1499)  uberliefert,  und  wena 
wir  auch  geneigt  sind,  bei  den  Schonheiten  der  Stadt  C81n  znn&chst  an 
ihre  vielen  wundervollen  Kirchen  und  an  die  kostlichen  Hervor- 
bringungen  der  Coiner  Malerschule  zu  denken,  so  beweist  doch  der 
reiche  Inhalt  des  vorliegenden  Baches  klar  genug,  wie  hohe  Reize  auch 
dem  Altcolner  Wohnhaus  und  seiner  Ausstattung  und  dem  wesentlich 
durch  sie  bedingten  StraBenbilde  eigen  gewesen  sind. 

Das  Werk  von  Hans  Vogte,  Dr.-Ing.  und  Regierungsbaumeister  a.  D.f 
dem  wir  bereits  eine  ganze  Reihe  ahnlicher  Arbeiten  von  geringerem 
Umfang  und  mit  weniger  hoch  gesteckten  Zielen  verdanken,  ist  noch 
kurz  vor  dem  Ausbruch  des  Weltkrieges  erschienen  und  stellt  sich  so- 
wohl  SuBerlich,  wie  innerlich  als  das  Erzeugnis  hochstentwickelter  Kultur 
dar.  Um  mit  dem  Gewande,  in  dem  es  auftritt,  zu  beginnen,  so  muB 
hervorgehoben  werden,  daB  die  Firmen,  die  an  der  Herstellung  des 
stattlichen  Bandes  beteiligt  waren,  die  Coiner  Verlags-Anstalt  und 
Druckerei,  die  die  ausnahmslos  ganz  vortrefflichen  Autotypien  herstellte 
und  den  typographisch  vollendeten  Satz  und  vorbildlich  sauberen  Druek 
besorgte,  die  SchriftgieBerei  Gentzsch  &  Heyse  in  Hamburg,  welche  die 
wundervoll  klare  Type  „Nordische  Antiqua"  lieferte,  die  Papierfabrik 
von  J.  W.  Zanders  in  Bergisch  Gladbach,  die  fur  das  kostliche,  sammet- 
weiche  „Matt-Kunstdrucku- Papier  sorgte,  und  die  GroBbuchbinderei  von 
Hiibel  &  Denk  in  Leipzig,  die  sich  die  Vereinigung  des  Ganzen  in 
einem  geschmackvollen ,  handwerklich  schonen  und  soliden  Leinenbande 
angelegen  sein  lieB,  sich  bei  dieser  einheitlich  harmonischen  Zusammen- 
arbeit  gleichermaBen  ausgezeichnet  haben.  So  ist  hier  auf  dem  Gebiet 
der  Buchausstattung  geradezu  ein  Kunstwerk  geschaffen  worden;  und 
wenn  ich  mir  trotz  der  durchaus  wissenschaftlichen  Richtung  dieser 
Zeitschrift  erlaubt  habe,  die  Betrachtung  und  Kritik  der  auBeren  Er- 
scheinung  des  Vogtsrschen  Buches  an  den  An  fang  meiner  Besprechung 
zu  stellen,  so  wird  man  dies  wohl  der  wehmiitigen  Stimmung  angesichts 
einstiger  Leistungen  und  des  mit  dem  Kriege  eingetretenen  Verfalls  zu- 
gute  halten,  iibrigens  auch  mit  der  Seltenheit  solch  vollkommenen  Eben- 
maBes,  zumal  bei  wissenschaftlichen  Werken,  entschuldigen  konnen. 

Aber  das  Bild,  das  dieser  kostbare  Rahmen  umspannt,  ist  auch, 
wie  bereits  angedeutet,  der  auf  seine  Aufmachung  verwendeten  Sorgfalt 
und  Liebe  in  hohem  MaBe  wurdig:  Hans  Vogts'  Coiner  Wohnhauswerk 
ist   die  Frucht  langj&hriger  Beschaftigung  mit  dem   Gegenstande,   ein- 


r^rtrtrtlr-  Original  from 

byV^UUglL  UNIVERSITY  OF  MICHIGAN 


Kritiken  103 

gehendsten  Stadiums  nicht  nor  der  noch  erhaltenen  alten  Bauten,  sondern 
der  Geachichte,  Aufienarchitektur  and  baalichen  Einrichtnng  eines  jeden 
bedeatsameren  Altc&lner  Wohnhauses ,  von  dem  uns  die  reich  fliefienden 
literarischen,  bildlichen  and  archivalischen  Qaellen  Kunde  geben,  wie 
nicht  minder  der  Baaherren  and  ihrer  Herkanft  and  Familie,  der 
Kfinstler  and  Werkleute,  denen  die  Ausfuhrung  der  Baaten  anvertraat 
war.  Im  Vorwort  wird  des  haupts&chlichsten  Materials,  anf  dem  sich 
neben  der  Denkm&lerkenntnis  das  Bach  aafbaut  and  unter  dem  Kenfiens 
„Topographie  der  Stadt  Coin  im  Mittelalter"  (Bonn  1910),  die  Chroniken 
der  Stadt  C61n,  das  Bach  Weinsberg ,  der  geschichtliche  Teil  des  vom 
Architekten-  and  Ingenieurverein  heraasgegebenen  Baches  „Coln  and 
seine  Bauten"  (1888),  die  Tafelwerke  „Aus  dem  alten  C51na  and  „Alt- 
cdlner  Baukunst",  das  reiche  Abbildangsmaterial  der  Plankammer  des 
Coiner  Stadtarchives  and  des  Historischen  Museums  in  der  Eigelstein- 
and  Hahnentorburg,  die  Bescheidbacher  des  Schoffenschreins,  die  Baa- 
and  Bauzunftakten,  die  Batsprotokolle  and  die  Registrataren  der 
Mittwochsrentkammer  in  erster  Linie  za  nennen  sind,  kurz  gedacht. 
Ein  aasfahrliches  Verzeicbnis  namentlich  der  benatzten  Literatar  l&Bt 
dann  zor  Gentige  erkennen,  in  welchem  Umfange  dem  Verfasser  auf 
dem  von  ihm  beackerten  Gebiete  bereits  vorgearbeitet,  wie  ihm  bier  der 
Boden  bereitet  war,  Gleichwohl  bedarfte  es  der  ganzen  Hingabe  des 
Verfassers  an  seinen  Stoff,  bedarfte  es  aach  der  ruhigen  Klarheit,  Festig- 
keit  and  Sicherheit  friedlicher  Zeiten,  um  ein  Werk  von  solcher  Reife 
and  Geschlossenheit  entstehen  za  lassen.  In  den  gewaltigen  Erregangen 
der  letzten  Jahre  wiirde  es  dazu  schwerlich  mehr  gekommen  sein. 
Freaen  wir  uns  also  heate  vor  allem  der  noch  glucklich  vor  dem 
Sturm  anter  Dach  gebrachten  reichen  Ernte. 

Nach  einer  korzen  Einleitung  ttber  das  rdmische  C81n  and 
die  Entwicklang  des  sp&teren  Wohnhauses  aus  dem  Einraum 
befafit  sich  ein  I.  Abschnitt  mit  der  Grundrifibildung  and  all- 
gemeinen  Anlage  einerseits  der  „H5fe"?  andererseits  der  Reihen- 
h&aser  mit  einem  Anhang  fiber  Garten,  Gartenh&user  and  Landh&user. 
In  der  organisch  entwickelten  Einteilung  ,,in  das  Vorhaus  mit  der  Haas* 
tttr,  der  Treppe  and  dem  Herd,  das  Hofzimmer  and  den  Gang  zum 
Hofe  —  ist  die  Grandform  des  Cfilner  Burgerhauses  gegeben"  (8.  61). 

Der  II. Haaptabschnitt  ist  dem  „Aufbau  and  Baumaterial" 
gewidmet,  wobei  dem  Verfasser  sein  Architektenberaf  natarlich  sehr  zu- 
statten  kommt  and  seinem  Werke  von  vornherein  einen  Vorzug  vor  allem 
verleiht,  was  ein  nicht  praktisch-kiinstlerisch  vorgebildeter  Kunst- 
historiker   h&tte    zawege   bringen  konnen.    Den  verschiedenen  Baa-  and 


r^rtrtrtlr-  Original  from 

byV^UUglL  UNIVERSITY  OF  MICHIGAN 


104  •  Kritiken 

Schmuekteilen  wird  im  einzelnen  naekgegangen  and  jeweils  angedeutet, 
wieweit  sie  als  spezifisch  colnisch.  rheinisch,  niederdeut&ch  am  bemtchten 
Bind  So  ist  z.  B,  ausfuhrlicli  von  den  ^Grinkopfen'*  (etne  best!  mm  te 
Fratzenart),  „die  ansckeinend  nur  in  den  Weinorten  Coin  und  Trier  und 
ihreiu  Einflufigebiet  (Miingtereifel,  Xeufi,  MLinchen-GladbaelvJvorkomineu14, 
vuu  den  in  Niederdeutsdiland  und  den  Niederlanden  all  genie  in  ilblidien 
.  Kv.it men balken",  vom  Zinnenkranz  mil  den  an  ihm  vorgebauten  Aus- 
lugtiinndien,  von  den  schSnen  C51ner  Treppentiirnien ,  von  denen  leider 
die  meisten  seit  der  Mitte  des  19,  Jalirkunderts  verschwunden  sind,  von 
der  weit  varbreiteten  Faasadenmalerei.  von  den  Hauezeichen  und 
Heiligenfiguren,  wovon  gerudezu  eine  Art  Statistik  gegeben  wirdt  u.  a.  m, 
die  liede. 

Abschnitt  III  behandelt  sodann  den  A  us  ban  —  typisch  ftir  Coin 
sind  hier  von  etwa  1590  bis  zur  Mitte  de$  18.  Jahrhunderts  u,  a.  die 
reich  ornamentierten  Stuckbalkendecken  — ?  wo bei  zum  Schlufi  selbst  auf 
die  Mobel  kurz  eingegangen  und  ankangsweise  das  Inventor  des  Pfarr- 
hauses  von  St.  Kolumba  vom  22.  Oktober  1410  mitgeteilt  wird.  Die 
VeroffentHchung  derartiger  SLlterer  Verzetchnisse,  der  en  sich  gewiB  nocii 
manche  in  unseren  Ardiiven  verbergen,  muB  aucli  im  Sinne  der  noch 
so  notigen  FSrdernng  der  Forscliung  uber  deutscbe  Altertilmer  beaonders 
begTiiflt  werden. 

Mit  dem  IV.  Abschnitt,  in  dem  der  gesamte  Baubetrieb  ge- 
schildert,  der  Entwicklung  und  Beteiligung  der  Bauzunfte  nackgegangen, 
die  stiidtische  Bauverwaltung  dargelegt,  auck  iiber  Kosten,  Preise,  Lohne 
alles  Notige  beigebraekt  wird ,  bewegt  aich  der  Yerfa&ser  ebeuso  sicker 
auf  wirtsckafts*  und  kulturgeschichtUchem  Bodent  wie  er  dann  im  V, 
und  letzten  Abscknitt  ,  der  der  Entwicklung  der  Banformen 
(I.  lin  Mittelalter,  2.  die  Benaissance,  3*  BaroekT  Rokoko  nnd  Klassi- 
zismus)  gewidmet  ist,  alien  Anforderungen  der  eigentllcken  knnstwisaen- 
st- haft  lichen  Forsehung  mit  Gliick  gerecht  zu  werden  aucht .  Wiederholt 
wird  dabei  audi  auf  die  Entwicklung  und  stilistische  Eigenart  der 
Nachbargebiete  (AU-Dilsseldorf,  das  bergische  Land,  SchloB  Briihl  uaw.) 
and  die  sich  ergebenden  Wechselbeziehungen  Bedacht  genommen  nnd  fir- 
mi  lit  hockstens  ein  die  Hauptergebnisse  dieaer  ganzen,  aufierst  gewissen- 
itaften  und  ins  einzelne  gehenden  Forschung  in  ein  em  groBlimgen  und 
farbigen  Bilde  zusammenfassendes  SchluBkapitel. 

I  in  ubrigen  aber  ist  das  Coiner  Woltuhauswerk,  zu  dessen  besserer 
Nutzung  nock  sorgtUltige  Qm-,  Person  en- und  Sackverzeiehnisse  dienen, 
.so  sehr  aus  eineni  GuB  und  in  seinem  festen  Gefugef  seiner  soliden 
nurcbbildung   und    der   Uberall   wokl   Uberiegten   Okonomie   der   Anord- 


r^rtrtrtlr-  Original  from 

byVrUUgl^  UNIVERSITY  OF  MICHIGAN 


Kritiken  105 

nang  —  wir  konnen  es  nur  wiederholen  —  eine  derartig  achtung- 
gebietende  Leistung,  da 6  es  wohl  fur  lange  Zeit  einenf  ich  mochte  fast 
sagen  den  Hauptplatz  unter  den  Veroffentlichungen  gleichen  oder  ahn- 
lichen  Schlages  einnehmen  wird. 

Nurnberg.  Theodor  Hampe. 

Alfred  TOD  Martin,  Coluccio  SalutatisTraktat  „VomTyrannen". 
Eine  kulturgeschichtliche  Untersuchung  nebst  Textedition.  Berlin, 
RothBchild  1913.  98  u.  XXXIV  SS.  M.  4,80  (=  Abhandlungen 
zur  Mittleren  and  Neueren  Geschichte,  edd.  Below,  Pinke,  Meinecke. 
Heft  47). 

DerS6lb6,  Coluccio  Salutati  und  das  humanistische  Lebens- 
ideal.  Ein  Kapitel  aus  der  Genesis  der  Renaissance.  Leipzig, 
Teubner  1916.  IX  u.  299  SS.  M.  12  (=  Beitrige  zur  Kultur- 
geschichte  des  Mittelalters  und  der  Renaissance  ed.  W.  Goetz.  Bd.  33). 

Ernst  Walser,Poggi us  Plorentinus.  Leb^n  und  Werke.  Leipzig, 
Teubner  1914.  VIII  u.  567  SS.  4  Tafeln.  M.  16  (=  BeitrUge  zur 
Kulturgeschichte  des  Mittelalters  und  der  Renaissance  ed.  W.  Goetz. 
Bd.14). 
Coluccio  Salutati,  der  erste  in  der  Reilie  der  beriibmten  Floren- 
tinischen  Staatskanzler,  ist  neuerdings  der  Gegenstand  lebhaften  Inter- 
esses  geworden.  Nachdem  Novati  seine  Jugend  geschildert  und  seinen 
Briefwechsel  in  einer  kritisch  vortrefflichen  Ausgabe  vorgelegt  hat,  wie 
wir  sie  noch  fur  keinen  anderen  italienischen  Humanisten  haben,  hat 
Martin  sich  in  einer  Reihe  von  Einzelabhandlungen  mit  dem  Manne  be- 
sch&ftigt  Nachdem  er  seinen  Tractatus  de  Tyranno  mit  umsichtiger 
Einleitung  herausgegeben  hat,  hat  er  ihn  zun&chst  in  seinen  Beziehungen 
zum  Mittelalter1,  dann  in  seinen  Beziehungen  zur  Renaissance  erfafit, 
daneben  geht  noch  ein  Artikel  im  Archiv  fttr  Kulturgeschichte,  Bd.ll. 
fiber  die  Popularphilosophie  Salutatis.  Den  Traktat  vom  Tyrannen  hat 
auiierdem  gleichzeitig  der  italienische  Rechtshistoriker  Ercole  in  den  von 
Josef  Kohler  geleiteten  Quellen  der  Rechtsphilosophie,  Bil  1914,  heraus- 
gegeben, ebenfalls  mit  umfangreicher  Einleitung  und  auf  Grand  groBeren 
Handschriftenmaterials,  so  da6  wir  schon  eine  ganze  kleine  Literatur 
fiber  Salutati  bekommen  haben. 

Die    Hauptabsicht    Martins    ist,    uns    in  Salutati    eine  Ubergangs- 
erscheinung  vom  Mittelalter  zur  Renaissance  vorzufuhren  und  damit  die 


1  Mittelalteriiche  Welt-  und  Lebensanschauung  im  Spiegel  der  Schriften 
Coluccio  Salutatis  (Historische  Bibliothek  Bd.  33,  Mttnchen,  Oldenbourg  1913). 


r^rtrtrtlr-  Original  from 

byV^UUglL  UNIVERSITY  OF  MICHIGAN 


r:1 


r,?$ 


t 


106  Kritiken 


Bedeutung  des  Humanismus  far  diesen  tlbergang  iiberhaupt  zu  erhelleo. 
Man  koonte  sich  das  auf  dem  Wege  gezeigt  denken,  dafi  Salutati  einer- 
*\  seits  mit  seinem  Lehrer  Fetrarka  and  andererseits  mit  seinen  Freonden 

and  Schiilern  Brani  and  Poggio  zusammengestellt  wird.  Das  wurde  sofort 
zeigen,  was  es  bedeutet,  dafi  Salutati,  nicht  ohne  den  Einflafi  Dames, 
viel  raehr  scholastisch  ist  als  Petrarka,  dafi  er  von  der  Jurisprudenz 
herkommt,  die  Fetrarka  ablehnt,  aber  als  Politiker  and  Burger  eines 
modernen  Staatswesens  in  ganz  anderer  Weise  za  den  Problemen  des 
sozialen  Lebens  Stellnng  nehmen  mafi,  als  es  Fetrarka  tat,  and  ebenso, 
dafi  ihn  von  Brani  eine  weitgehende  Yerchristlichang  der  Stoa,  sowie 
der  Mangel  an  historischem  Realismas  trennt,  der  bei  ihm  nur  un- 
geniigend  darch  pbilologische  Kritik  ersetzt  wird,  von  Poggio  aber 
scheidet  ihn  vor  allem  die  TTnf&higkeit,  das  Altertom  asthetisch  als  eine 
Einheit  za  erfassen. 

Martin  hat  diesen  Weg  nicht  eingeschlagen.  Er  kommt  von  den 
grofien  Konzeptionen  von  Eicken,  Borckhardt  and  Troeltsch  her  and 
sacht  sich  and  Salatati  an  ihnen  za  orientieren.  Dadurch  entsteht  ein 
gewisses  Mifiverh&ltnis  fftr  den  Gegenstand,  das  manchmal  fast  koroisch 
"mrkt,  zumal,  da  Martin  es  liebt,  die  Dinge  aach  an  der  Darstellung 
ins  Breite  and  ErhShte  gehen  za  lassen.  Immerhin  sind  aach  so  er- 
hebliche  Ergebnisse  za  gewinnen  gewesen. 

Die  Doppelgestalt  Salatatis  zeigt  sich  schon  in  seiner  Abhandlang 
De  Tyranno,  deren  Bedeutung  uns  der  Jurist  Ercole  noch  schtofer  ins 
Licht  gesetzt  hat:  Salatati  ist  theoretischer  Monarchist,  schon  deshalb, 
weil  die  Monarchie  das  Abbild  der  gottlichen  AUeinherrschaft  ist,  seine 
ganze  Beweisfdhrang  ist  aber  nur  vom  Standpoint  der  autonomen 
Kommune  aus  verst&ndlich.  Er  hat  sich  von  der  alten  Vorstellong  d«r 
Papst-Kaisermonarehie  wenigstens  hier  ganz  frei  gemacht,  gerade  damit 
kommt  er  aber  die  Kirchenv&ter  wie  uber  Bartolus  hinaus,  dessen  merk- 
wiirdig  verzwickte  Stellung  zur  Frage  der  Tyrannis  ons  Ercole  and 
neuerdings  ein  englisches  Buch  von  Cecil  Sidney  Woolf  klar  gemacht 
haben.  Aber  auf  der  Suche  nach  einer  neuen  Legitimierung  der  Tyrannis 
ist  Salutati,  charakteristisch  genug,  wieder  auf  halbem  Wege,  bei  der 
stillschweigenden  Zustimmung  der  Beherrschten,  stehen  geblieben;  bis  za 
Machiavell  ist  also  noch  eine  gate  Strecke.  —  Salatati  steht  aber  aach 
zwischen  Mittelalter  und  Renaissance  in  der  Frage  der  Freundschaft, 
der  Liebe  and  Ehe,  ja  der  Bedeutung  der  Wissenschaft  fur  .das  Leben 
iiberhaupt,  die  fur  einen  Renaissancemenschen  zentral  ist.  tlberall  macht 
er  Ans&tze  zur  Wurdigung  dieser  Giiter  als  diesseitiger  Werte,  iiberall 
schlftgt  ihm  die  theologisch-teleologische  Tendenz  in  den  Nacken.    Das 


r^rtrtrtlr-  Original  from 

byV^UUglL  UNIVERSITY  OF  MICHIGAN 


Kritiken  107 

kommt  vor  allem  daher,  weil  er  das  scholastische  Denksystem  mit  seiner 
.  Stufenfolge  der  Werte  nicht  lassen  kann,  ja  es  wird  bei  ihm  durch 
juristische  Konstraktion  offenbar  noch  verstftrkt.  —  Will  man  Salutatis 
Stellung  zn  den  grofien  Lebensmachten  kurz  bezeichnen,  so  wird  man 
sagen  durfen:  die  drei  Kreise  „ fides,  civitas  and  natura",  in  die  er  den 
Menschen  einspannt,  sind  fttr  ihn  noch  in  durchaus  scholastisch-aristo- 
telischer  Weise  ubereinander  gebaut,  sein  ganzes  Denken  bleibt  ad 
fidem  orientiert,  wird  es  mit  zunehmendem  Alter  sogar  immer  mehr. 
Deshalb  bleiben  seine  Versuche,  dem  biirgerlichen  and  natiirlichen  Lebens- 
kreis  selbst&ndige  Oeltnng  zu  schaffen,  fur  sein  eigenes  Wesen  ziemlieh 
frnchtlos.  Aber  die  Lebenskr&fte  der  neuen  Bildung,  fiir  die  er  ein- 
tritt,  wirken  —  ganz  ahnlich  wie  bei  anserem  deutschen  Wimpfeling, 
mit  dem  es  lohnt,  ihn  zu  vergleichen  — ,  iiber  ihn  hinaus  und  erzengen 
schon  in  der  nftchsten  Generation  Bruni  und  Poggio,  die  zwei  wich- 
tigsten  Spielarten  des  reinen  Humanistentypus. 

Diese  Dinge  hat  Martin  durch  eine  bis  ins  kleinste  gehende  Analyse 
der  Gedaakenwelt  Salutatis  uns  vorgestellt.  Im  einzelnen  bleibt  mancherlei 
einzuwenden.  Der  Versuch.  allgemeine  Ergebnisse  zu  gewinnen,  fuhrt 
ott  dazu,  dafi  Briefstellen ,  aus  ihrem  Zusammenhang  gelost,  einen 
anderen  Sinn  geben,  als  die  Meinung  des  Briefschreibers  gewesen  ist,  dafi 
Einflfisse  oder  wenigstens  Beziehungen  gesucht  wenlen,  wo  sicher  keine 
vorhanden  sind,  z.  B.  zu  Marsilius  von  Padua  und  Occam,  und  daB 
uberhaupt  gerade  die  personliche  Stellung  Salutatis  als  politische  und 
literari8che  Personlichkeit  fast  vollig  ausgelfischt  erscheint,  wahrend  doch 
seine  Briefe  zeigen,   dafi  er  mehr  als  ein  blofier  Humanistentypus  ist. 

Aber  im  ganzen  dflrfen  wir  unsere  Freude  daran  haben,  dafi  hier 
einmal,  und  noch  dazu  an  einem  Gegenstand  zweiten  Ranges  gezeigt  ist, 
wieviel  eine  eindringende  Betrachtung  des  Humanismus  fiir  die  Geistes- 
geschichte  hergibt. 

Das  Buch  Walsers  iiber  Poggio  ist  eine  in  vieler  Hinsicht  will- 
kommene  Erginzung  zu  Martins  Arbeiten  iiber  Salutati,  aber  es  ist  ganz 
anderer  Art.  Es  unterscheidet  sich  von  ihnen  sowohl  in  dem ,  was  zu 
leisten  war,  als  in  der  Begrenzung  und  Losung  der  Aufgabe.  Wahrend 
Martin  die  kritischen  Yorarbeiten  so  gut  wie  ganzlich  durch  Novati 
getan  fand  und  wenigstens  die  Briefe  vollstandig  benutzbar  vor  sich 
hatte,  mufite  fiir  Poggio  zun&chst  der  Brief wechsel  gesammelt  werden. 
Dafi  die  alte  Ausgabe  de  Tonellis  nicht  geniigte,  wufiten  wir  seit  Jahren, 
ebenso  dafi  Wilmanns  eine  neue  vorbereitete.  Daraus  ist  nichts  ge- 
worden;  aus  den  reichen  Schatzen  seiner  Sammlung  hat  Wilmanns  im 
Zentralblatt  fur  Bibliothekwesen  1913  einen  Teil  vorgelegt,  im  iibrigen 


r^rtrtrtlr-  Original  from 

byV^UUglL  UNIVERSITY  OF  MICHIGAN 


108  Kritikcn 

hat  Walser  diese  Aufgabe  angetreten.  und  er  hat  eine  Anzahl  wichtiger 
ungedruckter  Stiicke  mit  zahlreichen  Urkunden  aus  dem  Florentiner 
Archiv  diesem  Bande  als  Anhang  beigegeben.  Sagen  wir  gleich,  daB 
die  Edition  der  schwachste  Teil  seiner  Arbeit  ist,  wenigstens  die  ersten 
Briefstiicke  sind  in  dieser  Form  unmoglich,  die  Verbesserungen  liegen 
zum  Teil  auf  der  Hand.  Doch  kommt  darauf  nicht  viel  an,  der  Schwer* 
punkt  liegt  in  der  Biographie,  der  nun  trotz  der  alteren  Vorarbeiten 
ganz  von  neuem  zu  machen  war. 

Walser  hat  sie  in  strenger  Chronologie  aufgebaut,  die  19  Kapitel 
fuhren  von  der  Geburt  bis  zum  Tode,  sie  verkniipfen  aufiere  und  innere 
Entwicklung  in  der  Art,  dafi  die  erstere  voransteht,  der  Zusammenhang 
der  letzteren  nicht  selten  gesucht  werden  muB.  Ebenso  beschr&nkt 
Walser  sein  Thema  auf  die  Erorterung  der  unmittelbar  mit  Poggios 
Personlichheit  und  Schriftstellerei  zusammenhangenden  Fragen,  um  nicht 
eine  Geschichte  des  Friihhumanismus  schreiben  zu  mussen.  DaB  er  zu 
einer  solchen  sehr  wohl  beffchigt  wire,  zeigt  seine  im  Archiv  tiir  Kultur- 
geschichte  Bd.  11  gedruckte  Habilitationsvorlesung. 

Walsers  Auffassung  Poggios  weicht  nun  von  der  herkommlichen,  wie 
sie  bei  Voigt,  Burckhardt  und  Rossi  vorliegt,  ziemlich  stark  ab.  Er 
sieht  in  ihm  schon  in  jungen  Jahren  nicht  den  epikureischen  Spotter, 
wie  wir  ihn  aus  den  Fazetien  und  aus  den  Briefen  vom  Konstanzer 
Konzil  im  Gedftchtnis  haben,  sondern  einen  warmherzigen  christlichen 
Laien,  der  sich  einen  objektiven  Religionsbegriff  zureehtgemacht  hat, 
welcher  ihn  ebenso  von  dem  orthodoxen  Salutati  wie  von  Filelfo  und 
Beccadelli  scheidet.  Insbesondere  findet  Walser  in  dem  „Exil  in  Eng- 
land14 eine  Zeit  innerer  Klarung  Poggios.  Seine  religiosen  tJberzeugungen 
vertiefen  sich  hier,  er  erkennt,  daB  er  nicht  zum  Priester  tauge  und  er 
gewinnt  gerade  aus  dieser  Erkenntnis  ein  tieferes  Verhaltnis  zu  den 
raoralischen  Fragen  und  nahert  sich  damit  wieder  dem  Humanismus 
Petrarkas.  Von  hier  aus  leitet  Walser  alle  wesentlichen  AuBerungen 
der  christlichen  Lebensphilosophie  Poggios  her,  die  zunachst  in  den  drei 
philosophischen  Episteln  von  1424  vorliegen  und  dann  in  den  grofien 
Traktaten  des  Greisenalters ,  vor  allem  in  den  Abhandlungen  De  infe- 
licitate  principum.  De  varietate  fortunae  und  dem  Dialog  In  Hypocritas 
ausgereift  sind. 

Ich  gestehe,  daB  mich  Walsers  Ausfuhrungen.  so  umsichtig  und  klar 
sie  formuliert  sind,  doch  nicht  iiberzeugt  haben.  Es  ist  ganz  klar,  daB 
der  Kampf  gegen  Mendikanten  und  Observanten  nicht  auf  Kirchen- 
feindlichkeit  zu  deuten  braucht,  daB  der  Tadel  von  Papsten  und  hohen 
kirchlichen  Wiirdentragern  kein  Beweis  gegen  die  Orthodoxie  des  Autors 


r^rtrtrtlr-  Original  from 

byV^UUglL  UNIVERSITY  OF  MICHIGAN 


Kritiken  109 

zu  sein  braucht,  daB  jedenfalls  solche  Dinge  so  wenig  wie  die  Fazetien 
genugen,  urn  Poggio  zum  ,,Heidnischen  Humanismus"  zu  stellen.  Aber 
ist  er  deshalb  eia  Vertreter  „christlicher  Laienfrommigkeit"?  Ich  glaube, 
man  braucht  nur  seine  Stellung  zur  Fortuna  anzusehen,  urn  dies  zu 
verneinen.  For  Poggio,  wie  ich  ihn  auch  nach  Walsers  Buch  sehe, 
sind  zwei  Dinge  charakteristisch :  seine  Abneigung  gegen  jedes,  auch 
das  rhetorische  Pathos,  und  seine  bald  liebevolle,  bald  sarkastische  Ver- 
senknng  in  die  Einzelheiten  des  realen  Lebens;  sein  Interesse  fur  Medizin 
und  Geographie  hangt  danrit  zusammen,  aber  auch  seine  F&higkeit, 
Landschaften  zu  schildern,  die  Alten  als  literarische  Personlichkeiten, 
nicht  bloB  als  Autoritaten  zu  sehen  und  das  Altertum  selbst  uber  sie 
hinaus  aus  den  Denkmaiern  lebendig  werden  zu  lassen.  Darin  liegt 
seine  Starke  und  seine  Schwache,  er  hat  in  beiden  Punkten  etwas  voltai- 
rianisches.  Er  hat  das  Rom  der  Mirabilia  noch  in  viel  weiterem  Sinne, 
als  Renmont  meint,  beiseite  geschoben.  Nun  ist  er  aber  nicht  nur  als 
Schriftsteller,  sondern  auch  als  Denker  viel  zu  sehr  Realist  und  viel  zu 
stark  am  Leben  in  seinen  Einzelheiten  interessiert,  als  daB  er  eine  ge- 
schlossene  Weltanschauung  entwickelt  hatte.  Er  begniigt  sich  damit, 
sich  in  den  alten  Formen  Raum  ftlr  seine  Personlichkeit  zu  machen  und 
in  diesem  Raume  Harmonie  und  Sauberkeit  herzustellen.  Diese  Har- 
monie  und  Sauberkeit  sind  aber  nur  asthetisch,  nicht  moralisch,  das 
scheidet  ihn  von  Petrarka,  und  diese  PersOnlichkeit  hat  gar  kein  Be- 
diirfnis  nach  Aktivit&t,  noch  weniger  nach  Propaganda,  das  scheidet  ihn 
von  Salutati,  von  dem  ihm  nachst  verwandten  Enea  Silvio,  auf  h8herer 
Stnfe  von  Erasmus  ebenso  wie  von  Machiavell.  Die  kiinstlerische  Selbst- 
darstellung  und  die  kiinstlerische  Darstellung  seiner  Umgebung,  der 
Menschen  und  der  Dinge,  beherrschen  auch  seine  Produktion.  Dadurch 
wird  er  anziehend  und  im  Grande  liebenswiirdig.  Deshalb  ist  er  als 
Kuriale  an  der  Kurie  des  15.  Jahrhunderts,  in  einem  doch  nur  schwatzen- 
den,  nie  handelnden  Schreiberkollegium  so  sehr  an  seinem  Platz  und  als 
Florentiner  Kanzler  so  gar  nicht.  Um  den  Menschen  ganz  zu  ver- 
stehen,  sollte  man,  wie  Walser  treffend  hervorhebt,  noch  viel  mehr  von 
den  einzelnen  Umstanden  seines  Lebens  wissen,  als  uns  uberliefert  ist. 
Er  war  ein  Stimmungsmensch  wie  nur  einer,  die  Fahigkeit,  auf  Reize 
zu  reagieren,  ist  bei  ihm  erstaunlich,  fast  all  seine  Schriften  sind  Ge- 
legenheitsschriften.  Der  Humanismus  verdankt  ihm  moralisch  nur  Nega- 
tives. Poggio  hat  sich  von  der  scholastischen  Denkweise,  mit  der  sich 
sein  Lehrer  Salutati  sein  Leben  lang  herumschiagt,  schmerzlos  gelost; 
im  ubrigen  aber  wirkt  er  nur  asthetisch,  hipr  aber  befreiend  und  auf- 
bauend  zugleich.     Es  ware  der  Erwagung  wert,   ob  man  nicht  all  die 


f^rtrtrtL-  Original  from 

byVrUUgl^  UNIVERSITY  OF  MICHIGAN 


HO  Kritiken 

kleinen  und  grofieu  Ausfolle  der  Polemik  Poggioa  in  letater  Linie  auf 
iisthetische  Unlustgefuhle  zuruekflihren  konute* 

Diese  Betraditungen  stehen  bei  Walser  nicht  varan,  aber  sie  ruheu 
auf  seiner  Arbeit,  die  in  ihrer  Griindlichkeit  und  Anspruchslosigkett  der 
Farm  irleidi  erfreulich  wirkt  und  sicher  eiuen  Markstein  in  der  Foraehung 
liber  den  italienischen  Humanismus  bedeutet.  Wir  haben  alien  Gnmd, 
ihm  datlr  dankbar  zu  sein  und  erhoffen  nan  von  ibm  die  Ausgabe  der 
Briefe, 

Miincheii.  Paul  Joachimsen. 

J*  Strieder,  Studien   zur  Geschiehte   kapitalistischer  Organi- 
sationsformem     Kartelle,     Monopole    und    Aktienge&ell- 
haften     i in    Jlittelalter    und    zu    Begins    der    Neuzeit. 
Miinchen  und  Leipzig  1914,  XXIX  u.  486  S, 

Als  „auf  neuein  arehivalischen  Material  aufgebaute  Einzelunier- 
f»urhung  fur  die  Geschichte  dea  Friibkapitalisnius,  der  —  in  Beutsch* 
land  —  in  der  zweiten  H&lfte  des  16.  Jahrbunderts  seineo  Hohepunkt 
erreicht",  will  der  vorliegende  stattliche  Band  nacb  den  Worten  des  Vor- 
worta  yewertet  sein.  Da  erhebt  sich  allerdi&ga  eine  Vorfrager  Was  iat 
es  rnit  dem  Fruhkapitalismus?  Zwei  Jahre  nach  Erscheinen  des  Strieder- 
schen  Buches  wurde  der  Begriff  ?tKapitalisnmB"  und  mit  ihm  audi  die 
Verbindung  ^Friihkapitalismus*'  als  unbestimmt,  schilternd  und  desh&lb 
als  ungeeignet  fur  die  wiasenschaftliche  Erorterung  von  R.  Passow  ver- 
worfen1.  Die  Grunde,  die  Passow  vorbringt,  erscheinen  inir  einleuchtend, 
das  Wort  n Fruhkapitaiismus"  in  der  Tat  entbebrlich.  Es  ware  nichts 
weniger  als  angebracht,  dem  Verfaaser  irgendeinen  Vonvurf  aus 
der  Yerwendung  dieses  bisher  allgemein  eingeburgerten  Begriffea  zn 
machen;  es  iat  aber  doeh  wohl  notwendig,  festzustellenj  was  Sir,  im 
besonderen  bei  dem  Worte  JrKapitalismus"  vorscliwebt.  Die  Ant  wort 
lautet:  die  GroBuuternehmung  (&  V);  aie  iat  ihm  das  eigentlieh  Oha* 
rukteristiache  des  entwfckelten  ^Kapitalismus"  *;  und  damit  wird  fur 
ilm  zum  ,.  Fruhkapitalismus"  jene  Zeit,  in  denen  die  ersteu  AnfUnge 
und  das  erste  gewaltige  Hervortreten  von  Organisationaformen  der 
GroGunternehmung  nachweisbar  sind:  das  auagehende  Mittelalter  und  die 
ersten  Jahrzehnte  der  Neuzeit 


1  Jbb«  f.  Nationalokouomie  u.  StatiatikT  Bd+  107,  S,  4S3ff, 

1  Damit  trifft  Strieder  in   der  Sache  mit   Passow   znaammen,   der  daa 

^kapitalistiache  Zeitalter*   durch  die  ^Epoche  der  groBen  Unternehmuugeu* 

ersetzt  wiasen  mttebte.    A,  a.  (X  S.  486+ 


r^rtrtrtlr-  Original  from 

byV^UUglL  UNIVERSITY  OF  MICHIGAN 


Kritikeu  111 

Unter8uchungen  iiber  die  Bedeutung  des  Bergbaues  und  Erzhandels 
fur  die  Entwicklung  der  deutschen  Volkswirtschaft  urn  die  Wende  vom 
Mittelalter  zur  Neuzeit  stellt  Str.  an  die  Spitze  des  ersten  Baches, 
welches  das  Verhaltnis  von  „Montanindustrie  and  Frtihkapitalismus" 
behandelt;  mit  gatem  Grande.  Die  auBerordentliche  Bedeatang  des  da- 
maligen  deatschen  Bergbaues,  zumal  bei  den,  mit  Aasnahme  des  Silbers, 
steigenden  Metallpreisen,  wird  durch  die  Darstellung  Strieders  recht 
anschaulich  dargetan * ;  and  neben  dem  Bergbau  aaf  dem  eigentlichen  deat- 
schen Gebiet  gerieten  Bergbaa  und  Erzhandel  in  Ungarn  und  den  meisten 
benachbarten  L&ndern  damals  immer  st&rker  in  deutsche  Abh&ngigkeit 
oder  gar  dentschen  Besitz.  Genauer  gesagt:  in  den  Besitz  der  ober- 
deutschen  H&user,  namentlich  der  Fugger.  Denn  zum  Teil  losen  sie 
ftlteren  dentschen  Einflufi  im  Auslande  ab:  so  den  der  Hansen  in 
Schweden,  England  und  Ungarn  (S.  7f.).  Dennoch  ist  der  Bergbau  nicht 
als  Entstehungsgrund  der  neuen  groBen  Verm5gen  anzusprechen.  Uber- 
zeugend  erbringt  diesen  Nachweis  das  zweite  Kapitel.  Nicht  der  Berg- 
bau, sondern  der  Handel  mit  den  Erzeugnissen  des  Bergbaues,  der 
Metallhandel,  hat  die  grofien  Gewinne  abgeworten,  die  schon  vorhan- 
dene  „Urvermogen"  urn  die  Wende  zur  Neuzeit  anschwellen  lieBen; 
die  TrSger  dieses  Metallhandels  sind  aber  Manner,  die  bereits  in  an- 
deren  Handelsunternehmungen  diese  7,Urvermogen"  gewonnen  haben. 
Was  sich  also  feststellen  lafit,  ist  das  Eindringen  „des  kapitalistischen 
Kaufmanns"  zun&chst  in  den  Metallhandel,  dem  aber  infolge  des  Ver- 
lagssystems  des  Handlers  dem  Hiittenmeister  gegeniiber,  infolge  des 
immer  steigenden  Kapitalbedarfs  des  Bergbantreibenden  —  Bergwerks- 
produzenten  sagt  Str.  in  merkwurdiger  Wortbildung  —  ein  Eindringen 
auch  in  den  Bergbaubetrieb  folgt.  Dafi  fur  den  Metallhandel  eigentlich 
nur  bereits  sehr  kapitalkraftige  Kaufleute  in  Betracht  kamen,  liegt  vor 
allem  in  dem  Vorkaufsrecht  des  Landesherrn  der  Erzerzeugung  gegen- 
iiber  und  der  Verbindung  dieses  Rechtes  mit  der  Befriedigung  ihres 
Kredits,  das  „in  Abschlussen  langjahriger  Erzlieferungen  ein  bequemes 

1  Reichlich  weit  geht  allerdings  die  Formulierung,  daB  Bergbau  und  Erz- 
handel damals  „durchaus  den  bedeutendsten  Zweig  der  Wirtschaft  des  Heiligen 
Rdmischen  Reichs  deutscher  Nation14  ausmachten  (S.  3).  Selbst  fttr  ein  Gebiet, 
in  dem  der  Bergbau  damals  eine  so  fiihrende  Rolle  spielte,  wie  Tirol,  raumt 
ihm  Wopfher  („Die  Lage  Tirols  zu  Ausgapg  des  Mittelalters",  1908,  S.  65) 
seiner  wirtschaftlichen  Bedeutung  nach  doch  nur  die  zweite  Stelle  hinter  der 
Landwirtschaft  ein.  Das  Wopfnersche  Buch  scheint  Str.  entgangen  zu  sein; 
es  fehlt  in  dem  stattlichen  Literaturverzeichnis.  —  Vgl.  auch  v.  Below  „Welt- 
wirtschaftliches  Archiv",  Bd.  5,  S.  455  u.  Rehme,  „ Jbb.  f.  Nat.  u.  Stat."  Bd.  106, 
S.  168. 


C*  f\r\n  1   fc  Original  from 

byV^UUglL  UNIVERSITY  OF  MICHIGAN 


112  Kritiken 

Mittel  fand,  uui  groBe  Gelddarlehn  zu  erhalten"  (S.  31),  Hierzu  waren 
aber  bereite  kapitalkraftige  Kaufleute  notwendig;  die  bescheidenen  Mittel 
einzelner  Gewerker  batten  dazu  niemals  gelangt.  So  wurde  der  Erz- 
handel  ausgesprochener  GroBhandel,  der  sich  auf  frnhere  Gewinne  seiner 
Trager  in  andern  Handelszweigen  stutzte.  —  Das  Eindringen  dieses 
GroBhandels  tiber  den  Metallhandel  hinaus  in  den  eigentlichen  Bergbau- 
betrieb  schuf,  90  fiihrt  das  dritte  Kapitel  aus,  „fruhkapitalistische  Orga- 
nisationsformen"  —  sagen  wir:  die  ersten  Organisationsformen  der  GroB- 
unternehmung.  Auf  der  einen  Seite  eine  groBe  Zahl  von  Lohnarbeitern 
rait  den  dunklen  Schattenbildern  der  Lage  des  Lohnarbeiters ,  solange 
er  gegen  riicksichtelose  Ausbeutung  seiner  Person  nicht  gesch&tzt  ist, 
aber  auch  schon  mit  Streikversuchen  und  Streikbekampfungen  durch  die 
Unternehmer  \  Auf  der  anderen  Seite  ,,wirkliche  konzentrierte  kapita- 
listische  Groflbetriebe",  „eigene  industrielle  GroBbetriebe"  in  den  Handen 
der  friiheren  Nurkaufleute.  Saigerhiittenunternehmungen  schiefien  wie 
Pilze  aus  dem  Boden,  und  einzelne  montariindustrielle  Unternehmungen 
vereinigen  sich  zu  groBen  Gesellschaften.  Dazu  entstaud  in  den  Kuxen 
iiber  Bergwerkanteilen  „das  erste  bedeutungsvolle  Inbaberpapier",  deren 
Spekulation  treibende  Inhaber  oft  „dem  Unternehmen,  dessen  Mitbesitzer 
sie  durch  ihre  Anteilscheine  waren,  durchaus  fremd  gegentiberstanden". 
—  Sehr  ausgesprochene  Ziige  der  GroBunterneJimung  hat  Str.  in  diesem 
ersten  Buche  klargelegt,  es  klingt  in  die  Frage  aus,  ob  nicht  die  An- 
f&nge  von  Aktiengesellschaften,  Kartellen  und  Monopolen  auch  in  der 
Montanindustrie  zu  suchen  seien?  Den  Einwurf  der  ,,Theoretiker",  dafi 
eine  solche  Entwicklung  unmoglich  ware,  da  sie  im  Widerspruch  zur 
kanonistischen  Wirtschaftslehre  stande,  begegnet  Str.  mit  der  Feststel- 
lung:  ,,die  methodische  Geschichtsforschung  hat  gelehrt,  dafi  man  mit 
Urteilen  aus  Gesetzesvorschriften  aller  Art  auf  die  Realitat  der  Ding-e 
sehr  vorsichtig  sein  muB."     (S.  51  f.)*      Diese  Erwagungen  leiten  tiber 

1  Hier  sei  zur  Erganzung  auf  die  im  16.  Jahrhundert  auftretenden  Streiks 
der  Stecknitzfahrer  gegen  ihre  Unternehmer  im  Luneburg-Lttbecker  Salz- 
handel  verwiesen.  Vgl.  B.  Hagedorn  „Die  Entwicklung  und  Organisation 
des  Salzverkehrs  von  Lttneburg  nach  Lubeck  im  16.  und  17.  Jahrhundert'1, 
Zs.'d.  Ver.  flir  LUbeck.  Gesch  u.  Altertumskde.,  Bd.  17,  S.  Iff. 

*  Vielleicht  h&tte  manche  bittere  Polemik  an  Scharfe  verloren,  wenn  man 
sich  dieses  Gegensatzes  immer  bewuBt  gewesen  wftre.  Auf  rechtshistorischer 
Seite  besteht  leicht  die  Neigung,  aus  Verordnungen  fiber  eine  Materie  ihre 
wirkliche  Form  erschlieBen  zu  wollen.  lch  nenne  nur  die  Fragen  der  Im- 
munitat  und  der  Vogtei.  Wenn  dann  der  auf  die  Erfassung  der  tats&chlichen 
Entwicklung  eingestellte  Verfassungshistoriker  zu  Ergebnissen  kommt,  die 
sehr  wesentlich  von   der  Interpretation  einzelner  allgemeiner  Privilege  oder 


r*r\onlr  Original  from 

^^  UNIVERSITY  OF  MICHIGAN 


Kritiken  113 

zu  dem  zweiten  Buche  des  Werkes,  welches  das  Verh&ltnis  von  „  Kirche, 
Staat  and  Fruhkapitalismus"  behandelt  nnd  den  bezeichnenden  Leitspruch 
trftgt:  „Not  kennt  kein  Gebot." 

In  anschaulicber  Weise  wird  hier  im  AnschluB  an  die  in  der  alteren 
Literatar  vorhandenen  Ausfuhrungen  fiber  den  gleichen  Gegenstand  — 
icb  beschrftnke  mich  auf  die  Namen  Ehrenberg,  Hansen  und  Sombart  — 
und  in  deren  weiterem  Ansbau  der  Zwiespalt  zwischen  der  kirchlichen 
Wirtschaftslehre  nnd  der  immer  wieder  eutgegengesetzten  Praxis  von 
Kirche  nnd  Staat  dargetan1.  Am  besten  gelnngen  scheint  mir  die 
scharfe  Herausarbeitung  zwischen  Forderungen  and  Verordnungen  von 
Reichstag  and  Eeichsfiskal  —  beide  auf  der  Seite  der  erbitterten  anti- 
monopolistischen  offentlichen  Meinung  stehend  —  und  den  fortgesetzt  in 
entgegengesetzter  Richtung  gehenden  personlichen  Entscheidungen  der 
Kaiser  selbst,  erst  Maximilians,  dann  Karls  V.;  kein  Wonder:  Kredit- 
bedfirfnis  und  dessen  Befriedigung  durch  den  ,,Metallkauf '  kettete  sie 
fest  an  jene  groBen  oberdeutschen  Handelshftuser,  die  allein  diesen  vor* 
nehmen,  nnd  jenes  damit  befriedigen  konnten.  (S.  71  flF.)  —  Bedenken 
aber  mdchte  ich  vorbringen  gegen  die  einleitenden  GedankengRnge  dieses 
Baches  (S.  55—63),  Bedenken,  die  sich  weniger  gegen  die  Ausfuhrungen 
des  Verfassers  richten,  als  gegen  verbreitete  Anschauungen  in  diesen 
Din  gen,  die  er  hier  wiedergibt.  Es  geht  nicht  an,  die  „Entfaltung  des 
kapitalistischen  Geistes*"  ohne  weiteres  mit  der  „Entfaltung  des  In- 
dividnnms  aaf  dem  Gebiete  des  Wirtschaftslebens"  gleichzustellen,  wenn 
man  mit  Strieder  und  Sombart  —  wenigstens  fur  Deutschland  —  erst 
mit  der  Wende  des  15.  und  16.  Jahrhunderts  das  Auftreten  dieser 
geistigen  Wesensform  anerkennen  will.  „Menschen,  die  fiber  ihre 
Kreise,  fiber  ihre  Handels-  und  Gewerbsgenossen  hinauszukommen  such- 

anderer  normativer  Urknnden  abweichen,  so  ist  diese  Differenz  in  dem  Gegen- 
satz  zwischen  Gesetzesvorschrift  und  Wirklichkeit  zu  suchen.  Es  kann  aber 
nicht  zweifelhaft  sein,  dafi  die  innere  Erfassung  der  Wirklichkeit  die  vor- 
nehmste  Anfgabe  historiseher  Arbeit  bleiben  wird.  Vgl.  hierzu  neuerdings 
Rehme  a.  a.  0.  S.  164;  A.  Schulte,  Zs.  d.  Savignystiftg.  f.  Rechtsgesch., 
Bd.  37,  S.  666  und  die  Ausfuhrungen  des  Referenten  in  dieser  Zs.f  Bd.  17,  S.  528, 
und  Zs.  d.  Ver.  ffir  Lfibeck.  Gesch.  u.  Altertumskde.,  Bd.  19,  S.  98 f. 

1  Zu  beachten  sind  aber  die  Einschrftnkungen,  die  v.  Below  („Weltwirt- 
schaftliches  Archiv",  Bd.  5,  S.  466 f.)  und  Rehme  a.  a.  0.  S.  165,  an  der  von 
Str.  betonten  aktiv-,, kapitalistischen14  Politik  von  Kirche  und  Staat  durch  den 
Hinweis  auf  die  l&ngst  wahrzunehmende  praktische  Ausschaltung  des  Wucher- 
dogmas  in  bfirgerlichen  Kreisen  vornehmen. 

*  Uber  die  Unzulftnglichkeiten  dieses  Begriffs  siehe  Passow.a.  a.O.  S.468ff., 
dazu  v.  Below  „Weltwirtachaftliches  Archiv",  Bd.  9,  1917,  S-  260. 

Hitter.  VUrteljahnehrift.  1919.  l.  8 

..  Prvnnlp  Original  from 

digitized  by  VrUUglL  UNIVERSITY  OF  MICHIGAN 


114  Kritiken 

ten  and  hinauszukommen  wufiten.  Manner,  die  sich  nicht  mit  der  im 
allgemeinen  ublichen  Wirtschaftsweise  begnfigten,  die  wohl  eine  gewisse 
standesgem&Be  Wohnung  verbfirgte,  aber  # nicht  viel  darfiber  hinaus, 
Personlichkeiten,  die  neue  Erwerbsmoglichkeiten  kuhnen  Geistes  erf a£  ten, 
die  neue  Methoden  der  Beteiligung  eines  gesteigerten  Erwerbtriebes  sich 
zu  eigen  machten"  (8.  55)  —  hat  es  auch  in  friiheren  Jahrhnnderten 
deutscher  Geschichte  gegeben1;  die  ganze  koloniale  Bewegung  des  12. 
bis  14.  Jahrhonderts  ist  in  ihren  grofizugigen  Ergebnissen  ohne  Manner 
solcher  Art  iiberhaupt  nicht  zu  versteben;  die  gewaltige  wirtechaftliche 
Bliite  der  iuhrenden  Stadt  des  kolonialen  Deutschlands,  Lubecks,  bereiu 
im  13.  Jahrhundert  unerkl&rlich.  Man  wende  nicht  ein,  daft  die  „ge- 
schlossene  Stadtwirtschaft"  und  die  Beschr&nkung  auf  die  „gerechte 
Nahrung"  dem  entgegenstehen.  Beide  hat  es  auch  in  Llibeck  gegeben, 
—  aber  weit  entfernt,  am  Anfange  der  st&dtischen  Entwicklung  zu 
stehen,  folgen  sie  hier  als  Beaktion  und  Gegensatz  der  ersten  —  und 
vom  Standpunkt  wirtschaftsgeschichtlicher  Betrachtungaweise  —  kraft- 
vollsten  Periode  Lttbeckischer  Geschichte  im  Verlaufe  des  14.  Jahrhun- 
derts.  Der  hervorstechende  Zug  dieser  ersten  Periode  ist  aber  ein  aus- 
gesprochener  „Skonomischer  Individualismus"2.  Wenn  auch  zugegeben 
ist.  dafi  dieser  okonomische  Individualismus  noch  nicht  zu  GroBunter- 
nehmungen  gefrihrt   hats  —  und  diese  sind  ja  fftr  Strieder  unbedingt 


1  Vgl.  dazu  neuerdings  die  Zus ammenstellung  von  Nachweisen  bei  Bren- 
tano,  f,Die  Anfftnge  des  modernen  Kapitalismus",  1916,  S.  lllff. 

f  N&her  hierauf  einzugehen  ist  an  dieser  Stelle  unmOglich.  Die  hier  vor- 
getragenen  Satze  sind  ein  Ergebnis  von  Studien,  die  ich  als  „Grundlagen  der 
alteren  Lttbeckischen  Wirtschaftsgeschichte"  zu  verOffentlichen  hoffe.  —  Die 
aehr  geringsch&tzigen  Urteile  Sombarts  aber  die  wirtschaftiiche  Bedeutuug: 
LUbecks  auch  noch  in  der  zweiten  Auflage  seines  „modernen  Kapitalismus" 
hangen  zum  Teil  mit  seiner  mangelnden  Kenntnis  des  zwar  sprdden  und  in 
seiner  eindrucksvollen  Gesamtheit  bisher  wenig  zug&ngigen,  aber  doch  fiber- 
aus  reichen  &lteren  Quellenmaterials  dieser  wichtigsten  Stadt  des  kolonialen 
Deutschlands  und  des  mittelalterlichen  deutschen  Seebandels  zusammen.  — 
Neuerdings  hat  v.  Below  („Weltwirtscha£tiiches  Archiv",  Bd.  9,  1912,  8.  252) 
unter  Hinweis  auf  &ltere  Ausftthrungen  hervorgehoben,  dafi  „der  Zeit  der  aus- 
gebildeten  Stadtwirtschaft"  eine  Zeit  freierer  Bewegung  des  st&dtischen  Wirt- 
schaftslebens  vorausgeht.  Fttr  keine  andere  deutsche  Stadt  gilt  das  vielleicht 
in  so  ansgesprochener  Weise  wie  fftr  Lfibeck. 

*  Womit  aber  keineswegs  gesagt  sein  soil,  dafi  er  sich  in  „handwerks* 
m&fiigen"  Wirtscbaftsformen  erschGpft  habe.  Zwischen  „handwerksm&fiiger 
Wirtschaftsftthrung"  und  91Kapitalismus  =  Grofiunternehmung41  gibt  es  noch  sehr 
beachtenswerte  MOglichkeiten  von  selb&tftndiger  Bedeutnng,  nicht  nur  vom 
Werte  als  flttchtige  Ubergangaformen.    Denn  es  ist  immer  wieder  zu  betonen, 


by  Google 


Original  from 
UNIVERSITY  OF  MICHIGAN 


Kritiken  115 

uotwendig  als  Kriterien  des  Begriffs  „Kapitalismus",  auch  „Friihkapitalis- 
mus"  —  so  ist  ea  doch  nicht  recbt  einzusehen,  warum  nicht  auch  fur  jene 
Zeit  von  einem  starken  Erwerbstriebe ,  der  tiber  die  Deckung  des  not- 
wendigen  Bedarfs  hinausgeht,  and  dessen  Trflger  die  starke  Einzel- 
persdnlichkeit  ist,  —  das  versteht  Str.  doch  wohl  unter  dem  ,,kapitalisti- 
schen  Geist"  —  gesprochen  werden  sollte.  Man  k&me  so  allerdings  zu 
einem  „kapitalistischen  Geiste"  ohne  „Kapitalismus",  —  ein  Ergebnis, 
das  eigentlich  nur  die  Passowschen  Ausfiihrungen  iiber  die  wissenschaft- 
liche  Unbrauchbarkeit  beider  Worte  best&rkt.  Will  man  dieser  iilteren 
Zeit  st&dtischer  deutecher  Wirtschaftsgeschichte  aber  noch  nicht  den 
,,kapitalistischen  Geist"  zubilligen,  so  wird  man  es  anfgeben  miissen, 
diesen  mit  dem  „  Geist  des  Qkonqmischen  Individualism  us"  zu  identifizieren, 
ist  doch  dieser  sicher  fruher  ganz  unabh&ngig  von  Italien  als  sehr  wirksame 
psychische  Macht  in  Deutschland,  wenn  auch  nicht  ttberall,  festzustellen. 

Die  beiden  ersten  Bficher  sind  fur  Str.  nur  die  allgemeine  Vorbe- 
reitung  fur  das  dritte  Buch,  den  Hauptteil  des  Werkes,  der  zum  guten 
Teil  auf  eigenen  eingehenden  Archivstudien  aufgebaut  ist.  Wenn  bei 
dieser  ??Einleitung"  so  ausffthrlich  verweilt  wurde,  so  mag  das  seine 
Entschuldigung  darin  fin  den,  da6  die  in  ihnen  erorterten,  sich  um  den 
„Kapitalismus"  gruppierenden  Fragen  zurzeit  Gegenstand  ausfiihrlichster 
wissenschaftlicher  Erorterung  sind.  Ich  nenne  nur  die  Namen  Brentano, 
Passow,  Pirenne,  Sombart,  —  von  der  an  diese  ankniipfenden  kritischen 
Erorterung  zu  schweigen. 

Der  erste  Abschnitt  des  ersten  Kapitels  dieses  dritten  Buches  ist 
allerdings  auch  noch  allgemeiner  Art;  er  hebt  als  „fuhrende  Form  der 
Unternehmung  im  fruhkapitalistischen  deutschen  Handel4'  die  „aus 
Familienwirtschaften  hervorgegangenen l  offenen  Handelsgesellschaften 
bervor.  Als  wichtigen  Gegensatz  zwischen  Suddeutschland  und  Nord- 
deutschland  weist  Str.  dann  auf  die  Gesellschaftsformen  des  deutschen 
Nordens  hin,  „die  unter  dem  Namen  wedderleginge-  und  sendeve-Ge- 
schatt  bekannten  Gebilde,  die  Urformen  der  Kommandit-  und  der  stillen 
Gesellschaft"  —  so  erganzt  Rehme  a.  a.  0.  S.  167  die  Ausfiihrungen 
Strieders.  Auch  sonst  hat  Rehme  an  dieser  Stelle  manche  Korrektur 
vorgenommen;  jedoch  hat  Str.  nach   meinen   eigenen  Beobachtungen  in 

dafl  der  ,,handwerksm&fligeu  Zug,  z  B.  im  Lttbecker  Wirtschaftsleben,  der 
Zeitfolge  nach  der  sp&tere  ist. 

1  Was  allerdings  nicht  ailgemein  so  bedingungslos  angenommen  wird. 
Siehe  Rehme  a.  a.  O.  S.  167  und  neuerdings  Apelbaum  „Basler  Handels- 
gesellschaften im  15*  Jahrhundert",  Basel  1918,  S.  5,  und  dazu  v.  Below  ,,Welt- 
wirtschaftliches  Archiv4*,  Bd  8,  S.  201. 

8* 


r^rtrtrtL-  Original  from 

byV^UUglL  UNIVERSITY  OF  MICHIGAN 


116  *         Eritiken 

den  Eintra gungen  des  Lubecker  Niederstadtbnchs  des  ausgehenden  ]  5. 
JnhrhundertB  das  Rechte  getroffen,  wenn  er  das  VorherrBchen  dieser  Ge* 
sellsdiaftsfonnen  iin  Norden  audi  noch  um  das  Jahr  1500  und  darait 
das  Vorhandensein  des  oben  erwahnten  Gegensatzee  aunimmt  Die 
)twedderlegiiig"  ist  rair  wentgstens  in  den  L&becker  Stadtbucheintra- 
gungen  jener  Zeit  am  hilufigBten  begegnet1*  —  Zur  Erweiterung  ihres 
eigenen  Brwerbsvermtigens  nahnien  die  siiddeutschen  Handelsgesellsdiaften 
vfTzinsliche  Einlagen  auf  —  ,?stiliiegendes  Geld"  — ,  oft  in  sehr  zahl- 
reichen,  auch  kleinen  Betrftgen,  Die  Fuggersdien  Obligationen  fiber 
solcke  in  Antwerpen  aufgenommene  Darlehen,  kurz  .,FuggerbrIefek'  <re- 
nannt,  deren  Kenntnis  Ekrenberg  zu  verdanken  ist?  glaubt  Str,  ala  Vor- 
bereitung  der  moderuen  Obligation  betrachten  zu  konnen.  Wenn  er 
dann  aber  fortfahrend  erw&lint,  daB  sich  in  Danzig  ,,schonL4  ijn  Jahre 
1587  +,  die  Schuldver sehr eibiingen  der  Stadt  zu  rkktigen  Inhaberpapieren 
wciterratwickeJt  haben"  (S.  103),  so  gibt  er  die&en  erne  ihnen  nicht  zn* 
kommende  wirtschaftsgesdiiditlidie  Bedeutung.  Order-  wie  Inhaber- 
papiert^  sind  seit  dem  ansgehenden  13,  Jaiirhnndert  eine  gel&ufige  Er- 
scheinung  —  gerade  im  „unkapitaListischeii"  Norddeutschland*.  —  Ge- 
ligenkeitsgesellsdiaften  fehlten  anch  in  Oberdeutschland  nicht;  audi 
zwisdien  eiiizelnen  Familiengesellschaften  werden  sie  zu  beaon deren 
Zwecken  gelegentlidi  abgesdilossen  .  and  bildeten  dann  Tochtergesell- 
schaften,  deren  —  dank  der  Darstellung  Jansens  —  bekannteste  die 
Fugger-Thnrzosche  Gesellsdiaft  zur  Ausbeutung  des  ungarisdien  Berg- 
baues  war8,  Dem  immerbin  Mufigen  Vorkommen  der  Gelegenheits- 
gesellsdiaften  im  oberdeutschen  Qebiet  gegeniiber  sdieint  mir  die  Fa- 
miliengeselkchaft  der  Loitz  in  Stettin  als  seltener  Ausnalmiefall  ftir 
Norddeutschland  gelt  en  ?.  u  mtteaen. 

hie  weiteren  Abseknitte  (2 — 5,  S,  110—156)  des  ersten  Kapitels 
sind  den  Aktiengeselkchaften  des  16,  Jahrhunderts  gewidmet  —  oder 
.nn-ii  ^iktiengesellsdrnftlkhen  OrganisatEonstbrmen*',  wie  Stx\  sich  im 
Text  mehrfach  vorsichtjger  ausdriickt.  Diese  Partie  des  Buches  dfirfte 
uta Ziehen  AnlaB  zum  Einsprudi  geben.  So  w&re  den  einzelnen  Spezial* 
unt<  rsuchiingen  eine  groBere  Abrundung  zn  wiinsdien  geweeen;  die  drei- 
einhalb    Seiten    iiber  die   Iglaner   Tnchmacherzunft   sind    kaum   beweis- 

1  Siehe  anchpanli,  nLubeckiBcke  Zu&tBjide  im  Mittelalter",  Bd.3,  S.  34 f, 

*  VgL  Hiibner,  ltDeutaches  Privatretiht41  (LAufl.),  S.  B48ff>;  Knsket  „Das 
Schuldenwesen  der  deutscben  Stftdte  im  Mitt  el  alters  1901,  S.  &5ff. ;  fttr  Nord- 
detitschlMd  in&besonderei  v.  Ko&taneckiT  „D^r  BfFentlkhe  Kredit  im  Mittel- 
alter11,  1889,  S.  88  ff.   . 

*  31  Jan  sen,  ,  Jakob  Fugger  der  Keiche4^  8u  132ff+ 


f 


C^f\r%ct\i*  Original  from 

by  VjUU^IC  UNIVERSITY  OF  MICHIGAN 


Kritiken  117 

kiaftig.  —  Str.  glaubt,  fiir  das  16.  Jahrhuodert  Aktiengesellschaften  in 
Deutsehland  nachgewiesen,  und  damit,  im  Gegensatz  zu  Lehmann,  zwi- 
sciien  der  Aktiengesellschaft  der  St  Giorgia  Bank  von  Genua  und  den 
kolonialen  Aktienkompanien  des  17.  Jahrhunderts  ein  Verbindungsglied 
—  wenigstens  der  Zeitfolge  nach  —  hergestellt  zu  haben.  Da6  dieser 
Versuch  nach  der  juristischen  Seite  des  Problems  nicht  als  gelungen 
bezeichnet  werden  kann,  wird  nach  den  uberzeugenden  Ausfilhrungen 
Rehines  als  erwiesen  gelten1.  Aber  auch  unter  wirtschaftsgeschicht- 
lichem  Gesichtspunkte  werden  die  von  Str.  angefuhrten,  gewifl  sehr 
interessanten  Gesellschaftsformen  anders  zu  bewerten  sein,  wie  es  Str. 
selbst  tut.  Weder  haben  Einflusse  aus  Italien  irgendwie  eingewirkt, 
noch  haben  sie  Anregungen  irgendwelcher  Art  an  die  Kolonialgesell- 
schaften  des  17  Jahrhunderts  abgegeben,  von  denen  aus  sich  allerdings 
die  Entwicklung  bis  zu  den  neuzeitlichen  Aktiengesellschaften  in  un- 
unterbrochener  ffberlieferung  verfolgen  lftfit.  In  sehr  engera  Verhaitnis 
scheinen  mir  die  von  Str.  gekennzeichneten  Organisationsformen  dagegen 
mit  den  Gewerkschaften  des  16.  Jahrhunderts  zu  stehen.  Str.  selbst 
hebt  S.  147  hervor,  da6  bereits  in  Amberg  die  „GroBe  Gesellschaft 
des  Eisenbergwerks"  bestand,  eine  GroBgewerkschaft,  in  die  jeder 
Burger  „Geld  zu  Gewinn  und  Verlust  einschiefien  konnte".  Wenn 
etwas  die  —  ja  durchaus  planm&Bige  —  Griindung  der  Amberger  Blech- 
handelskompanie  mit  bestimmt  hat,  so  sind  es  sicher  diese  den  Inter- 
essentenkreisen  gel&ufigen  Formen  gewesen.  Dasselbe  gilt  von  den 
,,  Aktiengesellschaften  im  steiermarkischen  und  oberosterreichischen  Eisen- 
erzhandel",  von  denen  der  dritte  Abschnitt  des  Kapitels  eingehend  be- 
richtet.  Sodann  ist  bei  den  von  Str.  geschilderten  Gesellsehaften  zu 
beachten,  da6  es  mit  dem  besonders  starken  „kapitalistischen  Geiste", 
der  die  ^eminent  kapitalistischen  Gebilde"  (S.  119)  der  Aktiengesell- 
schaften geschaffen  hat,  nicht  sehr  weit  her  ist.  IJnzutraglichkeiten  in 
den  bestehenden  Verh&ltnissen,  der  Wunsch,  die  schwindende  „Nahrung" 
zu  sichern,  —  so  deutlich  bei  der  Iglauer  Tuchhandelskompanie  — ,  vor 
allem   aber   der   Trieb   nach    einem    bequemen    Rentnerleben*    sind   auf 

1  A.  a  O.  8.  169  ff.  —  Jedoch  halte  ich  den  Vorwurf  Rehmes  da6,  Str. 
bei  der  Frage  der  Entstehung  der  von  ihm  behandelten  Aktiengesellschaften 
,.der  Reederei  mit  keinem  Worte  gedenke"  nicht  fttr  berechtigt.  Bei  den  von 
Str.  behandelten  Gesellschaftsformen  scheidet  die  Ankntlpfung  an  die  Reederei 
wegen  ihres  binnenl&ndischen  Charakters  von  vornherein  aus. 

*  Siehe  die  vortrefflichen  Ausftthrungen  der  von  Str.  S.  132  f.  gegen  die 
Griindung  der  Steyrer  Allgemeinen  Handelskompanie  mitgeteiltenDenkschrift: 
„h&tten  ihren  Gewinn  j&hrlich  zu  gewarten  und  kdnnten  sich  also  gar  fein 
n&hren  und  ruhig  leben.u 


f^rtrtrtL-  Original  from 

J8'  x     UNIVERSITY  OF  MICHIGAN 


118  Kritiken 

Seiten  der  auf  die  Heiraatstadt  be6chr&nkten  Mitglieder  die  treibenden 
Motive  gewesen.  Auf  der  Seite  der  Regierungen  war  es  der  lebhafte 
Bet&tigungsdrang  der  fruhmerkantilistischen  territorialen  Wirtschafts- 
politik,  der,  wie  Str.  hervorhebt,  immer  wieder  helfend  eingriff,  und  dem 
die  Organisationsform  der  territorialen  Handelskompanien  angenehm  er- 
scheinen  mufite,  da  sie  den  nan  einmal  in  der  offentlichen  Meinung  an- 
riichigen  festverzinslichen  Einlagen  in  Handelsgesellschaften  („stilliegendes 
Geld")  aus  dem  Wege  ging1.  Aus  der  Summe  dieser  Einflusse  und 
Ankniipfungspunkte  haben  sich  jene  von  Str.  als  „Aktiengesell8chaften" 
angesprochenen  Organisationsformen  entwickelt.  So  wenig  der  ausge- 
sprochene  „kapitalistische  Geist"  als  schopferische  Kraft  hinter  ihnen 
steht,  so  wenig  passen  sie  aber  auch  in  den  Rahmen  der  „Gro6unter- 
nehmung",  mithin  auch  eigentlich  des  ,,Fruhkapitalismus",  fur  den  ja 
das  Vorhandensein  der  ersten  Grofiunternehmungen  auch  nach  Str.  von 
begriffsbildender  Voraussetzung  ist.  Die  Kapitale  der  Gesellschaften 
sind  doch  selbst  fur  ihre  Zeit  von  auffallend  geringfugiger  Bedeutung. 
Wenn  z.  B.  der  Pfalzgraf  1533  in  die  Aniberger  Blechhandelskompanie 
1000  fl.  „einschiefit",  seine  Rate  je  100—200  fl.  (S.  146),  so  vermag 
ich  darin  nicht  mit  Str.  eine  Beteiligung  in  ,,hervorragender  Weise" 
zu  erblicken;  ebensowenig  kann  eine  ,,GroBunternehmung"  zustande 
kommen,  wenn  der  Amberger  Rat  im  selben  Jahre  „hofft'4,  aus  der 
Biirgerschaft  zirka  4000  fl.  fur  die  neue  Grundung  zusammenzubringen 
(S.  147).  Auch  der  Stand  der  Gesellschaft  vom  Jahre  1614  —  zirka 
25000  fl.  Kapital,  eingezahlt  von  117  Gesellschaften  in  BetrSgen  von 
25  fl.  —  450  fl.  macht  doch  einen  recht  bescheidenen  Eindruck.  Jene 
Nam  en,  welche  die  eigentlichen  Tr&ger  des  Wirtschaftelebens  jener  Zeit 
sind,  die  Fugger  und  die  anderen2,  sucht  man  vergeblich  bei  diesen  Ge- 
bilden;  von  den  „Amberger  Kirchturm-Wirtscbaftspolitikern",  die  nach 
Str.s  eigenen  Worten  die  Seele  der  Amberger  Blechhandelsgesellschaft 
waren  (S.  150),  wird  man  keine  entscheidende  Befruchtung  des  Wirt- 
schaftslebens  erwartem  Es  ist  denn  auch  hochst  bezeichnend,  da6  ge- 
rade    diese  Leute   es    sind,    welche  jene   ,,Versachlichung   des   Kapital- 


1  Die  Ausftthrungen  Str.s  tiber  das  Bestreben,  unter  Umgehung  fest- 
verzinslicher  Depositen  neue  AnlagemBglichkeiten  zu  gewinnen,  werden  in  ihrer 
iiberzeugenden  Anschaulichkeit  sehr  willkommen  sein. 

•  Anders  steht  es  mit  den  von  Thttringer  Seigerhandelsgesellschaften,  deren 
Kenntnis  wir  Mdllenberg  verdanken.  An  ihnen  sind  namentlich  die  grofien 
Niirnberger  Kaufleute  —  die  Fugger,  Welser  —  beteiligt  Uberhaupt  wird  die 
wirtgchaftliche  Bedeutung  der  von  MSllenberg  behandelten  Gesellschaften  htther 
anzuschlagen  sein.  Ihnen  verwandt  sind  die  sp&terhin  von  Str.  behandelten 
Gesellschaften  im  s&chsischen  Zinnhandel.    Siehe  unten. 


r^rtrtrtlr-  Original  from 

byV^UUglL  UNIVERSITY  OF  MICHIGAN 


Kritiken  119 

• 

verh&ltnisses",  die  Trennung  des  „Geschafts"  von  der  Person  des  Unter- 
nehmers,  in  der  Sombart1  vom  Standpankt  wirtschaftsgeschichtlieher  Be- 
trachtungsweise  das  eigentliche  Unterscheidende  der  Aktiengesellschaft 
erblickt,  mit  aller  Energie  dadurch  zn  verhindern  suchen,  dafi  sie  nach 
aosw&rts  ziehende  Gesellschaftsbeteiligte  zur  Rtickgabe  ibrer  Anteile 
zwingen,  um  die  Gesellschaftsteilnahme  nach  Moglichkeit  auf  den  Kreis 
der  Amberger  Bfirgerschaft  bescbr&nkt  zu  erhalten;  ein  Gesichtspunkt, 
der  von  dem  Geiste,  aus  dem  die  spateren  Aktiengesellschaften  erwachsen 
sind,  grundsatzlich  verscbieden  ist.  Auch  bier  scheint  mir  der  innere 
Zusammenhang  der  von  Str,  nachgewiesenen  ,,aktiengesellschaftsahnlichen 
Organisationsfprmeh"  mit  der  Gewerkscbaft,  welcher  derselbe  Personen- 
kreis  nahestand,  zutage,  zu  treten.  Dafi  sie  ,,aktienge8ellschaftsahnliche" 
Fonnen  uberhaupt  angenommen  haben,  ist  unter  diesen  Umstanden  mebr 
ein  ZufalJ,  eine  Folge  des  erw&hnten  ZusammentrefFens  verschiedener 
Crsacben;  wie  wenig  sie  Fahigkeit  and  Neignng  hatten,  sich  zu  wirk- 
lichen  Aktiengesellschaften  zu  entwickeln,  die  allerdings  entscheidenden 
Einflufi  auf  spatere  Jahrhunderte  hatten  ausiiben  kSnnen,  wird  nicht 
minder  deutlich  geworden  sein.  —  Das  Verdienst  Str.s,  auf  diese  inter- 
essanten  Bildungen  nachdrucklich  hingewiesen  zu  haben,  soil  gewifi  nicht 
verkleinert  werden;  doch  schien  es  mir  notwendig,  festzustellen,  dafi  er 
ihnen  eine  Bolle  in  der  europaischen  Wirtscbaftsgeschicbte  einraumen 
mochte,  der  sie  doch  wohl  nicht  gewachsen  sind. 

Das  dritte  Kapitel  behandelt  Kartelle  des  14.  bis  18.  Jahrhunderts; 
die  einzelnen  Falle  sind  vorwiegend  der  wirtschaftsgeschichtlichen  Literatur 
entnommen.  So  verdienstvoll  die  zusammenfassende  Bearbeitung  dieser 
zahlreichen  Einzelerscheinungen  ist,  so  erbringt  doch  gerade  dieses 
Kapitel  einen  interessanten  Beleg  fur  die  mifiliche  Einspannung  all 
dieser  Untersuchungen  unter  dem  Gesichtspunkt  der  „kapitalistischen 
Organisationsformen"  im  Striederschen  8inne.  „NaturgemaB"  lenkt  Str. 
auf  der  Suche  nach  „fortgeschrittenen  wirtschaftlichen  Organisations- 
formen", wie  es  die  Kartelle  sein  sollen,  „in  erster  Linie  seinen  Blick 
auf  das  Zeitalter  der  Fugger  und  Welser"  (S.  183);  gelten  sie  ihm  doch 
„als  Erscheinungen  einer  kapitalistischen  Wirtschafitsordnung"  (S.  18  ), 
—  die  fur  Str.  in  Deutschland  bekanntlich  erst  um  die  Wende  des  15. 
and  16,  Jahrhunderts  in  Oberdeutschland  einsetzt.  Nun  hat  aber  Str. 
selbst  die  altesten  Vorkommnisse  von  Kartellbildungen  des  deutscben 
Wirtschaftsgebietes  auf  hansischem  Wirtschaftsgebiete  fur  das  14.  und 


*  „Der  moderne  Kapitalismus",  2.  AufL,  II,  i.,  S.  161.    Vgl.  dazu  aber 
neuerdings    Brentano    nDie  Anf&nge   des   modernen    Kapitalismus",   1916,  I 

S.  116f. 


r^rtrtrtlr-  Original  from 

byV^UUglL  UNIVERSITY  OF  MICHIGAN 


120  Kritiken 

15.  Jahrhundert  festgestellt  (S.  167f.)*.  Diese  Beobachtung  macht  erneut 
stutzig  gegen  die  Verwendung  des  Wortes  „kapitalistisch"  als  wissenschaft- 
licher  ^egriff.  Zum  mindesten  mufi  da8  Kartell  als  „Erscheinung  einer  ka- 
pitalistischen  Wirtschaftsordnung"  preisgegeben  werden.  Kartelle,  die 
sich  gegen  die  Produzenten  der  Rohstoffe  wenden,  sind  gerade  auf  dem 
Boden  der  „unkapitalistischenu  mittelalterlichen  Zunftverfassung  eine 
sehr  h&ufige  Erscheinung;  entsprechen  sie  doch  ganz  dem  wirtschaft- 
lichen  Gedankenkreise  des  Zunftwesens  zugleioh  Gleichheit  der  Produk- 
tionsverhaltnisse  innerhalb  der  Zunftgenossen  und  deren  beh&bige  Wohl- 
habenheit,  die  auskfimmliche  „Nahrungu  zu  sichern*.  Str.  ist  offenbar 
geneigt,  kartellartige  Verabredungen  bei  Hand werk era  „als  Zunftbestiin- 
mungen  aus  der  Reihe  der  Kartelle  zu  streichen3".  Eigentlich  nur 
deshalb,  weil  Handwerker  als  Tr&ger  kapitalistischen  Geistes  und  kapi- 
talistiscber  Organisationsformen  ungeeignet  sind.  Gteiler  von  Kaisers- 
berg,  dessen  gegen  die  Kartelle  gerichteten  Sfttze  Str.  S.  189  flf.  wieder- 
gibt,  inachte  nach  dieser  Richtung  jedenfalls  keinen  UnterscUied  zwischen 
Kaufleuten  und  Handwerkern/  Da8  zwischen  dem  Alaunkartell  von 
1470  mit  seinen  gewaltigen  Ums&tzen  und  irgend  einer  kartellartigen 
Vereinbarung  einer  Zunft  gewaltige  quantitative  Unterschiede  liegen, 
soil  nicht  geleugnet  werden,  bestehen  bleibt  aber  die  Tatsache,  da£ 
Kartelle  an  sich  keine  typischen  Erscheinungsformen  einer  kapitalisti- 
schen Wirtschaftsform  sind,  sondern  „zu  alien  Zeiten  an  den  verschie- 
densten  Orten  vorkommen4".  Will  man  eine  Abgrenzung  innerhalb  der 
Kartelle  ihrer  wirtschaftlichen  Bedeutung  nach  suchen,  so  wird  man 
diejenigen,  die  GroBunternehmungen  schufen  oder  von  solchen  als  Hilfs- 
mittel  ins  Leben  gerufen  wurden,  abheben  von  jenen  kleineren  und 
kleinsten  Umfangs.  Es  ist  das  an  sich  ja  nur  eine  fliefiende  Grenze. 
ein  quantitativer  Unterschied ;  aber  dieser  quantitative  Unterschied  schafft 

1  Die  sehr  kuappen  Angaben  liefien  sich  unschwer  verm  eh  r  en.  Ein 
H&udlerkartell  lttbeckischer  Kaufleute  im  Bernsteinhandel  sichert  sich  1424 
die  Gesamterzeugung  des  ltibeckischen  Bernsteindreheramts  fftr  zwei  Jahre. 
Siehe  Stieda,  Mitteilungen  des  Vereins  f.  Lttbeck.  Gesch.,  Heft  2,  S.  107 ff. 
Als  Grand  dieser  Kartellbildung  tritt  die  Oberfttllung  des  wichtigen  Harktes 
Venedig  deutlich  hervor.  —  Uber  Kartellbildungen  im  Ltlneburg-Ltibecker 
SAlzhandel  des  16.  Jahrhundert s  siehe  Hagedorn,  Zs.  d.  Ver.  f»r  Lttbeck. 
Uesch.,  Bd.  17,  S.  lift 

2  Beispiele  bei  Bttcher-Scbmidt  „Frankfurter  Amts-  u.  Zunfturkim- 
den  I"t  8.82*:  H8hler  „Die  Anftnge  des  Handwerks  in  Lttbeck44,  S.64f. 

8  Die  Vereinbarungen  Brandenburger  Tuchmacher  des  17.  Jahrhunderts 
iiBt  er  aber  als  Kartelle  gelten.    Siehe  unten. 

4  v.  Klein w&chter,  „Kartelle",  Hdw.  d.  Staatsw,,  Bd.  5,  3.  Aufl,  S.  792- 


r^rtrtrtlr-  Original  from 

byV^UUglL  UNIVERSITY  OF  MICHIGAN 


Kritiken  121 

bei  weiterem  Abstande  d6r  zu  vergleichenden  Formen  wesensverschiedene 
Gebilde.  Mit  solcben  Kartellen  der  GroBunternehmung  des  17.  Jahr- 
handerte  —  hier  ist  es  der  SalzgroBhandel  —  machen  den  Leser  die 
Ausf&hrungen  S.  193  —  200  bekannt;  interessant  ist,  dafi  damals  bereits 
Kartelle  ins  Ausland  zn  billigerem  Preise  lieferten,  als  in  ihrem  eigent- 
licken  Absatzgebiete.  Ganz  in  das  Gebiet  der  zunftmaBigen  Verein- 
barungen  gehoren  hingegen  wieder  die  vom  GroBen  Kurftirsten  be- 
k&mpften  Kartellierungsversuche  der  Tuchmacber  beim  Wolleinkauf 
(S.  201  f.). 

Die  folgenden  drei  Kapitel  —  Monopole,  Kartellbestrebungen  und 
Aktiengesellschaften  im  sachsischen  Zinnhandel;  Monopol-  and  Kartell- 
bestrebungen im  bohniischen  und  sacbsischen  ZinngroBhandel;  Monopole 
und  Kartelle  im  Idrianer  Quecksilberbandel  — ,  die  auf  eingehender 
eigener  Arcbivforschung  anfgebant  sind,  diirften  dem  Striederschen  Bucbe 
in  enter  Linie  bleibende  Bedeutnng  sichern.  Zwar  ist  von  „Aktien- 
gesellschaften"  nur  in  der  Dberschrift  des  ersten  der  genannten  Kapitel 
die  Rede;  das  wenige,  was  Str.  iiber  die  Organisationsform  der  Gesell- 
schaften im  Texte  bringt,  berechtigt  kaum,  sie  als  „  Aktiengesellschaften" 
anzusprechen x.  Weit  wicbtiger  aber  ist  es,  daB  in  den  Untersuchangen 
iiber  den  sacbsischen  nnd  bohmischen  Zinnhandel  ein  sehr  bedeutsames 
Stuck  Wirtschaftsgeschichte  des  16.  Jahrhunderts  niedergelegt  ist  in 
einer  Lebendigkeit  der  Darstellungsweise,  die  weit  unmittelbarer  die 
wirtschaftliche  Psyche  jener  Zeit  erkennen  laBt,  als  die  Versuche  der 
froheren  Teile  des  Werkes,  die  Wirtschaftsformen  jener  Zeit  mehr  dogma- 
tisch  zu  erfassen.  Durch  Gegenspiel  und  Zusammenwirken  des  teils  durch 
ihre  finanziellen  Bedurfnisse,  teils  durch  ernsthafte  landesherrliche  Wlrt- 

1  Immerhin  scheinen  mir  diese  Gesellscbaften  ihrer  wirtschaftsgeschicht- 
lichen  Bedeutung  nach  eher  zu  verdienen,  in  den  Stammbaum  der  Aktien- 
gesellschaft  aufgeftthrt  zu  werden,  als  die  vorher  von  Str.  behandelten;  jeden- 
falls  sind  sie  weit  eher  als  Organisationsformen  der  GroBunternehmung  anzu- 
sprechen. Wie  sehr  aber  auch  diese  Gesellschaften  noch  auf  einen  bestimmten 
Persorienkreis  zugeschnitten  sind,  zeigt  die  Umst&ndlichkeit,  die  es  verursacht, 
i  wenn  „jemand  sein  Geld  wieder  aus  der  Gesellschaft  nehmen  will*1  (8.  222 

Anm.  3).  Sie  stehen  ihrem  ganzen  Wesen  nach  den  von  M5llenberg  gekenn- 
zeichneten  SeigerhandelsgeseUschaften  am  n&chsten,  wie  ja  auch  der  Personen- 
kreis der  bei  beiden  Gesellschaften  Beteiligten  sich  zum  Teil  deckt  (Strieder, 
S.  233).  —  Diese  Gesellschaften  verdienen  schon  aus  dem  Grunde  eine  n&here 
Beachtung,  weil  an  ihnen  im  Wirtschaftsleben  ihrer  Zeit  ftthrende  Manner 
maBgebend  beteiligt  sind.  Der  vorsichtigen  Formulierung  MOllenbergs,  dais 
Gesellschaften  dleser  Art  als  Voriaufer  der  modernen  Aktiengesellschaften 
angesprochen  werden  kdnnen,  m5chte  ich  mich  anschlieflen.  Vgl.  dazu  auch 
ran  Brakel  „Vtjschr.  f.  Soz.  u.  Wirtschaftsg."  Bd.  10,  S.  BOB. 


r^rtrtrtlr-  Original  from 

byV^UUglL  UNIVERSITY  OF  MICHIGAN 


122  Kritiken 

schaftspolitik  merkantilistischer  Art  bestimmten  Landesherren ,  der  an 
GroBhandelsunternehmen  monopolistischer  Art  interessierten  Finanzgr&fien 
von  Augsburg,  Nurnberg  und  Leipzig,  endlich  der  den  Zinnbergban 
ausiibenden  Gewerken  und  ihrer  „Verleger"  losen  sich  hier  immer  neue 
wirtechaftliche  Unternehmungen,  Entwurfe  und  Neugruppierungen  in  oft 
iiberraschend  schneller  Folge  ab.  Die  Erorterung  des  groBen  Leipziger 
Monopolprojekts  von  1527  (S.  242 — 251),  das  nichts  weniger  beabsich- 
tigte,  als  durch  Monopolisierung  der  Goslarer  Bleiproduktion,  der  bohmi- 
schen  Kupfer-  und  Silberproduktion  und  der  s&chsisch-bohmischen  Zinn- 
ausbeute  in  der  Hand  Leipziger  Unternehmer  das  tTbergewicht  des  von 
den  Grafen  von  Mansfeld  und  den  Nurnbergern  beherrschten  thiiringi- 
schen  Metallhandels  zu  brecben,  ist  eine  Episode  von  geradezu  drama- 
tischer  Spannung  in  diesem  kraftvollen  Ringen  um  wirtschaftliche  Vor- 
machtstellung.  Strieders  Untersuchungen,  die,  wie  vor  ibm  Mollenberg, 
namentlich  dem  Nurnberger  Unternehmergeist  gerecht  werden,  bereichern 
hier  das  Bild  der  deutechen  Wirtschaftsgeschichte  des  16.  Jalirhunderts 
um  sehr  wesentliche  Ziige.  In  den  Syndikats-  und  Monopolprojekten 
der  hier  geschilderten  Art  spurt  man  allerdings  unmittelbar  den  Zu- 
sammenhang  mit  dem  Wirtschaftsleben  der  Gegenwart;  immerhin  ist  be- 
achtensvvert,  daB  die  in  ihrer  GroBziigigkeit  besonders  eindrucksvollen 
Projekte  jener  Zeit  eben  nur  Projekte  blieben.  —  Wirtschaftliche  Vor- 
aussetzungen  allergroBten  Stils  Widen  endlich  den  Hintergrund  zu  dem 
letzten  dieser  Kapitel,  das  Monopole  und  Kartelle  im  Idrianer  Queck- 
silberhandel  behandelt.  Die  Konkurrenz  der  spanischen  Quecksilber- 
bergwerke  zu  Almaden  regte  den  Versuch  der  Vereinigung  beider 
Quecksilberbergwerke  in  der  Hand  der  Augsburger  Firma  Hochstatter 
an,  die  sich  fur  die  Idrianer  Quecksilberbergwerke  ein  GroBhandels- 
monopol  verschafft  hatte;  der  Versuch  miBlang:  ihm  folgte  der  Bankrott 
der  Firma  Hochstetter.  Zehn  Jahre  spater  sicherte  sich  der  Augsburger 
Hans  Baumgartner  im  ganzen  fur  neun  Jahre  ein  GroBhandelsmonopol 
fur  das  Idrianer  Quecksilber.  Ihre  Nachfolger  waren  die  Augsburger 
Herwart,  die  mit  dem  damals  plotzlich  gesteigerten  Quecksilberbedarf  — 
Quecksilber  erwies  sich  damals  als  geeignetes  Mittel  fur  den  technischen 
Hergang  bei  der  Silber-  und  Golderzeugung  in  den  amerikanischen  Ko- 
lonien  Spaniens  —  auBerordentlichen  Gewinn  zogen.  Diese  Gewinn- 
steigerung  gab  AnlaB  zu  einem  Projekt,  zwischen  dem  Kaiser  und  der 
spanischen  Krone  —  letztere  als  Eigentumerin  der  Almadener  Berg- 
werke  und  der  amerikanischen  Kolonien  —  zu  einem  Quecksilberbeliefe- 
rungsvertrag  zu  gelangen.  Der  Plan  zerschlug  sich,  die  Herwarts  zogen 
sich  aus  dem  Quecksilberhandel   zuriick,   und  die  schwere  Handelskrisis 


r^rtrtrtlr-  Original  from 

byVrUUgl^  UNIVERSITY  OF  MICHIGAN 


Kritiken  123 

Oberdeutschlands  in  den  sechziger  Jahren  verbinderte  das  Eintreten 
anderer  Augsburger  Firmen  an  ihre  Stelle;  selbst  die  Fugger  hielten  es 
ftir  geraten,  1564  das  Angebot  der  Krone  abznlehnen.  Erneut  erhielten 
die  dentschen  Habsburger  in  Spanien  auf  ilire  Vereinigungsvorscblage 
einen  abschlftgigen  Bescheid.  Endlich  kam  1566  mit  der  Augsburger 
Firma  Hang,  Langenauer  &  Co.  ein  neuer  Vertrag  zustande  —  bis 
lo74  der  Bankrott  dieser  Firma  den  Anlafi  zur  Verstaatlichung  des 
Idrianer  Qnecksilberbergwerks  gab.  Der  Vertrieb  des  verstaatlichten 
Bergwerks  wnrde  nochmals  der  Firma  Hang,  Langenauer  &  Co.  fiber- 
lassen.  1595  wird  ihre  letzte  deutsche  Nachfolgerin  von  einer  Venediger 
Firma  abgelost  —  ein  deutliches  Zeichen  ftlr  den  RQckgang  der  sfid- 
dentschen  Unternehmerlust 

In  diesen  letzten  groBen  Kapiteln  des  Baches  scheiut  mir  sein 
Schwergewicht  and  der  bleibende  Ertrag  zu  ruhen;  die  vom  Verfasser 
angek&ndigte  Absicht,  weitere  derartige  monographische  Untersnchungen 
folgen  zu  lassen,  wird,  so  darf  man  bestimmt  hoffen,  noch  weiteren 
reichen  Gewinn  fur  die  Wirtschaftsgeschichte  des  16.  Jahrhunderts  bringen. 
Und  das  vielleicht  urn  so  mehr,  wenn  dies6  Forschungen  nicht,  wie  im 
vorliegenden  Falle,  einem  System  bestimmter  wirtschaftsgeschichtlicher 
Theorien  und  Voraussetzungen  eingeordnet  werden,  das,  gerade  wenn 
man  es  an  den  Ergebnissen  der  ertragreichen  Einzelarbeit  Strieders  pruft, 
in  wichtigen  Punkten  sieh  als  revisionsbedurftig  erweist.  .  Und  das  ist 
vielleicht  nicht  die  geringste  Erkenntnis,  die  man  dem  groBziigig  an- 
gelegten  Buche  vprdankt. 

Leipzig  (Lubeck  1917).  Fr.  Rorig. 

C.  Zivler,  Neuere  Geschichte  Polens.     Erster  Band.     Die  zwei 

letzten  Jagellonen  (1506 — 1572),    Gescb.  d.  europ&ischen  Staaten. 

34,  Werk.    8°.    VIII  u.  809  8.    Gotha,  Fried.  Andr.  Perthes  1915. 

Ziviers  Werk  scbliefit  sich  an  die  in  demselben  Verlage  erschienene  be- 

kannte  GeBchichte  von  Roepell  und  Caro  zeitlich  an  und  bildet  ihre  Fort- 

setzung.    „DaB  sie  in  manchen  Beziehungen  von  ihr  abweicht",  bemerkt  der 

Verfasser,  „liegt  an  den  anders  gearteten  Quellen,  die  ich  zu  benutzen  hatte. 

Zu  den  Chronisten,  die  fur  die  altere  Zeit  fast  die  einzige  Quelle  waren, 

kam  jetzt  eine  schier  uniibersehbare  Menge  nur  zu  einem  geringen  Teil 

veroffentlichten,  inr  ubrigen  aber  noch  im  Schofie  der  Archive  und  Biblio- 

theken  schlummernden  handschriftlichen  Materials  hinzu."     Unter  Be- 

wftltigung  dieser  Roharbeit  hat  Zivier  die  ausfiihrlichste  quellenm&Bige 

Darstellung  der  polnischen  Geschichte  in  dieser  Zeit  geschrieben.    Mich 

dunkt,  da6  er  sogar  zu  weitl&ufig  geworden  ist,  denn  der  starke  Band 


C  f\r\n  1  "■  Original  from 

byV^UUglL  UNIVERSITY  OF  MICHIGAN 


124  Kritiken 

umfafit  nur  zwei  Regierangen;  dazu  kommt  aber,  da6  die  groBe  Masse 
des  Stoffs  nicht  immer  ganz  gliicklich  angeordnet  ist.  Vor  alien*  mochte 
man  die  Kultarverhaltnisse  etwas  starker  hervorgehoben  und  ubersicht- 
licher  dargestellt  sehen.  Sie  kpmmen  im  allgemeinen  etwas  zu  kurz. 
Uber  die  Zustande  des  Bauern-  und  Biirgerstands  erfahrt  man  sehr 
wenig.  Daher  fallen  auch  die  Nachrichten  uber  das  Deutschtum  in 
Polen,  seinen  Kampf  urn  sein  Bestehen  so  sp&rlich  aus.  Zivier  meidet 
fast,  dariiber  zu  sprechen.  Wie  viel  Interessantes  hatte  ihm  Kromer 
allein,  dessen  Wirken  er  S.  786  kurz  erw&hnt,  dafur  geboten!  Nur 
bier  und  da  findet  man  beachtenswerte  Nachrichten;  so  jene  Uber  den 
Gebrauch  der  deutschen  Sprache  dnrch  die  Juden  in  Polen  (alle  jiidischen 
Zeugenaussagen  im  16.  Jahrhundert  sind  deutsch;  es  werden  deutsche 
Bibelubersetzungen  gedruckt  und  ein  Rabbiner  berichtet:  die  Juden  in 
Polen  sprechen  ein  grobes  Deutsch):  ferner  die  Bemerkung  8.  420  Anm.  I. 
da6  es  in  Polen  schlimm  ausgesehen  hatte,  wenn  alles,  waus  nicht  polniscli 
war,  das  Land  hatte  raumen  miissen.  Auch  wird  hervorgehoben,  da6 
nach  der  Union  Preufiens  mit  Polen  nicht  nur  die  offiziellen,  den  Preufien 
zugesandten  Schriftstucke  jetzt  in  polnischer  Sprache  erscheinen,  selbst 
die  Preufien  untereinander,  mit  Ausnahme  der  stadtischen  Gesandten  und 
des  Woiwoden  von  Marienburg,  verkehren  1572  in  polnischer  Sprache. 
Dazu  hatte  aber  bemerkt  werden  miissen,  dafi  diese  Verdrangung  der 
deutschen  Sprache  im  16.  Jahrhundert  uberall  im  polnischen  Gebiete 
betrieben  wurde.  In  Kosten  (Posen)  tragt  der  Stadtschreiber' Neujahr 
1565  ein:  ad  annum  Dom.  1565  lingua  polonica  feliciter  incipitur.  Wie 
in  Galizien  damals  uberall  die  deutsche  Sprache  im  Amt  und  Kirehe 
verdrangt  wurde,  berichte  ich  ausfuhrlich  in  meiner  „Gesch.  d.  Deutschen 
in  den  Karpatheniandern",  I.  Bd.  144AF.  Man  wird  da  Ereignisse  ver- 
zeichnet  linden,  die  eine  gute  Illustration  zu  den  von  Zivier  erwahnten 
Forderungen  des  Adels  (1539)  zur  starkeren  Benutzung  der  polnischen 
Sprache  sind.  Zur  Verbreitung  des  Protestantismus  in  Krakau  hatte 
wohl  Wengierskis  alte  Chronik  der  evangelischen  Gemeinde  dieser  Stadt 
berbeigezogen  werden  sollen.  Interessant  ist  der  Hinweis  darauf,  daiJ 
die  Apologie  der  Danziger  von  1525  ein  merkwiirdiges  Zeugnis  fur  den 
Zusammenhang  der  Reformation  mit  politischen  Verhaltnissen  bietet. 
S.  348  findet  man  „Burkolaben"  von  Czernowitz  und  Chotim  erwahnt: 
diese  wohl  einer  polnischen  Quelle  entnommene  entstellte  Wortform  wird 
im  Deutschen  wohl  richtiger  in  der  rumanischen  Form  Pircalab  (Burg- 
oberster)  wiedergegeben  werden  mussen.  Diese  und  ahnliche  Bemer- 
kungen  sollen  aber  der  grofien  Arbeitsleistung  und  dem  Verdienst  Ziviers 
durchaus  nicht  Abbruch  tun.     Es  ware  nur  zu  wunschen,   da6  er  die 


r^rtrtrtlr-  Original  from 

byV^UUglL  UNIVERSITY  OF  MICHIGAN 


•:» 


Kritiken 


1£5 


Forschung  in  etwas  slrafferer  und  iibersichtlicherer  Darstellung  bietet. 
Aueh  ein  8achregister  ist  ganz  unentbehrlich. 

Zivier  versichert,  daB  ihn  nur  strenger  Forschersinn  geleitet  bat, 
der  das  Bild  vergangener  Zeiten  leidenschaftslos  und  ohne  Parteinabme 
wachznrnfen  sucht.  Um  so  beachtenswerter  ist  das,  was  er  Bber  die 
Zust&nde  in  Polen  nnd  das  Wirken  der  polnischen  Adeligen  und  Magnaten 
erz&blt:  Man  lese  die  Charakteristik  des  Cbristoph  Szydlowski,  der  sich 
geradezu  ruhmt,  von  Kaiser  Maximilian  80000  Gulden  Bestechungs- 
gelder  angenommen  zu  baben  und  ebenso  eingesteht,  daB  er  von  Frank- 
reich  Geld  nahm,  Oder  der  Bericht  fiber  die  Feststellung  am  Krakauer 
Reichstag  von  1531/32.  „Dte  ganzen  8teuern  wurden  nur  von  Stadtern 
und  Bauern  getragen.  Aber  selbst  soweit  sie  von  diesen  eingetrieben 
werden.  gelangen  sie  nicbt  in  die  Staatkasse,  sondern  werden  zu  Privat- 
zweeken  verwendet.  Zur  Verschleierung  der  Unterschlagungen  werden 
alte  abgeanderte  Quittungen  benutzt.  Die  Moral  da  von  war:  Der  Adel, 
den  ihr  mit  euren  Steuerabgaben  treffen  wollt,  bleibt  doch  steuerfrei!" 
Ebenso  bezeichnend  sind  z.  B.  die  Vorg&nge  anlj&iJlich  des  moldausiscben 
Feldzugs  1537:  „Aus  dem  Kriege  gegen  die  Moldau  wurde  ein  Wort- 
kampf,  eine  Febde  von  Maulhelden  und  Frasendreschern  —  der  Habnen- 
krieg,  wie  er  nachher  spottisch  benannt  wurde."  Sieben  Wochen  hielt 
das  adelige  Aufgebot  Sitzungen  und  Versammlungen ;  als  aber  der  Konig 
fhr  die  Aufstellung  eines  Sfildnerheeres  Geld  forderte,  erkiarte  die 
Schlacbta  auf  einmal,  sie  sei  in  den  Krieg  gezogen,  nicht  aber,  um  fiber 
Steuern  zu  beratschlagen.  Nun  blieb  dem  Konig  nichts  anderes  flbrig, 
als  das  Aufgebot  beimzuscbicken.  (nteressant  ist  auch  Ziviers  Bemer- 
kung  Qber  das  haltlose  Verhalten  der  Polen  zur  Reformation  (S.  770  f.). 
Aucb  das  Nacblesen  der  Vorgfcnge  bei  der  Union  rait  Litauen  (1569) 
hat  heute  mehr  als  historisches  Interesse. 

Graz.  R.  F.  Kaindl. 

Wilhelni  Bauer  (Vefoffentlichungender  Kommission  fur  neuere 
Geschicbte  Osterreichs  11.):  Korrespondenzen  Ssterreichischer 
Herrscher  1.:  Die  Korrespondenz  Ferdinands  I.  LBd. :  Familien- 
korrespondenz  bis  1526.     Wien  1912.     XL VI  u.  558  S. 

Felirfmn  6e£  (Schriften  der  Kgl  Sachsischen  Kommission 
fur  Geschichte  XXII.):  Akten  und  Briefe  zur  Kirchenpolitik 
Herzog  Georgs  von  Sacbsen.  II.  Bd.  1525  — 1527.  Leipzig, 
Berlin  1917.    XX  u.  924  S. 

Diese  gewichtigen  Quellenwerke  verdienen  beide  zunachst  in  einem 
gr66eren  Zusammenliange  gewiirdigt  zu  werden.     Obwohl  seit  Rankes 


r^rtrtrtlr-  Original  from 

byV^UUglL  UNIVERSITY  OF  MICHIGAN 


1 26  Kritiken 

• 

Meisterwerk,  der  deutschen  Geschichte  im  Zeitalter  der  Reformation, 
wertvolle  Qnellen,  aus  denen  er  mit  divinatorischem  Geschick  geschopft 
hatte,  in  vollem  Umfang  ans  Licht  getreten  waren,  empfand  doch 
H.  Baumgarten  bei  Bearbeitung  der  Geschichte  Karls  V.,  daB  es  noch 
,fumfassender  Quellenpublikationen"  bedurfe,  um  der  Geschichte  der 
Reformationszeit  eiue  ,,zuverl&ssigere",  eine  „sehr  viel  solidere44  Grund- 
lage  zu  verschaffen,  als  bisher  moglich  war.  Wir  verdanken  seiner  An- 
regung  vor  allem  die  Herausgabe  der  jungeren  Reihe  der  Reichstags- 
akten  von  der  Wahl  Karls  V.  an;  aber  obwohl  die  Bftnde  II  bis  IV 
fiber  den  Wormser  und  die  Niirnberger  Reichstage  von  dem  leider  zu 
friih  heimgegangenen  Ad.  Wrede  in  mustergiiltiger  Weise  bearbeitet  und 
die  eigentlichen  st&ndischen  Akten  durch  ein  weitschichtiges  Material 
gleichzeitiger  Korrespondenzen  erg&nzt  sowie  mit  reichen  kritischen  und 
sachlichen  Erlauterungen  ausgestattet  worden  waren,  ubersah  man  nun 
erst  recht,  was  noch  fehlte  und  was  man  bei  der  wunschenswerten  Er- 
g&nzung  wiirde  erreichen  kSnne'n.  Besonders  die  Tatsache,  daB  „bei 
personlicher  Teiinahme  hervorragender  Fiirsten  an  wichtigen  Verhand- 
lungen  jegliche  Berichterstattung  wegfdllt1 ",  liefi  die  Forderung  er- 
heben,  daB  die  Reichstagsakten  durch  die  politischen  Korrespondenzen 
einzelner  Stande  vervollst&ndigt  werden  mochten.  Bald  zeigte  sich,  daB 
die  schon  friiher  bekannte  Reichskorrespondenz  Frankfurts  an  Reich- 
haltigkeit  und  Unmittelbarkeit  der  Informationen  durch  die  nun  ver- 
offentlichten  Sch&tze  der  wettinischen  Archive  weit  ubertroffen  wird: 
die  Ernestiner  steuerten  die  charaktervollen  Berichte  des  Ritters  Hans 
von  der  Planitz  bei,  die  einen  fesselnden  Kommentar  zu  den  Niirnberger 
Reichstagen  und  zu  der  T&tigkeit  des  Reichsregiments  bilden;  die 
Albertiner  boten  die  Akten  und  Briefe  zur  Kirchenpolitik  Herzog  Georgs ; 
beide  Quellen  in  gediegenster  Weise  bearbeitet,  jene  von  H.  Virck  (1899), 
diese  von  F.  GeB  (1.  Bd.  1905)*.  Aber  noch  fehlt  die  vollst&ndige 
politische  Korrespondenz  des  ersten  Reichsstandes ,  des  Kaisers,  in  der 
sich  die  unendlich  mannigfaltigen  Beziehungen  des  Gesamthauses  Oster- 
reich  zum  Reiche  wie  die  Einwirkung  der  internationalen  Verhaltnisse 
auf  die  Reichspolitik  wiederspiegeln.  Diesen  testamentarischen  Wunsch 
Baumgartens  suchte  ich  als  sein  dankbarer  Schiller  in  einer  dem  VI. 
deutschen   Historikertage   (1900)   vorgelegten  Denkschrift   der  Verwirk- 


1  Vgl.  meine  Besprechung  der  ersten  BSnde  in  der  Hist.  Ztscbr.89, 286—801, 
besonders  S.  287. 

*  Im  wesentlichen  beruht  auf  diesen  beiden  B&nden  meine  Untersuckung 
Uber  „Das  Wormser  EJikt  und  die  Erlasse  des  Reichsregiments  und  einzelner 
Reichsftirsten".     Hist.  Bibliothek.    Bd.  37.     Mdncheit  1917. 


r^rtrtrtlr-  Original  from 

byV^UUglL  UNIVERSITY  OF  MICHIGAN 


Kiitiken  127 

licbung  n&her  zu  bringen1.  Schon  im  Jahre  1897  war  inzwischen  in  Wien 
eine  Kommission  gebildet  worden  zar  Herausgabe  von  Akten  und  Korre- 
spondenzen  ztrr  neueren  Geschichte  Osterreichs  von  1526  an,  doeh  unter 
AusscbluB  der  spanischen  Linie.  Indessen  waren  „auch  die  osterreichischen 
Historiker  sich  der  Dringlichkeit  des  von  mir  begriindeten  Wunsehes 
wotal  bewufit,  da  sie  in  der  Regierung  Karls  V.  nicbt  nor  die  grofi- 
artigste  Machtentfaltung  des  Hauses  Habsburg,  die  Bet&tigung  einer 
Weltpolitik  von  schwerwiegender  Bedeutung  fur  die  Geschichte  Europas 
erkennen,  sondern  auch  die  Verh&ltnisse  klarznlegen  wiinschen,  unter 
denen  die  ersten  Grundlagen  fiir  die  Grofimachtstellung  der  deutschcn 
Hababorger  dnreh  Karls  Bruder  geschaffen  worden  sind2,4.  Unter  diesem 
Gesichtspunkte  gaben  die  in  Halle  anwesenden  Mitglieder  der  {Commission 
die  Erkl&rung  ab,  dafi  ein  wesentlicher  Teil  der  von  mir  beftfrworteten 
Arbeiten,  die  Korrespondenz  Karls  V.  mit  Ferdinand  L,  von  ihnen  uber- 
nommen  werden  wurde,  und  schon  am  9.  Februar  1901  legte  der  ver- 
ewigte  H.  von  Zwiedineck  in  einer  Denkschrift  die  Bichtlinien  test  fflr 
die  Schaffang  „eines  monumentalen  Quellenwerkes,  das  der  Gescliichte 
des  grOfiten  romiscben  Kaisers  aus  dem  Hause  Habsburg  dienen  soil8". 
Angesichts  der  tiichtigen  Arbeit,  die  W.  Bauer  in  dem  vorliegenden 
Bande  geleistet  hat  und  die  der  diplomatisehen  Schule  von  Wien  alle 
£hre  macht,  kann  man  nun  bezeugen,  dafi  das  wichtigste  Ziel,  „die 
Vertiefung  unserer  Kenntnisse  von  der  Politik  Ferdinands  I.  in  bezug 
auf  das  Reich  und  die  Reiehspolitik  seines  Bruders  sowie  fiber  das 
Verhflltnis  der  Erblande  zum  Reiche"  im  Bahmen  des  Themas  in  vollem 
Umfeng  erreicht  worden:  ist.  Ref.  hat  in  einer  eigenen  Untersuchung 
iiber  die  Rezeption  des  Wormser  Edikts  auf  dem  dritten  Ntirnberger 
Reichatage  von  dem  neugewonnenen  Material  Gebrauch  gemacht  und 
dabei  auch  die  Ergiebigkeit  dieses  iiberaus  reichhaltigen  Bandes  fur  zahl- 
reiche  andere  Verh&ltnisse  festgestellt.  Es  ist  dabei  nur  zu  billigen,  dafi 
der  Herausgeber  einen  wesentlichen  Teil  des  Inhalts,  die  „Anf&nge"  der 
eigenen  Begierung  Ferdinands  schon  friiher  (1907)  zu  einer  frisch  und 
fesselnd  geschriebenen  Darstellung  verwertet  hat,  denn  es  bleibt  far  die 
Ausmunzung  des  hier  gebotenen  Edelmetalls  noch  viel  zu  tun  ubrig. 
Auf  einzelne  grfifiere  Komplexe  wie  die  Erbteilung  der  beiden  Bruder, 
die  kirchenpolitischen  Fragen  kann  hier  nur  kurz    hingedeutet   werden; 


1  Abgedruckt  in  den   Deutschen  Geschichtsblftttern ,    hrsg.  von  A.  Tille 
Gotha  1900.    lt  200,  241  ff.  . 

•  Wortlaut    der  von  Professor  v.  Zwiedineck  mir  in  einer  Kopie  iiber- 
mittelten  Denkschrift. 

•  Dies  zur  Erg&nzung  der  Einleitung  der  Kommission  S.V. 


r^rtrtrtL-  Original  from 

byV^UUglL  UNIVERSITY  OF  MICHIGAN 


128  Eritiken 

zu  begriitien  ist  es,  da6  B.,  wie  schon  Zwiedineck  wiinschte,  auch  „die 
Korrospondenzen  der  Rate  Ferdinands  und  hervorragender  Staatsm&nner 
in  der  Umgebung  Karls  V.  einbezogen"  zu  sehen,  die  Herausgabe  der 
Briefe  des  Bischofs  von  Trient,  Bernhard  von  Cles,  in  Aussicht  gestellt 
hat.  Die  einleitenden  Betrachtungen  fiber  die  archivalische  Uberlieferung 
und  den  besonderen  Cbarakter  der  Familienbriefe  sind  ebenso  sorg- 
faitig  durchgefiihrt  wie  die  Edition  im  einzelnen;  S.  511  Bberrascht 
die  Erhebung  des  kaiserlichen  Rates  Bannissio  zum  Erzbischof  von 
Bari;  der  an  betreffender  Stelle  erw&hnte  Nuntius  in  Frankreich  war 
St.  G.  Merino1. 

Dieselben  Vorzuge  miissen  der  von  Fel.  Gefi  geschaffenen  Sammlung 
nachgeruhmt  werden,  wie  schon  durch  den  1.  Band  sattsam  erwiesen 
war2.  Slit  dem  weiteren  Vordringen  wird  der  Stoff  immer  reicher, 
seine  Bewftltigung  schwieriger,  aber  die  Ausbeute  audi  immer  be- 
deutender.  Es  kann  hier  nur  fliichtig  auf  einige  grofie  Gruppen  des 
Materials  hingewiesen  werden.  wie  die  Bauernunruhen,  die  Bundnis- 
politik  •  die  Auseinandersetzung  mit  den  Ernestine™,  die  eigene  refor- 
niatorische  T&tigkeit  Georgs;  der  Herausgeber  hat  diesmal  darauf  ver- 
zichtet,  in  eigenen  Untersuchungen  gewisse  Entwieklungsreihen  zu  ver- 
folgen;  um  so  mehr  bleibt  der  Einzelforschung  flberlassen,  der  Uberhaupt 
auf  Jahrzehnte  liinaus  die  Aufgabe  obliegt,  diese  Stoffmassen  zu  ver- 
nrbeiten  und  so  fur  zusammenfassende  Darstellungen  erst  fruchtbar  zu 
machen.  Auch  dann  wird  der  politische  oder  Kirchenhistoriker  immer 
wieder  auf  die  ersten  Quellen  zuriickgreifen  musseri,  um  die  Selbst&ndig- 
keit  des  Urteils  und  die  Unmittelbarkeit  der  Anschauung  zu  wahren. 
Daneben  aber  bergen  derartige  B&nde  eine  Fulle  kostbaren  Materials 
fur  Wirtschafts-  und  Kulturgeschichte,  Sprache  und  Sitte,  das  nur  zur 
Geltung  zu  bringen  ist  durch  Sachregister,  wie  sie  in  aiteren  Werken 
beigesteuert  zu  werden  pflegten.  Die  beiden  Herausgeber  haben  ja  auch 
in  dieser  Hinsicht  dem  Benutzer  schon  dankenswert  vorgearbeitet,  indem 
unter  umfassenden  Schlagworten  viele  Beziehungen  sachlich  geordnet 
wurden.  Aber  bei  dem  ungeheueren  Anwachsen  des  Stoffes  mochte 
Ref.  diese  Frage  wenigstens  zur  Erorterung  stellen. 


1  Vgl.  meine  durch  den  Krieg  im  Druck  gehinderte  Arbeit  „Zur  Geschichte 
des  Reichstags  von  Worms  1521". 

*  Wttnschenswert  wftre  auch  jetzt  noch  der  Ubergang  zu  den  bekannten 
tfrunds&tzen  Weizsackers  ttber  die  Behandlung  deutscher  Texte  des  16.  Jahr- 
hunderts. 

Breslau.  P.  Kalkoff. 


r^rtrtrtlr-  Original  from 

byV^UUglL  UNIVERSITY  OF  MICHIGAN 


Kritiken  129 

Concilium  Tridentinnm.  Diariorum,  actorum,  epistularum,  tractatuum 

Nova  Collectio  edd.  Societas  Goerresiana.    Tomus  Decimus  Concilii 

Tridentini  epistularum  pars  prima,  eomplectens  epistulas  a  die  5  martii 

1545  ad  concilii  translationem  11  martii  1547  scriptas.   ColL  ed.  ill. 

Godefridus  Buschbell.  Frib.Brisg.,  Herder  1916.  LXXVI,996S. 

Die  wichtige  Aktenpublikation  der  GSrres-Gesellschaft  fiber  das  Konzil 

von  Trient  hat  erfreulicherweise  auch  wahrend  des  Krieges  ihren  Fortgang 

genommen.     Schon  liegt  der  zehnte  Band  des  Unternehmens  vor.     Er 

beginnt,  wahrend  die  bisher  erschienenen,   von  S.  Merkle  nnd  St.  Ehses 

beransgegebenen  Bftnde  die  Konzilstagebficher  und  die  eigeatlichen  Akten 

vorlegten,  die  dritte,   den  Briefen  eingeriumte  Abteilung  des  Gesamt- 

werks.    Heransgeber  ist  Gottfried  Buschbell,  der  an  seine  Aufgabe  schon 

vor  fast  zwanzig  Jahren  herangetreten  ist,  also  Zeit  gehabt  hat,  sich 

grfindlich  in  sie  einzuleben.     Vorteilhaft  bekannt  gemacht  hat  er  sich 

besonders  durch  sein  1910  erschienenes,  aufschlufireiches  Buch  „Refor- 

mation  and  Inquisition  in  Italien  am  die  Mitte  des  16.  Jahrhunderts", 

eine  Nebenfracht  seiner  romischen  Stadien. 

Dem  vorliegenden  ersten  Bande  der  „Epistulae"  sind  die  Korrespon- 
denzen  aos  der  ersten  Periode  des  Konzils,  bis  zu  dessen  Verlegung 
nach  Bologna,  zngeteflt  worden;  den  Anfangszeitpunkt  bildet  jedoch  nicht 
die  EroShung  der  Versammlung  in  Trient  im  Dezember  1545,  sondern 
der  Beginn  der  Korrespondenz  zwischen  der  rSmiscben  Kurie  and  ihren 
schon  im  Februar  1545  ernannten  and  an  die  Wahlstatt  der  Versamm- 
lung abgefertigten  Kardinallegaten.  Die  Briefe  erstrecken  sich  also  fiber 
den  zweijahrigen  Zeitraum  vom  Marz  1545  bis  Marz  1547.  Sie  bilden 
die  unentbehrliche  Erginzung  zu  den  Konzilsakten  und  den  Notizen  der 
Tagebficher,  indem  sie  dem  Knochengerfist,  das  diese  bieten,  Fleisch  und 
Blut  verleihen,  und  ffihren  in  die  Detailarbeit  am  Konzil  ein,  das  frei- 
licli,  so  wenig  wie  ein  allgemeines,  auch  ein  freies  war,  vielmehr  am  Leit- 
seil  der  kurialen  Politik  sich  abwickelte. 

tTber  die  Qaellen  der  VerSffentlichung  verbreitet  sich  die  Einleitung. 
Sie  sind,  da  ein  Besuch  Spaniens  durch  den  Herausgeber  mit  Rttcksicht 
auf  die  ZeiUage  —  und  wohl  ohne  wesentlichen  Schaden  for  das  Unter- 
nehmen  —  aufgegeben  werden  mufite,  Paris  aber,  wo  Buschbell  1903 
weilte,  nichts  Zweckdienliches  darbot,  fast  ausschliefilich  in  Italien  zu 
sachen,  und  zwar  liegt  das  Hauptmaterial  in  den  beiden  grofien  Samm- 
lungen  der  Carte  Cerviniane  und  der  Carte  Farnesiane  vor.  Erstere  be- 
finden  sich  bek&nntlich  in  Florenz,  wahrend  die  Farnese-Papiere  zwischen 
Rom,  Parma  und  Neapel  zerstreut  sind.  Erganzend  warden  vom  Heraus- 
geber besonders  die  reichhaltigen  Gesandtschaftsberichte  der  Este  in  Modena 
Hietor.  ViertaljtlirahrW.  1919.  l.  9 


r^rtrtrtL-  Original  from 

byV^UUglL  UNIVERSITY  OF  MICHIGAN 


130  Kritikeu 

and  der  Gonzaga  in  Mantua  herangezogen.  Aufterhalb  Italiens  wurden 
in  Innsbruck  die  wicbtige  Registratur  des  Kardinals  Christof  Madruzzo 
und  in  Trient  die  Abschriftenbande  der  Sammlung  Mazzoleni  durchmustert. 

Ein  starker  Bruchteil  der  im  vorliegenden  Bande  veroffentlichteu 
Briefe  erblickt  das  Licht  der  Welt  nicht  zum  ersten  Male.  Schon 
Massarelli  und  der  kuriale  GeschichtS6chreiber  des  Konzils,  Pallavicino, 
haben  aus  den  Restanden  mancherlei  —  wenigstens  auszugsweise  —  mit- 
geteilt;  dazu  kommen  in  neuerer  Zeit  die  von  v.  Druffel  und  Brandi 
besorgten  vier  Hefte  Monumenta  Tridentina,  und  endlich  ist  auch  in 
den  vom  K.  Preufiiscben  Institut  zu  Rom  herausgegebenen  „Nuntiatur- 
berichten  aus  Deutschland"  aus  der  Regierungszeit  Pauls  III.  mancher 
Bericbt  zutage  getreten,  der  die  Kirchenversammlung  zum  Gegenstand 
bat.  Dieser  Lage  der  Dinge  gegenflber  hat  Buschbell  jedoch  geglaubt. 
nur  die  Zwecke  der  ibm  aufgetragenen  Publikation  vor  Augen  baben  und 
den  erneuten,  unverkurzten  Abdruck  aller  Stiicke,  die  sinngeinaB  ihr  an- 
heirafallen,  nicht  scheuen  zu  sollen.  Er  begriindet  sein  Verfahren  ein- 
gehend.  Referent  kann  ibm  darin  nur  beistimmen;  er  ist  der  Ansicht, 
da6  der  Benutzer  des  Urkundenbuches  —  und  auf  diesen  kommt  es 
doch  schlieBlich  an  —  es  dem  Herausgeber  danken  wird,  wenn  ihm  der 
Stoff  moglichst  vollstandig  und  einheitlich  verarbeitet  vorgelegt  wird. 
wofur  er  den  groBeren  Umfang  des  Bandes  und  den  entsprecbend  ge- 
steigerten  Preis  gern  in  den  Kauf  nehmen  wird.  Gegeniiber  der 
v.  Druffel-Brandischen  VerBffentlichung  konnte  die  Entscheidung  ja  audi 
kaum  zweifelhaft  sein  angesichts  dessen,  daB  sie  tiberwiegend  auf  nicht 
einwandfreie  Abschriften  zuriickgebt.  Bei  den  ,,Nuntiaturberichten" 
andererseits  handelte  es  sich  um  verhaitnismafiig  nicht  zahlreiche  Stiicke, 
vielfach  auch  um  solche,  die  dort  gemaB  den  Zwecken  jener  Veroffent- 
lichung  nur  verkiirzt  geboten  worden  sind. 

Buschbell  hat  es  sich  demgegeniiber  zum  Grundsatz  gemacht,  in 
seinen  Texten  durchweg  Vollstandigkeit  walten  zu  lassen.  Sie  zerfallen 
in  zwei  Abteilungen,  namlich  in  die  amtliche  Korrespondenz  zwischen 
der  Kurie  und  den  Legaten  des  Konzils  samt  den  ihr  zur  Seite  gehenden 
Korrespondenzen  anderer  papstlichen  Beauftragten  mit  Rom  oder  Trient 
—  im  ganzen  665  Nummern  — ,  und  in  die  ,,Literae  variorum",  das  sind 
teils  anderweitige ,  das  Konzil  betreffende  Briefe  privaten  Charakters. 
teils  Ge8andtschaftsberichte  anderer  Machte.  Hierzu  kommt  noch  ein 
umfangreiches  Material,  das  in  den  Eriauterungen  Verwertung  gefunden 
hat.  Eine  dankenswerte,  chronologisch  angeordnete  V bersicht  iiber  alle 
Briefe,  die  im  vorliegenden  Bande  verarbeitet  sind,  gibt  Buschbell  unter 
Beifugung    der    Nummer,    Seite    oder    Anmerkung    seiner  Edition    auf 


.     r^rtrtrtlr-  Original  from 

Dyvruugiv  UNIVERSITY  OF  MICHIGAN 


Kritiken  131 

S.  XXXVII — LXXVI  der  Einleitung;  unter  Zurechnung  solcher,  eben- 
falls  verzeichneter  Stflcke,  die  bei  Pallavicini  and  Massarelli  benutzt 
worden  rind,  sich  gegenw&rtig  aber  nicbt  mehr  vorfanden,  kommen  wir 
auf  die  stattliche  Zahl  von  2504  Nummern.  Stellt  diese  Liste  an  sich 
der  peinlicben  Sorgfalt  des  Herausgebers  das  beste  Zeugnis  aus,  so  ver- 
rat  auch  im  ubrigen  seine  Edition  die  treffliche  Schule  Seb.  Merkles, 
die  er  genossen  hat;  die  Edition  steht  technisch  durchaus  auf  der  Hohe 
and  darf  fUr  absehbare  Zeit  als  abschliefiend  bezeichnet  werden.  Nur 
eins  mochte  Referent  beanstanden,  bei  dem  jedoch  weder  Buschbell 
nocb  Uberhanpt  einen  efnzelnen  der  Herausgeber  ein  Vorwurf  trifft;  es 
handelt  sich  am  das  fremdspraehliche,  lateinische  Gewand,  in  das  die 
Gorres-Gesellschaft  ihre  VerofFentlichung  kleiden  zu  mfissen  geglanbt 
hat.  Referent,  der  das  von  Anfang  an  bedauert  hat,  meinty  dafl  jetzt 
nach  den  Ereignissen  and  Erfahrungen  des  Weltkrieges,  zumal  ange- 
sichts  der  unerhorten  Deutschenhetze  fast  anf  dem  ganzen  Erdenrund, 
es  ans  zar  anabweisbaren  Pflicht  geworden  ist,  unsere  deutsche  Eigenart 
—  and  in  erster  Linie  ansere  Sprache  —  jederzeit  and  uberall  hoch- 
zuhalten  and  zar  Geltung  za  bringen,  and  dafi  es  keine  irgendwie  be* 
sehaffene  RQcksieht  geben  kann,  die  stark  genug  ware,  uns  daran  zu 
hindern.  Es  ware  sicherlich  sehr  erfreulich,  wenn  die  Gorres-Gesell- 
schaft far  ihre  Aasgabe  des  „ Concilium  Tridentinum",  die  deutschem 
Fleifi  and  deatscher  Gewissenhaftigkeit  ein  so  ruhmliches  Zeugnis  aus- 
stellt,  aus  solchen  Erwftgungen  die  gebotenen  Folgerungen  Ziehen  mochte. 
Die  Schwierigkeit,  mitten  auf  dem  Wege  das  Gewand  zu  wechseln,  ver- 
kennt  Referent  nicht,  aber  sollte  nicht  auch  hier  der  Satz  gelten:  „Wo 
ein  Wille  ist,  da  ist  auch  ein  Weg"? 

Magdeburg.  Friedensburg. 

Dr.  Georgina  Holzknecht,  Ursprung  und  Herkunft  derReform- 

ideen  Kaiser  Josefs  II.  auf  kirchlichem  Gebiete  (Forschungen 

zur  inneren  Geschichte  Osterreichs,  herausgegeben  von  Prof.  Dr.  Alfons 

Dopsch,  Heft  11).     Innsbruck,  Wagner'sche  Universit&tsbuchhand- 

lung  1914.     XII  u.  108  S.     M.  5.—. 

Die  Verfasserin  hat,  wie  sie  im  Vorwort  sagt,  fttr  ihre  Arbeit  die 

fur  das  vorliegende  Thema  noch  fast  gar  nicht  benutzten  Staatsratsakten 

und  die  bisher  nur  zum  Teil  herangezogenen  Akten  der  flbrigen  Wiener 

Archive   sowie    die   unverwertet    gebliebene   josefinische    Flugschriften- 

literator  benutzt  and  bietet  daher  ein  reichhaltiges  Material,    das  im 

einzelnen  manches  Neue  bringt;    besonders  lehrreich  ist  der  Abschnitt 

ttberMDienational5konomischen  Triebfedern  in  derKirchenpolitik  Josefs  11/* 

9* 

..  (~*rw"*nlf*  Original  from 

byV^UUglL  UNIVERSITY  OF  MICHIGAN 


132  Kritiken 

S.  66 — 89.  Wenn  die  Verfasserin  in  der  -  Einleitung  zwischen  dem 
Grande  der  Josefinischen  Reformen  und  der  Herkunft  der  dabei  wirk- 
samen  Ideen  unterscheidet,  so  wird  man  dagegen  an  .sich  irichts  einzu- 
wenden  haben;  es  fragt  sich  nor,  ob  diese  Unterscheidung  sich  gerade 
bei  Josef  II.  so  leicht  wird  durchfuhren  lassen.  Stutzig  macht  Einen 
schon  die  Behanptung,  dafi  Josef  durchaus  Realpolitiker  gewesen  sen 
was  der  herrschenden,  zuletzt  noch  von  Voltelini  vertretenen  Auffassung 
von  Josef  als  einem  Doktrin£r  schnurstracks  widerspricht.  Es  mag  sein, 
dafi  Josef  nnd  seine  Rate  in  vielen  Fallen  zu  einer  bereits  ins  Ange 
gefafiten  Reform  die  Prinzipien  and  Beweggriinde  erst  muhsam  zu- 
sammengezimmert  haben;  der  eigentliche  Grand  der  josefinischen  Reformen 
waren  eben  doch  gewisse  Ideen  und  Anschatamgen;  das  beweist  die  vor- 
liegende  Arbeit  trotz  jener  in  der  Einleitung  ansgesprochenen  Unter- 
scheidnng. Den  Grand  der  Reformen  findet  die  Verfasserin  in  dem 
Josefs  „autokratischem  Charakter  hQchst  kongenialen  Machtwillen  des 
herrschenden  Absolutismus,  der  alles  ergreift  und  durchdringt ,  besondere 
aber  auch  anf  die  Hebung  der  Finanzen  abzielt"  (S.  2).  Die  Ideen  und 
Argumente  entnahmen  Josef  und  seine  Gehilfen  bei  dem  Reformwerk 
den  Schriften  der  Legisten  und  Aulici  des  Mittelalters,  dann  denen  der 
Vertreter  der  Konziliartheorie  und  des  Episkopalsy stems,  dem  auf  den 
ersteren  fufienden  Gallikanismus,  der  durch  den  Kampf  Venedigs  mit 
der  Kurie  ins  Leben  gerafenen  Publizistik  und  der  kartasianisch-janse- 
nischen  Neuscholastik  (S.  2f.).  Man  wird  diese  Nebeneinanderreihung 
etwas  aufierlich  finden  und  die  Aufklarung  des  18.  Jahrhnnderts  ver- 
missen:  die  Verfasserin  legt  aber  Wert  darauf,  wenn  ich  sie  recht  vei> 
stehe,  Josef  II.  von  der  Aufklarung  und  vom  rationalistischen  Natur- 
recht  des  18.  Jahrhnnderts  abzurucken.  —  Die  Einteilung  der  ganzen 
Schrift:  Quellen  der  Reformideen  (8.  4 — 13),  das  rationalistische  Natur- 
recht  und  die  josefinischen  Reformen  (S.  14  —  55),  Martinis  Stellung  im 
Reformwerk  (8,  55 — 65),  die  nationalBkonomischen  Triebfedern  in  der 
Kirchenpolitik  Josefs  II.  (8.  66 — 89)  scheint  mir  nicht  recht  logisch 
zu  sein  und  lafit  die  Grundgedanken  der  Schrift  nicht  scharf  genug 
hervortreten.  Ein  Anhang  (S.  91 — 107)  teilt  aus  den  Staatsratsakten 
einige  interessante  Aktenstiicke  mit  (u.  a.  das  Gutachten  fiber  die  von 
Freiherrn  von  Martini  besorgte  Umarbeitung  des  Rieggerschen  Kirchen- 
rechts,  und  Vorschlage  zur  Einfuhrung  der  Priesterehe  und  Abschaflfung 
der  vota  solemnia).  —  Es  ist  eine  lehrreiche  und  anregende  Schrift; 
wenn  sie  mitunter  zum  Widersprach  anregt,  so  soil  dies  durchaus  nicht 
als  ein  Mangel  der  Schrift  angesehen   werden. 

Erlangen.  Rieker, 


r^rtrtrtL-  Original  from 

byVrUUgl^  UNIVERSITY  OF  MICHIGAN 


133 


Nachrichten  und  Notizen. 

Karl  Lamprecht. 

Eine  wissenschaftlicbe  Wttrdigung  Lamprecht*  zu  verlangen,  babeii  die 
Leser  einer  allgemeinen  historischen  Zeitschrift  das  Recht:  kein  Historiker 
der  nachrankeschen  Generation  hat  die  Offentlichkeit  soviel  t  beschaf tigt  als 
Lamprecht  Alierdings,  w&hrend  die  Historiker  von  Fach,  besonders  die  dent- 
schen,  die  anfangs  Lamprecht  als  vielversprechende  und  bedentende  Kraft  be- 
grtlfit  batten ,  sich  von  ihm  abwandten,  seine  spateren  umfassenden  Arbeiten 
scharf  kritisierten ,  mitunter  verwarfen  und  schliefilich  einfach  nnbeachtet 
liefien,  wurde  sein  popul&rer  Ruhm  begriindet.  Die  gelehrten  Gesellschaften 
versagten  ihm  die  Auszeichnnng  einer  Wahl  zum  Mitglied,  die  historischen 
Zeitschriften  gingen  mit  vdUigem  Schweigen  fiber  seine  erstaunlich  zahlreichen 
Werke  w&hrend  der  letzten  beiden  Jahrzehnte  hinweg,  aber  die  Tagespresse 
brachte  Artikel  and  Notizen  aller  Art  und  erhob  den  von  der  Fachwissen- 
schaft  fast  Preisgegebenen  zum  grofien  Reformator  und  Fropheten  einer  neuen 
Glanczeit  deutscher  Geschichtswissenscbaft. 

Man  hat  es  oft  Lamprecht  verttbelt,  dafi  er  sein  starkes  agitatorischet 
Talent  und  seine  Werbekraft  in  dieser  Richtung  gebraucht  habe.  Und  zweifel- 
Ios  hat  er,  der  eine  weite  Anerkennung  mit  ganzem  Herzen  ersehnte,  nach 
dem  Mifierfoig  im  engeren  wissenschaftlichen  Ereis  sein  Bedtlrfhis  nach  Ruhm 
in  einer  bei  Gelehrten  nicht  tlblichen  Weise  zu  befriedigen  verstanden. 

Hier  sollen  weder  Worte  der  Verherrlichung,  noch  zersetzende  Urteile 
eines  Feindes  gesprochen  werden.  Jetzt,  da  mehrere  Jahre  nach  dem  Tode 
Lamprechts  verflossen  sind,  darf  der  Versuch  einer  ruhigen  und  sachlichen 
Erdrterung  gemacht  werden.  Ich  werde  das  sagen,  was  ich  fUr  richtig  halte, 
es  mag  Freund  oder  Feind  des  Verstorbenen  angenehm  sein  oder  nicht  Es 
ist  unbedingt  n&tig,  sich  voile  Aufklftrung  zu  verschaffen.  Denn  wie  Lamp- 
recht selbst  als  Reformator  und  Prophet  aufgetreten  ist,  so  wird  von  einer 
Gruppe  von  Anh&ngern  seine  w  Reform*  als  Vermftchtnis  verkttndet.  Wir 
lniissen  uns  dariiber  klar  zu  machen  suchen,  worin  das  Neue  und  UrsprtLngliche 
liegt,  wie  es  beschaffen  ist  und  ob  ihm  die  Wissenschaft  zu  folgen  hat. 

Karl  Lamprecht  ist  als  Pfarrerssohn  zu  Jessen  in  der  Provinz  Sachsen 
am  25.  Februar  1856  geboren,  absolvierte  das  Gymnasium  zu  Schulpforta  und 
studierte  zu  G5ttingen,  Leipzig  und  Mttnchen.  Nach  kurzer  Wirksamkeit  als 
Privat-  und  Gymnasiallehrer  habilitierte  er  sich  1880  an  der  Bonner  Universitat, 
wurde  1885  aufierordentlicher  Professor,  1890  als  Ordinarius  nach  Marburg 
uud  1891  als  Nachfolger  Georg  Voigts  nach  Leipzig  berufen.  Hier  hatte  er 
langer  als  ein  Jahrzehnt  die  Abteilung  Mittelalter  des  Historischen  Seminars 
zu  leiten,  wandte  sich  dann  seinen  Neigungen  und  dem  Fortgang  seiner  Studien 


k    C^f\r%a\{*  Original  from 

^^  UNIVERSITY  OF  MICHIGAN 


134  Nachrichten  und  Notizen 

entsprechend  der  neueren  Zeit  und  schlieBlich  der  Universalgeschichte  zu,  liber- 
nahm  deshaib  eine  neue  Abteilung  des  Seminars  „fiir  Kultur-  und  Universal- 
geschichte",  die  auf  seinen  Wunsch  1909  zum  selbst&ndigen  Institut  gemacht 
wurde.  Das  Leben  hat  seine  Kraft  friih  aufgezehrt  Er  starb  nach  kurzer 
Krankheit  in  der  Nacht  vom  10.  zum  11.  Mai  1915. 

Karl  Lamprecbt  war  ein  Mann  von  hoher  Begabung,  von  einer  erstaun- 
lichen  Beweglichkeit  des  Geistes,  von  einem  unermtidlicheu  T&tigkeitsdrang. 
Allerdings  zugleich  von  einer  Ruhelosigkeit  und  Sprunghaftigkeit.  Schon  in 
seiner  Schttlerzeit  wnrde  das,  wie  ein  Freund  bench  tet,  bemerkt  Es  ist 
seinem  ganzen  Leben  eigentttmlich  geblieben.  Ein  Sucben  und  Jagen,  eine 
stete  Unrast.  Er  lechzte  nach  Erfolg  und  er  glaubte  an  seinen  Erfolg.  Wo 
dieser  ausblieb,  wollte  er  ihn  erzwingen  oder  t&uschte  er  ihn  sich  vor.  Mifl- 
erfolg  deutete  er  oft  als  Erfolg,  Widerspruch  als  Zustimmung.  Man  mag  das 
auf  einen  merkwttrdigen  Optimism  us  zurtickftthren,  der  leicht  zur  Selbst- 
tauschung  f&hrt,  man  mag  es  in  anderer  Art  erkl&ren,  jedenfalls  hat  eine 
starke  Autosuggestion  gewirkt.  Sie  hielt  ihn  hoch  in  Zeiten  der  sch&rfsten 
wissenschaftlichen  und  menschlichen  Angriffe,  sie  hat  ihm  die  nie  erlahmende 
Arbeitskraft  und  -lust,  sie  bat  ihm  seinen  Glauben  an  seinen  Stern  bewahrt. 
Aber  sie  hat  zugleich  auch  die  Sprttnge  seiner  Gedanken  und  seines  Ged&cht- 
nisses  unterst&tzt  und  deshalb  jenen  Verkehr  mit  ihm,  der  auf  Klarheit  und 
Wahrheit  beruhen  mufite,  erschwert,  sie  lieB  seine  AuBerungen  und  Hand- 
lungen  mitunter  als  widerspruchsvoll  erscheinen  und  dasVertrauen  erschttttern. 
Bezeichnend  war,  da6  zwar  schliefilich  die  grSBere  Universit&tsversammlung 
ihm  die  Wttrde  des  Rektors  erteilt,  der  engere  Kreis  der  Fakult&tskoilegen 
ihm  aber  die  Wahl  zum  Dekan  der  Fakultat  versagt  hat,  Ich  mflchte  den 
Vorwurf  der  bewufiten  Unzuverlfcssigkeit  nicht  fttr  zutreffend  halten,  ich  glaube 
jetzt,  das  oft  Sprunghafte,  ja  das  mit  den  Tatsachen  oft  im  Gegensatz  Stehende 
seiner  A  u  Benin  gen  urn!  Taten  anders  deuten  zu  sollen.  Seine  Perednlichkeit 
wirkte  in  ihrer  Vielseitigkeit,  in  ihrer  spradelnden  Leichtigkeit  des  Gebens 
and  Empfangens,  in  ihrem  Reicbtum  der  Interessen  auf  alle,  die  ihm  begeg- 
neten,  ungemein  anziehend. 

Ich  habe  vier  Jahre  mit  Lamprecht  freundschaftlichen  und  ungemein 
regen  Verkehr  gepflegt.  Ich  wurde  von  Anfang  an  immer  wieder  abwechselnd 
angezogen  und  abgestoflen.  Ich  habe  dann,  verletzt  durch  Tatsachen,  die  die 
unsichern  und  widerspruchsvollen  Seiten  seiner  Person  zeigten,  den  persttn  - 
lichen  freundschaftlichen,  Verkehr  rasch  abgebrochen  nind  nicht  wieder  aufge- 
nommen,  weil  ich  auch  sp&ter  im  unerl&filichen  amtlichen  Verkehr  die  gleichen 
Zeichen  zu  bemerken  meinte.  Vielleicht  habe  ich  die  komplizierte  Persdnlich- 
keit nicht  ganz  richtig  beurteilt,  vielleicht  hatte  ich  bei  ruhigerem  Tempera- 
ment unil  einer  abgeklarteren  Lebensstimmung  anders  handeln  kflnnen.  Viel- 
leicht. 

Es  liegt  auf  der  Hand:  die  allgemein  menschlichen  Eigenschaften  der 
Persdnlichkeit  finden  sich  gerade  in  den  literarischen  Arbeiten  des  Historikers 
wieder. 

Lamprecht  war  ein  Mann,  der  sich  immer  mit  tiefsten  Problemen  besch&f- 
tigte,  der  aber  nicht  unentwegt  in  die  Tiefe  graben  konnte.  Ein  reicher, 
biegsamer,  rasch  auffassender  und  zusammenfassender,  ein  ideenreicher,  aber 
nicht  bis  zuletzt  folgerichtig  denkender  Geist.    Frei  von  jeder  Schwerf&lligkeit, 

..  (~*rw"*nlf*  Original  from 

digitized  by  VrUUglL  UNIVERSITY  OF  MICHIGAN 


Nachrichten  and  Notizen  135 

aber  auch  frei  von  der  auf  unertntidlicher  Selbstpriifung  beruhenden  Sorgfiltig- 
keit.  Seine  ungemein  leichte  Produktivitat  ftthrte  ihn  ttberraschend  schnell 
zu  £rgebnigsen,  die  rasch  wieder  aufgegeben  werden  konnten.  Das  sind  Vor- 
rtge  mid  Nacbteile  einer  Geistesart,  die  sich  von  seinem  ersten  Auftreten  in 
der  Gelehrtenwelt  an  dentlich  zeigten.  Die  geradezn  spielende  Leichtigkeit 
der  Produktivit&t  ftthrte  mitunter  zur  Flttchtigkeit ,  die  schmiegsame  Rezep- 
tivit&t  zur  tibermgfligen  Entlehnung,  der  rasch  wirksame  eigene  Gedanken- 
reichtum  zur  nnscharfen  und  untiefen  Systematic 

Seine  literarische  Arbeit  ist  yon  einer  Ausdehnung,  wie  sie  nur  selten 
beobachtet  werden  kann.  Das  mit  liebevoller  Sorgfalt  von  Kotzschke  zn- 
sammengestellte  Verzeichnis  der  Schriften  (Berichte  iiber  die  Verhandlnngen 
der  Kgl.  SftchB.  Gesellschaft  der  Wissenschaften  zu  Leipzig  1916)  fttllt  fast 
15  engbedrnckte  Seiten.  Und  dabei  ging  neben  dem  literarischen  Schaffen 
eine  ungemein  rege  Tatigkeit  als  Universit&tslehrer,  als  Leiter  wissenschaft- 
licher  Untemehmungen  und  als  wissenscbaftlicher  Organisator  einher.  Schon 
in  Bonn  hat  er  neben  flettner  die  „Westdeutsche  Zeitschriftu  herausgegeben 
und  1881  an  der  Grttndung  der  Gesellschaft  fiir  Rheinische  Geschichtskunde 
hervorragend  mitgewirkt  In  Leipzig  hat  er  zwei  Jahre  an  tier  Fortsetzung 
der  „Deutschen  Zeitschrift  fttr  Geschichtswissenschaft"  teilgenommen  und 
mannigfache  Sammelwerxe  herausgegeben,  nnter  denen  besonders  die  Heeren- 
Uckertsche  Geschichte  der  europ&ischen  Staaten  hervorzuheben  ist.  In  Leipzig 
ist  es  ihm  gelungen,  einen  besonders  von  Professor  Gaedecke  in  Dresden  pro- 
pagierten  Plan  der  Grtlndung  einer  Sachsiscben  Kommission  fttr  Geschichte 
zur  DurchfUhrung  zu  bringen.  Von  1896  an  bis  an  sein  Lebensende  hat  er 
deren  Geschftfte  erfolgreich  geleitet.  1909  aber  hat  er  das  selbst&ndige  In- 
stdtut  fttr  Kultur-  und  Universalgeschichte  ins  Leben  gerufen,  1911  die  Friedrich- 
August-Stiftung  and  die  geisteswissenschaftlichen  Forschungsinstitute  an  der 
Leipziger  Universit&L  Seine  bedeutende  praktische  gesch&ftliche  Geschick- 
lichkeit,  wie  man  sie  bei  Gelehrten  sonst  nicht  findet,  und  seine  erfolgreicheu 
Bemtthungen,  Gelder  von  reichen  Privaten  zur  FOrderung  wissenschaftlicher 
Forschnng  mobil  zu  machen,  haben  ihn  bei  alien  Unternehinungen  wesentlich 
untersttktzt.  Vora  wissenschaftlichen  Standpunkt  aus  vermag  ich  allerdings  die 
beiden  Grilndungen  von  1909  und  1911  nicht  als  glttckliche  Schopfungen  an- 
zuaehen.  Sie  sind,  wie  ich  meine,  bereits  AusfluB  jener  Ideen,  die  in  den  letzten 
anderthalb  Jahrzehnten  von  Lamprechts  Leben  eine  unheilvolle  Richtung  ge- 
nommen  batten.  Und  zu  diesen  Ideen  rechne  ich  auch  jene,  die  einer  Reform  der 
Universit&t  galten.  Da  das  Rektorregiment  nur  ein  Jahr  wahrt,  konnten  sie  wohl 
Kopfschtttteln  und  vielleicht  auch  Besorgnisse  erregen,  aber  kein  weiteres  Unheil 
anrichten.  Die  Grtlndung  des  Institute  fttr  Kultur-  und  Universalgeschichte 
dagegen,  ebenso  wie  die  der  ^geisteswissenschaftlichen  Forschungs- Institute a 
haben  in  mancher  Hinsicht  nicht  erfreuliche  Verh&ltnisse  geschaffen.  Lamp- 
recht  selbst  erstrebte  zuerst  mit  vollem  Eifer  ein  „  Forschungs-Institut  fttr 
Psychogeneseu,  das  fttnf  selbst&ndige  Abteilungen  unter  einem  obersten  geistigen 
Ftthrer  enthalten  sollte.  Der  Widerspruch  der  Leipziger  Kollegen  hat  den 
Plan  umgestaltet  und  hat  zur  Grttndung  von  zahlreichen  selbst&ndigen,  neben- 
einanderstehenden  geisteswissenschaftlichen  Forschungs- Instituten  gefuhrt. 


r^rtrtrtlr-  Original  from 

byV^UUglL  UNIVERSITY  OF  MICHIGAN 


136  Nachrichten  und  Notizen 

Zwei  Perioden  in  Laraprechts  wisseuschaftlichem  Wirken  sind  zu  miter- 
scheiden.  In  der  ersten,  die  bis  in  die  zweite  Halfte  der  neunziger  Jahre 
reicht,  hat  Lamprecht  eine  neue  Kulturgeschichte  zu  begrtlnden  gesucht  In 
der  zweiten  Periode  erst  wird,  gewiB  im  AnschluB  an  jfrtthere  Meinungen,  aber 
doch  im  wesentlicben  als  etwas  Neues/die  Volksseele  ausschlieBiich  in  den 
Mittelpunkt  der  gesamten  [geschichtlichen  Betrachtung  gertickt.  Die  Ent- 
wicklung  der  Volksseele  zu  erkennen,  wird  als  wichtigste,  ja  als  letzten  Endes 
einzige  Aufgabe  der  Geschiehtswissenschaft  hingestellt;  von  Wandlungen  der 
Volksseele  wird  die  gesamte  Erscheinungswelt  der  Geschichte  abgeleitet  und 
dabei  als  festes  Ergebnis  der  geschichtswissenschaftlichen  Erkeuntnis,  die 
Lamprecht  zugleich  schlechthin  als  psychogenetische  ansieht,  verktlndet:  die 
Seele  aller  Vfllker  entwickelt  sich  gleichmSBig  nach  bestimmtem  Schema ,  sie 
durchlebt  die  Phase  des  Symbolischen ,  des  Typischen,  des  Konventionellen, 
des  Individualist  schen  und  des  Subjektivistischen.  Alle  Geschichtserschei- 
nungen  sind  nichts  anderes  als  die  Folgen  dieser  psychischen  Wandlungen,  die 
unentwegt,  unabh&ngig  vonVolk  und  Ort  jenen.bestimmten  Weg  gehen',  der 
eben  der  Volkspsyche  immanent  ist. 

Es  ist  eigentHmlich.  In  der  ersten  Periode  seines  wissenschaftlichen 
Wirkens  weiB  Lamprecht  von  den  charakteristischen  Momenten  seiner  sp&teren 
geschichtswissenschaftlichen  Auffassung  noch  nichts.  Zwar  beginnt  er  den 
ersten  Band  seiner  „Deutschen  Geschichte**  mit  einer  Einleitung  liber  die 
Geschichte  des  deutschen  NationalbewuBtseins  und  findet  in  der  Urzeit  und 
Stammeszeit  ein  wsjtobolisch-mythologisches  Nationalbewufltsein",  im  Zeit- 
alter  der  Karolinger  und  Ottonen  ein  ntypischestt1  in  der  Stauferzeit  und  im 
Sp&teren  Mittelalter  ein  „ritterlich  und  bttrgerlich  konventionelles*,  im  16.  bis 
18.  Jahrhundert  ein  „  individuals  tisches*  und  im  19.  Jahrhundert  ein  „subjek- 
tivistisches",  aber  noch  will  er  nicht  das  als  das  wirklich  Charakteristische 
und  fttr  das  Wesen  der  deutschen  Geschichtsentwicklung  Mafigebende,  vollend* 
nicht  als  das  Typische  in  der  Entwicklung  aller  Vttlker  annehmen. 

Noch  strebt  er  damals  ilberhaupt  nicht  nach  Aufstellen  eines  festen,  all- 
gemein  giiltigen  Entwicklungsschemas.  Er  wollte  deutsche  Kulturgeschichte 
schreiben,  in  dem  Sinne  der  Geschichte  eines  Volkstums,  nicht  einzelner  ftthren- 
der  Personen,  zugleich  in  dem  Sinne  der  Geschichte  von  Zust&nden,  nicht  in 
dem  der  politischen  Einzelereignisse.  Lamprecht  stellte  der  politischen  Ge- 
schichte die  Kulturgeschichte,  der  Personengeschichte  die  Zustandsgeschichte, 
der  Betrachtung  des  Singul&ren  die  des  Kollektiven  gegenttber.  Und  dabei 
bevorzugte  er  in  diesen  Jahren  stark  die  Betrachtung  des  Wirtschaftlichen,  er 
schien  die  Entwicklung  der  materiellen  Kultur  als  den  eigentlich  baupts&ch- 
lichen  Ausgangspunkt  der  historischen  Wandlungen  anzusehen.  Lamprecht 
gait  bis  in  die  zweite  Halfte  der  neunziger  Jahre  als  ein  Ftlhrer  der  jttngeren 
deutschen  Wirtsehaftshistoriker,  als  einer,  der  das  vornehmliche  Gewicht  der 
geschichtlichen  Allgemeinentwicklung  im  Materiellen  der  Kultur  sah,  ja  er 
wurde  geradezu  als  ein  Vertreter  der  materiellen  Geschichtsauffassung  be- 
zeichnet. 

Das  war  gewiB  so  menials  richtig.  Aber  zutreffend  war,  dafi  bis  Mitte 
der  neunziger  Jahre  die  starke  und  einseitige  Betonung  der  materiellen 
Kulturelemente  ein  cbarakteristisches  Moment  seiner  Gesamtauffassung  ge- 
bildet  bat. 


r^rtrtrtL-  Original  from 

byV^UUglL  UNIVERSITY  OF  MICHIGAN 


Nachrichten  und  Notizen  137 

Lamprecht  besafi  ein  besonders  feines  Verstandnis  ftlr  neu  hervortretende 
geistige  Strdmungen  seiner  Zeit.  Er  gehttrte  zu  denen,  die  zugleich  ein 
starkes  Bedttrfhis  habep,  mit  dem  Neuen  und  Neuesten,  ja  mit  dem  Kommen- 
den  zu  gehen  und  dabei  FtLhrer  zu  sein.  Als  er  wissenschaftiich  zu  wirken 
begann,  batten  gerade  wirtschaftliche  Gesichtspunkte  die  Geschiehtsbetrachtung 
stark  zu  beeinflnssen  begonnen.  Mit  vollem  Eifer  gab  er  sich,  durch  Roscher  - 
in  Leipzig  vorbereitet,  dieser  Richtung  hin.  Allerdings  neben  den  wirtschafts- 
geschichtlichen  Forschungen  betrieb  er  von  Anfang  an,  durch  eigne  Neigung 
bewogen  und  durch  Studien  in  Mfinchen  untersttttzt ,  das  Gebiet  der  mittel- 
alterlichen  Kunstgeschichte.  Diese  Forschungen  fanden  damals  ihren  haupt- 
s&chlichen  Niederschlag  in  dem  Buch  tiber  die  „Initial-Ornamentik  des  8.  bis 
13.  Jahrhanderts,  1882*,  und  in  seiner  Mitherausgabe  und  Mitbenrteilung  der 
„Trierer  Ada-Handschrift  1889".  Die  wirtschaftsgeschichtlichen  Forschungen 
aber  zeitigten  nicht  nur  zahlreiche  Einzeiarbeiten,  sondern  vor  ailem  das  groBe 
mehrb&ndige  Werk:  .Deutsches  Wirtschaftsleben,  1886".  Schon  ftuflerlich  tr&gt 
es  ausgedehnte  Gelehrsamkeit  zur  Schau:  zwei  starken  Halbbanden  Darstellung 
'folgen  zwei  dicke  B&nde  mit  statistischem  Material  und  einer  Qnellensamm- 
lang.  Ja,  die  Darstellung  ist  mit  tausenden  von  Zitaten  beladen  nnd  huscht 
oft  nar  als  Text  ilber  die  fast  die  ganien  Seiten  ftillenden  gelehrten  Nach- 
weise  schflchtern  hinweg.  Sicher,  eine  grofle  Arbeitsleistung.  Allerdings 
fehlt  mitunter  die  ruhig  abw&gende  Sorgfalt:  oft  weifl  man  nicht  recht,  was 
mit  den  massenhaften  Quellenzitaten  anzufangen  ist,  ja  warum  sie  gerade 
an  diese  Steile  gesetzt  seien.  Die  leitenden  Linien  der  Entwicklung  von 
Staat,  Grundherrschaft  und  Bauerntum  sind,  wie  wir  jetzt  sicher  wissen,  nicht 
richtig  gezogen;  die  Grundbegriffe  entbehren  der  Klarheit.  Aber  anf  manche 
wichtigen  Momente  des  sozialen  und  wirtschaftlichen  Lebens  wurde  doch  in 
dies  em  Werke  zuerst  aufmerksam  gemacht,  und  manche  positiven  Ausftihrungen, 
wie  die  liber  die  Zentralverwaltungsgeschichte,  haben  ihre  wissenschaftliche 
Brauchbarkeit  bew&hrt. 


Beide  Forschungsrichtnngen,  die  wirtschafts-  und  die  geistesgeschicht- 
lichen,  die  Lamprechts  Arbeiten  von  Anfang  an  das  Gepr&ge  verliehen  batten, 
sind  in  seinemHauptwerk,  in  seiner  „  Deutschen  Geschichte",  verbunden  zu  finden. 
Aber  es  wire  irrig,  die  Deutsche  Geschichte  als  einheitlichen  Ausdruck  jener 
Theorien  anzusehen,  die  Lamprecht  in  seinem  sp&teren  Leben  betont  hat. 
Es  ist  vielmehr  ein  bedeutsamer  Einschnitt  zu  beobachten.  Die  beiden  her- 
Torgehobenen  grundverschiedenen  geschichtswissenschaftlichen  Tendenzen  in 
Lamprechts  Wirken  spiegeln  sich  in  seiner  Deutschen  Geschichte  wider.  In 
rascher  Folge  hat  er  von  1891—1896  fttnf  B&nde  der  Deutschen  Geschichte 
verOffentlicht  und  die  Erz&hlung  bis  ins  16.  Jahrhundert  geftthrt.  Dann  folgte 
eine  Pause  von  neun  Jahren.  Und  dann  wurden  seit  1904  in  noch  rascherer 
Folge  sieben  weitere  B&nde  und  zwei  Ergauzungsb&nde  bis  1909  ver&ffentlicht. 
Der  mit  Band  6  beginnende  zweite  Teil  der  Deutschen  Geschichte  hat  wesent- 
lich  anderen  Gharakter  als  der  erste.  Auch  die  neuen  Ausgaben  der  frtthereu 
B&nde  erhielten  seit  1902  eine  neue  Gesamteinteilung,  und  die  alte  Erz&hlung 
mufite  sich  jetzt  wenigstens  einigermaBen  auBerlich  dem  neuen  Schema  der 
erst  spater  aufgestellten  Kulturzeitalter  einfligen. 


r^rtrtrtlr-  Original  from 

byV^UUglL  UNIVERSITY  OF  MICHIGAN 


138  Nachrichten  mid  Notizen 

Es  Iftfit  sich  genauer  beobachten,  wie  damals  Lamprecht  zn  seiner  neuen 
Ansicht  gelangt  ist,  wie  in  der  eifrigen  Polemik,  die  seit  1895  liber  seine 
*  Deutsche  Geschichte"  in  Zeitschriften  und  Broschttren  geftthrt  wurde,  seine 
Gedanken  der  Psychogenese  erst  ganz  allm&hlich  emporwuchsen  nnd  seine 
anderen  bisher  vorherrschenden  Grundideen  zurttckdr&ngten. 

Zwei  Haupteinw&nde  gegen  die  Deutsche  Geschichte  sind  damals  vor- 
nehmlich  gemacht  worden:  es  wnrde  die  nicht  hinreichend  sorgf&ltige  Arbeits- 
weise  bem&ngelt  und  es  wnrden  nicht  nar  gegen  die  Auffassung  im  einzelnen 
Bedenken  erhoben,  sondern  auch  im  allgemeinen  die  Neignng  Lamprechts 
betout,  den  individuellen  EinfluB  in  der  geschichtlichen  Entwicklung  zu  unter- 
sch&tzen,  das  Moment  der  kollektiven,  wirtschaftlichen  Kr&fte  dagegen  ein- 
seitig  zu  bevorzugen.  Aber  wohlgemerkt,  es  handelte  sich  dabei  nicht  urn 
einen  grunds&tzlichen  Gegensatz  zwischen  einer  individualistischen  nnd  einer 
kollektivistischen  Geschichtsanffassung,  es  handelte  sich  vielmebr  nar  urn  gradu- 
elle  Unterschiede  der  Auffassung.  Mochte  auch  da  und  dort  eine  einseitige 
Redewendung  gebraucht  worden  sein,  mit  allem  Nachdruck  wurde  auch  von 
Gegnern  Lamprechts  immer  wieder  hervorgehoben,  dafi  sie  die  Berechtigung, 
ja  die  Notwendigkeit  der  Erforschung  des  Zustftndlichen  und  die  Einwirkung 
des  Kollektiven  auf  das  Individuelle  nicht  leugnen,  da8  sie  keineswegs  fttr 
die  au8schlie61iche  Erforschung  des  „Singulfiren"f  wie  es  Lamprecht  der  „  alt  en 
Richtung"  zugemutet  habe,  eintr&ten. 

In  der  Tat,  wenn  man  die  im  AnschluB  an  die  ersten  fttnf  Bande  der 
Deutschen  Geschichte  veroffentlichten  Streitschriften  durchgeht,  dann  wird  man 
erkennen,  dafi  die  Polemik  gegen  Lamprecht  nicht  einheitlich  von  «Vertretem 
der  herrschenden  individualistischen  Schule  der  politischen  Historiker"  aus- 
gegangen  ist.  Die  damals  aufgestellten  Hauptforderungen  Lamprechts  wnrden 
sicher  von  vielen,  vielleicht  von  den  meisten  Vertretern  der  wissenschaftlichen 
Geschichte  in  Deutschland  geteilt,  und  es  wnrde  nur  hervorgehoben,  dafi  sie 
nicht  als  eine  neue  Lehre  gelten  dtirfen.  Ein  Eampf  gegen  die  Vertreter 
des  „reinen  Individualismus*  war  daher  im  Grande  ttberfliissig,  war  jedenfalls 
nicht  als  ein  Eampf  gegen  eine  vermeintlich  vorwaltende  Richtung  zu  fUhren. 
Ein  solcher  grunds&tzlicher  allgemeiner  Gegensatz  zwischen  einer  „alten"  und 
einer  „neuen"  Richtung  war  Uberhanpt  nicht  vorhanden. 

Im  Hittelpunkt  der  Polemik  stand  in  Wahrheit  etwas  anderes:  der  An- 
griff  auf  Lamprechts  wissenschaftliche  Arbeitsweise.  Die  Vorwttrfe,  die  man 
gegen  ihn  wegen  der  wttrtlichen  Entlehnung  aus  historischen  Eompendien 
zweiten  und  dritten  Grades  —  die  wiederum  andere  neue  Darstellungen,  und 
zwar  gerade  von  Lamprecht  an  anderer  Stelle  bek&mpfte,  ausgeschrieben  batten  — 
konnten  durch  HinUberleiten  der  Streitfragen  von  Lamprecht  auf  das  methodo- 
logische  Gebiet  nicht  entkraftet  werden.  Man  mttsse,  so  argumentierte  Lamprecht, 
beachten,  dafi  die  neue  Richtung  der  Geschichtswissenschaft  das  Politisch- 
Singulare  nur  als  Material  betrachte,  wobei  als  Quellen  die  neuen  historischen 
Darstellungen  dienen;  der  aufs  Allgemeine  gerichtete  Historiker  benfttze  diese 
„Halbfabrikatetf  in  der  Art,  daB  er  die  Vorlage  mSglichst  unver&ndert  hin- 
iibernehme  usw.  Gewifl,  das  sind  Ausftihningen,  die  ein  Verfahren  bedenklicher 
Art  nicht  zu  rechtfertigen  vermochten.  Und  das  urn  so  weniger,  weil  dieses 
unverfcnderte  Hiniibernehmen  sich  auch  da  lindet,  wo  es  sich  nicht  urn  Tat- 
sachen  des  Singular- Politischen,  sondern  wo  es  sich  um  feine  Werturteile  fiber 


r^rtrtrtlr-  Original  from 

byV^UUglL  UNIVERSITY  OF  MICHIGAN 


Nachrichten  und  Notizen  139 

das  eminent  Kulturgeschichtliche  handelt.  Wenn  auch  damit  nicht  das  grofie 
Ganze  des  Gesamtwerkes  in  seiner  Originalit&t  bertthrt  ward  —  der  Wider- 
sprnch  gegen  eine  wissenschaftliche  Arbeitsweise,  die  das  v&Uig  zu  erschtittern 
drohte,  was  besonders  in  Dentschland  als  unerl&filiche  Grundlage  dea  geschicht- 
wissenschaftlichen  Betriebes  gait,  mufi  als  dorcbaus  berechtigt  bezeichnet 
werden. 

So  haben  wir  zu  beachten :  der  literarische  Kampf  am  Lamprechts  Deutsche 
Geschichte  in  den  nennziger  Jahren  gebt  nicht  eigentlich  auf  einen  Gegensatz 
der  synthetisch  und  der  analytisch  gerichteten  Geister  unter  den  deutschen 
Historikern  zurilck.  J  a,  der  Eampf  bezieht  sich  in  Wahrheit  gar  nicht  wesent- 
lich  auf  die  Richtung  und  die  Aufgaben  der  Geschichtswissenschaft.  Ward 
doch  damals  Lamprecht  wiederholt  vorgehalten,  dafi  die  von  ihm  bek&mpfte 
„alte  Richtung"  dnrcbaus  nicht  die  Enge  der  zugemuteten  Auffassung  habe, 
dafi  vielmehr  seine  „neue*  Richtung  im  wesentlichen  den  Wttnschen  der  waltenM 
entsprache.  Mifiverst&ndnisse  und  Ubertreibungen  konimen  in  Polemiken  dieser 
Art  immer  vor,  Berechtigtes  und  Unberechtigtes  lftuft  oft  durcheinander.  Jeden- 
falls  aber  ist  nachdrticklichst  hervorzuheben:  der  Gegensatz  zwischen  A  Item 
und  Neuem,  zwischem  Singular-Politischem  und  AUgemein-Kulturgescbicht- 
lichem,  zwischen  teleologischer  und  kausaler  Methode  hat  in  der  schroff  her- 
vorgehobenen  Art  ftberhaupt  nicht  existiert 

Erst  sp&ter,  und  zwar  erst  in  einer  Zeit,  da  die  Lamprecht- Polemiken 
vollig  eingeschlafen  waren,  hat  sich  eine  wirklich  tiefe  Kluft  der  grundlegen- 
den  Ansichten  fiber  das  Wesen  der  geschichtswissenschaftlichen  Aufgaben 
geflffnet  Wohl  sprach  schon  Mitte  der  nennziger  Jahre  Lamprecht  von  den 
sozial-psychischen  Faktoren  des  geschichtlichen  Lebens,  wohl  (trat  er  schon 
damals  dem  Vorwurf,  ein  Vertreter  der  materialistischen  Geechichtsauffas^ung 
zu  sein,  mit  dem  Hinweis  darauf  entgegen,  dafi  auch  die  wirtechaftlichen 
Prozesse  als  *eelische  Vorgange  zu  bewerten  seien.  wohl  operierte  er  seit  1895 
viel  mit  dem  „Psychischenu  und  erwartete  von  dem  Einflufi  der  Psychologie 
eine  neue  Bliite  der  Geschichtswissenschaft.  Aber  noch  vertrat  er  im  Grande 
die  Seelenlehre  der  sp&teren  Zeit  nicht.  Noch  standen  seine  geschichtlichen 
Darstellungen  in  den  ersten  fttnf  Bftnden  der  Deutschen  Geschichte  in  einem 
inoerlich  tiefen  Gegensatz  zu  den  Seelentypen  der  spftteren  Zeit,  noch  be vor- 
zugte  er  die  wirtschaftlichen  Eintlttsse  —  er  war  damals  in  der  Tat  stark 
poaitivistisch,  obschon  nicht  unmittelbar  materialistisch,  beeinfluflt.  Nur  ganz 
schtichtern  begann  sich  damals  in  seinen  theoretischen  Betrachtungen  ein  Um- 
schwung  zu  vollziehen.  Man  ver^leiche  das  Vorwort  zur  zweiten  Auflage 
des  ersten  Bandes  von  1894  rait  dem  zur  dritten  von  1901/1902.  Dort  hebt 
er  als  das  Wesentliche  seiner  neuen  Richtung  hervor,  dafi  „das  Zeitalter  einer 
aufierlich  beschreibenden  Forschung  abgelOst  werde  durch  das  Zeitalter  einer 
neuen  Methode,  die  vom  genetischen  Gesichtspunkt  ans  eindringt*,  dafi  die 
moderne  Geschichtschreibung  einen  „kulturgeschichtlichen,  rechtsgeschicht- 
lichen,  geistesgeschichtlichen  Stempel  trage*\  dafi  die  neue  geschichtliche 
Forschung  vorwarts  getrieben  werde  „aus  dem  deskriptiven  in  ein  entwickeln- 
des  Zeitalter".  1m  Vorwort  zur  dritten  Auflage  aber  von  1901/1902  wird  der 
„psychologische*  Charakter  in  den  Vordergrund  geruckt  und  die  Gruppierung 
nach  Zeitaltern  der  seelischen  Entwicklung  der  Nation  zugrunde  gelegt. 
Hier   weist   er   darauf  hin:    im    „Verlauf  dieser   Zeitalter    sozialpsychischen 


r^rtrtrtlr-  Original  from 

byV^UUglL  UNIVERSITY  OF  MICHIGAN 


140  Nachrichten  und  Notizen 

Lebens  sind  damit  die  Momenta  gegeben,  welche  zum  ersten  Mai  berechtigen, 
auf  geschichtlichem  Gebiet  mit  voller  Sicherheit  von  einem  tats&chlich  nach- 
gewiesenen  empiriscben  Gesetze  zu  sprechen".  Er  verlangt,  da6  alle  historischen 
Erscheinungen,  da6  insbesondere  auch  „die  wirtscbaftsgescbichtlichen  Erschei- 
nnngen  nebst  der  Fttlle  jener  historischen  Vorgaage,  die  sich  zun&chst  auf  ihnen 
aufbauen  oder  von  ihnen  abh&ngen,  auf  ihren  psychischen  Nenner  gebracht 
werdenv  Er  selbst  habe  diesen  Umstand,  da6  die  Psychisierung  der  wirt- 
schaftlichen  Geschichte  bisher  fehlte,  etwa  1895  —  also  nach  der  Abfassung  der 
ersten  fttnf  B&mle  der  Deutschen  Geschichte  —  „erkannt  und  . .  die  Forderung 
seelischer  Wirtschaftsstufen  betont*. 

In  der  Tat:   in  den  Jahren  von  1896— 1901   ist  die  grofie  Wandlung  in 
Lamprechts  Grundgedanken  erfolgt. 


Lamprecht  war  nattirlich  nicht  der  erste,  der  den  wissenschaftlichen  Cha- 
rakter  der  Geschichte  im  Aufdtellen  von  Gesetzen  gesucht,  er  war  auch  nicht 
der  erste,  der  eine  enge  Verbindung  mit  der  Psychologie  angestrebt  hat;  die 
Volksseele  und  der  Volksgeist  spielten  seit  mehr  als  einem  Jahrhundert  in 
der  Wissenschaft  fortgesetzt  eine  groBe  Roile.  Lamprecht  hat  Bich  erst  nach 
und  nach  diesen  Richtungen  angeschlossen  und  als  Erwecker  und  Vollender 
jenes  ^historischen  Denkens"  angesehen,  das  sich  zuerst  bei  Herder  und  dann 
bei  Hegel  lindet.  Im  19.  Jahrhundert,  so  erklarte  er,  „entfernte  man  sich 
wiederum  von  dem  subjektivistischen  Entwicklungsgedanken,  wie  ihn  schon 
Herder  geahnt  und  die  romantische  Philosophie  dann  in  Grenzen  der  Spekulation 
entwickelt  hatte*,  es  fand  ein  ..Verfall  des  historischen  Sinnes*  statt,  ein  Rftck- 
fall  in  den  Pragmatismus  der  vorangegangenen  Period e,  haupts&chlich  verschul- 
det  durch  die  historisch-politische  Richtung  der  Gescbichtschreibung,  die  zwar 
nationale  Verdienste  hatte,  aber  „wissenschaftlich  einen  Verfall"  bedeutete.  Die 
Erneuerung  der  subjektivistischen  Geschichtsbetrachtung,  wie  er  sie  vorge- 
nommen,  unterscheide  sich  darin  von  der  frttheren,  dafi  sie  nicht  mehr  von  dem 
vagen  Enthusiasmus  der  alteren  Zeit  getragen  sei,  sondern  von  vornherein  eine 
sehr  rationale  und  intellektuelle,  von  wissenschaftlicher  Intention  ausgehende 
Vorstellung  der  historischen  Dinge  zeige.  Der  fiegriff  der  Entwicklung  auf 
breitester  psychologischer  Grundlage  sei  erst  jetzt  in  den  Vordergrund  ge- 
treten,  sodaB  die  Geschichte  der  Menschheit  mit  der  Entwicklung  des  mensch- 
lichen  Seelenlebens,  mit  der  Psychogenese,  zusammenfalle. 

Diese  Entwicklung  der  Historiographie  des  18.  und  19.  Jahrhunderts  wird 
wesentlich  anders  aufzufassen  sein.  Von  jenem  Rttokschritt  im  19.  Jahrhun- 
dert, den  erst  Lamprecht  aufgehalten  haben  will,  ist  nichts  zu  bemerken.  Wir 
sehen  deutlich,  daft  historische  Denker  lange  vor  Lamprecht  psychologische 
Grundlagen  aufgesucht  haben  und  da6  die  VQlkerpsychologie  besonders  seit  der 
Mitte  des  19.  Jahrhunderts  die  geisteswissenschaftliche  Forschung  ttberhaupt  in 
steigendem  Mafie  zu  beinflussen  begann:  Lamprecht  ist  verh&ltnismafiig  spat 
diesen  Einwirkungen  gefolgt.  Er  hatte  sich  lan?e  ferngehalten ,  obschou 
Hippolyte  Taine  bereits  1870  die  These  verkttndet  hatte  „la  base  de  Thistoire 
doit  etre  la  psychologie  scientitique",  er  segelte  noch  Jahrzehnte  spater  im  Fahr- 
wasser  der  damals  modern  gewordenen  .,okonomisch-materialistischen  und  bio- 
logisch-natur wissenschaftlichen  Anschauungen".    Als  er  aber  dann  die  psycho- 


r^rtrtrtlr-  Original  from 

byV^UUglL  UNIVERSITY  OF  MICHIGAN 


Nachrichten  und  Notizen  141 

logischen  and  volkerpsycbologischen  Grundlagen  des  geschichtlichen  Lebens 
zu  betonen  begann,  tat  er  das  in  einer  so  ausschliefilichen  Weise,  daB  er 
psychologischer  wurde,  als  die  Meister  der  VSlkerpsychologie  Lazarus,  Stein- 
thai  oder  Wundt  selbst.  £r  ist  dabei,  wie  Wondt  sagt,  als  Psychologe  seine 
eigenen  Wege  gegangen.  Und  darauf  beruht  es,  dafi  er  die  Idee  einer  durch- 
greifenden  psychologischen  Gesetzmafiigkeit  im  gesamten  Leben  der  V6lker 
als  absolnt  dominierend  behauptete,  dafi  er  in  viel  einseitigerer  Art  das 
Psychologisch-Gesetzm&flige,  das  Einheitlich-Typiscbe  und  dabei  stets  Wieder- 
kehrende  der  Entwicklung  in  der  Geschichte  verkiindete,  als  es  je  einem 
psychologischen  Dogmatiker  oder  einem  Soziologen  und  Geschichtsphilosopheu 
mOglich  gewesen  w&re.  In  der  deutschen  Geschichte  glaubte  er  eine  bestimmte 
Entwicklnng  des  nationalen  Seelenlebens  erkennen  zn  dtirfen,  er  charakterisierte 
Zeitalter  nach  den  Entwicklungsstadien  der  Volksseele.  Der  psychische  Znstand 
allein  erkl&rte  ihm  die  Eigentttmlichkeit  aller  historischenErscheinungen:  Staat, 
Gesellschaft,  Kunst  and  Wissenschaft,  Denken,  Wollen  und  Persftnlichkeit.  Ge- 
schichte ist  ihm  Psychogenese.  Die  Volksseele  babe  die  feste  Ricbtung  der  Ent- 
wicklung, habe  das  Durchlaufen  der  verschiedenen  Perioden  yon  vomherein  in 
sich.  Es  lasse  sich  beo  bach  ten,  „dafi  die  Steigerung  der  psychischen  Intensit&t 
in  den  verschiedenen  menschlichen  Gemeinschaften  stftndig  in  derselben  Rich- 
tung  und  dementsprechend  mit  derselben  Periodisiernng  der  Entwicklungsstufen 
erfolgt,  and  es  hat  grunds&tzlich  den  Anschein,  als  wenn  diese  Entwicklnng 
dureh  keinerlei  aufiere  Ereignisse  . .  .  gestOrt  werden  kttnne". 

Zwar  seien  beim  Betreten  einer  hoheren  Periode  des  psychischen  Lebens, 
so  meint  Lamprecht,  aufiere  Anregungen  wirksam:  psychische  Reizvorgftnge 
und  Reizmassen,  aber  diese  geben  dem  Zeitalter  nicht  „den  spezifischen  Cha- 
rakter*.  Das  neue  Zeitalter  „folgt  vielmehr  bartn&ckig  dem  ProzeB  einer  all- 
mfthlichen  Entfaltung  der  psychischen  Potenzen  der  Gesamtheit  zu  den  Lebens- 
formen  hdherer  Intensit&t*.  Nach  Lamprechts  Vorstellungen  trttgt  die  Volks- 
seele die  Ricbtung  ihrer  Entwicklung  immanent  in  sich,  die  Hauptentwicklung 
steht  von  Anfang  an  fest  und  sie  ist  in  alien  wesentlichen  Zflgen  alien  Vaikern 
gemeinsam,  sie  wiederholt  sich  in  gesetzm&fiiger  Gleichheit  in  alien  Gebieten 
der  Welt  mit  einer  zwingenden,  von  alien  individuellen  Verh&ltnissen  im  wesent- 
lichen unabh&ngigen  Notwendigkeit,  sie  ist  die  eigentlich  schttpferische  Ur- 
kraft.  Wie  sie  entstanden  ist,  woher  sie  kommt,  das  fragt  er  nicht,  far  ihn 
ist  sie  eine  feste  gegebene  Griifie,  ist  sie  die  historischbildende,  mafigebende 
Macht.  GewiB,  auch  Lamprecht  anerkennt  die  Mannigfaltigkeit  der  histori- 
schen  Erscheinungen ,  die  Verschiedenheit  nachVolkstum  und  Land,  auch  er 
sieht  die  Beobachtung  dieses  Individuellen  als  eine  Aufgabe  der  historischen  For- 
schung  an  —  aber  die  allgemeine  Entwicklung  steht  fttr  ihn  durchaus  fest,  die 
Volksseele,  und  zwar  die  aller  Vftlker,  die  Weltvolksseele,  ist  tiberall  gleich  in 
ihrem  Wachsen  und  Wechseln,  sie  geht  tiberall  vom  Symbolismus  zum  Subjek- 
tivismus.  Das  ist  ihm  das  Festgegebene ,  Gleiche,  Unwandelbare;  das  fiihrt 
zur  Annahme  einer  der  menschlichen  Seele  immanenten  Kraft,  die  in  der 
Hauptaache  unabh&ngig  von  allem  Sonstigen  aus  sich  selbst  heraus  zur  be- 
stimmten  Entwicklung  kommen  mufi. 

Nicht,  dafi  Lamprecht  das  Allgemeine  der  Entwicklung  aufgesucht  hat,  hat 
denWiderspruch  wachgerufen.  Nicht,  dafi  er  historische  Gesetze  zu  erkennen 
strebte.    Das  taten  vor  ihm   und  mit  ihm  viele,  das  ist  an  sich  in  gewisser 


r^rtrtrtlr-  Original  from 

byV^UUglL  UNIVERSITY  OF  MICHIGAN 


142  Nachrichten  und  Notizeu 

Hinsicht  berechtigt.  Auch  nicht,  dafi  er  psychologische  Erkl&rungen  forderte 
oder  dafi  er  den  Volksgeist  (die  Volksseele)  erkennen  wollte.  Auch  das  taten 
vor  ihm  und  mit  ihm  viele.  Ja,  die  Entwicklnng  des  Volksgeistes  zu  erforschen, 
ist  sicherlich  ein  grofies  historisches  Problem.  Die  neue  Seelentheorie  aber 
ist  irrig:  sie  beruht  auf  einer  Verwechslung  von  Ursache  und  Wirkimg. 
Die  Wandlungen  des  Volksgeistes  sind  nicht  eigentlich  An  fang  und  Aus- 
gang,  sie  sind  vielmehr  das  Ergebnis  der  historischen  Prozesse.  Hier 
liegt  Lamprechts  Fehler.  Er  irrte  nicht  dadurch,  dafi  er  sich  einseitig  auf 
die  Entwicklnng  der  bildenden  Kunst  sttltzte  und  willkfirlich  die  d&bei  ge- 
wonnenen  Ergebnisse  auf  das  allgemeine  geschichtliche  Leben  ttbertrug  —  ja, 
ich  glaube,  er  hat  sein  Entwicklungsschema  urspritnglich  gar  nicht  der  kunst- 
geschichtlichen  Betrachtung  entnommen.  Sondern:  er  sah  dasT  was  ein  Er- 
gebnis der  mannigfachen  historischen  Faktoren  war,  der  wirtschaftlichen, 
geistigen,  angeborenen  oder  von  Fremdem  angenommenen  usw.,  als  eine  ein- 
heitlich  wirkende  Urkraft,  als  das  Ursprttngliche,  das  eigentlich  Schaffende  und 
Schftpferische  an.  ; 

Und  so  ergibt  sich  das  Merkwttrdige,  dafi  Lamprecht,  er,  der — unberechtigt  — 
Ranke  die  Annahme  eines  Waltens  geheiranisvoller  gottlicher  Kr&fte  in  der 
Geschichte  vorwarf,  der  in  der  Bankeschen  Ideenlehre  etwas  Un  historisches 
und  Unkausales  bek&mpfte,  das  Ausschlaggebende  und  Tragende  der  geschicht- 
lichen Gesamtentwicklung  einer  festgegebenen,  von  vornherein  Mr  alle  Vfilker 
und  Zeiten  feststehenden  Kraft  zuwies,  einer  der  Menschenseele  eingepflanzten 
Entwicklungskraft,  die  auf  einer  ein  fflr  allemal  gegebenen  Linie  fortzu- 
schreiten  hat:  einem  Mysterium,  das  nicht  erkl&rt  werden  kann,  dessen 
Bildung  aufzulttsen  und  zu  verstehen  unmttglich  ist,  weil  es  eben  selbst  die 
alles  andere  schaffende  Urkraft  darstellt. 

Was  aber  hat  die  Geschichtswissenschaft  selbst  nach  Lamprechts  Auf- 
fassung  fortan  zu  leisten?  Die  allgemeinsten  Linien  der  Entwicklnng  stehen 
ja  bereits  ein  fttr  allemal  fest,  die  Hauptaufgaben  hat  Lamprecht  bereits  ge- 
lBst.  Es  gilt  demnach  fortan  nur,  die  vielen  Sonderentwicklungen  in  das  all- 
gemeine Schema  einzuordnen.  Lamprecht,  der  die  nalte  Richtung*  wegen 
ihrer  angeblich  nur  dem  Singularen  gewidmete  Aufmerksamkeit  als  tiber- 
wunden  erklirte,  weist  im  Grunde  die  zukttnftigen  Aufgaben  der  Geschichts- 
wissenschaft erst  recht  wieder  dem  Singul&ren  und  dessen  Einordnung  in  das 
festgelegte  allgemeine  Entwicklungsschema  zu. 

Dafi  Lamprecht  sich  vom  eigentlichen  Arbeitsgebiet  und  von  den  eigent- 
lichen  Aufgaben  der  Geschichtswissenschaft  entfernt  hat,  liegt  auf  der  Hand, 
Er  ist  in  das  der  Geschichtsphilosophie  bzw.  in  das  der  Soziologie  oder  der 
Sozialpsychologie  hintLbergetreten.  Aber  er  hat  dabei  zugleich  die  geschicht- 
liche Auffassung  selbst  stark  ungttnstig  beeinflufit.  Er  erkl&rte  zwar,  dafi  er 
seine  Ansicht  von  den  aufeinander  folgenden  Kulturzeitaltern  „in  voraussetzungs- 
loser  Betrachtung,  zunachst  der  deutschen  Geschichte*,  gewonnen  habe.  Aber 
das  wird  kein  unbefangener  Nachprttfer  zugeben.  Lamprechts  Zeitalter  passen 
weder  fllr  die  Entwicklung  des  kttnstlerischen  Geistes,  noch  der  wissenschaft- 
lichen  oder  der  politischen  Bildungen.  Mit  einer  gewaltsamen  Unerschrocken- 
heit  wurden  die  verschiedenen  Faktoren  auf  einen  Nenner  gebracht.  Und  da 
alle  geschichtlichen  Yorg&nge  auf  den  r&tselhaften,  aus  sich  selbst  heraus  ge- 
schaffenen  Wandel  der  Volksseele  zurttckgefiihrt  werden f  so  mtissen  mehr  und 


r^rtrtrtL-  Original  from 

byV^UUglL  UNIVERSITY  OF  MICHIGAN 


Nachrichten  and  Notizen  143 

mehr  die  Zusammenh&nge  ausschliefilich  aus  rein  geistigen  Prozessen  and 
Eigenschaften  erklart  and  dabei  die  wichtigsten  Fundaments  des  positiven 
gesellschaftlicben  Lebens,  wie  Wirtschaft,  Staat  and  Macht,  zurtiekgestellt 
werden.  So  muBte  es  kommen:  Lamprecht  hat  von  Anfang  an  das  Heraus- 
heben  des  Politischen  in  der  Geschichtsbetrachtung  bek&mpft,  aber  er  hat  in 
der  ersten  Periode  seines  Wirkens  die  politische  Geschichte  doch  als  sehr  not- 
wendig  and  wichtig  anerkannt.  Er  hat  sie  spftter  immer  mehr  zortkkgedr&ngt 
and  dadarch,  dafl  er  dem  Staat  in  der  Koltorentwicklnng  nnr  den  gleichen 
Rang  wie  einer  der  vielen  anderen  gesellschaftlicben  Organisationen  zuwies, 
eine  Geschichtsauffassung  entwickelt,  die  za  einer  scheinbar  ganz  vergcistigten, 
tats&chlich  aber  unrealen,  des  Sinnes  fttr  positive  Verh&ltnisse  and  Macht- 
faktoren  bare  and  wesenlose  Darstellang  ftlhren  maBte. 

Mit  dem  nGesetzm&fiigenu  and  *Allgemeingttltigenu  der  Lamprechtschen 
Seelenlehre  mftgen  sich  die  Soziologen  and  Sozialpsychologen  besch&ftigen. 
Sie  mOgen  sich  aach  damit  abfinden,  wie  es  mttglich  ist,  dafi  ein  volksp*ycho- 
logisches  Entwicklungsschema,  das  der  Geschichte  eines  Volkes  w&hrend  der 
Daner  von  neanzehn  Jahrhunderten,  also  w&hrend  eines  ganz  kleinen  Zeit- 
abschnittes  aus  der  viele  Jahrtaasende  wahrenden  Entwicklung  entnommen 
ist,  veranschaalichen  dflrfe  die  typischen  Schicksale  aller  Vtfiker,  ja  der  ganzen 
Menschheit,  von  ihrer  Kindheit  bis  zn  ihrem  hohen  Alter.  Die  Herstellung 
des  Geschichtsbildes  aber  gehtfrt  dem  Historiker,  and  der  Historiker  muii  mit 
allem  Xachdruck  ein  positives  Geschichtsbild  verwerfen,  das  durch  die  Ein- 
pressung  in  ein  fertiges  Schema  gewonnen  warde. 

Noch  ein  Moment  wirkte  bedenklich.  Die  ganze  Linienflihrung  der  histo- 
rischen  Entwicklung  und  die  ganze  Aufstellung  der  angeblich  wahren  wissen- 
schaftlichen  Aufgaben  mufiten  geradezu  zerstorend  auf  die  geschichtswissen- 
schaftliche  Arbeitsweise  wirken.  Unter  den  Vorwtlrfen  in  der  langen  Polemik, 
die  gegen  Lamprecht  geftthrt  wurde,  ist  ein  wichtiger  Unterschied  zu  machen. 
Die  Vorwtlrfe,  die  Mitte  der  neonziger  Jahre  gegen  Lamprechts  Forscherarbeit 
erhoben  warden,  richteten  sich  gegen  Einzelfehler,  Flttchtigkeiten  and  Uneben- 
heiten  der  individaellen  T&tigkeit  eines  Forschers.  Sie  bezogen  sich  nicht 
auf  etwas,  was  die  Entwicklung  der  Geschichtswissenschaft  zu  beunruhigen 
vermftchte.  Die  methodologischen  Folgerungen  aber,  die  Lamprecht  seit  1895 
bei  seiner  Abwehr  der  Angriffe  und  spater  bei  Aufstellung  seiner  neuen 
Forscherziele  macbte,  mtissen  allgemein  zurtickgewiesen  werden.  Denn  sie 
drohen  das  gate  Alte,  Bewahrte  and  unbedingt  Festzuhaltende  der  historischen 
Hethode  zu  erschttttern. 


Karl  Lamprecht  ist  nicht  Reformator  and  Prophet.  Er  ist  nicht  Bahu- 
brecher  and  Begrttnder  einer  neuen  wissenschaftlichen  Richtung.  Wohl  hat 
er  mit  seiner  Seelentheorie  und  seinen  psychischen  Zeitaltern  ewiger  Geltung 
durchaos  neue  und  ganz  originelle  Ansichten  entwickelt,  und  diese  wttrden, 
zum  Siege  gelangt,  einen  vttlligen  Umschwung  in  den  geschichtswissenschaft- 
lichen  Grundanschauungen,  ja  ira  gesamten  geschichtswissenschaftlichen  Be- 
trieb  hervorrufen.  Aber  es  gibt,  so  scheint  es,  niemanden,  der  ihm  hierin 
nachzufolgen  gewillt  wire.  Das,  was  ihm  die  weiteste  Anerkennung  verschafft 
hat,  ist  nicht  seine  Lehre  von  den  kulturgeschichtlichen  psychischen  Zeitaltern, 


k   r^nrmL*  Original  from 

^^  UNIVERSITY  OF  MICHIGAN 


144  Nachrichten  und  Notizen 

Bondern  der  erstaunliche  Umfang  der  geistigen  Gebiete,  auf  die  er  seine  ge. 
schichtlichen  Betrachtungen  ausgedehnt  hat,  ist  sein  Versuch,  eine  wirkliche 
Einheit  des  Geschichtsbildes  zu  gewinnen.  Und  in  dieser  Hinsicht  verdient 
er  ernsteste  Beachtung  auch  bei  den  wissenschaftlichen  Historikern.  H&tte  er 
den  Weg  fortgesetzt,  den  er  ursprttnglich  beschritten  hatte,  h&tte  er  die 
Stimmen  des  Widerspruches  gehort  und  in  strenger  Selbstzucht  anch  ver- 
arbeitet,  dann  h&tte  er  in  Wabrheit  der  Ftlhrer  einer  neuen  Richtung  werden 
kcJnnen.  Aber  dazu  fehlten  seinem  Wesen  manche  Eigenschaften.  Er  eilte  in 
Unrast  Neuem  und  wieder  Nenem  entgegen,  er  verstieg  sich  dabei  in  Htihen, 
wo  das  klare,  sichere  Denken  anf  h5rt  und  der  Blick  fur  die  Realitaten  getrttbt 
ist,  wo  der  Zusammenhang  mit  der  entsagungsvoll  durchdringend  arbeitenden 
Wissenschaftlichkeit  fehlt.  Der  Ansbau  und  die  innere  L&uterung  seiner 
Probleme  der  ersten  Periode  batten  ihn  zum  Ftthrer  machen  k5nnen,  denn 
das  Bedttrfnis  nach  geschichtswissenschaftlichen  Reformen  war  vorhanden. 
Die  Geschichtswissenschaft  nach  Ranke  hatte  vielfach,  besonders  in  Deutsch- 
land,  eine  einseitige  Entwicklung  genommen,  ans  der  sie  hinauszukommen 
suohen  muflte.  Anf  der  einen  Seite  hatte  sie  sich  in  den  Dienat  der  Zeit- 
politik  gestellt  und  in  ihren  Zielen  von  den  objektiven  Forderungen  der  reinen 
\Vi8senschaft  losgelftst,  auf  der  anderen  war  sie  in  der  Ausbildung  einer 
wunderbaren  Editionstechnik  der  Quellen  geradezu  verrannt,  sie  hatte  den  Blick 
fiir  die  wahren  groBen  Aufgaben  mitunter  verloren  und  immer  wieder  die 
gleichen  Einzelfragen  unwesentlicher  Art  behandett.  Sie  war  mitunter  trotz 
der  Emsigkeit  und  des  Scbarfsinns  der  Forscherarbeit  geradezu  unproduktiv 
geworden, 

Ein  starkes  Bedttrfnis  nach  Synthese  und  Vertiefung  war  hervorgetreten. 
E8  war  zwar  von  verschiedenen  Seiten  her  befriedigt  worden,  ein  allgemeines 
Yerstandnis  daftir  war  zwar  erwacht,  aber  noch  fehlte  das  allgemeine  Vorbild 
und  der  einheitliche  Hinweis  auf  die  dauernden  Richtlinien,  die  die  verjttngte 
Geschichtswissenschaft  zu  befolgen  babe.  In  dieser  Periode  ist  Lamprecht 
aufgetreten,  aus  diesen  Stimmungen  und  Bedingungen  heraus  hat  er  zu  wirken 
begonnen.  Seine  gl&nzenden  Geistesgaben  und  seine  grofie Arbcitskraft  schienen 
ihn  zum  Wegweiser  zu  bestimmen.  Er  wurde  es  nicht.  Ihm  fehlten  Selbst- 
beschrankung  und  Selbstzucht.  Seine  Bestrebungen  zerflatterten  ins  Weite 
und  Uferlose. 

Der  Gelehrte  Lamprecht  war  so  recht  ein  Kind  seiner  Zeit  oder,  beaser 
gesagt,  ein  Produkt  jener  Richtung  der  jtingsten  Vergangenheit,  die  er  selbst 
als  die  der  „Reizsamkeitu  charakterisiert  hatte,  als  die  des  Uberhastigen, 
Ubererregten  und  vorttbergehend  psychisch  Krankhaften,  das  den  Umschwung 
zu  einem  neuen  Zeitalter  einleitete.  Er  selbst  war  ein  „Reizsamer",  ein 
Ubernervtfser,  ein  Suchender,  der  in  Hast  und  Eifer,  aber  in  Fltichtigkeit  und 
Sprunghaftigkeit  Neues  erstrebt  --  und  nicht  gefunden  hat. 

Als  einer  der  Suchenden,  die  die  Geschichtswissenschaft  aus  dem  zer- 
rissenen  Einzelnen  zur  Synthese  fiihren  wollten,  als  der  energischeste,  ideen- 
reichste,  zugleich  freilich  auch  als  der  eigenwilligste  und  irrendste  Suchende 
des  notwendig  Neuen  wird  er  einen  Platz  in  der  Geschichte  der  Geschichts- 
wissenschaft einnehmen. 

Leipzig.  Gerhard  Seeliger. 


r^rtrtrtL-  Original  from 

byV^UUglL  UNIVERSITY  OF  MICHIGAN 


Nachrichten  und  Notizen  145 

Historicorum  Romanorum  reliquiae,  iteratis  curis  disposuit,  recensuit, 
praefatus  est  Hermannus  Peter.  Volumen  prins.  Leipzig,  Verlag 
von  B.  G.  Teubner.  1914. 

Die  erste  Auflage  des  ersten  fiandes  der  Historicorum  Romanorum  reli- 
quiae war  im  Jahre  1870  erschienen:  ihr  ist  nach  einem  Zeitraum  von  44  Jahren 
die  zweite  gefoigt.  Es  war  ihrem  Verfasser  noch  vergdnnt,  im  Monat  Januar 
vor  dem  Ausbruch  des  Weltkrieges  die  Vorrede  zu  dem  Bande  niederzuschreiben, 
da  wurde  am  16.  Februar  1914  der  Unermfldliche  durch  den  Tod  dahingerafft 
^scribens  paene,  certe  scripturiens*  und  hinterliefi  „amicis  atque  filiae  ultimas 
plagulas  emendandas  et  indices  renovandos*,  wie  es  p.  VI*  f.  heifit. 

Die  neue  Auflage  teilt  sich  in  3  Eapitel  Prolegomena  gegenttber  4  Ka- 
piteln  der  ersten  und  die  ausftthrliche  Abhandlung  „De  scriptorum  vitis  et 
scriptis*,  die  mit  Q.  Fabius  Pictor  beginnt  und  mit  L.  Scribonius  Libo  bzw. 
den  „incertae  aetatis  scriptores"  Blitho,  Alfius  und  C.  Piso  schlieBt.  Doch 
ist  der  ftnfiere  Umfang  derselben  trotz  zahlreicher  Anderungen  im  einzelnen, 
wie  sie  der  heutige  Stand  der  Forschung  erforderte,  fast  genau  der  gleiche 
geblieben.  Das  gleiche  gilt  von  den  „ Reliquiae"  selbst.  Einigermafien  ver- 
mehrt  erscheinen  die  Indices,  von  denen  als  VI  ein  „Index  libiorum  recentioris 
aetatis,  qui  in  hoc  volumine  breviter  laudati  sunt"  hinzugekommen  ist,  — 
der  im  ganzen  genommen  eine  knappe  literarische  Zusammenstellung  von  bei- 
nahe  selbstandigem  Werte  ergibt.  Dafi  im  ttbrigen  das  Petersche  Buch  ein 
nnentbehrliches  Hilfsmittel  fiir  den  tftglichen  Gebrauch  des  Althistorikers  und 
Klassischen  Philologen  darstellt,  ist  zn  allgemein  bekannt,  urn  hier  nochmals 
n&her  begrttndet  werden  zu  mtissen. 

Ptinitz  bei  Leipzig.  Otto  Th.  Schulz. 

R.  Kralik  und  H.  Schlitter,  Wien.  Geschichte  der  Kaiserstadt  und  ihrer 
Kultur.  Mit  53B  lllustrationen.  Wien,  A.  Holzhausen  1912.  74B  S. 
Wahrend  die  groBe  Geschichte  Wiens  des  Altertumsvereines  nach  Mate- 
rien  geordnete  Darstellungen  geboten  hat,  ist  der  Grundsatz  der  neuen  Dar- 
stellung  von  Kralik  und  Schlitter  ein  ganz  anderer.  Sie  soli  in  einer  „ein- 
heitlichen  fortlaufeirlen  Erz&hlung  das  ganze  Wiener  Leben  als  Einheit 
schildern,  wie  es  sich  einheitlich  entwickelt  hat  durch  die  Jahrhunderte  und 
Menscbenalter  hindurch.  Dies  einheitliche  Leben  soil  nicht  in  einzelne  Sparten 
zerhackt  werden,  denn  das  Leben  ist  eine  Einheit.  Die  wissenschaftliche 
Analyse  hat  freilich  recht,  dies  einheitliche  Leben  in  seine  verschiedenen 
Eiemente  anfzulosen  und  so  zu  betrachten.  Aber  die  geschichtliche  Darstellung 
hat  wieder  die  Pflicht,  die  Ergebniase  all  dieser  fiinzelarbeiten  zur  Einheit 
zu  verarbeiten,  die  Menschen  und  ihr  Treiben  als  Ganzes  hinzustellen.  Die 
Geschichte  soil  vor  allem  eine  Geschichte  der  Menschen,  der  Personen  sein, 
nicht  eine  Geschichte  der  Steine,  der  Dokumente,  der  Bttcher.44  Die  Kultur- 
geschichte  wurde  daher  auch  nicht  von  der  politischen  Geschichte  abgetrennt, 
sondern  versucht,  jedes  Zeitalter  als  eine  Einheit  zu  charakterisieren.  Es 
wurden  auch  deshalb  kleinere  Abschnitte  gemacht  und  wom6glich  jede  Gene- 
ration als  charakteristiscbe  Einheit  behandelt.  Ftkr  diesen  Zweck  empfahl  sich 
die  Gliederung  nach  Regierungen  der  LandesfUrsten,  was  auch  der  Einteilung 
nach  Menschenaltern  entspricht. 

Histor.  ViertaJjahrschrift.  1919.  l.  10 


r^rtrtrtL-  Original  from 

byV^UUglL  UNIVERSITY  OF  MICHIGAN 


146  Nachrichten  und  Notizen 

Unstreitig  hat  diese  Auffassang  und  Daretellung  auch  ihre  Berechtigung. 
Wir  erhalten  vom  Wiener  Leben  in  den  einzelnen  Zeitr&umen  liberaus 
anziehende  Bilder.  Dabei  versucht  es  aber  das  Werk  immer  zwisehen  Ver- 
gangenheit  und  Gegenwart  die  engste  Beziehung  herzustellen.  Die  Darstellung 
des  Uberganges  der  Donau  durch  Mark  Aurel  auf  seiner  Siegessaule  wird  als 
die  erste  Ansicht  der  Stadt  Wien  bezeichnet;  die  10.  Legion  als  erstes  Wiener 
Uausregiment;  Mark  Aurel  selbst  als  erster  Wiener  Schriftsteller,  der  grtifite 
und  bertthmteste  Philosoph  Wiens.  Ebenso  ist  Walter  von  der  Vogelweide 
der  gr6flte  Wiener  Dichter.  Seine  Liebeslinde  sucht  Kralik  vor  dem  (Wiener) 
Wald  bei  Grinzing  und  Sievering,  den  reizendsten  Wiener  Ausflugsorten. 
Neidhard  von  Reuenthal  ist  der  Vater  des  Wiener  Volkssangertums.  Wieder 
wird  auf  die  Beziehungen  zwisehen  seinen  Liedern  und  dem  heutigen  Leben 
in  den  Weinh&usern  von  Grinzing  und  Sievering  hingewiesen.  Seine  Musik 
sind  die  ftltesten  Wiener  Waizer,  sie  leben  in  Johann  Straufi  fort.  In  der 
Schilderung  Wiens  durch  Aeneas  Sylvius  haben  wir  das  erste  Wiener  Feuiileton. 
Eine  Pigur  in  einer  Burleske  des  18.  Jahrhunderts  erinnert  an  w  Wiener 
Friichtel*.  Uberaus  belebt  wird  die  Darstellung  durch  reichliche  Anftthrung 
von  Liedern,  Sagen,  Beriehten,  Inhaltsangaben  der  Dichtungen  usw.  Der  Leser 
lernt  da  viel  kennen,  was  er  sonst  nur  vielleicht  dem  Titel  nach  gekannt  hat. 
Auszttge  aus  Hans  Enenkel,  alte  Reiseberichte  aus  Wien,  den  Inhalt  der 
Theresiade  von  Scheyb,  Kulturschilderung  der  Karoline  Pichler  und  dergleichen 
mehr.  Man  wird  ja  fiber  manches  anderer  Ansicht  sein  kOnnen,  nicht  alles 
wird  der  ktthlen  Eritik  stand  halt  en;  aber  anregend  und  vielseitig  ist  das  Buch 
unstreitig.  Die  zahlreichen  Abbildungen  sollen  nicht  vergessen  sein! 
Graz.  R.  F.  Kaindl. 

i 
Karl  Hefele,    Der  heilige  Bernhardin  von  Siena   und  die  franziskanische 
Wanderpredigt  in  Italien  wahrend  des  IB.  Jahrhunderts.  Freiburg  1912, 
Herder.  8°.  IX,  300  S.   M.  7,—. 

Der  Verfasser  hat  zum  erstenmal  auch  einen  grdfieren  Teil  der  hand- 
schriftlich  erhaltenen  Fredigthinterlassenschaft  Bernhardins,  des  volksttlm- 
lichsten  Predigers  Italiens  im  Quattrocento,  benutzt.  So  ist  er  von  vornherein 
mit  der  Aussicht  auf  grOBeren  Erfolg  bestrebt,  der  Predigt  Bernhardins  den 
ihr  zukommenden  Platz  in  der  Minoritenpredigt  des  15.  Jahrhunderts  zuzuweiseu. 
Und  man  wird  es  nur  billigen,  dafi  ein  erster  Teil  (1—85)  in  allgemeineren  und 
kuiturgeschichtlich  reichhaltigen  AusfBhrungen  (religioses  Leben,  Mifibrauch  der 
Ehe,  Sodomie,  Luxus,  Wucher,  Tflrkenpredigt,  Bek&mpfung  der  Fraticellen)  liber 
franziskanische  Wanderpredigt  in  Italien  im  15.  Sakulum  iiberhaupt  handelt 
Hefele  wirft  abschliefiend  die  Frage  nach  dem  Erfolge  dieser  nicht  nur  in  den 
St&dten,  sondern  auch  in  den  Dorfern  recht  regsamen  Wanderpredigt  auf. 
Mit  einer  Zurttckhaltung,  die  wohltuend  bertihrt,  meint  der  Verfasser  jedoch, 
angesichts  des  uns  fUr  jene  Zeit  immer  noch  dttrftig  vorliegenden  Materials 
sei  ein  halbwegs  sicheres  Urteil  noch  nicht  mOglich  Gewisse  iuBere  und 
augenblickliche  Erfolge  der  Missionspredigt  der  Minoriten  ktfnne  man  jedoch 
kaum  in  Abrede  stellen. 

Nachdem  so  das  Milieu  eingezeichnet  ist,  folgt  eine  anl&Bliche  Behandlung 
Bernhardins  selbst.  Sein  Lebens-  und  Bildungsgang,  seine  lateinischen  Sermones 
und  seine   italienisch  erhaltenen   Predigten  und  deren  Arten  Heiligen-   und 


r^rtrtrtlr-  Original  from 

byV^UUglL  UNIVERSITY  OF  MICHIGAN 


Nachrichten  und  Notizen  <  147 

Passionspredigt,  homiletische  und  thematische  Predigt,  sein  Verh&ltnis  zur 
Heiligen  Schrift,  sein  Vortrag  und  seine  Sprache,  vor  allem  seine  stets  denk- 
wllrdige  Stellung  als  eines  Reformators  der  Predigt  wird  an  der  Hand  der 
ausgiebig  angezogenen  Quellen  mit  viel  frischer  und  selbstandiger  Beobachtungs- 
gabe  geschildert.  Das  Buch  beschliefien  zahlreiche  Predigtproben,  fftr  deren 
Auswahl  die  Absicht  bestimmend  war,  besonders  die  erstmals  benutzten  hand- 
schriftlichen  Predigten  zu  biingen.  Man  wird  von  Hefeles  Arbeit  schon  sagen 
kftnnen,  sie  gibt  sich  alles  in  allem  als  ein  bemerkenswerter  Beitrag  zur 
Geschichte  der  mittelalterlichen  Predigt  Italiens,  die  noch  der  grdfieren  Dar- 
stellung  wartet.  Hefeles  Untersuchung  ist  zudem  eine  Fundgrube  fUr  den 
Kultur-  und  Sittenhistoriker.  Auch  die  hier  gebotenen  Auslassungen  ilber  den 
Kampf  zwischen  Ordens-  und  Weltklerus  und  zur  inneren  Geschichte  des 
Fransiskanertums  wird  man  mit  einigem  Intereste  buchen.  Aber  es  fehlt  dem 
Buche  andererseits  eine  st&rkere  Durchdringung  mit  der  einschlagigen  Literatur. 
So  war  bei  der  Erftrterung  fiber  das  Junggesellentum  und  die  Heiratsscheu 
der  Renaissance  (S.  89)  .und  an  zahlreichen  anderen  Steilen  auf  Burckhardt- 
Geigers  Renaissance10,  S.  164  und  357  und  Ofter  zu  verweisen,  um  hier  von 
anderen  Autoren  ganz  abzusehen. 

Mtlnster.  Georg  Schreiber. 

Achilles,  Hans,   Die  Beziehungen  der  Stadt  Braunschweig  zum  Reich  im 

ausgehenden  Mittelalter  und  zu  Region  der  Neuzeit.    (Leipziger  histo- 

rische  Abhandlungen,  herausgegeben  von  E.  Brandenburg,  G.  See- 

liger,  U.  Wilcken.     Heft  XXXV.)    Leipzig  1913.    Quelle  u.  Meyer. 

65  S.  M.  2,10. 

DerVerfasser  hat  sich  die  Aufgabe  gestellt,  die  Beziehungen  der  Stadt 

Braunschweig  zum  Reich  namentlich  unter  der  Regierung  Ruprechts  von  der 

Pfalz,    Sigmunds,    Albrechts  II.,    Friedrichs  II L   und   Maximilians  I.  darzu- 

steilen,   und   ttber  die  staatsrechtliche  Stellung  der  Stadt  Braunschweig  im 

ausgehenden  Mittelalter  Elarheit  zu  schaffen.  —  Seit  Dtirre  (Geschichte  der 

Stadt  Braunschweig  im  Mittelalter,  1875)  hat  die  Meinung  von  einem  bereits 

im  Anfange  des  15.  Jahrhunderts  einsetzenden  bewufiten  Streben  der  Stadt 

Braunschweig  nach  Reichsunmittelbarkeit  bis  in  die  jttngste  Forschung  Verbrei- 

tung  gefunden.    (W.  Varges,  Die  Entwicklung  der  Autonomic  in  der  Stadt 

Braunschweig,  Ztschr.  des  Harzvereins,  1898  und  G.  Hassebrauk,  Heinrich  der 

JOngere  und  die  Stadt  Braunschweig,  Jahrb.  d.  Geschichtsver.  f.  d.  Herzogtum 

Braunschweig,    1906.)     Achilles    greift  dieses  Problem  von   neuem   auf  und 

gelangt  in  seiner  fleifiigen  Arbeit,  die  teils  auf  gedruckten,  teils  auf  unge- 

druckten  Quellen  des    Braunschweiger    Stadtarchivs   beruht,  zu    wertvolleu 

Ergebnissen,  die  den  bisherigen  Ansichten  widersprechen. 

In  geschickter  Darstellung,  die  durchaus  iiberzeugend  wirkt,  zeigt  der  Ver- 
faaser,  daB  im  15.  Jahrhundert  die  Beziehungen  der  Stadt  zum  Reich  sich  aus  der 
Besonderheit  des  Yerfassungslebens  und  des  politischen  Lebens  als  ein  Produkt 
verschiedenartiger  Faktoren  erklftren.  Wohl  gab  die  Stadt,  die  im  Laufe  der 
Zeit  durch  stark  entfaltetes  autonomes  Leben  aus  dem  Staatsverbande  heraus- 
getreten  war,  zwecks  Best&tigung  ihrer  Rechte  und  Freiheiten  den  ersten 
Anlafi  zu  Beziehungen;  wohl  unterhielt  die  Stadt  mit  der  Zentralgewalt  gern 
einen  uuverbindlichen  Verkehr,  weil  dadurch  ihr  Ansehen  gesteigert  wurde. 

10* 


r^rtrtrtlr-  Original  from 

byV^UUglL  UNIVERSITY  OF  MICHIGAN 


148  Nachrichten  and  Notizen 

Im  ganzen  genommen  suchte  die  Stadt  in  passives*  Verhalten  einer  engeren 
Verbindung  mit  dem  Reich  ans  dem  Wege  zu  gehen.  Im  Gegensatz  zu  Dttrre 
nnd  Hassebrauk  kommt  Achilles  zn  dem  Ergebnis:  Es  ist  nnberechtigt 
im  15.  Jahrhnndert  von  einem  Streben  der  Stadt  Braunschweig  nach  Reichs- 
unmittelbarkeit  zu  sprechen,  oder  genauer  gesagt,  von  einem  Streben,  Reichsstadt 
zn  werden.  Die  eigentlichen  Tr&ger  der  Beziehnngen  waren  die  Kflnige  selbst, 
die  die  Stadt  Braunschweig  materiell  fttr  sich  in  Anspruch  zn  n  eh  men  suchten. 
Auf  die  Frage,  warnm  Braunschweig  sich  der  kaiserlichen  Politik  gegenttber 
ablehnend  verhielt,  warnm  die  Bemtthnngen  Brannschweigs  im  15.  Jahrhnndert 
nicht  dahingingen,  Reichsstadt  zn  werden,  gibt  der  Verfasser  die  einleuphtende 
und  begrttndete  Antwort:  Die  Erlangung  der  Reich sunmittelbarkeit  wire  fBr 
Braunschweig  kein  Gewinn,  sondern  eine  Verschlechterung  gewesen.  Bedenkt 
roan,  dafi  die  politischen  Interessen  der  ESnige  und  die  der  Stadt  Braunschweig 
oft  recht  auseinandergingen,  und  dafi  die  Reichsunmittelbarkeit  die  Stadt  zu 
neuen  Verpflichtungen  geftihrt  h&tte,  deren  sie  sich  eben  erst  entledigt  hatte, 
so  wird  man  dem  Verfasser  ohne  weiteres  beipflichten  ktfnhen.  —  Bestrebungen 
des  Rates,  Braunschweig  zur  Reichsstadt  zn  machen,  lassen  sich  erst  seit 
der  Wende  des  16.  Jahrhunderts  nachweisen. 

Es  mag  sein,  dafi  diese  verwickelten  Beziehnngen  zwischen  Stadt  und 
Reich  von  Achilles  noch  nicht  erschopft  worden  sind;  es  mag  sein,  d«6 
raanche  Einzelheiten  sich  endgttltig  erst  klarlegen  lassen,  wenn  einmal  die 
Publikation  der  braunschweigischen  Urkunden  bis  ins  15.  Jahrhnndert  gelangt 
sein  wird.  In  der  Hauptsache  aber  werden  die  Ergebnisse  dieser  Untersuchunj? 
danernde  Geltnng  behalten.  —  Erh6ht  wird  der  Wert  vorliegender  Abhandlung 
durch  einen  Exkurs  fiber  die  staatsrechtliche  Stellung  der  Stadt  Braunschweig. 
Auf  Grand  seiner  gewonnenen  Ergebnisse  sucht  der  Verfasser  festzustellen,  ob 
Braunschweig  im  15.  Jahrhnndert  „ Reichsstadt",  „Landstadt"  oder  „Freistadta 
zu  nennen  ist,  wobei  er  in  dem  Ausdruck  „FreisUdta  mit  Ehrentraut  (Unter- 
suchungen  ttber  die  Frage  der  Frei-  und  Reichsst&dte,  Leipziger  Studien  IX,  2; 
1903)  eine  bequeme  Bezeichnung  sieht  fttr  jene  Stadte,  in  denen  KOnig  nnd 
geistliche  oder  weltliche  Fttrsten  sich  gegenseitig  an  der  Ansttbung  der  vollen 
Landeshoheit  hinderten.  In  der  richtigen  Erkenntnis,  da6  bei  dem  st&ndig 
fliefienden  Verfassungsleben  des  Mittelalters  recht  oft  auf  eine  scharfe  Defini- 
tion verzichtet  werden  mufi,  bescbrftnkt  sich  Achilles  anf  die  Feststellung: 
Braunschweig  unterstand  formell  der  Landeshoheit  der  welfischen  Herzflge, 
tats&chlich  war  es  frei,  wie  die  bekannten  sieben  Freist&dte,  die  allerdings 
im  Unterschied  zu  Braunschweig  von  alters  her  mit  dem  Reiche  noch  in 
ideellem  Zusammenhange  standen.  —  Dr.  Hans  Achilles  ans  Braunschweig  fiel 
1915  als  Held  im  Earopfe  fiirs  Vaterland. 

Schneeberg.  Walt  her  Gerlach. 

Geschichte  der  Universit&t  Wittenberg  von  Walter  Friedensburg. 
Halle  a.  S.,  Verlag  von  Max  Niemejer.  1917. 
Piinktlich  zur  Jahrhundertfeier  der  Vereinigung  der  Universit&ten  Witten- 
berg und  Halle  ist  dieses  Werk  erschienen,  trotz  der  grofien  Schwierigkeiten, 
welche  der  Krieg  der  Veroffentlichung  bereitet  hat.  Es  ist  eine  in  jeder 
Weise  ttichtige  und  erschOpfende  Leistung,  welche  der  beriihmten  Hochschule 
zur  Ehre  gereicht.     Wenn  natilrlich  der  Verfasser  mit  besonderer  Liebe  die 


r^rtrtrtlr-  Original  from 

byV^UUglL  UNIVERSITY  OF  MICHIGAN 


Nachrichten  und  Notizen  149 

Glanzzeit  der  Universitat  zar  Zeit  des  groBen  Reformators  behandelt,  zumal 
sie  seinem  eigenen  Studiengebiete  am  n&cbsten  liegt,  so  kommen  doch  die 
spateren  Jahrhunderte  in  keiner  Weise  zu  karz.  Hat  es  selbstredend  neben 
Zeiten  der  Blfite  auch  Zeiten  des  Niedergange*  gegeben,  war  namentlich  die 
theologische  Fakultat  als  Sitz  der  streitsttchtigen  lutherischen  Orthodoxie 
zeitweise  wissenschaftlicher  Rfickstandigkeit  verfallen,  ho  ttbernahm  sie  doch 
gegen  Ende  des  achtzehnten  Jahrhunderts  bis  zu  einem  gewissen  Grade  wieder  die 
geistige  FUhrung  der  Hochschule.  Die  juristische  und  die  medizinische  Fakultat 
haben  sich  durehweg  auf  einer  erfreulichen  wissenschaftlichen  Hohe  gehalten, 
wovou  die  auffallend  haufigen  Berufungen  Wittenberger  Professoren  nach 
au swart 8  Zeugnis  geben.  Mit  anerkeunenswerter  Vielseitigkeit  hat  der  Ver- 
falser  in  seiner  Darstellung  auf  eingehender  Kenntnis  des  Universitatsarchivs 
uad  der  Literatur  fufiend  die  Bedeutung  aller  Professoren  herausznarbeiten 
verstanden,  wobei  namentlich  die  Probuleumata  der  Universitat  eine  erwttnschte 
Fundgrube  waren.  Man  lese  z.  B  die  Ansffihrungen  fiber  die  Bedeutung  des 
medizinischen  Professors  K.  V.  Schneider  (S.  466  ft'.),  fiber  die  sympathische  und 
freiinfitige  Persfinlichkeit  des  flistorikers  Konr.  Sam.  Scburzfleisch  (S.  499  if.), 
fiber  Joh  Sperling,  der  als  Lehrer  der  Naturwissenschaften,  insbesondere  der 
Physik  (seit  1633)  diese  aus  der  Abh&ngigkeit  von  der  Aristotelischen  Philo- 
sophic befreite  (S.  510  ft*.).  Eigenartig  hebt  sich  von  diesen  ernsten  Gelehrten 
ab  die  Figur  des  ffirstlichen  SpaBmachers  Taubmann,  der  die  Stellung  eines 
Poesieprofessora  bekleidete  (S.  486  ff.).  An  aufieren  Ereignissen,  welche  die 
Geschichte  der  Universitat  beeinflufit  haben,  miissen  die  BeschieBung  und  der 
Brand  der  Stadt  im  Jahre  1760  hervorgehoben  werden,  die  auf  fiesuch  und  Unter- 
richtibetrieb  hemmend  einwirkten.  Ein  gutes  Personenregister  gibt  Auskunft 
fiber  die  AngehSrigen  der  Universitat;  nur  schade,  dafi  ein  Sachregister  fehlt. 

Friedensburgs  Geschichte  der  Universitat  Wittenberg  gehort  ohne  Zweifel 
zu  den  besten  ihrer  Art;  zugleich  ist  sie  ein  wichtiger  Beitrag  zur  Geschichte 
der  Wissenschaften  in  Deutschland. 

C6ln.  Herm.  Keussen. 

Der  vierte  Band  der  vortrefflichen  Mttnzgeschichte  Preufiens  im  18.  Jahr- 
hundert  von  Fr.  Frh.  v.  SchrQtter  behandelt  die  letzten  20  Jahre  Friedrichs 
des  Grofien  und  die }  Regierungszeit  Friedrich  Wilhelms  II.  und  III.  bis  zum 
Zusammenbruch  des  alten  Staates;  die  Abteilung  Mfinzwesen  der  Acta  Borussica 
ist  hiermit  zum  Abschlufi  gekommen,  doch  wird  der  Verfasser  seine  verdienst- 
vollen  Studien  in  einer  anderen  VerBffentlichung  fttr  die  Jahre  1806  bis  1857 
fortffihren  (Denkmaler  der  preufiischen  Staatsverwaltung  im  18. 
Jahrhundert,  hrsg.  v.  d.  kg!.  Akad.  d.  Wissensch.  Mfinzwesen,  Mfinz- 
geschichtl.  Teil  4.  Band.  Berlin,  Paul  Parey,  1913.  VIII  u.  647  8.)  Die  hier 
erflrterte  Periode  zeigt  gegentiber  dem  bewegten  Reformstreben  und  dem 
nnruhevollen  Wechsel  der  Jahre  1741  —  176B  relative  Stetigkeit,  geringe 
Anderungen  in  der  Pragetechnik,  nur  in  wenigen  Fallen  einen  Wechsel  des 
Mfinzfufies;  sie  ist  bis  1786  entsprechend  der  Geldtheorie  Graumanns  durch- 
aus  von  merkantilistischem  Geiste  geleitet,  dann  tritt  sie  bis  1806  unter  den 
Einflufi  des  Prasidenten  der  Seehandlung  Struensee,  der  den  Edelmetalleinkauf 
zu  beaufsichtigen  hatte  und  fiber  Mfinzfragen  im  Generaldirektorium  referierte, 
eines  Anhangers  des  Prohibitivsystems  im  Handel,   der  hingegen  im   Geld- 


r^rtrtrtlr-  Original  from 

byV^UUglL  UNIVERSITY  OF  MICHIGAN 


150  Nachrichten  und  Notizen 

wesen  entschiedener  Vertreter  der  Smithschen  Freiwirtschaftslehre  war;  ihm 
scbloB  sich  zumeist  der  Vorstand  des  Jfiinzdepartements  fieinitz  an.  Struensee 
ist  das  verderbliche  Ubermafl  in  der  Ausprftgung  von  Scheidemiinze,  der 
Groschen  und  Dreikreuzer,  zuzusehreiben,  die  langere  Zeit  mit  dem  Bilde  Fried- 
richs  II.  und  falscher  Jahreszahl  versehen  wurden,  der  Aofbringung  von  Kriegs- 
mitteln  dientenT  aber  auch  nach  dem  Basler  Frieden  zur  Tilgung  der  Staats- 
schulden  und  Erg&nzung  der  Kassenbestande  helfen  mufiten.  Die  Folge  waren 
riesige  faUche  Nacbpr&gungen  in  England,  ein  ,auBerordentlicbes  Agio  des 
Kurants,  schwere  volkswirtschaftliche  Sch&digung  insbesondere  der  Arbeiter- 
schaft,  die  bei  steigenden  Preisen  in  Scheidemtinze  bezahlt  wurden.  Die 
Edelmetallbeschaffung  ftkr  das  Gold-  und  Kurantgeld  und  dessen  Pr&gung  1765 
bis  1806  (2.  Buch)  hatte  mit  mancherlei  Schwierigkeiten  zu  k&mpfen  bei  der 
Ummtinzung  des  scblechten  Kriegsgeldes  und  der  Versorgung  mit  Edelmetall 
durch  Zwangslieferung  der  Juden,  Einkauf  inlfindischen  Bruchsilbers  und 
Pagaments,  Bezug  von  Mansfeld  -  Rothenburger  Bergsilber.  Dem  scheinbar 
steigenden  Goldagio  oder  eigentlich  dem  Wertsinken  des  Silberkurants  sucbte 
Friedrich  II.  nach  dem  Hubertusburger  Frieden  durch  Export  und  Verkauf 
von  Silber  im  Auslande,  reichliche  Goldausprilgung  und  Goldausfuhrverbote 
entgegenzutn  ten ;  merkantilistnche  MaBnahmen,  denen  gegentiber  dann  Struen- 
see  unermttdlich  fiir  freien  Edelmetallhandel  eintrat,  wie  er  auch  gegen  die 
auf  Mtinzgewinne  abzielende  Mtinzpolitik  ank&mpfte.  Ohne  wesentlichen 
Erfolg,  wie  denn  tiberhaupt,  auch  abgesehen  von  der  iibergrofien  Scheidemtinz- 
pr&gung,  bedeutende  Mangel  nicht  zu  verkennen  sind:  Unredlichkeit  von  Unter- 
beamten,  Nachprfcgen  fremder  Sorten  auch  nach  dem  Siebenj&hrigen  Kriege 
(Levantinertaler,  russische  Rubel  .  .  .  ).  Im  drirten  Bucbe  (Gteldverh&ltnisse 
im  Osten  und  Westen  der  Monarchie)  tritt  der  uberwiegende  Bedarf  des 
armeren  Ostens  nach  Kleingeld,  des  Westens  nach  guter  groBer  Handelsmtinze 
und  das  Bestreben  Preufiens  entgegen,  sich  dem  schwankenden  Wertverh&lt- 
nisse  der  ttsterreichischen,  niederlftndischen  uud  namentlich  der  franz5$iscben 
Httnzen  anzupassen,  das  durch  den  Wechsel  der  politischen  und  wirtschaft- 
lichen  Lage  hervorgerufen  wurde.  Einer  sorgf&ltigen  Auswahl  von  Akten 
schliefien  sich  auch  diesmal  Tabellen  ttber  Hilnzproduktion,  MttnzfuB,  Gehalter 
und  Pensionen  der  Mtinzbeamten,  sowie  ein  gutes  Register  an. 

Graz.  Heinrich  R;tter  von  Srbik. 

Georg  Loesche,  lnneres  Leben  der  Ssterreichischen  Toleranzkirche.    Archi- 
valische  Beitr&ge  zur  Eirchen-  und  Sittengeschichte  des  Protestantis- 
mus  in  Osterreich  1781— 186  i.    (Jahrbuch  fttr  die  Geschichte  des  Pro- 
testantisms in  Osterreich,  Bd.  XXXVI.   1915.    (531  S.) 
Der  jetzt  im   Ruhestande  lebende  protestantische  Kirchenhistoriker  der 
Universit&t  Wien  hat  seinem  groBen  Werke  »Von  der  Duldung  zur  Gleich- 
berechtigung  1781—1861*'  (1911)  das  vorliegende  Parallelwerk  folgen  lassen, 
das  ein  aus  ungezahlten  Einzelheiten  zusammengesetztes  Bild   vom  inneren 
Leben  des  flsterreichischen  Protestantismus  gibt.     Mehrere  tausend  Akten* 
stttcke    sind  verarbeitet.     Als  Hauptquelle  standen   die  Visitationsprotokolle 
zur  Verfttgung,  eine  freilich  ungleichm&Big  fliefiende  und  nicht  immer  unge- 
f&rbte  Quelle  (S.  2 — 4).    Abgesehen  von  der  kirchlichen  Verfassung,  die  schon 
anderw&rts   in  geniigender  Form  dargestellt  ist,  wird    das  kirchliche  Leben 

..  Prvnnlp  Original  from 

digitized  by  VrUUglL  UNIVERSITY  OF  MICHIGAN 


Nachrichten  und  Notizen  15  \ 

nach  alien  erdenklichen  Seiten  bin  erschopfend  behandelt,  das  Kirchengebiet, 
der  Gottesdienst,  die  Pastoren,  die  Volkss6hule,  der  Religionsunterricht  und 
seine  Lehrmittel,  das  religtos  -  sittliche  Volksleben  —  das  alles  mit  einer 
FtUle  yon  interessantem,  teilweise  sehr  knrzweilig  za  lesendem  Einzelmaterial, 
mag  una  nun  der  Verfasser  mit  genauen  statistischen  Angaben  tiber  die  Seelen- 
zahl  der  Gemeinden  und  ihre  raumiiche  Entfernung  vom  Qotteshaus,  fiber  die 
Mietspreise  fUr  die  Kirehensttthle,  ttber  die  Folgen  des  osterreichischen  Staats- 
bankrotts  yon  1811  fdr  die  Protestanten,  fiber  eih  rationalistisches  Gesangbuch 
von  1786,  ttber  Vorbildung  und  geistige  Interessen  der  Pastoren  oder  fiber  das 
onerquickliche  Verh&ltnis  zwischen  Lutheranern  und  Reformierten  unterrichten. 
Da  die  Akatholiken,  besonders  in  den  ersten  Jahrzehnten  nach  1781,  fast 
ausschlieBlich  den  untersten  Schichten  angehorten,  ziehen  viel  Jammer  und 
viel  J&mmerlichkeit  an  uns  vorttber,  nicht  blofi  kirchliche  MifistSnde,  die  man 
sich  beute  nicht  mehr  tr&umen  l&flt  (S.  70,  78),  sondern  auch  viel  Allzumensch- 
liches*  Mancher  elende  Wicht  erscheint  auf  der  Bildflache;  die  unglaubliche 
Armseligkeit  der  Verhfcltnisse  begttnstigte  das  Auftreten  dunkelster  Ehren- 
manner;  daneben  stehen  dann  wieder  die  Gestalten  wackerer  Seelsorger,  die 
in  bewundernswertem  Idealismus  gegen  k&rglichsten  ftufieren  Lohn  arbeiteten: 
1831  auBert  selbst  das  Konsistorium,  es  sei  beinahe  unbegreiflich,  wie  die 
Pastoren  bestehen  konnten.  —  In  manchen  Partien  h&tte  der  znsamraengeh&ufte 
Stoff  etwas  starker  verarbeitet  werden  konnen  (z.  B.  S.  63-66);  manches 
dient  mebr  der  Guriositas  als  der  Historia.  Doch  soil  das  nicht  unseren  Dank 
dafttr  schmEleru,  daB  wir  hier  von  sachkundigster  Hand  einen  der  bedeu- 
tendsten  Beitrage  zur  Territorialkirchengeschichte  empfangen  haben. 

Leipzig.  Karl  Heussi. 

tfustav  Basse,  Theodor  von  SchSn  und  die  Steinsche  Wirtschaftsreform. 
Zugleich  ein  Beitrag  zu  einer  Biographie  Th.  von  Schflns.  Leipzig  1915. 
166  S.  (Gleicbzeitig  als  Leipziger  Dissertation  erschienen.) 
Der  interessante  Mann,  dessen  Gharakterbild,  noch  immer  von  der  Parteien 
Gunst  und  Hafi  entstellt,  in  der  Geschichtswissenschaft  nicht  minder  als  in 
der  dffeutlichen  Meinung  seiner  ostpreuBischcn  Heimat  sehr  verschiedenartiger 
Beurteilung  ausgesetzt  ist,  hat  bisber  keinen  Biographen  gefunden.  Fttr  die 
Jahre  seiner  Entwicklung  bietet  die  vorliegende  Dissertation  einen  Ersatz. 
Der  Erzahlung  von'Schflns  Leben  bis  1807  ist  die  erste  groBere  Halfte  der 
Schrift  gewidmet.  Das  in  SchCns  gedruckten  Papieren  vorliegende  reiche 
Material  wird  da  und  dort  aus  dem  ungedruckten  NachlaB  erganzt.  Wir  er- 
halten  eine  anschaulich  und  fliissig  geschriebene  Schilderung  von  SchOns  Studien- 
gang,  von  seinen  Reisen  in  Deutschland  und  England,  schlieBlicb  von  seinem 
amtlichen  Wirken  bis  zum  Beginn  der  Steinschen  Reformen.  Hasse  l&Bt  es 
sich  besonders  angelegen  sein,  die  geistesgeschichtlichen  Zusammenhftnge  auf- 
znzeigen,  in  denen  Schon  steht.  Auf  die  speziftsch  ostpreufiischen  Grundlagen 
wird  mit  Recht  binge wiesen.  Die  geistige  Eigenart  der  Konigsberger  Albertina 
hat  ihr  Geprage  auch  SchSn  unverlierbar  aufgedrfickt.  Die  Pflichtenlehre 
Kants  und  die  freih&ndlerische  Lehre  Adam  Smiths,  wie  sie  an  der  Universit&t 
durch  Kraus  vertreten  wurde,  sind  die  stftrksten  Elemente  in  seiner  Bildung. 
Ihre  gegenseitige  Durchdringung  und  ihre  Verwertung  aufzuzeigen,  das  ist 
wohl  die  hdchste  Anfgabe,  die  sich  Hasse  gestellt  hat. 


r^rtrtrtL-  Original  from 

byV^UUglL  UNIVERSITY  OF  MICHIGAN 


152  Nachrichteii  nnd  Notizen 

Die  Kenntnis  dieser  geistigen  Voraussetsungen  wird  nun  fruchtbar  gemacht 
fttr  die  viel  amstrittene  Frage  nach  dem  Anteil  Schons  an  der  Steinschen 
Wirtschaftsreform  und  ffir  die  Beurteilung  seiner  Reformvorschlftge.  Die  Wirk- 
aamkeit  der  nnmittelbaren  praktischen  Bedttrfnisse  des  preufiischen  Staates 
wird  daneben  gebtthrend  snr  Geltung  gebracht  Schdns  volkswirtsehaftiiche 
Gedankeng&nge  linden  eine  eingehende,  meist  klare  Darlegung.  Wenn  Knapp 
nnd  Lehmann  seine  nationaldkonomischen  Ansichten  als  wertfrei  und  gans  im 
Gegensatz  zn  Stein  nicht  ethisch  begrftndet  auffassen,  glaubt  Hasse,  m.  E. 
mit  Recht,  daB  Schons  wirtschaftlicher  Liberalismus  dnrchans  von  sittlicheu 
Gedanken  beherrscht  ist  Es  handelt  sich  aber  nm  eine  Ethik,  die  den 
Kantischen  Bigorismns  fttr  das  praktische  Leben  zn  oft  ttberans  rttcksichtsloser 
H&rte  ansgestaltet.  Von  diesem  Gesichtspunkt  ans  erf&hrt  mancher  tosher,  nn- 
verstandene  Vorschlag  Schfins  eine  neue,  aufkl&rende  Beleucbtnng.  Die  Schrift 
H asses  reiht  sich  damit  in  ihrer  letzten  Wirknng  ein  in  die  Reihe  von  Arbeiten, 
die  J.  Tbimme  nnd  M.  Banmann  verOffentlicht  haben  nnd  die  eine  Rechtfertigung 
des  viel  angefeindeten  Mannes  bezwecken.  An  mancher  Stelle  mag  man  wflnschen, 
daB  dieses  Moment  der  Verteidignng  etwas  zurttcktr&te  nnd  das  Fttr  and 
Wider  noch  mehr  abgewogen  wttrde.  Im  ganzen  zeigt  sie  aber  einen  erfirenlichen 
Fortschritt  zu  einer  historisch  besonnenen  Einschatzung  des  ostprenfiischen 
Reformers. 

Leipzig.  Ed.Wilh.  Meyer,  (f) 

Otto  Eduard  Schmidt,  Ans  der  Zeit  der  Freiheitskriege  und  des  Wiener 

Kongressest  87  nngedrnckte  Briefe  nnd  Urknnden  ans  sftchsischen  Adels- 

archiven   heransgegeben  nnd    gescbichtlich  verbunden.     Ans  Sacbsens 

Vergangenheit,  Einzeldarstellnngen  dem   s&chsischen  Volk  dargeboteu 

von  der  KQniglich   S&chsischen  Eommission  fttr    Geschichte,    Heft  3. 

1914,  8°,  186  S. 

Der  bekannte  Verfasser   der   «Kursachsischen   Streifzttge*    gibt   in    103 

Quellenstttcken  (4.  April  1813  —  7.  Jnni  1815)  ein  abgerondetes  Bild  fiber  die 

kriegerischen  nnd  politischen  Vorg&nge  in  Sachsen  vom  Einmarsch  der  Rnssen 

bis  znr  Rttckkehr  des  Kflnigs.    Besondere  Beachtnng  verdienen  die  Strdmungeu 

im   s&chsischen  Adel  ffir  und  wider  Preuflen  bez.  die  Teilung  des  Landes: 

Der  Gruppe:  Miltitz,  Oppel,  General   Carlo witz  u.  a.,  di^  die  Selbst&ndigkeit 

eines  verkleinerten  Sachsens  fttr  unmogiich   halten,  steht   die  Gruppe  Joh. 

v.  Zezschwitz,  Graf  Einsiedel,  Hans  Georg  v.  Carlowitz  u.  a.  gegenfiber,  die 

auf  alle  F&lle  dem  augestammten  Landesherrn  die  Trene  wahren  wollen. 

Die  fttr  einen  breiteren  Kreis  bestimmte  Schrift  hat  unter  der  glttcklicheu 
Feder  des  Bearbeiters  die  Anfgabe  der  Sammlung  eher  erfftlit  als  die  beiden 
bereits  erschienenen  Hefte,  die  wohl  wissenschaftlich  wertvoller  sind,  aber 
nicht  immer  fttr  das  „Volk"  eine  leicht  verstftndliche  Lektttre  bilden. 

Borna- Leipzig.  Albrecht  Phi  lip  p. 

Volpers,  Richard,  Friedrich  Schlegel  als  politischer  Denker  und  dentscber 
Patriot.    Berlin  1917,  Behr.   X  u.  250  S.   M.  6. 
Das  Thema  ware  interessant,  wenn  Schlegel  mehr  in  den  nationalen  Kreis 
hineingestellt  und  nicht  gar  so  als   unerreicht  hoher  Geist  behandelt  wttrde. 

..  (~*rw"*nlf*  Original  from 

digitized  by  VrUUglL  UNIVERSITY  OF  MICHIGAN 


Nachrichten  und  Notizeu  153 

Das  Beiwerk  uberwuchert  die  Arbeit;  es  ist  von  allem  moglichen  die  Rede, 
so  daft  das  Ergebnis,  das  tfcbrigena  Neues  gegentiber  dem  schon  Bekannten  nicht 
brings  sich  im  einzelnen  unter  einem  Wust  darstellerisch  schlecht  aneinander 
gefdgter  Details  verfltichtigt.    Einzelarbeiten  dieser  Art  sind  nutzlos. 
Berlin-Lichterfelde.  BergstraBer. 

Erich  Mareks*  Kaiser  Wilhelm  L  ist  in  8.  Auflage,  Mttnchen,  Duncker  u. 
Humblot,  1918,  XVI  u.  428  S.  erschienen.  Sie  ist  ein  Wiederabdruck  der 
frtfheren  Ausgaben,  die  seit  1900  keine  wesentliche  Anderung  erfahren  haben. 
Mochte  das  Werk  in  unseren  unhistorisch  gerichteten  Tagen  einen  giknstigeii 
Einflufi  austtben. 

Wissenschaftliche  (Pubiikations-)  Institute.  Aus  den  Berichten  liber  die 
57.  und  68.  Vollversammlung  (30.  Mai  1917  und  22.  Mai  1918)  der  Historiachen 
Kommission  bei  der  (Kgl.j  bayerischen  Akademie  der  Wissenschaften  in  Mtln- 
chen  kann  folgendes  mitgeteilt  werden:  Von  den  Stadtechroniken  ist  der 
▼on  Prof.  Fr.  Roth  berausgegebene  7.  Band  der  Augsburger  Chroniken  er 
schienen  und  der  8.  Band  dem  Druek  ttbergeben.  —  Ptir  die  Abteilung  Chro- 
niken wurde  ferner  ein  Band  „Chroniken  zur  Geschichte  des  Landshuter  Erb- 
folgekrieges*  von  Oberbibliothekar  Dr.  Leidinger  fibernommen.  Die  von 
Dr.  Heuwieser  und  Dr.  Wiedemann  besorgte  Herausgabe  der  fiir  die  Abtei- 
lung nUrkundena  bestimmten  „Passauer  nnd  Regensburger  Traditionen* 
wurde  vollendet  —  Von  den  Reichstagsakten  aiterer  Reihe  lag  1918 
der  von  Prof.  H.  Her  re  herausgegebene  16.  Band  im  Druck.  Prof.  Beck  - 
mann  hatte  1918  das  Register  zu  13,2  vollendet  und  wird  den  14.  Band  zu- 
sammen  mit  Dr.  Andernacht  in  Etlrze  herausbringen.  Der  Band  fiir  das 
Jahr  1625  zu  den  Briefen  und  Akten  zur  Geschichte  des  30j&hrigen 
Krieges  (Teil  3,*),  herausgegeben  von  Geh.  Rat  Prof.  Dr.  Goetz,  konnte 
kura  nach  der  Versammiung  1918  erscheinen.  —  Von  den  „Politischen  Trak- 
taten*  sind  zwei  von  Prof.  Beckmann  bearbeitete  Traktate  fertiggestellt; 
die  Ausgabe  der  Reformation  Kaiser  Sigmunds  wurde  von  Prof.  Beer  fast 
vollendet.—  Fflr  die  Handelsakten  des  sp&teren  Mittelalters  und  der  be- 
ginnenden  Neuzeit  wird  Prof.  Strieder  das  im  Antwerpener  Archive  ge- 
wonnene  Material  in  zwei  Regestenb&nden:  „  Aus  Antwerpener  Notariatsarchiven, 
Quellen  zur  deutschen  Wirtschaftsgeschichte  des  16.  und  16.  Jahrhunderts"  ver- 
ar bei  ten, 

Nach  einer  Pause  von  zwei  Kriegsjahren  hielt  im  September  1918  die 
Gorrtsgesellsehaft  zu  WOrzburg  wieder  eine  Jahresversammlung  ab.  Zur 
Feier  des  76.  Geburtstages  des  durch  politische  T&tigkeit  verhinderten  Be- 
griinders  und  Pr&sidenten  der  Gesellschaft,  des  damaligen  Reichskanzlers  Dr. 
Grafen von Hertling (f),  hielt  Universit&tsprofessor  Dr.Dreruz  die  Ansprache. 
Nach  den  Begrflfiungen  wurden  folgende  Referate  gehalten:  Geh.  Hofrat  Dr. 
Stdlzle  (W&rzburg)  fiber  „Die  padagogische  Neuorientierung  und  unser  Er- 
ziehungsziel*.  Privatdozent  Dr.  Max  Buchner  (Miinchen)  fiber  nEin  Kiinstler- 
und  Gelehrtenleben  vor  1100  J ahren* .  (Einhard,  der  Biograph  Earls  des  Grofien.) 
—  Die  VerSffentlichungen  der  Gesellschaft,  deren  Mitgliederzahl  3700  betragt, 
«Das  Philosophische  Jahrbuch*  und  das  „Historische  Jahrbuch"  konnten  im 
Kriege  im  wesentlichen  regelmafiig  erscheinen.    Eine  von  Geh.  Hofrat  Prof. 


r^rtrtrtL-  Original  from 

byV^UUglL  UNIVERSITY  OF  MICHIGAN 


154  Nachrichten  and  Notizen 

Stolzle  geleitete  ^Pftdagogische  Vierteljahrscbrift"  soil  nach  dem  Kriege  neben 
die  bisherigen  zwei  Zeitschriften  treten.  —  Der  10.  Band  der  „Studien  zur 
Geschichte  und  Kultur  des  Altertums"  wnrde  dem  Grafen  Hertling  zum  75.  Ge- 
burtstage  gewidmet.  Die  Gesellschaft  wird  ferner  an  der  Heransgabe  des, 
wie  andernorts  schon  berichtet,  im  Marz  1918  freigegebenen  Nachlasses  von 
Konig  Ludwig  I.  von  Bajern  beteiligt  sein.  Ebenso  an  der  wissenschaftlichen 
Erforschung  des  slawischen  Ostens,  woffir  zun&chst  ein  Studienansschufi  ein- 
gesetzt  wurde. 

Im  Sommer  1917  bat  sich  in  Munster  eine  Gesellschaft  zur  Heransgabe 
eines  Corpus  Catholicorum  gegriindet,  das  dem  Corpus  Refonnatorum  zur  Seite 
stehen  soil.  Zum  Vorsitzendcn  wnrde  Prof.  Dr.  Greving  (Mttnster),  znm  Stell- 
vertreter  p&pstlicher  Hauspr&lat  Dr.  Ehses  (Mttnchen),  zum  Schriftfflhrer  Prof. 
Dr.  Schulte  (Bonn)  und  zum  Sckatzmeister  Rechtsanwalt  Dr.  A.  Meier  (Bonn) 
gewahlt.  DasWerk  soil  zun&chst  hauptsachlich  die  Zeit  von  1517—1563  um- 
fassen.    Die  Arbeiten  sind  im  vollen  Gange. 

Uber  die  Wirksamkeit  der  Kommission  fur  neuere  Geschichte  Osterreichs 
im  Jahre  1917/18  wird  berichtet:  Zu  dem  im  Marz  1916  verOffentlichten  l.Band 
„Familienkorrespondenz  Maximilians  II. *  hat  der  Herausgeber  Prof.  Bibl  den 
2.  Band  (bis  1667)  druckfertig,  die  Arbeiten  fiir  den  3.  Band  sind  so  gut  wie 
beendet.  —  Prof.  Bauer  hat  den  ersten  Teil  des  2.  Bandes  der  „Familien- 
korrespondenz  Ferdinands  I.",  das  sind  die  Briefe  der  Jahre  1527  und  1528, 
druckreif  vorgelegt  und  auch  vom  zweiten  Teil  die  des  Jahres  1629  fertig- 
gestellt,  sodafl  nur  die  Bearbeitung  der  Briefe  von  1630  und  1631  noch  aus- 
steht.  —  Die  ubrigen  Arbeiten  der  Kommission  wurden  durch  den  Krieg  weiter 
verzdgert  bzw.  ruhten  ganz. 

Die  Historiscke  Kommission  fur  die  Provinz  Westfalen  berichtete  ge- 
legentlich  ihrer  20.  und  21.  Jahresversammlung,  Mai  1916  und  Juli  1917,  fiber 
den  Stand  ihrer  Arbeiten:  Erschienen  ist:  „Inventarisation  tiber  den  Kreis 
Bttren*,  herausgegeben  von  Schmitz-Kallenberg,  Andere  Inventarisationen 
sind  begonnen.  Fiir  die  Heransgabe  der  westf&lischen  Weisttlmer  wurde  ein 
nach  geographischen  und  systematischen  Gesichtspunkten  angelegter  Plan  fest- 
gestellt.  —  Erschienen  ist  ferner:  Band  VII  d^s  Codex  Traditionum,  heraus- 
gegeben von  Darper  und  der  Einleitungsband  zu  der  Publikation  der  west- 
f&lischen  Wtlstungen  von  Lapp.  Er  tragt  den  Titel:  „Die  Rechtsgeschichte 
der  wiisten  Marken.u  —  Aus  dem  Bericht  uber  die  22.  Jahresversammlung  vom 
17.  Mai  1918  wird  entnommen,  dafi  auch  hier  die  Arbeiten  durch  den  Krieg 
im  vergangenen  Jahre  arg  behindert  waren.  Erschienen  ist:  Der  erste  Band 
der  Mindener  Geschichtsquellen,  von  Bibliothekar  Dr.  Lflffler. 

Nach  ihrem  Bericht  tiber  die  Jahre  1914—1918  kann  folgendes  liber  die 
Wirksamkeit  der  Historischen  Kommission  fur  Hessen  und  Waldeck  mitgeteilt 
werden:  1916  erschien:  Verttffentlichungen  IX,  1.  „Die  Kl5ster  der  Landschaft 
an  derWerra,  Regesten  und  Urkunden",  herausgegeben  von  Albert  Huys- 
kens  (Register  von  Dr.  Mummenhoff).  1918:  Vertfffentlichungen  XIII,  1. 
„  Que  11  en  zur  Rechtsgeschichte  der  Stadt  Marburg11,  bearbeitet  von  Friedrich 
Httch;  als  l.Band  der  „Quellen  zur  Rechtsgeschichte  der  hessischen  St&dte". 
Der  2.  Band,  ebenfalls  von  Htich  bearbeitet,  steht  vorm  Druck.  —  Unmittelbar 
vorm  Abschlufi  stand  „Die  Beh5r  den  organisation14  (von  Staatsarchivar  Dr. 
Gundlach)  und  das  „Ortsiexikon"  (von  Geh.  Archivrat  Dr.  Reimer). 

..  r^nnnlr*  Original  from 

digitized  by  VrUUglL  UNIVERSITY  OF  MICHIGAN 


Nachrichten  and  Notizeu  155 

Ails  den  Bericbten  von  der  36  und  37.  Jahresversaminlung  der  Gesell- 
schaft  fur  Eheinische  Gcschichtskunde  (M&rz  1917  und  M&rz  1918)  ist  zu  er- 
sehen,  dafi  folgende  VerflfFentlichungen  stattfanden:  1917:  Die  romanische 
Monumentalmalerei  in  den  Rheinlanden,  Ton  Panl  Clemen.  Die  Mtinzen 
von  Trier.  I.  TeiL  Zweiter  Abschnitt:  Beschreibung  der  Mttnzen  von  1301 
bis  1566.  1918:  Rheinische  Urbare.  Sammlung  von  Urbaren  und  anderen 
Quellen  znr  rbeinischen  Wirtschaftsgeschichte.  III.  Band:  Die  Urbare  der  Abtei 
Werden  a.  d.  Ruhr,  heransgegeben  von  R.  KCtzschke.  B.  Lagerbttcher,  Hebe- 
und  Zinsregister  vom  14.  bis  17.  Jabrhundert,  und  zuletzt:  Qaellen  zur  Geschichte 
des  Cdlner  flandels  und  Verkehrs  im  Mittelalter,  heransgegeben  von  Br.Euske. 
IV.  Band:  1450-1500.  —  Weitere  Veroffentlichungen  (Marz  1918)  der  Gesell- 
schaft  hat  auch  hier  der  Krieg  verhindert  bzw.  verzftgert. 

Die  (kaiserl.)  Akademie  der  Wisscnschaften  in  Wien  hat  im  Sommer  1917 
geplant,  als  Gegensttick  zur  „Allgemeinen  deutschen  Biographie"  und  als  Fort- 
setzung  des  „Biographischen  Lexikons  des  Eaiserreichs  Osterreich*,  von  C. 
v.  Wurzbach  (60  Bande,  1866—1890),  eine  „Neae  ttsterreichische  Biographie* 
anzulegen.  Die  Hittel  dazu  hat  Ftkrst  Franz  von  Liechtenstein  gestiftet.  Das 
Werk  soil  gleichzeitig  das  Wurzbachsche  erg&nzen  und  wird  in  der  Zeit  des 
Wiener  Kongresses  einsetzeu. 

Am  4.  Dezember  1917  wurde  die  Deutsche  Nationalbucherei  zu  Gotha 
dnreh  Feuer  vernichtet  Viele  wertvolle,  zum  Teil  unersetzliche  Schfttze,  be- 
sonders  Schriften  zur  deutschen  Kultur  sind  verloren.  Soweit  es  mBglich,  soil 
der  Verlust  ersetzt  werden.  Geldspenden  werden  an  die  (Herzogl.)  Landes- 
kreditanstalt  in  Gotha  (fiir  Rechnung  der  n Deutschen  Nationalbticherei"),  Bttcher- 
spenden  an  Prof.  Langhans  in  Gotha,  Uelleber  Str.  3f  erbeten.  —  Auch  zu  dieser 
Zeit  und  an  dieser  Stelle  erst  dfirfte  diese  Bitte  nicht  zu  sp&t  kommen. 

Der  „Bund  deutscher  Gehhrter  und  Kunstler"  (Gesch&ftsstelle:  Berlin 
NW.  7,  Unter  den  Linden  88,  Geb&ude  der  Akademie  der  Wissenschaften)  hat 
einen  „Arbeitsplanu  fiir  seine  M  it glieder  Ende  1917  erscheinen  lassen.  Der 
Bund  „erstrebt  gesehlossene  Teilnahme  derVertreter  deutscher  Geistesarbeit 
am  dffentlichen  Leben,  dessen  gesunde  Entwicklung  und  Erhdhung  die  Mit- 
wirkung  der  politiseh  und  wirtschaftlich  unabhfcngigen  Geistesarbeiter  in  organi- 
siertem  ZusammenschluB  voraussetzt".  Obwohl  1917  ausgearbeitet,  mutet  dieser 
Plan  wie  ein  Erzeugnis  dieser  Tage  (1919)  an  und  ist  nun  in  doppeltem  MaBe 
zu  begrilfien.  Es  handelt  sich  fiir  das  Inland  urn  „die  Gebiete  deutscher  Geistes- 
und  Bildungspolitik,  Wissenschaft,  Kunst,  ihre  Beziehungen  zueinander  und  zur 
Technik,  zur  Industrie,  Handel  und  Landwirtschaft,  die  Zusammenh&nge  geistigen 
Lebens  im  weitesten  Sinne  des  Worts",  „aber  auch  allgemein  das  Eintreten  fiir 
schdpferische  Persdnlichkeit  will  er  sich  zum  Ziele  setzen".  Dem  Ausland 
gegentlber  ist  das  Ziel,  „dafi,  allem  Hasse  zum  Trotz,  Deutschlands  alte  Geltung 
in  der  Welt  aufs  neue  anerkannt  und  verehrt  werden  muBu,  wozu  aber  „  weitere 
Entwicklung  und  Ausbildung  unserer  Kenntnis  des  Auslandes  und  umgekehrt 
Vermehrung  der  Kenntnisse,  die  das  Ausland  fiber  uns  gewinnen  soil"  dringend 
erforderlich  ist.  „Im  In-  wie  im  Auslande  also  will  der  Bund  deutscher  Ge- 
lehrter  und  Ktinstler  deutscher  geistiger  Arbeit  Geltung  und  Einflufi  auf  das 
offentliche  Leben  verschaffen.44 

Der  literarische  Nachlafi  EOnig  Ludwigs  I.  von  Bayern  wurde  nach 
letztwilliger  Bestimmung  an  seinem  50.  Todestage  (gest.  29.  Februar  1868),  also 


r^rtrtrtlr-  Original  from 

byV^UUglL  UNIVERSITY  OF  MICHIGAN 


156  Nachrichten  und  Notizen 

am  1.  M&rz  1918,  zur  Veroffentlichung  freigegeben.  Die  wissenschaftliehe  Er- 
schliefiung  diirfte  manch  neaen  Beitrag  zur  Biographie  des  Ednigs  selbst,  zu 
seiner  Stellung  zq  Polrtik,  Wissenschaft  nnd  Eunst,  wie  aber  auch  zur  Oe- 
schiehte  Bayerns  und  Deutschlands  ttberhaupt  liefern.  Als  geschlossenste  und 
fortlaufende  Quelle  flir  diese  Aufschlttsse  dfirften  besonders  seine,  unter  diesem 
Material  sich  befindenden,  bis  1868  reichenden  246  selbst  geschriebenen  Tage- 
bttcher  zu  gel  ten  haben.  An  der  Herausgabe  des  Nachlasses  wird  die  Gorres- 
f/eselhchaft-  besonders  beteiligt  sein, 

Im  SS.  1918  wurde  an  der  Universit&t  Greifswald  ein  Nordischea  Inatitut 
zur  Erforschung  und  FSrderung  der  Eenntnisse  von  Land,  Volk,  Geschichte 
und  Eultur  der  uordUchen  Staaten,  einschliefilich  Finnlands,  errichtet. 

lm  Juli  1918  wurde  in  Wttrttemberg  eine  Akadetnie  der  Wissensehafteu 
gegrttndet.  Zu  ihr  gehoren  die  Universit&t  Tttbingen,  die  technische  Hoch- 
schule  in  Stuttgart  und  die  landwirtschaftliche  Hochschule  in  Hohenheim. 
Durch  die  von  dieser  Eflrperschaft  zu  bestellende  tinanzielle  Untersttttzuug 
sollen  Forschungen  und  Publikationen  aller  wissenschaftlichen  Diszipiinen,  auch 
der  der  Technik,  gefflrdert  werden.  Der  Vorstand  wird  zurzeit  gebildet  von 
den  Professoren:  Dr.  v.  Heck,  v.  Miiller  und  Haller  in  Tubingen,  Windisch  in 
Hohenheim,  v.  Bach  und  Wanner  in  Stuttgart.  Sekret&r  ist  Universit&tssekretftr 
Rienhardt  in  Tttbingen. 

Am  12.  Oktober  1918  wurde  in  Leipzig  das  Deutsche  Ktdturmuseum 
fur  Buch  und  Schrift  erdffnet.  Der  Direktor,  Prof.  Dr.  Schramm,  sprach  ttber 
die  Entwicklung  des  Museums. 

Zum  Andenken  an  Theodor  Hommsens  hundertsten  Geburtstag  wurde  in 
Wien  eine  Theodor  -Momm  sen  -  Reisestiftung  errichtet.  Die  Verwaltung  ist 
dem  Rektorat  der  Universit&t  daselbst  ttbertragen,  so  wie  die  Verteilung  der 
damit  verbundenen  Stipendien  fttr  numismatische  und  verwandte  Studien. 

Der  1918  verstorbene  Professor  Dr.  R.  Leonhard  hinterliefi  testamen- 
tarisch  der  Staatswissenschaftlichen  Disziplin  der  philosophischen  Fakult&t  in 
Mttnchen  150 COO  M.  zur  Errichtung  einer  aufierordentlichen  Professur  und 
eines  Seminars  fttr  Wirtschaftsgeschichte  und  Wirtschaftsgeographie. 

Die  „Neuigkeiten  aus  dem  Hochstift  fttr  deutsche  Volksforschung 
zuGothau,  1918,  Nr.  2,  berichten:  Mit  dem  neuen  Hochstift  lebt  die  „ Deutsche 
Nationalbttcherei"  daselbst,  die  leider  im  Dezember  1917  durch  Feuer  teilweise 
zerstOrt  wurde,  wieder  auf.  Daneben  wird  ein  „Deutsches  Volksmuseum* 
errichtet.  Beide  sollen  alles  sammeln,  was  irgendwie  zur  Erkenntnis  des 
Deutschtums  ttberall  und  zu  alien  Zeiten,  seiner  Verbreitung  und  seiner  Eultur- 
arbeit  und  Lage  dienen  kann.  Jede  Schrift,  jede  Zeitung,  jeder  Ealender  und 
Vereinsbericht  ist  wiilkommen,  ebenso  Bilder,  Photographien  (genau  beschrieben !) 
und  Gtegenst&nde  aller  Art.  Sendungen  sind  zu  richten  an  das  „  Hochstift* 
zu  Gotha. 

AnlaBlich  des  Jubilaums  dea  250jtthrigen  Bestehens  der  Universitat  Lund 
wurden  Stiftungen  im  Betrage  von  ttber  einer  Million  Eronen  errichtet,  da- 
run  ter  eine  Stiftung  mit  260000  Eronen  des  Professors  Pontus  F ah  1  beck 
fttr  Forderung  der  Studien  ttber  den  Verfall  und  den  Untergang  der 
Vdlker  und  Staaten. 

Die  Staatsbibliothek  in  Berlin  hat  seit  1915  eine  Kriegsbibliothek  ein- 
gerichtet.    Sie  besteht  aus  Werken  ttber  den  Weltkrieg ,  die  zum  Teil  kurz 

..  (~*rw"*nlf*  Original  from 

digitized  by  VrUUglL  UNIVERSITY  OF  MICHIGAN 


Nachriehten  und  Notizen  157 

vorm  Krieg,  meistenteils  aber  wahrend  der  Kriegszeit  in  den  L&ndern  der 
Mittelm&chte,  der  Neutralen  und  des  feindlichen  Auslandes  erschienen  sind 
und  mil  dem  Krieg  in  Zusammenhang  stehen.  Die  Bibliothek  bel&uft  sich 
jetzt  schou  auf  ttber  60000  fl&nde. 

Preisanfgaben:  Die  Kgl.  Bayr.  Akademie  der  Wissenschaften  zu  Munchcn 
stellt e  folgende  Preisanfgaben:  1.  „Die  Ebe  im  alten  Griechenland."  Als 
Gtesichtspunkte  werden  aufgestellt:  Die  rechtliche  Seite  der  Ehe:  Ebe  in 
Familienverfassung  and  Staatsordnung;  Ehegrtindung  nnd  Ehefprm  (Mono- 
gamie,  Polygamic,  Pellikat,  Frage  der  Poly andrie);  Eheerschwerung;  Heirats- 
sw&ng;  Scheidung;  Rfccht  der  Kinder;  Ehe  in  den  BevBlkerungsschichteu 
minderen  Recbts;  Sklavenehe;  Epigamie.  Die  religiose  Seite  der  Ehe:  Ehe- 
verbote  nnd  Ehezwang  im  Knit.  Die  sittliche  Auf  fas  song  der  Ebe:  Die  ehe- 
liche  Trene  nach  Recht  nnd  Sitte:  die  Fordernngen  der  Pbilosophen  (70^*  i 
-xapayy £A[xoiTa)t  —  Die  tats&chlichen  Zust&nde  nach  Gerichtsreden,  Inschriften 
and  anderen  historischen  Doknmenten.  —  Der  Stoff  ist  nngemein  reich  nnd 
fimchtbar,  da  die  rechtliche,  religiBse  und  sittliche  Auffassung  nach  Land- 
schaften  und  Zeit  stark  variiert  Diese  Variatiomtypen  sind  herauszuarbeiten.— 
Nicht  gewllnscht  wird,  daB  die  hellenistischen,  insbesondere  aleiandrinisch- 
agyptischen  Verhaltnisse  schon  jetzt  bearbeitet  werden.  —  Der  Preis  fttr  eine 
in  jeder  Hinsicbt  genttgende  Lftsung  der  Aufgabe  betr&gt  4000  Mark.  Die 
Verdffentlichung  der  Arbeit  geschieht  auf  Kosten  der  Stiftung.  Es  ist  zulilssig, 
daB  sich  zu  einer  solchen  Ldsung  mehrere  Arbeitskr&fte  verbinden.  Genilgen 
die  Arbeiten  nur  teilweise,  bo  beb&lt  sich  der  Vorstand  das  Recht  vor,  auch 
nur  einen  entsprechenden  Teil  des  Preises  zuzuerkennen.  Der  Abgabetermin 
ist  31.  Dezember  1920.  Nur  druckfertdge  Reinschriften  in  deutscher  Sprache 
sind  zulSssig.  Sie  sind  ohne  Xennung  der  Verfasser,  aber  mit  einem  Kennwort 
bezeichnet,  bei  der  Bayer.  Akademie  der  Wissenschaften  (Mttnchen,  Neuhauser 
Str.  51)  einzureichen. 

2.  „  Die  Bestattungssitten  der  Mtesten  Zeit  im  Bereich  der  antiken  Kultur 
sollen  auf  Grund  einer  moglichst  vollst&ndigen  kritischen  Sammlung  der 
Funde  und  Fundberichte  so  dargestellt  werden,  daB  sich  Schlttsse  auf  die 
Vorstellungen  vom  Weiterleben  des  Toten  und  auf  die  Verpflichtungen  fttr 
das  Wohlergehen  des  Toten  zu  sorgen  ergeben,  welche  aus  diesen  Vor- 
stellungen fttr  die  Uberlebenden  erwuchsen.  Als  zeitliche  Grenze  diese r 
altesten  Zeit  wird  zweckm&Bigerweise  die  Epoche  des  geometrischen  Stils 
(diese  no<h  einbezogen)  anzunehmen  sein.  Eine  r&umliche  Beschr&nkung  auf 
den  Osten  oder  den  Westen  der  antiken  Welt  ist  gestattet*  Bearbeitungszeit 
drei  Jahre  (nach  Beendigung  des  Krieges).  Preis  (aus  der  Samson -Stiftung) 
3000  Mark. 

3.  „Die  ethischen  Geftthle  und  Vorstellungen  bei  den  europ&ischen 
Vfllkern  w&hrend  des  Weltkrieges."  Der  gegenw&rtige  Weltkrieg  bietet  viel- 
fach  Anlafl  zu  rein  wissenschaftlieh  wertvollen  Beobachtungen ,  insbesondere 
auf  dem  Gebiete  der  Massenpsychologie  und  der  Ethik.  Diese  Beob- 
achtungen zu  sammeln,  zu  beschreiben  und  zu  analysieren,  solang  sie  noch 
frisch  sind,  liegt  im  Interesse  der  ethischen  Wissenschaft.  Von  solchen 
Arbeiten  wtlrden  wesentliche*  Beitr&ge  zur  Lftsung  der  Frage  nach  der  Rela- 
tivit&t  der  Moralgesetze  und  in  Verbindung  damit  auch  nach  ihrer  Entstehung 


r^rtrtrtlr-  Original  from 

byV^UUglL  UNIVERSITY  OF  MICHIGAN 


158  Nacbrichten  und  Notizen 

zu  erwarten  sein.  —  Unter  den  Einzelfragen,  die  zu  beantworten  sein  werden. 
sollen  nur  beispielsweise  die  folgenden  hervorgehoben  sein.  Welcbe  Mittel  haben 
die  kriegftihrenden  Vfllker  zum  Bekftmpfen  ibrer  Feinde  fUr  erlaubt  erachtet? 
Welcbe  Kriegsziele  haben  sie  sich  gesetzt  und  aus  welchen  Motiven?  Wie  glaubten 
sie  sich  gegeii  Eriegsgefangene  verbal  ten  zu  sollen  ?  —  wie  gegen  die  Neu- 
tralen?  —  wie  gegen  die  eigenen  Angehdrigen?  Wozu  ftthlten  sie  sich  ins- 
besondere  verpfllchtet  gegen  ihre  kriegsbesch&digten  Soldaten,  gegen  deren 
Familen,  gegen  die  Hinterbliebenen  you  Ggfallenen?  Wie  verhielten  sich  die 
Neutralen  bei  ibrer  Beurteilung  von  Kriegftihrenden?  Inwieweit  glaubten  die 
einen  oder  anderen,  unter  dem  Deckmantel  der  Neutralit&t  Kriegfiihrende 
untersttttzen  zu  dfirfen?  Inwieweit  ist  in  der  Volkswirtschaft  der  Eigennutz 
hinter  den  Gemeinsinn  zurttckgetretenV  In  welchem  Verh&ltnis  stehen  die 
Ph&nomene,  die  man  unter  den  angegebenen  oder  unter  verwandten  Gesichts- 
punkten  feststellen  kann,  zu  dem,  was  vor  dem  Krieg  fftr  erlaubt  oder  fftr  ver- 
werf  lich  gait?  Wenn  sich  in  dieser  HinsichtVer&nderungen  zeigen,  wie  sind  daran 
die  verschiedenen  Schichten  des  n&mlichen Volkes  beteiligt?  Welcbe  Ursachen  ver- 
mogen  sie  zu  erklaren?  Unter  welchen  Einflttssen  sind  insbesondere  die  Massen 
dabei  gestanden?  —  Bei  alien  Untersuchungen  fiber  derartige  Fragen  ist  m3g- 
lichst  genaue  Analyse  der  beobachteten  Erscheinungen  zu  fordern  auf  Grand  eines 
moglichst  breiten  Quellenmaterials.  Zu  diesem  Zweck  werden  die  belangreichen 
Aufierungen  der  offiziellen,  der  Tages-  und  der  Gelegenheitsliteratur  zu  sammeln 
und  zu  klassifizieren,  es  wird,  wo  irgend  m5glieh,  auch  der  Geheimliteratur 
nachzugehen,  auch  die  ebenso  bezeichnende  wie  einfluQreiche  Illustration  zu 
berttcksichtigen  sein.  Die  Beschaffung  dieses  Materials  wird  keine  allzugroSen 
Schwierigkeiten  machen,  da  verschiedene  gut  dotierte  dffentiiehe  Sammlungen, 
wie  z.  B.  in  Mtlnchen,  in  Berlin,  in  Hamburg  schon  seit  dem  Beginn  des  Kriegfes 
alles  Erreichbare  aus  den  verschiedenen  L&ndern  aufgespeichert  haben.  Gerade 
solche  Aufgaben  wie  die  vorliegende  sind  notwendig,  wenn  diese  Sammlungs- 
best&nde  nicht  totes  Kapital  bleiben  sollen.  —  Der  Vorstand  der  Samson-Stiftung 
betont,  dafi  ihm  nur  eine  allseitige  und  grUndliche  Bearbeitung  des  The  mas  ge- 
ntigen  wird.  Alles  Dilettantische  wird  er  ablehnen  ebenso  wie  jede  Arbeit,  die  nicht 
politische  Nebenriicksichten  ausschlieBt.  Gegen  eine  Vereinigung  mehrerer  Ar- 
beitskrafte  zu  gemeinschaftlicher  Ldsung  der  Aufgabe  wird  er  keinen  Einwand 
erheben.  Als  Preis  fttr  eine  in  jeder  Hinsicht  genttgende  L5sung  der  Aufgabe, 
sei  es,  daB  sie  von  einem  einzelnen  herriihrt  oder  durch  die  Zusammenarbeit 
von  mehreren  erzielt  ist,  setzt  der  Vorstand  tfOOO  Mark  aus  den  Stiftungs- 
mitteln  sowie  die  Ver5ffentlichung  der  Arbeit  auf  Kosten  der 
Stiftung  aus.  Soilten  nur  teilweise  genttgende  Arbeiten  eingehen,  so  behalt 
sicb  der  Vorstand  vor,  einen  entsprechenden  Teil  des  Preises  zuzuerkennen. 
Der  Termin,  bis  zu  welchem  die  Preisbewerbuug  eingelangt  sein  muB. 
wird  auf  den  Ablauf  des  fttnften  Jahres  nach  dem  letzten  FriedensschluB 
festgesetzt.  Nur  druckfertige  Keinschriften  in  deutscher  Sprache  sind  zur 
Preisbewerbung  zugelassen.  Sie  sind  ohne  Nennung  der  Verfasser,  aber  mit 
Kennworten  bezeichnet  bei  der  Kgl.  Bayer.  Akademie  der  Wissenschaften 
Mtinchen,  Neuhauser  Str.  51)  einzureichen. 

Die  Haager  Gesellschaft  zur  Verteidigung  der  christlichen  Religion  steilt 
bis  zum  15.  Dezember  1920  folgende  Preisaufgabe :  „  Das  Verbal tnis  zwischen 
Kirche  und  Staat  nach  der  Auffassung  der  roraisch  -  katholischen  Kirche,  be- 


r^rtrtrtlr-  Original  from 

byV^UUglL  UNIVERSITY  OF  MICHIGAN 


Nachrichteu  und  Notizen  159 

sonders  auch  in  der  Gegenwart."  Preis  400  Gulden.  (Erstattung  entweder  in 
bar  Geld  oder  Goldene  Medaille  der  Gesellschaft  und  150  Gulden  oder  die 
Silberne  Medaille  und  385  Gulden  in  Geld.) 

Preisaufgabe  der  Friedrich-Benary-Stiftung  vom  2.  November  1918:  Zu 
Ehren  seines  am  14.  November  1914  gefallenen  Sohnes,  des  Herrn  Friedrich 
Senary,  Dr.  pbil.  der  Universit&t  Rostock,  hat  Kommerzienrat  John  Senary 
zu  Erfurt  eine  Stiftung  errichtet.  Die  Zinsen  sollen  zum  ersten  Hale  am 
2.  November  1920  zur  Auszahlung  gelangen.  Der  Preis,  der  alle  5  Jahre  ver- 
teilt  wird,  betr&gt  erstmalig  1000  Mark.  Teilnahme  am  Wettbewerb  ist  jeder- 
mann  gestattet  Das  Thema  fttr  dieses  Mai  lautet:  „Die  Gerichtsverfassuug 
Erfurts  im  Mittelalter."  Bearbeitungen  sind  zum  1.  Juli  1920  beim  Dekan  der 
Philos.  Fakult&t  der  Universitfit  Rostock  einzureichen.  Diese  Fakultat  ernennt 
auch  die  Preisrichter.  Die  Bewerbungsschrift  ist  mit  einem  Merkwort  zu 
versehen  und  mufl  von  einem  verschlossenen  Briefumschlag  des  gleichen  Merk- 
wortes  begleitet  sein,  der  die  genaue  Adresse  des  Bewerbers  enth&lt. 

Personalien:  Ernennungen,  Beforderungen.  /.  Akadcmien,  Institute, 
GeselUchaften :  Die  Preufl.  Akademie  der  Wissenschaf ten  zu  Berlin  w&hlte  im 
Jahre  1918  zu  ordentlichen  Mitgliedern  der  philosophisch-historischen  Klasse: 
Prof.  Dr.  Paul  K eh r,  Generaldirektor  der  Staatsarchive  und  Direktor  des  Ge- 
heimen  Staatsarchivs  in  Berlin;  die  ordentlichen  Professoren  der  Universit&t 
Berlin:  Dr.  Ulrich  Stutz  und  Dr.  Ernst  Heymann,  so wie  den  ordentlichen 
Professor  der  Historischen  Hilfswissenschaften  Dr.  Michael  Tangl. 

Die  Bayr.  Akademie  der  Wissenschaften  zu  Mttnchen  w&hlte  im  November 
1918  den  frttheren  Pr&fekten  an  der  vatikanischen  Bibliothek  P.  Franz  Ehrle 
zum  ordentlichen,  im  Oktober  1918  den  ordentlichen  Professor  der  allgemeinen 
und  Ssterreichischen  Geschichte  Dr.  Alfons  Dopsch  zum  korrespondierenden 
Mitgliede  in  der  historischen  Klasse. 

Die  dieser  Akademie  beigeordnete  Historische  Eommission  ernannte  im 
Juli  1918  den  ordentlichen  Professor  der  bayr.  Landengeschichte  Dr.  Michael 
Doeberl  in  Mttnchen  zum  ordentlichen  Mitglied. 

Die  Akademie  der  Wissenschaften  zu  Heidelberg  w&hlte  im  Sommer  1917 
zu  auflerordentlichen  Mitgliedern  der  philosophisch-historischen  Elasse  den 
ordentlichen  Professor  der  Geschichte  Dr.  Felix  Bach  fa  hi  und  den  ordent- 
lichen Professor  der  klassischen  Philologie  Dr.  Otto  Immisch  in  Freiburg 
i.  B.;  im  Dezember  1917  den  Honorarprofessor  der  Philosophic  Dr.  Hans 
Driesch  in  Heidelberg. 

Die  Akademie  der  Wissenschaften  in  Wien  w&hlte  in  der  zweiten  Halfte 
des  Jahres  1917  zu  Ehrenmitgliedern  der  philosophisch-historischen  Klasse 
die  Professoren  DDr.  Karl  von  Amira  in  Mttnchen,  Adolf  von  Harnack 
und  Hermann  Diels  in  Berlin.  Zu  korrespondierenden  Mitgliedern  derselben 
Klasse  ernannte  sie  die  Professoren  Heinrich  Woelfflin  in  Mttnchen,  Alois 
Brandl  in  Berlin  und  Franz  Studniczka  in  Leipzig. 

Die  Akademie  gemeinntttziger  Wissenschaften  in  Erfurt  w&hlte  im  Sommer 
1917  den  Geh.  Archivrat  DDr.  Walter  Friedensburg,  den  Archivrat  Dr. 
Otto  Heinemann  und  den  Archivar  Dr.  Walter  McJllenberg,  samtlich  in 
Magdeburg,  zu  ausw&rtigen  Mitgliedern. 


r^rtrtrtL-  Original  from 

byV^UUglL  UNIVERSITY  OF  MICHIGAN 


160  Nachrichten  und  Notizen 

Das  Deutsche  Arch&ologische  Institut  in  Berlin  ernannte  im  Jahre  1918 
zwm  Mitgliede  der  Zentraldirektion  den  ordentlichen  Professor  der  Kirchen- 
geschichte  Dr.  Hans  Lietzmann  in  Jena,  zu  seinem  ordentlichen  Mitgliede 
den  Direktor  des  Saalburgmnsenms  Baorat  HeinrichJacobiin  Bad  Homburg 
v.  d  HOhe. 

Die  Sachs.  Gesellschaft  der  Wissenschaften  zu  Leipzig  ernannte  zu  ordent- 
lichen Mitgliedern  der  philosophised  historischen  Elasse  im  Oktober  1917  die 
Dresdner  Kunsthistoriker  Geh.  Rat  Dr.  Karl  Woermann  and  Geh.  Rat  Dr. 
Woldemar  von  Seidlitz,  sowie  die  Professoren  der  Universitftt  Leipzig: 
Or.  Richard  Schmidt  und  Dr.Paul  Eoschaker;  im  Juli  1918  den  ordent- 
lichen Professor  der  slawischen  Sprachen  Dr.  Matthias  Murko  und  den 
ordentlichen  Professor  der  klassischen  Philologie  Dr.  Alfred  Kflrte  daselbst. 
An  Stelle  ihres  verstorbenen  [Sekret&rs,  Prof.  D  Dr.  Albert  Hauck,  w&hlte 
sie  im  August  1918  den  ordentlichen  Professor  der  Germanistik  Dr.  Eduard 
Hie  vers  in  Leipzig  zum  Nachfolger. 

Die  Gesellschaft  der  Wissenschaften  zu  GSttingen  wfchlte  im  April  1918 
in  die  philologisch-historische  Klasse  zu  ausw&rtigen  Mitgliedern:  den  ordent- 
lichen Professor  der  Arch&ologie  Dr.  Karl  Robert  in  Halle  und  den  ordent- 
lichen Professor  der  Germanistik  Dr.  Elias  von  Steinmeyer  in  Erlangen. 
Zu  ordentlichen  Mitgliedern  die  ordentlichen  Professoren,  n&mlich  den  der 
alttestamentlichen  Exegese  D.  Alfred  Rahlfs,  den  der  Philosophic  Dr. 
Heinrich  Meier ,  den  der  orientalischen  Philologie  Dr.  Mark  Lidzbarski 
und  den  der  indogermanischen  Sprachwissenschatt  Dr.  Eduard  Hermann  in 
G5ttingen,  und  im  August  1918  zu  korrespondierenden  Mitgliedern  derselben 
Klasse  den  Historiker  Geh.  Rat  Dr.  G.  Sello  in  Oldenburg,  den  ordentlichen 
Professor  der  Assyriologie  Dr.  H.  Zimmern  in  Leipzig  und  den  Philologen 
Dr.  Jacob  M  tiller  in  Leiden. 

Die  Gesellschaft  fttr  rheinische  Geschichtskunde  in  Coin  ernannte  im 
M&rz  1918  den  ordentlichen  Professor  Dr.  Ulrich  8tutz  in  Berlin  zum  Ehren- 
mitgliede  ihres  Vorstandes. 

11.  Universitaten.  a)  Historiker  und  Historische  Hilfswissen- 
schaftler.  Im  SS.  1918  habilitierten  sich  der  Konservator  des  Landesamtes 
fttr  Denkmalspflege  Prof.  Dr.  Georg  Hock  an  der  Universitat  in  Wtlrzburg 
fttr  Prahistorie;  Sanit&tsrat  Dr.  Gustav  Eichhorn  an  der  Universitat  in 
Jena  fttr  Vor-  und  Frtthgeschichte ;  im  WS.  1918  19  der  Direktor  des  Pro- 
vinzialmuseums  und  der  Landesanstalt  fur  Vorgeschichte  der  Provinz  Sach*en 
Prof.  Dr.  Hans  Hahne  an  der  Universitat  in  Halle  fttr  Vorgeschichte  und 
Dr.  Max  Ebert  an  der  Universitat  in  Konigsberg  fttr  dasselbe  Each.  Zum 
Nachfolger  des  1918  verstorbenen  Prof.  Moritz  Hflrnes  wurde  im  selt>en 
Jahre  der  bisherige  Skriptor  am  Niederosterreichischen  Landesmuaeum  Dr. 
Oswald  Menghin  als  auBerordentlicher  Professor  fttr  pr&hiatorische  Archfio- 
logie  an  die  Wiener  University  berufen. 

Fttr  alte  Geschichte  habilitierte  sich  im  SS.  1918  in  Berlin  Dr.  Eugen 
T&uber,  higher  Dozent  an  der  Lehranstalt  fttr  die  Wissenschaft  des  Juden* 
turns  daselbst.  Der  ordentliche  Professor  der  alten  Geschichte  Dr.  Walter 
Otto  in  Breslau  wurde  im  WS.  1917/18  nach  Mttnchen  berufen.  An  seine 
Stelle  trat  im  Mftrz  1918  der  ordentliche  Professor  Dr.  Ernst  Kornemann 
in  Tttbingen,  auf  (lessen  Lehrstuhl  wiederam  der  aufierordentliche|Professor  der 


r^rtrtrtL-  Original  from 

byV^UUglL  UNIVERSITY  OF  MICHIGAN 


Nachrichten  und  Notizen  161 

alten  Gescbichte  Dr.  Wil helm  Weber  in  Frankfart  a.  M.  im  BS.  1918  berufen 
wnrde. 

An  die  Stelle  des  im  SS.  1918  zu  gleicher  Stellung  nach  Strafiburg  berufenen 
Ordinarius  der  alten  Gescbichte  Dr.  Matthias  Gelzer  in  Greifswald  trat  im 
Oktober  1918  der  aufierordentliche  Prof.  Dr.  Walter  Kolbe  in  Rostock.  Zur 
selben  Zeit  wnrde  der  Privatdozent  fttr  griechische  nnd  rftmische  Gescbichte 
und  Altertnmsknnde  an  der  dentschen  Universit&t  in  Prag  Dr.  Arthnr  Stein 
znm  anfierordentlichen  Professor  fttr  r5mische  Altertnmsknnde  nnd  Epigraphik 
daselbst  ernannt.  Als  Nacbfolger  des  abgesetzten  deutschen  Professors  anf  dem 
Lehrstnhl  fttr  alte  Gescbichte  in  Rom,  Prof.  Dr.  Julius  Be  loch,  wnrde  Prof. 
Dr.  Ettore  Pais-Neapel  ernannt. 

Znm  ordentlichen  Professor  der  Gescbichte  des  Hittelalters  in  Prag  wnrde 
im  August  1918  der  auBerordentliche  Prof.  HansHirsch  in  Wien  ernannt. 

Znm  SS.  1917  habilitierte  sich  in  Mttnchen  Dr.  Earl  Alexander  von 
M tiller  fttr  allgemeine  nnd  nenere  Gescbichte  nnd  wnrde  Ende  des  WS. 
1917/18,  wie  die  Privatdozenten  desselben  Fachs:  Dr.  Theodor  Bitteranf 
in  Mttnchen,  Prof.  Dr.  Fedor  Schneider  in  Frankfurt  a.  M.  und  der  frtthere 
Baseler  Staatsarchivar  Dr.  Rudolf  Wackernagel  in  Basel,  znm  anfierordent- 
lichen Professor  beftrdert.  Der  Privatdozent  fttr  mittlere  nnd  nenere  Geschichte 
an  der  CFniversittt  Mttnster  Prof.  Dr.  Lndwig  Schmitz-Kallenberg  ward 
znm  ordentlichen  Honorarprofessor  ernannt. 

Im  WS.  1917/18  wnrde  der  ordentliche  Honorarprofessor  Dr.  Michael 
Doeberl  in  Mttnchen  znm  ordentlichen  Professor  der  bayrischen  Landes- 
geschichte  ernannt,  der  ordentliche  Professor  der  Geschichte  Dr.  Harold 
Steinacker  von  Prag  nach  Innsbruck,  der  Oberlehrer  Prof.  Dr.  Lndwig 
Mollwo  vom  Kaiser -Wilhelm- Gymnasium  in  Hannover  nnd  Privatdozent  an 
der  Universit&t  Gdttingen,  zu  der  durch  den  Tod  des  Prof.  Dr.  Kttcher  vakanten 
Dozentur  fttr  Geschichte  an  der  Technischen  Hochschule  in  Hannover  bernfen. 

Znm  Professor  der  diplomatischen  Staatsgeschichte  nnd  Wirtschaftggeo- 
graphie  an  der  Konsularakademie  zu  Wien  wnrde  im  September  1918  der 
Gymnasialprofessor  Dr.  Josef  Hinterleithner,  znm  Honorarprofessor  des 
Bnch-  nnd  Bibliothekswesens  der  Oberbibliothekar  an  der  Universit&tsbibliothek 
Dr.  Georg  Wolff  in  Mttnchen  ernannt.  —  Vom  Fach  der  Histo rischen  Hilf  s- 
wissenschaften  ist  zu  berichten,  dafi  im  WS.  1918/19  sich  fttr  Pal&ographie 
tind  Papyruskunde  in  Wien  habilitierte:  Reg.-Rat.  Dr.  Karl  Wessely,  dafi 
der  ordentliche  Professor  der  Geschichte  des  Mittelalters  nnd  besonders  der 
historischen  Hilfswissenschaften  Dr.  Wilhelm  Erben  in  Innsbruck  im  August 
1917  zu  gleicher  Stellung  nach  Graz,  nnd  an  die  Stelle  des  im  April  1918 
znm  Archivar  am  Geheimen  Staatsarchiv  in  Berlin  ernannten,  bisberigen 
anfierordentlichen  Professor  fttr  Historische  Hilfswissenschaften  an  der  Univer- 
sit&t  Leipzig,  Dr.  Hermann  Krabbo,  der  bisherige  Archivar  in  Lttbeck, 
Dr.  FritzR&rig  als  etatsm&fiiger  anfierordentlicher  Professor  bernfen  wnrde. 

b)  Rechtshistoriker:  Im  W8.  1917/18  wnrde  der  aufierordentliche 
Professor  des  bttrgerlichen  Rechts  und  der  Rechtsgeschichte  Dr.  Claudius 
vonSchwerin  in  Berlin  znm  ordentlichen  Professor  in  Strafibnrg,  bald  darauf 
als  Nachfolger  Alfr.  Schultzes  nach  Freiburg  i.  B.,  im  Jnli  1918  der  aufier- 
ordentliche  Prof.  Dr.  Franz  Beyerle  ans  Jena  als  ordentlicher  Professor  der 
dentschen  Rechtsgeschichte  nach  Basel  und  im  Juni  1918  der  ordentliche  Pro- 

Histor.  Vierteljahrschrift.  1919.  l.  11 


r^rtrtrtL-  Original  from 

byV^UUglL  UNIVERSITY  OF  MICHIGAN 


162  Nachrichten  and  Notizeu 

fessor  des  bttrgerlicben  Kechts,  des  Handelsrechts  and  der  deatschen  Rechts- 
gescbichte   Dr.  Paul  Rehme  aus  Halle   nach  Breslau  berufen. 

c)  Kirchenhistoriker.  Im  WS.  1918/19  habilitierte  sich  in  Graz  fttr 
Kirchengeschichte  und  Patrologie  D.  Andreas  Posch.  Im  SS.  1917  wurde 
der  Privatdozent  der  systematischen  Tbeologie  und  der  neueren  Kirchen- 
geschicbte  Prof.  Dr.  Hermann  Mulert  in  Berlin  zum  auBerordentlichen  Pro- 
fessor in  Kiel,  im  WS.  1917/18  der  auflerordentliche  Professor  der  Dogmen- 
geschichte  Dr.  Karl  Adam  in  Mttncben  zum  ordentiichen  Professor  der 
katholischtheologischen  Fakultat  in  StraBburg,  der  auBerordentliche  Professor 
der  Kirchengeschichte  and  Patrologie  Dr.  Ernst  Tomek  in  Graz  zum  ordent- 
iichen Professor  daselbst,  fur  den  im  SS.  1917  nach  Mttncben  berufenen  ordent- 
iichen Professor  der  Kirchengeschichte  Dr.  Georg  Pfeilschifter  in  Freiburg 
i.  Br.  der  ordentliche  Professor  des  Kirchenrechts  D.  Emil  G  Oiler  zum  Ordi- 
narius  fttr  Kirchengeschichte  ernannt  und  im  September  1917  der  ordentliche 
Professor  des  gleichen  Fachs  Dr.  Rudolf  Otto  zu  gleicher  Stellung  nach 
Marburg  berufen.  An  die  Stelle  des  verstorbenen  ordentiichen  Professors 
D.  Dr.  Albert  Hauck  in  Leipzig  folgte  im  WS.  1918/19  der  ordentliche  Pro- 
fessor der  Kirchengeschichte  in  Bonn  D.  Hans  Achelis. 

d)  Literarhistoriker:  Es  habilitierten  sich  fiir  das  Fach  der  Literatur- 
geschichte  im  SS.  1917  an  der  technischen  Hochschule  in  Karlsruhe  der  frtthere 
auBerordentliche  Professor  an  der  Universitat  Liverpool  Dr.  Karl  Ho  11,  und 
im  WS.  1917/18  in  Mttnster  Dr.  Leopold  Magon. 

e)  Knnsthistoriker:  In  Gottingen  habilitierte  sich  im  SS.  1918  Dr. 
Oskar  Hagen  fttr  Kunstgeschichte.  Den  Privatdozenten  der  Kunstgeschichte 
Dr.  August  Griesebach  an  der  Universitat  Berlin  und  Dr.  Kurt  Habicht 
an  der  technischen  Hochschule  in  Hannover  wurde  in  der  zweiten  Halfte  des 
Jahres  1918  der  Titel  Professor  verliehen.  Der  Privatdozent  der  neueren 
Kunstgeschichte  Prof.  Dr.  Oskar  Wulff  in  Berlin  wurde  im  WS.  1917/18 
zum  auBerordentlichen  Professor  daselbst,  der  auBerordentliche  Professor 
der  Musikgeschichte  Dr.  Max  Friedlaender  in  Berlin  im  April  1918 
zum  ordentiichen  Honorarprofessor  daselbst,  der  Privatdozent  der  Kunst- 
geschichte Dr.  Moritz  Dreger  in  Innsbruck  im  WS.  1917/18  zum  ordent- 
iichen Professor  daselbst  and  im  Juni  1918  der  auBerordentliche  Professor  des- 
selben  Fachs  an  der  technischen  Hochschule  in  Mttncben,  Dr.  Josef  Popp 
zum  Ordinarius  daselbst  ernannt.  Ferner  wurde  der  Dozent  fttr  Kunst- 
geschichte Prof.  Dr.  Wilhelm  Pinder,  der  am  1.  Mai  1918  von  Breslau  aus 
einem  Ruf  an  die  Universitat  StraBburg  gefolgt  war,  im  WS.  1918/19  als 
Nachfolger  des  auf  dem  Felde  der  Ehre  gefallenen  Prof.  Dr.  Ernst  Heidrich 
nach  Breslau  zurttckberufen.  Zuletzt  sei  berichtet,  dafi  der  frtthere  Professor 
der  Kunstgeschichte  an  der  Universitat  in  Rom  Dr.  Emanuel  Lowy  im 
Juli  1918  zum  auBerordentlichen  Professor  der  klassischen  Archaologie  daselbst 
ernannt  worden  ist. 

f)  NationalOkonomen  und  Staatswissenschaftler:  Fttr  National- 
Skonomie  habilitiei ten  sich  im  Jahre  1917:  Dr.  Otto  Neurath  in  Heidelberg, 
Dr.  F  Terhaile  in  Breslau  und  der  Staatssekret&r  Dr.  Elemer  Hautos  in 
Budapest.  —  Dem  Privatdozenten  der  NationalOkonomie  Dr.  Gustav  Aubin 
in  Halle  wurde  im  WS.  1917/18  der  Titel  Professor  verliehen  and  die  Privat- 
dozenten desseiben  Fachs:   Dr.  Franz  Gut  maun  in  Tttbingen  daselbst,  Dr. 


r^rtrtrtL-  Original  from 

byV^UUglL  UNIVERSITY  OF  MICHIGAN 


Nachrichten  und  Notizen  163 

Emil  Lederer  und  Dr.  Arthur  Salz,  beide  in  Heidelberg  daselbst  im  Jahre 
1918  zu  auBerordentlichen  Professoren  ernannt.  —  Zu  ordentlichen  Honorarpro- 
fessoren  der  Nationalokonomie  wurde  ernannt:  im  SS.1917  der  Privatdozent  Prof. 
Dr.  Rudolf  Eberstadt  in  Berlin,  der  bisherige  Dozen t  an  der  COlner  Hoch- 
schule  filr  soziale  und  kommunale  Verwaltung  und  Dr.  Raimund  Frhr.  de 
Waha,  im  Mai  1918  nach  Mttnchen  berufen. —  Zum  Ordinarius  der  National- 
okonomie in  Czernowitz  wurde  im  SS.  1917  der  aufierordentliche  Prof.  Dr. 
Alfred  Amonn  daselbst  ernannt  und  zu  gleicher  Zeit  der  aufierordentliche 
Professor  desselben  Faches  Dr.  Hermann  Schumacher  in  Bonn  zu  gleicher 
Stellung  in  Berlin  berufen. 

Dem  Privatdozenten  der  Staatswissenschaften  Dr.  Bruno  Moll  in  Kiel 
wurde  im  September  1918  der  Titel  Professor  verliehen,  der  Professor  desselben 
Faches  an  der  Handelshochschule  in  Berlin  Dr.  Werner  Sombart  wurde 
zum  ordentlichen  Professor  der  National&konomie  an  der  Universitat  daselbst 
ernannt,  und  die  ordentlichen  Professoren  der  Staatswissenschaften  Dr.  Ludwig 
Pohle  in  Frankfurt,  als  Nachfoiger  des  ordentlichen  Professors  Geb.  Hofrat 
Dr.  Karl  B  tic  her,  im  Oktober  1917  nach  Leipzig  berufen.  Im  SS.  1918 
siedelte  Dr.  W.  Gerloff  aus  Innsbruck  nach  Greifswald  tiber. 

TodesfiUle,  Am  27.  Juni  1917  starb  in  Bad  Harzburg  der  ordentliche 
Professor  der  Staatswissenschaften  an  der  Universitat  Berlin,  WirkL  Geh.  Rat 
Dr.  Gustav  Schmoller,  im  Alter  von  79  Jahren.  Fine  Wtirdigung  wird 
die  Historische  Vierteljahrschrift  demn&chst  bringen. 

Im  Juli  1917  starben  den  Tod  fttrs  Vaterland  der  Archivar  am  (Kgl.) 
Staatsarchiv  zu  Marburg  Archivrat  Dr.  Felix  Rosenfeld  und  der  Wissen- 
schaftl.  Assistent  am  Staatsarchiv  zu  Hamburg  Dr.  Wilhelm  Becker. 

Im  Juli  1917  starb  in  Hamburg  der  Direktor  der  Stadtbibliothek,  Prof. 
Dr.  Robert  Mflnzel,  im  Alter  von  58  Jahren.  Er  hat  sich  besonders  anf 
dem  Gebiet  der  deutschen  Sprachwissenschaft  und  Sagenkunde  bet&tigt. 

Im  Juli  1917  starb  der  ordentliche  Professor  der  Geschichte  in  Base], 
Dr.  He  in  rich  Boos,  im  Alter  von  66  Jahren.  Seine  Arbeiten  und  For- 
schungen  bewegten  sich  bauptsachlich  auf  dem  Gebiete  der  Schweizer  und 
SUddeutschen  Geschichte.  Er  schrieb:  Geschichte  der  Stadt  Basel  im  Mittel- 
alter  (1877);  Thomas  und  Felix  Platter,  zur  Sittengeschichte  des  sechzehnten 
Jahrhunderts  (1878);  Wie  Basel  die  Landschaft  erwarb  (1885);  Geschichte  der 
Freim&urerei  (2.  Aufl.  1906).  Auch  als  Herausgeber  von  Quellenwerken  war 
er  fiberaus  eifrig  und  erfolgreich  t&tig.  Er  bearbeitete  die  Urkundenbttcher 
von  Aarau  (1880),  der  Landschaft  Basel  (3  B&nde  1881—1883)  und  die  Quellen 
zur  Geschichte  von  Worms  (3  B&nde  1886—1893).  Das  seit  1879  erscheinende 
Basler  Jahrbuch  hat  er  begrtLndet  und  herausgegeben.  Seiri  darstellendes 
Hauptwerk:  Geschichte  der  rheinischen  St&dtekultur  von  ihren  Anf&ngen  bis 
zur  Gegenwart,  mit  besonderer  Berttcksichtigung  der  Stadt  Worms  (4  Bande 
1897 — 1901),  ist  getragen  von  vielseitiger  Gelehrsamkeit  und  verschafft  nicht 
nur  dem  Freund  der  Geschichte  reiche  Belehrung,  sondern  gewahrt  auch  dem 
Fachmann  Anregung  und  FBrderung. 

Anfang  August  1917  starb  in  Kiel  der  em.  ord.  Professor  der  alten  Ge- 
schichte, Dr.  Christian  Aug.  Volquardsen,  im  Alter  von  77  Jahren.  Er 
schrieb:   Untersuchungen   uber  die  Quellen  der  griechischen  und  sizilischen 

11* 


r^rtrtrtL-  Original  from 

byVrUUgl^  UNIVERSITY  OF  MICHIGAN 


164  Nachrichten  und  Notizen 

Geschichten  bei  Diodor  (1868);  fiber  den  Mythos  bei  Plato  (1871)  und:  Aus 
schleswig-holsteinischer  Geschichte,  Umrisse  (1907). 

Am  20.  August  1917  starb  in  Mttnchen,  im  Alter  von  87  Jahren,  der  ordent- 
liche  Professor  der  Eirchengeschichte  Dr.  Johann  Friedrich.  Erst  Priester 
nnd  Kaplan  hatte  er  sich  1862  in  Mfinchen  habilitiert,  war  1869  mit  Kardinal 
Fiirst  Hohenlohe-Sehillingsftirst  zum  vatikanischen  Konzil  nach  Rom  gezogen 
und  wurde  nun  einer  der  Begrtlnder  und  streitbarsten  Vork&mpfer  der  alt- 
katholischen  Bewegung.  Der  Exkommunikation  verfallen,  wurde  er  1872  trotz 
des  Protestes  des  Mfinchener  Erzbischofs  zum  ordentlichen  Professor  der  Theo- 
logie  in  Mttnchen  ernannt,  von  welcher  Stelle  er  erst  1882  weichen  mufite. 
Man  tlberschrieb  ihn,  dem  Dr&ngen  der  ultramontanen  Kammennehrheit  nach- 
gebend,  als  Professor  der  Geschichte  in  die  philosophische  Fakult&t.  Er  war 
ein  edler  Priester  und  eine  im  Grande  des  Herzens  milde  Personlichkeit,  gleicb- 
wohl  scharf  in  seiner  kirchenpolitischen  Polemik,  ein  fruchtbarer  Gelehrter  und 
gewandter  Schriftsteller.  Aus  seinen  Arbeiten  seien  folgende  herrorgehoben : 
Kirchengeschichte  Deutschlands  (1867—1869,  2  B&nde);  Tagebuch  wfthrend  des 
vatikanischen  Konzils  (1871);  Documenta  ad  illustrandum  concilium  Vaticanum 
anni  1870  <2  Bande  1871);  Beitr&ge  zur  Eirchengeschichte  des  18.  Jahrhunderta 
(1876);  Geschichte  des  vatikanischen  Konzils  (3  B&nde  1877—1887);  Zur  altesten 
Geschichte  des  papstlichen  Primates  (1879);  Beitrage  zur  Geschichte  des  Jesuiten- 
ordens  (1881);  die  Konstantinische  Schenkung  (1881);  Das  Papsttum  (1892): 
Ignaz  von  Dolliuger  (1893).  Die  geschichtliche  Wissenschaft  verdankt  ihm 
wertvolle  BeitrSge,  im  groflen  kirchenpolitischen  Kampf  der  siebziger  Jahre 
war  er  ein  Ftlhrer,  als  erster  grundlegender  Geschichtschreiber  des  Vatikanums 
bleibt  er  unvergessen. 

Am  27.  August  1917  starb  der  Lyzealprofessor  Dr.  Anton  Dttrrw&chter 
in  Bamberg,  im  Alter  von  55  Jahren.  Er  war  Verfasser  zahlreicher  Abhand- 
lungen,  besonders  zur  sttddeutschen  Gelehrten-  und  Literaturgeschichte.  1897 
verOffentlichte  er  die  Gesta  Caroli  Magni  der  Regensburger  Schottenlegende. 
Seit  1906  war  er  auch  Herausgeber  des  Jahresberichts  und  des  Jahrbuchs  des 
Bamberger  Historischen  Vereins. 

Im  August  1917  starb  der  ordentliche  Professor  des  Kirchen-  und  Staats- 
rechts,  Dr.  Hermann  Rehm,  im  Alter  von  65  Jahren.  Er  war  Verfasser 
zahlreicher  Schriften  zum  deutschen  Fttrsten-  und  Standesherrenrecht.  Fttr 
Marquardsens  Handbuch  des  offentlichen  Rechts  schrieb  er  die  „Allgemeine 
Staatslehre",  mit  der  er  sich  einen  weithin  bekannten  Namen  schuf,  sowie  die 
^Geschichte  der  Staatsrechts wissenschaft".  Auch  besch&ftigte  er  sich  mit 
moderner  Parteigeschichte  in  seinem  1912  erschienenen  Buche  „ Deutschlands 
politische  Parteien*.  Ferner  war  er  Herausgeber  der  Zeitschrift  fttr  Handels- 
wissenschaft  und  Handelspraxis. 

Anfang  September  1917  starb  in  Hannover  der  Dozent  der  deutschen 
Geschichte  an  der  technischen  Hochschule,  Geh.  Studienrat  Prof.  Dr.  Adolf 
K5cher,  im  Alter  von  69  Jahren.  Er  hat  besonders  auf  dem  Gebiet  der  Ge- 
schichte seiner  Heimat  des  17.  und  18.  Jahrhunderts  literarisch  gewirkt.  Sein 
Hauptwerk  ist  die  Geschichte  von  Hannover  und  Braunschweig  1648—1714. 
1884/85. 

Am  13.  September  1917  starb  in  Loschwitz  bei  Dresden  Geh.  Studienrat 
Prof.  Dr.  OttoKammel,  weiland  Rektor  der  Nicolaischule  in  Leipzig.   Neben 


r^rtrtrtL-  Original  from 

byV^UUglL  UNIVERSITY  OF  MICHIGAN 


Nachrichten  and  Notizen  165 

seiner  lehramtlichen  T&tigkeit  fand  er  noch  Ruhe  zu  schriftstellerischer  and 
gelehrter  Arbeit  besonders  aaf  dem  Gebiete  der  deutschen  Geschichte.  Der 
Entstehung  des  ttsterreichischen  Deutschtums  nachgehend  vertiffentlichte  er 
1879  als  ersten  Band:  Die  Anf&nge  des  deutschen  Lebens  in  Osterreich  bis 
zum  Ausgange  der  Karolingerzeit.  Bine  sp&tere  Ergknzung  dazu  bildete: 
Die  Besiedelung  des  deutschen  Sttdostens  vom  Anfange  des  zehnten  bis  gegen  Ende 
des  elften  Jahrhunderts.  (1909  als  Programm.)  Als  Festschrift  zur  800j&hrigen 
Jnbelfeier  des  Hanses  Wettin  1889  verSffentliehte  er  mit  Donadini  zusammen : 
Ein  Gang  dnrch  die  Geschichte  Sachsens  und  seiner  Ftlrsten  und  verfaBte  fttr 
die  Sammlung  G8schen  auch  eine  kurze  s&chsische  Geschichte  (1899 ;  3.  Aufl. 
1912).  Daneben  her  liefen  grOBere  Werke:  Deutsche  Geschichte  (1889;  3.  Aufl. 
1911).  Der  Werdegang  des  deutschen  Volkes  (2  Bande  1896—1898.  3.  Aufl.  1911) 
und  mit  Petermann,  Diestel  und  Sturmhofel  schrieb  er  Spamers  Illustrierte 
Weltgeschichte  (1902),  zuletzt  sei  hier  noch  seine  Geschichte  des  Leipziger 
Schulwesens  vom  Anfang  des  13.  bis  Mitte  des  19.  Jahrhunderts  (1909)  erwahnt. 
K&mmel  war  ein  ungemein  fleifiiger  und  erfolgreicher  historischer  Schrift- 
steller.  Der  Hauptbeitrag  seiner  selbst&ndigen  Forscherarbeit  aber  blieb  das 
Werk  von  1879. 

Am  17.  September  1917  starb  erst  dreifiigj&hrig  Dr.  Wilhelm  Eduard 
Mayer,  ein  junger,  zu  den  hftchsten  Hoffhungen  berechtigender  Schiller 
Meineckea.  Er  verflffentliehte  die  zwei  wertvollen  Arbeiten:  „Macchiavellis 
Geschichtsauffassung  und  sein  Begriff  virtutt  (1912)  und  „Das  Retablissement 
Ost-  und  WestpreuBens  unter  der  Mitwirkung  und  Leitung  Th.  v.  Sch5ns*  (1915). 

Am  28.  September  1917  starb  in  Zwickau  der  Oberlehrer  am  dortigen  Real- 
gymnasium,  Studienrat  Prof.  Dr.  ReinholdHofmann,  im  Alter  von  62  Jahren. 
Er  bet&tigte  sicn  besonders  auf  dem  Gebiete  der  Zwickauer  und  Piruaer 
Geschichte  und  der  der  Schflnburgschen  Herrschaften  in  Sachsen. . 

Im  September  1917  fiel  auf  dem  Felde  der  Ehre  der  Privatdozent  der 
Geschichte  an  der  Universitftt  Leipzig,  Dr.  Francis  Smith,  im  Alter  von 
37  Jahren.  Er  hatte  begonnen,  sich  mit  kriegsgeschichtlichen  Forschungen 
zu  besch&ftigen. 

Am  12.  Oktober  1917  starb  in  Miinchen  der  ordentliche  Professor  der 
alten  Geschichte  an  der  Universit&t  Strafiburg,  Dr.  Earl  Joharnnes  Neu- 
mann, im  Alter  von  60  Jahren.  Die  Historische  Vierteljahrschrift  wird  ihm 
einen  besonderen  Nachruf  widmen. 

Im  Oktober  1917  starb  in  Miinchen  im  Alter  von  58  Jahren  der  ordent- 
liche Honorarprofessor  der  Geschichte  und  Syndikus  der  (Egl.)  Bayerischen 
Akademie  Dr.  Earl  Mayr.  Seine  Erstlingsschrift  behandelt  Wolfdieterich 
von  Raittenau,  Erzbischof  von  Salzburg  1587—1612  (1886).  Sp&ter  bearbeitete 
er  die  Briefe  und  Akten  zur  Geschichte  des  Dreifiigj&hrigen  Krieges,  deren 
7.  und  8.  Band  er  (1905—1908)  herausgab. 

Am  8.  November  1917  starb  im  83.  Lebensjahre  der  ordentliche  Professor 
der  Staatswissenschaften,  Wirkl.  Geh.  Rat  Dr.  Adolf  von  Wagner,  in  Berlin, 
dessen  die  Historische  Vierteljahrschrift  noch  besonders  gedenken  wird. 

Am  1.  Dezember  1917  starb  in  Berlin  im  Alter  von  73  Jahren  der  Milit&r- 
schriftsteller  General  d.  Inf.  z.  D.  August  von  Janson,  der  durch  einige 
popular- witsenschaftliche  Publikationen  auch  auf  historischem  Gebiete  bekannt 
wnrde.   Hervorgehoben  seien  hier:  ^Geschichte  des  Feldzuges  1814  in  Frank- 


r^rtrtrtL-  Original  from 

byV^UUglL  UNIVERSITY  OF  MICHIGAN 


166  Nachrichten  und  Notizen 

reic)itf  (1903—1905).  „K6nig  Friedrich  Wilhelm  111.  in  der  Schlacht"  (1907); 
„Moltkeu  (1915)  und  „Des  groBen  Kflnigs  Erbett  (1917). 

Anfang  Dezember  1917  starb  in  Florenz  der  weithin  bekannte  Historiker 
Professor  Pasquale  Villari  im  hohen  Alter  von  91  Jahren.  Aas  seinen  Arbeiten 
seien  hier  die  auch  ins  Deutsche  ttbertragenen  Biographien  Savonarolas  und 
Macchiavellis  besonders  hervorgehoben.  Er  war  auch  Herausgeber  der  „Storia 
politica  dltalia*  seit  1881. 

Am  25.  Dezember  1917  starb  in  Weimar  der  Generalsekret&r  der  Deutschen 
Schillerstiftung,  Prof.  Dr.  Oskar  Bulle,  im  Alter  von  61  Jahren.  Er  war 
von  1897—1908  Herausgeber  der  Wissenschaftl.  Beilage  der  Mtinchener  All- 
gemeinen  Zeitung.  Als  Verfasser  von  anziehenden  und  wichtigen  literatur- 
geschichtlichen  Studien  hat  er  sich  auch  um  die  Geschichtswissenscbaft  verdient 
gemacht. 

Im  Dezember  1917  starb  in  Bern  der  em.  ord.  Professor  der  Kirchen- 
geschichte  und  der  franzflsischen  Sprache  und  Literatur,  D.  E.  Michaud,  im 
Alter  von  78  Jahren. 

Anfang  Januar  1918  starb  im  75.  Lebensjahre  zu  Liegnitz  der  schlesische 
Lokalgeschichtsforscher  Gymnasialprofessor  Albrecht  Jander. 

Anfang  1918  starb  in  Lilbeck  der  frtihere  Oberbibliothekar  an  der  (Kgl.) 
Universit&tsbibliothek  zu  Marburg  i.  H.  Prof.  Dr.  Artur  Kopp  im  Alter 
von  58  Jahren.  Als  Germanist  und  Literarhistoriker  besch&ftigte  er  sich 
besonders  mit  dem  deutschen  Volks-  und  Studentenlied  des  16.  Jahrhunderts 
und  der  vorklassischen  Zeit 

Anfang  des  Jahres  1918  starb  in  Warschau  der  Leiter  der  gr&flich 
Zamoyskischen  Bibliothek  und  polnischer  Geschichtsforscher  Professor  Thad- 
daus  Korzon. 

Am  2L  Januar  1918  starb  der  Direktor  des  fiirstbischttfl.  Dittzesanarchivs 
zu  Breslau  und  Honorarprofessor  daselbst,  Dr.  Josef  Jungnitz,  im  Alter  von 
74  Jahren.  Neben  biographischen  Daratellungen,  wie  eine  Geschichte  der 
Breslauer  Weihbisch5fe  und  die  Lebensbilder  zweier  Bisch5fe  des  16.  und 
17.  Jahrhunderts  Martin  von  Gerstmann  (98)  und  Seb.  von  Rostock  (90),  ver- 
offentlichte  er  die  Visitationsberichte  der  DiOzese  Breslaus  (4  Teile  1902 — 1908), 
durch  die  umfassendes  und  wertvolles  Material  zur  ;Lokal-,  Kirchen-  und 
Wirtschaftsgeschichte  Schlesiens  erschlossen  wurde. 

Im  Januar  1918  starb  in  Strafiburg  der  Honorarprofessor  der  Mathemathik, 
Dr.  Max  Simon,  im  Alter  von  74  Jahren.  1909  vertffFentlichte  er  eine  Ge- 
schichte der  Mathematik  im  Altertum  in  Verbindung  mit  antiker  Kultur- 
geschichte. 

Im  Januar  1918  starb  in  Wien  der  Literat  Dr.  Marcus  Landau  im 
Alter  von  81  Jahren.  Er  war  Verfasser  auch  verschiedener  historischer 
Schriften.  (Rom,  Wien,  Neapel  wfthrend  des  spanischen  Erbfolgekrieges  [1885] ; 
Geschichte  Kaiser  Karls  V.  als  Ktfnig  von  Spanien  [1889]  u.  a.  m.) 

Moritz  Hoernes. 

Weit  fiber  die  Grenzen  seiner  osterreichischen  Heimat  hinaus  1st  der 
Wiener  Ordinarius  fiir  pr&historische  Arch&ologie,  Moritz  Hoernes,  als  derjenige 
Prfchistoriker  allgemeiner  bekannt,  der  die  Ergebnisse  seiner  Forschungen  in 
breiteren  Schichten  dnrcb  kleine  Leitfaden  unci  grofiere  Handbiicber  einzuftthren 


r^rtrtrtlr-  Original  from 

byV^UUglL  UNIVERSITY  OF  MICHIGAN 


Nachrichten  nnd  Notizen  167 

bestrebt  war.  Wenn  heute  die  Urgeschichte  des  europaischen  Menschen  mit 
all  ihren  Spezialgebieten  Allgemeingut  der  Gebildeten  geworden  ist,  ist  dies 
nicht  in  letzter  Linie  Hoernes  zu  verdanken. 

Hoernes  war  stets  bestrebt,  seine  Darstellungen,  die  vor  allem  einen  groBen 
Kreis  belehren  soil  ten,  von  der  hoheren  Warte  eines  Kultur-  nnd  Natnrphilosophen 
aus  anznlegen.  Dafi  er  dadnrch  einen  guten  Teil  seiner  groGen  Arbeitskraft 
der  methodischen  Spezialforschung  entzog,  ist  ihm  —  wenn  anch  nicht  immer 
.  in  sachlicher  Form  —  oft  vorgeworfen  worden.  Die  Prabistorie  war  ihm  ein 
Teil  der  Anthropologic  im  Sinne  Virchows  und  „das  moderne  naturwissen- 
schaftiiche  Prinzip,  das  der  Induktion"  gait  ihm  als  Grundlage  seiner  Dar- 
stellnngen.  [Inter  diesem  Gresichtspunkt  sind  seine  beiden  groBen  popular- 
wissenschaftlichen  Werke  „Die  Urgeschichte  des  Menschen",  Wien  1892  und 
die  „Natar-  nnd  Urgeschichte  des  Menschen*,  Wien  1?09,  zu  betrachten. 

Tiefgehenden  EinfluB  auf  andere  Forschnngsgebiete  bracbten  die  beiden 
Auflagen  seines  Hauptwerkes :  „ Urgeschichte  der  bildenden  Kunst  in  Europa", 
Wien  1898  und  1915.  Sie  zeigten  besonders  der  Kunstgeschichte,  daB  die  pra- 
historische  Arch&ologie  es  ist,  die  das  Material  und  die  Methoden  liefert,  um 
die  Anf&nge  und  die  Entwicklung  der  Kunst  nicht  erst  —  wie  man  bisber  ge- 
wobnt  war  —  in  den  Zeiten,  die  die  klassische  Areh&ologie  beleuchtet,  zu 
finden,  sondern  in  kulturell,  ja  geologisch  viel  weiter  zurttckliegenden  Epochen. 

Ein  spezielleres  Gebiet  betrat  Hoernes  mit  seinem  Werke:  „Der  diluviale 
Mensch  in  Europa",  Wien  1903.  Er  lehnte  sich  hier  —  ganz  naturgemiB  — 
an  die  franzSsischen  Forschnngen  an,  behandelte  aber  vor  allem  —  und  darin 
liegt  der  Wert  der  ebenfalls  popular  gehaltenen  Schrift  —  die  von  den  Franzosen 
fast  totgeschwiegenen  anfierfranz&sischen  Fundplatze. 

Neben  diesen  der  Allgemeinheit  dienenden  synthetischen  Arbeiten  liegen 
von  Hoernes  aber  noch  eine  grofie  Anzahl  von  Spezialuntersuchungen  vor,  die 
aus  seinen  Ausgrabungen  in  Bosnien  und  der  Herzegowina  (Butmir),  in  Istrien 
(Villanova)  und  Niederosterreich  (Odenburg),  sowie  seinen  musealen  Studien 
(neolithische  Keramik  in  Niederflsterreich,  die  ilteste  Bronzezeit  in  N.-O.,  die 
Hallstattperiode)  hervorgingen. 

Wie  auf  schriftstellerischera  Gebiete,  so  leistete  Hoernes  auch  auf  organi- 
satorischem  Gebiete  GroBes.  Als  „Konsulent  flir  wissenschaftliche  Angelegen- 
heiten  bei  der  bosnisch-berzegowinischen  Abteilung  im  k.  u.  k.  Gemeinsamen 
Finanzministeriutn"  hatte  er  die  Redaktion  der  „  Wissenschaftlichen  Mitteilungen 
aus  Bosnien  und  der  Herzegowina**  inne  und  erschloB  hiermit  die  Durch- 
forschung  dieser  Provinzen  in  groBzttgiger  Weise.  Ferner  wurde  von  ihm 
die  „ Wiener  Prihistorische  Geseilschaft14  im  Jahre  1913  gegriindet,  deren  Organ, 
die  „  Wiener  Pr&historische  Zeitechrift"  direkt  und  indirekt  sein  Werk  wurde, 

Geboren  war  Hoernes  am  29.  Januar  1852  zu  Wien.  Er  studierte  seit  1871  in 
Wien,  von  1874—1876  in  Berlin,  dann  wiederum  in  Wien  (hauptsachlich  Philologie 
und  Arch&ologie)  und  erwarb  1878  den  Doktorgrad.  Im  Jahre  1883  ging  er 
zur  MuBeumslaufbahn  fiber  und  wurde  bei  der  „Pr&historischen  Sammlung  des 
k.  uu  k.  naturhistorischen  Hofmuseums*  angestellt.  Als  Privatdozent  wirkte  er 
seit  1892  an  der  Wiener  Univeraitftt,  wurde  dann  Extraordinarius,  bis  er  1911 
die  nengeschaffene  ordentliche  Professur  erhielt  Am  10.  Juli  1917  verstarb 
er,  der  Lehrer  und  Organisator  der  Urgeschichtsforschung  in  Osterreich. 

K.  H.  Jacob. 


r^rtrtrtlr-  Original  from 

byV^UUglL  UNIVERSITY  OF  MICHIGAN 


168  Nachrichten  und  Notizen 

Oscar  Mafilow. 

Am  20.  Mai  1918  starb  nach  l&ngerem  Leiden  der  Oberhibliotbekar  an  der 
Bonner  Universitatsbibliothek  Oscar  Mafilow,  alien  Arbeitern  auf  dem  Gebiet 
der  Deutschen  Geschichte  nnd  im  besondern  den  Lesern  dieser  Zeitschrift 
bekannt  als  Verfasser  der  Bibliographie  zur  Deutschen  Geschichte.  1865  zn 
Hannover  als  Sohn  eines  Konsistorialbeamten  geboren,  hatte  er  sich  1876  in 
Gttttingen  nnd  Berlin  zun&chst  dem  Stndinm  der  evangelischen  Theologie  zu- 
gewandt,  widmete  sich  aber  bald  vor  allem  dem  der  Geschichte;  aufierlich  hat 
er  die  Studien  erst  1888  unter  Engler  in  Tttbingen  mit  der  Doktordissertation 
„Zum  Romznge  Heinrichs  VII. a  beschlossen,  von  der  nur  der  erste  Teil  er- 
schienen  ist  nnd  deren  vorbereitete  Fortsetzung  heranszngeben  ihm  die  Zeit 
gefehlt  hat,  weil  er  sich  bereits  vorher  den  bibliographischen  Aufgaben  hin- 
gegeben  hatte,  die  im  Znsammenhang  mit  der  Tfttigkeit  eines  Bibliothekars 
seine  Lebensarbeit  werden  sollten.  Denn  nachdem  er  von  1880  an  mehrere 
Jahre  lang  in  Hannover  als  Hanslehrer  tatig  gewesen,  war  er  1885  in  den 
Dienst  der  Gdttinger  Universit&tebibliothek  getreten;  dort  und  seit  1894  in 
Bonn  hat  er  die  Obliche  Lanf  bahn  eines  Bibliothekars  durchmessen  bis  sum 
Rang  des  Oberbibliothekars,  den  er  1907  erhielt;  er  ist  in  seinen  gesnnden 
Tagen  eine  bew&hrte  Kraft  der  Bibliotbek  nnd  vor  allem  auf  seinem  eigenen 
Arbeitsgebiet  nnd  den  Nachbargebieten  vielen  ein  frenndlicher  Heifer  nnd 
Berater  gewesen  —  ich  habe  selbst  schon  als  Student  die  Hilfsbereitgchaft 
des  aufierlich  nach  Niedersachsenart  nicht  immer  leicht  zug&nglichen,  mitnnter 
scheinbar  herben  Mannes  in  reichem  Mafie  erfahren.  1887  hatte  er  die  frfiheren 
Versnche  einer  geschichtlichen  Bibliographie  als  neue  Folge  einer  „Bibliotheca 
historica*  wieder  anfgenommen.  Das  Untemehmen  ist  als  solches  damals 
nicht  fiber  den  ersten  Band  hinaus  gediehen,  aber  es  fand  dann  eine  sichere 
Unterkunft  als  Anhang  zn  Quiddes  1889  begrtlndeter  wDeutscher  Zeitschrift 
filr  die  Gescbichtswissenschaft*  nnd  der  sich  1898  anschliefienden  „Historischen 
Vierteljahrschrift*  Seeligers,  deren  Mitarbeiter  MaBlow  so  von  Anbeginn  an 
bis  zu  seinem  letzten  Krankenlager  gewesen  ist.  Die  Sorgfalt  seiner  Arbeit, 
sein  Streben  nach  durchsichtiger  Gliedernng  nnd  praktischer  Anordnung,  nach 
schneller  Darreichnng  des  Stoffes  sind  stets  gleich  geblieben;  wenn  mehr  und 
mehr  die  aufierdeutsche  Geschichte  znrttcktrat,  er  in  der  Anfnahme  der  Litera- 
tnr  Beschr&nknng  ttben  mnBte,  so  war  es  das  vom  Verleger  vorgeschriebene 
H5chstmafi  der  Bogenzahl,  das  ihm  mitnnter  wider  seinen  Willen  Grenzen 
setzte.  Uber  den  Nutzen  seiner  Bibliographie  ftir  den  Forscher  ist  denn  au^h 
kein  Wort  zu  verlieren;  zu  wieviel  Tausenden  von  Nummern  der  letzten  Anf- 
lagen  des  Dahlmann-Waitz  mag  er  den  Stoff  im  Grunde  geliefert  haben?  Er 
hat  denn  auch,  als  ihm  nach  einem  Vierteljahrhundert  der  Bibliographie  1913 
der  Professortitel  verliehen  wnrde,  darin  den  Ausdruck  des  Dankes  der 
Forschung  erkannt  und  sich  dessen  gefreut.  Schon  vor  mehreren  Jahren 
schien  einmal  ein  Schlaganfall  dem  hochgewachsenen,  kr&ftigen  Hanne  die 
Feder  aus  der  Hand  zu  nehmen;  er  hat  sich  damals  wieder  durchgerungen 
und  die  Arbeit  nen  aufnehmen  kOnnen,  bis  ein  schleichendes  Leiden  sein 
Leben  beendete,  das  nicht  immer  leicht  gewesen  ist.  Dankbar  werden  sicher- 
lich  alle  Forscher  auf  dem  Felde  Deutscher  Geschichte  der  unermtidlichen, 
entsagungsvollen  Arbeit  des  zuverl&ssigen  Mannes  gedenken. 

Bonn.  Wilhelm  Levison. 


r^rtrtrtlr-  Original  from 

byV^UUglL  UNIVERSITY  OF  MICHIGAN 


HISTORISCHE 

VIERTELJAHRSCHRIFT 

HERAUSGEGEBEN  VON 

Dr.  GERHARD  SEELIGER 

O.  PROFESSOR  AS  DER  UNIVBR6ITAT  LEIPZIG 


XIX.  JAHRGANG  1919 


NEUE  FOLGE  DER 
DEUTSCHEN  ZEITSCHRIFT  FUR  GESCHICHTSWISSENSCHAFT 


DER  GANZEN  FOLGE  SIEBENUNDZWANZIGSTER  JAHRGANG 

2.  HEFT 

AUSGEGEBEN  AM  15.  NOVEMBER  1919 


VERLAG  UND  DRDCK 
BUCHDBTJCKEREI  DER  WILHELM  UND  BERTHA  v.BAENSCH  STIFTUNG 

DRESDEN  1919 

rv       «w  h   C^ nrhnic*  Original  from 

digitized  by  VjUU^U,  UNIVERSITY  OF  MICHIGAN 


r 


HISTORISCHE  VIERTELJAHRSCHRIFT 

Herausgegeben  von  Prof.  Dr,  Gerhard  Seeliger  in  Leipzig, 
Verlag-  nnd  Druck;  Buchdruckerei  der  Wilhelm  und  Bertha  v.Baensch  Stiftung,  Dresden-A.  1* 


Der  Preis  fiir  den  Jahrgang  von  4  Heften  im  Umfange  von  ca.  48  Bogen 
betragt  30  Mark, 

Die  Abteilung  „Nachrichten  und  Notizen"  bringt  Notizen  iiber  neue  lite- 
rarische  Erscheinungen  sowie  iiber  alle  wiefatigeren  Yorgange  auf  dem  per- 
sonlicken  Gebiet  dcs  geschichtswissenschaftlichen  Lebens. 

Die  Herausgabe  und  die  Leitung  der  Redaktionsgeschafte  wird  von  Herrn 
Prof.  Seeliger  gefulirt,  dem  als  Sekretar  Herr  Dr,  Hermann  Wendorf 
in  Leipzig  zur  Seite  steht 

Beitrage  aller  Art  bitten  wir  an  den  Herausgeber  (Leipzig- Grohlis,  Kirch- 
weg  2)  zu  richten*  Alle  Beitrage  werden  mit  40  Mark  fiir  den  Bogen  lionoriert. 

Die  Zusendung  von  Rezensionsexemplaren  wird  an  die  Schriftleitung 
der  Historischen  Yierteljahrschrift  (Leipzig,  Universit&t,  Bornerianum  L) 
erbeten*  Im  Interesse  plinktlicher  und  genauer  bibiiographiscber  Berieht- 
erstattung  werden  die  Herren  Autoren  und  Verleger  ersucht,  auch  kleinere 
Werke,  Dissertationen,  Programme,  Separatabzuge  von  Zeitschriftenaufsatzen 
usw,,  die  nicbt  auf  ein  besonderes  Ret'erat  Ansprucli  mac  lien,  sogleich  beim 
Erseheinen  der  Verlagsbuchhaudlung  oder  der  Schriftleitung  zugehen  zu  lassen, 


INHALT  DES  2.  HEFTES 

Bin  anti&imonUtisches  (Jelttbde  KiSnig  Heinricha  L  Von  Univ.-Prot  Dr.  Friedrich 
von  ficzold  in  Bonn  a.  Rh.  ..«*,.«, .   , ,  .    169 

Foraehungen  zur  Vorgescbiclite  des  Rauernkrieges  (Fortsetzimg).    Von  Dr.  Otto 

Schiff  in  Frankfurt  a.  M . 189 

Jotuum  de  Witt  und  Ludwig  XIV.  1663,  Von  Dr.  Heiniich  Zwingmann  in 
Meppen  (Ems)  .......... ......    220 

Eleine  Mit teilu ngtm 

Blkhers&mmluiig  nnd  Biicker&chenkungen  Karls  des  GroJJen,  Von  Univ.- Prof. 
Dr.  Panl  Lehm&nn  in  Miinchen     .   *   ,   ,   f   ,..,.,,..,.,,.    t    237 

Kritikm: 

Dr.  Georg  Mehlis,  Lehrbuch  der  Ge&chichtsphilosophie.  Von  Univ.-Prof.  Dr. 
Paul  Barth  in  Leipzig ,*.,*•    247 

Dr.  Kurt  Wolzendorff,  Staatsrecht  nnd  Natumcht  in  der  Lehre  vom  Wider- 
itandsrecht  des  Volkes  gegen  reeht&widrige  Auettbung  der  Staatsgewalt  Von 
Univ.-Prof.  Dr.  Voitelini  in  "Wien . ,    .   .    250 

M.  Doeberl,  Entwicklungsgesehichte  Bayerus,    Von  Gynmasialdirektor  Prof.  Dr. 

J  oetze  in  Schwabach  .   .   . *   .   ,    .   .    254 

Fritz  Vigener,  Die  Mainzer  Dompr  op  9  tei  im  14,  J  ahrhunder  t    Von  Uni  v.-Prof. 

Dr.  Georg  Schreiber  in  Hiinster .   -*,.*,..... 256 

Veit  Arnpeck,  S&intliche  ChronickeiL    Von  Univ. -Prof,  Dr,  PaulJoachimsen 

in  Mttnchen  ,   +   ,   . .   ♦   t   .   .   .   .   *   .    259 

(ruatav  Wolf,  Quellenkunde  der  deutschen  Reformatioasgeschichte.    Von  Prof 

Dr  P,  Kalkoff  in  Breslan 261 

At  B.  Faust,  Das  Deutschtnm  in  den  Vereinigten  Staaten.  Von  Univ.-Prof.  Dr. 
Daenell  in  Munster  LW 263 


Friedrich  Augn&t  Ludwtg  von  der  Marwitz,   ein  markischer  Edelmann 
im  Zeitalter  der  Befreiungskriege.   Von  Univ.-Prcf,  Ri\  Pnal  Haake  in  Berlin    266 

UNIVERSltwS**»^«««  M  Vmmmm**  **) 


169 


Ein  antisimonistisches  Gelubde 
Konig  Heinrichs  I. 

Von 
Friedrich  Ton  Bezold. 

Der   Aufbau    eities   lpbensfahigen    deutschen   Konigtums   im 

X,  Jahrhundert  ruhte  zam  guten  Teil  auf  der  Grundlage  einer 

moglichst  wigehinderten  Verfugung  itber  die  Machtmittel  der  Bis- 

tumer  und  Reichsabteien.   Seit  der  Grtindung  des  merowingischen 

Staats  hatten  die  Frankeuherrscher  ihren  Anspruch  auf  die  Ein- 

setzung  der  hochsten  geistlichen  Wurdentrftger  zu  behaupten  ge- 

wufit,  doch  war  es  niemals  ganz  aus  dem  BewuBtsein  der  Be- 

teiligten  geschwunden,  dafi  dieser  Anspruch  zu  den  kanonischen 

Bestimmungen  im  Widerspruch  stand.    Auch  ist  es  niemals  zu 

einer  grundsatzlichen  Aufhebung  des  ursprunglichen  Wahlrechts 

der  Gemeinde  gekommen,  trotz  seiner  Einschr&nkuug  durch  kSnig- 

liche  Autorisation  und  Wahlprivilegien ,  wie  sie  im  Westreich 

sich  einburgerte.    Aber  die  Macht  der  tatsachlichen  Verhaltnisse, 

die   unlosliche  Verbindung  des  Episkopats  mit  aufierkirchlichen 

Aufgaben  und  Befugnissen,   die  fortschreitende  Ausdehnung  des 

germanischen   Begriffs   der  Eigenkirche   lieBen   die   vereinzelten 

Proteste  des  Klerus  gegen  die  Einmischung  der  weltlichen  Ge- 

walt  nicht  zu  Kraften  gelangen.    Konrad  L  hatte  den  Versuch 

gewagt,  der  Krone  in  engster  Fuhlung  mit  der  gleich  ihr  be- 

drohten  Kirche  das  Ubergewicht  tiber  das  Herzogtum  zu  sichern. 

Dennoch  sah  auch  er  sich  veranlaBt,  die  von  Klerus  und  Volk 

vollzogene  Wahl  eines  Hamburger  Metropoliten  umzustoBen1.   Un- 

mittelbar  nachher  schien  die  Erhebung  des  machtigsten  Stammes- 

herzogs  zum  Reichsoberhaupt  die  Abh&ngigkeit  der  Bischofsitze 

und  Kloster  vom  Konigshof  als  eine  unwiderrufliche  festzulegen. 


1  Vgl.  G.Wei  se,   Konigtum  und  Bischofswahl   —   vor  dem  lnvestitur- 
streit  (Berlin  1912),  S.99f. 

Histor  Yieitaljahrschrift.  1919.  2.  12 

..  (~*rw"*nlf*  Original  from 

by  VrUUgl^  UNIVERSITY  OF  MICHIGAN 


) 


170  Friedrich  von  Bezold 


Hauck  durfte  wohl  das  Urteil  fallen,  am  Hof  keines  andern  Kdnigs 
seien  die  Bischofe  so  einflufilos  gewesen,  wie  an  dem  Heinrichs  L1 
Es  machte  die  Sache  nicht  besser,  dafi  er  die  Herzoge  an  dieser 
staatlichen  Vorherrschaft  teilnehmen  liefi;  iiberwies  er  doch  gleich 
anfangs  seinem  gefahrlichsten  Rivalen  Arnulf  die  bairische  Kirche 
gewissermafien  als  Immunitatsgebiet.  Bei  seinem  Regierungs- 
autritt  hatte  er  die  Salbung  und  Kronung  abgelehnt;  die  spatere 
klerikale  Uberlieferung  versinnliclite  den  Eindruck  dieses  Ver- 
zichts  auf  die  hochste  Weihe  des  neuen  Konigtums  in  dem  strafenden 
ji:  Traumbild  von  einem  „Schwert  olme  Griff". 

Urn  so  autfallender  beriihrt  die  Erzahlung  eines  so  konigstreuen 
Geschichtschreibers  wie  Liudprand  von  einem  feierlichen  Geliibde, 
das  Heinrich  vor  allem  Volk  angesichts  des  bevorstehenden  Ent- 
scheidungskampfs  gegen  die  Ungarn  (933)  abgelegt  habe.  Die 
Antapodosis  des  Historikers,  der  europa^che,  nicht  deutsche 
Geschichte  geben  will,  zieht  die  verschiedenen  magyarischen 
Angriffe  auf  das  Reich  seii  919  in  ein  einziges  Bild  zusammen, 
und  lafit  den  koniglichen  Ueertiihrer  das  sachsische  Aufgebot  zum 
unerschrockenen  Einhauen  auf  die  heidnischen  „Tiirkenu  anfeuern. 
Dieser  Ansprache,  die  hier  in  das  gelehrte  Gewand  eines  Rhythmus 
eingekleidet  ist,  folgt  dann  noch  eine  prosaische  Kundgebung  des 
Herrschers  gegen  die  bisher  geiibte  simonistische  Ketzerei. 

Das  27.  Kapitel  des  zweiten  Buchs  tragt  in  dem  Inhaltsver- 
zeichnis,  das  dem  Text  der  Darstellung  vorgesetzt  ist,  den  Titel: 
wDe  bono  voto  Heinrici  regis41  und  lautet  also:  „Talibus  itaque 
rex  exhortationibus  ad  pugnam  snot  urn  accendi  animos  videns,  indicto 
cunctis  silentio,  hoc  iterum  divini  munere  flaminis  tactus  adiecit: 
Priscorum  facta  regain,  sanctorum  scripta  pati  um  nobis,  quid  agere 
debeamus,  insinuant.  Non  enim  est  Deo  difficile  paucis  plures 
sternere,  si  tamen  horum,  qui  id  agere  cupiunt,  fides  meretur;  fides, 
inquam,  non  professions  tantum,  >*ed  opeiis,  non  solummodo  oris, 
set  etiam  cordis.  Voveamus  itaque  ac  secundum  psalmist  am  vota 
reddamus,  ego,  inquam,  ego  prius,  qui  dignitate  videor  et  oidine 
primus.  Simoniaca  heresis  Deo  invisa  et  a  beatissirao  apostolorum 
principe  Petro  damnata,  quae  a  decessoribus  nostris  hactenus  est 
temere  custodita,  modis  omnibus  a  nostro  sit  regno  expulsa.  Conectet 
invicem  unitatis  caritas,  si  quos  diaboli  divisit  calliditas2." 


1  Hauck,  Kirchenge*chicbte  Deutachtandn  III4  (Lpzg.  1906),  17. 

1  Die  Werke  Liudprands  yon  Cremona'  (herausg.  von  J.Becker, 


Hannover  u.  Lpzg.  1»15),  8.  50f. 

Digitized  by  Google 


Original  from 
UNIVERSITY  OF  MICHIGAN 


Ein  antisimonistisches  Gelflbde  KSnig  Heinrichs  I.  171 

Bekanntlich  sind  wir  fiir  das  Fortleben  des  Begriffs  der  Simonie, 
ilem  die  kirchenpolitischen  K&mpfe  des  11.  Jahrhunderts  eine  so 
hervorragende  Bedeutung  zuweisen,  gerade  in  der  OttoneDzeit 
auf  recht  sparliche  Zeugnisse  angewiesen.  Selbst  die  Cluniazenser 
dachten  zunachst  nicht  daran,  dieser  gefahrlichen  Streitfrage  ihre 
voile  Kraft  zuzuwenden l.  Am  lebhaftesten  wurde  die  Wichtigkeit 
des  Problems  in  Italien  empfunden,  aber  neben  den  Klagen  eines 
Atto  von  Vercelli  hat  sogar  ein  so  eifriger  Vielschreiber  wie 
Ratherius,  dessen  wiederholte  Einsetzung  und  Vertreibung  in 
Liittich  und  Verona  eigentlich  zu  einer  grundsatzlichen  Behandlung 
des  Gegenstands  herausforderte,  die  Simonie  nor  ganz  gelegentlich 
beriihrt*.  Im  ganzen  blieb  es  fiber  ein  Jabrhundert  lang  bei  der 
noch  von  Petrus  Damiani  charakterisierten  GewOhnung,  dafi  man 
„das  Gift  der  simonistischen  Ketzerei"  als  etwas  unheilbares  und 
beinahe  durch  den  Gebrauch  gerechtfertigtes  ansah8,  Es  erschien 
mir  dalier  angezeigt,  die  uberraschende  Mitteilung  Liudprands 
noch  einmal  einer  genauen  Untersuchung  zu  wiirdigen,  statt  sie 
von  vornherein  als  eine  Ausgeburt  seiner  schriftstellerischen  Er- 
findungsgabe  abzulehnen. 

Die  Annahme  einer  freien  Erdichtung  lag  ja  besonders  nahe 
gegeniiber  den  teils  poetisch  teils  prosaisch  gegebenen  Reden 
eines  Verfassers,  der  auf  die  asthetische  Ausstattung  seines  Haupt- 
werks  sichtlich  das  grofite  Gewicht  legte.  Der  fein  gebildete 
und  geistvolle  Italiener,  der  fiir  „Philosophentt,  d.  h.  fiir  Leute 
seinesgleichen,  vor  allem  fiir  den  hOjieren  Klerus  schrieb,  ging 
ja  nach  seinem  eigenen  Eingest&ndnis  darauf  aus9  neben  dem  Ernst 
der  groflen  Weltereignisse  auch  die  Spannung  und  Erheiterung 
der  Komodie  zu  Wort  kommen  zu  lassen,  dem  Unterhaltungsbe- 
diirfnis  des  Lesers  abwechselnd  .Denkwiirdiges  und  Lachenswertesu 
darzubieten  (Antap.  L  11).  Die  Reden,  mit  denen  der  selbstgefallige 
Schttler  der  Alten  seine  Darstellung  zu  wiirzen  suchte,  wie  die 
sonstigen  Einschaltungen  in  gebundener  und  ungebundener  Form, 
verlangen  selbstverstandlich  im  einzelnen  Fall  eine  sorgf&ltige 
Prufung  daraulhin,  ob  in  dem  Rhetorischen  auch  etwas  Historisches 
steckt  oder  nicht  Dieser  Miihe  haben  sich  Dandliker  und  Miiller 
in  ihren  Untersuchungen  fiber  Liudprands  Quellenwert  mit  allem 


1  E.Sackur,Die  Cluniacenser  II (Halle  1894),  446 flf.  Hauck  III,  496  A.  3. 

•  Sackur  Ut  447. 

*  M.  G.  Libelli  de  lite  imperat.  et  pontif.  I  (Hannorer  1891),  68. 


by  Google 


12* 

Original  from 
UNIVERSITY  OF  MICHIGAN 


7^ 


172  Friedrich  von  Bezold 

Fleifi  unterzogen.  Sie  gelangen  bezQglich  unseres  Eapitels  zn 
einem  durchaos  verneinenden  Ergebnis.  „Nur  vom  Gesichtspunkt 
christlich-religidser  Rhetorik  ist  zu  begreifen  II.  27  die  zweite 
Rede  Heinrichs  an  die  Sachsen  vor  der  Ungarnschlacht;  wenn 
er  da  aus  den  Schriften  erforscht,  was  zn  ton  sei,  und  von  Glauben, 
Werken  und  Simonie  redet,  so  kann  wohl  diesen  Worten  keine 
reale  Bedeutung  zukommen1."  Dagegen  erhob  allerdings  unmitt el- 
bar  nachher  Dfimmler  Einspruch.  „Wenn  nnser  Autor",  sagt  er, 
naas  einer  gnten  Quelle  von  der  Teilnahme  des  Sachsenherzogs 
Otto  an  Arnnlfs  Znge  im  Jahr  894  vernahm,  warum  nicht  aus 
einer  ebenso  gnten  von  dem  GelObnis  Heinrichs  I.,  die  Simonie 
abzustellen?2"  Ahnlich  hatte  schon  Waitz  in  den  Jahrbucbcra 
Heinrichs  I.  Lindprands  Erzahlung  registrirt,  ohne  auf  die  Frage 
ihrer  Glaubwurdigkeit  naher  einzugehen8.  Jedenfalls  glaubten 
die  zusammenfassenden  Darstellungen  des  Zeitalters  durchweg 
von  ihrer  Verwertong  absehen  zu  dftrfen.  Giesebrecht,  Frutz, 
Manitius  nnd  Gerdes  halten  sich  ausscbliefilicb  an  den  Bericht 
Widakinds,  indem  sie  von  den  Reden  des  K&nigs,  die  der  sac  h- 
sische  Historiker  einfugt,  unbedenklich  Gebranch  machen.  Und 
auch  Ottenthal  begnngt  sich  in  seinen  Regesten  damit,  nach  dem 
Vorgang  von  Waitz  den  ausfuhrlichen,  aber  „nur  in  einzelnen 
Zugen  glaubwiirdigen  Bericht  Liudprands"  mit  einem  Fragezeichen 
(nsollu)  anzufiihren4.  Dagegen  hat  Ranke  die  gesamte  Erzahluug 
des  Ungarnkriegs  bei  Liudprand  mit  anfierster  Scharfe  als  „dnrch 
nnd  dnrch  fabelhaft"  abgelehnt6.    Trotzdem  tragt  er  kein  Be- 


1  C.D&ndliker  u.J.  J.Muller,  Liudprand  von  Cremona  (Lpzg.  1871),  S.  189. 
»  Histor.  Zeitschrift  XXVI  (1871),  278. 

•  In  der  altesten  Ansgabe  der  Jahrbtlcher  Heinrichs  I.  (von  1837,  S.  104) 
lehnt  Waitz  die  Behauptung  Gnndlings  von  einem  Znsammenhang  zwischeu  tier 
Erzahlung  Ls.  and  dem  Erfnrter  Kenzil  ab.  In  der  2.  Auflage  von  1868 
(S.  156)  nnd  in  der  3.  von  1885  (S.  153)  betont  er  wie  in  der  1.,  dafi  L.  das 
Gelubde  in  die  Zeit  des  Ungarnkriegs  verlege,  nnd  fihjt  noch  die  von  L.  nicht 
in  dieser  Form  ansgesproi hene  fiedingnng  bei:  „wenn  Gt.tt  ihm  (Heinricb) 
den  Sieg  verleihe".  L.  scheint  doch  eber  das  Geliibde  als  Vorbedingnng  des 
Sieges  anfzufassenr 

4  Vgl.  Giesebrecht,  Gesch.  der  deutschen  Kaistrzdt  I5  (Braunschweig 
1881),  232;  H.  Prntz,  Staatengesch.  des  Aben.llandts  im  II.  A.  I  (Berl.  1885), 
180;  M.  Manitius,  Deutsche  Ge9ch.  nnter  den  Sa< lis.  nnd  Sal.  Kai-*ern 
(Stuttg.  1889),  S.  71  f;  H.  Gerdes,  Gescb.  des  deutschen  Volkts  I  (Lpzg.  1891), 
S.  88  f.  (mit  einem  „soll"  bezflglich  der  Rede);  E.  v.  Ottenthal,  Die  Regesten 
des  Kaiserreichs  (Inusb.  1893),  S.  27. 

•  Ranke,  Weltgesch.  V11I  (Lpzg.  18S7),  638;  vgl.  VI.  2,  137  A.  2. 

rv       «w  h   C^ nrhnic*  Original  from 

digitized  by  VjUUgU,  UNIVERSITY  OF  MICHIGAN 


I 


Eia  antisimomstisches  Gelubde  K5nig  IJeinrichs  I.  173 

denken,  fur  die  folgenden*  Zeiten  Ottos  I.  dem  „fabulosenu  Ita- 
liener  gelegentlich  den  Vorzug  vor  Widukind  zu  gebeu1.   So  vor- 
teilhaft  sich  im  ganzen  die  niichterne  Art  des  s&chsischen  Geschicht- 
sclireibers  von  der  willkttrlichen  Bebandlung  desStoffs  beiLiudprand 
abhebt,  so  mufl  man  sich  doch  gegenwartig  halten,  dafi  auch  er  fast 
durchweg  von  einer  mundlichen  ftberlieferung  abh&ngig  ist,  deren 
Herkunft  im  Einzelfall  gar  nicht  naher  festgestellt  werden  kann. 
Der  Korveier  Monch  lafit  den  Konig  zweimal  als  Redner  auf- 
treten*.   Zuerst  geschieht  dies  vor  einer  Versammlung  des  ganzen 
Volks,  die  iiber  die  Frage  zu  entscheiden  hat,  ob  man  den  Ungarn 
weiterhin  Tribut  zahlen  oder sich  mit  ihnen  schlagen  soil.  Der  Tribut, 
erklart  Heinrich,  wttrde  sich  nur  noch  durch  einen  Eingriff  in  die 
Kirchenschatze  („thesaurum    divinis  of'ficiis   sanctificatum")  auf- 
bringen   lassen;   man  stehe  vor  der  Wahl,  entvveder  sich  durch 
dieses  Opfer  loszukaufen  oder  auf  die  Hilfe  des  gottlichen  Er- 
losers  zu  vertrauen  und  den  bisherigen  Tribut  den  Kirchen  zu 
uberweisen.   Das  Volk  gibt  feierlich  seine  Stimme  fur  den  zweiten 
Ausweg  ab  und  wird  dann  entlassen,  ehe  die  Gesandten  der  Ungarn 
eintreffen  und  abschlagig  beschieden  werden.  Vor  dem  Zusammen- 
stofi  mit  dem  Gegner  bei  Riade  ermabnt  der  Konig  noch  einmal 
sein  Heer  zum  festen  Vertrauen  auf  Gottes  Hilfe  und  zu  tapferem 
Draufgehen.    Nach  dem  Sieg  aber  wendet  er,  seinem  Versprechen 
getreu,  den  Betrag  des  Tributs  den  Kirchen  (divino  cultui)  zu. 
Wir  haben  also  hier  und  bei  Liudprand  zwei  Darstellungen  vor 
uns,  die  in  der  Annahme  einer  personlichen  Verhandlung  des  Konigs 
mit  dem  Volk  und  in  der  Hereinziehung  kirchlicher  Gesichtspunkte 
flbereinstimmen,   sonst  aber  starke  Verschiedenheiten  aufzeigen. 
Das  Zusammenfassen  zeitlich  auseinanderliegender  Tatsachen  bei 
Liudprand  fallt  hiebei  weniger  ins  Gevvicht,   als  der  Umstand, 
dafi  bei  ihm  von  einer  Riige  und  Abstellung  simonistischer  Mifi- 
brauche,    bei  Widukind   von   der   drohenden   Zwangslage   einer 
Einziehung  von  Kirchengut  die  Rede  ist.    Ubrigens  blieb  bei  der 
Diirftigkeit  des  fur  die  Ungarnkriege  vorliegenden  Quellenmaterials 
auch  Widukinds  Erzahlung  nicht  von  Anfechtung  verschont.  Bruck- 
ner wollte  selbst  die  Tributzahlung  uberhaupt  auf  „sagenhafte 
Tradition,  vielleicht  gar  eiu  altes  Lied"  zuruckfiihren8. 

1  Ebd.  VIII,  640 ff. 

8  Widukindus,  Res  gestae  Saxonicae  I.  38. 

■  C.  Bruckner,  Studieu  zur  Gesch.  der  sftchs.  Kaiser  (Basel  1883),  S.  16. 
Lamprecht  flbergeht  den  Tribut  mit  StiUschweigen. 


r^rtrtrtlr-  Original  from 

byVrUUgl^  UNIVERSITY  OF  MICHIGAN 


174  Friedrich  Ton  Bezold 

Nun  besitzen  wir  aber  wenigstens  ein  unaDfechtbares  urkund- 
lich6s  Zeugnis,  das  gerade  aus  der  Zeit  vor  dem  grofien  Sachsen- 
zug  der  Ungarn  stammt,  in  den  Beschliissen  der  Erfurter  Synode 
vom  1.  Jnni  932 l.  Mit  Hilfe  dieses  friiher  nur  nebenher  beige- 
zogenen  Dokuments  glaubte  G.  Caro  in  seiner  Untersuchung  iiber 
den  Ungarn tribnt  unter  Heinrich  I.1  die  Vorgeschichte  der  Ent- 
scheidung  von  933  in  helleres  Licht  setzen  zu  konnen.  Die  Synode, 
deren  Akten  allerdings  nicht  vollst&ndig  erhalten  sind,  verfugte 
u.  a.  die  Erhebnng  einer  am  18.  August  des  gleichen  Jahres  den 
Bischofen  zu  entrichtenden  Kopfsteuer.  Diese  Afaflregel  bringt 
Caro  in  Zusammenhang  mit  der  bestimmten  Angabe  Widukinds, 
(I.  38f.)  dafi  Heinrich  die  neun  Jahre  hindurch  den  Feinden  ge- 
zahlte  Loskaufsumme  gemafl  seinem  Versprechen  in  der  Volks- 
versammlung  nach  dem  Sieg  den  Bedurfnissen  des  Gottesdienstes 
und  der  Armenpflege  gewidmet  habe.  Er  identifiziert  also  die 
Schenkung  an  dieKirche  mit  dem  Tribut,  indem  er  die  chronologische 
Differenz  zwischen  der  Erfurter  Tagung  und  der  nach  Widukind 
erst  933  erfolgten  Verwirklichung  ihres  Beschlusses  als  nicht  hoch 
zu  veranschlagen  bezeichnet.  Es  kommt  ihm  eben  hauptsachlich 
darauf  an,  die  mehrfach  angezweifelteEntrichtung  des  Ungarntributs 
als  historische  Tatsache  zu  sichern.  Dabei  verwertet  er  auch 
die  interessante  Mitteilung  Liudprands  (Antap.  V.  33)  iiber  eine 
Steuer,  die  Berengar  von  Ivrea  bei  einem  spftteren  Ungarneinfall, 
in  Italien  (947)  erheben  lieB.  Sie  zeigt  eine  auff&llige  Uberein- 
stimmung  mit  dem  Erfurter  Beschlufi;  auch  hier  sollte  fiir  jeden 
Kopf  der  Bevolkerung  ein  nnummustt  entrichtet  werden,  doch  trat 
daneben  noch  eine  besondere  Besteuerung  der  Kirchen  in  Kraft. 
Nach  Caros  Ansicht  w&re  demnach  entgegen  dem  friiheren  Urteil 
von  Waitz8  „die  Vermutung  wohl  zu  erharten",  da6  bereits  auf 
der  Erfurter  Synode  der  Kampf  gegen  die  Ungarn  ins  Auge  gefaflt 
worden  sei.  Fiir  unerlafilich  gilt  ihm  allerdings  die  Annahme,  dem 
Steuerbeschlufi  der  Kirchenversammlung  Jiabe  eine  Bewilligung 
durch  den  Konig  und  die  Grofien  vorhergehen  mussen.  Wir  hatten 
somit  hier  doch  noch  einmal  jene  „Ausplunderung"  (expoliavi)  des 
ganzen  Volks  bis  auf  die  unmfindigen  Kinder  vor  uns,  von  der 

1  M.  GK  Constitut.  Imperat  I  (Hannover  1893),  2ff;  vgl.  Waits, 
Jahrbb.*  S.  146flf;  Hauck  III,  68  A.  1. 

*  Kitteil.  des  Institute  fttr  ttst  Gesch.-Forschung  XX  (Innsbr. 
18W),  276  ff. 

1  Waitz,  Jahrbb.1  S.  148. 


r^rtrtrtlr-  Original  from 

byV^UUglL  UNIVERSITY  OF  MICHIGAN 


Bin  antisimonistisches  Gelttbde  K$nig  Heinrichs  I.  175 

die  erste  Konigsrede  bei  Widukind  spricht,  freilich  fcu  einem  andern 
Zweck  als  bisher.  Denn  der  rein  kirchliche  Charakter  der  Steuer 
wird  in  dem  Erfurter  Beschlufi  klar  zum  Ausdruck  gebracht  und 
durch  die  kurz  darauf  getroffene  Verfugung  einer  bairischenKirchen- 
versammlnng  noch  weiter  bestfitigt.  Uber  die  Verwendung  des 
beim  Bischof  eingegangenen  Steuerertrags  wird  in  Erfurt  folgender- 
mafien  bestimmt:  „ille  [episcopus]  cogitet,  quomodo  optime  in  illo- 
rum  qui  hoc  obtulerant,  dispenset  elemosinam".  Die  bairischen 
Bischofe  waren  dort  nicht  erschienen,  erliefien  aber  auf  ihrer 
Sondersynode  zu  Dingolfing  (16  Juli)1  das  Gebot,  es  solle  „unus- 
quisque  in  unaquaque  parochia  degens"  dem  Pfarrer  am  Palm- 
sonntag  und  durch  diesen  dem  Bischof  am  Grundonnerstag  einen 
Den ar  oder  dessen.Wert  entrichten.  Hier  wird  die  Erlegung  auf 
einen  bedeutend  spateren  Termin,  bis  in  die  Charwoche  des  folgen- 
den  Jahres,  hinausgeschoben  und  zugleich  die  Bestimmung  des 
Kopfzinses  zu  einer  „elemosina"  fiir  die  Steuerzahler  noch  genauer 
ausgesprochen.  Die  bairische  Versammlung  weist  ausdrucklich 
auf  die  Fiirsorge  auch  fiir  das  Seelenheil  der  Verstorbenen  hin 
und  macht  es  dem  Bischof  aufierdem  zur  Pflicht,  auf  die  Herstellung 
zerstorter  Kirchen  und  die  Erhaltung  des  ewigen  Lichts  bedacht 
zu  sein.  Abgesehen  von  dieser  allgemeinen  Erinnerung  an  die 
Verwustungen  fruherer  Kriege  wird  weder  in  den  Erfurter  noch 
in  den  Dingolfinger  Akten  irgendwie  auf  die  Ungarngefahr  Bezug 
genommen*. 

Wenti  wir  nun  den  Erfurter  Beschlufi  mit  unserer  reich- 
haltigsten  historiographischen  Quelle,  mit  dem  Bericht  Widu- 
kinds,  in  Einklang  bringen  wollen,  so  liegt  die  Hauptschwierig- 
keit  ohne  Frage  in  der  unumstofilichen  Tatsache,  dafi  schoa  im 
Sommer  932  eine  allgemeine  Kirchensteuer  angesagt  wurde,  wfthrend 
der  Entscheidungskampf  mit  den  Ungarn  sich  erst  im  Vorfruhling 
933  abspielte.  Als  eine  auch  sonst  vorkommende  Mafinahme  lafit 
sich  der  von  einem  Konzil  ausgeschriebene  Kopfzins  kaum  auf- 
fassen8.    Ein  solches  „Almosenu,  das  ohnedies  auch  wieder  aus 


1  M.  G.  Leges  II,  482;  vgl.  Hefele,  Konziliengesch.  IV.,  666  (franzos. 
Ubersetzung  IV.  2,  1911,  S.  756f.);  Waitz  a.  a.  O.  S.  147ff. 

*  Eine  Beziehung  des  Erfurter  Beschlusses  fiber  die  Michaelsmesse  auf 
den  Ungarakrieg  ist  nnhaltbar,  vgl.  Cons  tit.  I,  5  A.  1. 

9  Vgl.  Caroa.  a.  S.  278:  „eine  so  auBergewohnliehe  Schenknng,  wie  sie 
in  der  Oberweisung  einer  Kopfsteuer  lag4'.  Der  Frage,  inwieweit  den  Synoden 
das  Recht  der  Stenererhebnng  znstand,  kann  ich  hier  nicht  nachgehen. 


r^rtrtrtlr-  Original  from 

by.VrUUglL  UNIVERSITYOF  MICHIGAN 


176  Kriedrich  von  Bezold 

dem  Jahre  lang  durch  den  Tribut  belasteten  Volk  gezogen  werden 
mufite,  erscheint  uns  Heutigen  angesichts  eines  noch  bevorstehenden 
grofien  Kriegs  schwer  erklarlich.  Caro  will  auch  die  Moglichkeit 
offen  lassen,  „dafi  trotz  des  Erfurter  Beschlusses  die  Kopfsteuer 
erst  nach  dem  Sieg  iiber  die  Ungarn  fiir  religiose  Zwecke  ver- 
wandt  wurde".  Also  hfttten  sich  die  BeschluBfassenden  eine  ander- 
weitige  Verwendung,  d.  h.  in  der  damaligen  Lage  doch  fur  ctwaige 
Weiterzahlung  des  Tributs,  stillschweigend  vorbehalten.  Diese 
Konstruktion  erscheint  mir  aber  allzu  kunstlich  und  Caro  hat  bereits 
auf  einen  andern  Ausweg  hingewiesen,  wenn  er  sagt,  die  Beschliisse 
von  Erfurt  zeigten  rdie  religios  angeregte  Stimmung,  die  beim 
Herannahen  des  gefahrlichen  Krieges  herrschte"1.  Die  Synode 
tagte  ja  auf  Anordnung  des  Konigs,  der  hiefur  den  Rat  seiner 
Grofien  eingeholt  hatte;  seine  Zustimmung  wird  bei  verschiedenen 
ihrer  Dekrete  ausdrucklich  hervorgehoben2.  Dafi  bei  einem  solchen 
Zusammenwirken  der  hochsten  geistlichen  und  weltlichen  Wiirden- 
trager  politische  Fragen  nicht  zur  Sprache  gekommen  sein  sollten, 
ist  kaura  denkbar.  Auch  Waitz  gibt  dies  als  wahrscheinlich  zu, 
will  aber  eine  Beratung  iiber  das  kiinftige  Verhaltnis  zu  den  Ungarn 
ausgeschieden  wissen,  da  es  hiefur  an  jeder  Uberlieferung  fehle. 
Er  wendet  sich  dabei  gegen  eine  Aufstellung  von  Leibniz,  der  jene 
Anfrage  des  Konigs  an  das  Volk  nach  Erfurt  verlegt  hatte8.  Caro 
hat  diesen  alten  Losungsversuch  wieder  aufgenommen,  indem  er 
die  Volksversammlung  Widukinds  mit  der  weltlichen  Tagung  des 
Konigs  und  der  Grofien  und  zugleich  mit  der  Erfurter  Synode 
zusammenbringt  In  der  Tat  wurde  nach  einem  zwischen  Konig 
und  Volk  vereinbarten  Entscheid  fur  die  Tributverweigerung  das 
kirchliche  Dekret  iiber  den  Kopfzins  zwar  immer  noch  als  ein 
kiihnes  Vorwegnehmen  des  erhofften  Sieges  erscheinen,  aber  doch 
eher  verstandlich  sein.  Ottenthal,  der  ebenfalls  weltliche  Ver- 
handlungen  in  Erfurt  annimmt,  will  allerdings  die  Beschlufifassung 
fiber  den  Ungarnkrieg  mit  Riicksicht  auf  die  Slavenk&mpfe  des 
Jahres  932  in  den  Herbst  verlegen;  bei  Widukind  handle  es 
sich  wahrscheinlich  nur  urn  eine  s&chsische  Heeresversammlung, 
die  kaum  in  Erfurt  stattgefunden  habe.    Widukind  erklart  aber 


1  Caro  a.  a.  O.  S.  277;  282. 

2  So  in  Kjipitel  2  und  9  der  Beschliisse.   VgL  auch  E.  Eichhorn,  Kirche 
und  Staat  I  (Paderborn  1912),  38. 

8  Leibniz,  Annales  Imperii,  in  den  Ges.  Werken,  herausg.  von  Pertz  1. 2 
(Hannover  1845),  417f;  vgl.  Waitz  a.  a.  O.;  Ottenthal  S.  26. 


r^rtrtrtL-  Original  from 

byVrUUgl^  UNIVERSITY  OF  MICHIGAN 


Ein  antisimonistisches  Gelftbde  Kdnig  Heinrichs  I.  177 

ausdrucklich,  der  Konig  habe  „pacto  cum  populo  peractou  die 
Menge  wieder  nach  Haus  entlassen;  sie  ware  demnach  nur  zur 
Feststellung  dieses  „ pactum"  und  nicht  zu  unmittelbarer  milita- 
riscber  Verwendung  einberufen  worden.  Der  Umstand,  da6  der 
geistliclie  Gescbichtschreiber  die  Synode  gar  nicht  erwahnt, 
liefle  sich  iibrigens  audi  fiir  die  Annabme  ihres  Zusammentreffens 
mit  der  ungleich  bedeutenderen  Auseinandersetzung  uber  Krieg 
oder  Frieden  ins  Feld  fiihren.  Freilich  setzt  Heinrichs  Appell 
an  die  Versammlung  bei  Widukind  die  Erledignng  der  Kampfe 
gegen  die  Slaven  (barbaros  superatos  et  servituti  subiectos)1 
voraus,  deren  Lausitzer  Nachspiel  im  Jahr  932  bei  dem  Korveier 
11  (inch  ebenfalls  iiberhaupt  nicht  beriihrt  wird\  Ich  sehe  davon 
ab,  den  Schvvierigkeiten  einer  sicheren  zeitlichen  Unterbringung 
nachzugehen,  wie  sie  sich  bei  diesen  kriegerischen  Ereignissen  und 
bei  der  Ungarngesandtschaft  einstellen,  welch  letztere  wohl  nicht 
vor  dem  Herbst  932  angesetzt  werden  kann.  Der  Erfurter  Synode, 
die  uns  den  einzigen  sturmfreien  Anhaltspunkt  einer  Datierung 
liefert,  gedenkt  auch  Liudprand  mit  keinem  Wort.  Wenn  der 
Verfasser  der  Antapodosis  dafiir  sein  Simoniekapitel  recht  wirk- 
sam  mitten  in  die  Aufregung  des  Ungarnanmarsehes  liineinschiebt, 
so  kommen  wir  damit  nattirlich  keineswegs  auf  festen  chronolo- 
gischen  Boden.  Vielleicht  gelingt  es  aber  doch  zu  einem  besseren 
Verstandnis  sowohl  der  auf  den  ersten  Blick  verfruht  erscheinenden 
Kirchenschenkung  als  des  koniglichen  Gelobnisses  zu  gelangen, 
wenn  wir  das  von  Caro  betonte  Motiv  einer  erhohten  religiosen 
Stimmung  weiter  verfolgen. 

Zunachst  mochte  ich  davon  ausgehen,  dati  es  nach  den  Er- 
gebnissen  der  bisherigen  Textkritik  ausgeschlossen  ist,  das  um- 
strittene  Liudprandkapitel  etwa  als  eine  spatere  Interpolation  zu 
betrachten.  Es  bleiben  also  nur  die  zwei  Moglichkeiten,  dafi  der 
Verfasser  entweder  aus  irgend  einem  Grund  seine  eigene  freie 
Erfindung  dem  Konig  in  den  Mund  gelegt  oder  aus  einer  bereits 

1  Waitz  a.  a.  O.  S.  144f.  sagt  nur,  der  Lausitzer  Zug  habe  „im  Lauf  des 
Jahres"  stattgefunden  und  bespricht  die  Slavenkampfe  von  932  vor  der  Erfurter 
jSynode.  Deren  Bezeiclinung  Heinrichs  als  „gloriosissimus  rexu  konnte 
vielleicht  auf  einen  kiirzlich  errungenen  Sieg  gedeutet  werden? 

*  Vgl.  Dttinmler,  Kaiser  Otto  der  Grofie  (Lpzg.  1876),  S.  278  A.  3; 
27ft  A.  2;  287;  Ranke,  Weltgesch.  VIII,  634;  639f.  L.  Beziehung  zu  dem 
B.  von  Elvira  hat  nachmals  zu  einer  groBen  spaniseheu  Liudprandfdlschung 
Aulafi  gegeben,  die  auch  erdichtete  Briefe  der  beiden  Freunde  enth&lt  (Migne, 
Patrologta  latina  CXXXVI,  967  ff.). 


r^rtrtrtL-  Original  from 

byV^UUglL  UNIVERSITY  OF  MICHIGAN 


178  Friedrich  Ton  Bezold 

vorhandenen  Tradition  geschopft  hat.  Vorerst  miissen  wir  nns 
die  Zeit  nod  die  Umgebtrog,  in  denen  die  Antapodosis  entstanden 
ist,  kurz  vergegenwartigen.  Liudprand  erhielt  die  Anregtmg  zu 
seiner  Arbeit  im  Jahre  956,  als  er  sich  bereits  am  ottonischen 
Hof  befand,  durch  einen  Gesandten  des  Kalifen  Abderrahman, 
den  spanischen  Bischof  Recemnnd  von  Elvira1.  Erst  zwei  Jahre 
spftter  entsprach  er  dieser  Anfforderung,  „die  Taten  der  Kaiser 
und  Konige  von  ganz  Europa"  historisch  darznstellen.  Er  sollte 
raSglichst  als  Augenzenge  (wvisione  certus44)  berichten,  also  Gegen- 
wartsgeschichte  schreiben,  griff  aber  doch  in  seinen  erst  en  Biichern 
bis  in  die  letzten  Jahrzehnte  des  IX.  Jahrhunderts  zurfick.  Die 
Arbeit  riickte  nur  mit  Unterbrechungen  vorwftrts;  nm  das  Jahr  960 
war  er  mit  ihr  auf  der  Insel  Paxos  beschaftigt,  welcher  Aufent- 
halt  sich  wohl  aus  einer  ihm  aufgetragenen,  aber  nicht  zn  Ende 
gefuhrten  Sendung  nach  Eonstantinopel  erklaren  lafit.  Im  Beginn 
des  Jahrs  962  war  der  bisherige  Diakon  der  Kirche  von  Favia 
bereits  zur  Wiirde  eines  Bischofs  von  Cremona  aufgestiegen.  Die 
Vertrauensstellung,  die  er  bei  seinem  kdniglichen  und  bald  kaiser- 
lichen  Herm  gewonnen  hatte,  versetzte  ihn  unter  die  Mithelfer 
der  hohen  Politik.  Damit  brach  aber  auch  die  Fortsetzung  und 
endgjiltige  Durcharbeitung  seiner  europ&ischen  Geschichte  ab. 
Bis  zuletzt  war  er  ihrer  ursprttnglichen  Widmung  an  den  Bischof 
Recetnund  treu  geblieben,  so  nahe  es  fur  eine  so  ehrgeizige  und 
eitle  Natur  zu  liegen  schien,  das  Werk  einem  Herrscherhaus  zu- 
zueignen,  das  dem  in  Ungnade  gefallenen  Diener  K5nig  Berengars 
ein  schiitzendes  Asyl  gewahrt  hatte9.  Jedenfalls  schrieb  er  in 
einer  Zeit,  da  Ottos  I.  sogenanntes  neues  System,  die  Begriindung 
der  Konigsmacht  auf  die  Kirche,  schon  in  voller  Wirksamkeit 
stand.  Und  ohne  Zweifel  mufi  er  mit  dem  Bekanntwerden  seiner 
schriftstellerischen  Tatigkeit  am  deutschen  Hof  gerechnet  haben. 


1  Wenn  L.  Otto  I.  selbst  (wie  sonst  mehrfach  den  Bischof  Recemnnd)  ge- 
legentlicb  direkt  anredet  (Antap.  IV.  26ff.)t  so  ist  dies  doch  nicht  etwa  nnr 
wie  bei  Heinrich  I.  (ebd.  IV.  16)  als  rhetorischer  Kunstgriff  anznseben,  sondern 
als  ein  Zeichen  dafUr,  daB  er  sich  den  Eonig  als  Leser  seines  Werkes  dachte ; 
vgl.  Ranke  a.  a.  O.,  S.  640.  Hofmeister  l&fit  ihn  geradezn  „in  erster  Linie 
fttr  den  dentschen  Kdnigshof4  schreiben  (Becker,  Werke  L.  8.  XXXII  A.  3). 

9  Vgl.  namentlich  W.  Gnndlach,  Heldenlieder  der  dentschen  Eaiserzeit  I 
(Innsbr.  1894),  29 f.;  55;  65;  72.  Hampe  bei  J.  Hoops,  Reallexikon  der 
German.  Altertnmsknnde  II,  StraBburg  1913/15,  S.  218)  erkl&rt  mit  Recht 
Gs.  Eonstrnktion  im  einzelnen  fur  zu  weit  gehend,  h&lt  aber  eine  Beeinflussung 
der  Antapodosis  durch  Wilhelm  doch  nicht  far  ganz  ansgeschlossen. 


r^rtrtrtL-  Original  from 

byVrUUgl^  UNIVERSITY  OF  MICHIGAN 


Ein  antisimonistisches  Gelttbde  KSnig  Heinrichs  I.  179 

Ob  er,  wie  man  angenommen  hat,  von  den  Bemuhungen  des  Mainzer 
Erzbischofs  Wilhelm  um  die  historiographische  Verewigung  seines 
Hanses  linmittelbar  beriihrt  worden  ist,  mag  dahingeatellt  bleiben1. 
Der  Name  des  Konigsohns,  der  seit  954  den  vornehrasten  geist- 
lichen  Sitz  des  Reichs  innehatte,  wird  in  den  Biichern  der  Ver- 
geltung  fur  alles  dem  Verfasser  begegnete  Gute  und  B6se  iiber- 
haupt  nicht  genannt,  wahrend  er  die  koniglichen  Briider  Heinrich 
von  Baiern  und  Brun  von  Koln  und  ebenso  den  957  verstorbenen 
Sohn  Ottos,  den  Schwabenherzog  Liudolf  mit  lebhafter  Sympathie 
zu  wurdigen  strebt.  Nach  seiner  Auffassung  steht  von  Anfang  an 
dieses  Geschlecht  unter  der  ganz  besonderen  und  unverkennbaren 
Obhut  des  HQchsten.  Die  Rebellion  Heinrichs  gegen  den  konig- 
lichen Bruder  veranstaltet  der  Satan  durch  seine  Werkzeuge,  die 
den  edlen  jungen  Fiirsten  umstricken.  Den  peinlichen  Fall  mit 
Thankmar  iibergeht  Liudprand  ebenso  mit  Stillschweigen  wie  die 
Spannung  zwischen  Otto  I.  und  der  Mutter.  Seine  Ergebenheit 
scheut  nicht  davor  zuriick,  dem  zweiten  Sachsenkonig  das  Pradikat 
der  Heiligkeit  beizulegen  und  die  Wahl  Heinrichs  I.  sogar  auf 
einen  vor  Erschaffung  der  Welt  gefafiten  Beschlufi  der  Dreieinigkeit 
zuruckzufiihren.  Er  vermeidet  es  sorgfaltig,  auf  die  Gestalten 
dieser  beiden  Herrscher  auch  nur  den  leisesten  Schatten  fallen 
zu  lassen.  Sie  gewinnen  bei  ihm  durch  eine  „klerikale  Adera, 
die  Ranke  dem  oft  genug  hochst  ungeistlichen  Autor  doch  mit  Recht 
zuschreibt1,  einen  beinahe  hagiographischen  Schimmer. 

Dieses  Bediirfnis,  Heinrich  und  Otto  als  vollkomraene  Typen 
christlicher  Glaubenskraft  und  Demut  hinzustellen,  hatte  ihn  nun 
auch  allenfalls  verlocken  konnen,  dem  ersteren  jenes  antisimoni- 
stische  Gelobnis  einfach  anzudichten.  Eine  solche  Vermutung 
scheint  urn  so  naher  zu  liegen,  da  Liudprands  Werk  eine  sehr 
lebhafte  Empfindung  fiir  die  Unregelmafiigkeiten  verrfit,  wie  sie 
dam  als  bei  der  Besetzung  von  Bistilmern  an  der  Tagesordnung 
waren.  Seine  Jugendjahre  an  den  Hofen  der  italienischen  Herr- 
scher Hugo  und  Berengar  konnten  ihm  oft  genug  Einblick  in  den 
Gewinn  und  Verlust  der  Pralaturen  verschaffen ;  einer  der  wenigen 
Schriftstellernamen,  die  er  nennt,  ist  der  des  wiederholt  ein-  und 
abgesetzten  Bischofs  Ratherius  von  Verona,  der  l&ngere  Zeit  (935  ff.) 
als  Gefangener  Hugos  in  einem  Turm  zu  Pavia  safi  und  dort  seine 
von  Liudprand  geriihmten  „praeloquia"  verfafite  (Antap.  III.  42; 


i  Ranke  a.  a.  O.  S.  637. 


by  Google 


Original  from 
UNIVERSITY  OF  MICHIGAN 


180  Friedrich  von  Bezold 

49;  52).  Der  zwischen  Anwandlungen  von  geistlichem  Ehrgeiz 
und  Askese  hin-  und  hergetriebene  Mann  suchte  in  den  funfziger 
und  sechziger  Jahren  ebenfalls  seinen  Ruckbalt  am  Ottonenhof 
und  erbielt  auch  wiederum  die  Mitra,  erst  in  Liittich  und  dann  zu 
Verona,  ohne  sick  jedoch  behaupten  zu  konnen.  Gunst  oder  Un- 
gunst  der  KSnige  und  anderer  Machthaber  entschied  eben  zuletzt 
tiber  solche  haufige  Wechselfalle.  Liudprand  versaumt  aber  nicht, 
seinen  eignen  Standpunkt  auf  seiten  der  alten  Kirchengesetze 
wiederholt  und  deutlich  zu  bezeugen.  Die  romische  „Synode  des 
Entsetzens"  von  897  gibt  ihm  Anlafi,  sicb  fiir  die  Gultigkeit  der  von 
Monisten  erteilten  Ordinationen  auszusprechen  (Ant.  L  30)  und  der 
Fall  Manasse  entlockt  ihm  sogar  die  Skizzierung  einer  Streitschrift 
gegen  die  Berufung  auf  den  Apostel  Petrus,  mit  welcher  dieser  bur- 
gundische  Bistumsjager  das  Verlassen  seiner  Metropolitankirche 
von  Aries  und  den  Eintausch  von  drei  italienischen  Pralaturen  zu 
beschonigen  versucht  hatte  (ebd.  IV.  7.  V.  29  f.).  Neben  den  zahl- 
reichen  erbaulichen  und  lehrhaften  Auslassungen  der  Antapo- 
dosis  besitzen  wir  aber  keine  rein  theologiscben  Schriften,  die  den 
Verfasser  etwa  zum  Kampfg^nossen  des  von  ihm  mit  Stillschweigen 
iibergangenen  Bischofs  Atto  von  Vercelli  stempeln  konnten.  liber 
sein  eigenes  bischofliches  Walten  sind  wir  nur  sehr  wenig  unter- 
richtet.  Der  verwegene  Eeliquiendiebstahl,  den  er  mit  Hilfe  seines 
pflichtvergessenen  Amtsbruders  von  Amelia  fur  die  Kirche  von 
Cremona  beging,  zeigt  ihn  jedenfalls  selbst  in  das  simonistische 
Treiben  der  hohen  Kreise  des  Klerus  verwickelt,  denn  diese 
Beraubung  einer  fremden  Kirche  zum  Vorteil  der  eigenen  sollte 
ja  der  Kaufpreis  dafiir  sein,  dafi  er  dem  in  Ungnade  gefallenen 
Kollegen  das  Wohlwollen  des  Kaisers  wieder  verschaflfte.  Als 
die  rechte  Hand  Ottos  des  GroBen  und  in  dessen  geheimste 
Gedanken  eingeweiht  bezeichnet  ihn  sicher  mit  starker  Uber- 
treibung  ein  etwas  spaterer  Bericht  iiber  diese  „alma  calliditas"1. 
Aber  schon  vor  einem  solchen  Hohepunkt  seines  hofischen  Em- 
flusses  mufite  der  Schreiber  der  Antapodosis  darauf  bedacht  sein, 
nichts  in  seine  Darstellung  aufzunehmen,  was  oben  Anstofl  zu 
erregen  oder  den  Eindruck  einer  Avenn  auch  wohlgemeinten  Er- 
findung  hervorzurufen  vermochte.     In   den  Reden,  die  er  Hein- 


1  Becker  a.  a.  0.  S.  X  A.  6.  L.  spanischer  Freuud  Recemund  Latte  sein 
Bistum  geradezu  als  Kaufpreis  flir  die  von  ihm  Uberuomuiene  Gesandtschaft 
an  den  Hof  Ottos  L  vom  Kalifen  erbeten  und  erhalten  (Vita  Johannis  Gor- 
ziersis  c.  128  f.;  M.G.SS.1V,  374). 


by  Google 


Original  from 
UNIVERSITY  OF  MICHIGAN 


Ein  antisimonistisches  Gelflbde  KSnig  Heinrichs  I.  181 

rich  I,  vortragen  HeB,  durfte  er  sich  gewifi  mit  voller  Freiheit 
bewegen,  wenn  er  den  alten  Ruhm  der  heidnischen  Sachsen  herein- 
zog  oder  den  deutschen  Streitern  in  einer  antikisierenden  Taktik 
gegen  den  Ansturm  der  magyarischen  Bogenschiitzen  Unterricht 
erteilte  (ebd.  II.  26;  31).  Ganz  anders  lag  es  doch  immerhin, 
wenn  er  mitten  unter  rein  rhetorischen  Ausschmuckungen  den 
Konig  eine  Verurteilung  der  bisherigen  Kirchenpolitik  aussprechen 
liefi,  die  ohnc  die  Stiitze  einer  vorhandenen  Uberlieferung  jederzeit 
angefochten  werden  konnte.  Die  Annahme  vollends,  der  Autor 
habe  Otto  I.  selbst  durch  ein  erdichtetes  Gelobnis  des  Vaters  vor 
etwaigen  simonistischen  Anwandlungen  warnen,  ihm  seine  Pflicht 
in  Erinnerung  bringen  wollen,  scheint  mir  bei  seinem  nnbedingten 
Devotionsverhaltnis  zu  dera  Konig  und  Kaiser  vdllig  ausgeschlossen 
zu  sein.  Es  soil  deshalb  noch  die  Frage  aufgeworfen  werden, 
ob  denn  die  Abstain mung  des  Simoniekapitels  aus  einer  Liudprand 
zug&nglichen  hofiscben  Tradition  von  vornherein  als  unmoglich 
oder  nnwahrscheinlich  abzulehnen  ware. 

Die  kanonische  Forderung  einer  Bischofswahl  durch  Klerus 
und  Volk  hatte  sich  trotz  der  entgegenstehenden  Praxis  der  welt- 
lichen  Gewalten  stets  als  rechtsgultig  behauptet.  Es  ist  gewifi 
sehr  bezeichnend,  wenn  die  Pariser  Reformsynode  von  829  die 
Ausrottung  der  bei  den  Wahlen  und  Ordinationen  geubten  Simonie 
der  kaiserlichen  Antoritat  und  Macht  ans  Herz  legt,  aber  dieser 
mehrfach  wiederholte  Appeli  an  die  Hilfe  des  Staats  schlieBt 
doch  zugleich  die  Moglichkeit  in  sich,  dafi  die  Fiirsten  durch 
Versaumung  der  ihnen  vorgehaltenen  Pflicht  oder  durch  eigene 
Begiinstigung  des  Ubels  selbst  zu  Mitschuldigen  werden  konnen1. 
In  Deutschland  waren  freilich  die  Synoden  seit  dem  Zerfall  des 
ostfrankiscben  Reichs  immer  seltener  geworden.  Doch  wandte 
kurz  vor  dem  Ubergang  der  Krone  auf  den  Sachsenherzog  die 
bekannte  Kirchenversammlung  zu  Hohenaltheim  (916)  der  „simo- 
nistischen  Ketzerei"  ihre  ganz  besondere  Aufmerksamkeit  zu8. 
Im  28.  Kapitel  ihrer  Beschliisse  bezeichnet  sie  dieses  Ubel  mit 
den  Worten  Gregors  des  GroBen  als  die  alteste  Haresie,  die  sich 

1  Concil.  Paris  829,  I.  11.  Vgl.  auch  die  BeschlUsse  der  S)rnoden  von 
Jnditi-Diedenhofen  844  (c  2)  und  Meaux  845  (c.  43). 

•  M.  G.  Leges  II,  556  flf. ;  vgl.  Dttmmler,  Gesch.  des  ostfrank.  ReicbesIII 
(Lpzg.  1888),  605 flf.;  Haucklll,  13 ff,;  tiber  das  Durcheinanderbringen  von 
Altheimer  und  Erfurter  Akten  bei  Burchard  von  Worms  schon  Leibniz  a.  a.  O. 
414  flf.:  M.G.  Constit.  I,  2. 


r^rtrtrtlr-  Original  from 

byV^UUglL  UNIVERSITY  OF  MICHIGAN 


182  Friedrich  von  Bezold 

wider  die  Kirche  erhoben  habe.  Mit  dem  rechtswidrigen  Erwerb 
der  nsacri  ordines"  wird  zugleich  die  Erlangung  eines  Bistnms 
durch  „ambitusu  in  aller  Form  verdammt,  auch  wenn  der  Be- 
werber  sonst  jeder  Anforderung  an  einen  tadellosen  Bischof  ent> 
sprechen  sollte.  Der  narabitustt  wird  allerdiogs  nicht  als  ketzeriscb, 
wohl  aber  als  „nefas"  gebrandmarkt  and  im  29.  Kapitel  der  be- 
sondtre  Fall  des  Bischofs  Richwin  von  Strafiburg  behandelt,  der 
als  Eindringling  und  Verletzer  der  kanonischen  Vorschriften  die 
Suspension  zu  gew&rtigen  bat1.  In  einem  anderweitigen  Beschlufi 
(Kap.  11)  wird  das  Verbrechen  des  Sakrilegs  dahin  definiert,  dafl 
es  sowobl  von  Klerikern,  die  in  Leben  oder  Lehre  ihrem  Hirten- , 
amt  zuwider  handeln,  als  von  Laien,  die  sich  kirchlicben  Besitzes 
unrechtmafiig  and  „inreligiosea  anmafiten,  begangen  werden  konne2. 
Heinrieh  von  Sachsen  hatte,  obwohl  damals  mit  Kdnig  Eonrad 
nicht  im  offenen  Kampf,  weder  selbst  noch  durch  Entsendung 
seiner  Bischofe  an  der  Synode  teilgenommen ;  die  letzteren  warden 
deshalb  als  ungehorsam  gerfigt  (Kap.  30>  Jeden  tails  lag  beim 
Beginn  seiner  Regierung  eine  feierliche  Kundgebung  der  meisten 
deutschen  Kirchenfdrsten  gegen  die  Simonie  rechtakr&ftig  vor. 
Es  fragt  sich  nun,  ob  seine  eigene  Kirchenpolitik  irgendwie  den 
Hohenaltheimer  Beschlussen  gerecht  zu  werden  suchte.  tJber 
die  Bischofsternennnngen  unter  seiner  Herrschaft  sind  wir  nur  sehr 
unzul&nglich  unterrichtet.  Aber  gleich  das  Abkommen,  wodurch 
er  dem  Herzog  Arnulf  die  Einsetzung  (Investitur)  der  bairischen 
Bischofe  einrftumte8,  zeigte  mit  geniigender  Deutlichkeit,  daB  Hein- 
rieh keinenfalls  gesonnen  war,  von  der  hergebrachten  Behandlung 
dieser  zugleich  kirchlichen  und  poiitischen  Frage  abzugehen.  Der 
heilige  Udalrich  verdankte  seine  Erhebung  auf  den  Augsburger 
Sitz  (923)  der  Empfehlung  des  Herzogs  Burchard  von  Schwaben 
und  anderer  vornehmer  Verwandter  beim  KSnig.  Vor  aliem  griff 
aber  Heinrieh,  der  925  Lothringen  wieder  mit  dem  Ostreich  ver- 
einigte,  in  die  Besetzung  der  west  lichen  Bistiimer  ein.  Schon  920 
hatte  er  versucht,  angesichts  einer  Doppelwahl  in  Lttttich,  bei  der 
beide  Parteien  sich  auf  die  Wahrung  der  kanonkchen  Vorschriften 

1  Vgl  Hauck  III,  209  A.  4;  Weise  8.  7H  A.2. 

1  Gegen  den  letzteren  Fall  erhob  nach  Lindprand  (Ant apod.  W. 28)  Otto  J. 
sch&rfsten  Protest  („nolite  sanctum  dare  cantons"),  als  ihui  wfthrend  des  ioneren 
Krieges  von  939  ein  Graf  die  Oberiassung  einer  reichen  Abtei  lumutete.  L. 
bezeiebnete  den  K5nig  wegen  seiner  Standhaftigkeit  in  dieser  gef&hrlichen 
Anfechtung  als  „adhleta  Dei".    Vgl.  Ranke  a.  a.  0.  641  f. 

•  Weise  8. 110 £. 


r^rtrtrtlr-  Original  from 

byV^UUglL  UNIVERSITY  OF  MICHIGAN 


Ein  antisimonistisches  Geltibde  Konig  Heinrichs  I.  183 

beriefen,  den  im  iSinverstandnis  mit  dem  Herzog  Giselbert  erho- 
benen  Eandidaten  Hilduin  durchzusetzen.  In  Verdun  gelang  es 
ibm  wirklich,  den  vom  Franzosenkonig  ernannten  Bischof  durcb 
einen  Mann  seines  Vertrauens  zu  verdrangen.  Ebenso  verfuhr  er 
(927)  mit  Metz,  ohne  Riicksicht  auf  die  doit  vollzogene  kanonische 
Wahl1.  Von  franzosischer  Seite  blieb  der  Vorwurf  nicht  aus,  er 
babe  dabei  Simonie  im  grobsten  Sinn  geiibt  und  iiben  lassen. 
Konig  Karl  III.  fiibrt  in  einem  Schreiben  an  die  Erzbiscbofe  und 
Bischofe  seines  Reichs  eingehend  Klage  dariiber,  dafl  Hilduin  das 
Liitticher  Bistum  „gegen  alle  Statuten  sowohl  der  heiligen  Vater 
als  der  Konige  unserer  Vorfahren"  usurpiert  und  hiefiir  die  Hilfe 
Heinrichs  und  seiner  Groflen  mit  einer  schweren  Menge  Gold  und 
Silber  erkauft  babe;  die  Schatze  der  Liitticher  Kirche  und  des 
Aachener  Palastes  seien  zu  diesem  Zweck  ausgeplundert  und 
Hiiduins  Weihe  bei  dem  Erzbischof  Hermann  von  Koln  mit  Dro- 
hungen  erzwungen  worden*. 

Dieses  Sundenregister  ist  natiirlich  von  den  Gegnern  aufgestellt 
worden.  Ein  seltener  Fall  aber  diirfte  es  gewesen  sein,  dnfi  ein 
Herrscher  selbst  offentlich  zugab,  in  Sachen  einer  Bistumsbesetzung 
rechtewidrige  Wege  gegangen  zu  sein.  So  nahm  nach  dem  Bericht 
Richers  Konig  Rudolf  von  Frankreich  seine  friihere  Einsetzung 
eines  Unmiindigen  auf  den  Stuhl  von  Reims  in  einer  Ansprache 
an  die  dortige  Einwohnerschaft  als  eine  bedauerliche  Verirrung 
zurlick;  „ich  bereue  so  gehaudelt  zu  habenu  (931)d.  Das  Gelobnis 
Heinrichs  bei  Liudprand  steht  in  zeitlicher  Nachbarschaft  zu  diesem 
Vorgang,  enthait  aber  nichts  von  einer  solchen  Selbstanklage.  Der 
K5nig  verkundigt  nur,  er  werde  die  von  sein  en  Vorgangern, 
d.  h.  von  den  letzten  Frankenkonigen,  geiibte  Simonie  tortan  in 
seinem  Reich  nicht  mehr  dulden,  und  fordert  alle  Anwes^enden 
zum  Mitgelobnis  auf  (wvoveamus  —  ac  —  vota  reddamus").  Mau 
darf  freilich  den  Wortlaut  des  Berichts  nicht  zu  stark  pressen, 
da  fur  irgend  eine  schriftliche  Vorlage  kein  Beweis  zu  erbringen 
ist  Vermogen  wir  doch  nicht  einmal  dariiber  voile  Sicherheit 
zu  gewinnen,  ob  ein  Vorgaug  wie  der  hier  erz&hlte  wirklich  erst 
wahrend  des  im  vollen  Zug  begriffenen  Ungarnkriegs  statt- 
gefunden  hat.  Er  konnte  auch  von  dem  Verfasser  gleich  anderen 
Einzelheiten  (wie  z.  B.  die  zeitlich  lange  vorher  liegende  Krank- 

1  Ebd.  S.83f;  90  it 

1  M.  G.  Capitularia  II,  37811 

9  Richer,  Histor.1. 60.  &.  ist  freilich  ein  wenig  verUssiger  Gewahrsmann. 


r^rtrtrtlr-  Original  from 

byVrUUgl^  UNIVERSITY  OF  MICHIGAN 


184  Friedrich  yon  Bezold 

heit  des  Konigs)  willkurlich  in  diesen  Zusammenhang  eingesetzt 
vvorden  sein.  Liudprand  ist  chronologisch  so  unbekiimmert  wie 
nur  irgend  ein  Memoir  en  schreiber  alter  und  neuer  Zeiten,  aber 
wseine  Starke  liegt",  wie  Hofmeister  einmal  sagt,  „in  der  Auf- 
fassung  des  Einzelnen  ohne  Rucksicht  auf  den  Platz,  den  es,  be- 
dingt  und  bedingend,  in  der  Gesamtheit  des  Geschehens  einnimmt"  \ 
Und  sein  neuester  Herausgeber  urteilt  wohl  mit  Recht,  man  habe 
ihm  keine  einzige  absichtliche  Unwahrheit  nachweisen  konnen2. 
Sicherlich  pafit  ein  konigliches  Vorgehen  gegen  die  Simonie  durch- 
aus  zu  den  auch  sonst  wahrnehmbaren  Anzeichen  einer  starkeren 
Annaherung  an  die  Kirche,  wie  sie  uns  in  Heinrichs  spateren  Regie- 
rungsjahren  entgegentreten.  In  diesem  Zusammenhang  mag  eine 
Erinnerung  daran  gestattet  sein,  da6  der  Versuch,  Liudprands  Er- 
z&hlung  mit  der  Erfurter  Synode  in  Beziehung  zu  setzen,  schon 
sehr  alten  Datums  ist.  So  unzulassig  es  nun  auch  ware,  einem  so 
Yerd&chtigen  Gewahrsmann  wie  Trithemius  folgen  und  die  Synode 
als  eine  hauptsachlich  gegen  die  Simonie  gerichtete  Tagung  an- 
sehen  zu  wollen8,  so  ergeben  doch  die  nicht  vollstandig  erhaltenen 
Erfurter  Akten  einen  Anhaltspunkt  dafiir,  dafi  man  auf  die  Be- 
schliisse  von  Hohenaltheim  zuriickgegrifFen  habe.  Wie  damals 
wurde  auch  jetzt,  aber  diesmal  aus  uns  unbekannten  Griinden, 
der  Verkehr  der  Bischofe  mit  Gebannten  einer  besonderen  Beach- 
tung  und  Ahndung  unterzogen.  Hiebei  lag  es  wohl  nahe  genug, 
auch  die  Altheimer  Auslassungen  fiber  unrechtmafiigen  Erwerb 
geistlicher  Weihen  und  Amter  aufs  neue  in  Betracht  zu  Ziehen, 
aber  es  fehlt  an  jedem  Beleg  fur  eine  solche  Folgerung.  Jeden- 
falls  sah  sich  die  Erfurter  Synode  veranlafit,  den  Eifer  des  Konigs 
um  die  „Wahrung  der  christlichen  Religion"  ruhmend  hervorzu- 
hebcn4.    Widukind  und  Liudprand  ubergehen  die  Kirchenversamm- 

1  A.  Hofmeister,  Die  heilige  Lanze  (Gierke,  Untersuchungen  96,  Berl. 
1908),  S.7f.;  vgl.  schon  Kdpke,  De  vita  et  scriptis  Liudprandi  (Berl.  1842),  S.  114. 

*  Becker  a.  a.  0   S.  XX 

8  Wenn  Trithemius  (Annales  Hirsaugienses  I,  S.  G alien  1690,  S.  73, 
zum  Jahre  935)  behauptet,  die  Synode  sei  hauptsachlich  wegen  des  Lasters  der 
Simonie  und  der  Unenthaltsamkeit  der  Priester  gehalten  worden  (vgl. Bint erim, 
Pragmat.  Gesch.  der  Deutschen  —  Konzilien  III,  Mainz  1837,  S.  276  A.  1),  so 
ist  dies  wahrscheinlich  auf  Benutzung  des  Liudpramlkapitels  zuiuckzuftihren, 
Ganz  bestimmt  setzt  das  Kapitel  mit  der  Synode  in  Zusammenhang  Gund- 
ling,  De  Henrico  Aucupe  (Halle  1711),  S.  212. 

4  Vgl.  Constit.  I,  3  (cap.  II  der  Gesta):  „ad  augmentum  christianae 
religionis";  zu  cap.  9  (ebd.  4)  die  Kapitel  6,  7  und  27  der  Altheimer  Beschlttsse 
(Leges  II,  556;  558). 


r^rtrtrtL-  Original  from 

byV^UUglL  UNIVERSITY  OF  MICHIGAN 


Ein  antisimonistisches  Gelttbde  Konig  Heinrichs  I.  185 

lung  mit  Stillschweigen.  Bei  dem  ersteren  verstecken  sich  viel- 
leicht  die  weltlichen  Verhandlungen  zu  Erfurt  in  der  Volksent- 
scheidung  iiber  den  Ungarnkrieg.  Liudprands  Kapitel  dagegen 
erinnert  unmittelbar  an  die  Beratungen  des  KOnigs  und  der  Bi- 
sctaOfe  iiber  „das  Wohl  und  die  Erhaltung  der  heiligen  Mutter 
Kirche".  Wenn  das  Ausschreiben  einer  Kirchensteuer  die  Zu- 
stimmung  der  Laiengewalten  voraussetzt,  so  ist  eine  konigliche 
Erkl&rung  gegen  die  Simonie  ohne  vorherige  Verstandigung  mit 
den  Bischofen  kaum  denkbar.  Und  wir  wissen,  dafi  die  Synode 
unter  der  Leitung  des  Mainzers  Hildebert  stand,  den  Widukind 
als  „einen  Mann  von  wunderbarer  Heiligkeit"  und  Besitzer  der 
Prophetengabe  gefeiert  hat. 

Nun  ist  aber  noch  klarzustellen,  was  denn  Heinrich  eigent- 
lich  abschworen  wollte,  wenn  er  von  der  simonistischen  Ketzerei 
sprach  Von  einem  Verzicht  auf  jede  entscheidende  Teilnahme 
an  der  Besetzung  der  Bistiimer  kann  naturlich  nicht  die  Rede 
sein.  Sie  erhielt  sich  noch  lange  Zeit  trotz  aller  grundsatzlichen 
Anerkennung  und  audi  praktischen  Anwendung  des  alten  kirch- 
lichen  Wahlrechts  so  gut  wie  unangetastet;  wer  hatte  unter  der 
sachsischen  Dynastie  anch  nur  eine  strenge  Ausschaltung  des 
„ambitusu  entdecken  kcinnen?  Daneben  stoBen  wir  allerdings 
gelegentlich  auf  das  Vorliandensein  eines  gewissen  Schuldgefiihls 
bei  den  weltlichen  Machthabem,  deren  Wille  schlieClich  doch  fur 
die  Vergebung  der  hochsten  kirchlichen  Amter  entscheidend  war. 
Dies  wird  uns  nicht  allein  durch  jenes  Reimser  Gestandnis  des 
Franzosenkonigs  bezeugt,  sondern  audi  durch  ein  deutsches  Vor- 
kommnis,  das  ich,  obwohl  es  in  den  zwanziger  Jahren  des 
XL  Jahrhunderts  spielt,  mit  der  Erzahlung  Liudprands  zusammen- 
stellen  mochte.  Wipo,  der  Biograph  Konrads  II.,  berichtet  davon, 
wie  im  Anfang  seiner  Regierung  (1025)  „die  simonistische  Ketzerei 
plotzlich  auftauchte  und  rasch  wieder  verschwand44.  Konig  und 
Konigin  hatten  von  dem  fur  Basel  ernannten  neuen  Bischof  „un- 
ermefiliches  Geld*4  erhalten,  der  Konig  aber  dann  Reue  empfunden 
und  ein  Gelubde  getan,  kiinftig  nie  mehr  fur  die  Besetzung  eines 
Bistums  oder  einer  Abtei  Geld  zu  nehmen,  „welchem  Gelubde  er 
so  ziemlich  treu  blieb"  („in  quo  voto  pene  bene  permansit"); 
wirklich  („optime  et  sine  omni  scrupulo")  erfullt  habe  es  freilich 
erst  sein  Sohn  Heinrich  III.1).     Dies  ftthrt  uns  meines  Erachtens 


1  Wipo,  Gesta  Chuonradi  IL,  c.  8. 

HUtor.  Vierteljahrschrift.  1919.  2.  13 


by  Google 


Original  from 
UNIVERSITY  OF  MICHIGAN 


186  Friedrich  von  Bezold 

mit  hinlanglicher  Deutlichkeit  auf  das,  was  Heinrich  L  abschwOren 
koDiite  und  wollte.  Im  X.  Jahrhundert  war  der  urspr&Dgliche 
Begriff  der  Siraonie,  der  sich  auf  die  unrechtmSfiige  Erteilung 
und  Erwerbung  der  Ordination  bezog,  noch  nicht  derart  aus- 
gebaut  worden,  dafl  auch  die  weltlichen  Mithelfer  an  einem  solchen 
Verbrechen  der  gleichen  Verdammung  anheim  fallen  soilten  wie 
die  Kleriker,  die  sich  seiner  schuldig  machten1).  Die  Hohenaltheimer 
Synode  verhangt  selbst  bei  dem  nicht  als  Ketzerei  bezeichneten 
„ambitus"  nur  iiber  den  Geistlichen,  der  sich  unter  Mitwirknng 
aufierkirchlicher  Einfliisse  zu  einer  kirchlichen  Wiirde  befordern 
l&fit,  die  Vorenthaltung  der  Weihen.  Immer  warf  jedoch  die  Ent- 
richtung  einer  Geldsumme  bei  der  Erhebung  zum  Bischof  oder 
Abt,  das  „munus  a  manu".  den  dunkelsten  Schatten  nicht  allein 
auf  den  zahlenden  Bewerber,  sondern  auch  auf  den  weltlichen 
Empfanger.  Hier  trat  ja  die  Analogie  zu  dem  bertichtigten  Vor- 
gehen  des  Simon  Magus,  die  Vorstellung  eines  Kaufs  und  Ver- 
kaufs  hochster  geistlicher  Giiter,  unmittelbar  zutage.  Dafi  auch 
bed  der  Erteilung  weltlicher  Amter  und  Lehen  ahnliche  Zahlungen 
vorkamen2),  konnte  doch  keine  genugende  Beruhigung  gewahren. 
Heinrich  I.  besafi,  obwohl  er  nicht  nur  dem  Konigtum,  sondern 
auch  dem  Herzogtum  bei  den  Bischofsernennungen  eine  ent- 
scheidende  Rolle  zu  wahren  suchte,  doch  die  angestammteFrommig- 
keit  der  Liudolfinger8).  Es  ist  sehr  wohl  denkbar,  daB  mit  der 
oben  hervorgehobenen  Wendung  seiner  Kirchenpolitik  auch  person- 
liche  Beweggriinde  zusammengetroffen  w^ren,  urn  ihn  zu  einer 
antisimonistischen  Kundgebung  zu  bestimmen.  Zeigen  doch  ver- 
schiedene  Kapitel  der  Erfurter  Synodalbeschlusse,  namentlich 
bezuglich  der  Gerichtsverfassung,  ein  Entgegenkommen  gegen 
die  Kirche,  das  von  den  Bischofen  mit  besonderem  Dank  an- 
erkannt  wird.  PersOnlich  aber  mag  dem  Konig  etwa  jener 
Ltttticher  Fall  von  920  nachgegangen  sein,  denn  auf  den  Wort- 
laut  der  Liudprandrede,  der  nur  die  Vorganger  Heinrichs  be- 
schuldigt,  darf  kein  allzugrofies  Gewicht  gelegt  werden4) 

1  Vgl.  A.  Dresdner,  Kultur-  und  Sittengesch.  der  italien.  Geistlichkeit 
(Breslau  1890),  S.  31  ff.;  Sackur  a.  a.  0.;  C.  Mirbt,  Pablizistik  im  Zeitalter 
Gregora  VII.  (Lpzg.  1894),  S.  343flf.;  Hirsch  im  Archiv  f.  katbol.  Kirchen- 
recht  III.  10  (1906),  S.  8. 

1  Waitz,  Deutsche  Verfassungsgeich.  VIII.  409. 

*  Waitz,  Jahrbb.  S.  14    170. 

*  Auch  bei  Waitz,  Verf.- Gesch.  VIII,  407  ff.,  wird  der  Ltttticher  Fall 
besonders  hervorgehoben. 

..  r^nonl^  Original  from 

by  VrUUglL  UNIVERSITY  OF  MICHIGAN 


Ein  antisimonifltischea  Gelftbde  K8nig  Heinrichs  I.  187 

Wenn  wir  die  Herkunft  unseres  Kapitels  aus  einer  dem 
Historiker  zuganglichen  tJberlieferung  annehmen,  so  lregt,  ohne 
auf  die  unsichere  Aushilfe  von  umlaufenden  Liedern  greifen  zu 
mtissen,  am  nachsten  der  Gedanke  an  miindliche  Mitteilungen 
aus  den  Kreisen  des  hohen  Klerus  und  hier  wieder  eine  Be- 
riihrung  des  Verfassers  mit  Heinrichs  Enkel  Wilhelm  von  Mainz* 
Wie  dessen  Interesse  an  dem  Aufbluhen  einer  gut  dynastischen 
Geschichtschreibung,  steht  auch  seine  MiBbilligung  einer  allzu- 
starken  Belastung  des  Bischofsamts  mit  weltlichen  Aufgaben 
aufier  Zweifel x).  Als  Liudprand  schrieb,  staud  Wilhelm  in  einem 
jahrelangen  Kampf  gegen  die  von  seinem  Vater  geplante  Aus- 
stattung  des  neuen  Erzstifts  Magdeburg.  Das  iibte  aber  gewifi 
keinen  hemmenden  Einflufl  auf  sein  Bestreben,  dem  Konigshaus 
eia  mOglichst  fleckenloses  Gedachtnis  zu  sichern,  was  freilich  an- 
gesichts  der  kaum  erst  beendigten  scharfen  Familienzwistigkeiten 
nicht  leicht  zu  bewerkstelligen  war.  Gundlach  zeichnet  ihn  als 
den  mafigebenden  Ver waiter  einer  geistlich  gefarbten  „Hof tradition" 
oder  „Hoflegendeu.  Eine  so  ehrenruhrige  Darstellung,  wie  sie 
nachmals  das  altere  Mathildenleben  von  dem  Aufstieg  Ottos  I. 
zur  Krone  durch  eine  Soldatenemporung  gibt,  hatte  sich  wohl 
unter  seiner  Kontrolle  nicht  ans  Licht  wagen  diirfen,  ebensowenig 
der  b5sartige  Klatsch,  den  Thietmar  von  Merseburg  uber  die 
Erzeugung  und  Geburt  Heinrichs  von  Baiern  vorbringt2).  Da- 
gegen  ist  es  fiir  Wilhelm  bezeichnend,  da6  er  in  eine  Handschrift 
der  Reichenauer  Annalen  selbst  einen  Satz  uber  seine  eigene 
Bischofswahl  eintrug,  der  die  Zustimmung  von  Klerus  und  Volk 
ausdriicklich  betont.  Dieser  Doppelanforderung  einer  dynastischen 
und  kirchlichen  Korrektheit  vermochte  aber  kaum  jemand  besser 
gerecht  zu  werden  als  der  geistlich  und  hofisch  gleich  geschulte 
Liudprand.  Die  Nichterwahnung  des  Mainzer  Erzbischofs  in  der 
Antapodosis  erklart  sich  zur  Geniige  daraus,  dafi  sie  mit  dem 
Jahr  950  abbricht.  Jedenfalls  hatte  der  Geschichtschreiber  gerade 
bei  seiner  Darstellung  Heinrichs  I.  darauf  Riicksicht  zu  nehmen, 
dafi  dessen  Gemahlin  Mahthild  noch  am  Leben  war.  Er  empfing 
persdnlich  den  tiefsten  Eindruck  von  der  Standhaftigkeit,  mit 
der  die  konigliche  Frau  ihr  ganzes  AVitwendasein  zu  einem 
Suhnopfer  fur  ihre  und  ihres  Gatten  Sundenlast  zu  gestalten 
strebte  (Antapodosis  IV.  15).   Die  Ausstattung  Heinrichs  mit  einem 

1  Vgl.  Hauck  III,  39;  Gundlach  I,  7  A.  1. 

1  Vita  llahth.  ant.  c.  16;  Thietmari  Merseb.  chronicon  1. 14. 

13^ 


r^rtrtrtL-  Original  from 

byVrUUgl^  UNIVERSITY  OF  MICHIGAN 


188    Friedrich  von  Bezold:  Ein  antisimonistisches  GelObde  K&nig  Heinrichs  I. 

erlogenen  Gelubde  hatte  wohl  kaum  ihren  Beifall  gefunden.  Bei 
dem  Kiinig  selbst  werden  wir  vielleicht  nicht  die  gleiche  Starke 
des  religidsen  Empfindens  annehmen  diirfen,  wie  bei  Mahthild 
oder  seinem  Sohn  Otto.  Aber  es  ware  gewifi  ein  starker  Ana- 
chronismus,  wenn  wir  uns  den  Sachsen  des  X.  Jabrhunderte  als 
einen  reinen  fiir  kircbliche  Einflusse  und  Anwandlungen  un- 
zuganglichen  Realpolitiker  vorstellen  wollten.  Thietmars  Er- 
zahlung,  er  habe  einst  zur  Bufiung  einer  Schuld  eine  Pilgerfahrt 
nach  Rom  unternommen ,  findet  sonst  keine  Bestatigung;  sie  ist 
nach  dem  Urteil  von  Waitz  „wunderlich",  jedoch  nicht  un- 
glaublich1).  Bei  der  von  Liudprand  (Antapodosis  IV,  25)  iiber- 
lieferten  Erwerbung  der  heiligen  Lanze,  mag  sie  auch  nur  eine 
Begleiterscheinung  der  politischen  Auseinandersetzung  mit  dem 
Burgunderkonig  sein,  spielt  ohne  Zweifel  derWunsch  nach  dem 
Besitz  der  siegverbftrgenden  Reliquie  eine  wesentliche  Rolle. 
Und  als  eine  Verburgung  des  Siegs,  als  Gewissensentlastung  vor 
einem  Gottesgericht,  wie  es  der  Ungarnkrieg  brachte,  erscheint 
auch  das  von  dem  gleichen  Verfasser  berichtete  Gelubde. 

Ich  wiederhole  noch  einmal,  daB  hier  nur  von  Moglichkeiten 
oder  Wahrscheinlichkeiten,  nicht  von  einer  einwandfreien  Losung 
des  Problems  die  Rede  sein  konnte.  Einen  besonderen  AnlaB, 
aus  dem  gerade  damals  dem  Konig  die  Unregelmfifiigkeiten  in 
Sachen  der  Bischofswahlen  das  Gewissen  geriihrt  hatten,  vermag 
ich  nicht  anzugeben.  Aber  die  Erfurter  Synode  offenbart  uns  bei 
ihm  eine  so  ausgesprochene  Neigung,  der  Kirche  entgegen- 
zukommen,  dafi  in  diesem  Zusammenhang  auch  seine  anti- 
simonistische  Kundgebung  nicht  mehr  so  fremdartig  aussieht  wie 
auf  den  ersten  Blick,  Und  der  Wortlaut,  den  Liudprand  der 
Konigsrede  gegeben  hat,  erregt  doch  entfernt  nicht  jene  Be- 
denken,  wie  sie  der  Glaubwiirdigkeit  der  beruhmten,  von  dem 
Cluniazenser  Rodulfus  Glaber  vorgefuhrten  Simonieaussprache 
Heinrichs  III.  entgegenstehen2).  So  harmlos  indessen  der-Aufruf 
zum  werktatigen  Glauben  und  zur  ,,unitatis  caritas"  bei  einem  Ge- 
schichtschreiber  der  Ottonenzeit  gegeniiber  der  verscharften  und 
drohenden  Stimmung  des  XI.  Jahrhunderts  sich  ausnehmen  mag,  so 
bleibt  sein  Bericht  in  jedem  Fall  ein  nicht  zu  iibersehendes  Vor- 
zeichen  der  spateren  weltbewegenden  Kampfe  zwischen  Kirche  und 
Staat.  Es  kam  mir  vor  allem  darauf  an,  dies  in  Erinnerung  zu  bringen 
und  vielleicht  etwas  zu  einer  endgliltigen  Klarstellung  beizutragen. 

1  Wait*,  Jahrbb.  S.  170.  -  Vgh  Hauck  III,  586  A.  3. 


by  Google 


Original  from 
UNIVERSITY  OF  MICHIGAN 


189 


Forschnngen 
zur  Vorgeschichte  des  Bauernkrieges. 

Von 

Otto  Schiff. 

HE.  Die  unechte  Reformation  Kaiser  Priedrichs  III. 

Als  die  Fiihrer  der  aufstandischen  Bauern  im  Mai  1525  eine 
Befonn  der  deutschen  Reichsverfassung  planten,  wahlten  sie  zur 
Grundlage  ihres  Entwurfes  eine  Flugschrift,  die  zwei  Jahre  vor- 
her  erschienen  war,  die  sogenannte  Reformation  Kaiser  Fried- 
richs  III.  Gegeniiber  dem  geschicht lichen  Recht  mit  seinen  H&rten 
.und  Unbilligkeiten  verkiindigt  die  Flugschrift  die  „christliche  und 
menschliche  Freiheit".  Am  klarsten  erlautert  sie  diesen  Begriff 
in  den  Worten:  „Die  christlich  freyheidt  menschlichs  wesens 
rechter  natuerlicher  vernunfft,  daz  alien  menschen  gleichmessig 
ond  leidlich  seyu  mag;  damit  entpfacht  der  gemeyn  nutz  seyn 
auffnemen.44  Oflfenbar  vertritt  der  unbekannte  Verfasser  der  Flug- 
schrift hier  den  Gedanken  des  christlichen  Naturrechts,  das  Ideal 
einer  Gesellschaftsordnung,  die  mit  der  Vernunft,  dem  Nutzen  der 
Gesamtheit,  ebenso  gut  ubereinstimmen  will  wie  mit  dem  bib- 
lischen  Gebot  der  Nachstenliebe.  In  den  rein  religiosen  Fragen 
zeigt  die  Schrift  bei  gut  lutherischer  Denkart  doch  grofie  Mftfii- 
gung.  Viel  entschiedener  ist  sie  in  weltlichen  Dingen:  Hier  will 
sie  dem  gemeinen  Nutzen  und  dem  armen  Mann  zuliebe  alle 
m&chtigen  und  begiiterten  Stande  in  die  gebiihrenden  Grenzen 
yerweisen.  Am  scharfsten  kampft  sie  gegen  den  schrankenlosen 
Eigennutz  dreier  Stande,  der  Geist lichen,  der  Rechtsgelehrten 
und  der  Grofikaufleute.  Die  Geistlichkeit  soil  auf  weltiiche  Macht 
und  weltlichen  Reichtum  yerzichten;  sie  soil  sich  auf  die  Seel- 
sorge  beschranken  und  mit  einem  ziemlichen  Unterhalt  zufrieden 
sein;  sonst  droht  ihr  ein  Aufstand  der  Gemeinde.  Die  Rechts- 
gelehrten sollen  nur  als  Ratgeber,  doch  nicht  als  Mitglieder  von 


C^ nr%rt\t>  Original  from 

byVrUUgl^  UNIVERSITY  OF  MICHIGAN 


190  Otto  Schiff 

Gerichten  und  VerwaltungsbehSrden  geduldet  werden.  Ein  GroB- 
kaufraann  oder  eine  kaufmannische  Gesellschaft  darf  kiinftig  nicht 
mehr  als  zehntausend  Gulden  Betriebskapital  im  Handel  anlegen. 
Aber  auch  Ftirsten,  JBdelleute  und  stadtische  Obrigkeiten  sollen 
ihren  Sondervorteil  dem  gemeinen  Nutzen  opfern:  Nur  wirklith 
notwendige  Lasten  diirfen  sie  dem  gemeinen  Mann  in  Stadt  und 
Land  auf burden;  sonst  wird  die  Revolution  auch  sie  hinwegt'egen. 
Eine  wohlgeordnete  Rechtspflege,  sichere  Strafien,  Einheit  von 
Mlinze,  Mafi  und  Gewicht,  Armenpflege  und  Kreditliilfe  vollen- 
den  das  Bild  eines  von  sozialem  Geiste  beherrschten  Gemein- 
wesens,  das  durch  ein  Reichsheer  gegen  auBere  und  innere  Feinde 
geschiitzt  wird. 

Mit  dem  Ursprung  des  Reformplans,  der  1523  zuerst  im  Druck 
erschien,  hat  sich  die  Forschung  schon  haufig  beschaftigt.  Aber 
nur  wenige  wirklich  wertvolle  und  sichere  Ergebnisse  wurden 
dabei  gewonnen.  Schon  fruh  erkannte  man,  daB  die  Reformation 
Friedrichs  III.  mit  dem  Kaiser,  dessen  Namen  sie  trftgt,  nichts 
zu  schafFen  hat,  sondern  unzweifelhaft  ein  Erzeugnis  der  erst  en 
Jahre  nach  Luthers  Auftreten  ist.  Dann  entdeckte  G.  Egelhaaf 
(1889),  daB  die  Flugschrift  mit  den  Reformbestrebungen  zusammen- 
hangt,  die  die  stfindische  Reichsregierung  jener  Tage,  das  Reichs- 
regiment  zu  N  urn  berg,  im  Jahre  1523  verfolgt  hat.  Insbesondere 
auf  eine  eigenartige  Ubereinstimmung  wies  er  bin:  Der  Gedanke, 
das  Kapital  der  Handelsgesellschaften  auf  eine  bestimmte  Summe 
zu  beschranken  und  dadurch  die  verhaBten  ^Monopolia44  zu  brechen, 
stand  gerade  damals  auf  der  Tagesordnung;  ein  AusschuB  des 
zweiten  Nurnberger  Reichstages  hatte  ihn  bereits  um  Neujahrl523 
ausgesprochen l.  Fordernde  Einzelergebnisse,  auf  die  wir  spater 
zuriickkommen,  haben  C.  F.  Homeyer  (1856)  und  K.  Schottenloher 
(1907)  gewonnen.  Einen  umfassenden  Versuch,  den  Ursprung  und 
die  Quellen  der  Flugschrift  aufzudecken,  unternahm  in  den  Jahren 
1909  und  1910  Heinrich  Werner,  ein  Forscher,  der  namentlich 
durch  seine  Arbeiten  tiber  einen  alteren  Reformplan,  die  Refor- 
mation Kaiser  Sigmunds,  und  die  sich  daran  knupfende  Fehde 
mit  C.  Kohne  bekannt  geworden  ist2.  Was  J.  E.  Jorg  „in  dunkler 


1  Egelhaaf,  Deutsche  Gesch.  im  16.  Jabrhundert  I.  S.  498—499.  \g\. 
ebenda  S.  424.  —  Das  Au^schuflgutachten  iiber  die  Monopolien  ist  jetzt  gedruckt 
in  RT  A  Jiingere  Reihe  III,  Nr.  104. 

8  H.  Werner,  Die  sog.  ^Reformation  des  Kaisers  Friedrich  III.-,  ein  Reichs- 
reformplan  der  westdeutschen  Reichsritterschaft.  I.  Verfasser  und  Eutstehung 


r^rtrtrtlr-  Original  from 

byV^UUglL  UNIVERSITY  OF  MICHIGAN 


Foraciiungeu  zur  Vorgeschichte  des  BauerDkrieges  191 

Ahnung"  angenommcn  hatte,  glaubt  Werner  iiberzeugeDd  nach- 
weisen  zu  kdnnen:  Dafi  die  Reformation  Friedrichs  III.  aus  der 
reichsritterlichen  Bewegung  erwachsen  1st1.  „Haarscharfu  will 
er  ans  sachlichen  and  formalen  Griinden  dartun,  dafi  die  Schrift 
anf  den  Landaner  Rittertag  vom  13.  August  1522  zuriickgeht*. 
Nach  seiner  Ansicht  hat  diese  Versammlung,  die  kurz  vor  Sickin- 
gens  Angriff  auf  den  geistlichen  Kurstaat  Trier  stattfand,  nicht 
nur  den  bekannten  Ritterbund  unter  Sickingens  Hauptmannschaft 
errichtet,  sondern  aufierdem  in  geheimer  Beratung  eine  neue 
Reichsordnnng  beschlossen,  die  nach  dem  Siege  des  Hauptmanns " 
und  nach  der  S&kularisation  der  Kirchengiiter  ins  Leben  treten 
sollte.  Diese  Reichsordnung  ist  erhalten,  aber  niemand  hat  sie 
bisher  erkannt:  Es  ist  die  Reformation  Friedrichs  III.  „Sie  stellt 
die  bisher  vermiflten  geheimen  Plane  [der  Landauer  Einung]  dar 
sie  fiillt  die  Liicken  in  der  Forschung  vollstandig  aus  und  wirft 
zugleich  neues  Licht  auf  die  Reichsritterschaftsbewegung  unmittel- 
bar  vor  ihrem  politischen  Untergang*.*  Auch  der  Verfasser  oder 
Redaktor  der  Schrift  ist  nach  Werner  deutlich  zu  erkennen:  Es 
ist  kein  anderer  als  Hartmut  von  Cronberg,  der  Reichsritter  aus 
dem  Taunus,  der  sich  in  seinen  Schriften  als  K&rape  fiir  das 
Evangelium,  im  Leben  als  Anhanger  Sickingens  bewahrt  hat. 
Alle  Rfitsel,  so  scheint  es,  sind  hier  gelost.  Aber  ehe  wir  die 
Losung  annehmen,  gilt  es  die  Grunde  zu  prufen,  die  fiir  einen 
ritterlichen  Verfasser  iiberhaupt,  fiir  Hartmut  von  Cronberg  be- 
sonders,  in  die  Wagschale  fallen. 

Fiir  die  Zugehorigkeit  des  Verfassers  zum  Adel  spricht  nach 
Werner  ein  ausdruckliches  Zeugnis.  Im  „Beschlu6tt  der  Schrift 
klagt   der  Verfasser  wiederholt,   dafi   die  Pfaffheit   „uns"    und 


der  Schrift.  II.  Die  Quellen  . . .  (Westdeutsche  Zeitschr.  fttr  Gescb.  n.  Knnst. 
Jahrg.  28,  S.29-70  und  Jahrg.  29,  S.  83-117).  Ich  ftthre  die  beiden  Teile 
der  Arbeit  kurzweg  als  W.  Z.  28  und  W.  Z.  29  an.  Der  ftlteste  Text  der 
,.  Reformation"  ist  nach  einer  verlorenenhandsctariftlichenVorlageabgedrucktbei 
M.Goldast,Reichssatzung.  [Teil  L]  Hanau  1609.  S.  166— 180.  Ueber  die  jiingere 
Fassnng,  die  in  vier  Drocken  der  Reformationszeit  vorliegt,  siehe  unten  S.  211: 
Die  Schrift  enthalt  13  Artikel  mit  je  4  Deklantfionen;  Artikel  13  ist  als 
ReschloBartikel  bezeichnet. 

1  W.  Z.  28,  S.  31.  Vgl.  dazu  J.  E  Jorg,  Deutschland  in  der  Revolutions- 
periode  von  1522  —  1526  (Freiburg  i.  B.  1851),  S.  302  Anm.  13. 

»  W.  Z.  28,  S.  47. 

3  Ebda.  8.  52.  Der  neueste  Darsteller  der  Reformationszeit,  G.  Mentz 
(Deutsche  Gesch.  im  Zeitalter  der  Reformation  .  .  S.  148  Anm.  1)  folgt  Werner. 


r^rtrtrtL-  Original  from 

byV^UUglL  UNIVERSITY  OF  MICHIGAN 


19? 


Otto  Schiff 


„unseren  Voreltern"  unter  geistlichem  Vorwande  Hab  und  Gut 
abgelistet  hatye.  Da  die  Kirche  ihre  Ausstattung  vom  Adel 
empfangen  habe,  rechne  der  Verfasser  sich  an  dieser  Stelle  aus- 
drticklich  zum  Adel1.  Aber  dieser  Schlufl  ruht  auf  einer  falschen 
Voranssetzung:  Nicht  nur  der  Adel,  sondern  alle  weltlichen  St&nde 
haben  die  Kirche  durch  Stiftungen  bereichert.  Dessen  war  der 
Verfasser  der  Flugschrift  sich  wohl  bewufit;  denn  er  hebt  in  der 
dritten  Deklaration  des  sechsten  Artikels  ausdriicklich  bervor, 
dafl  der  geistliche  Stand  „die  von  Stetten"  so  gut  wie  die  Hitter 
aus  ihrem  vaterlichen  Erbe  verdrangt  habe.  Der  Verfasser  rechnet 
sich  also  im  Beschlufl  nicht  zum  Adel,  sondern  nur  zu  den  Laien 
ohne  Unterschied  des  Standes. 

Ein  ausdriickliches  Zeugnis  fur  den  adligen  Stand  des  Ver- 
fassers  liegt  demnach  nicht  vor;  es  fragt  sich  nun,  ob  innere 
Grtinde,  ob  Geist  und  Absicht  der  Schrift  dennoch  auf  einen  ritter- 
burtigen  Urheber  deuten.  Nach  Werner  ist  der  ganze  Reform- 
plan  erfiillt  von  dem  Bestreben,  dem  Adel  die  verlorene  Stellung 
in  Verwaltung  und  Rechtspflege  zuriickzuerobern.  Darum  will 
der  Verfasser  die  Doktoren  des  romischen  Rechts,  die  sich  an  die 
Stelle  der  adligen  Amtleute  und  Richter  gedrangt  batten,  aus 
Rat  und  Gericht  verbannen ;  darum  weist  er  der  Ritterschaft  die 
Aufgabe  zu,  Recht  und  Frieden  zu  schlitzen;  darum  gibt  er  ihr 
eine  starke  Vertretung  in  den  Gerichten,  ja  er  schlftgt  geradezu 
den  Instanzenzug  vor,  den  die  Ritterbeschwerden  gefordert  hatten*. 
Auch  seine  Angriffe  auf  die  Fiirsten  erklaren  sich  aus  seiner 
ritterlichen  Geburt:  Gerade  der  Adel  litt  ja  unter  der  willkur- 
lichen  Rechtsprechung  und  Besteuerung,  die  Deutschlands  Fiirsten 
mit  Hilfe  ihrer  recht sgelehrten  Beam  ten  eingefiihrt  batten.  Die 
Reformation  Kaiser  Friedrichs  atmet  nach  Werner  denselben  Geist 
wie  die  Beschwerdeschrift,  die  ein  Rittertag  zu  Schweinfurt  gegen 
Ende  des  Jahres  1522  an  den  zweiten  Niirnberger  Reichstag  ge- 
richtet  hat9.  In  der  Tat  finden  sich  in  dieser  Urkunde  verwandte 
Beschwerden  tiber  Neuerungen  in  der  Rechtspflege  und  im  Steuer- 
wesen,  tiber  Eigennutz  der  Richter  und  Ungerechtigkeit  gegen 
die  Armen,  aber  sie  finden  sich  nicht  nur  in  adligen,  sondern 
auch  in  st&dtischen  Kundgebungen.  So  beklagten  sich  die  Stadte 
im  Dezember  1522    bei   dem   Reichsregiment  tiber  mangelhafte 

1  W.  Z.  28,  S  46  u.  S  32  Anm.  17. 
8  Ebda.f  besondere  S.  83— 43. 
8  RTA  Jttng.  Reihe  3,  Nr.  113. 


r^rtrtrtlr-  Original  from 

byV^UUglL  UNIVERSITY  OF  MICHIGAN 


ForschaBgen  zar  Vorgeschichte  des  Bauernkrieges  193 

Rechtshilfe,  liber  eigenniitzige  Richter  and  Neuerungen  im  Zoll- 
wesen;  ja,  sie  warnten  ernstlich  vor  einer  Emporung  des  be- 
driickten  Volkes:  „Nun  ist  aber  E.  Gn.  n.  Gu.  unverporgen,  wie 
hoch  und  ubermessig  Teutschland  vor  alien  andern  nacion  mit 
vilfeltigen  grossen  zollen,  meuten,  glaiten  und  andern  dinstper- 
kaiten  allenthalben  beschwert,  wie  ungleich  es  auch  zu  achten, 
auch  alien  gotlichen  und  menschlichen  gesetzen  entgegen  ist,  das 
ein  oberkait  oder  stand  mit  so  yil  personen  nachtaii,  auch  der 
armen  leut  und  des  gemeinen  mans  schweiss,  plut  und  verderben 
allein  raichen  und  aufnemen  soil.  Neben  dem  wissen  E.  dl.  Gmkt, 
chfl.  u.  fl.  Gn.  u.  Gu.,  wie  aufrurig  sich  die  leuft  allenthalben  im 
heiligen  reich  dieser  zeit  ereugen.  Darumb  wol  not  were,  den  ge- 
meinen man  nit  mit  noch  mer  untr&glichen  purden  zu  belestigen  . ." * 
Wie  sehr  erinnert  diese  Warhung  an  die  Worte  der  „  Reformation": 
„Dann  es  wollen  nit  allein  fuersten,  graven,  heren,  auch  prelaten, 
stedt,  communen,  schlecht  ritter  und  knecht  zoll,  meut,  ungelt, 
steuer  unnd  beschwerungen  taeglichs  uff  bringen  und  damit  den 
gemeyn  man  so  hart  uberladen,  als  ob  er  [liesrir]  ihn  dar  zu 
noetten  wollet,  das  er  euch  euers  boesen  regament  entsetzen  soil. 
Secht  wol  auff,  das  ihr  nit  euers  patrimoniums  darzu  beraubt 
werden:  wa  es  so  wol  geraedt,  das  ihr  nit  gar  erschlagen  wer- 
den.  Fuerwar,  ihr  fuersten,  ihr  stellet  fast  nach  unrechtem  gutt: 
wolt  dem  armen  sein  schweiss  und  blut  wider  recht  aussaugen. 
Es  ist  warlich  genug:  ihr  seyndt  gewarndt"2  Demnach  beruhrt 
sich  die  Flugschrift  ebenso  gut  mit  der  stadtischen  Beschwerde- 
schrift  wie  mit  der  adligen ;  alle  drei  wiederholen  eben  allgemein 
verbreitete  Klagen  der  Zeit.  Insbesondere  war  der  HaO  gegen 
die  Rechtsgelehrten  nicht  bloB  im  Adel,  sondern  in  alien  Schichten 
verbreitet;  so  forderte,  wie  Werner  selbst  bemerkt,  die  Biirger- 
schaft  von  Braunschweig,  Worms  und  Nordlingen  den  Ausschlufi 
der  Juristen  aus  Rat  und  Gericht!3  Auch  die  Gerichtsverfassung, 
die  in  der  ^Reformation44  vorgeschlagen  wird,  zeigt  kein  aus- 
gesprochen  ritterliches  Geprage.  Wohl  entsprach  der  Gedanke, 
die  Gerichtshofe  aus  Vertretern  der  St&nde  zusammenzusetzen, 
den  Wunschen  der  Ritterschaft,  aber  er  war  schon  durch  die 
Kammeigerichtsordnung  allbekannt.    Dberdies  wendet  die  „Re- 

1  Bbda.  Nr.  89,  Beschwerde  7;  TgL  auch  Beach werde  3  u.  8. 
•  Art  8,  Decl.  1. 

8  W.  Z.  28,  S.  42  Anm.  66.    Vgl.  dasa  Jansscn,  Qeach.  i.  dtsch.  Volkes 
19.  u.20.  Aufl.  bes^rgt  durch  L.  r.  Pastor  1,  S.  684ff. 


r^rtrtrtlr-  Original  from 

byVrUUgl^  UNIVERSITY  OF  MICHIGAN 


194  Otto  Schiff 

formation"  ihn  keineswegs  parteiisch  zu  Gtmsten  des  Adels  an; 
sie  raumt  vielmehr,  wie  auch  Werner  zugibt,  den  Gemeinden 
mehr  Beisitzerstellen  ein  als  den  Rittern.  Den  vierfachen  In- 
stanzenzug,  den  die  Flugschrift  vorschl&gt,  hat  die  Ritterschaft 
unseres  Wissens  uberhaupt  niemals  gefordert1.  Nach  alledem 
reicht  die  Verwandtschaft,  die  zwischen  der  Reformation  Fried- 
richs  III.  and  den  Forderungen  der  Ritterschaft  obwaltet,  nicht 
aus,  urn  gleichartige  Herkunft  zu  beweisen. 

Als  Verfechter  adligen  Stan  des  vorteils  zeigt  sich  der  Verfasser 
nach  Werners  Ansicht  auch  dadurch,  dafi  er  keinem  Unbefugten 
den  Geoufl  adliger  Lehen  und  Freiheiten  verstatten  und  aufier- 
dem  den  Grundzins  der  Hintersassen  aufrecht  erhalten  will*. 
Diese  Forderungen  kommen  in  der  Tat  den  adligen  Lehenstragern, 
den  adligen  Grundherrn  zu  gute,  aber  sie  zwingen  uns  nicht, 
einen  adligen  Verfasser  anzunehmen.  Der  Verfasser  ist,  wie  wir 
dargelegt  haben  und  wie  auch  Werner  anerkennt,  uberhaupt  kein 
reiner  Vertreter  von  Standesbestrebungen,  sondern  will  alien 
Stftnden  im  Rahmen  des  Gemeinwohls  die  ihnen  zukommende 
Stellung  anweisen.  Ein  jeder  sol]  seinen  rechten  Stand  halten  — 
das  ist  der  Kehrreim,  den  die  „ Reformation"  best&ndig  wiederholt. 
Ihr  Verfasser  gonnt  den  Edelleuten  „ihre  geordneten  Stande, 
Ren  ten  und  Gulten",  aber  er  verlangt  auch,  dafi  der  arme  Mann 
auf  dem  Lande  geschont  werde  und  dafi  „die  St&dte  in  Wiirden 
bleiben".  Jeden  Ubergriff  riigt  er  beim  Adel  so  gut  wie  bei  den 
iibrigen  herrschenden  Schichten.  In  der  oben  angefuhrten  Stelle 
geifielt  er  auch  Ritter  und  Knechte  wegen  ihres  bSsen  Regiments. 
Uberdies  hangt  er  in  seinen  Ansichten  iiber  die  zulfissige  Be- 
lastung  der  Zinsleute  von.einem  Schriftsteller  ab,  der  durchaus 
kein  adliger  Parteimann  war:  Von  Martin  Luther,  Dieser  hatte 
im  grofien  Sermon  vom  Wucher  gelehrt,  daB  der  Zinsherr  nicht 
nur  am  Gewinn,  sondern  auch  an  der  Verlustgefahr  beteiligt  sein 


1  Die  von  Werner  (W.  Z.  28,  8.  38)  herangezogene  37.  Beschwerdc  des 
Schweinfarter  Rittertages  fordert  nor,  dafl  die  Gtiltigkeit  einer  Appellation 
kttnftig  nicbt  mehr  von  der  Beobachtung  verwickelter  Formalitaten  abh&ngig 
sei.  —  Nach  der  Kammergerichtsordnung  von  1495  mufite  der  Kammerrichter 
ein  Fiirst,  Graf  oder  Preiherr,  8  von  den  16  Beisitzern  Ritter  sein.  Die  Ord- 
nang  von  1621  fiigte  2  Beisitzer  aus  dem  Grafen-  oder  Freiherrnstande  hinzn. 
Uber  die  Bestrebungen  der  Ritterschaft  im  Gerichtswesen  vgL  R.  Fellner,  Die 
frftnkische  Ritterschaft  von  1495—1524  (Uistor.  Btudien,  hrsg.  von  E.  Ebering, 
Heft  50). 

*  W.  Z.  28,  S.  36. 


r^rtrtrtL-  Original  from 

byVrUUgl^  UNIVERSITY  OF  MICHIGAN 


Forachungen  znr  Vorgeschichte  des  Bauernkrieges  195 

mfisse:  „Dan  der  Zinssman  mit  seynem  gut  ist  unterworffen  gottis 
gewalt,  dem  sterben,  krancken,  wasser,  feur,  luffteu,  hagell, 
donner,  regeu,  wolffenf  thjeren  unnd  boesser  menschen  manichfeltig 
beschedigung  .  .  .  Alsso  wo  yhm  nach  getanem  vleyss  seyn  arbeyt 
nit  gelinget,  soil  er  und  mag  sagen  zu  seynem  zinss  herrn  frey: 
,diss  jar  byn  ich  dir  nichts  schuldigk,  dan  ich  hab  dir  meyn 
arbeyt  nnd  mnhe  zinss  zu  bringen  auff  dem  und  dem  gutt  ver- 
kaufft,  das  ist  mir  nit  geraten,  der  schad  ist  deyn  und  nit  meyn. 
Dan  wiltu  eyn  interesse  mit  haben  zu  gewinnen,  musstu  audi  ein 
interesse  mit  haben  zu  vorliren,  wie  das  foddert  die  art  eyns 
iglichen  kauffs.*  Und  wilche  zinss  herrn  das  nit  leyden  wollen, 
die  seyn  als  frum  als  reuber  und  raoerder  und  reyssen  auss  dem 
armen  seyn  gutt  und  narunge1." 

In  engem  AnschluB  an  diese  Lehre  verwirft  die  „ Reformation* 
alle  festen  Grundzinsen  und  lafit  nur  solche  bestehen,  die  mit 
dem  Ertrage  steigen  und  fallen:  „Alle  guetter,  unter  wem  die 
im  reich  gelegen  seindt,  mit  ayner  freyhaidt  sollen  gantz  frey 
und  ledig  gelassen  und  erkant  werden:  allayn  was  Gott  gibt, 
sol  .  .  zum  halben,  dritten,  vierten  oder  fuenfften  tail,  darnach 
der  grundt  und  das  land  gut  oder  boes  ist,  fuer  herrn  guelt  ge- 
acht  werden.  Also  sol  es  auch  mit  dem  grundtzinss  der  behausung 
unnd  solcher  flecken  gehalten  werden.  Damit  der  gemein  man 
von  seym  herrn  nit  anders,  wann  was  die  goettliche  genad  gibt, 
in  disem  vail  beschwerdt  werden  mag2."  So  verteidigt  der  Ver- 
fasser  die  Rechte  des  Grundherrn  nur  soweit,  als  sie  sich  mit 
dem  gemeinen  Nutzen  und  der  christlichen  Bruderliebe  vertragen. 

Da6  der  Verfasser  den  „gemeinen  nutz"  als  das  Grundgesetz 
alien  gesellschaftlichen  Zusammenlebens  verkiindigt,  ist  nach 
Werner  freilich  das  sicherste  Kennzeichen  seines  Standes;  denn 
gerade  die  fr&nkische  Reichsritterschaft  habe  sich  gern  als  be- 
rufene  Vertreterin  des  gemeinen  Nutzens  geberdet3.  In  Wahr- 
heit  war  der  „gemeine  nutz"  damals  ein  in  alien  Schichten  ver- 
breitetes  Schlagwort,  wie  etwa  heute  das  Wort  „sozial".  „Die 
tlberzeugung",  sagt  Schmoller  in  seiner  grundlegenden  Jugend- 
arbeit  iiber  die  volkswirtschaftlichen  Ansichten  der  Reformations- 
zeit,  „da6  der  Eigennutz  immer  verwerflich,  dafi  seine  Herr- 
schaft  immer  traurige  Folgen  fur  das  Gesamtwohl  habe,  dafi  fiir 


1  Luthers  Werke.  Weimarische  Ausg.  6, 56—67. 

«  Art.  3,  Dekl.  3. 

*  W.Z.28,  S.  36-37. 


r^rtrtrtL-  Original  from 

byVrUUgl^  UNIVERSITY  OF  MICHIGAN 


196  Otto  Schiff 

dieses,  fiir  den  allgemeinen  Wohlstand  des  ganzen  Volkes  nur  der 
wirke,  der  den  ,gemeinen  Nutzen4  auch  immer  im  Auge  habe, 
hangt  so  innig  mit  dem  ganzen  sittlichen.  Charakter  der  Refor- 
mation zusammen,  war  ein  so  notwendiges  Produkt  der  christ- 
Uch-moralischen  Lehren  der  Reformatoren  sowohl  als  der  durch  die 
humanistischen  Studien  wiederbelebten  antiken  Staatsanschauung, 
daB  es  uns  nicht  wundern  kami,  wenn  auch  das  ganze  tibrige 
Volk  von  dem  Hauche  desselben  Geistes  beriihrt  war"1. 

Neben  dem  „gemeinen  nutz"  ist,  wie  Werner  meint,  noch  ein 
zweites  Scblagwort  fiir  den  Stand  des  Verfassers  bezeichnend: 
Der  immer  wiederkehrende  Hinweis  auf  den  „gemeinen  mann". 
Gerade  der  Reichsritter  sei  namlich  gern  als  Wortfiihrer  des  ge- 
meinen  Mannes  aufgetreten,  denn  er  sah  sich  selbst  wie  seine 
Untertanen  durch  die  erstarkende  Fiirstenmacht  „geradezu  ent- 
erbt" ;  darum  seien  die  Schweinfurter  Ritterbeschwerden  so  reich 
an  Wendungen  wie  „der  $rme  edelmann",  „die  armen  vom  adel"  *• 
In  Wahrheit  traten  die  St&dte  gelegentlich  ebenso  gut  als  Fiir- 
sprecher  des  gemeinen  Mannes  auf,  wie  der  Adel;  wir  haben 
oben8  durch  ein  Beispiel  gezeigt,  wie  sie  das  Reichsregiment 
vor  einer  Emporung  des  ausgesogenen  Volkes  warnten.  Gberdies 
rechnet  der  Urheber  der  „Reformation"  den  Adel  keineswegs  zu 
den  Armen  und  Enterbten,  sondern  ausdriicklich  zu  den  Reichen: 
„Der  Adel,  die  Geweihten  und  andere  Reiche",  heifit  es  im 
elften  Artikel.  So  spricht  nicht  ein  Edelmann,  sondern  einer,  der 
zum  Adel  hinaufblickt. 

Den  eigentlichen  Schlussel  zur  Entstehungsgeschichte  der  Re- 
formschrift  findet  Werner  in  der  Schlufibemerkung,  die  neue 
Ordnung  werde  erst  nach  einer  Sftkularisation  des  Kirchenguts, 
die  unmittelbar  bevorstehe,  ihren  Anfang  nehmen:  „Nun  kumbt  die 
zeit,  dass  euere  gueter  als  der  feindt  gueter  gebeut  und  auss- 


1  Zeitschr.  f.  d.  gesamte  Staatswissenschaft  Jahrg.  1860,  8.  469.  Zu  den 
von  Schmoller  gegebenen  Belegen  filgen  wir  noch  einige  hiiiasu.  In  dem  Gut- 
achten  eines  reichsst&ndischen  Ausschuases,  das  urn  Neujabr  1528  abgefaBt  ist 
(RTA  JQngere  Reihe  3f  Nr.  104),  kommt  der  „gemeine  nutz*  ein  Datzend 
mal  Tor.  In  der  Flugschrift  cLes  Agricola  Boius  heiBt  es,  man  soUe  „mebr 
vleis  auff  gemeinen  nutz  denn  auff  eygenen  wenden",  „mehr  Gottes  ere  nnd 
die  lieb  des  nechsten  und  den  gemeinen  d.tnn  eygen  nutz  suchen",  „zu  unter- 
haltung  armer  lent,  gemeines  nutz  und  anderer  besserang"  sein  Gut  verwenden 
(Flugschriften  aus  den  ersten  Jabren  der  Reformation,  herausg.  von  0.  Clemen, 
Bd.  4,  S.  265.  266.  268.) 

1  W.  Z.  28,  S.  42-43.  •  Siehe  oben  S.  192  f. 


r^rtrtrtlr-  Original  from 

byV^UUglL  UNIVERSITY  OF  MICHIGAN 


Forschungen  zur  Vorgeschichte  des  Bauernkrieges  197 

gethailt  werden.  Wann  als  ihr  die  gemeyn  beschwert  haben,  also 
wirdt  sie  auch  uber  euch  uffstehen,  dass  ihr  kayn  pleibende  stat 
nindert  wissent  Nach  diesen  dingen  werden  erst  die  zwoelff 
haubtartickel  hievbr  angezaigt  ihren  anfang  nemen  mit  ainer  recht- 
maessigen  ordnang  und  reformation."  Nach  Werners  Deutung  zielt 
der  Verfasser  hier  auf  den  Sakularisationsplan  Sickingens  und 
seiner  Anhanger;  die  erstrebte  Reichsreform  setze  den  Erfolg 
dieses  Planes  geradezu  voraus.  Die  Drol/irag  gegen  Gut  und 
Leben  der  Pr&laten  passe  jedoch  nur  in  den  Anfang  der  reichs- 
ritterlichen  Bewegung,  in  die  Zeit  des  Rittertages  von  Landau. 
Sp&ter  —  seit  Sickingens  Angriff  auf  den  Kurstaat  Trier  —  habe 
die  Erregung  der  Ritterschaft,  wie  nach  einer  Entladung,  an 
Spannkraft  verloren;  daher  finde  die  Schweinfurter  Beschwerde- 
schrift  so  wenig  Worte  far  die  kirchlichen  Gravamina1.  Schon 
die  letzte  Bemerkung  ist  nicht  stichhaltig.  Offenbar  schwieg  die 
Schweinfurter  Versammlung  von  den  kirchlichen  Mifistanden  nur 
deshalb,  vveil  sie  sich  nach  der  Aufforderung  der  Reichsst&nde 
lediglich  fiber  Vergewaltigung  und  mangelhafte  Rechtshilfe  zu 
aafiern  hatte2;  zur  Erregung  gegen  die  Pralaten  hatte  sie  wahr- 
lich  noch  Grund  genug,  zumal  Sickingen  gar  nichts  ausgerichtet 
hatte.  Der  von  Werner  hervorgehobene  Gegensatz  zwischen  der 
^Reformation"  und  den  Schweinfurter  Beschwerden  berechtigt 
uns  also  nicht,  die  Flugschrift  einer  fruheren  Entwicklungsstufe 
der  Adelsbewegung  zuzuweisen.  Aber  es  ist  uberhaupt  nicht  be- 
grundet,  die  angefuhrte  Stelle  auf  das  Unternehmen  des  grofien 
Reichsritters  zu  beziehen.  Als  die  bedruckte  Schicht,  die  sich 
erheben  wird,  nennt  der  Verfasser  ausdrucklich  die  „Gemeineu, 
an  einer  anderen  Stelle  noch  deutlicher  den  „gemeinen  Mann"; 
den  Adel  nennt  er  unter  den  Bedriickern,  die  sich  vor  einem 
Aufruhr  zu  hiiten  haben9.  In  erster  Reihe  freilich  gilt  seine 
Warnung  der  Geistlichkeit,  aber  in  dieser  Richtung  bewegte  sich 
die  revolutionare  StrOmung  nicht  erst  seit  Sickingen,  sondern 
schon  seit  den  Zeiten  der  Taboriten.  Auch  die  Bauernbewegung 
bedrohte  Gut  und  Leben  der  Geistliche^n;  das  zeigt  die  Geschichte 
des    Bundschuhs,    der    1502    das   Bistum   Speyer  beunruhigte 4. 


1  W.  Z.  28,  8.  44—47.    Vgl.  auch  W.  Z.  29,  S.  96. 
f  RTA  Jttngere  Reihe  3,  Nr.  112  (am  SchluB). 

3  Vgl.  Beschlufi  und  Art.  8,  Dekl.  1. 

4  Vgl.  R.  Herold,  Der  Bundschuh  im  Bistnm  Speyer.   Diss.  (Greifswald 
1889)  S.32— 83. 


r^rtrtrtlr-  Original  from 

w  J8'  UNIVERSITY  OF  MICHIGAN 


198  Otto  Schiff 

Namentlich  seit  1518  weissagten  die  Seher  und  Sterndeuter  uberall, 
dafi  1524  das  Schicksalsjahr  der  Priesterverfolgung  und  des  Um- 
sturzes  sein  werde l.  Es  liegt  also  kein  zwingender  Grund  vor,  die 
Schlufibemerkung  der  „ Reformation"  auf  Sickingens  Unternehmen 
zu  beziehen  und  sie  zum  Angelpunkt  der  Erklarung  zu  macben. 
Einen  deutlichen  Hinweis  auf  den  Landauer  Rittertag  sieht 
Werner  in  der  Stelle:  „Dess  h.  reichs  ordnung  vermag  auch  alle 
ungehorsamen  im  reich  gehorsam  zu  machen,  er  sey,  wie  raaechtig 
er  wolle:  und  bedarff  sicb  dass  gemeyn  reich  nichts  darumb  be- 
kuemmern.  Wann  [=  deun]  es  seynen  ay  gen  ausschuss  hat,  die 
allezeit  darauff  geschickt  seind  zu  warten2."  Mit  diesem  Aus- 
schufi kann  nach  Werner  weder  das  Reichsregiraent  noch  das 
Kammergericht  gemeint  sein,  denn  beide  seien  Organe  des  „ge- 
meinen  Reichs",  das  sich  nach  dem  angefiihrten  Satze  ja  gerade 
nicht  um  die  Ungehorsamen  zu  bekiimmern  brauche.  Nur  der  in 
Landau  eingesetzte  Zwolfer- Ausschufi  konne  gemeint  sein;  er 
solle  die  neue  Ordnung  selbst  gegen  den  Willen  des  „gemeinen 
Reichs"  durchfuhren.  Im  zweiten  Teile  seiner  Arbeit  kommt 
Werner  auf  die  nftmliche  Stelle  zuriick  und  bemerkt:  „Die  west- 
deutschc  Reichsritterschaft  fiihlt  sich  also  zusammen  mit  den  zu 
ihrer  Vereinigung  beigetretenen  Mitgliedern  als  das  ,  Reich'  gegen- 
iiber  dem  ,gemeyn  Reich*  und  ihr  Zwolferausschufi  als  oberstes 
Organ  des  Reichs,  das  die  vorliegende  Reform  annehmen  und  be- 
statigen  wird  und  ihre Durchfiihrung  zuiiberwachen  hat*"  Werner 
glaubt  also,  dafi  der  adlige  Verfasser  hier  die  Begriffe  „ Reich" 
und  „gemeines  Reich"  einander  gegen uberstelle;  erst  diese  An- 
nahme  gibt  ihm  Anlafi,  den  einen  der  beiden  BegrifFe  auf  die 
Reichsritterschaft  zu  deuten.  Wir  sehen  keinen  Grund,  eine  so 
kiinstliche  Unterscheidung  in  der  Reformschrift  anzunehmen.  Das 
„gemeine  Reich"  ist  offenbar  nichts  anderes  als  die  allgemeine 
Reichsversammlung,  der  Reichstag.  Die  Stelle  bedeutet  also:  Der 
Reichstag  braucht  sich  um  die  Ungehorsamen  nicht  zu  bekummern, 
denn  er  soil  einen  eigenen  Ausschufi  haben,  der  dafiir  zust&ndig 


1  Vgl.  J.  Friedrich,  Astrologie  u.  Reformation  (Mttnchen  1864),  S.  87ff. 
Friedrich  (S.  138  flF.)  bringt  die  « Reformation1*  mit  jenen  Weissagungen  in  Ver- 
bindung,  hilt  sie  ffir  abh&ngig  von  Licktenbergers  Prognosticatio  and  nennt  sie  — 
als  Nacbfolger  J5rgs  nnd  Vorlftufer  Werners  —  „das  Programm  der  ReichsritterV 

8  Art.  12,  Dekl.  3.  Vgl.  Art.  13,  Dekl.  1,  wo  derselbe  Ausschufi  als  „Ge- 
ordneteu  des  Reichs  bezeichnet  wird. 

•  W.  Z.  28,  S.  60-61  u.  W.  Z.  29,  S.  108—109. 


r^rtrtrtL-  Original  from 

byVrUUgl^  UNIVERSITY  OF  MICHIGAN 


Forschungen  zur  Vorgeschichte  des  Bauernkrieges  199 

ist.  Die  Begriffe,  die  unterschieden  werdeo,  sind  die  Vollversamm- 
lung  der  Reichsst&nde  und  ein  reichsstandischer  AusschuB.  Fur  die 
Annahme,  dafl  der  Verfasser  den  Landauer  Ausschufi,  der  nicht  ein- 
mal  die  ganze  Ritterschaft  vertrat,  iin  Sinn  gehabtund  mit  soerstaun- 
lichen  Vollmachten  bekleidet  habe,  spricht  schlechterdings  nichts *. 

Nach  den  allgemeinen  Grfinden  ftir  ein  en  adligen  Verfasser 
haben  wir  die  besonderen  fur  Hartmut  von  Cronberg  zu  prttfen. 
Auch  bier  beginnen  wir  mit  den  aufieren  Zeugnissen. 

Wie  Werner  berichtet,  fligte  Hartmut  am  14.  August  1522 
einem  aus  Landau  datierten  Brief e  an  Luther  eine  Scbrift  aus 
seiner  Feder  bei,  die  bisher  unbekannt  geblieben  ist.  Da  Hart- 
mut die  Bestrebungen  der  Ritterschaft  teiite  und  gerade  damals 
der  Landauer  Versamm lung  beiwohnte,  ist  es  moglich,  dafi  jene 
Schrift  mit  dem  Rittertage  zusammenhing  und  mit  der  in  Landau 
beschlossenen  Reichsordnung,  der  Reformation  Friedrichs  IIL, 
identisch  ist.  Fur  diese  Annahme  spricht  es,  dafi  sie  eine  auf- 
fallige  Lucke  in  Hartmuts  Schriftstellertatigkeit  ausfiillt,  und  dafl 
der  Cronberger  kurz  vor  der  Landauer  Versammlung  in  Frank- 
furt mit  Hutten,  dem  geistigen  Fiihrer  der  Ritterpartei,  zusammen- 
wirkte.  Vermutlich  ist  die  ^Reformation"  in  ihren  Hauptziigen 
unter  Huttens  Mitarbeit  entworfen  worden.  Als  Heimat  des  Ent- 
wurfes  denkt  sich  Werner  offenbar  Frankfurt;  deshalb  hebt  er 
hervor,  daB  in  einem  Aktenstiick  aus  dem  Bauernkriege  eine 
Frankfurter  Handschrift  der  Reformation  erw&hnt  werde*. 


1  Auch  die  Stelle  „0  ihr  edlen  Christen  hoch  and  nidern  standts,  wie  wir 
von  Gott  im  h.  roemischen  reich  . . .  versaraelt  sind",  deutet  nicht,  wie  Werner 
(W.  Z.  28,  S.  50)  meint,  anf  die  Landauer  Versammlung  bin.  In  Landau  war 
nur  ein  Stand  vertreten.  „Versammelta  steht  hier  bildlich  ftir  „vereinigta; 
ygl.  RTA  Jttngere  Reihe  3,  S.  433,  Zeile  22:  „der  ganzen  Christenheit  ver- 
santi ung".  —  Der  beste  Kenner  der  Reichsritterbewegung,  H.  Ulmann,  be- 
streitet,  daB  in  Landau  iiberhaupt  Geheimbeschliisse  gefafit  worden  sind.  Der 
Bench t  des  s&chsisch-albertinischen  Gesandten  Pack  (RTA  Jttngere  Reihe  3, 
Nr.  150)  „Es  haben  sich  sechshundert  edelleut  mit  Francisco  Toreidet  und  vor- 
bunden  auf  sechs  jar  lang,  wie  dann  dieselbige  ire  rorbundnis  und  reformacion 
mitbringet .  .  ."  ist  nicht  mit  Werner  (W.  Z.  28,  S.  49—50)  auf  einen  geheimen 
Reformentwurf,  sondern  mit  Ulmann  (Franz  von  Sickingen  S.  256  Anm.  1)  und 
A.  Stern  (Revue  histor.  115,  S.  139)  als  Doppelbezeichnung  auf  die  Bundes- 
urkunde  zu  beziehen;  denn  in  dieser  iit  die  sechsj&hrige  Bilndnisdauer  aus- 
driicklich  festgesetzt. 

■  W.  Z.  28,  S.  65—56  u.  S.  69.  Uber  die  ^Frankfurter  Handschrift"  vgl. 
auch  W.  Z.  29,  S.  116  Anm.  177.  Die  verspruchene  genauere  Untersuchung  der 
Mitarbeit  Huttens  hat  Werner  nicht  geliefert. 


r^rtrtrtlr-  Original  from 

byV^UUglL  UNIVERSITY  OF  MICHIGAN 


200  Otto  Schiff 

Diese  Darlegungen  finden  ihre  Sttttze  in  dem  Lebensbilde 
Hartmuts  von  W.  Bogler1,  aber  nicht  in  den  Quellen.  Nicht  ein- 
mal  fiir  Hartmuts  Teilnahme  an  dem  Landauer  Tage  liegt  ein 
Zeugnis  vor.  Hartmuts  Brief  vom  14.  August  tr&gt  keine  Orts- 
angabe;  der  Herausgeber  hat  Landau  als  Ausstellungsort  an- 
genommen,  weil  er  Hartmuts  Anwesenheit  bei  dem  Rittertage 
fiir  wahrscheinlich  hielt*.  Aber  schon  die  Bundesurkunde  von 
Landau  spricht  gegen  diese  Vermutung;  denn  unter  den  Ritter- 
kantonen,  die  nach  der  Urkunde  in  dem  neugeschaffenen  Bundes- 
ausschuB  vertreten  waren,  fehlt  die  Wetterau,  zu  der  Hartmut 
gehorte.  Offenbar  nahm  die  wetterauische  Ritterschaft  an  der 
Tagung  nicht  teil,  da  sie  bereits  ein  eigenes  Biindnis  ahnlicher 
Art  errichtet  hatte8.  Aus  einem  Verzeichnis,  das  sich  im  Archiv 
des  Landgrafen  Philipp  von  Hessen  erhalten  hat,  kennen  wir  41 
von  den  Teilnehmern  des  Landauer  Bundes:  Der  Cronberger  ist 
nicht  unter  ihnen4.  Ubferdies  war  jene  Schrift,  die  Hartmut 
nach  Wittenberg  sandte,  gewifi  kein  Reichsreformplan ;  sie  sollte 
zusammen  mit  einer  Verdeutschung  der  Lutherschrift  „De  abro- 
ganda  missa"  gedruckt  werden  undhing,  wie  schon  Kiick  erkannt 
hat,  jedenfalls  mit  ihr  inhaltlich  zusammen5.  Auch  daB  die  w Re- 
formation" bei  einem  Aufenthalte  Hartmuts  und  Huttens  in  Frank- 
furt entworfen  worden  ist,  lafit  sich  nicht  begrunden.  In  dem 
von  Werner  herangezogenen  Schriftstiick*  aus  dem  Bauernkriege 

1  W.  Bogler,  Hartrauth  von  Kronberg.  Halle  1897.  (Schriften  des  Vereins 
fiir  Reformationsgesch.  Nr.  57.)  Ebenso  wenig  befriedigend  wie  Bogler  ist 
L.  ?.  Ompteda,  Die  von  Kronberg  und  ihr  Herrensitz.  Frankfurt  a.  M.  1899; 
wertvoll  dagegen  Ed.  Klicks  Einleitungen  zu  Hartmuts  Schriften.  Siehe  unten 
Anm.  5. 

2  Luther,  Briefwechael  bearb.  von  E.  L.  Enders  3,  Nr.  668. 

8  Siehe  den  Friedberger  Bundesbrief  von  1524  Juni  18  bei  Weyrich  Weiter- 
mann,  Wetteravia  illustrata  (o.  0.  1731),  Codex  dipl.  S.  7ff.;  Hartmut  war  an- 
wesend  und  wurde  in  den  Ausschufi  gewahlt.  —  Der  Landauer  Bundesbriei 
in  brauchbarer  Textgestalt  bei  Burgermeister,  Codex  dipl.  equestris  (Ulm  1721) 
1,  Nr.  33. 

4  Kgl.  Staatsarchiv  zu  Marburg.  Verzeichnet  ist  das  Aktenstuck  bei  Fr. 
Kiich,  Polit.  Archiv  des  Landgrafen  Philipp  des  GroBmutigen  von  Hessen. 
Bd.  1.  Leipzig  1904.  (Publikationen  aus  den  Kgl.  PreuB.  Staatsarchiven. 
Bd.  78.)  Nr.  89. 

6  Hartmut  von  Cronberg,  Schriften.  Hrsg.  von  Ed.  Kiick.  Halle  1899. 
(Neudrucke  deutscher  Literaturwerke  des  16.  u.  17.  Jahrhunderts.  No.  164  bis 
156.)  S.  LVL 

0  Bei  Jacob  Schlusser,  Der  peurisch  und  protestierende  Krieg  (Basel  1573> 
S.  XXXV;  wiederabgedruckt  bei  A.  Kluckhohn,  Uber  das  Project  eines  Banern- 


r^rtrtrtlr-  Original  from 

byV^UUglL  UNIVERSITY  OF  MICHIGAN 


Forschungen  *ur  Vorgeschichte  des  Bauernkrieges  201 

empfangt  .ein  Uogenannter  den  Auftrag,  dali  fur  die  Heil- 
bronner  Bauernversammlung  der  Text  der  Reformation  Fried- 
richs  ILL,  die  man  in  Frankfurt  finde,  zu  beschaffeu  sei.  Offenbar 
meint  er  nicht  eine  Handschrift,  sondern  eine  gedruckte  Ausgabe, 
die  in  Frankfurt,  dem  Hauptsitz  des  Buchhandels,  leicht  zu  be- 
schaffen  war.  Schlftsse  auf  die  Heimat  der  ^Reformation"  kSnnen 
aus  diesem  Zeugnis  nicht  gezogen  werden.  Zum  tJbeiflufi  ist  ein 
Zusammenarbeiten  der  beiden  ritterlichen  Schriftsteller  in  Frank- 
forts  Mauern  ausgeschlossen.  Ihr  gemeinsames  Eingreifen  in  die 
Geschicke  der  Mainstadt  beschrankte  sich  darauf,  dafi  beide  im 
Friihjahr  und  Sommer  1522  eine  Reibe  von  Streitschriften  gegen 
den  altglaubigen  Stadtpfarrer  Peter  Meyer  gerichtet  haben.  Hutten 
befand  sich  damals  auf  den  pfalzischen  SchlOssern  Wartenberg 
und  Landstuhl,  Hartmut  wahrscheinlich  auf  seinem  Stammsitz 
Cronberg  im  Taunus1. 

So  bleibt  von  den  aufieren  Zeugnissen  fur  Hartmuts  Verfasser- 
schaft  nichts  ubrig. 

Aber  nicht  den  aufieren,  sondern  den  inneren  Grunden  legt 
Werner  entscheidende  Bedeutung  bei;  er  findet,  dafi  die  „Refor- 
mation"  mit  den  von  Hartmut  ausgesprochenen  religiOsen,  kirchen- 
nnd  sozialpolitischen  Ideen  nicht  nur  in  der  Sache,  sondern  auch 
im  Ausdruck  „bis  zur  wortlichen  Anlehnung"  ttbereinstimme2. 

Wir  betrachten  zuerst  die  Ubereinstimmungen  des  Ausdrucks. 
Vorsichtige  Forschung  wird  ihnen  nur  dann  Beweiskraft  zuge- 
stehen,  wenn  die  Ausdrucksweise  eigenartig,  nicht  landl&ufig  ist. 
Schlagworte,  die  in  aller  Munde,  oder  Wendungen,  die  von  einem 
vielgelesenen  Schriftsteller  gepr&gt  sind,  beweisen  nicht,  dafi  die 
Werke,  in  denen  sie  sich  finden,  aus  derselben  Feder  stammen. 
Prtlfen  wir  nun  an  einer  Reihe  von  Beispielen,  ob  Werners  Be- 
weisfuhrung  diesen  Grunds&tzen  entspricht. 

Besonders  eng  ist  die  Verwandtschaft  zwischen  Hartmuts 
Schriften  und  der  ^Reformation"  an  den  Stellen,  die  sich  mit  der 

parlaments  zu  Heilbronn  (Nachrichten  von  der  KSnigL  Gesellecfaaft  der  Wisseh- 
*chaften  und  der  Georg- Augusts -Univeraitfit  zu  Gclttingen.  Jabrg.  1893, 
S.  281— 282). 

1  Huttena  Aufenthaltsort  ergibt  sich  aus  Hutten,  Schriften  hrsg.  von  E. 
£6cking  2,  Nr.  280—282,  Nr.  286  u.  291.  Von  Hartmut  wissen  wir,  daB  er 
einen  Prediger  „gen  Frankfurt  acbickte"  (Ktkck  S.  84  u.  87),  also  nicht  in 
Frankfurt  war. 

f  W.  Z.28,  S.  66— 66.    Dort  sind  die  Fundorte  der  Parallelstellen  genau 

venaichnet 

* 

Histor.  Vierteljahrschrirt.  1919.  2.  14 

..  (~*rw"*nlf*  Original  from 

digitized  by  VrUUglL  UNIVERSITY  OF  MICHIGAN 


202  Otto  Schiff 

Erleuchtung  der  gegenwartigen  Menschheit  durch  die  gottliche 
Gnade  beschaftigen.  „Auss  goettlichen  genaden",  sagt  die  Refor- 
mation, „seyndt  die  blinden  gesehend  worden,  und  die  stummen 
redent" ;  fast  die  gleiche  Wendung  kehrt  noch  einmal  wieder.  In 
ahnlichen  Ausdrucken  preist  Hartmut  den  Schopfer,  der  „uns  in 
dieser  zeyt  der  gnaden  die  augen  uff  thut  und  unsere  eigen  thor- 
heit  so  clar  sehen  lasset";  auch  ruhmt  er  den  Reformator,  der 
seine  Deutschen  von  der  „grausamen  vinsterniss"  errettet  und 
„das  liecht  fry  angeziindt,  dardurch  alle  die  sehen  mogen,  die  im 
hause  synt".  Diese  Ubereinstiinmungen  beweisen  weiter  nichts, 
als  dafi  beide  Schriftsteller  ihren  Stil  an  der  Sprache  der  deut- 
schen Bibel  gebildet  haben.  Sie  gebrauchen  die  Wendungen,  mit 
denen  das  Neue  Testament  die  Heilung  der  Blinden,  die  Er- 
leuchtung der  Verblendeten  schildert.  „Do  wart  im  bracht",  sagt 
Matthaeus  vom  Heiland,  „ein  man  stumm  und  blint  habent  den 
teuffel:  und  er  macht  in  gesunt,  daz  er  redt  und  gesach".  Und 
Paulus  empfangt  von  Jesus  die  Weisung,  „auffzetun  ire  augen 
das  sie  werden  bekeret  von  der  vinster  zu  dem  liecht"1.  Ver- 
wandt  ist  die  Ausdrucksweise  der  beiden  Schriftsteller  auch  an 
den  Stellen,  die  den  Uberschwang  der  gottlichen  Gnade  preisen. 
Der  Verfasser  der  Reformation  spricht  von  dem  „Schatz"  der  gott- 
lichen Gnade,  von  der  „grundlosen  genad  und  barmhertzigkait" 
Gottes,  Hartmut  in  seinen  ensten  Schriften  aus  dem  Herbst  1521 
von  der  ,.hochsten",  „iiberhohen",  „uberfliissigenu,  ,funaussprech- 
lichen"  Gnade.  Aber  all  diese  Wendungen  sind  nichts  weniger 
als  eigenartig;  beide  Schriftsteller  schopfen  vielmehr  aus  den 
sprachlichen  Reichtiimern  Luthers,  der  schon  1519  die  „grundloss 
gnade  und  barmhertzickeit",  1520  die  „unaussprechliche  siisse 
gnade",  im  Marz  1521  die  „ubirgiitige  barmhertzickeyt"  feiert\ 
Auffallend  ahnlich  klingt  in  der  ^Reformation44  und  bei  Hartmut 
die  Klage  tiber  den  MiBbrauch  des  bischoflichen  Amtes.  „Die 
bischoff",  so  heifit  es  in  der  ^Reformation",  [haben]  sich  selb  zu 
herrn  gemacht  und  die  fuerstcn,  graven  und  herrn  zu  knechten 


1  Matth.  12,  22:  vgl.  ebda.  15,  81.  Aposteteesch.  26,  18.  Wir  geben  die 
Bibelstellen  nach  W,  Kurrelmeyer,  Die  erste  deutscbe  Bil»el  Bd.  1  (Bibliothek 
des  Literar.  Vereina  in  Stuttgart  234),  S.  44  und  zwar  in  der  aus  den  Fufi- 
noten  ersichtlichen  Fassung  der  letzten  voilutherischen  Bibeldrucke.  Die 
Lutbersche  Ubersetzung,  die  hier  nicht  stark  abweicbt,  ist  jttnger  als  Hart- 
muts  en>te  SchrifVn. 

*  Luthers  Werke  W.  A.  2,  S.  72.  6,  S.  368.  7,  S.  342. 


r^rtrtrtL-  Original  from 

byV^UUglL  UNIVERSITY  OF  MICHIGAN 


Forschuugen  zur  Vorgeschichte  des  Baaemkrieges  203 

und  diener:  und  die  groBen  prelaten,  ebdt  und  muench  haben  die 
von  stetten,   die   frummen   ritter   und   knechte  zu  dienern   und 
gesten  ires  vetterliches  erbes  gemacht  und  sich  zu  herren."  Neben 
diese  Anfierung  stellt  Werner  die  Worte,  mit  denen  Hartmut  im 
Juli  1523  das  Treiben  der  Bischofe  gebrandmarkt  hat  Der  Cron- 
berger  erinnert  an  Christi  Gebot,   „dafi  die  bischoff  yn  keinen 
weg  herren  sollen  sein  iiber  das  christlich  volck,   sunder  alieine 
knecht  und  diener",  und  fahrt  fort:  „yren  pracht  haben  sie  ge- 
fiiert  mit  dem  almuosen  und  sawren  schweyss  der  armen,   der 
witwen  und  armen  weysen  . .  .    Item  woellen  die  auss  dem  geyst- 
lichen  standt  fursten  und  herren  seyn  und  bleyben,  dass  moegen 
sie  thuon  von  yren  vetterlichen  erbteylen,  und  nit  von  den  al- 
muosen der  armen."  In  der  Tat,  es  ist  derselbe  Klang,  aber  doch 
nur  der  Widerhall  der  machtigen  Tone,  die  Luther  angeschlagen 
hatte.    Schon  im  Anfang  des  Jahres  1522  hatte  der  Reformator 
in  seiner  Schrift  „Vom  Mifibrauch  der  Messe"  die  Bischfffe  ge- 
geifielt,   „die  sich   itzt  unverschempt  fursten  duerffen  nennen", 
und  ihnen  den  Willen  des  Heilands  vorgehalten:  „Christus  hat 
gesprochen  und  geordent,  die  bischoffe,  wilche  itzt  mehr  eher, 
gutt  und  gewallt  haben,  auch  gegen  yderman  uben  und  gebrauchen 
denn  welltliche  koenige   und   fursten,   sollen  nicht  alsso  seyn". 
„Es  sind  knechte  eyns  andern  erbteyls,  nemlich  Christi,  und  nit 
herrn"  \  Im  Spatsommer  desselben  Jahres  kam  Luther  in  seiner 
Schrift  „  Wider  den  falsch  genannten  geistlichen  Stand  des  Papstes 
und  der  Bischofe"  auf  den  gleichen  Gegenstand  zuriick  und  er- 
klarte:  „Ist  aber  das  nit  ein  schendlicher  geniess,  das  man  mit 
bullen  und  ablass  gelt  sucht,  gibt  luegen  umb  der  armen  schweyss 
und  erbeytt?    Ubir  das  sind  viel  mehr  schendlicher  weysse  an 
den  bischoffen,  gelt  tzu  gewynnen  .  .  .    Fuersten  sind  es  und  nit 
bischoff"2.    So  erklart  sich  auch  hier  die  Ubereinstimmung  aus 
dem  Einflufi   des   grofiten  Schriftstellers   der  Zeit.     Besonderes 
Gewicht  Jegt  Werner  darauf,  dafi  Hartmut  wie  der  Verfasser  der 
„Reformation"  die  „briiderliche  Liebe"  als  das  Grundgesetz  einer 
gottgefalligen  Gesellschaftsordnung  predigen  und  sich  damit  als 
christliche  Sozialisten   erweisen.    Aber  hier  handelt  es  sich  um 
ein  Schlagwort,   das  an   das  Neue  Testament  anknupft  und  in 
der  Literatur,  ja  selbst  in  der  Gesetzgebung  der  Reformations- 


1  Ebda.  8,  S.  499  u.  501. 

»  Ebda..  Bd.  10,  Abteil.  2,  S.  134  —  136.   Ahnlich  S.  154. 

14^ 


r^nrmL*  Original  from 

byVrUUgl^  UNIVERSITY  OF  MICHIGAN 


204  Otto  Sehiff 

zeit  Sfter  vorkommt.  „Bruederliche  lieb  unnd  trew",  „brueder- 
liche  frey  gemeyne  lieb"  heiflt  es  bei  Luther,  „daz  band  biue- 
derlicher  liebe"  bei  Balthasar  Hubmaier,  „durch  uebung  brueder- 
licher  liebe"  bei  Lazarus  Spengler  von  Niirnberg,  der  den  AtL<- 
druck  raehr  als  einmal  gebraucht1.  Mit  Vorliebe  verwenden  ibn 
die  Armenordnungen  der  evangelischen  Stftdte.  Die  Niirnberger 
Armenordnung  von  1522  erklart  geradezu,  „das  alles  christlich 
wesen  auss  vermog  der  gcbott  Gottes  allein  stett  in  einem  rech- 
ten  warhafften  vertrawen  und  glauben  gegen  Gott  und  brftder- 
licher  lieb  gegen  dem  nechsten1'3. 

Die  Prufung  der  von  uns  gew&hlten  Beispiele  ftihrt  also  za 
dem  gleichen  Ergebnis,  wie  friiher  die  Erorterang  fiber  den  „ge- 
meinen  Nutzen" :  Die  ubereinstimmenden  Wendungen,  die  Werner 
in  der  ^Reformation"  und  in  Hartmuts  Schriften  gefunden  hat, 
beweisen  nicht,  was  sie  beweisen  sollen;  sie  sind  nicht  das 
Sondereigentum  eines  einzigen  Schriftsteliers3. 

Weniger  beweiskrfiftig  als  die  Ubereinstimmung  des  Ausdrucks 
ware  die  der  Gedanken,  auch  wenn  sie  vollstfindig  ware.  Tat- 
sachlich  aber  zeigen  sich  merkliche  Verschiedenheiten  zwischen 
beiden  Schriftstellern.  Das  gilt  schon  ftir  die  grofie  Frage  der 
Kirchengiiter,  in  der  Werner  den  vollsten  Einklang  zu  findeu 
glaubt.  „Das  Schicksal  der  groBen  Pralaten  und  ihrer  Giiter44, 
sagt  Werner,  „wird  in  demselben  Tone  bei  Hartmut  wie  in  der 
Reformation  geschildert.  Die  Giiter  sollen  namlich  ,Gott  zu  ehren 
und  gemeinem  nutz4  verordnet  werden.  Wie  eine  Ausfiihrung  des 
dem  Kaiser  empfohlenen  Planes  bei  Hartmut,  die  antichristlichen 
Giiter  ,nach  aller  notturfft  zu  gebrauchen*,  steht  die  Forderung 
der  Reformation  da,   die  Giiter  der  Geistlicben   zu   ,gemeinem 


1  Ebda  6,  49  u.  354.  Balthasar  Fridberger  [=  Hubmaier],  Achtzehtn 
SchluBreden  (o.  0.  1524),  Blatt  A II.  „Hauptartikelu  (vermutlich  von  Spengler) 
in  Luthers  Schriften  tirsg.  von  Walcb  19,  S.  782;  vgl.  anch  ebda.  S.  750. 

*  Archiv  fttr  Reformationsgeschichte  10,  8,258;  vgl.  ebda.  S.  268  u.  380. 
Dem  Niirnberger Vorbild  folgen  die  Armenordnungen  von  Kitzingen  und  Regent 
burg  (Archiv  fur  Reformationsgeschichte   11,  S.  2.  8.9.).     Vgl.  auch  RTA 
Jttngere  Reihe  3,  8.  597  Zeile  11. 

8  DaB  Warners  Bewei*ffibrung  nicht  unanfechtbar  sei,  hat  scbon  W.Kdhler 
(Theolog.  Jahresbericht  1910,  Teil  1,  S.  655)  bemerkt;  die  sprachlichen  Be- 
Eiehungen  seien  nicht  zwingend,  und  manches,  was  Werner  auf  einen  adligen 
Verfasser  zurQckftthre,  laase  sich  aus.dem  Einflufi  der  Lutherschrift  an  den 
christlichen  Adel  erklfiren.  Dennoch  findet  Kdhler  die  Auffassung  Werners 
beacbtenswert,  ja  bestechend. 


(^rw^nlr  Original  from 

^^  UNIVERSITY  OF  MICHIGAN 


Furschuiigen  zur  Vorgeschichte  des  Bauei  nkrieges  205 

nutz'  zu  verwenden.  Hier  wie  dort  wird  den  hohen  Pralaten 
mit  Erschlagmig  bei  der  Sakularisation  gedroht  .  .  ."  Die  Nahe 
der  Schicksalsstunde  bezeichne  der  Verfasser  der  ^Reformation" 
mit  ahnlichen  Worten  wie  der  Cronberger.  Dieser  sage:  „Die 
tzeyt  ist  vorhanden,  so  ir  each  nit  bekennen  wolt,  mochtet 
yhr  zu  todt  geschlahen  werden  mit  dem  schwert  .  .  .",  jener: 
,.Nun  kumbtdieZeit,  dass  euere  gueter  als  der  feindt  gueter 
gebeut  and  ausgethailt  werden44  und  an  anderer  Stelle:  „Secht 
wol  auff  .  •  .  das  ihr  nit  gar  erschlagen  werden"-1. 

Um  em  Urteil  iiber  diese  Satze  zu  gewinnen,  vergegenw&rtigen 
wir  uns  genaa,  was  die  beiden  Schriftsteller  fiber  die  Frage  der 
Kirchengiiter  lehren.  Nach  dem  Verfasser  der  „  Reformation44 
stamrat  das  Kirchengut  aus  frommen  Stiftungen.  Die  Stifter 
haben  sich  von  den  Pfaffen  verflihren  lassen,  das  Himmelreich 
mit  ihrem  vaterlichen  Erbe  zu  erkaufen  und  der  Kirche  das  Gut 
zu  schenken,  ?,domit  sie  ir  weib  und  kind  solten  erzogen  haben". 
Von  dem  geschenkten  Gut  hat  die  Geistlichkeit  nicht  den  rechten 
Gebrauch  gemacht.  Gott  hat  alien  Christen  geboten,  die  Gottes- 
gaben  als  das  vaterliche  Erbe  oder  Patrimonium  der  Armen,  sich 
selbst  als  deren  getreue  Vormunder  zu  betrachten.  Die  Pfaflfen 
und  Monche  aber  vergessen  diese  Pflicht  und  sorgen  lieber  fur 
Huren  und  Buben.  Wenn  sie  sich  nicht  besinnen  und  den  armen 
Kindern  Gottes  ihr  Erbe  freiwillig  iibergeben,  werden  diese  es 
gewaltsam  bei  den  ungetreuen  Vormundern  suchen;  die  Gemeinde 
wird  aufstehen  und  die  Pfaffengiiter  verteilen2. 

Was  kehrt  nun  von  diesen  Gedankengangen  bei  Hartmut  von 
Cronberg  wieder?  In  dem  1521  erschienenen  Sendbrief  an  Franz 
von  Sickingen  spricht  Hartmut  dem  Kaiser  das  Recht  zu,  das 
Verm6gen  der  Geistlichkeit  zu  einem  Feldzuge  gegen  Rom  zu 
benutzen,  falls  der  Papst  der  Kirchenreform  widerstrebe 3.  Erst 
in  seiner  Schrift  an  Papst  Hadrian  VLf  die  1523  erschienen,  aber 
vielleicht  schon  1522  entstanden  ist,  schlagt  der  Cronberger  vor, 
auch  die  Armen  aus  dem  kirchlichen  VermOgen  zu  unterstutzen. 
Er  ist  jedoch  weit  davon  entfernt,  hierin  die  einzige  Bestimmung 
der  geistlichen  Gliter  zu  sehen;  vielmehr  vertritt  er  —  neben  den 
auch  von  der  „ Reformation"  anerkannten  Anspriichen  der  Geist- 
lichkeit auf  geziemenden  Unterhalt  —  seinen  alten  Gedanken,  mit 


1  W.  Z.  28,  S.  60—61. 

»  Art  1,  Dekl.  4;  Art.  4,  Dekl.  2;  BeschluB. 

•  Kttck  S.  14. 


r^rtrtrtL-  Original  from 

byVrUUgl^  UNIVERSITY  OF  MICHIGAN 


206  Otto  Schiff 

den  Reichtfimern  der  Kirche  einen  gottgef&lligen  Krieg,  diesmal 
gegen  die  Tttrken,  zu  fuhren1.  Erst  in  den  nah  verwandten 
Schriften,  die  er  im  Juli  und  August  1523  an  die  Reichsstande 
und  das  Reichsregiment  gerichtet  hat,  l&flt  er  den  kriegerischen 
Zweck  fallen;  jetzt  bezeichnet  er  das  Kirchengut  geradezu  als 
„Almosen  der  Armen"  und  fordert,  dafi  es  den  Gemeinden  iiber- 
wiesen  und  von  ihnen  „nach  rechter  ere  Gottes  und  zu  dem  ge- 
meynen  nutz",  d.  h:  zum  Unterhalt  der  Prediger  und  zur  Ver- 
sorgung  der  Bediirftigen,  verwendet  werde*. 

Vergleichen  wir  die  Forderungen  Hartmuts  mit  denen  des 
Verfassers  der  Reformation",  so  zeigt  sich,  dafi  beide  Schrift- 
steller  das  Kirchengut  einziehen  und  in  gemeinnutziger  Weise 
zum  Wohle  der  Armen  verwenden  wollen;  soweit  stimmen  sie 
uberein.  Dagegen  kehrt  Hartmuts  Plan,  das  Kirchengut  fiir 
kriegerische  Zwecke  zu  benutzen,  in  der  ^Reformation"  nicht 
wieder8.  Hartmut  entlehnte  :diesen  Vorschlag  seinem  grSfieren 
Standesgenossen  Ulrich  von  Hutten,  der  die  Raubritter  mit  Hilfe 
des  kirchlichen  Vermtfgens  in  gut  bezahlte  Soldner  verwandeln 
wollte4.  Gerade  dieser  Gedanke  ist  echt  ritterlicb;  gerade  er 
ist  der  ^Reformation"  vollstandig  fremd.  Was  sie  mit  Hartmut 
teilt,  das  ist  der  Sakularisationsgedanke,  der  schon  seit  den 
Zeiten  der  Taboriten  auf  der  Tagesordnung  stand,  und  die  uralte 
Lehre,  dafi  den  Armen  ein  Anrecht  auf  das  Kirchengut  zustehe. 
Es  war  altchristlicher  Sprachgebrauch,  den  Besitz  der  Kirche  als 
„patrimonium  pauperum"  zu  bezeichnen5.  An  diese  Vorstellungen 
knupfte  Luther  1520  im  groflen  Sermon  vom  Wucher  an:  Er  ver- 
wies  damals  auf  das  Vorbild  der  alten  Heiligen,  die  das  Kirchen- 
silber  einschmolzen,  um  den  Erlos  den  Armen  zu  geben;  ja,  er 
nannte  die   nach  Rom  fliefienden  Sporteln  „vordampt  gutt,  den 


*  Ebda.  S.  119. 

•  Ebda.  S.  139.  142.  146. 

8  Werner  (W.  Z.  29,  S.  109— 110)  nimmt  zwar  an,  dafi  das  eingezogene 
Kirchengut  als  wirtschaftliche  Grundlage  des  Beichsheeres  dienen  sollte,  aber 
ein  ansdrilcklicher  Beleg  fflr  diese  Annahme  findet  sich  in  der  „ Reformation" 
nicht.  Vielleicht  dachte  sich  der  Verfasser  Leistungen  der  Stande  oder  „des 
Kaisers  Steuer*  (Art.  8,  Dekl.  4)  als  Grundlage  dns  Heeres.  Angriffskriege 
faflt  die  „ Reformation"  ilberhanpt  nicht  ins  Auge;  das  Reichsheer  soil  fttr 
Gehorsam  im  Inneren  und  Sicherheit  nach  aufien  sorgen  (Art.  13,  Dekl.  2 — 4; 
Art.  12,  Dekl.  1). 

4  Hutten,  Schriften  hrsg.  von  Bficking  1,  S.396;  4,  S.  141  u.  396. 

s  B.  Httbler,  Der  Eigenthttmer  des  Kirchenguts.  (Leipzig  1868.)  S.  17—21. 


r^rtrtrtL-  Original  from 

byV^UUglL  UNIVERSITY  OF  MICHIGAN 


Forschtrogen  zur  Vorgeschichte  des  Bauernkrieges  207 

durfftjgen  enttzogen,  denen  es  billich  eygent".  Noch  deutlicher 
sprach  er  sich  in  der  erst  en  Hftlfte  des  Jahres  1523  in  der  Vor- 
rede  zur  LeiSniger  Kastenordnung  aus;  dort  begrilndete  er  die 
Uberweisung  der  Stiftsgttter  an  die  Gemeinden  mit  dem  Hinweis, 
daB  „vor  zeytten  der  kirchen  guetter  bona  ecclesie  das  ist  ge- 
meyne  guetter  hiessen,  wie  eyn  gemeyn  kasten  fur  alle,  die  unter 
den  Christen  duorfftig  waren"1.  Auch  diese  einfluBreiche  Scbrift 
hat  dem  Cronberger,  als  er  seine  Schriften  an  die  Reichsstfinde 
und  das  Reichsregiment  verfafite,  sicherlich  vorgelegen,  vielleicht 
auch  schon  dem  Urheber  der  ,.Reformation".  Nach  alledem  diirfen 
wir  sagen:  In  der  Frage  der  Kirchengiiter  deckt  sich  die  Ge- 
dankenwelt  der  Flugschrift  nicht  vollkommen  mit  der  des  Cron- 
bergers;  nur  in  landlauflgen,  nicht  in  eigenartig-ritterlichen  Vor- 
stellungen  stimmen  sie  iiberein.  Noch  bedeutsamer  ist  es,  dafi 
sie  in  einer  wichtigen  Frage  der  sozialenSittenlehre,  in  derWertung 
des  Handels,  einen  grundverschiedenen  Geist  bekunden. 

In  der  erwfthnten  Vermahnung  an  die  Reichsstande  deutet 
Hartmut  seine  Auffassung  des  wirtschaftlichen  Lebens  an.  Er 
halt  seinen  Standesgenossen  das  Muster  der  edlen  Romer  vor,  die 
nicht  zeitliche  Guter,  sondern  ihre  adlige  Tugend  als  wahren 
Reichtum  betrachtet  haben:  „  . . .  vil  adlicher  trefflicher  haupt- 
leut  seyndt  unter  ynen  gewesen,  die  wol  kiinigliche  reychtumb 
hetten  moegen  erlangen,  aber  sie  haben  alleyne  getrachtet  nach 
reychtumb  der  tugendt  yn  manlichen  tadten  und  zuo  gemeynem 
nutz  dienent  fiirtreflich,  unnd  yn  dem  frieden  haben  sie  vor  die 
hoechste  ere  gehalten  acker  bawen  . . ."  Als  Christen  diirfen  die 
deutschen  Edelleute  sich  von  den  Heiden  in  der  Geringschatzung 
zeitlicher  Giiter  nicht  iibertrefFen  lassen.  „Solt  nicht  eynem  adlichen 
gemuet  lustiger  sein  yn  eynem  acker  bawe  zuo  arbeyten,  dess 
eyner  gleych  den  edlen  Roemern  billich  ere  haben  solt,  dann  yn 
stetiger  fiillerey  essens  und  trinckens  zuo  pleyben,  so  doch  die 
fullerey  ein  wurtzel  und  ursprung  ist  der  untugendt  dess  adels" 2. 
Wer  den  Ackerbau  fiir  das  ehrenvollste  Friedenswerk  ansieht, 
wer  zeitlichen  Gewinn  und  Genufi  verachtet,    der  steht  offenbar 


1  Werke  W.  A.  6,  S.  46-47;  12,  S.  IS.  Die  Wirkung  des  Sermons  vom 
Wucher  erkennt  mau  bei  Hutten,  der  in  seinem  1621  erschienenen  Gesprftch 
^Monitor  primus1*  dem  Reformator  die  Worte  in  den  Mnnd  legt:  „Ecclesiae 
vero  non  est  opas  auro ,  nisi  forte  quod  in  pauperes  dispertiat*4.  (Schriften 
hrsg.  von  Bttcking  4,  347). 

2  Ktick  S.  140—141. 


r^rtrtrtlr-  Original  from 

byV^UUglL  UNIVERSITY  OF  MICHIGAN 


208  Otto  Schift 

noch  auf  dem  Boden  der  mittelalterlichen  Anschauung,  die  den 
Handel  fur  ein  unedles,  unchristliches  Geschftft  ansah.  VVir  diirfen 
dies  aus  Hartmuts  Andeutungen  urn  so  sicherer  folgern,  als  sein 
Meister  Ulrich  von  Hntten  solche  Anschauungen  mit  aller  Deut- 
lichkeit  ausgesprbchen  hat.  In  Huttens  Gesprach  „Die  Rauber" 
setzen  zwei  Ritter,  Hntten  und  Sickingen,  einem  Kaufmann,  einem  . 
Gehilfen  der  Fugger,  auseinander,  wie  unedel  der  Handel  ist: 
,,Mit  Ackerbau  und  Kriegsdienst  beschaftigt,  Weisen  wir  jede 
andere  Erwerbsart  von  uns  und  sind  von  eurem  schmutzigen 
Treiben  himmelweit  entfernt".  Als  besonders  verwerfliche  Ge- 
schafte  brandmarken  die  Ritter  das  Zinsgeschaft  und  den  Handel 
mit  auslandischen  Luxuswaren;  beides  sei  den  alten  Deutschen 
fremd  gewesen:  „Sie  betrieben  keinen  Wucher  und  von  Zinsen 
wussten  sie  nichts."  Sie  lieflen  keine  Kaufleute  zu  sich,  denn 
die  Einfuhr  fremder  Waren  zieht  nur  das  Geld  aus  dem  Lande 
und  verdirbt  die  Sitten:  „Und  wollte  Gott,  ihr  hittet  Deutsch- 
land  nicht  gelehrt,  an  schandlichen  Dingen  Gefallen  zu  finden, 
an  Wohlleben,  Gastmahlern,  Schmausen  und  Schlemmen,  an  un- 
niitzem  Zeug  wie  auslandische  Kleider,  Gold,  Edelsteine  und 
Purpur."  Ebenso  schadlich  sind  Pfeffer,  Ingwer,  Zimmt,  Safran, 
Nelken  und  andere  fremde  Gewachse.  Nur  eine  Rettung  gabe 
es  fur  Deutschland:  Die  Fugger  und  ihresgleichen,  dieTeilhaber 
monopolistischer  Gesellschaften,  muGten  verbannt  werden1. 

Wie  stellt  sich  nun  die  , .Reformation"  zu  den  bezeichneten 
Erscheinungen  des  sozialen  Lebens?  Sie  will  den  Handel  mit 
„auslandischen  schweren  Waren"  bestehen  lassen;  er  soil  ein 
Vorrecht  der  Stadte  sein2.  Unter  den  Handelswaren,  fiir  die 
Mafie  und  Gewichte  festgesetzt  werden,  erscheinen  Seidenwerk. 
Spezereien,  „malvasir.  reinval  und  ander  welsch  getrenck".  Ein 
Zinsfufi  von  5  v.  H.  wird  als  zulassig,  ja  als  wohltfitig  be- 
trachtet.  Die  Handelsgesellschaften  endlich  sollen  nicht  aufge- 
hoben,  sondern  entsprechend  den  Planen  des  zweiten  Nurnberger 


1  flatten,  Gesprache  ttbers.  von  David  Fr.  Straufi  (Leipzig  1860)  S.  339 
u.  327—329.  Der  Urtext  in  Huttens  Schriften  hrsg.  von  Backing  4,  S.  376  u. 
369—370. 

*  Art.  3,  Dekl.  2:  „Dargegen  sollen  auch  die  commonen  und  gemeynden 
[d.  h.  solche  ohne  Stadtrecht]  sich  der  ausslendischen  schweren  pfenwert  auch 
nit  gebrauchen  dann  [=  ausser]  was  sie  mit  taeglichen  pfenwerten  zu  der  not- 
turfft  und  mit  sarakauffa  vertreiben  mogten:  damit  die  stet  it  wuerden  und 
sie  auch  bey  irem  taeglichen  gebrauch  bleiben." 


k   r^nr^nfi-  Original  from 

^^  UNIVERSITY  OF  MICHIGAN 


Forschungen  zur  Vorgeschichte  des  Bauernkrieges  209 

Reichstages  nur   auf  ein   bestimmtes   Hochstkapital   beschr&nkt 
werden  \ 

Unser  Vergleich  lehrt,  daB  die  „ Reformation"  den  Handel  viel 
besser  zu  wiirdigen  weiB  als  der  Hutten  -  Cronbergsche  Kreis. 
Diese  Tatsache  deutet  eher  auf  stadtisch  -  biirgerlichen  als  auf 
landlich-adligen  Ursprung.  Uberdies  zeigt  sich  der  Verfasser  als 
Kenner  und  Anhanger  stadtischer  Wirtschaftspolitik.  Das  wirt- 
schaftliche  Vorrecht  der  Stadte  vor  dem  platten  Lande  wird  ge- 
wahrt;  Gemeinden  olme  Stadtrecht  sollen  nicht  mit  ausl&ndischen 
schweren  Waren  handeln,  damit  die  Stadte  „in  Wtirden  bleiben2". 
Ganz  in  ziinftigem  Geiste  will  der  Verfasser  alle  Handels-  und 
Gewerbszweige  gegeneinander  abgrenzen.  Er  sondert  die  GroB- 
kaufleute  und  die  nKaufleute  mit  den  gemengten  Pfenwerten,  die 
weit  verfuhrt  werden",  von  den  Kleinhandlern;  die  Gewerbtreiben- 
den,  die  nach  der  Elle  oder  nach  „trockenem  Gewicht"  verkaufen, 
von  denen,  die  „feistes  Mass  und  Gewicht"  gebrauchen;  die  Hand- 
werker,  die  fiir  den  Kaufmann  und  Kramer  arbeiten,  von  denen, 
die  „zu  der  Notdurft",  d.  h.  fiir  den  Verbraucher,  tatig  sind.  Alle 
Gruppen  haben  ihre  Sonderrechte,  Mdarein  ihnen  niemand  greifen 
soil54*.  Uber  Matte,  und  Gewichte  zeigt  sich  der  Verfasser  genau 
unterrichtet;  er  regelt  sie  eingehend  fiir  Wein,  Bier,  Getreide, 
Fette4.  Das  alles  deutet  nicht  auf  den  christlichen  Ritter,  son- 
dern  auf  einen  weltkundigen  Stadter.  Zu  dieser  Annahme  stimmen 
einige  andere  Beobachtungen:  In  den  Gerichtshofen  gibt  der  Ver- 
fasser, wie  erwahnt,  den  Stadten  eine  besonders  starke  Vertretung; 
in  Heeressachen  will  er  den  Gemeinden  „grosse  Unkosten"  er- 
sparen5;  ausgesprochen  bauerlichen  Forderungen  gonnt  er  wenig 
Raum.  Fiir  den  stadtischen  Geist  der  Schrift  hatte  schon 
Melchior  Goldast,  der  erste,  der  sie  in  der  wissenschaftlichen 
Welt  bekannt  machte,  ein  richtiges  Gefiihl;  er  erklarte  sie  fiir 
ein  Gutachten,  das  von  einem  Stadtetage  ausgegangen,  dann  als 
Vorlage  Kaiser  Friedrichs  an  die  Eeichsstande  gelangt,  aber 
nicht  Gesetz  geworden  sei6.  In  Goldasts  Auffassung  verschlingt 
sich  mit  jener  richtigen  Ahnung  viel  Falsches.  Die  „ Reformation4* 
gehort  nicht  in  die  Zeit  Friedrichs  III.;  sie  kann  nicht  aus  den 
herrschenden  Kreisen  der  Stadte  hervorgegangen  sein,   denn  sie 


1  Art  11,  Dekl.3  u.  1.  2  Siehe  Anm.4 

»  Art.  11,  Dekl.  2-4.  «  Art.  10,  Dekl.  1-4. 

a  Art.  13,  Dekl.  2. 

•  Vgl.  Goldast,  Reichssatzung  [Teill],  S.  312— 313. 


r^rtrtrtL-  Original  from 

byV^UUglL  UNIVERSITY  OF  MICHIGAN 


210  Otto  Schiff 

tadelt  die  stftdtischen  Obrigkeiten  so  gut  wie  andere  bevorrech- 
tete  Stande  wegen  ihres  bosen  Regiments  und  will  die  stftdti- 
schen Freiheiten  zu  Gunsten  der  cbristlichen  Freiheit  abschaffen l. 
Sie  ist  stftdtischen,  aber  nicht  amtlichen  Ursprungs. 

Werni  die  ^Reformation"  aus  stftdtischen  Kreisen  stammt,  so 
erhebt  sich  die  Frage:  In  welcher  Stadt  ist  sie  entstanden?  Wir 
prufen  diese  Frage  zunachst  am  Inhalt  d^r  Schrift. 

Wie  Egelhaaf  zuerst  erkannt  und  Werner  im  einzelnen  ge- 
zeigt  hat,  hftngt  die  ^Reformation"  mit  den  Reichsreformversuchen 
jener  Tage  zusammen,  deren  Statte  Niirnberg  war.  Aus  den 
Gutachten  der  Ausschlisse,  die  Reichsregiment  und  Reichstag  dort 
einsetzten,  stammen  die  Forderungen,  dafi  das  Kapital  derHandels- 
gesellschaften  eine  bestimmte  Hohe  nicht  iibersteigen  diirfe,  dafi 
Miinze,  MaB  und  Gewicht  einheitlich  gestaltet  und  der  Wanderer 
auf  der  Strafie  geschiitzt  werde2.  Nirgends  konnte  man  in  diese 
Verhandlungen  leichter  Einblick  erhalten  als  an  ihrem  Sitz. 
Naturlich  ist  dies  kein  Beweis  fur  den  Niirnberger  Ursprung  der 
Schrift,  sondern  nur  eine  Vermutung.  Sie  wflrde  an  Wahrschein- 
lichkeit  gewinnen,  wenn  sich  in  der  Reformation"  Ziige  nach- 
weisen  liefien,  die  dem  Nurnberger  Muster  nachgebildet  sind. 
Wenigstens  ein  soldier  Zug  ist  zu  erkennen.  Wir  haben  betont, 
dafi  der  Vorschlag,  die  Rechtsgelehrten  aus  ihrer  mftchtigen  Stel- 
lung  zu  verdrangen,  ein  landlaufiger  Gedanke  war,  also  keinen 
SchluB  auf  die  Herkunft  der  Schrift  zulafit.  Ganz  eigenartig  aber 
ist  die  Grenze,  die  dem  EinfluB  der  Juristen  in  der  Reformation" 
gezogen  wird.  Die  Doktoren  der  Rechte  sollen  „an  kaynem  ge- 
richt,  bey  kajniem  rechten,  auch  in  kayns  fuersten  oder  andern 
raethen  mer  gelitten,  sunder  gantz  abgethon  werden.  Sie  sollen 
auch  fuerbashin  vor  gericht  oder  recht  nit  weitter  reden,  schrei- 
ben,  oder  rathgebenu.  Dagegen  ist  es  alien  Standen  erlaubt, 
Doktoren  der  Rechte  zu  halten,  „doch  mit  solcher  form  und  mass, 
das  die  in  kain  reichs  rath  .  .  .  weder  in  fuersten  oder  der  stett 
rath  gehordt  oder  rats  weise  gesetzt  werden  sollen.  Ob  aber 
fuersten,  dergleichen  stett  und  andere  je  doctores  haben  wolten, 
den  moegen  sie  aygen  rathdsstuben  halten,  wa  in  schwer  hendel 
fuerfallen,  das  sie  in  darueber  rathschleg  machen  moegen"8.  Die 
Juristen  diirfen   also   nicht  Mitglieder  von  Behorden,  wohl  aber 

1  Art.  8,  Dekl.l;  Art.  3. 

2  RTA  Jttngere  Reihe  3,  Nr.  104-106.    Vgl.  W.  Z.  29,  S.  103—107. 
8  Art.  5  nebst  Dekl.  4. 


r^rtrtrtL-  Original  from 

byV^UUglL  UNIVERSITY  OF  MICHIGAN 


Forschungen  znr  Vorgeschichte  des  Bauernkrieges  211 

Berater  der  Obrigkeiten  sein.  Dies  ist  genau  der  Rechts- 
zustand  der  Reichsstadt  Niirnberg.  In  der  Gerichtsordnung 
von  1497  heifit  es:  „Die  doctores  sollen  allein  ratgeber  sein,  die 
zn  der  gerichtsordnnng  bestellt  werden,  und  nit  urtailer;  also  sie 
sollen  nit  stym  haben,  das  sie  mererss  [=Mehrheit]  machen 
mochten"1.  Wie  im  Gericht,  war  es  im  Rat.  Das  bezeugt  der 
Ratskonsulent  Christoph  Scheurl  in  seiner  Darstellung  der  Niirn- 
berger  Verfassung:  „Patres  in  senatum  doctores  non  admittunt. 
Quotiens  in  sententiis  discrepant  aut  casus  iurisprudentiam  ex- 
postulate totiens  duos  ex  se  ordinant,  qui  facto  prandio  consulunt 
doctores  et  postero  die  consulta  referunt . . .  Horum  iureperitorum 
sunt  quinque  . . ." 2.  Die  eigenartige  Ubereinstimmung,  die  wir 
nachgewiesen  haben,  verstarkt  unsere  Vermutung,  dafi  die  „Re- 
formation"  in  Niirnberg  entstanden  ist. 

Der  Untersuchung  des  Inhalts  mufi  die  der  Drucke  zu  Hilfe 
kommen.  Wir  stiitzen  uns  hier  ganz  auf  die  verdienstvollen 
Forscbungen  Karl  Schottenlohers.  Die  Reformation"  ist  in  vier 
alten  Drucken  iiberliefert,  die  samtlich  den  Titel  „Teutscher  nation 
nodturfft"  tragen.  Einer  gibt  kein  Jahr,  aber  den  Namen  des 
Druckers  —  J  org  Gastel  in  Zwickau  —  an;  drei  tragen  die  Jahres- 
zahl  1523,  nennen  aber  keinen  Drucken  Wie  Schottenloher  aus 
den  Typen  und  den  Titeleinfassangen  erkannte,  stammen  sie  samt- 
lich aus  der  Werkstatt  Georg  Erlingers  in  Bamberg.  Ob  die 
Bamberger  oder  die  Zwickauer  Ausgabe  die  altere  ist,  laBt  sich 
nicht  mit  Sicherheit  feststellen.  Schottenloher  sprach  sich  fiir  die 
frankische  Stadt  aus,  weil  e'r  —  nach  Egelhaafs  Vorgange  — 
den  Ursprung  der  Schrift  auf  den  Niirnberger  Reichstag  zurtick- 
fuhrte8. 


1  W.  Silberschmidt,  Die  Entstehung  der  deutschen  Handelsgerichte  (Leip- 
zig 1894),  Beilage  1. 

*  Chr.  Scheurelii  Ad  Johannem  Staupitium  epistola  (dat.  1516  Dez.  IB)  bei 
J.  Chr.  Wagenseil,  De  civitate  Noribergensi  commentatio  (Altdorfi  1697)  S.  200. 
—  Hutten  (Schriften  hrsg.  von  Booking  4,  S.38B)  lobt  einmal  die  Nttrnberger, 
„qni  senatum  suum  clandunt  prudentibus  his  arcentque  a  publicis  eos  consiliis" ; 
als  QueUe  fdr  die  „ Reformation"  kann  diese  Stelle  jedoch  nicht  gedient  haben, 
da  sie  von  der  erlaubten  Beratertatigkeit  der  Nttrnberger  Juristen  nichts  sagt. 

3  K.  Schottenloher,  Die  Buchdruckertatigkeit  Georg  Erlingers  in  Bamberg. 
Leipzig  1907.  (Saramlnng  bibliothekswissenschaftlicher  Arbeiten.  Heft  21.) 
S.  29 — 80;  vgl.  S.  67— 69,  wo  die  Drucke  genau  beschrieben  und  Fundorte  an- 
gegeben  aind.  —  A.  Stern  (Revue  histor.  115,  S.  139)  legt  Gewicht  darauf,  daB 
Gastel  auch  die  erste  Ausgabe  einer  Schrift  Hartmuts  gedruckt  hat. 


C*  nr%rt\t>  Original  from 

byV^UUglC  UNIVERSITY  OF  MICHIGAN 


212  Otto  Schiff 

Man  konnte  einwenden,  daB  ein  Niirnberger  Schriftsteller 
schwerlich  Grund  hatte,  sich  in  der  viel  unbedeutenderen  Nach- 
barstadt  einen  Drucker  zu  suchen.  Aber  tatsachlich  hatte  er 
hierzu  die  dringendste  Veranlassung,  denn  am  24.  Oktober  und 
am  11.  Dezember  1522  schritt  der  Niirnberger  Rat  unter  dem 
Zwange  des  Reichsstatthalters  Erzherzog  Ferdinand  gegen  Ver- 
trieb  und  Druck  lutherischer  Schriften  ein1-  Ohne  den  Wert 
unseres  Ergebnisses  zu  iiberscbatzen,  dttrfen  wir  sagen:  DieTat- 
sache,  dafi  die  Reformation  Kaiser  Friedrichs  in  Franken  dreimal 
gedruckt  worden  ist,  stimmt  gut  zu  der  Annahme  ihrer  Niirn- 
berger Herkunft. 

Aber  wir  brauchen  uns  nicht  darauf  zu  beschranken,  inbalt- 
liche  und  druckgescbichtliclie  Spuren  zu  verfolgen;  nicht  in  alien 
Fassungen  ist  die  Schrift  namenlos  uberliefert.  Wenigstens  die 
jiingere  Fassung,  die  in  den  vier  erwahnten  Drucken  aus  der 
Reformationszeit  vorliegt,  tragt  die  Unterschrift:  „Georg  Rixner 
genennt  Jherusalem  Romischer  Keiserlicher  mayestat  vnd  des 
heyligen  reychs  Ernhalt2u.  Werner  hat  dieser  Tatsache  in  seiner 
ausfiihrlichen  Abhandlung  mit  keinem  Worte  gedacht;  offenbar 
hielt  er  sie  fur  bedeutungslos,  weil  die  altere  Fassung,  die  Gold- 
ast  1609  nach  einer  verlorenen  Vorlage  —  vermutlich  nach  einer 
Handschrift  des  kurpfalzischen  Archivs  —  herausgab,  keinen 
Namen  nennt8.  Unseres  Erachtens  darf  man  dennoch  an  Ruxners 
Personlichkeit  nicht  voriibergehen.  Zum  mindesten  ist  er  der 
erste  Herausgeber  der  Schrift;  die  nahere  Bekanntschaft  mit  ihm 
kann  uns  leicht  einen  Einblick  in  die  Kreise  des  Verfassers  offnen, 


1  RTA  J  linger*  Reihe  3,  S.410  Anm.  1. 

1  Ernhalt  =  Ehrenhold.  Herold. 

3  Goldast  (Reichssatzong  Teil  1,  S.  312)  gab  an,  die  Originalia,  die  er  ge- 
sehen  habe,  seien  „bei  den  kurfUrstlichen  Kanzleien*  vorhanden;  katholische 
Gegner,  die  seine  Glaubwttrdigkeit  bezweifelten ,  verwies  er  an  die  knr- 
mainzische  Kanzlei,  falls  sie  sich  an  die  kurpfalzische  oder  kursachsische 
nicht  wenden  wollten.  Diese  Angabe  lafit  es  zweifelbaft,  wo  Goldast  aeiue 
Vorlage  gelunden  hat  Es  gibt  aber  ein  Zeugnis,  das  fur  das  kurpfalzische 
Archiv  spricht.  Am  9. November  1607  schrieb  Marquard  Freher  an  Goldast: 
„Friderici  III.  reformationem,  quam  vocabamus,  verius  votum  aut  etiam  somnium 
vHi  in  archivis.  Nil  est  authenticum  neque  ab  ordinibus  approbating  sed  sine 
nomine,  die  et  consule,  meditatio  privata  et  multa  fere  iuiuria  continens  in 
sacerdotes  et  doctores  . .  .*  (Virorum  ell.  et  doctorum  ad  ilelchiorera  Goldastum 
epistolae  ex  bibiiotbeca  H.  G.  Thttlemarii  editae  (Francof.  et  Spirae  1688)  p.  200. 
Da  Freher  in  kurpfalzischen  Diensten  bland,  wird  das  kurpfalzische  Archiv 
gemeint  sein. 


r^rtrtrtL-  Original  from 

byV^UUglL  UNIVERSITY  OF  MICHIGAN 


Forsehungen  zur  Vorgeschichte  des  Bauernkrieges  213 

(lessen  unmittelbarer  Zeitgenosse  er  war.  Aber  es  ist  aach  nicht 
ausgesehlosseo,  dafi  er  selbst  der,  Verfasser  war;  es  ist  m&glicb, 
dafi  die  jiingere  Fassnng  einer  Schrift  den  Verfassernamen  be- 
wahrt,  wahrend  die  altere,  der  Urschrift  naherstehende,  ihn  weg- 
14Bt  Auf  kanonisches  Ansehen  kann  die  aitere  Fassung  in 
diesem  Falle  schon  deshalb  keinen  Anspruch  machen,  weil  wir  sie 
nur  durch  Vermittliing  eines  Goldast  kennen,  dessen  Zuverl&ssig- 
keit  nicht  iiber  jeden  Zweifel  erhaben  ist1.  In  jedem  Falle  fordert 
also  Ruxners  PersonKchkeit  sorgsame  Beachtung. 

Der  einzige  Forscber,  der  dieser  Forderung  genttgt  hat,  war 
C-  F.  Homeyer.  Er  erkannte  bereits  vor  einera  halben  Jahrhun- 
dert  in  dem  ersten  Herausgeber  der  ^Reformation"  den  Verfasser 
des  "beruchtigten  Turnierbuchs,  das  zuerst  1530  zu  Simmern  im 
Hunsriick  erschien  und  durch  seine  Fabeln  die  Geschichte  des 
Adels  nnd  der  Ritterspiele  lange  beeinfluflt  hat*.  Bei  ailerVer- 
schiedenheit  des  Gegenstandes  fand  Homeyer  zwischen  beiden 
Schriften  aach  eine  innere  Verwandtschaft:  die  Vorliebe  fiir  kecken 
literarischen  Trug.  Als  Ruxners  Werk  betrachtete  er  es,  daB 
der  Kaisername,  der  nach  Goldast  nur  in  dtr  tJberschrift  der 
^Reformation"  vorkommt,  auch  in  den  Text  eingeschmuggelfrwurde; 
dadurch  sei  der  Schein  der  hSchsten  Autorit&t  verst&rkt  worden. 
fiber  das  Leben  des  „frechen  Mafines"  konnte  Homeyer  nichts 
Sicheres  ermitteln,  als  dafi  Riixner  mindestens  seit  1527  mit  dem 
pfalzgraf lichen  Hofe  zu  Simmern  Beziehungen  unterhielt;  dem 
Ffalzgrafen  Johann  EL  ist  das  Turnierbuch  gewidmet,  der  pfalz- 
grftfliche   Sekretiir   Hieronymus   Rodler   ttbernahm  den  Verlag5. 

1  Goldast  scheute  sich  nicht,  die  Cberschrift  der  ^Reformation*  anders  zu 
gestalten;  als  er  sie  nach  seiner  eigenen  Angabe  (S.312)  in  seiner  Vorlage 
fand;  insbesondere  die  Worte  „proponirt  axiff  dem  reicbstag  su  Meyntz  A.  D. 
1441  *  hat  er  eigenmachtig  hinzugefilgt.  Zu  dieser  Datierung  gelangte  er,  weil 
er  annahmv  der  echten  Reformation  Friedrichs  von  1442seien  grCBere  Reform- 
bestrebnngen  vorangegangen  (ebda.  S.  313).  Eine  Verteidigung  Goldasts  bei 
&  W.  Fischer,  Einige  Bemerkungen  iiber  die  sog.  Reformation  Kaiser  Fried- 
richa  in.  Teil  1.  (Progr.  Hamburg  1868)  S.  12—13. 

9  Anfang,  ursprung  unnd  herkomen  des  thurnirs  in  teutscher  nation. 
Siemern,  in  verlegang  Hieronimi  Rodlers  1530.  Vorhanden  in  der  Universi- 
tatsbibliothek  zu  Heidelberg.  Der  Verfasser  nennt  sich  in  der  Widmung: 
Georg  Ruexner  gnannt  Hierusalem  eraido  und  khuendiger  der  wappen.  Das 
kaiserliche  Privileg  fttr  Rodler,  das  den  Nachdruck  verbietet,  ist  vom  Jahre  1527. 
VgL  C.F.  Homeyer,  Ober  dte  un&chte  Reformation  Kaiser  Friedrichs  ni.  (Monats- 
berichte  der  K.  Preofi.  Akademie  der  Wissenschaften.  Jg.  1866.  S.  301  bis  304.) 

»  Diese  Tats&chen  ergeben  sich  aus  dem  Turnierbuche;  siehe  Anm.2.  - 


r^rtrtrtlr-  Original  from 

byV^UUglL  UNIVERSITY  OF  MICHIGAN 


214  Otto  Schiff 

Heute  sind  wir  in  der  Lage,  diese  Nachrichten  zu  erganzen.  Wic 
die  Niirnberger  Stadtrechnungen  lehren,  machte  der  Rat  der 
frankischen  Reichsstadt  am  8.  April  1525  „dem  ernholt  Jerusalem* 
ein  Geldgeschenk1.  Im  Jahre  1542  berichtete  der  Niirnberger 
Rechtsgelehrte  Christoph  Scheurlin  seinem  Stammbuch  derFamilie 
Tucher:  „Georg  Richsner,  genant  Jerusalem,  Pfalzgraff  Friede- 
richen  Heroldt  und  Kuendiger  der  Wappen,  hat  Meinen  Herrn, 
Einem  Rath  dieser  Stadt,  a.  1526  den  12.Thurnier  verehrt,  welchen 
Kaiser  Heinrich  der  Sechste  .  ...  a.  1198  in  dieser  Stadt  Nuern- 
berg gehalten  haben  soil . .  ."*. 

Diese  Zeugnisse  sind  fiir  unseren  Zweck  ergiebiger,  als  es 
auf  den  ersten  Blick  scheint.  Sie  beweisen  zunfichst,  da6  Riixner 
in  Beziehungen  zu  der  Stadt  stand,  in  der  wir  die  Heimat  der 
^Reformation"  vermuten.  Aber  noch  mehr:  Sie  zeigen  ihn  im 
Dienste  des  Pfalzgrafen  Friedrich,  desselben  Fursten,  der  von 
1521  bis  1523  als  kaiserlicher  Statthalter  beim  Reichsregiment 
in  Nurnberg  gevvirkt  hatte3.  Wenn  Riixner  schon  damals  in 
Friedrichs  Diensten  stand,  konnte  er  trotz  seiner  bescheidenen 
Stellung  von  den  Reformbestrebungen  des  Reichsregiments  und  des 
Reichstags  jene  Kenntnis  erhalten,  die  in  der  ^Reformation"  her- 
vortritt.  Auch  seine  Beziehungen  zu  dem  Hofe  von  Simmern 
konnten  aus  den  Niirnberger  Jahren  stamraen;  denn  der  Pfalz- 
graf  von  Simmern  vertrat  eine  Zeitlang  seinen  Vetter  Friedrich 
in  der  Statthalterschaft4. 

Nach  Nurnberg  fuhren  also  —  ganz  unabhangig  von  einander  — 
drei  verschiedene  Fahrten:  Der  Inhalt  der  Schnft,  der  Ursprung 
der  Drucke,  die  Personlichkeit  des  Mannes,  der  mindestens  der 
erste  Herausgeber,  vielleicht  der  Verfasser  der  MReformationu 
war.  Es  fr&gt  sich  nun,  ob  wir  in  der  Geschichte  der  franki- 
schen Reichsstadt  einen  Zeitpunkt  zu  erkennen  vermOgen,  in  dem 
die  ortlichenVerhaltnisse  zueiner  derartigenKundgebungdrangten. 


1  Gtttige  Mitteilnng  des  Kgl.  Kreisarctaivs  zu  Ntirnberg. 

9  J.  Cbr.  Siebenkees,  Materialien  zur  Nuernbergischen  Geschichte  2  (Nuern- 
berg 1792),  S.  444.  Die  von  Rtixner  dem  Rat  geschenkte  Handschrift,  deren 
Inhalt  sp&ter  in  das  gedruekte  Turnierbuch  tiberging,  befindet  sich  noch  heute 
im  Kgl.  Kreisarchiv  zu  Nttrnberg.  —  Eine  verdienstvoUe  Zusaminenstellung 
von  Nachrichten  ttber  Riixner  bei  G.  A.  Seyler,  Geschichte  der  Heraldik  (Nurn- 
berg 1885-89)  S.37. 

3  H.  v.  d.  Planitz ,  Berichte  aus  dem  Reichsregiment  in  Nttrnberg  ge- 
sammelt  von  E.  Wtilcker,  bearb.  von  H.  Virck  (Leipzig  1899)  Nr.  5  §  1; 
Nr.  237  §4.  <  Ebda.  Nr.  223  §  3;  Nr.  237  §  4. 


r^rtrtrtL-  Original  from 

byV^UUglL  UNIVERSITY  OF  MICHIGAN 


Forschungen  zur  VorgesChichte  des  Bauernkrieges  215 

Es  mufi  ein  Augenblick  scharfer  Spannung  und  drohender  Ge- 
fahr  gewesen  sein.  Die  „Geweihtenu,  heifit  es  im  wBeschlufi", 
haben  unsere  Vorfahren  verfiihrt,  das  Himmelreich  durch  Gaben 
an  die  Kirche  zu  erkaufen;  bei  uns  Enkeln  sind  ihre  sufien  Worte 
vergebeos.  Da  sie  nun  merken,  „dass  wir  solcher  Gaben  nit  mehr 
haben  oder  geben  wollen,  so  unterstond  sie  mit  taeglichem  ge- 
zaenck  unnd  offen  kriegen  dass  unser  (so  viel  wir  dess  nocb 
haben)  anch  abzuprechen,  unnd  uns  mit  dem  unserm  dass  unser 
gar  mit  gewalt  zu  nemen,  damit  wir  gar  betler  wuerden.  Dass 
wolt  ihr  frummen  Christen,  edel  unnd  unedel,  reich  und  arm,  alt 
und  jung,  getrewlich  bedencken  und  wol  behertzigen,  ob  das  laenger 
zu  ley  den  oder  zu  erhalten  seytt.  An  diese  Satze  schliefien  sich 
Klagen  uberdasTreibenderGeistlichkeit,dieMahnung,  dasKirchen- 
gut  den  Armen  freiwillig  hinzugeben,  und  endlieh  die  Drohung  mit 
einem  Aufruhr  derGemeinde,  der  eine  gewaltsameS&kularisation  be- 
wirken  und  dieEinfuhrung  derReformartikel  nach  sich  ziehen  werde. 

Der  BeschluB  ist  also  in  einem  Augenblick  geschrieben,  in 
dem  sich  die  Evangelischen  von  der  habgierigen  Geistlichkeit  durch 
tagliches  Gezank,  ja  durch  offene  Feindseligkeit  bedroht  und  zum 
Aufruhr  gereizt  fiihlten.  Dies  pafit  fiir  Nurnberg  auf  die  beiden 
ersten  Monate  des  Jahres  1523.  Am  3.  Januar  forderte  der  papst- 
liche  Nuntius  Chieregati  den  in  Nurnberg  versammelten  Reichs- 
tag auf,  das  Wormser  Edikt  auszuftihren  und  insbesondere  gegen 
die  vom  Rate  geduldeten  und  geschiitzten  evangelischen  Prediger 
einzuschreiten.  Hinter  dem  Nuntius  stand,  wie  man  wuBte,  der 
Stellvertreter  des  Kaisers,  Erzherzog  Ferdinand.  Der  Niirnberger 
Rat  erziirnte  den  Erzherzog  nicht  gern,  aber  dennoch  entschlofi  er 
sich,  die  Prediger  im  Falle  der  Not  mit  Waffengewalt  zu  schiitzen; 
denn  mehr  als  aller  Fursten  Ungnade  furchtete  er  eine  andere 
Gefahr:  Einen  Aufstand  der  Gemeinde1.  Dafi  das  Volk  murrte 
und  drohte,  dafi  der  Nuntius  seines  Lebens  nicht  sicher  war,  be- 
statigen  eine  ganze  Reihe  von  Augen-  und  Ohrenzeugen2.  Aber 
nicht  nur  die  Aufruhrstimmung,  die  aus  den  angefuhrten  Worten 


1  Ratfebeschlttsse  von  1523  Jan.  5  u.  26  (RT A  Jttngere  Reihe  3,  Nr.  78  u. 
S.416  Anm.  1). 

1  Planitz  Nr.  133  §  5,  Nr.  134  §  3  (Berichte  des  kursachsischeu  Vertreters 
von  Jan.  4  u.  8.)  RTA  Jttngere  Reihe  3,  S.  925  Anm.  1  (Bericht  des  Regens- 
burger  Ge^andten  von  Jan.  4).  Ebda.  Nr.  230  (Brief  Chieregatis  von  Jan.  10). 
F.  GeB,  Akten  n.  Briefe  zur  Kirchenpolitik  Herzog  Georgs  von  Sachsen  1  (Leip- 
zig 1905),  Nr.430  (Bericht  des  sachsisch-albertiirischen  Gesandten  von  Jan.  12). 


r^rtrtrtL-  Original  from 

byVrUUgl^  UNIVERSITY  OF  MICHIGAN 


216  Otto  Schiff 

der  „ Reformation"  spricht,  fiiiden  wir  in  jenem  Augenblick  bei  der 
Niirnberger  Burgerschaft,  sondern  auch  die  Auffassung,  dafi  das 
feindselige  Vorgehen  der  Priesterpartei  nur  dem  Bab  und  Gut 
der  Laien  gelte.  Den  tiefsten  Einblick  in  die  Stimmung  der 
evangelisch  gesinnten  Kreise  Niirnbergs  gewahrt  ein  Brief,  den 
Wilibald  Pirckheimer  am  17.  Februar  1523  an  Erasmus  gerichtet 
hat.  Er  schildert,  dafl  Chieregati  durch  sein  Auftreten  beinahe 
eine  Emporung  entfesselt  habe  und  daB  er  auf  der  StraBe  ver- 
spottet  und  geschmaht  werde.  „Et  haec  omnia  illi  evenere  fraudi- 
bus  roonachorum,  quibus  maiorem  quam  debuit  attribuit  fidem; 
illi  enim  infensissimo  odio  Nurenbergenses  persequuntur  ac  Luthe- 
ranos  appellant,  quia  hoc  anno  omnes  sustulere  mendicos,  adeo  ut 
nemo  amplius  in  publico  mendicare  ausit,  quibus  tamen  omnibus, 
et  large  quidem,  provident  iuxta  conditionem  uniuscuiusque,  quod 
pietatis  officium  omnes  laudant,  et  largiter  bona  sua  conferunt; 
monachi  vero,  quicquid  egenis  accedit,  avaritiae  ac  ventribus  eorum 
decedere  putant.  Hinc  illae  lacrimae  et  Acherontis  commotio1". 
Fiir  Pirckheimer  —  und  gewifi  auch  fttr  viele  seiner  Mitbiirger 
—  war  also  der  Nuntius  nur  ein  Werkzeug  der  Monche,  die  es 
nicht  verschmerzen  konnten,  daB  die  neue  Niirnberger  Armen- 
ordnung  den  Strom  der  Almosen  zum  guten  Teil  in  die  stadtische 
Arnjenkasse  geleitet  und  mit  dem  weltlichen  auch  den  kirchlichen 
Bettel  schwer  getroffen  hatte.  Jetzt  verstehen  wir  erst  ganz, 
was  die  „Reformation"  mit  den  Worten  sagen  will:  Da  die  Ge- 
weihten  nun  merken,  daB  wir  solcheGaben  nicht  mehr  haben  oder 
geben  wollen,  so  unterstehen  sie  sich  mit  taglichem  Gezank  und 
offener  Feindseligkeit  uns  das  unsere  zu  nehmen.  Aber  der  Zu- 
samraenhang  der  Flugschrift  mit  den  Niirnberger  Zustanden  ist 
damit  nicht  erschopft;  die  „Reformationu  zeigt  bemerkenswerte 
tJbereinstimmungen  mit  der  Niirnberger  Armenordnung.  Sie  teilt 
mit  dieser  nicht  nur  den  Grundsatz,  daB  der  Bettel  ein  Unfug, 
die  Unterhaltung  der  Armen  aber  Christeripflicht  sei,  sondern  auch 
die  Sorge  fur  gemeinnutzige  Darlehensanstalten.  Da  die  Handels- 
hauser  nicht  mehr  als  10000  Gulden  in  ihren  Geschaften  anlegen 
durfen,  sollen  die  uberschiissigen  Kapitalien  zu  4  v.H.  bei.Biirger- 
meister  und  Rat  hinterlegt  werden:  „Die  sollen  . . .  dasselb  gelt 
weitter  umb  fuenff  aussleyhen  armen  geschickten  gesellen,  die  sich 


1  G.Th.8trobel,  Vermischte  Beitrage  zur  Gesch.  d.  Litteratur  (Nlirnberg 
177B)  S.  165. 


r^rtrtrtL-  Original  from 

byV^UUgl^  UNIVERSITY  OF  MICHIGAN 


Forschnngen  zur  Vorgeschichte  des  Bauernkrieges  217 

mit  aim  ringen  hauptgut  wol  zu  nehren  wuesten".  Gaiiz  ebenso 
sorgt  die  Nurnberger  Armenordnung  fur  Vorschusse  an  „arme 
frame  handtwerksleute,  die  sich  und  die  iren  mit  irer  haudtarbeit 
gern  ernerten  und  doch  zu  solichem  keinen  anfang  oder  verlegung 
haben  . . ."  Alle  diese  Gedanken  gehen  zuriick  auf  Anregungen 
Martin  Luthers,  die  Karlstadt  weitergebildet  hat;  sie  sind  zuerst 
in  Wittenberg,  das  sich  am  24.  Januar  1522  eine  Gemeindeordnung 
gab,  dann  auch.in  anderen  Stadten  die  Grundlage  der  Armen- 
pflege  geworden1.  Eine  besondere  Eigentumlichkeit  Niirnbergs 
sind  sie  nicht,  md  wir  haben  sie  daher  nicht  als  Beweis  fur  den 
Nurnberger  Ursprung  der  Reformation"  verwertet;  eine  Bestati- 
gung  unserer  aus  anderen  Grunden  gewonnenen  Ansicht  dlirfen 
wir  jedoch  in  ihnen  sehen. 

Die  Anschauung,  die  wir  zu  begriinden  versucht  haben,  ist 
auch  fur  die  Beurteilung  der  Quellenfrage  nicht  bedeutungslos. 
Nach  Werner  ist  die  Flugschrift  stark  beeinflufit  von  einem  be- 
kannten  alteren  Reformplan,  der  sogenannten  Reformation  des 
Kaisers  Sigmund.  Aus  der  Einwjrkung  dieser  durchaus  altglau- 
bigen  Quelle  erkl&rt  es  Werner,  dafi  die  Reformation  Friedrichs III. 
in  kirchlichen  Fragen  viel  gemafiigter  ist  als  die  Huttensche 
Richtung,  der  sie  nach  seiner  Ansicht  entstammt;  der  Verfasser 
halte  geradezu  „eine  Mittellinie  zwischen  der  mehr  konservativen 
Reformation  Kaiser  Sigmunds  und  den  radikalen  Ansichten  seiner 
Umgebung"  *  Uns  eracheint  die  Annahme  gewagt,  dafi  ein  leiden- 
schaftlicher  Anhanger  der  neuen  Lehre  nur  deshalb  die  Orden 
erhalten  und  ein  gewisses  Kirchengeprftnge  dulden  will,  weil  er 
sich  scheut,  zu  seiner  katholischen  Quelle  in  allzu  scharfen  Gegen- 


1  Vgl.  0.  Winckelmann,  Die  altesten  evangelischen  Armenordnungen  (Hist. 
Vierteljahrschrift  Jg.  17,  S.212ff.).  Einen  Abdruck  der  beiden  wichtigsten 
Texte  der  Nttrnberger  Ordnung  gibt  Winckelmann  im  Archiv  filr  Reformations- 
geschichte  Jahrg.  10  (1912/13),  S.  268  if.;  die  angeftthrte  Stelle  ttber  Darlehen 
auf  S.  274,  dafl  die  „brtiderliche  Liebe*  wiederholt  betont  wird,  haben  wir  he- 
reto ermihnt  (s.  oben  S.  204  Anm.  2).  Die  Hauptgrunds&tze  der  Ordnung 
stellte  der  Rat  bereits  am  23.Juli  1522  fest;  am  1.  Sept.  1522  trat  sie  in  Kraft. 
Der  endgtiltige  Text  der  Ordnung,  der  das  vollige  Bettelverbot  enth&lt,  wurde 
nach  der  Annahme  Winckelmanns  (Archiv  fflr  Reformationsgesch.  10,  8.  249) 
noch  im  Herbst  1522  festgestellt;  seine  Einftihrung  erfolgte  wohl  erst  nach 
Neujahr  1523;  denn  Pirckheimer  schreibt  whoc  anno11.  —  In  der  viel  umstritte- 
nen  Frage,  ob  Luther  oder  Karlstadt  der  eigentliche  Bahnbrecher  der  stftdti- 
echen  Armenpflege  sei,  folgen  wir  K.Mttller. 

2  W.Z.29,  S.89— 91  u.  113. 

Hiator.  Vierteljahrschrift.  1919.  2 J  15 

n  Pnnol"1  Original  from 

b^Vji  UNIVERSITY  OF  MICHIGAN 


218  Otto  Schiff 

satz  zu  treten.  Fiir  uns  bedarf  es  einer  solchen  Annahme  nicht, 
da  wir  den  Verfasser  der  Flugschrift  nicht  der  ungestiim  vorwarts- 
drangenden  Huttenschen  Partei  zurechnen,  sondern  einer  kirchlich 
gem&fligten  Richtung.  Diese  Richtung  konnte  sich  auf  Luther 
berufen,  der  bei  jeder  Gelegenheit  zur  Schonung  der  schwachen 
Gemtiter  mahnte  und  das  Treiben  der  Bildersturmer  bek&mpfte. 
In  der  Schrift  an  den  christlichen  Adel  ist  Luther  weit  davon 
entfernt,  die  Kloster  ganzlich  zu  verwerfen;  als  christliche  Schulen 
ohne  Geliibdezwang  sollen  sie  fortbestehen.  Daran  wird  der  Ver- 
fasser der  Reformation  Friedrichs  HI.  gedacht  haben,  wenn  er 
die  Monche  und  Nonnen  soweit  bei  den  Regeln  und  Ordnungen 
ihres  Standes  erhalten  will,  „wie  das  der  notturfft  nach  beym 
Reich  erkandt  wirdt";  auf  eine  Reform  will  auch  er  nicht  ver- 
zichten,  denn  er  behalt  dem  Reiche  die  endgiiltige  Regelung  vor. 
Ganz  deutlich  folgt  er  Luthers  Spuren,  wenn  er  unter  alien  Klostern 
lediglich  die  Bettelkloster  ganz  verwirft.  Noch  enger  schlieiit  er 
sich  dem  Reforraator  in  seinen  Ansichten  ilber  das  Kirchengeprange 
an.  In  Luthers  grofiem  Sermon  vom  Wucher  heifit  es:  „Nu,  wir 
wollen  nit  vorwerffen,  das  man  zimlich  kirchen  baw  und  schmuck 
....  und  gottis  dienst  billich  auff  zierlichst  gehalten  wirt". 
Ahnlich  will  der  Verfasser  der  Reformation  Friedrichs  III.  „alle 
gepew  der  kirchen,  zir  und  ordinat  mit  zimlicher  solennited" 
ordnen  K 

Die  altglaubige  Reformation  Kaiser  Sigmunds  hat  der  jiingeren 
Schrift  zwar  als  Quelle  gedient,  aber  ihr  Einflufi  darf  nicht  iiber- 
schatzt  werden,  Auch  der  stftdtische  Einschlag  in  der  Reformation 
Friedrichs  III.  erklart  sich  nicht,  wie  Werner2  annimmt,  zum  Teil 
aus  dem  Einflufi  jener  Quelle,  sondern  aus  dem  Ntirnberger  Ur- 
sprung  der  Flugschrift. 

Unsere  Untersuchung  erhebt  nicht  den  Anspruch,  alle  Ratsel 
gelost  zu  haben,  die  der  merkwiirdige  Reformplan  uns  aufgibt. 
Aber  der  Heimatboden  der  Schrift  ist  gefunden.  Aus  den  Kampfen 
zwischen  evangelischer  Sozialpolitik  und  monchischem  Eigennutzf 


1  Art.  1,  Dekl.3u.4.  Man  beachte  in  Dekl.3  das  Wort  „wanntf  =  ansge- 
nommen.  Vgl.  Luther,  Werke  W.  A.  6,  S.  439—440,  460-451  und  44.  —  Die 
Wortkargheit  des  Verfassers  der  Reformation  Friedrichs  III.  in  bezug  auf 
das  Papsttum  darf  am  wenigsten  als  ein  Zugestftndnis  an  die  Quelle  gedeutet 
werden;  scharfer  konnte  er  ihr  nicht  widersprechen  als  dadurch,  dafi  er  den 
Papst  den  Antichrist  nannte. 

9  W.  Z.  29,  S.  114. 


r^rtrtrtL-  Original  from 

byV^UUglL  UNIVERSITY  OF  MICHIGAN 


Forschungen  zur  Vorgeschichte  des  Bauernkrieges  219 

die  sich  in  Niirnbergs  Mauern  abspielten,  ist  die  Reformation 
Kaiser  Friedrichs  III.  erwachsen.  Ihr  Verfasser  —  mag  es  Riixner 
oder  ein  anderer  gewesen  sein  —  war  ein  eklektischer  Geist: 
Aus  der  weltlichen  und  kirchlichen  Reformliteratur,  aus  der 
st&dtischen  Gesetzgebung,  aus  den  Verhandlungen  der  Reichs- 
stande  trug  er  seine  Vorschlage  zusammen.  Obwohl  er  nicht 
uberall  zum  Ausfuhrbaren  durchdrang,  wufite  er  doch  die  Be- 
diirfnisse  seiner  Zeit  soweit  zu  treffen,  daB  sein  Werk  in  einem 
grofien  Augenblick  deutscher  Geschichte  eine  Rolle  zu  spielen 
vermochte. 

Nachtrag. 

WSbreod  der  Druckkorrektur  an  der  vorstehenden  Arbeit 
werde  ich  auf  einen  von  mir  iiersehenen  kurzen  Bericht  H.Werners 
(W.  Z.  29,  S.  485  — 486  und  nochmals  Dtsch.  Geschichtsbl.  19, 
S.  192—193)  aufmerksam.  Danach  hat  A.  G.  Kolb  in  einem  pf&l- 
zischen  Kopialbuch  des  Geheimen  Staatsarchivs  zu  Miinchen  eine 
Abschrift  der  Reformation  Friedrichs  III.  entdeckt,  die  nach  Papier 
und  Schrift  wenig  spater  als  die  Urschrift  entstanden  ist-  Die 
Versendung  der  Handschrift  ist  zur  Zeit  nicht  zulassig.  Nach 
Kolbs  Befund  ist  sie  zweifellos  die  Vorlage  des  Goldastschen 
Drucks  gewesen.  (Giitige  Mitteilung  des  Herrn  Dr.  H.  Werner  aus 
einem  Privatbrief  des  verstorbenen  Dr.  Kolb.)  Die  Bedeutung 
des  Fundes  besteht  demnach  darin,  daB  der  Goldastsche  Text, 
in  dem  Ruxners  Name  fehlt,  als  alte  Uberlieferung  beglaubigt 
wird.  Die  Entscheidung  tiber  Heimat  und  Veranlassung  der  Re- 
formation Friedrichs  III.  aber  wird  nach  wie  vor  von  inneren 
Griinden  abhangig  sein,  wie  ich  sie  beizubringen  versucht  habe. 


by  Google 


16* 

Original  from 
UNIVERSITYOF  MICHIGAN 


220 


Johann  de  Witt  mid  Ludwig  XIV.  1663. 

Von 

Heinrich  Zwingmann. 

Der  groBe  kaiserlich-spanische  Krieg  gegen  das  ttbrige  Europa 
war  beendet  Mit  dem  Kaiser  batten  sicb  die  Staaten  und  St&nde 
im  Westfalischen  Frieden  abgefunden,  mit  Spanien,  elf  Jahr  spftter, 
im  Pyrenaischen  Frieden,  dem  Frieden  urn  die  spanische  Konigs- 
toehter,  die  Ludwig  XIV.  ihre  Hand  reichte,  indem  sie  jedoch 
zugleich  auf  ihre  Erbrechte  verzichtete. 

Gait  der  Verzicht  oder  nicht? 

Keine  Frage  der  Zeit  hatte  grofiere  Bedeutung.  Wenn  der 
machtige  franzosische  Konig  in  die  spanische  Familie  und  Herr- 
schaft  gelangt  ware,  was  ware  aus  den  antiiiabsburgischen  Staaten 
wie  Portugal,  England,  Frankreich,  Schweden,  was  ware  aus  der 
europaischen  foderativen  Freiheit  geworden !  Kein  Staat  aber 
hatte  grofieres  Interesse  an  der  Frage  als  Holland,  die  anti- 
spanische  Griindung  des  XVI.  Jahrhunderts.  Sein  kluger  Eats- 
pensionarius,  Johann  de  Witt,  sucht  die  Antwort  aus  Ludwig 
herauszuholen  und  sie  ihm  womoglich  im  Munde  noch  umzudrehen. 
De  Witt  steht  darum  wie  am  Anfang  einer  neuen  Periode  der 
europaischen  Freiheit.  Seine  Verhandlungen  mit  Ludwig  sind 
ein  diplomatisches  Meisterwerk,  besonders  weil  sich  beide  Gegner 
gewachsen  sind. 

Im  Marz  1663  bittet  de  Witt  den  franzosischen  Gesandten 
im  Haag,  den  Graf  en  d'Estrades,  zu  sich  und  eroffnet  ihm,  die 
niederlandischen  Provinzen  triigen  sich  mit  dem  Gedanken,  von 
Spanien  abzufallen,  nach  Art  der  Schweizer  Kantone  eine  Repu- 
blik  zu  bilden  und  mit  Holland  ein  Schutz-  und  Trutzbiindnis 
einzugehen,  wenn  es  ihnen  helfe1.  Der  Gesandte  meldete  es 
nach  Paris. 


1  Mignet,  N6gociations  relatives  k  la  succession  d'£spagnef  I  188. 


by  Google 


Original  from 
UNIVERSITY  OF  MICHIGAN 


Johann  de  Witt  und  Ludwig  XIV.  1663  221 

Ludwig  ist  jede  Schwachung  Spaniens  willkommen  und  er- 
wartet  auch  fiir  sich  einen  Vorteil.  Er  schreibt  daher  an  seinen 
Gesandten,  wenn  Spanien  wieder  Zeit  habe,  Portugal  zu  unter- 
werfen,  werde  es  sich  bald  erholen  und  die  europaische  Freiheit 
von  neuem  bedrohen.  Die  Spanier  aas  den  Niederlanden  zu  ver- 
treiben,  sei  stets  das  Ziel  seiner  Vorfahren  gewesen1.  Er  will 
darum  mit  de-Witt  einverstanden  sein,  rat  ihm  sogar,  sich  zu 
beeilen,  ehe  der  Bruder  des  Kaisers  in  die  Niederlande  komme 
und  alles  vereitle*2. 

Diese  GroBmut  diinkt  de  Witt  verdachtig.  Er  lafit  den  Plan 
fallen  und  holt  einen  andern  hervor.  Danach  soil  Frankreich 
einen  Landstrich  an  der  Westgrenze,  Holland  an  der  Ostgrenze 
der  Niederlande  erhalten.  Die  Mitte  soil  Republik  werden,  die 
mit  Holland  in  ein  engeres,  mit  Frankreich  in  ein  loseres  Biind- 
nis  tritt3.  Aber  Ludwig  lehnt  den  Vorschlag  und  jede  Gebiets- 
erweiterung  ab4. 

De  Witt  wird  noch  argwohnischer  und  nimmt  plotzlich  seine 
Vorschlage  zuriick:  er  sei  einer  spanischen  Intrigue  zum  Opfer  ge- 
fallen?.  Nun  wird  Ludwig  umganglicher  und  bittet  de  Witt  um 
neue  Vorschlage6, 

De  Witt  bietet  nun  Teilung  an.  Holland  soil  von  Osten, 
Frankreich  von  Westen  in  die  Niederlande  einfallen  und  sie  dann 
durch  eine  Linie  von  Ostende  bis  Maastricht  teilen7. 

Ludwig  erklart  sich  im  Prinzip  fur  einverstanden,  doch 
mochte  er  zunachst  den  zweiten  Vorschlag,  Kantonsystem  und 
Grenzstreifen ,  versuchen.  Fur  sich  wiinscht  er  nur  Cambrai; 
wenn  nicht,  sei  es  auch  gut.  Schl&gt  der  Versuch  fehl,  soil  ge- 
teilt  werden8. 

De  Witt  roacht  nun  Ernst  mit  dem  zweiten  Plan,  bereist  mit 
d'Estrades  die  hollandischen  Stadte,  um  sie  dafllr  zu  gewinnen9. 
Die  Schwierigkeiten  werden  uberwunden,  namentlich  die  Eifer- 
sucht  von  Amsterdam  gegen  Antwerpen,  und  de  Witt  bekommt 
Vollmacht  zu  einem  Vertrag   mit  Frankreich10.     Mitte   August 


^81.  *  188. 

9  194,  202:  s'£tablir  en  une  rfepublique  libreet  ind^pedente,  alli6e  en  canton 
catholiqne  avec  M.  VL.  les  JStats  et  appuyfee  de  la  France  par  une  alliance  trds- 
Itroite. 

4  19S.  6  198.  •  199.  7  202.  s  204.  •  206. 

10  216;  Das  Memorie  over  de  Spaansche  opvolging  von  de  Witt  (in  Brieven 
Tan  Johann  de  Witt,  hrsgeg.  v.  N.  Japikse,  II.  Teil,  Anhang,  p.  579  ff)  ist  viel- 


r^rtrtrtlr-  Original  from 

byV^UUglL  UNIVERSITY  OF  MICHIGAN 


222  Heinrich  Zwingmann 

I 
bringt  er  seinen  ersten  Entwurf  ans  Licht,  es  ist  ein   Meister- 

sttick  der  Kautschukkunst. 

Er  besagt:  1.  Die  zehn  Provinzen  werden  veranlafit,  Kantone 
und  eine  freie  Republik  zu  bilden;  Frankreich  und  Holland  helfen 
und  verbinden  sich  ihr;  2.  wenn  das  bei  Lebzeiten  des  spanischen 
Konigs  nicht  geht,  wird  es  nach  seinem  Tode  urn  so  mehr  ver- 
sucht,  auch  wenn  der  Erbprinz  lebt,  aber  man  wird  keine  Waffen 
anwenden,  sonst  miifiten  die  Provinzen  sich  gar  nicht  zu  ihrer 
Befreiung  entschliefien;  3.  wenn  der  Prinz  tot  ist,  wird  man  auch 
Waffen  gebrauchen;  4.  wenn  das  nOtig  wird,  oder  wenn  sich  die 
neue  Republik  ihrer  Feinde  nicht  erwehren  kann,  werden  Frank- 
reich und  Holland  an  ihren  Grenzen  feste  Platze  an  sich  nehmen; 
5.  das  werden  sie  auch  dann  tun,  wenn  die  neue  Republik  sich 
schon  zu  Lebzeiten  des  Konigs  oder  Prinzen  bilden  sollte1. 

Man  fragt  sich  erstaunt,  ob  nach  dem  Entwurf  iiberhaupt 
etwas  geschehen  mufi,  da  jeder  Satz  durch  den  folgenden  wieder 
umgeandert  wird.  Den  ersten  drei  Punkten  liegt  eine  Aufzahlung 
dreier  moglicher  Falle  zu  Grunde:  man  versucht  das  erste,  paBt 
es  nicht,  das  zweite,  dann  das  dritte,  und  das  ist  wieder  durch 
Einschrankung  auf  den  Bedarfsfall  unverbindlich  gemacht.  Nur 
die  Grenzstreifen  wird  man,  wie  die  beiden  letzten  Punkte  besagen, 
auf  jeden  Fall  nehmen. 

Schon  hat  de  Witt  den  schillernden  Entwurf  dem  franzosischen 
Gesandten  iibergeben,  dann  laBt  er  ihn  nochmals  zu  sich  kommen 
und  gibt  ihm  mundlich  einen  Kommentar  zu  dem  Projekt,  noch 
nachtrftglich  und  nebenbei,  als  wenn  er  sich  von  selbst  verstande : 
der  Entwurf  beruhe  ganz  auf  dem  Erbrecht  des  Konigs;  jedoch 
sei  unklar,  wie  es  damit  stehe;  er  mochte  es  kennen  lernen  und 
in  Holland  zur  Anerkennung  bringen,  sonst  werde  man  seinen 
Entwurf  nicht  verstehen;  Ludwig  moge  ihm  daher  sein  wohl- 
gegrundetes  Recht  aktenmaBig  dartun2. 

Der  Entwurf  setzt  das  Erbrecht  nicht  nur  nicht  voraus,  son- 
dern  vernichtet  es  sogar.    Er  spricht  davon  mit  keiner  Silbe,  und 


leicht  in  dieser  Zeit  entatanden;  (vgl.  dagegen  Japikse,  ibid.  580  Anm.);  Tiel- 
leicht  aber  auch  einige  Monate  spater,  wo  de  Witt,  im  Augenblicke,  als  die 
Verhandlungen  mit  Ludwig  zu  scheitern  drohen,  mit  der  Zastimmung  der 
Generalstaaten  Eindruck  auf  Ludwig  maohen  wiU;  denn  Oktober  63  schreibt 
de  Witt  Doch,  dafl  er  die  Sache  wobl  schon  mit  „eenige  voornaeme  regenten* 
besprochen,  aber  noch  nicht  ans  ffgansche  collegie  von  de  heeren  Gecommiteerde 
Eaedena  gebracbt  hatte;  p.  474. 
1  Mignet  223.  «  220. 

..  (~*rw"*nlf*  Original  from 

digitized  by  VrUUgl^  UNIVERSITY  OF  MICHIGAN 


Johaun  de  Witt  und  Ludwig  XIV.  1663  223 

die  einzige  positive  Bestimmung,  die  Grenzerweiterung,  sieht  nicht 
each  Erben,  sondern  nach  Erobern  aus  und  bezieht  sich  schon 
auf  die  Zeit  vor  dem  Erbfall.  Hatte  Ludwig,  durch  den  mftnd- 
lichen  Kommentar  verleitet,  diesen  Entwurf  unterschrieben,  so 
hatte  er  sich  um  sein  Erbrecht  auf  die  Niederlande  gebracht 

Ludwig  mochte  es  nicht  schwer  fallen,  die  Schlinge  zu  um- 
gehen.  Weder  unterschreibt  er  den  Vertrag,  noch  gibt  er  die 
aktenm&Bige  Auskunft.  D'Estrades  soil  vielmehr  die  Nichtigkeit 
des  Verzichts,  den  Ludwig  und  seine  Gemahlin  auf  die  spanische 
Erbschaft  haben  leisten  miissen,  nur  allgemein  begriinden:  die 
Mitgift  sei  nicht  bezahlt,  somit  eine  wesentliche  Voraussetzung 
des  Verzichts  nicht  erfiillt;  die  Akte  sei  nicht  zweimal  ratifiziert, 
wie  das  vorbehalten  ware;  auch  konne  ein  Akt  des  Zivilrechts 
ein  natiirliches  Recht  nicht  aufheben  K  So  halt  Ludwig  an  seinem 
Erbrecht  fest. 

Auch  seine  Einwendungen  gegen  den  Entwurf  sind  vom  Stand- 
punkt  des  Erbrechts  gemacht.  Gebietserweiterung  und  Kan- 
tonieren  bei  Lebzeiten  des  spanischen  Konigs  lehnt  er  ab,  weil 
sie,  wie  er  diplomatisch  sich  ausdruckt,  gegen  den  Westffilischen 
und  Pyrenaischen  Frieden  —  der  ihm  die  Erbtochter  gab  —  ver- 
stoflen  wiirden2. 

Auch  der  Vertragsentwurf,  den  Ludwig  nun  seinerseits  vor- 
legt,  beruht  ganz  auf  dem  Erbrecht.  Die  Motive  gehen  aus  von 
der  Reihe,  die  in  der  Christenheit  herrscht,  und  dem  Unwetter, 
das  wegen  der  spanischen  Erbschaft  wieder  heraufzieht.  Frank- 
reich  und  Holland  sollten  darum  in  ein  Bundnis  treten  und,  da- 
mit  die  Freundschaft  durch  keinen  unvorhergesehenen  Fall  ge- 
triibt  werde,  festsetzen,  welches  Gesicht  die  Dinge  in  den  Nieder- 
landen  bekommen  sollen,  wenn  die  spanische  Krone  frei  wird,  da 
Holland  ein  notorisches  Interesse  daran8?  und  Ludwig  selbst  nach 
Recht  und  Gerechtigkeit  wegen  Ungiiltigkeit  des  Verzichts4  An- 
spruch  auf  das  Erbe  habe.  Das  seien  einleuchtende  Wahrheiten, 
und  darum  h&tten  auch  schon  die  Niederlander  von  selbst  fruher  das 
Katonsystem,  das  Bundnis  mit  Holland  und  den  Schutz  unter 
Frankreich  begehrt5.  Ludwig  wolle  indes  von  der  Fulle  seiner 
Rechte  auf  die  zehn  Provinzen  keinen  Gebrauch  machen6,  weil 
er  eine  groBe  Neigung  fiir  die  Generalstaaten  habe  und  die  Freund- 


'  225.  *  223.  9  222. 

4  226:  avec  droit  et  justice  par  Tinvalidit^  de  la  renonciation. 

fl  226.  6  227:  nusera  pas  de  la  plfenitnde  de  ses  droits. 


r^rtrtrtL-  Original  from 

byVrUUgl^  UNIVERSITY  OF  MICHIGAN 


224  Heinrich  Zwingmann 

schaft  mit  ihnen  gern  dauernd  machen  mochte.  Darum  sollen 
sich  die  zehn  Provinzen,  die  eigentlich  unter  seiner  Herrschaft 
stehen  miiBten1,  zu  einer  freien  Republik  machen  und  sich  in 
franzOsischen  Schutz  und  hollandisches  Biindnis  begeben. 

Wie  die  Motive  sind  auch  die  Einzelbestimmungen  vom  Erb- 
standpunkt  diktiert.  Zunachst,  heifit  es  da,  sind  die  Vertrage 
mit  Spanien  —  aus  denen  Ludwig  sein  Erbrecht  ableitete  —  zu 
halten.  Krieg  ist  in  den  Niederlanden  nur  zu  ftthren,  wenn  die 
Rechte  des  Konigs  in  Kraft  treten  und  die  Niederlande  sich  nicht 
zu  ihrer  Befreiung  entschliefien  konnen,  da  ja  der  KOnig  ein 
Recht  auf  das  Land  hat  und  also  davon  beliebig  Gebrauch  machen 
kann.  In  dem  Falle  werden  beide  Machte  einige  GrenzplSLtze 
zur  Bedeckung  ihrer  Grenzen  nehmen*. 

So  ist  das  Kantonieren,  mit  dem  de  Witt  Ludwig  das  Erb- 
recht entwinden  wollte,  unter  Ludwigs  Handen  geradezu  eine 
Stipulierung  seiner  Erbrechte  geworden.  De  Witt  hatte  von  vier 
Moglichkeiten  gesprochen:  bei  Lebzeiten  des  spanischen  KSnigs, 
bei  seinem  Tode,  bei  Lebzeiten  des  Erbprinzen,  bei  seinem  Tode. 
Ludwig  kennt  nur  den  einen  Fall:  Tod  des  Erblassers.  Im 
Grunde,  heifit  es  in  dem  franzosischen  Entwurf,  hat  Ludwig  allein 
auf  die  zehn  Provinzen  Anrecht,  Holland  ein  Interesse  an  der 
Gestaltung  der  Dinge.  Nur  aus  Liebe  zum  Frieden  und  aus 
Freundschaft  mit  Holland  verzichtet  er  —  nicht  auf  sein  Recht, 
sondern  —  auf  die  Ausubung  seines  Rechts.  Aber  wie  leicht 
konnte  die  Liebe  und  Freundschaft  vergehen,  dann  hinderte  Lud- 
wig wohl  nichts,  auf  das  Kantonieren  zu  verzichten  und  das  Erb- 
recht auszuiiben.  Wurde  de  Witt  diesen  Entwurf  unterschreiben, 
so  hatte  er  nicht  die  geringste  Gewahr  fur  die  Unabhangigkeit 
der  Niederlande,  sondern  wurde  im  Gegenteil  das  franzosische 
Erbrecht  anerkennen. 

Miindlich  und  schriftlich  war  de  Witt  in  Vidwig  gedrungen, 
das  eine  wie  zur  Versuchung  zum  andern.  Ludwig  antwortete 
ebenso  polyphon.  In  seinem  Instrument  klingt  Erobern  wie  ein 
Nebenton  eben  mit,  der  Grundton  ist  Erben,  der  Ton,  den  de 
Witt  in  seinem  Instrument  peinlich  vermieden  und  nur  durch 
einen  mundlichen  Kommentar  unverbindlich  hineininterpretieren 
wollte.  Man  weifi  nicht,  ob  man  den  Konig  oder  den  Rats- 
pensionar  mehr  bewundern  soil. 


1  227.  *  227:  cas  de  l^ch6ance  des  droits; 


r^rtrtrtL-  Original  from 

byV^UUglL  UNIVERSITY  OF  MICHIGAN 


Johann  de  Witt  und  Ludwig  XIV.  1663  225 

De  Witt  gibt  seine  Sache  noch  nicht  verloren.  Der  Konig 
hatte  nur  allgemein  vom  Erbfall  gesprochen1,  de  Witt  mSchte 
nun  in  seiner  Korrektur  des  franzosischen  Entwurfs  hinzusetzen, 
daB  dieser  Fall  nicht  vorhanden  sein  solle,  solange  der  spanische 
Konig  und  sein  Sohn  am  Leben  seien.  D'Estrades  ist  einver- 
standen,  nur  wenn  die  Spanier  schon  vorher  den  Frieden  brachen, 
solle  Ludwig  eingreifen  diirfen.  Damit  glaubt  der  Gesandte  seinem 
Konig  beim  Erbfall  doch  freie  Hand  gesichert  zu  haben2.  De 
Witt  will  den  Zusatz  durch  einen  andern  wieder  unschadlich 
raachen  und  schlagt  vor,  daB  sich  beide  M&chte  vor  dem  Bruche 
mit  Spanien  iiber  Ursache,  Mittel  und  Wege  des  Krieges  erst 
verstftndigen  sollenV  Aber  das  geht  Ludwig  zu  weit. 

Ganz  und  gar  miflfallen  de  Witt  die  Motive  von  Ludwigs  Ent- 
wurf  mit  ihrer  langen  Darlegung  des  Erbanspruchs.  Holland 
wurde  sich  daran  stoflen,  der  Verzicht  bestehe  offenbar  zu  Recht, 
besser  werde  als  Motivierung  angegeben,  dafl  die  beiden  Machte 
ihre  Freundschaft  herzlicher  gestalten  wollten4.  So  versucht  de 
Witt  noch  einmal  alles  was  nach  Erben  aussehen  kOnnte,  aus  dem 
Entwurf  des  Konigs  herauszubrechen. 

Seitdem  kommen  die  Verhandlungen.ins  Stocken.  D'Estrades 
versucht  sie  zwar  wieder  in  Gang  zu  bringen  und  weist  seinen 
Herrn  auf  das  Devolutionsrecht5  hin,  das  schon  beim  Tode  des 
spanischen  Konigs  in  Anwendung  kommen  konne  und  durch  den 
Vertrag  mit  de  Witt  nicht  beruhrt  wurde. 

Als  de  Witt  von  der  Devolution  erfahrt,  bekampft  er  sie  leb- 
baft  und  preist  urn  so  mehr  das  Kantonieren  an.  Allein  konnten 
die  zehn  Provinzen  nicht  lange  bestehen,  und  da  sie  katholisch 
w&ren,  neigten  sie  ohne  weiteres  von  Holland  ab  uud  Frankreich 
zu;  so  gingen  sie  ganz  allmahlich  in  Frankreich  von  selbst  auf. 
Aber  so  sehr  sich  de  Witt  auch  bemuht,  Holland  bereist,  das 
Gewicht  des  Landes  sich  anhangt,  so  rlihrend  er  auch  mit  seinem 
sonst  drohenden  Sturz  und  Untergang  zu  spielen  versteht,  Lud- 
wig l&fit  sich  auf  kein  Kantonieren  mehr  ein,  er  stiitzt  sich  fortan 
ganz  auf  die  Devolution  und  suspendiert  die  Verhandlungen. 

1  231:  tant  que  le  roi  d'Espagne  ou  le  prince  se  tronvera  en  vie. 

1  234.  *  235.  *  231. 

0  245:  ein  Heimfallsrecht  f  qui  faisait  hdritier  les  filles  du  premier  lit 
&  l'exclasion  des  males  du  second ;  und  II,  79  Anm  :  si  vir  vel  uxor,  quibus 
liberi  supersunt,  moritur,  ad  prolem  unam  vel  plures  per  separationem  thori 
proprietas  feudorum  provenientium  ex  latere  superstitis  devolvitur,  servato .  .  . 
uaufructu  .  .  . 


r^rtrtrtlr-  Original  from 

byV^UUglL  UNIVERSITY  OF  MICHIGAN 


226  Heinrich  Zwingmann 

Die  Vorschl&ge  de  Witts,  Kantonement  und  Teilung  der  Nieder- 
lande,  spielten  schon  frtiher  einmal  eine  Rolle.  1635  boten  die 
Hollander  Richelieu  die  Teilung  an,  aber  Richelieu  entschied  sich 
fur  das  Kantonement. 

Zun&chst  aus  militarischen  Griinden.  Eine  vollige  Unter- 
werfung  des  Landes,  schreibt  er,  die  Vorbedingung  zur  Teilung 
ist,  dauert  zwanzig  Jahr  und  verlangt  viele  und  starke  Garni- 
sonen,  die  bestftndig  wieder  HaB  und  Krieg  erzeugen.  Das  Kan- 
tonieren  dauert  ein  Jahr  und  gestattet,  die  Garnisonen  zu  ver- 
mindern 1. 

Wichtiger  sind  seine  politischen  Grtinde.  Solange  Frankreich 
und  die  Generalstaaten,  ffihrt  er  weiter  aus,  durch  einen  Staat 
von  einander  getrennt  sind,  sind  ihre  Beziehungen  gut*.  Teilt 
man  aber  den  Staat  auf,  so  geraten  sie  leicht  mit  einander  in 
Krieg,  weil  sie  keine  Barriere  zwischen  sich  haben8.  Beim 
Kantonieren  dagegen  bleibt  die  Barriere  bestehen,  die  selbst  das 
grofite  Interesse  daran  hat,  dafi  die  beiden  Nachbarn  in  Frieden 
leben. 

Die  Motive  sind  quellenhaft  Man  fiillt  den  Staat  nicht  im 
Innern  mit  Macht  an,  sondern  schiitzt  ihn  durch  ein  Aufienwerk, 
weil  er  noch  machtfremd  ist. 

Wie  niedrig  steht  das  Barrierenland  im  Vergleich  mit  anderen 
Landern.  Es  ist  kein  Staat  urn  seiner  selbst  willen,  auch  kein 
vollwertiges  Glied  eines  andern,  es  gehort  keinem  und  mufi  zweien 
als  Machtersatz  dienen.  Wie  extensiv  ist  diese  Politik,  wie  ver- 
schwenderisch  geht  sie  mit  europ&ischem  Gebiet  urn4,  wenn  sie  so 
breite  Flachen  zur  Begrenzung  und  Verdeckung  der  eignen  BloBe 
verwendet  Die  Barriere  ist  ein  bestandigesEifersuchtsfeld,  auf  dem 
sich  die  nachbarliche  Furcht  und  Bedrohung  ergehen  und  er- 
schSpfen  kann.  Wie  leicht  entwendbar  mufi  die  Selbstandigkeit 
der  Staaten  sein,  wenn  sie  sich  so  eifersiichtig  gegen  einander 
absperren.    Wie  unbekannt  ist  ihnen  diese  Abschliefiung  von  innen 


*  I,  174. 

2  174:  &  cause  de  la  separation  qui  est  entre  nos  6tats. 

8  174;  n'ayaut  plus  de  barre  entre  .  .  . 

4  vgi.  den  Vertrag  zwischen  RuBland  und  Polen  v.  6.  Mai  1686,  art.  VII; 
weil  man  sich  fiber  ein  Gebiet  zwischen  Dnjepr  und  Tamina  nicht  einigen  kann, 
l&fit  man  es  wild  liegen:  que  ces  pays-la  demeureront  deserts,  incultes  et  sau- 
vages,  comme  ils  sont  maintenant  .  .  .  Koch,  Table  des  trait6s  17  288;  indes 
handelt  es  sich  hier  um  ein  wastes  Gebiet  und  eine  ?orl&ufige  MaBnahme. 


r^rtrtrtlr-  Original  from 

byV^UUglL  UNIVERSITY  OF  MICHIGAN 


Johami  de  Witt  und  Ludwig  XIV.  1663  227 

heraus,  und  wieviel  weniger  sind  sie  schon  auf  Erschaffien  von 
Macht  ans  dem  eignen  Innem  als  vielmehr  auf  Erraffen  von 
Fremdem,  wie  leicht  und  naturlich  auf  Erobern,  sogar  des  Nach- 
barn  und  Freundes,  eingestellt,  wie  wenig  befriedet  sind  sie,  wenn 
ein  standiger  Vermittler  zwiscben  ihnen  sein  mufl,  der,  wie 
Richelieu  sagt,  selbst  das  grofite  Interesse  hat,  daB  die  Nachbarn 
in  Frieden  leben.  Frankreich  und  Holland  waren  gemeinsame 
Gegner  des  Kaiserlich-spanischen  Hauses.  Wie  wenig  einte  doch 
also  diese  Gegnerschaft,  wie  schwach  und  liickenhaft,  wenn  nicht 
fast  unbekannt  und  undenkbar  erscheint  hier  der  Foderalismus 
verwandter  Staaten,  geschweige  denn  der  ganzen  Christenheit, 
und  wie  fest  und  giltig  muB  denn  die  kaiserliche  Ordnung  und 
Bindung  der  Welt  noch  sein! 

So  sieht  die  historische  Wirklichkeit  aus,  die  der  Kantone- 
ments-  und  Barrierenpolitik  zu  Grunde  liegt,  bei  Richelieu  sowohl, 
wie  bei  Ludwig  und  de  Witt. 

Ira  Grunde  nun  gehen  Ludwigs  Absichten  tiefer;  er  will 
weniger  die  Niederlande  kantonieren  als  vielmehr  besitzen.  Das 
war  schon  Mazarins  Plan. 

Fur  Frankreich,  schreibt  er  an  seinen  Bevollm&chtigten  auf 
dem  Westfalischen  KongreB,  bilden  die  Niederlande  ein  unein- 
nehmbares  Bollwerk,  durch  dessen  Eroberung  Paris,  das  Herz 
Frankreichs,  an  die  sicherste  Stelle  des  Landes  geTttckt  wiirde. 
Keine  Macht  konne  dann  Frankreich  angreifen,  vielmehr  mlisse 
jeder  es  ftirchten.  Spanien  sei  dann  auch  weit  genug,  dazu  vom 
Kaiser  vollig  getrennt,  der  bislang  nur  wegen  der  Verbind'ung 
mit  Spanien  zu  ftirchten  war.  Die  Eroberung  des  mittelrheinischen 
Bollwerks  von  ElsaB,  Lothringen,  Bourgogne  und  Luxemburg 
werde  den  letzteh  Grund  zur  Furcht  beseitigen1. 

Mazarin  bringt  also  Macht  schon  im  Staate  an,  wenn  auch 
weniger  im  Innern  als  vielmehr  an  der  Grenze,  und  nicht  eigenes 
Land,  sondern  fremdes  benutzt  er  dazu.  Riicksicht  auf  Holland 
leitet  ihn  nicht,  er  verlaBt  sich  auf  die  eigne  Starke.  Wie  tiber- 
m&ehtig  aber  erscheint  Osterreich-Spanien,  besonders  in  ihrer  Ver- 
bindung,  die  sich  in  der  groBen  kaiserlich-spanischen  Reichsbarriere 
auspragt,  die  von  den  Niederlanden  bis  nach  Oberitalien  reicht. 
Sie  hatte  schon  manche  Bresche  erlitten.  Jetzt  begehrt  Mazarin 
ihr  Hauptstuck,  die  Niederlande,  und  will  es  zu  einem  franzo- 
sischen  Bollwerk  machen.    Damit  wire  die  kaiserliche  Macht  ge- 


1  179. 


r^rtrtrtL-  Original  from 

byVrUUgl^  UNIVERSITY  OF  MICHIGAN 


228  Heinrich  Zwingmann 

brochen,  aber  wie  weit  bleibt  im  Westfalischen  Frieden  die  Wirk- 
lichkeit  hinter  diesera  Ideal  zuriick,  wie  wenig  brockelt  Frank- 
reich  von  der  Reichsbarriere  wirklich  ab,  und  wie  entblofit  bleibt 
darum  das  Herz  Frankreichs  noch  iramer,  und  wie  machtig  das 
kaiserlich-habsburgische  Haus.  Dem  idealen  Annexionsplan 
Mazarins,  den  auch  Ludwig  hegt  und  de  Witt  furchtet,  liegt 
ohne  Zweifel  ein  gesteigertes  Machtgefiihl  des  eignen  Staates  und 
ein  gehobenes  BewuBtsein  von  Freiheit  und  Gleichheit  gegenttber 
dera  Reichsabsolutismus  zu  Grunde,  aber  die  historische  Wirk- 
lichkeit  bleibt  doch  tatsachlich  noch  ziemlich  so,  wie  wir  sie  bei 
dem  niichternen  Richelieu  vor  uns  liegen  sahen. 

De  Witt  und  Ludwig  behandeln  nun  das  Kantonement  ijnd 
Erobern  der  Niederlande  gewissermafien  nur  als  Kulisse,  hinter 
der  Ludwig  sein  Erbrecht  einschmuggeln  und  de  Witt  es  ver- 
nichten  will.  Gerade  urn  das  Erbprinzip  drehen  sich  im  letzten 
und  tiefsten  Grunde  die  Verhandlungen;  wir  mttssen  es  daher 
naher  in  Augenschein  nehmen. 

Auf  dem  Miiusterschen  Friedenkongresse  seufzen  die  spanischen 
Bevollmachtigten:  wenn  sich  ein  M&dchen  seinen  Mann  suchen 
diirfte,  konnten  sie  schon  einen  guten  Frieden svorschlag  machen1. 
Das  zttndet  bei  Mazarin.  Wenn  die  Infantin,  schreibt  er  an  seinen 
Gesandten  in  Munster,  mit  dem  Konig  vermahlt  ist,  kommen  wir 
wahrscheinlich  schon  bald  zur  Nachfolge  in  Spanien2.  Doch  die 
Infantin  ist  noch  sehr  jung,  darum  verhartet  der  Kardinal  noch 
sein  Herz,  und  der  Krieg  mit  Spanien  geht  weiter,  trotz  des 
Friedens  mit  dem  Kaiser.  Acht  Jahr  spater  schickt  der  treue 
Kardinal  seinen  Schuler  Lionne  nach  Madrid.  Der  besucht  den 
ersten  Minister,  Don  Loys  de  Haro,  und  sieht  das  Bild  der  In- 
fantin an  der  Wand*.  Geistesgegenwfirtig  und  begeistert  ruft 
er  aus :  Frankreich  werde  alle  Eroberungen  herausgeben  und  die 
Friedensbedingungen,  die  Spanien  aufsetze,  blindlings  unterschreiben, 
wenn  sein  Konig  das  Original  des  Bildes  bekomme4.  Der  spa- 
nische  Hof  iiberlegt  und  schlagt  ab,  mit  Rucksicht  auf  Wien5, 
und  der  Krieg  geht  wieder  weiter. 


1  Cheruel,  Histoire  de  la  France  pendant  la  minority  de  Lonis  XIV,  I  295 ; 
Legrelle,  La  diplomatic  fran^aise  I,  7, 

•  Mignetl  33/4;  Legrelle  I  10. 

•  Valfrey,  Hughes  de  Lionne  II  67;  LegreUe  I  10. 
4  Mignet  I  35;  Ranke,  FrunzOsische  Gesch.  Ill  135. 
6  Mignet  I  35;  LegreUe  I  10. 


f~  Original  from 

byV^UUglL  UNIVERSITY  OF  MICHIGAN 


Johann  de  Witt  und  Ludwig  XIV.  1663  229 

Mazarin  wirbt  nun  zum  Schein  in  Savoyen,  lafit  aber  in  Madrid 
alles  wissen.  Schon  wollen  sich  die  zukiinftigen  Gatten  und  die 
beiden  Hofe  in  Lyon  zum  ersten  Mai  begegnen.  Nun  wird  der 
spanische  Hof  besorgt  und  schickt  einen  Unterhandler  nach  Lyon. 
Am  Nachmittag  trifft  der  Turiner  Hof  ein,  der  Herzog,  die  Her- 
zogin  und  die  erwahlte  Tochter.  Ludwig  macht  ihr  den  Hof,  die 
Hoflinge  begrtiBen  sie  schon  als  Konigin.  Am  Abend  kommt 
auch  der  spanische  Gesandte  an;  am  andern  Morgen  konferiert 
er.  mit  Mazarin.  Darauf  geht  der  Kardinal  zur  Herzogin  und  er- 
offnet  ihr  kurz,  dafi  Ludwig  die  Infantin  heimfiihren  werde.  Die 
Frauen  weinen,  der  savoy ische  Hof  geht  wieder  nach  Turin  zu- 
riick  und  der  franzosische  nach  Paris;  der  spanische  Unterhand- 
ler begleitet  ihn,  und  ein  Praliminarfrieden  wird  entworfen,  in 
dem  die  Heirat  des  Konigs  und  der  Infantin  der  Hauptpunkt  ist. 

So  stellen  auch  die  Praliminarien  selhst  den  Sachverhalt  dar. 
In  Minister,  sagen  sie,  und  seitdem  haufiger  habe  der  franzo- 
sische Konig  erklart,  er  werde  seine  Eroberungen  nicht  heraus- 
geben,  solange  seine  Anspriiche  auf  die  Lander,  die  Spanien 
innehalte,  nicbt  anerkannt  wiirden.  In  Lyon  habe  er  anders  ge- 
sprochen  aus  Liebe  zum  Frieden:  er  wolle  einen  guten  Teil  seiner 
Eroberungen  herausgeben  und  die  Regelung  vieler  schwieriger 
Fragen  erleichtern,  wenn  die  Heirat,  die  er  immer  wiinschte,  zur 
Basis  des  Friedens  genommen  wiirde.  Als  dann  aus  Spanien  die 
gewunschte  Antwort  eingetroffen  sei,  erklarte  er,  dafi  er  den 
spanischen  Konig  urn  die  Hand  seiner  Sltesten  Tochter  bitten 
wolle,  und  der  Unterhandler  erklarte,  dafi  die  Werbung  seinem  Konig 
genehm  sei1. 

Urn  das  Konigskind  also  ewig  Friede  und  Freundschaft.  Wie 
ganz  lehnsrechtlich  ist  doch  noch  Personliches  und  Dingliches  in 
einander  verknupft.  Wie  der  Bauer  an  der  Scholle,  so  haftet  der 
Konig  oder  die  Erbtochter  an  den  Lehen  und  Landern.  Wie 
sinnfallig  ist  die  Summe  der  staatlichen  Dinge  in  eine  einzige 
Person,  in  ein  mittelalterliches  konkretes  Symbol  zusaramengefafit. 
Urn  den  Preis  des  Symbols  wiirde  Frankreich  alle  eroberten 
Macliterweiterungen  preisgeben  und  den  ganzen,  grofien  euro- 
paischen  Gegensatz  widerrufen.    Die  Nachfolge  in  der  spanischen 

1  Mignet  39;  ahnlich  Lionne  an  die  K6nigin  1656:  j'ai  exfecutd  les  ordres 
que  son  Eminence  m'avait  donnas,  de  presser  le  mariage  de  l'infante  avec  le 
roi,  &  quelques  conditions  que  ce  put.  §tre,  qnand  m§me  il  faudrait  pour  cela 
sacrifier  tontes  nos  conqnetes  sans  retenir  une  seule  place,  Hig.  36. 


r^rtrtrtL-  Original  from 

byVrUUgl^  UNIVERSITY  OF  MICHIGAN 


230  Heinrich  Zwingmann 

Herrschaft,  das  Eintreten  in  die  spanische  Familie  erscheint  selbst 
dem  eingeschworensten  Gegner,  Frankreich,  verlockender  und  besser 
als  seine  noch  immer  widerrufliche  Opposition  gegen  das  Kaiser- 
lich-habsburgische  Haus. 

Aber  die  Wirklichkeit  bleibt  weit  hinter  dem  Ideal  zuriick. 
Im  August  1659  kommen  der  spanische  und  franzosische  Minister, 
Haro  und  Mazarin,  und  ihre  Sekretare,  Caloma  und  Lionne,  auf 
der  Fasaneninsel  in  der  Bidassoa  zusammen.  Die  Minister  be- 
raten  den  Friedensvertrag,  die  Sekretare  den  Heiratsvertrag. 
November  werden  beide  unterzeichnet.  Was  hatte  der  Ehever- 
trag  aus  der  Erbtochter  gemacht? 

Die  Heirat,  heifit  es  in  den  Motiven,  hat  den  Zweck,  Liebe 
und  Freundschaft  der  beiden  Konige  und  den  Frieden  der  ganzen 
Christenheit  ewig  und  unverbriichlicb  zu  machen1.  So  wieder- 
bolen  es  die  Brief e  und  Gluckwunsche  aus  Spanien  und  Frank- 
reich2. Sie  ist  das  Mittel,  unter  dem  Beistand  Gottes  den 
christlichen  Glauben  zu  mehren  und  zu  verbreiten  und  die  Konig- 
reiche,  Vasallen  und  Untertanen  zu  Wohlfahrt  und  Segen  zu 
ftthren*. 

Die  Nachfolge  Ludwigs  in  dem  spanischen  Erbe  wiirde  also 
die  ganze  Christenheit  begliicken.  Die  gute  alte  Zeit,  in  der  es 
noch  keine  partikularen  Staaten  und  Kriege  gab,  wo  noch  der 
christliche  Glaube  gemehrt  wurde,  die  gliickliche  Zeit  etwa  der 
ersten  Kreuzzuge  wiirde  wiederkehren. 

,  Es  gibt  gerechte  und  legitime  Griinde,  besagen  die  Motive 
weiter,  dafl  die  Heirat  als  passend  und  nicht  ungleich  erscheint4. 
Audi  sind  die  beiden  Kronen  so  grofl  und  machtig,  dafi  sie  nicht 
zu  einer  einzigen  vereinigt  werden  kQnnen6. 


1  Hig.  49:  esperando  que  la  union  que  ha  de  estrechar  este  nuevo  vinculo 
hara  .  .  .  perpetua  y  permanente  la  paz  y  quietud  de  nostros  reynos  concurri- 
endo  en  ella  la  vendicion  de  la  poderosa  mano  de  Dios. 

•  49. 

3  54:  manage,  par  le  moyen  duquel  et  moyennant  la  faveur  et  grace  de 
Dieu,  chacun  en  pent  espdrer  de  trts  heureux  succes,  au  grand  bien  et  augmen- 
tation de  la  Foi  et  Religion  Chrestienne,  au  bien  et  b£n6fice  commun  des 
Royaumes,  Sujets  .  .  . 

4  54:  en  contemplation  ...  des  justes  et  legitimes  causes,  qui  montrent 
et  persuadent  16galit6  et  convenance  du  dit  mariage  .  .  . 

5  54:  pour  ce  qui  touche  et  importe  au  bien  de  la  chose  publique  et  con- 
servation des  dites  couronnes  qu'fetant  si  grandes  et  puissants  eUes  ne  puissent 
etre  r£unies  en  une  seule  et  que  d6s-&-pr£sent  on  previenne  les  occasions  dune 
pareille  jonction  .  .  .;  und  l^galite  qui  se  doit  conserver  ... 


r^rtrtrtL-  Original  from 

byV^UUglL  UNIVERSITY  OF  MICHIGAN 


Johann  de  Witt  and  LuJwig  XIV.  1663  231 

• 

Gleichheit  und  Selbsterhaltung  der  beiden  Staaten  erscheint 
hier  als  eine  verniinftige  und  legitime  Forderung.  Betrachtete 
man  vorher  die  Heirat  von  dem  Standpunkt  der  idealen  Moglich- 
keit,  so  hier  unter  dem  Gesichtspunkt  der  vernunftm&fiigen  Not- 
wendigkeit,  Beides  zasammen  ergibt  die  Wirklichkeit.  Die 
Sukzession  Frankreichs  in  Spanien  ware  eine  ideale  Auskunft 
und  Reform  der  Welt;  aber  die  Selbsterhaltung  beider  Lander 
ist  legitim  und  notwendig.  Fiir  die  Wirklichkeit  ergibt  sich  da- 
raus,  dafi  die  Erbtochter  auf  die  Erbschaft  verzichten  muB1. 
Sie  erhalt  eine  gute  Mitgift2,  die  miindelsicher  anzulegen  und 
bei  Scheidung  zuriickzuzahlen  ist8.  In  zwei  feierlichen  Verzicht- 
leistungen  wird  sie  erklaren,  dafi  sie  nicht  mehr  fordern  kann 
und  will4.  Dann  wird  alles  aufgez&hlt,  auf  was  sie  verzichtet. 
Man  erkennt  daraus,  wie  das  ganze  Reich  noch  eine  Summe  von 
Lehnstiicken  ist.  Den  Verzicht  wird  die  Infantin  zur  Garantie 
mit  Unterschrift  und  Eid  bekraftigen  und  bestatigen,  vor  der 
Hochzeit  fiir  sich  allein,  nachher  noch  einmal  zusammen  mit  ihrem 
Gemahl  \ 

Wenn  die  Heirat  erst  ausdriicklich  als  moglich  hingestellt 
werden  muB,  wie  ungewohnlich  mufi  sie  dann  wohl  sein.  Wenn 
die  Selbsterhaltung  Frankreichs  ausdriicklich  als  notwendig  aus- 
gegeben  werden  muB,  wie  widerruflich  mag  sie  dann  im 
Grunde  doch  sein.  Der  Verzicht  auf  das  Erben  bei  der  Heirat 
ergibt  sich  daraus  wie  von  selbst;  Die  Hoheit  Spaniens,  die  Wider- 
ruflichkeit  Frankreichs  und  die  Synthese  von  beiden,  die  Verbin- 
dung  mit  der  erblosen  Infantin,  wie  nahe  stehen  sich  diese  Dinge. 
Das  eine  folgt  aus  dem  andern ;  man  kann  das,  was  wirklich  sein 
soil,  nicht  sehen,  ohne  dafi  sich  auch  das,  was  notwendig  und 
mOglich  ist,  einstellt.  Daher  die  barocke  Darstellungsweise.  Je 
nfther  sich  das  Ideale,  Notwendige  und  Wirkliche  stehen,  urn  so 
n&her  und  widerspruchsloser  stehen  auch  Verzicht  und  Ungiltig- 
keit  des  Verzichts  bei  einander,  urn  so  lieber  wiirde  Frankreich 
noch  auf  sich  selbst  verzichten  und  in  die  spanische  Herrschaft 


1  54:  doncqnes  L.  M.  accordent  .  .  .  que  la  S&r&rissime  Infante  .... 
et  les  enfants  procreez  d'elle  ne  puissent  succeder  #  .  •  Besonders  not  tut  eine 
Stilgeschichte;  der  Schlufl  vom  Ausdruck  und  von  der  Form  auf  die  zugrunde- 
liegenden  Voraussetzungen  ^flrde  ungeahnte  Einblicke  in  die  Geschichte  des 
menschlichen  Geistes  geben. 

1  art  2;  Mig.  52  ff.;  Legrelle  I  419  f. 

3  art  3.  4  art  4.  5  art  5. 


by  Google 


Original  from 
UNIVERSITY  OF  MICHIGAN 


232  Heinrich  Zwingmann 

und  Familie  eintreten.  Wenn  der  Verzicht  so  vielerlei  Bekr&f- 
tigungen  und  Bestfttigungen,  so  vielerlei  feierlicher  und  ausdruck- 
licher  Garantien  bedarf,  wie  erstrebenswert  erscheint  nach  diesem 
ganzen  barocken  Verfahren  die  vollgiiltige  Verbindung  Frank- 
reichs  mit  Spanien.  Das  Konigskind,  die  begehrte,  gefurchtete 
und  abgewiesene  Heimfiihrung  der  Infantin  als  Reformprinzip  der 
Welt,  als  eine  letzte  Formel  einer  ganzen  Zeit  —  wie  lehnsrecht- 
lich  sind  da  noch  die  Dinge  der  Christenheit  geordnet  und  in 
einer  einzelnen  privilegierten  Person  zusammengefafit.  Wie  un- 
teilbar  und  personlich,  hoch,  alleingultig,  begehrenswert  und  un- 
erreichbar  erscheint  da  dieses  grofie  politische  Prinzip,  das  Spanien 
innewohnt,  wie  schwach  und  verkehrt  dagegen  ein  partikulari- 
stischer  Staat  wie  Frankreich. 

Wir  wollen  das  Erbprinzip  noch  an  einem  andern  Beispiel  ver- 
deutlichen. 

Schon  bald  nach  der  Hochzeit  stellt  sich  der  alte  Gegensatz 
zu  Spanien  wieder  ein.  Herbst  1661  laufen  sich  ein  oster- 
reichischer  Erzherzog  und  franzosischer  Prinz  als  Bewerber 
um  den  polnischen  Thron  den  Rang  ab,  wobei  Spanien  es 
mit  Osterreich  halt.  Ludwig  beklagt  sich  daruber  in  Madrid, 
Er  habe  gedacht,  dafi  er  mit  Spanien  und  dem  Kaiser  seit*  der 
Heirat  befreundet  sei1,  darum  tue  es  ihm  leid,  sie  nun  wieder 
auf  dem  alten  Wege  der  Eifersucht  gegen  ihn  anzutreffen;  er 
miisse  deshalb  mit  seiner  Freundschaft  zuriickhalten2.  Die  Zu- 
riickhaltung  fiihrt  im  gleichen  Herbst  noch  zum  offenen  Bruch;  um 
den  Vorrang  der  franzosischen  Gesandten  vor  den  spanischen  war 
es  vor  dem  Tower  in  London  zu  einem  blutigen  Zusamraenstufi 
gekommen;  ein  langer  Ehrenhandel  folgt,  in  dem  Spanien  nach- 
gibt8. 

Einen  andern  Schlag  bekommt  Spanien  durch  die  Heirat  des 
englischen  Konigs.  Spanien  hatte  Karl  II  eine  deutsche  oder 
italienische  Prinzessin  mit  spanischer  Mitgift  angeboten4,  Frank- 
reich  betreibt  indes  die  Verbindung  mit  Portugal,  das  noch  im 
Kriege  mit  Spanien  steht,  und  dringt  durch.  Frankreich  selbst 
hatte   best&ndig  Truppen  und   Geld   nach   Portugal    geschickt5, 


1  Legrelle  I  33/4.  *  Legrelle  38. 

9  Mignet  I  86;   0.  Clopp,  Der  Fall  des  Hauses  Stuart  I  56  ff;    Ranke, 
Franz.  Gesch.  Ill  210;  LegreUe  I  38  und  56. 
4  Mig.  I  314;  Legr.  I  46;  Clopp  56. 
6  Mig.  1  87. 


r^rtrtrtL-  Original  from 

byV^UUglL  UNIVERSITY  OF  MICHIGAN 

l 


Johami  de  Witt  und  Ludwig  XIV.  1663  233 

jetzt  hat  es  auch  England  wieder  tiefer  in  Gegensatz  zn  Spa- 
nien  gesetzt  Im  August  hatte  es  auch  Holland  mit  Portugal 
wieder  vers&hnt1.  Damit  ist  nun  der  Ring  urn  Spanien  wieder 
geschlossen.  Frankreich  ist  allenthalben  der  ftthrende  Gegner 
wie  friiber. 

Aus  dieser  Stellung  suchen  es  nun  die  spanischen  Minister 
herauszulocken,  ihr  KSder  dabei  ist  der  Wiederruf  des  Erbver- 
zichts.  Ludwig  ist  gerade  im  Begriff,  mit  Holland  ein  Biindnis 
zu  sehlieBen,  zu  dem  auch  England  eingeladen  werden  soil,  da 
wirft  der  spanische  Minister  die  Angel,  aus. 

Er  schlftgt  vor,  England  auszuschliefien  und  dafur  die  Nieder- 
lande  zu  nehmen-  Damit  hatte  er  dem  Biindnis  sofort  die  anti- 
spanische  Spitze  abgebrochen.  Ludwig  bedenkt  sich;  einmal 
verstimme  es  England,  wenn  er  mit  dessen  Eeinde  ein  Biindnis 
eingehe;  dann  aber,  was  noch  wichtiger  sei,  r&ume  er  dadurch 
den  Generalstaaten  eine  Art  Schutzrecht  fiber  die  Niederlande  ein 
und  gef&hrde  dadurch  sein  Erbrecht.  Er  lfiBt  darum  den  spa- 
nischen Vorschlag  durch  seinen  Mjdrider  Gesandten  de  la  Feuii- 
lade  ablehnen2. 

Die  Verhandlungen  ziehen  sich  jedoch  weiter.  Der  spanische 
Minister  Haro  stirbt,  sein  Nachfolger,  der  Herzog  von  Medina, 
und  seine  Sekret&re  nehmen  den  Plan  um  so  eifriger  auf  und 
mehr  hinterh&ltig  als  offen  deuten  sie  dabei  auf  den  Widerruf 
des  Erbverzichts  hin.  Aber  Ludwig  lafit  sich  nichts  vorspiegeln 
und  fordert,  dafi  der  Verzicht  durch  einen  authentischen  AM  un- 
giltig  gemacht  wird. 

Statt  darauf  einzugehen,  entrollt  Medina  ein  anderes  ver- 
ffthrerisches  Bild.  Er  schlagt  seinerseits  Frankreich  ein  Biindnis 
gegen  England  vor8  und  stellt  dabei  die  Aufteilung  Portugals 
in  Aussicht.  Eines  Tages,  so  sucht  er  Ludwig  sein  Interesse 
klarzumachen,  komme  Frankreich  sicher  einmal  in  die  Lage,  seine 
Erbschaft  antreten  zu  miissen;  dann  sei  es  doch  seine  erste 
Pflicht,  Portugal  wieder  zum  Gehorsam  zuriickzufiihren  und  die 
neidischen  Nachbarn  zu  demiitigen4. 

So  geht  Medina  von  der  Nichtigkeit  des  Verzichts  als  wie  von 
ganz  Selbstverstandlichem  aus.  Freilich  spricht  er  nur  als  cavallero 


*  Legr.  46y7.  *  Mig.  97;  Clopp  69  ff;  Legr.  47. 

•  Mig.  99:  un  acte  authentique  da  roi  .  .  .  confirm^  et  autoris6  par  les 
EtatB  du  royaume. 

«  Mig.  98. 

Hfctor.  Vierteljahrschrift.  1919.  2.  16 


r^rtrtrtL-  Original  from 

byV^UUglL  UNIVERSITY  OF  MICHIGAN 


234  Heinrich  Z  wing  maim 

particular1.  Ludwig  wiirde  dem  verlockenden  Bilde  gern  folgen, 
aber  ehe  er  „weifl  iu  schwarz  verwandeln'k  *  konne,  fordert  er, 
wenn  keiuen  feierlichen  Widerruf,  so  doch  eine  scbriftlich  nieder- 
zulegende  Erklarung  des  spanischen  KSnigs,  darch  die  er  beim 
Tode  des  kranken  Thronfolgers  als  Erbe  eingesetzt  werde*.  Eng- 
land gegenuber  wolle  er  sich  dann  mit  einem  „Fortschritt  seiner 
Erbschaft"4  rechtfertigen;  daher  miisse  er  zum  Beleg  sctfort  ein 
paar  flandrische  Grenzstiicke  erhalten.  Wenn  der  spaniscbe 
Konig  nicht  darauf  eingehen  wollef  urn  damit  den  Verzicht  nicbt 
zu  widerrufen,  solle  er  frankreich  einige  Stiicke  mehr  geben5. 
Wire  dies  Mehr  nicht  geradezu  ein  Unterpfand  der  Erbberech- 
tigung  gewesen? 

Medina  weicht  den  Forderungen  wieder  aus  und  zeigt  Lud- 
wig nun  ein  noch  pr&chtigeres  Bild.  Diesmal  schlagt  er  sogar 
die  Aufteilung  Englands  vur.  Ludwig  will  wirklirh  dem  Biind- 
nis  beitreten,  aber  nur  Spanien  helfen,  ohne  init  England  Streit 
zu  bekommen,  viel  weniger  noch  will  er  es  aufteilen;  sondern 
ariderswo  eine  Eroberung  macl^en;  er  denkt  an  Portugal,  gegen 
das  sich  das  Bundnis  zun&chst  richten  wiirde;  aber  auch  das  sei 
weder  fiir  Spanien  noch  fttr  Frankreich  ein  Vorteil ;  darum  mdchte 
er  sich  an  ein  anderes  Land  halten6,  das  sind  die  Niederlande; 
wenn  dann  der  spanischc  K5nig  auch  noch  den  Verzicht  fiir  un- 
giltig  erkl&re,  will  Ludwig  aus  dem  blofien  Bundnis  eine  voile  Inte- 
resseugemeinschaft  machen 7. 

Damit  diesmal  kein  Ausweichen  mehr  mSglich  ist,  verlangt 
Ludwig,  dafi  der  spanische  Kdnig  jetzt  selbst  die  Entscheidung 
trifft.  Die  Sacbe  kommt  wirklich  vor  KOnig  Philipp,  der  verweist 
sie  an  seinen  Staatsrat.  Monate  vergehen.  Endlich  kommt  die 
Antwort:  der  Verzicht  wird  nicht  wiederrufen.  Weil  die  Ver- 
bindung  mit  Frankreich  die  Einheit  mit  dem  Kaiser  unmoglich 
mache8. 

Den  Verzicht  halt  Philipp  aufreoht,  um  so  mehr  empfiehlt  er 
die  Allianz.  Darum  allein  hat  Ludwig  keinen  Getallen  und  sus- 
pendiert  die  Verhandlungen. 

So  hatte  Ludwig  um  das  Erbrecht  beinahe  sein  ganzes  poli- 
tisches  System  preisgegeben.    Er  hatte  alle  seine  Mitkampfer  gegen 

1  Legr.  48.  •  Mig.  91  u.  104. 

8  Mig.  108;  Legr.  50. 

4  avancement  dhoirie,  Mig.  109;  Legr.  51. 

•  Mig;  112.  •  Mig.  114.  '  Mig.  116.  •  Mig.  146. 


byV^UUglL  UNIVERSITY  OF  MICHIGAN 


Johann  de  Witt  und  Ludwig  XIV.  1663  235 

Spanien  im  Stich  gelassen,  wenn  er  die  spanischen  Aufgaben  und 
Lander  h&tte  ubernehmen  konnen.  Wenn  Frankreich  aus  der  oppo- 
sitionellen  Koalition  so  leicbt  und  freudig  heraustritt  in  die  spa- 
niscbe  Stellnng,  wenn  die  spanischen  Minister  damit  so  gleiflend  und 
doch  nur  zum  Schein  hantieren,  wie  innerlich  ungefestigt  ist  dann 
der  gesamte  europaische  Wiederspruch  gegen  die  einzigartige, 
exklusive  Autoritat  Spaniens,  fur  das  die  Einheit  mit  dem  hoch- 
sten  universalen  Prinzip  der  Welt,  dem  Kaiser,  um  vom  Papste 
hier  abzuseben,  oberster  Grundsatz  ist.  Die  vergeblichen  Wiinsche 
Frankreichs  nach  der  Verbindung  mit  der  obersten  Stelle  lassen 
mit  unverfalschbarer  Quellenbaftigkeit  erkennen,  wie  absolutistisch 
man  noch  allgemein  die  Ordnung  der  Christenheit  denkt,  wie 
|  wirklich  die  Welt   noch  von   der  obersten   Lehnschildspitze   aus 

[  seine  lebendigen  historischen  Antriebe  empfangt. 

Somit  liegt  dem  Kantonement,  Erobern  und  Teilen  und  der 
Erbabsicht  gleichmaBig  eine  ziemliche  Unfertigkeit  der  Einzel- 
staaten  und  eine  auftallend  starke,  alleingiltige  kaiserlich-habs- 
burgische  Autoritat  als  Voraussetzung  und  eigentliche  historische 
Wirklichkeit  zugrunde.  Die  Verhandlungen  de  Witts  mit  Ludwig, 
1663,  sind  nur  ein  einzelner  kleiner  Vorgang  aus  vielen  ahnlichen. 
Die  ganze  Periode  vom  Pyrenaischen  bis  zum  Rastatter  Frieden 
dreht  sich  um  das  Ideal  Frankreichs,  diese  Furcht  der  Partiku- 
laren  und  Verschmahung  Spaniens.  Es  liegt  ihr  somit  die  nam- 
liche  historische  Wirklichkeit  zugrunde. 

Die  moderne  Geschichtsschreibung l  iibersieht  dieses  eigent- 
liche grofle  Massiv  der  kaiserlich- spanischen  Weltgewalt,  in  dem 


1  Die  deutsche  raehr  als  die  franzflsische  uiid  spanische;  vgl.  Valfrey? 
Matins  de  Novoa  (Hist.de  Felipe  111)  Coleccion  de  doc,  ineditos  Bd,  60,  61; 
64,  6ft;  Di»go  de  Luna  y  Mora,  Relacion  de  la  campafia  del  a.  1635  (Col.  d. 
doc.  ined.  Bd.  75);  Mascarefias  Sueesos  de  Flandeseu  1635  in  Coleccion  de  libros 
espafioles  raros  14)  etc.,  vgl.  H abler,  Neuere  Arbeiten  zur  Geschichte  Spaniens 
im  17.  Jhdt.,  Uistor.  Zeitschrift,  Bd.  60,  1888;  Hablers  Standpuukt:  „Tatsfichlich 
nahm  am  Anfang  des  17.  Jbdts.  und  noch  bis  fiber  die  Mitte  desselben  hinaus 
die  habsburgische  Hausinacbt  die  erste  Stelle  in  Europa  ein,  and  deren  repr&aen- 
tativer  Teil  war  die  spanische  Monarchic*  (Hist.  Z.  60,  p.  56.)  H.  tadelt  die 
Geschichtssihreibung,  die  Spanien  unter  den  drei  letzten  Habsburgern  als  ein 
„dem  Untergang  zuwankendes  Staatswesen"  ansprechen.  Diese  irrige  Ansicbt 
ist  dadurch  hervor^erufeu,  wdaB  man  die  Suprematie  Frankreichs,  wie  sie  durch 
Ludwig  XIV.  begrttndet  worden  ist,  schon  auf  frtihere  Zeiten  iibertragen  hat/ 
(ibid.)  Wie  wir  sehen,  konnen  wir  such  fiir  das  Zeitalter  Ludwigs  noch  keine 
franzosische  Suprematie  anerkennen. 

16*    * 


r^rtrtrtlr-  Original  from 

byV^UUglL  UNIVERSITY  OF  MICHIGAN 


236       Heinrich  Zwingmann:  Johann  de  Witt  mid  Ludwig  XIV.  1663 

alle  Erscheinungen  dieser  Zeit  ihren  Ursprung  und  ihre  Einheit 
haben.  Sie  stellt  darum  Frankreich  in  den  Mittelpunkt,  nicht  wie 
es  sich  zum  eigengewaltigen  Machtstaat  mehr  und  mehr  ausbildet 
und  die  europ&ische  foderalistische  Freiheit  weiter  fordert,  son- 
dern  wie  es  die  universelle  Gewalt  tiber  Europa  handhabt.  Sie 
geht  nicht  auf  die  wahrhafte  Natur  der  Einzelstaaten  zuriick, 
iibersieht  den  eigentlichen  wirklichen  Untergrund  der  Dinge,  sie 
ist  nicht  kritisch  genug,  und  schiebt  der  Zeit  eine  allzu  moderne 
Wirklichkeit  unter,  sie  ist  zu  dogmatisch.  Kein  Zweifel,  dafl  die 
Geschichte  dieser  Zeit  und  noch  viel  mehr  der  frilheren,  unbefangen 
Kaiserlichen  Zeitalter  umgeschrieben  werden  mufl. 


r^rtrtrtlr-  Original  from 

by  V_^UUgLi  UNIVERSITY  OF  MICHIGAN 


237 


Kleine  Mitteilungen. 

BQchersaniraluog  und  BBcherse henkangen  Karls  des  Grofien. 

Die  neueste  ausfuhrliche  Behandlung  der  Bibliothek  und  Bucherliebe 
Karls  des  Grofien  findet  man  von  H.  Leclercq  im  Dictionnaire  d'arch6o- 
logie  chr&ienne  et  de  liturgie.  Fasc.  XXV  (Paris  1911),  col.  698—703. 
Gerade  weil  sie  in  einem  lesenswerten  Artikel  „  Charlemagne"'  steht,  muB 
einmal  deutlich  gesagt  werden,  dafi  die  Ausfuhrungen  uber  die  Bibliothek 
einer  scbarfen  Kritik  nicht  standhalten. 

Al8  Literatur  flber  die  Bibliothek  nennt  er  im  Anfang  drei  Mono- 
graphien  von  Koeler,  Stoy  und  Wackerbarth  sowie  Traubes  Text- 
geschichte  der  Regula  S.  Benedicti1.  Wackerbarths  offenbar  un- 
bedeutende*  Abhandlung  kenne  ich  nicht  und  bezweifele,  dafi  L.  sie 
gesehen  hat.  Ausgiebig  hat  er  offenbar  nur  eine  Arbeit  benutzt,  die 
er  unter  Stoys  Namen  zitiert.  Diese  ist  identisch  mit  der  Commentatio 
de  bibliotheca  Caroli  M.  etc.  quam  in  disputatione  inaugurali  iussu  am- 
plissimae  facultatis  philosophicae  habenda  sub  praesidio  dn.  Jo.  Davidis 
Koeleri  etc.  pro  legitime  obtinendis  honoribus  in  philosophia  summis  publice 
proponit  Fridericus  Paulus  Stoy  Hersbrucco-Noricus  D.  XXVII,  JuniL 
A.C.  MDCCXXVII.  H.L.  Q.  C.  Altdorfii  Literis  Magni  Danielis  Meyeri. 
52  S.  4°.  Der  Verfasser  ist  nicht  Stoy,  sondern  sein  Lehrer,  der  tiichtige 
Altdorfer  Professor  und  Bibliothekar8  Joh.  David  Koeler  (1684— 1755). 
Nicht  dafi  er  Stoy  die  Ehre  der  Abhandlung  zuerkennt,  ist  zu  rttgen, 
sondern  dafi  Leclercq  von  einer  Commentatio  sowohl  Koelers  wie  Stoys 
redet.     Diesen  Fehler  hat  er  wohl  aus  U.  Chevaliers  Bio -Bibliographic 


1  Zuerst  Mtlnehen  1898  erschienen;  ich  zitiere  nach  der  2.  von  H.  Plenkers 
besorgten  Ausgabe,  Kiinchen  1910. 

•  Joh.  Ghr.  F.  Baehr,  De  literanim  studiis  *  Carolo  M.  revocatis  ac  schola 
Paiatina  instaurata,  Heidelberg  1855,  p.  32:  ,9Koelerum  potissimum  sequitur 
auctor  libelli  qui  inscribitur  Kaiser  Karls  des  Grofien  Bttchersammlung,  ein 
Bruchsttick  aus  Graf  Wackerbarths  Schilderung  der  teutschen  Kaiser  etc. 
Dresden  1837.   4.  Novi  quidquam  vix  profert" 

1  VgL  G.  A.  Will,  Nttrnberg.    Gelehrtenlexicon  II,  310. 


r^rtrtrtlr-  Original  from 

byV^UUglL  UNIVERSITY  OF  MICHIGAN 


238  Paul  Lehroann 

I,  862  n.  866  Qbernommen.    Selir  viel  &rgerlicher  ist,  dafi  L   sich  ganz 
ohne  Scheu  mit  den  Federa  Koelers  geschmuckt  hat. 

Schon  der  Anfang  zeigt  auff&Uige  tJbereinstimnmngen,  L.  beginnt 
seinen  Abschnitt  wie  K.  das  II.  Kapitel  init  dem  Satze,  dafi  Earl  d.  Gr. 
fflr  die  Wiederbelebung  von  Wissenschaft  und  Knnst  im  Frankenreiche 
Bibliotheken  fur  notig  hielt,  diese  aber  fehlten.  Beide  Autoren  zitieren 
den  Brief,  in  dem  Alchvine  dariiber  klagte  nnd  den  Konig  bat,  Schiiler 
nach  England  schicken  zu  diirfen,  urn  Biicher  ans  York  nach  Tours  zu 
holen.  Hfttte  L.  den  Alchvineschen  Briefwechsel  selbst  durchgesehen, 
wfirde  er  kaum  die  Stellen  tibergangen  haben,  wo  der  Angelsachse  der 
Gnndrada  r&t,  die  Schriften  „De  immortal  jtate  animae  et  eius  origine" 
Augustins  in  armario  imperiali  zu  suchen r,  und  wo  er  Angilbert  gegen- 
ttber,  hSchstwahrscheinlich  die  Hofbibliothek  meinend,  sagt*:  saectdaris 
litteraturae  libri  et  ecclesiasticae  soliditaiis  sapientia,  sicut  iustum  est}  apud 
vos  inveniuntur,  in  quibus  ad  omnia  qnae  quaeruntur,  verae  inveniri 
possunt  responsiones.  An*  obige  Bitte  Alchvines  schliefien  K.  und  L. 
den  Satz  aus  einem  Kapitulare  Karls8:  Pueros  vestros  non  sinite  eos 
vel  legendo  vel  scribendo  corrumpere,  et  si  opus  est  evangelium  et  psal- 
terium  et  missale  scribere,  perfectae  aetatis  homines  scribant  cum  omni 
diligentia.  Beide  notieren  dann  aus.Einharts  Vita  Karoli  Magni:  Librorum 
magnam  in  bibliotheca  sua  copiam  congregavit  Dafi  diese  Ubereinstimmung 
nicbt  auf  der  selbst&ndigen  Benutzung  des  Einhartschen  Kap.  33,  sondern 
auf  Abschreiben  des  einen  vom  anderen  beruht,  schliefie  ich  daraus,  dafi 
L.  die8elbe  Anderung  fur  den  uberlieferten  Wortlaut:  De  libris,  quorum 
magnam  in  bibliotheca  sua  copiam  congregavit,  statuit  —  —  —  hat 
wie  K.  Der  Franzose  hat  bei  der  Gelegenheit  dieses  Zitates  sich  noch 
einen  besonderen  Fehler  geleistet,  indem  er  das  Testament  Karls  von 
811  „transcrit  par  Alcuin"  sein  lafit,  von  Alcuin,  der  doch  schon  804 
gestorben  war! 

Koeler  fthrt  fort  (p.  7):  „  Accuratiorem  praeterea  notitiam  Bibliothecae 
Carolinae  nobis  suggerit  Fragmentum  Breviarii  rerum  Fiscalium  Caroli 
M.  ex  codice  Ms.  vetustissimo  Helmstadiensi  publicatum  a  Leibnitio  ia 
Collectaneor.  Etymologic.  P.  II  n.  V.  p.  317."  Leclercq  (col.  699):  „Nous 
trouvons  une  mention  moins  sommaire  de  cette  bibliothfeque  dans  un  ms. 
de  Helmstadt  consults  par  Leibnitz."  Der  eine  wie  der  andere  druckt 
nun  ein  Verzeichnis  ab  auf  Grund  der  1.  Ausgabe  von  1717,  obwohl 
der  moderne  Gelehrte  besser  dem  Text  in  den  MG.  LL.  I  176  oder  bei 


1  MG.  Epp.  IV,  474. 

*  L.  c.  260. 

»  MG.  LL.  Sect  11,1,60. 


r^rtrtrtL-  Original  from 

UNIVERSITYOF  MICHIGAN 


Bttchersammlnng  mid  Bttcherschenkungen  Earls  des  Grofien        239 

G.  Becker  Catalogi  bibl.  ant.  n.  5  gefolgt  ware.  Da6  L.  sifch  nicht 
einmal  die  alte  Ausgabe  angesehen,  sondern  einfacli  K.  vertraut  hat, 
beweist  mehr  noch  als  der  Hinweis  auf  dieselbe  VerSffentlichung  die 
vollige  Textiibereinstimmung. 

So  ist  vom  An  fang  nur  das  ungenttgende  Bruchstflek  Invenimus  in 
insula  quae  Staphinsere  (so  Leibnitz -Eckhardt,  richtig  Stapkinseie)  nuncu- 
patur  gegeben  und  dadurch  der  Eindruck  ermoglicht,  als  handelte  es  sich 
mm  Funde,  die  Beauftragte  des  Kaisers  gemacht  nnd  dann  der  Hof- 
bibliothek  iiberwiesen  hatten.  In  der  Tat  h&ngt  der  Text,  der  hinter 
nuncupatur   mit   ecclesiam   in  honore  $.  Michaelis  constructam,   in  qua 

repperimus fortf&hrt,  mit  Karl  dem  Grofien  blofi  insofern  zu- 

sammen,  als  es  eine  Ausfuhrung  des  kaiserlichen  Befehls  ist,  Hab  nnd 
Gnt  der  Kirchen,  Kloster  usw.  zu  verzeichnen.  Es  handelt  sich  nm 
das  Inventar  der  kleinen  Klosterkirche  im  oberbayerischen  Staffelsee  bei 
Murnau.  Man  sieht  die  Staffelseer  Bibliothek1  vor  sich,  erf&hrt  ganz 
und  gar  nichts  von  Buchern  Karls  des  Grofien. 

In  l&ngeren  Darlegungen  versucht  nun  L.  aus  allerlei  anderen 
Qnellen  einen  tJberblick  tiber  die  bei  Karl  sioher  oder  hSchstwahrschein- 
lich  vorhandenen  Biicher  zu  geben,  wiederum  im  engsten  Anschlufi  an 
die  Altdorfer  Abhandlung.  Die  Reihenfolge  ist  fast  immer  dieselbe. 
Die  Zitate  sind  yon  dem  franzfisischen  Forscher  ungewohnlieh  '  selten 
dnrch  in  reichem  Mafie  mBgliche  und  nBtige  Angabe  neuerer  wissen- 
schaftlicher  Literatur  ersetzt  oder  erg&nzt.  Hier  und  da  hat  L.  ge- 
kurzt,  zumeist  einfach  aus  dem  Lateinischen  ins  FranzBsische  iibersetzt. 
Man  vergleiche  z.  B.  die  Abschnitte  fiber  die  Kirchen  v&ter: 

Koeler,  p.  30  sq.  Leclercq,  col.  700  sq. 

SCRIPTA      SS.      PATRTJM  Parmi  les  ficrits  des  Pferes  latins 

GRAECORUM  et  LATINORUM.  et  grecs,  nous  n'avons  pas  de  mention 

Eginhardus  de  vita  Caroli  M.  c.  24.  positive  touchant  la  presence  de  tel 

inquit:    Delectabatur    et   libris   S.  ou  tel  6crit  en  particulier;  cependant, 

Augustini,  praecipue   iis,    qui    de  Alcuin  parle  quelque  part  de  Tad- 

civitate  Dei  praetittdati  sunt.    Conf.  miration    tr6s   vive    de    Tempereur 

Indiculus  librorum  in  breviario  rerum  pour  les  Merits  de  saint  Augustin, 

fiscalium  Caroli  M.  in  §  II  p.  7.  pro-  notamment  la  Cit6  de  Dieu*.    Si, 

ductus.  Imp.  Carolum  M.  yersatissi-  comme  on  n'en  pent  douter,  Charle- 

mum  fuisse  in  lectione,  Patrum  ariti-  magne  eut  une  large  part  personnelle 
quorum,  eorumque  praestantiam  satis 


perspexisse,  abunde  ostendunt  eius  *  In  Anmerkung  Koelers  Zitat  aus 

epistolae,  rescripta,  capitularia,  con-     Einhards  Vita  Karoli  M. 


1  Die  einzige  Einzelerkl&rnng,    die  L.  gibt,   bezieht  sich  auf  den  Titel 
Liber  eptaticus  und  findet  sich  schon  bei  Leibnitz -Eckhardt  und  Koeler. 


r^rtrtrtL-  Original  from 

byV^UUglL  UNIVERSITY  OF  MICHIGAN 


240  Paul  Lehman n 

stitutiones,  libri  de  rebus  ecclesiastic  dans  la  redaction  des  lois  et  capitu- 

cis.    Notum  etiam  est  eiusdem  pium  1  aires,    les    reminiscences    dont    ile 

votum  a  Monacho  Saugallensi  de  G  est*  abondent    temoignent    d'une    vaste 

Carol.  c,  8  annotatum:  —  —  ■ — .  lecture,    dont   le    minutieux   detail 

Frocul  dubio  Aicuiaus  in  confutando  devrait  tenter  un  jeune  erudit  A  ces 

errore  Feltcis  sua  subsidia  petiit  ex  sources,  il  faudrait  joindre  et  com- 
bibliotheca  Imp.  Carol i  M.  Falatina    _  parer  les  indications  generates,  mais 

instractisBima,  quae  magiio  namero  utiles,   placees  par  Alcuin  dans   la 

recensetinpraefationeLibroruraVII,  preface  de  son  ouvrage  contre  Felix, 

adv.  Felicem,  In  hoc  nomqm  opus-  sur  les  auteurs    consultes  par  lui, 

culo    catholicae  fidei    veritatem    et  sans  aucun  doute,    dam  la  biblio- 

sanctorum  patrum  certissimis  pro-  th£que  du  palais  imperial:  In  hoc 

bare  testimoniix  nisus  sum — — .  namgue    opuscuto    etc.     —  —   — 

Einhardns  quoque  ad  Lupum  epist,  Dans  une  lettre  k  Loup,  Einhard 

III.  scribit:  Erani  ad  manum  doc-  fait  mention    des   ceuvres  de  saint 

tores  egregii  —  gloriosus  videlicet  Cyprien  qu'il  avait  sous  la  main. 
martyr  Gypriaiiu&i  et  iUustrimmi 
sacrarum  divinarum  litterarum  ex- 
positors,   Augustinus    aique   Hie- 
ronymus. 

Einen  eigenen  Gedanken  bringt  L.  im  obigen  nor  in  dem  Satzchen 
,,dont  le  minutieux  detail  devrait  tenter  un  jeune  6ruditu.  Dieser  Original- 
yorschlag  ist  aber  nicht  einmal  gut,  da  sckweriicb  alle  literariscben 
Kenntnisse,  die  Karls  Gesetze  und  Verordnungen  etc,  verraten,  auf  den 
Herrecher  selbst,  vielmehr  zum  grOBten  Teile  anf  seine  gelehrten  Eat- 
geber  zuriickgehen. 

Ich  halte  es  fiir  Qberflussig,  den  Naehweis  des  Plagiates  uoch  1  anger 
zu  fuhren,  Auf  einen  unverzeihlichen  Mangel  der  Arbeit  Leclercqs 
mufi  ich  aber  noch  hinweisen:  Einleitend  aagt  er  (col,  698),  da6  L.  Traube 
in  seiner  Textgeschichte  (8,  7  Iff.)  „a  prtsent£  quelques  fails  connus  si 
longtemps  qu'on  les  avait  oubli&s,  cela  les  a  fait  paraitre  nouveaux". 
Die  bequerae  Benutzung  der  Koelerschen  Arbeit  bat  ihn  jedocb  die  Fest- 
stellungen  Traubes  ganz  wieder  vergessen  lassen, 

„Ex  libris  medicinalibus  nullum  reperi,  quern  assignarera  bibliothecae 
Caroli  ML",  liatte  Koeler  (p.  37)  gesagt  ,,On  ne  voit  pas  que  la  mGde- 
cine  fut  representee  dans  la  biblioth&que",  bemerkte  Leclercq  (col,  701). 
Und  docb  liatte  Traube  auf  eine  medizinische  Handschrifl  in  der  Karls* 
bibliothek  aufmerksam  gemaeht,  auf  die  metrischen  Rezepte  des  Serenus 
Sammonicus,-  die  ein  Jakob  dem  Kiinig  widmete  *.  Die  diirftigen  An- 
gaben   fiber  weltliche  Biicher  w&ren  z.  B.  zn  erg&nzen   geweseu   dureh 


1  VgL  jetet  F.  Vollmera  Ausgabe  im  Corpus  medicorum  LttiBOium.   Ila, 
(Lipsite  et  Berolini  MCMXVL) 


i 


by  Google 


Original  from 
UNIVERSITY  OF  MICHIGAN 


BBcbersammlaug  und  Bttcherscbenkungen  Earls  des  Urofien         241 

TraubesSatze  (S.72):  „Adam  tiberreicht  die  Graramatikdes  Diomedes . 

Paulas  Diaconus  schenkt  dem  Konig  und  der  Nachwelt  den  von  ihm 
epitomierten  Festus;  Magnus,  der  sp&tere  Erzbischof  von  Sens,  widmet 
bescheidener  seine  Bearbeitung  der  iuristischen  Noten.  Wer  Calpurnius 
und  Nemesian,  Sueton  und  Vitruv  gebrackt  hat,  das  wissen  wir  nicbt 
au6  direkten  Zeugnissen,  Vermutungen  fdhren  aber  auch  hier  und  noch 
bei  manchen  anderen  Biichern  in  die  Nahe  des  KSnigs."  Auch  die 
Gramroatikerdialogisierung  des  Petrus  von  Pisa  (Traube  S.  74)  fehlt 
bei  dem  Franzosen,  wahrend  desselben  Gelehrtea.dem  Konig  ubersandte 
Bearbeitung  des  hieronymianischen  Danielkommentars,  die  in  der  Uber- 

lieferung  noch  die  Inschrift  tragt:  Liber quern  iussit  domnus 

rex  Carolus  transcribere  ex  autentico  Petri  archidiaconij  unter  den  „Mss. 
en  rapport  avec  Charlemagne"  (col.  704)  vorkommt.  Dafi  Alchvine  aufier 
eigenen  Schriften  und  den  von  L.  genannten  Aristotelisch-Augustinischen 
Kategorien  dem  Konig  den  Briefwechsel  des  Aristoteles  mit  dem  Brag- 
manenfursten  und  Senecas  mit  Paulus  ubersandte,  konnte  L.  ebenfalls  bei 
Traube  finden  (S.  72).  Befremdiicherweise  ist  bei  dem  Benediktiner  keine 
Rede  davon,  woruber  die  „Textgeschichte"  ausfuhrlich  handelt,  da8  Karl 
bald  nach  787  sich  aus  Montecassino  eine  Abschrift  aus  dem  Original  der 
Benediktinereegel  erbat  und  erhielt,  da8  etwa  817  dieses  Normalezemplar 
des  Kaisers  in  Aachen  von  den  Monchen  Grimalt  und  Tatto  fur  Reginbert 
von  Reichenau  silben-  und  buchstabengetreu  abgeschrieben  wurde.  tJber- 
gangen  ist,  dafi  Hinkmar  von  Reims  die  Libri  Caarolini  und  Hilarius  tie 
trinitate  aus  der  Hofbibliothek  Karls  kannte1.  SchlieBlich  vermiBt  man 
bei  L.  auch  die  Coiner  Hs.  mit  dem  parinetischen  Werk  des  Ferrandus, 
die  kopiert  war  ad  opus  domni  Hildebaldi  archiepiscopi  et  sacri  palatii 
capellani  de  Mis  libris  qui  Roma  venerunt  et  domnus  apostolicus  Leo 
domno  Karolo  imp.  transmisit  (Traube  S.  122).  N&heres  fiber  die  Bucher- 
sendung  Leos  III.  ist  leider  nicht  bekannt.  Eine  falsche  Identifikation 
eines  Coiner  Katalogs  mit  der  Liste  der  vom  Papste  geschickten  Codices 
habe  ich  1908  als  falsch  nachgewiesen*.  Ausgestorben  ist  der  Irrtum 
allerdings  trotzdem  noch  nicht a. 

Auf  die  Frage,  was  aus  den  Handschriften  des  Kaisers  nach  dessen 
Tode  geworden  sei,  ist  Leclercq  nur  insoweit  eingegangen,  wie  Einhart 
daruber  berichtet  hat,  n&mlich,  dafi  die  Bibliothek  zum  Besten  der 
Armeu  veraufiert  werden  sollte.     Koeler  meinte,    Ludwig  der  Fromme 


*  Vgi.  Traube  8. 75,  Migne  Patrol,  lat.  125  55  und  126  s«o. 
»  Zentralblatt  f.  Bibliotheksweseu  X3LV  153-158. 

•  W.  A.  Baehrens,  Uberlieferung  und  Textgeschichte  der  lat.  erhaltenen 
Origeneshomilien  zum  Alten  Testament,  Leipzig  1916,  S.  17. 


r^rtrtrtL-  Original  from 

byV^UUglL  UNIVERSITY  OF  MICHIGAN 


242  Paul  Lehmann 

hatte  einen  Teil  far  sich  angekanft.  Und  wirklich  besaB  er  bald  nach 
dem  Regierungsantritt  eine  Hofbibliothek.  B.  Simson1  suchte  sich  das 
etwaa  anders  zu  erklaren,  n&mlich  mit  der  Vermutung,  dafi  die  Verkaufs- 
anordnung  Karls  nur  der  Pri vatsammlung ,  nicht  der  offiziellen  Hof- 
bibliothek gegolten  hatte.  Traube  schloB  sich  dieser  Ansicht  vielleicht 
an,  indem  er  mehrfach*  von  koniglichen  Bibliotheken  sprach,  oder  er 
sprach  von  einer  Mehrzahl,  da  der  Kaiser  wohl  nicht  nur  in  Aachen, 
sondern  auch  in  anderen  Pfalzen  Biicherschatze  angesammelt  haben  diirfte. 
Wenig  nur  spricht  L.  von  den  Biicherschenkangen  Karls  des 
GroBen.  Erweisen  sich  die  verschiedenen  Nachrichten  auch  zum  groBen 
Teil  als  erdichtet  oder  entstellt,  so  sind  sie  darnm  docli  nicht  ohne 
Interesse  wie  jede  Erzahlung  von  Kaiser  Karl.  L.  erwahnt  die  un- 
kontrollierbare  Angabe,  daB  der  Herrscher  dem  Kloster  Aniane  einen 
Evangelienkodex  verehrte,  den  Alchvine  mit  eigener  Hand  geschriebeD. 
Er  ubergeht  stillschweigend  die  Benediktbeurer  Tradition  von  der 
Schenkung  einer  vollstandigen  Bibel,  der  Benediktinerregel ,  eines  Ho- 
rn iliars  durch  Karl  an  Abt  Eliland  von  B.  Traube  hat,  Textgeschichte 
S.  96,  sehr  starke  Bedenken  gegen  die  Nachricht  erhoben,  trotzdem 
taucht  sie  neuerdings  bei  Kl.  Loffler  wieder  auf8.  Desgleichen  bemerkt 
dieser  ohne  Kritik  in  seiner  nutzlichen  Broschflre:  „Auch  die  Fuldaer 
Bibliothek  erfreute  sich  der  Gunst  der "  Karolinger  (Karls  des  GroBen, 
Ludwigs  des  Frommen,  Karls  des  Kahlen)."  GewiB  ist  es  moglich,  ja 
nicht  unwahrscheinlich,  daB  Karl  der  GroBe,  etwa  durch  Einhart,  Bucher 
nach  Fulda  schickte.  Beweise  und  Belege  daftir  hat  man  aber  meines 
Wissens  nicht.  LJJffler  wird  wohl  fiber  A.  Ruland4  oder  direkt  auf  die 
Adversaria  angeblich  Liutprands  von  Cremona  znriickgehen,  die  in 
Wirklichkeit  urn  1600  zusammengeschrieben  sind.  Solange  wir  keine 
Sttttze  von  anderer  Seite  haben,  mUssen  wir  die  Behauptungen  des 
Falschers  fallen  lassen.  Wiewohi  nicht  alles  aus  der  Luft  gegriffen  ist, 
bestenfalls  ist  es  eine  Ubertreibung,  wenn  die  Adversaria  Karl  den 
GroBen  den  Gr under  der  Fuldaer  Buchersammlung  nennen5.  Ahnlich 
wie  Fulda  hat  man  Lorsch  in  Verbindung  mit  Karl  gebracht.  Als  im 
Jahre  1531   Erasmus  von  Rotterdam   die   von  Simon  Grynaeus  in  L. 


1  Jahrbiicher  des  fr&nkischen  Reiches  unter  Ludwig  dem  Frommen. 
I  (Leipzig  1874),  S.  254  f.  nnd  Jahrbiicher  des  fr&nkischen  Reiches  unter  Karl 
dem  GroBen.  II  (Leipzig  1883),  S  467. 

1  Textgeschichte,  8. 72,  73,  75. 

*  Deutsche  Klosterbibliotheken.  COln  1918,  S.  4. 

4  Serapeum  XX  (1859),  S.  280f. 


•  Migne  136,  1162. 


by  Google 


Original  from 
UNIVERSITY  OF  MICHIGAN 


Bttchersammlung  und  Bttcherschenkungen  Karls  des  Groflen         243 

entdeckten  Biicher  41 — 45  des  Livius  verSffentlichte,  da  behauptete  er: 
Id  autem  monasterium  est  e  regione  Wormaciae  sive  Berbethomagi  trans 
Rhenum  a  Garolo  M.  septingentis  abhinc  annis  et  eo  amplius  exstructum 
ac  librorum  copiosissima  supellectile  instructum.  Nam  haec  olim  praecipua 
cur  a  principum  fnit  et  hie  solet  esse  charissimus  cenobiorum  thesaurus.  Karls 
des  GroBen  Beziehungen  zu  Zttrich  und  den  Biichersch&tzen  des  dortigen 
GroBmunsters  sind  fabuliJs.  Ob  die  sog.  Alcuinbibel  wirklich  auf  Alchvines 
Geheifi  geschrieben  ist1,  scheint  mir  sehr  fraglich.  Jedenfalls  aber  ist  es 
sehr  gewagt,  mit  K.  D&ndliker*  die  Tradition,  dafi  der  Kodex  vom  Kaiser 
der  Zuricher  Kirche  geschenkt  ware,  „glaubwurdig"  zu  nennen,  Es  handelt 
sich  urn  eine  Kombination  der  Tatsache,  dafi  Karl  der  Grofie  in  Zurich 
verehrt  wurde,  mit  der  anderen  Tatsache,  dafi  eine  alte  prttchtige  Bibel- 
handschrift  mit  Widmungsversen  Alchvines  an  den  Kaiser  in  Ztirich 
vorhanden  ist,  Der  Kodex  scheint  nicht  einmal  fruhzeitig  in  den  Besitz 
der  GroBmfinsterkifche  gekommen  zu  sein,  im  Schatzverzeichnis  von  1333 
ist  es   nicht  aufgefuhrt.     Dagegen  erscheinen  in  diesem8:   H  libri  ome- 

liarum  sancti  Karoli,   qui  sunt  in  libraria. Item  psalterium 

beati  Karoli.    Item  libelhts  oracionum  beati  Karoli,  scriptus  cum  Uteris 

aureis.  —  « Item  hystoria  beati  Karoli ,  musice  scripta  et  nemata. 

1525  hatte  man  noch  sant  Caroli  bdttbuch  und  psallter*.  In  Zurich  hat 
man  bis  ins  19.  Jahrhundert  diese  Biicher  als  Geschenke  Karis  des  GroBen 
betrachtet5.  De  „Historia"  ist  aber  gewiB  nichts  anderes  als  das  Original 
oder  eine  Abschrift  des  Offieium  Karoli  Magni  mit  der  Karlssequenz,  die 
.,Historia  cantnalis  musicata",  die  1233  von  Aachen  nach  Zurich  kam6. 
Der  „Libellus  oracionum1',  das  „bftttbuch",  ist  das  Gebetbuch  Karls  des 
Kahlen,  jetzt  in  Munchen7,  Das  ZUricher  Homiliar  durfte  nur  eine  Ab- 
schrift des  von  Paulus  Diaconus  fur  Karl  den  GroBen  angefertigten 
Werkes  sein.  Auch  das  Psalterium  des  Ziiricher  GroBmiinster  wird  nicht 
fester  mit  dem  Kaiser  zusammenhangen. 


1  So  F.  Steffens,  Latein.  PaUographie1,  Tafel  48. 
•      *  Geschichte  der  Stadt  nnd  des  Kantons  Ztirich.    I  (Zttrich  1908),   S.  42. 

•  HittelalterLBibliothekskatalogeDeutschlandsnnd  derSchweiz.  I(M0nchen 
1918),  &466. 

4  A.  a.  0.8.460. 

•  Vgl.  z.  B.  Sal.  VOgelin,  Das  alte  Zttrich,  Zttrich  1829,  8.188,  und 
M.  Bttdinger,  Von  den  Auftngen  des  Schulzwanges,  Zttrich  1865,  S.  4  nnd  26 ff. 

•  Diese  Feststellnng  bereits  bei  Bttdinger,  a.  a.  0.  S.  80,  der  sonst  die 
Kichrichten  des  Schatzverzeichnisses  im  Sinne  der  alten  Zttricher  Tradition 
wertet 

7  VgL  MittelalterL  Bibliothekskataloge  Deutschlands  und  der  Schweiz. 
I  465  il  460. 


f^ru"*nl*>  Original  from 

by^iUUglL  UNIVERSITY  OF  MICHIGAN 


244  P*Q1  Lebmann 

Gerade  weil  Karl  der  GroBe  als  Biicherfreund  und  Bucherschenker 
mit  Recht  beruhmt  war,  mufi  man  alle  mittelalterlichen  und  modernen 
Nachrichten  uber  Codices,  die  auf  den  grofien  Kaiser  zuriickgehen  sollen, 
eehr  vorsichtig  prttfen. 

Die  Bikhersehenkungen  Karls  fiihren  uns  noch  einmal  zu  der  Frag-e 
nach  seiner  Bibliothek.  Spricht  man,  wie  es  nicht  selten  geschehen  ist, 
von  einer  oder  gar  der  kaiserlicheD  Bibliothek  Karls  des  Grofien1  aaf 
der  Ile-Barbe  bei  Lyon,  so  hat  man  zu  bedenken,  daB  es  sich  da  urn 
eine  monastische  Bucher&ammlung  handelt,  die  von  Karl  gestiftet  sein 
soil.  Die  festeste  Stutze  fiir  die  Annahme  der  Grundung  bildet  eine 
Stelle  aus  dem  bekannten  Brief,  in  dem  Erzbischof  Leidrad  von  Lyon 
Karl  dem  Grofien  813  uber  seine  rege  T&tigkeit  in  Lyon  berichtet. 
Da  heifit  es2:  Et  monasterium  regale  insulae  Barbarae  fsitum  in  medio 
Araris  flumine,  quod  antiquitus  est  dedicatum  inhonore  s.  Andreae  ap.  et 
omnium  apostolorum,  nunc  autem  in  honore  s.  Martini  recens  videtur  esse 
fundatum  iussu  domni  Karoli  imperatoris,  qui  ibidem  praefecit  domnum 
Benedictum  abbatem,  cum  quo  simul  direxit  ibi  suos  codices]  ita  restau- 

ravi =— ,    Das  von  mir  Eingeklammerte  sind,  wie  bereits  Baluze 

erkannte,  nicht  Worte  Leidrads,  sondern  eine  Interpolation.  Da  heat- 
zutage  keine  mittelalterliche  Handschrift  des  Briefes  mehr  erhalten  zu 
sein  scheint,  kann  man  nicht  sagen,  wann  der  Einschub  erfolgt  ist  An 
sich  ist  die  Angabe  nicht  ganz  «nglaubwiirdig.  Beide,  Leidrad  and 
Benedikt  von  Aniane,  der  dort  gemeint  ist,  kounen  sehr  wohl  Bucher 
von  Karl  geschenkt  erhalten  haben.  Andererseits  darf  man  suos  codices 
nicht  wortlich  durch  t,seine  Bucher"  oder  „seine  Bibliothek"  ubersetzen. 
Selbst  wenn  man  annimmt,  dafi  die  Bucherstiftnng  erfolgte,  als  der 
Kaiser  8L1  seine  Sch&tze  teilte  und  verteilte,  besagt  suos  zuviel.  Es 
liegt  eine  Textverderbnis  oder  eine  unbeholfene  Ausdrucksweise  vor. 
Einige,  keineswegs  alle  seine  Codices  hat  der  Kaiser  fur  das  Kloster 
hergegeben,  das  ist  glaubhaft. 

Der  Urheber  oder  ilteste  Verbreiter  der  bis  ins  19.  Jahrhundert  zu 
verfolgenden  Bezeichnung  der  Buchersammlung  von  Ile-Barbe  als  der 
bez.  einer  Bibliothek  Karls  des  Grofien  ist  der  Lyoner  Historiker  des 
16.  Jahrhunderts,  Guillaume  Paradin*.  Er  nennt  aufier  Leidrad  sogar 
dessen  Nachfolger  Agobard   „maistre  de  la  libraire  de  Charlemagne'1, 


1  Vgl.  Koelcrs  Abhandlnng  und  die    noch   zu  nennenden  franz5aischen 
Werke  von  Paradin,  Le  Gallois,  Delandine  u.  a.  Leclercq  bietet  nichts  darttber. 

*  MG.Epp.IV,543aq. 

•  Memoirei  de  l'hiatoire  de  Lyon,  Lyon  1573,  p.  98  sq.,  261. 


r^rtrtrtL-  Original  from 

byV^UUglL  UNIVERSITY  OF  MICHIGAN 


Bttchersammlung  and  Bttcherschenkungen  Earls  des  Grofien        245 

Selbst  U.  Chevalier1  heifit  noch  1907  Leidrad  „biblioth6caire  de  Charle- 
magne14, obwohl  es  dafflr  gar  keinen,  fur  die  Charakteristik  der  Blbliothek 
von  Ue-Barbe  nnr  in  dem  interpolierten  Leidradbriefe  einen  Beleg  gibt*. 
Abgesehen  vom  Lokalpatriotismns  fiihrten  zn  der  ttbertreibung  der 
Knnde  von  Buchergescbenken  Karls  des  Grofien  das  hohe  Alter  and  der 
wiehtige  Jnhalt  manches  Manuskriptes  der  Insula  Barbarae. 

Zwischen  1501  and  1504  fand  dort  Jacopo  Sannazaro  zum  Teil  un- 
bekannte  Ansoniasgedichte  and  vielleicht  noch  anderes  in  mindestens 
zwei  Handschriften.  1536  verSffentlichte  Joh.  Gpgnaeus,  der  im  Auftrage 
des  Konigs  von  Frankreich  die  Bibliotheken  des  Landes  durehstSberte, 
die  Genesisdichtnng  des  Claudius  Marias  Victor8;  1558  Etienne  Charpin 
die  Werke  des  Ausonius;  1570  erschien  Rufinus  in  LXXV  psalmos  ex 
vetustissimo  ms.  exetnplari  biUiothecae  monasterii  Insulae  Barbatae  iuocta 
Lugdunum,  1573.  verkundete  Guillaume  Paradin  den  Ruhni  der  Bibliothek 
and  veroffentlichte  einen  grofien  Teil  des  Gedichtes  „Rector  magnificus", 
das  man  in  neuerer  Zeit  Floras  von  Lyon4,  Paradin6  oder  Agobard  zu- 
geschrieben  hat:  „Lon  le  pourra  trouver  entier  en  la  vie  de  sainct  Cyprian, 
iaitte  par  Pontius  son  diacre,  n'agueres  trouvee  en  la  librairie  de  Charle- 
magne, estant  en  l'abbaye  de  l'lsle-Barbe,  par  la  diligence  de  feu  maistre 
Etienne  Charpin,  qui  aussi  y  trouva  des  oeuvres  poetiques  tin  grand  Ausone, 
qui  n'avoyent  point  encores  est6  veues."  Im  17.  Jahrhundert  ist  die 
Legende  von  der  Herkunft  und  dem  Inhalt  der  Klosterbibliothek  bereits 
voll  entwickelt.  Le  Gallois6  schreibt:  L'Empereur  Charles  -Magne  erigea 
la  sienne  dans  lisle -Barbe  auprSs  de  Lion.  Paradin  rapporte  qu'il  y  mit 
une  tres-grande  quantity  de  bons  libres,  bien  reliez  et  bien  converts. 
Et  Sabellic  remarque  avec  Palmerius  qu'il  y  mit  entre  autres  le  manu- 
script Grec  des  oeuvres  de  S.  Denis,  qu'ilavoit  receu  comme  un  present 
fort  considerable    de    Michel  Empereur   de   Constantinople    et  qu'il    fit 

traduire  par  Jean  Scot,   qui   enseignoit  alors  &  Paris. Nous 

lisons  aussi  que  Charles -Magne  honora  sa  bibliothequfe  de  Tancien  et 
du  nouveau  testament,  qui  estoient  en  langue  Grecque  et  Syriaque  et 
qull    avoit   luy-meme  corrigez."    Wo  Sabellicus  und  Palmerius,    d.  h. 


1  Repertoire  des  sources  historiqaes  du  moyen  age.  Bio- Bibliographic  1, 2789. 

*  Vgl.  R.  Peiper  im  11.  Supplementbande  der  Jahrbttcber  fttr  klassische 
Philologie,  Leipzig  1880,  S.  256  ff.  und  348f,  und  in  seiner  Ausgabe,  Leipzig 
1886,  p  XVIII  sqq  ,  XXVIII. 

8  Vgl.  C.  Schenkl  im  Wiener  Corpus  ss.  eccl.  lat.  XVI,  p.  337  sqq. 
«  MG.  Poetae,  II,  544  sq. 

*  Memoires,  p.  98  sq.  • 

*  TraittS  des  plus  belles  bibliotheques  de  l'Europe,  Paris  1680,   p.  86  sq. 


r^rtrtrtL-  Original  from 

byV^UUglL  UNIVERSITY  OF  MICHIGAN 


246     P-  Lehmann:  Btichereammlung  u.  Bttcherschenkungen  Earls  des  Grofien. 

die  Italiener  Marcus  Antonius  Sabellicus  (f  1506)  und  Matthaeus  Pal- 
menus  Florentinus  (f  1476),  fiber  die  Handschrift  der  Werke  des  Dionysius 
Pseudo-Areopagita  gesproehen,  habe  ich  nieht  gefunden.  Die  Ver- 
knttpfung  mit  Ile-Barbe  stammt  schwerlich  von  ibnen.  Ebenso  falscli 
zitiert  Le  Gallois  hier  Karls  des  GroBen  angebliche  Arbeit  an  der 
griecbischen  und  syrischen  Bibel.  Thegan,  der  Biograph  Ludwigs  des 
Frommen,  spricht  davon  (Kap.  7),  jedocb  ohne  zu  sagen,  dafi  die  Codices 
nach  Lyon  gekommen  wSren. 

Von  den  Schicksalen  der  Biichersammlung  von  Ile-Barbe  ist  bisber 
nicht  viel  bekannt  geworden.  Vieles  soil  schon  1562  bei  der  Pliinderung 
und  Zerstorung  verloren  gegangen  sein,  Der  mit  Recht  beriihmte 
Ausoniuskodex  ist  bald  nacb  der  Mitte  des  16.  Jahrhunderts  in  Privat- 
besitz  un4  schlieBlich  von  Vossius  in  die  Universit&tsbibliothek  Leiden 
gekommen,  wo  er  als  Voss.  lat.  Fol.  Ill  noch  jetzt  liegt,  allerdings  nur 
zum  TeiL  Die  vordere  bisher  verloren  geglaubte  H&lfte  bildet,  was 
inein  lieber  und  vortrefflicher  Freund  S.  Tafel  kurz  vor  seinem  Tode 
nachgewiesen  bat1,  den  Parisinus  lat.  8093,  der  in  der  Textkritik  des 
Dracontius,  Eugenius  von  Toledo  u.  a.  l&ngst  vor  1914  eine  wichtige 
Rolle  gespielt  hat.  Eine  Reihe  von  Handschriften  der  Ile-Barbe  dfirfen 
wir  in  der  Bibiiotbeque  publique  zu  Lyon  vermuten.  Vermuten,  sage 
iehf  weil  ich  selbst  die  in  Frage  kommenden  Biinde  nicht  aus  eigener 
Anschauung  kenne,  die  von  anderen  fiber  sie  gemachten  Bemerkungen 
mir  nicht  genflgen.  A.  F.  Delandines2  Zuweisung  von  15  Lyoner  Hand- 
schriften an  die  Ile-Barbe  ist  zum  Teil  sehr  fragwurdig.  Weit  klarer 
wfirden  wir  gewifi  sehen,  wenn  S.  Tafels  Arbeit  uber  Floras  und  die 
Handschriftenschatze  von  Lyon  voriage. 


»  Rhein.  Museum  far  Philologie,  LXIX  (1914),  S.  630— 64L 
*  Manuscrits  de  la  bibliotbeque  de  Lyon,   Paris  1812.    VgL  auch  L€op. 
$ iepce,  Les  manuscrits  de  Lyon,  Lyon  1879,  p.  13  sqq. 

Mfinchen.  Paul  Lehmann. 


r^rtrtrtlr-  Original  from 

byV^UUglL  UNIVERSITY  OF  MICHIGAN 


247 


Kritiken. 

Dr.  Georg  Mehlis,  Professor  an  der  University  Freiburg  i.  Br., 
Lehrbuch  der  Geschichtsphilosophie.  XV  u.  722  8.  BerliD. 
Verlag  von  Julius  Springer.    1915. 

Von  diesem  Buche  uberraschte  mich  der  Titel.  Ein  „Lehrbuch  der 
Geschichtsphilosophie".  Das  klingt,  als  ob  diese  eine  abgeschlossene, 
gesicherte  Wissenschaft  ware.  Allerdings  ist  E.  Bernheim  darin  vor- 
angegangen.  Auch  er  schrieb  ja  ein  „Lehrbuch  der  historischen  Me- 
thode  und  der  Geschichtsphilosophie".  Aber  hier  war  es  wohl  nur  der 
Zusammenhang  mit  der  historischen  Methode,  der  die  Geschichtsphilo- 
sophie in  das  „Lehrbuch"  brachte.  Und  was  Bernheim  bietet,  ist  ge- 
wissennafien  ein  wirkliches  Lehrbuch,  indem  es  den  Leser  fiber  alle 
Richtungen  des  gegenw&rtigen  geschichtsphilosophischen  Denkens  gleich- 
ra&fiig  unterrichtet. 

Mehlis  aber  sagt  selbst  von  sich  (S.  1):  „Auf  Gruud  dieser  Wert- 
philosophie  (von  H.  Rickert)  stellen  wir  das  geschichtsphilosophische  Pro- 
blem, und  von  ihr  aus  ergibt  sich  uns  eine  notwendige  Auffassung  des 
historischen  Lebens."  Er  gibt  also  im  dogmatischen  Teile  seines  Baches 
eine  der  verschiedenen  Richtungen  des  geschichtsphilosophischen  Denkens, 
wie  es  auch  natiirlich  ist.  Da  ich  dieser  Richtung  nicht  folgen  kann, 
so  furchtete  ichf  ihr  gegenflber  nicht  unbefangen  zu  sein  und  wollte  da- 
rum  zuerst  den  historischen  Teil  des  Buches  wiirdigen.  Ich  schlug  also 
den  „zweiten  Teil'1  auf:  „Geschichte  der  Geschichtsphilosophie."  Das 
erste  Kapitel  bringt  „Das  Werden  des  geschichtsphilosophischen  Ge- 
dankens  in  dem  griechischen  Kulturkreise",  das  zweite  „Die  Entfaltung 
des  geschichtsphilosophischen  Gedankens  in  der  christlichen  Philosophic". 
Der  erste  Paragraph  dieses  zweiten  Kapitels  bringt  dariiber  20  Abtei- 
lungen  von  der  „Messiasidee"  bis  zu  Thomas  von  Aquino  in  31  Seiten1. 
Dann  folgt  §  2:  „Die  Geschichtsphilosophie  der  Renaissance  und  der 
Aufkl&rung";  ein  so  sehr  viel  ergiebigeres  Gebiet,  das  aber  von  Macchia- 


1  Ein  neu  entdeckter  Autor  darin  ist  anscheinend  Origines;  so  steht  be- 
•iftndig  (achtmal);  gemeiat  ist  aber  stets  Origenep. 


r^rtrtrtlr-  Original  from 

byV^UUglL  UNIVERSITY  OF  MICHIGAN 


248  Kritiken 

velli  bis  Herder  bloB  in  22  Seiten  erledigt  wird.  Immerhin  ,,Kurze  ist 
die  Seele  des  Witzes".  Also  fing  ich  vertrauensvoll  an,  nicht  mit  Maccbia- 
velli,  sondern  mit  dem  fruhesten  der  Auf  kiarer,  mit  Vico,  dem  6  Seiten 
gewidmet  sind  —  verhaltnismafiig  viel.  Ich  fand  nun  ein  Referat  iiber 
Vicos  Ideen,  leider  ohne  jede  Angabe  von  Beweisstellen,  die  iiberhaupt 
in  dem  ganzen  Buche  fehlen,  aufierdem  das  Referat  unterbrochen  durch 
eigene  Betrachtungen  des  Verfassers,  sodafi  man  oft  nicht  weiB,  ob  Vico 
oder  Mehlis  spricht  (z.  B.  S.  420,  422).  Vico  wird  znr  Aufklarung  ge- 
rechnet,  also  inuB  er  den  Begriff  des  Fortschritts  haben,  den  nach  Mehlis 
(vgl.  S.  417)  die  Aufklarung  als  „neues  Wertgebilde"  erzeugt  hat.  Wie 
und  wo  dieser  Fortschritt  sich  vollzieht,  wird  wenig  klar.  Aber  dies 
liegt  vielleicht  an  Vico  selbst,  obwohl  ich  glaube,  daB  seine  Lehre  doch 
bestimmter  ist,  als  sie  bei  Mehlis  erscheint,  da  Vico  nicht  bloB  drei  Stadiea 
der  Menschheit  annimmt,  die  Mehlis  referiert,  sondern  auch  das  dritte 
auf  alien  Gebieten,  im  Gegensatze  zur  Phantasie  und  zur  Offenbarung, 
als  dasjenige  der  menschlichen  Vernunft  kennzeichnet,  was  Mehlis  nicht 
genug  kervorhebt. 

Auf  Vico  folgt  Condorcet,  eingeleitet  durch  den  Satz:  ,*,Die  Gedankea 
Vicos  sind  von  Condorcet  weitergebildet,  aber  noch  strenger  in  die  Bahn 
der  Gesetzeserkenntnis  gewiesen."  Ob  Condorcet  Vico  gekannt  hat,  ist  inir 
sehr  zweifelhaft.  In  seiner  beriihmten  „Esquisseu  nennt  er  ilin  nicht,  auch 
sonBt  wohl  nicht.  Sein  geistiger  Vater  ist  Turgot,  der  Entdecker  des 
beriihmten  Gesetzes  der  drei  Stadien,  dessen  Leben  Condorcet  beschrieben, 
als  dessen  Schiiler  er  sich  bekannt  hat  Wenn  irgendeiner  die  Gesetz- 
maBigkeit  des  geschichtlichen  Werdens  betont  hat,  so  war  es  Turgot, 
der  im  Vertrauen  darauf  sogar  prophezeit  hat,  z.  B.  den  Abfall  der 
araerikanischen  Kolonien  von  England,  der  auch  durch  seinen  Schiiler 
Condorcet  und  durch  seinen  Freund  Voltaire  fur  die  Geschichtsphilosophie 
der  Aufklarung  viel  mehr  bedeutet  als  Vico.  Von  der  zweiten  seiner  be- 
rtlhmten  Reden  sur  Thistoire  universelle  aus  dem  Jahre  1750  erklart  R. 
Flint:  (History  of  the  philosophy  of  history,  Edinburgh  and  London, 
1893,  S.  281):  ,,Hier  wurde  zum  ersten  Male,  wie  Caro  gesagt  hat,  die 
Idee  des  Fortschritts  zum  organischen  Prinzipe  der  Geschichte  geraacht." 
Turgot  ist  also  so  wichtig  wie  nur  raoglich,  wird  aber  von  Mehlis  gar 
nicht  erwahnt.  Fast  ebensowenig  Voltaire,  der  den  Terminus  „Philo- 
sophie  der  Geschichte"  gepragt  und  in  seinem  beruhmten  Essai  sur  les 
moeurs  fur  das  BewuBtsein  seiner  Zeitgenossen  das  erste  philosophische 
Geschichtswerk  geschrieben  hat,  von  Mehlis  aber  nur  einmal  (S,  419) 
beilaufig  genannt  wird.  Also  hier  arge  sachliche  Unzuianglichkeit,  zu- 
mal  auch  Condorcet   selbst  auf  weniger  als  einer  Seite  mit  allgemeinea 


f~  Original  from 

byV^UUglL  UNIVERSITY  OF  MICHIGAN 


Kritiken  249 

Redewendungen  abgetan  wird,  ohne  da£  eine  charakteristische  Lehre  yon 
ihm  erwihnt  wird,  etwa  die  These:  „Alle  Jrrtumer  in  der  Politik  und  in 
der  Moral  haben  zur  Grundlage  philosophische  Irrtumer,  die  selbst  wieder 
mit  naturwissenschaftlichen  Irrtiimern  zusammenhangen."  (Esquisse,  Aus- 
gabe  von  1795,  S.  292),  wonach  also  das  soziale  Leben  von  der  natur- 
wissenschaftlichen  Erkenntnis  mitbestimmt  wird. 

Aber  sehen  wir  weiter!  Vielleicht  weiB  der  Verfasser  bei  den  Dent- 
scben  besser  Bescheid.  Nehmen  wir  z.  B.  Hegel.  Er  hat  in  dem 
Kapitel:  „Die  Vollendung  der  Geschichtsphilosophie  im  deutschen  Idealis- 
mus"  einen  eigenen  14  Seiten  langen  Abschnitt  unter  dem  Titel:  ,,§  4. 
Die  theoretische  Geschichtsphilosophie/'  Eswird  zunachst  von  der„Ph&no- 
menologie  des  BewuBtseins"  gehandelt,  dem  ,,weitaus  bedeutsamsten  Teile" 
der  „Philosophie  des  subjektiven  Geistes"  (S.  471).  Das  ist  an  sich  zweck- 
mHBig9  da  die  „Phanomenologie  des  Geistes"  allerdings  einen  ersten, 
wenn  anch  weniger  vollstandigen  Entwnrf  der  Philosophic  der  Geschichte 
enthalt.  Aber  welches  Verhaltnis  sie  zu  den  spateren  Darstellungen  hat, 
bleibt  vollig  dunkeL  Wir  erhalten  nur  teils  unverstandliche,  teils  leere 
und  sich  widersprechende  Satze.  So  heiBt  es  (S.  472):  „In  dieser  Ph&no- 
menologie  handelt  es  sich  urn  die  Entwicklung  des  naiven  BewuBtseins 
zum  wissenschaftlichen  und  philosophischen  hin."  Das  ist  richtig;  denn 
die  Phanomenologie  endet  zwar  nicht  mit  der  Religion  des  Absoluten, 
die  es  in  ihr  noch  nicht  gibt,  aber  mit  dem  Wis  sen  des  Absoluten. 
Auf  derselben  Seite  steht  aber:  „Dabei  ist  die  phanomenologische  Be- 
trachtung  der  BewuBtseinsentwicklung  nicht  eigentlich  eine  historische." 
Was  ist  sie  denn?  Im  Gegenteile,  sie  ist  historischer  als  diejenige  des 
spateren  Hegel,  da  sie  noch  vom  logischen  Schema  weniger  beherrscht 
ist,  z.  B.  nur  scheinbar  eine  Dreiteilung  der  Entwicklung  gibt,  in  Wirk- 
lichkeit  aber  vier  Stadien  annimmt:  BewuBteein,  SelbstbewuBtsein,  Ver- 
nunft,  Geist.  Des  weiteren  wieder  sehr  unbestimmte,  oft  schiefe  Satze, 
ohne  Aufbau,  ohne  Deduktion.  Possierlich  aber  ist  folgendes:  (S.  477): 
„Ebenso  schien  Hegel  in  der  Form  des  gemaBigten  Despotismus,  der  in 
der  Standevertretung  ein  Organ  des  Volkes  besitzt,  die  Vollendung  des 
staatlichen  Lebens  im  wesentlichen  gegeben  zu  sein,  sodaB  nach  seiner 
Auffassung  am  Anfang  des  19.  Jahrhunderts  der  Weltgeist  sein  Wesen 
erkennt  und  am  Ziele  ist."  So  boshaft  war  Hegel  doch  nicht  gegen 
seinen  Weltgeist,  daB  er  ihn  als  gemaBigten  Despoten  darstellt.  Denn 
Despotismus  ist  bei  ihm  „der  Zustand  der  Gesetzlosigkeit".  (Philosophie 
des  Rechts,  §  278.)  Hegel  spricht  immer  von  etwas  ganz  anderem,  namlich 
von  der  „Monarchie"  mit  ,,feststehenden  Gesetzen  und  bestimmter  Organi- 
sation des  Staates",  an  die  audi  der  Monarch  gebunden  ist.    Vgl.  „Philo- 

Histor.  Vierteljahrschiift.  1919.  2.  17 


r^rtrtrtlr-  Original  from 

byV^UUglL  UNIVERSITY  OF  MICHIGAN 


250  Eritiken 

sophie  der  Geschichte",  S.  562,  ed.  Reclam,  und  „Philosophie  des  Rechts", 
§  280.  Meklis  hat  offenbar  an  die  damalige  Verfassung  Rufilands  gedacht, 
die  einFranzose  definierte  als  „Despotismus,  gem&Bigt  durchMeuehelmord". 

Aber  der  VerfasBer  hat  ja  bereits  ein  geschichtsphilosophisches  Buch 
geschriebeu:  „Die  Geschichtephilosophie  Comtes."  Vielleicht  weiB  er  dar- 
uber  genaueren  Bescheid.  Comte  nimmt  in  der  Tat  12  Seiten  einf 
aber  mit  keinem  Worte  beruhrt  wird  Saint-Simon,  dessen  Oedanken  Comte 
nicht  erweitert.  sondern  nur  systematisiert  hat.  Weiter  spricht  Mehlis 
von  den  vier  Reihen,  die  sich  bei  Comte  unterscheiden  lassen.  (S.  487): 
„der  intellektuellen ,  der  moralischen,  der  Xsthetischen  und  der  materi- 
ellen".  Das  ist  falsch.  Wo  Comte  im  Cours  de  philosophie  positive 
von  vier  Reihen  spricht,  sind  es  wohl  immer  folgende:  die  industrielle, 
die  isthetische,  die  wissenschaftliche,  die  philosophische.  (Vgl.  Coure  de 
philosophie  positive,  3.  ed.  Paris  1869  [=  2.  6d.  1864],  6.  Band,  S.  42  ff., 
51,  53  f.,  56).  Und  ebenso  ist  es  irrefuhrend,  wenn  Mehlis  sagt  (S.  488): 
,,Von  den  vier  Reihen  ist  die  intellektuelle  die  dominierende."  Das  ist 
nur  richtig  von  der  Entwicklung  bis  zum  Ende  des  Mittelalters;  in  der 
Neuzeit  verh&lt  es  sich  vielmehr  so,  da8  die  industrielle  Reihe  die  fuhrende 
ist,  die  iibrigen  ihr  folgen;  erst  in  Zukunft  wird  die  Weltanschauung, 
und  zwar  die  Philosophie  wieder  herrschen.  Also  audi  hier,  wo  Mehlis 
Spezialkenntnisse  haben  sollte,  Fehler  und  Irrtumer. 

AuBer  diesem  zweiten  Teile:  ,,Der  Geschichte  der  Geschichtspliilo- 
sophie",  aus  dem  ich  eben  berichtet  habe,  gibt  es  nocli  einen  ersten  Teil: 
„Probleme  der  Geschichte  oder  Theorie  der  Geschichte  und  Universal- 
geschichte",  und  einen  dritten  Teil:  „Das  System  der  Geschichte  oder 
inhaltliche  Konstruktion  der  Universalgeschichte".  Nach  den  tJberschriften 
der  Kapitel  und  nach  einigen  herausgegriffenen  Satzen  schienen  mir  diese 
zwei  Teile  von  gleicher  geistiger  Haltung  wie  das,  was  ich  gelesen  hatte. 
Ich  hatte  keine  Lust  weiter  zu  lesen. 

Welchen  Wert  das  vorliegende  Buch  hat,  m8ge  der  Leser  nach  den 
mitgeteilten  Proben  selbst  beurteilen. 

Leipzig.  Paul  Barth. 

Dr#  Kurt  Wolzendorff,  Staatsrecht  und  Naturrecht  in  der 
Lehre  vom  Widerstandsrecht  des  Volkes  gegen  rechts- 
widrige  Ausiibung  der  Staatsgewalt.  (Untersuchungen  zur 
deutschen  Staats-  und  Rechtsgeschichte.  Herausgeg.  von  Gierke. 
126.  Heft).  Breslau  1916.  XIV  u.  533  S. 
Fast   gleichzeitig    sind   zwei    Werke    tiber    die    Lehre    vom  Volks- 

widerstand  erschienen  in  einer  Zeit,   die  unmittelbar  einer  der  grSfiten 


r^rtrtrtlr-  Original  from 

byV^UUglL  UNIVERSITY  OF  MICHIGAN 


I 
Kritikeu  251 

und  folgenschwersten  Revolutionen  der  Weltgeschichte  voranging,  der 
russischen.  Ein  merkwiirdiges  Spiel  des  Zutalls.  Das  altera  Werk, 
das  Bach  von  Fritz  Kern,  Gottesgnadentum  und  Widerstandsrecht  im 
friiheren  Mittelalter,  hat  die  Wurzeln  des  fruhmittelalterlichen  Wider- 
standsrechts,  die  altgerinanische  christlich-kirchliche  und  lehenrechtliche, 
aufgedeckt.  Wolzendorff  hat  nicht  die  Fortsetzung  von  Kern  ge- 
schrieben.  In  groBen  genialen  ZHgen  hat  ja  schon  Otto  von  Gierke 
in  seinem,  man  kann  wohl  sagen  klassischea  fiuche  Johannes  Althusius 
die  Dogmengeschichte  der  Widerstandslehre  gezeichnet.  Wolzendorff 
sucht  vielmehr  die  Frage  zu  beantworten,  inwiefern  die  Widerstands- 
lehre der  Neuzeit  naturrechtlichen  Anschauungen  entsprungen  und  in 
ihrer  Weitergestaltung  vom  Naturrecht  beeinfluBt  ist. 

Diese  Frage  wird  man  auch  fur  die  mittelalterliche  Lehre  stellen 
miissen.  Die  mittelalterliche  Philosophie  und  Staatstheorie  geht,  soweit 
sie  sich  mit  dieser  Frage  beschaftigt,  vorwiegend  von  staats-kirchen- 
rechtlichen  Anschauungen  aus,  aber  sie  ist  eine  stark  spekulative.  Das 
Jus  divinum  des  kirchlichen  Vorrangs  vor  dem  Weltlichen  einer-,  die 
Volkssouveranitat  andererseits  bilden  den  Ausgangspunkt  der  Be- 
trachtungen.  Kaum  dafi  in  der  aiteren  Zeit  auf  die  geltenden  Ver- 
fassungszustande  hingewiesen  wird.  Das  war  erst  moglich,  als  aus 
dem  Lehenrechte  heraus  der  standische  Staat  erwachsen  war  und  in 
den  standischen  Privilegien  vielfach  das  Widerstandsrecht  zur  ver- 
fassungsrechtlichen  Anerkennung  gelangt  war.  Der  standische  Staat  ist 
Bicher  nicht  unter  dem  EinfluB  philosophischer  Ideen  entstanden.  Aber, 
und  darin  ist  dem  Verfasser  vollstandig  zuzustimmen,  wie  trefflich 
schienen  seine  Einrichtungen  zu  den  Begriffen  zu  passen,  mit  denen 
die  staatstheoretische  Philosophie  arbeitete.  In  den  Wahlreichen  die 
Wahlkapitulationen,  in  den  erblichen  Territorien  die  Wahlrudimente: 
Erbhuldigung  und  Bestatigung  der  Landesfreiheiten  lieBen  sich  ohne 
Schwierigkeit  als  Staats-  und  Herrschaftsvertrag  auffassen,  das  Volk, 
als  dessen  Vertreter  die  Stande  erscheinen,  als  TrSger  der  Souveranitat; 
gegen  den  vertragsbruchigen  Herrscher  muBte  es  ein  Rechtsmittel 
geben9  ganz  wie  gegen  den  vertragsbruchigen  Privatmann,  und  das 
war  eben  das  Widerstandsrecht.  So  diente  Calvin,  dem  SchBpfer  der 
modernen  Lehre  vom  Widerstand  und  den  Monarchomachen,  die  staats- 
rechtliche  Wirklichkeit  zum  Ausgang  ihrer  Betrachtung.  Nur  daB  sie 
die  staatsrechtlichen  Einrichtungen  einiger  Lander,  deren  standische 
Freiheiten  das  Widerstandsrecht  kanntpn  v .  zu  verallgemeinern  geneigt 
waren  und  mit  diesen  Bausteinen  unter  naturrechtlichen  Richtlinien  ihr 
Lehrgebaude  zusammenfugten.     So  hatte  das  Naturrecht  nur  eine  kon- 

17* 


{^rtnnlp-  Original  from 

by^jUUglC  UNIVERSITY  OF  MICHIGAN 


252  Kritiken 

struktive  Bedeutung  fiir  die  Monarchomachen;  der  Gedanke  des  Volks- 
widerstandes  entstammte  der  standischen  Staatsverfassung.  GewiB  nicht 
ihr  allein.  Der  Verfasser  verweist  selber  auf  religiose  Anschauungen, 
ohne  dieser  Wurzel  naher  nachzugehen,  da  sie  auBer  seiner  Problem - 
stellung  lag.  Aber  der  Satz  der  Schrift,  daB  man  Gott  mehr  ge- 
borchen  miisse,  als  den  Menschen,  muBte  in  einer  Zeit  besondere  Be- 
deutang  gewinnen,  die,  wie  das  16.  Jahrhundert,  vorwiegend  im  Banne 
religioser  Anschauungen  stand.  Der  Tyrann  war  ein  althergebrachtes 
Schaustttek  der  mittelalterlicben  Staatslehre.  Nicht  nur  das  klassische 
Altertum  gab  den  Namen  und  das  Vorbild,  auch  das  alte  Testament 
wirkte  mit,  Saul,  Achab  usw.,  alle  die  bosen  Konige  von  Juda  and 
Israel  haben  zu  dieser  Vorstellung  schon  bei  Augustinus  ihren  Teil 
beigetragen.  Dahin  gehort  auch  der  homo  a  deo  excitatus,  als  dessen 
Vorbild  Samuel,  David,  Elia  und  die  meisten  der  ubrigen  Propheten 
gelten  konnten.  Es  ist  bekannt,  wie  die  Monarchomachen,  aber  schon 
vor  ihnen  das  Mittelalter  daran  die  Lehre  vom  Tyrannenmord  geknupft 
haben.  Den  Gredanken,  daB  man  Gott  mehr  gehorchen  miisse,  als  den 
Menschen,  bringt  auch  das  Lied  vom  Wilhelmus  zum  Ausdruck.  Nur 
dafi  diese  religiose  Pflicht  hier  als  Rechtspflicht  erscheint,  was  sie  in 
einer  Zeit  war,  die  an  das  Jus  divinum  glaubte,  und  an  das  Bibel- 
wort  sich  gebunden  fuhlte:  „Suchet  zuerst  das  Reich  Gottes  und  seine 
Gerechtigkeit",  und  daher  das  unwandelbare  gottliche  Recht  allera 
menschlichen  voranstellte. 

Treffend  sind  auch  die  Ausfiihrungen  des  Verfassers  iiber  die  Un- 
abh&ngigkeitserkiarung  der  Niederlande  und  den  EinfluB  dieser  Urkunde 
auf  die  Lehre  vom  Widerstandsrecht  und  der  Lehre  wieder  auf  die 
staatsrechtliche  Wirklichkeit.  Es  sei  da  auch  auf  die  bohmische  Ent- 
wicklung  verwiesen,  die  in  der  staatsrechtlichen  Literatur  bisher  un- 
beachtet  geblieben  ist.  Den  bBhmischen  Standen  kam  ein  Widerstands- 
recht nicht  zu,  obwohl  sie  es,  und  gerade  aus  religiosen  Grunden  in 
den  Hussitenkriegen  und  gegen  Georg  von  Podiebrad  gettbt  hatten, 
gegen  Ferdinand  I.  zu  uben  versuchten.  Wenn  aber  Maximilian  II. 
und  sp&ter  Rudolf  II.  im  Majest&tsbrief  ihnen  Defensoren  gaben,  die  ihre 
religiSsen  Beschwerden  der  Regierung  und  dem  K8nig  gegenuber  ver- 
treten  sollten,  was  war  dies  anders,  als  die  Anerkennung  eines  Wider- 
standsrechtes  und  seine  Organisation  in  einem  Kolleg,  das  lebhaft  an 
die  Ephoren  der  monarchomachischen  Lehre  erinnerte.  Endlich  war  in 
der  b6hmischen  Konfoderationsakte  von  1619  das  Widerstandsrecht  der 
Stande  in  aller  Form  anerkannt  und  wurde  durch  die  Absetzung 
Ferdinands    II.    ausgeubt.      Wenn    diese    staatsrechtlichen    Akte    auf 


C^  f\r\n  f  fc  Original  from 

byV^UUglL  UNIVERSITY  OF  MICHIGAN 


Kritiken  253 

Mit-  und  Nachwelt  nicht  den  Eindruck  iibten,  wie  die  Unabhangig- 
keitserkiarung  der  Niederlande  and  die  englischen  Revolutionen  f  so 
lag  die  Ursache  in  ihrer  voriibergehenden  Geltung  durch  den  vollen 
Sieg  der  absoluten  Herrschergewalt  in  der  Schlacht  am  WeiBen 
Berg. 

Auch  die  an  die  Monarchomachen  ankniipfende  Lehre  des  Althaus, 
Besold,  Keckermann,  Huber  usw.  geht  noeh  von  der  staatsrechtlichen 
Wirklichkeit  aus.  In  Frankreich  hat  Jurieu  den  Begriff  der  an- 
geborenen  Menschenrechte  im  AnschluB  an  die  Yerfassung  einiger  nord- 
amerikanischer  Kolonien  nnd  der  englischen  Leveller  aufgegriffen.  Je 
melir  aber  auf  dem  Festland  Europas  der  Absolutismus  siegte,  umso- 
mehr  entfernte  sich  die  Lehre  vom  Widerstandsrecht  von  jeder  staats- 
lechtlichen  Grundiage  und  lebte  ausschliefilich  von  naturrechtlichen  An- 
schauungen.  Denn  sie  war  dem  Boden  der  dualistischen  Auffassung  des 
Staates  entwachsen.  Je  inelir  der  St&ndestaat  sich  zu  \einem  absolu- 
tistischen  Staat  umbildete  und  damit  der  Gedanke  der  einheitlichen 
Staatsgewalt  obsiegte,  umsomehr  verlor  das  Widerstandsrecht  an  Boden, 
wenn  man  nicht  mit  Rousseau  ein  Recht  der  Revolution  annahm,  wie 
es  noch  Rotteck  und  andere  Vertreter  der  liberalen  Schule  vor  1848 
gelehrt  haben.  Seitdem  hat  man  erkannt,  daB  die  Revolution  wohl 
Recht  schaffen  kann,  aber  selber  nicht  eine  Einrichtung  des  Staatsrechts 
ist,  und  sucht  den  Schutz  der  subjektiven  Rechte  gegen  Willkiir,  wie 
4as  schon  Condorcet  in  hochpolitischer  Weise  in  seinem  Verfassungs- 
entwnrfe  von  1793  zu  verwirklichen  suchte  und  Fichte  in  philosophisch- 
tiefer,  aber  unpolitischer  Weise  vorgeschlagen  hatte,  in  besonderen  Ver- 
fassungsgarantien  und  Organisationen. 

Auch  darin  wird  man  dem  Verfasser  Recht  geben,  daB,  wie  es  im 
16.  und  17.  Jahrhundert  der  religiose,  so  im  18.  und  19.  Jahrhundert 
der  politische  Druck  der  Herrschergewalt  gewesen  ist,  die  der  Lehre 
vom  Widerstandsrecht  Leben  gaben,  daher  sie  beim  Durchhruch  des 
Verfassungsstaates  iliren  Nahrboden  verlor  und  verschwand.  Denn  sie 
ist  mit  der  Idee  des  Rechtsstaates  unvereinbar,  setzt  sie  doch  an  die 
Stelle  der  Herrschaft  des  Rechtes  die  Gewalt.  Der  Schutz  der  Rechte 
des  Einzelnen  wird  allerdings  weiter  ausgebildet  werden  mussen  auch 
der  Tyrannei  der  Mehrheit  gegeniiber,  soil  nicht  der  Staat  zum 
allgemeinen  Zuchthaus  werden,  wozu  er  auf  dem  besten  Wege  zu 
seiiL  scheint,  wenn  die  unter  dem  Drucke  des  Krieges  entstandenen 
wirtschaftlichen  Notordnungen  im  kommenden  Frieden  weiter  dauern 
jolltes. 

Wiem.  VolteliHi. 


r^rtrtrtlr-  Original  from 

byVrUUgl^  UNIVERSITY  OF  MICHIGAN 


254  Kritiken 

M.  Doeberl,  Entwicklungsgeschichte  Bayerns.  L  Bd.  Von  den 
altesten  Zeiten  bis  zum  Westfiilischen  Frieden.  3.  Aufl.  X,  673  S. 
Munchen  1916,  Oldenbourg.  16, —  M.  geh.,  18,—  in  Leinen, 
20,—  in  Halbfr. 

Wenn  der  erste  Band  von  Boeberls  Entwicklungsgeschichte  kurz 
nach  Erscheinen  des  zweiten  Bandes  wieder  in  neuer  Bearbeitung  vor 
uns  liegt,  so  ist  dies  einmal  ein  Anzeichen  dafiir,  welcher  Beliebtheit 
sich  das  Bnch  erfreut,   dann  aber  liegt  darin  auch   der  Beweis  dafftr,  j 

dafi  sein  Verfasser,  der  sowohl  als  Universit&tsprofessor  wie  als  hoher 
bayerischer  Staatsbeamter  eine  reiche  Tatigkeit  entwickelt,  iiber  eine  ganz 
aufiergewohnliche  Arbeitskraft  verfugt.  Die  neue  Auflage  ist  namlich 
nicht  einfach  ein  Neodruck,  sondern  sie  stellt  sich  als  eine  bis  ins 
kleinste  sorgfaltige  Neubearbeitung  dar.  Kanm  ein  Kapitel  ist  unver- 
ftndert  geblieben.  Selbst  die  Ausdrucksweise  wurde  genauer  Prufung- 
unterzogen  und  manches  Freradwort  mufite  einer  deutschen  Wendung* 
Platz  machen.  Auch  wurden  die  den  Text  bisher  mitunter  stSrenden 
Bucherangaben  in  die  Anmerkungen  gebannt,  so  dafi  sich  dieser  jetzt 
glatter  liest.  Anderseits  wufite  D.  die  Frische  der  Darstellung  noch  zn 
heben,  indem  er  nicht  selten  (S.  139,  173,  220,  221,  294,  387)  in  neuen 
Anmerkungen  charakteristische  Queilenbelege  verzeichnete.    Die  wesent-  | 

lichsten  Anderungen  aber  wurden  natlirlich  durch  das  Anwachsen   der  j 

Arbeiten  iiber  bayerische  Geschichte  notwendig.    Uuter  ihrer  Einwirkung-  i 

wurde  hie  und  da  ein  friiheres  Urteil  aufgegeben  oder  zum  mindesten  j 

gemildert  So  heifit  es  diesmal  (S.  6),  dafi  sich  die  Einwanderung  der 
Bayern  in  die  oberen  Suddonaulander  „in  der  Hauptsache  wenigstens 
nicht  westw&rts  iiber  den  fur  Masseniiberschreitung  ungiinstigen  Bohmer- 
wald"  vollzog.  Damit  wT&re  also  fiir  kleinere  Gruppen  auch  ein  Ein- 
dringen  in  die  Oberpfalz  zugestanden,  wofur  entschieden  sowohl  die  ein- 
ladende  Breite  des  Further  Passes  wie  die  Haufigkeit  der  ing-Orte 
iin  dahintergelegenen  sogenannten  Chambrich  sprftche.  Auch  die  in 
der  letzten  Auflage  aufgestellte  Behauptung,  dafi  die  Trager  der  Hallstatt- 
kultur  thrakisch-illyrische  Stamme  waren,  wird  jetzt  durch  einen  Nach-  j 

satz  mit  Recht  als  noch  nicht  vollig  geklart  hingestelit.    Auch  im  Ab-  | 

schnitt  iiber  die  Grundherrschaft  wird  bei  der  Tatigkeit  der  Propste  es 
in  Ansehung  der  Schwierigkeiten   eines  Ferntransports  als  unsicher  be-  | 

zeichnet,   ob   sie   die  tJberschusse   ihrer  Amtsbezirke   an   den   Hof   des  i 

Grundherrn  oder  auf  den  Markt  uberfuhrten.  Mitunter  ist  es  nur  ein 
einziges  Wort,  das  beschwichtigend  hinzugefiigt  wird,  so  heifit  es  jetzt 
,,die  meisten  Bischofeu  und  nicht  wie  bisher  ,,die  Bischofe  brachten  im 
10.  und  11.  Jahrhundert  die  staatlichen  Holieitsrechte  an  sich**.    In  ver- 

..  (~*rw"*nlf*  Original  from 

Digitized  by  VrUUgl^  UNIVERSITY  OF  MICHIGAN 


Kritikeu  265 

schiedenen  Fragen,  die  in  den  letzten  Jahren  eine  abermalige  Behand- 
lung  erfuhren,  hat  D.  von  neuera  Stellung  nebmen  mttssen*  So  wird 
Widemanns  Vermutung,  daB  die  Bayern  aus  dem  nordwestlichen  Ungarn 
ihre  spatere  Heimat  besiedelten,  unter  Hinweis  auf  ibre  Bezeichnung  als 
„Baiwarii"  zuriickgewiesen.  Auch  Fastlingers  Annahme,  dafi  sie  von 
vornherein  das  osterreichische  Kolonisationsgebiet  besetzt  hatten,  flndet 
bei  der  Unbestimmtheit  des  Begriffes  „Suavia"  nicht  seinen  Beifall. 
Das  Vorkommen  der  ing-Orte  in  diesem  Gebiete  erkl&rt  er  aus  der  Sitte 
der  spateren  Kolonisten,  heimatliche  Ortsnamen  mit  in  die  Fremde  zu 
iibernehmen.  Auch  weist  er  auf  das  zahlreiche  Auftreten  unechter  ing- 
Orte  hin.  In  der  Beurteilung  der  Hochackerfrage  halt  D.  mit  dem 
eigenen  Urteil  zuriick;  indes  macht  doch  die  breite  Ausfubrung  der  von 
Frank  und  Reinecke  geltend  gemachten  Griinde  den  Eindruck,  als  ob 
er  mehr  zur  Anerkennung  der  mittelalterlichen  und  neuzeitlichen  Her- 
kunft  der  Hochacker  neige.  Fastlingers  Gleichsetzung  der  Hosi  mit 
den  Osi  des  Tacitus  findet  dagegen  seine  Zustimmung,  wahrend  er  ander- 
seits  das  agilolfingische  Herzogtum  nach  wie  vor  als  frankisches  Amts- 
herzogtnm  verwirft  und  in  ihm  immer  noch  „die  Modifikation  eines  vor- 
frankischen  Volkskonigtums"  erklickt.  Die  Annahme  des  gleichen 
Forschers,  da6  die  meisten  Romerorte  in  das  Eigentum  des  Herzogs 
ubergingen,  scheint  ihm  wohlbegrundet  zu  sein.  Obwohl  D.  schon  in 
der  zweiten  Auflage  Arbeiten  von  Ulrich  Stutz  iiber  das  Eigenkirchen- 
wesen  anfuhrte,  hat  er  doch  diesmal  erst  in  einem  besonderen  Abschnitt 
deren  Ergebnissen  Rechnung  getragen.  Ebenso  tragt  er  jetzt  seine  An- 
schauungen  iiber  den  Schauplatz  der  Lechfeldschlacht  und  die  Falscher- 
tatigkeit  Bischof  Piligrims  von  Passau  noch  bestimmter  vor.  Die  Aus- 
fuhrungen  iiber  die  Blute  des  Kunstgewerbes  im  mittelalterlichen  Bayern 
sind  jetzt  noch  durch  einen  Absatz  iiber  die  Goldschmiedekunst  betracht- 
lich  erweitert  worden.  Ebenfalls  erfahrt  die  Sammlertatigkeit  Albrechts  V. 
(S.  431  —  433)  eine  veranderte,  reichere  Behandlung.  Die  innere  Re- 
gierung  Max  I.  war  schon  fruher  besonders  liebevoll  betrachtet  worden; 
das  ihr  gewidmete  Kapitel  hat  jetzt  zumal  Air  Maxens  Tatigkeit  als 
Knnstfreund  und  fur  seine  Bemiihungen,  Religion  und  Sittlichkeit  zu 
iordern,  eine  stattliche  Bereicherung  gefunden. 

Zum  Schlusse  mochte  ich  den  Verfasser  noch  auf  eine  S.  18  auf- 
gestellte  Behauptung  hinweisen.  Er  sagt  hier:  „Es  ist  die  Zahl  der 
Romertiirme  iibertrieben  worden.  Die  angeblich  erhaltenen  Romertiirme 
an  ehemaligen  RomerstraGen  stammen  durchwtgs  aus  dem  Mittelalter'*. 
Sollte  er  unter  diesen  Tiirmen  auch  die  Lindauer  Heidenmauer  verstan- 
den  wissen  wollen,   so  mochte  ich  dagegen  in  Erinnerung  bringen,   da6 


r^rtrtrtlr-  Original  from 

byV^UUglL  UNIVERSITY  OF  MICHIGAN 


256  Eritiken 

die  beiden  einzigen  Forscher,  die  diese  naher  untersuchten ,  Rziha  und 
Steinmetz,  dieser  erst  1905,  unabh&ngig  von  einander  zu  der  sicheren 
Uberzeugung  gelangten,  daB  sie  romischen  Ursprungs  sei,  womit  audi 
die  im  15.  Jakrhundert  uns  zuerst  begegnende  ortliche  ttberlieferung- 
ubereinstimrat1.  —  Bei  der  ErBrterung  des  Miinchener  Handels  (S.  343) 
ware  es  wobl  der  ErwShnung  wert,  daB  Miinchener  Bier  schon  1496 
von  einem  gewissen  Hans  Strasser  nach  Innsbruck  verhandelt  wurde, 
wie  Eiutr&ge  iin  Raitbuch  Erzherzog  Sigmunds  im  Innsbrucker  Statt- 
lialtereiarchiv  beweisen.  In  den  prachtigen,  aufierst  reichbaltigen  Literatur- 
angaben  der  einzelnen  Kapitel  vermisse  ich  nor:  A.  Pischek,  Die 
Vogtgericbtsbarkeit  siiddentscher  Kloster  in  ihrer  sachlicben  Abgrenzung- 
wahrend  des  friihen  Mittelalters.  Stuttgart  1907.  Zuguterletzt  wunschte 
ich  die  Lage  Aschheims  und  Aufhausens  —  denn  es  gibt  mehrere  Dorfer 
mit  diesen  Namen  —  in  einer  kouunenden  Auflage  genauer  bestimmt, 
wie  es  beim  Petersberg  (S.  230)  schon  diesmal  geschehen  ist. 

Das  schiine  Buch,  das  dem  Andenken  des  fur  das  Yaterland  ge- 
fallenen  Sohnes  des  Verfassers  gewidmet  ist,  hat  vor  Riezlers  breit- 
angelegtem  Werke  den  Vorzug,  sich  immer  wieder  dem  jeweiligen  Stands 
der  Wissenschaft  anzupassen  und  wird  kraft  dieser  Eigenschaft  aufs  neue 
zahlreiche  Leser  gewinnen,  was  es  bei  seiner  Gediegenheit  auch  redlkh 
verdient. 

Schwabach.  Dr.  Joetze. 

Fritz  Yigener,  Die  Mainzer  Dompropstei  im  14.  Jahrhundert. 
Aufzeiehnungen  uber  ihre  Besitzungen,  Rechte  und  Pflichten  aus 
den  Jahren  1364 — 1367  (Quellen  und  Forschungen  zur  hessischen" 
Geschichte,  herausgegeben  von  der  historischen  Kommission  fiir  das 
GroBherzogtum  Hessen,  Bd.  I).  Darmstadt  1913,  GroBherzoglich 
Hessischer  Staatsverlag.    4°.    LIX  u.  186  S.     M.  6,—. 

Vigeners  Untersuchung  tragt  eine  neue  Note  in  die  domstiftische 
Forschung,  die  in  den  letzten  Jahren  fleiBig  aufgegriffen  wurde,  hie  und 
da  aber  mehr  in  die  Breite  als  in  die  Tiefe  ging.  Denn  Vigeners 
Buch  wendete  sich  einem  Dignit&r  des  Kapitals  zu.  Allerdings  trat  in 
Mainz  die  Propstei  an  Bedeutung  vor  dem  Domdekanat  zuriick.  Aber 
ihre  Einkunfte  waren  doch  ansehnlich  genug,  um  sie  seit  dem  Ausgang 
des  13.  Jahrhunderts  zum  bevorzugten  Objekt  kurialer  Pfriindungspolitik 
zu  machen.    Dem  Kapitel  gelang  es  nicht,  die  Providierten  abzuschiitteln. 

1  Naberes  habe  ich  seinerieit  in  der  Oeschichte  der  Stadt  Lindto  L  B. 
8.  7ff.  dargelegt. 


r^rtrtrtlr-  Original  from 

byV^UUglL  UNIVERSITY  OF  MICHIGAN 


Eritiken  257 

Immerhin  bezeichnete  es  einen  Erfolg,  wenn  die  Kapitulare  den  durch 
Papst  Klemens  VI.  (1342 — 1352)  ernannten  Dompropst  Wilhelm  Pinchon 
(1348 — 1363),  einen  franzosischen  Kleriker,  in  die  Kapitelsgemeinschaft 
(Beobachtnng  der  Kesidenzpflicht)  einbeziehen  konnten.  Nach  Pinchons 
Tode  folgte  der  anspruchs voile  Raimund  v,  Canilhac,  Kardinalbischof 
von  Palestrina  als  Dompropst  (1363  —  1373),  und  dieser  Pralat  bestellte 
den  Bertrand  v.  Macello  (Massello),  einen  Domherrn  von  Lodfeve,  als 
seinen  Verweser  (1364—1367),  Bertrand  verzeichnete  nun  1364,  bei 
seinem  ersten  Mainzer  Aufenthalt,  die  Besitzungen  und  Einkunfte,  dazu 
die  Rechte  und  Pflichten  der  Mainzer  Dompropstei,  und  stellte  diese 
Notizen  in  dem  „liber,  ubi  loca,  census,  curie,  honores,  officia,  beneficia 
et  alia  iura  nee  non  onera  domino  preposito  et  prepositure  incumbentia 
continentur"  zusammen.  Mit  dieser  rechnerischen  Ubersicht,  die  im  all- 
gemeinen  grundlich  durchgearbeitet  ist,  erweist  der  fleifiige  Mandatar  aber 
nicht  bloB  dem  Kardinal,  sondern  audi  der  propsteilichen  Verwaltung 
einen  bedeutsamen  Gefallen.  Bleibt  nun  auch  das  Original  verschollen, 
so  ist  doch  zum  Gllick  eine  Abschrift  im  Vatikanischen  Archiv  vor- 
handen.  Sie  wird  in  der  vorliegenden  Arbeit  von  Vigener  —  aus 
dem  NachlaB  H.  V.  Sauerlands  iiber  wies  ihm  We  nek  die  bereits  von 
Sauerland  vorgenommene  Abschrift  der  vatikanischen  Aufzeichnungen 
—  erstmalig  veroffentlicht.  Und  das  zugleich  mit  Jahresbilanzen  der 
Jahre  1364  und  1365  und  mit  einem  Verzeichnis  der  Einnahmen  und 
Ausgaben  (Geschaftsbuch)  der  Jahre  1364 — 1367,  die  an  dem  n&mlichen 
Fundorte  ruhen. 

"Vigeners  Edition  ist  in  allem  sorgsam.  Dem  veroffentlichten  Text 
wird  ein  umfUnglicher  Apparat  beigegeben,  der  niclit  bloB  dem  engeren 
Interessentenkreise  des  Mainzer  Lokalhistorikers  dient,  sondern  dariiber 
hinaus  die  Aufmerksamkeit  der  Verfassungshistoriker,  Wirtschafts-  und 
Kulturhistoriker  ernstlich  auf  sich  zieht.  Ebenso  orientiert  die  Einlei- 
tung  keineswegs  blofi  iiber  die  Vorgeschichte  und  Entstehung  der  Mainzer 
Aufzeichnungen,  die  wir  an  der  Hand  der  Vigenerschen  Darlegungen 
Boeben  kurz  beruhrten.  Dariiber  hinaus  verbreitet  sich  der  Autor,  der 
sich  langst  als  einea  trefflichen  Kenner  der  ecclesia  Moguntina  eingefuhrt 
hat,  in  einigen  knappen  Strichen  (S.  XLIII — LVI)  iiber  den  Territorial- 
besitz  des  Dompropstes  und  dessen  landesherrliche  und  grundherrliche 
Gerechtsame,  dazu  iiber  propsteiliche  Zinsen,  Zehnten,  Einkiinfte  aus 
der  Archidiakonalgewalt  und  schliefilich  iiber  das  Prabendenwesen  und 
den  Beingewinn.  „Die  gesamtea  Eiaaahmea  im  Rechnungsjahre  1364/65 
betrugea  2145  Gulden,  die  Ausgaben  1357,  der  Beingewinn  787Y2 
Guldea;  1365/1366  dagegen  die  Einnahmen  4553  Gulden,  die  Ausgaben 


f^r*nnlf>  Original  from 

byV^UUglC  UNIVERSITY  OF  MICHIGAN 


258  Kritiken 

2101,  der  Reingewinn  fiber  2450  Gulden".  Die  wichtigsten  Einkunfte 
waren,  wie  diese  Bilanz  kurz  andeutet,  starken  Schwankungen  unter- 
worfen. 

Der  verdienstlichen  Arbeit  seien  in  einigen  Einzelheiten  noch  einige 
Erginzungen  mit  auf  den  Weg  gegeben.  Uber  den  camerarius  des  Erz- 
priesters  (8.  15  Anm.  5)  vgl.  auch  A.  M.  Koeniger,  „Quellen  zur  Ge- 
schichte  der  Sendgerichte  in  Deutschland",  Mfinchen  1910,  S.  169  and 
Sfters.  tlber  bischofliche  Schaltjahrvisitationen,  die  im  fibrigen  ein  noch 
wenig  betretenes  Forschungsgebiet  darstellen,  hat  bereits  die  kloster- 
reehtsgeschichtliche  Arbeit  der  letzten  Jahre  mehrere  Mitteilnngen  ge- 
macht.  Zu  der  im  Dorakapitel  stets  bedeutsamen  Feier  des  Grfin- 
donnerstags  vergleiche  noch  die  quellenkundige  und  znm  Yergleich  ein- 
ladende  grofie  liturgiegeschichtliche  Sammlung  von  E.  Martfene,  De  an- 
tiquis  ecclesiae  ritibus  lib.  IV.  cap.  XXII  (in  der  Antwerpener  Ausgabe 
von  1733/34  torn  III,  p.  81  sqq.)  und  die  fleiBigen  Ausffihrungen  von 
A.  J.  Binterim,  „Die  vorziiglichsten  Denkwiirdigkeiten  der  christkatholi- 
schen  Kirehe",  Mainz  1825  ff.,  V.  1.,  8.  181  ff.  —  Wenn  der  „libertt 
Bertrands  hin  und  wieder  das  Mainzer  Festwesen  beriihrt,  legte  es  6ich 
nahe,  im  Apparat  der  hier  einschlftgigen  Verfiffentlichung  von  Franz 
Falk,  „Die  pfarramtlichen  Aufzeichnnngen  (Liber  consnetudinum)  des 
Florentins  Diel  zu  St.  Christoph  in  Mainz  (1491  —  1518)",  Freiburg  L  Br. 
1904  (Erlauterungen  und  Erg&nzungen  zu  Janssens  Geschichte  des 
deutschen  Volkes,  herausgegeben  von  Ludwig  Pastor,  Bd.  IV,  Heft  3) 
zu  gedenken.  —  AVenn  ferner  S.  LV  Anm.  5  Slgrafiller,  „Kirchen- 
recht2",  S.  355  f.  zitiert  wird,  stimmt  die  angefiihrte  Seitenzahl  nicht. 
An  der  n&mlichen  Stelle  spricht  nun  Vigener  von  „den  Patronatskirchen 
des  Dompropstes"  und  meint  dazu:  „Nutzbare  Rechte  von  Bedeutung 
kann  er  daran  nicht  besessen  baben".  Gewifi,  ausgeschlossen  ist  das 
nicht.  Aber  ich  h&tte  an  dieser  Stelle  nun  doch  eine  weitergehende 
Eriauterung  gewiinscht.  Etwa  eine  Andeutung  fiber  die  Scheidung  von 
Benefizial-  und  Fabrikvermogen ,  nicht  minder  fiber  die  portio  congrua 
der  damaligen  Zeit,  und  das  unter  Anffihrung  von  G.  Kallen,  „Die 
oberschwabischen  Pfrfinden  des  Bistums  Konstanz  und  ihre  Besetzung" 
(1275—1508),  Stuttgart  1907,  besonders  mit  S.  28,  33,  208,  und  ver- 
wandter  Literatur.  Ich  verweise  zudem  an  dieser  Stelle  nachdrficklicb 
auf  den  Urkundenbestand  des  Bistums  Speier,  der  fiber  das  Einkomme* 
des  porochus  primitivus  bzw.  des  von  ihm  bestellten  Vikars  einiaBlichere 
und  gesprachigere  Mitteilungen  macht  als  es  Diplome  und  Aufzeich- 
nnngen aus  manchen  anderen  Territorien  belieben.  Man  vergleiche  dort 
etwa  eine  Urkunde  vom  Jahre  1494,   die  fiber  die  Teilung  der  keines- 


r^rtrtrtL-  Original  from 

byV^UUglL  UNIVERSITY  OF  MICHIGAN 


Kritiken  259 

wegs  unbedeutenden  Oblationenbeziige  an  einer  solchen  Landkirche  handelt: 
„Item  quatuor  offertoria,  quae  idem  plebanus  aestimavit  pro  duobus 
talentis  denariorum"  (Remling,  XJ.  B.  d.  Bischofe  zuSpeyer,  j.  R.,  Mainz 
1853,  nr.  227,  S.  429,  ebda.  nr.  232,  S.  445).  Den  Speierer  Verh&lt- 
nissen  mogen  nun  im  allgemeinen  auch  die  Mainzer  Pfarreien  entsprochen 
haben,  soviel  Ungleichheiten  die  jeweilige  GroBe  des  Pfarrbezirks  und  die 
jeweilige  Dotierung  mit  sich  bracbte.  Ahnliche  Beobacbtungen  kann  man 
ubrigens  auch  der  verdienstlichen  Veroffentlichung  von  G.  Tumbiilt,  „Die 
Einkunfte  der  jetzt  nach  Baden  gehorigen  Pfarreien  und  Pfrunden  des 
ehemaligen  Bistums  Konstanz  und  das  Jahr  1275  (,Zeitschr.  fur  Ge- 
schichte  des  Oberrheins',  N.  F.  XXIX,  1914,  S.  54  ff.,  siehe  dort  be- 
sonders  S.  67  und  S.  78)  entnehmen. 

Vigeners  fleifiige  und  dankenswerte  Veroffentlichung  wird  durch  ein 
treffliches  Sach-  und  Wortverzeichnis  besonders  bereichert.  Ich  sehe 
darin  nicht  bloB  eine  willkommene  Erganzung  zu  dem  anbaufiihigen 
Glossarium  von  Du  Cange,  sondern  daruber  hinaus  eiae  inhaltreiche  Ein- 
fOhrung  in  die  Lebensgewohnheiten  und  Disziplin  der  mittelalterlichen 
Kathedraltanoniker,  die  allerdings  der  groBeren  zusammenfassenden  Dar- 
stellung  und  des  Vergleickes  zu  den  consuetudines  monasticae  noch  harrt. 

Mllnster.  Georg  Schreiber. 

Veit  Arnpeck,  S&mtliche  Cbronicken.    Herausgegeben  von  Georg 

Leidinger.    (Quellen  und  Erorterungen  zur  bayerischen  und  deut- 

schen  Geschichte.    Neue  Folge,   dritter  Band.)     Miinchen,  Rieger 

1915.     CXXXV  u.  1014  S.  gr.  8°. 

Mit   den   Chroniken  Arnpecks   schliefit    die  Reihe   der  bayerischen 

Landeschroniken  ab,   die  zur  Veroffentlichung  in  der  Neuen  Folge  der 

Quellen  und  ErOrterungen  bestimmt  waren,   so  daB  jetzt  aus  der  Slteren 

Reihe  Mathias  von  Kemnart,  in  der  jungeren  Andreas  von  Regensburg, 

Ebran  von  Wildenberg,    Ulrich  Fuetrer   und  Arnpeck  vorliegen.     Die 

neue   Reihe   verdankt   ihre  Anregung  Carl  Theodor   von  Heigel,    dem 

auch  dieser  letzte  Band  gewidmet  ist.    Den  Hauptanteil  an  der  Heraus- 

gabe  hat  Leidinger.    Er  hat  schon  1903  bei  den  Werken  des  Andreas 

von  Regensburg  seine  ausgezeichnete  Bef&higung   zu  dieser  Arbeit  ge- 

zeigt  und  bewabrt  sie  aufs  neue  bei  Veit  Arnpeck,   dessen  Leben  und 

Werke  er  bereits  1893   in  einer  gekronten  Preisschrift  behandelt  hat. 

Der  sehr  umfangreiche  Band   enthalt  Arnpecks   Chronicon  Baioariorum 

mit   der   deutschen    Bearbeitung,    sein    Chronicon    austriacum   und   den 

Liber  de  gestis   episcoporum  Frisingensium.     Die  Einleitung   gibt   das 

Wenige,  was  >vir  fiber  Arnpecks  Leben  wissen,   dann  fiir  die  einzelnen 


r^rtrtrtlr-  Original  from 

byV^UUglL  UNIVERSITY  OF  MICHIGAN 


260  Kritiken 

Werke  Handschriften,  Drucke,  Abfassungszeit,  Quellen  und  Bedeutung, 
ein  SchluBabschnitt  wiirdigt  Arnpecks  Leistung  im  Ganzen. 

Es  ist  Leidinger,  dem  sick  an  eindringender  Kenntnis  dieses  Stoffes 
beute  wohl  niemand  vergleichen  diirfte,  in  der  Einleituug  gelungen,  alle 
kritischen  Fragen  iiberzengend  zu  losen.  Arnpeck  ist,  was  man  manch- 
mal  bezweifelt  bat,  auch  selbst  der  Verdeutscher  seiner  Bayerischen 
Chronik  gewesen,  und  zwar  hat  er  diese  Arbeit  gleichzeitig  mil  der 
lateiniscben  Fassung  unternommen,  er  ist,  was  noch  Waitz  bestritt,  der 
Verfasser  der  in  einer  jetzt  Wolffenbiittler  Handschrift  vorliegenden  Fort- 
setzung  der  Freisinger  Traditionensamuilung  des  Conradus  Sacrista,  da- 
gegen  ist  ein  Liber  de  fundationibus  monasteriorum  in  Bavaria  ilim  zu 
Unrecht  zugeschrieben  worden. 

Den  Hauptwert  legt  Leidinger  auf  den  Nachweis  der  Quellen  Arn- 
pecks und  er  kann  bier  mit  Stolz  feststellen,  wieweit  er  iiber  die  alteren 
Ausgaben  hinausgekommen  ist-  Das  ist  nicbt  bloB  desbalb  wertvoll, 
weil  wir  nun  mit  Sicherheit  aus  diesen  massigen  Kompilationen  die  ver- 
haltnism&Big  kleinen  Stucke  herausholen  konnen,  die  uns  nur  desbalb 
besonders  wichtig  sind,  weil  zuf&llig  die  beniitzte  Quelle  verloren  ist, 
icb  nenne  bier  die  interessanten  Rattenberger  Aufzeicbnungen  des 
14.  Jahrhunderts  (s.  S.  LXI  und  CIII);  wir  konnen  aucb  jetzt  erst  die 
Arbeitsweise  und  die  Arbeitsleistung  Arnpecks,  also  das  eigentlicb  bistorio- 
graphische  Moment  ricbtig  wflrdigen.  Und  da  ist  das  Bild  doch  sebr 
anziehend  und  wicbtig  fur  die  Gesamtanschauung  von  der  Historio- 
graphie  des  ausgehenden  Mittelalters.  Wir  sehen  Arnpeck,  wie  so  viele 
seiner  Zeitgenossen,  vom  Abscbreiber  zum  Gescbicbtscbreiber  werden. 
Der  Kern,  um  den  sicb  die  Masse  seiner  bistorischen  Aufzeichnungen 
sammelt,  ist  doch  wohl  jene  Abschrift  der  Traditionen  des  Conradus 
Sacrista  mit  dem  in  derselben  Handschrift  vorliegenden  Werke  des  Otto 
von  Freising  gewesen.  Von  bier  geht  er  weiter  zur  Sammlung  der 
lokalen  Tradition  in  den  Klostern  und  Stiftern  seiner  naheren  Umgebung, 
wiederum  vielleicbt  angeregt  durch  ein  Werk,  das  er  sich  abscbreibt, 
den  Liber  de  fundationibus  monasteriorum  von  1388.  Fur  die  Ord- 
nung  des  Stoffes  bleibt  ihm  zunachst  sein  bedeutendster  Vorginger, 
Andreas  von  Regensburg,  Vorbild  —  icb  zweifle  nicht,  da6  aucb  Arnpeck 
seinen  Stoff  anfangs  nach  einer  pagina  imperatorum  et  pontiflcum  ge- 
sammelt  hat  (vgl  S.  CXXI).  Dann  aber  wirken  die  landesgeschicht- 
lichen  Interessen  auf  ihn,  angeregt  einerseits  von  Ebran  von  Wilden- 
berg  und  Fiietrer,  anderseits  aufs  starkste  durch  die  vom  Humanismns 
neu  belebte  Kosmographie.  So  entsteht  eine  Chronik,  die  nicht  mehr 
blofi,  wie  die  Werke  seiner  Vorganger,  von  den  Fursten  Bayerns,  sondera 


r^rtrtrtlr-  Original  from 

byVrUUgl^  UNIVERSITY  OF  MICHIGAN- 


Kritiken  261 

vom  Lande  handeln  will.  In  ihrer  lateinischen  Form  zeigt  Bie  die 
literarische  Gliederung  nach  Biicbern  und  Kapiteln,  wie  sie  die  neue 
Klostergeschichtschreibung  von  Otto  und  von  Enea  Silvio  gelernt  hatte, 
in  ihrer  deutschen  Fassung  das  Streben  zum  Volksbuch,  das  zu  illu- 
strieren,  vielleicht  mit  Holzschnitten  zu  drucken  gewesen  ware.  Uberall 
aber  drangt  fortwahrend  fremder  Stoff  herein.  Hier  hat  Schedels  Welt- 
chronik  und  seine  italienischen  Vorbilder,  vor  allem  Jakob  von  Bergamo, 
verderblich  gewirkt,  und  noch  ist  kein  literarisches  oder  politisches 
Prinzip  machtig  genug,  das  zu  hindern.  Die  alte  Chronik  mit  ihrer 
unterschiedslosen  Aufzeichnung  des  Kleinsten  und  des  GroBten,  das 
Abenteuer-  und  Neuigkeitsbuch ,  ist  wieder  da.  Von  einer  innerlichen 
Bewaitigung  des  alten  und  neuen  Stoff es  ist  noch  keine  Rede,  die 
schuchternen  Ansatze  zur  Kritik  bleiben  auf  die  einfachsten  genea- 
logischen  und  chronologischen  Fragen  beschrankt,  ebenso  spariich  sind 
die  Versuche,  die  Quellen  als  Individualitaten  zu  erfassen,  wie  ja  Arnpeck 
selbst  noch  keine  stilistische  Individualitat  ist,  ja  sogar  fur  den  Aus- 
druck  eigener  Meinung  fremde  Form  borgt,  auch  das  offensichtliche 
Interesse  an  Briefen  und  Urkunden  fuhrt  noch  zu  keinera  selbstandigen 
Suchen  nach  diesen  Dingen.  In  all  diesen  Punkten  steht  Arnpeck,  das 
hat  Leidinger  ganz  mit  Recht  als  abschliefiendes  Ergebnis  betont,  noch 
im  Mittelalter  oder  vielmehr  in  der  tJbergangszeit,  die  vom  italienischen 
Humanismus  nur  AuBerlichkeiten  ybernahm,  und  er  steht  tiefer  als  etwa 
Meisterlin,  Bonstetten  und  Fabri.  Aber  erst  von  hier  aus  wird  die 
Leistung  Aventins  in  ihrer  Grofie  deutlich.  Leidinger  hat  zu  ihrer  er- 
neaten  Wiirdigung  hier  und  in  zahlreichen,  scharfsinnigen  Einzelunter- 
suchungen  bereits  die  besten  Grundlagen  geschaffen.  Wir  hoffen,  da8 
er  mit  ihr  seine  Verdienste  auf  diesem  Gebiet  kronen  wird. 

Miinchen.  Paul  Joachim  sen. 

Oastav    Waif,     Quellenkunde    der    deutschen    Reformations- 

geschichte.    I.  Bd. :  Vorreformation  und  allgemeine  Reformations- 

geschichte.     XIV  und  582  S.     II.  Bd.:    Kirchliche  Reformations- 

geschichte,   erster  Teil.     XII  und  362  S.     Gotha,  Fr.  A.  Perthes 

A.-G.  1915,  1916. 

Uber  dieses  Werk  hatte  Referent  bereits  in  der  Monatsschrift  fur  hohere 

Schulen  (hrsg.  v.  A.  Matthias,  Berlin  1916.    XV,  132—135,  537—541) 

Bich  dahin  zu  auBern,  da8  es  fur  die  Einarbeitung  in  die  Reformations- 

geschichte  gute  Dienste  leisten  wird,  da  es  mit  vielem  FleiB,  wenn  auch 

ungleichmafiig,  gearbeitet  ist.     Der  Verfasser  wollte  ein  ahnliches  Hilfs- 

buch  schaffen,  wie  Wattenbach  und  Lorenz  fiir  das  Mittelalter;    da  es 


r^rtrtrtlr-  Original  from 

byV^UUglL  UNIVERSITY  OF  MICHIGAN 


262  Kritiken 

sick  jedoch  im  16.  Jahrh under t  weniger  am  Ckroniken,  als  am  Urkan- 
den,  Aktea  and  Briefe  kandelt,  so  maBten  in  erster  Linie  die  aaf  Ver- 
arbeitang  derartigen  Stoffes  gerickteten  Bemlihungen  and  in  untrenn- 
barem  Zasammenbange  damit  aucb  die  Darstellungen  beriicksichtigt 
werden.  Indem  nun  die  Einzelforschung  in  groBem  Umfange  in  die 
Anmerkangen  verwiesen  wurde,  konnte  der  Text  dem  an  aich  durchaus 
wiinschenswerten  Ziele  einer  Geschicbte  der  bistoriscken  Forscbung  an- 
genftkert  werden.  Wenn  man  die  scbon  gegen  W.b  „Einfukrung  in 
das  Studium  der  neueren  Gesckickte"  vorgebrachten  Bedenken  inbetreff 
der  Disposition  und  des  Stiles  aucb  nicbt  ganz  unterdrucken  kann,  so 
bieten  doch  einzelne  Abschnitte  eine  bisker  mangelnde  Ubersicht  in  les- 
barer  Form  und  unter  zweckm&Biger  Hervorhebuug  durcbgekender  Gte- 
sicktspunkte;  andere  Teile  wie  der  uber  das  Zeitalter  der  Konzilien  und 
die  Zwiscbenzeit  bis  zur  eigentlichen  Reformation  sind  verdienstlicb  durck 
Bewaltigung  eines  weitverzweigten  und  nicht  leickt  zu  durckdringenden 
Materials.  Dabei  hat  man  jedock  den  Eindruck,  dafi  die  Kraft  des 
Verfassers  mit  dem  Herantreten  an  die  Hauptaufgabe  erlabrat  ist;  denn 
gerade  die  Kapitel  uber  Lutber  und  die  Reformationsgesckicbte  im 
engeren  Sinne,  sovvie  in  ihrem  Zusammenhange  mit  der  Reicksgesckickte 
befriedigen  am  wenigsten.  Bei  der  Bekandlung  der  Landsckaften  sind 
die  Eidgenossen  am  besten  weggekoinmen ,  die  Niederlande  leider  ganz 
ausgefallen. 

Etwas  strenger  muB  die  Beurteilung  des  Werkes  fiir  einen  engeren 
Kreis  lauten.  Abgesehen  da  von,  daB  fur  ein  derartiges  Unternebmen 
keute  ganz  andere  Vorarbeiten  in  den  J^hresberickten,  Bibliographien, 
systematischen  Katalogen  u.  dgl.  zur  Verfugung  stehen  als  nock  vor 
einem  Mensckenalter,  beriibrt  es  peinlich,  daB  der  Verfasser  das  Amt 
des  Historiograpben  zu  stark  mit  dem  des  Rezensenten  verwechselt.  Es 
inSchte  das  nocb  hingehen,  wenn  es  sich  um  Sitere  Scbriften  kandelt, 
uber  die  sick  ein  leidlick  ubereinstimmendes  Urteil  gebildet  hat,  wenn 
auch  gegen  die  Einsch&tzung  Jannssens  und  nocb  mehr  gegen  die  Be- 
wertung  seiner  Schule  manches  einzuwenden  ist.  Aber  je  reicher  sich 
gerade  die  reformationsgesckicktlicke  Foi*sckung  in  den  letzten  Jakr- 
zeknten  entwickelt  kat,  um  so  einseitiger,  ungleickmaBiger  umd  unselb- 
st&ndiger  wird  die  Tatigkei)t  eines  Zensors,  der  denn  doch  sckweriich 
eine  Autoritat  aufzubieten  vermag,  die  dem  Areopag  der  mitlebenden 
Gelehrten  die  Wage  zu  kalten  vermockte.  Da  der  Referent  als  der 
vielleickt  am  sckwersten  BetrofFene  sick  sckon  in  der  erw&knten  Zeit- 
sckrift  zur  Wekr  gesetzt  kat,  kann  er  das  Urteil  uber  eine  solche,  man 
weiB  nicht,   ob    mehr  fakrlftssige  oder  geringsckatzige  Bekandlung  dem 


r^rtrtrtlr-  Original  from 

byVrUUgl^  UNIVERSITY  OF  MICHIGAN 


Kritiken  263 

Gerechtigkeitssinn  der  Fachgenossen  uberlassen.  Es  genugt  voriaufig, 
dafi  er  den  Nachweis  einer  planmfifiigen,  zu  zusammenfassender  Dar- 
stellung  ausgereiften  Forschung  schon  in  der  Einleitung  des  1914  er- 
schienenen  Bandes  der  Miinchener  Luther-Ausgabe  erbracht  hatte,  die 
von  W.  auch  in  dem  1916  herausgegebenen  Teile  noch  ignoriert  wird. 
Die  Gefahr,  die  hier  fur  eine  bestimmte  Gruppe  der  an  der  reforraa- 
tionsgeschichtlichen  Arbeit  beteiligten  Gelehrten  vorliegt,  wird  auch  durch 
die  Aussicbt  auf  eine  Revision  des  Urteils  in  einer  zweiten  Auflage 
nicht  verringert,  denn  der  JRichter  bleibt  derselbe  und  der  Eindruck  des 
ersten  Spruches  ist  schwerlich  ganz  zu  verwischen.  Und  ob  der  nicht 
mehr  jugendliche  Verfasser  iiberhaupt  in  diese  Lage  kommen  wird,  ist 
doch  sehr  fraglich;  denn  wenn  man,  wie  Referent  selbst  schon  mehrfach 
erprobt  hat,  mit  dieser  Quellenkunde  zu  arbeiten  unterninimt,  sieht  man 
sich  bald  genotigt,  zu  den  altbewahrten  Freunden  wie  Dahlinann-Waitz- 
Herre  oder  Masslow  seine  Zuflucht  zu  nehmen,  und  kommt  dann  zu 
der  Einsicht,  da6  man  sich  den  Umweg  iiber  G.  Wolf  ersparen  konnte. 
Breslau.  P.  Kalkoff. 

A.  B.  Faust,  Das  Deutschtum  in  den  Yereinigten  Staaten, 
Band  1:  in  seiner  geschichtlichen  Entwicklung,  Band  2: 
in  seiner  Bedeutung  fiir  die  amerikanische  Kultur. 
Leipzig,  B.  G.  Teubner  1912,  VIII  u.  504,  XII  u.  447  S. 

Die  unneutrale  Begiinstigung  unserer  Gegner  durch  die  Vereinigten 
Staaten  seit  Beginn  dieses  Weltkrieges,  das  Auftreten  der  Deutsch- 
Amerikaner  dagegen,  ihr  geringes  politisches  Geschick  und  ihr  Mangel 
an  Geschlossenheit  haben  die  allgemeine  Aufmerksamkeit  bei  uns  gerade 
jetzt  nachdrucklich  auf  die  Entwicklung  und  Stellung  des  Deutschtums 
in  der  Union  gelenkt.  Das  schon  vor  mehreren  Jahren  erschienene  zwei- 
bandige  Werk  des  Professors  an  der  Cornell- Universi tat,  A.  B.  Faust, 
verdient  deshalb  besondern  Dank  und  umsomehr  unsere  Beachtung,  als 
es  zum  ersten  Mai  das  Deutschtum  in  seiner  Gesamtheit,  sowohl  was 
seine  geschichtliche  Entwicklung,  wie  seine  Betatigung  auf  den  ver- 
schiedenen  Gebieten  amerikanischen  Lebens  anlangt,  eingehend  unter- 
sucbt  und  zur  Darstellung  bringt. 

Der  eine  Band  behandelt  die  Einwanderung  und  Ausbreitung  der 
Deutschen  im  Lande  seit  dem  17.  bis  zum  Ausgang  des  19.  Jahrbunderts, 
ibre  wesentlichen  Charakterziige,  ihre  Mitarbeit  in  Krieg  und  Frieden 
und  ihre  Bedeutung  fur  die  allgemeine  Entwicklung  der  nordamerikanischen 
Staaten-  und  Volksgemeinscbaft.  Hier  sind  die  wichtigsten  Kapitel  die 
beiden  zusammenfassenden,  das  zehnte:  die  Verteilung  der  deutschen  An- 


r^rtrtrtL-  Original  from 

byVrUUgl^  UNIVERSITY  OF  MICHIGAN 


264  Kritiken 

siedler  vor  1775,  ihre  Bedeutung  fiir  die  Gegenwart,  Schatzung  ihrer 
Zahl,  und  das  siebzehnte:  zusammenfassender  tJberblick  fiber  die  deutsche 
Einwanderung  im  19.  Jahrbundert,  ihre  geographische  und  numerische 
Verbreitung  und  ihr  allgemeiner  Charakter.  Ganz  besonders  das  erstere 
verdient  Interesse.  Faust  stellt  hier  zwei  sehr  beachtenswerte  Tatsachen 
test,  erstens,  daB  die  Deutschen  vor  der  amerikanischen  Revolution  den 
besten  Ackerboden  der  damaligen  engliscben  Kolonien  in  Besitz  genommen 
und  urbar  gemacht  batten.  Sie  vor  allem  hatten  die  mittlern  Teile 
Pennsylvaniens  inne,  die  dann  im  Unabhangigkeitskrieg  die  Kornkammer 
der  Kolonien  sein  sollten.  Und  zweitens,  dafi  die  deutschen  Kolonisten 
fast  den  ganzen  Grenzstreifen  von  Maine  bis  hinab  nach  Georgia  be- 
wohnten.  Faust  zerstort  damit  die  gelaufige  Vorstellung,  da8  auf  den 
schottischen  und  irischen  Ansiedlern  die  eigentliche  Last  der  Grenz- 
verteidigung  gegen  die  Indianer  gelegen  babe,  die  noch  dazu  bauflg  von 
den  Franzosen  aufgehetzt  und  unterstutzt  wurden;  er  beweist,  daB  die 
deutschen  Kolonisten  mindestens  ebensosehr  die  schwere  Aufgabe  des 
Grenzschutzes  getragen  haben.  Grund  dieser  auffailigen  Tatsache  ist, 
dafi  sie  durchweg  arm  waren  und  sich  deshalb  mit  dem  billigsten  Lande 
begniigen  muBten,  und  dieses  befand  sich  natiirlich  vornehmlich  in  der 
stets  gefahrdeten  Grenzzone  ira  Hinterlande. 

Zwei  andere  Kapitel  behandeln  die  Beteiligung  der  deutschen  Mit- 
burger  an  Kriegen  der  Vereinigten  Staaten,  das  elfte:  die  Deutschen  al* 
Patrioten  und  Soldaten  wahrend  des  Unabhangigkeitskriegs,  und  das 
sechzehnte:  das  deutsche  Element  in  den  Kriegen  der  Vereinigten  Staaten 
wahrend  des  19.  Jahrhunderts.  Hier  werden  die  Faustschen  Aus- 
fUhrongen  in  breiter  Weise  erganzt  durch  die  Spezialuntersuchung  von 
W.Kaufmaun:  Die  Deutschen  im  amerikanischenBurgerkriege  1861 — 186S 
(Miinchen  und  Berlin  1911),  die  ein  auBerst  wertvolles  Quellenmaterial 
sehr  grundlich  und  umsichtig  fliissig  gemacht  und  verwertet  hat.  Wie 
der  numerische  Anteil  der  Deutschen  am  Unionsheer  die  ihrem  Anteil 
an  der  Bevolkerung  entsprechende  Zahl  ganz  besonders  stark  uberstieg, 
so  ist  auch  beach tenswert,  daB  in  der  Unionsarmee  fiber  500  Stabs- 
offiziere  und  selbst  im  Heer  der  KonflJderierten  etliche  20  sich  befanden. 

Der  andere  Band,  der  das  Deutschtum  in  den  Vereinigten  Staaten 
in  seiner  Bedeutung  fur  die  amerikanische  Kultur,  auf  die  einzelnen 
Seiten  derselben  eingehend,  schildert,  verlangte  die  Uberwindung  noch 
wesentlich  groBerer  Schwierigkeiten.  Denn  Vorarbeiten  fur  die  mannig- 
fachen  Seiten  des  Volkslebens,  fur  welche  Faust  den  Anteil  und  die 
Mitarbeit  der  Deutschen  festzustellen  und  zu  beurteilen  unternimmt, 
fehlten    vielfach    ganzlich.      Selbst    eine    zufriedenstellende    volkswirt- 


r^rtrtrtlr-  Original  from 

byVrUUgl^  UNIVERSITY  OF  MICHIGAN 


Kritiken  265 

schaftliche  Geschichte  der  Vereinigten  Staaten  ist  noch  nicht  vorhanden. 
Hier  gait  es,  viel  miihevolle  Detailarbeit  zu  leisten,  denn  jedes  Kapitel 
bedeatete  ein  neaes  und  besonderes  Forschungsgebiet.  Faust  sucht  die 
Leistungen  der  Deutschen  zu  erfassen  auf  dem  Gebiet  des  Ackerbaues 
und  der  Lebensmittelindustrie,  auf  den  technischen  und  anderen  gewerb- 
lichen  Gebiet  en,  im  Erziehungs-  und  Unterrichtswesen,  in  den  scbonen 
Kunsten  (S.  328  stimmt  die  Einteilung  des  Textes  nicht  mit  der  des 
Inhaltsverzeichnisses  uberein),  sowie  schliefilich  in  den  verschiedensten 
Richtungen  gesellschaftlicben  Lebens  und  auf  die  Sitten  der  Amerikaner. 

Ein  besonders  umfangreiches  Kapitel  dieses  Bandes  (Kapitel  4)  be- 
sch&ftigt  sich  mit  dem  politischen  EinfluB  des  deutschen  Elements. 
Faust  bezweifelt  die  Richtigkeit  der  ublicken  Ansieht,  dafi  die  I$e- 
teiligung  der  Deutschen  am  politischen  Leben  ihrer  neuen  Heimat  weit 
hinter  dem  zuriickgeblieben  sei,  was  von  einem  so  starken  Bevolkerungs- 
anteil  hatte  erwartet  werden  raiissen.  Er  bestreitet  zwar  nicht  ihre  Ab- 
neigung  gegen  die  Bekleidung  offentlicher  Amtcr;  sie  sahen,  meint  er, 
in  ihrem  stark  praktischen  Sinn  in  der  Politik  ein  wenig  eintr&gliches 
Gesch&ft,  da  das  Amt  nur  solange  dauerte,  wie  die  Herrschaft  der  Partei, 
und  sie  verabscheuten  in  ihrer  schlichten  Rechtlichkeit  und  Gewissen- 
haftigkeit  die  Politik  als  etwas  Unsauberes  und  Entsittlichendes.  Gleich- 
wohl  lebnt  er  das  Urteil  entschieden  ab,  dafi  ihr  EinfluB  auf  die 
amerikanische  Politik  gering  gewesen  sei.  Er  fuhrt  aus,  dafi  die 
Deutschen  sehr  wohl  sich  naehdrucklich  und  stets  geltend  gemacht  habenf 
wenn  es  darauf  ankam?  das  politische  Leben  zu  heben  und  umzugestalten, 
dafi  sie  an  alien  groBen  K&mpfen  des  19.  Jahrhunderts  urn  die  politische 
und  zugleich  sozial  -  sittliche  Hebung  der  Vereinigten  Staaten  hervor- 
ragenden  Anteil  genommen  haben,  so  an  den  Fragen  der  AbschafiFung 
der  Sklaverei,  der  Amterbesetzung  und  Reform  des  Verwaltungswesens, 
der  Sicherung  eines  gesunden  Wahrungssystems,  der  Verteidigung  der 
personlichen  Freiheit  im  Zusammenhang  der  Mafiigkeitsbewegung,  der 
Entwicklung  grofierer  politischer  Selbstandigkeit  im  Gegensatz  zur  blinden 
Parteigefolgschaft  u.  a.  Auch  zeigen  seine  Ausfuhrungen ,  dafi  doch 
anch  Deutsche  und  namentlich  ihre  Nachkommea  in  den  hohen  Amtern, 
im  Kongrefi,  in  den  Gerichtshofen  keineswegs  zu  den  seltenen  Er- 
scheinungen  gehoren.  Aber  mit  alledem  wird  doch  der  innerste  Kern 
des  oben  hervorgehobenen  Vorwurfs  nicht  beseitigt,  die  Frage  namlich, 
ob  die  Deutschen  den  ihrer  Zahl  nach  ihnen  gebuhrenden  Einflufi  aus- 
zunben  vermocht  haben.  Und  diese  wichtigste  Frage  ftir  die  Beurteilung 
der  Beteiligung  der  Deutschen  an  der  Entwicklung  der  Vereinigten  Staaten 
mufi   verneint  werden,   und  zwar   nicht  blofi  fiir  das  politische  Gebiet. 

Histor.  Vieiteljahrsohrift.  1919.  2.  18 


r^rtrtrtL-  Original  from 

byVrUUgl^  UNIVERSITY  OF  MICHIGAN 


266  Kritiken 

Auf  eine  Reihe  von  Fragen,  die  unter  dem  Gesichtspunkt  der  prak- 
tischen  Politik  interessieren  und  gerade  in  diesen  letzten  Jahren  ganz 
besonders  h&ufig  aufgeworfen  worden  sind,  gibt  das  Werk  von  Faust 
keine  oder  doch  nor  allenfalls  indirekte  Antwort:  die  EinfluBiosigkeit 
als  Yolkstum,  die  geringe  Beliebtheit  und  der  Mangel  an  Ansehen  u.  a. 
Faust  w&re  sicher  iu  der  Lage,  zuverl&ssige  und  uberzeugende  Antworten 
auf  diese  und  andere  Fragen  zu  geben,  aber  er  ist  ilinen  nicht  nacbgegangen. 

Sein  Werk  leistet  zum  gut  en  Teil  Pionierarbeit.  Noch  sind  viele 
Quellen  unbenutzt,  in  europ&ischen  Arcbiven  (vgl.  das  Verzeichnis  von 
M.  D.  Learned:  Guide  to  the  Manuscript  Materials  relating  to  American 
History  in  the  German  State  Archives,  Washington  D.  C.  1912)  und 
in  Amerika  selbst,  aus  denen  die  Erforschung  der  deutschen  Einwanderung 
nach  und  der  Schicksale  der  Deutschen  in  Amerika  weitergefiihrt  und 
vertieft  werden  kaon.  Da  winkt  kunftigen  Einzeluntersuchungen  noch 
Arbeit  und  Erfolg.  Es  ist  nur  ein  Nebenertrag  seiner  auf  andere  Ziele 
gerichteten  Arbeit,  wenn  Evjen  in  einem  Anhang  zu  seinen  Scandinavian 
Immigrants  1630 — 1674  aus  solchen  Quellen  nachweist,  dafi  schon  fur 
das  fruhere  17.  Jahrhundert,  also  die  ersten  Zeiteu  der  nordamerikanischen 
Kolonisationsgeschichte,  der  Einschlag  des  Deutschtums  ein  ganz  wesentlich 
st&rkerer  ist,  als  dies  aus  Fausts  Werk  gefolgert  werden  kann.  Aber 
es  ist  ein  Beispiel  dafur,  wie  und  mit  welchen  Hilfsmitteln  eine  genauere 
Erkenntnis  des  Umfangs  der  Mitarbeit  der  Deutschen,  namentlich  fur 
die  Friihzeit  der  Kolonisation,  sich  noch  erschliefien  l&Bt.  Fausts  Werk 
jedoch  gibt  die  Grundlage,  auf  der  solche  Untersuchungen  nunmehr 
aufgebaut  werden  konnen,  es  ist  der  Rahmen,  in  den  sie  sich  eingliedern. 
Auch  darin  liegt  der  Wert  desselben 

Vom  Standpunkt   amerikanischer  Geschichte  betr^chtet,  bedeutet  das 
Werk  einen  Beitrag  zur  Feststellung  der  bestimmenden  Elemente  in  der  , 
Entwicklung    des    amerikanischen  Volkstums.      Die  .Erforschung   dieser/ 
Dinge  in  Amerika  aber  steckt  noch  in  den  Anf&ngen. 

Miinster  i.  W.  DaenelL 

Friedrlch  August  Lod wig  von  derMarwitz,einm&rkischer  Edel- 
mann  im  Zeitalter  der  Befreiungskriege,  Herausgegeben  von 
Friedrich  Meusel.  Zweiter  Band.  Erster  Teil:  Tagebuchef, 
politische  Schriften  und  Briefe.  Mit  zwei  Abbildungen.  XIV  u. 
354  S.  Zweiter  Teil:  Politische  Schriften  und  Briefe.  Mit  zwei 
Abbildungen.  VIII  9,  566  S.  Berlin  1913,  E.  S.  Mittler  &  Sohn. 
Das   im    zweiten   Bande    der   Meuselschen   Marwitzpublikation    ans 

Licht   gezogene  Material    zerfellt   in    drei  Gruppen:  I.  Tagebuchartige 


r^rtrtrtlr-  Original  from 

byV^UUglL  UNIVERSITY  OF  MICHIGAN 


Kritiken  267 

Aufzeichnungen  und  Tagebiicher  (1804— 1815),  II.  Politische  Aufsfttee, 
Briefe  und  Denkschriften  ans  den  Jahren  1806 — 1836,  III.  Zwischen 
1807  und  1831  geschriebene  Briefe  von  und  an  Marwitz  und  ein  Dank- 
schreiben  des  Prinzen  Friedrich  von  PreuBen  an  Marwitzens  Sobn  Bern- 
hard  vom  24.  Dezember  1851.  Die  erste  Gruppe  enth&lt  Eintragungen 
des  Friedersdorfer  Gutsberrn  in  sein  Hauptrechnungsbuch  vom  24.  Juni 
1804  und  13.  Dezember  1809,  die  mit  der  im  ersten  Bande  abgedruck- 
ten  Lebensbescbreibung  inhaltlich  im  wesentlichen  ttbereinstimmen,  das 
wEhrend  Marwitzens  und  Finckensteins  Gefangenschaft  in  Spandau  im 
Juli  1811  gefuhrte  Tagebuch  mit  bitteren  Klagen  flber  Hardenberg, 
den  iiim  allzu  gefugigen  Justizminister  v.  Kircheisen  und  die  das  Recht 
nicbt  energisch  genug  verteidigende  m&rkische  Bitterschaft  und  ein 
Tagebuch  tiber  die  Mitte  Oktober  1815  angetretene  Reise  von  Paris 
nach  London,  deren  Yergleicbung  miteinander  ebenso  interessant  und 
anitlsant  ist  wie  gelegentlicbe  Seitenblicke  auf  die  deutsche  und  preuBische 
Heimat.  In  der  dritten  Gruppe  Oberwiegen  Marwitzens  Briefe  an  die 
alt  ere  Sch  wester  seiner  ersten  Gattin,  Marie  v.  Clause  witz  geb.  Gr&fin 
Brflhl  (1803—1821),  in  denen  die  tiefe  Trauer  urn  die  verlorene  Lebens- 
gefihrtin  nocb  lange  nachklingt  und  die  Erziehung  ihres  hinterlassenen 
Tochterchens  das  Hauptthema  bildet;  von  beriihmten .  Per&onlichkeiten, 
mit  denen  Marwitz  korrespondiert  hat,  seien  erwfthnt  Schinkel  und 
Ranch,  Stein,  Gneisenau  und  Blticher,  der  mit  einem  Kriegslust  atmen- 
den  Briefe  aus  dem  Sommer  1809  vertreten  ist;  die  Generate  Kleist, 
Hunerbein,  M&ffling  und  Knesebeck,  die  sicb  1817  und  1824  mit  Mar- 
witzens Ansichten  solidarisch  erkl&rten,  der  Kronprinz,  den  Marwitz 
1816  gegep  die  Boyensclie  Landwehrordnung  aufhetzte  und  der  sich 
scbon  damals  als  Freund  dieses  unbeugsamen  AltpreuBen  bezeichnete, 
und  sein  Marwitz  auch  wohlgesinnter,  aber  ihn  doch  nicht  so  uberschw&ng- 
lich  verehrender  Bruder  Prinz  Wilhelm.  Bei  weitem  den  grSBten  Raum, 
722  von  den  911  Seiten  der  beiden  Halbb&nde,  nebmen  die  zur  zweiten 
Gruppe  gehorenden  politischen  Aufs&tze,  Briefe  und  Denkschriften  ein; 
mit  Rucksicht  hierauf  konnte  der  Herausgeber  im  Vorwort  sagen,  daB 
dies  Bucb  mehr  sei  als  der  zweite  Band  einer  Familienpublikation;  es 
sei  ein  Quellenwerk,  das  Beitr&ge  bringe  zur  Geschichte  der  Opposition 
gegen  die  Reform  und  der  Entstehung  konservativer  Parteianschauung 
in  PreuBen.  ]2s  lag  daher  auch  in  Meusels  Absicht,  eine  wissenschaft- 
licbe  Abhandlung  dariiber  als  Einleitung  vorauszuschicken ;  der  Verleger 
hat  bedauerlicherweise,  des  Wartens  miide  und  wohl  auch  um  den  Band 
nicht  gar  zu  sehr  anschwellen  zu  lassen,  darauf  Yerzicht  geleistet  und 
sich  entechlossen,  sie  nun  nachtraglich  in  Druck  zu  geben. 

18* 


r^rtrtrtL-  Original  from 

byV^UUglL  UNIVERSITY  OF  MICHIGAN 


268  Kririkeu 

Ein  patriotiseher  Entwurf  einer  Vorstellung  der  kurauirkischen 
St&nde  an  den  KBnig  aus  dem  Sommer  1806,  die  Fried  rich  Wil  helm  III. 
zum  Losschlagen  gegen  Napoleon  errautigen  sollte,  und  zwei  aus  Mar* 
witzens  letzten  Lebensjahren  slam  men  de  AufsJitze,  einer  aus  dem  Jahre 
1834,  der  vom  Religionsedikt  Friedrich  Wilhelms  II.  und  von  der  Ein- 
fiihrung  des  AUgemeinen  Landrechts  handeltf  und  der  kurz  vor  seinem 
Tode  im  Herbst  1837  niedergeschriebeue  SchluBabschnitt  seiner  Me- 
moiren  iiber  die  Berechtigung  zum  Domltnenverkauf  in  Preuflen  nnd 
den  Zusammeniritt  des  kurmiirkischen  Landtags  1S09,  eroffnen  die 
sweite  Gruppe,  Die  folgendtm  fast  350  Seiten  fullenden  Numuiern,  die 
aile  in  die  Jahre  1810  und  1811  fallen ,  hat  Meusel  zu  einem  beson- 
deren  Kapitel  vereinigt,  das  er  ^Marwitz  ira  Kampf  gegen  Hardenberg" 
betitelt;  ea  nimmt  noch  etwas  mehr  Raum  ein  ah  spfttere  politisehe 
Schriften  and  Briefwech&el  von  Marwitz  aus  den  Jahren  1812  —  1836. 
In  ihm  finden  wir  vor  allem  auch  Dokumente  von  andern  Autoren:  ein 
am  31.  August  1810  von  Bernhard  v.  Prittwitz,  einem  Deputierien  der 
Kur-  und  Neum^rkiscben  Stftnde  aufgesetztcs  Fromemoria  an  Hard  en  - 
berg,  emeu  dadnrch  angeregten  Aufsatz  Adam  Mullets  iiber  Feudalism  us 
und  Antifeudaiismus,  eine  Denkschrift  des  ietztereu  an  den  Staatskanzler 
vom  11,  Februar  1811,  Briefe  und  Aufsfttze  Adam  Miillers,  Prittwitzens, 
der  Grafen  v,  Finckenstein  und  v*  Araim-Boytzenburg,  des  Herra 
v,  Quastf  des  Generals  v,  Kticfcritz,  des  Ministers  v.  Vo67  die  Vorstel- 
Inn  gen  der  Deputirten  der  Kur-  und  Neuin&rkischen  St&nde  an  den 
Staatskanzler  vom  7.  und  22,  J&nuar  und  14,  Februar  1811  und  Harden- 
bergs  Antworten  darauf,  ihre  Imraediateingabe  an  den  KonJg  vom 
14,  Febrnar  1811  und  die  der  Priegnitzer  Ritterschaft  vom  24,  Januar 
und  18.  Mai  desselben  Jahres  nebst  den  darauf  ergangeoen  oder  ent- 
worfenen  landesherriichen  Bescheiden;  natiirlich  fehlt  auch  die  von  Mar- 
witz verfaBte,  am  9.  Mai  18U  unterzeichnete  „letzte  Vorstellung  der 
St&nde  von  Lebus  nnd  Beeakow  Storkow"  an  Friedrich  Wilhelm  III, 
nicht  mit  den  uberaus  scharfen  Iiandbemerkungen  des  Staatskanziers. 
Aus  diesen  und  den  andern  Marwitzschen  Schriftstiicken  geht  klar  her- 
vorT  da 6  die  der  Reform  in  Preuflen  so  heftig  wider&trebeuden  Manner 
auch  aufrichtige,  gJiihende  Patrioten  waren,  die,  wenn  sie  fur  das  iiber- 
lieferte  Recht  k&mpften,  dem  Vaterlande  eben  den  bgsten  Dienst  zo 
leisten  meinten  und  personliche  Vorteile  nicht  so  selbstfiiichtig  obennn- 
stellten,  wie  Stein  und  Hardenberg  wohl  glaubten;  Jtkh  fiir  mein  Theil*4 
—  schrieb  Marwitz  itm  8.  Dezember  1810  an  Finckenstein  —  „will 
lieber  alles  opfern  und  von  einer  Regierung,  die  ineine  Mitburger  unter 
einem  angeborenen  Kiinig  verwaltet,  jegliche  Gewalt  erdnlden,   als  nur 


r^rtrtrtlr-  Original  from 

byV^UUglL  UNIVERSITY  OF  MICHIGAN 


Kritiken  269 

zu  einem  tausendsten  Theil  Schuld  seyn,   daB  der  Fremdling  in  diesem 
Lande  herrscbe,   Wenn  ich  gleich  gewiB  wire,   von  diesem  alles  zu  er- 
halten,  was  rair  personlich  irgend  angenehm  seyn  konnte".     Die  politi- 
schen  Theorien   dieser  ganzen   Gruppe   scheinen   zum   groBten  Teil   in 
Adam  Mullers  Kopfe  entstanden  zu  sein ;  welche  Rolle  er  in  dem  Kampfe 
des  m&rkischen  Adels  gegen  Hardenberg  gespielt  hat,  wollte  Meusel  in 
der  Einleitung  des  langeren  ausfiihren;    zweifellos  teilten  die  adeligen 
Gutsbesitzer  Mullers  Ansicht,   daB  die  von  vergangenen  Zeiten  hinter- 
lassenen  standischen  Verbattnisse   nur  auf  dem  Wege  des  freien  Ver- 
trages  zwischen  wahrbaften  Reprasentanten  der  Stande  und  echten  Stell- 
vertretern    des  allgemeinen  Wohls  (wahren   Staatsbeamten)   umgestaltet 
oder  reguliert  werden  diirften,  daB  es  Pflicht  der  erleuchteten  Patrioten 
unter  den  Standen  sei,  jenes  Vertragsrecht  alien  Systemen  zum  Trotz 
zu  behaupten,   daB  die  Provinzialverfassungen  beizubehalten ,   wiederher- 
znstellen  oder  weise  zu  modifizieren  seien,  daB  in  einer  standischen,  teils 
aus  den  Hauptklassen  des  Volks  erwablten,   teils  durch  die  Geburt  be- 
rnfenen  zentralen  Ratsversammlung  die  groBen  inneren  Angelegenheiten 
des  Reichs  alljahrlich  beraten  und  begutachtet  werden  miiBten,   daB  die 
Grnndeigentiimer  das  allerwesentlichste  Urinteresse  des  Staates  repr&sen- 
tieren,  daB  die  Grundziige  der  uberlieferten  agrarischen  und  standischen 
Verfassung   bleiben   miiBten   und   nur   dasjenige  zu  beseitigen  sei,    was 
durch  die  Pfuschereien  kurzsichtiger  und  eigenmacbtiger  Administrationen 
in  den  alten  natiirlichen  Gang  bineingebracht  wurde;  ,,hieBe  ich  Marwitz 
oder  Prittwitz",  so  wetterte  Adam  Muller  am   21.  Februar  1811,   „so 
wollte  ich  das  schwache,    zahe  Rohr,   welches  zum   Staatskanzler  uber 
diese  Eichen-  und  Buchenwalder  gesetzt  ist,  heute  noch  krummen,  daB 
es  brechen   miiBte   oder  nach  der  Weise  pfeifen  mufite:  Keine  Nation 
ohne  die  alten  Provinzen!     Keine  Nation  ohne  den  alten  Adel!"     Ob 
Meusel  alle  fur  seine  Publikation  geeigneten  ungedruckten  Quellen  ge- 
funden  und  bei  ihrer  Auswahl  stets  eine  gliickliche  Hand  gehabt  hat, 
vennag  nicht  zu  entscheiden,   wer  das  vorhandene  Material  selbst  nur 
zum  Teil   kennt;  jedenfalls   sind    nicht   alle  Hauptgegner  Hardenbergs 
darin  mit  Beitragen  vertreten;  z.  B.  fehlt  Friedrich  Ancillon,  der,  wie 
ich   inzwischen  in  den  Forschungen  zur  brandenburgischen  und  preufii- 
schen  Geschichte  gezeigt  babe,   nach  dem  Verfassungsversprecben  vom 
22.  Mai   1815   die  Konstitutionsplane  des  Staatskanzlers  in  immer  er- 
nentem  Eingreifen  im  Sinne  Adam  Mullers  zu  vereiteln  gewuBt  hat,  der 
dem  Kronprinzen  nach  den  Freiheitskriegen  mindestens  ebenso  nahestand 
wie  Marwitz  und  der  doch  auch  diesem  schon  1811  kein  Fremder  mebr 
gewesen   zu   sein    scheint  —  vergl.  Marwitzens    Brief  a*  Finckenstein 


r^rtrtrtlr-  Original  from 

byVrUUgl^  UNIVERSITY  OF  MICHIGAN 


270  Kritiken 

Torn  16.  Februar  1811  (II  1,  S.  286)!  MSgen  abet  auch  weitere  Studien, 
wie  ich  glaube,  $u  dem  Ergebnis  ffihren,  dafi  der  Kampf  gegen  Harden* 
berg  von  den  AltpreuBen  nach  1815  mit  breiterer  Front  ebenso  scharfr 
wenn  aijch  nicbt  so  laut  gefiihrt  worden  ist  wie  zu  Beginn  der  Reform- 
periode  —  immer  wird  der  zweite  Band  der  nenen  Marwitzpnblikation 
ein  grnndlegendes  Qaellenwerk  fdr  Forschungen  aber  Preufiens  innere 
Entwicklang  im  ersten  Drittel  des  19.  Jahrhunderte  bleiben  and  ein 
riihmliches  Dokument  umsichtigen  SammlerfleiBes  and  mustergultiger 
Heraasgebersorgfalt! 

Die  politischen  Schriften  and  Briefwechsel  von  Marwitz  aus  den 
Jahren  1812 — 1836  beziehen  sich  vorwiegend  anf  die  Verfassungs- 
angelegenheit  and  Verwaltungsorganisationen;  neben  einer  kurzen  Be* 
trachtong  aas  dem  Jahre  1812  fiber  eine  Reform  des  Adels,  einer 
anderen  aas  dem  Jahre  1823  fiber  den  Zastand  des  VermSgens  der 
Grundbesitzer  in  der  Mark  Brandenburg  and  wie  ihnen  za  helfen,  and 
einem  l&ngeren  Gutachten  fiber  die  Ursachen  der  fiberhandnehmenden 
Verbrechen  aas  dem  Dezember  1836  interessieren  besonders  seine 
Schriften  zar  aaswftrtigen  Politik  aas  den  Jahren  1812 — 1814:  ein  dem 
vortragenden  Adjntanten  Friedrich  Wilhelms  III.  am  31.  Dezember  1812 
ftbersandter,  aber  von  ihm  dem  Monarchen  nicht  vorgelegter  Aafsatz 
von  dem  gegenwartigen  Interesse  des  KSnigs  von  Preufien,  der  sofortigen 
Braeh  mit  Napoleon  verlangte;  ein  aaf  Gneisenaas  Wuasch  verfertigtes, 
aber  nicht  genehmigtes  Manifest  vom  12.  M&rz  1813;  eine  im  November 
desselben  Jahres  niedergeschriebene  Abhandlung  von  dem  Wesen  des 
jetzigen  Krieges  zar  Beantwortaag  der  Frage:  wann  kann  der  Friede 
gemacht  und  wie  muB  er  gemacht  werden?  —  die  Antwort  laatete 
ganz  im  Sinne  Arndts:  „Die  Grenze  zwischen  Teutschland  und  Frank- 
reich  mufi  da  sein,  wo  die  teutsche  Sprache  von  der  franzSsischen  sich 
scheidet.  Es  ist  vom  Juragebirge  an  unbezweifelt  teutsch  (wie  schon 
die  Namen  ergeben),  Bruntrut,  Mfimpelgard,  St.  Weiler,  Mtinster,  St. 
Peter,  Andlau,  Pfalzburg,  Metz,  Diedenhofen  (Thionville),  Luxemburg, 
Namur,  Bergen  (Mons),  Reyssel  (Lille)  und  Dfinkirchen.  Diesen  Land* 
strich  mussen  wir  gleich  in  Besitz  nehmen  and  so  lange  in  Frankreich 
fechten,  bis  der  Feind  anerkennt,  da6  das  Teutsche  unser  ist  and  er 
nichts  zu  schaffen  hat  auBer  Frankreich "  —  endlich  das  schon  von 
Meinecke  im  82.  Bande  der  Hist.  Zeitschrift  verSffentlichte  Schreiben 
an  Hardenberg  vom  14.  September  1814,  worin  Marwitz  seinem  Landes* 
herrn  net,  den  Titel  „K5nig  der  Teutechen  in  PreuBen,  Brandenburg  and 
Sachsen"  anzunehmen;  denn  wer  sich  der  Idee  eines  gemeinsamen  teut- 
schen  Vaterlandes  bemttchtige,  der  werde  herrschen  in  Teutschland  and 


r^rtrtrtlr-  Original  from 

byV^UUglL  UNIVERSITY  OF  MICHIGAN 


Kritiken  271 

der  lichte  Punkt  sein,   nach  dem  alle  sich  hinwenden  werden  in  trliben 
Zeiten! 

Marwitz  als  Gutsherr  kommt  auf  etwa  30  Seiten  zum  Wort;  der 
so  betitelte  neunte  Abschnitt  des  zweiten  Halbbandes  bringt  einen  sich 
in  engen  Grenzen  haltenden  Bauernbefreiungsplan  von  ihm  aus  dem 
Jahre  1805,  die  neuen  1809  niit  den  Friedersdorfer  Kossaten  abge- 
schlossenen  Kontrakte,  Marwitzens  Instruktionen  fftr  seine  Wirtschafts- 
beamten  wahrend  der  Freiheitskriege  und  die  Rede,  die  er  1818  an  die 
vor  dem  Schlosse  versammelte,  zu  Zeugen  der  Taufe  seines  Sohnes  ge- 
ladene  Gemeinde  hielt,  nebst  zwei  Adressen  der  letzteren;  wir  blicken 
hinein  in  eine  kleine  Monarchic,  deren  TJntertanen  es  gewiB  nicht  schlecht 
batten,  wenn  sie  fromm  und  gehorsam  waren  und  nach  der  V&ter  Sitte 
auf  dem  Acker  und  Hof  ihre  Schuldigkeit  taten,  die  aber  nach  Mar- 
witzens Ansicht  nebst  ihren  Kindern  und  Kindeskindern  audi  bleiben 
sollten,  was  sie  waren :  einfache  Bauern,  die  nicht  kltiger  und  mehr  sein 
wollen  als  ihre  Vorfahren,  zu  ihrem  Besten  und  zu  dem  des  Vater- 
landes. 

Ein  dritter  Band  militarise!)  en  Inhalts,  der  im  Juni  1912  im  Manu- 
skript  etwa  zur  Halfte  fertiggestellt  war,  wird  die  ganze  Publikation 
zum  Abschlufl  bringen.  Moge  es  dem  Herausgeber,  wenn  er  aus  dem 
groBen  Kriege  wohlbehalten  heimgekehrt  ist,  bald  moglich  sein,  ihn  in 
Druck  zu  geben  und  die  uns  in  Aussicht  gestellte  Abhandlung  iiber  die 
Opposition  gegen  die  Reform  und  die  Entstehung  konservativer  Partei- 
anschauung  in  PreuBen  ebenfalls! 

Nachschrift:  Diese  Wiinsche  und  Hoffnungen  von  1915  gingen 
nicht  in  Erfiillung.  Friedrich  Meusel  ist  im  Sommer  1917  einer  im 
Osten  erlittenen  Verwundung  erlegen. 

Berlin.  Paul  Haake. 

Blfifher§  Briefe^  herausgegeben  von  W.  v.  Unger.  Stuttgart  und 
Berlin,  J.  G.  Cotta,  1913. 
General  v.  Unger  hat  seiner  Biographie  Bluchers  die  vorliegende 
Ausgabe  von  Briefen  folgen  lassen.  Wir  konnen  ihm  dafiir  nur  dankbar 
sein.  Es  ist  wirklich  ein  GenuB,  diese  Briefe  zu  lesen,  besonders  jetzt 
wahrend  des  Weltkrieges.  Die  Verhaltnisse,  in  denen  wir  leben,  er- 
innern  in  so  hohem  MaBe  an  das,  was  unsere  GroBv&ter  vor  hundert 
Jahren  durchmaclien  muBten,  daB  man  bei  dem  Jjesen  der  Briefe  un- 
willkurlich  immer  wieder  Vergleiche  mit  der  heutigen  Zeit  macht.  Die 
Schwierigkeiten  des  Koalitionskrieges ,  die  Meinungsverschiedenheiten 
zwischen  Diplomaten  und  MilitSrs,   die  fuhrende  Stellung,   die  Bliicher 


k   r^nr^nfi^  Original  from 

^^  UNIVERSITY  OF  MICHIGAN 


272  Kritiken 

und  Gneisenau  damals,  Hindenburg  und  Ludendorff  heute  einnehmen, 
haben  groBe  Ahnlichkeit.  Schon  1805  und  1806  spricht  Bliicher  seinen 
Unwiilen  Uber  die  diplomatische  Leitung  des  preuBischen  Staates  aus. 
Den  ,,sauberen  Herrn  Lucchesini"  nennt  er  (S.  61)  einen  „Felltr&ger", 
er  wiinscht  im  Juli  1806,  Stein  ware  Minister  der  auswartigen  Ange- 
legenheiten  und  Haugwitz  s&Be  in  der  Holle.  Mit  klarem  Blick  hatte 
Bliicher  scbon  1805  und  1806  vor  der  Katastrophe  erkannt,  dafi 
Napoleon  den  Ausbruch  des  Krieges  gegen  PreuBen  hinausschieben 
wollte,  bis  der  Augenblick  ihm  gunstig  sei;  Bliicher  riet  darum  dringend 
loszuschlagen,  ebe  es  zu  spat  sei.  Stein  und  Hardenberg  hielt  er  fiir 
die  geeigneten  Manner,  das  Staatsruder  zu  fiihren,  die  Befahigung 
Vinckes  fur  die  Verwaltung  Westfalens  hatte  er  schon  1804  erkannt. 
Uber  den  Konig  auBerte  er  sich  naturlich  in  vorsichtigen  Ausdrucken, 
aber  gelegentlich  kommt  doch  sein  Urteil ,  das  auch  hier  ein  richtiges 
ist,  offen  heraus,  so  S.  146  und  S.  147,  wo  Bliicher  an  Hardenberg  und 
an  Gneisenau  schreibt,  der  Konig  habe  kein  Yertrauen  zu  sich  selbst, 
darum  auch  keins  zu  anderen  und  zur  Nation.  Schon  im  Juli  1806 
war  Bliicher  so  unzufrieden,  daB  er  an  Kleist,  den  Generaiadjutanten 
des  Konigs,  schrieb:  „Warum  wurde  ich  nicht  50  Jahre  friiher  oder 
spater  geboren?"  Wie  erbittert  er  1814  und  1815  uber  die  „Diploma- 
tiker"  war,   ist  ja  bekannt;   auch  mit  Hardenberg  war  er  damals  nicht  , 

einverstanden,   1815  kamen  sie  hart  aneinander,  aber  Bliicher  wollte  sich  I 

mit  seinem   „altesten  und  besten  Freunde"  nicht  brouillieren,   aber   er  | 

war  nahe  daran  (S.  298  und  S.  312).     Auch  1818  auBert  er  seine  Un-  j 

zufriedenheit  mit  Hardenbergs  schwachlicher  Haltung.  Aber  die  Milit&rs 
der  hofischen  Richtung,  wie  Kalckreuth  und  Knesebeck,  erregten  ebenso 
oft  den  Zorn  des  geraden  alten  Soldaten. 

An  manches,  was  wir  jetzt  erleben,  erinnert  auch  der  iibergroBe 
Optimismus,  von  dem  Bliicher  gelegentlich  zu  triigerischen  Hoffnungen 
hingerissen  wird.  Am  28.  Januar  1814  glaubt  er,  in  acht  Tagen  wurde 
er  vor  Paris  sein,  am  2.  Februar,  als  die  Haifte  dieser  Zeit  verflossen. 
spricht  er  wieder  von  acht  Tagen.    Als  abermals  eine  Woche  verstrichen,  j 

im  Brief  vom  7.  bis  10.  Februar,  erkiart  er  es  als  sicher,  in  acht  Tagen  ' 

vor  Paris  zu  sein.  Er  glaubt  nicht,  daB  Napoleon  noch  eine  Schlacht 
liefern  wird.  Der  Brief  zeigt,  daB  Bliicher  keine  Ahnung  von  der 
groBen  Gefahr  hatte,  die  ihm  drohte,  denn  am  10.  Februar  begann  mit  j 

dem  Gefechte   von  Champeaubert  die  Reihe  der   schweren  Niederlagen,  ! 

die  das  preuBisch-russische  Heer  erlitt. 

Wer  sich  der  alten  Streitfragen  erinnert,  die  vor  20 — 35  Jahren 
uber  die  Strategie  des  friderizianischen  Zeitalters   entspannen,  der  wird 


r^rtrtrtL-  Original  from 

byVrUUgl^  UNIVERSITY  OF  MICHIGAN 


Kritiken  273 

nicht   ohne  Interesse  sehen,    daB  Blucher  Ende  Mftrz   1813  annimmt, 
da£  die  Pranzosen  „Jalousien  geben"  wollen  (S.  157). 

Seite  290  in  der  Anmerkung  ist  dem  Herausgeber  ein  Irrtum  unter- 
laufen.  Er  sagt,  daB  die  am  18.  Juni  1815,  also  am  Tage  von  Belle- 
Alliance  ,  geborene  Tochter  des  Prinzen  Wilhelm  von  PreuBen,  spater 
GroBherzogiu  von  Hessen  geworden  sei.  Das  ist  nicht  richtig,  sie  hat 
den  Prinzen  Karl  von  Hessen  geheiratet,  der  aber  nie  Grofiherzog  ge- 
wesen  ist.     Dagegen  ist  es  ihr  Sohn,  Ludwig  IVV  geworden. 

Wie  lieb  Blucher  seiaen  Sohn  Franz  gel.abt,  das  zeigt  sich  in  vielen 
Briefen,  in  denen  er  das  Schicksal  desselben  beklagt.  Ich  hatte  nicht 
geglaubt,  dafi  der  alte  Reitersmann  mit  so  groBer  Liebe  an  seinen 
Kindern  gehangen  hat.  Franz  scheint  der  Lieblingssohn  gewesen  zu 
sein,  der  Vater  setzte  groBe  Hoffnung  auf  ihn,  die  leider  nicht  erfullt 
wurde,  da  Franz  sich  von  seinen  Verwundungen  und  dem  spateren  Selbst- 
mordversuche  nie  vollig  erholte.  tTberaus  schmerzlich  war  es  dem  alten 
Feldmarschall,  daB  er  Soldaten,  die  unter  seinem  Kommando  standen,  wegen 
Meuterei  hatte  standrechtlich  erschieBen  lassen  miissen.  Es  waren  Sachsen, 
die  aufgehetzt  waren.  Sehr  scharf  schrieb  er  deswegen  an  den  Konig 
von  Sachsen  (S.  271  und  S.  272),  in  seiner  55jahrigen  Dienstzeit  sei  er 
zum  erstenmal  genotigt,  in  der  eigenen  Armee  Hinrichtungen  vornehmen 
zu  lassen.  „Das  vergossene  Blut  wird  dereinst  vor  Gottes  Gericht  liber 
den  kommen,  der  es  verschuldet  hat,  —  und  vor  dem  Allwissenden 
wird  Befehle  geben*  und  Befehle  dulden  als  ein  und  dasselbe  geachtet 
warden  nmssen".  Das  war  allerdings  deutlich  und  es  ist  begreiflich,  daB 
Hardenberg  verhinderte,  daB  der  Brief  an  seinen  Bestimmungsort  gelangte. 

So  bietet  diese  Briefsammlung  dem  Historiker  eine  Fiille  von  Material, 
einem  jeden  Freunde  aber  unserer  vateriandischen  Geschichte  einen  er- 
quickenden  GenuB. 

Charlottenburg.  Richard  Schmitt. 

E.   Brandenburg,   Die   Reichsgrundung.     2  Bde,,    XIV  u.  444, 

VII  u.  452S.,  Leipzig  1916.  Untersuchungen  und  Aktenstucke 

zur  Geschichte  der  Reichsgrundung,  XI u. 729  S.,  Leipzig  1916. 

Es  ist   schwierig  und  schmerzlich  zugleich,  das  Werk  Brandenburgs 

heute  anzuzeigen,  die  Geschichte  der  ruhmvollen  Begriindung  des  Reiches 

in    der    Zeit  seines   schmahlichen  Zusammenbruchs.     Aber  gerade  weil 

wir  heute  und  vermutlich  noch  lange  Zeit  das  Zeitalter  der  deutschen 

Einigung  nur  schwer  ohne  Voreingenommenheit,  ohne  Selinsucht  oder  ohne 

Groll  betrachten  konnen,  begriifie  ich  als  Historiker  dieses  Buch.    Vor 

dem  Kriege  fertiggestellt,  ist  es  von  alien  diesen  Stimmungen  des  Tages 


_     r^rtrtrtL-  Original  from 

byVrUUgl^  UNIVERSITY  OF  MICHIGAN 


274  Kritiken 

frei  and  hat  zugleich  von  den  Ereignissen  den  geniigenden  Abstand,  urn 
gegenGber  der  unter  dem  anmittelbaren  Eindruck  der  Zeit  und  der  handelnden 
Personlichkeiten  stehenden  Darstellung  Sybels  einen  besonderen  Platz  einzu- 
nehmen.  Es  ist  ein  Werk  objektiver  Geschichtsbetrachtung  im  guten  Sinne 
des  Worts.  Von  der  politischen  Gleicbgultigkeit,  die  im  bewuBten  Gegen- 
satz  gegen  die  politische  Geschichtschreibung  Droysens  und  Treitschkes 
lange  Zeit  als  die  wahre  Objektivitat  gepriesen  worden  ist  und  die  an 
der  politischen  Unf&higkeit  des  deutschen  Volkes  und  damit  an  unserer 
Niederlage  ein  gutes  Teil  der  Schuld  tragt,  hat  sich  Brandenburg  fern- 
gehalten.  Sein  Bucli  will  politisch  bilden,  will  Verstandnis  erwecken  fiir 
das,  was  wir  fiir  die  Welt  geleistet  haben,  aber  audi  fur  die  Gefahren 
unserer  geographischen  Lage  und  des  Volkscharakters,  will  die  Kenntnis 
der  Krafte,  die  das  Reich  erbaut  haben,  wie  der  Gegenkrafte,  die  der 
Einigung  im  Wege  gestanden  haben,  verbreiten;  der  Riickblick  und  Aus- 
blick,  mit  dem  die  Darstellung  abschliefit,  kommt  ausfiihrlich  auf  diese 
Fragen  zu  sprechen.  Aber  das  TJrteil  ist  immer  vorsichtig  zuriickhaltend. 
Brandenburg  will  belehren  als  Gelehrter,  nicht  iiberreden  als  Politiker 
oder  gar  als  Parteimann.  Seine  Objektivitat  beruht  vor  allem  darauff 
da6  das  Reich  fiir  ihn  etwas  Selbstverstandliches  ist,  das  er  weder  zu 
rechtfertigen,  noch  zu  bekampfen,  sondern  nur  zu  erklaren  hat. 

Die  Quellen,  aus  denen  Brandenburg  geschopft  hat,  sind  fast  ohne 
Ausnahme  gedruckt.  Bisher  unbekanntes  Material  hat  er  aus  dem  NachlaB 
Camphausens  fiir  die  Geschichte  der  preuBischen  Politik  in  den  Jahreu 
1848  und  1849  verwerten  und  zum  Teil  (in  den  Untersuchungen  und 
Aktenstucken  S.  248 — 390)  veroffentlichen  konnen.  Auflerdein  hat  er 
einzelne  Stflcke  der  von  Sybel  bereits  benutzten  preuftischen  Staatsakten 
zur  Nachprufung  der  Darstellung  einsehen  diirfen ;  dadurch  hat  Branden- 
burg in  vielen  Einzelheiten  Sybel  richtigstellen  konnen,  aber  durch  die 
ihm  auferlegte  Beschrankung  in  der  Akteneinsicht  sind  noch  manche  un- 
klarePunkte  geblieben,  die  weiterer  Aufklarung  barren,  vor  allem  Bismarcks 
Politik  nach  1867,  fiir  die  schon  Sybel  die  Akten  nicht  roehr  vorgelegt 
worden  sind.  Hoffentlich  failt  diese  langst  unsinnig  gewordene  Zuriick- 
haltung  der  Staatsakten  unserer  politisch  groBten  und  lehrreichsten  Zeit 
nun  baldigst  weg.  Gerade  weil  schon  von  privater  Seite  so  viel  Material 
veroffentlicht  wordeu  ist,  weil  Frankreich  in  den  Origines  diploinatiques 
de  la  guerre  de  1870/1871  die  franzosischen  Akten  herausgibt,  ist  es 
ein  wissenschaftliches  Bediirfnis,  auch  die  amtlichen  Zeugnisse  der  preuBi- 
schen Politik  vollstandig  kennen  zu  lernen.  DaB  das  Deutschland,  das 
aus  kontinentaler  Beschranktheit  heraus  zur  Weltgeltung  emporwachsen 
wollte,    aus   Bismarcks   politischer  Korrespondenz  hatte  lernen  konnen, 


r^rtrtrtL-  Original  from 

byVrUUgl^  UNIVERSITY  OF  MICHIGAN 


Kritiken  275 

wie  die  Politik  den  Aufstieg  eines  Volkes  diplomatisch  vorzubereiten  hat, 
sei  nebenher*  auch  bemerkt.  Und  wer  nicht  an  eine  vollstandige  Um- 
wandlung  der  Welt  und  der  Menschen  glaubt,  wird  annehmen  diirfen, 
dafi  auch  das  neue  Deutschland  hier  eine  Fiille  politischer  Belehrung 
wird  schopfen  konnen. 

DaB  die  voile  Aktenbenutzung  nicht  moglich  gewesen  ist,  ist  sicher 
zu  bedauern;  Einzelheiten  bleiben  daher  auch  heute  noch  umstritten. 
Aber  auch  so  hat  Brandenburg  das  Verdienst,  durch  die  energische  Durch- 
arbeitung  des  gedruckten  Materials,  zumal  der  neu  erschienenen  franzosischen 
Akten,  unsere  Kenntnis  wesentlich  gefordert  zu  haben.  Seine  sorgf&ltige 
kritische  Art  hat  —  ich  komme  auf  das  Einzelne  noch  z'uruck  —  iiber 
vieles  ein  neues  Licht  verbreitet.  Die  groBen  Linien  der  Entwicklung 
stehen  freilich  fest,  die  kleindeutsche  Losung  des  Einigungsproblems,  der 
Sieg  des  preuBischen  Staates:  an  ihnen  hat  auch  Brandenburg  nichts  zu 
iindern  versucht. 

Das  erste  Buch  behandelt  den  Einheitsgedanken  und  die  Hindernisse 
seiner  Verwirklichung  bis  zum  Beginn  des  19.  Jahrhunderts ;  es  betont 
energisch,  daB  erst  die  Zeit  der  napoleonischen  Herrschaft  „die  Sehn- 
sncht  nach  einem  neuen  ganz  Deutschland  umfassenden  nationalen  Staate 
zuin  Qeraeingut  aller  Volksschichten  gemacht  hat",  Ebenso  deutlich  wird 
der  dynastische  Partikularisraus,  der  „gott-  und  rechtlose  Souveranitats- 
schwindel  der  deutschen  Fursten",  wie  sich  Bismarck  ausgedruckt  hat, 
als  das  entscheidende  Hindernis  der  Einigung  hhigestellt;  alle  anderen 
Motive,  die  Besonderheiten  der  Stanune  und  Landschaften  und  die  kon- 
fessionelle  Spaltung,  werden  in  die  zweite  Linie  geschoben  oder  auf  diesen 
Partikularismus  zuriickgefuhrt.  Er  erkl&rt  auch  die  unbefriedigende  Losung 
der  deutschen  Frage  auf  dem  Wiener  KongreB.  Die  Zeit  bis  1848 
wird  im  zweiten  Buch  noch  verhaltnismaBig  kurz  besprochen;  im  Vorder- 
grund  steht  der  Einheitsgedanke  und  sein  Verhaitnis  zu  den  ersten 
Regungen  des  Liberalismus.  Mit  Recht  bemerkt  Brandenburg  Seite  104, 
daB  der  Gedanke  der  preuBischen  Hegemonie  zwar  im  Laufe  dieser  Zeit 
Anh&nger  gefunden  hat,  daB  aber  nicht  nur  ihre  Zahl  gering  war,  sondern 
daB  sie  auch  kein  Mittel  hatten,  PreuBen  fur  ihre  Plane  zu  gewinnen; 
ebensowenig  hatte  der  Liberalismus  ein  festes  nationales  Programm 
gehabt. 

Ausfdhrlich  wird  die  Darstellung  erst  mit  dem  Jahre  1848.  Das 
dritte  Buch,  der  Versuch  der  Reichsgrtindung  durch  die  Revolution,  ist 
mit  163  Seiten  das  umfangreichste  des  ganzen  Werkes;  dazu  tritt  noch 
die  starke  Halfte  der  Untersuchungen  und  Aktenstiicke,  die  der  Unter- 
snchung   des  Verhaltnisses    von  Preufien    zur  Revolution   gewidmet  ist. 


r^rtrtrtL-  Original  from 

byVrUUgl^  UNIVERSITY  OF  MICHIGAN 


276  Kritiken 

Man  kann  naturlich  zweifeln,  ob  die  Jahre  1848/50  ebenso  viel  Raum 
in  einer  Geschichte  der  Reichsgriindung  beanspruchen  durfen  wie  die 
Jahre  1867/71.  Gelegentlich  habe  ich  auch  den  Eindrnck  gehabt,  als 
lasse  sich  Brandenburg  durch  sein  neaes  Material  aus  Camphausens  Nachlafi 
zu  einer  unverhaitnismaBigen  Breite  verleiten;  aber  da  die  geistige  Arbeit 
der  Revolution  bei  una  lange  Zeit  nicht  geniigend  gewiirdigt  worden  ist, 
bat  diese  Breite  doch  auch  ihre  Berechtigung.  Der  Schwerpunkt  ruht 
in  der  Darstellung  der  preuBischen  Politik,  die  fttr  das  Werk  der  Pauls- 
kirche  zum  Sehicksal  wurde,  bis  sie  selbst  scheiterte,  weil  ihr  die  ziel- 
bewuBte  Leitung  fehlte. 

Das  folgende  Jahrzehnt  der  Reaktion  und  des  Wiedererwachens  des 
Einheitsgedankens  wird  im  vierten  Buche  mit  91  Seiten  wieder  knapper 
zusammengefaBt.  Hier  wird  auch  noch  einmal  kurz  die  geistige  und 
wirtschaftliche  Entwicklung  Deutschlands  gestreift.  Der  zweite  Band 
dagegen,  der  in  drei  Biichern  Bismarcks  AnfUnge  und  die  Befreiung 
Schleswig-Holsteins,  den  deutschen  Krieg  und  die  Grundung  des  Nord- 
deutschen  Bundes  sowie  den  Krieg  gegen  Frankreich  und  die  Begriindung 
des  Reiches  schildert,  enthalt  nur  die  politisch-diplomatische  Geschichte 
der  Reichsgriindung.  Den  Inhalt  ausfiihrlicher  anzugeben  und  die  Punkte 
hervorzuheben,  wo  Brandenburg  von  der  bisherigen  Auffassung  abweicht, 
scheint  mir  nicht  ratsam  zu  sein.  Bei  Einzeluntersuchungen  ist  ein  ge- 
naues  Referat  erwiinscht,  aus  dem  jeder  schnell  ersehen  mag,  ob  die 
Untersuchung  fur  sein  Studiengebiet  Interesse  hat  oder  nicht.  Mit  Branden- 
burgs  Reichsgriindung  muB  sich  aber  jeder,  der  uberhaupt  Interesse  fur 
diese  Zeit  hat  —  und  das  sollte  jeder  Gebildete,  auch  wenn  er  nicht 
Historiker  von  Fach  ist  —  auseinandersetzen ;  diese  Arbeit  kann  ihm 
kein  noch  so  weitl&ufiges  Referat  ersparen.  Darum  scheint  mir  auch 
kpine  Einzelkritik  am  Platze;  sie  mufite  auch  gegeniiber  Brandenburgs 
sorgfSltiger  Arbeitsweise  und  wohlabgewogenen  Urteilen  zu  umfangreichen 
Erorterungen  fuhren. 

Was  Brandenburg  in  diesen  beiden  Banden  bringt,  verdient  alles 
Lob.  Freilich  schreibt  er  kahl  und  niichtern,  man  lese  z.  B.  die  Charak- 
teristik  Wilhelms  I.  (Bd.  I,  S.  39 Iff.)  oder  was  tiber  Bismarcks  Verhaltnife 
zur  Religion  gesagt  wird.  Er  lehnt  zwar  eine  asthetische  Beurteilung  ab 
(in  seiner  gleich  zu  erwahnenden  Antikritik  gegen  Meinecke).  Aber  er  hat 
darin  doch  nur  insofern  Recht,  als  der  wissenschaftliche  Wert  von 
asthetischen  Werten  unabhangig  ist.  DaB  ein  solches  Buch,  das  seines 
Inhalts  wegen  verdient,  in  weitere  Kreise  zu  dringen,  audi  in  der  Form 
alien  berechtigten  Ansprixchen  genugen  muB,  halte  ich  fiir  unbestreitbar. 
AuBerdem  handelt  es  sich  nicht  ailein  um  asthetische  Beurteilung.    Nicht 


r^rtrtrtL-  Original  from 

byVrUUgl^  UNIVERSITY  OF  MICHIGAN 


Kritiken  277 

bloB   Ntichternheit  der  Darstellung,   auch   Niichternheit  der  Auffassung 

ist  Brandenburg  vorgeworfen  worden.    P.  Meinecke  hat  in  einem  Aufsatz 

„Zur  Geschichte  des  aiteren  deutschen  Parteiwesens"  (Hist.  Zeitschr.  Bd.  118, 

Seite  46/62)    sich    des    langeren    mit    Brandenburg    auseinandergesetzt. 

Er   sieht  in   der  Fahigkeit  zu  scharfer  Begriffsbildung,   die  die  Starke 

des    Kritikers   Brandenburg    ausmacht,    eine  Schwache    des    Geschichts- 

schreibers,  dessen  Anlage  „fur  die  Sphare  der  verwickelteren  und  inhalts- 

reicheren  Hergange  ideeller  und  psychologischer  Natur"  nicht  ausreicbe 

and  dadurcb  in  die  Gefahr  gerate,  „zuruckzubleiben  hinter  den  Problemen 

und  sie  ungebtihrlich  zu  vereinfachen  durch  einen  prosaischen  Scharfsinn". 

Er  begrundet  diesen  Tadel  durch  kritische  Betrachtung  zweier  Einzel- 

fragen,  der  Entstehung  des  deutschen  NationalbewuBtseins  und  des  Wesens 

der  liberalen  und  demokratischen  Bewegung.    Die  Ansicht  Brandenburgs, 

dafi  das  deutsche  NationalbewuBtsein  durch  „keine  theoretisch  begrundete 

Lehre,    keine  literarische  Stromung,   keine  Selbstentwicklung  der  Ideeu 

sondern  durch  „elementare,  das  Volk  in  seinen  Tiefen  aufwuhlende  poli- 

tische  Ereignisse",  namlich  den  Druck  der  Franzosenherrschaft,  zu  einem 

politischen  Faktor   geworden   sei,   halt  Meinecke  fur  allzu  schematisch. 

Die  Einwirkung  dieses  politischen  Drucks  leugnet  Meinecke  zwar  nicht, 

aber  er  meint  doch,   dafi   wir  es   wohne  die  Ideenbildung  der  geistigen 

Fuhrer,  ohne  die  allmahliche  Ausstrahlung  ihrer  Ideale  in  die  weiteren 

Schichten,  ohne  die  langsam  wachsende  Empfanglichkeit  der  Volksmassen 

zu  einer  politischen  Nationalbewegung  von  starkerer  Wucht  nie  gebracht 

haben"  wiirden.    Ebenso  wenig  geniigt  ihm  die  Erklarung  der  Entstehung 

des  Liberalismus  als  einer  Reaktion  gegen   den  Absolutismus  oder  die 

scharfe    Unterscheidung    zwischen    Liberalismus    und   Demokratie.    Der 

„wirkliche  Hergang"  sei  vielmehr  dieser  gewesen:  „Die  liberale  Bewegung 

in   Deutschland,    entspringend    aus    den   individualistischen   Idealen   und 

sozialen  Interessen  des  geistig  gereiften  Btirgertums  (und  nicht  zu  ver- 

gessen   auch  des  mit  ihm  in  geistiger  Gemeinschaft  lebenden  Teiles  des 

Adels),  verzweigt  sich  friih  in  eine  kleinere,  aber  historisch  sehr  wirk- 

same  Bichtung,  die  durch  oder  in  Anlehnung  an  den  uberlieferten  Staat 

die  individuellen  Krafte  des  Volkslebens,  vor  allem  des  Btirgertums,  ent- 

wickeln,   fur  den  Staat  nutzbar  und  zum  Teil  auch  im  Staate  geltend 

machen  will,  und  in  eine  breitere  mehr  als  eine  soziale  Klassenbewegung 

des  Btirgertums  verlaufende  Richtung,  die  den  tiberlieferten  monarchisch- 

aristokratischen  Staat  mit  groBerem  Mifitrauen  ansieht  und  die  starkeren 

Freiheits-   und  Mitregierungsforderungen,   die  sie  deshalb  an  ihn  stellt, 

mit  den  verdunnten  Grundsatzen  der  Gleichheit  und  zum  Teil  selbst  der 

Volkssouveranitat  begrundet.    Aus   ihren  Reihen  zweigt  sich  die  demo- 


k    r^nrirtf^  Original  from 

^^  UNIVERSITYOF  MICHIGAN 


278  Kritiken 

kratische  Bewegung,  die  mit  der  Durcltfiihrung  dieser  Grunds&tze  Ernst 
machen  will,  ab  and  fordert  Freiheit  und  Macht  nicht  nor  fUr  die 
gebildete  Mittelschicht,  sondero  fUr  alle;  zu  grBBerer  Wucht  kam  sie 
erst;  als  die  wenigen  biirgerlichen  Intellektuellen,  die  sie  anfangs  alleio 
vertraten,  wirkliche  Fiihlung  mit  den  heranreifenden  unteren  Masseu 
erhielten."  Und  nacbdem  er  so  den  Hergang  in  alle  seine  Ver&stelungen 
verfolgt  bat,  sncbt  Meinecke  nach  „derjenigen  Idee,  welche  in  dieser 
grofien,  von  oben  nach  unten,  von  den  wenigen  zu  den  vielen  sich  aus- 
breitenden  Bewegung  am  st&rksten  gewirkt,  am  weitesten  bin,  wenn  auch, 
mannigfach  gebrochen  und  abgedftmpft,  ansgestrahlt  hat",  und  findet  sie 
in  der  Volkssouver&nit&t. 

Gegenuber  dieser  der  Vielgestaltigkeit  der  Dinge  bis  ins  kleinste 
nacbgehenden,  aber  daruber  leicht  die  innere  Einheit  verlierenden  Geschichts- 
betrachtung  hat  Brandenburg  schon  in  der  „Reichsgrundungu  seine  Be- 
denken  ge&ufiert  (Bd.  I,  S.  439);  auch  ohne  besondere  Beziehung  auf 
Meinecke  spricht  er  einmal  (Bd.  I,  S.  27)  yon  der  „inhaltlichen  Bestimmt- 
heit,  die  ein  jeder  Gedanke  bedarf,  bevor  von  seiner  Ubertragung  in 
die  Praxis  des  Lebens  uberhaupt  die  Rede  sein  kann".  Gegen  Meineckes 
Kritik  hat  er  sich  in  einem  Aufsatz  wZum  altereu  deutBchen  Parteiwesen** 
(Hist  Zeitschr.  Bd.  119,  S.  63  —  84)  zur  Wehr  gesetzt.  Er  rechtfertigt 
seine  von  Meinecke  als  schematisch  bezeichnete  Art  dan>it,  dafi  der 
Historiker  entweder  mit  klaren  Worten  oder  durch  seine  Auswahl  und 
Gruppierung  der  Dinge  sein  Urteil  uber  den  EinfluB  der  einzelnen  mit- 
wirkenden  Ursachen  zum  Ausdruck  bringen  miisse,  sobald  er  eine  gi  ofiere 
Darstellung  unternehme;  und  dazu  mtisse  er  auch  eine  Absch&tzung  der 
einzelnen  Faktoren  wagen.  Yon  diesem  allgemeinen  Standpunkt  aus  halt 
er  sein  Urteil  uber  die  Entstehung  des  politischen  Natiunalbewufitseins 
aufrecht:  fur  die  Massen  seien  „elementare,  sie  in  ihrem  t&glichen  per- 
sonlichen  Leben  treflfende  und  aufrllttelnde  Erfahrungen44  starkere  Motive 
als  Lehren  und  Gedanken,  die  ihnen  von  oben  her  nahe  gebracht  wurdem 
Und  so  sei  die  FranzoSenzeit  eben  doch  der  entscheidende  Ansto6  zur 
Politisierung  des  deutschen  Nationalbewufitseins  geworden.  Ahnlich  ver- 
teidigt  Brandenburg  seine  Auffassung  der  Entstehung  des  Liberalismus 
als  einer  Gegenbewegung  gegen  den  Druck  des  Absolutismus  damit,  dafi 
^in  starkes  aufieres  Erlebnis  notwendig  gewesen  sei,  urn  die  geistige 
Disposition  zur  politisch  wirksamen  Kraft  werden  zu  lassen,  und  dieses 
sei  eben  der  Druck  des  Absolutismus  gewesen.  Es  ist  im  Grunde  keine 
Verschiedenheit  der  Ansichten  vorhanden;  Brandenburg  wie  Meinecke 
wissen,  dafi  geistige  und  materielle  Ursachen  zusammenwirken  mussen, 
um  politisch  wirksame  Tendenzen  hervorzurufen.     Der  Unterschied  liegt 


r^rtrtrtlr-  Original  from 

byV^UUglL  UNIVERSITY  OF  MICHIGAN 


Kritiken  279 

niehr  in  der  Methode;  Meineckes  vorwiegend  biographische  Geschichts- 
schreibung  geht  der  Ideengeschichte  nach  und  legt  den  Schwerpunkt  auf 
die  Gedankenwelt  der  einzelnen  Personlichkeiten,  Brandenburgs  zusammen- 
fassende  Darstellung  halt  sich  mehr  an  die  auBeren  Momente.  Auf  dem 
gleichen  Gegensatz  der  Betrachtungsweise  beraht  auch  die  verschiedene 
Auffassung  des  Verhaltnisses  von  Liberalismus  und  Demokratie.  Branden- 
burg bestreitet  Meineckes  Behauptung,  daft  es  sich  hier  picht  um  zwei 
getrennte  politische  Richtungen  handele,  da8  vielmehr  Ubergange  und 
Beruhrungen,  ja  im  letzten  Grande,  in  der  Idee  der  Volkssouveranit&t 
sogar  eine  einheitliche  Wurzel  vorhanden  seien,  nicht,  aber  er  meint, 
mit  dieser  Art,  die  fur  die  Biographie  geeignet  sei,  lasse  sich  eine 
Gesamtanschauung  von  Parteibewegungen  und  geistigen  Stromungen 
ttberhaupt  nicht  gewinnen.  Dazu  diirfe  man  nicht  von  der  Gedankenwelt 
des  einzelnen  Menschen  ausgehen,  sondern  man  miisse  „den  Blick  aut' 
das  Ganze  einer  durch  die  Gleichartigkeit  der  Probleme  zusammen- 
geschlossenen  Zeitperiode"  richten.  Dann  sehe  man,  „wie  trotz  alles 
Wechsels  der  Personen,  der  Bezeichnungen,  der  Einzelfragen,  gevvisse 
Grundrichtungen  in  der  Beurteilung  politischer  Probleme  erhalten  bleiben 
und  selbst  wenn  sie  zeitweise  zuriicktreten  oder  verschwinden,  immer 
wiedej:  erscheinen". 

Mir  scheint,  dafi  Brandenburg  im  Recht  ist,  wenn  er  seinen  Gegen- 
satz gegen  Meinecke  vorwiegend  auf  methodische  Unterschiede  zuriick- 
fiihrt  und  seine  Art  gegen  Meineckes  Kritik  verteidigt.  Freilich  hat 
Meinecke  es  ihm  leicht  gemacht,  sich  zu  rechtfertigen,  indem  er  seinen 
Angriff  nur  gegen  die  einleitenden  Abschnitte  richtete.  Hier,  bei  der 
zusammenfassenden  Darstellung  grofierer  Zeitr&ume  und  Entwteklungen 
ist  eine  gewisse  Vereinfachung  unerlaBlich;  sonst  sieht  der  Leser  den 
Wald  vor  Baumen  nicht.  Aber  bei  den  spateren  ausfiihrlichen  Kapiteln, 
zuinal  im  zweiten  Bande,  der  auf  432  Seiten  Text  die  Geschichte  von 
neun  Jahren  behandelt,  wirkt  die  Vereinfachung  doch  als  Einseitigkeit. 
Die  NUchternheit  der  Auffassung,  die  Meinecke  nur  nicht  am  geeigneten 
Ort  nachgewiesen  hat,  tritt  hier  unverhullt  und  unentschuldigt  zu  Tage. 
Wie  bei  Sybel,  der  aber  seine  Selbstbeschrankung  bereits  im  Titel  ange- 
kiindigt  hat,  erscheint  die  Reichsgriindung  auch  bei  Brandenburg  lediglich 
als  eine  diplomatische  Haupt-  und  Staatsaktion.  Die  geistigen  und  wirt- 
schaftlichen  Stromungen  werden  kaum  beruhrt,  so  wenig,  dafi  der  Name 
Treitschkes  als  Publizisten  ttberhaupt  nicht  genannt  wird.  Das  ist  aber 
eine  durch  nichts  zu  entschuldigende  Lucke.  Eine  Geschichte  der  Reichs- 
griindung mufi  uns  auch  sagen,  daB  fiir  das  deutsche  Volk  die  diploma- 
tische und  kriegerische  Auseinandersetzung  PreuBens  mit  Osterreich  nicht 


r^rtrtrtlr-  Original  from 

byV^UUglL  UNIVERSITY  OF  MICHIGAN 


280  Kritiken 

blofi  eine  Staatsaktion  war.  die  es  uber  sich  ergehen  lieB,  sondern  ein 
Bruderkrieg,  den  es  tief  und  schmerzlich  empfand.  Sie  mufi  darauf  bin- 
weisen,  dafi  es  gerade  fiir  die  Besten  des  Volkes,  fur  die  bei  aller  Treue 
gegen  das  engere  Vaterland  wahrhaft  deutsch  Gesinnten  achwierig  war, 
in  diesem  Konflikt  die  ricbtige  Stellung  zu  finden,  weil  das  ganze  Wesen 
der  Bismarckschen  Politik,  der  inneren  nicbt  minder  wie  der  ausw&rtigen, 
alien  iiberlieferten  Anschaaungen  widerspracb.  Treitschkes  Konflikt  mit 
seineni  Vater,  sein  Wort  von  der  Hoffnung,  die  er  auf  PreuBen  setze 
und  wenn  Bismarck  der  Zehnte  dort  regiere,  Mathys  AuBerung,  dafi 
Bismarck  ihm  alle  Tage  besser  gefalle,  das  alles  deutet  auf  innere  K&mpfe, 
auf  eine  geistige  Entwicklung,  die  nicbt  stillschweigend  iibergangen 
werden  sollte.  So  einfacb  liegen  die  Dinge  denn  docb  nicbt,  dafi  Bismarcks 
Realpolitik  die  Ideenbewegung  ganz  ausgeschaltet  h&tte.  Diese  war  docb 
eine  Macbt,  mit  der  Bismarck  recbnen  muBte  und  gerechnet  hat,  die 
von  ihm  nicbt  nur  benutzt  worden  ist,  sondern  die  ihn  aucb  bestimmt 
hat.  Dafi  Bismarck  nicbt  nur  preuBische,  sondern  auch  deutsche  Politik 
treiben  mufite,  dafi  er  Napoleon  kein  deutsches  Gebiet  opfern  konnte,  dafi 
er  schlieBlich  doch  die  Mainlinie  zu  uberschreiten  sich  veranlafit  sah,  das 
alles  beweist  die  Bedeutung  dieses  ideellen  Faktors. 

Diese  Kritik  beruhrt  sich  mit  Meineckes  Bemangelungen  an  der 
einleitenden  Schilderung  der  Entwicklung  des  deutschen  National- 
bewufitseins.  Die  Bedeutung  der  aufieren  Ereignisse  wird  von  Branden- 
burg ubertrieben.  GewiB  wirkt  auf  die  Massen  das  Elementare  starker 
und  unmittelbarer  ein  als  die  geistigen  StrSmungen.  Aber  es  schaflft 
docb  nur  Stimmungen.  DaB  daraus  feste  Gesinnungen  werden,  dazu 
bedarf  es  geistiger  Arbeit.  Natiirlich  weiB  Brandenburg  das  ebenso  gut 
wie  ich.  In  dem  „Ruckblick  und  Ausblick",  der  die  Darstellung  ab- 
schliefit,  kommt  er  auf  die  Bedeutung  der  Ideen  fur  die  fteichsgrundung 
zu  sprechen.  Aber  ein  kurzes  SchluBwort  von  20  Seiten  kann  das, 
was  auf  den  vorhergegangenen  400  Seiten  nicht  gesagt  ist,  doch  nicht 
ersetzen  und  wirkt  jetzt,  wo  die  rechte  Vorbereitung  fehlt,  etwas  un- 
vermittelt.  Die  der  Zeit  nach  1871  gestellte  Aufgabe,  sich  mit  den 
poiitischen  Ergebnissen  der  Zeit  der  Reichsgrundung  geistig  auseinander- 
zuseteen,  wurzelt  tiefer,  als  es  bei  Brandenburg  den  Anschein  gewinnt, 
in  der  vorhergegangenen  Periode. 

So  muB  bei  aller  Anerkennung  dessen,  was  Brandenburg  geleistet 
hat,  des  wissenschaftlichen  Fortschritts ,  den  sein  Buch  bedeutet,  doch 
das  Gesamturteil  lauten,  daB  wir  eine  wirklich  befriedigende  Geschichte 
der  Reichsgrundung  von  ihm  nicht  erhalten  baben.  Fiir  diese  Aufgabe 
ist  seine  wissenschaftliche  Natur  nicht  reich  und  vielseitig  genug.    Anders 


r^rtrtrtL-  Original  from 

byVrUUgl^  UNIVERSITY  OF  MICHIGAN 


Kritiken  281 

steht  es  mit  den  drei  Abhandlungen,  die  in  den  wUntersuchungen  und 
Aktenstucken"  vereinigt  sind.  In  ihnen  zeigt  sich  Brandenburgs  Talent 
^r  grfindliche  und  gewissenhafte  Feststellung  der  Tatsachen,  fur  ruhige 
Had  stets  sachliche  Kritik  und  fur  klare,  ubersichtliche  Darstellung  auf 
der  Hohe;  die  Einseitigkeit  seiner  Begabung  stort  hier  weniger,  da  ihr 
die  Einseitigkeit  der  gestellten  Aufgabe  entspricht. 

Die  erste,  umfangreichste  Abhandlung  „Preufien  und  die  deutsche 
Revolution"  ist  eine  erneute  Priifung  der  viel  umstrittenen  Frage  nach 
dem  Wesen  der  deutschen  Politik  Friedrich  Wilhelms  IV.  Rachfahis 
These  vom  latenten  deutschen  Ehrgeiz  als  der  Triebfeder  von  Friedrich 
Wilhelms  Politik  wird  in  sorgf&ltiger  Widerlegung  der  Beweisstucke, 
z.  B.  durch  ausfuhrliche  Interpretation  der  Denkschrift  vom  20.  November 
1847,  abgelehnt.  Das  tJberwiegen  der  sittlichen  und  religiosen  Ideale 
fiber  alien  nationalen  Egoismus  ist  nach  Brandenburg  die  bezeichnende 
Eigenschaft  der  Politik  Friedrich  Wilhelms  IV.  Sie  ist  seine  Schw&che, 
aber  doch  auch  seine  St&rke,  denn  sie  gibt  ihm  die  innere  Einheit- 
lichkeit,  die  die  meisten  Beurteiler  bei  ihm  freilich  vermifit  haben. 
Diese  Einheit  im  einzelnen  aufzudecken  und  nachzuweisen,  ist  die  Ab- 
sicht  der  TJntersuchung  Brandenburgs.  Ahnlich  wie  Rachfahl  sucht 
Brandenburg  die  Ereignisse  des  Marz  1848  Tag  fur  Tag  festzustellen, 
er  beschreibt  jeden  Gesinnungsumschwung  des  Konigs,  dessen  Haltung 
freilich  in  den  entscheidenden  Tagen  g&nzlich  hilf-  und  ratios  gewesen 
sei.  Ich  kann  den  Fortgang  der  TJntersuchung  hier  nicht  im  einzelnen 
beschreiben,  ebenso  wenig  alle  die  Punkte  erw&hnen,  in  denen  Branden- 
burg die  Ergebnisse  der  friiheren  Forschung,  auch  der  Ansichten  Meineckes 
in  seinem  Radowitz,  umstoBt,  die  Hauptthese  selbst,  dafi  Friedrich 
Wilhelm  IV.  vom  M&rz  1848  bis  zum  April  1849,  zur  Ablehnung  der 
Kaiserkrone,  „weder  in  seinen  Grundanschauungen  iiber  die  Neu- 
gestaltung  Deutschlands,  noch  in  seinem  Entschlusse,  aus  der  Hand  der 
Revolution  keine  Krone  und  keine  Machtsteigerung  fur  sich  und  seinen 
Staat  anzunebmen"  (S.  !439)  geschwankt  habe,  ist  geschickt  durchgefuhrt. 
Da6  die  preiiBische  Politik  in  dieser  Zeit  nicht  konsequent  gewesen  ist, 
bestreitet  Brandenburg  selbstverstandlich  nicht;  der  Grund  liegt  seiner 
Ansicht  nach  aber  nicht  in  der  Personlichkeit  des  Konigs,  sondern  in 
der  mangelnden  Ubereinstimmung  zwischen  dem  Konig  und  seinem 
konstitutionellen  Ministerium,  dessen  Politik  der  Konig  nicht  gebilligt, 
aber  gelegentlich  unter  „zeitweiliger  Verfinsterung  des  koniglichen  Amtes" 
geduldet,  in  den  entscheidenden  Augenblicken  aber  doch  selbst  bestimmt 
babe.  Brandenburg  schatzt  die  Bedeutung  dieser  Haltung  des  KSnigs 
sehr  hoch  ein;    denn   sie   habe  den  Kampf  zwischen  K6nig  und  Volks- 

Histor.  Vierteljahrschrift  1919.  2.  19 

n  Pnnol  "4  Original  from 

b^Vji  UNIVERSITY  OF  MICHIGAN 


282  Kritiken  • 

vertretung  und  Ministerium  zugunsten  de8  Konigs  entschieden.  Ick 
mochte  freilich  glauben,  daB  diese  Entscheidung  weniger  darch  die 
Personlichkeit  Friedrich  Wilhelm  IV.  als  durch  das  Erstarken  der  darch 
die  Revolution  zunachst  betaubten  und  sick  erst  allm&hlich  erholenden 
konservativen  Kreise  gebracht  worden  ist;  das  sind  wieder  die  Dinge, 
um  die  sich  Brandenburg  weniger  zu  kummern  pflegt. 

Die  zweite  wesentlich  kiirzere  TJntersuchung  will  an  der  Hand  der 
ersten  acht  B&nde  der  franzosischen  Aktenveroffentlichung  der  Origines 
diplomatiques  de  la  guerre  de  1870/71  und  unter  Benutzung  ^wenig- 
stens  einiger  Stucke"  aus  Bismarcks  Korrespondenz  mit  der  Gesandt- 
schaft  in  Paris  das  Verhaltnis  Bismarcks  zu  Napoleon  III.  in  den 
Jahren  1863/66  feststellen.  Voile  Klarheit  ist  nicht  in  alien  Punkten 
erzielt  worden,  weil  das  deutsche  Material  noch  zuriickgehalten  wird 
und  weil  die  franzosische  Sammlung  nur  die  amtlichen  Akten  geben 
kann,  wahrend  die  personliche  Politik  Napoleons  aus  Mangel  an  akten- 
maBigen  Niederschriften  uns  bier  verborgen  bleibt  Das  Bild,  das 
Brandenburg  aus  dem  Vorhandenen  von  Bismarcks  Politik  gegeniiber 
Napoleon  gewonnen  hat,  ist  kurz  folgendes:  Bismarck  war  iiberzeugt, 
daB  Napoleon  eine  starke  Machterweiterung  PreuBens  nur  dann  zulassen 
werde,  wenn  er  selbst  Kompensationen  eriangen  konne;  diese  Kompen- 
sationen  nicht  auf  Kosten  deutschen  Gebietes  zu  gewahren,  war  Bismarck 
entschlossen,  aber  um  den  Kaiser  nicht  von  vornherein  zum  Gegner  zu 
haben,  muBte  er  ihn  moglichst  hinhalten.  Bei  dieser  Politik  hatte  er 
sowohl  den  Konig  gegen  sich,  der  voll  MiBtrauen  gegen  den  Erbfeind 
jedes  Entgegenkommen  gegen  Napoleon  vermeiden  wollte,  wie  anderer- 
seits  den  Gesandten  in  Paris,  Grafen  Goltz,  der  Napoleons  gefUhrliehe 
Absichten  durch  moglichste  Annaherung  an  ihn  zu  vereiteln  fur  richtiger 
hielt  als  die  Haltung  Bismarcks. 

Die  letzte  Untersuchung  endlich  behandelt  in  peinlich  genauem 
kritischen  Aufbau  eine  Keihe  von  Einzelfragen  aus  der  npreuBischen 
Politik  im  Jahre  1866 a.  Untersucht  wird  zunachst  Bismarcks  Ver- 
haltnis zur  deutschen  Frage:  entgegen  der  landiaufigen  Auffassung,  daB 
Bismark  bis  1866  preuBischer  Staatsmann  gewesen  sei  und  erst  damals 
die  deutsche  Frage  in  sein  Programm  aufgenommen  habe,  will  Branden- 
burg schon  fur  viel  fruhere  Zeit  bis  1849  zuruck  ein  deutsches  Interesse 
bei  Bismarck  wahrnehmen.  Ich  meine  freilich,  daB  mit  einzelnen 
AuBerungen  Bismarcks  nicht  viel  anzufangen  ist;  die  entscheidende 
Frage  ist  doch,  wann  die  Riicksicht  auf  die  deutsche  Einheitsbewegung 
ein  bestimmendes  Moment  fur  Bismarcks  praktische  Politik  geworden 
ist.   Die  Grenze  ist  schwer  zu  Ziehen,  da  auch  fflr  einen  stockpreuBischen 

Prvnnli1  Original  from 

digitized  by  VrUUgl^  UNIVERSITY  OF  MICHIGAN 


Kritiken  283 

Staatsmann  Deutsehiand  der  gegebene  Exerzierplatz  der  preuBischen 
Politik  sein  muBte.  Auch  bier,  wo  man  uber  die  Quellenkritik  binaus 
zu  psychologischer  Vertiefung  vordringen  mufi,  stSBt  man  wieder  auf 
die  Grenze  von  Brandenburgs  Begabang.  Weiter  wird  dann  —  urn  mit 
Rucksicht  auf  den  scbon  ungebiibrlich  beanspruchten  Raum  nor  noch  das 
Wichtigste  hervorzuheben  —  die  franzosische  Intervention  besprochen; 
daraaf  der  Ursprung  des  Annexionsgedankens,  der  keineswegs  erst 
(lurch  den  von  Napoleon  erzwungenen  Verzicht  auf  Sudden tschland  hervor- 
gerufen  worden  sei,  die  Feststellung  der  Friedensbedingungen,  insbesondere 
die  personlicbe  Auseinandersetzung  zwisehen  Konig  Wilhelm  und  Bismarck, 
das  Verhaltnis  zwisehen  PreuBen  und  Italien,  die  Haltung  Englands 
und  RuBlands,  zuletzt  die  VertrUge  mit  den  sQddeutschen  Staaten,  auf 
deren  Abschlufi  die  franzosiscbe  Kompensationsforderung  starken  EinfluB 
gehabt  babe.  Yon  alien  diesen  Untersuchungen  nimmt  man  trotz  manchen 
Ausstellungen  im  Einzelnen  mit  dem  Geftthl  des  Dankes  fttr  reiche  Be- 
lehrung  Abschied. 

Halle  a.  8.  Fritz  Hartung. 


by  Google 


19* 

Original  from 
UNIVERSITYOF  MICHIGAN 


284 


Nachrichten  und  Notizen. 


Im  Frttbjahr  1916,  zum  Qed&chtnis  der  hundertj&hrigeu  Vereinigung 
Salzburgs  mit  Osterreich,  ist  im  Selbstverlag  der  Gesellsehaft  fttr  Salzburger 
Landeskunde  der  2.  Band  des  von  Abt  Willibald  H  an  thaler  und  Franz, 
Martin  gesammelten  und  bearbeiteten  Salzbnrger  Urknndenbnches  er- 
schienen  und  zu  Weihnachten  1918  folgte  ihm  der  8.  Band,  welcher  das  Werk 
abschlieBt.  Da  die  reicbhaltigen  Traditionsbttcher  schon  im  1.  Band  erledigt 
worden  waren,  konnte  bier  der  ttbrige  Urkundenstoff  in  geschlossener  Folge  von 
790  bis  1246  geboten  werden.  Es  sind,  abgesehen  von  den  getrennt  angereibten 
p&pstlichen  Kommissorien  und  den  Deperdita,  fiber  1100  Nummern,  darunter  105 
bisher  ganz  unbekannte.  Bis  zu  Beginn  des  Investiturstreites  fiberwiegen  Kaiser- 
und  Papsturkunden,  dann  gewinnt  die  Zahl  der  von  den  ErzhischSfen  und 
anderen  geistlicben  Stellen  des  "Landes  ausgefertigten  Stiicke  die  Oberhand* 
Von  diesem  Quellenstoff  wird  die  Geschichte  des  deutschen  Sttdostens  mannig- 
fach  beleuchtet  und  er  bildet  zugleich  ein  lehrreiches  Beispiel  fUr  die  Ent- 
stehung  der  neuen  Siegelnrkunde,  welches  Martin  in  seinenUntersnchungen  fiber 
ndas  Urknndenwesen  der  Erzbischdfe  von  Salzburg14  (Mitt,  des  Inst.  9.  Ergbd.) 
eingehend  darlegte.  In  Martins  Stndie  ist  die  diplomatische  Begrttndung  f&r 
diese  beiden  B&nde  des  Qrkundenbuehs  enthalten,  die  miteinander  durch  ein 
gemeinsames,  ausffihrlich  gearbeitetes  Namenverzeichnis,  ein  Sachregister,  so* 
wie  praktische  Ubersichten  der  Urkundenanf&nge  und  benfitzten  Bibelstellen 
verbunden  sind.  Uberdies  ist  jeder  Band  mit  einem  Gruppenregister,  einem 
Verzeichnis  der  Schreiber  und  Diktatoren  und  den  zur  Vergleichung  mit 
Eleinmayrns  Juvavia  und  Meillers  Regesten  erforderlicben  Ubersichten  ver- 
sehen,  sowie  mit  schOnen  Siegeltafeln  ausgestattet.  Als  wertvoller  Nachtrag 
zum  1.  Band  ist  dem  2.  ein  Neudruck  der  bertihmten  Breves  notitiae  vom  Eode 
des  8.  Jahrhunderts  beigegeben,  deren  &iteste,  kurz  vor  1200  entstandene  Hand- 
schrift  Martin  im  Jahre  1915  in  der  gr&flich  Euenburgschen  Bibliothek  zu 
Jungwoschitz  in  B5hmen  auffand  und  im  Neuen  Archiv  41,  267 ff.  genauer  be- 
schrieb.  Auf  den  ursprfinglich  geplantcn  4.  Band,  fttr  welchen  die  Briefe  und 
andere  nichturkundliche  Stttcke  aufgespart  waren,  hat  die  Gesellschaft  ffir 
Salzburger  Landeskunde  verzichtet;  dagegen  wird  von  dem  wertvollsten  Teil 
dieses  Stoffes,  den  Briefsammlungen  der  ErzbischOfe  Eberhard  I.  (1147—1164) 
und  Adalbert  III.  (1168—1200),  auf  Grund  des  mit  den  Monumenta  Germaniae 
hergestellten  Einvernehmens  eine  Neuausgabe  im  Rahmen  der  Epistolae  selectae 
in  Aussicht  gestellt,  deren  Bearbeitung  Martin  fibernommen  hat. 

Graz.  W.  Erben. 


r^rtrtrtlr-  Original  from 

byV^UUglL  UNIVERSITY  OF  MICHIGAN 


Nachrichten  and  Notizen  285 

Monumenta  Germaniae  paedagogica,   begrttndet  von  Karl  Kehrbach, 

heransgegeben  von  der  Gesell?chaft  fttr  Deutsche  Erziehungs-  nnd  Schul- 

geschichte,  Band  47  und  49:  Doknmente  zur  Geschichte  der  humanistischen 

Schulen  im  Gebiete  der  baieriscben  Pfalz,  mit  historischer  Einleitung, 

herausgegeben    von   Gymnasialprofessor  Dr.  K.  Reiflinger.    I.  Band: 

Historische   Einleitang   und   Doknmente   der  bischSf  lichen  Schnlen  in 

Speyer,  XVIII  u.  446  S.    (1910.)    II.  Band:  Doknmente  zur  Geschichte 

der  weltlichen  Schnlen  in  Zweibriicken,  Speyer  und  kleineren  Orten, 

X  u.  866  S.  (1911.)    Berlin,  Weidmannsche  Buchhandlung. 

Der  Titel  entspricht  nicht  vollstandig  dem  Inhalt.    Der  Historiker  wird 

in    diesem  Werke  vor  allem  eine  Geschichte  des  kurpfalzischen  Schulwesens 

suchen,  weil  ja  dieses  Territorium  vom  Mittelalter  bis  zum  Ende  des  18.  Jahr- 

hunderts  das  wichtigste  am  Oberrhein  war.    Doch  da  die  bedeutendsten  ehemals 

kurpfalzischen  St&dte  nicht  zum  heutigen  Konigreich  Baiern  gehSren,   ist  die 

gauze  Eurpfalz  aus  den  vorliegenden  Banden  ausgeschieden  worden  und  soil 

in   einem  anderen  Teile   der  monumenta  germ.  paed.  behandelt  werden.    Es 

blieben  demnach  fttr  Reifiinger  die  Gebiete  von  Pfalz-Zweibriicken,  des  Bistums 

nnd  der  Reichsstadt  Speyer  ttbrig;  nachdem  indes  Pfalz-Zweibrttcken  zeitweise 

im  16.  Jahrhundert  mit  Neuburg  in  einer  Hand  vereinigt  war,  muflte  auch  auf 

letzteres  ein  Auge  geworfen  werden. 

Das  einschl&gige  Quellenmaterial  war  zwar  schon  verschiedentlich  benutzt, 
doch  kamen  fur  weitere  Historikerkreise  von  der  bisherigen  Literatur  blofl 
die  Arbeiten  von  Mone  und  Remling  in  Betracht.  Ersterer,  welcher  sich  vor 
allem  auf  die  bischOflich  speyrisehen  Akten  des  Karlsruher  Generallandes- 
arcbivs  sttttztet  war  fast  aussehliefilich  Antiquar,  kein  Systematiker;  seine 
Beitrage  in  den  ersten  Bftnden  der  Zeitschrift  fttr  Geschichte  des  Oberrheins 
waren  deshaib  wesentlich  Miszellen  und  gew&hrten  kein  zusammenhftngendes 
anschauliches  Bild.  Remlings  Thema  dagegen  war  zu  umfassend,  um  in  diesem 
Rahmen  eine  ausftthrliche  Behandlung  der  Einzelheiten  zu  gestatten ;  er  konnte 
deshalb  weder  als  Archivforscher  in  die  Tiefe  dringen,  noch  sich  ttber  die  ver- 
schiedenen  Seiten  der  Bistumsgeschichte  verbreiten.  Die  Scbriften  von  Buttmann 
und  Eeiper  sind  wohl  kaum  ttber  einen  engeren  Interessentenkreis  hinaus- 
gedrungen.  Da  gerade  die  Zweibrttcbenschen  Mater ialien  teils  in  der  dortigen 
Gymnasialbibliothek,  teils  im  Speyrisehen  Kreisarchiv  fast  llickenlos  erhalten 
sind,  bedentet  deshalb  trotz  dieser  wenig  bekannten  Vorarbeiten  ReiBingers  Buch 
eine  wesentliche  Bereicberung  unseres  Wissens,  Wie  diese  Akten  sind  auch  die 
ebenfalls  gut  und  vollstandig  erhaltenen  Fapiere  des  Speyrer  Gymnasiums 
(im  dortigen  Stadtarchiv  und  der  dortigen  Gymnasialbibliothek)  systematisch 
und  sorgf&ltig  ausgebeutet. 

Den  Inhalt  der  Publikation  k  odd  en  wir  hier  nur  flttchtig  streifen,  da  fttr 
die  meisten  Leser  dieser  Zeitschrift  die  Erziehungsgeschichte  nur  auf  der 
Peripherie  ihres  Gesichtskreises  liegen  dttrfte.  Das  allgemeinste  historische 
Interesse  dttrfen  die  Abschnitte  ttber  die  Reformationszeit  und  die  napoleonische 
Epoche  beanspruchen,  w&hrend  die  fachm&nnisch  gewiB  sehr  interessante  schritt- 
weise  Verfolgung  des  Emdringens  der  neuhumanistischen  p&dagogischen  Ideen 
w&hrend  des  18.  Jahrhunderts  meist  nur  fttr  engere  wissenschaftliche  Informations- 
swecke  in  Betracht  kommt.  Dagegen  wird  auch  der  politische  Historiker  nicht 
daran  vorttbergehen  dttrfen,  dafi  z.  B.  das  Bild  des  Pfalzgrafen  Wolfgang  dnrch 


r^rtrtrtlr-  Original  from 

byVrUUgl^  UNIVERSITY  OF  MICHIGAN 


28*3  Nachrichten  und  Notizen 

ReiBingers  Publikation  wesentlich  bereichert  wird.  Auch  war  bis  tief  ins 
18.  Jahrhundert  der  ganze  Lehrerberuf  groBenteils  nor  die  Durchgangslauf  bahn 
werdender  Theologen ;  obgleich  der  Autor  das  biographiache  Moment  dot  knapp 
beriicksichtigte,  f&llt  doch  auf  manche  im  religiosen  Leben  des  16.  Jahrhunderte 
markante  PersSniichkeit  ein  nenes  Licht.  Besonders  ist  in  dieser  Hinsicht  die 
Beziehung  zwiscben  Pfalz  und  StraBburg  hervorzuheben.  Dadureh  erbielten 
Joh.  Sturm  und  Mar  bach  einen  mafigebenden  EinfluB.  ReiBingers  Ausftihrungen 
bertthren  sich  deshalb  vielfach  mit  der  in  Sturras  und  Marbacbs  Eigenart 
freilich  viel  tiefer  eindringenden  Sohmschen  Darstellung  des  Strafiburger  Schul- 
wesens,  die  ReiBinger  noch  nicht  vorlag.  Merkwtirdig  arm  ist  die  Zeit  des" 
dreiBigj&hrigen  Krieges  bedacht.  Das  liegt  allerdings  wohl  wesentlicb  daran, 
daB  das  besondere  Q'lellenraaterial,  auf  welches  sich  der  Autor  stlitzte,  fflr  die 
allgemein  kulturgeschichtlichen  Ziele,  die  bierbei  zu  berticksichtigen  gewesen 
w&ren,  sich  weniger  eignete  und  daB  schulorganisatorische  Fragen,  wie  sie  in  den 
Gymnasialakten  vorzugsweise  hervortreten,  damals  ganz  zurttckstanden.  Be- 
merkenswert  ist  der  passive  Widerstand  einzelner  P&dagogen  gegen  die  scha- 
blonisierenden  Neigungen  der  napoleonischen  Zeit.  Vielfach  waren  die  damaligen 
Schuleinrichtungen  in  Speyer  und  Zweibrttcken  mehr  ein  Kompromifl  zwischen 
TJberlieferung  und  gesetzlichen  Vorschriften  wie  eine  getreue  Befolguag  der 
letzteren.  Der  Eintritt  der  pflLlzischen  Gebiete  in  das  heutige  Kftnigreich 
Bayern  bildet  den  SchluBpunkt  des  Werkes. 

I,  S.  37  bemerkt  ReiBinger,  daB  er  ttber  den  Reichstag  von  1549  nichts  er- 
mitteln  konnte.  Es  handelt  sich  doit  um  die  bekannte  Reformation  Karls  V. 
vom  Juni  1548,  also  um  eine  Verwechslung  der  Jahreszabl.  Die  Beschlttsse 
der  Mainzer  Provinzialsynode  von  1649  (S.  38)  liegen  nicht  „eine  Reihe  von 
Jahren  zurtick",  sondern  sind  die  unmiltelbare  Folgef der  kaiserlichen  Reformation* 

Freiburg  i.  Br.  Gustav  Wolf. 

Niederlandische  Akten  und  Urkunden  zur  fieschichte  der  flanse  und 
zur  deutschen  Seegeschichte,  herausgegeben  vom  Verein  fur  hansische  Ge- 
schichte, bearbeitet von  Rudolf  Hftpke,  erster Band:  1531—1557.  XVIII 
und  684  Seiten.  Mtincheft  u.  Leipzig.  Verlag  von  Duncker  &  Humblot.  191 3, 
Die  Anregung,  die  Archive  des  Auslandes,  zun&chst  die  Belgiens  und 
Hollands  auf  ihre  hansischen  Bestftnde  zu  durchforsctien,  war  1903  von  K.  Hflhl- 
baum  ausgegangen.  Vier  Jahre  sp&ter  wurde  R.  H&pke  mit  der  Bearbeitung 
dieses  Materials  vom  Vorstande  des  hansischen  Geschichtsvereins  beauftragt. 
Die  Auswahl  der  Dokumente  sollte  sich  nicht  allein  auf  die  eigentlichen 
Hansest&dte  beschr&nken,  sondern  9die  gesamtdeutschen  Beziehungen  zur  See* 
und  die  Entwicklung  der  niederl&ndischen  Seegeltung  mit  in  den  Rahmen  der 
Sammlung  Ziehen.  Das  Werk  ist  also  zum  Teil  eine  Erg&nzung  zu  den 
„lnventaren  hansischer  Archive"  (bisher  Ctfln  und  Danzig).  Der  Wert  des 
dargeboteuen  Materials  ist  sehr  groB  nach  den  verschiedensten  Seiten  bin. 
Die  reichsten  Funde  ergab  das  Brtisseler  Reichsarchiv  (269  Nummern),  sodann 
das  Wiener  Reichsarchiv  (148  Nummern).  Sehr  ergiebig  waren  auch  die 
Archive  der  einstigen  Hansestadte  Deventer,  Ziitfen,  Kampen  und  Nymwegen 
(zusammen  283  Nummern),  Das  Reichsarchiv  im  Haag  steuerte  51  Nummern 
bei  usw.,  alles  ungerechnet  die  in  den  Anmerkungen  herangezogenen  Stlicke. 
—  Bei  der  Fttlle  des  Materials  mufite  der  Zeitraum  des  Bandes  auf  27  Jahre 


r^rtrtrtL-  Original  from 

byV^UUglL  UNIVERSITY  OF  MICHIGAN 


Nachrichten  uud  Notizen  287 

begrenzt  werden.  Das  Anfangsjahr  ergab  sich  daraus,  daB  die  Hanserezesse 
mit  dera  Jahre  1530  schlieBen,  weswegen  auch  schon  die  jlnventare*  mit  1531 
einsetzten.  Der  Inhalt  des  Materials  beschaftigt  sich  hauptsachlich  mit  den 
nordisch-baltischen  Verh&ltnissen ,  ganz  besonders  natilrlich  in  den  dreifiiger 
Jahren,  die  das  Ende  der  hansischen  Vormachtstellang  in  den  Ostseegewassern 
bedeuten;  aber  auch  weiter  bis  zum  Speyerer  Frieden  zwischen  den  Nieder- 
landen  nnd  Christian  III  von  Danemark  1544  stehen  sie  noch  stark  im  Vor- 
derprund.  Das  starke  Interesse,  mit  dem  in  den  Niederlanden  alle  Vorgange 
im  Norden  nnd  im  Bereiche  der  Ostsee  verfolgt  werden,  ist  auch  ein  Grad- 
messer  fdr  die  Wichtigkeit,  welche  dies  fiandelsgebiet  ftlir  sie  bereits  besafi. 
Nach  1544  fehlt  sozusagen  ein  Mittelpankt  des  luteresses,  nm  den  sich  das 
fibrigens  ftlr  diese  zweite  H&lfte  des  bearbeiteten  Zeitranmes  nnr  kanm  halb 
so  nmfangreiche  Material  gruppiert.  Doch  ist  auch  in  ihm  Wertvolles  genug 
mitgeteilt.  Neben  den  fortgehenden  niederl&ndisch-hansisch-nordischen  Be- 
ziehungen  handelt  es  sich  da  besonders  um  die  Stellung  des  dentschen  Nord- 
westens,  seines  Territorien  und  Hansestadte,  besonders  Bremens,  sowie  der 
angrenzenden  Lander  zum  Schmalkaldischen  Kriege  1546—1547;  um  die  Ver- 
h&ltnisse  der  niederlandischen  Hansestadte  von  Overyssel,  Geldern  usw.  zum 
Bunde  und  untereinander,  die  reichliche  Beleuchtung  erfahren  und  Zeugnis 
von  der  Intensitat  des  Bundeslebens  ablegen;  ferner  nm  die  niederiandisch- 
franzSsischen  Verwicklungen  seit  1552  und  besonders  ihre  Einwirkungen  auf 
den  Seeverkehr.  AuBer  allem,  was  den  Bund  und  seine  Mitglieder  und  ihre 
fiandelsangelegenheiten  betrifft,  hat  der  Herausgeber  aber  auch  Nachrichten 
tlber  die  Verh&ltnisse  nichthansischerdeutscherStadte,derenBetriebfttrdieHanse 
und  im  Bereich  ihres  Verkehrsgebiets  von  Wichtigkeit,  sowie  tlber  den  Han- 
delsbetrieb  der  Territorialh^rren  und  Zeugnisse  ttber  den  Warenhandel  ober- 
deutscher  Kauf  leute  in  den  Niederlanden  und  im  Nordseegebiet  mit  aufgenommen. 
Auch  Nachrichten  tlber  die  Indienfahrt  und  die  Neufoundlandfischerei  fehlen 
nicht.  Besonders  rcich  ist  natilrlich  das  Material  tlber  Seefahrt,  Handel  und 
Fischerei  der  Niederl&nder. 

Auf  die  bes»ondere  Wichtigkeit  einzelner  AktenstUcke,  wie  namentlich 
lnstruktionen,  Denkschriften,  Geheimberichte,  die  zahlreich  sind  und  die  auf 
die  handelspolitischen  Erw&gungen  und  Absichten  jeweils  erwlinschtes  Licht 
werfen,  hier  einziigehen,  wttrde  allzuweit  ftihren.  ;■;  ) 

Der  Bearbeiter  hat  ein  zum  grcSBten  Teil  neues,  umfangreiches  und  sehr  \ 

vielseitiges  Material  zusammengetragen.    Die  Bearbeitung  weicht  von  der  in  .  f, 

den  Inventaren  befolgten  Art  insofern  ab,  als  sie  die  Stficke  vielfach  vollst&ndig  ]£ 

im  Wortlant  zum  Abdruck  bringt,  vielfach  ihren  Inhalt  in  sehr  geschickter  |* 

Zusammenfassung,  die  jedoch  das  Wesentlichste  im  Wortlaut  mitteilt,  wieder-  ,/t 

gibt.    Das  ist  deshalb  geschehen,  weil  der  Stoff  sich  auf  eine  grofie  Anzahl  •  ! 

von  Pl&tzen  verteilt,   w&hrend  bei  den  Inventaren  nnr  immer  ein  Archiv  in  ^ 

Frage  kommt.    Spatern  Benutzern  der  YerOffentlichung  soil  die  Mtthe  erspart  r 

werden,  die  betrefFenden  Archive  erst  noch  wieder  aufsuchen  zu  mtissen;  aber 
selbst  wenn  dies  n5tig  erscheinen  sollte,  so  bedeutet  das  vorliegende  Werk  !; 

doch  in  jedem  Fall  eine  groBe  Erleichterung  fiir  die  Benutzung  der  nieder-  j 

l&ndischen  Archivalien.  ;!■ 

Ein  Verzeichnis  der  Orts-  und  Personennamen,  sowie  ein  Wort-  und  Sach-  V 

register  sind  beigegeben.   Das  letztere  enthalt  manche  Willkttrlichkeiten.  Aus-  |;< 

I 

E 

UNIVERSITY  OF  MICHIGAN 


288  Nachrichten  und  Notizen 

driicke  sind  nicht  selten  nur  unter  einem  Sammelbegriff  verzeichnet,  aber  nicbt 
da,  wo  sie  alphabetisch  hingeh5ren,  unter  Verweis  auf  den  Sammelbegriff  and 
die  dort  gegebene  Stellenverzeichnnng,  was  bei  unbekannten  Ausdriicken  die 
Feststellung  des  Begriffs  sehr  erschwert.  Hinge wiesen  sei  noch  auf  die  am 
Scklufl  mitgeteilten  „Berichtigungen  und  Zusatze",  sowie  auf  die  im  Inhalts- 
verzeiehnis  nicht  hervorgehobenen  Anh&nge  zu  der  906  Nummern  umfassenden 
Urkunden-  und  Aktensammlung.  Sie  entbalten  erstens  Auszttge  aus  Stadt- 
rechnungen  niederl&ndischer  Hansest&dte  fttr  den  bearbeiteten  Zeitraum 
(S.  61Bff.),  zweitens  eine  Liste  der  zu  Vere  auf  Walcheren  bestatteten  Oster- 
linge  (S.  625),  drittens  den  Ertrag  des  Congggeldes  fttr  Wiederausfuhr  von 
Getreide  aus  den  H&fen  Brabants,  Seelands  und  Flanderns  1585—1641  (S.  625 f), 
viertens  eine  Wehrordnung  fur  20  niederlandische  Ostfahrer,  ihre  Bemannung 
und  Bestiickung  betreffend,  von  1557  (S.  626  ft). 

Mlinster  i.  W.  Daenell. 

Dr.  Ludwig  Kaas,    Die  geistlicbe  Gerichtsbarkeit  der  katholischen  Kirche 
in  Preufien  in  Vergangenheit  und  Gegenwart  mit  besonderer  Berttck- 
sic  htigung  des  Westens  der  Monarchie.    Von  der  juristischen  Fakultat 
der    Rheinischen    Friedrich  - Wilhelm  -  Universitfit   zu    Bonn    gekrdnte 
Preisschrif  t  (Kirchenrechtliche  Abbandlungen,  herausgegeben  von  DDr. 
Ulrich  Stutz  84.  und  85.  Heft).    2  Bde.,  Stuttgart,  Ferdinand  Enke  1916 
und  1916.    XL  und  488  S.,  X  und  482  S. 
Das  vorliegende  Werk  zerf&llt  in  sieben  Teile:  ErsterTeil:  Die  katbolische 
geistliche  Gerichtsbarkeit  in  Preufien  von  der  Reformation  bis  zum  Anfang 
des  19.  Jabrhunderts  (Bd.  I  S.  1—142),  Zw^iter  Teil:    Fremdherrschaft  und 
Siikular Nation  (Bd.  I  S.  143—220),    Dritter  Teil:    Reorganisationspl&ne   der 
Konkordatszeit  (Bd.  I  S.  221—264),   Vierter  Teil:  Von  der  Bulle  De  salute 
animarnm  bis  zur  preuBischen  Verfassungsurkunde  (Bd.  I  S.  255 — 488),  Fftnfter 
Teil:  Yon  1848  bis  zum  Kulturkampf  (Bd.  II  8. 1—142),  Sechster  Teil:  Vom 
Kulturkampf  bis  zur  Jetztzeit  (Bd.  II  S.  143—170),  Siebenfer  Teil:  Die  geist- 
liche Gerichtsbarkeit  in  PreuBen  nach  geltendem  Recht  (Bd.  II  S.  171  -  317). 
Es  folgen  noch  die  Anh&nge,  die  hauptsftchlicft  Denkschriften  und  Gutachten 
enthalten  (Rd.  II  S.  819—437).    Den  Beschlufi  macht  etn  eingehendes  Register 
(Bd.  II S.  438—482).  Als  Quellen  hat  der  Vertasser  nicht  blnfi  das  groBeWerk  von 
Lehmann  und  Granier,  Preufien  und  die  katholische  Kirche  seit  1640,  bentitzt, 
sondein  auch  eine   Menge  ungedrurkten  Materials  in  den  bischdflichen  und 
erzbiHch5fiichen  Registraturen,  in  den  Aktenbest&nden  der  preufiischen  Mini- 
sterien,  der  Staats-  und  Provinzialarchive.    Dem  Werke  selbst  mufi  man  die 
hochste  Anerkennung  spenden.    DerVerfasser  hat  nicht  blofi  eine  Lticke  in 
unserer  kirchenrechtlichen  Literatur  ausgefttllt,  indem  er  die  Geschichte  der 
katholischen  geistlichen  Gerichtsbarkeit  in  Preufien  als  erster  geschrieben  hat, 
sondern  er  hat  auch  seine  Aufgabe  in  treffLcher  Weise  geltfst.    £r  hat  sich 
nach  Kr&ften  bemtiht,  die  Sache  so  darzulegen,  wie  sie  gewesen  ist,  nicht 
wie  sie  nach  der  Auffassung  des  einen  oder  des  anderen  Teiles  sein  sollte, 
und  er  hat  eine  lesbare  Darstellung  geliefert,  was  sich  bei  einem  wissenschaft- 
lichen  Werke  nicht  von  selbst  verstebt.    Das  Buch  ist  trotz  seines  gelehrten 
Charakters  nie  langweilig,  und  wer  sich  uberhaupt  fttr  das  Thema  interessiert, 
win!  es  geiadezu  mit  Spannung  lesen.    Die  vom  Verfasser  selbst  zugestandene 


r^rtrtrtL-  Original  from 

byV^UUglL  UNIVERSITY  OF  MICHIGAN 


Nachrichten  and  Notizen  289 

Breite  der  Darstellnng  macht  das  Werk  nur  nm  so  lesbarer  and  verst&ndlicher 
and  ermttglicht  dem  Leser  sich  ein  eigenes  Urteil  za  bilden.  Aach  die  Dar- 
legang  der  geltenden  Rechte,  die  den  Hauptteil  des  zweiten  Teiles  aosmacht, 
ist  yon  einer  anerkennenswerten  Cfbersichtlicbkeit  der  Anordnnng  and  Klar- 
heit  der  Darstellnng.  Alles  in  allem:  ein  Werk,  das  seinem  Verfasser  and 
der  Schale,  aas  der  es  hervorgegangen  ist,  alle  Bhre  macht. 

Erlangen,  Rieker. 

Briefweehsel  der  Brtider  Ambrosias  and  Thomas  Blarer  1609—1567; 

in  Verbindung  mit  dem  Zwingliverein  in  Zttrich,  heraasgegeben  Ton  der 

badischen  historischen  Kommission,   bearbeitet  von  Traagott  Schiefi. 

Freibargi.B.  Verlag  von  Friedr.  Ernst  Fehsenfeld.  III.  Band:  1549— 1567. 

XX  a.  936  S.  8°.  (1912.) 
Schon  bei  Benprechang  der  beiden  ersten  BSnde  (in  dieser  Zeitsehrift,  15, 
568ff.)  wies  ich  daraaf  hin,  dafi  der  zweite  an  Allgemeininteresse  hinter  dem 
ersten  znrilckstand.  Mit  dem  SchloBponkt  des  zweiten  Bandes  (1548)  verliefi 
Ambrosias  Blarer  Konstanz  and  fand  in  der  Schweiz  Aofhahme,  aber  doch  nur 
vortibergehend  einen  amtlichen  Wirkangskreis,  sodafi  im  dritten  Bande  die  vom 
ersten  abweicbende  Eigenart  noch  starker  hervortritt.  A.  Blarer  nimmt  an  alien 
deatschen  Ereignissen  sowohl  des  politischen  wie  des  literarischen  Lebens, 
warmen  Anteil;  aber  man  gewinnt  nicht  blofi  aas  dem  eigenen  wehmtttigen 
Zagestandnis  (S.  720f.),  sondern  aas  dem  Briefweehsel  selbst  den  Eindruck, 
dafi  er  in  seinem  frftheren  schwabischen  Wirkangskreis  ein  Fremder  geworden 
war.  Unter  seinen  Korrespondenten  Uberwiegen  die  Schweizer,  vor  allem 
Bollinger,  daneben  aach  Calvin.  Bekanntlich  hat  schon  das  corpus  reformatornm 
nicht  blofi  die  Schreiben  an  Calvin,  sondern  aach  andere  aof  Calvin  bezttgliche 
StOcke  anfgenommen;  deshalb  kann  man  zweifelhaft  sein,  ob  Schiefi  sich  nicht 
mit  einer  kurzen  Inhaltsangabe  in  Eleindrnck  h&tte  begntlgen  sollen,  wodnrch 
der  starke  Aktenband  wesentlich  entlastet  worden  ware. 

1m  allgemeinen  zeigt  sich  Blarer  ttber  die  deatschen  Verhandlangen  gat 
unterrichtet,  erf&hrt  z.  B.  den  Inhalt  der  Reichstagsschriften,  weifi  aach  Uber  die 
Zenviirfnisse  innerhalb  der  habsbnrgischen  Familie  auf  dem  Reichstag  von 
1550  Bescheid  (S.  112).  Einzelne  grobe  Irrtumer  and  leichtglftnbig  weitergegebene 
Gerttchte  laafen  freilich  mit  anter,  so  z.  B.  S.  254  fiber  die  protestantischen 
Neigongen  des  Baiernherzogs.  Bemerkenswert  ist  das  fiiihzeitige  Interesse 
fur  Maximilians  II.  evangelische  Sympathien  (S.  221),  dessen  religiose  Haltang 
seitdem  von  Blarer  and  seinen  Frennden  lebhaft  verfolgt  wird.  Begreif licher- 
weise  erfttUt  das  immer  schroffere  Aaftreten  der  deatschen  Latheraner  Blarer 
mit  Besorgnis  and  Widerwillen.  Selbst  Borenz,  vor  dem  er  sonst  grofie 
Achtang  hat,  wird  anter  solcben  Voraussetzangen  angHnstig  bearteilt  (z  B  S.  639). 
Der  Haaptwert  des  vorliegenden  Bandes  bernht  in  der  Bereicherang 
anserer  biographischen  Kenntnisse,  vor  allem  natttrlich  der  Mitglieder  des 
Blarerschen  Familienkreises.  Ofters  ist  von  Dichtangen  des  Thomas  Blarer 
die  Rede,  woranf  schon  deshalb  besonders  hingewiesen  werden  mofi,  weil 
Spitta  in  der  Monatsschrift  fllr  Gottesdienst  and  kirchliche  Kanst  gerade  diese 
bisher  vernachl&ssigte  Tatigkeit  der  beiden  Brtider  Blarer  zam  Gegenstand 
seines  Sammeleifers  and  kritischen  Interesses  gemacht  hat.  Leider  erfahren 
wir  mehr  von  der  Existenz  solcher  Dichtangen,  als  dafi  solche  mitgeteilt  werden ; 


r^rtrtrtL-  Original  from 

byV^UUglL  UNIVERSITY  OF  MICHIGAN 


290  Nachrichten  und  Notizen 

ob  sie  in  SchieB'  Vorlagen  enthalten  sind,  laflt  sich  nicht  sagen,  nachdem 
dieser,  wie  ich  schon  bei  Besprechung  von  Band  I  und  II  beklagte,  weder  den 
Fundort  noch  die  Beschaffenheit  (Original,  Kopie  oder  Eonzept?)  der  einzelnen 
Stficke  angibt.  Immerhin  sind  einige  bemerkenswerte  Frficbte  der  Muse 
Thomas  Blarers  abgedruckt,  z.  B.  die  Widmung  eines  Tintenfasses.  Neben 
dem  Hanse  Blarer  treten  Wolfgang  Musculus  nnd  Simon  Sulzer  deutlicher  als 
PersBnlichkeiten  hervor.  Erw&hnung  verdient  das  barte  Urteil  fiber  Vadian 
(8.  49  f.)  und  die  Schilderong  der  Baseler  Professoren  und  Prediger  (S.  205). 
Charakteristisch  iat  die  Wertsch&tzung  Butzers  und  Oekolampads,  deren  Schriften 
sich  der  Blarerkreis  besonders  annahm.  Es  w&re  erwttnscht,  zu  wissen,  was 
aus  den  Beilagen  der  von  SchieB  verOffentlichten  Schreiben,  z.  B.  den  mit- 
geschickten  Butzerbriefen  und  namentlich  mit  Lavaters  Verzeichnis  der 
Werke  Oekolampads  (S.  637),  geworden  ist.  Sollten  diese  Beilagen  noch  in  dem 
von  SchieB  durchgearbeiteten  Material  stecken,  so  w&re  ihre  besondere  nach- 
tr&gliche  Vertfffentlichung  erwlinscht. 

Freiburg  i.  Br.  Gustav  Wolf. 

Die  Matrikel  der  Universit&t  KOnigsberg  i.  Pr.  Dritter  Band. 
Register.  Publikation  des  Vereins  ftir  die  Geschichte  von  Ost-  und  West- 
preuBen.  Mttnchen  und  Leipzig.  Verlag  von  Duncker  &  Humblot,  1917. 
Die  Matrikel  der  Universit&t  KBnigsberg  umfaBt  die  Jahre  1644—1829 
Das  Register  ist  nicht  mehr  von  dem  verstorbenen  Herausgeber  Georg  Erler 
bearbeitet  worden,  sondern  von  dessen  Schw&gerin  Clara  Lehmann.  Leider 
ist  das  Register  nicht  frei  von  manchen  unbegreif lichen  Fehlern,  Am  unbe- 
quemsten  ist  fiir  den  Benutzer  jedenfalls  die  mit  unangebrachter  Gewissen- 
haftigkeit  aufs  strengste  durchgeflihrte  rein  alphabetische  Anordnung.  Durch 
die  willkfirliche,  sehr  verschiedenartige  Schreibung  des  Originals  werden  An- 
gehorige  derselben  Familie  im  Register  oft  weit  auseinandergerissen.  Beim 
Suchen  nach  einem  bestimmten  Namen  muB  man  sich  alle  Moglichkeiten  der 
Schreibung  vergegenw&rtigen  und  beim  Nachschlagen  berttcksichtigen.  Bei 
dem  Namen  Zimmermann  kommen  z.  B.  in  Frage  die  Schreibweisen  Czimmer- 
mannus,  Zcimmerman,  Zimmerman,  Zimmermann  und  Zimmermannus;  bei  jeder 
einzelnen  Namensform  sind  die  zuf&lligen  Teilhaber  derselben  in  alphabetischer 
Folge  der  Vornamen  aufgefUhrt.  Warum  die  zuf&lligen  und  willkiirlichen 
Schreibungen  nicht  unter  einen  Hut  gebracht  sind  und  dadurch  dem  Benutzer 
Zeit  und  Arger  erspart  wird,  ist  dem  Referenten  unerfindlich.  Dazu  l&uft 
man  immer  Gefahr,  den  gesuchten  Namen  nicht  zu  finden.  So  wird  der  be- 
r&hmteste  Angehflrige  der  Hochschule  nicht  unter  Kant  aufgeftthrt,  wo  man 
nur  einen  Trager  des  Namens  mit  anderem  Vornamen  findet,  sondern  unter 
der  Namensform  Kandt.  Man  sollte  doch  wirklich  verlangen  dflrfen,  dafi  der 
Bearbeiter  des  Registers  zu  einer  Universit&tsmatrikel  sich  nach  guten  Vor- 
bildern  umsieht  und  sich  nicht  gerade  das  anerkannt  sohlechteste  Register 
zur  Erfurter  Matrikel  von  Weissenborn  zum  Muster  nimmt.  Dafl  die  Heimat- 
angabe  den  Namen  nicht  beigeftigt  ist,  wird  mit  dem  dadurch  bedingten  An- 
schwellen  des  Registers  urn  30°/0  entschuldigt;  die  geringere  Handlichkeit 
wttrde  aber  der  Benutzer  im  Interesse  der  groBeren  Brauchbarkeit  gerne  in 
den  Eauf  nehmen;  denn  ein  Register  dient  zum  Nachschlagen,  nicht  zur 
Lektttre.   Das  Heimatregister  hat  E.  Joachim  beigesteuert   DaB  viele  Orts- 


by  Google 


Original  from 
UNIVERSITY  OF  MICHIGAN 


Nachrichten  uud  Notizen  291 

namen  ungewifi  sind  und  unerklftrt  bleiben,  liegt  in  der  Natur  der  Uber- 
lieferung.  Doch  bat  sich  der  Bearbeiter  viele  Mtlhe  am  die  Bestimmung 
gegeben  und  zahlreicbe  Anfragen  namentlich  bei  den  zustfcndigen  Archiven 
nicht  gescheut. 

KBln.  Herm.  Keussen* 

Hermann  Hamelmanns  Geschichtliche  Werke.  Kritische  Neuausgabe* 
Bd.  II  Reformationsgeschichte  Westfaiens.  Herausgegeben  von  Klemens 
Loffler.  Mttnster,  Aschendorf  1913.  LXXXIV  u.  443  S.  gr.  8°.  M.  12. 
(Veroffentlichungen  der  Historischen  Kommission  ftir  die  Provinz  West- 
falen.  Abt.  V.) 
Der  Herausgabe  der  Schriften  Hamelmanns,  die  sich  aof  die  nieders&chaiscb- 
westfalische  Gelehrtengeschichte  beziehen  (s.  diese  Ztscbr.  1913,  S.  568),  hat  die 
historische  Kommission  fBr  Westfalen  nun  diejenigen  Teile  der  niedersachsischen 
Reformationsgeschichte  folgen  lassen,  die  Westfalen  betreffen.  Eine  sorgf&ltige 
Einleitung  Lflfflers  gibt  zunftchst  ein  berichtigtes  Leben  Hamelmanns,  dann 
ein  kritisches  Verzeichnis  jener  Schriften  —  es  sind  jetzt  107  gedruckte  be- 
kannt  gegen  69,  mit  denen  sich  der  alte  Herausgeber  Wasserbach  begnOgen 
mnfite  — ,  dann  folgt  ein  Versnch  der  Charakteristik  und  Wftrdignng  und 
sehliefilich  die  auf  2  Handscbriften  und  den  Drucken  aufgebaute  Ausgabe. 
Lfiffler  betont,  dafi  wir  es  auch  in  den  historischen  Werken  Hamelmanns  fast 
durchaus  mit  Kompilationen  zu  tun  haben,  deren  Wert  fur  uns  grdfier  ware, 
wenn  Hamelmann  genauer  und  weniger  konfessionell  befaugen  gearbeitet  hatte. 
Doch  liegt  auch  so  ein  betrachtliches,  sonst  nicht  zug&ngliches  Material  vor, 
dessen  Benutzung  durch  die  kritischen  Anmerkungen  des  Herausgebers  sehr 
erleichtert  wird.  Das  harte  Urteil,  das  Cornelius  auf  Grand  der  Abschnitte 
liber  Miinster  und  Soest  ttber  Hamelmann  als  Historiker  gefallt  hat,  mflchte 
LSffler  einigermafien  mildern.  Er  gibt  die  Darstellung  in  diesen  beiden  Ab- 
schnitten  preis,  betont  aber,  dafi  im  ttbrigen  das  von  Hamelmann  entworiene 
Bild  der  Reformation  in  Westfalen  nicht  wesentlich  von  dem  abweicht,  was 
aos  den  Akten  zu  gewinnen  sei.  Schade  ist  es  jedenfalls,  dafi  wir  bei  Hamelmann 
nicht  mehr  so  interessante  Abschnitte,  wie  den  ttber  seine  eigene  Bekehrung 
(S.  199ff.),  finden. 

Mttnchen.  Paul  Joachimsen. 

John  O.  Evjen,  Scandinavian  Immigrants  in  New  York  1630—1674.  Minnea- 
polis, Minn.  K.  C.  Holter  publishing  Co.  1916.    XXIV  u.  438  S. 

Das  Buch  behandelt  die  Einwanderung  aus  Skandinavicn  nach  New- York 
w&hrend  der  niederl&ndischen  Epoche,  ehe  es  endgtlltig  in  den  Besitz  Eng- 
lands  ttberging. 

Der  Verfasser  gibt  eine  Zusammenstellung  von  Namen,  wobei  es  ohne 
Frage  grofie  Schwierigkeiten  bot,  deutsche,  holl&ndische  und  skandinavische 
Namen  bei  ihrer  vielfachen  Ahnlichkeit  auseinanderzuhalten.  Oberdies  fehlte 
es  ihm  zumeist  gHnzlich  an  brauchbaren  Vorarbeiten.  Die  Quellen,  aus  denen 
er  schtfpfte,  sind  gedruckt  teils  in  hollandischem  Original,  meist  aber  in  nicht 
selten  diirftiger  englischer  tlbersetzung.  Es  sind  die  Passagierlisten  der  Ein- 
wandererschiffe,  Kirchspielsaufzeichnungen  und  Kirchenbtteher  (in  New  York, 
Brooklyn,  Albany  u.  a.),  Gerichts-  u.  a.  behordliche  Akten   und  dazu,  was  an 


r^rtrtrtL-  Original  from 

byV^UUglL  UNIVERSITY  OF  MICHIGAN 


292  Nachrichten  and  Notizen 

besonderen  privatem  Material  erreichbar  war.  Es  ist  ihm  gelungen,  fftr  den 
genannten  Zeitraum  nicht  weniger  als  189  skandinavische  Einwanderer  ins 
New  Yorkische  festzustellen,  namlich  67  aus  Norwegen,  34  aus  Schweden  und 
98  aus  D&nemark,  wobei  als  dftnisch  auch  die  Einwanderer  aus  den  Herzog- 
tttmern  Bchleswig  und  Holstein  —  und  diese  sind  xahlreich —  behandelt  sind. 
Die  Bezeichnung  „dfi.nischte  bat  also  nur  in  politischem,  nicht  in  vdlkischem 
Sinne  Gliltigkeit.  Uber  die  einzelnen,  alsnordisch  ermittelten  PersQnlichkeiten 
gibt  er  zugleich  biograpbiscbe  Nachrichten,  die  zum  Teil  recht  eingehend  und 
umfangreich  gestaltet  werden  konnten. 

Vier  Anh&nge  sind  beigegeben,  Uber  Skandinavier  in  Mexiko  und  Sttd- 
amerika  von  1632— 1640,  in  Canada  1619—1620  und  tlber  verschiedene  skandi- 
navische Einwanderer  in  New  York  im  18.  Jahrhundert.  Der  vierte  Anhang  hat 
itlr  uns  das  Hauptinteresse:  Deutsche  Einwanderer  in  New  York  1630 — 1674. 
Er  glaubt  deren  186  feststellen  zu  kSnnen,  soviele  also  wie  Skandinavier. 
Was  fftr  einen  Fortschritt  in  der  Erkenntnis  der  Friibzeit  der  deutschen  Ein- 
wanderung  dies  bedeutet,  iehrt  ein  Blick  in  A.  B.  Fausts  Buch  ttber  dan 
Deutschtum  in  den  Yereinigten  Staaten.  Faust,  ohne  sich  tlbrigens  auf  die 
namentliche  Erforschung  ihrer  Anzahl  einzulassen,  macht  filr  diesen  Zeitraum 
nur  4  Deutsche  namhaft.  Die  Zusammenstellunjer  von  Evjen  beweist,  dafi  die 
Geschichte  der  Deutschen  in  dem  fUhrenden  Staat  der  spateren  Union  fiber 
60  Jahre  filter  ist.  als  im  allgemeinen  bisher  angenommen  wurde.  Diese 
Deutschen  nun  stammten  nicht  aus  einem  besonderen  Teile  Deutschlands, 
sondern  aus  den  allerverschiedensten  Pl&tzen  und  Gegenden.  Jedenfalls 
bildeten  sie  schon  in  der  niederlftndisrhen  Zeit  von  New  York  ein  nicht  zu 
ftbersehendes  Element  in  der  Zusammensetzung  der  Bevolkerung.  Mit  den 
Skandinaviern  waren  sie  besonders  eng  verbunden,  weil  die  Mehrzahl  von 
ihnen  wie  diese  Lntheraner  war. 

Die  deutschen  Ortsnamen  sind  nicht  selten  unrichtig  aufgeldst  oder  aus- 
gedeutet,  auch  wohl  einige  skandinavische.  Wrede  in  Westfalen  (S.  401)  ist 
mir  unbekannt,  ebenso  Stoltenon  in  Lttneburg  (S.  403),  und  manche  andere. 
Berg-Cassel  (S.  403)  ist  vielleicht  Bernkastel,  Wiltmont  im  Emdenerland  (S.419) 
ist  Wittmund,  Eremmen  bei  Stettin  (S  420)  ist  Kremmin,  Ley  im  Stift 
Bremen  (S.  424)  ist  Lehe,  Ztirichsee  (S  431)  ist  wahrscheinlich  Zierikzee  im 
niederl&ndischen  Zeeland  und  nicht  in  der  Schweiz  zu  suchen. 

Das  Buch  ist  mit  vielen  Illustrationen  verschiedener  Art  ausgestattet, 
die  allerdings  zum  Teil  nur  in  sehr  losem  und  indirektem  Zusammenhang  mit 
dem  Thema  stehen. 

Mttnster  i.  W.  Daenell. 

Niels  Herlitz.  Studie  6ver  Carl  XII.  Politik  1703—1704.  Stockholm  1916. 
Norstedt  &  S<5ners  F5rlag.  338  S. 
Das  auf  sehr  reichhaltigem  archivalischen  und  Quellenmaterial  aufgebaute 
Werk  lehnt  sich  an  Hjarnes  mustergflltige  Darstellung  des  Nordischen  Kfieges 
an.  —  In  einer  langeren  Einleitung  gibt  der  Verfasser  einen  trefflichen  Uber- 
blick  ttber  die  allgemeine  politische  Lage  zu  Beginn  des  J  ah  res  1703,  wobei 
er  in  ganz  besonderer  Weise  Osteuropa  berttcksichtigt  Er  zeigt,  wie  Earl  XELf 
der  mit  der  Allianzpolitik  Bengt  Oxentiernas  brach,  urn  sich  freie  Hand  zu 
schaffen,  in  dem  Anwachsen  der  wettinischen  Macht  in  Polen  eine  ernste  Be- 


k   r^nr^nfi-  Original  from 

^^  UNIVERSITY  OF  MICHIGAN 


Nachriehten  nnd  Notizen  293 

drohnng  fftr  Schwedens  Stellang  an  der  Ostsee  sah,  um  so  mehr  als  Osterreich 

durch  den  ungarischen  Aufstand,  sowie  durch  das  Vordringen  der  Franzosen 

in  Dentschland  gebnnden   and   aaf  die  Seem&chte  kein  Verlafi  war.  —  1m 

einzelnen   geht  dann  Herlitz  aaf  die  schwedische  and  s&chsische  Politik   in 

Folen  naher  ein  and  zeigt,  wie  Karl  XII.  darch  die  Einnahme  Thorns  sich 

eine  feste  Stellang  an  der  Weichsel  sicherte,  wfihrend  es  andererseits  August  II. 

infolge   seiner  russenfreundlichen  Politik  nicht   gelang,   sich   gegenilber  den 

Schweden  geneigten  Konfoderierten  zn  halten.    Eingehend  behandelt  der  Ver- 

*asser  die  Frage  der  Dethronisation  des  Wettiners,  am  sich  dann  den  milit&rischen 

Ereignissen  zozuwenden.    Die  Bedeatong  des  Falles  von  Lemberg  in  die  Hande 

der  Schweden  wird  besonders  im  Hinblick  aaf  Ungarn  klar  gemacht  and  ge- 

zeigt,  wie  doch  gerade  darch  den  Yormarsch  Karls  XII.  nach  Siiden  es  August  II. 

moglich  war,  sich  Warschaas  wieder  za  bemachtigen,  and  wie  eben  jetzt  Peter 

der  GroBe  an  die  Belagerung  dies  fttr  Schweden  so  wichtigen  Narwa  ging, 

dessen  Einnahme  durch  die  Russen  bedeutungsvoll  wurde.    Herlitz  geht  n&her 

ein  aaf  das  Verhaltnis  Schwedens  za  PreuBen,  das  von  Sachsen  and  aach  den 

Seem&chten  stark  umworben  war  and  dessen  Politik,  bedingt  durch  eine  tiber- 

aas  schwierige  Lage,  er  durchaus  richtig  wiirdigt.    Der  Verfasser  weist  mit 

Recht  darauf  hin,  daB  Friedrich  I.  z.  B.  in  der  Frage  von  Elbing  eine  feste 

Hand  gezeigt  habe,  daB  er  das  Festsetzen  Earls  XII.  in  Danzig  nicht  gem 

sah,  dafi  er  aber  schlieBlich  infolge  der  trealosen  Politik  Sachsens  and  der 

Seem&chte  aaf  die  Seite  Schwedens  gedrangt  wurde.    Uberall  weist  der  Ver- 

fasser  den  EinfluB  nach,  deu  die  nordischen  Ereignisse  aaf  die  international 

Politik  batten,  so  daB  der  Leser  ein  klares  Bild  der  Weltlage  erh&lt.    Dabei 

geht  er  auch  naher  auf  die  religiosen  Kampfe  ein,  in  denen  Schweden  sich 

als  eifriger  Verfechter  des  Protestantismus  zeigt. 

Man  gewinnt  aus  der  Lektttre  den  Eindruck,  daB  die  Politik  Karls  XII. 

in  den  Jahren  1703 — 1704  zwar  ktihn,  aber  den  eigentlichen  Interessen  Schwedens 

dienlich  war.    Dabei  ist  der  Schwedenkonig  der  alle  Moglichkeiten  abw&gende 

Staatsmann,  der  nach  ganz  bestimmten  Grundsatzen  handelt.    Hierin  ist  er 

etwa  Peter  dem  Grofien  zu  vergleichen.    Die  Haltlosigkeit  und  innere  Ver- 

logenheit  der  Politik  Augusts  II.  tritt  dagegen  in  ein  am  so  scharferes  Licht.  — 

Za   weitgehend   erscheint  nur  die  S.  49   gemachte  AuBerung,   man  habe  in 

Schweden  den  Frieden  von  1697  als  einen  Verrat  Osterreichs  empfunden.   Der 

schwedische  Mediator  hatte   es  doch  z.  B.  in  der  religiSsen  Frage  an  jeder 

Energie  fehlen  lassen.  —  Alies  in  allem  aber  ist  das  Werk  von  Herlitz  von 

groSer  wissenschaftlicher  Grflndlichkeit  und  zeogt  von  weitem  historischem 

Blick.    Es  verdient  durch  eine  Ubersetzung  in  weiteren  Kreisen  Deutschlands 

bekannt  zu  werden.  ,,    .,  ^        ,    , 

Freiherr  von  Danckelmann. 

Max  Farrand,  The  Framing  of  the  Constitution  of  the  United  States.  New 
Haven.  Yale  University  Press.  1918:  281  SM  2  Dollar. 
Das  Buch  behandelt  das  Zustandekommen  des  Verfassungswerks  von  1787. 
Der  Verfasser  schildert  die  Berufung  und  Zusammensetzung  der  gesetzgebenden 
Versammlung,  die  Art  ihrer  Teilnehmer  und  ihr  Yerhalten  gegenilber  der 
Verfassungsfrage,  die  verschiedenen  Entwttrfe,  von  denen  der  virginische  von 
maBgebendem  Einflufi  auf  die  endgftltige  Gestaltung  der  Yerfassung  geworden, 


r^rtrtrtlr-  Original  from 

byVrUUgl^  UNIVERSITY  OF  MICHIGAN 


294  Nfcchrichten  and  Notizen  \ 

und  den  Widerstreit  zwischen  den  sich  entgegenstehendeu  Interessen  und  An- 
schauungen,  woraas  durch  eine  Reihe  von  Kompromissen  schlieBlich  die  noch 
beute  geltende  Verfassung  der  Vereinigten  Staaten  hervorgegangen  ist 

Der  Verfasser  war  vielleicht  besser  als  irgendein  anderer  fttr  die  Ab- 
fassung  dieses  Buches  geeignet;  denn  er  ist  der  Herausgeber  des  dreibandigen 
maBgebenden  Qaellenwerks  fttr  die  Geschichte  der  Verfassung:  Tbe  Records 
of  the  federal  Convention  of  1787.  Die  Kenntnis  des  gesamten  Materials 
setzt  ihn  instand,  die  Ansichten  ttber  diese  oder  jene  Frage  zu  berichtigen. 
Z.  B.  bestreitet  er  entscbieden  (S.  107)  die  Berechtigung  der  bisber  ttblicben 
Ansicht,  dafi  die  Anrechnung  der  Sklaven,  die  sog.  three -fifths  rule,  ein 
Kompromifl  und  gar  eins  der  wichtigsten  der  Versammlung  gewesen  sei;  er 
weist  darauf  hin,  dafi  sie  bereits  1783  durch  den  Kongrefi  der  Konf ode- 
ration  stattgefunden  hat.  In  der  starken  Betonung  der  abweichenden  Interessen 
zwischen  Norden  und  Sttden  in  der  Versammlung  sieht  er  (S.  108)  eine  Uber- 
schRtzung,  die  durch  die  sp&tere  Entwicklung  der  Verh&ltnisse  bervorgerufen 
ist;  er  hebt  hervor,  dafi  vielmehr  die  widerstreitenden  Interessen  des  Ostens 
und  Westens  in  den  ersten  Stadien  der  Verhandlungen  liber  die  Bemessung 
der  Vertretung  der  Staaten  auf  Grund  ihrer  Bevolkerungazahl  bedeutsamer 
waren  als  die  der  freien  und  der  Sklavenstaaten.  Der  alte  Ostan  sollte  die 
Vorherrschaft  ttber  den  jungen  Westen  behalten.  Anch  das  lehnt  er  ab  (S.  110, 
vgl.  S.  149),  dafi  die  Sklavereifrage  damals  als  Frage  der  Moral  die  Wichtig- 
keit  besessen  habe,  die  sie  spater  erhielt.  Auch  hier  hat  die  ip&tere  Ent- 
wicklung der  Frage  die  Historiker  zu  einer  Ubersch&tzung  ihrer  Bedeutung 
bei  der  Verfaasungsschttpfung  geftthrt.  Aucb  von  den  Verhandlungen  fiber  die 
Vertretnng  der  Staaten  im  Senat  gibt  er  (S.  Ill)  ein  anderes  Bild.  Fttr  den 
Bau  der  Verfassung  waren  die  Gedanken  Madisons  vorhefrschend ;  dafi  sie 
von  der  Versammlung  angenommen  wurden,  dafiir  war  das  tiberragende  An- 
sehen  seines  Landsmannes  Washington  entscheidend  (S.  198). 

Es  bertthrt  angenehm,  dafi  der  Verfasser  am  Schlusse  seiner  Ausfilhrungen 
die  uberschwenglichen  Lobspriiche,  mit  denen  von  so  vielen  Seiten  die  ameri- 
kanische  Verfassung  kanonisiert  worden  ist,  ablehnt.  Sie  war  unter  dem 
Druck  der  Urastande  aus  praktischen  ErwSgungen  heraus  entstanden.  Sie 
sollte  bestimmte,  unmittelbar  vorliegende  Bedlirfnisse  befriedigen.  Sie  wurde 
dann  durch  die  glfickliehe  kommerzielle  Entwicklung  getragen  und  von  einem 
politisch  begabten  Volk  den  wechseinden  Erfordernissen  von  l!/i  Jahrhundeiten 
angepafit  (S.  210). 

Beigegeben  sind  dem  Buche  die  llonfoderationsartikel,  der  Virginia-Ent- 
wurf  und  der  New  Jersey -Entwurf,  der  Wortlaut  der  schliefilich  zustande 
gekommenen  Verfassung  selbst  und  die  spateren  Zusatze  derselben  bis  1913. 
Eiu  ausftthrliches  Namen-  und  Sacbregister  erleichtert  die  Benutzung  dea 
Baches. 

Mtinster  i.  W.  Daenell. 

Die  Stadt  Cflln  im  ersten  Jahrhundert  unter  preufiischer  Herr- 

schaft,   1815  bis   1915.   HerauPgegeben  von  der  Stadt  CBln.     COln 

1916,  1916. 

Das  monumentale  Werk,  als  Festschrift  gedacht  zur  lOOjahrigen  Zuge- 

httrigkeit  der  Stadt  Cttln  zum  preufiischen  Staate,  ist  gerade  jetzt  von  beson- 

..  (~*rw"*nlf*  Original  from 

J  by  VrUUglL  UNIVERSITY  OF  MICHIGAN 


Nachrichten  und  Notizen  295 

derem  Werte,  wo  die  Bestrebungen  zur  Loslflsung  der  Stadt  und  der  Rhein- 
lande  vom  preufiischen  St&ate  sich  mit  soviel  Gerausch  geltend  machen. 
Diesem  Streben  gegeniiber  zeigt  die  Festschrift  die  glanzende  Entwicklung, 
welche  die  Stadt  CGln  in  der  Zeit  der  preufiischen  Herrschaft  genommen  bat, 
nicht  zum  wenigsten  wegen  ihrer  ZugehOrigkeit  za  einem  grofien  aufstreben- 
den  Siaate. 

Gegliedert  ist  das  Werk  in  zwei  Bande,  deren  exster  wieder  in  zwei, 
Teile  zerf&llt  Der  I.  Teil  enthalt  Verfassungs-  und  Wirtsehaftsgeschichte 
der  Stadt  CCln  voro  Ausgange  der  Reichsfreibeit  bis  zur  Errichtung  des 
Deutschen  Reiches  von  Eberh.  Gothein  (707  S.),  der  II.  Teil  die  Ent- 
wicklung  der  Stadt  Cftln  von  der  Errichtung  des  Deutschen  Reiches  bis  zum 
Weltkriege  von  Georg  Meuhaus  (540  S.),  2  Plane  von  1881  mit  den 
Festungswerkeu  und  von  1915  (1 :  25000)  sind  beigegeben. 

Der  IF.  Band  entbftlt  die  Verwaltung  der  Stadt  Coin  seit  der  Reichs- 
grttndurg  in  Einzeldarstellungen  (731  S.,  23  Abbildungen,  11  PlSne).  Um  mit 
diesem  letzteren  Bande  zu  beginnen,  so  bietet  er  naturgem&B  reiche  Belebrung 
fttr  jeden,  der  sich  mit  den  Verh&ltnissen  Ctflns  in  den  letzten  50  Jahren  be- 
schBftigt.  Dieser  II.  Band  zerfailt  in  7  grofie  Abschnitte,  jeder  einzelne  wieder 
in  Kapitel  und  diese  oft  wieder  in  besondere  Teile.  Jeder  Teil  ist  durchweg  von  dem 
zust&ndigen  Dezementen  oder  Vorstand  nach  den  amtlichen  Quellen  bearbeitet, 
sodafi  man  authentische  Auskunft  iiber  alle  st&dtischen  Einrichtungen  und  ihre 
Oeschichte  findet.  Hier  mufi  es  genttgen  auf  die  Abschnitte  und  ihre  Kapitel 
hinzuweisen:   A.  Die  Pflege  der  geistigen  Eultur:  I.  Die  Coiner  Hochschulen. 

II.  Das  Schulwe*en.  III.  Kunst  und  Bildung.  B.  Das  offentliche  Qesuudheits- 
und  Krankenwesen :  I.  Die  Gesundheitsverhftltnisse  der  Stadt  C81n.  II.  Die  Ent- 
wicklung des  Hospitalwesens.  III.  Der  Schlacht-  und  Viehhof  und  die  Fleisch- 
▼ersorgung.  IV.  I  >ie  EntwSsserungsanlagen.  V.  Die  Strafienreinigung  und  der 
Fuhrpark.  VI.  Die  tffifentlichen  Anlagen.  VII.  Die  Friedhfife  und  das  Beerdi- 
gungswesen  der  Stadt  C5ln  im  19.  Jahrhundert.  C.  Die  Leistungen  und  die 
Ffirsorge  der  Stadt  Cttln  auf  dem  Gebiete  des  Bauens  und  Wohnens:  I.  Die 
offentlichen  Hochbauten.  II.  Die  Strafien  und  Wege.  III.  Die  stadtebauliche 
Entwieklung  der  Stadt  C<5ln.  IV.  Die  Entwicklung  der  Polizeibauordnungen. 
V.  Das  Wohnungswesen.  VI.  Das  Feuerl5schwesen.  VII.  Das  st&dtische  Grund- 
eigentum  und  seine  Verwaltung.  D.  Die  Pflege  der  wirtschaftlichen  Eultur: 
I.  Die  Werft-  und  Hafenanlagen.  II.  Harktwesen  und  Markthallen.  III.  Die 
BrfLcken.  E.  Die  soziale  Ftlrsorge:  I.  Das  Leihhaus.  II.  Die  Sparkasse.  HI.  Die 
allgemeine  Arbeiterfttrsorge  der  Stadt  C5ln.  IV.  Die  Fiirsorge  der  Stadt  fttr 
ihre  Arbeiter.  V.  Die  Armen-  und  Waisenpflege.  F.  Die  st&dtischen  Unter- 
nehmungen:  I.  Die  Gas-,  Elektrizit&ts-  und  Wasserwerke.  II.  Die  Bahnen  und 
ihre  Vorttufer.   G.  Die  Steuern  und  Finanzen:  I.  Einleitung.  II.  Die  Steuern. 

III.  Die  Finanzen. 

Da  nur  die  wichtige  Se lb st verwaltung  dargestellt  wud,  alle  anderen 
staatlichen,  kirchlichen  und  sonstige  Veranstaltungen  nur  gestreift  werden,  so 
ist  das  Bild  naturgem&B  ein  gewollt  unvollst&ndiges.  Aber  es  zeigt,  wie  kraft- 
voll  eine  Gemeinde  sich  in  friedlicher  Zeit  unter  der  preufiischen  Herrschaft 
entwickeln  konnte. 

Von  den  beiden  Teilen  des  1.  Bandes  ist  der  von  Gothein  bearbeitete 
iltere  Teil  eine  ausgezeichnete  Schilderung  der  Verfassungs-  und  Verwaltungs- 


r^rtrtrtlr-  Original  from 

byV^UUglL  UNIVERSITY  OF  MICHIGAN 


296  Nachrichten  und  Notizen 

geschichte,  vor  aUem  auch  der  Wirtechaftsgeschichte,  welche  im  Vordergrnnde 
des  InterBases  steht  Ein  Eapitel  ist  der  Sffeatlichen  Meinnng  nnd  den  poli- 
tischen  Znst&nden  gewidmet  Unter  stronger  Beschrfinknng  anf  die  Stadt  Coin 
geht  das  Werk  ana  yon  dem  Untergange  der  reichsst&dtischen  Verfassnog  nnd 
schickt  die  fiehandlnng  der  wirtschaf  tlichen  Verh&Ltnisse  in  der  franzOsiscben 
Zeit  dem  eigentlichen  Thema  Yorans.  Wie  man  es  bei  Gothein  gewohnt  ist^ 
ist  die  DarBtellnng  von  grofien  Oesichtspnnkten  beherrscht,  dazn  flttssig  nnd 
anregend.  Mancherlei  Vorarbeiten,  namentlich  Ton  Hansen  nnd  Schwann 
konnte  Gothein  seiner  Arbeit  zngrnnde  legen;  aber  das  meiste  mnfite  er  ans  den 
weitschichtigen  Akten  entnehmen,  welche  im  Stadtarchi?  nnd  in  der  st&dtiscben 
Registratnr  anf  bewahrt  werden. 

Fast  ganz  ans  den  st&dtischen  Akten  nnd  den  amtlichen  Berichten  fiber 
die  Stadtverordnetensitanngen  hat  der  Bearbeiter  des  IL  Teiles,  der  Direktor 
des  statistischen  Amtes,  Oeorg  Nenhans,  seine  Darstellong  schOpfen  mttssen. 
t)ie  rasche  Arbeit,  welche  fdr  die  rechtzeitige  Herstellnng  des  Werkea  er* 
fordert  wnrde,  mag  verschnlden,  dafi  die  Darstellong  ziemlich  nngieichm&fiig 
ansgefallen  ist  Der  Nachdruck  liegt  anf  der  Schildernng  der  stftdtischen 
Verfassnng  nnd  Verwaltnng,  wobei  die  sonstigen,  namentlich  wirtscbaftlichen 
nnd  knltnrellen  Verh&ltnisse  nnr  ne ben  her  behandelt  werden.  Die  verschie- 
denen  grofien  Stadterweiternngen*  geben  der  von  N.  geschilderten  Zeit  der 
C01ner  Geschichte  ihr  Qepr&ge;  sie  schliefit  mit  der  Eingemeindnng  der  Stadt 
HUlheim  nnd  der  Gemeinde  Merheim  am  1.  April  1914,  wodnrch  das  Gebiet 
der  Stadt  Cflln,  das  zu  Beginn  der  prenfiischen  Herrschaft  1816  1006  ha  be* 
trng,  aof  19710  ha  stieg,  w&hrend  sich  die  Seelenzahl  von  nicht  ganz  6000O 
anf  630000  vermehrte. 

Kdln.  Herm.  Eenssen. 

Wissenschaftliche  (Pablikations-)  Institute.  Die  bisherige  £&chsische 
Gesellsehaft  der  Wis*en$chaften  hat  mit  Genehmignng  des  S&cbsischen  Mini- 
sterinms  seit  dem  1.  Juli  d.  J.  die  Namens&ndernng  n8&chsische  Akademie  der 
Wissenschaftai  zu  Leipzig"  vorgenommen. 

Ende  M&rz  hielt  die  SHchsische  Kommission  fur  Geschichte  in  den  R&nmen 
der  Philosophiachen  Fakultat  der  Landesunivemtat  ibre  Jahresversammlnng  ab* 
Geh.  Rat  Dr.  Schmaltz  aus  Dresden  ftthrte  als  Stellvertreter  des  Ministers  den 
Vorsitz,  Prof.  Seeliger  waltete  als  gesehaftsftthrendes  Mitglied,  Prof.  Kotzschke 
als  Sekretar  Trotz  des  Uugemachs  tier  Zeiten  konnten  einige  wichtige  Unter- 
nehmangen  gefordert,  so^ar  abgeschlossen  werden.  Zur  Veroffentlichnng  ge- 
langte  ein  erster  Halhband  der  seit  lantern  erwarteten  „  Bibliographic  zor 
sftchsischen  Geschichte",  bearheitet  von  R.  Bern  man  n  in  Dresden.  Fortge- 
schritten  sind  die  Arbeiteu  an  den  sach^ischen  Landtagsakten  nnd  am  histoid- 
schen  Ortsverzeichnis  von  Sachsen.  Im  Manuskript  zum  Abschlnli  gebracht 
sind:  das  nmfassende  Werk  J.  Kretzschmars  ^Geschichte  des  Heilbronner 
Bnndesu7  sodann  die  Arbeit  Meiches  „Die  Anitshanptmannschaft  Pirna.  Histo- 
risch-geographische  Bescbreibung  des  Gebietes  in  alphabeti«cher  Anordnnng* 
nnd  die  fttr  die  Abteilung  „ Ans  Sachsens  Vergangenheit"  bestimmte  Schrift 
von  A.  Philipp  „Snlkowsky  nnd  Briihl  nnd  die  Entstehnng  des  Premier- 
ministeramts  in  Knrsachsentf.  Die  schon  vor  dem  Krieg  in  Drnck  gegebenen 
Werke:   „Graf  Brttbl   nnd  von  Heinecken",  bearbeitet  von  0.  E.  Schmidt t 

..  Prvnnlp  Original  from 

digitized  by  V^UUglL  UNIVERSITY  OF  MICHIGAN 


Nachricbten  und  Notizen  297 

„Melchior  von  Ossau  von  Hecker  nnd  „Briefwechsel  zwischen  Kttnig  Johann 
und  Ticknor",  herausgegeben  von  Prinz  Johann  Georg,  Herzog  zn  Sachsen, 
sollen  raach  zum  Druckabschlufi  und  znr  Ausgabe  gelangen.  Hit  dem  Satz 
von  Kretzschmars  Werk  nnd  der  Schrift  Philipps  wird  begonnen  werden.  Ob 
die  Heransgube  der  Arbeit  Meiches  in  diesera  Jahre  bewirkt  werden  kann,  ist 
fraglich,  trotz  der  groBen  Wichtigkeit,  welche  die  mtthevolle  Studie  beansprnchen 
darf.  Die  Kommission  ist  anf  fremde  Mittel  angewiesen:  die  nngeheueren 
Preise  verschlingen  ihre  finanziellen  Krafte.  —  Trotz  der  Schwierigkeiten  hat 
die  Kommission  eine  Erweitenrog  der  Arbeiten  fiir  die  Znkunft  ins  Ange  ge- 
faflt  nnd  beschlossen,  die  Vorbereitnngen  fiir  ein  ttberaus  wichtiges,  ja  als 
Grondlage  weiterer  Arbeiten  nnerl&fiiiches  Unternehmen  zu  beginnen:  die  In- 
ventarisation  der  kleineren  Archive  und  die  Verftffentlichung  dartiber.  Weiter- 
hin  wurde  die  Sammlnng  nnd  Herausgabe  von  Dorfordnnngen  und  schliefilich 
umfassende  Studien  zur  s&chsischen  Landesverwaltung  und  Staatsordnung  vom 
16.  bis  19.  Jahrhundert  ins  Auge  gefaBt.  Zu  ordentlichen  Mitgliedern  der 
Kommission  wurden  gew&hlt:  Oberst  Schurig,  Direktor  des  Kriegsarchivs  in 
Dresden,  Archivrat  Dr.  Brabant  in  Dresden,  Universitatsprofessor  Dr.  Schultze 
in  Leipzig. 

Neugegrilndet  wurde  in  Berlin  das  Institut  fur  Marine-  Geschichte,  dem 
die  Aufgabe  zugewiesen  ist,  alle  Ereignisse  desySeekrieges  der  letzten  fBnf 
Jahre  auf  alien  Seekriegsschaupl&tzen  in  einem  Werke  zu  bearbeiten,  das  auch 
far  weitere  Laienkreise  bestimmt  sein  soil.  Zu  gleicher  Zeit  wurde  ein 
Marine  -  Archiv  geschaffen,  das  alle  Kriegstagebiicher  und  Kriegsaktengtticke 
enthatten  soil,  die  Operationen  und  militarische  Mafinahmen  in  der  Marine,  die 
Bereitstellung  des  Mar  in  emate  rials  an  Fahrzeugen  und  Flugzeugen,  das  Ar- 
tillerie-Torpedo-  und  Munitionswesen  betreffen,  aber  auch  solche  Schriftstttcke, 
die  sich  auf  das  Personal  der  Marine,  auf  Marinepolitik,  volkswirtschaftliche 
und  v&lkerrechtliche  Fragen  beziehen.  Leiter  des  Institute  und  Direktor  des 
Archivs  ist  Konteradmiral  v.  Mantey,  vormals  Lehrer  der  Seekriegsgeschichte 
an  der  Marineakademie. 

Preisaufgaben:  Benekesche  Preisaufgabe  der  Philosophischen  Fakultdt 
der  Universit&t  Gottingen:  „Die  deutsch-franzOsische  Grenze  soil  nach  den 
Quellen  zunachst  des  Mittelalters,  mQglichst  auch  kartographisch,  dargestellt 
werden.**  Bewerbungsschriften  sind  bis  zum  31.  August  1921  an  die  Fakult&t 
einzureichen.  Der  erste  Preis  jbetr&gt  1700,  der  zweite  680  Mark.  Die  Zu- 
erkennung  des  Preises  erfolgt  am  11.  M&rz  1922. 

Personalien:  Ernennungen,  BeforderuDgen.  I.  Aleademien,  Institute, 
GesellschafUn:  Die  philologisch-historische  Klasse  der  Gesellschaft  der 
Wissenschaften  in  Gottingen  ernannte  zu  korrespondierenden  Mitgliedern 
die  Herren  Prof.  Dr.  Hermann  Oncken  in  Heidelberg,  den  Kunsthistoriker 
Prof.  Dr.  H.  Alfred  Schmid  in  Basel  (friiher  in  Gottingen)  und  den  Histo- 
riker  Dr.  Friedrich  Techen,  Stadtarchivar  in  Wismar. 

Das  Deutsche  Arch&ologische  Institut  in  Berlin  ernannte  im  Ja- 
nuar  1918  den  Direktor  des  Saalburgmuseums  Baurat  He  in  rich  Jacobi  in 
Bad  Homburg  v.  d.  H.  zu  seinem  ordentlichen  Mitglied  und  den  ordentlichen 
Professor  der  Kirchengeschichte  in  Jena  Dr.  Hans  Lietzmann  zum  Mitglied 
seiner  Zentraldirektion  (1918). 

ifistor.  Vierteljahrscbrift.  1919.  2.  20 


r^rtrtrtL-  Original  from 

byV^UUglL  UNIVERSITY  OF  MICHIGAN 


298  Nachrichten  und  Notizen 

Der  friihere  Staatssekretar  Wallraf  wurde' zum  Vorsitzcnden  des  Rhei- 
nischen  Vereins  fttr  Denkmalspflege  und  Heimatschutz  gewfthlt. 

II.  Universit&ten  und  Technische  Eochschulen:  a)  Historiker  und 
Historische  Hilfswissenschaftler:  Es  habilitierten  sich:  Dr.  Otto 
Brandt  (fttr  mittlere  und  neuere  Geschichte)  in  Kiel;  Dr.  Wilhelm  Schuster 
(neuere  Geschichte)  in  Frankfurt  a.  M.;  Prof.  Dr.  Bergstr&sser  (frtther  in 
Greifswald)  an  der  Technischen  Hochschule  in  Berlin;  Studienrat  an  der 
Kaiserin-Friedrich-Schule  in  Homburg  v.  d.  H.  Dr.  Ernst  Gerland  (fiir  ost- 
europaische  Geschichte)  in  Frankfurt  a.  M. 

Zu  auJJerordentlichen  Professoren  warden  ernannt:  Dr.  Paul  Lensch  (fttr 
Sozial-  und  Wirtschaftsgeschichte)  in  Berlin;  die  Privatdozenten  Dr.  Ernst 
Ho  hi  (alte  Geschichte,  frliher  in  Strafiburg)  in  Kostock;  Dr.  Ernst  Gagliardi 
in  Zttrich:  Privatdozent  Prof.  Dr.  Fritz  Curschmann  in  Greifswald  (mittlere 
und  neuere  Geschichte). 

Als  ordentlicher  Honorarprofessor  fttr  osteurop&ische  Geschichte  wurde 
nach  Leipzig  berufen  Prof.  Dr.  Karl  Stahlin  (frtther  in  StraBburg). 

Zu  Ordinarien  wurden  ernannt:  Dr.  Willy  Andreas,  bisher  Professor  an 
der  Technischen  Hochschule  Karlsruhe,  in  Rostock  (mittlere  und  neuere  Ge- 
schichte); Oberlehrer  Prof.  Dr.  Erich  Ziebarth  in  Hamburg  (alte  Geschichte). 

Der  ordentliche  Professor  fttr  alte  Geschichte  Dr.  Martin  Gel zer  ist  von 
Strafiburg  in  gleicher  Eigenschaft  nach  Frankfurt  a.  M.  berufen  worden. 

b)Kirchenhistoriker:  Der  Privatdozent  D.  J  ohannBaptistZ  el  linger 
in  Mttnchen  wurde  zum  aufierordentlichen  Professor  der  Patrologie  und  christ- 
lichen  Archaologie,  der  auBer  ordentliche  Professor  D.  Wilhelm  Goeters  in 
Bonn  zum  Ordinarius  ernannt.  Der  ordentliche  Professor  D.  Gustav  Anrich 
(frtther  in  StraBburg)  wurde  nach  Bonn  berufen. 

c)  Kunsthistoriker:  Es  habilitierte  sich:  Dr.  Kurt  Gerstenberg  in 
Halle,  Dr.  Robert  Hedicke  (frtther  Privatdozent  in  StraBburg)  in  Heidelberg. 

Prof.  Dr.  Alfred  Schmid  in  GOttingen  folgte  einem  Ruf  nach  Basel  als 
ordentlicher  Professor  der  deutschen  Kunstgeschichte  und  Konservator  der 
dortigen  Sammlungen. 

d)  Nationaldkonomen  und  Staatswissenschaftler:  Es  habilitierte 
sich  in  Leipzig  Dr.  Georg  Jahn.  Der  auBerordentliche  Professor  Dr.  Fried- 
rich  Lenz  ist  in  gleicher  Eigenschaft  von  Braunschweig  nach  GieBen  berufen. 
AuBerordentlicher  Professor  Dr.  Gerhard  Kefiler  in  Jena  ist  zum  Ordinarius 
ernannt.  Der  ordentliche  Professor  Dr.  JosephEBlen  von  der  Handelshochschule 
in  Berlin  wurde  nach  GSttingen,  der  ordentliche  Professor  Dr.  Othmar  Spann 
von  der  deutsch-technischen  Hochschule  in  Brttnn  als  Nachfolger  Philippovichs 
an  die  Universit&t  Wien,  der  ordentliche  Professor  Dr.  Adolf  Weber  als 
Nachfolger  Prof.  Pohles  von  Breslau  nach  Frankfurt  berufen. 

III.  Archive  und  Bibliotheken.  Anfang  1918  wurde  dem  bisherigen  Hilfs- 
arbeiter  Dr.  Felix  Pischel  das  Amt  eines  zweiten  Archivars  beim  Geheimen 
Haupt-  und  Staatsarchiv  in  Weimar  ubertragen.  —  Zum  Archivar  wurden 
ernannt:  im  Oktober  1917  der  Archivassistent  Dr.  Joh.  Schubert  beim 
Staatsarchiv  in  Wiesbaden  und  im  Januar  1918  der  Archivassistent  Dr.  Her- 
mann Meyer  beim  Geheimen  Staatsarchiv  in  Berlin.  —  Versetzt  wurden  im 
Oktober  1918  der  Archivar  Dr.  Albert  Eggers  von  Posen  an  das  Staats- 
archiv in  Hannover  und  an  seine  Stelle  der  Archivrat  Dr.  Georg  Kupke  in 


r^rtrtrtL-  Original  from 

byV^UUglL  UNIVERSITY  OF  MICHIGAN 


Nachrichten  und«Notizen  299 

Schleswig.  —  Zu  Direktoren  wurden  ernannt:  Geh.  Reg.-Rat  Dr.  Woldemar 
Lippert  am  Sachsischen  Hauptstaatsarchiv  in  Dresden,  im  Jnni  1918  der  aufier- 
ordentliche  Professor  der  deutschen  Literaturgeschichte  in  Jena  Dr.  Rudolf 
Schltisser  am  Goethe-  nnd  Schillerarcbiv  in  Weimar,  im  Oktober  1818  der 
Staatsarchivar  Geh.  Archivrat  Dr.  Paul  Richter  in  Wetzlar  am  Staatsarchiv 
in  Schleswig  und  der  Archivar  Geh.  Archivrat  Dr.  Konrat  Wutke  in  Breslau 
am  gleichen  Archiv.  Zu  Assistenten  an  der  Hofbibliothek  in  Wien 
wnrden  im  Juli  1918  die  bisherigen  wissenschaftlichen  Hilfsarbeiter  daselbst: 
Dr.  Franz  Kasper  und  Dr.  Emil  Winkler,  zu  Bibliothekaren  der  Hilfs- 
bibliothekar  an  der  fireslauer  Universitatsbibliothek  Dr.  Paul  Reiche  an  der 
Universitatsbibliothek  in  Greifswald  und  der  Assistent  an  der  Biblio- 
thek  in  Berlin  Dr.  jur.  Friedrich  Labes  an  der  Stadtbibliothek  in  Hamburg, 
sowie  der  Kustos  an  der  Universitatsbibliothek  in  Freiburg  i.  Br.  Prof.  Dr. 
Alfred  GOtze  daselbst  ernannt.  —  Unter  Beibehaltung  von  Rang  und  Titel 
wnrden  versetzt  der  Oberbibliothekar  an  ,der  Bibliothek  in  Berlin  Dr. 
Walter  Meyer  an  die  Universit&tsbibliothek  in  KOnigaberg  i.  Pr.,  der  Biblio- 
thekar  Dr.  Heinrich  Kau  von  der  Greifswalder  an  die  Marburger  Univer- 
sitatsbibliothek und  der  Bibliothekar  Dr.  Hans  Daffis  von  der  Universitats- 
bibliothek in  Berlin  an  die  dortige  (Kgl.)  Bibliothek.  Ferner  wurde  im  Sommer 
1918  der  Landtagsbibliothekar  Dr.  W.  Hoppe  in  Dresden  zum  Bibliotheks- 
vorstand  der  Bibliothek  der  Handelskammer  in  Berlin  ernannt.  Sein  Nach- 
folger  wurde  der  bisherige  Assistent  an  der  Dresdener  Landesbibliothek  Dr. 
Rudolf  Bemmann.  An  seine  Assistentenstelle  trat  Dr.  Jacob  Jatzwauk.  — 
Dem  Ersten  Bibliothekar  der  deutschen  Biicherei  zu  Leipzig  Dr.  Otto  Lerche 
wurde  im  April  1918  die  an  der  Provinzialbibliothek  zu  Hannover  neuerrichtete 
Bibliothekarstelle  iibertragen,  Oktober  1917  wurde  der  Oberbibliothekar  des  Reichs- 
gerichts  Dr.Gustav  Wahl  in  Leipzig  zumLeiter  der  Stadtbibliothek  in  Hamburg, 
der  Oberbibliothekar  an  der  Bibliothek  Dr.  Gottlob  Naetebus  in  Berlin  im 
August  1918  zum  Direktor  der  dortigen  Universitatsbibliothek,  und  zum  Direktor 
der  Wiener  Hofbibliothek  im  Februar  1918  der  bisherige  Vizedirektor  Dr.  J. 
Donabaum,  zum  Vizedirektor  der  Professor  der  klassischen  Phiiologie  Dr. 
J.  Bick  in  Wien  ernannt.  —  Zu  Oberbibliothekaren  wurden  ernannt:  im 
August  1917  der  Bibliothekar  an  der  Universitatsbibliothek  in  Leipzig  Prof. 
Dr.  Fr.  H.  Weifibach;  im  September  1917  der  Bibliothekar  beim  Reichstag 
Dr.  Bratz,  und  Anfang  1918  der  Bibliothekar  an  der  Hof-  und  Staati- 
biblibthek  Dr.  Erich  Petzet  in  Mttnchen.  —  Der  Titel  Professor  wurde  im 
Oktober  1917  dem  Oberbibliothekar  an  der  Landesbibliothek  in  Fulda  Dr.  Karl 
Scherer  verliehen.  —  Archivassistent  Dr.  W.  Schmidt  wurde  von  Marburg 
nach  Wetzlar  versetzt.  —  Der  frtthere  Direktor  des  Stadtarchivs  in  Metz 
Dr.  Aloys  Ruppel  ist  als  Prof.  Scherers  Nachfolger  zum  Bibliothekar  der 
Standischen  Landesbibliothek  in  Fulda  ernannt  worden.  —  Zu  Bibliothekaren 
wurden  bestellt:  Dr.  Hermann  Haering  an  der  Universitatsbibliothek  Tu- 
bingen, Siegmund  Keller  und  Prof.  Dr.  Kurt  Balcke  an  der  Staats- 
bibliothek  in  Berlin.  —  Der  Bibliothekar  an  der  Universit&tsbibliothek  Halle 
Dr.  iur.  Wolfram  Suchier  ist  als  Direktor  der  St&dtischen  Bflcherei  nach 
Erfurt  berufen. 

IV.  Museen.   Im  August  1917  wurde  zum  Assistenten  am  kunstgeschicht- 
lichen  Museum  der  Universitat  Wttrzburg  Dr.  Richard  Sedlmaier  ernannt. 

20  ♦ 


r^rtrtrtL-  Original  from 

byV^UUglL  UNIVERSITY  OF  MICHIGAN 


300  Nackrichteu  und  Notisen 

Im  Scanner  1918  wurde  zum  Kustosadjunkt  am  K  aiser  -  Karl  -Muse urn  filr 
flsterreichkche  Volkskunde  der  Privatdozent  der  Ethnographic  Dr,  Arthur 
Haberlandt  iuWien;  zu  Kustoden  die  bisherigen  Direktorialassistenten  bei 
der  Nationalgaterie  in  Berlin  Pro!  Dr.  Hans  Mark owsky,  heim  Antiquarium 
und  den  Samm  hinge  u  antiker  Bildwerke  der  Muse  en  In  Berlin  F*of.  Dr. 
Bruno  SchrSder  und  an  der  Gmphischen  Sammlutig  in  Munchetl  Dr. 
Konrad  Weinmayer;  znm  Konaervator  der  Kunstsammlungen  und  zum 
Bibliothekor  der  Kuustakademie  in  Dttsseldorf  der  Kunsthisfroriker  Dr  Richard 
Klaplieek  und  zu  Direktoren:  dea  Stadtgeschicht  lichen  Museums  von  Leipzig 
ira  Febiuar  1918  der  bisherige  erste  Assistant  Dr.  Fried  rich  Schulz,  der 
Graphischen  Sammlungen  in  Miinchen  im  Februar  1918  der  Kuustkistoriker 
Dr.  Otto  Weigmanti,  der  beiden  Muaeen  in  Weimar  iui  Juli  1918  der 
Kunstliterat  Dr  W,  KGhler  und  des  Gewerbe  museums  und  der  Bibliotkek 
der  Zentralstelle  fltr  Gewerbe  zn  Darmstadt  im  November  1918  der  Direktorial- 
assistent  am  Kaiser-  Fried  rich  -II  useum  in  Posen,  der  Kunstkistoriker  Dr. 
Georg  Haupt  ernannL  Der  Kuatos  Prof.  4)r.  Otto  Weber  wurde  zum 
Direktor  der  vorderasiatischen  Abteilung  der  ataatlichen  Museeu  in  Berlin 
ern&nnt. 

Todeafiille*  Im  Jannar  1918  starb  im  Alter  von  63  Jahren  der  friihere  bul- 
garigche  Unterrichtsminister,  spater  ordentlicher  Professor  der  slawischen  Philo- 
logie  und  Altertumakunde  in  Prag  und  zuletzt  in  Wien  Dr,  Josef  Kons tain  in 
Jirecek.  Er  verfaBte  1872  eine  Bibliographie  de  la  literature  bulgare  mo- 
denie  1806 — 1870;  1876  eine  Geschichte  der  Bulgaren  und  1877  eine  histo- 
riach-geographische  Studie  ilber  „Die  HeerstraBe  von  Belgrad  nach  Konstan- 
titiopel  nnd  die  Balkan  p&sse".  1911  erschien  der  h  Band  seiner  Geschichte 
der  Serben,  bis  1371  reichend,  Schon  1892  ging  dieaen  Arbeiten  seine  Heraus- 
gabe  eines  serbiachen  Urkuudenbuchs  voraua. 

Am  10.  Februar  1918  starb  in  Amsterdam,  im  Alter  von  75  Jahren,  Dr. 
Karl  The  odor  Wenzel  burger,  Er  lieferte  1879—1886  die  bis  1M8  reichende 
pGeachichte  der  Niederiande*  zur  HAllgemeineu  Staatengeschicbte*.  Diese 
Arbeit  wurde  sp&ter  iiberholt  und  fortgesetzt  durch  Blocks  Werk:  Gesehiedems 
van  bet  NederlandHche  Volk,  8  BSnde,  1892—1908  (auch  in  deutacher  AnsgabeK 
Eine  Zeitlang  war  er  Bench  terstatter  derKcilnischen  Zeitung  filr  die  Niederlande. 

Am  12.  Februar  1918  starb  in  Dresden  der  em.  Professor  der  Technischen 
Hochschule  und  Direktor  des  Stathtiscken  Landesamts,  Geb.  Reg,- Hat  Dr, 
Victor  Bo  k  inert,  im  Alter  von  79  Jahren  Seine  Arbeiten  liegen  ganz  anf 
dem  Gebiete  der  Yolkswirtschaftslehre,  Arbeiterfrage  und  Armenpfiege. 

Im  Februar  1918  starb  in  Ziirich,  im  Alter  von  73  Jahren  T  Dr+  Georg 
Cohn,  ordentlicher  Professor  des  deutschen  Rechts  und  der  Kecbtsgescbichte 
sowie  MitheriiHgeber  der  Zeitschrift  filr  vergleicheude  ReehtawissenschAfL 

Febrnar  1918  starb  der  Kunstliterat  Kon&ervator  der  Sammlungen  an  der 
(Egl.)  Kunstakadenrie  in  Diisseldorf,  Professor  Dr.  Hermann  Board,  im  Alter 
von  51  Jahren.  Yon  Haua  ans  Arckitekt,  betatigte  er  sich  vor  allem  als 
KunstschriftsteUer. 

Anfang  Marz  1918  starb  in  Heidelberg,  im  Alter  von  74  Jahren,  der  em. 
ordentliche  Professor  der  allgemeinen  Gesehichte  in  Dorpat  WirkL  Staatsrat 
Dr.  Otto  Waltz.    Er  schrieb  Uber  den  Wonnser  Reichstag  von  1521  ^1868), 

^i^vj^-Tl/>  Original  from 

ilized  by  ^OOgie  UNIVERSITY  OF  MICHIGAN 


Nachrichten  und  Notizen  301 

uber  die  Denkwiirdigkeiten  Kaiser  Karls  V.  (1901)  und  fiber  Fra  Bartolome  de 
las  Ca8as  (1906).    Auch  gab  er  die  Flensheimer  Chronik  (1874)  heraus. 

Am  10.  M&rz  1918  starb  in  Berlin  im  Alter  von  81  Jahren  Geh.  Reg.-Rat 
Ernst  Friedel,  Geschichtsforscher  auf  dem  Gebiete  der  markiscben  Geschichte 
und  Heimatkunde. 

Am  24.  Marz  1918  starb  in  StraBburg  im  Alter  von  80  Jahren  der  ordent- 
liche  Professor  des  deutschen  Staats-  und  Handelsrechts,  Wirkl.  Geh.-Rat  Dr. 
Paul  Laband.  Von  seinen  zahlreichen  Untersuchungen  und  Schriften  seien 
hicr  nur  einige  herausgehoben:  wUber  den  Verfasser  und  die  Handschriften- 
Genealogie  des  Schwabenspiegels"  (1861);  „Beitr&ge  zur  Kunde  des  Schwaben- 
spiegels"  (1861)  und  seine  Ausgabe  des  „Magdeburger  Schflffenrechts"  (1863). 
Auch  fiir  den  Historiker  unentbehrlicb  ist  sein  bedeutendstes  und  bekann- 
testes  Werk,  sein  „Staatsrecht  des  Deutschen  Reichs"  (8  B&nde  1876—1882; 
5.  Aufl.,  4  Bftnde  1911—1914).  Daneben  seien  noch  grofiere  Werke  wie:  Jura 
Prutenorum  (1866);  Magdeburger  Rechtsquellen  (1869)  erw&hnt  Laband  war 
auch  Herausgeber  des  Archivs  fiir  dffentliches  Recht,  der  Deutschen  Juristen- 
zeitung  und  des  Jahrbuehs  des  offentlichen  Rechts. 

Den  Tod  fdrs  Yaterland  starb  am  5.  April  1918  der  frtthere  Mitarbeiter 
am  (Kgl.)  PreuB.  Historischen  Institut  in  Rom  im  Alter  von  31  Jahren,  Dr. 
Hermann  KalbfuB,  zuletzt  mit  der  Bearbeitung  der  Regesten  der  Burg- 
grafen  von  Nlirnberg  beauftragt. 

Vor  dem  Feinde  fiel  im  April  1918  der  Privatdozent  der  Geschichte  an 
der  Universitftt  Bonn  Dr.  Fritz  Ohmann. 

Im  Mai  1918  starb  in  Dresden  im  Alter  von  75  Jahren  der  Kunsthistoriker 
Geh.  Hofrat  Prof.  Dr.  Adolf  Phi  lip  pi.  Unter  seinen  kunsthistorischen 
Arbeiten  fiber  die  Eunst  in  Deutschland,  in  den  Niederlanden,  Italien,  Spanien, 
sei  hier  seine  bekannteste  Arbeit  „Die  Eunst  der  Renaissance  in  Italien0 
(2.  Anil.  1905)  und  seine  auch  ins  Englische  ttbersetzte  Monographie  ^Florenz* 
<2.  Aufl.  1908)  besonders  rflhmend  hervorgehoben.  Ibm  verdanken  wir  auch 
die  ausgezeichnete  Neubearbeitung  des  3.  (Renaissance-)  Bandes  von  Springers 
Handbuch  der  Eunstgeschichte. 

Ende  Mai  1918  starb  der  Direktor  des  (Kgl.)  Staatsarchivs  zu  Breslau 
Geh.  ArchivratDr.  Otto  Meinardus,  im  Alter  von  64  Jahren.  Er  betatigte 
sich  sowohl  als  Herausgeber  wie  als  historischer  Schriftsteller.  Von  seinen 
Arbeiten  seien  genannt:  Das  Urkundenbuch  der  Stadt  und  des  Stiftea 
Hameln  (1887);  Protokolle  des  brandenburgischen  Geheimen  Rats  aus  der 
Zeit  des  Grofien  EurfQrsten  (1889—1907);  Der  Katzenelnbogener  Erbfoige- 
streit  (1899—1901)  sowie  Neumarktisches  Rechtsbuch  (1906). 

Im  Mai  1918  starb  zu  Graz  im  Alter  von  78  Jahren  der  em.  ordentliche 
Professor  der  National5konomie  Hofrat  Dr.  Richard  Hi  ldebrand.  Sein  Buch 
„Recht  und  Sitte  auf  den  verschiedenen  wirtschaftlichen  Eulturstufena  1896, 
2.  Bearbeitung  1907,  hat  Aufsehen  erregt,  aber  auch  kr&ftigen  Widerspruch 
gefunden. 

Im  Mai  1918  starb  in  Marburg  (Hessen)  der  em.  ordentliche  Professor  der 
alten  Geschichte,  Dr.  Eli  mar  Klebs,  im  Alter  von  65  Jahren. 

Anfang  Juni  1918  starb  der  Professor  der  Geschichte  an  der  Akademie 
in  Posen,  Dr.  Heinrich  Weber,  im  Alter  von  59  Jahren. 


r^rtrtrtlr-  Original  from 

byVrUUgl^  UNIVERSITY  OF  MICHIGAN 


302  Nachrichten  und  Notizen 

Am  8.  Juni  1918  starb  in  Dalhem  bei  Lfittich  der  ordentliche  Professor 
der  alten  Geschichte,  auch  Bttrgermeister  yon  Dalhem,  Dr.  Henri  Fr an cotte , 
im  Alter  von  62  Jahren.  Er  hat  sich  besonders  auf  dem  Gebiete  der  griechi- 
schen  Kulturgeschichte  bet&tigt  nnd  schrieb  n.  a.  1901  eine  Geschichte  der 
„ Industrie  dans  la  Grtce  aucienne"  in  2  Banden. 

1m  Juli  1918  starb  im  Alter  von  75  Jahren  in  Magdeburg  der  frflhere 
Direktor  des  Prinz-Heinrich-Gymnasiums  zu  Berlin-SchOneberg,  Geh.  Reg.-Rat 
Prof.  Dr.  Otto  Richter,  der  sich  besonders  auf  dem  Gebiete  der  Erforschung 
des  rOmischen  Altertums  betfttigte.  Er  war  Mitglied  des  Arch&ologischen 
Instituts  in  Berlin. 

Im  Juli  1918  starb  durch  Absturz  in  den  Salzburger  Alpen  der  auGerordent- 
liche  Professor  fttr  Theatergeschichte  an  der  Universitftt  Wien,  Dr.  Alexander 
von  Weil  en,  im  Alter  von  55  Jahren. 

Anfang  August  1918  starb  in  Oberursel  im  Taunus  der  em.  ordentliche 
Professor  der  Kirchengeschichte  an  der  Universit&t  Jena,  D.  Friedrich 
Nippold,  im  80.  Lebensjahre.  Mit  ihm  ist  einer  der  fruchtbarsten  Vertreter 
der  liberalen  Theologie  der  letzten  Generation  dahingegangen.  Er  hat  sich 
auf  den  mannigfaltigsten  Gebieten  der  Kirchengeschichte  und  der  Theologie 
ftberhaupt  bet&tigt.  Ftir  den  Historiker  wurde  er  besonders  durch  folgende 
Werke  bekannt:  Handbuch  der  neuesten  Kirchengeschichte  (3.  Aufl.  bis  1903> 
in  5  Banden;  Der  Jesuitenorden  von  seiner  Wiederherstellung  bis  zur  Gegen- 
wart  (67);  Chr.  B.  Jos,  Bunsen,  3  B&nde  (68—71);  Theorie  der  Trennung  von 
Kirche  nnd  Staat,  geschichtlich  beleuchtet  (Rekt.  R.  81);  Berner  Beitrage  zur 
Geschichte  der  Schweizer  Reformkirchen(84);  1885— 1887  veranstaltete  er  eine 
Neuausgabe  von  Hagenbachs  dreibSlndiger  Kirchengeschichte  und  gab  als  ehe- 
maliger  Schiller  R,  Rothes  1889—1890  dessen  gesammelte  Vortrftge  und  Ab- 
handlangen,  aber  auch  gleichzeitig  die  Boyenschen  Memoiren  heraus.  1899 
fafite  er  in  2  B&nden  seine  kieinen  Schriften  zur  inneren  Geschichte  des 
Katholizismus  zusammen.  in  vielen  Schriften  nahm  er  Stellung  zu  aktuellen 
Fragen  der  katholischen  Kirchenpolitik,  Qber  das  Verh&ltnis  von  katholischer 
und  protestantischer  Kirche  und  zur  Jesuitenfrage. 

Mitte  August  1918  starb  in  Frankfurt  a.  M.  der  Geneaioge  und  Heraldiker, 
Karl  Kiefer,  im  Alter  von  51  Jahren.  Er  war  Hofgenealoge  des  Land- 
grafen  Chlodwig  von  Hessen  und  Herausgeber  der  Frankfurter  Blatter  flir 
Familiengeschichte  und  publizierte  eine  groBe  Reihe  von  familiengeschichtlichen 
Arbeiten,  besonders  zur  Geschichte  der  Familie  Haider. 

Ende  August  1918  starb  in  Berlin  der  Literarhistoriker  und  Goethe- 
forscher  Dr.  med.  Max  Morris  im  Alter  von  58  Jahren.  Bis  1897  Arzt,  be- 
sonders als  Schiffsarzt  t&tig,  wandte  er  sich,  heimgekehrt  von  einer  Forschnngs- 
reise  nach  den  Mentawaiinseln,  nunmehr  nur  Schriftsteller,  ausschliefilich 
Goethe -Studien  zu,  durch  die  er  sich  einen  weithin  bekannten  Namen  schuf; 
besonders  durch  seine  Ausgabe  der  Werke  des  jungen  Goethe. 

Mitte  September  1918  starb  in  Stockholm  der  schwedische  Literarhistoriker 
Professor  Karl  Warburg,  Mitglied  der  schwedischen  Akademie  und  Biblio- 
thekar  der  Nobel -Stiftung,  im  Alter  von  66  Jahren. 

Im  September  1918  starb  der  zum  Professor  der  Moskauer  sozialistischen 
Universit&t  ernannte  Direktor  derBudapesterStadtbibliothek,  Dr.  Erwin  Szabo, 
einer  der  bedeutendsten  Wirtschaftshistoriker  Ungarns,  im  Alter  von  40  Jahren. 


r^rtrtrtL-  Original  from 

byVrUUgl^  UNIVERSITY  OF  MICHIGAN 


Nachrichten  and  Notizen  303 

Ende  September  1918  starb  in  Gotha  der  aofierordentliche  Professor  der  alten 
Geschichte  an  der  Universit&t  Jena  nnd  Oberlehrer  am  Gymnasium  in  Gotha,  Dr. 
Wilhelm  Liebenam,  im  Alter  von  69  Jahren. 

Im  September  1918  starb  in  Kopenhagen  der  friihere  danische  Reicbs- 
archivar,  Dr.  jur.  V.  A.  Secher,  im  Alter  von  67  Jahren. 

Am  14.  Oktober  1918  starb  in  Paris  der  Begrttnder  des  Guimet-Museums, 
Emile  Guimet,  korrespondierendes  Mitglied  der  franz&sischen  Akademie  der 
Inschriften,  im  Alter  von  83  Jahren.  • 

Am  23.  Oktober  1918  fiel  an  der  Westfront  der  wissenschaftliche  Hilfs- 
arbeiter  an  der  Papyrnssammiung  derMuseen  zu  Berlin,  Dr.  GerhardPlau- 
mann,  im  Alter  von  31  Jahren. 

Im  Oktober  1918  starb  in  Munchen  der  auBerordentliche  Professor  der 
Volkswirtschaftslehre,  Dr.  Rudolf  Leonhard,  39  Jahre  alt.  Er  beschaftigte 
sich  mit  landlichen  Wirtschaftsverhaltnissen  innerhalb  und  aufierhalb  Deutsch- 
lands.  Den  Historiker  interessierte  ein  Beitrag  zur  polnischen  Kultur-  und 
Wirtschaftsgeschichte  von  1916  (Schmollers  Jahrbuch  40). 

Im  Oktober  1918  starb  der  aufierordentliche  Professor  der  deutschen 
Geschichte  Dr.  Ernst  Voigt  in  Giefien  an  seiner  Verwundung  im  Alter 
von  41  Jahren. 

Mitte  Dezember  1918  starb  in  Charlottenburg  der  Bibliothekar  und  Archivar 
der  Berliner  Akademie  der  Wissenschaften,  Prof.  Dr.  Otto  Ktthnke,  im 
Alter  von  64  Jahren. 

Im  Dezember  1918  starb  in  Dresden  der  Oberbibliothekar  an  der  S&ch- 
sischen  Landesbibliothek,  Hofrat  Paul  E mil  Rich ter,  im  Alter  von  76  Jahren 
nach  49jahriger  unermttdlicher  Tatigkeit.  Seine  Arbeiten  liegen  vor  allem 
auf  bibliographischem  Gebiet.  So  verOffentlichte  er  die  grofie  „Bibliotheca 
geographica  Germaniae*  (1896/97)  und  die  als  Fortsetzung  und  Ergftnzung 
des  Weinart  gedachte  *Literatur  der  Landes-  und  Volkskunde  des  Konigreichs 
Sachsen*  (1889)  nebst  15  Nachtragen. 

Im  Dezember  1918  starb  in  Wien  der  Literarhistoriker,  Direktor  des 
Sophien-Gymnasiums,  Reg.-Rat  Dr.  Gustav  Waniek,  im  Alter  von  69  Jahren. 
Seine  Werke  ttber  den  Dichter  Pyra  (1882)  und  liber  Gottsched  (1897)  haben 
ihm  einen  ehrenvollen  Platz  in  der  Gelehrtenwelt  verschafft.  Als  Lehrer  hat 
er  begeisternd  gewirkt  und  so  manchen  Begabten  fttr  die  Wissenschaft  ge- 
wonnen. 

Am  29.  Dezember  1918  starb  in  Mttnchen  der  President  der  bayerischen 

Akademie  der  Wissenschaften,  der  klassische  Philolog  und  Literarhistoriker 

I  des  Altertums,  Geh.  Rat  Prof.  Dr.  Otto  Crusius  im  Alter  von  61  Jahren. 

I  Sein  Sondergebiet  war  das  der  antiken  Lyrik  und  Kulturgeschichte.    Auch 

I  war  er  Herausgeber  des  „Philologustf. 

Am  4.  Januar  1919  starb  in  Ruhpolding  in  Oberbayern  der  friihere  ordent- 
liche  Professor  der  Philosophie  an  der  Universit&t  Bonn  und  sp&tere  Reichs- 
kanzler  Dr.  Graf  Georg  v.  Hertling,  Grttnder  der  GSrresgesellschaft,  im 
76.  Lebensjahre.  Grofie  Verdienste  um  die  Geschichts wissenschaft  hat  er  sich 
durch  tatkrftftige  Forderung  der  Griindung  des  historischen  Instituts  in  Rom 
erworben,  auch  hat  er  die  historische  Literatur  um  manches  feine  SttLck  be- 
reichert,  so  z.  B.  die  Monographie  des  Albertus  Magnus  und  seine  in  den 


r^rtrtrtlr-  Original  from 

byVrUUgl^  UNIVERSITY  OF  MICHIGAN 


304  Nachrichteu  und  Notizen 

„Kleinen  historischen  Schriften  zur  Zeitgeschichte  und  Politik*  gesammelten 
Abhandlungen. 

Mitte  Jannar  starb  in  Wien  der  ordentlicbe  Professor  der  alten  Geschichte 
Dr.  Adolf  Bauer,  Mitgiied  der  Wiener  Akademie  der  Wissenschaften.  Bauer, 
geb.  1855  zu  Prag  als  Sohn  eines  Privatlehrers,  studierte  in  Wien,  Berlin  und 
Bonn  Geschichte  und  Arch&ologie,  habilitiefte  sich  1880  in  (iraz  und  riickte 
dort  zum  Ordinarius  auf.  In  den  letzten  Jahren  wirkte  er  in  Wien.  Zuerst 
hat  er  auf  dem  Gehiet  der  griechischen  Geschichte,  und  zwar  vornehmlich 
quellenkritisch  gearbeitet  (Herodot,  Plutarch),  dann  seine  Forschungen  auf  das 
Staatspolitische  der  Griechen  im  allgemeinen  ausgedehnt  und  sich  im  beson- 
deren  als  Erforscher  der  griechischen  KriegsalterttLmer  bew&hrt.  In  den  letzten 
15  Jahren  war  sein  Forscherblick  erfolgreich  den  Anfangen  der  christlichen 
Weltchroniken  zugewendet  und  f&hrte  zu  wichtigen  Aufkl&rungen  &ber  Fragen 
der  Literatur  und  der  Weltanschauung. 

Anfang  Februar  starb  in  KOln  der  Direktor  des  Wallraf-Richartz-Museums 
Prof.  Dr.  Joseph  Pojypelreuter  im  Alter  von  62  Jahren. 

Am  21.  Mai  verschied  in  Berlin-Licbterfelde  im  71.  Lebensjahre  der  Militftr- 
schriftsteller  Generalleutnant  z.  D.  Armand  Baron  v.  Ardenne,  der  Ver- 
fasser  der  pseudonym  erschienenen  Geschichte  des  GroBherzogtums  Frankfurt. 

Anfang  Juli  starb  in  Berlin-Zehlendorf  der  frlihere  Direktor  der  Reichs- 
tagsbibliothek  Prof.  Dr.  Johannes  Mttller,  69  Jahre  alt 

In  Bonn  starb  der  Ordinarius  fiir  Kirchengeschichte  Prof.  Dr.  Joseph 
Greving,  50  Jahre  alt.  1868  als  Sohn  eines  Lehrers  in  Aachen  geboren, 
widmete  er  sich  nach  Vollendung  seiner  Studien  zun&chst  dem  geistlichen 
Stande.  1893  promovierte  er  zum  Dr.  theol.  1899  habilitierte  er  sich  in  Bonn 
fiir  das  Fach  der  Kirchengeschichte.  Sein  Hauptarbeitsgebiet  war  die  Re- 
formationsgeschichte,  der  er  in  seinem  Hauptwerk  1904  eine  eingehende  Dar- 
stellung  widmete.  Neben  einigen  kleineren  Schriften  auf  diesem  Gebiete  gab 
er  die  Reformationsgeschichtlichen  Studien  und  Texte  heraus.  Er  war  Mit- 
arbeiter  der  Theolog.  Revue,  'des  Historischen  Jahrbuchs  der  Gorresgesell- 
schaft;  die  Gesellschaft  fttr  Rbeinl&ndische  Geschichtskunde  und  die  Historische 
Kommission  fiir  Westfalen  zahlten  ihn  zu  ihren  Mitgliedern. 


r^rtrtrtlr-  Original  from 

byV^UUglL  UNIVERSITY  OF  MICHIGAN 


»w.Qi* 


.*>' 


HISTORISCHE 

VIERTELJAHRSOHRIFT 


HERAUSGEGEBEN  VON 

Dr.  GERHARD  SEELIGER 

O.  PROFEBBOR  AN  DER  UNIVERSITAT  LEIPZIG 


XIX.  JAHRGANG  1919 


NEUE  FOLGE  DER 
DEUTSCHEN  ZEITSCHRIFT  FUR  GESCHICHTSWISSENSCHAFT 


DER  GANZEN  FOLOE  SIEBENUNDZWANZIGSTER  JAHRGANG 

3.  HEFT 

AOSGBGEBEN  AM  25.  FEBRUAR  1920 


VERLAG  UND  DRUCK 
BUCHDRUCKEREI  DER  WILHELM  UND  BERTHA  v.BAENSCH  STIFTUNG 

DRESDEN  1920 

n-       «w  h   C^ nrhnic*  Original  from 

digitized  by  VjUU^U,  UNIVERSITY  OF  MICHIGAN 


HISTOR1SCHE  V1ERTELJAHRSCHRIFT 

Heransgegeben  yon  Prof.  Dr.  Gerhard  Seeliger  in  Leipzig. 
Verlag  nnd  Druck:  Bucbdrackerei  der  Wilhelm  und  Bertha  v.Baensch  Stiftung,  Dresden- A.  1. 


'  Per  Preis  fftr  den  Jahrgang  von  *4  Heften  im  Umfange  von  ca.  48  Bogen 
betr&gt  30  Mark. 

Die  Abteilnng  „Nachrichten  und  Notizen"  bringt  Notizen  fiber  neue  lite- 
rarische  Erscheinungen  sowie  fiber  alle  wichtigeren  Vorg&nge  auf  dem  per- 
sOnlichen  Gebiet  dcs  geschichtswissenschaftlichen  Lebens. 

Die  Herausgabe  und  die  Leitung  der%Redaktionsgesch&fte  wird  von  Herrn 
Prof.  Seeliger  gefuhrt,  dem  als  Sekret&r  Herr  Dr.  H.  Wendorf  in  Leipzig 
(Universit&t,  Bornerianum  I.)  zur  Seite  steht. 

Beitrftge  aller  Art  bitten  wir  an  den  Herausgeber  (Leipzig- Gohlis,  Kircb- 
weg  2)  zu  richten.  Alle  Beitrftge  werden  mit  40  Mark  flir  den  Bogen  honoriert. 

Die  Zusendung  von  Rezensionsexemplaren  wird  an  die  Schriftleitung 
der  Historischen  Vierteljahrschrift  (Leipzig,  Universit&t,  Bornerianum  I.) 
erbeten.  Im  Interesse  pfinktlicher  und  genauer  bibliographiscber  Berictat- 
erstattung  werden  die  Herren  Autoren  und  Verleger  ersucht,  auch  kleinere 
Werke,  Dissertationen,  Programme,  Separatabzuge  von  Zeitscbriftenaufsatzen 
usw.,  die  nicht  auf  ein  besonderes  Referat  Anspruch  machen,  sogleicb  beim 
Erscheinen  der  Verlagsbuchhandlung  oder  der  Schriftleitung  zugehen  zu  lassen. 


INHA.LT  DES  3.  HEFTES 

Aufs&tze:  '  Mu 

Das  Strafverfahren  Gregors  VII.  im  Lichte  der  Ideen  Augustins  und  Gregors  I. 

Von  Dr.  Gottfried  Herzfeld  in  Krankftirt  a.  M 806 

Kritische  Bemerkungen  zu  neuen  Untersnchnngen  ttber  die  Anf&nge  der  St&dte  im 

llittelalter.  Von  Gymnasialoberlehrer  Dr.  Walther  Gertach  in  Scbneeberg  381 
Kritische  Studien  zur  Konfliktszeit.    Von  Dr.  Lndwig  Bergstrftfier,  Professor 

an  der  Tecbniscben  Hochschule  Berlin 346 

Kleine  Mitteilungen : 

Znr  alteren  Geschiehte  der  Deutschen  in  den  Sudetenl&ndern.    Von  Univ.-Prof. 
Dr.  R.  F.  Kaindl  in  Graz  .....; 377 

Wipos  Verse  ttber  die  Abstammong  der  Kaiserin  Gisela  von  Karl  dem'Grofien. 
Von  Univ.-Prof.  Dr.  Adolf  Hofmeister  in  Berlin -StegUtz 386 

Kritiken : 

Karl  von  Amir  a,  Der  Stab  in  der  germanischen  Rechtssymbolik.    Von  Univ.- 
Prof.  Dr.  Adolf  Hofmeister  in  Berlin- Steglitz 393 

Dr.  Mathilde  Uhlirz,  SchloB  Plankenwarth  nnd  seine  Besitzer.  Von  Univ.-Prof. 
Dr.  H  Steinacker  in  Innsbruck 896 

Bernbard  Hagedorn,  Die  Entwicklung  der  wichtigsten  Scbiffstypen  bis  ins 
19.  Jahrhundert.    Von  Univ.-Pxof.  Dr.  Daeneil  m  Mttueier  i.  W 396 

UNIVER5ltM^tM*i,il,f  *,lf  u»«^*tteiu  «. 


305 


Das  Strafverfahren  GregorsVIL 
im  Lichte  der  Ween  Augustins  und  Gregors  I. 

Von 

Gottfried  Herzfeld. 


Id  halt :  Einleitung.  —  1.  Die  Vartei  der  Btfsen  und  die  btfse  Obrigkeit  (membra 
diaboli  und  tyrannus).  —  2   Die  Reihe  der  bdsen  Einzelhandlungeu 
..  in  Gregors  VII.  Registrum.  —  8.  Padaffogisch-seelsorgerische  Begriffe. 
—  4.   Das  stufenweise  Strafverfahren.  —  5.  Ergebnisse. 


Dafi  Gregor  VII.  ein  schroffer  Systematiker  der  Gedanken  sei1, 
daB  er  gewissermafien  eine  Schematisierung  friiherer  Anschan- 
ungen  vornahm2,  wurde  schon  mehrfach  bemerkt.  Bernheim  hat 
deu  Augustinischen,  durch  Gregor  I.  ubermittelten  Ideenkreis  dar- 
gestellt,  auf  den  unter  anderen  auch  das  System  Gregors  VII.  zu- 
riickgeht.  Einzelne  jener  Ideen  haben  Schiller  Bernheims  be- 
handelt.  Eine  zusammenfassende  Darstellung  aber  des  eigentfim- 
lichen  Gregorianischen  Ideensystems  fehlte8.  Das  erschwert  das 
Verst&ndnis  dafiir,  wie  stark  Gregors  Einzelauflerungen  und  seine 
ganze  Tatigkeit  in  jeneu  ja  zeitbeherrschenden  Ideen  wurzeln. 
So  mag  sich  erkiaren,  wie  immer  noch  gegen  Gregor  der  Vorwurf 
erhoben  wd,  er  sei  mit  blinder  Leidcnschaft,  mit  fanatischer 
Beschranktheit  bei  seiner  Tatigkeit  verfahren4.  Nicht  nur  die  po- 
litische  Behandlung  Konig  Heinrichs,  auch  das  Strafverfahren  gegen 

1  Lamprecht:  Deutsche  Geschichte,  4.  Aufl. ,117862;  das  „schroff"  schr&nke 
ich  im  folgenden  ein. 

*  Hauck:  Deutsche  Kirchengeschichte,  III,  S.762. 

9  Einen  Uberblick  ttber  einen  Hauptteil  dieses  Systems  gebe  ich  unter 
Vergleich  mit  Gregors  VII.  Quelle,  Gregor  L,  in  meiner  Dissertation  s.  u.,  wo 
auch  die  Hinweise  auf  Bernheims  einschlagige  Aufs&tze. 

4  So  Walther  Schultze  in  Gebhardts  Handbuch,  4.  Ana,  S.  364.  Ich  he- 
tone  freilich  auch,  dafl  Gregor  aus  allgemeinen  Ideen,  aber  nicht  in  fanatischer 
Nichtachtung  der  Wirklichkeit  gehandelt  hat. 

Histor.Yierttljsbraehrift  1919.  8.  21 

n  Pnnol  "4  Original  from 

Jd'  •    UNIVERSITY  OF  MICHIGAN 


306  Gottfried  Herzfeld 

viele  Geistliche  wird  so  gezeichnet1.  Dagegen  sticht  dann  freilich  die 
gelegentliche  Anerkennung  von  Gregors  diplomatischer  Knnst  ab8. 

Zur  Losung  dieses  Widerspruchs  untersuche  ich  das  Strafver- 
fahren  Gregors,  wie  es  aus  seiner  allgemeinen  Ideenwelt  erw&chst. 
Ich  bringe  zunachst  drei  Begriffskreise,  die  fur  das  Verst&ndnis 
von  Gregors  Strafverfahren  wesentlich  sind.  Erstens  das  allge- 
meine  Ideensystem,  das  Gregor  von  Angus  tin  bezw.  Gregorl. 
abernommen,  aber  original  ausgepragt  bat.  Zweitens  die  Reihe 
der  typischen  bBsen  Einzelhandlungen,  die  Gregors  Registrant 
kennt.  Drittens  eine  Reihe  yon  Ideen8,  die  zwar  an  sich  schon 
znm  allgemeinen  Ideenkreise  gehdren,  aber  besondere  Beachtnng 
and  Stellung  verdienen,  weil  sie  Gregor  ermSglichen,  die  Unter- 
SHchang  and  Bestrafang  eines  Siindenfalls  mit  diplomatischem  Ge« 
schick  bezw.  padagogisch-seelsorgerischem  Takt  hinzuziehen  oder 
zu  beschlennigen.  Sie  schlagen  also  die  Brttcke  von  der  starr 
fordernden  Idee  zu  der  politischen  Praxis. 

Bei  der  folgenden  Darstellnng  dieser  Ideenreihen  lege  ich 
Gregors  VII.  Registrant  allein  zugronde4,  denn  nur  aus  ihm  ist 
die  innere  Folgerichtigkeit  seines  Verfahrens  zn  entnehmen5. 

I.  Die  Partei  der  Bosen  und  die  bose  Oljrigkeit0. 
(Membra  diaboli  und  tyrannus.) 

Unsystematisch  scheinbar  and  voll  Temperament  spricht  sich 
Gregor  im  Registrant  aus.    Aber  bei  naherer  Betrachtnng  finden 


1  Vgl.  z,  B.  Martens  Auffassung  der  Behandlnng  Liemars,  s.  meine  Disser- 
tation, Papst  Gregors  Begriff  der  bbsen  Obrigkeit,  Greifswald  1914,  S.  78. 

3  So  Dietrich  Schftfer:  Deutsche  Geschichte,  I,  S.  218. 

9  Misericordia,  promissiones,  fraus  u.  S- 

*  Da6  viele  der  dargestellten  Ideen  nicht  Gregor  allein  eigentiimlich  sind 
geht  n.  a.  aus  Bernheims  and  seiner  Schtiler  Arbeiten  hervor.    Eine  Quellen* 
vergleichang  wttrde  den  Rahmen  rorliegender  Darstellnng  ttberschreiteu.   For 
Gregor  VII.,  Gregor  I.  and  Aagustin  gab  ich  sie  in  meiner  Dissertation  s.  n. 

5  For  den  letzten  Teil  rorliegender  Arbeit  durfte  ich  meine  Belege  er- 
ganzen  ans  den  Aufzeichntfhgen  eines  Kommilitonen  und  SchtUers  Bernheims, 
Heinrich  Kirsch,  der  fflre  Yaterland  in  Rutland  fiel.  Da  es  ihm  nicht  mehr 
verg3nnt  war,  seine  nmfangreichen  nnd  sorgfftltig  gesammelten  Materialien  zur 
Dissertation  zu  verarbeiten,  sei  ihm  hier  Nachruf  und  Gedenken  gewidmet: 

Heinrich  Kirsch,  aus  Nimptsch  in  Schlesien,  geb.  24.1.1890  (Sobn  des 
Gericbtssekretars  Heinrich  Kirsch  in  Liegnitz),  fiel  als  Kriegsfreiwiiliger  im 
Reserve -Regiment  226  am  14.  Oktober  1914  bei  Dyck. 

0  Zu  diesem  Abschnitt  vgl.  meine  Dissertation:  Ich  betone,  dafi  hier  jeder 
Einzelzng  des  folgenden  Bildes  auf  Grand  zahlreicber  Belege  als  typisch  er- 

> 

rv       «w  h   C*r\rhCi\f*  Original  from 

by  VjUU^IC  UNIVERSITY  OF  MICHIGAN , 


Das  Strafverfahren  Oregon  VIL  ugw.  307 

wir  auch  die  heftigen  AuBerungen  hineingestellt  in  einen  festen 
Rahmen  systematischer  Ausdrucks-  and  Beurteilungsweise.  Dem 
rex  Christus  und  seinen  Anhftngera,  den  filii  Dei,  die  in  Prieden 
leben1,  steht  der  diabolus  gegenttber,  der  seine  filii  znr  discordia 
anstiftet  Von  ihm  gehen  schliefilick  alle  einzelnen  slindigen 
Handlungen  aus.  Er  ist  vor  allem  der  Ratgeber,,  consiliarius, 
-das  Vorbild,  exemplum,  und  der  Urheber,  auctor,  des  bflsen  Herr- 
schers.  Alle  Bftsen,  die  membra  diaboli,  scharen  sich  am  den 
b6sen  Herrscher,  den  tyrannus,  als  Vorbild  und  Fuhrer.  Wie  der  , 
diabolus  metaphysischer  Anstifter,  so  ist  der  tyrannus  irdisches 
Haupt  und  Mittelpunkt  der  bOsen  Menschheit.  Gegen  diesen 
tyrannus  richtet  sich  vorwiegend  Gregors  Straftatigkeit.  Sie  bleibt 
daher  dunkel,  wenn  wir  nicht  jenen  BegrifF  der  bOsen  Obrigkeit 
verstehen2. 

Der  tyrannus  ist  gleich  alien  Bosen  ein  membrum  diaboli,  den 
•er  nachahmt*  in  der  Gesinnung,  der  superbia,  wie  in  seinen  Hand- 
lungen, den  iniquitates.  Er  verstofit  damit  gegen  die  Idee  der 
justitia,  die  im  regnum  Christi  herrscht,  die  der  Papst  vertritt  und 
der  jede  gute  Obrigkeit  dient.  Den  Zustand  des  regnum  Christi, 
pax  und  quies,  den  Gregor  fur  Kirche  und  Land  erstrebt,  stort 
und  bekampft  der  bose  Herrscher.  Er  verschuldet  also  die  dis- 
cordia, in  der  die  Partei  der  Bosen  lebt.  Sein  Motiv  ist,  ganz 
anders  als  bei  der  guten  Obrigkeit  und  speziell  beim  Papst,  welt- 
liche  Herrschbegierde;  die  cupiditas  dominandi4.  So  unterliegt  er 
•dem  allgemeinen  Motiv  aller  Bosen,  dem  sua  quaerere5.  Mit 
jener  Gesinnung  und  Handlung  ist  der  tyrannus  personlicher  Dr- 
heber  oder  auctor  aller  der  einzelnen  Miflst&nde  und  Voifalle  in 
verschiedenen  Landern  und  Kirchen.   In  typischen  Ziigen  schildert 


wiesen  ist;  s.  Inhaltsttbersicht  und  Schlagwortverzeichnis.  Gelegentliche  bib- 
iische  Ankl&nge  ersparen  nicht  eine  Darstellung  des  eigentiiralich  zusammen- 
hangenden  gregorianischen  Ideensystems. 

1  Qui  paci  dant  operam  s.  Jaff6  Reg.  II,  71  (194). 

*  B8se  Obrigkeit  oder  tyrannus  bezeichnet  so  gut  den  geistlichen,  wie  den 
weltlichen  Herrscher.  Wie  notwendig  eine  Erorterung  dieses  Begriftes  ist, 
zeigen  Martens  Worte  (11,18):  ffdie  in  Reg.  II,  6  uns  begegnende  Unterschei- 
dung  von  rex  und  tyrannus  ist  ohne  Belang!tf  vgl.  dagegen  meine  Diss,  ttber 
-den  BegrifF  tyrannus  s.  a.  von  Below:  Der  deutsche  Staat  des  Mittelalters,  I, 
S.  141,  Anm.  1.  Der  hier  gegebene  Hinweis  auf  antike  Vorstellungen  ge- 
eiiigt  nicht. 

1  Imitari.  4  Gloria  saeculi  u.  a. 

'  Oder  amor  sui.  so  vor  allem  bei  Augustin. 

21* 


r^rtrtrtL-  Original  from 

byV^UUglL  UNIVERSITY  OF  MICHIGAN 


308  Gottfried  Herzfeld 

Gregor  diese  Folgen  boser  Obrigkeit,  die  alle  dringend  papstliches 
Eingreifen  fordern:  Der  h5se  Herrscher  schadet  seinem  eigenen 
Seelenheil.  Er  untergrabt  die  Wiirde,  die  dignitas,  seiner  Herr- 
schaft.  Sein  Reich  richtet  er  materiell  zugrunde1,  denn  discordia 
und  ihre  Folgen,  Mord,  Raub,  Brand  usw.  kommen  durch  ihn  ttber 
das  Land,  das  mit  all  diesem  sich  im  Zustand  der  confusio  be- 
findet.  SeinVolk  verdirbt  der  Herrscher  znerst  durch  siindige 
Nachsicht,  durch  negligentia,  dann  durch  boses  Beispiel,  durch  sein 
exemplum.  Die,  deren  Seelen  er  so  verfuhrt  hat,  hangen  ihm  an, 
'begiinstigen  und  bestftrken  ihn  als  seine  fautores  im  Bosen. 

IT.  Die  Reihe  der  bosen  Einzelhahdlungen. 

Nur  zwei  wichtige  Folgerungen  aus  dem  dargelegten  Ideen- 
system  hebe  ich  hervor.  Einmal  ist  klar,  daB  der  Papst  sich 
jeder  bosen  Obrigkeit  gegeniiber  zum  Einschreiten  verpflichtet 
fuhlt2.  Die  eigentiimliche  Verkettung  von  politischen  Ideen  mit 
religiosem  und  kirchlichem  Interesse  verlangt  das.  Zweitens  aber 
kann  niemand  mehr  behaupten,  dafi  Gregors  Denken  und  Handeln 
von  blinder  Leidenschaft  erfullt  sei.  Vielmehr  gehorcht  sein 
starkes  Temperament  immer  wieder  dem  Ziigel  des  Systems8. 
Dies  zeigt  sich  auch,  wenn  wir  jetzt  eine  Uberschau  halten  iiber 
die  bosen  Einzelhandlungen,  die  Gregor  tadelnd  und  strafend  er- 
w&hnt.  Auch  hier  herrscht  trotz  der  zunachst  verwirrenden 
Fulle  der  getadelten  Siinden  typische,  nur  scheinbar  leidenschaft- 
liche  Ausdrucks-  und  Denkweise.  Tatsachlich  ordnen  sich  die 
Belege,  in  denen  Gregor  bose  Handlungen  kennzeichnet,  zwang- 
los  gewissen  Kategorien  ein.  Ich  finde  da: 

1.  Amtssiinden. 

a,  patientia  criminosa   (negligentia,    relaxare);  b.  usurpatio    (se 
intromittere  u,  &.);  c-  Symonie  (zugleich  Hauptfall  der  Ketzerei4)* 

2.  Gewalttaten. 

a.  bona  rapere  und  detinere;   b.  capere,  interficere  u*  ft. 

1  Confundere*. 

1  Da8  also  sein  Handeln  aus  innerster  religi&s-sittlicber  Verpflichtung 
fliefit 

9  Das  wird  best&tigt  bei  Betracbtong  der  Siinden-  und  Strafstufen  vgL  u. 

4  Fttr  Gregors  wechselnden  Qebrauch  des  Wortes  hafresis  s.  Martens  I, 
261  f.    Fttr  unseren  Zweck  erttbrigt  sich  seine  Erttrterung. 


r^rtrtrtlr-  Original  from 

byV^UUglL  UNIVERSITY  OF  MICHIGAN 


I 


\ 


Das  Strafverfahren  Gregors  VII.  usw.  309 

3.  Siinden  der  Gesinnung. 
mendacium,  perjuria,  calumniari.  fraus. 

4.  Fleischessunden. 
foraicatio  und  iucestum. 

5.  Parteiung  der  BSsen. 
a.  malis  fovere;  b.  seductio  und  conspiratio;  c.  scindere,  separare. 

6.  Vergehen  gegenuber  dem  p&stljchen  Amts- 

nnd  Strafverfahren. 

a.  Grerufen  non  venire;   b.  obsistere,  concilium  impedire;  c.  Bruch 

von  Versprechungen,  fraus,  fraus  als  species  sanctitatis;    d.  zu- 

sammenfassend:  superbia,  inoboedientia,  obduratio. 

7.  Zusammenfassende  Ausdriicke. 
a.  Fur  Handlungen:  facinus,  injuriae,  scelera,  sacrilegium  u-.  a.; 
iniquitates.  b.  Fur  Gesinnungen:  superbia  als  Wurzel,  Grund- 
siinde;  malitia,  nequitia,  odium,  invidia  u.  a.  c.  die  genannten 
bOsen  Handluugen  verletzen  zugleich  heilige  Person  oder  Idee: 
Papst,  heiligen  Stuhl,  kanonisches  Recht;  ecclesia,  fides,  religio; 
pax,  quies,  justitia;  Gott, 

1.  Amtssiinden. 
Unter  den  Amtssiinden  findet  sich  zunachst  die  Sunde  fahr- 
lassiger  Amtsverwaltung:  patientia  criminosa  oder  negligentia l. 
Gregor  redet  ja  oft  genug  von  der  patientia,  die  er  im  eigenen 
Amte  ausiibt  Und  immer  muB  er  darauf  achten,  dafi  sich  diese 
patientia  nicht  in  culpa  verkehrt,  indem  von  den  Sttndern  die 
Langmut  der  Kirche  gemiBbraucht  wird\  Worte  wie  das  „clamo, 
claico  et  iterum  clamo"  sind  daraus  zu  verstehen,  dafi  Gregor 
nicht  die  Sunde  des  duldenden  Schweigens  auf  sich  laden  will3. 


1  Negligentia  kommt  hier  aus  anderem  Gesichtspunkt  in  Betracht  als  unten. 
Es  beseichnet  dort  zusammenfassend  eine  Slindenstnfe ,  hier  nor  die  einzelne 
Sunde  an  sich;  beides  natiirlich  im  Sinne  Gregors.  Diese  Doppelstellung 
braucht  nicbt  zu  befremden.  Ahnlich  steht  es  ja  mit  der  superbia  innerhalb 
der  Lehre  Gregors  L  von  den  sieben  Hanptlastern.  Vgl.  It.  Gothein:  DieTod- 
sBnden;  Archiv  f.  JJeligionswissensch.  1907,  Bd.  10,  S.416ff.  ' 

2  V,  20  (316)  patientiam  Romana  ostendit  ecclesia  . . .  ipains  misericordia 
versa  est  tuo  opere  in  culpam  . .  qua  nimium  impndens  abnteris.  VIII,  43  (494) 
atrati  patientia  nostra;  ebenso  VIII ,  18  (449). 

3  III,  8  (215)  periculosum  nobis  .  .  .  jnstitiae  regulas  declinare  et  sub  silentio 
4isaimulare:  ahnlich  Ofters. 


f^rtnnlp  Original  from 

UNIVERSITY  OF  MICHIGAN 


310  Gottfried  Herzfeld 

An  seinen  Vorgangern  tadelt  er  die  siiudhafte  negligentia1,   am 
Bischof  die  patientia  criminosa*. 

Werden  in  patiefitia,  negligentia,  taciturnitas  die  Pflichten  dea 
Amtes  vernachlftssigt,  so  handelt  es  sich  im  folgenden  urn  positive 
Anmafiung  von  Verrichtungen  und  Amtsfunktionen,  urn  die  Siinde 
der  usurpatio.  Drei  wichtigste  Arten  dieser  Siinde  bietet  Gregor 
im-  Registrum.  1.  Ein  im  Amt  Befindlicher  mafit  sich  unbefngt 
irgend  eine  Handlung  an.  So  trifft  einen  Bischof  der  Tadel: 
licentiam  nsurpas  cxcommunicandi  coenobium8.  Umgekehrt  wird 
in  AmtsanmaBung  die  papstliche  Strafe  ubergangen4.  Anmafiung^ 
einzelner  Amtsfunktionen  liegt  vor,  wenn  jemand  unberechtigt 
Weihen  erteilt,  auf  eine  advocatio  Anspriiche  macht  u.  a.5.  Typi- 
scher  Grundzug  ist  hier  iiberall  die  Anmafiung  irgendwelcher 
officia  oder  ihre  ungerechte  Handhabung.  2.  Noch  starker  wird 
diese  Anmafiung,  wenn  ein  seines  Amtes  Unwiirdiger  Amts- 
funktionen usurpiert,  die  ihm  schon  untersagt  sind.  Die  der 
Simonie  oder  fornicatio  Schuldigen  sundigen  so  durch  Ausiibtmg^ 
ihres  Amtes,  officia  usurpantes6.  AmtsanmaBung  begehen  weiter 
die  schon  vom  Interdikt  oder  von  Exkommunikation  und  Suspen- 
sion Betroffenen.  Solche  sacrilega  usurpatio7  begeht  z.  B.  Isem- 
bert,  der  sich  nicht  scheut,  interdictus  episcopalem  sedem  usur- 
pare8.  3.  Ein  BSser  usurpiert.  ohne  schon  ordnungsmafiig  im  Amt 
zu  sein,  dessen  Stellung  oder  Funktionen9.  Bezeichnenderweise 
werden  weltliche  Fursten,  so  Heinrich  und  Rudolf,  gelegentlich. 
demselben  Gesichtspunkt  unterworfen,u. 

Als  besonderer  Fall  der  schon  behandelten  AmtssUnde  endlicb 
mufi  hervorgehoben  werden  die  Simonie,  bei  der  die  Art  des  an- 

1  S.  IV,  28  (286);  V,  5  (292)  u.  mehrfach. 

-  So  II,  11(126)  episcopi . . .  subditorum  crimina  per  negligentiam  portanL 
3  I,  68  (87)  u.  tf. 

«  So  im  Fall  Heinrichs  a.  IV,  2  (244)  vgl.  Coll.  15  (640);  VI,  3  (326)  preaby- 
teros  restituit;  VIII,  48(600)  missas  celebrare  interdictis ;  V,  14a  (308). 

*  VI,  3  (326)unberechtigte  Weihe;  II,  14(129)  de  advocatione  se  intromittere, 
vgl  II,  6  (118);  Coll  32  (561)  decanus  . . .  officia  . . .  arripnit. 

*  IV,  20  (270),  vgl.  11,  46  (159)  divina  minifiteria  indigne  tractantuf. 
7  II,  76  (201),  vgl.  II,  52  a,  wo  Suspension  angedrobt. 

•  II,  2  (110),  vgl.  IV,  8  (262);  V,  8  (296);  V,  9  (298);  VIII,  48  (600)  cetero* 
sacerdotes  interdicentes  contra  interdictum  officia  divina  celebrare  .  .  indigne- 
usurpare  n.  oft. 

•  I,  82  (103)  insana  occupatio  abbatiae,  &bnlich  liegt  der  Fall  Tedalds- 
*on  Mailand.    S.  a.  IV,  14  (261)  vgl.  V,  6  (293);  V,  6  (294)  sedis  occupatio. 

10  Durch  den  Ausdruck  inordinate  intrare  Coll  26  (552). 

..  Prvnnlp  Original  from 

digitized  by  VrUUglL  UNIVERSITY  OF  MICHIGAN 


Das  Strafverfahren  Gregora  VII.  U8w.  311 

rechtm&JMgen  Amtserwerbs,   interventn  pretii,  noch  besonders  be- 
tont  wird. 

2.  Gewalttaten. 

Die  Gewalttaten  kennzeichnet  Gregor  selbst  als  besondere 
Sondenklasse  darch  allgemeine  znsammenfassende  Ausdr&cke,  wie 
ansa  portare  contra  jnstitiam,  dem  haufigen  violare,  opprimere 
a.  a. 

Eine  erste  Gruppe  der  Gewalttaten  falit  Gregors  Rede  wen- 
dung  zusammen:  aliena  bona  in  juste  possidere1.  Ungerechte  Ent- 
iremdung:  yon  Giitern  erseheint  am  haufigsten  als  rapina  ponorum, 
als  direkter  Ranb3.  Die  Entfremdung  von  Giitern  wird  etwas 
modifiziert,  wenn  B5se  etwa  Gnt  der  Kirche  verschleudern  oder 
vewrftsten,  wie  es  die  oft  gebrauchten  Worte  dissipare,  dispen- 
dere,  devastare,  dilapidare  andeuten.  Genau  so  siindigt  der, 
welcher  Gfiter  ongerecht  empfangt3.  Dem  bdsen  Herrscher 
Philipp  wird  jene  Sonde  im  Einzelfall  vorgeworfen4,  sie  ist  aber 
vor  allem  schon  typisch  mit  dem  Begriff'der  b5sen  reges  ver- 
bnnden  \ 

Der  Bose  setzt  die  siindige  Handlong  vielfach  dadurch  fort, 
dafl  er  die  geraubten  Giiter  dem  rechtmafiigen  Besitzer  oder  6e- 
braucher  vorenth&it.  Er  begeht  die  Sftnde  des  detinere  bona*. 
Die  Sonde  des  detinere  erstreckt  sich  aber  auch  auf  Yorrechte 
end  Verpflichtnngen,  anf  Benefizien,  Privilegien  und  Zelmten7. 
So  kann  Gregor  diesen  Begriff  benutzen  zur  Geltendmachung 
weitgehendster  politischer  Ansprttche  wie  gegen&ber  Spanien  und 
Korsika8. 


)  VII,  10  (393)  vgl.  V,  17  (313)  bona  non  abalienare  ad  resistendum  justitiae. 
*  8. 1,  21a  (37);  VI  67  (86);  78  (99);  69  (88);   II,  6(114);   52  (169);  52a 
(168);  54  (172)  u.  oft 

3  VI,  5  b  (333)  injuste  accipere;  so  after. 

4  Us  6  (114). 

5  VIII,  21  (453)  qui  superbia,  rapinis  .  .  etc;  darum  erhebt  Gregor  den 
Vorworf  dieser  oder  anderer  typischer  Einzelstlnde  z.  B.  gegen  Wibert  ond 
Heinrich  schon  dadurch,  dafl  er  sie  unter  den  Begriff  des  tyrannussubsuinmiert; 
s.  das:  inter  quos  specialiter  Heinricus  .  .  VII,  14a  (402);  vgl.  I,  29  (53)  inter 
ceteros  hnjus  saeculi  principes. 

6  VI,  8  (337)  detinere  . .  injuste  rapta;  &hnlich  oft. 

7  II,  77  (202)  4ecimas  retinuisti,  fthnlich  Ofters;  Coll  6  (526)  annnos  census .  • 
nee  aliena  rapere,  nee  debita  retinere. 

s  SLIVv27(286)  propter  tyrannidem  detentum;  V.  4  (290)  illi  qui  earn 
haetenus  vjolenter  tenuerunt 


by  Google 


Original  from 
UNIVERSITY  OF  MICHIGAN 


312  Gottfried  Herzfeld 

Von  den  Sachen  greift  die  Gewalttat  der  Bosen  vielfach  zu 
Personen  iiber,  die  sie  gefangen  nehmen,  gewaltt&tig  behandeln, 
gar  tOten.  Alle  potentes  hujus  saeculi  begehen  diese  Siinde1. 
Endlich  suchen  die  B5sen  durch  Gewalttat  sogar  andere  auf  ihre 
Seite  zu  Ziehen :  certant  miseri,  membra  diaboli,  ut  (fratres  nostri) 
ejusdem  misera  servitate  opprimantur*.  Wie  gegeniiber  dem  Papst 
kann  sich  auch  sonst  die  Gewalttat  der  Bosen  so  steigern,  daS 
sie  mit  dem  Tode  drohen,  ja  toten8.  Die  formido  necis  weist 
auf  typische  argste  Gewalttat  der  Bosen4. 

3.  Gesinnungssunde. 
Nicht  nur  durch  Gewalttat,  auch  durch  List  und  Betrug  suchen 
die  Bosen  ihre  Ziele  zu  erreichen,  sie  handeln  malo  ingenio5, 
begehen  also  geistige  Siinde6.  Hierher  gehoren  die  machinationes* 
und  calliditates7.  Geromir  von  Prag  gewinnt  so  betrugerisch 
fremdes  Gut8.  Die  Bosen  laden  auf  sich  cupiditatis  perfidiam9. 
sie  begehen  vielfach  ein  perjurium  pro  cupiditate10.  Die  Nor- 
mannen  versuchen,  so  bona  ecclesiae  multotiens  perjuri  auferre11. 
Eine  besondere  Auspr&gung  erhftlt  das  lugnerische  Verhalten  der 
Bosen,  wenn  sie  durch  verleumderische  Ranke,  durch  calumniari 
sundigen.  Wenn  Geromir  von  Prag  fraudulenter  querelas  fiihrt 
tiber  seinen  Gegner12,  wenn  die  Feinde  der  Kirche  sich  zu  Ver- 
leumdungen  versteigen 18,  handeln  sie  als  calumniari  nitentes14.  Be- 

1  VIII,  44  (495)  princlpes  mundi  et  potenteB  saeculi .  .  nos  odiunt . .  contra 
nos  rteseviunt .  .  .  conantur  . .  vitam  auferre  vgl,  VJfll,  21;  ahnliches  ofter. 

8  S.  VIII,  26  (474)  EinzelfiUe  solcher  gewaltsamen  Verftthrung  s.  u.  bei 
sedncere. 

3  Vgl.  o. 

4  S.  Ill,  4  (207);  zur  interfectio  vgl.  I,  20  (34);  I.  84  (52);  I,  49  (69)  u.  oft 

6  V;  17  (313)  u.  5fter. 

0  Vgl.  die  hftufigen  DoppelauadrScke  fur  geistige  Stlnde  und  Gewalttat 
wie  studio  sen  violentia,  ingenio  seu,  violentia,  violenter  et  fraudulenter  u,  a . 

7  IV,  6  (260)  haereticis  calliditatibus  armati,:  VIII,  51  (503)  impionun .  . 
fraudes  et  machinationes,  so  Sfter. 

8  Gastrum  quod  fraudulenter  cepisti  .  .  .  quanta  fraude  . .  .  Itigend  quasi 
ex  nostra  concessione  rapacitatem  roborando  s.  II,  6  (118),  II.  7  u.  II,  8,  ahnlich 
after. 

9  VI,  39  (477)  u.  oft.  »  VII,  14  a  (401). 

11  IV,  7  (251),  VII,  14a  (401)  perjurium  pro  cupiditate  honoris  ant  pecuniae, 
iibnlich  oft. 

lf  II,  6  (118)  vgl.  II,  7  u.  8. 

18  1, 70  (90)  haereticomm  dolosae  objectiones. 

14  II,  26  (139).    Fftlle  von  calumniari  noch  Ofter. 

..  r^nnnlr*  Original  from 

digitized  by  VrUUglL  UNIVERSITY  OF  MICHIGAN 


Das  Strafverfabren  (Jregora  VII.  nsw.  318 

senders  bemerkenswert  sind  die  F&lle,  in  denen  sich  diese  Sttnde 
gegen  den  Papst  richtet  und  sein  Verfahren  in  verleumderischer 
Weise  beeintr&chtigt  wird.  So  verlenmden  einige  in  falsitas  des 
Papstes  Gesinnung,  and  era  in  frans  und  falsitas  vielleicht  papst-, 
liche  Briefe,  greifen  trugerisch  in  das  Verfahren  seiner  Legaten 
«in  und  murren  in  entstellender  Weise  gegen  sein  Straf verfahren1. 
Zusammenfassend  bezeichnet  all  die  angefiihrten  geistigen  Siinden 
am  liebsten  der  Ansdrnck  frans,  den  die  Belege  vielfach  aufweisen. 
Er  stellt  zngleich  am  hanfigsten  den  Zusammenhang  mit  Gregors 
allgemeiner  Ideenwelt  her  in  Ausdrtlcken  wie  diabolica  fraus 
a.  a.2. 

4.  FJeischessiinden. 

Das  Motiv  der  Bosen  f&r  die  dargestellten  Siinden  war  die 
Begierde  nach  Herrschaft  und  Besitz*.  Durch  ein  zweites  Motiv 
fa0t  Gregor  gesondert  zusammen  die  fleischlichen  Siinden.  Durch 
die  sordide  libidinis  pollutiones4  werden  die  lubrici  und  inconti- 
nentes6  angetrieben.  Doch  scheinen  mir  die  Fleischessunden  nicht 
so  wesentlich  zum  typischen  Bild  bSser  Obrigkeit  zn  gehoren, 
wie  die  iibrigen  Einzelsiinden.  Man  beaehte,  dafi  Gregor  in 
oharakteristischen  Fallen  des  tyrannns,  wie  bei  Heinrich,  Philipp, 
Wibert  diese  Siinde  nicht  ausdriicklich  vorwirft.  Fiir  die  bOsen 
Obrigkeiten  betont  er  als  Motiv  die  cupiditas  dominandi  fast  aus- 
schliefilich.  Den  Vorwurf  der  Fleischesstinde  erhebt  der  Papst 
aber  gegenuber  Ffirsten,  die  er  sonst  durchaus  milde  beurteilt 
und  keineswegs  als  tyranni  hinstellt6. 

6.  Parteibildung  der  Bosen. 
Begpht  jemand    dauernd   die  bisher  geschilderten  typischen 
Eingefsanden,  die  ja  alle,  inspiriert  vom  diabolns,  aus  charakte- 

i 

*  S.  VI,  1  (321),  VI,  4  (327),  VII,  3  (383),  VI,  14  (316)  n.  after. 

*  o.  II,  65  (183):  vgl.  II,  1  (109).  Es  zeigen  baec  tempora  plura  diabolicae 
fraudis  anna:  ahnlich  II,  3  (111) :  II,  46(514)  trod  Ofter. 

3  Gloria  saeeuli  s.  VI,  5b  (335);    vgl.  meine  Diss,  nnt  cupiditas  dominandi. 

*  II,  68  (189X 

5  11,66(186),  vgl.  V,  10(298)  frena  corporis  laxare;  ihnlich  auch  sonst; 
Coll  1  (521).    Zwei  Motive  1.  Ruhm  der  Welt;  2.  fleischlicfae  Frenden. 

*  8.  V,  10  (298)  Harald  von  D&nemark:  Et  ni  diabolico  instinctu  . . .  cor- 
poris sui  frena  laxasset,  inter  optime  Deo  placentes  reges  ilium  celicas  aeues 
(inhabitare]  nequaqnam  dubitaremas;  fthnlicb  VI,  20  (367)  fiber  einen  comes  vgl. 
*och  VHI,  45  (497).  Vgl.  die  Paraliele  mit  Salomon  VIII,  3  (431),  beim  tyran- 
nns dagegen  mit  Saul. 


r^rtrtrtlr-  Original  from 

byV^UUglL  UNIVERSITY  OF  MICHIGAN 


314  Gottfried  Herzfeld 

ristischer  Gesinnung  der  Bosen,  der  superbia,  erwachsen,  so  tritt 
er  damit  zur  bosen  Halfte  der  Menschheit  als  membrum  diaboli. 
Weitere  Einzelsunden  verdienen  aber  noch  besondere  Hervor- 
hebung,  weil  sie  direkt  zur  Partei  der  Bosen  fuhren. 

Mindestens  den  Ansatz  hierzu  bedeutet  es,  wenn  jemand  einem 
Bosen  in  seiner  ungerechten  Handlungsweise  zustimmt  und  ihn 
begttnstigt.  Mit  diesem  favere  setzt  schon  die  Parteibildnng  der 
Bosen  ein.  Darum  drohen  die  BischOfe  durch  ihr  consentire  und 
favere  gegenuber  den  Gevvalttaten  Philipps  seine  socii  et  complices 
zu  werden1.  Als  Partei  wird  daher  der  Bose  mehrfach  mit 
seinen  fautores  zusammen  genannt2. 

Als  direktes  Einverstandnis  mit  den  Bosen  tritt  die  Siinde 
des  favere  auf  in  dem  Ausdiucke  consentire.  Znsammen  mit 
favere  findet  sich  consentire  in  der  SteHe  II,  5  (114).  Wie  hier 
der  geistliche  Berater,  so  ist  es  ttberhaupt  vorwiegend  ein  Ver- 
treter  der  Obrigkeit,  der  Sunden  seiner  Untertanen  durch  consen- 
tire begiinstigt  Der  Herrscher  Heinrich  ist  hereticorum  auctor 
et  consentaneus 8. 

Die  P&rteibildung,  die  der  fautor  durch  seine  Siinde  ermOg- 
licht,  bewirkt  von  der  andern  Seite  der  Bose,  welcher  andere 
zur  Sunde  des  favere  wie  zu  einzelnen  sundhaften  Hand- 
lungen  verfuhrt  An  die  Sunde  des  favere  schliefit  sich  die  des 
seducere  an. 

"  Der  Tyrannus  verfuhrt,  meist  durch  boses  exemplum ,  seine 
Untertanen;  die  Bosen  verfiihren  in  der  typischen  Rolle  der  bOsen 
Ratgeber  oder  consiliarii  vor  allem  die  geistliche  und  weltliche- 
Obrigkeit4.  Jede  bose  Obrigkeit  macht  sich  der  seductio  schuldig> 
wie  Gregors  Klage:  populum  seducitur  . .,  populum  seduci  intel- 
legimus,  es  beweist5.  Die  bosen  Konige  versuchen  das  selbst  bei 
den   Priestern:    ad  vestigia   sua  inclinare   contendunt6.     So  hat 


1  II,  6  (114),  ahnhch  oft. 

2  V,  5  (293)  aapirator  . . .  omnes  fautores  suos;  VIII,  20a  (4B2)  Heinricus  . .  ^ 
omnes  fautores  ejus;  so  Sfter. 

3  VIII,  21  (453).   Belege  fttr  consentire  noch  zahlreich. 

4  Ftir  den  typischen  Begriff  des  exemplum  gibt  Belege  und  ErOrterung- 
meine  Diss.  S.  47  fit,  fttr  die  bfisen  consiliarii  s.  daselbst  S.  56  ff. 

6  II,  46  (159)  vgL  C'oll  1  (521)  episcopi  subditos  ad  omne  nefas  exemplo 
pertrahunt 

6  VIII,  21  (453 ff.)  iniquo  regi  .  .  mali  pontifices  adeptis  male  per  eum 
honoribus  consentiunt. 

..  (~*rw"*nlf*  Original  from 

digitized  by  VrUUglL  UNIVERSITY  OF  MICHIGAN 


Das  Strafverfahren  Gregors  VII.  usw.  315 

Heinrich  gehandelt,  indem  er  fast  alle  Bischofe  in  Deutschland 
und  Italian  circa  fidem  Christi  naufragare  fecit1. 

Durch  die  seductio  werden  die  Verffthrten  zur  Begunstigung 
and  Zustimmirag  gegenuber  den  iuiqnitates  der  Bosen  und  end- 
lich  auch  zu  gleichen  Handlangen  gebracht.  Sie  sind  damit  fUr 
die  Partei  der  Bosen  gewonnen,  denn  schon  in  maJis  moribus  idem 
velle  et  nolle  pernitiosam  saepe  f actionem  conficit8.  So  schliefit 
sich  an  die  Sunde  der  seductio  als  endgttltige  Partei  bildende 
Sftnde  die  der  conspiratio  an.  Solche  conspiratio  bildet  sich  schon, 
wenn  ein  Boser  sich  zur  Durchfuhrung  seiner  Siindentaten  mit 
andern  vereinigt.  Gegen  die  ganze  Kirche.  alle  Guten  richtet 
sich  die  umfassende  conspiratio,  die  schon  der  Psalmist  voraussah 
in  den  Worten:  Astiterunt  reges,  convenerunt  etc.8.  Die  Prophe- 
zeiung  hat  sich  erfullt,  c|e  bose  Partei  steht  machtig  der  Kirche 
gegeniiber;  diabolus  armavit  contra  nos  membra  sua, . . .  inique 
conspirantes  ..4.  Heinrichs  und  Wiberts  Partei  umfafit  diese 
conspiratio5. 

Mit  der  umfassenden  conspiratio  verbindet  sich  ohne  weiteres 
der  Gipfel  der  bosen  Parteibildung,  die  ausdruckliche  Trennung 
von  der  ecclesia  universalis.  Die  Sunde  des  scindere  ecclesiam 
bildet  den  AbschluG6. 

6.  Vergehen  gegeniiber  dem  Strafverfahren. 
Gregors  Amtsmafinahmen  bestehen  zum  grofien  Teil  in  Mahn- 
und  StrafmaBregeln.    Gegen  diese  richtet  sich  eine  letzte  Klasse 
der  siindigen  Handlungen. 

1  Co]114(636ff.)  vgl.  IV,  2  (241)  von  Heinrich:  alios  attrahere.  Weitere 
Beispiele  zn  exemplum  n.  seductio  des  tyrannus  hRuiig. 

•  VIII,  60  (618)  vgl.  CoU  23  (649). 

8  S.  VII,  14  a  (498)  und  Coll  46(672),  hier  wie  dort  folgend:  conspirare, 
tew.  conspiratio.  4  S.  Coll  46  (572)  umgesteUt. 

•  S.  Ill,  10a  hier  zunachst  die  Longobarden  -  Bischttfe,  qui  contra  be  a  turn 
Petrum . .  sacramento  conspiraverunt;  doch  schon  IV,  7  (251)  conspiratio  here- 
ticorum  et  regis;  V,  14a  (405)  Wibert . . .  conjunxit;  VII,  14a  (398 ft).  Astiterunt 
reges  .  .  etc.  Inter  quos  special  iter  Heinricus  calcaneum  erexit  .  .  facta  cum 
nmltis  episcopis  ultramontanis  et  Italicis  conspiratione;  VIII,  5  (433 f.].  Hein- 
rich vertex  et  auctor  pestiferi  consilii . . .  Die  Longobafden-Bischof^detestandia 
conspirationibus .  .Heinricoprincipante  se  armaverunt ; . .  pristinam  conspirationem 
renovare  .  -  VIII,  12  (442),  Wibert  contra  apostolicam  sedem  . . .  conspirare  pro 
minimo  habuit. 

•  Heinrich  s.  Ill,  12  (226);  IV,  3  (246);  CoU  14(536ff);  seine  AnMnger  IV, 
6  (260);  III,  12  (226);  Wibert  s.  V,  14a  (306);  VIII,  13  (448):  die  conspiratio  der 
Mail&nder  Bischofe  etc.  ging  vorher,  Khnlich  Sfter. 


r^rtrtrtlr-  Original  from 

byV^UUglL  UNIVERSITY  OF  MICHIGAN 


316  Gottfried  Herzfeld 

Geistliche,  die  zur  Untersuchung  und  Entscheidung  vor  den 
papstlichen  Stuhl  geladen  werden,  sttndigen  in  typischer  Weise 
durch  das  vocatus  non  venire,  wenn  sie  diesem  Rufe  nicht  Folge 
leisten. 

Gegen  des  Papstes  bzw.  seiner  Vertreter  Maflnahmen  ver- 
stoflen  die  Bosen  aber  auch  durch  positive  Handlungen,  sei  es 
Gewalttat  oder  fraus.  Neben  den  oben  erorterten  Siinden  der 
captio  und  interfectio  verspricht  daher  Heinrichs  Schwur  auch, 
zu  meiden  aliud  impedimentum.  Hier,  wie  in  anderen  Fallen,  ist 
das  typisch  als  die  Siinde  des  ,, impedire"  bezeichnet1.  Isembert, 
Lemar,  Jaromir  von  Prag,  Jordanus  von  Capua,  Alfons  von 
Spanien  laden  die  Siinde  des  impedire  auf  sich,  mit  der  sie  die 
Wirksamkeit  der  Konzilien  oder  die  Tatigkeit  von  Legaten  storen. 
Das  Ziel  Gregors  wie  seiner  Legaten  i^t  stets  Durchfiihrung  der 
justitia.  Indem  die  Bosen  dies  verhindern  wollen,  verhindern  sie 
zugleich  die  justitia2. 

Die  Siinde  des  impedire,  wesentlich  gegen  Konzil  oder  Legaten 
gerichtet,  konnte  geschehen  durch  Gewalttat  oder  durch  fraus. 
Besondere  Beachtung  verdient  nun  noch  die  Sundenklasse,  bei 
der  die  Bosen  fraus  gegenuber  dem  Strafverfahren  des  Papstes 
anwenden.  Eine  besondere  Behandlung  verdient  diese  fraus,  da 
sie  sich  endlich  zuspitzt  und  auswftchst  zu  spezifischer  Art  der 
strafhemmenden  Siinde,  die  Gregor  gelegentlich  als  species  sancti- 
tatis  bezeichnet8.  Gegen  das  Strafverfahren  richtet  sich  in  liigne- 
rischer  Sfinde  schon  mehrfach  das  perjurium  in  den  Fallen,  wo 
Gregor  das  typische  Besserungsversprechen  erhielt,  und  der  BBse 
dann  diese  promissio  brach.  War  das  Besserungsversprechen,  das 
Gregor  in  zahlreichen  Fallen  von  dem  getadelten  Sunder  ent- 
gegennimmt,  nicht  aufrichtig,  so  hat  er  sich  nicht  gehiitet  a  falsis 
poenitentiis4.  Seine  poenitentia  ist  daher  nur  eine  simulatio  zu 
nennen*.  Mit  der  faischlich  versprochenen  und  erheuchelten  Reue 
mochte  der  Straffallige  Straflosigkeit,  ja  die  species  sanctitatis 
erlangen.  Gegen  diese  Heuchelei  mufi  sich  der  Papst  daher  wieder- 
holt  in  seiner  Strafpraxis  verwahren. 

1  Das  „impedire"  wendet  sich  fast  stets  gegen  Strafmafinahmen. 

2  S.  FI,  26  (139)  cujas  partis  tergiversatio  justitiam  impedire  contendat, 
4lhnlich  auch  sonst. 

9  fiber  diesen  Begriff  vgl.  Bernheim  a.  a.  0. 

4  S.  VI,  6  b  (333)  u.5fter. 

0  VII.  10(391)  vgl.  Coll  14(636)  mentita  ea  poenitentia. 

..  /"*  Original  from 

byVrUUglC    .  UNIVERSITY  OF  MICHIGAN 


Das  Strafverfahren  Gregors  VII.  usw.  317 

Aber  nicht  nur  darch  betrttgerische  Heuchelei,  auch  durcK 
dauernde  offene  Siinde  kanu  der  BOse  gegen  pftpstliches  Gebot 
und  Verfahren  handeln.  So  begeht  er  die  schwere  Siinde  der 
inoboedientia.  Jedes  einzelne  der  dargestellten  Vergehen  gegen 
das  Straf verfahren  ist  nattirlich  eine  einzelne  inoboedientia1,  Vor 
allem  aber  bedeutet  inoboedientia  den  zusammenfassenden  Begriff 
fur  das  dauernde  ungehorsame  und  hartnackige  Verhalten  gegen- 
uber  dem  strafenden  Papst,  Diese  inoboedientia  ist  der  entschei- 
dende  Schuldbegriff,  der  endgultige  Bestrafung  herbeiftthrt9.  Als 
inoboedientia,  als  obduratio,  induratio,  pertinacitas,  als  permanere 
in  superbia  u.  a.  wird  so  zusammenfassend  die  Gesinnungs-  und 
Handlungsweise  des  Straff  aliigen  bezeichnet  Nach  1.  Reg.  16,  23, 
bzw.  nach  Gregor Lnennt  Gregor  VII.  bekanntlich  die  in  oboedientia 
das  scelus  idolatriae,  und  schon  die  Betonung  und  Hftufigkeit 
dieser  Bezeichnung8  beweisen  die  zentrale  Stellung  des  Begriffes 
der  inoboedientia. 

7.  Zusammenfassende  Begriffe. 

Wir  haben  bisher  die  typischen  Einzelsiinden  aus  Gregors 
Registrum  entnommen.  Eine  Nachpriifung  aller  Belege  ergibt, 
dafi  hochstens  ganz  vereinzelte  Falle  sich  nicht  zwanglos  in  Wort- 
gebrauch  und  Sinn  den  dargestellten  Kategorien  fttgen.  Es  sind 
das  Einzelfalle,  die  fur  unsere  Untersuchung  und  Gregors  politische 
Praxis  ohne  Bedeutung  sind4.  Doch  fugen  sich  auch  diese  Sonder- 
f&lle  den  zusammenfassenden  Begriffen,  die  wir  bei  Gregor  weiter- 
hin  fftr  siindige  Handlungen  und  Gesinnungen  antreffen.  Gregor 
kommt    da  mit   einer   verh&ltnism&fiig  kleinen  Zahl  zusammen- 

1  Solcbe  Fftlle  einzeluer  Handlung  der  inoboedientia  sind  aber  sehr  selten 
im  Vergleich  zu  dem  im  folgenden  dargestellten  typischen  Begriff  der  inoboe- 
dientia. 

*  Das  Moment  der  inoboedientia  ist  auch  in  den  weit  selteneren  Fallen 
vorhanden  (s.  meine  Diss.  S.  81  f.),  wo  species  sanctitatis  oder  unerh5rte  Sttnde, 
Versuch  des  scisma,  die  Bestrafung  auslSst.  Und  jedenfalls  betont  bei  end- 
gultiger  Bestrafung  Gregor  regeiai&fiig  die  hartnackige  inoboedientia  des 
Sttnders;  so  gegen  Wibert:  superbiae  fastu  elatus  erexit  et  in  inoboedientia, 
quae  sceleri  comparatur  idolatriae,  perseverat  VI,  10  (340). 

^  S.  II,  75;  IV,  2;  IV,  28,  IV,  24;  VI,  10;  VI,  11;  VII,  14a;  VIII,  16; 
VIII,  43;  ep.CoU.9. 

4  VIT,  28  (422)  error . . .  H&resie;  auch  die  Angelegenheit  Berengars  ge- 
hSrt  hierher,  wie  Uberhaupt  die  von  Gregor  I.  so  betonte  H&resie  der  Lehr- 
meinung  bei  Gregor  VII.  ganz  zurucktritt  L inter  der  politisch  bedeutsamen 
symoniaca  heresis. 


r^rtrtrtlr-  Original  from 

byV^UUglL  UNIVERSITY  OF  MICHIGAN 


318  Gottfried  Herzfeld 

fassender  Begriffe  aus.  Von  diesen  sind  einige  so  neutral,  dafi 
sie  wenig  spezifischen  Gehalt  entdecken  lassen  und  der  Inter- 
pretation daher  kanm  Schwierigkeiten  bieten.  Ich  recbne  hier- 
her  die  h&ufigen  Ausdrticke,  wie  injuria,  injurias  irrogare  u.  &., 
molestiae  u.  ft.;  inimici.  impugnare,  contrarietatem  facere,  adver- 
sitas  usw. 

Weitere  Worte,  wie  scelus,  facinus,  crimen  fassen  bei  (xregor 
so  verschiedenartige  Siinden  zusammen,  dafi  die  Interpretation 
sich  vor  allem  httten  mufi,  zuviel  oder  zu  Bestimmtes  aus  ihnen, 
z.  B.  aus  dem  Vorwurf  der  scelera  Heinrichs,  heraaszulesen.  Ebenso 
steht  es  mit  der  Bedeutung  von  facinus.  Auch  fttr  crimen  IftBt 
sich  kein  bestimmter  Sinn,  der  fur  die  Interpretation  Wert  hfttte, 
entdecken.  Entsprechendes  Ergebnis  liefern  die  Belege  fiir  flagitium, 
delictum,  culpa,  nefas,  nefandum  u.  a.- 

Andere  Ausdrttcke  sind  bemerkenswert,  weil  sie  der  Zusammen- 
fassung  der  siindigen  Handlungen  besondere  Farbung  zu  geben 
scheinen J.  Bei  all  diesen  typischen  Zugen,  die  iibrigens  teilweise 
schon  augustinisch  sind,  mufi  man  sich,  wenn  positive  Einzeldaten 
fehlen,  httten,  voreilige  Rttckschliisse  auf  die  tatsachlichen  ge- 
schichtlichen  Ereignisse  und  Charaktere  zu  Ziehen. 

All  die  in  positiven  Einzelangaben  beschriebenen  und  in  typi- 
schen zusammenfassenden  Zugen  charakterisierten  Handlungen  der 
Bosen  fafit  Gregor  nun  noch  zusammen  unter  dem  Ausdruck 
iniquitates,  der  in  den  oben  dargestellten  Kreis  der  augustinisch- 
gregorianischen  Ideen  gehort-.  Land  und  Kirche  versetzt  der 
B6se  damit  in  den  Zustand  der  confusio8.  Der  Ausdruck  confusio 
bzw.  confundere  trifft  aber  auch  auf  die  Seele  des  Bosen  selbst 
zu4.  Endlich  ist  auch  sein  irdisches  Scheitern  ein  con  fundi,  aus 
dem  seine  Seele  noch  gerettet  hervorgehen  moge*. 


1  Contumelia,  crudelitas,  saevitia,  stultitia,  Vergleich  mit  d.  Wtiten  der 
Heiden. 

•  S.  z.  B.  1  (239)  iniquitates  regis. 

3  S.  vorige  Atim.  vgfl.  ruina  et  confusio  regni  V,  16  (309),  II,  45  (159)  po- 
puli  confusio,  so  oft. 

4  Sua  (et  populi)  confusio  II,  45  (149);  regis  (et  regni)  confusio  II,  5  (114); 
Robertas  sedem  ad  confusionem  suam  occupare  non  desierit  IV,  15  (262);  ne 
animam  perdas  et  nobilem  feminam  confundas  VI,  20  (357);  non  solum  res  suae 
profundendo  sed  etiam  se  ipsos  morti  tradendo  Coll.  23  (649);  vgl.  a.  S.  39  meiner 
Diss.  u.  sahlreiche  Stellen  des  Registrants  de  periculo  animarum  u.  ft. 

ft  So  u.  a.  von  Heinrich  VII,  14a  (404)  confundetur  utinam  ad  poenitentiam 
*ut  spiritus  sit  salvu  in  die  Domini. 


r^rtrtrtL-  Original  from 

byV^UUglL  UNIVERSITY  OF  MICHIGAN 


Das  Strafverfahren  Gregors  VII.  usw.  .319 

All  die  geschilderten  Handlungen  flietien  aus  den  bosen  Ge- 
-sinnungen,  malitia,  temeritas,  odium?  invidia  usw.,  in  denen  die 
Bosen  den  Teufel  nachahmen.  All  diese  Gesinnungen  wieder 
folgen  aus  der  Grundsiinde,  der  superbia1. 

Ans  solcher  Gesinnung  nnd  durch  die  aufgezfthlten  Einzel- 
siinden  verletzt  der  Bose  zngleich  heilige  Person  oder  Idee,  den 
Papst  und  Gott  oder  den  erwiinschten  Friedenszustand  von  Papst, 
Kirche  und  Christenheit.  Auch  die  zahlreichen  Belege,  ans  denen 
^der  letzte  Teil  unserer  Siindentafel-  abstrahiert  ist,  lassen  sich 
mit  Hilfe  der  oben  festgestellten  Sundenklassen  zwanglos  syste- 
matisch  ordnen8,  ein  neuer  Beweis  fur  die  innerliche  Systematik 
von  Gregors  Aufierungen. 

III.  Padagogisch-seelsorgerische  Begriffe. 

Mit  den  dargestellten  bzw.  in  der  Siindentafel  angedeuteten 
Einzelsunden  erschopfen  sich  alle  wesentlichen  Falle  von  Gregors 
Strafpraxis.  Eine  ganz  uniiberlegte  Leidenschaftlichkeit,  die  jeden 
Vorwurf,  der  ihr  gerade  einf&Ut,  dem  Gegner  ins  Gesicht  schleu- 
<lert,  ist  damit  fiir  Gregor  wohl  kaum  noch  zu  behaupten.  Wenn 
-wir  so  eine  entschiedene  Systematik  bei  ihm  durchgefiihrt  flnden, 
konnte  freilich  der  Vorwurf  berechtigt  erscheinen,  Gregor  sei  mit 
einer  gewissen  (schematischen)  StaiTheit  dem  Sunder  gegenuber 
Terfahren.  Systematisches  Denken  und  Fanatismus  konnten  ja 
noch  sehr  gut  vereinbar  erscheinen  *.  Bei  weiterer  Betrachtung 
Ton  Gregors  Verfahren  zeigt  sich  uns  nun  aber,  dafi  er  die  dar- 
gestellten allgemeinen  Ideen  und  einzelnen  Sundenbegriffe  anwen- 
det  im  Rahmen  eines  vorsichtig  und  oft  wohlwollend  abgemesse- 
nen  stufenweisen  Verfahrens.  Einige  gleichsam  padagogische  Be- 
griffe seiner  Gedankenwelt  ermoglichen  ihm  diese  stufenmftBige 
Behandlung. 

Alle  einzelnen  Siinden,  die  Gregor  erw&hnt,  ordnen  sich  zu- 
n&chst  in  bestimmteSiindenstufen  ein,  oder  anders  ausgedriickt, 
der  Bose  entwickelt  sich  in  seincn  Augen  stufenweise  zum 
Sftnder*. 


1  Die  Belege  sind  sehr  zahlreicb. 

*  Vgl.  oben  S.  308f. 

3  Ich  verzichte  hier  aus  Raummangel  darauf,  diese  Ordnung  vorzufttbren. 

*  So  scheint  Lamprecht  Gregor  aufzufassen,  vgl.  0. 

5  In  ahnlicher  Form  bietet  Gregor  1.  die  Stlndenstufen  in  den  Moralia. 
Vgl.  m.  Diss.  S.  63  u.  69. 


byV^UUglL  UNIVERSITY  OF  MICHIGAN 


320  Gottfried  Herzfeld 

Die  erste  Stufe  der  Verfehlungen  bezeichnet  der  Ausdruck 
negligentia1,  daneben  gelegentlich  auch  Worte  wie  ignorantia. 
non  vigilans  esse  u.  ft.  Als  zweite  argere  folgt  die  Stufe  offener 
Ubeltaten,  bewufitsfindiger  Handlungen,  die  oft  dureh  praesumptio. 
superbia  u.  a.  gekennzeichnet  sincL  Hier  setzt  auch  die  Gesinnuag 
der  superbia  ein,  aus  der  alle  weitere  Ubeltat  fliefit  Die  beiden 
Siindenstufen  sind  aiifs  deutlichste  von  Gregor  selbst  hervorge- 
hoben  in  haufigen  Gegenftberstellungen,  wie  non  solum  legem  Dei 
deserunt . .,  sed  impugnare  non  desistunt-;  legem  Dei  et  justitiam 
non  jam  negligenter  deserunt,  sed  summis  conatibus  impugnanta 
u.  a.  Die  zweite  Sundenstufe  zieht  sich  nun  trotz  Mahnung  und 
Drohung  des  Papstes  vielfach  hiniiber  zu  einer  dritten,  der  Stufe 
hartn&ckigen  Widerstandes ,  dauernder  praesumptio.  Die  inoboe- 
dientia  ist  der  letzte  Grad  der  Siinden,  und  so  von  Gregor  immer 
wieder  deutlich  hervorgehoben.  Nach  mancftierlei  Vergehen  siindigt 
der  BOse  ad  ultimum  ex  inoboedientia4,  durch  die  duritia  cordis6. 
Sie  begeht  der  Siinder,  wenn  er  trotz  Ermahnung,  ja  Strafe  die 
Siinden  der  zweiten  Stufe  weitertreibt,  wenn  er  handelt  permanens 
in  superbia6,  in  hartnackig  dauernder  praesumptio7. 

Dadurch,  dafi  Gregor  die  geschilderten  drei  Stufen  in  den 
Fallen  seiner  Strafpraxis  anwendet,  bzw.  feststellt,  ist  schon  ein 
gewisses  stufenweises,  nicht  blind  ttberstiirztes  Vorgehen  gewahr- 
leistet,  Dazu  kommt  nun  noch,  dafi  Gregor  jene  zwar  deutlich 
von  ihm  selbst  dargelegten  Stufen  doch  nicht  mit  starrem  Schema- 
tismus  anwendet.  Ihr  Eintritt  verzOgert  sich,  der  Verlauf  der 
Angelegenheit  wird  oft  hingezogen  dadurch,  dafi  Gregor  mit  ge- 
wissenhafter  Sorge  die  wirkliche  Schuid  festzustellen  sucht  Die 
endgultige  Entscheidung  wegen  hartn&ckiger  inoboedientia  schiebt 
Gregor  mit  typischer  Regeim&Bigkeit  hinaus,  wenn  der  Bdse  ihm 
mit  Versprechungen  entgegentritt,  wenn  er  fraus  oder  erheuchelte 


1  Hier  also  zu  verstehen  als  zusammenfassender  Ausdruck  fllr  die  erste 
Stufe  der  Verfehlungen. 

■  II,  11  (126). 

3  Coll.  1  (521);  ahnlich  VI,  4  (327)  aut  spiritu  praesumptionis  aut  ignorantia 
s.  vor  aUem  meine  Diss.,  wo  die  Bflndenstufen  auf  breitester  Grundlage  fest- 
gestellt  sincL  Nur  m&chte  ich  die  zweite  Stufe  nicht  mehr  ansschliefilich  an 
das  Wort  praesumptio  knttpfen. 

«  IV,  17  (264). 

6  II,  5  (116).  Ausftthrliche  Erfirterung  und  Belege  zur  inoboedientia  s„ 
S.  59ffi  meiner  Diss. 

6  V,  8  (297).  7  s.  S.  72  meiner  Diss. 


r^rtrtrtL-  Original  from 

byV^UUglL  UNIVERSITY  OF  MICHIGAN 


Das  Strafverfahren  Gregors  VII.  usw.  321 

Reue  gegeniiber  dem  Papst  anzuwenden  scheint1.  Ja,  selbst  ;venn 
wirkliche  Schuld  erkannt  ist,  zogert  Gregors  misericordia  noch, 
die  entschiedene  inoboedientia  and  damit  Strafffilligkeit  festzu- 
stellen2.  1st  docb  die  Sttnde  des  B6sen  oft  entschuldbar,  da  er 
durch  die  typischen  bosen  Ratgeber  verleitet  ist8.  Nur  bei  den 
unverzeihlichen  Slinden  der  species  sanctitatis  and  des  scindere 
ecclesiam  setzt  die  Strafe  sofort  ein,  wie  es  z.  B.  bei  Hermann 
von  Bamberg  and  Wibert  von  Ravenna  geschieht. 

IV.  Das  stufenweise  Strafverfabren. 

Die  bisherige  Untersnchnng  ergab:  Gregor  VII.  steht  mitseinen 
Ansichten  und  Aufierungen  in  dem  augustinisch  -  gregorianischen 
Ideensystem.  Die  vielen  einzelnen  siindigen  Handlangen,  die  sein 
Strafverfahren  trifft,  ordnen  sich  einer  Reihe  typischer  Falle  ein. 
Der  Sunder,  gegen  den  er  vorgeht,  durchlauft  eine  stufenweise 
Entwicklung  zum  Bosen,  gegeniiber  der  Gregor  mit  vorsichtigem 
Abwarten  nicht  spart.  Erst  inoboedientia  zwingt  ihn  zun  Auf- 
gabe  der  Milde.  Bei  dauernder  Hartnackigkeit  erfolgt  endgultige 
Bestrafang. 

Diese  Ergebnisse  gestatten  uns  jetzt  an  einigen  Straffallen 
des  Registrams  aufs  deutlichste  die  stufenweise  diplomatisch- 
padagogische  Behandlung  festzustellen ,  die  Gregor  dem  Sunder, 
aucb  dem  politischen  Gegner,  zuteil  werden  laflt.  Fur  die  ein- 
zelnen Strafmittel,  die  Gregor  anwendet,  kann  ich  auf  Martens 
verweisen.  Was  Martens  bei  seiner  Darstellung  einzelner  Per- 
sonlichkeiten  und  seiner  oft  zu  scharfen  Beurteilung  Gregors 
ubersieht,  ist  nur  eben  aufier  Gregors  allgemeinem  Ideensystem 
dies  stufenweise  Vorgehen  bei  der  Mahn-  und  Straft&tigkeit,  das 
der  stufenweisen  Entwicklung  des  Sunders  entspricht*. 

Guilelmus,  Papiensis  episcopus:  Gregor  erinnert  ihn  in  mildem 
Ton  an  die  caritas,  die  er  der  Kircbe  zeigen  soil,  indem  er  nacb 

1  Zur  typischen  Rolle  von  promissiones  und  fraus  als  retardierender  Mo- 
mente  innerhalb  der  Entwicklung  des  B5sen  bzw.  des  Straf rerfahrens  s.  S.78ff. 
meiner  Diss.  Vereinielt  spielt  auch  der  Begriff  der  consuetudo  des  Btfsen 
t:  ;e  Rolle  fttr  seine  Entwicklung.    S.  m.  Diss.  Schlagwort-  Register. 

1  Misericordia  s.  m  Diss.  Zu  Anwendung  der  Milde  vgl.  1,  6;  16;  26;  35; 
<KJj;  79;  II,  18,  33;  35;  52;  III,  17,  IV,  8;  16;  V,al3;  14;  17;  VI,  30;  VII, 
1;  2;  20;  VIII,  24;  26;  28;  42;   Coll.  14;  29;  30;  61. 

*  Zum  seducere  vjfl.  o.,  zu  den  falsi  consiliarii  meine  Diss. 

4  8o  sieht  z.  H  Martens  „Imprecationen*  gelegentlich  da,  wo  wir  uur  die 
Aufc&hlung  der  typischen  „Folgena  des  tyrannus  (s.  o.)  linden. 

Hiiior.  Vierteljahrscbrift,  1919.  3.     ♦*'  22 


k   (^rw-inlr  Original  from 

^^  UNIVERSITYOF  MICHIGAN 


322  Gottfried  Herzfeld 

Kr&ften  dem  Bosen  widersteht1.  Er  scheint  denn  auoh  solche 
liebevolle  Behandlung  zu  verdienen'2  und  wird  nur  noch  einmal  in 
bestimmter  Angelegenheit  milde  vor  der  negligentia  gewarnt*. 
Der  Ton  der  Mahnung  steigert  sich  dann  ein  wenig,  als  der  Papst 
sein  persOnliches  Erscheinen  wunscht4.  Er  kommt  nicht  und  mit 
eingeschranktem  Grufir>,  offenem  Vorhalten  seiner  Siinde6,  der 
Betonung  der  Straff&lligkeit7  tritt  ihm  der  Papst  entgegen;  aber 
nicht,  ohne  den  Vorwurf  durch  misericordia  abzuschw&chen8.  Er 
mahnt  jetzt,  doch  nicht  mehr  milde9  und  schlieBt  mit  allgemeiner 
Drohung10.  Auf  der  Synode  erfolgt  dann  die  Suspension11.  Vom 
Juni  1073  bis  Februar  1075  zieht  sich  das  Mahnverhaltnis  bin. 
Lanfrancus,  archiepiscopus  Cantuariensis  (Nov.  1073  bis  ca. 
1082).  Der  erste  Brief  an  ihn  enthalt  trotz  scheinbar  scharferer 
Ausdrucke12  des  temperamentvollen  Gregor  nur  den  Vorwurf  einer 
negligentia  bzw.  patientia  criminosa,  wozu  auch  der  Ton  der 
Mahnung  stimmt13.  Die  negligentia,  die  auch  im  Fernbleiben  von 
Horn  bestand,  verlangt  spater  schon  des  Papstes  Milde14.    Die 

I  S.  I,  12  (23)  integra  caritate  . „  .  non  consentire  . .  sed  pro  tuis  viribus 
repugnare.  Das  bedeutet  milde  Warnong  vor  der  negligentia.  Die  caritas 
und  ihr  Erkalten  ist  oft  im  Mahnverfahren  betont,  sie  geh5rt  ins  allgemeine 
System  Gregors,  vgl.  meine  Diss. 

*  I,  28  (45)  oboedientiam  fideliter  exhibere  .  .  et  exhortationibus  nostris 
parere. 

3  I,  28  studeat  prudentia  tua  se  fortem  vigilantemque  impendere. 
1  Rogamus  .  .  et  admonemus  .  .  ad  nos  venire  nullo  modo  praetermittas  I, 
57  (76). 

*  II,  35  (149)  nee  salutem  nee  etiam  apostolicam  benedictionem  tibi  mittere 
deberemus. 

0  Non  venisti  zum  bestimmten  Termin,  nee  legalem  excusationem  misistL 
7  Acriter  ulscisci. 

*  Malumus  tamen  de  pietatis  modestia  reprebendi  quam,  canonum  rigorem 
sequendo,  inoboedientiam  tuam  acriter  ulscisci. 

9  Vgl.  o.  rogamus  .  .  et  admonemus,  jetzt;  tibi  praecipimus,  ut  ad  synodura 
. .  .  venias. 

10  si . . .  vos  subtraxeritis,  nullam  deinceps  inde  fieri  quaestionem . . .  inhibemus. 

II  II,  62a  (170). 

12  1,  3  (49)  admiratione  (lignum,  qua  fronte,  qua  mente  .  .  .  non  minium 
miramur.    Infolgedessen  beurteilt  Martens  den  Brief  zu  scharf. 

11  Patiamini . . .  adquid  vestra  dilectio  super  his . . .  sileat  (silere!) . .  fraterai- 
tatem  vestram  confidenter  deprecamur  vgl.  a.  Coll.  1  (520)  admonemus,  non  differas. 

14  Venire  ad  nos  non  multum  curavit  (negligentia!)  frateftiitas  tua  .  .  . 
prisci  amoris  memoria  .  .  .  Romanae  ecclesiae  dilectio  . . .  decet  negligentiae 
excessus  sapienter  corrigere  •  .  .  aber  auch  schon:  nisi  apostolica  mansuetudo 
VI,  30  (366). 

..  (~*rw"*nlf*  Original  from 

digitized  by  VrUUglL  UNIVERSITY  OF  MICHIGAN 


Das  Strafverfahren  Gregors  VII.  usw.  323 

negligeutia  hat  sick  dann  schon  fast  in  superbia  gewandelt,  das 
Nichtkommen  ist  schon  eine  einzelne  inoboedientia1.  Nicht  mehr 
von  'blofier  Bitte  oder  milder  Ermahnung  ist  die  Rede*.  Jetzt 
erfolgt  die  Warnung  vor  dauernder  inoboedientia8  und  daran 
schliefit  Gregor  spezifische  und  allgemeine  Strafdrohung4. 

Rogerius  III.,  episcopus  Catalaunensis  (1074—1077):  Hier  ist 
der  Ubergang  von  erster  Strafe  zu  dauernder  wegen  hartn&ckiger 
inoboedientia  angedeutet  Mit  eingeschranktem  GruB5  beginnt 
ein  Mahnbrief  scharferen  Tones6.  Doch  lieB  der  Papst  bisher 
trotzi  der  strengen  Forderung  der  justitia7  noch  Milde8  walten. 
Er  warnt  aber  vor  Ausfliichten9  und  der  moboediehtia10  und 
schliefit  mit  spezifischer  Drohung11.  Die  hier  schon  iiberschrit- 
tenen  Stufen  rekapituliert  ein  weiterer  Brief12.  Die  immer  hart- 
n&ckiger werdende18  inoboedientia14  hat  schon  Strafe  nach  sich 
gezogen15,   doch  ist  noch  Reinigung  durch  oboedientia  moglich16. 


I  VIII,  43  (494)  venire  . .  <iuod  aut  superbe  aut  negli^enter  nostra  abutens 
patientia  distulisti  .  .  .  inoboedientia  reatum  emendare.  Inoboedientia  ist  hier 
noch  Einzelhandlung,  gleichstehend  mit  superbia,  praesumptio  a.  a.  Vgl.  da- 
#egen  die  folgende  Anm. 

3  Manclata  apostolica.  Vgl.  im  vorigen  Falle  das  praecipimus. 

*  Quodsi  in  contemptu  durare  malneris  et  periculum  inoboedientiae  in- 
currere,  quod  est  quasi  scelus  idolatriae  teste  Samuelis. 

4  Ab  omni  sis  officio  episeopali  suspensus  ...  a  beati  Petri  gratia  sine 
dubio  removendum  ejus  auctoritate  feriendum. 

5  I,  66  (76)  dicto  episcopo. 

5  Praesenti  auctoritate  tibi  praecipimus  venire  .  .  .  Frist  . .  .  admonentes, 
nicht  Schwereres  zu  begehen. 

7  Salva  justitia  mttSten  wir  noch  sch&rfer  gegen  Dich  vorgehen. 

9  Sed  adhuc  apostolica  mansuetudine  indicium  in  te  ultionis  debitae  sus- 
pendentes. 

9  Aliqua  tergiversatione  te  excusaas;  diese  Austittchte  treten  ttbrigens 
typisch  und,  was  ich  in  meiner  Diss,  noch  nicht  betonte,  bei  Gregor  VII.  wie 
in  Gregors  I.  Moralia  mehrmals  unter  der  Bezeichnung  tergiversatio  ex  tergi- 
versationum  antris  u.  &.  auf. 

10  Si  nobis  inoboediens  fueris. 

II  De  tua  damnatione  et  incommutabile  depositione. 

19  I.  Primo  vocatus  venire  neglexit;  II.  de  restitutione  beneficiorum  prae- 
cepta  suscipiens  obaudire  despexit:  III.  litteris  nostris  admonitus  iterum  quae 
praecepimus  adimplere  sprevit . .  propter  tarn  enormam  inoboedientiae  temerita- 
tem  episcopali  officio  privandum  censuimus  etc. 

"  Inoboedientia  hue  usque  protracta  est  Vgl,  a.  die  Steigerung  in  voriger 
Anm. 

11  Hultis  modis  parere  contempsit  per  inoboedientiam  recalcitrare. 
15  Vgl.  folg.  S.  Anm.  3.  lfl  Donee  per  oboedientiam  • .  etc. 

22* 


r^rtrtrtL-  Original  from 

byV^UUglL  UNIVERSITY  OF  MICHIGAN 


324  Gottfried  Herzfeld 

Aber  frans  ist  dabei   zu  vermeiden1.     Weiterer  Verlauf  ist  im 
Registrum  nicht  belegt2, 

Wibert  von  Ravenna:  Im  ersten  Scbreiben  weist  Gregor  nur 
auf  die  caritas  bin8,  Er  befiehlt  nicht,  mahnt  kaum4.  Doch 
8cheint  Wibert  bald  seine  eigene  Wiirde5  und  des  heiligen  Petrua 
honor  zu  gefahrden6.  Er  steht  in  der  negligentia7.  Noch  mehr 
bittend  als  befehlend  wird  er  eingeladen8.  Nach  der  Beteiligung- 
an  der  Wormser  Synode  ist  Wibert  implicite  von  Suspension  und 
Bann  mitbetroffen9.  Darum  erhalt  er  jetzt  eingescbrankten  Grufi10. 
Die  Stufe.der  negligentia  ist  uberschritten ".  Nicht  mehr  BitteT 
sondern  Mahnung  ergeht  an  ihn1-.  Doch  trotz  der  Forderung 
der  justitia13  mag  Milde14  walten.  Auf  Wiberts  Nichtkommen 
bin,  wohl  auch  wegen  weiterer  Beteiligung  an  feindlicher  Partei- 
bildung15  erfolgt  Suspension  und  Bestatigung  des  Bannes16.  Denn 
aus  superbia  hat  Wibert  gehandelt17.  In  dieser  Gesinnung  rebel- 
liert  er18  und  begeht  hartn&ckigen  Ungehorsam19.  So  erfolgt  die 
endgultige  Absetzung20. 


1  Omni  occasione  remota. 

*  Nach  IV,  22  schwebt  die  Angelegenheit  noch,  vgl.  a.  VII,  20. 

3  S.  I)  8  (12)  ut  caritatem,  quam  .  . .  promisisti,  ostendere  curetis. 

4  Rogo  vos,  ut . . .  curetis. 

5  S.  1, 10  (20)  dignitatis  suae  . . .  oblitum  esse;  znr  dignitas  vgl.  mein.  Diss. 
S.42f.  Schw&chung  der  dignitas  tritt  bei  erster  Stindenstufe  des  bSsen 
Herrschers  ein. 

6  I,  10  (20)  contra  lionorem  sancti  Petri. 

7  Neglecto  pericnlo  suo  vgl.  II ,  42  (156)  ad  synodum  venire  postposita 
oinni  negligentia. 

8  Venire  rogamus  et  invitamus  II,  42  (166).  °  Vgl.  Martens  II,  106. 

10  S.  V,  13  (308)  Salntem  vobis  cnm  apostolica  benedictione  lib  enter  mittere- 
urns,  si  etc. 

11  Vestrae  temeritati.         lf  Apostolica  auctoritate  monemus  et  invitamus. 
18  Immo  rigorem  justitiae. 

14  Pront  possumn8  temperantes  . .  indnlgere  vobis  vgl.  VIII,  6. 
"  S.  V,  14  a  (306)  inaudita  heresi  .  .  adversas  banc  sanctam  catholicam 
eeclesiam  se  extoUentes. 

16  Bospendimns  . . .  anathema . . .  innovamus. 

17  V,  14a  (305)  superbia  , .  se  extoUentes  vgl.  VI,  10  (840)  superbiae  fasti* 
elatus  s.  a.  VIII,  *12  (442)  homo  superbissimus. 

18  Contra  apostolorum  principem  calcaneum  erexit  VI,  10  (840). 

19  Et  in  inoboedientia,  quae  sceleri  comparator  idolatrial,  perseverat. 

*°  Cum  sine  spe  recuperationis  . .  esse  depositum  . . .  indubitanter  cognos- 
cite.  Best&tigung  und  Verst&rkung  der  angefftlirten  Zitge  geben  noch  VII, 
14a;  VIII,  6;  VIII,  12;  VIII,  13. 

'     ..  (~*rw"*nlf*  Original  from 

digitized  by  VrUUglL  UNIVERSITY  OF  MICHIGAN 


Das  Strafverfahren  Gregors  VII.  usw.  325 

Manasse  episcopal  Remensis:  Gregor  weist  ihn  auf  seine  eigene 
"dignitas1  und  die  caritas*  gegen  die  Kirche  bin,  die  er  ohne 
negligentia8  aben  soil  Er  erinnert  an  frfthere  Bitte  und  Er- 
mahnung*  and  schreitet  jetzt  auch  von  der  Bitte  zur  Ermahnung 
fort5.  Der  Papst  gedenkt  weiter  frftherer  Versprechungen0, 
statt  deren  Erfiillung  Manasse  offene  Simde  beging7.  MitMilde", 
noch  immer  bittend  nnd  mahnend9,  redet  der  Papst  Er  warnt 
^aber  vor  Ausfliichten10  und  schliefit  mit  allgemeiner  Drohnng". 
Durch  Gehorsam  Manasses  wird  dann  der  weitere  Verlauf  ver- 
.zogert  und  Gregor  zu  sehr  mildem  Brief  veranlaflt1*.  Damit  ist, 
wie  die  folgenden  Briefe  zeigen,  Manasse  wieder  in  den  Stand 
•der  negligentia  eingesetzt.  Gleichzeitig  an  ibn  und  an  andre 
franzosische  Bischofe  wendet  sich  Gregor  darauf  in  Philipp  von 
JFrankreichs  Angelegenheit.  Er  warnt  vor  patientia  criminosa18 
Tor  sundigem  Schweigen14,  das  aus  der  negligentia  entspringt15. 
JEs  folgt  Bitte  und  Mahnung16,  doch  auch  schon  die  Warming 
vor  der  Sftnde  des  seducere  und  favere17.  Daran  knupft  sich  die 
Strafdrohung 18. 


1  S.  1, 13  (24)  si  loci  tui  dignitatem  . . .  adtenderes. 

2  Si  earn,  quam  8.  Rom.  ecclesiae  reverentiam  et  caritatem  debes  . . . 

3  si diligenter  adtenderes,  das  folgende  ^gravis  culpa*  ist  nach  den: 

"Zusammenhang  also  nicht  zn  schwer  zn  nehmen. 

4  Rogando  et  hortando  te  admonuimus  . . ..  rogatus  et  monita  sedis  aposto- 
iicae  .  .  monitoris  vocem  . . 

6  S.  Anin.  8.  •  Quod  .  .  nobis  per  legatos  tuos  promiseris. 

7  Necdum  adimplere  curasti . .  capere  . .  culpa. 
s  Miti  oratione  . . .  quod  nos  inviti  dicimus. 

0  Rogantes  et  apostolic*  auctoritate  commonentes. 

10  Sine  omni  dilatione. 

11  Quodsi  denuo  in  hoc  re  reverentiam  s.  Petri  et  nostram  .  .  .  caritatem 
amicitiamque  contempseris,  procul  dubio,  quod  nos  inviti  dicimus,  apostolicam 
in  te  severitatem  et  iracundiam  provocabis. 

M  S.  I,  62  (72)  monasterium  melius  ordinasti  etc. 

13  S.  II,  5  (114)  dum  sacerdotali  rigore  non  resistitis  ...  si  tepidos  vos 
cognoverimus. 

14  . . .  sub  silentio  vos  abscon  (litis  . . .  vestrae  taciturnitatis  causas. 
is  Negligentiam  deprehendere  possumus. 

10  Rogamus  et  apostolica  auctoritate  monemus. 

17  Si  vestro  . .  instinctu  tot  mala  perpetrat;  die  Bischflfewaren  dann  falsi 
consiliarii  Philipps;  .  .  nequitiam  consentiendo  fovetis  .  .  .  conscientia  .  .  vos 
socios  et  complices. 

18  Hier  scheiut  Gregor  in  Temperament  und  Erregung  sich  scharfer,  als 
gewOhnlicb,   auszudrticken.     Vgl.  u.  Philipps  Fall.    Freilich   hfclt  sich  Gregor 


r^rtrtrtlr-  Original  from 

byV^UUglL  UNIVERSITY  OF  MICHIGAN 


326  Gottfried  Herzfeld 

Matmung  und  Drohtmg  war  hier  nicht  an  Manasse  allem  ge- 
richtet.  Ihm  gegenuber  setzt  nun  wieder  stufenweise  Mahnung 
ein.  Sie  beginnt  mit  caritas  und  negligentia1.  Diese  negligentia 
steigert  sich2-  Darum  wird  Bitte  und  Ermahnung  schon  durch 
den  Befehl  abgelOst3.  In  der  folgenden  Zeit4  beginnt  sich  Manassas 
Pall  hinzuziehen.  Er  hat  sich  der  Vorladung  des  papstlichen 
Legaten  entzogen/\  Gegenttber  dem  scharfen  Urteil  des  Legaten 
setzt  aber  doch  Gregors  Milde  ein6.  Aber  nur  fiir  den  Fall,  daft 
Manasse  sich  vom  Vorwurf  der  superbia  reinigt7,  wenn  er  weitere 
strafverzogernde  Handlungen  unterlassen  will8  und  Gehorsam 
beweist9*  Trotzdem  sucht  aber  Manasse  Ausflttchte;  Gregor 
mahnt  ihn,  sich  zu  rechtfertigen  und  sucht  ihn  durch  offensicht- 
liche  Ironie  von  seinen  Ausfliichten  abzubringen10.  Weiterhin  er- 
innert  der  Papst  an  friiheres  Versprechen11  und  weist,  wiederum 
ironisch12,  auf  neue  Ausflttchte  Manasses  hin13,  die  doch  bei  des 
Papstes  Milde14  uberflussig  sind.  Dem  Hinweis  auf  die  oboedieritia15 
folgt  jetzt  die  Strafdrohung10. 

Manasse  u.  den  Biscb&fen  gegenuber  doch  nock  den  milden  Weg  oflFeu,  vgl.  die 
reichliche  Betonung  der  negligentia. 

1  S.  II,  32  (146)  caute  et  diligenter  . . .  zeige  an  unsern  Legaten,  wie  sehr 
Du  uns  liebst. 

2  II,  56  (176)  Si  te  pastoralis  regiminis  cura  sollicitum  redderet . .  .  negli- 
gentia tna  .  .  hac  usque  protracta  est,  vgl.  II,  58  (179)  studiose  et  impigre  ad- 
implere. 

*  S.  IT,  56  (176)  firmiter  praecipimus. 
4  IV,  20  u.  22  bringen  keine  Steigerung. 
ft  S.  V,  17  (313)  seseque  a  synodis  . .  .  subtraxerat. 

'-'  Quaedam  tolerare  quaedam  etiam  dissimulare  discretionis  temperantiam 
potius  quam  rigorem  canonum  sequentes  ....  solita  mansuetudine. 
7  Pro  superbia  non  dimisi,  quod  non  venerim  . . 
9  Nulla  fraude,  nullo  malo  ingenio  me  subtraham. 
u  Oboediam,  s.  a.  Giiter  der  Kirche  ad  resistemlum  justitiae  non  abalienabo* 

10  S.  VI,  2  (322)  Miramus  prudentiam  tuam  . . .  admonemus  . .  .  occasionibu* 
cunctis  obstaculisque  remotis  vgl.  VI,  3  (326)  subterfugere  . .  . 

11  S.  VIII,  12  (394)  Nunc  immemor  promissionis  tuae. 

12  Miramur  fraternitatis  tuae  prudentiam  vgl.  o. 

13  S.  VIII,  12  (394)  tot  occasiones  invenire  . . .  .judicium  subterfugere  . .  •. 
aliam  excusationem  obtendis. 

14  Legati  nostri . .,  qui  si  aliqua  nimis  dura  in  te  daretur  sententia,  justi- 
tiae moderamine  utentes,  .  . .  praepropre  dictum  vel  factum  corrigerent 
matri  tuae  Rom.  ecclesiae,  diu  te  supportanti. 

15  Quodsi . .  non  iveris,  aurem  debitae  oboedientiae  . .  non  inclinaveris. 

10  Sententiam  in  te  . . .  firmavimus  . .  darauf  folgt  hier  nochmals  Mahnung ;. 
interim  fraternitatem  tuam  . . .  monemus  etc. 

■  Pfvnnli1  Original  from 

digitized  by  VrUUglL  UNIVERSITY  OF  MICHIGAN 


Das  Strafverfahren  Gregors  VII.  usw.  327 

Ohne  Segensgrufi  beginnt  denn  auch  der  folgende  Brief1.  Die 
vom  Legaten  verhftngte  depositio  hat  der  Papst  nun  bestatigt2. 
Aber  in  seiner  Milde8  gibt  er  noch  weitere  Frist  zur  Reinigung 
und  Besserung4.  Ungehorsam5  und  Hartnackigkeit6  aber  wer- 
den  ihn  endgiiltig  verderben7,  Nochmals  betont  dann  Gregor 
des  Sunders  Ungehorsam  und  dauernde  Hartnackigkeit8,  den 
Mifibrauch  papstlicher  Milde9,  als  er  Manasse  endgiiltig  be- 
straft10.     • 

Konig  Philipp  von  Frankreich:  Der  Papst  muB  ihn  schon  im 
ersten  Schreiben,  das  freilich  nicht  an  Philipp  persOnlich  gerichtet 
ist,  zu  den  schlimmsten  Unterdruckern  der  Kirche  rechnen11. 
Doch  gab  er  schon  das  Besserungsversprechen v2  und  wird  daher 
zunfichst  geschont19.  Vor  dem  Ungehorsam14  aber  wird  mit  all- 
gemeiner  Drohung   gewarnt15.    Inzwischen  verspricht  er  wieder 


'  S.VIJ,  20  (,411). 

*  Depositionis  sententiam  . .  .  firmavimus. 

a  Nimia  ut  ita  dixerim  misericordia  ductus. 

1  Bis  29.  Sept.  purgandi  licentiam  tibi  indulgemus  ...  te  ....  de  infamia 
expurges. 

6  Qaodsi  huic  .  .  .  praecepta  oboedire  contempseris. 

0  Iniquitatem  tuam  ulterius  portare  non  posaumus. 

7  Sciaa  . . .  depositionis  sententiam  non  solnm  immutabiiiter  permansuram, 
sed  etiam  nnliam  tibi  andientiam  in  postemm  relinquendam. 

*  S.  VIII,  17—19  (447  ff.)  non  oboedivit .  .  in  duritia  sua  inoboedientiaeque 
eontemptu  voluit  manere  etc. 

0  Din  profecto  portavimus  .  . .  ille  patientia  nostra  abusus  est , . .  se  man- 
suetudini  ingratum  exhibuit . . .  misericordia  S.  Petri  indignum  .  .  .  iniquitates 
longo  tempore  supportavimus  etc. 

10  Damnatiori  atque  excommunicationi  snbjaceat,  ita  ut  nullam  suae  vesti- 
tutionis  spem  concipere  debeat  etc.,  doch  noch: . .  tradatur  sathanae,  ut  spiri- 
tus  salvus  sit  (vgl.  1.  Cor.  5, 5). 

11  S.  I,  35  (63)  Inter  ceteros  principes  etc. 

19  Vitam  corrigere  et  ecclesias  ordinare  firmiter  nobis  respondit  Hajus 
promissionis  . . . 

"  Tarn  audaces  s.  religionis  excessus  severius  animadvert  ere  deberemus  .  .  . 
aber  nach  dem  Versprechen,  rigorem  canonum  interim  exercere  distulimus. 

14  Quod  si  facere  noluerit .  .  duram  inoboedientiae  contumaciam. 

15  Nos  . . .  canonica  austeritate  cohercituros  . , .  die  Losung  der  Untertanen- 
eide  ist  in  Aussicht  gestellt.  Doch  beachte  man,  dafi  sich  die  Sch&rfe  dieses 
und  des  Briefes  II,  5  einmal  aus  Temperament  u.  Erregung  Gregors  erklart, 
dann  aber  daraus,  dafi  die  Briefe  nicht  an  Philipp  selbst  gerichtet  sind,  &hn- 
liches  bei  Wilh.  v.  England,  s.  m.  Diss.  S.  80.  Die  Mahnung  an  den  Ktinig 
selbst  gebraucht  mildereTOne:  s.  ea  regi  insinuare  ex  exhortando  et  rogando 
inculcare,  vgl.  d.  folgd.  Brief! 


JS  '         UNIVERSITY  OF  MICHIGAN 


328  Gottfried  Herzfeld 

Gehorsam1  und  erh&lt  daher,  nun  persOnlich,  niilde  Mahnung2, 
die  statt  der  bisher  vorgeworfenen  groben  Sunde  nur  noch  vor 
negligentia3  zu  warnen  scheint.  Als  sp&ter  aber  Philipp  durch 
Raub  und  Gewalttat.  wieder  offene  Ubeltat  begangen  hat,  ist 
scharfere  Mahnung4  angebracht  Die  Stufe  der  negligentia,  von 
der  deutlich  die  Rede  ist5,  ist  jetzt  wieder  iiberschritten.  In 
vielfaltigen  offenen  Sunden*  zeigt  sich  Philipp  als  tyrannus7, 
als  Urheber  alles  Landesunglticks.  Darum  erfolgt  jetzt  Warnung 
vor  der  inoboedientia  und  Hartnackigkeit8  und  die  Strafdrohung*. 
Auf  eine  etwaige  Strafsteigerung  bei  dann  nach  dauernder  Hart- 
nackigkeit ist  deutlich  hinge wiesen 10.  Der  scharfe  Ton  des  ja 
nicht  an  Philipp  selbst  gerichteten  Briefes  darf  also  nicht  mili- 
verstanden  werdeh.  Die  letzte  entscheidende  Siindenstufe  der 
inoboedientia  will  Gregor  hier  durchaus  noch  nicht  annehmen. 
Er  warnt  ja  noch  vor  ihr,  nimmt  weitere  Hartnackigkeit  des 
Siinders  und  Strafsteigerung  in  Aussicht  und  weiB  zudem  vor- 
laufig  noch  Philipp  in  typischer  Weise11  zu  entschuldigen,  ein- 
mal  mit  seiner  Jugend,  dann  mit  bosen  Ratgebern  v\    So  hat  er 


1  S.  J,  75  (93)  devote  ac  decenter  velle  oboedire. 

-  Nobilitatem  tuam  . .  .  admonemus  et  omni  caritatis  affectu  rogamus. 

3  Attendere  te  et  dili^enter  considerare,  vgl  a.  tanta  virtus  coepit  hebescere. 

4  S.  II,  5(114)  omni  exhortatione  earn  fleet  ere  studeatis  ....  delicta  sua 
corrigat  etc. 

:-  Neglect  is  legibus  .  .  .  tepente  inter  vos  regia  potest  ate  nullis  legibus 
nulloque  imperio  injuiiae  prohibitae  sunt  .  . .  Philipp  ist  durch  seine  negli- 
gentia schuld  s.:  subjectum  sibi  populnm  non  solum  nimis  soluto  imperio  rela- 
xavit  vgl.  a.  Anm.  7. 

0  Sed  ad  omnia,  quae  dici  et  agi  nefas  est,  operuni  et  studiorum  suoiuiu 
exemplis  incitavit .  . .  rapina  etc. 

1  <^uarum  rerum  rex  vester,  qui  non  rex  sed  tyrannus  dicendus  est,  caput 
et  causa  est;  zum  Begriff  des  tyrannus-auctor  vgl.  die  Einleitung  u.  meine  Diss. 

N  Quodsi  vos  audire  noluerit .  .  et  in  duritia  cordis  suae  perstiterit. 

0  Auf  allgemeine  Drohung  folgt  hier  bekanntlich  der  Rat:  per  universum 
Franciam  omne  divinum  ofticium  publice  celebrari  interdicite.  Soweit  dies 
Philipp  persdnlich  angeht.  kann  es  nur,  entsprechend  Gregors  sonstiger  Praxis, 
bedeuten,  daft  ihm  die  Ausiibung  von  Regierungshandlungen  unmdglich  ge- 
macht  werden,  er  also  Suspension  erleiden  sollte.  Bei  Hartn&ckigkeit  folgt 
Deposition    vgl.  d.  fgd.  Anm. 

10  (^uodsi  nee  hujusmodi  districtione  voluerit  resipiscere  .  .  .  regnum  de 
ejus  occupatione  temptemus  eripere. 

11  Vgl.  o.  und  meine  Diss. 

12  Die  Worte  qui  omnem    aetatem  suam  flagitils  . .  polluit  sind  nicht  so 
scharf  zu  nehmen  (vgl.  relictis  juventutis  suae  moribus  .  .  regni  dignitatem  .  f 


r^rtrtrtlr-  Original  from 

byV^UUglL  UNIVERSITY  OF  MICHIGAN 


Das  Strafrerfahren  Gregors  VII.  nsw.  329 

sich  die  Tar  zu  spaterer  weit  milderer  Beurteilnng  des  Konigs 
offengehalteu.  Er  kehrt  da,  vielleicht  durch  Versptechungen 
Philipps*  bewogen,  vielleicht  aus  diplomatischen  Rttcksichten  zu 
sanfter  Warnnng  vor  der  uegligentia-  zorftck. 

AuBer  den  behandelten  Fallen  vergleiche  man  noch  die  in 
mciner  Dissertation  dargestellten3.  Eine  Betrachtung  von  KOnig 
Heinrichs  Fall  wtirde  liier  zu  weit  fiihren.  Gregor  selbst  bebt 
in  betreff  Heinrichs  typische  Sflnden-Mahn-  nnd  Strafbegriffe 
samt  ihrer  Steigerung  unter  anderem  in  dem  Rechtfertigkeits- 
schreiben  an  die  Detrtschen,  Coll.  14  hervor.  Auch  in  anderii 
Fallen  gibt  der  Papst  Zusammenfassungen  seines  Verfahrens*. 
Das  beweist,  dafl  Gregor  dies  stufenweise  Verfahren  mit  klarem 
Bewnfitsein  austibte.  Darum  betont  er  anch,  da(3  er  den  Sttnder 
wiederholt  mahnen  mufi,  ja  er  scheint  sogar  ein  bestimmtes  Schema 
dreimaligerMahnnng  zu  kennen5,  das  sich  freilich  kanm  konseqnent 
einhalten  liefi.  Jedenfalls  dfirfte  die  Nachprttfung,  ob  Gregor,  ab- 
gesehen  von  seiner  reichlichen  Anwendung  anfschiebender  Milde, 
sich  im  einzelnen  Fall  an  diese  drei  Mahnstufen  gebnnden  hat, 
kanm  mdglich  sein.  Denn  anfier  den  Aufierungen  des  Registrnms 
konnten  ja  auch  noch  mftndliche  Mahnungen  geschehen  sein. 
Jedenfalls  aber  beweist  neben  der  Anwendung  dreifacher  Sttnden- 
stufe  Gregors  eigene  Betonung  dreifacher  Mahnung  aufs  deut- 
lichste,  daB  der  Papst  sich  mit  Bewuf5tsein  eines  stufenmfifiigen 
Verfahrens  bediente*.    Zu  den  Sfinden-  und  Mahnstufen  wtirde 

reparare  tenendo  jastitiam  vgl.  II,  18  din  parcendo  adolescentiae  tuae  praeterira 
delicta  spe  corrections :  daa&n  bCse  Batgeber  8.  II.  6:  si  vestro  instincta  tot 
mala  perpetrant,  vgl.  VIII,  20  (451):  tibi  esse  pravonim  conailia  spernenda  . . . 
-dem  Xanasse  nullum  altering  favoris  tni  solacinm  praebeas* 

1  S.  VIII,  20  (451)  saepe  per  nuncios  tnae  celsitndinis  andivimus,  te 
gratiam  beati  Petri . . .  capere. 

s  Minns  vigilanter  .  .  mnltnmqne  negligentins  .  .  .  negligentia.  ex  parte 
terti  Petri  praecipimns  ac  ex  nostra  rogamns  VIII,  20.  , 

3  Die  Mahn*  nnd  Strafstei^ernng  ware  dabei  noch  sch&rfer  herans- 
znarbeiten. 

4  S.  betreffs  Rainerius  V,  8  (206)  bis  et  ter  vocatns  venire  neglexit  . . 
mittere  coutempsit .  • .  etc.  vgL  fttr  Manasse  VIII,  17—19. 

h  S.  V,  8  (296)  semel,  bis  et  tertio;  II,  83  iterum  inonemns:  admonitns 
semel  atqne  iterum  et  tertio  s.  VI,  31;  VI,  32;  VI,  84;  admonitns  semel  bis 
-et  tertio  VI  f,  24;  admonitns  semel  itertbnqne  usqne  tertio  VIII,  30. 

6  Danach  ware  Hampes  Anffassnng  zn  modifizieren,  wenn  er  gegenfkber- 
stellt  Innozenz  des  III.  „Rastlosigkelt  eines  rernunftbeherrschten  Schaf- 
fens*  nnd  Gregors  d.  VII.  „stoflweis  hastende  dftmonische  Leidenschaft- 


r^rtrtrtlr-  Original  from 

byV^UUglL  UNIVERSITY  OF  MICHIGAN 


330  Gottfried  Herzfeld:  Das  Strafverfahren  Gregors  VII.  nsw. 

sich  weiter  eine  Stufenfolge  der  Strafen  ergeben  in:  venire K 
Suspension,  Excommunication  und  Deposition.  Doch  scheint  mir 
Gregor  seine  Strafe  zu  sehr  dem  individnellen  Fall  anzupassenr 
als  da  6  sich  dies  Schema  stets  beobachten  liefie.  In  der  Straf- 
steigerung  liefien  sich  vielleicht  gewisse  Parallelen  mit  dem  Huld- 
entzug  im  deutschen  koniglichen  Strafverfahren  auffinden. 

V.  Ergebnisse. 

Ganz  sicher  ergab  unsere  Untersuchung  die  folgenden  Punkte: 
1.  Gregors  gesamtes  Denken  und  Handeln  bewegt  sich  im  Rahmen 
des  von  ihm  politisch  ausgepragten  Augustiuisch-Gregorianischen 
Ideensystems.  2.  Die  bosen  Einzelhandlungen ,  die  Gregor  in 
seiner  Straftatigkeit  erwahnt,  wirft  er  nicht  mit  regelloser  Willkiir 
vor,   sondern  sie   ordnen  sich  einer  bestimmten  Sundenreihe  ein. 

3.  Gregor  stellt  die  Taten  des  Sttnders  unter  Stufen  der  Sttnde-. 

4.  Der    Papst    wendet    vielfach   typische   Mahnsteigerung    an3. 

5.  Leitende  Idee  des  Verfahrens  ist  die  justitia,  aber  ihre  strenge 
Forderung  wird  gemildert  durch  misericordia  und  gewissenhafte 
Untersuchung  bei  promissiones,  Ausfliichten  und  fraus. 

Wenn  Gregor  auch  gelegentlich  in  temperamentvoller  Scharfe 
des  Tadels  und  der  Drohung  sich  auBert,  so  kehrt  er  doch  stete 
wieder  in  die  Schranken  •  des  iiberlegten  Verfahrens  zuriick.  So 
ist  mein  Endergebnis:  Gregor  strebte  danach,  die  Idee  der  justitia4 
zu  verwirklichen,  und  zwar  tat  er  dies  in  uberlegt  stufenweisem 
Verfahren.  Dies  Ergebnis  ist  wesentlich  fiir  das  Verst&ndnis  von 
Gregors  Personlichkeit.  Es  weist  aber  auch  auf  einen  Faktor 
hin,  der  dem  Papsttum,  dem  Trager  zeitbeherrschender  Ideen  und 
meist  uberlegenen  rechtlichen  Verfahrens,  trotz  vorubergehender 
Mifierfolge  den  Sieg  verlieh. 


lichkeit",  s. Hamper  Deutsche  Kaisergesehichte  im  Zeitalter  der  Salier  und 
Staufer;  2.Aufl.  S.  198. 

1  Bzw.  Verantwortung  durch  Legaten. 

1  Negligentia,  praesumptio,  inoboedientia  oder  duratio. 

9  So  etwa:  Eingesehr&nkte  salutatio  u.  Erinnerung  an  die  caritas,  rogc 
moneo,  praecipimus. 

4  Im  Augustinischen,  natiirlich  hierarchisch  gef&rbten  Sinne. 


^^  UNIVERSITY  OF  MICHIGAN 


331 


Kritische  Bemerkungen  zu  neuenUntersuchungen 
uber  die  Anfange  der  Stadte  im  Mittelalter. 

Von 

Walther  tferlaeb. 

Jeder  Stadteforscher  wird  die  Beobachtung  machen  konnen,, 
dafi  gleiche  Entwicklungserscbeinungen  fur  alle  Stadte  charakte- 
ristisch  sind.  Zweifellos  steht  aber  auch  fest,  daB  das  nur  fur 
gewisse  Entwicklungsmomente  gilt.  Von  manchen  Forschern  ist 
der  Fehler  begangen  worden,  in  die  Darstellung  des  mittelalter- 
lichen  Stadtewesens  einen  einseitigen  Scbematismus  gebracht  zu 
haben.  Nicht  zuletzt  trifft  das  fur  die  Bichtung  der  Forschung 
zu,  die  das  topographische  Moment  in  den  Vordergrund  gestellt 
hat.  Ganz  sicher  sind  gerade  durch  die  Stadtplanforschung  die 
Kenntnisse  von  der  Entwicklung  des  Stadtewesens  bedeutend  ge- 
fordert  und  neue  Wege  gangbar  gemacht  worden1.  Aber  man. 
wird  sick  hiiten  miissen,  durch  Ubertreibung  und  allzugrofie  Ver- 
allgemeinerung  auf  Abwege  zu  geraten.  Von  der  Gefahr,  in  der 
stadtischen  Verfassungsgeschichte  „das  Allgemeingiiltige  vom 
Besonderen"  nicht  zu  unterscheiden,  werden  wir  abgehalten, 
wenn  uns  der  Satz,  mit  dem  G.  Seeliger  seinen  Artikel  „Stadt- 
verfassung'2"  schliefit,  als  Wegweiser  dient:  „Es  mufi  der  Fehler 
vermieden  werden,  individuelle  Ztige  der  Entwicklung  zu  ver- 
allgemeinern  und  das  als  typisch  und  allgemeingiiltig  anzusehen, 
was  nur  dem  Besonderen  zugehort."  Von  der  Seite  her  wird  man 
das  Problem  der  Stadtentstehung  anfassen  und  aiich  die  Formel 
des  von  Rietschel  beeinflufiten  ForscKers  P.  J.  Meier  (Braun- 
schweig) modifizieren  miissen. 


1  Franz  Meurer:  Der  mittelalterliche  Stadtgrundrifi  im  ntfrdlichen 
Deutschland  in  seiner  Entwicklung  zur  Regelm&fiigkeit  auf  der  Grundlage  der 
Harktgestaltung.    Berlin  1915. 

-t Johannes  Hoops:  Reallexikon  der  Qermanischen  Altertumskunde, 
Bd.  IV,  1915ff.,  S.  268. 


r^rtrtrtlr-  Original  from 

byV^UUglL  UNIVERSITY  OF  MICHIGAN 


332  Walther  Geriach 

Ausgehend  von  dem  Grundsatze:  die  Wissenschaft  von  den 
Anf&ngen  der  Stadt  ist  eine  vergleichende  Wissenschaft,  hat 
Meier  zur  Feststellung,  dafi  Braunschweig  nicht  vor  dem  12.  Jahr- 
hundert  eine  Stadt  geworden  sein  kann,  die  Entwicklnngsgeschichte 
einer  Reihe  anderer  Stadte  herangezogen.  Namentlich  die  Ent- 
stehung  der  aus  Romerstadten  erwachsenen  mittelalterlichen 
Stadte  hat  er  von  neuem  untersucht.  Wir"  finden  die  Ergebnisse 
seiner  Forschung  zuerst  zusammenhangend  vorgetragen  in  der 
Untersuchung:  „Uber  die  Anfange  der  Stadt  Braunschweig  1L\ 
sodann  nochmals  kurz  angedeutet  in  einem  Vortrag  aus  dem  Jahre 
1913  iiber  „Die  Fortschritte  in  der  Frage  der  Anfange  und  der 
GrundriCbildung  der  deutschen  Stadt2  a.  Meier  ist  vorlaufig  auf 
die  hier  vertretenen  Ansichten  noch  nicht  weiter  eingegangen,  ist 
aber  inzwischen  einer  brieflichen  Mitteilung  nach  darin  immer 
noch  mehr  bestarkt  worden.  —  Charakteristisch  ist  fur  Meiers 
Stfidteforschung,  wie  ich  schon  a,  a.  0.  gezeigt  habea.  sein  Bemiihen, 
mit  flilfe  der  Marktansiedelungstheorie  Rietschels  neue  Probleme 
zm  Icisen.  Mag  Rietschel  in  „Markt  und  Stadt"  noch  so  eifrig 
dafiir  eintreten,  dafi  fast  alle  Stftdte  des  Mittelalters  fiber  das 
Zwischenglied  der  planvoll  gegrundeten  Marktansiedlung  sich  zur 
Stadt  entwickelt  haben,  fiir  eine  Anzahl  alter  ROmerplatze  nimmt 
>er  eine  andere  Entwicklung  an.  Hier  l&fit  er  die  mittelalterliche 
Stadt  direkt  aus  der  alten  romischen  Ansiedlung  erstehen;  liier 
haben  diese  ehemaligen  Romerstadte  nie  aufgehort,  stadtischen 
Charakter  zu  besitzen.  Die  mittelalterliche  Stadt  hat  sich  ganz 
von  selbst,  Schritt  fur  Schritt  durch  Anbau  einzelner  Hauser  ohne 
Mittelglied  einer  durch  Griindungsakt  entstandenen  Marktansiedlung 
herausgebildet4.  Im  Gegensatz  hierzu  suchen  einige  Forscher 
Rietschels  Marktansiedlungstheorie  auch  auf  einzelne  dieser  Romer- 


1  Jahrbuch  des  Geschichtsvereins  fttr  das  Herzogtum  Braunschweig,  1912, 
S.  Iff. 

2  Korrespondenzblatt  des  Gesamtvereins,  1914,  222  ff. 
8  Hist.  Vierteljahrschr.,  XVII.  Jahrg.,  S.  608ff. 

1  Rietschel,  Harkt  und  Stadt,  1897,  S.  124:  „In  den  alten  Rftmerst&dten 
hat  sich  OberaU,  soweit  wir  ihre  Entstehung  verfolgen  kfinnen,  die  sp&tere  mittel- 
alterliche Altstadt,  der  Sitz  des  st&dtischen  Lebens,  direkt  aus  der  alten  rOmischen 
Ansiedelung  entwickelt.*  —  S.  35:  „Nur  gan*  ausnahmsweise  findet  sich  plan- 
maUige  Anlage  eines  Stadtteiles;  das  einzige  sicher  nachweisbare  Beispiel  aus 
dem  truheren  Mittelalter  ist  die  Griindung  der  Judenstadt  von  Speyer.  Kegel* 
m^ Big  ist  die  alte  Ansiedelung,  wie  sich  vor  allem  aus  den  Stadtpl&nen  ersehen 
laBt,  Schritt  vor  Schritt  durch  Anbau  einzelner  Hauser  . . .  erwachsen.6 


by  G00gk  Original  from 


UNIVERSITY  OF  MICHIGAN 


Kritische  Beraerkongen  fiber  die  Anftnge  der  Stftdte  im  Mittelalter.     33& 

plStze  zu  ttbertragen.  Hat  man  schon  vor  Rietschel  die  als  Mittel- 
punkte  kaufmftnnischen  Lebens  erkannten  Vorstadte  als  Keimzelle 
der  Gesamtgemeinde  hingestellt1,  nimmt  man  nunmehr  in  einzelnen 
R5merorten  eine  Besiedlang  im  Sinne  einer  bewuBten  Marktanlage, 
eine  Marktgriindung  im  technischen  Sinne  an.  So  will  K.  B eyerie 
Speyer  und  Worms  aus  der  Gruppe  der  Rietschelschen  Formel 
ausgeschaltet  wissen  und  zu  den  Griindungsstadten,  die  aus  plan- 
mafiig  angelegten  M&rkten  hervorgegangen  sind,  gestellt  sehen*; 
so  nehmen  Keussen8  und  J.  Hansen4  f&r  Coin  und  Regens- 
burg  dieselbe  Entwicklung  an.  Dariiber  hinaus  sncht  jetzt 
Meier  die  Ansicht  zu  verbreiten,  daB  alle  ehemaligen 
Romerstadte  in  ihrer  Entwicklung  zur  Stadt  sich  der 
Marktansiedlung  bedient  batten;  ebenso  wie  in  Coin  und 
Regensburg  seien  auch  in  den  drei  mittelrheinischen 
Bischofsstadten  Mainz,  Worms  und  Speyer  unmittelbar 
vor  der  rOmischen  Stadtmauer  rein  kaufmannische  Markt- 
ansiedlungen  gegrundet  worden.  Daraus  zieht  er  fiir  die 
abrigen  ROmerstadte  die  Polgerung,  daB  sie  in  ihrer  Ent- 
stehung  zur  Stadt  dieselbe  Entwicklung  durchgemacht 
haben5.  Seinem  Stadtbegriff  zufolge  gilt  ihm  „Coln  von  110ft 
als  die  erste  mittelalterliche  Stadt  in  Deutschland",  der  sich  dann 
wenige  Jahr6  spater  Mainz,  Speyer,  Worms  und  StraBburg  an- 
geschlossen  haben.  Wenn  schon  die  Orte  des  ehemaligen  Romer- 
gebietes  erst  im  12.  Jahrhundert  zu  Stadten  erwachsen  sind,  so 
scheint  ihm  die  Annahme,  daB  es  im  auflerromischen  Deutschland 
schon  friiher  mittelalterliche  Stadte  gegeben  habe,  ganz  ausge- 
schlossen  zu  sein. 

DaB  sehr  haufig  Marktansiedlungen,  neben  aiteren  Ortschaften 
begrundet,  Trager  des  Stadtewesens  geworden  sind,  und  daB  diese 


1  Sohin,  Die  Entstehung  des  deutachen  Stadtewesens,  1890,  S.  20. 

-  K.  Bey  er  I  e,  Grundherrschaft  und  Hoheitsrechte  des  Bischofs  von  Konstanz. 
in  Arbon,  S.  80. 

3  Keussen,  Topographic  der  Stadt  Coin  I,  S.  66ff. 

1  J.  Han  sen ,  Stadterweiterung,  Stadtbefestigung,  Stadtfreiheit  im  Mittei- 
alter.  Mitteilungen  d.  Rbeinischen  Yer.  f.  Denkmalpitege  and  Heimatschntz. 
1911,  V,  7  if. 

s  Auch  Spiefi  scheint  dieser  Annahme  znzuneigen:  „Selbst  in  den  auf  die 
Rftmerzeit  rarttckgehenden  Stadten  sind  vermntlich  frtlhmittelalterliche  Marfct- 
siedfongen  neben  den  antiken  Orten  neu  angelegt  worden/  (Das  Marktprivileg, 
Heidelberg  1916,  S.  822,  Anna.  5.  [Deutschrechtliche  Beitrage,  herausgegebea 
von  Beyerle,  Bd.  XI,  Heft  3.].) 


r^rtrtrtL-  Original  from 

*U<5  UNIVERSITY  OF  MICHIGAN 


334  Waither  GerJack 

gegriindeten  Anlagen  durch  #Anweisung  der  Hausstellen  an  die 
Burger  'eine  gewisse  Regelmafligkeit  erhalteri  haben.  steht  heute 
fest1,  Auch  muB  wohl  zugegeben  werden,  dafi  schon  seit  dem 
10.  Jahrbundert  die  MarktprivUegien  nicht  blofl  zur  Errichtung  von 
fluktuierenden  M&rkten,  sondern  zur  Anlage  neuer  Siedlnngen 
dienten2.  Dafiir  spricht  schon  die  Beobachtung,  dafi  in  den  otto- 
nischen  Diplomen  die  „den  Hark*  als  Wochen-  oder  Jahrmarkt 
qualifizierenden  Attribute  fehlen,  dafi  an  die  Stelle  des  friiheren 
,mercatum  annuale  sive  hebdomale4  das  blofle  ,mercatum'  tritt2'." 
Nun  aber  fur  alle  auf  die  R8merzeit  zuriickgehenden  Stftdte  be- 
wufite  Marktanlagen  neben  den  alten  Orten,  also  Marktgriindungen 
im  technischen  Sinne  annehmen  zu  wollen,  erscheint  mir  anfechtbar. 
Eine  erwlinschte  Stiitze  fur  die  Marktansiedlungstheorie  glaubt 
man  in  der  Entwicklung  von  Regensburg  gefunden  zu  haben, 
Hier  laflt  Meier,  der  auf  Hansen  fufit,  „um  900  aufierhalb  der 
r5mischen  Stadtmauer  im  Westen  und  auf  angeschiittetem  Platz 
am  Ufer  der  Donau  im  Norden  eine  rein  kaufmannische  Markt- 
ansiedlung  gegriindet  und  um  920  befestigt"  werden.  Tatsachlich 
wissen  wir  nuri  Regensburg  wuchs  unter  den  letzten  Karolingern 
iiber  das  alte  Viereck  nach  Westen  hinaus,  sodaB  Herzog  Arnulf 
im  Jahre  917  S.  Emmeramm  und  die  im  AnschluB  daran  entstandene 
Siedlung  zu  befestigen  begann 4.  Ob  der  sehmale  Streifen  zwischen 
der  RSmermauer  und  dem  Donauufer  um  diese  Zeit  schon  besiedelt 
war  und  damals  schon  mit  befestigt  wurde,  kann  hicht  mebr  fest- 
gestellt  werden.  „Die  Ortlichkeiten  in  jener  Qegend  lassen  sich 
«rst  viel  sp&ter  nachweisen6.u  Den  rein  kaufmftnnischen  Charakter 
der  Siedlung  im  Westen  und  Norden  sucht  man  mit  Hilfe  jener 
bekannten  Ortsbeschreibung  aus  dem  Jahre  1045 6  zu  beweisen, 


1  Recht  anschanlich  wird  der  Hergang  einer  Ortsgrundung  gescbildert  in 
Stldtiroler  Urkunden  fiber  die  Anlage  von  Bgna  und  des  burgnm  novum  Egnae. 
Vgl.  H.  von  Voltelini,  Die  Anfinge  der  Stadt  Wien,  1913,  8. 17f.    . 

9  W.  Stein  sagt:  „Die  liarktgrttndungen  (des  10.  Jahrhnnderts),  die  mit 
der  Absicht  geschehen,  Ansiedlnngen  an  dem  Markt  anzulegen  und  dadurch 
stftndige  Marktniederlassungen  zu  sehaffen,  beknnden  namentlich  da,  wo  sie  an 
unbedeutenden  Orten  erfolgten,  eine  Zuversicht  der  Grttnder."  Hoops,  Real- 
lexikon  der  Germanischen  Altertumskunde,  Bd.  2.  1913— 191 5,  S.  406. 

1  W.  Spiefi,  a.  a.  O.  B.  822f. 

1  Arnoldus  de  S.  Emmeramo.    MG.,  SS.  IV,  S.  552. 

6  Pttschel,  Das  Anwachsen  der  deutschen  Stftdte,  1910,  S.  154.  Eben- 
.dort  Angaben  ttber  den  Verlauf  der  Mauer  im  Westen. 

*  MG.,  SS.  XI,  353 f. 


r^rtrtrtlr-  Original  from 

byV^UUglL  UNIVERSITY  OF  MICHIGAN 


Kritische  Bemerkungen  ttber  die  Anfange  der  St&dte  im  Mittelalter.     335 

•wo  dieser  Ortsteil  rpagus  mercatorum"  genannt  wird.  Schon 
Rietschel  hat  nachdriicklich  darauf  hingewiesen,  dafl  Mer  nicht 
Ausschliefilich,  sondern  bloB  zum  grofien  Teil  Kaufleute  und  Ge- 
werbetreibende  wohnten,  dafi  hier  nicht  der  eihzige  Wohnsitz  der 
handeltreibenden  Bevolkerung  war  (denn  auch  im  pagus  clericorum 
in  der  Altstadt  fehlte  es  nicht  an  „mercatoribus  intermixes")  und 
-dafi  in  der  Altstadt  auch  die  nach  den  in  ihr  wohnenden  welschen 
Kaufleuten  benannte  Wahlenstrafie  lag.  „Uberhaupt  will  der  Ver- 
fasser  der  Translation,  sagt  Rietschel  mit  Recht,  rdurch  seine 
Einteilung  der  Stadt  in  drei  pagi  (pagus  regius,  pagus  clericorum, 
pagus  mercatorum)  nur  die  einzelnen  Gegenden  der  Stadt  charak- 
terisieren.  Eine  rechtliche  Einteilung  Regensburgs  in  drei  be- 
stimmt  voneinander  abgegrenzte  Stadtbezirke  ist  nicht  anzu- 
Dehmen1."  Auch  im  Besiedlungsplan  lafit  sich  zwischen  Altstadt 
und  der  Erweiterung  nicht  der  geringste  Unterschied  verzeichnen. 
Wohl  mag  hier  der  Mittelpunkt  des  biirgerlichen  Lebens  zu  suchen 
sein,  eine  Marktgriindung  im  technischen  Sinne  laflt  sich  fur  Regens- 
burg  nicht  nachweisen. 

Ahnlich  wie  in  Regensburg  ist  nach  Meier  in  Coin  „kurz 
nach  900  der  schmale  Landstrich  zwischen  der  romischen  Mauer 
und  dem  Rhein,  der  auch  durch  Aufschiittung  kiinstlich  geschaffen 
werden  muflte,  fur  eine  rein  kaufmannische  Marktansiedlung  vor- 
gesehen  und  urn  940  mit  einer  Befestigung  ausgestattet  worden". 
Als  Ausgangspunkt  der  Gesamtgemeinde  ist  die  kaufmannische 
Rheinvorstadt  schon  seit  den  90  er  Jahren  angesehen  worden2, 
bewuBte  Marktanlage  aber  nimmt  zuerst  Keussen*  an,  dem 
Oppermann4,  Joachim5,  Hansen6  und  nun  Meier  folgen.  Es 
kann  hier  davon  abgesehen  werden,  Bedenken  und  Einwftnde  an- 
aufdhren.  Vielmehr  sei  hingewiesen  auf  die  Attsfiihrungen  K. 
Beyerles7  und  G.Seeligers8,  die  die  Unhaltbarkeit  der  Markt- 

2  Markt  nnd  Stadt,  S.  37,  Anm.  H. 

-  Westd.  Zeitschr.  II,  S.  227  ff.  —  Sohm,  St&dtewesen  . . . .,  S.  20. 

;1  Westd.  Zeitschr.  XX  (1901),  S.17,  66ff.:  Topogr.  I,  33*flf. 

4  Westd.  Zeitschr.  XXI  (1902),  S.4ff.,  16ff. 

b  Westd.  Zeitschr.  XXVI  (1907),  S.  108f. 

*  Hansen,  a.  a.  0.  S.  10  ff. 

7  „Die  Entstehuagggeschichte  der  Stadtgeraeinde  Coin".  Zeitschr.  f.  Rechts- 
#esch„  31.  Bd.  (1910),  S.  Iff. 

*  „8tudien  «nr  ftlteren  Verfassnngsgesch  Cflins",  Abhandlougeti  d.  kgl. 
siichs:  Ges.  d.  Wiss.,  Bd.  26  (1909).  —  „Zur  Entstehungsgeschichte  der  8tadt 
€«n.tt     Westd.  Zeitschr.  XXX  (1911),  S.  463ff. 


r^rtrtrtlr-  Original  from 

byV^UUglL  UNIVERSITY  OF  MICHIGAN 


336  Walther  Gerlach 

ansiedluDgstheorie,  was  Coin  betrifft,  klar  beweisen.  Dafi  die 
Rheinvorstadt  seit  dem  10.  Jahrhundert  der  Mittelpunkt  des  stSdti- 
schen  Lebens  war  9.  soil  nicht  verDeint  werden;  eine  planmifiige 
Marktgrttndung  aber  kann  nicht  bewiesen  werden. 

VSllig  haltlos  sind  meines  Erachtens  auch  Meiers  Vermutungen 
liber  die  Entstehung  yon  Mainz.  Bis  vor  kurzem  hat  dieForschnng 
allgemein  angenommen,  dafi  hier  die  erste  Mauererweiterung  dem 
Erzbischof  Hatto  (891—913)  zuznschreiben  ist:  „Qui  Mogontiam 
ipsam  a  loco  suo  antiquo  motam  proprius  Rheno  statuerat1."  Nun 
will  Meier  die  Stelle  des  Casus  sancti  Galli  dahin  verstanden 
wissen,  dafi  auch  hier  eine  Rheinvorstadt  mit  kauftnannischer 
Bevolkerung  gegrundet  worden  sei.  Eine  gewohnliche  Stadt- 
erweiterung  in  so  friiher  Zeit  ware  in  der  Tat  ein  ganz  aufier- 
gewohnlicher  Vorgang,  zumal  da  wir  von  einem  arabischen  Bericht- 
erstatter  des  10.  Jahrhundert  wissen,  dafi  das  uramauerte  Gebiet 
nur  zuni  Teil  bewohnt  war:  „Es  ist  eine  sehr  grofie  Stadt,  von 
der  ein  Teil  bewohnt  und  der  Rest  besat  ist"-.  Da  hat  neuer- 
dings  die  Lokalforschung  glaubhaft  gemacht,  dafi  die  Erweiterung 
nach  dem  Rhein  zu  iiberhaupt  nicht  stattgefunden  haben  kannr 
dafi  die  Ausdehnung  der  von  Mauern  umgebenen  romischen  Stadt 
mit  derjenigen  des  mauerumschlossenen  mittelalterlichen  Mainz 
ziemlich  iibereinstimmte8.  Schon  763  erhielt  das  Kloster  des 
heiligen  Bonifatius  Grundstiicke,  die  innerhalb  der  Mauern  lagen 
und  an  den  Rhein  grenzten:  „.  .  .  .  vendidimus  tibi  intus  muro 
Mogontie  civitatis  areani  unam;  hec  sunt  adfines  . . .  tertia  parte 
fluvius  Kin,  quarta  parte  via  communis  .  .  .  ."  (Dronke,  Codex 
diplomaticus  Fuldensis,  I860,  Nr.  8);  „.  .  .  .  dono  areas  duas  infra 

muro  Mogontiae  civitatis  de  una  area quarto  latere  est 

Hrenus."    (Dronke,  a.  a.  0.  Nr.  224).    Stimming  vermutet,  dafi 
Ekkehard  von  St.  Gallen  seinen  Gew&hrsmann  falsch  verstanden 
hat.    wWahrscheinlich  ist  die  Nachricht  auf  die  Wiederherstellung' 
des  am  Flusse  gelegenen  Friesenviertels  zu  beziehen,  welches  886 

1  MG.  SS.  II,  S.  83.  —  Rietschel,  (lyitas ,  S.  64.  —  Deri.,  Burg- 

grafenamt ,8.  326,  Anm.  2.  —  Hansen,  a.  a.  0.  S.  11.  —  A.  Borckel,  An* 

der  Mainxer  Vergangenheit*  1906,  S.  7. 

9  Jacob,  Ein  arahischer  Berichterstatter,  S.  13. 

3  M.  Stimming,  Die  Stadt  Mainz  in  karolingischer  Zeit,  Westd.  ZeitscLr^ 
XXXI.  Jahrg.,  1912,  S.137.—  Gerlaeb,  EntstehnngszeitderStadtbefestigungen. 
1918.  Leipz.  Hist,  Abh.  34,  S.  38,  Anm.  4.  —  Schumacher,  Westd.  Zeitscbr. 
XXIII,  S.281. 


r^rtrtrtlr-  Original  from 

byV^UUglL  UNIVERSITY  OF  MICHIGAN 


Kritisehe  Bemerkungen  ttb$r  die  Anf&nge  der  Stftdte  hn  Mittelalter.     337 

einer  Feuersbrunst  zum  Opfer  fiel."  Nachdem  aber  die  Trrigkeit 
der  Nachricht  von  der  Erweiterung  nach  dem  Rbejn  zu  glaubhaft 
gemacht  worden  ist,  verliert  die  Anwendung  der  Marktansiedluiigs- 
theorie  auf  Mainz  jede  Berechtigung.  —  Ptir  Speyer  bat  schon 
Beyerle  vor  Meier  die  Entstehung  aus  einem  plamn&fiig  angelegten 
Markt  angenommen.  Es  laiit  sich  im  Norden  vor  den  alien  Mauern 
seit  dem  10.  Jahrhundert  eine  Siedlung  nachweisen,  die  in  den 
Quellen  des  10.  und  11.  Jahrhnnderts  villa1  und  dann  urbs  ge- 
nannt  wird,  nachdem  Bischof  Riideger  vor  1048  eine  Mauer- 
erweiterung  vorgenommen  hat2.  Wohl  sind  wir  unterriehtet  fiber 
die  Entstehung  des  Judenviertels8,  das  wir  mit  Rietschel  als  das 
einzige  sichere  Beispiel  einer  planmafiigen  Anlage  des  friiheren 
Mittelalters  ansehen  dttrfen4.  Dieselbe  Entstehung  aber  fur  die 
M  villa"  anzunehmen,  in  ihr  mit  Meier  eine  gegriindete  Marktansiedlung 
zu  erblicken,  dazu  ist  keine  Veranlassung.  —  Auch  fttr  Worms 
liegt  die  Sache  nicht  so  klar,  wie  Meier  glaubt.  Das  „suburbium", 
das  im  letzten  Drittel  des  10.  Jahrhunderts  mehrmals  in  den  Urkunden 
erwahnt  wird\  lftCt  sich  auch  topographisch  nachweisen6.  In  diesem 
dem  Rhein  zugekehrten  Vorort  hatten  Friesen  und  Juden  ihren 
Wohnsitz;  hier  herrschte  reges  stadtisches  Leben.  Uber  die  Ent- 
stehung dieses  „suburbiums44  wissen  wir  wiederum  gar  nichts.  Seine 
Befestigung  ist  wohl  erst  am  Anfang  des  11.  Jahrhunderts  durch 
Bischof  Burchard  erfolgt  und  nicht  schon  vor  979,  wie  Meier 
offenbar  aus  dem  Ausdruck  „nova  urbs"  folgert7. 

Noch  deutlicher  spricht  nach  Meier  fur  die  Marktansiedlungs- 
theorie  die  Entwicklung  der  Stadte  Augsburg  und  Trier,  wo 

1  U.  B.  d  Stadt  Speyer,  Nr.  5  (a.  969):  „.  .  .  .  ant  foris  muruin  eiusdem 
civitatis,  id  est  in  villa  Spira,  que  eidem  urbi  adiacens  est."  —  Nr.  10 
(a.  1061):  „. . .  .  in  eircuitu  extra  civitatem,  id  est  in  villa  Spira . .  .* 

*  Ebendort:  Nr.  11  (a.  1084):  „. ': .  cum  ex  Spirensi  villa  urbera  facerem  . .  .■ 

a  Bischof  Riideger  sammelte  die  Juden,  siedelte  sie  gescblossen  an  und 
umgab  die  neuentstandene  Siedlung  mit  einer  Mauer.  Ebendort:  .Collectos 
(iudeos)  igitur  locavi  extra  conmunionem  et  babitacionem  ceterorum  civium,  et 
ne  a  pecoris  turbe  insolencia  facile  turbarentur,  muro  eos  circumdedu* 

4  Markt  und  Stadt,  S.  35. 

&  U.  B.  d.  Stadt  Worms  I,  36  (a.  979).  —  MG.  DD  II  (Otto  III.),  Nr.  12 
(a  986).     . 

6  Weckerliug,  Aus  dfcr  Geschichte  der  Stadt  Worms  (Korrespond.-Bl.  d. 
Gesamtver,  1910,  Nr.  1),  S.  29f. 

7  Vgl.  ebendort  S.  38.  —  Boos,  Rheiniscbe  Stadtekultur  I,  S.  249.  — 
Gerlach,  Eutstehungszeit  .  .  .,  S.  16. 

Histor.  Vierteljahrschrift.  1019   3.        •  23 

("Vr\rtfif^  '  Original  from 

b^V-Tl  UNIVERSITY  OF  MICHIGAN 


338  Walther  Gerlacb 

es  schon  frtthzeitig  nach  Verfall  der  Rftmermauern  zu  Neubefesti- 
gungen  gekommen  war,  und  der  Stadte  Utrecht  und  StraBburg. 
Hier  umfaBten  die  Mauern  nach  Meiers  Ansicht  nur  die  Dom- 
inium!) itaten.  Schon  Sander  hat  die  irrige  Meinung  von  dem  rein 
geistlichen  Charakter  ailer  Dombargen  widerlegt1  und  Rietschei 
davon  uberzeagt2.  Auch  Meier  gibt  zu,  dafl  die  Domimmunitat 
in  einigen  FSllen  auch  die  Wohnungen  der  Kaufleute  (z.  B.  in 
Hamburg)  und  deren  Markt  (z.  B.  in  Osnabriick)  in  sich  begreift. 
Fiir  die  vier  oben  genannten  Domburgen  aber  leugnet  er  den  ge- 
mischten  Besiedlungscharakter.  Hier  l&fit  er  vor  den  Mauern 
die  ersten  biirgerlichen  Elemente  angesiedelt,  den  flruher  behandelten 
Ortschaften  analog  Marktansiedelungen  gegriindet  werden. 

Er  stiitzt  seine  Ansicht,  daii  im  Siiden  der  Domburg  Augsburg 
aufierhalb  der  alten  Romerstadt  eine  Marktansiedlung  gegriindet 
worden  sei,  die  «och  1132  bestanden  habe,  offenbar  auf  einen  Brief 
des  Bischofs  Hermann  an  Otto  von  Bamberg.  Dort  heifit  es: 
„Interea  extra  portam  civitatis  inter  forenses  et  regis  milites 
regnabat  similiter  cedes  hominum  .  .  ."  (a.  1132)8.  Rietschels 
Meinung.  daft  es  sich  urn  einen  im  Anschluti  an  das  konigliche 
Heerlager  entstandenen  voriibergehenden  Marktverkehr  handelt*, 
erscheint  mir  unglaubwtirdig.  Da  uns  die  Augsburger  Quellen 
aus  dem  Ende  des  11.  Jahrhunderts  ofters  von  Vororten  berichten5, 
liegt  meines  Erachtens  der  Annahme,  dafi  aufierhalb  der  Mauern 
standig  Kaufleute  wohnten,  nichts  im  Weg;  aber  nicht  hier  allein 
herrschte  stadtisches  Leben.  Es  wohnten  wohl  auch  innerhalb  der 
Mauern  Kaufleute.  Daffir  spricht  schon,  daB  Kdnig  Lothar,  um 
einen  Verrat  der  Kaufleute  zu  verhindern,  die  Mauern  der  „urbs" 
niederreiBen  liefi0.  Welchen  Zweck  hatte  die  Niederlegung  der 
Mauern  sonst  gehabt?  Jedenfalls  ist  uns  Meier  den  Beweis,  daB 
Augsburg  eine  rein  geistliche  Domburg  war,  schuldig  geblieben; 
ebensowenig  ist  ihm  gelungen  die  Entwicklung  der  Stadt  Augsburg 
ttber  das  Zwischenglied  einer  Marktansiedlung  glaubhaft  zu  machen. 

1  Hist.  Vierteljahrschr.  13,  1910,  S.  74. 

*  Rietschei  halt  Sanders  Hinweise  fur  sehr  beachtenswert;  vgl.  Deutsche 
Geschichtsbl.,  Bd.  XII,  1911,  S.  202,  Anna.  2. 

:1  Codex  Udalrici  (Jatfe  V.),  S.  446. 
1  Markt  und  Stadt,  S.  36,  Anm.  2. 
6  Annales  Augustenses  inaiores  MG.  SS.  Ill,  130,  133 f. 

*  Codex  Udalrici  (Jaff6  V.),  S.  447:  „Regressus  tercia  die  cum  aruiatis  in 
urbera  munitiones  urbis  omues  diruit  et  confregit  (a.  1132). 


r^rtrtrtlr-  Original  from 

byV^UUglL  UNIVERSITY  OF  MICHIGAN 


Kritische  Bemerknngen  uber  die  Anfange  der  Stadte  im  Mittelaltcr.     339 

111  der  Nachricht  yon  1132  vermag  ich  nicht  eine  Sttttze  seiner 
Theorie  zn  erblicken. 

Ob  Trier  seit  der  Romerzeit  nie  aufgehort  hat,  stadtischen 
Charakter  zn  besitzen,  kann  schon  fraglicher  scheinen.  Die  Mauern 
und  Gebande  der  Stadt  waren  wohl  beim  Normanneneinfall  gr5fiten- 
teils  zerstort  worden.  Die  Bevolkernngszahl  war  bedentend  zurfick- 
gegangen1.  Das  beweisen  die  Feststellungen  bei  der  Kanalisation 
der  Stadt:  „Dieses  regelmafiige  Strafiennetz  ist  von  der  mittel- 
-alterlichen  Stadt  vollkommen  ignoriert.  Die  Strafien  schneiden 
krenz  nnd  quer  uber  die  rSmischen  hinweg.  Man  sieht,  daB 
«inmal  ein  vollkommener  Bruch  eingetreten  ist,  der  grSfite  Teil 
des  Areals  der  romischen  Stadt  hat  langere  Zeit  wust  gelegen. 
Schnttmassen  bedeckten  ihn,  als  die  mittelalterlichen  StraBenzuge 
sich  uber  ihn  auszudehnen  begannen2."  Als  Erzbischof  Ludolf 
(994 — 1008)  eine  Maner  erbante,  beschrankte  er  sich  anf  die  Um- 
manerung  der  Domgegend:  „Hic  mnris  ecclesiam  S.  Petri  ac  fratrum 
habitacula  circumcinxit8.*  Tats&chlich  scheinen  die  bttrgerlichen 
Elemente  keinen  Platz  gefunden  zu  haben,  wahrend  in  Utrecht 
die  Neubefestigung  des Bischofs  Balderich  (917 — 977)  nach  Sander 
und  Rietschel  ein  Gebiet  umfafite,  das  mehr  als  eine  blofie 
geistliche  Immunit&t  war4.  Doch  weder  der  Nachweis,  dafi  in 
Trier  der  stftdtische  Gharakter  unterbrochen  war,  noch  der  Nach- 
weis, dafi  die  Domburg  rein  geistliche  Siedlung  war,  zwingen  uns 
zn  der  Annahme,  dafi  diese  Stadt  Uber  das  Zwischenglied  einer 
gegrundeten  Marktansiedlnng  sich  entwickelt  hat 

Aufierhalb  der  alten  Romermauer  lag  der  Markt  (Martinsmarkt) 
in  Strafiburg;  aufierhalb  wohnte  wohl  auch  die  Hauptraasse  der 
Handel-  nnd  Gewerbetreibenden.  Hier  im  sudwestlichen  Vorort 
war  der  eigentliche  Sitz  des  stadtischen  Lebens.  Zweifellos  war 
•diese  Bevolkerungsklasse  aber  auch  in  der  Altstadt  vertreten,  die 
doch  keinesfalls  nur  rein  geistliche  Domimmunit&t  war.  Lagen 
doch  in  der  Altstadt  mehrere  nach  Handwerken  benannte  Gassen : 
■Zimmermannsgasse,  Fladergasse,  Sporergasse,  Kesselgasse,  under 

1  Vgl.  Ann.  Fnld.  a.  882.  MG.  SS.  I,  S.  395.  —  Reg.  Chron.  a.  882,  MG. 
SS.  I,  S.  693.  —  Beyer,  Mittelrhein.  O.  B.  II,  Nr.  2,  S.  716. 

-  Graven,  Einzelfnnde  der  Kanalisation  in  Trier  (Korrespond.- Bl.  der 
Westd.  Zeitschr.,  Bd.52,  1904),  Sp.865ff. 
.      3  MG.  SS.  VIII,  S.  171. 

*  Rietschel,  Borggrafenamt  . .  .,  S.  176.  —  Sander,  Hist.  Vierteljahr- 
*chr.,  XIII.  Bd.,  1910,  S.  74. 

23* 


{~^f\f*%rt\t*  Original  from 

by  VjUU^IC  UNIVERSITY  OF  MICHIGAN 


340  Walther  Gwlacli 

Scherern,  Seylerg&Ble,  Kurdewangasse,  Webergasse,  Schneider- 
graben1.  Die  Nachricht  KOnigshofens,  d&B  der  siidwestliche 
Vorort,  der  sich  an  der  alteo,  nach  Westen  fiihrenden  „Obe*straBe" 
(jetzt  Lange  Strafte  und  WeiBturmstrafie)  entwickelte,  bereits  in 
der  ersten  Halfte  des  8.  Jahrhunderts  befestigt  worden  sei,  mochte 
ich  anzweifeln;  vielmehr  wird  man  den  Mauerbau  ins  10.  Jahr- 
hundert  verlegen  nmssen5.  Da6  sich  hier  aber  schon  langst  Hand- 
werker  und  Kauf  leute  angesiedelt  hatten,  nnd  dafl  es  sich  im  10.  Jahr- 
hundert  um  die  Einverleibung  einer  altereii,  allmahlich  entstandenen 
Siedelung  handelte,  kann  meines  Erachtens  nicht  bezweifelt  werden. 
Man  wird  Meier  ohne  weiteres  zugeben,  dafl  in  einigen  alten 
Romerstadten  Garten-  und  Ackerwirtschaft  im  Vordergrund  stand, 
dafl  andere  mehr  oder  weniger  den  Charakter  von  geistlichen  Dom- 
burgen  besafien.  Meistens  befanden  sich  in  ihnen  fcber  auch  die 
Sitze  der  Handel-  und  Gewerbetreibenden.  Zugegeben  soil  auch 
werden,  dafl  der  Mittelpunkt  des  biirgerlichen  Lebens  meist  in 
die  Vorstadte  zu  liegen  kam.  Aber  diese  konnen  nicht  als  be- 
wuflte  Neuschopfungen  des  10.  Jahrhunderts,  nicht  als  gegriindete 
Marktansiedlungen  angesehen  werden.  Meiers  skizzenartige  Dar- 
stellung  l&flt  noch  nicht  erkennen,  wie  weit  er  seine  Theorie  stutzen 
wird  durch  die  Planforschung.  Wir  werden  es  abwarten  musseii, 
ob  er  auch  auf  diese  Siedlungen  seine  bekannte,  mehrfach  an- 
gegriffene  Methode  anwenden  wird,  oder  ob  er  den  Weg  Meu- 
rers •'  gehen  wird,  der  die  Konsequenz  der  Fortbildung  des  Ge- 
samtplans  herausfolg^rt  aus  der  Marktanlage,  aus  ihrer  Form 
und  Gestaltung  und  aus  dem  Verhaltnis  der  Straflenfuhrung 
zu  ihr.  Meines  Erachtens  erwecken  die  im  Anschlufi  an  die 
Rdmerstadt  entstandenen  Siedlungen  durchaus  den  Eindruck  des 
aus  der  Natur  Erwachsenen4.    So  vermogen  weder  Coin  und 

1  K.  Achtnich,  Der  Bttrgerstand  in  StraBburg.  1910.  Leipz.  Hist  Ab- 
handl,  XIX,  S.9f.  u.  52. 

2  Vgl.  Gerlach,  Entstehungszeit ,  S.  45f.  —  Zuletzt  Bind  far  das 

8.  Jahrhundert  eingetreten  Puschel,  a.  a.  0.  S.  176,  und  Heinrich  Meier, 
Deutsche  Stadtmauern.    Deutsche  Geschichtsbiatter,  XIV.  Bd.,  1912,  S.  77. 

a  Franz  Meurer,  a.  a.  O.,  S.  6. 

1  Nach  Meurer  gilt  das  filr  die  meisten  frtthen  Btlrgereiedlungen ;  auch 
„weichen  sie  von  der  allgemeinen  Vorstellung  des  dorfartigen  (Jebildes  in  keiner 
Weise  ah*  (a.  a.  0.  S.  21).  —  Vgl.  auBerdeni  Genzmer:  „Es  lftfit  sich  im  Grund- 
rifi  der  alteren  Stadt  und  dem  Dorfgrundrifl  kein  grundsatzlicher  Unterschied 
erkennen.  Ein  Dorfplan  mit  den  geschlossenen  Reihen  hoher  stadtischer  Ge- 
baude  bestellt,  wttrde  das  getreue  Bild  eines  kleinen  west-  oder  mitteldeutschen 

f^nrinlr  Original  from 

by  VrUUglL  UNIVERSITY  OF  MICHIGAN 


Kritische  Bemerkungen  Itber  die  Anf&nge  der  St&dte  im  Mittelalter.      341 

Regensburg,  noch  die  drei  mittelrheinischen  Bisckofs- 
stadte  Mainz, Worms  und  Speyer,  noch  die  iibrigen  Romer- 
stadte  Augsburg,  Trier,  Utrecht  und  Strafiburg  die  Markt - 
ansiedlungstheorie'zu  stutzen.  Rietschels  altere  Ansicht 
von  der  Entwicklung  der  Romerstadte  ist  durch  Meier 
nicht  erschiittert  worden.  „Irgendwelche  Abweichungen  in  der 
Besiedlung  von  Altstadt  und  Neustadt  lassen  sich  nicht  nachweisen, 
beide  tragen  dasselbe  Geprage  ....  Die  auf  den  Markt  munden- 
den  StraBen  sind  ebenso  krumm  und  winkelig  wie  die  iibrigen 
StraBen  der  Stadt;  es  gibt  kein  besonderes  Marktviertel  .... 
Der  Handel  und  Verkehr  der  Romerzeit  hat  audi  nach  der  ger- 
manischen  Eroberung  sich  auf  seinen  alten  Zentralstellen,  in  den 
Munizipien  und  am  FuiJe  der  Kastelle  behauptet  und  in  das  Mittel- 
alter hinubergerettet,  um  unter  merowingischer  und  karolingiscber 
Herrschaft  an  genau  denselben  Stellen  wieder  zu  neuer  Bliite  zu 
gelangen1."  Diese  nichtbauerljche  BevOlkerung  empfing  seit  der 
frankischen  Periode  besonders  Kraftigung  naph  den  Flussen  hin, 
die  fur  Handel  und  Gewerbe  wichtig  geworden  waren.  Kirchen 
und  K15ster  auBerhalb  der  alten  Romermauern  wurden  Zentren 
fur  neue  Siedlungen  nichtagrarischer  Bevolkerung.  Diese  all- 
mahlich  entstandenen  Vororte  wurden  durch  Ausdehnung  der  Be- 
festigung  topogcaphisch,  wirtschaftlich  und  rechtlich  mit  der  alten 
Rftmerstadt  vereinigt2. 

Das  Entscheidende  der  Markt ansiedlungen  scheint  Meier  darin 
zu  liegen,  „daB  hier  nicht  bloB  freie  Kauf leute  angesiedelt  wurden, 
sondern  auch  die  bis  dahin  unter  Hofrecht  lebenden,  ttber  diese 
Stellung  innerlich  aber  herausgewachsenen  und  iiber  den  Bedarf 
ihrer  Herrschaft  produzierenden  besseren  Handwerker,  die  nun- 
mehr  aus  dem  Hofrecht  entlassen  und  frei  wurden-.  Derselbe 
Vorgang  wiederholt  sich  seiner  Meinung  nach  nochmals  bei  der 
Erhebung  zur  eigentlichen  Stadt,  jedoch  mit  der  Erweiterung, 
„daB  nunmehr  auch  die  groBe  Masse  der  iibrigen  Horigen  des 
Bischofs . .  .mit  dem  hoheren  Recht  ausgestattet  wurden,  und  dafi 
vor  allem  die  Landwirte,  die  in  der  ehemaligen  Romerstadt  saBen, 
die  Vorrechte  der  st&dtischen  Biirger  empfingen".  Die  Stadt  gilt 
ihm   als   eine   ortlich  wie  stftndisch  erweiterte  Marktansiedlung. 

St&dtchens  ergeben."    (Stadtgrundrisse,  ein  Rttckblick  auf  ihre  gescbichtliche 
Entwicklung.    Stadtebauliche  Vortr&ge,  Bd.  IV,  Heft  I,  1911,  S.  32.) 

1  Markt  and  Stadt,  S.  36f.,  124. 

*  G.  Seeliger,  Zur  Entstehungsgeschichte  der  Stadt  Cdln  . . .,  S.  498. 

..  r^nonlr*  Original  from 

digitized  by  VrUUglL  UNIVERSITY  OF  MICHIGAN 


342  Walther  Gerlach 

Fftr  Meier  gibt  es  in  der  Stadtentwicklung  eine  Periode,  in  der 
die  „freien  Bewohner"  topographisch  scharf  getrennt  yon  den 
„Unfreien"  der  Siedlang  wohnten,  bis  dann  schliefiiich  im  12.  Jahr- 
hnndert  mit  einem  Male  durch  Befreiung  der  nnter  Hofreeht  leben- 
den  Bewohner  die  frtther  getrennten  St&nde  der  Kauf  leute,  Ministe- 
rial en,  Landwirte,  Handwerker  und  Tagelobner  zu  einer  „bfirger- 
lichen,  sozialen  nnd  rechtlichen"  Gemeinschaft  zusammenwnchsen. 
Aber  so  einfach  liegt  die  Sache  nicht  Ebensowenig  wie  bei  den 
auf  Romerst&dte  zurttckgehenden  Ortschaften  im  10.  und  11.  Jahr- 
hundert  ein  scharf  getrenntes  wirtschaftliches  Nebeneinander,  hier 
gegriindete  Marktansiedlnng  mit  Kauf leuten  und  Gewerbetreiben- 
den,  dort  agrarische  Bevolkerung,  angenommen  werden  kann,  eben- 
sowenig lafit  sich  die  Spur  ernes  rechtlichen  Nebeneinanders,  hier 
„Freiett,  dort  „Hofrechtshorigeu  erkennen.  Meier,  der  uns  bisher 
nur  die  Ergebnisse  seiner  Untersuchungen  mitgeteilt  hat  und  sich 
an  anderer  Stelle  noch  ausfuhrlicher  ftuBern  will,  wird  sich  dort 
wohl  auch  auseinanderzusetzen  haben  mit  einer  Ansicht,  die  be- 
sagt:  „Die  Stadtbewohner  sind  aus  Elementen  mannigfacher  Ge- 
burtsst&nde  zusammengefligt,  anfangs  auch  aus  Unfreien  der  Stadt- 
herren  selbst,  aus  Preien  und  Unfreien,  die  ihre  Fronhofshorigkeit 
lange  bewahrten.  Die  Stadtherren  . . .  waren  weit  davon  entfernt, 
die  beiden  Herrschaftskreise  als  solche  ottentlicher  und  solche 
priyater  Gewalt  einander  gegeniiberzustellen,  als  Sph&ren  der 
Preiheit  und  der  Unfreiheit,  sie  haben  vielmehr  je  nach  dem  Be- 
diirfnis  die  Burgerleistungen  mit  dem  Fronhof  verbunden  \a  Meier 
wird  also  Stellung  nehmen  mussen  zu  einer  Ansicht,  die  eine 
Kreuzung  des  „Stadtrechtskreises"  und  des  „Hofreehtskreises" 
festgestellt  hat2,  die  eine  rechtliche  Einheit  des  Biirgerstandes  im 
allgemeinen  nicht  vor  dem  Ende  des  12.  Jahrhunderts  annimmt.  — 
Wfthrend  fiir  einige  Forscher  die  Frage  nach  der  Entstehungs- 
zeit  der  Stadte  noch  immer  identisch  ist  mit  der  Frage  nach 
der  Ummauerung,  handelt  es  sich  nach  Meier  bei  der  Erhebuug 
zur  Stadt    „in   erster  Lime   um   die  Befreiung   der  unter  Hof- 

1  G.  Seeliger:  Stadtverfassnng:  Hoops,  Reallexikon  der  Germanischen 
Altertnmsknnde,  Bd.  IV,  1916  ff.,  S.  268. 

*  Derselbe:  Stndien  . . .,  S.  84:  „Das  Stadtrecht  schlofi  das  Hofrecht  uicht 

ASUig  aus. *—  Derselbe:  Staat  und  Grundherrschaft .  . .,  S.  43:  ^Stadtrecht  nnd 

Hofrecht  schlossen  sich  grunda&tzlich  nicht  aus."  —  Achtnich,  a.  a.  0.  8.25: 

„Es  gab  viele  Bttrger,  die  zngleich  dem  Stadtrechts-  nnd  dem  Hofrechtskreia 

amjehorten." 

..  (~*rw"*nlf*  Original  from 

digitized  by  VrUUglL  UNIVERSITY  OF  MICHIGAN 


Kritische  fiemerkungen  fiber  die  Anfcnge  der  Stftdte  im  Hittelalter.     343 

recht  lebenden",  indem  der  Satz  „Luft  macht  freia  von  der 
Marktansiedlung  auf  die  Gesamtsiedlung  iibertragen  wird.  Das 
sei  in  den  rheinischen  Bischofsstftdten  wahrend  der  ersten  drei 
Jahrzehnte  des  12,  Jahrhunderts  geschehen.  Vor  der  Gefahr  des 
einseitigen  Betonens  eines  einzelnen  Merkmals  fiir  den  Stadt- 
begriffhabe  ich  schon  an  anderer  Stelle  gewarnt1.  Jetzt  sclieint 
mir  nun  Meier  einen  rechtlichen  Vorgang  fiir  die  Entstehnngszeit 
der  St&dte  zu  stark  betont  und  nicht  ins  rechte  Licht  geruckt 
zu  haben.  Er  ist  schon  selbst  stutzig  geworden  und  hat  in  einem 
Nachtrag-  zu  seiner  Abhandlung  die  Erkl&rung  des  Begritfes  der 
mittelalterlichen  Stadt  wieder  eingeschrftnkt:  „Es  sind  namentlich 
die  sachsischen  St&dte  geistlichen  Besitzes  gewefeen,  die  sich  nicht 
zu  dieser  massenhaften  Erhebung  der  Hftrigen  zu  freien  Biirgern 
bekannten."  Als  Beispiele  solcher  Stadte  fiihrt  er  Hameln  an, 
wo  das  Frohndorf  und  der  Zehnthof  um  1200  durch  Ummauerung 
topographisch  einverleibt  worden  sind,  trotzdem  sie  erst  nach  langer 
Entwicklung  (1314)  die  Freiheit  erlangt  haben8,  und  Halber- 
stadt,  wo  die  Frohndorfer  Vogtei  und  Westendorf  ebenfalls  trotz 
topographischer  Angliederung  am  Ende  des  12.  Jahrhunderts  noch 
im  15.  Jahrhundert  rechtlich  von  der  Stadt  getrennt  sind4.  Schliefi- 
lich  weist  er  auf  eine  Bremer  Urkunde  hin,  in  der  der  Erzbischof 
1186  nur  den  Horigen  anderer  Herren,  aber  nicht  den  eigenen 
Freiheit  gewahrt*.  Fiir  die  rheinischen  Bischofsstadte  aber  erhfilt 
er  seine  Erklarung  des  mittelalterlichen  Stadtbegrift'es  aufrecht; 
hier  sei  die  allgemeine  Freimachung  der  horigen  Bevolkerung 
mit  einem  Male  durch  ein  einziges  Privileg  erfolgt:  in  Coin  1106 
durch  Kaiser  Heinrich  IV.,  in  Speyer  1111  durch  Heinrich  V.,  in 
Worms  1114  durch  denselben  Herrscher,  in  Mainz  1118  durch 
Erzbischof  Adalbert,  den  Gegner  Heinrichs  V.,  und  in  Strafiburg 
1129  durch  Kaiser  Lothar.  Tatsachlich  setzt  ja  seit  dem  11.  Jahr- 
hundert in  den  Romerstadten  die  Bewegung  der  Freiheit  ein :  die 
Gesamtheit  strebt  nach  politischer  Selbst&ndigkeit,  der  einzelne 
nach  Leibesfreiheit.  PersGnliche  Freiheit  suchten  aber  nicht  nur 
die  Horigen,  sondern  das  gesamte  Burgertum   zu  erlangen,  das 

1  Vgl  „Entstehnngszeit  der  Stadtbefestigungen  .  .  .  .u 

2  Jahrb.  d.  Geschichtsvereins  f.  d.  Herzogtum   Braunschweig,  11.  Jahrg., 
S.142f. 

8  Zeitschr.  d.  Hist.  Vereins  f.  Niedersacbsen,  1H09,  S.  106  If. 

1  Rietschel,  Markt  nnd  Stadt  .  .  .,  S.  66. 

h  Kent  gen,  U.  B.  z.  Stadtischen  Verfassnngsgesch.,  Nr.  26, 


r^rtrtrtL-  Original  from 

byV^UUglL  UNIVERSITY  OF  MICHIGAN 


341  WaltherGerlach 

im  10.  und  11.  Jahrhundert  geradeza  eine  Periode  personlicher 
Gebundenheit  durchmachte1.  flier  und  da  scheint  die  voile  Frei- 
heit  mit  einem  Male  der  Bevttlkerung  erteilt  worden  zu  sein,  z.  B. 
in  Speyer  (1111).  In  anderen  Ortschaften  konnte  man  das  vom 
Stadtherm  auferlegte  Joch  nnr  nach  nnd  nach  abschiitteln.  So 
handelt  es  sich  in  den  Privilegien  von  1114  (Worms)  und  1118 
(Mainz)  doch  nur  um  „Teile  der  Freiheiten,  die  damals  den  Bi- 
scbofsstadten  gegeben  wurden".  Wenn  Meier  glanbt,  dafi  vor 
allem  „der  Rechtssatz  ,Stadluft  macht  frei'  und  der  der  rechten 
Gewere,  auch  wenn  sie  nicht  ausdrueklich  in  diesen  Urkunden 
(1114  und  1118)  erwahnt  sind,  dennoch  den  neuen  Gesamtgemein- 
den  zuteil  wurderi",  und  wenn  er  annimmt,  dafi  Mdie  fur  die 
mittelrheiniscben  Bischofsstadte  erteilten  Urkunden  —  zwar  nicht 
die  Erhebung  auch  der  horigen  Bev&lkerung  aussprechen  (die  viel- 
mehr  mundlich  erteilt  sein  wird),  sondern  stets  nur  die  Punkte 
herausheben,  die  besondere  Anfechtungen  erfahren  haben  mochten 
und  deshalb  ausdrueklich  geschiitzt  werden  muBten",  so  sind  das 
Vermutungen,  aber  auch  nur  Vermutungen.  Wie  die  Bevolkerung 
wirkliche  Freiheit  nur  nach  und  nach  erhielt,  zeigen  deutlich  die 
Verh&ltnisse  in  Strafiburg.  Es  ist  mit  dem  besten  WiHen  nicht 
moglich,  aus  dem  Wortlaut  des  Privilegs  von  1129  eine  Befreiung 
aller  unter  Hofrecht  lebenden  herauszulesen.  Noch  im  ersten 
Stadtrecht,  das  der  zweiten  Halfte  des  12.  Jahrhunderts  oder  gar 
den  achtziger  Jahren  angehdrt,  kann  von  der  rechtlichen  Einheit 
der  Burger,  von  der  persdnlichen  Freiheit  aller  Burger  keine  Rede 
sein2,  wenn  auch  die  Zahl  der  freien  Burger  groBer  gewesen  sein 
mag,  als  Achtnich  annimmt.  Erst  nach  und  nach  bildete  sich 
im  13.  Jahrhundert  die  aus  Handel-  und  Gewerbetreibenden  zu- 
sammengesetzte  Einheit.su  einer,  „wenn  auch  nicht  vollig  gleich- 
artigen,  rechtlichen  Einheit"  aus.  Wahrend  also  Meier  glaubt, 
dafi  dnrch  ein  Privileg  ein  einheitlicher  Rechtsstand  und  eihe  ein- 
heitliche  politische  Gemeinde  mit  einem  Male  gegrundet  wurde. 
mdchte  ich  annehmen:  Kommunale  Bewegungen,  wie  z.  B.  in 
Worms  1073  und  in  Coin  1074,  fiihrten  die  „durch  gemeinsame 

1  6.  Seeliger,  Handwerk  mid  Hofrecht.  Hist.  Vierteljahrechr.,  XVI, 
Jahrg.  1913,  S.  496.  —  Derselbe:  Stadtverfassong,  Hoops,  a.  a.  O.  8.258: 
„Die  Stadtherren  haben  sich  nicht  gescheut,  in  manchen  Orten  eine  allgemeine 
Anspannung  der  Bflrgerfronden  nach  Analogic  der  banerlichen  Bannbesirke 
dnrchznftthren." 

*  Achtnich,  a.  a.  0. 

rv        «w  h    r^r^orslf*  Original  from 

JVA^  UNIVERSITY  OF  MICHIGAN 


Kritische  Beinerknngen  flber  die  Anf&nge  der  Stadte  im  Mittelalter.      345 

Interessen  wirtschaftlich  Verbundenen"  im  allgemeinen  erst  nach 
nnd  nach  ztt  einer  wirklichen  rechtlichen  Einheit 

So  scheint  mir  Meier  die  Ansicht  Rietschels  von  dem  Ent- 
stehen  der  Rome r stadte  nicht  verdrangt  und  die  Frage  nach 
der  Zeit  der  Entstehung  deutscher  Stadte  nicht  richtig 
gelost  zu  haben,  Wohl  lassen  sich  in  der  Entwicklung  des  ftlteren 
Stadtewesens  zwei  Stadien  feststellen:  einmal  „die  Bildung  stadti- 
scher  Siedlung,  stadtischen  Lebens,  stadtischen  Rechts  unter  dem 
iSchutze  und  der  Wirksamkeit  des  Stadtherrn,  sodann  die  Bildung 
siner  sich  selbst  cegierenden  Biirgergemeinde1*.  Dagegen  ge- 
stattet  uns  das  standig  flieBende  :Verfassungsleben  des 
friiheren  Mittelalters  nicht,  im  alteren  Stadtewe^en  von 
,.Stadtgriindungen  (=  Stadterhebungen)"  zu  sprechen. 

1  G.  Seeliger.  Znr  Entstehungsgeschichte  der  Stadt  C5ln  .  . .,  S.  503. 


(^rtrtrtL-  Original  from 

JS  UNIVERSITY  OF  MICHIGAN 


346 


Kritische  Studien  zur  Konfliktszeit 

Von 

Ludwig  Bergstr&fier. 

Kurz  vor  Kriegsausbruch  erschienen  fast  gleichzeitig  zwei 
Werke1,  die  sich  mit  derselben  Zeit,  in  einigem  mit  demselben 
Gegenstand  beschaftigten  und  dabei  so  verschieden  sind,  als  man 
nur  denken  kann. 

LSwenthal  gibt  auf  Grund  sorgfaltiger  Durcharbeitung  des 
vorhandenen  Materials  eine  erzahlende  Darstellung  des  ganzen 
Streites,  beginnend  mit  der  neuen  Ara,  abschliefiend  mit  der 
Indemnitatsvorlage.  Seine  Schilderung  des  tatsachli^hen  Verlaufes 
ist  in  den  gegebenen  Grenzen  einwandfrei;  fiber  seine  Auffassung, 
die  zuruckhaltend  ist,  lfitit  sich  streiten;  in  einigem,  gerade  fiber 
die  Indemnitatsvorlage  und  ihre  Bedeutung,  weicht  Referent  stark 
ab,  wie  sich  im  einzelnen  noch  ergeben  wird.  Es  ist  aber  ein 
grofier  Vorzug  der  griindlichen  Arbeit,  dafi  sie  bequemer  wie  alle 
bisherigen  Darstellungen,  die  ja  immer  an  Personen  ankntipften^ 
sei  es  Bismarck,  Wilhelm  L,  Forckenbeck,  Hoverbeck  u.  a.  m.,  zur 
Grundlage  und.zum  Rahmen  weiterer  Einzeluntersucluingen  dienen 
kann,  was  Verfasser  selbst  erfahren  hat. 

Wahl  ist  ganz  anders  geartet.  Er  gibt  keine  Erz&hlung,  dais 
lag  von  vornherein  nicht  in  seiner  Absicht,  sondern  vier  Einzel- 
untersuchungen  kritischer  Art,  die  miteinander  in  Zusammenhang 
stehen.  Von  ihnen  sind  die  erste  und  die  letzte  mehr  den  Tat- 
sachen,  die  mittleren  mehr  den  Ideen  zugewandt.  Zu  seiner  Arbeit 
benutzt  Wahl  ungedruckte  Briefe  aus  dem  Nachlasse  von  R.  von 
Mohl,  einiges  auch  aus  Pfizers  Brief wechsel.  Tritt  Lowenthal 
gegentiber  seiner  Darstellung  zurtick,  so  tritt  Wahl  sofort  durch- 


1  Dr.  Fritz  LOwenthal,  Der  preufiische  Verfassungsstreit  1862—1866. 
Mttnchen,  Duncker  &  Humblot.  342  S.  —  Adalbert  Wahl,  Beitr&ge  zur 
©eschichte  der  Konfliktszeit.  Universitat  Tubingen  (Doktorenverzeicbnis  der 
philosophisehen  Fakultftt)  1914.    108  S. 

r^rtrtofr-  Original  from 

digitized  by  VrUUglL  UNIVERSITY  OF  MICHIGAN 


Kritische  Studien  ztir  Kqurtiktazeit  347 

aus  mit  seiner  Subjektivit&t  in  den  Vordergrund.  Manche  Teile 
seiner  Arbeit  lesen  sich  wie  eine  Anklageschrift  eifles  Staats- 
anwaltes  gegen  einen  jugendlichen  Verbrecher;  er  klagt  an,  aber 
er  entschuldigt  auch,  spSttisch-ftberlegen.  Wahl  spricht  der  Fort- 
schrittspartei  gegenilber  von  „kindlicher  Ungeduld",  „kindisehen 
Dilettantenerwftgungen  " ,  „  dilettantischer  Narrheit a,  „  tranrigen 
Phiiistern"  nsw.  —  Ausdrucke,  die  aus  dem  Rahmen  einer  sach- 
lichen  Kritik  doch  wohl  heraustreten.  Da  es  sich  urn  eine  fach- 
wissenschaftliche  Arbeit,  Sogar  um  eine  kritische  Untersuchung 
handelt,  rauflte  man  annehmen,  daB  diese  schroffen  Urteile  dad  arch 
begriindet  wiirden,  daB  vorher  die  ganze  politische  Lage,  in  der 
die  so  beurteilte  Partei  sich  damals  befand,  eingebend  gewiirdigt 
wurde;  man  miiBte  glauben,  dafi  dieses  Urteil  sich  dann  darauf 
aufbaut,  daB  die  Partei,  an  dieser  Lage  gemessen,  all  diese  Fehler 
gezeigt  habe.  Davon  ist  aber  bei  Wahl  nicht  die  Rede.  Er  be- 
ginnt  die  erste  Studie  „Der  Antrag  Hagen"  damit,  daB  er  nach 
drei  Zeilen  Einleitung  diesen  Antrag  selbst  anfuhrt  und  zwar, 
obwohl  er  eine  Vorgeschichte  hat  und  eine  Wandlung  durchmachte, 
sofort  in  seiner  endgultigen  Fassung. 

Aus  dieser  ersten,  wie  den  weiteren  Studien  ergeben  sich  noch 
eine  Reihe  anderer  methodischer  Probleme,  wie  das  der  Quellen- 
benutzung  bei  parteigeschichtlichen  Arbeiten,  der  Beurteilung 
parlamentarischer  Taktik,  des  Zusammenhanges  zwischen  Theorie 
und  Praxis  im  parteipolitischen  Leben,  die  alle  zu  den  wichtigsten 
Problemen  dieses  Sondergebietes  der  neneren  Geschichte  gehoren. 
Hier  sei  nur  auf  sie  aufmerksam  gemacht;  im  Verlaufe  der  Unter- 
suchung, die  wir  anstellen,  wird  noch  wiederholt  auf  sie  zuriick- 
zukommen  sein;  es  werden  sich  dann  zusammenfas&nde  Grund- 
s&tze  aus  den  Einzelheiten  entwickeln  lassen.  Zun&chst  folgen 
wir  Wahl  in  seiner  ersten  Studie  und  versuchen  mit  ihm  und  gegen 
ihn,  unter  Heranziehung  von  Lowenthal  flir  das  Allgemeine  und 
unter  Benutzung  reichlichen  Zeitungsmaterials,  den  Antrag  Hagen 
in  die  ganze  Entwicklung  einzurucken. 

I.  Der  Antrag  Hagen  und  seine  parteigeschichtliche 

Bedeutung. 

Wir  ra&ssen  dabei  ausgehen  von  dem,  was  filr  die  ganze  Zeit 
der  neuen  Ara  bezeichnend  ist.  Durch  die  Revolution  war  Preufien 
in  die  Reihe  der  konstitutionellen  Staaten  eingetreten ;  die  ursprung- 
lich  sehr  liberale  Verfassung  war  in  den  Jahren  bis  zu  ihrer  end- 

..  r^nonl^  Original  from 

digitized  by  VrUUglL  UNIVERSITY  OF  MICHIGAN 


348  Ludwig  Bergstr&Ber 

giiltigen  Feststellung  ruckwarts  revidiert  worden.  Ihre  praktische 
Anwendung  kam  dann  auf  Jabre  in  die  Hande  einer  geschlossenen 
konservativen  Mehrheit.  Diese  erkannte  eine  Verfassung  als  be- 
sonderes  Gesetz,  das  vor  anderen  eine  uberragende  Stellung  habe, 
zunaehst  Uberhanpt  nicht  an,  ging  erst  in  der  Zeit  der  nenen  Ara 
soweit,  sich  insofern  auf  den  Boden  derselben  zu  stellen,  als  sie 
nicht  abgeschafft  werden  sollte.  Ihre  Auslegung  wurde  aber  ganz 
dem  K8nig  ttberlassen,  ihm  die  Entscheidting  in  alien  strittigen 
Fragen  als  endgiiltige  zugeschoben1.  Die  Folge  war,  daft  der 
Landtag  die  ihm  durch  die  Verfassung  verliehenen  konstitutionellen 
Rechte  nicht  benutzte.  Bis  Prinz  Wilhelm  die  Regentschaft  uber- 
nahm,  bestand  eine  durchaus  einseitige  Herrschaft  der  Konservativen 
in  Preufien.  Das  bestreitet  niemand.  Fur  die  Wahlen  hatte  ihnen 
der  ganze  Regierungsapparat  restlos  zur  Verfiigung  gestanden. 

Nun.  berief  der  Regent  ein  neues  Ministerium,  in  dem  zwei 
Fiihrer  der  altliberalen  Fraktion  neben  gemafiigt  konservativen 
und  einigen  Opportunisten  safien.  Die  Wahlen  vollzogen  sieh  ohne 
Druck  und  ergaben  eine  gewaltige  Starkung  der  Liberalen.  Da 
die  Demokraten  sich  bei  diesen  Wahlen  nicht  beteijigt  hatten  — 
sie  taten  das  erst  1861  —  waren  die  Liberalen  gemafiigt  Trotz- 
dem  verlangten  sie  eine  strikte  Durchfiihrung  der  Verfassung. 
Diese  mufite  sich,  was  bei  aller  parlamentarischen  Arbeit  selbst- 
verstandlich  ist,  in  ersterLinie  urn  etatrechtliche  Fragen  drehen; 
das  ergab  einen  Konfliktspunkt.  Ein  zweiter  kam  hinzu  durch 
die  Heeresvorlage.  Bei  ihrer  parteipolitischen  Beurteilung  wird 
man  mehrerlei  zu  unterscheiden  haben ;  erstens  die  etati  echtlichen 
Fragen,  in  denen  die  Liberalen,  wie  auch  spater  die  Fortschritts- 
partei,  wenn-jnan  den  Wortlaut*  der  Verfassung  zugrunde  legt, 
durchaus  im  Recht  waren.  Durch  Bismarck  haben  sich  diese  etat- 
rechtlichen  Gegensatze  ja  weit  fiber  die  Konfliktszeit  hingeschleppt. 
Noch  Windthorsts  Wort  aus  den  achtziger  Jahren:  „Wir  bewilligen 
jeden  Mann  und  jeden  Groschen,  aber  nur  auf  ein  Jahr,"  ist  ein 
Stuck  aus  diesem  Kampfe,  der  sich  ganz  einfach  darum  dreht, 
daft  die  jedem  konstitutionellen  Leben  selbstverstftndlichen  Rechte 
der  Volks  vertretung  in  ihrem  ganzen  Umfange  auch  auf  die  Positionen 

1  VgL  Kalender  des  preuflischen  Volksvereins  fftr  1864  und  Hugo  M filler, 
Der  preufiische  Volksverein,  Diss.  Greifswald  1913  S.  108.  (Diese  Arbeit  ist 
L&wenthal  ebenso  entgangen,  wie  Witte,  Die  Reorganisation  des  preufiischea 
Heeres  dnrch  Wilhelm  I.,  Haile  1910,  nnd  M.  Spanns  Anfsata  fiber  die  Bnt- 
atehnng  der  nationalliberalen  Partei  in  Band  I  der  Zeitscbrift  for  Politik.) 

rv       «w  h   C^ nrhnic*  Original  from 

digitized  by  VjUU^U,  UNIVERSITY  OF  MICHIGAN 


Kritische  Studien  tar  Konfliktszeit.  349, 

des  Heeresetats  ausgedehnt  werden  sollten.  Insofern  ist  der  Kampf 
I  um  das  SepteDDat  ein  Stack  aus  den  Auseinandersetzungen  iiber 

den  vollen  Kouistitutionalismus  nnd  es  gehort  zu  den  groften  Ge- 
schkklichkeiten  Bismarcks  and  seiner  Fressebenntzung,  da  6  er 
hieraus  nationale  Fragen  zu  machen  verstand;  denn  in  Wirklich- 
keit  handelte  es  sich  damals  in  den  achtziger  Jahren  nicht  um 
die  Frage,  ob  die  Forderungen  bewilligt  werden  sollten,  sondern 
darum,  auf  wie  lange  Zeit.  Daft  der  tatsachliche  Einflufi  einer 
Volksvertretung  von  ihrera  Budgetrecht  abhangig  ist,  diese  Er* 
fahrung  ist  aneh  im  deutschen  parlamentarischen  Leben  so  oft 
geinacht  worden,  daft  sie  einesBeweises  doch  wohl  nicht  mehr  bedarf. 

Der  Antrag  Hagen  ist  ein  markantes  Glied  in  diesem  Kampfe 
um  das  Budgetrecht  des  Abgeordnetenhauses;  das  ist  seine  eine 
Bedeutung,  die  noch  naher  zuerdrtern  sein  wird.  Ehe  wir  darauf 
eingehen,  werden  wir  noch  einige  andere  Entwicklungslinien  zu 
Ziehen  haben. 

Ein  zweiter  Streitpunkt  bei  der  Heeresreform  war  die  Lange 
der  aktiven  Dienstzeit.  Der  Konig  wollte  unbedingt  drei  Jahre 
bei  der  Infanterie,  vier  bei  den  anderen  Truppen.  Die  Liberalen 
wollten  zweijahrige  Dienstzeit  bzw.  dreijahrige  Dienstzeit.  Auch 
diese  Frage  ist  erst  viel  spater,  erst  in  den  neunziger  Jahren,  im 
Sinne  der  damaligen  Liberalen  gelSst  worden.  Fttr  die  Beurteilung 
macht  da  schon  das  eine  stutzig,  daft  man  spater  auf  zwei  Jahre 
herabging,  und  zwar  hn  vollen  Einverstandnis  der  militarischen 
Fachleute,  obwohl  doch  inzwischen  die  Ausbildung  der  Soldaten 
sich  kompliziert  hatte.  Wahrend  des  Weltkrieges  hat  sich  gezeigt, 
daft  diese  Zeit  genugte;  Fehler  unseres  Heerwesens  lagen  auf 
anderem  Gebiete.  Da  ist  denn  doch  die  Frage,  ob  fur  die  mili- 
tarische  Ausbildung  damals  nicht  dasselbe  hatte  gelten  k3nnen. 
Iu  der  Tat  hat  Bismarck,  der  schroffe  Verfechter  der  Heeresvorlagen» 
sich  niemals  an  die  sachliche  Notwendigkeit  der  dreijahrigen  Dienst- 
zeit gekJammert;  sein  Ausspruch:  „Bestande  der  K6nig  auf  zehn- 
jahriger,  wttrde  ich  uber  diese  Dinge  ihm  den  Gehorsam  nicht 
aufsageu"  (zitiert  bei  Wahl  S.  98;  rein  Sachliches  stellt  Bismarck 
hier  zurttck:  „Ich  enthalte  mich  der  Kritik  fiber  diesen  Punkt") 
zeigt  ganz  deutlich,  daft  es  sich  ihm  nie  um  diese  Frage  gehandelt 
hat;  ob  er  ein  sachliches  Urteil  fiber  sie  hatte,  kann  ich  im  Augen- 
blick  nicht  feststellen.  Eines  aber  ist  gewifi.  Wenn  man  die  Frage 
nur  vom  rein  militarischen  Standpunkte  der  Ausbildung  des  Soldaten 
im  Waffengebrauche  betrachtete,  so  mufita  man  die  zweijahrige 


C^f\r%ct\i*  Original  from 

Jd'  UNIVERSITY  OF  MICHIGAN 


350  Ludwig  BergstrftBer 

Dienstzeit  als  genftgend  ansehen.  Im  April  1862,  also  in  der 
Zwischenzeit  nach  der  Aufl&song  des  Abgeordnetenhanses,  erklftrte 
sich  eine  Kommission  von  15  Generalen  fur  eine  Einschr&nkung 
der  Dienstzeit  auf  tatsaehlich  2V2  Jahre,  ,die  Rekruten  sollten 
erst  zum  1.  April  eingestellt  and  far  Winter  beurlaabt  werden; 
sie  hielt  eine  de  facto  zweij&hrige  Dienstzeit  uater  bestimmten 
Bedingungen  fiir  durchfiihrbar,  ohne  daB  dadurch  die  Schlagfertig- 
keit  des  Heeres  irgendwie  geschadigt  wtirde.  In  dieser  Kommission 
saD  anch  Moltke1. 

Die  Kommission  gab  dieses  Votum  ab,  obwohl  der  Konig  bei 
ihrem  Zusammentritt  erklfixt  hatte,  die  Beibehaltnng  der  dreij&hrigen 
Dienstzeit  sei  unerlfifilich2.  Der  Konig  selbst  war  zu  seiner  Auf- 
fassung  nicht  aus  rein  milit&rischen  Gesichtspunkten  gekommen, 
sonderh  aus  innerpolitischen.  In  Erinnerung  an  die  Revolutions- 
zeit  hielt  er  die  Landwehr  uberhaupt  fur  nicht  zuverl'assig  in  inner- 
politischen Konfliktszeiten,  mit  deswegen  wollte  er  ihre  Reform, 
und  glaubte  er  nur  durch  eine  verlftngerte  Dienstzeit  k5nnte  der 
Geist  der  Truppe  so  gestaltet  werden,  daB  sie  auch  im  Falle 
einer  Revolution  unbedingt  zu  gebrauchen  sei.  „ Von  moglichst  weit- 
reichender  Annaherung  an  das  Berufssoldatentum  erwartete  er 
gesteigerte  Zuverlftssigkeit  der  Truppen.  Ein  starkes  Offizierkorps 
umgeben  von  zahlreichen  Unteroffizieren  und  Kapitulanten  erschien 
ihm  als  beste  Gewahr  fiir  den  unbedingten  Gehorsam,  in  dem  er 
den  sichersten  Schutz  gegen  das  Streben  des  Volkes  nach  Freiheit 
und  Selbstbestimmung  erblickte3."  Weil  Roon  diese  Anschauung 
des  Prinzregenten  kannte,  nahm  er  sie  in  seine  Denkschrift  vom 
Jahre  1858  auf.  Sie  liegt  denn  auch  dem  Kompromifivorschlage 
zugrunde,  den  er  am  17.  September  1862  im  Abgeordnetenhause 
machte.  Die  Armee  sollte,  bei  zweij&hriger  Dienstzeit,  mindestens 
zu  einera  Drittel  aus  Berufssoldaten  bestehen4. 


1  LSwenthal  S.  85,  Philippson,  Forckenbeck  S.  144. 
*  LOwenthal  S.  86. 

3  Lttwenthal  S.  10;  ich  zitiere  wtfrtlich,  obwohl  icb  mit  der  Schlufiformel 
des  Satzes  nicht  ganz  einverstanden  bin.  Die  gegen  diese  Anffassnng  von 
Wahl  [Neue  Jahrbttcher  fttr  das  klassische  Altertnm  15  (1906)  S.  510  ft]  vor- 
gebrachten  Grttnde  haben  niich  nicht  ttberzengt.  Anch  das  Zitat  aus  dem  Briefe 
des  Prinzen  (S.  519)  l&fit  eine  andere  Deutung  zn. 

4  Das  hat  Wahl  in  seinem  vierten  Abschnitte  richtig  erkannt  and  gegen- 
liber  neneren  Darstellangen  richtiggestellt.  LSwenthal  ist  anch  hierin  snverl&ssig. 
Dagegen  wertet  Wahl  das  Kompromifi,  nachdem  er  seinen  Inhalt  sachlich  richtig 
dargestellt  hat,  falsch.    Znnilchst  schlieBt  er  eine  Betrachtnng  an,  in  der  er 

..  (~*rw"*nlf*  Original  from 

digitized  by  VrUUglL  UNIVERSITY  OF  MICHIGAN 


Kritische  Studien  zur  Koniliktszeit.  351 

Roods  Vorschlag  war  ein  Versuch,  dem  Wunsche  des  Ab- 
geordnetenhauses  entgegen  zu  kommen  und  doch  die  Absichteu 
desKonigs,  auch  seine  pojitischen,  nicht  nur  die  militartechnischen, 
zu  verwirklichen.  Dieser  politischen  Auf  fassung  des  Konigs  wider- 
sprach  die  des  Abgeordnetenhauses  direkt;  gerade  weil  man  in 
einem  solchen  Heere  ein  hauptsachlich  innerpolitisches  Instrument 
sab,  wollte  man  die  Landwehr  aufrecht  erhalten  wissen.  Ihrer 
Reform  stemmte  man  sich  nicht  entgegen,  man  erkannte^vielmehr 
an,  dafi  die  Aushebungen  erhSht  werden  muiiten,  schon  urn  nicht 
in  die  Lage  zu  kommen,  massenhaft  Familienvfiter  einberufen  zu 
miissen1.  Aus  dem  gleichen  Grande  widerstrebte  man  der  drei- 
jahrigen  Dienstzeit:  ihre  gesetzliche  Festlegung  h&tte  iiberdies 
tatsftchlich  gegen  fruher  eine  Erhohung  um  ein  halbes  Jahr  bedeutet  -. 


feststellt,  daB  „es  in  hohem  Grade  unwahrscheinlich  bleibta,  dafl  die  Opposition 
dieses  nie  vorgeiegte  Kompromifi  angenommen  h&tte,  Eine  solche  Beurteilung 
aus  einem  irrealis  herans  ist  an  und  fttr  sich  mifilich;  sie  wird  nicht  besser, 
wenn  man  dabei  die  eine  Seite  von  .befriedigtem  Eigensinn"  ausgehen  l&Bt, 
tind  sie  bleibt  geschichtlich  unfruchtbar.  Des  weiteren  spricht  Wahl  seine  Freude 
dariiber  aus,  dafi  der  KOnig  den  Vorschlag  nicht  annahm;  denn  wenn  das  Ab- 
geordnetenhaus  ihm  zugestimmt  hatte,  ware  Bismarcks  Eintritt  ins  Ministerium 
hinausgeschoben  worden  usw.  Das  ist  denn  doch  eine  Weisheit  ex  post,  die  man 
zur  Beurteilung  der  VorgSnge  wirklich  nicht  an  wendeu  kann.  Sie&hnelt  Verzweifelt 
dein  schQnen  Satz :  Wenn  meine  Tante  Rader  hatte,  dann  w&re  sie  ein  Omnibus. 
<rewifl  wird  man  fiber  die  ZweckmaBigkeit  einzelner  politischer  Mafinahmen  erst 
arteilen  kSnnen,  wenn  alle  ihre  Folgen  zu  libersehen  sind;  das  bleibt  dann  immer 
ein  positives  Urteil ;  aber  aus  der  Mftglichkeit,  dafi  ein  Ereignis  nicht  ejngetreten 
ware,  das  mit  bestimmten  Handlungen  nicht  in  einem  Zusammenhang  steht, 
der  von  den  Handelnden  hatte  ilberschaut  werden  kttnnen  —  daraus  ein  UrteU 
uber  die  Handelnden  zu  konstruieren,  geht  denn  doch  nicht  an.  —  Ebenso  selt- 
sam  ist  eine  Zwischenbemerkung  Wahls  S.  93.  Er  gibt  Dunckers  Vorschlag, 
weist  mit  Recht  darauf  hin,  dafi  franzfoische  Vorbilder  auf  ihn  eingewirkt 
batten,  und  fehrt  fort:  „Es  ist  charakteristisch  genug,  dafi  auch  dieser  gera&Bigte 
Liberate,  wie  instinktiv,  seine  Inspirationen  aus  Frankreich  holte,*  Das  soil 
Wahls  Theorie  dienen,  der  ganze  deutsche  Liberal ismus  sei  eine  franzOsische 
Kopie.  Nun  gab  es  doch  fttr  die  Verbindung:  Heer  und  konstitutioneller  Staat, 
damals  iiberhaupt  keine  andere  Analogic  Dann  gait  das  franzosische  Heer 
allgemein,  ob  mit  Recht  oder  Unrecht  sei  dahingestellt,  damals  als  das  beste. 
Uberdies  befand  es  sich  auch  in  einem  Zustand  der  Reformen  und  Umbildungen, 
wozu  M.  von  Szczepanski,  Napoleon  III.  und  sein  Heer  (Heidelberger  Abhand- 
lungen  Heft  42)  zu  vergleichen  wfcre.  Alles  das  ttbersieht  Wahl  und  braucht 
sich  dapn  allerdings  nicht  zu  wundern,  dafi  seine  Rechnung  stimmt.  Ahniiche 
Beispiele  werden  noch  folgen.  # 

*  L6wenthal  S.  38. 

1  Lflwenthal  ebda. 


r^rtrtrtlr-  Original  from 

byV^UUglL  UNIVERSITY  OF  MICHIGAN 


352  Ludwig  BergstrSBer 

Auch  das  imifi  unterstrichen  werden,  urn  die  Beweggrfinde  der 
Liberalen  gerecht  zu  wiirdigen.  Erst  wenn  wir  all  diese  Tatsachen 
zusammenhalten,  ergibt  sich  der  Rahjnen,  in  den  die  gauze  Session 
1862  mit  ihren  Auseinandersetzungen  hineingestellt  werden  mull 

Auch  er  bedarf  noch  einer  Erg&nzung  nacfr  der  parteipolitischen 
Seite  hin. 

Seit  den  Wahlen  der  neuen  Ara  waren  die  Liberalen  im 
Abgeordnetenhause  in  der  Mehrheit;  selbstverstandlich  verlangten 
sie,  dafi  die  Regierung  und  Verwaltung  im  Sinne  ihres  Programmes 
gefiihrt  wetde.  Das  urn  so  mehr,  als  bis  znr  neaen  Ara  Regierung 
und  Verwaltung  einen  vollig  konservativen  Zuschnitt  gehabt  hatten, 
nicht  nur  in  Verfassungsfragen,  sondern  ebenso  in  denen  der  Kirche, 
der  Schule,  der  Steuergesetzgebung,  der  ausw&rtigen  Politik  und 
vor  allem  in  dem  ganzen  Zuschnitt  der  Verwaltung  wie  ihrer  Durch- 
ftihrung1. 

Nun  kann  man  sich,  wenn  man  nach  der  Berechtigung  dieses 
Verlangens  der  Liberalen  fragt,  auf  den  Standpunkt  stellen,  dali 
zwar  die  parlamentarische  Staatsform  es  als  selbstverstandlich 
betrachtet,  nicht  aber  die  konstitutionelle;  dafi  diese  vielmehr  darin 
besteht,  dafi  neben  dem  Parlament  gleichberechtigt  eine  Regierung 
steht  und  dafi  die  beiden  Faktoren  eben  sich  einigen  mflssen.  Mag 
man  einmal  daran  festhalten,  so  ergibt  sich  daraus  fiir  die  Situation 
der  neuen  Ara  immerhin,  dafi  die  Liberalen  eine  Regierung  ver- 
langen  konnten,  die^ichin  derLinie  eineshalbliberalen  Kompromissea 
bewegte,  urn  einmal  diesen  Ausdruck  zu  pragen,  fur  eine  Kon- 
struktion,  die  reichlich  theoretisch,  aber  um  deswillen  nicht  ganz 
iiberfliissig  ist,  weil  Wahl  auf  einer  analogen  eine  Theorie  auf  baut, 
die  zum  Luftgebfiude  wird. 

Bleiben  wir  dabei,  die  Liberalen  batten  nur  ein  halbliberales 
Regiment  erwarten  konnen,  so  besteht  immerhin  die  Tatsacbe, 
dafi  sie  aus  dem  Eintritt  zweier  altliberaler  Fiihrer  ins  Kabinett 
und  aus  dessen  ganzer  Zusammerisetzung  etwas  anderes  folgerten, 
namlich  dafi  dieses  Ministerium  aus  der  scheinkonstitutionellen  in 
eine  wirklich  konstitutionelle  Staatsform  iiberleiten  werde.  Dazu 
erschien  ein  Abbau  der  reaktionaren  Gesetzgebung  der  funfziger 
Jahre  das  erste  Erfordernis.  Es  kam  nicht  zustande,  einmal  weil 
das  Herrenhaus  den  Liberalen  genehme,  von  ihnen  gebilligte  Ge- 
setze,  so  z.  B.  die  Grundsteuerregulierung,  ablehnte;  dann  weil  da& 

1  Einzelne  Beispiele  bei  Lasker,  Zar  Verfassungsgeschichte  PreuBens. 


by  Google 


Original  from 
UNIVERSITY  OF  MICHIGAN 


Kritische  Stodien  nr  Konfliktszeit.  35& 

Ministerium  selbst  nnr  uberaus  zogernd  an  wirklich  liberale  Gesetze 
heranging.  So  wechselte  die  Stimmung  bald,  trotzdem  in  dem 
Graf  en  Schwerin  and  Bernuth  zwei  weitere  Liberale  ins  Ministerium 
eingetreten  waren.  Dazn  kam,  dafi  die  Kronung  nicht  nor  durch 
die  Betonnng  des  Gottesgnadentvms,  das  bei  den  Liberalen  aus 
der  Zeit  Friedricb  Wilhelm  IV.  noch  in  ttblem  Angedenken  stand, 
sondern  auch  dnrch  die  zurncksetzende  Behandlnng  der  Mitglieder 
des  Abgeordnetenbauses  bei  der  Feier  stark  verschnnpfte. 

War  bei  den  Liberalen  erst  die  Parole  ansgegeben  worden, 
man  solle  das  Ministerium  nor  nicht  dr&ngen,  so  erschien  vielen 
Liberalen  jetzt  denn  doch  die  Zeit  gekommen,  die  Rechte  des 
Volkes  und  der  Volksvertretung  geltend  zu  machen. 

Wir  haben  absichtlich,  auch  auf  die  Gefahr  bin,  Bekanntes  zu 
wiederholen,  diese  Verhaltnisse  eingehender  behandelt  Sie  bilden 
die  innerpolitische  Lage,  unter  der  nach  den  Neuwahlen  das  Ab- 
geordnetenhaus  seine  Tatigkeit  aufnahm.  Seine  Zusammensetzung, 
auch  die  Starke  der  einzelnen  Fraktionen,  ist  wesentlich  durch 
sie  beeinflufit  worden. 

Fraktionspolitisch  war  das  wichtigste  Ergebnis  der  Wahlen, 
da  6  die  Absplitterung,  die  sich  aus  der  groiien  Fraktion  Vincke 
im  Laufe  der  Session  1861  gebildet  hatte  und  unter  dem  Namen 
Deutsche  Fortschrittspartei  in  den  Wahlkampf  gezogen  war,  einen 
uberraschend  grofien  Erfolg  errang.  Sie  brachte  es  in  zwei  Fraktionen 
auf  109  Mitglieder,  von  denen  20  der  sogenaunten  stillen*  Fort- 
schrittspartei angehorten;  neben  ihr  stand  die  Fraktion  Bockum- 
Bolffs-Harkort  mit  52  Sitzen,  auch  linkes  Zentrum  genannt.  Die 
bisherige  Fraktion  Vincke  und  die  ganz  ministerielle  Fraktion 
Matins  des  frtiheren  Hauses  hatten  sich  zu  einer  Fraktion  Grabow 
mit  95  Mitgliedern  zusammengeschlossen;  sie  nahm  die  Vinckescben 
Traditionen  insofern  auf,  als  sie  dem  Ministerium  mdglichst  weit 
entgegen  kommen  wollte;  die  liberalen  Minister,  vor  allem  Patow, 
hatten  gute  Beziehungen  zu  dieser  Fraktion  gleich  bei  Beginn  der 
Yerhandlungen  angeknttpft1.  Die  Rechte  war  gegenuber  dem 
Schlufi  der  Legislaturperiode  von  57  auf  15  Sitze  zurttckgegangen, 
die  katholische  Fraktion  hatte  4  Mandate  verloren,  die  polnische 
5  gewonnen.  Fur  die  Mehrheitsbildung  war  wichtig,  daii  die 
konservativ-ministeriellen  mit  zusammen  164  Sitzen  etwas  starker 
waren  als  Fortschritt  und  linkes  Zentrum  mit  zusammen  161; 


1  Nationalzeitnng  voin  10.  Mftiz  Abend,  Berlin. 

Histor. Viert«)jahrs<hrift.  191».  3.  .24 

n-     -^k    PnntiL  Original  from 

}iJ&1  UNIVERSITY  OF  MICHIGAN 


354  Ludwig  BergstraBer 

stimmten  die  Polen,  als  damals  reine  Oppositionspartei,  mit  der 
Linken,  so  hatte  sie  die  Mehrheit,  wie  das  bei  der  Plenarabstimmung 
uber  den  modifizierten  Antrag  flagen  der  Fall  gewesen  ist;  aller- 
dings  gingen  damals  auch  einige  Mitglieder  der  Fraktion  Grabow  mit 
der  Linken1.  Neben  diesen  aufieren  Zahlenverhaitnissen*  ist  nun 
naturlich  die  innere  Struktur  der  Fraktionen  in  Rechnung  zu 
stellen3.  Die  von  uns  als  ministeriell  bezeichnete  Seite  des  Hauses 
unterstiitzte  das  Ministerium  nicht  unbedingt;  die  Fraktion  Grabow 
wollte  ein,  wenn  auch  gemaBigtes.  aber  eben  doch  liberales  Regime, 
ebenso  zeigte  die  katholische  Fraktion  in  ihren  rheinischen  Mit- 
gliedern  wenigstens  teilweise  liberale  Ziige4  und  die  einigen  Kon- 
servativen  wiederum  waren  mit  der  liberalen  Seite  des  Ministeriums 
nicht  einverstanden ;  sie  stimmten  fiir  das  Gesamtministerium  oft 
mehr  aus  Opposition  gegen  die  entschieden  Liberalen  der  Linken, 
als  aus  wirklicher  Uberzeugung.  Eine  unbedingt  feste  Stiitze 
hatte  das  Ministerium  nicht,  was  bei  den  Gegensatzen  innerhalb 
desselben  auch  nicht  verwunderlich  ist.  Datur  war  denn  auch 
die  Opposition,  wenn  wir  die  beiden  Parteien  der  Linken  als  solche 
bezeichnen  wollen,  keine  unbedingte.  Fiir  die  Fraktion  Bockum- 
Doltt's,  uber  die  wir  sehr  wenig  unterrichtet  sind,  ist  das  aus  all- 
gemeinen  Griinden  anzunehmen;  fiir  die  Fortschrittspartei  ware 
es  zu  beweisen,  da  sehr  vielfach  das  Gegenteil  behauptet  wird. 
Zunachst  ware  festzulegen,  was  unbedingte  Opposition  ist.  Ich 
denke*  man  wird  sie  so  bezeichnen  konnen:  wenn  eine  Partei  gegen 
die  Regierung  stimmt,  einerlei  welche  Mafinahmen  sie  tritf't,  oder 
welche  Gesetze  sie  vorsehlSgt,  dann  betindet  sie  sich  in  unbedingter 
Opposition;  so  die  Sozialdemokratie,  solange  sie  den  Etat  ablehnte, 
so  die  Zentrumspartei  zwischen  1871  und  1879,  so  die  Deutsche 
Fortschrittspartei  gegeniiber  dem  Ministerium  Bismarck.  Trotz- 
dem  die  Schaffung  einer  starken  Flotte  ein  alter  liberaler  Lieblings- 
wunsch  war,  trotzdem  der  Nationalverein  noch  eben  fiir  die  Ver- 
mehrung  der  preufiischen  Flotte  betrachtliche  Gelder  gesammelt 
hatte,  lehnte  die  fortschrittliche  Mehrheit  am  8.  Oktober  1862  die 

1  Nationalzeitung,  11.  Marz  Morgen;  *  Berlin  10.  M&rzt  tirenzboten  1862  I 
S.  477 f. 

*  Vgl.  Uber  sie  die  zuverl&ssigen  Angaben  von  Parisius,  Deutschlands  politische 
Parteien,  S.  52  und  S.  36. 

3  Vgl.  hierzu:  Grenzboten  18621  S.  189,  Berliner  Brief  vom  20.  Januar. 

4  Vgl.  Wendorf,  Die  Fraktion  des  Zentrums  im  preuBischen  Abgeordneten- 
hause  1859—1867,  Leipzig  1916. 

..  r^nnnlr*  Original  from 

digitized  by  VrUUglL  UNIVERSITY  OF  MICHIGAN 


Kritische  Studien  zur  Konfliktszeit.  355 

Forderungen  fttr  den  Marineetat  ab,  obwohl  die  Kommission  sich 
fur  Bewilligung  ausgesprochen  hatte.  Es  geschah,  weil  sonst 
neue  Steuern  notig  wiirden,  die  dem  MinisteHum  Bismarck  unter 
keinen  Umstanden  bewilligt  werden  konnten1.  Von  diesem  oppo- 
sitionellen  Standpunkte  war  die  Fortschrittspartei  zu  Beginn  der 
Friihjahrssession  1862  noch  weit  entfernt.  Verschiedene  Etats- 
positionen  waren  in  der  Kommission  unter  Zustimmung  der  fort- 
schrittlichen  Mitglieder  anstandslos  ohne  Abstriche  be  willigt  worden. 

Die  wichtigsten  Einzelfragen  der  neuen  Session  waren  die 
Deutsche  Frage  und  die  der  Heeresorganisation. 

In  beiden  hatte  die  Fortschrittspartei  sich  von  vornherein  in 
ihrem  Programm  und  in  Wahlaufrufen  festgelegt*.  „Existenz  und 
Grolie  Preultens  hangen  ab  von  einer  festen  Einigung  Deutschlands, 
die  ohne  eine  starke  Zentralgewalt  in  den  Handen  PreuGens  und 
ohne  gemeinsame  deutsche  Volksvertretung  nicht  gedacht  werden 
kann."  Das  war  ein  klares  Programm  und  waren  Forderungen, 
die  durchaus  dem  preutiischen  Interesse  entsprachen;  auch  wenn 
man  im  einzelnen,  d.  h.  tiber  die  Art  der  Durchfuhrung,  verschiedener 
Ansicht  war,  so  konnte  daraus  eigentlich  ein  Bruch  zwischen 
Ministerium  und  Abgeordnetenhaus  picht  entstehen.  Selbst  wenn 
das  Ministerium  wesentlich  langsamer  vorgehen  wollte  als  das 
Abgeordnetenhaus ,  so  konnte  ihm  fiir  das  diplomatische  Spiel 
eigentlich  nur  erwiinscht  sein,  dali  das  Abgeordnetenhaus  in  Re- 
solutionen  mehr  verlangte;  das  gab  ihm  einen  Riickhalt.  Wie 
geschickte  Diplomaten  derartige  Moglichkeiten  benutzen,  haben 
wir  an  vielen  Beispielen  gesehen;  es  sei  nur  an  Bismarck  erinnert 
und  auf  Clemenceau  oder  Lloyd  George  hinge wiesen8. 

In  der  Frage  der  Heeresreform  ist  das  Programm  nicht  minder 
klar:  „Fur  die  Ehre  und  die  Machtstellung  unseres  Vaterlandes, 
wenn  diese  Guter  durch  einen  Krieg  gewahrt  oder  erlangt  werden 
mussen,  wird  uns  niemals  ein  Opfer  zu  groli  sein;  im  Interesse 
«iner  nachhaltigen  Kriegsfuhrung  aber  erscheint  uns  die  grofite 


1  LSwenthal  S.  127. 

-  VgL  die  Programme  bei  Parisius  und  bei  Salomon,  Die  deutschen  Partei- 
programme  I*,  S.  75 ff. 

•  Hieranf  hat  damals  die  Berliner  Allgemeine  Zeitung,  das  von  Julian 
Schmidt  redigierte  Organ  derKonstitutionellen,  in  einem  ff  gezeichneten  Berliner 
Situationsberichte  aufmerkaam  gemacht;  das  Zeugnis  dttrfte  um  so  unverfang- 
licher  sein,  als  das  Blatt  die  Fortschrittspartei  bek&mpft.  Berliner  Allgemeine 
Zeitung  10.  M&rz  Abend. 

..  (~*rw"*nlf*  Original  from 

digitized  by  VrUUglL  UNIVERSITY  OF  MICHIGAN 


356  Ludwig  Bergstrafier 

Sparsamkeit  fttr  den  Militaretat  im  Frieden  geboten.  Wir  haben 
die  Oberzeugung,  dafi  die  Aufrechterhaltung  der  Landwehr,  die 
allgemeio  einzufuhrende  korperliche  Ausbildung  der  Jugend,  die 
erhdhte  Aushebung  der  waffenfahigen  Mannschaft,  bei  zweijfthriger 
Dienstzeit  far  die  vollstandige  Kriegstuchtigkeit  des  preufiischen 
Volkes  in  Waffen  Burgschaft  leistet." 

Halt  man  sich  zunachst  an  die  Einzelheiten,  so  ergibt  sich 
eine  tfbereinstimmung  mit  den  Regiehragsvorschlageh,  ausgenommen 
die  Dienstzeit.  Die  Forderung  der  korperlichen  Ansbildung  der 
Jugend  geht  ttber  das  hinaus,  was  die  Regierung  wollte;  der 
damalige,  wie  der  spatere  Linksliberalismus  war  flir  technische 
Fortschritte  im  Heerwesen  dnrchaus  zu  haben;  er  war  nicht  heeres- 
feihdlich.  Das  eben  nnterschied  ihn  von  den  kleinstaatlichen 
Liberalen,  die  in  der  vormarzlichen  Zeit/,  in  Baden  etwa,  in  den 
hohen  Truppenzahlen  vielfach  nur  eine  Spielerei  ihrer  Ffirsten  sahen 
und  insofern  nicht  ganz  unrecht  hatten,  als  auch  mit  diesen  grofiei  en 
Truppenzahlen,  die  fiber  die  Kontingentsfordernngen  des  Bundes 
hinansgingen,  ein  Scbntz  nnd  eine  Sicherheit  des  Kleinstaate& 
gegen  aufiere  Feinde  nicbt  gewahrleistet  war.  Preofien  stand 
darin  anders;  es  war  eine  GroBmacht  and  die  Liberalen  trngen 
dem  Rechnung;  sie  verweigerten  dem  Staate  damals  die  Macht- 
mitt  el  nicht.  Die  Betonung  der  finanziellen  Seite  war  in  jener 
Zeit  allgemein.  „Ziemlich  in  alien  Fraktionen  glaubte  man  an  die 
Moglichkeit  und  die  Notwendigkeit  von  Ersparnissen1."  Ein 
Abgeordneter,  der  wesentlich  weiter  rechts  stand,  der  General- 
steuerdirektor  Kuhne,  gab  zu,  daB  die  Forderung  der  Regierung 
als  dauerndes  Friedensbudget  das  Land  zu  stark  belasten  wurde*-- 
Im  Jahre  1861  hatte  auch  Peter  Reichensperger  sich  fur  eine 
Streichung  yon  dreiviertel  Million  Talern  ansgesprochen,  als  dem 
auBerst  zulassigen,  urn  die  Reform  sachlich  nicht  zu  geffihrden ; 
er  hatte  das  getan,  obwohl  er  aus  taktischen  Grtinden  die  Re- 
gierung unterstutzen  wollte8.  Wenn  wir  all  dies  zusammenhalten 
mit  dem,  was  fiber  die  zweijahrige  Dienstzeit  gesagt  wurde,  so- 
mufite  es  den  Liberalen  moglich  erscheinen,  dafi  das  Ministerium 
mit  der  Fortschrittspartei  zu  einem  Kompromifi  kame.  Die  Ge- 
schichte  der  Parlamente,  auch  gerade  der  deutschen,  ist  voll  von 
Kompromissen,  bei  denen  die  Gegensatze  oft  sachlich  yiel  grSfier 

1  Berliner  Allgemeine  Zeitnng  ebda. 

B  Grenzboten  1862  I  S.  189,  Berliner  Brief  vom  20.  Jannar. 

8  Wendorf  a.  a.  0.  S.  74  f. 

rv       «w  h   C^ nrhnic*  Original  from 

'U1*  J<3  UNIVERSITY  OF  MICHIGAN 


Kritisehe  Studieu  zur  Konfliktszeit.  357 

waren.  Dafi*  ein  KompfomiB  sachlich,  d.  h.  militarisch-technisch, 
moglich  gewesen  ware,  zeigt  ja  eben  der  sp&tere  Roonsche  Entwurf. 
So  ist  es  denn  auch  nicht  verwunderlich,  dafi  weitere  Kreise  der 
liffentlichen  Meinung  die  Mdglichkeit  eines  solchen  Kompromisses 
wahrend  der  Tagnng  erdrterten,  dafi  seine  Moglichkeit  auch  nach 
der  Auflosung  besprochen  und  die  Griinde  gesucht  wurden,  aus 
denen  es  nicht  zu  stande  kam1. 

,  Eines  mindestens  darf  als  gesichertes  Ergebnis  angenommen 
werden:  Die  Portschrittspartei  hat  es  zu  Beginn  der  Tagung  nicht 
darauf  angelegt,  das  Ministerium  zu  stiirzen;  sie  wollte  nicht  un- 
bedingt  den  Konflikt. 

Wenn  wir  eine  Menge  einzelner,  aus  den  verschiedensten 
Quellen  und  Lagern  stammenden  Nachrichten  in  Zusammenhang 
bringen,  so  war  ihre  Absicht  vielmehr,  die  Militarvorlage  zu  be- 
nutzen  als  Druckmittel  gegenuber  der  Regierung,  um  die  Forderungen 
des  Parteiprogramms  auf  einem  anderen  nach  der  Parteiauffassung 
uberaus  wichtigen  Gebiete  durchzusetzen.  Die  Portschritts- 
partei wollte  fur  ihre  Zustimmung  zu  einem  Heeres- 
vorlagenkompromifi  verfassungspolitische  Garantien  er- 
langen,  d.  h.  sie  wollte  dieselbe  Taktik  anwenden,  die  im  kon- 
stituierenden  Reichstage  des  norddeutschen  Bundes  von  der  national- 
liberalen  Partei,  sp&terim  deutschen  Reichstage,  teils  in  verfassungs- 

1  Z  B.  Grenzboten  I  S.  147,  Berliner  Brief  vom  13.  Januar,  also  vor  Begiirn 
der  Tagung,  ebenso  im  Brief  vom  20.,  S.  190.  Ubereinstimmend  damit  sagt 
H.  B.  Oppenheim  im  Politischen  Jfonatsbericht  der  Deutschen  Jahrbttcher  II 
S.  324.  „Was  die  Militarvorlagen  betrifft,  so  scheint  es,  daB  eine  starke  Partei 
in  der  Kammer  zu  Kompromissen  neige.  Wie  schon  gesagt:  Finanzfragen  eignen 
sich  hergebraehterraaBen  zu*  Kompromissen,  qnd  so  war  es  auch  die  rein 
finanzielle  Seite  dieser  Frage.u  Wenn  dieser  stark  links  stehende  Schriftsteller, 
der  gate  Ftlhlung  mit  mafigebenden  Mannern  der  Fortschrittspartei  batte,  von 
KompromiBabsichten  weiB  und  sie  nicht  mifibilligt,  so  spricht  alle  Wahracheinlich- 
keit  dafilr,  dafi  sie  in  fuhrenden  Kreisen  der  Partei  erOrtert  worden  sind.  Genau 
die  gleiehe  Auffassung  vertritt  die  Berliner  Allgemeine  Zeitung.  In  dem  schon 
angeftthrten  Artikel  vom  10.  Marz  wird  ausgesprocheu,  daB  bei  der  Verhandlung 
liber  die  deutsche  Frage  „von  einem  ernsten,  ausgesprochenen  Gegensatze  noch 
nirgends  die  Rede  war",  Und  in  einer  Cbersicht  ttber  die  Lage  in  der  Abend- 
ausgabe  vom  11.  Marz  —  ft  Berlin,  11.  M&rz  —  heiBt  es  in  einer  Betrachtmig- 
ttber  die  Taktik  der  Fortschrittspartei:  „Einen  Konflikt  herbeizuftthren  —  was 
ibr  gleich  zu  Anfang  leicht  gewesen  wiire  —  nahm  sie  Anstand."  Fitr  diese 
Auffassung  spricht  auch  Forckenbecks  Versuch  vom  September  1862,  mit  vou 
der  Heydt  ein  KompromiB  zustande  zu  bringen,  das  nach  Philippson  S.  94  an 
dem  EinflaB  hoher  und  unbedingt  reaktioniirer  Militars  auf  den  KOnig  scheiterte. 


r^rtrtrtlr-  Original  from 

byV^UUglL  UNIVERSITY  OF  MICHIGAN 


358  Ludwig  Bergstr&fier 

mehr  noch  in  kirchebpolitischen  Fragen  von  der  Zentrumspartei 
befolgt  worden  ist1. 

Wir  gehen  auch  hier  wiederum  aus  von  dem  Programm,  das  die 
Partei  im  Juni  1861  aufgestellt  hatte;  es  wird*  erg&nzt  durch  einen 
Wahlaofruf  vom  29.  September2.  Diese  erste  Auslassung  der  vor 
kurzem  gegriindeten  Partei  ist  im  Grunde  nur  eine  allgemeine 
und  prinzipielle  Auseinandersetzung  mit  denen,  von  denen  man 
sich  soeben  getrennt  hat;  die  Grunde  der  Trennung  werden  in 
einer  Kritik  des  Verhaltens  der  Fraktion  Vincke  entwickelt,  es 
wird  damit  eine  Ubersicht  iiber  die  ganze  Lage  verbunden,  wie 
sie  sich  den  Sezessionisten  darstellt.  In  diesem  ganzen  Walilaufruf 
ist,  abgesehen  von  einem  Hinweise  auf  das  schon  friiher  ver- 
otf'entlichte  Programm,  dessen  Einzelheiten  aber  nicht  erwahnt 
werden,  von  Programmatischem  iiberhaupt  nicht  die  Rede.  Im 
Gegenteil,  es  wird  unterstrichen,  dafi  die  grofie  liberale  Mehrheit 
des  Landes  der  konservativen  Partei  gegentiber  uberall  einig 
zusammenstehen  wird.  „Sie  ist  einig  in  dem  Streben  nach  einer 
fortschreitenden  Entwicklung  unserer  Gesetzgebung  auf  kon- 
stitutionellemBoden."  Treten  die  programmatischen  Pormulierungen 
zuriick,  so  ist  desto  mehr,  und  zwar  fast  ausschliefilich  die  Rede 
von  taktischen  Fragen.  Die  bisherige  ministerielle  Mehrheit  habe 
falsch  operiert.  „  Wir  mussen  daran  festhalten,  daB  in  den  letzten 
drei  Jahren  nicht  genug  geschehen  ist,  urn  die  als  notwendig  er- 
kannten  Reformen  in  das  Leben  zu  fiihren,  daB  der  Ruf  des  MaB- 
haltens  und  Nichtdrangens,  welcher  bei  den  letzten  Wahlen  mafi- 
gehend  war,  allzulange  und  allzuausschlieBlich  befolgt  worden  ist* 
daB  man  allzuoft  die  Zwecke  gewollt,  aber  die  Mittel  nicht  ergriffen 
hat."  Jetzt  gelte  es  ^tatsachliche  Resultate"  zu  gewinnen;  eine 
„entschlossene  Beseitigung  der  retrograden  Gesetze,  deren  Erlaft 
die  Fiihrer  der  konstitutionellen  Partei  einst  vergeblich  bekampft 
haben",  sei  notwendig.  nWir  meinen,  daB  das  neue  Haus  der 
Abgeordneten  eine  entschlossene  Initiative  ergreifen  und  von  seinea 
verfassungmaBigen  Rechten  einen  entschiedenen  Gebrauch  machen 
muB,  um  neben  einer  starken  Regierung  ein  selbsttatiges  und  kraft- 
volles  offentliches  Leben,  neben  der  Ordnung  eine  fortschreitende 
Entwicklung  zu  sichern."     Klarer  kann  das  taktische  Vorgehen 

1  Ftir  die  Nationalliberalen  des  konstituierenden  Reicbstages,  vgl.  Berg- 
strafier  Geschichte  der  Reichsverfassung  S.  88  ff,  flir  die  Zentrumspartei,  M. 
Spabn,  Das  deutsche  Zentrum. 

-  Abgcdruckt  bei  Salomon  a.  a.  0.  S.  80. 

..  r^nnnlr*  Original  from 

digitized  by  VrUUglL  UNIVERSITY  OF  MICHIGAN 


Kritische  Studien  zur  Konfliktszeit.  359 

kaum  gezeichnet,  der  Unterschied  der  parlamentarischen  Praxis 
nicht  hervorgehoben  werden. 

Fur  die  Durchfiihrung  kam  der  Fortschrittspartei  eine  Hilfe 
von  einer  Seite,  von  der  sie  sie  am  wenigsten  erwartet  hatte.  Kurz 
vor  dem  Zusammentritt  des  Landtages  erschien  in  der  offiziosen 
Sternzeitung  ein  Artikel,  dessen  kurzer  Sinn  eine  Wiederaufnahme 
der  alten  Formel  war:  Nor  nicht  dr&ngen!  Es  wurde  ausgefiihrt, 
4«B  von  einem  Staatsstreich,  der  in  der  Zeit  nach  den  Wahlen 
vielfach  als  moglich  angesehen  wurde1,  nicht  die  Rede  sein  konne; 
wohl  aber  wurde  in  Aussicht  gestellt,  daii  die  Reform politik  sistiert 
werde.  wenn  die  Abgeordneten  sie  allzu  energisch  forderten,  wenn 
sie  zu  fest  an  dem  Programm  hielten.  Die  fortschrittliche  Publi- 
zi§tik  benutzte  diesen  nicht  sehr  geschickten  Artikel,  den  Stand- 
punkt  des  Ministeriums  lacherlich  zu  machen  und  den  Schlufi  zu 
ziehen,  daI3  eine  energische  Geltendmachung  der  Rechte  der  Volks- 
vertretung  urn  so  notwendiger  sei2.  Der  Artikel  hatte  ganz  offen- 
sichtlich  die  Wirkung,  dafi  auch  in  den  Kreisen  der  mehr  rechts 
stehenden  Liberalen,  besonders  der  Fraktion  Bockum-Dolffs,  aber 
selbst  bei  manchem  Mitglied  der  Fraktion  Grabow,  die  fortschrittliche 
Taktik  Anhanger  gewann.  Das  zeigt  sich  schon  darin,  da6  das 
linke  Zentrum  ziemlich  geschlossen,  das  rechte  zum  Teil,  praktisch 
die  Taktik  der  Fortschrittspartei  mitmachte. 

Diese  ging  nach  zwei  Richtungen. 

Man  war  sich  daruber  einig,  daft  das  Herrenhaus  das  par- 
lamentarisch  wichtigste  Hindernis  liberaler  Gesetze  sei;  im  Herren- 
haus war  in  der  vergangenen  Legislaturperiode  eine  ganze  Anzahl 
liberaler  Entwiirfe  t&ls  abgelehnt,  teils  bis  zur  Unkenntlichkeit 
verstiiramelt  worden.  Darum  forderten  die  Liberalen,  und  zwar 
nicht  nur  die  Fortschrittspartei,  wenn  sie  auch  am  energischsten,  eine 
Reform  des  Herrenhauses,  dessen  Existenzberechtigungman  iiberdies 
als  in  dieser  Form  auf  einem  Staatsstreich  beruhend,  in  Zweifel 
zog.  Im  Prinzip  verlangte  man  eine  g&nzlich  andere  Zusammen- 
setzung  dieses  Hauses,  das  in  seiner  iiberaus  starkenBevorzugungdes 


1  Vgl.  z.  B.  die  bestimmten  Nachrichten  fiber  einen  Staatsstrekhplan,  die 
der  Verfasser  der  Preufiischen  Briefe  in  Prutz  Deutschem  Museum  haben  wollte, 
1862,  Band  I  S.  826. 

2  Vgl.  die  geistreiche  Persiflage  des  offiziosen  Artikels  in  Oppenheims 
Monatsbericht  vom  22.  Januar,  Deutsche  JahrbUcher  II  8.  316  ff..  dann  den  Ber- 
liner Brief  des  Grenzboten  1862  I  S.  115ff ,  der  vom  6.  Januar  datiert  ist,  bes. 
S.  115f. 


r^rtrtrtL-  Original  from 

byV^UUglL  UNIVERSITY  OF  MICHIGAN 


360  Lndwig  Bergstr&fier 

Adels  und  des  Grundbesitzes  allerdings  einer  Ki  itik  genug  Raam 
bot.  Fiir  den  Aogenbiick,  d.  L  urn  den  n&ehsten  politischen  Be-, 
diirfhissen  entgegen  zu  kommen,  ware  man  aach  mit  einer  Blut- 
aaffrischung  zufrieden  gewesen,  mit  einem  Pairsschnb.  Er  sollte 
nach  liberaler  Auffassung  durchgeftthrt  wenden,  wenn  das  Herreii- 
haus  wieder  liberate  Gesetzentwiirfe  ablehnte,  and  sollte  so  stark 
sein,  daB*die  Regierung  anf  die  Durchbringung  ihrer  Vorlagen 
rechnen  konnte1. 

Man  meinte  das  Ministerium  sei  hierzu  umsomebr  verpflicktet, 
als  der  liberate  Teil  der  Minister  im  Herrenhause  wiederholt  anfs 
schroffste  angegriffen  worden  war,  manche  wie  Patow,  auch  per- 
sftnlicb;  er  war  dort  als  Revolution&r  bezeichnet  worden.  Wenn 
das  Ministerium  trotzdem  bisher  gezQgert  hatte,  so  schrieb  man 
das  dem  Einflusse  der  Herrenhauskreise  zu  und  wollte  nun  das 
Ministerium  auf  taktischem  Wege  ganz  einfach  zwingen,  zwischen 
IJerrenhaus  und  Abgeordnetenhaus  zu  wfthlen.  Das  war  an  sich 
gesehickt,  denn  es  war  ohne  weiteres  vorauszusehen,  dafl  das 
Ministerium  in  die  ungiinstigste  Lage  dem  ganzen  Lands  gegen- 
ttber  kommen  miisse,  falls  es  das  Abgeordnetenhaus  auflose  wegen 
eines  Streites  mit  dem  Herrenhause.  In  diese  Zwangslage  konnte 
man  das  Ministerium  versetzen,  wenn  man  Abstimmungen  fiber 
die  dem  Ministerium  wichtigsten  Gegenst&nde  so  lange  vertagte, 
bis  die  .Abstimmungen  iiber  die  von  ihm  vorgelegten  liberalen 
Gesetzentwiirfe  im  Herrenhause  erledigt  waren.  Es  handelte  sich 
dabei  im  Herrenhause  urn  die  Kreisordnung,  die  Aufhebung  der 
gutsherrlichen  Polizei,  das  Gesetz  tiber  die  Verantwordichkeit 
der  Minister,  das  liber  die  Oberrechnungskammer.  Am  wichtigsten 
war  die  Kreisordnung.  „Der  Grundgedanke  ging  dahin,  das  un- 
verhaltnismSlMge  Ubergewicht,  welches  der  grofie  Grundbesitz 
gegenwftrtig  in  der  Kreisvertretung  besitzt,  zu  beseitigen  und  da- 

1  Die  gleichzeitige  politische  Literatur  ist  voli  Ton  der  Herrenhausfrage. 
Sie  ist  der  einzige  Programmpnnkt  in  dem  oben  besprocbenen  Wablanfraf  der 
Fortschrittspartei:  wWir  halten  vor  alien  Dingen  and  wenn  irgendwelche  Erfolge 
erzielt  werden  sollen,  eine  Umgestaltnng  des  Herrenhanses  anf  verfassungs- 
m&fiigem  Wege  fur  so  dringend  erforderlich,  dafl  wir  sofortige  Schritte  dazu 
jedein  nnserer  Vertreter  zur  ersten  Pflicht  macben  mtUsen."  Oppenheim  a.  a.  0, 
S.318,  ebda.  Ill  S.  156.  Von  konstitutioneller,  sehr  gem&fligterSeite,  die  politische 
Korrespondenz  ans  Berlin  vom  25.  M&rz  1862  in  den  Prenflischen  Jahrbttchera 
Band  IX.  S.  359,  Grenzboten  1862  I  S.  77,  116.  Die  Zitate  kttnnten  anch  fttr  die 
GetnSBigten  beliebig  vermehrt  werden,  vgi.  z.  B.  Berliner  AUgeineine  Zeitung 
12.  Marz  Morgen,  ft  Berlin,  12.  Marz  Abend  ft  Berlin. 


r^rtrtrtlr-  Original  from 

byV^UUglL  UNIVERSITY  OF  MICHIGAN 


Kritische  Studien  znr  Konfliktszeit.  361 

gegen  in  den  realen  Verhaltnissen  den  MaBstab  zu  finden,  nach 
welchem  die  Kreisvertretung  geregelt  werden  soil  \  Diese  Taktik 
wnrde  denn  auch  eiiogeschlageii.  Das  Abgeordnetenhaus  stellte 
die  Beratung  der  Militftrvorlagen  and  des  Gesetzentwurf es  betreffend 
Abanderung  des  Landwehrgesetzes  von  1814  zurtick;  die  Budget- 
kommission  nahm  erst  andere  Etats  vor,  die  Milit&rkommission 
begann  ihre  Arbeit  erst  Anfang  Marz  und  bcschlofi  gleich,  dafi 
«alle  ihre  Entscheidungen  zunachst  nur  eventuelle  sein  sollten\ 
Der  Berliner  Berichterstatter  des  Grenzboten,  der  diese  taktischen 
Absichten  der  Mehrheit  des  Abgeordnetenliauses  klar  erkannt 
hatte,  der  uberdies  davon  iiberzeugt  war,  dali  das  Herrenhaus 
eine  gleiche  Taktik  in  umgekehrter  Richtung  befolge,  falite  seine 
Eindriicke  dahin  zusammen:  „Das  Resultat  von  alledem  ist,  dafi 
wir  audi  in  diesem  Jahre  voraussichtlich  zwischen  beiden  H&usern 
einen  Wettlanf  der  Langsamkeit  haben  werden.  Beide  werden 
sich  bemuhen,  moglichst  spat  zu  den  grolien  entscheidenden  Fnigen 
zu  gelangen,  weil  jedes  Haus  wunschen  wird,  vorher  die  Abstimmiing 
des  anderen  Hauses  zu  kennen8." 

Die  durch  diese  Taktik,  die  Entscheidupg  hinauszuschieben, 
gegebene  Zwischenpause  benutzte  die  Fortschrittspartei,  ihre 
Position  auf  dem  zweiten  Wegc  zu  st&rken,  den  ich  schon  an- 
gedeutet  habe.  Da  die  Bewilligung  der  Ausgaben  ihre  Handhabe 
bildete,  so  lag  es  in  ihrem  Interesse  und  mulite  eine  Starkung 
ihres  parlamentarischen  Gewichtes  sein,  wenn  sie  diese  Handhabe 
verfeinerte.  Das  ist  der  letzte  Grand  fur  die  budgetrechtlichen 
Aiitrage,  die  die  Fraktion  stellte. 

1  Grenzboten  a.  a.  0.  8.  239. 

9  Berliner  Allgemeine  Zeitung  6.  Mara  Abend.  —  Die  Tatsache,  dafi  es 
«ich  nm  ein  taktisches  Vorgehen  handelt,  eiitnebme  ich  aus  tolgenden  Notizen. 
Der  Berichterstatter  der  Augsburger  Allgemeinen  Zeitong  meldet  unter  dem 
27.  Febraar  aus  Berlin:  „Das  Haus  der  Abgeordneten  gedenkt  die  Militarvorlage 
«rst  dann,  wenn  das  Herrenhaus  liber  die  Kreisorduung  abgestimmt  haben  wird, 
also  wohl  gegenEnde  der  Session,  zuerledigen.  Augsburger  Allgemeine  Zeitung 
Nr.  61  vom  2.  Marz.  Deiselbe  in  einem  Bericht  iu  Nr.  70  S.  1138,  der  nach 
der  Abstimmung  liber  den  Antrag  Hagen  geschrieben  ist:  „Ferner  hat  sogar 

«in  Teil  der  Fraktion  Grabow  erklart selbst  dieses  nur  dann  bewilligen 

zu  wollen,  wenn  die  Regierung  ihre  Reformgesetze  im  Herrenhause  durchbriugt, 
oder  falls  ihr  das  nicht  gelingen  soilte,  durch  eine  Pairscreierung  zur  Ab- 
anderung des  Herrenhauses  schreitet."  Dazu  Grenzboten  I  S.  147  Berliner  Brief 
vom  13.  Januar:  „L  "e  Reform  des  Herrenhauses  also  wird,  wie  es  scheint,  die 
Bedingung  sein,  unter  der  die  Armeereform  angenommen  werden  kann.** 

3  Grenzboten  I  S.  191. 


f~  Original  from 

byV^UUglL  UNIVERSITY  OF  MICHIGAN 


362  Ludwig  Berg&tr&fier 

Dazu  bot  die  bisherige  Praxis  gute  Handhaben  und  der  neue 
Entwurf  eines  Oberrechnungskammergesetzes  desgleichen.  Die 
bisherige  Budgetpraxis  datierte  aus  dem  Jahre  1852.  Damals  hatte 
sich  die  Budgetkommission  der  durchaus  konservativen  Kammer 
far  einen  im  Jahre  zavor  schon  in  der  Kommission  der  Ersten 
Kammer  angenommenen  Grundsatz  erklart,  nach  dem  „als  Etat- 
uberschreitungen  nur  solche  Au&gaben  anzusehen  sind,  welche  bei 
den  im  Staatshaushaltungs-Hauptetat  ausgebrachten  Positionen 
als  Mehrausgaben  hervortreten."  Mit  anderen  Worten,  die  Ver- 
wenducg  der  bewilligten  Gelder  sollte  nur  im  bezug  auf  die  SchlutJ- 
summen  der  Gesamttitel  kontrolliert  werden,  Verschiebungen  inner- 
halb  derselben  blieben  damit  den  einzelnen  Ministern  freigestellt. 
Zu  welchen  Folgerungejn  das  fiihren  konnte,  erklarte  der  Abgeordnete 
Twesten  sehr  hiibsch  in  einer  Versammlnng  des  46.  Berliner  Stadt- 
bezirkes  in  den  ersten  Tagen  des  Marz:  Der  Heeresetat  weise 
die  ganzen  Kosten  fur  Verpflegung,  Bekleidung,  Ausriistung  der 
Truppen  in  einer  Position  von  31  Millionen  Talern  aus.#  Gesetzt, 
dem  Kriegsminister  gefiele  es,  zweiKavallerieregimenter  einzurichten 
und  die  Volksvertretung  bewillige  kein  Geld,  so  ware  dadurch 
nichts  geholfen.  Der  Kriegsminister  kOnnte  durch  friihere  Ent- 
lassung  bei  der  Infanterie,  durch  Anordnung,  dafi  die  Armaturen 
drei  statt  zwei  Jahre  ausreichen  sollen  usw.,  die  Ersparaisse  machen, 
die  er  zur  Erhaltung  der  zwei  Regimenter  nStig  habe  und  seien 
die  Regimenter  einmal  da,  werde  man  sie  behalten  miissen1.  Das 
Beispiel  ist  absichtlich  und  ttberaus  geschickt  ausgew&hlt,  denn 
die  liberale  Opposition  machte  es  ja  dem  Kriegsminister,  und  vom 
bubgetrechtlichen  Standpunkte  aus  rait  Recht,  zum  Vorwurfe,  dali 
er  Gelder,  die  einmalig  und  provisorisch  zur.Aufrechterhaltung 
einer  erhohten  Kriegsbereitschaft  bewilligt  waren,  zur  definitiven 
Reform  benutzt  habe.  Ahnliche  Verschiebungen  im  Etat  —  man 
nannte  sie  zu  jener  Zeit  virements  —  waren  damals  ublich;  sie 
wurden  in  erster  Linie  dem  Kriegsminister  und  dem  Handelsminister 
zur  Last  gelegt.  Um  sie  fur  die  Zukunft  unmoglich  zu  machen, 
stellt  der  Abgeordnete  Hagen  in  der  Budgetkommission  beimSchlusse 
der  Beratungen  des  Etats  der  Forst-  und  Domanenverwaltung 
den  Antrag,  „da6  die  einzelnen  Positionen,  in  gleicher  Weise  wie 
es  bisher  nur  mit  den  Kapiteln  und  Titeln  geschehen,  in  den  Staats- 
haushaltsetat  pro  1862  aufgenommen,  eventuell  dem  Etat  bei  dessen 

1  Nationalzeitung,  7.  Marz  Abend,  Berliner  Nachrichten. 


by  Google 


Original  from 
UNIVERSITY  OF  MICHIGAN 


Kritische  Studien  zur  Kontfiktazeit.  36$. 

Publikation  in  der  Gesetzsammlung  als  Anlage  annektiert  wiirden." 
DieAbsicht  war,  wie  der  Antragsteller  ausfiihrte,  damit  auch  die 
einzelnen  Positionen  gesetzlich  festzulegen,  ihre  Uberschreitung 
miter  die  Kontrolle  des  Hauses  zu  stellen.  Er  erklarte  so- 
gleich,  daB  er  diesen  Antrag  bei  den  iibrigen  Etats  wiederholen 
werde  \ 

Wegen  der  allgemeinen  nnd  weitgehenden  Bedeutnng  des  An- 
trages  wurde  zu  seiner  Beratung  eine  besondere  Sitzung  anberaumt, 
in  der  der  Finanzminister  Patow  sich  gegen  den  Antrag  aussprach. 
In  einer  spateren  Sitzung  verlas  er  eine  ausdruckliche  Erklarung, 
in  der  die  Staatsregierung  zu  den  Hagenschen  Antragen  bzw.  gegen 
sie  Stellung  nahm.  Die  Presse  schlofi  aus  dieser  Erkl&rung  sogleich 
und  gewiti  zu  recht,  daB  ibr  ein  KabinettsbeschluG  zugrunde  liege, 
denn  gerade  Patow  war  des  freien  Wortes  besonders  machtig*. 
Auf  diese  Erklarung  hin  stellte  nun  der  Abgeordnete  Behrend- 
Danzig,  auch  ein  Vertreter  derFortschrittspartei  in  der  Kommission, 
einen  Vermittlungsantrag,  in  dem  erklart  wurde,  die  Vermehrung 
der  Titel  sei  notwendig,  die  Kommission  solle  Vorschlage  machen 
und  die  Staatsregierung  aufgel'ordert  werden,  auf  Grund  derselben 
den  Etat  fur  1863  in  der  nachsten  Session  vorzulegen.  Dieser 
Antrag  wurde  mit  20  gegen  13  Stimmen  angenommen,  obwohl 
die  Opposition  noch  zuletzt  eine  Antwort  des  Regierungsvertreters 
erreicht  hatte,  „da6  immerhin  die  Moglichkeit  einer  derartigen 
Ausfuhrung  des  neu  durchgearbeiteten  Etats  zugegeben  werden 
mtitite,  daB  aber  andererseits  die  dadurch  entstehende  Mehrarbeit 
bei  den  einzelnen  Kassen  nicht  unterschfttzt  werden  durfe8",  und 
obgleich  §ie  darauf  hinwies,  die  Regierung  „habe  sich  durch  die 
von  ihr  gemachten  Vorschlage  ihrerseits  in  keiner  Weise  gebunden, 
und  dieselben  liefen  wesentlich  darauf  hinaus,  daB  es  der  Kommission 
und  in  zweiter  Linie  dem  Abgeordnetenhause  gestattet  werde,  der 
Regierung  Vorschlage  zu  machen,  iiber  die  sich  die  letztere  die 
Tollig  freie  Entscheidung  vorbehalt."  Indem  der  Antrag  Behrend 
so  alles  in  das  Ermessen  der  Regierung  stellte,  widersprach  er 
durchaus  den  Grundsatzen,  zu  denen  die  Fortschrittspartei  sich 
often  bekannt  hatte  und  ebenso  ihrer  Taktik.  Es  ist  darum  kein 
Wunder,  daB  es  in  der  Fraktion  iiber  diesen  Antrag  zu  heftigen 

1  Drucksachen  Nr.  58,  Bericht  der  Kommission  iiber  die  Antrage  Hagen, 
Aktenstucke  S.  332  bff. 

2  Berliner  Allgemeine  Zeitung,  6  Mftrz  Abend;  aus  der  Kolnischen  Zeitung. 
a  S.  337  b. 


r^rtrtrtL-  Original  from 

byVrUUgl^  UNIVERSITY  OF  MICHIGAN 


364  Ludwig  Bergstr&fler 

Auseinandersetzungen  kam1.  flatten  die  vier  Mitglieder  der 
Fortschrittspartei,  die  einschlieiilich  fiehrend  fiir  dessen  Antrag 
stimmten,  an  dem  Antrag  Hagen  festgehalten,  so  wfire  er  an- 
genopamen  worden.  Und  innerhalb  der  Fraktion  wurde  von  be- 
stimmter  Seite  offenbar  der  groflte  Wert  darauf  gelegt,  dai3  die 
Spezialisierung  des  Etats  schon  far  das  laufende  Jahr  durcbgefuhrt 
werde;  einmal  wegen  des  Milit&retats  und  der  taktischen  Stellnng 
gerade  zu  ibm,  dann  aber  auch  weil  die  Regierung  versucht  hatte, 
in  dem  Entwurf  eines  Gesetzes  fiber  die  Oberrechnungskaminer 
den  bisherigen  Zustand  zu  legalisieren2.  Aus  dieSen  inneren  Aus- 
einandersetzungen  erwuchs  dann  offenbar  in  derselben  Fraktions- 
sitzung  derBeschlofi,  auf  diesen  wichtigstenTeil  des  Antrages  Hagen 
nicht  zu  verzichten,  Dagegen  beschlofi  man,  ibn  etwas  anders  zu 
formulieren,  urn  sowohl  der  Regierung  entgegen  zu  kommen,  als 
auch  ihr  Hauptargument,  der  Antrag  sei  praktisch  nicbt  durdi- 
zuftthren,  zu  entkr&f ten ;  deshalb  machte  Hagen  den  Zusatz,  daii 
die  Spezialisierung  nim  Anhalt  an  die  Titel  und  Titelabteilungen 
der  pro  1859  gelegten  Spezialrechnungen  zu  bewirken  sei".  Auch 
die  ministerielle  Sternzeitung  hat  nach  der  Auflosung  des  Ab- 
geordnetenhauses  zugegeben,  dati  „die  Einwirkung  auf  die  ver- 
schiedenen  Etats  sich  zwar,  was  bei  dem  frfiheren  Antrage  gar 
nicht  der  Fail  war,  einigermafien  iibersehen  liefl"3.  Und  daB  er 
auch  fiir  1862  durchfuhrbar  gewesen  ist,  gab  der  Minister  von  der 
Heydt  ja  selbst  zu,  indem  er  ihn  in  die  Praxis  iiberfubrte;  die 
Budgetkommission  selbst  hatte  den  bisher  durchberatenen  Etat 
in  der  kurzesten  Frist  nach  dem  neuen  Antrage  zurechtgestellt4- 

1  Nachrichten  darttber  gelangten  in  die  KcJnigaberger  Allgemeine  Zeitung 
und  warden  aus  ihr  von  den  meisten  anderen  Slattern  iibernommen,  so  auch 
Ton  der  Augsbnrger  AUgemeinen  Zeitung  vom  8.  Marz,  Nr.  67,  S.  1088. 

*  Grenzboten  1862  I  S.  176.  Vgl.  Virchows  Ausftthrungen  in  der  Yersamm- 
lung  der  Wahltnanner  des  4.  Berliner  Bezirkes.  Nationalzeitung  vom  9.  Marz, 
Nr.  116,  erstes  Beiblatt. 

3  Nach  Berliner  Allgemeine  Zeitung,  11.  M&rz  Abend. 

4  Vgl.  den  Nachtragsbericht  —  Nr.  69  der  Drucksachen  S.  409  —  der  vom 
8.  Marz  datiert  ist.  Der  Antrag  Hagen  war  am  6.  Marz  angenommen  worden. 
—  Aus  meiner  Darstellung  ergibt  sich  zwanglos,  warum  einige  Mitglieder  der 
Budgetkommission  jetzt  fiir  den  Antrag  stimmten.  es  war  abends  vorher  in 
der  Fraktion  so  beschlossen  worden.  sie  haben  nicht,  wie  Wabl  S. 4  annimmt, 
wfthrend  der  Debatte  ihre  Meinung  geftndert.  Wahl  macht  sich,  und  das  ist 
ein  Hauptfehler  seiner  Arbeit,  von  der  Tatigkeit  einer  Fraktion  ttberhaupt 
keitie  rechte  Vorstellung.  Des  wegen  auch  seine  merkwtlrdige  Behauptung, 
daB  die  Fiihrer    der  Fraktion  andere  Absichten  verfolgten  als   die   ubrigen 

f^nrmL  Original  from 

digitized  by  V^UUglL  UNIVERSITY  OF  MICHIGAN 


Kritische  Studien  zur  Konfliktszeit.  365- 

Bei  der  Beurteilung  der  Verhandlungen  ilber  diesen  neuen 
moditizierten  Antrag:  Hagen,  die  am  6.  M&rz  im  Plenum  stattfanden, 
ist  es  strittig,  ob  die  Fortschrittspartei  das  Ministerium  habe 
stflrzen  wollen  oder  nicht.  Da 6  sie  vor  der  Beratung  des  An- 
trages  nicht  die  Absicht  hatte,  dies  zu  tun,  erhellt  aus  den  bis- 

Mitglieder.  Wahl  S.  9,  56  und  ofters.  Wahl  macht  die  Masse  der  Fraktions- 
mitglieder  in  der  seltsamsten  Weise  zum  Stimmvieh,  wahrend  doch  gerade  aus. 
meiner  Darstellung  hervorgeht,  daB  die  Fithrer,  zu  denen  auch  Behrend  ge- 
h<5rte,  sonst  h&tte  ihn  die  Fraktion  nicht  zum  Vizeprfisidenten  vorgeschlagen, 
in  einzelnen  taktischen  MaBnahmen  verschiedener  Ansicht  waren.  AVer  je  mit 
einer  Fraktion  nur  entferntFtthlung  hatte,  weiB,  daB  dasnichts  AuBergewShnliches 
ist.  Ebenso  fdllt  Wahls  Urteil  fiber  den  Antrag  Hagen  in  sich  zusammen.  Wahl 
sagt  S.5:  „Der  Gewinn,  den  die  nene  Art  der  Budgetaufstellung  bringen  wird, 
ist  so  #roB,  daB  mit  seiner  Einheimsung  auch  nicht  ein  Jahr  gewartet  werden 
darf.  Derartige  kindliche  Ungeduld  aber  wird  man  zwar  gerne  dem  Gros  <ler 
Fortschrittspartei,  doch  nicht  den  Ftthrern  zntrauen  dttrfen,  znmal  ja  der  von 
Patow  gebilligte  JtompromiBantrag  Ktihne  es  ermdglichte,  in  jedem  einzelnen 
FaUe  diesen  Gewinn  schon  zu  erzielen."  Das  Amendement  Ktihne,  nach  dem 
„die  Spezialisiening  einzelner  fitats  schon  fiir  das  Jahr  1862  in  dringenden 
Fallen  nicht  aus^esclilossen  sein  soil",  hatte  fiir  die  Fortschrittspartei  einen 
ahnlichen  Fehler,  wie  der  Antrag  Behrend,  es  enthielt  dem  Miuisterium  gegren- 
fiber  keinen  Zwang,  im  Gegenteil  h&tte  es  nur  dazu  gedient,  wiederum  dem 
Streit  dardber  Tttr  und  Tor  zu  offnen,  was  denn  nun  „dringende  Falletf  seien. 
Deshalb  stimmte  die  Partei  gegen  dieses  Amendement.  Und  sie  tat  das  nicht 
aus  kindlicher  Ungeduld,  sondern  weil  allerdings,  wenn  sie  ibre  taktischen 
Absichten  erreichen  wollte,  die  Durchftthrung  eilte.  Sie  mag  in  ihrer  An- 
schauung  best&rkt  wordeu  sein  dadurch,  daB  gerade  am  5.  Mftrz  der  Kriegs- 
minister  in  der  Militarkommission  „scheinbar  endgttltig  erklart  hatte,  daB  die 
Regieruog  auf  die  zweij&hrige  Dienstzeit  nicht  eingehen  kflnue".  (Wahl  S.  11.) 
In  dem  richtigen  „scheinbar"  Wahls  liegt  schon,  daB  auch  er  ein  KompromiB 
nicht  fttr  ausgeschiossen  h«lt;  die  MOglichkeit,  sich  auf  die  bisherige  2l/»j&hrige 
Dienstzeit  zu  einigen,  lag  mindestens  noch  vor:  gerade  weil  die  Fortschritts- 
partei auf  die  Spezialisiening  des  Heeresetats  aus  den  angeftthrten  Grtlnden 
das  grOBte  Gewicht  legte,  muBte  ihr  alles  daran  liegen,  vor  der  Verhandlung 
der  MilitMrkommis8ion  eine  prinzipielle  Entscheidung  zu  baben.  Schon  deshalb, 
weil  es  dann  nicht  als  ein  Kauipf  gegen  den  Kriegsminister  allein  ausgelegt 
werden  konnte.  Was  Wahl  kindliche  Ungeduld  nennt,  ist  also  eine  wohl  ttber- 
legte  Taktik  und  es  zeigt  sich,  daB  man  mit  den  Quellen  aus  Tagebtichern 
und  Briefen  von  Lenten,  die  der  Fraktion  fern  stehen,  allein  nicht  auskommt. 
Wie  es  denn  ttberhaupt  seltsam  und  methodisch  falsch  ist,  daB  Wahl  alle  Aus- 
lassnngen  der  Fortschrittspartei  als  verd&chtig  und  wissenschaftlich  unbrauchbar 
hinstellt,  wfthrend  er  sich  auf  die  der  Gegenseite  sttltzt.  Mindestens  hatte  er 
das  vorliegende  Zeitungsmaterial  prttfen  und  verwenden  miissen;  auch  wird  man 
Aualassungen  der  Partei  selbst  in  einer  parteigeschichtlichen  Arbeit  jederzeit 
sehr  wohl  benutzen  kSnnen,  wenn  man  sie  nur  vorsichtig  liest;  dann  geben  sie 
die  wichtigsten  Aufschltisse  flber  die  Taktik,  sofem  man  sie  nur  mit  den  geg- 


r^rtrtrtlr-  Original  from 

byV^UUglL  UNIVERSITY  OF  MICHIGAN 


B66  Ludwig  Bergstr&Ber 

herigen  Ergebnissen ;  dati  auch  der  neue  Antrag  Hagen  nicht 
darauf  ausging,  ist  gewili;  denn  sonst  ware  er  nicht  moditiziert 
worden.  Die  Frage  kann  also  nur  sein,  ob  w&hreod  dieser  Be- 
ratungen  von  der  Fortschrittspartei  bewulit  eine  Situation  herbei- 
gefdhrt  wurde,  die  den  Riicktritt  des  Ministeriums  unbedingt  er- 
forderlich  gemacht  hatte.    Das  mofi  verneint  werden. 

Die  ministerielle  Sternzeitung  brachte  nach  der  AnfJosung 
einen  Artikel,  in  dem  sie  das  ganze  Zerwurfnis  auf  die  formelle 
Behandlung  der  Angelegenheit  in  der  Sitzung  vom  6.  Marz  zuriick- 
fuhrte1.  Nun  ist  das  Blatt  gewifl  ein  unverdachtiger  Zeuge  und 
seine  Autfassung  ist  um  so  zutreffender,  als  der  Minister  keinerlei 
prinzipiell  dem  Antrag  gegensatzliche  Ausfiihrungen  gemacht  son- 
dern  sogar  seine  sofortige  Durchfiihrung  fur  nicht  unmoglichfirklart 
hatte.  Man  konnte  aus  seinen  Ausfiihrungen  sogar  den  Eindruck 
gewinnen,  dafi  er  personlich  sich  iiberhaupt  mit  dem  Antrage 
abgefunden  hatte,  dafi  er  einer  gebundenen  Marschrnte  folgte-. 
Patow  hat  auch  nicht,  wie  Wahi  annimmt8  eine  Solidaritats- 
erklarung  abgegeben,  er  hat  vielmehr  ausdrucklich  erklart,  da  13 

nerischen  (^uelleh  geschickt  kombiniert.  Was  sonst  Wahl  in  einem  zweiten  und 
dritten  Punkte  tiber  die  sachliche  Bedeutung  des  Antrags  Hagen  vorbring-t, 
eatfernt  sich  so  weit  von  den  tatsachlichen  Erwagungen  der  Fortschrittspartei, 
da8  man  fast  von  Dilettantenerw&gungen  sprechen  intfchte,  die  Wahl  der  Fort- 
schrittspartei rait  dem  htibschen  Beiwort  wkindisch*  zuwirft.  Im  Anschlufi  an 
diese  Ertfrterungen  bespricht  Wahl  die  Reden,  die  die  Fortschrittsmanner  im 
neugew&hlten  Hause  liber  die  Aufldsung  des  alten  hielten.  Ich  greife  nur  eins 
heraus.  Schulze-Delitzsch  sagte,  man  habe  nicht  geglaubt,  die  Prinzipien  des 
Liberalismus  aufgeben  eu  dttrfen,  am  nur  liberale  Minister  an  der  Regierung- 
zu  haben.  Dazu  meint  Wahl,  dafi  es  sich  im  Antrag  Hagen  garnicht  um  ge- 
f&hrdete  Prinzipien  des  Liberalismus  gehandelt  habe  und  vergilit  dabei,  dafi 
die  Durchfiihrung  des  Budgetrechtes  allerdings*  ein  liberaler  Grundsatz  wai% 
man  denke  nur  an  den  Streit  der  bayrischen  Kammer  tiber  die  „Eriibrigungen"1 
an  das  budgetrechtliche  Mindesprogramm  in  den  Grundrechten  der  Frankfurter 
Verfassung. 

1  VgL  Nationalzeitung,  10.  Marz  Abend,  Berlin  (Situationsbericht  statt  eines 
Leitartikels). 

2  So  Oppenheim,  Deutsche  Jahrbttcher  III  S.  149  und  ebenso  Augsburger 
AUgemeine  Zeitung  in  Nr.  74  vom  15.  M&rz,  S.  1193.  („Die  preufiische 
Ministerkrisis  und  die  Spezialisierung  des  Etats".)  In  diesem  Artikel  wird 
gesagt,  „die  Rede  machte  den  Eindruck,  als  ob  zwischen  seiner  Anschauung 
fiber  die  Frage  und  der  8timmung  hiertiber  in  maOgebenden  Kreisen  bereits 
ein  Zwiespalt  bestanden  hatte,  welchen  er  vom  Ministertisch  aus  nioht  offen- 
baren  durfte.44 

8  Wahl  S.  9. 


r^rtrtrtL-  Original  from 

byV^UUglL  UNIVERSITY  OF  MICHIGAN 


Kritische  Studien  zur  Konfliktszeit  367 

«r  in  dem  Antrag  ein  Mitftrauensvotum  nicht  erblicke1.  Er  hatte 
nur  offenbar  gewiinscht,  daii  die  ganze  Beratung  vertagt  werde,  um 
zu  diesem  neuen  und  modifizierten2  Antrage  nach  erneuter  Beratung 
Stellung  nehmen  zu  konnen.  Die  Sternzeitung  sagt  direkt:  „Es 
muBte  vor  der  definitiven  Entscheidung  ein  Antrag  auf  Vertagung 
eingebracht  werden,  damit  die  Regierung  sich  die  Sache  iiberlegen 
konnte.  Die  verletzende  Rucksichtslosigkeit  liegt  lediglich  in  dieser 
Versaumnis."  Demgegeniiber  wird  von  fortschrittltcher  Seite  ge- 
rragt:  „wer  in  aller  Welt  die  Einbringung  und  Aijnahme  eines 
solchen  Antrages  verhindert  hat?  Weshalb  hat  Herr  von  Patow 
sich  mit  allgemeinen  Andeutungen  iiber  die  notwendige  n&here 
Priifung  begnugt  und  nicht  im  Namen  der  Regierung  ausdriicklicb 
<auf  Vertagung  g§drungen?  Weshalb  ist  kein  solcher  Antrag  aus 
den  Reihen  der  Fraktion  Grabow  hervorgegangen?  Jeder  deut- 
Jiche  Wink  von  seiten  des  Ministers  wiirde  dort  sofort  den  ncitigen 
Anklang  gefunden  haben.  Sollte  etwa  Herr  Hagen  Zweifeln  im 
Lande  Bahn  brechen,  ob  er  seinen  Antrag  auch  reiflich  erwogen 
habe,  indem  er  selbst  Vertagung  beantragte?  Ware  der  Antrag 
von  der  rechten  Seite  des  Hauses  eingebracht  worden,  so  ver- 
muten  wir  nicht  blofi,  sondern  konnen  mit  Bestimmtheit  aussprechen, 
tlali  die  Linke  ganz  unbedenkjich  dem  Ministerium  diese  billige 
Frist  zugestanden  haben  wiirde"3.  Mit  dieser  Auslassung  stimmt 
eine  Schilderung  der  Grenzboten  gut  uberein:  ;,Die  Fraktion  Grabow 
verlor  so  sehr  ihre  Haltung,  dali  kein  einziges  ihrer  Mitglieder 
auch  nur  auf  den  Gedanken  kam,  durch  einen  Antrag  auf  Ver- 
tagung den  unzweckmSfiigen  Kampf  zu  unterbrechen  *."  Ebenso 
trifft  es  zu,  wenn  die  Breslauer  Zeitung  daranf  aufmerksam  machte, 
dali  es  „zwischen  der  Abstimmung  4iber  den  Hagenschen  Antrag 
und  seiner  Ausfiihrung  noch  Mittelwege  genug  gab,  welche  das 
Ministerium  beschreiten  konnte,  wenn  es  nicht  eben  eine  Krisis 
herbeifuhren  wollte"5.  Die  Berliner  Allgemeine  Zeitung  war 
gleicher  Meinung6.    Man  wird  danach  die  Auflosung  des  R&tsels 


1  Augsburger  Allgemeine  Zeitung,  14.  Marz,  S.  1187,  Berlin. 
*  Den  wicbtigen  Umstand,  dafi  es  ein  bedentsam  modifizierter  Antrag  war, 
verkennt  Wahl,  d.  h.  er  beachtet  ihn  nicht. 
'  Nationalzeitung,  10.  M&rz  Abend,  ebda. 

4  Grenzboten  II  S.  478,  aus  einem  Artikel:  Die  Auflosung  des  preufiischen 
A  bgeordnetenhanses. 

5  Zitiert  Nationalzeitnng,  13.  M&rz  Abend. 

"  BerUner  Allgemeine  Zeitung,  10.  M&rz,  ans  dem  oft  zitierten  Artikel. 


r^rtrtrtL-  Original  from 

by  VrUUglL  UNIVERSITY  OF  MICHIGAN 


368  Ludwig  Bergstr&fier 

entweder  darin  sehen,  daft  die  Spannung  sich  eiamal  l5sen  muDte, 
der  Antrag  Hagen  nnr  der  Anlafi  war,  wie  es  die  Berliner  All- 
gemeine  Zeitung  tut,  oder  man  wird  sie  in  der  Richtnng  suchen, 
die  der  Mitarbeiter  der  Augsburger  Allgemeinen  Zeitung  andeutet, 
wenn  er  meint:  „Der  Hagensche  Antrag  war  also,  nach  allem 
ADSchein,  der  Tropfen,  welcher  die  Schale  stark  angesammelten 
Unmuts  an  hochster  Stelle  zum  Gberfliefien  brachte1." 

Die  letztere  Anffassnng  bat  mehr  Wahrscheinlichkeit  for  sich, 
besonders  wenn  man  sich  nicht  tanbedingt  an  den  Ansdruck  von 
der  hftchsten  Stelle  halt, .  sondern  statt  ihrer  die  hohen  nnd  ein- 
fluBreichen  konservativen  Kreise  einsetzt.  Es  1st  bekannt,  wie 
der  Minister  Roon  zn  den  Verfassungsfragen  s,tand;  er  war  im 
Grunde  seines  Herzens  durchans  Absolutist.  Yon  den  iibrigen 
hohen  Milit&rs,  der  gewOhnlichen  Umgebung  des  Kdnigs,  darf  man 
dasselbe  sagen.  Die  hciheren  milit&rischen  Kreise  sind  doch  schlieti- 
lich  auch  noch  im  Weltkrieg  absolntistisch  gewesen;  wer  sie  kennt 
nnd  sich  so  vieler  Aofierungen  tiber  den  Reichstag  erinnert,  wird 
das  nicht  in  Zweifel  setzen. 

II.  Die  Revolutionsgefahr. 

Diese  Kreise  sind  es  auch  gewesen,  die  nach  oben  bin  dauernd 
yon  einer  Revolntionsgefahr  gesprochen  haben.  Dieselben  Kreise 
haben,  und  auch  hier  kann  man  sagen  damals  wie  noch  viel  spater, 
alle  nicht  direkt  konservativen  Elemente  in  einen  Topf  geworfen, 
sie  als  rote  Demokraten,  Revolution&re  und  in  hochstem  Ma  Be 
staatsgefahrlich  hingestellt2.  Auch  Wahl  konstruiert  eine  Re- 
volutionsgefahr, seine  ganze  dritte  Abhandlung  ist  ihr  gewidmet. 
Indem  wir  uns  ihr  zuwenden,  wollen  wir  zunachst  die  Art  von 
"Wahls  Quellenbenutzung  erneut  iiberprufen. 

Wahl  zitiert  S.  84  eine  Rede  von  Schulze-Delitzsch  auf  einer 
Generalversammlung  des  Nationalvereins.  Diese  Rede  wendet 
sich  gerade  gegen  radikale  Kreise,  sie  zieht  ihnen  gegenuber  eine 
scharfe  Trennungslinie,  der  Redner  lehnt  eine  revolution&re  Agi- 
tation fur  die  Grundrechte  ab8.  Er  furchtet  eine  Revolution  nur 
dann,  wenn  die  Regierungen  den  Wunschen  des  Volkes  nicht  ent- 


'  S.  1193,  aus  dem  schon  zitierten  Leitartikel. 

*  Gute  Beispiele,  Grenzboten  I  S.  36  ff. 

*  Ygl.  Mayer,   Die  Trennung  der  proletariachen  tod   der   bttrgeriichen 
Demokratie  in  Dentschlaod,  Archiv  far  Geschichte  des  Sorialismus  II,  1918,  8. 9. 

rv       «w  h   C^ nrhnic*  Original  from 

by  VjUU^IC  UNIVERSITY  OF  MICHIGAN 


Kritiscbe  Studien  zur  Koufliktszeit,  3^9 

gegen  kommen.  Genau  denselben  Sinn  hat  eine  Aufierung  von 
Gneist,  seine  Frage:  „ob  es  hier  stuartisch  enden  wird?"  Denn 
alle  Liberalen.  eiDerlei  welcher  Bichtung,  haben  damals  von  Re- 
volutionen  die  Auffassung,  dafi  sie  entstehen,  wenn  die  Wunsche 
der  weitesten  Kreise  des  Volkes  zu  den  Taten  der  Regierenden 
in  klaffendem  Widersprach  stehen,  eine  Anschauung,  die  der  Wahls 
allerdings  widerspricht,  denn  er  ist  doch  wohl  Anhanger  dessen, 
was  man  kurz  als  Kanonenschufitheorie  formulieren  kann1.  Nun 
ist  hier  nicht  der  Ort,  tiber  Wahls  Theorie  zu  streiten,  aber  es 
ist  sicher  falsch,  Wenn  er  damalige  Aufierungen  nicht  an  damaligen 
Anschauungen,  sondern  nach  seiner  Ansicht  fiber  historische  Prozesse 
und  ihre  Entwicklung  milit.  S.  83  wird  eine  Aufierung  Lettes, 
dafi  bei  einem  Bruch  das  Herrenhaus  mehr  verlieren  werde  als 
das  Abgeordnetenhaus,  wobei  Lette  die  Hoffnung  ausspricht,  die 
Krone  werde  nicht  dabei  verlieren,  ausgelegt,  als  hoffe  er,  dafl 
die  Krone  verliere.  Sie  ist  Berhhardis  Tagebuch  entnommen,  der 
sie  ersichtlich  auch  so  auffafite.  Nach  allem,  was  wir  von  Lette 
wissen,  ist  sie  unmoglich  so  gemeint;  er  war  durchaus  gemafiigt. 

Weil  der  junge  Treitschke  einmal  von  einer  notigen  Revolution 
spricht,  wird  geschlossen,  dafi  alle  Mahner,  d.  h.  alle  die  der  Re- 
gierung  nahe  legen,  es  nicht  zum  &ufiersten  kommen  zu  lassen, 
die  Revolution  wiinschen!  Beispiele:  „Freytag,  Twesten,  Samwer, 
Forckenbeck  u.  v.  a.,  oder  wenigstens  die  Mehrzahl  von  ibnen!!" 
Der  Schlufi  findet  iiberdies  in  dem  vielen  Material,  das  wir  Tiber 
je4en  dieser  Manner  haben,  auch  intimem  Material,  keine  Stutze. 
Dafi  Treitschke  besonders  heifibliitig  war,  ist  bekannt;  und  damals 
war  er  noch  in  jungen  Jahren. 

Einen  ferneren  Beweis  seiner  Konstruktion  sieht  Wahl  darin, 
S.  88,  dafi  hohe  preufiische  Beamte  unter  Deckadressen  korre- 
spondierten,  „wie  ich  bestimmt  versichern  kann".  Warum  er  sich 
auf  diese  mystische  Andeutung  beschrankt,  ist  unerfindlich.  Eine 
geheime  Postkontrolle  bestand  damals  vielfach,  und  was,  gerade 
unter  dem  Ministerium  Bismarck,  liberalen  Beamten  geschehen 
konnte,  ist  denn  doch  bekannt  genug.  Weiterer  Beweis:  „Die 
Berliner  Wahlmanner  fingen  schon  ira  Friihjahr  1862  an,  sich  als 
eine  permanenteKorporation  zugehaben.  Sie  hielten  Versammlungen 
ab,  in  den  en  sie  sich  von  den  Abgeordneten  Rechenschaft  ablegen 
liefien."     Gewili,   und  nicht  nur  in  Berlin,  sondern  allenthalben 


1  Vgl.  Wahls  Auffassung  der  franzosischen  Revolution. 

Histor.  Vierteljahrsohnft.  1919.  3.  25 

n  Pnnol  "4  Original  from 

b^Vji  UNIVERSITY  OF  MICHIGAN 


370  Ludwig  Bergstr&Ber 

in  alien  deutsehen*  Landen.  Schon  in  den  dreifiiger  Jahren  hat 
Botteck  das  gleiche  getan.  Permanent  waren  die  Wahlmanner 
uberdies  tats&chlich  insofern.  als  sie  bei  Nachwahlen  in  der  alten 
Zusammensetzungfunktionierten*  Bei  der  mangelnden  Versammlungs- 
freiheit  war  das  eine  notwendige  Form,  wie  sich  der  Abgeordnete 
mit  seinen  Wahlern  in  Verbindung  hielt;  die  liberalen  Abgeordnetep 
taten  das  mehr  als  die  konservativen,  da  sie  Wert  legten  auf  den 
RUckhalt  in  den  W&hlermassen,  da  sie  ihre  Wahlkreise  auch  viel 
mehr  erkampfen  muflten;  ihnen  stand  der  Apparat  der  unteren 
Verwaltung  nicht  zur  Verfiigung.  Hierbei  von  bewufiter  Nach- 
ahmung  der  franzosischen  Revolution  zu  sprechen,  ist  absolut 
nicht  ang&ngig;  das  sind  gesuchte  Konstruktionen. 

Einzelne  andere  Aulierungen,  die  Wahl  zitiert,  wie  einen  Ar- 
tikel  der  Wochenschrift  des  Nationalvereins,  darf  man  doch  der 
Portschrittspartei  nicht  zur  Last  legen.  Die  Wochenschrift  wurde 
von  dem  radikalen  Streit  redigiert,  der  fiir  fthnliche  Entgieisungen 
oft  genug  einen  Wischer  bekam1.  Ebenso  sind  Briefe  altliberaler 
Personlichkeiten  nicht  beweiskraftig  ftir  Stimmungen  andererKreise 
oder  gar  deren  Absichten;  sie  sehen  durch  eine  Brille,  die  tradi- 
tionell  revolutionsfurchtig  ist. 

Was  soil  man  nun  aber  dazu  sagen,  wenn  daraus,  dafi  H.  Baum- 
garten  in  einem  Briefe  vom  „G5ttinger  Komitee"  spricht,  wo  er 
ganz  oifensichtlich  das  Komitee  fur  Schleswig-Holstein  meint,  wie 
es  uberall  in  alien  deutschen  StAdten,  in  Heidelberg  z.  B.  unter 
Vorsitz  des  doch  gewilJ  unbedingt  revolutionsfeindlichen  Hausser 
bestand,  gefolgert  wird,  daii  im  Nationalverein  eine  revolution&re 
Organisation  bestanden  habe.  Dafi  Rochau  einmal  Massenpetitionent 
verlangt,  ist  auch  noch  kein  Beweis  revolution&rer  Gesinnung. 

Selbst  wenn  man  sich,  wie  hier  geschehen,  nur  auf  Stichproben 
beschrankt,  wird  man  Wahls  Revolutionstheorie  als  das  abtun, 
was  sie  ist,  eine  unhaltbare  Konstruktion. 

III.  Der  Konflikt  im  Rahmen  der  innerpolitischen 

Entwicklung-. 

In  Kapitel  III  seiner  Arbeit  stellt  Wahl  tiefgriindige  Unter- 
suchungen  daruber  an,  ob  die  damalige  Fortschrittspartei  ftir  das 

1  Vgl.  Bennigsens  Briefwechsel  mit  Hausser  bei  Oncken  1  S.  628. 

2  Vgl.  hierzu  meinen  demnachst  in  Bd.  I  der  Neaauflage  des  Handbuchs 
der  Politik  ersckeinenden  Aufsatz  „Geschichte  des  Parlamentarismus  in 
Deutechland". 


r^rtrtrtlr-  Original  from 

byV^UUglL  UNIVERSITY  OF  MICHIGAN 


Kritische  Studien  zxxr  Konfliktszeit.  371 

konstitutionelie  oder  ftir  das  parlamentarische  Regierungssystem 
^ingetreten  sei;  es  h&tte  solcher  TJmstande  nicht  bedurft,  denn 
es  ist  ohne  weiteres  klar,  dafi  fftr  alle  monarchisch  Gesinnten 
innerhalb  der  Partei,  d.  h.  so  ziemlich  die  ganze  Partei  anfier  etwa 
Johann  Jakoby,  das  parlamentarische  System  unbedingt  das  Ideal 
war;  das  Ministeriam  als  Vollzugsorgan  des  Mehrheitswillens. 
Danach  strebten  sie  letzten  Endes.  Da  aber  auch  diese  Politiker 
sehr  im  Gegensatz  zu  Wahls  Annahmen  den  gegebenen  Verhalt- 
nissen  Rechnung  trugen,  da  sie  wuflten,  dafl  sie  nicht  allein  anf 
der  Welt  waren,  dafi  nicht  nur  eine  Regierung  ihnen  gegeniiber, 
sondern  dafi  eine  sehr  gemafligt  liberale  Partei  neben  ihnen  stand, 
so  wollten  sie  sich  ftir  den  Angenblick  mit  der  ehrlichen  Durch- 
ftthrang  des  Koi^titutionalismus  v5llig  zofrieden  geben.  Imme# 
wieder  betonten  sie,  dafi  es  sich  in  ihrem  Kampfe  in  erster  Linie 
darum  handle,  die  Verfassnng  ihrem  Geiste'nach  durchzuftihren. 
Das  war  allerdings  entsprechend  dem  Zeitgeiste  und  den  Theonen, 
sagen  wir  einmal  des  Rotteck-Welckerschen  Staatslexikons;  aber 
wenn  man  das  mit  Wahl  annehmen  will,  so  darf  man  nicht  ver- 
gessen,  dafi  diese  Verfassnng  eben  aus  diesem  Geiste  geboren 
war;  denn  im  Grande  Var  es  die  alte  oktroyierte  liberale  Ver- 
fassung.  Sie  war  vielfach  abgeandert,  gewifi,  einige  dieser  unter 
der  Reaktion  getroffenen  Modifikationen  wollten  die  Fortschrittler 
moglichst  sofort  wieder  aufheben,  so  die  Zusammensetzung  des 
Herrenhauses;  in  anderem  wollten  sie  Verheifiungen  der  Verfassung 
«ndlich  erfullt  sehen,  so  die  bezttglich  eines  Gesetzes  ttber  Minister- 
vetantwortlichkeit;  so  wollten  sie  auch  das  Budgetrecht  wirklich 
durchgefuhrt  und  von  der  Regierung  anerkannt  wissen.  All  dies 
hfttte  zu  einem  System  gefiihrt,  wie  wir  es  im  Grande  seit  der 
Reichskanzlerschaft  des  Fiirsten  Billow  gehabt  haben.  '  Die  ver- 
antwortlichen  Minister  werden  vom  Konige  frei  ernannt,  sie  konnen 
aber  nicht  bleiben,  wenn  sie  dauernd  eine  Mehrheit  der  Volks- 
vertretung  gegen  sich  haben.  Eingeleitet  ist  diese  Periode  des 
Konstitutionalismus  im  Grunde  durch  den  Abgang  Bismarcks, 
der  mit  den  Mehrheitsverhaltnissen  des  damals  neu  gewahlten 
Reichstages  eng  zusammenhangt;  Bismarck  wollte  sich  diesen 
Mehrheitsverhaltnissen  letzten  Endes  durch  einen  Staatsstreicli 
entziehen,  der  Kaiser  versagte  sich  diesen  Planen. 

Den  Karapf  urn  die  Heeresreorganisation  auf  die  Formel  zu 
bringen:  KOnigliches  oder  parlamentarisches  Heer,  wie  es  damals 
vielfach  geschah,  geht  nicht  an;  das  war  ein  von  konservativer 

25* 


by  Google 


Original  from 
UNIVERSITY  OF  MICHIGAN 


372  Ludwig  Bergstr&Qer 

Seite  erfundenes,  sehr  geschicktes  und  besonders  nach  oben  siclier- 
lich  sehr  wirkungs voiles  Schlagwort;  damals  so  wenig  wie  in  den 
Septennatsk&mpfen  hat  es  sich  allein  urn  das  Heer  gehandelt, 
^ondern  in  erster  Linie  urn  das  Budgetrecht.  Damals  waren  anch 
die  Manner  der  Fortschrittspartei  konstitutionell  im  Stahlschen 
Sinne,  wenigstens  in  ihrer  Praxis.  Und  bei  parteigeschichtlichen 
Untefrsuchungen  kommt  es  eben  auf  die  Praxis  an,  nicht  auf  die 
Theorie.  Ein  Mann  wie  Gagern,  gewifi  gemftfiigt,  staatserhaltend 
in  seinem  ganzen  Auftreten,  hat  sich  einmal  theoretisch  zur  Re- 
publik  bekannt,  in  demselben  Augenblick,  in  den  Marztagen  1848f 
wo  er  sie  praktisch  aufs  heftigste  und  mit  vollem  Erfolg  bek&mpfte. 
„Auch  ich  habe  einfach  leben  gelernt",  sagte  er  damald  and  war 

'  ganz  beeinflufit  von  der  romantischen  Verklamng  des  klassischen 
Altertums,  wie  sie  auf  unseren  hOheren  Schulen  immer  betrieben 
worden  ist,  derselben,  unter  der  Bismarck  bekennt,  in  seiner  Jugend 
ebenso  Republikaner  gewesen  zu  sein.  Aus  theoretischen  Formeln 
kann  man  so  ziemlich  alles  beweisen;  ein  Parlamentarier,  eine 
Partei  sind  politisch  Handelnde,  sind  darum  nach  ihren  Taten  zu 
beurteilen. 

Eins  ist  allerdings  gewifi.  Hinter  den  konstitutionellen  Forde- 
rungen  nach  einer  wirklichen  Durchfiihrung  der  Verfassung  stand 
das  parlamentarische  Ideal.  Selbst  in  dieser  Abschwachung  wurde 

•  Wahl  der  Fortschrittspartei  aus  ihren  Bestrebungen  einen  Strick 
drehen  und  eine  voile  Schale  ver&chtlichen  Spottes  fiber  sie  aus- 
gieflen.  Die  Fortschrittspartei  der  secbziger  Jahre  hat  geirrt, 
gewifi;  vor  allem  doch  in  Dingen,  die  schwer  oder  kaum  berecheribar 
sind.  Sie  hat  sich  geirrt  im  Charakter  des  Kftnigs  und  sie  hat 
nicht  damit  gerechnet,  dafi  er  ein  Genie  der  praktischen  Politik 
als  Heifer  und  Fiihrer  zur  Seite  haben  werde.  Der  letztere 
Irrtum  mindestens  ist  verzeihlich,  denn  mit  dem  Genie  rechnet 
man  niemals.  sonst  ware  es  nichts  Aufiergewohnliches.  Die 
Frage  so  zu  steilen  ist  falsch,  ist  wiederum  typische  Weisheit 
ex  post. 

Richtiger  wird  man  so  fragen:  Erstens,  wie  ist  der  Ausgang 
dieses  ganzen  Kampfes  gewesen,  war  er  wirklich,  wie  Wahl  meint, 
eine  vollige  Niederlage  fur  den  Liberalismus  und  insbesondere  fur 
die  Fortschrittspartei;  zweitens,  ist  das  Ideal  der  Fortschritts- 
partei der  Entwicklung  entgegen  oder  ist  es  mit  der  Entwicklung 
gegangen,  worin  beschlossen  liegt,  ob  es  fruchtbar  oder  unfruchtbar 
gewesen  sei.    Im  Grunde  sind  beide  Fragen  nur  eine,  nach  dem 

..  (~*rw"*nlf*  Original  from 

digitized  by  VrUUglL  UNIVERSITY  OF  MICHIGAN 


Kritische  Studien  zur  Konfliktszeit.  373 

Augenblickserfolg  and  nach  der  Wertung  jm  weiteren  Verlauf  der 
ISntwicklung. 

Die  erste  Frage  ist  ja  an  sich  sehr  einfach  zu  beantworten. 
Wenn  nach  einem  Kriege  ein  KompromiBfriede  geschlqssen  wird, 
so  hat  keine  Partei  ganz  gesiegt.  Die  Indemnit&tsvorlage  ist  ein 
KompromiB;  alle  Welt  hat  es,  durchaus  zu  recht,  so  aufgefaBt. 
Die  Konservativen  fuhlten  sich  als  Sieger,  und  waren  deshalb 
gegen  das  KompromiB;  sie  batten  Unrecht,  denn  sie  bedeuteten 
Jamais  keiue  Macht,  mit  der  Bismarck  hatte  rechnen  mfissen; 
wohl  aber  die  Liberalen,  ohne  die  eine  deutsche  Einigung  nicht 
moglich  gewesen  ware.  Immer  sind  die  Konservativen  die  er- 
fcittertsten  Feinde  deutscher  Einigung  gewesen.  Sie  haben  das 
bitterbOse  Wort  vom  Nationalitatenschwindel  in  den  sechziger 
Jahren  gepragt.  Waren  die  Liberalen  4amals  nicht  eine  Macht 
gewesen,  so  ware  das  Deutsche  Reich  entstanden  nach  Bismarcks 
urspriinglichem  Entwurf,  als  volkerrechtlicher  Bund,  geleitet  von 
PreuBen  durch  einen  Unterstaatssekretfir  im  Ministerium  des  Aus- 
wiirtigen,  nicht  durch  einen  Reichskanzler1. 

Mit  dem  Jahre  1867  erst  beginnt  in  PreuBen,  dann  aucb  in 
Deutschland,  die  Zeit  des  Konstitutionalismus.  Er  ist  in  den 
sechziger  Jahren  erkampft  worden.  Es  gibt  Ruckschlftge  auch 
nach  dieser  Zeit;  ich  rechne  die  Kampfe  urn  das  Septennat  dazu 
und  ebenso  die  Kfimpfe  um  eine  Reichsfinanzreform,  die  uns  statt 
einer  vernttnttigen  Ordnung  die  foderalistische  Schlinge  der  Franken- 
steinschen  Klausel  brachten;  nicht  aus  Schuld  der  damaligen 
Liberalen,  wie  unter  der  Wucht  der  PersSnlichkeit  Bismarcks 
immer  wieder  behauptet  wird,  sondern  weil  Bismarck  seiner  Natur 
nach  imGrunde  nicht  konstitutionell  sein  konnte;  er  war  persdnlich 
<ier  ausgesprochenste  Absolutist.  Das  zeigt  sich  deutlich  auch  darin, 
daB  er  keinerlei  Tradition  und  keinerlei  Nachfolge  hinterlassen 
bat,  sondern  nur  ein  Epigonentum,  das  sich  auf  einen  mechanischen 
Abklatsch  seiner  Methoden  beschr&nkte.  Bismarck  ist  darin  von 
<lerselben  Wirkung  wie  Friedrich  der  GroBe.  Man  mag  darin 
fataJistisch  Gesetzra&Bigkeiten  erblicken;  das  entbindet  uns  als 
Historiker  nicht  davon,  denn  doch  die  Entwicklungslinien  zu 
Ziehen,  und  zwar  auch  die,  die  der  Personlichkeit  des  Grofien 
kontr&r  laufen?*von  ihm  zeitweise  zerrissen  u?d  unterbunden 
werden. 

1  Vgl.  Bergstrttfier,  Geschichte  der  Reichsverfassung,  Kapitel  IV. 


by  Google 


Original  from 
UNIVERSITY  OF  MICHIGAN 


374  Ludwig  Bergstr&fier 

Das  soil  zum  Schlufl  in  kurzen  Worten  geschehen.  Es  uni- 
fatit  die  Entwicklung  zwischen  1848  und  1914,  man  kann  aucb 
sagen  1918. 

Die  Revolution  von  1848  endigt  fflr  Preufien  damit,  dafi  das 
Land  eine  Verfassung  bekommt,  in  der  die  Rechte  des  preufiischen 
Ktfnigs  trefflich  gewahrt  sind;  sogar  romantischc  Liebhabereien 
des  Kdnigs  haben  darin  ihren  Niederscblag  gefunden  and  der 
KOnig  hatte  die  MOglichkeit,  die  seine  feministische  Charakter- 
losigkeit  von  vornherein  suchte,  mit  einer  Scheinkonstitution  zu 
regieren.  Man  hat  ihm  ob  dieser  Erfolge  das  hohe  Lob  eines- 
konsequenten  Politikers  gespendet,  unverdient,  denn  indem  er  sich 
der  wichtigsten  Aufgabe  versagte,  die  ihm  gestellt  war,  die 
Deutsche  Frage  zu  losen,  entbehrte  sein  preufiisches  Werk  der 
festen  Grundlage.  1867  bringt  den  ehrlichen  Konstitutionalismus 
wegen  der  deutschen  Einheit.  In  der  Reichsverfassung,  1867  wie 
1871,  werden  die  dynastischen  Ideen,  die  zugleich  foderalistische 
sind,  so  stark  verankert  wie  nur  irgend  moglich;  die  Rechte  der 
Regierungen,  d.  h.  der  Konstitutionalismns  wird  so  stark  betont. 
wie  es  irgend  geht ;  Bismarck  hofft  sich  vom  Parlament  im  ganzen 
unabh&ngig  gemacht  zu  haben.  Beides  vergebliche  Versuche,  em- 
fach  deswegen,  weil  sie  der  zwangslftufigen  Entwicklung  wider- 
sprechen.  Schon  in  den  siebziger  Jahren  macht  der  Unitarismus 
Fortschritte,  und  er  hat  sie  gemacht  bis  zum  Jahre  1914,  hat  sie 
auch  noch  im  Kriege  gemacht,  aus  bitterster  Notwendigkeit  her- 
aus,  obwohl  die  Gegenstrbmungen  gefuhlsmfifiig  immer  starker 
warden.  Sie  richteten'  sich  im  Grande  mehr  gegen  die  augen- 
blicklichen  Ausiiber  des  Zentralismus  als  gegen  diesen  selbst, 
wenigstens  nicht  gegen  seine  zwingenden  Notwendigkeiten  und 
erst  allmahlich  entstand  die  Verwechslung.  das  auf  die  Sache  tiber- 
tragen  wurde,  was  den  Personen  gait.  Das  haben  wir  jetzt  aus- 
zubaden.  Trotz  dieser  Ruckschlage  bleibt  die  Linie  an  sich  be- 
stehen;  sie  verlauft  nur,  wie  alle  organischen  Linien,  nicht  gerade.  — 

Genau  so  mit  dem  Konstitutionalismus ;  Bismarck  str&ubt  sich 
gegen  ihn,  er  zerschlagt  deshalb  —  der  folgenschwerste  Fehler 
seiner  an  Fehlern  so  reichen  inneren  Politik  —  die  nationalliberale 
Partei  und  geht  unter  das  Joch  der  Frankensteinschen  Klausel; 
er  versucht  durch  das  Kartell  sich  zu  befreien;  er  versucht  die 
Machtmittel  der  Gewalt,  die  er  in  der  auswartjgen  Politik  s<v 
virtuos  und  mit  glftnzendem  Erfolge  gehandhabt-  hat,  auch  im 
Innern  den  Parteien  gegenftber  anzuwenden.    Der  Erfolg  ist  der: 

..  (~*rw"*nlf*  Original  from 

digitized  by  VrUUglL  UNIVERSITY  OF  MICHIGAN 


Kritische  Studies  zur  Konfliktezeit  375 

In  den  sechziger  Jahren  Kampf  gegen  die  Liberalen,  in  den  sieb- 
ziger  gegen  das  Zentrnm,  in  den  achtziger  gegen  die  Sozial- 
demokratie;  jedesmal  ist  die  bekampfte  Partei  um  so  starker  und 
machtiger  geworden. 

Dann  kommt,  wir  haben  das  schon  angedeutet,  das  ganz  all- 
mahliche  Ubergehen  zu  Formen,  die  sieh  dem  Parlamentarismus 
nahern.  Biilowblock,  Billows  Abgang,  Hertlings  Berufnng  sind 
Marksteine  einer  Entwicklung,  die  auch  ohne  den  Krieg  gekommen 
ware  und  nun  im  Kriege  eine  Reihe  von  Zwischengliedern  aus- 
lassend,  sicb  ubersturzt  hat.  Man  kann  sich  als  moglich  denken, 
daS  wir  sonst  zn  Verhaltnissen  gekommen  waren,  die  denen  in 
England  abnlich  gewesen  waren. 

Auch  wenn  wir  die  Entwicklung  nur  bis  1914  oder  nur  bis 
zum  Reichskanzler  Hertling  verfolgen  —  damals  war  in  weitesten 
Kreisen  noch  kein  Dammern  vom  Niederbruch,  es  war  auch  durch- 
aus  noch  nichts,  was  eine  Revolution  hatte  furchten  lassen  —  so 
ergibt  sich,  dafi  der  Konstitutionalismus  ein  Ubergangszustand 
war  zwischen  dem  Absolutismus  vor  1848  und  dem  parlamentarischen 
System,  das  im  Kommen  war.  Und  das  ist  durchaus  selbstver- 
standlich;  es  kam  so  und  mnfite  so  kommen,  trotzdem  sich  Bis- 
marck mit  der  Riesengewalt  seiner  Fersdnlichkeit  entgegenstemmte. 
Warnm? 

Einfach  deswegen,  weil  das,  was  wir  mit  Stabls  Definition  als 
Konstitutionalismus  bezeichnen,  eben  uberhaupt  nur-ein  Zwischen- 
zustand,  kein  Beharrungszustand  ist.  Dieser  Konstitutionalismus 
ist  das  innerpolitische,  ausgeklttgelte  Gleichgewicht  zwischen  Re- 
gierung  und  Volksvertretung;  so  theoretisch.  Praktisch  neigt  die 
Regierungsschale  nach  unten,  denn  die  Regierung  hat  die  Tradition 
und  den  Mechanismus  der  Verwaltung  fur  sich.  Weil  der  kluge 
Stahl  erkannte,  dafi  ein  solches  Gleichgewicht  die  fur  seine  Partei 
giinstigste  Losung  sei,  hat  er  es  propagiert  und  hat  ibm  mit  einer 
feinen  wissenschaftlichen  Distinktion  unter  die  Arme  gegriffen. 
Das  war  klug  von  ihm ;  es  andert  aber  nichts  an  der  Tatsache, 
dafi  die  politischen  Verhaltnisse  labil  sind.  dafi  Gleichgewichts- 
zustande  nie  dauern,  sondern  die  Tendenz  der  Veranderung  haben. 
Und  das  war  nach  der  Gesamtentwicklung  der  Zeit  —  es  gibt 
namlich  allgemeine  Tendenzen  einzelner  Zeitlaufte  und  deshalb 
auch  einen  Zeitgeist,  man  mufi  ihn  nur  zu  finden  wissen  —  un- 
bedingt  gewifi,  dafi  die  Veranderung  in  der  Richtung  gehen  wfirde, 
dafi  die  Schale  des  Parlamentes  schwerer  wurde.    Indem  die  da- 


■        *r\f^fili''  Original  from 

by  VjUU^IC  UNIVERSITY  OF  MICHIGAN 


376  Lndwig  Bergstr&fier:  Kritische  Stodien  car  Konfliktszeit, 

malige  Fortscbrittspartei  diese  Zeittendenz  erkanote  —  sie  hat 
ihre  eigenen  Anschairangen  oft  genug  damit  motiviert  —  stiefi 
sie  sich  fur  die  Gegenwart  zwar  an  der  harten  Wirklichkeit  des 
durch  eine  Verfassung  verbr&mten  Absolutismus,  sie  trieb  noch 
selbst  die  Entwicklung  ein  Stiick  weiter  und  hat  in  ihrem  Ideal 
gekampft  fiir  eine  Zukunft,  die  kommen  mufite,  die  von  vielen 
verkannt  wurde  unter  dem  Eindruck  der  Bismarckschen  Zeit,  die 
aber  doch  zwangslftifig  war1.  Eine  fruchtbare  geschichtliche  Be- 
trachtung  wird  derartige  Linien  anfzuweisen  suchen;  was  hfttte 
denn  sonst  unsere  Wissenschaft  fiir  einen  Wert? 


1  Es  ist  unter  den  augenblicklichen  Verh&ltnissen  wohi  angebracht,  darauf 
hinzuweisen,  dafi  meine  Anschauungen  nicht  die  Fracht  der  Revolution  von 
1918  sind;  ich  babe  dieselben  Linien  schon  in  meiner  Geachichte  der  Reichs- 
verfassung  gezogen,  die  1913  entstanden  ist  und  1914  als  Buch  erschien.  Einige 
Modifikationen  im  einzelnen  haben  sich  inzwischen  ergeben.  Tm  fibrigen  ver- 
weise  ich  auf  die  vorzttglichen  Aufg&tze  von  Max  Weber:  Deutscher  Parlamen- 
tarismuB  in  Verganigenheit  und  Zukunft,  Frankfurter  Zeitung  1917,  Nr.  145 
und  folgende,  die  sich  mit  meiner  Auffassung  vielfach  bertihren  und  decken. 


r^rtrtrtlr-  Original  from 

byV^UUglL  UNIVERSITY  OF  MICHIGAN 


377 


Kleine  Mitteilungen. 


Zur  ftlteren  Geschichte  der  Deutschen 
in  den  Sudetenlinderti. 
B*  Bretholz,  Geschichte  Bfihinens  and  Mahrens  bis  zum  Aussterben 
der  Premysliden  13Q6,     Munehen  und  Leipzig  1912. 

A.  Zycha,  Frag.    Ein  Beitrag  zur  Rechtsgeschichte  Bohmens  zu  Beginn 

der  Kolonisationszeit.     Prag  1912. 
Derselbe,  tJber  den  Ursprung  der  Stadte  in  B6hmen  und  die  Stfidte- 

politik  der  Premysliden  (Mitt.  Ver;  Gesch.  Deutschen  B5hmen  Bd.  53 

[1914]  S.5ff.,  263ff.,  559ff»,  Bd.  54  8.  124ff.).    Auch  als  Bonder- 

druck  mit  Stadtplftnen.     Prag  1914. 
Derselbe,  Eine  neue  Theorie*  tlber  die  Herkunft  der  Deutschen  inBUhmen 

(Mitt  Ver.  Gesch.  Deutschen  B6hmen  Bd.  54  [1915]  S.  Iff.). 
B»  firetholz,  Meine  „  Geschichte  Bohmens  und  Mahrens44  und  ihreKritiker 

[Zur  deutschen  Ansiedlungsgesch.].     (Zeitscb.  deutsch.  Yer.  Gesch. 

Mahrens  und  Schlesiens  Bd.  18  [1914]  S.  85ff.) 
Derselbe,-   Zur  bdhmischen   Kolonisationsfrage   (Mitt.  Inst,  osterr.  Ge- 

schichtsforscher  Bd.  38  [1918]  S.  213ff.). 
Y.  Seidell  Der  Beginn  der  Besiedlung  Schlesiens  (Darstellungen  und 

Quellen  der  schlesischen  Geschiclite  Bd.  17).     Berlin  1913. 

Die  neue  Darsteliung  der  Geschichte  Bohmens  und  Mahrens  von 
Bretholz  mu6  mit  Freuden  begruBt  werden.  Sie  rfickt  manchem  alten 
Irrttun  auf  den  Leib  und  stellt  den  deutschen  Anteil  an  der  Geschichte 
der  Sudetenlander  ins  richtige  Licht.  Das  ist  der  verdienstvollste  Teil 
seiner  Darsteliung  und  daher  soil  daraus  das  Wichtigste  mit  einigen 
kritischen  Bemerkungen  besprochen  werden. 

Die  Frage  der  Autochthonie  der  Slawen  in  Bokmen  wird  verneint. 
Neben  den  Markomannen  gab  es  fur  sie  keinen  Platz;  diese  aber  kann 
die  ernste  Forschung  nicht  als  Slawen  bezeichnen.  Vor  dem  6.  Jahr- 
hnndert  konnten  Slawen  nach  Bokmen  nicht  kommen,  weil  die  Nord- 
•enropa  erfullenden  Germanen   sie  dahin  ntoht  kommen  lieBen  (S.  34). 

B.  vertritt  die  Ansicht,  dafi  die  slawische  Besetzung  der  Sudetenlander 


/"  Original  from 

Dyvruugl^  UNIVERSITY  OF  MICHIGAN 


378  R-  F.  Kaindi 

wahrscheinlich  niehr  vom  Stiden  aus  (intolge  des  Vordringens  der  Awaren) 
als  fiber  die  Gebirge  vom  Norden  erfolgte  (S.  36).  Mit  Recht  bemerkt 
B.,  daB  die  Annahme,  Bohmen  ware  das  Hauptland  Samos  gewesen, 
sich  nicht  beweisen  lafit.  Da  aber  die  Slawen  Samos,  vor  allem  Thuringen 
heimsuchten,  wird  man  doch  die  ZugehBrigkeit  Biihraens  zu  seinem 
Reiche  starker  betonen  ditrfen,  als  B.  annimmt  Cber  das  Verbaltnis 
Samos  zu  den  Karantanern  &uBert  sich  Bretholz  nicht.  Man  wird  ab?r 
an  der  Nachricht  der  ,, Conversions  daB  Samo  f,in  Quarantanis  dux'4  war, 
trotz  der  Ausftihrungen  von  Go  11  (Mitt.  Inst.  Bster.  Gesclt  XI  (1890) 
u.  0.  NSmecek,  Das  Reich  des  Slawenfdrsten  Samo  (23.  Jahresber.  d. 
deutschen  Oberrealschule  Mahr.  Ostrau  1905/06),  festlialten  miissen1). 
Uber  die  altesten  Znstande  bei  den  Slawen  in  BOhmen  wissen  wir  so 
gut  als  nichts.  Was  Palacky  und  nach  ihm  andere  dariiber  berichten, 
flfflt  in  sich  zusammen.  Infolge  des  rasclien  Eindringens  des  deutschen 
Einflusses,  von  dem  die  slawischen  Einrichtungen  rasch  durchsetzt  wurden, 
ist  der  ursprungliche  Zustand  nicht  mehr  zu  erkennen  (S.  311).  Wu& 
uber  die  Zupaneiverfassung,  den  Kern  der  Palackyschen  Verfassungs- 
und  Verwaltungstheorie  gesagt  wurde,  ist  heute  tlberwunden*.  Kichtig 
bleibt  nur,  daB,  wie  alle  Slawen,  auch  die  bohmischen  in  zahlreiche 
Sippen  und  Stamme  zeriielen  und  ihre  Wald-  und  Sumpffesten  batten, 
die  den  Mittelpunkt  ihrer  Gaue  bildeten.    Die  Emmeraner  Beschreibung 

1  Der  Uauptbeweis  ge^en  die  Glaubwtlrdigkeit  der  „Conversio"  ist  bekaimt- 
lich,  dafi  sie  aus  Fredegar  geflossen  sein  sol)  und  dieser  nichts  von  Karantanien 
weifi;  dafi  Samo  Fttrst  von  Karantanien  war,  sei  also  Ertindung  der  „ConversioAt. 
Nun  steht  aber  die  Annahme,  dafi  die  „Conv*rsio"  aus  Fredegar  flofi,  auf  sehr 
schwachen  Ftiflen.  Fredegar  erz&hlt,  dafi  die  Langobarden  gegen  Samo  auf- 
geboten  wurden;  das  weifi  die  „Conversiou  nicht.  Nach  Fredegar  siegte  Samo 
fiber  die  Franken,  aber  er  erz&hit  auch  vou  einer  Niederlage  der  Slawen. 
Die  Converoio  weifi  nur  von  letzterer  zu  erc&blen.  Mau  sucht  das  dam  it  2u 
erkl&ren,  dafi  die  „Conversio4<  Fredegars  Bericht  entstellt  hat,  weil  das  ihrem 
Zwecke  passender  war.  Aber  bei  Fredegar  ist  Samo  fin  Frabke;  warum 
macht  die  „Conversio"  aus  ihm  einen  Slawen?  Dem  Zwecke  der  „Oonversiou  hatte- 
es  doch  entsprechen  mttssen,  dafi  die  Slawen  schon  vor  mehr  als  200  Jahren 
von  einem  Franken  beherrscht  wurden.  Es  scheinen  also  Fredegar  und 
„Conversio''  (wenn  ttberhaupt  eine  Verwandtschaft  anzunehmen  ist)  aus  einer* 
dritten  Quelle  geschOpft  zu  haben,  die  sie  aus  anderer  Quelle  (Uberlieferung) 
erg&nzten.  Fredegar  konnte  wissen,  dafi  Samo  ein  Franke  war:  die  „Conversio", 
dafi  er  in  Karantanien  herrschte,  und  das  stimmt  ganz  gut  damit  flberein, 
dafi  Fredegar  vom  Aufgebot  der  Langobarden  gegen  Samo  berichtet  Was. 
NSmeSek  iiber  die  Beschaffenheit  des  vReichstf  Samos  ausftihrt,  wird  schou, 
dadurch  widerlegt,  dafi  die  Franken  ihn  nur  mit  Mflhe  besiegten. 

2  Ztipli  ist '  kein*  tschechisches  Wort  (Sembera);  nach  Peisker  ist  es  avaro-- 
bnlgarisch.    Pekaf  gibt  zu,  dafi  BOhmen  nie  in  Zupen  geteilt  war  (S.311). 

ginal  fnon 
digitized  by  VrUUglL  UNIVERSITY  OF  MICHIGAN 


Zur  ilteren  Geschichte  der  Deutschen  in  den  Sudetenl&ndern        379 

der  SkwenvSlker  aus  der  2.  H&lfte  das  9.  Jahrbunderts  zfthlt  in  Bfihmen  15, 
in  Mfthren  11  Gane  (civitates,  spftter  auch  provinciae  genannt)  auf.  Damit 
stimmt  auch  die  bekannte  Tatsache,  daB  845  sich  vierzehn  techechische 
Hiiuptlinge  in  Regensburg  tanfen  lieBen.  Nach  dem  It).  Jahrhundert 
warden  nach  dem  Beispiel  Heinrichs  des  St&dtegrunders  die  alien  Festen 
durcb  gemauerte  Burgen  (urbs,  civitas1)  ersetzt  Als  Boleslaus  der 
Grausame  Bunziau  erbanen  lieB,  muBte  er  nach  der  bei  Cosuias  fiber- 
lieferteu  Sage  die  GroBen  dazu  rait  Gewalt  zwingen  (S.  348).  Wenn  B. 
dazn  bemerkt:  ?.Die  Muhsal  des  ersten  Burgenbaues,  ftichts  mehr  und 
nichts  weniger  ist  der  Kern,  und  Untergrund  dieser  Erzahlung",  so 
durfte  das  nicht  die  richtige  Deutung  sein.  Die  vom  Herzog  erbauten 
Burgen  waren  fan  Gegensatz  zu  den  alten  Gauburgen  Zwingfesten,  von 
denen  aus  das  umliegende  Land  in  Gehorsam  erhalten  wurde:  deshalb 
der  Widerspruch  der  GroBen!  Die  Prager  Burg  war  nach  der  Be- 
schreibung  Ibrahims  (965)  aus  Steinen  und  Kalk  erbaut.  In  den 
Burgen  saBen  in  historischer  Zeit  (ganz  nach  deutschem  Muster  und 
wie  in  TJngarn  und  Polen)  die  Grafen,  seit  dem  12.  Jahrhundert 
Kastellane-. 

Der  deutsche  EinfluB  ist  in  Bohmen  auf  Schritt  und  Tritt  bemerk- 
bar.  Mit  Nachdruck  bekilmpft  B.  die  seit  Palacky  bei  tschechischen 
und  deutschen  Geschichtsschreibern  Bohmens  vertretene  Anschauung,  daB 
die  Masse  der  Deutschen  erst  im  13.  Jahrhundert  nach  Bohmen  kams, 
und  daB  die  Stadtegriindungen  Bohmens  vorwiegend  im  13.  Jahrhundert 
„auf  griiner  Wurzel"  erfolgten.  Er  zeigt  vielmehr,  daB  schon  viel 
friiher  deutscher  EinfluB  sich  ganz  allgemein  (nicht  nur  im  Stadtewesen) 
HuBerte  und  daher  atich  die  deutsche  Ansiedlung  bedeutend  sein  muBte. 
Dieser  EinfluB  war  so  stark,  dafi  man,  wie  sclion  oben  bemerkt  wurde, 
gerade  deshalb  den  alten  Zustand  der  Tschechen  kaum  erkennt  (S.  311). 
So  scheint  sich  die  Macht  und  Stellung  des  Herzogs  (8.312),  wie  er 
uns  in  der  historischen  Zeit  entgegentritt,  unter  deutschem  EinfluB  aus- 
gebildet  zu  haben.  Die  starke  absolutistische  Gewalt  des  Herzogs,  wie 
sie  sich  in  den  fruhesten  historischen  Nachrichten  auBert,  erinnert  daran, 
daB  wahrscheinlich  iiberhaupt  die  ordentliche  Staatengrundung  hier  wie 
bei  den  Ungarn  und  in  KuBland  unter  deutsch-germ.  EinfluB  stattfand. 
Im  einzelnen  wird  es  wohl  zweifelhaft  sein,  ob  gewisse  Strafen  u.  dgl. 

1  Sp&ter  gingen  diese  Ausdrttcke  auf  die  Stadt  in  unserem  Sinne  als  Bttrger- 
gemeinde  fiber.  Fttr  Burg  kamen  die  AusdrOcke  casteilum,  munitio,  arx 
auf  (S.  351f.). 

2  Vgl.  Peterka,  Das  Burggrafentum  in  Bdhmen  (Prag  1906). 

*  Man  vgl.  besonders  die  Bretbolz  S.  339  titierte  Ansicht  Tadras. 


(^rvrtrtfr-  Original  from 

byV^UUglL  UNIVERSITY  OF  MICHIGAN 


360  ILF.Kaindl 

(S.  314)  deutscher  Herkunft  waren;  das  kfinnte  nar  durch  sehr  ein- 
tpehende  Vei^gleichungen  mit  anderen  slawischen  Verh&ltnissen  festgestellt 
warden.  Wohl  weist  aber  das,  was  B.  fiber  die  Zusammensetzung  des 
Hofetaates,  iiber  die  furstlichen  Beamten  und  die  Verwaltungsorganisation 
mitteilt,  sicher  auf  deutschen  EinfluB  (8.3151).  Ebenso  richtig  ist, 
daB  B.  den  starken  EinfluB  der  zahlreichen  deutschen  Furstentftchter 
hervorhebt,  die  sich  nach  BShmen  und  M&liren  verm&hlt  haben  (S.  317); 
das  war  ebenso  in  Folen  und  in  Ungarn1.  tTberaus  groB  1st  der 
deutsche  Anteil  am  Klerus  in  BShmen  (S.  3181).  Bekannt  ist  die 
groBe  Anzahl  der  deutschen  KlSster,  die  Kulturinseln  sehufen,  fur 
materielle  und  geistige  Kultur  sorgten.  Deshalb  sind  die  deutschen 
MSnche  von  den  alten  Pfemysliden,  aber  auch  von  den  BischQfen  und 
Grofien  gerufen  und  gefSrdert  worden  (S.  325,  §19—527).  Wie  groB 
der  deutsche  Anteii  am  Klosterklerus  war,  geht  aus  Klagen  der 
slawischen  Minoriten  hervor  (um  1300),  „daB  zu  ihrer  Ausrottung 
(exterminatio)  Brttder,  die  die  deutsche  Sprache  sprechen  (fratres  linguae 
teutonicae)  in  grSBerer  Zahl,  als  es  n8tig  wftre,  in  die  polnischen  und 
b5hmi8chen  Ordensli&user  geschickt  wttrden,  w&hrend  man  die  Slawen 
unter  fremde  Nationen  zerstreut,  was  f&r  das  slawische  Volk  die  grOBte 
Gefahr  bedeute"  (S.  549).  (xanz  ahnlich  war  es  in  Polen.  Ebenso  ist 
deutscher  EinfluB  auch  itn  btfhmischen  Adel  zu  bemerken.  Frftnkisch* 
deutsche  Einrichtungen  batten  sich  ohne  Deutsche  nicht  erhalten  und 
einbfirgern  kctanen  (S.  336).  B.  hebt  hervor,  dafi  die  oft  genannten 
Orafen  ganz  nach  fr&nkischem  Vorbild  geschaffen  wurden,  und  daB  sie 
daher  nicht  immer  aus  den  alten  Geschlechtern  stammen,  sondern  eben 
als  Beamtenadei  aus  niedrigem  Geschlecht  hervorgehen  konnten  (6.  335f.). 
Wie  in  Ungarn  und  Polen  m&ssen  schon  mit  den  deutschen  FSrsten- 
tOchtern  deutsche  Adelige  gekommen  sein.  tlbrigens  lassen  sich  schon 
im  11.  und  12.  Jahrhundert  edle  Deutsche  in  BShmen  nachwei^en  (S#  336). 
Das  machtige  G-eschlecht  der  Witigonen  ist  bayrisch-Sstenreichischer 
Herkunft;  wahrscheinlich  auch  die  Rosenberger.  Deutsch  sind  auch 
die  Namen  ihrer  Burgen.  Im  13.  Jahrhundert  begegnen  uns  schon  sehr 
viele  deutsche  Adelige  und  weitere  wurden  damals  noch  ins  Land  ge- 
rufen (8.  387).  Ebenso  betont  B.,  daB  das  Dienstfnannenwesen  (miles, 
cliens,  serviens)  dieselbe  Entwicklung  wie  in  Deutschland  aufweist.  Die 
Milites  des  Bischofe  Friedrich  erscheinen  zugleich  als  K&mmerer,  Truch- 
sessen,  Mundschenken  (S.  340).    Vor  allem  beruht  das  Stftdtewesen  ganz 

auf  deutschem  Recht  und  vorwiegend  auf  deutscher  BeviJlkerung  (S.  390)l 

.  .,i.    it  ,      < 

1  fiber  die  Verh&ltnisse  in  Folen  und  Ungarn  sei  auf  meine  „Geschichte 
der  Deutschen  in  den  Karpathenl&ndern"  verwiesen. 

Prvnnli1  Original  from 

<J  by  VrUOglt  UNIVERSITY  OF  MICHIGAN 


Zur  ilteren  Geschichte  der  Deutschen  in  den  Sudetenlftndern        S8\ 

Hat  man  bisher  nach  dem  Vorgange  Palackys  vorwiegend  an- 
genotnmen,  daB  erst  Ottokar  II.  massenhaft  Deutsche  nach  Bohmen  ge* 
zogen  habe,  so  tritt  B.  dieser  Ansicht  mit  Nachdruck  entgegen.  Die 
StRdte  BShmens  haben  sich  nach  B.  allm&hlich  durch  deutsche  Ansied- 
lung,  durch  einen  nnaturgemft6en  Vorgang"  entwickelt  (S.  376,  386); 
„kiinstliche  St&dtegrundungen"  sind  durchaus  nicht  die  Hegel.  Die 
premyslidischen  Fftrsten  sind  also  'nicht  die  „eigentlichen  Trftger  des 
st&dtischen  Gedankens"  und  von  einer  „zielbewuBten  St&dtegrundungs- 
politik"  unter  Ottokar  II.  kann  man  nicht  sprechen  (S.  529).  Von  den 
Stadten,  deren  Griindung  Ottokar  I.,  Wenzel  I.  und  Ottokar  II.  zu- 
geschrieben  werden,  ist  nur  ein  kleiner  Teil  wirklich  erst  von  ihnen 
errichtet  worden.  Das  Verdienst  urn  die  Schaffung  der  Stadte  gebtihrt 
in  erster  Linie  den  Deutschen  in  diesen  L&ndern,  die  allerorten  durch 
wirtschaftliche  und  geistige  Arbeit  die  Vorbedingungen  fur  diese  Gemeiu- 
wesen  geschaffen  und  die  Aufrnerksamkeit  der  Fursten  auf  ihren  Nutzen 
gelenkt  haben  (S.  385  f.).  Wegen  dieser  Vorteile  forderten  sie  die  Fursten 
auch  al8  Gegengewicht  gegen  Adel  und  Geistlichkeit  (S.  386,  540).  Aber 
von  einer  „kiinstlichen  Kolonisation",  von  einer  plotzlich  durch  die 
Fursten  veranlaBten  besonders  starken  Einwanderung  von  deutschen 
Stadt-  und  Dorfbewohnern  urn  1200  kann  man  nicht  sprechen  (S.  386). 
M  Nicht  in  diesen  spaten  Zuzugen,  sondern  in  der  angestammten  deutschen 
Bevolkerung,  die  bier  neben  den  Slawen  in  jahrhundertelanger  Ent- 
wicklung,  urn  auf  historischer  Basis  zu  bleiben  seit  den  Zeiten  Karls 
des  GroBen,  nach  eigenem  Recht  und  Gesetz  lebte,  liegt  der  Kern  der 
Stadtburgerschaft,  die  seit  dem  beginnenden  13.  Sakulum  iiberall  in 
dieeen  Landern  hervortritt  (S.  388).  Die  deutschen  Kaufleute  durchzogen 
nicht  nur  das  Land,  apndern  sie  siedelten  sich  auch  fruhzeitig  an.  Aus 
dem  in  Sobieslaws  (1173  — 1178)  Freiheitsbrief  fur  die  Prager  Deutschen 
genannten  Privilegium  seines  GroBvaters  Wratislaw  (1061  —  1092)  geht 
hervor,  daB  schon  in  der  2.  Haifte  des  11.  Jahrhunderts  wenigstens  in 
Prag  viele  Deutsche  wohnten  (S.  305 f.).  Und  so  war  es  auch  an  anderen 
Orten.  B.  zeigt  an  dem  Beispiele  von  Znaim,  von  dem  Ottokar  J, 
1226  sagt,  daB  er  es  errichten  (civitatem  construere)  und  dahin  Leute 
berufen  wolle  (convocare),  daB  daselbst  schon  friiher  zwei  Pfarrkirchen 
bestanden  und  zahlreiche  Leute  (darunter  viele  Deutsche)  wohnten  (S.  376). 
Ahnliches  gilt  von  anderen  Fallen.  Diese  Ansicht  B.  wird  man  sicher 
billigen.  So  ist  das  ubrigens  auch  in  Polen  gewesen.  Im  Dorfe 
Krakau  wohnten  schon  lange  Deutsche  mit  einem  Schulzen,  also  nach 
deutschem  Recht.  Als  Boleslaus  der  Schamhafte  1257  das  Dorf  zur 
Stadt  erhob  und  ihm  das  deutsche  Stadtrecht  mit  Viigten  verlieh,  sagte 


r^rtrtrtfr-  Original  from 

byV^UUglL  UNIVERSITY  OF  MICHIGAN 


382  R.  F.  Kaindl 

er  (ohne  eine  Erw&hnung  des  Mheren  Zustandes),  dafi  er  bier  eine 
Stadt  griinden  und  Menschen  aus  alien  Gegenden  ansammeln  wolle 
(vgl.  Geschichte  der  Deutschen  in  den  Karpathenl&ndern  I).  Solche 
Urkunden  besagen  durchaus  nicht,  da6  die  Griindang  auf  gruner  Wurzel 
erfolgte.  Man  hat  bei  Erneuerung  von  Stiftungen  oft  gar  nicht  auf 
die  alteren  R&eksicht  genommen.  B.  bat  auch  Recht,  wenn  er  an- 
nimmt,  daB  daza  nicht  immer  Ansiedler  aus  der  Fremde,  sondern  auch 
aus  schon  bestehenden  Ansiedlungen  in  Bohmen  gerufen  wurden,  so  war 
es  auch  in  Polen.  Das  trug  auch  zur  Ausbreitung  des  Rechtes  alterer 
Stadte  in  neuere  bei  (S.  379,  384,  541).  Aber  neue  Zuwanderungen 
werden  in  dieser  Zeit  der  besonderen  Forderung  der  Stadte  doch  auch 
im  grdBeren  MaBe  stattgefunden  haben,  als  B.  es  zuzugeben  scheint. 
Dafur  dtirfte  die  Geschichte  einzelner  Stadte  BQhmens  den  Beleg  er- 
bringen,  wie  dies  auch  fttr  Polen  mBglich  ist. 

Was  B.  iiber  die  reiche  Tatigkeit  der  Burger,  die  auch  Anlage 
neuer  Siedlungen,  Landwirtschaft ,  Bergbau  und  Munzwesen  umfafite. 
berichtet  (S.  532  —  538),  kann  hier  nicht  naher  berucksichtigt  werden. 
Nur  kurz  soil  erwahnt  werden,  daB  die  Stadte  Ende  des  13.  Jahr- 
hunderts  auch  schon  an  Landtagen  teilnahmen  und  Prager  Burger  1281 
daher  auch  in  die  vormundschaftliche  Regierung  far  den  jungen  Wenzel 
berufen  wurden  (S.  542).  Das  ist  der  Zustand,  der  den  Deutschen  - 
hasser  „Dalimil"  zum  Bericht  veranlafit,  Ottokar  II.  habe  gedroht,  daii 
„ftf  der  pruk  zu  Prag  kein  Beheim  man  gesen  mag"  (S.  649). 

Bei  diesem  EinfluB  des  dentschen  Wesens  in  Bohmen,  findet  es  B. 
erklarlich,  „wenn  der  Sazawer  Monch  bei  der  Aufzahlung  der  StAmme, 
die  sich  1147  zum  zweiten  Kreuzzug  ritsteten,  die  Bohmen  mitten  unter 
den  Dentschen  anfiihrt:  Franken,  Angeln,  Lothringer,  Sachsen,  Bohmen, 
Schwaben  und  Bayern.  Man  schaltete  BBhmen  nicht  nur  nicht  aus, 
man  st elite  es  auf  gleiche  Linie  mit  den  iibrigen  Gliedern  des  Reiches" 
{S.  318).  Bohmen  ist  nach  B.  vor  allem  nur  deshalb  nicht  so  wie  die 
Ostmark  und  Sachsen  ganz  germanisiert  worden,  weil  das  Furstenhaus 
sich  seines  nationalen  Characters  bewuBt  blieb,  was  in  der  Ostmark  und 
in  Sachsen  nicht  der  Fall  war  (S.  389),  Gegensatze  gab  es  selbst- 
verstandlich  schon  friih  zwischen  den  Deutschen  und  den  Tschecheti 
(S.  306  f.).  Mitupter  folgte  auf  eifrige  Forderung  audi  eine  Vertreibung 
der  Dentschen  (S.  387);  auf  die  Klagen  der  slawischen  Geistlichkeit 
gegen  die  Deutschen  ist  schon  oben  verwiesen  worden\  Im  Adel  ging 
das  deutsche  Element  verloren,  weil  er  sich  dem  Fiirstenhause  anpaBte 
und  die  Masse  seiner  Untertanen  slawisch  war  (S.  391).  In  den  Klerus 
hindert  nichts  den  Slawen  einzutreten  (S.  392).    So  blieben  vor  allem  die 

..  {~*rw"*nlf*  Original  from 

by  VrUUglL  UNIVERSITY  OF  MICHIGAN 


' 


alreren  tteauhicJite  der  Deutaeheu  in  den  Sndetenl&ndern         333 

Stadte  der  Hort  dee  Beutschturas.  Aber  anch  da  gab  m  sehwache 
Seiten.  Vor  allem  hielten  die  Stadte  nicht  fest  zu  einander.  Die 
koniglichen  und  grundherrlidjen  bildeten  olmehin  zwei  getrennte  Grappen. 
Aber  audi  die  konigliehen  haben  den  1385  unternominenen  Versudi, 
unter  koniglichetn  Schutz  ,gegen  den  Adel  anfzutreten,  nicht  verwirklicht. 
Hire  versrfiiedenen  Reehtc  und  Freiheiten,  ihr  wirtBchaftlicher  Wett- 
bewerb  biiebeif  bestehen  mid  setzten  ihrer  Entwicklung  Schranken  {3,  540). 
ganz   so  wie  in   Qngarn  und  Polen. 

Die  vorstehende  Anzeige  ist  vor  Jahren  gesehrieben,  bevor  nidi  der 
lit&rarische  Kanipf  zwischea  B.  und  Zycha  uber  die  in  dem  Werke  vur- 
getragene  Ansicht  entspann.  Wegen  des  Kriages  ist  die  Anzeige  nicht 
erschienen,  und  so  bietet  sich  nrir  Gekgenheit,  meinen  Standpunkt  iti 
Kurze  darzutim,  Olmehin  liabe  Icli  meine  An  sich  ten  in  meinem  in- 
zwischen  ersehienenen  Schriftehen  yjB^hmen^  gekennzeichnet1* 

Wie  idi  schon  im  vorsteheiiden  ungedeiitet  babe,  billige  idi  durqhaus 
B.  Ansicbt,  dali  das  Deutschtum  in  BShmen  vor  dem  13.  Jahrhundert 
Yerbreiteter  war,  ills  man  friiher  annnhm.  Dies  starker  betont  zii  haben, 
wird  B.  bleibendes  Verdienst  sein,  Darin  haben  midi  Zychas  Aus- 
fllhrungen  trorz  seiner  gegenteiligen  Absicht  nur  bestarkt,  Seine  ver- 
dienstvolle  Zusaminensteliung  von  Stftdten  allmfthlicher  Entstehnng  {„LTber 
den  Ursprung  der  Stadte  in  Biihmen*1,  Sonderansgabe,  8.  3 Iff.)  ist  ein 
Beweis  dafQr,  dafi  vor  detn  13,  Jahrhundert  ebenso  wie  in  Frag  an 
zahlreidien  anderen  Orien  deutsche  Siedlungen  bestanden.  Jflngst  hat 
B,  auek,  wie  mir  schaint*  mit  Kecht  Glatz  als  solehe  Stadt  naeh- 
gewieseru  Und  wenn  dieter  Qrt,  was  Cusmas  dodt  genan  wissen  muBie. 
1114  mit  Mauern.  Tiimien  und  Toren  befestigt  war,  so  darf  man  sidi 
diese  alten  Anaiedlungen  der  Deutschen  doch  nicht  mil  Zycha  (a.  a.  (X 
S.  83)  .tkainn  klein  genug  voretellen".  Ahnliches  macfat  B.  fttr  Saaz 
zuiu  Jahre   1004  (Bericht  Tietmars)  geltfmd. 

Dagegen  hat  Zycha  reebt,  ,  dafi  B.  den  Zuzug  seit  1200  unter- 
sch&tzL  Icli  habe  das  tibrigens  schon  oben  angedeutet,  Da  doch  un» 
streitig  .seit  120O  eine  stiirkere  Ansiedlung  einsetzt,  da  in  die  Nachbar- 
ISnder  damals  starke  Zuzuge  stattfanden,  so  wird  dies  audi  in  den1 
Sudctenlandern  der  Fall  gewesen  seint  Daran  halte  idj  test,  trotzdem 
B.  die  zwei  Nachrichten,  auf  die  sich  Palackys  nnd  seiner  Nachbeter 
allzu  einseitiger  SUndpunkt  stiitzt ,  als  verdilchtig  erwieeen  hat t  und 
trotssdem  gegen  meine  Erwartung  Zycha  (a,  a.  0.  S,  105 C)  aolche  Zu- 
ziige  (wie  das  fur  Polen  rndglich  ist)  nicht  im  ein&elnen  geniigend  be- 

1  Hier  auch  der  Nachwds  der  Schriften.  Dazu  jeut  noch  B.  in  Min+ 
Inst,  Osterr.  BttcUchtaforschung,  Bd,  38;  Heft  2. 


r^rtrtrtlr-  Original  from 

byVrUUgl^  UNIVERSITY  OF  MICHIGAN 


384  &  F.  Kaindl 

legen  kann.  Offenbar  maogeln  bier  die  Quellen,  wie  eie  fUr  Polen  zur 
VerfUgung  stehen,  Manches  dtirfte  in  den  St&rmen  des  15, — 17.  Jahr- 
bunderts  verloren  gegangen  sein* 

Mit  B.  wird  man  daran  festhalten,  dafi  die  Premysliden  bei  weitem 
nicht  so  viele  St&dte  auf  griiner  Worzel  gr&ndeten,  als  man  Mber  an- 
nahm.  Im  13.  Jahrbandert  warden  die  znm  grofien  Teil  scbon  bestehenden 
Ansiedlurigen  nnr  erweitert  and  in  festere  Form  gebracht,  mit  einem  der 
neuen  Stadtrechte  begabt .  In  diesera  Sinne  erfolgten  freilich  im  13.  Jahr- 
bandert viele  „Ghrftndangen"  . . .  Das  ist  das  Haaptmoment  aus  der  Zeit 
der  letzten  Premysliden.  Doch  warden  aach  ganz  neue  Orte  begrundet 
and  das  deutsche  Leben  fiberhaupt  gefiSrdert.  Ganz  gewifi  fanden  des- 
halb  neae  Zaziige  von  Deatschen  statt. 

Im  Ansehlufi  an  den  Hinweis  von  Bretholz,  dafi  GHatz  schon  1114 
offenbar  eine  deutsche  Stadt  .war,  mSgen  nocb  einige  Bemerkungen  zu 
der  in  den  letzten  Jabren  oft  eriJrterten  Streitfrage  liber  den  Beginu 
der  Besiedlung  Schlesiens  folgen.  , 

Bekanntlich  hat  man  frtiher  mit  Berofnng  aaf  die  Grttndungsurkundt 
Boleslaws  des  Langen  far  das  Kloster  Leubos  von  1175  den  Beginn 
der  deatschen  Baaemansiedlang  in  Sehlesieft  in  diese  Zeit  verlegt. 
Hieranf  hat  W.  Scbalte  in  seiner  Schrift  „Die  Anf&nge  der  deatschen 
Kolonisation  Schlesiens1'  (Festschrift  za  Grttnhagens  70.  Geburtstag, 
Berlin  1898)  die  XJrkunde  als  F&lschung  bezeichnet  and  den  Anfang 
der  Kolonisation  erst  in  die  Zeit  Heinrichs  I  (1201 — 1238)  gesetzt 
A.  Meinardns  ist  sodann  in  seinem  „Halle-Neumarkter  RechC"  (1909) 
wieder  ffir  die  Echtheit  der  Urknnde  von  1175  eingetreten,  woraof 
V.'Beidel  in  „fteginn  der  deatschen  Besiedlang  Schlesiens"  (Bar- 
stellongen  and  Qaellen  zar  schlesischen  Geschichte.  17.  Bd.  Breslaa  1913) 
sich  wieder  fur  Schaltes  Anschaaung  erklSrt  hat* 

Danach  h&tte  die  stark e  deutsche  Bauernansiedlung  in  Schlesien  erst 
nach  1200  begonnen;  aber  es  scheinen  doch  verschiedene  Umst&nde 
datur  zu  sprechen,  dafi  schon  zuvor  Deutsche  nach  Schlesien  kamen. 

Seidel  selbst  fuhrt  aus,  dafi  'schon  Boleslaus  der  Lange  1163  bei 
seiner  Rftckkehr  aus  Deutschland  ZisterzienserraBnche  aus  Pforta  an  der 
Saale  nach  dem  Benediktinerkloster  Lenbus  ftihrte.  Die  dorch  land- 
wirtschaftliche  Tuchtigkgit  beriihmten  Zisterzienser  sollten  die  schlesisehe 
Landwirtschaft  verbessern.  Doch  lag  es  nach  Seidel  „dem  Herzog 
durchaus  fern,  mit  Hilfe  der  deatschen  MCnche  deutsche  Ansiedler  ins 
Land  zu  rufen,  selbst  wenn  die  Leubuser  iiberhaupt  damals  dazu  in  der 
Lage  gewesen  waren.  Die  Kolonisation  sollte  gerade  von  den  ein- 
heimischen  Bewohnern  des  Landes  ausgefiihrt  werden." 


r^rtrtrtlr-  Original  from 

byV^UUglL  UNIVERSITY  OF  MICHIGAN 


Zur  Uteren  Geschichte  der  Deutschen  in  den  Sndetenlindern        385 

Dazu  mufi  doch  bemerkt  werden,  dafi  Hack  alien  Erfahrungen  dieses 
Wirken  der  MSnche  fast  unmOglich  geweeen  w&re,  ohne  dafi  diese  auch 
die  mit  dem  nenen  Arbeits-  und  Wirtschaftswesen  vertrauten  Arbeiter 
mit  ans  der  Heimat  gebracht  batten.  Die  wenigen  M5ncbe  konnten 
docb  nicbt  alle  Etnzelheiten  der  vollkommeneren  Landwirtschaft  mit  den 
rftckstftndigen  slawischen  Banern  einf&hren.  Solche  Verbessernngen  sind 
—  wie  es  die  nenere  Kolonisation  lebrt  —  stets  nur  dnrcb  Ansiedlnng 
deutscber  Banern  moglich  geworden.  Und  so  werden  anch  die  Zisterzienser 
MSnche  sofart  dentsche  Arbeiter  mit  sich  geffthrt  haben.  Warnm  sie 
das  nicbt  batten  tun  konnen,  ist  nicbt  abzusehen. 

Erinnert  man  sicb  ferner  daran,  dafi  die  niederi&ndiseh-frttnkische 
Aasiedlungsbewegung  des  12*  Jahrbunderts  fiber  Thtiringen,  Meifien, 
Sachsen  nnd  Scblesien  zablreiche  Einwanderer  nach  Nordnngarn  und 
bis  Siebenb&rgen  fuhrte,  wo  sie  scbon  sicber  vor  1200  erscheinen,  so 
wird  man  docb  nicbt  leicht  zugeben,  dafi  Scblesien  gar  keine  deutschen 
Banern  im  12.  Jabrbundert  aufnahm.  Wenn  ferner  in  Glatz  scbon  1114 
deutscbe  BQrger  wohnten  und  in  Krakau  scbon  urn  1225  eine  geordnete 
dentsche  Gemeinde  bestand1,  diirfteo  auch  die  scblesischen  St&dte  scbon 
vor  1200  Deutsche  aufgenommen  baben.  Der  alte  starke  Handelsverkehr 
bildete  eine  m&chtige  Triebfeder. 

Diese .  Prage  h&ngt  tibrigens  mit  einer  anderen  znsammen,  der  Ver- 
breitung  der  flandrischen  Kolonisation  im  Osten.  Fruher  bat  man  diese 
Yerbreitung  sehr  fthersch&tzt,  jetzt  untersch&tzt  man  sie.  So  viel  ich 
sehe,  wird  der  Anteil  der  dentsche^  NiederlSnder  (Flandrer,  Vlamen) 
an  der  scblesischen  Besiedlung,  wie  ihn  Weinhold  in  „Verbreitung  und 
Herknnft  der  Deutschen  in  Schlesien"  (1887)  schildert,  nicbt  in  Abrede 
gestellt.  Sie  erscheinen  hier  neben  romanischen  Niederl&ndern,  Wallonen* 
Wenn  nun  diese  aber  in  Breslau  schon  um  die  Mitte  des  12.  Jahr* 
bunderts  gewobnt  haben  (Zycha,  „Prag".  Prag  1912.  S.  103,  Anm.  5), 
warum  sollen  nicbt  auch  dentsche  Flandrer  schon  damals  nach  Schlesien 
gekommen  sein?  Ist  es  nicht  mSglich,  dafi  die  Roman! -Gallici  (Wallonen) 
nur  deshalb  auch  in  unseren  Quellen  hervortreten,  weil  diese  Fremd- 
l&nder  starker  hervorstachen?  Das  wurde  dann  ebenfalls  fur  den  Beginn 
der  deutschen  Ansiedlnng  in  Schlesien  schon  im  12.  Jahrhundert  sprechen. 
Wenn  ferner  in  Prag  romanische  Niederl&nder  schon  1178,  in  Brttnn 
um  1200  nachweisbar  sind,  kann  ich  mich  nicht  dem  Zweifel  Zychas 
„Prag",  S.  25  und  103  f.  anschliefien,  dafi  in  diese  Lander  neben 
romanischen  nicht  auch  dentsche  Niederl&nder  gekommen  w&ren.     lhre 

1  Belege  in  memen  Beitrigen  znr  Geschichte  des  deutschen  Rechtes  in 
Omlinen  IX  bis  XII  (Wien  1910),  S.  9. 

filftor.  VierUlJfthrtchrift  1919.  I.  26 

n  Pnnol  "4  Original  from 

b^V-Tl  UNIVERSITY  OF  MICHIGAN 


386  Adolf  Hofmeister 

Zahl  mag  ja  freilich  nicht  sehr  grofi  gewesen  sein.  In  Wien  erscheinen 
ebenfalls  Flandrer  um  1200.  Auch  in  Ungarn-Siebenburgen  gab  es 
neben  romanischen  Niederlftndern  sicher  auch  germanische,  und  zwar 
schon  vor  1200.  Ahnlicbes  diirfte  auch  fiir  Polen  gelten,  wenn  man 
die  deutschen  NiederlUnder  auch  hier  niciit  bestimmt  nachweisen  kann l. 
Die  ganze  Frage  mufite  nochmals  fur  das  ganze  Siedlungsgebiet  zu- 
sammenh&ngend  nachgepruft  warden,  nur  so  wiirde  man  zu  sicbereu 
Ergebnissen  gelangen.  R.  F.  Kaindl. 

Wipos  Terse  ttber  die  Abstammuiig  der  Kaiserin  Gisela 
tod  Karl  dem  GroBen. 

Wipo  schreibt  in  dem  Heinrich  dem  III.  gewidmeten  Tetralogus 
Vers  157—160: 

., Felix  sit  mater  memorando'  carmine  digna 
Gisela  de  Caroli  prbcedens  sanguine  Magni! 
Nam  si  post  decimam  numeretur  linea  quarta 
Post  Carolum  Magnum,  nascetur  nobilis  ipsa.'* 

Er  wiederholt  diese  Verse  unter  ausdrucklicher  Berufung  auf  den 
Tetralogus  mit  geringen  Atiweichungen  in  den  Gesta  Chuonradi  imp.  c.  4 : 

,,Quando  post  decimam  numeratur  linea  quarta , 
De  Carolo  Magno  procedit  Gisela  prudens." 

Von  hier  aus  haben  diese  Verse  namentlich  durch  ihre  Aufnahme  in 
die  Chronik  Ottos  von  Freising2  und  durch  dessen  Ausschreiber  Gottfried 
von  Viterbo8  weithin  Verbreitung  gefunden.  Man  interessierte  sich  von 
Anfang  an  lebhaft  fur  den  Umstand,  dafi  mit  Heinrich  III.,  dem  Sohn 
Giselas  und  Konrads  II.,  wieder  ein  direkter  Nachkomme  Karls  des 
GroBen  zum  deutschen  Konigtum  und  Kaisertum  gelangte.  DaB  Giselaf 
die  Tochter  Herzog  Hermanns  II,  von  Schwaben  aus  dem  frUnkischen 
Geschlecht  der  Konradiner,  nicht  nur  vom  Stamme,  sondern  direkt 
aus  dem  Blute  Karls  des  GroBen  war,  ist  bekanntlich  durchaus  richtig, 
und  schon  Wipo  hat  hervorgehoben,  dafi  diese  Abstammung  durch  ihre 
Mutter  Gerberga  von  Burgund  (aus  dem  welfischen  Hause)  vermittelt 
wurde.     Sein  Ausdruck   ist  hier  allerdings  insofern  etwas  ungenau.  als 

1  Uber  die  Niederlander  in  Polen  und  Ungarn  meine  „Geschichte  der 
Deutschen  in  den  Karpathenl&ndern"  I.  7,  77,  362  u.  II.  207  f,  wo  freilich 
jetzt  einzelnes  richtig  zu  stellen  ist  Vgl.  „B5hmen",  8.  34. 

8  VI  28  S.  291  meiner  Ausgabe  in  M6. 88.  rerum  Germanicarum,  Hannover 
und  Leipzig  1912,  mit  „processitu  statt  ^procedit". 

3  Pantheon  Part.  XXII184,  MG.  SS.  XXII  241. 

..  (~*rw"*nlf*  Original  from 

digitized  by  VrUUglL  UNIVERSITY  OF  MICHIGAN 


Wipos  Verse  fiber  die  Abstammung  der  Kaiserin  Gisela  usw.        387 

gs  danach  zweifelhaft  erscheinen  kann,  ob  er  dabei  ricbtig  an  der  Gerberga 
Mutter  Mathilde,  die  Tochter  des  Karolingers  Ludwig  IV.  von  Frank- 
reich  (f  954),  oder  an  ihren  Vater  Konig  Konrad  von  Burgund  (f  993) 
dachte,  fur  den  sich  eine  direkte  Abstammung  von  Karl  dem  GroBen 
und  uberhaupt  aus  karolingischem  Blut  zum  mindesten  nicht  nachweisen 
lafit,  der  dieser  Sippe  aber  sonst  als  Ururenkel  eines  Bruders  der  Kaiserin 
Judith,  der  Mutter  Karls  des  Kahlen,  nahe  stand1.  Denn  Wipo  schreibt 
von  Gisela  (c.  4):  „Cui  pater  erat  Herimannus  dux  Alamanniae,  mater 
eius  Kerbirga  filia  Chuonradi  regis  de  iSurgundia  fuit,  cuius  parentes 
de  Caroli  Magni  stirpe  processerant." 

Die  linea  decima  quarta  allgemein  befriedigend  zu  erklaren,  ist 
bisber  nicbt  gelungen.  Ohne  weiteres  wtirde  man  sie  zun&chst  auf  eine 
Abstammung  der  Gisela  von  Karl  dem  GroBen  iin  14.  Grade  deuten, 
aber  dafur  ist  der  zeitlicbe  Abstand  (etwas  iiber  200  Jahre)  zu  kurz, 
und  tatsftchlich  liegt  auch  Abstammung  im  8.,  nicht  im  14.  Grade  vor. 
Neuere  Erkl&rungsversuche  pf&lzischer  Lokalforscher  bediirfen,  wieBreBlau 
mit  Becht  urteilt,  „einer  eingehenden  Widerlegung  nicht2'*.  Es  ist  in 
der  Tat  „rundweg  abzulehnen4',  wenn  man  z.  B.  in  dem  1.  Verse  eine 
linea  quarta  von  einer  decima  (generatio)  unterscheiden  und  dies  dann 
auf  Gisela  als  das  vermeintlich  4.  (in  Wahrheit  aber  wohl  alteste 8)  Kind 


1  VgLR.Poupardin,  Le  Royaume  de  Rourgogne  (888—1088),  Paris  1907, 
8.  860  ff.y  384  ff.  u.  5.,  sowie  den  freilich  auch  nicht  abschlieBenden  und  ver- 
besserungsbedttrftigen  „Stammbaum  der  Welfen"  von  B.  Sepp,  Mfinchen  1915. 
Ober  den  Zeitpunkt  der  Heirat  Konrads  init  Mathilde  (963/66,  vielleicht  966, 
Jlarz —August)  s.  auch  mein  „Deutschland  und  Burgund  im  friiheren  Mittei- 
altertt,  Leipzig  1914,  S.  68  A.  1. 

-  H.  B  re 61  an  in  seiner  neuen  Ausgabe  der  Werke  Wipos  (Wiponis  Opera. 
Editio  tertia.  M  G.  SS.  remm  Germanicarum),  Hannover  und  Leipzig  1915, 
S.  25  A.  3. 

3JDa  mit  ibrer  Hand  die  Nachfolge  im  Herzogtum  Schwaben  vergeben 
wurde  und  nur  fttr  ihre  Stthne,  nicht  auch  fUr  die  Kinder  ihrer  Sch western, 
soviel  wir  wissen,  ein  Erbanspruch  auf  Burgund  geltend  gemacht  wird.  Das 
Geburtsjahr  der  in  ihrem  Sarge  gefundenen  Bleitafel,  999,  ist  in  keinem  Falle 
zu  balten  (gegen  den  Tag,  11.  November,  ist  dagegen  nichts  zu  erinnern),  da 
Gisela  1016  bereits  aus  2  Ehen  mindestens  3  Kinder  geboren  hatte  und  im 
n&chsten  Jahre  (am  28.  Oktober  1017)  dem  3.  Gemahl  einen  weiteren  (den  4.) 
Sohn  schenkte.  Herzog  Ernst  II.  von  Schwaben  war  im  Sommer  1024  allerdiugs 
noch  mindeijahrig  (Wipo,  O.  Ch.  c.  1  S.  10),  tritt  aber  seit  Ende  des  n&chsten 
*  J  ah  res  selbst&ndig  handelnd  auf  und  ist  damals  zur  Zeit  seines  ersten  Aufstandes 
dochj  als  mindestens  15jahrig  zu  denken  (Wipo,  G.  Ch.  c.  10).  Er  dttrfte  also  urn 
1010  geboren  seinj  und  dazu  stimmt  es,  dafi  nach  Hermann  von  Reichenau 
HG.  SS.  V  119)  Gisela  beim  Tode  ihres  Bruders  Hermanns  III.  (f  1.  April  1012) 
bereits  mit  dem  Babenberger  Ernst  I.  verm&hlt  war. 

26* 


C^f\C\ri\im  Original  from 

byV^UUglL  UNIVERSITY  OF  MICHIGAN 


388  Adolf  Hofmeister 

Hermanns  II.  von  Schwaben  and  eine  Atetammung  ini  10.  Grade  von 
Karl  Martell  dent  en  will,  der  hier/  wie  sonst  gelegentlich,  mit  Karl 
dem  Grofien  verwechselt  sei1.  Ich  selber  habe  vor  einigen  Jahreri  auf 
den  Umstand  hingewiesen,  dafi  Gisela  nlcht  nnr  durch  ihre  burgundische 
Mutter  von  Karl  dem  Kahlen,  sondern  anch  dnrch  ihren  Vater  Hermann  II. 
von  Schwaben  auf  dem  Wege  iiber  die  nordfranz&sischen  Grafen  von 
Vermandois  von  einem  apderen  Enkel  Karls  des  Grofien,  dem  ungliicklichen 
Konig  Bernhard  von  Italien,  abstammt  und  dafi  sowohl  auf  vftterlicher 
wie  auf  mutterlicher  Seite  je  sieben  Generationen  zwiscben  ihr  und  dem 
grofien  Kaiser  liegen*.  Natiirlich  sollte  damit  nur  auf  eine  neue  Mog- 
lichkeit  aufmerksam  gemacht  werden,  in  welcber  Richtung  man  vielieicht 
zu  einem  Verstandnis  von  Wipos  in  jedem  Falle  eigenartiger  Berechnung 
kommen  kcinne.  Dafi  Bedenken  gegen  eine  solche  Zusammenz&hlung 
von  zwei  Linien  der  Stammtafel  geltend  gemacht  werden  k6nnen?  ist 
durchaus  zuzugeben,  zumal  ja  Wipo,  in  den  Gesta  Chuonradi  wenigstens, 
ausdriicklich  nur  die  miitterliche  Ahnenreihe  der  Gisela  auf  Karl  den 
Grofien  zuruckfuhrt. 

Mehr  als  eine  Moglichkeit,  die  aber  doch  ebenso  wie  die  soeben 
genannte  mit  Nutzen  einmal  zur  ErSrterung  gestellt  wird,  will  es  auch 
nicht  sein,  wenn  ich,  ohne  mich  selber  darauf  festzulegen  und  ohne  meinen 
fruheren  Vorschlag  zurtickzuziehen,  hier  auf  einen  ganz  anderen  Weg  bin- 
weise,  der  jedenfalls  einmal  ins  Auge  gefafit  werden  kann,  auch  wenn  ihn 
vielieicht  mancher  doch  lieber  nicht  einschlagen  wird.  Sollte  etwa  die  linea 
decima  quarta  darauf  zuriickzufuhren  sein,  dafi  Konrad  II.  und  Gisela  als 
14.  Herrscherpaar  seit  Karl  dem  Grofien  gezahlt  werden  konnten?  Das  ist 
der  Pall,  wenn  man  zwischen  den  Karolingern  und  Otto  I.  nicht  die  italieni- 
schen  Konige  und  Kaiser  von  Berengar  I.  (der  in  den  Kaiserkatalogen  be- 
kanntlich  dreimal  vorkommt)  und  Ludwig  III.  bis  zu  Berengar  II.  und 
Adalbert  von  Jvrea,  sondern  die  ostfrankischen  bzw.  deutscben  K5nige 
Arnulf,  Ludwig  das  Kind,  Konrad  I.  und  Heinrich  I.  einschob.  Das  war 
in  Deutschland  nicht  ungewohnlich,  wo  man  die  Zfthlung  der  Berengarfe 
U8W.  in  der  Kaiserreihe  als  die  „romischea  Weise  davon  unterschied,  wie 
das  z.  B.  Otto  von  Freising  ausdriicklich  darlegt 8  und  wie  auch  ana 
mancherlei  Anderungen  oder  Zusatzen  verschiedener  Handschriften  za 
der  von  ihm  hinter  dem  siebenten  Buch  „iuxta  Romanos"  aufgestelltea 
Kaiserreihe  hervorgeht4.    Wird,  wie  das  in  Deutschlahd  gewohnlich  der 

1  Georg  Berthold  in  den  Mitteilungen  des  Historischen  Vereins  der  PfaJs 
XXXI  (1911)  S.  77f. 

■  Historische  Vierteljahrechrift  XV  (1912)  S.  474f. 

*  Otto  von  Freising,  Ghron.  VI 13.  4  S.  382  f.  meiner  Ausgabe. 

n-  v  ^k   r^nnnl^  Original  from 

^^  UNIVERSITY  OF  MICHIGAN 


p 

i 

Wipos  Verse  fiber  die  Abstammung  der  Kaiserin  Gigela  usw.        389  •} 


Fall  zu  sein  scheint,  Karl  der  Kahle  Qbergangen  *,  so  ist  Konrad  II. 
mit  Einrechnung  Karls  des  Grofien,  sonst  ohne  diese  der  14.  Herrscher. 
Man  mufi  dabei  freilich  nach  Ludwig  dem  Frommen  zun&chst  die  Kaiser 
Lothar  I.  und  seinen  Sohn  Lad  wig  II.  (f  875)  z&hlen  und  erst  mit  Earl  III. 
(dem  Dicken)  und  Arnulf  in  die  Reihe  der  ostfr&nkischen  (deutschen) 
KSnige  hinuberlenken.  Aber  das  ist,  wie  z.  B.  Honoring  Augustudu- 
nensis  (von  Augsburg?)2  und  der  AJtaicher  Katalog8  zeigen,  nichts  Un- 
erhortes.  Wo  man  bereits  nach  Ludwig  dem  Frommen  mit  Ludwig  dem 
Deutschen  fortfuhr,  hat  man  aufier  Karl  III.  (dem  Dicken)  auch  seinen 
alteren  Bruder  Ludwig  (III.  den  Jungeren,  f  882) 4  und  aufierdem  zuweilen 
auch  noch  einen  Lothar  gez&hlt6,  sodafi  auch  hier  die  Gesamtzahl  die 
entsprechende  bleibt. 

1  Z.  B.  bei  Hermann  von  Reichenau  und  demgem&fi  bei  Bernold.  Auch 
iu  dem  Altaicher  Katalog  MG,  SS.  XIII  269  war  ursprttnglich  nur  Karl  (der 
sog.  Dicke)  vorhanden,  erst  nachtr&glich  wurde  im  14.  oder  15.  Jahrhundert 
ein  zweiter  Karl  hineugefligt.  Von  Anfang  an  vorhanden  ist  Karl  II.  (der 
Kahle)  zwischen  Lothars  Sohn  Ludwig  (II.)  und  Karl  III.  in  den  Fibres  temporum 
des  schw&bischen  Minoriten  aus  dem  sp&ten  13.  Jahrhundert,  MGL  SS.  XXIV 
234  ff.  Er  fehlt  bei  Honor  ins  Augustudunensis  und  in  dem  Katalog  von  Mttnster 
im  Gregorienthal  (—1153),  s.  n&chste  Anmerkung. 

*  Imago  mundi  lib.  III.,  MG.  SS.  X  182 f.  Hit  ihm  stimmt  in  der  Beihen- 
folge  der  Katalog  von  Mttnster  im  Gregorienthal  im  ElsaB,  MG.  SS.  XXIV 
86 f.,  der  aber  zwischen  Karl  (III.,  dem  Dicken)  und  Arnulf  noch  einen  zweiteu 
Lothar  mit  13  Jahren  aufflihrt. 

9  MG.  SS.  XIII  269.  Bezieht  man  hier  den  „Ludwicus  [II.]  imperator 
annos  25tt  zwischen  Lothar  und  Karl  auf  Ludwig  den  Deutschen,  so  macht 
das,  wie  gleich  beriihrt,  fur  unseren  Zweck  keinen  Unterschied. 

4  Z.  B.  in  dem  (nur  bis  auf  Heinrich  I.  reichenden)  Fuldaer  Katalog  MG. 
SS.  XIII  265.  Vgl.  den  Salzburger  Katalog,  ebda  S.  266,  wo  vor  Karl  (III.) 
eiu  Name  versehentlich  ausgefallen  ist  und  wo  allenfalls  statt  Ludwig  des 
Jiingeren  Karlmann  gestauden  haben  kSnnte,  weun  nicht  der  mit  ihm  zu- 
sammenh&ngende  (nicht  unmittelbar  aus  ihm  in  der  ttberkommenen  Form 
schdpfende)  Katalog  von  Scheftlarn,  MG.  SS.  XIII 268 f.,  fttr  „Ludowicus  ann.  5" 
btfte  (daflir  l&Bt  dieser  aber  wieder  Ludwig  den  Deutschen  aus).  —  Auch 
Kataloge,  die  nur  Ludwig  den  Frommen,  Ludwig  den  Deutschen,  Karl  III., 
Arnulf  Udw.  aufftthren  (wie  der  Mainzer  Katalog  MG.  SS.  XIII  267,  das  Chron. 
imp.  August  ebda.  S.  263  und  der  Cat.  codd.  Pruss.  S.  270,  wo  „Lotharius"  ein 
Versehen  fttr  „Ludewicusa  sein  mufi,  wie  die  36  Regierungsjahre  zeigen), 
widersprechen  nicht  notwendig  unserem  Vorschlag,  wenn  man  annimmt,  daB  iu 
^einem  solchen  hinter  dem  regierenden  Konig  Konrad  II.  auch  die  regierende 
Ktfnigin  Gisela  genannt  war,  wie  z.  B.  der  Fuldaer  Katalog  nach  Heinrich  I. 
noch  nMahtiit  regina*  bietet 

6  Z.  B.  in  dem„  Catalogus  Eutropio  subiectus"  MG.  SS.  XIII  266  (Karolus 
Magnus,  Ludovicus  filius  Karoli,  Lotharius  filius  Ludovici,  Ludovicus  alter  films 
Ludovici,  Ludovicus  filius  eius,  Karolus  Calvus  filius  Lotharii,  Arnnlfus  usw. : 


,  i 


.* '» 


C^f\r%ct\i*  Original  from 

by  VjUU^IC  UNIVERSITY  OF  MICHIGAN 


390  Adolf  Hofmeister 

Von  besonderem  Interesae  ist  der  Freisinger  Katalog  (Catalogus  re- 
gum  et  imperatorum  Frisingensis)  in  der  wichtigen  Handschrift  Lindprands 
und  Reginos  (Clm.  6388,  fol.  86'),  der  von  der  ersten  Hand  bis  zum 
Tode  Heinricbs  II.  gefuhrt  und  von  einer  zweiten  bis  auf  Heinricb  IV. 
fortgesetet  ist,  also  gerade  der  Zeit  Wipos  angehort.  Aber  dieser  Katalog 
stellt  sich  als  eine  Verbindung  voij  Genealogie  und  Herrscherreihe  dar, 
in  der  bei  den  Karolingern  alle  drei  Linien  mit  ihiten  TJnterteilungen 
gleich  sorgftltig  berucksichtigt  sind,  sodaB  sich  schwer  eine  sichere  leitende 
Reihe  aufstellen  l&Bt.  Da  jedoch  ausdrttcklich  bei  Lothar  (L),  seine m 
Sohn  Ludwig  (II.),  bei  Karl  (dem  Kahlen)  und  bei  Karl  (III.),  mit  dem 
dann  die  Reihe  ganz  zu  den  deutschen  Konigen  hiniiberlenkty  die  Kaiser- 
wurde  hervorgehoben  ist,  kSnnen  wir  diesen  Katalog  anl  ersten  zu  denen 
stellen,  in  denen  Konrad  II.  al6  14.  Herrscher  nach  Karl  dem  GroBen 
(diesen  nicht  mitgez&hlt)  erscheint  Da  der  auch  soijat  (wegen  des  ersten 
Vorkommens  der  fieinamen  „Sanguinariusu  und  rMirabilia  mundi"  *  (fur 


Karl  III.  ist  hier  also  mit  Karl  dem  Kahlen  und  mit  Karl  von  der  Provence 
znsammengeworfen).  Zwei  Lothare,  den  ersten  zwischen  Ludwig  (dem  Frommeit, 
,ann.  26.")  und  Ludwig  (III.  dem  Jtingeren,  *ann.  6.u),  den  zweiten  zwischen 
Karl  (III.,  9ann.  6.")  und  Arnulf  nennt  der  Regensburger  Katalog,  ebda.  S.  268f 
der  daftLr  Ludwig  den  Deutschen  ausl&fit.  —  Lothringische  Kataloge,  die,  wie 
der  Echternacher  M6.  SS.  XIII  742,  sowohl  die  beiden  Lothare,  wie  die  ost- 
und  westfr&nkischen  Karolinger,  die  fiber  das  Mittelreich  geherrscht  haben, 
aufftthren,  erhalten  nattlrlich  eine  wesentlich  hflhere  Zahl  von  Regierungen. 
14  Herrscher  zwischen  Karl  dem  Grofien  und  Konrad  II.  (beide  nicht  mitge- 
rechnet,  hat  der  unter  Heinrich  IL.  entstandene  Stabloer  Katalog  MG.  SS.  XIII 
265  (Karl  der  Grofie,  Ludwig,  Lothar,  „Ludowicus  qui  et  Lotharius  ann.  15, 
Ludowicus  ann.  4,  Ludowicus  ann.  2,  Karolus  Minor  ann.  10*,  Arnulf,  Ludwig 
usw.),  mit  dem  eine  ungedruckte  Fortsetzung  der  ktirzeren  Chronik  Isidore 
aus  St.  Matthias  (St.  Eucharius)  in  Trier  ttbereinstimmt  (Abschrift  von  H.  V. 
Sauerland  im  Besitz  der  Mon.  Germ,  hist;  von  erster  Hand  bis  Heinrich  V.y 
dann  von  zweiter  Hand  noch  Lothar;  hier  wLotarius  qui  et  Ludowicus4* f  der 
zwei  Jahre  regierende  Ludwig  ^Ludowicus  Balbus"  genannt,  also  auf  den 
westMnkischen  Ludwig  den  Stammler  bezogen). 

1  Danach  ist  Uhlirz,  Jahrbttcher  Ottos  II.  S.  209  A.  63  zu  berichtigen  (wo 
es  auch  ^Series  Petri  Diaconi"  statt  „P.  Damiani"  heifien  mufi).  Die  Beinamen 
stehen  zwar  fiber  der  Zeile,  sind  aber  von  derselben  Hand  und  mit  der  gleichcn 
Tinte  wie  der  Text  geschrieben.  Auch  die  ebenfalls  ttbergeschriebenen  Zahlen 
bei  den  drei  Ottonen  I.  II.  III.  rtthreo  von  der  gleichen  Hand  und  Tinte  her. 
Die  Beinamen  sind  also  bereits  Anfang  des  11.  Jahrhunderts,  also  so  gut  wie 
gleichzeitig,  und  nicht  erst  bei  Otto  von  Freising  bezeugt,  dessen  Angaben 
jedenfalls  auf  unsere  bereits  vor  993  in  Freising  befindlicbe  Handschrift  elm. 
6388  zurttckgehen.  Auch  ftir  Ludwig  „den  Frommen"  wird  hier  diese  Be- 
zeichnung  deutlich  als  Beioame  gebraucht  (so  schon  im  9.  Jahrhundert,  vgl. 
Sim  son.  Jahrbttcher  Ludwigs  des  Frommen  I  46  f.) 

..  {~*rw"*nlf*  Original  from 

byV^UUglL  .  UNIVERSITY  OF  MICHIGAN 


I 


Wipoa  Verse  liber  die  Abstammuug  der  Kaiserin  Gisela  usw.        39 1 

Otto  II.  und  Otto  I1L)  sehr  bemerkeuswerte  Katalog  erst  von  Arnulf 
an  and  nicht  ganz  ohne  MiByerstandnisse,  MG.  SS,  X  136,  gedruckt  istr 
setze  ich  das  St  Lick  liber  die  Karolinger  und  ihre  Nachfolger  nach  ciner 
mi  r  von  G*  Leidinger  freuntUkhst  iibermittelten  Abschrift  hierher1: 

rtSanctus  Arnulfus  (dux-)  genuit  Anagisum  ducem,  Ansgisus  dux 
genuit  Pippinura  duceni*  Pippinus  dux  genuit  Karolnm  dacera,  Karolua 
dux  genuit  (m  on  a  chum  Carolomannum  et)  PippiniiiQ,  quern  Stephanas 
papaunsitBin  regern  deposito  Hildrteo  rege.  Pippinus  rei  genuit  Karolum 
et  Karoloraannum,  Karolus  Magnus  iraperator  genuit  Karolum,  Pippinuin 
(ante  patrem  morlui  sunt),  Ludowicum  fPiam)*  Ludowicus  Pius  genuit 
Lothariunv,  Pippinum  (Karolum,  und  am  Rande:  Karolum  genuit  de  Judit), 
Lndowicuro,  Post  obitum  patris  hi  III  regnum  diviserant,  Karolus  occi- 
dentalia  regna,  Ludowicus  oTientalia,  (imperator)  Lotharius  Lotharingiam*, 

Lotliarius  rex  (postea  monachus)  genuit  Ludowicum  (Iniperator), 
Lotharium,  Karolum  \  (Hi  III  sine  filiis).  Ludowico  (qui  sine  filiis  moi^ 
tuus  est)  Italiam,  Lothario  (qui  excommunicato  est)  Lotharingiara,  Karolo 
Provindam  dedit*\  (Hi  duo  sine  filiis  mortui  sunt)*  Regnum  Lotharii 
diviserant  inter  se  patrui  Karolus  et  Lndowicns7.  Ludowicus  rex  gennit 
Carolomannum,  Lndowicum,  Karolum,  qui  post  obitum  patris  diviserant 
regnum.  Carolomannus  Batoariam,  Pannoniam,  Carinthiam,  Boemiam, 
Marahiam,  Ludowicus  (qui  sine  filiis  mortuus  est)  orientalem  Franciam. 
Turingiam,  Saxoniam,  Fresiam,  Karolus  Alemanniam  et  partem  regni 
Lotharii  sortitus  est*.  (Imperator)  Karolus  vero  istoruni  patrnus  gennit 
Ludowicum,  qui  genuit  Ludowicum  (qui  mortuus  fratri  reliquit  imperium) 
*t    Karolomannnm  (ambo   sine  fiiits*  mortui)  *a     (Postea  gennit  ex  alia 

1  Die  vorausgehenden  Angaben  Uber  die  Merowinger  von  Chlodwig  an  sind 
nur  ein  Auszug  ana  Reginos  Chronik,  die  auch  iUr  die  Karolinger  benutzt  ist. 
Daneben  verweist  R,  Koepke  (MG.  SS+  X  135)  auf  die  Uomus  Carolingicae 
ftenea'ogia  MG.  SS,  II  308  ff.  (fttr  die  Anftnge  der  Karolinger),  doch  i^t  wohl 
kaum  diese  (und  in  jertem  Falle  nicht  uumittetbar)  benutzt;  vielmehr  dUrfte 
eine  kiirzere  Fassung  ohne  die  fabelhaften  Ahnen  de*  hL  Amulf  su  Grunde 
liegen  (vgl  z.  Ii  MG.  SS.  XIII  247  Nr.  V), 

-  Was  in  runden  Klammern  (  )  steht,  iet  am  Rande  oder  fiber  der  Zeile, 
aber  von  deraelben  Hand  wie  der  nrsprflngJiche  Teil  des  Textes  hinsugescbrieben. 

3  So  die  Londoner  H  and  sch  rift  dee  British  Museum  Cottun  Tib.  C.  XL 
saec,  X,  die  aus  Utrecht  oder  Egmond  atammt,  in  der  GeneaL  dom  Caroling. 

4  Regino  842-  Die  Form  „Lotbarinda"  kommt  bei  Regitio  noeh  nicht 
vor;  er  gebraucht  nur  ^regnum  Lotharii1*,  der  Fortsetzer  (Adalbert)  auch 
^Lothariense  regnumtf.  ^Lotharingia*  hat  Waitz  (VG. .  V*  171  A.  5}  zuerst 
bei  Liudprand  gefunden. 

*  Vgl.  Regiiw  851,  855.  *  Regiuo  855.  7  Regino  870. 

ft  Regino  876,  y  Vgl  Regino  877,  878,  883,  884, 

rv        ^h   r^nonl^  Original  from 

Digitized  by  VrUUglL  UNIVERSITY  OF  MICHIGAN 


392    A*  Hofmeister:  Wipos  Verse  liber  die  Abstatnmung  der  Kaiserin  Gisela 

Karolum  Calvum,  qui  regnavit  in  Gallia1.  Qui  genuit  Ludowieum,  qui 
tempore  Ottonis  in  Gallia  regnavit).  Carolomannus  rex  gennit  Arnolftun*, 
Defunctis  fratribus  Carolomanno  et  Ludowico  frater  illonun  Karolus 
possedit  regna  illonun8.  (Imperator)  Karolus  in  senectute  corpora  et 
mente  languidus  a  suis  derelictus  est  et  Arnoifas  Carolomanni  filius  in 
regnum  sublimatus  est4.  Arnolfus  rex  ill  omni  Tentonica  terra  gennit 
Ludowicum  regem,  in  quo  defeeit  omnia  ilia  regum  priorum  succession 
Ludowico  sine  herede  defuncto  Chounradus  ex  genere  Francorum  rex  a 
eunctis  ordinatur.  Qui  post  septem  annos  sine  filiis  defunctus  Heinricum 
Saxonum  ducem  post  se  delegit  in  regnum.  Heinricus  ante  regnom 
genuit  Ottonem  (L)  regem,  in  regno  genuit  Heinricum,  Brunonera.  Otto 
rex  genuit  Ottonem  (II.  Sanguinarium),  Otto  Ottonem  (III.  Mirabilia  mundi). 
[Hezil  dux  Baioariae  genuit] *  Heinricum  Babinbergensemf  qui  sine  herede 
decessit7*  [Quo  defuncto  Chounradus  in  regnum  eligitur.  Post  quern 
filius  suus  Heinricus  tereius  imperator  regnavit  Hoc  defuncto  ftlius  eius 
Heinricus  quartus  imperator  regnavit] tf. 

Ware  also  die  14.  linea  Wipos  *aus  dem  Plata  des  ersten  salischen 
Herrscherpaares  in  der  KQnigs-  oder  Kaiserreihe  abgeleitet,  so  konnte 
der  Schriftsteller  natiirlich  gar  keine  rechte  Yorstellung  von  dem  wirk- 
lichen  genealogischen  Zu$ammenhang  gehabt  haben,  und  seine  Angabe, 
die  doch  deutlich  eine  genealogische  Aussage  machen  will,  wiirde,  richtig 
vers  tan  den,  gar  nicht  genealogisch  zu  werten  sein.  Es  mufi  natiirlich 
dahin  gestellt  bleiben,  <fb  man  Wipo  eine  derartig  sinnlose  Verwechslung 
zutrauen  will.  Man  wird  aber  andererseits  auch  nicht  iibersehen  kdnnen, 
dafi  es  eine  Art  der  Verwandtechaftsberechnnng,  zu  der  Wipos  linea  14. 
stimmen  konnte,  nicht  gibt  und  da8  irgendeine  absonderliche  Yerwirrung 
ihm  in  jedem  Falle  untergeiaufen  sein  dttrfte. 

1  liber  die  Geburt  Earls  des  Einfftltigen  Regino  878,  der  ihn  aber  nicht 
#den  Kahlen*  nennt  Die  falsche  Ubertragung  dieses  Beinamens  auf  Karl 
den  Einfaitigen  ist  bei  A.  Eckel,  Charles  le  Simple  (Paris  1899,  bes.  8.  140 if.), 
soviel  ich  sehe,  nicht  erw&hnt. 

2  Regino  fiilBO. 

*  Vgl.  Regino  882. 

4  Regino  887. 

5  VgL  Regiho  900;  Contin.  Regin.  911. 

6  Das  in  eckigen  Elammern  [  ]  Stehende  ist  von  einer  zweiteji  Hand  hin- 
zugefttgt,  und  zwar  „He«l- genuit"  auf  Rasur  (* Baioariae"  fiber  der  Zeile), 
yorher  stand  wohi  nur  „  Heinricus"  dort. 

7  Hier  schliefit  die  erste  Hand. 

Berlin -Steglitz.  Adolf  Hofmeister. 


r^rtrtrtL-  Original  from 

byV^UUglL  UNIVERSITY  OF  MICHIGAN 


393 


Kritiken. 

Karl  Ton  Amira,  Der  Stab  in  der  germanischen  Rechtssymbolik. 
Mit  2  Tafeln.  Abhandlungen  der  Koniglich  Bayerischen  Akademie 
derWissenfichaften,Philosophisch-philologische  and  historiache  Klasse. 
XXV.  Band,  1.  Abhandlung.    Miinchea  1909.    180  S.    4°. 

Diese  auBerordentlich  lehrreiche  Schrift  hat  das  massenhafte,  kaum 
tibersehbare  Material  jeder  Art  fiber  das  hftufigste  der  Symbole  gesaramelt, 
die  „  nicht  nur  ihren  Triger  kenntlich,  sondern  auch  gewisse  Begriffs- 
^merkmale  an  ihm  oder  in  seiner  Handlung  anschaulich  machen  wollen", 
natiirlich  unter  bewuBtem  Yerzicht  anf  zahlenm&fiige  Vollst&ndigkeit.  Das 
kirchliche  Recht  ist  nur  insoweit  gelegentlich  herangezogen,  als  es  unter 
dem  EinfluB  eines  nationalen,  weHlichen  Rechts  gestanden  liaben  kann. 
Die  raumliche  und  zeitliehe  Verbreitung  des  Stabsymbols  ist  nunmehr 
im  einzelnen  deutlich.  Der  Verfasser  bescbr&nkt  sich  aber  nicht  darauf, 
die  verschiedenartigen  Anwendungen  des  Stabsymbols  zu  sammeln  und 
zxi  ordnen,  sondern  er  will  sie  auch  aus  einer  einheitlichen  Grundauf- 
fassung  heraus  erklaren,  indem  er  sie,  mit  geringen  Ausnahmen,  auf  den 
„Wanderstab"  (Abschnitt  I  im  allgemeinen,  S.  3 — 13;  Abschnitt  II  im 
Recht  insbesondere.  S.  13 — 23)  zuruckfuhrt.  Der  Wanderstab,  der  ur- 
sprunglich  als  Stutze  dienen  soil,  wird  zum  bloBen  Wahrzeichen  und  unter- 
liegt  im  Zusammenhang  mit  den  Anderungen  der  Funktion  mannigfachen 
Anderungen  seiner  Form.  Aus  dem  geschulterten  oder  aufrecht  getragenen, 
also  umgekehrten  Gehstock  erklart  sich  das  Rntenschema,  aus  dessen 
Verkiirzung  und  Verzierung  sich  dann  weiter  abgeleitete  Fofmen  ergeben. 
Als  Wahrzeichen  nicht  mehr  irgendeines  Wandernden,  sondern  eines  wan- 
dernden  Boten  wird  der  Stab  zum  fast  stiindigen  Botschaftssymbol  (Ab- 
schnitt III.  Der  Botenstab,  S.  23—32;  IV.  Der  Stab  bei  der  Nachbar- 
botschaft,  insbesondere  das  Herumtragen  des  Heerpfeiles,  S.  33 — 48), 
„Im  ferneren  Verlauf  des  Bedeutungswandels  verbindet  sich  Ausfall  eines 
Teiles  vom  urspriinglichen  Inhalt  mit  abermaliger  Verengerung.  Der 
Stab  hort  auf,  einen  Wandernden  zu  kennzeichnen ;  daftlr  kennzeichnet 
er  jetzt  einen  Boten  in  dauerndem  Auftrag  .  .  .    Der  Stab  ist  Wahrzeichen 

. .     r^nonlr  Original  from 

Jigitizeti  Dy  ^UU^lL  UNIVERSITY  OF  MICHIGAN 


y  >■'. 

4 :  .  i 


394  Kritiken 

des  Amtnaftrags  geworden."  Das  wird  in  den  Abschnitten  V — VII, 
die  die  gute  H&lfte  der  Arbeit  ausmachen,  im  einzelnen  verfolgt  (V.  Der 
Dienststab  8.  48—84;  VI.  Der  Gerichtsstab,  S.  84— 111  und  dazu 
Anhang  S.  165  —  180:  Verzeichnis  bildlicher  Darstellungen  des  Richter* 
mit  dera  Stab,  VII.  Der  RegimentsBtab,  als  Kftnigsstab  and  Szepter. 
Kaiserstab,  Stab  des  Herzogs  und  des  Landesherrn,  des  Regierungs- 
stellvertreters,  des  Gemeindehauptes  usw.,  S.  Ill — 139,).  Daran  schliefien 
sicb  in  Abscbnitt  VIII  („Der  Stab  bei  Geschaften"  S.  139—157)  ver- 
schiedene  einzelne  Anwendungen  des  Stabsymbols,  z.  B.  der  Stabwurf  bei 
der  Entsippung,  bei  anderen  Lossagungen  (exfestucatio),  die  Stabreichung 
zum   Zwecke  des  Burgenstellens  (Wadiation)  usw.    Amira  verfolgt  an-  i 

deutungsweiBe  die  Ursprttnge  der  Stabsymbolik  fiber  die  germanischen 
Rechte  zuriick  in  die#  indogermanische  Urzeit  und  weist  namentlich  aur  | 

antike  Analogien  bin.  .Die  Grundgedanken  der  Stabsymbolik  gehoren 
dem  westindogermanischen  Urrecht  an."  Sclion  in  urgermaniscber  Zeit 
ist  der  Stab  als  Symbol  jeder  Botschaft  in  Geltung.  In  der  latinisch- 
romischen  Fetialen -basta  mBchte  Amira  einen  der  Symbolik  des  Ur- 
rechts  entstammenden  Botenstab  erkennen  (?).  Der  altgriechiscbe  Konig 
hat  sein  axfJTctQov  von  der  Gottheit  empfangen,  „doch  wohl  zunSchst 
als  Zeichen  des  Auftrags".  „Was  die  bomerische  Vorstellung  von  der 
germanischen  unterscheidet,  ist  lediglich  die  Ableitung  des  Auftrags  und 
seines  Symbols  von  der  Gottheit.  Dieser  theologische  Gedanke  scheme 
ira  Orient  beheimatet.u  Wenn  Amira  trotzdem  den  Gerichtsstab  und  die 
meisten  Regimentsst&be,  „sofern  sie  teils  Varianten  des  Richterstabes,  teiia 
Zeicben  von  Amtern  sind,  die  erst  im  Laufe  der  deutschen  Geschichte 
entstanden",  for  spezifisch  deutsch  erklftrt,  so  mocbte  ich  das  vor  der 
Hand  nur  mit  der  von  Amira  selber  angedeuteten  Einschr&nkung  auf 
die  besonderen  Falle  der  Anwendung  und  die  Ausgestaltung  im  einzelnen 
fur  zuiassig  halten.  Der  Gerichtsstab  fftllt  nach  Amira  „init  den  Dienst- 
staben  unter  den  Begriff  des  Botenstabes",  und  den  Dienststab  mochte 
er  als  ,,spezilisch  deutsch  und  erst  von  deutschrechtlichen  Gebieten  aus 
weiter  verbreitet"  erkennen,  „mindestens  in  der  weitaus  uberwiegenden 
Mehrzahl  seiner  Anwendung".  Hier  ist  aber  sicher  noch  nicht  das  letzte 
Wort  gesprochen;  die  Erorterung  diirfte  vielmehr  erst  jetzt  fruchtbar 
einsetzen,  nachdem  Amira  eine  breite  und  feste  Unterlage  geschaffen  hat. 
Seine  Untersuchung  hat  sehr  wesentliche  Kl&rung  und  Forderung  ge- 
bracht,  jeder  Leser  wird  aus  ihr  ungeheuer  viel  lernen;  sie  l&Bt  aber 
weithin  Raum  fiir  abweichende  Auffassungen.  Kicht  nur  in  Einzelheiten, 
sondern  audi  in  der  Gesamtanschauung.  Amira  hiilt  die  landl&ufigen 
Deutungen  des  Stabsymbols   auf  Macht,  Gewalt,  Uberlegenheit  fur  un- 


^  Google         ^I™^..,...  ! 


UNIVERSITY  OF  MICHIGAN 


Kritiken  395  < 

betriedigend,    „weil  kerne  im  kritisch  gesichteten  Quelleninaterial  einen 
Anhalt  findet,   keine  die  quellenm&Bige  Beschaffenheit  des  symbolischea 
Stabes  zar  Geltung  kommen  l£Btu ;  er  lehnt  sie  vor  allem  deswegen  ab^ 
weil  alle  aaf  erne  einheitliche  Auffassung  der  gennanischen  Stabsymbolifc 
verzichten  miissen.    Aber  es  mu6  doch  fraglich  erscheinen,  ob  in  dieser 
einheitlichen  Ableitnng  aller  verschiedenen  Anwendungsarten  nicht  doch 
eine  ftberspannung  eines  vielfach  sicherlich  zutreffenden  Gedankens  liegt. 
KOnnte  man  far  den  Riebterstab  die  Zuruckftthrnng  ilber  den  Botenstab 
auf  den  Wanderstab  noch  glaublich  finden,  so  gilt  das  sehwerlich  ohne 
weiteres  fur  den  Konigsstab,  wenn  wir  nicht  anf  den  griecbischen  Ge- 
danken  des  gottlichen  Ayftrags  zuriickgreifen  wollen,  und  von  bier  ans 
wird  dann  doch  wieder  die  allgemeine  Ableitnng  des  Richterstabes  aus 
dem  Wanderstabe  zweifelhaft    Ich  mochte  vorlaufig^  die  Moglichkeit  nicht 
ausschliefien,  da6  von  vornherein  verschiedene  Bedeutungen  nebeneinander 
stehen,  die  sich  jede  in  der  mannigfaltigsten  Weise  entwickelt  haben  und 
die   mannigfaltigsten  Verbindungen  und  Vermischungen  miteinander  ein- 
gegangen  sein  mSgen.    Im  einzelnen  sei  hier  besonders  auf  die  sehr  «toff- 
reichen  Ausfuhrnngen  iiber  das  Szepter  und  den  Konigsstab,   bzw.  den 
von  Amira  nur  als  Wiederholung  des  Konigsstabes  gewerteten  Kaiser- 
stab,  hingewiesen  (S.  Ill  if.).     Eine  noch   eingehendere  monographische 
Behandlung  dieses  Gegenstandes,  als  sie  in  diesem  umfassenden  Rabmen 
moglich   sein  konnte,   w&re  dringend  erwunscht.    Man   kommt  hier  am 
wenigsten  mit  einer  wesentljich  germanisch  orientierten  Betrachtung  aus. 
Das  antike  Vorbild,  das  Amira  natiirlich  nicht  ubersieht,  konnte  wohl  noch 
nachdriicklicher  hervorgehoben  werden.  Aus  Wendungen  bei  den  Geschicht- 
schreibern,   wie   „regni  suscepit  sceptrau,  ist  fur  das  MA.  niemals  etwas 
uber  den  Gebrauch  des  Szepters  in  dem  besonderen  Falle  zu  entnehmen. 
Fur  die  deutschen  Konigssiegel  bietet  jetzt  Posses  Werk  eine  bequemere 
Unterlage.   Vielleicht  l&Bt  sich  dann  eine  sicherere  Entscheidung  fiber 
die    deutschen  Vogelszepter   des   11.  Jahrhunderts    gewinnen,    in    deren 
Deutung,  ob  Adler,  ob  Taube,  auch  Amira  (S.  119,  124f.)  nicht  zu  einer 
entschiedenen  einheitlichen  Stellungnahme  gelangt.  W&krend  die  englische 
Analogic  und  die  Form  des  Vogels  z.  B.  auf  der  Goldbulle  Heinrichs  IV. 
1065    (Posse  I  16,5)    frir    eine  Taube    sprechen,    wird    dies    durch    die 
literarische    Bezeugung    des    Adlerszepters    und    andere    Darstellungen, 
namentlich  auf  dem  Siegel  Konrads  II.   (Posse  I  13,2),    doch  auch   fflr 
die  erstgenannten  Darstellungen  mehr  als  fraglich.  —  Wenn  der  heilige 
Herzog  Knut  auf  dem  Siegel  seiner  Gilde  zu  Odense  Krone  und  Lilien- 
szepter    fubrt,   so   ist   zu   beachten,   daB   Knut   Lavard   sich   Konig  der 
Wenden  nannte.  —  Der  rgekronte  Kaiser  mit  langem  Stab  (?)  auf  einem 


r^rtrtrtlp  Original  from 

by  VrUUgl^  UNIVERSITY  OF  MICHIGAN 


.  396  KriUken 

Elfenbein  c.  850 — 900  tf)",  £.  Museen  zu  Berlin,  Beschreibung  der 
Elfenbeinbildwerke,  2.  Aufl.  (1902),  Nr.  7,  fQhrt  eher  eine  Lanze  ate 
einen  Stab  (S.  113  A.  4).  —  Unter  den  sogenannten  Universit&tsszeptern, 
die  Amira  mit  Recht  ursprunglich  auf  den  Stab  des  Pedellen  als  Battels 
oder  Fronboten,  nicht  als  Abzeichen  der  akademischen  Gerichtsbarkeit 
deatet  (S.  73  f.,  78  ft),  w&ren  die  nicht  erwfthnten  Rostocker  Szepter  die 
&ltesten  erhaltenen  des  3.  Typus  (der  dem  wirklichen  HeiTscherszepter 
am  n&chsten  kommt),  wenn  sie  mit  Recht  als  die  ursprunglichen  von  1419 
gelten  (vgl.  Beitr.  z.  Gesch.  d.  Stadt  Rostock  II  1,  1899,  S.  63  ff.).  — 
Hingewiesen  sei  auch  auf  die  zahlreichen  und  genaa  datierbaren  Abbil- 
dungen  des  Petrus  de  Ebulo,  z.  B.  Taf.  30  (in  der  neaen  Aasgabe  von 
Mnratori8  S&  rer.  Ital.  XXXI,  I,  zu  S.  121),  wo  der  Brief  oben  in  den 
Stock  des  cursors  eingeklemmt  ist  (bei  Amira  S.  28  nur  Beispiele  aus 
dem  15.  und  16.  Jahrhundert).  Mit  dem  kurzen  Stab  in  der  Linker* 
(S.  54)  erscheint  ein  Speisentrftger  auch  in  der  gleichzeitigen  Darstellung 
des  Hochzeitsmahles  Kaiser  Heinrichs  V.  (1114)  in  der  Hs.  C  des  Ekke- 
hard.  von  Aura,  MG.  SS.  VI,  Taf.  1. 

Berlin -Steglitz.  A.  Hofmeister. 

Dr.  Hathilde  Uhlirz,  Schlofi  Plankenwarth  und  seine  Besitzer. 
1916.  Deutsche  Vereinsdruckerei  und  Verlagsanstalt,  .Graz. 
Das  lieblich  gelegene,  aber  bereits  halbverfallene  steirische  Schlofi 
Plankenwarth  erhielt  1913  einen  neuen  Besitzer,  der  sofort  an  die  bauliche 
Wiederherstellung  ging,  zugleich  aber  eine  tuchtige  geschulte  Kraft  fur 
die  vorliegende  historische  Studie  gewann.  Die  aufiere  Ausstattung  des 
Buches  ist  vortreff lich ;  es  bietet  anf  15  Tafeln  und  im  Text  Abbildungen 
von  Urkunden,  Siegeln,  Wappen,  dann  Ansichten,  Grundrisse,  Plane  und 
Karten,  dar unter  eine  Karte  der  Steiermark  mit  Eintragung  der'.Giiter 
und  Rechte  der  Besitzer  von  Plankenwarth.  Aber  auch  fur  den  inneren, 
inhaltlichen  Wert  des  Buches  hat  der  Fleifi  und  die  Gewissenhaftigkeit 
der  Verfasserin  das  MogDchste  getan.  Die  Beschaffenheit  des  Quellenstoffes 
stellte  sie  vor  eine  schwierige  und  im  Grande  genommen  undankbare  Auf- 
gabe.  Eine  ftber  das  rein  Ortliche  und  Familiengeschichtliche  hinausreichende 
Bedeutung  kcinnte  eine  solche  SchloBgeschichte  nur  unter  wirtschafts- 
geschichtlichem  oder  unter  verfassungsgeschichtlichem  Gesichtswinkel  ge- 
winnen.  Es  wire  interessant,  die  Wirtschaftsgeschichte  einer  Herrschaft, 
wie  Plankenwarth,  durch  Jahrhunderte  zu  verfolgen,  oder  die  Geschichte 
eines  an  der  Landesgeschichte  hervorragend  beteiligten  Geschlechts  dar- 
zustellen,  weil  sich  in  einem  solchen  Einzelbild  unter  Umstftnden  allge- 
meine  Entwicklungen  lehrreich  spiegeln.    Aber  beides  verbot   sich  hier 

..  (~*rw"*nlf*  Original  from 

digitized  by  VrUUglL  UNIVERSITY  OF  MICHIGAN 


;i 


Kritiken  397 

dorch  bestimrate  Umstinde.  Das  eigene  Archiv  des  Schlosses  ist  nftmlich 
fast  ganz  verloren  gegangen.  In  muhsamer  Spllrarbeit  mafite  die  Ver- 
fasserin im  steirischen  Landesarchiv  and  anderen  Arcbiven  Osterreichs 
and  Bayerns  Qaellenangaben  sammeln,  die  einen  zwar  umfangreichen, 
aber  doch  liickenhaften  and  innerlieh  wenig  zusammenh&ngenden  Stoff 
ergaben.  Auch  sind  die  Inhaber  Plankenwarths  in  der  Geschichte  des 
Landes  nie  stark  and  dauernd  hervorgetreten.  Will  man  in  der  Geschichte 
von  Plankenwarth  einen  einheitlichen  Zag  finden,  so  lftge  er  in  dein  Urastand; 
dafi  alle  die  Geschlechter,  die  in  unauf  horlichem  Wechsel  die  Burg  innehatten, 
auf  ihr  zugrnnde  gegangen  sind,  bzw.  nach  schweren  wirtschaftlichen 
K&mpfen  ihren  Besitz  aafgeben  muBten.  Die  Folge  dieser  beiden  Umst&nde 
war,  da6  auch  die  Verfasserin  weniger  eine  Geschichte  des  Schlosses,  als, 
wie  auch  der  Titel  sagt,  ihrer  Besitzer  gibt.  So  lost  sich  ihre  Darstellang 
in  eine  Reihe  von  Familiengeschichten  auf,  oder  richtiger  in  Bruchstucke 
von  Familiengeschichten,  denn  die  meisten  Familien  saBen  nur  einige 
Generationen  auf  Plankenwarth,  An  diesem  MiBverh&ltnis  zwischen  ihrem 
Gegenstand  und  dem  verfiigbaren  Quellenstoffe  tragt  die  Verfasserin  keine 
Schuld;  in  der  dadurch  gegebenen  Besch^takung  hat  sie  Vortreffliches 
geleistet.  Ihre  mit  kritischer  Besonnenheit  durchgefubrten  Untersuchungen 
uber  die  Herren  von  Plankenwarth,  Prankh,  XJngnad,  Duramersdorf  and 
Stiirgkh,  lief  era  wert  voile  BeitrSge  zur  Genealogie  des  steirischen  Adels. 
Und  aus  der  Episode  des  Sturgkhschen  Besitzes  hat  sie  geschickt  die 
kulturgeschichtlich  nicht  uninteressante  Gestalt  des  aus  Donaustauf  in 
Graz  eingewanderten  Kaufherrn  Georg  Stiirgkh,  des  Begrunders  des 
heute  graflichen  Geschlechtes  v.  Stiirgkh,  herausgegriffen  und  hat  seine 
menschliche  Personlichkeit  sehr  hubsch  und  lebendig  geschildert l.  Die 
wichtigeren  Stucke  aus  dem  Quellenstoff,  so  insbesondere  Auszuge  aus 
den  Testamenten  Georg  Stiirgkhs  und  aus  den  Inventaren,  welche  die 
Einrichtung,  die  Bucherei,  die  Riistkammer  und  die  Gem&ldesammlung 
des  Schlosses  verzeichnen,  sind  im  Anhang  abgedruckt.  Dazu  nur  zwei 
kurze  Bemerkungen.  Die  Behandlung  der  Rechtschreibung  in  den  spateren 
Stttcken,  in  denen  der  willkiirliche  Wechsel  von  kleinen  und  groBen  An- 
fangsbuchstaben  getreulich  beibehalt&n  erscheint,  entspricht  nicht  ganz 
den  mit  Becht  herrschend  gewordenen  Grunds&tzen.  Und  zweitens:  be- 
ruht  der  „grecus  Gnanus"  in  der  Zeugenliste  von  1265  (S.  127)  auf  einer 
sicheren  Lesung?  und  wie  ist   wohl  dieser  steirische  „Griechea   za  er- 


1  Za  den  Ausftthrungen  Uber  die  Familie  v.  Horstig,  die  im  19.  Jahrhundert 
Plankenwarth  bes&fi,  kann  Referent  aus  eigener  Familienttberlieferung  erg&nzend 
bemerken,*  daBHoriz  v.  Horstig  eine  namhtffte  Rolle  in  der  deutscbkftttolischen 
Bewegnng  der  Alpenlfoder  gespielt  hat. 

n    ■  ■      th   (~*rtrvnfr-  Original  from 

digitized  by  VrUUglL  UNIVERSITY  OF  MICHIGAN 


:J 


398  Kritiken 

kl&ren?  —  Ein  genaues  und  ausfiihrliches  Register  erhoht  den  Wert  der 
sorg&ltig  gearbeiteten  Schrift. 

Innsbruck.  H.  Steinacker. 

Bernhard  Hagedorn,  Die  Entwicklung  der  wichtigsten  Schiffs- 
typen  bis  ins  19.  Jahrhundert.  Mit  16  Abbildungen  und  28 
Lichtdrucktafeln.  Veroffentlichungen  des  Vereins  fur  Hamburgische 
Geschichte,  erster  Band.  Berlin,  K.  Cnrtius,  1914.  XVI  und 
133  Seiten. 

Der  fleiBige  und  vielversprechende  Forscher,  dessen  weiterem  Schaffen 
^er  Tod  auf  dem  Schlachtfeld  ein  allzu  fruhes  Ende  bereitet  hat,  gibt 
in  seiner  letzten  Arbeit  einen  Beitrag  fiber  die  Entwicklung  der  Handels- 
-schiffstypen  im  sp&teren  Mittelalter  und  in  den  ersten  Jahrhunderten  der 
Neuzeit.  Es  ist  ein  pr&chtiges  Buchlein,  das  ganz  uberwiegend  auf  den 
-eigenen  Forschungen  des  Verfassers  iiber  Schiffswesen  und  Handels- 
^eschichte  beruht  und  in  gedr&ngtester  Kurze  eine  Fulle  von  Aufkl&rung 
tiber  den  GegensUnd  bringt.  Viele  lllustrationen  im  Text  und  eine  Bei- 
gabe  von  28  sehr  guten  Lichtdrucktafeln  unterstutzen  die  Ausfuhrungen 
-aufs  wirksamste. 

Ein  kurzer  Uberbiick  iiber  die  alteste  Zeit  des  Schiffsverkehrs  in  den 
nordlichen  Gew&ssern  zeigt,  da6  zwischen  dem  nordischen  Ruderschiff 
•der  Wikinger  und  dera  Fraclitschiff  der  spateren  Zeit  keine  Verbindung 
besteht.  Den  eigentlichen  Ursprung  dieses  Schiffes  sieht  er  an  der 
Atlantischen  *Kuste  in  Westfrankreich,  im  Typ  des  Nef.  Dieser  wandelt 
sich  durch  Aufnahme  des  Hecksteuers,  wahrscheinlich  von  dem  ganz 
ahnlichen  Zuidersee-Fahrzeug,  dem  Koggen,  in  den  nunmehr  Kogge 
genannten  Typ  des  Handelsschiffs  urn,  der  dann  auch  im  Westen  den 
alteren  ersetzt,  auch  in  die  Mittelmeerschiffahrt  Eingang  findet.  Im 
Norden  wurde  er  durch  VergroBerung  und  Aufsatz  von  Kastellen 
zum  Typ  des  Hulk  weiterentwickelt,  doch  haben  wir  Zeugnisse,  daB 
wenigstens  spater  auch  Koggen  Kastelle  hatten.  Der  Hulk  fand  in  der 
Eeederei  der  preuBischen  Stadte  in  der  Massenfracht  dee  preuBischen 
Oetreides  nach  dem  Westen  und  dem  Salztransport  aus  dem  Westen  nach 
dem  Osten  friiher  Aufnahme,  als  in  Liibeck  und  den  westlichen  Seest&dten. 

Damit  war  im  Beginn  des  15,  Jahrhunderts  die  Entwicklung  auf 
<einen  toten  Pupkt  gelangt  (8.  54).  t)ie  Hemmungen,  die  zu  uberwinden 
waren,  bestanden  einerseits  in  der  Schwierigkeit,  die  eine  groBe  Segel- 
flftche  an  dem  einen  vorhandenen  Mast  zu  handhaben,  andererseits  in  der 
geringen  Widerstandsffchigkeit  des  ublichen  Klinkerbaus  der  Schiffe.  Der 
weitere  Fortschritt  in  Takelung  und  Bau  kam  nach  Mitte  des  15.  Jahr- 


r^rtrtrtlr-  Original  from 

byV^UUglL  UNIVERSITY  OF  MICHIGAN 


Kritiken  399 


II 


hiinderts  aus  Westfrankreich.  Es  1st  der  von  den  Bretonen  ertundene*  oder 
doeh  in  Auf  nab  me  gebrachte  Typ  den  Krawels,  Die  Yeranderung  der  Be- 
plankung,  die  sowoM  erne  innere  Vent&rkung  des  Rumpfes*  wie  uber- 
haupt  eine  Verbesserung derSeetfichtigkeifc  enuoglichte,  ist  das  Entscheidende 
der  Nenerung  fur  den  west-  and  nordeuropaischen  Schiffsbau,  Zugleich 
trat  an  die  Stelle  des  einen  Mastes  der  altera  Schiffsgattungen  die  Aus- 
ktattung  mit  drei  Hasten,  von  denea  zwei  auf den  Vor-  und  Hinterkastellen 
atifgestellt  wnrden,  Damit  war  zugleicb  eine  Yerftnderung  der  Seget 
in  Richtung  auf  Yerkleinerung  und  Spezialisierung  der  Segelftachen  und 
vermehrte  Ausniitaung  des  Windes  elngeleitet.  In  der  Weiterbildiing  der 
Takelung  siebt  der  Verfaseer  itberhaupt  nun  die  Hauptforlschritte  der 
Folgezeit  (S.  63).  Mit  die*en  Neuerungen  Hand  in  Hand  ging  eine 
YergroBerung  dee  Sehiffstyps,.  sodaB  schon  vor  Ausgang  des  15*  Jabr- 
bunderts  SchiftsgriiBen  erreicbt  warden,  die  erst  vom  Handel&schiffsbau 
des   19,  Jahrhunderts  Ubertrotfen  worden  eind, 

Eine  Reaktitm  gegen  diese  fur  die  schlechten  HaienverhftltniHSe  s&u 
tief  gebenden,  nunmehr  Rahsegel  genannten  Schiffe  ging  von  den  deutseh- 
niederlandisehen  Gebieten  an  der  Nordsee  aus  und  iuforte  mm  Anfkonimen 
kleinerer  neuer  Typen  ini  Seefernverkehr,  die  in  wenigen  Jahrzehnten 
im  t'riiheren  16.  Jahrhundert  sich  die  Vorherrsciiaft  eroberten  (9.  81), 
Das  waren  ssunilchst  die  sogenannten  Bojer,  deren  Besonderheit  neben 
>*e3*ntiich  geringerer  GriiBe  und  geringerem  Tief  gang  in  der  Art  der 
Segel  und  der  Takelung  lag.  8ie  spartan  Bemannung  und  Zeit  im  Laden 
und  Loschen  und  konnten  durum  mebr  Fab r ten  im  Jahre  niachen  als  die 
Rahsegel  Sie  waren  also  in  jeder  Hinsicbt  wirtsehaftliclier  und  prak- 
tiseher  als-diese.  Aber  dies er  Typ  wurde  bald  durch  einen  neuen,  aucb 
niederlftndischen  Ursprunga,  iiberholt,  Boot  schlechthin  genannt,  bftiiftg 
4iuch  Vlieboot.  nacb  der  Herkunft  aus  den  mederlandischen  Seestadten 
am  Ylie.  Der  neue  Typ  teilte  die  Vorziige  der  Bojer;  seine  Uberlegenbeit 
besiand  darin,  daB  er  noch  betrilcbtlicb  selmeller  and  besser  besegelt  war. 
Aber  selir  bald,  beit  1595t  kam  ein  vollig  newer  Typ  auf,  der  die  Vorziige 
der  Boote  mit  den  Eigensehaften  der  Rahsegel  vereinigen  sollte.  Das 
war  die  Fleute,  die  im  nordhollllndischen  Hoorn,  einem  Hanpteitz  der 
Reedeiei  noch  damals  mit  grolkn  Rahsegeln,  ihren  Ursprung  hatte, 
Ihre  Besonderheit  war,  daB  aie  lauger  und  schm&ler  als  die  aitern  Typen, 
niedriger  gebant,  obne  Aufbanten.  weniger  tiefgeheud  war,  bohere  Slasten, 
kurzere  Ralient  weniger  Mannschaft  hatte  und  weit  beeser  befiihigt  war, 
ana  Winde  zxl  segeln  (St  107}.  Dieser  neue  Typ  —  das  sogenannte 
Pmafrsdiiff  ist  in  allem  weeentlidien  dasselbe  —  hat  dann  ^sieli  alle 
Meere  erobenw.    Es  ist  fur  die  Niederlftnder  die  starkste  Waffe  gewe&en, 

..  r^nonl^  Original  from 

Digitized  by  VrUUgl^  UNIVERSITY  OF  MICHIGAN 


400  Kritiken 

urn  seit  Anfang  des  17.  Jahrhunderts  in  kiirzester  Zeit  alle  Konkurrenten 
zur  See  aus  dem  Felde  zu  sehlagen. 

Die  EntwickluDg  vom  sp&teren  17.  Jahrhundort  ab  zeichnet  der  Yer- 
fasser  nur  in  ganz  kurzen  Strichen.  Mit  der  Einfuhrung  der  Flatten  hatte 
man  erreieht,  was  sich  mit  den  Materialien,  aos  denen  Schiff  nnd  Takelung 
bestanden,  schaffen  liefi,  ohne  die  Rentabilitftt,  den  wichtigsten  Gesicbts- 
punkt  fftr  das  Kauffahrteischiff,  in  Frage  za  stellen  (8.  181).  Grofie 
TTmw&lzungen  gab  es  erst  wieder  fan  19.  Jahrhundert.  Der  Segelschiffebau 
machte  noch  einmal  grofie  Fortschiritte,  aber  die  wichtigsten  Anregangen 
dazu  kamen  von  den  Nordamerikanern. 

Das  Buch  bietet  in  vielem  Grundlegendes.  Der  Inhalt  ist  sehr  viel- 
seitig,  mehr  als  die  im  vorstehenden  gegebene  kurze  Skizzierung  des 
Jlanptgedankengangs  der  Ausf&hrungen  des  Verfassers  erkennen  lafit. 
Die  Darstellnng  zengt  von  Herrschaft,  die  der  Yerfasser  fiber  den  mannig- 
faltigen  Stoff  besafi.  Ein  Sachregister,  sowie  ein  Orts-  nnd  Personen* 
terzeichnis  sind  beigegeben. 

Munster  i.  W,  Daenell. 

Christian  Friedrich  Weiser,  Shaftesbury  nnd  das  deutsche 
Geistesleben.  Mit  einem  Titelbilde.  B.  CK  Teubner,  Leipzig  nnd 
Berlin  1916.    XV  nnd  564  S. 

Shaftesbury  ist  eine  sehr  wirksame  Gestalt  im  englischen  Geistes- 
leben, noch  wirksamer  als  etwa  Montaigne  in  Frankreieh,  weil  er  tiefer 
angelegt  ist.  Zwei  Generationen  hindurch  war  sein  Einflufi  in  England 
mftchtig.  M.  Tindal  z.  B.,  der  Verfasser  der  „Bibel  des  englischen 
Deismus",  der  Christianity  as  old  as  creation  (1730),  nennt  Sh.,  ihn 
ofter  zitierend,  immer  „the  noble  author".  Josef  Butler  (The  Analogy, 
1736)  ist  von  Leslie  Stephen  „der  ins  Theologische  ubersetzte  Shaftes- 
bury" genannt  worden.  Um  die  Mitte  des  18.  Jahrhunderts  fing  er  hi 
England  an  zu  verblassen,  aber  in  Frankreieh  und  Dentschland  zu 
steigen.  Rousseau,  Basedow,  Mendelssohn,  Herder  und  viele  andere 
zeigen  tiefe  Spuren  seiner  Einwirkung. 

Sh.  ist  zun&chst  Moralphilosoph*  Er  ist  einer  der  Begrflnder  der 
„natttrlichen"  Ethik,  einer  der  Wissenschaften  der  Aufkl&rung,  die  der 
natiirlichen  Religion,  dem  Naturreeht,  dem  Systeme  der  natQrlicben  Fret- 
heit  in  der  Volkswirtschaft  und  der  naturgem&fien  P&dagogik  an  die 
Seite  zu  stellen  ist.  Gegeniiber  der  transzendenten  Ethik  des  Christen- 
turns  und  der  rein  konventionellen  Moral  von  Hobbes  will  er  eine  im- 
manente,  „natikrliche''  begrOnden,  indem  er  von  den  beiden  natftiiiehea 
Trieben,  dem  Egoismus  und  der  Sympathie,  ausgeht.     Er  ist  darin  und 

..  (~*rw"*nlf*  Original  from 

digitized  by  VrUUglL  UNIVERSITY  OF  MICHIGAN 


Kritiken  401 

in  der  Gegnerschaft  gegen  Hobbes  Fortsetzer  Richard  Cumberlands  (De 
legibus  naturae  1672)  und  Vorarbeiter  fur  Hntcheson,  Hume  und  Adam 
Smith.  Am  bekanntesten  ist  seine  Lehre  vom  moral  sense,  der  das 
riehtige  Verhaltnis  zwischen  Egoismun  und  Syinpathie  uns  offenbart,  der, 
<  bgleich  angeboren,  durch  Nachdenken  forigebildet  wird,  wie  der  ange- 
borene  Schonheitssinn,  der  gleichfalls  durch  Beobachten  und  Denken  ge- 
pflegt  und  entwickelt  wird.  Diese  Parallele  Sh.'s  zwischen  Ethik  und 
Adtbetik  war  ein  sehr  fruchtbarer  Gedanke. 

Nicht  minder  ist  Sh.  religioser  Denkcr,  einer  der  Vertreter  der 
,jiatiirlichen  Religion**  oder  des  .,Deismus*\  Er  tinder  Gott  gleicher- 
weise  in  der  Natur  wie  in  der  Sittlichkeit,  er  ist  Physiko-  und  Ethiko- 
theologe  zugleich.  AuBerdem  spielt  Sh.,  seit  1695  Mitgiied  des  Par- 
laments,  eine  Bolle  in  den  Verfassungskiimpfen,  die  auf  die  glorious 
revolution  von  1688  folgten.  er  ist  in  Theorie  und  Praxis  ein  aufrich- 
tiger  und  tapferer  Anhanger  der  Volksfreiheit,  die  sich  in  einem  ge- 
sunden  Parlamentarismus  offenbart,  ferner  ein  konsequentcr  Gegner 
Ludwigs  XIV.  und  ein  trener  Freund  der  Hollander. 

Von  einer  Monographic,  die  diesein  Philosophen  gewidmer  ist.  sollte 
man  nun  zunachst  eine  Darstellung  der  Gedankengiinge  erwarten,  die 
von  Sh.'s  Vorgangern  zu  ibm  selbst-  ffihren,  in  seinem  Systeme  sich  ver- 
diehten  und  eigentmulich  gestalten,  dann  wieder  auf  die  SpSteren  aus- 
srrahlen.  Eine  solche  genetisehe  Darstellung  gibt  Weiser  nicht,  wenig- 
stens  nicht  in  den  Hauptzugen.  Cumberland  z.  B..  der  zwt-ifellos  in  Sh. 
tbrtwirkt,  ist.  wcnn  Uberhaupt.  nur  beiUtutig  geuannt.  Nur  in  Einzel- 
heiten  erbalten  wir  bisweilen  eine  gonauere  geschichtliche  Ibersicht, 
z.  B.  iiber  den  Weg.  den  das  Wort  ,,moral"  zu  seiner  englischen  und 
franzosischen  Bedentung  genommen  hat,  zu  dem  Sinne  von  ,,geistig". 
Denn  moral  science  und  science  morale  bedeuten  nicht  Moral-,  sondern 
Geisteswissenschaft.  Weiser  weist  audi  nach,  daB  Sh.  selbst  schon  moral 
in  diesem  weiteren  Sinne  gebrauchte. 

Im  allgemeinen  wird  uns  statt  soldier  Aufdeckung  des  geistigen  Ge- 
webes,  das  vom  16.  und  17.  in  das  1 8.  Jahrhundert  sich  zieht,  eine 
sehr  ansf iihrliche ,  mehr  popuiare  Darstellung  gegeben,  sehr  eingehend, 
uie  trivial,  auch  vielfach  dokunientiert,  leider  nur  sehr  teilweise  mit 
genauen  Stellenangaben.  Es'fehlt  nichts  darin,  wenn  auch  manches  nicht 
in  richtiger  Perspektive  erscheint  Der  politische  Teil  der  fdeen  Sh.'s 
z.  B.  wird  sehr  ausfuhrlich  behandelt,  manches  andre  Bedeutsame  aber 
tritt  zurtick.  So  ist  das  Gewissen  bei  Sh.  in  seiner  Religion  erzeugen- 
den  Kraft  nicht  ubergangen,  aber  nicht  so?  wie  ( s  sollte,  in  den  Vorder- 
grund  geriickt.     Nodi  mehr  als  der  Denker  interessiert  den  Herrn  Ver- 

Histor.  ViVrteljahrsehri't    1<M«.  3  27 

("vrtrtrif/^  Original  from 

Digitize*  byV_Ti  UNIVERSITY  OF  MICHIGAN 


402  Kritiken 

fosser  der  Mensch  Sh.,  in  dem  er  zwar  eiaen  Germanen,  aber  keinen 
Engender  findet  Er  hebt  sehr  hervor,  wie  Sh,  der  englischen  Politik 
gegenttber  ein  feineres  Gewissen  hat  ate  seine  Landsleute,  wie  er  be- 
sonders  Englands  im  spanischen  Erbfolgekriege  gegen  Holland  began- 
genen  Verrat  als  solchen  empfand  und  den  ganzen  riicksichtslosen  Egoia- 
mus  der  englischen  Politik  verabschente.  Der  Herr  Verfasser  ist  Deutsch- 
Amerlkaner,  oder  besser  noch  amerikanischer  Deutscher  und  keineswegs 
innerlich  anglisiert.  Im  Gegenteil  scheint  er  dnrch  Erlebnisse  oder  dnrch 
Nachdenken  oder  durch  beides  ein  beftiger  Gegner  Englands  geworden 
zu  sein. 

Wenn  auch  also  nicht  alles  geleistet  ist,  was  wiinschenswert  scheint, 
so  ist  das  vorliegende,  anregend  and  gefSUig  geschriebene  Bach  eines 
vielfach  bewanderten  and  in  der  Geistesgesehichte  heimischen  Autors 
doch  eine  Arbeit,  die  kttnftig  zam  Stadium  Shaftesburys  and  seiner  Zeit 
niemand  wird  aufier  acht  lassen  dttrfen. 

Leipzig.  *  Paul  Earth, 

Adolf  WohlwilL     Neuere  Geschichte   der  Freien  und  Hanse- 

stadt  Hamburg,    insbesondere  von   1789  bis   1815.     All- 

gemeine  Staatengeschichte,  herausgegeben  von  K.  Lamprecht,  3.  Ab- 

teilung,  10.  Werk.    Gotha,  Fr.  A.  Perthes.    1914.     X  u.  568  S. 

Das  Werk  ist  nur  ein  zeitlich  kleiner  Ausschnitt  aus  einer  Gesamt- 

gescbichte  der  Stadt,  es  behandelt,  allerdings  in  breiter  Ausffthrlichkeit, 

das  auch  fur  Hamburg  so  wichtige  Viertejjahrhundert  von  1789—4815. 

Vorangeschickt  sind  verschiedene  Kapitel,  die  in  kurzem  tfberblick  die 

wichtigsten    Momente    Hamburgischer   Stadtgeschichte    bis    zu    diesem 

Zeitpunkt  und  den  Anteil  Hamburgs  am  deutschen  Literaturleben  des 

18.  Jahrhunderts  schildern.  wahrend  in  einem  SchluBkapitel  ganz  kurz 

die  Entwicklung  der  Stadt  von  den  Freiheitskriegen  bis  auf  die  Gegen- 

wart  verfolgt  wird,  * 

Es  lafit  sich  nicht  leugnen,  dafi  eine  neue,  wissenschaftlich  voll- 
wertige  Geschichte  Hamburgs  nachgerade  aufierst  erwfiuscht  geworden 
war;  aber  eine  Geschichte,  die  von  der  Friihzeit  an  das  allm&hliche 
Werden  der  Tatigkeit  und  Macht  und  Eigenart  Hamburgs,  alle  die 
verschiedenen  Zeiten  des  Lebens  und  der  Leistungen  dieses  Gemein- 
wesens  und  ihre  Schicksale  im  Wandel  der  Jahrhunderte  vorfiihrte, 
nicht  ein  so  knapper,  in  erschopfender  und  freilich  manchmal  auch 
etwas  ermudender  Breite  behandeiter  Zeitrapm,  in  dem  Hamburg  nicht 
einmal  eine  schaltende,  aktive  Rolle  spielen  konnte.  AuJJerdem  ist 
das  Werk  fast    nur    eine    Geschichte    der   politischen   Schicksale  Ham- 

..  (~*rw"*nlf*  Original  from 

digitized  by  VrUUglL  UNIVERSITY  OF  MICHIGAN 


Kritiken  403 

burgs  in  diesem  Zeitraum.  Es  befremdet  etwas,  da6  das,  was  uns 
als  vollig  unzertrennlich  von  Hamburg  erscheint,  die  wirtschaftliche 
Entwicklung  weder  hier.  noch  auch  in  den  einleitenden  Kapiteln  mehr 
als  gelegentlich  gestreift  wird.  Das  ist  doch  eine  zu  grofie  Zuriick- 
haltung,  die  allein  durch  den  Umstand,  da6  ein  anderer  Forscher  er- 
schopfende  Studien  iiber  die  Hamburgische  Handelsgeschichte  treibt, 
nicht  gerechtfertigt  werden  kann.  Es  wird  iibrigens  dem  Leser  durch 
nichts  erleichtert,  sich  in  dem  Detail  des  Geschehens  und  Geschilderten 
zu  orientieren,  weder  durch  ein  wortreicheres  Inhaltsverzeichnis,  noch 
durch  besondere  Seiteniiberschriften ,  noch  durch  ein  Register  am  Schlufi. 

Damit  soil  nun  freilich  keinerlei  Voreingenommenheit  gegen  das 
positiv  hier  Geleistete  erweckt  werden.  Was  Wohlwill  bietet,  ist  hervor- 
ragend  gut,  lange  und  peinlich  erwogen,  in  Jahrzehnte  langer  Arbeit 
allmahlich  gekl&rt,  ausgestaltet  und  aufgebaut  auf  weitgreifende  archi- 
Talische  Studien  in  Hamburg  und  besonders  auch  auBerhalb.  Er  war 
ohne  Frage  der  berufenste  Kenner,  gerade  diesen  Zeitabschnitt  der 
Hamburgischen  Geschichte  zu  schreiben. 

Wieweit  Hamburg  in  dem  behandelten  Zeitraum  an  dem  Gang 
der  Weltgeschichte  und  insbesondere  an  dem  Leben  des  deutschen 
Volkes  Anteil  hatte,  das  bezeichnet  er  selbst  im  Vorwort  als  die 
Aufgabe,  die  er  sich  mit  seinem  Buche  gesetzt  hat.  GewiB,  nur 
inn  Rahmen  der  allgemeinen  europaischen  Geschichte  liefi  sich  — 
vollends  fur  diesen  Zeitraum  voll  uugeheurer  Umwalzungen  —  die 
Geschichte  Hamburgs  schreiben.  Und  dies ,  wie  jeweils  die  politischen 
VerhSltnisse  Europas  auf  Hamburg  wirkten  und  dieses  sich  mit  i linen 
abfand,  ist  von  Wohlwill  meisterhaft  dargestellt  in  den  20  Kapiteln, 
die  den  grofien  Kern  des  Buches  ausmachen. 

Von  besonderem  Interesse  durfte  darunter  sein  das  siebente  Kapitel: 
die  hanseatischen  Neutralitatsbestrebungen  und  der  Rastatter  KongreB, 
worin  die  Verhandlungen  der  Hansestadte  mit  Frankreich,  die  Ver- 
snche  Bremens  und  besonders  Hamburgs,  die  eignen  Sonderinteressen, 
auch  auf  Kosten  der  Genossinnen,  wahrzunehmen  und  sicherzustellen, 
geschildert  werden  und  von  Bremischer  Seite  Englands  Verh&ltnis  zu 
den  Hansestadten  dahin  charakterisiert  wird:  „England  wurde  nichts 
lieber  sehen  als  den  Ruin  dieser  Stadte,  seiner  fast  einzigen  Rivalen, 
besonders  in  dem  Handel  mit  Nordamerika." 

Die  Bedeutung  Hamburgs  als  Sammelplatz  von  Emigranten  der 
verschiedensten  Art  und  Nationalist,  ihr  Treiben  dort,  die  Anspriiche 
fremder  Machte  deswegen  an  die  Stadt,  die  Verlegenheiten ,  in  die  sie 
dadurch  wieder  und  wieder  gestiirzt  wurde,    alles  wird  anschaulich   und 

27* 

..  r^nnnir*  Original  from 

digitized  by  VrUUglC  UNIVERSITY  OF  MICHIGAN 


404  Kritiken 

eingehend  gesehilderk  Besonderes  Interesse  aber  dfirfte  dann  die  Dar- 
stellnng  der  Wirkungen  der  franzosischen  Okkupation  auf  Hamburg  be- 
anspruchen,  Kapitel  13  ff.,  daronter  namentlich  Kapitel  15:  das  fran- 
zSsiscbe  Regierungssystem;  die  Versuche,  die  Annektierten  zu  ge- 
winnen,  besonders  die  niederen  Bevolkerungsschichten  mit  allerhand 
Mitteln  mit  Sympathien  fur  Frankreich  zu  erfullen.  Vergebliche  Be- 
miihungen,  wie  die  Franzosen  zu  ibrer  Entt&uschung  inne  werden 
muBten.  Da  wurde  dann  das  Regiment  Davout's  in  Hamburg  zu 
einem  Scbreckens-  und  Zwangsregiment.  In  der  Beurteilung  dieses 
Mannes  halt  Wohlwill  in  gerecht  und  mafivoll  abwUgendem  Urteil  die 
Mitte  zwischen  denen,  die  nichts  an  ibm  zr,  loben,  und  denen,  die  nichts 
an  ihui  zu  tadeln  fanden.  Dafi  die  Zeit  eine  langwierige  Periode 
schwersten  wirtschaftlichen  Daniederliegens  und  materieller  Heim- 
sucbung  war,  wird  da  und  dort  wenigstens  kurz  gestreift. 

Die  Einleitung  verfolgt  in  knappen  jStrichen  das  Emporwachsen 
Hamburgs  bis  zur  franzosischen  Revolution,  wobei,  wie  gesagt,  das 
Wirtschaftsgeschichtliche  auch  hier  beiseite  gelassen  oder  doch  dann  und 
wann  nur  eben  angedeutet  wird.  Yon  besonderer  Bedeutung  fur  Ham- 
burgs  eigene  Entwicklung  und  seine  Stellung  in  Deutschland  ist  die 
diplomatische  Geschicklichkeit  seines  Rates  gewesen,  der  je  nach  den 
Umst&nden  sein  Verhalten  zwar  wechselte,  aber  in  seinen  Zielen  immer 
konsequent  blieb.  Aufierdem  aber  kam  auch  sehr  wesentlich  die  Eifer- 
sucht  der  Machte  auf  einander  Hamburg  zugute.  Sein  Streben  nach 
einer  mSglicbst  freien,  gegen  Herrschaftsanspriiche  von  irgendwelcher 
Seite  gesicherten  Stellung,  das  schlieBlich  znr  anerkannten  Reichs- 
unmittelbarkeit  1769  fiihrte,  verdankte  diesen  Erfolg  beidein,  be- 
sonders der  Behandlung  D&nemarks  durch  die  Stadt.  Beachtung  ver- 
dient  auch,  wie  mit  der  Zeit,  je  schw&cher  die  Reichsgewalt  wurde,  und 
je  ferner  das  Kaisertum  riickte,  das  Verh&ltnis  zwischen  Hamburg  und 
Brandenburg -PreuBen,  der  kraftig  emporwachsenden  Nachbarmacht,  zu- 
nehmend  enger  wurde,  sich  zu  einer  Art  Beschiitzerrolle  gegeniiber  der 
Stadt  ausbildete.  Angesichts  all  der  kriegerischen  Verwicklungen  in 
seinem  Verkehrs-  und  Interessengebiet  war  es  das  Ziel  der  Stadt, 
durch  eine  Politik  der  Unverbindlichkeit  die  eigenen  Lebensinteressen 
zu  sichern,  d.  h.  vor  allem  die  Fortsetzung  des  eigenen  Handels  und 
Verkehrs  zu  erraoglichen.  Man  kann  kaum  erwarten,  bei  diesem  be- 
stilndigen  sich  Hindurchschmiegen  durch  die  Handel  der  Welt,  das  mit 
alien  Mitteln  des  Wortes  und  auch  des  Geldes  erfolgter  ein  starkes 
ethi8ches  Pathos  in  der  Politik  der  Stadt  irgendwann  einmal  an- 
geschlagen  zu  finden.     Andere  deutsche  Stadte  handelten  da  doch  ge- 

..  r^nonlr-  Original  from 

digitized  by  VrUUglL  UNIVERSITY  OF  MICHIGAN 


Kritiken  405 

legentlick  antlers  and  mannhafter.  Aber  die  Politik  Hamburgs  war 
gleichmaBig,  king,  folgerichtig  and  ira  ganzen  auch  erfolgreich. 

Auch  den  Wandlangen  in  den  Verfassungsverb&ltnissen  der  Stadt, 
die  nicht  ohne  Kampfe  sicli  vollzogen,  widmet  Woblwill  in  der  Ein- 
leitung  seine  Aufinerksamkeit.  TJnd  zwischen  allem  kehrt  immer 
wieder  hier  wie  auch  im  Hauptteil  und  im  Schluflkapitel  die  Bertick- 
sichtigung  des  geistigen  Lebens  in  der  Stadt,  seine  Entwicklung,  seine 
Trftger  und  sein  Verbalttiis  zum  allgeraeinen  deutschen  Geistesleben  ' . 
Es  lag  dem  Verfasser,  auch  abgeseben  von  einer  besonderen  Vorliebe, 
die  er  dieser  Seite  ttberhaupt  entgegenbrachte,  offenbar  daran,  dem 
Leser  nachdriicklicb  deutlich  zu  machen,  dafi  nebeh  den  umfangreichen 
materiellen  Interessen  auch  starke  geistige  Lebensbediirfnisse  sich  in 
Hamburg  iramer  wieder  geSuBert  haben  und  gern  und  verst&ndnisvoll 
jederzeit  gepflegt  und  anerkannt  worden  sind. 

Minister  i.W.  Daenell. 

Dr.  N.  Japikse,  Johann  de  Witt,  der  Htiter  des  freien  Meerea. 
Deutscli  von  W.  Heggen;  Leiter  der  deutschen  Schule  im  Haag. 
Verlegt  bei  Joh.  M.  Meulenhoff  Verlag.  Leipzig*  1917. 
Wir  lernen  zun&chst  das  Elternhaus,  die  Heimatstadt  Dordrecht, 
ihre  Patrizier  nnd  „Regenten",  ihre  Wirtechafb,  Stadtyerfassung  und 
ganze  Denkart  kennen.  Hier  wird  de  Witt  grofi,  seine  humanistischen 
nnd  juristischen  Studien  zu  Dordrecht  und  Leiden  festigen  ihn  darin, 
nnd  der  Rationalismus  Deskartes',  auch  groBe  Reisen  durch  das  neue, 
absolutistische  Frankreich  und  revolutionsschwangere  England  erschttttern 
seine  Anschauungen  nicht,  uberhaupt  ist  er  keine  umsturzlerische,  niemals 
fertige,  sondern  eine  klar  und  hell  blickende,  praktische,  mathematisch 
hoch  veranlagte  Natur.  Als  Pensionar  von  Dordrecht  hat  er  teil  an 
der  GroBen  Versammlung  im  Haag.  Damit  tritt  er  in  die  Politik  ein 
zu  einer  Zeit,  wo  die  oranische  (xegenpartei  mit  dem  Tode  Wilhelms 
verwaist  ist  Sein  erster  Schritt  ist  antioranisch :  er  tritt  in  einer  be- 
rnhmten  Schrift  fur  die  Abschaffung  der  Generalkapitiinswurde  ein.  Bald 
gewinnt  er  bestimmenden  EinfluB:  auch  in  der  ausw&rtigen  Politik:  es 
ist  die  Zeit  vor  dem  ersten  Kriege  mit  England,  und  de  Witt  ist  in  der 
Kommission  fur  diese  Angelegenheiten.  Bald  jedoch  bricht  der  Krieg 
aus,  verlauft  unglucklich  und  bring!  sogar  im  Innern  die  groBen  oran- 
gistischen  Unruhen.  Kurz  vor  dem  Prieden  von  Westminster  wird 
de  Witt  Ratpensionar  von  Holland,  und  der  Friede  ist  seine  erste  Tat. 


1  Vgl.  hiersn  auch  den  Au&atz  von  A.  Obst,  Die  Hamburger  Presse  in 
der  Franzosenzeit,  i.  Zeitschr.  d.  Yereins  f.  Hamb.  Geschichte  Bd.  18,  8. 170  ff. 


C*  r*nn  1*>  Original  from 

byV^UUglL  UNIVERSITY  OF  MICHIGAN 


406  Kritiken 

Als  Ratpensionar  erobert  er  sich  Oldenbarneveldts  Stellung  zuriick,  er 
ist  erster  Minister  von  Holland,  wacht  fiber  die  Finanzen,  die  politigchea 
Privilegien  des  fiihrenden  Staates,  fuhrt  dessen  diplomatische  Korre- 
spondenz  und  ist  der  hollandische  Sprecher  in  den  Generalstanden.  Bei 
alledem  ist  zu  bedenken,  da6  eigentlich  die  Stande  der  Souveran  sini 
und  uberall  selbst  regieren,  und  daB  der  Ratpensionar  nur  dnrch  seine 
iiberlegene  Sachkenntnis  und  Geschicklichkeit  die  tats&chliche  FiihrUng 
gewinnen  kann,  uud  daB  die  Leitung  der  Diplomatie  niclit  im  ent- 
ferntesten  mit  der  zentralistischen  Handliabung  von  hente  zu  ver- 
gleichen  ist.  Darum  gehort  zur  Darstellung  dieser  Dinge  eine  ge- 
schickte  Hand.  Mit  ebenso  grofier  Sicherheit  schildert  Japikse  auch 
den  Anteil  Witts  an  dem  Westminsterfrieden  mit  seiner  seit  alters  ttm* 
strittenen  „  Akte  von  Seklusie".  Nach  Japikse  hat  Cromwell  die  Forderong 
zuerst  gestelit  und  schlieBlich  in  der  vielleicht  von  de  Witt  herruhrendea 
gemafiigten  Form  durchgesetzt,  daB,  wenn  nicht  die  anderen  Provinzen, 
so  doch  Holland  von  seinen  Amtern  die  Oranier  auf  ewig  ausschlieiiem 
miisse;  recht  anschaulich  schildert  Japikse  auch,  mit  welch  gewiegter 
Technik  de  Witt  die  Annahme  der  Akte  in  Holland  und  in  den  General- 
staaten  durchbringt.  Im  iibrigen  legt  der  Friede  Holland  eine  Kriegs- 
entschadigung,  das  Segelstreichen  vor  englischen  Schiffen  ,,aus  HOfiich- 
keit"  auf,  aber  die  geforderte  Einverleibung  in  England,  das  „  dominium 
maris"  und  die  „  voile  Seklusie"  war  doch  abgewendet,  und  de  Witt  be^ 
trachtet  den  Frieden  als  einen  ersten  groBen  Erfolg,  Die  Zeit  vom 
WeBtminsterschen  Frieden  bis  zum  zweiten  Kriege  mit  England  Lst  in 
innerpolitischer  wie  auswartiger  Hinsicht  durch  viel  Kieinarbeit  aas- 
gefullt.  De  Witt  weiB  sich  seiner  Freunde  und  Stutzen  weiterhin  zu 
versichern.  Die  Zinsenreduktion  der  hollandischen  Obligationen,  die 
bedeutende  Heereseinschrankung,  ein  VorstoB  gegen  Oranien  bei  Gelegen- 
heit  der  freigewordenen  Feldrtiarschallstelle  Brederodes  heben  sich  an* 
der  F&Ue  der  Geschafte  besonders  heraus.  Uberall  bewahrt  und  be- 
festigt  de  Witt  die  Stellung  der  Regenten  in  Stadten  und  Staaten  and 
das  ttbergewicht  Hollands  in  der  Union,  ganz  im  Geiste  der  Union  mit 
Seeland  (1576)  und  der  Utrechter  Union  (1579).  In  auswartiger  Be- 
ziehung  bahnt  sich  bei  de  Witt  mehr  und  mehr  eine  Wandlung  an:  Er 
versucht  Holland  aus  dem  alten  „Interest"  der  Isolieruug  herausznfuhren 
und  in  ein  geregeltes  Verhaltnis  zu  den  Nachbarstaaten  und  europaischen 
Fragen  zu  bringen.  Das  Hinundhertasten  zwischen  dem  kaiserlich- 
spanischen  und  dem  partikularistischen  Lager,  und  wiederum  zwischen 
Frankreich  und  England,  die  Furcht,  die  letzten  Folgerungen  aus  einem 
Standpunkt  zu  Ziehen,  das  alles  zeichnet  Japikse  recht  sicher  und  Test 


r^rtrtrtlr-  Original  from 

byV^UUglL  UNIVERSITY  OF  MICHIGAN 


Kritiken 


407 


und  laBt  dabei  sowohl  den  Fortschritt  in  der  politic  Inn  Kntwkkluug 
de  Witts  erkennen,  der  mehr  und  mehr  vom  Standpunkt  der  GesamU 
republik  zn  handeln  anfingtj  als  auch  die  Schwerfilligkeit  der  ganzen 
verwickelten  standisehen  Eegierungsmaschine  deutlich  hervortreten,  Ihren 
Hdhepunkt  erreicht  diese  Politik  de  Witts  im  scliwedisch-polnischen  und 
g^hwediscli-diinisehen  Kriege  mit  dem  Haager  Konzert  zur  bewaffneten 
Intervention  Hollands,  Frankreielis  und  Englands?  die  Japikse  in  Hirer 
aUgemeinen  Bedeutung  doeh  wolil  etwas  zu  unterschatzen  scheint.  Auch 
das  Sundnis  mit  Frankreich  und  die  „berii]iuiten"  Yerhandlungen  mit 
Ludwig  XIV.  (1663)  uber  Beigien  haben,  das  steht  seit  Mignet  fest, 
eine  yiel  aligemeinere  Bedeutung  als  Japikse  in  ihnen  sieht.  der  sie 
fast  nur  unter  dem  Gesicht  spunk  t  der  Bfindnispolitik  und  des  ausschlieB- 
lichen  luteresses  von  Holland  betrachtet.  Treffend  ist  wieder  der  eng- 
liseh-liollaudische  Krieg  gegchildert,  freilidi  nicht  ohne  dali  auch  bier 
der  gesainteuropaische  Einachlag,  der  durch  Frankreiehs  Teilnahme  am 
Kriege  hineinapielt^  stark  in  den  Hintergrund  geruckt  1st.  Die  Streit- 
firagen  in  Asian,  ihre  Verpflanzung  nach  Europa,  die  de  Witt  noch  m 
verhindern  su  elite,  das  Hineingeraten  in  den  Krieg,  die  mit  dem  Krieg 
von  An  fang  an  parallel  laufenden  Frieden&verhandlungen,  beides  in  ihren 
vielen  Wech&elfdllen,  alles  in  den  vielerlei  Werkstatten  der  hollandischen 
Politik,  in  den  Kommissionen,  St&ndesitzungen  ?  KriegsrHten ,  entsteheu, 
versndit  nnd  ausfallen,  besondere  de  Witt  mit  den  grotleren  Aufgaben 
standig  groBer  werden  zu  sehen,  das  weifi  Japikse  mit  Spannung  und 
Sicherlieit  zu  zeichnen,  und  als  de  Witt  im  lurditbarsten  Seesturm  mittem 
in  der  Nadit  drei  Stunden  lang  die  Segel  rait  Geistesgegenwart  und 
eigner  Hand  bedient,  nimmt  das  Leben  des  aonst  etwas  mathematisdieii 
Staatsmanna  in  Japikses  Darstellung  einen  heroischen  Zug  an,  w&hrend 
die  dann  wieder  einsetzenden  Friedensversuche  mit  der  tragischen  Ge- 
sdiichte  des  Vermittlers  Buat.  die  Japikse  gut  aufkl&rt,  mit  dem  Hin- 
undherinterpretieren  des  uti  possidetis  zu  Brede.  iiber  das  ln-ivits  dn 
Devolutionskrieg  seine  Schatten  wirft,  das  ganze  Wesen  der  stfindiscfc- 
barocken  Diplomatic  der  Zeit  erkennen  lassen,  wogegen  sieh  das  person- 
liche  Werk  de  Witts  von  Chutum  mit  dem  sehnell  fulgenden  Frieden 
von  Brede  wieder  wie  etwas  Neupolitlsclies  abhebt,  Hecbt  geriug  be- 
mifit  Japikse  den  Anteil  de  Witts  an  der  Tripleailianz ;  er  schreibt> 
wie  etwa  Ranke,  dem  engli&ehen  Bolschafter  Temple  das  Huuptverdsenst 
zu,  ganz  entgegen  der  Leipziger  Dissertation  von  Emerton,  der  mehr 
und  mehr  angenommen  ist,  aber  auch  Japikses  eigene  Darstellung  spridtt 
nicht  selir  biindig  fur  seinen  Standpunkt,  denn  de  Witts  Politik  lag  schom 
vor  der  in  Betracht  kommenden  Audienz  Temples  fest.    Mehr  als  diese 


by  Google 


Original  from 
UNIVERSITY  OF  MICHIGAN 


408  Kritiken 

Allianz  ist  der  Aachener  Friede,  nach  Japikse,  de  Witts  Work.  Aber 
beides  sind  groBe  Brfolge  fdr  die  Republic  Seitdem  beginnt  der  Ver- 
*  fall,  der  Abstieg  de  "Witts,  der  „Regenten",  das  Hochkotmnen  Wilhelms 
von  Oranien,  die  Entfremdung  mit  England  and  besonders  mit  Prank- 
reich,  trotzdem  ein  zn  langes  Aushalten  in  der  „Sackgasse"  der  Triple- 
allianz,  die  Vorahnnng  des  Kriegs  mit  Frankreicb  und  trotzdem  die 
Kargheit  in  Militarfragen  aus  antioranischen  Griinden,  die  den  Zeit- 
genossen,  besonders  den  Orangisten,  wie  Landesverrat  erschien;  dann 
bricht  der  Krieg  los,  und  das  erste  und  schrecklichste  Opfer  ist  de  Witt 
und  das  ganze  republikanische  System;  audi  das  hfitte  mehr  in  der  euro- 
p&ischen  Perspektive  gesehen  werden  mfissen.  „Die  Verwicklungen 
zwischen  der  Republik  und  England"  hat  Japikse  schon  fruher  zum 
Gegenstand  einer  Sonderdarstellung  gemacht;  auch  in  diesem  neuen 
Bucke  lilBt  er  die  Bedeutung  de  Witts  und  der  Bepublik  sich  in  dew 
Gegensatz  zu  England  erschBpfen;  darum  ffihrt  das  Buch  auch  den 
Untertitel  „der  Hitter  des  freien  Meeres",  obgleich  das  von  de  Witt  nur 
mit  groBer  Einschr&nkung  gilt;  denn  auBerhalb  Europas  wollte  Holland 
den  Grundsatz  ebenfalls  nicht  anerkennen. '.  tlber  den  wahren  Sinn 
de  Witts  und  seiner  Republik  seheint  uns  also  das  letzte  Wort  noch 
nicht  gesprochen  zu  sein.  Dafttr  sind  audi  die  Briefe  de  Witts,  aus 
denen  Japikse  in  der  Hauptsache  neu  schSpft,  die  er  zum  Teil  selbst 
herausgegeben  hat,  nicht  die  geeignetste  Quelle;  sie  fiibren  zwar  induktiv, 
tropfenweise  aber  ununterbrochen  in  die  Erkenntnis  der  wahren  Natur 
de  Witts  ein,  und  eine  Darstellung,  die  hieraus  ihre  Kraft  zieht  und 
ihre  Thesen  aufstellt,  wird  allzuleicht  in  der  Abstraktion  nicht  ganz 
vollkommen,  dafftr  aber  in  der  Zeichnung  um  so  vollstftndiger,  sicherer, 
in  der  Mitteilbarkeit  unmittelbarer  sein  und.  nichts  Schemattoehes  air  sich 
haben.  Darin  liegen  denn  auch  die  Vorzttge  dieses  schSnen  Buches  von 
Japikse  angedeutet,  Der  ftbersetzer  hat  sich  ein  groBes  Verdienst  er- 
worben,  indessen  h&tte  sein  etwas  unhistorisch  gedachtes  Vorwort  unter- 
bleiben  kSnnen.  Papier,  Druck  und  Illustration  sind  hervorragend ; 
auch  dem  Verlag  darum  gebflhrender  Dank. 

Duderstadt  H.  Zwingmann. 

Adolf  Jttrgens,   Zur  Schleswig-Holsteinischen  Handels- 

geschichte  des  16.  und  17*  Jahrhunderts.    Abhandlungen 

zur  Verkehrs-  und  Seegeschichte,  Herausgegeben  von  D.  Sch&fer, 

Band  VIII.    Berlin,  K.  Curtius,  1914.    XVIE  und  315  Seiten, 

Aus  der  Schleswig-Holsteinischen  Handelsgescbichte  hat  der  Verfitsser 

insbesondere  den  Zeitraum  von  1644  bi&  1627  zur  Behandlung  ausgewfthlt, 

..  (~*rw"*nlf*  Original  from 

byV^UUglL  UNIVERSITY  OF  MICHIGAN 


Eritikeii  409 

einerseits  weil  der  Friede  za  Speyer  dem  Handel  nach  langer  Unter- 
brechung  die  Wiederaufnahnie  regehnafliger  Funktionen  gestatteie  und 
auch  weil  die  in  dasselbe  Jahr  1544  fallende  Landesteilung  far  den 
Handel  von  grSBter  Bedeutung  war,  anderseits  weil  dieser  sclion  seit 
1627  wieder  neuen  St5rungen  von  fast  hundertjahriger  Dauer  unterlag. 
Die  Arbeit  ist  gegliedert  in  sieben  Kapitel:  Geographische  und  politisclie 
Vorbedingnngen;  Ausfuhrwaren  und  Ausfuhrgewerbe;  die  TrSger  des 
Handels;  die  Schleswig-Holsteinische  Seeschiffahrt ;  der  Transithandel: 
der  nordsiidliche  Transit;  das  Yerhaitnis  zu  den  einzelnen  Mndern.  In 
einem  Anhange  sind  wertvolle  Mitteilungen  statistischen  Charakters  ge- 
macht  fiber  Zolle,  Warenbewegung  und  Schiffsverkehr  an  verschiedenen 
Orten  der  Herzogtumer  nach  den  Archivalien. 

Die  Arbeit  ist  vornehmlich  auf  archivalischeni  Material  aufgebaut, 
das  der  Verfasser  in  Schleswig,  Hamburg,  Lubeck,  Rendsburg,  Husum  und 
KieL  gesauimelt  hat.  Eigentliche  literarisclie  Vorarbeiten  fur  den  von  ihni 
behandelten  Gegenstand  waren  kaum  vorhanden,  wie  denn  iiberhaupt  die 
Zeiten  des  16.  und  besonders  17:  Jahrhunderts  von  der  handelsgeschicht- 
lichen  Forschung  erst  vergleichsweise  wenig  in  Angriff  genouimen  sind. 
Eine  Statte  derVeroffentlichung  dahinzielender  Untersuchungen  vornehmlich 
soil  die  Sammlung  sein,  innerhalb  deren  die  vorliegende  Arbeit  erschienen  ist. 

Es  ist  ehi  Nebengebiet  des  europaischen  Handels,  mit  dem  sie  sich 
beschaftigt.  Lubeck  und  Hamburg,  zwei  ursprunglich  Holstein  zugehSrige 
Platze,  gaben  den  Ton  an  und  beherrschten  das  Wirtschaftsleben  der 
Herzogtiimer,  ganz  besonders  Holsteins,  in  so  hohem  Grade,  daB  eine 
Betrachtong  der  Handelsgeschichte  Holsteins  eigentlich  viel  mehr  von 
ihnen  ausgehen  miifite.  Wertvolle  Aufschliisse  gibt  der  Verfasser  im 
zweiten  Kapitel  iiber  die  verschiedenen  Produktionszweige  des  Landes, 
ihren  Umfang  und  ihre  Ertrage.  Aus  alien  Angaben  spricht  deutlich 
die  Tatsache,  da6  das  Land  wirtschaftlich  hoch  entwickelt  und  reicli 
war  an  alien  zum  Leben  notwendigen  Dingen.  Im  AnschluB  daran 
beantwortet  er  die  Frage  nach  den  Tragern  des  Schleswig-Holsteinischen 
Handels.  Das  war  vor  allem  der  Holsteinische  Adel  selbst,  der  sich 
sehr  auf  seinen  wirtschaftlichen  Vorteil  und  die  Ausniitzung  der  Kon- 
junkturen  verstand  und  darin  wie  in  Darlehnsgeschaften  auch  seinen 
groBen  Kapitalreichtum  sehr  geschickt  und  unternehmungslustig  verwertete, 
auch  am  Autienhandel  sich  selbst  eifrig  beteiligte  neben  den  Stadtern 
und  Bauern  des  Landes.  Der  Schleswig-Holsteinischen  Seeschiflfalirt 
ist  die  Einwanderung  von  Holl&ndern  und  Emdern  zugute  gekommen. 
Aber  auch  ohne  diese  war  sie  nicbt  unbedeutend.  Nebetf  den  Stadten, 
unter  denen  Flensburg  die  weitaus  bedeutendste  eigne  Schiffahrt  hatte, 


byV^UUglL  UNIVERSITY  OF  MICHIGAN 


410  Kritiken 

waren  auch  der  Adel  and  die  Bauern  der  Westkiiste  an  der  Reederei 
beteiligt.  Die  Sehleswig-Holsteinische  Reederei  n&hrte  sich  vielfach  von 
der  Frachtfahrt  in  fremdem  Dienst  auf  den  nord-  und  westeurop&ischen 
Meeren  nicht  nur,  sondern  bis  hinab  nach  Italien.  Der  Landtransit 
zwisehen  Nord-  and  Ostsee  behauptete  neben  dem  immer  uberwiegender 
gewordenen  Seeverkehr  auch  in  diesen  Zeiten  Bedeutupg,  Von  Interesse 
1st,  was  der  Verfasser  uber  die  verschiedenen  Transifrfrege  nnd  ihre  Be- 
nutzung  mitznteilen  weiB.  Bedeutender  als  dieser  west-flstliche  Transit 
war  der  nord-stidliche  zwisehen  D&nemark  nnd  Deutschiand,  der  das 
Land  der  L&nge  nach  durchzog  von  Jutland  bis  Hamburg  und  bis  Wedei 
an  der  Elbe,  wo  der  Hauptmarkt  war  and  von  wo  der  Transport  weiter 
durch  Nordwestdetitschland  bis  nach  Holland  ging.  Es  handelte  sich  auf 
diesen  Straften  um  Viehhandel;  wie  bedeutend  dieser  war,  drhellt  daraus, 
dafi  die  Zahl  der  durchpassierenden  Ochsen  im  Anfang  des  17.  Jahrhunderts 
bis  auf  liber  50000  im  Jahre  stieg.  Der  weitaus  grSBte  Teil  derselben 
kam  aus  D&nemark,  namentlich  naturlich  Jutland  selbst.  Der  Ochsen- 
handel  war  derzeit  D&nemarks  bedeutendster  Auslandshandel,  und  Dane- 
mark  suchte  ihn  durch  allerhand  beschr&nkende  Bestimmungen  zu  einer 
moglichst  grofien  Einnahmequelle  zu  gestalten. 

Das  grofie  SchluBkapitel,  das  Schleswig-Holsteins  Verh&ltnis  zu  den 
verschiedenen  Lftndern  behandelt,  ist  in  seinen  einzelnen  Abschnitten  nicht 
gleiebwertig.  Gleich  der  erste:  Hamburg  und  Lubeck,  bietet  zu  wenig 
far  das  eigentliche  Thema  und  l&fit  die  besondere  Wichtigkeit  dieser 
Beziehuugen  nicht  in  dem  wiinschenswerten  Umfange  erkennen.  Und 
auch  die  Besprechung  der  Beziehungen  zu  den  Niederlanden,  die  er  fur 
„mit  den  wichtigsten  ausw&rtigen  Handel  *  der  Herzogtiimer  erkiart, 
entt&uscht  etwas,  wogegen  anderseits  die  Abschnitte  uber  Spanien  and 
iiber  Skandinavien  manches  Beachtenswerte  und  Neue  enthalten. 

Die  Arbeit  in  dieser  umfassenden  Weite  des  Themas  und  des  Materials 
barg  nicht  unbetr&chtliche  Schwierigkeiten  in  sich.  Der  Verfasser  hat  seiir 
anerkennenswerten  FleiB  und  Mfthe  aufgewandt,  um  ihrtr  Herr  zu  werdea. 
Seine  Arbeit  macht  einen  verl&filichen  Eindruck  und  verdient  auch  um  des 
Gegenstandes  willen,  in  dem  sie  unsere  Kenntnis  bereichert,  Dank. 

Munster  i.  W.  Daenell. 

Rudolf   Friederich,    Die    Befreiungskriege    1813  —  1815. 

IV.  Band:   Der  Peldzug  1815.     Berlin,  E.  S.  Mittler  &  Sohn, 

1913.    IX  and  392  Seiten. 

Mit  dem  vierten  Bande  schliefit  das^Werk  des  Generals  Friederich 

ab.    Es  wird  far  alle,  fur  die  das  grofie  im  gleichen  Verlag  erschiene&e 


iriginal  from 
^^  UNIVERSITY  OF  MICHIGAN 


Kritiken  411 

* 

und  von  Holleben,  Cammerer,  Friederich,  Janson,  Lettow  -  Vorbeck  und 
VoB  bearbeitete  Werk  fiber  die  Befreiungskriege  zu  ausfiihrlich  ist,  sehr 
nutzlich  bleiben.  Wenn  ich  bei  Besprechung  des  zweiten  Bandes  mtch 
gegen  eine  zu  gunstige  Beurteilung  Schwarzenbergs  wandte,  so  konnte 
ich  schon  bei  der  folgenden  feststellen,  dafi  Friederich  im  dritten  Band 
die  Schiiden  der  Fflhrang  des  iisterreichischen  Oberbefehlshabers  griind- 
lich  aufdeckt.  Aucb  im  Schlufibande  bezeichnet  er  es  als  einen  Fehler 
Metternichs,  dafi  er  den  Feldherrn  vorschlug,  dessen  Wabl  sicli  bitter 
r&chen  sollte  (S.  344  und  345).  Die  Bedeutung  der  osterreichischen 
Armee  fur  den  Feldzug  von  1815  ist  ja  gering  und  daran  ist  die  Lang- 
samkeit  und  Zaghaftigkeit  der  Fuhrung  scbuld,  Sehr  richtig  sagt  Friede- 
rich (S.  95),  dafi  der  Feldzug  von  1816  ebenso  kl&glich  verlaufen  sein 
wurde,  wie  der  von  1814,  wenn  Schwarzenbergs  Plane  ausgeflihrt  worden 
w&ren. 

Auch  der  Beurteilung  Wellingtons  (S.  100 — 105)  stimine  ich  zu,  ebenso 
der  ricbtigen  Abwigung  der  Verdienste  der  englischen  und  preufiischen 
Fuhrung  am  18.  Juni  1815.  Dagegen  bedaure  ich,  dafi  Friederich  der 
Auffassung  folgt,  die  Pflugk-Harttnng  in  seinem  Bucb:  Vorgeschichte 
der  Schlacht  bei  Belle- Alliance,  fiber  den  Brief  Wellingtons  vom  16.  Juni 
ausgesprochen  hat.  Es  ist  die  alte  bittere  Erfahrung,  dafi  ein  Irrtum, 
der  einmal  sich  eingenistet  hat,  sich  fortpflanzt  und  gar  nicht  wieder 
auszurotten  ist.  Allerdings  zitiert  Friederich  nicht  das  betreffende  Werk 
▼on  Pflugk-Harttung,  aber  ich  glaube  mich  nicht  zu  irren,  wenn  ich 
annehme,  dafi  er  von  ihm  beeinflufit  ist,  denn  er  gibt  die  deutsche 
Ubersetzung  des  Briefes  in  der  Lesart,  in  der  nur  Pflugk-Harttung  liest. 
Wahrend  alle  anderen  Forscher  ausnahmslos  der  Meinung  sind,  dafi 
Wellington  an  Blilcher  schreibt,  ich  sehe  nicht  viel  vom  Feinde  „en  avant 
de  nous",  entziffert  Pflugk-Harttung  „en  avant  de  vous".  Dafi  diese 
Lesart  ganz  unmftglich  ist,  habe  ich  im  Jahre  1904  in  den  Forschungen 
zur  Brandenburgischen  und  Preufiischen  Geschichte,  17.  Band,  S.  648 
und,  649,  so  ausfuhrlich  nachgewiesen,  dafi  ich  hier  nicht  noch  einmal 
darauf  zurnckzukommen  brauche.  Aber  Friederich  schreibt  auch  (S.  131): 
j  Jch  sehe  nicht  viel  vom  Feinde  vorwarts  vor  Ihnen4'.  Wer  das  Ver- 
halten  Wellingtons  am  Tage  von  Ligny  und  Quatrebras  beurteiten  will, 
uiufi  zu  dieser  Frage  Stellung  nehmen,  denn  es  ist  von  der  allergrofiten 
Wichtigkeit  zu  wissen,  ob  der  englische  Feldherr  der  Meinung  war,  dafi 
der  Feind  vor  Quatrebras  nur  wenig  Truppen   habe,   oder  vor  Ligny. 

Den  ruhigen  und  sachlichen  Urteilen  Friederichs  fiber  Napoleons 
Strategic  wird  man  wohl  in  den  meisten  Fallen  beistimmen  konnen.  Ob 
aber  der  Kaiser  durch  die  Verfassung,    die  er  im  Frtthjahr  1815  dem 


.     r^rtrtrtlr-  Original  from 

^^  UNIVERSITYOF  MICHIGAN 


412  Kritiken 

franzdsischen  Volke  gew&hrte,  wirklicli  in  seiner  Bewegungsfreiheit  so 
weit  gehindert  worden  ist,  wie  Friederich  S.  327  annimmt,  mOchte  ich 
bezweifeln.  Napoleon  war  nicht  der  Mann,  dorch  solche  Fesseln  sioh 
binden  zu  lassen.  %  Die  neue  Verfassung  "hatte  er  gegeben,  urn  seine 
Yolkstfimlichkeit  zn  sichern.  Ich  glanbe  nicht,  dafi  er  die  ernste  Absicht 
hatte,  sie  zn  halten. 

Der  Band  erschien  ein  Jahr  vqr  Beginn  des  Weltkrieges.  Manches 
wird  nns  hente  vidleicht  noch  mehr  interessieren,  als  vor  ffinf  Jahren, 
so  das  Urteil,  das  Gneisenau  ausspricht  (S.  242  nnd  243),  dafi  England 
durch  die  napoleonischen  Kriege  reich  geworden,  Preofien  dagegen  verannt 
ist,  ebenso  die  Meinnng,  die  Friederich  selbst  S.  336 — 338  SnBert,  wo 
er  mit  treffenden  Worten  die  Vorteile  and  Nachteile  schildert,  die  jenes 
kriegerische  Zeitalter  England  gebracht  hat.  Jener  Englftnder,  der  damals 
schrieb:  „Ein  ewiger  Krieg  ist  das  beste  Mittel  znr  Sicherheit  nnd 
Wohlfahrt  Grofibritanniens"  (S.  336),  dtirfte  schon  damals  nicht  ganz 
Kecht  gehabt  haben.  Hente  aber  liegen  die  Verhaltnisse  fQr  das  britische 
Weltreich  erheblich  nngiinstiger. 

Charlottenbnrg.  Richard  Schmitt, 


r^rtrtrtlr-  Original  from 

byV^UUglL  UNIVERSITY  OF  MICHIGAN 


413 


Nachrichtcn  und  Notizen. 

Georg  Loesche,  Zur  Gegenreformation  in  Schlesien:  Troppau,  J&gerndorf, 
Leobschtitz.  Neue  archivalische  Aufsehllisse  (Schriftea  des  Vereins  filr 
Reformatiousgeschichte,  33.  Jabrgang,  1.— 3.  StiU:k).  Leipzig  1915  und  16, 
Rud.  Haupt.  IX,  253  u.  96  S.  8°. 
Zur  vorliegenden  Arbeit  ist  der  Verfasser  augeregt  worden  durch  die  Off- 
nung  des  Liechtensteinschen  Hausarchivs  in  dem  bertihmten  Palais  der  Bilder- 
galerie  in  Wien,  dessen  Bestftnde  er  mit  groBtem  FleilJ  aus^ebentet  und  mit 
einer  reichen  Literatnr  zu  einera  ebenso  anschanlichen  wie  ergreifenden  BiMe 
des  hundertj&hrigen  Kleinkriegs  verarbeitet  hat,  der  um  die  Rekatholisierung 
jener  drei  oberschlesischen  Fttrstentttmer  geftihrt  worden  ist.  Durch  den  Ober- 
titel  hat  er  den  Rabmen  bezeichnet,  inneihalb  dessen  diese  oft  stark  ins 
Kleinliche  und  Persimliche  sich  verlierenden  Aktenauszfige  ihre  voile  geschicht- 
liche  Bedeutung  gewinnen.  Und  so  liegt  der  ttberwiegende  Wert  der  Arbeit 
in  der  stattlichen  Einleitung  (S.  1 — 56),  in  der  zugleich  die  Gruppierung  der 
urkundlichen  Mitteilungen  begrilndet  wird.  Zunfcchst  hatten  sich  dazu  die' 
Regierungsperioden  der  Kaiser  wie  der  Liechtensteinschen  Territorialherren 
dargeboten,  die  nach  dem  Charakter  dieser  bald  raehr,  bald  aber  auch  weniger 
maBgebenden  Personlichkeiten  gekennzeichnet  werden.  Bedeutsam  ist,  daB 
es  sich  auch  bei  den  Liechtensteinern,  wie  bei  so  vieien  hervorragenden  Werk- 
zeagen  der  (iegenreformation ,  um  ein  Konvertitengescblecht  handelt:  Fttrst 
Karl,  der  1599  iibertrat,  war  auf  der  Schnle  der  B5hmischen  Brttder  in  Eiben- 
schitz  gebildet  und  stiftete  dann  selbst  eine  Jesuitenschule!  Aber  der  Verfasser 
hat  ganz  richtig  beobachtet,  daB  filr  den  Gang  der  schlesischen  Gegenrefor- 
mation  vor  allem  die  konfessionellen  Friedensschlii«se  mafigebend  sind,  die  des- 
halb  nach  ihren  oft  recht  verwickelten  Bestimmungen  und  den  von  den  katho- 
lischen  Machthaberu  beliebten  Auslegungen  beleuchtet  werden.  Es  wird  daher 
die  Zeit  vom  Augsbarger  Religion>frieden  bis  zum  Majestatsbriefe  (1609)  zu- 
sammengefafit  und  dabei  die  heftige  Opposition  urkundlich  belegt,  die  der 
Breslauer  Fiirstbischof,  Erzherzog  Karl,  gegen  den  fttr  Schlesien  bestimmten 
ErlaB  seines  kaiserlichen  Vetters  richtete.  Den  Hohepunkt  der  Gegeoreforma- 
tion  bedeutete  dann  lttr  ganz  Schlesien  das  Restitutionsedikt  und  seine  rttck- 
sichtslose  DurchfUhrung  durch  den  rucblosen  Burggrafen  Hannibal  von  Dohna, 
neben  dem  ftlr  die  Familie  Liechtenstein  der  damalige  regierende  Fttrst  Karl 
Ensebius,  ein  prunkliebender  Jesuitengdnner,  und  s^in  Obeim  Maximilian, 
der  Chef  der  beriichtigten  „Seligraaehera,  in  Betracht  kommen.  Das  „ver- 
logene  Religionsstatut"  (S.  66)  ist  der  urkundliche  Ausdruck  des  Sieges  der 
gegenreformatori8chen  Tendenzen.  Da  in  der  Folgezeit  der  im  „Dresdener 
Akkordu  von  1621  nur  schw&chlich  versuchte  Schutz  des  sachsischen  Kurhauses 

..  (~*rw"*nlf*  Original  from 

digitized  by  VrUUglL  UNIVERSITY  OF  MICHIGAN 


414  Nachrichten  und  Nottzen 

immer  mehr  versagte,  so  bot  auch  der  WestflUische  Friede  wenig  Rttckhalt, 
znmal  die  schlesischen  TeilftUrstentiimer  einer  unterschiedlichen  Behandlong 
preisgegeben  waren:  am  beaten  kamen  noch  die  unter  den  letzten  Piasten 
stehenden  Bezirke  da  von;  die  „Erbfttrstenttimer*  waren  tats&chlich  aof  die 
Gnade  oder  richtiger  die  Willkur  der  Kaiserlichen  Regiernng  angewiesen;  die 
drei  landesftirstlichen  Besitzungen  der  Liechtensteiner  aber  waren  von  den 
protestantischen  Unterh&ndlern  in  Osnabrtick  einfach  vergessen  worden  nnd 
sollten  die  Folgen  dieses  Fehlers  noch  lange  sptlren;  die  papiernen  Yerwah- 
rungen  evangelischer  M&chte  konnten  ihnen  nichts  ntttzen.  Die  in  der  Ait- 
ranstfidter  Konvention  festgelegte  Yerwendnng  Karls  XII.  wurde  durch  den 
ExekutionsrezeB  von  1709  stark  abgeschw&cht,  wfthrend  dann  die  Besitz- 
ergreifnng  durch  Preuflen  wenigstens  fttr  Leobschtltz  eine  entscheidende  Wen- 
dung  herbeifiihrte.  Besonders  wertvoll  ist  das  Kapitel,  in  dem  der  Verfasser 
selbst  „deu  knlturgeschichtlichen  Ertrag*  seiner  Forschnngen  znsammenstellt. 
Durch  die  ganze  Arbeit  zieht  sich  die  Erkenntnis,  wie  das  ReformationsrecUt 
der  Landesherren,  das  in  den  ersten  Menschenaltern  der  Reformation  das  Mittel 
war,  ihre  Erfolge  gegentiber  der  Weltmaoht  Spauien-Habsburgs  zu  behaupten, 
fttr  sie  immer  mehr  zum  Fluch  und  Verderben  wurde.  Sodann  zeigt  sich  auch 
hier,  welche  unheilvolle  Rolle  neben  den  regierenden  Herren  der  gesarate  Adel 
gespielt  hat:  einmal  durch  die  politische  Komplikation,  dafl  er  die  religiose 
Sondersteliung  als  Deckmantel  fiir  seine  st&ndischen  Privilegien  benutzte, 
so  dafi  der  Sieg  des  Papsttums  zugleich  dem  Absolutisms  zugute  kommen 
mufite,  und  dann  durch  die  schm&hliche  Ausnutzung  des  Ubertritts  fttr  die 
materiellen  Interessen  der  Familie:  gerade  in  ietzterer  Hinsieht  bietet  das 
vorliegende  Buch  reichliche  Belege. 

Breslau.  "  P.  Kalkoff. 

Die  Korrespondenz  Maximilians  II.     I.  Band:    Familienkorrespondenz 

26.  Juli  1&64  bis  11.  August  1566,  bearbeitet  von  Viktor  Bibl  (Ver- 

Sffentliehungen  der  Kommission  fttr  neuere  Geschichte  Osterreichs  14. 

Korrespondenzen  flsterreichischer  Herrscher  [seit  1614]).    Wien,  Holz- 

hausen  1916.    XL1V,  643  S. 

Wie  bei  der  Lektttre  des  von  Wilhelin  Bauer  bearbeiteten  ersten  Bandes 

der  Familienkorrespondenz  Ferdinands  I.  (Verfifentlickungen  11,  Wien  1912: 

betr.  1514—26)  wird  man  auch  hier  zunachst  entt&uscht  sein,  da  der  Inhalt 

nicht  dem  Titel    entspricht     Denn    von  vertraulichem  nur  fiir  die  Familie 

bestimmten  Gedankenaustausch  ist  auch  hier  kaum  eine  Spur  zu  linden  (wie 

man  bei  aller  Oflfenheit  im  intimen  Verkehr  mit  Herzog  Albrecht  von  Bayern 

diesen  tibrigens  doch  nicht  in  alles  hineinblicken  lassen  wollte,  zeigt  die  Nach- 

schrift  von  n.  399).    Es  sind  im  Gegenteil  fast  durchweg  Briefe  und  Akten 

politischer  Natur,  in  die  man  Einsicht  erh&lt.    Als  solche  sind  sie  aber  der 

hftchsten  Beachtung  wttrdig,  insofern  sie  von  dem  vermittelnden  Eingreifen 

des  Herrschers  in  den  Ehezwist  seiner  Schwester,  der  Konigin  Kathariua  vou 

Polen,  von  der  Heirat  seiner  Schwester  Barbara  mit  dem  Herzog  von  Ferrara 

und  der  Schwester  Johanna  mit  dem  Prinzen  von  Florenz,  dem  etwaigen  Ehe- 

bttndnis  Erzherzog  Karls  mit  der  KOnigin  Elisabeth  von  England,  den  Um- 

trieben  des  Ritters  von  Grurabach,  dem  Landsberger  Bund,  den  Beziehungen 

zum  Ttlrken.  zu  Spanien  und  Frankreich,  kurzum  von  allem  dem  handeln,  was 

..  r^nnnlr*  Original  from 

cV  UNIVERSITY  OF  MICHIGAN 


Nachrichten  and  Notizen  415 

v 

in  den  beiden  ersten  Regierungsjahren  Maximilians  diesen  in  erster  Linie 
beschiftigte. 

Also  nicht  Familien-,  vielmehr  hochpolitische  Korrespondenz!  In  sie  sind 
auch  auf  die  Vorgeschichte  der  Wahl  Pins'  V.  bezfigliche  sehr  wichtige  Akten- 
stttcke  aufgenommen  (Dezember  1565,  Jannar  1566),  die  man  eher  in  der  Edition 
der  Nnntiatnrberichte  vermuten  wttrde  (der  von  Steinherz  herausgegebene, 
1914  erschienene  vierte  Band  von  deren  zweiter  Abteilnng  schliefit  schon  mit 
dem  September  1565,  berttcksichtigt  also  den  Papstwechsel  nicht  mehr). 

Henschlich  naher  tritt  uns  Maximilian  in  diesen  Briefen  kaum,  doch  wird 
es  seinen  Eindruck  insbesondere  in  dieser  Zeit  nicht  verfehlen,  wenn  man  liest, 
da6  er  in  den  Jahren  1565  und  1566  die  Verheiratung  einer  osterreichischen 
Erzherzogin  mit  dem  franzOsischen  Kflnig  an  die  Bedingnng  der  Rttckgabe  der 
dem  Reich  entzogenen  Bistilmer  Metz,  Toul  und  Verdun  knfipfen  wollte  (siehe  im 
Register  unter  Verdun).  Man  darf  hoffen,  daB  der  Briefwechsel  des  Kaisers 
mit  seinen  Verwandten  vor  1564  und  nach  1566,  vornehtnlich  aber  der  mit 
seinein  Vater,  uns  Tiber  seinen  Charakter  eingehendere  Aufschlttsse  ^eben  wird. 
Wieviel  sich  fur  die  friihere  Zeit  (seit  1554)  in  der  Beziehung  seinem  Brief- 
wechsel mit  Herzog  Christoff  von  Wttrttemberg  (gedruckt  Johann  Friedrich 
le  Bret,  Magazin  zum  (rebranch  der  Staaten-  und  Eirchengeschichte,  wie 
auch  des  geistlichen  Staatsrechts  katholischer  Regenten  in  Ansehung  ibrer 
Geistlichkeit,  Neunter  Teil,  Ulm  1786,  S.  1—262)  entnehmen  lftfit,  darauf  hat 
nach  le  Bret  auch  Ranke  hingewiesen  (Zweite  Gesamtausgabe  Band  VII, 
Leipzig  1874,  19  Anm.  1). 

Die  Art  der  Herausgabe  dieser  Briefe  und  Akten,  die  Bibl  insbesondere 
aus  den  Archiven  von  Wien,  Innsbruck,  Miinchen,  Ditsseldorf,  Simancas, 
Besanson  und  Brussel  und  ferner  aus  verschiedenen  italienischen  Archiven 
geschttpft  und  in  529  Nummern  untergebracht  hat,  verdient  alles  Lob  (zum 
f  berfiuB  sei  bemerkt,  dali  n.  387  Artikel  10  und  n.  386  Artikel  J  5  im  Wort- 
lant  so  gut  wie  gleichlautend  sind).  Erl&uternde  Anmerkunjren  am  SchluB  jeder 
Xnmmer  unterrichten  vortrefflich  iiber  den  Stand  der  Forschunjr.  Ein  aus- 
fuhrliches  Register,  in  dem  man  nur  chronologische  Angaben  vermilit,  leistet 
<ehr  gute  Dienste.  McJchten  die  Umstande  eine  baldige  Fortsetzung  dieser 
Arbeit  ermoglichen. 

Berlin.  Karl  Scbellhaii. 

Der  20.  Band  des  Hohenzollern  -  Jahrbuchs  (Forschungen  und  Ab- 
bildungen  zur  Oeschichte  der  Hohenzollern  in  Brandenburg -PreuBen,  heraus- 
gegeben  von  Paul  Sei  del,  Berlin  und  Leipzig,  Giesecke  und  Devrient  1916, 
XXIV  u.  211  S.),  noch  etwas  hagerer  als  seine  beiden  Vorgftnger  von  1914 
und  1915,  tragt  wie  diese  auch  innerlich  dem  Ernst  der  Zeit  Rechnung: 
er  wird  eingeleitet  durch  eine  bis  zum  deutschen  Friedensangebot  vom 
12.  Dezember  1916  reichende  Ubersicht  fiber  die  Kriegsereignisse  aus  der 
Feder  Otto  Hintzes,  und  unter  den  Miszellaneen  befindet  sich  ein  Bericht  des 
Zehlendorfer  Gymnasialdirektors  Albert  Fischer  fiber  die  1915  gesammelte 
Kaiser -Wilhelm-Spende  deutscher  Frauen.  Ein  zweiter  Beitrag  Hintzes  ist 
?ein  am  24.  Oktober  1915  bei  der  Hohenzollernfeier  der  Korporation  der 
Berliner  Kaufmannschaft  gehaltener  Festvortrag  „Die  Hohenzollern  und  die 
wirtschaftliche  Entwicklung  ihres  Staates";   in  groBen  Umrissen   wird  darin 


r^rtrtrtL-  Original  from 

byV^UUglL  UNIVERSITY  OF  MICHIGAN 


416  Nacbrichten  und  Notizen 

die  territoriale,  die  staatswirtschaftliche  und  dje  moderne  volkswirtschaftliche 
Handels-  und  Gewerbepoiitik  des  jregierenden  Hauses  geschildert  uod  objektiv 
gewertet;  es  ifit  die  beste  kurz  zusammenfassende  Darstellnng  dieser  Zweige 
der  inneren  Politik  der  Hobenzollern,  die  wir  zurzeit  besitzen.  In  einera 
Aufsatz  „Der  Ort  der  Abendmahlsfeie^  Kurfttrst  Joachims  II.  am  1.  November 
1539*  pi  Oft  Melle  Klinkenborg  die  in  dem  be  k  aim  ten  Steinrnfillerscben  Buche 
fOr  den  Berliner  Dom  angeftthrten  Grttnde;  er  verwirft  aie  und  h&lt  fest  an 
der  filteren,  1839  von  L,  von  Ledebur,  1908  von  Christian  GroB  vertretenen 
Attffassung,  die  sich  fttr  die  Nikolaikirche  in  Spandau  entscbeidet:  dafi  der 
Biscliof  Matthias  von  Jagow  am  1.  November  1539  das  Abendmabl  outer 
beiderlei  Gestalt  in  Spandau  ausgeteilt  hat,  iat  gut  bezeugt,  eine  zweimalige 
Austeilung  dort  und  vor-  oder  nachher  in  Berlin  an  einem  und  demselben 
Vorraittage  unbedingt  ausgeschlossen,  die  Tradition  von  der  Anwesenheit  des 
KurfUrsten  am  1.  November  in  Spandau  keine  schlechte.  Aus  d?n  Briefen 
Friedrichs  des  GroQen  hat  Hans  Droysen  diejenigen  Stellen  awgezogen  und 
chronologisch  aneinandergereiht,  die  sich  auf  seinen  Aufenthalt  in  Rheinsberg 
1736—1740  beziehen;  unter  dem  Titel  „Zar  literarischen  T&tigkeit  Friedrichs 
des  Groflen"  faBt  Gustav  Berthold  Volz  fttnf  kleine  Untersuchungen  (die  Ur- 
fassung  der  Darstellung  der  Teilung  Polens,  ein  neuer  Plan  zur  Verteidigung 
Schlesiens  gegen  Bdhmen,  aus  der  poetischen  Werkstatt,  der  tiloge  de  M.  de 
La  Mettrie,  der  Eloge  de  M.  Duban)  zusammen  und  berichtet  aufierdem  iiber 
den  1776  gehegten  Plan  des  Kftnigs,  seinem  Bruder,  dem  Priozen  Heinrich, 
eine  Art  Mitregentschafr  nach  der  Thronbesteigung  seines  Neffen  zu  siehern, 
und  die  Entstehung  des  damit  zusammenh&ngenden  dritten  politischen  Testa- 
ments Friedrichs  des  Grofien,  des  Expose  du  gouverneroent  prussien,  das,  wie 
Volz  glaubhaft  macht,  im  April  1778  niedergeschrieben  sein  dttrfte;  wirtschafts- 
uotd  kunstgeschichtlich  wertvolle  Beitr&ge  zur  Baugeschichte  von  Sanssouci 
liefert  Friedrich  Backschat  auf  Grand  alter  aus  den  Jabren  1744  uod  1745 
*tammender  Akten  der  Kurm&rkischen  Kriegs-  und  Dom&nenkamjner,  die  im 
Archiv  der  Kgl.  Regierung  zu  Potsdam  liegen  und  Htickendorf  unbekannt 
geblieben  sind.  Vornehmlich  von  Friedrich  dem  Grofien  handelt  auch  noch 
Otto  Tschirchs  anziehender  Essai  „Der  Fttrst  von  Ligne  und  die  Hohenzollern*;  in 
den  Februar  und  M&rz  1813  ver^etzen  den  Leser  die  Exzerpte,  die  Georg  Sehuster 
aus  dem  in  dieser  Zeit  ziemlich  umfang-,  aber  nicht  allzu  itihaltreichen  Brief- 
wechsel  des  Prinzen  Wilhelm  des  Alteren  von  Preufien  und  seiner  Gemahlin, 
der  Prinzessin  Marianne,  veroffentlicht,  am  interessantesteu  der  Bericht  am 
10.  Mftrz  iiber  die  Unterredung  mit  Hardenberg  und  der  nicbt  abgegangene 
Brief  an  den  KOnig  mit  der  Bitte,  auf  einen  Posten  gestellt  zu  werden,  wo 
er  dem  Vaterlande  Gut  und  Blut  opfern  konne,  aus  dem  letzten  Jahrzehnt 
Friedrich  Wilhelm  III.  teilt  Paul  Bailleu  47  Briefe  des  KOnigs  an  seine  Tochter 
Charlotte,  die  russische  Xaiserin,  mit,  deren  Lektfhe  fttr  andere  als  biogra- 
phische  Zwecke  auch  kaum  lohut  —  daB  Friedrich  Wilhelm  111.  dem  Nachfolger 
des  Kaisers  Franz  „offenbare  Nullit&t*  zuschreibt  und  daB  er  beim  Tode 
Ancillons  klagt:  wein  Veriest  wie  dieser  und  wie  der  des  vortrefflichen  Hufe- 
land  geh&ren  zu  denen,  die  eigentlich  gar  nicht  wieder  ersetzt  werden  kOnnenS 
wird  niemand  gerade  Uberrascheu.  Vom  Herausgeber  Paul  Seidei  wild  der 
Kammerherr  Friedrich  Hartmann  von  Witzleben  als  Portrfttzeicbner  am  Hofe 
des  Prinzen  und  der  Prinzessin  von  PreuBen  gewtlrdigt  und  aus  seinem  Nach- 

..  {~*rw"*nlf*  Original  from 

digitized  by  VrUUglL  UNIVERSITY  OF  MICHIGAN 


-  % 


Nachrichten  nnd  Notizen  417 

latt  eine  Auslese  hubscher  Skizzen  aus  den  dreiBiger  nnd  vierziger  Jahren 
reproduziert,  die  von  kttnstlerischem  Gteschick,  scharfer  Beobachtungsgabe 
und  feinem  Humor  zeugen;  Schinkels  und  Friedrich  Wilhelms  IV,  Znsammen- 
arbeiten  bei  der  Entstehnng  des  Schlosses  Charlottenbof  bei  Potsdam  wird 
von  Hermann  Schmitz  auf  Grund  eigenhSndiger  Zeichnungen  des  Kronprinzen 
und  der  Entwttrfe  seines  kttnstlerischen  Beraters  eingehend  geschildert  und 
dorch  zahlreiche  Reproduktionen  verdeutlicht.  Im  AnfaDg  der  Miszellaneen 
beschreibt  Paul  Seidel  eine  frtlher  in  der  Berliner  Poststralte  4  angebrachte 
Gedenktafel  an  den  Tod  des  dort  in  der  Wohunng  seines  ehemaligen  Kammer- 
dieners  Anton  Freytag  verschiedenen  KnrfBrsten  Johami  Sigismund  und  Georg 
Schuster  einen  von  dem  Bayreuther  Markgrafen  Christian  Heinrich  (t  am 
6.  April  1708)  getragenen  Schicksalsring  des  Hauses  Hohenzollern;  „znm 
31.  Mai  1740*  betitelt  Hans  Droysen  eine  kurze  Besprechnng  der  Kabinetts- 
orders,  die  Friedrich  Wilhelm  I.  an  seinem  Todestage  nicht  mehr  signieren 
konnte.  und  die  daher  wanf  Sr.  Kgl.  Majestfit  allergnadigsten  Befehl  von  Dero 
Kronprintzen  unterschrieben"  wurden.  Paul  Haake. 

Wilh.  Maefier,  Die  Bevolkerung  des  Kreises  Schleusingen,  voruehmlich  im 
17.  Jahrhundert.  (Diss.  phil.  Halle.)  Halle  1916:  Fr.  Ifaennel.    XI,  98  S. 

Eine  Doktorarbeit,  aber  eine  gute,  trotzdem  raanche  formelle  Sckwierig- 
keit  und  sachlich  schwache  Zusammenhange  im  ganzen  Ban  ins  Auge  fallen. 
Die  Ausfuhrlichkeit  in  manchen  rein  statistischen  Teilen  liegt  offenbar  in  dem 
Bestreben,  nun  aueh  die  Uberzeugte  Zustiramung  der  gewtinschten  Kritik  zu 
linden.    Und  die  im  ganzen  doch  nicht  sehr  befriedigende  Ait  der  Folgerungen  hat  'jj 

wohl  ihren  Hauptgrund  darin,  dafi  der  Verfasser  zuletzt  —  (als  Soldat  im  Feld 
und  verwundet  daheim)  —  nicht  die  notige  gleichm&Gige  Ruhe  zur  Arbeit  fand.  \! 

Nach  der  Problemstellung  tritt  man  mit  einigen  Erwartungen  an  sie  heran. 
Es  soil  eine  Vorarbeit  geliefert  vverden  zur  Untersuchung  „iiber  den  Zusaminen- 
hang  der  wirtschaftlichen  und  demologischen  Erscheinungen  in  l&ngeren  Zeit- 
raumen".  Bis  zu  dieser  Untersuchung  des  Zusammenhanges  oder  bis  zuin 
Auseinandersetzen,  wie  weit  die  hier  gegebene  Arbeit  dafttr  Wert  habe,  ge- 
langt  diese  aber  nicht.  Auch  die  Absicht,  ein  natttrlich  abgegrenztes  Gebiet, 
wie  des  mittleren  Teiles  des  Sitdwestabhanges  des  Thtlringer  Waldes,  als  Ganzes 
vorzttnehmen,  muBte  aufgegeben  werden.  Es  blieb  (offenbar  wegen  der  Art, 
wie  das  archivalische  Material  zu  finden  war),  bei  einer  politischen  Abgrenzong 
des  Untersuchungsgebietes,  des  jetzigen  Kreises  Schleusingen  (frttheren  Amtes 
Schleusingen  und  Bezirkes  Subl). 

Das  Besondere  an  der  Untersuchung  ist  zweifellos,  dafi  sie  sich  auf  ein 
stadtisch-l&ndliches  Gebiet  erstreckte,  —  bisher  ist  die  historische  Statistik 
der  Landgemeinden  noch  sehr  zu  kurz  gekommen.  Und  weiter.  dafl  der  Ver- 
fasser fftr  die  Untergruppierung  sich  auf  die  kirchlichen  Gr^nzen  und  Ver- 
bande  stfltzt.  Mit  wenigen  erkennbaren  Ausnahmen  decken  sich  hier  die 
Parochien  der  Mitte  des  17.  Jahrhunderts  mit  den  heutigen  Amtsbezirken. 
(Eine  interessante  Parallele  ist:  Die  Identitat  der  frttheren  Pfarre  mit  dem 
Steuerbezirk  in  der  Steiermark1.) 


1  Vgl.  H.  Pirchegger,   Der   histor.   Atlas   der  osterreich.  AlpenlSnder, 
Zeitschr.  d.  hist.  V.  f.  Steiermark  XI,  338. 

Histor.  Vierteljahrschrift.  1919.  3.  28  i 


by  Google 


Original  from 
UNIVERSITY  OF  MICHIGAN 


418  Nachrichten  and  Notizen 

Bezttglich  dies  statistischen  Quellenmateriales  geht  der  Verfasser,  obwohl 
er  die  Bedeatang  der  Kirchenbticher  hierfOr  wohl  erkennt,  nicht  so  weit,  diese 
als  erste  Quelle  zngronde  za  legen,  wie  es  andere  getan  haben'.  Dagegen 
hat  er  eine  kirchliche  Bestandsanfnahme,  ein  ,Seelenregisteru  der  Diozesen 
Schlensingen  and  Sahl  von  1646  and  einzelne  Kirchenregister  aasgiebig  ver- 
wertet.  tFnd  aach  da  zeigt  sich  —  nach  der  Einzelbenrteilong  der  kirchlichen 
im  Ver^leich  mit  den  weltlichen  Registern  (summarischen  Verzeichnissen, 
Mannschaftsz&hlnngen)  —  die  grSftere  Zuverl&ssigkeit  jener  ersten,  nicht  der 
Register  and  Z&hlangen  seitens  der  Amter. 

Gerade  diese  sehr  fleifiige  Dissertation  ist  wieder  eiq  neaer  Beweis,  wie  bis 
ins  ein^elnste  des  ganzen  archivalischen  Qaellemnaterials  exakte  bistorisch- 
statistische  Untersuehongen  gehen  mttssen,  am  die  Ergebnisse  genttgend  be- 
grttndet  aufbaaen  za  konnen.  Der  Verfasser  hat  —  mehr  gelegentlich  (8.  7  if.), 
nicht  einleitend  —  den  Gang  der  Besiedelung  des  fraglichen  Gebietes  skizziert. 
Fttr  den  „Zasamnienhang  der  wirtschaftlichen  and  demologischen  Erscheinungen" 
dttrfte  gerade  dieses  aber  aasflihrlich  za  antersachen  sein ;  die  j  et zige  Gliedernng 
nach  Ackerland,  Streifen  and  R&ndern,  welche  M.  gibt,  steht  doch  zam  ttbrigen 
in  nar  schwacher  Beziehong.  Man  wird  eben  nicht  ohne  exakte  historische 
Wirtsebaftsgeographie  ein  solches  Problem  za  Uisen  versachen  konnen.  Historische 
Statistik  and  historische  Geographie  stehen  im  engsten  Konnex. 

Dnrch  die  fleraushebang  der  Stadt  Subl,  des  indnstriellen  Mittelponktea 
(die  Waffienindnstrie!),  wtlrde  sich  das  wirtschaftsgeographische  Bild  sehr  leicht 
gestalten  lassen.  Gerade  Sahl,  die  Gliederang  der  Bevolkerang  nicht  uur 
statistisch  nach  Familienstand,  Geschleeht,  Kinderzahl,  sondern  aach  Gesinde- 
haltang  and  —  sehr  eingehend  —  nach  den  Bernfen,  ertfrtert  M.  aasftthrlich, 
letzteres  nach  Bttchers  Schema  (Bevolkerang  von  Frankfort  a.  ML,  S.  216  ff.)9 
neu  hat  M.  die  .liberal en  Berafe  and  dffentfichen  Dienste*  ebenfalls  angegeben. 
Die  fttr  den  Export  arbeitenden  Gewerbe  treten  stark  hervor.  Doch  machen 
die  Betriebe  mit  Gehilfen  nar  27,8  °/0  aller  aos. 

Das  Jahr  —  wie  bei  Sahl  — ,  aaf  welches  M.  alle  Angaben  beziehen 
mochte,  scheint  1646  za  sein.  Er  mafi  aber  aach  mit  Zahlen  von  1631,  1634Y 
1649  and  1659  rechnen.  Seine  Folgerungen  sind  vorsichtig  abgewogen  and 
ttberzeagend. 

Nur  einige  allgemeiner  interessierende  Ergebnisse:  Die  HaashaltongBziffer 
fttr  die  Stadt  Sahl  1646  ist  einwandfrei  8,73  (S.  40;  aaf  S.  27,  offenbar  verdrnckt, 
8,71!),  Stadt  Schleusingen  hat  4,36.  Die  beiden  l&ndlichen*9ezirke:  8,69  bzw. 
3,5.    Der  Gesamtdorchschnitt:  3,65. 

In  diesem  Gebiele  kann  von  einer  tJbc  rsch&tznng  der  zerstSrenden  Wirkung 
des  30jahrigen  Krieges  nicht  geredet  werden.  Die  Einwohnerschaft  der  Graf- 
schaft  Henneberg  war  noch  1631(34)  fast  61000,  1649(51)  nor  19250.  Und 
doch  mnB  das  Land  noch  als  dicht  besiedelt  gelten.  Die  beiden  genauer  anter- 
sachten  Bezirke  haben  1646  20,4  Einwohner  aaf  den  Qaadratkilometer.  Die  nicht 
ganz  geeigneten  Farallelen,  die  einzigen,  die  aber  Yorliegen,  sind  fttr  Hessen- 

1  Roller  fttr  Dorlach  (1907)  mit  exakter  genealogischer  Methode.  Gmelin 
(Allgenu  Statist.  Archiv  1902)  fttr  17  Gemeinden  im  Gebiet  von  Schwftbisch-Hall, 
aaf  Grand  der  wvirtneliena  Bevolkerang  (Samme  der  Lebendgeborenen  der 
30  voraafgehenden  Jahre). 

UNIVERSITY  OF  MICHIGAN 


Nachrichten  und  Notizen  419 

Darmstadt  (nach  vFabrizius)   1629:   28,3  —   1669:   25,3;   Brandenburg   (nach 
Behre)  1688:  tour  10,4. 

Der  Uberschufi  des  weiblichen  Gescblechtes  ist  1646  boch:  66,1  °/0  der 
GesamtbevOlkerung  beider  Bezirke,  die  durchschnitUicbe  Kinderzahl  our  2,66. 
Auf  4  Ehepaare  oder  Verwitwete  kommt  1  Magd,  ein  Beweis  fttr  die  verh&ltnis- 
m&fiige  Armut.   Nur  Schleusingen  ttbertriflft  bieria  alle,  mit  fast  doppelt  soviel. 

Ziemliche  Schwierigkeit  macht  M.t  die  Zahlen  you  „Mannschafttf,  §Haus- 
haltea  und  „Untertanen*  in  Beziehuog  zu  briugen.  „Ohne  genilgende  zahlen-* 
mafiige  Nacbweise  lassen  sich  derartige  Kategorien  nicht  gleichsetzen",  sagt 
er  sehr  richtig.  Vor  allem,  das  sei  ihm  hinzugefBgt,  wenu  er  die  Frage:  ob 
Haushalt  =  FeuerstStte  oder  =  Hausr,  erOrtert:  nicht  ohne  feste  Beziehung  zu 
den  H&userregistern  der  St&dte  und  zu  den  Amterregistern,  in  welcheii  die 
Gruudzabl  wHaus*  erst  zu  ermMeln  ist.  In  meiner  Berecfhnung  far  Hannover, 
welche  M.  S.  70ff.  bertthrt,  ist  jedenfails  Feuerstatte  nicht  als  Haus,  wie  wohl 
zumeist  auf  dera  Lande,  sondern  als  Haushalt  anzusetzen. 

Die  aufierordentlick  eingehende  Arbeit  M.  wird  jedenfails  jeden,  der  mit 
historischer  Statistik  zu  tun  hat,  zu  gjttndlicher  Auseinandersetzung  ver- 
anlas^en.    Viele  Steine  machen  einen  Ban,  das  zeigt  die  Schrift  deutlich. 

Dresden.  G.  H.  Mttller. 

Adrien  Robinet  de  CISry,  Les  id6es  politiques  de  Fr6d6ric  de  Gents. 
These  de  doctorat  pr6sent6e  &  la  faculty  de  philosophie  de  l'universitS  de 
Bale.  Lausanne,  librairie  Payot  &  Cie,  1917.  310  S. 
Seitdem  E.  Guglia  (Friedrich  von  Gentz,  Wien  1901)  die  Legende  vom 
Komantiker  Gentz  zerstdrt  und  den  H&torikern  die  zum  Erfassen  der  hSchst 
komplexen  PersSnlichkeit  Gentz  notwendige  Dnbefangenheit  zurttckgegeben 
hatte,  war  man  dem  proteusartigen  Wesen  Gentz*  immer  n&her  gekommen. 
Einen  weiteren  Schritt  vorw&rts  in  der  Gentzforschung  glaubt  Verfasser  vor- 
liegender  Schrift  zu  tun,  indem  er  die  frtthere  These:  „Gentz,  der  Roman- 
tiker*  durch  die  andere:  „ Gentz,  der  Rationalist"  ersetzt.  Dafi  in  Gentz* 
Ideen,  insbesondere  in  den  ldeen  seiner  Friibzeit,  der  Rationalismus  eine  be- 
deutende  Rolle  spielt,  ist  von  jeher  erkannt  worden.  Verfasser  glaubt  abcr, 
Gentz  in  alien  Phasen  seines  Schaffens  als  den  Rationalisten  des  18.  Jahr- 
bunderts  charakterisieren  und  somit  zugleich  die  logische  Einheit  der  politi- 
schen  Personlichkeit  Gentz'  erweisen  zu  k&nnen.  Diese  seine  Ansicht  sucht 
er,  gestutzt  auf  eingehende  und  scharfsinnige  Quellenstudien  der  Gentzschen 
Schriften  einerseits  und  weitgehendste  Bertlcksiehtigung  der  zeitgenftssische n 
Geistesgeschichte  andererseits  in  ihrer  Allgemeingttltigkeit  darzulegen.  Tn 
ersterer  Hinsicht  hat  Verfasser,  wenn  auch  nicht  wesentlich  Neues,  so  doch 
im  grofien  und  ganzen  Erfreuliches  geliefert.  Unzulftnglich  in  vielen  Stttcken 
ist  aber  die  Behandlnng  des  ideengeschichtlichen  Hintergrundes.  Am  ver- 
bangnisvollsten  fttr  Robinet  de  Cterys  Entwicklungen  ist  in  dieser  Hinsicht, 
dafi  Verfasser  die  beiden  grofien  geistesgescbichtlichen  Str&mungen,  die  fflr 
das  politische  Denken  und  Leben  jenerZeit  so  Qberaus  wichtig  sind,  n&mlich: 
Rationalismus  und  Romantik  im  vollen  Umfang  ihres  Wesens  gar  nicht  erfafit 
hat.  Zwar  widmet  er  der  Stellung  Gentz*  zum  Rationalismus  einen  boson- 
deren  Paragraphen,  zwar  sucht  er  zu  untoracheiden  zwiscben  dem  rein  philo- 
sophischen,  dem  politischen  und  dem  geschichtsphilosophischen  Rationalismus, 

28* 


by  Google 


Original  from 
UNIVERSITY  OF  MICHIGAN 


420  Nachrichten  und  Notizen 

er  gelangt  aber  nor  zu  teilweise  richtigen  nnd  nicht  erschtipfenden  Results  ten. 
Erechwerend  wirkt  hier  auch,  dafi  Verfasser  nicht  selten  die  Begrifie  ratio- 
nalistisch  und  thecretisch  identisch  braueht.  Noch  unzul&nglicher,  ja  geradez* 
kindlich  sind  die  Ansichten,  die  Verfasser  von  der  politischen  Romantik  hat. 
n  Tendance  catholique  et  tendance  nationale,  tels  sont  k  son  6poque  en  Alie- 
magne  lea  denx  £l£ments  principaux  d'une  politique  rom antique."  (S.  269:)  Hit 
diesem  JfaBstab  tjritt  Robinet  de  C16ry  nnn  an  Gentz  heran,  und  da  er  in 
Gentz  keinerlei  katholische  und  nationale  Tendenzen  zu  finden  glaubt,  ist  fQr 
ihn  die  Frage  der  Beziehungen  Gentz  zur  Romantik  in  negativem  Sinne  ent- 
schieden. 

Yon  der  Vielgestaltigkeit  der  politischen  Romantik  hat  Verfasser  keine 
Ahnung.  Heineckes  „Weltbttigertum  und  Nationalstaaf,  dieses  fttr  alle  jdeen- 
geschichtlichen  Arbeiten  aus  der  Zeit  urn  1800  so  ttberaus  wichtige  Werk, 
scheint  er  gar  nicht  zu  kennen,  sonst  h&tte  er  sich  die  Behandlung  des  poli- 
tischen Ration alismus  und  der  politischen  Romantik  unmdglich  so  leicht  machen 
kSnnen. 

Keben  der  ungentigenden  Vertrautheit  mit  der  Zdeengeschichte  des  18.  und 
19.  Jahrhunderts  macht  sich  Mangel  an  psychologischem  Verst&ndnis  jener  Zeit 
und  ihrer  Vertreter  in  Robinet  de  Clferys  Schrift  zuweilen  iibel  bemerkbar. 
So  folgert  Verfasser  aus  einer  Aufierung  Gentz'1  —  die  Reformation  sei  einc 
.  Wohltat  der  Merachheit— ,  dafi  Gentz  tlberzeugter  Protestant  und  antiroman- 
tischer  Denker  war. 

Zur  Illustration  dieser  FoJgerung  mOchte  ich  nur  auf  Gentz'  Freund  A. 
M tiller  verweisen,  det  nach  seinem  aus  innerster  Uberzeugung  erfolgten  Ober- 
tritt  zur  katholischen  Kirche  In  seinen  »Elementen  der  Staatskunst*  den  Pro- 
testantismus  „das  heilige,  unverauBerliche  Prinzip  der  Freiheit  und  demnach 
der  Allgegenw&rtigkeit  der  Religion"  nennen  konnte.  Theorie  und  Praxis, 
Politik  und  reines  Menschentum,  Intellektuelles  und  Emotionelles  waren  ebea 
bei  vielen  Denkern  um  die  Wende  des  18.  und  19.  Jahrhunderts  Dinge,  die  ia 
ein  und  demselben  Henschen  oft  ein  ganz  verschieden  gerichtetes  und  ver- 
schieden  motiviertes  Leben  f  iihrten.  Auch  in  Gentz  ist  ein  Dualismus  zwischen 
den  politischen  Ideen  und  dem  politischen  Leben  unverkennbar.  Der  Verrach* 
eine  streng  logische  Einheit  in  der  politisohen  Entwicklung  Gentz'  herauszu- 
arbeiten,  mufi  daher*zu  Gewaltsamkeiten  ftthren. 

Aus  angefQhrten  Grflnden  dttrfte  daher  in  vorliegendem  Werk  weder  das 
politische  System,  noch  die  kompliziertepolitische  Pers9nlichkeit  Gentz*  histoiisek 
richtig  gewttrdigt  sein.  Zum  mindesten  sind  die  Betrachtungsweisen  des  Ver- 
fassers  nicht  zwingend. 

K8ln  am  Rhein.  Martha  Schneider. 

Alfred  Stern,  Geschichte  Europas  von  1848  —  1871,  Bd.  I,  Stuttgart  1916. 
Cotta.    796S.gr.  8°, 
Mitten  im  Kriege  hat  Stern  rftstig  sein  grofies  Werk  fortgesetzt;  er  gibt 
uns  mit  dem  ersten  Bande  der  letzten  Abteilung  die  erste  zusammenfassende,  alle 

1  Sie  ftndet  sich  in  dem  Aufsatz:  „Uber  den  Einflufi  der  Entdeckung  yon 
Amerika  auf  den  Wohlstand  und  die  Eultur  des  menschlichen  Geschlechts.*  Neue 
Deutsche  Monatsschrift,  1795.    (Ausgew&hlte  Schriften.    Ed.  Weick,  V,  S.189) 

..  (~*rw"*nlf*  Original  from 

digitized  by  VrUUglL  UNIVERSITY  OF  MICHIGAN 


Nachrichten  and  Notizen  421 

earop&ischen  Staaten  behandelnde  Darstellung  der  G&rongszeit  von  1848—1871. 
£r  gibt  sie  in  seiner  nun  l&ngst  schon  feststehenden  Art,  als  eingehende, 
•achliche,  Ware,  ein  wenig  nftchterne  Erzfthlong.  Diese  Art  hat  ihre  grofien 
Vorstige,  denn  der  Verfasser  scbafft  damit  ffir  alle  Einzelforschung  einen  festen 
Rahmen  sicherer  Kenntnis  des  tatsftchlichen  Verlanfes.  Dies  am  so  mehr, 
als  er  in  staonenswerter  Arbeitskraft  alles  vorhandene  Material  bis  aof  ent- 
legene  EiDzelnntersnchongen  hinab  benntzt  and  es  darch  aasgebreitete  eigene 
Archivstadien  vermehrt.  Es  ist  darchaas  nicht  nor  eine  Zasammenfassung 
der  Ergebnisse  fremder  Forschang,  die  Stern  vorlegt,  sondern  er  nimmt  jeweils 
selbst&ndig  Stellang. 

Daneben  hat  die  Arbeit  ihre  Grenzen,  zanachst  in  dem  Ansmafie  des 
Stofles;  Stern  bietet  haapts&ehlich  politische  Geschichte,  dabei  allerdings  innere 
wie  Sofiere  Politik  in  gleichem  Mafia;  aber  die  innere  Politik  ist  fttr  ibn  doch 
haupts&cblich  Verfassongspolitik,  von  der  wirtscbaftlichen  Entwicklong  erfabren 
wir  nichts,  anch  nichts  von  der  Einwirkang  wirtschaftlicher  Gesichtspankte 
aof  die  Stellang  einzelner  Farteien  etwa  zor  Einheitsfrage,  obwohl  die  teilweise 
nnd  gerade  in  Sttddentschland  zieinlich  stark  gewesen  ist.  Die  Entwicklong 
der  Parteien  im  einzelnen  kommt  etwas  stiefmtttterlich  weg;  da  hatte  eine 
AusschlSpfang  der  JErinnerangen  etwa  anch  der  minder  bedentenden  Park- 
mentarier  des  Frankfurter  Parlaments  (z,  B.  Zimmermann),  eine  Benatzang 
der  Berichte  der  Abgeordneten,  reichere  Einzelheiten  and  genaaere  Linien  zu 
siehen  ermSglicht.  Die  Presse  wird  nor  in  einzelnen  hervorragenden  Spitzen 
charakterisiert.  • 

'Die  starke  Betonung  des  erz&hlenden  Moments  l&Bt  dann  anch  das 
R&sonnement  vielieieht  doch  za  wenig  hervortreten;  man  vergleiche  etwa  die  ein* 
schl&gigtn  Kapitel  aus  Brandenboxgs  Reichsgrttndnng.  Die  politische  Dynamik 
der  Ereignisse  bleibt  dadurch  ab  and  an  im  Donketo. 

Eine  Auseinandersetzong  mit  Einzelheiten  der  Aaffassong  verbietet  sich 
schon  des  Umfanges  wegen;  sie  wire  dem  Referenten  zarzeit  aach  darch  die, 
KriegsamstSnde  nnmBglieh. 

Ubersehen  ist  die  Arbeit  von  H.  Menz  fiber  Rodbertas,  Diss.  Greifswald 
1911,  zogleich  in  den  Pommerschen  Jahrb&ahern.  S.  339,  Anmerknng,  lies 
Wentzcke  statt  Wentzel. 

Im  Felde.  Jj.  Bergstrftfier. 

Die  offentliche  Meinnng  in  Sachsen  1864—66  von  Herbert  Jordan  f. 
Ans  seinem  Nachlafi  herausgegeben  von  Johannes  Hohlfeld,  Kamenz  (Sa.) 
1918.   In  Kommission  bei  C.  S.  Kransche,  VIII,  2$5  S,  8°. 
Der  Verfasser  der  vorliegenden  Schrift  ist  aof  dem  Felde  der  Ehre  ge- 
failen,  die  unvollendet  gebliebene  Arbeit  hat  einer  seiner  Frennde  heraus- 
gegeben.  Es  ist  sehr  za  bedaaernt  dafi  Jordan  selber  sein  Werk  nicht  vollenden 
konnte,  sicherlich  W&ren  dann  viele  der  Fehler  and  M&ngel,  die  tlas  Bach  gani 
offensichtlich  aofzaweisen  hat,  vermieden  worden.    Der  erste  der  drei  Hanpt* 
teile  handelt  von  dem  Wesen  and  den  Quellen  der  offentlichen  Meinnng.  Eine 
Definition  ihres  Begriffs  ist  nicht  gegeben,  ja  nicht  einmal  versncht,  vielmehr 
das  ganze  Problem  mit  der  Bemerkong  beiseite  geschoben,  dafi  Offentliche 
lleinung  eigentlich  ein  Widersprach  in  sich  selber  sei.    Aach  eine  sp&tere 
I  CharakterisieruDir    als  „ein  Spiel   stetig   and   heftig    miteinander  rinsrerder 


r^rtrtrtlr-  Original  from 

byV^UUglL  UNIVERSITY  OF  MICHIGAN 


422  Nachrichten  und  Notizen 

Gegens&tze,  die  nur  in  den  seltensten  Augenblkken  in  der  ilberflatenden  Welle 
eines  groBen  einheitlichen  Geftthls  untergehen",  ftthrt  nicht  recht  weiter.  Ein 
eindringliches  Stadium  der  Literatnr  fiber  die  ftffentliche  Meinung  h&tte  er- 
mttglichen  mtissen,  aich  wenigstens  einer  der  bestehenden  Theorien  anzu- 
schliefien,  wenn  der  Verfasser  schon  darauf  verzichten  wollte,  auf  eigenen 
Wegen  dem  Wesen  der  offentlichen  Meinnng  nacbzngehen.  Qnellen  derselben 
sind  ihm  Presse  and  Flugschriften,  Ob  die  dffentliche  Meinang  noch  andere 
Vertreter  and  Organe  hat,  z.  B.  Parlamente  and  Versammlnngen,  diese  Frage 
ist  bier  bei  der  theoretischen  Formulierang  des  Begriffs  gar  nicht  aufgeworfen, 
was  jedoch  nicht  ausschliefit,  dafi  Jordan  bei  der  praktischen  Durchftthrung 
seiner  Abhandlang  wiederholt  and  ausfHhrlich  der  Tatigkeit  politischer  K8rper- 
schaften  and  Yereine  gedenkt.  Im  zweiten  Abschnitt  ftthrt  er  zunachst  in 
durchaus  gelungener  Weise  die  maBlose  Uberseh&tzung  der  Offentlichen 
Meinang  in  jener  Zeit  aaf  das  richtige  Mafl  zorfick  and  entwirft  dann  in 
bisweilen  recht  treffenden  Ausftthrungen  ein  Bild  von  der  aligemeinen  politischen 
Lage  Sachsens  und  Ton  seinem  Verh&ltnis  zu  den  fiihrenden  politischen  Machten 
Deutschlands.  Leider  verliert  er  gar  zu  oft  aus  den  Augen,  dafl  diese  Ent- 
wicklung  dor  Grundlagen  der  offentlichen  Meinang  nur  den  Hintergrund 
gleichsam  bilden  soil  ffir  sein  Gem&lde;  die  Darstellting  wird  zu  oft  Selbst- 
zweck  und  verliert  sich  dabei  in  ermttdende  Detailaogaben,  sehr  zum  Schaden 
der  Lesbarkeit  des  Baches.  Leider  bringt  er  hier  bereits  manches,  was  in  den 
dritten  Haaptteil  gehort,  so  dafi  sich  l&stige  Wiederholungen  nicht  vermeiden 
lassen.  Dieser  dritte  Teil  der  Sellrift,  der  die  eigentliche  Darstellung  der 
offentlichen  Meinang  enth&lt,  ist  in  der  Form  wenig  glticklich.  Sachlich  1st 
der  Arbeit  Jordans  hohe  Anerkennung  zu  zoilen,  Presse  und  Flugschriften 
sind  eifrig  durchgearbeitet,  vielseitig  herangezogen  und  so  eine  Fttlle  von 
Material  geboten,  am  die  Stimmung  und  Meinung  des  s&chsisehen  Volkes  nicht 
nur  in  ihrer  Gesamtheit  zu  wtirdigen,  sondern  ihr  auch  in  all  ibren  Schwan- 
kungen  und  Schattierungen  der  deutschen  Politik  Bismarcks  gegenttber  zu 
folgen.  Hier  ist  auch  die  oben  gertigte  Einseitigkeit  bei  der  theoretischen 
Formulierung  des  Begriffs  der  Offentlichen  Meinung  glticklich  vermieden,  AuBe- 
rungen  politischer  Edrperschaften  und  Vertretungen  sind  beriicksichtigt,  Partei- 
leben  und  Vereinswesen  sind  in  weitem  Mafie  in  den  Kreis  der  Betrachtuog 
gezogen,  urn  ein  plastisches  und  abgerundetes  Bild  von  der  Stellungnahme  des 
s&chsischen  Volkes  zu  den  grofien  bewegenden  Fragen  der  damaligen  Zeit  zu 
geben.  In  eiozelnen  Kapiteln  erhebt  sich  die  Darstellung  zu  beachtJicner  Hohe 
nnd  stellt  dem  Historiker  Jordan  ein  gutes  Zeugnis  aus.  Wenn  trotzdem  der 
Gesamteindruck  kein  befriedigender  ist,  so  ist  das  auf  Rechnung  des  Heraus- 
gebers  zu  setzen,  der  dem  Andenken  seines  gefallenen  Freundes  besser  gedient 
h&tte,  wenn  er  sich  zu  einer  weitergehenden  Uberarbeitung  h&tte  entschlieBen 
kftnnen,  anstatt  aus  falscher  Pietat  an  dem  Manuskript,  von  dem  etwa  60  Seiten 
ii}  Reinschrift,  alles  llbrige  in  den  verschiedensten  Entwicklangsstufen  vorlag, 
nur  das  Allernotwendigste  zu  andern.  Meines  Erachtens  w&re  es  Aufgabe  des 
Herausgebers  ge wesen ,  die  ganze  Schrift  zu  Uberarbeiten  und  so  ein  Werk 
aus  einem  GuB  herzustellen.  Bei  der  FOUe  und  Reichhaltigkeit  des  Material* 
hfttte  es  nur  einer  redaktionellen  Bearbeitung  bedurft,  die  dem  Herausgeber, 
der  sich  in  seiner  Vorrede  als  Historiker  zu  erkennen  gibt,  nicht  hatte  schwer 
Mien  dilrfen,  und  die  dem  Vermachtnis  Jordans  keine  Gewalt  angetau.htitte, 

..  r^nonl^  Original  from 

UNIVERSITYOF  MICHIGAN  ■ 


Nachrichten  und  Notizen  423 

weil  sie  nur  auf  seinen  Forschungen  beruhte  und  ihnen  nichts  Neues  binzu- 
gefiigt  hatte.  Der  Stoff  batte  mehr  gegliedert  werden  miissen,  so  z.  B.  findet 
sich  im  dritten  Hauptteil  ein  Eapitel  von  58  Seiten  und  in  diesem.  Eapitel 
ein  Absatz  von  nicht  weniger  als  13  Seiten,  wo  der  Text  ohne  Rube-  und 
Auhaltspunkt  weiterlauft.  Eurze,  knappe  Zusammenfassungen  mit  Herans- 
arbeitung  der  wesentlichsten  Zilge  an  den  nattlrlichen  Ruhepunkten  der  Dar- 
stellung  b&tten  dem  Buche  sehr  zum  Vorteil  gereicht,  besonders  an  solchen 
Stellen,  die  infolge  blofier  Aneinanderreihung  von  Zeitungsausschnitten  nnd 
Parlaraentsredeu  ein  wenig  in  der  Materialsammlung  stecken  geblieben  sind. 
Alles  in  allem  bildet  die  Arbeit  von  Jordan  eine  erfreuliche  Bereichernng  der 
neueren  historischen  Literatur,  flir  die  wir  dem  Herausgeber  trotz  mancherlei 
Einwendangen  zu  Dank  verpflichtet  sind. 

Leipzig.  H.  Wend  or  f. 

Ein  Jahrhundert  bayerischen  Verfassungslebens  von  Michael 
Doeberl.  2.  Aufl.  365  S.  Brosch.  M.  4,80,  geb.  M.  5,50.  Miinchen.  Ver- 
lag  von  Lindauer.  1918. 
Diese  Schrift  strebt  naturgem&ft  keine  Vollst&ndigkeit  an.  sonde m  ist  als 
Jubilfcumsgabe  gedacht.  Da  sie  im  Anftrage  des  letzten  Staatsministers  des 
Innern  des  alten  Eonigreicbs  Bayern,  TDr.  von  Brettreich,  geschrieben  worden 
ist,  so  verfOgt  der  Verfasser  iiber  ein  Quellenmaterial,  das  anderen  Forschern 
bisher  zu  grofiem  Teil  verscblossen  geblieben  ist.  Besonders  wichtig  ist  die 
Heranziehung  der  Staatsrats-  und  Ministerialakten.  Er  beginnt  schon  mit  der 
Darlegnng  der  Entstehnng  der  Eonstitutiou  von  1808,  behandelt  alsdann  die 
Beratungen  zur  Schaffang  einer  Verfassung  von  1814/15  und  schliefilich  von 
1818.  Der  wichtigste  Grund,  welcher  diese  endlich  zustande  kommeu  lieB 
war  der  drohende  Staatsbankrott,  der  nur  durch  die  Mitarbeit  des  Volkes  ab- 
gewendet  werden  konnte.  Ferner  dr&ngte  dazu  der  btfse  Eonkordatsbandel 
nnd  die  Yerfassungsberatnngen  in  den  benachbarten  Staaten.  vor  allem  in 
Baden,  das  Doeberl  nicht  erw&hnt,  und  der  Vorausgang  des  Zaren  in  Folen.  Den 
unmittelbaren  Anlafi  aber  hot,  wie  bei  den  Verhandlungen  vom  Jahr  1808  die 
Angst  vor  dem  Eingreifen  Napoleons,  im  Jabre  1814  die  Furcht  vor  dem 
Wiener  Eongrefi,  so  jetzt  die  Sorge  ffir  die  Erhaltung  der  bayerischen  Sou- 
veranit&t,  die  durch  den  Bundestag  bedroht  schien.  Diese  Tatsache  ist  bisher 
noch  nicht  bekannt  gewesen.  Den  angeblichen  Flan  der  Regierung,  die  Ver- 
fassnng im  Frflbjahr  1819  wieder  aufzuheben,  vferweist  Doeberl  an  der  Hand  der 
Protokolle  in  das  Reich  der  Fabel,  indem  er  zeigt,  daB  in  der  Ministerialkon- 
ferenz  vom  19.  Marz  1819  lediglich  iiber  die  dem  Landtage  zu  erteilende  Rttge 
verhandelt  wurde.  Indes  erscheint  mir  trotz  alledem  damit  doch  nicht  auch 
schon  der  voliige  Beweis  erbracht  worden  zu  sein,  xlaB  der  allerdings  wenig 
sympathische,  intrigante  Graf  Rechberg  hier,  wie  im  Falle  Spaun,  lediglich  per- 
sftnliche  Absichten  in  seinen  Gespr&chen  mit  dem  preuBischen  Gesandten  ver- 
folgt  hat.  Einem  Etfnig,  der  so  rasche  Entschltisse  fafste,  wie  wir  -es  bei  der 
plStzlichen  Entlassung  des  Grafen  Montgelas  beobachten  konnen,  der  innerlich 
seinem  Werke,  der  Verfassung,  zum  mindesten  doch  herzlich  gleichgflltig 
gegenflberstand,  ware  es  schon  zuzutrauen,  daB  ert  von  Metternich  bedrSLngt, 
mit  dem  Gedanken  an  eine  Aufhebnng  der  Eammer  gespielt  habe,  ohne  ilm 
aber  gerade  zur  ofliziellen  Reife  gedeihen  zu  lassen.  —  Ganz  besondere  Sorg- 


*rtr»nlr  Original  from 

^^  UNIVERSITY  OF  MICHIGAN 


424  Nachrichteu  und  Notixen 

fait  verwendet  Doeberl  auf  die  Aufhellung  der  folgenschweren  Wenching  in  der 
Politik  Ludwigs  I.  tJberzeugend  ffibrt  er  hier  ans,  dafi  Ludwig  do1  „lets& 
K6nig  alten  Stils**  gewesen  sei.  „Wenn  je  von  einem  Obrigkeitsstaat  im 
Gegensatz  zum  Volksstaat  gesprochen  werden  konnte,  so  berechtigte  seine 
Regiernng  dazu."  Wenn  der  Verfasser  aber  die  Thronentsagang  Lndwigs  im 
wesentlichen  politischen  Erw&gungen  zuschreibt,  so  scbeint  er  mir  dabei  doch 
unerwahnt  zu  lassen,  dafi  doch  auch  hfichst  per&Qnliche  Grttnde  mafigebend 
waren.  Der  KSnig  konnte  sich,  wie  schon  in  den  secbziger  Jah*en  in  Fried- 
rich  Thiersch*  Lebeosgeschichte  ausgefiihrt  wurde,  doch  dnrchaus  nioht  der 
Erkenntnis  verschlieJJen,  dafi  er  (lurch  sein  Verhftltnis  zu  Lola  Montez  dem 
Autorit&tsglanben  im  Volke  seller  den  st&rksten  Abbrach  getan  habe. 

Was  Doeberl  liber  den  Ausbau  $ex  Verfassnng  im  Jab  re  1848  nnd  ibr  Fort- 
leben  in  den  Zeiten  der  Reaktion,  ihre  Kr&ftigung  nnter  Hohenlohe  and  in 
den  neaesten  Zeiten  erz&hlt,  beschr&nkt  sich  auf  das  Notwendigste*  Han  darf 
eben  nicht  vergessen,  dafi  es  sich  am  eine  Festschrift  handelt,  die  in  erster 
Linie  doch  einen  bequemen  (Jberblick  fiber  die  Fortentwicklong  der  baye- 
rischen  Verfassnng  geben  sollte,  and  diese  Anfgabe  erffillt  die  gewandte,  wert- 
volle  Arbeit  dnrchaus,  ja  geht  fiber  diesen  Rahmen  durch  die  JSrzielung  neuer 
Kesnltate  sogar  hinaus. 

Schwabach.  .Franz  Joetze. 

Gustav  Rfimelins  politische  Ideen.  Von  Otto  Schniier.  (=Beitrftge 
zur  Parteigeschichte,  herausgegeben  von  Adalb.  Wahl.  9.)  Tllbingen, 
Verlag  von  J.  C.  B.  Mohr  (Paul  Siebeck)  1919.  Ill  S.  8°  B  Mark  and 
30°/0  Teuerungsznschlag. 
Gustav  Rfimelin,  dessen  Leben  G.  Schmoller  im  68.  Bande  der  „AUgemeinen 
deutschen  Biographie"  mit  grofier  verahrungsvoller  Liebe  geschildert  hat,  den 
Fr.  Meinecke  in  seinem  wWeltbttrgertum  und  Nationalstaat*  des  5fteren  zu 
Worte  kommen  l&fit,  dessen  „Reden  und  Aufsfttzetf  zu  lesen  &uch  heute  noch 
eio  Genufi  ist,  hat  sich  in  den  Jahren  1848  und  1849  eifrig  politisch  bet&tigt 
Schnizer  untersucht  nun,  zum  Teil  an  der  Hand  von  unbekannten  Briefen 
Rfimelins,  welcbe  Stellung  dieser  zu  den  damals  die  Politiker  bewegendenFragen 
eingenommen  hat.  Der  Verfasser  hat  seine  Arbeit,  die  er  nicht  vollenden  sollte 
—  er  fiel  bereits  1.  November  1914  — ,  eiugeteilt  folgendermafien:  I.  „Gedanken 
fiber  Staat  und  Recht",  worin  man  recht  interessante,  scharfsinnige  Gedanken 
Rfimelins  findet,  die  einem  zumal  heute  beachtlich  scheinen.  Er  war  u.  a.  fiber- 
zeugt,  „dafi  das  Proletariat  ffir  eine  staatsbfirgerlicheBet&tigung,  wenigstens 
in  Deutschland,  unbrauchbar  und  unreif  sei*  (S  It),!  IL  „Der  Kampf  um  die 
deutsche  Einheit",  in  der  der  Verfasser  im  1.  Abschnitt  sich  eingehender  mit 
Rfimelins  Stellung  zu  Erbkaisertum,  Grofi-  und  Eleindeutschland,  Aufgehen 
Preufiens  im  Reich,  usw.  befafit,  wfthrend  er  im  2.  kflrzeren  Abschnitt  Rfimelins 
politische  Ansichten  „bis  zum  Auftreten  Bismarcks*  beleuchtet,  besonders  seine 
Meinung  vom  Dreikfinigsbflndnis.  111.  wStaat  und  Kirche.  SchluBwort",  auch 
dieses  lesenswert,  so  sein  Hinweis  auf  Rttinelin  als  Realisten,  der  zwei  grofie 
Realisten  verehrte:  Goethe  und  Bismarck.  Ein  Qaellennachweis  beschliefit  die 
Schrift,  die  uns  Rttmelin  als  einen  guten  Deutschen  aeigt,  der  sich  stets  fest 
auf  dea  Boden  der  Tatsachen  stellte. 


Dresden.  ,  H.  Richter. 

Digitized  by  Google 


Original  from 
UNIVERSITY  OF  MICHIGAN 


Nachrichtcn  und  Notizen  425 

Wer  Osterreichs  Znst&nde  recht  verstehen  will,  der  moO  auf  die  eifrige 
Pflege  achten,  welche  im  alten  Osterreieh  der  Landeskunde  ztiteil  geworden 
ist.   Seit  langem  war  hier  ein  guter  Teil  der  geistigen  Kr&fte  Ton  dem  Streben 
nachVerbreitung  nnd  Vertiefung  der  anf  Geschichte  nnd  Natnr  der  einzelnen 
Kronlftnder  befcttglichen  Kenntnisse  in  Ansprnch  genommen.    Das  hat  schon 
in  der  ersten  H&lfte  des  19.  Jahrhunderts,  aeit  den  An&ngen  des  Pester  National- 
museums  (1802),  zu  einer  Reihe  fortwirkender  Vereins-  nnd  Museumsgiundungen 
gefiihrt  nnd  ein  eigenartiges  wissenschaftiicbes  Leben  erzengt,  das  alle  An- 
erkennung  Terdient,  wenn  es  ancb  von  den  Neignngen  ortsans&ssiger  Liebhaber 
starker  beeinflnCt  war  als  Ton  den  f est  en  Oberlieferungen  der  dentschen  Hoch- 
scbnlen.    Der  Csterreicbiscbe  Gesamtstaat,  der  seine  wissenschaftlichen  Ein- 
richtnngen  erst  nm  die  Mitte  des  Jabrhnnderts  auszubauen  began n,  hat  es  ra 
seineih  Schaden  Ters&umt,   diesen  anseinanderstrebenden  Krfiften  rechtzeitig 
die  wirksamen  Einignngsgedanken  entgegenznstellen,  wahrend  der  politische 
Fftderaltsmus  manchen  nm  die  Landeskunde  gescharten  Kreis  mtthelos  in  seine 
Babnen  leitete.  Der  Gegensatz  zu  dem  Oesamtstaat  kommt  in  demVerhalten 
der  Reichshauptstadt  znm  Ansdrnck.    Wien  blieb  Ton  diesen  Uteren  landes- 
kundlichen  Bestrebungen  fast  nnbeftthrt,  eine  Yereinsgr&ndang  der  zwanziger 
Jahre  schlief  wieder  ein,  erst  nm  Tieles  sp&ter,  als  die  Bewegnng  in  den  Landes- 
hauptst&dten  lftngst  reife  Frttchte  trug,  bat  man  sicb  ihr  in  dem  Hittelpunkt 
des  Staates  Tonnenem  angeschlossen.  Erst  im  Jahr  1911,  hnndert  Jahre  nach 
der  Stiftung  des  Grazer  Johannenms,  erhielt  NiederSsterreich,  das  Eernland 
der  Monarchic,  sein  Landesmuseum,  nnd  anch  die  Entstehnng  des  Landes- 
knndevcr^ins  far  Niederttsterreich  f&llt  ins  Jahr  1864,  also  in  eine  Zeit,  da 
schon  Akademie,   UniTersitat  und  andera   staatliche  Anstalteu   die   Leitung 
wissenschaftlicher  T&tigkeit  in  die  Hand  genommen  hatten.    Unter  solchen 
Umst&nden  handelte  es   sich  hier  weniger  am  die  Gefahr  polftischer  Neben- 
wirkongen  als  nm  die  richtige  Abstecknng  des  Arbeitsfeldes.    Die  Festgabe 
„Fttnfzig  Jahre   Verein  fflr  Landeskunde  Ton  Nieder5sterreich, 
1864  bis  19 14u  (Wien  1914  im  SelbstTerlag  de3  Vereins,  115  8.  4°,  mitllText- 
bildern),  in  der  Max  Yancsa  die  Vereinsgeschichte  schildert,   spiegelt  die 
schrittweise  Uberwindung  dieser  Schwierigkeit  wieder.   Man  ersieht,  wie  sich 
die  Freunde  der  Landeskunde  anf&nglich  mit  der  Herstellung  einer  Verwaltnngs- 
karte  und  einer  Tielblndigen  Ortskande  befaBten,  dann  allm&hlich  mit  geschicht- 
lichen  Aufgaben  nnd  deren  berufenen  Yertretern  Ftthlung  fanden.    Ein  noch 
genaueres  Bild  Ton  den  bescheidenen  geograpbisch  gerichteten  Einderzeiten 
des  Vereins  gibt  aus  eigener  Erinnerang  Anton  Mayer  in  dem  Schlufiaufsatz 
des  gleichfalls  als  Festschrift  gestaltetenJahrbuchs  fflr  Landeskunde  Ton 
Niederdsterreich  (N.  F.  13  nnd  14,  ebenda  1915,   621  S.,   mit  einer  Earte, 
drei  Tafelu  und  31  Abb.  im  Text).    Gerade  der  reiche  Inhalt  dieses  Bandes 
l&fit  im  flbrigen  die  seither  erfolgte  Wandlung  gut  erkennen.  Neben  einzelnen 
geograpbischen,  sprachkundlichen  und  Torgeschichtlichen  Arbeiten  nimmt  nun 
mittlere  und  neuere  Geschichte  den  breitesten  Raum  ein.   Der  Band  wird  er. 
offnet  von  einem  Vortrag  Redlichs  iiber  „das  Werd'en  des  Landes  NiederBster- 
reich"  und  er  enth&it  mannigfnltige  Untersuchungen  zur  politischeu  und  kul- 
tiirellen   Geschichte    des   Landes   nnd  ihrer  Quellen.    Laiupel    bespricht  den 
miU.rischen  Anteil  am  Gem&rke  des  Landbnchs,  Mitis  eine  kuenringische  Haus- 
urkunde,    Lopsch   das  osterreichische  Landrecht,   Bibl  die  Vorge^chichte  der 

rv  v  ^k   r^nnnl^  Original  from 

Jigitizetf  Dy  ^UU^lL  UNIVERSITY  OF  MICHIGAN 


426  Nachrichten  und  Notizen 

Religionszugestandnisse  Maximilians  II.  and  Hugelmann  die  Landtagsbewegung 
des  Jabres  1848.  Daneben  werden  von  Luschin  und  von  Nagl  bestiinmte 
Abschnitte  der  Osterreichischen  Mttnzgeschichte  und  von  anderen  Forschern 
Bilder  aus  dem  Kunstleben  nnd  den  Sitten  des  Landes  vorgefiihrt:  Tietze 
nntersucbt  die  Beziehnngen  des  Jesuiten  and  Barockmalers  Andrea  Pozzo  zu 
den  Fiir8ten  Liechtenstein,  Kubitschek  die  T&tigkeit  eines  noch  unbekannten 
Inschriftenfalschers  des  18.  Jahrhunderts,  Schnerich  berichtet  liber  Anklinge 
ortlicher  Farbung  in  den  Werken  von  Mozart  and  Haydn,  Kraiik  fiber  ein  1817 
angelegtes  Wiener  Gartenbuch  und  Criste  veroffentlicht  in  deutscher  (jber- 
setzuDg  einige  Reiseschilderungen,  die  Erzherzog  Carl  1812  bis  1818  dem 
Herzog  Albrecht  von  Sachsen -Teschen  schrieb.  Auch  die  (ieschichte  nieder- 
6sterreichischer  Stadte  erfahrt  durch  Voltelini  (zur  Wiener  Stadtverfassnng  im 
15.  Jahrhnndert),  Theodor  Mayer  (die  Stellung  der  Stadte  Krems  und  Stein  im 
inittelalterlichen  Handel),  Schalk  (die  Wiener  Handwerker  urn  1462  und  die 
BevSlkerungszahl  von  Wieo)  und  Wolfsgruber  (die  Haltung  des  Wiener  Klerus 
in  den  Marztagen  1848)  wertvolle  Beitr&ge.  Und  weit  Qber  die  Landesgrenzea 
hinans  wird  dankbare  Leser  finden,  was  Gnstav  Winter  liber  das  niederoster- 
reiebische  Banntaidingswesen  sagt  Wesen  and  Zweck,  Verfassucg  und  Ver- 
fabren,  BlfLte  and  Veifall  der  in  den  Gemeinden  NiederSsterreichs  geiibten  Rechta- 
weisung  and  Bechtsprechung  sind  hier  von  kundigster  Hand  in  einer  fttr  die 
gesamte  deuteche  Rechtsgeschichte  httchst  lehrreiehen  Weise  dargestellt  E* 
ist  ein  schoner  Schlufibericht  zu  der  vierbandigen,  von  Winter  selbst  besorgten, 
von  der  Wiener  Akademie  geleiteten  Ausgabe  der  niederosterreichischenWei:?- 
tttmer,  am  deren  Gelingen  sich  auch  der  Verein  fttr  Landeskunde,  die  Sammel* 
tatigkeit  befordernd,  namhafte  Verdienste  erworben  hat,  und  zugleich  ein  gated 
Beispiel  dafBr,  welchen  Natzen  noch  hente  eine  landeskandliche  Vereinigangr 
za  stiften  vermag,  wenn  sie  sich  dem  notwendig  gewordenen  Grolfyetrieb  der 
Wissenschaft  einordnet. 

Graz.  W.  Erben. 

Willy  Hoppe,  Kloster  Zinna.    Ein  Beitrag  zur  Geschichte  des  ostdeutschea 

Koloniallandes  and  des  Cistercienserordens  (VerOffentlichangen  des  Vereins 

fttr  Geschichte  der  Mark  Brandenburg)  mit  zwei  K  art  en.    Mtinchen  and 

Leipzig,  Dancker  &  Hamblot  1914,  XIV  and  275  S. 

Seit  Franz  Winters  fttr  seine  Zeit  vortreff lichem  Buche  ttber  die  Cistercienser 

des  nordSstlichen  Deutschlands  (1868—1871)  ist  viel  ttber  die  Bedeutung  der 

Cistercienserkloster  fttr  Kolonisierong  und  die  Germanisierong  Ostdeutschlands 

geschrieben  and  geredet  worden,  auch  nicht  wenige  Monographien  ttber  einzelne 

Kl&ster  des  bezeichneten  Gebietes  sind  erschienen.    Diese  Reihe  setzt  das  vor- 

liegende  Buch  fort,  aber  es  erhebt  sich  weit  fiber  den  Durchschnitt  entsprechender 

Arbeiten,  die  oft  nicht  viel  mehr  sind,  als  eine  Aneinanderreihung  von  InhalU- 

angaben  der  alteren  Klosterurkunden.  Eine  kritische  Durcharbeitung  der  Quell  en 

zur  Geschichte  des  Klosters  (Einleitung,  Zur  zinnaischen  Quellenkunde)  and 

die  Verdffentlichang  des  bisher  noch  nicht  oder  unzureichend  gedruckten  Material* 

(48  Beilagen),  schaffen  eine,  wenn  auch  immer  noch  nicht  sehr  reichhaitige  — 

der  Verlust  des  Kopialbuches  bleibt  zu  beklagen  und  das  Urkundeninventar 

von  1539  (Beilage  43/  ist  nur  ein  schwacher  Ersatz  —  so  doch  imraerhin  leidliche 

Grundlage  fttr  Hoppes  Darstellung  der  Klostergeschichte  von  der  Begrttndung 

..  (~*rw"*nlf*  Original  from 

digitized  by  VrUUglL  UNIVERSITY  OF  MICHIGAN 


Nachrichten  und  Notizen  427 

deg  Klosters  darch  den  grofien  Magdeburger  Erzbischof  Wichmann  (1170)  bis 
zu  seiner  Auf  lftsung  in  der  Reformationszeit.  Das  Klostergut'bestand  aus  zwei 
Besitzkomplexen,  der  eine  unmittelbar  an  das  Kloster  anschlieBend,  der  andere 
in  Barnim,  gleich  nach  der  Besitzergreifung  des  Landes  durch  die  Askanischen 
Briider  'Johann  I.  nnd  Otto  III.  urn  die  Wende  des  3.  and  4.  Jahrzehntes  des 
13.  Jahrhundertes  erworben.  Hier  haben  die  Zinnaer  M&ncbe  durch  Anlage  nener 
dents cher  Dfirfer  an  der  Eolonisationsarbeit  tatkrfcftig  teilgenommen,  im  alten 
Besitz,  im  Lande  Jttterbog,  sich  mit  den  Zinsen  vorhandener  ursprunglich 
slawischer  oder  neuer  dentscher  Dorfer  begniigt.  Eigenwirtschaft  durch  Grangien, 
wie  sie  die  Ordensregel  vorschrieb,  hat  Zinna  —  ebenso  wie  die  anderen  ost- 
deutschen  Cistercienserniedeilassungen  —  in  nennenswert^m  Umfange  nieht  ge- 
trieben.  Anf  das  Kapitel  „  Zinna  als  geistliches  Institnt  "sei  noch  bingewiesen; 
aus  sp&rjichem  Material  vermag  der  Verfasser  bier  allerlei  Interessantes  herans 
zuarbeiten:  ohne,  was  bei  seiner  ganzen  Situation  ausgeschlossen  war,  ein  grofier 
Kulturmittelpunkt  zu  sein,  hat  Zinna  redlich  am  geistigen  und  geistlichen  Leben 
seiner  Zeit  teilgenommen  und  liber  den  Durchschnitt  sich  erhebende  Leistungen 
wenigstens  auf  einem  Gebiete  vollbracht,  dem  der  Baukunst.  Das  rtlhmende 
Werturteil,  das  der  Verfasser  ausspricht,  kann  Beferent  aus  eigener  Anschauung 
best&tigen. 

Greif s wald.  '      F.  Curschmann. 

* 

Kurze  Mitteilungen  fiber  wichtige  Ergebnisse  ausgedehnter 
historischer  Forschungen,  die  derzeit  in  unserem  verarmten  Vaterland  in 
Buchform  nicht  erscheinen  kiSnnen,  sollten  fortan  in  historischen  Zeitschriften 
TerOflFentlicht  werden.  Die  Historische  Vierteljahrschrift  will  diesen  Gedanken 
pflegen  und  Wiinsche  von  Geiehrten  zu  erfilllen  suehen. 

Wlssenschaftliche  (Publihations-)  Institute.  Der  Verein  fur  Befor- 
mationsgeschichle  hat  im  Jubil&umsjahr  1917  weitgehende  Fdrderung  erfahreit 
Durch  Sammlung  in  den  deutschen  Landeskirchen  und  durch  staatliche  Unter- 
sttttzung  infolge  Annahme  des  Antrags  Traub  im  preufiischen  Abgeordnetenhause 
auf  Einstellung  Ton,  60000  M.  in  den  Etat  zur  Fftrderung  der  reformations- 
geschichtlichen  Forschung  (von  denen  30000  M.  einer  aus  beiden  Eonfessionen 
gemischten  Kommission,  je  15000  M.  der  Gesellschaft  zur  Uerausgabe  des 
corpus  catholicorum  und  dem  Verein  fftr  Reformationsgeschichte  zugewiesen 
wurden)  ist  dem  Verein  die  finanzielle  Grundlage  gegeben  worden,  die  ihn  in- 
standsetzt,  an  groBe  wissenschaftliche  Aufgaben  heranzugehen  und  so  seinemZiel 
n&herzukommen:  zu  einer  wissenschaftlichen  Zentrale  fttr  reformationsgeschicht- 
liche"  Forschungen  auf  evangelischer  Seite  zu  werden.  Eine  Neuorganisation 
des  Vereins  und  seiner  Leitung  und  eine  Neubearbeitung  der  Statuten  hat  sich 
als  notwendig  erwiesen.  Neben  dem  Vorstand  soil  in  Zukunft  ein  eigener 
Arbeits-  und  Redaktionsausschufi  nicht  mehr  bestehen.  In  den  Vorstand  wurden 
gewiihlt:  Prof,  Dr.  H.  v.  Schubert  (Heidelberg)  als  Vorsitzender,  Prof.  Dr.  Otto 
Scheel  als  stellvertretender  Vorsitzender,  Schriftftthrer  und  Schatzamt  blieben 
in  den  H&nden  von  Archivrat  Prof.  Dr.  Friedensburg  ( Magdeburg)  undVerlags- 
buchh&ndler  Rudolf  flaupt  (zugleich  Gesch&ftsstelle  Leipzigf^Konigsstrafie36/37)a 
Das  Archiv  fftr  Reformationsgeschichte  wird  kttnftig  vom  Verein  selbst  heraus- 

..  (~*rw"*nlf*  Original  from 

digitized  by  VrUUglL  UNIVERSITY  OF  MICHIGAN 


428  Nachrichten  und  Notizen 

gegeben  und  gilt  als  Organ  des  Vereins,  in  dem  seine  Mitteilongen  verSifent- 
licht  werden.        ♦ 

Die  Luthergesellsckaft,  die  im  September  1918  in  Wittenberg  auf  An- 
regung  von  Rudolf  Euken  gegrttndet  wurde,  gibt  jetzt  eine  alle  zwei  Monate 
erscheinende  Zeitschrift  „Luther,  Mitteilnngen  der  Luthergesellschafc*  im 
Yerlag  von  Breitkopf  &  HiirteL  in  Leipzig  heraus.  Das  1*  und  2.  Heft  sind 
bereits  erschienen. 

Der  engere  AusschuJS  fiir  die  deutschen  Geschiclttsquetlen  des  19.  Jakr- 
huflderts  (Brandenburg,  Meinecke,  Marcks)  der  Historischen  Kmntnission  bei 
der  Bayer.  Akademie  dcrWissenschaften  gibt  in  einem  Rundschreiben  bekannt, 
dafi  eine  grofieZahl  von  Kommissionen  undVereinen  sich  znrMitarbeit  bereit 
erkl&rt  haben.  Die  Gesellschaft  fiir  Eheiniscbe  Geschichtskunde  hat  in  Josef 
Hansens  Rheinischen  Briefen  und  Akten  von  1830—60  (Bd.  1, 1919)  den  ersten 
Band  des  Gesamtunternehmens  ausgegeben,  in  Mflnchen  steht  die  Veroffent- 
lichung  von  Dalwigks  Tagebttchern  in  naber  Sicht. 

Personalien:  Ernennnngen,  Beftfrdernngen*  /.  Akadetnicn,  Institute, 
GcscU8chaften:  Die  Gesellschaft  der  Wissenschaften  in  GSttingen  hat  zu  aus- 
w&rtigen  Mitgliedern  ihrer  philosophisch  -  historischen  Elasse  ernannt:  den 
emeritierten  Prof,  der  Geschichte  in  Strafiburg  Dr.  Harry  Brefilau  und  Prof. 
Dr.  Dietrich  S chafer  in  Berlin.  Die  Bayerische  Akademie  der  Wissenschaften 
w&hlte  zu  ihrem  korrespondierenden  Mitglied  in  der  historischen  Klasse  den 
ordentlichen  Professor  der  Geschichte  in  Leipzig  Dr.  Gerhard  Seeliger. 

//.    Universittiten   und  Technische   Hochschulen.    a)  Historiker  und 
Historische  Hilfswissenschaftler:    Dem  Privatdozenten  der  alten  Ge-. 
schichte  in  Halle  Dr.  Oskar  Leuze  worde  der  Titel  Professor  verlieben. 

Lehrauftr&ge  sind  erteilt  worden:  den  Privatdozenten  Prof.  Dr.  Manfred 
Laubert  in  Breslau  fftr  polnische  Geschichte  und  Prof.  Dr.  Friedrich  Andreas 
daselbst  fiir  russische  Geschichte. 

Berufen:  Der  Privatdozent  der  neueren  Geschichte  in  Heidelberg  Dr.  Her- 
mann Wfttjen  als  Ordinarius  an  die  Technische  Hochschule  in  Karlsruhe. 

Ernannt:  Der  aufierordentliche  Professor  Dr.  Walter  Stein  in  G&ttingen 
zum  Ordinarius. 

b)  Reehtshistoriker:  Zum  Ordinarius  ernannt  der  aufierordentliche 
Professor  der  Rechtsphilosophie  und  Rechtsgeschichte  in  Wien  Dr.  Hans 
Eelsen. 

c)  Kirchenhistoriker:  £s  habilitierten  sich:  Dr.  Karl  Bauer  fiir 
Kirchengeschichte  in  der  evangelisch-theologischen  Fakult&t  der  Universit&t 
Mfinster  i.  Westf.  und  Dr.  Friedrich  Heyer  in  Bonn  fur  Kirchenrecht*  und 
Kirchenrechtsgeschichte. 

Der  aufierordentliche  Professor  fttr  Kirchengeschichte  in  Bonn  Dr.  Wilhelm 
Goeters  ist  zum  ordentlichen  Professor  ernannt  worden. 

d)  Kunsthistoriker:  In  Hiinchen  habilitierte  sich  f&r  neuere  Kunst- 
geschichte  Dr.  Rudolf  Oldenbourg. 

Der  aufierordentliche  Professor  der  Kunstgeschichte  Dr.  A.  E.  Brinck* 
mann  als  ordentlicher  Professor  von  der  Technischen  Hochschule  in  Karlsruhe 
an  die  Universitilt  Rostock  berufen. 

<T*rtr*fl1*>  Original  from 

*     Dl^  J8'  UNIVERSITY  OF  MICHIGAN 


Nachrichten  raid  Notizen  429 

e)  NationalSkonomen  und  Staatswisseuschaftler:  Es  habilitierte 
sich  in  Mttnster  L  Westf.  der  Realgymnasialoberlehrer  Dr.  <V Ester  in  H5rde 
fttr  Zeitungsgeschichte  und  Zeituogsforschung.    , 

Der  Pri  vatdozent  Dr.  Georg  Jahn  von  Leipzig  als  aufierordentlicher  Pro- 
fessor fttr  Volkswirtschaftslehre  bes.  far  Sozialpoiitik  an  die  Technische  Hooh- 
schule  in  Braunschweig  berufen. 

Der  auBerordentlicbe  Honorarprofessor  Dr.  Heinrich  Becker  in  derwirt- 
scbaft-  nnd  sozialwissenschaftlicben  Fakultat  der  Universitfct  Frankfnrt  a.  M. 
ist  znm  ordentlichen  Honorarprofessor  ernannt  worden. 

Der  frtthere  Handelssachveisttodige  beim  dentschen  Generalkonsulat  in 
Petersbnrg  Dr.  Otto  HeinrichGoebel  ist  als  ordentlicher  Professor  fUr  Volks- 
wirtschaftslehre an  die  Technische  Hochschnle  in  Hannover  bernfeh  worden. 

An  der  Universitat  Kaln  wnrden  die  fitiherrn  Professoren  an  der  Handels- 
hochschnle  daselbst  Dr.  FriedrichBeckmann,  Dr.  Christian  Eckert,  Dr.  Karl 
ThieB,  Dr.  Leopold  v.Wiese,  Dr.  Kaiserswaldan  (s&mtlich  fttr  Staats- 
wisaenschaften)  nnd  Dr.  Brnno  Kugler  (fttr  Wirtschaftsgeschichte)  zn  Ordinarien 
ernannt. 

Berofen :  Der  ordentliche  Professor  fttr  Volkswirtschaftslehre  Dr.  Friedrich 
Lenz  von  Braunschweig  nach  OieBen;  del*  ordentliche  Professor  der  Staats- 
wissenschaften  Dr.  Adolf  Weber  nach  Frankfnrt  a.  M. 

///•  Archive  und  Bibliotiieken.  Zu  Direktoren  wurden  ernannt*  Der  bis- 
herige  Staatsbibliothekar  an  der  Bibliothek  der  Nationalversammlung  inWien 
Dr.  Ernst  Frisch  an  der  Staatsbibliothek  in  Salzburg;  der  Bibliothekar  in 
Gharlottenbnrg  Dr.  Willy  Pieth  an  der  Stadtbibliothek  in  Lttbeck. 

Zu  Oberbibliothekaren  wurden  ernannt  die  Bibliothekare:  Prof.  Dr. 
Philipp  Loscb,  Prof.  Dr.  Hermann  Httlle,  Dr. Willi  Mailer,  Dr.  Johannes 
Lecke,  Dr.  Heinrich  Born,  Prof. Dr.  Hermann  Springer,  Dr.  Albin  Oswald 
Schnlz,  Dr.  Georg  Schneider,  Prof.  Dr.  Johannes  Wo  If,  Dr.  Hans  Daffis 
an  der  preufiischen  Staatsbibliothek  in  Berlin,  Prof  Dr.Emil  Maurmann, 
Prof.  Dr.  Ferdinand  Wrede,  Dr.  Reinhold  an  der  Universit&tsbibliothek Mar- 
burg, Dr.  A.  Reichard  und  Dr.  A.  Richter  an  der  Slchsischen  Landes- 
bibliothek  in  Dresden.  Dem  Bibliothekar  Dr.  O.  Fiebiger  an  der  letzteren 
ist  der  Titel  Professor  verliehen  worden. 

TodesffUle.  Anfang  Mai  1919  starb  der  auBerordentlicbe  Professor  der 
Wirtschaftsgeschichte  an  der  dentschen  Qniversitftt  in  Prag  Paul  Sander  im 
Alter  von  53  Jahren.  In  seinem  Schaffen  ging  er  als  Schttler  Schefter- 
Bofchorsts  und  Brefilaus  von  dem  Verh&ltnis  von  Eircbe  nnd  Staat  aus.  Seine 
£rstlingsarbeit  war  dem  „Kampf  Heinricbs  IV.  mit  Gregor  VII,"  gewidmet. 
Spftter  wandte  er  sich  verfassuogsrechtlichen  und  wirtschaftsgeschichtlichen 
Forschnngen  zu.  Sein  Hauptwerk  ist  der  1902  erschienene  „Reichsstftdtische 
Haushalt  Nttrnbergs",  der  sein  wissenschaftliches  Ansehen  fttr  immer  begrttndet 
haben  dttrfte.  Verfassungsgeschichtlichen  Problemen  giog  er  in  seinem  1906 
ersohienenen  Buch  „Feudalstaat  und  bttrgerliche  Verfassung*  auf  den  Grand. 
Sp&terhin,  besonders  nach  seiner  Berufung  nach  Prag,  standen  wieder  wirt- 
schaftsgeschichtliche  Arbeiten  im  Vordergrund  seines  Interesses,  kritische  Be- 
spreehungen  und  kleinere  Gelegenheitsarbeiten  zeigten  ihn  auf  dem  Gebiet  der 
WirtBchaftsgeschichte  des  Landes,  in  dem  er  die  Stfttte  seiner  Wirksamkeit 


r^rtrtrtlr-  Original  from 

byV^UUglL  UNIVERSITY  OF  MICHIGAN 


430  Nachriehten  und  Notixen 

gefunden.  Zu  einer  grdfieren  zusammenfassenden  Arbeit  ist  er  nicht  mehr  ge- 
kommtin,  eine  schwere  Krankheit,  deren  Keime  er  sich  wohi  im  tfelde  geholt 
hat,  setzte  seinem  Leben  ein  frtihes  Ziel,  der  Wissenschaft  einen  schweren 
Verlust  bereitend. 

In  Sternberg  starb  der  emeritierte  herzogliche  Hof bibliothekar  Prof.  Dr. 
Arthur  Kleinschmidt  im  Alter  von  71  Jahren.  Seine  Hauptarbeitsgebiete 
lagen  auf  dem  Gebiete  der  russischen  Geschichte  nnd  der  Zeit  der  fmncOai* 
scben  Revolution,  Weiteren  Kreisen  ist  er  bekannt  geworden  dnrch  seine  Mit- 
arbeit-  an  Gebhardts  nHandbnch  der  Geschichte*  tond  durch  seinen  Beitrag 
„Westeuropa  im  Zeitalter  der  Revolution,  Napoleons  I.  und  der  Reaktion*  im 
8.  Band  von  Helmolte  Weltgeschichte. 

Mitte  August  starb  in  Stuttgart  der  Direktor  der  Wttrttembergischen 
Landesbibliothek  Prof.  Dr.  Adolf  Bonhoeffer  im  6l.Lebensjahre.  Sein  Arbeits- 
gebiet  war  die  Geistesgeschichte  des  Altertums,  vor  aliem  die  Stoa. 

Mitte  August  starb  in  Danzig  -Zoppot  der  Geschichtsforscher  Arcbivrat 
Dr.  Kurt  Schottenmiiller,  48  Jahre  alt  Von  seinen  Scbriften  seien  bier 
hervorgehoben :  .Handel  und  Gewerbe  im  .  Regierungsbezirk  Posen  bis  zum 
Jahre  1861*  und  „Der  Polenaufstand  1806— 1807*,  1907. 

Anfang  September  ist  in  Mfinchen  der  emeritierte  Direktor  der  bayrischen 
Staatsgalerie  Geheimrat  Prof,  Dr.  Franz  v.  Reber  im  86.Lebensjabre  gestorben. 
Er  war  Uitberausgeber  des  „KIassischen  Bilderschatzes*  und  des  wKlassischen 
Skulpturenschatzes",  auch  hat  er  einigeWerke  ttber  die  Cieschichte  derKuust 
im  Altertum  und  in  den  neueren  Zeiten  verfaBt 

Mitte  September  starb  in  Gttttingeri  im  79.  Lebensjabre  der  ordentliche 
Professor  der  Staatswissenschaften  Dr.  Gustav  Cohn,  Mitglied  und  Grtinder 
des  Vereins  fttr  Sozialpolitik. 

Zur  £rinnerung  an  Gustav  Schmoller  nnd  Adolf  Wagner. 
Uber  ein  Menschenalter  hat  das  Dioskurenpaar  Schmoller  und  Wagner  an 
der  Berliner  University  gemeinsam  gewirkt  (Wagner  seit  1870,  Schmoller  seit 
1882).  Gleichzeitig  fast  sipd  sie  auch  aus  dem  Leben  geschieden,  nachdem 
der  erstere  seine  Lehrt&tigkeit  schon  seit  einer  Reihe  von  Jahren  eingestelit, 
der  letztere  fast  bis  zu  seinem  Eade  noch  gelesen  katte.  So  nngleich  an 
Temperament  und  natfbrlicher  Begabung,  an  Lebensform  und  schrif tstellerischer 
Tatigkeit,  an  Geistesverfassung  und  wi^enscbaftlichen  Zielen  sie  auch  waren: 
in  einem  entecheidenden  Punkte  sind  sie  doch  gleich  zu  achten.  Sie  stammten 
beide  aus  einer  Generation,  die  das  neue  Deutschland  entstehen  sab,  und  die 
im  Eampfe  gegen  die  herrschenden  Ideen  des  Liberalismus  einen  guten  Jeil 
ihrer  Lebeniarbeit  erblickte;  des  Liberalismus  nicht  so  sebr  als  Weltan- 
schauung, *  sondern  vielmebr  als  Gestalter  und  Inhalt  der  praktischen  Wiit- 
schaftspolitik,  die  sie  vorfanden.  Beide  auch  darin  einig,  dem  Staate  wiederum 
einen  grOfieren  Einflufi  auf  alle  Teile  des  Offentlichen  Lebens  zuzuerkennen. 
Ihre  ttberragende  Stellung  untet  den  dentscben  Hochschulprofessoren,  ihren 
Ruf  und  Ruhm  verdanken  sie  in  erster  Linie  dieser  ihrer  Einwirkung  auf  da* 
politische  Leben,  ihiem  ethisch-politischen  Wollen.  Gerade  das  Ethische  ihrea 
Wesens  macht  ibre  historische  Bedeutung  aus.  Sie  wollten  nicht  nur  Gelehrte 
sein,  sondern  darQber  hinaus  die  Wirtschaftspolitik  und  die  Gesinnung  der 
Handelnden  nach  ganz  bestimmter  Richtun^  beeinflussen.   Nicht  nur  die  Er- 

..  (~*rw"*nlf*  Original  from 

digitized  by  VrUUglL  UNIVERSITY  OF  MICHIGAN 


Nachrichten  und  Notizen  431 1 

kenntnis  als  solehe,  sondern  auch  den  Willen  der  Menschen  suchten  sie  zu 
lenken:  beides  Bekenner  nnd  Kampfer  for  die  sozialen  Ideen.  Hierin  haben 
sie  einen  wesentlichen  Teil  ihres  Lebenszieles  erblickt,  hierin  ibre  st&rksten 
Erfolge  zu  verzeichnen.    Jn  ganz  verschiedener  Weise. 

Adolf  Wagner  immer  aktiv  nnd  kritisch,  stets  Stellnng  nebmend  nnd  wer- 
tend.  ganz  sabjektiv  nnd  temperamentvoll,  ist  schon  Unfierlich  Politiker  gewesen, 
anch  nachdem  er  nicht  mebr  Hitglied  des  preufiischen  Landtagea  war.  Er  gab  sich 
si  els' als  Deutscher,  als  evangelischer.  Christ,  als  monarcbischer  Preufle,  der 
seine  Gesinnung  gern  Sffentlich  bekannte.  Eine  E&nipfernatur,  ftthlte  er  sich 
nur  wohl,  wenn  er  mit  einem  gleicbstarken  und  geistig  ebenbttrtigen  Gegner 
die  KJinge  krenzen  konnte.  Auch  im  Seminar  liebte  er  die  Disknssion  und  sab 
es  gern,  wenn  man  seine  eigenen  Ansichten  scbarf  bek&mpfte,  urn  damns  neue 
Kraft  zu  schftpfen.  Oft  hat  er  in  der  Offentlichkeit  .durch  sein  Draufg&nger- 
tum,  das  ihm  bis  zu  seinem  Greisenalter  eignete,  Anstofi  erregt.  Er  hielt  mit 
keinem  Urteil  und  keinem  Worte  zurUck,  inoehte  es  auch  noch  so  unangenehm 
empfnnden  werden.  Bei  den  Unternebmern  pnd  Scharfinaehern  war  er  darum 
in  hSchstem  Grade  unbeliebt  Seit  jener  bertthmten  Rede  in  tier  Singakademie 
▼on  1871,  die  zum  erstenmal  in  Deutschland  von  einfer  sozialen  Frage  sprach, 
hat  er  den  Gedauken  vom  sozialen  Eonigtum  sebr  oft  auch  gegen  seine  engeren 
Parteifreunde.  wie  bei  der  Erbschaftssteuer  verfochten. 

Demgegenfiber  war  Gustav  Schmoller  der  weit  zurtlckhaltendere  und 
diplomatischere,  Er  ist  niemals  in  die  politische  Arena  hinabgestiegen,  hat 
sich  niemals  unmittelbar  in  den  Tageskampf  eingelassen  wie  sein  Freund  und 
mannigfacher  Gegner  Brentano.  Eine  mehr  vermittelnde  und  versOhnliclie 
Natur.  wenn  er  auch  die  Sch&den  des  Sffentlichen  Lebens  mit  starken  Worten 
geifieln  konnte.  Han  wahlte  ihn  darum  weit  hftufiger  als  Wagner  in  Aus- 
schttsse  und  Eommissionen  —  far  das  Armenwesen,  fftr  das  Wobl  der  arbeitenden 
KJasse,  die  Wahrungskommission,  die  Gesellschaft  fttr  Sozialreform  u.  a.  Sein 
Rat  fand  immer  das  Erreichbare  und  Mttgliche  heraus.  Weicher  und  im  ganzen 
mebr  beschaulich  als  sein  aggressiver  Berliner  Kollege,  rechnete  er  im  Grunde 
zu  den  gem&fiigt  Eonservativen  mit  einem  silddeutschen  liberalen  Einschlag. 
Nicht  minder  ein  Verehrer  des  sozialen  E&nigtums  der  Hohenzollern,  trug  er 
doch  der  Wirklichkeit  mehr  Rechnung  und  hatte  Verst&ndnis  fftr  abweichende 
lleinungen  und  Parteien.  Bern  Fremden  gegenttber  gab  er  sich  in  aristo- 
kratischer  Vornebmbeit  zugeknSpfter  und  geheimr&tlicher  als  er  im  grunde  War, 
w&hrend  Wagner  durch  seine  Offenheit  und  Ebrlichkeit  leicht  die  Herzen,  vor 
allem  der  Jugend,  gewann.  Dafl  sie  beide  den  Zusammenbruch  und  die  Re- 
Tolution  nicht  erlebten,  ist  ein  Glftck  far  sie  gewesen.  Es  bedeutete  auch  den 
Zusammenbrnch  ibrer  Ideale.  Eonnten  sie  doch  in  dem  BewuBtsein  dahin* 
gehen,  dafi  ibre  Lebensarbeit  reichliche  Friichte  gettagen  babe  und  in  Zuknnft 
noch  mehr  tragen  wttrde. 

Ftlr  die  Wissenschaft  aber  ist  ihre  Bedeutung  nach  einem  anderen  Mafi- 
stabe  za  werten.  Verschieden  wie  ihre  PersOnlichkeit  ist  auch  ihr  wissenschaft- 
liches  Lebenswerk  gewesen. 

Als  Schmoller  seine  wissenschaftliche  TStigkeit  begann,  war  die  abstrakte 
Theorie  der  Elassiker  in  der  Wirtschaftslehre  noch  allgemein  herrschend.  Aller- 
dings  hatte  bereits  die  Utere  historische  Scbule  der  Nationaiekonowie  unter 
Hildebrand  und  Roscher  in  das  System  grunds&tzlich  Bresche  gelegt.    Aber 


r^rtrtrtlr-  Original  from 

J8'  UNIVERSITY  OF  MICHIGAN 


432  Nachrichten  und  Notizen 

diese  Meister  versptirten  nicit  die  Neigung,  selbst  einen  Neubau  zu  errichten. 
Vielmehr  batten  *iex  wie  dasRoscher  in  seinem  System  dentlich.zeigt,auf  die 
alten  Fundaments  weiter  gebant  nnd  die  S&tze  der  Klassiker  ruhig  verwendet. 
Ebensowenig  batten  sie  anf  dem  iistoriscben  Gebiete  selbst  eigene  Arbeiten 
geschaffen  nnd  historiseh  geforscbt.  Hierin  unterscbied  sich  nnn  wesentlicb 
die  jttngere  selbst&ndige  Schule,  deren  Wortftthrer  zweifellos  Gnstav  Schmoller 
wurde.  Die  Geschicbte  selbst,  zn  der  natttrlich  ancb  die  nnmijttelbare  Gegen- 
wart  gehdrt,  wnrde  Gegenstand  liebevoller  Dnrcbforscbnng  gegentiber  der 
abstrahierenden  Deduktion  der  reinen  Tbeorie.  Die  persdnliche  Neignng  upti 
Befthignng  Scbmollers,  der  die  Wirklicbkeit  des  Lebens  in  ihrer  vollen  Breite 
nnd  Vieigestaltigkeit  liebte,  kam  dem  stark  entgegen.  Die  Realit&t  des 
Lebens  nacb  alien  Seiten  zu  durchiorscben,  den  ganzen  Menschen,  nicbt  nxir 
dessen  wirtschaftliehe  JJeite  zn  erfassen,  war  eiu  StQck  seines  Lebensgeffthles. 
Demgegenttber  erschien  ibm  der  abstrakte  Mensch  der  Theoiie,  der  homo 
oeconomicus,  der  nnr  rechnend  sich  verhttlt  und  von  NfltzlichkeitserwSgnngen 
sich  leiten  l&flt,  als  eine  kttostliche,  blasse  Gedankenscbopfung  ohneWirklieh* 
keitsgehalt:  darnm  vOllig  ungeeignet,  das  geschichtliche  Sein  zn  ersehliefien. 
Der  Mensch  der  Geschjchte  und  der  Wirklicbkeit  ist  ein  sehr  zusammenge- 
setztes  Wesen,  dessen  Handlnngen  sich  nicbt  in  eine  einfache  Formel  presseii 
lassen.  £s  kommt  daranf  an,  alle  Seiten  nnd  alle  EinflOsse  zu  erkennen.  Erst 
dadnrch  wird  man  anch  instand  gesetzt,  das  Leben  zn  beeinflassen  nnd  za 
leiten.    Das  aber  erecbien  ihm  stets  als  der  letzte  Sinn  der  Wissenschaft. 

Die  bistorische  Richtnng,  das  darf  nicbt  verkannt  nerden,  entspr&eh  ganz 
der  geistigen  Struktnr  seiner  Zeit.  Wir  finden  die  bistorische  Forschnng  in  den 
beiden  Jahrzehnten,  die  anf  den  deutsch-franzftsischen  Krieg  foIgtent  alleut- 
halben.   In  der  Rechtswissenscbaft,  der  Sprachforschung,  der  Knnstbetrachtung 
dieselbe  Anschannng.    Sogar  die  Philosophen  Termeinten,  dafi  man  ktinftig  nnr 
noch  eine  Geschichte  der  Systeme  darstellen  kOnne;  aber  kein  nenes  selbst  zu 
sehaffen  vermoge.    Es  war  der  Sieg  der  realist ischen,  positivistischen  Schule. 
So  hat  denn  Schmoller  selbst  mit  Hand  angelegt  nnd  einen  gntenTeil  seiner 
Lebensarbeit  anf  bistorische  Forschnngen  verwendet.  Seine  StraBburger  Lehr- 
UUigkeit  gab  Gelegenheit,  die  dortigen  mittelalterlicben  Wirtschaftsverhftltnisse 
zn  stndieren.  StraBburgs  Wirtschaftsbltlte  nnd  StraBburgs  Zunftkampfe,  sod  arm 
das  grofie  Tncher-  nnd  Weberbnch  reihten  ihn  neben  lnama  -  Sternegg  bald 
nnter  die  ersten  Wittschaftshistoriker  ein.   Die  gewerbegeschichtlichen  Studiea 
hat  er  danernd  verfolgt  und  in  seinem  Seminar  eine  ganze  Reihe  von  Arbeiten 
angeregt    Wie   denn   stets   gern  Historiker  an  seinen  Ubnngen  teitnahmen. 
Dnrch  seine  Bernfnng  nach  Berlin  war  es  dann  die  Brandenburg  *  Preufiische 
Verfassungs*  nnd  Verwaltungsgeschichte,   die   sein  Interesse  erweckte.    Sie 
hat  seine  Geistesrichtnng  von  nenem  beeinflufit  Die  Bedentung  der  Verwaltnng 
nnd  einer  zielbewuftten  Politik  far  die  Gestaltnng  des  Wirtscbaftslebens  trat 
scbirfer  zntage  gegentiber  den  freien  wirtschaftlichen  Kr&ften,  die  nach  der 
Lehre  der  Klassiker  allein  die  Wirklichkeit  bestimmen  sollen.    Schmoller  bat 
hier  ganz   anBerordentlich   anregend  gewirkt.    Es  waren  Zeit  seines  Lebens 
seine  Lieblingsstndien.    Einmal  verSffentlichte  er  selbst  in  seinem  Jahrbncb 
eine  groBe  Reihe  von  Stndien  dieser  Art    Aus  seinem  NachlaB  dfirfte  noch 
eine  Darstellnng  des  &lteren   dentschen    Stldtewesens   hervorgehen.     Seine 
Forschnngen  znr   Brandenburg  -  PreuBischen   Verwaltungsgeschichte  macben 

rv  v  ^k   r^nnnl^      *  Original  from 

J-Ua  UNIVERSITY  OF  MICHIGAN 


Nachrichten  und  Notizen  433 

einen  stattlichen  Band  aus.  Viele  Seiten  der  Verwaltung,  der  Beh&rden- 
organisation,  der  Finanzgeschichte  tind  des  Beamtentnms  hat  er  neu  erschlossen. 
Gern  yertiefte  er  sich  in  das  Stadium  der  Akten  nnd  Urkunden,  um  mit  seiner 
regen  Pbantasie  aus  ihnen  das  Leben  der  Vergangenheit  nen  erstehen  zu 
)a9sen.  An  der  Universit&t  liefi  er  frtther  in  jedem  Wintersemester  aufier  den 
(Jbungen  noch  in  einer  Stunde  ein  mittelalterliches  Urknndenbnch  lesen  — 
zum  nicht  geringen  Entsetzen  der  Studenteo,  die  nicht  allenthalben  der  Ver- 
gangenheit dies  liebevolle  Verst&ndnis  entgegenbrachten.  In  seinen  staats- 
und  sozialwissenschafUichen  Forschnngen  ist  eine  grofie  Reihe  von  Unter- 
suehnngen  ans  der  Wirtschaftsgeschichte,  meist  Seminararbeiten,  verofientlicht. 
Sodann  hat  er  in  der  Berliner  Akademie  der  Wissenschaften  das  grofie 
Sammelwerk  der  „Acta  Bornsica"  „Denkmaler  der  preuBischen  Staatsverwaltung 
des  18.  Jahrhunderts'4  veranlafit  nnd  mit  herausgegeben ;  sie  batten  sehr  be- 
dentende  Forschnngen  auf  dem  Gebiete  der  preuflischen  Geschichte,  des  Ge- 
treidehandels.  der  Mttnzpolitik,  der  Seidenindustrie  zutage  gefSrdert. 

Ist  Schmoller  nnn  als  eigentlicher  Historiker  anzusprechen?  Ich  glaube, 
wir  werden  die  Frage  bejahen  dOrfen.  GewiB  war  er  nicht  philologisch  und 
pal&ographisch  gebildet.  Es  mag  schon  sein,  dafi  ihm  einmal  in  der  Deutung 
einer  mittelalterlichen  Urknnde  ein  Fehler  mit  unterlaufen  ist.  Aber  macht 
das  allein  schon  den  Historiker  aus?  Zweifellos  besafi  er  einen  spezifisch 
historischen  Blick  und  Instinkt  Mehr  ndch  die  besondere  Ffihigkeit  des 
historischen  Einffthlens  in  fremde  Zeiten  und  Menschen.  Ihn  eignete  beides 
in  weit  st&rkerem  Hafie  als  manchen  Historiker  vom  Fach.  Es  hing  das  mit 
seiner  im  Grunde  romantisehen  Natur  zusammen.  Dabei  kommt  es  nicht  darauf 
an,  ob  er  in  dem  einzelnen  Falle  der  Hofrechtstheorie  oder  der  Nitzschen 
Gildentheorie  recht  behalten  hat  Das  ist  ja  eine  aufierliche  Angelegenheit. 
Aber  seine  ganze  Phantasie  war  nicht  begrifflich  und  abstrakt,  sondern  vor 
allem  anschaulich  und  konkret  gerichtet.  Seine  Charakteristiken,  etwa  seine 
Darstellung  Bismarcks,  oder  Schultze-Delitzschs,  wie  seine  zahlreichen  Unter- 
suchungen  aus  der  Brandenburg- Preufiischen  Geschichte  beweisen  das  nicht 
minder  wie  seine  gewerbegeschichtlichen  Studien.  Daflir  fehlt  ihm  freilich  auf 
der  anderen  Seite  ftkr  das  Erfassen  der  geschichtlichen  Wirklichkeit  die 
scharfe  begriffiiche  Formulierung  die  die  jttngere  Generation  wieder  erstrebt 
Ebenso  lag  ihm  das  moderne  Wirtschaftsleben  im  Grunde  genommen  ferner  als 
das  der  Vergangenheit.  Er  hat  jenes  wohl  verstanden  und  beispielsweise 
das  deutsche  Eleingewerbe  gewifi  liebevoll  geschildert.  Aber  die  moderne 
Grofiindustrie  kannte  er  kaum  aus  lebensYoller  Anschauung,  und  er  yerweilte 
weit  lieber  in  den  vergangenen  Zeiten  als  bei  dem  Scbicksal  der  unmittelbaren 
Gegenwart,  die  manche  seiner  Fachgenossen  besser  beherrschten. 

Jedoch  seine  Studien  waren  nicht  lediglich  bistorischer  Art,  vielmehr  gaben 
sie  sich  zum  nicht  geringen  Teile  allgemein  gesellschaftswiseenschaftlich.  So 
konnten  seine  Untersuchungen  ttber  Arbeitsteilung,  liber  soziale  Elassenbildung 
sowie  Aber  die  Entwicklung  der  Unternehmung  auf  ganz  breiter  Grundlage  auf- 
gebaut  werden.  Comte  und  Spencer  kannte  er  nicht  nur.  sehr  genau,  sondern 
hielt  auch  solche  soziologischen  Forschnngen  ftfcr  ganz  unentbehriich,  um  die 
Ftille  des  Seins,  die  Wirklichkeit  des  gesellschaftliehen  Geschebens  nach  ihren 
mannigfachen  Verursachungen  zu  erfassen.  Wenn  die  Soziologie  in  Deutsch- 
land  solange  um  Anerkennung  hat  kampfen  mtlssen  und  auch  jetzt  noch  nur 

Hiator.Vierteljahrschrift.  1919.  3.  29 


byGi 


Original  from 
UNIVERSITY  OF  MICHIGAN 


434  Nachrichten  und  Xotizen 

ganz  wenig  Lehrsttthle  besitet,  so  hat  Schmoller  wenigstens  (lurch  seine 
ganze  Art  der  Verbindung  von  Geschichte  und  Psychologie,  von  Prfchistorie 
und  Ethnologie,  ihr  die  Anerkennung  niemals  versagt.  Hier  dtlrfte  die  Zu- 
kunft  dieses  Stadium  jedenfalLs  verselbstlndigen.  Dazu  kam  eine  philosophische 
Gesamtanschamnig.  Er  kannte  wohl  nicht  alle  groBen  Philosophen  aus  eigener 
Lektflre.  Aber  vor  allem  die  Romantiker,  Fichte  und  Schleiermacher,  Schopen- 
hauer und  Hegel,  wie  auch  Fechner  sind  ihm  vertraut  gewesen.  In  Wilhelm 
Diltey  hatte  er  endlich  einen  verwandten  Geistesgenossen  gefunden,  dem  er 
viel  verdankte.  So  brachte  er  den  erkenntnistheoretischen  und  ethischen  Fragen 
voiles  Verst&ndnis  entgegen.  Filr  den  philosophischen  Gesichtskreis  Schmollers 
gibt  sein  Aufsatz  flber  Volkswirtschafyrtehre  im  HandwBrterbneh  der  Staats- 
wissenschaften  ein  schflnes  Zeugnis.  Auch  hier  ist  ein  Teil  der  jfingeren 
Generation  ttber  Schmoller  hinausgegangen;  ihr  Amor  philosophic™  ist  gitfBer 
gewoTden.  Aber  dafftr  war  der  Meister  von  einer  universaleren  Bildung.  Zeug- 
nis dafflr  die  unz&hligen  Kritiken  in  seinem  Jahrbuch,  die  ihm  kein  anderer 
ao  leicht  nachmachen  kann  und  alle  Gebiete  der  Sozialwissenschaften  urn- 
fassen. 

Die  Quintessenz  seines  Lebens  bildet  sein  „Gr und rifi  der  allgemeinen 
Volkswirtschaftslehre".  Man  wird  von  verschiedenen  Seiten  aus  mancherlei 
daran  auszusetzen  haben.  Die  Theoriker  werden  die  begriffliche  Scharfe  und 
theoretische  Abstraktion  vermissen,  die  Historiker  an  einzelnen  Konstruktionen 
und  irrtfimlichen  Auffassungen  Anstofi  nehmen,  die  Philosophen  und  Psycho- 
logen  manche  Erkl&rung  unzureichend  finden.  Aber  was  tut  das  gegenttber 
dem  Gesamtwerk?  Es  zeugt  von  einer  erstaunlichen  Yielseitigkeit  des  Ge- 
lehrten,  einer  Anregung  nach  alien  Seiten,  einer  Fttlle  von  Gesichtspunkten, 
wie  wenige  Werke  neben  ihm.  Freilich  ist  der  GrundriB  nicht  eigentlich  eine 
theoretische  Nationaldkonomie  7  keine  Einfiihrung  in  das  Stadium,  auch  kein 
Lehrbuch  fttr  Examenskandidaten,  kein  Nachschlagewerk  zur  Unterrichtung 
flber  bestimmte  Einzelheiten.  Aber  es  ist  das  reife  Werk  eines  universalen 
Geistes,  das  zu  lesen  dem  fertigen  Studenten  dringend  empfohlen  werden  kann, 
das  gegen  die  Einseitigkeit  des  blofien  Fachmanns  immer  von  neuem  vorge- 
nommen  werden  soilte:  eine  Soziologie  des  wirtschaftlichen  Lebens  auf  historisch- 
psychologischer  Grundlage  im  entwicklungsgeschicht  lichen  Gewande. 

Der  Teil  des  Werkes  aber,  der  nach  seinem  Tode  unter  dem  Titel: 
„Soziale  Frage"  selbst&ndig  heransgegeben  wurde,  ist  ein  glanzendes  Denk- 
mal  nicht  nur  der  Persdnlichkeit  Schmollers,  sondern  der  ganzen  Zeit  seines 
Wirkens  flberhaupt  und  der  ganzen  Richtung,  die  er  vertrat  Schmollers 
Lebenswerk  ist  nicht  zu  trennen  von  der  Behandlung  der  Sozialpolitik  im 
vorrevolutionaren  Deutschland.  Sie  hat  in  seinem  Leben  neben  seiner  Forscher- 
arbeit  eine  ttberragende  Rolle  gespielt  Er  sagt  selbst  von  sinh,  wer  habe  in 
feeinen  Untersuchungen  fiber  die  soziale  Frage,  flber  die  wirtschaftliche  Ge- 
rechtigkeit  und  die  soziale  Klassenbildung  auf  Grundlage  psychologisch  ethischer 
wie  wirtschaftsgeschichtlicher  Stadien  den  Gang  des  sozialen  Geschehens  und 
des  Wirkens  sozialer  Institutionen  aufzuhellen  und  damit  eine  wissenschaft- 
liche  Grundlage  fflr  die  mafivoll  reformatorischen  Bestrebungen  der  Gegenwart 
zu  schaffen  gesueht".  Er  zeigt  damit  selbst,  wie  seine* ganze  Forschert&tigkeit 
im  Dienste  des  sozialen  Gedankens  gestanden  hat  Sein  Jahrbuch,  in  dem  er 
sich  ganz  ausgelebt  hat  und  ausleben  konnte,  hat  beiden  Zwecken  gedient  — 

Pf\nnli4  Original  from 

digitized  by  VrUUglL  UNIVERSITY  OF  MICHIGAN 


Nachrichten  und  Notizen  435 

tier  wissenschaftlichen  Forschung  und  der  Sozialpolitik.  In  seinem  Seminar 
freilich,  wo  er  die  Jftnger  vor  allem  zu  wissenschaftlichen  Arbeiten  er- 
ziehen  wolltef  hat  er  beide  scharf  auseinandergebalten  und  hier  darum  mehr 
die  historisch  beschreibende  Seite  der  Wissenschaft  gepflegt  Er  hielt  in  der 
Forschung  „Werturteile*  durchaus  fftr  unangebracht  und  enthielt  sich  ihrer, 
Roweit  er  es  konnte.  Aber  im  tlbrigen  war  der  Gedanke  der  Sozialpolitik  aus 
seinem  Leben  nicht  zu  trennen. 

Auf  seine  Anregung  wurde  1872  der  Verein  fftr  Sozialpolitik  in 
Eisenach  gegrflndet,  dessen  Vorsitzender  er  seit  1890  wurde.  Es  ist  seine 
tireigenste  8eh<5pftmg.  Seine  Eroffhungsredeh  bei  den  Tagungen  waren  jedes* 
mal  nach  Inhalt  und  Form  ein  ftsthetischer  GenuB.  Er  wurde  deswegen  gleich 
im  Anfang  in  eine  Fehde  mit  Heinrich  v.  Treitschke  verwickelt,  der  die  An- 
hanger  des  Yereines  als  GSnner  des  Sozialismus  charakterisiert  und  gleichsam 
auch  denunziert  hatte.  Ihm  antwortete  Schmoller  in  seinem  bekanntgewordenen 
Sendschreiben:  ,Uber  einige  Grundfragen  des  Rechtes  uud  der  Volkswirtsehaft", 
indem  er  die  Berechtigung  der  Sozialreform  und  ihre  Vertr&glichkeit  mit  der 
bestehenden  Gesellschaftsordnung  dartat.  Sein  „Jahrbuch  fftr  Gesetzgebung, 
Yerwaltung  und  Volkswirtschaft*,  das  durchaus  einheitlich  in  seinem  Geiste 
geleitet  wurde,  erdffnete  er  mit  dem  charakteristischen  Aufsatz  ftber  die  „Ge- 
rechtigkeit  in  der  Volkswirtschaft** :  hier  wie  sonst  durchaus  das  Ethische  be- 
tonend.  Alle  die  Fragen  des  Arbeiterschutzes,  der  Arbeiterversicherung,  der 
Heimarbeit,  des  Wohnungswesens  und  so  viele  andere  sozialpolitische  Themata 
hat  er  in  Wort  und  Schrift  behandelt,  zu  fast  alien  von  ihnen  in  abw&gendem, 
wenn  auch  entschieden  sozialreformatorischem  Sinne  Stellung  genommen.  Die 
stattlichen  Btlnde  der  Schriften  des  Vereins  fftr  Sozialpolitik  sind  zum  nicht 
geringen  Teile  auf  seine  Anregung  zurftckzuffthren  und  unter  seiner  Leitung 
entstanden.  Sie  zeu^en  von  der  Titigkeit  dea  Vereins,  dessen  Seele  unbestritten 
Gustav  Schmoller  war. 

AuBere  Ehrungen  sind  ihm  zfthlreich  zuteil  geworden.  Aber  er  drangte 
sich  nicht  danach  und  war  stolz,  nicht  Geheimrat,  sondern  einfacher  Professor 
zu  sein.  Den  Adel  freilich  lehnte  er  nicht  ab.  Er  erblickte  darin  eine  be- 
sondere  Ehrung  der  Wissenschaft  und  der  von  ihm  vertretenen  Gedanken.  — 
Oberschauen  wir  sein  Lebenswerk  im  ganzen,  so  ist  es  reich  gewesen  wie  das 
weniger  anderer  Gelehrten.  Er  hat  Schule  gebildet  —  nicht  freilich  in  dem 
Sinne,  dafi  seine  spezielle  Richtung  nun  auf  seine  Schuler  ttberging.  Sie  sind 
zum  Teil  in  einzelnen  bedeutenden  Fragen  ftber  den  Meister  hinausgegangen 
oder  haben  eine  andere  Richtung  eingeschlagen.  Andererseits  sind  sie  freilich 
anch  weit  einseitiger  geworden  als  der  Meister  selbst.  Sie  haben  dessen 
Fehler  vielieicht  vermieden,  aber  eben  auf  Kosten  der  Universalit&t  des 
Geistes,  die  ihn  auszeichnete. 

Ganz  anders  steht  das  Lebenswerk  Adolf  Wagners  da.  Er  ging  aus 
von  juristischen  und  statistischen  Studien,  und  diese  erlangten  fftr  seine  ganze 
Denkungsart  wesentliche  Bedeutung.  Das  begriff lich  scharf e  Denken  ist  fftr 
ihn  charakteristisch.  Es  macht  ihn  zum  geborenen  Anh&nger  der  deduktiven 
Methode,  die  er  meisterlich  zu  handhaben  verstand.  Daneben  sch&tzte  er  von 
«len  induktiven  Methoden  vor  allem  die  statistische,  wie  er  denn  selbst  Mit- 
glied  der  preufiisch  -  statistischen  Kommission  gewesen  ist.  Seine  „Gesetz- 
maBigkeit  in  den  scheinbar  willkttrlichen  Handlungen  der  Menschen*  ist  vor 

35* 


r^rtrtrtL-  Original  from 

byV^UUglL  UNIVERSITY  OF  MICHIGAN 


436  Nachrichten  und  Notizen 

» 
allem  auf  Quetelet  zurttckzuftthren.    Dann  aber  befaflte  er  sicb  mit  dem  eng- 
lischen  Geld-   und   Bankwesen,  und   er  ist  auf  diesem  Gebiete  ein  aner- 
kannter  Meister  seines  Faches  geblieben.    Sein  Bach  tiber  die  Peelsche  Bank- 
akte  gilt  bis  hcnte  als  ein  klassisehes  Werk  der  Bankliteratur. 

Anfangs  bewegte  er  sicb  nocb  ganz  in  den  Bahnen  der  liberalen  Wirtscbaf u- 
politik.  Dann  aber  gewann  schon  frlih  Karl  Rodbertus,  den  er  persSnlich 
kannte  und  dessen  Schriften  er  nach  dessen  Tode  herausgab,  einen  entscheiden- 
den  Einflufi  auf  seine  Lebensapschauung.  Sie  brachte  die  entscheidende  Wen- 
dung  zum  Sozialismns  in  der  Form  des  monarchischen  Staatssozialismus.  Diese 
Gedankenricbtung  beeinflufite  aucTi  aufs  starkste  seine  wissenschaftliche  T&tig- 
keit.  In  zahlreichen  Aufs&tzen  hat  er  Stellung  zu  den  Tagesfragen  genommen 
und  sie  immer  prinzipiell  zn  begrttnden  versucht.  Er  trat  fllr  das  Tabaks- 
monopol,  fllr  die  Verstaatlichung  der  Eisenbahnen,  far  die  Zwangsversicherung 
der  Arbeiter,  fttr  eine  starke  Schutzzollpolitik  ein  —  ttberhaupt  fttr  eine  zu- 
nehmende  regulierende  und  einschrankendeTatigkeit  des  Staates  auf  den  ver- 
schiedenen  Gebieten.  Neben  Rodbertus  hat  dann  Schaftles  Leben  und  Ban  des 
sozialen  Korpers  sowie  dessen  gesellschaf  tliches  System  der  politischen  Okonomie 
auf  ihn  stfirkeren  EinflaB  gewonnen.  Sie  hat  ihm  die  organische  Gesellschafts- 
anffassung  nahegebracht. 

Wissenschaftlich  ist  sein  Lebenswerk  nach  zwei  Bichtungen  zu  kenn- 
zeichnen.  Einmal  durch  Herausgabe  des  Rauschen  Lehrbuches  der  National- 
okonomie.  Sie  nahm  sp&ter  selbst&ndige  Form  an,  es  sind  die  beiden  Bande 
der  Grundlegung.  Als  Abschlufi  dieses  seines  Lebenswerkes  erschien  die 
Theoretische  Sozialflkononiie,  in  der  vor  allem  das  Transport- und  Geld- 
wesen  ausfuhrlich  behandelt  wurde.  In  dem  Methodenstreit  zwischen  der 
historischen  und  der  deduktiv  abstrakten  Richtuug,  die  von  Carl  Menger  und 
der  Ssterreichischen  Schule  vertreten  wurde,  nahm  er  einen  mehr  vermittelnden 
Standpunkt  ein.  Das  abstrakte  Denken,  wie  die  Klassiker  es  getrieben  hatten, 
blieb  ihm  ffir  die  Bew&hrung  der  Theorie  die  entscheidende  Methode.  Aller- 
dings  suchte  er  sie  durch  eine  psychoiogische  Motivationslehre  zn  vertiefen :  hi- 
de m  er  tieben  dem  Erwerbstrieb  und  dem  Egoismns  auch  andere,  besonders  die 
altruistischen  Triebe  hervorhob.  Die  Deduktion  sollte  jedoch  durch  Aufnahme 
induktiven  Materials  weiter  erganzt  und  geprtlft  werden.  Tositiv  hat  er  die 
Wissenschaft  vor  allem  durch  seinen  Kapitalbegriff  vertiefc.  Auch  hier  aus- 
gehend  wiederum  von  Rodbertus,  hat  er  die  scharfe  Trennung  von  Kapital  als 
Erwerbsmittel  und  Kapital  als  Prodaktionsmittel  durchgefiihrt  und  damit  diese 
,Scheidung  zum  dauernden  Besitztum  der  Wissenschaft  gemacht.  Neben  den 
absoluten  Kategorien,  die  in  jeder  Wirtschaft  vorkommen  miissen,  unter- 
schied  er  die  historischen  der  jeweiligen  Wirtschaftsordnung.  Eigentum 
war  u.  a.  ihm  eine  blofiehistorischeKategoriegegenilber  dem  Begriif  der  Arbeit, 
des  Werkzeuges  und  der  Natun  Auch  diese  Scheidung  hat  sich  allgemeines 
Biirgerrecht  in  der  Wissenschaft  erworben.  Auf  einem  anderen  Gebiete,  der 
Bevtflkerungslehre,  ist  dies  freilich  nicht  der  Fall.  Er  bielt  die  Malthussche 
BevOlkerungslehre  fllr  eine  der  Grnndwahrbeiten  der  Sozialwissenschafl.  Daa 
wird  von  einem  betr&chtlichen  Teil  der  jttngeren  Generation,  die  schon  die 
Malthussche  Fragestellung  fur  verkehrt  halten,  aufs  energischste  bestritten. 
Dagegen  hat  er  wiederum  in  der  Anerkennnng  der  deduktiven  Forschung  und 
in  der  Hochhaltung  der  Theorie  recht  behalten.    Die  Rtickkehr  zur  Theorie 


r^rtrtrtlr-  Original  from 

byV^UUglL  UNIVERSITY  OF  MICHIGAN 


Nachriehten  und  Notizen  437 

und  die  Notwendigkeit  der  wirtschaftlichen  Begriffobildung  wie  der  abstrakten 
Darstellung  der  Gesetze  der  wirtschaftlichen  Elementarerscheinungen  ist  allent- 
halben  anerkannt. 

Sein  anderes  Lebenswerk  bildetdieFin  anzwi  ssen  schaft,  die  Adolf  Wagner 
sozusagen  erst  geschaffen  hat.  In  doppeltem  Sinne;  einmal  dadurch,  dafi  er 
tiberhaupt  Prinzipien  und  Leitgedanken  fttr  die  Steuerlehre  aufstellte.  Seine 
bekannten  Prinzipien  der  Gerechtigkeit  sind  bis  heute  die  Ricbtschnnr  in  der 
Benrteilnng  der  Finanzpolitik  geblieben.  Andererseits  dnrch  ein  Durcharbeiten 
der  gesamten  tioanzpolitischen  Materie.  Hier  hat  Wagner  Aufierordentliches 
geleistet  und  ist  ein  Kenner  wie  kein  zweiter  anf  diesem  Gebiete  gewesen. 
Die  Formen  der  direkten  wie  der  indirekten  Besteuerung  in  den  verschiedenen 
Staaten  hat  er  empirisch  durchforscht,  hat  die  Steuergesetze  aller  Herren 
Lander  dorchgearbeitet,  sie  systematise!*  dargestellt,  klassifiziert  und  unter 
einheitlichem  Gesichtspunkte  geordnet.  Hierbei  hat  er  vielfach  auch  historisch 
geforscht  und  die  Wissenschaft  aufierordentlich  bereichert.  Dabei  blieb  es  aber 
ein  Leitgedanke,  dafi  die  Steuer  auch  soziale  Aufgaben  zu  erfttllen  h&tte,  dafi 
sie  fttr  eine  gereckte  Verteilung  des  Binkommens  an  ihrem  Teile  sorgen  mftfite. 
Die  jftngere  Generation  ist  auf  diesem  Gebiete  nicht  durcbg&ngig  dem  Meister 
gefolgt.  Sie  will  weit  mehr  versuchen,  die  wirtschaftlichen  Wirkungen  auf 
den  Gesamtprozefi  der  Volkwirtschaft  zu  durchforschen.  Aber  wenn  tiberhaupt 
aus  dem  unendlich  zersplitterten  Material  eine  Wissenschaft  gewofden  ist, 
wenn  der  Zusammenhang  zwischen  Finanzen  und  Wirtschaftspolitik  von  neuem 
gegrundet  ist,  so  wird  das  in  erster  Linie  Adolf  Wagner  verdankt,  dessen 
Spuren  hier  fttr  Historiker  und  National&konomen  bleibende  sein  werden. 

Von  den  Arbeiten  des  Vereins  fttr  Sozialpolitik  hat  sich  Wagner  mehr 
znrttckgehalten.  Sein  Standpunkt  war  yon  vornherein  vielfach  entschiedener 
und  staatssozialistischer  als  die  Mehrzahl  der  dort  vertretenen  Anschauungen- 
Aber  er  hat  auch  dort  nicht  gefehlt.  In  dem  evangelisch  sozialen  Kongrefi, 
den  er  im  Yerein  mit  Adolf  St&cker  ins  Leben  rief ,  hat  er  sich  dann  ein 
Organ  geschaffen,  das  er  oft  zum  Resonanzboden  seiner  Anschauung  machte. 
Auch  Wagner  war  ein  universal  gebildeter  Geist,  dessen  Interessenkreis  autier- 
ordentlich  weit  ging.  Das  zeigt  vor  allem  seine  Grundlegung.  Aber  sein  Geist 
war  doch  mehr  einheitlich  gerichtet:  mehr  eine  klassische  Natnr,  wenn  wir  der 
■  Einteilong  WilhelmOstwalds  folgen  wollen,  als  der  Roman tiker  Gustav  Schmoller. 
Eine  eigene  Schule  hat  er  nicht  gebildet,  soviele  Schttler  auch  zu  seinen 
Fttfien  gesessen  haben,  und  so  sehr  er  sie  auch  beeinflnfit  hat.  Zum  Schule- 
bilden  war  er  zu  kritisch,  zu  aggressiv,  auch  eignete  sich  die  Art  seines  Forschens 
weniger  fttr  Seminararbeiten  und  Dissertationen  als  die  bistorischen  und  be- 
schreibenden  Schilderungen.  Trotzdem  ist  seine  Wirkung  auf  die  Mitwelt  grofi 
gewesen.  Er  konnte  trotz  aller  Angriffe  und  Entt&uschungen  befriedigt  auf 
sein  Lebenswerk  schauen.  Er  hat  in  sehr  vielen  entscheidenden  Punkten  recht 
behalten.  Die  Schutzzollpolitik,  die  Zwangsversichernng,  die  Arbeiterschutz- 
gesetzgehung,  die  zunehmende  Staatstfitigkeit  sind  Zeugnisse  dafttr*  Ja  die 
ganze  Art  der  JCriegswirtsehaft  ist  ganz  ein  Kind  seines  Geistes  gewesen. 
Die  Wissenschaft  aber  wird  die  Arbeiten  ttber  die  Bankgesetze  stets  zu  ihren 
klassischen  Werken  rechnen,  wird  die  Grundlegung  und  die  theoretische  Soziai- 
tfkonomie,  vor  allem  aber  die  Finanzwissenschaft  zu  den  hervorragendsten 
Leiatungen  deutscher  Gelehrtenarbeit  z&hlen.    Sie  wird  in  ihnen  den  markanten 

..  (~*rw"*nlf*  Original  from 

llze  J8'  UNIVERSITY  OF  MICHIGAN 


438  Nachrichten  und  Xotizen 

Ausdruck  eines  ganzen  Zeitalters  und  die  grunds&tzliche  Sfcellungnahuie  zu 
einer  grofien  Ideenrichtung  erblicken. 

Schmoller  und  Wagner  gehtiren  zn  den  GroBen  im  Geiste,  zu  den  fuhren- 
den  PersSniichkeiten  im  vorrevolutionaren  Deutschland. 

Franz  Euienburg, 

Albert  Hauck* 

Am  7.  April  1918  verschied  nach  kurzer  Krankbeit  in  seinem  fieim  in 
Leipzig  -Gohlis  Albert  Hauck.  Er  entstammte  einer  alten  Familie  von  Beam  ten 
und  Juristen,  die  im  hohenzollernschen  Franken  wirkten,  vornehmlich  in  Ans- 
bach.  Zu  Wassertrttdingen  ist  er  am  9.  Dezember  1845  als  Sohn  eines  Reehts- 
anwalts  geboren.  In  Ansbach  besuchte  er  das  Gymnasium,  in  Erlangen  und 
zwischendurch  in  Berlin  studierte  er  1864/68  Theologie  und  —  Geschichte  bei 
Ranke.  Eijie  Zeitlang  war  er  in  der  geistlichen  Seelsorge  tatig,  hat  er  iloch 
die  Wirksamkeit  des  protestantischen  Pfarrers  besonders  hoch  eingeschatzt 
und  noch  in  sp&teren  Lebensjahren  eine  stille  Sehnsucht  dem  Streben  seiner 
Jugend  zugewendet.  1878  ward  er  als  auBerordentlicher  Professor  nach  Er- 
langen berufen,  vier  Jahre  sp&ter  mit  dem  Ordinariat  fttr  Kirchengeschichte 
und  Enzyklop&die  der  Theologie  ausgestattet,  1889  nach  Leipzig  berufen. 
Leipzig  blieb  er,  treu. 

Nach  der  einen  Seite  besalJ  Hauck  offenbar  ein  starkes  Bedttrfnis,  un~ 
mittelbar  und  rein  personlich  zu  wirken,  er  hat  als  Prediger  und  Seelsorger, 
als  theologischer  und  historischer  Lehrer  manch  tiefen  EinfluB  auszufiben  ver- 
mocht,  aber  nach  der  anderen  Seite  mufite  der  breite  sichtbare  Erfolg  auf 
diesem  Gebiet  ausbleiben.  Denn  nicht  nur  das  diinne  Organ  stand  dem  ent- 
gegen,  sondern  eine  Zurlickhaltung  und  eine  heimliche  Scheu,  sich  vor  den 
anderen  zu  erschliefien  und  in  den  eigenen  Quell  an  Gedanken  und  GefUhlen 
hineinblicken  zu  lassen.  Eine  PersSnlichkeit  von  Schlichtheit  und  Einfachheit, 
festgeftlgt  in  ihrer  durchsichtigen  Lauterkeit  des  innersten  Wesens',  wohl- 
wollend,  ja  gtitig,  aber  trotzdem  nicht  leicht  zuganglich,  fttr  den  Fremden  fast 
unnahbar  —  so  zeigte  er  eine  eigentttmliche  Verschlossenheit,  die  nicht  auf 
den  Mangel  an  Liebe  zum  N&chsten,  sondern  auf  einer  gewissen  Keuschheit 
der  Seele  beruht,  die  das  eigene  Innenleben  streng  verhiillt  und  das  leichte 
Geben  von  Person  "zu  Person  verhindert.  Haucks  wahres  Gebiet,  wo  sich  der 
ganze  Reichtum  seines  Innern  entfalten  konnte,  war  daher  die  Studierstube, 
sein  eigentlichstes  Mittel,  machtig  zu  wirken,  war  das  geschriebene  Wort 
Hauck  war  durch  und  durch  Gelehrter,  in  allererster  Linie  Historiker.  Wohl 
hat  ihn  innerste  Neigung  zur  Theologie  geftihrt,  und  Avohl  filhlte  er  sich  stets 
als  Theologe.  Er  stand  auf  positivem  Boden.  Er  wollte  als  echter  „Erlanger" 
gelten,  er  hat  diese  Kichtung  nie  verleugnet,  er  hat  sie  als  Grundlage  seines 
Lebens  festgehalten.  Aber  obschon  er  ein  festes  Bekennen  und  eine  uner- 
schtttterliehe  Einordnung  in  das  Kirchentum,  eine  unwandelbare  Unterordnung 
uuter  das  ein  fttr  allemal  feststehende  Dogma  begehrte,  so  blieb  doch  bei  ihm 
stets  der  in  den  reformatorischen  Ideen  schlummernde  Subjektivismus  und  der 
Freiheitsgedanke  wirksam.  Sein  Geist  stand  so  vollst&ndig  unter  dem  Bann 
der  Entwicklung,  dafi  seine  Geschichtsauffassung  nie  oder  fast  nie  eine  be- 
stimmte  konfessionelle  Bindung  zeigt.  Er  war  und  blieb  in  seiner  geschicbt- 
lichen  Forschung  frei. 

..  (~*rw"*nlf*  Original  from 

digitized  by  VrUUglL  UNIVERSITY  OF  MICHIGAN 


Nachrichten  und  Notizen  439 

Zwei  Werke  bilden  sein  groBes  wissenschaftliches  Vermachtnis,  die  „Real- 
enzyklop&die  der  theolo&ischen  Wissenschaften",  an  deren  2.  Auf  lage  er  zuerst 
als  Mitherausgeber  wirkte,  deren  3.  Auf  lage  er  allein  leitete  und  die  er  dabei 
stark  in  ihrer  wissenschaftlichen  Richtuug  beeinflufite,  und  die  nKircheu- 
gescbichte  Deutschlandstf.  Durch  sie  ist  er  zur  vollen  H6he  des  produktiven 
Gelehrten,  zur  Meisterschaft  als  Gescbichteforscher  und  Geschichtsdarsteller 
emporgestiegeri.  Ihr  hat  er  sein  arbeitsreicbes  Leben  bis  ans  Ende  gewidmet. 
Ihr  galten  zumeist  die  Sonderabhandlungen,  die  er  im  Laufe  der  Jahre  ver- 
Offentlichte.  Leider  ist  auch  dieses  Monumental werk,  von  dem  fUnf  B&nde  er- 
sehienen  sind,  ein  Torso  geblieben.  Das  Hanuskript  der  zweiten  Hftlfte  des 
5.  Bandes  wird  von  piet&tvoller  SchUlerhand  far  die  Ver5ffentlichung  vorbe- 
reitet,  aber  ein  6. Band,  der  das  Mittelalter  abschliefien  sollte,  bleibt  unge- 
sehrieben. 

Zwei  Vorzuge  der  Hauckschen  Darstellung  wurden  seit  dem  Erscheinen 
des  1.  Bandes  mit  Recht  als  bedeutsam  empfonden:  die  Schilderungen  der  Per- 
s$nlichkeiten  und  die  Schilderungen  der  allgemeinen,  vielfach  das  Yolk  selbst 
ergreifenden  Zeitstrtfmungen.  In  seiner  ungemein  schlichten,  aufieren  Glanz 
und  Schwung  verschm&henden,  knappen,  rein  sachlichen,  dabei  von  allge- 
meinen Gedanken  durchleuchteten  und  eigentilmlich  sentenzreichen  Sprache 
entwirft  Hauck  Charakterbilder  der  einzelnen  Personlichkeiten,  besonders  der 
Kaiser  und  P&pste,  Charakterbilder  von  packender  Lebendigkeit,  durchaus  • 
eigenartig  und  immer  fesselnd,  obschon  in  ihrer  mitunter  ilberraschenden  Neu- 
heit  nicht  [immer  schlechthin  ttberzeugend.  Und  die  Bilder,  die  er  von  der 
Entwicklung  der  Religiositat  und  Sittlichkeit,«von  kirchlichen  Ideen,  von  der 
theologischen  Gedankenwelt  bietet,  zeichnen  sich  durch  eine  bisher  ungeahnte 
Feinheit  und  Tiefe  aus,  sie  sind  vielleicht  die  ersten  wissenschaftiich  begrtln- 
deten  Darstellungen  dieser  Art  auf  dem  Gebiet  des  Mittelalters  und  als  grund- 
legende  Beitrage  zur  Entwicklung  der  deutschen  Volkspsyche  anzusehen. 

Uberall  greift  Hauck  weit  liber  das  eigentlich  Kirchliche  hinaus  und  be- 
rtlhrt  nach  alien  Seiten  hin  die  Geschichte  der  politischen  Entwicklung,  der 
gesellschaftlichen  Organisationen  mannigfacher  Art,  der  materiellen  und  be- 
sonders der  geistigen  Kultur  iiberhaupt.  Wahrlich,  der  theologische  Verfasser 
der  Eirchengeschichte  hat  sich  als  ein  „  Doctor  phUosophiae"  und  als  ein 
^Doctor  juris  utriusque"  bew&hrt.  ihm  kamen  diese  Ehrentitel  mit  vollem 
Recht  zu. 

Haucks  Eirchengeschichte  ist  ein  Werk  von  bleibendem  Wert.  Es  gehftrt 
zu  den  klassischen  Geschichtswerken  unserer  Literatur.  Hauck  ist  nicht  Bahn- 
brscher,  er  ist  Wahrer  nnd  Vollender.  Er  will  nicht  neue  Hethoden  der 
Forschung  anwenden,  sondern  nur  die  bewfihrten  handhaben.  Er  blendete 
nicht,  er  verkftndete  seine  Ansichten  nicht  als  erstaunliche  Neuheit  Aber  er 
verbreitete  neues  Licht  und  neue  Wfcrme,  Er  wollte  nur  die  Wege  Rankes 
wandeln,  seines  Berliner  Lehrers,  den  er  unbegrenzt  verehrte,  den  er  als  den 
gr&flten  Mann  zu  bezeichnen  pflegte,  der  ihm  im  Leben  begegnet  sei.  Sein 
hOchstes  Ziel  war,  ein  Werk  im  Sinne  Rankes  zu  schreiben:  aber  seiner 
Kirchengeschicbte  schwebt  in  der  Tat  Rankes  abgeklarter  historischer  Geist. 
Aber  er  geht  fiber  Ranke  hinaus. 

In  einem  Zeitalter,  da  die  Geschichtswissenschaft  alte  Richtungen  zu  ver- 
werfen  strebte,  da  Neuerer  auf  ueuen  Bahnen  in  Unrast  einherjagten,  ihren 


r^rtrtrtlr-  Original  from 

byV^UUglL  UNIVERSITY  OF  MICHIGAN 


440  Nachrichten  mid  Notizen 

eigenen  Ruhm  verkttndigten,  dasAlte  vielfach  entstellten  raid  schm&hten,  gins; 
Hauck,  unbektimmert  um  den  L&rm,  ruhig  seinen  Weg  weiter:  forschte  und 
schrieb.  Er  erhob  nie  den  Anspruch,  ein  Neuerer  zu  sein,  er  ging  ilberhaupt 
nicht  darauf  aus,  Neues  zu  bieten,  aber  er  entdeckte  auf  seinem  stillen  Forscher- 
weg  viel,  sehr  viel  des  Neuen.  Und  er  fafite  die  Aufgabe  der  Geschichte  - 
schreibung  in  einer  Weite  and  Tiefe,  die  das  Herk5mmliche  hinter  sich  lieB. 
Er  nahm  nie  teil  an  den  stttrmisehen  Rufen  nach  einer  allgemeinen  Reform 
der  Geschiehtswissensehaft,  nach  einem  Hinausgehen  fiber  Personen-  nnd  poli- 
tische  Geschichte,  nach  einem  Zusammenfassen  znr  allgemeinen  Kultnrgeschichte, 
er  stand  scheinbar  ganz  abseits,  ein  Vertreter  des  Alten.  Und  doch  hat  er 
einen  entscheidenden  Schritt  nach  vorw&rts  getan.  Er  hat  das  Widerspiel 
individueller  nnd  kollektiver  Kr&fte  in  der  historischen  Entwicklung,  er  bat 
die  Einheit  und  den  Zusammenhang  der  mannigfachen  historischen  Bildungen 
zu  erfassen  gesucht,  er  hat  von  der  Geschichte  der  Kirch e  aus,  die  ja  im  Mittel- 
alter  den  Mittelpunkt  des  geschichtlichen  Lebens  fiberhaupt  bildete,  tiefsinnige 
Kultnrgeschichte  im  wahren  Sinne  geschrieben  und  das  erfolgreich  getan,  was 
manche  bewufite  Reformer  nicht  zu  erreichen  vermochten. 

Der  stille  Gelehrte,  der  nie  nach  dem  Erfolg  fragte,  hat  Unverg&nglickes 
geschaffen.  Ein  Mann  von  grofier  Schlichtheit  und  zugleich  von  schlichter 
GrflBe. 

(Ana  meinem  Nekrolog  in  den  Berichten  ttber  die  Yerhandlungen  der  Saehflisphtti 
Oeaellschaft  der  Wissensohaften.   Fhilol.-histor.  Klasse  Bd.  TO  Heft  7.  1888.  8. 17—30.) 

Gerhard  Seeliger. 

Preisaufgabe  der  JaMonowsbi-Gesellschafl. 
Bede  und  Herrschaftsgewalt.  Der  noch  immer  strittige  Ursprung  der 
Bede  soil  erforscht  und  die  politische  Macht,  die  sie  zuerst  angewandt  hatt 
erkannt  weiflen.  Dabei  ist  die  irrige  Fragestellung  zu  vermeiden,  ob  die  Bede 
von  der  Grundherrschaft  (privatrechtlichen  Macht)  oder  von  der  Landesherr- 
schaft  (ttffentlich-rechtlichen  Macht)  ausgegangen  sei.  Es  sind  vielmehr .  die 
verschiedenen,  von  der  neueren  Forschung  in  ihrer  sch&rferen  Sonderung  wahr- 
genommenen  obrigkeitlichen  Gewalten  zu  beriicksich tigen :  Grundherrschaft, 
Gemeinde,  Bannherrschaft,  Vogtei,  Zentherrschaft,  Grafschaft  usw.;  sie  sind 
in  ihrer  allgemein  historischen  und  rechtlichen  Eigenttimlichkeit  zu  erfaasen 
und  in  ihren  Beziehungen  zum  Bederecht  zu  prilfen.  Wird  auch  nicht  eine 
voile  Geschichte  der  einzelnen  obrigkeitlichen  Gewalten  verlangt,  so  ist  gleich- 
wohl  die  wissenschaftliche  Elarlegung  der  Institute  von  der  sp&teren  frltn- 
kischen  Periode  an  bis  ins  sp&tere  Hittelalter  hinein  unerl&filich.  Arbeiten 
sind  in  ttblicher  Art  einzusenden  bis  31.  Oktober  1922  an  den  Sekret&r  der 
Gesellschaft  Herrn  Geheimrat  Eirchner  in  Leipzig.    Preis  1500  Mark. 


r^rtrtrtL-  Original  from 

byV^UUglL  UNIVERSITY  OF  MICHIGAN 


w 


f 


HISTORISCHE 

VIERTELJAHRSCHRIFT 

HERAUSGEUEBEN  VON 

i 

Dr.  GERHARD  SEELIGER 

O.  PROFESSOR  AM  DEB  UN1VKR81TAT  LKIPZIU 


XIX.  JAHRGANG  .1919 


NEUE  FOLUE  DER 
DEUTSCHEN  ZEITSCHRlFT  FUR  GESCHICHT8WIS8EN8CHAFT 


DEE  OANZEN  FOLQE  SIEBENUNDZWANZIG8TEK  JAHRGANtf 


4.  HEFT 


AtJSOKUKBEN  AM  1.  JULI  1»2U 


VERLAG  UND  DRUCK 
BUCHDRUCKEREL  DER  WILHELM  UND  BERTHA  t.BAENSCH  8TIFTUNG 

DRESDEN  1920 

Original  from 


byG< 


lC  UNIVERSITY  OF  MICHIGAN 


HISTOR1SCHE  VIERTELJAHRSCHRIFT 

~  Herausgegeben  von  Prof.  Dr.  Gerhard  Seeliger  in  Leipzig. 
Verlag  and  Druck:  Buobdrackerei  der  Wilhelm  uud  Bertha  v.  Baensch  Stiftung,  Dresdeb- A .  1 . 


Der  Preis  far  den  Jahrgang  von  4  Heften  im  Umfange  von  ca.  48  Bogen 
betnlgt  30  Mark. 

Dte  Abteilung  „Nachrichten  ijmd  Notizen"  bringt  Notizen  fiber  neue  lite- 
rarische  Erscheinungen  sowie  fiber  alle  wichtigeren  Vorg&nge  auf  dem  per- 
soulichen  Gebiet  des  geschichtswissenschaftfichen  Lebens. 

Die  Heraasgabe  und  die  Leitung  der  Redaktionsgcschftfte  wird  von  Hemi 
Prof.  Dr.  Seeliger  gefrthrt,  dem  als  Sekretftr  Herr  Dr.  H.  Wendorf  in  Leipzig 
(Universit&t,  Bornerianum  J)  zur  Seite  steht 

.    Beitrftge  aller  Art  bitten  wir  an  den  Herausgeber  (Leipzig- Gohlis,  ttircli- 
weg  2)  zu  richten.  Alle  BeitrSge  werden  mit  40  Mark  fiir  den  Bogen  lionoriert. 

Die  Zusendung  von  Rezensionsexemplaren  wird  an  die  Schriftlditung 
der  Historischen  Vierteljahrschrift  (Leipzig,  Universitkt,  Bornerianam  I) 
erbeten.  Im  Interesse  punktlicher  und  genauer  bibliographiscber  Bericht- 
orstattung  werden  die  Herren  Autoren  und  Verleger  ersucht,  auch  kleinere 
Wei  ke,  Dissertationen,  Programme,  Separatabzftge  von  ZeitschriftenaufS&tzen 
usw.,  die  nicht  auf  eiu  besonderes  Referat  Ansprucb  machen,  sogleicb  beim 
Erscheinen  der  Verlagslmchhandlung  oder  der  Schriftleitung  zugehen  zu  lessen. 


INHALT  DES#  4.  HEPTES 

Aufsdtie:  ~~~  g6ifa 

Uber  Grundlagen  mid  Auf  ban  der  „Weltge8chichtlichen  Betrachtungen"  Jacob 
Burekhardts.    Von  Dr.  Ernst  Grohne  in  Hamburg     .  *. 441 

Die  polnische  Frage  auf  dem  Posener  Provinziallandtage  von  1849.  Von  Univ,- 
Prof.  Dr.  Manfred  Laubert  in  Breslan    .   .   .   .   , 453 

Kritiken: 

Ludwig  RieB,  Historik.    Von  Univ.-Prof.  Dr.  E.  Bernheim  in  Greifswald  .   .    478 
Paul  Barth,  Die  Philosophic  der  Geschichte  als  Soziologie,   Erster  Teil.   2.  Aufl. 
Von  Univ.-Prof.  Dr.  E.  Bernheim  in  Greifswald 481 

Moriz  Hitter,  Die  Eatwicklang  der  Geschichts  wissenscbaft  an  den  fiihrenden 
Werken  betrachtet.    Von  Priv.-Doz.  Dr.  Carl  Brinkmaun  in  Berlin     .   .   .    484 

Eduard  Meyer,  C&sars  Monarchie  und  das  Principat  des  Pompejus.  Von  Priv.- 
Doz.  Dr.  Otto  Th.  Schulz  in  Leipzig      489 

G.  Steinhansen,  Geschichte  der  deutschen  Kultur.  2.  Aufl.  Bd.  1.  u.  2.  Von 
Univ.-Prof.  Dr.  K.  Ha mpe  in  Heidelberg 497 

P.  J.  Blok,  Geschiedenis  van  het  Nederlandsche  Volk.  Tweede  Druk.  Von 
Univ.-Prof.  Dr.  G.  Men tz  in  Jena 600 

—  Geschichte  der  Niederlande.   Von  demseiben     ^  600 

Ulrich  Stutz,  Der  Geist  des  Codex  iuris  canon ici.    Von  Univ.-Prof.  Dr.  E mil 

Sehling  in  Erlangen Qrjgjn^l.frpnP 502 

f  <  (t'crlfttuui  iif  UmekUfttito  a.) 


441 


Uber  Grundlagen  und  Aufbau 

der  ^VVeltgeschichtlichen  Betrachtungen" 

Jacob  Bnrckhardts. 

Von 

Ernst  Orohne. 

I. 

Die  „Weltgeschichtlichen  Betrachtungen"  hat  Burckhardt  in 
den  Jahren  1868—1871  seinen  Baseler  Schiilern  unter  dem  wenig 
zutreffenden  Titel  „Uber  das  Studium  der  Geschichte"  in  einem 
Zyklus  von  Vortr&gen  verkiindet.  Der  obige  Titel  wurde  erst 
nach  dem  Tode  Burckhardts  den  1905  gesammelten  und  er- 
schienenen  Vortrfigen  von  dem  Herausgeber  J.  Oeri  beigelegt. 

Mit  dem  Ausdruck  „B^trachtungenu,  dessen  Gebranch  sich 
durch  das  ganze  Buch  zieht,  wird  ohne  Scheu  auf  den  philoso- 
phischen  Gehalt  der Vortr&ge  hingedentet.  Wiewohl  wir  begriindete 
Ursache  haben,  anzunehmen,  daO  Burckhardt  diesen  philosophischen 
Titel  nicht  ganz  gebilligt  haben  wurde,  diirfen  wir  doch  dem 
Herausgeber  nicht  Mangel  an  Takt  gegen  die  Intentionen  des 
Verstorbenen  vorwerfen.  In  den  W.  B.1  ist  tatsachlich  das  philo- 
sophische  Resume  von  Burckhardts  bis  dahin  etwa  drei  Dezennien 
umspannenden  Studiums  der  Kulturgeschichte  enthalten. 

Und  doch  weist  es  der  Historiker  Burckhardt  weit  von  sich 
ab,  in  diesen  Yortragen  sein  geschichtsphilosophisches  Bekenntnis 
niedergelegt  zn  haben.  Er  sagt  (W.B.  2):  „Wir  verzichten  auf 
alles  Systematische ;  wir  machen  keinen  Anspruch  auf  weltge- 
schichtliche  Ideen  .  .  .  wir  geben  vor  allem  keine  Geschichts- 
philosophie."  Und  dann  die  Begrundung:  „Diese  ist  ein  Zentaur, 
eine  Contradictio  in  adjecto;  denn  Geschichte,  d.  h.  koordinieren 


i  W.  B.  =  Weltgeachichtliche  Bet  rachtungen.  Weitere  Abkilrzungen: 
Gr.  K.  =  Qriechische  Kulturgeschichte.  W.  a. W.  u.  V.  =  Welt  als  Wille  und 
Voratellung. 

HiBtor.  Vierteljahrschrift.  1919.  4.  30 

(  \fllf>  Original  from 

b^Vji  UNIVERSITY  OF  MICHIGAN 


442  Ernst  Grohne 

ist  Nichtphilosophie,  und  Philosophie,  d.  h.  Subordinieren  ist  Xicht- 
geschichte.  Die  Philosophie  aber",  so  fahrt  er  nachher  fort, 
„steht  hoch  uber  der  Geschichte."  Diese  impulsive  Abfertigung 
kommt  mit  ihrera  abwehrenden  Teil  ganz  aus  dem  Herzen  Burck- 
hardts,  aber  nicht  ebenso  mit  ihrem  begrundenden  Teil.  Der 
Phiiosoph,  der  ihm  hier  die  Hand  gefiihrt  hat,  ist  Schopenhauer. 
In  dessen  Hauptwerk  „Welt  als  Wille  und  Vorstellung"  finden 
wir  die  Quelle  von  Burckhardts  geschichtsphilosophischem  Skep- 
tizismus.  Es  heifit  da  (Bd.  II  516):  „Der  Geschichte  fehlt  der 
Grundcharakter  der  Wissenschaft,  die  Subordination  des  Gewufiten, 
statt  dessen  sie  blofle  Koordination  desseften  aufzuweisen  hat. 
Daher  gibt  es  kein  System  der  Geschichte  wie  doch  jeder  anderen 
Wissenschaft." 

Uber  die  Bestreitbarkeit  der  Ziele  einer  spekulativen  Ge- 
schichtsphilosophie  hat  Schopenhauer  Burckhardt  jedenfalls  die 
Augen  geoffnet.  Gerade  als  Burckhardt  die  Weltgeschichte  be- 
trachtete,  scheint  er  sich  viel  mit  Schopenhauerschen  Ideen  be- 
schaftigt  zu  haben.  Nietzsche  schreibt  1870  an  Gersdorf,  als 
er  Burckhardts  Rede  uber  historische  Grofie  gehiirt  hatte:  „Dieser 
altere,  hochst  eigenartige  Mann  ist  zwar  nicht  zu  Verfalschungen, 
aber  zu  Verschweigungen  der  Wahrheit  geneigt  ...  in  vertrauten 
Spaziergangen  nennt  er  Schopenhauer  unseren  Propheten1." 

Hegels  (W.  B.  3)  kurz  skizzierte  Theorien  der  Geschichts- 
philosophie  fertigt  Burckhardt  mit  den  fttr  ihn  selbst  uberaus 
bezeichnenden  Worten  ab:  „Wir  sind  nicht  eingeweiht  in  die 
Zwecke  der  ewigen  Weisheit  und  kennen  sie  nicht"  In  dieser 
energischen  Ablehnung  Hegels  ist  Burckhardt  ebenfalls  gewifi 
von  dem  entschiedensten  Antihegelianer  Schopenhauer  bestarkt 
worden.  Ob  im  iibrigen  mehr  von  einer  Anregung  oder  Beein- 
flussung  seitens  des  grofien  Pessimisten  zu  reden  ist.  davon  wird 
spater  ausfuhrlich  zu  handeln  sein. 

Vor  allem  aber  will  Burckhardt  die  Weltgeschichte  nicht  in 
ein  teleologisches  System  gebracht  wissen.  Erscheint  ihm  schon 
die  Lehre  von  der  Hegelschen  Perfektibilitat  als  unstimmig,  so 
rufen  die  chronologisch  angeordneten  Geschichtsphilosophien,  die 
„einen  Weltplan  zu  verfolgen  pratendieren"  (W.B.  3)  noch  grofieren 
Widerspruch  bei  ihm  hervor.  Er  geht  allein  vom  „dnldendenf 
strebenden  und  handelnden  Menschen  aus,  wie  er  istf  immer  war 

1  Bernoulli,  K.  A.,  Franz  Overbeck  und  Friedrich  Nietzsche.    1910.    147. 


by  Google 


Original  from 
UNIVERSITY  OF  MICHIGAN 


Gmndlagen  <ler  ,  Weltgeschichtliehen  Betrachtungen*  Jacob  Burckhardt*.     443 

und  immer  sein  wird".  Nicht  das  „Vergangene  als  Gegensatz 
und  Vorstufe  zu  nns  als  Entwickelten"  will  er  betrachten,  sondern 
„das  sich  Wiederholende ,  Konstante,  Typische  als  ein  in  uns 
Anklingendes  und  Verst&ndliches".  Auch  zu  diesera  Gedanken- 
gang  linden  wir  bei  Schopenhauer  eine  Parallelstelle:  „Die  wahre 
Philosophie  der  Geschichte  soli  das  Identische  in  alien  Vor- 
gangen  .  .  .  uberall  dieselbe  Menschheit  erblicken.  Eadem  sed 
aliter"  (W.  A.  W.  u.  V.  II.  621). 

Burckhardt  will  in  das  Ewig  menschliche  hineindringen  mit 
all  den  Gefuhlen  seines  eigenen  Menschentums.  Er  will  den 
Menschen  abschildern  und  dann  vor  das  Biid  treten,  nicht  um 
dariiber  zu  reflektieren,  sondern  nur  um  zu  sagen:  Ecce  homo! 
Es  ist  dieses  grofiartige  Suchen  nach  Objektivitat,  diese  be- 
trachtende  Ruhe,  die,  wiewohl  sie  tausend  Probleme  anschlftgt, 
sich  nie  die  Autoritat  eines  Losenwollens  anmafit,  und  die  oft ' 
als  kuhl  und  parteilos  verkannt  wird.  Genau  so  wie  bei  Burck- 
hardts  grofiem  Berliner  Geschichtslehrer  Ranke,  den  der  Welt- 
plan  Eichtes  zum  Widerspruch  reizte,  und  der  ebenso  wie  Schopen- 
hauer die  Geschichtsphilosophie  Hegels  willkiirlich  und  gewaitsam 
fand1  und  in  dem  nur  „eine  wirkliche  Neigung  zu  dem  Geschlecht 
der  vielgestaltigen  Geschopfe44  den  Historiker  geweckt  hatte,  zu 
diesem  Geschlechte,  „aus  dem  wir  sind,  zu  diesem  Wesen,  das 
immer  das  alte  und  immer  wiederum  ein  anderes  ist,  das  so  gut 
und  so  bos,  so  edelgeistig  und  so  tierisch,  so  gebildet  und  so  roh, 
so  sehr  auf  das  Ewige  gerichtet  und  dem  Augenblick  unterworfen, 
das  glttcklich  und  armselig  mit  wenigem  befriedigt  und  voll  Be- 
gier  nach  allem  ist".  So  mag  dieser  aller  Spekulation  gegentiber 
autierlich  so  sprode  Historiker,  bei  dem  nur  in  einzelnen  Vor- 
worten  warmherzige  Begeisterung  und  Parteinahme  fiir  Moral 
und  Religion  die  Eisrinde  gemessener  Objektivitat  durchschmolz, 
dem  damaligen  Studenten  Burckhardt,  der  zwei  wissenschaftliche 
Arbeiten  in  seinem  historischen  Seminar  anfertigte,  manches  von 
seiner  groBzttgigen  Wahrheitsforschung  tibertragen  haben,  soweit 
dies  bei  der  schon  vorgebildeten  Originalitat  seines  Schiilers 
moglich  war.  Trotz  aller  Hochschatzung  hat  dieser  aber  Ranke 
nie  als  seinen  eigentlichen  Lehrer  betrachtet.  Dagegen  sind  von 
Rankes   Ideenlehre   manche  fruchtbaren  Keime  in  Burckhardts 


1  Lorenz,  0.,  Die  Geschichtswigsenschaft  in  ihren  HanptrichtiiDgen  und 
Aufgaben.  2.  Teil.  Leop.  Ranke  usw.  1891.  S.  53.  Ferner:  Fester,  Rousseau 
und  die  deutsche  QeschichtsphilosopUe.   1890.   S.  308. 

30* 


by  Google 


Original  from 
UNIVERSITY  OF  MICHIGAN 


444  Ernst  Grobne 

historische  Griibeleien  gefallen.  Zwar  einem  Walten  Gottes,  wie 
es  der  junge  Ranke  in  der  Geschichte  mit  Enthusiasmus  snchte1 
und  im  Alter  mit  Vorsicht  hinter  dem  Vorhang  leitender  Ideen 
sah,  hat  Burckhardt  nie  ein  offenes  Ohr  geliehen.  Als  Historiker 
nahm  er  den  Namen  Gottes  nie  in  den  Mund.  Auch  hielt  er 
alles  Religiose  fur  eine  intime  Seelenangelegenheit,  fiber  die  roan 
kaum  dem  besten  Freunde  Rechenschaft  ablegt,  geschweige  denn 
auf  dem  drohnenden  Forum  der  Geschichte.  Nur  ein  pessimisti- 
sches  Wort  Rankes,  das  dieser  1£27  in  jugendlicher  Emphase 
an  Ritter  schrieb  und  das  er  spater  in  dieser  Scharfe  nicht  hatte 
gelten  lassen,  hatte  wohl,  wenn  es  ihm  bekannt  gewesen  ware, 
ahnliche  Stimmungen  in  seiner  Seele  ausgelost:  „Wer  die  Wahr- 
heit  des  Weltzusammenhanges,  Gottes  und  der  Welt  mit  ejgener 
Wahrhaftigkeit  sucht,  wird  immer  verzweifeln  mfissen,  aber  ge- 
rade  in  der  Verzweiflung  liegt  der  Beruf2u.  Vor  der  eigentlichen 
Verzweiflung  hat  allerdings  Burckhardt  immer  das  tiefe  Lebens- 
gefuhl  geschiitzt,  das  ihm  die  Befriedigung  seiner  groBen  kiinst- 
lerischen  Empftndungskraft  gewahrte. 

Offenbar  erinnern  an  Rankes  Ideenlehre  Burckhardts  Gedanken 
in  der  Einleitung  der  W.  B.  6,  daB  erstlich  alles  Geistige  eine 
geschichtliche  Seite,  wie  zweitens  alles  Geschehen  eine  geistige 
Seite  habe,  von  welcher  aus  es  an  der  Unverganglichkeit  teil- 
nehme.  „Denn  der  Geist  hat  Wandelbarkeit,  aber  nicht  Ver- 
ganglichkeit."  Der  entsprechende  Gedanke  bei  Schopenhauer 
lautet  (W.  a.  W.  u.  V.  II.  520):  „Alles  Werden  und  Entstehen  ist 
nur  scheinbar,  die  Ideen  allein  bleibend."  Ferner  was  Burckhardt 
als  das  „groite  durchgehende  Hauptphanomen*4  bezeichnet,  daB 
„eine  geschichtliche  Macht  von  hochster  momentaner  Berechtigung" 
entsteht,  weist  ziemlich  deutlich  auf  Rankes  leitende  Ideen  hin> 
die  „herrschende  Tendenzen  in  jedem  Jahrhundert  sind"  (Lorenz 
a-  a.  0.  6G).  „Jede  Epoche",  so  sagt  dieser  an  anderer  Stelle,  „hat 
ihre  besondere  Tendenz,  ihr  eigenes  Ideal44  (Lorenz  a.  a.  0.  60s). 


1  Ranke  schreibt  als  j anger  Gymnasiallehrer  an  seinen  Binder  Heinrich: 
„Denn  in  aller  Geschichte  wobnt,  lebet  Gott,  ist  Gott  zu  erkennen.  Jede  Tat 
zeuget  von  ihm,  jeder  Augenblick  predigt  seinen  Namen,  am  meisten  der  Zu- 
sammenhang  der  grofien  Geschichte. u 

'  Fester,  R,,  Hnmboldts  nnd  Rankes  Ideenlehre.  Dentsche  Zeitsehrift  f. 
Geschichtswissenschaft.    Bd.  VI,  S.  270. 

*  Spater  (W.  B.176)  bezieht  sich  Burckhardt  ganz  deutlich  auf  die  histo- 
rischen  Ideen  im  Rankeschen  Sinn,  so  z.  B.  beim  Bauernkrieg. 

..  _T^_r>onl_P  Original  from 

digitized  by  \^UUgU_  UNIVERSITY  OF  MICHIGAN 


Grundlagen  der  nWeltgeschichtlichen  Betrachtungen*  Jacob  Burckhardts.     445 

Rankes  historisch-philosophischer  Forschungstrieb  versagt  sich 
jede  spekulative  Verkniipfung  der  einzelnen  Fakta,  obne  den  na- 
ttirlichen  pragraatischen  Flufi  der  Dinge  zu  unterbrechen.  Auch 
Burckhardt  will  dem  „ganzen  Wesenu  der  Geschichte  nur  „be- 
schauend  gegenubertreten"  (W.  B.  7). 

Auf  dies  bescbauende  BewnBtsein  zu  verzichten,  heiCt  ilim 
das  weltgeschichtliche  BewuBtsein  verengern;  er  nennt  es  bar- 
barisch  und  „rassenhaft  unfrei".  Unter  letzterem  Ausdruck  ver- 
steht  er  ein  Sicbbegniigen  rait  der  bloBen  Stammesgeschichte. 
In  der  Einleitung  zur  grieclrischen  Kulturgeschichte  sagt  er  mit 
starker  Betonung:  „Es  ist  die  spezifische  Pflicht  des  Gebildeten, 
das  Bild  von  der  Kontinuitat  der  Weltentwicklung  in  sich  so 
vollstandig  zu  erganzen  als  moglich1."  Die  Auffassung  Burck- 
hardts von  dem  Geist  als  der  „Kraft,  jedes  ;Zeitliche  ideal  auf- 
zufassen"  (W.  B.  8),  d.  h.  als  die  Befahigung,  hinter  allem  Ver- 
ganglichen  die  ewigen  Ideen  finden  zu  konnen,  deckt  sich  viel- 
leicht  am  deutlichsten  mit  Rankes  historischer  Ideenlehre.  Dessen 
Ideal  der  Geschichtsforschung  bestand  darin,  sich  so  weit  in  die 
geschichtlichen  Vorgange  hineinzuarbeiten ,  bis  er  die  geistigen 
Elemente  hinter  den  brutalen  Tatsachen  erkannte  (Lorenz  a.  a.  0. 55). 
Im  iibrigen  erreicht  der  Geist  ap  sich  den  reiativ  reinsten  Grad 
von  Absolutheit  bei  Burckhardt.  Doch  ist  dieser  weit  davon 
entfernt,  ihn  wie  Hegel  fcu  objektivieren;  er  lalit  den  Geist  in 
die  vergangliche  Form  der  „verschiedenen  Erdenzeiten"  (W.  B.8) 
hinein-  und  wieder  herausfahren.  Das  bewufite  Sicherinnern  an 
dieses  Durchleben  des  Geistes  erscheint  ihm  wesentlich  als  Kern 
der  Geschichte.  Sehr  bemerkenswert  ist,  dafi  Burckhardt  unter 
das  zeitlich  Bedingte  alles  Wahre  und  Gute  einbezieht,  sogar 
das  menschliche  Gewissen,  wahrend  ihm  sein  starkklopfendes 
Kiinstlerherz  die  Erhabenheit  des  SchOnen  iiber  alle  Zeiten  wie 
einen  sehnsiichtigen  Traum  vorspiegelt  (W.  B.  9). 

Die  ideale  Notwendigkeit  der  Geschichte  als  einzigen  Weg 
zur  Erkenntnis  der  Welt  und  Menschheit  gibt  selbst  der  sch&rfste 
Antihistoriker  Schopenhauer  zu.  Er  sagt(W.  a.W.  u.  V.  II.  522;: 
„Was  die  Vernunft  dem  Individuo,  das  ist  die  Geschichte  dem 
menschlichen  Geschlecht.  Geschichte  ist  vernunftiges  Selbst- 
bewufitsein."     Um  wieviel  mehr  werden  wir  da  die  ideale  Not- 


1  f)ie  hierher  gehorige  Parallelstelle  bei  Schopenhauer  heiiit(W.a.W.  n.V. 
II,  522):  „Ein  Yolk,  das  seine  Geschichte  nicht  kennt  .  .  .  versteht  sich  ond 
seine  Gegenvrort  nicht." 

..  (~*rw"*nlf*  Original  from 

digitized  by  V^UUglL  UNIVERSITY  OF  MICHIGAN 


446  Ernst  Qrohne 

wendigkeit  der  Geschichte  bei  Burckhardt  betont  finden  mtissen. 
Ihm  ist  die  historische  „ Contemplation"  nicht  nnr  ein  Recht  und 
eine  Pflicht,  sondern  zngleich  ein  hohes  Bedttrfnis  (W.  B.  9).  Sie 
ftihrt  nach  ihm  ftber  die  „allgemeine  Gebundenheit"  hinaus  in  die 
Freiheit  des  Denkens.  Um  diesen  hohen  Dienst  leisten  zu  konnen, 
mul3  der  Geschichte  aber  ein  grofier,  weitschanender  Zug  eigen 
sein.  Den  Rankeschen  Gedanken  „alle  Geschichte  ist  Welt- 
geschichtea  iibernimmt  Burckhardt  als  Forderuog;  von  „unserer 
eigenen  Zeit"  soil  sich  die  geschichtliche  Betrachtung  moglichst 
ablosen  und  sich  auch  nicht  als  Heimatsgeschichte  unter  die 
Maske  des  Patriotismus  verstecken  (W.  B.  10). 

Bis  hierher  haben  wir  etwa  die  Gedanken  gepriilt,  die  Burck- 
hardt als  Einleitung  den  W.  B.  programmatisch  vorausgeschickt 
hat.  Zugleich  versuchten  wir  die  F&den  blofizulegen,  die  Burck- 
hardts  geschichtsphilosophische  Grundstimmung  mit  Schopenhauer 
und  Ranke  verbinden. 

Hier  seien  nur  noch  kurz  die  Ideen  des  Geschichtsphilosophen 
umrissen,  den  Burckhardt  als  einzigen  flir  wertgehalten  hat,  ihn 
als  st&ndigen  Gedankenfreund  und  Berater  durch  das  ganze  Buch 
zu  begleiten,  hier  ihn  zu  fruchtbringendem  Widerspruch  reizend, 
dort  ihm  den  stofflichen  Horizont  erweiternd.  Es  ist  Ferdinand 
v.  Lasaulx  mit  seinem  Buch  „Neuer  Versuch  einer  alten,  auf  die 
Wahrheit  der  Tatsachen  gegrundeten  Philosophic  der  Geschichte'% 
1854.  Diese  dunne  Schrift  ist  kaum  mehr  als  ein  AbriB,  aber 
der  Verfasser  hat  darin  mit  Enthusiasmus  und  staunenswerter 
Belesenheit  in  der  damaligen  bekannten  antiken,  persischen  und 
indischen  Literatur  viel  geschichtsphilosophische  Weisheit  zu- 
sammengetragen.  Er  selbst  ist  pantheistischer  Mystiker.  ,,Jedes 
Lebenu,  so  sagt  er  8.  6,  „ist  das  Unendliche  im  Endlichen,  das 
Ganze  im  einzelnen,  das  Einige  im  Mannigfaltigen.  Das  Eine 
spiegelt  sich  in  Allem."  Und  ferner  S.  125:  „Jeder  Mensch  ist 
ein  pantheistisches  Wesen  und  ist  der  Moglichkeit  nach  alle 
Menschen'6  (S.  120).  In  alien  Dingen  wittert  er  gewisse  .,tief- 
verborgene  Geheimnisse,  die  jeder  nur  in  seinem  eigenen  Herzen 
einsehen  kann.u  Sodann  steht  „der  menschliche  Geist  auch  im 
gegenwartigen  Leben  im  Verkehr  mit  alien  immateriellen  Naturen 
der  Geisterwelt"  (S.  9).  Er  erkennt  eine  Voraussehung  an.  ,,Das 
Schicksal  der  Menschheit  ist  durch  ewige,  feste  Gesetze  bestimmt44 
(S.  9).  Sehr  imponiert  ihm  Schellings  emphatischer  Satz :  ?,Die 
Geschichte,   dieses  ewige  Gedicht  des   gottlichen   Verstandes!^ 


r^rtrtrtL-  Original  from 

byVrUUgl^  UNIVERSITY  OF  MICHIGAN 


Ornndlagen  der  wWeltgeschichtlichen  Betrachtungen*  Jacob  Barckhardts.    447 

An  Hegels  Panlogismus,  d.  h.  die  Annahme,  dafi  alles  Wirkliche 
verniinftig  ist,  erinnert  Lasaubf  Voraussetzung,  dafi  ein  objek- 
tiver  Verstand  in  alien  Dingen  ist.  Dann  gleitet  er  ins  Religiose 
ttber  und  behauptet  (S.  17),  dafi  es  fiber  unserem  Geiste  einen 
hdheren  und  ttber  unserem  subjektiven  menschlichen  Willen  einen 
objektiven  gottlichen  Willen  gibt,  und  dafi  wir  diesem  gottlichen 
Geiste  ewig  urverwandt,  aber  zeitlich  entfremdet  sind,  womit  er 
auf  die  christlichen  Gedanken  von  der  Erbsiinde  und  Erlosung 
anspielt.  Von  Bacon  iibernimmt  er  ferner  die  Idee,  dafi  die 
Menschheit  einem  grofien  Organismus.  mit  Kindheit,  Mannesalter 
und  Greisenalter  gleiche.  Die  Volker  haben  Lebensdauer,  die  er 
unternimmt  zeitlich  abzusch&tzen.  Sie  sterben  ab,  wenn  sie  sich 
erschopft  haben  (S.138),  Lasaulx'  Weltanschauung  gipfelt  in  dem 
an  Schopenhauer  erinnernden  okkultistischen  Satz :  „Die  Erde  ist 
ein  ungeheurer  Altar,  auf  dem  alles  Lebende  geopfert  werden  mufi 
bis  zur  Vollendung  der  Dinge,  bis  zum  Tode  des  Todes"  (S.  165). 
Seltsam  ist  es,  wie  Burckhardt  gerade  auf  diesen  so  dunkel 
spekulierenden  Philosophen,  der  das  Wesen  des  Menschen  und 
das  der  Menschheit  in  einen  derartig  mystischen  Parallelismus 
setzt,  so  oft  Bezug  nehmen  konnte,  zwar  nur  selten  sich  auf  ihn 
stfltzend,  sondern  meist  nur  die  Meinungen  jenes  zitierend  als 
beachtenswerte  Hypothesen.  Aber  dies  Tastende  in  Lasaulx? 
Philosophie,  das  die  tiefsten  Lebensgeheimnisse  lieber  durchflihlen 
als  durchdenken  mSchte,  dies  ehrliche  Erschauern  vor  der  Grofie 
der  Aufgabe,  das  eine  Losung  lieber  nur  ahnen  als  geben  raochte 
und  Losungsversuche  meist  in  ein  mystisches  Gewand  kleidet, 
war  ihm  sicher  tausendmal  sympathischer  als  die  rigorose  Syste- 
matisierung  Hegels.  Auch  die  religionsphilosophische  Mystik 
Lasaulx'  hat  ihn  sicher,  so  frei  er  sich  auch  davon  hielt,  nicht 
abgestofien,  wie  ihm  ja  auch  die  katholische  Kirche  mit  ihrem 
Beichtum  an  kiinstlerischen  Symbolen  innerlich  lieber  war  als 
z.  B.  der  kuhle  und  abstrakte  Calvinismus.  Von  den  iibrigen 
(etwa)  25  Autoren,  auf  die  Burckhardt  Bezug  nimmt,  sind  Renan 
und  Buckle  erwahnenswert.  Von  Renan  wird  besser  in  der  an- 
schliefienden  historiographischen  Wurdigung  Burckhai'dts  zu  reden 
sein.  Buckle,  dessen  „Geschichte  der  Zivilisation  in  England'4 
er  mehrfach  zitiert  (S,  65,  92,  259),  bespricht  er  mit  eiuem  An- 
fluge  von  Spott  (so  S.  259),  obwohl  er  in  einer  sehr  grundlegenden 
Ansicht,  namlich  der  Ablehnung  des  moralischen  Fortschritts 
mit  ihm  tibereinstimmt. 

..  r^nonl^  Original  from 

digitized  by  VrUUgl^  UNIVERSITY  OF  MICHIGAN 


448  Ernst  Grohne 

II. 

Von  der  modernen  historiographischen  Forschung  wird  Burck- 
hardt  in  die  Richtung.  Renans  gewiesen1.  Jedenfalls  hegte  Burck- 
hardt  Sympathies  far  diesen  freigeistigen,  impulsiven  und  sen- 
sit  i  vis  tischen  Franzosen.  Dieser  gehort  auch  zu  den  sparlichen 
Autoren,  die  Burckhardt  in  den  W.  B.  gelegentlich  zitiert.  Renans 
historische  Behandlungsweise  wird  als  Dilettantismus  bezeichnet 
(ein  hier  nur  durch  seinen  franzosischen  Ursprung  berechtigter 
Ausdruck);  d.  h.  der  Forschungstrieb  wird  von  einer  gewissen 
iisthetischen  Freude  an  den  Dingen  geleitet;  die  einzelnen  grofien 
Handlungen  in  der  Geschichte  werden  als  dramatisch,  der  breite 
FlulJ  der  Geschehnisse  als  episch  und  die  Gefiihlsstimmungen 
grofier  Individuen  als  dramatisch  und  lyrisch  empfunden  und 
kiinstlerisch  nacherlebt.  So  raag  es  kommen,  dafi  bei  dera  Vor- 
wiegen  von  Gefilhlsassoziationen  die  sachliche  Kritik  zu  leiden 
hat.  Die  uberfeine  Reaktionsfahigkeit  des  Geistes  bei  Renan 
sowie  bei  Burckhardt  hat  jedoch  den  Quellen  viele  bislang  nicht 
gehorte  Stimmen  abzulauschen  vermocht  DaB  die  geistige  Arbeit 
und  somit  auch  das  Geschichtsstudium  nur  GenuB  sein  solle,  da- 
gegen  wejhrt  sich  Burckhardt  in  dem  zweiten  Teil  der  Einleitung 
zu  den  W.B.,  betitelt:  „Die  Befahigung  des  19.  Jahrhunderts 
fur  das. historische  Studium."  „Nicht  bloB  GenuB",.  sagt  er  S.  17 
und  driickt  damit  doch  aus,  dafi  ihm  der  begeisterte  Geschichts- 
forscher  schlieBlich  noch  lieber  ist  als  der  gelassene  und  sachliche. 
Auch  dem  Dilettantismus  versucht  er  ohne  Scheu  sein  Recht  zu 
geben.  wIrgendwo",  so  rat  er,  „soll  man  Spezialist  sein  und  noch 
an  moglichst  vielen  anderen  Stellen  Dilettant  auf  eigene  Rech- 
nung"  (S.  22).  Das  Studium  der  originalen  Quellen  im  Urtext 
empfiehlt  Burckhardt  auf  das  Nachdriicklichste.  „Man  mufi  suchen 
und  linden  wollen"  (S.  20),  oder  mit  anderen  Worten:  man  mufi 
ahnen  konnen,  ob  und  welch  eine  bedeutende  Idee  sich  hinter 
dem  Vorhang  der  Uberlieferung  verbirgt;  bezeichnend  fiir  Burck- 
hardts  Sensitivismus,  der  die  schlummernde  Wahrheit  lieber  mit 
leisen  Sohlen  beschleichen  als  mit  lautem  Schiirfen  aus  dem 
Dunkel  exhumieren  mochte. 

Burckhardt  hat  die  analytische  Geschichtsschreibung  selb- 
standig  weitergebildet  und  in  seinen  Werken  unerreichte  Vor- 
bilder   dazu  gegeben.    In  der  Geschichtsforschung  sah   er  eine 

1  Fueter,  Geschichte  der  ueueren  Historiographie.    1911.    S.  598. 


by  Google 


Original  from 
UNIVERSITY  OF  MICHIGAN 


Grundlagen  der  „Weltgeschichtlichen  Betrachtungen"  Jacob  Burckhardts.     449 

Dienerin  der  Geschichtsschreibung  und  beseelte  so  das  Kombi- 
nieren  deduktiv  gefundener  Tatsachen  durch  den  Geist  der 
Intuition1. 

Uber  den  praktischen  Zweck  der  Geschichte  halt  Burckhardt 
seine  Meinung  zuriick.  Energisch  weist  er  es  nur  ab,  aus  dem 
Verlauf  der  Geschichte  auf  Zuktinftiges  schliefien  zu  konnen. 

Burckhardts  Hauptwerke  sind  Kulturgeschichten ;  es  sind  groB- 
llachige  Zeitgem&lde  mit  starker  personlicher  Tongebung.  Die 
Konturen  sind  weich,  aber  die  Farben  leMchtend.  „Die  Kultur- 
geschichte  geht",  so  sagt  er  in  der  Gr.  K.  Einl.  S.  3,  „auf  das 
Inn  ere  der  vergangenen  Menschheit  zuriick/4  Seine  Darstellungen 
entsprechen  dem.  Sie  sind  mehr  als  eine  „Geisteslandkarte", 
von  der  er  in  den  W.  B.  Seite  6  schw&rmt;  sie  sind  eigentlich 
reliefartig,  haben  drei  Dimensioned  d.  h.  sie  gehen  ebenso  in  die 
Tiefe  der  Geflihlswelt  wie  in  die  Breite  der  Formen  und  Gescheh- 
nisse,  als  in  die  Hohen  des  Geistes. 

Die  Zeiten,  die  Burckhardt  sich  gewahlt  hat,  sind  ungewohn- 
liche  und  gesteigerte  Epochen,  zuckende,  fieberhafte  Zeiten  wie 
im  Zeitalter  Konstantins,  wo  sich  die  Tore  einer  alten  Welt- 
ordnung  achzend  schliefien  und  die  einer  neuen  zOgernd  auftun; 
und  dann  die  Eenaissance  mit  ihrem  schnellen  und  intensiven 
Leben,  ihrer  monumentalen  Skrupellosigkeit  und  genialen  Schon- 
heit;  und  zuletzt  die  Zeiten  der  Griechen,  deren  Polis  er,  der 
kleinstaatliche  Burger,  seine  besondere  elegische  Liebe  zuwandte, 
mit  doppeltem  Verstandnis  fiir  all  das  Enge  und  Beschrftnkende 
kleiner  Stadtkulturen  und  mit  doppelter  Sehnsucht  nach  den 
ewigen  Schonheiten  jenes  weltumspannenden  Griechentums. 

Auch  ein  sachliches  Kriterium  fiihrt  Burckhardt  an  zur  Be- 
griindung  seiner  Neigung  ftir  Kulturgeschichte.  Er  sagt  (Gr.K.  3): 
„Die  Kulturgeschichte  hat  primum  gradum  certitudinis,  denn  sie 
lebt  ewigenteils  von  dem,  was  Quellen  und  Denkmaler  unabsicht- 
lich  nnd  uneigennutzig,  ja  unfreiwillig,  unbewuflt  und  andererseits 
durch  Erdichtungeif  verkunden,  ganz  abgesehen  von  dem,  was 
sie  absichtlich  melden,  verfechten  und  verherrlichen  mogen,  womit 
sie  wiederum  der  Kulturgeschichte  lehrreich  sind."  Daher  ist  der 
historische  Blick  Burckhardts  anders  als  der  vieler  Geschichts- 
schreiber  —  neben  objektivem  Wissensdurst  liegt  subjektiver 
Schonheitsdurst  darin;  und  daher  auch  sein  besonderer  geschichts- 

1  VgL  Gothein  i.  d.  Preuii.  Jahrb.     1897,    S.  24. 

..  (~*rw"*nlf*  Original  from 

by  VrUUglL  UNIVERSITY  OF  MICHIGAN 


450  •  Ernst  Grohne 

pbilosophischer  Standpunkt,  der  von  diesen  Konstellationeu  semen 
Ausgang  uimmt.  Fur  Burckhardt  ist  die  Welt  der  Circus  maximus, 
in  dessen  riesenhafter  Runde  sich  das  gewaltige  Schauspiel:  die 
Menschheit  und  das  Wirken  und  Gegenwirken  der  drei  Potenzen 
Staat,  Religion  und  Kultur,  vollzieht.  Burckhardt  verzichtet 
dabei  auf  jede  Regisseurrolle,  er  will  nur  philosophisch  erstaunender 
und  kiinstlerisch  erschauernder  Zuschauer  sein. 

In  der  Einleitung  zu  den  W.  B.  Seite  2  kiindigt  Burckhardt 
an,  dafl  er  „Querschnittei(  durch  die  Geschichte  geben  wolle. 
Darin  ist  wohl  am  eindeutigsten  auf  seine  programmatische  Auf- 
fassung  hinge wiesen,  wie  er  die  weltgeschichtlichen  Fakta  vor 
seinem  betrachtenden  Geiste  zu  ordnen  gedenke.  Er  weist  Seite  3 
auf  die  „Gefahr  der  chronologisch  angeordneten  Geschichts- 
philosophien"  hin,  die  L&ngsdurchschnitte  geben  wollen,  aber 
meist  aus  der  —  im  Hegelschen  Sinne  —  philosophischen  Ge- 
schichte in  die  reflektierende  zuriickf alien. 

Burckhardts  Aufreihung  und  Behandlungsweise  des  weltge- 
schichtlichen Stoffes  ist  daher  ganz  andersartig  wie  bei  seinen 
Vorgaugern.  Sein  Landsmann,  Isaak  Iselin,  der  damals  gerade 
vor  100  Jahren  (1768)  seine  geschichtsphilosophischen  Gedanken 
„Uber  die  Geschichte  der  Menschheit44  veroffentlichte  und  da- 
mit  einen  friihen  Versuch,  unser  vorliegendes  Problem  zu  losen, 
lieferte,  disponiert  chronologisch  mit  Betonung  des  Kultur- 
geschichtlichen:  „Vom  Stande  der  Natur,  Vom  Stande  der  Wild- 
heit,  Von  den  Anf&ngen  des  gesitteten  Stan  des,  Von  den  Eort- 
gangen  der  Geselligkeit  zu  dem  burgerlichen  Stand  .  . .  bey  den 
orientalischen  Volkern  usw."  Ahnlich  chronologisch  georduet, 
allerdings  von  sehr  reichen  spekulativen  Betrachtungen  umrahmt 
und  durchbrochen  sind  dann  Herders  Ideen  zur  Philosophie  der 
Geschichte  der  Menschheit  (seit  1770).  Nicht  anders  zerlegt 
auch  Hegel  in  seiner  Philosophie  der  Geschichte  den  Stoff:  „1.  Die 
orientalische  Welt,  2.  Die  griechische  Welt,  3.  Die  rGmische  Welt, 
4.  Die  germanische  Welt."  Nur  seine  umfangreiche  Einleitung 
entspricht  in  ihrer  theoretisierenden  Weise  den  W.B.  Lasaulx 
dagegen  hat  seine  geschichtsphilosophische  Vorstellung  von  der 
Menschheit  als  Organismus  nicht  schematisch  in  seinem  Buch 
abgehandelt.  Wenn  er  auch  mit  einer  lftngeren  Betrachtung  iiber 
„Verfall  und  Tod  der  V61ker"  schlieflt,  so  hftlt  sich  die  eigent- 
liche  Darstellung  doch  nicht  an  ein  Schema  des  Werdens  und 
Vergehens    gebutiden,    sondern    geht   von    einer  vergleichenden 

..  (~*rw"*nlf*  Original  from 

digitized  by  VrUUglL  UNIVERSITY  OF  MICHIGAN 


Grundlagen  der  „Weltgeschichtlichen  Betrachtungen*  Jacob  Burckharclts,     451 

Mythologie  zu  einer  philosophischen  Betrachtung  der  wichtigsten 
Lebenserscheinungen,  wobei  je  nach  Gelegenheit  der  Grundgedanke 
an  Beispielen  auseinandergesetzt  wird.  In  diesera  Sinne  scheint 
Burckhardt  gewisse  Anregungen  yon  Lasaulx  empfangen  zu  haben. 
Aber  in  der  konsequenten  Durchfiihrung  seines  nnchronologischen 
Querschnittssystems  steht  Bnrckhardt  doch  einzig  da. 

Das  triassische  Grundthema  „Von  den  drei  Potenzen"  variiert 
und  verkompliziert  sich  im  Abschnitt  III  „Von  den  sechs  Be- 
dingtheiten",  alle  beziejbentlichen  Mdglichkeiten  erschopfend.  Ab- 
schnitt IV  „Die  geschichtlichen  Krisen",  zeigt  die  katastrophalen 
Verdichtungen  nach  ihren  ethischen  und  tragischen  Seiten  hin. 
Die  personlichen  Verdichtungen  schildert  Abschnitt  V  „Das  In- 
dividuum  und  das  Allgemeine".  Und  im  letzten  Abschnitt  „Gliick 
und  Ungluck  in  der  Weltgeschichte",  werden  die  eudamonistischen 
und  teleologischen  Werturteile  der  zuschauenden  VQlker  kritisiert 

Im  ganzen  betrachtet  ruft  der  dispositionelle  Aufbau  der  "W.B. 
den  Eindruck  einer  ZusammengehOrigkeit  hervor.  Man  konnte 
fast  von  einem  architektonischen  Zug  reden,  obwohl  die  beiden 
letzten  Abschnitte  nicht  zu  dem  urspriinglichen  Kursus  gehQren, 
sondern  als  einzelne  Vortrage  allerdings  um  die  gleiche  Zeit  ver- 
kiindet  wurden.  Burckhardt  legte  keinen  Wert  darauf,  wissen- 
schaftliche  Forschungen  in  Buchform  erscheinen  zu  lassen ;  er-  trug 
seinen  Lehrstoff  lieber  vor,  und  zwar  vollig  frei.  Von  der  inten- 
siven  gedanklichen  Durcharbeitung,  mit  der  er  seine  Kollegs  und 
offentlichen  Reden  zuvor  sorgfaitig  in  sich  aufnahm,  ist  in  der 
Stoffordnung  der  W.  B.  genug  zu  spiiren.  Keiner  der  Abschnitte 
ist  fur  sich  gedacht,  sie  sind  von  vornherein  in  einem  Zusammen- 
hang  erarbeitet  worden. 

Fassen  wir  das  Ergebnis  kurz  zusamraen.  Die  historio- 
graphische  Meisterschaft  wird  niemand  Burckhardt  absprechen. 
Jedoch  in  der  Philosophie  bzw.  Geschichtsphilosophie  ist  Burck- 
hardt Dilettant  geblieben.  Exakte  erkenntnistheoretische  Ge- 
dankengange  im  Sinne  Kants  sind  ihm  fremd.  Hier  und  da 
nimmt  er  philosophische  Bausteine  Schopenhauers,  mit  dem  ihn 
die  innerlichen  Sympathien  eines  gleichgestimmten  Skeptizismus 
verbinden,  gleichsam  spielend  in  die  Hand  und  baut  sie  zogernd 
in  sein  eigenes  Gedankengeb&ude  ein.  Er  kokettiert  mit  trans- 
zendenten  Ideen  und  wenige  Zeilen  spater  weist  er  alle  Mystik 
weit  von  sich  ab.  Uber  religiose  Vorstellungen  fiuflert  er  sich 
iiberaus  zuruckhaltend  und  verhiillt,  ganz  im  Gegensatz  zu  Ranke. 


r^rtrtrtlr-  Original  from 

J8'  UNIVERSITY  OF  MICHIGAN 


452     E.  Grohne :  Grrundlagen  d.  n WeltgeschichtL  Betrachtungen"  J.  Barckhanlts. 

Pur  Burckhardt  ist  die  Philosophie  das  Reich  des  Potentialen, 
des  ewig  Unbestimmten  und  Unbestimmbaren ;  doch  imponieren 
ihm  transzendentale  Liisungsversuche  der  Weltrfttsel  mehr  als 
logisch  ergriibelte;  und  er  ist  weit  davon  entfernt,  geistige  Er- 
scheinungen  der  Geschichte  in  die  Zwangsjacke  des  darwinistischen 
Entwicklungsgedankens  zu  stecken. 

Vielleicht  aber  macht  gerade  dies  Tastende  und  Unklare  der 
Burckhardtschen  Geschichtsphilosophie  und  ihr  erschiitterndes 
„Ignorabimus"  einen  Teil  des  einzigartigen  Reizes  aus,  den  seine 
weltgeschichtlichen  Betrachtungen  ausstrahlen  —  eines  Reizes, 
der  durch  die  Klarheit  der  historischen  Griffelfiihrung,  durch  die 
architektonische  EbenmaBigkeit  des  inneren  und  aufieren  Aufbaues 
und  durch  die  W&rme  des  kiinstlerisclien  Durchempftndens  so 
unendlich  antithetisch  und  kraftvoll  ins  Positive  gesteigert  wird. 


f^r*nnl*>  Original  from 

by  VrUUglC  UNIVERSITY  OF  MICHIGAN 


45a 


Die  polnische  Frage 
auf  dem  Posener  Provinziallandtage  von  1843 \ 

Von 
Manfred  Laubert. 

Die  ersten  Provinziallandtage  besitzen  in  Posen  dadurch  eine 
hohereBedeutungals  anderw&rts,  da  6  sie  beidemFehlen  einerzensur- 
freien  Presse  der  fast  ausschliefiliche  Tummelplatz  fur  die  nationalen 
Wiinsche  des  Polentums  waren.  Allerdings  hatte  die  Regierung 
mit  Rucksicht  auf  die  besonderen  Verhaltnisse  des  Groflherzog- 
turns  den  Stadten  16,  den  Landgemeinden  8  Stimmen  einger&umt, 
zusammen  also  ebensoviel  wie  der  Ritterschaft,  und  da  der  zweite 
und  dritte  Stand  fast  nur  deutsche  Vertreter  wahlten,  war  die 
polnische  Mehrheit  stets  eine  sehr  geringe.  Als  nach  dem 
Warschauer  Aufstand  von  1830  —  1831  den  iiber  die  Grenze 
geeilten  Gutsbesitzern  ihre  politischen  Rechte  entzogen  wurden> 
gelang  es  sogar  im  ersten  Stand  einige  deutsche  Kandidaten 
durchzubringen,  und  in  Flottwellscher  Zeit  vermochten  die  Polen 
ihre  Antr&ge  nur  im  Wege  der  itio  in  partes,  der  Abstimmung 
nach  Kurien,  an  den  Stufen  des  Thrones  niederzulegen.  Dieses 
Verhftltnis  anderte  sich  jedoch  von  neuem  nach  der  von  Friedrich 
Wilhelm  IV.  im  August  1840  gewahrten  Amnestie,  die  auch  den 
Posener  Vasallen  wieder  den  Zutritt  zur  Standeversammlung  er- 
offnete.  Zum  Dank  hierfur  hat  der  Landtag  von  1841  seine 
Forderungen  mit  solcher  unerhQrten  ScUroffheit  zum  Ausdruck 
gebracht,  dafi  sogar  der  neue  Konig  sie  in  dem  Abschied  vom 
6.  August  energisch  zurtlckwies. 

Der  am  5.  M£rz  1843  zusammentretende  sechste  Posener 
Provinziallandtag  unterschied  sich  indessen  von  seinen  Vorg&ngern 
auBerlich  durch  das  Fehlen  der  zum  eisernen  Bestand  jener  ge- 
horigen  Petitionen  wegen  Erhaltung  der  polnischen  Sprache  und 

1  Nach  Rep.  77.    523  e  St&nde  Posen  24.  im  Geh.  StaatsarcMy  zu  Berlin. 


by  Google 


Original  from 
UNIVERSITYOF  MICHIGAN 


454  Manfred  Lambert 

Nationality.  Man  konnte  versucht  sein,  hierin  eine  dankbare 
Anerkennung  der  von  Friedrich  Wilhelm  beliebten  Versohnungs- 
politik  zu  erblicken.  In  Wirklichkeit  ist  aber  genau  das  Gegen- 
teil  der  Fall.  Die  Milde  des  Monarchen  hat  die  Anspriiche  der 
Polen  nicht  herabgemindert,  sondern  sie  lediglich  gesteigert.  Des- 
halb  begnugte  sich  die  Standeversammlung  dieses  Mai  nicht  daunt, 
ihre  nationalen  Wiinsche  wie  iiblich  in  der  Form  gewohnlicher 
Petitionen  anzubringen,  sondern  nahm  sie  in  die  Adresse  anf? 
mit  der  gewohnheitsm&Oig  das  allerhochste  Eroffnungsdekret  be- 
antwortet  wurde.  Zu  deren  Redaktion  hatte  der  Landtagsmar- 
schall,  Graf  Eduard  Potworowski-Deutsch-Presse,  am  6.  Marz 
einen  Ausschufi  ernannt,  dem  er  selbst,  der  fruhere  Regierungs- 
rat  Schumann  (Szuman),  Graf  Dzialyiiski,  Dr.  v.  Kraszewski, 
A.  v.  Lipski-Lewk6w  und  Frh.  Hiller  v.  G&rtringen  als  Vertreter 
der  Ritterschaft,  der  Posener  Oberbiirgermeister  Naumann,  der 
Bromberger  Burgermeister  Peterson,  der  Lissaer  Land-  und  Stadt- 
gerichtsdirektor  Willmami  und  der  einzige  Pole  dieses  Standes, 
Biirgermeister  Paternowski-Dobrzyca  von  den  stadtischen,  Erb- 
pachter  Dobrowolski  -  Wittowo  (Kreis  Schroda)  und  Freischulzen- 
besitzer  Konig-Rosko  (Kreis  Czarnikau)  als  bauerliche  Deputierte. 
also  infolge  einer  Berucksichtigung  der  nationalen  Minderheit 
innerhalb  jedes  Standes  7  Polen  und  5  Deutsche  angehorten1. 

Dieser  Adrefikommission  wurden  bei  ihrem  Zusammentritt  am 
Abend  des  7.  Marz  mehrere  Entwurfe  vorgelegt  und  darttber  bis 
Mitternacht  beraten.  Am  nftchsten  Morgen  um  8  Uhr  setzte  man 
die  Konferenz  fort.  Als  sich  um  10  Uhr  das  Plenum  versammelt 
hatte,  gelangte  der  vereinbarte  Text  zur  Verlesung,  die  mehrere 
Abgeordnete  zugleich  mit  dem  Ruf :  Angenommen,  Angenommen ! 
begleiteten.  Der  Marschall  fragte  zwar  mehrmals  in  deutscher 
und  polnischer  Sprache,  ob  niemand  dieser  Adresse  widersprache? 
Allein   nur   der  Furst    Boguslaw   RadziwiH,   ein  Sohn  des 

frilheren  Statthalters  Fiirsten  Anton  R.,  erhob  Protest,  der  in- 

• 

1  Landtagsprotokoll  vom  6.  M&rz.  —  Vgl.  Zychliuski:  Historya  Sejmuw 
Wielk.  Es.  Foznaiiskiego  do  r.  1847  (G-esch.  d.  Posener  Provinziallandtage  bis 
1847)  Posen  1867.  U.  143.  Das  NationalitatenverhSltnis  war: 

Deutsche  Polen 

a)  Ritterschaft  ....        2  22  (einschl.  zweierViril- 

b)  Stadte 16  1  stimmen) 

c)  Landgemeinden   .  6 2 


by  Google 


23  25 

Original  from 
UNIVERSITY  OF  MICHIGAN 


Pie  polnische  Frage  auf  dem  Posener  i'rovinziallandtage  Ton  1843.       455 

dessen  „in  dem  in  den  hiesigen  Versammlungen  niehrenteils  herr- 
schenden  Gerausche"  beinahe  unbemerkt  blieb\  Nach  dem.  von 
Lipski  redigierten  Landtagsprotokoll  hatte  der  Abgeordnete 
v.  Kurczewski  verlangt,  daii  der  Versammlung  einige  Zeit  zur 
IJberlegung  gelassen  und  dann  in  eine  Beratung  der  einzelnen 
Paragraphen  eingetreten  werde,  diesen  Antrag  aber  zurtickge- 
zogen,  als  die  Abgeordneten  Koenig  und  Hausleutner  (Abgeordneter 
fiir  die  StadtRawitsch;  Apotheker  und  Stadtverordneter  daselbst) 
Einspruch  erhoben  und  eine  en  bloc  Annahrae  verlangten.  Sonst 
wurde  das  Wort  nicht  erbeten  und  der  Marschall  beste^te  die 
Deputierten  auf  6  Uhr  abends  zum  Unterschreiben  der  Adresse, 
die  folgenden  Wortlaut  hatte: 

Mit  der  groliten  Genugtuung  haben  die  Stftnde  aus  dem  Propositions- 
dekret  ersehen,  dafi  der  Konig  bei  seiner  perstfnlichen  Anwesenheit  im  GroB- 
herzogtum  Posen8  den  Ausdruck  der  Geftthle  seiner  getreuexi  Untertanen 
richtig  gewtirdigt  und  die  Beweise  der  innigen  Liebe  gnadig  aufgenommen 
hat.  Die  lanrtesv&terliche  VerheiBung,  daiJ  der  KBnig  fortfahren  woile,  in 
der  Ftirsorge  fttr  das  Wohl  und  Heil  des  Landes,  die  Rechte  und  dasWohi 
aller  St&nde,  ermutigt  sie  zu  immer  festerem  Vertrauen.  Auf  dieses  Ver- 
trauen  gesttttzt  kOnnen  die  polnischen  Untertanen  vor  dem  K&nig  die  Be- 
trlibnis  nicht  unterdriicken,  in  welche  sie  unverschuldet  durch  den  Landtags- 
abschied  vom  6.  August  1841  Versetzt  worden  sind.  Sie  haben  die  Tatsache 
nicht  verkennen  wollen,  dais  das  Groflherzogtum  ein  Teil  der  kflniglichen 
Monarchie  ist.  Aber  dieser  politischen  Verbindung  ungeachtet  war  ihnen 
Erhaltung  und  Bewahrung  ihrer  Nationalit&t  als  Polen,  war  ihnen  ein  Vater- 
laad,  der  Gebrauch  ihrer  Sprache  in  alien  ttffentlichen  Verhandlungen  zu- 
gesichert3.  „Sollen  sie  gleich  den  in  ihrer  Nationalist  nicht  mehr  bestehen- 
den  litanisch*  und  wallonisch  redenden  Untertanen  ihren  Vereinigungspunkt 
in  dem  Namen  PreuBen  finden,  so  erblicken  sie  hierin  eine  Geffthrdung  jener 
VerheiBung;  sie  fiirchten  nicht  mehr  sein  und  sich  nennen  zu  dtirfen,  was 
sie  nach  ihrer  Sprache,  ihren  Sitten,  ihren  geschichtlichen  Erinnerungen, 
was  sie  nach  feierlich  geschlossenen  Yertr&gen  und  erteilten  Zusicherungen 
sind  —  Polen. u  Sie  erheben  ihre  Bitten  zu  E.  M.  erhabenem  Thron,  sie 
Allergnftdigst  in  ihrer  Besorgnis  beruhigen  zu  wollen  und  festhalten  zu  lassen 
an  ihren  Rechten. 

Hit  gespannter  Aufmerksamkeit  sind  die  Stande  den  Beratuugen  ge- 
folgt,  die  mit  den  vereinigten  st&ndischen  Ausschflssen  am  Schlufi  des  ver- 
gangenen  Jahres  stattgefunden   haben.    Wenn  diese  Beratuugen   den  Er- 

1  Oberpr&sident  v.  Beurmann   an  den  Minister  des  Innern  Grafen  Arnim 
am  13.  M&rz. 

2  Im  Sommer  1842. 

3  Anspielung  auf  das  Besitznahinepatent  und  den  kSniglichen  Zuruf  rom 
16.  Mai  1816  und  die  Wiener  Vertrftge. 

4  Man  beachte  dieses  Eingest&ndnis  von  polnischer  Seite  schon  1843!  I] 


j 


r^rtrtrtlr-  Original  from 

byV^UUglL  UNIVERSITY  OF  MICHIGAN 


456  Manfred  Laubert 

wartungen,  die  E.  M.  begten,  in  reichem  Mafie  entsprochen  haben,  so  darf 
dieser  Erfolg  den  Vertretern  aller  Provinzen  zu  um  so  grOilerem  Verdienst 
gereicben,  als  sie  sowohl  durch  das  ihnen  vorgeschriebene  Reglement  in  bezug 
anf  die  Art  und  den  Kreis  ihrer  Beiatungen  beengt,  wie  durch  die  Bedeu- 
tung  ihrer  Beschliisse  untergeordnet  erschienen.  Die  betreffenden  St&nde 
des  (TroBherzogtums  erblicken  inderVereinigung  der  stftndischen  AusschtUse 
„eine  Fortbildang  der  stftndischen  Verfassimg",  sie  halten  aber  d'afttr,  nda& 
ibre  Wirksamkeit  nur  dann  voile  Bedeutung  gewinnen  kann*,  wenn  mit  dieser 
Vereinigung  audi  alle  diejenigen  Institntionen  ins  Leben  treten,  die  durch 
die  kOnigliche  Verordnung  vom  15.  Mai  1815  verheilkn  worden  sind. 

Seit  E.  M.  Thronbesteigung  bemtiht,  in  den  kSniglicben  Verordnungeu 
Beweise  landesvaterlicher  Huld  und  Gnade  zu  erblicken,  halten  ea  die  ge- 
treuen  St&nde  fttr  eine  dringende  Pflicht,  den  schmerzlichen  Eindruck  nicht 
zu  verhehlen,  den  die  neueste  Zensurinstruktion l  gemacht  hat  Sie  konnen 
den  alleruntert&nigsten  Wunsch  nicht  unterdrticken,  diese  Instruktion  wieder 
aufgehoben  und  das  freie  Wort  in  das  Recht  eingesetzt  zu  sehen. 

Geruhen  E.  M.  diesen  Ansichten  und  Wlinscben  Berticksichtigung  und 
Gewahrung  angedeihen  zu  lassen  und  die  Versicherung  der  unwandelbaren 
Liebe  und  Treue  entgegenzunehmen*. 

Die  von  Beurmann  schon  w&brend  seiner  Anwesenheit  in 
Berlin  beziiglich  der  Adresse  geSutierten  Bedenken  waren  also 
in  vollem  Mafie  in  Erfiillung  gegangen.  Obwohl  er  nach  der  ihm 
erteilten  Instruktion  mit  Potworowski  und  mehreren  anderen  De- 
putierten  vorher  iiber  die  mutmafilichen  AntrSge  Riicksprache 
genommen  und  auf  deren  Unzul&ssigkeit  hingewiesen  hatte,  war 
deren  Einbringung  nicht  zu  verhindern  gewesen.  Der  Marschall, 
der  ttbrigens  selbst  mit  demText  hochst  unzufrieden  war8,  hatte 
es  versaumt,  pflichtmafiig  iiber  den  Antrag  im  einzelnen  eine 
formliche  Diskussion  zu  erolfnen  und  namentlich  die  prajudizielle 
Frage  zu  stellen,  ob  die  Versammlung  sich  nach  den  bestehenden 
Bestimmungen  uberhaupt  fiir  befugt  erachte,  vor  Beratung  der 
Propositionen  mit  Petitionen  hervorzutreten  und  solche  zugleich 
mit  der  Adresse  zu  verbinden?  Noch  viel  weniger  hatte  er  es 
zu  einer  ordnungsmafiigen  Abstimmung  iiber  die  einzelnen  Punkte 
kommen  lassen.  Die  gesetzlichen  Handhabeu  hierfiir  hfttte  ilim 
die  Anordnung  der  Provinzialst&nde  fur  das  Grofiherzogtum  Posen 
vom  27.  M&rz  1824  (§  42  und  45)4  geboten,  wo  ausdrttcklich  vor- 
geschrieben  war,  dafi  von  der  Einbringung  von  Petitionen  dem 

1  Vom  23.Februar  1843  (Ges.-Sammlung  S.  31  flFO^ 

*  In  polnischer  Ubersetzung  bei  Zychlinski  II  8. 143/5.  Vgl.  ttber  den 
ganzen  Vorgang  Treitschke,  Deutscbe  Qeschichte  usw.  V  S.  259—260. 

•  Beurmann  an  Arnim  am  9.  Marz. 
4  Ges.-Sammlung  S.  141—148. 

..  (~*rw"*nlf*  Original  from 

digitized  by  VrUUglL  UNIVERSITY  OF  MICHIGAN 


Die  poluiBche  Frage  auf  dem  Posener  Provinziallandtage  von  1843.      457 

Marschall  zuvor  schriftlich  Anzeige  erstattet  wurde,  dafl  ferner 
darttber  ausfflhrlich  Vortrag  gehalten  werden  muflte  and  dafi  end- 
lich  eine  Petition  nur  zur  Kenntnis  des  Konigs  gebracht  werden 
dnrfte,  wenn  sie  bei  der  der  Beratung  folgenden  Abstimmung 
eine  Zweidrittelmehrheit  erhielt.  Der  Oberpr&sident  bezweifelte 
nicht,  dafi  bei  Innehaltung  dieses  Verfahrens  sich  manche  Stimme 
gegen  den  Entwurf  erhoben  haben  wiirde,  wenn  er  auch  nicht 
verbfirgen  konnte,  *dafl  das  Endergebnis  ein  wesentlich  verschie- 
denes  gewesen  sein  wiirde.  Jedenfalls  war  hinterher  eine  An- 
zahl  von  Abgeordneten  selbst  dariiber  betreten,  dafl  sie  sich  durch 
das  Geschrei  eines  Teils  der  Versammlung  hatten  abhalten  lass en r 
der  Adresse  zu  widersprechen  und  anf  einer  ordentlichen  Ab- 
stimmung zu  bestehen-  Die  Ungewandtheit  Potworowskis  wollte 
Beurmann  indessen  nur  der  Neuheit  seiner  Lage,  nicht  bosem 
Willen  zuschreiben.  Bei  der  Eile,  womit  die  ganze  Sache  durch- 
gesetzt  war,  hatte  Beurmann  jenem  keine  speziellen  Winke  ziber 
das  Benehmen  geben  konnen,  das  er  hatte  beobachten  sollen. 

Am  Nachmittag  wflnschte  dann  GrafEduard  Raczyriski, 
da  er  durch  ein  plotzliches  Unwohlsein  verhindert  worden  warr 
der  entscheidenden  Plenarsitzung  bis  zum  SchluB  beizuwohnen, 
eine  nochmalige  Vorlesung  der  geplanten  Adresse,  Er  ragte  eben- 
so  sehr  durch  Reichtum  wie  Bildung  unter  seinen  Standesgenossen 
hervor  und  wftre  nach  dem  Ausscheiden  des  Statthalters  zu  einer 
fdhrenden  Rolle  unter  ihnen  berufen  gewesen,  wenn  er  nicht,  zum 
Teil  durch  Riicksichten  auf  seinen  Bruder  Athanasius,  den  preulii- 
schen  Gesandten  in  Kopenhagen,  gehemmt,  sich  Reserve  aafer- 
legt  und  Fuhlung  mit  der  Regierung  gesucht  hatte,  so  daJ3  er  den 
Polen  nicht  fur  national  zuverlassig  gait1.  Auch  jetzt  entspann 
sich  fiber  die  Gewfthrung  seines  Antrages  eine  heftige  Debatte, 
die  in  den  Beschlufi  auslief,  dem  Grafen  Einsicht  in  das  Konzept 
zu  gestatten.  Raczyriski  erklarte  darauf  die  Adresse  nicht  unter- 
schreiben  zu  kOnnen,  wobei  er  sich  eine  ausftthrliche  Begriindung 
vorbehieit,  die  er  am  10.  Marz  einreichte.  Er  stiitzte  darin  seine 
Weigerung  auf  folgende  Punkte: 

1,  Das  Gesetz  bestimmt,  dafi  die  Vorschlage  des  Konigs  zu- 
erst  auf  dem  Landtag  behandelt  werden,  worauf  dann  zu  den  An- 
tragen   geschritten    werden   kann.    Die  Adresse   behandelt  aber 

1  Vgl.  seise  und  anderer  hier  genannter  Manner  Charakteristik  in  meinem 
Aufsatz  ttber  Standeserhfihungen  und  Ordenaveileihungen  in  derProvinzPosen 
in  der  Ztschr.  d.  Histor.  Gesellsch.  f.  d.  Prov.  Posen  Bd.  23,  S.  177  ff. 

Histor.  Vierteljfthrael  rift.   1019.   4.  31 


(^rw"»nlr  Original  from 

^^  UNIVERSITYOF  MICHIGAN 


458  Manfred  Laubert 

Gegenstande,  die  in  dem  allerhochsten  Dekret  nicht  beriihrt 
werden.  Sie  scheint  mir  mi  thin  das  Ges6tz  zn  umgehen.  Ich 
rede  hier  nur  von  der  formellen  Seite,  denn  was  den  Inhalt  des 
ersten  Punktes,  die  polnische  Nationality  betritft,  so  trete  ich 
ihra  urn  so  eifriger  bei,  als  ich  dieselben  Grunds&tze  vorzweiJahren 
nach  Moglichkeit  in  KOnigsberg  befurwortet  habe1. 

2,  Ich  kann  einen  Antrag  unmOglich  gutheiBen,  der  mit  ver- 
deckten  Worten  auf  den  Wimsch  hinweist,  eine  Konstitution  in 
den  preufiischen  Staaten  eingefiihrt  zu  sehen, 

a)  weil  ich  der  festen  ttberzeugung  bin,  dati  eine  solche 
Konstitution,  die  notwendig  in  deutschem  Sinne  gedacht 
sein  miiflte,  der  polnischen  Nationality  im  Grofiherzog- 
turn  wdenTod  geben  wtirde",  sowie  die  spanische  Ver- 
fassung  den  Separatrechten  der  baskischen  Provinzen 
entschieden  entgegen  ist, 

b)  weil  ich  auf  dem  letzten  Landtag  zu  Posen  dieselbe 
Meinung  ausgesprochen  habe,  was  die  Stfinde  damals, 
wie  mich  diinkt,  nicht  mifif&llig  aufgenommen  haben-. 
Seitdem  aber  habe  ich,  wie  ich  auf  Ehre  und  Gewissen 
versichern  kann,  keinen  Grund  gefunden,  urn  meine 
Meinung  zu  wechseln. 

3.  Weil  ich  in  der  Adresse  eine  Schrottheit  gegen  den  Konig 
bemerkt  zu  haben  glaube,  die  ich  unmoglich  gelten  lassen  kann,  weil 

a)  wir  meines  Erachtens  dem  KSnig  Dank  schuldig  sind; 

b)  meiner  vollkommenenUberzeugung  nach  eine  auswartige 
Macht  gar  gern  sehen  wftrde,  wenn  wir  der  Zuneigung 
des  Monarchen  verlustig  gingen,  dies  aber  doch  wahr- 
lich  nicht  in  unserem  Interesse  liegt8. 


1  Anl&filich  der  Huldigungsfeier  der  Posener  St&nde,  wo  der  Graf  dem 
£6nig  in  schroffster  Form  die  Beschwerden  seiner  Mitbttrger  vortrug  und  urn 
deren  Abstellung  bat  Zar  Begrtlndung  seiner  Antrage  aufgefordert,  ttber- 
reichte  er  sp&ter  ein  durch  und  durch  unzuverl&ssiges  Material,  was  natttriieh 
die  Polen  nicht  hindert,  diese  Tat  als  auBerordentlich  verdienstvoll  zu  feiern. 

2  Die  Rede,  nach  dem  Gedachtnis  von  Raczyu'ski  selbst  niedergeschrieben, 
Oberprftsidialakten  VBb21  im  Staatsarchiv  zu  Posen. 

3  AnspielungaufRu(Uand,das  die  PolenfreundlichkeitFriedrichWilhelmsIV. 
mit  scheelen  Augen  betrachtete.  Die  energische  Abweisung  der  Adresse  be- 
griiBte  Nikolaus  I.  mit  Freuden;  vgl.  Treitschke  V,  S.  260.  Auch  die  Ver- 
setzung  Flottwells  hatte  in  St.  Petersburg  verstimmt,  vgl.  Schiemann:  Gesch. 
Rufflands  unter  Kaiser  Nikolaus  I.  IV.  1919,  S.  18. 


r^rtrtrtL-  Original  from 

byV^UUglL  UNIVERSITY  OF  MICHIGAN 


Die  polnische  Frage  anf  dem  Posener  Provinziallandtage  iron  1848.      459 

Was  endlich  das  Zensurgesetz  anlangt,  so  gestehe  ieh  frei, 
dafi  mir  ein  Damm  nOtig  zu  sein  scheint,  urn  Kirche  und  Religion 
vor  Lastertmg  zu  schutzen1. 

Alle  anderen  Deputierten  gaben  ihre  Unterschrift,  wobei 
RadziwiH  uochmals'  erklarte,  dafi  nichts  seiner  Uberzeugung 
mehr  widerspr&che  als  der  Inhalt  der  Adresse,  und  dafi  er  sich 
an  ihren  Folgen  unschuldig  fuhle.  Seine  protokollarische  Aus- 
lassung  lautete'2: 

1.  Die  Adresse  enth&lt  Petition^  die  nicht  vor  Erledigung 
der  koniglichen  Propositionen  dem  Monarchen  unterbreitet  werden 
sollten. 

2.  Zwei  von  diesen  Petitioner),  nftmlich  die  wegen  Zuriick- 
ziehung  der  Zensurinstruktion  und  wegen  Ausdehnung  der  stan- 
dischen  Wirksamkeit  auf  Grand  der  Verordnung  vom  22.  Mai  1815, 
liegen  aufierhalb  des  Wirkungskreises,  den  das  Gesetz  ttber  die 
Anordnung  tiber  die  Provinzialstande  vom  5.  Juni  1823  dieser 
zuweist,  denn  es  bestimmt:  Die  Provinzialstande  sollen  nur  Bitten 
und  Klagen  vorbringen,  die  das  besondere  Wohl  und  Interesse 
der  Provinz  oder  eines  Teiles  von  ihr  betreffen. 

3.  Die  Besorgnisse,  die  durch  den  letzten  Landtegsabsebied 
von  1841  unter  den  Einwohnern  hjervorgerufen  worden  sind,  ent- 
springen  nur  einer  irrtiimlichen  Auffassung  mancher  Stellen  dieses 
Abschiedes  ujid  besonders  seiner  f&lschlichen  Interpretation  hin- 
sichtlich  der  polnischen  Sprache8. 

1  Bezeichnenderweise  fordert  Raezyriaki  diesen  Schutz  nur  fttr  Kirche  and 
Religion,  nicht  etwa  auch  fttr  die  staatliche  Amorit&t. 

*  Nach  Zychlin'ski  IT.  S.  147.  -  Auch  Zychlin'ski  betont  nachdrttcklich  (S.149), 
dafi  in  der  Fordernng  der  Polen  nach  einer  allgemeinen  preufiischen  Verfaasnng 
eineOefahr  fttr  das  Grofiherzogtum  lag  (Powiedzmy  tntaj  raz  na  zawsze,  ze 
w  dopominanin  sie  PolakOw  0  kon&tytucy^  ogdlnq  dla  Prus,  leialo  niebezpie- 
czeiistwo  dla  W.  K8.  Poznariskiego),  weil  die  Ornndsfttze  der  Freiheit  und  Gleich- 
heit  vor  allem  in  der  Idee  der  Nationalist  ihre  richtige  Anwendung  und  prak- 
tische  Forftmlierung  linden  mufiten.  Dasselbe  Geftthl  kam  1817  bereits  bei  den 
in  der  Provinz  in  der  Verfassungsfrage  erstatteten  Gutachten  zum  Ausdruck. 
Man  yerlangte  in  erster  Linie  kr&ftigen  Ausbau  der  Provinziallandtage. 

3  RadziwiH  handelte  durchaus  im  Einklang  mit  seinem  ftitesten  Bruder,  dem 
damaligen  Major  Wilhelm  RadziwiH,  der  am  12.  M&rz  mit  Genehmigung  des  EOnigs 
Arnim  urn  Mitteilung  der  Adresse  bat,  welche  die  Posener  Landstande  „leidertt 
eingereicht  batten,  und  hinzufttgte:  wWenngleich  ich  nichts  Vernttnftiges  von 
den  verschiedenen  Elementen  erwartet,  die  diese  Versammlung  enthalt,  so  hatte 
ich  doch  nicht  solches  Machwerk  erwartet  wie  sie  es,  dem  Vernehmen  nach, 
zu  Stande  gebracht  haben." 

31* 
Original  from 
UNIVERSITY  OF  MICHIGAN 


by  Google 


4^*  Xi&fred  Laubert 

Sum  «*i**c*o  fvmeilen  VerstoBes  machte  sicb  der  Landtag* 
iiwurcb  ^ca^cy.  4mE>  er  das  Original  unter  Umgehung  des  konig- 
hiWi  bv^mm^smr^  *m  8.  M&rz  spat  abends  durch  Estafette  direkt 
i*cil  I1*?*  :iu  sodte,  obwobl  das  Gesetz  vom  27,  Marz  1824  (§  34 
Uii  J  M*  aa^ritcklieh  diesen  Kommissar  als  diejenige  Mittelsperson 
^^K&£Wt^  J^r  alle  vom  Landtag  an  den  Konig  gerichtcten 
jviit*ii>*tt  sir  Weiterbeforderung  ttbergeben  werden  muBten.  Erst 
*;«  A  Mir*  whielt  Beurmann  eine  Abschrift,  worauf  er  sofort  in 
^knciier  W*i»  einen  vorlaufigen  Bericht  an  Arnini  schickte,  Er 
bcaicrkt*  dabei,  dali  zwar  dem  letzten  Landtag  kerne  Ant  wort 
nf  U»  ttbliehe  Dankadresse  erteilt  seiT  dieses  Mai  sich  eine 
wteh*  atwr  uieht  werde  umgehen  lasseu,  wenn  atich  nicht  nnmittel- 
Ktt\  sondern  erst  bei  Gelegenheit  des  Landtagsabschiedes,  Nach 
>cmeu  lnlormationen  konnten  namlich  die  in  der  Adresae  er- 
vi  ihnten  Funkte  fiir  den  weiteren  Verlauf  der  Tagung  als  erledigt 
Wtraehtet  werden;  es  war  nicht  anzunehmen,  dafl  nocli  einer  von 
iluien  zum  Gegenstand  einer  besonderen  Petition  erboben  werden 
w  unU\  Erfolgte  indessen  die  Antwort,  die  dock  nur  eine  zurecht* 
wt^isende  sein  konnte,  unverziiglich,  so  stand  eine  Erneuerung  der 
uimrquicklichen  Er&rterungen  zn  besorgen. 

Arnim  iiberreichte  am  10.  Marz  dem  K&nig  die  Adresse  nebst 
Beunnanns  Bericht.  Der  Eindruck  auf  Friedrich  Wilhelm  und 
m  ine  Enttauschung  mfissen  auUerordentlich  stark  gewesen  sein. 
Am  15-  Hftrz  notiert  Varnhagen:  Man  ersahlt,  der  Konig  ha  be 
beim  Empfang  der  Posener  Landtagsadresse  yor  Zorn  geglilht, 
die  Faust  geballt  und  init  den  Fiilien  gestampft,  nacbher  afaer 
vur  Grimm  geweint  Seine  erste  BeschluBnahme  soil  gewesen 
shii,  den  Landtag  auseinanderzujagtm  und  nie  wieder  zu  berufen ; 
die  Betrachtung  aber,  wie  sehr  diejenigen,  die  seine  Belebung  des 
Standewesens  so  heftig  getadelt,  jubcln  w&rden,  hat  ihn  von  soldier 
Strenge  noch  abgehalten,  diese  grofie  Schadenfreude  wollte  er 
ihnen  nicht  gfinnen1. 

1  Tagebttcher  II.  2.  AutL  Leipzig  186a.  S.  lt*4t  —  Ebenso  berichtet  %ch* 
tm*ki  (S,  150),  daQ  der  Konig  beim  Empfang  des  Schriftsttlckea  in  unerhurtea 
Zoni  geraten  sei  (mealy  chanie  rozgniewat  gio).  Er  will  die  Nachricht  den 
Erinuerungen  (z  pamietiiikt)  Humboldts  entnommeu  babe d3  doch  weift  ich  nicht, 
s -rauf  sich  das  bezieht.  In  dem  Briefwecksel  Humboldts  init  Vambagen, 
dem  jener  freilich  als  Zutrager  gedient  bafaen  mag,  mit  Ft,  t*  Haunter, 
Bergham  and  B  tin  &en  so  wie  in  der  Biographic  Rruhng  steht  von  dem  V  or  fall 
keiu  Wort, 


r^rtrtrtlr-  Original  from 

byV^UUglL  UNIVERSITY  OF  MICHIGAN 


Die  polnische  Frage  auf  dem  Posener  Provinziallandtage  von  1843.      461 

Schon  fiir  den  II.  Marz  beraumte  der  Monarch  zur,Beratung 
des  Falles  eine  gemeinsame  Sitzung  des  Staatsministeriums  und 
der  Immediatkommission  fiir  standische  Angelegenheiten  an,  die 
unter  Vorsitz  des  Prinzen  von  Preufien  stattfand.  Die  Richtlinien 
waren  den  Ministern  bereits  vorgezeichnet,  denn  nach  Arnims 
Erlauterungen  hatte  es  der  Konig  mttndlich  fiir  angemessen  er- 
klart,  „gleich  unmittelbar  und  unumwunden  einen  ernsten,  miti-, 
billigenden  Bescheid"  an  die  Stande  zii  erlassen l  und  hierfiir  eigen- 
handig  folgenden  Entwurf  aufgesetzt: 

Wir  usw.  haben  die  Adresse  Unserer  getreuen  Stande  des  Grofiherzog- 
tnms  Posen  mit  so  grofiem  Miflfallen  entgegengenommen,  dafi  Wir  eine 
schleunige  Erwideruog  darauf  far  unumg&nglich  nfltig  erachten,  damit  ein 
Schweigen  von  Unserer  Seite  Unsere  geliebten  tqid  getrenen  Untertanen  in 
Unseren  Gesamtlanden  sowohl  als  iosbesondere  im  Groliherzogtum  Posen 
nicht  zn  der  Vermutung  verleite,  als  konnten  Wir  solche  GesinnuDgen  auch 
nur  einen  Augenblick  nngeriigt  dulden.  Zuvtirderst  fiigen(!)Wir  dem  Land- 
tag zu  wissen,  wie  Uns  wohlbekannt,  dafi  diejenige  Gesinnung,  die  den 
Namen  des  Gesamtvaterlandes  fttr  einen  Teil  der  Bewohner  des  Grofiherzog- 
tarns  Posen  formlich  verleagnen  will,  nur  das  traurigeVorrecht  einer  Partei 
aus  der  Zabl  der  genannten  Bewohner  ist,  and  dafi  deren  grofle  Mehrzahl 
bei  treuer  Anh&nglichkeit  an  ihre  nie  gefihrdete  Nationalit&t  sich  Gottlob 
des  glorreichen  Namens  Unserer  Krone  und  der  geographischen  Bezeichnung 
Unseres  Ktfnigreichs,  Unserer  Lande  und  Untertanen  freudig  bewufit  ist. 
Wir  kfinnen  dem  Landtag  nicht  vorenthaiten,  dafi  wenn  Ansichten  wie  die 
leider  aasgesprochenen  das  Erbteil  dieses  Landtages  auch  fiir  die  Zukunft 
werden  sollten,  Wir  in  Erw&guog  Unserer  Machtlosigkeit  gegen  tiefgewurzelte 
Irrtiimer  einerseits,  andererseits  aber  im  lebendigen  GefGhl  Unseres  Konig- 
lichen  Amtes,  Uns  von  Unserer  eingegangenen  Verpflichtung,  die  St&nde 
Unseres  Grofiherzogtums  Posen  von  2  zu  2  Jahren  zusammenzuberufen  als 
vollig  entbunden  ansehen  werden.  Aus  Gnade  wollen  wir  nicht  erwahnen: 
die  kurzsichtige  Benrteilung  Unserer  Absichten  bei  Zusammenberufung  der 
standischen  Ausschttsse,  die  unschickliche  Bernfung  auf  ein  niemals  ausge- 
ftihrtes  Gesetz  —  Verordnung  v.  22.  Mai  1815  — ,  welches  nicht  von  Uns  er- 
lassen, „auch  selbstredend*  „v8llig  unverbindiich  ffir  Uns  ist",  endlich  der 
hohlen  Worte  ttber  Unsere  Vorsichtsmafiregeln  gegen  die  Zflgellosigkeit  der 
Presse,  —  in  der  Hoffnnng,  dafi  Unsere  getrenen  St&nde  zu  besserer  Ein- 
sicht  gelangen  und  die  Unserem  landesvaterlichen  Herzen  zugefOgte  Ver- 
wundung  bereuen  werden. 

Friedrich  Wilhelm  wunschte  fiber  den  Entwurf  jedoch  das 
Gutacbten  seiner  Minister  zu  horen.  Mit  Rucksicht  auf  den 
materiellen  Inhalt.  der  Antrage  und  auf  den  verfassungswidrigen 

1  Auch  an  den  Generaladjutanten  v.  Thiele  schrieb  er:  „Die  Adresse  der 
Posener  Stande  ist  der  Art,  dafi  mir  eine  Antwort  mit  umgehender  Post  aus- 
nahmsweise  gerechtfertigt  scheint." 

rv  v  ^h   f^ru^inlr  Original  from 

^^  UNIVERSITY  OF  MICHIGAN 


i'*± 


462  Manfred  Laubert 

Weg,  durch  den  sie  dem  Kftoige  vorgelegt  waren,  konnte  wohl 
die  Frage  entstehen,  ob  nicht  der  Monarch  die  Adresse  den 
St&nden  vennittelst  einer  vom  Minister  des  Innern  an  den  Land- 
tagsmarschall  zu  erlassenden  Yerfiigung  znrticksendeD  sollte,  ohne 
auf  eine  nfthere  Beantwortung  einzugehen?  Allerdings  war  voraus- 
zusehen,  dafi  dann  die  Antr&ge  neue  Petitionen  hervorrufen  und 
dafi  diese  bei  den  eigentiimlichen  Verh&ltnissen  der  Provinz  auch 
mit  der  gesetzlich  erforderlicUen  Mehrheit  durchgehen  wftrden, 
indem  die  deutsche  konstitutionelle  mit  der  polnisch-demokratischen 
Partei  trotz  vielfach  abweichender  Ansichten  ffir  diesen  Fail  ge- 
meinschaftliche  Sache  machten  und  gegenseitig  ihre  AntrSge  unter- 
stiitzten.  Dann  wurde  der  KOnig  in  die  Lage  versetzt,  in  dem 
Landtagsabschied  auf  diese  Petitionen  zu  antworten.  Darum  er- 
schien  es  zweckm&Biger,  wenn  er  unverzuglich  einen  Bescheid  an 
die  Stande  ergehen  liefi  und  nicht  blofi  die  Verletzung  der  Formen 
rugte,  sondern  auch  Punkt  fiir  Punkt  den  materiellen  Inhalt  der 
Antr&ge  erorterte.  Bei  der  Beratung  dieser  beiden  Alternativen 
wurde  mehrfach  bemerkt,  dafi  die  formellen  Siinden  der  Stande' 
gewifi  nicht  nachdrilcklich  genug  getadelt  werden  kOnnten,  dafi 
aber  die  blofie  Rilcksendung  der  Adresse  leicht  den  Anschein 
erwecken  konne,  als  nehme  man  die  Formwidrigkeiten  zum  Vor- 
wand,  um  sich  von  einer  Beantwortung  des  eigentlichen  Gegen- 
standes  der  Adresse  zu  drttcken.  Das  entsprach  aber  unzweifel- 
haft  nicht  der  Absicht  des  Kdnigs,  und  es  war  auch  seiner  im 
ganzen  den  St&nden  gegenuber  bisher  eingenommenen  Stellung 
angemessener,  wenn  er  den  Posener  Vertretern  unmittelbar  ant- 
wortete,  ihnen  sein  Mififallen  offen  zu  erkennen  gab  und  sie  ruck- 
haltlos  auf  ihre  Antr&ge  in  abweisendem  Sinne  beschied.  Dieser 
Auffassung  neigten  schliefilich  alle  Anwesenden  zu,  zumal  eia 
derartiges  Verfahren  auch  eine  heilsame  Lehre  fttr  andere  Land- 
tage  werden  konnte1. 

Hiernach  erfolgte  der  einstimmige  Besehlufi,  dem  Kdnig  den 
Erlafi  eines  ernsten,  zurechtweisenden  Bescheides,  der  die  Ver- 


1  Von  den  in  der  Adresse  behandelten  Gegenstfcnden  lag  die  Frage  einer 
Milderung  der  Zensur  und  eines  Ansbans  der  Verfassung  gewissermaBen  in  der 
Luft  und  wurden  allerw&rts  gewiinscht.  Die  Ffihrung.  hatte  dabei  der  ver- 
einigte  Landtag  von  Ost-  und  Westpreufien;  vgl.  Henre:  Von  PreuBens  Be- 
freiungs-  und  Verfassungskampf.  Aus  den  Fapieren  des  Oberburggrafen 
Magnus  v.  Brtinneck.  Berlin  1914  S.67ff.  In  E&nigsberg  wurden  indenaelben 
Tagen  wie  in  Fosen  damals  analoge  BeschlUsse  gefafit. 

..  (~*rw"*nlf*  Original  from 

digitized  by  VrUUglL  UNIVERSITY  OF  MICHIGAN 


Die  polnische  Frage  auf  dem  Posenfer  Provinziallandtage  von  1843.      463 

letzuDg  der  Formen  riigte,  aber  auch  die  positive!)  Antr&ge  Punkt 
fur  Punkt  zuriickwies,  anheimzustellen  uod  ihm  zu  diesem  Zwecke 
einen  von  Arnim  redigierten,  sich  materiell  vollst&ndig  an  den 
Entwnrf  des  Monarchen  selber  anschliefienden  Text  zur  Prufung 
und  Vollziehnng  vorzulegen1. 

Bereits  am  12.  M&rz  erging  die  hiernach  vollzogene  Ant  wort 
des  Konigs  mit  folgendera  Wortlaut: 

Wir  usw.  geben  Unseren  getreuen  Stfinden  auf  ihre  Adresse  vom8.d.M. 
Naebstehendes  zu  erkennen: 

Wir  wtirden  dieselbe,  da  die  darin  enthaltenen  Bitten  und  vermeint- 
lichen  Beschwerden  ohne  Beacbtung  der  §§  34,  42  und  44  des  Gesetzes  vom 
27.  Marz  1824  in  vorschriftswidrigem  Wege  an  Uns  gelangt  Bind,  Unseren 
St&nden  unbeantwortet  haben  zurflckgehen  lassen,  wenn  Wir  nicht  vermeiden 
wollten,  daB  ein  Schweigen  von  Unserer  Seite  bei  Unseren  geliebten  und 
getreuen  Untertanen  im  kQniglichen  Gesamtlande  sowohl  als  insbesondere  im 
GroBherzogtum  Posen  Zweifel  d  aril  be  r  erregen  kSnnte,  daB  Wir  die  in  dieser 
Adresse  ausgesproehenen  Gesinnungen  und  Antr&ge  nin  hohem  Grade  miB- 
billigen". 

Zuvorderst  geben  Wir  dem  Landtag  zu  wissen,  wie  Uns  wohlbekannt 
ist,  daB  diejenige  Gesinnung,  die  in  dieser  Adresse  seitens  Unserer  Unter- 
tanen polnischen  Stammes  den  in  dem  gemeinsamen  Namen  aller  Stftmme 
Unseres  Reicbes  gegebenen  Vereinigungspunkt  formJich  verleugnen  will, 
nur  einer  Partei  angehdrt,  die  in  trauriger  Verblendung  verkennt,  wie  Wir 
mit  lahdesvaterlicher  Liebe  bestrebfc  gewesen  sind,  ihre  nationale  Eigentftm- 
lichkeit  zu  schonen  und  sie  mit  den  allgemeinen  Verh&ltnissen  und  Zust&nden 
Unseres  Reicbes  zum  wahren  Beaten  der  dortigen  Provinz  in  £inklang  zu 
bringen. 

Diese  Absicht  haben  Wir  im  Landtagsabschied  vom  6.  August  1841  deut- 
lich  zu  erkennen  gegeben.  Sie  ist  von  alien  aufier  von  jener  Partei  richtlg 
gewflirdigt,  und  namentlich  hat  die  groBe  Mehrzahl  der  Bewohner  des  GroB- 
herzogtums  Posen  dieselbe  richtig  erkannt  und  ist  hierdurch  in  dem  dank- 
baren  Bewufitsein  derjenigen  zahlreichen  Wohltaten  best&rkt  worden,  die 
ihnen  als  Pol  en  zuteil  geworden  sind. 

Wir  kdnnen  dem  Landtag  nicht  vorenthalten,  daB,  wenn  jene  Ansicht, 
die  sich  lossagt  von  dem  gemeinsamen  Bande,  von  dem  Einen  Ganzen.  Unseres 
Reiches,  sich  als  die  des  Posenschen  Landtages  kundgeben  sollte,  Wir  in 
irerechter  Polge  dessen,  und  im  lebendigen  GefQhl  fttr  die  Pflichten  Unseres 
kSniglichen  Berufes  die  Stande  des  GroBherzogtums  Posen  an  der  dem  Lande 
gegebenen  VerheiBung:  die  Provinzialst&nde  derMonarchie  in  regelm&ftigen 
Ferioden  zu  versammeln,  nicht  ferner  teilnehmen  lassen  werden. 

Die  ttberreichte  Beurteiluni?  der  Wirksamkeit  der  st&ndischen  Ausschttsse 
ist  nicht  geeignet,  einen  EinfluB  auf  Unsere  wohlerwogene  Absicht  bei  Grttn- 
dung  dieser  Institution  zu  tiben,  Wir  wollen  in  Gnaden  die  AuBerungen 
nicht  n&her  erOrtern,   die  auf  ein  Gebiet  ttbergreifen,   das  Unserer  Er- 


Protokoll  vom  11.  Mftrz. 


by  Google 


Original  from 
UNIVERSITY  OF  MICHIGAN 


464  Manfred  Laubert 

w&gung  und  EntsehlieBung  vorbehalten  bleiben  mu8,  noch  die  unangemessene 
Berufung  ailf  eine  Verordnung,  die,  wie  Wir  bereits  im  Landtagsabschied 
fiir  das  KSnigreich  PrenBen  vom  9.  September  1840  ausdrttcklich  erklirt 
haben,  wv8llig  unverbindlich  fttr  Una"  ist,  da  schon  Unser  Vater,  von  dem 
dieselbe  ausgegangen  ist,  ihre  Ausftthrnng  mit  dem  Wohl  seines  Volkes  niclit 
vereinbar  fand  nnd  das  Gesetz  vom  5.  Juni  1828  an  ihre  Stelle  treten  lieB. 

In  Unseren  Verordnungen  vom  4.  und  23.  Febrnar  1843  baben  Wir 
Unseren  Wilien  in  bezug  auf  die  Presse  so  bestimmt  und  deutlich  ausge- 
sproclien,  dafi  die  Stande  nicht  erwarten  durfteu,  daB  die  in  bedauerlicher 
Unkenntnis  der  bestehenden  Bundes-  nnd  Landesgesetze  erhobene  durch 
nichts  begriindete  Keklamation  gegen  die  von  Uns  genehmigte  Zensur- 
instruktion  vom  81.  Januar  1843  Uns  zu  einer  Anderung  bierin  bewegen 
konnte.  Der  Landtag  scheint  uberdies  g&nzlich  hierbei  tibersehen  zu  haben, 
wie  Wir  in  demselben  Angenblick,  wo  Wir  die  dffentliche  Ordnung  ledig- 
lich  durch  die  Erinnerung  an  die  bestehenden  Gesetze  gegen  den  Hifibrauch 
der  Presse  beschtttzten,  zugleich  durch  ein  neues  Gesetz  der  Presse  einen 
bisher  nicht  vorhandenen  Schutz  gegen  mogliche  Willkttr  zu  verleihen  be- 
dacht  gewesen  sind. 

In  der  floffnung,  dafi  Unsere  getreuen  Stftnde  zu  besserer  Einsicht  ge- 
langen  und  es  bereuen  werden,  Unseren  kOniglichen,  aus  landesvateriicher 
Liebe  hervorgegangenen  GruB  durch  Aufierungen  erwidert  zu  haben,  die 
Unserm  Herzen  schmcrzlich  sein  muftten,  verbleiben  Wir  unseren  getreuen 
Standen  in  Gnaden  gewogen1. 

Urn  nun  wirklich  der  Offentlichkeit  ein  abschreckendes  Bei- 
spiel  zu  geben,  braclite  die  Staatszeitung  (Nr.  74)  am  15.  Marz 
sowohl  die  Landtagsadresse  wie  ihre  Beantwortung,  was  Varn- 
hagen  mit  folgenden  Glossen  begleitet:  „A.ber  was  bringt  uns  heute 
die  „  Staatszeitung"!  Eine  Adresse  der  Posener  Provinzialstande 
an  den  Konig,  mit  Umgehung  des  Landtagskommissarius  gesandt, 
vom  8.  Marz;  sie  wollen  Poleh  sein,  begehren  die  Erfiillung  des 
Versprechens  vom  22.  Mai  1815,  die  Zuriicknahme  der  Zensur- 
vorschriften.  Die  Antwort  des  Konigs  folgt  auf  dem  Fufie,  ver- 
weist  dem  Landtag  die  Umgehung  der  Form,  sagt  ihnen,  sie 
sollen  Preufien  sein,  das  Versprechen  vom  22.  Mai  1815  gelte 
nichts,  die  Zensurvorschriften  sollen  bestehen,  droht,  die  Posener 
Stande  nicht  mehr  zusammenzurufen,  wenn  sie  schlechten  Geist 
haben.  Alles  vom  12.  Marz  und  von  alien  Ministern  unterschrieben, 
beispiellos  schnell!  Die  Abfassung  ist  fttr  die  Lage  der  Sache 
geschickt  genug,  aber  diese  Lage  der  Sache  ist  und  bleibt  schlimm  I 
Zwei  Dinge  fallen  unangenehm  auf;  die  Drohung,  die  Stande 
nicht  mehr  einzuberufen,  zeigt  unwidersprechlich,  wie  dies  Stande- 
wesen  auf  nichts  beruht,  und  von  jedem  Einfall  abhangt;  die  Be- 

1  In  Ubersetzung  bei  Zychliiiski  II.  S.  150/2. 


by  Google 


Original  from 
UNIVERSITY  OF  MICHIGAN 


Die  potnisehe  Frage  auf  dem  Poaener  Frorinziallatidtage  von  1843.       465 

rufung  auf  die  Bundesgesetzgebung  in  betreft'  der  Presse  ist  ein 
arger  Verstofi,  was  geht  der  deutsche  Bund  die  Provinz  Posen 
an?1  Und  alle  Minister  haben  das  unterschrieben!  —  Armer  Konig! 
Die  Sachen  siud  Gbel  beslellt*!"  Kine  Eintragung  desselben  Ge~ 
wahrsmannes  vom  L  April  lautet:  MBei  der  Ant  wort  des  Konigs 
an  die  Posener  Stande  bemerkt  nmn  noeh  mil  grulier  Bitterkeit, 
dali  der  Konig  durcb  seine  Behauptang,  das  Versprechen  seines 
Taters'vom  22*  Mai  1815  sei  fur  ihn  unverbindlich,  den  Grund 
seiner  eigenen  Macht  ersehufctere,  deim  wemi  er  das  Ubergehen 
derPflkhten  leugne,  so  maclie  er  auch  das  Ubergehen  derRechte 
zweifelhaft;  das  Wesen  der  Erbmonarchie  ruhc  auf  diesem  zwie- 
fachen  Ubergehen  \m 

Am  12,  Marz  erhielt  Beurmann  von  Arnim  den  Auftrag,  den 
allerlioclisten  Bescheid  den  St&nden  auf  dem  verfassungsmatiigea 
Wege  durcli  den  Marschall  verkiindjgen  zu  lassen.  wozu  der 
Minister  bemerkte:  ffNach  Ihren  Berichten  und  dem  vorschrifts- 
widrigen  Gang,  den  die  Adresse  genommen  hat,  erscheint  es 
dringend  erforderlieh,  den  mit  den  Geschaftsformen  des  Land- 
tags weniger  vertrauten  Marschall  von  Ihrer  Seite  in  jeder  Weise 
auf  deren  sorgfaltige  Befolgung  aufinerksam  zu  macben  und  hierzu 
die  einflui3reichen  gewiegten  Mitglieder  der  Versammlung  zu  be- 
nutzen.  Ware  die  Versammlung  auf  das  gesetzlich  vorgesehrie- 
bene  Verfahren  hinge wiesen  worden,  so  ware  es  kaum  zu  glauben, 
daft  dann  nicht  manche  Mitglieder  durcb  reiflicbe  Erwagungen 
^von  den  bedauerlichen  Verlrnmgen  abgehalten  worden  waren,  die 
das  Verfahren  des  Landta^es  enthalt.  Die  Aufsicht  bieriiber  war 
Sache  des  Marschalls,  und  ieh  darf  nach  ibn.ini  Berirht  annelimeiK 
daft  es  an  Ermahnungen  Ihrerseits  nicht  gefehlt  hat  Urn  so 
weniger  diirfen  sie  nach  den  gemachten  Erfahrungen  ausbleiben, 
Nur  ungewohnliche  Tatigkeit  und  Energie  in  dieser  Beziehung 
konnen  die  wenigen  zuverl&ssigen  Elemente  des  dortigen  Land- 
tages  soweit  st&rken?  daft  sie.wenn  auch  nicht  positivWohltatiges 
erwirken,  doch  ahnlicheUberschreitungen  der  Ordnung  zum  wahren 
Besten  der  Provinz  und  ihrer  selbst  vermeiden  konnen. 

Dies  wird  vor  allem  niitig  sein,  sobald  der  wohlverdiente  zu- 
rechtweisende  konigliche  Bescheid  die  leidenscbaftliche  Partei  zu 

1  Die  Provinz  Posen  war  bekanntlich  nicht  in  Jen  deutsehen  Bun* I  auf- 
genummen  worden. 

*  Tagebttcher  II,  S.  1H3. 
a  Tagebilclier  II,  S.  170. 

..  (~*rw"*nlf*  Original  from 

Digitized  by  VrUUglt  UNIVERSITY  OF  MICHIGAN 


466  •       Manfred  Laubert 

neuem  Unmut  liber  das  Vergebliche  ibrer  Bestrebungen  aufregen 
sollte.  Ich  darf  mich  versichert  halten,  daB  Sie  es  an  ernsten 
Ermahnungen  zu  einem  ferneren  ordnungsmafiigen  tind  besonnenen 
Verfahren  wahrend  des  Landtages  nicht  fehlen  lassen,  nStigen- 
falls  aber  durch  kraftiges  persOnliches  Einschreiten  auf  gesetz- 
liche  Weise  Ihre  Rechte  und  Pflichten  als  Kommissar  Seiner 
Majestat  handhaben  und  Verletzungen  der  dem  Konig  schuldigen 
Ebrfurcht  in  keiner  Weise  dulden  werden.  Namentlich  ist  nach 
§  48  des  Gesetzes  vom  27.  Marz  1824  jede  Wiederholung  der  ia 
der  Adresse  enthaltenen  Antrage  unstatthaft,  mithin,  wenn  sie 
wider  Erwarten  erfolgen  sollte,  als  nicht  zur  Beforderung  an  den 
Konig  geeignet  zuriickzugeben.  Ein  besonderes  Augenmerk  wird 
selbstredend  auch  auf  die  in  den  Zeitungen  veroffentlichten  Artikel 
zu  richten  sein,  damit  nicht  dort  die  in  dem  Sitzungssaal  sicher 
nicht  fehlende  Leidenschaftlichkeit  in  einer  der  Wiirde  der  Krone 
und  des  Landes  zu  nahetretenden  Weise  zur  Schau  getragen 
werde. 

In  der  Provinz  ging  unterdessen  die  offentliche  Meinung  recht 
hoch.  Nach  einer  Notiz  in  der  „Zeitung  des  Grofiherzogtums 
Posen"  hatten  die  Posener  Stadtverordneten  den  st&dtischen  De- 
putierten  Auftriige  zu  bestimmten  Petitionen  erteilt  Eine  Buck- 
frage  Beurmanns  ergab  jedoch,  daB  das  damals  Iiberwiegend 
polnische  Kollegium  seine  Wunsche  dem  Magistrat  unterbreitet 
hatte  und  auf  dem  Umweg  liber  ihn  der  Auftrag  an  die  Ab- 
geordneten  erfolgt  war1.  Andererseits  regte  sich  bei  den  Deutschen 
lebhafte  Mifistimmung.  Der  Bromberger  Regierungsprisident 
Freiherr  v.  Schleinitz  berichtete  dariiber  Arnim  am  28.  April: 
So  wenig  Aufmerksamkcit  im  allgemeinen  der  groBere  Teil  der 
hiesigen  Bevolkerung  den  Tagesfragen  zuwendet,  und  obgleich 
selbst  die  Provinziallandtagsverhandlungen  mit  geringem  Interesse 
begleitet  werden,  hat  doch  nicht  ausbleiben  konnen,  dafi  die 
Adresse  und  die  darauf  gegebene  Antwort  viel  Sensation  erregt 
habe,  namentlich  bei  den  deutschen  Einsassen,  die  im  Departe- 
ment  voile  zwei  Piinftel  ausmachen.  Sie  sind  es  miide,  daB  die 
vielfach  verhandelten  und  entschiedenen  Fragen  immer  wieder  auf 
dasselbe  Gebiet  zuruckgefiihrt  werden.  So  wenig  sie  ihre  pol- 
nischen  Miteinwohner  in  den  ihnen  verliehenen  Rechten  beein- 
trachtigt  wissen  wollen,   ebensowenig  konnen  sie  einsehen,   daB 


Benrmann  an  Arnim  am  13.  Marz. 


by  Google 


Original  from 
UNIVERSITY  OF  MICHIGAN 


Die  polnische  Erage  auf  dem  Posener  Provinziallandtage  von  1843.      467 

dergleichen  Beeintrachtigungen  wirklich  vorgekommen  sind.  Da 
sie  sich  ihrer  gnten  Gesinnung  gegen  Konig  und  Vaterland  be- 
wufit  sind,  fuhlen  sie  sich  verletzt,  weil  ihre  polnischen  Mit- 
bewohner  oder  eigentlich  deren  Wortffihrer  die  Rechte  der 
Deutschen  ganz  beiseite  setzen  und  mehr  als  ignorieren.  Darum 
bat  der  Bescheid  des  Monarchen  wbei  der '  gesamten  deutschen 
Bevolkerung  des  Departements  grofle  Freude^  und  allgemeinen 
Enthusiasmus  erzeugt".  Namentlich  hatte  derVertreter  der  fast 
ganz  deutschen  StadtBromberg  „den  fast  allgemeinen  Unwillen 
seiner  Kommittenten  auf  sich  geladen",  weil  er  der  Adresse  nicht 
widersprach.  Die  Stadtverordneten  stellten  ihn  darob  zur  Rede 
und  richteten  am  5.  April  eine  Loyalitatserklarung  an  Friedrich 
Wilhelm,  worin  sie  jede  Teilnahme  an  der  Adresse  auf  das  ge- 
wissenhafteste  ablehnten,  das  Schriftstuck  nach  Form  und  Inhalt 
entschieden  mifibilligten  und  baten,  die  Folgen  des  von  Peterson  ohne 
Authorisation  unternommenen  Schrittes  nicht  auf  die  Stadt  selbst 
fallen  zu  lassen.  Durch  Kabinettsordre  vom  20.  April  erwiderte 
der  Konig,  er  habe  mit  Wohlgefallen  die  GesinBungen  der  Treue 
und  Ergebenheit  in  der  Erkl&rung  der  Stadtvater  wiedergefunden, 
die  die  dortigen  Einwohner  seit  einer  Reihe  von  Jahren  gen&hrt 
batten  und  es  gereiche  ihm  zur  besonderen  Genugtuung,  seine 
Anerkennung  hieruber  der  Burgerschaft  und  ihren  Vertretern 
auszudriicken  \  Ahnliche  Eingaben  wurden  in  den  uberwiegend 
deutschen  Orten  im  Siiden  der  Provinz  vorbereitet2. 

Auch  eine  Notiz  aus  Bromberg  vom  25.  Marz  in  Nr.  80  des 
Hamburger  Korrespondenten  erw&hnte,  dafi  man  dort  die  Adresse 
nicht  mit  freundlichen  Augen  ansehe.  Der  Landrat  Riedel 
meldete  an  Schleinitz  (23.  April):  Die  Adresse  hat  viel  Aufsehen, 
aber  in  meinem  Kreis  auch  tiefsten  Unwillen  erregt.  Daher  hat 
der  5ffentliche  Tadel  diejenigen  Landtagsmitglieder  scharf  ge- 
troffen,  die  treupreufiischer  Gesinnung  fremd,  aus  Schwache,  viel- 
leicht  gar  aus  Eitelkeit,  sich  jenem  Gebahren  anschlossen-  Hier 
ist  man  gewifi  mit  wenigen  Ausn^hmen  stolz  darauf,  PreuBe  zu 
sein.  Dem  Minister  aber  versicherte  der  Landrat  (9-  April)  auf 
Ehre  und  Pflicht,  dafi  nicht  allein  in  der  Stadt,  sondern  „im  ganzen 
Kreise44  sich  uber  Inhalt  und  Form  der  Eingabe  „die  bitterste 
Indignation"  aussprach.    Die  in  jenem  Artikel  angedeutete  Ver- 


1  Rep.  77.  437.  56. 

2  Zeitung  des  Grofiherzogtums  Poaen  Nr.  84  vom  8.  April. 


r^rtrtrtL-  Original  from 

byVrUUgl^  UNIVERSITY  OF  MICHIGAN 


468  Manfred  Laubert 

mutung,  dafi  die  Adresse  unfern  von  Bromberg  auf  einem  grofien 
Polenball  projektiert  worden  sei,  betrachtete  Riedel  daber  als 
eine  auch  ihm  selbst  geltende  Erdichtung  oder  Verleumdung.  Er 
bat  Arnim,  iiber  die  Personlichkeit  des  betreffenden  Korrespon- 
denten  Erkundiguugen  einziehen  zu  lassen,  ein  Verlangen,  dem 
bei  seiner  Aussichtslosigkeit  offenbar  nicht  stattgegeben  wurde. 
Der  Landrat  wuflte  auch  nur  von  einem  derartigen  Ball,  einem 
sog.  Kulig  (Maskenball  mit  anonym  angemeldeten  Gasten  zur 
Karnevalszeit),  der  bei  dem  vormaligen  herzoglich  Warscbauer 
Prafekturrat  v.  Moszczeriski  auf  Zolondowo  unter  zablreicher  Be- 
teiligung  des  Adels  der  Provinz  und  selbst  des  Konigreichs  Polen 
vor  sich  gegangen  war.  Herren  und  Damen  waren  zwar  in 
nationalpolnischen  Krakusenkostiimen  dazu  von  Bromberg  hintiber- 
gefahren,  allein  die  Anwesenheit  zweier  Regierungsr&te,  Rogalli 
und  Salkowski,  burgte  dafiir,  daB  die  fragliche  Adresse  dabei  nicht 
zur  Beratung  gelangt  war.  Aufierdem  kannte  man  Moszczeriski 
als  so  vorsichtigen  und  gemaBigten  Mann,  dafi  er  schwerlich  eine 
unziemliche  Erorterung  in  seinem  Hause  geduldet  haben  wflrde. 
Riedel  hatte  ofter  seine  besonnene  Haltung  gegenuber  exaltierten 
Rasonnements  bewundern  konnen1. 

Endlich  besitzen  wir  noch  das  Zeugnis  der  Bromberger  Re- 
gie rung,  in  deren  Immediatverwaltungsbericht  fur  den  Marz 
gesagt  ist:  Die  Landtagsadresse  hat  die  deutsche  BevOlkerung 
mit  Indignation  erfiillt.  Selbst  ein  Teil  der  Polen  bezeichnet 
diesen  Schritt  als  unangemessen.  Petersons  Mitwirkung  rief  in 
der  Stadt  die  allergrofite  Miiistimmung  hervor2. 

Selbst  nach  Warschau  schlugen  die  Wellen  der  Erregung 
hinuber.  Am  27.  Marz  berichtete  von  dort  der  preufiische  General- 
konsnl  Niederstetter  dem  Konige:  „Die  Adresse  der  Posener 
Stande  an  Ew.  Konigliche  Majestat  und  Allerhochst  Dero  Re- 
solution haben  hier  —  wie  natiirlich  —  eine  bedeutende  Sensation 
erregt.  Zwei  Tage  lang  wurde  das  diese  Aktenstiicke  enthaltende 


1  Der  gealterte  Moszczeriski  mag  sich  zu  mafivollen  Ansichten  bekehrt 
haben.  Als  Prafekturrat  und  stellvertretender  Pr&fekt  in  Posen  hatte  er  da* 
gegen  1813  einen  fanatischen  Ha8  gegen  PreuBen  betati^t  und  wurde  des- 
wegen  1815  zeitweise  aus  Posen  verbannt  (vgl.  Laubert:  Studien  zur  Geschichte 
der  Provinz  Posen  usw-  Posen  1908  S.25ff.).  Seine  1842  auf  Arnims  Vor- 
schlag  erfolgte  Dekorierung  mit  dem  roten  Adlerorden  mutet  daher  recht 
sonderbar  an. 

2  Rep.  89  B  X. 

..  r^nnnlr*  Original  from 

digitized  by  VrUUglL  UNIVERSITY  OF  MICHIGAN 


Die  polniscke  Frage  auf  dem  Posener  Provinziallandtage  von  1848.      469 

Blatt  der  Staatszeitung  zurttckgehalten  and  dann  endlich  aus- 
gegeben.  Seitdem  erzahlt  man  sehon,  dafi  die  St&ndeversamm- 
lung  auf  eigenen  Beschlufi  auseinandergegangen  wire;  da  dies 
indefi  in  ihrem  torichten  und  anmafienden  Beginnen  in  der  Tat 
k  on  sequent  gewesen  wftre,  so  habe  ich  riicht  daran  geglaubt 
und  hoffe  nrich  nicht  geirrt  zu  haben1." 

Von  der  anderen  Seite  her  ist  die  anfierordentlich  schroffe 
Kundgebung  der  Ritterschaft  des  Krejses  Schrimra  an 
den  Grafen  Raczyiiski  wegen  seines  Vorgehensbemerkenswert: 

Dein  Auftreten  bei  der  Huldigung  in  Kdnigsberg,  als  Da  kflhn  und 
offen  dem  Monarchen  die  Drangaale  unseres  Landes  darlegtest,  lenkte  aller 
Augeii  auf  Dick  Infolgedessen  erhieltest  Du  bei  den  n&chsten  Landtags- 
wahlen  die  Stimmen  s&mtlicher  Grnndbesitzer  des  Schrimmer  Kreises.  Der 
ganze  Ereis  ftihite,  dafi  er  die  beste  Wahl  tr&fe,  wenn  er  die  Verteidigung 
der  Rechte  und  Freiheiten  des  Landes  in  die  H&nde  dessen  legte,  der  so 
kfihn  wie  Du  bei  der  Eidesleistung  die  Krankungen  offenbart  batte,  die  dem 
Grofiherzogtum  Posen  seitens  der  Regierung  angetan  wurden.  Eine  Bttrg- 
schaft  fttr  Dein  ferneres  Auftreten  und  Deine  Denkungsart  schien  uns  vor 
allem  der  Umstand  zu  bilden,  daODu  inKOnigsberg  aus  eigenem  Willen  und 
eigener  Uberzeugung  Dich  so  t&tig  in  der  Verteidigung  der  nationalen 
Rechte  gezeigt  hattest.  Wir  besalien  im  iibrigen  kein  Recht,  noch  betrach- 
teten  wir.es  fttr  notwendig,  Dir  eine  besondere  Instruktion  fttr  Dein  Auf- 
treten in  unserem  Sinne  zu  geben:  wir  urteijten,  dafi  ein  Mann,  der  es  aus 
eigenem  Antrieb  verstand,  die  Sacbe  seines  Vaterlandes  zu  schutzen,  der 
geeignetste  Vertreter  des  Geistes  und  der  Denkart  seiner  Kom  mitten  ten  sein 
werde.  Unser  Vertrauen  wurde  jedoch  getSuscht!  In  der  Sitzung  vom 
7.  M&rz  hatte  man  sich  nacb  lebbafter  Auseinandersetzung  der  verschiedenen 
Meinungen  und  ersch&pfender  Diskussion  einstimmig  dahin  geeinigt,  dafi 
dem  Monarchen  von  der  Kammer  eine  Adresse  unterbreitet  werden  sollte, 
um  die  Grundlosigkeit  der  vom  Ktfnige  dem  Grofiherzogtum  in  dem  letzten 
Landtagsabschied  gemachten  Vorwttrfe  aufzudecken  und  zugleich  Gesetze 
wegen  der  uns  zugesicherten  Nationalitit  und  Beibehaltung  der  polnischen 
Namen  und  Spracbe  in  den  Schulen  und  alien  Bffentlichen  Verhandlungen 
zu  fordern,  desgleichen  auch  die  Auf  hebung  der  Zensur  und  die  weitere  Ent- 
faltung  der  st&ndischen  Institutionen.  Diese  Adresse  nahm  die  Kammer 
einstimmig  und  durcli  Akklamation  an.  Eine  Stimme  nur  widersetze  sich 
dem  Antrag  der  ganzen  Kammer  und  diese  Stimme  war  die  des  Schrimmer 
Deputierten!  Nicht  nur,  dafi  Du  Dich  weigertest,  die  Adresse  der  gesamten 
Kammer  zu  unterschreiben,  nein,  noch  mehr,  Du  erhobst  Protest  gegen  diese 
Adresse,  welche  die  Sicherung  unserer  Spracbe,  unserer  Nationalist  wie 
auch  die  Entfaltung  der  dem  Geiste  der  Zeit  wie  auch  unseres  Kreises  an- 
gemessenen  sozialen  Freiheiten  zum  Zwecke  hatte.  Wir  erheben  daher  gegen 
Deine  TStigkeit  Einspruch.  Wenn  Du  auf  dem  Landtag  als  Majoratsherr 
gestanden  und  nur  eine  perstfnliche  Stimme  gehabt  h&ttest,  dann  hfttte  sich 

1  A  A  I  Pologne  80  im  Geh.  Staaataarchiv  zu  Berlin. 


by  Google 


Original  from 
UNIVERSITY  OF  MICHIGAN 


470  Manfred  Laubert 

ein  so  eigenmach  tiger  Schritt  Deiner  vielleicht  geziemt;  da  Da  aber  dort 
standest  ala  Deputierter  eines  Kreises,  mufitest  Du  der  Repr&sentant  seiner 
Meinnng  sein1.  Obwohl  Dn  nach  dem  geltenden  Landesrecht  als  Pole  fur 
Deine  Tatigkeit  nicht  znr  Verantwortung  gezogen  werdeu  kannst,  hast  Du 
doch  nnter  nationalem  Gesichtspnnkt  and  nach  den  Moralgesetzen  der  mensch- 
lichen  Gesellschaft  die  Verpflichtung  anf  Dich  genommenT  zu  stimmen  fftr 
das  Gate,  za  stimmen  im  Sinne  derer,  die  Dir  ihr  Vertrauen  geschenkt  habenV 

Dem  Landtag  selbst  wurde  das  allerhochste  Antwortschreiben 
am  15.  Marz  publiziert.  Die  Abgeordneten  nahmen  die  Erkliruiig 
im  tiefsten  Schweigen  auf  and  gingen  dann  ohne  weitere  Diskussiou 
auseinatider8.  Die  n&chste  Plenarsitzung  war  erst  fiir  den  17.  Marz 
anberaumt.  Beurmann  nahm  inzwischen  mit  Potworowski  und 
anderen  Deputierten  ausfiihrliche  Rlicksprache,  wobei  er  insbe- 
sondere  darairf  bestand,  da 6  der  kOnigliche  Erlafi  in  keiner  Art 
Gegenstand  einer  ferneren  Erorterung  werden  diirfe.  Der  Mar- 
schall  sprach  sich  dann  auch  in  diesem  Sinne  gegen  die  Mitglieder 
aus,  doch  war  die  Aufregung  so  groD,  daD  er  auf  Bitte  mehrerer 
gemftfiigter  Abgeordneter  die  Sitznng  gar  nicht  formlich  eroffnete, 
sondern  bis  zom  folgenden  Tag  verschob,  um  extremen  Schritten, 
namentlich  einer  volligen  Auflosung  des  Hauses,  vorzubeugen 4. 

Beurmann  brachte  aber  zuvor  in  Erfahrung,  dafi  man  sich  mit 
der  Absicht  trug,  protokollarisch  die  Motive  zu  den  in  der  Adresse 
niedergelegten  Antragen  zu  erortern  und  insbesondere  seitens  der 
Polen  dagegen  Verwahrung  einznlegen,  dafi  die  Petition  wegen 
ihrer  Nationalitat  nur  die  Ansicht  einer  Partei  wiedergabe.  Der 
Oberpr&sident  gewann  indessen  auf  eine  Anzahl  von  Abgeordneten 
des  2.  und  3.  Standes  insoweit  Einflufi,  dafi  er  sich  einer  Unter- 
stiitzung  der  guten  Sache  durch  sie  versichert  halten  durfte.  Auch 
hatte  er  dahin  Vorkehrung  getroft'en,  dafi  ihm  von  einer  etwaigen 
bedrohlichen  Wendung  sofort  Nachricht  gegeben  wurde.  Er  war 
fiir  diesen  Fall  entschlossen,  nach  §  35  des  Gesetzes  von  1824 
personlich  zu  erscheinen  und  die  Abgeordneten  an  ihre  Pflicht  zu 
erinnern.    Diese  Vorsichtsmafiregel    stellte   sich   als   uberfliissig 


1  Die  Kaczynskis  filhrten  seit  1840  auf  dem  Landtag  fttr  ihre  H*  rrsehaft 
Obersitzko  eine  Virilstimme,  doch  stand  deren  Wahrnehmnng  dem  alteren  der 
Brflder  zn.  —  Es  tauchen  hier  wohl  Erinnerungen  an  das  KOnigreich  Polea 
auf,  wo  die  Reichstagsdeputieiten  an  die  ihneu  von  den  Einzellandtagen  er- 
teilten  Instruktionen  gebunden  waren. 

-  Nach  Zychliriski  II,  S.  148/149. 

1  Beurmann  an  Arnim  am  15.  Marz, 

4  Beurmann  an  Arnim  am  17.  Marz. 


by  Google 


Original  from 
UNIVERSITY  OF  MICHIGAN 


Die  polnische  Frage  auf  dem  Posener  Provinziallandtage  von  1843.      471 

heraus.    Lipski  hatte  zwar  gleich  nach  eroffneter  Sitzung  ver- 

sucht,  beziiglich  des  koniglichen  Erlasses  einen  Antrag  zu  stellen, 

aber   dieses  Verlangen   war   vom  Marschall  rait  Entschiedenheit 

als  unzul&ssig  zuruckgewiesen  worden.   Die  Versammlung  setzte 

daher  ihre  gewohnliche  Beratung  in  Ruhe  fort    Die  Aufregung 

scbien  sich  iiberhaupt  'zum  grofien  Teil  gelegt  zu  haben  und  fast 

alle  Abgeordneten  sahen  offenbar  ein,  wie  sehr  sie  im  Unrecht 

gewesen  waren.    Beurmann  hoffte  daher,  daG  die  Angelegenheit 

abgetan  seiu  werde,  verspracb  indessen  trotzdem,  die  Stiramung 

des  Hauses  und  den  Gang  der  Verhandlungen  sorgf&ltig  im  Auge 

zu  behalten1. 

Uber  die  Einzelheiten  dieser  Sitzung  sind  wir  neben  der  amt- 

lichen  Darstellung  wiederum  durch  ^ychlinski,  der  auf  Grund  aus- 

gezeichneter  privater  Quellen  schreibt,  naher  unterrichtet(S.152/153). 

Hiernach  gab  Lipski  bekannt,  dafi  er,  gestiitzt  auf  §  42  des  Ge- 

setzes  von  1824,  eine  protokollarische  Erklarung  beantrage,   die 

dne  Antwort  auf  die  vom  Monarchen  erhobenen  Vorwiirfe  sein 

sollte.    Potworowski  untersagte  jedoch  nach  §  48  desselben  Ge- 

setzes  die  Verlesung  der  geplanten  Erklarung,  worauf  dem  An- 

tragsteller  nichts  ubrig  blieb,  als  es  dem  freien  Willen  der  Mit- 

glieder  zu  iiberlassen,  ob  sie  seinen  Entwurf  unterschreiben  wollten 

oder  nicht.    Das  vom  18.  Marz  datierte  Schriftstiick  lautete : 

Es  hieBe  den  Kreis  der  dem  Landtag  zustehenden  Attribute  ttber- 
schreiten,  wenn  wir  in  eine  Prufung  der  in  den  allerhtfchsten  Antworten 
ausgesprochenen  Feststellungen  eintreten  wtLrden.  Die  Landtagsversammlung 
muB  es  jedoch  fllr  ihre  unerl&Bliche  Pflicbt  erachten,  von  sich  den  Vorwnrf 
abzuw&lzen,  als  ob  ihre  Adresse  unter  dem  EinfluB  nnlauterer  Geftthle  und 
Absichten  verfafit  wire.  —  Es  war  ganz  und  gar  nicht  ihre  Absicht,  in  der 
dem  Monarchen  unterbreiteten  Adresse  das  ihr  kraft  der  Landesverordnungen 
zustehende  Recht  zu  miBbrauchenj  Bitten  und  Klagen  vor  den  Thron  zu 
bringen.  Wenn  in  der  erwfthnten  Adresse  mehrere  derartige  Gegenst&nde 
bertthrt  wurden,  so  verfolgte  die  Yersammlung  in  dieser  Hinsicht  einzig  die 
Absicht,  Euer  KOnigliche  Majest&t  dariiber  aufzukl&ren,  welche  Gef&hle  und 
Meinungen  nach  der  gewissenhaften  Uberzeugung  ihrer  Mitglieder  allgemein 
in  dem  von  ihr  repr&sentierten  Landesteil  herrsehen.  Wenn  diese  Offen- 
barung  der  allgemeinen  Geftihle  die  Landesverordnungen  llberschritt,  so  hoffen 
wir,  daB  Euer  Onigliche  Majest&t  diesen  Verstofi  gegen  die  Formen  nicht 
einer  unlauteren  Absicht  zuscbreiben  werden.  —  Der  Landtag  des  GroB- 
herzogtums  Posen  muBte  es  als  Organ  dieses  Landes  fttr  seine  Schuldigkeit 
erachten,  sich  mit  Offenheit  dem  Throne  zu  n&hern;  er  war  jedoch  weit  von 
der  Absicht  entfernt,  sich  das  anzueignen,  was  der  allerhochsten  BeschluB- 


1  An  Arnim  am  18.  M&rz. 


r^rtrtrtlr-  Original  from 

byV^UUglL  UNIVERSITY  OF  MICHIGAN 


472  Manfred  Latitat 

fassung  tiberlaasen  bleiben  mufi.  Die  polnischen  Untertanen  £uer  Majest&t 
zaudern  gans  und  gar  nicht,  dankbar  die  zahlreichen  von  ihrem  kftniglichen 
Herrn  empfangenen  Wohltaten  anznerkennen;  die  polnischen  Mitglieder  des 
Landtages  handelten  ganz  und  gar  nicht  unter  dem  KlnfluB  der  Geftthle  und 
Absichten  irgendwelcher  ParteUucht,  —  die  Adresse  war  der  Ausdruck  ihrer 
eigenen  und  nach  der  Uberzeugnng  der  Abgeordneteu  der  allgemeinen  Emp- 
findongen  und  Meinungen,  die  sie  tren  und  gewissenhaft  wiedergibt.  Die 
LandtagSTersammlung  verbleibt  der  unerschfttterlichen  Oberzeugung,  dafi  auf- 
richtig  und  offen  die  Wahrbeit  zu  bekennen  ihre  heilige  Schuldigkeit  iat 
gegenUber  dem  Lande,  dem  Konige  und  sich  selbst1. 

Die  Erklftrung  fand  36  Untersehriften.  Nicht  unterzeichnet 
wurde  sie  von  Potworowski,  Raczyiiski,  Radziwitt,  Massenbach, 
WillmanD,  Zietzold  (interimistischer  Bftrgermeister  zu  Tirschtiegeh 
stadtischer  Abg.  der  Kreise  Birnbaum,  Bomst,  Meseritz)  und 
Miihlenbesitzer  Quandt  (Abg.  der  Landgemeinden  in  den  Kreisen 
Bromberg,  Schubin,  Wirsitz).  Angesichts  der  Tatsache,  dafi  nur 
eine  verschwindende  Minoritat  sich  der  Solidarit&teerkl&i  ung  mit 
Lipskis  Vorstofi  entzog,  erscheint  die  Angabe  des  leichtgl&ubigen 
Beurmann  in  recht  eigentttmlichem  Lichte:  Uberhaupt  erklart  sicb 
gegenwartig  eine  so  grofle  Zahl  von  Deputierten  fur  unzufrieden 
mit  der  Adresse,  dafi  es  kaum  begreiflich  ist?  wie  sie  mit 
solcher  Schnelligkeit  ohne  alle  Diskussion  hat  angenommen  werden 
konnen2. 

Die  Beratungen  nahmen  dann  freilich  ihren  ungestorten  Fort- 
gang.  Nur  in  der  Sitzung  vom  20.  Marz  wurde  noch  einmal  von 
polnischer  Seite  angefragt,  ob  es  nicht  zul&ssig  sei,  die  in  der 
Adresse  enthaltenen  Petitionen  zu  Protokoll  nfther  zu  entwickeln 
und  den  Nachweis  zu  fiihren,  dafi  dabei  keine  Papteirucksichten 
obgewaltet  h&tten.  Der  Marschall  verweigerte  jedoch  konsequent 
jede  Diskussion  fiber  den  koniglichen  Bescheid,  da  sich  gar  nicht 
voraussehen  iiefi,  zu  welchen  ungeschickten  Ergebnissen  das  hatte 
fiihren  kftnnen.  Endlich  einigten  sich  beide  Teile  auf  den  Be- 
schlufi,  Beurmanns  Ansicht  einzuholen ,  was  diesem  urn  so  uner- 
warteter  —  und  peinlicher  —  war,  als  er  nicht  nur  gegen  Lipski, 
sondern  auch  gegen  alle  ttbrigen  Polen,  wo  sich  die  Gelegen- 
heit  dazu  geboten,  ganz  unumwunden  ausgesprochen  hatte,  dafi  er 
jede  weitere  Beratung  fiber  die  in  der  Adresse  bertthrten  Fragen 
und  fiber  die  erteilte  Antwort  ffir  ungesetzlich  halte.  Er  brachte 
nun  seine  Ansicht  zu  Papier  und  dieses  Schriftstfick  wurde  von 

1  2ychliriski  II,  S.  158/154. 
8  An  Amim  am  13.  M&rz. 


by  Google 


Original  from 
UNIVERSITY  OF  MICHIGAN 


Die  polnische  Frage  auf  dem  Posener  Provinziallandtagc  von  1843.      473 

Potworowski  in  der  Sitzung  vom  21.  Marz  verlesen,  ohne  dafi  sick 
fernerer  Widerspruch  dagegen  erhob  K 

Darait  war  die  Angelegenheit  endgiiltig  abgetan.  In  seinem 
Immediatbericht  vom  13.  April  konnte  Beurmann  dem  Kfinig  von 
dem  soeben  erfolgten  Schlufl  der  Versammlung  sowie  davon  Mit- 
teilung  machen,  dafi  sie,  durch  die  allerhochste  ErofFnung  zur 
richtigen  Erkenntnis  gebracht,  ihre  Beratungen  ruhig  fortgefiihrt 
und  sich  besonders  in  den  letzten  Wochen  mit  grofiem  Eifer  be- 
miiht  hatte,  die  ihr  gestellten  Aufgaben  befriedigend  zu  losen. 

Es  sei  noch  ein  Wort  der  Analyse  des  Vorfalls  gestattet. 
Beurmann  glaubte  (an  Arnim  am  13.  Marz)  annehmen  zn  diirfen,  daft 
zvvischen  den  Piihrern  der  „demokratischenu  und  der  polnischcn 
Partei  eine  gegenseitige  Nachgiebigkeit  stattgefunden  habe  und 
daB  durch  beiderseitige  Konzessionen  die  Adresse  beinabe  ein- 
stimmig  zustande  gekommen  sei,  obwohl  mit  ihrem  ganzenlnhalt 
nur  wenige  Abgeordnete  einverstanden  waren.  Dagegen  fand  die 
uberwiegende  Mehrzahl  darin  einige  mit  ihren  Wiinschen  fiber- 
einstimmende  Punkte.  Aufierdem  waren  wohl  die  einem  Ausbau 
derVerfassung  abgeneigten  Polen  iiberrascht  worden.  Diese  Dar- 
legung  wurde  im  Ministerium  mit  dem  Raudvermerk:  „Sehr  wich- 
tiga  versehen.  Ganz  ahnlich  versucht  Zychlinski  (S.  149)  die 
Genesis  der  Adresse  zu  erklaren.  Seiner  Ansicht  nach  wolltcn 
die  deutschen  Abgeordneten  die  Forderung  wegen  der  polnischen 
Nationalitat  nur  unter  der  Bedingung  unterschreiben,  dafi  die  Polen 
ihre  Forderung  in  der  Verfassungsfrage  unterstiitzten.  Jede  Partei 
glaubte  ihrer  Sache  zu  dienen,  die  Polen,  wenn  sich  zeigte,  dafi 
die  Deutschen  sich  so  tatig  zu  ihren  Gunsten  ins  Zeug  legten,  die 
Deutschen,  wenn  offenbar  wurde,  dafi  die  urn  ihre  nationale  Ab- 
sunderung  so  besorgten  Polen  dem  allgemeinenVerlangen  der  Zeit 
nach  einer  Erweiterung  der  Volksrechte  beitraten,  obwohl  in  einer 
allgemeinen  Konstitution  fur  die  Gesamtmonarchie  eine  Gefahr 
fiir  die  Sonderstellung  des  Grofiherzogtums  Posen  lag. 

In  ihrem  periodischen  Bericht  vom  27.  April2  an  Arnim  kamen 
Beurmann  und  Regierungsprasident  v.  Itzenplitz  nochmals  auf 
den  Fall  zuriick  und  gaben  ihm  die  gleiche  Auslegung:  Einige 
streng  katholische,  besonnene  und  dabei  dem  Konig  ergebene  Polen 
wie  Oberstv.  Chlapowski-Turew3  und  Graf  Ed.  Raczyiiski  stehen 

1  An  Arnim  am  22.  Marz. 

*  Kep.  77.  437.  55. 

3  Schwager  des  GrofJfttrsten  Konstantin. 

Histor.  Vierteljahrschrift.   my.  4.  32 

rv     -^h   (*"*  rvrui.  L  "•  Original  from 

digitized  by  VjUUgK.  UNIVERSITY  OF  MICHIGAN 


474  Bf anferd  Laubert 

„vollig  vereinzelt  da,  gelten  bei  ihren  Landsleuten  leider  nichts, 
and  sind  fur  die  preufiischen  Interessen  von  keinem  Nutzen". 
Die  Polen,  die  jetzt  im  Land  und  auf  dem  Landtag  den  Ton  an- 
geben,  gehoren  meist  der  alten  liberalen  Tendenz  an  und  teilen 
wohl  mehr  oder  weniger  die  Theorien  Lelewels.  Das  Verbot  der 
Leipziger  Allgemeinen  Zeitung  und  die  Versagung  der  Konzession 
fur  die  Rheinische  Zeituug  haben  grofie  Aufmerksamkeit  erregt 
und  im  allgemeinen  nicht  die  Anerkennung  gefunden,  die  die  den 
Mafiregeln  zugrunde  liegende  Absicht  beanspruchen  konnte.  Ahn- 
lich  ist  es  der  neuen  Zensurinstruktion  ergangen,  wobei  man  sich 
in  dem  auffallenden,  aber  sehr  verbreiteten  Irrtum  befindet,  daB 
dadurch  nicht  blofi  die  bestebendeh,  sondern  noch  manche  neue 
Einschrankungen  eingefiihrt  seien. 

Das  wichtigste  und  besprochenste  Ereignis  der  neuesten  Zeit 
war  die  st&ndische  Adresse  und  die  Antwort  des  Konigs.  Der 
ganze  Inhalt  der  Adresse' hat  eigentlich  bei  keiner  politischen 
Farbe  Billigung  gefunden.  Ihre  Form  ist  von  sehr  vielen  Seiten 
und  namentlich  auch  von  den  besonneneren  Polen  getadelt 
worden,  um  so  mehr,  als  das  gnadigeWohlwollen,  das  der  Kdnig 
noch  in  neuester  Zeit  der  Provinz  zugewendet,  in  frischem  An- 
denken  stand,  und  in  der  Tat  manche  Herzen  fur  seine  Person 
gewonnen  hat.  In  der  Sache  selbst  verwirft  selbstredend  die  der 
Regierung  zugetane  Partei  der  Deutschen  und  Polen  die  der 
Adresse  zugrunde  liegendenBestrebungen,  und  freut  sich  in  gleichem 
Mafie  der  Entschiedenheit,  mit  der  ihnen  entgegengetreten  ist. 
Aber  auch  die  Partei  der  Deutschen,  die  den  moderneil  liberalen 
Ideen  ergeben  und  daher  den  Antragen  wegen  erweiterter  Wirk- 
samkeit  der  Ausschusse  und  noch  grofierer  Befreiung  derPresse 
nicht  abhold  ist,  tadelt  es  in  scharfen  Ausdriicken,  daB  die  Wiinsche 
auf  eine  gesinnungslose  und  indiskrete  Weise  am  unrechten  Ort 
vorgetragen  und  in  eine  ganz  unangemessene  Gemeinschaft  mit 
den  jeden  preuBischen  Patrioten  verletzenden  Sonderwunschen  der 
sich  iaolierenden  Polen  gebracht  sind. 

Die  der  Idee  'eines  getrennten  Polentums  zugetane  Partei  da- 
gegen  tadelt  es  nicht  minder,  daB  die  polnischen  Deputierten  sich 
haben  verleiten  lassen,  den  Antragen  wegen  erweiterter  Wirk- 
samkeit  der  st&ndischen  Ausschusse  beizutreten,  weil  sie  in  einer 
solchen  das  Zurucktreten  der  provinzialen  Interessen  und  deshalb 
eine  Beschleunigung  des  Unterganges  ihrer  nach  Absonderung 
strebenden  Richtungen  sieht. 

..  r^nonl^  Original  from 

digitized  by  VrUUgl^  UNIVERSITY  OF  MICHIGAN 


Die  polnische  Frage  auf  dem  Posener  Provinziallandtage  von  1843.      475 

Es  ist  nicht  unwahrscheinlich,  dafl  der  in  der  Adresse  ge- 
machte  und  verunglflckte  Versuch,  die  sich  grofienteils  wider- 
strebenden  and  daher  neutralisierendenTendenzen  der  Bewegungen 
im  Lande  zu  vereinigen  diese  urn  so  mehr  wieder  trennen  wird, 
wobei  die  Autorit&t  der  Regierung  nicht  leiden  durfte. 

Die  rasche  and  bestimmte  Antwort  auf  die  Adresse  hat  diese 
zu  befestigen  sicher  beigetragen,  und  es  darf  mit  der  entscheidend- 
sten  Zuversicht  behauptet  werden,  dafl  der  dadurch  hervorgerufene 
Eindruck  die  alte  Beobachtung  best&tigt,  „da6  es  tief  in  der 
Eigentftmlichkeit  der  eingeborenen  Polen  liegt,  von  dem  er- 
habendsten  Wohlwollen  leicht  zu  extravaganten  Hoffhungen  fort- 
gerissen,  dagegen  durch  energische  Entschiedenheit  zu  achtender 
Anerkennung  und  gemftfiigter  Haltung  gebracht  zu  werden tt. 

Ubrigens  hat  das  Tagesgesprftch,  das  nach  Einsendung  der 
Adresse  und  nach  Erlafi  der  koniglichen  Resolution  fast  aus- 
schliefilich  auf  beide  gerichtet  war,  sich  bereitwillig  der  Eisen- 
bahnfrage  zugewendet. 

Diese  Auffassung  hat  sich  dann  traditionell  fortgepflanzt. 
Noch  am  21.  September  1851  schrieb  der  damalige  Posener  Ober- 
prasid6nt  v.  Puttkamer  an  Otto  v.  Manteuffel,  dafi  sich  eben  jetzt 
wieder  „die  von  der  famosen  Adresse  von  1843  her  wohlbekannte 
Koalition  der  Polen  und  Demokraten"  recht  entfalten  wolle,  urn 
der  Regierung  Opposition  zu  machen1. 

Ein  derartiges  Kompromifi  mag  in  der  Tat  unmittelbar  ent- 
scheidend  auf  das  Abstimmungsergebnis  eingewirkt  haben,  aber 
damit  allein  wird  der  Vorgang  keineswegs  erklart  Wenn  die 
preufiische  Staatsregierung  damals  dem  polnischen  Problem  e'twas 
weniger  oberfl&chlich  und  optimistisch  gegenttbergestanden  hatte^ 
als  es  tatsachlich  der  Fall  war,  und  wenn  sie  sich  die  Muhe  ge- 
nommen  hatte,  iiber  die  Lehren  nachzudenken,  die  ihr  die  AdreB- 
debatte  von  1843  handgreiflich  aufdrftngte,  dann  ware  sie  viel- 
leicht  zu  der  Erkenntnis  gelangt,  daB  die  Vorbedingung  fur  dieses 
nnerquickliche  Schauspiel  die  vollige  Haltlosigkeit  der  Verwaltungs- 
behorden  gegenftber  dem  Polentum  und  die  systematische  Preis- 
gabe  aller  unter  Flottwell  in  dem  Jahrzent  von  1830—1840  ge- 
machten  Fortschritte  bildete.  Bei  dem  Mangel  an  jeglichem  Riick- 
halt  durch  die  berufenen  Vertreter  der  Staatsgewalt  hatte  auch 


1  v.  Poschinger:   Denkwiirdigkeiten  des  Ministerpr&sidenten  Otto  v.  Man- 
teuffel  II.    Berlin  1901.  S.42. 

32* 


by  Google 


Original  from 
UNIVERSITY  OF  MICHIGAN 


476  Manfred  Laubert 

die  deutsche  Bevftlkerung  jedes  Bewufitsein  fiir  die  nationale  Ge- 
fahr  verloren.  Sie  war  von  vOlliger  Gleichgiiltigkeit  nach  dieser 
Bichtung  erfafitworden,  die  soweit  ging,  daB  der  Fiirst  von  Thurn 
nnd  Taxis  als  Besitzer  der  Herrschaft  Krotoschin  es  nicht  einmal 
der  Miihe  fftr  wert  erachtete,  einen  deutschen  Rittergutsbesitzer 
mit  der  Ausiibung  seiner  Virilstimme  zu  beauftragen,  obwohl  die 
Entscheidung  bei  nationalen  Fragen  auf  des  Messers  Schneide 
stand.  Darnm  ist  das  unter  Flottwell  zum  ersten  Male  sich 
regende  deutsche  ZusammengehOrigkeitsgefuhl  einfach  wieder  ein- 
geschlafen.  In  den  30erJahren  hatte  Massenbach  sich  mit  seinen 
stfidtischen  und  landlichen  Kollegen  unerschrocken  dem  polnischen 
Ansturm  entgegengeworfen.  Auf  dem  Landtag  von  1834  reichten 
die  26  deutschen  Abgeordneten  dem  KQnige  einen  Protest  gegen 
die  nur  im  Wege  der  itio  in  partes  durchgegangenen  polnischen 
Petitionen  ein  und  nicht  weniger  als  sechs  dieser  Manner  ge- 
horten  noch  der  Versammlung  von  1843  an1.  Sogar  noch  1841 
hatten  die  deutschen  Rittergutsbesitzer  des  Meseritzer  Kreises 
inter  eifriger  Teilnahme  Hiller  v.  G&rtringens  dem  KOnige  ihr 
Bedauern  iiber  die  auf  dem  damaligen  Landtag  hervorgetretenen 
Tendenzen  ausgedriickt,  urn  Gleichberechtigung  der  deutschen 
Einwohner  und  eine  andersartige  Zusammensetzung  der  Stande- 
versammlung  gebeten,  urn  der  deutschen  Minoritat  innerhalb  des 
1.  Standes  eiue  augemessene  Vertretung  zu  ermdglichen.  Klang^ 
es  dann  aber  nicht  wie  blutige  Ironie,  wenn  der  K8mg  in  seiner 
Antwort  ihnen  die  Versicherung  gab,  daB  sie  seinem  Herzen  wgleich 
naheu  stunden  wie  seine  polnischen  Untertanen  und  dafi  sie  eine 
rZurucksetzung  in  keiner  Weise  zu  besorgen"  hatten,  weshalb 
sie  „mit  Vertrauen  der  Zukunft  entgegensehen  und  es  ihrerseits 
an  dem  Entgegenkommen  zu  rechter  Einigkeit  mit  ihrenMitstanden 
polnischer  Nationalitat"  nicht  fehlen  lassen  sollten-? 

Manner  wie  Massenbach  und  Hiller  mOgen  gleich  ihren  ost- 
preufiischen  Standesgenossen  einer  Vertiefung  der  konstitutionellen 
Grundlagen  und  einer  Losldsung  der  offentlichen  Meinung  durch 
Gewahrung  der  PreBfreiheit  nicht  abgeneigt  gewesen  sein,  aber 
sicherlich  waren  sie  nicht  von  demokratischen  Tendenzen  erfftllt 
und  ebenso  gewiB  lag  ihnen  wie  den  Mannern  des  Schonschen 
Kreises   jede  Begun g   eines   weltbiirgerlichen  Empfindens  fern8. 

1  Abschr.  Oberprasakten  IX  E.  6. 

1  Ich  werde  die  Akten  anderweitig  verBflFentlichen. 


3  Vgl.  Herre  a.  a,  0.  S,  47. 


by  Google 


Original  from 
UNIVERSITY  OF  MICHIGAN 


Die  polnische  Frage  auf  dem  Posener  Provinziallandtage  von  1843.       477 

Sie  haben  nur  einfach  die  Lust  verloren,  sich  fur  eine  Sache  ein- 
zusetzen  und  sich  urn  ihretwillen  Unannehmlichkeiten  zuzuziehen, 
die  offenbar  von  der  Regierung  selbst  aufgegeben  war.  Beurmanns 
geringe  Autorit&t  ist  kierfiir  das  auflere  Kennzeichen.  Uberall 
ist  er  der  Diipierte.  Es  war  schon  ein  hoses  Omen,  dafi  der  bis- 
herige  Marschall  Oberst  v.  Poniiiski-Wreschen  trotz  seiner  dem 
Oberprasidenten  gegebenen  Zusage  hinterher  eine  Wiederwahl 
ablehnte,  urn  unvermeidlichen  Konflikten  zu  entgehen,  wie  sie 
dann  Potworowski  durchzumachen  hatte.  Auch  er  hat  das  Amt 
des  Marschalls  nie  wieder  bekleidet.  Niemand  aber  dachte  auch 
nur  an  die  Moglichkeit,  die  Leitung  der  Versammlung  einmal  in 
die  Hiinde  eines  Deutschen  zu  legen.  Dieser  Gedanke  lag  vollig 
auGerhalb  des  Gesichtskreises  jener  Zeit,  obwohl  gerade  die  Adrefi- 
debatte  der  Regierung  raiteiner  von  ihr  eigentlich  dankbar  zu 
begriifienden  Offenheit  die  wahre  Stimmung  der  tonangebenden 
Kreise  des  polnischen  Adels  enthiillt  hatte,  Statt  dessen  suchte 
man  sich  seine  Leute  unter  den  wenigei^  Mitgliedern  der  polni- 
schen Hofpartei,  die  nur  Offiziere  ohne  Soldaten  und  ohne  Ein- 
flu6  waren. 

Die  typischen  Vertreter  dieser  unhaltbaren  Zwitterrichtung 
sind  Raczyiiski  und  RadziwiH,  von  denen  der  erstere  trotz  seiner 
ungeheueren  Verdienste  ura  die  Stadt  und  Provinz  Posen  und  um 
das  polnische  Geistesleben  des  Grofiherzogtums  von  seinen  Lands- 
leuten  als  konservativer,  streng  monarchischer  Eigenbrotler  er- 
barmungslos  verfolgt  und  schliefilich  in  den  Tod  gehetzt  wurde. 
Das  Werben  um  die  Gunst  dieser  Elemente  war  damals  wie  stets 
verlorene  Liebesmiih.  Auch  die  Ermahnungen  des  Konigs  ver- 
fehlten  vollkommen  ihren  Zweck.  Der  nachste  Landtag  von  1845 
schlug  genau  die  gleichen  T6ne  an,  nur  um  einige  Nuancen  dreister, 
denn  man  stand  schon  am  Vorabend  des  Aufstandes  von  1846. 


r^rtrtrtL-  Original  from 

byVrUUgl^  UNIVERSITY  OF  MICHIGAN 


478 


Kritiken. 

Lttdwig  Rtefi,  Historik.  Ein  Organon  geschichtlichen  Denkens  und 
Forachens.  Band  I.  Berlin  und  Leipzig,  G.  J.  GSschenscbe  Ver- 
lagshandlung.  1912.  391  S. 
Der  Titel  eines  Baches  ist  oft  entscheidend  fiir  dessen  Aufnahme; 
Karl  Biicher  hat  das  einmal  auf  Grand  interewanten  statistiechen  Ma* 
terials  nacbgewiesen.  Es  trifft  in  besonderem  Mafie  anf  das  Torliegende 
Werk  za,  dessen  Haupt*  wie  Untertitel  darcbaus  nicht  den  wesentliche* 
Inhalt  bezeichnen.  Unter  ^Historik11  verstand  Gervinos  in  semen  Grand- 
ziigtm  der  Historik  (1837,  siehe  besonders  8.  61/62)  das,  was  man  jetzt 
Geschichtsphilosophie  oder  Prinzipien  der  Geschichtswissenschaft  nennt; 
Droysen  in  seinem  Grandrifi  der  Historik ,  (1868,  §  16—18)  verstand 
daronter  die  Metbodik  der  Forscbang  and  die  systematise  Analyse 
der  bistorischen  Erscheinongen;  oint^idem  letzterer  der  Historik  (in  §  16) 
die  Aofgabe  zaweist,  Mein  Organon  des  historiscben  Denkens  and  For- 
schens"  za  sein,  so  schlieBt  er  die  Metbodik  mit  ihren  einzelnen  Funk- 
tionen  darin  als  den  einen  wesentlichen  Teil  ein  and  bebandelt  sie  dem- 
entsprechend.  Biefi,  der  sich  hinsichtlich  der  Bezeichnang  seines  Werkes 
aaf  die  beiden  Vorgtager  beruft,  lebnt  die  Behandlung  der  Metbodik 
S.  22  ff.  grunds&tzlich  ab,  allerdings  unter  vSlliger  Yerkennang  and 
Yerzerrang  ihrer  Aafgaben,  greift  aber  doch  einzelne  methodische  Frageu 
heraus,  wie  diejenigen,  die  mit  der  Definition  der  Geschichtswissenschaft, 
ihren  Beziehangen  zu  anderen  Disziplinen,  ihrem  Erkenntnisziele  und 
-werte  zusammenh&ngen,  und  bebandelt  diese  Binge  auf  92  Seiten  unter 
der  tTberschrift  „Das  Prinzip  der  Geschichtswissenschaft44.  Der  ganze 
ttbrige  Teil  des  Bandes  bringt  als  nsystematischen  Teil44  —  entsprechend 
der  Disposition  Droysens,  bei  dem  die  „Systematika  aber  als  Gegenstftck 
der  Metbodik  auftritt  —  eine  Analyse  der  individual-  and  sozialpsycho- 
logischen  Elemente  der  bistorischen  Erscheinungen  mit  typischen  Bei- 
spielen  ihrer  Formen  zu  verschiedenen  Zeiten  und  bei  verschiedenen 
Yolkern  wie  FersOnlichkeiten.  Der  Inhalt  des  Buches  entspricht  also 
der  herkdmmlichen  Bedeutung  der  Titelsbezeichnungen  sehr  wenig.    Er 


r^rtrtrtL-  Original  from 

byV^UUglL  UNIVERSITY  OF  MICHIGAN 


Eritiken.  479 

entspricht  audi  nicht  der  eigenen  Definition  des  Yerfassers  auf  Seite  1: 
„Historik  ist  die  produktive  AusprSgung  der  allgemeinen  Gedanken,  die 
in  den  mustergflltigen  geschichtlichen  Betrachtungen  iibereinstimmend 
als  Ausgangspnnkt  oder  Zielpunkt  der  Forschung  unmittelbar  voraus- 
gesetzt  warden",  eine  hochst  unbestimmte,  die  gemeinten  Dinge  nicht 
erfassende  Definition,  wie  solche  8fter  in  dem  Buche  begegnen. 

Unter  einem  Titel,  der  wirklich  anzeigte,  was  man  in  dem  Werke 
zu  erwarten  hat,  wiirde  sich  mancher  Leser  finden,  der  sich  jetzt  nicht 
veranlafit  meint,  das  Buch  in  die  Hand  zu  nehmen,  und  er  wiirde  sich 
dann  nicht  enttauscht  sehen. 

Auf  Grund  einer  ausgebreiteten  Kenntnis  der  Geschichtssclireibung 
und  scharfsichtiger  psychologischer  Beobachtung  legt  RieB  S.  43—384 
zum  Teil  wenig  beachtete  Elemente  des  Gemeinschaftslebens  und  des 
Personlichkeitslebens  sowie  deren  Wechselwirkungen  dar  und  bereichert 
die  Anschauung  der  historischen  Erscheinungen  durch  manche  feine, 
anregeude  Bemerkung.  Er  analysiert,  freilich  nicht  gleichmftBig  er- 
schopfend  und  zam  Teil  nicht  begrifflicb  folgerecht  disponiert,  dag 
verschiedene  Naturell  der  Personlichkeiten,  die  Temperaments,  die 
Affekte,  die  Ssthetischen ,  intellektuellen,  religiSsen,  moralischen  Ele- 
mente, die  verschiedenen  Charaktertypen  und  die  Gesamtpersonlich- 
keit,  letztere  wesentlich  in  ihrer  Wiedergabe  durch  die  Darstellung. 
Yon  den  menschlichen  Gemeinschaftto  behandelt  er  in  dem  vorliegenden 
Bande  nur  erst  die  freien  Vereinigungen  und  unterscheidet  dabei  die 
auf  Sympathie  begrimdeten,  die  auf  gesellschaftlichen  Formen,  die  auf 
idealen  Bestrebungen  begrimdeten,  erortert  ferner  Mode  und  Zeitgeist 
und  die  durch  historische  Ideen  zusammengehaltenen  Gemeinschaften, 
wie  z.  B.  die  Parteien.  Die  iibrigen  Arten  des  Gemeinschaftswesens 
sind  einem   zweiten  Bande  vorbehalten,   der  noch  nicht  erschienen  ist. 

Da  ich  den  ersten  Abschnitt  (S.  1 — 92)  vorhin  stark  bem&ngelt  habe 
und  da  er  nur  den  kleinsten  Teil  des  Werkes  ausmacht,  mochte  ich  am 
liebsten  nicht  n&her  darauf  eingehen.  Aber  man  wird  mein  Urteil  be- 
grundet  wissen  wollen  und  ich  zeige  daher  einige  fundamentale  Irrungen 
und  Wirrungen  darin  auf. 

Der  Verfasser  glaubt  sich  S.  23  seinerseits  gegen  einen  grundlegenden 
Irrtum  in  den  bisherigen  Darstellungen  der  historischen  Methodologie 
wenden  zu  mussen,  indem  er  ausgerechnet  Seignobos  als  deren  Ver- 
treter  hinstellt  und  angreift,  der  bekanntlich  den  Begriff  der  Quellen 
hochst  unklar  und  einseitig  gefafit  hat,  und  er  verfUllt,  ohne  jede  Be- 
rficksichtigung  unserer  deutschen  Methodologie  von  Droysen  her,  auf 
die    entgegengesetzte ,    noch    grOBere    Einseitigkeit    zu    behaupten,    das 


r^rtrtrtlr-  Original  from 

byV^UUglL  UNIVERSITY  OF  MICHIGAN 


480  Kritiken 

„eigentliche  Material  der  Geschichte"  seien  ndie  Erinnerungen  and  An- 
sehaunngsbilder,  die  in  bezug  auf  Geschelinisse  in  den  Kopfen  der 
Menschen  leben  oder  als  lesbare(!)  Darsteilungen  fixiert  sind44.  Das  ist 
also  das,  was  wir  Anschauung  and  Uberlieferung  za  nennen  pflegen; 
er  nennt  es  wBewafitseinsmaterial4i  and  unterscheidet  es  von  „Beweis- 
material",  woranter  er  alle  fibrigen  Quellen  begreift,  eine  Unterscheidung, 
die  verkannt  za  haben  er  den  bisberigen  Methodoiogen  vorwirft.  Welche 
ganzlich  nnhaltbare  Begriffsbeetimmung  and  Beliauptung!  Als  ob  man 
nicht  aas  TTrkunden,  Akten,  Uberresten  jeder  Art  oft,  ja  meist,  viel  mehr 
eigentlicbes  Tatsachenmaterial  ohne  weiteres  gewSnne  als  aas  den  Ge- 
schichtsdarstellangen  und  aas  den  Erinnerangen  der  Zeitgenossen!  Und 
als  ob  umgekehrt  nicht  aach  die  Darstellungen  usw,  als  Beweismaterial 
dienten! 

Nicht  minder  onlogisch  verwirrt  sind  die  Erorterungen  aber  die 
historische  Fragestellang  (S.  26  ff.),  deren  Motiv  and  Wesen  Riefi  in 
dem  Bemerken  yon  Widerspriichen  oder  Lucken  in  anserem  geschicht- 
lichen  Wissen  oder  in  den  Darstellangen  zweier  (!)  anerkannter  Historiker 
findet.  Die  Sammlnng  und  Kenntnisnahme  von  Tatsachen  will  er  sogar 
ausdriicklich  (S.  27)  aas  der  Methodik  aasgeschieden  wissen,  als  ob  nicht 
die  primare  and  stets  wiederholte  Fragestellang  anserer  Wissenschaft 
darauf  ausginge,  Tatsachen  wissen  zu  wollen,  and  als  ob  nicht  daraus 
erst  allmfthlich  die  kritischen  Fragestellungen  hervorgingen.  Von  den 
vielseitigen  Aafgaben  der  letzteren  greift  er  aber  ganz  unbegreiflicher- 
weise,  wie  erw&hnt,  nor  den  Fall  eines  Widerspruclis  zwischen  zwei 
Geschichtschreibern  heraus.  Allerdings  verr&t  er  eine  ganz  seltsame 
Vorstellung  von  den  Aafgaben  der  Quellenkritik  and  -interpretation, 
wean  er  8.  27  meint,  sie  seien  meist  von  elementarer  Einfachheit,  sobald 
die  Archivare  and  Editoren  ihre  Pflicht  getan  batten.  Nicht  nur  unsere 
LehrbUcher  der  Methodik  konnten  ihn  eines  Besseren  uberfiihren,  sondern 
aach  die  zahlreichen  komplizierten  Untersuchungen  kritischer  and  inter- 
pretatorischer  Probleme,  die  meist  gerade  ersf  einsetzen,  wo  die  Arbeit 
der  Archivare  and  Editoren  aufhort,  daranter  die  der  „historischen 
Interpretation",  die  BieB  im  Unterschiede  von  der  rein  philologischea 
nicht  za  kennen  scheint,  obwohl  er  m  seinem  zweiten  Teil  so  viel 
Material  daza  beitragt  und  deren  Aafgabe  S.  37  streift. 

Aach  die  Definition  anserer  Wissenschaft  f  die  der  Verfasser  S.  1, 
40  and  60  gibt  and  auf  die  er  oft  zuriickgreift,  widerspricht  in  einem 
wesentlichen  Stfleke  seinen  eigenen  Darlegungen.  Er  bezeichnet  n&mlich 
meines  Erachtens  mit  Recht  (S.  40)  das  ZweckbewuBtsein  der  Menschen  als 
ansschlaggebend   fur  die  genetische  Verkniipfung,   die  historische   Auf- 


r^rtrtrtlr-  Original  from 

byV^UUglL  UNIVERSITY  OF  MICHIGAN 


Kritiken  481 

fassung  and  er  bezeichnet  nochmals  in  demselben  Sinne  (S.  48)  das  Reich 
<ier  Zwecke  als  Material  aller  Geisteswissenschaften;  aber  in  seiner 
Definition  der  Geschichte  findet  der  Zweckbegriflf  keine  Stelle,  denn  er 
sagt:  „  Geschichte  ist  die  Auffassung  eines  als  Einheit  begriffenen  Gegen- 
standes  mittels  der  Unterscheidung  seiner  sich  nicht  regelmiBig  wieder- 
holenden  Ver&nderungen."  Hierdurch  wird  die  Geschichtserkenntnis  niclit 
von  der  Erkenntnis  der  Naturwissenschaft  unterschieden,  denn  „Ver- 
anderungen",  anch  „sich  nicht  regelm&Big  wiederbolende"  Verlnderungen 
£ibt  es  anch  anf  dein  Gebiet  der  letzteren;  das  haben  gerade  natur- 
wissenschaftliche  Antoren  nenerdings  betont,  wie  man  aus  J.  von 
Wiesners  Bnch  „Erschaffung,  Entstehnng,  Entwieklung",  1916,  ersehen 
mag.  Da6  die  Ver&nderungen,  welche  Gegenstand  der  Geschichte  sind, 
abgesehen  von  den  physischen  Faktoren,  von  Menschen  als  zwecksetzenden 
Wesen  ausgehen,  mu6  in  der  Definition  irgendwie  zur  Geltung  kommen. 
Ich  habe  dem  in  meinem  Lehrbuch  zu  entsprechen  gemeint,  indem  ich 
von  den  Bet&tigungen  der  Menschen  als  sozialer  Wesen  sprach;  gegen- 
Viber  dem  MiBverst&ndnis  dieser  Wendung  und  sonstigen  bei  RieB  (S.  60  f.) 
branche  ich  nnr  anf  mein  Lehrbach  S.  9  Note  2,  S.  11  nnd  19  zu  verweisen. 
Im  ganzen  wftre  zu  wiinschen,  da8  der  Verfasser  von  dem  Vorurteii 
gegen  die  bisherige  methodologische  Literatur,  das  er  mehrfach  SuBert, 
znruckkftme  nnd  seine  Arbeit  freundwillig  in  sie  einfttgte;  eft  wiirde  zum 
Vorteil  der  Sache  sein. 

E.  Bernheim. 

Paul  Earth,  Die  Philosophie  der  Geschichte  als  Soziologie. 
Erster  Teil:  Grundlegung  und  kritische  tJbersicht.  2.  Auflage. 
Leipzig,  0.  R.  Reisland.    1915.    821  a 

Die  Bedeutung  dieser  zweiten  Auflage  des  lehrreichen  Buches  kenn- 
zeichnet  sich  schon  &u6erlick:  der  Umfang  hat  sich  gegeniiber  dem  der 
ersten  Auflage  verdoppelt.  Die  inzwischen  (seit  1897)  erschienene 
Literatur  ist  umfassend  und  eingehend  berilcksichtigt,  die  wrschiedenen 
Bichtungen  anch  in  ihren  neiiesten  Modifikationen  kritisch  dargesteilt, 
die  einleitende  Grundlegung  ist  von  13  Seiten  auf  145  gestiegen. 

Wie  zu  erwarten,  ist  die  Grundanschauung  des  Verfassers  dieselbe 
geblieben.  Sie  steht  bewufit  der  der  ^voluntaristischen"  Soziologie  von 
F.  Tonnies  nahe,  unterscheidet  sich  aber  von  dieser  besonders  dadurch, 
dafi  die  Gescbichtsphilosophie  und  die  Meigentlichea  Geschiehtswissen- 
schaft,  die  nicht  von  jener  getrennt  wird  (8.  127),  in  die  8oziologie  eiu- 
bezogen  werden,  w&hrend  die  GescMchtschreibung,  und  anch  die  Ge~ 
Hchichtsforschung  als  deren  Grundlage,  in  das  Gebiet  der  Kunst  ver- 


r^rtrtrtlr-  Original  from 

byV^UUglL  UNIVERSITY  OF  MICHIGAN 


482  Kritiken 

wiesen  wird.  Barth  kommt  zu  diesen  Bestimmungen,  zu  dieser  Gleicbsetzung 
von  Geschichtsphilosophie  und  Soziologie,  indem  er  fdr  beider  Aufgabe 
die  Erkenntnis  des  Wesens  und  der  Entwickluog  des  sozialen  Willens 
erkl&rt,  soweit  diese  sich  in  menschlichen  Gesellschaften  darstellen,  und 
indem  er  als  die  gemeinsame  Metbode  beider  die  naturwissenschaftliche* 
gesetzesm&fiige  Erkenntniftart  ansieht,  die  ihm  als  die  allein  nnd  schlecbt- 
hin  wissenschaftliche  gilt.  Die  Geschichtsschreibung,  die  anf  das  Per- 
sdnliche  eingeht  nnd  in  anderer  Art  arbeitet,  steht  ihm  daher  anfierhalb 
eigentlicher  Wissenschaft.  Barth  n&hert  sich  hierin  stark  dem  Kollek- 
tivismus,  AUerdings  gibt  er  zu,  dafi  auf  dem  sozialen,  also  anch  dem 
geschichtlichen  Gebiete,  wesentlich  andere  als  rein  naturwissenschaftliche 
Geeetze  in  Betracht  kommen,  n&mlich  9empirischeu  Gesetze,  aber  er 
meint,  dafi  letztere  doch  auch  in  den  Natnrwissenschaften  vorkominea 
nnd  daher  der  naturwissenschafUichen  Metbode  nicht  entgegenstehen* 
Unserer  Ansicht  nach  genttgt  das  weitgehende  Vorherrschen  der  em- 
pirischen  Gesetze  vollauf,  urn  der  geschichtlichen  Methode  eine  gesonderte 
Erkenntnisart  zuzuschreiben,  die  nicht  an  dem  Mafistabe  naturwissen- 
schaftlicher  gemessen  werden  darf,  wit  Barth  es  tnt.  Er  verkennt 
dabei  nicht  die  Bedeutnng  der  psychischen  Elemente  der  sozialen  Er- 
scheinnngen  —  wie  kOnnte  er  auch,  da  ihm  ja  der  Wille  das  wesent- 
lichste  der  die  Gesellschaften  bewegenden  Elemente  ist!  —  and  er  gibt 
zu  (8.  59),  dafi  es  sich  dabei  um  ein  „Verstehen^  handelt;  aber  er  sucht 
die  Anwendung  dieser  Elemente  nnd  dieses  Verfahrens  der  naturwissen- 
schafUichen „Erkl&rung"  anzugleichen,  nach  unserer  Ansicht  unzutreffencL 
Noch  weniger  gelingt  der  Versuch  solcher  Angleichung  an  einem  anderen 
Punkte;  Barth  betont  zwar,  dafi  die  Soziologie  wie  die  Geschichte  sich 
nur  mit  dem  zu  beschftftigen  habe,  was  fSr  die  Entwicklung  und  das 
Wesen  der  Gesellschaften  „wichtig<#  ist,  dafi  die  soziale  Entwicklung 
im  Sinne  der  Vervollkommnung,  des  Portschrittes  aufzufassen  sei  und 
daher  eines  Mafistabes  bediirfe;  damit  scheint  er  einen  Wertbegriff  ein- 
zuftihren,  der  den  Natnrwissenschaften  fremd  ist;  aber  diesen  der  natur- 
wissenschaftlichen  Denkweise  widerstrebenden  Begriff,  den  er  nicht  ent- 
behren  kann,  meint  er  gewissermafien  ins  Naturwissenschaftliche  erheben 
zu  konnen,  indem  er  fordert,  es  miisse  ein  Wertbegriflf  von  unbedingt 
objektiver  Geltung  sein  (S.  44/46).  Als  solchen  —  den  einzigen,  den 
es  geben  kann,  wie  er  sagt  —  stellt  er  den  Fortschritt  in  der  Preiheit 
und  Autonomie  des  mundigen  Menschen  hin  (S.  786).  Wir  wollen  nicht 
erortern,  ob  die  AUgemeingultigkeit  dieses  Mafistabes  anzuerkennen  ist. 
ffir  uns  ist  es  wichtiger  zu  bemerken,  dafi  damit  als  Inhalt  der  sozialen 
Entwicklung  ein  durchaus  persSnliches  Element  bezeichnet  wird,  und  dafi 

..  (~*rw"*nlf*  Original  from 

rea  J8'  UNIVERSITY  OF  MICHIGAN 


Kritiken  483 

dies  den  vorhin  angefuhrten  Begriffsbestimmungen  widerspricht,  denen 
zufolge  Bartb  die  Geschichtaschreibung  wegen  ihrer  Besch&ftigung  mit 
PersSnliehkeiten  von  der  „eigentlichen"  Wissenschaft  auBSchliefit.  In 
der  Tat,  wenn  es  sich  in  dieser  eigentlichen  Wissenschaft  um  das  Ver- 
folgen  eines  „stetigen  Wachsens  der  Autonomie  der  Personlichkeit  sowohl 
in  der  Richtung  der  Extensitat  wie  der  der  Intensitftt"  bandelt  (S.  796), 
so  kann  dabei  eine  eingehende  Berflcksichtigung  der  PersSnlicbkeiten 
nicht  entbehrt  werden.  Denn  dieses  Wachsen,  diese  soziale  Entwicklung 
vollzieht  sich  wohl  in  nnd  mit  der  Geselischaft,  aber  dabei  absorbiert 
der  Gesellschaftswiile,  am  in  Barths  Sinne  zu  sprechen,  doch  nicbt  die 
Einzelwillen,  und  zwar  um  so  weniger,  je  extensiver  and  intensiver  die 
Autonomie  der  miindigen  Menscben  wftchst;  ntarke  Einzelwillen  konnen 
vielmehr  sehr  wesentlich  auf  den  Gesellscbaftswillen  einwirken  mit  ihrer 
ganzen  Eigenart  in  kleineren  oder  grofieren  Kreisen.  Das  Ma6  solcher 
Einwirkung  erscheint  sogar  als  ein  wesentliches  Moment  der  sozialen 
Entwicklung,  wenn  man  sie  vom  Gesichtspunkte  Barths  aus  betrachtet, 
freilich  nicht  immer  stetig  anwachsend,  sondern  oft  auch  abnehmend. 
Nach  alledem  kann  also  die  Geschichtschreibung,  die  auf  das  Eigen- 
artige  der  PersSnlicbkeiten  in  ihrem  sozialen  Wirken  eingeht,  nicht 
gerade  deshalb  aus  dem  Kreise  der  "Wissenschaft  ausgesclilossen1  werden, 
und  wenn  sie  sich  durch  dieses  Eingehen  auf  das  PersSnliche  von  der 
Soziologie  unterscheiden  soil,  ^ie  Barth  will,  so  wird  er  fur  die  Be- 
griffsbestimmung  der  Soziologie  Kriterien  gel  ten  lassen  miissen,  die  er 
S.  125  f.  ablehnt.  Ein  en  methodischen  und  prinzipiellen  Unterschied 
zwischen  Geschichtschreibung  und  eigentlicher  Geschichtswissenschaft 
werden  wir  somit  nicht  anerkennen:  es  ist  die  Entwicklung  einer  ein- 
heitlichen  Wissenschafl,  die  sich  von  deskriptiver  zu  kausal  motivierender 
Stufe  erhebt,  wie  andere  Wissenschaften  auch,  und  deren  verschiedene 
Formen  nebeneinander  fortbestehen  k5nnen  wie  ebenfalls  in  anderen 
Wissenschaften,  z.  B.  in  der  Zoologie  und  Botanik  (dies  gegen  S.  8/9), 
Wenn  ich  auf  diese  Grundbegriffe  naher  eingegangen  bin,  weil  es 
dem  Historiker  am  Herzen  liegen  mu8,  fur  die  Eigenart  seines  Arbeits- 
gebietes  einzutreten,  so  ist  demgegenuber  um  so  eindringlicher  zu  be- 
tonen,  dafi  das  Werk  in  seinem  wesentlichen  Inhalt  eine  systematisch 
nach  den  Richtungen  geordnete  kritische  Geschichte  der  neueren  und 
neuesten  Geschichtsphilosophie  und  Soziologie  gibt,  wie  wir  sie  so  ein- 
gehend  und  vielseitig  sonst  nicht  besitzen,  und  dafi  es  daher  gerade  dem 
Historiker  hochst  wertvolle  Dienste  leisten  kann,  der  seine  Geschichts- 
anschauung  nach  den  verschiedenen  Richtungen  orientieren  und  bewuBt 
ieststellen  will,  E.  Bernheim. 


r^rtrtrtlr-  Original  from 

byVrUUgl^  UNIVERSITY  OF  MICHIGAN 


484  Kritiken 

Morlz  Bitter,  Die  Entwicklung  der  Geschichtswissenschaft  an  den 
fdhrenden  Werken  betrachtet  Miinchen  and  Berlin,  R.  Oldenbourg, 
1919.   XI  u.  461  S.     8°. 

Schon  aus  Teilveroffentlichungen  in  der  rHistorischen  Zeitscbrift* 
kennt  man  den  Geist  nnd  die  Form,  in  denen  der  Bonner  Altmeister 
der  dentschen  Gesehichtschreibung  seine  Gedanken  ttber  die  Entwick- 
lung  seiner  Wissensch^ft  seit  dem  Altertum  zusammenfafite.  Ihre'zum 
Bnch  verarbeitete  nnd  (nm  die  Einleitung,  das  Tbukydideskapitel  sowie 
den  ganzen  Abschnitt  fiber  das  letzte  Jahrhundert)  erweiterte  Gestalt 
zeigt  noch  einmal  nnd  deutlicber  die  Vor?Qgei  die  dies  Werk  abgekl&rter 
bistpriographiscber  Weisheit  (immer  wieder  drftngt  sich  die  Erinnernng 
an  Rankes  „Milde  nnd  Giite"  gmf)  doch  sogleich  in  die  vorderste  Reihe 
der  vordringenden  Gegenwartsforschung  riicken.  Sie  fliefien,  scheint  inir, 
namentlich  ans  zwei  groBen  Quellen,  die  beute  erst  langsam  aus  einer 
vergangenenWissenschaftsepochezurfickerobert  werden  mttssen:  Universalis 
tat  des  Rlicks,  die  in  alien  Zeitaltern  die  Stetigkeit  der  Menscbennatur 
nnd  ihrer  Sachaufgaben  erkennt,  nnd  Realismus,  der  in  den  gesellschaft- 
lichen  Bedingnngen,  ihrerAbnnng  nnd  Erforschnng  das  eigentlicb  treibende 
Element  der  Historiographie  sieht. 

Frei  von  der  Idealisierung,  dnrch  die  sich  die  hnmanistische  Bildang 
so  vielfach  die  geschichtliche  Erkenntnis  des  Altertums  triibt,  findet  die 
Untersnchnng  des  Tbnkydides  einen  Hanptweg  antiker  nnd  mittelalter- 
licber  Gesehichtschreibung  in  der  Feststellnng:  „den  Verfassem  fehlt 
noch  die  Kunst,  verwickelte  Vorgftnge,  die  sich  anf  dem  Boden  eines 
Rechtszustandes  bewegen  and  dessen  Anwendnng  oder  anch  Umwand- 
lung  bezwecken,  klar  nnd  treffend  darzulegen*  (S.  23).  Bamit  ist  im 
Yorttbergehen  eines  der  wichtigsten  Entwicklnngsmomente  der  Historio- 
graphie beriihrt.  Hfttte  Ritter  in  die  Reihe  der  einzelnen  Charakter- 
bilder,  aus  denen  er  seine  Darstellung  zusammensetzt,  anch  den*  groBen 
Erneuerer  der  abendlandischen  Wissenschaftslehre  Franz  Bacon  aufge- 
nominen,  so  ware  znm  Ausdruck  gekommen,  wie  bewuBt  die  nenzeiUicbe 
Gesehichtschreibung  ihre  Methoden  gerade  an  die  Gebiete  nnd  Denkformen 
der  Rechtswissenschaft  angeknttpft  hat  (vgl.  Life  of  Henry  VII.  a.  O.). 
Es  war  eine  ahnliche  Befruchtung,  wie  sie  dann  anderthalb  Jahrhunderte 
spUter  Montesquieu  an  den  Anfang  der  franzosiscben  Aufklarung  setzte, 
und  es  ist  der  methodischen  Bereicherung  der  europftischen  Historiographie 
durch  diese  Aufklarung  nicht  forderlich  gewesen,  daB  ihre  groBen  sacli- 
lichen  Gedanken  von  ihren  spateren  Vertretern  iiberwiegend  in  ein 
literarisch-philosophisches  Gewand  gekleidet  wurden.  Ritter  betont  nur 
mit  Recht  die  Wichtigkeit  des  juristisch-soziologischen  Beitrags  zu  der 

..  (~*rw"*nlf*  Original  from 

digitized  by  VrUUglL  UNIVERSITY  OF  MICHIGAN 


Xritiken  485 

klassischen   historiographischen   Epoche    des  19.  Jahrhunderts,  indem   er 
neben  Niebuhr1,  Pertz  und  Ranke  (nicht  zwar  Comte  und  Marx,   aber),     ; 
Eichhorn  und  Lorenz  Stein  als  ebenbiirtige  Einfllisse  stellt. 

Die  rSmischen  Historiker  warden  mehr  als  die  griechischen  (and 
hierin  den  engliscben  Aufklarern,  wie  jene  den  franzosischen,  vergleich- 
bar)  nach  Hitters  treffender  Hervorhebung  „von  selber  dazu  gefuhrt, 
mit  der  Geschichte  der  Kriege  und  auswanigen  Politik  die  der  Ver- 
fassung  zu  verbinden,  dies  um  so  mehr,  da  sie  teils  selber  am  offent- 
lichen  Leben  und  seinen  Parteikilmpfen  beteiligt  vvaren  und  also  mit 
starkem  inneren  Anteil  an  die  Formen  der  Verfassung  und  die  Kampfo, 
unter  denen  ibre  Ver&nderungen  erfolgten,  herantraten"  (S.  47 f.).  Daftir 
empfing  aucb  die  griecbische  Historiographie  aus  der  Tiefe  philosophisch- 
naturwissenschaftlicher  Weltansicbten  und  dem  iiberwiegend  „beschau- 
lichen"  Leben  der  griechischen  Stadtstaaten  einen  eigenttlmlichen  Vorzug 
vor  der  romiscben.  Bitter  lenkt  iiberall  die  gebuhrende  Aufmerksamkeit 
auf  die  griechische  Uberzeugung  von  der  GesetzmaBigkeit  und  Berechen- 
barkeit  geschichtlicher  Ver&ufe:  in  Polybios'  Kreislauftheorie  endgultig 
formuliert  (S.  45) ,  erscheint  sie  docb  schon  beim  Thukydides  aus  der 
Wechselwirkung  zwischen  Menscbennatur  und  AuBenwelt.  durcbaus 
schliissig  abgeleitet,  wenn  auch  naturlich  Ritter  mit  Recht  geltend  macbt 
(S.  95),  wie  auBerlieh  und  vori&ufig  dieser  SchluB  damals  noch  dastand  ' 
(unsere  heutige  Einsicbt  in  die  „Stetigkeit  des  Kulturwandels"  ergibt, 
dafi  eine  bedeutungsvolle  Wahrheit  vorgeahnt  wurde).  Die  betrachtlichste 
Tat  griechiscber  Geschichtstheorie  (und  in  diesem  Nachweis  mochte  icb 
zugleich  eine  der  besten  Leistungen  des  Bucbes  sehen)  ist  jedocb  die 
Grundlegung  der  Gesellschaftslehre  durch  die  Politik  des  Aristoteles2. 
Es  ist  einevollig  berechtigte  Ansicbt  Ritters,  dafi  dagegen  die  rSmische 
Auffassung  der  „staatlichen  Gewalten  als  Personlichkeiten,  die  in  der 
Hauptsacbe  ibr  Leben  und  ihre  Geschichte  aus  sich  selber  erzeugen", 
ein  Ruckschritt  war,  weil  sie  den  Gedanken  des  Aristoteles  von  dem 
Verbaltnis  zwischen  Gesellschaft  und  Staat  nicht  erfafitu  hatte  (S.48f.). 
Die  griechische  Uberzeugung  von  geschichtlichen  Gesetzen,  die  von  diesem 
romiscben  Individualismus  ohne  Nachdenken  weitergeschleppt  wurde  (einer 

1  Auch  bei  diesem  winl  ttbrigens  gelegentlich  nicht  mit  Unrecht  von  „ein- 
feeitiger  Hervorkehrung  der  wirtschaftlichen  Zust&nde*  gssprochen  (S.  328). 

2  Nur  die  methodische  Selbstbeschrankung  des  groBen  Real  is  ten  wird  doch 
wohl  verkannt,  wenu  die  soziologische  Erkl&rnng  der  innaren  Machtk&mpfe 
aus  Gewinnstreben  und  Ehrsucht  als  Ubersicht  tlber  die  letzten  bevregenden 
Krafte  in  den  fortwahrenden  Veranderungen  der  Formen  und  des  Geistes  der 
Staatsverfassung  und  als  „unbefriedigender  Ausgang  einer  groB  begonnenen 
Gedankenreihe"  angesprochen  wird  (S.  36). 


r^rtrtrtL-  Original  from 

byV^UUglL  UNIVERSITY  OF  MICHIGAN 


486  Kritikeu 

der  Scriptores  Historiae  Augustae  setzt  sie  sogar  ausdrucklich  mit  Natur- 
gesetzen  gleich  S.  53  Anm.),  muBte  dabei  selbstverst&ndlich  ganz  ver- 
sanden. 

Ritters  kurzer  Abschnitt  iiber  das  Mittelalter  scheint  mir  trotz  mancher 
geistvollen  Bemerkung  nicht  zu  den  selbst&ndigsten  Teilen  des  Baches 
zu  gehSren.  Vor  allem  dlirfte  die  Ausrichtung  der  ganzen  Kritik  mittel- 
alterlicher  Geschichtschreibung  auf  den  „Mangel  an  Wirklichkeitssinn" 
(S.  120)  schon  deshalb  Bedenken  haben,  weil  sie  in  alien  nnmittelbarem 
Zusammenhang  mit  der  iiberlieferten  Lehre  von  der  mittelalterlichen, 
insbesondere  der  kirchlichen  Forschung  steht,  einem  der  Gebiete,  wo 
sich  der  naive  Rationalismus  der  Renaissance  und  Auf  kl&rung  am  l&ngsten 
und  griindlichsten  der  tJberprufung  durch  die  moderne  Psychologie  ent- 
zogen  hat.  Dieser  Raum  and  die  Beil&ufigkeit  von  Ritters  Ausfuhrungen 
verbieten  in  gleicher  Weise,  naher  auf  das  hier  zutage  liegende  Problem 
einzugehen.  Es  genllge  zu  sagen;  daB  einer  Unendlichkeit  physischer 
und  innerlicher,  meist  aber  dem  Wiilen  der  historischen  Auskunftspersonen 
entriickter  Hemmungen  der  Tatsacheufeststellung  im  ftuBerlichsten  Sinn 
auf  der  anderen  Seite  eine  Geschlossenheit  des  mittelalterlichen  Weltbildes 
die  Wage  halt,  die  das  Wesentliche  gesellschaftlicher  und  rechtlicher 
Wechselwirkungen  zumal  mit  jenen  naiven  Darstellungsmitteln  nicht  selten 
treuer  spiegelt  als  nachfolgende  individualistischere  Zeitalter. 

Aus  diesem  Grunde  bin  ich  auch  im  Zweifel,  ob  nicht  Ritter  im 
AnschluB  an  lange  feststehende  Entwicklungslinien  namentlich  der  pro- 
testantischen  Bildungsgeschichte  im  Abschnitt  iiber  Humanismus,  Re- 
formation und  Gegenreformation  die  Hohepunkte  der  historischen  Literatur 
ein  wenig  vor  denen  der  historischen  Wissenschaft  (nach  der  er  doch 
sein  Buch  nennt)  bevorzugt.  GewiB  hat  z.  B,  die  neuere  italienische 
Forschung,  besonders  Villari,  das  beriihmte  Urteil  Rankes  iiber  die 
Unselbst&ndigkeit  Guicciardinis  vielfach  berichtigt  und  vertieft,  aber  sie 
hat  es  meines  Erachtens  doch  nicht  in  dem  Grade  umgestoBen,  daB  man 
von  dem  „epochemachenden  Verdienst"  einer  „Quellenforschungtt  sprechen 
dlirfte  (S.  191).  Guicciardinis  historische  Sammeltatigkeit  unterscheidet 
sich  fur  mein  Geflihl  kaum  anders  als  durch  den  ursprunglichen  Renais- 
sancestil  von  den  gleichzeitigen  und  nachfolgeuden  alten  Historikern 
Mittel-,  West-  und  Nordeuropas,  deren  Art  Ritter  ja  so  durchaus  richtig 
wurdigt,  wenn  er  ihnen  auchf  wohl  veranlaBt  durch  alte  Bekanntschaft 
aus  seinen  eigenen  historiographischen  Hauptarbeiten,  in  diesem  Buche 
AuBerlich  einen  etwas  zu  anspruchsvollen  Raum  zugesteht.  Es  ist  merk- 
wiirdig,  wie  alle  diese  Sleidan  und  Buchholz,  Thuan  und  Davila,  Chemnitz 
und  Pnfendorff  trotz    lauter  Verschiedenheiten  der  Zeit,  des  Volkstums 


r^rtrtrtlr-  Original  from 

byV^UUglL  UNIVERSITY  OF  MICHIGAN 


Kritikeu  487 

und  der  damals  so  viel  maBgebenden  Religion  von  der  Uragebung  ihrer 
absolutistischen  Staatskanzleien  dieselbe  Pragung  geistiger  Unfreiheit 
empfangen,  die  doch  den  HoMndern  und  Englftndern  (Ritter  beschftftigt 
sich  n&her  nor  mit  Bacons  Nachfolger  in  Amt  ubd  Wissenschaft  Clarendon) 
in  viel  geringerem  MaBe  eignet.  Die  Italiener  gehoren  ja  anch  in  den 
Republiken  eher  zu  der  monarchischen  EinfluBsphare,  und  aufierdem  gibt 
ihnen  die  geistige  Nahe  gerade  des  lateinischen  liistoriographischen  Vor- 
bildes  doppelten  Anlafi  zu  einer  literarisch  pompbaft  teils  individualisie- 
renden,  teils  scbematisierenden  Darstellungsweise,  so  daB  Ritter  ganz  mit 
Fug  iiber  den  groBten  unter  ihnen  die  tiefenWorte  schreibt;  wMachiavelli 
hatte  die  Beziehungen  zwischen  Verfassung  und  sozialer  Gliederung  der 
Biirgerschaft  erkannt,  allein  die  sozialen  Oruppen  —  der  alte  Adel,  die 
in  Handel  und  Gewerbe  selbst&ndig  tfttigen  Ziinfte,  die  als  abhangige 
Arbeiter  lebenden  Proletarier  —  tret  en  in  seiner  Darstellung  nur  inso- 
weit  auf,  als  sie  Anteil  an  der  Machtiibung  des  Staates  erheischend,  in 
seine  Regierung  nnd  Gesetzgebung  eingreifen.  DaB  ibr  Lebensgrund 
ein  eigenartiger  und  in  den  groBen  Gebieten  der  Landwirtechaft,  der 
Gewerbe  und  des  Handels  zu  suchen  ist,  daB  ihre  Bet&tigung  einerseits 
und  der  Wirkungskreis  des  Staates  andererseits  in  Wechselbeziehungen 
stehen,  die  viel  inhaltreicher  sind,  als  das  bloBe  Jagen  nach  dem  Besitz 
staatlicher  Macht,  wird  von  ihm  nicht  weiter  berucksichtigt."  Die  Ein- 
seitigkeit  des  Neuromers,  der  von  der  Privatwirtschaft  nur  die  Ausmun- 
dung  in  das  staatliche  Machtgetriebe  sieht,  erganzt  hier  gleichsam  die 
Einseitigkeit  des  Aristoteles,  der  von  der  Hauswirtsehaft  aus  gerade 
umgekehrt  die  Wurzeln  alles  Machtstrebens  in  der  Individualpsychologie 
bloBgelegt  hatte. 

Wie  grundlegend  fur  den  immer  noch  mangelnden  Ausbau  derWissen- 
schaftsgeschichte  im  18.  Jahrhundert  Ritters  damit  befafiter  Abschnitt 
ist,  geht  schon  aus  der  heute  so  seltenen  Gerechtigkeit  seiner  vergleichs- 
weisen  Einschatzung  von  Aufklarung  und  Romantik  hervor:  die  Zeit 
von  der  Reformation  bis  zum  Anfang  des  19.  Jahrhunderts  habe  nder 
Geschichtswissenschaft  sowohl  hinsichtlich  der  Hethode  der  Forschung,  als 
des  Gehaltes  der  Darstellung  vollig  neue  Aufgaben  gestellt",  den  „Be- 
trieb  der  eigentlich  geschichtlichen  Arbeit  .  ,  soweit  geregelt  und  urn- 
grenzt,  daB  es  sich  innerhalb  ihrer  vornehmlich  darum  handelte,  auf  den 
betretenen  Bahnen  mit  immer  strengerer  Folgerichtigkeit  und  stets 
wachsender  Vielseitigkeit  fortzusehreiten"  (S.  311).  Die  Aufmerksamkeit 
bleibt  eben  dauernd  auf  den  methodiscben  und  theoretischen  Gesichts- 
punkt  eingestellt,  von  dem  aus  selbst  die  (Ritter  freilich  ohnehin  ferner- 
liegenden)  groBen  stofflichen  Entdeckungen  und  Eroberungen  der  neuesten 


r^rtrtrtlr-  Original  from 

byV^UUglL  UNIVERSITY  OF  MICHIGAN 


488  Kritiken 

Historiographie,  die  Leistungen  der  grabenden  Arehaologie  und  kritischeu 
Diplomatik,  nur  als  Steigerungen  grunds&tzlich  langst  begonnener 
Forschungsrichtungen  erscheinen  miissen.  Unter  dieser  Voraussetzung 
werden  vor  allena  die  Studien  iiber  den  Rechtsbegriff  Montesquieus  und 
der  Kulturbegriff  Yoltaires  zu  Wegweisern,  die  die  Entwicklungsgeschichte 
der  Historiographie  gerade  heute  sehr  notig  hat  und  jedenfalls  nie  wird 
iibersehen  konnen.  Man  mag  iiber  Einzelnes  mit  Ritter  streiten,  z.  B. 
ob  wirklich  (S.  214  Anm.)  von  den  beiden  durch  ihnfein  unterschiedenen 
Aufgaben  des  „Esprit  des  lois",  der  Erforscbang  des  „Wechselverhalt- 
nisses"  zwischen  Gesellschafts-  und  Rechtsentwipklung  einerseits  und  der 
inneren  Konsequenz  der  einzelnen  Rechtssysteme,  die  zweite  die  historio- 
graphisch  weniger  vvertvolle  war  (ich  meine,  sie  war  durch  ihre  grofiere 
Unabh&ngigkeit  von  vorgreifendem  Dilettantismus  mindestens  ebenso 
wertvoll)  oder  ob  nicht  etwa  die  Auffassung  der  „  Nation*  bei  Voltaire 
(S.  238  ff.)  nur  fflr  den  alle  Vorstellungen  vora  Volkstum  verstaatlichenden 
Politiker  des  19.  Jahrhunderts  so  mangelhaft  und  leer,  frir  andere  und 
vielleicht  tiefere  Fragestellungen  aber  sehr  aufschluBreich  sein  d&rfte. 
Das  grofie  Ergebnis  ist  doch  eine  in  der  modernen  deutschen  Geschichts- 
schreibung  fast  einzig  dastehende,  methodisch  hochst  fruchtbare  Auf- 
geschlossenheit  und  Gerechtigkeit  gegen  die  Grundlagen  spezifisch  west- 
europaischen  Staats-  und  Kulturdenkens,  die  dann  audi  der  Schilderung^ 
der  folgenden  Epoche  deutscher  geistiger  Vorherrschaft  auBerordentlich 
zugute  koinmt.  Der  ganze  (wiederum  weitab  von  Ritters  schlichtero 
Weg  gelegene,  Scharfsinn,  womit  neuerdings  Ernst  Troeltsch  das  Eigen- 
recht  der  „dialektischentt  Geschichtsbetrachtung  gegeniiber  dem  wPositivis- 
mus"  verfochten  hat,  konnte  den  Einwand  nicht  entkr&ften,  den  Ritter 
aus  dem  Vergleich  mit  Adam  Smith  gegen  Herders  „Massenbegriff  der 
Nation"  erhebt:  „wie  innerhalb  der  Nation  und  des  Staates  jedem  be- 
deutenden  Inbegriff  von  Kulturzwecken  eine  lebensvolle  Gesellschaft  ent- 
spreche,  die,  selber  wieder  sich  maunigfach  gliedernd,  der  Yerwirklichung 
ihrer  Zwecke  in  steter  Wechselwirkung  rait  dem  Staat  obliege"  (S.  275). 
Und  geradezu  die  beste  methodologische  Ausdeutuhg  von  Rankes  viel- 
umstrittener  Ideen-  und  Tendenzenlehre ,  dabei  zugieich  eine  der  weit- 
blickendsten  Formeln  fur  die  nocli  unendlich  strittigere  Bedeutung  des 
Individuellen  in  der  Geschichte  scheinen  mir  die  Worte:  „Man  darf  wolil 
den  letzten  Grund  dieser  Gedanken  in  der  Ansicht  sehen,  da6  die  von 
Gott  in  die  Menschennatur  gelegten  Zwecke  als  eine  unpersonliche 
Kraft  das  Leben  der  Volker  beherrschen,  und  dafi  darum  im  Wechsel 
der  Zeiten  und  Verfassungen  denjenigen  Personlichkeiten  die  Fiihrung: 
zufdllt,    welch  e    die    jeweilig    den    Staaten    und    Volkern    frommenden 

..  r^nonl^  Original  from 

digitized  by  VrUUglL  UNIVERSITY  OF  MICHIGAN 


Kritiken  489 

Zwecke  richtig  zu  erfassen  and  tatkr&ftig  zu  verwirklichen  vermSgen" 

(S.  419). 

Weniger   dem  Bach,    das  so  altersreif  in  sich  selbst  ruht,   aid  der 

deutschen  Wissenschaft  mochte  man  wiinschen,    dafi  es  nicht  die  Alten 

durch  den  modernen  Geist,  die  Jungen  dnrch  manchen  Traditionalismus 

der  Form  abschrecke.  Lange  genug  schon  steht  sich  in  der  Geschichts- 

\vissen8chaft  feindlich  gegeniiber,  was  hier  vermittelt  and  vers&hnt  er- 

scheint.     Aber   erst   solche   Yers5hnang    bringt   eine  Wissenschaft  -als 

Ganzes  wahrhaft  vorwftrts. 

i  Carl  Brinkmann. 

Ednard  Meyer,  C&sars  Monarchie  and  das  Principat  des 
Pompejus.  Innere  Geschichte  Boms  von  66  bis  44  v.  Chr. 
Stuttgart  and  Berlin,  J.  G.  Cotta'sche  Buchhandlung  Nachfolger  1918. 
Gr.  8°.    X  and  627  S. 

Das  groBe  Werk,  mit  dem  uns  Eduard  Meyer  uberraschend  beschenkt, 
ist  nach  seinem  eigenen  Bekenntnis  ein  Produkt  der  gewaltigen  seelischen 
Erschiitterung,  die  der  Weltkrieg  in  ihm  bewirkt  hat  Fast  von  dem 
ersten  Tage  des  neaen  groften  Geschehens  an  ftihite  der  Meister  der 
althistorischen  Forschung  einen  iiberm&chtigen  Zwang  in  sich  wachsen, 
der  ihn  zur  Abkehr  von  der  Fortsetzung  seiner  bertthmten  „  Geschichte 
des  Altertnmsa  nStigte,  obgleich  er  soeben  vor  Kriegsaasbrach  sich  den 
"Weg  zar  Neubearbeitung  des  zweiten  Bandes  derselben,  der  die  Ge- 
schichte des  alten  Orients  behandelt,  freigemacht  hatte:  „Ieh  muBte 
mich,  soweit  ich  nicht  durch  die  von  den  Ereignissen  gestellten  lite* 
rarischen  and  politischen  Anfgaben  in  Anspruch  genommen  war,  auch 
i  n  meiner  wissenschaftlichen  Tatigkeit  mit  Dingen  besch&ftigen,  die  den 
Menschen  innerlich  zu  packen  vermSgen  and  mit  den  Fragen,  die  uns 
alle  aufs  tiefste  bewegen,  in  n&herem  Zusammenhang  stehen.  So  habe 
ich  eine  Reihe  von  literarischen  Arbeiten  in  Angriff  genommen,  von 
denen  ich  eine  in  dem  vorliegenden  Bach  verOffentliche",  schreibt  er 
selbst.   (S.V). 

Schon  unter  dieser  Perspektive  betrachtet,  will  Ed.  Meyers  Buch  mit 
einem  anderen  Mafie  gemessen  sein,  als  es  ein  reines  Spezialwerk  gelehrter 
Arbeit  erheischt,  wie  sein  Verfasser  denn  auch  offensichtlieh  danach 
strebt,  liber  die  Bedurfnisse  des  Forschers  hinaus  die  des  Lesers  zu 
beftiedigen  (vgl  S.  VIII).  Und  so  wird  in  der  Tat  jeder,  der  in  diesem 
AVerk  nach  der  AuBerung  der  Wirkung  der  gewaltigsten  Ereignisse  der 
Weltgeschichte  auf  Kopf  und  Herz  eines  ihrer  hervorragendsten  Yerkundigers 
forscht,  reichen  Gewinn  davontragen;  auch  in  diesem  Sinne  sind  die  von 

Histor.  Vierteljahrschrift.  1919.  4.  38 

n  f^rtool   -  Original  from 

b^Vji  UNIVERSITY  OF  MICHIGAN 


490  Eritiken 

der  ziinftigen  Altertumswissenschaft  vielleickt  nicht  ohne  weiteres  gebilligten 
modernen  Vergleiche,  beispielsweise  mit  Lloyd  George  and  Wilson,  an 
ihrem  Platz  und  berechtigt.  Denn  dies  Buch  ist  weit  mehr,  als  etwa 
nur  eine  Monographie  der  inneren  Geschichte  Rome  von  66  bis  44  v. 
Chr.,  wie  sein  Untertitel  lautet,  so  viel  eine  solche  audi  an  sich  scbon 
bedeutete.  In  ihm  ist  bereits  die  ganze  groBe  Frage  nach  dem  Wesen 
des  romischen  Kaisertums  der  ersten  drei  Jahrhanderte  aafgerollt  und 
die  Antwort  auf  sie  in  nuce  gegeben. 

Hatte  in  dieser  Hinsicht  bereits  1888  J.  Kromayer  in  seiner  Disser- 
tation uber  „Die  rechtliche  Begriindung  des  Pricipats*  gegen  Mominsena 
bis  dahin  absolut  und  aucb  heute  noch  zum  groBen  Teile  herrschende 
Theorien x  auf  schmalem  Raum  und  mit  tiefem  gedanklicben  Hintergrund 
die  Richtlinien  fdr  die  Erkenntnis  vom  Werden  des  Principats  des 
Augustus2  gegeben,  so  hat  Ed.  Meyer  selbst  bereits  vor  einem  halben 
Menschenalter  in  einem  fesselnden  Aufsatz  in  Sybels  Historischer  Zeit- 
schrift  N.  F.  LV  (1903)  S.  385  ff.  die  Absicbten  des  Augustus  bei  seinem 
Wiederaufbau  des  Staatswesens  dahin  gedeutet,  dafi  er  dabei  den  redlichen 
Willen  verwirklicht  sah,  die  alte  Verfassung  wieder  zur  Geltung  zu  bringen. 
Es  wird  naturlich  im  letzten  Grunde  immer  Ansehauungs-  und  Tempera- 
mentssache  bleiben,  wie  weit  man  geneigt  ist,  an  die  ^Ehrlichkeit"  des 
von  dem  Begriinder  des  Principats  verkundeten  offiziellen  Programms  zu 
glauben;  gleichwohl  mufi  es  selbstverst&ndlich  von  der  groBten  Bedeutung 
sein,  dies  Programm  selbst  n&her  kennen  zu  lernen.  Denn  es  hat 
theoretisch-staatsrechtlich  und  —  in  viel  hfiherem  MaBe  als  gemeinhin  an- 
genommen  wird  —  praktisch-politisch  die  innere  Geschichte  Roms  bis 
auf  Carus  und  Diokletian  bestimmt. 

Nach  dieser  Richtung  hin  hat  sich  nun  Rezensent  zun&chst  im  Jahre 
1916  in  seinem  n  Wesen  des  r&mischen  Kaisertums  der  ersten  zwei  Jahr- 
hunderte*  (=  Studien  zur  Geschichte  und  Kuitur  des  Altertums,  heraus- 
gegeben  von  Drerup,  Grimme  und  Kirsch,  VIII  2)  und  darauf  kiirzlich 
1919  in  seinem  Buch  „Vom  Prinzipat  zum  Dominat.  Das  Wesen  des 
romischen  Kaisertums  des  dritten  Jahrhunderts"  (=  Studien  etc.  IX  4 
und  5)  um  den  Nachweis  bemuht,  wie  der  Prinzipat  des  Adoptivsohns 
des  groBen  C.  Julius  C&sar  im  Gegensatz  zu  dessen  Pianen  der  abso- 
luten  Monarchie  nach  hellenistischem  Muster  ihrem  Wesen  und  ihrer  bis 
in  die  subtilste  Einzelheit  hin  festgehaltenen  Formulierung  nach  die  Voll- 


1  Man  vgl.  das  jtingste  Eintreten  fttr  sie  aus  der  Feder  eines  ihrer  scharf- 
sinnigsten  Verfechter  in  der  umfangreichen  Besprechung  meines  oben  erw&hntea 
letzten  Baches  von  A.  Stein  im  Literarischen  Zentralblatt  1920,  Nr.  1  und  2. 

*  In  den  Jahren  43—23  v.  Chr. 

..  r^nnnlr*  Original  from 

digitized  by  VrUUglL  UNIVERSITY  OF  MICHIGAN 


Kritiken  491 

endung  der  Optima  forma  rei  publicae  jrestitutae  im  Sinne  der  besten  Geister 
des  letzten  Jahrhunderts  vor  unserer  Zeitrechnung  gewesen  ist  nnd  mithiu 
jede  Rechtsanschauung,  die  auf  eine  Anerkennung  eines  auBerordentlichen 
Gewaltrechts  der  Soldaten  dem  Imperium  der  Kaiser  gegenUber  hinauslRuft, 
\vie  es  Mommsen  in  sch&rfster  Wort-  und  Begriffsfassung  statuiert  hat,  aus- 
schliefit  Als  solche  hat  sie  im  Ablaufe  von  melir  als  drei  Jahrhunderten 
iiberhanpt  nur  dreimal  eine  bewuBte  Unterbrechung  erfahren:  einmal  durch 
Domitianfi  konsequentes  Streben,  die  autoritative  Stellung  der  V&ter  zu 
beseitigen,  die  ihm  den  ganzen  Hafi  der  senatorischen  Geschichtschreibung 
zugezogen  hat;  das  andere  Mai  150  Jahre  sp&ter  durch  Maximinus 
Thrax'  naive  Rucksichtslosigkeit,  der  sich  im  brutalen  BewuBtsein  seiner 
militftrischen  Kraft  einfach  nm  nichts  aufierhalb  dieses  Interessenkreisea 
kiiraraerte  nnd  dennoch  trotz  seiner  iiberlegenen  positiven  Machtmittel 
rasch  an  den  Folgen  des  Verfassnngsbruches  dem  sich  ermannenden  Senat 
und  Yolk  von  Rom  nnd  Italien  gegenuber  gescheitert  ist:  endlich  im 
Jahre  376  dnrch  den  nicht  ganz  klar  erkennbaren  Versuch  Florians, 
einen  Prinzipat  eigenen  Rechte  einzusetzen.  Trotzdem  vermag  ich 
nicht  ohne  weiteres  anzunehmen,  da 6  die  wahre  Absicht  des  politischen 
Meisterspielers  Augustus  auf  die  faktische  Rehabilitiernng  der  alten 
Republik  herauslaufen  sollte.  Dagegen  scheinen  mir,  nebenbei  be- 
merkt,  in  erster  Liaie  die  bei  ihm  unbestreitbar  vorhandehen  sogenannten 
dynastischen  Plane  zu  sprechen.  Aber  ich  glaube  endgliltig  erwiesen  zu 
haben,  dafi  Augustus'  Ziel  das  gewesen  istf  den  Prinzipat  zwar  kernes- 
wegs  als  Monarchie,  jedoch  als  Festsetzung  der  iiberragenden  Geltnng 
eines,  und  zwar  im  Sinne  vorhandener  pliilosophischer  Doktrinen1  des 
besten,  Mannes  im  Rahmen  der  iiberkommenen  Republik  durchzusetzen. 
Wenn  gerade  Augustus  beabsichtigt  hat,  dies  moglichst  in  Verbindung 
mit  seinem  erlauchten  Geschlecht  geschehen  zu  lassen,  so  darf  hierzu  nie 
tibersehen  werden,  dafi  eben  rdmische  Sitte  und  riimisches  Recht  in  ganz 
besonderer  Weise  die  MOglichkeit  g«g«ben  haben,  in  TTbereinstimmung 
mit  der  auch  hier  rechtlich  bestimmenden  Korperschaft  des  Senate  den 
als  am  geeignetsten  erkannten  Mann  durch  Adoption  in  die  denkbar 
innigste  persSnliche  Verbindung  mit  dem  jeweiligen  aufierordentlichen 
Mandatar  der  Vater  zu  bringen. 


1  Diese  hat  uns  in  sehr  erwtinscht  die  staatsrechtliche  Theorie  erg&nzender 
Weise  1917  von  der  ideengescbichtlicheu  Seite  her  R.  Reitzensteins  treffliche 
Untersuchung  fiber  n  Die  Idee  des  Principats  bei  Cicero  und  Augustus*1  (=  Nach- 
richten  von  der  K.  Gesellschaft  der  Wissenschaften  zu  Gdttingen,  philolog.-histor. 
Klasse  1917,  S.  397  ff.)  nfther  kennen  gelehrt 

33* 


by  Google 


Original  from 
UNIVERSITY  OF  MICHIGAN 


492  Kritiken 

Nach  alledem  ist  entwicklungsgeschichtlich  von  hoehstem  Interested, 
zu  untersuchen,  wie  Augustus  auf  den  eigenartigen  Gedanken  dieser  nie 
wieder  in  der  Geschichte  so  oder  ahnlich  zur  Ausbildung  gelangten 
Institution  gekominen  ist  \  Auf  die  Beantwortung  dieser  eminent  politischen 
Frage,  die  man  mit  einem  Worte  als  die  Vorgescliichte  des  Prinzipats 
des  Augustus  definieren  konnte,  laufl  Ietzten  Endes  Ed.  Meyers  Arbeit 
hinaus. 

Nach  ihm  rangen  drei  Gestaltungen  des  Staatswesens  in  den  zwei 
Jahrzehnten  vor  C&sars  Sturz  und  dem  Auftreten  seines  Adoptivsohns, 
die  er  seiner  Betrachtung  unterzieht,  mit  einander:  erstens  die  ^alte" 
Kepublik  in  der  Form  der  Senatsherrschaft,  zweitens  die  absolute  Monarchie 
Caesars  und  zwischen  ihnen  das,  was  Pompejus  erstrebte,  die  militarische 
und  politische  Leitung  des  Staats  durch  den  amtlosen  Vertrauensmann 
des  Senats  und  der  Aristokratie,  den  alle  seine  Rivalen  an  EinfluB  weit 
iiberragenden  ersten  Burger,  den  sog.  Princeps.  Denn  die  sogenannte 
Demokratie,  die  Ed.  Meyer  unvergleichlich  kurz  und  treflfend  als  die 
Herrscbaft  der  Kapitalisten  und  rivalisierend  neben  ibr  die  des  liaupt- 
stadtischen  Pobels  definiert,  kann  seit  Sulla  bzw.  M.  Amilius  Lepidus 
und  M.  Brutus  (d.  i.  seit  78/77  v.  Chr,)  als  tot  gelten,  da  sie  fortan 
iiberbaupt  keine  Bolle  mehr  spielte.  Der  Prinzeps  ist  mitbin  in  dieseni 
politischen  Sinne  und  genau  ebenso  seiner  ideengeschichtlichen  Bedeutung 

1  Der  Neuhistoriker  diirfte  geneigt  sein,  z.  B.'die  Frage,  wie  weit  in  der 
rGmischen  Kaiserzeit  die  Teilung  des  Reichs  in  senatorische  und  in  kaiserliche 
Provinzen  erfolgt  ist.,  nur  mehr  nebens&chliche  Bedeutung  beizumessen.  Doch 
lafit  sich  gerade  hier  an  einem  hflbschen'Exempel  zeigen,  Ton  welch  weitreichenden 
Konsequenzen  die  antike  Verwaltuugsteilung  begleitet  gewesen  ist.  Noch  heute 
bedeutet  auf  dem  Boden  der  westlichen  Balkanhalbinsel  die  Grenze  zwischen 
dem  kaiserlichen  Pannonien  und  dem  senatorischen  Mazedonien  die  Nordgrenze 
des  albanischen,  il  i.  des  alten  illyrischen  Volkstums.  Auf  dem  Gebiete  der 
straff  organisierten  kaiserlichen  Provinz  ist  dieses  in  den  Jahrhunderten  der 
Kaiserzeit  glatt  aufgesogen  und  ebenso  seine  Sprache  ausgerottet  worden;  auf 
dem  Gebiete  der  schlafferen  senatorischen  Yerwaltung  koonte  beides  bestehen 
bleiberi.  Deswegen  ist  gewiB  nicht  zu  viei  gesagt,  daB  die  RomanisieruDg  des 
keltischen  Gallien  in  dem  heutigentages  vorliegenden  Umfange  in  erster  Linie 
dem  Umstande  geschuldet  wird,  dafi  die  drei  Gallien  —  die  Narbonensis  gehftrt 
als  mediterrane  Provinz  nicht  eigentlich  hierher  —  dem  Kaiser  unterstellt 
blieben.  Frankreich  ware  heute  weit  eher  ein  keltisches,  als  ein  ronianiaches 
Land,  wenn  es  blofi  den  jahrlich  wechselnden  senatorischen  Prokonsuln  htltte 
zu  gehorchen  brauchen.  lnsofern  hfttte  das  Gelingen  der  geplanten  Verlegung 
der  Milit&rgrenze  des  Reiches  von  dem  Rhein  zur  Elbe,  das  Gallien  vermutlich 
dem  befriedeten  Senatsreich  der  Mitte  tiberlassen  haben  wiirde,  noch  nach 
ganz  anderer  Richtung,  als  gewdhnlieh  angenommen  wird,  unabsehbare  etkno- 
graphische  und  politische  Folgen  fur  die  Gegenwart  gehabt. 

..  (~*rw"*nlf*  Original  from 

digitized  by  VrUUglL  UNIVERSITY  OF  MICHIGAN 


Eritiken  493 

nach,  wie  dies  Reitzenstein  naber  gezeigt  hat,  nicht  etwa  der  Vertreter 
des  Volkes  gegentiber  dem  Senat,  sondern  der  hohe  auBerordentliche 
Mandatar  des  Senates  selbst,  insofern  mithin  der  Prinzipat  nicht  die  Voll- 
endung  der  romischen  Demokratie,  wie  Mommsens  Lehre  lautete,  sondern 
vielmehr  die  der  romischen  Aristokratie,  so  da6  die  starke  Dosis  demo- 
kratischen  Ols,  die  tats&chlich  dem  Prinzipate  beigemischt  ward,  ledig- 
lich  durch  die  Ubernahme  der  tribunizischen  Amtsgewalt  bedingt  wor- 
den  ist. 

Die.  Stellung  nun,  „die  Pompejus  fur  sich  begehrte  und  die  er  zu- 
letzt,  seit:  dem  Jahre  52,  wenigstens  annahernd  erreicht  hat,  ist  in  der 
Tat  in  den  wesentlichsten  Momenten  bereits  die,  welche  das  Augusteische 
Principat  dem  Regenten  zuweist ;  die  Gestaltung,  welche  Augustus  dauernd 
begriindet  hat,  steht  der  von  Pompejus  erstrebten  viel  naher,  als  der  des 
Mannes,  dessen  Namen  er  trug.  Eben  darin  beruht  die  eminente  welt- 
geschichtliche  Bedeutung  des  Pompejus,  die  die  C&sars  fast  noch  iiber- 
trifft.  Sie  tritt  dadurch  nur  noch  deutlicher  hervor,  daB  er  an  sich 
keineswegs  eine  hervorragende,  seiner  Stellung  innerlich  gewachsene  Per- 
sonlichkeit  gewesen  ist;  gerade  darin  zeigt  sich,  wie  die  Entwicklung 
mit  innerer  Notwendigkeit  auf  diese  Gestaltung  hindr&ngt,  in  der  sich 
die  alten  Traditionen  der  Republik  und  der  Senatsherrschaft  mit  dem 
Bedttrfnis  naclr  einer  einheitlichen  Leitung  des  Weltregiments  durch  den 
Reichsfeldherrn  zu  verbinden  und  ins  Gleichgewicht  zu  setzen  versuchen. 
C&sar  hat  diese  Losung  mit  der  tlberlegenheit  des  Genies  geringschatzig 
beiseite  geschoben;  aber  eben  darum  hat  seine  Schopfung  keine  Dauer 
geh.abt,  sondern  die  Geschichte  ist  in  furchtbaren  K&mpfen  dariiber  hin- 
weggeschritten"  (S.  5).  Nicht  unahnlich  diesem  Gedankengange  ist  es, 
wenn  jetzt  auch  J.  Kromayer  in  seinem  AbriB  der  romischen  Geschichte 
(= Weltgeschichte  in  gemeinverst&ndlicher  Darstellung  herausgegeben  von 
L.  M.  Hartmann  I,  3  1919)  den  Pompejus  „mit  seinem  mehr  gelegent- 
lichen  Eingreifen,  mit  seiner  vollkommenen  Schonung  der  republikani- 
schen  Verfassungsformen  und  seinem  Gleichgewichtssystem  zwischen 
Senats-  und  Volksgewalt  als  den,  wenn  auch  unvollkommenen,  Vorliiufer 
des  Kaisers  Augustus"  betrachtet  (S.  119).  Genau  so,  wie  spates 
Augustus*  Stellung  darauf  beruht  hat,  da6  er  nach  seinen  eigenen  Worten 
im  Herbste  des  Jahres  44  v.  Chr.  „exercitum  privato  consilio  et  privata 
impensa  comparavi(t),  per  quern  rem  pubiicam  dominatione  factionis  op- 
pressam  in  libertatem  vindicavi(t)u  (Monumentum  Ancyranum  lat.  1,  1  ff.)- 
baute  sich  des  Pompejus  Stellung  darauf  auf,  dafl  er  im  Jahre  83  gleich. 
falls  als  einfacher  Privatmann  in  Picenum  drei  Legionen  aufbrachte  und 
mit  ihnen  sich  nach  Niederwerfung  des  inneren  Feindes  als  gleiehberech- 

..  r^nnnlr*  Original  from 

digitized  by  VrUUglL  UNIVERSITY  OF  MICHIGAN 


494  Eritiken 

tigter  Imperator  an  die  Seite  Sullas  gestellt  hat.  Und  recht  &hnlich, 
wie  seinerzeit  „der  wiederhergestellte  Yolkstribanat  Pompejus  die  Fruchte 
in  den  Schofi  warf,  die  der  Senat  ihm  nie  zu  geben  willens  gewesen 
ware"  (Kromayer  a.  0.),  hat  der  staatskluge  Augustus  eben  dadurch, 
dafi  er  die  bedeutungsvollen  Bechte  des  Volkstribunats  seit  36  v.  Chr. 
sukzessive  selbst  tibernahm,  bis  er  seit  23  v.  Chr.  j&hrlich  trad  st&ndig 
tribunicia  potestate  fungiart,  das  alte  nPalladiuma  der  Demokratie  skh 
vollends  zu  nutze  gemacht  und  mit  ihm  so  recht  republikanisch-gesetz- 
mUfiig  den  groBen  Kreis  der  politischen  Befugnisse  des  Principals  be- 
sehlossen.  Auch  darin  steht  der  erste  „  Kaiser"  im  Gegensatz  m  seinem 
Grofioheim  und  Adoptivvater,  der  gewiB  auch  nicht  die  willkommene 
tribunizische  Sacrosanctitas  seiner  Person  und  den  Kreis  der  Befugnisse 
der  Volkstribunen  verschm&hte,  aber  nie  daran  gedacht  hat,  beides  znm 
Mittelpunkt  seiner  biirgerlichen  Stellung  Bom  und  Italien  gegeniiber  zu 
macben. 

So  hat  Ed.  Meyer  in  der  Tat  gegeniiber  Mommsens  Darlegungen1  — 
sei  es  in  den  faszinierenden  Abschnitten  des  dritten  Bandes  seiner 
rB6mischen  Geschichte",  sei  es  in  seiner  bekannten  Schrift  fiber  wDie 
Bechtsfrage  zwischen  C&sar  und  dem  Senat"  (Breslau  1857  =  Gesanim. 
Schriften  IV,  S.  92  ff.),  die  er  fiir  „ein  glanzendes  Advokatenpl&doyer 
Air  Casar,  aber  ebenso  parteiisch  und  sachlich  unhaltbar  wie  so  manche 
Beden  des  Cicero  und  Demosthenes"  (S.  323,  Anm )  erklart,  sei  es  in 
seinem  nicht  nur  in  diesem  Teile  tendenziiJs  beeinfluBten  „Romiachen 
Staatsrechtu  —  erwiesen,  daB  das  weltgeschichtlich  bedeutungsvollste  das 
ist,  dafi  kein  Zusammenhang  zwischen  Casars  Lebenswerk  und  dem  des 
Augustus  oder  gar  des  „kon8titutionellstenu  aller  Prinzipes,  des  Tiberius, 
besteht2:  die  Staatsgestaltung  des  Augustus  ist  die,  „deren  Bild  Cicero 
in  der  Schrift  vom  Staate  entworfen  und  deren  Durchfuhrung  er 
von  Casar  (vergeblich)  in   der  Marcellusrede  gefordert  hattett  (S.  541), 


1  Von  programmatischer  Bedeutung  ist  der  Sats  S.  VII:  9Ich  habe  es  fttr 
geboten  gehalten,  —  an  Mommsens  Darstellung  mehrfach  eingehende  Kritik 
zu  ttben:  bei  der  dominierenden  Bedeutung  seines  Wer&es  wird  das  jede  neue 
Bearbeitung  eines  Abschnitts  der  rttmischen  Geschichte  tun  mftssen,  die  die 
Erkenntnis  wirklich  fordern  will.* 

8  Nach  Ed.  Meyer  ist  eben  axis  diesem  Grande  der  vicrte  Band  der  ,.B6mi- 
schen  Geschichte*  nicht  geschrieben  worden:  „Darauf  beruht  es  in  letzter  Linie> 
daB  Mommsen  seine  Geschichte  nicht  hat  fortsetzen  kftnnen:  von  seiner  Dar- 
stellung der  Zeit  des  Pompejus  und  Cftsar,  von  seiner  Auffassung,  dafi  mit 
Casars  Sieg  die  Geschichte  der  Republik  zu  Ende  und  durch  ihn  die  Monarchic 
dauernd  begrttndet  sei,  ftthrt  eben  keine  Brttcke  zu  dem  Prinzipat  des  Augustus 
und  der  Geschichte  der  Kaiserzeit"  (S.  4). 

..  (~*rw"*nlf*  Original  from 

digitized  by  VrUUglL  UNIVERSITY  OF  MICHIGAN 


Kritiken  495 

wozu  jetzt  standig  Reitzensteins  feinsinnige  Untersuchung  heranzuziehen 
ist1.  Und  sollte  ein  hartnackiger  Zweifler  dagegen  uns  noch  auf  das 
anscheinend  rein  diskretion&re  Sonderrecht  des  Prinzeps  der  Lectio  senatus 
vet  weisen,  so  sei  dem  entgegen  hervorgehoben,  dafi  man  sich  wohl  zu 
hiiten  hat,  das  von  Augustus  und  Tiberius  so  behutsam  wie  moglich 
geiibte  Recht  der  Pairskreierung  und  -entsetzung  praktisch  zu  hoch  ein* 
zusch&tzen.  Denn  die  Vater  blieben  bis  auf  Gallienus'  Alleinregiment 
(260 — 268  n.  Chr.)  nach  wie  vor  im  Besitz  aller  hohen  Verwaltungs- 
und  Oftiziersstellen  des  Reichs*.  Wehe  daher  dem  Prinzeps,  der  sich 
aninafite,  ohne  weiteres  den  Stand,  bei  dessen  passiver  Resistenz  schoa 
sich  nor  zu  bald  seine  ganze  Handlungsf ahigkeit  l&hmte,  einfacli  ins  Oesicht 
zu  schlagen!  Das  ist  noch  keinem  von  ihnen  bis  auf  den  Tag,  da  der 
in  dem  ungleichen  Kampf  mit  den  unbotm&fiigen  Gener&len  und  ihren 
barbarisch  gewordenen  Legionen  ermattete  Senat  „incertum,  an  ipso 
cupiente  an  metu  seu  dissensionum  odio",  wie  das  Aurelius  Victor  zum 
Jahre  282  (Caesares  c  37,  5)  ausdruckt,  selbst  seine  Pr&rogativen  auf- 
gab,  auf  die  Dauer  gut  bekommen.  Seit  Casars  des  GroBen,  ja  seit  der 
Gracchen  Tagen  ist  kein  Senategegner  mehr  in  seinem  Bette  gestorben. 
So  warnten  schon  Augustus  die  blutigen  Schatten  der  Vergangenheit 
"Wahrend  der  Vater  uberall  die  Geringschatzung  der  hohen  Korperschaft 
mit  voller  Absicht  hervorkehrte  (vgl.  8. 405)  und  selbst  Sohne  von  Frei- 
gelassenen    und    gallische    nnd    spanische    Provinzialen    in   sie  aufnahm 


1  Gleichwohl  ist  es  ein  bis  auf  den  heutigen  Tag  die  Geschichtschreibung 
(s.  zuletzt  Xromayer  a.  0.  8. 417)  souver&n  beberrschender  Irrtum,  das  Wort 
„  Kaiser*  („Czar*),  das  die  h&chste  Herrscherwttrde  auf  Erden  bezeichnen  soil, 
sei  auf  C&sar,  den  Vater,  zurttckzuftthren  imd  ein  Monumentum  aere  perennius 
seiner  unvergleichlicben  Bedeutung.  In  Wirklichkeit  ist  es  das  durch  die 
Mfknzlegenden  Uberall  verbreitete  und  in  fthnlicher  Weise  in  der  Folgezeit  immer 
wiederholte  Nomen  der  beiden  ersten  Trtger  des  Prinzipats  lmperator  Cftsar 
Augustus  und  Tiberius  Cftsar  Augustus,  das  die  neue  Begriffsbildung  outer 
den  Provinzialen,  aus  denen  die  Volker  der  Zukunft  bervorgehen  sollten, 
bestimmt  bat,  da  sie  nur  das  Auliere  der  neuen  Institution  sahen;  vgl.  z.  B. 
Evangel.  Marci  12,  14.:  „?£ecm  xVpaov  Kataapt  8oCvai  •?  ou;  ...  Kaicrapo; 
(t;  etxcov  xat  r  iTziypoLtpr)  .  . .  octco&otc  Ta  KaJoapo;  Kafaapt  xa\  xa  xoii  8eou  Tea 
Bct5a  oder Ev. Lucae  2, 1 :  „€$fiXS£  6oy\iOL  TCotpotKataapo^  Auyouorou,  aTCoypaqpcaSat 
itaaav  ttjv  obcov^viQv".  Ahnlich  ist  der  moderne  Empereur  (Emperador,  Impe- 
ratore  etc.)  dem  Pranomen  des  Augustus,  dem  lmperator,  entnommen,  den 
gerade  ein  Jahr  auch  C&sar,  der  Vater,  mit  unvergleichlich  langerer  und  nach* 
haltigerer  Wirksamkeit  aber  sein  Sohn  fast  zwei  Generationen  hindurch  (n&m- 
lich  seit  40  v.  Chr.)  an  der  Spitze  der  Okumene  getragen  hat. 

2  Vgl.  in  ahnlichem  Sinne  auch  K.  J.  Neumann  in  Sybels  Histor.  Ztschr. 
1917,  S.  381. 

r^nrmlr  Original  from 

Jigitizetf  Dy  ^UU^lL  UNIVERSITY  OF  MICHIGAN 


496  Kritiken 

(8.  457f.)?  hat  der  Sohn  ausdrucklich  der  Mit-  und  Nachwelt  verkundet: 
„in  consalatu  sexto  et  septimo  (d.  i.  38  and  27  v.  Ghr.),  bella  ubi  ci- 
vilia  extinxeram  per  consensum  universorum  potitus  rerum  omnium,  rem 
publicam  ex  mea  potestate  in  sonatas  populique  Romani  arbitrium  tran- 
stuii"  (Monum.  Ancyr.  lat.  6,  13  C)  and  sogar  sp&ter  einem  Transpadaner 
als  nicht  senatsfUhig  Aufnahme  onter  die  Vftter  verweigert;  vor  den 
Aagen  C&sars,  des  Vaters,  schwebte  das  konigliche  Diadem,  der  SohB 
aber  verkttndete  nrbi  et  orbi  weiter:  „quo  pro  merito  meo  senatns  con- 
sulto  Augustas  appellatas  sum  —  post  id  tempus  praestiti  omnibus  digni- 
tate\  potestatis  autem  nihilo  amplius  habui  quam  qui  fuerunt  mihi  qaoqae 
in  magistratu  eonlegae*  (lc.  lat  6,  16  ff.). 

Er  konnte  dies  unbedenklich  tun.  Denni  in  seiner  Hand  blieb  als 
in  der  des  vom  Senate  bestellten  B^ichsfeldherrn  Heer  and  Flotte,  mit 
denen  er,  wie  seinerzeit  Pompejas,  gro6  geworden  war.  So  fraglos  also 
das  rein  faktische  Fundament  der  Stellung  des  Prinzipates  von  Anfang 
an  das  militftrische  gewesen  ist,  and  dasselbe  sich  sp&ter,  mit  einem 
scharfen  Ruck  nach  links  seit  dem  Jahre  193  unserer  Zeitrechnung  nach 
dem  Sturz  der  echten  Antonine,  bei  jedem  Aufkommen  eines  neuen 
Mannes  im  Wege  des  staatsrechtlich  nach  wie  vor  verfehmten  Pronunci- 
amientos  immer  seh&rfer  betonte,  ebenso  fraglos  ist  die  Definition  des 
rSmischen  Kaisertums  als  einer  milit&rischen  Tyrannis,  wie  ieh  sie  ge- 
Iegentlich  aus  dem  Munde  eines  hervorragenden  mittelalterlichenHistorikers 
gehort  habe,  schon  deswegen  unzutreffend,  weil  sofort  nach  der  impe- 
ratoriscben  Akklamation  der  von  den  Soldaten  auf  den  Schild  Gehobene 
die  Rechtsgultigkeit  seines  Imperiums  nur  vom  Senat  erlangen  and,  je 
h&ufiger  dann  im  3.  Jahrhundert  Erhebung  auf  Erhebong  folgt,  nar  in 
Anlebnang  an  dies  einzig  Dauernde  in  der  Erscheinungen  Flucht  den 
legitimen  Ruckhalt  linden  and  der  eingerissenen  Militaranarchie  einiger- 
maBen  Paroli  bieten  kann.  Da8  aber  der  Senat  so  lange  das  verfassungs- 
m&Big  bestimmende  Element  im  Staatsleben  darstellen  sollte,  ist  im  Gegen- 
satz  zu  Casars  Monarchic,  deren  Werden  and  Wachsen  im  Geiste  des 
Mannes  im  Gegensatz  zu  MomrasensunorganiseherKonstraktion*  Ed*  Meyer 


1  Es  ist  vielleicht  nicht  ohne  Wert,  hierzu  noch  zu  bemerken,  wie  selbst 
eine  Parallele  zwischen  dieser  Aoffassung  und  dem  besteht,  was  C.  Julius  Ctear 
unter  den  Grttnden  der  Feindschaft  des  Pompejus  gegen  sich  aufffthrt  .quod 
[Pompeios]  neminem  dignitate  secum  exaequari  volebat",  Bell.  civ.  I  4, 4.  Worte, 
die  erst  jetzt  richtig  verst&ndlich  werden. 

*  Nach  Mommsen  hat  C&sar  sein  „Hauptziel,  die  Gewinnung  der  unum- 
schr&nkten  Alleinherrschaft  and  den  Neubaa  des  Staates  auf  Grund  der  demo- 
kratischen  Ideale  nie  aus  den  Aogen  verloren  and,  als  die  Zeit  gekommen  war, 
den  Bttrgerkrieg  bewuBt  herbeigeftthrt ;  und  v5llig  klar  stehen  ihm  seit  langem 


r^rtrtrtlr-  Original  from 

byV^UUglL  UNIVERSITY  OF  MICHIGAN 


Kritikeii  497 

S.  319ff.  und  S.  459 ff.  in  tiefgriindigerWeise  nachgeht.  Augustus'  welt- 
geschichtliche  Tat  gewesen,  und  wie  die  geordneten  Zust&nde  der  Kaiser- 
zeit  fur  den  Orient  mit  Ausnahme  Agyptens  schon  mit  Pompejus  ein- 
setzten,  so  bereitete  sich  durch  ihn,  nicht  durch  den  grofien  Julius,  die 
Ordnung  vor,  unter  deren  politischer  Herrschaft  die  Bildung  dessen  be- 
gann.  was  die  Kulturnationen  heute  trennt  und  einigt1. 

Ponitz  bei  Leipzig.  Otto  Th.  Schulz. 

©.  Steinhaiiseil,  Geschichte  der  deutschen  Kultnr.  Zweite 
neubearbeitete  und  vermehrte  Autlage.  1.  Band  XII  und  428  S.. 
2.  Band  VIII  und  536  8.  Leipzig  und  Wien,  Bibliographisches 
Institut  1913. 

Die  Anzeige  des  Buches  ist  mir  erst  kurz  vor  Kriegsausbruch  tiber- 
tragen  und  hat  sich  dann  verzogert.  Jetzt,  wo  es  gilt,  die  abgerissenen 
Faden  der  Wissenschaft  allenthalben  wieder  anzuknlipfen,  mag  auf  die 
Bedeutung  dieser  Neubearbeitung  des  allgemein  bekannten  und  gesch&tzten 
Werkes  mit  kurzen  Worten  hingewiesen  werden. 

Die  Zweckmftfiigkeit  einer  besonderen  Kulturgeschichtschreibung 
ist  neuerdings  von  v.  Below  eindringlich  erortert  worden.  Wenn  er  zeigt, 
wie  sich  die  wirklich  wertvolle  kulturgeschichtliche  Forschung  in  Deutsch- 
land  stets  im  Rahmen  einzelner  Fachwissenschaften  vollzogen  hat  und 
wohl  auch  ferner  vollziehen  wird.  so  diirfte  man  sich  dem  Gewicht.  dieser 

nicht  nur  die  Grundztige,  sondern  selbst  die  Einzelheiten  des  Neubaus  vor 
Augen.  Eine  derartige  Konstruktion  widerspricht  den  Grundbedingungen  d*s 
menschlichen  Daseins  und  der  historischen  Wirksamkeit  und  erschlieik  nicht 
das  Vergt&ndnis,  sondern  versperrt  es."  Es  folgt  der  Vergleich  mit  dem  Major 
und  Brigadegeneral  Bonaparte  und  dem  Abgeordneten  Bismarck,  denen  man 
ebensowenig  die  be wu lite  Orientierung  ihres  Handelns  nach  dem.  was  schliefi- 
lich  durch  sie  gewonlen  ist,  zutrauen  kann,  „obwohl  naturlich  die  Uedanken, 
die  dahin  gefiihrt  haben,  auch  damals  schon  in  ihrer  Seele  lagen  und,  wo  der 
Anlafi  sich  bot,  blitzartig  auf  leuchten  konnten"  (S.  326), 

1  Da  es  mir  hier  vor  allem  auf  die  grofien  Zusammenhange  ankam,  in 
denen  Ed.  Meyers  Werk  richtungweisend  emporragt,  kann  ich  nur  anmerkungs- 
weise  die  vier  wertvollen  Beilagen  desselben  („Der  Perduellionsprozett  des 
Babirios  im  Jahre  68,  Sal  lusts  politische  Broschttren  an  C&sar,  Ciceros  Brief- 
wechsel,  Die  Quellen")  erw&hneu.  AUerdings  mdchte  ich  den  bescheidenen 
Zweifel  nicht  verhehlen,  ob  die  unter  Sallusts  Flagge  segelnden  offenen  Briefe 
„ad  Caesarem  senem  (sic)  de  republican  wenn  auch  nicht  ein  urn  vier  bis  fttnf 
Menschenalter  sp&teres  Machwerk,  so  doch  apokryph  sind.  Ich  vermag  rein 
geftthlsgem&fi  den  Beigeschmack  nach  rhetorischer  Ilbung,  der  ihnen  anhaftet, 
nach  wie  vor  nicht  vollstandig  zu  verwinden  und  mit  dem  pointierten  Stil 
gerade  Sallusts  in  Einklang  zu  bringen.  Doch  wird  darflber  der  Philologe 
von  Fach  besser  ais  ich  entscheiden. 


r^rtrtrtlr-  Original  from 

byV^UUglL  UNIVERSITY  OF  MICHIGAN 


498  Kritiken 

Darlegungen  nicht  leicht  entziehen,  zumal  v.  Belows  eigne  kulturgeschicht- 
liche  Leistungen  zur  weiteren  Best&tigung  dienen  mdgen.  Gleichwohl 
kann  man  eine  zusammenfassende  Kultnrgeschichtechreibang  fur  ein 
unabweisliches  Bedarfnis  halten,  nicht  nur>  weil  sonst  ganze  Zweige 
menschlicher  Bet&tignng,  wie  z.  B.  das  eigentlich  Sittengeschichtliche, 
leicht  ganz  vernachl&ssigt  werden  warden,  sofern  n&mlich  die  bestehenden 
Fachwissenschaften  gerade  kein  Interesse  fur  sie  h&tten,  sondern  auch 
weil,  ganz  abgesehen  von  dem  Bildungsbediirfnis  eines  weiteren  Laien- 
publikums,  die  zusammenfassende  Betraclitung  zu  einer  Bereicherung  and 
Yertiefang  unserer  Erkenntpis  fuhren  kann,  indem  sich  gemeinsame  Moti- 
vierungen  fiir  die  einzelnen  Zweige  ergeben,  und  der  in  alien  Erzeug- 
nissen  der  Periode  wirkende  Geist  dentlicher  in  die  Erscheinung  tritt. 
Das  freilich  wird  man  dabei  stets  im  Auge  behalten  miissen,  dafi  eine 
derartige  Kulturgeschichtschreibang  kein  geringeres,  sondern  womdglich 
noch  ein  hoheres  MaB  von  vorarbeitender  Spezialforschnng  voraussetzt, 
als  die  politische  Historic  Nicht  allgemein  wird  das  hinreichend  ge- 
wiirdigt.  Wie  wenig  wissenschaftlich  brauchbar  sind  beispielsweise  die 
landl&ufigen  Urteile  fiber  die  Moral  der  verschiedenen  Zeiten,  die  sich 
meist  an  zuf&Uige  zeitgenBssisehe  AuBerungen  anschliefien  and  jedes 
sicheren  VergleichsmaBstabes  entbehren!  Die  Kolturgeschichte  hat  sich 
eben  vielfach  noch  ans  dem  Dilettantismus  herausznarbeiten  and  steht 
als  strenge  Wissenschaft  noch  in  den  Anfongen. 

Davon  hangt  nan  das  Urteil  fiber  Steinhaasens  Werk  ab:  an  dem 
bisherigen  Forschungsstande  gemessen,  ist  es  ebenso  sehr  eine  hochst 
achtangswerte  Leistang,  die  ihm  heute  so  leicht  niemand  nachmacht, 
wie  es,  am  Ideal  gemessen,  naturgeni&B  noch  manchen  Wunsch  unerffUlt 
lafit.  Sein  Charakter  ist  hinl&nglich  bekannt;  Gedamtauffassung  and 
Anlage  sind  aach  in  der  neuen  Anflage  unver&ndert  geblieben.  Weaent- 
lich  von  der  Germanistik  and  den  Frivataltertiimern  ausgehend,  hat  sich 
der  Verfasser  die  weiteren  Gebiete  kaltareller  Betatigang  durch  Einzel- 
forschungen  and  amfassende  Belesenheit  erobert.  Dafi  er  die  Formen 
staatlichen  Lebens  so  sehr  zurucktreten,  naheza  vor  anseren  Blicken 
verschwinden  lafit,  mochte  ich  nicht  far  einen  Vorzug  seines  Baches 
halten*  Sie  sind  eben  doch  der  Rahmen  jeglicher  Kaltorleistongen  and 
gehSren  am  Ende  selbst  in  hervorragendem  Mafie  za  i linen.  Welch" 
umsturzende  Rackwirkungen  auf  die  Gesamtkaltar  grofie  staatliche  Wand- 
lnngen  ausiiben,  das  wird  ans  heate  ja  wieder  auf  das  nachdrucklichste 
eingepragt.  Aber  aach  z.  B.  fur  den  innerpolitischen  Umschwiing  von 
1878  hat  das  kurzlich  v.  Below  fur  das  Gebiet  der  Gescliichtschreibung 
lehrreich  gezeigt,  und  die  feinereu  Wecbselbeziehungen,  m  wie  sie  Meinecke 


r^nj^nlp  Original  from 

byVrUUglC  UNIVERSITY  OF  MICHIGAN 


Eritiken  499 

in  seinen  Studien  uber  Weltburgertum  and  Nationalstaat  aufgespiirt  hat, 
stehen  doch  nicbt  aufierhaib  kulturgeschichtlicher  Betrachtung. 

Man  kann  sich  ja  nun  iiberhaupt  eine  ganz  andere  Art  der  Auslese 
und  Darstellung,  als  die  des  Verfassers  denken,  eine  Art,  die  mehr  mit 
dem  Wertmafistab  an  die  Dinge  herantr&te  und  die  Hohepunkte  kultu~ 
reller  Leistungen  ganz  anders  herausarbeitete.  Dann  wttrden  beispielsweise 
Kulturtrager  wie  der  Frh>  v.  Stein  oder  W.  v.  Humboldt  nicht  mit  wenigen 
dtlrftigen  Worten  abgetan  werden,  und  ein  Gipfel  weiblicher  Kultur,  wie 
ihn  Karuline  v.  Humboldt  erreicht  hat,  nicht  unberiihrt  bleiben,  auch 
wenn  keine  Massenwirkungen  unmittelbar  von  ihr  ausgegaugen  sind. 
Ich  mochte  glauben,  dafi  eine  derartige  Behandlung  in  das  Wesen  dent- 
scher  Kultur  noch  tiefer  und  jedenfalls  lebendiger  einzufuhren  vermBchte. 

Steinhausen  hat  sich  seine  Aufgabe  anders  gestellt.  Ohne  dafi  er 
irgendwie  kollektivistischen  Anschauungen  huldigte,  ist  es  doch  wesent* 
lich  Durchschnittsschilderung,  was  er  bietet,  mehr  eine  Kulturgeschichte 
des  deutschen  Volkes  in  seinen  einzelnen  Gruppen,  als  eine  Geschichte 
der  deutschen  Kultur.  Dem  entspricht,  wenn  aueh  personliche  Anschau- 
ungen und  Neigungen  keineswegs  ganz  unterdriickt  werden,  der  gleich- 
maBige  Flafi  der  stoffreichen  Darstellung,  die,  jeder  Systematik  abhold, 
nur  aas  den  Dingen  selbst  die  Grenzen  einer  neuen  Feriodisierung  ge- 
winnt,  Verallgemeinerangen  stets  durch  vorsichtige  Abschwftchungen  ein- 
schr&nkt,  in  dieser  Eigenart  auf  die  Dauer  wohl  auch  etwas  eint&nig 
und  ermudend  wirken  kann. 

Schon  das  Wachstum  von  747  auf  964  Seiten,  das  eine  Teilung  in 
zwei  B&nde  nfitig  machte,  zeigt,  wie  emsig  der  Verfasser  gegenQber  der 
ersten  Auflage  an  der  VervoUkommnung  seines  Werkes  gearbeitet  hat, 
und  nicht  nur  Hinzufugungen,  sondern  auch  Auslassungen  und  vollige 
Umformungen  sind  dem  Buche  in  erheblichem  Mafie  zugute  gekommen, 
Auf  das  Einzelne  dieser  Verftnderungen  kann  hier  um  so  weniger  ein- 
gegangen  werden,  als  sich  in  den  Kriegsjahren  seit  dem  Erscheinen  der 
Stand  der  Forschung  schon  wieder  mannigfach  verschoben  hat.  VSllig 
neu  ist  am  Eingange  jedes  Bandes  je  ein  Kapitel  uber  die  Geschichte 
der  deutschen  Landschaft  bis  zum  14.  Jahrhundert  und  von  da  bis  zur 
Gegenwart  hinzugekommen.  So  gern  man  sie  im  Zusammenhange  lesen 
wird,  ist  diese  Vorwegnahme  anschaulicher  Hintergrtlnde,  die  in  sp&teren 
Kapiteln  an  Ort  und  Stelle  eigentlich  nicht  zu  entbehren  sind  und  dort 
belebend  gewirkt  h&tten,  doch  auch  nicht  ohne  Bedenken. 

Durch  den  Mangel  jeglicher  Quellenuachweise  ist  die  wissenschaft- 
liche  Benutzbarkeit  des  Buches,  das  in  dieser  Hinsicht  hinter  der  Kultur- 
geschichte des  Mittelalters  von  Grupp  zurucksteht,   leider  auch  in  der 


r^rtrtrtL-  Original  from 

byV^UUglL  UNIVERSITY  OF  MICHIGAN 


500  Kritiken 

neuen  Auflage  stark  beeintrachtigt,  das  Weiterarbeiten  auf  der  gewonnenen 
Grundlage  erschwert.  Zum  mindesten  der  im  Vorwort  zur  ersten  Auf- 
lage  vom  Verfasser  selbst  ausgesprochene  Wunscb,  am  Schlusse  eia 
Literaturverzeichnis  anzufugen,  hatte  jetzt  vom  Verlage  berucksichtigt 
werden  sollen,  da  Raumrucksichten  bei  der  ohnebin  notigen  Teilung  in 
xwei  Bande  niclit  mehr  hindered  im  Wege  stehen  konnten.  Vornehmlich 
fur  den  weiteren  Leserkreis,  an  den  bei  dem  Bucbe  in  erster  Linie 
gedacht  ist,  ware  das  erwunscht  gewesen.  Auch  so  freilich  kann  man 
es  gerade  in  unsern  Tagen,  in  denen  das  Kultnrerbe  unsrer  ganzen 
Vergangenbeit  mit  Vernichtung  bedroht  ist,  nicht  eindringlich  genug  als 
einen  FOhrer  zur  bistorischen  Selbstbesinnnng  empfehlen.  Steht  es  an 
unmittelbarer  Eindruckskraft  hinter  G.  Freytags  noch  beute  lebensfrischen 
Bildern  aus  der  deatscben  Vergangenbeit  zuriick,  so  gibt  es  dafQr  fiber 
den  seither  machtig  fortgescbrittenen  3tand  unsres  Wissens  umso  zu- 
verlassigere  Auskunft;  and  wer  mCehte  den  schon  1913  im  Vorwort  aas- 
gesprochenen  Wunsch,  dafi  es  an  der  inneren  Wiedergeburt  unsres  Volke9 
aus  Veraufierlichung  und  Verflachang  mitwirken  moge,  beute  nicht  mit 
doppeltem  Nachdruck  unterstiitzen?  Jedenfalls  gebiibrt  dem  Verfasser 
fur  die  gesammelte  Kraft,  die  er  der  groBen  Aufgabe  nun  scbon  seit 
Jahrzehnten  widmet,  audi  im  vaterlandischen  Interesse  warmster  Dank: 
Heidelberg.  K.  Hampe. 

1.  P.  J.Blok,  Geschiedenis  van  het  Nederlandscbe  Yolk.    Tweede 

Druk.    I.  708  8.    II.  694  S.    III.  716  S.     Leiden.  A.  W.  Sijthors 
Uitgevers-Maatschappij  (1912/14). 

2.  Derselbe,  Geschichte  der  Niederlande.     Im  Auftrage  des  Ver- 

fassers  verdeutscht   durch   Pastor   0.  G.  Houtrouw    211   Neermoor. 

5.  Band.    (Bis  1702.)    (Allgemeine   Staatengeschichte.    Erste   Ab- 

teilung.  DreiunddreifiigstesWerk.)  Gotha,  Friedrich  Andreas  Perthes 

A.-G.  1912.  591  8. 
1.  Bloks  grundlegendes  Werk  erscheint  in  dieser  neuen  Ausgabe 
zunachst  aufierlich  in  neuer  Gestalt,  Je  zwei  Bande  der  1892  —  1904 
erschienenen  ersten  Auflage  sind  in  ihr  zu  einem  Bande  vereinigt,  gleich- 
zeitig  ist  das  Format  vergrOBert  worden  und  die  Seiten  sind  mit  kurzen 
Inhaltsangaben  am  Kopfe  versehen  worden,  80  bat  die  Handlichkeit 
der  Bande  zwar  etwas  verloren,  die  ITbersichtlichkeit  aber  gewonnen. 
Mit  dieser  auBerlichen  Veranderung  hat  Blok  eine  grundliehe  Durch - 
arbeitung  des  ganzen  Werkes  verbunden.  Er  hat  dabei  an  seinen  Grund- 
auffassungen  nichts  zu  andern  gebraucht.  er  hat  die  ursprungliche  Ein- 
teilung  in   Bllcher  und  Kapitel  beibehalten   konnen,   geblieben   ist  dem 

..  r^nnnlr*  Original  from 

digitized  by  VrUUglL  UNIVERSITY  OF  MICHIGAN 


Kritiken  501 

Werke  auch  die  Verbindung  der  Darstellung  der  politischen  Geschichte 
rait  feinen  kuiturgesdiichtlichen  Schilderungen.  Im  einzelnen  aber  merkt 
man  die  bessernde  Hand  dee  Verfassers  auf  Schritt  and  Tritt,  vor  allem 
machte  die  anscheinend  so  gut  wie  erschOpfende  Heranziehung  der  neueren 
Literatnr  manche  Anderungen  n5tig.  Ich  erw&hne  etwa  aus  dein  ersten 
Teile  die  Benutzung  von  Bang:  f  J)ie  Germanen  im  r5mischen  Bienst"; 
Vogel:  „Die  Normannen  and  das  fr&nkisehe  Reich  bis  911":  H&pke: 
„Br£tgges  Entwicklong  znm  mittelalterlichen  Weltmarkt".  Vor  allem 
erforderte  natiirlich  Pirennes  Geschichte  Belgians  bestftndige  Beriick- 
sichtigung.  Besondere  grofi  war  die  Zahl  der  Neuerscheinungen  for  die 
im  5.  und  6.  Buche,  das  den  ganzen  zweiten  Band  anfullt,  behandelte 
Zeit  (die  burgundische  Zeit  and  die  des  achtzigj&hrigen  Krieges).  Hier 
waren  neben  Pirenne  die  Forsehungen  von  0.  Cartellieri,  Walther  and 
Kooperberg,  von  Marx  und  Bachfehl,  von  Theifien  und  Reimers,  von 
Clemen  und  Kalkoff,  von  Daenell  und  Klkan,  von  Huges,  van  Brakel 
und  manchen  anderen  zu  berticksichtigen,  auch  die  Anderungen,  zu 
denen  Blok  sich  genfitigt  sah,  sind  in  diesen  Abschnitten  gr&Ber  als  in 
anderen  Teilen  des  Werkes.  Sind  doch  auch  manche  Quellen  seit  dem 
Erscheinen  der  ersten  Auflage  neu  erschlossen  worden.  Vielfach  hatte 
der  Verfasser  allerdings  durc^h  die  Benutzung  des  archivalischen  Ma- 
terials der  kttnftigen  VerSffentlichung  schon  vorgegriffen.  So  nStigt  im 
dritten  Bande  das  Erscheinen  der  Ausgabe  der  Briefe  de  Witts  von 
Japikse  ihn  nur  zu  einer  Anderung  der  Zitate,  nicht  zu  solchen  im 
Texte,  da  er  die  Briefe  bereits  far  die  erste  Auflage  im  Beichsarchiv 
benutzt  hatte. 

Nur  wenige  Stellen  sind  mir  aufgefallen,  wo  eine  Korrektur  der 
Darstellung  der  ersten  Auflage  am  Platze  gewesen  ware,  aber  unter- 
blieben  ist.  So  entspricht  es  wohl  kaum  der  heute  herrschenden  An- 
schauung,  wenn  Teil  I  S.  13  und  16  die  Germanen  als  echte  Nomaden 
bezeichnet  werden,  oder  wenn  Blok  auf  S.  48  die  Thuringer  ah  der 
Elbe  und  am  Neckar  von  GhlOdovech  unterwerfen  l&Bt. 

Besonders  verdient  noch  hervorgehoben  zu  werden,  dafi  der  Umfang 
des  Blokschen  Werkes  trotz  der  grundlichen  Heranziehung  der  neueren 
Literatur  nicht  grSfier,  sondern  eher  geringer  geworden  ist,  soweit  die 
Verschiedenheit  des  Formats  eine  Vergleichung  zul&Bt;  ein  ausgezeichneter 
Beweis  far  den  FleiB  und  die  Selbstdisziplin  des  Verfassers.  Sicher 
wird  das  Werk  auch  in  seiner  neuen  Gestalt  fur  jeden  Liebhaber  der 
niederlftndischen  Geschichte  eine  anregende  und  genufireiche  Lekture 
und  fiir  den,  der  forschend  mit  ihr  zu  tun  hat,  Ausgangspunkt  und 
Wegweiser  sein. 


r^rtrtrtlr-  Original  from 

J8'  UNIVERSITY  OF  MICHIGAN 


502  Kritiken 

2.  Dem  Erscheinen  der  ersten  Ausgabe  des  Blokschen  Werkes  ist 
die  von  0.  G.  Houtrouw  gelieferte  deutsche  Ubersetzung  bald  gefolgt. 
In  ihr  war  haufig  schon  auf  den  Fortschritt  der  Forschung  Rucksicht 
genommen,  so  dafi  die  deutsche  Ausgabe  selbstftndigen  Wert  behielt  and 
jetzt  erst  dureh  die  zweite  Auflage  der  holl&ndischen  Ausgabe  fiber- 
holt  wird. 

Von  der  deutschen  Ausgabe  liegt  der  5.  Band  zur  Besprechung  vor. 
Er  umfafit  die  Zeit  von  1648—1702,  die  Zeit  Johann  de  Witts  und 
Wilhelms  III.,  noch  eine  groBe  Zeit  fiir  den  niederl&ndischen  Staat, 
aber  auch  eine  Zeit  des  beginnenden  Niederganges  und  der  Zurtick- 
dr&ngung  durch  Englands  emporsteigende  Macht.  Auch  dieser  Band 
zeichnet  sich  durch  lebendige  kulturgeschichtliche  Schilderungen  aus. 
Hier  sei  nur   auf  den  Wert  der  Ubersetzung  noch  nfther  eingegangen.  i 

Sie  liest  sich  im  ganzen  gut,  doch  fehlt  es  nicht  an  stilistisehen  Eigen- 
tiimlichkeiten  und  Fehlern,   die  sich  aus  der   holl&ndischen  Nationalist  \ 

des  tlbersetzers  erkl&ren.  Merkwiirdig  ist  schon,  dafi  er  beira  Leser 
Kenntnis  des  Holiandischen  voraussetzt  und  hollandische  Zitate  bringt, 
ohne  sie  zu  tibersetzen;  von  Einzelheiten  erwahne  ich  etwa,  daii  S.  163  i 

Zeile  5  .  von  unten  wohl  ,,Memoirenu  statt  „Denkschriften",  S.  166 
Zeile  3  statt  „von  den4'  „der"  zu  sagen  wfire.  S.  179  Zeile  5  ist 
„geboten"  wohl  wortliche  Ubersetzung  des  holiandischen  „gebaat",  auf 
deutsch  ware  etwa  „gef5rdert"  zu  sagen.  Derartige  kleine  Fehler  werden 
aber  niclit  hindern,  da6  man  es  immer  von  neuem  mit  Freuden  begriiBt, 
dafi  das  bernhmte  Bloksche  Werk  durch  eine  so  brauchbare  Ubersetzung 
stets  nach  kurzer  Zeit  auch  dem  deutschen  Leser  zuganglich  gemacht  wird. 

Jena.  G.  Mentz. 

Ulrich  Stutz,  Der  Geist  des  Codex  iuris  canonici.  Eine  Ein- 
fuhrung  in  das  auf  Geheifi  Papst  Pius'  X.  verfafite  und  von  Papst 
Benedikt  XV.  erlassene.Gesetzbuch  der  katholischen  Kirche.  Stutt- 
gart 1918.  Kirchenre&tiiche  Abhandlung  herausgegeben  von  Pro- 
fessor Ulrich  Stutz.     Heft  92  u.  93.     XII  r,  366  S.     8°. 

Unter  diesem  Sammelnamen  hat  Stutz  eine  Reihe  von  Aufsatzen  zu* 
sammengefafit,  die  er  zur  Einfuhrung  in  den  Codex  iuris  canonici,  das 
neue  Gesetzbuch  der  katholischen  Kirche,  veriJffentlicht  hat.  Diese  Auf- 
satze  sind  des  verschiedensten  Inhalts;  sie  behandeln  im  einzelnen  folgende 
Themata:  I.  Der  Kodex,  seine  Entstehung,  sein  Inhalt  und  seine  Bedeu- 
tung  im  allgemeinen.  II.  Neues  im  Kodex.  III.  Der  Kodex  und  die 
Andersgiaubigen.  IV.  Der  Kodex  und  der  Staat.  V.  Die  Berucksich- 
tigung    der    anlafilich    des  Vatikanischen  Konzils  geitufierten  Wunsche. 

..  C^f\f\rt\&  Original  from 

byVrUUglL  UNIVERSITY  OF  MICHIGAN 


Kritiken  503 

VL  Der  Kodex  und  die  kirchliche  Rechtsgeschichte.  Yerhaltnis  zum  bis- 
lierigen  Recht.  VII.  Biirgerlich-rechtliche  Einschlage.  VIII.  Priinat 
und  Episkopat.  IX.  Der  Generalvikar.  In  ihrer  Mannigfaltigkeit  sind 
sie  in  ganz  vorznglicher  Weise  geeignet,  in  den  Geist  des  neuen  Gesetz- 
buchs  einzufiihren.  Im  Rahmen  dieser  Zeitschrift  interessiert  besonders 
der  6.  Aufsatz,  der  den  Kodex  and  seinen  E  in  flu  6  auf  die  kirchliche 
Rechtsgeschichte  behandelt. 

Hier  vermag  ich  allerdings  die  frohen  Hoffnungen,  die  Stutz  an  den 
Kodex  und  seinen  gflnstigen  Einflufi  anf  die  Belebung  der  rechtshistori- 
schen  Studien  knilpft,  nicht  zu  teilen.  Ich  glaube  vielmehr,  da6  die 
allgemeine  Erfahrung,  dafi  Kodifikationen  keine  gunstige  Wirknng  auf 
die  Wissenschaft,  insbesondere  die  historische,  ausiiben,  sicb  auch  hier 
bestatigen  wird.  Sohms  hinterlassenes  gewaltjges  Opus  fiber  das  vor- 
gratianische  Kirchenrecht  scheint  zwar  das  Gegenteil  zu  bestatigen,  aber 
es  liegt  doch  mit  seinen  Wurzeln  in  der  Zeit  vor  dem  Kodex.  Ich  furchte, 
daB  8ich  in  Zukunft  nur  noch  sehr  Wenige  (noch  Wenigere  als  bisher) 
mit  der  Vergangenheit  des  kanonischen  Rechts  befassen  werden,  und  dafi 
die  Kenntnis  dieses  Zweiges  der  Rechtswissenschaft  mehr  und  mehr 
schwinden  yrird;  wer  will  sich  noch  mit  den  so  schwierigen  Quellen  aus 
der  Zeit  des  12.  bis  14.  Jahrhunderts  beschaftigen,  wenn  er  bequem  mit 
der  Kenntnis  eines  modernen  Gesetzbuchs  auskommen  kann. 

Der  katholische  Geistliche  wird  wie  der  juristische  Fraktiker  sich 
mit  seinem  BGB.  so  mit  seinem  Kodex  sich  begntigen  und  die  Vergangen- 
heit nur  noch  soweit  heranziehen,  als  es  ffir  das  Verstandnis  der  Gegen- 
wart  notig  ist,  und  soweit  der  C.  6  des  Kodex  dies  ausdriicklich  erfordert. 
Aber  dazu  wird  man,  wie  jeder  Fraktiker  dies  zu  tun  pflegt,  sich  der 
bequemen  Hilfsmittel  der  aiteren  Lehr-  und  Handbftcher  bedienen.  Wozu 
erst  noch  zu  den  Quellen,  den  unwegsamen  und  schwer  verstandlichea, 
greifen. 

Der  protest&ntische  Theologe,  fur  denja  das  alte  Corpus  iuris  canonici 
noch  in  vielen  Beziehungen  geltendes  Recht  bleibt,  hat  sich  schon  bisher 
mit  diesem  entlegenen  und  fur  ihn  undankbaren  Quellengebiet  nicht  be- 
fafit;  er  hat  jetzt  erst  recht  keinen  Aulafi  dazu.  Seine  kirchliche  Rechts- 
geschichte beginnt  mit  dem  Jahre  1517. 

Der  reine  Historiker  steht  der  kirchlichen  Rechtsgeschichte  eigentlich 
ferner  wie  der  Theologe  oder  der  Jurist.  Trotzdem  wird  von  ihm  noch 
Einiges  zu  erhoffen  sein,  wahrend  meine  Hoffnungen  bezflglich  der  Jurist eu 
sehr  schwache  sind.  Und  das  um  so  mehr,  je  weniger  die  Besetzungen 
an  den  juristischen  Fakultaten  ftir  angehende  Gelehrte  einen  Anreiz  bieten, 
diese  entsagungsvollen,  schwierigen  Studien  zu  betreiben.    Die  boshaften 


.     r^nrmL*  Original  from 

^^  UNIVERSITY  OF  MICHIGAN 


504  Kritiken 

Bemerkungen,  welche  Stutz  fiber  die  juristisehen  Kollegen  und  ihre  Wert- 
sch&tzung  des  Kirchenrechts  sowie  ihre  Kenntnis  des  kanonischen  Bechts 
(8.  66)  macht,  sind  leider  nur  allzu  wahr.  Warum  sollte  das  durch  den 
Kodex  plStzlich  anders  werden? 

Zwar  zun&chst  18st  der  Kodex,  wie  jede  neue  grofiartige  gesetz- 
geberische  Erscheinung,  eine  reiche  Literatur  aus.  Zahlreiche  Federa 
hat  er  bereits  in  Bewegong  gesetzt;  dem  eigenen  praktischen  Bediirfais 
nach  Kenntnis  des  neuen  Kechts  entspringen  zahlreiche  Darstellungen, 
die  aber  auch  nor  diesem  praktischen  Bedttrfius  entsprechen  nnd  eine  Ein- 
ftthrung  darstellen  solien;  Lehrbiicher  nnd  Handbficher,  anch  Bearbeitnngen 
einzelner  besonders  wichtiger  Abschnitte,  wie  des  Eherechts,  sind  zum 
Teil  schon  erschienen,  und  weitere  werden  noch  folgen.  Aber  wenn  dieses 
praktische  Bedftrfnis  befriedigt  ist,  wird  der  scheinbare  Aufechwnng  er- 
lahmen;  der  Portschritt  der  Wissenschaft  bernht  nicht  in  den  Kontpen- 
dien;  eingehende  monographische  Darstellungen,  die  den  Kodex  im  Zu* 
sammenhang  mit  der  gesch|chtiichen  Entwicklung  ergr&nden  solien,  werden 
nicht  allzn  zahlreich  folgen  und  reine  rechtshistorische  Untersuebungea 
erst  recht  nicht.  Zun&chst  haben  alle  berufenen  Kreise  —  die  mehr 
aus  Nengierde  sich  dem  Stadium  des  Kodex  znwendenden  werden  so  wie 
so  bald  wieder  ganz  ansscheiden  —  genug  damit  zn  tun,  das  gewaltige 
Neue  (viel  mehr,  als  man  beim  ersten  Ansehen  ahnt)  —  za  verarbeiten, 
ganz  abgesehen  von  den  gewaltigen  Aufgaben,  die  das  protestantiscke 
Recht  stellt,  diese  Kr&fte  werden  zunHchst  festgelegt,  ob  nene  junge  Kr&fte 
in  sp&teren  Zeiten  wieder  die  Vergangenheit  anbauen  werden,  ist  zweifel- 
haft,  ja  bei  dem  Zuge  unserer  Zeit  fftr  die  unmittelbaren  Bealit&ten  des 
Lebens  sogar  recht  zweifelhaft. 

Niemand  wfirde  sich  mehr  freuen  als  ich,  wenn  ich  mit  diesem  pessi- 
mistischen  Urteile  Unrecht  behielte;  und  niemand  ist  tibrigens  berufener, 
mich  mit  diesem  Urteile  in  das  Unrecht  zu  setzen,  als  Stutz  durch  seine 
eigenen  vorbildlichen  Arbeiten  und  durch  seine  begeisternde  Ausbildung 
von  Schulern. 

Noch  einige  Bemerkungen  seien  mir  an  dieser  Stella  iiber  die  Be- 
handlung  der  kirchlichen  Rechtsgeschichte  in  den  Vorlesungen  gestattet. 
Auch  hier  kann  ich  die  hohen  Erwartungen  von  Stutz  nicht  teilen.  Die 
besondere  Vorlesung  iiber  kirchliche  Rechts-  und  Verfassungsgeschichte, 
wie  sie  Stutz  ankiindigt,  diirfte  doch  wohl  nur  flir  einen  kleinen  aus- 
erlesenen  Kreis  von  Interessenten  (Juristen,  Historikern,  Theologen)  be- 
rechnet  sein,  wie  er  sich  an  den  Hochschulen  grofier  Stttdte  aus  den  ver- 
schiedensten  Berufsschichten  zusammenfinden  mag,  der  Durchschnitts- 
student,  flir   den    schon    das  normale  Kolleg  ttber  Kirchenrecht  an  der 

f^nj^ri|/>  Original  from 

digitized  by  VrUUglL  UNIVERSITY  OF  MICHIGAN 


Kritiken  505 

Peripherie  liegt,  diirfte  wohl  kaum  dafur  ein  geeignetes  Interesse  auf- 
zubriDgen  imstande  sein.^ 

Auch  der  Idee,  Rechtsgeschichte  und  System  vollig  zu  trennen,  kann 
ich  schon  aus  praktiscben  ErwRgungen  nicht  zustimmen.  Es  ist  ja  eine 
Lieblingsidee  von  Stutz.  An  djeser  Stelle  schlagt  er  sogar  vor,  das 
ganze  Recht  vor  1918  der  „Rechtsgeschichte"  als  einem  gesonderten 
Teile  der  Darstellung  zu  iiberweisen.  Nirgendswo  ist  aber  Geschichte 
und  Gegenwart  so  innig  miteinander  verschmolzen,  wie  in  Kirche  und 
Kirchenrecht,  nirgendswo  wurzelt  alles  so  in  der  Vergangenheit,  wie 
bier.  Warum  nun  so  scharf  trennen!  Wird  das  nicht  zu  unliebsamen 
Wiederholungen  fuhren?  Ist  es  nicht  viel  einfacher,  ein  Institut,  sagen 
wir  einmal  das  Kardinalat  oder  ein  Ehehindernis  von  seinen  UranfUngen 
bis  zur  Gegenwart  einschlieBlich  im  Zusammenhange  darzusteilen,  ist 
dies  nicht  auch  eindringlicher,  verstandlicher,  sachgem&Ber? 

Ist  doch  der  Kodex  keine  funkelnagelneue  Schopfung  aus  einem  ganz 
neuen  Geiste  geboren,  sondern  doch  auch  nur  eine  Fortbildung  des 
gewesenen  Rechts,  eine  Fort-  und  Umbildung  in  vielen  Einzelheiten ; 
wird  man  da  nicht  gerade  zum  Verst&ndnis  dieser  Fortbildung  bestandig' 
an  die  Geschichte  anknupfen  mussenV  Ich  furchte,  dafi  bei  einer  solchen 
scharfen  Trennung  (wenn  sie  uberhaupt  durchfuhrbar  ist)  bei  dem  durch- 
sclihittlichen  Jiinger  der  Themis  das  Interesse  fur  den  historischen  Teil 
der  Vorlesungen  liber  Kirchenrecht  noch  mehr  erlahmen  wird  und  glaube, 
da6  Stutz  die  Dinge  liier  doch  wohl  zu  idealistisch  beurteilt. 

Allerdings  wttfite  ich  auch  niemanden,  der  geeigneter  ware,  den  an- 
geregten  Versuch  einmal  zu  unternehmen  —  und  gerne  wfirde  ich  mein 
Unrecht  bekennen,  wenn  er  gel&nge.     Freudig  und  dankbar. 

Erlangen,  Mai  1919.  Emil  Sehling. 


Rudolf   8ohm,    Das    altkatholische    Kirchenrecht    und    das 
Dekret  Gratians.    Miinchen  1918.    Dunker  &  Humblot.    VIII, 
674  S.    8°. 
Ein  „  Stuck  Vorarbeit*  fiir  den  zweiten  Band  seines  Kirchenrechts 
nennt  Sohm  diesen  gewaltigen  Band  von  674  Seiten.     Eine  „Vorarbeitu 
und  dazu  nur  „ein  Stuck"  Vorarbeit.    Sohm  hat  hier  gewaltiges  Riist- 
zeug    angelegt,    um    den    Grundgedanken   des    altkatholischen  Kirchen- 
rechts, welches  nach  seiner  Ansicht  vom  zweiten  bis  in  das  zwolfte  Jahr- 
hundert  die  Entwicklung  der  Kirche  beherrscht  hat,   klarzule&en  —  so 
wie  Sohm    diese  Grundgedanken,  abweichend  von  der  bisherigen  Lehre, 
versteht.     Ira  besonderen  beschaftigt  er  sich  dabei  rait  Gratian. 

Histor.Yierteljabrschrift.  1919.   4.  34 


f^r\onl    fc  Original  from 

b^Vji  UNIVERSITY  OF  MICHIGAN 


506  Kritiken 

Wie  ist  Sohm  zu  dieser  Schrift  gekommen?  Lassen  wir  ihiu  selbst 
das  Wort;  seine  Ausfiihrungen  sind  anch  ffir  die  Beurteiluug  seines 
neuesten.  Werkes  in  h&chstem  Mafie  beachtenswert. 

„Die  Darstellnng  beginnt  mit  dem  Dekret  Gratians.  Es  ist  mir, 
wenn  ich  es  sagen  darf,  mit  Gratian  fthnlich  gegangen  wie  vor  Jahren 
mit  der  Didache.  Als  icb  (seit  dem  Jahre  1881)  am  Kirchenrecht  in 
der  Arbeit  war  und  im  Anschlufi  insbesondere  an  den  ersten  Korinther- 
brief  eine  Ausfiihrung  iiber  das  religiose  Wesen  der  orchristlichen  Ekklesia 
und  iiber  die  daraus  folgende  leitende  St  el  lung  der  Propheten  bereits 
niedergeschrieben  hatte,  erschien  die  Didache,  und  siehe  da :  gerade  dieses 
(nnd  natttrlich  anch  anderesWichtiges)  stand  darin.  So  auch  jetzt.  Schon 
hatte  ich  iiber  die  religiose  Art  auch  des  altkatholischen  Kirchenbegriffs 
und  die  daraus  folgende  Bedeutung  des  altkatholischen  Sakraments  eine 
langere  Abhandlung  ausgearbeitet,  als  ich  noch  einmal  grundlich  in 
Gratian  und  die  JQtesten  Summen  zum  Dekret  mich  vertiefte,  und  siehe 
da:  gerade  dieses  stand  darin." 

Welches  sind  nun  die  Grupdgedanken  der  altkatholischen  Kirche  und 
des  altkatholischen  Rechts  (d.  h.  also  des  Rechts  des  2.  bis  12.  Jahrhun- 
derts)  nach  Sohm  ge wesen?  Die  Kirche  des  Urchristentums  war  die 
sichtbare  Christenheit,  aber  nicht  eine  nacli  menschlicher  Art  geselischaft- 
licli  geordnete  kirchliche  Gemeinschaft,  sondern  als  die  Kirche  im  reli- 
giosen  Sinne,  als  die  Kirche  Christi,  als  der  Leib  Christi,  durch  weichen 
nicht  die  Christenheit  als  korperscbaftlicher  Verband,  sondern  unmittelbar 
Christus  selbor  handelt,  lebt  und  machtig  ist  auf  Erden.  Wie  kGnnte 
sein  Leib  ein  sich  selbst  regierender  Korper  sein.  Der  K6rper  Christi 
ist  keine  Korperschaft.  Die  Kirche  des  Urchristentums  ist  die  sichtbare 
Christenheit  als  das  Volk  Gottes,  regiert  durch  den  Geist  Gottes.  Sie 
ist  eine  geistliche,  vom  Geist  Gottes  geschaffene,  iiberirdische  Gr5Be,  nur 
im  Himmel  Heimat  und  Burgerreeht  besitzend,  alien  Gesetzen  mensch- 
lichen  Gemeinlebens  entzogen,  schon  bier  auf  Erden  ein  Leben  im 
Himmelreich,  ein  geheimnisvolles  (pneumatisches)  Leben  lediglich  aus  und 
mit  Gott  fuhrend,  das  urn  so  notwendiger  allein  durch  Christus,  Qrott, 
regiert  wird,  weil  das  geistige  Leben  der  Ekklesia  vielmehr  Leben  Christi, 
Gottes  selber  ist.  Sie  hat  also  menschliche  Rechtsordnung  nicht  nur  nicht 
notig,  sondern  diese  w&re  ihrem  innersten  Wesen  geradezu  zuwider; 
alles  Recht  ist  uberhaupt  nur  Leben  in  Gott,  aus  Gott,  ist  Sakraments- 
recht;  es  gibt  keine  Jurisprudenz,  sondern  nur  Gottesgelehrtheit,  Gottes- 
weisheit,  keine  Juristen.  sondern  nur  Theologen,  kein  Recht,  sondern 
nur  Religion.  So  war  es  im  Urchristentum,  so  ist  es  aber  auch  ge- 
blieben  in  der  Zeit  der  altkatholischen  Kirche.  des  altkatholischen  Kirchen- 


r^rtrtrtlr-  Original  from 

byV^UUglL  UNIVERSITY  OF  MICHIGAN 


Kritiken  607 

rechts.  Es  ist  ausgeschlossen,  da6  sich  die  religiSsc  (enthasiastische) 
Ordnung  der  Ortsekklesien  in  korperschaftliche  Ordnung  verwandelt  habe. 
Auch  fur  den  Altkatholizismus  ist  die  Kirche  Christi  das  Volk  Gottes, 
urimittelbar  regiert  durch  den  Geist  Gottes.  Auch  fur  den  Altkatholi- 
zismus ist  Leben  und  Handeln  der  Ekklesia  nicht  Leben  und  Handeln 
der  Christenheit,  als  einer  menschlichen,  organisierten  Gemeinschaft,  son- 
dern  Leben  und  Handeln  Gottes;  auch  fur  den  Altkatholizismus  ist  die 
Kirche  die  himmlische  GroBe,  die,  kraft  ihres  ubernaturlichen  Wesens 
alien  Gesetzen  irdischen  gesellschaftlichen  Lebens  fremd,  nur  uber- 
naturliche  Ordnung  und  ubernaturliches  Regiment  besitzt. 

„Die  altkatholischen  und  ebenso  die  urchristlichen  Vorstellungen  be- 
ruhten  in  dem  religiSsen  Kirchenbegriff,  also  in  einer  religiSsen  Denk- 
weise.  Aber  diese  Denkweise  bedeutete  keine  blofie  Anleitung  zu  reli- 
gioser  Wertung  korperschaftlicher  Kirchen ordnung.  Sie  war  vielmehr 
der  Art9  dafi  sie  wie  fdr  das  Urcbristentumf  so  auch  fttr  den  Alt- 
katholizismus die  Bildung  von  kOrperschaftlichem  Kirchenrecht  ausschlofi. 
Denn  die  Idee  des  Altkatholizismus  war  nicht,  menschlich  rechtlich  ver- 
,  mittelte  kirchenrechtliche  Handlungen  unter  den  religiosen  Gesichtspunkt 
zu  bringen,  sondern  die  ganz  andere,  dafi  in  der  kirchlichen  Handlung 
uberhaupt  kein  Handeln  der  Kirche  als  einer  menschlichen  Gemeinschaft, 
sondern  ausschliefilich  unmittelbares  Handeln  Gottes  vor  sich  geht.  Daher 
die  nicht  kftrperschaftlichen,  sondern  Ubernaturlichen  Wirkungen,  die  sich 
auch  mit  der  kirchlichen  Begierungshandlung  (Ordination,  Deposition, 
Bann,  Absolution  usw.)  verbinden.  Daher  die  Folge,  dafi  die  Kirche 
mehr  denn  ein  Jahrtausend  lang  ohne  kSrperschaftliches  Kirchenrecht,  also 
ohne  Kirchenrecht  im  Sinne  unserer  heutigen  Wissenschaft  gewesen  ist. 

Die  bis  auf  den  heutigen  Tag  von  der  gesamten  Wissenschaft  ver- 
tretene  Auffassung,  dafi  KSrperschaftsrecht  in  der  altkatholischen  Kirche 
zur  Ausbildung  gebracht  und  folgeweise  schon  im  Urchristentum  ange- 
bahnt  worden  sei,  ist  ein  Irrtum.  Das  Gegenteil  ist  die  Wahrheit.  Im 
altkatholischen  Kirchenrecht  war  keine  Spur  von  KSrperschaftsrecht 
gewesen . 

Das  Urchristentum  hatte  uberhaupt  kein  Kirchenrecht.  Der  Katholi- 
zismus  ist  durch  Ausbildung  des  Kirchenrechts  entstanden.  Abfer  der 
Inhalt  des  altkatholischen  Kirchenrechts  wurde  durch  den  urchristlichen 
rein  religiosen  Kirchenbegriff  bestimmt.  Darum  war  die  Entstehung  des 
Kirchenrechts  und  mit  ihm  des  Katholizismus  ein  unmerklicher,  mit  inner- 
licher  Notwendigkeit  sich  durchsetzender  Vorgang. 

Das  ist  die  Bedeutung  der  Tatsache,  mit  deren  Nachweis  die  ganze 
oben  gegebene  Darstellung  sich  beschaftigt  hat.    Das  gesamte  altkatho- 

34* 


by  Google 


Original  from 
UNIVERSITY  OF  MICHIGAN 


508  Kritik<?n 

lische  Kirchenrecht  hat  die  Rechtsform  nicht  des  Korperschaftsrechts, 
sondern  des  Sakramentsrechts  gehabt.  Anderes  Kirchenrecht  als  Sakra- 
mentsrecht  gab  es  nicht. 

Weil  man  diese  Tatsache  nicht  sah,  ist  das  altkatholische  Kirchen- 
recht nicht  verstanden  und  die  ganze  Kirchenrechtsgeschichte  als  Korper  - 
schaft8rechtsgeschichte  miBdeutet  worden. 

Im  Neukatholizisinus  dient  das  Sakrament  dem  religifisen  Leben  des 
einzelnen  Christen,  nicht  dem  (k5rperschaftlich  gehandhabten)  Kirchen- 
regiment.  Im  Altkatholizismus  ist  das  Sakrament  die  Rechtsform  ftir 
das  Kirchenregiment.  Anderes  als  sakramentales  Kirchenregiment  gab 
es  nicht. 

Im  Neukatbolizismus  hat  die  Kirche  eine  doppelte  Ordnung:  eine 
Ordnung  fur  das  Sakrament  (die  hierarchia  ordinis),  eine  andere  fur  das 
Regiment  (die  hierarchia  jurisdictionis).  Im  Altkatholizismus  ist  die  Ord- 
nung des  Sakraments  die  Rechtsform  fur  die  Ordnung  des  Regiments, 
Die  Eirchenverfassung  ist  nur  Sakramentsverfassung  (hierarchia  ordinis). 
Eine  andere  Kirchenverfassung  gab  es  nicht. 

Im  Neukatholizismus  besteht  eine  doppelte  Art  von  Kirchenrecht: 
gottliches  und  menschliches,  jenes  dem  Leben  Gottes,  dieses  dem  korper- 
schaftlichen  Gemeinleben  der  Kirche  dienend  und  entspringend.  Im  Alt* 
katholizismus  ist  alles  Kirchenrecht  sakramental  erzeugtes  Recht,  geheim- 
nisvoll  durch  Gottes  Geist  gesetzt,  dem  Leben  Gottes  dienend  und  ent- 
springend.    Anderes  als  gottliches  Kirchenrecht  gab  es  nicht. u 

Der  Neukatholizismus  setzt  mit  dem  System  der  Papste,  und  zwar 
erst  mit  den  PJlpsten  des  12.  Jahrhunderts  und  ihrem  System,  ein.  Jetzt 
treten  die  Juristen  in  den  Vordergrund.  Jetzt  entsteht  die  korperschaft- 
liche  Verfassung  der  Kirche,  jetzt  entsteht  das  neukanonische  Recht  im 
Sinne  des  Korperschaftsrechts,  jetzt  das  weltliche  neben  dem  gottlichen 
Recht  usw.  Gratian  ist  nicht  der  erste  Vertreter  der  modern-juristischen 
Auffassungsweise  von  Kirche  und  Kirchenrecht,  nicht  der  Vater  der 
juristischen  Kirchenrechtswissenschaft,  sondern  er  ist  der  letzteVollender 
des  altkatholischen  Systems,  Theologe,  nicht  Jurist. 

Diese  Gedanken  werden  in  grofiter  Breite,  mit  dem  ganzen  Aufgebot 
Sohmscher  tlberzeugungskunst,  in  zahlreichen  Umgestaltungen,  wie  sie 
nur  dieser  Zauberer  der  deutschen  Sprache  hervorzubringen  vermag,  vor- 
gefiihrt,  und  an  den  wichtigsten  Vorgangen  des  kirchliclien  Lebens, 
namentlich  der  Ordination,  demonstriert  und  zu  "begrunden  versucht. 

tlberzeugungskunst  neben  grofiter  Gelehrsamkeit. 

Das  Buch  im  einzelnen  zu  kritisieren,  hieBe  wieder  ein  Buch  von 
700  Seiten  schreiben.     Die  Grundtendenz    halte    ich,    wie   fur  die  TJr- 


r^rtrtrtL-  Original  from 

byV^UUglL  UNIVERSITY  OF  MICHIGAN 


Kritiken  509 

christenheit,  so  ganz  besonders  fur  die  Zeit  vom  2. — 12.  Jahrhundert, 
die  Zeit  des  Altkatholizismus,  wie  Sohm  sie  nennt,  fur  verfehlt.  Aber, 
um  es  sogleich  vorweg  zu  bemerken,  in  alien  seinen  Ausfflhrungen  steckt 
ein  richtiger  Gedanke,  ein  Kern  von  Wahrheit,  den  Sohm  in  wahrhaft 
prophetischer  Weise  erschaut  und  herausgestellt  hat,  aber  dieser  Gedanke 
wird,  und  das  ist  der  Fehler,  ins  Ungemessene  iibertrieben,  durchge- 
peitscht,  und  das  daneben  Liegende  ubersehen. 

Jede  grofie  religiose  Bewegung  beginnt  mit  der  enthusiastischen  Ge- 
staltung  ihrer  VerhSltnisse,  sie  beruht  auf  unmittelbarem  Eingreifen  Gottes 
in  die  Geschehnisse  dieser  Welt,  und  auf  diesem  Grundgedanken  baut 
sich  inneres  und  auBeres  Leben  auf.  Aber  sehr  bald,  wenn  die  Be* 
wegung  Bestand  hat  und  weitere  Kreise  erfaBt,  beginnen,  wie  immer 
auf  Erden,  rein  menschliche  Fragen  und  Aufgaben  an  die  Bewegung 
heranzutreten ,  die  nicht  durch  unmittelbares  gottliches  Wirken  Eriedi- 
gung  finden  miissen;  es  entwickelt  sich  ein  Vereinsrecht.  Je  grofier  der 
Verband  wird,  um  so  wichtiger  wird  die  aufiere  Ordnung.  Auch  der 
Staat  und  das  staatliche  Recht  sind  so  entstanden.  Auch  das  erste 
Recht  des  Gesetzgebers  der  Juden  beruht  auf  unmittelbarer  gottlicher 
Anordnung.  Die  ersten  Gesetzgeber  auch  der  antiken  Staaten  traten 
mit  der  Gottheit  in  Verbindung  auf.  So  hat  auch  die  Kirche  im  romi- 
schen  Reiche  begonnen,  Vereine  zu  bilden  und  Vereinsrecht  zu  schaffen. 
DaB  in  ihren  Verbanden  das  religiose  Moment,  die  Idee  des  gottlichen 
unraitttelbaren  Eingreifens  und  Waltens,  das  Sakramentsrecht  iiberwog, 
liegt  in  der  Natur  der  Dinge.  Staat  und  andere  menschliche  Gesellschaften 
haben  sich  eher  von  religi8sen  Vorstellungen  emanzipiert.  Es  ist  daher 
klar,  daB  im  Neuen  Testament  von  menschlich-rechtlichen  Vorgangen  so 
wenig  gesprochen  wird,  wie  spater  bei  Luther  und  seiner  theologischen 
Umgebung;  es  lagen  ja  weit  hohere  Fragen  vor,  die  davon  abhielten,  an 
die  irdischen  Nichtigkeiten  zu  denken;  aber,  wenn  Paulus  die  Korinther 
(LKor.  14,  40)  mahnt:  „Lasset  alles  ehrlich  und  ordentlich  zugehen"  (Vgl. 
auch  I.  Kor.  14,  33;  Kol.  2,  5.  L  Kor.  1.  10;  11,  34;  12,  25;  Tit.  1,  5) 
so  sieht  das  doch  sehr  nach  aufierer  menschlicher  Ordnung  aus,  und  nicht 
umsonst  steht  dieser  Satz  des  Paulus  als  Leitwort  an  der  Spitze  so  vieler 
evangelischer  Kirchenordnungen.  Stellen  wie  Didache  15,  1  scheinen 
mir  doch  ganz  deutlich  die  doppelte  Organisation  darzutun,  welche  Sohm 
(vgl.  S.  556)  so  entschieden  fur  den  Altkatholizismus  ablehnt.  DaB  wir 
von  rechtlichen  Anordnungen  in  der  Urchristenheit  so  wenig  horen, 
spricht  nicht  dagegen,  Aber  bind  denn  die  Synoden,  die  ersten  Quellen 
des  Rechts,  in  Wahrheit  bloB  Trager  des  gottlichen  Willens,  unmittel- 
bare  Organe    der  Gottheit  gewesen,    haben   sie  nicht  oft  genug  friihere 


r^rtrtrtL-  Original  from 

byVrUUgl^  UNIVERSITY  OF  MICHIGAN 


5 10  Kritiken 

Beschlusse  wieder  aufgehoben,  was  bei  gottlichem  Recht  unmdglich  war; 
liaben   sich   nicht  oft  genug  verschiedene  Synoden  in  rein  menschiicher 
Weise  widersprochen,  gilt  das  Gleiche  nicht  auch  fiir  die  Entscheidungen 
der  Papste,  die  doch  schon  friihzeitig  als  Bechtsquelle  respektiert  werden. 
und  wie  steht  es  mit  den  Gesetzen  der  romischen  Kirche,  wie  z.  B.  der 
ersten  Kodiflkation  dorch  Justinian,  wie  mit  den  Kapitnlarien  nsw#?  Auch 
jetzt  noch  lehrt  die  Kirche,  dafi  in  den  BeschlGssen  und  Anordnungen  der 
Synoden  und  Papste    neben  gottlichem  (dogmatischen)  Recht  auch  rein 
weltliches  (disciplinares)  Recht  zu  finden  sei.   Dafi  in  den  AnfUugen  das 
religiSse,    das    enthusiastische   Moment,   die  Auffassung  rein  gottlichen 
(sacramentalen)  Rechts  uberwog,  ist  ebenso  klar,  wie  dafi  dies  in  der 
Kirche  im  Verliaitnis  zu  anderen  menschlichen  Gesellschaften  immer  der 
Fall  sein  wird.   Auch  der  Codex  iuris  canonici  von  1918  enth&lt  aufier- 
ordentlich  viele  rein  religiSse  Regelungeu,    er  enth&lt  gauze  Abschnittet 
die    besser  in  einen  Katechismus  als  in  ein  Gesetzbuch  gehorten.     Das 
ist  nun  einmal  in  der  katholischen  Kirche  nicht  anders;  Sakrament  und 
Recht  sind  nach  wie  vor,  wie  zu  den  Zeiten  Gratians,  immer  noch  nicht 
in  der  wiinschenswertesten  Weise  geschieden,  noch  immer  wird,  wie  zu 
den  Zeiten  Gratians,  das  katholische  Kirchenrecht  von  Theologen  gelehrt 
und  wissenschaftlich  fortgebildet,  in  der  katholischon  Kirche  regiert,  urn 
mit  Sohm  zu  reden,  nach  wie  vor  der  Theologe,  nicht  der  Jurist.   Das 
macht  sich  auch  in  der  ganzen  wissenschaftlichen  Behandlungsweise  des 
Kirchenrechts  bemerkbar.    Es  hat  sich  tatsachlich  seit  Gratian  gar  nicht 
soviel   geandert,    wie  Sohm  uns  glauben  machen  will.     In  der  Theorie 
vielleicht  mehr.    Hier  mag  Sohm  zugegeben  werden,  dafi  die  theoretische 
Auffassung  der  ersten  christlichen  Schriftsteller  vom  Wesen  der  Kirche 
und  ihres  Rechts  eine  rein  pneumatische  gewesen  ist,  dafi  sie  zwar  nicht 
alles  (wie  Sohm  lehrt),  wohi  fiber  das  meiste  Handeln  auf  rein  gottliches 
Einwirken  zuriickfflhren  zu  konnen  glaubten,  aber  hat  diese  theoretische 
Auffassung;  wenn  sie  auch  im  felsenfesten  Glauben  wurzeln  mochte,  den 
Tatsachen  entsprochen  oder  war  sie  nicht  blofi  eine  einseitige,  durch  den 
religiSsen    Enthusiasmus    befangene  Beurteilung  der  Dinge,    welche  das 
rein  korperschaftliehe,  irdische  Element  nicht  erkennen  liefi,  beruhte  sie 
nicht  auf  der  Unvollkommenheit  der  menschlichen  Erkenntnis?    Ist  denn 
lediglich  die  theologische  Betrachtungsweise  der  Zeitgenossen,  die  Kon- 
struktion   einer   ganz    bestimmten  Klasse  von  Beurteilern,   namlich  der 
Theologen,  fur  uns  mafigebend?    Wenn  diese  die  Dinge  wirklich  so  auf- 
gefafit  und  konstruiert  haben,  ist  es  dann  auch  schon  absolut  feststehend, 
dafi   die  Dinge  wirklich    so   gewesen  sind,  dafi  nicht  andere  Beurteiler. 
die  niichterner,    juristischer    die  Verhaitnisse    betrachteten ,   zu   anderen 

..  (~*rw"*nlf*  Original  from 

digitized  by  VrUUglL  UNIVERSITY  OF  MICHIGAN 


Kritiken  511 

1 

Resultaten  kommea  mufiten?  Warum  kommen  blofi  die  Zeugnisse  der 
theologischen  Kreise,  der  Kirchenv&ter,  der  Scholastiker  zu  Worte?  So 
hoch  die  Theorie  zu  sch&tzen  ist,  so  ist  sie  doch  nicht  zu  Ubersch&tzen, 
sie  ist  doch  immer  nur  eines  von  den  unsere  geschichtliche  Erkenntnis 
bestimmenden  Elementen.  Kann  sie  sich  nicbt  irren?  Gttnstigsten  Falles 
erfahren  wir  auf  solche  Weise,  wie  jene  theologischen  Gelehrten  sich  ihre 
Umwelt  konstruiert  haben,  aber  ob  sie  dieselbe  richtig  konstruiert  haben, 
ist  eine  ganz  andere  Fragc.  MSgen  sich  jene  in  der  Kirche  immer 
mafigebend  gewesenen,  rein  theologisch  gebildeten  Kreise  die  Kirche  und 
das  Eirchenrecht  so  vorgestellt  haben,  wie  Sohm  es  ausmalt,  in  Wahr- 
heit  hat  die  Kirche  sehr  bald  die  ktfrperschaftlichen  Elemente  in  sich 
aufhehmen  mussen  nnd  rein  menschliches  Becht  ansbilden  mussen*  Letzten 
Endes  ist  ja  schlieBlich  alles  Recht  gSttlichen  Ursprungs.  Und  kon- 
struieren  kann  ich  mir  auch  heute  noch,  dafi  in  jeder  Rechtssatzung  nnd 
Rechtsanwendung  Gottes  Geist  unmittelbar  wirkt  —  wir  Neueren  haben 
aber  ein  sch&rferes  Unterscheidungsvermogen  in  diesen  Dingen,  nnd  so 
ist  es  auch  in  der  Kirche  gewesen;  die  Erkenntnis  ist  schftrfer  geworden, 
auch  die  Tatsachen  haben,  das  ist  nicht  zu  leugnenf  von  den  ersten  ent~ 
husiastischen  Anf&ngen  der  Christenheit  mehr  und  mehr  zur  K8rperschaft, 
zur  rechtlichen  Gemeinschaft  hingefuhrt  —  das  ist  eben  die  historische 
Entwicklung  der  Kirche  von  der  Schar  der  Junger  bis  zur  "Weltkirche 
gewesen,  aber  die  Ansicht,  dafi  das  altkatholische  Kirchenrecht,  also  das 
Kirchenrecht  bis  zum  12.  Jahrhundert,  tatsSchlich  nur  Sakramentsrecht, 
die  Kirche  nur  eine  gSttliche  Gemeinschaft  gewesen  sei,  beruht  auf 
Yerkennen  der  Tatsachen,  und  auf  einseitiger  Ubertriebener  Einsch&tzung 
und  Bewertung  der  theoretischen  Konstruktionen  und  der  Zeugnisse  der 
Theologen  und  theologisch  geschulten  Kanonisten,  die  naturlich  das  Ein- 
dringen  des  weltlichen  Rechts,  des  rein  juristischen  Elements  als  etwas 
Fremdes  empfanden  und  ablehnten.  Genau  so  wie  es  in  den  Anf&ngen 
des  Protestantismus  Luther  lehrte.  Auch  er  betonte  die  Kirche  als 
Gemeinschaft  der  Gl&ubigen,  auch  er  wollte  eine  Kirchengewalt  im  rein 
religiSsen  Sinne,  die  ntir  dem  Pfarramt  gebiihre,  aber  er  war  doch  so 
king,  einzusehen,  dafi  eine  menschliche  Gemeinschaft  ohne  Ordnung,  ohne 
vis  humana  nicht  zu  bestehen  vermSge,  und  berief  zu  deren  Handhabung 
in  der  Ekklesia  (Christenheit)  die  menschliche  Obrigkeit;  neben  dem  Sakra- 
ment  und  dem  verbum  das  Recht.  Wie  dann  beide  nebeneinaiider  sich 
entwickelt  haben,  lehrt  die  Geschichte. 

Wenn  wir  also  die  Grundidee  des  Sohmschen  Werkes  fur  richtig  nicht 
anzuerkennen  vermogen,  so  mussen  wir  doch  flber  Sie  gewaltige,  wissenschaft- 
Kche  Leistung,  die  Sohm  vollbracht  hat,  unsere  Bewunderung  aussprechen. 


.r^rtrtrtlp  Original  from 

byV^UUglL  UNIVERSITY  OF  MICHIGAN 


512  Kritiken 

Die  FfiUe  von  Anregungen,  welche  das  Werk  Bach  alien  Seiten 
hin  ausstrahlt,  1st  anfierordentlich  grofi.  Ich  hebe  ganz  besonders  die 
Ausfuhrungen  fiber  Gratian  hervor,  mit  denen  Sohm  beginnt  (obwohl 
sie  den  Schlufijpunkt  seiner  Darstellung  h£tte  bilden  sollen).  Was  Sohm 
fiber  Gratians  juristische  Methode,  sein  jmistisches  System,  die  Einteilung 
des  Dekrets  vorbringt,  ist  ausgezeichnet  and  geeignet,  za  grfindiicher  Nach- 
prufung  der  bisherigen  Ansichten  zu  veranlassen.  Gratian  wird  von  Sohm 
auf  das  gebfihrende  Mafi  der  Wertschfttzung  zuruckgeffihrt,  aber  Sohm 
schiefit  wohl  auch  hier  wieder  fiber  das  Ziel  hinaus.  Gewifif  Gratian  ist 
kein  gewaltiger  Neuerer,  kein  grofier  Geist,  sondern  ein  geschickter  Nach- 
ahiner  gewesen,  kein  wirklicher  Jurist,  sondern  ein  echter  Schoiastiker, 
das  habe  ich  bereits  im  Jahre  1B87  in  meinem  Werke  „Die  Unter- 
scheidnng  der  VerlObnisse  nach  kanonischem  Recht  (vgl.  z.  B.  S.  84) 
dargetan.  Aber  es  ist  doch  anf  der  anderen  Seite  nicht  zn  fibersehen, 
dafi  Gratian  von  alien  seinen  Zeitgenossen  als  das  Hanpt  der  Schule 
gefeiert  wird,  dafi  an  sein  Werk  —  und  zwar  nicht  blofi  an  seinWerk 
als  Quellensammlung  —  die  kanonistische  Wissenschaft  angeknfipft  hat, 
dafi  gerade  einFfihrer  des  Neukatholizismus  (nach  Sohm),  Alexander  II L 
ihn  als  seinen  Lehrer  feierte,  fiber  die  C.  27  q.  2  ein  eigenes  Buch  ger 
schrieben  hat  usw.  Zum  mindesten  hat  also  Gratian  Schule  gemacht 
und  sein  Werk  ist  neben  den  offizieilen  Gesetzbfichern  der  sp&teren 
Papste  die  einzige,  anerkannte  Sammlung  geblieben,  eine  Grundlage  auch 
fur  den  sogen,  Neukatholizismus. 

Auch  in  den  gelegentlichen  Bemerkungen  Sohms  fiber  das  Wesen  der 
griechisch-orthodoxen  Kirche  (z.  B.  8.  567,  575,  588)  und  ihres  Bechts 
offenbart  sich  die  ganze  Methode  Sohms.  Auch  hier  werdea  die  theo- 
logischen  Lehrmeinungen  fiber  das  Wesen  der  Kirche  (die  in  die  dogma- 
tischen  Lehrbficher  und  Katechismen  gehSren)  allein  alsDokumente  far 
die  Beurteilung  der  wirklichen  Yerh&ltnisse  benutzt  —  die  Welt  der 
tatsachen  und  die  rein  juristischen  Momente  dabei  ganz  aufier  adit  ge~ 
lassen.  Ich  verweise  in  dieser  Beziehung  auf  meine  „Beitr&ge  zum 
Rechte  der  griechisch-orthodoxen  Kirche  im  allgemeinen  und  deiqjenigen 
in  Rum&nien,  Bulgarien  und  Griechenland  im  besonderen"  in  Neue  kirchl. 
Zeitschrift  1915,  S.  843ff. 

AUes  in  allem  ein  echter  Sohm.  GlSnzende  Dialektik,  hinreifiende 
Darstellungsform,  innige  ReligiSsitat,  tiefste  Gelehrsamkeit.  AUes  im 
Bunde  zum  Beweise  einer  von  Ha  use  aus  feststehenden  Hypothese*  Die 
unsagbare  Ffille  von  Einzelanregungen,  welche  diese  geniale  Schopfung 
darbietet,  wird  sicherlich  befruchtend  wirken  auf  eine  jfingere  Kanonisten- 
schule,  die  sich  hoffentlich  nicht  nur  unter  den  Theologen,  sondern  auch 

..  (~*rw"*nlf*  Original  from 

UNIVERSITYOF  MICHIGAN 


Kritiken  513 

den  Juristen  bilden  wird.  Gegentlber  der  groBen  Gefahr,  welche  die 
abschliefiende  Kodifikation  Benedikts  XV.  fur  die  Verknocherung  der 
Wissenschaft  bildet,  mogen  diese  hiramelstiirmenden,  mit  der  begeistern- 
den  Glut  des  Propheten  geschriebenen  Ausfuhrungen  ein  Gegengewicht 
und  ein  gutes  Omen  fur  die  Zukunft  bilden.  Niemand  wird  es  Sohm 
freilich  vollig  nachzumachen  imstande  sein.  Neben  dem  Gefuhl  der  Be- 
wunderung  ist  es  daher  zugleich  das  Gefflhl  des  tiefsten  Schmerzes, 
welches  wir  bei  der  Jiektflre  des  letzten  Werkes  aus  der  Feder  Sohms 
empfinden,  der  es  in  einzigartiger  Weise  versuchte,  religiose  tlberzeugung 
mit  Recbtswissenscliaft,  Theologie  und  Jurisprudenz  zu  vereinen,  im  alt- 
katholischen  Sinne  Theologe  und  Jurist  zugleich  zu  sein. 

Erlangen.  Emil  Sehling. 

Mittelalterliche  Bibliothekskataloge  Osterreichs.  Herausgegeben 
von  der  Kaiserl.  Akademie  der  Wissenschaften  in  Wien.  Bd.  1 : 
Niederosterreich.  Bearbeitet  von  Dr.  Theodor  Gottlieb.  (XVI. 
615  S.,  2Tafeln.)Wienl915,  Adolf  Holzhausen.  Lex.  8°.  M.  16. 
Fiir  die  groBe  Sammlung  der  mittelalterlichen  Bibliothekskataloge 
Mitteleuropas  hat  man  bekanutlich  eine  Arbeitsteilung  insofern  geschaffen, 
als  die  Kataloge  Osterreichs  von  der  Wiener  Akademie,  diejenigen 
Deutschlands  und  der  Schweiz  unter  Finanzierung  durch  die  Akademien 
von  Berlin,  Gottingen,  Leipzig  und  Miinchen  von  der  letzteren  veroffent- 
licht  werden,  wobei  das  Gauze  als  ein  gemeinsames  Unternehmen  der 
funf  verbiindeten  Akademien  zu  gelten  hat.  Neuerdings  hat  auch  die 
Heidelberger  Akademie  erfreulicherweise  finanzielle  Forderung  zugesagt. 
An  dieser  Stelle  soil  —  durch  die  Zeitereignisse  etwas  versp&tet  — 
der  erste  Band  des  osterreichischen  Teiles  angezeigt  werden.  Er  kam 
als  eine  hochst  willkommene  Gabe  fur  alle  Forscher,  welche  sich  mit 
mittelalterlicher  Philologie,  Kultur-,  Literatur-  und  besonders  Bibliothek- 
geschichte  beschftftigen.  Seine  Bearbeitung  lag  in  den  H&nden  Theodor 
Gottliebs,  der  durch  seine  Bucher  „Uber  mittelalterliche  Bibliotheken" 
(Leipzig  1890)  und  „Die  Ambraser  Handschriften"  (I,  Leipzig  1900) 
sowie  andere  einschlagige  Arbeiten  sich  l&ngst  als  gewandter  Forscher 
auf  diesem  Gebiet  erwiesen  hat.  Der  ganz  Osterreich  (ohne  Ungarn) 
umfassende  Stoff  soil  (hoffentlich  zerstoren  nicht  die  politischen  Vorgange 
diesen  Plan)  drei  Textbande  umfassen,  zu  denen  spater  noch  ein  Register- 
band  treten  soil.  Neben  den  eigentlichen  Katalogen  von  Bibliotheken 
werden  auch  andere  Verzeichnisse  von  Buchern  aufgenommen,  sofern 
letztere  einzeln  aufgez&hlt  sind,  wobei  insbesondere  Testamente,  Inven- 
tare  und  andere  Aktenstucke  ifl"  Betracht  kommen.     Da  die  Anordnung 


r^rtrtrtlr-  Original  from 

byV^UUglL  UNIVERSITY  OF  MICHIGAN 


514  Xritiken 

des  gahzen  Stoffes  nach  Frovinzen  erfolgt,  entstand  schon  bet  dem  vor- 
liegenden niederSsterreichischen  Band  ein  eindrncksvolles  knltnrgeschicht- 
liches  BilcL  In  seinem  Mittelpnnkt  steht  natnrgem&fi  Wien*  Fur  die 
Geschichte  der  Bfichersammlnngen,  die  bei  seinen  KISstern  und  Kirchen 
im  MittelaJter  bestanden,  wird  reicher,  vielfach  bisher  nngedrnckter  Stoff 
beigebraeht.  Wir  bekommen  n.  a.  Einblick  in  die  aite  Dombibliothek  zn 
St  Stephan,  die  im  Lanfe  der  Zeit  vcJllig  zerstreut  worden  ist,  die  Bihlio- 
thek  des  heute  noch  bestebenden  Dominikanerklorters,  deren  bisher  nn- 
gedruckter Katalog  nach  dem  Stande  vom  Ende  des  15.  Jahrhnnderts 
der  nmfaqgreichste  des  vorliegenden  Bandes  ist,  die  Bttcherei  des  eben- 
falls  noch  erhalten  gebliebenen  Schottenstiftes,  von  der  leider  kern  mittel- 
alterlicher  Katalog  auf  uns  gekommen  ist,  obwohl  alte  Sigaaturen  dort- 
her  stammender  Handschriften  anf  das  einstige  Vorhandensein  etnea 
soichen  hinweisen;  nnr  Biicherschenkungsnrknnden  nnd  ein  Verzeichnis 
yon  BQchern  znm  Yorlesen  bei  Tische  beleuchten  die  ftlteren  Bestande 
der  Bibliothek.  In  die  Geschichte  der  P&dagogik  spielt  ein  bisher  on* 
gedrucktes  Ansleihverzeichnis  der  Bibliothek  der  znerst  im  Jahre  1237 
bezengten  BUrgerschule  zu  St.  Stephan  herein,  das  urn  das  Jahr  1350 
geschrieben  ist.  Yerzeichnisse  von  Buchern  der  Bibliotheken  der  Universi-  , 
tat,  ihrer  verschiedenen  Fakult&ten,  ihrer  Kollegien  nnd  Borsen  sind  auf- 
fallend  gering  vertreten.  Besondere  Ausbeute  boten  nnr  die  Rektorats- 
akten  von  1387  — 1480  nnd  die  Akten  der  artistischen  Faknlt&t  von 
1407 — 1494.  Yon  einzelnen  PersSnlichkeiten,  deren  Bnchersammlnngea 
ans  dem  Dnnkel  der  Vergangenheit  auftanchen,  fordert  einige  Beachtnngr 
der  Kanonist  nnd  Dekan  der  jnristischen  Faknlt&t  der  TJniversitat  Jo- 
hann  Gwerlich  (f  1445). 

Neben  der  Hanptstadt  sind  im  mittelalterlichen  Niederosterreich  die 
Stifter  nnd  KISster  die  Orte  gewesen,  an  denen  das  geistige  Leben  sich 
abspielte.  Mit  Blicherverzeichnissen  sind  in  dem  vorliegenden  Bande 
vertreten  die  Karthausen  Aggsbach,  deren  reicher  Katalog  ans  der 
zweiten  H&lfte  des  15.  Jahrhnnderts  erst  1913  im  Handel  wieder 
anftanchte,  Gaming  nnd  Manerbach,  die  Benediktinerkloster  GSttweig 
nnd  Melk,  die  ZisterzienserklSster  Heiligenkrenz,  Lilienfeld  und  Zwettl, 
die  Augustiner-Chorherrenstifte  Klosterneubnrg  und  St.  PBlten.  Von 
anderen  Orten  des  Land6s  erscheint  nnr  Wiener- Neustadt  mit  einem 
kleinen  Verzeichnis  der  1487  in  der  Pfarrkirche  vorhandenen  Bttcher. 
Ohne  Ortszuweisnng  hat  ein  beachtenswertes  Verzeichnis  von  Buchern 
des  Konigs  Ladislans  Fosthumus  Anfnahme  gefanden.  Die  Einreilwng 
unter  ,, Ladislans"  in  die  alphabetische  Ortsfolge  zwischen  Klosternenburg- 
nnd  Lilienfeld  dnrchbricht  in  storender  Weise  den  sonst  durchgefuhrten 

..  (~*rw"*nlf*  Original  from 

digitized  by  VrUUglL  UNIVERSITY  OF  MICHIGAN 


Kritiken  515 

Grundsatz  der  ortlichen  Anordnnng.  Wenn  schon  das  Verzeichnis  dem 
Bande  Niederdsterreich  einverleibt  wurde,  h&tte  es  nach  allem,  was  wir  von 
der  Habe  desKonigs  wissen,  folgerichtiger  unterWien  oderWiener-Neustadt 
eingefugt  oder  etwa  ganz  hinter  die  Ortsfolge  eingestellt  werden  konnen. 

Besonderes  Lob  verdienen  die  bibliotheksgescttichtlichen  Einleitongen, 
in  denen  das  ausgebreitete  Wissen  des  Herausgebers  zur  Oeltung  kommt 
und  fur  deren  sorgf&ltige,  saehgemfiBe,  uberfliissige  Dinge  ausschaltende 
Gestaltung  jeder  Benutzer  des  Bandes  dankbar  sein  wird.  Sclnver  ver- 
mifit  man  ein  Register.  Es  ist  zwar  ein  Gesamtregister  nach  AbschluB 
des  ganzen  Werkes  vorgesehen.  Aber  dieser  AbschluB  wird,  so  wie  die 
jetzigen  Zeitverhftltnisse  liegen,  wohl  nicht  sobald  erfolgen  konnen,  als 
man  ihn  erhofft  hat,  und  in  der  Zwischenzeit  wird,  was  der  Heraus- 
geber  wohl  selbst  am  meisten  bedauert,  dieser  Ssterreichische  Band  der 
Forschung  und  insbesondere  der  Verwaltungs-  und  Auskunftspraxis 
unserer  Handschriftenbibliotheken,  wo  diese  VerSffentlichungen  am  meisten 
benutzt  werden,  nicht  die  Vorteile  bieten,  welche  der  inzwischen  (1918) 
erschienene,  von  Paul  Lehmann  bearbeitete  erste  Band  der  deutsch- 
schweizerischen  Kataloge  mit  seinem  ausfuhrlichen  Register  gew&hrt. 

Munchen.  Georg  Leidinger. 

Ernst    Mayer,    Geschworenejigericht  und   InquisitionsprozeB. 

Ihr  Ursprung  dargelegt.    Munchen  u.  Leipzig,  Duncker  &  Hum  blot. 

XXI  u.  379  S.  —  Preis  (Nov.  1916)  M.  12. 
Einem  Buche  von  Ernst  Mayer  voile  Gerechtigkeit  widerfahren  zu 
lassen,  ist  nicht  ganz  leicht.  Staunen  weckt  immer  wieder  die  weit>- 
greifende  Belesenheit,  die  offensichtliche  Miihelosigkeit,  mit  welcher  der 
Yerfasser  die  aufgebotenen  gewaltigen  Stoffmassen  beherrscht  und  nach 
einheitlichem  Plane  zur  Verwendung  bringt:  grOBeres  noch  die  unbeirrte 
Selbstftndigkeit,  mit  der  er  jedesmal  wieder  ganz  von  unten  zu  bauen 
anfangen  mochte,  audi  zuverl&ssige  aitere  Fundamente  verschmahend. 
Freilich,  ist  der  Neubau  fertig,  so  weckt  er  dem  Fachgenossen  mannig- 
faltiges  Befremden:  uber  eigenwillige  ungesicherte  Konstruktionen,  tiber 
willkurlich  zurechtgeschnitztes  Material;  sodafi  der  eine  und  der  andere 
dem  ganzen  Werke  schlieBlich  mit  einem  bedauernden  Achselzucken  den 
Riicken  kehrt.  Niemals  aber  darf  man  tlbersehen,  ein  wie  kostbares  Gut 
eine  Originalitat,  wie  diejenige  Ernst  Mayers  unter  alien  Umst&nden 
bleibt,  auch  dort,  wo  ihre  Seitenpfade  oifensichtlich  Irrwege  geworden 
sind  und  welch'  eine  grofie  Ausbeute  an  wissenschaftlich  wertvollen  Ein- 
zelheiten  jeder  seiner  Forschungsziige  abwirft,  auch  wenn  man  ihnen  nicht 
bis  ans  Ziel  folgen  kann. 


r^rtrtrtL-  Original  from 

byV^UUglL  UNIVERSITY  OF  MICHIGAN 


516  Kritiken 

In  dem  zur  Besprechung  stehenden  Buche  untersucht  E.  M.  den  Ur- 
sprung  des  Geschworenengerichts  und  des  Inquisitionsprozesses.  In 
sehroffem  Gegensatz  zur  herrsehenden,  -  insbesondere  der  Brunnerschen 
Lehre  tritt  der  Verfasser  wieder  filr  die  altere  Meinung  von  der 
autochthonen  Entstehung  des  Geschworenengerichts  anf  angel sftchsiscliem 
Rechtsboden  ein.  Aber  weit  dariiber  hinaus  will  er  die  Wurzeln  des 
Institute  uber  das  ganze  germanische  Rechtsgebiet  von  Island  bis  taach 
Spanien  und  Siiditalien  hinab  verfolgen  konnen.  Es  kann  nicht  aus- 
bleiben,  da6  der  Geschworenenbegriff  damit  gleichzeitig  seiner  Spezialitat 
entkleidet  wird.  So  stehen  fur  den  Verfasser  in  genetischer  Verbindung 
mit  den  Gescbworenen  der  spftteren  Jury  aus  viel  friiheren  Zeiten  so  ziemlich 
alLe  Klassen  und  Arten  von  „unparteiischen  Biedermannern,  die  bald  von 
den  Parteien,  bald  vom  Gericht  selber  ausgewahlt  werden",  „urspriing- 
lich  mit  der  Partei  als  Eidhelfer  schwSren,  spater  aber  aus  dieser  Stellun*? 
als  Beweispersonen  in  die  Tatigkeit  von  judizierenden  Kollegien  hinuber- 
traten";  gemeint  sind  u.  a.  die  ausgewfthlten  Heifer  des  Kilgers  bei  der 
Statigung  des  objektiven  deliktischen  Tatbestandes,  aber  auch  vom  Gegner 
oder  von  der  Obrigkeit  ernannte  Eidhelfer  bei  anderen  Schwurtatsacben, 
ferner  auBer  Riigegeschworenen  und  Inquisitionszeugen  aller  Arten  auch 
z.  B.  Schatz-  und  Schiedsmanner.  „Allemal  handelt  es  sich  darum,  da6 
die  personliche  Kenntnis  und  Einsicht  von  Honoratioren  vor  den  ledig- 
lich  durch  die  Partei  beigebrachten  und  geleiteten  Beweis  gestellt  wird.a 
Mit  soldi  allgemeiner  Formulierung  kann  man  allerdings  bis  in  die  Nebel 
der  fruhesten  geschichtlichen  und  sogar  vorgeschichtlichen  Zeiten  vor- 
dringen.  Auch  raumlich  waltet  dann  nur  geringe  Einschrankung:  Der 
Partei-StrafprozeB  entwickelt  sich  vielmehr  von  der  „primitivsten  Stufe" 
aus,  „in  der  die  Streitfrage  durch  die  Aussage  der  Eideshelfer  und  durch 
das  Eingreifen  der  Gottheit,  das  Gottesurteil  ohne  weiteres  Zutun  des 
Gerichtes  entschieden  wurde",  uber  vier  Etappen  hinweg  zum  „rationellen 
Beweise".  Denn  „mit  jener  rohesten  und  primitivsten  Art  der  Beweis- 
fiihrung  hat  man  „schon  auf  der  Stufe  der  vorgeschichtlichen  Kultur 
nicht  auskommen  konnen".  Also  kennzeichnet  sich  der  schlieBlich  auch 
zum  Geschworenengericht  fiihrende  Entwicklungsfortschritt  einmal  darin, 
daB  ,,allmahlich  in  verschiedenem  Umfang  Personen,  die  ausdrticklich  zur 
Wahrnehmung  gewisser  Rechtstatsachen  zugezogen  sind,  einen  Vorsprung 
vor  dem  bloBen  Reinigungseide  gewinnen";  sodann  aber  eben  dadurch, 
daB  sich  die  „ Aussage  von  Leuten  einschiebt,  die  als  Unparteiische 
zwischen  den  beiden  Streitteilen  stehen".  Jene  vier  Entwicklungsstufen 
des  Partei- St rafprozesses  behandelt  der  Verfasser  in  den  vier  ersten 
Abschnitten:    Das    sliddeutsche  und  thuringische  Recht  sind  nocli   -ohne 


r^rtrtrtlr-  Original  from 

byV^UUglL  UNIVERSITY  OF  MICHIGAN 


Krjtiken  517 

Geschworenen-  und  ohne  Uberfiihrungsbeweis";  das  sachsische,  ostdanische, 
frankische,  langobardische  „  ohne  Geschworenen-,  aber  mit  tJberfuhrungs- 
beweis";  der  „Geschworenenbeweis,  der  von  beiden  Parteien  bestellt  istu, 
charakteri8iert  das  isiandische,  norwegische,  schwedische,  westgotische, 
burgundische,  endlich  der  ,,obrigkeitlich  bestellte  Geschworenenbeweis" 
das  gotische,  jiitische,  friesische;  angelsachsische,  anglonorinannische  Recht. 
Die  y,IInparteiischen  kommen  weiter  da  in  Frage,  wo  man  sich  nicht  mehr 
nur  mit  der  privaten  Abwehr  des  Verbrechens  begniigt,  sondern  wo  die 
Allgemeinheit  irgendwie  von  selber  gegen  den  Missetater  sich  auflehnt". 
Hiermit,  also  mit  dem  Rtlgeverfahren,  dem  amtlichen  Einschreiten  gegen 
^Achter4*  und  auf  handhafter  Tat,  dem  Verfahren  gegen  die  schadlichen 
Leute  beschaftigt  sich  ein  zweites  „amtliches  Einschreiten  und  Popular- 
klageu  betiteltes,  nach  Rechtsgruppen  (frankischer  Gesamtstaat,  Norden, 
England)  gesondertes  Hauptstflck.  Ein  kiirzerer  II.  Tetf  betrifft  endlich 
den  ZivilprozeB.  „Aus  dem  Geschworenenbeweisu  —  in  dem  gekenn- 
zeichneten  aller  -  allgemeinsten  Sinne  verstanden  —  ist  dann  „der  kon- 
tinentale  Inquisitionsprozefi  auf  der  einen  Seite  und  auf  der  anderen  das 
Geschworenengericht  hervorgewachsen".  Wie  man  sich  dieses  Hervor- 
wachsen  aus  so  verschiedenartigen  und  weitverstreuten  Wurzeln  heraus 
zu  denken  habe,  das  zu  zeigen  mtifite  der  Verfasser  vor  allem  bestrebt 
sein;  aber  hier,  also  gerade  in  der  Kernfrage,  versagt  das  Buch  und 
mu6  m.  E.  versagen:  So  spezielle  Rechtsbildungen,  wie  die  beiden  vom 
Verfasser  behandelten,  konnen  nicht  aus  so  allgemeinen  Reehtsgedanken, 
wie  dem  der  Einfuhrung  von  „unparteiischen  Honoratioren*  erklart 
werden;  denn  solche  Gedanken  tauchen  ohne  Zusammenhang  miteinander 
au$  verschiedensten  Grunden,  zu  verschiedensten  Orten  und  Zeiten  aufy 
verschwinden  wieder  oder  fuhren  zu  verschiedensten  Formen  und  Rechts- 
bildungen; nicht  auf  das  dafi,  sondern  auf  das  wie  ihrer  Realisierung 
kommt  fur  die  historische  Erkenntnis  alles  an. 

Die  eindringliche  und  inhaltreiche,  im  grofien  und  im  kleinen  scharf 
zupackende  Besprechung  des  Buches  durch  Karl  v.  Amira,  Zeitschr.  der 
Sav.-St.  f.  Rechtsgesch.,  Germ.  Abt.  37,  527 ff.,  die  m.  E.  durch  E.  Mayers 
Erwiderung,  Goltd.  Arch.  63,  1917,  388 if.  in  keinem  Hauptpunkte  ent- 
kraftet  wird,  beschrankt  sich  ausdriicklich  auf  die  vom  Verfasser  behan- 
delten nordgermanischen  Rechte.  Es  mag  deshalb  gestattet  sein,  noch 
einige  Bemerkungen  iiber  Resultate  und  Einzelergebnisse  des  Verfassers 
aus  dem  siidgermanischen  Rechtskreise  beizufugen. 

Die  Gegensatze,  die  E.  M.  im  Beweisrecht  der  Siidgermanen  zu  ent- 
decken  glaubt,  treffen  „genau  mit  den  urspriinglichen  Schichtungen  der 
germanischen   Stamme   zusammenu:    d.  h.  die  Stamme   der  Baiern,  Ala- 


r^rtrtrtlr-  Original  from 

byV^UUglL  UNIVERSITY  OF  MICHIGAN 


518  Kritiken 

inannen,  Thuringer  bilden  eine  Geineinsehaft,  die  Franken  und  Lango- 
barden  eine  and  ere  Gruppe;  zu  den  letzteren  zahlt  der  Verfasser  nach 
seiner  Grundeinteilung  auch  die  Sachsen,  an  anderer  Stelle  l&Bt  er  „die 
Sachsen  siidlich  der  Elbe  in  der  Mitte  stehen  zwischen  dem  System  der 
oberdentschen  Stftinme  nnd  dem,  was  sich  bei  den  Franken  ausgebildet 
hat".  Es  1st  „zweifellos,  dafi  die  Baiern,  Alamannen,  Thuringer  alle 
Sueven  sind".  Auch  eine  besondere  Gruppe  der  Franken,  Sachsen, 
Langobarden  ist  „wohl  verstandlich".  So  tief  will  der  Verfasser  seine 
Fundamente  legen;  der  Gegensatz  im  Beweisrecht  mufl  schon  „weit  vor 
der  geschichtlichen  Zeit  vorhanden  gewesen  sein".  Leider  ist  nnr  der 
Sumpf  der  germanischen  Stammesprobleme  ein  trfigeriseher  Baden;  und 
liberhaupt  ist  m.  E.  diese  ganze  ethnographische  Zwangseinstellang  fiir 
die  Untersuchung  methodisch  verh&ngnisvoll  geworden.  Denn  die  f&r  das 
Beweisrecht  vielfach  so  ausschlaggebenden  Unterschiede  der  Zeitperioden 
treten  so  hinter  den  ethnographischen  fiber  Gebuhr  zur&ck,  Der  Ver- 
fasser behandelt  fast  stets  zunftchst  die  Quellen  des  Mittelalters  und 
interpretiert  dann  nach  den  aus  ihnen  gefundenen  Resultaten  die  Zeug- 
nisse  der  9lteren  Zeit.  Dies  verleitet  nur  zu  leietot  dazu,  eine  Stammes- 
eigenart  von  Dauer  zu  konstruieren  und  zeitliche  Ver&nderungen  zu  fiber- 
sehen  und  ist  besonders  gef&hrlich  innerhalb  einer  Materie,  die  so  un- 
aufhorlich  im  Flusse  geblieben  ist,  wie  das  Beweisrecht 

Den  Gegensatz  zwischen  der  oberdeutsch-thuringischen  und  der  frtun- 
kisch  -  sftchsisch  -  langobardischen  Gruppe  findet  der  Verfasser  vor  alletn 
darin,  dafi  diese  einen  tlberfuhrungsbeweis  des  Kl&gers  kenne,  jene  nicht. 
Letzteres  soil  also  zun£chst  fur  das  alamannische  Recht  „von  Anfang 
bis  zum  Ende  des  13.  Jahrhunderts  und  daruber  hinaus"  nachzuweisen 
sein.  Nach  kurzem  Hinweis  auf  die  els&ssischen  und  alamannischen 
Landfrieden  von  der  Wende  des  11.  Jahrhunderts  ,  die  uns  in  ihrer 
knappen  Form  weder  pro  noch  contra  viel  sagen,  behandelt  der  Verfasser 
als  erste  Quelle  ausfuhrlicher  das  Augsburger  Stadtrecht  (von  1276). 
Hier  will  er  eine  Uberfnhrung  mit  Zeugen  durch  den  KlSger  nur  bei 
der  Notwehr  gelten  lassen.  Aber  schon  R,  Loening  (Der  Reinigungs* 
eid  bei  Ungerichtsklagen,  Heidelberg  1880,  176  ff.)  hat  auf  die  zahl- 
reichen  anderen  Bestimmungen  des  Stadtrechts  hingewiesen,  nach  welchen 
gleichfalls  ein  Uberfuhrungsbeweis  mit  Zeugen  moglich  war.  Von  dieseti 
erwShnt  der  Verfasser  nur  die  F&lle  des  Verrats  und  der  Zauberei  nebst 
Giftreichung  und  gibt  der  Uberzeugung  Ausdruck,  dafi  hier  stets  nur 
von  gefangen  vorgefuhrten  Beklagten  geredet  werde.  Was  den  Verrat 
anbelangt  (C.  Meyer,  Stadtbuch  von  Augsburg,  Augsburg  1872,  Art.  30 
§  3),    so    erlaubt  der  „unmittelbare  Zusammenhang  mit  dem  fiber  Mord 

..  (~*rw"*nlf*  Original  from 

by  VrUUglL  UNIVERSITY  OF  MICHIGAN 


Kritiken  519 

gesagten"  keineswegs  einen  Schlufi,  weil  in  den  Paragraphen  iiber  den 
Mord  (Art.  30  §§  1,  2)  auch  der  Fall  des  ungebundenen  Beklagten  ge- 
regelt,  auf  diesen  also  die  Bestimmung  iiber  den  Verrat  mitzubeziehen 
ist.  Im  Gegenteil:  wenn  §  3  dann,  wenn  Kl&ger  nicht  den  Leib,  son- 
dern  „daz  gut  verliuset  von  der  verratenusse",  principaliter  nur  Geld- 
strafe  festsetzt,  ist  doch  als  wahrscheinlich  zu  folgen,  dafi  an  keine  Yer- 
haftung  gedacht  ist.  Bei  Zauberei  nnd  Giftmischnng  (Art.  39,  Meyer  108  f.) 
wird  znr  Vorbedingnng  des  klftgerischen  Zeugenbeweises  gemacht,  dafi 
Beklagter  „an  der  hantgetat  niht  begriefen"  worden  sei.  Mufi  man  — 
wie  es  der  Verfasser  tut  —  erg&nzen,  dafi  er  aber  jedenfalls  uberhaupt 
ge  fan  gen  sein  musse?  Das  doch  nur  dann,  wenn  aus  anderen  Be- 
stimmungen  des  Stadtrechts  mit  einiger  Wahrscheinlichkeit  die  Gefangen- 
nahme  als  regelmafiige  Voraussetzuqg  des  tJberftlhrungsbeweises  zu 
schlieBen  ware.  Wie  steht  es  aber  damit?  Die  Heimsuchung  (die  E.  M. 
nicht  erwahnt;  das  Wort  „Hausfrieden"  in  8.4  A.  3  ist  ein  Druckfehler 
flir  Handfrieden)  lafit  zunachst  ganz  allgemein  (Art.  51  §  1,  Meyerll9) 
den  Oberfuhrungsbeweis  selbdritt  zu;  ein  Zusatz  (Meyer  121)  erwahnt 
ihn  auch  in  dem  Fall,  in  dem  der  Geschadigte  nicht  zuhause  war:  swan 
der  wider  haim  chumt,  der  mak  wol  chlagen  umbe  die  haimsuche;  und 
ein  weiterer  Zusatz  bezieht  sich  auf  diese  Klage:  Ist  daz  ...  er.. 
chlagt,  da  sol  man  dem  fuergebieten,  der  die  haimsuche  getan  hat  usw. 
Es  ist  also  ganz  klar,  dafi  das  Gesetz  an  den  Fall  der  Gefangennahme 
nicht  denkt,  Ebenso  klar  bei  schwerer  Yerwundung,  Art.  49  §  2, 
Meyer  115:  .  .  ist  .  .,  daz  er  in  den  furgeboten  ungebunden  unde  unge- 
vangen  furkumt  unde  wil  sin  laugen  bieten,  iste  danne  diu  ware  wizzen 
da,  so  mag  er  mit  nihtin  enbresten  wan  mit  der  notwer  .  .  .  mag  er  des 
niht  getun,  bring et  danne  iener  hinze  im  selbe  dritte,  daz  er  an  der  lem 
schuldic  ist,  so  hoeret  auch  niwer  diu  hant  dafur.  Nicht  minder  beim 
Diebstahl  des  Juden,  Art.  19  §  12:  wirt  er  an  der  hantgetat  funden,  so 
sol  man  mit  dem  schube  uber  in  rihten  .  .  .  kumt  aber  er  da  von  unde  wirt 
darumbe  benoetet  (hier  doch  wohl  =  geladen,  Meyer  341),  so  sol  man  in 
beziugen  als  reht  ist,  oder  man  sol  sin  reht  darumbe  naemen.  Weitere 
Faile  des  Uberfuhrungsbeweises,  zweifelsfrei  zuiassig  auch  gegen  den  Un- 
gebundenen, bietet  schon  eine  fliichtige  unbefangene  Durchsicht  des  Stadt- 
buchs,  so  bei  Notigung,  Raufhandel,  trockenen  Schiagen  (Art  55  Zus., 
Meyer  125f.),  Verleumdung  (Art.  45),  Meineid  (Art.  53),  Ehrenbeleidi- 
gung  bes.  Art  (Art,  54,  Zus.),  Falschspiel  (Art.  56),  Bedrohung  (Art.  66; 
hier  tritt  Gefangensetzung  durch  die  Behdrde,  spatere  Gefangenhaltung 
durch  den  Kiager  ausdrucklich  erst  nach  Fiihrung  des  Beweises  ein); 
nachtlicher   Einbruch  (Art.  96:   ausdrucklich:  Entrinnet  aber  er  daz  er 


r^rtrtrtL-  Original  from 

byV^UUglL  UNIVERSITY  OF  MICHIGAN 


520  Kritiken 

in  niht  gevahen  mak,  mag  er  ez  danne  hinz  im  bringen  selbe  dritte  . . ) ; 
verbotswidrigerVerkauf  tinnigen  Fleisches  (Art.103),  Pfandbruch  (Art.113, 
Zas.,  Meyer  189)  usw.  Von  alien  diesen  Stellen  erwahnt  E.  M.  audi 
nicht  eine  einzige.  Im  Gegensatz  zu  seinen  Ausfiihrungen  mufi  also 
m.  E.  fiir  das  Augsburger  Stadtrecht  daran  festgehalten  werden,  da6  bei 
geringeren  Vergehen  und  einigen  schweren  der  rberfuhrungsbeweis  ver- 
mittels  Zeugen  bereits  die  Kegel  geworden  ist  (vgl.  neaestens  audi 
H.  Knapp;  Beweis  im  Strafverfahren  usw.  in  Goltd.  A.  67,  1919,  27). 
Auch  das  so  viel  spatere  (1396)  und  fur  das  Beweisrecht  uner- 
giebige  Stadtrecht  von  Memmingen,  das  dem  Verfasser  als  zweite  Haupt- 
stiitze  seines  alamannischen  Ergebnisses  dienen  soil,  kennt  den  tJber- 
fiihrungsbeweis  in  weit  groBerem  TJmfange,  als  er  fur  wahr  halten  will 
(vgl.  vor  allem  schon  Loening,  Reinigungseid  175f ).  Insbesondere  findet 
Zeugenbeweis  bei  leichteren  Vergehen  auch  gegen-  den  Ungefangenen 
statt,  wie  bei  der  Heimsuchung  ruff  ere  oder  uff  schaden"  Art.  23: 
(M.  Frh.  v.  Freyberg,  Sammiung  historischer  Schriften  und  Urkunden,  V. 
Tubingen  1836,  277):  welt  aber  ainer  den,  der  jm  also  uff  sin  er  and 
schaden  gangen  waer,  selber  nit  strauffen  und  welt  jn  vor  dem  Reck  ten 
beklagen,  mag  denn  der  selb  klager  beziugen  mit  zwain  erbern  mannen, 
das  jm  der  uff  sin  ere  und  schaden  jn  sin  hus  gaugen  si .  .  .,  dez  sol  er 
geniessen.  Ahnlich  sind  die  Bestimmungen  uber  Pfandwehrung  (Art  29)? 
verbotswidriges  Ubersteigen  der  Stadtmauer  (Art.  34,  Freyberg  293 
letzter  Absatz),  Beschadigung  derselben  (Art.  35,  a.  0.  294),  dann  aber 
uberhaupt  alles,  was  wir  vom  Sammeldelikt  der  „Unzuchtu  horen,  zu  ver- 
stehen.  Die  Zulissigkeit  des  Zeugenbeweises  ergibt  sich  da  z.  B.  aus 
Art.  21  Abs.  2  (vgl.  hierzu  Loening  a.  0.  178)  22  Abs.  6,  26  Abs.  3: 
dafi  Gefangennahme  nicht  Vorbedingung  ist,  folgt  aus  der  Natur  der 
Sache  (so  handelt  z.  B.  Art.  26  Abs.  3  von  Beschimpfung  fremder  Dienst- 
boten)  und  zum  UberfluB  aus  Stellen  wie  Art.  21  Abs.  1,  2.  Bei  den 
schweren  Verbrechen  ist  allerdings  ITberfuhrung  nur  des  Gefangenen 
moglich,  doch  scheint  die  Gefangennahme  mit  Erlaubnis,  eventuell  mit 
Unterstutzung  des  Rats  regelmafiig  stattzufinden  (vgl.  insb.  Art.  3, 29,30). 
A  lies  in  allem  nimmt  also  auch  das  Memminger  Recht  keine  Bonder- 
stellung  hinsichtlich  des  Dberfuhrun^seides  ein  gegenuber  der  Mehrzahi 
der  nichtsachsischen  Stadtrechte  dieser  Periode  uberhaupt.  Die  viel  alteren 
alamannischen  Stadtrechte  von  Freiburg,  Colmar,  Bern,  Burgdorf  usw. 
mit  ihren  weitreichenden  Zeugenbeweisen  erklart  der  Verfasser  als  Sonder- 
bildung  unter  Mnkischem  EinfluB;  schlieBlich  mu6  er  sich  mit  dem 
Schwabenspiegel  auseinandersetzen.  Er  kann  nicht  bestreiten,  dafi  in 
einer  Reihe  von  Fallen  hier  ein  Uberfuhrungsbeweis  in  Ungerichtsklagen 

..  (~*rw"*nlf*  Original  from 

digitized  by  VrUUglL  UNIVERSITY  OF  MICHIGAN 


Kritiken  521 

zugelassen  sei  and  liUSt  deni  Leser  die  Wabl  zwisphen  zweiDeutungen: 
Einmal  ware  moglieh,  da6  in  dem  „wenig  praeeisen"  Rechtsbuch  wiederum 
gefangene  Vorflihrung  des  Bezichtigten  Bedingung  sei  —  ein  einziger 
Blick  in  die  von  Loening  a.  O.  180f.  gesammelten  Stellen  l&Bt  solchen 
Deutungsversuch  sofort  anfgeben  —  oder  aber,  es  handle  sich  um  eine 
Sondereinwirkung,  vielleicht  dnrch  zahringisches  Recht.  Ich  glaube,  man 
wird  mir  beipflichten,  wenn  ich  die  bisherige  Meinung,  nach  welcher  der 
Schwabenspiegel  in  der  Frage  des  Zeugenbeweises  nur  der  Kegel  der 
sftddent&chen,  insbesondere  alamannischen  Rechte  uberhaupt  folgt,  durch 
die  Ausfuhrungen  des  Verfassers  for  in  keiner  Weise  erschuttert  halte 
(vgl.  audi  Knapp  a.  O.  27).  Denn  die  mittelalterlichen  alamannischen 
Quellen  des  Buches  sind  mit  den  genannten  im  wesentlichen  schon  ersehopft. 
Ebenso  schwach  steht  es  um  den  durch  den  Verfasser  gefflhrten 
Beweis  der  entsprechenden  These  aus  dem  bayrischen  Recht.  Wiirden 
Raum  und  Zeit  es  zulassen,  so  wire  es,  glaube  ich,  nicht  schwer,  audi 
hier  fast  jede  einzelne  Quellenstutze  als  haltlos  nachzuweisen.  Und  zwar 
reicht  auch  hier  dazu  im  wesentlichen  schon  das  von  Loening  (a.  0. 18 Iff.; 
ihn  tut  der  Verfasser  kurz  mit  der  Bemerkung  ab,  er  habe  „den  Klage- 
beweis  und  sein  Verh&ltnis  zum  Reinigungseid  in,  den  bayrischen  Quellen 
miBverstanden")  gesammelte  Material  aus.  Die  beiden  Landfrieden  vou 
1244  und  1255  erwahnen,  wie  E.  M.  zugeben  muB,  bei  einerReihe  von 
Delikten  den  Uberfuhrungsbeweis,  so  bei  Heimsuchung,  Notzucht,  Brand- 
stiftung,  Bruch  der  Handtreue  u.  a,;  bei  „genauerem  Zusehenu  ergebe 
sich  aber  eine  „einfache  Losung":  Der  Verfasser  der  Frieden  gehe  in 
diesen  Fallen  davon  aus,  „dafl  der  Tater  das  weite  gesucht  habe  und 
im  Prozefi  nicht  erscheine".  Der  Klagebeweis  bedeute  dann  nicht  „Tat- 
zeugnis,  das  die  Reinigung  ausschl8sse,  sondern  lediglich  einen  Voreid 
mit  Eideshelfern"  („gerade  hier  bedeutet  testes  einfach  die  Eideshelfer"); 
die  „Folge  dieses  gelungenen  Klagebeweises"  sei,  dafi  der  Beklagte  der 
Acht  verfUllt".  „Stellt  sich  aber  der  Beklagte,  so  kommt  er  dagegen 
noch  mit  einem  Reinigungseid  auf."  Das  sei  in  einem  Fall  auch  un- 
mittelbar  gesagt.  —  Sieht  man  noch  etwas  genauer  zu,  so  ergibt  sich 
aber  diese  ganze  Erkiarung  als  haltlos  und  sogar  innerlich  widerspruchs- 
voll.  Der  letztbezogene  Fall  bfetrifft  die  Notzucht,  cap.  52  (zitiert,  wie 
vom  Verfasser  nach  Quellen  und  Erorterungen  der  bayerischen  und 
dentschen  Geschichte  V,  Munchen  1857;  =Mon.Germ.  hist.  Legg.  sect.  IV, 
Constitutiones  usw.  II,  Hannover  1896,  576,  c.  54):  .  .  si  quis  commiserit 
raptum  virginis  ..  bone  fame  et  de  hoc  cum  7  .  .  .  testibus  convictus 
fuerit,  vivus  sepeliatur,  nisi  expurgaverit  se  cum  tribus  nominatis,  si 
prius  cum  ea  dormierit  (nach  der  deutschen  Version  von  1256  [Quellen  V, 

Histor.  Vierteljahrschrift.   VM9,    4.  35 

n  {^r\*"Wil    fc  Original  from 

b^V-Tl  UNIVERSITY  OF  MICHIGAN 


522  Kritiken 

147,  Constitutioiies  II,  600]  Art.  44':  „daz  er  e  mit  ir  willen  bei  ir  ge- 
legen  sia).  Es  handelt  sich  also  gar  nicht  um  einen  Reinigungseid,  da 
der  Beklagte  den  „raptus",  soweit  er  durch  die  Zengen  der  Klagerin 
beweisbar,  garnicht  bestreitet,  wohl  aber  durch  seine  bewiesene  Einrede 
ihre  sexuelle  Unbescholtenheit,  also  eine  Klagevoraussetzung  ausrauint. 
Solche  Einreden  miissen,  wo  sie  uberhaupt  zul&ssig  geworden  Bind,  na- 
tiirlich  auch  einem  an  sich  statthaften  tJberfuhrungsbeweis  vorgehen; 
ubrigens  wird  die  Ausnahme  erst  in  einem  sp&teren  Zusatze  der  Land- 
friedensbestimmung  beigefugt  (vgL  Quellen  und  Erorterungen  86  A.  1 ; 
Weiland  in  Constitutiones  II,  576  \.  h).  Weiter  kann  aber  keine  Rede 
davon  sein,  dafi  dem  Beklagten  nach  dem  Klagebeweis  and  der  proscriptio 
noch  die  excusatio  freigestanden  habe.  Vielmehr  heifit  es  unzweideutig  bei 
der  Heimsachnng  (Art.  42):  quicnmque  alium  odiose  domi  quesiert  et  de  hoc 
cum  7  comparum  suorum  (Zusatz:  vel  cum  sua  conscientia;  deutsch:  mit 
seiner  gewissen)  convincitur,  in  proscriptione  erit.  8i  absolvi  voluerit, 
dampnum  estimatum  suo  iuramento  et  duorum  suorum  comparum 
secum  decuplo  restituat,  iusuper  5  talenta  passo  et  iudici  10  persolvet. 
Die  deutsche  Version  sagt  noch  klarer  Art.  22:  wil  er  davon  chomen, 
so  sol  er  den  schaden  zehenstunde  gelten,  den  er  (Klftger)  mit  zwain 
frumen  manen  zu  im  bereden  muge  .  .  Ebenso  bei  der  Brandstiftung 
Art.  41:  in  proscriptione  erit  vel  similiter  absolvatur.  Die  Folgen  der 
proscriptio  und  Nichtabsolvierttng  zeigt  cap.  23.  Wenn  er  „proscriptus 
et  infra  14  dies  non  fuerit  absolntus",  soil  er  offentlich  denunziert  und 
sein  Gut  gewiistet  werden.  Die  proscriptio  enth&lt  also  unweigerlich  Ver- 
urteilung,  und  zwar  auf  den  Beweis  des  Klagers  hin.  (Das  ergibt  sich 
auch  noch  aus  cap.  19  vgl.  auch  Treuga  Heinrici  cap.  15,  19  Const.  II. 
400  f.).  Unrichtig  ist  dann  ferner,  da6  der  testis  des  Kl&gers  immer  nur 
den  Heifer  einesVoreids  bedeute.  Es  ergibt  sich  vielmehr  das  Gegenteil 
aus  dem  lateinischen  Wortlaut  (z.  B.  in  cap.  1:  violationem,  excessum 
tercius  probare;  vgl.  dagegen  fur  den  Voreid  cap.  84:  debet  iuramento 
[also  durch  Eineid]  probare,  quod  non  in  vanum,  hoc  est  mutwillen,  im- 
petit  eum);  der  deutschen  tfbersetzung  (z.  B.  fur  testis,  attestatio  im 
Ldfr.  v.  1244  c.  5  „„geziugeu,  erziugenu  im  Ldfr.  v.  1255  c.  8);  uber- 
haupt dieser  ganzen  letzterwahnten  Bestimmung,  —  sicheres  Geleit  fur 
den  ge&chteten  Belastungszeugen  (im  Gegensatz  zum  Exkusationshelfer, 
vgl.  cap.  1!)  —  die  unverst&ndlich  wire,  wenn  es  sich  blofi  um  einen 
Heifer  handelte;  endlich  aus  dem  Zusatz  in  cap.  42  (vgl.  oben),  nach 
welchem  compares  durch  „ gewissen"  bei  der  Heimsuchung  ersetzt  werden 
konnen,  d.  h.  also,  wie  ja  auch  in  anderen  Rechten  bei  diesem  Delikt, 
der    besonderen   lokalen  UmstRnde  wegen  vom  Erfordernis  der  Standes- 

..  (~*rw"*nlf*  Original  from 

digitized  by  VrUUglL  UNIVERSITY  OF  MICHIGAN 


Kritiken  523 

gleichheit  abgesehen  wird.  Uberbaupt  welch  widerspruchsvolle  Argu- 
irtentierung  des  Verfassers:  Er  bezieht  sich  ausdrucklich  auf  capp.  1, 
40,  41,  urn  zu  beweisen,  daB  „ in  den  meisten  Fallen  es  als  Folge  des 
gelnngenen  Klagebeweises  hingestellt  werde,  daB  der  Beklagte  der  Acht 
verfalle".  Dieser  Klagebeweis  ist  hier  stets  ein  mit  testes  gefiihrter. 
Cnd  zwei  Sitze  spiter  heifit  es:  „Danntt  sei  der  Klagebeweis  .  . .  rein 
Yoreid  mit  Eideshelfern,  der  freilich  da,  wo  der  Beklagte  nicht 
erscheint,  allein  geleistet  wird".  Aber  gerade  diese  Unterstellung, 
dafi  der  Beklagte  nicht  erschienen  sei,  ist  doch  der  einzige  Grund  fur 
die  Verniutung  des  Verfassers,  daB  jener,  in  den  drei  angefiihrten  Stellen 
erwahnte  Klagebeweis  mit  testes  ein  Voreid  mit  Helfern  sei!  lm  Nach- 
satz  r&umt  er  also  die  Stiitze  selbst  wieder  weg,  die  er  imVordersatz 
hingestellt  hatte  and  trotzdem  l&Bt  er  das  Resultat  —  in  der  Luft 
h&ngen.  tfbrigens  wird  dasselbe  durch  manche  Stellen  auch  direkt  widcr- 
legt,  die  zweifelsfrei  die  Uberftihrung  (und  Hinrichtung!)  des  anwesen- 
den  Beklagten  beweisen,  wie  die  oben  erwfthnte  Stelle  von  der  Not- 
zucht  (eap.  52)  oder  der  vom  Meineid  handelnde  Art.  58:  Item  qui- 
cumque  de  periurio  cam  7  saoram  comparam  .  .  .  convincitur,  statim 
mana  mutilator. 

Weiter  wird  besprochen  das  am  mehr  als  ein  Jahrhandert  spiter 
geschriebene  Rechtsbuch  Rupprechts  von  Freising.  Der  Verfasser  meint, 
-bei  Kriminaldelikten  werde  an  eine  Uberfuhrung  des  Beklagten  ohne 
Reinigungsbeweis  nur  dann  gedacht,  wenn  er  gefangen  and  zagleich 
Hanttat  beigebracht  sei."  Tats&chlich  aberwiegt  in  Rapprechts  Rechts- 
bache  der  Zeugenbeweis  im  StrafprozeB  bereits  so  vollst&ndig,  daB  der 
Reinigungseid  im  alten  Sinne  fast  vollig  verschwanden  ist  Bei  kleinen 
Delikten  (WarenflUschung,  Aasg.  v.  L.  v.  Maarer,  Stuttgart  1839,  II,  59; 
MaBf&lschung  ebda  Cap.  60;  Wucher  Cap.  74  f.;  Bestechlichkeit  des  Vor- 
sprechers  Cap.  98,  Verleumdung  Cap.  109)  ist  die  den  Reinigungseid 
ausschlieBende  tlberfiihrung  selbdritt  darchaas  die  Regel;  dies  maB  auch 
Verfasser  (S.  18  A.  34,  19  A.  38)  zugeben.  Bei  den  schweren,  ansLeben 
gehenden  Verbrechen  ist  auch  hier  (wie  bereits  Loening  a.O.  189  A.  198 
gezeigt  hat)  durchweg  vorausgesetzte  Praxis,  daB  der  Bescholdigte  ge- 
fangen und  dann  uberfuhrt  wird;  unrichtig  ist  (wie  gleichfalls  bereits 
von  Loening  angedeutet),  daB  der  Schub  stets  notwendige  Voraussetzung 
der  tTberfuhruug  sein  miisse.  Nur  ein  Beispiel  bei  Maurer  S.  272,  A.  2 
unten:  ist  das  er  sein  laugent,  man  sol  in  des  raubs  uberchoramen  mit 
dem  schub:  hat  man  des  schubs  nicht,  man  sol  uber  in  zeugen  mit  siben 
mannen.  —  Unrichtig  ist  ferner,  daB  ein  Reinigungseid  dem  Gefanjrenen 
trotz  angebotenen  1rberfuhrungsbeweises  noch  moglich  sei.    Das  geht  nicht 

do* 


by  Google 


Original  from 
UNIVERSITY  OF  MICHIGAN 


524  Kritiken 

nur  aus  dem  vSlligen  ScJiweigen  aller  in  Betracht  kommenden  Stellen 
hervor,  sondem  auch  daraus,  daB,  wenn  einmal  die  Reinigung  des  ire- 
fangenen  Verbrechers  erw&hnt  wird,  immer  Sonderf&lle  vorliegen:  In  II 
cap.  4  beim  zweifelhaften  Totschlag  „nachte  das  es  nyemand  siecht", 
wo  kein  tlberfuhrungsbeweis  angeboten  wird.  kommt  der  Beklagte  zur 
Bahrprobe  oder  zum  Alibibeweis.  Ebenso  ist  in  II,  112  die  Bahrprobe 
zul£ssig,  aber  offenbar  ist  ein  Uberfuhrungsbeweis  niclit  angeboten;  die 
Stelle  denkt  an  den  Fall,  daB  ein  Blutsfreund  des  Ermordeten  spUter 
hinzukomrat,  den  Erschlagenen  ansgraben  l&fit  und  der  Beklagte  sicli 
auf  die  Bahrprobe  freiwillig  einlafit.  Endlich  gibt  II,  50  demgefangenen 
und  sogar  mit  dem  Brand  eingelieferten  Brandstifter  trotz  selbdritt  an- 
gebotenen  tJberfubrungsbeweises  ein  Gegenrecht,  aber  nur  in  ganz  be- 
stimmten  Grenzen;  spricht  aber  ener,  er  sey  dieselb  zeit  an  ain  andern 
stat  gewesen  und  ist  dye  stat  uber  10  meil  und  mag  er  es  behaben  mit 
zwain  mannen,  das  dem  alzo  sey,  des  sol  er  geniessen.  Also  nur  ein 
erschwerter  Alibibeweis  ist  mSglich,  keine  andere  Reinigung,  Die  von 
E,  M.  angezogene  Stelle  aus  einer  Handschrift  (bei  Maurer  S.  273  A.  2) 
kann  vollends  nicht  in  Betracht  kommen,  da  sie  —  abgesehen  von  der 
offensichtlich  willkurlichen  Konstruktion  des  tlberschworens  mit  3,  7,  2L 
72  Helfern  oder  Zeugen  nur  den  Beweis  unfreiwilligen  Verlustes  («das 
es  zu  der  tzeit  sein  gewesen  sey,  das  es  im  raublicli  und  deublich  ge- 
nomen  isttf),  bzw.  deiyenigen  eigener  Aufzucht  (er  hab  es  todes  und 
lebentigs  getzogen")  betrifft,  also  iiberhaupt  in  den  ZivilprozeB  ge- 
hort.  Die  Klage  enthalt  wie  die  Anfangsklage  zunltchst  gar  keine  Spitze 
gegen  den  Beklagten.  Es  ist  also  nicht  der  geringste  Grund  vorhanden 
zu  einer  so  unmoglichen  Annahme,  in  alien  jenen  Klagebeweisen  seien 
-Voreide  mit  Eideshelfern"  zu  sehen,  zu  welcher  E.  M.  „nichts  anderes 
iibrig  bleibt".  Nicht  nur  ^gelegentlich",  sondem  rfegelm&Big  (II,  5,  24, 
36,  47,  51,  98,  109),  wo  es  sich  nicht  urn  heimliche  Verbrechen 
(II,  14,  31,  49)  handelt,  wird  gefordert,  daB  die  Tatzengen  die  Tat 
wahrgenommen  haben,  ganz  haltlos  ist  die  Vermutung,  das  sei  „spStere 
Veranderung". 

Ist  erforderlich,  noch  auf  die  anderen,  voin  Verfasser  kiirzer  be- 
handelten  bayrischen  Quellen  des  Mittelalters  einzugehen?  Es  diirfte 
genugen,  auf  die  Darstellungen  von  Loening  a.  0.  183 if.  undv.d.  Pfordten 
in  Zeitschr.  f.  Rechtsgeschichte  12,  356 ff.  hinzuweisen;  wer  sich  die  Muhe 
gibt,  im  einzelnen  nachzuprufen,  wird  die  These  des  Verfassers,  audi  das 
bayrische  Recht  h&tte  bis  ins  sp&tere  Mittelalter  hinein  keinen  tTber- 
fiihrungsbeweis  gekannt,  so  wenig  gestiitzt  finden,  als  es  fur  das  alaman- 
nische  Recht  der  Fall  war.   Nichts  anderes  ist  uber  das  osterreichische 

..  (~*rw"*nlf*  Original  from 

digitized  by  VrUUglL  UNIVERSITY  OF  MICHIGAN 


Kritiken  525 

und  steierm&rkische  Recht  zu  sagen,  die  der  ,  Verfasser  kurz  beiiihrt 
(vgl,  dazu  Loening  a.  0.  206  ff.  und  V.  Hasenohrl,  Die  Beweiszuteilung 
im  osterreichischen  Rechte  des  Mittelalters  1898,  Wiener  S-Ber.  139). 

Die  starke  Verbreitung  des  Zeugenbeweises  im  siiddeutschen  Straf- 
prozefi  des  Mittelalters  steht  in  einem  interessanten ,  wenn  auch  nocb 
nicht  n&her  aufgeklarten  Zusammenhange  mit  der  Tatsache,  dafi  sowohl 
die  Lex  Alamannorum  (tit.  39,  42),  wie  die  Lex  Baguwariorum  (IX,  17) 
wenigstens  in  diesen  Sonderbestimmungen  unzweifelhaft  bereits  einen 
tTberfuhrungsbeweis  des  Klagers  kennen  und  dadurch  unter  alien  nicht 
beeinfluBten  siidgermanischen  Rechten  eine  Sonderstellung  einnebmen. 
FUr  den  Verfasser  sind  diese  Bestimmungen  lediglich  mifigluckte  Ver- 
suche,  fur  das  Gericht  „des  urspriinglich  frftnkischen  Herzogs",  wdie 
frankische  ZentralbehSrde  der  Proving,  das  Beweisrecht  einzuftibren  oder 
festzuhalten,  wie  es  im  frinkischen  Hauptreich  gait."  —  Ubergehen  wir 
nun  also  das  vom  Verfasser  auf  knapp  zwei  Seiten  behandelte  thiirin- 
gische  Recht  und  betrachten  die  im  zweiten  Abschnitt  zusammengefaBte 
Rechtsgruppe,  zu  der  ja  auch  das  fr&nkische  Recht  gehort.  Hier  wird, 
wie  erwahnt,  erstaunlicherweise  zun&chst  gerade  das  s&chsisehe  unter  den 
Rechten  mit  tTberfuhrungsbeweis  des  Klagers  angefuhrt;  freilich  treten 
erst  „Ans&tze  zu  einem  solchen  hervor",  und  zwar  liegen  sie  darin,  da  6 
der  Kiager  unter  gewissen  Voraussetzungen  dem  Beklagten  den  Reinigungs- 
eid  „durch  Herausforderung  zum  Zweikampf  verlegen  kanna.  Gibt  es 
das  im  siiddeutschen  und  thuringischen  Rechte  nicht?  Ich  greife  heraus 
aus  dem  siidd.  Recht  etwa  App.  ad  leg.  Baiuw.  IV,  Mon.  Germ.  h.  Legg, 
(fol.)  Ill  337  f:  „Jniuste  territorium  meum  alteri  firmasti  . .  .  debes  .  .  . 
12  sol.  eonponere";  tunc  spondeat  pugna  duorum  .  .  Sin  autem,  cum  Sacra- 
mento se  defendat.  Vgl.  ferner  Deer.  Tass.  Niuh.  c.  6,  ebenda  465,  auch 
Lex.  Thur.  c.  2,  Mon.  Germ.  h.  Legg.  (fol.)  Ill,  120:  si  negaverit,  cum  11 
iuret  aut  in  campum  exeat,  utrum  ille  voluerit,  ad  quern  causa  pertineL 
Vgl.  c.  39,  ebda  132.  Weitere  Beispiele  aus  dem  mittelalterlichen  Recht 
Siiddeutschlands  vgl.  Loening  a  0.  76  f.  Wieviel  weiter  fortgeschritten 
sind  aber  in  der  Frage  des  kiagerischen  Zeugenbeweises  die  siiddeutschen 
Volks-  und  erst  die  mittelalterlichen  Rechte  gegenuber  dem  sachsischen! 
Das  Verhaitnis  ist  doch  gerade  das  umgekehrte,  wie  Verfasser  annimmt. 

Und  nun  das  Mnkische  Recht !  Richtig  ist  zun&chst,  dafi  Mnkische 
mittelalterliche  Quellen  vom  12.  Jahrhundert  ab  den  tTberfuhrungsbeweis 
kennen,  andere  ubrigens  ihn  wieder  stark  einschranken  (vgl.  schon  H.Brunner, 
Deutsche  Rechtegeschichte  II,  Leipzig  1892,  395  A.  23);  ob  ihnen  i.  a. 
eine  Prioritat  gegenuber  dem  siiddeutschen  in  der  Entwicklung  des 
Zeugenbeweises  zuzuerkennen  ist,  miifite  genauer  (namentlich  hinsichtlich 

..  (~*rw"*nlf*  Original  from 

digitized  by  VrUUglL  UNIVERSITY  OF  MICHIGAN 


526  Eritiken 

der  Qualit&t  der  in  belgischen  Quellen  des  12.  Jahrhunderts  genannten 
testes)  untersucht  werden.    Aus  den  Ausfuhrungen  des  Verfassers  folgt  es 
noch  nicht;  keinesfalls  konnte  aber  selbst  aus  einem  Nachweise,  da£  der 
Zeugenbeweis  im  KriminalprozeB  Nordfrankreichs  ein  Jabrbundert  friiher 
auftritt    als    in    Saddfeutschland,    die    bis    in   die  Urzeit    zuriickgehende 
Soheidung    des    Verfassers    zwischen    beiden  Rechtssystemen  hergeleitet 
werden.    Der  Verfasser  geht  dann  auf  das  Problem  des  Zeugenbeweises 
in  der  Lex  Salica  ein,  das  ich  hier  beiseite  lassen  will,  weil  ich  meine 
Ansicht  daruber  an  anderer  Stelle  (Die  fr&nkischen  Volksrechte  im  Mittel- 
alter  I,  Weimar  1912,  211  f.;  im  Znsammenhang  mit  den  Ausfuhrungen 
von  E.  M.  neuerdings   in  dem  denin&cbst  erscheinenden  Bucbe  „Beweis 
und  Wahrscheinlichkeit"  47  A.  220)  ausgesprochen  babe.  Schwere  Bedenken 
werden  aber  wohl  allgemein  die  Ausfuhrungen  des  Verfassers  tiber  die  Be - 
deutungdes  Zeugenbeweises  erwecken,  die  er  beim  salischen  Bechtzuerst 
schilrfer  formuliert,  aber  uberhaupt  fiir  „alle  Rechte   mit  Uberfuhrungs- 
beweis"  zur  Geltung  bringen   will  (S.  10).     Der    rUberfuhrungsbewei& 
ist  die  Voraussetzung  zum  Zweikampf  oder  Ordal  und  nicht  mehr  als  diese"* 
Selbst  wenn  „derKl&ger  einen  Zeugenbeweis  fuhrtu,  kann  diesen  noch 
der  Beklagte  „ durch  eine  Form  des  Gegenbeweises  —  etwa  den  uralten 
weitverbreiteten  Alibibeweis  oder  den  ebenso  alten  Beweis  der  Notwehr  — 
oder  aber  durch  Herausf order ung  zum  Zweikampf  oder  durch  Berufangp 
auf  das  Ordal   entkr&ften".     „Vor   allema  konne  „auch  L.  Sal.  93,  94 
(bei  Bebrend  Cap.  VI,  15,  16,  Geffcken  IV,  15,  16)  „nur  so  verstanden 
werden u.    DaB  das  alte  deutsche  Recht  keinen  Gegenbeweis  zugelassenr 
insbesondere   nach  Fuhrung   eines  Zeugenbeweises  nicht   mehr  den  Be* 
klagten  zum  Alibibeweis,    zur  Berufung  auf  ein  Ordal  usw.  verstattet 
babe,  gehort  doch  wohl  zum  eisernen  Bestande  der  Wissenschaft,  eben- 
sowie,  dafi  die  Zeugenschelte   sich  nur  gegen  den  Zeugen,   nicht  mehr 
gegen  die  Partei  richtet,  wofiir  ja  gerade  L.  Sal,  94  einen  klaren  Beweis 
liefert.     Verfasser  verwechselt  und   identifiziert  den  eigentlichen  Uber- 
fuhrungsbeweis  mit  Zeugen,  der  sich  gegen  den  Tftter  richtet  und  dessen 
Verteidigung  allemal  ausschliefit  mit  dem  zuweilen  geforderten  oder  zu- 
Ulssigen  Zeugenbeweis,  der  lediglich  die  Tat  objektiv  feststellt  und  zu- 
meist  die  Verteidigung  erschwert,  zum  Ordal  zwingen,  Voraussetzung  des 
Zweikampfes  usw.  sein  und   bekanntlich  auch  durch  blickenden  Schein, 
Uberhaupt    andere    objektive    Tat  -  Feststellungen    ersetzt  werden  kann. 
Cliarakteristisch   ist  z.  B.  S.  54    zu  A.  17,    wo  das  Gutachten    sachver- 
stftndiger    Frauen    uber    den    objektiven    Tatbestand    der   Notzucht   als 
„Uberfuhrung-sbeweis  gegen  den  Beklagten"  bezeichnet  wird,  oder  die  un- 
klare  Ausdrucksweise  auf  S.  56:  „Wenn  der  KlUger  durch  Zeugenbeweis  .  „ 

..  r^nonl^  Original  from 

digitized  by  VrUUglL  UNIVERSITY  OF  MICHIGAN 


Kritiken  527 

das  Seine    zur   Uberfuhrung    getan    hat.u     Es  ist  klar,  daB,  wo  solche 

begriffliche  Unterscheidung  fehlt,    einwandfreie  Resultate  nicht  erwartet 

werden  konnen.    Es  bedarf  audi  schliefilich  nur  eines  Hinweises  darauf, 

dafi  weder  nach  frankischem,  noch  nach  langobardischem  Recht  ein  Tat- 

beweis  des  Klagers  stets  erforderlich  geweseu  sei,  urn  den  Beklagten 

zum  Kampf  oder  Ordal  zu  zwingen  (vgl.  z.  B.  nur  Brunner,  Rechtsge- 

scbichte  II,  406  f.,  438f.,  die   Stellen  bei  Loening  a.  0.  75 ff.,  endlich, 

namentlich    auch   fiir  das  langobardische  Recht,    meine  oben  angefuhrte 

neue  Schrift  im  zweiten  Kapitel  51  A.  5J51). 

Auf  weitere  Einzelbeiten   kann   ich   mich  nicht  mehr  einlassen.     Ea 

kam  rair  darauf  an,  zu  zeigen,  daB  der  vom  Verfasser  konstruierte  Gegen- 

satz  zwischen  siiddeutschem  nnd  sRchsisch-frankischem  Recht  in  der  von 

ihm  behaupteten  Weise  keineswegs  besteht.   Andere  Thesen  des  Baches 

geben  zu  anderen  Einwendungen  AnlaB.     Doch  mochte  ich  zum  SchluB 

wieder  znriickkommen  auf  das  einleitend  Gesagte:   In  welch  groBemUm- 

fange   man  auch  Methode    und  Resultate  des  Verfassers  wird  ablehnen 

mussen  —  niemals  darf  man  sich  dadurch  von  der  Anerkennung  seiner 

Originalitat  und  der  Reinheit  seines  Forschens  abdrSngen  lassen;  wer  sucht, 

wird  uberall  viel  Wertvolles  bei  ihm  finden.     Ich  kann  mir  deshalb  das 

SchluBurteil  v.  Amiras  nur  zu  eigen  machen:    „Dieses  Buch  wird  man 

immer  beriicksichtigen  mussen." 

Mayer-Homberg. 

Manfred  Stimming,  Die  Entstehung  des  weltlichen  Territo- 
riums  des  Erzbistums  Mainz.  Heft  3  der  Quellen  und  Por- 
schungen  zur  hessischen  Geschichte,  herausgegeben  von  der  Histo- 
risclien  Kommission  fur  das  GroBherzogtum  Hessen.     1915. 

Der  Verfasser,  angeregt  durch  seine  Arbeit  am  Mainzer  Urkundenbuch, 
unternimmt  den  Versuch>  „die  verfassungsgeschichtlichen  Grundlagen  der 
Mainzer  Gebietsherrschaft  klarzulegen  und  die  Entwicklung  des  Terri- 
toriums  im  Rahmen  der  Reiclisgeschichte  bis  zum  Ende  des  13.  Jahr- 
hunderts  zu  verfolgen".  Er  entledigt  sich  seiner  Aufgabe  mit  unleug- 
barem  Geschick.  Wir  lernen  die  verschiedenen  Elemente  kennen,  auf 
denen  sich  das  Mainzer  Territorium  aufbaut:  Grundbesitz,  Zehnten, 
Eigenkirchen,  Herrschaftsrechte,  Grafschaften  usw.  Dadurch,  daB  der 
Verfasser  das  Werdqi  des  Territoriums  im  Zusammenhang  mit  der  all- 
gemeinen  politischen  Eutwicklung  betrachtet,  vermeidet  er  die  lokal- 
historische  Enge,  die  solchen  Arbeiten  sonst  nicht  selten  anhaftet. 

Zutreffend  unterscheidet  der  Verfasser  zwei  Perioden  in  der  Bildung 
des  Mainzer  Territoriums.    Die  erste,  die  bis  zum  Anfang  des  13.  Jahr- 


r^rtrtrtL-  Original  from 

JS  UNIVERSITY  OF  MICHIGAN 


528  Kritiken 

hunderts  reicht,  ist  die  Zeit,  in  der  einzelne  Gerechtsanie  und  Guter 
verschiedenster  Art  und  Lage  vom  Erzstift  erworben  werden.  Seit  dem 
13.  Jahrhundert  werden  dann  diese  zunachst  isolierten  Elemente  ein- 
iieitlich  zusammengefaBt,  bildet  sich  aus  einem  Konglomerat  von  Rechten 
and  Besitzungen  das^  Territorium.  Von  besondere^  Interesse  ist  bier 
naturlich  die  Frage,  welches  Moment  entscheidend  gewesen  ist  fur  die 
Territorialbildung.  Nach  der  Meinung  des  Verfassers  ware  das  das 
Grundeigentum  gewesen  (S.  145ff.)?  allerdings  nicht  in  dem  Sinne,  als 
hlltte  das  Grundeigentum  ans  sich  selbst  herans  das  Territorium  hervor- 
bringen  konnen;  aber  es  sei  der  „Ausgangspunkt  der  territorialen 
Herrschaft  iiber  weitere  Gebiete"  gewesen.  Wenn  das  nur  bedeuten 
soil,  es  habe  das  Grundeigentum  die  materielle  Grundlage  fiir  die  Auf- 
richtung  der  Territorialgewalt  abgegeben,  wird  sich  iiber  die  Behauptung 
Stimmings  reden  lassen.  Als  juristische  Grundlage  der  Territorialgewalt 
wird  man  jedoch  das  in  Streulage  befindliche  Grundeigentum  (S.  9)  nicht 
auffassen  durfen,  Interessant  ist  die  negative  Feststellung,  daB  die 
Grafschaft  bei  der  Entstehung  des  Territoriums  eine  geringe  Rolle  ge- 
spielt  hat  (S.  149).  Unberucksichtigt  bleibt  dagegen  die  Frage,  ob  nicht 
etwa  die  sonstige  Hochgerichtsbarkeit  im  Gebiete  des  Mainzer  Terri- 
toriums, wie  sie  von  Stimming  vielfach  nachgewiesen  wird  (vgl.  etwa 
S.  95  if.,  104  if.),  fftr  die  Territorialbildung  entscbeidend  gewesen  ist. 
Namentlich  die  Hundertscliaftsgerichtsbarkeit  durfte  hier  von  grofierem 
EinfluB  gewesen  sein,  als  es  auf  den  ersten  Blick  scheint.  DaB  sich 
in  den  mittelalterlichen  „Hochgerichten"  vielfach  alte  Zentgerichte  ver- 
bargen,  ist  mir  zweifellos.  So  durfte  audi  die  Bemerkung  Stimmings 
S.  150  ttber  die  Bedeutung  der  Zenten  fur  die  Territorialbildung  zu  kor- 
rigieren  sein  (tiber  das  Gericht  des  Zentenars  vgl.  ubrigens  neuerdings 
meine  Abhandlung  ,,Der  alamannische  Zentenar  und  sein  Gericht'4  in 
den  Berichten  der  Kgl.  Sachs.  Ges.  d.  Wiss.  Phil.  hist.  Kl.  69.  Bd,  1917, 
besonders  S.  97  ff.). 

Leipzig.  Heinrich  GlitsclK 

Repertoriam  Oermanicam.  Verzeichnis  der  in  den  pipstlichen  Be* 
gistern  und  Kameraiakten  vorkommenden  Personen,  Kirchen  und 
Orte  des  Deutschen  Reichs,  seiner  Diozesen  und  Territorien  vom 
Beginn  des  Schismas  bis  zur  Reformation.  Herausgegeben  vom 
Kgl.  preuB.  histor.  Institut  in  Rom.  Erster  Band.  Clemens  VI L 
von  Avignon  1378  —  1394.  Bearbeitet  von  Dr.  Emil  Goller, 
ordentlichem  Professor  des  Kirchenrechts  an  der  Universitat  Frei- 
burg i.  Br.   Berlin  1916.  Weidmnnn.  XVI,  182*  S.  u.  250  S.  18 M- 


r^rtrtrtlr-  Original  from 

byV^UUglL  UNIVERSITY  OF  MICHIGAN 


Kritiken  529 

Dieser  Band  soil  der  Elirenpflicht  geniigen,  die  Akten  der  laufenden 
Verwaltung  der  rftmischen  Kurie  aus  dem  spateren  Mittelalter  fflr  die 
Deutsche  Geschichtsforschung  nutzbar  zu  machen,  nachdem  der  erste  Band 
des  sogen.  Repertoriuni  Germanicum  Robert  Arnolds  mit  chronologischen 
Regesten  fur  ein  Jahr  (1431—1432)  wegen  der  tJberfiille  des  Stoflfes 
seit  1897  hatte  ohne  Nachfolge  bleiben  miissen.  Entsprechend  dem  neuen 
von  Haller  entworfenen,  von  Itehr  und  Tangl  im  wesentlichen  gebilligten 
Programm  sind  an  die  Stelle  der  chronologischen  Regesten  zwei  Indices 
getreten,  die  in  der  Form  alphabetisclier  Personen-  und  Ortsverzeich- 
nisse  den  Stoff  auszuschopfen  suchen,  und  zwar  ist  ein  ganzes  Pontitikat 
fnr  je  einen  Band  vorgesehen.  Die  Ausftthrung  Ubernahm  Emil  Goller, 
und  er  war  der  rechte  Mann  dank  seiner  hervorragenden  durch  mancherlei 
Arbeiten  bew&hrten  Vertrautheit  mit  den  Registerb&nden  des  Vatikani- 
schen  Archivs.  Sein  Bericht  uber  das  Quellenmaterial  (8.  3* — 42*)  — 
1.  die  Supplikenregister,  2.  die  Bullenregister  Clemens  VII.,  3.  die  Re- 
gister der  Camera  Apostolica  —  ist  zugleich  ein  schatzbarer  Beitrag  zur 
Kenntnis  des  p&pstlichen  Archives.  In  einem  zweiteb  Abschnitt  der 
Einleitung  handelt  G.  sehr  lehrreich  unter  Heranziehung  aller  fruheren 
Einzelforschungen  fiber  die  Entwicklung  des  pftpstlichen  Pro  visions  wesens 
bis  zur  Zeit  Clemens  VII.  und  uber  den  Gesch&ftsgang  bei  Verleihung 
von  Benefizien  und  Gnadenbewilligungen  der  Kurie.  Wie  iiber  die  Aus- 
bildung  des  Systems  der  papstlichen  Reservationen,  des  Stellenbesetzungs- 
rechtes  der  Kurie,  bo  iiber  die  des  Supplikenwesens  ist  hier-heute  die 
umfassendste  Auskunft  geboten,  und  weiter  werden  wir  iiber  die  gesch&fts- 
m&Bige  Handhabung  des  p&pstlicheu  Stellenbesetzungsrechtes  und  iiber 
die  Behandlung  sonstiger  Gnadenverleihungen  auf  zehn  Seiten  in  einer 
Weise  unterrichtet,  welche  die  Technik  der  Kurie  auf  diesem  Gebiete 
unvergleichlich  entwickelt  erscheinen  l£Bt  Der  dritte  Abschnitt  „  Cle- 
mens VII.  von  Avignon  und  das  Schisma  in  Deutschland"  erortei^;  auf 
70  Seiten  die  Stellungnahme  der  einzelnen  deutschen  Fursten,  Bischofe, 
Diozesen,  Orden  zum  Gegenpapste  Clemens  VII.  Natiirlich  lagen  hier 
mannigfache  Vorarbeiten  vor.  Andererseits  wird  insbesondere  die  landes- 
gescbichtliche  Forschung  aus  G.s  Quellen  und  AusfBhrungen  so  manche 
Bereicherung  erhalten,  und  es  mag  gut  sein,  da6  G.  gezeigt  hat,  wie 
sich  die  inventarisierten  Akten  fur  die  Forschung  verwerten  lassen,  aber 
wer  mit  der  Landesgeschichte  hier  oder  dort  fur  die  Zeit  Clemens  VII. 
vertraut  ist,  wird  enipfinden,  dafi  es  iiber  die  Aufgabe  des  Quelleneditors 
hinausging,  selbst  ttberall  die  F&den  zwischen  den  neuen  Quellen  und 
den  fruheren  Feststellungen  aufzufinden,  dafi  er  dieser  Aufgabe  nicht 
neben  alien  anderen  gerecht  werden  konnte.    Besser  als  in  Avignon  ist 


r^rtrtrtlr-  Original  from 

byV^UUglL  UNIVERSITY  OF  MICHIGAN 


530  Kritiken 

der  Standpnnkt  daiur  in  Deutschland  zu  nehmen,  ohne  Bindang  an  das 
Einzelpontifikat  Es  dttrfte  sich  dann  zeigen,  wie  im  aligemeinen  die 
Oboedienzleistung  an  den  vom  Reich  nicht  anerkannten  Papst  von  Avignon 
auf  Reibungen  mit  dem  Reichsoberhanpt,  anf  Biindnis  oder  Feindschaft 
zu  anderen  Fursten  von  wechselnder  Stellungnahme  beroht  hat,  und  das 
ist  dann  als  ein  fttr  die  Wtirdigung  der  p&pstlichen  Autorit&t,  wie  sie 
sich  unter  dem  Drncke  des  Schismas  gestaltete,  bedeutungsvolles  Ergebnis 
zu  buchen.  Ich  darf  verweisen  aof  eine  Erg&nzung  zu  S.  110*,  die  ich  in 
kurzer  Besprechung  von  6.8  Band  in  der  Zeitschr.  des  Ver.  f.  hess.  Gesch. 
Bd.  51  (1917)  8. 184  f&r  Beziehungen  des  Landgrafen  Hermann  von  Hesse  n 
zu  Avignon  in  den  Jahren  1381  und  1382  gegeben  habe.  Far  gleiehzeitige 
Beziehungen  Markgraf  Wilhelms  i.  von  Me i  Ben  aus  demselben  Grande  — 
Stellung  wider  Erzbischof  Adolf  von  Mainz,  der  zu  Urban  VI.  tibergetreten 
war  —  verweise  ich  auf  meine  „Wettiner  im  14.  Jahrbundert"  8.  32  und 
wegen  Beziehungen  des  Markgrafen  zu  Avignon  im  Jahre  1390  auf  S-  41  f. 
betreffs  Reibungen  mit  KSnigWenzeL  Abnliche  Bedenken  haben  Hans 
Kaiser  aus  Strafiburger  Materialien  H.  Z.  119,  30&  und  Alb.  Werminghoff 
in  Zeitschr.  der  Savignyj&tiftung  Bd.  39  Kanon.  Abt.  8. 201—  203  aus  all- 
gemeinen ErwMgungen  ausgesprochen.  Der  vierte  Abschnitt  erSrtert  die 
Methode  der  Quellenbearbeitung.  Man  hat  sich  dieser  Ausffihrungen  und  dor 
8.  172*  und  181*/2#  verzeichneten  Abkiirzungen  zur  Handhabnng  der 
nachfolgenden  Register  vor  ailem  zu  bem&chtigen.  Das  Personenver- 
zeichnis  ist  nach  den  Vornamen  geordnet  und  durch  einen  nachfolgenden 
Index  der  Zunamen  die  Auffindurfg  nach  diesem  ermoglicht  Ich  stimme 
der  ErwSgung  G.s  (S.  173*)  zu,  dafi  zwar  auch  in  ktoftigen  B&nden 
die  Vornamen  in  erster  Linie  f&r  die  Anordnung  des  Registers  mafi- 
gebend  sein  sollen,  dafi  die  Zunamen  aber  dann  gleich  zwischen  die  Vor- 
namen einzureihen  sind.  Aus  den  gegebenen  knappen  Andeutungen,  dem 
Ersatz  des  Regestes,  ist  die  Art  der  Beziehungen  zum  Papst  zu  er« 
kennen,  ihre  Datierun^  ist  angegeben  oder  ergibt  sich  aus  der  Beschrei- 
bung  der  Registerb&nde  auf  S.  5*ff.  Der  voile  Wortlaut  ist  k&nftig 
durch  das  preufiische  historische  Institut,  wenn  es  sich  wieder  in  Rom 
niedergelassen  haben  wird,  erreichbar.  Den  Personenverzeichnissen  (S.  1 
bis  151  und  152—187)  folgt  das  Orts-  und  Kirchenverzeichnis  (S.  188 
bis  250),  das  zugleich  als  Ortsindex  fur  das  Personenverzeichnis  dient, 
wahrend  die  Zahl  der  Ortsurkunden  verh&ltnism&Big  klein  ist. 

Dem  Bearbeiter  gebiihrt  alle  Anerkennung  fiir  die  vorbildliche  LSsung 
seiner  unendlich  muhevollen  Aufgabe.  Wann  wird  fur  die  Fortf&hrung  des 
grofien  Unternehmens  die  Arbeit  in  Rom  wieder  aufgenomraen  werden  konnen  ? 

Marburg.  Karl  We  nek. 


r^rtrtrtL-  Original  from 

byV^UUglL  UNIVERSITY  OF  MICHIGAN 


Eritiken  531 

Eduard  Fueter,  Geschichte  des  eur.op&ischen  Staatensystems 
von  1492  — 1559.  (Handbuch  der  mittelalterlichen  und  neueren 
Geschichte,  herausgegeben  von  Gr.  von  Below  und  F.  Meinecke. 
AbteilunglL)    Munchen  und  Berlin.  Oldenbourg.   1919.  XXI.  343. 

Das  „  Handbuch  der  Mittelalterlichen  und  Neueren  Geschichte"  bringt 
nun  innerhalb  acht  Jahren  ein  zweites  Werk,  das  Eduard  Fueter  zum 
Verfasser  hat.  Wie  damals  seine  w  Geschichte  der  Neueren  Historio- 
graphies so  iiberrascht  uns  auch  seine  neueste  Leistung  durch  die  kiihne 
Zusammenfassung  eines  ungeheuer  grofien  Stoffes,  noch  mehr  durch  die 
Kuhnheitv  mit  der  er  unbekummert  urn  die  iiberlieferten  Formen  neue 
Wege  aufzusuchen  und  zu  flnden  weifi.  Wer  sein  erstes  Werk  freilich 
nur  fliichtig  kennt,  den  wird  die  Gesamthaltung  des  eben  erschienenen 
Buches  noch  mehr  in  Erstaunen  versetzen  als  denjenigen,  der  den  Spuren 
aufmerksam  gefolgt  ist,  die  seine  Historiographie  gewandelt  war.  Hatte 
man  von  dieser  erwarten  durfen,  dafi  sie  die  einzelnen  Erscheinungen 
der  europ&ischen  Geschichtschreibung  nach  ihrer  Verwertbarkeit  als 
Quellen  untersuche  und  einreihe,  so  konnte  man  einigermafien  enttftuscht 
sein.  (Vgl.  meine  Besprechung  jenes  Werkes  in  den  Mitteilungen  des 
Instituts  fur  osterreichische  Geschichtsforschung  33  [1912]  S.  705  ff). 
Fueter  hatte  es  darin  zwar  nicht  an  Kritik,  ja  oft  an  einer  allzu  vor- 
eiogenommenen  Kritik  fehlen  lassen,  aber  seine  Einstellung  war  vor- 
zuglich  geistesgeschichtlich  bestimmt,  er  schrieb  eigentlich  eine  Literatur- 
geschichte  der  Historiographie.  Ihn  interessierte  weniger  das,  was  die 
einzelnen  Historiker  brachten,  weniger  der  Inhalt.  ihrer  Darstellungen, 
als  das  Wie  und  ihr  Zusammenhang  mit  den  Geistesstromungen  ihrer  Zeit. 

Man  mochte  darum  nicht  wenig  verwundert  sein,  dafi  er  nun  an 
die  Schilderung  des  europaischen  Staatensystems  eines  bestimmten  Zeit- 
raumes  seine  Arbeitskraft  wende.  Wird  er  hier  vielleicht  gar  politische 
mit  Geistesgeschichte  zu  vermengen  streben?  Solchen  Befiirchtungen 
hat  wohl  schon  sein  wissenschaftliches  Glaubensbekenntnis  den  Boden 
entzogen,  das  er  am  Ende  seiner  „ Geschichte  der  Neueren  Historio- 
graphie41 abgelegt  hatx).  „Die  Forschung  hat  sich  bemiiht,  aus  der  vor 
allem  auf  Mommsen  zuriickgehenden  epigraphischen  Kritik  der  Uber- 
lieferung  immer  scharfer  die  Konsequenzen  zu  Ziehen.  Die  literarischen 
Quellen  werden  immer  mehr  zuruckgedr&ngt  und  Inschriften,  Akten, 
Urkunden   und  Rechnungsbucher  usw.  an  ihre  Stelle   gesetzt;   man  hat 

l)  Mochte  man  fttrchten,  er  werde  hier  ebenso  wie  er  dort  liber  Nitzsch, 
Ranke,  Giesebrecht  zu  Gericht  safi,  mit  seinen  perstfnlichen  Urteilen  nicht 
ztirfickhalten,  so  berubigt  uns  S.  77  die  Erklarung,  dafi  es  nicht  Sache  der 
wissenschaftlichen  Forschung  seit  ,Zensuren  zu  erteilena. 


r^rtrtrtlr-  Original  from 

byV^UUglL  UNIVERSITY  OF  MICHIGAN 


532  Kritiken 

schon  die  Hoffnung  ausgesprochen,  dafl  es  eiwnal  moglich  sein  wiirde, 
fur  gewisse  Abschnitte  der  neueren  Geschichte  von  alien  erz&hlenden 
Quellen,  auch  von  den  guten,  ganz  abzusehen."  (S.  604.)  Hier  liegt 
also  der  Plan  vorgezeichnet,  den  sich  der  Verfasser  fur  die  Art  nnd 
Weise  entworfen  hat,  in  der  er  sich  selbst  kiinftighin  bet&tigen  wttrde. 
Er  mufite  es  nun  versuchen,  die  „wissenschaftlichen  (soziologischen) 
Kriterien  an  die  Stelle  der  subjektiven  Werturteile  zu  setzen",  um  der 
Geschichte  den  Wettbewerb  oder,  wie  er  sagt,  „den  Kampf  xnit  deni 
Roman"  zu  ersparen.  Solche  Gedankenfolgeh  liegen  heutzutage  in  der 
Luft.  Adolf  v.  Harnack  hat  in  seinem  Schriftchen  „IJber  die  Sicherheit 
und  die  Grenzen  geschichtlicher  Erkenntnis"  Miinchen  1917,  ganz  £hn- 
liche  Forderungen  ausgesprochen,  nur  daB  v.  Harnack  sein  Programoa 
acb&rfer  umrissen  und  in  den  Folgerungen  klarer  ausgedacht  hat.  Ihiu 
sind  die  „epochemachenden  Ereignisse,  die  Denkmalerkenntnis  und  die 
Institutionenforschung  .  ,  .  das  Kuckgrat  der  Geschichte".  Die  Bio- 
graphie  —  offenbar  wegen  ihrer  Nachbarschaft  neben  dem  Roman  — 
wird  in  jenen  leeren  Raum  geschoben,  der  zwischen  Kunst  und  Geschichte 
errichtet  warden  soil,  damit  die  Historic  schon  Wissenschaft  und  die 
Kunst  eben  Kunst  bleibe.  Mit  anderen  Worten:  es  wird  einer  moglichst 
psychologiefreien  Geschichtswissenschaft  das  Wort  geredet.  Im  allge- 
meinen  durften  sicli  nun  v.  Harnack  und  Fueter  in  ihren  methodologisclien 
tlberzeugungen  treffen.  Wenn  Fueter  behauptet,  „es  ist  kein  Grund 
vorhanden,  warum  nicht  eine  geschichtliche  Darstellung  entstehen  soHte, 
die  man  Darwins  ,Abstammung  der  Arten'  oder  Helmholtz'  ,Lehre  von 
den  Tonempfindungen'  zur  Seite  stellen  konnte",  so  wiirde  man  ihm 
naturlich  unrecht  tun,  verlangte  man  von  ihm,  er  solle  in  seinem  neuesten 
Werke  zum  Darwin  oder  Helmholtz  der  Geschichte  werden;  immerhin 
ist  er  nun  zu  seinem  Rhodus  gelangt,  wo  es  gilt,  den  Sprung  zur  Yer- 
wirklichung  dessen  zu  wagen,  was  ihm  als  Aufgabe  unserer  Wissenschaft 
vorschwebt. 

Priift  man  in  diesem  Sinne  dieses  Buch,  ohne  noch  auf  seinen  sach- 
lichen  Inhalt  nfcher  einzugehen,  so  fallt  einem  gleich  von  Anbeginn  die 
Zweiteilung  der  ganzen  Anlage  auf.  Der  erste  Teil  betrifft  „Das 
europaische  Staatensystem,  seine  Organisation  und  seine  Glieder  in  den 
Jahren  zwischen  1492  und  1559",  der  zweite  erst  „Die  Veranderungfen 
im  europaischen  Staatensystem  von  1492—1559".  Wie  die  altera 
Soziologie  sich  in  eine  statische  und  in  eine  dynamische  schied,  so  werden 
hier  durchlaufend  und  dann  nach  den  einzelnen  in  Betracht  kommenden 
Staaten  die  statistischen ,  wirtschaftlichen,  geographischen  und  anderen 
Grundlagen    der  Politik   abgewandelt.     Vorab  geht  eine  Untersuchung 

..  r^nnnlr*  Original  from 

digitized  by  VrUUglL  UNIVERSITY  OF  MICHIGAN 


Kritiken  533 

liber  die  Kampfmittel  (politische,  kriegerische,  wirtschaftliche),  die  da- 
mals  iiberhaupt  in  Betracht  karaen,  dann  der  EinfluB  innerpolitischer 
Verhaltnisse,  schlieBlich  der  EinfluB  geistiger  Tendenzen.  In  dem 
folgenden  Abschnitte  werden  die  verscbiedenen  Lander  und  Machtgebiete 
auf  ihre  rSumliche  Lage,  auf  ihre  ethnologischen,  wirtschaftlichen  und 
Machtverhaitnisse  durchgenommen  urtd  die  Richtlinien  ihrer  AuBenpolitik 
behandelt,  und  zwar  mit  Beziehung  auf  die  anderen  Staaten,  Quer- 
schnitte  also,  die  sozusagen  das  Dauernde  und  Allgemeine  aus  dem 
Wandel  der  geiBchichtlichen  Gestaltungen  auszulosen  versuchen.  Dieser 
Teil  ist  ohne  Zweifel  der  aufschlufireichste  und  gelungenste  des  ganzen 
Buches,  er  ist  audi  der  an  Umfang  weiteste,  nimmt  er  doch  mehr  als 
drei  Viertel  des  Inhalts  ein. 

Dafi  Fueter  dieser  geschichtlichen  Systematik  —  wenn  es  erlaubt  ist, 
diesen  Ausdruck  zu  gebrancben  —  seine  besondere  Aufmerksamkeit  zu- 
gewandt  hat,  liegt  scbon  in  den  eingangs  erw&hnten  Zielen  seiner  Er- 
kenntnis  begrundet.  Er  unterstreicht  diese  seine  wissenschaftlichen  Ab- 
siehten  noch  in  der  „Einleitungu,  wo  er  erklart,  es  lage  in  der  ihin 
gestellten  Aufgabe,  daB  er  in  dem  schildernden  wie  in  dem  erz&hlenden 
Teil  nur  ausnahmsweise  von  einzelnen  Personlichkeiten  spreche.  Sachlich 
sei  fur  diese  Auffassung  vorzubringen,  daB  es  sicb  in  einer  Geschichte 
des  europaischen  Staatensystems  urn  Staaten,  nicbt  um  Individuen  handle, 
mogen  diese  aueh  als  Fiirsten,  Generate  und  Diplomaten  auBerlich  im 
Vordergrunde  stehen.  Gewichtiger  sei  noch  die  methodiscbe  Erwftgung, 
lasse  es-sich  ja  nur  in  den  allerseltensten  Fallen  nachweisen,  welche 
Personlichkeit  und  ob  iiberhaupt  eine  fur  eine  Unternehmung  und  deren 
Verlauf  verantwortlich  ist.  „Die  meisten  Entechlusse  sind  bekanntlich 
Kompromisse  aus  widerstreitenden  Meinungen  und  Interessengruppen, 
die  innerhalb  der  leitenden  Kreise  bestehen,  und  kein  ehrlicher  Arbeiter 
vvird  sich  vermessen  wollen,  den  Anteil  der  einzelnen  an  dem  Resultat 
auch  nur  mit  einiger  Sicherheit  festzustellen.  Der  kritische  Historiker 
wird  es  vielmehr  vorziehen,  die  Willensakte,  die  politisch-militarische 
Aktionen  zur  Folge  gehabt  haben,  auf  den  Kollektivbegriff  ,Regierungi 
zuruckzufuhren;  es  steht  dabei  nichts  im  Wege,  den  Ausdruck  so  auf- 
zufassen,  daB  damit  nicht  nur  mit  offiziellen  Kompetenzen  betraute, 
sondern  auch  inoffiziell  wirkende  Personlichkeiten  gemeint  sind,  sobald 
sie  nur  auf  die  Leitung  der  Staatsgeschafte  einen  direkten  EinfluB  aus- 
geubt  haben.  Auch  bier  ist  die  unbestimmte  Bezeichnung  die  bessere, 
denn  sie  tauscht  keine  falsche  Sicherheit  vor.u 

In  Wahrheit  ist  der  Unterschied  zwischen  der  alten  und  der  neuen 
Auffassung  keineswegs  so  groB,    wie  es  vielleicht  auf  den  ersten  Blick 


r^rtrtrtlr-  Original  from 

byV^UUglL  UNIVERSITY  OF  MICHIGAN 


534  Kritiken 

erscheinen  mag.  Es  handelt  sich  eben  am  eine  Verschiebang  des  Schwer- 
punktes  nach  der  koHektiven  Seite  hin.  Das  hat  seine  voile  Berech- 
tigung.  Tats&chlich  hat  aber  wohl  audi  in  der  alteren  Darstellungs- 
weise  keiner  von  uns  ernstlicli  geglaabt,  die  grofien  Entschei- 
dungen  und  Beschiufifassungen  in  den  Dingen  des  offentlichen  Lebens 
hfttten  im  Bereiche  eines  Einzelwillens  gelegen,  so  wenig  als  es  etwa 
Mommsen  wSrtlieh  aufgefafit  wissen  wollte,  wenn  er  einmal  sagt:  nEin 
Schrei  des  Entsetzens  ging  durch  ganz  Italien,"  Wenn  man  bisher 
da  von  sprach,  dafi  Karl  V.  nach  dem  Frieden  von  Cr£pi  daran  ging, 
die  Verfassungsverhfcltnisse  im  Reiche  in  monarchischem  Sinne  zu  ordnen. 
und  es  nun  heifit:  „Die  Habsburgische  Regierung  konnte  nun  daran 
gehen  usw.u,  so  entspricht  diese  letztere  Fassung  wohl  unserem  modernen 
Empfinden,  nicht  aber  der  zeitgenossischen  Anschauung  jener  Zeit.  Man 
lftuft  somit  Gefahr,  unseren  heutigen  Begriff  „  Regierung1*  in  das  16.  Jahr- 
hundert  hineinzutragen  und  bei  uneingeweihten  Lesern  einen  niclit  minder 
falschen  Schein  zu  erzeugen,  wie  dies  bis  nun  nach  der  anderen  Richtung 
der  Pall  sein  konnte.  „Nur  die  Armut  der  Sprache  und  der  Trieb  zu 
Generalisieren",  sagt  Fr.  Meinecke  gelegentlich  (Histon  Zeitschr.  115 
[1916]  S.  635),  „zwingt  zu  blassen  Abstraktionen,  die  die  FtHle  des 
Individuellen,  was  sie  umfassen,  niclit  entfernt  auszudriicken  verm6gen\ 
Das  ist  es  auch  hier.  Der  Mangel  der  Sprache  notigt  uns,  Begriffe 
zu  setzen,  von  denen  wir  wissen,  dafi  sie  ungenau  und  vieldeutig  sind. 
Wenn  Fueter  also  „  Regierung"  w&hlt  statt  „KarlV.u?  so  tut  er  dies 
aus  seiner  soziologischen  Erkenntnis  heraus;  wenn  wir  es  umgekehrt 
tun,  folgen  wir  der  tTberlieferung,  wohl  wissend,  dafi  auch  der  absoluteste 
Monarch  von  seinen  Ratgebern,  selbst  von  der  Volksstimmung  mehr 
oder  weniger  abhangig  bleibt1).  Die  eine  wie(  die  andere  Ausdrucks- 
weise  kann  der  Wirklichkeit  nicht  gerecht  werden  und  unterscheidet 
sich  letztlich  blofi  darin,  dafi  die  eine  den  Ton  mehr  auf  die  Urheber- 
schaft  jener  Personlichkeiton  legt,  die  vor  der  Welt  und  vor  sich  selbst 
fur  die  ihnen  beigelegten  Handlungen  die  Verantwortung  trugen,  indes 
die  andere  sich  mit  einer  Formel  abfindet,  die  zwar  die  Urheberschaft 
offenlaBt,  dafiir  aber  knapp  am  Abgrunde  eines  Anachronismus  daher- 
schreitet. 

Von   diesem   Standpunkt   aus  ergab  es  sich  fur  den  Verfasser  von 
selbst,  dafi  er  urn  die  Psychologie  einen  weiten  Bogen  schlug.    Freilich, 


r)  Beispiele  nachweisbarer  Abhangigkeit  absoluter  Monarch  en  yon  der 
Volksstimmung  finden  sich  in  meiuem  Buche  „Die  offentliche  Heinnng  und 
ihre  geschichtlichen  Grundlagen",  Tubingen  (1914),  S.  127 f. 

..  (~*rw"*nlf*  Original  from 

igitize<  byV^UUglL  UNIVERSITY  OF  MICHIGAN 


Kritiken  535 

ganz  von  ilir  loszukommen  wax*  auch  ihm  nicht  moglich,  und  man  glaubt 
oft  gerade  dort,  wo  er  gegen  eine  solche  Auffassung  Stellung  nimmt, 
den  Rack  zu  verspiiren,  den  er  sich  selbst  versetzt,  urn  nicht  einen 
Rnckfall  in  das  Seelendeuterische  der  bisherigen  Qeschichtschreibung 
zn  erleiden.  Einmal  allerdings  (S.  77)  inuB  er  selbst  zugeben:  „Kein 
politischer  Akt  der  damaligen  Zeit  ist  wohl  so  auf  den  freien  Willen 
regierender  Personlichkeiten  zuruckzufuhren,  so  wenig  durch  militArische 
und  wirtschaftliche  Notwendigkeiten  bestimmt  wie  der  Entschlufi  der 
franzosischen  Regierung,  ihr  Herrschaftsgebiet  nach  It  alien  bin  (Neapel 
fcp&ter  Mailand)  auszudehnen,  der  dann  ttber  ein  halbes  Jahrhundert  die 
Geschichte  des  europftischen  Staatensystems  beherrscht  hat."  Das  ist 
aber  nm  so  bedeutsamer,  als  er  in  dem  Kampfe  der  damaligen  GroB- 
staaten  urn  die  Vorherrschaft  in  Italien  das  „Zentralproblem  der  inter- 
nationalen  Politik"  iiberhaupt  erblickt.  Ohne  Zweifel  mit  gutem  Recht. 
Schon  aus  Rankes  Darstellung  geht  der  gleiche  Grundgedanke  klar 
hervor,  aber  erst  Fueter  dreht  und  wendet  diese  Frage  nach  ihrer 
soziologischen,  politischen  und  wirtsehaftlichen  Seite  hin  und  her.  Eine 
befriedigende,  ihn  selbst  befriedigende  Antwort  weifi  allerdings  auch  er 
nicht  zu  geben.  Mit  jener  Selbstbescheidung,  die  keine  falsche  Sicher* 
heit  vorzut&uschen  beabsichtigt,  wandelt  er,  seinen  Grundsatzen  getreu, 
zwischen  jenen  Ignorabimus  einher  und  uberl&Bt  es  einer  ahnungsvollen 
Psychologie,  das  tote  Gerippe  seiner  Tatsachenkunde  mit  dem  Hauche 
lebendigen  Lebens  zu  erfiillen. 

Sein  Streben,  zu  den  Wirklichkeiten  des  staatlichen  Daseins  jener 
Zeit  vorzudringen,  ftfrdert  nun  in  der  Tat  vieles  Wertvolle  an  den  Tag. 
Seine  Ergebnisse  sind  oft  sehr  bedeutsam.  Ob  es  freilich  zutreffend  ist, 
da£  das  Osmanische  Reich  auf  die  Einrichtung  eines  geregelten  Gesandt- 
schaftsdienstes  bei  den  anderen  Staaten  nur  deshalb  verzichtete,  weil  sie 
unter  alien  Militftrgroflm&chten  die  einzige  war,  die  solche  Starke  besaB, 
dafi  sie  sogar  eine  Offensivallianz  aller  anderen  Staaten  nicht  eigentlich 
zu  furchten  hatte  (S.  5  A.),  bedarf  wohl  erst  des  Beweises;  aber  es  ist 
mindestens  ein  Gedanke,  dem  nachzudenken  die  Miihe  lohnt.  Bei  Be- 
handlung  der  Publizistik  als  eines  politischen  Kampfmittels  wird  es  mehr 
als  anderswo  deutlich,  wie  doch  die  kiinstliche  Abblendung  des  wissen- 
schaftlichen  Blickfeldes  zugunsten  des  politischen,  wie  die  Ausschaltung 
aller  anderen  Betraclitungsmoglichkeiten  die  Dinge  gleich  Schattenbildern 
an  der  Wand  ohne  jede  Greifbarkeit  hinstellt.  Geistige  Kampfmittel 
wurzeln  eben  im  Geistigen  und  wer  ihre  Verwendung  verstehen  will, 
nmB  auch  nach  diesen  Wurzeln  graben.  Auffallender  wird  die  Ver- 
nachlassigung  alles   dessen,   was  nicht  unmittelbar  politisch  ist,    in   der 


r^rtrtrtlr-  Original  from 

byV^UUglL  UNIVERSITY  OF  MICHIGAN 


536  JLritiken 

Betrachtung  der  Religionsfrage.  Sie  wird  ganz  kurz  abgetan  (S.  50), 
und  zwar  mit  der  Begriindung,  es  lasse  sich  nirgends  nachweisen,  daS 
das  Luthertum  neue  Grunds&tze  hervorgebracht  habe,  die  auf  die  Be- 
ziehnngen  unter  den  Staaten  und  deren  Regelung  bestimmend  EinfluB 
genommen  h&tten.  Das  gelte  selbst  fiir  den  Schmalkaldischen  Krieg. 
Der  Erfolg  der  Habsburger  und  audi  ihr  schlieBlicher  MiBerfolg  habe 
ilire  Siegerstellung  gegeniiber  Frankreich  nicht  beruhrt.  Hfichstens  bei 
den  Schweizern  habe  die  kirchliche  Spaltung  auch  die  auswkrtige  Politik 
in  ihrer  Einheitlichkeit  zerstiirt.  Unwillkiirlich  fragt  man  sich,  ob  wohl 
auch  der  Fortsetzer  dieses  Werkes,  der  die  Lttcke  von  1559  — 1660 
ausfullen  wird,  ohne  die  Behandlung  der  reiigiosen  Ideen  wird  aus- 
kommen  konnen.  Jedenfalls  dlirfte  der  sehr  viel  nachzuholen  habeu* 
was  zeitlich  in  den  Rahmen  des  Fueterschen  Buches  hineingehort.  Man 
denke  nur  etwa  an  die  Ausbildung  des  Landeskirchentums,  das  eine 
wichtige  Vorstufe  war  auf  dem  Wege  zur  Prftgung  des  Cuius  -  regio- 
illius-religis-Gedankens,  der  seinerseits  hinwiederum  zu  jenen  Verhalt- 
nissen  hinuberfuhrte,  die  eine  internationale  Politik  der  einzelnen  deutschen 
Landesfursten  erst  ermoglichte.  Spuren  sind  aber  scbon  in  der  fr'uhereu 
Zeit  nachzuweisen.  Von  Calvin  und  dem  Calvinismus  spricht  Fueter 
iiberhaupt  nicht.  Mag  man  dies  als  einen  Mangel  empfinden,  so  \iegt 
darin  freilich  auch  ein  Vorzug  des  Verfassers:  das  kr&ftige,  unbeirrbara 
T>arauflossteuern  auf  ein  selbstgestecktes  Ziel. 

Dieses  Ziel  ist  die  Erkenntnis  der  realen  Grundlagen  der  damaligen 
zwischenstaatlichen  Politik.  Die  Bedeutung  z.  B.  der  Marine  fiir  die 
Krieg8fiihrung  und  die  internationalen  Verh&ltnisse  jener  Zeit  im  all- 
gemeinen  hat  uns  noch  niemand  vor  ihm  so  klar  vor  Augen  gestellt. 
als  er  es  hier  tut.  Wie  kostbar  ist  nicht  die  Beobachtung,  daB  infolge 
der  verschiedenen  Wind-  und  Wetterlagen  die  Mittelmeergaleeren  in  der 
Nordsee,  wo  Segelscliiffahrt  vorherrschte,  nicht  verwendbar  waren!  Mit 
reicher  Belehrung  liest  man  auch  das,  was  er  iiber  wirtschaftliche  Kanipf- 
gelegenheiten  und  Kampfmittel  zu  sagen  weifi.  Nirgends  findet  mau 
die  Abh&ngigkeit  Venedigs  von  der  turkischen  Getreideeinfuhr  so  scharf 
herausgearbeitet  wie  bei  Fueter,  und  doch  wird  erst  dadurch  dit* 
schwankende  Politik  der  Signorie  gegeniiber  den  Ungiaubigen  ganz 
verst&ndlich.  Auch  der  EinfluB  wirtschaftlicher  Betriebsformen  auf  die 
Stellung,  die  ein  Staat  im  Staatensystem  eingenommen,  die  Bedeutung 
uberwiegenden  Ackerbaues  oder  vorherrschender  Viehzucht  fur  die  Wehr- 
kraft  sind  erst  hier  ins  rechte  Licht  gestellt.  Nicht  minder  bringt  der 
Abschnitt  „Die  Glieder  des  europ&ischen  Staatensy stems*'  manche  tiber- 
raschende  Bemerkung,  wenn  hier  auch  die  Anforderungen,  die  dem  Ver- 

..  r^nonl^  Original  from 

digitized  by  VrUUglL  UNIVERSITY  OF  MICHIGAN 


Kritiken  537 

fasser  gesetzt  waren,  bisweilen  uber  seine  Krafte  gingen.  Mir  iiel  dies 
besonders  bei  einem  Teile  auf,  der  mir  begreiflicherweise  nfther  als 
andere  liegt:  bei  den  osterreichischen  Erblanden.  Nebenbei  bemerkt, 
wird  man  die  Einbeziehujig  ganaf  Deutschlands  in  den  Sainmelbegriff 
„Habsburgische  Macht"  immer  als  etwas  Gezwungenes,  die  Griinde 
hierfur  nie  als  vollig  zwingend  empfinden.  Die  Ursache,  daB  das  Bucli 
hier  manchmal  versagt,  ist  niclit  blofi  in  der  Weite  des  Gegenstandes 
zu  suchen,  dessen  nur  eine  Lebensarbeit  wird  Herr  werden  konnen, 
sondern  zum  grofieren  Teil  in  der  von  der  herkoromlichen  Art  ab- 
iveichenden  Fragestellnng  und  damit  im  Mangel  entsprechender  Vor- 
arbeiten.  Fast  iiberall  mufi  Fueter  in  die  Quellen  selbst  hinabsteigen. 
Wie  einst  die  Werke  von  Ranke,  so  ruht  auch  dieses  Buch  zum  guten 
Teil  auf  der  Benutzung  venetianischer  Gesandtschaftsberichte.  Die 
Deutun^  aber  so  vieler  ins  einzelne  gehender  Nachrichten,  ibre  sachliche 
Priifung  erfordert  ein  grofleres  Ma6  von  Sonderkenntnissen,  als  man 
von  Fueter  verlangen  kann.  Wenn  er  z.  B.  S.  115  behauptet:  „Mit 
Ausnahme  von  Oberosterreich  produzierten  sozusagen  alle  Provinzen 
Getreide,  vielfacb  auch  Wein,  im  tTberfltiB  ..."  und  er  in  der  Folge 
sich  auf  einen  Berieht  Lorenzo  Contarinis  von  1548  (bei  Alberi  1.  S.377) 
beruft,  so  h&tte  ihn  jeder  Wissende  darauf  aufmerksam  machen  ktinnen, 
daB  der  venetianiscbe  Gesandte,  der  die  „provincia  di  Linzu  (eine  sonst 
ungebrauchliche  Bezeichnung  fur  Oberosterreich!)  vom  ubrigen  Osterreich 
mit  Getreide  versorgen  lafit,  entweder  einen  Einzelfall  verallgemeinert 
oder  tiberhaupt  einem  Irrtum  anheimgefallen  ist.  Auch  die  genauere 
Literaturkenntnis  l&Bt  ihn  hier  im  Stich.  Jedenfalls  hatte  Fellner- 
Kretschmayr,  „Die  osterreichische  Zentralverwaltung"  (Veroff.  der  Ge- 
sellschaft  fiir  neuere  Gesch.  Osterreichs  5  u.  6)  Bd.  1  u.  2  (1907); 
herangezogen  werden  mussen.  —  Soweit  ich  es  sonst  beurteilen  kann, 
scheihen  die  einscblagigen  Werke  und  Aufs&tze  in  ausreichendem  MaBe 
bemitzt  worden  zu  sein1).  Wie  es  sich  bei  ihm  von  selbst-  versteht, 
mit  selbst&ndigem  Urteile. 

Wir  sehen  also,  daB  Fueter  das  Hauptgewicht  seines  unerraefilichen 
FleiBes  und  seiner  iiberaus  scharfen  Beobachtungsgabe  auf  die  Schilde- 
rung  des  sogenannten  Zustandlichen  verwendet.  Krankt  diese  Schilderung 
auch   ab    und  zu  an  MSngeln,    die  weniger  dem  Verfasser  als  seinen 


2)  S.  117  Theophil  in  Theodor  Mayer  zu  verbessern.  Ungenau  ist  S.  5, 
6,  16  die  Angabe  „Diarienu  des  Sanuts.  —  Eine  kleine  Auslese  im  Text  ge- 
nannter  Autoren  ist  im  Namen-  und  Sachregister  verzeichnet,  die  Mehrzahl 
aber  nicht. 

Histor.  ViertHjuhrschrift.   1919.  4.  36 

..  {~*rw"*nlf*  Original  from 

J8'  UNIVERSITY  OF  MICHIGAN 


1 


538  Kritiken 

Yorg&ngern  zur  Last  fallen  und  die  ihn  zwangen,  Forschungen  anzu- 
stellen,  die  besser  dero  Spezialforscher  angestanden  hatten,  so  bleibt 
seine  Arbeit  auch  dort  wertvoll,  wo  sie  int:  sie  wird  zu  weiteivn 
Untersuehungen  Anregung  geben  nnd  damit  nach  Vertiefung  unseres 
"Wissens  hinwirken.  Wir  konnen  Fueter  in  dieser  Hinsicht  nicht  dank- 
bar  genug  sein. 

Anders  dort,  wo  er  das  geschichtliche  Geschehen  in  seiner  Bewegung 
aufsneht.     Auf  knappe  80  Seiten  zusamraengedr8ngt,  gleichsam  als  An- 
hung,   folgen   die  r  Veranderungen  im  europaisclien  Staatensystem"   zuro 
Schlusse  nach.     Obne  jede  Anschaulichkeit  und,   wie  man  zu  erkennen 
meint,    obne   ricbtige    Freude    werden   die    Dinge   erzShlt.     Auch    bier 
manche  kluge   Benierkung,    manch   fein   gesehene   Einzelheit,    aber   als 
Ganzes  nicbt  sehr  erfreulich.     Mehr  als  sonst  lafit  sich  hier  der  Ver- 
fasser  sprachlich  gehen.     An  Fremdwortern  mangelt  es  bei  Fueter  nie, 
aber  was   er  sich  da  leistet.   geht  uber  alle   Grenzen.     Als    ob   unser 
Sprachschatz  fiir  Konzession,  Aspiration,  Annexion,  zedieren,  Liquidation, 
Garantie,    Superioritiit,   Position,   Chance,   Situation.  Pojenz  u.  a.   nicht 
auch   gleichwertige  deutsche  Ausdrucke  besafie!     Indem  Fueter  so   auf 
alien  Adel  der  Sprache  verzichtet,  grSbt  er  sich  selbst  das  Grab.    Schon 
in  zelin  Jahren  wird  niemand,  der  nicht  gezwungen  ist,   dieses  sein  an 
sich  wertvvolles  Werk  lesen  wollen.     Vielleicht,   da8  bei  uns  noch  alte 
adelige    Stiftsdamen    einen    Erfolg    „foudroyanta    (S.  255)    linden,    ein 
deutscher    Schriftsteller,   der  es  gebraucht,    macht   sich   auf  jeden  Fall 
lacherlich.    Ans  Lacherliche  streift  wohl  auch  ein  Satz,   wie  der  S.  27 5 
„So    blieb    Papst   Julius   II.,    wollte    er    die    franzosische    Hegeraonie 
uber    Italien  zerstoren,    nichts   iibrig,   als   die  iin   vorhergehenden   Ka~ 
pitel  skizzierte    Politik   einzuschlagen  .  .  ,u     Statt   der  (S.  253)   „Be- 
sorgungen    uber    die    Sicherheit  Siziliens"    soil   es   doch    „Besorgnisse~ 
heiBen.  —    Ob  es  wohl   ein  franzosischer  Gelehrter  wagen  diirfte.    mit 
so  geringer  Achtung  vor  seiner  Muttersprache  sich  an  die  Affentlichkeit 
zu  wenden? 

Es  will  mir  aber,  wie  ich  schon  angedeutet  habe,  scheinen,  als  ob 
Fueter  sich  bei  dem,  was  man  vordem  „Geschichteu  zu  nennen  gewohnt 
war,  nicht  recht  wohlfuhlt.  Sie  wird  ihm  zu  einer  unendlich  nuchternen 
Tatsachenaneinanderreihung,  nicht  ohne  innere  Verkniipfung  und  scharf- 
sinuige  Fragestellung,  aber  sie  gibt  alles  eher  als  ein  Bild  von  den 
Dingen.  Wer  ein  solches  gewinnen  will,  wird  noch  immer  lieber  zu 
fianke  greifen  als  zu  Fueter. 

Wien,  Dezember  1919.  Wilhelm  Bauer. 


f~  •  Original  from 

byV^UUglL  UNIVERSITY  OF  MICHIGAN 


Kritikeu  539 

Historiograpbie  de  Charles-Quint,  Premiere  partie  suivie  des 
MSmoires    de  Charles-Quint,   texte   portugais   et  traduc- 
tion   fran<;aise,   par  Alfred   Morel -Fatio  =  Bibliotheqne  de 
T^cole  des  Hautes  Etudes.    Sciences  historiques  et  politiques  Bd.  202. 
•  Paris,  Libraire  Hondr6  Champion,  6diteur,  1913.    367  S. 

Kaiser  Karls  V.  Kommentare,  wie  nicht  er  selbst,  sondern  wie  zeit- 
genossische,  humanistisch  gebildete  Italiener  die  autobiographischen  Auf- 
zeichnungen  des  Kaisers  in  Anlehnung  an  Julius  C&sars  bekanntes  "Werk 
genannt  haben,  liegen  uns  bisher  nur  in  der  tranzosischen  Ruckuber- 
setzung  vor,  welche  der  Belgier  Kervyn  de  Lettenbove  im  Jahre  1862 
aus  einer  im  Jahre  1620  von  einem  bisher  unbekannten  Verfasser  an- 
gefertigten  portugiesischen  Ubersetzung  des  ursprunglichen  franzosischen 
Originals  angefertigt  hatte1.  Wenn  auch  Kervyn  an  einzelnen  Stellen 
seiner  tlbertragung  den  portugiesischen  Text  mitgeteilt  hatte,  oline  freilieli 
erkennen  zu  lassen,  nach  welchen  Grundsatzen  er  dabei  verfahren  war, 
so  war,  vom  wissenschaftlichen  Stafidpunkt  aus  betrachtet,  diese  Ausgabe 
4och  nur  ein  kiimmerlicher  Notbehelf,  und  zwar  um  so  mehr,  als  diese 
Ubersetzung  nicht  durchweg  korrekt  und  auch  nicht  ohne  vereinzelte 
Auslassungen  war.  Es  ist  deshalb  mit  Dank  zu  begrufien,  daC  kurz 
vor  d6m  Weltkriege  die  Bibliotheqne  de  Tecole  des  Hautes  Etudes  sich 
-entschlossen  hat,  in  einer  von  A.  Morel-Fatio  besorgten,  raodernen  wissen- 
schaftlichen  Anspriichen  geniigenden  Ausgabe  den  portugiesischen  Text 
<ler  Kommentare  Karls  V.  und  eine  zuveriassige,  von  den  belgischen 
Provinzialismen  Kervyns  (S.  179  f)  freie  franzosische  Ubersetzung  derselben 
vorzulegen,  und  zwar  als  Teil  einer  groBereu  Veroffentlichung,  die  sich 
zur  Aufgabe  gestellt  hat,  zeitgenossische  und  sp&tere  historiographische 
Arbeiten  fiber  Karl  V  kritisch  zu  wiirdigen  und,  soweit  dieselben  noch 
nicht  veroffentlicht  sind,  der  Allgemeinheit  zug&nglich  zu  machen.  Der 
erste  hier  zu  besprechende  Band  dieser  auf  3  Bande  berechneten  Sammlung 
setzt  sich  aus  zwei  Teilen  zusammen:  zunachst  werden  (S.  1 — 154)  eine 
Anzahl  von  zeitgenossischen  spanischen  und  italienischen  Historiographen 
Karls  V  charakterisiert2,  ihre  Werke,  soweit  sie  sich  auf  die  Epoche  des 
Kaisers  beziehen,  in  ihrer  Bedeutung  fttr  die  moderne  Forsohung  kritisch 
-gewiirdigt  —  ich  nenne  hier  besonders  Sepulveda,  Paulus  Jovius  und 
Ulloa  — ,  bei  einigen  freilich  auch  der  Nachweis  erbracht  —  bei  Antonio 

1  Nach  Kervyns  franzSsischer  Ubersetzung  ist  die  wenig  zuverlilssige 
deutsche  Ausgabe  von  L.  A.  WarnkSnig:  „Aufzeichnungen  des  Kaisers  Karls 
des  Fttnftenu,  Leipzig  1862,  verfertigt. 

2  Ed.  Fueter:  »Geschichte  der  neueren  Historiographie"  (MQnchen  Berlin 
1911)  hat  der  Verfasser  leider  nicht  mehr  benutzt. 

..  (~*rw"*nlf*  Original  from 

digitized  by  VrUUglL  UNIVERSITY  OF  MICHIGAN 


540  Kritiken 

de  Guevara,  bei  Florian  de  Ocainpo  u.  a.  — ,  da 6  sie  wohl  den  offiziellea 
Titel  eines  Historiographen  gefiihrt'  und  das  ubliche  j&}irliche  Gehalt 
eines  solchen  bezogen  haben,  dafi  aber  ihre  tatsRchlichen  jahrelangen 
historiographisehen  Leistungen  zur  Zeitgescbichte  Uber  das  Sammeln  von 
Material  nicht  hinausgediehen  sind.  Erschopfend  ist  die  Arbeit  des  Ver^ 
fassers  in  diesem  Teile  seiner  Veroffentlichung  noch  nicht,  und  soil  e& 
auch  nicht  sein;  er  weist  vielmehr  immer  wieder  auf  die  Lucken  unserer 
Erkenntnis  bin  und  regt  zu  neuen  Einzeluntersuchungen  an,  eine  Aufgabe, 
deren  Losung  auf  diesem  Gebiet  der  Historiograpbie  uber  Karl  V  natur- 
gemSfi  in  erster  Linie  spaniscben  Forschern  zufallt. 

Wichtiger  fur  die  Allgemeinheit,  besonders  aber  fttr  die  deutsche- 
Wissenschaft,  ist  der  zweite  Teil  dieses  Bandes,  die  kritische  Ausgabe 
der  DenkwUrdigkeiten  Karls  V.  Er  zerfftlit  in  drei  Teile:  eine  Ein- 
leitung  (S.  157 — 180),  in  der  uber  die  Entstehung  der  Kommentare, 
uber  ibre  ferneren  Scbicksale  und  uber  ihr  Verh&ltnis  zu  gleichzeitigen 
Aufzeichnungen  aus  der  Umgebung  des  Kaisers  in  gedr&ngter  Ktirze 
berichtet  wird;  sehr  viel  Neues  vermag'  der  Verfasser  freilich  nicht  bei- 
zubringen;  die  These  von  0.  Waltz  in  seiner  Studie:  „ Die  DenkwUrdig- 
keiten Kaiser  Karls  V"  (Bonn  1901),  der  Kaiser  habe  seine  Kommen- 
tare  geschrieben,  um  fur  seine  Plane  in  der  bekannten  Successionsfrage 
im  Reich  auf  die  deutschen  Habsburger  einzuwirken,  wird,  wohl  mit 
Recht,  abgelehnt,  ohne  da6  freilich  der  Verfasser  eine  andere  Deutung 
an  ihre  Stelle  zu  setzen  versuchte.  Recht  wahrscheinlich  macht  der 
Verfasser  seine  Annahme,  daB  der  Kaiser  bei  der  Abfassung  der  Denk- 
wUrdigkeiten, abgesehen  von  der  steten  Mitarbeit  seines  treuen  Rates 
W.  Van  Male,  auch  das  im  Jahre  1550  abgeschlossene  Tagebuch  des 
bekannten  Jean  de  Vandenesse  bei  der  Festsetzung  einzelner  Daten 
mit  benutzt  hat,  w&hrend  er  die  von  0.  Waltz  angenommene  Mitwir- 
kung  Granvellas  ablehnt;  und  aufierdem  weist  der  Verfasser  darauf  bin, 
daft  fur  die  Schilderung  der  Ereignisse  des  schmalkaldischen  Krieges  ihm 
das  im  Jahre  1902  von  Fr.  Mugniez  veroffentlichte  Tagebuch  eines 
Anonymus  (vergl.  die  Anzeige  von  S.  Riezler  in  der  Historischen  Zeit- 
schrift  Bd.  90  (1903)  S.  309  f,  Uber  die  Verfasserschaft  meine  Vermutungen 
in:  Gottingische  Gelehrte  Anzeigen  1903  S.  62 f)  dem  Kaiser  vielleicht 
nicht  durchaus  unbekannt  geblieben  ist.  —  Sodann  folgt  auf  S.  181  bis 
335  in  Gegeniiberstellung  der  portugiesische  Text  und  die  franzosische 
"Tbersetzung  der  DenkwUrdigkeiten  des  Kaisers:  wer  fortan  sich  mit  den 
Lebenserinnerungen  Karls  V,  wenn  dieser  Ausdruck  gestattet  ist,  kritisch 
auseinandersetzen  mu8,  wird  stets  zu  dieser  Ausgabe  greifen  mUssen; 
da  Referent  der  portugiesischeu  Sprache  nicht  m&chtig  ist,  steht  ihm  ein 


r^rtrtrtlr-  Original  from 

byV^UUglL  UNIVERSITY  OF  MICHIGAN 


Kritiken  54  L 

sacbgem&Bes  Urteil  daruber  nicht  zu,  ob  die  Ausstellungen  des  Verfassers 
an  der  tbersetzung  Kervyns  in  jedem  einzelnen  Falle  berechtigt  sind 
oder  nicht.  —  Zum  SchluB  (S.  337 — 356)  laBt  d§r  Verfasser  noch  eine 
Reibe  gelehrter  Anmerkungen  folgen,  deren  Zweck  ist,  nsoit  de  signaler 
les  fautes  commises  par  Tauteur  lui-meme,  le  premier  ou  le  second  tra- 
4ucteurr  soit  d?6claircxr  certains  details  des  dernieres  annees  surtout.du 
rfecit,  d'aprfes  les  ou  wage's  anciens  ou  rScents  les  mieux  informes"  (S.  180), 
freilich  ohne  da6  er  sich  bei  der  Bew&ltigung  dieser  letzten  Auf- 
gabe  ift  zu  groBe  wissenschaftliche  TJnkosten  gestttrzt  hatte;  besonders 
-die  umfangreiche  deutsche  Literatur  ist  nur  sehr  wenig  herangezogen 
worden. 

Mit  guten  Grunden  rechnet  der  Yerfassser  immer  noch  mit  der  M8g- 
lichkeit,  dafi  der  im  Jahre  1552  nach  Spanien  geschaffte  Originaltext 
von  Karls  V.  Denkwurdigkeiten  in  einer  der  dortigen  Handschriften- 
sammlungen  wieder  einmal  aufgefunden  wird;  bis  dahin  ist  Morel-Fatios 
VerSffentlichung  mit  ihrem  Doppeltext,  eine  Art  politischen  Testamentes, 
die  einzige  wissenschaftliche  Ausgabe  dieser  nicht  so  sehr  durch  die  ein- 
zelnen berichteten  Tatsachen,  als  ftir  die  Erkenntnis  der  Absichten  des 
Kaisers  hochbedeutsamen  Quellenschrift.  Da  sie  wegen  des  Krieges  in 
Deutschland  bisher  ziemlich  unbeachtet  geblieben  ist1,  bin  ich,  leider 
reichlich  versp&tet,  etwas  ausfuhrlicher  auf  den  Inhalt  eingegangen. 

Halle.  Adolf  Hasenclever. 

Dr.  Willy  Andreas,  Privatdozent  an  dfer  Universitat  Marburg.     Ge- 

schichte  der  badischen  Verwaltungsorganisationund  Ver- 

fassung    in    den    Jahren   1802  — 1818.     Herausgegeben    von 

der  Badischen  Historischen  Kommision.    Erster  Band:  Der  Aufbau 

des  Staates  im  Zusammenhang  der  allgemeinen  Politik.    1913.  Verlag 

von  Quelle  &  Meyer  in  Leipzig, 

Die  Badische  Historische  Kommision,  die  schon  fruher  der  fiir  die 

Oenesis  der  Mittel-  und  Kleinstaaten  so  wichtigen  politischen  Geschichte 

in  der  Zeit  des  rheinbiindlerischen  Deutschland  ihr  Augenmerk  zuwendete, 

hat  mit  dem  vorliegenden  Werk  iiber  die  innere  Geschichte  des  badischen 

Landes  einen  Plan  des  leider  bo  friih  verstorbenen  Professors  Theodor 

Ludwig   wieder   aufgenommen,    dessen  Verwirklichung   nicht  nur  tiber 

die  fttr  ihre  Zeit  vortrefflichen  Arbeiten  namentlich  von  Weech  hinaus- 

fiihrt,  sondern  eine  abschliefiende  Bedeutung  erlangen  dlirfte;  ein  end- 


1  Jn  der  Historischen  Zeitschrift  Bd.  115  (1916)  S.  620—622  hat  Andreas 
Walther  eine  Besprechung  von  Morel-Fatios  Veruffentlickun£  gebraclit. 


r^rtrtrtlr-  Original  from 

byV^UUglL  UNIVERSITY  OF  MICHIGAN 


542  Kritiken 

gultiges  Urteil  ist  allerdings  erst  nioglich  nach  dem  Erscheinen  des  zweitea 
Bandcs,  der  einen  Querschnitt  durch  den  Behordenorganismus  Ziehen, 
das  dritte  und  vierte  Organisationsedikt,  das  Beamtentnm  and  die  einzelnen 
Klassen  der  Staatsbiirger  sowie  die  Beziehnngen  zwischen  Staat  und 
Kiivhe  behandeln  soil.  Der  vorliegende  erste  Band  gibt  die  Geschichte 
der  Behordenordnung  und  Verfassung  in  historischer  Folge  als  Ausdruck 
allgemein  historischer  Beziehungen,  die  uber  das  Verwaltungstechnische 
in  engerem  Sinn  hinansgreifen.  Erst  die  Verbindung  mit  der  allgemeinen 
Politik,  die  jede  Verfassungsanderung  als  einen  Niederschlag  bestimmter 
Ideen  und  Verhaltnisse  erscheinen  laBt,  verwandelt  den  sproden  Stoff  in 
ein  lebensvolles  Bild  des  Ringens  von  Altem  und  Neuem,  Freradem  and 
Einheiinischem.  Die  Charakteristiken  der  Staatsmanner  Brauer,  Dablberg 
nnd  Reitzenstein  breiten  fiber  das  Ganze  etwas  von  dem  frischen  Hauch 
der  Personlichkeit.  Man  sieht,  \vie  das  franzosische  Vorbild  sich  doch 
nicht  ungebrochen  durchsetien  konnte,  und  dem  Bearbeiter  ist  auch  der 
bayerische  und  wiirttembergische  EinfluB  nicht  entgangen.  tTber  das 
AusmaB  der  Wirkung  der  treibenden  Krafte  im  Einzelfall  wird  das  "Wert- 
urteil  des  Verfassers  vielleicht  nicht  immer  allgemeine  Zustimmung  findenr 
so  bestebt  der  Gegensatz  zwischen  Pf&lzern  und  Markgraflern  nach  der 
Anschauung  des  Referenten  nicht  nur  bei  dem  franzSsischen  Gesandten 
Bignon,  desseu  Berichte  auch  ihm  vorgeiegen  haben.  Da  neben  den  Ver- 
waltungsakten  die  diplomatischen  Korrespondenzen  des  franzosischen, 
osterreichischen,  wurttembergischen  und  preuBischen  Vertreters  am  badi- 
schem  Hofe  zum  groBen  Vorteil  fur  seine  Arbeit  von  dem  Verfasser  henui- 
gezogen  wurden,  sei  ihm  auch  das  Munchener  Staatsarchiv  zur  Beachtung 
empfohlen,  wo  nicht  nur  zur  Pf&lzer  Frage  Material  vorhanden  ist,  sondern 
die  zusammenfassenden  Betrachtungen  sich  befinden,  mit  denen  die 
bayerische  Gesandtschaft  die  badisehen  Reformen  begieitete. 

Dank  der  geistigen  Struktur  seines  SchBpfers,  der  an  dem  Besonderea 
nicht  urn  seiner  selbst  willen  haften  bleibt,  sind  in  dem  Buche  Anregungen 
von  Bedeutung  fiir  jeden  enthalten,  der  sich  uberhaupt  mit  der  Verwaltuugs- 
politik  dieses  Zeitraumes  zu  beschftftigen  hat.  Der  Aufbau  des  badisehen 
Staat  es  wird  klar  und  uberzeugend  geschildert,  und  manche  Einzelheiten 
erfahrt  man,  die  man  billigerweise  hier  gar  nicht  verlangen  sollte.  So 
ist  dank  der  Unterstutzung  Obsers  unter  anderem  der  erste  aktenmaBige 
AufschluB  iiber  die  leidige  Sternhaynsche  Angelegenheit  gegeben. 
Miinchen.  Theodor  Bitterauf. 


r^rtrtrtlr-  Original  from 

byV^UUglL  UNIVERSITY  OF  MICHIGAN 


543 


Nachrichten  und  Notizen. 

Rudolf  Sohm, 

geb.  Kostock  29.  Oktober  1841,  gest.  Leipzig  16.  Mai  1917. 

Drei  hervorragende  Historikei  bat  die  Leipziger  Universitat  in  den  furcht- 
baren  Jahren  seit  Ausbruch  des  Weltkrieges  verloren:  den  Kulturhistoriker 
Lamprecht,  den  Kirchenhistoriker  Hauck  nnd  den  Rechtshistoriker  Sohm.  Alle 
drei  nehmen  in  der  Entwicklung  der  GeschicbUwissenschaft  eine  eigenttim- 
liche  Stellung  eiu.  Lamprecht  hatte  sich  weiteste  Ziele  gesteckt:  er  wollte 
eine  vOllig  nene  Geschichtswissenschaft  begrftnden  —  es  ist  ihui  uicht  ge- 
longen.  Hauck  beansprucbte  nicbt  als  Reformator,  soudern  als  Arbeiter  im 
Sinue  Rankes  za  wirken,  gleichwobl  hat  er  die  tiefen  Bedttrfnisse  der  geschichte- 
wissenschaftlichen  Entwicklung  gefftrdert  und  in  der  Art  neue  Bahnen  be- 
s<hritten,  daft  er  mit  groftem  Erfolg  von  dem  Mittelpunkt  des  kirchlichen 
Lebens  aus  umfassende  Kulturgeschichte  trieb. 

Und  Rudolf  Sohm? 

Eh  ist  hier  nicbt  vom  Juristen  und  vom  Pplitiker.  Sohm  zu  handeln,  nur  voui 
Historiker.  Uberall  spricht  die  gleiche  starke  Persbnlichkeit,  die  gleiche 
geistige  Veranlagung,  die  gleiche  gl&nzende  Dialektik,  die  ihn  bei  Behandluug 
aller  wissenschaftlichen  Fragen  auf  einer  einzigen  bestimmten  Linie  schreiteu 
Heft,  die  gleiche  Gesinnungstttchtigkeit  und  das  prachtvoll  Ethische  seines  Wesens. 
Es  frappiert  zun&chst,  daft  Sohm,  von  Hause  aus  nach  Lebensanschauung  streng 
kouservativ  gerichtet,  kirchlich  und  politisch,  schlieBlich  ganz  auf  die  linke 
Seite  getreteu  zu  sein  schien.  Aber  das  ist  durchaus  verst&ndlich.  Er  sah 
stets  in  der  Hannigfaltigkeit  der  Erscheinungen  und  Kr&fte  eine  allein  als  die 
wafigebende,  als  die  notwendige  an  —  und  dieser  folgte  er.  Er  war  glOhender 
deutscher  Patriot  und  zugleich  erfllllt  von  tiefem  sozialen  Verstttndnis  —  er 
wurde  Mitbegrttuder  der  National  -  Sozialen  Partei.  Er  verachtete  die  Volks- 
masse  als  schSpferischen  Faktor  im  politischen  Leben,  er,  eine  wahrhaft  aristo- 
kratische  Natur  im  edlen  Sinne  des  Worts  —  und  an  seinem  Sarge  sprach 
schCne  Worte  sein  Freund  Naumann,  dasHaupt  der  neuesten  Demokratie  und 
damit  ein  Verkunder  der  unmittelbaren  gleicbartigen  Herrsahaft  der  Masse. 

Sohm  war  ein  starker,  selbstsieherer  Geist,  er  verteidigte  das  Selbsterkannte 
als  unangreif  bares  Dogma  und  kannte  keine  Zugest&ndnisse.  Ein  Feuergeist  voll 
Leidenschaft,  der  mit  der  Wucht  des  fanatisch  Oberzeugten  vorging,  der  immer 
aus  tiefer  Seele  heraus  forschte  und  schriebj  alles  als  persSnlichste  Sache  betrieb. 
Ein  Kainpfer,  der  stets  nur  den  einen  Zielpunkt  sah  und  ihm  zustrebte,  daher 
nnbewuBt  ungerecht  werden  und  unrichtig  wirken  konnte,  aber  niemals  &einen 
sitt lichen  Adel  verlor,:  niemals  eigensinnig  und  geh&ssig  wurde.    Denn  dieser 

rv       «w  h   (~*rw"inlf*  Original  from 

digitized  by  VjUU^K,  UNIVERSITY  OF  MICHIGAN 


544  Naohricbten  and  Notizen 

Polgerichtige  trod  Unbeugsame  war  zugleich  eine  Natur  voll  Milde  und  Duld- 
samkeit  Von  einer  geradezu  kindlicben  Gftte,  mit  einem  warmen  Herzen  voll 
Menscblicbkeit,  ja  voll  Nachsicht  fOr  jedennann.  Die  im  Laufe  der  Jahre 
steigende  Schwerhtfrigkeit,  die  meist  den  Menschen  mifitrauisch  nnd  unzu- 
g&nglich  zn  machen  pflegtT  hat  bei  ihm  die  Vertrauensseligkeit  unterstutzt 
und  ihn  bewogen,  den  Edelmut  der  eigenen  Natur  bei  den  Nebenmenschea 
vorauszusetzen. 

Als  Sohm  wissenschaftlich  zu  arbeiten  begann,  herrsehten  in  der  Juris- 
prudent zwei  Richtnngen:  die  dialektische  Begriffsforschung  und  die  Jnteressen- 
lehre.  Damals  warf  Jhering  der  «konstruktiven  Jurisprudenz*  den  Fekde- 
handschuh  bin  und  erkl&rte  den  reinen  Eultus  des  Logischen  in  der  Recht  s- 
wisaenschaft  als  eine  Verirrung.  Sohm  war  von  Anfang  an  der  Mann  der 
Begriffe:  „das  erste  ist  und  bleibt  die  Begriffiyurisprudenz".  Uod  diesen 
Standpunkt  tibertrug  er  auch  auf  seine  Geschichtsbetrachtung.  Wohl  gait  ibm 
das  Recht  als  ein  wand^bares  Erzeugnis  der  mensehliehen  Kultur,  wie  es 
l&ngst  die  historische  Rechtsschule  lehrte.  Aber  in  seiner  Erforschung  und 
Darstellung  der  Rechtsentwicklung  suchte  er  nicht  die  verschiedenen  Kultur- 
faktoren  auf,  die  den  Wandel  des  Rechts  und  dessen  verschiedenartige  Um- 
formungen  bestimmen,  er  suchte  nicht  den  Anteil  zu  ergr&nden,  den  das  wirt- 
schaftliche  nnd  das  geistige  Moment  im  Leben  der  VSlker  ausftbt,  er  suchte 
nicht  2u  bestimmen  das,  was  der  Mensck  im  Zusammenhang  mit  dem  Bodent 
auf  dem  er  lebt,  aus  sich  selbst  heraus  oder  ans  den  Einwirkungen  anderer 
VBlker  schuf,  1st  auch  gerade  fttr  ihn  die  Rechtsbildnng  eine  Sache  der 
vSlkischen  Gemeinschaft,  ein  Produkt  des  Volksgeistes,  ist  ihm  auch  besonders 
krftftig  zum  BewuBtsein  gekommen.  dafi  mannigfache  ?81kische  und  stammes- 
m&fiige  Verachiedenheiten  vorwalten,  dafi  diese  zu  erkennen  ein  historisches 
Problem  ist  —  er  betrachtete  die  Entwicklung  des  Rechts  doch  immer  fttr  sich 
allein.  Ihm  setzt  sich  die  Rechtsgeschichte  aus  Wandlungen  des  Rechts  zusammen, 
die  ausschliefllich  nach  einem  absolut  feststehenden  Begriffsschema  zu  verstehen 
und  zu  bewerten  sind,  Und  da  er  als  „Begriff*juristtf  begreiflicherweise  das 
rOmische  Recht  als  das  einzigartige,  vollendete,  von  klaren  Begriffen  beberrschte 
ans  ah,  da  er  dem  rSmischen  Recht  die  Grundbegriffe  yon  absolater  ewiger 
Gttltigkeit  entnehmen  zu  miissen  meinte,  so  trat  er  in  seinen  geschichtlichen 
Forschungen  mit  Erwartungen  und  Forderungen  an  die  Quellen  heran,  die  un- 
mftglich  sind,  die  das  Material  vergewaltigen  und  letzten  En  des  die  Ergebnisse 
in  die  Itre  ftthren  miissen.  Sohm  Obersah  naturgem&fi  manches,  was  die  andera- 
artige  nichtr&mische  Entwicklung  enthalt;  und  besonders  trug  er  etwas  in  sie 
hineio,  was  sie  nicht  hatte  und  nie  haben  konnte.  Denn  feste  Rechtssysteme 
begehrte  er  ttberall  zu  schauen  und  zu  rekonstruieren  —  auch  wo  kein  System 
vorhanden  war. 


Zwei  Gebiete  der  Rechtsgeschichte  hat  er  in  dieser  Art,  jedes  isoliert  fiir 
sich,  in  seiner  erst  en  und  in  seiner  zwei  ten  wissenschaftlichen  Lebensperiode 
bedeutsam  bearbeitet:  die  Rechtsgeschichte  des  Staates,  insbesoudere  des 
frankischen,  und  die  der  christlichen  Kirche,  In  diesem  Zusammenhang  sei 
zun&chst  zweier  Werke  Sohms  auf  dem  Gebiete  der  dentschen  Geschichte  be- 
sonders gedacht,  in  denen  seine  Eigenart  als  Historiker  am  cbarakteristischeste* 

« 

rv       «w  h   (~*rw"ifilf*  Original  from 

digitized  by  VjUU^U,  UNIVERSITY  OF  MICHIGAN 


Nachrichten  und  Notizen  545 

outage  tritt  und  die  in  ibrer  geschichtswissenschaftlichen  Bedeutung  unter 
*len  historischen  Arbeiten  des  grollen  Gelehrten  an  der  Spitze  stehen:  Die 
FrSnkische  Reichs-  und  Gerichtsverfassung  1871  (Neudruck  1911)  und  Die  Ent- 
stehung  des  deutschen  St&dtewesens  1890. 

Die  Fr&nkische  Reichs-  und  Gerichtsverfassung,  durch  das  kleine,  noch 
imraer  grundiegende  Werk  fiber  den  ProzeB  der  Lex  Salica  1867  vorbereitet, 
schlieBt  sich  an  die  Geschichte  des  Benefizialweeens  seines  Mtinchner  Lehrers 
Paul  Roth  an; .  Die  „an  grofien  Resultaten  reiche  Arbeit"  Roths  habe  die 
eine  Seite  in  der  Wirksamkeit  des  Staates:  das  Heerwesen,  behandelt  und  sei 
fiber  die  grundlegenden  Forschungen  von  Waitz  weit  hinausgekommen.  Sohm 
>vollte  Shnliches  mit  der  zweiten  Seite  der  alteren  Staatst&tigkeit  versuchen: 
mit  dem  Gerichtswesen.  Yor  allem  handele  es  sich  dabei  um  die  Frage,  in- 
wiefern  der  Staatsbegriff  im  altdeutschen  Offentlichen  Recht  bereits  venvirklicht- 
seL  Sohm  ging  von  der  Annahme  aus,  dafi  die  „herrschende  Ansicht"  das  Dasein 
<eines  alteren  germanischen  und  fr&nkischen  Staates  ttberhaupt  leugne,  dafi  die 
iranzOsische  Schule  den  germanischen  Barbaren  ein  wirkliches  Staatswesen  ab- 
zusprechen  pflegte  und  dafi  die  deutschen  Historiker  dem  gefolgt  seien. 

Eine  nicht  211  treffeude  Voraussetzung  Sohms.  Die  Franzosen  hatten  zwaiviu 
der  Tat  den  alien  Germanen  den  Staat  abgesprochen,  aber  nur,  um  den  Staat  der 
Franken  als  rein  r&mischen  Ursprung  bezeichnen  zu  diirfen;  sie  haben  auch  ge- 
legentlich  bei  Deutschen  Anklang  gefunden  —  in  eigentttmlicher  und  modifizierter 
Art  bei  Heinrich  v.  Sybel,  der  den  alten  Germanen  Gesehlechterverb&nde,  aber 
keinen  eigentlichen  Staat  zugestand  und  der  das  germanische  KSnigtum,  seiner 
Meinung  nach  das  Schaffende  des  Staates,  von  den  R5mern  abieitete,  Aber  in 
der  Hauptsache  hat  die  deutsche  Gelehrsamkeit  sich  von  den  romanischen  An- 
^ichten  chauvinistischen  Ursprungs  ferngehalten,  von  Eichhorn  an  bis  auf  die 
neueste  Zeit.  Ja  Georg  Waitz  hatte  stets  mit  schftrfstem  Nachdruck  diese 
franzOsische  Ansicht  bek&mpft.  Und  er  hat  unentwegt  seit  1844  die  geschicht- 
liche  Auffassnng  in  Deutschland  und  fiber  Deutschland  hinaus  vornehmlich 
beeinfluBt.  Stand  auch  in  gewisser  Hinsicht  G.  L.  v.  Haurer  auf  anderem 
Boden,  ist  das  auch  vBllig  bei  Otto  Gierke  der  Fall,  und  mag  es  gelten,  wenn 
Sohm  sagt:  *Die  Ansichten  Haurers  und  Gierkes  verwandeln  das  fr&nkische 
Reich  in  ein  grofles  Landgut  und  die  fr&nkische  Reichsregierung  in  eine 
Bauernwirtschaft* ,  so  mufi  gleichwohl  eine  solche  Ansicbt  als  eine  mehr  isolierte 
gelten,  jedenfalls  nicht  als  die  „herrschende"  angesprochen  und  vor  allem  nicht 
auf  Waitz  und  die  zahlreichen  Seinen  bezogen  werden., 

So  mtlssen  wir,  im  allgemeinen  und  im  grofien,  das  Grundverhaitnis  der 
Meinungen  skizzieren:  Waitz  vermifit  zwar  gleich  Gierke  vielfach  bei  den 
politischep  Gemeinwesen  der  alteren  germanischen  Zeit  solche  Eigenschaften, 
die  wir  mit  dem  Staatsbegriff  notwendig  verbinden,  er  leugnet  aber  deshalb 
nicht  den  staatlichen  Charakter,  denn  er  sieht  das  Staatliche  als  etwas  Wandel- 
bares  an;  Gierke  ist  strenger  und  enger  mit  seiner  Benennung  einer  Gemein- 
gchaft  als  Staat  und  verweigert  deshalb  den  germanischen.  den  fr&nkischen  und 
den  alteren  deutschen  Einrichtungen  die  staatliche  Natur;  Sohm  dagegen  tragt 
die  juristisch  ausgeprSgten  Sffentlieh-rechtlichen  Zflge  der  Gemeinschaftsein- 
richtungen  sp&terer  Zeiten  und  der  Gegenwart  einfach  in  das  altere  Zeitalter 
kttnstlich  hinein  und  beweist  auf  diese  Art  —  gegen  Waitz  und  gegen  Gierke  — 
das  Dasein  eines  wirklichen  altgrermanischen  und  fr&nkischen  Staates. 


r^rtrtrtlr-  Original  from 

byV^UUglL  UNIVERSITY  OF  MICHIGAN 


546  Nachrichten  und  Notizen 

Sohms  unzutreffende  Beurteilung  der  „herrschenden  Ansieht*  hatte  uner- 
wttnschte  Folgen  bis  in  die  neueste  Zeit  hinein;  auf  sie  mag  es  mit  zurQckgehen, 
daB  man  noch  in  den  letzten  Jahren  Feldztige  gegen  die  Lehre  der  Historiker 
vom  patriarchalischen  und  patrimonialen  (privatrechtiichen)  Staat  des  Mittel- 
alters,  d.  L  von  Gemeinschaften  nicbtstaatlicher  Natnr,  unternahm  and  dafi 
dabei  sogar  als  besonders  unheilvoll  wirkender  Geiat  Karl  Ludwig  v.  Haller 
in  den  Mittelpankt  gerttckt  wurde,  erf  der  wohi  als  Vork&mpfer  fBr  ein  roinantisch 
ruonarchisches  Staatsprinzip  und  als  Staatstheoretiker  und  Politiker  reaktionirer 
Richtung  eine  grofie  Rolle  gespielt  hat,  der  aber  ohne  mcrklichen  EinfluB  anf 
die  geschichtswissenschaftliche  Beurteilung  des  Mittelalters  geblieben  war. 

Nicht  darin  sehe  ich  das  Bahnbrechende  und  in  der  Entwicklung  der 
geschichtswissenschaftlichen  Forschung  Eigentiimiiche  des  Sohmscben  Werkes, 
dafi  es  die  angeblicb  herrscbende  historische  Bewertung  des  fr&nkischen  Gemein* 
wesens  als  Institut  des  Privatrechts  beseitigt  und  zuerst  wieder  den  wirklich 
staatlichen  Charakter  des  frankischen  Reicbes  betont  und  nachgewieaen  bat 
Die  Originalit&t  und  Bedeutung  beruht  vielmehr,  wie  ich  glaube,  auf  einer 
ganz  anderen  Grundlage. 

Sohms  Werk  von  1871  ist  ein  Protest  gegen  die  verfassungsgeschichtliche 
Forschung  und  Darsteilung,  wie  sie  vornehmlich  Waitz  getrieben  hatte:  Sohro 
verlangt  rjuristische  Konstruktion".  Oberall  soil  nach  den  ewiggleichen  Gruud- 
begriffen  der  Jurisprudenz  eine  Beurteilung  rechtsgeschichtlicher  Nachrichten 
und  sodann  ein  geschlossener  juristischer  Aufrifi  derStaatsverfassung  eifolgen. 
Auszugehen  sei,  so  erkl&rte  Sohm;  von  dem  Gegensatz  des  Qffentlicben  Recht* 
und,  des  Privatrechts.  So  will  er  aberall  Grenzlinien  ziehen  und  die  einzelnen 
Rechtsinstitute  der  einen  oder  der  anderen  Gruppe  zuweisen.  Die  ges&mte 
Entwicklung  aber  des  fr&nkischen  Rechts  —  des  dffentlichen  und  des  privaten  — 
beruhe  auf  dem  Gegensatz  von  Volksrecht  und  Amtsrecht,  auf  einem  Gegen- 
satz, der  sein  Vorbild  iin  jus  civile  und  jus  honorarium  der  Romer  finde,  Dieser 
Gedanke  durchzieht  alle  Ausftthrungen  Sohms  als  das  Leitende  und  Maflgebeude 
jeder  rechtshistorischen  Erkenntnis.  Er  ist  so,  wie  ihn  Sohm  gefafit  und  durch 
geftthrt  hat,  sicher  nicht  zutreffend,  er  ist  besonders  irreftthrend  bei  den  Nach- 
folgern  Sohms,  die  die  beiden  Rechtssysteme  nach  inhaltlichen  Rechtsgruppen 
strenge  sondern  und  auf  das  Wirken  verschiedener  Verfassungsorgane  (KOnig, 
Reichstag,  Hiindertschaftsgericht)  zurttckfiihren  wollten. 

Und  doch  liegt  im  Aufatellen  des  Dualismus  eine  wichtige  Wahrheit  Volk 
und  Konig  waren  in  der  Tat  zwei  gewaltige  selbst&ndige  rechtsbildende  M&chte: 
auf  der  einen  Seite  stehen  Rechtss&tze  und  Verfassungsinstitute,  die  aus  der 
Machtfiille  des  KOnigtums  strOmten,  auf  der  anderen  Seite  solche,  die  dem 
'  VolksbewuBtsein  entquollen.  Es  tragt  zum  Verstftndnis  nicht  nur  von  rechts- 
geschichtlichen,  sondern  auch  von  wichtigen  verfassungegeschichtlichen  Problemen 
bei,  und  das  nicht  nur  in  der  frankischen,  sondern  auch  in  der  nachfr&nkischen 
Zeit.    Dieser  Dualisinus  der  beiden  Machte  ist  zu  beachten. 

So  zeigt  sich  die  Eigenttimlichkeit  der  Geistesrichtung  Sohms:  aus  der 
Fiille  der  im  geschichtlichen  Leben  wirkenden  Kr&fte  wird  eine  herausgehobenr 
und  als  die  Kraft,  die  alle  anderen  beherrscht,  in  den  Vordergrund  geriickt. 
Sohm  hatte  hier  richtig  und  wichtig  den  ftir  viele  Bildungen  mafigebenden 
Gegensatz  von  Volksmacht  und  Ktfnigsmacht  erkannt,  aber  er  hatte  geirrt,  da 
er  den  Gegensatz  von  Volksrecht  und  Konigsrecht  gleicbsetzte  dem  Gegensatz. 

digitized  by  VrUUglL  UNIVERSITY  OF  MICHIGAN 


JTachrichten  und  tfotizen  547 

Ton  Gewohnheits-  nad  Gesetzesrecht,  von  Stammes-  and  Reichsrecht,  von  Per- 
sonal- und  Territorialrecht,  and  da  er  ao  zwei  grofie  einheitliche,  einander  gleich- 
zeitig  scharf  entgegenwirkende  Rechtssysteme  annahm. 

Ahnliches  gilt  von  Sohms  Schrift  tiber  die  Entwicklnng  der  St&dte.  Allea 
wird  aaf  das  Marktrecbt  and  aaf  das  das  Marktrectat  begrfindende  Etfnigsrecht 
zurQckgeftthrt,  Wieder  eine  einzige  Linie  der  Entwicklnng,  eine  einzige 
Kraft.  Das  Originelle  Sohms  liegt  nicbt  in  der  Betonung  des  Marktrechtes  — 
das  war  l&ngst  vorher  erfolgt  and,  wie  schon  Sobm  selbst  bemerkte,  vomehmlieh 
von  Waitz.  Das  Originelle  liegt  vielmehr  in  dem  Hinweis  auf  den  Kttnig. 
Und  wenn  aach  das  in  der  von  Sohm  vorgebracbten  Art  nicbt  Billigung  finden 
kann,  wenn  aucb  tiberhaupt  das  Einseitige  der  Gesamtauffassung  abzulehnen 
ist  —  dieser  Hinweis  aaf  den  Zusararaenhang  der  Stadtbildung  and  besonders 
der  Stadtrechtsbildang  mit  der  kttniglichen  Gewalt  ist  wertvoll  und  beher- 
zigenswert  gegenuber  jenen  verbreiteten  lrrlehren,  die  die  Stadtbildung  auf 
eine  angeblich  vom  Staatsleben  zu  sondernde  Gemeiudegewalt  allein  zurttck- 
zufuhren  streben. 


„lmmer,  auch  in  der  Rechtsgeschichte,  ftihrt  nicht  Vielherrscbaft  sondern 
Einherrschaft  zum  Ziel."  Diese  Behauptung  Sohms  scblieflt  eine  Wahrheit 
in  sich,  weist  aber  zusrleich  auf  die  grofien  Gefabren  von  Irrwegen  bin.  Nach 
diesem  Prinzip  hat  Sohm  aucb  die  weiten  Gebiete  and  gewaltigen  Probleme 
des  Eirchenrechts  behandelt,  dem  er  sich  seit  Anfang  der  80  er  Jahre  mit 
steigender  Liebe  zugewendet  und  das  er  in  verscbiedenen  Einzelschriften  und 
Bflchern  behandelt  bat.  Hier  kommen  drei  Werke  in  Betracht :  Eirchenrecht  I. 
Die  geschichtlichen  Grundlagen  1892;  Wesen  und  Ursprung  des  Katholizismus 
(Berichte  der  Egl.  8&chs.  Geselischaft  der  Wissenschaften  1909;  zweiter  Ab- 
druck  durch  einVorwort  vermehrt  1912);  Das  altkatbolische  Eirchenrecht  nnd 
das  Dekret  Gratians  1918.  Diese  der  Eirche  gewidmeten  Arbeiten  sind  viel- 
leicht  die  reichsten  an  Thesen  und  Antithesen,  an  liberraschenden  Schlagworten, 
die  sich  aus  einer  tiefen  neuen  Auffassung  herausheben,  die  als  hoher  in- 
tellektueller  und  istbetischer  Genufi  empfunden  werden  und  eine  durchaus  neue 
alles  Bisherige  ttberwindende  Grundlehre  zu  verkttnden  scheinen.  Was  schon  seine 
kleine  programmatische  „Kirchengeschichte  imGrundrifl*  1887angedeutct  hatte, 
das  blieb  ein  Fundament  aller  seiner  kircbengeschichtlichen  Forschungen:  die 
Eirche  ist  eine  rein  geistige  und  sittliche  Gemeinschaft,  die  in  einem  unttber- 
brttckbaren  Gegensatz  zur  Weltlichkeit  steht,  sie  bat  nichts  mit  dem  Recht  an 
sich  zu  tun,  sie  ist  verfassungslos,  sie  entbehrt  jeder  Organisation,  sie  kennt 
ihrem  Wesen  nach  keinen  Zwang,  kein  Recht,  sie  wird  durch  Gottes  Wort 
allein  regiert.  Das  ist  nach  Sohm  nicht  eine  Eigenschaft  der  Eirche  nur  zu 
gewissen  Zeiten  der  Entwicklung,  das  ist  vielmehr  etwas  dem  Eirchentum 
dauernd  Immanentes.  Und  deshalb  stehen  Eirche  and  Recht  grunds&tzlich  und 
ihrem  innersten  Wesen  nach,  sich  gegenseitig  ausschliefiend,  einander  gegentkber; 
deshalb  ist  wahre  Eirche  ohne  eigenes  Recht  und  ohne  politische  Hacht;  desbalb 
ist  far  Sohm  die  Aafnahme  von  Elementen  der  Organisation  in  der  Eirchet 
ist  die  Aufstellung  einer  Eirchenverfassung,  eines  irdischen  Zwanges  nicht  eine 
naturgem&fie  und  innerlich  notwendige  Entwicklung,  sondern  ein  Abfall  von 
ihrem  eigensten  Wesen. 


r^rtrtrtL-  Original  from 

byV^UUglL  UNIVERSITY  OF  MICHIGAN 


548  Nachrichten  and  Notizen 

DaB  die  christliche  Kirche  ursprQnglich  von  einem  Prinzip  des  Jenseitigen 
ausgegangen  war  and  erst  s pater  in  das  Weltliche,  ja  in  das  Herrschaftliche 
und  Politische  hintibergezogen  wurde,  dafi  auch  spiter  wiederbolt  sich  die  ldeen 
des  rein  Geistigen  im  christlichen  Kirchentum  meldeten  und  eine  Rfickkehr 
zum  unirdisohen  Anfang  znrtickverlangten,  daB  insbesondere  in  der  Reformations- 
zeit  auf  die  ursprtinglich  geistige  Gemeinschaft  der  Bekenner  obne  fremde  Ver- 
xnittlung  der  Heilsgflter  hingewiesen  wurde  —  das  ist  eine  bekannte  historiscUe 
Erkenjitnis  seit  lunger  Zeit.  Sohm  hat  eine  FUlle  von  neuen  Wendnngen 
diesen  ftlteren  Gedankeng&ngen  hinzugeftigt,  feine  neae  Einzelzttge  entdeckt 
und  packende  Worte  gefunden,  aber  die  Grundztige  der  ldeen  waren  gegeben. 
Nen  ist  Sohms  Forderung,  daB  dieses  unpolitische ,  uuorgauisierte  nnd  ohne 
Recht  und  ohne  Macht  t&tige  kirchliehe  Gemeinschaftsleben  das  n  nan  tast  bare 
gleiehe  Wesen  der  christlichen  Kirche  zn  biiden  habe.  Sohms  Auffassnng 
^lieser  Art  ftthrte  znr  Forderung  von  Reformen  der  mit  weltlichen  Elementen 
durchsetzten  christlichen  Kirche  oder,  wie  in  einem  Nachruf  auf  den  Meister 
gesagt  wnrde,  Sohm  ward  zum  Tribnn,  zum  Entdecker  einer  ungehenren  Lttge 
und  zugleich  zum  Verkflnder  einer  ungehenren  Wahrheit.  Wurde  aber  Sohm 
zngleick  auch,  so  mttssen  wir  in  diesem  Zusammenhang  fragen,  zum  Entdecker 
einer  geschichtlichen  Erkenntnis?  Nein,  er  hat  vielmehr  in  diesem  Punkt  die 
{jeschichte  nicht  richtig  verstanden  Nund  er  konnte  dadureh,  daB  er  die  seiner 
Meinung  nach  immer  nur  rein  geistige  Kirche  als  unabitnderlich  feat,  als  un- 
wandelbar  und  dabei  als  absolut  unweltlich  ansah,  dem  tfroflen  notwenigen 
historischen  Prozefi  kein  voiles  Yerst&ndnis  entgegenbringen.  Er  hat  in  Wahrheit 
unhistorisch  gedacht  und  in  seiner  dogmatischen  Starrheit  und  geradezu  harten 
Schroffheit  das  Fliefiende  und  Gleitende  der  historischen  Entwicklung  ilber- 
6ehen,  er  hat  sich  dem  Yerst&ndnis  fOr  das  ans  der  Sache  selbst  notwendige 
Werden  des  Neuen  verschlossen  und  den  ganzen  aus  dem  Inneren  und  dem 
Anfieren  der  geschichtlichen  Verh&ltnisse  heraus  allein  erkl&rbaren  Umbildungs- 
prozefi  des  Unirdischen  zum  politischen  Machtkirchentum  mifiverstanden. 

Das  ist  bei  den  beiden  groBen  historischen  Wan^dlungen,  die  Sohm  zu  beobach- 
ten  hatte,  in  gleicher  Weise  der  Fall  gewesen :  sowohl  bei  dem  Hinlibergleiten  der 
ursprtknglichen  Reformationskirchen  mit  ihren  rein  geistigen  uud  ethischen  Grand- 
ideen  zum  politisch-organisierten  Institut  weltlicher  Art,  als  auch  bei  der  Urn- 
bildung  der  urchristlichen  Gemeinde  der  Heiligen  in  die  altkatholische  Kirche 
und  in  das  Weltkirchentum  der  rflmischen  Pftpste,  Nach  den  verschiedensten 
Seiten  hin  muBten  sich  diese  Gesichtspunkte  in  der  Sohmschen  Betrachtung 
als  unzutreffend  erweisen:  in  der  Annahme  der  pldtzlichen  durch  fremde  Ein- 
fltlsse  hervorgerufenen  Entstehung  der  katholischen  Kirche  (Clemensbrief),  in 
der  schroffen  Gegenttberstellung  des  sakralen  und  weltlichen  Rechts,  in  dem 
Auftreten  des  unsakralen  juristischen  Neukatholizismus  des  19.  Jahrhunderts 
und  in  der  Bewertung  Gratians,  sodann  besonders  auch  in  der  Beurteilung  der 
Wandlungen  der  Lutherkirche  und  ihrem  Hinstreben  zum  Gemeindewesen  und 
zum  landesherrlichen  Kirchenregiment. 


Wohin  man  blickt  —  Oberraschende  Wendnngen,  neue  Zusammenh&nge, 
scharfe  Gegens&tze.    Die  historischen  Grundideen  Sohms  in  ihrer  scharf  zu- 

..  (~*rw"*nlf*  Original  from 

digitized  by  VrUUglL  UNIVERSITY  OF  MICHIGAN 


Nachricbten  and  Notizen  54^ 

gespitzten  juristischen  Fassnng  sind  meist  nnannehmbar.  Aber  gleichwohl  reich 
an  Anregungen  and  grofi  an  geistigen  Genfissen,  die  die  intellektnelle  Harmouie 
der  mannigfaltigen  und  dabei  streng  einheitlichen  Gedanken  gewabrt. 

Rudolf  Sohm  war  von  Anfabg  an  and  immerdar  derGleiche.  Sein  ganzes 
Streben  and  Schaffen  trng  ira  groBen  and  im  kleinen  die  Eigenart  seiner  aus- 
gepragten  Per90nlichkeit.  Ein  glanzender  Stilist,  ein  nnvergleichlicher  Be- 
herrscher  der  deutschen  Sprache.  Und  dabei  verftigte  er  ilber  eine  oratorische 
Wucht  des  Ausdrncks,  die  den  Leser  ganz  in  den  Bann  zwang  and  mit  einer 
Uberredangskraft  sondergleichen  fiberwand,  wie  das  meist  nur  dem  Wort  des 
Redners  flttclitig  gelingt.  Nicht  da$  asthetische  Streben  des  Schriftstellers,, 
sondern  die  Sehnsacht  des  Denkers  nach  Hannonien  der  Ideen  war  ihm  die 
Leitkraft.  Aas  der  Mannigfaltigkeit  die  Einheit,  aus  dem  Tieien  das  Einer 
das  Mafigebende,  die  Kraft  zu  erkennen.  Und  er  sieht  immer  nur  das  Einzige. 
Nicht  nar  das  Wesentliche,  sondern  das  AusschlieBliche.  Darin  liegt  zugleicb 
das  U&bistoriscbe.  Sohm  ist  im  Grnnde  nicht  geschichtswissenschaftlich  ge- 
richtet.  Er  ist  Dogma  tiker,  Dialektiker  and  er  ist  darchaus  Jurist.  Eine 
andere  als  eine  rein  juristische  Betrachtungsweise  des  geschicbtlichen  Leben^ 
war  ihm  nicht  gegeben.  Und  doch  war  dieser  geborene  Dogmatiker  und  Be- 
griffsjorist  ein  bahnbrechender  Erforscher  von  geschichtlichen  Vorgtagen.  Nie 
abschliefiend  —  das  vermag  leidenschaftliche  Einseitigkeit  nnmOglich  —  aber 
gewaitig  ahregend:  auf  einzelne  groBe  wirksame  Kr&fte  hat  er  zuerst  die 
Geschichtswissenschaft  aufmerksam  gemacht  und  auch  da  als  grofler  Forderer 
gewirkt,  wo  er  irrte. 

Aber  die  PersSnlichkeit  Sohms  allein  erkiart  nicht  die  Art  seiner  geschicbts- 
wissenschaftlichen  T&tigkeit.  Hier  war  damals  ein  neues  Bediirfnis  der  Ge- 
schichtswissenschaft aufgetreten:  auch  auf  dem  Gebiet  der  Staats-  und  Ver- 
fassungsgeschichte  hatte  Mitte  des  19.  Jahrhunderts  den  Forscher  ganz  in 
Ansprueh  genommen  das  fleifiige  Sammeln  der  Quellennachrichten,  das 
scharfe  Kritisieren  uud  die  Einordnung  der  Tateachen  in  die  richtige 
geschichtliche  Folge,  nicht  das  Auftinden  der  leitenden  Grundideen.  Wie 
aber  die  historLsche  Nationaldkonomie ,  wie  die  Geistes-  and  Kirchen- 
geschichte,  so  volangte  auch  die  historische  Jurisprudenz  Vertiefung,  Ein- 
heit,  grofien  zusammeuhaugenden  Zug.  Die  juristische  Konstroktion  wurde 
begehrt.  Nicht  zufallig,  nicht  aus  einer  individuellen  Laune  einzelner,  sie 
ist  notwendig  aus  einer  allgemeinen  groBen  geschichtswissenschaftlichen  JBe- 
wegung  heraus  zum  Leben  gebracht  worden.  Sohiu  war  der  geistvoliste,  ideen- 
reichste,  genialste  der  juristischen  Konstrukteure.  Er  war  das  Haupt  und  der 
Ftthrer  der  ganzen  Richtung  In  seinem  Wirkenist  ihre  bOchste  H8he  und 
ihr  vollster  Glanz  gewonnen  worden.  Im  Kuhnen,  Rttcksichtslosen  und  zu- 
gleich  im  Einseitigsten.  Sohm  erfflllte  eine  hohe  Mission  in  der  Entwicklung 
der  Geschichtswissenschaft  und  wird  eine  anerkannte  Stellung  von  dauerndem 
Ruhm  auch  dann  bewahren,  wenn  die  materiell-positivenFor^chungsergebnisse 
vor  der  Nach  welt  nicht  bestehen  bleiben. 

•Hans  Fehr,  Rudolf  Sohm  ^Ztsckr.d.Savigny-Stift.f.Rechtsgesch.XXXVlII  Germ.Abt.). 
Richard  Schmidt,  Worte  zam  Gedachtnis  an  Rudolf  Sohm   (Ber.  d.  Kgl.  Sachs. 
Gesellsch.  d.  Wissensch.  Leipzig  1917.  Bd.  69). 

K.  v.  Amira.  Rudolf  Sohm  1  Jabrb.  d.  Bayer.  Akad.  d.  Wiss.  19XS). 

Leipzig.  G.  Seeliger. 


r^rtrtrtlr-  Original  from 

byV^UUglL  UNIVERSITY  OF  MICHIGAN 


550  Machrichten  und  Notizen 

Joseph  Schnmpeter,   Zur  Soziologie  der  Imperialismen.    Tubingen  1919. 
76  S.    M.4,50. 

Sehumpeter  definiert  ImperialiMnus  als  „die  objektloae  Disposition  eines 
Staates  zu  gewaltsamer  Expansion  ohne  angebbare  Grenze41 ;  es  sei  sein  Zeichen, 
dafl  das  Ausdehniingsstreben  nicht  durcb  einzelne  konkrete  Interessen,  sondern 
durch  HerrschafUwillen  an  sich  gen&hrt  werde,  da6  es  in  diesem  Sinne  „objekt- 
los"  sei.  Diesen  Imperialismus  sucht  er  in  typischen  Erscheinungsformen  in  , 
der  Weltgeschichte  zu  fassen.  Er  findet  ihn  bei  den  Agyptern  nacb  Vertrei- 
bnug  des  Hyksos,  bei  den  Persern,  Afabern,  Salfranken,  den  deutschen  Eaisern 
des  Mittelaltws  und  im  absoluten  Ftirstenstaat  der  Neuzeit;  jiicht  bei  den  Russen, 
audi  nicbt  bei  den  —  Engl&ndern;  bei  diesen  trete  der  Imperialismus  nur  »als 
Phrafee*  auf,  ibreFolitik  sei  immer  durch  konkrete  Ipteressen  ihrer  im  Grunde 
friedlichen  Handelsausdehnung  bestimmt  worden.  Aus  welchen  Grilnden  ist 
nun  diese  imperialistische  Gesinnung  zu  erklfirenV    Aus  soziologischen.    Der  ' 

t?  iebhaf  te  Wille  zum  Kampf  und  Herrschen  bildet  sich  in  Menschen  und  Volkern, 
die  ursprttnglich  ftir  ihre  Lebenserhaltung  auf  Krieg  und  Raub  angewiesen 
waren.  Einmal  etttstanden  wirkt  er  fort  wie  weine  angekurbelte  Maschine-, 
Allerdings  sich  erhalten  konnte  dieser  Trieb  nur  in  der  eigenartigen  Lage  be-  j 

stimmter  sozialer  Kreise,  dem  kriegerischen  Adelsstand  der  Festlandsstaaten  uud 
ihr^n  Herrschern.  Der  Imperialismus  ist  hier  „ein  Atavismus  der  sozialcn 
Struktur  und  indiyidualpsychischer  Geftthlsgewohnheit".  Hit  diesen  sozialen 
Vorbedingungen  muB  er  in  England  fehlen. 

Die  durch  die  Geschichtsauffassung  des  Verfassers  bestiminte  Einseitigkeit 
dieser  fietrachtung  ist  offensichtlich:  Als  ob  das  Erfassen  einer  wirtschafts-  I 

politischen  Streitfrage  als  konkretes  Hachtinteresse  nicht  auch  eine  imperials  | 

stische Gnmdstimmung  voraussetzte  —  wie  in  England!  'Als  ob  imperialistische 
Tendenzen  sich  nicht  auch  als  Auswirkung  geistiger  BeAvegungen  entwickelten  — 
wie  im  Islam,  im  Bolschewismus!  Die  menschliche  Seele  luid  mit  ihr  dieVer- 
nrsachung  historischen  Geschehens  ist  doch  reicher  als  uns  Schumpeter  glauben 
machen  will.  Doch  gerade  durch  ihre  Einseitigkeit  erschlieflt  die  Untersuchung 
auch  fruchtbare  Gesichtspunkte,  wie  fttr  die  Beurteilung  der  mittelaiterlichen  ! 

Reichspolitik(S.35ff.)- 

G6rlitz.  ,  A.  Koselleck. 

Wahle,  (>,,  Generalmajor  a.  D.  Feldzugserinnerungen  r6mischer  Kameradeq. 
Berlin  1918,  Siegismund.  Mit  6  Bkizzen.  88  S. 
Das  kleine  lebhaft  geschriebene  Bttchlein  gibt  ein  anschauliches  Bild  des 
romischen  Lager-  und  Feldzugslebens  im  2.  Jahrhundert  v.  Chr.  Die  rSmischen 
Kriege  in  Spanien,  speziell  der  Feldzug  des  Fuivius  Nobilior  im  Jabre  153 
und  der  des  Scipio  bei  Nuraantia  bilden  den  Gegenstand  der  Darstellung,  die 
aich  einerseits  auf  die  vom  Verfasser  fleifiig  und  eindringend  gelesenen  Quellen, 
Polybios  und  Appian;  andererseits  auf  die  Ansgrabungen  yon  Schulten  stfitzt, 
deren  Resultate  flberall  berticksichtigt  sind  und  dem  Ganzen  Anschaulichkeit 
und  Kolorit  geben.  Der  Verfasser  w&hlt  dabei  die  Einkleidung,  eine  PersSn- 
lichkeit  ans  der  nftheren  Umgebung  des  Feldherren  Berichte  an  einen  Freund 
in  Rom  gehen  zu  lassen.  Damit  erreicht  er,  an  Stelle  des  einfSrmigen  ort- 
lichen  Nebeneinander  einer  Beschreibung  der  L&gereinrichtungen  ein  abwechs- 

Prvnnli1  Original  from 

Digitized  by  VrUUglL  UNIVERSITY  OF  MICHIGAN 


Nachrichten  und  Notizen  551 

lungsreiches,  zeitiiches  Hintereinander  zu  setzen  und  befolgt  so  die  alte  Regel 
Lessings,  daB  der  Schilderer  den  Leser  an  der  Hand  handelnder  Personen 
dnrch  die  Dinge  tindurch  ftthren  solle. 

Die  feuilletonistische  Einkleiduog  hat  iibrigens  der  Grtlndlichkeit  nicht 
geschadet.  Und  wenn  auch  die  Schrift  natttrlich  keinen  Anspruch  darauf  macht, 
wissenschaftlich  Neues  zu  bringen,  so  hat  sie  doch  die  Schultenscheu  Forschungs- 
^rgebnisse  geschmackvoll  verwertet  und  dadurch,  daB  der  Verfasser  noch  un- 
gedruckte  Teile  des  groBen  Numantiawerkes  von  Schulten  verwenden  konnte, 
ftir  den  Leser  von  1919  sogar  einzelnes,  wissenschaftlich  Neues  gebracht.  Die 
fftnf  beigefiigten  Skizzen  geben  einen  Ubersichtsplan  fiber  den  ganzeriKriegs- 
schanplatz,  eine  Darsteilung  von  Scipios  Circnmvellationslinie,  dazu  drei  Pl&ne 
der  hauptsaehlichsten  rBmischen  Lager  von  Castillejo,  Pefia  Redonda  und 
Renieblas.    Das  Buchlein  ist  der  Lekttire  sehr  zu  empfehlen. 

Leipzig.  J,  Kromayer. 

Paul  Lehmann,    Vom  Mittelalter  und  von   der  lateiniscben  Philologie  des 
Mittelalters.  —  Goswin  Frenken,  Die  Exempia  des  Jacob  von  Vitry. 
Ein  Beitrag   zur  Geschichte  der  ErzShlungsliteratur  des  Mittelalters. 
Munchen,   C.  H.  Becksche  Verlagsbuchhandlung.     1914.    (Quellen   und 
Untersuchungen  zur  .lateinischen  Philologie  des  Mittelalters,  begrflndet 
von   Ludwig  Traube,    herausgegeben  von    Paul   Lehmann.    Vf  Band, 
erstes  Heft.) 
Die  lateinische  Philologie  des  Mittelalters,   das  Wort  Philologie  in   dem 
umfassenden  Sinne  eines  Stadiums  des  gesamten  Geisteslebens  genomnien,  ist 
eine  aufstrebende  Wissenschaft  mit  ungeheuer  vielen  Aufgaben  und  Tatigkeits- 
bereichen,  die  einen  grofien  zjisammenfassenden  Beruf  ftir  fast  alle  gescbicht- 
lichen  und  sprachlich^n  Studien  auf  dem  Gebiete  des  Mittelalters  hat.  Verktindet 
und  betrieben  hat  sie  neben  anderen  —  Wilhelm  Meyer,  v.Winterfeld  —  vor 
allem  Ludwig  Traube.    Nach  feinem  frtlben  Tode  hat  sich  sein  Schiller  Paul 
Lehmann  mit  Eifer  und  Emsigkeit  seiner  fiinterlassenschaft  angenommen  und 
betreibt  diese  teils  sprachlicheu,  teils  geistes-  und  Uberlieferungsgeschichtlichen 
Studien,  gleichfalls  im  AnschluB  an  TraubeT   vor  allem   auf  dem  Gebiet  d«r 
Uberlieferungsgeschichte,   der  Handschriften,  Drucke,  Bibliotheken  und  sftmt- 
lichen  verbindenden  uberlieferungsgeschichtlichen  Liniefi.    In  der  vorliegenden 
Einleitung  (25   Seiten)  des  5.  Bandes  der  Traubeschen   Quellen  und  Unter- 
suchungen, mit  der  er  deren  weitere  Herausgabe  tkbernimmt,  bringt  er  haupt- 
s&chlich  einiges  neue  Material  zur  Geschichte  des  Begriffes  Mittelalter,  aus- 
filhrlicher  und  umfassender  hat  er  sicli  ttber  „Aufgaben  und  Anregungen  zur 
lateinischen  Philologie  des  Mittelalters"  inzwischen  in  den  Sitzungsberichten 
der  Xgl.  bayerischen  Akademie  der  Wissenschaften,  philosophisch-philologische 
and   historische  Klasse,   Jahrgang  1918,   8.  Abhandlung  ansgelassen.     Es   ist 
hocherfreulich,  daB  gerade  diese   Seite  der  Studien,   die  viel  Arbeit  erfordert 
und  anderen  weniger  lockeud  und  verheiBungsvoll  zu  sein  seheint,  in  ihm  einen 
nngemein  rtthrigen  Vertreter  und  Forderer  gefunden  hat.    Den  Hauptteii  des 
Bandes  (154  Seiten)  bildet  die  Arbeit  von  Frenken  ttber  die  Exempia  des  Jacob 
von  Vitry,  die  nicht  nur  eine  Ausgabe  der  bisher  unedierten  Exempia  aus  den 
Sermones  communes  sive  cotidiani  bietet  —  gleiehzeitig  erschien  eine  zweite  Aus- 
gabe von  J.  Greven  in  der  Sammlung  mittellateinischer  Texte,  herausgegeben  von 


r^rtrtrtlr-  Original  from 

byV^UUglL  UNIVERSITY  OF  MICHIGAN 


652  Nachriehten  und  Notizen 

Alfons  Hilka,  Heft  9  — ,  sondern  auch  eine  gate  und  interessante  literarhistorische 
Einleitung  liber  Geschichte  und  Begriff  des  Exemplum  im  Mittelalter,  eine  uin- 
fassende  Analyse  in  bezug  auf  die  Gattungen  und  Quellen  der  Exenipla  des 
Jakob  und  eine  Darlegung  ihrer  Nachwirkung  bei  sp&teren  Autoren.  Die 
Exempla  selbst  bieten  vielen  spracbliish  und  kufturhistorisclr  wertvollen  Stoff7 
eines  der  Stiicke  ist  mir  sogleich  in  meiner  Abhandlung  tiber  den  Unibost 
die  demnaehst  in  dieser  Zeitschrift  erscheinen  wird,  fruchtbar  gewoiden.  Der 
gesamte  Band  kann  nur  freudig  begr&Bt  und  uiit  Dank  aufgenommen  werden. 

B.  Schmeidler. 

F.  Liebermann,  Die  Gesetze  der  Angelsacbsen,  I.Bd.:  Text  und  Ubersetzung^ 
(LXIIu,  675  S),  1903;  II.  Bd.,  1.  Haifte:  W5rterbuch,  1906,  2.H&lfte: 
Rechts-  und  Saehglossa,  1912 (VIII  u.758 S.),HI.Bd.:  Einleitung zu  jedem 
Stttck,  Erkl&rungen  zu  einzelnen  Stellen  (356  S.i.  1916.  (Halle,  Max 
Niemeyer.) 
Das  grofie,  im  Auftrage  der  Savigny  -  Stiftung  flir  Reohtsgeschickte  ge~ 
schaffene  Editionswerk  liegt  nun  seit  einigen  Jahren  fertig  abgeschlossen  vor 
uns.  Leider  haben  die  Unterbrechung  der  Zeitschrift  und  die  Kriegsverh&lt- 
nisse  das  Referat  verhindert.  Doch  soli  wenigstena  kurz  auf  die  apiierordent- 
liche  Bedeutung  des  Werkes  hingewiesen  werden.  Die  Textausgabe,  welche 
.die  angels&chsischen  Gesetzesquellen  yon  Aethelberht  bis  zu  den  Privatarbeiten 
des  12.  Jabrhunderts  utnfaBt,  bringt  aulier  dem  gesamten  textkritischen  Apparat 
—  zuweilen  sind  drei  und  mebr  Handschriften  vollst&ndig  nebeneinander  ab- 
gedruckt  —  auch  eine  fortlaufende  deutsche  Obersetzung,  Das  WQrterbuch 
will  jedes  Wort  des  englischen  und  des  franzosischen  Textes,  sowie  vom  lateini- 
schen  diejenigen  erklaren,  die  den  Lexicis  der  klassischen  Sprache  fehlen, 
ferner  durch  Vollst&ndigkeit  der  Quellennachweise  die  sofortige  Auffindung 
jeder  Stelle  der  Gesetze  ermtfglichen.  Im  Glossar  wird  der  Stoff,  den  dieGe- 
setze  in  rechts*,  wirtschafts-  und  sozialgeschichtlicher  Beziejiung  bieten,  nach 
Stichwtfrtern  geordnet  vorgelegt,  unter  strenger  Anlehnung  an  die  edierten 
Quellen  und  unter  nur  gelegentlicher  Heranziehnng  auderer  Literatur  des 
mittelalterlichen  England  bzw.  festlandischer  Paralleled  Der  dritte  Band 
endlich  bringt  Erlauterungen  zu  den  einzelnen  Quellen  im  Zusammenhanger 
ttber  Uberlieferung,  Sprache,  Anordnung,  Abfassungszeit,  Geltungsbereich  usw. 
sowie  Erklarungen  einzelner  Stellen. 

E.  Mayer- Horaberg  (f). 

Gottfried  Ktthn,  Die  Immunitat  der  Abtei  Groli-St.  Martin  zu  K81n.  Heft  5 
der  Beitr&ge  zitr  Geschichte  des  alten  .Monchtums  und  des  Bentdiktiner- 
ordens  herausgegeben  von  H,  lldefons  Herwegen  0,  S.  B.  Mfinster  i.  W. 
1913. 

Die  vorliegende  Arbeit  ist  ein  wertvoller  Beitrag  zur  Kenntnis  der  Grund- 
eigentumsverhfcltnisse  und  Verfassungszust&nde  im  mittelalterlichen  K5ln.  Sie 
behandelt  die  rechtliche  Lage  der  nicht  auf  freiem  Eigen,  sondern  auf  Kloster- 
gut  in  der  Altstadt  angesiedelten  Stadtbewohner  und  ihrer  Gtlter.  Der  Verfasser 
beschrankt  dabei  seine  Untersuchung  auf  das  urn  980  aus  einem  etwa  960  ge- 
grilndetenStifte  in  ein  Benediktinerkloster  umgewandelteKloster  Grofi-St.Martin^ 


r^rtrtrtlr-  Original  from 

byV^UUglL  UNIVERSITY  OF  MICHIGAN 


Nachrichten  and  Notizen  55£ 

Dieses  tat  seinen  rings  urn  die  Klostergebaulichkeiten  an  Fisehmarkt,  Lint- 
gasse,  Altermarkt  and  Muhlengasse  gelegenen,  der  Immunit&t  teilhaftigen  Besitz 
seit  dem  12.  Jahrhundert  in  Erbleihe  an  Kfilner  fittrger  zur*  Besiedelnng  aus.. 
Bileb  nun  trotz  bUrgerlicher  Be'siedlung  der  Rechtsebarakter  dieses  Gebiets 
als  Immunit&t  gewahrt  oder  worde  Tor  der  bttrgerlicbtn  Besiedelnng  die  Im- 
munit&tsgrenze  zurttckgezogen?  Auf  diese  Frage  gibtder  Verfasservim  ersteii 
Teil  seiner  auf  reicbes,  zum  groflen  Teil  ungedrucktes  Material  gegritndeten 
sorgf&ltigen  Untersncbung  die  Antwort,  da6  die  Bewohner  dieser  klOsterlichei* 
Erbleiheh&user  nnr  in  Sachen  der  Grandgerichtsbarkeit  eine  Ausnahmestellung 
einnahmen,  insofern  sie  nfimlich  dem  grundherrlichen  Gericht  des  Klosters 
unterstanden.  Sonst  entsprach  ihre  rechtliche  Stellnng  vSllig  derjenigen  der 
ttbrigen  Bflrger,  sie  waren  nicht  der  exactio  und  districtio  der  Sffentlichen  Be- 
amten  entzogen,  insbesondere  war  iiir  'sie  das  Bffentliche  Gericht  unbeschr&nkt 
kompetent  Der  Verfasser  sieht  in  jener  Grundgerichtsbarkeit  einen  Ansflufl  der 
Immunitttt,  allerdings  in  einer  sehr  abgescbw&chten  Eorm.  Sollte  sie  aber  nicht 
yiehnehr  ganz  einfach  auf  dem  Grundeigentum  des  Klosters  bernhen,  also  aus- 
schlieBlieh  privaten  Charakter  haben?  Auch  der  Spracbgebrauch  des  mittel- 
alterlichen  Ktiln  .rechnet  diese  stfidtischen  'Siedlangen  auf  ursprUnglichem  lm~ 
munit&tsboden  nicht  mebr  zur  Immunitlit.  Die  wemWtas"  ist  nur  noch  das  vou 
der  Klostermaner  umgebene  eigentliche  Klostergebiet  (vgl.  S.  3).  Bei  St.  Martin 
lag  aber  seit  der  bttrgerlichen  Besiedlung  von  Teilen  des  Klosterareals  diese 
aufierhalb  der  nunmehr  tfurtickverlegten  Mauer  (S.  23).  Gegen  einen  Zusammen- 
bang  der  Grandgerichtsbarkeit  mit  der  Immunit&t  spricht  auch  die  latsache, 
daft  jene  aber  das  Gebiet  der  Immunit&t  hinausgreift  (vgl.  den  PJan  S  .108). 

Im  zweiten  Teil  scblieflen  sich  bemerkenswerte  Erdrterungen  liber  Ent- 
stebung,  Wirksamkeit  und  Verfail  jenes  Grundgerichtes  zu  St.  Martin  und  tlber 
seine  Umw&ndlnng  aus  einem  rein  mOnchisehen  Gericht  in  ein  Ton  den  Lehns- 
leuten  des  Klosters  besetzten  Lehnsgericht  in  der  Mitte  des  15.  Jahrhundert* 
an,  die  unter  Bursfelder  EinfluB  erfolgte  und  die  Fernhaltung  der  M5nche  voa 
weltlichen  Geschfiften  bezweckte. 

Aus  der  Literatur  h&tten  die  einschl&gigen  Arbeiten  von  Bietschel  und 
K.  Beyerle  herangezogen  werden  mttssen.  In  des  letzteren  Aufsatz  in  der 
Ztschr.  d.  Sav.  Stift.  G.  A.  Bd.  31  U910)  S.  Iff.  hitte  der  Verfasser  auch  eine  an- 
sprechende  Erkl&rung  des  wHofzinses*  linden  kBnnen  (daselbst  S.  34f.). 

Leipzig.  Heinrich  Glitsch. 

Mainz  in  seinen  Beziehungen  zu  den  deutschen.KOnigen  und  dei> 

ErzbischBfen  der  Stadt   bis   zum   Untergang  der  Stadtfreiheit  (1462). 

(Beitr&ge  zur  Geschichte  der  Stadt  Mainz.   4.)    Mainz  1915. 

Das  vorliegende  Werk  ist  erwacbsen  als  Vorarbeit  fttr  die  heesischen  Kunst- 

denkmaler.    Es   will  keine  zusammenh&ngende  Geschichte  der  Stadt  Mainz 

geben,  sondern  nur  die  Beziehungen  der  Stadt  zum  Reich  und  zum  Erzbistum 

w&hrend  des  Mittelalters  feststellen.    In  seinen  Slteren  Teilen  mutet  es  viel- 

fach  an  wie  ein  mittelalterliches  Annalenwerk.    Oft  wird  man  an  die  Jahr- 

bilcher  zur  Deutschen  Geschichte  erinnert    Doch  gelangt  mit  dem  grofleren 

Reichtum  der  Quellen  der  Verfasser  in  manchen  Partien  zu  einer  lesbaren  Dar- 

stellnng.    Eine  wirkliche  Geschichte  der  Stadt  war,  wie  schon  bemerkt,  nicht 

beabsichtigt,  konnte  natttrlich  auch  in  dieser  Form  nicht  entstehen.   Aber  wer 

Histor.  Vierteljahrscbrift.  1919.  4.  37 

v    UJ,,  Original  from 

digitized  by  VrUUglt  UNIVERSITY  OF  MICHIGAN 


554  Nachrichten  und  Notizen 

*ieh  sp&ter  einmal  diese  dankbare  Aufgabe  stellt,  wird  in  der  sorgf&ltigen 
Vorarbeit  Schrohes,  die  auf  langj&hriger  Stoffeammlung  beruht,  den  gesicherten 
Hutferen  Boden  finden.  14  Sonderausftthrnngen  —  so  nennt  der  Verfasser  die 
Exkurse  —  bieten  wertvolle  Ergfcizungen.  Vorzttglich  gearbeitete  Register, 
4ie  in  grOfiter  Ausftlhltichkeit  nnd  Ubersfchtlichkeit  den  Stoff  erschopfen,  bilden 
den  dankenswerten  Abschlufi  des  Werkes.  Zu  S.  4  bemerke  ich,  da8  Matt- 
see  (?)  das  741  gestiftete  Qsterreicbische  Kloster  Hondsee  ist,  Zn  S.  38  dem 
Zosammenhang  gem&B  ist  unter  den  Scbotten  fahrendes  Volk  zu  verstehen, 
dem  in  K5ln  eine  besondere  Gasse  eingerfiumt  war.  Sqhrohe  zweifelt  mit  Recbt, 
dafi  unter  ibnen  die  Benediktinermfincbe  zu  St.  Jakob  oder  zn  St.  Alban  zn 
verstehen  seien. 

KOln.  Herm.  Keufien. 

Eugen  Mack,  Das  Rottweiler  Steuerbuch  von  1441.  Kfinigsfestgabe  des 
Rottweiler  Geschichts-  nnd  Altertumsvereins  E,  V.  unter  der  Schirm- 
Uerrschaft  [Seiner  Majest&t  K6nig  Wilhelms  II.  von  Wttrttemberg.  Ttt- 
bingeu,  Kommissionsverlag  der  H.  Lauppschen  Buchhandlung,  1917.  XIII 
155  S. 

Der  durch  die  preisgekrtfnte  Schrift  wl>ie  kircbliche  Stenerfreiheit  inDeut&ch- 
land  seit  der  Dekretalengesetzgebung1*  vort  eilhaft  bekannt  gewordene  Rott- 
weiler Stadtarchivar  plant  eine  Neubearbeitnng  der  Geschichte  Rottweils,  be* 
sonders  nacb  der  verfassnngs-  und  wirtscbaftsgeschicbtlichen  Seite  hin.  Als 
Vorarbeit  veroffentlicht  er  unter  dem  oben  genannten,  den  Inhalt  des  Bucbes 
nnr  znm  kleineren  Teil  deckenden  Titel  Untersucbongen  tiber  die  Gr&ndungs- 
geschichte  der  Stadt,  ihre  Steuerverhaltnisse  (vorwiegend  die  im  18.  und  14.  Jahr- 
hundert),  das  Stadtrecht  und  anderes  und  druckt  als  Anhang  das  wertvolle, 
interessante  Einblicke  in  die  Vermtfgensverhiiltnisse  der  BOrger  und  zugleich 
sch&tzenswerte  Beitrage  zur  BevBlkerungsstatistik  liefernde  Steuerbuch  aus 
dem  Jahre  1441  ab.  Die  Arbeit  zeugt  von  ausgedehnter  Quellen-  und  Lite- 
raturkenntnis.  Sie  h&tte  vielleicht  an  Wert  noch  gewonnen,  wenn  ihr  statt 
des  unpraktischen  Autorenverzeichnisses  eine  Ubersicht  fiber  die  wichtigere 
nnd  h&ufiger  zitierte  Literatur  vorangestellt  und  dem  Steuerbuch  ein  alpha- 
betisches  Namenverzeichnis  beigegeben  worden  w&re. 

Miinchen.  Hermann  Herre. 

Danmark-NorgesTraktater  1623 — 1750  med  dertil  horende  Aktetykker 
paa  Carlsbergfondets  Bekostning  udgivne  af  L.  Laursen.  II.  Bind,  1661 
bis  1588.   Kobenhavn  1912.    703  S. 

Im  wesentlichen  kann  auf  die  Besprechung  des  ersten  Bandes  der  Samm- 
lung  in  Bd.  XIII  dieser  Zeitschrift  S.  270  verwiesen  werden.  Die  dort  ge- 
rtthmte  vortreffliche  Einrichtung  der  Ausgabe  ist  in  alien  wichtigen  Punkten 
beibehalten  worden,  nur  siad  die  Einleitungen  zu  den  einzelnen  Stttcken  noch 
ausftthrlicber  geworden,  sie  wachsen  sich  zu  fSrmlichen  kieinen  Abhandlungen 
aus,  was  damit  zusammenh&nglj,  dafi  die  ausw&rtige  Politik  D&nemarks  in  dieser 
Zeit  noch  wenig  untersncht  ist.  Neben  der  Heiratspolitik  des  KBnigshauses 
und  den  fllr  D&nemark  ja  stets  besonders  wichtigen  Beziehungeij  zu  den 
HerzCgen  von  Schleswig-Holstein  und  zu  den  Hansest&dten  treten  in  diesem 

..  (~*rw"*nlf*  Original  from 

UNIVERSITYOF  MICHIGAN 


Nachrichten  mid  Notizen  555 

Bande  die  durch  den  Untergang  des  deutschen  Ordens  in  Liviand  und  durch 
das  Vordringen  Rnfilands  hervorgerufenen  Veiwicklungen  besonders  hervor. 
Wichtige  Vertr&ge  mit  dem  Kaiser,  Polen,  RuBland  und  Schweden  sind  die 
Folge. 

Auch  in  dieseiu  Band  sind  eine  gauze  Anzahl  bisher  nngedmckter  Stfkcke 
aufgenoramen,  so  z.  B.  zwei  bandelspolitische  Vertr&ge  mit  Hamburg  vom 
4.  Mai  1562  und  Vom  5,  Juli  1579,  der  nicht  ratifizierte  Vertrag  mit  dem 
Kaiser  ttber  Liviand  vom  13.  Dezember  1570  und  der  Vertrag  mit  England 
Tom  22.  Juni  1583,  der  diesem  die  Erlaubnis  zur  Schiffahrt  nach  RuBland 
urn  Norwegen  herum  gab,  Auch  die  beiden  Vertrfige  mit  Rufiland  vom  . 
7.  August  1562  und  vom  28.  August  1578  waren  bisher  nur  im  russischen 
Texte  zug&nglich. 

Die  Forschung  ist  auch  fllr  diesen  Band  dem  Herausgeber  \md  demCarls- 
bergfonds  zu  lebbaftem  Danke?  verpflichtet. 

Jena.  G.  Mentz. 

RolfXaumann,  Das  kurs&chsisohe  Defensionswerk  (1613—1709).  iBeitrage 
zur  Kultur-  und  Universalgeschichte,  begonnen  von  Karl  Lamprecht, 
fortgesetzt  von  Walter  Goetz.  Bd.  37,  Der  N.  F.  Bd.  2.)  Leipzig,  R.Voigt- 
l&nders  Verlag.    1917.    XX,  304  S.    8°.    M.  10.— 

Gegenttber  der  alten  Heeresverfassnng,  die  aufangs  des  16.  Jahrhunderts 
den  Soldheeren  allgemein  gewichen  war,  wiesen  diese  neben  ihren  Vorzttgen 
milit&rischer  Art  bald  auch  den  Nacbteil  groBen  Kostenaufwandes  auf.  So 
schuf  man  Defensionswerke,  d.  h.  zeitgemiiBe  Organisationen,  die  auf  den 
germanischen  Heerbann  und  auf  das  Lehnsaufgebot:  die  Ritterpferde  und  die 
Landfolge  zurftckgriffen.  Diese  Versuche  waren  geleitet  von  dem  wohl  keines- 
wegs  schon  allgemein  klar  zum  Bewufltsein  gelangten  Gedanken  der  allge- 
meinen  Wehrpflicht,  die  mit  der  Einrichtung  des  stehenden  Heeres  verbundenr 
eine  Uberwindung  des  Soldheeres  als  Ziel  der  Entwicklung  bildete. 

Ankniipfend  bei  ersten  Defensionsordnungen,  mit  denen  man  anfangs  des 
16.  Jahrhunderts  in  Tirol  und  Osterreich  Defensionswerke  zu  errichten  ge- 
trachtet  batte,  wurden  mit  Beginn  des  grofien  Krieges  und  zur  Abwehr 
wachsender  Tttrkengefahr  im  17.  Jahrhundert  in  den  raeisten  deutschen  Terri- 
torien  mit  Hilfe  der  Stftnde  Defensionswerke  errichtet:  Von  alien  diesen, 
meist  nur  oberfl&chlich  organisierten  Defensionswerken  bildete  das  kurs&ch- 
sische  eine  feste  milit&rische  Organisation  auf  der  Basis  des  modernen  Sold- 
heeres. 

Naumann  untemimmt  es,  diesen  interessanten  Versuch  einer  nach  den 
Grunds&tzen  neuzeitlicher  KriegsfUhrung  getroffenen  milit&rischen  Organisation 
tou  Resten  alter  Heeresverfassungen  zu  schildem  nnd  die  Ursachen  zu  unter- 
suchen,  durch  die  dieser  VeVsuch  trotz  grSBter  PlanmSBigkeit  nnd  Kraft- 
anspannung  doch  schliefilich  miflliogen  iflufite  (S.2). 

Im  ersten  Hauptteil  gibt  Naumann  eine  eingehende,  wohl  ersch&pfende 
Darstellnng  der  Vorgesehichte,  der  Organisation  und  der  Wirksamkeit,  sowie 
der  Weiterentwicklnng  des  ersten  kurs&chsischen  Defensionswerkes  von  1613 
bis  znm  Laodtage  von  1640,  der  das  bis  dahin  schon  in  seinen  wesentlichen 
Elementen  verfallene  Werk  g&nzlich  zu  beseitigen  suchte,  und  schildert  schliefi- 
lich unter  eingehender  Behandlung  seiner  Grttnde  und  Ursachen  dessen  Unter- 

87* 


r^rtrtrtlr-  Original  from 

byV^UUglL  UNIVERSITY  OF  MICHIGAN 


556  Nachrichten  und  Notizen 

gang.  Daneben  ist  die  Aufzeichnung  mehrerer  Wiederherstellungsversucbe 
in  den  fttnfziger  Jahren  gegeben. 

Im  zweiten  Hauptteil  seiner  Arbeit  zeigt  Naumann  die  von  Kurfiirst  Jo- 
hann  Georg  II.,  unter  Oberwindnng  des  standischen  Widerspruchs,  in  nunmehr 
bewnBter  Erkenntnis  der  Bedeutung  der  allgemeinen  Wehrpflicht  erzwungene 
Errichtnng  eines  zweiten  DefensioDSwerkes  von  1663,  dessen  neue  Organisation 
nnd  Geschichte.  Den  Inhalt  dieses  zweiten  Hauptteiles  im  Shine  einer 
historischen  Deutnng  dieser  Durchfahrung  dieses  zweiten  Werkes  bildet  die 
Darlegung  des  Prozesses  seiner  Anpassnng  an  die  Forderungen  der  Zeit  nnd 
die  gegenseitige  Beeinflassiing  zwischen  Defensionswerk  nnd  stehendem  Heer.  — 
Angefttgt  ist  dem  Ganzen  ein  Ansblick  anf  die  Entwicklnng  der  Landkreis- 
regimenter  in  der  Zeit  Augusts  des  Starken  nnd  ein  Abrifi  ttber  die  Militftr- 
verfassungen  der  Lausitzen  seit  der  Erwerbnng  dnrch  die  Wettiner."  —  Eine 
Aniage  gibt  1.  die  Eontingente  des  Pnflvolkes  der  Defensionsordnnng  von 
1613  in  tabellarischer  tlbersicht,  2.  den  „articulus-brieff"  der  Defensioner  vom 
1.  Jnli  1615  in  Copie,  3.  des  *obersten  leutenants  Enstachii  LOsers  bestallung% 
4.  deti  Etat  der  12  Ritterschaftskompagnien  ira  Jabre  1618,  5.  der  Etat  der 
sechs  DefensionskompagDien  im  Jahre  1664  nnd  6.  ein  Schema  der  Erschei- 
nnngsformen  des  Gedankens  der  allgemeinen  Wehrpflicht  in  der  Geschichte 
Sachsens. 

AlsResuitat  der  sachlich  dutchans  wertvollen  nnd  gelnngenen  Arbeit  Nan- 
manns  kann  Folgendes  zusammengefafit  werden:  Anf  der  einen  Seite  stehen 
die  Momente;  die  dem  kursftchsiscben  Defensionswerk  des  17.  Jabrhuuderta, 
spezifisch  gegenttber  denen  auderer  deutscher  Territorien  grofie  Dauerhaftig- 
keit  verliehen.  Zn  diesen  gehSren  vor  allem  die  strenge  militftrische  Organi- 
sation nnd  die  grofie  Anpassnngsf&higkeit  an  die  Forderungen  der  Zeit  Hin- 
zn  kam,  dafl  das  kurs&chsische  Defensionswerk  so  wie  nirgend  sonst  der  Feld- 
armee  angeglichen  war,  nnd  der  bald  anch  bewufit  auftretende  Gedanke  der 
allgemeinen  Wehrpflicht  zugrunde  lag  nnd  lebendig  wurde. 

Im  Kampfe  mit  diesen  konstituierenden  nnd  erbaltenden  Krfften  befanden 
sich  jedoch  von  frfth  an  die  Momente,  denen  das  Defensionswerk  letzten  Endes 
doch  nnterliegen  mufite.  Fttr  das  Versagen  nnd  den  Untergang  des  ersten 
Werkes  von  1618  im  besonderen  waren  sowohl  M&ngel  in  der  Organisation 
selbst:  wie  Korruption  derOffiziere  nnd  passive  Resistenz  der  Beam  ten  gegen 
das  Defensionswerk,  vor  allem  aber  die  allgemeinen  Verh&ltnisse  der  Zeit,  die 
wiedernm  dnrch  den  dreifitejahrigen  Erieg  bestimmt  waren,  wirksam.  Die 
AnflOsung  anch  des  zweiten  Defensionswerkes  von  1663  im  besonderen  bernhte 
haupts£ehlich  anf  zwei  Pnnkten:  der  fehlenden  Regelung  der  Verpflegong  bei 
Anfgebot  nnd  der  Repartition  der  Mannscbaft  anf  die  interessierten  Orte.  — 
Der  allgemeine,  fttr  die  gesamte  Institution  des  kursachsischen  Defensions- 
werkes im  17.  Jahrhundert  ttberhaupt  verderbenbringende  Grand  war  der  Ge- 
danket  der  ihr  zugrunde  lag  und  ihren  Eern  gebildet  hatte;  die  Idee  der  all- 
gemeinen Wehrpfl;cht.  „Denn  nooh  war  die  Zeit  fttr  die  Aueftthrung"  dieses 
Gedankens  »nicht  gekoramen,  es  fehlten  noch  die  sittlichen  und  politischen 
Voraussetzungen  dafiir*.  Diese  hat  erst  das  18.  Jahrhundert  heraufgebracht. 
Und  anf  deren  Grund  erst  konnte  die  Entwicklnng  zur  Mitte  des  19.  Jahr- 
hunderts  zu  seiner  Verwirklichung  gelangen. 

Leipzig.  Hans  Hqfmann. 

..  (~*rw"*nlf*  Original  from 

digitized  by  VrUUglL  UNIVERSITY  OF  MICHIGAN 


Nachrichten  uud  Xotizen-  557 

Wissenschaftliehe  (Publikatioiig-)  Institute*  Im  Zusammenhang  mit 
der  Liquidation  des  osterreichischen  Historischen  Institutes  in  Rom  dnrch  die 
italienische  Regierung  sind  eine  Reihe  von  Personal&nderungen  eingetreten.  - 
So  wurde  der  Generaldirektor  der  schCnen  Kttnste  Corrado  Ricci  durch  Cola- 
santi  ersetzt  Ricci  wurde  zum  Direktor  eines  nengegrttndeten  ForschungB- 
institntes  ernannt,  das  als  eine  Zentralbibliothek  der  verschiedeusten  in  Rom 
zerstreuten  archaologischen  und  kunsthistorischen  Bttchersammlungen  gedacht 
ist  und  in  das  unter  Umst&nden  auch  die  Bibliothek  des  deutschen  archaolo- 
gischen Institutes  einbezogen  werden  soil.  Das  neue  Institut  wird  im  Palazzo 
Venezia,  der  ehemaligen  Osterreichiscfcen  Botschaft,  unter^ebracht  und  zerfiUlt 
in  zwei  Abteilungen,  eine  fttr  Antike.  und  eine  fttr  Mittelalter  und  Neuzeit. 

Preisarbeiten.  Die  Kantgeseilscbaft  hat  als  Ablieferungstermin  flir  ihre 
im  Oktober  1913  gestellte  Preisaufgabe:  nDer  EinflaB  Kants  und  der  von  ihm 
ausgehenden  deutschen  idealistischen  Phiiosophie  auf  die  MSnner  der  Reform- 
und  Erhebungszeit"  den  22,  April  1921  festgesetzt.  Der  erste  Preis  betrSgt 
1500  M.,  der  zweite  1000  M.,  der  dritte  500  M.  Preisrichter  sind  die  Professoren 
Max  Lenz  (Hamburg),  Friedrich  Meineke  (Berlin)  und  Eduard  Spranger  (Berlin). 

Personalia* :  Ernenaungen,  Beftirderungen.  L  Akademien,  Institute, 
Gcsellschaflen:  Die  Akademie  der  Wissenschaften  zu  Heidelberg  wfthlte  zu 
ibrem  ordentlichen  Mitglied  den  o.  Professor  der  alten  Geschichte  Dr.  Alfred 
v.  Domaszewski  und  zu  ao.  Mitgliedern  die  em.  Professoren  der  Universit&t 
StrafiburgDr.  Harry  Bresslau  und  Dr.  Georg  Friedrich  Knapp  in  der  phiJ.- 
hist.  Klasse. 

II.  Umversit&ten  mid  Technische  Hochttchulen.  a)  Historiker  und 
Hist orisch  e  Hilfswissenschaf  tier:  Es  habilitierten  sich  in  Berlin  Dr.  Karl 
Brinkmann  und  in  Breslau  Dr.  Richard  Koebner  fttr  mittlere  und  neuere 
Geschichte.  > 

Der  Privatdozent  fttr  pr&historische  Arch&ologie  an  der  Universit&t  Qraz 
Dr.  Walter  Schmid  zum  ao.  Professor  ernannt.  Dem  Priv.Dz.  an  der  Uni- 
versitilt  Bonn  Dr.  Walter  Platzhof f  ist  ein  Lehrauftrag  fttr  neuere  Geschichte 
zuteil  geworden.  Dr.  Mencke-Glttckert  in  Leipzig  ist  zum  Vortragenden 
Rat  mit  der  Dienstbezeichnung  Geh.Schulrat  in  das  s&chsischeKultusministerium, 
ao.  Prof.  Dr.  Paul  Herre  in  Leipzig  ins  AuswSrtige  Amt  berufen,  Dem 
Privatdozent  an  der  Tierttrztlichen  Hocbschule  in  Dresden  Professor  Dr.Hecker 
ist  die  Lehrberechtigung  fttr  neuere  Geschichte  einschliefilich  Eolonialgeschichte 
an  der  Technischen  Hochschule  daselbst  erteilt  worden. 

Berufen:  der  Privatdozent  fttr  mittlere  und  neuere  Geschichte  an  der 
Universitat  Berlin  Dr.  Friedrich  Wo  Iters  als  ao.  Prof,  der  Sozial-  und  Wirt- 
8chaftsgeschichte  nach  Marburg,  der  Privatdozent  fttr  mittlere  und  neuere 
Geschichte  an  der  Universitat  Berlin  Dr.  Andr.  Walther  nach  Gottingen  als 
ao.  Prof,  der  Soziologie  im  Sinne  der  Geistesgeschichte.  Zum  ao.  Prof,  an  der 
Universit&t  Rostock  ernannt, der  frtthere  Privatdozent  fttr  alte  Geschichte  an 
der  Universit&t  Strafiburg  Dr.  Ernst  Hohl. 

Zum  Ordinarius  ernannt  der  ao.  Prof,  der  mittleren  und  neueren  Geschichte 
Dr.  Alfred  Stengel  an  der  Universit&t  Marburg;  der  Privatdozent  an  der 
Universit&t  Bonn  Prof.  Dr.  Justus  Has  hag  en  ist  als  o.  Prof,  fttr  mittlere  und 


r^rtrtrtlr-  Original  from 

bY W       ■  W  UNIVERSITY  OF  MICHIGAN 


558  -Nachrichten  and  Notizen 

neuere  Geschichte  mit  einem  Lehrauftrag  fiir  Rheinische  Geschichte  an  die 
Universit&t  K8ln  berufen. 

Berufen  warden  die  o.  Professoren:  der  mittleren  und  neueren  Geschichte 
Dr.  Brackmann  von  Kdnigsberg  nach  Marburg  auf  denjLehrstubl  v.d.  Ropps 
und  Dr.  Martin  Spahn  von  StraBburg  an  die  Universit&t  Ktfin.  Dr.  Walter 
Schubring  in  Berlin  als  Professor  fttr  die  Kultur  und  Geschichte  Indians 
an  die  Univetsit&t  Hamburg. 

b)  Rechtshistoriker:  Der  Privatdozent  fttr  Rechtegeschichte  Dr.  Hein- 
rich  Glitsch  in  Leipzig  wurde  zum  ao  Prof.,  der  ao.  Prof,  der  deutschen 
Rechtsgeschichte  nnd  des  btlrgerlichen  Rechts  in  Miinster  i.  W.  Dr.  Hubert 
Naendrup  zum  Ordinarius  ernannt. 

c)  Kirchenhistoriker:  An  der  Universit&t  Breslau  habilitierte  sich  in 
der  katholisch-theologischen  Fabuit&t  D.  Bernhard  Altauer  fiir  mittlere  nnd 
neuere  Kirchengeschichte,  in  der  evangelisch-theologischen  Fakult&t  der  Uni- 
versity Miinster  i.  W  der  Stadtpfarrer  zu  Donaueschingen  Lie.  Karl  Bauer 
fttr  Kirchengeschichte. 

Zu  o.  Honorarprofessoren  wurden  ernannt:  in  Miinster  i.  W.  der  em.  Pastor 
D.  Hugo  Rothert  und  in  Halle  der  Domprediger  Prof.  Dr.  theol.  August 
Lang. 

d)  Kunsthistoriker:  Es  habilitierte  sich  Dr.  Hermann  Voss  in  Leipzig 
fttr  neuere  Kunstgeschichte. 

Dem  Privatdof enten  fttr  raittelalterliche  und  neuere  Kunstgeschichte  an 
der  Universittit  Freiburg  i.  B.  Dr.  Walter  Friedl&nder  ist  der  Titel  eines 
ao.  Professors  verliehen. 

Berufen  die  Privatdozenten  Prof.  Dr.  August  Griesebach  von  der  Uni- 
versit&t  Berlin  an  die  Technische  Hochschule  in  Hannover  und  Dr.  Rudolf 
Oidenbourg  von  der  Technischen  Hochschule  in  Milnchen  nach  Berlin  ala 
Direktorialassistent  der  Berliner  Gem&ldegalerie  (Kaiser-Friedrich-lfuseum). 

Ernannt  zum  o.  Professor  fttr  Kunstgeschichte  der  ao.  Professor  Dr.  Max 
S  em  ran  in  Greifswald. 

Berufen:  Der  ao.  Prof,  der  klassischen  Archaologie  in  Erlangen  Dr.  Ernst 
Buseher  als  Ordinarius  nach  Freiburg  i.  B.,  der  o.  Prof,  der  Arch&ologie 
Dr.  August  Frickenhaus  von  Straflburg  nach  Kiel,  der  o.  Prof,  fttr  Kunst- 
geschichte an  der  Universit&t  Breslau  Dr.  Pinder  nach  Leipzig,  der  Baurat 
Hubert  KnackfuB  in  Kassel  zum  o.  Prof,  .fiir  antike  Baukunst  an  der  Tech- 
nischen Hochschule  in  Miinster  i.  W.,  der  o.  Prof.  Dr.  Geprg  Graf  Vitzthum 
v.  Eckst&dt  von  Kiel  nach  Gdttingen. 

e)  Nationalokonomen  und  Staatswissenschaftler:  Es  habilitierte 
sich  in  Berlin  Dr.  Bruno  Archibald  Fuchs  fttr  Soziologie. 

Zum  ao.  Professor  ernannt  der  Privatdozent  der  Nationaldkonomie  Prof. 
Dr.  Adolf  Gttnther  in  Berlin. 

Berufen:  der  frtthere  wttrttembergische  Finanzminister  Dr.  v.  Pistorius 
auf  die  neuerrichteten  Lehrsttthle  fttr  Finanzwissenschaft  und  Steuerrecht  an 
der  University  Tttbingen  und  an  der  Technischen  Hochschule  in  Stuttgart, 
der  o.  Prof.  Dr.  Ernst  Walb  in  K81n  zum  o.  Prof,  fttr  Privatwirtschaftslehre 
nach  Freiburg  i.  B.,  der  Professor  an  der  Handelshochschule  in  Berlin  Dr.  Willi 
Prion  als  Walbs  Nachfolger  nach  Koln,  o.  Prof.  Dr.  v.  Schultze-G&vernitz 

..  (~*rw"*nlf*  Original  from 

digitized  by  VrUUglL  UNIVERSITY  OF  MICHIGAN 


Nachrichten  und  Xotizen  559 

von  Freiburg;  als  Sombarts  Nachfolger  an  die  Handeishochschule  in  Berlin, 
0.  Prof.  Dr.  Franz  B eyerie  von  der  Universitftt  Basel  nach  KBnigsberg,  der 
Direktor  des  Statistischen  Landesamts  in  Dresden  Professor  Dr.  Eugen  Wiirz- 
burger  als  Ordinarins  ftir  Statistik  an  die  UniversitSt  Leipzig. 

Professor  Dr.  Eulenburg  von  der  Tecbnischen  Hochschule  in  Aachen 
hat  einen  Lehrauftrag  an  der  Universit&t  Kiel  erhalten. 

Der  0.  Professor  der  Privatwirtachaftslehre  Dr.  Calmes  in  Frankfurt  a.  M. 
wurde  zum  Finanzminister  des  Freistaates  Luxemburg  ernannt 

III.  Archive  und  Bibliotheken.  Die  Voloiit&re  Dr.  Heinrich  Treblin  und 
bacc.  jur.  Edgar  Rich  ter  an  der  Universit&tsbibliothek  in  Leipzig  zuAssistenten 
•ernannt,  zu  Oberbibliothekaren  wurden  befdrdert  der  Bibliothekar  Dr.  Richard 
Schmidt,  der  nichtplanmaBige  Oberbibl  Otto  Kippenberg,  beide  an  der 
Universit&tsbibliothek  in  Leipzig,  Dr.  jur.  Albert  Kuster  in  Mttnster  i.  W., 
Dr.  phil.  Heinrich  PreuB  in  KGnigsberg,  Dr.  phil.  Otto  Bleich  und  Dr.  Karl 
Wen  del  in  Halle  a.  S.  Der  Direktor  der  Stadtbibliothek  in  Mainz"  Prof.  Dr. 
<J,  Binz  ist  zum  Vizedirektor  der  schweizerischeu  Landesbibliothek  in  Bern 
gew&blt,  Prof.  Dr.  Emil  Rath  an  der  Landesbibliothek  in  Stuttgart  wurde  zura 
Direktor  daselbst  ernannt,  desgl.  der  Archivrat  Dr.  Rud.  Freytag  am  Fttrstl. 
Thurn  und  Taxisschen  Archiv  in  Donaueschingen  In  den  Ruhestand  getreten 
sind  der  Direktor  des  Staatsarchivs  in  Posen  Geh.  Archivrat  Prof.  Dr.  Rodgero 
Prttmmers,  der  Staatsarchivar  in  Osnabrttck  Dr.  Richard  Knipping  und  der 
Direktor  des  Fttrstl.  Thurn  und  Taxisschen  Archivs  Geh.  Archivrat  Dr.  Rttbsam. 

IV.  Museen.  Der  Direktorialassistent  am  MUnzkabinett  der  staatlichen 
Mnseen  in  Berlin  Prof.  Dr.  Kurt  Regling,  zugleich  Privatdozent  an  der 
Universit&t  daselbst,  wurde  zum  Kustos  des  Mttnzkabinetts.iernannt.  Der  Kon- 
aervator  am  Bayrischen  Nation almuseum  Prof.  pr.  Friedrich  H.  Hofmann 
wurde  zum  Direktor  des  neugegrOndeten  Residenzmuseums  in  Muochen,  der 
Direktor  des  Ltibecker  Museums  Prof.  Dr.  Schafer  zum  Leiter  der  Museen 
in  KSln  a.  Rh.  ernannt. 

Todesffille.  In  den  letzten  Jahren  hat  die  Geschichtswissenschaft  durch 
den  Tod  hervorragender  Juristen  schwere  Verluste  erlitten.  Wir  haben  Karl 
Brunner,  Richard  Schroder,  Rndolf  Sohm  eigene  Gedenkworte  ge- 
widmet    Hier  sei  noch  auf  einige  Gelehrte  fthnlicher  Richtung  hingewiesen. 

Josef  Kohler,  der  Berliner  Rechtsgelehrte  (geb.  am  9.  M&rz  1949,  gest. 
am  3.  August  1919)  war  ein  Mann  von  fabelhafter  Weite  des  Arbeitsgebiets, 
der  so  manche  Vorteile  eines  universalen  Geistes,  aber  auch  das  Bedenkliche 
flfichtiger  Arbeitsweise  und  untiefer  gedanklicher  Durcharbeitung  der  wissen- 
schaftlichen  Probleme  besafi.  Er  Buchte  auch  als  Dichter  und  Komponist  zu 
wirken,  als  Philosoph  und  Aesthetiker,  als  Systematiker  und  Historiker.  Wie 
er  auf  den  verschiedensten  Gebieten  der  juristischen  Wissenschaften  arbeitete, 
des  Strafrechts  und  ZivilprozeBrechts,  des  Privat-,  8taats-  und  Kirchenrechts, 
so  hat  er  sich  auch  zu  mannigfachen  gescbichtswissenschaftlichen  Fragen  gfe- 
&ufiert,  von  Hammurabis  Zeiten  bis  zur  Gegenwart  Auch  mittelalterliche 
Rech tains ti tote  sind  von  ihm,  gewflhniich  in  Verbindung  mit  jtlngeren  Ge- 
lehrten,  in  manchen  Punkten  fSrdernd  behandeit  worden:  das  Rottweiler  Hof- 
gericht,  das  Bamberger  Kriminalrecht,  die  Carolina  und  ihre  Yorg&ngerinnen, 
die  Wtlrzburger  Centgerichte. 


r^rtrtrtlr-  Original  from 

byV^UUglL  UNIVERSITY  OF  MICHIGAN 


560  Nachrichten  trad  Notizen 

Grundlegende  historische  Werke  von  dauernder  Bedeutung  verdankea  wir 
dem  Hallenser  Juristen  Edgar  Loning  (geb.  19.  Juni  1843,  gest.  19.  Februar 
1919).  Er  hat  verschiedene  Fragen  des  Sraatsrechts,  des  Fiirsten-  und  des 
Kirchenrechts  historisch  er5rtert.  Als  Herausgeber  und  Bearbeiter  des  Blunt- 
scblischen  StaatswOrterbucbs  in  8  Bftnden  (1871/72)  hat  er  im  Smne  der  staat- 
lich-politischen  Probleme  die  staatageschichtliche  Kenntnia  gefftrdert,  er  hat 
dann  als  Mitherausgeber  des  mehr  wirtschafts-  als  staatsgeschichtlich  gerich- 
teten  HandwSrterbuchs  der  Staatswissenschaften  (seit  1888)  faugiert..  Neb  en 
Arbeiten  rein  juristischen  Cbarakters  gingen  historische  Studien  einher,  Uber 
die  Befreiung  des  Bauernstandes  in  Deutschland  nnd  Livland,  fiber  die  Auto* 
nomie  der  standesherrlichen  H&user  nsw.  Das  wichtigste  historische  Wert 
LSnings  aber  ist  seine  Geschichte  des  deutschen  Kirchenrechts,  von  dem  1878- 
zwei  B&nde  erschienen  sind.  Anf  Grand  von  umfassenden  Quellenstudien,  die 
ganz  in  die  Tiefe  gehent  wurden  Forschungen  Uber  die  verschiedenartigeir 
staatspolitischen,  sozialen  und  wirtscbaitlichen  Verh&ltnisse  verttffentlicht,  die 
mit  der  zentralen  Stellung  des  Kirchentums  im  frftnkischen  Zeitalter  im  Zu- 
sammenhang  stehen.  Ein  Werk,  das  eine  Fundgrube  fur  wissenschaftliche  Er- 
kenntnis  ist  und  bleiben  wird. 

Der  gfefeierte  Jurist  Adolf  StOlzel  hat  sein  langes  arbeitsreiches  Lebeii 
(geb.  28.  Juni  1881,  gest.  19.  April  1919)  zum  guten  Teil  der  Geschichteforschunij 
gewidmet.  Als  wiesenschaftlicher  Juiist  und  als  Praktiker  hat  er  tiefen  Einfluft- 
ausgeiibt,  geradezu  richtungweisend  auf  die  Ausbildung  des  juristischen  Nach- 
wuchses  in  Preufien  gewjrkt,  als  Schriftsteller  und  als  President  der  Justus- 
prttfungskommission  und  Honorarprofessor  der  Berliner  Uniyersit&t  Aber 
immer  gehdrte  seine  tiefe  Neigung  der  Erforschung  der  Vergangenheit.  Er 
war  erfllllt  vom  Streben,  ttberall  nach  dem  Frflheren  und  dem  Gewordenen  zu 
fragen.  In  Cassel  und  ?m  Hessenland  batte  er  die  Jugendjahre  verlebt,  die 
Sehandwirtschaft  des  letzten  Kurfflrsten  ba*te  er  persOnlich'  kennen  und  ver- 
achten  geiernt,  dann  war  er  vom  hoben  preuBischen  Staatsgedanken  erfaflt 
worden,  in  Treue  hat  er  ihm  gedient  und  an  dem  maehtvollen  Aufschwung 
des  stolzen  Deutschen  Reiehs  mitgearbeitet.  Dem  Werden  der  deutsohen  Ter- 
ritorialstaaten,  besonders  dem  Brandenburg  -Preuflens  gait,  sein  geschichts- 
wissenschaftliches  lnteresse  in  erster  Linie,  dabei  vor  allem  dem  Gerichtswesen 
nnd  dem  Beamtentum,  das  ja  der  eigentliche  Tr&ger  der  Staatsidee  war.  So 
entstand  das  eine  Hauptwerk  „Entwicklung  des  gelehrten  Richtertums  in 
Deutschen  Territories  2  Bde  1872",  eine  Arbeit,  von  der  die  gesamte  weitere 
Forschung  dieser  Richtung  ausging  und  die  als  Grundlage  auch  in  Zukunft 
Wtestehen  wird.  Es  folgte  1865  seine  Biographie  des  grofien  Juri&en  Karl  Gott- 
lieb Svarez,  des  geistigen  Vaters  der  preuBischen  Justizreformen  am  Ende  des- 
18.  Jahrhunderts;  es  folgten  1888  das  zweib&ndige  Werk  „ Brandenburg- Preufiens 
Rechtsverwaltung  und  Rechtsverfassung,  dargestellt  imWirken  seiner  Landes- 
fttrsten  und  obersten  Justizbeamten"  und  1889  die  „Fflnfzehn  Vortrftge  aus 
dfer  Brandenburgisch-PreuBischen  Rechts-  und  Staatsgeschichte*.  Immer  tiefer 
versenkte  sich  StOlzel  in  das  historische  Sondermaterial:  die  reichen  Akten  des- 
Brandenburger  Schttppenstuhls  ftthrten  ihn  dazu,  in  Ankniipfang  an  Grund- 
geda|iken  seines  Buchs  von  1872  dieses  Material  rechtsgeschichtlich  zu  be- 
arbeiten.  1901  begann  er  das  grofi  angelegte  Werk  fiber  „Die  Entwicklung 
der  gelehrten  Rechtsprechung"  zu  verOffentlichen:  1901  erschien  der  1.  Band  „Der- 

..  r^nonl^  Original  from 

digitized  by  VrUUglL  UNIVERSITY  OF  MICHIGAN 


Nachrichten  und  Notizen  561 

Urandenburger  Schoppenstuhi".  dazn  4  B&nde  „Urkundliches  Material4,  1910 
der  2  Baud  *Billigkeits-  und  Rechtspflege  der  Rezepticmszeit  in  Jtilich-Berg, 
Bayern,  Sachsen  Und  Brandenburg".  Angriffe  und  Einwflrfe  Wieben  den  For- 
schungen  Stdlzels  nicht  erspart,  aber  sie  bezogen  sich  mehr  auf  Einzelheiten 
aid  auf  die  Gesamtauffassung.  Die  wissenschaftliche  Bedeutung  wnrde  in  der 
scharf  gefiihrten  Polemik  nicbt  geleugnet.  —  Und  gegen  Ende,  des  Lebens  — 
z&hlreiche  jnristische  Arbeiten  waren  neben  den  historischen  einhergegangen  — 
vrandte  sich  StOlzels  historischer  Forschereifer  nochmals  dem  Land  und  der 
Stadt  seiner  Jugendzeit  zu.  Als  Cassel  1913  das  Jnbilftum  des  lOOOj&hrigen 
Bestehens  feierte  und  eine  groiBe  Geschichte  der  Stadt  verflflfentlichen  lieB, 
kntipfte  Stfllzel  an  eine  vor  einem  halben  Jahrhundert  verfafite  lokalgeschicht- 
liche  Arbeit  an  und  warf  sich  mit  der  ibm  eigent&mlichen  feurigen  und  zfchen 
Forscherliebe  auf  die  Ergrnndung  der  Aufftnge  Cassels.  Das  Ergebnis  war 
4as  stattlictie  Buch  „Ein  karolingischer  KBnigshof  in  tausendjahriger  Waudlung. 
Zugleich  ein  Beitrag  zur  Geschichte  des  Hagestolzenrechts"  1919.  Am  28.  Juni 
1918,  an  seineni  87.  Geburtstag,  hat  er  das  Vorwort  geschrieben.  Die  letzte 
wissenschaftliche  Aufiernng.  Dann  liefi  die  raiide  Hand  die  Feder  fallen.  — 
Ein  gltickliches  Leben  war  vollendet.  StBlzel  war  es  vergftnnt,  der  Wissen- 
sehaft  alles  zn  geben,  was  er  geben  wollte,  alles  das  zu  sagen,  was  er  zu 
sagen  hatte.  Dieser  Mann  von  echt  preuBischem  Pflichtgefilhl  nnd  von  stolzem 
BeamtenbewnBtsein,  hat  dieses  Beamtentum,  dessen  typiscber  Vertreter  er  selbst 
war,  in  seinem  Werden  und  Aufsteigen  gezeichnet  nnd  dabei  die  innersten 
GrundJagen  des  Staatswesens  selbst  erforscht.  Hier  liegt  die  Einheit  seiner 
historischen  Bestrebungen  und  Gedanken. 

Karl  Binding  (geb.  4.  Juni  1841  zu  Frankfurt  a  M.,  gest.  Freiburg  i.  B. 
7.  April  1920),  der  Leipziger  Kriminalist  und  Staatsrechtslehrer,  hat  vom  An- 
yang seines  wissenschaftlichen  Lebens  an  der  Geschichtswissenschaft  gehuldigt. 
Hit  dem  noch  jetzt  beachtenswerten  Buch  fiber  das  Reich  der  alten  Burgunder 
(1868)  begann  er  seine  Laufbahn  als  Historiker.  Er  hat  weiterhin  der  Ge- 
schichtswissenschaft nicht  nur  durch  seine  bekannten  Verflifentlichungen  der 
Verfassungstexte  und  durch  gelegentliche  staatsrechtliche  ErSrterungen  gedient» 
sondern  auch  eine  Reihe  eigener  Studien  der  politischen  Geschichte  des  19.  Jahr- 
Jiunderts  unmittelbar  gewidmet.  Und  dabei  ist  er,  freien  Geistes,  in  der  Be- 
wertung  der  historischen  Znsammenh&nge  an  einer  juristisch-formalistischen 
Auffassung  niemals  haften  geblieben.  Die  Leipziger  philosophische  Fakult&t 
bat  ihn,  den  das  hohe  Vertrauen  der  Eollegen  zum  Jubil&umsrektor  von  1909 
erhoben  hatte,  mit  volier  Berechtigung  zum  Ehrendoktor  ernannt.  Bindings 
letzte  grSBere  VerOffentlichung,  das  Buch  „Zum  Werden  und  Leben  der  Staatenf 
bezeugt,  clafi  die  Historiker  ihn  auch  als  einen  der  Ihrigen  in  Anspruch  nehnten 
dtirfen.  Cberall  trat  seine  ausgeprftgte  Persdnlichkeit  voll  scharfen  Verstande*. 
starken  Geftthlsiebens  und  kr&ftigsten  Temperaments  hervor.  G.  S. 

In  Marburg  starb  am  17.  November  1919  der  o.  Professor  der  mittleren  und 
neueren  Geschichte  Germain  Frhr.  v.  d.  Ropp.  Das  n&chste  Heft  wird  einen 
flachruf  bringen. 

Am  25.  November  starb  zu  Halle  Professor  Theodor  Lindner  im  Alter 
von  76  Jahren.  Die  Histor.  Viertelj.  wird  seiner  wissenschaftlichen  Verdienste 
besonders  §redenken. 


.     r^rtrtrtlr-  Original  from 

Dy^uujjlL  UNIVERSITY  OF  MICHIGAN 


562  Nachrichten  und  Notizen 

Im  Dezember  starb  in  Graz  der  o.  Professor  der  alten  Gescbichte  Dr. 
Rudolf  von  Seal  a.  Er  wurde  1860  in  Wien  geboren,  besuchte  die  Gymnasien 
zu  Wien  und  Linz,  studierte  an  der  Universit&t  Wien.  Dann  war  er  einige 
Jahre  im  Schuldtenst  t&tig,  besuchte  1884/85  auf  einer  Studienreise  die  Uni- 

tversitaten  Bonn  und  Tftbingen  und  habilitieTte  sich  1885  an  der  Universitftt 
Innsbruck.  1896  wurde  er  Ordinarius  und  folgte  in  den  ersten  Jahren  des 
,  Krieges  einem  Ruf  an  die  Universit&t  Graz.  Aus  seinen  Werken  seien  her- 
vorgehoben:  „Der  Pyrrbische  Krieg"  1884,  tfie  Polybiosstudien  1890,  die  „Staats- 
vertr&ge  des  Aitertums"  1898.  Im  4.  und  5.  Band  von  Helmolts  Weltgeschichte 
gab  er  eine  knappe,  in  alter  Ktttze  inhaltreiche  Darstellung  der  Geschichte  des 
griechischen  Volkes.  Scala  hatte  von  seinem  Lehrer  Max  Bttdinger  den  uni- 
versalistiscben  Zug  seiner  geschiehtewissenschaftlichen  Neigungen  fibernommen* 
f  Seine  Interessen  reicbten  von  den  Sltesten  Pericden  der  orientalischeu  Ge- 

*  schichte  bis  auf  die  neueste  Zeit.  Geistvoll  suchte  er  Altes  und  Neues  zu  ver- 
binden,  zu  vergleichen  und  das  Allgemeine  herVorzuheben.  Im  Griechentnm 
sah  er  die  wicbtige  Grundlage  unserer  Kultur,  in  gewisser  Hinsicht  den  Mittel- 
punkt  der  Menschheitsgeschichte,  das  ewig  Lehrreicbe  fttr  den  Fortschritt  der 
Nationen.  Und  die  Historie  selbst  soil  seiner  Meinung  nach  hobes  politisches 
Wirken  stlitzen.  (Vgl.  den  Nachruf  Erbens  in  den  Innsbrucker  Nachrichten 
vom  27*  Dezember  1919.) 

'  Am  29.  Dezember  starb  in  Wolfenbttttel  der  Vorstand  der  braunsebweigischen 

Landesbibliothek  Oberbibliotbekar  Prof.  Dr.  Gustav  Milchsack  im  Alter  von 
fast  70  Jahren,  ein  au^gezeiehneter  Kenner  auf  bibliographischem  Gebiet  und 
eine.  Autoritftt  in  der  Kenntnis  von  Druckeigentttmlicbkeiten  verschiedenster 
Kategorien. 

Julias  t.  Pflugk  •  Harttung  f. 

Am  5.  November  1919  ist  einer  unserer  vielseitigsten  Bistoriker,  der  Ge- 
heime  Staatsarchivar  Professor  v.  Pflugk- Haittung,  dahingeschieden.  Esist  selten 
geworden,  dali  ein  Fachhistoriker,  wie  er,  sich  in  den  verschiedensten  Epochen 
und  Stoffen  der  Geschichte  vom  Altertum  bis  zur  jttngsten  Gegenwart  forschend 
und  darstellend  bet&tigt,  und  zudem  auf  Gebieten  von  Nebenf&chern,  wieSchrift- 
und  Urkundenlehre,  Bedeutendes  leistet.  Die  allm&hlich  eingebftrgerte  Teihing 
der  Professuren  je  nach  einzelnen  Sondergebieten  und  der  darauf  gerichtete 
sich  spezialisierende  Studiengang  haben  den  Umfang  des  von  dem  einzelnen 
beberrschten  Stoffes  sugunsten  intensiver  Behandlung  meist  beschr&nkt.  Jede 
der  beiden  Richtungen  hat  ihre  Vorztige  und  Naehteile.  Wenn  bei  umfassen- 
den  universal  gerichteten  Arbeiten  nicht  ttberall  auf  die  Quellen  zur&ck^ 
gegangen  und  die  Akribie*  innegehalten  wird,  wie  bei  Arbeiten  auf  bescbrftnktem 
Gebiete,  so  ist  das  hinznuehmen,  falls  man  nicht  ttberhaupt  auf  Werke  grotien 
8tils  verzichten  will,  und  andererseits  ist  daran  zu  erinnern,  dafi  kein  Geringerer 
als  Theodor  Mommsen  gesagt  hat  „die  Enthebung  von  Problemen  aus  der* 
banausischen  Beschrilnkung  der  Albeit  auf  die  n&chsten  Handwerksgeno&sen 
ist  von  besonders  f nicht  barer  Wirkung*.  Diese  GesichUpunkte  dflrfen  bei  einer 
gerechten  Wtirdiguog  von  Pflugk  -Harttnngs  Werk  nicht  aulier  acht  gelassen 
werden. 

Geboren  am  8.  November  1848  auf  dem  vttterlichen  Landgute  in  Wernikow 
bei  Wittstock,   kam  er  im  9.  Lebensjahre  nach  Hamburg,   wo  er  eine  kanf- 


r^rtrtrtlr-  Original  from 

byV^UUglL  UNIVERSITY  OF  MICHIGAN 


Nachrichten  und  Notizeu  .  563 

in&nnische  Bildung  erhielt  und  datm  in  das  Gesch&ft  seines  Stiefvaters  eiutrat, 
in  dessen  Interesse  er  vielfach  im  Austande,  namentlich  in  den  Vereinigten 
Staaten,  tatig  war.  Die  lebbafte  Neigung  fen  Knnst  und  Wissenscbaft  bewog 
ihn,  nachdem  er  den  Krieg  von'  1870  bis  1871  als  Einj&hrig-Freiwilliger  mit- 
gemacht  hatte,.  die  gesicherte,  httchst  einkSmmliche  Lebensstellung  aufzugeben, 
das  Maturit&tszeugnis  zu  erwerben  und  sich  den  humanistischen  Studien,  besonders 
tier  Geschicbte,  zu  widmen.  Er  studierte  in  Bonn,  Berlin,  Gftttingen,  so  daii  erf 
bezeichnend  ffir  seine  Abneigung  gegen  einseitige  Ausbildung,  die  Vertreter  der 
Tersehiedenen  Richtiragen,  die  damals  herrschten,  bSrte  und  auf  sich  wirken  liefl. 
Nachdem  er  sich  1877  in  Tttbingen  als  Privatdoeent  der  Gescbichte  habilitiert 
batte  und  dort  zum  anfierordentlichen  Professor  ernannt  war,  wurde  er  1886  als 
Nachfolger  Jakob  Burckhardte  nach  Basel  berufen,  gab  aber  1890  das  Amt  infolge 
politischer  Mifihelligkeiten  auf  nnd  wurde  1892  am  Geheimen  Staatsarchiv  in 
Berlin  angestellt,  wo  er  bis  zu  seiner  Erkrankung  im  M&rz  1919  wirkte. 

In  seinen  Studien  hatte  er  sich  zunftchst  dem  Gebiete  des  Mittelalters  zu- 
gewendet.  Er  wurde  dabei  auf  den  empfindlichen  Mangel  unserer  Kenntnis 
-des  p&pstlichen  Urkundenwesens  aufmerksam  und  entschloA  sich  dem  abzuhelfen. 
Mit  echtdeutschem  Idealismus,  nur  unzureichend  durch  Geldmittel  von  der 
Berliner  Akademie  der  Wissenschaften  unterst&tzt ,  unter  Entbehrungen  nnd 
Anstrengungen,  die  seine  Gesundheit  mehrfach  schadigten,  setzte  er  seine  Ab- 
sicht  durch.  Auf  Grund  ausgiebiger  Durchforschung  zahlreicher  Archive  und 
Bibliotheken  in  Deutschland,  Frankreich  und  Italien  gab  er  1879  ff.  die  drei 
Bftnde  Acta  pontificnm  Romanorum  inedita  heraus  und  1886  bis  1887  die 
Specimina  chartarum  pontificum  Romanorum,  Schriftproben  p&pstlicher  Ur- 
kunden  des  Mhen  Mittelalters  auf  145  Tafeln,  die  er  alle  eigenhandig  durch- 
gepaust,  und  261  Siegelabbildnngen,  die  er  selbst  abgezeicbnet  und  abgedruckt 
hatte;  als  Nebenertrag  den  Band  Iter  Italicum  mit  Urkundenregesten  und 
-abschriften  aus  italienischen  Archiven.  Er  verarbeitete  die  gewonnenen  Ein- 
sichten  dann  auch  selbst  in  den  Bftchern  „Diplomatisch-historische  Forsphungen" 
1879,  „Urknnden  der  p&pstlichen  Kanzlei11  1882  und  „Die  Bullen  der  P&pste 
bis  zum  Ende  des  12.  Jahrhunderts*  1901,  grundlegend  auf  diesem  Gebiete. 
Es  ist  beispiellos,  dafi  ein  einzelner  ein  derartiges  Werk  bew&ltigt,  woran 
sich,  sonst  nur  EQrperschaften  mit  einem  Stabe  von  Mitarbeitern  zu  wagen 
pflegen.  Dank  und  Anerkennung  hfttten  einer  solchen  Leistung  gebtthrt.  Statt 
dessen  bem&ngelten  die  n&chsten  Fachgenossen  Einzelheiten,  atellten  an  die 
Editionsweise  Anforderungen,  die  derNatur  der  Sache  nach  und  mit  denver- 
fBgbaren  Geldmitteln  unerfullbar  waren,  wie  namentlich  die  Forderung,  dafi 
4ie  Aufiaahmen  und  Ausgaben  der  Urkunden  auf  photographischem  Wege 
h&tten  stattfinden  mtissen.  Die  Gelehrten  des  Auslandes,  die  bekanntlich  gerade 
yon  dem  Urkundenwesen  auch  etwas  verstehen,  wufiten  das  Verdienst  besser 
su  wtlrdigen:  Pflugk  -  Harttung  wurde  von  Gesellschaften  und  Akademien  in 
Paris,  London,  Rom  und  einer  Reihe  anderer  zum  Mitglied  ernannt.  Aber  das 
konnte  ihn  fttr  die  Mifigunst  im  Vaterlande  nicht  entschSdigen?  die  ihm  die 
weitere  T&tigkeit  auf  dem  Gebiete  zun&chst  verleidete. 

Er  wandte  sich  anderen  Gebieten  zu.  In  eigenen  Forschungen  btbandelte 
<er  zan&chst  die  Zeit  der  Befreiungskriege,  teils  in  kritischen  Abhandlungen, 
teils  in  biographischen  Essays,  teils  in  Edition  von  Akten  und  Briefen,  entl- 
lich  auch  in  einer  zusammenfassenden  Darstellung. 

f^rtonl   -  Original  from 

b^V-Tl  UNIVERSITY  OF  MICHIGAN 


564  Nachrichten  und  Notizen 

D.iun  widmete  er  sich  der  Geschichte  des  jtingsten  Krieges,  besonders  in 
den  Werken  „Die  Mittelmachte  und  der  Vierarband*  und  „Der  Kampf  um 
die  Frdheit  der  Meere*-  Daz wischg  n  kehrte  er aber  oft  genug zu mittelalterlichen 
Stoflen  zurtick,  wie  in  den  Studien  Uber  ttDas  Kunstgewerbe  der  Renaissance",* 
fiber  den  Johanniterorden,  den  Kampf  Ludwigs  des  Bayern  mit  der  Kurie,  das 
Papstwahldekret  vom  Jajbre  1059,  die  Papstwablen  nnd  das  Eaisertum.  Auch 
allgemeine  Themata  behandelte  er  in  ^Geschichtsbetrachtungen"  1889  und  in 
der  Essaysammlung  ^Splitter  und  Spane  aus  Vergangenbeit  und  Gegenwart* 
1908 f.  AuBerdem  bewftbrte  er  seine  unermttdliche  Arbeitskraft  als  Organisator 
und  Leiter  von  darstellenden  Sammel werken,  fttr  die  er  treffliehe  Mitarbeiter 
zu  gewinnen  wuflte  und  zu  denen  er  teilWeise  selbst  beisteuerte,  ausge- 
stattet  mit  kundig  ausgew&hlten  Abbildungen,  popular  im  besten  Sinne  und 
weithin  mit  Beifall  aufgenommen,  wie  besonders  die  wWeltgeschichte*  in 
sechs  B&nden,  die  1907  bis  1910  erschien  und  ins  Schwedische,  Russische, 
Italienische  Ubersetzt  worden  ist;  ferner  die  Geschichte  Napoleons  L,  Krieg 
und  Sieg  1870/71,  die  deutsche  Gedenkhalle. 

Wenn  man  die  erstannliche  Vielseitigkeit  nnd  Fttlle  seiner  Arbeiten  ttber- 
blickt,  die  hier  bei  weitem  nicht  alle  aufgefdhrt  werden  konnten,  so  wird  man 
ihnen  im  Hinblick  auf  das  am  Anfange  Gesagte  ftberall  den  Vorzug  einr&nmen 
mils  sen,  dafi  sie  sich  dnrch  Weitblick  und  Selbstfindigkeit  der  Auffassung  ans- 
zeichnen.  Unbeirrt  durch  herkommliche  Ansichten  ging  er  in  seinen  Forschungen 
stets  auf  den  Kern  der  Frobleme  ein  und  liefi  sich  durch  unerschrockene 
Fragesteilung  von  einem  Problem  und  Stoff  zu  weiteren,  oft  scheinbar  fern- 
liegenden,  ftthren.  So  stehen  seine  wissenschaftlichen  Arbeiten  im  inneren 
Zusammenhange  eines  echten  Forschergeistes,  weit  entfernt  von  einer  &ufler- 
lich  gerichteten  Vielgesch&ftigkeit,  die  nur  h6chst  miOgttnstiges  Urteil  ibm 
yorwerfen  kann.  Lassen  doch  auch  die  von  ihm  geleiteten  oder  verfaflten 
Gescbichtswerke  populftrer  Art  einen  innerlich  einheitlichen  Geist  nnd  Willen 
nicht  verkennen:  sie  sind  getragen  von  einem  starken  nationaldentschen  Be- 
wufitsein  nnd  von  dem  Streben  nach  ktinstlerischer  Ausgestaltung,  das  Pflugk- 
Harttung  vonjeher  erfilllte,  ihn  bei  seinen  Arbeiten  untersttltzte  nnd  auch  in 
lyrischen  und  dramatischen  Versuchen  Ausdruck  fand.  Em  nnbefangenes  Ut~ 
teil  wird  seiner  reichen  Wirksamkeit  die  Wttrdigung  zuteil  werden  lassen,  die 
sie  verdient. 

Greifswald.  E.  Bernheim, 


r^rtrtrtlr-  Original  from 

byV^UUglL  UNIVERSITY  OF  MICHIGAN 


HISTORISCHE  VIERTELJAHRSCHRIFT 

HBRAUSGEGEBEN  VON  PROF.  Dr.  GERHARD  SEELIGER  IN  LEIPZIG 


BIBLIOGRAPHIE 
ZUR  DEUTSOHEN  GESOHICHTE 


1919/1920 


BEARBEITET  VOX 


THEODOR  GRUNBAUER 

OFFKXBACH    MAIN) 


VBRLAG  UND  DRUCK 
BUCHDRUOEEREI  DBR  WILHELM  UND  BERTHA  v.  BAENSCH  STIPTDNG 

DRESDEN  1920 

rv       «w  h   C^ nrhnic*  Original  from 

digitized  by  VjUU^U,  UNIVERSITY  OF  MICHIGAN 


\LLE  RECHTE, 
IISSJHL1ESSLICH  DES  IBERSETZCNGSRECHTS,  YORBEHALTKN. 

(^rtrtofr-  Original  from 

V1  UNIVERSITY  OF  MICHIGAN  v 


Inhalt. 

A.  Allgemeine  Werke. 
I.  Gesammelte  Abhandlungen  und  Zeitschriften     ....      *1 

IT.  Hilfswissenschaften: 

1.  Bibliogeapbien  und  Literaturberichte *&• 

2.  Geographic *& 

3.  Sprachknnde *8- 

4.  Palaographie ;  Diplomatik;  Chronologic *9- 

5.  Sphragiatik  und  Heraldik *10- 

6.  Numismatik ' *    .  *11 

7.  Genealogie,  Familiengeschichte  und  Biographie *1& 

III.  Quellen: 

1.  Allgemeine  Sammlungen *16- 

2.  Geschichtschreiber *1T 

3.  Urknnden,  Akten  und  Regesten *17 

4.  Andere  schriftliche  Quellen  und  Denkm&ler *21 

IV.  Bearbeitungen: 

1.  Allgemeine  deutsche  Geschichte *23- 

2.  Territorialgeschichte *24 

3.  Geschichte  einzelner  Verh&ltnisse *30- 

ai  Verfassung.     b)  Wirtsehafts-  and  Sozialgeschichte.     c)  Reoht  and  Gericht. 

d)  Kiiegswenen.      a)  Religion  und  Kircfae.     f)  Biidnng,  Literatur  und  Kunst. 
g)  Volksleben. 

B.  Quellen  und  Darstellungen  nach  der  Folge 
der  Begebenheiten. 

1.  Das  deutsche  Altertum  bis  ca.500 *61 

a;  Germanische  Urzeit  and  erstes  Auftreten  der  Deatscheu  in  der  Geschichte. 

b)  Einwirkungen  Roms.    c)  Aasbreitung  der  Deutschen  und  Begrttudung  germa- 
nischer  Reiche.    d)  Innere  Verbaitnisse. 

2.  Frinkische  Zeit  bis  918 *67 

a}  Merowingiache  Zeit.    b)  Karolingische  Zeit.    c)  Innere  Verhaltnisse, 

3.  Zeit  der  s&chsischen,  fraukischen  und  stautischen  Kaiser,  919 — 1264   .    *69- 
a)  Sachsische  und  frankische  Kaiser.  919—1125.     b)  Staulische  Zeit,  1125—1254. 

c*  Innere  Verhaltnisse. 

4.  Vom  Interregnum  bis  zur  Reformation,  1254—1517 *7<t 

a»  Vom  Interregnum  bis  zum  Tode  Karls  IY.t  1254—1578.    b)  Von  Wenzel  bis  *nr 
*  Reformation,  1378—151?.    c)  Innere  Verhaltnisse. 


r^rtrtrtL-  Original  from 

byV^UUglL  UNIVERSITY  OF  MICHIGAN 


IV  Itihalt 

Seite 
5.  Zeit  der  Reformation,  Gegenreformation  und  des  30jabrigen  Krieges, 

1517— 164S  ,..*.,♦.....,...*• *83 

i    Kofovmcitious/eit .   1517 — lobs.      b^   Ueg&aif  formation   und    SOjiilnigei    Kiis^. 
1555— 1G<&    C)  lonere  Yei hiUtnisse. 

ti,  Vom  WestfaliBchen  Frieden   bis   zum  Tode  Karla  VI.  und  Friedrich 

Wilhelma  I.,  1648—1740 .    ,    .    , *102 

7.  Zeitalter  FTiedrichs  d+ Gr„  1740-1789 .  *108 

&  Zeitalter  der  franz,  Revolution  und  Napoleons,  1789—1815     .    .    .    .  *114 

9.  Neneate  Zeit  seit  1816 +    .,*,..,.,    .  *120 

Alpbabeti&ches  Register    .    ,    .    * ***:...  *1S2 


* 


C^f\f\€%\im  Original  from 

byV^UUglL  UNIVERSITY  OF  MICHIGAN 


A.  Allgemeine  Werke. 

I.  Gesammelte  Abhandlungen  und  Zeitschriften. 

*  Abgesehlossen ,  yon  firganznngen  abgesehen,  31.  December  1917.  —  Ersoheinungsjaiir» 

wo  niont  yermerkt,  1917. 

Germanla.  Korrespondenzblatt  der 
R5m.*german.  Komm.  Hrag.  v.  F.  Koepp, 
E.  Kroner,  £.  Schumacher.  Jg.  I.  (1917). 
Frankfurt  a  M.:  Baer.  [25 

Blatter.    Histor.-polit  159.  160.  (*6 

Mittellaagea  a.  d.  hist.  Lit.  N.  F.  5.  [27 


Festgabe  d.  Bad  Hist.  Kommiss. 
7.  9.  Vli.  17.  Mil  Beitr.  v.  E.  ttot- 
hein,  Hnr.  Finke  und  K.  Obser. 
Karlsr.:  C.  J.  Miiller.  229  S.;  8  Taf. 
4.80  M.  [1 

Krttger,  Gust.,  zur  Feier  seiner 
25jahr.  Wirk3amkeit  aU  ordentl.  Prof, 
d.  Theoi.  in  Giefien  gewidm.  v.  Schttlern 
u.  Freunden.  Darmst. :  Hist.  Ver.  f.  d. 
GrBbzgt.  Hess/16.  132  S.  3  —  M.     \2 

Marcks,  E»,  M&nneru.Z-iten.  Auf- 
s&tze  u.  Keden  z.  nener.  (j.  2  Bde. 
4.  umgest.  Ausg.  Lpz.:  Quelle  &  11. 16. 
XII,  464;  424  S.     14.—  M.  [3 

Melanges  d'hist.  offerts  k  Ch. 
Mftller  A  T'occasion  de  son  jnbil6  de  60 
ann&s  de  professorat  a  TUniv.  de  Lou- 
vain  par  1'association  des  anciens  mem- 
bres  dn  slminaire  hist,  de  Tnniv.  de 
Lonvain.  Paris  :Picard.  Louvain:Van 
Linthout  14  XXVI,  702;  XXVI,  634  S. 
18.—  Fr.  [4 

Blbllotkek,  Hist,  Hrg.  v.  d.  Red.  d. 
Hst  Zt     37,  38.  [5 

fltadlea,  Hist,  verdff.y.Kbering.  134.  16 
Arbeltea,  Jenaer  hist  S.  |7 

Abhaadlanges,  Leipz.  hist.    41.  '16.     [8 

Beitrige,  Munstersche,  z.  G.forschg. 
N.  F.    37.  3*  [9 

Abhandlungen  s.  mittl  a.  nener.  0.  63—65. 

[10 

Abhandlnngen  Heidelb.,  za  mittl.  and 
nener.    Q.    50.  51.  fn 

Stadlen,  Sohweizer,  i.  G.wiss.  9.  10.  [12 

Mannas  -  Bibiiothek.     Hgb.  v.  Kossinna. 

16.   ?16.  [13 

Zeltsehrift,  Hist.    117.  118.  (14 

Vlcrteljahrscbrift,  Hist.    IS.  [15 

Jahrbaek,  Hist    38.  [16 

Mittellangen  d.  Inst.  f.  ost  GJorsehnng. 
37.    Krgb.  10,    1.    '16. 

tteschlchtsblstter,  Dt.    18. 

Korrespondenzblatt  d.  Gesamt-Ver. 
'16.     65 

Zsitschrlft,  Fraehist.    8.    '16. 

Msn&nft.    Zt.  f.  Yor.-G.   8. 


[H 

[18 

64 

19 

20 

21 


Beitrage,  Nene  z.  G.  dtsch.  Altert. 
(Hennebergi    28.  [22 

Archlf.  Neaes,  d.  Ges.  f.  alt.  dt.  G.kde. 
40.  '16.  41,  1.  [23 

Mlttellnngen  a.  d.Genn.Nationalmuseam. 
Jg.  1917.  [21 


Archir  f.  Urknndenforsohnng  6.  '16.  [28 

Archhr  f.  Stamm-  u.Wappenkd  17.18.  [29 

Ylertsljakrsckrift  f.  Wappen-.  Siegel- 
u.  Familienkde.    43.  [80 

Berold,  Dt  48.  [31 

Mlttellnngen  des  Roland,  Ver.  s.  Fftrdg. 

d.  Stamm-,  Wappen-  a.  Siegelkande,  Jg.  1. 

'16.  (Dresden:  Roland).  [32 

Zeltsekrift,  Nnmis.  N.F.  9.  '16.  10.    [S3 

Mittellangen  d.  Bayer.  Nnmlsm. -Ges. 
34.  [84 

Mittellangen  d.  Zentralstelle  f.  Dt  PSr- 

sonen-  and  Fainilien-G.  15.  .  [35 

Jahrbueh.  Biogr.  a.  dt.  Nekrolog.  18.  [86 
Blitter,    Familiengeschiehtl.  Hrgb    y. 

Otto  y.  Dassel.    14.  '16.  [37 

Beitrage  z.  Kaltar  a.  Universal  -G.  36 
—40.  [88 

ArehW  f.  KaltarG.  12.  '16.  13.  [39 

Kaltarjahrbaeb,  hrgb.  v.  d.  ost err.  Leo- 
Gesel.  gel.  v.  Dr.  F.  Sohnfirer,  Innsbruck, 
Jg.  1917.  [40 

Zeltsehrift  d.  Ver.  f.  Volkskde.   26.  '16. 

27.  [41 

Forsehssgea  z.  dtsch.  Landes-  a.  Volks- 

kd.  21,  4.  [42 

Unteraueknngen    z.  dt   Staats-Rechts- 

G.  128.  [43 

Beitrage,  Dentsehreehtl.  11.  '16.  [44 
Zeiisehrift  d.  Bayigny-SUftg.  f.  Reohts- 

G.  38.  [45 

VlerteUahnekrirt  f.  Soz.-  a.  Wirteoh.- 

G.     14,  2—3.  [46 

Zeltsehrift  f.  Kirehen-G.  87.  l.  2.        [47 

Studies  a.  Mltteilaagea  z.  G.  d.  Bene- 

diktinerordens  N.F.  6,  4.  ?.  (48 

Zeltsehrift  f.  G.  d.  Erziehg.  n.d.  Unterr. 

6.  3—4.  [49 

Beitrage  z  G.  d.  dt.  Spraoke  a.  Lit.  41. 

42.  '16.  [50 

ZeltHchrlft  f.  dt.  Mandarten.   17.         [51 

Jakrbncb  d.  Ver.  f.  niederdt  Spraeh 
forschg.  42.  '16.  43. 

Stadlen  z.  dt.  Knnst-G.  197—202. 

Jahrback  d.  KgL  PreuB.  Knnstsammlgn. 
38,  1-3  [54 


[52 
[53 


Berichte,  amtl.  a.d.Kgl.  Knnstsammlgn. 
38.  '16/17.  89.  [55 

Jskrbaeh  d.  Kgl.  Prenfi.  Kanstsamm- 
lun  gen,    38.  [56 


by  Google 


Original  from 
UNIVERSITY  OF  MICHIGAN 


Bibliographie  Xr.  57—208 


Jahrbneh  d.  Kunsthist.  Sammlungen  d. 
Allerh.  Kaiserhs.  34,  i.  2.  p7 


Ass  Otterrelchs  Ver  gang enheit.  Hrgb. 
v.  K.  SchneideY.  1-6   11.  [*8 

MittelUngen  d.  K.K.  Archivrates  2,  l.  [59 

FotrsehaageB  z.  inner  en  O.  Osterreichs. 
Hrgb.  v  A.  Dopaeh.  it.  [60 

Veroffentllchungea  d.  Kommiss.  f.  neuere 
Q.  Oaterreichs.  15.  [6L 

Jatreshefte  d.  osterr.  Areh'aolog.  Inst, 
i.  Wien.  18.  [6* 

Btriehte  u.  Mittetlg .  d.  Altert.-Ver.  a. 
Wien  49.  '16.  (63 

Jahrbncb  d.  Gee.  1.  G.  d.  Protest  in 
nstenr.    »7.  [64 

Zeitscarlft  f.  fist.  Volkskde.    23.         [66 

Zeitsekrift  d.  Hilt.  Ver.  f.  Steiennark 
15.  [66 

MlttelUagen,  statist  tlb.  Steiermark 
27.  '16.  28.  [67 

Cariatbia  I  Mitteilnngen  d.  Gesch-Ver. 
f.  Karnten     106.  *16.  107.  [68 

Mliteilang ea  d.  Ges.  f.  Salzburg.  Ldkde. 
56.  [69 

Forsehangea  a.  Xitfelluagen  i.G.  Tirols 
u.  Vorarlbergs.    14.  l.  ♦.  [70 

Mittelluagtn  d.  Yereins  f.  G.  d.  Dt.  in 
Bonmen.    55  'io  [71 

Beitrige  s.  dtsch.-bdbm.  Volkskd.  Hrg. 
v.  Ad.  Hauffen.    14,  1.  [72 

Zeitsekrift  d.  Dt.  Ver.  I  G.  Mahrens  and 
Schlesiens.    21.  [75 

Korre«poadensblatt  d.Ver.  f.  Siebenbtirg. 
Landeske.    89.   16.  40  [74 

Beltr&te  a.  bayer.  Kirch.-G  24.  [75 

Mouatsschrlft,    Altbayer.  IS.  2—8.    14. 

1.  P6 

ftrehU,  Oberbayer,  f.vaterl.  G.  <*o.  •  16.  [77 

Samaielblatt  d.  Hist.  Ver.  Freiaing.  10. 
'16.  [78 

lonatsHcbrift,  Niederbayer.    «.  179 

Verhandlangea  d.  hist.  Yer.  f.  Nieder- 
bayern.    58.  [80 

Jahresbertekt  d.  Hist.  Ver.  f.  Straubing 
n.  Umgebg.    18.  '16.  19.  [81 

Oberpfals,  D.  Monatsschrlft  f.  Gesch. 
usw.    11.  [82 

Verhandlungen  d.  Hist.  Ver.  f.  Ober- 
pfalz  u.  Regensb.  66.  '16.  [88 

VereffentllehuBgen  d.  Ges,  f.  Mink.  G. 
R    6,  8.  •  [84 

fteajahrsblatter,  Hrgb.  v.  d.  Ges.  f. 
Frank.  G.    11.  '16.  [85 

Beitrige  z.  frank.  Knnst-G.    «.  46.    18*» 

Berleat  ttb.  Bestand  n.  Wirken  d.  Hist. 
Ver.  a.  Bamberg.    73.  [87 

Jakresberickt  d.  biit.  Ver.  f.  Mittel- 
franken.    61.  '16.  \$a 

Arckir  d.  hist.  Yer.  f.  Unterfranken  u. 
Asehaflenburg.    58.  '16.  [89 

Jahresbericht  —  f.  1915.  '16. 

Zettscbrift  d.  Hist  Ver.  f.  Schwaben 
u.  Nenbnrg  43  [90 

Areki?  f.  d.  G.  d.  Hoehstifts  Augsburg. 
5,  12.  '16.  5,  3,  4.  [91 

Jehrbueh  d.  Hist.  Ver.  Dillingen.   29.  [92 

Ylerteljahrsaefte,  Wurttbg.  N.  F.  26  [93 

Hekroleg,  Wftrttemberg .  Hrgb.  v.  K. 
Weller  a.  V.  Ernst  f.  1914.  [94 

Blatter  f.  wurttemberg.  Kirch-G.  20 
1«.  [95 

HltUilnngen  (1.  Ver.  f.  G.  Hohenzollenis 
50.  [96 


Jebrbsek  I.  schweiz.  G.  42.  [97 

anselgtr  f.  schweii.G.  N.  F.  14.    16.  [98 

Anselger  f.  schweiz.   Altkde.   K.F.  18. 

'1«.  19.  [99 

•      ArekiT.      Schweiz.    f.    Yolkskde,      20. 

'16.  |100 

Zeitsekrift  f  schweiz.  Kireh.-G.ll.l- 3. 

[101 
MIUeilBBgtB  s.  vaterl.  G.   Hrgb.  v.  Hist 

Ver.  in  St.  Gallen.   32-4.  F.  2.  [102 

IVeBjabrsblitter.  hrgb.  v.  Hist.  Yer.  d. 

Kantons  St.  Gallen.    Jg.  1917.  [103 

Mf tteiluagea  d.  hist.  Yereins  d.  Kantons 

Solothum     8.  [104 

tteschiehtsfreoBd.  Mitt.  d.  Hist.  Yer.  d. 

5  Orte.    71.  [105 

Arehi?  d.  Hist.  Ver.   d  Kant  Bern.  23. 

16.  •  [106 

Blatter  f  Barn.  G.,  Kunetusw.  13.  [107 
tie«chl€ht»blattt  r,  Freiburg.  22.  15.  (108 
Hehrirtea  d.  Ver.  f.  G.  d.  Bodensees  u. 

s.  Umgebg.    46.  rioe 

Zeitsekrift  f.  d.  G.    den   Oberrh.  X.  F. 

S2.  [1U> 

AlemSala.    44,  '16.  [ill 

DiosessB-Arektv,  Freiburgar.  17  (=  44). 

•1«.  [112 

Ckronlk  d.  Stadt  Heidelberg.  22. '16.  [11* 
OeicklrfctsbliUer,  Mannheimar.  17.  '16. 

18.  [114 

Jahrbuch    f.    G.   usw.  v.    Elsafi-Lothx. 

83.  [115 

Qaellen  u.  Forsohungen  z   Kirchen-  u 

Kultnr-G    v.   ElsaB-  a.  Loth  rin  gen.  Hrgb. 

v.  Job.  Fioker.    2.  3  u.  5.  [lie 

Jabrbseh  d.  Ges.  f.  lothr.  G.  a.  Altkde. 

27.  28.  [117 

Maneam,  Pfalz     34.  [118 

Beit  rage    a.    Haimatkde.  d.    Pfalz.    5. 

'16.  [ll£ 

Kneln.  Der.  16.  [12a 

Pablikatleaea  d.   Ges  ell   i.  Rhein.  G.- 

Kunde.    30.  I.  2.  II  [m 

AaBBlem  d.  Hist  Ver.  f.  d.  Niederrhein. 

98.  99.    16    100.  [12t 

Ztlt*chrift   d.  Ver.  f.  rhain.   u.  weatf. 

Yolkskde.    is    16.  [123 

MeBattkeftt  f.  rhein    Kirch-G.  10.    16 

11,  1—9.  [124 

Arenlv,  Trier.    26  27/ '16.  ri?5 

MltullBBgeB  d.  Wetzlar.  G.-Yer.6.  [12G 
Zeltitehrlft  d.  Aachaner  G  -Verains  38. 

'16.  [127 

Jahrbnek  d   Kolniseh.  G.-Yar.  4.       [12*4 
Zeitstekrlft  d.  Berg.  G.-Ver.  49.    16. 
NanatKsehrift.  —  24.  [129 

Jahrbneh   d.    Duaseldorfer    G.-Ver.    28. 

16.  [130 

Beitr&ge  z.  G.  v.  Stadt  n.  Stift  Kssan. 

36.  _  [131 

Oad-Bolland.  85.  [132 

BiJdraveB  voor  vaderl.  gesch.  usw.   5, 

4.  /  [133 

Bijdragen    ea  MededreliageB    van   net 

hist.  Genootsohap.  3J*.  [134 

Helmatblitter,  Nassauisohe    20.    '16/17. 

21.  [135 

srehir  f.  hass.  G.  u.  Altkde.  11.  16.  [186 
Gkraalk,  Hassisohe.    6.  [187 

Zeitackrift  d.  Yer.  f.  beas.  G.  u.  Ldkde. 

50(=N.F.  40).  _        _       [138 

VerdfTeBtliehuBgea     d.     Hist.  Kom.    f. 

Hessen  u.  Waldack.    9,  l.    16.  [139 

Bessealaad,    31.  V*0 

Blatter,  Hess.  f.  Yolkskde.  15.  '16.  [141 
Ztltsckrlft,  Mainzer.    ll.  P42 


by  Google 


Original  from 
UNIVERSITY  OF  MICHIGAN 


Gesammelte  Abhandlgn  n.  Zeitschriften.  Bibliographieu  a.  Literaturberichte  *3 


tiesckiektsfcliitter  f.  d.  Kreis  Lauterback 
Hrgb. v.  Herm.  K  n  o  d t.  Lauterbach(Hessen). 
5.  [143 

Zeltsckrift,  Thttr.  sachs.,  f.  6.7.1.  [144 
ZeitHehrlft   d.    Ver.   f.  Thttring.  O.  u 

Altkde.    N.F.  23.  l.  16.   Beih.  7.  8.  [145 

Mouatsblitter,  Thttringer.J*.mt/17.  [t46 
Jakresherickt  d.  Tattling.  -  Sachs.  Ver. 

f.  Erforschung.  d.  TaterL   Alter!  usw.  97. 

'16.  [147 

Jakrbnek.    Thttringer.  Kirohb.  21.    (148 

Zeltsckrift  d.  Harsvereins  f.  G.  u.  Alt- 
kde. 50.  [149 

Beitrage  z.  G.  Eisenachs.    95.  16.    [150 

Sekrlften  d.  Ver.  f,  Sachsen-Meining.  G. 
n.  Ldkde.  75.  [151 

Helmatbilder  der  Vergangenheit.  Ana 
Saalfeld  u.  Umgegend.    3.  Il5t 

Mitteitangea  d.  Ver.  f.  Anhalt.  G.  a.  Alt- 
kde. N.  F.  4.  16.  [153 

Jakresberiekt  a.  MitteilunKen  d  Ver.  t 
Greizer  G.  23.  16.  24.  [154 

Zeltuckrift  f.  vaterl.  G.  a.  Altkde.  Hrgb. 
v.  d.  Ver.  f.  G.  usw.  Weetfalene.  74.    16.  [155 

Yerftffentllckuagen  d.  Hist.  Komm.  d. 
Prov.  Westfalen.    it  2.  3.  [156 

Heimatblatter,  If  ttnsteriscbe.  2, 3.  4.  1157 

tiesckiektsblatter,  Han  no  v.  20.  [158 

MltteUaagen  d.  Ver.  f.  G.  u.  Landkde. 
v.  Osnabrtiok.    8f>.    16.  40.  [159 

Jabrbuck  d.  G.-Vcr,  !.  d.  Herzogt. 
Braunschweig  14.  16.  [160 

Hagasin,  Braunschweig    Jg.  1917.  1—7. 

tiesekiektsblitter,  Hansische.  22.  16. 
23.  [162 

Zeltsekrirt  d.  Ver.  f.  Hamburg.  G.  21. 
16.  1 163 

Mltteilangea  d.  Ver.  f.  Hamburg  G. 
35.  16.  36.  [164 

Zeltsekrirt  d.  Ver.  f.  lubeck.G.  u.  Alt.- 
kde     18,  1.2.  19,1.  [165 

Zeltsckrift  d.  Ges.  f.  nobles w. -hoist.  G. 
46.     16.     47.  [166 

Sekrlften  d.  Ver.  f.  schlesw.  -hoist. 
Kirch.-G.  R.  26, 3—4.  [167 

Mitt  ell  sngen  d.  Gesell.  f.  Kieler  Stadt- 
G.    19,2.    16.  <r  *  [168 

Beltrige  z  G.  d  SUdt  Rostock.  10. 
1617.  [169 


Areklf,  Xeues  f.  Sachs.  G.  usw.  37. 
16.     38.  [170 

MlttellQngea  d.  Ver.  f.  saehs.  Volkskde. 
7,8-5.  [171 

Wei trigs  z.  Sachs.  Kirch.-G.    30.     [172 

Jlltteilnagea    d.    Ver.    f.    Chemnitz.  G. 

18.  [173 

Uesehicktsblalter.  Dresdner.    26.     [174 

Mttteilaug  v.  Freiberger  Altertumsver. 

51.  [175 

Sekrlften  d,  Ver.  f.  G.  Leipzigs.  11.  [176 

Ntttslluagea  d.  Ver.  f.  G.  d.  Stadt 
Meifien.    10.    l.  [177 

MHtellaagen  d.  Ver.  1  vogtl.  G.Plauen. 
27.  [178 

Zeltsckrift  d.  Hist.  Ver.  f.  Nieier- 
saohsen.    81.    16.  [179 

Hiedersachten.    23.  [180 

Zeltschrift  d.  Gesell.  f.  Niedersachs. 
Kirch.-G.    21.    16.  [181 

Zeltsckrift  d.  Ver.  f.  Kirch.-G  i.  d. 
Prov.  Saehsen.    14,  l.  [182 

mttellungen  d.  V.  f.  d.  G-  u.  Altkde. 
v.  Erfurt     37.  16.    38.  [183 

tieschicktsblatter  f.Stadt  u.  Land  Magde- 
burg.   Jg.  1917.  [184 

Forscbaugen   z.    brand b.    u.   preufi.   G. 

30,  1.  [185 

Meaattsckrift.  Alipreufi.  54,  1—2.  1186 
Braudenbaraia.    26.  [197 

Bettrage  z.  G.  usw.  d.  Altmark  4. 3.  [188 
Sekrlften   des  Ver.   f.  G.   d.  Neumark. 

35.    38.  [189 

Magasin,    N.-Lausitz.    92.  (190 

ttlttellnngen  d.  Ver.  f.  d.  G.  Berlins  31. 

16.     34.  [191 

Sekrlften  d.  Ver.  f.  d.  G.  Berlins.  50.  [192 
Zeltickriit  d.WestpreuB.G.-Ver.57.  [193 
Mittellunteu     d.    WestpreuB.     G.  -Ver. 

l*;.  [194 

Monatshlatttr,  Hi s tor    f.  d.  Prov.  Posen. 

18.  (195 

Zeltsekrirt  d.  Ver.  f.  G.  usw.  Sehlesiens. 

51.  [lj« 

Darstellnagea  u.   Queiien  z.  sekles.  G. 

24.    25.  [197 

flescklektsbtftter.  Schles.  18.  [198 
Mlttelluageu  der  Schles.  Ges.  f.  Volks- 
kde. 19.  fl99 
Oberschletleu.    15.  [2<M> 


Stadlen,  Baltische.    N.  F.    20. 


[201 


II.  Hilfswissenschaften. 


i.  Bibliographien 
und  Literaturberichte. 

DakJmann-Waits,QueUenkde.  s.13.  2258. 
Rez.:  Mitt.  Inst.  5st.  G.  37.  81—85  Wilh. 
Bauer.  [*» 

MQIler,  Jobs.,  Die  wissenschaftl. 
Vereine  und  Gesellschaften  Dtlds.  im 
19.  Jh.  Bibliogr.  ihr.  Vertfffentlichungen. 
Bd.  2  (Fortsref.  bis  1914).  Berlin: 
Behrend  &  Co.  17.  XXXII,  1422  S. 
120  M.  [208. 

TYelse,  6.,  Zur  Archaologie  d. 
frtther.  Mittelalters.  Jahresbericht  14. 
(Hist.  Zt.  117,  253-66.)  [204 


Blbliotheca  geogr.  Jahresbibiiogr. 
d.  geogr.  Lit.  Hrg.  v.  d.  Ges.  f.  Erdkde. 
z.  Berlin.  Bd.  19:  11  u.  12.  Berlin: 
Ktthl  17.  XVII,  596  S.    8  M.        [205 


(irtiner.F.,  Archival.  Bibliographie 
!  Osterreichs  f.  d.  J.  14.  (Mitt  d.  K.  K. 
Archivrates  2,  179f.)  [206 

Ckannatz,  Wegweis.  durch  d.  lit.  d. 
oaten  G.  s.  13.  2663.  Rez. :  Zt.  d.  osterr. 
Ver.  f.  Bucherkd.  T.  238f.    Th.  Mayer.     [207 

SekloKter,  Die  Literatur  d.  Steiermark 
in  bezug  auf  G.  usw.t  s.14,  2473.  Rez.:  Zt. 
d.  Hist.  Ver.  £.  Steierm.  12,  209-13  v. 
Hrbik.  [*>8 


by  Google 


Original  from 
UNIVERSITY  OF  MICHIGAN 


Bibliographie  Nr.  209—275 


Red  9  J*?  Ubers.  ttb.  d.  Aufs&tze 
hist.  Inhalts  in  d.wissenschaf tl.  Zeitschr. 
d.  ital.  Landesteiles.  (Forsch.  usw.  z. 
G.  Tirols  u.  Vorarlb.  12,  66  f.;  141—43, 
215 -17.  [209 

Ganb,  Fr.,  Wttrttb.  Lit.  v.  J.  '12. 
(Mit  Nachtr.)  (Wttrttb.  Jahrbb.  f 
Statist.  14,  VI— XLIX.)  [210 

Gaub,  Ft.,  Wtirttb.Lit/ 14  ( Wlirttb. 

Jahrbb.f. Statist.l6,V— XXXIII.)  [211 

Earth.  Bibliogr.  d.  Schweicer-G.,  a.  16, 
20).  Rez.:  Hist.  Zt  116,  616  f.  Meyer  v. 
Knonau;  Lit.  Zbl.  '17,  Nr.  IS  —eh—.     [21* 

Burckhardt,  Fel.,  Bibliogr  d. 
Schweizer-G.:  16.  (Beil.  z.:  Am.  f. 
schweiz,  G.  N.  F.  14.)  78  S.  [213 

Bran,  C,  Die  dt.  u.  ital.  Schweiz 
betr.  neue  Lit.  (Anz.  f.  schweiz.  G. 
N.  F.  14,  192—208.  15,  116-89. 
196—204.  —  P.  G.  Martin,  Rev.  des 
publications  hist,  de  la  Suisse  romande 
16.  (Ebd.  14.  209-20.  15,  140  bis 
51.)  [214 

Hoffmann -Krayer,  E.,  n.  Hans 
Bfichtold,  Bibliogr.  fib.  d.  schweiz. 
Volkskundelit.l5u.l6.(Arch.  Schweiz, 
Volkskde.  21,  104-19.)  [216 

Meyer,  Wilh.  Jos.,  Znger  G.- 
schreibir.  in  neuerer  Zeit.  Zug:  Wyfl. 

103  S.  1M.80     (Aus:    Zuger  Neuj.- 

bl).  [216 

BraadtWtter,  J.  L..  Lit.  d.  V  Orte :  '14 

u.  '15.    (G.  FreuDd  71,  SSI— 3t7.)  [*17 

Biichl,  J.,  Thurgauische  Lit:  16. 
(Thurg.  Beitrr.  56,  112-22.)         [218 

Baier,  ML,  Badische  G.-Lit.:  15. 
(Zt.  f.  G.  d.  Oberrh.  31,  646—64.)  [219 

Stenzel,  K.,  Elsass.  G.-Lit. :  15 
u.  16.  (Zt.  f.  G.  d.  Oberrh.  31,  488— 
572    32,  681—630.)  J[220 

K  at  a  log  d.  Univ.-  u.  Landesbibhoth. 
StraBburg.  Eis.-loth.  Abt;  unt.  Mitw. 
v.  E.  Marckwald  bearb.  v  Ldw.  Wil- 
helm.  Lfg.  7.  15.  Bd.  2,  32  —  148. 
2  M.  [221 

Wilhelm,  Ldw.,  Lothring.  Bi- 
bliogr.: 13—14.  (Jahrb.  Ges.  Lothr.-G. 
27/28,  676—604.)  [222 

SchretbmiUler,  H.,  100  Jahre 
pf&lzisch.  G.forschg.  1816-1916.  (Dt, 
Cr.bll.  17,  135— 57 .)  [223 

Rotscheidt,  W.,  Bibliogr.:  13. 
(Theol.  Arbeiten  a.  d.  rhein.  wissensch. 
Prediger-Ver.  N.  F.  15.  123—39.)  [224 

Schell,  0.,  Bibliogr.  z.  rhein-west- 
fal.Volkskde.:  13.  (Zt.d.Ver.  f.  rhein. 
u.  westf.  Volkskde.  11,  60—66.)      [225 

Schell,  0.,  Bibliogr.  z.  rhein  -west- 
f.  Volkskde.:  14.  (Zt.  d.  Ver.  f.  rhein. 
u.  westf.  Volkskde.  12,  69—76.)     [226 


Bibliographie  z.  rhein.  -  weatfiU. 
Volkskde.:  15  (Zt.  d.  Ver.  f.  rhein.- 
n.  westf.  Volkskde.  13, 88—90.)      [227 

Schell,  0.,  Bibliogr.  z.  rhein. westf. 
Volkskde.:  16.  (Zt.  Rhein.  -  Westf . 
Volkskde.  14,  137—42  )  [228 

Fr&nkel,  L., Aus  d.  neuest.  dt.  Lit. 
ttb.  Belgien.  (Dt.  G.bll.  18,  157- 
80.)  [229 

Japiske,  Nederl.  hist.  Lit.:  Apr. 
16  —  Apr.  17  (Bijdrr.  Vaderl.  Gesch. 
5,  R.,  4,  164-76;  340-66.)  [280 

Yisscher,  B»,  Friesche  Bibliogr. : 
13/14,  lo/'ie.  (DeVrije  Fries  23T 
199-207.     25,  184—93)  [231 

Voltz,  L.,  Neue  hess.  Lit.:  18  n. 
14.  (Arch.  Hess.  G.  10, 363—405.)  [232 

Berrien t  u.  Dobenecker,  Neuer- 
dings  ersch.  Lit.  z.  thiir.  G.  u.  Altkde. 
(Zt.  d.  Ver.  f.  thttr.  G.  N.  F.  23,  170- 
202.)  [233 

Laue,  ML,  Bibliogr.  (Thiir.-s&chs. 
Zt.  6,  214—38.  7    77,  191—212.)    [234 

Bemmann,  Ohers.  ttb.  nenerd.  er- 
sch. Schr.  n.  Aufs&tze  z.  s&chs.  G  a. 
Altkde.  (s.  16,  215.)  N.  Arch  S&chs.  G. 
37,  179-89,  410-22,  38,  244—68; 
442—51.)  [236 

Derscb,  W.,  Bttcher-  u  Zeit- 
schriftenschaa  z.  Henneberg.  G.  n. 
Ldkde.:  13-15.  (In:  Neue  Beitr.G. 
Dt  Alts.  Lfg.  27.)  [236 

Stammler,  W,,  Xeuere  Forschgn. 
z.  G.  Niedersachsens.  (Dt.  G.bll.  18, 
29—50;  78—98)  [237 

Israel,  F.f  Veroffentlichungenz.G. 

v.  Erzstift.u,  Hrzgt.  Magdeburg  wfchr. 

(1.  letzten  Jahre.    fG.bll.    f.   Magdeb. 

49/60,  461-96.)  [238 

Nevbaaer,  E..  Bibliographie  b.  G.  d. 
Klosters.  U.  L.  Frauen.  (G.bll.  f.  Magdeb. 
45/50.  170- S3.)  [W 

Wolfstieg,  A.  u.  K.  Meitzel,  Bib- 
liogr. d.  Schrr.  ttb.  beide  H&user  d. 
Landtags  in  PreuB.  Beri.  15:  Greve. 
XIII,  757  S.  [240 

Nentwig,  H.,  Lit.z.  schles.  G.:  '16 
(Zt.Ver.  G.  Schles.  51,  390-437.)   [241 

Jecht,  R.,  Lausitz.  Lit.  (N.  Laus. 
Mag.  93,  177-81.)  [242 

Gander,  K.  u.  M.  K  utter,  Nieder- 
laus.  Lit.  ber.:  1.  Juli  13  bis  1.  Apr. 
17.      (Niederlaus.  Mitt.  18,   862—82.) 

[243 

Steinhansen,  G.,  G.  d.gesellschaftl 
Kultur  u  Sitten  -  G.  Lit.-Ber.  (Arch. 
Kult.-G.13,  297—78.  [244 


by  Google 


Original  from 
UNIVERSITY  OF  MICHIGAN 


Bibliographic  und  Literaturberichte.  —  Geographic 


K$hler,Walt»,Religic)se  u.ethische 
Kultur  d.  Neuzeit.  Literaturbericht. 
l.Katholizismus.  2.RenaissM  Protfief. 
(Arch.  Kultur-G.  13,'  142-82,  297  — 
317.)  [245 

Kramer,  Karl,  Rrit  Stud.  z.  Lit-  a. 
Oaellenkde.  d.  Wirtseh.-Gh,  s.  '13,  22  Rez.: 
Dt.G.bll.  17,  270—77  Kiitzschke.  [246 

Loesche,  Skalskv,  VOlker,  Liter. 
Rundschau  iib.  d.  d.  Protest,  in  Osterr. 
betr.  Verflffentlichgn.:  14  (Jb.  Ges.G. 
Prot.  OBterr,  87,  88-132.)  [247 

Meyer,   Willi.  Job.,   Bibliogr.  z. 

schweiz.  Kirch.-G, :  1.  Sept.  M  6.— 1 .  Sept 

17.  (Zt  Schweiz.  Kirch.- G.  11,  304  - 

20.)  [248 

Overaicht  van  geschriften  betr.de 
Nederl.  Kerkgesch.  (Nederl.  Arch.  Kerk- 
gesch.  N.  S.  11,  364-80.  12,  360  — 
77.)  [249 

Arnold,  B.  F.,  Allg  Bticherkdtf.  z.  neuen 
Lit  -  G.t  a.  '14,  193.  Rez.:  Anz.  f.  dt  Altert. 
36,  2*1—83  Strauch.  1*50 

Wrede,  FerdM  Dt.  Mundarten- 
forschg.u.-Dichtung  07—11.  (Zt.  f.  dt 
Mundarten  IB,  1—139.)  [2B1 

Mundartenforschg.u.  -dichtung, 
Dt.,  12—14  mit  Nachtr.  zn  frtiher 
Jahren.  (Zt.  f.  dt.  Mundarten  16,  1— 
187.)  [262 

Seelmann,W.,Die  plattdt.Literatur 
d.  19.  n.  20.  Jh.  Erganzt  a.  fortges.  v. 
E.  Seelmann.  Forts,  zu  Jahrb.  22  u.  28. 
(Niederdt.  Jahrb.  41,  1—96.)  [253 


Wander,  K.,  Zusammenstellg.  d. 
Schrr.  v.  H.  Jentseh.  (Niederlaus.  Mitt. 
13,  330—40.)  [264 

Miinzel,  G.,  in  Verbindg.  m.  0. 
Hoerth  u.  H.  Schwarzweber,Ver- 
zeichn.  d.  literar.  Arbeiten  d.  f  Herm. 
Flamm.  (Alemannia  48,  47—61.)    [265 

Rose,  Rich.,  Familiengeschichtl. 
Bibliogr. H.l.  Berl.:  M.Rose  17.  64 S. 
2  M.  50.  [256 

Heobach,  !>.,  Obersicht  lib.  d. 
nnser  Land  betrefiende  knnstwissen- 
schaftliche  Literatur.  (Nass.  Heimatbll. 
17,  62—56.)  1 257 


2.  Geographie. 

Weise,  0.,  Die  dt  Volksstamme  u. 
Landschaften.  5.  vflllig  umgearb.  Aufl. 
(Aus  Natnr  u.  Geisterwelt  16.)  Lpz.: 
Teubner  17.  112  S.    1  M.  25.       [258 

Rothert,  Edna.,  Karten  n.  Skizzen 
a.  d  Entwicklg.  d  grtifier.  dt.  Staaten. 
2.  A.    (Roth,    Hist.    Kartenwerk    6.)  ; 
Diisseld.:  Bagel  16.  31  Ktn.  10M.   [259   ! 


Rage,  W.f  Alteres  kartograph. 
Material  in  dt.Bibliotheken  (s.  12,25). 
5.Ber.;10-13.(Nachrr.d.G.d.V.Wiss. 
GBtting.  16.  Beiheft.)    128  S.        [260 

Ambrosias,  E.,  Dtlds.  Grenzen  im 
Wandel  d.  Jahrhunderte ,  dargest.  in 
13  Kartenbildern  (2  Ktn.).  Bielef.: 
Velhagen  &  Kl.    16.  75  S  [261 

Borries,  E.  v.,  Die  geschichtl. 
Entwicklg.  d.  dt.  Westgrenze  zw.  d. 
Ardeiinen  u.  d.  Schweizer  Jura.  (Peterm. 
Mitt  61,  373—77;  417—22.)  15.    [262 

Weifi,  Jak.,  Elementarereignisse 
im  Gebiete  Dtlds.  1.:  Bis  z.  J.  900. 
Wien:  Holzhausen    14    92  S. 

Res. :  Hist.  Zt  117, 282—84  Hofmeister.  [269 

Schftnebaum ,    H.,    Siedlungskde. 

im  Dienste  d.  Geographie.  (Dt.G.bll.18, 

109-23.)  [264 

Penck.  A.,  Die  Osterr.  Alpengrenze. 
Stuttg.:  Engelhornl6.  79  S.  1M.80. 

Rez  :  Zt  d.  Hist.  Ver.  f .  8teierm.  14 ,  138  — 
34  Lukaa ;  Carinthia  1. 106,  7S— *l  Watte.  [265 

Mell.  Aitoe,  Zar  Frage  e.  Besitzstands- 
karte  d.  ostr.  Aipenlander,  '14  203.  R*z.:  Zt. 
d.  Hist.  Ver.  f.  Steierm.  12,  204—6  Watte.  [266 

Paldns,  Jos.,  E.  Ansicht  v.  Wien 
und  seiner  Umpebg.  a.  d.  J.  1742.  (Berr. 
n.  Mitt.  d.  Alt-Ver.  Wien  46/47,  3—8; 
Taf.)  [267 

Wagner,  H.F.,  Topographie  von 
Alt-Hallein.  (Mitt,  d.  Ges.  f.  Salzburg. 
Ldkde.    55,  1—44;  Taf.)  ["268 

Sieger,  R. ,  Landgerichte  u.  Tal- 

schaften  in  d.  Ober-  u.Mtttelsteiermark. 

(ZtHist. Ver.Steierm.15,114— 40.  .  [269 

Hell.  A.  n.  H.  Pircfaeiger ,  Stelrische 
Gerichtsbeschreibongen,  b.  '14,  2513.  Rez.: 
Hist  Viert*ljahr  18,  146-50  v.  Wretechko; 
Mitt  Inst.  Ost.  G.  37,  669—74  Watte."         [270 

Hassinger,  H. ,  Die  Mahrische 
Pforte  u.  ihre  benachbarten  Land- 
schaften. (Abh.  d.  K.  K.  Geogr.  Ges. 
Wien  XI,  2.)  Wien:  Lechner  14.  XIV, 
318  S.:  Kte.  u.7Taf.  [271 

Kaindl,  R.,  Die  Deutschen  in 
Galizien  u.  in  d.  Bukowina.  ( Angewandte 
Geographie  4  S.,  11.)  Frankf.  a.  M.: 
Keller  16.     172  S.    4  M.  [272 

Steinberger,  L.,  Topographisches 
z.  G.  d.  Hochstifts  Eichstatt.  (Beitrr.  z. 
bayer.  Kirch.-G.  21,  169—71.)         [273 

tiradmann ,  R. ,  Siedlangsgeographie  d. 
Kgr.  WUrttemb.  1  u.  2,  s.  '14,  ;>516.  Rez. :  Dt 
Lit-Ztg.  '14,  Nr.  38/30  L.  Neamana ; Mannas 6, 
394-400  Wable;  JahTbb.  f.  Nat-Ok.  105,  265 
—67  Herrgatb.  [274 

Beschreibung  d.  Oberatnts  Miin- 
singen.    2  Bearb.  12. 

Rez. :  Mitt.  d.  Inst.  t.  6»t.  G.  3fi,  785  f.  Tnm- 
bttlt.  [275 


by  Google 


Original  from 
UNIVERSITY  OF  MICHIGAN 


*6 


Bibliographic  Xr.  276— 334 


Mar  be  <  A« ,  D  i  e  Siedl  tinmen  J .  Kai  g  er- 
stnblgebirges  (Abhdlgn.z.bad.  Ldkde.5.) 
Karlar.:   Brauu  16  Xt  57  S,    a  M.  40. 

Rez.i  Zt*  Gesthlchtakde.  FreLbnrg,  33, 
197—99  Hetale.  [«b 

Beinert,  JM  Die  abgejrang,  Dfirfer 
u,  Hofe  im  Amtsbez.  KehL  fDie 
Ortenan  5,  89— luOj  (277 

Mayer,  A  dr.,  Die  Vogesen  u.  ilire 
K  a  mpfstft  tt en .  ( K  r iegsge  ogr ,  Z  e  it  bilder 
N.  8.)  Lpz.:  Veit  &  Co+1  15.  46  S< 
80  Pf+  [378 

Chenet,  Le  sal  et  les  populations 
de  la  Lorraine  et  ties  Ardennes  Paris: 
Champion  18.    VII,  289  8,  [279 

Engelbardt,  K,t  Umgestaltg*  d. 
LandsctaaftsbildeH  um  Speyer  u,  d.  Er- 
weiterg*  d.  Stadtbefestigungen  im  Lauf 
der  J  ahrhunderte+  (Mitt.  H.  V.  Ffalz  36T 
137—761  [280 

Boacbkeidgeu,  H. ,  Die  orati.  u, 
vororan,  Befestifrang  von  Mars  uebst 
i  hr  Beziehgen,  z.  heut  Stadtbilde.  M  ors : 
Steiger'17.    163  S.;  11  Tat  fi  M,    [281 

Fabricius,  W. ,  Die  drafscbaft 
Veldenz.  Beitr.  z.  geschichtl.  Ldkde.  d, 
ehemat  Xahegans  (a.  14,  2518).  Forts. 
(Mitt  (L  H.  Ver.  Pfalz  36,  1  -48 )    [282 

^Schumacher,  Km  Zur  Topographic 
il  MteaT.  Teila  d.  Ktadt  IMUseldorf. 
(Dti^d.  Jb.  28,  83—104  "1  [283 

Cappet,  K.  ran,  Note  aur  La  geo- 
graphie  hist  de  la  Flandr e.  (Melanges 
d ■hiNtnff.ACh.MoelLerlT881— 65)  [284 

Rtihmer,  Jul*  Friesenfdd  u  Hoi- 
gau   (Tb1lr.-sftdia.Zt. 6,100-111)  |285 

Fabrlcins,  W. ,  Die  Wiisiung 
Ro&miershehn  b.SuIzheim.  (QuartalblL 
d.Hi&t  Ver.  td.  GrhzgtHessen  5,220— 
8L)  [286 

Lilders,  W-,  Silva  quae  dicitur 
Aridadon.  Beitr.  z,  KrklUrg.  d.  iiltest. 
Hi  ideshe  imer  (ireuzbeschreibg,  (Zt 
Hars~Ver.50,  28—49,)  [287 

Basse,  HnrM  Alte  Amte-  u,  Dorf- 
grenzen  im  Filrstent  Kalenberg. 
(Hamiov.  G.  Ml.  19t  288—98.)  [28B 

Hecfcseber,  J.,  Daniel  Fiwa, 
BHamburgum  Ao.  MDLXXXVII**  und 
ionstige  A  r  bei  ten,  ( M  i  1 1  d .  V  er.  f .  ha  mb . 
U.Bd.  11,  395,  403, )  J2B9 

Rippcn»ttr.T.,  Zu  Bu^henaus  Freie 
Hansestadt  Bremen  3.  Ausg.  ( Btvm. 
Jahrb,  26,  154^62.)  Vgh  01,  40.     [290 

Studies  u.Yorarbeiten  z,  fli*t  Atlas 
Niederaachaens  (a.  15,  240).  Jt  3:  G. 
Sello,  Die  territorials  Eatwicklg.  d, 
I i rzgts.  Oldenburg  17.  XII,  252  S.  4* 
u  Atlas  12  Taf  r.  24  M.  (l\sri>ff.d. 
Hist  Koraumsion  f+  d.  Vt"\\  Hannover 
ns  w*) 


. 


by  Google 


Re*+:  v.  i  ua  t.  LL  ZW.  '17,  Nr,  3S 
Larch*.  [t*i 

Kenalf.  Boden  u.  Siftielga.  im  Kgr 
SMhaen,  *.  14,  tfiri.  Rez.  -  N.  Arch,  f.  lacii. 
G  H7,  151^61  Tille,  [»t 

Richter,  Paul  E*t  Dt-wendisch. 
u.  wemL-dt.  Orta^en.  d,  kgl.  s^cha, 
0  be rlaua  itz  T  A  mtah  an  p  tm  annachafteu 
Bautzen,  K&menz,  Lobau.  Zittan 
Bauu.:  Weller  17.  24  S,    80  Pf.    T293 

Tibchiier,  C*,  Zt  G,  d,  Freiberger 
Wttstungea  (Mitt, d. Freiberg. Alt  -Vtt 
49,  1^10)  [294 

Bonhofl,  L,,  Wo  auchen  wir  den 
„mons  Lubene"  d.  Heraf elder  Kloster- 
landes  ?  fN,  Arch.  f.  s&ehs.  G.  36,  121  — 

26.  [2«5 

l^ndp«kviid«.  d.  Ptot.  Bnn'lenbiiTK 
UDt.  Mitwirkg  horvoir,  Fachleuta  lirflf.  T 
K. Fried*!  Ti.R,  Mifllkfl,  B/i^.ntU.  K«-T. 
fld.  «:  Hl6t  Zt,  109,  476  f.  P,  QoLdiClimidt : 
«  ft:  Zt  (1.  V«r,  f.  Volkskde.  W,  ir^—w 
Helm,  [^ 

Landeakuuded  Prov,  Brandenburg, 

hrsg.  v,  E,  Friedel   u.  R    Mielke, 

Bd.  4:  R,  Mielke,    P.  A.  Merbach, 

G.Sachs,  E-  Ualle.      Die    Ku1tm\ 

lfi-  XL,  574  S,  4  M  [297 

WehrmauD ,  M* ,  Pqmoiern  in 
Mtinsfcers  Cosmographie.  (MtblL  <iea 
Pomm.,  (i/15.  Nr.a)  2^S 

Oohrbandt,  E.,  Wo  lag  d,  Bur^ 
Dirlow?  (HtbIL  We*.  Pomm.  G.  15, 
Nr.4f)  [2^1 

Haas,  A*,  Die  Granite  auf  RUgen. 
(BaltStiid.N.F.  20,  1— 71.)  [aOO 

MuUriLir ■,  Danzig  za  Ende  d.  16,  Jh. 
Erlftntergn,  zu  e  inem  im  Westpr.  Staats- 
archiv  betindU  Proapekt  4  Stadt  (Mitt 
d.Westpreutt,  G.-Ver.  15,  41  bis  60) 

[301 

Wolff,  Karl,  Der  KriegsBcbanplati 
zwiicii.  Moael  u.  Maas  (Land  u,  Leute 
zw,  Metz,  Verdun,  Toul  n,  Nancy* 
(Kriegsgeo^r.  Zeitbilder  N.  6f)  Dpa .: 
Veil  &  Co.    45  8P  80  Pf,  [302 

Kotbert,  K.,  Karten  u.  Skizzea  c 
Weltkrieg  14;  16.  Tl.  2,  (Bd,  B  -L 
1tHisr  .Kartenwerkes'M Dttssetd. :  Bagfct 
16.    19  Bll.    4  M.  [303 

Pliilippson,  V.,  Der  frauz.  bel 
gische  Kriegsschauplatz.  E.  geogr 
Skizze.  Lyz*  u.  BerL:  Teubner  le+ 
92  S.  1  Mt  80.  —  J.  Partach,  Der  m- 
liehe  Kriegsschanplatz,  Ebd/I6,  120  S, 
2  M  (Die  Kriegaachaupliitze.  Hrflg.  v. 
A.Hettner,    H*n.3)  f804 

Rot  her  I*  £«,  Karten  u.  Skizzen 
sum  Weltkrieg.  (Bd.  7d.  ,,Hiat.  Karteo^ 
werkea^.lDtisseld,;  Bagei  15.2lKarten- 
M.    4M,  [805 


Original  from    > 
UNIVERSITYOF  MICHIGAN 


Geographie 


*7 


FSrstemann,  E.,  Altdt.  Namen- 
bnch,  Bd.  2:  Orts-  n.  sonst.  geogr. 
Namen.  3.  An  A.  v.  H.  J  ell  in  gn  a  us. 
l.H*lfte,s.  'l4,223.R,ez.:  Dt.Lit.Ztg. 
MR,  Nr.9  Meringer;  G8tt.  gel  Anz.'  15. 
554—64  Btickmann;  An*.  Dt.  Altert. 
37,  102-9  v.  Grienberger.  20  u.  21. 
Lfcr.  (2.  Halfte,  Sp.  1281—1600)  16. 
6M.  [306 

FSrsteniann,  E.,  Altdt.  Namen- 
bnch  Bd.  2:  Orts-  n,  sonst  geogr. 
Namen,  3.  A..,  hrsg.  v.  Jellinghans. 
Lfg.  22  (SchU  2.  H&lfte.  8p.  1601  bis 
1942.  16.  Subskr.-Pr.  11.50  M  (2.  Bd. 
2.  H&lfte.  Vollst.  L.-Z.  n.  Regist. 
66  M.)  [307 

Schoof,  W.,  Beitrr.  z.  volkstttml. 
Namenkde.  (Zt.  d.  Ver.  f.  Volkskde.  24, 
272—92.  26,  380—91.  [808 

Schoof,  W#,  Dt.  Flurnameustudien. 
1:  Meliboeus,  Katzenellenbogen  (Korr. 
bl.  Gesamt-Ver.  66,  241—61.  [309 

Schoof,  W.,  Beitrr.  z.  Flnrnamen- 
forschg.  (Dt.G.bll.  18, 198-214.)  [310 

Schoof,  W.,  Ober  Plnr-  n.  FlnB- 
namengebg.  (Korr.bl.  Gesamt-Ver.  65, 
77-94.)  [811 

Preisendanz,  K.,  Eine  alte  Er- 
klftrg.  d.  Namens  „Alemannen".  (Ale- 
mannia  44,  169-72.)  [312 

Schiffmann,  K.,  Wimpassing. 
Hist.  Jahrb  36,  799f.)  [313 

Bnchner,  6g.,  Etymologisches. 
Ergftnzgn.  zn  Schnellers  Ortsnamen- 
kde.  v.  Tirol.  (Forsch.  nsw.  z.  G.  Tirols 
nsw.  12,  181—84.)  [314 

lint  erf  ore  her.  A.,  R&tischeKnack- 
nftsse.  Beiir.  z  Ortsnamen-  n.  Volker- 
kde.  v.  Tirol.  (Forsch.  u.  Mitt.  z.  G. 
Tirols  nsw.  13,  1-30.)  [316 

Stelnberger,  L.,  Znra  Namen  des 
Brennerpasses.  (Mitt.  Inst.  Ost.  G  37, 
77  f.;  864f.)  [816 

K.  R.  v.  Ettniayer,  Zur  Herknnft 
d.  Namens  „  Brenner".  (Ebd.  37, 636f ) 

Tarneller,  J.,  Die  Hof namen  in 
d.  alten  Kirchspielen  Deutschnofen- 
Eggental  u.  Vels  am  Schlern  (Arch, 
f.  8st.  G.  106    1—117.)  [317 

Rez.:  Forsch.  Mitt.  G.  Tirols  nsw.  14,  208-5 
Unterforcher. 

Miedel,  J.,  Augsbnrgs  Namen  im 
Verl.  sein.  G.  (Arch.  G.  Hoehst.  Angsb. 
6,  85—109.)  [318 

Menghin,  0.,  Foetibus,  Pfatten, 
Fttflen.  (Forsch.  nsw.  z.  G.  Tirols  n. 
Vorarlb.  12,  1—9.)  [319 

Kottenkolber,  J»,  Drei  Orte 
namens  Kempten.  (Alemannia  43, 
167—66.)  [320 


by  Google 


Schntti,  J.,  Herknnft  d.  Namens 
Wttrzburg.  Progr.Lohr  a.  M.  15^16. 
81  S.  [321 

Brandstetter,  Jos.  Loop*,  Die 
Rigi.  Beitr.  z.  ihr.  G.  (G.frennd.  Mitt, 
d.  Hist,  Ver.  d.  V.  Orte  69, 149  -  95.)  [  322 

Brandstetter,  Jos.,  Der  Ortsname 
Zimikon.  (G.  frennd.  70, 261—68.)  [323 

Beyerle,  K.,  Der  ftlteste  Name 
d.  Stadt  Konstanz.  Schrr.  d.  Ver.  f.  G. 
d.  Bodensees  45,  7—10.)  —  Hanns 
Bichtold,  Die  Flnrnamen  d.  schaff- 
haus.  Enklave  Stein  a.  Rh.(Ebd.  11— 
92.)  [324 

Mentz,  Ferd*,  Rdmererinnergn.  in 
Weg-  n.  Flnrnamen  d.  Ober-Elsass. 
(Zt.  f.  G.  d.  Oberrh.  N.  F.  31,  161  — 
66.)  [:J25 

Schoof,  W#,  Die  Meinungen  ttb.  d. 
HnndsrQck.  (Ztd.  Ver.  f.rhein.n.  westf. 
Volkskde.  12,  188—90.)  [326 

Berken,  R.  r.  den,  Flnrnamen  im 
Gemeindebezirk  Dortmund.  (Zt.d.Ver. 
f.  rhein.  n.  westf.  Volkskde.  13,  97- 
139.)  [327 

Uresen,  A.,  Beda  Venerabilis  u.  d. 
&1 teste  Name  von  Kaisers werth.  Nach 
e.Vortr  v.  P.  Eschbach.  (Dttsseld.  Jb. 
28,  211-18.)  [328 

Imme,  ThM  Flnrnamenstndien  auf 
d  Gebiete  d  alt.  Stifts  Essen  (s.  15/16, 
249)  Forts.  (Zt.  Rhein.  Westf.  Volks- 
kde. 14,  89—1 1 1 ;  189  -206.  [329 

Wagner,  P.,  Znm  Alter  d.  Flnr- 
namen. (Nass.  Heimatbll.  18f  118—21.) 
—  0.  Stttckrath,  Die  Nassanische 
Flnrnamensammlg.  (Nass.  Heimatbll. 
18,  63-56.)  [330 

Brenner,  E.,  Die  „Nattiacr'-In- 
schrift  von  Bordeaux  nnd  d.  Name 
„Nassanlt.  (Nass.  Heimatbll.  18,  56— 
69.)  [331 

Schoof,  W.,  Beitrr.  z.  hess.  Orts- 
namenkde.  (s.14,  2638).  4—7.  Un- 
gedanken;  Gedankenspiel,  Zimmers- 
rode,  Siegwinden,  Hanptschwenda; 
Biebrich,  Bebra,  Biedenkopf,  Beyers- 
hansen,  Malsfeld,  Malkomes,  Hoel- 
gans  (Hessenland  14,  Nr.  22.  15,  Nr.5; 
7;  9/10;  14f.;  21.  [832 

Scktttte,  0M  Die  Flnrnamen  a.  d. 
Kreisen  Blankenburg,  Gandersheim  n. 
Holzminden  n.  d.  Aemtern  GalvOrde, 
Harzbnrg  n.  Thedinghansen.  Braun- 
schw.  Progr.  4°.    24  S.  [833 

Phillpp,  0.,  Unsere  Ortsnamen  im 
Volksmund.  (Mitt.  Ver.  Sfichs.  Volks- 
kde. 2,  129-44.)  [334 

Original  from 
UNIVERSITYOF  MICHIGAN 


"8 


Bibliographic  Nr.  335—395 


Hey,Orts-  u.  Flurnamen  d.  Gegend 
von  Liebschwitz-Weida.  (Mitt.  d.  Alt. - 
Ver.Plauen26,  226— 32.)  [835 

Boerner,  6.,  Der  Name  Merse- 
burg.    (Dt.  G.bll.18,  184  f.)  [336 

Ranter,  G.,  Slavische  Ortsnamen 
im  Brandenburgischen.  (Grenzboten 
Jg.  75, '16,  Nr.  3.)  [337 

Eichhoff,  H.9  Ubersieht  ttb.  d. 
Entwicklungsphasen  d.  Ortsnamens 
Potsdam.  (Brandenburgia  24,  108 — 
16.)  [338 

Gerlach,  Die  slavisch.  Orts-  u. 
Flurnamen  d.  Ereises  Lanenburg  i. 
Pom.  mit  e.  Versuch  ihr.  Dentg.  u. 
Wertung.  (Bait  Stud.  N.  F.  20,  141— 
219.)  [339 

Goerke,  0»,  Flur-  u.  Ortsnamen 
im  Kreise  Flatow.  (Zt.  Westpr.  G.- 
Ver.  67,  67—139.)  [340 

Schumann,  Harry,  Unser  Masuren 
in  Forschg.  u.  Dichtg.  Berl.:  Schuster 
&L.  16.   276  8.   4M.  [341 

Oraber,  E.   u.  0.  Ruppersberg, 

Verzeichn.  d.  Ortsnamen- Aenderungen 
in  d.  Prov.  Posen.  12.  Rez.:  Forsch. 
z.  brandb.  u.  pr.  G.  27,  296—97  Cursch- 
mann.  ;342 


3.  Sprachkunde. 

Thesaurus  linguae  LaL  (s.  16/16. 
2195.)  Onomasticon.  Vol  3,  1 :  D- 
Didius.  18.  144  Sp.  [343 

Grimm,  I.  u.  W  ,  Dt.  WOrterbuch 
(s.  15/16.  255).  Ed.  4.  Abt.  1.  Tl.  4, 
Lfg.  4:  Geziemen  —  Gezwang.  Sp. 
7077-7235.  Bd,  10.  Abt.  3.  Lfg.  2: 
Stoffabfall  —  Stoppen.  Sp.  161—320. 
$.50  M.  j  Bd.  U.  Abt.  3.  Lfg.  5:  Unge- 
dieg.  —  Ungerat(h)en.  Sp.  641—800. 
Bd.  13.  Lfg  14:  Wase  —  Wasserkasten. 
Sp.  2273  —  2432.  Bd.  14.  Abt.  1,  2. 
Lfg.  2  :  VVille  —  Windschaften.  Sp. 
161-320  (2  M.).  [344 

Lexer,  M.,  Mittelhochdt.  Taschen- 
worterbnch.  13.  Aufl.  Lpz.:  Hirzello. 
413  S.    5  M.  [346 

Fischer,  Hernu,  Schw&bisch. 
Worterb.  (s.  16,266).  Lfg.50— 53.  Bd.5, 
S.  1—640.    ASM.  [346 

Waldstein,  E.,  Zum  mittelniederdt. 
Wortschatz.  (Jhhrb.  d.  Ver.  f.niederdt. 
Sprachforschg.  42,  43—49.)  [347 

Schfltte,  0.,  Beitrr  z  mittelniederdt. 
Worterbuche  (s.  14,  2554).  II.  (Jahrb. 
Ver.  Niederdt.  Sprachforschg.  43,  66— 
86.)  [348 


by  Google 


Kanffmann,  Fr.,  Ausd.  Wortschatz 
d.  Rechtssprache.  (Zt.  f.  dt  Philol.  47, 
153—209.)  1.  Pflicht,  Folge  u.  SpieL 
2.  Handgemal.  [349 

Paul,  H.,  Dt  Grammatik.  Bd.  1. 
T1.1:  Geschichtl.  Einl.  Tl.  2:  Laut- 
lehre.  Bd.  2:  Flexionslehre.  Halle. 
Niemeyer.Wf.  XIX,  378  S.  16  M.  [360 
Rez. :  Lit.  Zbl.  '17,  Nr.3  n.  '18,  Nr.  x  KcJrner. 

Jelllaek,  M.  H,,  O.  d.  neuhoohdt. 
Grammatik  von  d.  Anf&ngen  bis  Adelung. 
8.  '14.  3645.  Rei.:  Zt.  f.  dt  Philol.  47,  115— 
siu.WSMoser;  Anz.  Dt.  Altert  S7,  u»-» 
A.  Htibntr.  [S51 

Sieyers,  E.%  AbriB  d.  angels&chs. 
Grammatik.  5.  Aufl.  (Sammlg.  kurz. 
Grammatiken  germ.  Dialekte  Nr.  2.) 
Halle  :  Niemeyer  16.  66  S. ;  2  Taf. 
1  M.  60.  [362 

Fraake,  Karl,  Qrnndz&ge  d.  Schrift- 
oprachs  Lathers,  s.'14,  1544.  Res.:  Dt.  Ut.- 
Ztg.'lB,  Nr.  S3  Haling;  Theol.  Stad.  n.  Krit. 
16,  SSI— S4  Stranch;  Zt  f.  dL  Philol.  47, 
1*1—  25  Moier;  Zt.  f.  dt.  Philol.  47,  266  f. 
Moser.  1863 

BOttcher,  1L,  Das  Vordringen  d. 
hochdt.  Sprache  in  d.  Urkfc  d  niederdt. 
Gebietes  v.  13.— 16.  Jh.  (Kap.  1,  2 
u.  11.)    Berl.Diss.16.  80S  [354 

Behaghel,  0.,  G.  d.  dt.  Sprache. 
4.  verb.  u.  verm.  Aufl.  (Grundrifi  d. 
german.  Philol.  3.)  StraBb. :  Trttbner 
16.   IX,  400  S.   7  M.  [366 

Dove,  A.,  Studien  z.  Vor-G.  d.  dt. 

Volksnamens.  (Sitzungsberr.  d.  Heidelb. 

Ak.16,  8.)    Heidelb.:  Winter.     98  S. 

!  3M.20.  [366 

Egger,  A.,  Die  Zinstage  d.  Herr- 
schaft  Matrei  —  Trautson.  Beitr.  f.  d. 
bayer.-5st.  Wfirterbuch.  (Zt.  f,  8st. 
Gymn.  67,  8—18.)  [867 

Frlngs ,  Mittelfr&nk.-  niederfr&nk. 
Studien  (s.16,  2203).  2.:  Zur  G.  d. 
Niederfr&nkischen.  (Beitrr.  G.  Dt. 
Sprache  42,  177—248.)  -  Ders.  Karte 
dazu.  (Ebd.  662  )  [858 

G16ekaer,  K.,  Dt.  MundartenM.  Rhdne 
s.  H,  249,  (Auch  Oiefi.  Diss.  'IS.)  [559 

Idlotikon,  Schweiz.  (s.15,  2201). 
H.  82  (Bd.  8,  857-984).    17.  2M.  [360 

Lenz,  Ph.,  Beitrr.  z.  Wortschatz 
d.  badisch.  Mundarten.  (Zt.f.dt.  Mund- 
arten 17,  32—63.)  [361 

Martin,  RM  Untersuchgn.  z.  rhein- 
moselfrank.Dialektgrenze.  63S.:Marb. 
Diss.  14.  Erscheint  vollst.  in  Nr.  11  d. 
Dt.  Dialektgeogr.  [362 

Carnoy,  A.,  Le  mallum  dans  la 
toponymie  beige.  (Melanges  dhist.  off. 
a  Ch  Moeller  1,  286—320.)  [363 

FreiHng,  P.,  Stud.  z.  Dialekt- 
geogr. d.  hess.  Odenwaldes.  76 S.  Marb. 
Diss  14.  Erscheint  vollst.  in  Dialekt- 
geogr. Nr.  12.  ^364 

Original  from 
UNIVERSITYOF  MICHIGAN 


Geograpbie.  —  Sprachkumle.  —  Palaographie ;  Diplomatik;  Chronologie      *9 


Demeter,  K.,  Studien  z.  Kur- 
mainzer  Kanzleisprache  (c.  1400— 1660). 
Beitr.  z.  G.  d.  neuhochdt.  Schriftsprache. 
Berl  0188/16   111  S.  [365 

Kan  pert,  E.,  Die  Mundart  d. 
HerrschaftSchmalkalden.  73  S.:  Marb. 
Diss.  14.  [366 

Re*  :  Zt.  f .  dt.  Mundartenforschg.  '16, 191 
FnckeL 

Delllt.  0.,  Die  Mundart  von  Klein- 
schmalkalden.  s.'  14.25.V*.  Rez.:  Zt.  f.  dt. 
Mnndarten  '16, 191  f.  Fnokel.  [367 

Corell,  H.,  Studien  z.  Dialekt- 
geogr.  d.  ehemaL  Grafsch.  Ziegenhain 
n.benachbart.  Gebietsteile.  63 S. :  Marb. 
Diss.'U.  [868 

Wix,  H.,  Stud.  z.  westfiil.  Dialekt- 
geogr.  im  Sttden  d.  Teatoburgerwaldes. 
64  S.:  Marb.Diss.'IS.  [369 

Flemes,  Chr.,  Plattdt.  Wttrterb.  d. 
Kalenberg  -  Stadt  -  Hannov.  plattdt. 
Mundart.  (Hann.G.bll.  20,  821— 91.)  — 
G.  Chr.  Coers,  Geleitwort  (Ebd.  310  bis 
20)  [370 

Larsson,  Hugo,  Lautstand  der 
Mundart  der  Gemeinde  Altengamme 
(ind  Vierlanden).  Hamburg:  Meissner 
134  S.  (Mitteilungen  aus  d.  Deutschen 
Seminar  zu  Hamburg.  3.)  (Jahrbuch  d. 
Hamb.  Wiss.  Anstalten  Jg.  34,  Beih.  1.) 

[371 

Mensing,  0.,  Das  Schlesw.- Hoist. 
Worterbuch.  Bericht  ttb.  d.  Jahre  1910 
—16.  (Zt.'Ges.  Schlesw.- Hoist  G.  47, 
463—70.)    *  |372 

Adler,  G«9  Die  Volkssprache  in  d. 
verm.  Herzogt.  Schleswig  auf  Grand  d. 
Sprarhenz&hlg.  v.  I.  Dez.  1905.  Zt.  d. 
Ges.  f  schlesw.-holst.  G. 45, 65—86.)  [373 

Sierers,  Hnr.,  Die  Mundart  d. 
Stapelholmer  71 S.:  Marb.  Diss/14  [374 

Mflller-Fraureuth  ?  K.,  Wflrterb. 
d.  obers&chs.  u.  erzgebirg.  Mnndarten. 
s.14.  2661.  Rez.:  N.  Arch.  f.  sachs.  G. 
36,  380-83  Meiche.  [376 

Philipp,  0«9  Kleine  Beitrr.  zum 
westerzgebirgisch.  Wortschatz.  (Zt.  f. 
dt.  Mnndarten  '15,  279—302.)         [376 

Brans,  Karl,  VolkswQrter  d.  Prov. 
Sachs.  (Ostteil)  nebst  vielen  geschichtl. 
merkwUrdig.  Ausdrttcken  d.  s&chs.  Vor- 
zeit.  2.  starkverm.  Aufl.  Halle :  Waisenh. 
16.  808. 1M.50.  Rez.:  N.  Arch. Sachs. 
G.  38. 482  f .  Carl  Mailer.  [377 

Ehrhardt,  Rolf,  Die  schwajtusche 

Kolonie  in  WestpreuBen.   Marb.  Diss. 

14.     99  S.,    Kte,    Sep.-Abdr.  a:    Dt. 

Dialektgeogr.  H.  6.  [378 

Mitzka,  W.,  OstpreuB.  Nieder- 
deutsch  nflrdlich  v.  Ermland.  60S.: 
Marb.  Diss.  12,  [379 


Semrau,  M«,  Die  Mundart  d. 
Koschneiderei.  (Zt.  f.  dt.  Mnndarten 
16,  143—202 ;  237—66.)  29  S. :  Bresl. 
Diss.  id.  [380 

Kleinpaul,  R«,  Die  dt.  Personen- 
namen,  ihre  Entstehg.  n.  Bedeutg. 
Neudr.  (Sammlg.  Gflschen  422.)  Berl.: 
Gtfsehen  '16.    132  8.    90  Pf.  [381 

Hessel,  K«,  Altdt.  Frauennamen. 
(Aus:  Die  httheren  Madchensehulen. 
17.)  Bonn :  Marcus  &  W. '17.  40  S. 
1 M.  [382 

Koch,  Der  Vorname  Oskar.  (Mitt, 
d.  Ver.  f.  sftchs.  Volkskde  6, 77—79.)  [383 

Heuberger,  R.,  Zur  Entstehg.  d. 
Familiannamen.  (Forsch. Mitt.  G. Tirols 
usw  14,  180—82.)  [384 

Weise,  0.,  Die  Eisenberger 
Familiennamen.  (Mitt.  G.-  u.  Alterts. 
forsch.  Ver.  Eisenb.  H.  32  3  =  Bd.  6,2/3 ) 
169  8.  [386 

Meisinger,0.,Margrafler  Familien- 
namen. (Bll.  a.  d.  Markgrafschaft  3, 
6-18.)  [386 


4.  PalUographie ;  J>iplomatik  ; 
Chronologie. 

Monnmenta  palaeografica.  Hrsar. 
v.  Chroust  (s.  '16,  287).  Abt.  1.  Ser.  2. 
Lfg.22— 24.  a20M.  [387 

Lindsay,  W.  M.,  Notae  Latinae. 
An  account  of  abbreviation  in  Latin 
Mss.  of  the  early  minuscule  period 
(ca.  700—860).  Cambridge:  Univ.  Press 
15.  XXIV,  500  S.  F388 

Rez.:  Dt.  Lit.-Ztg.'i?,  Nr.Si/St  Steffene. 

Brayne,  D.  de,  Scriptura  romana- 
(Melanges  d'hiat.  oft.  a  Ch.  Moeller  lf  321— 
27.)  [389 

Seblapftrelll,  Tachi gratia  sillabioa  nelle 
carte  ital.  Parte  2.  s.  '14,  261.  Rez.:  Areh. 
stor.  it.  14,  Vol.  l,  75-79  Rostagno.        [390 

Rnefi,  F.,  Die  Tiron.  Schriftzeichen. 
Mtinch.  Gymn.-Progr.  '15.  50  S.  [391 

Meats,  Art,,  Beitrr.  zq  d.  Tironisob. 
Noten  im  Mittelalt.  (Arch.  f.  Urknnden- 
forscbg.  6,  l— IS.)  [392 

Foerster,  Hans,  Die  AbkUrzungen 
in  d.  Kdlner  Handschriften  d.  Karo- 
lingerzeit.  Bonn.  Dise.  16.  118  S.  [393 
Rez. :  Hist.  Jabrb.  38  1961.  P.  Lehmann  ;  Dt. 
Lit.-Ztg.  '17,  Nr.  31/32  Steffene. 
i  Thommea ,  Scbrifrproben  a.  Basler  Hand- 

scbr.d  14.-1(5,  Jn.  2.  Aufl ,  8. '08,  1943.  Rez.: 
Dt.  Lit  -Ztg.  '08,  Nr.  41  Brandi.  [394 

KreprmaDi,  H.  u.  0.  Oppermaaa,  Atlas 
d.Nederl.  Palaeogr.,  s.  11,  2805.  Rez..:  Moy. 
Age  24,  211  f.  Prou;  Hist  Zt.  Ill,  358 f. 
H.Kaisei.  [3^> 


by  Google 


Original  from 
UNIVERSITY  OF  MICHIGAN 


K10 


Bihljographie  ».  39K--443 


Fiehlger,  Otto,  it  Schmidt* 
Lnil wig  f  1  li  schr  1  f tensamm  lung  l  u  r 
(ieschitihte  der  Ostgermaneu,  Wien: 
Holder,  Komm.  XVIiIt  174  *S.  4°. 
K.  Ak.  d.  Wise,  in  Wien.  Phil.-hist  JLX 
Denkschr.  Bd  60  Abh.  ;j.)  [S9ti 

Urkunden    n,    Sie^el    in    Nach- 

bildimg*nThrag.Y,Seeligev.  16,884. 

Erwiderg   v.  Bnickmann  auf  d.  Rea. 

s\  Schnmz  -  Kallenbergu,  Entgegng.  v. 

8dim+-l£\;Hiat  Jahrh.37,789— y&.  (397 

Erb*n  J.,  £cbmit£-Ka]leiiberg  u. 
UK  ed  lie  Jl,  l.-rkuuilcnlehre.  IILTL:  Pri*ai- 

urkk.  d.  liuteiaiters,  e.  'la,  *3en*  Ru. : 
En«S.  hist.  rev.  Kit,  uh— Ji  l>»vi«  [J!*8 

BressJan.  II#,  Internal.  Reziehgn* 
im  Urkundeuwesen  d.  Mittelalura. 
(Arch,  f.  Urkundenforschjj.  0,  19—76.) 

[399 

Ktdlieh,  Omw^  Die  Privmtarltk.  d  Mitiel- 
aJt*ra,  i.  Hp  2Bf».  ties.  Hi*t.  Jahrb.  s&,  1S1 
bU  37  Lerche ;  Zt.  d.  Ferditumdeuma  3.  F., 
M,  B7S— 7G  VolteiinL  [*» 

lUum^jirten,  P.  H«,  Miscellanea 
diplom.  {a*  14,  27a).  11 :  Aft9  d.  Kanzlei 
Innoce^^  IV.  (Rom.  Qaartalselir,  28t 
*87-*l29;*H9^*198.  6ep.Rom:Bret- 
aebneirier.  2  M.)  —  Ders.,  Die  traiia- 
sumiererWe  Tiiligkeit  d  apostol.  Kanz- 
lei,     (Ebd  *215— *19.)  [40l 

Srhmiti.  k»rJ«  Urcprutig  n.  G.  d.  Devo- 
tion sforme I  ti,  i/ii,  2o7tfP  IUz. ;  Arob.  f  kith. 
Klrdumrecht  !tj,  3*1— 64,  12,  Keller  :  Zt.  f . 
K  irch.-ti  ae  *  tto  Sch  m  eidler ;  Tbeo  I .  L  i  t.  - 
Ztg.  1 6  N  r.  8  Boa  wetaclk  ( 403 

Bojr,  Pr*f  Ober  d.  Poenformeln 
in  d.  Urkk .  d  Jrtther,  Mi  ttelal !  er+  (Arch. 
f.  Urkundenforachg.B,  77-145  >      [403 

Herlitz,  GM  Hebraiamen  in  lat.  n, 
dt*  Jndeimrkk.  d.  Mittelaltera.  (Beitrr, 
z.  G  d.  dt.  Jurten  39—62.)  [404 

Diitry*  *\,  Lei  miaubei  des  nottires. 
Etude  djpjomati  |Q6+  {Melange*  d  biit,  off 
Cn.  Hoelfer  i.  &4s-«  *J  T*W 

Stengel,  E,  ■„  Diploumtik  U,  dt  Immuni- 
tutinrkk  .,  9.  13,  iSaOr  Res,:  Viertelj»chr.  f. 
Soe.*  u.  WirUch-  G,  m,  titT  —  TO  Hans 
Hirsch.  [406 

Pelt  z,W.M,,Das  Register  Gregors  L 
Beitrr.  z.  Kenntn  tL  papstl.  Kan^lei*  u. 
Registerwesens  bis  auf  (fregor  Vll. 
(Erg.  Heft  zu  d,  Stimmen  U.ZeiL  2.  H,t 
Forschgn.  2,  H.)  Freib+ :  Herder 
XVit222S.  11  M.  [407 

LnnbGf  J.,  Urkk.  u.  Kanzlei  der 
Graf  en  v,  Hababurg  n  Herzoge  v. 
Oesrar,  1273—1298  (Mitt  Inat.  Oat. 
G.  87,  411— 78.)  [408 

LnatZf  J.,  Allgem,  Entwieklif.  d. 
^VieIle^  Privamrkande  bi^  13H0.  "(Ab- 
hdlgn,  z+  G*  n.  ^aellenkde+  d.  St,  Wien, 
Bd.  1.)  —  Ders  ,  Beitrr+  z.  G.  A.  Wiener 
KatSQrk.   (Ebd)  [409 

nelh  IL,  Beitrr,  e.  e,  d.  steiriicb,  Pri™t- 
ark  t  s  HHt  H5,  Eez.  i  Slui  a.  d+  hlit>  Lit. 
N.  F.tf  86r  Qflfof.  [410 


Hftibergar*    IL.    Urknnden-  u.  Kant  lei  - 

:    w  ftsen  d.  G  raf en  T.  Tir  o  I ,  H  orzog  e  v  Ktrat  en 

a.  d.  Eauie   Grtrz.  b.  'li  '16,  304      Rtft*:  Zt 

Ferdinandeani  3.  F.,^,  aiT^WStovei*aer,[4i  i 

Hlrsch,  Han*,  Die  Urkk.  d.  Mat  k 

grafen   Konrad  r.  TuMien.     (Mitt   d 
Inst.  f+  ost  G.  37,  27^38.)  [412 

Stowafiaer,  E.,  Salzburg*  Urkun- 
:  dendatierg.    nacb  d.  Lyaner  Zehnteu. 
(Mitt.  Inst,  1 1st.  G.  87,  487—89.)      [4 1 3 

1  aril  a,  W.,  Urkandenwesen  d.  Trierer 

EribiBOh  ?fe  Jo  h  an  tin  La.  Tbeoderichi  IL, 

1190—  i**2T  s,'i3p  £3^b   Rei.:  Hist.  .Eahrb.34. 

i»*Bf.  Lerene,  [4M 

Tfluhaeff,  Diplooi.  fltndit- a  over  I  t  rec  ht- 

i    ache   varkonden   d   10.  tot  U.  eeiiw,  s.  *MT 

!    aJ50n    ( rtrecht  Djbb.  IS.)  Hec. :  Moj.  Age  77, 

HJ  -TO  Pron  :  Hist.  ZL 1 16,  ir?-3Q  giiippiiie  ; 

:    N.  Arch.  40,  477— 79  Levison.  (41& 

(ilerb^r,     Ldw.«    Die    Notariats- 

urkunde    in    Frankf,  a.  M.  im   14.   n. 

16+JL    Marb.Diaa/lfi,    136  S.         [416 

Wagner,    Kurt,     Das    brandeub. 

Kau/I^i     u.  Urkundeuweaen   zur  Zeit 
iL  Kurftlrsten  Albreoht  Achilles   1470 
,   —86,    Einl.  U-  Exkur^  1  u  St.      Berl. 
Dies.  UL  **7  S.  |4L7 

Rrschfiiiit  vollst-iTiJ  Arch.  1 E  rkatidenfortch 

Arendtf  MM  Die  brandb.  Kanzlei, 

ihr  Urkunden-  u.  Register  we  sen   unt. 

d.  Regierg,  d.  Knrf,  Johann,  148tt — »£L 

I    Kap.  2.    BerLDUs/18.    52  S.         [418 

Rfihl,  Fns*,  ZumGisbiatiui,  (Altpr. 
Monataschr.  4^,  68—75.)  '  [419 

Xolkentoller,  PM  Die  Datienau^ 
in  der  G.schreibg,  d.  KftTfilingerzeit. 
Greifsw,Difi8vl<V    XIT  19'i  S.        \*ii> 

Bar  net,  E  L-,  Notes  mir  I'  intro- 
duction ile  r&Am:e  du  1.  Janvier  a 
Genfeve  i5,"18,siecle.  {AnzF  f.  achweiz. 
G,  N.F.  12,19ft— 209.)  [421 

lit  semi.   Tri«r.    h'eitk&leader  g    i ■"»' '  i« 

3tn.  Rec. :  TfreoLRev  '17,  Nr.  5/6 Supper.  [-*?- 

Zl  111  Veil,   D*r  Koltfr  Fefltknlender.  ■. 

'Ji,  »».      G**+;   HUtor*  VLertfljahrBetor,  17. 

I    44*  r  Keua»n.  [«'* 

ItaHT.     Jo^t      Der    repablikau. 

Kalender    d.    Franzosen-     (Beitrr.    z. 

j   kSiti,  G.  1,  91^128.)  [424 


by  Google 


•ir  Sphragi&tik  und  HeruUdikm 

Berchem,  E*f  Frb*  v.,  Siegel. 
(Biblioth.  t  KmiHt-  it  Antiqnitfiten- 
aammler  11.)  Berl, ;  C**rl  Schmidr 
&  Co,*  '18/ 189  S.    8M.  [42-1 

Herfkes.  K  F*hr.  i*,  Zur  Siegel kfl nd «. 
(Korr.  bl    liesamt-V'er*  17,    Nr  111?   =  fl*. 

GulU  F.,  E  Siegel  Hrzf.Welh  VI. 

v,  J.lir)2.   (Schwei*.  Arch   f.  HerahL 
'16,  Nr,2.)  [427 

Original  from 
UNIVERSITYOF  MICHIGAN 


Palaographie ,   Diplomatik ;  Chronologic.  —  Sphragistik  uud   Heraldik      *H 


Coaloa,  A.,  Invent,  dea  aceau*  da  la 
Bonrgogne,  a.  '14,  283.  Rez.:  Moy.  Age  27, 
156— 61  Proa.  1 4*8 

Siegelablddgn.  z.  Urkdbuch.  d.  Stadt 

u.    Landsch.   Zttrich.     Bearb.    v.  1\ 

Schweizer  u.  Frdr.Hegi.  Lfg.  IX. 

17.  S.  149—80.    10  Taf.    3  M.       [429 

Flurl,  k. ,  Die  Siegel  d.  Stadt  Bern 
1470—1798.  (Anz.  Schweiz,  Altkde. 
N.  F.  17t  120—36;  Taf.  9  n.  10.)    [430 

Benziger,  C«,  Die  Wappen  d.  Be- 
zirkes  Einsiedelen  u.  seiner  Bttrger- 
geschlechter.  Mit  6  Taf.  (Schweiz, 
Arch.  Herald  '15,  Nr.3.  [431 

Trnttniann,  A*,  Siegel  a.  Wappen 
d.  Landschaft  u.  d.  Landleute  y.  Kttfi- 
nach.  (Schweiz.  Arch.  f.  Herald.  '16, 
1  f.)  [432 

Rotscheidt,  W.,  Das  Kirchensiegel 
d.  Gemeinde  Homberg  a.  Rhein  (Monats- 
hf te.  f .  rhein.  Kirch.-G.  9, 222—24.)  [433 

Maccd,  Das  Schtfffensiegel  v.  Klein- 
Gladbach.  (Dt.  Herold  16,  Nr.l0)[434 

Wttrth,V.,  Wappen  bliihender  hess. 
Bttrgergeschlechter.  (Hess.  Chronik. 
Jg.  4  u.  6.)  [435 

Wollesea,  E.,  Cb.  einige  Werbener 
Siegel.  (Beitrr.  G.  Altmark  4,  94  bis 
98.)  [436 

Grotefend,  0.,  Die  Embletne  der 
Siegel,  Wappen  u.  Helmzieren  d. 
pomm.  Adels.  Lint.  Zagrandelegung 
d.  Werke  Bagmtthls  n.  v.  MfUverstedts. 
(Bait  Stad.  N.  F.  19,  69—256)        [437 

Hildebrandt,  k.  M*9  Wappen- 
Fibel.  9.  unt.  Mitw.  v.  St.  Kekule 
v. Stradonitz  dnrchgea.u.verm.AnfL 
Frankf.  a.  M.  :  Keller  '16.  81  S. 
1  M.80.  [438 

Siebmachers  Wappenbncbt  s.'  16/U6. 
317).     Lfg.  576—683.  [489 

Inn. :  Ug.  581  =  Bd  lt  l.  4.  H.  16.  (0.  dt. 
Sooverane    a.  L*nde.)     S.  1—12.     is  Taf. 

—  Lfg.  676,  577,  57f,  380,  583  =  Bd  IV,  4. 
H.  34—87.  (Niederdt.  Adel.)  8.  497—604. 
Taf.  246—  300.  —  Ug.  578  58*.  Bd.V.  10,11. 
H.  l,  5.  (Bttrgerl.  Gesohl.)  S.  I— 14,  73— *6. 
la  Taf.  81—98. 

Stmehelin,  W.R^  5  wiedergef  undene 
Wappenbitcher  a.d.Faeschischen  Kunst- 
kabinettzu  Basel.  (Zt.G.Oberrh.  N.F. 
32,  120—30.)  [440 

Bretschneider,  P..  Grundzttgc  d. 
geschichtl.  Entwicklg.  bischdfl.  Heral- 
dik. (Vierteljschr.  f.  Wappenkde.  46, 
60-89.)  (441 

Strthl,  H.  G.,  Die  Wappen  d. 
Beoroner  Benediktiner  Kon^regation 
im  Dt.  Reiche.  ( Dt.  Herold  17,  Nr.  St) 

[442 


by  Google 


Kralik,  R.  v.,  Die  osterr.  Kaiser- 
krone  u.  Hauskrone.  Innsbruck  :Tyrolia, 
64  S.    2M60.  [443 

Sleai,  *.,  Daa  Kgerer  Stadtwappen 
(Mitt.  Ver.  G.  Dt.  BShmen  54.  376-83. )      U44 

Signer ,  J.,  Die  Wappen  d.  Ge- 
meinden  d.  Kan  tons  Appenzell  a.  Rh. 
(Schweiz.  Arch.  f.  Herald/16.  Nr.  2.)  [445 

Benziger*  C.f  E.  Wappenbuch  d. 
Stadt  Zttrich.  (Schweiz.  Arch.  f. 
Heraldik' 15,  H. 4.)  [446 

Durrer,  R.,  Die  Gemeinde  wappen 
Unterwaldens.  (Schweiz.  Arch.  Heral- 
dik 17,  Nr.lf.)  [447 

Oidtmann,  E.  v.,  Ein  herald. 
Knnstwerk.  (Ann.  d.  Hist.  Ver.  f.  d. 
Niederrh.  96,  108— 10.)  [448 

Oldtman.  E.  v..  Einige  Bemerkgn.  m 
d.  ..Aachener  wappenbuch"  y.  H.  P.  Maoeo. 
(Zt.  d.  Aach  G.-Ver.  36, 186-88.)  [449 

Xaeeo,  BL.  F#,  Erwiderg  aaf  E.  y.  Oidt- 
mans  Bemerkgn.  eh  d.  „Aaohener  Wappen  - 
booh".   (Zt.  Aaoh.  G.-Ver.  38,  «74— 79,)     [450 

W  firth,  Das  Grhzgl.  Hessische 
Wappen  in  sein.  ireschichU.  Entwickelg. 
Darmst. :  Hist.  Ver.  f.  d.  Grhzgt.  Hess. 
3  M.  [451 

Wttrth.  V.*  Neuere  hess.  Stttdte- 
wappen.    Dt.  Herold '17,  Nr.  1.)     [452 

Kelmere,  Das  Adler  wappen  bei  d.Friesen. 
a.  '15/'  18,  824.  Res. :  Dl.  Lt-Ztg.  '17,  Nr.  21. 
F.  Haaptmann  ;Lt.  Zbl.  '17,  Nr.23Lerche.  [453 

Simson,  P.,  Verse  auf  die  Wappen 
d.  hansischSn  Kontore.  (Hans.  G.  oil. 
'17, 262f.)  [454 

Meufi,  J.  F.,  G.  d.  preufi.  Flagge. 
Berl.:  Mittler'16.  4°.  X,  75  S.,  17  Taf 
8  M.  [455 

Reinatorf,  B.»  Die  Wappen  d. 
gr5fter.  prenfi.  Landgemeinden.  (Dt. 
Herold  16,  Nr.  12.)  [456 

Breteefcnelder.  Daa  Brealaner  Bistums- 
wappen.  (Zt.  d  Ver.  f.  G.  Schlea.  50,  226— 
5*J)  ..  [457 

Kekule  v. Stradonitz,  Ub  d.  Wabl- 
wappen  Luthers.  (Dt.  Herold  '17. 
Nr.  11  f.)  [458 

Bagel.  Borah*.  Wappen  d.  Geaohleehtea 
y.  Winterfeld  anf  a.  Altarbilde  im  Mueenm 
zn  Danzig.    (Dt.  Herold  17,  Nr,4.)         [459 

Grnbe,  M.  W.,  Der  Wiedehopf  als 
Wappentier.(Dt.  Herold  .'16,  Nr.  5.)  [460 

7.  NuminmaUk. 

Loear,  A.  0.  ▼.,  M  tin  re  a.  Medal  lie  als 
Knltnrdenkmal.  Zn  Domanigs  a.  Friedens- 
bargs  nam.-kaltnrgeschichtl  Arbeiten  n. 
Stadien.    f  Nam.  Zt.  N.  F.  7, 107— 14. )        [4«U 

Henadier,  D.,  Mttnzen  a.  MfLnzwesen  d. 
dt.  Reichs&btiasinnen  im  Mittelalt.,  a  'if*, 
2226.  Rez. :  Hiat  Zt.ii8,i«l  f.  Uofmeister.  (46t 

Hablch,  G.,  Die  dt.  Medailleure 
d.  16.  Jh.  Lpz.:  K.  F.  Koehler  16,  XX. 
290  S.;  12  Taf.  24  M.  (463 

Rez.:  Rep  Rnnttw.  40,  285 f.  P.J.Meier. 

Original  from 
UNIVERSITYOF  MICHIGAN 


'12 


Bibliographic  Nr.  464-520 


Loehr,  A.O.  v#.  Zum  Korpus  d. 
dt  Scbaumttnzen  d.  Dt.  Ver.  f.  Kunst- 
wiss.  (Num.  Zt.  N.  F.  10,  33—46.)  [464 

Schwalbacb,  B.,  Die  neuer.  dt 
Taler,  Doppeltaler  u.  Doppelgulden 
▼or  Einftthrg  d.  Reichsw&hrg.  8.  verb, 
n.  verm.  Aim.  Lpz. :  K*  F.  Koehler 
(Mttnch.:  flelbing)  15.  4°.  48  S. ;  4  Taf. 
4M.  [465 

Res. :  Dt.  Lit-Ztg.  16,  Nr.  n  Friedene- 
burg. 

Kull,  J.  V  f  Schau-  oder  Denk- 
rattnzen-Serien  zumeist  v.  Ktinstlern 
im  heutigen  Bay  era.  (Mitt.  d.  Bayer. 
Num.  Ges.  32/33,  44—55.)  1466 

Luschin    v.   Ebengrenth,     Der 

Mttnzfund  v.  Pernegg  a.  d.  Hur.(  Num. 
Zt.  N.  F.9,  77— 116.)  [467 

Hagen,  i.9  Mttnzfund  a.Mersenich, 
Kr.  Euskirchen.  (Bonn.  Jahrbb.  123, 
226—32.)  —  Ders.,  Goldguldenfund  von 
Alfter.  (Bbd.  37-46.)  —  P.  Kalen- 
berg,  Ramer*dorfer  M tin z fund.  (Bbd. 
46—56.)  [468 

Balazus,  H»,  Der  Mttnzfund  von 
Kuraczmtthle.  (Hist.  Monatsbll.  f.  d. 
Prov.  Posen,  16,  48f.)  [469 

Paehlnger,  A.  M.f  St.  Bernard  auf 
Medaillen.  (Mitt,  d*  Bayer.  Num.  Gee. 
32/33,  11—24,  126;  2  Taf.)  [470 

SchSttle ,  6. ,  Mttnzverbrecher- 
album.  (Num.Zt.N.F.9,117— 48.)[471 

Xoesen  KM  B.  merkwttrd.  angeM.  ! 
Meraner  Mttnze.    (Forsch.  usw.  z.  G. 
Tirols  usw.  12,  t2lf.)  [472 

Stholler,  E.f  Der  Reichast.  Nflrn-  j 
berg  Geld-  u.  Mflnzwesen  in  alter,  u. 
neuer.    Zeit.      Beita\    z.    reichsst&dt.  j 
Wirtsch.-G.    Hrsg.  v.  C.  F.  Gerbert. 
Xttrnb.:Koch  16.  280  S.  7M.60.  [473  ' 

SchSttle,  G.,  Das  Mttnzwesen  der 
Grafen    v.  Montfort-Tettnang.     (Be- 
scbreibg.  d.  Oberamts  Tettnang.  2.  A.  I 
15,  418-29)  [474 

Rez.:  Nam.  Zt  N,  F.  8t  185  f.  Luschin 
y.  Ebengrenth. 

Biggeger,!*,  DieSilberversorgung  ' 
d.  Easier  Mttnzst&tte  bis  z.  Ausgang  : 
d.  18.  Jh.  Basel :  Reinhardt.     226  S.  [476   j 

Rez.  :    Zt.  G.  Obeirh.    N.  F.  (3^,   487  f    ' 
Schflttle;  Jahrb.  Gesetzgebg.  41,  1583— 85  v. 
Sohrotter. 

Schottle,  0.,  Das  Miinzwesen  v. 
Schaflfhausen.  (Schweiz.  Num.  Rund- 
schau 20.  1—15.)  [476 

Wavre,  W.  u.  E.  Demole,  La 
restauration  de  1  atelier  mo&6taire  de 
Neuchatel  par  Marie  de  Bourbon  en 


by  Google 


1588.  Fragment  de  Phist.  mon&.  de 
Neuch&tel.  (Rev.-  suisse  de  num.  18, 
6-44.)  [477 

Bachenau,  H^  Unterauchgn.  z.  d. 
sp&tmittelalterl.  Mttnzreihen  v.  Pfals, 
Mainz,  Elsafi,  Hessen  u.  a.  Gebieten. 
(BU.  f.  Mttnzfreundel6,  Nr.  1—7.)  [478 

Cahn,  Jul.,  Geld-  u.  MttnzG.  d. 
im  Grhzgt.  Baden  verein.  Gebiete, 
T.  1.    Heidelberg:  Winterll.       [479 

Rem. :  Hist.  Zt.  118,  114— ti  Luacbin 
v.  Ebengrenth. 

Neas,  A.,  Die  rheinisch.  Pr&gungen 
d.  Possidierenden  Fttrsten  (Mitt  d. 
Bayer.  Num.Ges.34tl-122;6Taf.)[480 

Schrdtter,  Frdr.  Frhr.  r.,  G.  d. 
neuer.  Mttnz-  u.  Geldwesens  im  Kur- 
fttrsteht  Trier  1560— 1794.  Berl. :  Parey 
214  8.    16  M.  [481 

Rez  :  Jbb.  Nat.  Ok.  109,  154  f.  Sehwin* 
koweki ;  Dt.  Lit-Ztg,  18,  Nr.  8/9  a. Lit  Zbl. 
'18,  Nr.  8  Friedenebnrg. 

Noss,  A.,  Die  Mtlnzen  v.  Trier 
Tl.  1,  Abschn.  2:  1807—1666.  (Publ. 
d.  Ges.  f.  Rhein.  G.-Kde.  30.)  XXXI 1, 
364  S;  12  Taf.  30  M.  [482 

Rez  :  Lit  Zbl.  '17.  Nr.  84  Frledtnabnrg ; 
Gtttt.  OeL  Anz.'l*,  73  ff.  £da»  Sehrdder. 

Jeatpli ,  P.,  Die  Mtlnzen  a.  Medaillen 
d.  fttrvtl.  u.  grEfl.  Hauees  Solme,  s.  '13.  m. 
Rez.:  Zt.  t  Nnm.  S0f  30»-  it  Menadler.    1488 

Hagen,  J 08.,  Provinzialmuaeum  in 
Bonn.  Die  mittelalterl.  u.  neuer. 
Mtlnzen.  Bonn:  Cohen  16.  20  S.; 
6  Taf.    50  Pf.  ,  [484 

Nobis  Die  Mttnzen  d.  Erzbiachtife 
v.  Cain  1306-1547(8.  15/16, 386.)  [486 

Rez.:  Gfttt.  GeL  Anz.  IS,  78ff.  Edw. 
8ohrOder. 

Xeaadler,  J.,  Aachener  Mttnzen.  s.  *U, 
908  u.  *616.  Rez. :  Zt.  d.  Aach.  G.-Ver.  37, 
387—97  8dm<\  [4*6 

Welnmelster ,    P.,    Kirchen    auf 

he8s.Mttnzen.  (Ueasenland '  1 6,Nr.6.)  [487 

Flala,  E.,  Mtlnzen  u.  Medaillen  d. 
welf.  Lande  s.  '  15/16  2233.  [1.]  TL: 
Pr&ggn  d.  Zeit  d.  Ludolfinger  (Ottonen), 
Brunonen,  Billinger,  Supplingenburger 
etc.  (SanmiJnn.  d.  Hrzgs.  v.  Cumber- 
land.)  16.  4".    143  S.    12  M.         [488 

Jeep.  W. .  Die  ana  Anlafi  d.  Bierstener 
genrigte  Braunachw.Scheidemtlnze.  (Braun- 
scfiw.  Magaz.   15,  130—3?.)  (489 

Bahrfeldt,  M.  v.,  Deb.  d.  ftlter. 
Hamburger  PortugalOser.  (Zt.  d.Ver. 
f.  hamb.  U.  19,  1-36.)  [490 

Schroder,  Edw.,  Sterling.  (Hans. 
G.bll.17,  1-22.)  [491 

Voigt,  J.  F.,  D.  Mttnzmeisters 
Matthias  Mohrs  PrRgung  v.  Gold-  n. 
Silbermtinzen  1608ff  (Mitt.  d.  Ver.  f. 
hamb.  G.  IM.  12,  125-26.)  [492 

Original  from 
UNIVERSITYOF  MICHIGAN 


Numismatik.  —  Genealogie,  Faniiliengeschichte  und  Biogtaphie     *13 


Schwinkowski,  HM  Das  Geld-  u. 
Mtinzwesen  Sachsens.  Beitrr.  zn  sein. 
G.  (N.  Arch,  Sachs.  G.  38,  140-81, 
855-95.)  [493 

Friedensburg,  F.,  Die  Mttnzen 
u.  d.  MUnzwesen  d.  Kurfttrstin  Marga- 
retha,  Gemanlin  Friedrichs  II.  v. 
Sachs.  (Zt  f.  Num  32,  79—93.)      [494 

Bakrfeldt,  E.,  £.  m&rkiseh.  Grosoiien- 
fund  a.  d.  15.  u.  16.  Jh.  (Brandenburgia  28, 
97—110.)  Fond  zu  Beans  b.  Lychen.       [495 

Menadier,  J.,  Eine  Schaumtinze 
des  Enrf.  Joachim  II.  v.  Brandenb. 
(Jahrb.  d.  Kgl  PreuB.  Kunstsammlgn. 
37,  209—12;  12  Taf.)  [496 

Seardtter,  Fr.,  Frh,  t.  ,  Die  Mftnzen 
Friedr.  Wilhelms  d.  Or.  Kurf.  u.  Friedrichs  III. 
▼.  Brandb.,  s.  '15/16,  Ml.  Res.:  Pomm. 
MtblL28,  Nr.2T.  H.  [497 

Bahrfeldt,  E.,  Die  Mttnzen-  u. 
Medaillen-Sammlg.  in  d.  Marienburg. 
Bearb.  unter  Mitw.  v.  Schwandt. 
6:  Mttnzen  u.  Med.  d.  Stadt  Thorn 
u.  d.  St.  Elbing.  Lpz.:  K.  F.  Koehler 
'16.  4°.    121  S. ;  10  Taf.    16  M.      [498 

Xagl,  A..  Das  Mttnzrecht  a.  d. 
MUnzen  der  Grafen  zu  Hardegg,  Glatz 
u.  iin  Machland.  (Num.  Zt  N..F.  10, 
1—7.)  [499 

Rzehak,  E..  Westschles.  Mttnz- 
statten  im  Mittelalt  u.  in  neuer.  Zeit. 
(Zt.  DtVer.  G.M&hr.  u.  Schl.  21,  150 
—  67.)  [500 


7.  Genealogie  <>   Familien- 
geschichte  und  Biographie* 

Hofkalender,  Goth,  geneal.  (s.  16, 
349).   Jg.  164:  12  M.  [601 

Baaatoa,  Stamm-  n.  Regententafein  z. 
polit.  0.t  s.  '19,  2266.  Rez.:  Mitt.  d.  Inrt.  f. 
Sst.  G.  36,  73U-44  Forst  Battaglia.  [502 

Barbig,  MM  Die  Familienbeziehgn. 
d.  kriegflihr.  Furstenhauser  unt.  besond. 
Beriicks.  d.  Hanses  Sachsen-Coburg  u. 
Gotha.  Gotha:  Perthes4".  31  S.  1.60 M. 

[503 

KrauB,  R.f  Diem&nnlich.Vornamen 
im  Hanse  Wiirttb.  (Wttrttb.  Viertel- 
jhfte.    25,  365—82.)  [504 

Scrlba,  0.,  Das  hess.- brabant 
FQrstenhans  in  sein.  Haupt-  u.  Neben- 
linien.  (Stammtaf.  m.  2  Wappen.) 
Darmst:  Falken- Verl.  16. 2°.  3M.  [605 

Hanimann,  W#  H.,  Ahnentaf.  Sr. 
Darchlancht  d.  Prinzen  Wilh.  Karl  v. 
Isenburg  s.  14/16.  2628. 

Rez.:  Lit.  Zbl.  M6,  Nr.  51/52  Forst- 
Battaglia.  [506 

Schoppl,  H.  J.,  Die  Regenten  d. 
Fttrstent.  Schwarzb.  -  Rudolstadt 
Rudolst.:  Bock  15.  96  S.  2  M.      [507 


tttadtniaun,  JM  Beitr.  z.  Geneal.  d. 
Grafen    v.  Regenstein  -  Blanker) 
bnrg.  (ZtHarz-Ver. 50,124—36.)  [508 

Dalwigk,  Frh.  t.,  Die  kit  ere 
Genealogie  d.  gr&fl.  Hauses  S  c  h  w  a  1  e  n  - 
berg  -  Waldeck.  (Zt  f.  vaterl.  G. 
Westf.73,  II,  142-214.)  [509 

.  Kohnen,  Die  Grafen  v.  Olden - 
burg-Bruehhausen.(Oldenb  Jahrb. 
16/17,  308—45.)  [510 

Hedentann-Iieespen,  P;  v.,   Zum 

Stammbaum  d.  Herztige  v.  Schlesw.- 
Hoist-Sonderburg  u. -Gottorff. 
(Zt.  Ges.  Schlesw.  -  Hoist.  G.  47. 
217f.)  ..  [611 

Wntke,  K.,  Uber  d.  Nachkommen- 
schaftHrzg.HeinrichsVI.  v.  Sagan 
u.Krossen.  (ZtVer.  G.  Schles.  51,  266 
bis  71.)  [512 


Taschenbuch,  Goth,  geneal.  (s .16, 

355):     Grafl.  H&user.     Jg.  90.  — 

!  Freiherrl.  Hauser  67. — Uradel.  Hauser. 

18.— BriefadeLHauserll.  (al2M )  [613 

i        Geschlechterbuch,  Dt.(s. '  16, 356). 
Bd.  29.    16.  XX.,  694  S  ;  44 Taf.  10  M. 

(Subskr.-Pr.  8  M.)  [614 

Haibagea,  J.,  Familien-G.,  Industrie-G., 
t    Landes-G.    (Dt.  G.  bll.  IS,  187— 9S.)  [516 

KaeftUia,  K.f  Graf,  Stndien  a.  Fam.-G. 
(a.  'IS,  175).  Tl  3 :  17.  Jh.  '15.  X,  4SS  S.  10  M. 
Res.:  Hist.  Zt.  118,  125-27  Loserth.         [516 

Domntnich,  Verzeichn.  d.  i.  d. 
Dommnichschen  Urkundensammlg. 
vorkommenden  Familiennamen.  (Dt. 
Herold  17,  Nr.4.)  [517 

Schdfiler,  W.f  Beitrr.  z.  Geneal. 
norddt  Herrengeschlechter  im  14.  Jh. 
(Zt.  HistVer.  Niedersachs.  16,  261  — 
86.)  [518 

Irkundenbuch     d.    Familien    v. 
Volmerstein  u.  v.  d.  Recke  bis  1437. 
Hrsg.  v.  R.  Krambholtz.    Minister 
Regensberg.     XL VII,  734  8.   2  Taf. 
20  M.  [519 

Rez.:  Dt.  Ltt.-Ztg.  '17,  Nr.  20  Philippi; 
Lit.  Zbl.  17,  Nr.  61/52  Schnettler. 

Plrchegger,  H.»  Beitr.z.Genealogie 
d.  steirisch.Uradels.  1.  Die  Schenken 
v.  Grimmenstein  -  Rabenstein.  (Zt  d. 
HistVer.  f.Steierm.  14, 25— 43.)  Ders., 
Beitr.  z.  Geneal.  d.  steirisch.  Uradels. 
2.  Die  Hochfreien  von  Gutenberg- 
Feistritz  u.  Otto  v.  Plankenberg. 
(Zt  Hist Ver.Steierm.  15,40-69.)  [520 

Uhlirz,M.,  Schiofi  Plankenwarth 
a.  seine  Besitzer.  Beitr.  z.  G.  steir. 
Adelsgeschlechter,  vomehml.  d.  Fam. 
Plankenwarth,    Prankh,    Diim- 


by  Google 


Original  from 
UNIVERSITY  OF  MICHIGAN 


44 


Bibliographie  Xr.  521—599 


mersdorf.Ungnadu.&tiirgh.Graz: 
Dt.  Vereinsdr.  16.  XII,  184  S.;  17  Taf. 
u.  2  Ktn.  6  M.  50.  [521 

Re*.:  Hint.  Zt.  118,  184  f.  Loserth. 

Andrian,  v.,  Ausziige  a.  d.  Trau- 
matrikel  (l.DompfarraratsSt.Stephan 
in  Passau  (s.  16,  2249).  Druckfehler- 
Verzeichn.  (Vierteljschr.  Wappenkde. 
usw.    45,  157—61.)  [622 

Schroder,  AlfrM  Yflhlins  nHoch- 
adeliges  Schwaben".  (Arch  I. d.  G. 
d.  Hochstifts  Augsb.  4,  473—76.)    [523 

Albert!,  0.  v.,  W  urttb.  Adels-  u. 
Wappenbuch.  H.  16    16. 122 S.  3  M.  [624 

Handbuch,  Genealog.,  z.  sch  weiz. 
G.  Hsg.v.d  Sch  weiz.  Herald.Gesellsch. 
Bd.  3:  Niederer  Adel  u.  Patriziat. 
Ztirich:  Sehulthefl  &  Co.  08—16.  XI, 
418  S.,  21  Taf.  u.  35  Stammtaf.  20  M. 

Rez,:  Gott.  gel.  Anz.  16,  74.>— 44  Merer 
v.  Knonan.  [5*5 

Manuel,  gentSalog.  p.  s.  a  Fhist.  de 
la  Suisse,  publ.  par  la  Soc.  snisse 
d'herald.  T.8 :  Ministeriaux  etpatriciat. 
Zurich  1908— 16.  418  S. ;  21  Taf.  (526 

Staehelln,  W.  R.,  Adels- u.Wappen- 
briefe,  anl&Blich  e.  Ausstelig.  derselben 
ind.Univ.-Biblioth.  Basel zsgest.  Basel: 
Helbing  &  L.  16.  128  8.  8  M.     [627 

Kniisli,  H.,  Bergische  Familien 
an  d.  Mosel  im  17.  Jh.  (Monatsschr.  d. 
Berg.G.-Ver.  15,54-67;  65—68.)  [628 

tf  filler,  Jak.  Wilh.,  Aus  d.Papier- 
miihle  in  d.  Dombach.  Beitr.  z.  G.  b  e  r  g. 
Familien.  (Mtachr.  Berg.  G.  V.  17, 
1—12.)  [629 

WlttertTanHoogland,DeNederl. 
adel.  Deel  l.'sGravenh.:  vanStocknm. 
13.     76,  810  S.     8  M.  [630 

Knott,  H.,  Hessische  FamiUen- 
kunde.  (Hess.Chronik  4, 225—44.)  [531 

Keetsea,  K.,  Die  Herren  von  Jossa  u. 
andeie  Gesobleohter  cLNamens  in  Hessen 
u.  Nassau.  <Zt.  Ver.  Hess.  G.  50,  l— 5t.)    [53t 

Font,  0.f  Die  Ahnenproben  d.  Maimer 
Domherrtn.  s. '13.  9454.  Rez. :  Zt.  d.  Sav.- 
Stiftg.  34.  Kan.  Abt.  8,  580.  Beyerle;  Hist. 
Jahrb.  35,  152—66.  Ant.  Mttler;  Hist  Zt. 
117f  154.     E.  Vogt.  [533 

Majer-Leonhard,  Stammb&ume  n. 
Ahnentafeln  gefallener  Altfrank- 
furter.  1.  u.  2.  Folge.  (VerBff.  3  u.  4 
d.  Zentralsteile  f.  Familienforschg.) 
Frankf.  a.  M..  Zentralsteile  .  .  .  16  f. 
9  M.  50.  [634 

Arnswaldt,  W.  K.  t.,  Der  Adel 
in  d.  altest.  Kirchenbuche  zu  Bttcke- 
burg,  1618—60.  (Dt.  Herold  17, 
Nr.  7  u  9.)  [535 

Yiegener,  FrzM  Die  Rlithener 
Burgmannsgeschlechter.  (Zt.  f.  vaterl. 
G.  usw.  Westf.72,  IT,  208-10.)    [636  i 


Lorme ,  de,  £.  Northeimer 
Biirgerverzeichn  v.  J.  1634.  (Vjschr.  f. 
Wappenkde.  44,  20;*— 9.)  (537 

Flacher,Adf.,Auszugea.d  Braun- 
scbweitf.Anzeigeu  1817—19  (Viertel- 
jschr. f.  Wappenkde.  usw.  44.  88—112.) 

|538 

Sievtkia* .  ti.  H. ,  Aus  d.  O.  d.  Familien 
(iabe  u.  Schwartz.  ( Zt.  Ver.  Hamb.  G.  tl, 
16«-*02.)  (559 

Hedemann-Heespen,  v.,  Namene- 
vers,  zu  Nekrologen  in  d.  SchL-Holst. 
Provinzialberr.  (Zt.  Ges.  Schl.-Holst.  G. 
47,  475—77.)  [540 

Bod*,  tteo ,   Der  Uradel  in  Ostfalen.  s. 

i*Nr  434.  Rez. :  Braunschw.  Magaz.  *lt.*3i. : 

Mitt.  a.  d.  hist.  Lit.  N.  F  2,  366-68.    8cWr; 

Hist.  Zt.  lUt  167  f.    Rehme.  [541 

Bertheau,  Fr.,  Die  Wanderuugen  <L 
nieders&chs.  Adels  nach  Meckienb 
n.  Vorpomraern.  (Zu  H.-V.  Nieder- 
sachs.   15,  1—37;  351—95.)  [642 

Ragoczy  ,  Familien  -  Namen  in 
Prenzlau  im  Anfang  d.  19.  Jh.  (Dt. 
Herold  17,  Nr.6.)  [543 

Nachrichten,  GeneaL  iiber  adelige 
Personen  aus  d.  grofi.  Friedhofe  zu 
Stolp  i.  Poramern.  (Vierteljschr.  f. 
Wappenkde.  usw.  43,  36—41.)        [544 

Mother  by,  H.9  Verzeichn.  d.  Per- 
sonennamen  in:  Topogr.  Obers.  d.  Ver- 
waltjrs.- Bezirks  d.  K.  Preuls.  Regierg. 
zn  Kunigsb.  i  Pr.  1820.  (Vjschr.  f. 
Wappenkde.  44,  220-26 )  [546 

Blatter,  Familien gesehiehtl..  d.  ostpr. 
Faro.  Thiel  u.  d.  seitenverwandten  Rose 
n.  Hennings.  Hsg.:  Thiel.  Schriftieiter : 
Rieh.  Rose.  J*,  i:  17 'IK.  4  Hfte.  Hft.  1. 
Lpz.:Klemmn.  (l»;S.;  *  Taf  )  Jg.  1211.  [546 

Ende,  S.,  Frhr.  v.,  Ausztt^e  a.  d. 
Kirchenbtichem  zu  Tegkwitz  b. 
Kostitz  S.-A.  1*60—1808  (angelegt  v. 
Pfarrer  Jobs.  Sander),  die  darin  vor- 
komm.  Namen  adelig.Geschlechterbetr. 
(Vierteljschr.  Wappenkde.  46,  212  — 
29.)  [547 

Honnlitfrs  ,  J. ,  Zur  G  d.  freiherrl.  Fam. 
v.  Albedyll.  (Vierteljschr  Wappenkde. 
USW.     45,  135—16.)  [548 

Araswsldt,  W.C.  v..  Die  Herren  v  Arns  - 
waldt  n  ihre  Sippe.  H.  l*u.  6f  s. '16,  S68. 
Rez. :  Zt.  d.  Ver.  f.  tfittr.  G.  N.  F.  23 1  165-67 
Devrient.  [549 

Trippeabftch,  X.,  AssebnrgerFam.-G. 
8.15,16,  2639.  Rez.  :  Thur.SAchfl.  Zt7.  69— 71 

Gg.  Sehmidt ;  Zt.  Hist.  Ver.  Niedersachs.  '16, 
301—6.    Geo.Arndt.  [550 

Sennits,  Ldw.,  Die  d. Rheinland  ent- 
stammende  Kunstlerfamilie  Beg  as.  iich- 
tiger  Begasse.  (Zt.  d.  Aaeh.  G.  -  Ver.  36, 
218-27.)  (551 

Plotho ,  W.  Frhr.  v. ,  Die  Ab- 
stammg.  d.  schwed.  Grafen  v.  Bra  he  u. 
d.  Rttgenschen  Geschlechte  v.  Platen. 
(Dt.  Herold  17,  Nr.  12.)  [562 


by  Google 


Original  from 
UNIVERSITY  OF  MICHIGAN 


(.ienealogk,  Familiengesehichte  und  Biographie 


15 


Ne upert ,  A ,*Zur  Fam.  G  e.FIauiech. 
Patriziergeschlechts :  B  r a u m  P ra  n  n). 
(Mitt.  Ver,  VogtX  «.  Plauen  27,  177— 
62.)  [5S3 

Tli it ia,  W.  P.,  Ueneal.  Angaben 
ttb*  d.  Geachlecht  der  Urn  feu  v+  dem 
Broel-FUter,  aticb  Broel  gen. Plater* 
Vierteljscbr*  f.  Wappenkde.  44,  160 — 
64.)  ]5f>4 

Araawaldt,  IT  K.  tri  Die  BUlcben  in  d. 
lirafs^b.  Sena  nm  burg.  (Vjs&br.  f.Wappenkde. 
44,  HG     ';■:,,!  [566 

KHtfluith,£ur&  d.FamtCarov£.  (Trier, 
Thron,  tlt  157- &8.)  [656 

DaaeJielmaun  ,  v.,  I  iaprgr  d.  Fam. 
Danckelmann,  s.  15,  r^H).  R*z. :  Dt. 
H*rold  'I?,  Nr,  8  v.  Kloeke.  [557 

Djkrn,  iM  Gratia,  E.  Btltr.  z<  Im  hrn  - 
sell  en  F*m,-G.  (Sub  lee.  G.blh  i?p  &*— 
«,)  (55$ 

Hitler,  PI.,  Die  Freiherren  v.finnoanf 
GrimmenBteio  Hreg^v.Hiat.  Ver.d  Kant, 
3t.  GaJlen,  St.  Gall,  j  .lair  if.  4*.  51  S.  3  M. 
and :  Scbriften  d.  Yoi\  f.  U+  d  Bodenseea  41, 

54-31.  [55* 

Uolliek ,    K.,    Nacbrr.  Ufa.  d.  (irafeu    sen 

Knlenborg,  N.!  -4.  AluHe.gedr.  '1st',  [5«o 
Stmter,     Die     Beziehgu     d.    Fam i lie 

v.  dar  Fola  zur  Stadt  Trier  von  oa.  1300 

bis  1450.  (Trier  Gbrou.  N.  F.  11,  sa— M.)  [561 
Hraeh,  H.  Die  Fam.   Fieeoh.     Brunn 

Heiaie.  J  el,,  Geboren  die  d  gleif.be 
W  up  pen  fit  breed  en  Geacblecbter  v.  Frydai* 
(Freitagi  u.  v.  Honingeti  zuaammen "■* 
(Dt.  flerold  '17,  Nr.  7+)  [56a 

Sniper.  J.,  Die  Freihairen  v.  Furzten- 
wartber.  Burgaasseu  zu  Odenbaeh.  iMitt. 
H.  Ver  Ffalz  3^  49- a*;  SBtammbiiumej  |564 

Ahaen  ftnllparzen.  Featgabe  z. 
A,  Sanera  S0L  Gebnrtatage  brsfr.  v.  Lit.  Ver. 
Wien,    Wien:  Yer/lS.   4°.   fiGB.;GTaf.  [5$5 

KnUsll,H.tBeitr.  e.  Geneald.Fam. 
Giilcher,  (ttonatssebr,  d.  Berg.  G.- 
Ver.  15,  182-36.)  [666 

Bltler,  PL,  Die  Freiherren  v\GiiUiMen. 
fThurgauiBche  Beitn\  56,  ]  -30  J  [567 

HlfHirer,  J,a.T  Hieloriiicbes  fib  d-  be- 
-  c  b  1  e  c  h  t  1 I  a  f  I  i  g  e  r.  Der  Z  we  ig  B  e  ru  - 
miinater  (G.  fratind.  dP  ft  Orto  71,  139— 
■iSiJ  [568 

Kannett,  Pu  Niederaicha.  Predieerfam. 
H  If!  maun,  (Zt+Ges*  Modern  Kirafi.-G.  31, 
2M— au)  (56» 

iriiwaldt.  W.  K  ¥.,  Die  von  Hani  in 
Niederaaebien.  (Vjeelir.  Wanpenkde,  4#, 
110^1*,)  [570 

I**,  Ht  t„  Ub.  d.  trap  rung  d.  Fam. 
v.  Hindenbarg.  (MtblL  Gea.  Fomm*  G. 
'15,  Nr.ao  imi 

llaihateii*  1^  G.  d.  Fam,  Hoes  chr  Ba  1. 
Sez,;  Hi  at.  Vierteljacbr.  18,  17  fit  DeFiient 
Bd.  ti  Yom  Zeitalt,  d,  JfetigioiLa-Ctirahea 
Me  z  Geffenw,  TI.  1. 1,  Kdln  t  Nenbner  l«. 
M  S.  ;  «5  Te(  [5M 

Bert,  C.TOM,  G.d.  F»m.  Hftlib*r|p,  [573 

SpH  after,  C.K„  VprschoLlene  £  r  e  y  t  /  e  n- 
acbe  Epitapbien  u  Ebrenfahnenind.Kirche 
zu  Domnau  nebet  famJlien^eacbiebtLNaebxr, 
I  VlorteJjacbr,  Wappenkde.  45, 11*—  64, >  [&74 
Kulzsehenbaclj,  ff.  n.  K.  v,? 
Surnnib,  d.  thtlring,  lieschlechta  v. 
Kutzflcheiibacb.  Gorlitz:  Starkelo. 
4^  57  S.  [575 


BeftrifF  z+  G,  d+  Fan,  Lampo  n,  ver* 
wand  tar  FamUien,  brag.  t.  K.H.  Lampo-  1. 
{1911-15).    Bed.  r  Rower  *l 6.    150  8+         [576 

SOMierfeldt,  U^  Dor  Name  d.  Adels- 
Keeoblecbt.  v.  Langbeim^Borkowaki. 
(Dt.  Herold  15,  Kr.  S.)  [577 

robe.  H.«  Znr  G.  d.  Schos^enfamilie 
L  e  b  e .  i  M  itt .  d.  G.  *  u .  A  Iter  turns  I  orach .  Ver. 
zu  Eiaenb.  H.  3:,  Bd.  VI,  1,  t*-4u.)  [f»7S 

tiritiier,  E„  Du  StammbucJi.  d,  Hans 
Caap*  v.  Liu  dem  an  v.  1615— 32  r  (Vieitel- 
jBCbr.  f.  Wappenkde.  44,  i&5—  xe.)  [579 

<;flrtler<    fl.  J,.   Beitir.  z+  G    d,  Kulner 
Edelfamilie    Lyskircben.     (Beitrr,  Kttln 
G.  ,'t  5^-^88  j  [5*0 

Kolh,  C*f  Dio  Xarhkommen  Lathers 
in  Scbleaw.  yolsteiD,  Scbrr.  Ver.  Schleuw  - 
HoUtP  Kitch.  G,  U.  H.t  tiN  S5t-«2k)  [5fti 

Triplets  P„  Znr  G.  d«  beiden  kfllniach. 
Qeacbleehter  v.  Lytkircben.  (Beitrr*  t. 
Kflln.  ti.  if  17S^SflF)  [&&* 

1  Pircfaegger^  Zur  Oenealogie  der 
Mahrenberger-  (Zt.  d,  Hist.  Ver. 
f.  Steverm.  12T  171—84.)  [683 

Maehkoli,  K,,  Ae»  d*  G.  e.  Magdeb. 
Seiden- Knopt macber-Fam.  {  H  i tta  g  >  1716— 
leiG.     Mnndeb     1«  [&M 

XHtelliinfEee  a.  d.  Mitz  §cbk  e  'aonen 
Famihen^Yerbatide  (a,  "is.  31>*J.  IL  12+  Hai 
ti,  II.J3.Aug/16.  H-14,  Febr.  fi«P  H.15Sapt. 
11G  S-  10i-I^U.  aaOPf,  H.  17,  Okt.  '17.  tLw 
-64.  50  Pf.  [5*5 

Miller,  J.  Ari,,  Nachrr*  &.  Lebens-Be- 
ichreibg  una,  EUern.  Lippstadt  17H8.  Neudr 
1S16.  *7  S  :  Tail.  [5H*^ 

Trotter,  r.t  Die  (^rafen  v.  Mooaburg. 
(Vbdlgn,  Hiit.  Ver.  Niederbajern  58 f  133- 
m.)  pw 

Brick,  F„  Beitrr.  z.  G.  der  von  d.  Hitter- 
sitzo  Winteraobl  Btammend.  Liuieu.d.  G*»- 
•cblecktei  Mumm  v.  Sch warzenatein. 
(Monataachr.  d.  Berg.  G- Vet  +i^h  i6i-?».  '16, 
40.J  [e>h» 

Heltrager.G.  d.Fam.  Nie  dn  er(Niet- 
ner,  Niethser,  Niedtnerr  Nittner). 
Jg.  ;,  7/8+  Glanckan:  NiAdner  14,,  S.  35- 
ftt.  [5S» 

Grotefeuif.   0M    G.  d.  Gescblecht  v.  d. 
Oaten,  Crknndenb.  Bd,  i.  a.  u,  i65s  fiei  : 
Dt.  Harobl  '14,    Xr,  3fr    KekuLe    ?.  Strado 
nifcz+  J5M 

VerreieliBls  d  Sch  wiegertnchter  d.  1904 
ausgestorb.  Fam.  von  Ji  efidige  r.  [Viertel- 
jachr.  f.  Wapponkde.  ubw.  43,  52—570  — 
DoagL  d,  Schwiegeraohne  d.  3904  auageitorb. 
Fam.  t+  Rehd,    iEbd,  6«— 6S.)  [ui 

BolUtela,  C*,  Baitr.  z,  G+  d.  Fam.  B  e  i  e  h  - 
brodt  a,  ihr.  Grundbeaitie*  in  Dratflen. 
.  Dread  a.  G .  bll  / 1 6,  18 1  -  8S^  [59? 

SamaierfeldU  0-,  Die  Fern.  Rain  hard  t 
in  Scbleaien  n+  OitprentS.  (Dt.  Herold  lfiF 
Nr.  s.i  [:j9^ 

Ki  liter  man  n.  K. ,  Fam,  Rclnbardt. 
iMannb.  GblJ.  '17,  13«— 41.)  £5^4 

Kotbernandtf  1-L.  J  **  Veraueh  e,  Abnon- 
tafei  y.  Altr.  Ldw.  .luL  Rothermundt. 
(Dt.  HoroldiB.  Hr.ftO  [5^5 

li.it  herraundt.  (►„  Vprbindgli.  d.  Rngeu- 
Pcmmerech,  Fam-  v,  Kotermnnd,  (Dt. 
Herold    17,  Nr.4.)  [590 

Htaibmtafel  dr  Fam.  w  Sack.  (Dt. 
Herold  I6t  Nr  7.)  [597 

KDDiM.  Die  Predi^erfam.  Sob  nab  eL 
(Mtsebr.  d,  Berg.  G.-Ver    H5,  fOO— ia.)      [59& 

Hatfllh  Br,  Das  Ffirtergeaoblocht 
So  h  n  a  b  el.  Erganzg.  Eouatshfte.  f. 
rbejn,  EireB.-G>9,  ito-n.)  Vgl.  Mi.  seo.  [599 


by  Google 


Original  from 
UNIVERSITY  OF  MICHIGAN 


16 


Bibliographie  Nr.  600-666 


Schmidt.  Geo..  Die  ©men  Herren 
v.  Sckwanoerg.  1**3— 1530.  Prop*.  Mies 
'14'15.    12  8.  [600 

Grabe,  M..  Das  Gesebleckt  Schwave. 
(Vierteljechr.  Waopenkde.  45,  185— 93.)    [*01 

Sebwelter,  P.,  G.  d.  Fam.  Sohwvzer 
Oder  Sobweizer,  in  Zdiicb  verottrgert 
seit  1401.  (Ala  Ms.  gedr.)  Ziir.  ifi :  Am- 
berger.  IteS.  Res.:  Anz.  Schweii.  G. '17, 
110-12  M.  v.  K.;  Vierteljschr.  Wappenkd*. 

45,  178-84  Knflsll.  160",' 

Sell.  £.,  Znr  G.  d.  bees.  Fam.  Sell. 
(Heas.  Cbronik  5,  Nr.  4  ff.)  [608 

Hpalckkater,  K«9  G.  d.  Fam,  8 pale k- 
haver.  Altona:  Harder '16.  63  S. ;  ltTaf. 
8  M.  [&H 

StaaB,  KM  Beitrr.  z  G.  d.  Ge- 
schlechtes  S  tau  6. 4.  Erg&nzg.  Bautzen : 
Selbstverl.  16.    S.  91— 171.  6  M.    [606 

Tyroller,  Fn:.,  Die  Schirmvflgte 
d.  Klosters  Biburg  a  d.  flause  d.  alter. 
Herren  v.  dem  Stein.  (Vhdlgn.  Hist. 
Ver.  Niederbayern  53,  1—132.       [606 

TkU«,  W  P.,  lib.d  Herkunftd.  Namene 
Thiem  n.  sein.  verackied.  Scbrelbweisen 
Tbieme,  Thimias  nsw.  (Dt.  flerold  '17, 
Nr.  3.)  [607 

Sommer,  Oitt.«  Die  Herren  vTrotba. 
Beruburg:  Schilling  1«.    96  S.    4  M.        [60i 

8ck  tiler,  R.,  Die  Abnen  von  P.  H. 
Trammer.    (Dt.  Herold  '15.  Nr.  7. )        [809 

Yoigtliader,  Bob.,  Maine  Vorfahran  a. 
wir.  Beitr.  z.  G.  d.  Fam.  Voigtlander 
1629—1918,  S.  '14,  267*.    (Leipa.Disi/lS.)  [610 

..  Straeter,   0.f  Bemerkgn  en  d.  Anfsatz 

'  f.Uber  4.  Geecbleebt  d.  Frei  barren  v.  Wars - 

berg-.  (Jahrb  Ges.  Lothr.  G.  27/ 28, 536-42.) 

Ygl.'l5/'16,415.  [611 

Geelea,  W..  Mitt.  iib.  Portr&ta  d.  Kdlner 
Patriaiergeacklecbte  von  W  edigb.  (Beitrr. 
Kflln.G.  2,  171-95.)  [612 

Weerth,  w.  de,  G  d  Fam.  deWeertb. 
2  Bde.  Dftsseld.  '15:  Bagel.  4°.  261,  204  S  ; 
Taff  Res.:  Zt.  d.  Berg.- G. -Ver.  49,  188- 
94.  [613 

Weidler,  W.,  Bibliographia  Weidleri- 
ana.  (Ans :  Arcb.  Weidler  !r».)  Altona: 
Selbstverl.  '16.  32  S.   3  M.  [614 

Weidler,  W.t  Archiv  Weidler.  Ver- 
miscbte  Beitrr.  zae.Cbron.  d.  Fam.  Weidler, 
Weitler,  Wydler.  Jg.3,  H— 12.  iSchl.-)  t*te. 
Altona: Selbstverl.  XII  u  8.  145—237  ;  ll  Taf. 


8  M. 


[615 


Wentecker,  K.«  Die  Fam.  Wentseber 
in  d.  Oberlausitz.  (N.  Lans.  Magaz.  92, 1*&— 
210.)  l«W 

Sekaeider,  Adam.  G.  d.  Fam.  Widt,  e. 
Beitr.  e.  Stammes-G.  d.  Freiberrngeschleehta 
HeylzuHerrnakeim.  Dieelsafi.Zeit  Straftb.: 
Helta  '16.  XIV.,  280  S.  10  M  Res.  :  Dt. 
Herold '16,  Nr.  8  Keknle  v  Stradonitz;  K. 
Arch.  41,  369 f.  A.  H.  [617 

Witieadorff-  K'kdiger.  ?.,  Verzeiebn.  d. 
Scbwiegersobne  u.  Schwiegertttchterd.  Fam. 
v.  Witzendorff  (Vierteljscbr.  Wappen- 
kde.  45,  191-211.)  [618 

Woe  bluffer,     Die    Herren   v.  Woohing. 

(Vbdlga.d  H.V.  Niederbayern  62,  l— i5.j  |619 

Zlmmermsna,  V.  B.,  G.  u.Stammreihe  d. 

Fam.    Zimmerman n.    (v.  Zimmermaan). 

Dreed. :  Selbstverl.  'US.    465  S.  [620 

Zipperlen,  Herat.,  G.  A.  Zipper - 
len  n.  seine  Fam.-G.  Stnttg.  15  [621 


Whibley,  Ch.,  Political  Portraits; 
London  Macmilian  and  Co      327  S.  8° 

[622. 

Biographie,  Dt.  kath.  Nomen- 
klatur.  Als  Ms.  gedr.  (Verf :  E. 
Sartorius.)    (M.-Gladbach.)    103  S.  4°. 

[623 

Nekrolog,  Wttrttemb.  Im  Auftr. 
d.  Wttrttb.  Komm.  f.  Landes-G.  hrsg. 
v.  KarlWelleru.Vikt.  Ernst.  Jj?  1 
u  2:  Fiir  13,  '14.  Stnttg.:  Kohl- 
hammer  '16f.,  182;  2S6  S.  2.50  M. 
bezw.  4  M.  [624 

Rez. :  Dt.  Lit.-Ztg.  '18,  Nr.  1  Lease. 

Mayer,    Jul*,   Necrologium   Fri 
burgeuse.  '11— '15.   (Freiburg.  Di«- 
zesanarch.  N.  F.  17, 1—76.)  [625 

Rothert,  W.,  Allg.  hannov.  Bio- 
graphic, s.  T4/16  2681.  Bd  3:  Hann. 
unt.  d.  Kurimt  1646—1815.  flrsg.  v 
A.  Rothert  u.  M.  Peters.  Hann.: 
Sponholtz  16.    XIV,  524  S.  6  M,  [626 

Rez. :  Zt.  Gei.  Nieders.  Kirch.-G. 21, 246  f. 
Cohre.  Dt.  Herold  '17  Nr.  3.  v.  Damm. 


III.  Quellen. 


1.  AUgemeine  Sammlungen. 

Quel  len  n.Forschungena.d.Gebiete 
d.  G.  (s.  14,  383).    17.  [627 

Barwinski,  E.,  L.  Birkeninajer 
n.  J.  Los,  Sprawozdanie  z  poazukiwari 
w  Szwecyi.  (Bericht  ub.  Nachfragen  in 
Schweden.)  Krakau  '14.  XXVII,  364  S. 

Rez.:  Mitt.  d.  Westpr.  G.-Ver.  '14,  34—37 
Warsobauer;  Mitt.  d.  JL  K.  Arobivraujs  2, 355 
-f»i  Kaczmarczyk.  [628 

SekSaaeh ,  L. ,  Hist.  bemerkenBwerte 
Handsobrr.  a.  d.  Stiftsarcbive  zu  Staras. 
(Forseb.  u.  Mitt.  z.G.  Tirols  usw.  12,  2t>*  — 
65  ).  [629 

Lehmann,  P..  Mittelalterl.  Hand- 
scbriften  d.  K.  B.  Nationalmuseums  zu 


by  Google 


M  tin  eh  en.  (Sitznngsberr.  d.  Mtknch. 
Ak.l6TIV.)Mttnch.: Franz  16. 60S.  [630 
Holder,  A,,  Die  Reich enaner 
H.8S. :  beschr.  n.  erl.  3,  1.  (Hss.  d  Hof-  u 
Landesbiblioth.  in  Karlsr.  7.)  Lpz. : 
Teubner  16.    103  S.    3  M.  50.     [631 

Marx.  J..  HandBcbriftenverseiehn.  d. 
Semin.-Bibliotb.  zn  Trier  s.  'IS,  212.  Rez.: 
Rev.  d'hist.  eeol.  14,  588—91  Beillet,         [6S? 

Ziegler,  Konr.,  nnt.  Mitw.  v.  A. 
Hilka  nsw.,  Catalogue  codicum  Lati- 
norum  classicorum  qui  in  bibliotheca 
urbica  Wratislaviensi  adservantur. 
Breslau  15.  [633 


Original  from 
UNIVERSITYOF  MICHIGAN 


Genealogie,  Familiengeschichte.  —  Allgem.  Quellensammlungen      *17 


Quellei  z.  G.  d.  St.  Wien  (s.  U,  2686). 
Abt.2,  Bd.4.  [634 

Prem.  8.  M.n.  0.  Schifiel  Y.FIeflchenberg, 
Tirol.  Analekten.  (Teutonia.  H.  14)  Lpz. 
Haessel  *15.    115  S.   8  M.  [635 

Bretholz,  B*,  Kleine  chronist. 
Nachrr.  u.  Urkk.  z.  G.  Briinns.  (Zt.  d. 
Dt.  Ver.  f.  G.  Mahrens  usw.  19,  114  — 
19.)  "  [636 

Quellen  z.  G.d. Stadt  Brasso  (Kron- 
Btadt).  (a  15,  2291).  Bd.  VII,  Beib.  1: 
Fr.  S  tenner,  Die  Beam  ten  der  Stadt 
Brass6  v.  Anfg.  d.  stadt.  Verwaltg.  bis 
auf  d.  Gegenw.  Brasstf  (Kronst.  16. 
XV,  166  S.  [637 

tiesehlehtsquellen,  War  ttb.  (s.'l6,  427). 
19.  [638 

Quelle*  z.  Schweizer  G.  (s. '15/16  425) 
Abt.  3,  1.     '16.     3,  4.  [639 

Pabllkatlouen  d.Ges  f.rhein.  G.-Kde.  (b. 
'15/'i6  22<*6).     15,  2      16    '16.     30    I,  2.       [040 

Chrouiqae  et  chartes  de  l'abbaye  de  St. 
Mihiel,  publ.  p.  A.  Lesort  (Mettensia  VI), 
s.  '14,  390.  Rez.:  Moy.  Age  27,  233-5* 
Levillain.  [641 

TerdflTentlichaBf  ea  d.  Hist.  Kom.  d.  Prov 
Weetfalen  1    2.  3.    '14.  |642 

Veroffentlirhuttgen  d.  Hist.  Kommission 
f.  Hens.  a.  Waldeck  r's.  '14. 2697)  IX.  1.     [643 

Quellen  u.  Fore  change  a  s.  G.  Scblesw.- 
Holateins.  (s.  '15  f  431).  Bd.  4.  '16.  415  S. 
5  M.  [644 

tiesehlehtiquellen  d.  Prov.  Su?haen.  (8. 
15116  2300)  44,  1.     '1«.  [645 

Bahr,  Hans,  Quellen  z.  brandb.- 
preufi.  G.(s  '16/16  434).  Bd.3:  Von 
Joachim  II.  bis  z.  Friedr.  Wilh.  d.  Gr. 
Kurf.  (Vpigtmnders  Quellenbtlcher90.) 
Lpz.:  VoiietL'16.  135  S.  1  M.       [646 

Publlkationen  a.  d.  K.  Preufl.  Staats- 
archiv.    89.  90.  [647 

Traktater,  Sveriges,  med  fir&m- 
mande  magter  6,  1:  1646-48;  hrsg. 
v.Hallendorf.  8,  1:1723—39;  hrsg. 
v.  Boethius.  Stockh.  usw.  16 f.     [648 

Rez.:  G8tt. gel.  Anz.'l6f  616-20  Bittner. 


H.  Geschichtsschreiber. 

Jacob,  K.,  Quellenkde.  d.  dt.  G.  im 
Mittelalt.  (bis   1400).   Bd.  1.   2.  durch- 

Searb.  u.  verni.  Aufl.  Neudr.  (Sammlg. 
Aachen  Nr.  279.)    Lpz.:    Goschen  17. 
112  S.     1  M.  [649 

Jansen,  M.  a.  L.  Schmlti-Kalltnberff, 
Hiatoriographle  a.  Ouellen  d  dt.  G.  bis  1500. 
8,14,  2704.  Rez.:  Zt.  f.  Kirch.- G.  35,  471  f. 
SchmeidLer.  [650 

Schaieidler ,  B.  ,  G.schreibg.  u. 
Kultur  im  Mittelalt.  (Arch.  Kultur-G. 
13,  193—219.)  [651 

Scrlptoret  rer.  German,  in  nsara  sohola- 
rum.  (b.'15/'16.  2303)  Barchard  v.  Urabeig. 
2.  Aufl.    Adam  v.  Bremen.    3.  Aufl.  [652 

Ch  roniken  d.  dt.  Stadte  (s.14 :  2708). 
32 :  Chroniken  d.  schwab.  St&dte.  Augs- 
burg, Bi.  7.      CXL1 V,  589  S.    40  M. 

Re*. :  v. 81.  2:  s.'l4.  2708..  Zt. d. Ver.  f.  Hib. 
G.  16,  287—90.    Teohen.  [635 


Acta  Sanctomm.  Novembris  T.  3,  8.  '12, 
2372.  Rez.:  Rev.  d'hist.  eool.  15,  96—105  van 
der  Essen.  [654 

Martin ,  Frz#,  Eine  neu  aufge- 
fundene  Admonter  Handschrift.  (N. 
Arch.  41,  267—82.)  [655 

Chroalken,  Basler,  Bd  7,  bearb.  v  A. 
Bernoullils.,l5/,16  2304.  Rez.:Vierteljschr. 
8oz.-Wirt8ch.-G.  14,  412  f.  Techen.  [656 

MiUler,  Gust,,  Die  Quellen  z.  Be- 
schreibg  d.  Zurich-  u.  Aargaus  in  Johs. 
Stumpfs  Schweizerchron.  Zurich:  Beer 
&Co.  16  288  S.  6  M.  (119  S.:  Bern. 
Diss.  15.) 

Rez.:  Dt.Lit.-Ztg.'l*,  Nr.SlMetz;  Gott. 
gel.  Anz.  '16,  620—22  Meyer  v.  Knonau.    [657 

Pfaflf,  Fr.  »  Joh.  K  a  s  i  m  i  r  v. 
Blaichers  Series  episcoporum  Con- 
stantiensium.  (Zt  f.  d.  G.  d.  Oberrh. 
N.  F.  31,  131—35.)  [658 

Klein,  Constant.,  Die  Chronica 
Martiniana  d.  Kftlner  Notars  Alb. 
Stuten.Tl.l.  Berl.Diss.  14.  57S.  [659 

Chroalken  v.  Hessen  n.  Waldeck.  Bd.  2: 
Waldeck er  Chroniken,  bearb.  v. P.  J ttrg ea, 
A.LeiB.W.  Deraoh,  8.  '14,  2712.  Rez.: 
Zt.  d.  Ver.  fttr  hess.  G.  48,  218—20. 
V.  Schultze.  [660 

GeschichtsqnellenyMindener.Bd.l: 

Die  Bischofschroniken  d.  ■  Mittelalters 
(Hermanns  v.  Lerbeck  catalogus 
episcoporum  Mindensinm  n.  seine  Ab- 
leitgn.).  Krit.  neu  hrsg. v.  Ki.LOffler. 
Mlinst.:  Aschendorff.  VIII,  XL  VIII, 
299  S.  7  M.  (Veroff.  d.  Hist.  Komm. 
Westf.  1.)  [661 

Bremer,  Asm.,  Chronicon  Eiliense 
tragicum-curiosum  1432—1717.  Hrscr. 
v.  Mor.  Stern  (s.14,  2713).  Schlufl. 
(Mitt.  d.  Ges.  f.  Kiel.  Stadt- G.  19,  2.) 
16.  S.  613—929.    6  M. 

Rez.:  Hana.G.bll/n.m— 77Techen.  [662 

Schmidt,  Odilo,  Untersuchgn.  zu 
d.  Breslauer  Bischof skatalogen.  Bresl. : 
Hirt.  XII,  166  S.  4.60  M.  (Dar- 
8tellgn.  u.  Qu.  z.  schles.  G.  26.)        [663 


3.   Urkunden  Akten  und 
Hegesten. 

Lfidleke,  Die  Kflnigs-  u.  Kaiserorkk.  d. 
Egl.  Preafl.  Staatsarchive  a.  d.  Kgl.  Haas- 
archivB  bis  1439.  b.  '13,  224.  Rez. :  Thttr.- 
sachs.  Zt.  f.  G.  3,  220f.    Heldmann.  [664 

SedlaCek,  A.,  Die  Reste  d.  ehemal. 
Reichs-  u.  k.  bflhm.  Register:  Prag: 
Rivna617.  116  S.  (Sitzungsberr.  Kgl. 
B(3hm.-Ges.  Wiss.  16,  I.)  [665 

Stowasser,  0.  IL,  Beitrr.  zu  d. 
Habsburger  Regesten.  1 — 7.  (Mitt.  d. 
Inst.  f.  6st.  G.  Erg.bd.  10, 1—80.)  [666 


byGoOQlc 


2 

Original  from 
UNIVERSITYOF  MICHIGAN 


>18 


Bibliographie  Nr.  667—719 


«taatsvertrftge,0steiT.(8/I4,2721). 
L.B  inner,  Uhronol.Verz.  d.5st.8taats- 
vertrr.  4:  Regint.  m  Nachtrr.  (1526— 
1914).  (VerBff  d.Komm  f.  n.  G.  Osterr. 
IB.)    XLVlil,350S.  13  M. 

Rez.  v.  Abt.  Srbik,  Niederlande.  Bd.  l : 
Mitt.  d. Inst,  f  tfst.G.  furscbg.  *5, 554 -36  PreuB; 
Res.  v.  Abt.  Goofi,  Fiirstent.  Siebenbiirgen  : 
Mitt.  d.  Inst.  I.  8st.  G.85, 187—90  Tnrba.  Rez. 
v.  Abt.  Btttner.  Chronol.  Verz.  Ill:  Hist  Zt. 
116,  I61f.  O.Weber;  v.  2—4:  Mitt.  Inst.  Out. 
0.  87,  688—  92  V.Srbik.  [667 

Am  d.  Berr.  v.  Konservatoren  u. 
Korrespondenten  (Mitt.  d.  K.  K.  Archiv- 
rates  170—176.)  [668 

Martin,  Ernst.,  D.archival.Best&nde 
d.  st&dt.  Museums  Corolino-  Augusteum 
i.  Nieder5st.  (Mitt.  d.  K.E.  Archivrates 
250—293.)  Heather,  H.-Fortsetzg. 
(294-303.)  [669 

Regesten  a.  d.  Archive  d.  St.  Wien. 
Bd.4:  Verz.  d.  Orig.-Urkk.  d.  stadt. 
Hauptarcbives  1424—1536.  Halbbd.  1: 
Bearb.  v.  Jos.  Lam  pel.  Wien:  Gerold 
XXIII,  528  S.    36  M. 

Rez.  V.  '14,  2722:  Hist  Zt  117,  180-33 
Btowasser.  [670 

SchSnstelner,  F.,  Die  kirchl.  Frei- 
heitsbriefe  d.  8tiftes  Klosterneuburg. 
Urkundensammlg.  m.  rechtl.  u.  ge- 
schichtl.  Eriaut.  (Jahrb.  d.  Stiftes 
Klosternenb.  VII,  2.)  Wien:  BraumUUer 
16.    LV,   384  S.    6  M.  80.  [671 

Stowasser,  0.  H.,  Das  Stadtbuch 
v.Waidhofen  a.d.Thaya.  .(Aus:  Jahrb. 
d.  Ver.  f .  Ldkde.  v.  Nieder-Osterr.)  Wien 
16.  116  S. 

Rez.:  Zt.  Sav.-Stift. 87,  G.  A.,  663-70  v. 
Wreuchko.  [672 

Urkundenbach,  Salzburg,  (s.  llf 
2466).  Bd.2:  790-1199.  Ges.u.hrsg. 
v.  W.  Hauthaler  u.  Frz.  Martin. 
16.  XXVJI,  756  S.;  10  Siegeltaf. 
24  Kr.  [673 

Schmidt,  Geo.,  Aus  weatb5hm. 
Archiven.  (Mitt.  d.  K.  K.  Arehivrats 
313—832).  [674 

Trelzler,  G.v  GSdinger  Urkk  G6ding. 
PrOgT.  »I5.     20  8.    Vgl.  '11,  2469.  [675 

Flatajsl,  F.  ^Llsttnne  paraatky  hist.  z. 
Kyjovska.  Pokracovani.  (Hist.  Urkk.  v. 
Gava.)  (s.  '13,  234).  Foits.  Gaya.  Progr.  '12. 
3  S  [C76 

Acta  et  epistolae  relation  urn  Tran- 
sylvaniae  Hungariaeqae  cam  Moldavia  et 
Valaehia,  col  leg.  et  ed.  A.  Veress.  Vol.  l: 
1468  1540  s.  '!«,  449.  Rez. :  Hist.  Zt.  117, 
498-500  Loserth.  [677 

WUhelm,  F.,  U.  Fundbestand  i. 
Hausarch.  d.  Fursten  v.  Lichtenstein. 
(Mitt.  d.  K.  K.  Archivr.  304-311.)  [678 

Monumenta  Boica.  60.  Bd.  N.  F. 
14.  Bd.  (Oris-,  Personen-  u.  Sachregist 
«.  d.  Mon.episc.Wirziburg.(Bd.  37—46). 
Mttncb.:  Franz  16.  698  8.  10  M.    [679 


Heuwieser,  Regesten  d.  Perga- 
menturkk.  d.  Marktes  Tann  in  Nieder- 
bayern.  (Vhdlgn.  d.  H.  V.  Niederb!  62, 
17—46.)  6P0 

Heidlngsfelder ,  Rege&ten  d.  Bischttfc 
v.  Eichstatt,  s.  '15,  2318.  Rez.:  Hist.  pol. 
Bll.  160,  415*18  Hirschmann.  Ldw.  Sulz- 
berger, B  mark  en.  ia  d.  Regesten.  (Beitrr. 
Bayer.   Kirch.-G.  23, 109—120, 157—163.  200— 

212,  242—249.)  J6S1 

Fuch^i  Osk.,  Leiningsche  Archive. 
(Dt.  G.bll.  17,  60-64,)  [682 

Amrhein,  Archivinventare  d.  katb. 
Pfarreiea  in  d  Dittzese  Wtirzburg,  ■.  '16, 
454.  Rez.:  G5tt.  gel.  Anz.  '16.  559  f.  Has* 
bagen.  [683 

Urkundenbach  d.  Benediktiner- 
abtei  St.  Stephan  in  Wlirzburg.  1.  Mit 
Einleitg.  v. A.  Chroust,  bearb.  v.  F.  J. 
Bendel.  Neu  bearb.  v.  F.  Heidings- 
felder  u.M.Kaufmann.  Leipz.  12. 

Rez.:  Hist.  Zt.  114,  404  f.  Brack  mann; 
Hist  Jahrb.  36,  860—64  Sebrelber.  [684 


Arehiffaventare,  Wttrttb.,  s.  '14,  2735. 
Rez.  v.  1— 11:  Vierteljschr.  f.  Soz.-  v. 
Wirtech.-G.  13,  234-87  Lahuscn.  [685 

Urknndfn  u.  Akten  d.  C.  Wflrttb. 
Haus-u.Staatsarcbivs.  Abt.  1:  Wttrttb. 
Regesten  1301  —  1500.  Hrsg.  v.  K. 
Haus-  u.  Staatsarch.  Stuttg.  1:  Alt- 
wttrttemb.  Tl.l.  Bearb.v.G.Mehring. 
Stuttg.:  Kohlhammer  16.  4°.  237  S. 
9  M.  [686 

Rez. :  N.  Arch.  41,  ft60— 62  Hofmeister. 

Landtag sakten  Wflrttb.  I.  R.  1.  Bd  bearb. 
v.W.Ohr  n.  £.  Rober.  II  R.  2. Bd.  bearb. 
v.  E  Adam,  s.  f  12,  3723  n.  '14,  423.    Rez.  v. 

I.  R.,Bd.l:Vierteljschr.f.Soz.-u.Wirtach.-G. 
18,205-5 H.  Goldschmidt :  Rez.v.  I.  R., Bd.l  n. 

II.  R   Bd.  1  u.  2:  Dt.  Lit-Ztg.  '16,   Nr.  25 
Gust.  Wolff.  [687 

Mehring,  ©•,  Aus  d.  Registern  d. 
Kanzlei  der  Grafen  v.  Wirtemberg. 
(Wttrttb.Vierteljhf te.  26?  131-  66.)  [688 

Mehring,  (J.,  Die  Inventare  d. 
Pfarr-  u.  Gemeindereristraturen  in 
Wttrttemberg.  (Korr.bl  d.  Gesamt- 
Ver.  64,  Nr.  7/8.)  Vgl.  14,  2736.     [689 

Urkundenbach  d.  St.  Stuttgart,  bearb.  v. 
A.  Ra  pp.  s.  M3,  2575.  Rez.:  Vierteljschr.  f. 
Soz.-  o.  Wirtsch.-G  11,  468 f.  Stowasser;  Lit. 
Zbl.  '14  Nr  13.  [690 

VJrkaadenbneh  d.Stadt  Heilbronn.  (s.  '14, 
424.)  Bd  3:  1501— 1524, bearb. v  M.  ▼♦  Ranch. 
'16,  782.  10  M.  Rez.:  Hist.  Zt  114,  635 
—  37  Rapp;  Dt.  Lit.-Ztg.  '16.  Nr.  7  Weller; 
Lit  Zbl. •  17,  Nr.  21 ;  Vierteljschr.  Soz.-Wirtseh. 
G.  14,  416-23  Techen.  [691 

Urkandenburh  d.  Klosters  Heiligkrenz- 
tal,  boarb.  v.  A.  H  a  n b e  r  .  s.  •  14, 426.  Rez. 
v.  2:  Zt.  f.  G.  d.  Oberrh.  N.  F.  29,  I54f. 
H.  Baier.  [692 

Inventare  schweiz.  Archive  Hrsg. 
auf  Veranstaltg.  d  Allg.  G.forsch.Ges. 
d.  Schweiz.  Tl.  8:  Die  Inventare  d. 
aargauisch.  Stadtarchive.  hrsg.  v.  W. 


L 


by  Google 


Original  from 
UNIVERSITY  OF  MICHIGAN 


Geschichtsschreiber.  —  Urknnden.  Akt&n  mid  Regesten 


>19 


Merz.  Abt.:  Zofingen,  Bremgarten, 
Aarburg,  Aarau,  Baden,  Lenzburg  a. 
Mel  Ud  gen.  Aarau:  Sauerl&nder.  196  S. 

[693 

Urkundenbuch  d.  Abtei  Banct 
Qallen  (s.  14,  2730).  Tl.  6  (1442—63;. 
Lfg  1:  1442—48.  tint.  Mitw.  v.  Jos. 
Mttller  bearb.  v.  Trang.  Schiefl. 
8t  Gallen:  Fehr.  4°.  200  S 
17  M.  BO.  [694 

Urkundenbuch ,  Thnrgauisch. 
Hrsg.  v.  Tburg.  Hist.  Ver.  Bd.  2: 
H.  1—4.  1200-1250.  Bearb. v.Johs. 
Meyer,  fortges.  v.  F.  Schaltegger. 
Frauenf.:  Huber.    763  S.    18  M.   [696 

Urknndenbuek  d.  St.  n.  Landach.  Ztirioh. 
Bearb  v.  J.  Eschar  u,  P.  Sohweizer, 
a.'15/»16,  2816.  Rez.  v.  10, 1-2:  Zt.  G.  Oberrh. 
N.  F.  82,  637f.  A.  Sohulte. 


Welti,  F.  E„  AktenstUcke  z.  G.  d. 
Stadt  Laufenburg  1453—1570.  (Anz. 
f.  schweiz.  G.  '15,  44-48.)  [697 

Drinkwelder,  0«,  Das  Rflggis- 
berger  Chartnlar  a.  d.  J.  1425.  (Stud, 
usw.  z.  G.  d.  Bened.-Ordens  N.  F.  6, 
64—82.)  [698 

Urbar  d.  Hospizes  St.  Peter  auf 
d.  Septimer.  Hrs£.  v.  Fr.  Jecklin. 
(Jahresber.  d.  Hist.  -  antiqnar.  Ges. 
Graubilnd.  44,  222-79.)  [699 

Merz,  W.9  Die  Urknnden  d.  Stadt- 
archivs  Zofingen.  Mit  d.  Jahrzeit- 
bnch  d.  Stiftes  Zofingen,  hrsg.  v. 
Frz.  Zim merlin.  Aarau:  Sauer- 
Hinder.    449  S. ;   6  Taf.  10  M.      [700 

Landrats*  Abschiede,  Die  Walliser, 
seit  d  J.  1600.  Hrsg.  v.  d.  Regierg. 
d.  Kant.  Wallis.  1:  1500—1519;  v. 
D.  Imesch.  Freib. :  Univ.-Buchh. 
XVI.    77 1  S.    16  Fr.  [701 

Rti. :  Zt.  Schweiz.  £ircH.-G.  11,  152—56 
B&cbi. 

Frank  hauser,  Fr.,  Frhrl.  v.  Hol- 
zing-Berstettsehes  Archi?  in  Karls- 
ruhe. (Mitt.  d.  Bad.  Hist.  Komm.  87, 
12—128.)  —  Hefele,  F.,  Freiherrl. 
v.  Gayling'sches  Arch.  i.  Schlosse  zu 
Ebner  b.  Freiburg.  (Ebd.  74—120, 
39,  11—112)  [702 

Regeita  epiacopornm  Gonstantiensimn. 
Bd.  S:  1.184-1486,  bearb.  v.  K.  Rieder. 
s.  v14.  2799.  Rez.:  Gdtt.  gel.  Anz.  '15,  888 
—47  Wartmann:  Mitt.  Inst.  Oat  G.  87,  678— 
81  Henberger.  [70S 

Sekerlen,  Inventar  d.  alt.  Archive  d. 
St  Kayeeraberg,  a  '14,  2743.  Rez.:  Zt.  f.  G. 
d.  Oberrb.  N.  F.  29,  678  H.  K. ;  Alemannia  48, 
180f.  MenU.  [704 

Regeetea  d.  Pfalzgrafan  a.  Rh.  1214—1508, 
bearb.  v.  L.  v.  Obernjdorf  f,  a.  '14,  430. 
Rez. :  Mitt  Inet  Oat.  G.  87,  681—85  Heu- 
bergar.  (705 


by  Google 


Krndewig,  J.,  Ubers.  flb.  d.  Inh. 
d.  kleiner.  Archive  d.  Rheinprov.,  s. 
15/16,2823.  Bd  5,H.  l:KreisAdenau 
u.  Kr.  Ahrweiler.  (Ann.  d.  Hist.  Ver. 
Niederrh.  Beih.  12.)  KOln:  Boisser^e 
16.   160  S.  [706 

Schumacher,  Karl,  Niederrhei- 
nisches  im  Brttsseler  Reichsarchiv. 
(Dlisseldorf.  Jahrb.  27,  291-96.)    [707 

Akten  u.  Urknnden  z.  G.  d. 
Trieier  Universit&t.  HI:  Promotions- 
buch  d.  Artisten-Fakult&t;  bearb.  v. 
Keil.  (Trier.  Arch.  Erg.  H.  16  u. 
Verttff.  Ges.  Trier.  G.  6.)  Trier:  Lintz 
XXXII,  129  S  (10  M.;  f.  Abonn. 
9  M.)  (708 

Regesten  d.  Erzbiaehofe  v.  K61n  im 
Mittel&lt.  4:  1304—89,  bearb.  v.  Eiaky. 
a.  '15,  2824.  Rez.:  Lit  Zbl.  '17,  Nr.  40 
Knopfler.  [1W 

Schell,  0.*  Urkdl.  Beitrr.  z.  G. 
d.  Bfikels  in  Elberfeld.  (Zt.  d.  Berg. 
G.-Ver.  48,  192—261.)  [710 

Urknnden  u.  Regesten  z.  G.  d. 
Stadt  u.  Abtei  Gladbach.  Hrsg.  y. 
E.  Brasse.  1:  Mittelalt.  M.  Gladb.: 
Kerl6  14.    XVIII,  376  S.    8  M.  [711 

Berg,  K.  vom,  Das  Archiv  d. 
evang.  Gemeinde  in  Dtlsseldorf. 
Dttsseld.15:  Hallmann.  [712 

Berg,  8.  J.  Tan  den,  Opgave 
van  Documenten,  vermeld  in  de  Re- 
ports of  the  Royal  Commission  on 
Hist.  Mss.,  voor  zoo  ver  van  belang 
voor  onze  gesch.  (Bijdragen  v.  vaderl. 
gesch.  6.  R.,  3,  72—96;  160—89, 
4,  68-80;  148-63;  318—39.)       [713 

Muller,  S.f  Catalogus  van  het 
Archief  d.  Staten  van  Utrecht.  1875 
—  1813.  Utr.:  Oosthoek  16.  LIII, 
327  S.  [714 

lnrentaire  archfeol.  de  Gand  (s.  11, 
2638).  Fasc.55  S  541—60.  3Fr.60.  J[716 

Drossaers,  S.  W.  A.,  Algem.Rijks- 
archief.  De  Archieven  van  de  Delftsche 
Statenkloosters.  's  Gravenhage:  van 
Stockum.    628  S.  [716 

Inventore  d.  niobtstaatl.  Archive  im 
GroBnrzgtHeasen, bearb  v. Fr. Herrmann. 
HiLlfte  1.  a.  '14,  482.  Raz. :  Dt  G.  bll.  15,  810 
—18  Tille.  1717 

K  loiter  archive.  Regesten  n.  Urkk. 
Bd.  1:  A.  Huyskens,  Die  Kltister  d. 
Landschaft  an  d.  Werra.  Regenten  u. 
Urkk.  (IX,  1  v.Nr.  139.)  Marb.:  Elwert 
16.  XXV,  882  S.  87.60  M.  (VerM. 
d.  Hist  Komm.Hessen  u.  Waldeck.)[718 

Kleaterareklre*  Regesten  a  Urknnden. 
Bd.  2:  Joke.  Schnltze,  Stadt  Kaseel  n. 
Klost.  Weifienatein.  a.  '14.  440.  Rez.:  Hist. 
Vierteljachr.  18,  20e— 6  Haldmann;  Hiat. 
Jahrb.  88,  §12 f .  J.  Graven.  |7ia 

a* 

Original  from 
UNIVERSITYOF  MICHIGAN 


♦80 


Bibliographic  Nr,  720—771 


Urfcudeftbaeh  d.  Klostera  Falda.  I,  l, 
bearb.  v.  E.  E.  Stengel  i.  '14,  2757.  Rez.: 
Zt  d.Ver  f.hess.G.48,221  25J.R,Dieterich; 
Dt  Lit.-Ztg.  M5,  Nr.  41  Stimming;  Hist. 
Jabrb  36,  653— 5«Lerobe:  Korr.bl.d.GeBamt- 
Ver.  63,  244!  Job,  Scbultze;  Vierte1i«cbr.  f. 
Sob.-  a  Wirtscb.-G.  14,  155—58.  H.Hirscb; 
Tbeoi.  Quartalschr.9*f239Bihlmeyer;  Stud, 
nsw.  %  G.  d  Bened  -Ordens  N.  F.  6,  372—91, 
480-509  Ben  del;  Erklarg.v.Tangl.  ebd.  6891 ; 
Erwiderg.  v.  B.  ebd.  7,  135  f.  u.  Erklarg.  v. 
Stengel  ebd.  7, 355.  [720 

Inventare  d.  nichtstaatl.  Archive 
d.  Prov  Westfalen  (a.  16/16,  2326). 
11,8:  Kreis  Ltidinghausen.  Bearb,  v. 
Ernst  MOller  u.  R.  Lfldicke.  IX, 
115  S.  4  M.  (VerOff.  d.  hist.  Komm. 
d.  Prov.  Westfalen  II,  3.)  [721 

Jttrgens,  0.,  Das  Stadtarchiv  in 

Hannover.  (Bann.  G.bll  19,321-405.) 

Rez.:  Dt.  G.bil.  18, 149-53  Thimme.  [722 

Denker,  H.,  2  gefiilschte  Urkk. 
im  3.  Bde.  d.  Urkundenbucbs  d.  Stadt 
Goslar.  (Zt.Harz- Ver.  50, 49-64.)  [723 


Hansertzesse.  8  Abt.:  1477—1(30,  bearb. 
v.  D.  Schafer  u.  Fr.  Tecben  8.  '14,441. 
Rez  v.  Bd.8  a.  9:  RLst.  Zt.  114,  86t$ — 68 
KenBen.  [724 

UrkoBdenborh,  Mecklenburg.  Bd  24: 
1400.  3.  Siegelhft.  b. '14,  27*8.  Rez.:  Hist. 
Zt.  114,  643f  Webrmann.  [725 

Inventare  d.  nichtstaatl.  Archive 
d.  Prov.  Sachsen.  Bd.  1:  Re^.-Bez. 
Magdeburg.  1.  Abt,  H.  1:  Kreis  Neu- 
haldensleben ,  bearb.  v.  W.  MOllen- 
berg.  Hrsg.  v.  d.  Hist.  Kommisa.  d, 
Prov.  Sachs.  Halle:  Hendel.  79  S. 
2.60  M.  [726 

Lent  abur h  d.  Abtes  Georgias  Thun  zu 
Saalfeld  1497—1526,  brag.  v.  Ernst  Koeb, 
s.  '14,  457.  Res. :  N.  Areh  f.  saehs  G.  35, 
389-91  G.  H.  Mttller;  Hist  Zt.  114,  4i3f. 
Rehine.  [727 

Menduer,  R.,  Bargker  Urkunden- 
buch.  Urkk.  u.  Urkundenauszttge  d. 
Herrschaft  Burgk  bis  zu  ihr.  An- 
gliederg.  an  d.  Hans  ReuB-Greiz 
1696/1616.  Plauen :  Neupert  107  S. 
(Beil.  zu:  Mitt.  Ver.  G.  usw.  Planen 
i.  V.  Jahresschr.  27.)  1.76M.  [728 

Ernilsch,  H.,  E.  Nachtrag  z.  Ur- 
kundenbuche  d.*Stadt  Pirna.  (N.  Arch. 
f.  sftchs.  G.  36,  127  f.)  [729 

Minde-Pouet,  G.,  Der  alte  u. 
neue  urkdl.  lnhalt  d.  Turmvase  d. 
alten  Rathauses  zu  Dresden.  (Dresdner 
G.bll.  24.  Jg.,  101-9.)  [730 


Krabbo,  M.,  Regesten  d.  Mark- 
grafen  v.  Brandenb.  a.  askan.  Hause 
(s.  13,  2603).  Lfg.  4.  '14.  S.  241— 
820.  4  M.  40.  (VeriJff.  d.  Ver.  f.  G.  d. 
Mark  Brand.)  [731 

Rez.:  Hans.  G.bll.  '17,  267—11  Tecben. 


Testament*  d.  Kurfiirsten  v.  Brandenb. 
u.  d.  beid.  erst.  Kttnige  v.  PreuB.,  brag.  v. 
H.  v.  Cam  merer  (a.  '15/'16,  28*4).  Rez.: 
Vierteljschr.  Soz.  Wirtscb.-G. '14,  403—5 
Schmidt-Ewald.  [732 

Klinkenborg,  M.,  E.  Inventar  d. 
Archive  d.  brandb.  Provinzialverwal- 
tung.  (Korr.bl.  d.  Gesamt-Ver.  63, 
262-65.)  [733 

Funcke,  Fr,  Regesten  d.  BiscnOfe 
v.  Lebus  bis  z.  J.  1418.  (Branden- 
burgia  24,  193-252.)  [734 

W.f  K.,  Silesiaca  im  Arch.  d.  St. 
Hermannstadt  u.  d.  Sachs.  Nation  u. 
d.  dortig.  Baron  Bruckenthalischen 
Museums.    (Schles.  G.bll.  17, 13  f.)  [735 

Ueberschaer,  Schlesisches  in 
Johanniter-Ordens-Archiven.  (Schles. 
G.bll.  16,  33—36.)  [736 

Urkundenbuch  d.  Eustodien  Gold- 
berg u.  Breslau.  1:  1240—1517. 
DUsseld.:  Schwann.  XXIV,  472  S. 
15  M.  (Mon.Gernu  Franciscana.  2. Abt, 
Bd.  1,  Tl.  1.)  [737 

Weber,  IT.,  Ein  alter  GSrlitzer 
Kodex  1502—94.  (N.  Laus.  Magaz.  92, 
158-79.)  [738 

Mendthal,  H.,  E.  Nachtrag  zu  d. 
Pommerellischen  Urkundenbuch.  (Alt- 
preufi.  Monatsschr.  62,  135—40.)     [739 

Inteatare  bans.  Arcbive  d.  16.  Jb.  8: 
Danzig.  Invent.  1531—91,  bearb.  v.  P.  S  i  m  o  n , 
s.  '13,  259d.  Rez.:  Vierteljschr.  f.  Soz.-  n. 
Wirtscb.-G.  12,  329-31  Kapfaabn;  Hist, 
Monatsbll.  f.  d.  Prov.  Posen  15,  33—96 
Warscbaner:  Hist.  Zt  115,  416—19  Hage- 
dorn  P40 

Kaufmann,  Jos,,  Die  Archive  in 
Pelplin.  (Mitt.  Westpr.  G.-Ver.  16, 
38—46.)  [741 

Fehr,H.,Uber  Weistumsforschung. 
(Vierteljschr.  f .  Soz.-  u.  Wirtsch.-G.  13, 
655-61.)  |742 

Wslttfiaier,  Osterr.,  8.  V14,  2776.  Rez. 
v.  10  (steiriscbe  Taidinge,  Nacbtrr.;  hrsg. 
v.  A.  Melln.  Eug.Fihr.v.  Mttller):  Zt.  d. 
Hist.  Ver  f .  Steierm.  12, 220— 23v.Wretacbko. 
v.  10  u.  11:  Mitt,  d.  Inst.  f.  ftst.  G.  36,  700—2 
Peterka.  [743 

Platz,  Jot.,  Graf.  Alt-Salz- 
burgische  Weiatttmer.  (Mitt.  d.  Ges 
f.  Salzburg.  Ldke.  54,  117-84.)     [744 

Schmidt,  Geo.,  Dt.  Dorfrechte  a. 
Westbflhmen.  (Mitt.  Inst,  Oat  G.  37, 
698-631.)  [746 

Sammlung  schweiz.  Rechtsquellen 
(s.  15/16,2337).  Abt.  16:  DieRechts- 
quellen  d.  Kantons  Aargau.  Tl.  1: 
Stadtrechte.  Bd.  7:  Stadtrecht  v. 
Rheinfelden.  Hrsg.  v.  Fr.  E.  Welti. 
XVI,  615  S.  [746 


by  Google 


Original  from 
UNIVERSITY  OF  MICHIGAN 


Urkunden,  Akten  und  Regesten.  —  Andere  schriftl.  Quellen  und  Denkmiler  *21 


Werken  d.  Vereeniging  tot  uitg. 
d.  bronnen  van  het  oud.  vaderl.  recht. 
2.  R,  N.  17:  Bronnen  Voor  d.  jresch. 
d.  kerkel.  rechtspraak  in  het  bisdom 
Utrecht  in  de  middeleuwen,  uitg.  door 
J,  G.  C.  Joosting  en  8.  Muller. 
Afd.  1 :  Indeeling  van  hot  lisdom  door 
S.  Muller.    D.  2.    '15.   600  S.        [747 

Urbare,  Rheinisch.    Bd.  3 :  Abtei 

Werden  a.  d.  Ruhr.     B.  Lagebttcher, 

Hebe-  u.  Zinsregister  v.  14  bis  17.  Jh. 

Hrsg.    v.   R.  KOtzschke.      892  S. 

Bonn:  Behrendt.  (Publ.  d.  Ges.  f.  rhein. 

G.kde.  20,  8).  (748 

Weistlmer  d.  Rheinprov.  Abt,  2:  Kur- 
filrstent  KOln.  Bd.  l  u  2,  a  '15,  485.  Rez. : 
Ann.  Hist.  Ver.  Niederrh.  100,  180  —  83 
Hilling.  [749 

Mfiller,  Wllh.,  unt.  Mitw.  v.  Geo. 
Fink:  Verzeichn.  hess.  Weifitttmer. 
(Arbeiten  d.  Hist.  Kommiss.  f.  d.  Gr- 
hzgt  Hess..  Aus:  Arch.  Hess.  G.  10, 
328-63.  11,  199-259.)  Darmst.:  Hist. 
Kommiss.  96  8.   2  M.  (750 

Rez. :  Zt  Ver.  Hess.  G.  50, 244  f .  Ed.  Becker. 

Quellen  z.  st&dt.  Verwaltungs-, 
Rechts-  u.  Wirtsch.-G.  v.  Quedlinburg 
v.  15.  Jh.  bis  z.  Zeit  Friedrichs  d.  Gr. 
Tl.  1:  Baurdinge  nebst  sonst.  obrig- 
keitl.  Verordngn.  u.  Abmachgn.;  bearb. 
v.  Herm.  Lorenz.  Halle:  Sender  16. 
LXXXVIH,  624  S.  18  M.  (G.-Quellen 
d.  Prov.  Sachsen  44, 1.) 

Rez. :  Jahrb.  Nat.  6k.  10S,  595-18  Below ; 
Zt  Harz-Ver.  50,  171—74  P.  Schwixz.       [751 


4.   Andere  schriftliehe  Quellen 
und  Denkm&ler. 

Mfiller,  Geo.,  Visitationsakten  als 
Geschichtsquellen.  (Dt.  G.bll.  17,  279 
-309)  [752 

Schullern,    H.  y.,    Die   kanon. 

Bttcher  u.  ihr  Wert.    Forsch.  Mitt.  G. 

Tirols  usw.  14,  182—87.)  [753 

Necrologla  Germ.  5,2:  Austria  inferior, 
ed.  A.  Franc  Fucha,  a.'  14. 2789.  Rez.:  Hist. 
Vierteljschr.  18,  150—56  Erben.  [751 

Enzmann,  K,f  Anfangsjahre  d. 
Matriken  in  d.  dt.  u.  gemischt- 
sprachigen  Pfarreien  d.  Prager  Erz- 
di5zese. :  (Mitt.  Ver.  G.  Dt.  B5hmen54, 
388-88.)  [755 

Schlecht,  J.,  Monumentale  In- 
schrr.  iin  Freisinger  Dom.  (Sammelbl. 
Hist.  Ver.  Freiaing  10,  81-144.)  (756 

Spirkner,  B.,  Die  Anniversarien 
d.  ehemal.  Klosters  Seemannshausen 
b.  Gangkofen,  1265—1721.  (Vhlgn. 
Hist.  Ver.  Niederbayern  63,  216— 
33.)  [767 


Kntfpfler,  Die  Bttrgerbtlcher  im 
Stadtarchiv  zu  Amberg  i.  0.  (Dt. 
G.bll.  18,  268 -72.)  (758 

Leuze,  0.,  Domherrenverzeichnisse 
u.  Aufschwdrbttcher  d.  Domkapitele  zu 
Augsburg.  (Arch.  f.  d.  G.  cL  Hocfc- 
stifts  Augsb.  4,  456—62.)  [769 

Weber,  X..  Das  alteste  Jahrzeit- 
buch  d.  Barfttfler  zu  Luzern,  c.  1290 
—1618.  (G.  freund.  Mitt.  d.  Ver.  d. 
6  Orte  72,  1—67.)  [760 

Wymann,  E.?  Das  Schlachtjahr- 
zeit  v.  Uri.  Altdorf:  Staatsarch.  '16. 
XLVI,  78  S.    2  Fr.  50.  [761 

Be*.:  Zt.  Sehweiz.  Kirch.-G.  11,  158 f. 

Milller,  Jos.,  2  Nufizehnten-Rddel 
d.  Pfarrkirche  Altdorf  von  1491  u. 
1532.    (G.  freund.  70,  296-804.)     [762 

BfichI,  A.,  Hist  Notizen  a.  d. 
Frauenf  elder  J  ahrzeitbuch  1386—  1 656. 
(Z  t.  f .  schweiz.Kirch.-G.9, 152—65.)  [763 

Herrmann,  Frits,  Quellen  z.  Topogr.  u. 
Statist,  d.  St  Mainz,  flauser-  u.  Steuer- 
listen  1497-1541,  s  ^4,  2794,  Rez.:  Gdti.gel. 
Anz.  *15,  310—1?  Kenssen.  [1U 

Urkundenbflcherd.geistl.  Stiftgn. 
d.  Niederrheins.  3:  Abtei  Altenberg, 
bearb.  v.  H.  Mosler.  Rez.:  Westd. 
Zt.  32,  243  Aubin.  Stud.  u.  Mitt.  z. 
G.  d.  Bened.-Ordens  N.F.4,  166—67 
Wellstein ;  Ann.  Hist.Ver.Niederrh.99, 
203  f.  Hilling.  [766 

Belmtr,  if.,    Kirohenbficher  a.  d.  Re- 

f;iernngibesirken   Coblenz  n.  Trier,  s.  *1S, 
62f.  Rez.:  Mitt.  a.  d.  hist.  lit.  N.  F.*v7*f. 
Hofmeister.  [766 

Telchmann,  E.,  Das  alteste 
Aachener  Totenbueh.  (Zt.  Aach.  G.- 
Ver.  38,  1—213.)  —  B.  Pick,  E. 
wiederaufgefundene  Hs.  d.  Aach. 
Marienstifts.    (Ebd.  288— 91.)        [767 

Sinemus,  MM  Das  ftlteste  Kirchen- 
buch  d.  Gemeinde  Cleinich-Hirsch- 
feld,  1693—1702.  (Mthfte.  f.  rhein. 
Kirch.-G.  10,  346-60.)  [76$ 

Steinbrecht ,  C ,  Hochmeister* 
Grabsteine  in  Preuflen.  (Altpr.  Monats- 
schr  62,  90-94)  [769 

BOuhoff,  L.f  Das  Lied  vom  s&chs. 
Prinzenraub.  (N.  Arch.  Sachs.  G.  38, 
193-201.)  [770 

Volkilleder  u.  Zeltgedichte,  Hist.,  v. 
16.— 18.  Jh.,  gesamm.  a.  erl.  v.  Aug.  Hart- 
mann,  a.  fi5fiG,  495.  Rez. :  Anz.  Dt.  Altert. 
37,  146—  IS  E.  S.  [771 


Kunsttopographle,  Osterr.  (s. 
'14/46,469.)  Bd.  11,  Tl.  3:  P.Buberl, 
Die  Denkmale  d.  polir.  Bez.  Salz- 
burg. Archiv.  Tl.  v.  Frz.  Martin. 
(Salzb.  Land  2.  Bd.)  Tl.  3:  Gerichts- 
bez.    Salzb.    14.    X,    608  S.;   6  Taf. 


by  Google 


Original  from 
UNIVERSITY  OF  MICHIGAN 


"22 


Bibliographic  Nr.  772—817 


30  ML  80.  —  Bd.  15:  H.  Hassin  ger, 
Kunsth.  Atlas  d.  Reichshaupt-  n. 
Residenzst.  Wien  u.Verz.d.erhaltensw. 
hist.  Kunst-  u.  Natnrdenkmale  d. Wien. 
Stadtbildes.l6.304S.,19Taf.32M.  [772 

Kunstschfitze  BShmens.  Samm- 
hing  bedeut.  Kunstwerke  ans  Bdhmen, 
M&hren  n.  Schlesien  v.  d.  ftltest.  Zeiten 
bis  zum  Ende  d.  19.  Jh.  Hrsg.:  Jan 
8tenc.  Red.:  Zd.  Wirth.  2.  Bd. 
12Hfce.  Lpz  :Brockhausu.Pehrssonl3. 
1  Heft  10  Taf.;  4  8.  ill.  Text. 
21.60  M.  [773 

KunstdenkmSler  d.  Kgr.  Bayern 
(s.  '16,  501).  Bd.  3:  Reg.-Bez.  Unter- 
franken  n.  Aschaffenb.,  hvsg.  v.  F. 
Maden    Hit  hist.  Eini.  v.  H.  Ring. 

E.  14 :  A.  F  e  a  1  n  e  r ,  Bez.-  Amt  Hammef- 
burg.  '15.  172  S.;  9  Taf  8  M.  H.15: 
H.  Karlinger,  B.-A.  Ebern.  16 
222  S.;  13  Taf.  10  M.  H.  16: 
K.  GrOber  u.  H.  Karlinger,  B.-A. 
Alzenau.  Mit  hist.  Einl.  v  H. Ring. 
16.    IX,  114  8.;   8  Taf.   6  M.    H.  17: 

F.  Mader  u.  G.  Lill,  Stadt  u.  Bez.- 
Amt  Schweinfurt.  Mit  hist.  Einl.  v. 
H.  Ring.  316  S.;  26  Taf.  e.  Kte. 
12  M.  H.  20/4.  '16.  7/9.16.  28/12.16. 
13/12. 17.  [774 

Gebrlng,  L. ,  Eanstbistorische  nnd 
geschichtliche    Denkm&ier    Berchtes- 

fadens    nnd    Umgebnng.     MUnchen: 
[aiser.    86  S.  [775 

Kunst-  u.  Altertums-Uenkmale 
im  Kgr.  Wtlrttemb.  Hrsg.  v.  E. 
v.  Paulus  n.  E.  Gradmann  (s. 
15/16,  503).  Erg.-Atl.  Lfg.  83-35. 
(Lfg.  67-69  d.  Gesamtwerkes.)  16. 
14  Taf.    a  1  M.  60.  (776 

E  uistdcnkmiler  d.  Grhzgts.  Baden  (a. '  14, 
IS05).  Res.  v.  9,  I:  H.  Rott,  Amtsbez. 
Braehsal  (Kr.  Karlsruhe),  s.  'J 4.  *805. 
Zt.  f.  G.  d.  Oberrh.  N.  F.  SO,  133  f.  Obser.  [777 

Obser,  K.,  Quelien  z.  Ban-  n. 
Knnst  -  G.  d.  Uberlinger  Munsters. 
1226—1620.  MitBeitrr  v.  V.Mezser 
n.  A.  Semi  er.  (Festgabe  d.  Bad.  Hist. 
Kommiss.  z.  9.  VII.  17.  S.  71—229.) 
8  Taf.  —  Dass.  sen.:  Karlsr  :  C.  F. 
Muller.    159  S.   8  T.   3  M. 

Rez. :  Sohr.  Ver.  0.  Bodensee.  4«,  192-94. 
Bertie.  [77S 

Boar,  R.  S.?  Gr&berfnnde  im 
Metzer  Dom.  (Jahrb.  Ges.  Lothr.  G. 
27/28,235—427;  30Taf.)— W.Schmltz, 
Aufdecknng  v.  Bruchst&cken  alter 
Epitaphien  n.  Grabplatten  bei  Arbeiten 
imlnnernd.Domes  (Eb  1.488 -511.)  [779 

Kunstdenkni&ler  d.  Rheinprov. 
Hrsg.  v.  P.  Clemen.  VI,  4:  Stadt 
KOln.     Bd.  1,  .AM.  4.    16.     379  S.; 


29  Taf.  5  M.  —  X:  St  Aachen,  Halb- 

bd.  1.    16.    IX,  272  S.;   19  Taf.    6  M. 

Rez.  v.  X,  l :  Zt.  Aach.  O.-Ver.  88.  291 
—310  Bnohkremer.  p80 

Berlckte  Ob.  d.  Tfttigkeit  d.  Prov.- 
Kommission  f.  d.  Denkmalpflege  in  d« 
Rheinprov.  n.  der  Prov.-Museen  zn 
Bonn  u.  Trier  (s.  14,  2808).  19 :  1914 
20 :  1915  u.  16.  Nebst  Regist.  zn  1—20. 
Dttsseld.:  Schwann  15-17.  136  S. 
14  Taf  118  S.;  6  Taf.  4  2  M.  50.  [781 

Bredius,  A..  Kftnstler-Inventare. 
Urkk.  z.  G.  d.  hollgnd  Knnst  d.  16  , 
17.  u.  18.Jh.  Unt.Mitw.v.0.  Hirsch- 
mann.  Tl.  1  a.  2.  (Qnellenschrr.  z. 
holiand.  Kunst-G.  5/6.)  Haag:  Nijhoff 
15f.    XV,  735  S.    24M.70.  [782 

Luthmer,  Jahresber.  d.  Bezirks- 
Kommiss.  z.  Erforschg.  n.  Erhaltg.  d. 
Denkm&ler  innerh.  d.  Reg.-Bez.  Wies- 
baden: 13  u  14.  (Beil.  zn  Nass. 
Ann.  43.)    17  n.  14  S.;  Taff.  [783 

..  Nearer,  A.  H»,  Die  noch  vorhand. 
Uberreste  d  alten  Wiesbaden.  (Nass. 
Heimatbll.  18,  59-61 ;  90—93.)  [784 
Ban-  a.  KMNtdeakmiler  im  Reg-Bee. 
Cassel.  5:  Paul  Weber,  Kreis  Herrschaft 
Sohmalkalden.  a.  M4t  9809.  Rez.:  Zt.  d  Ver. 
f.  thfir.  O.  N.  F.  23,  *18-*1  Ernst  Koch   [785 

Ban-  n.  KunstdenkmSler  Thtl- 
ringens,  bearb.  v.  P.  Lehfeldt  n. 
G.  VoB  (s.15/16,  2350).  H.41:  G.  VoB, 
Grhzgt  Sachs.  -  Weimar  -  Eisenach. 
Amtsger.-Bez  Ei?en.  3:  Wartbnrg. 
XV,  399  S. ;  78  Taf.    20  M.  [786 

Bole,  A.  ,  Das  K&fernburger  Ge- 
m&lde.  (Zt,  d.  Ver.  f.  thtir.  G.  N.  F.  22, 
279—92,)  [787 

KtBfttdenkmiler  d.  Pro?.  Hannov.  H.  IS 
(Reg.-bez.  Osnabr.  S»,  s.  '15,  t34i.  Rez.: 
Mitt.  Ver.  G.  Osnabr.  40,  388—91  Fink.     [7*8 

Darstellnng,  Beschreib.,  d.  filter. 

Ban-    n.    Kunst  denkm&ler     d.    Kgr. 

Sachsen(s.l5,  507).    39:  C.Gurlitt, 

MeiBen  (Stadt,  Vorstadte,  Afrafreiheit 

n.  Wasserburg).    485  S  ,  Taf.  32  M. 

Kez.  v.  37  s.  '14,  2811  n.  S3  8.  'lSflS  507: 
N.  A.  S&chi.  G. 87,  171-178  Haenel.  [789 

Knnstdcnkm&ler  d.Prov  Brandenb. 
(s.  16,  608).  V,  1:  Kr.  Luck  an.  Unt. 
Schriftleitg.  v.  Th.  Goecke  bearb.  v. 
W.  Jung  u.  W.  Spatz.  LXIII, 
616  8.:  2  Kin.,  32  Taf.    20  M.        [790 

Baa-  u.  Kunstdenkm&ler  d.  Prov. 
Pommern  (s.  16/16, 2345).  T1.2:  Reg.- 
Bez.  Stettin,  fl.  7.  Anh.:  Ans  d. 
Pyritzer  Weizacker.  R.  H  o  1  s  t  e  n ,  Die 
Volkskde.  d.  Weizackers.  Als  Einleitg. 
dazu:  Fr.  Soenderop,  Der  Ober- 
flfichenbaud.Kr.Pyritzl4.  12  H.  [791 


by  Google 


Original  from 
UNIVERSITY  OF  MICHIGAN 


Urkunden,  Akten  and  Regesten.  —  Allgem.  deatsche  Geschichte     *23 


Lemcke,  Jahresber.  lib.  d.  Tfttig- 
keit  d.  Kommiss.  z.  Erforschg.  a.  Er- 
haltg.  d.  Denkm&ler  in  d.  Prov.  Pom- 
mern  (b.  '14,  2813)..  20:  1,  X  13- 
30.  IX.  14  u.  v.  1.  X.  '14—30.  IX.  '15. 
(Bait.  Stud.  N.  F.  18  u.  19.  Beil.  13  S., 
Taff.   XV  S.  [792 

Schntld,  Bernh.,  Die  Denkmal- 
pflege  in  d.  Prov.  Westpreufien  (8. 14, 
2814).  12.  Bericht:14.  13.  Ber.:  15. 
Danzig:  Kafemann  16f.  20  S.,  3  Taf.; 
15  S  ,  6  Taf.  a  1  M.  [793 

Berlcht  d.  Eonseryators  d,  Kunst- 
denkm&ler  d.  Prov.  Ostpreuisen  iib.  d. 
Tatigkeit,  14:  im  Jahre'15.  EOnigsb.: 
Teichert  16.    4°.    37  S.  [794 


Heuer,  R.,  Die  Thorner  Kunst- 
altertlimer,  H.  1:  Die  Werke  d.  bild. 
Kunst  n.  d.  Kunstgewerbes  b.  z.  Ende 
d.  Mittelal.  (Aus :  Mitt.  Coppernicus- 
Ver.  24.)  Thorn:  Lambeck  16.  90  S.; 
36  Taf.    6  M.  [795 

Neumann,  Willi,,  Denkmalsschutz 
u.  Denkinalpflege  i.  d.  baltisch.  Pro- 
vinzen  Liv-,  Est-  u.  Eurland.  (Bait. 
Stud.  z.  Arch.  u.  G.  286—95.)  [796 

Haeh,  Th.,  Ltibecker  Glockenkunde ,  s. 
*14,  2S» 5.  Rez. :  Zt.  Ver.  Ltlbeok.  G  18,  200 
—204  Techen.  [797 

Geyer,  Sachs.  Glockeninschriften. 
(Mitt.  Ver.  Sachs.  Volkskde.  7,  161— 
75.)  [798 


IV.  Bearbeitungen. 


1.  Allgemeine  deatsche  Ge- 
schichte* 

Arldt,  Th.,  German.  VBlkerwellen 
u.  ihre  Bedeutg.  i.  d.  BevOlkerungs-G. 
v.  Europa.  (Umsehlt.:  Germ.  VBlker- 
wellen u.  d.  Besiedelg  Europas.)  Lpz. : 
Dieterich.    XII,  226  S.  5  M.         [799 

Meinecke,  Fr.,  Weltbiirgertum  u. 
Nationalslaat.  Stud.  z.  Genesis  d.  dt. 
Nationalstaates.  4.  durchges.  Aufl. 
Miinch. :  Oldenbourg.    X,  537  S.  13  M. 

[800 

Schwann,  M«,  Der  Sinn  d.  dt.  G. 
Berl.:   G.  Reimer  16.   XIV,   229  S. 

4  M.  [801 

Arldt,  Th.,  Die  Volker  Mittel- 
europas  u.  ihre  Staatenbildgn.  Lpz.: 
Dieterich     136  S.    4  M.  [802 

Dove,  A.,  Der  Streit  urn.  d.  Mittel- 
alter.    (Hist.  Zt.  116,  209—30.)      [803 

Wermlnghoff,  A.,  Der  Imperialis- 
ms in  Gegenwart  u.  Vergangenheit. 
(Grenzboten,  Jg.  76  Nr.  17,  S.  106— 
121.)  [804 

Philippson,  Mart.,  G.  d.  neueren 
Zeit.  Bl.  2  u.  3.  (AUgem.  Welt  -  G. 
mit  kulturhistor.Abbilgn.usw.  2.  voll- 
stand.  ueubearb.  Aufl.  Bd.  12  u.  13.) 
Berl.:BaumgarteH3.  XIV, 562, 59 Taf., 

5  Etn  ;  XI,  422  S.,  27  Taf.  u  1  Ete. 
20  M.  [805 

Sch8fer,  D.,  Dt.  G.  5.  bis  auf  d. 
Gegenw.  forts:ef.  Aufl.  2  Bde  Jena: 
Fischer  16.     17  M.  [806 

Einhart.(Pseud.f.Hnr.ClaB),  Dt.G. 
Unver&nd.  fteudr.  d.  5.  Aufl.  Lpz.: 
Weicher.    XIII,  511  S.  6  M.         [807 


Fischer,  Karl,  Dt  Eigenart  u.  dt. 
Schicksale.  12  Bucher  dt.  G.  Abt.l: 
1.— 4.Buch.  Berl.:Schwetschke.  16 IS. 
3  M. 

Rez. :  Dt.  Lit.  -  Ztg.  '17,  Nr.  28  Ldw. 
Schmidt.  [80S 

Korze,  F.,  Dt.G.  3:  VomWestf. 
Frieden  bis  z.  Auf  18s.  d.  alten  Reiches 
1648—1806.  Neudr.  Lpz.:  GOschen  16. 
813  8.  90  Pf.  (Sammlg.  G8schen 
Nr.  35.)  [809 

Lamprecht,  K.,  Dt.  Aufstieg  1750 
— 1914  Neue  urn  e.  Vortr.  d.  Vers, 
verm.  Ausg.  Gotha:  Perthes  17.  62  S. 
1  M.  [810 

Miiller,  K.  A.  v.,  Aus  Dtlds.  G. 
(Suddt.  Mthfte.  16,  Nov.,  113-60.)  [811 

Guglla,  Die  Geburtg-,  Sterbe-  n.  Grab* 
atatten  d.  r&m.-dt.  Kaiser  u.  Kttnige.  s  '14. 
2819.    Rez. :  Hist.  Zt.  117,  159  Weise.       [Sit 

Kowalski,  Wolff.,  Die  dt  Kdnigionen 
a.  Kaiserinnen  v.  Konrad  III.  bis  z.  Bade 
d.  Interregnums,  8.'Ut4<*8.  Rez.:  Zt.<LSav.- 
Stlftg,  84,  Genn.-Abt,  486  Mitteis;  Dt.  Zt.  f. 
Kirchenrecht  24,  837  f.  Rack;  Mitt  d.  Inst 
f.  8st.  G.  86,  690-92  Dungern.  [818 

Platzhoff,  W.,    Deutschland    «. 

Frankreich.  (Dt.  Kriegsschriften  H.  9.) 

Bonn:  Marcus &W.  16.  28 S.  60 Pf.  [814 

Anerbaca,  La  France  et  le  Saint  Empire 
Rom.  Germ.  dep.  la  pais  de  Westpaalie 
jasqa'a  la  r6voI.  franc  s.  M4,  2813.  Rez.: 
Mitt.  d.  Inst.  f.  <jst.  G.  36,  728—32  v.  Srblk; 
Zt.  H.  Oberrh.   52,  157—60  Stenzel.         [815 

Kalndl,  R.  F*.  Die  Deutschen  in 
Osteuropa.  Lpz.:  Klinkhardt  16.  104 S. 
1  M.  50.    (Bibliot.d.Ostens.1.) 

Rez. :  Dt.  Lit.-Ztg  17,  Nr.  18  Gleye.  (816 
KatndL  R.,  Dt.  Ansiedlg.  u.  dt.  Kultur- 
arbeit  an  a.  unter.  Donaa.  Prag):  Dt.  Ver.  z. 
Verbreitg.  gemeinniitz.  Kenntnisse.  22  8. 
20  Pf.  (Sammlg.  gemeinniitz.  Vertr.  469- 
460.)  [817 


by  Google 


Original  from 
UNIVERSITY  OF  MICHIGAN 


*24 


Bibliographic  Nr.  818—684 


Flatzhoff,  W.,  Das  erste  Auf- 
tauchen  Rufllands  n.  d.  russ.  Gefahr  in 
d.  europ.  Politik.  (Hist.  Zt.  115,  77— 
93.)  [818 

teberaberger ,  RnBlands  Orientpolitik 
in  d.  letzten  2.  Jahihh. ,  b.  '14,  490.  Rez. : 
Zt  f.  Polit.  7,  716  f.  Charmatz  ;  Mitt  d.  Inst, 
f.  ost  G.forschg.  36.  642—46  v.  Landwehr ; 
Hist.  Vierteljschr.  IS,  179— 81  Stttbe.       [819 


2,  Territorial^  Oeschichte. 

Wimmer,  L.  y.,  Die  Ostmark. 
Oesterr.-Ungarns  Mission  in  d.  Welt-G. 
2.  durchges.  Aufl.  Wien:  Fromme. 
94  S.    2  M.  [820 

M  tiller- 6  uttenbr  nnn,  A.,  Ruhmes- 
halle  dt.  Arbeit  in  d.  ost. -ung.  Mo- 
narchie.  Hrsg.  tint  Mitw.  namhaf  ter 
Gelehrter  nnd  Schriftstelter.  Stnttg.: 
Dt.  Verl.-Anst  16.  4°  524  S.;  22Taf. 
30  M.  .  ,.  [820 

Bauer,  Wilh.,  Osterreich.  (Oster- 
reich.  Zt.  f.  G  1,  1—16.)  [821 

Cloeter,  H.,  Hauser  u.  Menschen  v.  wien. 
2.  u.  S.  A.  Wien :  Schroll  *1G.  21  S. ;  Taff. 
4  M.  [822 

Bnperttiberger,  M.,  Ebelsberg  Einst  u. 
Jetzt,  s.  '18,305.  Rez.:  Hist.  Jahrb.  84, 
437  f.  Pdsinger;  Hist.  Vierteljschr.  17,  444 
Vancea.  [823 

Smeritsclmigg,  J.,  G.  d.  Marktes 
u.  d.  Pfarre  Gnas.  (Bd.  2.  d.  Monogr. 
d.  Bezirkes  Feldbach  v.  8teiner- 
Wischenbart.)Gnas:  Selbstverl.14.  [824 

Gubo,  Aus  Steiermarks  Vergangenheit. 
s.  '14,  493.  Rez:  Mitt.  Inst.  8st.G.37,  149— 
51  v.  Srbik.  [825 

Knaffl,  Aus  Dt.-Landsberg  Yergangen- 
heit,  s.  MS,  306.  Rez.:  Zt.  d.  Hist.  Ver.  f. 
Steiermark  10,  295-97  Riipschl.  [826 

Zenegg,  E#  v.,  Beitrr.  z.  G.  v. 
Klagenfurter  Hausern  (Carinthia  I. 
Jg.  107,  50—57.)  [827 

Fresacher,  W.,  Beitrr.  z.  alter.  G.Villachs. 
Villaeh.  Progr.    28  S.  r*28 

Grdbl,  J.,  Historisches  n.  wirtscharil.- 
^eographisches  a.  d.  dt.  Sprachinsel  Gott- 
schee.    Progr.  Gottsch.  '15.    6  S.  [>29 

Eder,  J.  M.,  Behlofl  Miinichau  b. 
Kitzbiihel,  Tirol,  seine  G.  u.  sein  Ver- 
fall.  Wien:  Artarier  &  Co.  15.  2°. 
16  S.;  9  Taf.     10  M.  [830 

Straf  anz  .  M. ,  Zur  G.  d.  Schlosses  u. 
Geschlechts  Haseiberg  b.  Bozen.  (Forsch. 
nsw.  z.  G.  Tirols  u.  Voralb.  12, 10—24.)     [881 

timer.  A.,  Schlofl  Feldkirch-Schatten- 
berg.  Geschichtl.  Uberblick.  Feldk. :  Selbst- 
verL  '16.    72  S.    6j  PL  [£32 

Widmann,  H. ,  G.  Salzburgs  Bd.  3,  s. 
15,  520.  Rez:  Jb.  Ges.  G.  Prot.  Osteir.  37. 
104  f.  Loesche.  [833 

Luschin  y.  Ebengreuth,  A,,  Oster- 

reichs   Anfdnge  in   d.  AdBia.    Wien: 

Holder  16.    56  S.     1  M.  10.        [834 

Lenel ,  W. ,  Yenezianiseh  -  istrische 
Studien,  s.  >14,  497.  Rez.:  Mitt.  Inst  Ost  G. 
37,  196-98  Eretsohmayr.  [836 


Strantz,  K.  v.,  Das  Deuteehtum 
xx.  d.  dt.  Adel,  wie  Burgertum  Friauls. 
(Dt.  Herold  16,  Nr.  3.)  [836 

BretkoW,  G.  Bohmens  a.  Mahrens,  s.  '15. 
2«62.  Rez.:  Korr.-Bl.  d.  Gesamt  -  Ver.  6S, 
285—87  Maetschke ;  '12.  Stud.  usw.  z.  G.  <L 
Bened.OrdensN.F.6,  242— 44  Kinter ;  Thftr.- 
Sachs.  Zt.  7.  68  f.  Heldmann.  [837 

Siegl,  K.,  Schlofi  Seeberg  im  Eger- 
lande.  (Mitt,  Ver.  G.  Dt  Bohmen  54, 
209—48.)  f838 

Liebscher,  KM  Der  polit.  Amtsoez. 
Bischofsteinitz.    Tachau:  Bayand  13. 

613  S. 

Rez.:  Mitt.Yer.G.Dt Bohmen  54,  205—7 
0.  Weber.  [839 

Krahl,  G.  d.  kgl.  Stadt  Eomotan. 
Komotau:  Dt.  Volksbuchh.  14.  XII. 
173  S.    1  M.  [840 

KrebM,  J.,  Beitrr. z.  neuer.  G.  Mahrens. 
(Zt.  Dt  Yer.  tt.  Mahrens  u.  Schles.  21,  138— 
49.)  [841 

Berger,  Karl,  Der  grofie  Stzelna- 
wald.  Beitr.  z.  G.  Nordm&hrens  n.  ihr. 
Quellenkde.  (Zt. d.  dt.Ver. f.  G.  Mahrens 
u.  Schies.  19,  125—74.)  [842 

Strakosch-Grafiinann,  G.,  Die 
dt.  Auswanderg.  aus  M&hren  in  d.  Ver- 
gangenheit. (Zt.  d  Dt.Ver.  f.  G.  Mahrens 
usw.  20,  141-97.)  [843 

Berger,  Karl,  Ob.  d.  Alter  v.  Neu- 
titschein.  (Zt.  Dt.  Ver.  G.  M&hreus  u. 
Schles.  21,  101-4.)  [844 

Gerber,  E.,  Alt-Troppau.  (Zt  d. 
Dt.  Ver.  f.  G.  Mahrens  u.  Schles.  17, 
160—67.     18,  394—403.)  [845 

Kalndl,  G.  d.  Dentschenin  d.  Karpatnen- 
landem,  s.  '13,  2667.  Rez  :  Zt.  f.  Ethnol.  45. 
907—9  Mielke;  Hist  Monatsbll.  f.  d.  Prov. 
Posen  14,  120— 4i4  Ennkel;  Zt  d.  Bist  Ver.  f. 
Steiermark  10,  126  f.  ReiBenberger.         [M6 

Jacob,  Geo.,  Aus  Ungarns  Tfirken- 
zeit  Frkf.  (Main):  Keller.  39  S. 
2  M.  [847 

Teutsch,  Fr.,  Die  Siebenbiirger 
Sachsen  in  Vergangenh.  n.  Gegenw. 
(Schrr.  z.  Erforsch.  d.  Deutschtums  im 
Auslandl.)  Lpz.:  Koehlerl6.  XVIU, 
350  S.    9  M.  60. 

Rez.:  PreuB.  Jahrbb.  166, 4981*.  Fittbogen, 
Lit.  Zbl.  '17,  Nr.  27  L.  B.  [848 

Kaindl,  R.  Fr.,  Das  alte  deutsche 
„ReichslandM  in  Galizien.  (Grenzboten 
17  Bd.  II,  Nr.  15,  S.  55-60.)         [849 

Buqzel,  J.,  Die  ungar.-dt  Be- 
ziehgn.  (Jahrb.  Gesetzgebg.  41,  35  — 
86.)  [860 

M filler,  Karl  Alex.,  Probleme  d. 
nenest  bayer.  G. ,  1799—1871.  (Hist 
Zt.118,  222—49.)  [851 

Doberl,  Al.,  Entwicklnngs  -  G. 
Bayerns.  Bd.  1:  V.  d.  ftltest.  Zeit  bis  z. 
Westf.Frieden,  3.  verm.  Aufl.  16.  X. 
637  S.     16  M. 


by  Google 


Original  from 
UNIVERSITY  OF  MICHIGAN 


Territorial  -  Geschichte 


>»6 


Rez.:  Beitr.  z.  bayer.  Kirch -O.  23.  168 
—  170.  Jordan;  Rex:  v.  Bd.2.  s. '18.  320. 
Hist.  Vierteljschr.  17.  589  f.  Vanesa.         [859 

Weber,  F.,  Boden-  u.  Namenalter- 
tUmer  aus  Oberbayern.  (Altbayer. 
Monatsschr.  13,  1—15.)  [853 

Ritzinger,  Zur  alt.  G.  v.  Neustadt 
a.D.  (s.  13,  2677).  Forts.  (Vhdlgn.H.V. 
Niederbayern  52,  49—120.  [864 

Feldmater*  Geschichtliches  ub.  d. 
Gemeinde  Asenhani  a.  d.  Burg  Neudeck 
im  Rottal.  (Vhdlgn.  d.  Hist.  Ver. 
Niederbayern.    51,  IV.)    16  S.     [855 

Lommer,  F.  H.,  G.  d.  oberpfaiz. 
Grenzstadt  WaldmUuchen.  H.  4.  Am- 
berg.    Progr.    15.    68  S.  [856 

Kolde,  Erich,  Beitrr.,  Anregungen 
und  Gedanken  z.  G.  Frankens.  Lpz. : 
Deicherfc.    64  S.     1  M.  80.  [857 

Mummenhoff,  E.,  Altnumberg  io 
Krieg  und  Kriegsnot.  1:  Der  zweite 
markgrafl.  Krieg.  2.  Aus  d.  schlimmen 
Tagen  d.  30j.  Krieges.  Niimb.:  Schrag 
'16  f.     107;  168  S.    4  M.  40.         [858 

Herold,  RudM  Beitrr.  z.  Vor  -  G. 
Erlangens  u.  8.  Umgebg.  I:  Funde  u. 
Grabgn.  v.  Aug.  1913.  II:  D.  Grabung 
b.  Kosbach  im  Aug.  13.  Der  Kosbach. 
Altar.  (Aus  Sitzungsber.  d.  physikal.- 
med.  Soziet&t  in  Erlangen.)  Erlangen; 
Mencke  '14.   42  S.  2  Taf.  1  M.  60.   [869 

Gobi,  8.,  Wurzburg.  E.  kulturhist. 
St&dtebild.  9.  Aufl.  (Unver&nd.  Neudr.) 
Wttrzb.:  Stttrtz.    183  S.  2  M.        [860 

PfeIffer,L.,Bll.a.d.wechselreichen 
G.  d.  Stadt  Schweinfurt.  Schweinf.: 
Stoer  '16.    18  S.    60  Pf.  [861 

Menfad,  J.r  Heimatkundl.  G.  u. 
Kunst-G.  Mflnnerstadts  im  Zusammen- 
hang  m.  d.  dt.  G.  Progr.  Miinnerst.  15. 

69  S.  [862 

Ulrrlch.  B.,   Untererthai,   8.   '14,  2841. 

Rez.:  Hist.  Jahrb.  36,  lOif.  Riedner.       [803 

Schroder,  Alfr.,  Das  Bistum 
Augsburg,  hist.  u.  statist,  beschrieben, 
vormals  v.  A.  v.  Steichele  (s.  '14; 
2843).  Lfg.  62.  (Bd.  8,  241—320). 
1  M.  60.  [864 

Weller,  K.,  Wurttb.G.  2.  neubearb. 
Aufl.  (Sammlg.  Goschen  462.)  Berl.: 
GBscben    16.     182  S.     1  M.  [865 

Schneider,  En*,,  AbriBd.  wtirttb. 
G.  Stuttg^Krabbe  15.  62S.  90 Pf.  [866 

Bagen,  Karl  Jos.,  Entwicklg.  d.  Terri- 
toriuma  d.  Grafen  von  Hohenberg  1170/1482. 
s.  'J6/16,  53*-?.  Rez.:  Dt.  Lit.-Ztg.  17;  Nr.  25 
Weller.  [867 

Alca,  J.  A. ,  Laupbeim  bis'1570,  a. '14, 
2845.  Rez.:  Hist.  Jabrb.  86,  803—  95  Biff el- 
mair.  [868 


Bersn,  G.,  Eastell  Burladingen, 
O.-A.  Hechingen  (Germania.  Korr.bl. 
R.  G.  Komm.  1,  111-18.)  [869 

Stabler,  0.,  G.  EBlingens  bis  z.  Mitte 
d.  13.  Jh.,  s.U3,2684.  (Auch  Berl.  Diss. '13 )  [870 

Thierer,  G.,  Orts-G.  v.  Gussen- 
stadt  auf  d.  Schwab.  Alb.  (s.  '18,  328. 
Bd.2.    16.   535  S.   5M. 

Rez.  v.  1:  Zt.  d.  Hist.  Ver.  f.  Steier- 
mark  10,  290—92  Eapper.  [871 

Singer,  F.  H.,  Beitrr.  z.  G.  d. 
Stadt  Oberndorf  a.  N.  u.  ihr.  Umgebg. 
Eingel.  v.  Brinzinger.  Nr.  1 :  Der 
groBe  Brand  v.  1842  u.  d.  Wieder- 
aufbau  d.  inner.  Stadt.  Obernd.:  Selbst- 
verl.    24  S.   60  Pf.  [872 

Dierautr,  Jf,  G.  d.  schweiz.  Eid- 
genossensebatt  (s.  14,  502).  5:  Bis 
1848.  ( Allg  Staaten  G.  Abt.  1,  Lfg.  105.) 
XXXVI,  807  8.    26  M. 

Rez.  v.  2.  2.  Auti.  Adz.  f.  schweiz.  G. 
'15,49—53.  ThommenjHist.  Vierteljsohr.  18. 
199  ff.  Weller.  [871 

Hchaffner,  G.  d.  schweiz.  Eidgenossen- 
schaft.s.  '15,525.  Rez.:  Anz.  Schweiz.  G. 38 
Wilh.  J.  Meyer.  [874 

Oechsli,  W.,  Die  Benennungen  d. 
alten  Eidgenossenschaft  u.  ihrer' 
Giieder.  Tl.  1.  (Jabrb.  f.  schweiz.  G. 
41,51—280.   42,87-258)  |875 

Benzlger,  C,  Dt.-schweizer.  Be- 
ziehgn.  in  d.  Vergangenheit.  (Anz. 
Schweiz.  G.  16,  230-56.)  [876 

Gagliardi,  E.,  Die  Entstehg  d. 
schweiz.  Neutralit&t.  Ztlrich:  Rascher 
&  Co.  '15.  23  S.  60  Pf.  (Schrr.  f. 
Schweizer  Art  u.  Kunst  10.)  [877 

Wartmann,Herm.,  DasLintgebiet 
d.  heutig.  Kantons  St.  Gallen  im  Mittel- 
alt.  (Jahrb.  Schweiz.  G.  42, 269— 80.)  [878 

Mttller,  Ant.,  G.  d.  Herrsch.  u. 
Gemeinde  Flums.  Tl.  1.  Gossan, 
Kt.  St.  Gall.,  Gossan:  Cavelti  16. 
159  S.    4  Fr.  50. 

Rez.:  Anz. Schweiz.  G.  '17,  63 f.  Btitler: 
Zl.  Schweiz.  Kirch. -G.  11.  239 f.  Jos. 
MUller.  [879 

Wackeraaire),  G.  d.  St  Basel  (s.  'iS/'ie, 
2360).  Rez. :  Zt.  G.  Oberrh.  N.  F.  32, 481—84 
H.  Kaiser.  [880 

Gauss,  Karl,  Die  Landgrafschaft 
im  Sisgau.  (BaslerZt.  14,105-44.)  [881 

Merz,  W.,  Die  Burgen  d.  Sisgaus 
14.  (SchluB-)Lfg.  14.  Bd.4, 161-237. 
5  M.  [882 

Efrgenschwiler,  F.,  Die  temtor. 
Entwicklg.  d.  Kantons  Solothurn. 
Soloth.:  Uaflmann  A.-G.  216  S.  8  M.  60 
(Mitt.  H.  Ver.  Soloth.  8.)  [888 

Tanner,  K«,  Der  Kampf  urns 
EschentaL  Zurich:  Leemann  &  Co. 
S.  326—656;  Taf.  5  M.  20.  (Schweiz. 
Stud.  z.  G.-wiss.  9,  2.)  [884 


by  Google 


Original  from 
UNIVERSITYOF  MICHIGAN 


*26 


Bibliographic  Nr.  885—951 


Aebersold,  G.,  Stndien  z.  G.  d. 
Laiiilscliiilt  Saarnen  (s.  15/16,  2365). 
Bern.  Diss.  16  IX,  202  S.  [885 

Hansen,  Kasp.,  Die  Mflrsburg. 
Zttrich:  Beer  &  Co.  4°.  S.  93— 177; 
5  Taf.  6  M.  (Mitt  d,  Antiqnar.  Gea. 
Zttrich  28,  2.)  [886 

Res. :  Anz  Schweiz.  G.  i7f  187  f.  BUtler. 

Escher,C.,u.  R.  Wachter,  Chronik 
d.  Gemeinde  Wipkingen.  Zttrich :  FttBli. 
274  S.    6  M.  [887 

Strickler,  G.,  G.  d  Gemeinde 
Dttrnten.  Zttrich:  FttBli  16.  237  S. 
5  H.  [888 

Yaler,  M.,  SchloB  n.  Herrschaft 
Tarasp.  Die  Herren  v.  Tarasp.  im 
Mittelalt.  Ghnr.:  Schnler.  68  S. 
2  M.  50.  [889 

Slmonet,  J.  J.,  G.  d.  Freiherrn 
v.  Vaz,  d.  polit.  Gemeinde  u.  d.  Pfarrei 
Obervaz.  Tl.  1  n  2.  Ingenbohl.  Chnr. 
8elbstverL15.  294  S.,  7  Taf.  4M.[890 

Ltttschen,  das  ist:  Landes-  u 
Volksknnde  d.  LBtschentales.  Text  von 
Hedwig  Anneler,  fiilder  von  Karl 
Anneler.  Bern:  Drechsel.  359 S  (891 

Gross,  Ad.,  n.  Ch.  L.  Schrider, 
Histoire  de  Neuveville.  Neuvev. : 
Beerstecher  14.    358  S.  [892 

Rez.:  Anz.  8chweiz.  O.  17,  54  f.  Toiler. 

Hofmann,  Karl,  Aus  bad.  Landen. 
Beitrr.  z.  Heimat-G.  Weinheim :  Acker- 
mann.     188  S.     2  M  80.  893 

Goldschmldt,  Bob.  ant.  Mitw.  v. 
H.  Ordenstein  u.  K.  Widmer,  Die 
Stadt  Karlsruhe,  ihte  G.  u.  Verwaltg. 
Karlsr.:  C.  F.  Mttller.  15.  X,  626  S. 
18  M.  [894 

Rez. :  Zt.  G.  Oberrh.  N.  F.  82,  479—81 
Frankbauser. 

Trautwein,  l.,Rohrbach  b.  Heidel- 
berg einst  u.  jetzt.  E.  pfftlz.  Orts-G. 
m.  vielfach.  Berttcksicht.  Kirchheims 
n.  ander.  umlieg.  Ortschaften.  1.  Lfg. 
Heidelb.:  Ev.  Verlg.  14.  S.  1-64 
80  Pf.  [895 

Christ,  K.,  Wttstungen  b.  Wein- 
heim at*  der  Bergstrafie.  (Mannh. 
G.bll.  16,  80-86;  114-17.)  [896 

Pfaff,  Fr.,  Salzburg  500  Jahre  BadUcb. 
(Alemannia  43,  187—79.)  [897 

Beuss,  B*,  Histoire  d  Alsace. 
11.  dd.  rev.,  corr.  et  compl.  jusqu  & 
nos  jours.  Paris:  Boivin  16.  XII, 
462  S.;  16  Taf.  [898 

Belnach,  Jos.,  L' Alsace-Lorraine 
devantrhistoire.  Paris-Nancy:  Berger- 
Levraultl6.   31  8.  [899 

Wfiadlich,  Geschtcbtstibersicbt  f.  Els.- 
Lotbr.,8/ 14,284*.  Rea.:  Zt.  f.  G.d.  Oberrb. 
N.  F.  SO,  120-88  Stenzel.  [900 


Lul?£s,  J.,  Die  geschichtl.  Wahr- 
heit  ttb.  d.  franz.  Raub  Els  -Lothringens 
u.  ttb.  d.  Unterdrttckg,  dies.  Landes 
unt.  franz.  Gewaltherrschaft  (Dt. 
Revue  42,  IV,  224—38.)  [901 

May,  «.,  La  Lntte  poar  le  Frangaia  en 
Lorraine  a  rant  1870,  a.  '13,  340.  Rez.: 
Jahrb  d.  Gea.  f.  lotbr.  G.  ww.  t5,  559—64 
J.  B  Kaiser.  f90t 

Biese,  A.,  Der  Name  d.  Elsafi. 
(R8m.-germ.  Korr  bl.  8,  Nr.  5f.)     [903 

Krollmann,  C,  Zur  mittelalterL 
G.  d.  Stadt  Mtthlhausen  im  Oberland. 
(Altpr.  Mtchr.  54,  340—46.)  [904 

Scherlen,  A.,  G.  d.  ehem.  reichs- 

unmittelbar.     Stadt    Ammerschweier 

O.-E.).  Colmar:  Oberels.  Verl.anst.14. 

06  S.  (905 

Gass,  J.f  Der  Adel  in  Mutzig. 
Beitr.  z.  Orts-  u.  Fam.-G.  Strafib.: 
Le  Ronx  15.    96  S.  [906 

Bittllnger,  G.,  Einiges  aus  d.  G. 
d.  Weilertals  u. sein.  Umgebg.  Strafib.: 
fleitz  16.  32  S.;  6  Taf.  1  M.  (Beitr. 
z.  Landeskd.  v.  Els.-Loth.  62.)       [907 

Oeckinghaus,  BM  Vom  Bitscher 
Land  u.  sein.  G.  Strafib.:  Beust. 
127  S.    2  M.  (908 

Mehlls,  C,  Die  Wiligartisburg 
im  Wa*gau.  Beitr.  z.  Werdegang  d. 
Burgen  im  Pfalzerwalde.  Nenst. 
(Haardt):  Sirafiner  16.  18  S.  1  M.  [909 

Robert,  ©.,  Der  Besitz  d  Zahringer  in 
Ostfranken  (Zt.  f.  G.  d.  Oberrb.  81,  477 
-87.)  [910 

Marx,  J»,  Berichtigungen  u.  Er- 
gfinzgn.  zu  Kentenichs  G.  d.  St. 
Trier.  Trier:  Paulinus-Dr.  16.  82  S. 
1  M.  60.  [911 

Kentenlch,  G.  d.  Stadt  Trier  a  '14.2330. 
Rez  :  VierteljBchr.  Soz.  Wirtscb.-G.  14,  393 
—96  K.  0.  Mttller.  [91* 

Kemper,  E.,  Entstehg.  d.  „Stadt4C 
Hohensolms.  (Mitt.  Wetzlar.  G.  Ver. 
6,  37—42)  [913 

Pick,  B.,  Geschichtl.  Erinnergn. 
an  Aachen  in  Feindesland.  (Zt.  d. 
Aach.G-Ver.37.274-818.)Sep.Aach.: 
Cremer  16.     1  M.  20.  [914 

Brttll,  W.,  Seit  wann  ist  Dtiren 
Stadt?  (Zt.  d.  Aachen.  G.-Ver.  36, 
173  f.)  [915 

Soli  mi  tz,  Ldw.,  Zur  G.  d.  Stadt 
Heinsberg.  (Zt.  Aach.  G.-Ver.  37, 
351-70.  38,379-81.)  Sep.:  Aachen: 
Cremer  16.   1  M.  [916 

Vollmer,  Adf.,G.  d.  Gemeinde Wevberg, 
s.'14,  M2.  Rez.:  Zt.  d.  Aacb.  G-7er.  35, 
170-72  Scbeins.  [917 

Biesten,  F.  Th.  B.,  Versuch  e. 
Beschreibg.  d.  Kaiserl.freiweltl.Reichs- 
stifts  Essen.  1780.  Hrsg.  v.  W.  Biesten. 
(Beitrr.  G.  E  sen  36,  195-204)     [918 


by  Google 


Original  from 
UNIVERSITY  OF  MICHIGAN 


Territorial  -  Geschichte 


*< 


27 


Rlnbeck,  K.,  G.  d.  SUdt  Essen.  l.  s. 
'16/'1«.  JS81.  Rez.:  Mitt.  Hist.  Lit.  N.  F.  5, 
m— 29  Koernioke.  [919 

Weyersberg,  AM  Ans  Solingens 
vergang.  Tagen  (s.  '13,  360).  Forts. 
(Monatsschr.  d.  Berg.  G.-ver.  14— 
'17/ )  [920 

Geschichte  der  Stadt  Dttsseldorf 
in  zw81f  Abhandlungen  Festschrift 
z.  600j&hr.  Jubil&nm.  Hrsg.  v.  Dttssel- 
dorfer  Gescbichts-Verein.  Dttsseldorf: 
Kraus  1888  (Unverand.  Neudr.  Dttssel- 
dorf 16:  Ed.  Lintz).    499  S.  [921 

Sehell,  0.,  Kaiserswerth.  (Monatsschr. 
d.  Berg.-G  •  Ver.  '15,  2i3— ic.)  19*2 

Henrlchs,  G.  d.  Grafsch.  M8rs 
(s.  15/16,  588)  H.  2.  S.  81—106. 
1  M.  10  [923 

Wampach,  C.,  G.  d.  Grund- 
herrscbaft  Echternach.  (Kap.  4  u.  5.) 
Berl.  Diss  16.    47  S.  [924 


CourcT   Mac   Donnell,    J.    def 

Belgium,  her  kings,  kingdom  &  people. 
Lond.:  Long  14.   364  S.    15  sh.  [925 

Herwarth     r.   Bittenfeld,     EM 

Belgien.  E.  Beurteilg.  sein.  G.  bis  z. 
Gegeuw.  Wiesbad.:  Staadt  15  36  S. 
55  Pf.  [926 

Pirenue,  G.  Belgians.  Dt.  Ubers.  v. 
F.  Am  helm.  Bd.  4:  1567-1648,  s.  '14,  544. 
Rez. :  Hist.  Jahrb  S5,  4S4f.  F.  Schroder;  Lit. 
Zbl.  '14,  Nr.  46 ;  Vierteljschr.  f.  Soz.-  n. 
Wirtsch.-G.  IS,  289-98  Watjen ;  Mitt.  Inst. 
Oat.  G.  37,  845-47  Elkan.  J927 

Kessler,  0.*  Das  dt.  Belgien. 
Beitrr.  z.  G.,  Volkswirtsch.  u.  z.  dt. 
Verwraltg.  Berl.:  Sigismund  16. 169  S. 
3  M.  [928 

Fromme,  Der  Nationalitfttenkampf 
in  und  am  Belgien.  (Dt.  Rundschau  15, 
Jan.,  127—49.)  [929 

Wegg,  J.,  Antwerp.  1477—1569. 
From  the  battle  of  Nancy  to  the 
treaty  of  Cateau  Cambrdsis.  Lond.: 
Methuenl6.    21  sb.  [930 

Mailer,  S*  Hzn.  Nog  iets  over 
de  oudste  geschiedenis  van  Schieland 
(Bijdrr.  v.  vaderl.  gesch.  etc.  6  R ,  2, 
173-93.)  [931 

Bf echelon;  Th.  C.f  Bijdragen  tot 
de  gesch.  van  Waelhem.  Diericks-B. 
14.    198  S.    2  Fr.  50.  [932 

Bechtolsheimer,  H.,  J*  R. 
Dleterich  u.  K.  Strecker,  Beitrr.  z. 
rhein.-hess.  ^G.  Festschr.  d.  Prov. 
Rheinhess.  z.  Hundertjahrfeier  1816 
—1916.  IjMainz:  Diemer  16.  XHI, 
389  S.;  Taf.    4  M.  50.  [933 

Hattemer,  K,,  Eotwickigs.-G.  Hessen - 
Darmstadts,  s.  '14,  530.  Rez. :  Mitt.  a.  d. 
hist.  Lit.  H.  F.  2,  15  f.  Hirsch.  [934 


summing,  Entsteh.  d.  weltlich.  Terri- 
toriume  d.  Erzbistums  Mainz,  s.  '15J'  16, 2376 
Rez. :  Vierteljschr.  Soz.- Wirtsch.-G.  '14,  S99 
—402  Schmidt-Ewald.  [985 

Bothe,  F.,  u.  Bern.  Mailer,   G. 

d.  St  Frankf.  a.  M.  Bd.  2a:  Bilder- 
atl.  16.     120  Taf.    8  M. 

Rez.  v.  Bd.  1,  s. '14.  2860.  Dt.  Lit.  Ztg. 
M4,  Nr.  33  Heidrich;  Hist.  .Jahrb.  85,  806 
—  869  Grupp;  Hist.  Vierteljschr.  18,  200  f, 
Keufien.  l»36 

Nassauer,  S.,  Bargen  n.  befestigte 

Gntshofe    urn    Frankf.  a.  M.      G.  u. 

Sage.    4.  verm.  n.  verb  Aufl.  Frankf. 

(Main) :  Goldstein.  494  S.  4  M  50.    [937 

Brunner,  Hugo,  G.  d.  Residenzstadt 
Cassel,  s.  '14,  548.  Rez.  -.  Hist.  Zt.  114,  405 
-8  Rosenfeld.  [938 

Brunner,  Die  Altenburg  u.  d. 
Burg  Felsberg.  (Mitt.  d.  Ver.  f.  hess. 
G.  13/14,  63-74)  —  Ders.,  Zieren- 
berg.    (Ebd.  76— 84.)  [939 

Krans,  0.,  Aus  d.  G.  AmOne- 
burgs.  Biebrich:  Zeidler  14.  21  S.[940 

Bilder  a.  d.  G.  d.  Stadt  Herborn 
919—1914.  Herb  :  Nass.  Kolportage- 
Ver/14[ausgeg.l6].231S.  2M.50.  [941 

Henche,  A.,  Aligr.  Grnndztlge  d. 
alter.  Emser  Orts-G.  (Nassauische 
Ann.  43,  250-65.)  [942 

Bingenier,  H.,  Zur  Lage  d. 
Konigshofes  in  Bergen.  (Zt.  Ver. 
Hess.  G.  50,  124-70.)  [943 

Jnngkenn,  E.,  Beitrr.  z.  G.  Op  pen* 
heims.     (Quartalbll.  Hist    Ver.  Hessen  6, 

20-26.)  1944 

Pfaff,  F.,  Karlsdorf.  Die  Slteste 
franz.  Kolonie  in  Hessen.  Kassel: 
S<jheel  16.    64  S.    1  M.  [946 

Esselborn,K.,Pirmasens  u.Buchs- 
weiler.  Bilder  a.  d.  Hessenzeit  d, 
Grafsch.  Hanau-Lichtenberg.  Darmst.: 
Schlapp.  364  S.  2  M.  50.  (Hess.Volks- 
bttcher  28/30.)  [946 


Jancker's  Chronik  1710.  Eisen.: 
Kathe  16.  3  M.  50.  (Beitrr.  z.  G. 
Eisenachs  25.)  [947 

Geschichte  d.  Grafsch.  Camburg 
n.  dartiber  hinaus.  H.  1.  Oamb.: 
Peitz.    64  S.     1  M.  [948 

Koch,  Ernst,  Birkenheide  b.  Saal- 
feld  als  henueberg.  Besitztum.  (Zt. 
d.  Ver.f.thttr.G.N.F.23,  78-117.)  [949 

Opfermann,  E*,  Chronik  von 
Poppenwind.  (Schrr.  Ver  Sachs.- 
Meining.  G.     H.  75,  81—132.)       [950 

Wandsleb,  A.,  Die  dt.  Koloni- 
sation  d.  Orlagaues.,  7.— 13  Jh.  (s.  12, 
2567).    35  S.    Jen.  Diss.  [951 

Schonebaum,  H.,  Die  Besiedelg. 
d.    Altenburger   Ostbreises,     (Leipz 


by  Google 


Original  from 
UNIVERSITY  OF  MICHIGAN 


*28 


Bibliographie  Nr.  962-1017 


Diss.u.  Beitrr.  z.  Kult.-  u.  Univ.-G.  89.) 
Lpz.:  Voigtlander '17.  XIII,  108  S.; 
2Taf.     4  M.  80.  [952 

-  Wurmb,  H.  v.,  SchloB  GroB- 
Furra.  E.  Geschichts-  u.  Kulturbild. 
Rudolst:  Keiri5.  64  S.  1M.50.  [953 

Strantz,  !£•  y.,  Die  Burg  Lieben- 
atein  an  d.  Wilden  Gera  u.  ihre  Er- 
bauer  u.  Gebieter.  (Vierteljschr.  f. 
Wappenkde.  44.  72—87.)  [954 

Mendner,  R.,  Entstehg.  d.  Feste 
Burgk  u.  d.  nach  ihr  gen.  Herrschaft. 
Lpz.:  Frdr.  Schneider  16  8  S.  30  Pf. 
—  Ders. ,  Die  Hemch.  Burgk  bis  zu 
ihr.  Angliederg.  an  d.  Hans  Reufl- 
Greiz  1596/1616.  2.  erw.  Anil.  (Aus: 
Mitt.  Ver.  Vogtl.  G.  Plauen  27.)  Ebd. 
17.  96  S.:  2  Ktn.  3  M.  —  Ders., 
Bargker  Urkundenbuch.  Urkk.  n. 
Drkk.-Ausztige  bis  zu  ihr.  Angliederg. 
(Beilagehft.  z.  27.  Jahresschr.  d.  Ver. 
f.  vogtlftnd.  G.  usw.  zu  Plauen.  Ebd. 
112  S.    3  M.  (955 

Hartmano,  Jos.,  G.  d.  Prov.  West  fa]  en, 
s.  '12.  254t.  Rea. :  Jahrb. d. Ver. f.  ev. Kircii.- 
G.  Westf.  15,  190—93,  Biokhoff.  [956 

Rtlbel,  K.,  G.  d.  Grafsch.  u.  fr. 
Reichsstadt  Dortmund.  1 :  Bis  z.  J.  1400. 
Dortm.:  Ruhfus.    XVI,  681  S.  15  M. 

[957 

Meinlnghaus,  A.,  Aus  Stadt  u. 
Grafsch.  Dortmund.  Heimat^eschichtl. 
Aufsfttze.  Dortm.:  Hist.  Ver.  Dortm.: 
RuhfuB.    XII,  212  S.  4  M.  [958 

Braiid9  Alb.,  Die  alts&chp.  Edel- 
herrschaft  Lippe-St8rmede-Boke  u.  d. 
Corweyer  Bitsamt  Monninghausen  von 
ihr.  Anf&ngen  bis  z.  preufi.  Besitzer- 
tfreifg.  Heimatkundl.  Beitrr.  z.  G. West- 
falens,  insbes.  d.  Ereise  Lippstadt  u. 
Bflren  bezw.  ihr.  Amter  Geseke-St5r- 
mede  u.  Boke-Salzkotten.  (Zt.  Vaterl. 
G.  Westf.  74,  II,  1—132 ;  220.)       [959 

Tinneftld,  Die  Herrschaft  Anholt,  8.  '14. 
552.    (Mttnst.  Diss.  '18.)  [960 

Weymann,  H.,  Die  Samtgemeinde 
Hagen  b.  Osnabrttck  in  topogr.  u.  hist. 
Beziehg.  Osnabr. :  Wehberg.  47  S.  [961 

Meyer,  Carl,  Alt-Verden.  Verd.: 
Mahncke   59  S.;  6Taf.  1M.  50.      [962 

Jans8en,Geo.,SiilenstedeimJever- 
land.  H.  1.  Sillenst:  Selbstverl. 
95  S.   1  M.  50.  1963 

Brakebasoh,  Q.  d.  Dories  Berkum  (Ber- 
kem)9  s.  '16,  571.  Rez.:  Zt  H.  Ver.  Nieders. 
'15,  294—6,  Wecken.  [964 


Bencke,0.,  Hamburg.  Geschichten. 
1.  u.  2.  Saniml.  Anast.  Neudr.  Stuttg.: 
Cotta  16.    8  M.  [965 


Ltttgeng,  R.,  Heimatkde.  d.  fr.  u. 
Hansest.  Hamburg.  7.,  vBllig  neu  be- 
arb.  Aufl.  d.  Ldkde.  v.  Hamb..  ▼.  G. 
Dilling.    Bresl.:  Hirt  '14.  104  S. 

Rez.:  Zt.  Ver.  hamb.  0.  21,  til— 15 
Ferber.  [956 

Ballheimer,lt.,  Zeittafeln  z.  hamb. 
G.  (s.  '14,  566).  6.  Hamb.:  Herold  16. 
31  S.    1  M.  50. 

Rez.  v.  4  u.  5 :  Zt  Ver.  hamb.  O.  SI,  toe 
—11,  Nirrnheim  bzw.  Reinoke.  [967 

Soil,  Q.  d  Stiftsdorfes  Westeraa,  ■.  '15, 
3890.  Rez. :  Zt.  Yer.  Ltibeck.  G.  18,  t07— 9. 
Teohen.  \9M 

Brlunlng,  6M  Aus  Schlesw.-Hol- 
steins  Vergangenheit.  Erzfthlgn.  a.  alt. 

Suellen  u.  Chroniken  m.  verbind.  Text, 
annov.:  BrSuning  14.  XVI,  243  S. 
2M.50.  [969 

Wegemann,Die  Ver&nderg.  d.GrflBe 
Schlesw.- Holsters  seit  1230.  (Zt.  d. 
Ges.  f.  schlesw.-holst.  G.  45, 248-77.)  [970 

KauNCh,  Fr. ,  Garni  son  Burg  im  18.  Jh. 
Burg:  Hopfer.    19  8.   40  Pf.  [971 

Jesse,  W.,  G.  d.  Stadt  Schwerin. 
Lfg.  3.  '14.  S.  XVII-XIX,  241-349, 
45-56.   2)1,  [972 

Barnewitz,  Fr.,  Beitrr.  z.  G.  d. 
Hafenorte  Warnemfinde.  Giefien.  Diss. 
16.    67  S.  [973 

Kedenr.Th.,  Hist.  Entwicklg.  d.  Landes- 
jrrenze  swisoh.  d.  Hrzgt.  Anhalt  n.  d.  Prov. 
Sachs.,  soweit  d.  Grenze  von  d.  Fnhne  ge- 
bildet  wird,  s.  '14.  2883.  (Audi  in:  Mitt  d. 
Ver.  f.  anhalt.  G.  N.  F.  «.)  [974 

MfilWr,  Jobs.,  Frankenkolonisatton  auf 
d.  Eichsfelde,  a.  12, 2563.  Rez.:  Hist.  Zt  114, 
637—40  Carschmann.  [976 

Neubaner,  Th.  Th.,  Aufgaben  u. 
Probleme  d.  Orts-G.,  dargest  an  d.  G. 
d.  St.  Erfurt  (Mitt.  Ver.G.  Erfurt  38, 
1—75.)  [976 

8ohmidt-Evrald,  Entetehg.  d.  weluleh. 
Territoriums  d.  Bistums Halbentadt  s.'lfi/'ifi 
2301.  Rez. :  Vierteljsobr.  Soz.  Wirtach.-G.  14, 
402I.K.O.  Mtiller;  Lit. Zbl  '18, Nr. 4* Lerche ; 
Zt.  Harz-Ver.  50, 169—11  Eckerlin:  [977 

KOnig,  E.,  Die  ehemal.  Lehns- 
herren  u  Leheninhaber  d.  Dtfrfer  GroB- 
u  Kleinhettstedt  nebst  ihr.  Besitzgn., 
unt.  besond.  Berilcks.  d.  Geschlechts 
derer  v.  Hetatete.  (Zt.  d.  Ver.  f.  thftr. 
G.,  N.  K.  23,  118-64.)  [978 

Gutbier,  H.,  Beitr.z.H&user-Uhro- 
nik  d.  Stadt  Langensalza.  H.  6. 100  S. 
1  M.  25.  [979 

Nebelsleck,  G.  d.  Kreises  Liebenwerda, 
s.  '14.  -600.  Rez. :  Thttr.-sichs.  Zt.  4,  98  f.  0. 
Heiuemann.  [980 

Spangenberg ,  C,  Mansfeld.  Chro- 
nica (a  '15, 579).  Tl.  4.  Forts.  (Mans- 
feld. Bll.  30.)   240  S.  [981 

Hevye],  Erleb,  Die  Orafen  y.  Mansfeld 
(bie  z.  Seqaeetiation).  Hail.Dif s. f  16.  39 8  [98t 


by  Google 


Original  from 
UNIVERSITY  OF  MICHIGAN 


Territorial  -  Geschichte 


¥29 


Kettner,  E.,  G.  d.  Reichsstadt  Mtihl- 
hausen  i.  Th.  (In:  Mtthlb.  G  Ml.  Jg. 
16/17.)  —  Ders.,  G.  d.  Muhlh&user 
Rathauses.  (Mtthlh.  G.bll.  15, 1-34  [983 

JUett,  H.,  Ausd.G.d.8tadtMtthl- 
hausen  in  Thttr.  Mtthlb.:  Danner  16. 
82  S.  [984 

Stelaert,  Das  Territorium  d.  Reichsstadt 
Muhlhausen  i.  Th.,  b.  M4.  573.  Bez.:  Mitt.  d. 
Inst  f.  5st.  G.  86,  870  f.  Heydenreich.      [985 

Kallmann,  L.,  Zur  Entwicklgs-G. 
Naumburgs.  (Thttr.- Sachs.  Zt.  7,  1— 
61.)  [986 

Mehldau,  K.,  Chronik  d.  Kirch- 
spiels  Tylsen.  Tyis.:  SelbstverL'13  [987 

Drees,  H.,  G.  d.  Grafsch.  Werntee- 
rode.  Wernig.:  Jttttner '16.  96  8.  60  Pf. 

Rez. :  Zt.Hare-Ver.50, 90-92  Bttrger.  [988 

Berthold  u.  Mbe.  Ausgrabangen  auf  cL 
Kapellenberg  b.  Sehonberg  i.  V.  (Mitt.  Ver. 
Vogtl.  G.  Plauen  87,  161—76.)  [989 

Hantzsch,  Adf.f  Hervorragende 
Personlichkeiten  in  Dresden  una  ihre 
Wohnnngen.  (Mitt.  Ver.  G.  Dresd.  26.) 
Dresd.:  Lehmann  18.  XVI,  192  S.  [990 

Traatmano,  0M  u.  O.M6rUech9  700  Jahre 
Dresden,  1216—1916.  (Dresdn.  G.bll.  '16,  175 
—81.)  [991 

HtUer,  Gg,  Hern.,  700  Jahre  Dresden, 
1216—1916.  Dresd.:  Saensch-Stiftg.  47  8. 
1  M.  75.  [992 

SchSnebanm,  H.,  Rittergut  n. 
Dorf  Eleinopitz  b.  Tharandt  bis  zu 
Ausg.  d.  19.  Jh.  Beispiel  e.  Orts-G. 
Lpz.:  Tenbner.  90  S.  5  M.  [993 

Hftntzschel,  E.,  Die  zur  Parochie 
Neustadt  in  Sachs.  gehbr.  Rittergttter 
u.  ihre  Besitzer.    16.  420  S.         [994 

Neupert,  A«,  Werdegang  d.  Stadt 
Plauen  i.  V.  bis  z.  Beginn  d.  20.  Jh. 
Plauen:  Neupert.  72  S  1  M.  (Beil. 
zu:  Mitt.  Ver.  G.usw.  Plauen.  Jahres- 
schr.  27.)  [995 

Beil,  A«,  Rochsburg  im  Besitze  der 
Landesherren.  (N.  Arch.f.  s&chs.G.  37, 
1—16.)  [996 

Glootz,  A«,  Die  Schandauer  Cnro« 
nik.  Schandau:  Sachs.  Elbztg.  317  S. 
6  M.  [997 

Beil.  A.,  Beitrr.  z.  G.  Tauras.  Taura : 
Gemeindeverwaltg  13.  X,  320  S. 
4  M.  60.  [998 

Lenschel,  W.,  AusWeiBbachsver- 
gangenheit.  Zschopau:  Gensel  16. 
96  S.    1M.  20. 


Israel,  Fr.,  Brandb.-preuB.  G.  1.: 
Von  d.  erst.  AnftLngen  bis  z.  Tode  Kg. 
Friedr.  Wilhelms  I.  1740.  Lpz.:  Teub- 
ner'16.  136  S.  1  M.  (Aus  Natur  u. 
Geisteswelt    440.)  [1000 

Eern.  Belnb..  Preufl.G.,  s. '14,581.  Res. 
Mitt.  d.  Ver.  f.  G.  Berlins  'IS,  Nr.  12  Gilow.(1001 


Harriott,  J.  A.  B.  u.  C.G.  Robert- 
son, The  evolution  of  Prussia,  the 
making  of  an  empire.  New  York, 
Oxford Univ.16.  449  8.  1  Doll.  76  [1002 

Melssner,  W.,  Studienfragen  a.  d. 
brandb.-preuB.  G.  2.  ganzl.  umgearb. 
und  verm.  Aufl.  Halle:  Gesenius. 
460  S.    6M.60.  [1003 

Yota,  Untergang  des  Ordensstaates 
PreuBcn  n.  d  Entstehg.  d.  preuft.  Kftnigs- 
wtirde,  s.  '13.  402,  Rez.:  fit  Lit- Zt. '14, 
Nr.  27.    Hasenclever.  [1004 

Boltse,  Fr.,  G.  d.  Mark  Brandenb.,  s.  '13. 
404.  Res.:  Dt.  Lit.-Ztg.  '14,  Nr.  24.  Berg- 
str&Ber.  [1005 

Hofmeister,  A.,  Von  d.  19.  askan. 
Markgrafen  auf  d.  Markgrafenberge  b. 
Rathenow.  Zugleich  e.Beitr.z.Kenntn. 
d.  aitest.  markisch.G.schreibg.  (Forsch. 
Brandb.  Pr.  G.  30, 1-30;  299.)      [1006 

Zieknrsch,  J.,  Die  Uohenzollern 
u.  ihr  Volk.  (Jahresber.  d.  8chles.  G.  f. 
vaterl.  Cultur  93,  27-41.)  [1007 

Geschichte  d.preufl.Hofes.  Hrsg.v  Geo. 
Schuster.s/14,  2898.  Rez.  v.  lrfir.  Arn- 
heim,  Hof  Friedriohs  d  G.):  Forsch.  e. 
brandb.  u.  pr.  G.  *Jf  309f.  v.  Petersdorff; 
Mitt.  d.  Ver.  I.  G.  d  Neomark.  3*.  208—10. 
Rehmann;y.  iu,2:  Lit.Zbl.,i4,Nr.32.Sange; 
y.  3. 1:  Hist  Zt.  113,  219 1..  Zieknrsch;  Mitt, 
d.  Ver.  f.  G.  d.  Nenmark.  34, 138—40.  Reh- 
mann ;  Mitt.  Hist.  Lit.  N.  F.  5, 117  f.  Sange.[1008 

Erforschtes  u.  Erlebtes  a.  d.  alt. 
Berlin.  (Schrr.  Ver.  G.  Berlins  60.) 
Berl.:  Milker.    596  S.   8  M.  [1009 

Tschirch,  Bilder  a.d.G.  d.  St.  Brandenb. 
s.  '12,  2581.  Rez.  :  Forsch.  e.  brandenb.  n.  pr. 
G.  26,610.  Hintze.  [1010 

Berg,  Oust.,  G.  d.  Stadt  u.Festung 
Cttstrin.  Tl.  1.  Landsberg:  Schaeffer 
&  Co.  192  8.  3  M.  (Schrr.  Ver.  G. 
Neumark  86/36.)  [1011 

Keide,  Lindsberg,  d.  Stadt,  n.  Paradies, 
d.  Rioster  (s.  '13,  2769).  Forts.  (Schrr.  d. 
Ver.  f.  G.  d.  Nenmark.   34,19-62.)         [1012 

Lack,  W.,  Die  Prignitz,  ihre  Besitzver- 
haltnisse  v.  12.  bis  e.  15.  Jh.  (Veroff.  Ver.  G. 
Mark  Brandenb;)  Miinoh.:  Duncker  n.  H. 
XIX,  2P0  S.  9  M.  (48  S.  unt.  <L  Tit. ,  Vor- 
untersuchg. :  Die  terrae  d.  Priegnits  n.  ihre 
gegensettigeAbgrenEg.  Berl. Diss.  '16.)  [1018 

Lohmann,   Rich.,    Aus   Treptows  Ver- 

Sangenheit.    Eine  G.  d.  Ortes  bis  z.  J.  1876. 
erl-Treptow.    Progr.  '15.    89  8.         [1014 


Hantke,  M«,  Der  Kreis  Ucker- 
mtinde.  Pasewalk:  8chnurr*14.  XVI, 
204  S.    3M. 

Rez.:  Pomm.  Mtbll.  28,  Nr.  S  H.  L.  [1015 

Haas,  A.,  Stubbenkammer,  Hertha- 
see  u.  Herthaburg  in  G.  u.  Sage.  Safi- 
nitz:  Abell4.    90  Pf.  [1016 


Treltschke,  H.  v#,  Das  deutsche 
Ordensland  PreuBen.  Lpz.:  lnsel- 
Verl.15.  96  S.  60  Pf.  (Insel-Bttcherei. 
Nr.  182.)  [1017 


byGoogle 


Original  from 
UNIVERSITY  OF  MICHIGAN 


*30 


Bibliographie  Nr.  1018-1075 


Slmson,  P.,  G.  d.  Stadt  Danzig 
(8.  '15,  695).  Lfg.  5  u.  6  (Bd.  2. 1  u.  2). 
16  f.    384  8.   8M. 

Res.:  Dt.Lit-Ztg.  '17,  Nr.il.  Perlbsch; 
Hist.  Jahrb.  SH,  $45—48,  Kolberg.  [1018 


Markgraf,  HM  Kleine  Scbrr.  z.  G. 
Sehlesiens  u.  Breslaus.  (Mitt.  a.  d. 
Stadtarch.  tisw.  zu  Breslau  12.)  BresL : 
Morgenstern   15.    256  S.  [1019 

Wutke,  K»,  Stud.  z.  ftlter.  achles. 
G.  (s.  '13,  410).  Forts.  (Zt.  Ver.  G. 
Schles.  51,  218-71.)  [1020 

Wendt,  11.,  Hohenzollern,  Piasten 
und  Poleu.  (S:hles.  G.bll.  17,  49- 
65.)  [1021 

Maetschke,  E.,  Die  dt  Besiedlung 
d.  Glatzer  Landes.  E.  Nachpriifung. 
(Zt.  d.  Ver.  f.  G.  Schles.  50,  120— 
29.)  [1022 

Jecht,  R.,  Kriegs-  a.  Feaersnot  u. 
ihre  Folgen  f.  Gftrlitzer  Bauten.  (N. 
Lans.  Magaz.  93, 144-68;  Taff.)  [1023 

Berger,  Earl,  Zur  G.  d.  Stadt 
Liebau.  (Zt.  Dt.  Ver.  G.  M&hrens  usw. 
20,  272  -321.)  [1024 

Treblin,  M.,  Die  Wttstung  Ketzer- 
feld,  Kr.  Lttben.  (Schles.  G.bll.  17, 
4-8.)  [1026 

Nitschke,  R.,  G.  d.  Dorfes 
Proschlitz ,  Kr.  Kreuzburg,  0.  -  Schl. 
Breslau:  Korn.   16.  X,  131  S.     [1026 

Engelhardt,  A.  ym  Die  dt.  Ostsee- 
provinzen  RuBlands.  Ihre  polit.  u. 
wirtschaftl.  Entwickl.  M finch.:  Geo. 
Mttller   16.     XI,  278  S.    3  M.    [1027 

Tornins,  Y.,  Das  Land  d. 
Dentscherren  u.  d.  Hansa  im  Osten. 
Bilder  a.  d.  dt.  u.  russ.  Oatseeprovinzen 
in  Vergangenh.  u.  Gegenw.  Lpz.: 
Grethlein  &  Co.  112  S.  2  M.  (Co- 
menius-Bttcher  2.)  [1028 

KeQIer,  0.,  Die  Baltenl&nder  u. 
Litauen.  Beitrr.  z.  G.,  Kultur  u.  Volks- 
wirtschaft  unt.  Beriicks.d  dt.  Verwaltg. 
Berl:  Puttkammer  &  M.  16.  237  S. 
4M  50.  [1029 

Beziehungen,  Die  dt.  -  lettisch.,  in 
d.  baltisch.  Proviuzen.  Von  e.  B^lten 
m.Vorw.  v.  0  Ktilpe.  Lpz.:  Hirzel  16 
68  S.  1  M.  (Zwisch.  Krieg  u. 
Frieden  32.)  [1030 

Kurland  in  Vergangenheit  n. 
Gegenw.  Berl.-Steglitz:  Wtttz.  Bd.  1: 
V.v.Wilpert,  G.  d.  Hrgts.  Korland. 
2.  erw.  Aufl.  63  S.  1  M.  9.  V.  v. 
Rev  her,  Von  bait.  Frauen.  90  S. 
1  M.  60.  [1031 


Karge,  P.,  Zur  G.  d.  Dentschtnma 
in  Wilna  u.  Kauen  (Kowno).  (Altpr. 
Mtschr.  54,  35—94.)  [1032 

Schneider,  0.,  Von  der  Herkunft 
der  baltischen  Geschlechter.  (Grenz- 
boten  1917,  Bd.  Ill,  Nr.  34,  S.241  — 
246.)  [1033 

H  oogeweg,  H.,  Die  Grundbesitzer- 
werbg.  d.  Elosters  Eolbatz.  (Bait.  Stud. 
N.F.  19,  1—68.)  [1034 

Vidfinas,  W.  St.,  Litauen  in  Ver- 
gangenh. u.  Gegenw.  Lpz.:  Wallmann 
16.     132  S.;  29  Taf.    3  M.         [1035 

Zlrier,  Kenere  G.  Polens.  Bd.  1.  s.  '15, 
2401.  Res. :  Hist.  Zt  118,  m-33Losertb.  [ioa* 


3.   Gesehiehte  einzelner  Ver- 
hdltnisse. 

a)  Verfassung  und  Verwaltung. 

(Reich,   Territorien,    St&dte.) 

Schmidt,  Rich.,  Die  Vor-G.  d. 
geschriebenen  Verfassgn.  (Schmidt  u. 
Jacobi,  2  tfffentl.  rechtl.  Abhdlgn.  als 
Festschr.f.Otto  Mayer.  2.)  Lpz.:  Meiner 
'16.     S.  81—191.    4.80  M.  [1037 

Hart  nans,  L.  M.,  E.Kapitel  vom  spat- 
antiken  a.  fruhmittelalterl.  Staate.  s.  '14. 
003.  Res. :  Mitt  d.  Inst,  f .  tot.  G.forscbg. 
35,  513 f.  Kern;  Dt  Lit-Ztg.  'l«,  Nr.  53/58 
K.  J.  Neumann.  [1038 

Htlster,  A.,  Dt  Verf.-G.  2.  A.  s.  14:  604. 
Res.:  Zt.  f.  Polit.  8,616  Reverie;  Mitt.  Hist. 
Lit.  N.  F.  5.  21  f.  A.  Hofmeitter.  [1039 

Below,  G.  ?.,  Der  dt.  Staat  d. 
Mittelalters,  s.  '15,  598.  Rez.:  Jahibb. 
Nation.tfk.  109,  93—104  Zycha.     [1040 

Wermlnghoff,  A.,  Der  Rechts- 
jjedanke  von  d.  Unteilbarkeit  d.  Staates 
in  d.  dt.  n.  brandb  -prenB.  G.  (Hall 
Univers.-Reden  1.)  Halle*.  Niemeyer 
15.     31  S     80  Pf.  [1041 

Marten*,  Fr.,  Dt  Verfassgs.-G.  v.  15.  Jb. 
bie  z. Gegenw..  s.  '15,  C08.  Rez.:  Hist.  Zt. 
117,  810—14  a.  Walther.  [1042 

Hubrif  b9  Dt  Verfassungsrecbt .  in  ge- 
8Chicntl.  Entwicklg.  2.  Autt.  ,  s.  '13,  2787. 
Rez  :  Mitt.  a.  d  hist.  Lit.  N.  F.  4,  73—75  Hof- 
meister.  [1043 

Brlnkmann.  ( .,  Freibeit  a.  Staatlicbkeit 
in  d.  alten.  dt.  Verfassg.,  s.  '13,  2798.  Rez.: 
Lit  Zbl.  '14,  Nr.io  Lercbe;  Krlt.  Vierteljschr. 
f.  Gesetzgebg.  8.  J.,  17, 223— ?6  Dopscb.  [1044 

Rehm,  H..  Das  polit.  Wesen  d.  dt. 
Monarchie.  (Festcrabe  f.  0.  Mayer 
S.  59-99.)  Sep.  Tubing.:  Mohr  16. 
1  M.  [1045 

Zelmtbauer,  Rich.,  Gesamtstaat, 
Dnalismus  u.  Pragmatische  Sanktion. 
Erweit.  Sonderdr.  Freiburg  (Schweiz); 
Universit.-Buchh.  14.  73  S.  411.  [1046 


by  Google 


Original  from 
UNIVERSITY  OF  MICHIGAN 


Territorial -Geschichte.  —  Geachichte  einzelner  Verh&ltmsae 


>31 


Fluke,  H.,  Weltimperialiamna  u, 
nationale  Kegnagen  ini  spater,  Mittelalt, 
Freih  u.  Leipz.  lti.  «4  S.  I  ML  BO, 
(Freiherg.  wias.  Qm>  H.  4.)  [1047 

Rez.  \  Hist.  Jahrb.  38,  144  f,  Gtoiheii 
Hist.  Zt.  llfl,  29«l-S©4  Wenck. 

UUiiter,Hnr*,  Daa  evangel.  K&iger- 
tunx  (Uiat  Jabrb.  37,  376-93.)   [1048 

K*m,  F, ,  GottesEnad&ntnm  u.  wider- 
atandsreubt  Jm  frUh.  BlittelaU, ,  a  15  UX2. 
Bez. :  Hist  Jahrb.  U,  330-40  Eich  ma  no,  [104P 

Wnnderllcn,  Br,,  Die  ngiier.  Ansichteii 
lib.  d.  dt  Kunigawtihl  u.  d,  Ursprg.  d„  Kur- 
turstenkolleKiumB,  s.  '14h  3*14  Rez.:  Mitt 
Inst,  flat.  G.  a?,  3«t  Engelmann;  Lit Zbl. 
'IS.  Nr.  3*.  SebDettln.  (u>S0 

Baehner,   M,,    Die  dt    KonigHwahlen  u. 

d.  Hr*Rt  Bayfini,  a  Tisri*.  &**.  Rm-1  Mitt. 
Inst,  Oat  G  37,  WS£  HuffGlmann;  Toeot 
Lit-Ztg.  'is.  Nr,  vojn  Lercha-  [lOtt 

B*eW,  Fri*,  Das  Konitftum  d.  Throo- 
folger  im  Dt.  Reich  d,  UitteJ altera,  a,  'iSf'ift 
fl05.  Rez,;  Hiat  Vierteljachr  18,  15B-58 
Huehner.  fiu5* 

Krimmer,  Jt,  Daa  KurfUrstenkolleg,  b, 
'14,  K>n,  Resc. :  'Mitt.  Inst  Oat.  G.  31,  ^6  — 
305  HiipelmftHD  h053 

Eichmann,  E.#  Die  rttmisch  Bide 
d+  dt.  KDnige.  (Zt.  Sav.-Stiftg,  37, 
K  A.  Gt  140—205.)  —  Dm,,  Die 
Adoption  d.  dt.  Kflnigs  dnrch  d.  Papst 
(Ebl  G.  A,  291-312,)  [IGS4 

Res.:  Hlat.  Zt  iis>  151  -5f>  Hofmaiater 

Buchuer,  M. ,  Grundlagen  d«  Be- 
ziehg-o.  zwiach.  Landed  kirche  u.Thron- 
folge  im  Mittelalt  s/14,  3504.  Sep. 
Kempt:  KBsel,     1  M.  [1055 

Nehdiiherr,  Die  Lehre  vom  Reiubsfiirateu- 
Bland  e  d.  Mittelalt  era,  s.  M.  2&16,  Rea.: 
Hilt  d.  Inatttfst  G.  3s,  fifl?— 95  Dangera; 
Lit.  ZbL  Tx*,  Nr.  «  Brinkmaan.  [lO&tt 

Kestning,  11.,  G,  u,  Verfg,  d. 
nieders  achg .  *  wesfcf ,  G  raf enkdlleg J  u  in  I, 
mit  e,  Beitr.  z.  En t wick L  d*  Kuriat* 
atimraen.  32  S.:  Miiost  Diafl-  T16,  [1057 

Kthlefer*  W»,  Beitra#  zt  Lehra  v. 
Reprisal]  tan  ten  character  d.  <it  Landatande 
'itl/U.  ^33+  Re  a,;  Hist.  Zt.  114.  3*7— *l 
v.  Below-  [10*8 

Rachf&hl,  Fv  Waren  d.  LandsUude 

e.  L  andeaver  tret  Liu  g  ?  (Jahrb .  f .  G  es«f  tz- 
ffebg.40,  1141—80.)  [1059 

UoltiDiion,  R,,  Franz.  Verfasaungs  -t!  . 
a.  is,  43*.  Rez,:  Hiat+ Viertelischr.  17,  4ia 
-^1  Finke.  [lOSG 

Wermiiif  hoff,  Verfasaga  ~G.  d  dt.  Kirehe 
im  MittelaiL  2  A,,  s.  'J.*T  ?9J5.   Ree.:  Dt  Zt, 

f.  Klreheiirecbt  ?4.  3191  Rack;  Vierteljscbr. 
f  Sa*,-  a,  Wirtach  -a+  ia,  4S8  Haff.         [iOfii 

FrHaen,  J„Verfa^sunga~».  d.  katb.KirChe 
DtldR.  in  d,  Neurit  a.  1i5,  25^8.  Rez  :  Hi»t. 
Jahrb.  .js,  340-45  Ktitiiger;  Thocil.  Rev;  'i^, 
KrUflH.    G.J,  Ehera,  [10^ 

WelKet  Geo..  Ktinigtum  xl.  Bi^ebofswabl 
Im  frank,  n.  dt.  ft  eicb  vor  d.  IiiTeatituratroit, 
a»  "13,  yb03.  Rezf:  Hiat.  Zt,  US,  ^00  Brink- 
menu,  [lutil 

Pfmnkache,  A.,  Staat  u.  Eirebe 
ia  ihr  gegenaeit.  Verhfiltn-  seit  d. 
Reform t  geschichtl  dargest,  (Ana 
Nattirn.Ueisteswelt485-)  Lp^n.Berl. : 
Teubaer  15.    116  a    1  M.  26,     [Ittfa 


Roe.;  Mitt.  a.  d.  hiat.  Lit.  4,  2l-*3*Gum- 
lich;  TbwoL  Lit-Bl.  '18,  Nr+ «  K,  Meyer; 
U.  lieffckeu,  Staat  u.  Kirche  teit  d.  Ref.  (DL 
Lit  Ztg,  45,  Kr.  39-41.)  [1064 

Sebliup,  G,  d.  protest.  Kirchenrer- 
faeag.    2,  AuflM  s.  14,  2930.        [1065 

Rei. :  Dt.  Zt  f.  Kirch  en  recbt  *!,  Mi— 9 
Ruck. 

Mack,  E.,  Die  Kircben-  u,  Reicha- 
geaetzgebg.  ttb.  d  geistl.  Steuerfmheit 
i.  spater.  Mittelalt.  Tiibing.  Diss.  16. 
54  S  [1066 

Haebf  Eup,f  Die  kirchl.  Steiier- 
freiheir  in  Dtld*  seit  d.  Dekretalen- 
geaetzgeb.  (KirchenrechtL  Abb.  88.) 
Slutt^.:  Enke  16.  XII,  288  S.  11M.40. 

Rezr  TbeoHjuirtalsclir  »SP*04—  7Sa** 
miiller;  Th.LiL-Ztg.  *(7,  Nr  16/n  aehiing; 
Bist  Jahrb   3a.  IMT.  K.  0.  Miiller.         |i...»-; 

l>Aacht  Die  Biachafntadt  als  R^nidenz  d. 
prsist  I.  Fiirsten.  s.  Mp  «^T  Hftz.  :  Hist.  Jahrb. 
35,  6^1f  Marine;  Hist.  Zt.  \U,  «:o  ti.  Weiae: 
Zt.  f.  Kirch,  O.  :J«,  313 f.  Schraeidler ;  Mitt 
a  d.  hiat  Lit.  N.  F.  3,  s?»~3l  Kothne;  Dt, 
Ltt.-Ztg.  fifl,  Nr.  43  Meyer  v,  Kaonan,  [106* 

Hoi  in  mm,     Konr*.    Die    en  g  ere 

Immuniiat  in  dt  fii&cWsst&dten  im 
Mittelalt.  (Gorres.  Ges.  Veriiff.  d, 
Sektionf  Rechts-  u.  Sraatawiss,  H.  20,) 
Taderb.:  Schttningh  14.  XIIT  165  S. 
5  M,  (fi,   14.  2928) 

Rm.  r  Dt  Lit .-7Ag,  * Ifl t  Nr+  S4  Bindacheti ler ■ 
TkeoL  Lit-Ztg.  '1^  Xr.  22  Bonwetsoh  ;  Zt,  f+ 
Kireh.-a  BS,  J17L  Scbmeidler;  ZLd.  Sav.- 
3  lift  p.  36,  Kan.Abt..  A?nf  v.  VolteUuf :  Hiat. 
Jabrb.  ftT,  ^Gfr  Kichmann :  Stnd.  Mitt  G. 
Ben  ed,  C^  d  N .  J,  7 1 4  i  7— J  9  Br.  Wilhelm  *  [  i(MS* 

Hindi,  HanH+  Die  Ktoaterimmunitat  aoit 
d.  Invest  itu  rat  re  U,  a+  '14^  39?9.  Rei, ;  Arch, 
f.katU.  KircbeDreebt^ftM— fiTLoais;  Theol, 
Lit*Ztg,  1i6t  Kra  Stimming;  Lit  Zbl.  hl#t 
Nr,  S  Beat;  BUt  Zt  in,  110-13  Brink- 
man  n.  [1070 

Schneider,  l>d,.  Die  Reichflverwalt^  in 
Toakaua  von  d  (IrundA.  d.  Lango harden- 
reichea  bis  i-  Aus^nK  d.  Staffer,  5GB— 1  ¥68. 
Fd.  l:  Die  ^rnndlagcn ,  a.  -14,  sbs-:  Bee: 
Yiertoljaehr,  f+  Soz,-  tLWirtech^G-  is,  315— 
17  H*rtinann.  (1071 

Mayer,  Ernst  t  Zur  Lehre  vom 
German.  Uradel.  (ZL  Sav,-Stiftg.  37, 
G.  A.,  93-130,}  Vgl,  hl2r3^2S7.    [1072 

Xeckel,  G.,  Adel  u.  Gefolgschaft. 
Beitr.  z.  germ*  AUkde.  (Beitrr.  z.  G.  d. 
dt.  Sprache  usw.  41T  385—436.)     [1073 

Mayer,  Ernst,  Hundertscbaft  tl 
Zebntscljaft  taach  tiiederdt*  Rechten. 
Heidelb.:  Winter  16.  174  S.  6+60  M, 
(Dt-rechtl.  Beitr^gellJ). 

Rez.:  Zt.  SfW,-3tlft  37,  (i.  A.,  68*^*7  V. 
Scbwerin;  Lit.  ZbL  '17.  Nr+  37  Brtnkmann. 

[1074 

Winkler,  A.,  Stndien  lib,  Gresamt- 
gtaatsidee,  Pragmat,  Sanktioti+  und 
Nation ali tat enfrage  im  Majorat  Oater- 
reicb.  (Die  Grundlage  d+  Hale  burg, 
Monarcbie  >  Wien:  Edna.  Schmidt.  '16, 
69  3.     2  M.  [1075 


by  Google 


Original  from 
UNIVERSITY  OF  MICHIGAN 


♦32 


Bibliographie  Nr.  1076-1198 


Frledllnder,  0.,  Zar  inner.  Ent- 
wicklg. d.  osterr.  Staatsverfg.  (Zt.  f. 
Poht.  10,  86-96.)  [1076 

Thiel,  Y.,  Die  innerOsterr.  Zentral- 
verwaltg.  1664-1749.  I:  Die  Hof-  u. 
Zentralverwaltg.  InnerSsterreichs  1564 
—1625.  (Arch.  f.  Osterr.  G.  105,  1  — 
210.)  u.  sep.:  Wien:  Halder^lG.  210  S, 
3  M.  86.  [1077 

Zolger,  J.  v,  Der  Hofstaafc  d. 
Hauses  Osterreich.  Wien:  Deuticke. 
XX,  422  S.  (22  M.  Subskr.-Pr.  18  M.) 
(Wiener  staatswiss.  Stud.  14.)     [1078. 

Mayr,  BL.  Schildhof-  u.  Freisitz- 
rechte  in  Tirol.  (Forsch.  Mitt.  Gk  Tirols 
usw.  17,  110-16.)  [1079' 

Ba9tgen,  Hub.,  Das  Hofeleeniosy- 
nariat  in  Salzburg.  (Mitt  d.  Ges.  f. 
Salzburg.  Ldke.  64,  263-266).    [1080 

■ensl,  t.,  G.  d.  direkt.  Stenern  in  Steier- 
mark  bis  z.  Regiernngsantritt  Maria  The- 
resias.  Bd.  3  s.r15/'i6  6l*.  Rez.:  Mitt.-Inst. 
6st.  Q.  57,  144-46  Dopscb.  [1081 

Weifs,  Lea,  Beitrr.  z.  G.  d.  mittel- 
alterl.  Stadtwirtschaft  in  Ungarn. 
Vierteljschr.  f.  Soz.  u.  Wirtscn.-G. 
12,  649-66.)  [1082 

Rabinowitseh,  Die  Medizinal- 
erlasse  im  Filrstent.  Wttrzbnrg  v.  16. 
bis  z.  18.  Jh.  KOnigsb.  Diss.  '14. 
46.  S.  [1083 

Mehrlng,  G#,  Beitrr.  z.  Gk  d. 
Kanzlei  d.  ttrafen  v.  Wirtemb.  (Wttrttb. 
Vierteljhfte.  25,  325-64.)  [1084 

flftlk,  H.,  Staat  u.  Kirche  in 
Wttrttemberg  nach  d.Tode  Grf.Eber- 
hards  im  Bart  (1496)  bis  z.  Einftthrg. 
d.  Reform.  (Wttrttb.  Vierteljhft.  26, 
1-41.)  [1086 

Fleiner,  Fr..  Entstehg.  u.  Wandlg. 
modern.  Staatstneorien  in  d.  Schweiz. 
Zttrich:  Fttflli'16.  30  S.l  M.  Rez.:  Zt. 
Sav.-Stif  t.  87,  G.  A.,  684  f.  Rieker.  [1086 

Rohr,  H,,  Enstehg.  d.  weltlich., 
insbea.  d.  grandherrlich.,  Gewalt  d. 
Bischofs  v.  Basel.  (Bern.  Diss.)  Aarau: 
Sauerl&nder  16.   72  S.  [1087 

Rez. :  Anz.  f.  schweiz.  G.  '15, 275— 77 Tehr. 

Kern,  W.,  Die  Kompetenzen  d. 
Grofl.  Rates  u.  d.  Regierungsrates  d. 
Kantons  Aargau  in  ihr.  geschichtl 
Entwicklg.  Bern.  Diss. '15.  67  S.  [1088 

Schmld,  Mart.,  Beitrr.  z.  G.  d. 
Finanzwesens  im  alten  Graubund.  m. 
bes.  Berttcks.  d.  18.  Jh.  (Jabresber.  d. 
Hist.-ant.  Ges.  Graub.44, 1—126.)  [1089 

WeistQmer  u.  Dorfordnungen,  Ba- 
dische.  Herg.  v.  Bad.  Hist  Eomm. 
Abt.l:Pf&lzische  H.  l:Brinkmann, 
Earl,  Reichartshauser  u.  Meckesheimer 
Zehnt.  Heidelb.:  Winter.  XX  XII, 
392  S.  15  11.  [1090 


EitBer,  F.,  Studien  z.  Verfg.  d.  Terri- 
toriums  d.  Bischofe  v.  Strafib.,  s.  '14,  2944. 
Rez.:  Mitt.  Inst.  <5st.  G.  87,  310— IS 
Coulin.  [1091 

Thoelke,  iM  Die  Bede  in  Kurpfalz,  s. 
'13, 446.  (Auch  Freiborg,  Diss.  '12. 35  8.)  {1092 

Schmidt.  Alpb..  Die  Bede  in  Knrkftln 
s.  '14.  624.  Ree. :  Vierteljschr.  fttr  8oz.-  und 
Wiitsch  -G.  13,  459—61  Brenneke.         [109s 

Holtbansem  H.,  Verwltg.u.St&nde 
d.  Hrzgts.  Gelaern  preuB.  Anteils  im 

18.  Jh.  Bonn.  Diss.  '16    126  S.     [1094 
Killloger,  LUndl.  Verfassg.  d.  Grafscb. 

Erbach  n.  Breuberg  im  18.  Jh.,  s.  '13,  2814. 
Rez. :  Dt.  Lit.  Zt.  '14,  Nr.  52  H.  Knapp.  [1095 

Brouwers,  D.D.,  L'administration 
et  les  finances  du  comU  de  Nanror 
du  13.  an  15.  stecle.  Sources  (s.  12, 
2618).  4:  Chartes  et  rftglements.  T.  2: 
1299-1337.    14.  325  S.  5  fr.        [1096 

Talk,  Hugo,  Das  Eigentnm  an 
Grand  n.  Boden  in  Drenthe  etwa  14.— 

19.  Jh.  (Beitrr.  z.  Kultur-  n.  Uni- 
versal G.  H.  34  n.  Wttrzb.  Diss.)  Lpz.: 
Voigtl&nder'H  X,1W  S.  5  M.  80.  [1097 

Llrhtntr,  A.,  Landesherr  u.  Stande  in 
Hessen-Kassel  1797—1821,  s.  '14,  627.  Rez.: 
Hessenland  14,  Nr.  5.  Jacob  (10»8 

Germing,  J.,  G.d.  amtlich.  Finanz- 
statistik  d.  Grafsch.  Mark.  (Jahrb.Ver. 
Orts-  u.  Heimatskde.  Grafsch.  Mark. 
27,  1—81.)  11099 

Hellermaai,  J.,  Die  Entwicklg.  <L  Landes- 
hoheit  d.  Graf  en  v.  Hoy  a,  s,  *18.  452.  Rez.: 
Zt.  f.  Hist.Ver.  f.  Niedersachs.  *14,  169—71 
Peters.  [1100 

Singer,  E.,  Entstehg.  d.  hamb. 
Staatsanleihen.  Tab  Diss.  16.  62  S. 
u.  Zt.  Ver.  hamb.  G.  21,  1-62.    [1101 

Behrends,  L.,  Die  Entwicklg.  d. 
direkt.  Stenern  in  Hamburg  n.  d.  Er- 
richtg.  d.  Steuerdeputation  am  9. 3. 1815. 
Hamb.:  Boysen'16.   78  S.  1  M.  [1102 

Bosch,  Marie,  Die  Steuerverfg. 
Sttderdithmarschens  v.  16.  bis  18.  Jh. 
(Qu.  n.  Forsch.  z.  G.  Schlesw.-Hoist,  4, 
323-414  u.  Heidelb.  Diss.  '16.)    [1103 

Wolken,  H«,  Die  Finanzen  d.  ost- 
fries.  Herrscherhauses  (ca.  1600—1744). 
Tl.  2:  Die  Ausgaben.  Leipz.  Diss.  '15. 
62  S.  |1104 

Schmidt,  H.  E.,  Die  Rezease  zw. 
Sachsen  n.  SchOnbnrg,  s.  11,  406. 
Rez.:  N.  Arch.  f.  sttchs.  G. 32,  166—68 
Schftn.  [1105 

Zeifiner,  R.,  Staat  u.  Kirche  im 
Filrstent.  RenB  j.  L.  Jen.  Diss.  16. 
98  S.  ..[1106 

BSnhoff,  L.,  Die  altest  A  niter 
d.  Mark  Meifien.  (N.  Arch.  Sachs.  G. 
38,  17—45)  [1107 

Steffeng,  P.,  Entwicklg.  d.  Land- 
ratsamtes  in  d.  preuDs.  Staaten  bis  z. 
Ausgang  d.  18.  Jh.  Eap.  1—3, 2.  Berl. 
Diss.  '14.    78  S.  [1108 


by  Google 


Original  from 
UNIVERSITY  OF  MICHIGAN 


Geschichte  einzelner  VerhJltnisse 


*33 


Spranger,  Eduard,  Das  [Prenfli- 
sche]  Ministerium  der  ^eistlichen  und 
Unterrichtsangelegenheiten.  Gedenk- 
worte  bei  Gelegenheit  seiner  Jabr- 
hundertfeier  am  3.  Novbr.1917.  (Inter- 
nationale Monatsschrift  XII,  Nov.  1917, 
Sp.  129—182.)  [1109 

Caem  merer,  H.  v.,  Der  Begriff 
Kurmark  im  17.  n.  18.  Jh.  (Forach. 
z.  brandb.  u.  pr.  G.  19, 1— 6.)      [1110 

Krlegk,  0.,  Die  G.  d.  Biergeldes 
in  d.  Kurmark  Brandenb.  G5tt.  Diss. 
IB.    69  S.  [1111 

Croon,  Die  landstftnd.  Verfassg.  v. 
SohweidnitsJauer,  s.  '14,  2960.  Res  :  Vier- 
teljsohr.  t.  Soi.-  a.  Wirtsch.-G.  18,  200— 203 
H.  Goldschmldt;  Korr.bl.  d.  Gesamt-Ver. 
68,  101  f.  Sehwarser;  Jahrb.  f  Gesetsgebg. 
40,  447  f.  Rachfahl;  Hist  Vierteljschr.  17, 
559-63  Ofiwald.  [1118 

Gfiasel,  Gerh..  Osterr.  a.  preuB.  Staite- 
verwaltg.  in  Schlesien  1648—1809,  dargest. 
am  Beispiel  d.  St.  Striegau,  8.  'if,  386  (Tl.  i. 
Bresl  uiss.  '11.    88  S.)  [1113 

Pratz,  H.t  Der  Eampf  um  d. 
Leibeigennchaft  in  Livland.  (Sitzungs- 
berr.  d.  MUnch.  Akad.  '16, 1.)  Mttnch. : 
Franz.     64  S.    1  M. 

Res. :  Altpr.  Altsohr.  54,  452—58  Girgen- 
sohn.  [11U 

Eberle,    H.  HM   Beitrr.  z.  G.  d. 
Bestellg.  d.  st&dt.  Organe  d.  dt.  Mittel- 
altera.    Abt.  1 :  Das  Ratskollegium  in 
d.  dt.  Stadten   bis  z.  Zeit   d.  Zunft 
k&mpfe.  Freiburg.  Progr/14. 134S.  [111B 

Haas,  Ant.,  Die  Gebaude  f.  kommunale 
Zweoke  in  d.  mittelaltarl.  Stadten  Dtlds., 
a.  'Ity'lS,  685.  Res. :  Vierte11«chr.  f.  Soa.  u. 
Wirtsch.-G.  13,  247  f.  K.  O.  Mnller.         [1116 

Gerlach,  W. ,  Entstehnngsseit  d.  Stadt- 
befeatigongen  in  Dtld.,  a.  M6,  633.  Res.: 
Hist.  Vierteljschr:  18,  161—63  Helbok.  [1117 

Urban,  M.,  Die  staatsrechtl. 
Stell.  Egere  zu  Bflhmen.  (Mitt  Ver. 
G.  Dt.  Btthmen  64,  845-67.)       [1118 

Wiedenhofer,  J.,  Die  banliche 
Entwicklg.  Mtlnchens  vom  Hittelalter 
bis  in  d.  neueste  Zeit  im  Lichte  d. 
Wandlungen  d.  Baupolizeirecbtes.  E. 
banpolizeil.  Studie.  Mttnch.  Diss.  16, 
206  S.  [1119 

Zeller,  Jos*,  Das  Augsburger 
Burggrafenamt  n.  seine  Inhaber  von 
ihr.  erst.  Auftreten  bis  z.  Untergang 
d.  alt.  Reichs.  (Arch.  G.  Hochstift 
Augsburg  6,  321—410.)  [1120 

Costa,  G.,  Die  Rechtseinrichtung 

d.  Zensur  in  d.  Reichsstadt  Augsburg. 

(Zt.  d.  Hist.  Ver.  f.  Schwab,  u.  Neu- 

burg  42,  1-82.)  [1121 

Krlea,  K«,  Beitrr.  z.  Verf  -G.  Augsburga 
bis  s  £insetsg.  d.  Rates.  Leips.  Diss.  ,14. 
85  S .  s.  '14,  2961.  Res. :  Vierteljschr.  f.  Sos.- 
n.  Wirtioh.-G.  13,  461-03  v.  Below.      [lltt 


Gflmbel,  AM  Nttrnberger  „Perga- 
mentene  Bttrgerbttcher14  u.  d.  Erg&nzg. 
ihrerMcken.  (Korr.bl.  Gesamt-Ver/17, 
147-62.)  [1128 

Helblnt,  fVerfssgs.-G.  d.  Stadt  Lnsern 
im  Mittelalter.  Rez. :  Ans.  I.  schweis.  G.  '15, 
272—75  Dnrrer.  [1124 

Mfiller,  K.O.,  Das  Bttrgerreeht 
in  d.  oberschw&b.  Reichsst&dten. 
(Wttrttb.Vierteljhfte.24,163— 92.)  [1126 

Thimme.  H.,  Das  Kammeramt in Strafib., 
Worms  a  Trier,  s.'14, 2981.  Rez. :  Zt.  f.  G.  d. 
Oberrh.  N.  P.  80,  805—7  Kiener.  [1126 

Heahaas,  G.,  Ubers.  lib.  d.  Verfaasungs- 
G.  d.  St.  Cdln,  s.  fi5,  639.  Rez. :  Jb.  Gesets- 
gebg.  41,  iioi-7  Heifl.  [112? 

Wlttrap,  Reehts-  n.  Verfassgs-G.  d.  kur- 
k5ln.  Stadt  Rbeinberg,  s.  '15/'16,  640.  Res.: 
Mitt.  Hist.  Lit.  N.  F.  5,  71  f.  KOmicke.  [1128 

Ztindorf,  Job.,  Zusammensetzg. 
u.  Verfasag.  d.  KOlner  St.  Ursulastiftes 
nebst  Untersuchg.  d.  st&ndisch.  Ver- 
b&ltnisse.  Bonner  phil.  Diss.,  8.  '12, 
611.  Rez.:  Westdt.  Zt.  82,  393. 
Hilling.  ]1129 

Licking,  H.f  Die  Verfassg.  d. 
Marienstiftes  zu  Aachen  bis  z.  ftanz. 
Revol.     MOnst.  Diss.  '16.  140  S.  [1130 

Wlnterfeld,  Lnise  r.9  Reichs- 
leute,  Erbsassen  u.  Grundeigentum  in 
Dortmund.  Dortm.:  Ruhfus  17.  68  8. 
1.60  M. 

Res. :  Dt.  Lit.-Ztg.  '17,  Nr.  44/45.  Phi- 
Uppi.  T1131 

Jttrgena.  0M  Aus  d.  Geschicnta- 
werke  Ph.  Maneckes.  (Ob.  Verfg.  u. 
Verwaltg.  d.  Stadt  Hannover.) (Hanno v. 
G.bll.  18,  476-80;  656—60.  19,  218— 
24.  T1132 

Arneeke9  Fr. ,  Die  Hildesheimer  Stadt- 
schreiber  1217— 1443,  s.  '14,  2970.  Rez.  *  Zt.d. 
Hist,  ver  f .  Niederaaohe.  '14,426-28  Wenke; 
Mitt.  Inst  Ost  G.  36,  813—15  Stowaaaer; 
Hist  Vierteljschr.  18,  202  f.  Kenssen.     [1188 

Marwedel,  E.,Verfasegs.-G.  d.8tadt  Oste- 
rade  am  Harz,  s.  '12,  2650.  (GottDisa.)  [1134 

Peine,  Der  Goslarische  Rat  bis  s.  J.  1400, 
s.  '14.  2970a.  Res. :  Gfltt  gel.  Ans.  '15, 2l5ff. 
Beyerle j  Zt.  d.  Harz-Ver.  48, 218—21  Wieder- 
hold;  Zt.  Hist.  Ver.  Niedersachs.  '16,  147— 
49  v.  Minnigerode.  [1135 

Feldkamp9  H.,V  erf  assg.  d.  Fleckens 
Iburg  bis  1667.  (Mitt  Ver.  G.  Osnabr. 
40,  281—372.)  [1136 

Yolckmann,  EM  Unerkl&rte  nieder- 
dt.  Strafiennamen  in  Hamburg  u. 
anderswo.  Beitr.  z.  alt.  dt.  StUdte- 
wesen.       Hamb.:  Ackermann    &  W. 

56  S. 

Res.:  Hist.  Zt.  118  811-18  Alfr.  G5tse; 
Dt.  Lit.-Ztg.  '18,  Nr.  6  Feit.  [1137 

Lagemann,  UM  Polizeiwesen  u. 
Wohlfahrtspflege  in  Lttbeck  von  d, 
An&ngen  bis  z.  Ende  d.  16.  Jh.  (Tl.l. 
G«tt.  Diss,  16.    68  S.) 

Res.:  Zt.  Vor.  Lftbeck.  G.  19,  98—105 
Teohen.  [1138 


by  Google 


8 

Original  from 
UNIVERSITYOF  MICHIGAN 


"34 


Bibliographic  Nr.  1139-1207 


Neubauer,  E.,  Hagdeburgs  Roland. 
(G.bll.  f  Magdeb.  49/60, 405—49 )  [1139 

Tetter,  A,,  Bevftlkernngsverhaltnisee 
M&hlhansens  i.  Th.  im  16.  n.  16.  Jh.,  s.  '11, 
410.    Res.:  Hist.  Zt.  110, 148 f.  Flamm.  [1140 

Weifienborn ,  Mtihlhansen  i.  Thiir.  nnd 
d.  Reich,  s.  '14.  653.  Rez.:  Mitt.  d.  Init  f. 
dst.  GJorschg.  36,  868—70  Heydenreieh.  [1141 

Thilo,KommnnaleVerfaaag.n.  Verwaltg, 
d.  St  Chemnitz  im  Mittelalt.,  s.  '14,  655. 
Rez  :  N.  Arch.  f.  sachs.  O.  85,  409  Er- 
miach.  [1142 

Oehler,  H.,  Entwicklg.  d.  Kommu- 

nalsteuerrechts  f.  d.  preufi.  St&dte  seit 

i.   Steinschen  Stadteordng.   v.   1808. 

Greifsw.  Diss.  '16.    168  S.  [1143 

Martell,  P.,  Zur  G.  <L  Einwohnermelde- 
writes  d.  Stadt  Berlin.  (Zt.  Kommunal- 
wiaa.  f,  250—52.)  [1144 

Kartell,  P.,  Zur  G.  d.  Kgl.  Polizeiprfc- 
sidiums  in  Berlin.  (Zt.  Kommunataiss.  2. 
28t-90.)  [1145 

„  Ziesemer,  W.,  Das  Marienburger 
Amterbacb.  Danzig:  Kafemann  '16. 
IX,  223  S.   8  M.  [1146 


Zelfi,H«,  Diedt.Genossenschaften, 
Gilden,  Brttderschaften,  Zttnfte  u.  ahnl. 
Verbande.  Von  ihr.  Anf&ngen  bis  z. 
nener.  Zeit.  GOrlitz:  Selbstverl.  16. 
48  S.    1  M.  [1147 

Tutsch,  Frz«,  Das  Meisterbuch  d. 
Webergenossenschaft  von  RCmerstadt. 
(Zt.  Dt.  Ver.  G.  Mahr.  u.  Schles  21, 
168—77.)  [1148 

Blaui  J.f  Alt-Neuerner  Zunft  - 
wesen.  (Mitt.  Ver.  G.  Dt.  Btfhmen  B4, 
94—113.)  [1149 

Pfund,  K.,  Erinnergn.  an  d.  Zunft- 

wesen  d.  Marktgemeinde  Ttflz.    (Alt- 

bayer.  Monatssehr.  13,   18-21.)  [1150 

Zesigtr,  A.,  Dasbernisohe  Zonftwesen, 
a.  'W,  477.    (Bern.  Diaa.  '10.)  [1151 

Jecklln,  F«9  Jahrzeitstiftgn.  d. 
Schuhmacher,  Gerber  u.  Metzger  zn 
St.  Martin  in  Chur.  (Anz.  f.  schweiz. 
G.  N.  F.  14,  99-105.)  [1152 

Schragm  filler.  Die  Bruderscbaft  d.  Borer 
n.  Balierer v.  Waldkircb  n.  Freiburg,  e/is/'ie, 
2941.  Rez. :  Viertelj80hr.Soz.-Winsch.-G.  14, 
407—10  Imberg.  [1158 

Peusquens,  B.f  Die  Koiner  Zttnfte 
bis  z.  Ausgang  d.  Mittelalters.  (Beitrr. 
Kflln.  G.  2,  196-227.)  [1154 

Dorner,  B.,  Das  Sarworter-  u.  d. 
Bchwertfegeramt  in  KCln  von  d.  altest. 
Zeiten  bis  z.  J.  1550.  (Jahrb.  d.  Rolnisch. 
G.-Ver.  3,  1—60.)  [1165 

Schmidt,  Julie,  Die  Zunft  der  Fleischer 
zn  Koln  Einleitnng  nnd  Teil  l :  Die  Zunft 
der  Fleischer  mit  Austchlufi  ihres  wiit- 
aehaftliohen  Lebena.  Diaa.  Bonn.  (Ana: 
Jb.  Koln.  G. Yar.  4.;    XVI  n.  102  S.  [1156 


Kentenich,  Notizen  z.  G.  d.  Trierer 
Wollenweberzunft  im  15.  u.  16.  Jh. 
(Trier.  Cbron.  N.  F.  13, 164—68 )  [1167 

Gebauer,  J.  Hnr.,  Das  Hildes- 
heimer  Handwerkswesen  im  18.  Jh. 
u.  d.  Reichsgesetz  v.  1731  geg.  d. 
HandwerksmiBbr&uche.  Hans.  G.WL 
17,  167—87.)  [1158 

Mfillerleile,  Die  Gewandschneidergilde 
in  Hildesneim,  s.  '14,  668.  «Aueh  Freib. 
Diss.  '13,  78  S.)  Rez.:  Vierteljachr.  f.  Soz.- 
XL.  Wirtacb.G.  13,  270  f.  B.  VolUner.       [list 

Koch,  fi.,  G.  d.  Goplndegilde  v.  Goslar, 
s.  '14,  665.  Rez. :  Zt.  H.  Ver.  Nieders  '15, 
91-95  Frdlich.  [H«o 

Peters,  WM  Die  Urkk.  d.  St.  Ka- 
tharinabruderschafts-Gilde  d  Schmiede 
u.  Ziromerleute  zu  Biiren.  (Zt.  Vaterl. 
G.  Westf.  74,  II,  206—20.)  [1161 

Witt,  A.,  DieVerlehnten  inLttbeck. 
(Zt.  Ver.  L&b.  G.  18, 167—97.  19,  39— 
92)  u.  Kiel.  Diss.  16  45  S.  [1162 

Zfillner,  GM  Die  Zunftverfg.  in 
Leipzig  bis  z.  J.  1600.  Leipz.  Diss.  16. 
106  S  [1163 

Hftntzschel,  E.",  Geschichtliches 
ttb.  d.  B&ckerinnung  zu  Neastadt  i.  S. 
u.  Umgegencl  16.   66  S.  [1164 

Jendreyczyk,  Die  Amtsartikel  d. 
hinterpomm.  Baderamtes  v.  J.  1714. 
(MtbllJGes.  Pomm.  G.  16. Nr.  6/6f.  [1165 

Beintker,  E.,  Urkk.  d.  Anklamer 
Fischerinnung  (s.  13,  2848).  Scblufi. 
(Mtbll.  Ges.  Pomm.  15.  Nr.  2f.    [1166 


b)    Wirtschafts-  u.  Sozialgeschichte. 

(Landliehe  Verhaltnisse, 

Gewerbe,  Handel  —  Verkehr, 

Stande,  Juden.) 

Zyeha,  A.,  tlber  d.  Anteil  d.  [Tnfreiheit 
am  Anfban  v.  Wirtachaft  n.  Recht.  Prag : 
Calve '15.  28  S.  Rez.:  Zt.  Sav.-Btiftg.  37, 
G.  A.,  622  f.  Stutz.  [ll«7 

Zieleaziger,  Die  alt.  dt.  KameralieUn, 
8.  '14.  2990.  Rez.:  Jahrb.  f.  Geaetzgebg.  39, 
448-60  Skalweit.  [li« 

Caro,  GM  Neue  Beitrr.  z.  dt  Wirtsch-  n. 
Verf.-G.  s. '12.  8059.  Rez.:  Hist  Viertel- 
jschr.  17,  522-24  ROrig.  (US9 

Landau,  Job.,  Die  Arbeiterfrage 
in  Dtld.  im  17.  u.  18.  Jh.  u.  ihre  Be- 
handlg.  in  d.  dt.  Kameralwissenschaft 
Zttrich.  Diss.  15    XVI,  300  S.     [1170 

Weinberger,  Ldw.,  Die  Bertiterg. 
d.  Hochstiftes  Brixen  i.  hentig  Bayern. 
(Zt.  d.  Ferdinandeums  3.  F.  68,  319— 
349.)  [1171 

Herzberg-Fr&nkel,S.,Wirtsch.-G. 
d.  Stifter  Niederaltaich.  (Mitt.  d.  Inst, 
f.  flst.G.   Erg.  bd.  10,  81— 236.)    (1172 


by  Google 


Original  from 
UNIVERSITY  OF  MICHIGAN 


Geschichte  einzelner  Verhfcltnisae 


"35 


Blkel.  Wirtschaftsverhaltnisse  d.  Klost 
St  Gallen  b.  z.  Ende  d.  13.  Jh.,  8.  '15,  656. 
Res. :  Anz.  f .  achweiz.  G.  '15,  53  f.  M.  y.  K. ; 
Stud.  usw.  z.  G.  d.  Bened.-Ordens  N.  F.  5, 
343—48  Rothenhansler;  Jahrbb.  fttr  Nat.dk. 
105,  405—7  Ehrler.  (11T3 

$$hn,  G.  d.  wirtschaftl.  Lebens  d.  Abtei 
Eberbach  im  Rheingan,  s.  '14,  2995.  Rez.: 
Stad.  n.  Mitt,  z  G.d.  Bened.-Ordens  N.  F.  5, 
172—74  Wellstein.  [1174 

Fischer,  Frz.,  Die  Wirtsch.-G.  d. 
PramonstratenseriDnen-KlostersOling- 
hausen.  MQnsr.:  Coppenrathl6.  152  S. 

2  M.  60.     (Mttnst.  Beitr.  N.  F.  36.) 
(113  S.:  Mttnst.  Diss.  16.)  [1176 

Barlage,  H.,  Die  Lebensmittel- 
politik  d.  St.  Duisburg  bis  z.  Verlust 
d.  st&dt.  Selbstverwaltg.  (1713).  Tl.  1. 
Mttnst.:  Coppenrath'16.  XVI,  178 S. 

3  M.  50.     (Mttnst.  Beitr.  N.F.86)  u. 
Mttnst.  Diss  '16.  [1176 

Eberstadt,  B..  St&dtebau  u.  Woh- 
nungswesen  in  Holland.  Jena:  Fischer 
14.    456  S.    12  M. 

Rez. :  Hist  Vierteljschr.i8f  158—61  Kohne. 

[1177 

Unger,W.S.,  De  Levensmiddelen- 
voorziening  d.  Hollandsche  Steden  in 
de  Middeleeuwen.  Leid.  Diss.  Amsterd. : 
Kruyt  16.    XV,  209  S.  [1178 

St!ewe,A.,  Zur  Wirtsch.- u.  Verfassgs.-G. 
d.  Klosters  Willebadessen,  s.  '14,  674.  Auch 
Mttnst.  Diss.  '13.  fll79 

Ginsberg,  Die  Privatkanzlei  d.  Metzer 
Patrizierfamilie  de  Hen,  s. '15,  663.  Rez.: 
G5tt.  gel.  Anz.  '17,  117—21  Stimming.    [U80 

Bertheau,  Fr.,  Der  wirtschaftl 
Kampf  zw.  d.  Getting.  Rat  u.  d.  Geist- 
lichkeit  im  14.  n.  15.  Jh.  (Zt.  Ges. 
Nieders.  Kirch.-G.  21.  160-96.) 

—  Ders.,  Wirtsch.  G.  d.  Klosters 
Preetz  im  14.  u.  15.  Jh.  (Zt.  Ges. 
Scblesw.-Holst.  G.  47, 91-266.)    [1181 

Hedemann-Heetpen,  ▼.,  Kapitalbesitc. 
Lehngtiter,  Landesverteidigung.  Hufenzahl 
v.  Augustenbarg  (Zt  d.  Ges.  f.  schlesw.- 
holst.  G.  45,  342—68.)  [1182 

Hillnann,  R.%  Preisverh'altnisse  u.  wirt- 
schaftl. Lage  in  d.  Erlurt.  Dttrfern  1720—1820. 
(Mitt.  Ver.  G.  Erf  38,  77—93.)  [1183 

GIndel,  Landesverwaltg.  n.  Finanzwesen 
in  d.  Pflege  Groitzsch— Pegau,  s.'ll/'is  369. 
Rez. :  N.Arch.Sachs.  G.  38/17,413  f.Tilie.  [1184 

Hintze,  0.,   Die  Hohenzollern  n. 

d.  wjrtschaftl.  Entwicklg  ihr.  Staates. 

(Hohenz.  Jb.20,  190—202.)  [1185 

Zieknnch,  100  Jahre  prenB.  Agrar-G.  8. 
IS/'ie,  2489.  Rez.:  Jahrb.  Gesetzgebg.  41, 
1688-90  Lowe.  [1186 

Jftoi,  A.,  Aus  Laufenbergs  wirtschaftl. 
G.  (BU.  a.  d.  Markgrafschaft  1,  45—53.)  [1187 

G  rote  fend,  0.,  Beitrr.  z.  inner.  G. 
d.  Amtes  MarienflieB  im  17.  Jh.  (Mtbll. 
Ges.  Pomm.  G.  16,  Nr.  7—12 )    [1188 


Jecht,  R.,  Die  Wirtschaftl,  Ver- 
hfiltnisse  d.  St.  Gtjrlitz  im  ersten  Drittel 
d.l9.Jh.  G5rl.:<  Magistrate.  119  8. 
1  M.  25. 

Rez. :  N.  Arch.  Sachs.  G.  37, 162  f.  Ermisch. 

(U89 

Kessler,  0.,  Das  dt  Polen.  Beitrr. 
z.  G.,  Volkswirtsch.  u.  z.  dt.  Verwaltg. 
BerL:  Pattkammer  &  M.  16.  243  S. 
4  M.  60.  [1190 

Leonh  ard,  R.,  Zur  polnisch.  Kultur- 
u.  Wirtsch.- G.  (Jahrb.  f.  Gesetzgebg. 
40,  1241—1295.)  [1191 


Wagner,  Herm.  F.,  Salz  a.  Wein  in  d. 
Kloster  wirtsch  aft  d.  Vorzeit  (8tn<L  usw. 
z.  G.  d.  Bened.-Ordens  N.  F.  6,  48—63.)  [1192 

Westerfeld,  H.,  Beitrr.  z.  G-  d.  Meier- 
n.  Schultenhflfe.  Osnabr.:  Kisling.  80  S. 
Rez. ;  Mitt.  Ver.  G.  Osnabr.  40,  391  f.  Fink. 

[1193 

Ludwig,  V.  0.,  Beitrr.  z.  G.  des 
Weinbaues  in  Niederfisterreich.  (Jahrb. 
Stif t.  Klosterneuburg  6, 201—48.)  [1194 

Blinker.  J.  Rt,  Dorffluren  and  Bauern- 
hauser  d.  Gegend  v.  Lienz,  Tirol.  (Mitt  d. 
Anthrop  Ges.  Wien  44,  337—62.)  [1195 

Crailsheim,  F.  Frhr  y.,  Die  Ho  fm  arch 
Amerang,  b.  '13,  2854.  (Ttibing.  Diss.)  Rez. : 
Jahrbb.  1.  Nat-Ok.  102,  836—38  Aabin.  [1196 

Ehrenbacher,  R.,  Die  Geschichte 
d.  f rftnkisch.  Hopfenbaues  nebst  e.  Be- 
trachtg.  d.  Entwicklg.  u.  Organisation 
d.  Nttrnberg.  Hopfenmarktes.  Erlang. 
Diss.  15.    142  B.  [1197 

Meyer  t.  Knonan,  Ackerban  n.  Alpwirt- 
schajft  i.  schweiz.  Hochgebirgstalern.  (Dt. 
G.bl.  15,  209—211.)  [1198 

Henberger,  8.,  Bedentg.  d.  Getreidebaues 
in  d.  aarganisch.  G.  (Taschenb.  Hist  Ges. 
Aargaa:  Y16,  41—151.)  [1199 

Albert.  P.  P.,  Znr  G.  d.  Wein- 
baues in  Baden,  (Zt  Geschichtskde. 
Freiburg  33,  193  f.)  [1200 

Lucas,  G.  H»,  Vom  ebemal.  Weinban  am 
Niederrhein.  a.  im  Bergischen.  (Monatsschr. 
d.  Berg.  G.-Ver.  '16,  85—37.)  [1201 

YerrJest,  Le  servage  dans  le  comtd  de 
llainaut,  s.  42,  2736.  Rez. :  Mitt.  d.  Inst.  f. 
ttst  G.forschg.  35,  517  f.  Dopsch,  11202 

Rotk.  F.  W.  e.,  Beitrr.  z.  alter.  Besitz-G. 
d.  Abtei  Bleidenstadt  (Stud.  Mitt.  G.  Bened.- 
Ordens  N.  F.  7,  18—40.)  [1203 

Rudloff,  H.  L.,  Die  gutsherrl.- 
b&uerl.  Verhftltnisse  in  Kurhessen. 
(Jahrb.  Gesetzgebg.  41,   1233—1270.) 

[1204 

Panen,  Die  KloBtergrundherrschaft  Hei- 
sterbach,  8. '15,  659.  Rez.:  Hist.  Zt.  117,  118 
f .  Brinkmann.  [1205 

Wense),  A.,  Die  Grundherrsch.  d.  ehem. 
Benediktinerinnen  -  Klosters  Herzebrock  in 
Westf ,  s.  '14,  678.    (Mttnst.  Diss/13.  158  SJ 

Tklel,  Emily  Znr  Agrar-G.  d.  Osterstader 
Marsch,  s.  '14,  679.    (Auch  TUbing.  Diss.' 18.) 


by  Google 


Original  from 
UNIVERSITY  OF  MICHIGAN 


36* 


BibliogTaphie  Nr.  1206-1270 


Brlnkniann,  H.,  Gemeinheiten  a. 
Gemeinheirsteilungen  d.  Fttrstentums 
Lttneburg  1763-1803.  Beitr.  z.Werden 
der  l&ndlich.  Verhaltnisse  Lttnebnnrs. 
Greifsw.  Diss.  16.    Ill  8.  [1208 

Dame,  C,  Entwicklg.  d.  l&ndlich.  Wirt- 
Bchaftslebens  in  d.  Dresden—  Meifiner  Elb- 
gegend  von  d;  Sorbenzeit  bis  zu  Begin n  d. 
19.  Jh„  b.  '12,  395.  <  Auch  Lpz  Diss.)  Res. : 
N.  Arch  BUchs.  G.  38,  410-.*  Tille.       [12*  9 

Tischner,C.,tfberblickub  d.  Entwicklg. 
d.  landwirtschaftl.  Grundbesitzes  in  Frei- 
berg.   (Mitt.  Freiberg.  Alt.-Ver.  50,  56    70 ) 

fl2i0 

Thlele,  Walt.,  Die  Kolonisation 
d.  Landes  Lebas  im  Hittelalt.  (Mitt. 
Ver.  Heimatkde.  Kr.  Lebus  4/6,  26— 
70.)  [12H 

Steffen,  H.,  Das  l&ndliche  Krug- 
wesen  im  Dt.-Ordensstaate.  E.  Beitr. 
z.  Kult.-G.  Altpreuftens.  (Zt.  d  Westpr. 
G.-Ver.  56,  217-46.)  [1212 

Nahmer,  E.  t.  der,  Dt.  Kolo- 
nisationspl&ne  u.  -erfolge  in  d.  Tttrkei 
vor  1870.  (Jahrb.  f.  Gesetzgebg.  40, 
916-76.)  [1213 

Klaar,  K.,  Wildschiitzen  a.  Tirol  n.  Vor- 
arlberg  1507—33.     (Forsch.  Mitt.  G.  Tirols 

USW.  14.  153— <U.)  [1214 

Erode*  is; ,  J.,  Der  Eflnigsforst  b.  Koln 
s.  '14,  3003).  Tl.  2.  (Jahrb.  d.  KQinisoh.  G.- 
^er.  3,  61-87.)  11215 

Lappe,  JM  Die  Eichword  (Zt 
Vaterl.  G.  Westfal.  74,  1,  268—98.) 

[1216 

FUcher,  F.,   G.  d.  Kammerguts- 

forsten  im  Fttrstentnm  Schwarzburg- 

Sondershausen.     Arnstadt:  Frotscber. 

121  S.    2M.    118S.    Diss.  Karlsruhe. 

[1217 

Zycha,  A.,  Zur  neuest.  Lit.  fib.  d. 
Wirtsch.-  u.  Rechts-G.  d.  dt.  Salinen. 
(Vierteljschr.  f.  Soz .-  u.  Wirtsch.-G.  14, 
88—129;  166—205.)  [1218 

Srbik,  H.v.,  Studien  z.G.  d.  tfsterr. 
Salzwesen*.  Innsbr.:  Wagner  XI, 
231  S.  4  M.  80.  (Forscbgn.  z.  inn.  G. 
Osterr.  12). 

Rez.:  Jb  Gesetzgebg.  41,  2176—78  Brink- 
mann;  Forsch.  Mitt.  G.  Tirols  14,  205—11 
Henberger.  [1219 

8*hmldt,  Yal.,  Zur  G.  des  Krummauer 
Bergbaues.    Progr.  Budweis  '15.  14  8   [1220 

Zycha,  A.,  Ans  d  alten  Reich  en  hall. 
Festschr.  d.  Erzherz.  Rainer-Gymn.  Wien 
•14,  187—58.)  [1221 

Knauer,  H.,  Der  Bergbau  zu  Amberg  in 
d.  Oberpfalz,  s.'!4,  691.    (Erlang,  Diss.vl3.) 

[1222 

Brauhivser,  W.,  Wurttembergs  Bergbau 
auf  Blei  im  Gebiete  d.  Oberamts  Yaihingen 
a.  Enz.  (Wurtt.  Jahrbb.  f.  Statist,  usw.  '15, 
255—59.)  [1223 


v 


Kempf,  J.  K.,  G.  der  Kohlenbergwerke 
Berghanpten— Diersbnrg  1755—1890  (a.  *14. 
693.)    Forts.  (Die  Ortenau  5,  68—73.)     [1224 

Silbertekmldr,  Begelg.  d.  pfUlz.  Berg- 
wesens,  s.  '18,  2866.  Rez.  Zt  d.  8a  ▼,-8tiftg. 
85,  G.A.,  607— 11  Zycba.  [1225 

Paul,  Chr.,  G.  d.  Itterschen  Kupfer- 
Bergwerks.  Corbach :  Selbstverl.  24  S. 

[1226 

Srhroeder,  Karl,  Die  Entwicklg.  d.  Mans- 
felder  Kupferschieferbergbaues.  8. '13.  2868, 
Rez. :  Jahrbb.  f.  Nat.* Ok.  101, 101  f.  Schrader 

[1227 

Bleyl,  Fr.,  Banlich  u.  volkskundl 
Beachtenswertes  a  cL  Kulturgebiet  d. 
Silberbergbaus  zu  Freiberg.  Dresden. 
180  S  4°.    8  M. 

Rez. :  N.  Arch.  Sachs.  G. 38, 435  f.  Enniaeh. 

(1228 

Watke,  I..  Aus  der  Vergangenheit  dee 
Schlesisch.  Berg-  a.  Hiittenlebens,  b.  '15/M6. 
2460.  Rez  :  Hist.  Vierteljschr.  18,  167—71 
Ermisch.  [lt29 

Krebs,  Jul.,  Aus  d.  Vergangen- 
heit d  Reichensteiner  Bergbaus  1640— 
1811.  (ZtVer.G  Schles.  51, 297-344.) 
[1230 

Singer,  H.  J.,  Der  blaue  Montag. 
E.  kulturgeschichtl.  u.  soziale  Studie. 
(Hist-pol.  B1L  157,  313—25;  404—20. 
158,  632—49.)  Sep.  Mainz:  Lehr- 
lingshaus.  [1231 

Johanngen,  0.,  Die  Qaellen  z.  G. 
d.  Eisengusses  im  Mittelalt  u.  d.  neuer. 
Zeit  bis  1530.  (Arch.  f.  G.  d.  Natur- 
wiss  u.d.Tecbnik.  6, 127-  41.)      [1232 

JBger,  Y.,  Die  Eisenhfitte  in 
Flachau  u.  ihr.  Schurfbereich.  (Mitt. 
Ges  Salzb.  Ldkde.  56,  188—227.  57, 
25-60.)  [1233 

Pardeller,  C,  Die  Normalsohlen 
von  Kitzbtihel.  Beitr.  z.  G.  d.  Ge- 
werbes  u.  Handels  in  Tirol.  (Zt.  d, 
Ferdinandeums,   3.  F.,  57,  209—39.) 

[1234 

Kustermann,  Entwicklg  d.  Eisen- 
industrie  in  Mttnchen.*  ErL  Diss. '14, 
81  S.    2  Tab.  [1286 

Hummel,  Das  Textilgewerbe  d.  St.  Wiirz- 
burg  bis  z.  Ausgang  d.  17.  Jh.,  s. '14,  SOIL 
Rez. :  Vierteljschr.  f  Soz.-  n.  Wirtach.-G.  13, 
271  f,  B.  Vollmer.  [ISM 

Kaiser,  Adam,  G.  d.  Wollweberei 
in  Schwaben  bis  z.  Hitte  d.  16.  Jb. 
(s.'16t  678).  Tl.  2.  (Zt.  d.  Ges.  f.  Be- 
fflrd.  d.  G.kde.  usw  v.  Freiburg  81, 
49-123.)  ?1287 

Wiedenmann,  H.,  Das  Augsburg. 

Fischerhandwerk  1276—1806.   Erlang. 

Diss.  16.    68  S.  (1238 

Malioiak,  Entstehg.  d.  Exportindustrie 
u.  d.  Unternehmerstandes  in  Zurich,  ft,  *14, 
698.    (Zllrich.  Diss.f18.)  [1239 


by  Google 


Original  from 
UNIVERSITY  OF  MICHIGAN 


Geschichte  einzelner  Verh&ltnisse 


♦37 


Keller,  Bob.,  Die  wirtaehaftl.  Entwicklg. 
d.Schweizerischen  Mfihlengewerbes  a.  attest. 
Zeit  bis  zu  1880,  s.  'IS,  2876.  (Bern.  Diss,  'it.) 
Rez.:  Vierteljschr.  f.  Soz.-  n.  Wirtach.-G. 
it,  325-28  Koehne.  [1240 

Rappard,  W.  E.,  La  revolution 
indastr.  et  les  origines  de  la  protection 
16gale  du  travail  en  Suisse.  Bern: 
St&mpfli  &  Go.  '14.    343  S.         [1241 

Gr&nlcher,  Th.  6.,  Das  Zinngiefier- 
Handwerk  in  Zofingen.  (Anz.  Schweiz. 
Altkde.  19,  26—42;  99—121.)      [1242 

Klejr,  Heribert,  Studien  z.  G.  u. 
Verfassg.  d.  Aacbener  Wollenambachts 
wie  ttberhaupt  der  Tuchindustrie  der 
Reichsstadt  Aachen.  Ktfln:  Eratz 
&  Co.  '16.  XVI.  256  S.  3  M.  50.  XVI, 
90S.:  Bonn.  Diss.  '16. 

Rez. :  Hist.  Jahrb.  38,  626  f.  K  0.  Mflllet. 

[1243 

Pick,  B.,  ZnrG.  dSteinzengfabrikation 
in  d.  Aachen.  Gegend.  (Zt.  d.  Aach.  G.-Ver. 
36.  161—70.)  [1244 

gehirer,  W.,  D.  Trier.  Handwork  i.  d. 
Vergangenheit  (s.  'H/'tf,  662)  Forts.  (Trier. 
Chron.  N.  F.  10.    122—125.)  [1245 

Jordan,  Bernb.,  Die  KOiner  Gold- 
8cbmiedezunft.    Bonn.  Diss.  '16.    53  S. 

[1246 

Gerhartz,  H.,  Hejrkunft  u.  Eigen- 
art  d.  Adenauer  Kannenb&ckerei  m. 
besonderer  Berucks.  d.  Tttpferfamilie 
Gerbartz.  Beitr.  z  G.  d.  rhein.  Kunst- 
gewerbes.  (Ann.  Hist.  Ver.  Niederrh. 
99,  36-97.)  [1247 

Seajaertosch,  AlteSchleifkotten  u.  Klopf- 
hammer  im  frtther.  Bergisch.  Amte  Beyen- 
burg.  (Zt  d.  Berg.  G.-Ver.  49,  95— 107.)  (1248 

Berg,  Carl  tob,  Beitrr.  z.  G.  d.  Pulver- 
fabrikation  im  Bergischen.  Mtscbr.  Berg. 
G.-Ver,  '17,  82-95.)  [1249 

Posthnmua,  N.  W.,  De  gesch.  van 
de Leidsche Cakenindustrie.  I. s/08/09, 
425. 

Rez.:  Westdt.  Zt  32,  479—82  O.  Opper- 
mann.  [1250 

Braaas.  C,  Kurhess.  Gewerbepolitik  im 
17.  n.  18.  Jh.,  s.  'lO/'li.  2742.  Rez.:  Jahrb.  f. 
Gesetzgebg.  41,  1024  f.  Stieda.  [1251 

Caspar!,  L.,  Die  Entwicklg.  des 
Hananer  Edelmetallgewerbes  von  sein. 
Entstehg.  1597-1873.  (Freiburg.Diss.) 
Elberf.:  Wuppertaler  Dr.  A.-G. '16. 
148  8.    1M.60. 

Rez.:  Zt.  Ver  Hess.  G.  50.  245—248  E.  J. 
Zimmennann.  |12*2 

Blcher,  Die  Berate  d.  St  Frankf.  a.  M. 
im  Mittelalt.,s.'l5/'16.675.  Rez.: Hist. Viertel- 
jschr. I8t  173-75  G.  H  Mttller.  [1253 

Vollner,  B.,  Die  Wollweberei  n.  d  Ge- 
wandschnitt  in  d.  St.  Braunschw.,  s.  '14,  705. 
Re?. :  Zt.  H.Ver.  Nieders.'i5, 199  -205Techen. 

[1251 

Hoyer,  Karl,  Das  Mttller- u.B&cker- 
gewerbe  in  Bremen.  Mttnch.:  Duncker 
&  H.  15.  98  S.  2  M.  50.  (Staats-  u. 
80zialwids.  Forscbgn.  183.) 


Rez.:  Vierteljschr.  Soz.-Wirtsch.-G.  14, 
413-16  Techen.  [1255 

Hlhnsen,  Fr.,  G.  d.  Kieler  Hand- 
werks&mter  v.  14.  Jh.  bis  z.  Wieder- 
herstellg.  d.  mitteialterl.Gewerbeverfg. 
urn  d.  Matte  d.  17.  Jahrb.  Kiel.  Diss. 
41  S.  [1256 

Kupke,  Die  Stadt  Schleswig  und 
ihr  Anrecht  auf  d.  Schleifischerei.  Hist. 
Entwicklg.  bis  1915.  Schlesw.:  Borgas 
16.    79  S.    1  M.  60. 

Rez. :  Zt  Ges.  Schlesw.-Holst.  G.  46,245  f. 
u.  47,  485— 87  f.  Hedemann-Heespen.     [1257 

Genzmer,  M«9  Das  Fleischerge- 
werbe  in  Mecklenburg  vom  12.  bis  z. 
14.  Jh.  (Jahrb.  d.  Ver.  f.  mecklenb. 
G.  80,  191-216  u  Freiburg.  Diss.  '15. 

[1268 

Techen,  Fr.,  Das  Brauwerk  in 
Wismar.  (flans.  G.bll.  '15,  263—852. 
'16,  145—224)  [1259 

Voekert,  B.,  Das  Bangewerbe  in  Leip- 
zig v.  15.  Jh.  bis  z.  Gegenw.,  s.  '14,  3015. 
(AuchTHbing.  staats  wiss.Abh.N.  F.  6.  Stuttg. : 
Eohlhammer.  126  S.  8  H.  50  Sabskr.-Pr. 
3  H.)  [1260 

Waaer,  E..  G.  d.  lndustriedBrfer 
Eibau  u.  Neueibau.  (s.'14,  676.)  Bd.  2. 
16.    S.  VII— 10;  401—950.    10  M. 

Rez.:  N.  Lans.  Mag.  89,  244  f.  Aubin; 
N.  Arch.  f.  Sachs.  G.  37t  165  f.  Meiche,  Lit. 
Zbl.  »17,  Nr.  32  H.  R.  [1261 

Grdllieh,  Die  Baum  wollweberei  d.sachs. 
Oberlansitz  a.  ihre  Entwicklg.  zum  Grofi- 
betrieb,  '11.  Rez. :  Jahrb.  i.  Gesetzgebg.  41, 
1020  ff.  Stieda.  [1262 

Bamberger.  Luise,  Beitrr.  z.  G.  d. 
Luckenwalder  Textilindustrie.  (Forsch. 
brandb-pr.  G.  29,  407—56.)        [1263 

Stieda,  W.,  Die  Fayencefabrik  in 
Rheinsberg.  (Forsch.  Brandb.-Pr.  G. 
30,  69-113.)  [1264 

Steinert,  B.,  Die  ostdt  Storflscnerei. 
(Altpreufi.  Monatssohr.  52,  352—77.)        [1265 

Rautenbergj  E.,  Die  ostpreufl. 
Getreidemtlllerei  in  d.  Zeit  d.  Mflhlen- 
regales.Strafib.Diss.'ie.  66  8.    [1266 

Schmidt-Rimpler.W.,  G.d.Kom- 
missionsgeschafts  in  Dtld.  Bd.  1:  Bis 
zum  Ende  des  16.  Jh.  Halle:  Waisen- 
hausl5.    XVI,  318  S.    8  M.  60. 

Rez. :  Hans.  G.bll.  '15,  195—201  Brink- 
mann;  Zt.  d.  Sav.-Stiftg.  36,  569-79  Statz. 

J1267 

Brskel,  8.  ?a»,  Randglossen  z.  G.  d. 
Handelsgesellschaften.  (Vierteljschr.  Soz.- 
WirtiCh.-G.  14,  343—48.)  [1268 

Markgraf,  Der  „Btein"  als  Gewichts- 
einheit.  (Mitt.  d.  Ver.  f.  sachs.  Volkskde  6, 
24s)— 49.)  [1269. 

Levy.  Ben  as,  Der  Grofihandel  in 
Baumwollwaren.  Seine  Entwicklg.  u. 
Bedeutg.  in  Dtld.  Berlin:  Hobbing. 
32  S.  (Der  Grofihandel  u.  d.  Volks- 
wirtschaft.    H.  2.)  "  [1270 


by  Google 


Original  from 
UNIVERSITY  OF  MICHIGAN 


>38 


Bibliographie  Nr.  1271—1881 


Loenr,  A.?.,  Beitrr.  z.  G.  d.  mittelalterl. 
Donauhandela.  (Oberbayer.  Arch.60,  165—262.) 

ri*7i 

Eekert,  Helnr.,  Die  Kr&mer  in  attddt 
Stadten  bis  z.  Auag.  d.  Mitielalters,  a.  WlO. 
3277.  Rez.:  Jahrbb.  f.  Nat,- 6k.  105, 263— 66 
Beldmann.  [1272 

Talent  I,  St,  Antiche  fiere  delle 
Giudicarie  con  una  notizia  storica 
d'altri  mercati  trentini.  (Atti  d.  R. 
Accad.  Roveretana  degli  Agiati  164 
(14),  Ser.4,  Vol.1,  41—85  u.5,  68-90.) 

[1278 

Brunner,  Joh.,  Handels-G.d.Stadt 
Cham.  Kauf  beuren.  88  S.  1  M.  10. 
(Dt.  Gaue.    Sonderh.  z.71.)         [1274 

flofkaann.  Hnr..  Die  Getreidehandela- 
politik  d.  Reiohaatadt  Niirnberg  tabes,  v.  13. 
bia  z.  16.  Jh.,  s.  '14  711.  Rez. :  Mitt.  d.  Ver. 
f.  G.  d.  St.  Nurnb.  20,  293-95  H.  [1275 

Krag,  W.,  Die  Paumgartner  von 
Niirnberg  und  Augsburg.  Beitr.  zur 
Handelsgesch.  d.  16.  u.  16.  Jh.  Mtlnch. 
Diss.  14.    44  S.  [1276 

Kobelt,  II.,  Die  Entwicklg.  der 
Handelsgesellschaften  u.  ihres  Rechtes 
in  d.  Schweiz,  insbes.  in  St.  Gallen, 
bis  Ende  d,  18.  Jh.  Bern.  Diss.  16. 
108  S.  [1277 

Weinaleher,  Zur  G.  d.  achweizer.  Buch- 
handela.  vom  15.  bis  17.  Jh.,  a.  '14.  709.  Rez. : 
Hiat.  Zt  113,  440  f.  A.  G6tze.  [1278 

Beach,  Rv  Der  Kornhandel  der  Nord-, 
Oat-,  Innerachweiz  u.  d.  erzgeb.  Vogteien 
im  15.  u.  16.  Jh.,  a. '14,  710.  Rez.:  Viertel- 
iachr.  f.  Soz.-  u.  Wirtach.-G.  13,  272  f.  ▼. 
Below;  Adz.  f.  Sehweiz. G. '15,  191-03 Bach- 
told.  [1279 

Schaub.  E#,  Aus  d.  Leben  eines 
Basler  Kaurmanns  im  18.  Jh.  (Neuj.bl. 
(1.  Ges.  z.  BefOrd.  d.  Gnten  usw.  94:16.) 
Basel:  Helbing  &  L.16.  70S.  1  M.40, 

[1280 

Wilms,  B.f  Die  Kauf leute  v.  Frei- 
burg i.  B.  1120-1520.  Freib.:  Her- 
der 16.    XIV,  292  S.    4  M. 

Rez.:  Zt  Gea.  Beftrderg.  G.kde.  Frei- 
burg 32,  178—81  Herm.  Mayer.  [1281 

Bandar.  Weiuhandel  und  Wirtsgewerbe 
im  mittelalterl.  StraBburg,  s.  '16,  695.  Rez. : 
Zt  G.  Oberrh.  82,  164—60  8tenzel :  Viertel- 
jachr.  Soz.-Wirtach.-G.  14,  405  f.  Brinkmann. 

[1282 

Hellwig,  H.,  Zur  G.  d.  Coblenzer 

Moselzolls.    (Trier.  Arch.  26/27,  66— 

141)  u.  Diss.  Mttnster  16.  79  S.  [1283 

Kentenleb,  Zur  G.  d.TriererWeinhandela. 
(Trier.  Chron.  11,  159  f.)  [1284 

BSrnar,  A.,  Kdlner  Tabakahandel  und 
Tabakagewerbe  1628— 1910,  a. '13,  619.  Rez.: 
Jahibb.  f.  Nat.-<3k.  103,  692  f.  Kuaka;  Viertel- 
jschr.  f.  Soz.-  u.  Wirtach.-G.  13, 292—94  Kap- 
hahn.  [1285 


Henser,  A.,  Getreidehandelspolitik 
d.  ehem.  Hrzgts.  Cleve  vorwiegend  im 
17.  u.  18.  Jh.  (Dtlsseld.  Jb.  28,  1—82.) 
50  S.:  Mflnst,  Diss.  16.  [1286 


K? era,  W.,  Daa  bans.  Kontor  in  Antwer- 
pen.  a.  'lS/'lG,  2466.  Rez.:  Hana.  G.bll.  '17, 
255—67  W.  Stein.  [1287 

Hansen,  Jobs.,  Beitrr.  z.  G.  d.  Getreide- 
haodela  u.  d.  Getreidepolitik  Lnbeeka,  8. '14, 
3034.  Rez.:  Lit.  Zbl/14  Nr.  5152  Lerche ; 
Zt.  d,Ver.  f.  hamb.  G.  19,  in  t  Rachel   [1288 

Nielsen,  M.,  Bi  dr.  til.  belysning  af  Flena- 
borga  handel  og  aklbafart  i  16  og  17  aar- 
hundrede.  (Featakrift  til  J.  C  H.  R.  Steens- 
trup  175-87.)  [1289 

Schulie,  J,,  Die  Leipziger  Messe 
in  gesehichtl.  Entwicklg.  (Wester- 
manns  Mthfte.  Jg  61,  H.  7.        [1290 

H ase,  Osk.  v.,  Breitkopf  &  Hartel. 
Gedenkschrift  u.  Arbeitsbericht.  4.  Aufl. 
Bd.  1: 1542-1827  Lpz. :  Breitkopf  &  H. 
254  S.    6  M.  [1291 

Wendt,  Hnr.,  Schlesien  u.  d«  Orient. 
Bresl.:  Hirt.  16.  IX,  244  S.  6  M. 
(Darstell.  u.  Quell,  z.  schles.  G.  21.) 

Rez.:  Jahrb.  Geaetzgebg.  41,  474—77 
Leonhard;  Hana.  G.bll. '17,   277  —  8:*  8tein. 

[1292 

Scholz,  0.,  Die  wirtschaftspolit. 
T&tigkeit  d.  Breslauer  Kaufmannschaft 
unt.  kgl.-preuB.  Herrschaft  bis  z.  J. 
1811.    Bresl.  Diss.  16.    68  S.      [1293 

SchrSder,  Geo.  ?•,  Der  Handel 
auf  d.  Dtina  im  Mittelalter.  (Hans. 
G.bll.17,  23—156.)  [1294 

Stein,  W.,  Vom  dt.  Kontor  in 
Kowno.     (Hans.  G.bll.  16,  225—66.) 

[1295 

Gotz,  L.K.,  Dt.-russischeHandels- 
vertr&ge  des  Mittelalters.  Hamburg: 
Friederichsen  &  Co.  8  M.  (Abb.  d. 
Hamburg.  Kolonialinstituts  37.  Reihe 
A:  Rechts-  und  Staatswiss.  Bd.  6.) 
[1296 

Strleder,  J.,  Stud.  z.  G.  kapitalist 
Organisationsformen,  Eartelle,  Mono- 
pole,  Aktiengesellschaften  im  Mittel- 
alter u.  zu  Beginn  d.  Neuzeit.  Mtlnch. 
u.  Lpz.:  Duncker  &  H.  14.  XXX, 
486  S.    12  M.  [1297 

Mayer,  Adf.,  Studien  ub.  d.  Mora- 
torium d.  Altertums  u.  Mittelalters  im 
Rahmen  d.  gleichztg.  Kreditwirtschaft. 
(Jahrbb.f.Nat.Ok.108, 417—77.)  [1298 

Sombart,  W.,  Der  moderne  Kapi- 
talismus.  2.  umgearb.  Aufl.  Bd  1.  2. 
Milnch.  u.  Lpz.:  Duncker  &  H.  16  f. 
XXXVI,  919.    X,  585  S.    34  M. 

Rez.:  Mitt  Hiat.  LU.  N.  F.  5,  145-60 
Koehne;  Gtttt.  Gel.  Anz.'lS,  1—41  Edwards. 

[1299 

Sombart,  W.;  Studie  z.  Entwicklg*.- G. 
d.  modern.  Kapitaliamua.  2  Bde.  s.'i4f'i5. 
3038.  Ran. :  Jahrbb.  t  Nat-Ok.  105.  396—402 
v.  Below;  Dt  Lit-Ztg.'l7,  Nr.  6  Sieveking. 

(1300 

Waltaar,  Andr.,  Geldwert  in  d.  G.,  a.'is, 
2894.  Rez. :  Zt.  d.  Hiat.  Ver.  f.  Niedersacha. 
'18,  406—10  Branneke.  [isoi 


i 


by  Google 


Original  from 
UNIVERSITY  OF  MICHIGAN 


Geschichte  einzelner  Verhaitnisse 


>39 


Schwinkowski,  Uber  Kriegs-  u. 
Notg^ld  in  alter  u.  neaer  Zeit.  (Jbb. 
Nat.-Ok.108,  628-38.)  [1302 

Leai,  Fr.,-n.  0.  Unbolt,  G.d.Bankhanses 
Gebrtlder  Schickler,  a.  'is/' IS.  524.  Rez.: 
Jahrbb.  f.  Nat.-Ok.  102,  395—97  Marcard; 
Hiit.  Vierteljsehr.  17.  4S6  Gritzner;  Hist. 
Zt.  114,  170—72  P.  Goldschmidt;  Dt.Lit.-Ztg. 
'16,  Nr.  15  v.  Pritzbuer.  [I3us 


Brinner,  Die  dt  Grtfnlandfahrt,  s.WiS, 
2S99.  Rez.:Dt.Lit-Ztg.'15,Nr.l5.  W.Vogel: 
Zt.  d.  Ver.  f.  Hamb.  G.  19.  180—54  Hanaing ; 
Biat-  Zt.  115,  350—55  Wtttjen;  Mitt.  a.  d. 
Hist.-Ltt  N.F.13,  236-40  Walt.  Vogel.    [1304 

H tiler.  Canr.,  Altgerman.  Meeresherr- 
■ohaft,  a.  <14,  SOll  Rez. :  Zt.  f.  dt  Philol. 
46,  95  f.  Fr.  Kauffmann ;  Bi8t.Zt.ll5,  361—64 
Walt.  Vogel.  [1305 

Vefil,  Walt.,  G.  der  dt.  SeeBehiffahrt. 
Bd.  l  s.  'ibl'ie.  2473.  Rez.:  Zt.  Ver  Lttbeck. 
G.  18  107  — 20  Bagge;  ViertelJBchr.  Soz.- 
Wirtsch.-G.  14,  3S5— 90  Teohen.  [1306 

Hafedorn.  B.,  Entwicklg.  d.  wiehtigst. 
Schiffatypen  bis  ins  19.  Jh.,  s.  '14, 3020.  Rez. : 
Zt.  d.  Ver.  f.  liib.  G.  16,  266—71  W.  Vogel ; 
Lit.  Zbl/15,  Nr.  29  Keutgen;  Zt.  d.  Ver.  f. 
hamb.  G.  19,  109—21  Bagge.  [1307 

Pet h hold.  Der  Triebetalweg.  Beitr.  zur 
altest.  Verkenrs-G.  des  Schonhengstgaues. 
(Zt.  d.  Dt.  Ver.  f.  G.  Mahrens  19,  7-34  )    [1308 

Stranb.  K.  J.,  Die  Oberrheinschiffahrt 
im  Mittelalt,  m.  beaond  Rtteks.  auf  Basel, 
b. '13.  2902.  Rez.:  VierteUBchr.  f.  So*.-  u. 
Wirtach.-G.ll.  624  f.  B.  Timme.  [1309 

Kuhn,  Frz.,  Die  Main- Werra ver- 
bindg.  Geschichtl.  und  wirtschaftl 
Studie.     Bamberg.  Progr.  14.     96  S. 

[1310  \ 

Koch,  Ernst,  E.alte  Strafie  a.  ThtirWen 
nach  Frank  en  u.  Hessen.  (Zt.  d.  Ver.  f .  thdr. 
G.  N.  F.  28,  55—77.)  [1311 

Falk,  H.«  Altnordischea  Seewesen  s.  '13, 
529.  Rez. :  Zt.  d.  Ver.  f.  hamb.  G.  19,  121—23 
Bagge.  [1312 

Bertheau,  Fr.,  Politik  Ltlbecks  z. 

"Sicherg.  d.  Handelsweges  auf  d.  Trave 

im  13.  u.  14.  Jh.     (Zt.  Ver.  Mb.  G. 

18,  1—39.)  [1313 

P&tzold,  A.,  Die  Entwicklg.  des 
sachs.  StraBen wesens  1763  —1881 .  Lpz. 
Diss. '16.     107  S.  [1814 

.  Leni,  Lose  Bll.  a.  d.  G.  d.  sachs. 
Postwesens  im  18.  Jh.  (Arch.  Post 
Telegr.  '17,  23-34;  65—74.)        [1315 


Manen,Ca.  4.  Tan,Armenpflege  in  Amster- 
dam in  ihrer  hist.  Entwicklg.,  s.*l4,  728. 
(Zurich.  Diss. '12.)  [1318 

Schmidt,  J.  D.,  Weezenverpleging 
bij  de  gereformeerden  in  Nederland 
tot  1795.  Utrecht:  RuyslS.  888  S. 
2  fl.  60.  [1319 

Sehoapper-Arndt.  8tnd.  a.  G.  d.  Lebens- 
haltg.  in  Frank!  wahr.  d.  17.  u.  1H.  Jh..  8. 
•15,  2481.  Rez.:  Dt  Lit.- Ztg.  '17,  Nr.  41 
Bothe;  Vierteljsehr.  8oz.-Wirt8ch.-G.  14, 
429—31  v.  Srbik.  [1320 

Werner,  V.,  Entwicklg.  d.  Stettin. 
Armen-  u.  Ftlrsorgewesens  bis  z.  Ein- 
fiihrg.  der  preuB.  Stadteordng.  1809. 
Jen.  Diss.  16.    47  S.  [1821 


Marx;  Priedr.,  Znr  G.  d.  Barm- 
herzigkeitim  Abendlande.  Rede.  Bonn: 
Hanstein.    39  S.  [1316 

Stemmer,  WM  Zur  G.  d.  Waisen-, 
Toll-  n.  Kraukenhauses,  sowie  Zucht- 
u.  Arbeitshauses  in  Pforzheim.  (Allg. 
Zt.  f.  Psychiatrie  nsw.  70,  432—73.) 
—  Ders.,  Das  Irren-..und  Siechenhaus 
Pforzheim  u.  seine  Arzte.  (Ebd.  71, 
289-301.)  [1317 


Plotho,  Prhr.  v.,  Die  St&nde  d.  dt. 
Reiches  im  12.  Jh.  u.  ihre  Fortent- 
wicklg.  bis  z.  Schlnsse  d.  Mittelalters 
nnt.  Berilcks.  d.  Werke  d.  Fhrn.  0.  v. 
Dnngern.  (Vierteljsehr.  f.  Wappenkde. 
45,  1-59.)  [1322 

Ritter,  Eug.f  Ministerial.  (Anz. 
Schweiz.  G.T7,  183  f.)  [1323 

Strantz,  K.  v.,  Der  ministeriale 
Uradel.    (Dt.Herold'16,  Nr.  6.)    [1324 

Heck,  Ph.,  Die  Ministerialentheorie 
d.  Schoffenbaren.  (Vierteljsehr.  Boz.- 
Wirtach.-G.  14,  2C6-39.)  [1325 

Dilrlng,  Kurt  v.,  Der  Adel  Dtlds. 
Ein  Beitr.  z.  dt.  Adelsrecht.  Znr  Er- 
innrg.  an  d.  26j.  Best.  d.  v.  Dfiring- 
schen  Familienverbandes.  Als  Hs.gedr. 
Bielefeld  :Eigenverl.  16.  67  S.    [1326 

Philippi,  F.,  Alt.  dt.  Adel-  nnd 
Herrenstand.  (Dt.  Lit-Ztg.  17.  Nr. 
8-10.)  [1327 

Ernst,  Y.,  Die  Entstehg.  d.  nieder. 
Adels.  Stuttg.:  Kohlhammerf16.  96  S. 
2  M.  50 

Rez.:  Zt.  Sav.-Stift.  38,  G.  A.,  614—19 
Glitsch ;  Hist  Jahrb.  38, 168-70  K.  0.  Mttller ; 
Lit.  Zbi.  '17,  Nr.  5152  Schnettler.  [1328 


Troll,  E.,  Das  schwftbische  ritter- 
liche  Maiergeschlecht  der  Maier  v. 
Trossingen.  Eine  standesgeschichtl. 
Untersnchg.  (Wttrttb.  Vierteljhfte.  26. 
157-84.)  [1329 

Lflrssen,  E..  RitterbQrtige  Ge- 
schlechter  der  Mark  Meifien.  Lpz.: 
Quelle  &  M/16.  93  S.  3  M.  (Leipz. 
Diss.  n.  Leipz.  hist.  Abhdlgn.  42.) 

Rez.:  N.Arch.  Sachs.G.38,  429-82  Gritz- 
ner. [1330 

Wrangell,  G.,  Die  harrisch-wie- 
rische  Rittersehaft  n.  andere  hist.  Auf- 
satze.  Reval:Klage'14.  83  S.  1M.80. 

[1331 


by  Google 


Original  from 
UNIVERSITY  OF  MICHIGAN 


♦40 


Bibliographic  Nr.  1832—1391 


Knapp,  Th#,  Die  schwab.-Ssterr. 
Stftnde.  (Wttrttb.  Vierteljhfte.  25, 
230  f .  [1332 

Wutte,  M.,  Zur  G.  d.  dt.  Bttrger- 
tums  in  Klagenfurt.  (Carinthia  L 106, 
68—61.)  [1333 

Kdhler,  Jobs.,  Die  Struktur  d. 
Dittmarscher  Geschlechter.  Kieler 
Diss. '15.    51  S.  [1334 

Heck,  Ph.,  Pfleghafte  nnd  Graf- 
schaftsbauern  in  Ostfalen.  Tubingen: 
Mohrl6.    206  S.    7  M. 

Rez. :  Zt  Sav.-Stiftg.  37.  G.  A.,  697-718 
v.  Schwerin;  Hist.  Jahrb  38.  180—136  K.  0. 
Mtiller;  Lit.  Zbl.  '17,  Nr.87  Brinkmann.  [1335 

Philippi,  F.,  Pfleghaften,  Eigen- 
a.  Reichsgnt.  (Mitt.  d.  Inst.  f.  8st. 
G.  37,  39—66.)     Vgl.16,  716. 

Rez.:  Hist.  Zt.  118  f.  Hofmeister.  [1336 
Hauptnani,  L.,  Uber  d.  Urspr.  v.  Erb- 
leihen  in  Osterr.,  Steierm*  a,  Kara  ten,  s. 
'HflS.  737.  Rez  :  Mitt.  Inst.  ttst.  6.  37, 110 
f.  Dopseh;  Mitt.  Hist.  Lit.  N.  F.  5,  68  f. 
IlwofT  [1337 

Wredef  Adaui,  Der  Kttlner  Baner 
im  Lichte  d.  Forschg.  (Beitrr.  K5ln. 
G.  2,  87-115.)  [1338 

Beitrajre  z.  G.  d.  westfttl.  Bauernstandea 
hrsg.  v.  £.  Frhr.  v.  Kerckering  sur 
Borg,  s.  fl3.  2920.  Rez.:  Hist.  Zt.  114, 
409—11  v.  Below.  [1339 


Beitr&ge  z.  G~d.  dt.  Juden.  Fest- 
schrift z.  70.  Gebnrtstag  M.  Philipp- 
sons.  (Schrr.  hrsg.  v.  d.  Ges.  z.  F5r- 
derg.  d.  Wiss.  d.  Judentums.)  Lpz.: 
Fock  16.    XII,  392  S.     12  M.     [1340 

SIngermann,  F.,  Die  Kennzeich- 
nnng  d.  Juden  im  Mittelalt.  Freib. 
Diss.  15.    61  S.  [1341 

Brann9  M.,  u.  A.  Frelmann,  Ger- 
mania  Judaica.  Bd.  1.  1.  Frankfurt 
a.  M.:  Kauffmann.  (Scnrift.  hrsg.  v.  d. 
Ges.  z.  Fttrderg.  d.  Wiss.  d.  Juden- 
tnms.     [33.])  [1342 

RSsel,  Die  Reichsstenern  d.  dt.  Juden- 
gemeinden,  s.  '12,  351.  Rez. :  Dt.  Lit.-  Ztg. 
rl2,  Nr.  16  M.  Hoffmann;  Hist.  Vierteljschr. 
18,  330  I.  G.  Caro.  [1343 

liable r,  E.,  Zur  Handelsbedeutg.  der 
Jaden  in  Dtld.  vor  Beginn  d  8tadtewesens. 
(Beitrr.  z.  G.  d.  dt.  Juden,  370-92.)      [1344 

Quellen  u.  Forschgn.  z.  G.d  Juden 
in  Dt.-Oesterr.  (s.  16/16.  2493).  Bd.  4, 
T.  2:  Wachstein,  D.  Inschrftn.  d. 
alt.  Jndenfriedhofes  in  Wien:  1696— 
1783.  XLIII.  686  S.  30  M.  Bd.  7. 
J.  Taglicht,  Nachl&sse  der  Wiener 
Juden  im  17.  u  18.  Jh.  XL  344  u. 
65  S.    12  M. 

Rez.:  v.  6  (Rosenberg,  Steiermark) :  Hist. 
Zt.  118.  326—31  Luscbin  v.  Ebengreuth ;  Hist. 
Jahrb.  38.  600  f.  K.  0.  Mtiller;  v.  4,  2:  Lit. 
Zbl.  '18.    Nr.  8.    S.  Kraufl.  [1345 


Mayer,   S.,   Die   Wiener  Juden. 

Kommerz.Kultur,  Politik.  1700—1900. 

Wien.    X.  621  S.    5  M.  [1346 

AltMni,  AdfM  G.  d.  Jaden  in  Stadt  a. 
Land  Salzburg,  s.  '18,  2925.  Rez.:  Stud  usw. 
z.  G.  d.  Benedl-Ordens  N.  F,  8,  745—48  H.  F. 
Wagner.  [1347 

Treixler,  G.,  Die  Gfldinger  Juden- 

femeinde.    (Zt.  Dt.  Ver.  G.  Mahr.  u. 
chles.  21,  23-68.)  [1348 

Freimann,  A.,  Aus  d.  G.  d.  Jnden 
in  Regensbnrg  v.  d.  Mitte  d.  15.  Jh. 
bis  z.  Vertreibg.  1519.  (Beitr.  z.  G. 
d.  dt   Juden  79—95.)  [1349 

GrttnfeU,  Rich.,  Ein  Gang  durch 
die  Geschichte  der  Juden  in  Augsburg. 
Festschr.  z.  Einweihg.  d.  neuen  Syna- 
goge  in  Augsburg  am  4.  April  1917. 
Augsburg:  Himmer.  88  S.  3M.    [1350 

Netter,  Die  Schnldennot  d.  jttdisch. 
Gemeinde  Metz,  1791—1854  (Mtsschr. 
f.  G.  usw.  d.  Judentums  67,  591—619. 
68,  63-80.)  [1351 

Wolff ,  M.,  De  geschiedenis  der 
Joden  te  Haarlem  1600—1816.  Haar- 
lem: Bohn.    74  S.  [1362 

Kngelbert,  8.,  Das  Reoht  der  israelit. 
Religionsgemeinscbaft  in  Kurbessen,  Tl.  l. 
Marb.  Diss  T1S.  41  S.  Tl.  2  erscheint  in  d. 
..Arbeiten  a.  d.  jur.-staatswiss.  Seminar  d. 
Univ.  Marburg11.  [1358 

Kraeauer,  J.,  Feineu.  Frankfurter  Juden. 
(Beitrr.  z.  G.  d.  dt.  Juden  53-78)  8.  Sal- 
fcld,  Zur  G.  d.  Judenschutzes  in  Eurmainz. 
(Ebd.  135—67.)  [1354 

Neafeid,  SM  Die  Juden  im  thttr- 
s&chs.  Gebiet  wahr.  des  Mittelalters. 
1:  Von  d.  attest.  Zeiten  bis  z.  „schwarzen 
Tod-  1348.  Berl.:  Poppelauer.  84  S. 
2  M.  80.  [1355 

Graf ,  K.9  Das  Kecht  d.  israelit. 

Religionsgemeinscbaft  im  Egr.  Sachs/ 

Lpz.  Diss.  14.    A8  8.  (1356 

Pador,  H.,  Zur  G.  der  brandb.- preufi. 
Judengesetzgebg.  bis  1730.  (Dt.  G.bll.  'IT. 
200— TiG.)  [1357 

Cohn,  John,  G.  der  jttdisch.  Ge- 
meinde Kawitsch.  Berl.:  Lamm  16. 
122  S.    4  M.  [1358 

Braun,  1L,  G.  d.  Jnden  in  Schle- 
sien.  VI.  17.  8.  203— 49;  LXXXIIl— 
CIV.    1  M.  60  [1359 

Meisl.  J.,  Die  Juden  im  Zartum 
Polen.  Geschichtl.  Oberblick.  Bonn : 
Marcus  &W.16.  78  S.  1M.80.    [1860 


c)  Recht  m.  Gericht. 

Sckwtrln,  ▼.,  Dt.  Reobtagesehichte,  •• 
'12,  446.  Rez.:  Jahrbb.  f.  Nat.-6k.  109.  214 
—26  Sehreuer.  [1361 

Xarkgraf ,  Uberbleibsel  uratt,  Reefcta* 
brauebe  in  d.  Gegenw.  (Mitt.  d.Ver.f.  saehs. 
V  olkskde.  6, 232-35.)  [1861 


by  Google 


Original  from 
UNIVERSITY  OF  MICHIGAN 


Geschichte  einzelner  Verhaltnisse 


*41 


Mflller,  K.  Th.  ChrM  Der  Hat  ais 

Investitursymbol  iml4.— 16.  Jh.  (Arch. 

Hess.  G.  10,  303  f.)  [1363 

Peter  ka.  Das  offen  e  zum  Scheine  Handeln 
im  dt  Rechte  d.  Mittelaiters,  8.  'l*.  449. 
Rez. :  Dt.  Lit.-Ztg.  US,  Nr,  4  Herb.  Meyer. 

11364 

Knorr,  W.  v.,  Das  Ehrenwort 
Kriegsgefangener  in  sein.  rechtsge- 
schichtl.  Entwicklg.  Bresl.:  Marcus 
16,  Xir,  136  S.  6  M.  (Untersuctag. 
z.  dt.  Staats-  n.  Rechts-G.  127.)    [1365 

Schneider.  Br.,  Friedewirkg.  n  Grnnd- 
besitz  in  Markt  u.  Stadt  8.  '14,  SC84.  Rez  : 
Dt.  Llt.-Ztg.  *14,  Nr.  48  Keutgen.  [1866 

Gierke,  J.,  G.  d.  dt.  Deichrechts. 
Tl.  2.  Breslau:  Marcus  XLIV,  727  S. 
25  M.  (Untersuchg.  z.  dt.  Staats-  u. 
Rechts-G.  128.)  [1367 

Spiel ,  Dae  Marktprivileg,  a.  '15,  2510. 
Rez.:  Zt.  Ver.  Llibeck.  G.  19,  95-99  Rttrig; 
Vierteljsehr.  Soz.-WirtacL.-G.  14.  390—92 
K.  0.  Miiller.  —  J.  PhllJppi,  Der  dt  Markt 
im  Mittelalt.  (Dt.  Lit.-Ztg.  '17,  Nr.  81-33.) 

[1368 

Gierke,  Schuld  u.  Haf tung  im  alter, 
dt.  Recht,  s.  '09/10  2702. 

Rez.:  Gtttt.  gel.  Anz.  '15,  633—710  Punt, 
schart.   '10.  [isIs 

Fear,  H.,  Die  Rechtaatellg.  d.  Fraa  a.  d* 
Kinder  in  d.  Weislflmern,  s.  'is,  9937.  Rez.: 
Mitt.  d.  Inst.  f.  ost  G.  86,  695  -  700  Vol  t  el  in  L 

[1870 

Albreeht,  Fritz,  Rechts-  G.  d.  B&der 
za  Baden  im  Aargau.  Bern.  Diss.  15. 
168  S. 

Rez. :  Anz.  Sohweiz.  G.  '17, 102  f  Speidel. 

[1871 

Weisweiler,  W.«  G.  d.  rheinprenB. 
Notariates.  1;  Die  rranz.  Zeit.  Essen: 
Baedeker  16.  XXILL,  307  S.  8  M. 

Rez.:  Zt.  Aach.  G.-Ver.  88,  312—14 
Scheme.  [1372 

Heestng,  R.,  G.  d.  Emdener  Stapel- 
rechts.  Tl.  2.  (Jahrb.  Ges.  bild.  Kunst 
Emden,  19,  1—68.)  [1373 

Vsrrentrapp,    Reohts-G.   u.  Recht  d. 

Semeinen   Marken  in  Heasen,  a.  '11.  2715. 
ez.:   Hiet.  Vierteljsehr.  14,  582-84  Caro. 

Bleb,  Die  braonBchw.  Forstpolizeige- 
setzgebg.  aeit  d.  Mittelalter.  (Brannachw. 
Magaz   '15,  101-7;  117-19.)  [1375 

Lappe,  J.,  Die  Rechts-G.  d.  wti&ten 
Marken.  Mttnst:  Aschendorft  16. 
XXIV,  122  S.  8  M.  ( Verttff.  c  ^ist. 
Kommiss.  f.  d.  Prov.  Westfalen.  Die 
Wtistungen.    Einleitg.) 

w   Rez.:   Zt.  Sav.-Stift.  37,  G.  A.,  586-91 
Wopfner;  Dt.  Lit.-Ztg.  '17,  Nr.50Haff.  [1376 

Hubrich,  E,9  GreifswalderUniver- 
sittttsrecht.  Beitr.  z.  Jahrhundertfeier 
d.  Zugehftrigkeit  Neuvorpommerns  z. 

Sreufl.  Monarchie.  Greifsw. :  Bruncken 
tCo.    65  8.:8M.  [1877 


Hinojosa,  E.  de,  El  elemento  ger- 
manico  en  el  derecho  esp&fiol.  Madrid. 
16.  106  S.  Vgl.  11,  2822. 

Rez. :  Zt  d.  Sav.-  Stiftg.  36,  G.  A.,  495  f. 
Hiibner.  [1878 

Mfiller,  Geo.,  (Jrsnrttngl.  Rechtslage  d. 
Rum  linen  im  Si  eb  en  burg.  Sachaenlanae,  8. 
'16,  732.  Rez.:  Dt.  Lit.-Ztg.  '17,  Nr.5  Zehnt- 
baner.  __  [1879 

Silbergchmidt,  WM  Beteilignng 
n.  Teilhaberschafr,  e.  Beitr.  z.  Rechte 
d.  Gesellschaft.  Halle:  Waisenhaus. 
15.  VI,  184  S. 

Rez. :  Zt  Sav.  -  Zt.  37,  G.  A.,  625-31 
Gierke.  [1880 

Koebne,  C,  Gewerberechtliches  in 
dt.  RechtssprichwSrtern.  (Festschr.  f. 
Geo.  Coin  427 -82.)  Erweit.Sep.-Abdr. 
Zurich:  FiiBli  15    82  S.   2  M.  50 

Rez.:  Vierteljsehr.  f.  8oz.- u.  Wirtsch.- 
G.'H,  i55f.Techen;Zt.Sav.-Stiftg.37.  G.A., 
614-616  Peterka.  [1381 

Bfiekllag,  Wechselwirknng  gewerbe- 
rechtl.  n.  fronnngerecutl.  Elemente  im  Lie- 
genschaftsrecht  d.  dt.  Mittelaiters,  a.  '13,569. 
Rez.:  Mitt  d.  Inst  f.  flat.  G.  35,  166-70 
Wahle.  [1&2 

Dirke,  A.  v.*  Die  Rechtsverh&ltnisse 
d.  Handwerks-Lehrlinge  u.  Gesellen 
nach  d.  dt.Stadtrechten  n.Zunftstatuten 
d.  Mittelalters.   Jen.  Diss.  14,  108  S. 

T1383 

Peterka,  0.,  Die  biirgerl  Gran- 
ger echtigkeiten  in  B8hmen.  Rechts- 
geschichtl.  Untersnchg.  Prag:  Calve 
239  S.   7M.  50. 

Rez. :  Mitt.  Ver.  G.  Dt  B8hm.  55,  255-58 
Weizsacker.  [1384 

Fried m an n,  R.t  Das  Gewerberecht 

im   mittelalt.   Schlettstadt.    Greifsw. 

Diss.  16.   62  S.  [1385 


Hiibner.  B.,   Grnndzuge  d-  dt  Privat-- 
rechta.    2.  Ann.,  a.  '14,  761.    Rez. :  Viertel- 
jsehr.  f.  Soz.-  u.  Wirtsch.-G.  13,  229-31 
v.  Below.  [1386 

Frommhold,  G.,  Znr  G.  d.  ge- 
samten  Hand.  (Zt.  Sav.  Stiftg.  37,  G. 
A.,  504-6.)  [1387 

Planitz,  Die  VermcJgensvollstrek- 
knng  im  dt.  mittelalterl.  Recht.  Bd.  1, 
s.  11/12,  2765. 

Rez. :  Hist.  Vierteljsehr.  f.  Gesetzgeb. 
nsw.  3.  F.,  17,  :  81— 221  Rintelen;  LitZbi. 
'14,  Nr.  15/16  0.  [1388 

Hfibaer,  John.,  Der  Fond  im  german.  u. 
alter,  dt  Recht.  s.  'I4fi5  3077.  Rez.:  Hiat 
Zt.  115,  158—62  Schwerin.  [1389 

Rentier.  A. .  Weidhnbe  n.  Handgemal. 
(Festschr.  d.  schweizer.  JnriBtenverein  bei 
seiner  52.  Jahresversammlg.  gewidm.  v.  d. 
Jurist.  Fak.  Basel  '15,  8-21.)  [1390 

Gillie ,  Gewahraohaftszng  n.  Landatio 
anctoris,  e.  '14,  762.  Rez.:  Hist  Zt.  115, 
156-58  Rehme;  Zt  Sav.-Stift  37,  G.  A. 
636-44  Alfr.  Schnltze.  [1391 


by  Google 


Original  from 
UNIVERSITY  OF  MICHIGAN 


*42 


Bibliographie  Nr.  1392—1461 


Ffschel,  A.  v.,  Erbrecht  u.  Heim- 
fall  auf  d.  Grundherrschaften  BcJhmens 
xx.  M&hrens  v.  13.  bis  16.  Jh.  (Aus:  Arch, 
f.  (Jst.  G.  106,  241-880  Wien:  Holder 
'15.   48  S. 

Res.:  Zt.  Sav.-Stfft.  87,  G.  A.,  623  f.  Gal; 
Mitt.  Ver.  G.  Dt.  Btthmen  55, 204  Weizaacker. 

[1881 

Klaar,  K.,  DasErhartReuttersche 
Fideikommiss.  (Forsch.  Mitt.  G.  Tirols 
usw.  14, 1-65.)  [1393 

Grnnr,  Bf .,  Schweiz.  Bauernmarken 
u.  Holznrkk.  Bern:  St&mpfli  &  Co. 
160  S.;  83  Taf  16  M.  (Abhdlgn.  z. 
schweiz.Recht  77.)  [1894 

Hen,  R.,    Das  Hypothekarrecht 

nach  aarganiach.  Rechtsquellen.  Bern. 

Diss. '16.    185  S.  [1395 

Knyk,  J.  Tan,  Eenige  meded.  uit  het 
Germaansch  familie  —  en  gemeenachapa- 
leven.  (HandellngenenMeded.v.d  Maatach. 
d.  Nederl.  Letterkde,  te  Leiden  TiS/fi4L  116 
—17.)  [1396 

Moll,  W.,  De  rechten  van  den  Heer 
van  Bergen  op  Zoom.  Groning.  Diss. 
'15.    184  S. 

Rez. :  Zt.  Sav.-Stift.  37,  G.  A.,  572  f.  van 
Kan.  [1397 

Havensteln,  E.,  Das  Bergregal  d. 
Standesherren  ira  Ruhrkohlenbezirk. 
(Jahrb.  Gesetzgebg.  41,  1181—1231.) 

[1398 

Rlhn,  H.,  Die  Besitzverh&ltnisse 
an  den  Mooren  d.  Grfifach.  Eoyer.  Mit 
besond.  Berttcks.  d.  Amter  Diepenau  n. 
Uchte.  Zur  Rechts-G.  d.  Moore.  (Zt. 
H.  Ver.  Nieders  '15,  101—72.)      [1399 

Eilenberger.  Das  Olzschauer  Erb- 
recht. (Mitt.  d.  ver.  f .  s&chs.  Volkskde. 
6,236-38)  [1400 


8t$lsel,  A.,  Geding  u.  Appellation,  Hof, 
Hofgericht  n.  Hate,  Abachied  u.  Urteil.  £. 
rechtageschichtl.  Unteranchg.,  a.  '12,  448. 
Rez. :  Dt.  Lit  Ztg.  '15,  Nr.  l  Bach.        [1401 

GlltHch,  Untersuchgn.  z.  mittelalterl. 
Vogtgeriehtabarkeit.  a.  r18,  2989.  Rez. :  Lit. 
Zbl.  14,  Nr.  41  Brinkmann.  [1402 

Mayer,  Ernst,  Geschworenenge- 
richtu.InquisitionsprozeB.  Ihr  Ursprg. 
dargel.  Munch,  tt.  Lpz.:  Duncker  a.  H. 
'16.   XXI,  379  S.   12  M. 

Rez.:  Zt.  8av.-Stiftg.  87,  G.  A.,  527-43 
v.  Amira;  Lit.  Zbl.  I17,  Nr.  87  Brinkmann; 
Dt.  Lit.  Ztg.  '17,  Nr.  37  Kiach.  [1403 

Meltiter,  E.,  Fahrniaverfolgunga.  Unter- 
aehlagung  n.  dt.  Recht,  a.  '14,  3078.  Rez.: 
Dt  Lit.  Zlg.  '15,  Nr.  16  Herb.  Meyer,     [1404 

Ktsch,    Der  dt.  Arreatprozefi  in  aein. 

Seachichtl.  Entwicklg.,  a.  '16,  747.  Res.:  Zt. 
av.-Stif tg.  87,  G.  A.,  591— 601  Alfr.  Schultze. 

[1405 

Meyer,  Herb.,  Gertift,  Handhaft- 
verfahren  u.  Anefang.  (Zt.  Sav.-Stiftg. 
37,  G.  A.,  382-497.)  [1406 


K Shier,  Walt.,  Die  Amnestie  f. 
Kriegsteilnehmer.  (Geschichtl.  Stud.  f. 
Hauck  135-51.)  [1407 


Planer,  Reebt  a.  Riohter  i.  d.  inneroet. 
Landen,  a.  '11,  2823.  Rez..-  Hiat.  Vtertel- 
jaohr.  18,  209-11  Voltelini.  [1406 

Glltsch,  Helnrlch,  Der  alaman- 
nische  Zentenar  xl  sein  Gericht  Xteip- 
zig:  Teubner.  166  S.  (Berichte  tlb.  d. 
Verhdlgn.  d.  K.  S&chs.  Ges.  d.  Wias. 
Phil.-hiat.  Kl.  Bd.  69,  H.  2.)  [1409 

Ramsperger,  Zur  geschichtl.  Ent- 
wicklg. d.  thurg.  Zivilprozeases.  (Zt.  f. 
schweiz.  Recht  67,  234—61.)        [1410 

Etchholzer,  E.,  liber  Zwangs-  u. 
Bannrechte  namentl.  nach  schweizer. 
Recht,  Zttrich.  Diss.  14.  Ill  S.   [1411 

Wlllmann,  J.,  Die  Strafgeriehts- 
verfg.  u.  d.  Hauptbeweismittel  im  Straf- 
verfahren  d.  St.  Freiburg  i.  Br.  bis  z. 
Einfiihrg.  d.  neuen  Stadtrechts  (1620). 
E.  Beitr.  z.  dt.  Strafprozefirecht  im 
Mittelalt.  (Zt.  Geschichtskde.  Freiburg 
35,  1-106.)  [1412 

Mell,  A.,  Versuche  z.Verstaatlichg. 
d.  Strafgerichte  in  Osterreich  vor  d.  J. 
1849.  (Zt.  d.  Hist.  Ver.  f.  Steierm.  14, 
1—24.)  [1413 

Hoegel,  H.,  Freiheitsstrafe  u.  Ge- 
f&ngniswesen  in  Osterreich  von  d.  The- 
resiana  bis  z.  Gegenw.  Graz  u.  Wien : 
Moserl6.   162  S.   6  M.  [1414 

Kapras,  J.,  Der  Grenzeid  im 
tschechisch.  Rechte.  Beitr.  z.  G.  d. 
tschech.  Ordale.  (Sep.  a.:  Sboruik  v8d 
pravnich  a  stadnich  15,  2/4.)  Prag: 
Selbstverl.  15.    15  S.   (Tschech.) 

Rez. :  Mitt.  Ver.  G.  Dt.  Bdhmen  54, 194  f. 
Weizaacker.  [1415 

KBapp,HermMAlt-RegenaburgaGericht8- 
veifang ,  Strafverfahren  a.  Strafreoht  bis  z. 
Carolina,  a.  '14,  8094.  Rez.:  Hist.  Zt.  115. 
397  f.  Hehme.  [141 G 

Daniste,  P.  H.,  flet  Veenrecht  in 
de  provincie  Utrecht  van  1592—1916. 
Utrecht  Diss.  16.  XV,  359  S.     [1417 

Delchert,  H.,  Das  ehemal.  Wacbgericht 
der  Altatadt  Hannover.  (Hann.  G.bll.  17, 
401—7.  [1418 

FrSlieh,  K.,  Geriohtaverfang.  v.  Goalax 
im  Mittelalt..  a.  '12,  2764.  Rez. :  Gott.  geL 
Anz.  '15,  215  ff.  Beyerle.  [1419 

Heck,  Ph.,  Neue  Theorie  d.  s&chs. 
Freidinge.  (Zt  H.  V.  Niederr.,  16, 
396-418.)  Vgl.14,  3071.  [1420 

Gleaning,  tt.,  Znr  G.  d.  Strafrechtepflege 
im  KnrfUratent.  Sachaen  *&hr.  d.  IS.  Jh.  (N. 
Arch.  f.  a&cha.  G.  37,  316-29.)  [1411 

Groaae,  Daa  platicnm  ad  altam  arborem 
b.  Qnedlinburg  n.d.NenwegerVogteigericht. 
(Zt.  Harz-Ver.  50, 112-24.)  [142? 


by  Google 


Original  from 
UNIVERSITY  OF  MICHIGAN 


Geschichte  einzelner  Verh&ltnisse 


*43 


Loaning.  Gerichte  a.  Verwaltungabehdr- 
den  in  Brandenb.-Preufien,  s.  '14, 3079.  Res.: 
Krit  Vierteljsehr.  f.  Gesetzgebg.  8.  F.,  17, 
140—45  Waldeeker;  Verwaltnngsarch.  12, 
549-51  Bornhak;  J5t.  t.  Polit.  9,  593—96 
Ruben.  114*3 

Krollmann,  G.f  2  Urkk.  z.  frei- 
willig.Gerichtsbarkeit  im  Ordensstaate 
PreuBen.  (Altpr.  Monatsschr.  52, 662  ff.) 

[1424 

Brfinneck,  W.,  Znr  G.  d.  Gerichts- 
yerfg.  d.  Stadt  Frauenburg  im  Erm- 
lande.  (Zt.  Sav.-Stiftg.  37,  G.  A., 
313-82.)  [1425 

Matusiklewlci.  Die  mittelalterl.  Ge- 
richtsverfassung  a.  Fiir§  ten  turns  Glogau,  s. 
'12t  457.  Rez.:  Hist.  Zt  110,  469  Sp.;  Lit. 
Zbl.  '14,  Nr.  9  0. ;  Mitt.  d.  Inst.  f.  8st.  G.- 
forscbg.  36,  531  f.  Knnkel.  [1426 

Baumgart,  R.,  Die  Entwicklg  d. 
Schuldhaft  im  italien.  Recht  d.Mittel- 
alters.  Berl.  u.  Lpz.:  Rothschild  14. 
XVI, 669  S.  (ZivilprozeBrechtl.  Forseh. 
hrsg.  v.  Rich.  Schmidt  9.) 

Rez.:  Zt.  Sav.-Stiftg.  37,  G.A.,  602—10 
Planits.  (1427 

Mayer,  Ernst,  Das  ganga  undir 
jardarmen  u.  d.  spanische  Recht.  (Mitt. 
InstOstG.  37,285— 87;  363  f.)    [1428 


Ruefi,  KM  Die  rechtl.  Stellg.  d. 
papstl.  Legaten  bis  Bonifaz  VIII. 
Paderb.:  SchCningh  12.  XIV,  262  S. 
8  M.  (13.  H.  d.  Sekt.  fttr  Rechts-  u. 
Sozialwiss.  d.  Gflrres-Ges.) 

Rez.:    Hiit.  Zt.  115,  124—26  Baohmann. 

[1429 

Mayer ,  Ernst,  Der  Ursprung  d. 
Domkapitel.  (Zt.  Sav.-Stiftg.  38,  K.A. 
7,  1—33.)  [1430 

Stutz,  U#,  Parochus.  (Zt.  d.  Sav.- 
Stiftg.  36,  K.  A.  4,  497  f.)  Vgl  14, 
3098.  [1431 

Dora,  J.,  Znr  G.  d.  Personal  - 
pfarreien.  (Zt.  Sav.-Stiftg.  37,  K.  A.  6, 
341-83.)  [1432 

Dora,  J.,  Jus  patronatus.  (Zt.  Sav.- 
Stiftg.  37,  K.  A.  6,  891—96.)        [1433 

Henrici,Herm«,  Ober  Schenkungen 
an  d.  Kirche.  Basel,  akad.  Antritts- 
vorlesg.  Weim.:  B5hlaul6.  62  S.  2  M. 

Res.:  Dt.  Lit.  Ztg.  '18,  Nr.  11  Alfr. 
Schnltze;  HUt.  Vierteljsehr.  18, 306  f.  Poschl. 

[1434 

Bauer ,  Hanns,  D.  Preces  pri- 
mariae  d.  dt.  KcJnige  i.  frtther.  Mittel- 
alter.  Heidelberg.  Diss.  14.  49  S.  [1436 

Hashagen,  JM  Zur  Charakterist. 
d.  geistl.  Gerichtsbarkeit  vomehml.  im 
sp&ter.  Mittelalt.  (Zt.  Sav.-Stift.  87, 
K.A.  6,  205-92.) 

Rez.:  Arcb.  kath.  Rirobenrecht  97,  474 
-77  Hillilg.  (i486 


Riedner,  Die  geistl.  Geriohtshofe  im 
Mittelalt,  Bd.  2,  a.  U5,  2603.  Rez. :  Hist.  Zt. 
118,  91  f.  Febr;  Tbeol.  Rev.  '17,  Nr.  15/16 
Koeniger.  [1487 

Berr,  Die  Kirche  ge gen UberGe  wait  ta  ten 
v.  Laien,  s.  »14,  3093.  Rez. :  Dt  Lit.  Ztg.  M6, 
Nr.  49  Koeniger.  [1438 

Kostler,R«,  Huldentzugals  Strafe, 
s.  13,  582. 

Rez.:  Hist  Jahrb.  33.  885  f.  Klaring; 
Westdt.  Zt.  82,  235  f.  Anbin;  Hist  Zt.  lis, 
612—14  Rehme.  [1%S9 

Hindringer,  R.,  Das  kirchl.  Schul- 
recht  in  Altbayern  v.  Albrecht  V.  bis 
z.  Eriasse  d.  Verfassnngsurk.  1560 — 
1818.  Paderb.:  Schoningh  16.  XV, 
176  S.  5  M.  60.  (XVI,  76  S.:  StraBb. 
Diss.  16.)  (Verfiff.  d.  G6rres-Ges.  Sekt. 
f.  Rechts-  u.  Sozialwiss.  27.) 

Rez.:  Zt.  Sav.-Stiftg.  37,  K.A.  6t  477 f. 
Rieker ;  Theol.  Rev.  '17,  Nr.  13/14  Scharnagl ; 
Hist.  Jahrb.  38,  625  f.  Mitterwieser.        [1440 

Bruggaier,  Die  Wahlkapitulati- 
onen  d.  Bischtffe  u.  Reichsftlrsten  t. 
Eichstatt,  s.  15/16  2526, 

Rez.:  Stud.  Mitt.  G.  Bened.-Ord.  N.  P.  7, 
429 f.  Br.  Wilhelm.  [1441 

Rttckert,  &,  Die  Prabende  am 
Domkapitel  zu  Augsburg.  (Arch.  G. 
Hochstift  Augsburg  6, 183— 254).  [1442 

Brann9  &•;  Pie  Kapitelsordnung 
d.  Kapitels  Wasserlrtidingen  v.  1370, 
ergftnzt  1439.  (Beitr.  Bayer.  Kirch.-G. 
23,  129-47.  24,  106—10.)  [1443 

Hermeltnk,  IL,  DieVerbandlungen 
'lib.  d.  altwttrttb.  Kirchengut  seit  1806. 
(Wflrttb.  Jahrbb.  f.  Statist,  u.  Ldkde. 
14,  I,  46-83),  s.  16,  617. 

Rez. :  Theol.  Lit.  Ztg.  '15,  Nr.  22  Bossert. 

[1444 

Helnemann,  B.,  Zur  G.  d.  Offi- 

zialates  im  Bistum  Konstanz.    (Zt.  f. 

G.  d.  Oberrh.  N.F.  31, 300-302.)  [1446 

Mftller,  Alois,  Das  Kirchenpatronats- 
recht  im  Kant.  Zug,  s.  'lft,  2972.  (Auoh  Diss. 
Freiburg  i.  Ue., f  12.)  Rez. :  Anz.  f.  sohweiz. 
G.  '15,  54—58  Hoppeler.  [1446 

R&sch,  A.,  Zur  G.  d.  Efarrkon- 
kurses  im  Erzbist.  Freiburg.  (Arch.  t. 
kath.  Eirchenrecht  96,  203—43.)  [1447 

Frohn,  L.,  D.  Sendgerioht  s  Aaohen  b. 
z.Mitte  d.17  Jh.,s.  '14,774.  Rez.:  Zt.d.  Aach. 
G.  Ver.  35,  383  -385  Scheins.  J1448 

Marx,  Die  Entwicklg.  d.  Pfarr- 
systems  im  Bistum  Trier.  (Trier.  Arch. 
24/25,  1—168.)  Sep. :  Trier:  Lintz  15. 
138  8.   4M.60. 

Rez.:  Arch.  f.  kath.  Kirchen  recht  96,  615 
Hilling.  [1449 

Rot  Scheldt,  W.,  Zur  G.  d.  Nach- 
jahrs  am  Niederrhein.  Mthfte.  Rhein. 
Eirch.-G.  12, 13-27.)  [1460 

Baehmann,  K.,  G.  d.  Kircbenzuoht  in 
Kurhessen  von  der  Ref.  bis  a.  Gegenw.,  s. 
'12,  2859.  Rez. :  Theol.  Lit.  Ztg.  '13,  Nr.  6 
Kger;  Zt  d.  Ver.  f.  hess.  G.  47,  368—71 
Simons.  [1451 


by  Google 


Original  from 
UNIVERSITY  OF  MICHIGAN 


♦44 


Bibliographie  Nr.  1452-1504 


Kgtr,  K.,u.  Jnl.Frfedrich,  Kirchenrecht 
d.  ev.  Kirche  im  Grhzgt.  Hessen.  l,  8.  '14, 
3107.  Rez. :  Dt  Zt.  f .  Kirchenrecht  24,  309—14 
Ruck.  [1452 

{Thiemann,  K,,  Verh&ltn.  d.  polit. 
z.  Kirchengemeinde  d.  Stadt  Altenburg. 
Jen.  Diss.  14.  81  S.  —  E.  Rost,  Ent- 
stehg.  d.  Kirchengemeinde  in  Saaifeld 
n.  d.  polit.  Gemeinde.  Jen.  Diss.  f14.  50  S. 

Rex.:  Zt  SaT.-Stiftg.  37,  K.  A.  6,  473-76 
Alfr.  Schultze.  [1453 

Arndt,  Geo.,  Die  kirchl.  Baulast 
in  d.  Bereich  d.  frttheren  Grafschaft 
HobensteiiL  (Zt  d.  Harz-Ver.  48, 
28—66.)  —  Ders.,  Desffleich.  im  Stifte 
Qaedlinburg,  in  d.  Reiehsfreiherrschaft 
Schauen  a.  in  der  freien  Reichsstadt 
Nordhansen.  (Ebd.  81—132.)         [1454 

Llnneborn,  J.,  Die  Kirchenbau- 
pflicht  d.  Zehntbesitzer  im  frtiher.  Her- 
zogtnm  Westfalen.  Paderb.:  Boni- 
facius-Dr.  15.  151  S.  3  M.  Akad. 
Schrift  d.phil.-theol.  Fak.  in  Paderborn. 

Rez.:  Arch.  f.  kath.  Kirohenreeht  95, 
702—4  Hilling:  Zt.  d.  Sav.-Stiftg.  36.  Kan. 
Abt.  489-35  Stutz;  Stud.  G  Bened.-Ord. 
N.  F.  6,  673-76  Greinz;  Hist  Jahrb.  38, 173  f. 
Marin*.  [1455 

Teackhoff,  Die  westf.  Bischofswahlen 
bis  i.  Wormier  Konkordat,  8.  'IS,  628.  Rez. : 
Mitt.  a.  d.  hist.  Lit.  N.  F.  3,  2551.  A.  Hof- 
meister.  '  fl456 

Llnneborn,  J«,  Die  kirchl.  Banlast 
im  ehemal.  Fttrstbist.  Paderborn ,  rechts- 
geschichtl.  (largest  Paderb. :  SchOningb. 
299  S.    12  M. 

Rez.:  Arch.  Kath.  Kirchenrecht  97,  486 
-88  Hilling.  [1457 

Heepo,  Organisation  d.  Altarpf  riinden  an 
d.  Pfarrkirchen  d.  Stadt  Braunschweig  im 
Mittelalt,  8.  43,  8820.  Rez.:  Hist.  Jahrb.  35. 
691—93  Lerehe.  [1458 

Wolgast,  £.,  Die  rechtl.  Stellung 
d.  schlesw.-holst  Eonsistorinms.  Eiel : 
Cordesl8.  XXIV,  291  S.  (Schrr.Ver. 
Schlesw.- Hoist  Eirch.-G.  1.  R.,  H.8.) 

Rez. :  Theol.  Lit  -Ztg.  '17,  Nr.  15  Sealing. 

[1459 

Apeldoorn,  L.  J.  Tan,  De  kerke- 
lijke  goederen  in  Friesland.  Beschrij- 
ving  van  de  ontwikkeling  Tan  het  recht 
omtrent  de  kerkel.  goederen  in  Fries- 
land  tot  1795.  II.  Utrecht  Diss.  Leeu- 
warden:Meijer&Sch. '15.  509S.  [1460 

Fritseh,  J.,  Besctzg.  d.  Halberstadter 
Bistums  in  d  4  er&t.  Jahrhh.  sein.  Bestehens, 
s.  '14,  832.  Rez.:  Thflr.-sachs.  Zt.  f.  G.  4, 
229  f.  Arndt  [1461 

Arndt,  Gf.,  Die  kirchl.  Banlast  in 
d.  ehemal.  Erfurtischen  Gebiete.  (Mitt. 
Ver.  G.  Erfurt  87, 1—84.)  [1462 

Nebel,  A.,  Die  Anfange  n.  d.  kirchl. 
Rechtsstellg.  des  Angustiner  -  Chor- 
herrenstifts  St  Peter  auf  d.  Lauter- 
berge  (Petersberg  b.  Halle).  (Thttr.- 
siichs.  Zt.6,  113-76.)  [1463 


Arndt,  6#,  Die  kirchl.  Banlast  in 
d.  Mark  Brandenburg.  (Jahrb.  f.  brandb. 
Eirch.-G.  13,  119—81;  —  Ders.,  Die 
kirchl.  Baulast  in  d.  Mark  Brandenb.  in 
d.  rechtl.  Entscheidungen.  (Forsch.  z. 
brandb.  u.  pr.  G.  29, 173—246.)  —  Ders., 
Desgl.  in  d.  Entwtlrfen  d.  m&rkisch. 
(kur-,  alt-  u.  neumfcrk.)  Provinzialrechts 
u.  in  d.  Vhdlgn.  fiber  diese.  (Ebd.  80, 
166-247.)  —  Fr.  Holtze,  Zur  kirchl. 
Baulast  in  d.Mark.  (Ebd.  505—7.)  [1464 

Kaaa,  Die  geistL  Gcrichtsbarkeit  d.  kath. 
Kirche  in  Preufl.,  e. '  15,  2528.  R^%.:  HistZi. 
118.  112—14  Hashagen ;  Hist.  Jahrb.  38,  584 
—89  Maring;  Arch.  Kath.  Kirchenrecht  97, 
317—30  Hilling.  [1465 

Dlx.  Das  Tnterdikt  im  ostelbiich.  Dtld., 
a.  *14,  3162.  Rez.:  Dt.  Zt.  f.  Kirohenreeht 
24,  330-32  Ruck;  Hist  Zt.  114, 692 f.  Lerehe. 

[1466 

Schulte,  L«,  Die  Exemtion  d. 
Breslauer  Bistums.  (Zt.  Ver.  G.  Schles. 
61,  1-29.)  [1467 

Blume,  Abbatia,  s.  '151*16  766.  Rez.:  Zt 

SaT.-Stiftg.  37,  K.  A.  6,  427  f.  Werminghoff; 

Stud.  G.  Bened.-Ord.  N.  F.  6,  667-71  Bendel. 

[1468 

d)  Kriegswesen. 

Weule,  K.,  E*  Bethe, «.  Sch  me  id- 
ler, A*  Doren,  P.  Herre,  Eultur-G. 
d.  Erieges.  (Aus  Natur  u.  Geisteswelt 
661.)  Lpz.  u.  Berl.:  Teubner  118  8. 
1  M.  60.  [1469 

Daniels,  G.  d.  Kriegswesens.  Neuzeit  4 
U.  5,  8.  MS,  2977.  Rez.:  Hist.  Zt  115,  222 f. 
Jaoob  [1470 

Schfifer,  D.,  Zur  G.  dt.  allgem. 
Wehrpflicht  (Aus:  Sitzungsberr.  d. 
Berl.  Ak.  17.)  Berl.:  Reimer,  8.451 
—68.    IM.  [1471 

Wolzendorff,  K.,  Der  Gedanke  d. 

Volksheeres  i.dt.Staatsrecht  Tttbing.: 

Mohr  14.    XII,  63  S. 

Rez. :  Hist.  Zt.  117, 137—43  v.  Below.  [1472 
Nell.  Die  Landsknechte,  s.  '16, 772.  Rez. : 

Preufi.  Jahrbb.  164,  346—48  Delbruok.    [1473 

Wutte,  M.f  Vom  alten  Landsturm. 
(Carinthia  I.  105,  6—34.    106,  19-57.) 

[1474 

Daehler,  A.,  Befestigung  mittelalterl. 
Stadte  n.  Markte  in  Nieaertsterr.  m.  Aus- 
nahme  Wiens.  (Berr.  u.  Mitt.  d. Alt.-Ver. Wien 
49,  21^-54.)  [1475 

ScheTen,  Fr..  Die  mittelalterl. 
Befestigung  d.  Donkirchen  im  Regnitz- 
gau.   Erlang.  Diss.  14.  106  8.     [1476 

Kriegsgeschlclite,  Schweizer.  Im 
Auftr.  d.  Chefs  d.  Generalstabes,  Oberst- 
korpskommandant  Sprecher  t.  Bernegg, 
bearb.  v.  Schweizer  Historikern  unt. 
Lejtg.   t.   M.  Feldmann  u.    H.  G. 


by  Google 


Original  from 
UNIVERSITY  OF  MICHIGAN 


Geschichte  einzelner  Verh&ltnisse 


*45 


Wirz.    H.l.  H.3.  E6.    Bem:Euhn 
'IB.    103  S.,    8  Etn.;  80  S.,  8  Etn.; 

iooa 

Res. :  Zt.  Sav.-Stift.  57,  G.  A.,  720 f . Stats ; 
Anz.  Schweiz.  G.  '16,  271-74  Gefiler.      [1477 

Ge filer,  E.  AM  Basler  Zeughaus- 
inventare  (s.  '14,  3121).  SchluB.  (Anz. 
Schweiz.  Altkde.  N.  F.  16,  67—80, 
248-51.  *  [1478 

Wymann,  Ed.,  Das  Schlachtjahr- 
zeit  von  Uri.  Altdorf :  Staatsarchiv  '18. 
XL  VI,  78  8.    2  Fr.  BO.  [1479 

Leclfere,  C,  Le  role  militaire  des 
avou^s  li&eois.  (Melanges  d'hist  off. 
A  Ch.  Moeller  1,  393-406 )  [1480 

Ellas,  J.  E.,  Schetsen  uit  de  gesch. 
van  0D8  zeewesefi.  (Bijdragen  voor 
vaderl.  gesch.  6.  R„  3, 209—369.)  [1481 

Naumann,  Adf.,  Das  kursftchs. 
Defensionswerk  1613—1709.  (Leipz. 
Diss.  '16.  Beitrr.  z.  Knit-  u,  Universal- 
G.  37=N .  F.2.)  Lpz.:  Voigtl&nder, XVII, 
804  S.    10  M.  [1482 

Gerblng,  L.,  Thttringer  Dorfbe- 
festigungen  nnd  Zufluchtsst&tten  im 
Kriege.  (Korr.  bl.  d.  Gesamt-Ver.  64, 
Nr.  7/8.)  [1483 

Hofmeister,  H.,  Die  Wehranlagen 
Nordalbingiens.  Znsammenstellg.  nnd 
Untersnchg.  der  nrgeschichtl.  nnd  ge- 
schichtl.  Bnrgen  n.  Befestignngen.  H.l: 
Gebiet  d.  Fr.  n.  Hansest.  Lubeck.  l>. 
Fflrstent.  Lubeck.  Lttb.:  M.Schmidt 
Gr.  2°.   84  S.;  10  Plane,  14  Taf.  16  M. 

[1484 

Otten-Sackea  i.t.  Rhelii,  O.  Frhr.  y.  der, 
Preufiens  Hear  v.  sein.  Anf&ngen  bis  zur 
Gegenw.  3t  a.  '14,  7?9.  Rez. :  Dt.  Lit-Ztg. 
•14,  Nr.  86/57  Gohlke;  Lit.  Zbl.  '14,  Nr.  41 
v.  Janaon.  [1486 


Brelthaupt,Th.,  Eriegserinnergn. 
d.  Familie  Breithanpt.  Eschershansen: 
Senlcke.  620  S,  Taf.   9  M.         [1486 


e)  Religion  u.  Kirchc. 

Eubel,  C,  Hierarchia  catholica 
medii  acvi,sive  pontifieum,  cardinalium, 
eeclesiarnm  antistitnm  series,  ab  anno 
1431  nsqne  ad  annnn  1603  perdncta. 
Ed.  2.  Monast.:  Regensberg.  4°. 
XLV,  290  S.    20  M. 

Rez.:  Mitt.  Inst.  Bit.  G.  379  111  f.  Tomek. 

[1487 

Hofmann,  W.  t.,  Forschgn.  z.  G. 
d.  knrialen  BehSrden  vom  Schisma  bis 
z.  Reform.  Rom:  Loescher  &  Co.  '14. 
XII,  329;  296  S.  24  M.  (Biblioth. 
d.  Preufi.  Hist.  Instit  .12/13.)       [1488 


Tangl,  6.,  Die  Teilnehmer  an  d. 
allgemein.  Eonzilien  des  Hittelalters. 
Tl.l— 3c.  Berl.Diss/16.  74  S.     [1489 


Paulus,  N.,  Die  Abiasse  d,  rftm. 
Eirchen  im  Mittelalt.  (Hist.-pol.  Bll. 
16B,  227-41;  316-26.)  [1490 

Paulus,  N.,   Die  Anfdnge  d.  Ab- 

lasses.     Zt.  f.  kath.  Theol.  39,  139— 

230.    Vgl.  '10,  646.  [1491 

Paulas,  H.,  Abiasse  f,  gemeinnttteige 
Zwecke.    (Hist-pol.  Bll.  155,  561—75.)   [1492 

Paulus,  N.,  Bertihmte,  doch  un- 
echte  Abiasse.  (Hist.  Jahrb.  36, 481— 
615.)  [1493 

Dora,  J.,  Beitrr.  z.  Pdtrozinien- 
forschg.  (Arch.  Eultur-G.  13,  9—49; 
220—65.)  (1494 


Wohlenberg,  G.,  Mittelalterliche 
Typologie  im  Dienste  d.  Predigt.  Mitt, 
a.  e.  Mtlnch.  Cod.  (Zt.  f.  Eirch.-G.  36, 
319—49.)  [1496 

Hauek,  A.,  Kirch.-G.Dtlds.5:  Dasspatere 
Mitttelalt.  Halfte  1(  a. 'lOf'll.  2892.  Rez.: 
Cist  Zt  Hi,  104—12  E.Vogt.  [1496 

Yigtaer,  Gallikanismns  a.  episkopal. 
Strttmuogen  im  dt.  Katholizismns  cwisch. 
Tridentioum  n.  Vaticannm,  s  T14,  789.  Rez. : 
Zt  Sav.-Siiftg.  87.  K.  A.  6,   480—82  Mlrbt 

[1497 

Hauck,  A.,  Dtld.  u.  England  in 
ihren  kirchl.Beziehgn.  Lpz.:  Hinrichs. 
134  S.    4  M.  60.  [1498 


Riesenhnber,  M.,  Die  Abteikirche 
zn  Seitenstetten  in  faiederOst.  1116— 
1916.  Wien:  Reichepost  16.  66  S.; 
Taf.  3  M.  (1499 

Fischer,  Wilh.,  Personal-  u.Amts- 
daten  d.  ErzbischOfe  v.  Salzburg,  798 — 
1619.    Greifsw.  Diss  16.    103  S,  [1600 

Tomek.  E«,  G.  d.  DiSzese  Seckau. 
1 :  G.  d.  Kirche  im  hentig.  Dittzesan- 
gebiet  vor  Errichtg.  d.  DiOzese.  Graz : 
Styria  XVI,  684  8.    17  M.         [1501 

Naegle,  A.,  Kircs.-G.  Bdhmens.  l,  8/15, 
2541.  Kes.:  Hist.  Zt.  H8f  524—26  Loserth; 
Mitt.  Ver,  G.  Dt.  Bohmen  54,  198  f.  Helm- 
ling  ;  Zt.  Ost.  Gymn.68, 502—5  Juritach.  11502 

Mayer,  Mich.,  Bayerns  Bevolkerg. 
in  konfessioneller  Schichtung  u.  Ent- 
wicklg.  seit  den  letzten  100  Jahren 
1811/12  -1910.     Milnch.  Diss.     84  S. 

[1503 

Schroder,   A.,    Die   Augsburger 

Weihbischitfe.  1 :  Im  Mittelalt.    (Arch. 

G.  Hochstift  Augsburg  6,    411—42) 

[1504 


by  Google 


Original  from 
UNIVERSITY  OF  MICHIGAN 


'46 


Bibliographie  Nr.  1805-1666 


Specht,  Th.<  Zur  G.  d.  Stadtpfarrei 
Dillingen.  (Jahrb.  Hist.  Ver.  Dilling. 
29,  1—36.)  [1606 

Sehr6der,  Alfr.,  Ana  d.  Mitglie- 
derverzeichn.  d.  St.  Anna-Braderscbaft 
in  Baisweil.  (Arch.  f.  d.  G.  d.  Hoch- 
stifts  Augsburg  4,  468—73.)        [1606 

Krieg,  J.j  Die  Landkapitei  im  Bis- 
tum  Wttrzburg  bis  z.  Ende  d.  14.  Jh. 
Paderb.:  Sch6ningh  16.  XII,  136  S. 
4  M.  80.  (Wttrzb.  Hab.-Schr.  u.  VerBff. 
d.  G8rres-Ges.  Sekt  f.  JFtechts-  und 
Staatswiss.  28.) 

Rez.:  Th.  Lit- Ztg. '17,  Nr.  1  Bossert; 
Zt,  Sav.-Stiftg.  37,  K.  A.  6,  484—43  Kftniger; 
Freiburg.Di6zesanarch.N.F.17.«78— 80G6Tlert 
Hist.  Jahrb.  38,  02%  f.  Kichmannj  Theol. 
Rev, '17,  Nr.  17/18  Sagmtiller.  [1507 

—  Dera. ,  Die  Landkapitei  im  Bist. 
Wttrzburg  v.  d.  2.  H&lfte  d.  14.  bis  z. 
2.  Hftlfte  d.  16.  Jh.  (Zt  Sav.-Stiftg. 
38,  K.A.7,  97—136.)  [1608 

Wich,  H.,.  G.  der  Allerheiiigen- 
Kapelle  b.Kleinschwarzenlohe.  Ntlrnb. : 
Noris  '16.    74  S.    80  Pf.  [1609 

Wetnland9Entstehg.  u.  Eatwicklg. 
d.  Kirchen  u.  Pfarreien  im  Oberamt 
Gerabronn.  (Bll.  Wttrttb.  Kirch.- ». 
20,  135—42.)  —  Vgl.18,  8023  u.  16, 
2666.  Boasert,  Antw,  (Ebd.  143— 50.) 

(1610 

Huber,  Die  abgegangene  Kirche 
zuUnterbrandi.(Bll.f.wttrttb.Kirch.-G. 
20,  80-54.)  [1611 

Stolz,  £••  Ans  d.  Wallfahrts-G. 
d.  Weggentals  bei  Rottenburg  a.  N. 
(Hist.-poi.  Bll.  169,  229-40.)      [1612 

Stfiekelberg,  E.  A.   a.  J.  A.  Hifllvger, 

Fraokische  Heilige  auf  8Chweizerisch.8igeln. 
(Zt.  f.  schweiz.  Kirch.-G.  10,  807—10.)  Die- 
selben,  Orient,  u.  dt.  Heilige  auf  schweiz. 
Sigeln.   (Ebd.  11,  856-61.)  [1513 

Mayer,  Job.  Gee.,  G.  d.  Bistums  Char, 
s.  'lbriG,  2548,  Rez. :  Theol.  Lit.-Ztg.  *18, 
Nr.  2/3  Heussi.  [1514 

Kirchen ,  Easier.  Besteh.  u.  ein- 
gegangene  Gottesh&user  in  Stadt  u. 
Kanton  Basel.  Unt.  Mitwirk.  zahlr.  Mit- 
arbeiter hrsg.v . Sttlckelberg.  Bdch.  1 . 
Bas.:Helbingu.L.119S.2M.60.  [1616 

Klngholi,  0.,  Die  Begrabnisstatten  im 
Bez.  Einsiedeln.  Einsiedeln:  Benziger  '18. 
88  S.  [1516 

Brlnslsger,  A.,  Das  Alter  d.  Kirchen  in 
Reichenan.  (Sohrr.  Yer.  G.  Bodensee  46, 
166—76.)  (1517 

Wohleb,  J..  Das  Laubwaldkappele  b. 
Schonach.  (Freiburg.  Diozesanarch.  N.  F.  16, 
809-18.)  [1618 

Rtngholz,  0.,  ElsaB-Lothringen  u. 
Einsiedeln,  in  ihr.  gegenseit.  Beziehgn. 
Einsiedeln:  Benziger.  103 S.1M.  [1519 

Pfleger,  Luc,  Beitr&ge  z.  G.  d. 
Predigt  u.  d.  religiOa.  Volksunterr.  im 


Elsafi  w&hrend  d.  Mittelalters.  (Hist. 
Jahrb.  38,  H.  4.)  [1620 

Gafi,  J«  Konstitutionelle  Profes- 
soren  am  otrafiburg.  priesterseminar. 
Strafib.:  Le  Roux  16.   120  S.  2  M. 

Rez.:  Hist.  Jahrb.  87,  739 f.  Sehnttteen. 

Hessel,  A.,  E,  ungedr.  G.  d.  Bis- 
tums Strafiburg.  (Zt  f.  G.  d.  Oberrh. 
N.F.  288  f.)  [1522 

Steffan,  J.  B.,  G.  d.  katb.  Pfarrei 
WeiBenburg.  StraBb.:G611erl6. 130S. 

[1528 

Meyer,  Aug,,  Der  polit  Einflufi 
Dtlds.  u.  Frankreichs  auf  d.  Metzer 
Bischofswahlen  im  Mitteklt  Metz: 
P.  Mflller  16.  IX,  133  S.  3  M. 

Rez. :  Theol.  Lit-Ztg.  '17,  Nr.  10  Lerche ; 
Jahrb.  lies.  Lothr.  G.  27/28,  559—68.        115*4 

Schflller,  A..  Pfarrvisitationen  in 
d.  Erzdi5zese  Trier  (s.  10,  672).  Forta. 
Dekanat  Piesport:  (Trier.  Arch.  26/27, 
145-79.)  [1525 

Hippold,  F.,  Beitr,  z  Kirch.- G.  d.  Stadt 
Emmerich.  Forts.  (Monatahfte.  f.  rhein. 
Kirch  -G.  10,  3—26.)  [1526 

Llchfus.  H.f  Verfassg.  d.  Marien- 
stiftes  zu  Aachen  bis  z.  franz.  Zeit. 
(Zt.  d.  Aachen.  G.-Ver  37,  1—140  u. 
Miinst.  Diss.  16.)  J1527 

SehniU,  Ldw.,  Die  Sankt-Oangofphns- 
kirche  in  d.  Kreis-  n,  Gerichtsatadt  Heine- 
berg  (Zt  d.  Aacb,  G.-Ver.  38, 197-202.)  [1528 

Dresen,  A.,  Die  Vikariebenefizien 
St.  Katbarina  u.  Str.  Hubertns  in  Ra- 
tingen.(Dtt8seld.Jb.28,157-210.)[1529 

Rodewald,  H„  Irmenach  in  d.  aathoL 
Zeit.  (Monatshfte.  f.  rheiiL  Kirch.-  G.  10, 
257— *5.)  [1580 

81  neams,  M.,  G.  d  Kirohspiela  Oleinioh- 
Hirschfeld  bis  z.  Binfflhrg.  d.  Ref.  im  J.  1557. 
(Monatshfte.  f.  rhein.  Kirch.-G.  10, 289-49.) 

[1581 

Ley,  C.  A.,  ESlnische  Kirch.-G. 
v.  d.  Einftihrg.  d.  Christentums  bis  z. 
Gegenw.  2.  umgearb.  Anfl.  Essen: 
B&deker.  X,  621  8.   12  M. 

Rez. :  Theol.  Rev.  '17,  Nr.  18/14  Lanseher. 

[1532 

Sch«fer,K.HM  Kirchen  u  Christen- 
turn  in  d.  sp&trttmisch.  u.  firtthmittel- 
alterl.  KMn.  (Ann.  d.  Hist.  Ver.  f.  d. 
Niederrh.  98,  29— 136 )  [1533 

Roth,  Herm.  Hnr.,  Stift,  Pfarre 
u.  Kirche  z.  hi.  Severinusin  KQln.  K5ln : 
Stauffu.Co.  16.  XV,  224  S.;  61  Taf. 
5  M.  [1534 

Keiners,  A.,  Die  St  Willibrordi-Stiftong 
Echternach;  G.  d.  Abtei  n.  Stadt.  (Stud.  a. 
Mitt.  a.  d.  fiened.-  u.  Cist-Orden  iot  404- 18.) 

[1585 

Berliere.  U.,  Les  feveques  auxi- 
linaires  de  Li^ge  (s.  13,  624).  Forts. 
(Rev.  bSn<5dict.  80,  78—111;  304-38. 
81, 46—82.)  [1686 


by  Google 


Original  from 
UNIVERSITY  OF  MICHIGAN 


Geschichte  einzelner  Verbfiltnisse 


*47 


Duchesne,  L.,  Fastes  dpiscopaux 
de  Vane,  Gaule,  8. 16/16  2555.  T.  3.  '15. 

[1637 

Teahaeff,  I.  B.,  Dom  en  Ondmnnster  te 
Utreeht  (Bijdragen  etc.  voor  vaderl.  gesch. 
5.  RM  2,  833-3640  Vgl.  '15,  1039 a.  [1538 

Vats,  M.,  LeB  ourialistes  beiges  a  Rome 
auxl6.etl7.aU!Ole8. ,. J Lieggeti'1.  (Melanges 
d'  hist.  oft.  a  Ob.  Moeiler  2, 100-121.)      [1539 

Fabrlcius,  W#,  Beitrr.  z.  kirchen- 

feschichtl.  Lit.  v.  Hessen  (s/ 14, 3146). 
orta.  (Arch.  Hess.  G.  10,  112—26. 
11, 81—100.)  [1540 

Henkelmann,  K.,  Beitrr.  z.  G.  d. 
Lichtcnklinger  Kapelie.  (Arch.  Hess. 
G.  10,  61-65;  182.)  [1641 

Gisbert,  E.,  Die  Bischofe  v.  Hinden 
bis  z.  Ende  d.  J  nvestiturstreits.  Tl.  1  u.  3. 
Berl.Diss.  f16.  49  S.  8°. 

Rez. :  Hist.  Jabrb.  38,  378  Loffler.    [1542 

Waters  9  G.,  Die  miinater.  katb. 
KirchenliederbQcher  vor  d.  erdt.  Diflze- 
sangesangbuch  1677.  Untersuchg.  ihr. 
textl.  Quellen.  Mttnst. :  Aschendorff  X, 
119  8.  3  M.  60.  (Forsehgn.  u.  Funde; 
hrsg.  v.  Jostes.  4,  4.) 

llei. :  Theol.  Lit.bl.  '17,  Nr.  18  Hashagen. 

[1543 

Bertram ,  Adf. ,  O.  d.  Bistams  Hildes- 
beim,  8.  W16.  2558.  Rez.:  Zt.  Katb.  Tbeol. 
41,  783—86  Krofi.  [1544 

Henkel,  K.,  Kurze  G.  d.  DiJJz. 
Hildesbeim  u  ihrer  Einrichtgn.  Hil- 
desb.:  Lax.  314  S.  4  M.  [1546 

Henkel,  Karl,  Handbuch  d.  DiBz. 
Hildesbeim.  Hildesh.;Lax.XlI,246S. 

[1546 

Hansen,  Belmer,  Zur  Kirchen-G. 
Schles w.-Holsteins,  besond.  z.  G.  d.  Bis- 
tams Schleswig.  (Schrr.  Ver.  Schlesw.- 
Holst.  Kirch.-G.  2.  R.,  6,  813-51; 
460-96.)  [1547 

Harms,  Klaus,  Das  Domkapitel 
zu  Schleswig  von  sein.  Anftngen  bis 
z.  J.*1642.  Kiel  Diss.  Kiel:  Cordes, 
XI,  177  S.  4  M.  u.  Schr.  d.  Ver.  f. 
Schles  w.- Hoist.  Kirch.-G.  R.  3,  H.  7. 

Rez.:  Dt. Lit.-Ztg.  '16,  Nr.6  Bonwetsob. 

[1548 

Jeuea.  W.,  Zur  Kirch.-G-.  d.  StadtEckern- 
f6rde.  (Schrr. Ver.  Schles w. -Hoist.  Kirch.-G. 
2.  R.,  6,  433-49.)  [1549 

Becker,  Bleb.,  Sapanie,  Burgward  a. 
Pfairsprengel  In  Daleminze.  (N.  Arch,  Sachs. 
G.  38,  278—800.)  [1550 

Schiller,  Jul.,  Die  ehem.  Pfarre- 
zu  Altenlohm  (Kr.  Goldberg -Haynau) 
1306—35.  Beitr.  z.  Heimatskde.  (Zt.  d. 
Ver.  f.  G.  Schlesiens  48,  273-308.  49, 
304-32.)  [1661 

Knauer.  P.,  Der  Ursprung  d. 
Marien-  Wallfahrt  zu  Wartha  in  Schle- 
sierf.  Breslau:  Goerlich  u.  C.  90  S. 
2M.  60.  [1562 


Knauer.  P.,  Der  Ursprung  d. 
Marien- Wallfahrt  in  Schlesien.  Quellen- 
krit.  Untersuchg,  (Zt.  Ver.  G.  Schles. 
61,  164—217  u.  Bresl.  Diss.)  Bresl: 
GOrlichu.  Co.   2  M.  50.  [1663 


Pahnke,  Untersuchgn.  lib.  d.  G.  d. 
BischOfe  Italiens  dt.  Nation  961—1264, 
s.  '14  2821. 

Rez. :  Hist.  Jabrb. 86. 172 f. H.J.Schmidt; 
Hist.  Zt.  114,  207  ft.  Gerh,  Sehwarta;  Zt  d. 
Sav.-Stiftg.  85.  &.  A.  4,  5l8f.  Perela.     [1554 

Kloster,  Das  sttddt,  seit  d.  Aus- 
gang  d.  Mittelalters.  (Hist.-pol.  BU. 
169,  313—26',  382-92.)  [1666 

SchUpferling,  M.,  Der  Tempel- 
herren-Orden  in  Dtld.  Diss.  Freib. 
Schw.  15.  264  S. 

Rei.:  Lit.  Zbl.  '17,  Nr,20;  Hist.  Jabrb. 
38,  372  f.  J.  Graven.  [1556 

Lladaer,  P.,  5  Profefibfleber  sttddt. 
Bened.-Abteien,  e.  '11,  2901.  Rez.:  Forseb. 
etc.  z.  G.  Tirols  8, 265-67  n.  10, 158-60  Wieaer ; 
Mitt.  d.  Inst.  f.  dst.  G.  33, 187  B.  B.  [1557 

Httmer,  B.,  Verzeichn.  d.  dt.  Cister- 
zienserinnenkldster.  (Stud.  usw.  z.  G. 
d.  Bened.-Ordens  N.  P.  6,  1—47.)  [1668 

Barnikol,  E«,  Studien  z.  G.  d. 
Brttder  vom  gemeinsamen  Leben.  Die 
erste  Be  wegung  d.  dt.  Brttderbewe^ung: 
Die  Zeit  Heinrichs  v.  Ahaus.  Beitr.  z. 
Entwicklg.  u.  Organisation  d.  relig. 
Lebeiis  auf  dt.  Boden  im  ausgeh.  Mittel- 
alt.  Tabing.:  Mohr,  XII,  216  S.  (7  M., 
Abonn.-Pr.:  6  M.)  (Zt.  f.  Theol.  u. 
Kirche.  Jg.  27,  Erg.-Hft.)  [1669 

Schiller,  A.,  Vom  Terminieren  d.  Bettel- 
moncbe.  Hanpteachl.  a.  d.  Ropparder  Kar- 
meliterkloster .  (Trier  Ghron.  13, 65—83. )  [1580 

Snellen  a.  Foreehuagea  a.  G.  d.  Domini- 
ktnerordens  in  Dtschl.,  (a.  MS/'ie,  781).  H. 
11.  '16.  [1561 

Duhr,  G.  d.  Jesuiten  in  d.  L&ndern 
dt  Zunge,  s.  '12/'13  2998. 

Rez.  v.  l  u.  2:  Dt  Lit.-Ztg.  '15,  Nr.  20 
Knoepfler;  —  v.  2:  Hist.  Jabrb.  86,  368—69 
Glasschrttder.  [1562 

Hoensbroech,  Graf,  Bttcherzensur 
und  Bttcherausgabe  im  Jesuitenorden. 
(Zt.  f.  Kireh.-G.  36,  469—93.)      [1563 


by  Google 


Belschl,  Frledr.,  Die  Stiftsherren. 
Ein  Buch  von  d.  Abteien  u.  Propsteien 
in  Osterreich.  3.,  verm.  Aufl.  Wien: 
Selbstverl.   144  S.  4°.  [1564 

Httbl,  Bau-G.  d.  Stiftes  Schotten  in 
Wien.  (Aus:  „Berr.  u.  Mitt.  d.  Alt.- 
Ver.-Wien,  46/47u.)  Wien:  Gerold 
u.  Co.  '14,  4o.  62  S.;  14  T.  5  M.   [1566 

Fuchs,  Adalb*  Fr.,  Das  Bened.- 
Stift   GOttweig.     Seine   Grttndg.   u. 


Original  from 
UNIVERSITYOF  MICHIGAN 


*48 


Bibliogpuphie  Nr,  1566—1627 


RfichlsTerliftltaisse  im  Mittelalfc,  (Stud, 
Mitt  G.  Benei-Ord,  N+  F,  6,  302— 4B; 
510-90-  7,51-113;  236—67.)    [1666 

Uobeuerger,  G.  d.  Urol.  Kapuiiner  Or- 
densprovinz.  Bd  1,  §  '13,  30O.S,  Eez  :  Forsch, 
asw.  z,  Q.  Tiroln  uaw.  11, 195  f .  Schatz.   [1567 

0*r?  Franz,  Freihr.  yfcJ  Die  Bre- 
miten  in  Steierraark.  Aus  d.  Akten 
des  f.-b*  Seckauer  Ordinariates  dargeat. 
Graz:  Styria.   27  8.  [1568 

Kokol,  H„  Die  G.  d.  Franziskaner- 
kloster  in  Unters tei er mark  in  d.  Auf- 
klarungsperiode  n,  iu  d.  Zeit  d,  Abso- 
lutisms (ca  1750—1860),  Freiburg 
(Schw.)  Diss.  16.  XX,  162  S,         [1569 

Schmidt,  Yal.,  Die  Benediktiner- 
propstei  Ottau  in  Sttdbfihraen<  (Stud, 
n.  Mitt,  z,  IK  d.  Bened.ordens  N.  F.  &, 
43— B6.)     ,  [1570 

BeitrSge  zur  G,  des  Stifles  TepL 
Hrcg,  von  Mitgliedern  d.  Stiftes  TepL 
(Bd,  L)  PiUen:  Bayer,  Komm,  4*.  [1571 

Hoffmann,  Ldw.,  Angu&tiner-Ere- 
mitenkluster  Mariakron.  Hohenstadt 
o.  J.  (Dt-Wacht-Bttcherei  3.  Bd.)  [1672 

Fraknu!,  Vi linos;  Egyhaznagy^k  a 
magy&r  kOz<?pkorb&l  Budapest:  Elet 
(16).  336  S,  [PraLaten  aus  dem  rag, 
Mittelalter.]  [1678 

Rom  stock,  F.  S.,  Die  Stifter  u. 
Klttster  d,  DiOzese  EichatfttL  (Aus: 
Sammelbl.  des  Hist  Ver.  EichstattJ 
Eichst.:  Brdnner,  o.  J.  70  S,        [1574 

Abstreiter,  Lt>  6.  d.  Abtei  Schaft^ 
larn,  Selbstverl.  d,  Stiftes  16.  223  S, 
3  M.  [1676 

S telnb  e  r  g  e  r ,  L*  ,  -  Benedik  tbeur er 
Stud  i  en.  Nebst  e.  Beitr.  z  Gauforschg. 
(Hist.  Jahrb,  88,   237— B3;    459-86,) 

[1676 

l>ollT  Job.,  Fr&uenwSrth  im  Cinema  Be. 
t.  'IVIS  3015.  Hex  ;  Stud,  u  Mitt,  z  G.  d. 
Bened.-Ordena  N.  F  fl,  340 f,  Dwizer;  Hist, 
Jfthrb.  34,  k**5  Zibermavr;  Beitrr,  e.  buyer. 
Kireh.  -  O .  31 ;  !  78 1 .  Ft/  lioth .  [  L5 17 

Doll,  J.,  SeeoD,  e  buy&r.  Inaelklcater, 
i.  'ttflS  A015.  R&E,:  stud.  tt.  Mitt.  z.  G,  d. 
BeneiL-Ordena  N,  F.  3,  Self.  St,  [1518 

Llndivr,  PM  Monaaticon  episcopal u e 
Atigu  statu  antiqui,  a.  niaa  30m  Eez<  r  Arch. 
1  d.  G.  d.  Hochetiftft  Augsburg  4t  G3A-40 
Allr.  Schroder.  [i&39 

Biihler,  NM  Die  Schnftsteller  u. 
Schreiber  d.  Bened.-Stittes  St.  Cinch 
u.  Afra  in  Angsbnrgr  w&br.  d.  Mittei- 
alters.   MUnch.  Diss,  16,  64  S.    [1580 

I  iHtlf,  II.,  Die  Abte  d.  St,  Magnus- 
stift^a  ixx  Faasen.  (Stud,  usw,  z>  D+  d.B«ned.- 
Ord.  N.  F.  fl,  591— eio,)  Vgl+  4G,  i?5«,      [i&t*i 

Z5pfl,  Fr,f  G-,  d.  ehemaU  Augusti- 
ner-Klosters  zu  Mindelheim-  (Arch.  G, 
HochrtiftAugabnrg  5,865-3200  [16B2 


Debler,  N.,  Q.  d.  Klosters  Thier- 
haupten,  s.  12/13  613. 

Rez. .  Stud,  u  Mitt,  e,  0.  d.  Benod. -  Ordens 
N.  Ft  3t  851— fiO  Btlhlet;  Arch,  t  O*  d.  Hoch- 
fltifts  Augsburg  4t  fi50— 52    Allr*  Schroder. 

[t5H3 

Lluft,  BM  a  dt  Wallfahrt  u.  d. 
Franziskauerklosters  Lechfeld.  (Arch. 
Q.  Hochstift  Augaburg  5, 1—84.)    [1584 

Lini>B*r  U-.d.  FrauEiskanerklostera 
Pfreimd,  (Vhdlgn.d,  Hist  Ver,  lOber- 
pfak  u.  Eegensb,  66s  109— 980     [15S& 

Heff oami ,  Bnr»,  Q,  u  Beachreibp.  d, 
protest  ant.  Pfarrei  Obembreit  Oberabr  ; 
Selbatverl.  fiti.  51  8+  S  M.  S5.  Kfei.:  Beltrr+ 
e+  bayer.  K,  0+ 13,  »3— Bfl  Sohombaum.  [15S6 

Stelnhanseo,  6.,  Neue  Lit.  z.  tt. 
d+  Klostera  Weingatten.  (Stud.  Mite, 
G,  Bened.-Ord.  N.F.  7, 178—80.)  [1587 

Zellerf  D.  Praemonstrateuserstift 
Adelberg,  (W1irttembt  Vierteljhrh,  f. 
Ldkd  N;  F,  25  (19L6)  S.  107-62)  u. 
Sep.:  Stuttgart:  Kohl  hammer  M6. 

Rez.:  Hist   Jahrb.  37t  741—4?  Greven. 

Fischer,  Jos.  Ldwn  Eutwicklgg.- 
O,  d .  B  en  ed  iktine  ri  nnen  a  i  i  f t€«  Qrspr  ing* 
(Stud.  Mitt.  O-  Bened^Ord.  N+  F.  7, 
201—34.)  Jlfi89 

Bihlmejer,  K. ,  Myatisch.  Leben 
in  d.  Domiuikanerinnenklost  Weiler  b. 
Eflliugen  im  18,  u.  14,  Jh-  (Wflrttb. 
Viertelj  hfte.  U,  61  ^83 )  [1590 

Scheimler,  A»,  G*  d,  Chorstifta 
St.  Felagius  zu  Biacbofszell  im  Mittel- 
alt.  (Schrr.  d.  Ver.  f.  G*  d.  Bodensees 
46,  193—294.)  [1591 

Wager,  FrzM  G.  d,  Kluniazenner 
Priorat es  RU eggi »her g*  ( Fr eiburger 
G.bll.  22,  1—120.  23 f  I— 110)  n,  Freib. 
(SchwJS  DiiB.  15,  [1&92 

Lehmann^  Hans>  Dai  Ciz,Kloster 
Wettingen  u,  a.  Beziebgn,  zu  Salem 
bis  z,  Tode  d.  Abtes  Peter  IX,  1633, 
(ZL  f.  G,  d.  Oberrh,  31,  602—20,  32, 
341—74;  515-61.)  [1593 

Reymond,  Mt,  Le  convent  des 
dominicaius  de  Lausanne,  (Zt.  Schweiz, 
Kirch.-G.ll,  175-89;  262—78.)  [1594 

S<  !hippor&,  Ad  alb. ,  Maria  Laach. 
Benediktin.  Kloaterleben  alter  u,  neuer 
Zeit.     Dlisaeldorf:    Schwann,     89  S. 

[1595 

Rfichlln  t.  Held***,  BM  Did  Beuedik- 
tiaerabtei  Escheobrtmn.  (Stud.  ubw.  z.  ■ ; . 
d.  Bened.-Orden^  K.  F,  5,  55*— 56.)         [1596 

DleLs,  Die  Abtei  Camp  am  Niederrhein, 
8^14,  M4^.  Rea.:  Stud,  utid  MitL  z  C.  d, 
Benod.-Onltiifl  N,F.5t  174  f.  Wellstein.  [1597 

Kircliesch,  Meinrlch,  Die  Ver^ 
fasag.  a  d,  mrtschaftLYerhaitnisse  d. 
Ziaterzienserinnenklosters  zn  Nalhedy. 
Diss,  Boon  16,     XIV  u.  98  a,  I  Td 


by  Google 


Original  from 
UNIVERSITY  OF  MICHIGAN 


Geschichte  einzelner  Verh&ltnisse 


*49 


Res.:  Ann.  Hist.  Ver.  Niederrh.  100,  183 
-85J.Greven.  [1598 

Paas,  Th.,  Die  Pramonstratenserabtei 
Steinfeld  vom  Beginn  d.  15.  Jh.  bis  en  ihr. 
Aufhebg.  (Ann.  Hist.  Ver.  Niederrh.  99,  98- 
202.)  [1599 

Franken,  K.f  Aus  d.  Trappisten- 
abtei  Mariawald  in  d.  Eifel.  (Stud, 
usw.  z.  (J.  d.  Bened.-Ordens  N.  F.  B, 
462-504.)  [1600 

Kenteniclu  Zur  G.  d.  Trierer  Do- 
minikaner.  (Trier.  Arch.  26/27,  230— 
44.)  [1601 

Becker,  A.,  Zur  G.  d.  Franziskaner 
Niederlassg.  in  Kempen,  Rhein.  (Ann. 
d.  Hist.  Ver.  f.  d.  Niederrh.  97,  119— 
24.)  [1602 

Roth,  H.  Hera.,  Die  KlOster  d.  Franzis- 
kaner-Rekollek  ten  in  der  alten  Err.diozese 
KOln  (s.  '13.  3029).  II.  (Ann.  d.  Hist  Ver.  f. 
d.  Niederrh.  98,  155—87.)  [1603 

Bench,  Hess.  Klosterbuch,  s.  'W/iG, 
9556.    Res.:  Fransisk.  Stnd.  3,  197  f.  Dolle. 

[1604 

Riefenstahl,  H.,   Zar  G.  d.  drei 

DamenstifteVilich,  Schwarz-Rheindorf 

tind  Dietkirchen  seit  dem  16.  Jahrh. 

Diss.  Bonn.     IX  u.  156  S.  [1605 

Stranger,  II.,  G.  d.  Zisterzienserklosters 
Marienfeld  in  Westfalen,  s.  'IS,  3086.  (Mttnst 
Diss  '13.)  [1606 

Loffler,  Kl.,  Notizen  ttb.  westftl. 
Fraterherren  a.  d.  K6lner  Ged&chtnis- 
buche.  (Zt.  f.  yaterl.  G.  Westfal.  73, 
I,  213-22.)  [1607 

Borkholt,  Berthold,  Die  Orden 
des  heiligen  Franziskus  in  Mttnster  i. 
W.  Eine  allgem.  Ubersicht  ttber  d. 
Wohnen  u.  Wirken  d.  drei  Orden  d. 
heil.  Franziskns  in  Mttnster  i.  W. 
Mttnster  i.  W.     Aschendorff.     61  S. 

[1608 

Loffler.  Kl.,  Ein  in  Vergessenheit 
geratenes  Frauenkloster  uns.  Bistums. 
(Zt.  f.  vaterl.  G.  Westf.  73,  I,  236  f.) 
(Zn  Frenswegen  in  d.  Grafsch.  Bent- 
heimi)  [1609 

Delia  Valle,  H.?  Die  Benediktine- 
rinnenklflster  d.  Bistnms  Osnabrttck 
im  Mittelalter.  (Mitt.  d.  Ver.  f.  G. 
Osnbr.39,  143-302  n.  Mttnst.  Diss.  16. 

Res.:  Hist.  Jahrb.  87,  743  f.  Loffler-  Zt. 
Sav.-Stiftg.  37,  K.  A.  6,  447  f.  Nottarp.  [1610 

Rlehter,  Jdh.  Hnr.,  G.  d.  Angustiner- 
klosters  Frenswegen  in  d.  Grafson.  Bent- 
heim,  s.  '14,  828.  ((Mttnst.  Diss.  '13.)  Res. : 
Hist.  Jahrb.  37,  163  f.  Ldffler.  [1611 

Bertheau,  Fr.,  Beitrr.  z.  alt.  G. 

d.  Klosters  Preetz.  (Zt.  Ges.  Scblesw.- 

Holst.  47,  134—196.)  [1612 

Birch,  0.,  Stand  n.  Herkommen  der  In- 
sassen  einiger  Kltfster  d.  mittelalterl.  Mark 
MeiBen,  8.18/14,  8164.  Rez.:  N.  Arch.  f. 
s&ohs.  G.  36.  865  f.  Hoppe.  [1618 


Meisenzahl,  J.,  Das  Pr&monstra- 
tenser  Chorherrnstift  Vessra.  Grttndg. 
u.  Bedeutg.  desselben  im  12.  n.  13.  Jh. 
bis  z.  Mitte  d.  14.  Jh.  VIII,  79  S. 
4°.  Meiningen:  Brttckner  &  Renner 
Komm.'14und:  Neue  Beitrr.  z.  G.  dt. 
Altertums  (Henneb.)  Lfg.  26.      [1614 

Beitr&ge  z.  G.  d.  s&chs.  Franzis- 
kanerprov.  v.  hi.  Kreuz  (s.  13,  2995) 
6.     129  S.    7  M.  [1615 

Sch  lager,  P.,  Totenbuch  d.  Sachs. 
Franziskaner  -Ordensprovinz  vom  HI. 
Kreuze.  Dttsseld.:  Schwann  16  4°. 
195  S.    5  M.  [1616 

MSteflndt,  H.  u.  H.  Nicolai,  Das 
Nonnenkloster  d.  heil.  Laurentius  za 
Calbe.  (G.bll.  f.  Magdeb.  49/60,  319— 
53.)  [1617 

Lehmann,  RodM  Die  ftltere  G.  d. 
Cisterzienserklosters  Dobrilugk  in  d. 
Lausitz.  (Niederlaus.  Mitt.  13.  181— 
326)  u.  Heidelberg.  Diss.  16.     144  S. 

Res. :  Hist.  Jahrb.  38,  610  f.  J.  Greven. 

[1618 

Koch,  Ernst ,  Zweierlei  Franzis- 
kaner in  d.  Oberlausitz.  (N.  Lausitz. 
Magaz.,  122-168.) 

Rez. :  Fransisk.Stud.8,103-  8Doelle.  [  1619 

Koch,  Ernst,  Zur  G.  d.  Franzis- 
kaner in  d.  Oberlausitz.  (N.  Lausitz. 
Magaz.  92,  215-218  )  [1620 

Hoppe,  Kloster  Zinna,  8.f15/'i6.  808.  Rez. : 
Zt.  Sav.-Stiftg.  87,  K.  A.  6,  442-47  Nottarp; 
Forsch.  brandb.  pr.  G.  29,  528—27  Hofmeister; 
Hist.  Zt.  118—20  Lerohe.  [1621 

Schramek,  E.  M.,  Das  Kollegiat- 
stift  zum  hi.  Kreuz  in  Oppeln.  Ein 
Beitr.  zur  Bresl.  Didzesan-G.  Tl.  1. 
Bresl.  Diss.  '15.  Erscheint  vollst.  in 
wOberschles.  Heimat*.  [1622 


Uhlhorn,  G.  <L  dt.-luth.  Kirohe.  s.'10/'li, 
2939.  Rez. :  Zt.  t  K4reh-G.  36,  229—31  Zschar- 
nack.  [1623 

Glawe,  W.,  Die  Hellenisierung  d.  Chris- 
tentums  in  d.  G.  d.  Theologie  von  Lather 
bis  auf  d.  Gegenw.,  s.'14.  3174.  Rez.:  Hist. 
Zt.  H5,  598—601  Jtllicher.  (1624 

Sapper,  K.,  Der  Werdegang  d. 
Protestantismus  in  4  Jhh.  Munchen: 
Beck.    393  S,    6  M. 

Rez.:  Theol.  Lit.bl..'17.  Nr.  13  Uhlhorn ; 
Theol.  Lit.-Ztg.  '17,  Nr.  20;2i  Benrath.    [1625 

Auer,  KM  Das  Luthervolk.  Ein 
Gang  durch  d.  G.  sein.  FrQmmigkeit. 
Tiibing.:  Mohr.     164  S.    3  M.  60. 

Res. :  Theol.  Lit.bl.'lS,  Nr.  4  Hans  PrenB. 

(1626 

Hall,  K.,  Die  Bedentung  d.  groften 
Kriege  f.  d.  relig.  u  kirchl.  Leben  d. 
dt.  Protestantismus.  Tttbing.:  Mohr. 
131  S.    2  M.  40. 

Rez. :  Theol.  Lit.-Ztg.'n.  Nr.  20/21  Karl 
Mttller.  [1627 


by  Google 


Original  from 
UNIVERSITY  OF  MICHIGAN 


♦50 


Bibliographic  Nr.  1628—1688 


Fischer,  A.,  Das  <lt.  ev.  Kirchen- 
lied  d.  12.  Jh.  (s.  '11,  594).  H  31—34. 
(Schlutt.)    (Bd.  6,    278  S.)  U  H. 

[1628 

Loosjes,  Jan  Jacobsz  en  de  Jan- 
Jacobsgezinden.  (Nederl.  Arch.  Kerk- 
gesch.  N.  S.  11,  185-240.)         [1629 

UttendSrfer,  0.  o.W.  E.  Schmidt, 
Die  Brttder.  Aus  Vergangenheit  u. 
Gegenw.  d.  Brttdergememde.  Gnadau : 
Unit&tsbuchb.  14.    436  S.   6M.    [1630 

TSlker,  Karl;  Die  Entwicklg.  d. 
Protestantismns  in  Osterr.  Leipzig, 
Frag,  Annahof,  Wien:  Haase.    16  S. 

[1631 

Loesche,  G.f  Dt.-ev.  Rultur  in 
Ost-Uugarn.  (Aus:  Dt.-Evang.  15, 
Aug.- Sept.)    Lpz.:  Strauch  15.    39  S. 

[1632 

Jegel,  Welche  Stellnng  gewahren  d.Ver- 
trage  a.  fttrstl.  Erklargn.  d.  17.  u.  18.  Jh  d. 
adeligen  Lehensleuten  des  Markgrafentums 
Knlmbaeh  Bayreuth  in  d.  dorfl.  Kirchenge- 
meinden?  (Beitrr.  Bayer.  Kirch.-G,  23,  87— 
109.)  [168S 

Kolb,  ChrM  Die  Bibel  in  d.  ev. 
Kirche  Altwtirttembergs.  Stuttg. : 
Reiser.    168  S.    6  to.  [1634 

Lenbe,  M.,  Die  MOmpelgarder 
Stipendiaten  im  Ttibinger  Stift.  (Bll. 
f.  wttrttb.  Kirch.-G.  20, 64-75.)     [1636 

Wernle,  P.,  Die  Fttbrerschaft  d. 
Laien  e.  Charakterzug  d.  schweizer. 
Kirch.- G.  Basel:  Helbing  &  L.  16. 
32  S.    86  Pf.  [1686 

Kirche,  die  evang.,  in  Lothringen 
in  Vergangenheit  u.  Gegeuwart.  Eine 
Gabe  z.  Reformationsjubiiaum...  in 
Gemeinschft.  mit...  darger  v.  Otto 
Michaelis.  Metz:  Scriba.  161  S. 
2  M.  [1637 

Horning,  W.f  Zur  ev.-luth.  Kirch,- 
G.  Els.-Lothringens.  Straflb.:  Selbst- 
verl.  16.    279  S.  [1638 

Oeckinghiws,  R.,  Die  evang.  Ge- 
meinde  Bitsch  in  Vergangenheit  und 
Gegenwart.  (Mit  4  Abb.)  StraBburg 
i.  £.:  Beust.  [1639 

Schell,  0.,  Beitrr.  e.  G.  d.  reform.  Ge- 
meinde  zti  Klberfeld.  (Monatsschr.  d.  Berg. 
G.Yer  '16,  65—96)  [1640 

Rot  Scheldt,  W.,    Zur  G.  d.  Ge- 

meinde     Keeken  -  Halt  -  Dtlsselward. 

(Mtshfte.  Rhein.  Kirch.  G.  12,   31  f.) 

[1641 

Hullu,  J.  de,   De  Waalsche   ge- 

meente  te  Sluis.    (Nederl.  Arch.  Kerk- 

gesch.  N.  S.  11,  103-54.)  [1642 

Kaappert,  L..  Stndien  over  het  gods- 
dienstig  en  zedelijk  leben  onzer  vaderen 
(8.  '11.  605;.  Forts.  (Theol.  Tijdschr.  46, 
466-502.)  [164S 


Galm,  N.,  Das  Erwachen  d.  Mis- 
sionsgedankens  im  Protestantismns  d. 
Niederlande.  (Mttnst.  Diss.)  St  Ot- 
tilien  (Oberbayern):  Missionsverl.  16. 
84  S.    1  M.  f>0. 

Rez.:  Th  Lit.-Ztg.'W,  Nr.  25/16  Mirbt. 

[1644 

RSraheld,  W.,  Die  Sachfe  d,  evang. 
Heidenmission  im  Grhrzgt  Hessen  in 
ihr.  geschichtl.  Entwicklg.  Darmst.: 
Winter  '15.    99  S.    1  M.  20.      :[1645 

Gaul,  W.,  Zur  G.  d.  ev.  Katechismus  im 
Grhrzgt  Hessen  wahr.  des  19.  Jh.  (Gust. 
Kruger  gewidm.  v.  Sohtlleni  usw.  88-  97.) 

Dechent,  H.,  Kirch.-G.  v.  Frankf. 
a  M.  seit  d.  Ref.  Bd.  1,  Leipz.: 
Diesterweg  13.    312  S. 

Rez.:  Monatshfte.  f.  rbein,  Kirch.-G.  8. 
90-94  Nippold :  Zt  f.  Kirch.-G.  35.  1S4.  O. 
Clemen;  Lit.  Zbl.  '15,  Nr.  48.  [i«47 

Linck,  H.,  Versnche  z.  Geltend- 
machnng.  d.  Simultaneums  in  d.  ev. 
Kirche  zn  Partenheim.  (Arch.  Hess. 
G.  10, 1-60.)  [1648 

HeidkSmper,  H.f  Festschr.  zur 
300jahrig.  Jubelfeier  d.  BOckeburger 
Stadtkirche.  Biickeb.:  Frommiiold  15. 
120  S  [i649 

Dlehl,  W.,  Zur  G.  d.  Staatsgehalte 
d.  rheinhess.  evang.  Pfarreien.  (Arch. 
Hess.  G.  N.F.  Erg.bd.7, 1-266.)  [1660 

Fleker,  H.,  Die  franz.-  reform. 
Kirche  in  Emden.  (Vierteljschr.  Wap- 
penkde.  45,  90—117.)  [1661 

Martens,  E»,  Die  hannov.  Kirchenkom- 
mission,  s.  '14,  8108.  Rez. :  DtZtt.  Kirchen- 
recht24,  314-16  Ruck;  Arch,  f  kath.  Kir- 
chenrecht  96,  167  —  69  Hilling:  Zt.  H.  V 
Nieders. '15,  422-26  Cohrs.  [1652 

Steinmetz,  RM  Die  Generalsnper- 
intendenten  v  Liineb.  -  Celle  (s.  15, 
2671).  Tl  2,  (Zt.  Ges.  Nieders.  Kirch.- 
G.  21,  1-124.)  [1653 

Leben,  Das  kirchl.  d.  ev.  Kirchen 
in  Niedersachs.,  in  Verbindg.  m.  J. 
Beste  usw.  dargest  v.  E.  Rolffs. 
(Ev.  Kirchenkde.  Tl.  6.)  Tttbing.- 
Mohr.    XXII,  650  S.    13  M. 

Rez.:  Zt.  Ges.  Nieders.  Kirch.- G.  21. 
237  -  41  Cohrs.  [1654 

Thine,  W.,  Zur  G.  d.  ev.  Gemelnte 
Iburgs.  (Zt.  Ges.  Nieders.  Kireh.-G.  tl.  197 
-219.1  £1665 

Mttller,  Gg.  Heron,  Aus  d.  relig. 
n.  kirchl.  Leben  Dresdens  m.  besond. 
Berticks.  frtther.  Kriegszeiten.  (Dresdn. 
G.bll.  16,  141—50;  164-63.)       [1656 

Jentsch„H.,  Kirchliches  a.d.8Jtest 
Gubener  Stadtbttchern  u.  gleichzeitig. 
Urkk.     (Niederlaus.  Mitt.  13,  1-166.) 

[1667 

Heinzelmann,  G.  d.  ev.  Kirche  d. 
Grafsch.Glatz.  Glatz:  Selbstverl.  [1668 


by  Google 


Original  from 
UNIVERSITY  OF  MICHIGAN 


Gesehjehte  einzelner  Verh&ltnisse 


*51 


f)  Bildung,  Liter atur  u.  Kunst 

Haraaek,  A.  ▼  ,  Die  golden.  Jubflaen  in 
d.  Eel.  Akad.  d.  Wise.  E.  Beitr.  z.  G.  d. 
Akad.  (Aiib:  Sltzungsberr.  d.  Berl.  Ak.) 
BerL:  Reimer  *15.    S.  152—57.    50  Pf.    [1659 


Gabo,  A.,  Stipendiaten  d.  steiermark. 
Landschaft  im  17.  Jb.  (Zt.  d.  Hist.  Ver.  f. 
Steierra.  14,  69-106.)  [1660 

Kraft,  J.,  Tiroler  n.  Vorarlberger  an  d. 
Universit.  Dillingen.  (Forscbgn.  usw.  z.  G. 
Tirola  nsw.  12,  54-64.)  [1661 

Matrikel  d.  Univ.  Altdorf,  brag.  v.  E.  v. 
Steinmeyer  s. '18.  3071.  Rez.:  Korr.bl.  d. 
Geeamt-Ver.  64, 44—46  P.  Zimmermann.  11662 

Matrikel  d.  Dniv.  Heidelb.  Tl.  7: 
Regist.  zuTl.  4-6:  1704-1870.  Be- 
arbeitet  v.  P.  Hintzelmann.  Hei- 
delb.: Winter  16.    700  S.    26  M.  50. 

[1668 

Rleger,  P.,  Dt  Jnden  als  Heidelberg. 
Studenten  im  18. Jb.  (Beitrr.  z.  G.  d.  dt.  Jnden 
178-83.)  [1664 

Iwand,  Fr.  Oeo.,  Die  jurist.  Faknl- 
t&t  d.  Univ.  Strafiburg  1538—1870. 
Strafiburg.:  StraBb.  Dr.  u.  Verl.-Anst. 
X,  65  S.    2  M.  60.  [1665 

tiass,  J.,  Adelige  n.  Kleriker  an  Strafl- 
bnrger  Hochschulen  im  18.  Jb.  Straflb. :  Le 
Roux.    4?  3.  1  M.  [1666 

Rotscheldt,  W.,  Wo  baben  die  KMner 
studiert?  (s.  'J4,  8193).  Forts.  (Jb.  Koln.  G.- 
Ver.  4,  170—79.)  [1667 

Jong*,  Mor.  de,  Die  University  Kttln. 
(Beitrr.   Koln.  G.  2,  137—66.)  [1668 

Eot Scheldt,  W  ,  Rhein.  Studenten 
an  d.  Univ.  Leiden  (s.  12,  2874)  Forta. 
(Monatshfte  f.  rhein.  Kirch.-G  7,  63— 
65.  8,  69—61.  10,  92 f.  11,  58-62; 
180-88;  311—13)  .       [1669 

Habicht,  M.  E.,  Studenten  ana  Mittel- 
franken  auf  d.  Univ.  Giefien  bis  1707.  (Jab- 
resber.  Hist  Ver.  Mittelfrank.  60,  185—91.) 

[1670. 

Rotieheldt,  W.,  Stndierende  ans  Essen 
n.  Umgegend  I.  (Beitrr.  G.  Essen  36,  205- 
1 1.)  [1671 

Rotacheidt,  W.,  Berg.  Stndenten  an  d. 
Univ.  Duiaburg.  (Monatsschr.  d.  Berg.  G.- 
Ver.  '16,  iai-192;  '17,  134-146.)  [1672 

Jellioghta*,  tt«.  Osnabrticker  auf  d. 
Univ.  Duisburg.  (Mitt.  Ver.  G.  Osnabr.  40, 
387.)  [1678 

Haeberlln,  Frant,  Donfn.,  Helmstedter 
Promoviertcnliste.  (1*76 - 1755,)  fHrsg.l 
(Friedrich)  Week  en  Leipzig  29  8.  Aus: 
Mitteil.  d.  Zentralstelle  f.  d.  Personen-  u. 
Faniilien-G.  in  Leipzig.  [1674 

Zimmermann,  P.,  Stammbiicher  von 
Helmstedter  Studenten.  (Korr.bl.  Gesamt- 
Ver.  65,JJ4f.)  [1675 

D rente),  A«,  Die  Landsmannscbaften  u. 
Stadentenorden  an  d.  Univ.  Helmstedt. 
(Jabrb.  G.-Ver.  Hrzgt.  Braunschw.  14, 118— 
60.)  *  [1676 

Rotfcheidt,  W.,  Die  hessiscb.  Studenten 
am  Gymnas.  illustre  in  Bremen  1610—1810. 
(Beitrr.  z.Jiess.  Sohul-  u.  Univ.-G.  8,  81— 
47.)  [1677 


Volbehr,  FrM  Professoren  u.  Do- 
zenten  d.  Christ.-Albr.-Univ.  zu  Kiel 
1666  bis  1916  (5.  Okt.)  Nebst  Anh.: 
Lektoren,  Lehrer  d.  Kflnste  u.  Univ.- 
Bibliothekare.  Verbess.  u.  fortfg,  v. 
R.  Weyl.  (Kiel  Univ.-Schr.)  Kiel: 
Schmidt  &  Kl.  16.    XI,  194  S.    [1678 

Professoren,  Von  Kieler.  Briefe 
a.  8  Jahrhh.  z.  G.  d.  Univ.  Kiel.  Hrsg. 
z.  Erinnerg.  an  d.  260j.  Jubil&um  d. 
Univ.  in  ihr.  Auftr.  v.  M.  Liepmann. 
Stuttg.:  Dt.  Verl.-Anst  16.  XVUL 
430  8.  12  M. 

Rez.:  G6tt.  gel.  Anz.  '17, 171—95  Frens- 
dorff;Zt.  Ges.  Schlesw.-Holst.-G.  47,  229- 
236  v.  Hedemann;  Hist.  Zt.H7,  822-825.  Geo. 
Kauftnann;Altpr.Htssobr.>i7,348— 849.  Wilb. 
Pfeifer.  [1679 

Bruehmtller.  W.,  Zum  200ig.hr.  Besteben 
d.  Lausitzer  Predigergesellscn.  in  Leipzig. 
(N.  Arch.  Sachs.  G.  88,  40O— 407.)  [1680 

Papperltx,  E«.  Gedenkschr.  z.  I50jabr. 
Jubil.  d.  Kgl.  Sachs.  Bergakad.  zu  Freiberg. 
Freib.:  Craz  &  G.  '16.    Fol.  59  S.  5  M.  J1681 

Friedensburg,  W.,  G.  d.  Univ. 
Wittenberg.  Halle:  Niemeyer.  XI, 
646  S.;  3  Taf.  30  M.  Weanlagkoff  A. 
Z.  G.  d.  Univ.  Wittenberg.  (Greuzboien  1*17, 
Bd.  3  Nr.  39  a  408-  414-Anzeige  von  Frie- 
densburg :  G.  d.  Univ.  Wittenb.)  [1682 

Jordan.  J.  u.  0.  Kern,  Die  Uni- 
versit&ten  Wittenberg-Halle  vor  n.  bei 
ihr.  Vereinigung.  Halle:  Niemeyer. 
43  S  ;  Taff.  2  M.  80.  [1683 

Wehrmann,  M„  Pomm.  Ftlraten  auf  Uni- 
versitaten.  (Mtbll.  Ges.  Pomm.  G.  'J5,Nr.  7.) 

[1684 

Matrikel  d.  Albertu9univ.  zu  K6- 
nigsberg  1544—1829.  Bd.  3:  Personen- 
u.  Heimatverz.,  bearb.  v.  E.  Joachim, 
Miinchen :  Duncher  &  H.  651  S. 
19  M.  60.  (Publik.  d  Ver.  G.  Ost-  u. 
Westpr.) 

Rez. :  Altpr.  Mtsschr.  54, 288— 85  Sommer- 
feldt.  [1685 

Bait*,  H.,  Zur  G  d.  Univ.  Dorpat.  (Dt. 
Rundschau  170,  358-74.)  [1686 


Monuments  Germ.  paed.  (8. 15/16, 
2576).  55.  Loserth,  Joh.  D.  protest. 
Schulen  d  Steiermark  i.  16.  Jahrh.  16. 
XVIII.  217  S. 

Rez.:  v.  52  s.  '14/45  8198.*  (Rich te|r. 
Erziehgswes.  a.  Hofe  d  Wettiner  Albert  in. 
(Haupt-)Linie)  =  N.  Jabrb.  f.  Klass.  Altert. 
36,  59—61.  Schwabe;  Hist.  Zt.  117,  124—126 
Kammel.  v.  53  s.  '14715.  3198  (Zwerger, 
G.  d.  real.  Lehranst.  in  Bayern) :  GOtt  gel. 
Anz.  '16,  24—40  Knabe;  Hist.  Zt.  116,  398— 
40lRiezler.v.Beih.i.s.,l5/'i62576.  (Stolze, 
Die  dt  Schulen  d.  Algauer  Reichsst&dte) : 
Dt.  Lit.  Ztg.  '17  Nr.  37.    Lutz.  [1687 

Stela,  Rob.,  Alte  u.  neue  Ubersicbts- 
tafeln  Beitr.  z.  G.  d.  Unterrichtamittel 
u.  Anregung  zu  erneuter  Verwendg.  (Dt 
G.bll.  17,  167—192;  226-248.)  11688 


by  Google 


Original  from 
UNIVERSITY  OF  MICHIGAN 


'52 


Bibliographie  Nr.  1689-1764 


Ytetske,  0.,  Alte  Dorfschulen.  (Mtbll. 
Ges.  Pomm.  G.  'I5t  Nr.  8f.  [1689 

SehfttsltlB,  A..  Die  sogen.  Schulpredig- 
ten  d.  16.,  17.  n.  18.  Jh.  (Zt  f.  G.  d.  Erziehg, 
nSW.  5,  25—54.)  [16»0 

Gerlaeh.  W.,  Das  Schuldrama  d.  18.  Jh. 
ant.  d.  Gesichtepunkt  d.  Entwicklg  d.  Ju- 
gendliteratur.  Zt.  f.  G.  d.  Erziehg.  5,  93— 
122.)  [1691 

Ruhmer,  W.,  P&dagog.  Tfaeorien 
fiber  Frauenbildg.  im  Zeitalter  d.  Re- 
naissance nebst  e.  krit.  Wfirdigung  d. 
Leistungen  mittelalterl.  Tbeoretiker. 
Bonn.  Diss.  15.  99  S.  [1692 


Popelka,  Fri.  a.  Frs.  Ilwof,  Znr  Frage 
d.  sogen.  .Freien  Schule*  d.  dt.  Ordens  am 
Leech  b.  Graz.  (Zt.  cL  Hist.  Ver.  f.  Steierm. 
14,  125-28.)  Vgl.  '14,  8778.  [1693 

Beer,  K.,  Ana  Bohmens  mittelalterL 
Schul-G.  (Mitt.  Ver  -G.  Dt.  Bfibmen  54,  67- 
94.)  [1694 

Loewe,  Hans,  Die  Entwicklnng 
des  Schnlkampfs  i.  Bayern  bis  z.  vollst. 
Sieg  des  Neuhumanismus.  Berlin: 
Weidmann.  VIII,  97  S.  4°.  (Monum. 
Germ,  paedag.  Beih.  2.)  [1696 

Selbel,  M.f  Dae  Gymn.  Passau  v.  J.  1812 
bis  z.  J.  1824.  TL  1.  Pass,  Progr.  'U/'iS. 
32  8.  (1696 

Welflmann,  KM  Die  Matrikel  d.  Gymn. 
zu  Hof,  s.  '15/46,  t37.  Rez.:  Dt.  Lit -Ztg. 
18.  Nr.  3  Stenber.  [16*7 

Weifinaan,  M.?  Die  vorreform.  Pfarr- 
schnle  u.  d.  Begrfbdg.  d.  Alten  Gymn.  in 
Hof.    Progr.  Hof.   44  S.  [1698 

Sshalaleia,  A.,  Schnlgeschichtliehes  a. 
Stipendiatenbriefen  (Rothenbnrg  o.  T.)  (Zt. 
G.  Ertiehg.  6,  189—95.)  [1699 

Rnckert,  Geo..  Beitrr.  z.  G.  d  kathol. 
Yolksschnlen  im  Bez.-A.  Dillingen.  (Jahrb. 
Hist.  Ver.  Dilling.  29,  90— isi.)  Fr.  Zftpfl, 
Die  Mindelheimer  Siogknaben.  Betr.  z.  G. 
d.  Unterrichtswesens.  (Jahrb.  Hist.  Yer. 
Dilling.  29,  71-89.)  [1700 

Maier,  Job.  Ulr.,  Der  evangel. 
Schnlverein  n.  s.  Bedeutg.  f.  d.  Ent- 
wicklg. d.  btlndnerischen  Volksschul- 
wesens.    Chur:  Schuler  92  S.     [1701 

MBller,  Aug.,  Der  Nenhnmanis- 
mns in  Bern.  E.  Beitr.  z.  bernisch. 
Schul-G.  d.  18.  Jh.  Bern.  Diss.  16. 
76  S.  [1702 

Habernacher,  A.,  2  Rheinauer  Schul- 
ordngn.  (Zt.  f.  schweiz.  Kirch.-G.  10,  293— 
306.)  [1708 

MUller,  Clara,  G.  d.  aarganisch. 
Schulwesens  vor  d.  Glaubenstrennuug. 
Aaran:  Sauerlander  &  Co.  XVI,  147  S. 
4  M.  [1704 

Mosch,  J.,  Die  solothnrn.  Volks- 
schnle  vor  1830  s.  14/16,  3204  Bd.  4: 
D.  Einzng  d.  Normalmethode  i.  d.  so- 
loth.  Volkssch.  (1782—1799)  Soloth.: 
Gafimann  336  S.;  3  Taf.  7  M.  50. 
(Mitt.  Hist.  Ver.  Solothnrn  9.)     [1706 


BSeler,  G.,  G.  d.  Schulwesens  d.  Stadt 
Frauenf eld  bis  1850.  Progr.  Franenf. :  Hnber 
4«.  62  8.  [1706 

Roder,  Car.,  Das  Schnlwesen  im  alten 
Yillingen.  (Zt.  f.  G.  d.  Oberrh.  N.  F.  31, 
216-V4.)  [1707 

Ta?ernler,  Crkdl.  Beitrr.  z.  G.  d.  Casi- 
mirianum,  d.  alt.  Neustadt.  Gymn.  (s.  '14, 
870).    TL  2.    Progr.  Nenst.  a.  H.  '16.       [1708 

Sebtiller,  A.,  Aus  d.  Coblenzer  Knaben- 
sehulen  d.  16.  u.  17.  Jh.  (Trier.  Chron.  N.F. 
14,  7-18;  37-51.)  [1709 

Petrj,  Jx.,  Unterrichtsweise  d.  Kreuz- 
herren  zu  Emmerich  u.  Yerzeichn.  ihr. 
Lehrbficher.  (Zt.  f.  G.  d.  Erziehg.  new.  5. 
239-250.)  [1710 

Wolff,  W.,  Entwicklg.  d.  UnterrichU- 
wesens  ia  Hessen-Kassel  v.  8.  bis  z.  19.  Jh», 
s  '12,  554.  Rez :  Zt,  d.  Ver.  f.  hess.  G.  46, 
178—81  Spiefl;  Stud.  etc.  a.  d.  Bened.-Orden 
N.  F.  3,  873  f.  Danzer.  [1711 

Klmpel  u.  Kreits,  D.  Casseler  Yolks- 
schulwesen  in  Vergangenh.  u.  Gegenw.,  s. 
'14,  873.  Rez.:  Zt  d.  Ver.  f.  hess.  G.  47.  409— 
111.  [1712 

Francke, -O..G.  d   Wilh.  Ernst- 

Gymnasiums  in  Weimar.  Weim.:  Boh- 

lau  16,  386  S.    10  M.  [1713 

Kdhler,  B..  Das  h5h.  Schnlwesen  im 
Hrzgt.  Anhalt  bis  1910.  (Zt  f.  G.  d.  Erziehg. 
6,  104—121.)  [1714 

Schroder,  H.  A.,  FUnf Urkunden  z.altest. 
G.  des  Johannenms  z.  Hadersleben  z.  And. 
d.  350lahr.  Bestehen  <L  Schule.  Kiel:  Voll- 
behr  k  Riepen,  (Queilen  u.  Forsch.  d.  Ges. 
t  Bchl.-Holst.  Gesch.  5,  218—233.)  [1715 

Schwab*,  DasGelehrtenschulwesenKur- 
sachsens  yon  sein:  Anfaogen  bis  1580,  s/14, 
3213.  Rez. :  Zt.  t .  G.  d.  Erziehg.  5,  132—135 
Ellinger.  [1716 

Veroffentlichungen  z.  G.  d.  ge- 
lehrt.  Schulwesens  im  Albertin.  Sach- 
sen.  2 :  Urkundbficher.  Tl.  3:  Quellen- 
buch  z,  G.  d.  Gymn.  in  Freiberg  von 
d.  Zeit  Vor  d.  Reform,  bis  1842,  bearb. 
v.  E.  Prenfi  u.K.  A.Th&mer.  Preib.: 
Gerlach  15.  366  S. 

Rez.:  N.  Jahrb.  f.  d.  klass.  Altertusw. 
35.  326  f  E.  Schwabe;  N.  Arch.  f.  saehs.  G. 
37,  168  f.  Geo.  MfUler.  [1717 

Seellgtr,  E.  A.  k  Scheaffler,  Schulen  in 
d.  Landst&aten  u.  D&rfern  d.  Oberlausitz 
vor  d.  Reform.  (N.  Lausitz.  Magaz.  92,  l— 
19;  233.)  [1718 

Dabritz,  H.,  Znr  G.  d.  Schulen  in 
Nicht-KirchdBrfern  d.  Rochlitzer  Be- 
zirks.  Beitr.  z.  geschichtl.  Entwicklg, 
d.  s&chs.  Dorfschul wesens.  Lpz. :  Koch- 
ler  194  S.  4  M.  [1719 

Rinkefell,  J.f  Das  Schnlwesen  d. 
Stadt  Borna  bis  z.  30j.  Kriege.  Dres- 
den: Ramming.  XIV,  132  S.  2  M. 

Rez.:  Dt.  Lit-Ztg.  '17,  Nr.  34  Schwabe. 

[1720 

Otto,  Fr.,  200  Jahre  Schul-G.  meinea 
Dortes  (Blintendorf  b.  Gefell.  i.  V.)  1609— 
1815.  (Mitt.  d.  Alt.- Ver.  Plauen  26.  255— 
264.)  [1721 

Dreier,  BM  Das  kath  Gymn.  in 
Erfurt.  Beitr.  z.  G.  d.  Thiiring.  Schul- 
wesens.   Jen.  Diss.  16.  86  S.       [1722 


by  Google 


Original  from 
UNIVERSITY  OF  MICHIGAN 


Geschichte  einzelner  Verh&ltnisse 


*53 


Wthrnum,  M.«  Schulaufftthrungen  d. 
Stettiner  Ratssehule  im*i7.  Jh.  iMtbll  Ges. 
Pomm.  G.  '15,  Nr.  5/6.)  [1728 

HftQtke,  ■.,  Aus  cL  Schulleben  d.  Stadt 
Pasewalk  im  18.  Jh.  Pasew.:  Sohnurr  '16. 
•7  S.  90  Pf.  (Aue:  Bait.  Stud.  N.F.  20.)  [1724 

Sebleht,  R.,  Uberblick  iib.  d.  geschichtl. 
Entwickig.  d.  Ltlbbener  hflher.  Schule  bis 
auf  d.  Gegenwart.  Progr.  LUbben  '16.  4°. 
55  S.  [1725 

Waschinski,  E«,  Das  Thorner 
Stadt-  u.  Landschulwesen  vom  Be^inn 
d.  Reformation  bis  z.  Ende  d.  polnisch. 
Herrschaft.  (Zt,  d.  Westpr.  G.-Ver.  56, 
1-137.)  [1726 

Birda,  Unters.  z.  mittelalt.  Schul-G.  im 
Bist.  Breslau,  8.  '15.  2586.  Rez. :  Hist.  Jahrb. 
38,  395  f.  Seppelt:  Hist.  Zt.  118,  89  f  Maetsch- 
ke;  Zt.  G.  Krziehg,  6,  281—88  Thalhofer 

[1727 

Holsten,  B.,  Schnlfeiern  d.  Pyritz«r  Rats- 
sohale im  17.  u.  18.  Jh  (Pomm.  Mtbll.  '16, 
Nr.  9.)  [1728 

Preisendanz,  Karl,  Zeugpisse  zur 
Bibliotheksgeschichte.  Leipzig  &  Ber- 
lin: Teubner  IX,  269  S.  4°. 

(Holder,  Alfred:  Die  Reichenauer 
Handachrftn.  Bd.  8.  Lfg.  2.)  (Die  Hand- 
schrftn.  d.  GroBh.  Bad.  Hof-  u.  Landesbibl. 
i.  Karlsruhe.  7,  Bd.  8,  Lfg.  2.)  [1729 

Blbllothekskataloge,  Mittelalt  (s. 

15/16,   2688).      Dtld.  u.  d.  Schweiz. 

Bd.  1:  Die  Bistttmer  Konstanz  u.  Chur, 

bearb.  y.  P.  Lehmann.  MOnch.:  Beck 

18  XVII,  599  S;  Kte.  [1730 

Bohatta,H.,  DieFiirstliohLichtenstein- 
sohe  Fideikommifibibliothek  in  Wien.  (Zbi. 
f.  Bibliothw.  82,  185—96.)  [im 

Grelner,  Das  Arehivwesen  Ulms  in  sein. 

^BcniGhtl.   Entwickig.     (Wtirttb.    Viertel- 
!te.  25,  293-824.)  [1732 

Grelaer,  [Jims  Bibliothekwesen.  (Wtirt- 
temb.  Vierteljhfte.  26,  64-120.)  [1733 

Grflnenwald,  L.,  G.  d.  Kgl.  Gym- 
nasialbibliothek  zu  Speyer  Tl.  1.  2. 
Speyer.    Progr.  15/16;  128  S.    [1734 

Hoogefrt*.  Entstehg.  d.  KfL  Staats- 
archivs  in  Wetzlar.  (Korr.bl.  Gesamtver. 
'17,  Nr.  5/6.)  [1735 

Neabauer,  B.,  G.  d.  Btadtbibl.  Magde- 
burg (s.  '11,  614).  Erg&nzg.  (G.bll.  f.  Magdeb. 
49/50,  297  f.)  [1736 

Warsehauer,  A.,  Die  Kriegssohicksale 
d.  Posener  Archive  n.  Bibliotheken.  (Hist 
Monatsbll.  f.  d.  Prov.  Posen  16,  l— 11.)    [1737 


ClauB,  H.,  Die  Schwabacher  Schrift  in 
Yergangenh.  a.  Gegenw.  Lpz.:  Buchgewer- 
beverein  '16.  84  S.;  12  Taf.  (Monographien 
d.  Bnchgewerbes  10.)  [1738 

German,  W.,  G.  d.  Buchdrucker- 
kanst  in  Sehw&bisch  Hall  bid  Ende 
d.  17.  Jh.  StraBb.:  Heitz  16.  162  S. 
4  M.  (Wiirttb.  Franken  N.  F.  11.) 
Rez. :  Hist.  Jahrb.  88,  199  f .  Freys.  [1739 
JablliuM,  Zum  I75j&hrigen,  der  Buch- 
druckerei  Gebr.  Hofer  ehem.  Ftlrstl.  Nassau- 
Saarbriickischen  Hofbnohdruckerei.    1742— 


1917  im  Hoferschen  Familienbtsiti.    Saar- 
brtlcken:  (Hofer).    48  &  [1740 


BfthUr,  H.,  Die  Schriftsteller  u.  Schrei- 
ber  d.  Benediktinerstiftes  St.  Ulrich  u.  Afra 
in  Augsburg  w&hr.  d.  Mittelalters.  Mtlnch. 
Diss.  716.    84  S.  [1741 

Helnecke,  Fr.9  German,  u.  roman.  Geist 
im  Wandel  d.  dt.  Gesehiohtsauffassg.  (Hist. 
Zt.  115,  516—536.)  [1742 

Davidsons,  Bob..  Die  Vorstellgn.  v.  alt. 
Reioh  i.  ihr.  Einwirkg.  auf  d.  neuere  dt.  G. 
M tin chen:  Akad  d.  Wlss.;  Franz  in  Komm. 
49  S.  (Sitzungsberichte  d  Kgl.  Bayer.  Aka- 
demie  d.  Wiss.  Philos.- philol.  u.  hist.  KL 
1917  Abh.  5  )  [1743. 

Salsbacb,  W.,  Die  Anf&nge  <L  materia- 
list. Gesehiohtsauffassg ,  s.  13.  694.  Rez. : 
Mitt  a  d.  hist.  Lit.  N.  F.  1,  H3f  Bleich;  Arch. 
f.  G.  d.  Sozialism.   5,  211—18  Hammacher. 

[1744 

Stftinacker,  K.,  G.  u.  Kunst-G.  (Arch.  f. 
Kult-G.  12,  829—344.)  [1745 

KStzschke,  R.f  Ub.  Bedeutg.  u. 
Pflege  d.  sfcehs.  Landes-G.  (N.  Arch, 
f.  s&chs.  G.  37,  201—265.)  [1746 

Markg raf,  BM  Entwickig.  d.  schles.  G.- 
schreibg.  (Mitt.  a.  d.  Stadtarch.  usw.  Bres- 
lau  12,  1—29.)  —  Ders..  Zur  G.  d.  geneal 
Studieu  in  Breslau.    (End.  62-80.)        [1747 


Schulze,  F«  A.,  Grofie  -Physiker. 
Hit  6  Bildn.  2.  Anfl.  Leipzig:  Teub- 
ner IV,  115  S.  [1748 

Burckhardt,  A.,  G.  d.  med.  Fak. 
zu  Basel  1460-1900.  Bas.:  Rein- 
hardt,    XI,  495  S.  12  M. 

Rez:  Zt.  G.  Oberrh.  N.  F.  32,  488 1  Baas. 

[1749 

Schelly  0.9  Zur  G.  d.  Chirurgie  am 
Niederrhein.  (Arch.  f.  G.  d.  Mediz.  8, 
429-38.)  [1750 

Gffrdes,  EL,  Heilkundige  i.  Mttn- 
ster  i.  W.  i.  16.  u.  17.  Jahrb.  Hildes- 
heim:  Lax.   99  S. 

Ein  T.  ersch.  als  Diss.  Mfinster  1917. 
(Beitrftge  f.  d.  G.  Niedersachsens  u.  West- 
falens.    H.  46  [vielmehr  47].)  [1751 


Blese,  A.,  Dt.  Lit  -G.  10.  Aufl. 
1:  Yon  d.  Anf&ngen  bis  Herder.  2: 
Von  Gttthe  bis  MOricke.  Mttnch.,  Beck 
14  M.  Bd.  3.  V.  Hebbel  b.  z.  Gegenw. 
7.  Aufl.  eba.  15.  IX,  741  S.    6  M.  50. 

Rez:  Zt.  Osterr.  Gymn.  67,  667—672 
Langen.  [1752 

Lindemann,  W.,  G.  d.  dt.  Lit.  9.  u. 
10.  Aufl.,  hrag.  u.  teilweise  neu  bearb. 
v.  M.  Ettlinger  2  Bde.  Freib.:  Her- 
der 16. 

Rez.: Zt. f.  dt.  Philol.  47, 296-99 Golther. 

[1758 

Meyer,  R.  M.,  Die  dt.  Literatur 
bis  z.  Beginn  d.  19.  Jh.  Berl.:  Bondi 
16.  XII,  609  S.  4  M.  50. 

Rez.:  Lit.  Ztbl.  '17,  Nr.  84  J.  KOrner. 

[1754 


by  Google 


Original  from 
UNIVERSITY  OF  MICHIGAN 


♦54 


Bibliographic  Nr.  1766-1816 


Soberer,  Willi.,  G.  <L  dt.  Lit.  M it 
e.  Anh.:  Die  dt.  Lit  v.  Goethes  Tod 
b.  z.  Qegenwart  von  Oskar  Walzel. 
[Neue  Aufl.]  Berlin:  Askanischer 
Verl.  XVI,  773  8.  [1766 

Geifiler,  H.,  Repetitorium  d.  dt. 
Literatar  G.  Ein  chronol.  Grundrifi. 
Weimar:  Duncker.   201  S.  [1756 

Koegter,  H.  L.,  G.  d.  dt.  Jugend- 
literatinMonographien.  I.  Tl.  2.  Aufl. 
Hamburg:  Janssenl4.    VIII,  213  S. 

3  M.  [1757 

Goedeke,  K»,  Grundr.  z.  G.  d.  dt. 
Dichtung.  3.  neu  bearb.  Aufl.  Mit 
Fachgelehrten  fortg.  v.  E.  Goetze  (s. 
14,  8229).  Bd.  4,  Abt.  1:  Vom  7iahr. 
Kriege  bis  z.  Weltkr.  6.  Buch.  Abt.  1, 
TL1,H.  6.  16.  S.  193— 1232.  9M.20. 

[1768 

R8hl,  H.,  G.  d.  dt.  Dichtg.  2.  Aufl. 
Lpz.:Teubner.  X,  320  S.  3  M.    [1759 

Wtnterfeld,  P.  y.,  Dt.  Dichter  d. 

lat.  Mittelalters.  In  dt.  Versen.  Hrsg. 

u.  eingel.  v.  Herm.  Reich.    2.  Aufl. 

Mflnch.:  Beck.  XXVI  11,6428.10m. 60. 

Rez. :  N.  Jahrb.  Klass.  Alt  40,  458-60 
Janell.  [1760 

Lien  hard  ^  Fn,  Dt.  Dichtg.  in  ihr. 
geschichtl.  Grundzttgen  dargest.  Lpz.: 
Quelle  &M.    137  8.    1M.25.      [1761 

Spiero,  HM  G.  d.  dt.  Lyrik  seit 
Claudius.  2.  Aufl.  Lpz.:  Teubnerl6. 
161  S.  1  M.  (Aus  Natur  u.  Geister- 
welt  254.)  [1762 

Neumann,  Fr.,  G.  d.  neuhochdt 
Reimes  von  Opitz  bis  Wieland.  (XVI, 
102  S.:  G5tt.  Diss.  14.)  [1763 

Texte,  Dt.,  d.  Mittelalt.  25.  Die 
Pilgerfahrt  des  tr&umend.  MOnchs, 
hrsg.v.Al.  BBrnerlS.  328  S.  3Taf. 
28.  Lucidarius,  hrsg.  v.  F.  Heid- 
lauf.  16-    98  S.    2  Taf.  [1764 

BShme,  Mart.,  Das  latein.  Weih- 
nachtsspieh  Grundzttge  sein.  Ent- 
wicklg.     Lpz.:   Voigtl&nder.     130  S. 

4  M.  50.    (Diss.  u.  Beitrr.  z.  Kult.-  u. 
Universal-G.  40.  N.  F.  5.)  [1765 

PeUn,  Ellsab..  Quellen  u.  Charakter  d. 
Paradiesesvorstellg.  in  d.  dt.  Dichtung  v. 
9.  bis  l*.  Jahrh  63  S. :  Marb,  Diss.  (Er- 
scheint  vollst.  in  d.  Germanist.  Abhdlgo.) 

[1766 

Rudwln,  M.  J..  Der  Teufel  in  d. 
dt.  geistl.  Spielen  a.  Mittelalters  u.  d. 
Ref.-Zeit.  Ein  Beitr.  z.  Lit.-,  Kult- 
u.  Kirch.-G.  Dtlds.  Gotting.:  Vanden- 
hoeck  &  R.  16.  XI,  194  S.  6  M. 
(Hesperia  Nr.  6.) 

Res.:  Dt  Lit.-Ztg.  '16,  Nr.  41  Strauch; 
Llt-Zbl.  '17,  Nr.  IS  -ti-.  [1767 


Eerdmans,  B.  D.,  De  duivel  in 
het  drama  d.  Middeleeuwen.  Leid. 
Diss.  12.    XVI,  208  8.  [1768. 

Brecht,  W.,  Dt.  Kriegslieder,  sonst  and 
Jetzt.    Berl. :  Weidmann  '15.    47  S.    60  Pf. 

11769 

Saner,  a.,  .Die  besond.  Aufgaben  d.  Lit.- 
G.forsobg.  in  Osterr.  (Osterieich.  Zt.  f.  O. 
l,  63—68.)  [1750 

Siaaer,  8,,  Lit-G.  der  dt  Schweiz  im 
lalt.  (8prache  u.  Dichtg.  ,17.)  Bern: 
Francke'16.  63  8.  2  M.  Rez, :  Hist  Jahrb. 
3S,  899  A.  L.  Miyer.  [1771 

Tetzner,  J«,  Beitrr.  z.  s&chs.  Lit.- 
G.  (N.  Arch.  f.  s&chs.  G.  37,  16— 55; 
330-391.)  [1772 

Wagner,  Kurt,  Schlesiens  mund- 
artl.  Dichtung  v.  Holtei  bis  auf  die 
Gegenwart.  BresL:  Marcus.  100  S. 
8  M.    (Wort  u.  Branch,  H.14.)   [1773 


Plerslg,  R.  W.,  G.  d.  Dortmunder 
Tagespresse.    Mtinst.  Diss.  15.   147  S. 

[1774 

Cohn -Wiener,  Ernst,  Die  Ent- 

I  wicklungs-G.  d.  Stile  in  d.  bild.  Xunst. 

!  Mit  Abb.    2.  Aufl.    Bd.  1.  2.    Lpz.  u. 

Bin.:  Teubner.  [1775 

LAz&r,  B61a,  Studien  z.  Kunst-G. 

\   Mit  62  Abb.  u.  2.  Taf.    Wien:«chroll. 

718.    4°.  [1776 

Pijper,  F.f  Handboek  tot  de  ge- 

j  schiedenis  der  christ.  kunst.    Met  125 

afb.     VGravenhage:  Nijhoflf.    XVI, 

284  S,  [1777 

Scheffler,  Karl,   Der  Geist  der 

Gotik.    Mit  107  Abb.    Leipzig:  Insel- 

Verl.    Ill  S.,  54  Taf.    6M.       [1778 

TIetst,  B.,  Neue  Literat  fib.  ±  dt.  Ba- 

rock,  'H.    (Rep.  f.  Kunstw.  87,  801-10.)  [1779 


Volbach,  W.  F..  Der  hlg  Georg. 
Darstelhr.  in  Stiddtld.  m.  Berlicks.  d. 
norddt.  Typen  bis  z.  Renaiss.  Strafib.: 
Heitz.  IX,  145  S.,  8  Taf.;  8  M. 
(43  S. :  Straflb.  Diss.)  (Studien  z.  Kunst- 
G.  199.)  [1780 

Tletse,  H.,  Das  Problem  e.  dsterr.  Kunst- 
G.    (Osterreich.  Zt.  f.  G.  1,  52-63.)        [1781 

Kraft,  Jos.,  Nachrr.  v.  Kttnstlem 
u.  Handwerkern  a.  d.  Landecker  Ver- 
fachbiichern  1580—1715.  (Forscb.usw. 
z.  G.  Tirols  usw.  13, 121—188.)    [1782 

Bergatr,  P.,  Ausiflge  aus  den  Biinrer- 
bttchern  d.  Kgl.  Stadt  Prag  fib.  Mustier  u. 
Knnathandwerker,  1550-17B3.  (Mitt.  Ver*  G. 
Dt.  Bohmen,  54,  113-127.)  [17S8 

Schubert,  Alfr.,  Bruck  bei  Er- 
langen.  Beitr.  z.  Kunst-G.  Frankens. 
Erlang.  Diss.  16.    118  S.  [1784 


by  Google 


Original  from 
UNIVERSITY  OF  MICHIGAN 


Geschichte  einzelner  Verh&ltnisse 


>55 


Rott,  H.,  Kunst  u.  Kttnstler  am 
Baden-Durlacher  Hof  bis  z.  Grttndg. 
Karlsruhes.  Karlsr.;  C.  F.  Mtiller.  4°. 
189  S.    Taf.    16  M. 

Rez. :  Zt  6.  d.  Oberrh.  N.  F.  32,  639-644 
gfllib.  [1785 

Kehrer,  Hv  Alt-Antwerpen.  Kunsthist 
Stadie.  Munch*:  Hugo  Schmidt.  50  S. ;  Taf. 
3  M.  80.  [1786 


Strafib 


Banm,  Jul.,   BrfLssel  ale  Kunststatte. 
ifib. :   fleitz  '15.     39  S. ;  12  Taf.    80  Pf. 


[1787 


Kflnstler,  Hesslsche,  hrsg.  vom 
Kunstverein  zu  Easael.  1.  Kassel: 
Kunstverein.  [1788 

Schmitz-Kallenberg,  L.,  Kleinere 
Mitt.  z.  mtlnsterisch.  Kunst-G.  d.  16. 
a.  17.  Jh.  (Zt.  f.  vaterL  G.  Westfal. 
73, 1,  222-36.    74, 1,  299-304.)  [1789 

Schmidt,  Harry,  Gottdorfer  Kttnst- 
ler. (Quell,  u.  Forsch.  z.  G.  Scjdesw.- 
Holst.4.  179-321,6,235—393.)  [1790 

Kunstaltectttmer,  Thorner.  H.  1 : 
R.  Heuer,  Werke  d.  bildend.  Kunst 
n.  d.  KuBstgewerbes  in  Thorn  bis  z. 
Ende  d.  Mittelalt  Thorn:  Lambeck  16. 
90  S.;  36  Taf.  6  M.  (Ana  Mittlgn. 
d.  Coppernicus-Ver.  f.  Wiss.  n.  Kunst 
zu  Thorn.    H.  24.) 

Rez.:  Mitt  Westpr.  G.-Ver.  16,  49-52 
Bernh.  Schmid.  [1791 


Haupt,  Alb.,  Baukunst  d.  Renais- 
sance in  Frankr.  u.  Dtld.  H.  1  n.  2. 
(Hdb.  d.  Kunstw.  71  u.  72.)  Neu- 
babelsberg:  Athenaion.  64  S.;  4  Taf. 
je  2  M.  [1792 

Ehmig,  P.,  Das  dt.  Haas.  Bd.  1: 
Entwicklg;  d.  geschichtl.  dt.  Hauses. 
2.  Buch:  Bauernhaus  n.  st&dt  Wohn- 
ban.  Berl.:  Wasmnth  '16.  S.  85— 
210.     12  Mk.  [1793 

Xenrer,  Fn..  Der  mittelalterl.  Stadt- 
gruudrifi  im  nbrdl.  Dtld  u.  seine  Entwicklg. 
zur  Regelmafiigkeit  auf  der  Grundlage  der 
Marktgeataltung,  s  '16,  631.  (Berl.  Diss.'H.) 
Rez.:  Zt.  d  Ver.  Lubeok.  G.  18,  209-12 
Kretzsohmar.  [1794 

Bargheln,  A.,  Der  Kirohenban  d.  18.  Jh. 
im  tfordelbischen.  (Diss.  Hannov.)  Ham- 
burg: Boy  sen  &  M.  '15.  4°.  89,  42  S.  8  M.  50. 

[1795 

Fas  ten  au,  J.,  Romanische  Ban- 
ornamentik  in  Sttddtld.  Strafib.:  Heitz 
'16.  90  8.  12  M.  (Stndien  zur  dt. 
Kunst-G.  188.)  [1796 


Egger,  Rud.,  Fr&hchristl.  Kirchen- 
bauten  im  sttdlich.  Norikum.  Wien: 
Holder  16.  142  S.  15  M.  40.  (Son- 
derschrr.  d.  Osterr.  Archl.  Instit.  9.) 

Rec.:  Carinthia  I.  Jg.  107,  58—84  v. 
Jaksch.  11797 


Bretschneider,  A.f  Beitr.  z.  Bau- 

Shaffen  d.  laudst&ndisch.  Stifte  Ober- 
sterreichs  im  17.  u.  18.  Jh.  Dresdn. 
Diss.  14.     149  S.  [1798 

PWckinger,  H.,  Die  Burg  zu 
Krems  a.  D.  Ein  Beitr.  z.  G.  d.  Stadt- 
burgen.  (Berr.  n.  Mitt  d.  Alt- Ver.  zu 
Wien  48,  1-64.    8  Taf.)  [1799 

Oer,  Frz.,  Die  Grazer  Domkirche 
u  d  Mausoleum  Ferdinands  II,  Graz: 
Moser  15.    92  S.    1  M.  60.         [1800 

Schulz,  Fr,  TrM  Nttrnbergs  Bttr- 
gerh&user  und  ihre  Ausstattg.  Lfg. 
10-12, 16.  S.  483—556.  k  6  M.  [1801 

Wiedemann, H.,  Die  DominikanerMrche 
in  Augsburg.  (Zt.  Hist.  Ver.  Schwaben  J. 
Neuburg  43,  1—56.)  w.    P80* 

Fucks,  W.  P.,  Fr&nkischeKirchen- 
baukunst  des  18.  Jh.  in  Wttrttemb. 
(Hist.-pol.  Bll.  158,  381—91;  424-36; 

607-21.)  [1808 

Mettler,  A.,  Die  belden  roman.  Monster 
in  Hirsau  u.  verwandte  Kirchenbauten  in 
Wttrttemb.    Progr.  Maulbronn.    52  8.  [1804 

Klalber,  H.,  Kloster  Schfatal  in  Wttrt- 
temberg.  Beitr.  z.  spater.  Bauweise  der 
Cisterzienser.  (Stud.  usw.  z.  G.  d.  BeneoV 
Ordens  N.  F.  6,  83-109.)  (1806 

Gradmaun,  I.,  Das  Ritsel  v.  Roggen- 
bach.    (Wttrttb.  Vierteljhfte.  25, 1-46.)  [1806 

Hard  egger,  A.,  Die  alte  Stifts- 
kirche  u.  d.  ehemal.  Klostergeb&ude 
in  St.  Gallen.  Rekonstruktionsver- 
such.    Zttrich:  Fttssli.    98  S.;  28  Taf. 

10  M. 

Rez  :  Anz.  Schweiz.  G.  '17.  186  8tuckel- 
berg;  Zt.  Schweiz.  Kirch.- G.  ll,  i*8-** 
Leitschuh.  w  \^l 

Straeh,  Der  keltische  u.  rom.  Binfiufi 
auf  d.  Stadtebau  im  KlsaB,  s.  'IS,  8130  Rea. : 
Zt.  f.  G.  d.  Oberrh.  N.  F.  80,  123-35  Kiener. 

Sennits,  W.,  Die  ktrchl.  Barockbauten 
in  Metz.  (Erw.  S.- A.  a. :  Zt.  f.  ohristl.  Kunst 
Dttsseld.:  Schwann  »15.    28  B. ;  SO  Taf.   3  M. 

(1809 

Frey,  H.  J. ,  Der  landliche  Fachwerk- 
bau  in  Lothringen.  Beitr.  z.  G.  d.  german. 
Holzbaukunst  unt.  roman.  Einflufi.  Aachen. 
DUs.  '15.    40.    6*  8.  [1W0 

Klapheck,  R.9  Die  Baukunst  am 
Nieder-Rhein.  In  2  Bdn.  Bd.  1. 
Berl.:  Wasmuth  16.  342  S.  Volist: 
45  M.  [1811 

Togts  H.,  Die  Bauten  d.  Kdlner  Kldster 
in  Polen.  (Jahrb  d.  Ktflnisch.  G.-Ver.  3, 
88—94.)  ,       I181* 

Ebhardt,  B.9  Die  Ebernburg  b. 
Mttnster  am  Stein.  Baugeschichtl. 
Untersuchg.  Berl-Grunewald:  Burg- 
verl.    64  S.    3  M.  [1813 

Drelllng,  Baym.,  G.  d.  Baailika  v.  St. 
Quentin  im  Weltkriege  u.  in  d.  Forschg. 
Mit  16  Abb.  o.  0. :  Armee  Druokerei  2.    19  S. 

[1814 

Kittel,  GM  Das  herzogl.  Schlofi  in 
d.  aiten  Celle.  (Zt.  H.  Ver.  Nieders. 
15,  316-39.)  [1815 


by  Google 


Original  from 
UNIVERSITY  OF  MICHIGAN 


♦56 


Bibliographie  Nr.  1816—1874 


Bearing,  Oscar,  Die  Dome  von  Mains 
u.  Worms.  Mit  87  Abb.  MUnchen :  All*. 
Vereinigg.  f.  ohristl.  Kunst  89  3.  '4°.  (Die 
Kunst  d.  Volke.    Nr.  29.)  [1816 

Eoiig,  G.,  Das  Mtinster  in  Herford. 
(Rarensberg.  G.bll.  '16,  Nr.3-6;  9/10.)  [1817 

Xlapheck,  B. ,  Die  Meister  von 
SchloB  Horst  im  Broiche.  Das  SchluB- 
kapitel  z.  G.  d.  Schule  v.  Calcar.  Berl. : 
Wasmuth  'IB.      4°.     392  S.      88  M. 

[1818 

Htyafieii,  F.,  Zur  G.  d.  Stadtbaukunst 
Hamburg*  i.  MitteUlt.  Mit  14  Abb  u  9  PI. 
Hamburg:  Boys  en  &  Maaseh.    VI,  50  8.  4°. 

[1819 

Haapt  m  Preetz,  R.,  Bargen  im  Hrzgt. 
Sehleswig.  (Erw.  S.-A.a.:  „Der  Burgwart".) 
Berl;-Grunew. :  Bnrgverlag  '16.    19  8.    3  M. 

[1820 

Haspt,  R.,  Land  nnd  Sehleswig.  (Zt. 
Ges.  Schlesw. -Hoist.  G.  47,  202—216.)    [1821 

Haapt,  R.,  Lfignmkloster.  (Korr.bl  d. 
Geaamt-Ver.  63,  156-65.)  [1822 

Bruck,  R.,  Sachsische  Scblosser  nnd 
Bargen.  Oreid.:  Landesverein  Sachs.  Hei- 
matschatz  13.    4°.    33  S.;  6  Taf.  [18*3 

Rauda,  Fritz,  Die  Baukunst  der 
Benediktiner  u.  Zisterzienser  im  E8- 
nigr.  Sachsen  u.  d.  Nonnenkloster  z. 
Heiligen  Ereuz  b.  MeiBen.  (T.  1.) 
Meiflen:  Mosche  in  Eomm.  (Mitt  d. 
Ver.  f.  G.  d.  Stadt  MeiBen.  Bd.  10, 
H.l.)  H824 

Haaak.  Die  Liebfraaenklrehe  sa  Magde- 
burg.    (G.bll.  t.  Magdeb.  49/50,  371—394.) 

[1825 

Sledler,  Markischer  8tadteban  im  Mit- 
felalt.,  s.'l5 'in.  880.  Rez. :  Forsch.  brandb. 
]>r.  G.  29,  527  f.  Kohte.  [1826 

Stahl,  Fritz,  Potsdam.  Eine  Bio- 
graphie.  Berlin-  Charlottenburg :  Leh- 
raann.    XIV,  176  S. 

Re*. :  Mitt.  Ver.  G.  Berlins  '17,  Nr.  11. 
G.  Vofl.  [1827 

Sttinbreeht,  C,  SohloB  Marienbarg  in 
Prenfieo.  FUhrer  darch  s.  Gesehichte  nnd 
Banwerke.  Mit  12  Abb.  14  ,  wenig  ver&nd. 
Aufl.    Berlin:  Springer.    24  S.  [1828 

Grundmann,  G»,  Gruftkapellen  d. 
18.  Jh.  in  Niederschlesien  n.  d.  Ober- 
lausitz.  StraBb.:  Heitz '16.  X,  191  S. 
36  Taf.  16  M.  Stud.  z.  dt.  Eunst-G. 
193.  [1829 

Brinckraann,  A.  E.,  Barockskulp- 
tur.  Entwicklungs-G.  d.  Skulptur  in  den 
roman.  n.  german.  Landern  seit  Michel- 
angelo bis  z.  Beginn  d.  18.  Jhs.  H.  1. 
Berlin-Neubabelsberg:  Athenaion.  4°. 
(Handbuch  d.  Eunstwissenschaft.  [17.J) 

[1830 

Gradmann.   Gertn,   Die  Monu- 

mentalwerke    a.  Bildhanerfam.  Eern. 

StraBburg.:    Heitz.       218  S.;  7  Taf. 

14  M.    (Studien  z.  dt,  Eunst-G.  198.) 

[1831 


Roth,  T.,  Siebenbflrg.  Alt&re 
StraBb.:  Heitz  46.  X,  242  S.;  102  Taf. 
46  M.     (Studien  z.  dt.  Eunst-G.  192.) 

[1832 
Habtr,  Aug.,  Mitt.  iib.  Baaler  Knnst- 
haadwerker  a.  d.  Bttrgerrechtaakten  d.  Baa- 
ler Staatsarchivs.    (Basler  Zt.  14,  379-85.) 

[1S33 

Hablcht,  Y.  CM  Die  mittelalterl. 
Plastik  Hildesheims.  (Beitrr.z.nieders. 
Eunst-G.  2)  StraBb.  Heitz.  XII J, 
264  S.;  40  Taf.  20  M.  (Stud.  z.  dt. 
Eunst-G.  195.) 

Rez.:  Dt.  Rundschau  '17.  Okt.t  132—37 
Stammler.  [18*4 

Btcker,  P.  Kirl,  Der  ehemal.  Marien- 
altar  d.  Aachener  Mtinsters  in  d.  Kapitels- 
protokollen  d.  Marienstifts.  (Zt  d.  Aach. 
G.-Ver.  37,  203—231.)  [1835 

Klein,  Johs.,  Die   roman.  Stein- 

plastikd.  Niederrheins.  StraBb.:  Heitz 

16.    116  S.;  33  Taf.     10  M.     (Stud. 

z.  dt.  Kuust-G.  184)  [1836 

Bippen,  W.  ?.,  Kritische  Bemerkgn.su 
d.  Untersuchgn  \\  aldmantfs  fiber  d.  gotisch. 
Skalptaren  nnser.  Rathanses.  (Brem.  Jahrb. 
26,  145—153.  Vgl.  '09,  1305.  [1837 

Habicht,  V.  C,  Die  mittelalterl. 
Chorgesttlhle.  (Beitrr.  z.  nieJersach. 
Eunst-G.  1.)  StraBb.:  Heitz  '16. 167  S.; 
32  Taf.  10  M.  (Stud.  z.  dt,  Eunst-G. 
181.)  [1838 

Boehn,  Max,  v.,  Miniaturen  u.  Sil- 
houetten.  Ein  Kapitel  a.  Eultur-G.  u. 
Eunst.  Mttnchen:  Bruckmann.   206  S. 

[1839 

Burger,  Fritz,  Die  dt.  Malereivom 
ausgeh.  Mitteldt.  bis  z.  Ende  d.  Re- 
naissance H.  10.  Berl.-Neubabelsberg 
'14.  S.  297—328;  2  Taf.  2  M.  (Hdb.  d. 
Eunstwiss.  Lfg.  31.)  Schmitz,  Herm., 
u.  J.  Beth,  Die  dt.  Malerei  v.  ausgeh. 
Mittelalt.  b.  z.  Ende  d.  Renaiss.  H. 
11  u.  12.  Neubabelsberg:  Athenaion. 
S.  229  u  230,  329-92  je  2  M.  (Hdb. 
d.  Eunstwiss.  75  u.  77.)  [1840 

W laser,  C,  2  Jahrhunderte  dt. 
Malerei.  Von  d.  Anfangen  d.  dt.  Tafel- 
malerei  im  ausgehend.  14.  bis  zu  ihr. 
Blute  im  beginn.  16.  Jh.  Munchen: 
Bruckmann  16.   317  S.   8  M.  60. 

Rez. :  Lit.  Ztb.  '17,  Nr.  45  A.  H.        [1841 

Werniinghoff,  A.  Z.  Jkonogr.  d.  dt. 
Mittelalters.  (Dt.  G.bl.  18,  57— 6i> )         [1842 

Prausnitz,  G.,  Die  Ereignisse  am 
See  Genezareth  in  d.  Miniaturen  v.  Hss. 
u.auf  alter.Bildwerken.  StraBb.:  Heitz. 
86  S.;  17  Taf.  8  M.  (Stud.z.dtEunst- 
G.  196.)  [1843 

Roller,  Ldw.,  Ubersicht  iib.  d.  barocke 
Freskomalerei  in  Ober&sterr.  (Berr.  a.  Mitt, 
d.  Alt.- Ver.  Wien  49,  55—67.)  [1844 


by  Google 


Original  from 
UNIVERSITY  OF  MICHIGAN 


.Geschichte  einzelner  Verh&ltnisse 


"57 


Dfirrwichter,  A.,  Vom  Totentanze  in 
Bayera.  (Hist.-pol.  Bu.  161,  27S— 286.)     [1845 

Fltlsekaaaa,  F.,  Die  Mettenleiter.  G. 
e.  Mttnchener  Ktinstlerfamilie,  zugleioh  e. 
Beitr.  z.  0.  d.  Bnchgewerbea  a.  d  graphisch. 
Mustier.     (Altbayer.  Mtschr.  14,  2,  1-44.) 

[1846 

Gftmbel,  A.,  Altfr&nkischeMeister- 
listen.  Rep.  f.  Kunstw.  39,  52—63; 
165-176;  40,  77-84, 173—184.)  [1847 

Escher,  Konr.,  Die  Miniataren  i. 
d.  Easier  Bibliotheken,  Museen  and 
Archiven.  Basel:  Kober.  XI,  278  S., 
82Taf.   4°.  [1848 

Lehmann,  H.,  Die  GlasgemiUde 
in  den  aargauisch.  Kirchen  n.  BfFentl. 
Geb&uden  (s.  07  649).  Forts.  (Anz.  f. 
schweiz.  Altertkde.  N,  F.  9,  230—48). 

[1849 

Dieffenbacher,  Julias,  Die  ale- 
mannische  Malersippe  Dtlrr.  Zam  100. 
Geburtstage  des  Hofmalers  Wilhelm 
Dttrr.  Freiburg  i.  Br.:  Breisgauverein 
Schaoinsland  15.  92,  XIII  S.      [1850 

Clemen,  P«,  Die  roman.Monumen- 
talmalerei  in  d,  Rheinlanden.  Diisseld.: 
Schwann '16.  4°.  -XXIII,  834S.;  42Taf. 
50  M.  (Textbel.  zu  06,  2914.  Wird  d. 
bisher.  Abnehmern  unberechnet  nach- 
gel.)  [1851 

Oldtmann,  Die  rhein.  Qlasmalereien  v. 
9.  bis  11.  JhM  8.  'IS,  3151.  Rez.:  Lit.  Zbl.  '13, 
Nr.  51/52.  [1852 

flnpperti,  Andreas.  Die  altkdlnische 
Malersehule.  Mitl03Abb.  Miinchen:  Allg. 
Vereinigung  I  christl,  Kunst  '14.  76  S.  4°. 
(Die  Kunat  d.  Volke.  Nr.  17/18.)  [1853 

Hofstede  de  Groot,  C,  Beschreib. 
u.  krir.  Verzeichn.  d.  Werke  d.  hervor- 
ragendsten  holl&nd.  Maler  d.  17.  Jh. 
Bd.  6.  Unt.  Mitw.  v.  K.  Lilienfeld, 
H.  Wichmann  a.  K.  Erasmus.  '15. 
665  S.   26  M.  [1854 

Bode,  Wilhelm  v.,  Die  Meister  d. 
holl&ndischen  and  vlamischen  Maler- 
schulen.  Leipzig:  Seemann.  VII,  399 S. 
4°.  [1865 

FriedlSnder,  M.  J.,  Von  Eyck  bis 
Bruegel.  Stud.  z.  G.  d.  niederl.  Malerei. 
Berl.:  Bard  16.   191  S.    10  M.     [1856 

Burcbard,  Ludwig,  Die  holl&nd. 
Radierer  vor Rembrandt.  Mit  beschreib. 
Verzeichn.  u.  biogr.  Obersichten.  2., 
dorch  12  Taf.  u.  1  alphab.  Reg.  verm. 
Ausg.Berlin:P.Cassirer.l83S.40.[i857 

Swarzenski,  G.,  Das  Frankfurter 
Bildnis  von  1600  bis  z.  Wende  d.  20.  Jh. 
Lfg.  1.  Frkf.  (Main):  Lpz.: Hiersemam 
16.  2°.  26 Taf. m. US. Text.  30 M.  [1858 

Beiaekt,  W.,  Beitrr  z.  mittelalterl.  G.  d. 
Malerei  in  Hamburg.  (Zt.  Ver.  hamb.  G.  21, 
112—154.)  [!85i 


by  Google 


Berken,  Curt  t.  d.,  u.  Aug.  L. 
Mayer,  Die  Malerei  des  15.  u.  16. 
Jahrhunderts  in  Oberitalieu.  H.  1. 
Beriin-Neubabelsberg;  Athenaion.  4°. 
(Malerei  d.  Renaissauce  in  Italien.  2.) 
(Handbuch  d.  Kunstwissenschaft.  [16.]) 

[I860 

Studya  ikonograliczne  do  dziej6w 
polskieh.  T.  1.  Lw6w:  Altenberg,  Sey- 
farth,  Wende.  (Ikonographische  Studien 
z.  Geschichte  Polens.  Bd.  1.)        [1861 

Fallet-Schenrer,  M.,  G.  d.  Uhr- 
macherkunst  in  Basel  1370-1874.  Bern: 
Stampfli.  XIX,  284  S.  8°.  Beitrr.  z. 
schweiz.  ^Yirtflchftskde.  9.)  [1862 

Bademacher,  0.9  Die  bisch5fl.  Silber- 
kammer  zu  Merseburg.  (Thttr.-s&chs.  Zt.  7. 
57-66.)  [mi 

Kurth,  B.,  Die  BlUtezeit  d.  Bild- 
wirkerkunst  zu  Tournai  u.  d.  burgund. 
Hof.  Hit  6  Taf.  u.  35  Textabb.  Wien: 
Tempsky.   S.  63-110.   2*.  [1864 

.  Kracauer,  8.,  Entwicklg.  der 
Schmiedekunst  in  Berlin,  Potsdam  u. 
einigen  Stftdten  d.  Mark  vom  17.  Jahrh. 
bis  z.  Beginn  d.  Neazeit.  Diss.  Berl. 
Techn.  Hochsch.  15.  127  S.         [1865 

Grunsky,  Karl,  Musikgeschichte 
seit  Beginn  des  19.  Jahrhunderts.  2., 
umgearb.  Aufl.  Neudr.  1.  Berlin  u. 
Leipzig:  GOschen  14.  (Sammlung 
Goschen.  164)  [1866 

Baai,  B.,  Beitr.  z.  G.  d.  Oper  in  Prag  q. 
Dresden.  (N.  Arch.  f.s&cha.G.  37, 68—96.)  [1867 

Meramann,  H.,  Beitrr.  z.  Ansbacher  Mu- 
sik-G.  (bis  z.  Tode  d.  Markgrafen  Georg 
Friedr.  1703).  Lpz.:  Breitkopf  u.  H.  46 S. 
1  M.  50.  [1868 

ZUrich  als  Musikstadt  im  18.  Jh. 

Bd.  1:  M.  Fehr,  Spielleute  im  alten 

Zttricb.   Ztir.:  Fttflli  16.   117  S.   3  M. 

Bez.:  Dt.  Lit.  Ztg.  '18.  Nr.  2.  Nef.  [1869 

Lemaeker,  Bar.,  Zur  G.  d.  Mueik  am  Hofe 

zu  Nassau-  Weilburg.  Bonn.  Diss.  '16.  62  8. 

[1870 

HSvel,  E#,  Eampf  d.  Geistlichkeit 
gegen  d.  Theater  in  Dtld.  im  17.  Jh. 
littnst.  Diss.  16  138.  [1871 

Hill,  W.,  Die  dt.  Theaterzeit- 
schriften  d.  18.  Jahrh.  Weimar:  Duncker 
16.  149  S.  8  M.,  Subskrpt.-Pr.  6M.65. 
Forschgn.  z.  Lit.  G.  49. 

Auch  Diss.  Greifswald.  [1872 

Fischer,  Waldem.,  Die  dramaturge 
Zeitsehriften  des  18.  Jahrh.  nach  Les- 
sing.  Diss.  Heidelberg  16.  151  S.  [1878 

Smekal,  R.,  Das  alte  Burgtheater 
(1776—1888).  E.  Charakterist  durch 
aeitgen5ss.  Darstellgn.  Wien :  Schroll  u. 
Co.  16.   267S.;Taff.   5  M.  [1874 

Original  from 
UNIVERSITYOF  MICHIGAN 


'68 


Bibliographic  Nr.  1876—1947 


Jordan,  B.9  Dram  at.  Strebnngen  d.  Je- 
sQiten  in  K  ram  man.  (Mitt.  Ver.  G.  Dt.  Bdhmes 
54,  141-189.)  [1875 

Hedel,  B.  J.,  Yaterl&nd.  Volkstheater  u. 
Festspiele  in  d.  Schweiz.  Bern.  Diss,  '15. 
8*  S.  [1876 

Roder,  Chr«9  Ehemalige  Passions- 
spiele  zu  Villingen.  (Freiburg.  Di8- 
zesanarcb.  N.  F.  17,  163—92.)      [1877 

Becker,  W.  J.,  Zur  G.  <L  Coblenzer  Jesu- 
itendramas  1581-1768.  (Trier.  Chron.  N.  F. 
14,  81—96.)  [1878 

Nleggen,  C«,  Dramat.  Darstellgn.  in 
K5ln  1526-1700.  K5ln :  KOln.  G.- Ver. 
186  S.     (VerOff.  d.  KBln.  G.-Ver.  3.) 

[1879 

Blesses,  K.,  Schul-  n.  Bttrgeianffffhrgn. 
in  KOln  bis  1700.  Rost.  Diss.  'Aft.  60  8.  Er- 
soheint  vollst.  in  d.  VerSff.  d.  Kdln.  G.-Ver. 
'15.  [1880 

Kanlfafl,  W.,  Das  Theater  in  Bochum 
von  sein.  Anfttagen  bis  c.  Gegenw.  (Jahrb. 
Ver.  Orts-  a.  Heimatskde.  GrafsCh.  Mark  27t 
105—280.)  [1881 


g)  Volksleben. 

Kalbfafi.  E.,  Polit.  Knltnr  d.  Mittelalt. 
(Areb.  f.  Knlt.-G.  l*.  419—456.)  [I88t 

8telnhensea,  G.  d.  dt.  Knltnr.  «.  Auu\f  s. 
'14,  8t77.  Rez.:  Korr.bl.  d.  Gesamt-Ver.  6S, 
146—49  Werminghoff;  Hist.  Zt.  115,  565-72 
Rapp;  Preufi.  Jahrbb.  166,  139—45  Haintz. 

[1883 

Roetae,  G.,  Von  dt.  Art  n.  Knltnr.  Berl.: 
Weldmann  '15.  80  Pf.  Rez. :  Mitt.  a.  d.  hist 
Lit.  N.  F.  4,  51—53  Bleioh.  •  [1881 

Hofstaetter,  W.,  Dentschkunde. 
E.  Bnch  von  dt.  Art  a.  Kunst.  Lpz. : 
Teubner.   172  S. 

Rez.:  Hist. Zt.  118, 309-11  A.  G6 tze.  [1885 

Mogk,  E.,  GeschichtL  n.  territor. 
Entwicklg.  d.  dt.  Volkskde.  Die  ein- 
zeln.  Teilgebiete.  (Arch.  f.  Kultur-G. 
12,  231—270;  456-600.)  [1886 

Stein  hausen,   6.,    Knltnr -G.  d. 

Deutschen  im  Mittelalt    2.  nenbearb. 

Aufl.   Lpz.:  Quelle  u.  M.  16.    162  S. 

1  M.  (Wissenschaft  u.  Bildg.  88.)  [1887 

Grapp,  Knltur-G.  d.  Mitteialters.  2.  Be- 
arb.,  s.  r15, 890.  Rez.:  Hist  -pol.  BU.  156,  553 
—68  Bigelmair ;  v.  Bd.  4 :  Mitt  a  d.  hist.  Lit. 
N.  F.  4.  13—15  Fridrichowicz ;  Hist.  Zt.  117, 
478 f.  Edw.  Schroder;  Dt.Lit.-Ztg.  '17,  Nr,24 
Steinhausen.  [1888 

Lauffer,  0.,  Niederdt.  Volkskde. 
Lpz.:  Quelle  u.  M.  17.  135 S.;  12  Taf. 
u.  Kte.  1 M.  26.  (Wisaensch.  u.  Bildg.140.) 

[1889 

Elsasser,  B.,  Ub.  d.  polit.  Bildungs- 
reisen  der  Deutschen  nach  England  (v. 
18.  Jahrh.  bis  1815).  Heidelb.:  Winter 
'17. 122S.4M.  (Heidelb.  Abh.51.)  [1890 

Warmer,  Karl,  Das  dt.  Mittelalter  in  d. 
Vorstellg.  d.  gebildeten  Kreise  von  d.  Mitte 
d.  17.  Jhs.  bis  z.  Beginn  d.  altdt-roraant. 
Bewegung.  Stendal.  Progr.  4°.  20  S.    [1891 


Premfl,  Haas,  Die  Wandlgn.  d.dt.  Kaiser  - 
gedankens.    Berl. :  G.  Reimer.    20  S    60  Pf. 

[1892 

Klchter,  Jel.,   Znr  G.  d.  dt.  Freiheits- 

begriffs.   (N.  Jahrbb.  f.  d.  klass.  Altert  88, 

353—374.)  [1893 

Behrend,  Fritz,  Im  Kampf  mit  d. 
Erbfeind.  (Zt.  d.  Ver.  f- Volkskde.  26, 
6-17.  26,  72—76.  [1894 

Prats.  Haaw,  Die  Friedensidee  im  Mittel- 
alter. Munch.:  Franz  '15.  42  8.  1  M.  (Bit- 
zungaberr.  d.  Mtlnch.  Akad.  15,  l.)  [1895 

Defer,  B*,  ZnrBekajnpfungd.Ansl&nderei 
im  17.  Jh.  (Jahresber.  d.  Gdrres-Ges.  f.  '17, 
54-66.)  [1896 

Kaiadl,  B,  F.,  Ffrrderg.  d.  GJorschg.  in 
d«  Ost.  AlpenUndern  darch  d.  Volkskde.  (Zt. 
Hist.  Ver.  Steierm.  15,  141—147.)  [1897 

Rehneasr,  ■»,  Ans  d.  Leben  d.  Gossen- 
sasser.    Forts.    (Zt.  d.  Ver.  f.  Volkskde.  15, 

46—60.)  [1898 

Neugebauer,  H.f  W&lscbtiroler 
Volksaitten  im  18.  Jh.  (Forsch.  u.  Mitt. 
z.  G.  Tirols  usw.  13,  87f.)  [1899 

Relterer,K«,  Altsteirisches.  Volks- 
bilder  a.  d.  A I  pen,  gesamm.  Redens- 
arten,  Sprttche,  Sitten  usw.  Graz:  Dt, 
Ver.-Dr. '16.   104  S.    3  M.  [1900 

Yolk,  Dasbdhmische.  Wohngebiete, 
korperl.Ttkchtigkeit,  geist.u.  materielle 
Kultur.  In  Verbindg.  m.  A.  BohAfi, 
hrsg.  v.  Z.  V.  Tobolska.  Prag:  To- 
bolka  '16.  248  S.;  30  Taf.  u.  Kte. 
42  M.  60. 

Rez. :  Lit.  Ztbl.  '17.  Nr.  6  Kndpfler.  [1901 

Rank,  Josef,  Ans  d.  Bohmerwalde 
u.  volkskundl.  Beitrage  a.  Banks  abri- 
gen  Werken.  Neu  hrsg.  von  Karl 
Wagner.  Mit  2  Bild.  Prag:  Calve. 
LIX,  422  S.  8°.  (Beitrz.dt-behmiscb. 
Volkskde.  Bd.  13.)  [1902 

Beitrage  z.  dt-bShm.  Volkskde. 
(s.  14/'15  937)  '14, 1:  Jos.Blan,  BSh- 
merw&lder  Hausindustrie  und  Volks- 
kunst.  Tl.  1:  Wald-  und  Holzarbeit. 
XIV,  422  S.   6  M.  [1903 

Bendel,  J.,  Zur  Volkskde.  der 
Deutschen  im  6stl.  u.  nordl.  BOhmen. 
Desgl.  im  BOhmerwalde.  Wien:  Schul- 
biicher- Verl.-Direktion  16, 184.  190  S. 
3  M.  [1904 

Hornung,  Beitr.  z.  inner.G.  Bayerns 
v.  16.  bis  18.  Jh.  ans  d.  Umrittsproto- 
kollen  d.  Rentmeister  d.  Rentamtes 
Burghausen.  Mttnch.  Diss.  142  S.  [1906 

Grif,  G.,  Dorfgeschichtliches  ans  Do- 
nanalthein.  (Jahrb.  Hist.  Ver.  Dilling.  29, 
37—70.)  [1906 

Pfeifer,  Y.,  Znm  Volksleben  im  Spessart 
nnd  bayer.  0  den  wald  H.  1.  Aschaffenb. : 
Romberger '15.  IM.  [1907 

Unterguchungen,  Volkskundl.,  Ed. 
Hoffmann-Erager  dargebr.    L  A. 


by  Google 


Original  from 
UNIVERSITY  OF  MICHIGAN 


Geschichte  einzelner  Verh&ltnisse 


*69 


d.  Schweiz.  Ges.  f.  Volkskde.  hrsg.  v. 
H.  B&chtold.  Basel  a.  Strafib.  '16. 
(Arch.  f.  schweiz.  Volkskde.     Bd.  20.) 

[1908 
Dflbl,  0.,  J.S.Wyttenbaohe  Versuch 

e.  schweiz.  volkskde.  (Arch.  L  schweiz. 
Volkskde.  20,  97-110.)  [1909 

Jecklln,  D.  v.,  VolkstUmliches  a. 

Graubttnden.  (N.  Aufl.)  Chur:  Sprecher 

16.   XVI,  627  S.   8  M.  [1910 

Bohnenberger.  I.,  Allerlei  Volkstum- 
liches  von  d,  Bnnetbirgischen  Wallisern 
(Schweiz.  Areh.  f. Volkskde.  20, 38-42.)   [lull 

Hildeabrand,  W.,  Volksiiherliefergn.  v. 
Walldurn.  (Alemannia  43,  29-86.)  Naohtr. 
ZU  34,  256—79,  [1912 

Mfiller,  Jos.,  Aus  d.  rheinisch.  a.  mosel- 
frank.  Volkskde.  (Zt.  d.  Ver.  ft  rhein. u.  westf. 
Volkskde.  12, 100-108.)         s  [1918 

M filler f  A.,  Bilder  vomj  Huns- 
riick  aus  d.  17.  u.  18.  Jh.  (Trier.  Chron. 
N.  F.  12, 103—7;  137—41.  13,  3-17; 
108—12.  [1914 

Marx,  Entwioklg.  Triers  zur  modern. 
Stadt.  I.  (Trier.  Chronik  N.  F.  2,  97—102; 
123—28.)  [1915 

Schrfjnen,  J.,  Nederl.  volkskde. 
D.  1.  Zutphen:  Thiemeu.  Co.  15.  XV, 
316  S.  [1916 

Lampmann,  Th.«  Beitr.  z.  G.  d. 
Sffentl.  Meinung  in  Westfalen.  (Jahrb. 
Ver.  Orts-  u.  Heimatskde  Grafsch. 
Mark  28, 1—114.  29, 1—114.)       [1917 

Bother!.  H.,  Uber  westfal.  Patriotismns. 
(Jahrb.  d.  Ver.  f.  ev.  Kirch.-G.  Westfal.  IS, 
1—37.)  [1918 

WUte,  Hn  Kulturbilder  a.  Alt-Mecklen- 
burg, s.  '14,  946.  Rsz. :  Hist  Zt  113,  392—94. 
O.  Srotefend;  Forsch.  z.  brandb.  a.  pr.  O. 
27,  651—53  v.  Sommerfeld.  [1919 

Eohfeldt,  G.,  Fremde  im  al ten  Rostock 
u.  site  Rostooker  i.  d.  Fremde.  Beitr.  z. 
G.  d.  Reisens  u.  d.  Bildg.  (Arch.  Kultur-G. 
13,  50—86.)  [1920 

Pilk,  G.,    Neukirch   im   18.  Jh. 

VVeida  16:  Thomas  u.H.  73  S.  [1921 

HelM.  K.,  Christian  Lehmanns  Episteln. 
(Mitt.  d. Ver.  t  sachs,  Volkskde.  7, 73—87.  [1922 

Holsten,  R«,  Die  Volkskunde  d. 
Weizackers.  (Ban-  u.  Kunstdenkmfcler 
d.  Regbz.  Stettin.  Anhg.  z.  H.  7.  14.) 

Rez.:  Mtbll.  Ges.  Pomm.  G.  fi5,  Nr.  4 
Haas.  [1923 

Lehmaan,  K«,  u.  W.  Schmidt,  Die  Alt- 
mark  n.  ihre  Bewohner.  2  Bde.,  s.  '12,  2970. 
Rez.:   Dt  Lit.-Ztg.  '14,  Nr.  11  Rosendorf. 

Cberlieforangren,  Schlesiens,  volkstiiml., 
s.  '13,  3175.  Rez.  v.  5u.6{Kiihnau,Schles. 
Sagen,  Bd.  8  u.  4) :  Zt.  d,  Ver.  f.  Volkskde.  23, 
210-^12  Bolte;  PreuB.  Jahrbl.  155,  542—46 
Giirtier.  [1925 

Elapper,  J.»  Volksknndliches  in  altschles. 
Gebetbuohern.  (Mitt  d.  Schles.  Ges.  i .  Volks- 
kde. 18, 34—70.)  [1926 

Berthean,  Fr.,  Bilder  a.  <L  dt  Bttrger- 
leben  d.  Ostseeprovinzen  im  Mittelalter. 
(Orenzboten  '16,  IV,  82-89.)  [1927 


Spiefi,  K.,  Das  dt.  Volksm&rchen. 
Lpz.:  Teubner.  124  S.  1  M.  20.  (Aus 
Natur  u.  Geisterwelt  687.)  [1928 

Bockel,  0.,  Die  dt.  Volkssage. 
2.  Aufl.  Lpz.  u.  Berl.:  Teubner  14. 
122  S.  1M.26.  (Aus  Natur  u.Geistesw. 
262.)  [1929 

Sagen  schatz,  Dt.  Hrsg.  v.  P, 
Zaunert.  1:  G.  Goyert  u.  Xonr. 
Wolter.  Vl&mische  Sagen,  Legenden 
u.  Volksm&rchen.  Jena:  Diederichs. 
214  S.   4M.60.  [1930 

Regell,  P.,  Wandergn.u.  Wandlgn. 
d.  Rttbezahlsage.  (Hittd.Sehles.-Ges.f. 
Volkskde.  18,  166-226.)  [1931 

Eberstadt,  R.,  Die  sogen.  Teufels- 

krallen  an  alten  Bauwerken.   (Korr.bl. 

d.  Gesamt-Ver.  67,  286-93.)        [1932 

Hof me  Inter,  A.,  Za  d.  Kaisers  age  vom 
Salzburger  Untersberg.  (Miinch.  Museum  f. 
Pbilol.  a.  Mittelalters  usw.  3,  I52f.)       [1933 

Siebcr.  8*.  Uber  Zunftsaeen,  m.  Besug- 
nahme  aurd.  Egerer  FahneDSch  wingen.  (Mitt 
Ver.  G.  Dt.  Bohmen  54,  50—58.)  [1934 

Gfiater,  Bar.,  Die  Toten  v.  Lustnan. 
(Wttrttb.  Vieiteljhfte.  24,  94-106.)  U935 

Efiffer,  Geo. ,  Lenker  Sagen.  Frauenf.: 
Huber'16.  76 S.  2Fr.70.  Rez.:  Anz. Schweiz. 
G.  '14,  39  Coolidge.  [1986 

Ritiler,  H.9  Sagen  aus  d.Moselland.  (Zt. 
f.  rhein.  u.  westf:  Volkskde.  12,  190—201.) 

[1987 

Wehrhaa,  K„  Sagen  vom  Hunsrttck  u. 
Westerwald.  (Zt.  d.  Ver.  f.  rhein.  u.  westf. 
Volkskde.  12,  110-116.)  [1938 

Sehltie,  0.,  Braunschweig.  Sagen.  (Zt 
d.  Ver.  f.  Volkskde.  24,  414—20.)  [1939 

Gllow,  M.,  Sagenhaftes  a.  d.  Lausitz. 
(Niederlaus.  Mitt.  13,  349—358.)  [1940 

Loose,  Walther,  Sagen  a.  d.  Sehwars- 
wassergebiet.  Alten  Quellen  naoherzahlt. 
Sohwarzenberg  i.  Sas  Helmert.  23  S.     [1941 

Schweda,  V..  Die  Sagen  vom  wilden 
Jager  u.  vom  scnlafend.  Heer  in  d.  Prev. 
Posen.  Greifsw.  Diss.  '15.   106  S.  [1942 

Has*,  A.,  Stubnitzsagen.  (Mtbll.  Ges. 
Pomm.  G.  '16,  Nr.  4f.)  [1943 


Volkslleder,  GrBfiere,  a.  d.  Vogt- 
lande.  Gesamm.  v.  H.  Dunger.  Mit 
Beitrr.v.  L.Riedel.  Plauen:  Neupert 
15.  XVL  328,  16  S.  (VerOff.  d.Ver.f. 
sftchs.  Volkskde.)  [1944 

Meier ,  John,  Volksliedstudien. 
StraBb.:  Trubuer.  XI,  246  S.  5  M.  76. 
(Trfibners  Biblioth.  8.)  [1946 

Sttssmilch,  Holm,  Die  latein.  Va- 
gantenpoesie  d.  12.  u.  13.  Jahrh.  als 
Kulturerscheinuug.  Leipzig:  Teubner. 
X,  104  S.  [1946 

Stelff,  £.,  u.  G.  Mehrfng,  Geschichtl* 
Lieder  u.Sprtiohe  Wflrttem bergs,  s.  *13,  2626- 
Rez. :  Zt  f.  dt.  Philol.  46,  299-307  Weis.  [1947 


by  Google 


Original  from 
UNIVERSITY  OF  MICHIGAN 


♦60 


Bibliographic  Nr.  1948—2015 


6  flint  her,  Frits,  Die  schles.Volks- 
liedforscbg.  BresL:  Marcus  '16.  282  S. 
8  M.  (Wort  u.  Branch.  H.  13 )  (34  S. 
Berl.  Diss.  16.)  [1948 


Singer,  L.,  Alte  sohweizerische  Spricli- 
wbrter.  (Arch.  f.  schweiz.  Volkskde.  30, 
389—419.)  [1949 

Sehollen,  M.,  Aachener  Sprirhwdrter  u. 
Redensarten.  2.  A.,  '14,  8504.  Rez.:  Zt.  d. 
Aach.  G.-Ver.  36,  243— 50  Seheins.  [H>50 

Petncb,  B.,  Das  dt.  Volksratsel.  Straflb.: 
Trtbner.  86  8.  2M.25.  (TrnbnersBiblioth.6. 
=5=  Grandr.  d.  dt  Volkskde. ,  hrsg.  v.  John 
Meier,  l.)  Be*.:  Dt.  Lit-Ztg.'i7,  Nr.  33 
Reaschel.  [1951 

Miller,  Wllfc.,  Yon  d.  Marter  d.  Brief- 
essens.  (Arch.  Kultur-G.  IS,  133—187.)    [195* 

W  User,  Ldw.,  Dae  Hakenkrenz  nach 
Ursnrung,  Yorkommen  n.  Bedentg.  Lpz.: 
KOhler.  10  S. ;  2  Taf.   60  Pf.  [1953 

Schmidt,  Bndf.,  Mirkische  S&hnekrenze. 
(Korr.bl.  d.  Gcsamt-Ver.  64,  Nr.  7/8.)       [1954 


Schwars,  Gottfr.,  Entstehg.  d.  Hexen- 
prozesse.    Darmst:   Schwarz.  318.   50  Pf. 

11955 

Bademaeaer,  0M  Zu  den  Dies  perioulosi. 
(Thttr.-sachs.  Zt.  «,  73—76.)  (1956 

Staaber,  K. ,  Die  Schatzgraberei  im 
Kanton  Zurich.  (Arch.  f.  schweiz.  Volks- 
kde. 20,  420—440.)  [1957 

Hellwig ,  4..  Archival.  Stndien  11b.  krimi- 
nellen  AbergUuben  in  d.  Schweiz  (Schweiz. 
Arch,  t  Volkskde.  14, 118-132.)  [1958 

Leaaert,  «♦,  AbergMubisohe  Yolks- 
meinungen  in  nnd  urn  worms  a.  d.  18.  Jh. 
(Heas.  fill,  f.  Volkskde.  15,  129—131.)      [1959 

Miller,  Joi.,  Vorbedeutangen,  zameist 
in  d.  Eifel  gesammelt.  (Zt.  d.  ver.  f.  rhein. 
n.  westf.  Volkskde.  12,  55-60.J  [i960 

Bel  trace,  Geschiohtl..  znm  AbergUuben 
in  Klberfeld.  (MonaUschr.  d.  Berg.  G.-Ver. 
'15,  68—70.)  [1961 

Scaell,  0..  Der  Orakelglanbe  im  Bergi- 
schen.  (Zt.  d.  Ver.  f.  rhein.  n.  westf.  Volks- 
kde. 11,  253—267.)  [1962 

gartorl.  P.,  Geister-  n.  Spnkgesohich- 
ten  a.  d.  Urn  gegend  v.  Dortmund.  (Zt.  d. 
Ver.  t  rhein.  n.  west!  Volkskde.  11, 277— ?84.) 

[1963 

Kttck,  E.,  Wetterglaube  in  d. 
Luneburger  Heide.  (Niederdt.Bttcherei 
15.)  Hamb.:  Hermes  15.  176  S.   2  M. 

[1964 

Sejrfartk,  Aberglanbe  n.  Zanberei  in  d. 
Volksmedizin  Sachs  ens,  s.  '14/15  962  Bez.: 
Zt.  d.  Ver.  f.  Volkskde.  24, 328  f .  Boehm.    [1965 

Kurtz ,  0.,  Beitrr.  z.  Erkl&rg.  d. 
volksttiml.  Hexenglaubena  in  Schlesien. 
Greifsw.  Diss.  16.   150  S.  [1966 


Fehrle,  E.,  Dt.  Feste  u.  Volks- 
br&uche.  Lpz.:  Teubner  16.  170  8. 
1  M.  20.  (Aus  Natur  u.  Geisteswelt 
518.)  [1967 


Manz,  W.f   Volksbrauch  u.  Volks- 

glaube  d.  Sarganserlandes.    StraCb.: 

Triibner  16.  XII,  162  S.  5  M.   (Schrr. 

d.  Schweiz.  Ges.f.  Volkskde.  12.)  [1968 

Trlppel,  Th.?  Volkssitten  n.  Gebranche 
in  d.  ehemal.  reichsunmittelbar.  Herrzchaft 
Dyck.  (Zt.  d.  Ver.  f.  rhein.  n.  westf.  Volks- 
kde. 13,  213— 26  )  (1969 

Christ.  Gust*,  Alte  Braaehe  in  hiesiger 
Gegend.  (Mannheim.  G.bll.  18, 64— 69;  83-88: 
98—101.)  —  Alb.  Becker,  Nachtrr.  (Bbd.  119 f.) 

[1970 

Ziaek,  P.,  Alte  Volksbrauche  in  d.  Prov. 
Saohsen,  Gegend  v.  Dtiben.  (Mitt Ver.  Sachs. 
Volkskde.  7,  106-no.)  [1971 


Bademaeaer,  C,  Carnevai.  (Zt  Rhein. 
Westf.  Volkskde.  14,  64-76.)  [1972 

Schell,  0.,  Friihere  Fastnaehtsspiele  im 
Bergischen.  (MonaUschr.  d.  Berg.  G.-Ver. 
'16,  17—19.)  [1973 

Miller,  Jos.,  Rhein.  Fastnacbtsrufe.  (Zt. 
d.  Ver.  f.  rhein.  u.  westf.  Volkskde.  11,  271 

—76.)  [1974 

Miller,  Jos.,  Rhein.  Johannisbrauche  in 
Vergangenheit  u.  Gegenw.  (Zt.  d.Vor.  f .  rhein. 
u.  westf  Volkskde.  12,  81-100  )  [1975 

Berlage,  Hochzeitsgebrauche  im  nord- 
westl.  Westfalen  n.  im  Kmslande.  (Zt  d  Ver. 
f.  rhein.  n.  westf.  Volkskde,  12, 36-48.)  [1976 

Debater,  C.  Breslaner  Hochzeitsord- 
nungen  vom  14.  bis  ins  18.  Jh.  (Zt.  Ver.  G. 
Schfts.  51,  30—73.)  [1977 


Rflckert,  Qg.9  Alte  Schulfeste  im 
Dom  zu  Augsburg.  (Arch.  f.  d.  G.  d. 
Hochstifts  Augsb.  4,  462—68.)     [1978 

Kaiser  9  Wilh.,  Die  Umg&nge  d. 
S  tadtsingechores  in  Halle  a.  d.  S.  (Thftr.- 
s&chs.  Zt.  6,  246-49.)  [1979 

Befchel,  G. ,  Erzgebirgieche  Totenge- 
braoche.  (Mitt  d.  Ver.  f .  sichs.  Volkskde.  6, 
251—56.)  [1W> 

Taabert,  Testaments  -  Einleitungen  a. 
alten  Zeiten.  (Mitt.  d.  Ver.  f.  sacks.  Volks- 
kde. 6    250  f.)  U981 

Klapper,  J.,  Altschles.  Scbreiber- 
verse.  (Mitt.  Schles.  Ges.  Volkskde  19, 
1—28.)  [1982 

Bauer ,  Max,  Dt.  Frauenspiegel. 
Bilder  a.  d.  Frauenleben  in  d.  dt.  Ver- 
gangenh.  2  Bde.  Mtoch. :  Geo.  Mttller. 
396;  291  S.   20  M.  [1983 

Kitsch,  H.f   Frauengeist  d.  Ver* 

Sangenheit  Biogr.-lit.  Stndien.  Freib.: 
[erder  15.  XX,  318  S.  4  M.      [1984 

Flake,  B.,  Die  Fran  im  Mittelalter,  s. 
13/14  964.  Bez.:  Dt  Lit.-Ztg.  '15,  Nr.  42 
Wenck.  [1985 

Obser,  I.,  Znr  G.  <L  Franenhansea  in 
Uberlingen.  (Zt  f .  G.  d.  Oberrh.  31, 631-614 ) 

Lindner,  B.,  Heilbrincbe.  (Mitt.  d.Yer. 
f.  sachs.  Volkskde.  6,  25&-2o9.)  [1987 


by  Google 


Original  from 
UNIVERSITY  OF  MICHIGAN 


Geschichte  einzelner  Verh&ltnisse.      Das  deutsche  Altertnm  bis  ca.  500  *61 


forth,  L«,  Behandlg.  d.  Auss&tzigen  im 
Mittelalter.  (Korth,  Mittagsgespenster  105 
— 16J  [1988 

Bab*  rltng,  W.,  DietVerwnndetenftLrsorge 
in  d.  Heldenliedern  d.  Mittelalters.  (Jenaer 
med.  Beitrr.    H.  10.)     Jena:  Fischer.    618. 


Krollmann,  C,  Das  Heihge- 
Geist- Hospital  zu  Pr.  Holland  im 
Mittelalt.  (Altpr.  Mtschr.  53, 466-82.) 

[1990 

Kentenicb,  Notizen  zG.d.  Trierer 

Badewesens.  (Trier  Chron.  13,  87—90.) 

[1991 

Gee,  H«,  Fenerlosehwesen  im  alten  Wol- 
fenbtittel.  (Braunschw.Mag.'i6,Nr.lO.)  [1992 


Pfleger,  A.,  Die  Schlettstadter  Herren- 
stube  n.  d.  Stubengesellscbaft.  (Jahrb.  0. 
Usw.  Els.-Lothr.  38,  38-70.)  [1993 

Reineke,  H.,  Zur  G.  d.  aachs.  Hauses. 
(Zt  d.Ver.  i  bamb.  G.  20,  lOOf.)  [1994 

Benkert,  C,  Die  Entwicklg.  d.  Dresdner 
Wobnhanses  v.  16.  bis  z.  A  us  gang  d.  18.  Jh. 
£.  Beitr.  z.  G.  d.  Mietskaserne.  73  S. 
Dresdn.  Diss.  [1995 

Kaftan,  £.,  Banernh&user  d.  Kreises 
Deatscb- Krone  in  Westpreufien.  Darmst. 
Diss.  14.    46  8.    4°.  [1996 

Koerner,  B.,  Znr  Dentung  v.  Hansmarken 
n.  Steinmetz-Zeiohen.  3.  Forts.  (Dt.  Herold 
f16,  Nr.  8,  7—11.)  [1997 

Christy  H.,  Zur  G.  d.  alten  Bauern- 
gartens   d.  Basler  Landschaft  u.  an- 


grenzender  Gegenden.  Basel:  Schwabe 
16.    130  S.   2M.40.  [1998 


Blau,  Josef,  Btthmerw&lderHaus- 
industrie  u.  Volkskuost.  T.  1.  Prag: 
Calve.  (Beitr&ge  z.  detttsch-btthmischen 
Volkskuode.  Bd.  14,  H.  1.)  [1999 


Blchtold.  Hans,  Dt.  Soldatenbranoh  u. 
Soldatenglaube.  Hrsg.  v.Verbanddt.Vereine 
f .  Yolkskde.  7.)  Strafib.:  Trttbner.  48  8. 
1  M.  50.  [2000 

Maasser,  0.,  Dt.  Soldatensprache.  Ihr 
Anfban  a.  ihre  Problems.  Hrsg.  v.  Verband 
dt.  Vereine  f.  Volkskde.  Strafib.:  Trflbn. 
135  8.   3M.   ( Triibnera  Biblioth.  9.)       [2001 

Imme,  ThM  Der  Humor  in  d.  dt.  Solda- 
tensprache. (Zt.  d.  Ver.  f.  rhein.  u.  westf. 
Volkskde.  13,  26-65.)  [2002 

Mftller,  Cart,  Kleine  Beitrr.  z.  s&chs. 
Yolkskde.  Der  Soldat  im  sacks.  Kinder- 
n.  Volksreim.  Ebd.  [Mitt.  Ver.  Sachs.  Volks- 
kde. 7,  95  f.)  [2003 

Hormann,  K,,  Herdengel&ate  u. 
seine  Bestandteile.  (Hess.  BlT.  f.  Volks- 
kde, 15,  1—106.)  [2004 

Mayer,  Herm.,  Uber  die  studen- 
tische  Tracht.  (Zt.  d.  Ges.  f.  Beffirderg. 
d.  G.kde.  usw.  v.  Freiburg  31, 162—91.) 

[2005 


B.  Quellen  und  Darstellungen 
nach  der  Folge  der  Begebenheiten* 


In  Das  deutsche  Altertnm 
bis  ceu  500. 

a)  Qermani8che  Urzeit 

und  erstes  Auftreten  der  Deutschen 

in  der  Geschichte. 

Hftteflndt,  Verzeiohn.  d.  Sammlgn.  vor- 
n.  fruhgeschichtl.  Alterttimer  Dtlds.  Braun- 
schweig: Vie  weg.  8.27—50.  1  M.  50.  (Ans 
Korr.bl.  Dt.  Anthrop.  Ges.  '17.)  [2006 

Schumacher,  K.,  Stand  u.  Auf- 
gaben  d.  neolith.  Forscbg.  in  Dtld. 
(Ber.  d.  R8m.-Germ.  Komm.  8,  30—82.) 

[2007 

Schrader,  0#,  Reallexikon  d.  indo- 
german.  Altertskde.  2.  verm.  u.  urn- 
gearb.  Aufl.  Lfg.  1.  StraBburg:  Trttb- 
ner. [2008 

Reallexikon  d.  german.  Alterskde. 
(s/15/16).     Bd.,3,  4:  Pacht-fto.     XI 

S.  S.  391—640. 

Rez. :  Lit.  Ztbl.  *17f  Nr.  12  Beschorner. 

[2009 


Wllser,  L.,  Dt.  Vorzeit.  Ein- 
fflhrg.  in  d.  german.  Altkde.  Berl.- 
Stegl:  Hobbing.  232  S. ;  Taf.  u.  Kte. 
4  M.  [2010 

Fischer,  Herm.,  Grundzflge  d.  dt. 
Altertskde.  2.  verb.  Aufl.  Lpz.: 
Quelle  &  M.  134  S.  1  M.  25.  (Wissen- 
schaft  u.  Bildg.  40.)  [2011 

Eaaffasaap,  Fr.,  Dt  Altertskde.  Hilftcl, 
s.'l3.  3449.  Rez.:  Anz.  Dt.  Altert.  37,  65— 
101  Mnch.  [2012 

■ottflndt,  Die  vorchristl.  Bisenzeit  in 
Dtld.    (Dt.  G.bll.  18,  123-149.)  [2018 


Blrt,  Th.,  Die  Germanen.     Er- 

hl&rg.  d.  Uberlieferg.  ilb.  Bedeutg.  u. 

Herkunft  d.  VSlkernamens.    Mtinch.: 

Beck.    124  S.    4  M.  50. 

Rez  :  Germania.  Korr.bl.  d.  Rdm.-Genn. 
Komm.  1,  161—68  Norden.  [1014 

Braangart,  Die  Sttdgermanen,  s.'14, 8342. 
Rez.:  Dt.%it-Ztg.  '15,  Nr.  15  £.  Hahn:  Zt 
f  Bthnol.  47,  99—102  Ed.  Hahn.  [2015 


by  Google 


Original  from 
UNIVERSITY  OF  MICHIGAN 


>62 


Bibliographic  Nr.  2016—2083 


Kramtf,  K.,  Die  Ankunft  der 
Germanen,  Litauer  u.  Slaven  aus  der 
Urheimat  am  Altaj.  Budweis:  Stiegl- 
maier  '16.    144  S.    3  M.  [2016 


Schaehfcarit,  C,  Der  starke  Wall  n.  d. 
breite.  znweilen  erhdhte  Berme  bei  friih- 
geeehichtl.  Bergen  in  Norddtld.  (Ana: 
Sltrangsberr.  d.  Berlin.  Akad. '16.)  Berlin: 
G.  Reimer.    S.  596—607.    50  Pf.  [2017 

4nthee,  Zar  Ringwallforaebg.  in  Oster- 
relcb.    (Korr.bl.  d.  Geeamt-Ver.  64,  5—10.) 

[2018 

Bell,  M.,  Eine  prahist.  wiobiige  Stelle 
am  Goiserberg  in  Morzg  b.  Salzburg.  (Mitt, 
d.  Anthrop.  Gee.  Wien.  44.  Sitznngsberr. 
55—67.)  [2019 

Egger,  M.,  Prahist.  Topogr.  d.  Fold- 
thnrner  Plateana.  (Ponch.  new.  z.  G.  Tirols 
n.  Vorarlb.  it,  116— 20 )  —  Dors.,  Vorge- 
sehichtL  Ortsbescbreibg.  d.  Natzerberges 
b.  Brixea.  (Foreeh.  Mitt  G.  Tirol 8  new. 
14,  1*9-146.)  [2020 

Behrens,  ©•,  Bronzezeit  Stid- 
dentschlands.  Mainz:  Wilckens  '16. 
XII,  295  S.  4  M.  (Kataloge  d.rflm.- 
germ.  Central-Museums  6.)  [2021 

Relnecke,  P.,  Nene  neolith.  Bidelnngen 
in  8&doetbayern.  (Rdm.-germ.  Korr.bl.  9, 
Nr.  5.)  [20ft 

Weber,  Fr.,  Fande,  Boden-  n.  Namen- 
Altertamer  a.  Oberbayern.  (Altbayer.  Mo- 
natssehr.  14,  1-19.)  (2023 

Wagner.  Fr.,  Frthhallstadt  Urnengrab- 
feld  b.  Rnglachalking,  B.-A.  Mnnchen. 
(ROm  -germ.  Korr.bl  9,  Nr.  6.)  [2024 

Relnecke,  P.,  Befestigte  jungneolith. 
Siedelung  b.  Altheim,  Niederbayern.  (Ger- 
maniat  Rom- germ.  Korr.bl.  8,  Nr.  l.)    [2025 

8telamets,  Geo.,  Bericht  ttb.  d.  Vor- 
kommiaee  anf  prahisr.  n.  r5m.  Gebiet  1909— 
1912.  (Vbdlgn.  d.  Hist.  Ver.  v.  Oberpfalz 
new.  65,  59—72.)  — 1913— 1915  (eba.  66,  199— 
21S).  [2026 

Frickaiager,  *.,  Ein  Pfortenhaua  der 
frflben  Hallgtattzeit  anf  d.  8 pi ub erg  b. 
Appetehofen.    (Prahist.  Zt.  7, 6S— 73.)    T*027 

Oberadorfer,  R.,  Die  Anegrabnngen  n. 
Fnnde  der  Hiat  Ver.  Gfinzbarg  *14  n.  '15. 
(Jahrb.  Hist.  Ver.  Dilling.  28,  341—853 )  [2028 

Wagner,  I.,  Alamann.  Graberfeld  bei 
Hintschlngen  a.  Donan,  A.  Engen.  (Rdm.- 
germ.  Korr.bl.  9,  Nr.  1.)  [t029 

Jahresberlcht,  9.,  d.  Schweiz. 
Ges.  f.Ur-G.  Vert.  v.  E  Tatarinoff. 
Ztirich:   Beer  &  Co.     148  S.     6  M. 

[2030 

Tiebamt,  0.,  et  P.  Tonga,  Introduction 
a  la  prehlstoire  de  la  Suisse,  (Tabl.  de  la 
Boo,  Suisse  de  prehist)  Berne :  Wyss  *16. 
89  8.     1  ftp.  50.  [2031 

Jecklle,  F.  v.,  C.  Coai  n.  0.  Sealacia- 
aansea,  Dae  vorgeachichtl.  Grabfeld  v.  Dar- 
vela  b.  Trons,  (Ann.  Schweiz.  Altkde.  18, 
•9—101.)  [2032 

Major,  ft..  Die  prahist  (galliaohe)  An- 
siedelg.  bei  <L  Gaefabrik  in  fiaeel.  (Anz. 
Schweiz.  Altkde.  16,  2—11.  19,  161—71: 
230—51.)  [2033 

Mentandon,  R.,  Conp  deceit  our  lea 
epoque*  pianist,  colt  et  rom.  dans  le  can- 
ton de  Geneve  et  lea  regions  limitrophe*. 


Geneve:  Bggimann.  51  8.  Rez.:  Anz. 
Schweiz.  G.  *17,  185  I.  Viollier.  [2084 

Reber,  B..  Quellques  trouvaille*  de 
bronzee  dans  le  Canton  de  Geneve.  (Anz. 
Schweiz.  Altkde.  N.  F.  19,  153-160.)      p035 

Vlellier,  D.  n.  F.  Blane,  Un  tumulus 
dn  premier  age  dn  fer  a  Niederweningen, 
Zurich.  (Anz.  Schweiz.  Altkde.  N  F.16,  93— 
104.)  [2036 

Ulrich,  R.,  Die  Gr&berfelder  in 
d.  Umgebg.  v.  Bellinzona,  Kt  Tesain 
2  Bde.  (Kataloge  d.  schweiz.  Landes- 
museums  in  Ztirich,  Bd.  1  u.  2.  Stutt- 
gart: Dt.  Verl.-Anst.  '14.  Ill,  728, 
67  u.  V,  26  S.;  92  Taf.   30  M.     [2037 

Warner,  B.,  Prahist.  Graberfeld  b.  Sin- 
gen  a.  H ,  (A.  Konetanz).  (Germania,  ROm.- 
germ.  Korr.bl.  7,  Nr.  l.)  [2038 

Gntmaan,  K.  8.,  Keltiseh-helvet  Siede- 
lnng von  Hochetetten.  (Germania.  Korr.bl. 
d.  B.-S.  Komm.  1,  71—78.)  [2089 

Wahle,  ft.,  |  Stadt.  Ansgrabgn.  nnterh. 
Heidelberg.  (Germania.  R  5  m. -germ  Korr.bl. 
9,  Nr.  1.)  [2040 

Werner,  L.  G.,  Elsies.  Bronzezeitfnnde 
im  Hist  Museum  v.  Muhlhaunen.  M&hl* 
bans.,  Eli.:  SelbetverL  59*8.:  12 Taf.  3  21. 
(Ana:  Jahresber.  der  Industrlell.  Gee.  *15) 

W[2041 
ohn- 
stauen  in  Hatfen  -  Mehr,  Kr.  Reea.  (Ger- 
mania.   Rom  -germ.  Korr.bl.  7,  Nr.  4)  [2042 

Reaseh,  A.,  Keltiache  Siedelungen  im 
Freiwald  u.  im  Weiherwald.  (Jahrb.  Gea. 
Lothr.  G.  27/28,  45-63.)  [20*3 

Schumacher,  K.,  Beitrr.  z.  Besiede- 
lnnge-G.  d.  Ilunsrttcks,  d.  Eifel  n.  West- 
dtlds.  aberhanpt.    (Prahist.  Zt.  8,  133—165.) 

[2044 

A  berg,  N.f  Die  Steinzeit  in  d. 
Niederlanden.  Upps.:  Ak.  Buchh/16. 
82  S.;  2  Ktn.  4  M.  25.  (Uppsale  uni- 
vers.  arsskrift  16,  2.)  [2046 

Malder,  W.,  Die  Kelten  in  one  land. 
(Bijdrr.  Vaderl.  Gosob.  5.    R.t  4,  177—206.) 

[2046 

Wolff,  Gast.,  Uber  einige  Anfgaben  d. 
archl.  Bodenforscfag.  in  Obernessen.  (Zt.  d. 
Ver.  f.  hesa.  G.  49,  15-25 )  [2047 

Kramer,  Sp&t-Latene-Siedelungb.Eber- 
stadt,  Kr.  Giefien.  (Rttm.-germ.  Korr.bl/ 14, 
Nr.  3.)  [2048 

Wolff,  Geo.,  Neolith.  Hiittengrnhe  mit 
Pfostenlochern  n.  Brand  grab  am  Franen- 
berg  b.  Marburg.  (Germania.  Korr.bl.  R6xn.- 
Germ.  Komm.  l,  19-26.)  [2049 

Wolff,  tieo.,  Grofie  Wohnstitte  d.  jting. 
Steinzeit  mit  PfoetenlOobern  and  Brand* 
grabern  auf  dem  Franenberg  b.  Marbnrg. 
(Germania.  Korr.bl.  Rttm.-Germ.  Komm.l, 
182—184.)  [X050 

Behreni,  G.,  Kin  spatbronzezeiUiohee 
Skelettgrab  von  Heldenbergen.  (Germania. 
Korr.bl.  d.  Rom.- Germ.  Komm.  1,  147—50.) 

|2051 

Uaferiagt,  w.?  Zn  den  vorfrankiachen 
Grabern  vom  Heidenberg  in  Wiesbaden. 
(Germania.  Korr.bl.  d.  R  -8. -Komm.  l,  97— 
100.)  (2052 

■otefladt,  B.,  Ein  sehnnrkeramiacher 
Grabfund  von  Klein-Mahlingen,  Kr.  Bern- 
burg.  Anhalt.  (Zt.  f.  eEthnol.  47,  35— 89.) 
—  Ders.,  Altae  n.  Nenea  flb.  d.  Kngelam* 

J>boren  in  d.  thnx.-  sachs.  Landern,    (Ebd. 
0—52.)  [2053 


by  Google 


Original  from 
UNIVERSITY  OF  MICHIGAN 


Das  deutsche  Altertum  bis  ca.  500 


"63 


Arid,  Wolfg.,  Zur  vorgeschichtl.  Be- 
aiedlungakde.  d.  nordOatl.  Harzrandea.  (Zt. 
Harz-Yer.  49,  113-^20.)  [2054 

atfteflndt,  HM  Uberaicht  fib.  d.  Vor-  u. 
Friih-G.  d.  Grafacbaft  Wernigerode  u.  d. 
angrenz.  Gebiete.    (Zt.  Harz-Ver.  60,  l— 27.) 

—  Den..  Aus  thttr.-a&cha.  Privatsammlgn. 
Tor-  und  fruhgeschichtl.  Altertiiirier.     (Zt. 

Ethnol.  49,  109—26.)  [2066 

Lteaau,   Uber  Megalithgralber  uaw.  in 

d.  Liineburger  Gegend,  s.  *14,  3867.     Rei. : 

Hiat.  Zt  116,  666  f  Anthea.  [2066 

8ehirantea,  6.,  Zur  Entwickelunga  -  G. 

d.  M&anderurnen  d.  Elbgebietes.    (Prahist. 

Zt.  7,  44-67.    2  Tat)  [2067 

Atlas  vorgeschichtl  Befestijningen 
in  Niedersachsen.  Atlas:  88  Bl.  Kar- 
tell u.8Taf.  Text:VlII,23*)172S.  Han* 
nover :  Hahn,  spater  F.Gersbachl888— 
1916.  T2068 

Schwantea,SteinaeiUiche  Fund©  v.Fuhls- 
biittet.    (Zt.  Ver.  hamb.  G.  21.  82—111.)   [2069 

Mflller,  Soph.,  Sonderjyllands  Sten- 
alder  u.  Bronzealder.  (Aarborger  f. 
nordisk.  Olkyndighed  8.  R..  3,  160— 
822.    4,  195-348.) 

Re*.:  7A.  Gea.  Schlaaw.-Holat.  G.  47, 
222—29  v.  Hedemann-Heeapen.  [2060 

Ltata,  E.,  Geauobte  Siedelungen  in  d. 
Mark  Brandenburg.  (Prahist.  Zt.  7,  189— 
200.)  [«061 

Baaae,  H.,  ub.  Auegrabuugen  b.  Bad- 
low  am  Scharmiitieleee  im  Kreise  Beeakow- 
Storkow.    (Zt.  f.  Ethnol.  47,  60    64.)     [20«2 

Stubenraucii,  i.,  Vorgeschichtl.  Funde 
v.  Ratalaff,  Kr.  Schlawe.  (Poram.  Mtbll.  '14, 
Nr.  6.)  —  Dera.,  Urnengrfcberfeld  auf  deih 
Hauptfriedhofe  zu  Stettin,     (Ebd.  Nr.  7/8.) 

—  Dera.,  Die  Stcinkiatengraber  v.  Neuhagen 
b.  Klbpperfier,  Kr.  Neusrettin.   (Ebd.Nr.10.) 

—  Dera.,  Bronzezeitl.  Fonde  v,  Woltera- 
dorf,  Kr.  Drambnrg.  (Mtbll.  Gee.  Pomm. 
G.  '16,  Nr.  2 )  ,  (2063 

Hernial,  Baa  a,  Der  Bnrgwall  b.  Cratzig 
im  Kreise  Kdslin     (Prahist.  Zt.  6,  330-47.) 

[2064 

■afdellnik!,  Ein  zweiter  prahiat.  Be- 
grabniaplatz  zn  Mersln,  Kr.  Kdslin.  (Mtbll. 
Gea.  Pomm.  G.  '16,  Nr.  6/6.)  [2066 

Kalllefe,  H.,  Neae  Funde  a.  Kojawien. 
(Prabiat.  Zt.  7,  201—207.)  [2066 

Kotfee,  K.,  Steinkiatengiaber  von  Wud- 
achin.  (Hiat.  MonatsblL  f.  d.  Proy.  Poe.i5f 
146-148.)  [2067 

Koatriewakl,  J.,  Der  Depotfund  von 
Chrzypako,  Kr.  Birnbanm,  Poaen.  (Prabiat. 
Zt.  7.  74—78.)  [2068 

Bi  neeke,  P«  Za  den  Bronzen  von 
Chrzypako,  Kr.  Birnbanm.  (Prahiat.  Zt.  7, 
209—212.)  [«069 

Pelser,  F.  »..  Daa  Grabeifeld  v.  Pajki 
b.Prafinitz  in  Polen.  Konigab. :  Grafe  &  M. 
'16.  24  8.:  6  Taf.  n.  2  Km.  7  M.  60.  (Sonder- 
e-hr.  d.  Altert.-Gee.  Prussia.  N.  B.  1.)    [2070 


b)  Einurirkungen  Boms. 

Hohl,  E.,  Zur  Text-G.  d.  Hiatoria  Au- 
gnata.     (Klio.  Beitrr.  z.  alt.  G.  16,  ?8    98.) 

[2071 

Domaasewakl,  4*  ?♦,  Die  Geographic  bei 

d.  Scriptores    hiat.    Augustae.     Heidelb.: 

Winter  '16.  21  S.    80  Pf.    (Sitzungsberr.  d. 

Heidelb.  Ak.  '16,  16.)  [2072 


Viten  d.  keUogabalus  n.  d.  Sevems  Alexan- 
der, a. ;i2,  846.  Rez.:  Dt  Lit-Ztg. '12,  Nr.S 
w.  Tniele.  [2075 

Strnadt, J.,  Cher  d.  Herknnft  d.  Ro- 
manen  d.  Indiculus  Arnonia.  (Altbayer. 
Mtachr.  14,  20-28.)  v        [2074 

Miller,  Korn,  Itineraria  Roinana. 
ROm.  Reisewege  an  d.  Hand  d.  Tabula 
Peutingeriana  dargest.  Stuttgart: 
Strecker  &  Schr.  16.  2°.  LXXVL 
960  Sp.  u.  S.  961-92.  82  M.  (Vor- 
zugspr.  22  M.)  —  Dera.,  Die  Peu- 
tingersche  Tafel  od.  Weltkarte  d.  Casto- 
rius.    Ebd.  16.   3  M. 

Rez. :  (auch  v.  I4t  1018  Grofl) :  Gott  gel. 
Anz.  '17,  1-117  Kubitschek,        •  [§075 

Pattlg.  Hermann,    Die  St&dte  Grofiger- 

maniens   bei  Ptolem&us  u.  d.  hent  entepr. 

Of**-  P,ortmund:  RtthfO8  40  S.  1  M.  60.  Rez. : 
Lit.  Zbl.  '18.    Nr.  5.  [2076 

d.  Chattenradziige  d.  Germanicus.  (Zt  V^r! 
Heas.  G.  60,  63— 123;  230-33.)  [2077 

_  Sadee.  E.,  Rom  u.  Dtld.  vor  1900  Jahren. 
Weshalb  hat  d.  rom.  Reich  anf  d.  Erobcrg. 
Germaniena  verzichtet?  (Ana:  Bonner  Jahr- 
bb.  124.)    Bonn:  Marcus  &  W.  16  S.    80  Pf. 

[2078 
Mehlit,  C„  Ptolemllus  u.  d.  eladea  Vari- 

??^(K,or!^\f  Dt  Ges  f-  Anthrop.  new. 
^.!  ",  1-3.)  Rez  :  Germania.  Korr.bl.  d. 
Rom.-Germ.  Komm.  1,  I69f.  Langewieache. 

tl_  l"««>  A.,  IJber  d.  ftlntten  Legionen  u. 
lhre  Beinamen.  (Germania.  Korr.bl.  d-R.-G 
Komm.  l.  38-42.)-  «.  RHterlfnf ,  Der  ober! 
germ.  Statthalter  P.  Com.-Anullinua.  (Ebd. 
66-67.)  —  Dera.,  E.  Offlzier  d.  Rheinheerea 
a.  d.  Zeit  d.  Caligula.  (Ebd.  170-78.)  [2080 
OhleBBchlager,  Zu  Spartiani  Hadrianua 
cap.  12.  (R0m.-germ  Korr.bl.  7,  Nr.  l.)    [2081 

^•trdjJiiB  d^  Les  T^gri  dans  Parmee 
romaine.  (Melanges  d'hiat.  off.  a  Ch.  Moeller 
h  50-68.)  (9082 

Corpus  inscriptioDum  latinarum. 
Vol.  13,  Pars  4:  Inscriptiones  trium 
Galliarum  et  Germaniarum  lat.  Pars  4: 
Addenda  ad  partes  1  et  2.  Berl.:  Qt. 
Reimerl6.  2°.V.147S.  16  M.  [2083 
•  Bericht  d.  Rflm.-Germ.  Kommis- 
sion.  (s.  13,  3481):  7.  '12.  15.  438  S.f 
Kte.  6M.  Inh.:a)S.  1-5.  Ritter- 
ling,  Ber.  lib.  d.  T&tigk.  d.  R.-G. 
Komm.:  12.  b)  S.  16—25.  K.  S. 
Gutmann,  Ber.  lib.  Strafienforschg. 
im  ElsaB:12.  c)  S.  26— 252.  Museo- 
graphie:  10—12;  redig.  v.  Ritter- 
ling.  d)  S.  352—438.  W.  Barthel, 
Bibliogr.  z.  R(im.-Germ.  Forschg. :  12. 
c) Brenner,  Kultur  d.  Merowinger- 
zeit.  8:  13/15  209  S;  4M.  Inh#:  a) 
S.  1—6;  206—9.  Ritterling,  Ber. 
ttb.  d.  Tfttigkeit  d.  R.-G.   Kommiss. 


by  Google 


Original  from 
UNIVERSITY  OF  MICHIGAN 


*64 


Bibliographic  Nr.  2084—2157 


13-15.  b)  S.  7—29.  A.  Riese, 
Nachtrr.  «u  „Das  Rhein.  Germanien  in 
d.antikenLit.«c)83— 118.  O  Schult- 
hess,  Fundbericht  a.  d.  Schweiz;  '13 
u.  '14.  d)  8.  119—204.  F.  Drexel, 
Bibliogr.  z.  R8m.-Germ.  Forschg.:  18 
tl  14.  9:  16.  189  S.  Inh.:  a)  S. 
14-17.  Fr.Koepp,Ber.ttb.d.Tatig- 
keit  d.  R.-G.  Komm.:  16.  b)  18-114. 
Geo.  Wolff,  Zur  G.  d.  Obergerman. 
Limes,  c)  118—47.  A.  Riese,  Ber. 
11b.  epigr.  Verflffentliehgn.  seit  1904. 
d)  144— 89.  W.  Unverzagt,  Bibliogr. 
t.  ROm-Gorm.   Forschg.:  15  u.  16. 

[2084 

Anthes,   Rtim.-german.  Forschgn. 

Neue  Lit    (Korr.bl.   d.  Gesamt-ver. 

64,  Nr.  5/6.)  [2085 

Cramer,  FnM  Rom. -germ.  Studien,  s.  '14, 
3994.  Rez. :  DflSseldorf.  Jahrbb  27,  801— is 
Wlrte;  Hist.  Zt.  115,  666-68  Anthes.    [2086 


Hertleln,  Fr.,  Die  Jahrzeitensockel  an 
d.  Jupitergigantensaulen.  (Korr.bL  d.  Ge- 
■amt-ver.  64,  209— S6.)  [2087 

Wolff,  6.,  Zur  Chronologie  d. 
Ziegeliempel  d.  VIII.  Legion.  (R6m.- 
germ.  Korr.bl  8,  Nr.  8  u.  9,  Nr.  6.) 

[2088 

Matorlalien  z.  rom.-germ.  Kera- 
mik,  brag.  v.  d.  R8m.-Germ.  Kommiss, 
d.  Kais.  Archl.  Institnts  Frankf.  a.  M. 
(s.14/16,  8895.)  2:  W.  Unverzagt, 
Die  Keramik  d.  Eastells  Alzei.  Frkf.: 
Baer  &  Co.  16.  4°.  86  8.;  Taf.  2M. 
50.  [2089 

Behreni,  ©.,  Beitrr.  z.rtimiseh.  Keramik. 
(Mainz.    Zt.  10,  90-108.)  [2090 


Mtaakla,  0.,  Spuren  e.  r6m.  Kartells 
im  ndrdi.  Niederdsterr.  (Germania.  Eon*,  bl. 
d.  R.-G.  Komm.  1,  184—87.)  [2091 

gefajaid,  Walt.,  Flavia  Solva  2.  umge- 
arb.  u.  erw.  Aufi.  Graz:  Leusohner  &  L.  8  8. ; 
10  Taf.  1  M.  50  —  Ders.,  Ausgrabg.  v.  Flavia 
Solva  '15.  (ROm.-gcrm.   Korr.bl.  9,  Nr.  2.) 

[2092 

Wag aer,  Frdr.  2  neue  rttm.  Inschrr.  a. 
Bay  era :  Augsburg  n.  Einig.  (Germania. 
Korr.bL  d.  R.-G.  Komm/i,  88— Pi.)      [2o93 

Wens],  Jos.,  Rom.  Landh&user  in  Bruck- 
berg  a.  Jsar.  (Sammeibl.  Hist  Ver.  Frei- 
sing  10,  51—60.)  [2094 

Bainecke,  J.,  Neue  Grabungen  im  Kaatell 
Fining  (Germania  a.  Rom.-Germ.  Korr.bl. 
7.  Nr.  2.) 

Relneeke,  J.,  Ansgrabn.  im  K  as  tell  Si- 
tting a-  d.  Donau,  Bez.-A.  Kelheim.  (R5m.- 
germ.  Korr.bl.  9,  Nr.  1.)  [2095 

Belneeke,  P#,  R5m.  Banten  in  Kumpf- 
mfihl-Regensburg.  (Germania.  Korr.bl.  d. 
R.-G.   Komm.  1,  78—88.)  [2096 

Belaecke,  P.,  Villa  rustica  b.  Burgwein- 
ting  unweit  Regensburg.  (Rom.-germ. 
Korr.bl.  9,  Nr.  4.)  [2097 


StefMeti,  G.,  tib.  d.  rim.  MaHenateln 
v.  Burgweinting  n.  damit  susammen- 
hangende  Fragen.  (Vhdlg.  d.  Hist,  Ver.  ▼. 
Oberpfalz  nsw.  65.  31-58.)  [2098 

aatkee,  Der  Ringwall  Heunenbnrg  b. 
Lichtenberg  i.  0.  (Germania  Korr.bl.  BL  8. 
H.  1.  151.)  [2099 

Roger,  0.,  Der  Serapiskult  in 
Augsburg.  (Zt.  (L  Hist. Ver.  f.  Schwa- 
ben  u.  Neuburg  41, 141—43)    [2099a 

Belneeke,  P.,  Ausgrabgn.auf  d.  Linden- 
berge  b.  Kempten.  (R5m,-germ.  Korr.bl.  7. 
Nr.  2.)  [tioo 

Banff  a.  8ixt,  Die  rOmisch.  Inschrr.  u* 
Bildwerke  Wurttembergs.  2.  Aufl.  a.  'lSf'14. 
1020.)  Rez.:  N.  Jahrbb.  klass.  Altert.  89, 
570-72  Hulaen.  [2101 

flaag .  E.,  Die  Inschriit  v.  Zwiefaltea 
C1L  III  5862.  (Rdm. -germ.  Korr.bl.  9( 
Nr.  2.)  [iios 

G6*ier.  P.,  £.  nener  rim.  Mosalkfund 
a.  Rottweil  v.  J.  '16.  (Fandberr.  a.  Schwa- 
ben  22  24,  43—60.)  [2103 

(tffiler,  P.,  Nener  rim.  Fund  in  Rott- 
weil.   (R8m.-germ.  Korr.-bl.  9,  Nr.  6.)    [2104 

Schulthefl,  0.9  Neue  rim.  Inschrr. 
a.  d.  Schweiz  1.  R.:  1907—12  (a.  14, 
8397).  Schlufi  (Anz.  Schweiz.  Altkde. 
N.  F.  16,  82—40;  105—18.)  [2106 

Beuberger,  8.,  Grabungen  d.  Ges«llsch_ 
Pro  Vindonissa  '18.  '15.  (Anz,  Schweiz. 
Altkde.  N.  F.  16,  178—86.)  [2106 

Bofer,  P.,  Rdm  Anlagen  b.  Ctendorf 
n  Uttigen.  (Anz.  Schweiz.  Altkde.  N.  F. 
17,  19-82  )  [2107 

SckBTder,  WM  Die  rdm.  Siedelg.  auf.  d. 
Mnrhubelb.Triengen^Kt.Luzern.  (G.frennd 
d.  5  Orte  71,  257-79.)  [tl08 

Furrer,  A.,  Die  rbmisch.  Bauten  in 
Gretsenbaeh.    (Anz.  Schweiz.  Altkde.  N.  F. 

16,  187—194.)  [2109 

Cart,  W.,  Travaux  a  rampthitheatre  d1 
Avenches.  (Ana.  Schweiz.  Altkde.  16,  it— 
31 )  —  Ders.,  Nouv.  d6couverteaa  Avouches. 
(Ebd.  17,  265—73.)  [2110 

Wlnkelmaap.  Fr.,  Der  rOm.  Burgns  in 
d.  Harlaeh  b.  WeiBenburg  i.  B.  (Germania. 
Korr.bl.  d.  R.-Q.  Komm.  i,  45-64.)       [2111 

Rltterltog,  Zu  d.  Inschrr.  a.  Baden- 
Baden.  (R5m.-germ.  Korr.bl.  8.  Nr.  2.)    [2112 

Forrer,  R»,    Els&ss.    Meilen-    n. 

Leugensteine.    Beitr.  z#  els.  Strafien- 

forschg.     (Jahrb.  G.  usw.  Els.-Lothr. 

38T  1-87.)  [2118 

Forrer,  B..  Die  rOmischen  Terrasigilla- 
tdpfereien  v.  Heillgenberg,  Dinsheim  u. 
Ittenweiler  im  Els.,  s.  '11,-2330.  Res.:  Hist. 
Zt.  112,  85*4—61  Oelmann.  [2114 

Ba4tke,W„  Die  rdm.  Steindenkm&ler  v. 
Schweighausen.  (Jahresberr.  d.  Hagenauer 
Altert.-Ver.  4/5,  7—37.)  [2115 

Keant,  Das  Weihdenkmal  d.  Hercules 
Sax8etanus.  (Korr.bl.  d.  Gesamt-Ver.  61, 
265-267.)  —  Ders..  Hercules  Saxsetanna. 
(Rom.-germ.  Korr.bl.  9,  Nr.  3.)  [2U6 

Heblls.  C,  Vom  PBrunholdisstuhl*  bei 
Bad  DUrkneim.  (Korr.bl.  Gesamt-Ver.  65, 
65—77.)  —  Bprater  (m.  Entgegng.  v.  M.), 
Nochmals  d.  ne  age  fund.    Relief  b.  Dttrkh 


(Ebd.  202-4.) 


[2017 


by  Google 


Original  from 
UNIVERSITY  OF  MICHIGAN 


Das  deuUche  Altertum  bis  ca.  500 


*  ^ 


<35 


Sad£e,  K„  r&PSEtrs  Feldzng  am  Bbein 
i5  v.  Qhr.  (Bonn,  Jbb.   ra.  w»-iC4;   Taf   B.) 

lileg**  A,*  Das  rbein.  Germanien  in  d. 
antiken  luscbrr,  a.  'I3j  '14,  *4fM»*  Rez. :  Rist, 
Zt.  l*fi*  339  L  Uelzer:  Germanic.  Roin.-germ. 
Korr.bl,  7,  Nr.  4  Siebonrg  u.  ebd.  8,  Nr,  1 
Finke,  [ills 

Hen  lei.  Die  riijit,  FingerriE^e  d*  Knein- 
lamle  u.  d.  benachbart  Gcbiete,  a.  uf  io*i. 
Jitiz.:  Minima  ftt  nllf,   Mijtefindt*  [2120 

Fluke.  H.*  Die  KtimerstraBe  von  Trier 
nacb  Metz  n.  e.  unpubKzierter  Meiienstem 
im  Nation. -Museum  %u  Luxemburg,  {.Ki>m.- 
germ.  Korr.-fol.  7,  Xr,  i.)  [am 

Htiripn,  K.t  Der  Rtimerkanal,  e.  kunst- 
TO  lie  Waaserleitg,  am  Yovgebirge  u.  in  d, 
Nordelfel.    ^Beitrr.  Kola.  G.  t,  1—20.)    [2122 

i;iiibo,  J.,  Rdiiu  (ir-ib&tcjn  a,  Biideaheim 
h.  Binuen  (German  ia.  Korr.bl.  H.-a.  Komm* 
ip  ss-ttfj  [„*m 

Cramer,  Frz*,  Der  Name  d.  Treverer, 
(Trier.  Jabresbeir.  N,  F\  6,  a3--i?0        fxjl2i 

Krlfftr,  K„  Ub+d.  biehftr.  Ergubniased, 
Trierer  KaiserpaLaaiau&grabQnfr.  (Bonn. 
Jahrbb,  1*3,  i4^-eo-  TaL  Zl— OT.j  |21t& 

K  rfio  r,  Ei,  5  neae  Jnwchrr.  d.  Zeit  d. 
Kaisers  Vietorinua  &.d,  Gebietd.  Trove rer^ 
(Trier  JalrreMberr.  d,  Ges.  1  nutzl.  Fqt^ 
schpn  -S  3~!>.)  —  Ders>t  Horn.  Mosaiken. 
'Ebd.  5f.)  (me 

Frige r,  I,,  Diana  Ardumna  in  Trier. 
(Geraiunia.  Korr.bl.  R  bin. -Germ,  Kumra.  ip 
4— 12.  J  r^i27 

LopK^nclfe.  S,,  Zur  angeblicb  rdmisch. 
GJtiHhiitto  anf  d,  Tlacbmark  b,  Cordel.  Rtim. 
trlasf&brikation  in  Trier,  flier mania.  Ktfm. 
germ.  Korr.bl .  ttf  Xr.  4.)  [arjs 

OelnMnit,  Die  rem.  Villa  b.  Blanken- 
beim  ia  d,  Eii/el.  iBoiw,  Jabrbb.  I28t  310— 
Jfi;  Taf.  l  ?-]».)  tnbia 

HijfMnd.  K.,  Dae  Dtjnkmal  d,  Hercules 
Sax  an  as  im  BvoMt&l.  (Bonn.  Jbb  133,  15— 
3t;  Tnf.  6 J  (Ji30 

Lehner,  H.,  Das  Matron  enbdligtuui  b, 
Peicb,    f  B-  -nil.  Jbb,  l?a,  68— 75 )  [2131 

Seavttie,  llndf.  u.  €,  fi ten e mage L  Noue 
Beitrr,  zn  Cglonia  Agripuinensis,  (Bonner 
J1?b.  123,  1—1^^  Taf  4.)  pin 

Popp el r e uter,  Daa  Denkmal  d.  Hercules 
Sixanua  u,  d.  (frttndg.  CcSIns.,  (Gennania, 
Korr.bK  d.  Rom.-G,  Komm,  1,  70fj      fiiSa 

Kru i] o,  J.  It.,  K5m,  Weihinschrift 

a.  Weidesheim— Kalhatiaen,   (Jahrb.  d, 

Ges.  f.  lothr,  G.  ?6,  461—70,     VgL: 

Ram.-germ,  Korr,bL  8,  Nr,  5  J    [2134 

Le liner*  Ht,  Kaiserinflcbrift  a*  Kemftgen. 
{Ger mania.    Korr.bl   R^m.-Germ.  Komm.  it 

wi)  pua 

li^hner.  H.,  liberblick  iib+ d.  r6m,  t)rt&* 
U»  T,  Remagen.  (Boan.  Jabrbb.  «3h  »«0— 
64  [^136 

Cramer^  Frt,,  Rom.  Villa  mlt  Bad  b, 
Lnd*n-     (Zt.  d.  AacJL  G.-¥er.  3ap  130-147.) 

[tl37 

Lenner,  M.,  Der  Legatenpalaat  yon 
%>tera,  Xanten.  (R dm. -genu.  Korr.bl.  tf, 
Nr,  a.)  [na* 

Boln?rdi>  H.+  Oppiduni  Batavomm. 
{Bijdrr.    VaderL    Geack    6.  It.,    i,  W>7— 15.) 

[213ft 

Boltterd*,  J.  HJHf  Opplrfum  Batavorum, 
iGftrmatoia.  Korr.bl.  d<  K.-Q,  Komm.l,  105- 
ll)  [S140 


H^lnerdi.  J.  H..  KrAhrt™.  Kustell  u. 
Flo tto natation  in  Vecbten,  (Rom, -germ. 
Kerr.bl.  6,  Nr.  4%)  (2141 

VollKraf,  i*.  w,t  Frieslond  in  d,  Romein- 
■chen  tijd.   (De  Vrije  Fries  **:>t  71— r,>srj    [tu? 

Siliumm  her,  K.,  \eue  Geinianen-Bar- 
&tell£.  im  Rum, -Germ  Zentraimuaeum  zti 
Mam/  (Germania.  Korr  Bl  R0m>Germ. 
Komm,  it  i^— in.)  jiU3 

Korber*  F.»  Die  1 4  u,  '15  refund-  rom. 
Inselirr  a.  KiJdwerke  im  AJTertuma museum 
d.  Btadt  Mainz  (Maine.  Zt  10,  Hi— lfi  )  — 
De™.,  &  rdm.  Tnschriftaieine  in,  Bouenieim 
n.  Nierstein  (Kbd.  rti— Is,)  —  Bere.Eiuige 
rom,  Grabdeiikmaler,  die  aas  Mainz  etammen 
Oder  im  Mtertn m s museum  daaelbat  aufhe- 
wahrt  warden.  ^£bd.  lift -ft,  nt  54—96.  — 
Ders..  K5m.  Insc^irr  in  Mainz  tUQm  -eerm, 
KorrbL  :t5  Nr.  4 .)  ^U; 

^hDnacher.  K*,  Zur  Topogr.  d,  rOm, 
Stadt  Mainz.  (Germania  i+  i«8— 7t>)  — 
OaMlinf,  ZurgroBenJupitersauLe  inMainz. 
(OermauiA.  Korr.bl.  d.  !:  -tf  Komm. 
1,  4*— *5j  —  Bieeb.  Das  rom.  Tb eater  in 
Mainz  iEbd    M — 56.  j  [2145 

Drexelnt  Ft,,  2ur  Mainz er  Jupiteraanle. 
(Geimauia.    Kom.  germ    Korr.bl.  fl.  Nr.  5.) 

Woelcfc*,  KM  Rbmiacbe  ^  ilia  bei  ViJbel 
(QaartaJW.  d.  Mist.  Ver.  f.  d,  Grbeet 
i  i  esseu  :'i ,  URG— 280,1  [  ^  n  7 

Bremer,  W,,  riomiscbea  a.  d.  nordli.-i- 
Wettetau  iMitt  d,  Oberhesa.  G  -Ver  X  V 
**■  i— it-)  l«HS 

HoUHadnff.,  R6  mi  ache  Mtinzeu  ana  d 
fSrafscshaft  Wemigerodt.  Zt  d.  Harz^Ver. 
^  WH-fd.)  p^9 

Wllcke  n.  Slotrllndt.  Funde  a.  proTln- 
ziaJrom.  Zeit  vom  K amm ere ibblzc lien  b, 
Ueilienfels.    (31  annus  tf,  378— tfs  )  [2150 

lilene,  Irlca.;  Die  tterm.  Stamme.  k. 
«.  10W.  Itez.;  Dt.:  Lfl-Zttf.  17,  Nr.  40 
Kiektibusch  r/*i&i 

Slob^iiraach.  Skt^lettifraber  id.  Ann- 
brusribelu  u.  Bernsteinperjen  im  StadtfeMe 
v    Regenwalde.     iTomm,  MtbL     I4t  Kr.  \) 

f^lii 

Scbnltir,  MarU>  Bar  Fibelfmid  Von 
Treptow  an  d.  Eega  Bait,  Stnd.  N,  P.  19 
■J37-5I!  3  Tal)  pi5S 

t;  Ambreitung  der  Deutsckm  utut 
Begrundnmj  ij+rntaniseher  Reiche* 

Neckel,  €L,  German,  Heldentam. 
QuellenHarnmhmg  alTgerman-  Lebens- 
zeugnisge.  Jena:  Diederichs  X6.  97  S* 
60  Yl 

R«-:  PrmiS.  Jabrbb.  l'U^OS-iSFfitftdi. 

^,^_^_^  cw* 

Beowulf,  Ubers.  t,  Mor  Uejue 
3.Aufl,  Paderb.;  SchoninghlS-  133  S. 
1  M.  40.  [2155 

Schfickliiff,  L,  |J#,  Wanrt  entstand 
d.  Beownlf"^  (Beitrr.  G,  Dt.  Sprache 
43f  347-^10.)  [2156 

Ifithelfe,  Ft**  Niheluii^en&tudJen.  1: 
L"ber  d.  fas^un^  B  u  C  d.  Niblnn^enliedea 
n,  der  Klage  Munch,:  Uailwey  16.  Z4  S 
80  PI.  (Mnnca.  Arch.  L  PkiloL.  dF  HittaL* 
•It.  7.)  ptfil 


by  Google 


Original  from 
UNIVERSITY  OF  MICHIGAN 


♦66 


fiibliograpbie  Nr.  2168-2226 


Pestaloasi,  R.,  Die  Nibeiungias.  (N. 
Jabrbb.  f .  d.  klaas.  Altert  89,  199-203.)  [2158 

Beaneaberger,  K«,  Nibelnngenstatten. 
(Beitrr.  G.  Dt  Spraehe  48,  616—538.)  —  8. 
Stager,  Brtabild.    (End.  639-644.)        [2169 

Ckritt,  1,,  Die  Bezfehnngen  d.  Nibe- 
itragen  zn  d/  Donaulanden  (Hamib.  G.bll. 
16, 1—9.)  [2160 

Sekeidwetler,  Entstehg.  und  eagenge- 
tobicMl.  Bedeutg.  d.  Seifridsliedes.  Trogr. 
Neowied  '14.  4t  8.  Ben.:  An*.  Dt.  Altert 
97,  127—138  Baeeeoka.  [2161 

Jelllnek,  M.  H.,  Zur  Kudmn  (Beitrr. 
z.  G.  <L  dt.  Spraehe  4gf  418-467.)         [2162 

Sckr5der,  Bdw.,  Zur  tlberlieferang  mid 
Textkritik  d.  Krudran.  I.  (Nachrr.  d.  G5tt 
Gee.  d.  Wise.   17.  21-84.)  (2163 

Felab,  L,5  Untereaobgn.  iiber  d.  Sage 
v.  Burgundenuntergang  (s,  '14,  8421).  2: 
SagengeschichtL  TL  (Zt  Dt.  Altert.  66, 
a£-802.)  [2164 

Boot,  G»  Stndien  fiber  d.  Eckealied,  a. 
'14,  1040.    (Auob  Giefi.  Diss.  '14.)  [2165 

Patalg,  H.,  Dietrich  v.  Bern  and  eein 
Sagenkreis.  Dortmund:  Rahfas.  76  8. 
2M.  20.  (2186 

■and,  A.,  Wanderungen  n.  Siedelnngen 
d.  Alamannen.  (Zt  G.  Oberrh.  82,  44-69; 
169—186.)  [2167 

Beamaat,  G.  n.  Herkunft  d.  alten  Fran- 
ken,  8.  'la,  8616.  Rea.:  lit.  Zbl.  '15,  Nr.  20 
W.  Seh.;  Dt.  Lit  -Ztg.  16,  Nr.  28  Mayer- 
Hombnrg.  [2168 

Geranib,  Y#  t.,  Ost^erman.  Spuren 
in  Steiermark.  (Zt-Hist.  Ver.  Steier- 
ma>k  15,  7—39.)  [2169 


d)  Innere  Verh&ltnisse. 

Hoernes.  M.,  Kultur  der  Urzeit. 
Neudr.  1:  Steinzeit.  2:  Bronzezeit 
3:  Eisenzeit  Berl.t  GSschen  16  f. 
147;  128;  120  S.  8  M.  (Sammlg. 
GOschen  564-66 )  [2170 

Stetnhanseo,  0#9  German.  Kultur 
in  d.  Urzeit.  8.  nenbearb.  Anfl.  Lpz.: 
Tenbner.  134  S  1H.20.  (AusNatur 
u.  Geisteaw.  75.)  [2171 

Kostrzewski,  J.,  Die  ostgerman. 
Kultur  d.  Spltlat6nezeit  Kap.  1  n.  2. 
BerL  Diss.  15.  88  S.  Der  Rest  er- 
acheint  in  d.  Manns- Biblioth.      [2172 

Heailer,  A.,  Die  Islandereegen  als  Zeug* 
nisse  german.  Yolkaart  (Dt.  Rnndeehaa 
170,  875-894.)  [2173 


Taoltie,  Germania.  Ubereetzg.  yon  P. 
Stefan.  (Insel-Bttoherei  Nr.  77.)  Leipzig: 
Insel-Yerl.  13.    56  8.    50  Pf.  pi74 


Krusch,  Der  neu  entdekte  Urtext 
4  Lex  Salica.  Nachrr.  d.  Gdtt.  Ges.  d. 
Wiss.16,  683—714.)  Vri.  16,  996. 
Krugch,  Der  Umsturz  d.  krit  Grand- 
lagen  d.  Lex  Salica.  (N.  Arch.  40, 
497—579.)     CI.  Frh.  t.  Schwann, 


Text-G.  d.  Lex  Salica,  (Bbd.  681— 
687.)  —  VgL:  A.  Hofmeister  (Hist. 
2Jt  118,  350  f.)  —  M*  Krammer,  Znot 
Textproblem  d.  Lex  Salica.  (N.  Arch. 
41,  102—56.)  [2175 

Geldmaaa,  B.,  Beitrr,  »,  Interpretation 
d.  Kapitniarien  a.  Lex  Salica.  Tl.l.  (Mitt. 
d.  Inst  t  dat.  G.  86, 576-694.)  Rea.:  N.  Arak. 
41,  341.  M.  Kr.  [2178 

Bnkter.  Der  Diebetahl  naeb  d*  Lex  Ri- 
buaria,  s.  '14,  1081.   Res. :  Zt  d.  Sav.-Stittg. 

85,G.  A.,  476  f.  His.  [21T7 


Lieeermaaa,  The  national  assembly  in 
the  anglo-sexon  period,  s.  '14,  3442.  Ran.: 
Yieitefischr.  1  Soz.-  n.  Wirteeh.-G.  19.  241 
f.  Brfokmann.  [2178 

Stelnmejer,  E.  v.,  Die  kleiner. 
althochdt.  Sprachdenkm&ler,  hrsg. 
BerL:  Weidmann  16.  XI,  408  3. 
9  H. 

Rea. :  Dt  Iit-Ztg.  '17,  Nr.  23  Feist;  Gdt* 
get  Ana.  '18,  41—62  Seemftller.  (2179 

Zjramp*  L.  Die  Yerfaaaerfrage  im  alt* 
hocbdt  Tatian.     (Zt  Dt  Philol.  47,  823— 

360.)  mm 

Karsefl,  A.,  Ansons  Gediekte  anf  Bia- 

snla.    (Alemannia  48,  111—118.)  pisi 

Heatler.  A„  Spriebwdrter  in  d.  eddiseh. 
Sittengediehten.  (Zt  d.  Ver.  f.  Yolkskd*. 
26,  108-15.    26,  42-57.)  £2182 

Veekel,  0*,  Walhall.  Stud.  lib.  german. 
Jeneeitsglanben,  s.  '14«  8449.  Rez.:  Zt.  f. 
dt.  Pbilol.  47t  102-105  Unwerth.  [2188 

Olrik,  A.,  Rddamvthologie.  (N»  Jbb. 
Klass.  Altert  41,  88— 4».)  [2184 

Cramer,  Fra.,  Mercoriua  Snsnrrio.  (Zt. 
d.  Arch.  G.-?er.  37,  282-241.  88,  269  f.)  [2186 

Helm ,  KM  Lullne  ?  Beitrr.  G.  Dt  Spracbe 

48,  158—163.) _^  ptt86 

Petit,  8m  Znr  Dentnng  der  dt.  Rnnen- 
spangen.    (Zt.  f.  dt  PniloL  47,  1—10.)    [2167 

Uawertn.  W.  ?.,  Zor  Dentnng  d.  linger. 
Nordendorfer  Rnneninechrift  (Zt  d.  Ver. 
f.  Yolkskde.  26,  81-85.)  [2188 

R6tke.  GM  Zn  d.  altdt.  Zanberapriienen. 
(Sitznagflberr.  d.  Berl.  Akad.  T15,  278-282.) 

[218* 

Klinkeaberg,  J.,  Frtthcbriatliehea  aue 
Aachen  n.  Umgegend.  (Zt.  d.  Aaeb.  G.-Ver. 
87,  327—350.)  [fl99 

Helbok,  A«,  Spuren  langobardiaierender 
Kunst  in  Vorariberg.  (Arch.  G.  Landkde. 
Yorarlbergs  10,  H.  2—4.)  [2191 

Zimmermann.  Hnn,  Vorkaroling. 
Miniatnren.  Berl. :  Dt  Ver.  f.  Kanstw. 
16.  Text-Bd.  8«:  329  S.  m.  25  Abb. 
anf  15  Taf ;  4  Happen  m.  341  Taf. 
gr.  2°.  Fttr  Mitglieder:  144  DL  (Denk- 
m&ler  dt  Kunst.  Sekt  3:  Malerei. 
Abt  1.) 

Rea. :  Zbl.  Biblw.  84,  189—92  Leidlnger ; 
Mitt.  Inst  Ost.  G.  97,  618-66  v.  Otientbal. 

[2192 


by  Google 


Original  from 
UNIVERSITY  OF  MICHIGAN 


Daa  tlentfiche  A  Iter  turn  bis  cat  500*  —  Fr&nkische  Zeit  bis  918 


K67 


Wulff,  Oskv  Die  altohristl.  KuJpst  \ 
¥,  the,  Anf  singe  n  b.  z*  M iite  <L  1+  Jabr- 
tausends,      (In  IV  H.)      Berlin- Neu- 
babelsberg:    Koch    (19I3J— 17j).      VI,  | 
629  S.    4<\    (Handb.  d*  Knnatwiasen- 
scbaft,     Bd.  3t  T  1J  13193 

Egger,  Rdr,  FrtthchristL  Kirchen- 
bauten  im  attdL'  Noriknm*  Wien  16. 
142  S.  15  1L4G,  (Sonderacbrr,  d, 
6mrr.  ArchL  Inst.  Wiea.    9.)    [21H4 


N.  Arch.  40,  451 


l-'rifbhlnger.  ■„  Mem  v.  Reihengrtibei 
in  No"  nliingen  im  Ri&a.  ^Rdin.-Lrenu-KorrbJ 
7,  Nr+40  [??10 

Stuklfaath,  Grtgor  [H|  9/14,  8171.  ffea\: 
Hiat    Zt  iifl,  frO&— 10  Fedt  Schneider.     \m\ 


KLekeknfck,  A„  Dor  Kettcnsehmnck  d. 
v<>rrom.  Eiecnsi&it  (Prihiit.  Zt«  st  iOh-i-^4.) 

[S1&5 

Kelnpeae*  P.*  Der  Bronzehfllm  v  Saul- 
grab,    (PrLihist.  Zt.  7,  n&— 18*;  t  Taf.)  [21»6 

Koff^r,  O.,  Die  alt«  Bronze  ture  d.  Auge- 
bnr£.  Domes.  (Zt.  d.  Hint,  Yet\  1  Schwn- 
ben  a    Neubura;  41,  iH-146.}  [*ttt 

Schmidt,  Hab.,  Die  Luren  von 
Daberkovt  Ki\  Demmin.  Beitr,  z.  G. 
▼,  Formen  u.  Technik  d.  Bronze aeit, 
(Prfthiat,  Zt.  7T  85—177.    Taf.  :*— 14.) 

[2198 

Btbn.  F„  Die  mnsikwias.  EedentBn^  d. 
Lutad  y.  Daberkov.    (Pfahiat  Zt.  177— 17»0 

Jako,  M„  BewAtTannu  d.  German  en  in 
Jr  Alter-  EUen»eitf  s.  *l&riO,  Wis*.  Ree*: 
Ger  mania.  Konvbh  d.  Rum.- Her  m,  Kctuui, 
l.  vz~fo  E.  Sc&Bmaeher.  pKWi 

Ab*r*.  K„  Streit&\te  and  DoppeltttLle. 
{Prtihiet.  Zt.ft,  85- y  9.)  -  Dera.,  Dfenaakcn- 
£«boi?«aen  A  arte  u.  d.  RhombcnAxte.  (EbtL 
Ss— iaa.)  I«mi 

idler,  Br*,    Die  Bagen  der  Sehweizer 
Plata!  ban  er.     (Am     rtchweiz.  Altfetde.  N+  F.    , 
17,  17  7-191.)  [MW    ' 

SehlhE,  i-.  Hteiniitiiahe  WirUchatta- 
fbrmen+    (FrLia-iBt.  Zt.  e,  ail — laiij  Jriu3 

fffitenadt.  H„  Altea  u,  Neues  v.  nnsern 
Hanem-uoa.    (Zt.  d.  Hart-Yer.  48,  135— 14  u) 

Bltlm«jnr,  Im*  fiber  einitfe  archaietieehe 
tferatsch&ften  and  liebr&uche  im  Kan  ton 
Wallis  u,  ihre  prabiet  n.  etbno^r.  Parallel  en. 
(Bchwefa.  ArciL  f  Volkikde.  fl),  £83  —  273.} 

[2*05 

Blcktifr..  Die  titan  Banrnkellarn  del 
MflUer  [.amies,   f.Tabrb.  Oes,  t.otbr,  G   «■■««, 

#4—115.)  [^oe  ! 

Relate  ke,  P,t  A  lie  Eiftengflwinnlln^  im 
«ndbay«rr  TertiarhLigelitand  tQennania. 
Korr,b],  «U  Riim.-tfenu.   Komm.  if  -1  —  97,) 

[*2M 


S*  Frank Lnehe  Zeit  Mb  91$. 

a)  Mcrowingische  Zeit 

KiebUer.  0..  Die  vermeintl.  ContUnTi- 
aopl«r  Bijowareuinaebrr.  (Beitrr.  fl.  Dt. 
Spr^che  4'i,  aai— 9^*7.)  [S?os 

Bflckaer^lf.Fr^  Morovingicap  b/13,  A541. 
Ret,  j  Dt.  Lit.*  Zte,'  h14,  Nr-  4  P.  Lehman* ; 
.  £  B,  £r. 


[m-tt 


tj  Karolingi&die  Zeit 

Meyer  j  W.,  Graberfeld  karolinff- 
Zeit  in  d.  Bauerns chaff  Otzendorf  b. 
Leer  nnweit  Burgsteinfurta  i-  W, 
(R5m,-g:erm,  Korr.bl.  8,  Nr,  6.)     [2212 

Epiatolae  Karoliui  aevi,  IV,  2.  1  u,  Vt  l 
ed  E.  Perels  besiw,  E,  CaspeTit  a.'l^lOTi 
u.35^7.  R««.:  Hiat,  Zt  lift,  ^t-93  Fed. 
Sctaneider  t^i> 

Orttftraftcfcer.  ,J„  R«kOnstrUktiOQ  il  Tbeo- 
dTtthandnchrift  Hern  hards  v  Utrecht,  Urfabr 
U&,  l&S.;  e  Kk&m  —  Dera^  Qaaa  an c tores 
lat.  et  aacrorum  Biblioram  locos  Theodnloa 
iuiLtatBs  esse  videatu]  Loco  a  e  unibaa 
u  rg  p  man ta  am  ere  t  T  peracm  tatna  eat .  Progr , 
Urfahi.  ^  S,  (VgL  ^a/'ie,  s»i9i.)  fm4 

Baehaur.  «. ,  K.  Brief  d  Ermoldu* 
KigellBs  an  Fippio  r  v  A^uitanien,  s  u, 
!UBf,  Re^;  Knr^gn^.v  H  HufLevisonaRea*: 
Hist  Jahrb.  37 1  *?1— 24.  -  Leviaoh,  Noch 
einmal  Ena  Sig.  H.  d.  Formnlarbuch  v 
Baint-  Denis.  (Hiat  Jabxb.  37,  683-9? )  — 
H.  llnchner,  Mouhmals  z  Biogr.  d,  hi, 
Aldricli.  {Stud  O.  Hened  *Grd.  K  K.  ^ 
SM— 9-5.)  —  Levi  sun.  Das  Forntulaxbuch 
V.  Saint  De»is    i,N.Arcb   41,  2)3—304.)    [-J315 

Molken teller,  I'.,  Die  Datierg,  in 

der    CT.schreibg.    der    Karolingerzeit. 
GUriftw.  Dm  16.  19ft  a  [2216 


Kaaaow.  P*,  Pippin  b.  Stephanll.  (Zt. 
f.  Kirch  -G  S6t  4&4—MK.)  [aWI 

Caspar.  Pippin  n.  d.  ram  Kirch  a,  a.  '14, 
9485.  Hei  :  Hiat.  Jahxb  37,  435-S3  Eich- 
mann,  p«8 

8*?pp,  BM  Wann  wurde  Pippin  K6ni^? 
(Hist,  -fahrb.  98,  5B5-W.)  [M19 

Becbkreaicr,  J**  Zut  U*  d.  Qrabes  KarU 
d,  Gr.  (Zt.  Aaeb.  Gr,'-Ver.  s«,  25a-see.)  [i«^) 

Sarap«r9.  Frr.+  Die  Miir  von  d.  H est ht~ 
tuug  Karlfl  d+  Or.  Znr  Karllegende  u.  zur 
l+GraIa»geM      (JihreHber.  d.  Gdirea-Ges,  17* 

Telckinaas.  F**  Znr  La^e  u.  Q  d,  QrabM 
Karla  d.Gr,  {Zt.  d  Aa^h,  Q  -¥ar.  37, 141— «Jt+) 
—  B,  1'icb.  [at  der  im  Chor  d,  Aachen. 
MUn^tere  1^10  ansgeffrabene  Hotsandstein- 
Sarkophag  d,  Sarg  Karls  d.  Gr.  ?  (Kbd .  971 
~7HJ  Sep,  Aach,:  Cremer 'KS.  50  Pf.      [JW* 

Bckerer.  Karl  d  lir.  u.  aeme  Beneh^n, 
eu  Re^ensb  nrg  (Die  Oberp  f ft  I  i.  Jf  .9  /  tft .  J  [  i*aa 

Bdkmer.  E. ..  Znr  6.  d.  Honifatina  r/i. 
Ver  Hesa.  G.  ^0f  m— H*J  Kfli, :  N-  Arch. 
41,  MS  Jf .  T.  ft^s4 

Depot*,  J »,  Lea  cointea  da  Paria  soua 
la  dynaatie  caroling.  Pontoise :  Soc  hi>it. 
dnYoxin  Ma.  S5  S.  [«S5 

Brean^r,  t\  *  Stand  d.  Foreehff.  Ub  d. 
Kultnr  d  Merowin^eraeit  (Her.  d.  HOiu.- 
Germ  Eommiia.  7,  J53-351.)  [2iae 


by  Google 


5* 

Original  from 
UNIVERSITY  OF  MICHIGAN 


>68 


Bibliographic  Nr.  2227—2293 


c)  Inner e  VerhiiUnissc. 

Mayer -Homberr,  Die  frankisch.  Volks- 
reehte  im  Mittelalt.,  s.  '14,  10?B.  Kez.: 
Korr.-bl.Gesamt.-Ver.,i7lNr.7/8Ktthne.  [22*7 

Hofnetster,  Adf.,  Die  Jahresversammlg. 
d.  alten  Sachaen  zu  Marklo.  (Hist.  Zt.  118, 
189—221.)  Vgl.  'l.\  2703,  [2*28 

Liebenuann,  M»,  Die  Gesetze  d. 
Angelsachsen,  s.  12/13,  3566.  Btl.  3 
(Schlufi).  Einleit  zu  jedem  Stdck; 
Erklargn.  zu  einzeln.  Stellen,  '16. 
356  S.   28  M. 

Rez. :  Zt  Sav-Stiftg.  37,  G.  A.,  519  f.  v. 
Amira;  Dt.  Lit.-Ztg.  '17,  Nr.  44  Karl 
Lehmann.  ..  [J229 

Hofmelster,  A.,  Uber  d.  &lteste 
Vita  Lebuiui  u.  d.  Stammesverfg.  d. 
Sachsen,  8.  15/16  2703. 

Rez.:  N.  Arch.  41,  334 f.  Levison.      [2230 

Grimm,  H.  A,,  Der  kaiserl.  Fiskus 
Kroev.  Beitr.  z.  karoling.  Wirtschafts- 
G.  Heidelb.:  R5Bleru.H.   95  S.   3  M. 

Selbstrez.:  Dt.  Herold  '17,  Nr.  7.      [2231 

Dopsefeu  Wirtsch'ftsentwickig.  d.  Karo- 
lingerzeit. Tl.  1,  s.  '15;'16,  103*.  Kez. :  Zt.  d. 
Hist.  Ver.  f.  Steienn.  14, 130—33  Pirchegger, 

[2232 

Krnsch,  Ursprg.  n.  Text  v.  Maroulfs 
Formelsammtg.  tNaohrr.  d.  Gbtt.  Gea.  d. 
Wiss.  '16.  231—274.)  [2233 

Serket,  E.,  Stud,  za  Ben  edict  us  Levita 
(s. '16ri6,  1023).  VIII.  3.  (N.  Arch.  41, 157- 
263.)  [2234 

Poschl,  AMDer„vocatus  episcopus* 
d.  Karolingerzeit.  (Arch.  Kath.  Kir- 
chenrecht.  »7,  1-43;  185-219.)  |2235 

Lease,  K.,  Lea  origines  da  benefice 
eocl6siast,  a.  '14,  3499.  (Ans:  R.  d  hist,  de 
rdgliae.)  (Ben.  Paris :  Letonzev  k  A.  '14. 
40  S.)  Rez.:  Zt.  d.  Sav.-btiftg.  Sft,  K.  A.  4, 
501—8  Stutz.  [2t3tf 

Grimme,  Fr.,  Die  Kanomkerregel  d.  hi. 
Chrodegang  n.  ihre  Qneiien.    (Jahrb.  Ges. 

Lothr.  G.  27/28,  l—4t.j  [2237 

Hannemann,  Die  Kanonikerregel  Chrode- 

5ang*  v.  Metz  naw.,   s.  '14.  3515.      Rez.: 
anil).  Ges.  Lothr.  G.  27/28,  657—59  Grimme. 

[22SH 

Haetjle,  A.,  Die  feierUche  Haarschnr  n. 

Haarweihe  d.  jngendlich.  heiligen  Wenzel 

in  ethnogr.,  relig.  n.  rechtahist.  Beleuchtg. 

(Mitt.  Ver.  G.  Dt.  B<Jhm.  55,  110—63.)   (2*39 

Yoigt,  Karl,  Die  karoling  Klos- 

terpolitik  des  westfr&nk.  Kfiuigtuma. 

Laien&bte  u.  Elosterinhaber.    Stuttg. : 

Enke.    XIV,  265  S.    10M.40.     (Kir- 

chenrechtl.  AbhM  hrg.  v.  Stutz  90/91.) 

Rez. :  The©!  Lit-Ztg.  '18,  Nr.  2/3  Lerche. 

[2240 
Yjkaakal,  B.,  Unbekannt  liturg.  Kapi- 

tolare  a.  d.  Karolingerzeit.  (Melanges  d  hist. 

off.  a  Ch.  Moeller  l.  337  —  349.)  —  C.  Mohl- 

berr,  Spnren  eines  verlor.  Litnrgiebnches, 

d.  „Liber  capitnlaris*1  Stephana  v.  Tongern. 

(Kbd.  850-380.)  12^41 

Joachim,  H .,  Zur  Griindangs-G.  d.  Erz- 

bf stums  Hamburg,  s.  '13,  1100.    Rez..-  Zt.  a. 

Ver.  f.  harab.  G.  19,  123—126  Bonwetsch. 

[2342 


■oilenbers;,  W.,  Znr  Frage  d.  Grand* 
d.  Bistunu  Hal  bemad t.  (Zt.  Harz-Ver.  &*>> 
101—111.)  (2243 

Nottarp*  H,,  Das  Lndgersche  Eigeo- 
kloster  Werden  im  i).  Jh.    (Hist.  Jahrb.  37, 

80—98.)  (2244 

Besaoa,  ■.,  Monaster  lam  Acaunenae,  s, 
14,  3514.    Rez. :  Hist.  Jahrb.  35,  926  f.  Btichi. 

[2245 

Galabert,  Pr  ,    Un  diplome  de  Charles 

le  Chauve  en   favear  des  rglises  de  Ton- 

loose  et  sa  confirmation    par   Lome  V1L 

(Moy.  Age  27,  is;>-m.)  [*t4* 

Schubert,  H.v.,  Die  sogen.  Slaven- 
apostel  Constantin  u.  Methodius.  Kin 
grundlegendes  Kapit.  a.  d.  Beziehgn. 
Dtlds.  z.  Siidosten.  Heidelb. :  Winter 
16.  32  S.  1  M.  (VgL  15/16,  1043.) 
(Sitzungberr.  d.  Heidelb.  Akad.  '16, 1.) 

Rez  :  Theol.  Lit-Ztg.  17,  Nr.  6/7  8nopek; 
Theol.  Rev.  17,  Nr.  m/20  n.  Mitt.  Ver.  G. 
Dt.  B6hai.  55,  190—96  Naegle-  Mitt.  Inst. 
Oat.  G.  57,  6>6  59  Bretholz;  Hist  Zt.  US, 
524  f.Loserth.    Nr.  SI./6.    *16.  |2247 

Kolde,  B„  Znr  Frage  d.  Slawenkirchen 

(Beitrr.  z,  bayer.  Kirchen-G.  22,  228—234.) 

•  _  '         (224^ 

Richier,   La  vie  de  saint  Remir 

po£me   da   X1I1«   sifecle;    ed.  by  W. 

Bolderston  New- York.  Oxford  Univ. 

13.     356  S.     4  d.  20.  [2249 

Baix«  F.,  Nouv.  recherches  snr  lea  deux 
biographies  de  8.  Remacle.  (Melanges  d'hist. 
off.  a  Ch.  Moeller  I    V66— 286.)  [2250 

Brauford,  YIcU,  St  Columba,  a 
study  of  social  interitance  and  spiri- 
tual developement.  Loudon:  Geddes 
13.     84  S.     1  sh.  [2251 

Metlake,  U«,  The  life  and  writings 
of  Saint  -  Columban.  Philadelphia : 
Delphin-Press  '14.    XX,  258  S. 

Kez. :  Theol.  Rev.  '17,  Nr.  7/8  Albert- 
N.  Arch.  41,  331  f.  Krnsch.  [2?S2 

Rernhart,  J..  Die  heilige  Radegnnde. 
Lebensbild  a.  d  Merowingerseit.  Mimch.: 
Jos.  Miiller  *1B.  72  S.  Rez.:  Htat.  Jahrb.  I*, 
371  A.  L.  Mayer.  [2254 

Karth,  V.,  Sainte  Radegonde  et  Samuel. 
(Rev.  dhist  ecel.  15,  246-250.)  [*256 

Sepp,  B.,  Zur  Vita  Cor biniani  d.Bischofe 
Arbeo  v.  FreisiLg.  (Sammelbl.  Hist  ver. 
Freising  10,  22-29.)  [225ft 

Wldemaaa*  J.,  Die  Herknnft  d.  hL  Kor- 
binian.  (Altbaver.  Monatsschr.  13,  i^t,) 
Rez.:  N.  Arch.  41,  332f  Krosoh.  [2t57 

Steinmej  er,  LM  Zu  d. Vitae  Marini 
et  Anniani.  Entgegng.  (N.  Arch.  41, 
315f.)  VgL  ,15/,16l  2712.  —  LevisonP 
Schlufiwort    (Ebd.  316—318.)     [2258 

Wejmaa,  ZnrYitaS.Genovefae.  (Miinch. 
Mns.  Philol.  Mittelalt.  '14,  II,  338.)  Kez.: 
N.  Arch.  41,  830  Krnsch.  [2259 

Summing.  *.,  Die  heilige  Bihildis. 
Beitr.  z.  Forsohg.  uh.  Urknndenfaiscbg.  u. 
Heiligenlegende.  (Mitt.  Inst,  ost  G.  37, 234- 
255.)  *         *  [2260 

Schaaerte,  BM  Reinold,  d.  Stadtpatron 
Dortmunds.  Dortm.:  Lensing'14,62  S.  15 Pf. 

[2"»i 


by  Google 


Original  from 
UNIVERSITY  OF  MICHIGAN 


Frankische  Zeit  bis  918.  —  Zeit  der  s&chsv  fr&nk.  u.  stauf.  Kaiser  919— 1«64  *69 


Tiralla,  H.,    Das  Augustin.  Ideal- 

bild  d.  christ).  Obrurkeit  als   Quelle 

der  nFftrstenspiegel*  d.  Sedulius  Scot- 

tus  u.  Hincmar  v.  Reims.     Greifsw. 

Diss.    16.    70  S.  [2262 

Jacqaln.  M.,  Hincmar  et  Saint  Augustin. 
<  Manges  d'hist.  off.  si  Ch.  Moeiler  l,  32s— 

3:i6.)  [2203 


Rhytiui  aevi  Merov.  et  Carolini 
cd.  K.  Strecker.  (Hon.  Germ.  hist. 
Poet.  lat.  med.  aevi  IV,  1.) 

Rez.:  Lit.  Zbl.  75,  Xr.  34  Klapper.    [2i>64 

HSgberg,  J.  E.,  Untersuchg.  lib. 
d.  Wortstellunsr  im  Heliand.  Kemberg: 
Arnold    15.    98  8.    3  M. 

Kez  :  Dt.  Lit-Ztg.  16,  Nr. 41  Kock.    [2265 

Helnrlehs.  It.,  Der  Heiiand  u.  Haimo 
v.  Halberstadr.  Cleve:  Boss  'IB.  42  8.  1  M  50. 
Kez.:  Hist  Jahrb.  38.  639 f.  LOffler;  Theol. 
Lit-Ztg.  '18,  Nr.  2/3  Bonwctsch.  [2206 

Leitinann.  A.,  Kolandstudion.  (Beitrr. 
li.  Dt.  Spraehe  43,  26-17.)  [2267 

Heyer,  Wilh..  3  Gothaer  Kbvtmen  a.  d. 
Kreise  d.  Alkuin.    (Nachrr.  d.  Gott.  Ges.  d. 

Wiss.  '16,  645— 6S2.)  [2268 

Ukl,  Winiliod,  s.  '14,  1096.    Rez.:  ZL  f. 

dt.  Philol.  4t>,  459—465  Euling.  [2269 

Rrmnmer.  J.f  Das  carmen  de  Timone 
comite.      (Hist.  Vieiteljschr.   18,  102—107.) 

[2270 


Weise,  Geo.,   Untersuchgn.  z.  G. 

d.  Architektar  u.  Plastik   d.  frilher. 

Mittelalters.  Lpz.:  Teubner  16. 100S. 

6  M.  [2271 

tiarber,  Jos.,  Die  karoling.  St.  Benedikt- 
kirche  in  Mais.  (Zt  Ferdinandeum  8.  F., 
5<\  1—61.)  [2272 

Weorth,  0.  u.  C.  Hehnekhardt,  Die  Burg 
Lucca  beim  Kloster  Loccum.  (Zt.  H.  Ver. 
^iedersachs.  ?16,  125—142.)  [2273 

Effaaan,  Centula  (St Ki(|uier).  £.  Unter- 
suchg. z.  G.  d.  klrchl.  Baukanst  in  d.  Karo- 
lingerzeit,  s.  '13,  3593.  Kez. :  Stud.  u.  Mitt, 
z.  G,  d.  Bened.-Ordens.  N.  F.  3,  552-554 
Schippers;  Eatholik  4.  F.  14,  302—4  Hup- 
pertz.  [2274 

Sennits,  W.,  Bruchstiicke  von  Skulp- 
turen  a.  merowing.  Zeit  (Jahrb.  Gas.  Lothr. 
G.  27/28,  525-527.)  [2275 

Kentenlch,  Die  Trierer  Adahandschrift 
u.  d.  Palastschule  Karls  d.  Gr.  (Trier.  Chron. 
N.  F.  12,  54—56.)  [2276 


Keatenlelu  Heidniseher  Markenunigang 
in  Trier  im  10.  Jh.  (Zt.  Rhein.-  Westf.  Volks- 
kde.  14,  127  f.)  [2277 

tioette,  E.,  Das  Erwachen  d!  german. 
Personliehkeit  im  friihen  Mittelalt.  (Nord 
u.  Slid.  157,  329—884.)  [2178 


<?•  Zeit  der  sachsischen, 

frfinkischen  und  staufischen 

Kaiser  91 9—1254. 

a)  Sachsische  und  frankische  Kaiser 
919—1125. 

Adam  Bremen&is,  Gesta  Hamburg. 

eccl.  pont.   Ed.  3.   Adam  v.  firemen, 

Hamb.  Kirch- G.    Aufl.  3.     Hrsg.  v. 

B.   Schmeidler.      Hannov.:    Hahn. 

LXV11I,   353  S.     10  M.    (S.  S.  rer. 

Germ,  in  us.  scholar.)  [2279 

Bellmana.  S.,  Nachtrag  zu  N.  Aroh. 
XXX  VUI,  46  Iff.  (Neues  Archiv  40,  805— 
S06.)    Ztt  ,14/,15.     1 103.)  [2280 

Recneil  des  actes  de  Louis  IV.,  roi 
de  France  93»— 54.  Publ.  sous  la 
direct,  de  M.  Prou  par  Ph.  Lauer. 
LXXV,  154  S.  Paris:  Klincksieck 
15.    4°.  [2281 

Chroniqnes  des  comtes  d'Anjou  et  des 
seigneurs  I'Amboise.  Publ.  p.  Halphen 
et  Poupardin,  s.*l4,3526.  Rez  :  Hist.  Zt 
118,  92-96.    Hoftnaister.  [2282 

Fulcheri  Carnotensis  hist.  Hierosolymi- 
tana,  hrsg.  v.  H.Hagenmeyer,  s  '14,  3528. 
Rez.:  Moy  Age  27,  253—56  Delaborde.    (2283 

Krabbel,  «.,  Hat  Widukind  seinen  Res 
gestae  Saxonicae  die  Form,  in  welcherwir 
sie  heate  besitzen,  selbst  gegeben?  (Ab- 
hdlgn.  iib.  Corveyer  G.schreibj;.  R.  2,  171— 

198.)  [2184 

Gold,K»,  Einheitliche  Anschauung 
u.  Abfassg.  d.  Chronik  Ekkhards  v. 
Aura  nachgewiesen  auf  Grund  d.  Zeit- 
anschauungen.  Greifsw.Diss.16.  104  S. 

[2285 

Bellmana.  S.,  Z a  Florence  v.  Worcester. 
(N.  Aroh.  41,  314.)  [2286 

Becker,  Kick.,  Die  Abgrenzg.  d.  Diozese 
MelBen  duroh  Albis  n.  Caminizi  b.  Thietmar 
u.  ihre  Bewertg.  als  ^aellenangaben.  (N. 
Arch.  SftohB.  G.  38,  183—192.)  [2:87 

Weick  ( Paschal!)  6.,  Kftnig  Heinrich 
der  Erste.  Strattb.  i.  X. :  Strafib.  Druckerei 
u.Verlagflanst.  36  S.  (Fuhrer  zu  Deutsch- 
lands  Grdfie.    7.)  [2288 

Herwlg,  Fraas,  Otto  I.  Strafiburg  i.  E. : 
Strafiburg.  Druckerei  u.  Verlagtaost.  32  S. 
(Fuhrer  su  Deutschlands  Grdfie.    3.)    [2289 

■lehel,  k .,  Die  Josef ehe Rais.Heinrichs  II. 
d.  Heiligen.  (Theol.  Quartalsohr.  98,  463— 
367.)  [2290 

Otto,  Bar.,   Heinrich  IV.  in  Canossa. 

(Hist.  Jahrb.  37,  267-284.)  [2291 


Blereye,  Untersuchgn.  z  G.  Nord- 
albingiens  im  10.  Jh.  (Zt.  Ges. 
Schlesw.-Holst  G.  46, 1—40.)  1.  Der 
Dftnenzug  Heinrichs  I.  2.  Ottos  I. 
Beziehgn.  z.  dftnisch.  Aeich. 

Rez.:  Hist  Zt.  118,  157  f.  Hofmeister. 

[tin 

Blereye,  Untersuchgn.  i.  G.  d.  nordelb. 
Lands  in  d.  1.  Halfte  d.  11.  Jh.  (Zt  Gas. 
Sehlesw.-Holst  G.  47,  395-450.)  [2293 


by  Google 


Original  from 
UNIVERSITY  OF  MICHIGAN 


*70 


Bibliographic  Nr.  2294-2362 


AinHng,  E.,  Zur  G.  d.  Papsttnms 
im  10.  Jh.  (931-62).  Tl.  1.  Berlin. 
Diss. '13.    66  S.  #  [2294 

Hartmann,  M.  h  ,  G.  Italians  im  Mittel- 
alt.  Bd.  4,  l:  Die  ottonische  Herrsehaft, 
s. '15^16.  ^728.  Rez.:  Mitt  Inst.  Oat  G. 
57,  659-69  M.  Uhlirz.  {2295 

Hofaelster,  A.,  Dtld.  and  Bnrgupd  im 
frtlher.  Mittelalt..  6.  14 '15.  3586.  Res.:  Hist. 
Zt.  114,  441  f,  Hallar.  (2296 


Fllehe,  A.,  Ktudes  sur  la  polemioue 
relig.  A  1  Spoque  de  Grdgoire  Vll: 
Lea  Prdgegoriens.  Paris:  Soc.  franc* 
d'iinpr.  et  de  libr.    3  Fr.  60.       [2297 

Hammler,  R«,  Gregor  VII.  SteUnng  in 
Kriag  n.  Friedas  im  Rahmen  s.  Gesamtan- 
schaanng,  s.  '18,  1123.  Rez.:  Zt.  t  Kirob.- 
G.  84,  314  Sehmeidler;  Hist  Jahrb.  84,  635 
I.  Lerahe;  Mitt.  a.  d.  Hist  Lit  N.F.  3,  139 
1  Taube.  p*98 

Zncchelli,    La  contessa  Matilde 

nei    documenti    pisani    (1077—1112). 

Pisa:  Hariotti  16.  [2299 

Spreemberg,  B.,  Die  Bischofe  v.  Luttich 
im  11.  Jli.  Teildr. :  Die  fallen.  Berl.  Diss. 
14.    68  8.  [2800 

Sekroder,  Frdr.,  Die  G.  d.  Paderbornar 
Bischofe  von  Botho  bis  Heinrieh  Ton  Werl, 
1086—11*7.  (Zt.  Vaterl  G.  Westfal.  74.  II, 
169— 205  )  [3301 

Settror*.  H,,  Kncbisofe.  Bruno  v.  JKdln 
(858—965),  sine  gesohiehtl.  Charakteristik. 
(Ann.  Hist.  Ver.  Niederrb.  100,  l— 42.)  [2808 

Berg,  Ldw.,  Gero.  Bribisch.  v.  Kdln 
969—76,  s.   14/ '16,  3541.'  Rez.:  Hist.  Zt   141, 

448  Hofmeister.  [2808 

Sellln,  Barohard  II.,  Bisch.  v.  Halber- 
stadt,  1060-88.  s.  '15,  1068.  Rez.:  Zt.  H.  V. 
Niadars.  15, 340-48  G.  Arndt;  Zt.  Harz-Ver. 
49,  193—96  Bttttcher;  Hist.  Zt  lis,  160  f. 
Hofmeister.  [8904 

Diebolder,P„  BischofGebhardlll. 
von  Konstanz  (1084—1110)  u.  d.  In- 
vestitnrstreit  in  d.  Schweiz.  (Zt  f. 
schweiz.  Kirch.-  G.  10,  81—101;  187— 
208.)  [2305 

Klkn*  li.,  Fetros  Damiani  n.  seiie  An- 
sohanangen  tib.  Staat  n.  Kirehe,  s.  '14/15, 
1116.  (Aueh  Karlsr.  Progr.)  Rez.:  Hist  Zt 
112.  480.  (2806 

Zfomair,  J.,  G.  Rudolfs  d.  letsten  d. 
alten  Grafen  von  Bregenz  1097— neo.  Mit 
Btammtaf.  (Sehrr.  d.  Ver.  f.  G.  d.  Boden- 
sees  44,  25—89.)  [2807 

Feterabend,  Diepolit.  Stellg.  d.dt.Reichs- 
abteien  wfthr.  d.  Investitnrstreites,  s.  ti3/,i4, 
1118.  Rez, :  Mitt.  a.  d.  bist.  Lit.  N.  F.  4, 16— 
18  Hofmeister;  Hist.  Jahrb.  37,  154—56 
G.  Sekreiber ;  Theol. .  Lit-  Ztg.  17,  Nr  18, 
Lerebe.  [2308 

Seheber,  €1..  Das  Wahldekret  v.  J.  1059. 
S.W14,  8516.  Rez.:  Hist  Zt  115.  180—82 
Bernheiin,  Hist  Jahrb.  87,  601  Lerebe.  18809 

Behnlte,  L.,  1st  d.  Namenform  Mieszko 
berecbtigt?  Qnellenmaa.  Untexsnehg.  (Zt 
Ver.  G.  Sehles.  50,  68-120.)  —  F.  Friedent- 
bnrg,  MislkO.    (Ebd.  51,  378  f.)  [2310 


b)  Staufische  Zeit,  1125—1254. 

Bnrch&rd  v.  Ursperg,  Chronik. 
2.  AufiL,  hrsg.  v.  O.  Holder-Egger 
\l  B.  v.  Simson.  H  anno  v..  Hahn  16. 
XLI,  169S.  4M.60,  (Scriptores  rer. 
Germ,  in  us.  schol.)  [2311 

Rudolfs  v.  Ems.  Weltchronik.  Ana 
d.WernigeroderHs.,  hrsg.v.G.Ehres- 
maun.  BerL:Weidmannl5.  XXXVII, 
634  S.;  3  Taf.  23  M.  (Dt  Texte  d.  Mit- 
telalters  20.) 

Rez.:  Lit  ZbL  '16,  Nr.  4.  [Ir312 

Arndt ,  Ernst ,  Die  Briefsammlg. 
d.  Erzbisohofs  Eberhard  I.  v.  Salzburg, 
Kap.  1—6.  Berl.  Diss.  f16.  63  S.   J  2313 

Havpt,  B.,  Sido,  S.  acf  16,  2738.  Kee. : 
X.  Arch.  41,  Wt  B.  8ehm.  (8814 

Kroker,  K«,  Lelpzigs  Giiindungsurkk. 
( X.  Arch,  f .  sfccha.  G.  87, 117-84.)  [8315 


Winimer,  F.f  Beitrr.  z.  Charakterist. 

d.  Annalen  d.  Stauferzeit  mittels  neuer 

Gesiehtspnnkte.     Greifsw.   Diss.  16. 

131 S.  [2316 

Onpermenn,  O.,  Zu  d.  sogen.  Marbaeher 
Annalen.  tHist.  Vierteljschr.  18, 191  f,>  VgL 
*14,  3554  f.  (8817 

Cotter,  H.F.,  Nog  eens:  Beka,  Chrotti- 
eon  Tielense  en  Annates  Tielenaes.  (Bijdrr. 
Vaderi.  Gesoh.  5.  R.,  4,  226—58.)  vgl.  lft. 
1069  a.  (8318 

Batting,  Fr«,  Quellenkrit  Untersnehg. 
d.Ghroniqne  rim&e  d.  Philippe  Moosketf.a. 
Jabre  1190-1217.  Jen  Diss.  XII,  40  S.     [2819 

M811eab6rg,W.,  Eike  v.  Repgow.  (Hist. 
Zt  117,  887— 41*.;  [28» 

Fehr,H«,  DieStaatsauffassg.Eikea 
v,  Repgau.  (Zt.  Sav.-Stiftg.  37,  G.  A., 
131—260.) 

Rez. :  Hist.  Zt.  118,  148—50  Hofmeister. 

[2m 

LeiUmann,  A.,  Zu  Rudolfs  Weltchronik. 
<  Beitrr.  G.  Dt.  Spraehe  42, 508—512.         [382t 

Uampe9  Hv  E.  frtthe  Verkntipfe. 
d.  Weisjpagtuig  v.  Endkaiserm.  Friedr.u. 
b.  Konrad  IV.  Heidelb.:  Winter. 
(Sitzungsberr.  d.  Heidelb.  Ak.  17, 6.) 
20  8.    75  Pf.  [2:323 


Holtmamn.  B.,  Die  trenen  Weiber  v. 
Weinsberg.  2  Kriuken.  (Hist.  ViertelJ sob r. 
18,  1—32.)    Vgl.  '11,  8860  n.  8871  u.  '12,  11.40. 

[2324 

Norenberg,  Pr#,  Die  Darstellg. 
Friedr.  Barbarossas  in  d.  Gesteii  Ottos 
v.  Freising  m.  Hinblick  auf  Ottos 
angostin.  Geschichtsauffassg.  Greifsw. 
Diss.  102  S,  [2326 

Meier,  P.  J..  Zam  Prozefi  Heimiohs  d. 
L5wen.  (Jahrb.d.G.-Terf.f.d.HrzgtBrann- 
schw.14,  1-17.)  Rez.:  Hist  Zt.  lis,  166  Hof- 
meister. [2326 


by  Google 


Original  from 
UNIVERSITY  OF  MICHIGAN 


Zeit  der  s&chsischen,  frankischen  und  stautischen  Kaiser  919—1254     *71 


Sehaabach,  K»,  Noch  einmal  d.  Geln- 
hauser  Urkunae  u.  d.  FrozeB  Heinrichs  d. 
Lbwen.  (Zt.  H.  Ver.  Niedersachs.  -16, 1-  43. ) 
Vgl.  '14,  U31  u.  356!>.  [2327 

Blereye,  W.,  Contemptus  and  reatus 
majeatatis  in  d.  Gelnhanaer  Urk.  v.  13.  Apr. 
liso.   (Hist.  Vierteljsohr.  17,  107-115.)    [2328 

Weitrall,  CM  Krit.  undersQkningar 
in  Danmarjts  historia  f ran  Sven  Estrid- 
sens  jUt  til  Knud  VI.  (Hist.  Tidskr. 
for  Skaneland  6f  1—286.) 

Res.:  N.  Arch.  41,  336-38  A.  H.        [2321) 

Coolldge,  W.  A.  B..   Das  „Gestinnm"  v. 

J.  mi.   <  Anz.  f.  schweiz.  G.  N.  uf  172-177.) 

[2330 
Cartellieri,  A*,  D.  Schlacht  b.  Bonvines, 

8.'1S/'14,  3675.  Rez.:  Dt.  Lt.Ztg.  '15,  Nr.  61/52 

Hadank.  [2331 

Alienors,  Stiipor  mondi.    The  life  and 

time  of  Frederick  It.  s.  '18, 1148.  Rez. :  Hist. 

Vierteljschr.  17,  543  f.  Hampe.  T2332 

Bieariaprer,  Kaiser  Priedrich  II.  Rez. : 
Dt.  Lit.-Ztg.  '13,  Nr.86  Sthamer;  flist.Viertel- 
jschr.  17 ,  638-43  Hampe;  Mitt.  Inst.  Ost.G. 
37,  808—10  Baethgen.  [2333 

Michael,  E.,  1st  Kaiser  Friedrich  II.  im 
Aug.  xl  Sept.  1227  schwer  krank  gewesen? 
(Zt.  f.kath.  TheoL  41,  5*-c;0  [2334 

Michael*  E*,  ,,Eine  d.  anftallendsten  Un- 
wahrheiteir'  Kaiser  Friedrichs  II.  rZt  f. 
kath.  Theol.  40,  296-327.)  12336 

Sadhoff,  K.,  Kin  diatetisch.  Brief  an 
Kaiser  Priedrich  II. von  sein.  Hofphilosophen 
Magister  Theodoras.  (Arch,  t  G.  d.  Medic. 
9,  1—9.)  [23S6 

Brem,  B.,  Papst  Gregor  IX.  bis  z.  Be- 

ginn  s.  Pontifikats.  s.  '12, 1015.    Kez.:  Zt.  f. 

Kirchen-G.  34,  814  Schmeidler;  Theol.  Lit- 

\       Ztg.  '13.  Nr.  is  G.  Ficker;  Rev.  d'hist.  eccl. 

15,  120f.  Pierens.  [2337 

Conn,  Willy,  Heinrich  v.  Malta.  (Hist. 
Vierteljschr.  18,  253-64.  i  [2338 

Arndt,  BeL«  Stndien  z  inner.  Kegiergs.- 
G.  Manfreds,  s.  '13,  1207.  Rez  :  Dt.  Lit.-Ztg. 
US.  Nr.41  Hessel ;  Hint. Zt.  113, li»7f.  Sthamer; 
Mitt.  a.d.histLit.  N.F.2, 247-  249  Taube.  [2339 

llvgelmaan,  K.,  Wahl  Konrads  IV.  1237, 
8.  '16,  1087.  Rez. :  Mitt.  Hist.  Lit.  N.  P.  5,  20  f . 
Markull;  Lit.  Zbl.  '17,  Nr.  28  Lerche:  Mitt. 
Inst.  Ost.  G.  37,  665 f.  Lanbe-Hasak.       [234f 

Marchetti-Longhl,  0„  La  lega- 
zione  in  Lorabardia  di  Gregorio  da 
Monte  Longo  negli  anni  1238—1251 
(s.  '14,  1145);  Forts.  (Arch.  d.R.Soc. 
Rom.  di  storia  patria  36,  685—687; 
37,  139—266.)  [2341 

Schneider,  Fed*,  K.  Schreiben  d.  Ungarn 
an  d.  Kurie  a.  d.  letzt.  Zeit  d.  Tartarenein- 
falles  2.  Febr.  1242.  Mitt  d.  Inst.  f.  5st.  G. 
dfi,  6*il— 70.)  [2342 

•  Haafi,  Kardinal  Oktavian  Ubaldini,  s. 
'13,  3651.  Rez.:  Theol.  Lit-Ztg.  '15,  Nr.  16/17 
Levison •  Lit.  Zbl.  '15,  Nr.  44  Fed.  Schneider; 
Dt.  Lit.-Ztg.  *16,  Nr.  15  Otto.  [2343 

Heaberger,  R.,  Graf  Meinbard  H.  v.  Tirol 
a.  (V.)  v.  GOrz,  (I.)  Hrzg.  v.  Karnten.  (Zt. 
Perdinandenm  3.  F„  59,  95  - 134. »  [2344 


Sehalte,  L.,  Znr  altest.  G.  v.  Goldberg.    ( 
(Zt.  d.  Ver.  f.  G.  Schles.  49,  333-:*6.        [2345 


c)  Innere  Verhaltnisse. 

Meyer,  Karl,  Znm  Preiheitsbrief  Kdnig 
Heinrichs  t  d.  Gemeinde  Uri  ▼.  26.  Mai  1231. 
(In. :  Hiat.  NeuJ.bl.  d.  Ver.  f.  G.  v.  Uri  '16.) 

[2346 

Hagel,  Herm.ft.,  Entstehg.  d.  Strafibnrg. 
Stadtverfg.,  s.  '16/'16,27«2.  Rez. :  Vierteyschr. 
Soz.-Wirtach.-G.  14, 396  f.  K.  0.  Miiller.  [2347 

Wegemann  9  Zust&nde  Schlesw.- 
Holsteins  nach  d.  Erdbuche  Waldemars 
1231.  (Zt.  Ges.  Schlesw.- Hoist.  G.  47, 
53—133.) 

Rez. :  Hist.  Zt.  118, 167  Hofmeister.  (2348 

Grosse,  Zur  Verfasags.-G.  Quedlinburga 
1034—1287.     rZt.  Harz  Ver.  49,  1  —  26.)      [2349 

Jensen, W.t  Sachs,  a.  holl&nd.  Siedlnngen 
in  d.  Wilstermarsch.  f'Zt.  Ges.  Sohleaw.- 
Hoist.  G.  47,  41—52,  47,  460-62.)  (2360 

8eldel9  V.,  Der  Beginn  d.  dt.  Beaiedlg. 
Schlesiens,  s.  '16, 1022.  Rez. :  Dt  Lit.-Ztg.  '16, 
Nr.  39  Mnetschke;  Hist.  Vierteljschr.  18,  206 
f.  Miesalek.  [2851 

Hoalgsberger,  Die  dt.  Einwandergn.  in 
Siebenbttrgen.  (Grenzbote  '16,  IV,  270-78; 
303—11.)  [2352 

Goetx,  L«  K.9  Die  Anfange  d.  dt-raas. 
Handels.    (Preufi.  Jbb.  167,  290—316.)    [2353 

Ty  koelnskl,Verfolgnng  d.  Jnden  in  Mainz 
1002.  (Beitrr.  z.  G.  d,  dt.  Juden  1—5.)  — 
J.  Elbogen,  Zn  d.  hebraisch.  Berichten  iib. 
d.  Jndenverfolgnngen  109H.  (Ebd.  6—24.)  — 
L.  Lncas.  Jndentanfen  n.  Jodaismns  z.  Zeit 
des  Papstes  Innocenz  III.  (Ebd 25-33.)  [2354 

Cohn,  Geo.,  Der  Katnp!  um  d.  Sachsen* 
spiegel.  -  Festgabe  d.  Univ.  Zurich  c.  Ein- 
weihg.  d.  Nenbaaten  '14;  Rechts-  a.  staats- 
wiss.  Fak.,  23-53.)  [2365 

Carttllierl  a.  Jndelch,  Die  Ketzerpolitik 
d.  dt.  Kaiser  u.  Kbnige  1162—1251.  (s.  l'/'M, 
3619.)  Rez. :  Theol.  <{aartalschr.  98,  125  f. 
Bihlmeyer.  [2356 

Thelse,  Ketzerverfolgnngen  d.  11.  n.  12. 
Jh.,  s.  '13j'14  1162.  Rez.:  Lit.  Zbl.  '15,  Nr.  40 
Hoensbroech.  [2357 

Roses  stock,  VM  Ostfalens  Rechtslitera- 
tur  unt.  Friedr.  U.,  s.  M3,  :J66i.  Rez.:  LiU 
Zbl.  '15,  Nr.  36  0. ;  Hist.  Vierteljschr.  18, 
171-173  Fehr.  [2358 

Morrls;  De  denkbeelden  over  oorlog  en 
de  bemoeungen  voor  vrede  in  de  n.  eenw, 
s.  '14, 8605.  Rez.:  Hist.  Zt.  114.  350  -5:t  Opper- 
mann.  [2359 

Rosenstoek,  Kt)nigshaus  a.  Stamme  in 
Dtid.  zw.  911  u.  1250,  s.  '14,  3595.  Rez.: 
Mitt.  Hist.  Lit.  N.  P.  4,  19:*— 96  Tanbe;  Mitt. 
Inst,  i  »st.  G.  .'57,  494—602  Dungcrn.  [2360 

Hirsch,  Alb.,  Die  dt.  Prosabe- 
arbeitungen  d.  Legende  vom  hi.  Ulrich. 
Mtinch.:  Callwey  16,  167  8.  7  M.  50. 
(Mttnch.  Arch.  f.  Philol.  d.  Mittelalk 
usw.  4.)  12361 

Haapt,  Bleb.,  Nachrr.  ttb.  Vizelin,  d. 
Apostel  d.  Wiigern.  a.  s.  Kirchenbauten  im 
Lehrgedicht  ein.  nnbekannten  Zeitgenossen 
a.  in  ein.  Briefe  Sidos,  a.  '14. 1122.  Rez.:  ZL 
d.  Ver.  f.  ltlb.  G.  16,  151-S4  Biereye.       [2362 


by  Google 


Original  from 
UNIVERSITYOF  MICHIGAN 


'72 


Bibliographie  Nr.  2363—2423 


Patsch,  J.  M.,  Dor  set  Konr.Boeinlother, 
Abt.  v.  Mondsee  t  H45.  (Hist-poL  Bll.  169, 

534-47.)  ^  [2363 

Wejraio.  c.,  2u  d.  QuiiinaHen  d.  Metellus 

v.  Tegernsee.  (Hist,  Juarb,  36,  801—10.)  [2364 

J&ger,  Jobs.,  Kloster  Ebrach  nnt. 
sein.  erst  Abt  Adam  1126— 1166.  Beitr. 
z.  frSnk.  G.  Ntirnb.:  Koch  '16.  82  S. 
IM.  50.   (Niirnb.  Progr.)  [2366 

,  Bendel.  Fri.  J.,  E.  Verzeichnis  v.  Tradi- 
tionen  d.  Abtei  Amorbach  a.  d.  11.  u.  it.  Jh. 
(Zt  f.  G.  d.  Oberrb.  N.  F.  30,  285-88.  >    [2366 

Lessen,  W.,  E.  Aufzeiohng.  fiber  K&lner 
Kircben  a.  d.  11.  Jh.  (Zt  Sav.-Stiftg.  37,  K. 
A.  6,  386-91.)  *     [2SG7 

Wellsteln,  G.,  Hermann,  erst.  Abt  v. 
Manenstatt  im  Westerwalde.  (Stud,  u.  Mitt, 
z.  G.  d.  Bened.ordens  N.F.  5,  57— 9*.)     12368 

Pafmaj,  a.,  Les  prttendues  tendances 
polit.  des  vies  des  premiers  £vguues  de 
Tongres.  Utf^lajigesd'nistoff.aCh.Moellerl, 
244—65.)    Vgl.  '10,  8181.  p3G9 

Heydebraad  a.  d.  Lasa,  F.  t..  Die  Her- 
kunft  d.  Bischdfe  Thomas  I.  u.  Thomas  II. 
(Zt  Ver.  G.  Schles.  fti,  184—63.)  —  U  Schulte, 
Bisoh.  Thomas  I.  u.  d.  angebl.  Umwandlg. 
d.  Feldzehnten.    (Ebd.  117-33.)  [2370 

Ttakegea.  UbeT  Walbert,  d.  Enkel  Widu- 
kinds.  als  Grunder  d.  Stiftes  Vreden.  (Zt. 
Vateri.  G.  Westfal.  74,  I,  241—257.)  [2271 

.  Baekmaun,  John.,  Die  papstl.  Legaten 
in  Dttd.u.Skandinavien  1125—59,  s.  '14,  3617. 
Rei.:  Milt.  Inst.  Ost  G.  37,  508-5  Kdniger. 

Zlmmenaaon,  H.,  Die  p&pstl.  Legation 
m  d.  1.  Hilfte  d/18.  !fh.,  s/'l4,  3607.  Tie*.: 
Hist.  Zt.  115,  126  f.Bachmann;  Rtim.  Quar- 
taischr.  29,  108*  Eases-  Hist.  Jahrb.  37, 
123—25  Lerobe.  [2373 

fiadcke,  Fr.,  Die  eschatologisch. 
Anschauungen  Bernhards  v.  Clairvaux. 
E.  Beitr.  2.  hist.  Interpretation  a.  d. 
Zeitanschauungen.  130  S.  3  M.  60. 
Langensalza:  Wendt  &  Co.  (Greifsw. 
Diss.  '15  n.  Sammlg.  wiss.  Arbeiten. 
H.46.) 

Rei.:  Stud.  G.  Bened.-Ord.  N.  F.  6,  571 
J-73  Panfoeder.  [2374 

Bri«BierTJ.,DreiWeihenstephanerHss. 
(MmmelbU  Hist  Ver.  Freising  10, 1—21.)  12375 

HJntz,  H.,  Mittelalterl.  Geschichts- 

anschauung.    u.    Eschatologie    in    e. 

Apocalypsekommentar  a.  d.   13.  Jh. 

(Scriptum  super  Apocalypsim.cod.  Prasr. 

ed.  1873.)   Greifsw.  Diss.  15.   94  S. 

[2376 

Denkm&ler  dt  Prosa  d.  11.  u.  12.  Jh. 
Hrsg.  v.  Fr.  Wilhelm  (s.  14,  8628). 
16.  126  S.  3M.  Mttnch.  Texte.  [2377 

Mayer,  Ant,  Die  Quellen  zum  Fa- 
bularius  d.  Konrad  v.  Mure.  Diss. 
Mflnch.16.    139  S. 

Res. :  Tkeol.Lit.-Ztg.  'lS.Nr.  lttVollmer. 

[2378 


Spiel,  Das  Tegeraseer,  vom  dt  Kaiser* 
tarn  u.  vom  Antichrist  Obersetzg.  m.  Eia- 
leitg.  u.  Anmerkgn.  v.  F.  Tetter.  (Ana: 
,,Muach.  Museunr.)  Munch. :  Callwey.  55  S. 
1 M.  50.  <  Munohener  Museum  f.  Philol.  d.  M. 
A  u.  d.  Renais.  2,  279—312.)  [2379 

Bender,  Fn.,  E.  Kttner  Tagantenleben 
im  12.  Jh.  (Beitrr.  z  KOln  G.  1, 1-32.)  [2380 

Graves?,  J.,  Kleinere  Stud,  zu  Casarius 
v.  Heisterbach.  (Ann.  Hist.  Ver.  Niederrfc  9t\ 
1-8&.)  ^[2381 

Kuhnt,  J.,  Lamppechts  Alexander. 

Lautlehre  u.  Untersuchg.  d.  Verfasser- 

frage  nach  d.  Reimen.    Greifsw.  Diss. 

IB.    106'S.  [2382 

Lucidarlui,  a.  d.  Berlin.  Hdschrft., 
hrsb.v.FeLHeidlauf.  Berlin:  Weid- 
mann;  16.  98  S.;  2  Taf.  (Dt.  Texte  d. 
Mittelalters  28.)  (2383 

Walther  y.  d.  Yogelweide.  Hrsgr. 
n.  erkl.  v.  W.  Wilmanns.  4.  vollst. 
umgearb.  Aufl.  v.  V.  Michels.  Bd.  1: 
Leben  u.  Dichten  Ws.  v.  d.  V.  2[!j 
vollst  umgearb.  Aufl^  Halle:  Waisen- 
haus  16,  XV,  558  S.  16  M.  (Gdtmait 
Handbibl.  I.  Bd.  1.)  [2884 

Geifiler,  H.  W.,  Walther  von  der  Vogel- 
weide.  8traBburg:  Stratib.  Druekerei  u.  Ver- 
lagsanst  31 S.  8°.  (Fiihrer  *n  Deutseblands 
GlOfie.  4.)  [2385 

Wilhelm.  Fr.,  Zur  Frage  nach  d.  Heimat 
Reimars  <L  Alten  u.  Walthers  v  JLVogelweide. 
(Munch.  Museum,  Philol.,  MiUelalt  new.  3. 
1-15;  231.)  -  Piealo,  Ub.  Walthers  u.  Rei- 
mars Herkunft.  Beitrr.  G.  Dt.  Sprache  4«, 
276-80.)  r         [2386 

Kara,  Job.  Bapt,  Heimat  u.  Ge- 
schlecht  Wolframs  v.  Eschenbacb.  Ans- 
bach:  BrOgel  16,  XI,  121  8.:  4  Taf.; 
Kte.  xl.  Stammtaf.  2  M.  60.  (BeiL  z. 
61.  Jahresber.  Hist.  Ver.  Mittelfranken), 
auch  Erl.  Diss. 

Rex. :  Hist  Jahrb.  38,  399—402  y.  Hiitten 
bach.  [2387 

Singer,  S.f  Wolframs  Stil  u.  d* 
Stoff  d.  Parzival.  Wien:  H«lder  16. 
127  S.  2  M.  66.  (Sitzungsberr.  Wien, 
Ak.  180,  4.)  2388 

Kraat,  C.  ▼.,  Zu  d.  Liedern  Heinriehs  v. 
Morungen.  Bert:  Weidmann.  57  S.  4  M. 
(Abh.  d.  Berl.  Akad.  J16, 1.)  [2399 

Hacker.  Hem.,  6b.  Gottfried  ▼.  StraB* 
burg.  Maneh.:Frane.  38  S.  80  PL  (SiUunga* 
berr.  Munch.  Ak.  '16,  5.)  [2890 

Bamke,  F.,  Die  tfberlieferg.  v.  Gottfrieds 

Tristan  (s.  'I5fl6.  1114).     Forts.     (Zt  Dt. 
Altert  55,  381  -  438.)  I     [2391 

8ehlffkiam,suy  Studien  zum  Helmbrecht 
(Beitrr.  z.  G.  d.  dt.  Sprache  42,  1—17.)    [2392 


Mettler,  A..  Die  bauliohe  Anlage  d.  alt* 
Stiftskirche  u.'d.  Peterskiroke  in  Obersten* 
feld.  (Wftrttb.  Vierteljhfte.  24,  47-00.)  p398 

Sckstlts,  W..  Aufdeckungen  im  Dom  zu 
Metz  bei  Anlage'  d.  ZentraHieizung.  (Jahrb. 
d.  Ges.  f.  lothr.  G.  26,  474-487.)  [2394 


by  Google 


Original  from 
UNIVERSITY  OF  MICHIGAN 


Zeit  der  s&chs.  usw.  —  Vom  Interregnum  bis  zur  Reformation,  1254—1517  *73 


Gall,  Niederrhein.  u.  normann.  Archi- 
tektur  im  Zeitalt.  d.  Frahgotik.  TL  l, 
-8.  15/M6,  2777.  Hez. :  Rep.  Kunstw.  40.  281 
—84  Kautzsch.  1*395 

Rahtgens,  Die  Kirche  St.  Maria  im  Ka- 
pitol  zu  Kflln,  s.  '14.  3643.  Rez.:  Ann.  d. 
Hist.  Ver.  f.  Niederrh.  97,  125-31  Neuss; 
Eep.  Kunstw.  40t  168  70  Colin  -Wiener.  — 
Rantgens,  Nochtragl.  Bemerkgn.  (Rep. 
Kunstw.  40,  270—79. »  [2396 

Straus,  L*,  Zur  Entwicklg-  d. 
zeichner.  Stils  in  d.  CSlner  Goldschurie- 
dekunst  d.  12.  Jb.  Strafib.:  Heitz. 
48  S. ;  10  Taf.  4  M.  (Stud.  z.  dt.  Kunst- 
G.  202)  (2397 

Sehippers,  A.,  Das  erste  Jahrzeh^t 
d.  Bautatigkeit  in  Maria-Laaeh.  Berl.: 
G.Reimer.  74  S.  6  M.  (Ans:  Rep.  f. 
Kunstw.  40.)  (2398 

Fuchs,  Alois,  Die  TragaltSre  d. 
Rogerus  in  Paderborn.  Beitrr.  z.  Ro- 
gerus-Frage.  Paderb.:  Bonifacius-Dr. 
n16.    160  S.    6M. 

Rez.:  Theol.  Revne  '17,  Nr.  1/2  Klein- 
schmidt.  [2399 

Haupt,  B«,  Die  Petersture  am  Dome  zu 
Schleswig.  (Zt.  Ges.  Schlesw.-Holst.  G.  47, 

2-40.)  [2400 

Zeller,  A.,  Die  Eirchenbauten 
Heinrichs  I.  u.  d.  Ottonen  in  Quedlin- 
burg,  Gernrode,  Frose  u.  Gandersheim. 
BerL:  Springer  16.  2°.  XI,  78  S.; 
38  Taf.    24  M. 

Res. :  Thur.-s&chs.  Zt  6, 202  -12  A.  Brink- 
mann:  Zt.  Harz-Ver  49,  176—93  Starke,  Zt. 
«es.  Niederaftchs.  Kirch.-G.  21, 241-44  Cohrs. 

[2401 

Seauraa,  A.,  Die  Bebauung  d.  altst&dt. 
Marktes  zu  Thorn  im  13.  Jh.  Mitt.  d.  Cop- 
pernions-Yer.  22,  28—37.)  |2402 

Wackeraagel,  M.,  Die  Plastik  d. 

11.  n.  12.  Jh.  in  Apulien.    (Kunstge- 

scbichtL  Forschgn.  2.)    Lpz.:  Hierse- 

mann-   2°.   XL  146  S.;  33  Taf.  36  H. 

[2403 

Schwartz,  Gerlu,  Herkunft  d.  Namens 
Fataria.     (Zt.  f.  Kultar-G.  12,  402-10.)    [2404 

Harder,  HM  Die  sittliob.  Begriffe  im  Dia- 
logos  miraeulorum  major  d.  C&sarius  v. 
Heisterbaoh.    Leipz.  Diss.  '16.    75  S.      [240p 


^4*  Vom  Interregnum  bis  zur 
Jteformation,  1254—1617. 

a)  Vom  Interregnum  bis. 
znm  Tode  Karls  IV.,  1254-1378. 

Petersdorff,  H.  v.,  Bisher  un- 
bekannte  Urk.  z.  G.  d.  Mark  Brandenb. 
<Forsch.  z.  brandb.  n.  pr.  G.  29t  247  f.) 
23.  Aug.  1276.  [2406 


Lenze,  0.,  Sine  Handschrift  d.  MatthJlus 
MarschaU  v.  Pappenheim  zu  Blberbach. 
(Arch.  f.  d.  Q.  d.MochstiIts  Augsburg  4,  453 
—56.)  [2407 

8eftrefbmfiUer,EL,  DieGrabsteine  zweier 
Hofbeamter  d.  Pfalzgrafen  Rudolf  I.  i.  Rom. 
Kaiserslautern:  Kayser,  '13.  4°.  7  S.  (Aus: 
Pf&lz.  Museum  30,  4/5.  (2408 

Wntke,  E.,  2  Urkk.  K.  Johanna  v.  BJJh- 
men  z.  J.  1339.  tZt.  Yer.  G.  Schies.51, 231-48.) 
i  [240* 

Letiaon.  W.,  Wilhelm* Procurator  von, 
Egmond  and  seine  Miracula  Adalberts  (Neues 
Arehiy  40.  793—804.)     .  [2410 

Brefllao,  H.,  Briefe  a.  d.  Zeit  d.  2.  Romer- 
zuges  Kaiser  Karls  IV.  (X.  Arch.  4U  305-13.) 

[2411 


Leidinger,Gea.,Bernar<lusNoricus. 

Untersuchgn.  zu  d.  G.-Qu.  v.  Krems- 

mttnster  uTegernsec  Miinch.:  Franz. 

62  S.    1  If.    (Sitzungsberr.  d.  Mttnch. 

Akad.  '17,  4.)  [2412 

M filler,  En*.,  Peter  v.  Prezza,  e.Pnb1izist 
d.  Zeit  d.  Interregnums,  s.  '14P15,  HS9.  Rez. : 
Dt.  Lit.-Ztg.  '17,  Nr.  9  B.  Hirsch.  [2413 

Scheie.  Rich.,  Unbekannte  kirohenpolil. 
Streitschnften  a.  d.  Zeit  Ludwiss  d.  Bayern 
1327-54.  a.'Mn&,  3658.  Rez.:  Zt.  f.  Kirch.- 
G.  36,  209  Schmeidler:  Ffanzisk.  Stud.  1, 
491—505  Hofer;  Hist.  Yierteljschr.  17,  579 1 
Heussi ;  Hist.  Jahrb.  37, 504  f.  Eichmann.  [2414 

Manillas  f.  Padua,  Defensor  pacis,  hrsg. 
v.  R.  Scholz,  s. '14,3661.  Rez. :  Theol.  Lit. - 
Ztg.  '14,  Nr.6  Sander;  Dt.  Zt.  f .  Kirchenrecht 
24,  336  f.  Ruck.  [2415 

Kera,  Humana  Civitas  (Staat,  Kirche 
u.  Kultur\  R  Dante- Untersucbg.,  s.  '14, 1193. 
Rez.:  Arch.  f.  kath.  Kirchenrecht  94, 841—43 
Heyer;  Yierteljschr.  f.  Soz-  n.  Wirtsch.-G. 
12,  621—23  Luttich;  Zt.  f.  Kirch.-G.  36,  209  f. 
Schmeidler;  Mitt.  a.  d.  hist.  Lit.  X.F.3,  98— 
101  Smith.  (2416 

Cans,  Phil.  Fontana.  Erzbisch.  v.  Ra- 
venna, e.  Staatsmann  d.  13.  Jh.,  s.  '12,  8978. 
Rez.:  Mitt. d. Inst.  f.  dst. G.forschg. 36,  532- 
41  Fed.  Schneider.  (2417 

Sch$pp,N.,  Papst  Hadrian  V.  (Kard, 
OttobuonoFiescbD'ie.  360  S.  11M.60. 
(Heidelb.  Abb.  49.)  [2418 

Bernoalll*  J«*  Promt  Johann  y.  Zurich, 
Kg.  Albrechts  I.  Kanzler.  (Jahrb.  Schweiz. 
G.  42,  281-354.)  [2419 

Gattche,  Die  Beciehgn.  zw.  Reieh  u. 
Kurie  v.  Tode  Bonifaz.  Yin.  bis  z.  Wahl 
Heinrichs  VU.,  1803—1306.  s.U4.  1199.  Rez  : 
Zt.  f.  Kirch.-G.  30,  208  Schmeidler.        [2420 

Kern,  Frits,  Die  Anfange  d.  franz.  Aos- 
dehnungspolitik  bis  z.  J.  13ft*.  s.  14  1196. 
Rez. :  Yierteljschr.  f .  Soz.-  u.  Wirtsch.-G.  u, 
622-24  Pirenne.  [2421 

Kagelbreemt.  F.,  Das  Herzogt.  Pommern 
u.  s.  Rrwerbg.  durch  d.  Deutscnorden  130»9 
s.  '12,  1093.  Rez,;  Monatsbl.  d.  Ges.  f.  pomm. 
G^  '11,  156—58  Wehrmann.  12422- 

Darldsota,  B.,  Beitrr  z.  G.d.  Reiches  a. 
Oberitaliens  a.  d.  Tiroler  Rechnungsbttchern 
d.  Mttnchner  Reichsarchives  1311/12-1841. 
(MittInSt.Ost.G.37, 189-233;  365-4ia)  [2423 


by  Google 


Original  from 
UNIVERSITY  OF  MICHIGAN 


'74 


Bibliographie  Nr.  2424—2486 


Will,  Edna.,  Das  Gatachten  d. 
Oldradus  de  Ponte  z.  Prozefi  Hein- 
richs  VII.  geg.  Robert  v.  Neapel.  Nebat 
d.  Biographic  d.  Oldrados.  BerL  a.  Lpz.: 
Rothschild.  66  S.  2M.  20.  Subskr.  Pr.: 
1  M.  80.  (Abhdlg.  z.  mittl.  a.  neuen 
G.  66.)  [2424 

Mrr,  S«,  Die  Bedeutg.  d.  Sehlaeht  v. 
MorgarteiL    <  Adz.  Sehweiz.  0.  '17,  160-77.) 

[2425 

Asal,  Die  Wabl  Johanna  XXII.,  s.  '11, 
1198.  Bez.:  Hist.  Jahrb.88, 046—48.  A.B-r.  [2426 

Hofer,  J.,  Zur  G.  d.  AppeHationen 
K&nig  Ludwiga  d.  Bayeni.  (Hist  Jahrb. 
38, 486—681.)  [2427 

Win,  0.  e.f  Zurich  u.  Konatanz  im 
Kampf  zwisch.  Ludwig  d.  Bayer  n.  d.  Papst- 
turn,  s.  'IS,  8721.  (Zfirlch.  Diss.  '12.)  <Auch: 
Schrr.  d.  ver.  f.  G.  d.  Bodensees  Nr.  41.)  Rez.: 
Anz,  f.  sehweiz.  G.  N.F.  14,  18?— 84  Xabholz. 

ffeffaana,  Karl,  Die  Haltung  d.  ttrzbis- 
turns  Kdln  in  d.  kirchenpolit.  Kampfen  Lud- 
wigg d.  B.,  8.  'IS,  8454.  Rez. :  Korrbl.  d. 
Geaamtver.  60,  29t£  Redlich.  [2429 

Ylsge,  M.f  Otto  v.  Hessen,  Erzbischof 
▼.  Magdeburg  1817-1861,  s.  '13,1218.  Rez.: 
G.  Bl.  1.  Magdeb.  48, 812—814  H.  Hampe.  [3480 

Fanner,  K#,  Die  Erwerbspolitik  d.  Krz- 
bistums  Mainz,  s.  '15/'l«t  1157.  Rez.:  Zt.  d. 
Ver.  t  hess.  G.  49,  963-65  Dersob.         [8481 

Streaker,  W.,  Die  aufiere  Poiitik  Al- 
brecbts  IL  v.  Mecklenb.-Schwerin,  s.  '14, 
8870.  Rez. :  Zt.  Hist.  Ver.  Niedersachs.  16, 
287—89  Bertheau.  [248? 

Peeters,  Levis,  Le  eomtt*  de  Hainaut 
durant  les  premieres  anne£s  de  la  r<'genee 
du  due  Albert  deBaylere,  1857—72.  fM^langes 
d'hist.  off.  a  Ch.  Moeller  lv  568— 82j       [2433 

Ihrenpfordt,  Otto  d.  Quade ,  Hrzg.  v. 
Brannsobw.  zn  dotting.  1367—94.  Rez. :  Zt. 
d.  Ver.  f.  hess.  G.  47,  352  Wench.  [2434 

Trotter,  ft,  Entstehgszeit  d.  Schlosses 
Brack  b.  Lfnz.  <Zt.  Fercunandeum  :J.  F„  59, 
255-58.)  [2485 

Sekaridt,  Gee.,  Die  ersten  Herren  v. 
Sehwanberg,  12*1  —  1H30.  Progr.  Mies.  15. 
12  8.  [2436 

Friedrlck,W.l,,  Die  beabs.  Erhebg.  Ober- 
RamstadtB  a.  Stadt  i.  J.  isio.  (Quartalbl.  d. 
Hist.  Yer.  f.  d.  GroBherzogt  Hessen,  5,  195— 
200.)  [2437 

Stafller,  I.9  BfLrgerschaft  u.  Geistlieh- 
keit  in  Goslar  12W—  ia&%  >J3,  8821.  Rez.: 
Stud.  usw.  z.  G.  d.  Bened.oraens ,  N.  F.  5, 
349—61  Bendel:  Zt  d.  Harz-Ver.  48,  74-76 
Wiedeihold;  Zt.  H.  Ver.  Nieders.  '15.  95— 
100  FiOlieh.  [2438 

Holsten.  R.,  Das  Rnde  d.  wendisch.  Burg 
Pyritz.  (MtbH.Ues.Pomm.G.'ie.  Nr.ej  [2439 


b)  Von  Wmzel  bis  zur  Reformation. 
1378—1517. 

Urkanden  a.  Retestea  z.  G.  d.  Khein- 
lande  a.  d.  Yatikan.  Archiv,  ges.  u.  bearb. 
v.  Sanerland.  J.  1408-14, 8/14, 3684.  Rez.: 
Mitt.  Hist.  Lit.  N.  F.  6, 102—6  Hof meister.  [2440 


Ulrlek  t.  Richeata),  Chronik  d.  Konziba 
zuKonstanzi4i4— 18.  hisg.v.O.H.  Brandt. 
a.  14,  1237.  Rez.:  TheoL  Lit.-Ztg.  '15,  Nr.  7 
Hdltzmann.  [2441 

Perta  deAnnanlaea,  Liber  de  coronation© 
Karoli  IV.  imperat,  ed.  R.  Salomon ,  s.  ?13. 
3711.    Rez :  Moy.  Age  27,  78  f.  Mollat.     [2442 

Befchstagsakten,  Dt.  (a.  16/16, 
1165).  13,  2:  Kg.  Albrecht  IL,  1.  Abt, 
hrsg.  v.  G.  Beckraann,  '16        [2443 

Urkanden,  Oberlaus.,  tmt  Eg. 
Albrecht  II.  u.  Ladislaus  Posthumus, 
brag.  v.  R.  Jecht  (a.  15/16,  2797). 
H.  3:  1448—52.  (Cod.  dipt  Luaatiae 
super.  IV,  3.)    S.  518-736.         [2444 

Gafliarei,  Doknmente  z.  ti.  d.  Bttrger- 
meiaters  Hans  Waldmann.  BdU  2,  s.  fi3, 3740. 
ttez.:  Lit.Zbl.  '13,  Nr.47  —eh  —  ;  Hist.  Zt. 
113,  404—7  Fueter.  [244S 

Reglstres  dm  Conseil  de  Geneve, 
pubL  p.  la  Soc.  d  Hist  de  Geneve  (a. 
12,  3475).  T.  6:  7.f<5vr.  1492-4.  f6vr. 
1499.  T.  6 :  7.  &6o.  1501—7.  janvr.  1608. 
Publ.  p.  E.  Rivoire,  V.  van  Ber- 
chem  et  L.  Gautier.  Geneve  1914 — 
16.    623  S.    20  Fr.  XI,  172  S.     [2446 

Nleborowski,  P.,  Peter  v.  Wom- 
dith.  E.  Beitr.  i.  G.  d.  Dt.-Ordeusv 
BresL:  Haberstroh  15.    296  S.   6  M. 

Rez.:  Lit.  Zbl.  18,  Mr.  1  W.  Hoitzmann. 

C244T 

SteaflT,  L.,  Catherine  de  Bonrgogne  et 
la  f^odalit^  de  P Alsace  Autrieh,  e.  'll,  1223. 
Rez.:  Moy.  Age  27f  160-63  BilUoud.      [2448 

Ctartelllerl,  0.,  Beitrr.  z.  G.  d.  Herzdge 
v.  Burgund  (8.  '14.  3692).  5:  Fragments  a. 
d.  2.  ,Justiiication  da  due  de  Bourgogne'4 
d.  Magisters  Joh.  Petit,  brag.  unt.  >utw.  v. 
W. Holtzmann.  k Sitzungsberr. d. Heidelb . 
Akad.  '14,  Nr.  6.)    55  8.   IM  90.  (2449 

Helnkef  R,,  Kdnig  Wenzel  n.  seine  b5h- 
misch.  Gunstllhge  im  Reiche,  s.  *'14,  its*. 
Rez. :  Zt.  G.  Oberrh.  32,  157  Stenzel.     [24M 

Ranter,  Krh.  Wald.f  Markgraf  Albreoht 
Achilles  v.  Brandenburg.  Burggraf  v.  N3rn~ 
berg,  s.  14,  1225.   Bez.:  Mitt.  a.  d.  hist.  Lie 

N.  F.  2,  136— 3S  Gust.  Wolf.  [2451 

Pflaffk*Harttaa§t,  r.?  Die  ^rwerbg.  d. 
Mark  Brandenburg  dureh  d.  Hans  Honen- 
zollern.  • Forsch.  brandb.  pr.  K\.  29, 371-406.) 

[2452 

Neumann,  Rich.,  Die  Colonna  a. 
ihre  Poiitik.  Langensalza:  Wendt  tu 
Co.  16.  193  S.  4  M.  (Samxnlg.  wiss. 
Arbeiten  29.)  [245* 

Hauck,  A.,  Studien  zu  Joh.  Hnfi. 

Univ.-Progr.  Leipz.  16.  64  8.      [2464 

SefcaeaiaK,  0.  tm  Jan  Hus  n.  seine  Zeit. 
Regensb.:  Pnstet.  272  S.  2  M.  10.  [2455. 

Arnoit  Krau.  Haaitstvi  y  Ute- 
ratafe  zejm^na  n£meck6.  C.  1.  v  Prase : 
deak&  Akad.  4°.  [Das  Hossitentnm  in 
d.  Lit€ratarKnamentlich  d.  dentschen^ 
(Rozpravy  Oesk6  Akademie  v  Praze. 
Tf.  3,  (3.  46.)  [246* 


by  Google 


Original  from 
UNIVERSITY  OF  MICHIGAN 


Vom  Interregnum  bis  zur  Reformation,  1254—1517 


*75 


IJMirz,  M„  Genesis  d.  4  Prager  Artikel, 
s.  *15,  U7i.  Re*.:  Jb.  (lea.  G.  Prot.  Oest  37, 
106  f.  Loesche,  f2457 

Jecht,  Oberlaus.  Hussitenkrieg  (s. 
16,  1174).   SchluB    (N.  Laus.  ALagaz. 
92,  72—151). 

Rez  :  N.  Archiv  Sachs.  G  87,  393— 97  E 
Koch ;  Zt  Dt.  Ver.  G.  Mahrens  uaw.  20,  447— 
49  Bretholz;  Hist.  Zt.H8,  357 f.  Loserth.  [*458 

Slei?I,  K„  Die  Heeresaugordnung  geg. 
d.   Hussiten  v.  J.  1431.      t  Mitt.  Ver.  0,  Dt. 

Bdhmen  54,  7-23.)  [2459 

tierber,  H,,  3  Jahre  reichsstadt.  haupt- 
sichl.  Frankfurt.  Politik,  1437-39,  8.  <i6, 
J175.  Rez.:  Mitt.  Hist.  Lit.  N\  F.  5,  27  f. 
Markull.  [246t* 

Ady,  C.  M.,  Pius  II  (Aeneas  Sil- 
vias Piccoloroini)  the  humanist  Pope, 
iiond.:  Methuen  13.  XIII,  367 S.  [2461 

Sehltcht,  JM  Pius  IK.  u.  d.  dt.  Nation, 
s.  '14, 3694  Kez. :  Theol.  Lit.-Ztg.  '15,  Nr.  18/19 
G.  Ficker.  [2462 

Kempeneer,  A.,  line  residence  de  Char- 
les V.  (Melanges  a'hist,  off.  a  Ch.  Moeller  2, 
40-55.)  [2463 

Zanchi,  F.  T.,  La  prima  guerra 
di  Kas8imiliano  contro  Venezia:  Gi- 
orgio Emo  in  val  Lagariua,  1507—8. 
Padova:  Crescini"16.  70S.  [2464 

Reichlen,  Jos.  L.,  La  rivalite 
franco-allemande  en  Suisse  et  la  lutte 
pour  lltalie  de  la  guerre  de  Bour- 
gogne  &  la  bataille  de  Maiiguan.  Lau- 
sanne: J.  Biedermann  714.  105  p.  8°. 
1  Ft.  50.  [2465 

Lazarus  P.,  Das  Basler  Kouzil,  s.  ?14J'15, 
3701.     Rez. :  Dt.  Lit.  Ztg.    15,  Nr.  36  GOller. 

[2466 
i    ZellfeJder,  England  u.  d.  Basler  Konzil, 
8.    14,   3705.     Kez.:    Hist.  Zt.  114,   364  —  366 
Haller.  [2467 

Flak? ,  Hnr.,  Das  badische  Land  u.  d. 
Konstanzer  Konzil.  i  Festgabe  d.  Bad.  Hist. 
Komm  z.  9  Jail  1917,  S.  1»— 70j  [246S 


Siegl,  KM  Die  Fehde  Egers  mit 
Ritter  Jorg  v.  Zedwitz  auf  Lieben- 
stein.  (Mitt.  Ver.  G.  Dt.  Bflhmen  55, 
1—95.)  [2469 

Weigel,  Die  lleichsst.  Rothenbnrg  o.T. 
u.  Friedr.  VII.  Burggf.  v.  Nttrnb.  1400-08. 
S.  A.  Rothenb. :  Peter  '15  f .  2S ;  17  8.       [2470 

Kb ren Keller,  Die  Keldztige  d.  Walliser 
n.  Eidgenoasen  im  Eschental  u.  d.  Wall ia- 
handel  1484—94,  a.   13,  3755.   (Zurich*  Diss. 

*12.)  [2471 

Albert,  P.,  Markgr.  Rudolflll.  v.  Hach- 
berg,  Herr  zu  Rtitteln  u.  8a  u  sen  berg,  u.  seine 
Beziehgn.  zu  Stadt  u.  Grafeeh.  Freiburg  i. 
Br.  (B1L  a.  d.  Markgrafschaft  3,  *17,  67-^81.) 

[2472 
Steaztl,  Politik  d.  Stadt  Strafiburg  am 
Ausgang  d.  Mittelalters,  a.  '16,  1197.  Rex. : 
Zt.G. Oberrh. 32, 163-57  Winckelmann.  [2473 
Halikof,  A.,  De  Gelderschen  in  Twenthe 
1510.  (Bijdrr.  etc.  Hist.  Genootsoh.  Utrecht 
36,  71—80).  [2474 


Baneraeister,  KM  Der  Mainzer 
Erzbisch.  Berhold  v.  Heuneberg  als 
LandesfOrst  1484—1504.  (Teildr.) 
StraBb.  Diss.   .59  S. 

Erscheint  vollst.  als  Hft.  2  u.  a  d.  2.  Bdes. 
d.  Straftb.  Beitrr.  z.  neuen  14.  [2475 

Voi*%  Chr.,  Curd  up  der  Lucht,  e.  Sold- 
nerfnhrer  d.  15.  Jh.  (Zt.  d.  Ges.  f.  schlesw- 
holst.  G.  45,  329-310.)  [2476 

Sehnlte,  L.,  Ub.  d.  Hinrichtg.  d.  Hrzgs. 
Nikolaus  v.  Oppeln  14'U.     i'Zt.  d.  Ver.  t  G. 

Scbles.  49.  336  fT)  [24TT 

Hortzteb,  0.,  Des  Sch  losses  Dobna  Fall 
u.  Ende,    (N.  Arch.  f.  sachs.  G.  37, 135-142.) 

[1478 

Kobner,  R.,  Der  Widerstand  Bres- 
laus  geg.  Georg  v.  Podiebrad.  Bresl.: 
Hirtl6.  172  8.  4  M.  50.  (Darst.  u.  z. 
schles.  G.  22.)  [2479 

Halecki,  0.  vM  Die  Beziehgn.  d. 
Habsburger  zum  litauischen  Hochadel 
im  Zeitalt.  d.  Jagellonen.  (Mitt.  <L 
Inst.f.  9st.  G.  36,  595-660.)        [2480 


a)   Inner e  Verhaltnisse. 

a)  Verfassungsgeschichte;  Wirt- 
schafts-  und  Sozial^escbichtei 
Rechtsgeschichte;  Kriegswesen. 

Stadt bur fa,  Das  alteste  Wismarscbe,  von 
etwa  1250-1272,  hrsg.  v.  F.  Techen,  s.  '14. 
1265.  Rez.:  Mitt.  Inst.  Ost.  G.  37,  667-69 
Kunkel.  [2481 

Weifibuch  d.  Stadt  Luzern  1421— 
88.  Von  P.  X.  Weber.  (G.freund  d. 
60rte71,l-99.)  -  J.L.Brandstetter, 
Register  z.  WeiBb.    (Ebd.  101—38.) 

[2482 

Urkuade,  Eine,  die  St-;idt  Kreuznach  be- 
treff.,  d.  Pf&lz.  Kurfiirsten  Pbilipp  1495  n. 
e.  Haushaltungsrechng.  d.  Rheingrafl.  Hofas 
auf  Schlofi  Dbaun  bei  Kirn  1738.  Aus  d. 
Archiv  d.  Stadt  Kreuznach  u.  d.  Sammlg.  d. 
A.-H.  V.  hsrg.  von  0.  K  o  h  1.  Kreuznach  16 : 
Harrach.  16  S.  i  Antiquar.  -  Hist.  Ver.  z. 
Kreuznach.   Verttffentl.  25.)  [2483 

Couquerque,  L.  M«9  u.  A,  Meer- 
kamp  ran  £nibden9  Goudscbe  Vroed- 
schapsresoluties  betr.  dagvaarten  d. 
Staten  van  Holland  en  d.  Staten- 
Generaal,  1601—1524.  (Bijdrr.  etc. 
Hist,  Genootsch.  Utjecht  :J7,  61—181.) 

[2484 

Verrietit,  Petit  manuel  dvun  balli  du  XV* 
siecle.  (Bull,  de  la  Comm.  R.  d'hist.  de 
l'Acad.  R.  de  Belg.  sa,  240-sfi»..»  [2485 


Spavffeaberff,  V.  Lehensstaat  z.Standes- 
staat,  s.  T14,  1257.  Rez. :  Engl.  hist.  rev.  29, 
554  f.  Powicke;  Hist.  Zt.  113,  349—152  Har- 
tung;  Vierteljschr.  f.  Soz.-  u.  Wtrt§ch.-G.  12, 
619-621  H.  Goldschmidt.  [2486 


by  Google 


Original  frorn 
UNIVERSITY  OF  MICHIGAN 


►76 


BibUographie  Nr.  2487—2650 


Schmidt,  Otto ,  Die  Reichseinnabmen 
Rupreehts  v.  <L  Pfalz,  s.  '13,  1272.  Rez.: 
Hist.  Jahrb.  85, 458  Huyskens;  Rev.  erit  '13, 
Nr.  37  Grillet;  N.  Arch.  f.  sacks.  G.  85,  384  f. 
Ktttzschke.  [2487 

Schring,  Walt.,  Die  finanziell. 
Leistungen  d.  Rfeichsst&dte  unt.  Rup- 
recht  v.  d.  Pfalz.  Langensalza:  Wendt 
U6.  80  S.  2M.  (Sammlg.  wisa.  Ar- 
beiten  36  u.  Greifw.  Diss.  16 )    [2488 

PafT,  Die  Finanzen  Albrechts  d.  Beherz- 
ten,  s.  '14,  1261.  Rez.:  Hist.  Zt  115,  637  f. 
Hecker.  [2489 

Sckapper,  Gerh,,  Die  Hofordng.  v.  1470 
u.  d.  Verwaltg.  am  Berliner  Hofe  z.  Z.  Kurf. 
Albrechts.  s.  '14,  1268.  Rez. :  Hist.  Zt  H8, 
146  - 149  Ed.  Rosenthal.  [2490 


Rams,  Stadthauahalt  Basels  im  aasgeb. 
Mrttelalt,  s.  '14, 1251.  Rez.  v.  l,  2  u.  8 :  Hist. 
Zt  115,  185-87  V.  Below.  [2491 

Mack,  Eog.,  Das  Rottweiler  Steuer- 
bnch  r.  1441.    Tttbing.:  Lanpp  XIII, 

155  S.   4°.    7M.  '  [i492 

Waller,  K.,Markgrflningen  u,  d.  Reiehs- 
sturmfahne.  (Wttrttb.  Vierteljhfte.  24,  193— 
209.)  ,  [2498 

Christ,  Gost,  Satzung  fib.  d.  Bestellung 
u,  d.  Amt  d.  Baumeister  in  Weinheim  v. 
}2.  Aug.  1823.    (Mannh.  G.bil.  16,  28-36) 

[2494 

Kaiser,  Hans,  Zur  Entstehg.  a.  Uber- 
Heferg.  d.  Drbars  Bischof  Bertholds  II.  v. 
Strafiburg.  (Zt.  G.  Oberrh.  N.  F.  82,  283-296.^ 

[2495 

Ylgener,  Die  Mainzer  Dompropstei  im 
14.  Jh.,  s.  'a4,  3745.  Rez.:  Viertefcschr.  1 
8oz.-u.Wirtsch.-G.l3;259f,  Joh.  Schnltze. 

[2496 

Wagner,  P.,  Das  Jahr  d.  Stadtreohtsver- 
leihung  anKouigstein.  Zum  Stadt jnbilaom 
1913.    (Nass.  Heimatbll  17,  4— U.)         [2497 

Faklbatea,  Finanz  verwaltg.  d.  St.  Braun- 
SChw.  1374-1425,  s.  '14,  8725.  Rez.:  Zt  d. 
Sav.-Stiftg  85,  581  f  O.  Sehreiber;  ViertelJ.- 
aehr.  f.  Soz.-  n.  Wirtach.-G.  13, 261—63  Foltz. 

[2498 

▲ehllles,  Beziehgn.  d.  Stadt  Brannschw. 
z.  Reich  im  ausgeh.  Mittelalt  n.  en  Begin* 
d.  Nenzeit,  s.  '14.  1*68.  Rez. :  Hist.  Jahrb. 
86, 6881  Lerche*  Hist  Zt.  113,  6941.  Keussen. 

[2499 

Beiatker,  £M  Die  Anklamer  Schuster- 
rolls.    (Pomm.  Mtbll.  28,  Nr.  7— 9. \        [250O 


Slimming,  M.,  Ungedr.  ZollprivilegKarls 
IV.    (Mitt  Inst,  ost  G.  37,  67-69.)         [2501 

Sealffmaan,  K.,  Die  Zollurkunde  von 
Raffelstetten.  (Mitt.  Inst  ftsti.  G.  37,  479- 
488.)  [2502 

Srblk,  H.  ▼.,  2  Falschgn.  im  Dienste 
stadt.  Handels-  u.  Verwaltgs.-Polffik.  (Zt. 
Hist  Ver.  Steierm.  15,  7t— 91.)  [2503 

Amterbuch,  Das  Marien burger. 
Hrsg.  v.  W.  Ziesemer.  Danz.:  Kafe- 
maun  16.   IX.  222  S.   8  M. 

Rez  :  Mitt  Westpr.  O.  V.  16,  15 f.  Simon; 
Dt.  Lit-Ztg.  '17,  Nr.  5  Perlbach;  Korr.bl 
Ge&amt-Ver.  '17,  Nr.  1/2  Joachim.  [2504 


Konventsbuek,  Das  Marienburgar,  1899— 
1412,  hr«g.  v.  W.  Ziesemer,  a.  14,  ltT7. 
Rez. :  Hist  Zt.  115,  165f.  Foltz.  [2505 

Aasgabeaboch  d  Marienburger  Hans- 
komtnrs  f.  d.  J.  1410  20,  brag,  v  W.  Zie- 
semer, s.  '13, 1235  Re*s.:  Hist  Zt  III,  174 
—76  Krollmann.  [2506 

Meyer,  Karl*  Ein  mail&ndisches 
Kapitular  v.  J.  1450.  (Anz.  f.  schweiz. 
G.  15,  270f.)  [2507 


DR?el,  Die  Giiterwerbgn.  Jak.  Fuggera 
d.  Reichen  (1494—1525),  s.  '14,  3788.  Rez.: 
Mitt.  a.  d.  hist.  Lit  N.  F.  3,  104-8  K8hne. 

[250K 

Apelbsam,  Baseler  Handelsgeseilscbaf- 
ten  im  15:  Jh  .  a.  'I*ri6.  2830.  Rez. :  Viertel- 
jschr Sox.-Wirtsch.-G.  14,  376—84  Bilber- 
sohtnidt  [2509 

Miller.  Karl  Otto*  Finanzwesen  d. 
Dentscbordenskoinmenden  Beuggen  b  Frei- 
burg i.  B.  1414.  (Zt  Ges.  Beftfrderg.  G  kde. 
Freiburg  32,  47-102.)  —  Das  Finanzweaem 
d  Deuscnordenskominende  Mainau  i  J.  1414. 
(8chr.  Ver.  G.  Bodensee  46,  89-104.)     [2510 

Grlmme,  Fr.,  Getreidepreise  ixn  Metzer 
Lande  w*hr.  d.  15.  Jh.  (Jahrb.  Ges.  Lothr. 
G.  27/28,  628—32.)  m  [2511 

Stein,  W.*  t)b.  d.  Umfang  d.  spit- 
mittelalterl.  Handels  d  Hanse  in  Flan- 
dern  n.  in  d.  Miederlanden.  (Hans. 
H.bll.  17,  189—236.)  [2518 

Bahr,  Konr.,  Handel  u.  Yerkehr  d.  dt 
Hanse  in  Flandern  wahr.  d.  14.  Jh.,  6.  1l3, 
l*»2.  Rez.:  Zt  d.  Ver.  f.  bamb.  G.  19,  128 f. 
Watjen.  p51* 

Cuf  slier,  Les  denombrements  de  foyers 
en  Brabant  14,— 16.  sfc<*le.  s  '14,  3728.  Rez.: 
Vierteljschr.  f .  Soz.-  u.  Wirtsch.-  G.  IS,  264-66 
Eapinas.  [2514 

Sneller,  Z.  W,,  Walcheren  in  de 
16.  eeuw.  Utrecht.  Diss.  '16,  IX,  149  S. 

f2515 

Schnltze  •  Job. ,  £.  alt.  Register  tb.  d. 
Gefalle  d.  Herren  v.  Rnnkel  L  d.  Wester- 
walde.    (Nass.  Annalen  42,  10-14.)        [25^6 

Armbrstt.  L.,  Gdttingens  Beziehgn.  sat 
hess  Stadten  im  spater.  Mittelalt.  (Zt.  d. 
Ver.  f.  hess.  G.  49,  26-87.)  .  [2517 

Simson.  P.t  Das  Testament  d* 
Danziger  Schfiffen  a  Ratsberrn  Otto 
Arurermflnde  1492.  (Mitt.  d.  Westpr. 
G.-Ver.  14,  42-48.)  [2518 

BulaaerlncQ,  v»,  Kammereiregister  d.  St 
Riga  1348-61  tt.  1405— 74,  8, '14,  I25e\  Rez.: 
Vierteljschr.  f.  Soz-  u.  Wirtach.-G.  18,  268f. 
Foltz.  C*l* 


Tisckner,  C,  Arzt  Burgermeister  u. 
Bergbauscbnftsteller  TJlr.  Rtflein  v.  Kalbe. 
(Mitt.  Freiberg.  Alt-Ver.  50,  71  f .)  l»0 

Dak  as,  Versnche  Tor  6  Jahrhundertea, 
im  Ordensstaate  Preufiea  Bdelmetalle  am 
gewinnen.  (Mitt  d.  Westpr.  G.-Ver.t  te>J&* 
18—28.)  l«5*1 


by  Google 


Original  from 
UNIVERSITY  OF  MICHIGAN 


Vom  Interregnum  bis  zur  Reformation,  1254— 1617 


►77 


Cagtelberg,  Ludov.  Vives,  e.  Re- 
former d.  Armenwesens  im  Ausgang  d. 
Mittelalters.  (Schweiz.  theol.  Zt.  83, 
4-22.) [2522 

Kentenleh,  Zur  G.  d.  Trierer  Buchbinder- 
kunst  im  14.  u.  15.  Jh.  (Trier.  Chron.  N.  F.  14, 
31  f.) [2523 

Sch&fer,  K.  H.,  Dt.  Ritter  u.  Edel- 
knechte  in  Italien,  Buch  3,  s  14, 1150. 
Rez.:  Hist.  Zt.  118,  313-16  Fed. 
Schneider.      [2524 

Seerecht,  Das,  v.  016ron  nach  d. 
Inkunabel  Treguier  (Paris  Bibliotb, 
Nat.)  Diplom.  Abdr.  m*.  Eiuleitg.,  er- 
ganz.  Glo*sar  u.  e.  Drnckprobe  v.  H.  L. 
Zeller.  Heidelb.:  Winter '15.  29  S.; 
Taf.  1  M.  20.  (Sitzungsberr.  d.  Heidelb. 
Akad.  15,  2  )  [2525 

Schranil,  BU,  Die  sogenannt.  So- 
bieslawschen  Rechte.  E.  Prager  Stadt- 
rechtsbuch  a.  d.  15.  Jh.  Miinch.  n.  Lpz. : 
Duncker  u.  H.  '16.  100  S.  (Prager 
staatswiss.  Untersucbgn.  H.  4.) 

Rez.:  Zt.  Sav.-Stiftg.  37.  G.  A.,  fi*4— 88 
Rebme;  Mitt.  Ver.  G.  Dt.  Bohm.  55,  98— 100 
Weizsacker.  [2526 

Kllmetch,  J.  M.,  Ein  Urbar  d.  Herrsohaft 
Netoiitz  a.  d.  15.  Jb.  (Mitt.  Ver.  G .  Dt.  Bbbmen 
54,  301—1*.)  (2527 

Knapp,  H.,  Das  Rechtsbuch  Rup- 
rechts  v.  Freising  (1328).  Lpz,:  Voigt- 
lander\L6.    145  S.    3  M. 

Rez.:  Gtftt.  gel.  Anz.  M7(  317—20  Edw. 
Schroder;  Hist.  Jabrb.  38,  387 f.  O.  R.     [2528 

Bannrollen,  Metzer,  d.  13.  Jb.,  hrsg.  V. 
K.  Wichmann,  s.  MS,  8811.  Rez.  v.  1—3: 
Hist.  Vierteljschr.  17,  444—47  Keussen.  [2529 

Hohenlohe,  K.  vM    Die   wahren 

Grttnde   d.  sogen.  Rezeption   d.  rSm. 

Rechtes  in  Dtld.    (Hist.-pol.  BU.  158, 

153—65;  286—99.)  [2530 

Poetscb,  JM  Die  Reiehstnstizreform  von 
1495,  insbes.  f.  ihre  Entwieklg.  d.  Recbts, 
8.  '13,  1301.  Rez.:  Mitt.  d.  Inst.  f.  ttst.  G.~ 
forschg.  36,  541  f.  v.  Yoltelini.  [2531 

Badrutt,  P.»  Vor-G.  d.  Entstehg.  d. 
Oberen  Grauen  Bandes.  Bern.  Diss. 
'16.    XII,  96  S.  [2532 

Wolff,  Alfr*,  Gerichtsverfg.  u  Prozefl  im 
Hoehstift  Augsburg  in  d.  Rezeptionszeit,  s. 
'14,1575.  Rez: Dt. Lit.-Ztg, 75, Nr. 36. Riedner. 

[2533 

ttothein,  E.,  Ulr.  Zasins  u.  d.  ba- 
dische  Ftirstenrecht  (Festgabe  d.  Bad. 
Hist.  Komm.  z.  9.  Juli  1917.   S.  3—18. 

[2534 

Grimai,  Har.  adf.,  Die  Gerichtsoranung 
m.  d.  Grenzen  d.  Hochgerichtsbezirks  Enkiroh 
T.  J.  1490.    (Trier.  Arch.  26/27,  217—24.)    [2535 


Darokohler,  E.,  Die  „Hangeleiche44  bei 
Heimbnrgu.  ihre  angebliche  hist.Bedeutung. 
(Zt.  d.  Harz-Ver.  4*,  l42-lr>2.)  [2536 

Frensdorff,  F.,  Das  8tadtrecht  von 
Wisby.    (Hans.  G.bll.  '  16,  1—85.) 

Rez. :  Hist.  Zt.  118, 354  f.  Hofmeister.  [2587 


Uefiler,  K.  A.,  Bildl.  Darstellgn.  d.  ritterl. 
Bewaffnung  zur  Zeit  d.  Scblacht  v  Sempach 
1386.  (Anz.  Schweiz.  Altkde.  N.  F.  16,  325— 
341.)  [2538 

..tiefiler,  E.  A.,  Das  Herzog  Leopold  III. 
v.  Oaten*,  zugescririebene  Panzerbemd  in  d. 
hist.  Sammlg.  im  Rathause  zn  Luzern.  (Anz. 
f.  SCbweiz.  G.  '16,  30-34.)  (2539 

Wolfram,  «.,  Die  Stadt  Metz  u.  d.  iiltest. 
Feuorgoschutze.  (Jabrb.  Ges.  Lothr.-G.  27/28, 
219—34.)  [2540 


3)  Religion  und  Kirche. 

Haas,  P.,  Das  Sanatorium  Papst 
Eugens  IV.  v.  5  Febr.  1447.  (Zt  Sav.- 
Stift.  37,  K.  A.  6,  293-330.)         [2541 

Podlaha,  Libri  erectionnm  archi- 
dioecesis  Pragensis  saec.  14  et  1 5.  Ltibl 
6,  Fase  3.  Pragae  16.  S.  97  —  144. 
1  Kr.  50.  [2542 

Hommerfeldt,  G.,  E.  Bewilligung  an  d. 
Wiener  Tbeologieprofessor  M agist.  Heinr. 
Totting  v.  Oyta  1396.  (Zt.  1.  katb.  Theol.  40, 
612—14.)  [2548 

Bfichf,  A.?  2  bischtffl.  Visitationsberr.  a. 
d.  Anfang  d.  16.  Jh,  (Zt  Schweiz.  Kirch.- G. 
11,  4f>-64  )  [2544 

Hofer,  Jobs..  Die  Entstehungszeit  d. 
Cbronicon  Provincial  Argentinensis  O.F.  M. 
(Franziikan.  Stud.  3;  93-95.)  [2545 

Bhotert,  J.,  Die  alteste  erhaltene  Strnk- 
turreehng.  a.  Domes  v.  J.  1415.  (Mitt.  d.  V.  f. 
G.  Osnabr.  39,  303—16.)  [25 IS 

8ar.ii,  Die  Ablafibulle  d.  Baseler  Konxiis 
zum  Best  en  d.  abgebrannten  Scbleswiger 
Domes  v.  19.  Jnni  1441.  fSchrr.Ver.  Schlesw.- 
Holst.  Kirch.-G.  2.  R.f  0,  450-54.)  [2547 

Motzkl,  A.,  Urkk.  z.  Catniner  Bistums- 
G.  (1343-1366).  8.  M4,  3753.  Rez.:  Pomm. 
Mtbll.  28,  u-14  H.  Grotefend.  12548 


Bepertorlum  Germanicum.  Ver- 
zeichn.  d.  in  d.  p&pstl.  Registers  u. 
Kameralakten  vorkomwend.  Personen, 
Kirchen  u.  Orte  d.  Dt.  Reiches,  sein. 
DicJzesen  xl  Territorien  v.  Beginn  d. 
Schismas  bis  z.  Ref.  Hrsg.  v.  Preiifi. 
Hist.  Inst,  in  Rom.  Bd.  J :  E.  GOller, 
In  d.  Regist.  u.  Kameralakt.  Clemens 
VII.  v.  Avignon  1378-84.  Berl.:  Weid- 
manii  16.  XVI,  182,  250  S.   18  M. 

Rez.:  N.  Arch.  41,  348-51  M.  T.;  Theol. 
Llt.-Ztg.,  '17,  Nr.  8/9,  Ficker-  Korr  bl.  Ge- 
samt-Ver.  65,  in  f.  Kl ;  Arch.  Katb.  Kircben- 
recht  97,  148—53  Billing;  Hist.  Jabrb.  38, 
119—22  Ehses;  Theol.  Rev.  '17,  Nr.  17/18 
Baumgarten.  [2549 

Losertb,  J.,  Zur  Kritik  d.Wiclit- 
handschrr.  (Zt.  Dt.  Ver.  G.  Mahrens 
nsw.  20,  247-58.)  [2550 


by  Google 


Original  from 
UNIVERSITY  OF  MICHIGAN 


>78 


Bibliograpbie  Nr.  26»l~S61ft 


Loserth,  J.f  Neue  firscheinungen 
d.  Wiciif-  u.  Hafl-Lit  (Hist.  Zt.  116, 
271-82.)  —  Ders.,  Desgl.  (Zt.  DtVer. 
<x.  Mfthrens  usw.  20,  268-71.)     [2651 

Uhlirz,    M«,     Die    kirchenpolit. 

Schriften  Wiclifs.  (Mitt.  d.  Inst  f.  ost. 

G.38,  711—21;  37,  816-27.)       [2562 

Kropatseherk,  F«,  Der  Pauper  rustious. 
.  Klrch.-G.  36,  502— 507.)  {2553 

Loserth,  J.,  Joh.  v.  Wiciif  u. 
Guilehnus  Peraldus.  Stud.  z.  G.  d. 
Entstehg.  v.  Wiclifs  SummaTheologiae. 
Wien:  Holder  16.  101  8.  2M30.  (Si- 
tzungsberr.  d.  Wien,  Akad.  180,  3.) 

Rez.:  Theol.  Lit.-Ztg.  '17,  Nr.15  Katten- 
basoh.  [2554 

Ptfper.  F.,  Johs.  Wiciif.  (Nederl. 
Arch.  Kerkgesch.  N.  8.  12,  293—334.) 

[2666 

StSrniann,  A.,  Die  st&dt.  Grava- 
mina geg.  d.  Kleros  am  Ausgange  d, 
Mittelalters  u.  in  d.  Ref.-Zeit.  Mttnst.: 
AschendorfflB.  XXU1,  324  S.  8M.80. 
(Ref.-geschichtl.  Studien  24—26.) 

-Rez. :  Theol.  Lit.-Ztg.  •  17,  Nr.  6/7  Lerche ; 
Zt  Kath.  Theol.  4t.  364—69  Kr6B;  Lit.  Zbl. 
'17,  Nr.  50  (i.  B. ;  Hist.  Jahrb.  88f  006  f.  8ep- 
pelt ;  Kathol.  4.  F.,  20,  278-81 .1 .  Schmidt.  [2556 

Yojrt,  Ernst,  Zur  Bestenerung  Dtlds. 
dureh  d  Kurie  im  spater.  Mittelalt.  (Mitt. 
Inst.  Ost  G.  87.  682-86.)  T2557 

Yoaschott,  Geistig.  Leben  imAugustiner- 
orden  am  Knde  d.  Mittelalters,  s.  '16,  1*50. 
Rez.:  HiRt.  Jahrb.  87,  506 f.  Paulus.  (96  S. 
auch  Miinst.  Diss.  '15,)  [2558 

Barnikol,  E.,  Studien  z.  G.  d. 
Brttder  vom  gemeinsam.  Leben.  Erste 
Periode  d.  dt.  BrUderbewegunsr:  Die 
Zeit  Heinrichs  v.  Ahans.  Tttbing.: 
Mohr,  XI,  216  S.  (7  M.,  Bezieher  d. 
Zt.:  6  M.)  XI,  83  S.  Marb.  Diss.  '16. 
(Zt.f  Theol.  ulKirche.  Jg.27.  Erg.Hft.) 

Rez.:  Hist  Jahrb.  38,  373  Lttffler.     [2559 

Loffler,  RX,  Nones  fib.  Heinrioh  v.  Ahans. 
(Zt.  VaterL  G.  Westfal.  74,  I,  2*9-40.)    [2560 

Seamltz,  E.  Caj.,  Zostand  d.  siiddt.  Fran- 
siskaner  Conventualen,  a.'i.Vl*.  1255.  Rez.: 
Zt.  f.  G.  d.  Oberrh.  31,  464—67  Stenzel.  [2361 

Sehmitz,  Cajet,  Der  Anteil  d. 
stiddt.  Qbservantenvikarie  an  d.  Durch- 
fiUirnng  d.  Reform.  (Franziskan.  Stud. 
2,  869—76;  3,  41— 67;  354-64.  [2662 

Sehmitz,  Cajet.,  Franziskaner  als  Feld- 

teistliohe  urn  d.  Wende  d.  15.  Jh.  (Franzlsk. 
tud.  3,  95-97.)  [2568 

Wilms,  H.,  Das  Beten  d.  Mysti- 
kerinnen.  dargest.  nach  d.  Cbroniken 
d.  Dominikanerinnen-Klftster  z.  Adel- 
hausen,Diessenhofen,  Engelthal,  Kirch- 
berg,  Oetenbach,  T5G  u.  Unterlinden. 
Lpz.:  Harrassowitz  16.  XII,  179  S. 
7  M.  (Quellen  z.  G.  d.  Dominikaner- 
ordens  H.  11). 

Rez.:  Dt.  Lit.  Ztg.  17,  Nr.  9  E.Krebs; 
Theod.  Revue  17,  Nr.  i  2  A.  F.  Ludwig.  [2564 


Walde.  BM  Ohristl.  Hebraistea 
Dtlds.  am  Ausgang  d.  Mittelalt.  HOnst.: 
Aschendorff  '16.  XVI,  280  S.  6  M  20. 
(AlttestamentL  Abhdlgn.  6,  2/3.) 

Rez. :  Theol.  Lit-Ztg.  '17,  Nr.l  E.K6nig. 
[25G5 


Grab  main,  M.,   Jst  d.  ,.philosoph. 
"ieinric 


versalgenie"  bei  Magist.  Hefnrich  ct  Poeten 
Thomas  v.  Aquin?  (Hist.  Jahrb.  38,  815-320.) 
Vgl.  '14,  3756.  [2566 

Gloekl,  Der  Mdnch  Gotolf  v.  Heiligen- 
kreuz  u.  seine  Werke.  (Stud.  uaw.  G.  Bened.- 
Ord.  N.F.  6,  628  -31. ,  [2567 

Nicklas,  A.,  Die  Terminologie  d. 
Mystikers  Hnr.  Sense  unt  besond.  Be- 
rttcks.  d.  psychoiog.,  logisch.,  metaphys. 
u.  mystisch.Ausdriicke.  Ktfnigsb.  Diss. 
14.   161  S,  [2668 

Blhlmeyer,  K. ,  Angebliche  lat.  Predigten 
Hnr.  Senses.  (Theol.  Revue  fi7,  Nr.  3/4.)  [*5&« 

Zeageaverhdr  d.  Franoiscus  de  Moliano 
(1312),  bearb.  v.  A.  Seraphim,  s.  '13,  n»9. 
Rez.:  Forsch.  z.  brandenb.  u.  pr.  G.  27,  2t*0  — 
292  Krollmann;  Hist.  Monatsbl.  Posen  15, 
8S-39  Arnecke.  £*370 

Licheafcelm,  G.,  Studien  z.Heiligenleben 
Hermanns  v.  Fritzlar.    Hall.  Diss.  '16.  70  8. 

[2571 

Eadres.  J  A.,  Leukardis  v.  Duggendorf 
u.  Irmgara  (von  Tann).  Beitr.  z.  G.  d.  Be- 
ginen  in  Siiddtld.  (Hist.-pol.  Bll. 156, 19-28.) 

[2572 
Sehifer,  K.  H.,  Joh.  Sander  v.  Nord- 
hausen,  s.  'IS,  384 1.  Rez.:  Hist.  Jahrb.  34. 
887  Paulus;  Theol.  Lit-Ztg.  '14,  Nr.  22/23 
Barge;  RSm.  Quartalschr.  28,  N>1  *f.  Eg. 
Sehneider.  [2578 

Martin*  B.  M.,  Un  reformateur 
avant  Luther:  Le  dominicain  Jean 
Uytenhove  de  Gand.  Notes  sur  la 
r6forme  des  frferes-precheurs  dans  les 
provinces  du  Nord.  (Anal.  p.  s.  &  Thist. 
eccl.de  laBelg.  8  S.,  10,  83-650  [2674 

Matthleisen,  Wllhelm,  Die  Form  des 
reltgiosen  Verhaltens  bei  Theojphrast  von 
Hohenheim.  gen.  Paracelsus.  Diss.  Bonn. 
53  S.  [«*5 

Raster,  Gaitai,  Die  deutsehe  Theologie. 
(Die  Grenzboten  1917,  Nr.  3.  Bd.  I,  87-91.) 

[2576 


Zlbermafr,  Die  Legation  d.  Kardinals 
Nikol.  Cusanus  u.  d.  Ordensreform  in  d. 
Kirchenprov.  Salzburg,  s.  'lV'ie,  1?4S.  Rez.: 
Mitt.  Inst  Ost.  G.  37,  085—88  Bliemetzrieder. 

[2577 

Rlckhofen ,  X.  K.  t..  Die  Nonnberger 
Brudersehaft  1496-1515.  (Mitt  Ges.  Salzb. 
Ldkde.  56,  27-54.)  [2578 

Hald ,  Besetzg.  d.  Bistums  Brixen  1250 
— 137*,  s  13,  8842.  Rez.:  Mitt.  d.  Inst.  f.  6st 
G.forschg.  85,  52H  f.  Voltelini.  [«57t» 

Miaarlk,  1.,  Die  Provinzvikare  d.  6st.- 
b«hm  -poln  Observantenprovinz  1451—1467. 
(FranzUk.  Stud,  l,  328-36.)  [25S0 

Claufi,  H..  Die  Postilla  itudenUum  d. 
Prager  Universitat.  ^Beitrr.  Baver.  Kireh.- 
G.  24,  110-14  »  [2581 


by  Google 


Original  from 
UNIVERSITY  OF  MICHIGAN 


Vom  Interregnum  bis  zur  Reformation,  1254—1517 


•79 


CUawehreder,  F.  X.,  Der  Strait  utn  d. 
Pfarrei  Vierkirchen  vor  d.  Baseler  KouzlL 
(Sammelbl.  Hiat.Ver.  Freising  10,  145-52.) 

r?582 

Becker,  P.,  AM  Ulr.  Moltssner  v.  Raiten- 
haslas,  1502—1506.  (Stud.  u.  Mitt  z.  G.  d. 
Bened.-Ordens  N.  F.  4,  347—50.)  [2583 

Wei  gel,  H.,  E.  Waldenserverhttr  in 
Rothenburg  L  J.  1394.  (Beitrr.  Barer.  Kirch. - 
<;.  28,  81-*.)  [2584 

Zeller,  Jon«,  Beitrr.  z.  0.  d.  Melker  Re- 
form im  Bisk  Augsburg.  (Arch.  G.  Hochst. 
Augsb.  5,  165-162.)  *  p585 

Btrekfttiatmer,  Der  Rat  d.  Beichsstadt 
DinkelBbuhl im  Gr.Kirchenbann  1479.  (Beitrr. 
Bayer.  Kirch.-G.  23,  237—  39.^  [2586 

Pfleper,  LM  Die  kirchl.  Zust&nde 
Basels  im  spaten  Mittelalter.  (Hist, 
pol.  BU.  159,  618—82;  700—6.)    [2587 

Kunx,  Koar.,  Magister  Hans  Schdn- 
brunner.  Pfarrer  a.  Dekan  in  Zug  (f  1531). 
<Zt.  I  schweiz.  Kirch.-G.  10,  135— 42. ^     [2588 

HehuhmaBB,  Geo.,  Die  Berner  Jetzer- 
tragddie  im  Lichte  d.  neuer.  Forschg  u. 
Krit,  s.  '14,  1312.  Rez.:  Theol.  Lit.-Ztg.  '14, 
Nr.  14  W.  Kohler.  [2589 

flatter,  Joe.,  Sehlichtung  e.  Strokes  urn 
d.  Ohnrer  Domdekanatspfriinde  v.  J.  1468. 
(7A.L  schweiz.  Kirch.  -G.  9,  223— 326.)     [25M    j 

Jmesen,  Rechte  a.  Einkiinfte  d.  Bistams 
Sitten  im  Anfang  d.  16.  Jh.  (Zt  I  schweiz. 
Kirch.-G.  10,  161-71.)  [2591 

Henog,  Edna. ,  Bruder  Klaus. 
Stad.  fib.  seine  relig.  u.  kirchl.  Haltung. 
Bern:  Wyfi.    110  S.   2Fr.60. 

Rez.:  Zt.  Sehweiz.  Kirch.-G.  11,  (i97f. 
Buehi.  [2592 

Durrer,  R.,   Brader  Klaus.    Die 
altest.  Quellen  fib.  d.  selig.  Nikol.  v.  I 
lfltte,  sein  Leben  u.  s.  EinfluB  gesautm.  I 
«.  erl.  Halbbd.  1.  Sarnen;  Ehrle.  204  8. 
12  Fr. 

Rez.:  Zt.  Schweiz.  Kirch.-G.  11,  157 f. 
Biiehi.  [25!«3 

Oehl,  W.,  Bruder  Klaus  u.  d.  dt,  Mystik. 
<Zt.  Schweiz.  Kirch.-G.  11,  161*-  74;  241—54.) 

[2i94 

Riapcholz.  O..  Die  Verehrg.  d.  selig. 
Bruders  Nikoiaus  v.  Flue  im  Stifle  Bin- 
siedeln.  (Zt.  Schweiz.  Kirchen-G.  11,  l — 17.^ 

[2595 

lloltzmann,  W.,  Die  Griindg.  d. 
Bistums  Samaiten.  Beitr.  z.  G.  d. 
Konstanz.  Konzils.  (Zt  Gk  Oberrh.  32, 
70-84.)  [2696 

Lehmann,  Andr.  ♦   Entwicklg.  d. 

Patronatsverh&ltnisse  im  Archidiakonat 

Breisgau    1275  —  1508   (s.    14,   1298). 

Forts.   (Freiburg.  DiSzesanarch.  N.  F! 

17,  77—162.)  [2597 

Habb,  J.,  Die  Kirchenpolitik  d.  Stadt 
Stra&burg  am  Ausgong  d.  Mittelalters.  48  S. 
StraBb.  Dies.  '14.  [2598 

Dorn,  Joh.,  Der  alteste  KSlner 
Dom.  (Ann.  d.  Hist.  Ver.  f.  d.  Niederrh. 
38,  137—54.)  [2599 


Wellstefn,  ft,  Paza  v.  Halle,  eine 
Herchener  Cisterziensernoone  im  14.  Jli. 
(Stud.  usw.  z.  G.  d.  Bened.-Ordens  N.  F. 
6,  H96— 400.)  [2600 

Both,  F.W.  K.f  Zur  G.  d.  Mystik  im 
Kloster  ttt.  Thomas  an  d.  KylL  (Stud.  uaw. 
z.  G.  d.  Bened.-Ordens  N.F.  6, 182-186.)  [2601 

Boekfeelt,  B.,  Theodorich  v.  Mftnater. 
Miinster:  Aschendorff  15.  64  8.  Rez.:  Hist. 
Jahrb.  37,  507  f.  Ldffler.  [2602 

Bbljn,  m.  tab,  Jaeob.  Hbeck.  (Kederl. 
Arch.  Kerkgesch.  N.  8. 12,  209-28. )        [2608 

Herrmaaii,  Fritz,  Die  Statuten  d.  Pfarr- 
kirche  zu  Friedberg  a.  d.  J.  1517.  Beitr.  z. 
G.  d.  Instituts  d.  Altaristen.  (Gust.  Kruger 
gewidm.  v.  Schttlern  usw.  3-^18.)  13604 

Wlntran%  Landesherr I. Kirchenpolitik  in 

Thiiringen  am  Ausgang  d.  Mittelalters,  s. 

'14,  37lu.     Rez. :  Arch.  f.  kath.  Kirchenrecht 

95  (4.F.,  3),  175-77  Hilling;    Theol.  Lit.-Ztg. 

15,  Nr.  16/17  0.  Clemen.  [2605 

Nebel,  A*,  Die  Anfange  u.d.  kirchl. 
Rechtsstellg.  d.  Augustinerchorherren- 
stifts  St.  Peter  attf  d.  Lauterberge 
(Petersberg  b.Halle).  Hail.Diss/16. 74  S. 

Rez.:  N.  Arch.  Sachs.  G.  38,  414—17 
Hoppe.  [2606 

Mfiller,  Gee..  Reformation  u.  Visitation 
sachs.  Kloster  geg.  Ende  d.  15.  Jh.  (N.  Arch. 
Sachs.  G.  38,  46-74.)  [2607 

Doelle,  F.,  Die  Reformbewegung  unter 
d.  Visit  ator  regi minis  der  sachaisch.  Ordens- 

Srovinz.  (Franziskan.8tud. 3, 246-89.)  Rez.: 
f.  Laus.  Mag.  92,  225  f.  E.  Koch.  (2608 

Dolle,  Reformtatigkeit  d.  Provinzials 
Ldw.  flenning  in  d.  siichs.  Franziskaner- 

Srov.  1507-17,   s.  '15/16,   2855,     Rez.:   Stud, 
[itt.  G.  Bened.-Ord.  N.F.  7.  430f.  Pletzer; 
Mitt.  Hist.  Lit.  N.  F.  5,  254  f.  Hoppe.       [2609 
tiiBther,  0..    Andr.  Slomnow  u.  Jobs. 
Zager  in  d.  Hss.  d.  Danziger  Marienbibiio- 
thek.  (Zt.Westpr.G.-Ver.  57, 141-59.)    [2610 

Bobkohl,  M.,  Alb.  Suerbeer,  Erzbisch. 
v.  Li  viand.  Estland  u.  Preufien.  (Zt.  Oea. 
Schlesw  -  Hoist.  (J.  47,  68-90.  t  [2611. 

Belief^  Polen  u.  d.  rom.  Kurie  1414—24, 
a.  '14,  3693.  Rez:  Hist,  Monatabll.  f.  d.  Prov. 
Po8en  ?16,  110-12  Dersoh:  Hist.  Jahrb.  37, 
158  f.  Kolberg.  [2612 


y)  Bildung,  Literatur  und  Kunst; 
Volksleben. 

Brnehaiiller,  W.,  Kl.  Chronik  d.  Uniyers. 
Lpz.  v.  1409—14.  Der  Sonderausstellg.  „Der 
dt.  Student1'  gewidmet.  Lpz. :  Merseburger 
'14.     32  8.     30  PL  [2613 


8chw*rz,  Jg.,  Wolfgang  Gwarlieh,  e. 
Wiener  Bibliophile  d.  15.  Jahrh.  Mit  3  Abb. 
(3.  verm.  Abdr.).   Wien  *15.   13  8.   4°.     [2614 

Leuze,  O.,  Die  Wiegendrucke  d.  Biblioih. 
d.  ev.  Nikolauskirche  in  Isnv.  (Wtirttb. 
Vierteljhfte,  25,  286-i»i.)  [2615 

Hupp9  Otto,  Z.  Streit  urn  d.  Missale 
speciaie  Constautiense.  Ein  dritter  Bei- 
trag  z.  G.  d.  altest.  Druckwerke.  Strafi- 
burgi.Els.:  Heitz.   141  S.  4°.    [2616 


by  Google 


Original  from 
UNIVERSITY  OF  MICHIGAN 


♦80 


Bibiiographie  Nr.  2617— 2685 


Etcher,  Koar.,  Das  Brevier  d.  Biachofs 
Friedrich  ze  Rhin  auf  d.  Raster  Univ.-Biblio- 
thek.    (Baaler  Zt.  I4f  279-305.)  12617 

Knoblauch,  P«,  Die  Bildinitialen 
d.  Augsburg.  Zainerbibel  u.  d.  Sensen- 
schmidbibel.  Greisw.  Diss.  '16.   116  8. 

[2618 

Fortunatus.    Nacb   d.  Augsburg. 

Druck  v.  1509,  hrsg.  v.  Hans  G  tint  her. 

(Neudr.  dt  Literaturwerke   240—41.) 

Halle:  Niemeyer  '14.    157  S.    1  M.  20. 

_ [2619 

JeachiaMea,  P.,  <t  .auffaasg.u.  <J  .aohreibg. 
in  Dtld.  ont.  d.  Einiiufl  d.  Humanismue,  a.  '13, 
3868.  Res. :  Mitt,  d  Ver.  I.  it.  d.  St.  Niirnberg 
20,  801-6  Reicke.  [7Gto 

Both.  F.  W.  EM  Dea  Klosters  Sohdnau 
literar.  Bltite  im  ift.  u.  l*.  Jh.  (Stud.  uaw. 
G.  Beued.-Ord.  N.  F.  6,  631-3U.)  iwtl 

Blhlaeyer,  K..  Hugo  Speehtahart  v. 
Reutlingen,  e.  O.acnreiber  vl  Schulmaan  d. 
14,  Jh.  (Hist-polit.  Bll.  160,  257— C7;  231-93.) 

[2622 

Schroder,  Ferd.,  Arn.  Hevmerick.  (Ann. 
Hist.  Ver.  Niederrh.  100,  152-70.)  |*m 

Handler,  Felix  Fabri  aua  Ulm  u.  seine 
Stellg.  sum  geistig.  Leben  aein.  Zeit  a.'l4/tl5, 

3787.  fiez. :  Theol.  I  Jt-Ztg.  '15,  Nr.  c  SoBorn- 
baum:  Dt.  Lit-Ztg.  '16,  Nr.  25  Krich  Konig; 
Hist.  Zt,  116,  157  Joachimaen;  Lit.  Zbl.  '16, 
Nr.  35  Wolkan.  [2624 

Jtfaig,  Erich,  Peutingeratudien,  s.  '14',' 15, 

3788.  Res.:  Jieitrr.  z.  bayer  Kirch. *<i.  21, 
1771.  Fr.  Roth;  Zt  f.  Kirch.- U.  36,  2*8 
Sehmeidler;  Dt.  Lit-Ztg.  '16,  Nr.  8  Joachim- 
sen:  Theol.  Rev.  *17,  Nr.  9/10  Buschbell. 

[2625 

Steinberger,  L..  Zum  Itinerarium  Anto- 

nini  n.  zur  Tabula  Peutingeriana.  (Dt  U.bll. 

IB,  214—19.)  [2626 

Mestwerdt,  Die  Anf&nge  d.  Eras- 
mus. Huroanismus  u.  „devotio  moderna". 
Lpz.:  Haupt.    XXXL  343  S.    9  M. 

Res.:  Dt.  Lit-Ztg.  '18,  Nr.  7  0.  Clemen. 

[2627 

Pfelffer,  R.,  Neues  von  Ulareanus  (Zbl. 
Bibliothk.  34,  284—86.)  [2628 

Roth ,  F.  W.  E.,  Studien  z.  Joh. 
Trithemius-Jubeljahr(1516)1916.(8tud. 
usw.  z.  G.  d.  Bened.-  Ordens  N.  F.  6, 
265—301.)  [2629 

Sadhoff,  K.,  £in  arztl.  Brief  a.  d.  Anfange 
d.  16.  Jahrh.    (Arch.  f.  O.  d.  Mediz.  8, 450f.) 

[2630 

Zoaft  FrM  Der  Arzt  Ulr  Ellenbog.  (Arch. 
G.  Hoohat.  Augsburg  5,  111— 44 .)  [2631 


Wilkelat,  F.,  Zur  Abfaasungszeit  d.  Meier 
Helmbrecht  u.  d.  jttngeren  Titurel.  (Munch. 
Mus.  Philol.  Mittelalt.  3,  226-28.)  [2632 

Belftenberger,  K.f  Zu  Binder  Philipp  v. 
Seits.   (Beitrr.  s.  U.  d.  dt.  Sprache4i,  i»4ff.) 

[2633 

Chalapa,  ThM  Zur  G.  d.  ftPfarrer8  vom 
Kalenberg".    (Zt.  f.  oat.  Gymn.  66,  7-14.) 

|2634 


Bopfaer,  B.f  Unteranehgb .  su  d.  Urns- 
brueker,  Berliner  u.  Wiener  osterapiei,  a. 
'14/15,  3791.  Res.:  Dt.  Lit-Ztg.  '16,  Nr.  lv 
Wackernell.  (**ss 

Ackermann*  D^ri  *w*8  Btfbmen. 
Hr*g.vA.Bemtu.K.Burdach.(Vom 
Mittelalt.  z.  Ref.  Forschg.  z.  G.  d.  dt. 
Bildung.  Ill,  1.)  Berl.:  Weidmana 
XXII,  150,  414  S.;  8  Taf. 

Rez.:  Lit.  Zbl.  '17,  Nr.  40  [263* 

Pilgerfahrt,  Die,  d.  tr&umend. 
M5nch*.  A.  d,  Berleburg.  HdscbrifL 
brpg.v.Al.BSmer.  Berlin: Weidmaun 

15.  828  8.;  3  Taf.  (Dt.Textd.Mittelalt. 

25.)  12687 

Bette.  Joha*.  Die  Hietorie  vom  irrafen 

Alexander  v.  Metz-  (Jahrb.  d.  Ver.  f.  nieder* 

dt.  Sprachforschg.  42,  60-70.)  [«6» 

Llebenai,  ThM  Thomas  Murner, 
s.  14, 1343. 

Rez.:  Dt.  Lit-Ztg.  '14.  *fr.  29  Spaaierr 
Zt  f.  dt  Phil.  46,  484-88  Mane.  [«» 

Zaunick,  R«,  Das  alteste  dt.  Fiseh- 

bttchlein  v.  J.  1498  u.  dess.  Bedeutg. 

f.  d.  spfttere  Lit.    (Arch.  f.  Fischerei- 

G.,Hft.7,Beil)  BerL:  Parey  16.  [2640 

Kopp.  A..  Aua  liter.  Liederaammlgn. 
(Beitrr.  s.  G.  d.  dt.  Sprache  42, 4$-*0.)   (2^a 

Seller.  Fr..  Die  kleiner.  dt.  SprichwGrter- 
aammlgn.  d.  vorreform.  Zeit  u.  ltore  Qnellem. 
(Zt.  f.  dt  Philol.  47,  241—56;  3»0-90.)      [t«4t 

Herr,  X\tr.,  E.  dt.  BriefsteUer  a.  d. 
J.  1484.  <N.  JahrbL  klass.  Alt^rt.  40T 
368—65.)  [264* 

Uerateaherg,  Dt.  Sondergotik,  8.  '14, 3797. 
Kqs.  :  Kunatgeachichtl.  Anz.  13,52— 59  Tletse; 
Rep.  Kunatw.  40,  261-66  Frankl.  (2844 

LQthgen^  E. ,  Die  niederrhein. 
Plastik  v.  d.  Gotik  bis  z.  Renaissance. 
Strafib.:  Heita.  XII,  555  S.;  75  Taf. 
40  M.  (Studien  z.  Kunst-G.  200.)  [2645^ 

Hahleht^  V.  C.  Zur  atadthannov.  gotisch. 
Plastik.  R.  Nachtr.  (Hannov.  (;.bil.i8,343- 
848.)    Vgl.  '14,  8796.  [W46- 

Schmoll,  FrM  Die  hi  Elisabeth  in 
d.  bild.  Kunst  d.  13.  bis  16.  Jh.  (Beitrr. 
s.  Kunst-G.  Hessens  3.)  Marb.:  ElwerL 
X,  160  S. ;  38  Taf.  Subskr.-Pr.  8  M  60. 
(94  S.    GieB.  Diss.)  [2647 

Kaapp «  Fr. .  Wftrzburger  BUdhauer  <L 
14.  Jh.    (Rep.  Kunatw.  40,  97— 120.)        [*£*• 

Schneider,  Ernst,  SchnitzaltSre  d. 

16.  u.  16.  Jh.  in  Pommern.   Kiel  Diss. 
14.    107  S.  [2649 

Baam,  J.,  Die  Ulmer  Plastik  urn  1500,  a. 
'12, 1240.  Rez. :  WOrttb.  Yierteljhlte.  N.  F.  ti. 
179-84  Bach.  [266* 

Wolff,  C.,  Die  Stiftskirche  d.  hL 
Florentius  zu  Niederhaslach  u.  Meister 
Erwin  v.  Steinbach.  Lpz.:  Kreidel  15. 
2°.  11  S.  3  M.  (Aus:  Zf,  d.  Archit^ 
u.  Ingen.-Ver.)  [2661 


by  Google 


Original  from 
UNIVERSITY  OF  MICHIGAN 


Vom  Interregnum  bis  zur  Reformation,  1264—1517 


•81 


Dawn.  B.,  Veit  Stofi  u.  seine  Schnle 
in  Dtld. ,  Polen,  Ungarn  u.  Siebefebttrgen. 
2.  nmgearb.  n.  erw,  A.  Lpz.:  Hierse- 
inann  '16.  XIV,  248  S.;  71  Taf.  36  M. 
(Ennstgeschichti  Monograph.  17.)  [2662 

Hon,  Curt,  Der  Heehaltar  in  d.  kath. 
PfarrkirchezuKoachminfProv.Posen).  (Rep. 
f.  KtUIStW.  37,  109—14.)  [2658 

Schlffer ,  Ctrl  \  Clans  Berg  a.  Lttbeck. 
(Jahrb.  d.  Kgl.  Preufl.  Kunstsammlgn.  88, 
117-134.)  [1654 

Radluger,  K.  t.,  Hr.  Vaist  Bildsehnitzer 
v.  Landsberg-a.  L.  (Altbayr.  Monatsschr.  18. 
23-80.)  [2655 

Stem,  Dorothy  Der  Nftrnberg. 

Bildhaner  Adam  Kraft  Stilentwicklg. 

n.  Chronoloirie  sein  Werke.    Strafib.: 

Heitz  16.  XIII,  186  S.;  42  Taf.  18  M. 

(Stndien  z.  dt  EnnskG.  191.)    (T.  1, 

49  S.  Freib.  Diss.  16.)  [2656 

Plana,  H.,  Der  Bildhauer  Hans  Wydyz 
a.  seine  Yermutlichen  verwandtgehaftL  Be- 
zlehgn.  zum  Petrarkameister  Hans  Weidiz 
a.  d.  Medailleur  Chr.  Widiz.  (Rep.  f .  Runstw. 
38, 10t— 118.)  [26W 

Schwarz,  Karl,  Angnstin  Hirsch- 
vogel.  E.  dt.  Meister  d.  Renaissance. 
Mit  e.  Selbstbildn.  Hirschvogels  u.  77 
Abb.    Berlin:  Bard.   XI,  217  &    4°. 

[2668 

5igele,  A.,  Die  Herraentinger  Pieta  im 
Lichte  e.  spitmittelalterl.  Urk.  Beitr.  z. 
Kunst-G.  Hohenzollerns.  (Freiburg.  DiGze- 
sanaroh.  N.  P.  17,  241— 55.)  [1659 


Ktaekelia,  W.  R.,  Das  Urabmal  des  Ura- 
fen  Rudolf  v.  Tierstein  f  1818  im  Minster 
mi  Basel.    (Dt.  Herold  '16,  Nr.  8.)  [8660 

Mayer,  Ilex.,  Der  Meister  d.  Romhilder 
Doppel^rabmals.    (Rep.  f.  Kunstwles.  87,  95 

Rath,  V*,  Das  Heltauor  Vortragekreuz. 
(Korr.bl.  d.  Ver.  f.  siebenb.  Ldkde.  W,  1—6.) 

[t66t 

Sachs,  C.  L.,  Das  Xiirnberger  Bauamt 
am  Ausgang  d.  Mittelalters,  s.  '16,  1272.  Rez. : 
Jahrb.  ttesetzgebg.  41,  477—79  Eberstadt; 
Yiertelischr.  8os.-Wirtsoh.-(*.  14, 4l0f.  K.  O. 
MtUlcr.  [2666 


Lehmamr,  Hans,  Die  Olasmalerei 

in  Bern  am  finde  d.  16.  n.  Anfang  16. 

Jahrh.  (s.  14,  3810;.    Schlnfi.    (Anz. 

Schweiz.  Altkde.  16,  41—67  usw.,  804 

—24;  17,  46—66,  805—29;  18,  54—74, 

•fc25— 43.)  [2664 

Seklanerer,  J.,  Zur  Datierg.  d.  Glas- 
malereien  im  Regensbnrger  Dom.  (Rep.  f. 
KtUIStW.  87,  197— 410.)  [2665 

Welfimau,  K.,  Der  Altar  in  d.  Lorenz- 
kirehe  zu  Hot  Beitr.  z.  frank.  Kunst-U. 
Progr.Hof,  '15/ 'li.    16  8.;  2  Taf.  [3666 

Baattaltd.  H.,  Der  Innenraum  d.  Ulmer 
Tafelmalereid.l5.Jh.  Leipz.  Diss.  15.  668. 

[2667 


by  Google 


Ziircher,  K*>  Der  Meister  v.  Frauen- 

roth  n.  seine  kunstgeschichtl.  Stellg. 

(Nene    Beitrr.   z.   <?.   dt.   Altertnms 

(Henneb.)  Lpg.  26.)  [2668 

Rebde,  Alfr.,  Der  Hamburger  Petri- 
(Grabower)  Altar  u  Meister  Bertram  v.  Min- 
den.    Marb.  Diss.  f16.    66  S.  [9669 

Benziger,  C,  Eine  illtuitr.  Marien- 
legende  a.  d.  16.  Jh.  (("odes:  mss. 
hjst  helv.  X.  60,  Stadtbiblioth.  Bern.) 
Strafib.:  Heitz  18.  4°.  32  8.;  23  Taf. 
40  H.  [2670 

Hauber,  A«,  Planetenkinderbilder 
n.  Sternbilder.  Znr  O.  d.  menschl. 
Glaubens  n.  Irrens.  StraBb. :  Heitz.  16. 
XVI,  290  S.;  88  Taf.  25  M.  (Stnd.  z. 
dt  Eunst-G.  194.)  (267; 

Dexel-ftraackmaan,  (J.  LUbecker  Tafel- 
malerel  in  d.  l.  Halfte  d.  15.  Jahrb.  (Zt  Ver. 
Lttb  <*.  19, 1—87.)  [2672 

Esekeriek,  IL.  Hans  Wietzinger.  Nene 
Beitrr.    (Rep.  f.  Knnstw.  88,  11S—I2.)     [2678 

Fflrbringer,  H#,  Die  kttnstlerisch. 
Voransset2gn.  (  d.  Genter  Altars  d. 
Brttderv.Eyck.  Leipz.  Diss.  14.  1018.; 
4  Taf.  [2674 

Escterich,  M*9  Eonr.  Witz.  (Stnd. 
z.  dt  Ennst-G.  183.)  Strafib.:  Heitz 
16.    279  S.;  18  Taf.    14  M.  [2675 

Escherlcb,  M.,  Hans  Baldnng  — 

Bibliographic.      Strafib.:    Heitz    16. 

186  8.;   2  Taf.     8  M.     (Stnd.  z.  dt. 

Ennst-G.  189.)  [2676 

Keeberleb,  X..  Hans  Baldung  (irien.  (Dt. 
Rundschau  159,  444—68.)  [2677 

frledlasder,  X.  J.,  Der  Meister  v.  Frank- 
furt. (Jahrb.  d.  Kgl.  Prenfi.  Kunstsammlgn. 
88, 195—60.)  [2679 

Zeapeafeldt.  Hans  Raphon,  e.  nieder- 
sachs.  Maler.    (Hannov.  U.bll.  20,  241-51.) 

T2680 

Vownk,  J.,  Die  Miniaturmalereien  d.  P. 
Rgidius  v.  Ratibor  in  e.  bOhmisch.  Hand- 
sehrift  ttb.  d.  hi.  Franziskus  v.  Assisi.  rFran- 
zjskan.  Stud.  2,  387    358.)  [2681 

Jualaf,  W..  Hans  v.  K51n  u.  Meister  H. 
W.,  2  ettchs.  Rttnstler  d.  16.  Jh.  <N.  Arch. 
8ich8.  O.  88,  201-20.)  [1682 

Obnerf  E..  Bemh.  Btrigels  Besiehgn.  z. 
Kloster  Salem.  (Zt  f.  G.  d.  Oberrh.  N/F.  81, 
167—75.)  [2688 

Kristeller,  Paid,  Der  Meister  von 
1616.   Nachbildnngen  s.  Enpferstiche. 

36  Taf.  in  Enpfertief&tznng  n.  1  Licht- 
dr.    Berlin:  Br.  Cassirer  1916.    8  S.; 

37  Taf.  2°. 

<  iiraphische  itesellB0hait.Verdffentlg.22.) 

J2684 


Sckalrer,  Das  relig.  Volkslebeu  am  Aus- 
gang  d.  Mittelalters  naeh  Augsburg.  Qu.,  s. 
rl4,  8768.  Rez.:  Hist.  Jahrb.  116,  167 1  u. 
Dt.  Lit-Ztg.  '16,  Nr.  18  Joaohimsen;  Hist- 
pol.  HU.  158,  521-82  Bfihler.  (2685 

Original  from 
UNIVERSITYOF  MICHIGAN 


*82 


Bibliographic  Nr.  2688-2786, 


Hosp.  P.,  Ketzertum  u.  dt.  Kaisersage 
beimMinoritenJohannv.  Winterthnr.  (Fran- 
siskan.  Stud.  S,  161-68.)  [2686 

Helm,  K.»  Ersbisch.  Matthias  v.  Mains  a. 
d.  8onnenrtnstenii8  v.  16.  Sept-  1327.  (Hess. 
BU.  f.  Volkskde.  13,  115f.>  [2687 

Agrippa's  t.  Nettesheim,   Magi- 

sche  Werke.    Zam  erst.  Male  voJlst. 

ins  Deutsche  fibers.    5  Tie.    Anast 

Nendr.    BerU:    Barsdorf   1868   ('16). 

30  M,  [2688 

Xorgeathaler,  H.,  ZurFastnachtsfahrtd. 
Schwyser  I486.  (Ans.  8chwei£.  G.  n,  94-S9.) 


Lehman  a,  Paul,  Lebensnaohrichten  e. 
s&ddt.  Arstes  vom  Ende  d.  Mittelalters. 
ifflst.  Jahrb.  87,  894—99.)  (2690 

Sadhoff,  K.,    Pestschriften  a.  d. 

ersten  150  Jahren  nach  d,  Epidemie  d. 

„schwarzen  Todes(c  1848.  (Arch.  f.  G. 

d.  Mediz.  8,  176-215;   236—289;   9, 

63—78.)  [2691 

Zanalek,  B^  Zur  Bibliogr.  d.  Festschrift 
Stromers  v.  Anerhach.  (N.  Arch.  f.  sachs.  ft. 
36,  129  f>  [2692 

Karkgraf,  H.,  Uber  e.  schles.  Ritter- 
.gesellschaft  am  Anfang  d.  15.  Jh.  (Mitt.  a. 
d.  Stadtarob.  usw.  Breslau  12,  81-93.  >    [2693 


5.  Zeit  tier  lteformaHoti,  Gegen~ 

reformation  and  des  SOJfihr. 

Krieges,  1517—1648. 

a)  Reformationszeiti  1617—1560. 

Wolf,  Hast.,  Qnellenkde.  d.  dt.  Ref.G., 
».  Ti6fi<s  1285.  Res.;  Zt.  d.  Ver.  f.  hess.  G. 
40,  264-56  Dersch;  Zt.  f.  K.  G.  86,  578  80 
Beft;  Zt.  Sav.-Stittg;  87,  K.  A.  6,  449-61 
Werminghoff;  Arch.Kath.  Kirchenreoht  97, 
162  1  G oiler:  Zt.  Oat.  Gvmn.  67,  807-901 
Loserth;  Mitt.  Hist.  Lit.  N.  F.  5,  81-86 
Barge.  (26!>4 

Archiv  f.  Ref*-G.  Texte  u.  Unter- 
sachgn.  (s. '15/16, 1286),  Nr.  62— 56. 
(Jg.  13,  3-4  u.  14,  1—4).  S.  161-320; 
1—316.  [2696 

Stadien  u.  Texte*  Reforraations- 
geschichtl.,  hrsg.  v.  J.  Greving(8.16/'  1 6, 
1287),  24/26,  s.Nr.  2556;  34/35:  A.W  ill- 
burger,  Die  KonstanzerBischOf  e  Hugo 
v.  Landenberg,  Balth.  Herklin,  Job. 
v.  Lnpsen  (1496—1687)  a.  d.  Glaabens- 
spaltang.  XVI,  316  S.  8  l£t  40. 

Re*.:  Theol.  Lit-Ztg. '17,  Nr.  22/28  u. 
Theol.  Lit.bl.  '18,  Nr.  o  Bossert.  Res.  v.  32 
CK.  0.  MiUler,  Aktcnstttoke  s.  G.  d.  Ref.  in 
fiavensbnrg).  Theol.  Lit-Ztg.  17,  Nr.  20/21 
Hans  Becker.  [2696 

KaulfuB-Dlegch,  K.9  Das  Bach  d. 
Reformation,  geschr.  v.  Mitlebenden. 
Lps. :  Voigtiftnder.  623  S. ;  28  Taf.  6  M. 

Res. :  Theol.  Lit.  Bl.  '17,  Nr.  2  H.  Prenfi : 
Zt.  Ges.  Nieders.  Kirch.-G.  21,  254-56.  [2697 


tiafimann,  Quellen.iL  Forsch.  s.  G.  d. 
Angsbnrg.Glaubensbekenntnisses,  a/13, 8*.H4. 
Res. :  Mitt.  a.  d.  hist.  Lit.  N.  F.  1 269—71  Gnat. 
Wolf;  HistVierteljschr.  18,  309-11  HeuGi 

p$698 

Unellen  a.  Abhdlgn.  z.  schweiz. 
Ref.  G.  (2.  Ser.  d.  Que  lien  z.  schweiz. 
Ref.-G.)  Hrsg,  v.  Zwingli-Ver.  in 
Zurich  ant  Red.  v.  Geo  Finsler  u, 
Walt.KiShler.  2(6d.ganz.8annnlg.)- 
Cornel.  Bergmann,  Die  Tiufer- 
bewegung  im  Kaht.  Zflrich  bis  1660. 
Lpz. :  Hemsios  16.  XI,  176  S.  6  M.  50. 

Res.:  Theol.  Lit.-Ztg.  '17.  Nr.  10  Schorn- 
baarn;  Theol.  Lit.bl.  17,  Nr.  10  Gelser.  [*w 


Boamer,  H..  Aus  alt.  Hss.  Yon  Lnther  n. 
ttber Lather.  (N.Kirchl.  Zt.  26, 397-412.)  p70Q 

Kaweraa,  G»,  Lathers  Schriften 
nach  d.  Reihenfolge  d.  Jahre  verseich- 
net,  m.  Nachweis  ihr.  Fondortes  in  d. 
jetstgebr&acbi.Aosgaben.  Lps.:  Haupt. 
64  S.  1  M.  20.  (Schr.  d.  Ver.  f.  Ref.  G. 
129,  Jg.  36,  3.)  [2701 

Luther*  Werke.  Krit  Gesamt- 
ausg.,  s. '  16/16, 1288  Tischredea.  Bd.  4. 
16?XLV,737S.   26M.40.         [2702 

Lathers  Werke.  Hrsg.  v.  Am.  E. 
Berger.  Krit  dnrchges.  a.  erL  Ausg. 
3  Bde.    Lpz.:  Bibliogr.  Inst.    8  M- 10. 

[2703 

Lathers  Werke  in  Answahl,  hiW-  ▼- 
0.  Clemen  u.  A.  Leitzmann,  s.  Wis, 
1367.  Res.  v.  Bd.  1—3:  Zt.  f.  dt  Philol.  46, 
122—26  Scheel;  v.  Bd.  1-4:  Katholik  i.FM 
to,  854S— 6S  J.  Schmidt.  [2704 

Klelnoodtea  uit  Lnther  s  nalaten- 
schap  [Teil8.|.  Getnigenissen  van  den 
herYormer  bijeengebracht,  ingeleid  en 
toegelicht  door  Dr.  H.A*  van  Bakel, 
Hoogleeraar.  Amsterdam:  van  Looy. 
Xll,  295  S.  [2705 

Lather's  95  Thesen  nebst  d.  Sermon  r. 
Ablafi  a.  Gnade  1517.  Jnbflaamsheft  (Ans: 
Lathers  Werken,  hrsg.  v.  0.  Clem  en.)  Bonn : 
Marcus u.W.  14  8.  SOW.  (Kl. Texte f. Vor- 
lesnngen  u.  Obangen  142.)  [2J06 

Latherirorte  com  Lutherlied  [Luther: 
Anas.].  Ausgew&hlt  von  J.  Fris.  Siatteart: 
Ey.  PreflYerband.  18  Bl.  8".  1*707 

Lather's  Sendschreiben  an  ?apet  Leo  X 
(Eyn  sendbrieff  an  den  Bapst. . .)  n.  sein 
Buehlein  v.  d.  Freiheit  eines  Chxiaten- 
menschen.  Hrsg.  von  Rndolf  R  h  w  al  dJFaks.l 
Wiedergabe  d.  Reichsdrnokerei.  Weimar: 
Ges.  d.  BibUophilen.  7  S..  «0  Bl.  [t708 

Lathers  ev.  Predigten.  Hrsg.  vl 
M.  K  r  e  a  t  z  ot.  Gtttting.:  Vandenhoeck 
O.R.  679  S.  6M.  [2709 

Lather,  ■.,  Kobnrffer  Predigten  ad. 
J.  1530.  Ans  ass.  verOff.  v.  G.  Bnchwald. 
Lps.:  Krflgern.Co.  4^8.  70 Pf.  Res.: Theol. 
Lit-Ztg.  '16,  Nr.  25/26  Kawerau.  [2710 

Lather's  Tischteden.  Far  d.  dt.  fiiblio- 
thek  hrsg.  v.  A.  Frederking,  Bert:  Dt 
Bibliothek.  XV,  389  8.  lM.  P7U 


by  Google 


Original  from 
UNIVERSITY  OF  MICHIGAN 


Zeit  der  Reformation,  Gegenreformation  und  des  30  jahr.  Krieges,  1517—1648  *83 


Lethfr  a  Fabeln  nach  sein.  Hs.  u.  d. 
Dmeken  neubearb*  v.  Ernst  Thiele.  2.  A.,  s 
'11,  3689.  Rez. :  N.  Jahrb.  f  d.  klass.  Alten. 
ere.  27,  7*21  f.  A.  <;iity.e.  [2712 

Schmieden  J7  Der  dt.  Reformator 
Dr.  M.  Luther  in  sein.  Schrr,  Reden, 
Dichtgn.,  Ausspriiehen ,  in  Bern  v. 
Zeitgenossen ,■  im  Urteil  d.  Slit-  u. 
JNachwelt.  Lpz.:  Wuuderlich.  180  S. 
2  M.  40  [2713 

Lntherdtudien  z.  4.  Jahrhundert- 
feier  d.  Ref.,  verSff.  v.  d.  Ititarbeitern 

d.  Weimar.  Lutherausg.  Weimar: -BSh- 
lau.    286  8.    12  M. 

Inh.:  G.  Kawerau,  DieBemtthgn. 
im  16.,  17.  u.  18.  Jh.,  L.s  Briefe  zu 
sammeln  u.  herauszugeben.  0.  Al- 
b  r  e  c  h  t ,  Zur Vor-G.  d.  Weimar.  Luther- 
ans*. 0.  Brenner,  L.s  Haudschrift 
im  Lichte  d.  dt.  Schriftentwicklg.  Ders., 
Urn  keinen  Dank  zu  baben.  W.  L  u  c  k  e , 
Aus  mein.  Voruntersuchgn.  z.  Ausg.  v. 
Luthers  Liedern.  W.  Kohler,  Zum 
Abendmahlsstreite  zw.  L.  u.  Zwingli. 
E.£roker,L.sWerbimgumK»tharina 
v.  Bora..  E.  Untersucbg.  ub.  d.  Quelle 

e.  alt.  Uberlieferg.  0.  Clemen,  E. 
Kurl&nder  an  L.s  Grab  3.  Sept.  1786. 
G.  Buchwald,  Neues  iib.  L.s  Reisen. 
Aus  d.  Predigtuachschrif  ten  Geo.Rorers 
u.  Ant.  Lauterbachs    zusammengest. 

F.  Cohrs,  Zur  Chronol.  u.  Entstehgs.- 

G.  v.  L.r  Genesiavoriesung  u.  sein. 
Schrift  „Von  d.  Konziliis  u.  Kirchen". 
E.  Beitr.  z.  Bedeutg.  d.  Tischreden- 
ttberlieferg.  A.  Freitag,  Veit  Diet- 
richs  Anteil  an  d.  Luthertiberlieferg. 
0.  Reich  ert,  2  neue  Protokolle  z. 
Revision  d.  Neuen  Testamentes.  E. . 
Beitr.  zu  Geo.  R Brers  Anteil  an  d. 
handschriftl.  Lutheriiberlief  erg.  E. 
Thiele,  Die  Originalhandschrr.  L.s. 
Johs..Luther,  DerWittenb.  Druckin 
sein.  Ubergang  z.  Reformationspresse. 
K.  Drescher,  Der  Brief  e.  italien. 
Kardinals  a.  d.  16.  Jh. 

Rez.:  Theol.  Lit.bl.  '18,  Nr.  5f.  Hauli- 
leiter,  [*714 

Hir«ch,  Knai,,  Rand  gloss  en  zu  Luther- 
texten.  (Theol.  Stud.  Krit.  18,  108— 87.  i 
J.  Die  disputatio  de  virihus  et  voluntate 
hominis  sine  gratia  1516.  2.  Die  sogen. 
explicatio  conclusionis  sextae  d.  Heidel- 
berg Disputation.  [2715 

Weber,  Zu  Luthers  Sept.-u.Dez.-Testa- 
ment.   (Zt.  f.'Kirch.-U.  36,  350—404.)      [2716 

Walther,  W.,  Luthers  Dt.  Bibel. 
Berl.:  Mittler.   218  S.;  4  Taf.   3  M.  60/ 

Rez.:  Theol.  Lit.bl.  17,  Nr.  18  Risen; 
Lit  Zbl.  '17,  Nr.  40  v.  D.  [2717 

Bl*cb,  A.,  Luther  als  Bibel  iibersetzer  in 

d.  Dt.  Psalter  v.  1524-45.  r Theol.  Stnd.  Krit. 

17,  273-322.  >  12718 


by  Google 


Reichert.  0,.  Die  letzten  Arbeiten 
Lathers  am  Neu.  Testament.  (Arch.  Ref. -O. 
14;  205-35.)  [27ui 

Walther,  Wllh.,  Die  erst.  Kon- 
kurrenten  d.  Bibelttbersetzers  Lather. 
Lpz.:  Deichert.    77  S   1  M.  80. 

Rez.:  Theol.  Lit.-Ztg.  U7.  Nr.  20/21 
Risen,  .  |272o 

Schlatter,  A,,  Luthers  Deutung 
d.R5merbriefs.  Giitersloh:  Bertelsmann. 
90  S.  2  M.  40.  (Beitr.  z.  Forderg.  christl. 
Theol.  21,  7.)  [2721 

Kohler,  W.,  Wie  Luther  d.  Dent- 
schen  d.  Leben  Jesu  erz£hlt  hat.  154  S. 
3M.  (Schr.Ver.f.Ref.  G.35,1,2.  [2722 

Meyer,  Job.,  Luthers  Dekalogerklarg. 
1528  unt.  d.  Einiluli  d.  sachs.  Kirchenvisita- 
tion.  (N.  kirchl.  Zt.  26.  546—70.1  [2723 

KrS^er,  «.,  Luthers  Traktat  de  Indul- 
gentiis.  (Theol.  Stud. Krit.  17.  507— 20.)  [2*24 

Loon*,  Fr..  Der  articnlus  stantis  et 
cadentis  ecclesiae.    t  Theol.  Stud.  Krit.  '17, 

323—420.  >  (2725 

Hardelaad,  A,  Das  erste  (lebot  in  d. 
Katechismen  Luthers.  Beitr.  z.  C  d.  Recht- 
fertigungelehre.  Leipz.:  Dftrffling  u.  Co..  '16. 
184  8.  2M.  50.  O.  Albrecht,  htreiflichter 
auf  Luthers  Exklarar.  d.  erst,  denote  i.  klein. 
Katechismus.  (Theol.  Stud.  Krit..  M7  421— 
495.)-  Ph.Baehmanii.  Zu  Luthers  Katechis- 
men. (N.  kirchl.  Zt.  26,  244  -  53;  3«»7-S2. )  [2726 
Preufi,  Das  Frdrnmigkeitsmotiv  v. 
Luthers  Tessaredak  u.  seine  mittelalt.  Wur- 
zeln.  (N.  kirchl.  Zt.  26,  217 — 43. 1  [2727 

Spltta,  F.,  Die  Lieder  Luthers.  (Aus: 
Mtschr.  f.  iiottesdienst  u.  kirchl.  Kunst) 
(Jotting. :  Vandenhoeck  u.  R.  32  8.  1  If .  [2728 

K  awe  ran.  G.,  Luthers  Randglossen  zum 
Marienpsalter  1515.  (Theol.  Stud.  u.  Krit, 
'17t81-S7.>  J2729 

Uhllff,  <;.,  E.  von  Luther  durchgeseh. 
Brief  a.  d.  J.  154<;.  «N.  Laus.  Magaz.  US, 
15:» — <^.  [2730 

LoekeaaiB,  Tb.,  Techn.  Stud.  z.  Luthers 
Briefen  un  Friedrich  d.  Weisen,  s.  >14/,15, 
1370.  Rez.:  N.  Arch.  f.  sachs.  ts.  35,  S91 
Buchwald.  [2731 

Albrecht,  0M  Krit.  Bern erkgn.  z.  Uber- 
lieferg. d.  stammbuchartig.  Bnch-  u.  Bibel- 
einzeichngn.  Luthers.  ^Arch-  Ref.-d.  14, 
101—86.1  [tint 

Kaweran*  U  ,  Die  t /Frost schriften4*  all 
eine  d.  altest.  (Jueilen  f.  Briefe  Luthers. 
(Arch.  Ret.-ij.  14,  iS7— 204.;  —  W.  Kekler, 
Lutherbriefe  a.  d.  Zeit  d.  Augsburg.  Reiehs- 
tages.  (End. 236-41. 1  Th.  Wotschke, Luther 
Hauspostille  i>olnisch.  (Ebd.  242—48!)    [2733 

Srkeel,  Dokumente  zu  Luthers  Ent- 
wicklg.  bis  1519,  s.  12.  1269.  Rez.:  Theol. 
Lit.-Ztg.  '13,  Nr.  1  Kawerau ;  Hist.  Zt.  110, 
r»«4f.  W.  K.  —  Register  u.  Nachtr.  Tubing.: 
Mohr.  12S.  20  Pf  (Sammlg.ausgew  kirch - 
n.dogmengeschichtl.Quellensehr.  2.R.  H.  i».) 

|2734 

Sehubart,  Chr..  Die  fiericbte  fib. 
Luthers  Tod  und  Begrftbnis.  Texte 
u.  Untersuchungen.  (Mit  3  Taf.)  Wei- 
mar :Boehlau.  XII,161S.  4°.8M.  [2735 

Strieder,  JM  Authent.  Berr.  ub.  Luthers 
letste  Lebensstunden,  s.  '14, 1875.  Rez.:  (auoh 
v.  '14,  1418  Orabinski»  Thfir.-saehs.  Zt.  4, 
96  f.  Haeenciever  [2786 

Original  from 
UNIVERSITYOF  MICHIGAN 


'84 


Bibliographic  Nr.  2737—2790 


Stolzlt.  B..  K.  unbekannte  Vorrede  Me* 
lanehthons.  (Arch.  f.  Ref.-G.  12.  132-80.)  Zn 
O.  Lanterbecks  dt.  Rrziehgs.-Lehre  1550. 

12737 

Clemen,  0«.  Stndien  zn  Metonchthont 
Reden  n.  Oediciiten,  s.  T14»  1376.  Rez.:  Dt. 
Lit.-Ztg.  *14,  5r.  44/45  P.  Flamming.      (2;3S 

Corpus  ref.  (s.  '15,  1302).  Bd.4, 
Lpz.  5.  S,  321—400.  (Subskr.-Pr.  8  M. 
VottBgspr.2M.40).  B<L9,  Ziringlis 
Briefe.  Bd.  3,  Lfg.  4f  8,  241—320. 
(314.   Subskr.-Pr.  2  M.)  [2789 

fitihler,  W*.  Brentiana  u.  andere  Refor- 
matoria  (g.  '15,  1300).  Forts.  (Arch.  Ref.-G. 
14,  145—52.)  [2740 

Staehella,  K.,  Zwei  fllschiich  auf  Oeko- 
lampad  gemiinzte  Spottgediohte  d.  Joach. 
y.  der  Heyden  a.  d.  J.  1526.  <Schweia.  Theol. 
Zt.  84,  264r-07.)  [274t 

Bockiufthl,  P.,  Der  Brief  d.Wassen- 
berger  Pr&dikanten  Dion.  Vinne  an 
Luther  n.  sein  Abendftahlstraktat. 
(Theol.  Arbeiten  a.  d.  Rhein.  wiss.  Pre- 
diger- Ver.  N.  F.  16, 1—40.)  [2742 

Jacobsen,  L.,  Joh.Urosch'Trostspruehe, 
hrsg.  v.V.Dietrich.  (Zt.  f.  Kirch.-ii.  85, 
403-  IS. )  [2743 

Terwelp,  tt.,  2  Briefed. Bonner Predigers 
MeinerUhagen.  <  Ami.  d.  Hist.  Ver.  f.  d.  Nie- 
denrh.  96,  188— iK>.)  [2744 

Albert,  P.  P.,  Otmar  Nachtgails  Grab- 
schrift  f.  (Jlr.  v.  flutten  1523/24.  ,<Zt  Ue- 
aohjlchtikde.  Freiburg  33,  187  f .  >  [2745 

Hohenheim,    Theophr.  v.,   gen. 


Paracelsus,  10  tbeol.  Abhdlgn.  Hrsg. 
v.W.Matthiefien.  I.  (Arch.  Ref.-G. 
14f  1-48;  81-122.)  [2746 

Jf Shier,  Walt,  Desid.  Erasmus. 
Lebensbild  i.  Ausziigen  a.  s.  Werken. 
Berlin:  Hutten-Verl  239  S.  4  M. 
(Klassiker  d.  Religion.   12.  13.) 

Rez. :  Theol.  Lit.bl.  '18,  Nr.  2  Schrdder, 

[2747 

Ankwiez,  H.  y.,  2  nnbekannte  Briefe 
Joh.  Eoks  an  Job.  Cuspinian.  (Mitt.  Inst.  8st. 
G.  87,  Gil — 77.>  [2748 

Raiaer,  J.  K.,  EntstehnngB-G.d.Trienter 
Predigtreformdekretes.  <Zt.  f.  kath.  Theol. 
39,  256—317 ;  465—523.)  [2749 

Sehottenloher,  KM  J5rg  Spitzenberg  in 
Konstanz  a.  seine  Reformationsdrncke  1527 
-1530.     (Tbl.  f.  BiblW.  33,  15G-KJ3.)        [2750 


Beu,  J.  IK.,  Quellen  z.  G.d.  kirch- 
lich.  Unterrichts  in  d.  evang.  Eirche 
Dtlds.  zwisch.  1680  u.  1600  (s.  14/16, 
1387).  TL  1 :  Qu.  z.  G.  d.  Katechismus- 
unterrichts.  Bd.  3:  Ost-,  nord-u.westdt. 
Jtatechismen.  2.Abt.Texte.  l.H&lfte. 
16.    660  S.    12  M. 

Rezr  Zt.  G.  Ersdehg.  6,  203  f.  Sehian. 
Rez.:  v.  Bd.  2,  Abtlg.  2:  Hist.  Vierteljschr. 


17,  soil.  Geo.  Mailer. 


|2751 


Waldenmaier,  H«,  Entstebg.  d.  ev. 

Gottesdienstordngn.  Stiddtlds.  im  Zeit- 

alt.  d.  Ref.    Lpz  :  Haupt  16.    142  S. 

2  M.  40.     (Scbrr.  d.  Ver.  f.  Ref.    G. 

Nr.  125/26.)  [2762 

Behrtad,  Frits;  Die  Leiden*  G.  d.  Herra 
alt  Form  im  polit- literar.  Kampf.  beaond. 
im  Ref.-Zeitalt.    (Arch.  Ref.-G.  14,  49-64.) 

[2753 

Tot,  K.,  De  dooplijst  van  Leenaert  Bon- 
wens  medeg.  (Bijdrr.  etc.  Hist.  Genootseh. 
Utrecht  36,  30-70.)  [*7&* 

Clemen,  0..  B  unbekannte  reformatory 
Lleder.    (Arch.  f.  Ref.-G.  ll»2in— 301  .\  t*?» 


Xeake-Glf  ekert,  Die  Getchichtatchreibg. 
d.  Ref.  n.  Gegenref.,  s.  M4/'i5,  3837.  Rck.: 
Zt.  f.  Kirch-G.  86,  1251  O.  Clemen.         |*75s 

Xorel-Katlo,  A.,  Hlstoriograpbie  de  Char- 
lea  Quint,  e.  '14/15, 1391.  Rez. :  Tit.  Zbl.  '15. 
Nr.  l;  Hist.  Zt.  U6,  620—22  Andr.  Walker. 

pf757 

JSrgent,  0.,  Das  Schrifttum  d.  Ref.-Zeit 
im Stadtarchive.  (flannov.  G.bil. 20, 273— 92.  > 

[S75H 

ttelehftrtgltterbfteher.  Die,Kaiser  Kart&V 
Lpz.  1 :  1519—22,  s.  '14;  1892.  Bex. :  Zt.  d. 
Sav.-Stiftg.  36,  G.  A.,  560-62  v.  Wretachlto. 

[T759 

Deraeh,  W..  Aufzeichngn.  d.  Binders 
Gftbel  Sohickeberg  im  Kloster  BOddekea  z, 
G.  Hetsen  u.  Waldecks  in  d.  Ref ,-Zeit.  ivArch. 
Hess.  G .  1 1 .  101—7.  |  [5760 

Schottenloher ,  K. ,  Beschlagnahmte 
Drnckschriften  a.  d.  Frnhzeit  d.  Ref  <ZL  L 
Bttcherfrennde,  N.  F.  8.  805-21.)  piex 

Kalkeff,  Sntstehg.  d.  Wormaer  EdikU, 
s.  'IS,  S956.  Rez. :  Tneol.  Lit.-Ztg.  '14.  Nr.  24/2fV 
W.  Rohler;  Zt.  f.  Kirch.-G,  85,  5f>2f.  flasen- 
clever;  Mitt.  a.  d.  hist,  Ldt.  N.  F,  3,  257-62 
Barge;  Hist.  Vierteljechr.  18  315-17  Bartie; 
Dt.  Lit.-Ztg.  M7,  Nr.  47  R.  Wolff.  11762 

Kalkeff,  p#,  Znr'  Sntstehg.  d.  Wormaer 
Edikts.    lArch.  f.  Ref.-G.  13,  24t-7«.>    [27«8 

Kalkoff,  P.,  Das  Wormser  Edikt 
u.  d.  £rlasse  d.  Keicbsregiments  u.  ein- 
zeln.  Reichsfttrsten.  Httnch.  u.  BerL: 
Oldenbourg.  Xf  132  S.  5  M.  (Hist. 
Bibliotb.,  hrsg.  v.  d.  Ked.  <L  Hist,  Zt.  37.  > 

Rez. :  Dt.  Lit-Ztg.  '17,  Nr.  47  Rich.  Wolff. 

p7$4 

Brleger,  Tk.9  2  blsher  nnbe*kannte  Ent- 
wurfe  d.  Wormser  Edikts  geg.  Luther,  s.  *lit 
1381 .   Rea. :  Zt.  f.  Kirch.-G.  32, 1641  Kalkoff. 

[276ft 

Kalkoff,  1\,  DhB  nneohte  Breve  Ha- 
drians VI.  an  d.  Knrf.  v.  Sacht.  —  e.  Flng- 
sehrift  Hoohstratens.  (Theol.8tnd.Krit.  'it, 
231—73.)  [276ft 

Bossert,  G#,  Briefe  a.  &  B«for- 
mationsjahrb.  (s.  14, 1397).  Forts.  1550 
-57.  (Bll.f.  wttrtt.  Kirch.-G.  19. 83-96. 
20, 86—93.)  [2767 

Kalkoff,  P.,  Die  Anfangsperiode 
d.  Reformation  in  Sleidans  Kommen- 
tarien.  (Zt.  G.  Oberrh.  N.P.  32t  297 
—829;  414-67.)  [276S 


by  \j 


iL 


IC 


Original  fronn 
UNIVERSITYOF  MICHIGAN 


Zeit  der  Reformation,  Gegenreformation  and  des  30j&hr.  Erieges,  1517—1648  *8o 


Ha*elnaa»,  GesehiehtL Werke.  II :  Ret- 
O.  Wertfalene,  hrsg.  v.  El.  Lo filer,  s.  '14, 
1393.  Rez.:  Westdt.  Zt  38,  397  f.  Hilling: 
Theol. Lit-Ztg.  '14,  Nr.  n  Lerche.        [4769 

Akten  u*  Brief©  z.  Kirchenpolit. 
Hrzg.  Georgs  v.  Sachsen.  2: 1626—27. 
Hrsg.  v.  F.  G  e  s  8.  Lpz. :  Teubner.  XX, 
924  S.  44  M.  (Aus  d.  Schrr.  d.  Kgl. 
S&chs.  Kommiss.  f.  G.) 

Rex.:  Teol.  Lit.-Ztg.  '17,  Nr.  18;19  Bossert; 
N.  Arch.  SHchs.  U.  38,  417-22  Geo.  Mailer. 

CJ770 

Blarer.  Gerir.,  Rriefe  u.  Akten  1520-67. 
Bd.  l:  1518-47,  hrsg.  v.  H.  Gunter,  b.  MV16, 
1814.  Rez.:  Zt.  t  Kirch. -G.  36,  :>82— 84  Ha- 
senclever  [2771 

gthatzlefn,  A..  ZurLebena-G,  d.  Rothen- 
burg.  Stadtscbraibers  Thorn.  Zweifel  nebat 
Brganzgn.  zu  sein.  G.  d.  Banernkriege*  in 
Rothenburg.  (Beitrr.  Bayer.  Kirch.- G.  24, 
9-22.)  £S772 

Stela.  Josef,  Hermann  Weinsberg  als 
Menach  and  Palitiker.  Bonn.  66  8.  (Jahrb. 
Kdln.  G.-Ver.  4  u.  Dies.  Bonn.)  (2773 

Ketasaen,  H.f  Neue  Beitrr.  z.  G.  d. 
Theod.  Fabritius.  (Monatohfte.  f.  rhein. 
Kirch.-G.  10,  207—18,)  [2774 

KvaS&la,  JM  Wilh.  Postell.    Seine 

-Geistesart  u.  seine  Reformgedanken 

<s.  T13,39U.)    Forts.    (Arch,  f.  Ref.-G. 

11,  200—27.)  [2775 

Tr din,  Beitrr.  z.  Kenntn.  d.  salzb.  Chro- 
nic d.  16.  Jh.  (Mitt.  d.  ties.  f.  Salzb.  Ldke. 
$4,  135—166..  [2776 

Meier,  Uabr.,  Berioht  iib.  d.  Frauen- 
kloster  St.  Leonhard  in  St.  Gallen  von  d. 
Fran  Mutter  Wiborada  Flnri  1524  38. 
(Anz.  f.  schweiz.  G.  '15,  14-44.)  [2777 

Otaer,  K.,  Jahrgeschichten  v.  S&ckingen 
3527-52.    ^Alemamda  44,  164-68. »  (2778 

Hapke,  B.,  Niederland.  Akten  u.  Urkk. 
z.  G.  d.  Banae  u.  a.  dt.  8ee-G.  1:1531—57, 
a.  'l.V'ie,  1316.  Re/.:  .Jahrb.  f.  Gesetzgebg. 
39,  1515—18  Briukmann.  [2779 

Arnecke,  Fr.,  E.  Angsburger  Pri- 

vatbrief  a.  d.  Ref. -Zeit.  (Arch,  f.  Ref - 

G.  13,  154  f.)  [2780 

Albert,  P.  P.,  K.  Feldpostbrief  a.  alt. 
Zeit  1530.  (Zt.  Geachichtakde.  Freiburg  33, 
189-92.)  [*781 

Schweizer,  Jos.,  Die  kaiserl.  In- 
struction d.  Kardinals  Dfadruzzo  v. 
10.  Juni  1546.  (Hist.  Jahrb.  37,  400 
—411.)  f2782 

Boeeert,  u„  Briefe  von  u.  an  Pet.  Ve- 
netseher  1550— 57.  Zugl.  e.  Beitr.  /.  G.  d. 
Pfarreien  Grofibottwar,  lledelflngen  tu  Wal- 
heim.   <Bli.  f.  wflrttb.  Kirch-G.  i$,  180— too.) 

[2783 

Stud!  en  z.  Ref.-G.  u.  z.  prakt.  Theol. 
G.Kavreraudargebr.  Lpz.:Heinsius. 
174  S.    5M.75. 

Ink  :  O.  Scheel,  Lnthers  Primiz. 
(S.  1—14.)  —  G.  Buchwald,  2  Beitrr. 
z.  Lutherfofscbg.  1.  Beitrr.  z.  Kenntn. 


d.  Personen  a.  d.  Kreise  Luthers  (ans 
d.  Hatricnla  ordinatorum  d.  Hochstiftes 
Merseburg).  2.  J2.  Blatt  a.  e.  Druck- 
manuskript  Lathers.  (S.  15—20.)  — 
P.  Flemming,  Die  Lntherbriefe  in 
d,  RSrersammlg.  anf  d.  Oniv.bibiiotb. 
zu  Jena.  (8.21-40.)  —  W.Friedens- 
bnrg,  Die  Krisis  d.  Univ.  Wittenberg 
im  Schmalkaid,  Eriege  1546—47.  (S. 
41—56.)  —  F.  Oohrs,  Urbanusi  Regius 
nExamen  episcopi  in  dncatn  Lnne- 
borgensi4',  1536 (?).  Beitr.  z.  G.  d.  PrU- 
fangswesensind*ev.Kirche.  (S.67— 69) 
—  E.  Frhr.  v.  d;  Goltz,  Das  Vor- 
bildliohe  in  Luthers  Eultasreform.  (8. 
129—44.)  —  Frz.  Rendtorf  f ,  Lnthers 
„ungef&hrlichc  Kirchenbr&ncheu.  (146 
—66.)  [2784 

Znm  400j&hr.  Gedfichtnis  d.  dt 
Reform.  Festgabe  d.  Zt.  I  Eirch.-G. 
Gotha:  Pertes.  271  S.  10  M.  (Zt.  f. 
Eirch.-G.  37.  1—2.) 

Inh.:  W.  Kohler,  Per  ^egenwttrt. 
Stand  d.  Lntherforschg.  R.  Seeberg, 
Die  kirehengescbichtl.  Bedentg.  d.  Re- 
form. Lathers.— P.  K  a  Ik  off,  Die  Bolle 
„Exsnrge4t.  G.  LOsche,  E.  HSlien- 
brief  Lnthers.  G.  B  n  c  h  w  a  1  d ,  Wann 
hat  Luther  d.  Pries terweiheempfangen? 

|  G.  Bnchwald,  Die  flandbibel  d.  Frdr. 
Hykoniui.    St.  Degerin^,  2  Luther- 

1  flllschgn.  a.  d  Dithmarschen.   B.  Befi, 
Der  Anteil  d.  Zt  f.  Kirch -G.  an  d. 

;  reformator.  Forschg.  [2785 

Scfcrifte*  d.  Ver.  f.  Reform.-G.  (s.'is/'ie. 
1322).     Ig.  Si,  1—3;  85,  1-3.  [2786 

Jones,  It.  M»,  Spiritual,  reformes 
in  the  16.  u.  17.  centuries.  Lon<L: 
Macmillan  14.    X,  862  S.    10  sh.   6  d. 

[2787 

Ranke,  L.f  Dt.  G.  im  Zeitalt  d. 
Reform.  Bd.  1  n.  2.  Mtinch.:  Duncker 
u.  H  &  8  M.  (Rankes  Meisterwerke, 
Wohlf.  AusgM  Bd.  1— 6.)  [2788 

Janssen,  Jobs.,  G.  d.  dt  Wkes. 
fs.  H/'IS,  3712).  19/20.  Anfl.  Bd.  3: 
Die  polit  kirchL  Revolution  d.  FQrsten 
u.  d.  St&dte  u.  ihre  Folgen  f.  Volk  u. 
Reich  bis  z.  Augsburg.  Religionsfrieden 
1556.  (A.  u.  d.  Tit  Allgemu  Zusttode 
d.  dt.  Volkes  seit  d.  Ausgang  d.  sozial. 
Revolution  bis  z.  sogen.  Augsb.  Re- 
ligionsfrieden v.  1665.)  Ill,  942  S.  15  M. 

Rez.:  Hist.-pol.  BU.  160,  741—46  Pfleger. 
Rez.  v.  2  (19/20.  lufl):  Stud.  Mitt.  O.  Bened.- 
Ord.  N.  F.  1,  431  f.  Bolder.  (2789 

Meats,  Dt.  G.  im  Zeitalt.  d.  Ref.,  Gegen- 
ref.  n.  d.  my  Krieges,  %.  'umf  1405.  Rez. : 
Hist  Zt.  115,  138  r.  Plat/hoff  r  Dt.  Lit.-Ztg. 
*16,  Nr.  6  (5uat.  Wolf.  [2V.«o 


by  Google 


Original  from 
UNIVERSITY  OF  MICHIGAN 


'86 


Bibliographic  Nr.  2791—2855 


\ 


Briefer,  Die  Ref.t  s.  '16, 1320.  Re/.. :  Hist. 
Vierteljschr.  18,  175—77  Fnedensburg.   [*T91 

Reimann,  Arn.,  Dt.  O.  im  Ref.- 
Zeitalter  1600—1648.  Festgabe  d.  St. 
Berlin.  Berl.:G.  Reimer.  XVI,  343  S. 
6  M.  [2792 

Buchwald,  G.,  G.  d.  dt.  Refor- 
mation. Halle:  Waisenhaua.  156  S.  3M. 

Rez.:  Theol.  Lit.-Ztg.  17,  Nr.  24/25 
Bossert.  [2793 

Buchwald,  G.,  Die  ev.  Kirche  im 
Jh.d.  Reform.  13.(Jubil.-)Ausg.  Lpz  : 
Bcbloefimann.    136  S.    1M.60.     [2794 

Tedder,  H.  C,  The  reformation  in 
Germany.  Lond.:  Macmillan  14.  12  sh. 
6  d.  [2795 

Holmquist,  De  Lutherska  refor- 
mations historia.  Stockh . :  Norstedt  '15. 
XXV,  292  S.  [2796 

Harnack,  A.  v.,  Die  Reformation. 

(Int.  Mtschr.  f.  Wiss.  usw.  11,  1281— 

1364)  [2797 

Sebreekevbseto,  P.,  Die  deutsche  Refor- 
mation, ihr  Werden  und  Wirken  1517— 1917. 
Berlin  :  Schriftenvertrlebsanst.    32  8.    [2798 

Gob r ad,  Die  Reformation  n.  d.  dt!  Yolk. 
Kerf. :  Mittler  &  S.    90  8.    1 1L  [2799* 

Kirche  und  Reformation.  Auf- 
blUhendes  kath.  Leben  im  16.  u.  17.  Jh. 
Unter  Mitw.  von  . . .  im  Anftr.  d.  vorber. 
Ausschusses  hrsg.  von  Dr.  Joseph 
Scheuber.  3.  Anfl  Einsiedeln  usw. 
Benziger.    VII,  835  S.  [2800 

Below,  G.  ?•,  Die  Ursachen  d.  Ref . 
Mit.  e.  Beil.:  Die  Ref.  U;  d.  Beginn  d. 
Neuzeit  (vergl.  15/16,  2887).  Mtinch. 
u.  Berl.:  Oldenburg.  IX,  187  8.  6  M. 
(Hist.  Bibl.  d.  Hist.  Zt.  38.)  [2801 

Haller.  J.,  Die  Ursachen  der  Re- 
formation. Tubingen:  Mohr.  44  S. 
(Reformations -Reden.  [1.])  [2802 

Goller,  Euu,  D.  Ausbruch  d.  Re- 
formation u.  d.  spatmittelalterl.  Ablafi- 
praxis.  Freiburg:  Herder.  178  S. 
3  H.  20.  [2803 

Kroker,  K.,  Hat  Tetzel  d.  Ablafi  zu  sein. 
Bereicherg.gemi&brauoht?  (Arch.  Ref. -U.  14. 

2*3—76.)  -  (2804 

Schubert,  H.  v.,  Die  weltgeschicht- 
liche  Bedeutung  der  Reformation.  Fest- 
rede  bei  d.  Reformations  -Gedachtnis 
feier  d.  Dniv.  Heidelbere.    Ttibingen: 
Mohr.  39  8.  (Reformations-Reden  [5.]) 

[2805 

Kretsekmar,  P.,  Die  Reformation  u.  ihr 
Wert  f.  Koltur  u.  Geistesbildung.  Festrede 
k.  Vierhundertjahr  feier  am  31.  Okt.  1917 
an  Innsbruck.  Innsbruck:  Lutherverein. 
f W&gner  in  K<»mm.)    1G  S.  (28iG 


Arnold,  FrM  Die  dt.  Reformation 
u  ihr.  Beziehnngen  z.  d.  KultUTverbalt- 
nissen  des  Mittelalt.  Prenzlau:  Vin- 
cent   116  S.  [2807 

Scholz,  Har.,  Die  Reformation  u.  d  dt. 
<Jeist.    (Preufi.  Job.  i?o,  1—26. »  i^sos 

Renolz,  Herm.,  Was  wir  d.  Reformation 
zu  verdanken  haben.  Berl. :  Ev.  Hand.  13T»  S. 
1  )f.  50.  V**09 

Macmillan,  D«  K«,  Protestantism 
in  Germany  Princeton.  Univ.  Press. 
282  S.  [2810 

U!tKch1,0.,  Reformation  u.  Evans.  Union. 
Akad  Festrede  z.  d.  kirchl.  Doppeliubiliium 
am  :u.  Okt.  1917.  Konn:  Marcus  &  Weber. 
27  8.  r*ii 

LStgert,  W.,  Die  dt.  Reformation  u. 
Deutsch lands  Gegenwart.  Halle:  Niemever. 
23  S.  tHailiscne  Universitiitsreden.  7.)    [281*? 

BornhaoKfB.  R..  Der  (J egen warts wert 
der  Reformation,  o.  0.  20  3.  8°.  Aus : 
Deutsche  lnternierten-Zeitung.  [2813 

Miller,  K.,  Die  grofi.  Oedanken  d.  Re- 
formation u.  d.  (tegenwaft.  Rede  bei  d.  Feier 
d.  evang. -theol.  Fak.  Ttibingen  am  31.  Okt 
1917.   Tubingen :  Mobr.   24  S.  Reformations- 
Red  ^n.  (4.J)  l«u* 

Mandel.  Das  (Jotteaerlebnis  d.  Refot- 
mation.  (iutersloh:  Bertelsmann  Ms.  55  S. 
1M.20.  Beitr.  z.  Forderg.  christl,  Theol. 
20,  3.)  Res  :  Theol  Lit.bl.  '17,  Nr.  8  Her- 
mann [2*15 

Bade.  X..  Der  Eiozelne  u.  d.  <»emein- 
schaft  iu  d.  Lehre  d.  Ref.    (Preufl.  Jahrbb. 

nw,  ion—  4iv.)  rysi« 

Schwa™,  Kid.,  Der  Calvinism  us.  (Stid- 
dt.  Mthfte.  '17.  Okt.  33-88. »  [2817 

Vischtr,  Kberh.,  Der  Zwinglianisnius. 
(Sttddt.  Mthfte.  '17.  Okt  28-82.)  1*81* 

Ytnnaehtaifi, Das,  der  Reformation.  (Die 
biirgerlicbe  Freiheit  von  Krieh  Foerster 
Der  (iottesdienst  im  tieist.  Von  Wilhelm 
Lueken.  Die  Majestat  d.  Oewisaens.  Yon 
Wilhelm  Bornemann.  Die  Religion  als 
Krlebnis.  Von  Williy  Veit.i  Frankfurt* 
M. :  Reitz  u.  Koebler.    78  S.  [281 '> 

Walt  her,  W.,  Das  Erbe  d.  Ref 
H.  4:  Luthers  Kirche.  Lpz.:  Deichert. 
170  8.    4M.50.  [2820 

Baur,  Aug.,  Zur  Lit  auf  d.  Vier- 
hundertjahr-J  ubilfcum  d.Ref.  (Dt  Lit.- 
Ztg.  '17.  Nr.  44/45f.)  [2821 

Jben,  Wie  unsere  Vater  d.  (iedachtnis 
d .  Ref.  gef  eiert  haben .   Oldenb. :  Kschen  a .  F 
60S.    5K)Pf.  [2822 

Arndt,  «eo.,  Das  Reform  ationsjub  elf  est 
in  vergang.  .Tahrhh.  Berl.:  Veil.  d.  Ev. 
Bundes.    47  S.    50  Pf.  [282S 

Rasmussen,  A.,  Reformations  Ju- 
bilanet  1817.  Aktstykker  indledede, 
udgivne,  oversatte  og  kommenterede. 
Kabenhavn:  Lehmann  &  Stage.  124  S. 
4*.  [2824 

Emlekbonyv  a  reformiicio  n^gy- 
szazeves  jubileumara...  szerkesztette 
Dray  Sandor.  Debrecen:  Hegedfts. 
159  S.  (Gedenkbuch  zum  400j.  Jubi- 
laum  d.  Reformation.)  [2825 


by  Google 


Original  from 
UNIVERSITY  OF  MICHIGAN 


Zeit  der  Reformation,  Gegenre  formation  und  des  30jahr.  Kriegea,  1517—1648  *87 


Bert.  €L,  Zur  400j&hrigen  Ge- 
d&chtnisfeier  der  Reformation  im 4.  Jahr 
des  Weltkriegs.  Ein  Wort  an  d.  deut- 
schen  Hochschulen.  (Mainz:  Prick  arte) 
24  S.  [2826 

Becker,  Jot.,  E.  beachtenswerte  Stimme 
zuraRef.-Jubil&um.  SchluB.  <KatholU4.  F.f 
21,  40—59.)  (2827 

Krofi,  A„  Die  Retormationsjubelfeier  u 
Grisars  . Luther".    ^Katholik  4.  F.,  20,  289 
—99.)  [2828 

Erlnerag,  Zur.  an  die  Feier  des  400- 

*      jahrigen  Reformations  •  .lubil&ums   in  Br- 

langen.    Erlangen:  Junge.    89  3.  [2829 

Reformationsfeier  a.d.Universit&t 
Bern,  Samstag,  den  3.  November  1917. 
Reden  v.  Lttdemann:  Das  Wesen  d. 
Reformation.  Hoffmann:  Die  reli- 
gions- xl  kulturgeschichtl.  Bedeatnng 
d.  Reformation.  Bfthler:  Bern  u.  d. 
Reformation.    Bern:  Franke.   HI  S. 

[2830 

Kicker,  H.,  u,  J.  Sat*,  Reden  z.  Feier  d. 
Reform,  a.  3i .  Oktober  1917 . . .  anf  Veranstalt. 
d.  Zentralkirchenpftege  Zurich.  Zurich :  Be- 
richthans.    82  8.  (28S1 

Festordnnng  f.  d.  Feier  d.  vier- 
hundertj&hr.  Reform.-  Jabilaums  i.Eon- 
si8torialbez.  Kassel  am  28.  Okt.  1917  n. 
am  31.  Okt.  1917.  (Kassel:  Hartmann.) 
15  S.  [283i 

Reformation  i  feier,  Die,  z.Witten- 

bergl917.  Wittenberg:  8enf  18.  169 S. 

[2833 

Leafs,  Fr.^Die  Jahrhundertfeier  d.  Ref. 
as  d.  Universit&ten  Wittenb.  u.  Halle  1617, 
1717  u.  1817.  (Zt.  Kircb.-r*.  Prov.  Sachs.  '17, 
1-68.)  (2834 

Luther  bach,  Erfnrter,  1917.  Im 
Anf tr.  <L  evang.  Miniaterinms  hrsg,  v. 
Alfr.  Kurz.  Erf.:  Keyser.  176  S. 
2  M.  60.  [2835 

Lathers  Leben  nach  Johann  Ma* 
theslus*  (Hrsg.:  Earl  Henniger. 
Mitzahlr.Abb.  Cdln:8chaffirtein(1917). 
100  S.  8°.  (Schaffirteins  Grtine  Bind- 
chen.  70.)  [2836 

Scheel,  Lnther  (s.  15/16,  1324). 
Bd.2:ImKJo8ter.  X.466S.  11M.50. 

Bee.:  Zt.  f.  K.  G.  86,584-86  Befi;  Mitt. 
Hist  Lit.  N.  F.  \  86-89  G.  Wolf;  Zt.  Gee. 
Nieders.  Kirch.-G.  21,  256-68  Gohrs;  TheoL 
Rev.  '17.  Nr.  13/14  KnOpfler;  Hist.  Zt.  118. 
804— 8  Tioeltseh;  Th.  Lit.-Ztg.  '17,  Nr.  22/8 
Tltius;  Theol.  Qoartalschr.  99,115-15  Biehl- 
meyer;  Lit.  Zbl.  '18,  Nr.  1  G.  B.  [2837 

Buchwald,  G.,  M.  Lnther.  3.v5llig 
umgearb.  Au£  Lpz.:  Teubner.  X, 
557  S.;  16Taf.    12  M. 

Rez.  yon  Aufl.  2,  s.  '14f'l5t  8853,  Theol. 
Lit.-Ztg.  '15.  Nr.  11  Kawerau:  Mitt.  Hist  Lit. 
N.  F.  591  f.  Heer;  Hist.  Vierteljsehr.  I8tsu— 
15  Scheel.  12888 


Bffhiner,  HM  Lnther  im  Lichte  d. 
nener.  Forschg.  4.  verm.  u.  umgearb. 
Aufl.   Lpz.:  Teubner.  301  8.   4  If,  30. 

[2839 
Schreckenbach,  P.,  u.  F.  Neubert, 
Luther.  Lpz.:  J.  J.  Weber.  184  S.  4°. 
10  M. 

Rez.:  Theol.  Lit.bl.  '17,  Nr.  12  HansPreufi.* 

[2840 

Etxln,  Frz.f  M.  Luther.  Gotha: 
Perthes.    1818.    3  M.  [2841 

Lnther,  Johg.,  Luther.  Lpz.-Berl. : 
Grethlein  &  Co.    160  S.   2  M.      [2842 

Fischer,  Ks».,  Das  Leben  Luthers.  (Dt. 
Rundschau  171  ff.)  [2848 

Wachters,  H.  J.  J# 9  Luther.  Leven, 
persoon,  leer.  Met  Toorrede  van  Dr.  Th. 
(H.)  v.  Oppenraaij.  Bussum:  Brand. 
483  S.  [2844 

PreuS,  Hans,  Unser  Luther.  Lpz.: 
Deichert.    Ill  S.    80  Pf.  [2845 

Luther*  Et  Festskrift  i  Anledning 

av  Reformationens  400  Aars  Jubiheum. 

Utg.  ved  Prester  i  Bergens  ogOmegns 

Presteforening.  .Bergen:  Lunde.  343 S. 

8°.  [2846 

Fleischstaaa,  P.,  Unser  Doktor  Martin 
Luther.    Berlin:  Zillessen.    55  8.  f2847 

KShler,  WM  Luther  u.  d.  dt.  Re- 
formation. Lpz.:  Teubner.  135  S. 
1 M.  20.  (Aus  Natur  u.  Geistes welt  516.) 

Re*.?  Theol.  Lit.-Ztg.  'I7f  Nr.  24  25  Ka- 
werau;  Hist.  Zt.  118,  359f.  [2848 

Biddt.  H.9  Dr.  Martin  Luther,  der  dt. 
Reformator:  Barmen:  M tiller.  24  8.  (Manner 
d.  Glaubens.   H.  l.)  (2849 

Kaiser,  P.  Unser  Reformator  Dr.  Martin 
Luther.  Bielefeld  u.  Leipzig:  Velhagen  & 
Klaslng.    96  8.  [2850 

Knabe,  A.,  u.  R»  Zellmann,  1517 
—1917.  Luther  u.  sein  Werk  in  Ge- 
dichten.  Halle:  Gesenius.  148  8. 
8  M.  50.  [2851 

Schneller,  Ldw.,  Lutherst&tteu. 
E.  Gang  dnrch  Luthers  Leben  an 
Hand  d.  Schaupl&tze  sein.  Wirkens. 
Lpz.:  Wallroann.  306  8.  4  M.      [2852 

Bfereye,  J.,  Die  Erfurter  Luther- 

st&tten    nach    ihrer    geschichtL  Be- 

laubigung.  Mit  13  Bildertaf.  Erfurt: 

illaret.  113  S.  3M.50.  (Aus:  Jahr- 

ber.  d.  Erf.  Akad.  N.  F.  43.)  [285* 

Blester.  M..  Die  LuthersUtten  d.  Prov. 
Sachsen.  3.  unver&nd.  Aufl..  Magdeburg: 
PfarTerverein.  32  8.  12854 

Rlfclesiaaa,  C,  Luthers  Geburtshaua 
bis  z.  Reform ationsjQbelJahre  1917.  Kin  Bei- 
tragz.  ErinuerungandKroffoungd.  Luther- 
museums  am  lo.  Noy.  1917.  Bisleben: 
Schneider.  72  8.  [2856 


by  Google 


Original  from 
UNIVERSITY  OF  MICHIGAN 


"88 


Bibliographic  Nr.  2866—2936 


Baraikel,  £•>  Luther  in  Matfdeburg  a. 
d.  dortlge  Briiderschule.  i  Theol.  ArbeTten 
».  d.  Rhein  wiss.  Prediger-Ver.  N.  F.  17, 
1-62,)  [2856 

Eeuiek,  0.,  Der  lunge  Luther.  Bad 
Nassau  iLahn):  Zentralsteue  z.  Verbr.  gut. 
dt.  Lit.  12  8.  (Kraft  a.  Siege.   H.12J  [2857 

Walter,  Joke.  ▼.,  Tom  jungen  Luther. 
(N.  Kirchl.  Zt.  25,  55—74.)  {2868 

Kreker,  K!,  Luthers  erst.  Besuch  in 
Leipzig.  (N*Areh.  Sachs.  U.  88. 396-400.)  [*85!> 

Neubauer,  Th.,  Luthers  Frtth- 
zeit.  Seine  UniversitSts-  u.  Kloster- 
jahre:  d.  Grnndlage  sein.  geist.  Ent- 
wicklg.  Erfurt:  Keyser.  146  S.  3  M.  60. 
(Aus:  Jahrbb.  d.  Akad.  Erfurt  N.  F. 
43.)  [2860 

Schubert,  H#  t#,    Luthers   Frflh- 

entwicklg.    bis    1617/19.      S.  1-34. 

(Schrr.  d. Ver.  f.  Ref.-G.  124.  Jg.  84, 1.) 

[2861 

Miller.  Alpk.  Viet.,  Beweggrunde  u. 
Lmstande  bei  Luthers  Eiutritt  ins  Kloster. 
<  Theol.  Stud.  Krit.  '17,  4»6— f»07.,>  [286t 

Cristianf,  L.9  Luther  au  convent 
(s.  '14, 1414).  Forts.  (Rev.  des  questions 
hist.  96,  366—78.)  [2863 

Ealkoff,  P.,  Luther  und  d.  Ent- 
scheidungsjahre  d.  Reformation.  Von 
d.  Ablafithesen  bis  z.  Wormser  Edikt. 
Mttnch.u.  Leipzig:  G.Miiller.293S.4M. 

Rez. :  Hist.  Jahrb.  33,  97S  Ehses:  Oustav 
Krttger,  Kalkhoffs  Studien  z.  Friih-U.  d. 
Reform.  < Theol.  Stud.  Krit.  '18,  144—55.)  (2864 

Harnack,  A*  v.,  Luther  u.  d.  Grund- 

legung  d.  Reform.    BerL:  Wedmann. 

64  8.   1M,  [2866 

Kalkoff,  P..  Luthers  Heldenzeit.  BerL: 
Reiehsverl.  S.  165—88.  15  Pf.  <  Wegweiser 
f.  d.  werktatige  Voik  v.  H,  Kalkoff,  4, 10.  >  [28<;6 

Flemmleg,  Pv  Zu  Lathers  Reisen.  (Theol. 
Stud.  u.  Krit.  *16,  515—28.)  [28*7 

B5hmer,  H.,  Luthers  Romfahrt.  s."i5  1G, 
1328.  Rez.:  Theol.  Quartalschr.  98,  121  f. 
Bihlmeyer.  [28G8 

Eckhof,  A..  Luther  en  de  Pilatus-trap 
te  Rome.  (Nederl.  Arch.  Kerkgesch.  N.  P. 
12.  1—15.1  [«86» 

Herdersefcee,  J.,  Luthers  laatste  Sevens- 
dagen.   (Theol.  Tijdschr.  H7,  258    78.)    [2870 

Grablaskl,  Wie  1st  Luther  gestorben,  s. 
M4,  1418.  Rez.:  Zt.  f.  kath.  Theol.  38,  8<u>— 8 
Krdtt.  [2871 

Kunze,  Fr.,  Luthersagen  nebst 
einig.  Reformationsgeschichten.  Lpz.: 
Scholtze.   4M  50  [2872 

*Hall,    K.,   Luthers    (Jrteile   uber   sich 

selbst.  (Sttddt.  Mthfte.  17.  Okt.,  17—21.)  p873 

• 

Eckart,  R.,  Luther  und  die  Re- 
formation i.  Urteil  bede'ut.  Manner. 
Zur  Vierhundertjahrfeier  d.  Reform, 
2,verm.Anfl.  Halle (Saale):  Maennel. 
VUI,  202  S.  [2874 


Walther,WUIu,Luthen30htiakter. 
Lpz.:  Deiohert  214  S.  8  H.80 

Rez.:  Lit  Zbl.  '17.  Nr.io  u.  B.;  TheoL 
Lit.-Ztg.  U7,  Nr.  13  Kawarau.  [W75 

Brans,  Ifllk.,  Biograph.  u.  theoL  Ver- 
standuis  d.  Entwieklg.  Luthers.  Heidelb. 
Antrittsvorlesg.  Berl.:Trowitzseh.  298.  1M. 

(  ordi*r.  L.,  Diehtuag  u.  Wahrheit  lib. 
Luthers  Werdegang.  Langensalza:  Beyer. 
36  S.  \2BTI 

Hav0e»,  K.f  Dr.  Martiu  Luthers  Werden 
undWirken.  Herborn:  Oranien-Verl.  160  S. 

[2878 

Lea*,  Max,  Luthers  weltgesohichtl. 
Stellungl.  <  PreuB.  Jahrb.  170, 165— 189.)  [2879 

Arnold,  Fr.:  Luthers  Stellung  in  der 
Geschichte  der  Geisteswissenschaften.  Fee** 
rede  iu  d.  Aula  Leopoldina  d.  Breelauer  Univ. 
geh.  1917.   Breslau;  Korn.  US.  [288* 

Krttger,  U.f  Der  Genius  Luthers. 
Akadem.  Rede  geh.  z.  vierten  Jahr- 
hundertf.  d.  Reform,  am  31.  Okt  1917 
in  Giefien.  Tttbingen:  Mohr.  19  S, 
(Reformations-Reden.  [8.])  [2881 

Hoil.  K.,  Was  verstaud  Luther  unter 
Religion?  Tubingen:  Mohr.  888.  (Reforma- 
tions-Reden. [2.])  [tsst 

Hafllela,  J.,  and  J.  C.  Revlll*,  What 
Luther  taught.    With  an  introductory  ap- 

Ereciation  by  Thurston.    London:  Wash- 
ourneiei8.  IV,  80S.  8°.  Aus:Amerioa.  [2893 

Teen,  S.  1).  van,  Luther  herdacht 
Op  het  vierde  eeuwefeest  der  kerkher- 
vorming.  Utrecht:  Ruys.  VIII,  310  & 

[2884 

8eeber»,B . ,  Z  ur  Relirfonsphilos.  Luthera. 
iZt.  Philos.  u.  Philos.  Kritik  164.  81—115.^  — 
A.  W.  Hsazlager,  Luther  u.  d.  Jftystik.  (Bbd. 
16G-91.)  [2,^5 

Heltvifler.  WM  Luthers  Stelluug  i.  d. 
Religionsgesrhichte  des  Christen  turns.  Rede 
z.  40i>jahr.  Reform ations-Feier  d.  Philipi»s- 
TJniversitftt.  Marburg:  Elwert  8t8.  60jpf. 
(Marburg,  akad.  Redeu  38.  i  pss6 

Ihmels,  L.«  Das  Christentum 
Luthers  in  sein.  Eigenart.  Lpz.:  Edel- 
mann.  81  S.   2  M.  60.  (2887 

lager,  A.,  D.  Martiu  Luther,  der  Maun 
des  Crlaubens  und  der  Prophet  des  deutsohen 
Yolkes.  Zuro  400jahr.  Jubilaum  d.  Refor- 
mation.  Eisleben:  Kldppel.  80S.  [2888 

Felas,  P.,  Luther  u.  d.  Bibel.  BerL: 
Vaterl.Verl.-n.Kunstaust.  80S.  40 Pf.  [2889 

Philips*,  V.j  Luther  und  die  alteRirche. 
Mtluster  Westf.:  Ooppeurath.  23S.  60 pf.  (2890 

Bade ,  M.,  Luthers  Rechtfertiguugs- 
glauben  a.  seine  Bedeutg.  f.  d.  95  Theaen  u. 
funs.  Tttbing.:  Mohr.  82  S.  80  Pf.  Rea.: 
Theol.  Lit.bl.  fi7,  Nr.  24  Ihmels.  [2891 

Fehr,  H„  Luther  u.  die  res  sacra.  (Zt. 
Sav.-Stiftg.  38?  K.  A.  7,  895—97.)  (289« 

PreoA%  Hans.  Luther  u  d.  heil.  Abend- 
mahl.  Lpz.:  Deichert.  35  Pf.  —  Laserer,  L.a 
Anscbauung  v.  d.  Taufe.  Ebd.  55  Pf.  (fief- 
Sohrr.  d.  Allg.  Ev.-Luth.  Konferenz  «.>  [289S 

Ikaiels,  Das  Dogma  iu  d.  Pi-edigt 
Luthers,  s.  13,  1423.  Re*.:  Theol.  Lit.-Ztg. 
'14,  Nr.  18  19  Scheel.  «2^4 


by  Google 


Original  from 
UNIVERSITY  OF  MICHIGAN 


Zeit  der  Reformation,  Gegenreformation  und  des  30j&hr.  Krieges,  1517—1648  *89 


Lithane.  Lather  als  d.  Vater  d.  Kir oh en 
liedes.    Leipz.:  Deichert.  70  Pf.    tRef.-Bohr. 
4  Allg.  Bv.-Luth.  Konferenz  8j  [2895 

Preafr,  Hans,  Lathers  Frtimmigkeit. 
Lpz  :  Deichert.   91  8.   -J  M  50.  (289«; 

Schrempf,  Chr.,  Lather  aus  d. 
Christlichen  ins  Meuschliche  ttbers.  2. 
xraver&nd.,  durch  Nachw.  verm.  Aufl. 
Stnttg.:Frommann.  200  S.  3M.  [2897 

Dryaader,  K.,  Luther,  d.  dt.  Prophet. 
(Dt.  Kevae  4-»,  III,  50-6*.)  I28H8 

Schubert*  Hans  v.,  Luther  u.  seine 
lieben  Deutschen.  Stuttg.:  Dt.  VerL- 
Anst.  179  S.;  8  Taf.   3  M.   -  [2899 

Mareki,  Krleh,  Lather  u.  Dtld.  Lpz.: 
quelle  &  Meyer.  47  s.   i  M.  [V900 

Broaden  bar  jr,  Kr.,  Martin  Luther  als 
Vorkampfer  deutschen  Geistes.  Kine  Kede 
z.  400j.  Juhelfeier  d.  Keforcn.  Leipzig: 
ijueile  k  Meyer.    40*.  [!?90i 

Less,  Xax.  Luther  und  der  deutx  he 
Geist.  Kede  //.  Reformat  ion  sfeier  1917  in 
Hamburg.    Hamburg:  Bros<  hek.  31  S.  [?90* 

KSnig,  Karl,  Vom  Geiste  Luthers 

des    Deutschen.      Jena:    Diederichs. 

211  S.  [2903 

Fuche,  KmlK  Luthers  dt.  Sendung. 
Tttbing. :  Mohr.    si?  S.    50  Pf .  [.'904 

Jordan,  EL,  Luthers  Staatsauffassg. 
Mtinch.:  Mi\ller&F.   202  S.    3  M.  BO. 

12905 

Hauck.  A.,  Luther  u.  d.  Slant.  (Sttddt. 
Mthtte.    17.  Okt.  11—16.)  [2!K)G 

Holl,  K.,  Luther  u.  d.  landesherrl. 
Kirchen regiment.  «.  11,3730.  Re/..:  Zt.f. 
Kinh.-G  33,  till  Beli;  Theol.  Lit.-Ztg  <i:l 
Nr.'J  W.  Kohler.  [J!»07 

Kalkoff,  P  ,  Luthers  \  erhaltnisz.  Keirh*- 
verfg.  n.  d  Ke/.eption  d.  Wonnser  Kdikt.v 
(Hist.  ViertelJHchr.  18.  *i«5-  S9. »  [„M.»0s 

Holi off,  H.,  War  Luther  in  wirtsihaftl. 
Fragen  rurkstandig?  (Vierteljs«hr.  So/.- 
Wirtsi-h.-G.  II.  M9—  55. i  f>90!» 

Hchlflter,  .1.,  Luthers  Kampf  seg.  d. 
Kapitalismus.  (N.  Kinhl.  Zt.    17.  •»,  l*jrj    47.. 

12\H0 

StelnlelmH.*  Luther  u.d.  Krieg.  Niirnb.: 
Ver.  f.  innere  Mission   in.  54  S.  40  Pf.  .  ['„»9H 

Rawer  an,  U  %  Lutliers  Gedanken  tlb.  d. 
Krieg.  (Srhr.  Ver.  f.  Kef.-G.  Nr.  124,  S.  35 
— 5f».r  [i91V 

Kehreln,  V.,  Luther  als  dt.  Sell  rift - 
steller.    (Katholik  I.  F.,  ,M,  3>'    40.-       [*M3 

Wehnert,  Br.,  Luther  u.  d.  Tagespresse. 
Stettin:  I'rttfer.i   52  S.  <','914 

lliodenlanir,  Fr..  Lutlier  und  dieheutige 
Tagespresse.  Preiss<  hrift  d.  By.  PreBverb. 
f.  Dent.schl.  Berlin- St  e#litz:  Kv.  Preli- 
verband  f.  Deutschland.  47  s.  ['.»»15 

Anton.  K.,  Luther  und  die  Musik.  -\ 
verb.  ii.  verm.  Aufl.  Zwickau:  Herrmann. 
37  S.  [-"in; 

Brand  is,  V.  (L.    Luther  i|.  Melamhthon 

als     Benut/.er    d.  Wittenberger     Bibiiotli. 

Theol.  Stud.  Krit.   11,  *,»0<;-*il.)  [*»m 

Thiele,  Krntt.  Eine  Handsehrift  d.  Vul- 
gata  aus   Luthers  Ktloherei.     'Theol.  Stud 
Krit.  '1H,  Mb— 49.,)        •  ['HHH 


Willkommi  M.,   Luther  als  Vater  seiner 

Kinder.   Zwickau:  Herrmann.   16  S.      psin 

Kobut,  A.,     Martin    Luther   als    Sohn, 

Gatte  und  Vater.  ( H rs^. :  Gottfried  G  o  1  d  a  ti .) 

Mulheim-Heitten  u.  Leipzig:  Kronenkampt- 

Verl.    130  S.  .  l'*»>0 

Dryander,   K.,    Luther    u.  d.  dt.   Haus 

(Dt.  Kevue  4v\  IV,  i90--'0i.)  C*i***i 

Fnch«.    KmlK     Die    Zukunftskraft    d. 

j    Wormser  laitherworte.     (Gust.  Kriiger  ge- 

I    widm.  v.  Freunden  usw.  :>8— 131.)  [tJ»r.' 

j  SchaefTer,   E.,   Luther   und   die 

!  Juden.  Giitersloh :  Bertelsmann.  63  S. 

|  8°.                                                    [2923 

I  Lenin,  It..   Luthers  Stellg.  zu  d.  Juden, 

i  s.  •«,  1307.    lie/..:  Theol.  Lit.-Ztg.  U'i,  Nr.  18 

!  Barge;  Dt,  Lit.-Ztg.  'r>  Nr.  50  Cohrs;  Hist. 

J  Zt.  HI,  48* f.  W.  K                                      [21^4 

i        Beyschlag,  W*f   Melanchthon    u. 

sein  Anteil  an  d.  dt.  Reform.  4.  Aufl. 

Berl.:  Bredow.  107  S.  2  M.  80.    [2926 

BrulntnicA  ♦  Melanchthon  en  het  Luther- 

anisine.  (Nieuvv.  Theol.  Tijdsrhr.  5, 156—83.) 

[V9?i; 

Botter t,  G.,  Jodoc  Neu heller,  Neobiilus, 

Luthers  Tischgenosse,      'Arch.  Kef.-G.  14, 

i.'76— 300.)  [?9?7 

Herold,  K.,  K.  haver.  Lutherbiograph 
im  J.  1M7.  i  Beitrr.  Bayer.  Khvh.-G.  -'4,  l— »♦.) 
« Ludw.  Pflaum.1  [2*»vs 

riaeea,  M  ,  Nachkommen  Mart.  Luthers 
inSihlftsw.-Holstein.  (Schrr.  Ver.  Schlesw- 
Holst.  Kin-h.-G.  '£.  K.,  7.  9:—  U8j  [*.J9V9 

Dotimergue,  E.,  Jean  Calvin  (s. 
11,  3734).  T.5:  La  pens^e  eccl^siast. 
et  la  pensee  de  Calvin.    712  S.    30  Fr. . 

[2930 

Keyharn.  H.  Y.,  Calvin,  s.  14,  3s«4.  Re/.: 
Tlieol.  Lit.-Ztg.  "15,  Nr.  l  Lobstein.        |29:ii 

Fritz,  4.,  Der  (ilaubensbegrifl'  hei  Calvin 
u.  d.  Modernisteo,  s.  M:t,  3954.  Key..:  Lit 
Zhl.    14,  Nr.  ii  ^.)  [\W> 

Zwingliana.  Mitt.  z.  G.  Zwinglis 
u.  d.  Kef.  (s.  '16,  1331X  16,  2—17,  1. 
(Bd.  3,  229-92).  Farner,  Anna  Rein- 
hart,  d.  Grattin  Zw.s.  (S.  229—45.)  — 
W.  KOhler,  Jodocus  Hesch.  (S.  245 
—58.)  —  Ders.,  E.  Bericht  tib.  d.  Feier 
d.  Abendmahls  in  StraBb.  v.  1526*  (S. 
258f.)  —  Ders.,  Wirkg.  Zw.s  auf  d. 
niederlftnd.  Luthertura.  (S.  268—70.)  — 
Der8.,  Zu  Zwingli  u.  Luther.  (S.  270 
—73.)  —  Ders.,  Zu  Antistes  Zwingli. 
(S.  284f.)  —  P.  Schweizer,  Cbronik 
von  e.  Sohn  d.  Bannerherrn  Hans 
Schwyzer.  (S.  261— 68.)  —  H.  Leh- 
mann,  Bildnisse  auf  Glasgenialden. 
(S: 878— 77.)  —  Th.  Sieber,  Geo. 
Staheli  u.  d.  Reformation  in  Wei- 
ningen.  (S.  277—84)  «  [293:« 

Laofr,  Anir.„  Zwingli  u.  Calvin,  s.  'uri:*, 
1421.  He/..:  Theol.  Lit.-Ztg.  16,  Nr.  V: 
Lobstein.  [txu 

Herdlnv,  W.,  Die  wirtsi  haftl.  u.  sozial. 
Anschauungen     Zwinglis.       Krlang.    Diss. 

78  S.  l*WA  » 


by  Google 


Original  from 
UNIVERSITY  OF  MICHIGAN 


'90 


Bibliographic  Nr.  2936—3008 


Blohi,  A.,  {Cardinal  Sihiner  u.  d.  Re- 
formbewegung.     ('/A.  £  schweiz.  Kirch.  *G» 

iot  1—24.)  [2936 

Stikella,  E.,  Oekolampada  Beziebgn. 
an  d.  Romanen.  Basel:  Helbing  &  L.  40  s. 
1M.  *  L#37 

Keke,  K«,  Schwenckfeld,  Luther  u.  d. 
Gedanke  e>  apostoL  Reformat.,  s.  '12,  U309. 
Rez.:  Dt.  Ltt.-Ztg.  12,  Nr.  25  O.  Clemen; 
Tbeol.  Lit.-Ztg.  '13.  Nr.  7  W.  Ktfhler;  Mitt. 
Hist.  Lit.  N.  F.  6,  255—58  Gust.  Wolf.    [298* 

Fickftr,  J.,  ^Jartin  Bucer.  Bilder 
zm  s.  Leben  u.  Wirken  u.  aus  d.  Kreisc 
8.  Zeitgenossen.  Mit  5  Abb.  u.  7  TafV 
Straflbiwg:  Trttbner.    68  S.  [2939 

•  Graff,  P.,  Elias  Veiel,  B.  D.  Urbaai  Regii 
Hemoria.  {7a.  d.  Oes.  f  nieders&chs.  Kirch. - 
G.19,  264  f)  [2940 

Stndtr,  4.,  Urban.  Rhegiua  u.  d.  papstl. 
Bulle  eeg.  Luther.  (Schwei*.  theol.  Zt. 
32, 81—40.)  p4-*41 

Saebfit,  C,  Balthas.  Hubmaier  als  Theo- 
loge,  s.  '14,  3b68.  Rez.:  Dt.  Lit.-Ztg.  '15, 
Nr.  18  O.  Clemen;  Beitrr.  z.  l»ayer.  Kirch. - 
G,  21,  2S0f.  Tbeobald;  Jb.  Ges.  G.  Prot. 
Ostcrr.  87,  108-10.  [2J»42 

Kaellwolf,  i,  Der  vveltl.  Refoimator 
Ulrkh  v.  Hutten.  Zurich:  Beer.  31  S.  [2948 

Adam,  Job*,  Veraueh  e.  Biographic 
Kasp.  fledios.  (Zt.  f.  G.  d.  Oberrh.  31, 
424—29.)  ^  [2944 

Tsehackert,  Dr.  Eberh.  Weidensee,  s. 
'13.  1467.  Rez.:  Theol.  Lit.-Ztg.  18,  Nr,  10 
Cohrs.  [2M5 

Kawerau,  9.9  Zur  Lebens-G.  d. 
Alex,  Chrosner.  (N.  Arch.  f.  sttchs.  G. 
36,  131  f.)  [2946 

Sehmldt,  Kxped.,  Zum  VerstHndn.  Thorn. 
Mumers.  (Frauziskan.  Stud.  3, 4u3-iro  12947 

Boggart,  6.,  Die  dritte  Gattin 
v.  Andr.  Osiander.  (Arch.  f.  Ref. -G. 
12,  168-60.)  [2948 

Barge,  H.,  Z.  Genesis  d.  fruhreform. 
Vorgfinge  i.  Wittenb..  a.  'i4/*l5,  1428.  Rez. : 
Hist.  Zt.  113,  443  f.  Sohm.  121U9 

■filler,  Mk.,  Die  Wittenb.  Be  w  egg. 
1521  u.  1522,  s.  '12,  1817.  Rez.:  Mitt.  a.  a. 
hist.  Lit.  40, 174—180  Barge;  Zt.  f.  Kirch.-G. 
33,  621  ff.  Bess.  [2950 

Hare,  ChM  A  great  emperor:  Char- 
les V,  1619— 58.  Lond.:  Paul.  351  S. 
12sh.6d.  [2951 

Fay,  8.  B.,  Te  Hohenzollem  Household 
and  administration  in  the  sixteenth  century. 
Chapters  1—2.  Northampton.  Mass.:  Dep. 
of  Hist,  of  Smith  Coll.  t'16).  64  S.  (Smith 
College  Stadias  in  History.   Vol.  2,  No.  l.) 

[2952 

Kalkoff,  P.,  Friedrich  d.  Weise,  d.  Be- 

seMtzer  Luthers  n.  d.  Retormationswerkes. 

(Arch.  Ret-G.  14.  249  -  62.)  [2953 

Bossert,  Q.f  Zur  Charakterist.  d. 

Landgfn.  Phillipp  v  Hes».  (Arch.  Ref- 

G.  14, 158  f.  [2954 

Btrgell,  P.,  Die  Krankheit  Philipps  d. 
Groftmutigen  u.  ihre  Bedeutg.  f.  d.  Refor- 
mation. <Zt.Ver.He»B.G.  50.  216-29.)    [2955 


Dohmer,  H„  Binige  Bemerkgn.  zn  d.  12 
Artikeln  d.  Baaern.  TOIL  f.  wurttb.  Kirch.- 
G.  20,  62-86.)  ft?5$  ' 

Bader,  Fro.,  Neues  zum  Bauernktieg  v. 
1525  im  Gebiet  d.  ehemal.  Reiohsstifts  Bog- 
genbuig.  iZt.  Hist.  Ver.  Schwaben  u.  Nen- 
bnrg,  44,  57— M.i  2*57 

Xeapert,  A.,  Der  vogtltnd.  Bauemkrieg 
u.  d.  Sohlacht  bei  der  Possig.  (Mitt.  d.  Ait - 
Ver.  Plauen  26,  its— 74. )  [295* 

Jordan,  K.,  Der  ,,Regenbogenu  am  Tage 
d.  Scblacht  b.  Frankenhausen.  (Thiir.-sachfl. 
Zt.  r»,  lvO-92.)  [2959 

Lebenslieschreibung  Herrn  G8t- 
zena  v.  Berlicbingen.  Nacb  d.  Ausg. 
v.1731  hrfrg.v.A.Leitzmann.  Halie: 
Niemeyer  16.  LII,  330  S.  4  M.  40. 
(Qnelleuschrr.  z.  dt.  Lit.  2.) 

Rez. :  Dt.  Lit.-Ztg.  ^17,  Nr.  14  Strenber. 

[mo 

Bander,  K.,  Otto  Trachsefl  v.  Waldbarg. 
Kaiserl.  Rat,  fiiscb.  u.  Kardinal  v.  Augsburg, 
Flirstpropst  v.  Ellwangen,  geb.  26.  Febr.  1514. 
(BU.  f  wSrttb.  Kirch.-lK«0,  >1— 9.)  [29*51 

ttlcbter,  Max,  Bremen  im  S^hmalkald. 
Bund.  s.  '14,  8«7x.  Reai.:  Brem.  Jahrb.  2<f 
199-201  Bippen.  pfc« 

Techtn,  FrM  Zu  d.  Gefangennahme  Kg. 
('hristians  n.  Mitt.  a.  d.  Wismarscher  Rat**- 
archive,    t Hans.  G.bll.  '17,  287-52.)        f29« 

€rne,  F.  de/  La  di1ivram«e  de  Geneve 
et  la  conqnete  de  Kavoie  eu  1516.  -(Jahrb.  f. 
Schweiz.-G .  71,  231— 96.  >  l*96i 

Kasen,  L.  rah  der.  Lex  tltats  iJenerau* 
de  1534—85  et  la'  projet  de  la  conf6d6ratioa 
defensive  des  provinces  des  Pays-Bas  pre- 
sents par  Marie  de  Hongrie  au  nom  de 
Charles-Quint.  (Melanges  d'hist.  off.  4 ■«*. 
Moeller  2,  122- 40.  >  -PM^ 

Kolberg,  J.,  i>en  Pfalsgi  afen  Ottheinrich 
Rite  nach  Polen  1536.  i  Altbayer.  Monatsschr^ 
14,  29-36 J  [«SS 

Friedenskarg,  W.,  K.  enfl.  Spion  In  Wit- 
tenberg anr  Zeit  Luthers  1539.  (Arch,  Ref .- 
G.  14.  301 -9. >  P9ST 

Sander,  Ferd.9  Bremens  Vertret  ong 
bei  d.  dt.  Religionsgespr&chen  von  154& 
u.  1541.    (BremiEclL  Jahrb.  26,  1—90.) 

[2968 

BrSlI, Die JttUtherFehde  1542/43.  <Rbcin~ 
G.bll.  10,  217-27.)  12969 

Winekelmana,  0..,  Zur  Frage  d.  Ab* 
stammnng  d.  Dr.  Joh,  Bruno  v.  Niedbruck. 
(Jahrb.  Ges.  Lothr.  (J .  27/28,  5431)  [2970 

SzelagowsU,  A.,  Der  Krieg  urn  d. 
Ostsee  1544—1621.  Mit  Vonv.  v.  S. 
Gttnther.  (Autor.  Ubertr.  v.J.v.Powa.) 
Mflnch.:  Neue  Dt  Btlcherei.  292  S. 
3M.  [2971 

Wldmaan,  H..  Zur  Beuiteilg.  d.  Sals- 
burger  Erzbischofe  Matth&ns  I^ang.  (Mitt 
d.  Ges.  f.  Salzburg.  Ldkde.  55, 105-12.)  t*$T2 

Dorn,  E.f  Der  Sang  d.  WittcB- 
berger  Nachtigall  in  Mttncben,  E.G. 
d.  Protestantismus  in  Bayerns  Haupt* 
stadt  in  d.  Zeit  d.  Ref.  u.  Gegenret 
Mttncb.:Mtiller&Fr.  286  8.   4M.50. 

Rez.:  Beitrr.  Bayer.  Kirch.-G.  24,  ML 
Fr.  Roth.  l-w|7S. 


by  Google 


Original  from 
UNIVERSITY  OF  MICHIGAN 


ZeitderReformatiQn,  Gegenreforaationunddes30j&hr.Krieges,  1517—1648  *91 


G<Stz»  J.  B.,  Die  relig.  Bewegong  in  d, 
Oberpfalz  16*1 — GO.  ss.  *U/'l5f  3878.  Rest.: 
Theol.  Lit.-Ztg.  ,'15,  Nr.  15  Schornbaum! 
Beitrr.  z.  bayer.  Kirch.-ft.  21,  183 f.  fterh. 
Kolde;  Hist.  Zt.  115,  213  f.  Hasenclever;  Dt. 
LU.-Ztg.  *16,  M'.  4  Kflhler.  [2974 

Helm izl tin,  Aug.,  Zn  Job.  Eberlins  Be- 
rufang  nach  Rot  hen  burg.  (Beitrr.  z.  bayer. 
Kirch.-ft.  W,  88-00.)  [*975 

B&rcfcstfimiiier,  Aas  d.  Tagen  d.  Kef.  in 
DinkelMbUhl.  (Beitrr.  Bayer.  Kirch.-  ft.  23, 
147—57.)  1*976 

Burck stammer,  ft.  d.  Ref.  n.  ftegenref. 
in  Dinkelsbtihl  1524—1648,  s.  'lS/'lfi,  1344. 
He/. :  Theol.  Lit.-Ztg.  '16,  Nr. 23  Schornbaum. 

[2977 

ClauS,  Herm.,  Einftthrg.  il.  Ref,  in 
Schwabach  1521 — 30,  Lpz.:  Deichert. 
122  8.  3M.  Brian*.  Diss.  a.  Qnellen 
n.  FoTsch.  z.  bayer.  Kirch.-Gk  2. 

Re/..:  Beitrr.  Bayer.  Kirch.- ft.  24,  70—73. 
S<hornbaum.  [2978 

Erhard,  Otto,  Kempter  Ref.- 6. 
Kempten:  Dannheimer.  91  8.   1  M.20. 

12879 

Xosapp,  Herat.,  Ref -ft.  d.  St.  Stuttgart 
Us.  '11,  8751).  Rez.:  Bli.  f.  wttrttb.  Kirch.-ft. 
N.  F.  15,  95.  [2980 

Walt*r,LeodeK.,  Die ftistercienserkliister 
in  Wiirttemb.  z.  Zeit  d.  Ref.  (Stud.  Mitt.  ft. 
Bened.-Ord.  N.  F.  7,  268-87.  j  [,»981 

Rentiiehler,  A.f  Einfuhrg.  d.  Ref.  in  d. 
Herrschaft  Limpnrg  m.  besond.  Beriicks.  d. 
Obersonth*imer  Teiis.  f  BI1.  Wttrttb.  Kirch.- 
ft.  20,  97— 134.  >  [2982 

Stockmejrer,K„  Bildera  d.schweiz. 
Ref.-G.  Basel:  Frobenius  A.-G.  4*. 
103  8.;  2Taf.    5M.50. 

Rez.:  Anz.  Schweiz.  ft.  '17,  l03f.  W. 
Kohler.  [t»8i 

Werale,  P.,  Die  schweiz.  Reformation. 
{Siiddt,  Mthfte.  'P,  Okt,  22-27.)  r*98t 

Hadorn,  W.,  Die  schweiz.  Ref.  n. 
ihre  Segnnngen.  Bern:  Grunau.  112  8. 
2M. 

Rez.:  Theol.  Lii.-Ztg.  '17,  Nr.  20/21  W. 
Kbhler.  [2985 

M  It  seller,  KM  Die  Reformation  in  Basel 
nnd  speziell  zn  St.  Leon  hard.  Bas.:  Basl. 
Mission  sbochh.  62  S.  lM.20.  (Aas :  Ghristl. 
Volksfreund.  >17.i  |2986 

tiaafi,  K.,  Jak.  Irmeli  n.  d.  Reform  in 
Pratteln.    (Schweiz.  theol.  Zt.  H3,  193—216.) 

[2987 

Hoppeler,  K,,  Zur  ft.  d.  Zfst.-Abtei  Wet- 
tingen.    (Zt.  Schweiz.  Kirch.-ft.  11,  292—95.) 

[2988 

Werall.  Friti,  Einfuhrg.  d.  Reform,  in 
Stadt  n.  ftrafseh.  Lenzburg.  (Taschenb. 
Hist  ftes.  Aargau,  '16,  1-40.)  [2989 

Beltr&ge  z.  Reform  -G.  Badens. 
1.  fl&lfte.  (Freiburg.  DiOz.-Arch.  N.  F. 
18,  1—450. 

Inh.:  E.  Goller,  Ansbrnch  d.  Ref. 
u.  d.  sp&tmittelalt.  AblaBpraxis,  Tm  An- 
schi.  an  d.  Ablafitraktat  d.  Freib.  Prof. 
Jobs.  Pfeffer  v.  Weidenberg.  —  A.  L. 
Veit,  Visitation  d  Pfarreien  d.  Land- 


kapitels  Tanbergau  1549.  Dera.,  Epi- 
soden  a.  d.  Taubergrund  z.  Zeit  d. 
Bauernaufstandes  1625—26.  —  R. 
Lossen,DieCHaubensspaltnnginKur- 
pfalz.  —  K.  Rieder.  Die  kirchl.  Be- 
wegnngen  in  d  Markgrafsch.  Baden- 
Baden  z.  Zeit  d.  Ref.  Ms  z.  Tode  Mark- 
graf  Philiberts  1569.  [2990 

Roder,  Chr. ,  ViHingen  u.  d.  obere 
Schwarzwald  im  Banerakrieg.  {'At.  f.  ft*,  d. 
Oberrh.  N.  F.  31,  321-416.)  [2i*91 

Duneker,M.,Heilbronn  znrZeit  d.Schmal- 
kald.  Krieges  u.  d.  Interims,  b  M4,  1437. 
(Anch.  Tubing.  Diss.  '14.)  [2992 

Grttnbergr,  PM  Die  Reformation  u. 
d.  Elsafi.  StraBb  :  Trflbner.  131  S. 
1  M.  60.  [2993 

Hlmnelrelch.  F.  H.«  Zur  Ref- ft.  d. 
ftrafschaft  Solros-  Braunfels.  f  Monatshite.  f. 
rhein.  Kirch.-ft.  1  \  311—13.)  [2994 

Hlmmelrtich,  H.,  ftraf  Konrad  zu  Solms- 
Braunfels.  Ein  Roformationsbtichlein  f.  d. 
Solmser  Land.     WetzUr:  SchnitzLer.    31  S. 

[2595 

Kemper,  Luthetfuni  u.  Calvinismus  in 
Stadt  n.  Amt  Hobensolms  bis  z.  80j.  Krieg. 
(Mthfte.  Rhein.  Kirch.-ft.  11,  257-88.)     |«»96 

Kentenleh,  E.  Charakterist.  d.  Trierer 
Erzbischofs   u.  Kurf.  Johann  v.  Isenbnrg, 

1547—67.     ^Trier.  Arch.  84/25.  232 f. )  (2997 

Reliefer,  HM  Zur  ft.  d.  Wiedert'anfer  in 
d.Eifel.  (Mthfte.  Rhein.  Kirch.-U.  11,161-67.) 

[2998 

KedlSeh,  0.  K.,  Julich-berg.  Kirchen- 
politik  am  Ansg.  d.  Mittelalt..  s.  'i&j'Ui,  1306. 
Rez  v.  2,  l  (Jnfich  153S— 5*9 »:  Mitt.  a.  d.  hist. 
Lit.  N.  F.  1!>9— 201  (iust.  Wolf.  [2999 

Rotscheldt,  W.,  Die  Kolner  Augustiner 
n.  d.  Wittenberg.  Reformation,  f Mthfte.  f. 
rhein.  Kirch.-ft.  il   33—58.)  [3000 

Lindrboom,  J.,  Anna  Bryns  en  baar 
invloed  in  kerkel.  kringen.  (Nederl.  Arch. 
Kerkgesch.  N.  S.  11,  324-31.)  [5001 

Yo»,  K.,  Wjjbrandt,  Jansz  van  Hart werd. 
rNederl.  Arch.  Kerkgesch.  N.  S.  lv,  tttt-5.) 

1 3302 

Pont,  J.  W  ,  ftesch.  v.  h.  Lutheranisme 
in  de  Nederlanden  tot  16I8,  s.  12.  1341. 
Rez.:  Theol.  Lit.-Ztg.  '12,  Nr.  17  W.  Kohler. 

[i003 

Diehl,  W.,  Zur  ft.  d.  Ref.  u.  ftegenref.  in 
d.  Pat ronats pfarreien  d.  Klosters  Ubenstadt. 
(ftust.  Kr tiger  gewidm.  v.  Schiilern  usw. 
42—76.)  [8004 

H«|i«iff«  E#,  Ein  unhekannter  Probst  v. 
Bleidenstadt.  (Nass.  Heimatbll.  17,  llf )  [3005 

Wolff,  H%,  Verwendungd.  Altarpfrflnden 
in  d.  fttrstK  Schloftkapellen  von  Hess.-Kassel 
infolge  d.  Reform.  \Zt.  d.  Ver.  f.  hess.  ft.  48, 
203—14.)  [3008 

Dlehl,  W#,  Reformationsbuch  d.  evangel. 
Pfarreien  d.  ftrofiherz.  Hessen.  2.  Aufl. 
Fried  berg:  Selbstwrl.;  Darmstadt:  Schlapp. 
628  S.   8«.   iHess.Volksbiicher.  31-36.)  [8007 

Sohai,  W.f  Territorium  u.  Ref.  in  d.  hess- 
ft.  1526-55.  s.  '16,  1349.  Rez. :  Zt.  d.  Ver.  f. 
hess.  ft.  49,  321— »r>  Dersch;  Zt.  f.  K.  ft.  36, 
5*>— 92  Bess;  Hist.  Zt.  117,  118-21  W. 
Kohler.  [3D0S 


by  Google 


Original  from 
UNIVERSITY  OF  MICHIGAN' 


*92 


Bibliographie  Nr.  8009—8073 


Meal,  w.,  Ziir  G.  d.  Ref.  in  d.  Pfarrei 
Hechteheim  b.  Mainz  1550—59.  (Hess.  Cbron. 
'16,  10,  «21  -  28.)  [8000 

Bteker.  Ed***,  Zur  G.  d.  Wiedertaufer 
in  Oberhessen.   lArch.  Hess.  G.  10,  66-in5.) 

(3010 

Reformation,  Die,  n.  ihre  Wirkg. 
in  Ernestin.  Landen.  Hrsg.  v.  Gnat. 
Scholz.  1--3.  Lpz.:  Deichert.  1:  G. 
Scbolz,  In  d.  L&ndeskirche  d.  Hrzgts. 
Gotha;  Wi8amann,Ind.Volksschnle 
d.  Hrzgts.  Gotha;  Anz,  Im  Gymn.  d. 
Hrzgts.  Gotha;  Lietzmann,  In  d. 
theol  Fak\  d.  Univ.  Jena.  176  S. 
(7  M.  50.)  2:  Rud.  Herrmann,  Die 
Ref.  in  Kirche  n  Schnle  d.  Hrzgts. 
Sachs.- Weimar-Eisenach.(99Sj  2  M.70.) 
3:  A.  Human,  Die  Ref.  in  Kirche  u. 
Schnle  d.  Hrzgts.  Sachs.-  Meiningen. 
(86  S.   2M.40.)  [3011 

Rahlwes,  Die  Ernestiner  als 
Schirmherren  d.  Ref.  1:  Friedr.  d. 
Weise  n.  d.  Anfstieg  d.  reformator. 
Bewegung  1617  —  1526.  Heioing.: 
Brttckner  &  R.  91  S.  3  M.  (Nene 
Beitrr.  z.  G.  dt.  Alts.,  hrsg.  v.  Henne- 
berg.  Altertsforsch.  Ver.  in  Meiningen. 
Lpz.  28.)  [3012 

Franeke,  H,  G.,  Die  evang.  Geistlichen 
Weidas  im  16.  Jh.  (Zt.  d.Ver.  f.  thtir.  G. 
K.  F.  22,  327-81.)  '  [8018 

tfrelaer,  A.f  Eingang  u.  Ein  fa  lining  d. 
ev.  Lehre  im  Coburger  Land.  Cob.:  Braun- 
sehmidt.  80  8.  «0  Pf .  [8014 

Sanders.  Die  Reformation  Herfords  im 
Spiegel  d.  Brief e  Luthers.  (Ravensberg. 
G.blf  '17,  Nr.  1  f. )  (80J5 

Keinttr*,  H.,  Die  Gestaltg.  d.  Ref.  in 
Ostfriesland.  (Abhdlgn.  usw.  z.  G.  Ost flies- 
lands  SO.)  Aurich:  Friemann.  64  S.    IM.  50. 

[8016 

tiarrelts,  H.,  Die  Reformation  Ost  fries- 
lands  naeh  d.  DarstelJg.  d.  Lutheraner  v.  J. 
1595  nebst  e.  komment.  Ausgabeihr.  Berichts. 
Rost.  Diss.  54  S.  Krscheint  vollst.  in  d. 
Abh.  u.  Vurtrr.  z.  G.  Ostfrieslands.         [S017 

Vow,  K..  Anabaptist  en  to  Abaus  in  1549. 
(Nederl.  Arch,  Kerkgesch.  N.  S.  11,  257— 70J 

[3018 

Plettner,  E.,  Die  Reformation  im 
Oldenbnrger  Lande.  Oldenbnrg:  Lan- 
deaverein.  95  S.   75  Pf.  [3019 

Reformatio*,  Lathers.  u.d.Braunschw. 
Lande.  Z.  400jahr.  Jubelfeier  d.  Reform. 
hrsg.v.Landesverein  f.  Heimatschutz,  Herzt. 
Braunschweig.  Mit  83  Abb.  Braunschweig: 
Appelhans.  so  S.  [3020 

Ufinther,  F.,  Die  Festlegungd.  Grenzen 
Zu  d.  Herzogttim.  Braunschw.-Wolfenb.  u. 
Grubenbagen  auf  d.  Oberharze  im  16.  Jh., 
brsjf.  v.  F.  Denker.  (Zt.  Harz-Ver.  81- 
lis.)  [8021 

Ufthtffeit,  P.f  Ref.-G.  d.  Bistums  Ltibeck. 
Eutiu:  Struve.   20  S.   7o  Pf.  (3021 

Vceck,  0.,  Die  Ref.  in  Bremen.  Berl.: 
Hutteu-VerJ.    80S.    1 M.  [3023 


Fieker,  Gerh.,  Die  Bnchersammlg.  e.  ev. 
Predigers  a.  d.  J.  1548.  .  Schrr.  Ver.  Sehlesw.- 
Holst.  Kirch.- G.    t.Th.,  7, 1-85.)  {WU 

Teen**,  Der  Geburtstag  Hrzg.  Johann 
Albrechts  v.  Mecklenb.  (Jahrbb.  d.  Ver.  f. 
mecklenb.  G.  78,  *05— 9.)  [30t& 

Amdtj  G..  Ubers.  iib.  d.  Lit.  betr.  Bfti- 
t flhrg.  d.  Ref.  in  d.  zur  Prov  Sachs,  vereinigt 
Gebieten  n.  fib.  d.  Ref.-  Jubelfeiern  in  d.  ver- 
gang.  Jahrhh.  (Zt  Ver.  Kirch. -G.  Ptot. 
Sachs.  14,  88-80.)  [30*6 

Pallas,  K.9  n.  P.  Schr&pler,  Die 
Einfilhrnng  d.  Reform,  i.  Delitzsch  u. 
Umgegend.  Auf  Grand  d.  erhaltenen 
nrkundUchen  Nachrichten.  Delitzsch: 
Walter.    64  S.  [3027 

Schmidt,  Fr.,  Die  EinfBhrung  d# 
Reform.  iiLStadt  u.  Amt  Sangerhausen 
1539/40.    Sangerhausen:  SelbstverL  d. 
Vereins  (f  Geachichte  u.  Natnrgesch.)/ 
162  S.  [3028 

Bic|rtiag,W.,  Wie  Eilenburgevangelisch 
wnrde.  Kilenburg :  Off enhaner.  81  S.  50  Pf. 

[8028 

WoUehke,Th., Wittenberg  u.  d.  Dnitarier 
Polens.   I.    (Arch.  Ref.-G.  H,m-H*2.f    [3080 

Keieb,  Ph.,  G.  d.  Reformat,  n.  Gegen- 
reform,  anf  d.  Eichsfelde,  s.  '13,  1844.  Rez. : 
Zt.  d.Ver.  f. thtir.  G.  N.  F.  21, 51TT.  G.  Mentfc. 

[8081 

Bonhoff,  Noch  einmal  tiieron.  Hirscheide. 
(BeitiT.  z.  sachs.  Kirch.-G.  «9,  «30— 82.)  [i08t 

Barhwaldt  Geo.,  Cyriakns  Gans,  d.  erste* 
ev.  Pfarrer  v.  Wolkenburg.   (N,  Arch.  Sichs. 
G.  88,  75-84.)  [8083 

Rosenkranzt  Einftthrg.  d»  Ref.  in 
d.  sachs.  Oberlausitz  nach  DiOzesen  ge- 
ordn.    Lpz  :  Strauch.    180  S.   2  M. 

Rez.:  N.  Laus.  Mag.  88, 174-.8  Seeliger. 

(8084 

Frohlif h.K.*  Zeitz  z.  Zeit  Lathers.  Lpz.: 
Kdhler.    l2S.;Taf.    80  Pf.  [Was 

Vetter,  P.,  Zu  Alexius  Krosners  Lebens- 
G.     iN.  Arch.  Sachs.  G.  38,  209-17.*     *    [8036 

Nagel,  6.,  Dnsere  Heimatkif che. 
Ein  Grafi  z.  Reformationsjnbilftam  ft 
Lutheraner  in  PreuBen.  Hit  10  Bild. 
Elberfeld:  Lnth.  BUcherverein.  181  S. 

[3037 

Nleflen,  P.  v..  Die  Johanniterhallei  Son- 
nenburg  n.  Markgraf  .lohann  v.  Brandenb., 
s.  '14fl5, 14fi4.  Rez.:  Dt.  Lit.-Ztg.  '15.  Nr.  81 
Perlbach.  [30Sis 

Kltakenborc,  M.,  Der  Ort  d.  Abendmahln- 
feier  Kurfttrst  Joachims  II.  atn  1.  No?.  1539. 
(Hohenzoil.  Jb.  20,  4*-57.)  [80» 

Mfihlradt,  J.,  Wie  Konitz  evangeliscli- 
Intherisch  wuide  . . .  Ein  Erinnemngsblatt, 
anl&61.  d.  400j.  ReformatioDsJabelfeier  (31. 
Okt.  1917).  Konitz,  Wpr.:  Schmolke&  Biicbner 
in  Komm.  30  S.  fMuhlrodt:  Alts  Konitz. 
vergangenen  Tagen.    T.  9.)  [8040 

Bathge,  E.,  Reformations  oilder  a.  4. 
Synode  Strausberg.  Altlandsberg:  Hiller. 
61 S.  [aWl 

Wfhrraaan,  1..  Ane  d.  Jugend  d.  Herzogs 
Georg  I.    (Mtbll.  Ges.  Pomm   G.  '15,  Nr.  $.) 

[8042 


by  Google 


Original  from 
UNIVERSITY  OF  MICHIGAN 


Zeit  der  Reformation,  Gegenreformation  und  des  30jfihr,  Krieges,  1617—1648  *93 


Heaer,  R„  V.  kath.  Thorn  vor  Lather  a. 
nie  Thorn  evangel,  wurde.  Thorn:  Golem- 
biewskl  i.  Koxom.    39  S.  [8048 

Wotsehke,  Die  Ref.  im  Land©  Posen,  s. 
'I4p5,  $894.  Rez •:  Hist.  MonatsblL  t.  d.  Prov. 
Pes.  15,  152-56  Bickerich.  [8014 

Konrad,  P.,  Die  Einfttlirung  d.  Ref.  In 
BresUn  u.  Sehlesten.  Brest:  Hirt.  117  S. 
3M.    (Darst.  u.  Qu.  z.  schles.  0.  24.)       [8045 

Weadt,  H.,  Zur  Einziebg.  d.  Altarlehen 
in  Breslau,  152$.  <Zt  Ver.-O.  Scales.  5if 
380  f.)     .  (3046 

Wstke.  Konr.,  D.  Todestag  d.  Herz.  Anna, 
Wwe.  d,  Hzgs.  Ueorg  I.  v.  Brieg,  geb.  Her- 
zogin  v.  Pommern,  26.  April  1550.  Zt.  d.  Ver. 
f.  G.  Schleaiens  48,  418— 15 .)  [8047 


b)  Gegenreformation  und  SOjdhr. 

Krieg,  1555—1048. 

Wolf,  Girt.,  Die  Lit.  lib.  d.  Konzil  an 
Trient  bis  1800.  (Dt.  Q.bll.  18,  227—61.)    [8048 

Sehotlealoaer,  1.,  Handsehriftensch&tze 
an  Regensburg  im  Dienete  d.  Zentoriatoren, 
1554-62.     Zbl.  Biblioth W.  84,  65-82.)     [8048 

Adan9  J.,  £.  nnbeaehtete  Sehrift  d. 
Katharina  Zeil  a.  Straflb.  'Zt.f.G.d.Oberrh. 
31,  451—55.)  [8050 

Eases,  fe.  dt.  Chronist  d.  Trienter  Konzlls 

.  nnt  Pine  IV.    (Jahresber.  d.  Gdrres-Ge*.  f. 

17,  81—18.)  [8051 

Zf  ereaber  *,  E.,  Gerh.  v.  Kleinsorgen  ala 
G.schreiber  d.  Kdtnisch.  Krieges.  Miinst. 
Diss.  16.   86  S.  [3052 

Posse?  I  al,  Ant,  Transsylvania  1584,  ed 
A. Veress,  s.  '14/'15, 3898.  Rez.:  Ztf.ksth. 
Theol.  39.  137—39  KrOfi.  [8058 

Pololjr,  J.,  Die  Rede  d  Christ  Schesaeus 
anf  d.  Synods  in  Birthaim.  (Korr.bh  d.  Ver. 
I  siebenbnrg.  JLdkde.  3*,  86-101.)  -  J.  Dnld. 
■er,    Desgl.  (Ebd.38,  45— 55.)  [3054 

loch,  Ernst,  Scultetica.  <N.  Lansitz. 
Magaz.  92f  20—58.)  [8055 

lappeler,  H.f  Chronik  v.  Frauenfeld  a. 
d.Jahren  1600-63;  brsg.v.  P.  Schaltegger. 
(Thnrg.  Boitrr.  z.  vaterl  G.  53, 160-63.)  [3056 

Botscheldt,  W.,  A  us  d.  Tagebuoh  d# 
Biir germeisters  Job.  Taek  in  Bftderich  1601 
—1604.  (Mthfte.  Rheia.  Kirch.-U.ll,  76— 93; 
1*>— 58;  167-74.)  [3057 

Oxeantlerna,  Skrifter  oeh  brefvezling. 
Afd.  l,  Bd.  4.  a.  11,  1485.  Rez  :  Mitt.  d.  Inst, 
f.  det.  G.  85.  198-201  Schafer.  [8058 

Jirgeas,  Aus  d.  Geschichtswerke  Ph. 
Maneekes.  (Hannov.  G.bll.  19,  2»9— 817; 
418—23 ;  20,  252—57. 1  [3059 

Baler,  Hera*.,  Die  zeitgeschiehtL  Auf- 
zeiehngn.  d  Propstes  Hodapp  v. Allerheiligen , 
1640—53.    (Zt.  G.  Oberrh.  32,  98-119. *    [3060 


Landtagsverhandlungen  a.  Land- 
tagsbescbltt&ge,  Die  bttbrnisch.,  v. 
1626  bis  aafd.Neuzeit.  Hrsg.v. Lander 
archive  d.  Kgr.  Bflhmen.  16 :  Die  Land- 
tage  d.  J.  1611.  1 :  Der  Stftdtetag  auf 
d.  Prager  Burg  q.  d.  Revolutionsland- 
tag  im  Altetftdter  Rathause.  Hrsg.  v. 
J.  F.  Nov&k.  Prag:  fovnftf.  CXX, 
848  8.   36  M.  [8061 


8as1a,  Die  rtfm.  Knrie  u.  d.  Konzil  v. 
Trient.  Aktensttieke,  s.  *14,  3904.  Rez.: 
Zt.  I.  kath.  TheoL  39r  878-80  KrOfl;  Zt.  I. 
Kirch.-G.36,  282 f.  Herre;  Zt.  Ferdinand  eum 
3.  P.,  59,  320-83  VoltelinL— St.  Eases,  Briefe 
vom  Trienter  Konzil  nnt.  Pius  IV.  (Bist. 
Jahrb.  37,  49—74.)  (8062 

Schwari,  WUh.  Eberh.,  Zur  Vi- 

sitation  d.  Arcbidiakonata  Frieaiand 
1664  u.  1667.  (Zt.  Vaterl.  6.  Westfal. 
74, 1,  806— 1&)  [8068 

Jeauiten,  Die  Olrotltzer,  in  d.  Zt 
d.  Gegenref.  Akten  u.  Urkk.  a.  d.  Jahren 
1668—1619.  Bd.l:  1558— 90.  Brttau: 
Jf&hr.  LandesaussehuB,  16.  LXXV; 
698  S.  16  Kr.   [In  tachech.  SprJ 

Rez. :  Zt.  kath.  Theol.  41,  580—82  Krdfi. 

[3064 

Briefe  a.  Akten  z.  G.  d.  16.  Jh.  m.  bes. 
Rucks,  auf  Bayerns  Pflrstenhans  Bd.  6: 
W.  Goetz  n.  L.  Theobald,  Beitrr.  z.  G. 
Brcg.  Albreehts  V.  n.  d.  sogen.  Adelsver- 
sehwOrg.  v.  1563,  a.  '14,  1470.  Rez.:  TheoL 
Lit-Ztg.  14,  Nr.  18/19  Scbornbaum ;  Lit. 
ZbL  '15,  Nr.  20;  Mitt.  d.  Inst.  f.  5st.  G.forsohg. 
85f  743-47  Jons.  Mttller;  G5tt.  geL  Anz.  >& 
622—24  Meyer  v.  Knonau.  (3065 

Haatlatarberlekte  a.  Dtld.  (s.  *14/'15, 
3tK)t).  Abt  2,  Bd.4.  Delfino  1564—65,  bearb. 
v.  Stein  herz.  Rez.:  Hist.  Jahrb.  36,  678 
P  Schwelier;  Zt.  f.  kath.  TheoL  '0,  141-44; 
Bist.  Zt  113.  347—50  Loserth;  Theol.  Lit. 
£tg.  '16,  Nr.  10  \V-  K6hler;  Jb  Ges.  G.Prot. 
Osierr.37?  90-»3;  Abt.  2.  Halfte  2.  Ant. 
Pnteo  1587—89.  Rez.:  Zt.  kiroh.-G.  36, 
2881.  Herre;  Abt.  4.  A.  0.  Meyer,  Prager 
Nuntiatur  d.  Giacomo  Serra  1608— 06. 
Rez. :  Hist  Zt  114,  128-  26  Loserth.      [3066 

Schlrmer,  Orts-  u.  KultnreesohichUiches 
naeh  d.  Eisenberger  Ratsreehngn.  d.  Jahre 
1566-79.  (Mitt.  d.  G.-  n.  Altertsforsoh.  Ver. 
zn  Eisenb.  H.  31,  Bd.  6,  1,  41-67.)        [8067 

Schoolmeesters,  E.9  Un  indnlt  du 
pape  Pie  IV.  &  l'dvequede  LiigeOerard 
de  Groesbeeck  du  8  marsl  667.  (Melanges 
d'hist.  off.  k  Cb.  MoeDer  2,  191—96.) 

[8068 

CaaJtilas,  P.,  Epistnlae  et  acta,  ooll.  et 
adnot  illnstr.  0.  Brannsberger.  6:1567— 
71,  s.  '18,  89»5.  Rez.:  Zt.  f.kath.  TheoL  38, 
803—6  KrdB ;  Hist.  Zt.  U7, 108—10  Mirbt  [8069 

Aktea  d.  Visitation  d.  Bistums  Mfinster 
a.  d.  Zeit  Johanna  v.  Boy  a  1571-73,  hrag, 
v.  W.  B.  Sohwara,  s  '13/'l4.  1475.  Re/,.: 
Hist.  Zt  114.  411-13  W.  Sohm;  Zt.  f.  kath. 
Theol.  89,  563-65  KrOB ;  Hist.  Jahrb.  85. 489  f. 
Pfleger.  [9070 

Epistolae  et  acta  Jesuitamm 
TranssylvaDiae  temporibu8  principuiu 
Bithory  1671—1618,  coU  et  ed.  A. 
Veress,  s.  ,18/,14,  1474. 

Rez.  v.  2:  Zt.  f.  kath.  TheoL  89,  185-37 
KrdB.  (8071 

Wehrmonn,  M»,  Aus  d.  Briefwechs. 

d.  Hersogin  Maria  v.  Pommern.  (MtMl. 

Ges.  Pomm.  G.  16,  Nr.  1  u.  4.)    [3072 

Loeseke,  G.9  Vallensia.  K.  archival.  Blatt 
d.  Erinnerg.  an  d.  vor  4C0  Jahren  erfolgta 
Grundg.  v.  St.  Joachimsthal.  (Jb.  Ges.  G. 
Protest.  Osterr.  87,  81-87.)  [3078 


by  Google 


Original  from 
UNIVERSITY  OF  MICHIGAN 


♦94 


Bibliographic  Nr.  3074—3189 


Lehatrt,  Pr.,  Was  d.  Protokolle  d.  erst. 
Lekal  visitation  en  (1577/78*  a.  d.  AmtWnraen 
u.  sein.  ttrenagebieten  v.  Kirehe  n.  Schnle 
zu  berlehten  wksen.  (Mitt.  Wurzen.  G.-Ver. 
nt  2,  79-108.)  [8074 

Bibl,  B.,  E.  Bericbt  iib.  d.  Aafbebg.  d. 
•V.  Kiruhen-  n.  Schalwesons  in  Krems  1584. 
(Mtbl.  Ver.  Ldkde.  Niederdst  6,  U4f.)    [3075 

Block,  P.  J.9  Prins  Willem's  Apologie. 
(Bijdrr.  Vaderl.  Uesch.  5.  R.,  4  239-86.  [3076 

Zlllessen,  A.,  Beschwerde  d.  Siichteloer 
Gemeindo  weg.  Religions  verfolgUDg  if>96. 
(Mthfte.  Rhein.  Kirch.-G.  U,  l75fT  >        [8077 

Piftam,  H#,  Testament  u»  Grab  Jobs. 
PistoriusdJttngeren.  Zt  d.Ges.f.Beftrderg. 
d.  G.kde.  us  w.  an  Freiburg  80. 186—206.  >  [3078 

Sarpl,  Paolo,  Neue  Briefe  1*08— 1«,  v. 
K.Benrath,  s. Ho,  1500.  Rex.:  Rngl. hist 
rev.  26,  181—83  Brown.  (3079 

Ztllesaea,  A.,  Tier  Briefe  d.  Predigers 
Henr.  Fabricius  na«h  Stlchteln  u.  an  d.  Jtt- 
licher  Provinaialsynode  1614—17.  (Mtbfte. 
Rhein.  Kirch.-G.  11,  22t>  -45. >  [8060 

Banr,  Jog.,  Die  Korrespondenz  d. 
Hrzga.  Maximil.  v.  Bayern  m.  Phil. 
Chr.  v.  Sfltern,  Fflrstbiscb.  zu  Speyer, 
Okt.  1619-Juni  22.  (Mitt  H.  Ver. 
Pfalz  36,  89—136.)  [3081 

Herrmann,  Fritz,  Aus  tiefer  Not. 
Hessische  Briefe  u.  Bericbte  a.  d.  Zeit 
d.  30 j.  Krieges.    1.  Hftlfte.    Darmst.:  , 
Schlapp  16.    176  6.    1  M.  20.  (Hess. 
Volksbttcher  26/27.)  [3082 

Obser,  K.,  Dnrlacher  Briefe  a.  d.  Jahren 
1622— 90.  iMitt.  d.  Bad.  Hist.  Komm.  88. 
68-73.)  {8083 

ZUltsien.  AM  u  W.  Roteeheldt,  E.  Trost- 
brief  d.  Heinsberger  Predigers  Gerh.  Herter 
an  d.  Gemeinde  za  Br&ggen  16*3.  (Mthfte. 
Rhein.  Kireh.-G.  U,  177-80. ;>  [3084 

Brleten  over  het  beleg  van  's- 
Hertogenbosch  1629;  medeg.  door  J. 
S.  van  Veen.  (Bijdrr.  etc  Hist.  Gtar 
nootocb.  Utrecht  86,  1—88.)         [8085 

Curti,  N.f  E.  Visitationsbericht  Ob. 
d.  Urserental  v.  1648.  (G.freund  70, 
257-79.)  [3086 

Steiilin,  K.,  Die  Exemtionsformel 

zu  Gunsten  d.  Schweiz  im  Westftl. 

Prieden.    (Anz.  Schweir.  G.  17,  35 f.) 

[3087 

Richards,  G.  W.,  The  Heidelberg 
Catechism,  hist  and  doctrinal  studies. 
Philadelphia:  Publication  and  Sunday 
School  Board  of  the  ret  church  13. 
—  J.  J.  Wood,  The  Heidelberg  Ca- 
techism in  its  newest  light.  Ebd.  14. 

Res. :  Theol.  Stud.  n.  Krit  '16.  158-  68 
A.  Lang.  [8088 

Pt easehti,  K ,  Oie  Brbacher  Kirohen- 
ordnnog  v.  1560  n.  Phil.ifelanchthon  (Gust 
Krtiger  gewidm.  v.  Sohftlern  nsw.  19— 41. > 

[308f» 


Bossert,  Cf.f  Der  Kampf  urn  die 

wttrttb.  Kircbenordng.  in   Onterdwis- 

heim  1576.    (Zt  f  G.  d.  Oberrh.  N.  F. 

80,  811—42;  544  -  73.)  [3090 

'  Sella,  Fr.«  Bekenntnissehr.  d.  St  Steyr 
v.  J.  1597  is.  'li,  1509 u  Schlnfi.  (Jb.  lies.  G. 
Prot  Osterr.  37.  55—80.  [3081 

gtelaweater.  Art.,  Kin  laadesftrstl. 
Fastendekreta.d.J.iso*.  tZtd.  Hist.  Ver.  t 
Steierinark  12,  154-58.  >  pO« 

Dora.  Job.,  Ans  Flugsohrr.  d.  16.  Jh. 
<  Jahib.  Hist  Ver.  Billing  29,  I3t-  sir.  >    [3ot*3 

Heller,  8.,  Keen  Utrecht seh  Pain  flat  nit 
den  Leyeeeterscben  tijd.  i  Bijdrr.  etc.  Hist. 
Genootsch.  Utrecht  36,  231—5*.  >  [3094 

Fink,  B.  Tagebncb  d.  Blscbofe  Frs. 
Wilhelm  flb.  seine  ital.  Reise  1641.  (Mitt.  d. 
Ver.  f .  G.  nsw.  v.  Osnabrfiok  38, 81— its.)  [80*5 

Barb,  Das  sogen.  Rote,  bearb.  v.  J. 
Zimmermann,  s  '12. 13#1.  Rez. :  Mtsbfte, 
f.  rhein.  Kirch.-G.  7, 5i»-6<  H.  Fliedner.  [3098 


Bltsebl,0M  Theologled.  dt.  Reformation 
a.  Kntwioklg.'  d  luth.  Ortbodoxie  in  d.  pbi- 
lippistiscben    Streitigkeiten ,    s.  '12,    8657. 


Rei.:  Dt.  Lit-Ztg.  Us.  Nr.  41  Loofs;  Arcb 
f.  Ref.-G.  10.  3K3t  Volker;   Theol.  Lit.-f 
•14.  Nr.  22/25  Kattenbascb;    Zt  f.  Kirch 
36,  530—82  Zsehamack.  '1 


[3097 


Altbaas,  P..  Die  Prinsipien  d.  dtret. 
Dogmatik  im  Zeitalt.  d.  arietotel  Scbolasak, 
s.  '15,  1400.    Rea.:  Theol.  Litbt.  '17,  Nr.  IS 
Weber.  [3098 

Swofoda,  If.,  Trient  u.  d.  kirchL 
Renaissance.  Schaoplatc,  Yerlauf  vl 
Ertrag  A  Konziis  v  Trient.  Unt  Mit- 
arl?.  v.  V.  Casagrande  usw.  bearb.  u. 
hrsg.  3  Aufl.  wien:  Holzhausen  '(5. 
132  S;  TaflF.   5  M.  20.  [8099 

Khuea,  HtM  Die  letite  Bernfnng  d.  Tri- 
enter  Konxils  dnrch  Fins  IV.  29.  u.  I5bt>f  a. 
'14,  1497.  (Sep.  Kempten:  KOsel.  IM,)  [3100 

Eder,  Reform vorschlage  Kaiser  Ferdi- 
nands I.  auf  d.  Konzil  v.  Trient.  TL  1,8.  'IS, 
1509.  Rea.:  Theol.  Ut.-Ztg.  '18,  Nr.  12  Holt*- 
mann :  Dt.  Lit-Ztg.  '14,  Nr.  40/41  Barge;  Mitt. 
Hist.  Lit,  N.  F.  5,  188—91  Oast  WoB.    [^101 

Telt,  A.  I..,  Die  Eidetform  d.  tri- 
dentin.  Glaubensbekenutnisse  v.  13.Not. 
1564  u.  ihre  Aufnahme  im  Hainzer  Dom- 
kapitel.  ( Hist- poI.  Bll.  1B9,  462-74.) 

[3102 

Dreyer,  Die  ltib.-Hvl*nd.  Beziebgn.  znr 
Zeit  d.  unterganges  livlind.  Kelbstandigkeit 
1551—83  h.  '13  U4  8D20.  Rea.:  Hist  Zt.  114, 
452—54  Keussen ;  Jahrb.  Cesetxgebg.  41, 472 f. 
Brinkmann.  [3108 

8t5praer9  B.f  Der  Land*berger  Bund. 
Progr.  Horn  14.    24  S.  [8104 

Braantberger,  Pins  V.  n.  d.  dt  Katho- 
Hken.  s.  f15,  1508.  Rea.:  Hist  Zt  116.  161 
W.  Goeu.  13105 

Hraanabtrg^r,  0.9  Petr.  Caniaius. 
Freib. :  Herder  17.    8  M.  40.        [8106 

■Cons,  Die  Schlacbten  b.  St  Qnentin 
(10. 8. 1557)  u.  b.  i^ravelingen  (,18.  7. 1558),  s. 
'16,  1386.    Rez. :  Hist.  Zt.  m,  532  f.  Elkan. 

[3107 


by  Google 


Original  from 
UNIVERSITY  OF  MICHIGAN 


Zeit  der Reformation,  Gegenreformation  and  des  30jJlhr.  Krieges,  1517—1648  *95 


Ir&enik,  J.,  <;rundzuge  d.  pf&lz.  Politik 
beim  Beginn  d.  Gegenref.  Progr.  Ung.-Hra- 
disch  '14.    16  s.  [5108 

Platshotf,  Frankreich  u.  d.  dt.  Protestan- 
ten  1570-73,  h.  'I3fl4.  3922.  Rez.:  N.  Arch. 
f.  sachs.  G.  86.  366-68  G.  Wolf;  Mitt.  d.  Inst, 
f.  d*t.  G.forschg.  36,  373—75  Hasenclever. 

[3109 

(Jrol,  H.  (ir.  van,  Het  Zeeuwsche 
prijzenhof  te  Vlissingen  van  de  over- 
gave  van  Middelburg  tot  na  de  pacifatie 
van  Gent  (Bijdrr.  Vaderl.  Gesch.  5.  R  , 
4, 1  —45.)  —  Ders.,  Het  Zeeuw.  prijzenh. 
te  Vlissing.  1675—77.  (Bijdr;\  etc.  Hist. 
Genootsch.  Utrecht 37,235-369.)  [3110 

Angyal,  Z.,  Rudolfs  II.  ungar.  Re- 

gierg.  Ursachen,  Verianf  u.  Er^ebnisse 

d.  Aufstandes  Bocskay.  Bern.  Diss.  16. 

120  S.  [8111 

lacker,  I'h.  van.  [4*  defense  des  Pays- 
Bas  catholiques  a  la  tin  du  16.  sifccle.  (Me- 
langes d'hist.  ort.  a  Ch.  Moeller  2,  265-77.  > 

[3112 

Hayr,  Jos.  Karl,  Die  Tiirkenpolitik  Rrz- 
bisch.  Wolf  Dietrich*  v.  Salzburg,*.  14, 1501. 
Rez.:  Mitt.  a.  d.  bist.  Lit.  X.  F.  2,  271»— 75 
Ilwof;  Hist,  .lahrb.  .w,  432  f.  Zttchbaur.  [3113 

Wendt,  If.,  Schlesier  in  turkisch.  Ge- 
fangenschaft.  (Scbles.  G.bll.  'ig.  i-*»j  13114 

Schroder,  William  Frhr.  v.,  Stu- 
dien  zu  d.  dt  Mystikero  d.  17.  Jb.  1: 
Gottfr.  Arnold.  Beidelb.:  Winter.  119 S. 
4  M.    (Beitrr.  z.  neuer.  Lit  -G.  N.  F.  9.) 

[3115 

kopp,  W„  Job.  Arndt.  Untersucbg.  tib. 
d.  >Iystik  im  Lutherturm,  s.  '14.  1*03.  Kez. : 
Hint.  Vierteljscbr.  17,  453 f.  Hur.  Hoffmann: 
Dt.  Lit.-Ztg.  14.  Nr.  30  W.  Kohler;  Theol. 
Ut.-Ztg.   14,  Nr.  6  Kohimeyer.  [3116 

<*nirs,  A.,  Osterreichs  Kampf  f. 

sein  Sttdland  am   Isonzo  1615—1617. 

A  Is  e.  Chronik  d.  2.  Friauler  Krieges 

nach  zeit^enflss.  Qn.  hrsg.  Wien:  Seidel 

16.    1718.    4M. 

Rez.:  Hist.  Zt.  118.  ill— 23  I.uschin  v. 
Ebengreuth;  Mitt.  Inst.  Ost.  <;.  :*7.  519-21 
Erben.  13117 

Lippert,  Wait*,  Beitrr.  z.  Politik 
Ferdinands  v.  Kftln  im  30 j.  Kriege  bis 
2.  Tage  v.  Schleusingen  im  Juli  1624. 
<Lpz.  Diss.)  Lpz.:  Deichert  16.  107  S. 
2  M.  80.  [3118 

Karsteu,  II.  A.,  Karl  Gust.  Wran- 
geif  hans  ungdomstid  oeta  fSrsta  krigs- 
arbana  1618—38.  Stockholm :  Noratedt 
*:  8.  16.   XV,  272  S.   5  Kr.60.  [3119 

Krebt,  J.,  Erzhrzg.  Karl  v.  Oaten*,  u. 
Kardinal  Franz  v.  Dietrich  stein.  <Zt.  Dt. 
Ver.  G.  Mahr.  u.  Scbles.  21,  138—15.)       [3ito 

Sehwars.  R.,  Das  Marien burger  Werder 
tvahr.  d.  sihwed.-poln.  Erbfolgekrieges  1626 
-2i*.     (Mitt.  d.  Westpr.  G.-Ver.  Jg.  15,  6—9. » 

[3121 

DaacfcelMu,  K.,  Frhr.  t .,  Wallenstein 
a.  d.  Besetzg.  Mecklenburg*  im  J.  1628,  (Dt. 
Revue  41.  IV,  348—52.  i  [3122 


Schroek,  J..  Wallensteins  VeiTat  an 
Kaiser  u.  Reich  1630.  Progr.  Ma  ria.se  hein. 
'15.    31  S.  [3123 

Both*,  F.,  Gustav  Adolf*  u.  s.  Kanzlers 
wirtschaftspolit.  Abskhten  auf  Dtld..  s.  13. 
1517.  Rez. :  Hist.  Vierteljscbr.  16, 27Sf.  Mentz. 

T3124 

Mehler,  J.  B.,  General  Tilly,  der 
Siegreiche.  2.  verm.  Aufl.  Aliiuch.: 
Seyfried  &  Co.    IB.    222  8.    1  M,  20. 

[81*5 

Relttg,  Atlf.,  Die  Stellg.  <1.  Regierg. 
u.  d.  Reichstages  Sehwedens  z.  polnisch. 
Frage,  April  1 634  bis  Nov.  1635.  Leipz. 
Diss.  16.    Ill  S.  [3126 

KUter,  0„  Hans  Kasp.  v.  Klitzing.  Braun- 
Hcbw.-httneb.  Generalleutnant  1639—41. 
iBraunsthw.  Magaz.  '17.  Nr.  1— 3.>  [3127 

P faff,  Fr.,  Zur  G .  d.  Kchlacht  b.  Freiburg 
1644:  Turennes  Zug  urn  d.  SchOnberg.  (Ale- 
mannia  44.  14 1— 65.  >  [31*8 

Japlkae,  KM  Johan  de  Witt.  Amsterd. : 
M.mlenhoA'  '15.     359  S.     Ti  tt.  i>0.  f31*9 


Losertli9  J.,  Zur  G.  d.  Gegenref. 

in    Nenmarkt,   Knittelfeld,   Gro8-   u. 

Klein -Lobming.    (Zt.  d.  Hist.  Ver.  f. 

8teierm.  14,  112ff.)  (3130 

Omden,  J.,  (idrz  u.  Volkermarkt  am 
Ende  d.  16.  Jb.    tCarniola.   N.  F.  '13.  l— 6.» 

[:u3i 

AeoKebaaer,  H.,  Banditenstreiche  in 
Walschtirol  1585.  <Forsoh.  usw.  a.  G.  Tirols 
u.  Vorarlb.  12.  42-  46.  ■  [3132 

Hrejsa,  Die  BQhmische  Konfession 
(s.  '15,  1412).  Forts.  (Jb.  Ges.  G. 
Prot  Osterr.  37,  33—54.)  '[3133 

Jelinek,    Bn,    Die    B5hmen   im 

Kampfe  nm  ihre  Selbstandigkeit  1616 

— 48.  Beitr.  z.  Geneal.  u.  Biogr.  d.  bohm. 

Kombattanten  d.  30j.  Krieges.    Prag: 

Tanssig    16.     XVII,  77,  XV,  142  u. 

38  S.    7M.50.  [3134 

Seaeuffltr,  J.,  Die  wiederauflebende  Ge- 
meinde  Eger  im  30 j.  Kriege.  <Jahrb.  d.  Ges. 
f.  G.  d.  Protest,  in  Osterr.  85, 124—26.  j      [31:^6 

Bardelebea,  C.  v..  Die  Tochter  e.  brandb. 
Kurfursten  Herrscberin  v.  Siebenbiirgen. 
«  Dt.  Herold  ?16,  Nr.  12  u.  17,  Nr.  l.)         [3i:«5 

Braababer.  K.,  Fremdes  Kriegsvolk  in 
Wasserburg  1594  u.  15H5.  Waaserb.  a.  Inn: 
Selbstverl.  15.    12  S.    1  M.  50.  [3137 

Herrmann,  Frz.,  Bayrenth  in  d. 
2.  HaJfte  d.  16.  Jh.,  1660—1603.  Mit. 
alph.  Register))  zn  d.  Tanfen  d.  ev 
Stadtgemeinde  Bayreatb.  (Arch.  G. 
Oberfranken  26,  2,  25—161.)        [3138 

Dora,  K.,  Job.  Naa  u.  d.  Rat  v.  Niirnberg. 
Beitr.  z.  (i.  d.  polem.  lit.  a.  d.  Zeit  Albrechts 
V.  r.  Bavern.  <  Beitrr.  Bayer.  Kircben.-G.  28, 
225—  36.  *  [3139 


by  Google 


Original  from 
UNIVERSITY  OF  MICHIGAN 


'96 


Bibliographic  Nr.  3140—3214 


Eohter  von  Mespelbrunn,  Jillus, 

Fttrstbfechof  v.  Wttrzburg  u.  flerzogv. 
Franken(1578— 1617).  Eine  Festschrift 
hrsg.  in  Verbindung  mit . . .  v.  0.  Vv 
HefidOrfer.  Wflrzburpr:  FrSnk.  Ge- 
sellsch.-Druckerei.  XV,  272  S.  4°.  IBM. 

[3140 

LadwU.  M.,  Znr  G.  d.  Gegenref.  In 
Ebertshaasen,  B.-A.  Schweinfurt.  <Beittr. 
Bayer.  Kirch.-G.  24,  47-49.»  [3141 

Spindler,  JM  Heinrieh  V.  v.  Knor- 

ringen,  Pttrstbisch.  ▼.  Augsburg  (1698 

—1646).   S.  kirchenpolit.  T&tiskeit  (s. 

12,  8768).    Tl.  2-    (Jahrb.  Hist.  Ver. 

Billing.  28, 1—264.)  [3142 

Stela,  Strenge  Jnstiz  wider  ein.  Pfarrer 
zu  Heidenheim  nnt.  Herzog  Friedrich.  rBU. 
f .  wfiritb.  Kirch. -G.  18. 94  f. )  [3143 

Scheiwiler,  k.9  Elisabeths  Spitzlin. 
Beitr.  z.  Gegenref.  in  d.  Schweiz.  (Zt. 
Schweiz.  Kirch.-G.  11,  204—20;  278— 
87.)  [3144 

Scheiwiler,  A..  P.  Lndw.  v.  sachsen. 
Beitr.  z.  Gegenref.  in  d.  Schweiz.  (Zt.  f. 
schweiz.  Kireb.-G.  10,  241—74.)  (3145 


Wyatu,KM  DieGeiatlichen  d.  Sextaria- 
tee  Luzern  von  1588  bin  am  d.  Mi  tie  d.  17.  Jh. 
( Zt.  f.  schweiz.  Kirch.-G.  8, 161-80. )       [3146 

Wrniii,  K.,  Zeugnisse  ub.  d.  Besuch  d. 
heil.  Karl  am  Grabe  d.  sel.  Nikolaua  v.  Flue. 
(G.freund  d.  5  Orte  71,  *«— 56.  [3147 

Grfiter,  S„  Die  luzernische  Mission  im 
WaUis  1604—16.   'Zt.  f.  schweiz.  Kirch.-G.  9. 

2*6-28.)      .  [3148 

Hmhs  J.de,  Le  chancelierTechtermann. 

Pribonrg:  Pragnicre*i4.   48  S.  [3149 

I Att«r re,  D.,  La  Suisse  et  Geneve  en 
158?.    (Anz.  f.  schweiz.  G„  N.F.  %u,  :a-99.) 

1815D 

Schellhafi,  KM  Zur  G.  d.  Gegenref. 
im  Bistnm  Konstanz.  (Zt.  G.  Oberrh. 
32,3—43;  167—249:  375-413;  493— 
514.)  [3161 

Haselbeck,  G.,  Die  Anfitoge  d. 
Franziskanerklosters  Tauberbischofs- 
heim,  1629—49.  (Frauziskan.  Stud.  2, 
386—417;  3,  169-86)  [B152 

Miller,  B.  A.,  StralSbur^er  Lokalkolorit 
in  Frischlins  .,  Julius  redivivus"  v.  1585. 
(Arch.  Stud.  Neuer.  Sprachen  1S5.  1— 10.> 

[3153 

Haha,  J£M  Die  kirchl.  Reformbestrebgn. 
d.  Strafiburg.  Binchofs  Johann  v.  Mander- 
scheid  1569—02,  m.  f18/'14,  8940.  Rez.:  Lit. 
ZbL'15,  Nr.47  A.  Meister;  Mitt.  a.  d.  hist. 
Lit.,  N.  F.  3,  42  f.  Herr.  [3154 

8ohm,  W.,  Die  Schule  Job.  Sturms  u.  d. 
Kirche  StraBburgs  in  ihr.  gegenseitig.  Yer- 
haltn.  1530—81,  s.  'J3/'i4,  1452.  Rez.:  Hist. 
Zt.  113,  359-61  W.  Kbhler;  Mitt.  d.  Inst.  f. 
ost.  G.  36,  724f.  Elkan.  [3155 

Widnater,  A.,  Fr.  Prechter  u.  d.  JStrafi- 
burg.  Kapitelstreit,  s.  '11.  1523.  Rez.:  YAH. 
G.  d.  Oberrh.,  N.  F.27, 164 f.  Karl  Hahn;  Mitt. 
*.  d.  hist.  Lit.,  N.  F.  2,  145—50  Herr.       [316* 


by  Google 


Eilerbaca,  Der  30 J.  Krieg  im  Kls&fi.  >. 
'1V14,  3841.  Rez.:  Korr.W.  d.  Geaamt-Ver- 
67,  313  v.  Borries.  [S157 

Alterffer.  Cf  A  us  vergilbten  Blattera. 
G.  e.  fleckenstein.  Gemelnde  im  SOjaiir. 
Kriege.  Strafib.:  Buchh.  d.  ev.  Geaefl*ch. 
29  S.    50  Pf.  [315* 

Rodewald.  Aua  d.  G.  d.  90  j.  Krieses  in 
d.  hinter.  Grafsch.  Spoaheim.  (Theol.  Ar- 
beiten  a.  d.  Rhein.  Wis*.  Prediger-Ver..  N.  K. 
16.  41-  70;  17,  75— llfi.  >  £312* 

Back,  F.,  Die  Pfarrei  Traben  1660-16*0. 
Monatshfte.  I  rhein.  Kirch -G.  11,  1— 3».» 

[31R0 

Hisimehreieh,  Fr..  Auszug  d.  Nonnen  a. 
Kloster  Altenberg  1646.  ■  Mitt  Wetzlaer  G.- 
Ver.  6.  14—17.)  -  pi«» 

Sander,  Zur  G.  d.  luth.  Kirchengemeinde 
HiinHce-Niederrhein.  <Mtshfte.  f.  rhein. 
KJrch-G.  10,  360-74.)  ^»#« 

Zllletsen,  A.,  M.  Geo.  Be«*erer,  d.  er>te 
reform.  Innpektor  im  Hragt.Simmern.  iTheol. 
Arbeiten  a.  d.  Rhein.  wiss.  Predig.-Ver..  ^. 
F.  17.  63-74. .  D^*^ 

Slaemms*  W,,  Die  rleinieher  Pfarrer 
1597— iimf.  Mtshfte.  Rliein.  Kirch.-G.  li.  66 
-75.i  l*i€i 

Oodei;  Pfarrer  u.  Gemeindea  d.  Grafsch. 
Dhaun  im  Ref.-Jahrh.  Anf  Grund  e.  Vi*i- 
tationsprotokolls  v.  J.  1584.  rMtKhfte.  Rhein. 
Kirch.-G.  12,  3— 12. »  [3l«^ 

Miller,  J.  0.,  Zur  G.  d.  Reform,  in  d. 
iirafschaft  ^chleiden.  « Monatshfte.  f.  rhein. 
Kirch.-G.  10,  120— 79. »  [3H« 

Boekmlhl,  P.,  Festschrift  s.  300j.  lie- 
dachtnisfeier  d.  Tagung  d,  l.  Gt»neralsyn«Mle 
<L  ref.  Gemeinden  in  Jiilich.  Kleve,  Berg, 
gehalten  za  Duisbtirg  v.  7.-10.  Sept.  1610, 
s.  n.  1588.  Rez.:  Jahrb.  d.  Ver.  f.  d.  ev. 
Kirch. -G.  Westfal.  13.  259—61  Rothert    [31^7 

8chelven«  A.  A.  ?aa,  Het  begin  van  het 
gewapend  verzet  tegen  8panje  in  de  16. 
eeuwsche  Nederlandeu.  (Handeiingen  en 
Meded.  v.  d.  Maatsch.  d.  Nederl.  l^etterkde. 
le  Leiden  14fi5,  126-56.)  [3i«8 

Uaprer.  \\*  8.,  Hoeveei  inwoners  had 
Leiden  tljdens  het  beleg  in  1574?  (Bijdragen 
etc  v.  vuderl.  gench.  5.  R.  t,  86-92.)      {316* 

flalla.  4.  de,  Aanteekeningen  betr.  de 
Hervormden  in  het  Riiselsche  1566-1600. 
iNederl.  Arch.  Kerkgesch..  N".  S.  it,  299— 45.  t 

[3170 

Schelvea.  A.  A.  vaiv  Christ ophorus  Fa- 
britios.  (NederL  Arch.  Kerkgesen..  N.  S.ll, 
155—60.)  [8^1 

Oatmen  Klo^ke,  vaa,  De  Socinianen  en 
de  Zuid-Holl.  Svnode  1639.  i  NederL  Arch. 
Kerkgesch.,  N.  s.  ll,  241-56.)  [3172 

Mailer  t  8.,  Het  verbod  van  «L  kathot 
godsdienst  in  de  Provincie  Utrecht  in  1581. 
.NederL  Arch.  Kerkgesch..  N.  S.  ll,  9T-1W.> 

[8173 

Merrts.  C'h.  ran.  Jansenius  et  la  fondation 
de  Toratoire  en  Belgique.  (M^huigesd'hist. 
off.  a  Ch.  Moeller  2,  322—26.)  —  A.  I**irran4, 
NoUce  sur  le  ma.  II,  1220  de  la  Biblioth.  R. 
de  Belg.  Contribution  a  Thist.  dnianseni^me 
dans  les  Pays-Bn8  espagn.    (Ebd.  327—38.) 

[3174 

Febvre,  L.,  Fhilipp  II  et  la  Franche- 
(*omt6,  s.  '13, '14,  1522.  Rez.:  Hist.  Zt.  il4. 
181  f.  Herre.  [31^ 


Original  fron 
UNIVERSITYOF  MICHIGAN 


Zeit  der  Reformation,  (regenreformation  und  des  30j&hr.  Krieges,  1617—1648  *97 


Both,  H.,  Ref.  u.  Gegenref.  in  Heusen- 
stamm.    f  Arch.  Hess.  U.  11,  24—45.)       [3176 

Hofimimny  W.f  Zur  Ref.-G.  v.  Wolisteih, 
(Arch.  Heea.  u.  io,  loa-iu  [3177 

Mahl,  W.,  Znr  Lebens-(1.  v.  Hartm. 
Creidiua.    (Arch.  Hesa.  (5. 11, 108— 15.)    [3178 

Botteher*  H«.  Dia  Verschenknng  von 
Zilly  an  Obarat  Ruth.     (Zt  Hara-Ver.  M>, 

82—88.)  [8179 

Retfcert,  H>.,  Hrsg.  Ueorg  v.  Calenberg. 
(Rothert,  H  anno  v.  Biographien  3,  41—60.) 

[3180 

Brant.  0.,  Wirkaamkeit  d.  Bttrgermei- 
starn  Dr.  wilh.  Palzer  von  Oanabrttck.  (Mitt, 
Ve$.  (f.  Osnabr.  40,  15S  -  880.)  [3181 

Hlnteea,  P.,  Entatehnngaasait  n.  Meiater 
d.  Hoizachnitts  v.  Lhbeck  a.  d.  l«.  Jh.  (Zt 
Ver.  Lttb.  G.  18,  97— ioo.j  1318* 

Jentta,  WM  Prop  it  Yolqoard  Jonaa  in 
Randsburg  167o— 83.  (Sehrr.  Var.  Schlesw.- 
Holst.  Kiroh.-G.  2.  R.,  6,  463-50.)  [8183 

Hani,  0.,  Heimreicha  Sehilderg.  d. 
Uberechwemmnng  d.  J.  1634.  <Kt.  d.  Gaa.  f. 
schlesw.-holat  G.  44,  323—29.)  [3184 

Peddereen,  K.,  K.  Lehrentseheidg.  d. 
Gottorpachan  Theologen  a,  d.  J.  1692.  (Sehrr. 
Var.  Sohlaaw.-Httl8t.Kirih.-G.  «.  R.f  7,  86- 
90.)  [8185 

Koch,  Ernst,  Saehsen  u.  RaBland  anr  Zelt 
dea  eratan  Romanoff.  (N.  Arch.  S&eha.  G.  38, 
85—89.)  J8186 

Bell,  AM  Im  Streita  nm  d.  Rrbe  wolfs 
d.  J&ngeren  v.  SchOnborg.  (Aroh.  1  eicha. 
G.  36,  39-*3.)  [3187 

Bonkoff,  Joh.  Habermann.  (Beitrr.  z. 
sAehfl.  Kirch.-U.  29,  213—30,  [8188 

Stanga,  EM  Amteentaetsg.  e.  Obarlauaitz. 
Pfarrara  dnrch  aeio.  Kollator  1594.  (Beitrr. 
z.  eftchs.  Kirch.-G.  28,  85-115.)  [3189 

geldel,  P.,  Znr  Krinner*.  an  d.  Tod  d. 
Knrf.  Johann  8igiamnnd.  (Hohens.  Jb.  20, 
208—11.)  18190 

Springer,  C.  0.,  Siniga  Nachrr.  Ho.  d. 
Amtawobnnngan  d.  praufi.  Obarrftte.  (AUpr. 
Mtachr.  54,  372—417.)  [8191 

Sehalse,  Th..  Znr  G.  d.  Dorfaa  Gehren, 
Kr.  Lnckau.    (Niadarlana.  Mitt.  13,  169-61.) 

[3192 

Loesche,  Zur  Gegenref.  in  Schle- 

sien.  Troppan,  Jagerndorf ,  Leobscbtttz 

(*.  16,  1414).    Bd.  2.    96  S.    1  M.  60. 

(Schrr.  d.  Ver.  f.  Ref.-G.  83,  8.) 

Rez. :  Schlaa.  G.bll.  17,  16—20  Heinfcel- 
mann;  Theol.  Lit-Ztg.  *n,  Nr.  10  VOlker; 
Gdttgel.  Ana.  '17, 308—13  Loserth ;  Zt  kath. 
Theol!  41,  786-88  KrOfi.  [3193 

Trllhalcfc,  Jefc.,  Sebaetian  Hoffmann, 
ain  Gttrlitser  Bttrgermeister  nm  1600.  (N. 
Laaaita.  Magas.  90,  l-SO.)  13194 

Feiat,  H.f  Die  Oalaar  Lehnaiibertragnng 
v.  J.  1648.  (Zt.  d.  Ver.  f.  G.  Sehles.  50, 130-50.) 

[3195 

Dereefc,  W»,  Die  Lebena-  n.  Studienord- 
nnngj d.  Jasnitan  in  Polen.  (Hiat.  Monatsbll. 
f.  d/Tmv.  Posen  15,  49—56.)  [8196 


c)  Inner e  Verhdltnisse  (unter  Aus- 
schluB  von  Religion  und  Kirche). 

Llebvaaa,  H.,  Dt.  Land  n.  Volk  naoh 
ital.  Bariehterstattern  d.  Ref.-Zeit  s.  '14. 
1550.  Rez.:  Hist.  Viarteljachr.  17,  44t»f. 
Joachims  en.  [Ji!»7 


Stodlen  z.  Kultur  u.  G.  d.  Ref., 
hrsjr.  v.  Ver.  f.  Refl-G.  Bd. 2:  P.  M est- 
werdt,  Die  Anf&nge  d.  Erasmus,  Hn- 
manismus  n#  „devotio  moderna".  Mite. 
Lebensskizze  v.  C.  H.  Becker,  hrsg. 
v.  H.  v.  8chabert.  Lpz.:  Hanpt. 
XXXI,  343  S.  9  M.,  f.  MitgL  d.  Ver. 
7M.  20.  [3198 

Zinck,  P.,  Xnlturbiider  a.  d.  Erz- 

^ebirge  naoh  d.  Predigten  d.  ersten 

Lutherbiographen     Jobs.    Hathesins. 

(Glttckauf ,  Zt.  d.  Erzge1>irg8-Ver#  37, 

17,  69-71;  86t;  118—20.)         [3199 


Heater,  R.,  Der  Kampf  um  d.  Raieha- 
atandaohaft  der  St&dte  anf  d.  Aagabnrg* 
Reichstag  1682.    Diss.  Bonn  '16.  48  8.    [8200 

Tidal,  TM  Znr  Verwal ton  ga-G.  Inner* 
daterreichs  im  16.  Jh.  (Zt  Hist.  ver.  Steiarm. 
15,  !»2-10t)  [3201 

Watte,  MM  E.  Rangatreit  zwiack  Ober- 
n.  lnnerdaterr.  (Zt  Hiat  Ver.  Steienn.  16, 
102— IB.)  [8202 

Leeertb,  Das  Kirch  en  got  in  Steiennark 
im  16. u.  17.  Jh.,  a. '14,  39*4.  Rez.:  Mitt. lnat 
Oat.  e.  37,  146-49  Paeholka.  [8208 

Ka*,H.,  DieOlmQtzerGemeindeflnanzen 
1580—1630.  (Zt.  Dt.  Ver*  Q.  Mihrena  uaw. 
2a,  322—76;  21,  59—100.)  -  [8204 

Adam,  A.E.,  HerzogPriedrich  I.v  Wtlrttb. 
u.  d.  Landaehaft.  (Wttrttb.  Vierteljhfte.  24, 
210—29.)  [8205 

Bath,  Edw .,  ttber  d.  Hofpfalzgrafenamt 
d.  Fiirstbiaehdfe  zu  Spever  n.  Kotarsbeatal- 
lnngen  im  16.  Jh.     (Dt  Harold  •  16,  Nr.  9.) 

ratoe 

Sehwarz,  Pet.,  Die  Landst&nde  d. 
Erzstif  ts  Trier  unter  Lotbar  v.  Metter- 
nich  1699-1623.  (Trier.  Arch.  26/27, 
1—65.)  [8207 

Goldsatimtdt,  Hani,  DerHarzog  v.  Jftlich- 
Kleve  ala  Behold*  er  d.  Stadt  n.  d.  Hanpt- 
geriehta  Dttren.  (Zt  d.  Aaehen.  G.-Ver.  36, 
174-79*)  (8208 

Brants,  YM  9Le  Prince*  de  Machia- 
vel  dans  les  anciens  Pa;s-Bas*  (Me- 
langes d'hist.  off.  k  Ch.  Moeller  2,  87 
—99.)  [8209 

Essen,  L.  van  der,  De  nOroote  en 

generate  ataatsloterij*  der  Nederlanden 

1656— 78,  (Bijdrr.  v.  vaderl.  gescb.  etc. 

6.  R.,  1,275-332.)  [3210 

Zaylen  ? aa  Hyaralt  ▼*■♦  Notice  snr  la 
Landraed  on  Raed  van  de  iedemvanVlaen- 
dren.  (Melanges  d'hist  off.  4  Ch.  Moeller  t, 
252-64.)  [8211 

Schalte,  0.#  Die  Ordnnng  d.  Stadt 
Grofien-  Linden  v.  J.  1641.  Heas.  Bll.  f. 
Volkakde.  13,  116-21.)  [3212 

Volgt,  Frdr.,  Der  Hausbalt  d. 
Stadt  Hamburg  1601—50.  Hamb.: 
Greife  &  S.  M6.  259  S.  6  M.         [3213 

Voijtt,  J.  F.„  Aadernngen  bei  d.  Wahl  v. 
Kataherreo.  sowie  bei  d.  Wahl  v.  Beam  ten 
1631.  1032.  (Mitt.  d.  Var.  f.  hamb.  G.  B.  13, 
23-27.»  f32U 


by  Google 


Original  from 
UNIVERSITY  OF  MICHIGAN 


♦98 


Bibliographic  Nr.  3215—8287 


Bode,  B.,  Das  Kreiadirektorium 
im  Weatf&l.  Kreise  v.  1522—1609. 
Mttnst:Coppenrath'16.  115  S.  2M.40. 
(84  S.:  Mtast  Diss.  '16.)  [3215 

Hobbing,  H.  H.,  Die  Begrttndg. 
d.  Erstgeburtsnachfolge  4m  ostfries. 
Gr&fenhause  d.  Cirksena.  Aurich: 
Friemann  %15.  888.  1M.60.  (Abh.R. 
Vortnr.  z.  (*.  Ostfirieslands  H.  19,  Er- 
lang.  Diss.  160 

Rez.:  Hist.  Zt  117,  548  f.  Reimers    [3216 

Weise,  Eine  Bttnaaisebe  Polizeiordnnng 
a.  d.  17.  Jn.  ( Mitt  d.  Ver.  1  sacks.  Volkskde. 
6,  218-89.)  [8X17 

Hafi,  M.,  Eine  Tabelle  d.  knrmarkiseb, 
Lmdrate  am  d.  J.  1572;  verdff.  v.  M.  Klhi- 
kenborg.  Forsch.  z.  brandb.  a.  pr.  G.  28, 
553  f.)  [3218 


Kentenlek,  Stataten  d.  Trierer  Hold* 
•ebmiedeznnft  a.  d.  J.  1582.  (Trier.  Chron, 
11.  151—58.)  (8219 

Plan,  W.  €1.,  Die  Sobfitzengesellscbaft 
zn  Waldbeim  a.  ibre  Sebwestergilden  1m 
Bochlitzer Amt  z.  Ref.-Zeit  Beltr.  z/Waldb. 
Ref.-G.  Waldb.:  Rost  72  8.;  2Taf.  1M.80. 

(8220 

Arrets  P.,  Die  Fiscberinnnng  zn  Bn- 
diaain  im  16.  a.  17.  Jb.  <N.  Laasitz.  Magaz. 
92.  59—71.>  [8221 


Pestkemas.  Gegevens  betreff.  land- 
boawtoestanden  in  Rijjnland  in  bet  jaar  1575. 
(Bijdr-  etc  v.  b.  Hist  Oenootaefi.  te  Utrecht 
35,  168-85.)  (8222 

Majar,  E..  Der  NacblaB  d.  Bailer  Gold- 
sebmieda  Baltbas.  Angelrot.  tBaaler  Zt.  14, 
506—84.)  [3228 

Backer,  All*-  Pie  Landtafel  d.  Kbein- 
gaaa  ▼.  J.  16W.  (Naes.  Heimatbll.  17.  75— '8.) 

(3224 

aeaeaebaam,  H*,  Antwerpens  Bltitezeit 
im  16.  Jb.,  ant.  Zugrundelg.  d.  zeitgenOsa. 
Scbilderg.d.FlorentuieriGnleeiardinL  Beitr. 
e.  btadte-G.  Belgiens.  (Areb.  Koltur-G.  18, 
256—86.*  (8225 

Brakel,  S.  Tanf  Een  Tiental  Ven- 

nootschapsacten    uit    de    17 «  eeuw. 

(Bijdrr.  etc.  Hist.  Genootsch.  Utrecht 

37,  182-230.)  [8226 

Yoigt,  J.  F.,  Die  alteate  Vereinig.  Hamb. 
GrondeigentOmer  znr  gegenseitigen  Ver- 
aicberg.  gegen  Fenerscbaden  v.  3.  Dez.  1681. 
(Mitt  d.  Ver.  f.  bambg.  G.  Bd.  12,  98—99. )  [3227 

Teiat,  J.  F„  Ein  Register  ab.  Zehnten 
n.  andere  Hebungen  f .  <L  Domkapitel  in  Ham- 
burg urn  1540.  (Mitt.  d.  Ver.  I  bambg.  G.  Bd. 

12,  128-36.  \  {8228 

Scawaeaeke,  Die  Wirkgn.  d.  SOjibr. 
Kriegea  im  Erzatift  Magdeb.  (Holzkreis),  8. 
14,  1562.  Rez. :  Tbur.-sacbs.  Zt.  4,  221— 23 
Kapbabn,  [8229 

Tille.  a.,  Kommnnikantenzablen.  <Dt. 
G.bll.  17,  309—17.)  Verwendbar  f.  Bevolke- 
rnngeetatistik.  (3*30 

Ferteek,  Der  Rat  d.  Reicbaatadt  Fried- 
berg  i.  d.  W.  im  16.  Jb.,  8.  '13/14,  8970.  Rez.: 
Vierteliscbr.  8oz.-Wirtsob.-G.  14,  423  f.  K. 
O.  Mailer.  [3281 


Ztesemer,  W.f  E.  KSnigsberger 
Rechmmgsbuch  1538—36.  (Altpr. 
Mtechr.  63t  253-67.)  [3232 

Keefa*ann,Jek  ,  Die  Kepitalien  d.  Frbrn. 
David  v.  First,  Erbberrn  aaf  Knpferberg 
(1600-84  l  E.  Bild  a.  d  Kupferberger  G. 
Breslau  12 :  Sehles.  Volkazeitg.  32  8.    (8288 


Poptlka.  F.,  Der  NiederlagsproaeB  d. 
ateiriaeb.  Landstftnde  geg.  d.  Stadt  Juden- 
burg  1684—45  a.  d.  Judenbnrger  Privilegien- 
falsebgn.  (Zt  d.  Hist.  Ver.  f.  Steierm.  14, 
44—68.)  [8284 

Brakel,  6.  Tan,  Ben  Ainaterdameeke 
Faetorij  te  Paramaribo  in  1618.  (Bijdragen 
ete.  v.  b.  Hist  Genootsch.  te  TJtreekt  85, 
88— 86.i  [8285 

Blflsma,  R*.  Rotterdams  bandelsverkeer 
met  Rngeiasd  tydens  bet  verbiyf  d.  Mar- 
ebant8-AdTentnrea  1685— 52.  iBijdrr.  YaterL 
Geaeb.  5.  R.,  4,  81— 107. >  [8288 

Sebaltie,  Jab.,  Rinderefafubr  in  d.  dt. 

Territorien,  inabea.  in  Heaaen.  im  16.  n.  K. 
Jb.  (Jabrbb.  f.  Nation.5k.  lot,  614—25.)  [8237 

Mdllembarg,  W..  Die  Kriaia  (Lmanafeldi- 
aobea  Rnpferbandels  im  16.  Jb.  *  Tbar.-aaehs. 
Zt.  6,  1*82.)  (8288 

Pries,  A.,  D.  sebwed.  Zoll  in  Warne- 
mnnde  1688—54,  s.  Ti5/'i6,  8988.  Rez.:  Hans. 
G.bll.  fl4.  4f»3f.  Teeben.  (8289 

aimtoa.  P.,  Die  Handelsaiederlaaaa;.  d. 
engl.  Kanflente  in  Elbing.  (Hans.  G.bll.  '18, 
87-143.)  (8240 

Siaaral,  Die  beasiaebe  Feldpoat  im  80j. 
Kriege.  (Mitt,  an  d.  Mitglieder d. Ver.  f . beaa. 
G.  'lJ/'ie,  43f,t  [8241 


PtaebeL  F..  Die  eraten  Armenordngn. 
d.  Ref.-Zeit,    (Dt.  G.bll,  17,  8l7-8a)       (8842 

Retsbaeb,  A.,  Die  Freiborger  Annen- 
pflege  im  16.  Jb.,  beaond.  d.  Bettlerordng. 
v.  26.  Apr.  1517.  ZUGetcblehtskde.  Freiburg 
88,  107— 58.)  [824S 

Batiaer.  JU  Das  Buck  d.  .,ArmenldBte 
an  Unaer  Iaeb.  Franen-Kircbeu  an  Bremen 
(1525— 8o\  seine  Bedentg.  n/mntmafil.  Be- 
ziebg.  zu  d.  Armen-Ordng.  in  Ypern.  (Arek. 

f.  Kult-G.  12,  845-62.^  [82« 

Ztt  ier,  E.,  Jadisobe  Bekebntngarersneba 
im  16.  Jb.  (Beitrr.  z.G.  d.  dt  Joden  86—118.) 
—  Plu  Bleak,  Ein  vielbegebrter  Rabbiner 
d.  Rbeinganea,  Juda  Mebler  ReuUingen. 
(Ebd.  U4-84.)  ^p245 

Drecbsler,  Die  Juden  i.  e.  Dorfe 
Hittelfrankens  zur  Zeit  d.  30j.  Krieges 
in  Freimnnd.  (Ev.-lnth.  Hanskalenaer 
'15, 41flF.)  [3246 

SckBlalefla,  4..  Znr  G.  d.  Vejrtreitmng  d. 
Juden  ana  Rotbenbnrg  o./Tauber  1619/20. 
(Mtacbr.  G.  a.  Wiaa.  d.  Jndentams  N.  F.  25, 
268—84  »  (8247 

Stats.  Honga^r  Meiergeriebtanrteile  d. 
16.  n.  17.  Jb.,  a  *13/'14,  1572.  Rez.:  Mitt,  <L 
Inat  f .  Oat.  G.  36,  702  f  Peterka.  [8248 

Kaiser,  J,  B.,  E.  Weiatam  v.  Monaeren 
a.  d.  J.  1644.  f  Jabrb.  Ges,  Lotbr.  G.  ^/ts, 
533—35  3248 


by  Google 


Original  from 
UNIVERSITY  OF  MICHIGAN 


Zeit  der  Reformation,  Gegenrefonnation  und  des  30jahr.  Krieges,  1517—1648  *99 


Albert!,  W.,  Der  Rheingauer  Lajidb  ranch 
v.  l»>43.  fi.  rheiii.  Bauernrecht,  s.  *13/'U, 
388:>.  Kez  :  Hist.  Jahrb.  36,  195— t»7  Baner- 
meister.  '  [3960 

Reits,  G.,  Weistum  Ober-  a.  Nieder- 
Ernat  v.  5.  Juli  1545.  Trier.  Arch.  2627. 
214—30. )  [3251 

Voifft,  J.  F.f  Hambnrgensien  In  d.  Amts- 
biichern  d.  Amtea  Harbnrg  1573—1607.  <  Mitt, 
d.  Ver.  t  hambg.  G.  Bd.  1 1 ,  434-46. >         [3262 

Meijer,  W*.  Nog  iets  over  het.reentsge- 
ding  tegen  Torrent i us.  >Bijdrr.  Vaderl. 
Gesch.  5.  R.,  4,  309-13. )  13263 

Keller,  Alb.,  lieiater  Franntzu  Nach- 
riehters  inn  NUrnberg.  a.  flS/'i4f  1580.  Rex.: 
Dt.  Lit.  Zt.  '15,  Nr.  29  H.  Knapp.  [3254 


Sclmarz,  Wilb.  Eberh,,  Die  Re- 
form cL  bischOfl.  Oftizialats  io  Miinster 
durch  Johann  v.  H  o  y  a  1673.  (Zt.  Vaterl. 
G.Westf.74,1, 1-228.) 

Rex. :  Theol.  Rev.  17,  Nr.  n/12  Lux;  Hiat. 
Jahrb.  38,  624  f.  O.  R.  [3255 

Senafer,  Bud.,  Die  Veraetzbarkeit  d. 
Geist lichen  naoh  d.  ev.  Kirchenordngn.  d. 
16.  Jh.    ( Zt.  Sav.-Stiftg.  38,  K.  A.  7,  283— i>0.) 

[3256 

Belt 9  P.,  Die  Bnr^ermu.sterung  von 
Ktiln  1583.   vBeitrr.  KOln.  G.  2,  228— 41.  \  [3257 

Arra*,  P.,  tJber  die  v.  d.  Stadt  Bautzen 
1547  angeworb.  u.  unterhalt.  Landsknochte. 
(N.  Lans.  Magas.  93,  163—68.)  [3258 

Luwiaof  Hevar,  K.n,  Rigas  Befestigung 
naeh  ein.  Plane  v.  1634.  (Sitznngaberr.  d.  Ges. 
f.  G.  nsw.  d.  Ogtseeprovinzen  Rufllands  '12, 
144—46.)  [S25M 

Horn,  K..  Zn  Steph.  Praetorius'  ordo 
etudiorum.  <N.  Jahrhh.  f.  d.  klass.  Alt.  38, 
393  f.)  [3260 

Lostrte.  J.,  Zur  Pra'atenhilfe  fiir  d. 
Wiener  Univeraitat  im  16.  Jh.  (Mitt,  d.  Inst. 
f.  fat.  G.forschg.  86,  162— 64.  i  [3^61 

Jordan,  HermM    Ref.  u.  gelebrte 

Bildg.    in    d.  Markgrafsch.  Ansbach- 

Bayreuth.  E  Vor-G.  d.  Univ.Erlangen. 

1:  Bis  geg.  1660.  Lpz.:  Deichert,  XII, 

3718.   8M.  40.  [3262 

Fakultat,  Die  jnr.,  zn  Helmstedt  1591. 
(Braunachw.  Mag.  '16.  Nr.  8. »  [3263 


Kraft,  J#,  Die  erfundene  ital.  Schuie  in 
Stersing  im  16.  Jh.  i  Forsch.  usw.  z.  G.  Tirols 

UBW.  12.  1*3— 26. )  [3264 

Loserth,  J.,  Die  protest.  Schulen 
d.  Steiermark  im  16.  Jh.  BerL:  Weid- 
mann  16.  XVIII,  217  S.;  Taf.  6  M. 
(Hon.  Germ,  paedag.  65.)  Selbstanz.-. 
Zt.G.  Erziehg.  6,  283—88;  Hist.  Jahrb. 
38,  684  f.  Hindringer;  N.  Jbb.  klass. 
Altert.  42,  45  f.  Schwabe.  [3265 

Herrf  A.,  Daa  Elbogener  Schnlinventar 
a.  d.  J.  1593.  (Mitt.  Verl.  G.  Dt.  Bohmen  54, 
363—76.)  [3266 

Scntoder,  M.  A.,  5  Urkk.  z.  altest.  G.  d. 
Johannenma  zu  Uadersleben.  (Qu.  u.  Foraeh. 
z.  G.  Sehlesw.-Holst.  5,  215-33.)  [3267 


Koeh,  Ernat,  Bohmische  {Sdelleute  auf 
d.  Gorlitzer  Gymnasium  u.  Rektqr  Dornavius. 
(S.  Lans.  Magaz.  93, 1— 48. )  [3268 

Wehrmannu  M.f  Die  altest.  pomm. 
Lehrbucher.  (Zt.  f.  G.  d.  Erziehg.  nsw. 
6,  163^67.)  [3269 

Korner.  E.,  Eraem.  Alher  als  Padagog. 
iZt.  f,  G,  d.  Eraiehg. 6,  71-90.)  [8270 

Stolzle,  K. ,  Gerard  Geldenhauer,  e. 
nnbekaant  Eraiehgs.-Theoretiker  d,  Ref.- 
Zeit.   (Arch.  Ref.-G.  14,  65^-77.)  [3271 

Stolzle,  B.,  E.  vergessen.  Erziehungs- 
theoretiker  a.  d.  Bef.-Zeit.  (Zt.  f.  G.  d. 
Erziehg.  nsw.  5, 77—92. )  G.  Lauterbeck.  [3272 

Kern,  KM  Nene  Mitt.  lib.  Jobs. 
Bdschenstein.  (Zt.  f.  G.  d.  Erziehg.  5, 
159—62.)  [8273 

Schwab*.  E.,  Der  Methodiker  Johs. 
Rhenins.  1574—1639.  Beitr.  z.  Entwieklgs.- 
G.  v.  Melanchthone  latein.  Gramraat.  (Zt.  f. 
G.  d.  Erziehg.  6.  1—42.)  [3274 

K? ac'ala,  J.,  Comenins,  8.  '14,  I68i».  Res.: 
Dt  Lit.-Ztg.  '14,  Nr.  27  Loesche;  Zt.  f.  frit 
Gymn.  66.  809—15  Zvcha:  Zt.  f.  G.  d. Erziehg. 
nsw.  5,  2H4— 89  Nebe.  [3275 

Hartlg)  0«9  Grtindg.  d.  Mttnchen. 
Hofbiblioth.  durch  Albrecht  V.  u.  Joh. 
Jak.  Fui?ger.  (Abh.  d.  Bayer.  Akad. 
28,8 )  Miinch.: Franz.  XI  V,412S.  20M. 

Rez. :  Boitrr.  Bayer.  Kirch.-  G.  24, 119-21 
Fr.  Roth:  Hist- Pol.  BU.  101.  198—5102  Jos. 
WeiB;  Zbl  Biblw.  35,  28-87  Ehrle.       [3276 

Sehuiter.Ffz..Bucherankanfed.£l0Btera 
Oberaltaich  z.  Zeit  d.  3n j.  Krieges.  (Stud- 
Mitt.  G.  Bened.-Ord.  N.  F.  7,  131—35. »     [3277 

Herr.  Alfr.,  ZurG.  d.  Egerer  Gymnaaial- 
bihliotbek  im  lfl.  ih.  i  Mitt.  d.  Ver.  f.  G.  d. 
Dt.  in  Bohm.  63,  257—78.  >  [^278 

Herr.  Alfr„  Die  Bucherverzeienniase  d. 
ehemal.  Schlaggenwalder  Lateinsohule.  (Zt. 
G.  Brziehg.  6,  KJ2-88.  [3279 

Jargetf  P..  Die  Ansplunderg.  d.  Eher- 
bacher  Kloat.arbibliotli.iin 30 J.  Kriege.  (Nass. 
Heimatbll.  '16/ '17,  63-74.)  [3280 

Brandis,  C*  ©.,  Beitrr.  a.  d.  Univ.- 
Biblioth.  zu  Jena.  Zur  G.  d.  Ref.- Jahrh. 
Jena:  Fischer.  84  S.  2  M.  (ZtVer. 
Thttr.  G.  N.  F.  Beih.  8.)  [3281 

Semler,  A.,  Die  Bibliothek  d.  Huinaniaten 
Jak. Spiegel.    Zt.G.Oberrh.  32,  85-!>7.)  [3282 


SchlffYnana,  K..  Mitt.  z.  G.  d.  Buchdrucks 
innsterr.  8u.4:  Linz  u.Peuerhach.  i(>8terr. 
Zt.  t  Bibliothw.  Jg.  2(3,  28-3M. ,  [3283 


by  Google 


Uothert,  W.,  Ubbo  Emmius.  Kothert, 
Hannov.  Biographien  3,  1—12.)  [3284 

Mfiller,  Br.  A.,  Znr  Ikonographie  Jak. 
WimpfelinKfl.  "(ZtG.  Erziehg.fi,  215-21.;  [3285 

linench.  Brief  d.  Heinr.  Glareanns  an 
Jorg  uff  der  Fltie  v.  19,  Dez.  1520.  f  Anz.  f. 
SChweiz.  G.    14,  97— 100J  [3286 

Semler,  A  ,  Zum  Tode  d.  Huroanisten 
Johs.  v.  Boizheim.  <Zt.  <i.  Oberrh.  N.  F.  32 
632 f  i  [8281 

7* 
Original  from 
UNIVERSITYOF  MICHIGAN 


*100 


Bibliographie  Nr.  3X88—3352 


H  alter,  Edaa.,  Mara  Tatins  Alpinus.  £. 
Humanisteoleben  d.  16.  Jh.  (SammelbL  Hist. 
Ver.  Freising  10,  61—79.)  [3288 

Wiepea,  K.,  Wiih.  Fabry  v.  Hilden  (s. 
'11,  8859).  Tl.  2.  (Dttsseldorf.  Jahrb.  27, 
145— 78.  >  " 


Welfttifg,  A.f  Hrzg.  August  D.  J.  v, 
Braunschw.  -wolfenb.    in     sain,    geistes- 

r^hiehtl.  Bedeurg.  (Mtnfto.  Comen.-Ges.O. 
99.)  [8290 

'  Sesisfi,  Tr.«  Zn  Goldasta  Anfenthalt  in 
St.  Gallen.   (Zt.  G.  Oberrh,  N.  F.  82,  241— 8i.^ 

[3291 

Sommerfeldt,  Cu,  Zum  Leben  Kopermkus. 

(Allenstein.Volksbl.  '15,  l.  Mai  Nr.  99.)  [8292 

Stoddart,  A.  MM  The  life  of  Para- 
celsus Theophrastus  v.Hohenheim  1493 
—1541.  N.  ed.  Lond.:  Rider  15.  325  S. 
6  ab.  [3293 

Zatfaiek,B.,  Zum  Leben  Geo.  Maregraves 
1610—44.    (K.  Arch.  f.  sachs.  G.  37,  143—46.) 

[3294 

Maturing,  GM  Wtirttemb.  Medizinalord- 
nnng  v.  l5M).  (Arch.  f.  G.  d.  Med  J /.in  9, 
257—92.)  [8295 

Zaunlck.  R.,  Die  Dresdener  Pestschrift 
v.  J.  1532.  (Mitt.  z.  G.  d.  Med.  u.  d.  Natur- 
es. 14, 1—4.) [3296 

Sachs,  Hi,  S&mtliche  Fabelu  u. 
SchwEnke.  6.  Fabeln  u.  Sehw&nke  in 
d.  Meistergesfogen,  hrsg.  v.  E.  Goetze 
u.  K.  Drescher.  Halle:  Niemeyer. 
X,  386  S.  3  M.  (Neudrucke  dt  Lit- 
werke  d.  16.  u.  17.  Jh.  231—36.)    [3297 

Kopp,  A ..  Grnnwaidlieder.    (Zt.  f.  dt. 

Philol.  47,  210—82.)  [32^8 

Pfeiffer,  R.,  Der  Augsburger 
Meistersinger  u.  Homerttbersetzer  Jons. 
Spreng.  Mtinch.  Diss.  14.  62  S.  [3299 

Vogt,  Carl,  Joh.  Balth.  Schupp. 

Neue    Beftrr.    zu    sein.  Wttrdigung. 

Nachtr.  z.  Bibliogr.     (Eaphorion  21, 

103-28;  490-620.)  [3300 

Michel,  J.,  Die  Quellen  znr  Raeteis  d. 
Simon  Lemnius,  s.  '14,  4004.  (Auch  Zurich. 
Diss. '14.    281  S J  [3301 

BSfi,  H.,  Fischarts  Bearbeitg.  Iat. 
Quellen.  1 :  Lob  d.  Landlebens  u.  sein 
Vorbild,  d.  2.  Epode  d.  Horaz.  (Ale- 
mannia  44,  125-37.)  [3302 

Rtfarnaad,  K.,  Joh.  Fisohart  als  Pro- 
testant.   Greifsw.  Diss.  '16.    60  S.  [8303 

Kapp.  A.,  Die  StraBbnrg.  Liederhand- 
schrift  v.  J.  1592.    <  f  Alemannia  44f  65—93.) 

[8304 

Denk,  V.  M.  0.,  Furst  Ludwig  zu 
Anhalt-Ctfthen  u.  d.  erste  dt  Sprach- 
verein.  Zum  300j&hr.  Oed&chtn.  an  d. 
J?ruchtbring.!Gesellscb.  Marb.  Elwert 
IX,  126  8.    2M.50.  [3306 

Botchan,  B.,  Jak.  Balde,  e.  patriot.  Dich- 
ter  d.  17.  Jh.    (Dt.  G.bll.  18,  1—16.)         [3306 

Bearend,  Fn  Wolfli.  Spangenbergs  Dieh- 
tungen  <s.  '16,  1496).  Forts.  (Jahrb.  f.  G. 
Els.-Lothr.  82,  35-62.)  [8307 


Neubaur*  L.,  Zwei  Elbiuger  Dich- 
ter,  Achat,  v.  Domsdorff  xl  Christoph 
Porsch.  (AltprenJJ.Monatsschr.61,544 
—606)  [3308 

Jobs.  Bisselius,  e.  bayer.  Dichter 

u.  G.schreiber  d.  17.  Jh.    (Hist-poL 

Bil.  157,  22— 33;  81-93.)  [3309 

Beebtold.  Art.,  Beitrr.  zu  e.  Biogr.  Mo- 
scheroschs.  ^Zt.  G.  Oberrh.,  K. F.82, 562-72.) 

£8310 

Boumaa,  €.,  Philinp  v.  Zasens  Beziehgn. 
zn  Holland.    Bonn.  Inss.  'in.    100  S.      [8811 


Korth,  L.,  Ans  dem  Wiegenaiter  d.  dt. 

Zeitnngswesens.  « Korth,  Mittagsgespenstar 
132— 40J  [3312 

Albert,  P.  P.,  Die  Anfange  d.  altest* 
Zeitnng  in  Baden.  Zugleieh  e.  Beitr.  z.  a. 
d.  Freiburg.  Bnchdruoks  im  17.  Jh.  (Zt.  d. 
Ges.  f.  Bafdrderg;  d.  G.fcde.  zu  Freiburg  30, 
167— 84.)  [8818 


Brack,  R.,  Ernst  zu  Sehauniburg, 
e.  kunstffirdernd.  Ftlrst  d.  17.  Jh.  Berl. : 
Wasmuth,  XII,82  8:75Taf.  4°.  [3314 

Ahmels,  C,  Uber  d.  Renaissance- 
KunstdenkmWer  unt  Maria  v.  J  ever  u. 
ihre   Entstehg.      (Oldenburg.   Jahrb. 

ue/'rr,  249—307.)  [3315 


Werneburg,  B.f  Peter  Thumb  u. 
seine  Familie.  Beitrr  z.stiddt.  Kircheu. 
baukunst.  StraBb.:  Heitz  16.  119  S.; 
23  Taf.  10  M.  (Stud.  z.  dt  Kuust-G. 
182 )  (54  S.  unt  d.  Tit  „St  Peter  auf 
d.  Schwarzwald  utd  EbermOnster*4, 
StraBb.  Diss.  15.)  [3316 

Wearaiaan,  M.,  Einige  baa-  Oder  knnst* 
geschichtliche  Nachrr.  a.  d.  16.  Jh.  (Mtbll. 
Ges.  Pomm.  G.  10,  Nr.  5.)  [3317 

Baum9  Jul,,  Forschgft.ttb.d.Haupt- 
werke  d.  Baumeisters  Hiir.  Schickhardt 
in  Freudenstadt,  MOmpelgard  u.  Stutt- 
gart, sowie  ftb.  d.  Schlfisser  in  Weckers- 
heim  u.  Aschaffenburg.  StraBb.:  Heitz 
'16.  119  S.;  23  Taf.  10  M.  (Stud.  z. 
dt  Kunst-G.  185.)  [3318 

Hanftmann,  B..  Die  neue  Bau- 

kuust  d.  16.  Jh  in  Erfurt  (Jahrbb.  d. 

Akad.  Erftirt,  N.  F.  42,  1—176.)  [3319 

Heffmaaa,  G.,  Der  bauliche  Znstand.  d. 
av.  Pfarrhauser  im  Ursgt.  Wirtamberg  am 
1560.    (Bll.  f.  wttrUb.  Klrch.-G.  20.  9-29.  > 

[33tO 

Yolprt,  J.  F.,  Zum  Brauwesen  in  Uambg. 
1583, 1608.  (Mitt.  d.  Var.  f.  hamb.  G..  Bd.  12, 
99—104.)  [8S21 

Petarsdorff.  H.  v.,  Hrzg.  Barnim  XL  v. 
Pommern  n.  Steinmetx  Hans  Sohetislich. 
(Arch.  Kultur-G.  IS.  It7-3t.>  [HS^t 


by  Google 


Original  from 
UNIVERSITY  OF  MICHIGAN 


Zeit  der Reformation, Gegenreformation and  des  30j&hr.Krie£es,  1517—1648  *101 


Rottinger,  H.,  Pet.  Flettners  Holz- 
schnitte.  Straflb.:  Heitz  16.  XII, 
89  S.;  18  Taf.  10  M.  (Stud.  z.  dt. 
Knnst-G.  186.)  [3323 

Hammer,  Hnr.,  Nachtrr.  u.  Studien 
zu  Alex.  Colin.  (Zt.  Ferdinandeum 
3.  F.,  59,  157—213;  14  Taf.)        [33(44 

Albert,  P  1\,  K.  bisher  anbekannte  Bild- 
hanerarbelt  Chr.  Wenzingers.  (Zt.  G.-Kde. 
Freiberg  33,  1~>-184.>  133?:> 

Seherer,  Christ,.  Leonh.  Kera  als  Klein- 
plastikev.  (Jahrb.  d.  Kgl.  Preufi.  Kunst- 
sammlgn.  37,  3(ft-i4.)  [332t> 

Peters.  S<  bast.  ErtK  e.  Magdeburg.  Bild- 
hauerum  imi>,  and  d.  Epitaph ium  v.  Lossow 
im  Dom.    itt.Wl.  f.  Magdeb.  49, 50,  354-70., 

(33l>7 

Gradmann,  G.,  Michael  Kern,  Bild- 
hauer.    Tttbing.  Diss.  16.  116  S.   [3328 

Balke,  F.,  Cber  d.  Werke  d.  Kur- 
trier.  Bildhauers  Hans  Rupreeht  Hoff- 
mann (t  1616).  131  S.  u.  24  Taf.  (Trier. 
Jahresberr.  7/8,  II  u.  Bonn.  Diss.  16.) 
Sep.  Trier:  Lintz.    6  M.  (3329 

<«Hby,  R.,  Lb.  d.  Tatigkeit  d.  Bildhauers 
H.  K.  Asper  in  Salzburg  i6ir> — tif>.     (Mitt. 


<ies.  Salzb.  Ldkd.  56.  55-94.) 


[33:30 


Hirschinann,  0M  Hendrik  Goltzius 
als  Jllaler  1600—1617.  Haag:  Nijhoff 
'16.  XI,  104  S.;  8  Taf.  5  M.  10. 
(Quellenstud.  z.  holl.  Kunst-G.  9 .)  [3340 

SiinmeK  G.,  Rembrandt.  E.  kunst- 
philosoph.  Versueb.  Lpz.:  K.  Wolff  '16, 
205  S.    4M.  50 

Rez.:  Dt.  Lit.-Ztg.  17,  Xr.  saf.  Seidlitz; 
Lit.  Zbl.  'IT,  Nr.  4*;  Kehrer.  [3341 


Pastor,  \V.,  Leben  Albr.  Durers.  f 
Berl.:  Reichsverl.  16.    307  S.    4  M. 

Rez.:  Dt.  Lit.-Ztg.  '17.  Nr.  24  Singer;  j 
Preuii.  Jahrbb.  n:9.  nOf.  Drews.  [3331    | 

Haack,  Fr.,  Funde  u.  Vermutunjren 
zu  Dilrer  u.  z.  Plastik  sein.  Zeit.  Er- 
lang.:  Blaesing  '16.  105  S.;  25  Taf. 
«  M.   (Beitrr.  z.  friink.  Knnst-G.  H.  6.) 

[3332   , 

Beets,  X.,    Zestknde-eeuwMChe  knnste-    | 
naars.     1:  Jan   Swart.     (Ond   Holland  3V. 
1—28.)  ..[3333    ! 

Wiepen,  K.,  BarthoJom.  Bruyn  d.  Altere 
u.  <Jeo.  Braun.  Jahrb.  d.  Kdlniseh.  U.-\  er. 
3.  95—153.)  [H334 

Obser,  K, .  Der  l  berlinger  Malor  Marx 
WeiB  (f  1S80;  ii.  seine  Pamilie.  (Zt.  0. 
Oberrh.  32,  131— 36. »  [3335 

Albert,  P.  P.?  Abel  Stimmer  als 
Portr&tmaler  zu  Freiburg  i.  Br.  (Zt. 
Geschichtskde.- Freiburg  33,  159-74.) 

[3336 

Gyssling,  W.,  Ant.  Miiller  u.  seine 
Schule.  Beitr.  z.  G,  d.  niederdt.  Re- 
naissancemalerei.  StraBb.:  Heitz  17. 
JX,  168  S.;  29  Taf.  14  M.  (Stud.  z. 
dt.  Kunst-G.  197.)  [3337 

Glilck,  G.,  Jugendwerke  v.  Rubens. 
( Jahrb.d.  KunsthistSammlgn.  d.Allerh. 
Kaiserhauses  33,  1—30;  9  Taf.)    [3338 

Peltzer,  R.  A.f  Han*  Rottenham- 

mer.    Wien:  Tempsky.    Lpz.:  Freytag 

16.     2°.     S.  293-365;  7  Taf.    27  M. 

(.Tahrb.  d.  Kunsthist.  Sammlgn.  d.  All. 

Kaiserts.  33,  5.)  [3339 


Wo'ltle,  J.,  Aus  alt.  Neuburger  Inven- 
tarien.   f'Korr.bl.  Gesamt-Ver.   17,  Nr.  111*2.) 

[3342 

Hl&tette,  L.,  Notes  sur  les  premiers  hn- 
primeurs  anversois  et  les  srravares  de  la 
Passion  Delber*tj-S(  hrelber.  (Melanges d'hist. 
otf.  a  Ch.  Moeller  ?,  13-20. i  13343 

Hahn,  E«9  J.  Starapfer,  Goldscbmied, 
Medallenr  u.  Stempelachneider  1506— 
1579.  ZttrJch:  Beer  &  Co.  '15.  90  S.; 
11  Taf.  4  M.  80.  (Mitt,  d  Antic] u.  Ges. 
Zttrich  28,  1.)  [3344 

Schmld,  Bernh.,  Meister  Andreas  L%nget 
e.  (ilockengielier  zu  Danzig.  ■  Mitt.  d.  West- 
preuil.  (i.-Yer.  Jg.  15,  4-G.)  [3345 

Posselt,  Fr. ,  Silberne  Bildnisse 
Hnr.  Rantzaus  u.  d.  hamburg.  Gold- 
scbmied Jak.  Mores.  Beitr.  z.  Kunst-G. 
Schlesw.-Holsteins.  (Zt.  Ges.Schl.esw.- 


Holst.  G.  47,  267—95.) 


[3'J44> 


by  Google 


Stettiner,  R»,  Das  Kleinodienbuch 
d.  J  ak.  Mores  in  d.  Stadtbiblioth.  Unter- 
suchg.  z.  G.  d  hamburg.  Kunstgewerbes 
urn  d.  Wende  d.  16.  Jh.  (Verbff.  d. 
Hamb.  Mus.  f.  Kunst  u.  Gewerbe.) 
Hamb. :  Meissner  16.  77  S. ;  34  Taf.  u. 
34  B).  Erkl&rgn.  10  M.  (Jahrb.  d. 
Hamb.Wiss.  Anstalten33('15),  Beih.  1.) 

[3347 

Bossert,  GM  Die  Hofkapelle  unt. 
Hrzg.  Ulrich.  ( Wtlrttb.  Vierteljhfte.  25, 
383—430.)  [3348 

Ursprung,  0.,  Jacobus  de  Kerle 
1531/32—1591.     Diss.     13.     U5*S. 

Rez. :  Hist.  Jahrb.  37,  563 f.  Kroyer.^  [3349 

Gurlitt.  W.j  Mich.  Praetorius 
(Creuzbergensis),  s.  Leben  u.  s.  Werke. 
Leipz.  Diss.   15.     138  S.  [3350 

Schreiber,  Fel.,  Der  Nttrnberger 
Organist  Johs.  Erasm.  Kindermann 
(1616—55).  Beitrr.  z.  Wtirdigung  sein. 
musikgeschichtl.Stellung.  Miincn.  Diss. 
'13.     40  LXXX1X  S.  [3351 


Bottcher.  H..  Kulturzustande  in  Halbet  - 
stadt  nm  lfioo.    (Zt.  Harz-Ver.  50,  136-59.) 

(3352 


Original  from 
UNIVERSITYOF  MICHIGAN 


102 


Bibliographic  Nr.  3363—8419 


Hfreebmamn,  I,.  Bilder  a.  d.  Leben  d. 
Geistlichen  cL  Ditfze&e  Ricbstatt  am  d.  Mitte 
d.  16.  Jb.  (Arcb.  f.  Knit.-G.  It.  380-400.  [835$ 


Yolksbuch,  Das,  vom  Doktor  Faust 

Nach  d.  um  d.  Erf  urter  G.  verm.  Fassg , 

hrsg.  u.  ^ingel.  v.  Jos,  Fritz.   Halle, 

Niemeyer,  XLIV,  134  S.   3  M.    [3364 

Backer,  Alb.,  Doktor  Fanst  u.  Speyer. 
Kaiaerslantern:  Kaiser  '14.   8  8.  1  M.    (3855 

Blame,  R.9  Die  Sagen  vom  Doktor 
Faust  in  Staufen.  (Alemaunia  43,  37 
-44.)  [3366 

Spenta,  Mv  Die  Lebensdarstellg. 
im  elsfias.Volfcsschauspiel  d.lS.u.  17.  Jh. 
Straflb.  Diss.    118  S.  [3357 

Schmidt,  Bud*,  Die  Fran  in  d.  dt. 
Lit.  d,  16.  Jh.    Strafib.  Diss.    149  S. 
[3368 

Awrbein,  A.,  „Stammbticblein*'  d.  Bam- 
berg. Fttratbiach.  Job.  Geo.  Zobel  v.  Giebel- 
fttadt  ans  sein.  8tndienaeit.  (79.  Ber.  a. 
Jahrb.  *16  Hist.  Ver.  Bamb.  85— 5t.)        [8359 

Meier,  Gabr.,  Pbraeen,  Schlag-  a.  Schelt- 
wdrter  d.  sohweizer.  Bef.-Zeit.  (Zt.  8ob weiz. 
Kirch. -G.  11,  81-102;  220-36.)  [8560 


Wredt,  Ada»,  Sabatzgraben  m.  Xaaber- 
mitteln  n.  anderes  vor  Gexicht,  1648.  (Zt. 
Bhein.-Westf.  Volkskde.  14,  78—88.)       {8361 

Facias,  Xlkolaas,  Hexenwabn  n.  Hexen- 
prosed,  yornehml.  im  16.  Jh.,  s.  '18,  1617. 
Rcz.:  Mitt.  a.  d.  hist.  Lit.,  N.  F.  1,  895—99 
Bloob ;  Zt. f.  scbweiz.  Kirch.-G.  8, 71  f.  Kirsch. 

13362 

Zaealek,  B ,  Beitrr.  z.  Jager- Yolkskde. 
d.  16.  Jb.  (BU.  f.  bess.  Yolkskde.  15, 148-45.) 

[8868 

Witter,  Tb.,  B.  Be*ucb  mit  d.  Magnus- 
stabe  in  Sudtirol  1648.    (Forsch.  Mitt.  G. 


Tirola  usw.  '14,  162-66.) 


[8864 


Becateld,  A.,  Hexen  im  bayerisob.  Lager 
b.  Dnrlaob  1648.    (Alemannia  44,  188-44.Y 

[8365 


f 


Hollweg,  0.,  E.  SehreibkalendUr  Wolf- 
gang WUbelms.  (Monatesehr.  d.  Berg.  G.- 
rVr.  '16,  151—57.)  [8866 

Homer,  BL,  fiinritt  d.  Erzbiscbofes 
Ernst  v.  Bay  era.  (Mitt.  d.  Ges.  f.  Salzburg. 
Ldkde.  55,  45—70.)  [8367 

Crmll,  Pr.,  Zur  Tanfe  von  Hrzg.  t Jliichs 
Toehter  Hophie  im  J.  1557.  (Jabrbb.  d.  Ver. 
f.  mecklenb.  G.  80,  185-90.)  [8368 

Groteftnd,  0.,  Von  d.  Hnldignngsfeier 
d.  Stadt  Stettin  t.  Hrzg.  Bogislaw  Xin.  am 
5.  Apr.  1605.  (Mtbll.  Oes.  Pomm.  G.  '15.  Nr.  8.) 

[3869 

Bomarat,  M.„  Barbiere  als  Wondarzte 
anr  Zeit  d.  SOjabr.  Krieges.  Xass.  Heimat- 
Ml.  18,  116  f.)  ^  [8870 


Sebtller,  A*.  Sanitare  VerhiUtniaae  io 
Coblenz  im  16.  u.  17.  Jb.  (Trier.  €hron.  I3r 
108-8;  141-52;  171-84.)  [3371 


Jonge,  C.  H.  de,  Bijdrage  tot  de 
kennis  von  de  Nord-Nederiands^he 
Costuumgeachiedenis  in  de  1.  helft 
van  de  16.  eeuw.  Utrecht.  Diss.  16* 
96,  OXVI  8.;  Taff.  [3872 

Maeee,  H.  P.,  E.  Inventarverzeicbn.  <L 
Hansen  znm  Birnbanm  in  Aaeben  a.  d.  J. 
1641.    (Zt.  Aach.  G.-Ver.  88,  214-65.)      [3373 


6.  Vom  Westfiilischen  Frieden 

bis  zum  Tode  Karls  VI.  und 

Friedrieh  Wilhelm*  Im, 

Jesse*,  W.,  Die  Memorabilia  Stapel- 
holmensia  d.  Pastors  Job.  Grofimann  z« 
Stideratapel  1654-168**.  (Schrr.Ver.Scblcsw.- 
Holst.  Kirch.-G.  2.  B.,  6,  363— TO. )  (8874 

Sommerfeldt,  G.,  Die  Chronik  d. 
preufi.  LandratsKoliegiums  d.  Jahre 
1656—1661.  (Forsch.  z.  brandb.  u.  pr. 
G.  29,  248—67.)  [3875 

Bedllch,  Oaw.,  Das  Tagebuch 
Esaias  Pufendorfs,  schwedisch.  Reai- 
denten  am  Eaiserhofe  1671—74.  (Mitt. 
Inst.  Ost.  G.  37,  641—97.)  t^37* 

W)Maa.  Ed.,  A  us  d.  Chronik  d.  Jak. 
Billeterv.  Aegeri  1671-91.  <Jn:  Hist.  NeuJbL 
d.  Ver.  f.  G.  v.  Uri  f.  '16.)  [3377 

Brom,  G.,  Een  Italiaansche  Reise- 
beschrijvingd.  Nederlanden  1677—78. 
(Bijdrr.  etc.  Hist  Genootsch,  Utrecht  36, 
81-230.)  [8378 

Ludwlg,  V.  0.,  Memoiren  e.  Ver- 
gessenen  (Uasp.  Ant  Hamraerschmid), 
1691—1716.  (Jahrb.  Stift  Klosterneu- 
bnrg  7,  1.)  [837» 

Melaecke,  Pr..  Des  Kronprinzen  Fried- 
rich  Considerations  snr  I'Mat  present  dn 
politique  de  lEnrope.    iHist. Zt.  117, 

(WO 


corps 
42— 78."t 


Xaatiatarberlcate  v.  Kaiserbofe  Leo- 
polds I.,  Febr.  1657  —  Dez.  1668,  bi»g.  V.  A. 
Levinson.  s.  *14,  1623.  Bez.:  MiU*  a.  cL 
hist.  Lit.,  N.  F.  2,  lto— 57  Hir«Gb.  [8381 

Bejaal,  P,  de.  Innocent  XL  Sa  eorre- 
spondance  aveo  ses  nonces,  h.  *14, 1627.  Rez. : 
Rom.  Qnartalschr.  28,  59f.  tibses.  [8882 

Wymaan,  K.,  Zn  d.  Absebieden  d.  Brum- 
ner  Konierenzen  im  J.  1688.  (Ana.  Scbweiz. 
G.  17,  182f.)  [8888 

Droysen,  H..  Rheinsberg  1736— 
1740.    (Hohensoll.  Jb.  20,  58—90.) 
Ans  Briefen  Friedricbs  d.  Gr.  P834 


by  Google 


Original  from 
UNIVERSITY  OF  MICHIGAN 


Vom Westfal.Frieden b.  E.Tode KarlsVl.  u.  Priedrich Wilhelmg I.,1648— 1740  *103 


Beer,  K.,  K.  Htiinmnngsgedicht a.  d.  Zeit 
J>eopolds  I.  (Mitt.  Ver.  G.  Bt-B6hm.  54, 1-3.  i 

______  [3885 

Zwiagmana,  Der  Kaiser  in  Reich  u. 
Christenheit  im  Jahrh.  nach  d.  Westf.  Frie- 
den.  Bnch  1,  s.  *18/'H,  4087.  Bez.:  Hist. 
Jahrb.  86 ,  419  ZCehbanr;  Mitt.  d.  lust  f.  5st. 
G.  36,  725-728  Redlich.  [8880 

.  tJttrae,  J.  v.,  Hennigs  v.  Treften- 
feld  in  6.  u.  Sage  bis  auf  uns.  Zeit. 
Salzwedel:  Menzel'16. 

Rez.:  Thttr.-Sachs.  Zt.7. 71f.  K.  H.  Lampe. 

[8887 

Dahr,  B.,  Zur  Charakterist.  d.  P.  Mor. 
Vota.    (Zt.  Kath.  Theol.  41,  283-302.)     [3J88 

I  sober,  Th.f  Die  Gesandtschaft  d. 
protestant.  Schweiz  bei  Cromwell  u.  d. 
Generalstaaten  d.  Niederlande  1652/54. 
Bern:  Francke  'IB.  113  S  2  M.  80. 
(Auch:  Arch.  H  V  ,  Bern  23,  1,  1—113 
n.  Bern.  Diss.) 

Rez. :  Anz.  Schweiz.  G.  '17. 104—7  Gollati. 

13389 

<»le?  Die  Kandidatur  Ludwigs  XIY.  bei 
d.  Kaiserwahl  v.  J.  165*,  *.  '15/'16.  3005.  Rez. : 
Hist.  Zt.  118,  500-2  Michael.  [8390 

Well),  Joi.f  Leibniz  u.  d.  poln.  Frage. 
<Hist.-pol.  Bll.  158,  694— 98.  •  [3391 

St  rich,  M.t  Der  junge  Max  (II.) 
Emanuel  v.  Bayern  u.  sein  Hof.  Auf 
Grand  d.  Schlufirelation  d.  franz.  Ge- 
sandten  de  la  Haye  u.  ander.  unbe- 
bekannter  Aktenstiicke  a.  Mflnchen, 
Wien,  Paris  u.  Turin.  (Altbayer.  Mo- 
natsschr.  13,  43—73.)  [8392 

Schiller,  A.,  Die  Coblenzer  Liebfranen- 
tttrme  von  d.  Fnuazosen  zerschossen.  i Trier. 
Chron.,  N.  F.  13, 152-54.)  [3393 

Bailer,  K.,  Der  Freischarenzag  nach 
Savoyen  v.  Sept.  1889  u.  sein  Anftthrer  Jean 
Jacques  Bourgeois  v.  Neuenbnrg.  (Jahrb. 
schweiz.  G.  42,  1—86.)  [3394 

Danckelniann,  E.  Frhr.  v.,   Die 

kurbrandb.  Eirchenpolitik  u.  Eurpfalz 

im  J.  1696.    (Zt.  f.  G.  d.  Oberrh.  31, 

573—601.)  [8396 

Heaser,  K.,  Die  Belagergn.  v.  Landaa 
1702,  1703.  1704  u.  1713.  2.  verb.  Aufl.,  s.  '14. 
1640  Rez. :  Mitt.  a.  d.  hist.  lit..  N.  F.  2,  281i. 
Dobrzynski.  [3396 

Herrmann,  0.v  Graf  Albr.  Konr.  v.  Fin- 
ckenstein  als  Soldat.  (Forsch.  z.  brand b.  n. 
pr.  G.  29.  7—65.)  [8397 

Henfrel  miller,  *.,  Frz.  Rakuczi  a.  sein 
Kampf  f.  Ungarns  Freiheit  1703-11.  Bd.  l, 
>.  '14. 1642.  Rez.:  Mitt.  d.  Inst.  f.  6st.  G .forschg. 
36,  375—78  Thd.  Mayer.  [3398 

Loewe,  T.,  PreuB.-ost.  Anleihever- 

hdlgn.  1708.     Beitr.  z.  Vor-G.  d.  Er- 

werbg.  Schlesiens.  (Zt.  Ver.  G.  Scbles. 

51,  104—16.)  [3399 

Israel;  K.,  Der  Feldzng  v.  1704  in  Sfld- 
dtld.,  s.  '14, 1643.  Kez.:  Mitt.  a.  d.  hist.  Lit.. 
V  F.  2,  282— 86  Dobrzynski:  Hist.  Zt.  115, 
217  G.  F.  Preufi.  [3400 


Striefc,  M*,  Lieelotte  u.  LudwigXIV.,  s. 
13/'14,  4044.  kez.:  Zt.  f.  G.  d.  Oberrh.  N.  F. 
80,  803f.  Willi.  [3401 

Bourbon,  de.  Le  traite  d'  Utrecht 
et  les  lois  fondament.  du  royaume. 
(Thfcse.)    Paris:  Champion  '14    346  S. 

[8402 

Kiel*,  Erica,  Pren&en  a.  d»  Utreehter 
Fricde,  8,  'li,  1632.  Rez.:  Westdt.  Zt.  3?v 
250f.  Hashagen;  Forsch.  z.  brandb.  it.  pr.  G. 
28,  603  f.  Peters.  [3403 

Lf opart,  W.,  Kurland.  Plane  Moritz 
Wilhelms  v.  Sachs.-Zeitz.  rNr.  Arch.  f.  sacbs. 
G.  37,  266-81.)  [5404 

Mercies  H.f  La  Suisse  et  le  Congres  de 
Bade.  5  juin— 7  sept.  1714,  d'apr.  lea  sources 
diplom.  franv.    <Anz.  Schweiz.  G.  '17,  1—31.) 

T3405 

Haas*  A.,  Zur  Krinnerg.  an  d.  15.  u.  16. 
Nov.  1715.   <  Mtbll.  Ges.  Ponun.  G.  '15,  Nr.  11.) 

|3406 

Yoli.  G.  B.,  Friedr.  Wilh.  L  u.  d.  preuB. 

Erbanspriiche  auf  Schleaien.  (Forsch.  Brandb. 

Pr.  G,  30,  55—67.)  [3407 


Foex,  Th.,  Un  Episode  des  relations  de 
Geneve  avee  la  Savoie  1666—1700.     (Anz. 

Schweiz.  G.  '17,  61—  92. I  [3408 

DOrfllger,  H.»  Franz.  Politik  in 
Solotnnrn  z.  Zeit  d.  Schanzenbaues 
1667-1727.  Zttrich:  Leemann  817  S. 
5  M     (Schweiz.  Stud.  z.  G.wiss.  9,  1.) 

(3409 

tilster,  K„  E.  schweiz.  Oesandtschaft  an 
d.  Wiener  Hof  1700/01.  (23.  Bist.  Neuj.bl.  f. 
17  v.  I'ri  l— 46.  ♦  [3410 

Christ,  fcust.,  Aus  Mannheims 
Umgebg.  nach  d.  Orleans'schen  Krieg. 
(Mannheim.  G.bll.  17,  2—9:  26—33; 
49-54:  73ff.:  97—107;  12^-36.  18, 
5-18.)  [3411 

Keiper,  JM    Charlotte   Friederike,  die 

froiie    P/alzgr&fln    u     Administratorin   v. 
weibrttcken.    (Pfalz  Museum  '16.  >       [3412 

Wetterer,  AM  Das  religitis-aszetische 
Leben  d.  Kardinals  Hugo  v.  SchOnborn, 
Fdrstbisch.  v.  Speier  1719—43  u.  Konstanz 
1740-43.  ( Freiburg.  Diozesanarch.  N.  F.  is, 
151-66.)  (8413 

Braekmaaa*  K,f  Krieg  u.  Not  an  d,  Mosel 
vor  200  Jahren.  (Trier.  Chron.  N.  F.  14. 
28-27.1  13414 

Keatftateta,  Beitrr.  z.  (id.  Trier.  Kur- 
fiirsten  Franz  Lndwig  v.  Pfalz  -  Neuburg 
1716-29.  TL  2.    (Trier.  Chron  11.  187— 91.> 

[3415 

Pick,  K.,  Einzug  d.  Hrzga.  Joh.  Wilhelm 
y.  Jfilieh-Berg  in  Aachen  15.  Mai  1680.  (Zt. 
d.  Aach.  G.-Ver.  37,  379-81.)  [8416 

Bern,  V.  Teat,  Bench t  ilb,  d.  Elberfelder 
Stadtbrand  1687.  Ans  d.  Protokolibaoh  1684 
—1714  d.  ref.  Gemeinde  in  Jfichen.  i  Mtsschr. 
d.  Berg  G.-Ver.  16,  37-39. )  [3417 

Lobe,  fl«,  Von  d.  Hofhalrang  d.  Hrzgs. 
Christian  v.  8.-Eisenberg  <Mitt.  d.  G.-  u. 
Altertumsforach.  Ver.  zu  Eisenb.  H.  81.  Bd. 
VI,  1,  3-16.)  [sn% 

tfaicaer.  P.,  Nassauische  A  us  wanderer 
nach  Amerika  im  J.  1709.  rNaas.  Heimatbll. 

18,    1—9.)  [3419 


by  Google 


Original  from 
UNIVERSITY  OF  MICHIGAN 


'104 


Bibliographic  Nr.  3420-8488 


Rdthert,  W..  Die  4  Herzbergiseh.  Briider 
Christian  Ludw.,  Geo.  Wilh.,  Joh.Friedr.it. 
Ernst  August.  (Rothert,  Hannov.  Biogra- 
nhien  5,  61-97.)  -  0ers.,  Die  4  fttrstUoh. 
Schw&gerinnen  Dorothea,  Benedikta,  Sophie 
u.  Bleonore  d'Olbreuse  (u.  d.  Prinzessin  v. 
Ahlden).  fEbd.  97— m.>  —  Ders ,  Frhr.  Otto 
Grot*.  (Ebd.  141—52.)  [3420 

'  Gebaaer,  J.  H.,  Die  Hildesheimer  Un- 
ruhen  vom  Winter  1702/08.  Bild.  a.  d.  Nieder- 
gang  d.  dt.  Siadtfreiheit.  iZt.  Harz-Ver.  50, 
65-82.)  [8421 

Ulrica,  0.9  Chr.  Ulr.  Grupen,  Stirrer- 
meist.  d.  Altstadt  Hannover,  s.  '14,  4057. 
Rez. :  Gbtt.  gel.  Anz.  '10,  706—15  FrensdorC 

Sehalse,  Reran.  Graf  Konr.  DetL  v  Dehn. 
(Braunschw.  Magaz.  15,  121—27.)  —  P.  Xim- 
■ermann,  Zum  Leben  n.  z.  Charakt.  d. 
Grafen  v. D.  (Jahrb. d. G.- Ver. Hragt. Braun- 
echw. 14,  77-99.)  {3423 

Staawler,  WM  Leibniz1  Bedeatg  f.  Nie- 
dersaohs.  (Hannov.  G.blL  20,  206  -  24.)    [8424 

8oaiMerreldt,  G.,  Der  Bericht  von  e. 
Ealenburgechen  Berlin.  Reise  1665.  (Forsch. 
a.  brandb.  n.  pr.  G.  28,  825—28.)  [8425 

Ciorke,  0.,  Spuren  d.  Nordisch.  Krieges 
ini  Kreise  Flatow.  (Mitt.  Wentpr.  G.Ver.  16, 
11-18.)  [3426 

Loeire,  V.,  KOnig  Friedrichl.  v.  Preufl. 
u.  d.  Farstentum  Oeis.  < Zt.  d.Ver.  I.  G.  Schles. 
50,  151—64.)  [3427 

Mel  tarda*.  0.,  Die  Stadt  Breslau  a.  d. 
Or.  Knrfarst.  <Zt.  d.  Ver.  f.  G.  Schlea.  50, 
1-27.)  [3428 

Andreas,  Fr.,  Urteile  d.  Reichsfreiherra 
Job.  Mich.  v.  Loan  ttb.  Breslan  a.  d.  J.  1716 
U.  1722.  (Schl.  G.bll.  '16,  64—71.)  [3429 


Innere  Verhaltnisse. 

Urkuden  u.  Aktenstticke  z.  G.  d  inner. 
Polit  d.  Kurf.  Friedr.  Wilh.  Tl  1,  Bd.  2: 
G.  d.  brandb.  Finanzen  1640—97.  Bd.  2:  Zen- 
tralverwaltg.  d.  Heeres  a.  d.  Kammern.  Von 
Fr.  Wolters.  a.  '16,  1518.  Rez.:  Forsch. 
brandb.  u.  pr.  G.  29.  580  -  38  Breysig;  Viertel- 
jschr.  Soz  -Wirtsch.-G.  14,  424—29  v.  ttrbik. 

[3430 

Protokolle  u.  Relationen  d.  brandb. 
Geh.  Rates  a*  d.  Zeit  d.  Kurf.  Friedr. 
Wilh.  Hrag.  v.  Meinardus.  Bd.  6: 
Dez.  1669— Apr.  1663.  Lpz.;  Hirzel. 
XXX,  1013  S.  48  M.  (Pabl.  a.  d 
Preott.  Staatsarch.  89.)  [3431 

Acta  Borassiea.  Behdrdenorganisation. 
5.  2..  4.  1.  1736—31.  5.  1740,  bearb,  v.  G. 
Schmoller  u.  W.  Stolae,  s.  is,  1649. 
Re*. :  Lit.  Zbl.  '13  Nr.  31  Brevsig;  Forsch.  z. 
brandb.  u.  pr.  G.  26,  618-621  Eiis.  Schwenke. 

[3432 

dossil.  Die  kursachs.  Landtagsordnung 
v.  1728,  s.  '13.  1651.  Rez. :  N.  Arch.  f.  sachs. 
G.  35,  391  -93  Kaphahn.  [3433 

Seawiakowskl ,  Reichsmiinzreformbe- 
strebgn.  1665—70  n.  d.  Vertrag  v.  Zinna  1667, 
e.  15,  30\'3  Re/.. :  N.  Arch.  Siichs.  G.  38*, 
238-40  Scheven.  [3434 

Pee*.  K.  ▼.,  Die  kleineren  Angestellten 
Kaiser  Leopolds  I.  in  d.  Ttfrkei  (Arch.  I  iis*. 
G.  105,  211—27.)  Sep.  Wien :  Holder  16.  4^  l*t\ 

[3435 


ttrantrald,  Sam.  Oppenheixner  u.  s.  Kreisy 
k.  14,  4060.  Rez.:  Mitt  d.  Inst.  f.  bet.  Q.  3*5, 
732—34  v.  Srbik.  [3416 

Metseatala,  Ulr.  Obreeht  vl  d.  Anfaare 
d.  frana.  Pratur  in  Strafibarg,  8.  1*.  1657. 
(78  S. :  Strafib.  Diss.  13.)  He*. :  Zt.  G.  Oberrh. 
32,  160  f.  Jacob.  [3487 

Belssonaade,  HisL  dee  premier*  e&sats 
des  relations  6eonom.  directs*  entre  la  France 
et  r  fitat  prussien  pend.  le  rogue  de  Louie 
XIV.,  1643—1715,  s.  13,  4169.  Rez. :  Forsch.  %. 
brandb.  u.  pr.  G.  27,  301—9  RacheL  13438 

Egeoolft  PM  Die  Erbfolge  im 
JTtirstentum  Nassau -Hadamar  1711 — 
1743.   Bonn.  Diss.  16.   66  S.       [3439 

Sehaer,0.,  StaatshaushaH  d.  Kurfttrstent. 
Hannover  I68u— 98,  s.  12,  3892.  (Gott.  Di«^. 
12.)  Rez.:  Brabnschw.  Magaz.  14,  58I.G. 
H.  Mttller.  [3440' 

Jttrgens,0.,  Hannov.  St&dtenachea. 
Forts.  (Hannov.  G.bll.  20,  109-12; 
268-60.)  18441 

Yolgt,  Frdr,,  Der  HaushaJt  d. 
Stadt  Hamburg  1601-50.  Hamb.: 
Grftfe  &  8  '16.  X,  259  S.  6  M.     [344* 

Kintp,  A.,  Friedr.  Wilh.  L  u.  d.  preua* 
Beamtentum.  (Forsch.  Brandb.  Pr.  G.  so, 
31-53.)  (34  ia 


Keaiealeh.  Zur  G.  d.  Trierer  Ziinfteu 
(Trier.  Chronlk  U,  148—51.)  (8444 

Iaaanaaartlkel  d.EisenbergerChirargea 
u.Barbiere.  <Mitt.  d.  G.-  a.  Altertumsforsch. 
Ver.  za  Bisenb,  H.31,  Bd.VI,  1, 17—27.)  [3444 

Z*r  Gescbiehte  d.  Brauwesens  in  Han- 
nover. (Hann.G.blLi8t  220—24:  349-52.)  [344* 


-  Posthnmogf  N«W*>  Advieien  nil 
bet  jaar  1663  betr.  d.  toestand  en  de 
bevorderin^  d.  textielnij  verheid  in  Hol- 
land. (Bijdrr.  etc  Hist.  Genootach. 
Utrecht  37,  1—60.)  [344T 

Pscaolka,  G..  Graz  u.  seine  Rinwohner 
im  J.  1663.  (Vierteljschr.  Soz.-Wirtach.-G. 
14,  298-828.)  [344fr 

Theobald.  L»,  Der  an^ebliche 
BigamiebeschluB  d.  fritnk.  Ereistagea. 
(Beitrr.  Bayer.  Xirch.-G.  28f  199  f.) 

J844» 

Kapferiehaiid,  A^  Hinterlaasenscnaftaa 
zweier  Pfarrer  in  Donaueschingen  au.s  d. 
17.  Jh.  (Freiburg.  DiOzesarch.  N.  F.  16,  tSO 
-308.  (3450- 

Heidemann9  H.,  Bevdlkerungssahl 

n.  berufl.  (iliederg.  Mtinsters  i.  W.  am 

Ende  d.  17.  Jh.    Mttnst. :  Ooppenrath. 

838.  1M.80.  (Mflnst.Beitr.a.G.forBchg. 

N.  F.  37.)  [3451 

Krebs,  Jal.y  Die  Fam.  v.  Scharffenbeig.. 
Beitr.  z.  G.  d.  Reichensteiner  Bergbaus.  (Zt* 
d.  Ver.  £.  G.  Schlea  50.  165-96.)  [3452: 


by  Google 


Original  from 
UNIVERSITY  OF  MICHIGAN 


YomWestfal.Friedenb.z.TodeKarlsVl.u.Friedrich\VilhelmsJ.,1648~  1740*105 


Tethen.  F.#  E.  ritteraohaftlioh.  Hals- 
gerlcht  v.  J.  1706.  (Jahrbb.  ±  Ver.  f.  meck- 
lenb.  ii.  80,  89—96.)  [346? 

Boerr.  H«.  Thomasius  Stellung  zum 
landeaherrlkhen  Kirchenregiment.  Bias. 
Bonn.    86  S.  [3463 


Warner,  Milit.  Friedensleben  unt.  Kg. 
Friedr.  Wilh.  I.  Beitr.  z.  G.  d.  Grenad.-Reg. 
Kg.  Friedr.  d.  Gr.  (3.  Ostpr.)  Nr.4.  lAltpr. 
Mtsachr.  53,  1—95.)  13464 


Baler,  H„  Zu  Kaph.  Kiindigs  Elenchua 
privilegiorum  regularium.  (Freiburg.  Did- 
zesanarch.  N.  F.  16,  313—16.)  (3465 

Dnhr,  B.,  Zur  G.  d.  dt  Volkamiasionen 
in  d.  2.  Hiilfte  d.  17.  Jo.  (Hist.  Jahrb.  37.  593 
—628.)  [3466 

Kait»r,  H.«  Romfahrten  e.  elsass.  Jo- 
banniters  zu  Ausgang  d.  17.  Jh.  <Zt.  f.  G.  d. 
Oberrb.  31,  430—47.)  [3467 

Kratz,  W.,  P.  Christopb.  Rassler 
S.  J.    (Zt.  f.  kath.  Theol.  40,  48—66.) 

[3468 

Kratz,  WM  P.  Kusebius  Truehseft  S.  J. 
(HlBt.-pol.-BlL  »58,  364-69;  436—50.)        [3469 

Wotacbko.  Th,.  Calcvs  Hietoria  syn- 
oretistka.  C/A.f.  Kirch.-G.  36,  424— 58. )   [34-kfc 


SleTekini^H..DieVern,€<btungd.Sohweiz 
in  d.  Laws<  he  Knee  1720.  Kin  Kapit.  schweiz. 
IJandelspolitik.  Festgabe  d.  Univ.  Zurich  z. 
Einweibg.  d.  Neubanten  '14.  iRechts-  u. 
staat.swies.  Fak.  75—105.)  [3453 

Lantendoaek,  C.  Tan,  Jean  Linsen  et  la 
Compagnie  d'Allemagne  au  17.  aiele.  (Me- 
langes d'hist.  off.  a  Ch.  Moeller  t,  318—21.) 

[3454 

Dam  ran  Iseelt .  W.  K,  Tan,  Een  lang 
nitgesteldc  reis.  Kpisode  uit  onzen  Levant- 
achen  bandei.  (Bijdrr.  VaderL  Gesch.  5.  R., 
4,  121—12.)  13455 

Dam  Tan  Use  It,  W.  E.  Tan,  Valseb  geld 
in  onze  nederzetting  in  de  Levatt,  2.  beift 
d.  17.  eeuw.  i  bijdrr.  VaderL  Gesch.  5.  K.  4, 
297-308.)  [3456 

Aalbers,  J.,   Rijcklof  ran  Goens, 
Commissaris  enVeldoverste  d.  Oostind.  j 
Compagnie  en  zijn  arbeidsveld  1663/54 
en  165758.   Gron.:  Wolters  16.  7  Bl.: 
221  S.   (Groning.  Diss.)  [3457 

Keller,  R#  A«,  Postnrknnde  f.  Joh. 
Maurenbrecher.       (Dttsseld.    Jb.    28, 

227  f.)  [3458 


Eschelbacher,  J.,    Die  Anf&nge 

allgem.  Bilduncr  unt.  d.  dt.  Jnden  vor 

Mendelsohn.  (Beitrr.  z.  G.  d.  dt.  Juden 

lt>8 — 77.)  [3459 

Willt,  J.,  a.  «.  Christ,  Judenordnung  d. 
Kurf.  Karl  Ludwig  v.  10.  Apr.  1662.  (Maunh. 
G.bll.  18,  34-39.)  [3460 

ttoerke,  0.,  Die  Judenprivilearien  d. 
Stadte  Flatow  u.  Krojanke.  (Mitt.  d.  W'estpr, 
<L-Ver.  Jg.  15,  9-13.)  [3461 


by  Google 


Schlan,  M..  Orthodoxie  u.  Pietismus  im 
Kampf  am  die  Predigt,  s.  "13,  1668.  Rez.: 
Zt.  f.  Kirch.-G.  35,  319-21  Zscharnack.  (8471 

Danekelniann,  tt.Frhr.T..  Kirehenpolitik 
Friedricbs  III.  v.  tirand^nb,  u.  Joh.  Wilhelms 
v.  Knrpfalz  bis  z.  Kvswirker  Frieden.  (Diis- 

seld.  Jb.  28,   105—56.)  [3472 

ForsthofT,  Theod.  Under  Eyck,  d. 
Begrttnder  d.lMetismus  in  d.  ref.Kirche 
Westritld,-.  (lltbfte.  Kliein.  Kirch.-G. 
11,  289  ff.)  [3473 

Ktlenateln,  A,,  Abt  Maxim.  Pagel  v.  Lam- 
bach  u.  aein  Tagobucn  1705—25-  vNhid.  Mitt. 
G.  fienefl.-Ord.  X.  F.  ?.  288-326.)  (3474 

BkaUkj ,  tjuell^n  u.  Belege  z.  tl.  d  bbbm. 
Emigration  iiHOb  Pr«ofien  (s. '14.  I09i).  2: 
Die  Rebellion  auf  d.  Opotsthnoer  Herrscbaft 
in  Bdhmen.  (Jahrb.  f.  brandb.  Kircb.-G.  13, 
63—87.)  [3475 

Krofi,  .1,,  Zur  *J.  d.  kath.  ^egenref,  in 
Bohmenunt.Ferdin.  I  IT.  (UitacbteneJesuiten 
Hb.  d.  einxuni'blag.  Weg.  1650.  (Zt.  f.  katb. 
Theol.  40,  772-5)7.;  [3476 

Reaala*  J)ie  BerchtesKadener  t  Salzburger) 
F.roigranten  in  tiottingfu  1733 — 42  (a.  '15, 
1571).  Nachschr. :  Deokmiinzen  auf  <L  Salzb. 
Kmigranten.  Zt  Ges.  Xieders.  Kireh.-G. 
21,  220—22}  [3477 

Yaaleek.  Abt  Colt  fried  v.  Besael  v.  GOtt- 
weig,  s.  f13.  1664.  Rez.:  Mitt  <L  Inat.  t  ost. 
G.  35,  202  -  4  Osw.  Redlicb.  [34T8 

Pickul,  4rM  £in  Fall  v.  Kniebengunga- 
ditfereDzen  im  1H.  Jh.  (Beitrr.  z.  haver. 
Kirch.-  G.  23,  73—75.)  [.1479 

Foch«,  Der  Streit  urn  d.  Pfarrhaua  za 
Kaltcnbrunn  1684/85.  Beitr.  z.  G.  d.  Simul- 
taneuraa  in  d.  Oberpfalz.     (Beitrr.  Baver. 

Kirch.-G.  24,  39-47.)  (3480 

Uahr,  B.9  Die  Jesuiten  am  Nen- 
burger-DUsseldorf.  Fttratenhote  in  d. 
2  Halfte  d.  17.  Jh,  (Hist.-polit.  Bll. 
158.  610-27;  654—73;  733—47;  815 
—823)  [3481 

HelbHnpc,*.,  DasTagehueh  e.Eiosiedler 
Klerik^M  1717—23.  iStud.usw.z.0.  d.Bened.- 
Ord  N.  F.  5,  239—57.)  [3482 

Sehmldlln,  L.  K.,  Daa  vereitelte  Prolekt, 
das  Chorherrenstift  Schimenwerd  nach  Olten 
zu  transferieren.  (Zt.  f.  schweiz.  Kirch.-G. 
9,  204—18;  260-67.1  [3483 

Klinkert,  E.  C,  Die  evang.  Kan- 
tone  u.  d.  Waldenser  1655  u.  1685/86. 
(Schweiz.  theol.  Zt.  34,  21—86;  79— 
116;  167—70;  209—23.)  [3484 

Stefnel,  L.,  Einkommsverhaltnisse  d. 
bad.  Pfarreien,  die  1656  zwisob.  Wurzburg  u. 
Mainz  ausgetauscht  wurden.  (Freiburg. 
Dibzesanarch.  N.  F.  17,  226-40.;  [3485 

tifimbeK  Die  angedr.  Landauer  Kirchen- 
ordnnug.  i Beitrr.  Baver.  Kiroh.-G.  24,  96 
—105.)  [:*486 

Fell,  L.f  Die  Pfalzer  Eolonie  in 
Halle  u.  ihre  Beziehgn.  zn  Franken- 
thai.  (Mtschr.  Frankenth.  Ait.-Ver.  '15, 
»r.7f.)  [3487 

Dlehl.  If.,  Schweizer  im  kurpfalz. 
Kirchen-  n.  Schnldienst  1649—71.  i  Hess. 
Cbronik  'l€,  1-4;  25-30.t  [3488 

8 

Original  from 
UNIVERSITYOF  MICHIGAN 


*106 


Bibliographie  Nr.  3489—3558 


geknabel,  Frz«,  Job.  Ludw.  Fabricius  u. 
d.  Schweiser  Hilfe  f.  d.  PfAleer  Kaiviniaten. 
(Zt  t  G  d.  Oberrh.  N.  F.  31,  296— 300.  >    (3489 

Dufcr,  B.f  Zur  O.  d.  Pfalzer  Jesuiten- 
Gespenstes  v.  J.  1686.  tHist.-pol  B1L  158, 
166—76.)  [*490 

Nies.A.,  Die  Kirchenbaolast  im 
frtthfer.  Kwfftrstentum  K'6ln  unt.  be- 
sond.  Berticks.  d.  Hrzgts.  Westfalen. 
GemftB  d.  kShiiseh.  Synodalstatuten  v. 
1662  xi.  d.  lex  Clementina  v.  1715. 
Paderb.:  Sch8nin<?h  16.    148  S.    4  M. 

Rez.:  Arch.  kath.  Kirehenrecht  97,  163 
—165  Miissener.  13491 

Slaeeims,  Pfarrer  Joh.  Nikot.  Streccius 
♦1607—17-48)  u.  seine  Chronik.  tMthfte.  Rhein. 
Kirch.-G.  11,  193-213.)  [3492 

Berg ,  ('•  tom,  Bittaehrift  d.  Pfarrers  u. 
Inspektors  Job.  Scheibler  in  Lennep  f.  d. 
luth.  Gemeinden  Ruppicht erode  u.  ReuBratb 
an  d.  Knrf.  Friedr.  WiJh.  Lennep,  d.  18.  Juli 
1686.  ( Monatsachr.  d.  Berg.  G.-Ver.  '16,  175  f.) 

[3493 

Daackelmaaa,  frhr.  f .,  Die  Rheinberger 
Religionskonferenz  v.  1697.  <Zt  d.  Berg.  G.- 
Ver.49,  179-87.)  [3494 

R#tscheldt,W.,  G.d.franz.-ief.Gemeinde 
zu  Duisburg.  (Schrr.  d.  Duisburg.  Museums-  . 
ver.  6,  J— 35.)  [3495 

Fortthoff,  Der  Under  Eyck'sche  Pietis- 
mus  u.  d,  Wendung  zum  Separatismus  in 
Mttlheim  a,  <L  Ruhr,  1671-1716.  (Mtshfte.  f. 
rhein.  Kirch.-G.  mf  289-310.)  13496 

Feretkoff,  E.  Wiedertaufer  in  Nulheim- 
Ruhr.  Episode  a,  d.  J.  1686.  (Mtsbf te.  f.  rhein. 
Kircb.-G.  10,  340-4G/>  [3497 

Fersthoff,  Wilb.  Hoffmann.  dL  geistl. 
Vater  Tersteegens.  (Mthfte.  rhein.  Kirch.-G. 
14,  97-128.)  13498 

Sobry,  J,,  1/ university  de  Louvain  et  la 
controverse  sor  le  laxisme  en  moral  au 
17.  slecle,  1650—1700.  (Melanges  d'hist.  off. 
a  Ch.  Moeller  2,  368—81.)  [3499 

Ha11v9  J.  de,  De  sticbting  d.  Roomsch- 
Katb.  Parochien  te  81uis  en  ijzendlijke  in 
de  18.  eeuw.  (NederL  Arch*  Kerkgesco.  X.  S. 
12,  35—62.)  [3500 

6oeters,  Die  Vorbereitg.  <L  Pietismus  in 
d.  reform.  Kirche  d.  Xiederlande,  s.  '12, 1560. 
Res.:  Zt.  1  Kirch.-G.  85,  618 f.  Zscharnack. 

[3501 

Vos,  KM  Sociniaanscbe  bewegingen  onder 
de  DoopHgezinden  in  de  17.  eeuw.  (Nederl. 
Arch.  Kerkgeseh.,  N.  S.  11.  332-41.)      [3502 

Eekkof,  A.,  De  Noord  -  Amerikaansehe 
nredikant  Henr.  Seiyns  in  de  gemeente 
Waverveen,  1666—82.  (Kederl.  Arch  Kerk- 
gesch., X.  S.  12,  97—157.)  [3503 

nilliackrodt,  W.f  Sicco  Tjaden,  eene 
bladzijde  uit  de  geacb.  d.  Ned.  herv.  Kerk  in 
prov.  Groningen.  (Nederl.  Arch,  v,  Kerk- 
gesch., N.  S.  11,  41—77.)  [3504 

Kratz,  Landgf.  Ernst  v.  Hcss.-Homburg 
n.  d.  dt.  .lesuiten,  s.  'I5j'l6,  1561.  Kez. :  Zt. 
I.  Kirch.-G.  36,  597—99  Loach;  Hist.  Zt.  117, 
122  f.  W.  Kohlcr.  [3505 

Yelt,  A.  L.,  Kritisches  zur  Frage:  Wie 
entHtund  d.  Mainzer  Diozesanproprium  ? 
(Arch.  Hess.  G.  11,  1-23.)  [3506 


Yelt,  A,  LM  K  on  vert  it  en  n.  kirchL  Reu- 
nionsbestrebgn.  am  Mainzer  Hofe  unt.  Ert- 
biscb.  Job.  Phil.  y.  Sehdnborn.  (Katholik. 
4.  F.,  20,  170    96.)  [350* 

Rothert,  Wn  Job.  Arndt.  (Rothert,  Han- 
nov.  Biographien  3,  13-26.)   >  [3508 

Rothert,  Vt\9  Justus  Gesenins.  (Rothert. 
Hannov.  Biographien  8,  26-42.)  [3509 

Rothert,  W.,  Abt  Molan.  (Rothert,  Han* 
nov.  Biographien  3,  152-64.)  —  Dens.,  Su- 
perint.  Joh.  wllh.  Petersen.    (Rbd.  174-81./ 

[3  no 

Rothert,  W*,  Abt  Steffani.  (Rothert, 
Hannov.  Biographien  3,  164  -  70 )  [35H 

Erkandigungen,  Die  amtlichen, 
1664— 67  (a. '14,  4088).  Forts.  (Jahrb. 
d.  Ver.  f.  ev.  Kirch  -G.  Westf.  16,  303 
—35;  18,  60—157.)  [3512 

truer.  W.f  G.  d.  Pietismns  in  d.  Grafscb. 
Waldeck,  s.  'is,  1672.  Rob.:  Zt.  d.  Ver.  f- 
hess.  G.  47,  361-63  Salis.  [3513 

Jesolten,  Dt,,  im  Kampfe  geg.  franc. 
Ansprtlche  in  Hamburg  oro  d.  Wende  <L 

17.  Jh.    (Hist.-pol.  Bil.  156,  473    *3.)        [3514 

Wolters,  E.  G.,  KirchL  n.  sittL 
Zust&nde  in  <L  Herzo^ttimem  firemen 
u.  Verden  1650-1725  (s.  '15,  1670). 
Tl.  3.  (Zt.  ties,  Nieders.  Kirch.-G.  21, 
125—69.)  [8615 

Becker,  Jobs.,  Die  Rinfnhrg.  d.  Offentl. 
Konlirmation  in  Lubeek.    (Zt.  Ver.  Liib.  G. 

18,  129-55.^  [3516 

Teafel,  E*,  Job.  Andr.  Rothe,  1688—1758. 
Beitr.  z.  Kirch.- G.  d.  s'ttchs.  Oberlaus.  im 
18.  Jh.  (?eitrr,  z.  silchs.  Kirch.-G.  30,  l— 6H.) 

[3517 

Rrlx,  LM  Frdr.  Wilh.  I.  u.  d.  kath. 
Gemeinde  Potsdam.  BerL.  Ebering'15. 
97  S.    I  M,  60. 

Rez. :  Theol.  Rev. '17,  Nr.  9/10  Schnntgen. 

(3518 

Petri,  Hm  Die  Grenz-  a.  Zufluchtskircheji 
im  Kreise  Sorau  K.-L.  (Jahrb.  f.  brandb. 
Kirch.-G.  13, 37  -55.)  ,  [»i*» 

Sek warts,  P./Eingabe  d.  Inspector  L. 
Gensichen  zu  Landsberg  a.  W.  v.  J.  1711. 
(Jahrb  f., brandb.  Kirch.-G.  9  10,  390-92.) 

C»tO 

Lftdtke,  Frs.,  Der  Xontius  P.  Vidoni  als 
Gegenreformator  in  Posen.  (Zt.  d.  Hist.  Gen. 
Posen  29.  285—98.)  [35«1 

KaaUer,  K#,  Das  Protokollbuch  d.  Fttrst- 
biscbofl.  Kommissarius  v.  Giogau  1658-66. 
(Zt.  Ver.  G  Schles.  51,  272  -96.)  [35« 


Stolzle,  R,,  Studentenleben  an  Universi- 
Uten  d.  17.  Jh.    (Arch.  f.  Kult-G.  12, 411—15.) 

[3523 

Klaar,  K.,  Die  Kosten  f.  d.  Universit&ten 
in  Innsbruck  1969—1704.  (gorsch.  Mitt.  G. 
Tirols  usw.  14,  188-91.)  [3524 

Hablcht,  X.  E.,  Die  Altenburger  1.  d. 
GieBener  Matrikeln  bis  1707.  (Mitt.  <L  G.- 
u.  Alteits.forschg.  Ges.  d.  Osterlandes  12, 
443  f.)  £3525 

Rothert,  W.,  Wie  Gdttingen  unt.  GerL 
Adf.v.  Miinchhauseu  emporblttnte.  « Rothert, 
Hannov.  Biographien  3.  233—44.)  [352* 


by  Google 


Original  from 
UNIVERSITY  OF  MICHIGAN 


TomWcBtf4LFriedenb.a.TodeKarUVI.iLFriedrichWiihelmsI.>1648-1740*107 


Frledeanbtirg ,  W»,  Die  Berufg.  Christ. 
Wolffa  an  d.  Univ.  Wittenberg,  1714-15. 
<Thflr.-Sachs.  Zt.  7, 143-  58.)  [8527 

Meyer* Lflae,  J.,  Aus  <L  Tagebnehe  e. 
sehwediscb.  Stndenten  in  Wittenberg  1667 
-70.    (Thto-aAobS.  Zt.  6, 177—88.)  [852* 

Dear,  B,,  £.  Universal- Co  mp  en  din  m  a. 
4. 17.  Jb.  L  d.  Onterrieht  Wittelsbaeher  Prin- 
gen.    (Hist-pol.  Bit  157,  801-9.)  [3529 

Beaker,  H.,  Abasw.  Fritscli,  e. 
pietist.  P&dagog  vor  Francke  u.  e.  Vor- 
laafer  Franckes.  Beitr.  z.G.H.  pietist. 
P&dagog.  Paderb.:  Schftningh.  X, 
125  &  3  M.  80.  (Pfidab.  Forsctairu. 
n.  Fragen  6.)  [3630 

Wlndel,  B.,  Wie  man  fcitr  Zeit  d.  Pie- 
tisrans  die  Schiller  zn  ..wohlanstandigen 
bitten4*  erzog.  Beitr.  z.  Erziehg8.-G.  (N. 
Jabrbb.  f.  d.  klass.  Altert.  usw.  34.  281—86.) 

[8581 

BelAwasger,  G.,  Comeniana.  Beitr.  zn 
*ein.  Briefwechs.  (s.  '14, 4101).  Schluii.  i  Jb. 
Gee.  0.  Prot.  Oesterr.  37, 21—82.)  [3531 

Utteadorfer,  0.,  0.  Erziehnngswesen 
Zinzendorfs  u.  d.  Brtidergemeine  in  s.  An- 
Jaogen,  s.  '14, 1684.  Rea.:  Zt.  I  Brttder-G.  7, 
1*2-15:  N.  Jahrbb.  f.  d.  klass.  Altert  84,  584 
—68  Schwabe;  N.  Arch.  I  saehs.  (1,  86,  I40i. 
■Geo.  Mflller.  [3533 

Etein,  J.,  J.  6.  Scbummels  Pada- 

gogik.  Beitr.  z.  G.  d.  dt.  Philanthropi- 

nismus.    Langensalza:  Beyer.    172  S. 

2  M.  25.  (Manas  pftdag.  Magaz.  H.  609.) 

[3534 

Aas  d.  Schnlleben  e.  niederrhein.  stadt : 
Emmerich.  (Hist.-pol.Bll.l59,  Hi— 29. »  (3535 

Frits,  Alf.,  R.  Kcbulordnnog  d.  Aachener 
Jesuiten  v.  J.  1730.  (Ann.  Hist.  Ver.Xiederrh. 
100,  120--51.)  [3536 

Kiriatkowtki,  A.,  Stand  d.  Landachnlen 
im  Klrchspiel  Osterode  am  1740.  (Mitt.  d. 
Lit.  Oes.  Maeovia  19,  43— 57.>  [3537 

Jeeat,  B.,  2  Briefe  d.  Gtfrlitaer  Rektort 

-Grofler  an  d.  Stadtsyndikas  Riecb.  (S.  Lans. 

Mag.  93,  169— 72. )  [8538 

Hfinigen,  E»,  Der  Reiigionsnnter- 
richt  am  Zittauer  Gymnasium  im  Zeit- 
alt  <L  Pietismns.  E.  Beitr.  z.  G.  d. 
Pietism.  (N.Laus.Magaz.93,49— 139.) 

[3539 

BSIke,  0.,  Wie  vor  200  Jahren  d. 

Bibliothek  e.  Fl&minger  Erb-Lehn  a. 

Gerichtsschulzenaussah.  E.  kulturhist. 

Skisze.    (Tbttr.-sjchs.  Zt.  6,  33-62.) 

[3540 

Leibniz.  ZumGedachtn.s.200jahr. 
Todestages  brag.  v.  Hist.  Ver.  f.  Nieder- 
sachs.  Hannot.:  Gersbach  16.  90  S. 
1  M.  50. 

Rez.:  Dt.  Lit.-Ztg,  17,  Xr.  47  Heimsoeth. 

[3541 

Rotfcert,  W.,  Leibniz.  (Rothert.  H  anno  v. 
fiiographien  3,  121— 41.  >    ,  [3542 


by  Google 


Wundt,  W#,  Leibniz.  Lpz. .  KrSner. 

132  S.    3H,  [3543 

Bitter,  P.,  Leibniz  n.  d.  dt.  Knltdr.  (Zt. 
H.  Ver.  NiedersachH.  '16,  165—201.)  —  Ders.. 
Bericbt  e.  Augenzengen  fib.  Leibniz  en*  Tod 
u.  Begr&bn.  <Ebd.  247—52.)  —  Ders,,  Hand- 
scbrittenprobe.  (Ebd.  258f.)  —  H.  Patera. 
Lefbn.  in  Xatnrwiss.  u.  Heilkde.    (Rbd.  203 

—48.)  (3544 

SfekeLP*.  Leibniz  als  Fdrderer  d.  (Inter- 
riohta-  u.  Bildungswesens.  »N.  Jabrbb.  t.  d. 
klase.  Altert.  88,  401—17.)  J3545 

GfraeYea,  H.,  Leibnizen*  Bildnisse. 
Vervollst. u,  hrsg.  v.  C.  Sch uchha r d t. 
BerL:G.tteimer'l6.  4°.  79S.;24Taf. 
(Abbdlgn.  d.  Bert.  ARd.  '16,  3.)    [3546 

Ball.  Fr*,t  Zn  d.  Beziebgn.  Comings  zu 
Danemark.  Zt.  Sav.-Stiftg.  37,  U,  A.,  507-n.) 

[3547 

Wjmann,  E.,  Jak.  Billeters  Auf- 

zeichngn.  flb.  d.  erst.  Villraergerkrieg. 

(Zt.  f.  schweiz.  Kircb;-G.  10.  14<>— 52.) 

[3548 

Harkjrraf,  H..  Mart.  H'anke,  einer  d. 
groBen  Rektoren  a.  17.  Jb.,  n.  Heine  Bedeutg. 
f.  d.  scbles.  G.scbreibg.  (Mitt.  a.  d.  Stadt- 
arch.  new.  Breslau  12,  80—52.)  [3549 

Mfiller9  Hans,  Job.  Hart.  Cala- 
denius  1710—69.  Beitr.  z.  G.  d.  Geistes- 
wiss.,  besond.  d.  hist.  Hethode.  Berl : 
Ebering.  XXVII,  162  8.  6M.  (Hist. 
Studien,  Ebering,  134.)  [3550 

Schlenz,  J*  E.f  Maxim.  Kud.  frbr. 
v.  Schleinitz  u.  seine  Zeit.  Warnsdorf : 
Opitz  14.  XVII,  662  S.  (G.  d.  Bist. 
Tk.  d.  DiSz.  Leitmeritz.   Tl.  2.) 

Rez. :  Zt.  f.  katfa.  Theol.  40. 144-48.  [3551 

Weiser,  Chr.  Fr.f  Sbafteqburg  u. 
d.  dt.  Geistesleben.  Lpz.  n.  Berl.: 
Teubnerl6.    XVI,  5*4  S.    10  M. 

Rez.:  Hist.  Zt.  117,  487—92  Jon.  Toho. 

[3552 

Konaehel,  P.,  CUr.  (Jabr.  Fischer,  e.  Ge- 
sinnunge-  u.  LefdensgetiOHse  Christ.  Woltf.4 
a.  Kdnigsberg.   (Altpr.  Mtsehr.  53.  416—441.) 

[3553 

Weldlerf  WM  Leben  u.  Scbriften  d.  Aatro- 
nomen,  Phyatkeni  u.Rechtsgelehiten  Joh.Fr. 
Weidler  l«9i— 1755.  (Ans:  Archiv  Weidler.) 
Altona:  Selbstverl.  15.    47  s.    3  M.       [3551 

Ladwtff,  T,  0#,  Memoiren  e.  Vergessenea 
1691—1716.  Wien :  Branmttller  '15.  68  S. 
3  M.  40.  Jabrb.  d.  Stiftes  Klosterneub.  7.  [3555 

Kampf,  Der,  gegen  d.  Gelehrten- 
Proletanat  im  17.  Jh.  Hist.-pol.  Bll. 
159,  452—61.)  [3556 

Btebtold,  Grimmelabansen  n.  seine  Zeit, 
8.  *14,  4107.  Rez.:  Zt.  d.  Ver.  f.  bess.^i;.  48, 
234—36  Edw.  Schrdder.  [3557 

Beeateld.  Art.,  Die  Ranber-G.  in  Grim- 
tneUhauseoH  ..simplizissimus*'  u.  ihr  Schaa- 
platz.  (Alemannia  4.^,  65—85.)  —  Dera.,  Zu 
Grimmelshan^ens  ,.seltaamem  .Springins- 
feld%*:  Die  Meaterei  d.  Dragonerregiments 
K49.      Ebd.  44,1  -30.>  (3558 

Original  from 
UNIVERSITY  OF  MICHIGAN 


>108 


Bibliograplue  Nr.  3559-3626 


Kober«  A.  H.,  Procopiui*  v.  Templin  i»"-09 
—  fO.  (Euphorion  21r  520—46;  70?— 3tf.;     [3559 

Bonman,  C»,  Pbil.  v.  Zesens  Be- 
Ziehen,  zu  Holland.  Bonn.  Diss.  1«. 
100  S.  8°.  *         [3560 

Hfille,  J.,  JohVaLPietsch.  Wei- 
mar: Duncker  15.     130  S.    6  H.  60.  < 
(Subskr.-Pr.  5  M.  50.)  (Fowch.  z.  neucn 
Lit.-G.50.)  (40S.:M6nch.Diss.)  [3561 

Lebaiana,  P.,  Die  erst o  Dichterkrdnunj; 
in  Helmsredt.  i  Jahib.  G.-Ver.  Hrzgt  Braun- 
SChw.  14,  it;i — *;«..  (3562    ' 


FUmmlo*,  W.,    An  dr.    Grypfaius    u.  nl.    t 
Biibne.    (77  s.:  Mirb.  Diss,  'w.i  [3563    j 

Pchwiettrlas'.  J.,    Joh.    Ferd.  Beck   in    t 
Hamburg.    (Zt.  Ver.  hamb.  G.  21,  155— 67.  > 

{Sb*4   j 

Vdlcker,  Br.,   Die  Hamlet -Dar-  j 
stellgn,   Dan.  Chodowieckes    u.     ihr 
Qnellenwert  f.  d.  dt.  Theat.-G.  d  18.  Jh. 
Tl.  3 :  Schauspielknnst.  Greifsw.  Diss. 
'16.  114  S.  [3565 


1/ftbmeyer,  KM  Dom.  Eg.  Kossi  a.  seine 
Sehlobbmiten  in  DrldL  (Rep.  Kunstw.  40. 
193-211..  13666 

Sckllppt.  4M  Louis  Remy  de  la  Fosse 
n.  seine  Banten.  iQuartalbll.  4  Hist.  Ver.  i. 
d.  Grhzgt.  Hessen  5,  291—316;  334—68.)  [3567 

HaMrbt,  CM  Jos.  Furttenbaihs  Hoebzeit- 
Haurt-Gebaw.  Beitrr.  z.  olmisch.  Kunst-  u. 
Kultur-G.  d.  17.  Jh.    tWnrttb.  Vierteljbfte. 

26,  121— 30.  )  (3568 

Lobmejrtr,  Karl,  Beitrr.  r*.  Knnst-G.  d. 

Kastatter   Schlosses   ts.    14,   I5y0>.     Forts. 

(Zt  G.  Oberrh.  X.  F.  3?,  573-80.)  [3669 

Schiller,  AM   Zum    Kirchenbarock  mat 

d.  Hunsriick.     « Trier.  Chronik  N.  F.  l*,  33 

—51.1  [3570 

Keatenlefc,  Neues  nb.  d.  Trierer  Dom. 
(Trier.  Chron.  N.  F.  14,  65f.>  —  Karl  L*b- 
seyer.  Die  Bauukkorde  ub.  d.  harocken 
Ausschmnckuntren  a.  Umbauten  <L  Trier. 
Domes.  1685— 1U0.  I.   iEbd.67— 78.  >        [3671 

LohwtYtr,  Karl,  Jobs.  Sei1z'%  kurtrier. 
Hofaribitekt  usw.1717— 79,  s.  '14,  411*.  Rez.: 
Kimstgcschkbtl.  Anz.   '13,   138—40   Tietze. 

(3572 

Patzak,  B..  Das  ebemal.  Augrstiner- 
Chorherren>»tiff  auf  d.  Sande  zu  Breslau. 
Kunbtbist.  Studie.  <  Zt.  Ver.  G.  S<hle9.  51, 
if;.'- 103.1  [3573 

Slranbfj  H.,  Die  Bildhauer-Fa- 
milie  Dobel.  (Sep.  a. :  AltpreuB.  M  tschr. 
52.)  Kunigsb.:Beverl6.  101  S.  2  M. 
58  S.:  Kitoigsb.  Diss.  16.  ;3574  j 

Knpfer,  J.,    Leben  n.  Werke  d. 

Bildhaners  Frdr.  Theiler  a.  Ebennann-  J 

gtadt.  Erlang.  Diss.  XVI,  146  S.  [3576   , 

Witter.  Ta. .  Beziehgn  d.  Malers  Joh. 
Holzer  zum  Kloster  Marienberg.  Zt.  d. 
Ferdinandeums  3.  F.,  57,  259— 7k  tJ576 


Schmidt,  Gnat.  Fr.f  Georg  Casp~ 
Schiirmann (1672  73—1751).  SeinLebea 
n.  seine  Werke  nebst  nenen  Beitrr.  z. 
G.  d.  brannachw.-wolfenb.  Oper  u. 
Kapelle  bis  z.  Mitte  d.  18.  Jh.  Mtincfcu 
Dis§.  13    61  S.  [3577 

Waldaer.  Frsr..  Dan.  Herz,  e.tiroLOrg#l- 
bauer  d  17.  Jh.  Zt.  Ferdinandeum  8.  FT5*>, 
135— oti.  >  [3578 

Gotthardt.  J.,  Studentenbriefe  a.  Wniz- 
bur#  u.  Pfag  1715—18.  (Mitt.  d.  Ver.  t  G.  d. 
lit.  in  B6hm.  53.  Ill— *4.  W,  1*7-36.)      [357fr 

Vodftcb,  0M  Die  Statoten  d.8tadt  Oscbatz 
v.  J.  K.9*.  i  Mitt.  d.  Ver.  f.  saehs.  Volkskde.  tf, 
389-§5..  [3580 

Kor».  R.t  Ans  Hans  Scbtf nes  Tagebuche* 
(Mitt.  <L  Ver.  f.  sachs.  Volkskde.  7f  40-48.) 

[3581 

Ammaap.  Hartn  .  Die  Zaubereien  d. 
Ludw.  Perkliofer  v.  Kiausen  m.  Anwendg. 
v.  Teufelssiegeln.  (Forscb.  Mitt.  G.  Tirol* 
USW.14,  C6— 77.  >  [358t 

Hefi,  Wc.    Das  Horoskop  d.  Astrologen 

Andr.  Goldmaver  auf  d.  Stadt  Bamberg.  (74. 
Ber.  u.  Jahi  b.  '16  Hist,  Ver.  Bamb.  1— ».)  [S58S 

tile,  P.,  Teufelaglaube  in  Sachsen. 
(Mitt.  d.  Vei.  L  sacba.  Volkskde.  6,  325-27.) 

(3584 

Elstmermana,  P  ,  Die  Gebuttatagftfeier 
Hrzg.  August  Wiihelou  zu  Braunscbw.  u* 
Lttneb.  in  Jena  8.  III.  1715.  i  Jabrb.  Q.-Ver. 
Hrzgt.  Brannsehw.  14,  167 1)  [3585 

Gret*f*t*d*  E.  HochzeiUeinladong  a.  d, 
J.  1679.  ( Jahrbb.  d.  Ver.  f.  mecklenb.  G.  79, 
201—4.)  [3586 

SleaesBer,  W  .  Kdnigsberger  Hoehzeits- 
gedicbte  1671—1751.  (J»hrb.d.Ver.  f. niederdt. 
Spracbfoischg.  42,  l-42.>  (3587 

Obstr9  K  .  Aus  d.  Aufzeiebngn.  e.  franav 
Kurgastes  iib.  Baden-Baden  v.  J.  1«7$.  «Zu 
f.  G.  d.  Oberrh.  X.  F.  30.  110-15.)  [368» 


7.  ZeitalterFHedrichsd.  Groften 

1740—1789. 

Lacaaat,  A .  H.%  Prenfiens  uralt  u.  bentig^ 
Zustand  1748,  brng.  v.  K  A,  Macikowski* 
B.HoUacku.G.Sommerfeldtta.,14ti7oe. 
Rez. :  Forsch.  z.  brandb.  n.  pr.  G.  tl.  293— *5- 
Perlbacb.  1858* 

Poniatowaki,  StanlsUAig^Letzt. 
K|?.  t.  Polen,  M^moiren;  libers,  t.  J. 
v.Powa^eingel.v.A.f.Guttry.  Hflnch.r 
Geo.  Mttller,  LI,  431  S.:  Taff.  10  M. 
(Poln.Biblioth.  2.Abt.,  Bd.L)    [3590 

Friedricbs  d.  Gr.  Briefwechs.  m. 
Hanpertnis  u. Voltaire,  nebstverwirndt^ 
StOcken.  Nachtrr.  Hrp^.v.H.Droy  sen , 
F.  Caussy  n.  G.  B.  Volz.  Lpz.; 
Hirzel.  119  S.  6M.  (Publ.  a.  d.  Preu&. 
Staatsarch.  90.)  [35»1 

Volz,  G.  B.,  Zurliterar.TItigkeit  Fri*d* 
richsd.br.  <Hobenzoll.Jb.it*,  23-48.)  l.Die 
Crfassg.  d.  Darstellg.  d.  Tei lung  Polen 8  *.  E. 
neuer  Plan  z.  Terteidigung  Scblesiens  geg. 
Boh  men.  3.  Ans  d.  poet.  WerkstatL  4.  Der 
..Kloge  de  M.  de  La  Mettrie".  6.  Der  tlKloge 
de  M.  Dnhan  *.  [35Dr 


by  Google 


Original  from 
UNIVERSITY  OF  MICHIGAN 


Zeitalter  Friedrichs  des  GrolJen,  1740—1789 


'109 


Vol*.  C.B.,  Friedrichs  d.Gr.hist.Schrr. 
iiji  Lichte  d.  modern.  Forscbg,  (Nationals 
Rundsohau    10,  H.  9,  801—0.)  [8598 

Htatze,  Bericht  ttb.  d.  \tPolit  Korre- 
spondenz  Friedrichs  d.  Ur.'k  u.  d.  ..Acta 
Borueslca''.  (Sitsungsberr.  d.  Berl.  Akad. 
'15,  50—58.)  [3594 

gomnerftld.  W.  t..  Die  auBere  Ent- 
stehungs-G'.  d,  .,  Airtimachiavell  Friedrichs  d. 
Or.'4  (Forsch.  brandb.  u.  pr.  G.  29,  457— 70.) 

Peukert,  Fi\,  Die  Testamente 
Friedrichs  d.  6r.  und  ihr  milit&r.  Inhalt. 
Mttnst. :  Coppenrath.  120  S.  3  M.  [3596 

Khevenhilller  Metgch,  Ftirst  J. JM 
Aus  d.  Zeit  Maria  Theresias.  Tageb, 
174*— 76.  Hrsg.  v.  B,.  Grf.  Kbev.-M. 
u.  H.  Schlitter,  6: 1764-67.  727  S.; 
Taf.   WM.50.  [3697 

Korrespondenz,  Polit.,KarlFried- 
richs  v.  Baden  1783—1806,  Bd.  6,  s. 
'16,  1610. 

Rez. :  Dt  Lit-Ztg.  16,  Nr.  50  Dn  Moulin- 
Eckart;  Hist.  Zt  117,  $05  -  7  Andreas.    [8599 

Hokeabeha,  d.Gr'afin  FranrJska  v.,  sp'ater. 
JHerzogln  v.  Wttrttemb.,  Tagebuch,  hwg.  v. 
Osterberg ,  a.  '13.  4227.  Rez.:  Dt.  Lit-Ztg 
'14,  Nr.  99  fiehring.  [8599 

Hafi,  E.  Pommer  iib.  Pommern  zwt 
Zeit  d.  7jfthr.  Krieges.  (Mtbll.  Ges. 
Poram.  G.  15,  Nr.  9f.)  —  Ders.,  Ein- 
drttcke  e.  Pommern  von  Offirieren  u. 
Soldaten  d.  friederurianiach.  Heeres, 
iusonderheit  von  d.  rass.  Okkupation 
Ostpreufiensz.Zeitd.7j.Kriege8.  (Ebd. 
^16,  Nr.  If.)  [3600 

Dreysea,  H.,  Za  Bielfelds  Lettres  fa- 
milifcres  et  anlres.  (Forsch.  brandb.  u.  pr. 
<5.  29,  471—74.)  .[8801 

Tola,  0,  BM  Das  Rbeiasberger  Protokoll 
y.  29.  Okt  17*i>.  (Forsch.  a.  brandb.  u.  pr.  G. 
^9,  67—93.)  Rea.:  Hist.  Zt.  117,  169-71 
Michael. .  (8602 

SckHUer,  H.,  Daa  Testament  Maria 
Theresias.   (Oeaterreich.  Zt.  U  G.  if  148  -55.) 

(3008 

Skibinski,  M«,  Enropa  a  Polska  w 
dobie  wojny  o  sukces.  austr.  1740—46. 
(Europa  u.  Polen  in  d.  Zeit  d.  Osterr. 
Sukzessionskrieges.)  Bd.1.2.  Krakau; 
Akad.13,  XI V;  844;   XXIX,  719  8. 

Rez.:  Kwart.  Hist  M4,  28,  227—54 
Konopezynski.  [3604 

Hetgel,  K.  Ta#f  Dt  G.  v.  Tode  Friedricha 
d.  Gr.  Ms  t.  Auflosg.  d.  alt.  Reiohea.  s.  '12, 
1749.  Re*. :  Mitt.  a.  d.  hist  Lit  40,  315—18 
KOdderitz;  Hist  Zt  113,  864-67  Mttsebeek. 

[8605 

Carlyle,  Th.,  G.  Friedrichs  11.  gen. 
Friedr.  d.  Gr.  Dt.  Ubers.  v.  J.  Nenberg. 
Neu  bearb.  n.  m.  Nachw.  vera.  v.  L  i  n  n  e  - 
bach.  3  Aiifl.  Bd.2.3  Berl.:  v. Decker. 
696;  606  S.    13  M.  3606 


by  Google 


Hcin,  It.,  FriedrlHi  d.  Gr.  E.  Bill 
seiu.  Lebeus  u.  Schaftens.  Berl..  Rei- 
roar&H.  16.  XIV,  4*4  S.  12  M.  [3607 

Kogler,  B.,  G.  Friedrichs  d.  Gr. 
8.  Auft.  Lpz.:  Mendelsohn  15.  XVIII, 
420  S.    6M.  [3608, 

Volx,  G.  P.,  Die  Krisis  in  d.  Jugend 
Friedrichs  d.  Hr.    (Hist  Zt  lis,  377—417.) 

[36*> 

Drojttn,  H.,  Znm  31.  Mai  1740.  (Hohenz. 
Jb.  20,  203—7.)  18610 

Drojsen,  H.,  Tageskalender  Fried- 
richs d.  Gr.  v.  1.  Juni  1740  bis  31.  M»rz 
1763.  (Forsch.  z.  brandb.  u.  pr.  G.  29, 
95—167.)  [3611 

Vol*,  U.  BM  Die  finanaielle  Kriegs- 
riistong  Friedrichs  d.  Gr.  (Dt.  Rundschau 
'16,  JuH,  98-108.)  (3612 

Temperley,  H.t  Frederic  the  Great 
and  Kaiser  Joseph*  Lond.:  Duckworth 
16.   290  S.  6sh.  [3613 

Hoch,  W.,  Friedr.  d.  Gr.  u.  Bis- 
marck im  Kampf  geg.  d.  Koalitionen. 
Karisr.:  Gutsch.  18  S.  80  Pf.  (Aus: 
Sttdwestdt.  Schulbll.  17.)  [8614 

Wedding  t*a.  La  guerre  de  sept^aus. 
T.  5,  s.  14,  4133.  Rez.  v.  T.  4 :  Mitt  Inst  Oat. 
G.  37,  5tS— Si  Ferd.  Wagner;  v.  5:  Lit  Zbl. 
'16,  Nr.  44  W.  Sch.  13<ii5 

Ktthler,Hnr.,  Friedrichs  m&hrisch. 
Feldsugl768.   Marb.  Diss.  16.   106  a 

[3616 

Tola.  B,  «♦»  Friedrich  d.  Gr.  n.  cL  oriental. 
Frage.  i  Hist  Yierteljechr.  18, 73-iot. »  fasn 

B ratter,  C.  A.,  Die  preufi.-tttr- 
kische  Bandnispolitik  Friedrichs  d.Gr. 
Weimar:  Kiepenheuer  16.  201  S. 
1M.50.  (Ur.Orientbttcherei7.)   [8618 

€rbaa^k,  TM  Friedr.  d.  Gr.  u. Polen  nach 
d.  Konvention  v.  5.  Aug.  1772.  (Altpr.  Mtachr. 
54,  267—8^6  <  (3619 

Etersley,  The  partitions  of  Poland 
New  York  16.  8888.  2  Doll.  50.  [8620 

Tels,  G»  BM  Der  Plan  e.  Mitregentschaft 
d.  Prinze n  Heinrich  a.  Friedricha  d.  Gr. 
„Bxposl  dn  gonvernement  prassien**  177K. 
(flohenzoll.  Jb.  20,  175-89.)  [ten 

Jtnton,  A.  tm  H.  K.  v.  Winterfeldt  d.  Gr. 
K5nigs  GeneralsUbsehet  8.  '14,  1721.  Rez.: 
Gtttt  (t«L  Anz.  MS,  474—85  Mollwo.         13622 

Gnglia,  E.f  Maria Theresia.  2  Bde. 
Mttncb.rOldenbourg.  388;  418  S.  15  M. 

[3623 

Kaltenbroaaer,  JM  Maria  Theresia  als 
Herrscherin.  Aus  d.  dt.  Denksohrr..  Briefen 
n.  Resolntionen  1740—56.  ^Osterr.  Biblioth. 
25.)  Lpz.:  lnsel-Verl.  49  S.  60  Pf.        (3624 

Zweybraek.  MariaThereaia  U.  ihre  preufi. 
Beufteiler.  (Zweybr.,  Oesterr.  Essays  273 
—80.)  [3*>2S 

Foamier,  A*.  MariaTheresia./<>sterreich. 
Zt  f  G.  l.  S<>— 9^/»  —  H.  Kretsehiasjr,  Vom 
Hofe  Maria  Theresias.  ;Ebd.  i*2— 10U    [3»>^ 

UNIVERSITY  OF  MICHIGAN 


'110 


Bibliograpbie  Nr.  3627—3691 


Weber,  0^  Oesterrelch  unt.  Maria  The- 
resia.  Prag:  Dt.  Ver.  z.  Verbreite.  gemein- 
ntttz.  Kenntnisse.  12  S.  20  Pf .  (Samlg.  ge- 
meinntitz.  Vortr.  461.)  .8627 

Xaresall,  HM  Vitam  et  sanguinem!  (Hist. 
Ztll7,  413-31.)  [3628 

Frledrich,  Jos„    Der  5sterr.  Erbfolge- 

•krieg  im  Dt.-Gabler  Bezirke  1740-45.  (Mitt. 

V*r.  G.  Dt.  B6hmen  54,  24-41.)  (3689 

Frantzius,  6.  v.,  Die  Okknpation 

OstpreqBens  durch  d.  Rnssen  im  7j. 

Kriege  m.  besond.  Berttcks.d.  rnss. 

Quellen.     Berl.:  Ebering  16.    127  S. 

2  M.  80  u.  Berl.  Diss.  16.  (8630 

Becker,  Coast*,  Von  Kurkftlns  Beziehgn 
xn  Frankreich  u.  aein.  wirtschaftl.  Lage  im 
7j.  Kriege,  1757-61.  (Ann.Hi8t.Ver.Niederrh. 
100,  43—119.)  [3631 

Tschlreh,  0..  Der  Ftirst  von  Ligne  u.  d. 
Hohensoliern.  (Hohenz.Jb.20,  136-46.)  [3632 

Foold,P.,  Un  diplomate  au  18.si6cle: 

Louis  Aug.  Blondel  d'apr.  ses  docc. 

in£d.  tirfes  de  la  Bibliotb.  nation.,  de 

celle   de  Dresde,   des  Archives   des 

affaires  Strang,  etc.  Parip:  Plon.  403  8. 

[3633 

ModelskI,  Tfc.  E.,  B.Vorschlagz.  Teilong 
d.  Ttirkei  a.  d.  J.  1771.  (Oesterreich.  Zt  f.  <f. 
1,  1*6— 39.)  [8634 

Brat  tar,  C.A«,  DerDokumentendiebatahl 
V.  1777.    (Dt.  Rev.  42,  IV,  283-87.)  [3635 

Wiedemann -Warnhelm,    A.  y#, 

Joseph  II.  Licht  n.  Schatten  a.  sein. 
Leben.  E.  Stndie  anf  Grnnd  sein. 
Handscbrr.  (Hist.  Jahrb.  87,  363-76; 
624-45)  [8636 

Lid*!*,  Karl,  Kaiserin  Maria  Theresia 
a.  Karlsbad.  (Mitt.  Ver.  0.  Dt.  Bdhm.  55, 
235-*>.)  [3637 

Welfi.  JM  Die  Htadt  Elbogen  wahr.  d. 
Okknpation  Btthmens  dnrck  d.  Bayern  u. 
Franzosen  1741-42.  ^Mitt.Ver.  G.  Dt.  Bdhm. 
55,  205—35.)  [8638 

Helfcl,  K.Th.  ▼♦,  Benjam.  Thompson, 
Graf  v.Rumford.  Mtinch.:  Franz  '15.  30  S. 
1 M.  [3639 

Fliick,  General  Job.  Vikt.  v.  Travera,  s. 
'14, 1743.  Rez.:  Anz.  Schweiz.  G.  '17,  44-46 
v.  Hnene.  [3640 

Wild,  Hn  Die  letzte  Ailianz  d.  alt. 
Eidgenossenschaft  m.  Franbr.  v.  28.  V. 
1777.  Zurich:  Leemann.  390  S.  6  M. 
(Schweiz.  Stud.  z.  G.  Wiss.  10, 2.)  [3641 

Peak.  Haru  Die  Schweizerreise  d.  Mark- 
grafen  Karl  Friedr.  v.  Baden  1783  n.  sein 
bibliscb.  Diaknrs  m.  Lavater.  (Zt.  f.  G.  d. 
Oberrh.  X.  F.  29,  646-56.)  (3642 

Heffschmld,  M.,,  Das  Geheimnis  d.  Frei- 
herrn  v.  Eberstein.  (Mannheim.  G.bll.  17, 
33—  41.i  [3643 

Ha;  en,  W„  Die  Anklagen  geg.  d.  Gr%fen 
Lynar.  (Oldenburg.  Jb.  '15,  171— m.  >     13644 

Brand  e«.  W„ ,  E.  braunschw.  Prinz  im 
7j.  Krieee.     (Braiinschw.  Msgaz.  '17,  Nr.  5.) 

[3<i45 


Schmidt,  0.  E..  Minister  Graf  BrfLhlnacb 
vertraut.  Brief  en  an  sein.  Intendanten  Carl 
Hnr.  v.  Heinecken.  (N.  Arch*  f.  saeha.  G.  37.. 
282—306.)  [364* 


Inner e  Verhdltnisse. 

Seharold.H*,  Die  aittlich-fckonom.  Ge~ 
seilsch.  zxi  fiurghausen  a.  d.  Aufkl&rg.  in- 
Bayern.  TL  l.  Bnrghaus.  Progr.  Passanr 
Waldbauer.  618.  IM.  [364T 

Aagermater,  J.,  Zur  G.  d.  Hluminaten- 
weeens  in  Ingolstadt.  (Hist.-pol.  Bit  158,. 
711—14.)  I364S- 

Aeta  Borussica.  Das  preufi.  Mttnzwesen 
im  18.  Jh.,  a.  '14,  1756.  Rez.  v.  Bd.  3  a.  4: 
Forsoh.  z.  brandb.  a.  pr.  G.  27,  810-14  n. 
629-32  Cahn;  V.  1—4:  Hist  Zt.  114,  617—25- 
Lnsobin  v.  Ebengrenth.  1364* 

Frtedriens  d.  dr.  Finanzpolitik  im  7J. 
Kriege.  (Dt.  Revae  32,  IV,  53-58.)        [36&<^ 

Kallbnnaer,  J.,  Zur  Neuordng.  Oster- 
reiebs  nnt.  Maria  Theresia.  F.  w.  Graf 
Uangwitz  n,  d.  Reform  v.  1749.  (Oesterreich. 
Zt  7tf.  1,  115^-26.)  [3«51 

Wlndelband,  WM  Die  Verwalt^.  d. 
Markgraf  sch.  Baden  z.  Zeit  Karl  Fried- 
richs.  Lpz.:  Qnelle&M.  XI,  317  S. 
10  M.  30.  (68  S.  nnt.  d.  Tit.  „Bad. 
Finanz-  n.  WirtsctL-Politik  znr  Zeit  d. 
Markgrafen  Karl  Friedr.u  Heidelb. 
Hab.-Schr.  16.)  [3658. 

Wlndelftand,  Staat  u.  katb.  Kirebe  in  d. 
Markgraf  sch.  Baden  snr  Zeit  Karl  Friedrichsr 
s.  '14,  4151.  Rez.:  Dt.  Lit-Ztg.  *15,  Nr.  » 
Vierneisel.  [365S- 

Ulrfek,  0«.  Die  Huldignng  in  Hannover 
1760.    (Hann.  G.bll.  20, 102-ao  [3r»5< 


by  Google 


Ring,  W.,  Kolonisationsbeetrobgn. 
Friedrichs  d.  (Jr.  ainNiederrbein.  Bonn. 
Diss.  104  S.  (Schrr.  d.  Duisborg.  Mus.- 
Ver.  7.)  [8665- 

Petersdorff,  fl.  v*,  Die  Rede 
Friedrichs  d.  Gr.  an  d.  pomm.  Stftnde 
ttb,  d.  GrOndg.  e.  pomm.  Kreditwerks. 
(MonatsbU.  Ges.  Pomm.  G.  16,  Nr.  l.> 

[8666 

Kllakeaberg,  M.,  Anteil  Friedrichs  d.  Gr.. 
an  d.  Begrtindg.  d.  Prenfi.  Bank.  Reichfibank. 
(Forscb.  brandb.  n.  pr.  G.  29,  474— SO.)    {366T 

Grofiinann,  H.,   Die  Anf&n^e  u. 

feschichtl.  Entwicklung  d.  amtbcheu 
tatistik  in  Osterreich.  BerL:  Irrgang 
16.  93  S.  3M.  (Aus;  Statist  Mtschr^ 
21,  Jnni/Jnli.)  [3668 

Loehr,  0*  v«,  Osterreichs  Mdnz-  n.  Geld- 
weaen  ant.  d.  Regierg.  Maria  Theresiaa. 
^Oesterreich.  Zt  f.  G.  1,  101—15.)  [365«> 

Mofiafr,  JM  Bonn-  u.  Feiertage  inOsterr.r 
Preofien  u.  Bayern  im  Zeitalt.  d*  Aufklarg. 
<  E.  wirtschaftshist.  studie.)  Tl.  1.  Mflftolu 
Diss.  15.  45  S.  Ersch.  vollst  in  Rberings 
Studien.  [3660- 

Original  from 
UNIVERSITYOF  MICHIGAN 


Zeitalter  Friedrichs  des  GroBen,  1740—1789 


"111 


Scheldt -Breitaag.  Hellmata,  Wieder- 
aafbaa  d.  Volkswirtaenaft  a.  d.  Staatsver- 
wltg.  in  Saehsen  nach  <L  7j&hr.  Kriege, 
net-68.    (N.  Arch,  Sichs.  G.  38,  ioo-89.) 

[3661 

Hied,  I M  Die  Wirtschaftspolitik 
Heinrichs  VIIL  v.  Bibia,  Fttrstbischofs 
v.  Folda  (1759—89).  Euld.:  Aktiendr. 
'16.  130  8.  3M.  (U.Verflff.d.Fuldaer 
G.  -  Ver.  —  Mflnst  Diss,)  [3662 


JUleter  ,0.f  J.L.y.Kdfffllern.  d.  Anfange 
d.  Brtinner  Tuch  Industrie.  ( Zt  Dt  Ver.  G. 
Mihrens  20,  57-86.)  [8863 

Stern.  8«,  Der  prenitfach-amef  ikanische 
Freundschafta-  a.  Handelsvertrag  von  1785. 
(Grenzboten  1917  Nr.  £,  21.  Februar,  8  t»l 
—40. )  [3664 

Raich.  M.  tm  E.  Rheln-Neckar-Donau- 
VerkehTspian  imlS.Jh.  (Wttrttb.Vierteljbfte. 
t5f  489—522.)  [3666 

Senator,  R„  Verkebrsvethttltnisse  and 
Handel  in  den  fterzogtomern  Jfilieh  on d Berg 
znr  Zeit  des  Herzoga  Karl  Theodor.  Knr- 
flrsten  Ton  der  Pfalz.  Diss,  Bonn.  72  s. 
(DfLaseldorfer  Jahrbnoh  29.)  13660 

Hank,  J.,  Schicksale  a  d.  Leben  d.  Mai* 
lander  Boten.  (Schir.  d.  Ver.  f.  G.  d.  Boden- 
seea  45,  179—92.)  [8667 


tinaa,  HM  Die  Zensar  nnt.  Joseph  II., 
e.'13,  1747.  R*z.:Hist  Jahrb.35t2ilf  ZOeh- 
banr;  Zt.  t  Kirch. -G  36,  245 f.  Zacharnack; 
Hist.  Zt  118,  123—25  Voltelini.  "' 


Arnold!,  A,9  Tagebuch  ttber  d.  zu  Ems 
gefaaltene  Znaammenknnft  1*86,  brag.  v. 
Hohler,  s.  '16,  1646.  Rez.:  Zt.  Sav.-Suftg. 
8f,K.A.«,  478f.  Mirbt;  Stnd.  G.  Bened.-Qrd. 
K.F.  6,  682—86  Frz.  Maitin;  Mitt  Inst  Oat. 
G.  37,  692—702  CoulilK  [3669 

Lea  el,  Panl,  Badena  Rechtavenyaltg.  u. 
Rechtaveifassg.  nnt  Markgraf  Karl  Fiiedr. 
(1738—1803),  a. '14,  1757.  (82  3.:  Freibnrg. 
Diss.  >12.)  Rez.:  Westdt  Zt32,  406f.  Windel- 
band;  Vierteljscbr.  f.  Soz.-  n.  Whtach.-G. 
13,  298—301  H.  Goldachmidt  [3670 


Hoffmann,  Hur«,  Die  Religion  4 
Goethescb.  Zeitalters.  Tttbing.:  Mohr. 
81  S.    1  M.  [3671 

IMjk,  J.  B.  fin.  Jos.  v.  G5rres  en 
de  kerk  in  Duitscbland  in  zijn  tijd 
(1776—1848).  Leiden:  Uitgevers-ven- 
uootscbap  „Futnraa  15.  446  S.  1  fl.  90. 

[3672 

Frit drlca  lU  n.  d.  Aufhebnng  d.  Gesell- 
sckaft  Jean.  (Zt  kath.  Theol.  41,  619.)   [3673 

Loesche,  Q*9  Maria  Theresias  letzte 
Mafinahnoen  gegen  die  Ketzer.  (Zt. 
Dt.  Ver.G.  Mftbrens  20,  198—219:  411 
-44.) 

Rez. :  Gutt.  gel.  Anz.  '17, 314—1?  Loserth. 
«  [3674 


Fraaa,  Bern^  Stndien  z.  kirchl.  Refonn 
Josefs  II.  mit  beaond.  Berilcka.  d.  vorder- 
oaterr.  Breisgans,  a.  '11.  1749.  Rez. :  Mitt  d. 
Inat  f.  8st  G.forachg.  34,  703-5  Bastgen. 

[3675 

Klaar,  fLt  Die  erste  Fronleichnams- 
prozession  zn  Mariahilf  in  Innabrack  19.  Jnni 
1767.  <Forsch.  nsw.  z.  G.  Tirola  nsw.  11, 
102-4.)  [3676 

Relseeabeiger,  KM  Die  Stadler  Missions  - 
methode  in  Schladming  1777—81.  (Jb.  Gea. 
U.  Prot.  Oeaterr.  37,  8-20.)  [3677 

Lukudek,  J.,  Anfttnge  d.  ev.  Eirche 

in  Prax.  Beitr.  z.  Toleranzzeit.  Prag: 

Lap4cgkl4.    101  S.  [8678 

Scherabaau*  Herrnhuter  inFranken.  I. 
^Beitrr.  Bayer.  KirclL-G.  24,  28—39;  81—95.) 

[3679 

GasB,  J.f  Strafibnrger  Tbeologen 
im  Aufklftrtingszeitalter  (1766—90). 
Strafib.:  Le  Konx.   XVI.  302  S.  8  M. 

[3680 

Stable,  Braao,  D.  Philanthropismna  u. 
d.ElsaB.  Deesan— Stia0bnrg— Colmar— Mar- 
kircb,  a.  *14,  1777.  Rez. :  Zt  f.  G.  d.  Brziehg. 
nsw.  4,  71—73  Bdhl ;  Zt  f.  G.  d  Obeirh.  N.  F. 
29,  579—82  Ziegler.  [8681 

Bftfiler.  Die  kirchl.  AufkWrg.  nnt.  d. 
Speierer  Fnrstbisch.  Aug.  v.  Limborg-Stirum 
1770-97,  g. 'lB.'ie,  1654.  Rez.:  Zt.  f.  K.  G. 
36,  6101.  Zacharnack.  [8682 

Llnek,  H*.  Amtaachwierigkeiten  e.  pie- 
Uat  Pfarrera  in  Partenheim.  (Gnat  Krtfger 
gewidm.  v.  Schfilern  naw.  77—87.)  [3«83 

Weadland.  W.,  Die  prakt.  Wirkaamkeit 
Berlin.  GeiaUicher  im  ZeiUlt  d.  Anfkl&rg. 
1740-1806,  a.  'lS/'H,  4163.  Rez.:  Dt  Lit-Ztg. 
U«^Nr.  5  Zacharnack.  [3684 

Vbteefcke,  ThM  Glanbeaabedrflcknngen 
im  18.  Jb.  —  Die  relig.  Stellang  der  Gralen 
Latalski.  (Ann :  Posena  kirchL  Vergangen- 
heit.  Jg.  W16.)    Liaaa:EnUU '16.  5?S. 

[3686 

Milting,  J.,  PbiL.Gotth.  Fftrst 
Schaffgotscb.  Biscb.  v.  Breslau,  als 
&irc>enpolitiker.  Bresl.  Diss.  '16.  92  S. 

[3686 

Upper!,  WM  K5nlg  Augnsts  IILv.Polen 
Unparteilichkeit  in  Glanbenaaachen.  (N. 
Arch.  S&cha.  G.  88,  801—10.)  [8687 

Womltea,  A  ,  E.  im  18.  Jh.  geplantea  dt 
Benediktinerkolleg  in  Rom.  (Stnd.  Mitt.  G. 
Bened.  Ord.  X.  F.  7,  128— 31.  i  [8688 


Pfehler9  F.  Hn  E.  halbes  Jahr  an  d. 
Bened  -Univeraimt  Salzburg.  Aus  d.  Taga* 
bnche  1740.  (Stnd.  naw.  z.  G.  d.  Ben od. -Ord. 
N.  F.  6,  110—60. )  *  [3689 

819  lale,  Rtt  Der  philosoph.  Unterricht 
an  d.  Univ.  Wtitzbarg  1762—  an  im  Urteil  e. 
ehemal.  Jeaoitenzdglings.  (Zt  f.  G.  d^Er- 
ziehg.  usw.  5,  235-88.) 


Renker9  H.,  Abasv.  Fritseh,  e. 
pietist  Pftdagog  Tor  Francke  n.  e. 
Vorlliufer  Franckes.  Beitr.  z.  G.  d. 
pietist.  P&dagog.  Wttrzb.  Diss.  16. 
105  S.  [8691 


by  Google 


Original  from 
UNIVERSITY  OF  MICHIGAN 


112 


Bibliographic  Nr.  3692—3758 


Kllem.  Ueo.,  Ootth.  Sam.  Steinbarta  Be- 
deutg.  f .  d.  Lehrerbildungswesen  in  d.2  H&1  tte 
d.  18.  Jh.  Erlang, Diss.  MS.  [3692 

Bender,  E,,  Just  Moserals  Volkaerzieher. 
(Zt.  H.  Ver.  Nieders.  '1\  88-64.)  —  Eraeca, 
Berichtigung.  (Ebd.  196J  [3693 

Hacker,  Fr„  Anton  v.  Bueher,  (Altbayer. 

MtsciMP.  14,  37—46.)  [3694 

Schnitzler,  M.  H.,    Chr.  Gotth, 

Salzmann  als  Moralp&dag.     Paderb.: 

Schtfningh  16.  107  S.  2M.20.  (Pitdag. 

Porsch.  8  u.  Wfirzb.  Diss.)  [3695 

Freudeatfaa),  M.,  R.  Wolf  Dessau.  <Beitrr. 
z.  0.  <L  dt.  Juden  184—212.)  {3696 

Wagner,  Karl,  Zur  G.  d.  Schul- 
verbesserg.  in  Salzburg  ant.  Erzbisch. 
Hieron.  Grafen  Colloredo.  (Mitt.  Ges. 
Salzburg.  Ldkde.  55.  151-222.  56, 
■95—182.)  [3697 

Braun,  Hm\,  Plan  d.  ncuen  Schul- 
^inrichtg.  in  Bay  em  1770,  Mit  Einl.  n. 
Anmerkgn.hrsg.v. All. Bock.  Mtinch.: 
Schnell  '16.    96  S.     (P&dag.  Queilen- 


schrr.  1.) 


[3698 


8t5lzte,  R«,  Schuleriimergp.  e.Wtiraburg. 
Jesuitenssdglinga  1753—69  (Zt  f.  G.  d.  Er- 
Ziehg.  6,  43-52.)  [3699 

Kohl,  0.,  E.  Kriegsfastaachtspiel  im 
Jesuitengymnasium  au  Heidelberg  174$.  i Zt 
i.  G.  <L  Kreiebg.  asw.  5,  273—75.)  [3700 


Ketzbach,  AM  Hnr,  Sautter  u.d.Auiklarg 
(Freiburg.  Dio/.e«anarch.  N.  F.  17,  i9S-?2\> 

[3701. 

Betabach,  A.,  Hnr.  Sautter  (1746—1810). 
Lebensbild  a.  d.  Aufklarungazeit  (Zt.  Ges. 
Befdrderg.  GAde.  Freiburg  32,  1—46.)    [3702 

Herrmann,  HafdaL,  NiklasVogt, 
e.  Historiker  d,  Mainzer  Universit&t  a. 
d.  2.  Hftlfte  d.  18.  Jh.  Mttnch.:  Diss. 
126  S.  [3703 

D 8 ring,  W,  0.,  Das  Leben*werk 
Kants.  Lttbeck:  Coleman  '16.  197  S. 
3  M.  |3704 

Fortter,  BM  Joh.  Jak.  Heiske.  (X.  Jbb.  t. 

d.  klass.  Ah.  38,  449-<W.)  [3)05 

Fachs,  Joh*  Bant«,  Erinnergn.  a.  d.  Leben 

e.  Kdln.  Juristen ,  brsg.  v.  J.  Heyderboft 
Rez.:  Mitt  d.  Inst.  f.  ost  G.forschg.  33,  5S8f. 
Guglia.  [STWi 

Schoppler,  H.f  Binladung  zu  e.  anatom. 
Demonstration  zu  Regensburg  anno  1743. 
(Arch.  f.  U.  d.  Mediz.  8,  439-46.)  [3!07 


Segelken,  Joh.  Joach.  Winckel- 
mann  1717—68.  Stendal:  Schulze. 
184  S.    4M.  [3708 

Leisewlfz,  A.,  Tagebiicher;  hrsg. 
v.  H.  Mack  u.  J.  Lochner.  Bd.  1. 
Weimar:  Ges.  d.  Bibliophtlen  '16. 
XV,  243  S.  [3709 


Frankhauser,  Fr.,  Briefe  v.  GottL 
Eonr.  Pfeffel  an  Fr.  Domin.  Ring. 
(Jahrb.  I  G.  u*w.  Els.-Lothr.  30,  26— 
124.   31?  74—108.   33,  71—151.)  [3710 

Laglng,  A„  Just  M  users  Pros*.  SprachL* 
stilist  Unteraucbg.  (Mitt  d.  Ver.  1  G.Osnabr. 
39.  1— 142. »  %  [3711 

Janentsky,  Chr.,  Lavaters  Sturm 
u.  Drang  im  Zusammenhang  sein.  relig. 
Bewufitseins.  Halle;  Niemever  l*i. 
375  S.  12  M 

Res*.:  Theol.  Lttbl.'l?,  Nr.lO  Eiett   [371* 

Funck«  H.,  Briefweohs.  zw.  Lavater  «. 
Pfeffel    (Alemannia  44,  94-125.)  [37tS 

Pestalozsi,  F.  0.,  Joh.  Gasp.  La- 
vaters Beziehgn.  z.  Ennst  n.  Ettnstlern. 
Zfir.:  Beer  u.  Co.  '15,  76  S.  3M.60. 
(Neujahrsbl.  z.  Besten  d.  Waisenhanses 
in  Zttrich  auf  d.  J.  15.)  [3714 

FJUbopr-a,  U;f  Leasing  unt.  nreu&.  Ein- 
tiufi.    (Prenfl.  Jabrbb.  166,  857— «C)         [3715 

FUtbogea,  tiM  Der  ideale  u.  hist  Lea- 
sing.   (Dt  Rundschau  '16,  Apr.,  88—101.) 

[871* 

Rubensohn,  G.f  Die  ^Correspon- 
dance  liu6rairee  unt.  Frdr.  Melchu 
Grimm  u.  Hnr.  Meister  (1753—93). 
Berl.  Diss.  Berl.:  Ebering.  X,  173  S. 
3  M.  50.  [37ir 

HtrxeU  BrM  Job.  Casp.  Hirzel.  d.  attore 
(1725—1803).  seine  Werdejahre  and  aeiue 
Freund.schaft  mit  Gleixn.  Zttr. :  Beer  &  Co. 
40  s.  «  M.  (NeuJ.bl.  d.  Zentralbiblioth. 
Zurich:  flU  [37i«r 

Behread,  Fi\,  Briefe  d.  Staatsministeim 
Chr.  Wilh.  v.  Dobm  an  d.  Wernigeroder  Bib- 
Uothekar  J.  L.  Benzter,  (Arch.  Harz- Ver.  4% 
42—71;  121-53.)  [87li 

gaehl#rf  W.f  Gieitn  u.J.  F.Bolten  Halle 
1740.   (Thiir.sachs.  Zt  6,  64-73.)  [87JO 

Bossert,  A.,  Herder,  sa  vie  et  son 
oenvre.  Paris:  Hachette  16.  211  S- 
3Fr.  50.  [3721 

Knell.  H.,  Frdr.  Hiidebrand  v.Einsiedel. 
e.  Liebhaber  d.  Mchdnen  Wissensebaften  u. 
Kttnste.  (Zt  d.  Ver.  f.  thflr.  G.  N.  F.  22,  1*8 
—202.)  l«7« 

Bode,  W»,  Karl  Augusts  v.  Weimar 
Jugendjahre,  s. '13,  4261.  Rez.:  Hist  Zt.  114, 
126—28  R.  M.  Mever;  Hist  Vierteljschr.  18. 
3171  Haoa  Schulz.  [3728 

Bode,  W.f  Der  weimar.  Husenhof 
1756-81.  Berl.:  Mittler."  XII,  498  S. 
6M.  [3724 

Goethe- Briefe.  Hrsg.  v.  Ph. Stein. 
Lpz.:  E.  Wolff.  Bd.  4:  Weimar  u. 
Jena  1792-1800.  376  S.  2M.60.  [3725 

Ooethes  Briefwechsel  mit  sein. 
Frau.  Hrsg.  v.  H.  G.  Greif.  Frankt 
a.  M.:  Ktttten  &  L.  16.  LIV,  558; 
523  S.    15  M.  [372« 


by  Google 


Original  from 
UNIVERSITY  OF  MICHIGAN 


Zeitalter  Friedrichs  dea  Grofien,  1740—1789 


113* 


tioethe's  Briefe  an  Charlotte  v. 
Stein.  2  Bde.  (Hrsg;.  v.  H  H.  Bor- 
cherdt.)  Bert.:  Dt.  Bibliothek.  X, 
889.   337  8.   2  M.  [3727 

Goethes  Brief arechsel  m.  Marianne 
v.  Willemer.  Hrsg.  v.  M.  Hecker. 
3.  Anfl.  LpB.:  Inael-Verl.  '15.  LIII, 
419  8.  6  M.  [3728 

Bode,  W.,  Goethe  in  vertraulich. 
Briefen  sein.  Zeitgenoesen.  2.  Anfl. 
BerL:  Mittler  18.  XXVII,  809  S. 
9M.90.  [3729 

JSckerinann,  J.  P.,  Gesprftche  m. 
Goethe  in  den  letzten  Jahren  eein. 
Lebens.  15.  Orig.-Anfl.  Hr«g.  v.  H.  H. 
Honben.  Lpz*:  Broekhaus.  819  8. 
8  M.  [3730 

Jahrbuch  d.  Goethe- Gesell.  Im 
Auftr.  d.  Vor8tande8  hrsg.  v.  fl.  G. 
GrSf.  Bd.l— 3.  Lpz.;Insel-Verl.226; 
XII,  341  S.  XII,  399  S.  i  5  M.   [3731 

Helnemann,  K.,  Goethe.  4.  verb. 
Anfl.  Lpz.:  XrOner  16,  328;  390  S. 
10  M.  [8732 

Gundolf,  Fr.,«  Goethe.  Berl.: 
Bondi  16.  796  S.   14M.60. 

Rea.:  Lit.  Zbl.  '17,  Nr.  40 -t*-;  Prenfl. 
Jhb.  167,  388— 404  Petsch.  [87S3 

Morris,  M«9  Goethes  n.  Herders 
Anteil  an  d.  Jahrgang  1772  d.  Frank- 
fart.  Gel.  Ana.  3.  ver&nd.  Anfl.  Stnttg.: 
CottalB.  3B2S.;6Taf.  7M.60.  [3734 

Mfefcela,  Y.,  Goethe  n.  Jena.  Jena: 
Fischer  f16.  80S.  60 Pf.  [8785 

SUig,  B.,  Bettinas  Beeuch  b.  ttoethe 
tm*.  (Dt.  Rundschan  '16,  Juli,  148-61.)  f373« 

Bode,  W.f  Weib  n.  Sittlichkeit  in 
Goethes  Leben  n.  Denken.  BerL: 
Mittler  16.  XV,  343  S.  4  M.    [8787 

Berber,  D.,  Goethe  als  Vertreter 
d.  Lknderkde.  im  18.  Jh.  Greifsw. 
Diss.  16.   Ill  S.  [3788 

Yaternahm,  0.  F.f  Goethe  n.  seine 
Yerleger.  Heidelb.  Diss.  16.    107  S. 

[8739 

Boy -Ed,  J.,  Das  Martyrinm  dL 
Charlotte  y.  Stein.  Versnch  ihr.  Recht- 
fertigg.  Stnttg.:  Cotta  16.  100  S.  2M. 

Bex.:  Dt.  Lit-Zt*.  '17,  Nr.  «8  M.  Hecker. 

[8740 

Feddern,  E.,  Christiane  v.  Goethe. 
Beitr.  z.  Psychologie  Goethes.  HOnch.; 
Delphin-Verl.  16.  267  S.  3M.60.  [3741 

Scholz*  HnrM  Schleiermacher  n. 
Goethe.  E.  Beitr.  z.  G.  d.  dt.  Geistes. 
-2.  Anfl.  Lpz.:  Hinrichs.  72  S.  1  M.  80. 

ttez.:  PreuB.  Jahrbb.  158,  851-53  C. 
Fabriciua,  [3742 


Schiller  u.  Goethe,  Briefwechs. 
1794-1805.  Hrsg.  u.  eingeL  v.  H.  U. 
Borcherdc  2  Bde.  Berl.:  Bong  &  Co. 
7  M.  [3743 

Berger,  Karl,  Schiller.  Bd.  1. 
Anfl.  9.  Bd.  2.  Anfl.  8.  Mttnch.:  Beck 
16f.    16  M.  [3744 

Pflepk-Harttaag  f  4.  ▼••  Sobillers  Liebe. 
Bine  Seeleuforschg.  (Dt.  Revue  4$,  1. 17— *K.) 

___  [374* 

Wigaer,  A.  M«,  Znr  0.  d.  Warschauer  du 
Zeitungs-  a.  Zeitschriftenwesens  im  l*.  Jh. 
(Grenzboten  '16,  III,  *64— 76.)  {3746 

Sekalrer,  Kcbubart  als  polit  Journalist, 
s.  '14t  4174.  Rez.:  Udtt.  gel.  Anz.  121-2* 
Hashagen.  [8747 

Backscfeat,  Frff  Beitrr.  z.  Bau-(>.  von 
Sanssouoi.  (Hohenzoll.  Jb.  20, 91  - 101.)  [374$ 

Bableht,  B.  C.t  G.  F.  Dinglinger.  Beitr: 
a.  U.  d.  Barookarehitektor  in  Hannover. 
(Hannov.  O.blL  '19,  171-87.)  [S749 

Lofemertr,  K»,  Pfalziscbe  Torbaaten 
Nicol.  v.  Pigage'e  a.  verwandte  Bauwerke. 
(N.  Arch.  f.  <J.  0.  St  Heidelb.  1*,  188-  r>8.)  [3750 

Kraa*»t  d'Aria,  H#,  Job.  Pet.  Jager.  kur- 
mains.  Hofatukkateur  n.  Bail  rat,  170K— 90. 
(Main*.  Zt.  11, 1—37. )  (ts  S.  4* :  Heidelb.  Diss. 
16.)  —  W.  Demser,  J.  P.  Jager,  <L  Stuckmeister 
cL  Keeselatattseben  Adelshofes.  (Trier. 
Chron.  N.  P.  14,  57— «0.)  [3751 

Burg,  H.9  Der  Bildhaner  Frz.  Ant. 
Zauner  n.  seine  Zeit.  Beitr.  z.  G.  d. 
Klassizismus  in  Osterreich.  Wien: 
Sohroll  '16. 

Res^  Rep.  Kunstw.  40,  92-96  Tietze. 

13758 

Bamberger,  Ldw.t  Joh.  Cour. 
Seekatz.  E.  dt.  Maler  d.  18.  Jh.  Seiii 
Leben  u.  seine  Werke.  Heidelb.: 
Winter  16.  X,  266  S.;  12Taf.  18  K. 
(Heidelberg,  konstgeschichtl.  Abh.  2.) 

Rea.:  7X  O.  Oberrb.  N.  F.  82,  484-36 
Beringer.  [3753 

Walter,  Frledr.,  Der  Mini atnr maler  Frana 
Joseph  Noortwyck  1767—1788.  (Mannbeito. 
(5.bltl5,  101-14.)  [3754 

H»A,  Willi*,  Die  Bildersamralnng  <L 
Klosters  Bans  am  d.  Mitte  d.  18.  Jb.  E.  Beitr. 
2.  frank.  Kloster-G.  in  cL  Anfklarungsaeit. 
(HiBt.-poL  B1L  168  ff.)  [8T 55 


Kub,  Y..  Karl  Siegm.  v.  Seckendorft\ 
1744— &.  Beitr.  a.  G.  d.  at.  volkstuml.  Liedes 
n.  d.  Mnsik  am  weimar.  Hof  im  18.  Jh.  ( Jabrb. 
Hist  Ver.  Mittelfrank.  60t  17-184.>  (Tl.  II, 
Kap.  1  n.  ?.  Bonn.  Diss.  14,  44  S..  -  1*756 

Knoll,  H*9  Theorie  d.  Scbauspiel- 
knnat.  JDaretellg.  u.  Entwicklg.  ihr. 
Oedankens  in  Dtld.  von  Leasing  zn 
Goethe.  Greifaw.  Diss.  '16.   126  S. 

f3757 

Hafcat,  0.?  Die  SchauHbielergesellscb. 
Patrassi  u.  Simoni  in  Wolfeubiittel.  (Braun- 
sohw.  Mag.  *16?  Nr.  13.)  [ST5» 


by  Google 


Original  from 
UNIVERSITY  OF  MICHIGAN 


'114 


Bibliographic  Nr.  3759—3821 


Chodowiecki  in  Dresden  xl  Leipzig 
Das  Reisetagebnch  d.  Ktastlers  v.  27 
10.  bis  16. 11. 1773.  Hrsg.v.M.StttbeL 
Dresd.:  Burdach  16.  104  S.  8  M.  [3769 

Yoelcker,  Br.,  Die  Hamlet  -Dar- 
stellgn  Dan.  Chodowieckis  u.  ihr. 
Quellenwert  f.  d.  dt.  Theater-  G.  d 

iW,  LPZ':  Vofi  ?16-  XVI>  24«S.* 
9JI.  (Theaterge8chichtl.Forschgn.29.) 

Wernekke,  H.,  Prdr.  Ldw.  Schro- 
der als  Kiinstler  u.  Freimanrer:  BerL: 
Lnger  16.  104  8.  2H.  60.  [3761 

v.  Hf"?e,B'  T*-  .Eine  Schnlkomddfe  a.  d. 
"gnheiniar  Jesnitengymnasiam.  iMaiuih. 
G.bll.  18,  75— 33.)  |S7fit 

K  entente*,  G  Arotiiche  Beforder*.  d. 
AberriaubeiiB  m  Knrtrier  im  18.  Jh.  (Zt  <L 
V  er.  f.  rhein.  u.  westf.  Volkskde.  13,  i5i  f.) 

im  «eKf  &  f  W- *•  ^"^  d.Tltnlal2S 
im  18.  Jb.  (N.  Arch,  t  sachs.  G.  36,  3«x>-  63.) 

Badolgaaon,  Ana  d.  Studentenstanunbueh 
e.  pomm.  Geistlichen  d.  18.  Jh.  (s.  '13,  4350) 
Draist  a,  0.  Grotefend:  Bericht. V  Er- 
rfazg.  (Monatsbil.  d.  ties.  L  pomm.  G.  '13 
***>  (3765 

t*,]1"**'  ■•»  JOer  Argonautenorden  m 
Riddagahausen.  B,  Kulturbild  a.  d.  Ende  d. 
18.  Jh.  (Braonschw.  Magna.  '17,  Xr.4f.;  [3766 

*0,?a*«r>  *•»  Das  Kasseler  Lotto  1771 
7^aJs«1\\>  n99)-  Nachtr*  <Zt.d.Ver. these. 

8.  Zeitalter  der  franz&sischen 

Revolution  und  Napoleons. 

1789—1815. 

Blfieher,  Lebr.  t.  (Feldmarschall). 
Ausgew.  Briefe  u.  Reden ;  hrsg.  v.  Frdr. 
Schulze.  2.  verm.  Aiifl.  Lpz.:  Voiirt- 
lander.   88  S.  1  M.  [3768 

Engel,  Regula,  Lebensbeschreihg. 
d.  Witwe  d.  Obrigt  Florian  Engel, 
1761-1863.  Zttrich:  Rascher  &Co 
15.    295  S.   3  M.  20, 

Rez.:  km.  f.  schweia.  G.  '15,  282  f. 
Sterner.  [S769 

-  a  V*"?»Tr  ?#uFFantZ08en-Vatterun8er44 
ifi."9*  (J*hrb.t(i.nBw.El8.-Lothr.80, 
***-*.)  [3770 

Schiller,  A.,  Eine  Bopparder  Ghronik 
a.  d.  Franzosenzeit  (Trier.  Chron.  15, 33—49.) 

Frefstaat,  Der,  d.  Ill  Bttnde  SOL 
Frage  d.  Veltlins.  Korrespondenzen  n. 
Aktenstticke  a.  d.  J.  1796  u.  1797.  Hrgb. 
▼.  A.  Rufer.  Bd.  1  u.  2.  16  17. 
CCCXXVIII  339  u.  533  S.  21  u.  26  M. 
(Quell  z.  Schweiz.  G.  X.  F.  Abh.  8, 
Bd.  3,  1  u.  4). 

Rez.  v.  Bd.  1 :  Hist.  Zt  lis,  320-22  Meyer 
v.  knonau ;  Lit.  Zbl.  '17,  Xr.  43  Biichi.    [3772 


•  Xtntarlet,  P.  et  L,  Finland,  Le  Congre* 
de  Rastatt .  Corranp.  et  docc^  a.  '14,  4*>6. 
Rez.:  Hist  Zt  106,  163-66  Reufi.  (3773 

HasencIeTer,  A.,  Ungedr.  Brief 
Blilchers  a.  d.  J.  1798.  (Forsck  z.  brandb. 
xl  pr.  G.  29f  267— 7D.)  [3774- 

Lltsel,  J.,  Kriegserletmiase  <L  Pfnrrer 
Gronaltingen.  (Anazug  a.  <L  Gemeindereoh- 
SSPSJIV0-01'    (J**1*- Hist  Ver.  Billing  », 

Jaan,   Lndw.,    Briefe.    Hrsg.  v.  Wolfe. 

Nr.  5»  Fabncius;  Hist  Zt  114,  400  fl 
Maaebeok.  pr7e 

Gaeiseaaa,  I.  tm  Briefe  1800—15,  hrsg. 

^£fi?gk:.Ha.rttun*»  8. '14,  1847.  Re^: 
HistViertelJschr.18,  ti2f.  R.Schmitt:  Hist 
Zt  113,  368-70  Meiaeoke.  [3777 

YTatke,  K.,  E.  bisher  anbekannt  Blfich«r- 
brief  aos  PreuBens  triibsier  Zeit,  BerU 
15.  Okt  18U.  .Schles.  G.bll.  17,  56-64.)  [377» 

Streeker,  G.  P.  iu,  Aas  e.  Tagebuoh  ub. 
d.  Belagerong  Stettias  1813.  (MtblL  Gea. 
Pomm.  G.  '16,  7/8.)  (37  7» 

Michelsea,  E.,  Der  Kosakenwinter  1813  14 
nach  amtL  Berr.  (Schrr.  d.  Ver.  t  soblesw.- 
hoist  Kirch.-G.  2.  R,,  6  301—12.  —  W,  BflcJU 
Berr.  Ub.  d.  Zastande  in  d.  Propstei  Rends- 
bnrg  wihr.  d.  Kosakenwinters  1613/14.  (Bb«L 
133-32.)  *  (37«0 

Mamlti9  L.  ?•  d.,  Briefe  d.  spater.  G«- 
sandten  Theod.  v.  Rochow  a.  d.  Jahren  1813 
—15.  -  Konservat  Monatssehr.  70,  2, 1063—78.; 

[3781 

Heheaxollerabrlefe  a.dFitnheitakxiegen 
1813-15.  Hrag.  v.  H.Granier,  s.'14,  llas^ 
Rez.:  Mitt.  a.  d.  hiit  Lit  N.  K  3,  372— 7S 
Bleich.  [878ST 

Xiiebeek,    Preiw.  Gaben    n   Opfer  d. 

SreuB.Volkes  1813—15,  s.  'lS/'U,  1866.  Bet- 
Itpr.  Monatsschr.  51,  617 1  Czygan:   Hiatl 
M onatsbll.  t.  d.  Prov.  Posen  15,  40—42  uerseh. 

1378* 

tHrlch,  Geo.,  Der  Marsch  d.  hesafc 
freiwill.  JSger  nach  Lyon  im  Frfthj. 
1814.  Tagebnchaufzeichngn.  MitEinl 
u.  Erlftut.  hrsg.  v.  K.  Esseibom. 
Darmst.:  Hiat  Ver.  f.  d.  Grofihrzgt* 
Hess.  16.  S.  147-98.  1  M.  (Sep.  a.r 
Arch.  f.  hess.  G.  usw.  N.  F.  11.)    [378* 

Wether,  E,  ?.t  Feldzugebriefe  1814/15^ 
( Pomm.  MtblL  28,  Nr.  1--3.)  13785 

Genera  et  lea  traits  de  1815. 
Correspondance  diplom.  de  Pictet  de 
RochemontetdeFran<;.d'Iverno]s, 
Paris,  Vienne,  Turin.  Genfeve  15. 
XLVJI,  753;  5718.   25  Fr.        [378* 

KongreB,  Der  Wiener.  In  Schil- 
derangen  v  Zeitgenossen,  ausgew.  u^ 
eingel.v.K.8oll.  (Die  60  Bttcher.  BU. 
13.)    Berl.   &  Wien:   Ulistein  &  Co., 
189  S.    1  M. 

Rez.:  Dt  Lit-Ztg.  f17(  Xr.  25  G.  Kauf- 
mann.  [Stst 


by  Google 


Original  from 
UNIVERSITY  OF  MICHIGAN 


Zeitalter  der  franzSsischen  Revolution  und  Napoleons,  1789—1815    *H& 


Bertuch,  C,  Tagebuch  v.  Wiener 
KongreB.  Brsg.  v.  H.  Frhr.  v.  E giof f- 
stein.  BresL:  Paetel  16.  288  S.  6  M. 
und  Dt.  Rundschau  165,  83—103;  177 
—90;  337—58.  166,  86—115.        [3788 

Pfluffk-Harttwiflr,  ▼.,  Geheimberichte  a. 
Mfinchen.  (Hist.  Jahrb.  38,  552—56.)        [3789 

Render,  A.,  Briefwechs.  m.  d.aargauisch. 
Regierg.  wain,  d.  Wien.  Kongresses,  hrsg.  v. 
S.  Heuberger,  a.  ?14,  4240.  Rez.:  Anz.  f. 
schweiz.  G.  15,  59—62  Flach.  .      [S790 

Anderson.  Edna.,  Kriegs tagebuch ,  s. 
Wie,  3149.  Forts.  i  Altpr.  Mtschr.  54,  355 
—78.)  [3791 

Arndt,  E.  M.,  Erinnergp.  a.  d. 
auBer.  Leben.  N.  wohlf.  Ausg.,  hrsg. 
v.  F.  M.  Kircheisen.  Munch.:  Geo, 
Mttller.    370  S.   5M,  [3792 


Re  in  hard,  E„  2  Deukschrr.  KarlLudwigs 
v.  Hailer.  (Hist.  Jahrb.  37,  ill— 24. )         [3793 

Koeppen,  A.,  Pyritz  1807—13. 
Akteii,  Briefe  u.  Crkk.  a.  schwerer 
Zeit.   Stuttg.:  Mallin  15.  63  S.  50  Pf. 

[3794 

Want,  G.  d.  europ.  Staatensysteius  im 
Zeitalt  d.  franz.  Revol.  u.  d,  Freiheitakriege 
1789—1815,  s.  lSJ'U  4242.  Rez. :  Zt.  f.  Kirch.- 
G.  36,  246—48  Zscharnaek;  HistVierteljsohr. 
'17,  f>63— 65  Salomon.  [3795 

Emm,  J£an  Pierre  Erman,  s.  '14,  4249. 
Rez.:  Hist.  Zt.  115,  218  P.  Goldschmidt; 
Forsch.  z.  brandb.  u.  pr.  (i.  28,  613-M5  Mtise- 
beck:  Jahrb.  f.  brandb.  Kirch.-G.  11/ It,  359 
Wendiand.  [3796 

Wieber,  W,,  Frdr.  Gentz  lib.  d. 
Ursachen  d.  franz.  Revolution.  Der 
Ursprg.  d.  franz*  Revol.  nach  d.  Urteil 
ihr.  zeitgenoss.  Gegner.  Cassel:  Pil- 
lardy  &  A.    15.  78  S.    1  M.  26. 

Rez.:  Lit.  Zbl.  17,  Nr.  28  Bergstrafier. 

[3797 

Reiif,  P.  F.f  Frdr.  Gentz,  an  opponent 
of  the  trench  revolution  and  Napoleon,  8. 
'14,  1827.  Rez.:  Mitt.  a.  d.  hist.  Lit.  N.F.  4, 
32-36  Pfluger.  [3798 

Wlttlchen,  P»,  Frdr.  v.  Oentz  ungedr. 
Werk  iib.  d.  G.  d.  franz.  Nationalversammlg. 
(Hist.ViertelJschr.  18,  290—304.)  [3799 

Hashagen,  JM  Propaganda  gegen  England 
im  Rheinland  ant.  franz.  Herrschaft  (Jahrb. 
Gesetzgabg.  41,  1165—79.)  [3800 

Ktntenieh,  Die  letzten  Tage  vor  d.  Uber- 
gabe  Triers  an  d.  Franzosen  im  J.  1794. 
(Trier.  Arch.  N.  F.  12,  129— 41. )  [3801 

Trammel,  Der  Norddt.  Neutralitatsver- 
band  1795-1801.  s.  '14,  18*8.  Rez.:  Zt.  d. 
Hist  Ver.  f.  Niedersachs.  '14,  310—13  Schaer. 

[3802 

Trammel,  WM  Der  preufi.  Schutz 
d.  Demarkationslinie  nach  d.  Frieden 
v.  Basel.   82  S.:  Miinst.  Diss.  18. 

Erscheint  vollst.  in  d.  Beitrr.  z.  G.  Xie- 
dersachsens  u.  Westf.  [3803 


Escalle,  C#  P.,  Des  marches  dans 
les  armies  de  Napoleon.  Borghetto 
(1796),  Ulm  a805),  Jena  (1806),  Smo- 
lensk (1812),  Lutzen  et  Dresde  (1813), 
Waterloo  (1815).'  Paris:  Imhaus  & 
Chapelot  14.  XXXIII,  297  S.     (3804 

Bahler.  A.,  Die  franz.  Invasion  in  d. 
Orraontstalern  u.  d.  Pays  d'Enghaut  in  d. 
Mtirztagen  1798.  (Jahrb.  Schweiz.  Alpenclub 
Jg.  SO,  '16.)  [3805 

Weberf  Frz.y  Die  fiussen  in  Oberbayern 
a.  Augsburg  im  J.  1799.  (Altbayer.  Monats- 
schr.  13,  74  f.)  [380* 

Stoevrer.  B#,  Beftirchtnng  engl.  Lan- 
dungen  an  d.  hinterpomm.  Kiiste  a.  Gegen- 
mafinahinen  d.  preufi.  Regierg.  1801— 1L 
(Pomnri.  Mtbll,  28,  Nr.  n.)  [380T 

Phillpp«on,  M.v  Die  aufiere  Politik 
Napoleons  L  Der  Friede  v.  Amiens  1802,  s. 
'13.  1861.  Rez.:  Hist.ViertelJschr.  17.  42* 
—33  Fidrichowicz.  [380^ 

Pilairer,  MM  Koalitions-Politik,  Metter- 
nich  u.  Kriedr.  v.  Gentz  1804—06,  s.  '14,  1910. 
Rez.:  Mitt.  a.  d.  hist.  Lit  N.  F.  2,  169  f. 
Friedrichowioz.  [3809 

Go  filer,  J.  v.,  Fiirstin  Luise 
Radziwill,  geb.  Prinzessin  v.  PreuBen. 
Biogr.  Skizze  a.  d.  Jahren  1806—36. 
(Dt.  Revue  39,  1,   146—55:  347—57.) 

[3810 

Sommerfeldt,  G.,Zur  G.  d.  Krieges  v.  Jr 
1800.  (Mitt.  Lit  Ges.  Masovia  20/21,  108—1-?.) 
Regimen  tsbericht  [38 1 1 

Ltonaet.  Die  Insurrektionsplane  preufi. 
Patrioten  Ende  1806  u.  Fruhjabr  1807,  8. 
'15/'16,  1742.  Rez.:  Lit  Zbl.  '17,  Nr.  8 
Vallentin.  [3812 

La  Tour,  J.  de,  Les  premices  de 
1'alliance  franco-russe.  Deux  missions 
de  Lesseps  iSt.  Petersbonrg  1806—  07. 
Paris  14.    3  Fr.  60.  [381& 

Tempel,  Fr.,  Die  Verhdlgn.  in  Tilsit 
24.  Juni  bis  9.  Juli  1807.  Strafib.  Diss.  '16. 
37  S.  P«l±. 

Seatrmejer,  Just.  Gruners  Anteil  an  d. 
dt.  Erhebg.  (Mitt  d.  yer.  f.  G.  Osnabr.  39, 
317—39.)  —  J.  r.  Oraner,  Just.  Gruner, 
Lebensskizze  u.  Berichtigang.  <Ebd.  40. 
373—86.)  [381.> 

Haync,  H.9  Gratin  Elise  v.  Ahlefeldt  im 
Leben  Lutzows  u.  Immermanns.  (Intenu 
Mtschr.  11,  '10,  102—28;  229—54.)  Rez.:  Dt. 
Lit.-Zt.  '17,  Nr.  19  Deetjen.  [381* 

Foord,  £d«9  Napoleons  russiaa 
campaign.  2  vols.  Lond.  14.  436  S. 
10  sh.  [3817 

Hartmann,  K.  Jal.,  Der  russ.  Feldzug  v. 
1812.    Frankf. :  Knauer  '15.  47  S.  1  M.    [3818 

Jfaoiffer,  R.  V.,  Mit  d.  schlesisoh.  Land- 
wehr  in  Rnftland.  Sieben  Monate  am  Feinde. 
Heilbronn:  Salzer  '15.   122  S.  1  M.  [3819- 

Carlebach,  A.,  Badisehe  Truppeu  im 
Feldzoge  geg.  liufiland  1812.  ,  Mannh.  G.blL 
'18.  89-97.1  13820 

Kraose*  Ldw.f  Schill  in  Rostock.  (Beitrr. 
Z.  G.  d.  St  ROSt  9,  1-32.)  [3821 


by  Google 


Original  from 
UNIVERSITY  OF  MICHIGAN 


116* 


Bibliographic  Nr.  3822— 3891 


Rez.:    Mitt.  a.  d.  hist.  Lit  N!  F.  2,  389-92 

*R£,lrSr£.ki:  rSirei?6urs  milit-  Zt  14,  II, 

Hist.  Zt.  11T,  144— 1G  X.  [8822 

Kscaepaaskl,  M.  t.,  Albr.  v.  Stoscb  ale 

•Gneisenau-BiograRh.     (Grenzboten  '17,   I 

Rothert,  W..  tfebarnhorst,  Rothert. 
HannoY.  Biographien  3.  387—404.)  [382* 

Ino8tranz6Y,  MM  Die  Vdlker- 
schlacht  1812.  [Russ.J  St.  Petersb.  14. 
XXVI,  603  S.   4Rbf.  [3825 

Weudt,  H.f  Die  ..ersten  FreiwiHifren'4 
•v.  Ml*  (Schles.  G.bll.  »18,  1-7.)  |5b6 

Schmetdler,  Bernadotte  vorGroflbeeren. 

^Forsch;  Brandh.-Pr.  0.  29,  159-72.)  -  K  t 

piS .  ^Sr1  \  ,Nocb»aJs :  Bernad.  vor  Groftb. 

Ebi'4%r29-)  -  »cli»eldlerf  Desgl.  SohluB- 

wort.    (Ebd.30,  219—58.1  [8827 

Alteiibarg,  0M  Stettiner  Gymnaaiasten 
ind.  irmhettikriegeiL  <Mtbll.Ge8.Pomm  G. 
18,  .NT.  S.)  (3828 

-.m  M"?"*  Q-  d-  Befreiung»krieg«  1813  n. 
H'J^J'^-.  "**•  v*1  «•*:  Mitt,  a.d! 
Met  Lit  N.  K  4,  ic,i-ti»  v.  Friederieh.  f38» 

f!l,«!l'l,«|tM»i.'M  Leipzig  1813,  s. 

-W'U,  1885.  Rez.:  Hist  Zt  114  874  f  x- 
Hist.  Vierteljschr,  18,  181—86  Ulmimi.    [8880 

,  v  P""fk-H*r*t»*.  ■»•  *•.  Dm  Befreiungs- 

«8l  Ziekurach.  jsfiji 

t.  ,frndt,E.JI.,  ZurBefreiungDtlds. 
Dtld.  im  Miirz  1813.  N.  Ausg.  d  Oris  - 
Schr.  Hrsg.  v.  E.  v.  Otto.  Lpz.:  Pfen 
-16.   48  8.   IM.  *     [88^2 

i  „   clM»B»  8i  Faittagsplanen  frftn  Tracben- 

ter.^A,«?i  ^arl  ,-F*,na  £W}undet8  hand- 
linger:  t9li 'i«.  i  Upsala.-  Berlin* 'n.  45  s 
R«E.:  Mitt  Hist.  Lit  N.  F.  5,  ift-fti  ££ 
neim.  [m& 

Dieaiaad.  A.,  Die  Prinzen  Karl  c«  Oet- 
tingen-Spielberg  u.  Frane  Ludwig  zu  Oettin- 

fen  - WaUerstein.     Zum  100  Jahr-Tac  ihr 

vaSSR  In  d„Sfht,be,1  Hana«  *•  »•  Mt  ISIS! 
Nordling.:  Eeieohle  "14.  54  S.  1M50.    [8884 

fr?*?1.^  ,?i!   Die  Be^einngskriege 


-?.:"•  —  "1 ./«"».    niiis.  v.  4:  rorecii.  1 
fcrandb.  u.  pr.  (J.  27.  325 f.  P.  Ooldechmidt 

Phillips,  W.,  The  confederation'of 
modern  Europe:  a  study  of  the  Europe 
an  alliance,  1818-23.  New  York, '14 
16,  316  S.  2  Doll.  60.  [3886 

Offeree,  H.  CM  Van  Scheveningen 
tot  Waterloo.  (80.  Nov.  1813  tot  18.  Juni 
1816.)  Amsterd.:  Van  Holkema&W. 
15.   240  8.   0,90.  [3837 

«  ?*rtejyiter*»  ©•»  Earl  August  von 
Jsachsen- Weimar  in  Belgien.  Die  An- 
tanae  der  provisorischen  Regierung  im 
Jahre  1814.  (Die  Grenzboten  1917, 
^<r.  8,  Bd.  I,  92-96.)  [3838 

t  Pflngk  -  Harttang ,  v. ,  Eriegs- 
minister  Gener.  v.  Boyen  zu  Beginn  d 
Feldzuges  1816.  (Jbb.  Du  Armee 
Marine  '17,  H  546  f.)  [38^9 


by  Google 


Rothert,  W.,  Graf  Earl  v.  Alten. 
(Rothert,  Hannov.  Biographien  3,  431 
—42.)  —  Ders.,  Christian  v.  Ompteda 
(Ebd.  442-5L)  P[3840 

Lenient,  E.,  La  solution  des  enig- 
mes  de  Waterloo.  Paris:  Plon  r15. 
XVI,  583  S.  .  [884! 

Bleibtreu,  E.,  Englands  grofie 
Waterloo-  Luge.  Mit  Orientierungskte 
Berl.:  Bismarck- Verl.  16.  529  S.  5  M. 

[3842 

/n  Bi°,k/  P* J"  ^"atre-Braa  en  Waterloo. 
(Handellngen  en  Meded.  v.  d.  Maataohappij 
d.  Nederl.  Lettwkde.  te  Leiden  'M/'isT  » 
-60-'  r»43 

-  ■ — -r 

Perlath.  Kdler  v.  Kaltenburg.  <  Forach.  Mit4- 

G.  TirolB  USW.  14,  174—79.)  pg44 

..  *****:  K ■'  J^er  u  d» J- 1818.  ».  'M,  42M. 
f>ep.   $\>S.   70  PL  (3^45 

BwaaiLnr,  K.  HM  Frdr.  Adf.  v.  Zwan- 
jiger.  ^rrtifl.  Castellischer  Gabeimrat  u. 
Kr«fsj<e8ttiidter  1745— 1806.  Miincb.:  Dunokcr 
*H;  5VJ-  «s.  1M.70.  (NeiUbU.  d.  Gea.  f. 
frfink.  (..   H.  11.  \  [gg^ 

u    JarraT!ch'  Uebergang  d.  FOrstant.  Ana- 
bach  an  Bayern  .§.  T3    4449.    Rez.:  Beitrr. 
55.  baier.  Kircb.-G.  19.  283  f.;  Hiat.Jahrb  35 
082  f.  Dttrrwftchter.  fjySi 

Rietler,  0.,  Karl  Augr.  Gmf  v. 
Reisach,  d.  ehemal.  Generalkommissars 
d.  Lech-  u.  Iilerkreises  (a.  16,  1784). 
SchlnB.  (Sep.  a.  Oberb.  Arch.  60,  263 
—445.)    16.   2  11. 

Rez.:  Hist.  Jahrb.  37,  5231  Hopfl.  Dt 
Herold,  U7,  Nr.  s  H.  A.  Grimm.  [8848 

w  £rm**!  tt-  Fttrst  LttdwiK  v-  ftttinmn^ 
WaUeratein  als  Kreiskommandant  <LLanit- 
wehr.   (Zt.  d.  Hist.  Ver.  f.  Schwab,  u-  Neab. 

42,83-127.)  (3M9 

i  ^^  i*>  Zur  G-  d;  revolution.  Bewegnn^ 
Vierteljhfte.  25,  523—31?)  (3860 

t*  i  ^■eldeiif,l»MZurBettrteilg.d.K6iii« 
Friedrich  v.  Wttrttemb.  (Sohw&bTchronik  <i. 
sohwAb.  Merkars  Nr.  555  v.  25.  XL  '16.)  13*51 

Barbey,  Felix  DeaportM  et  lan- 
nexion  de  Genfeye  a  la  France  1784 
—99.   Paris:  Pen-in.  '16.   419  S. 

Rez.:  Anz.  f.  8cbw.  G.  N. F.  14,  118— 22 
*>eitz.  [885* 

Haefile,  A*,  Das  Oberelsafl  in  da 
Jahren  1814-18.  StraBb.  Diss.  '15. 
65  S.,  erscheint  vollst.  als  Bd.  15  d. 
Strafib.  Beitrr.  z.  nenen  G.  [8853 

Herrbach,  J.,  Das  UnterelaaB 
1818-24.    Strafib.  Diss.  15.   70  S. 

[3854 

Lohaiaam,  F.  w#,  KrlegsbUder  a.  d.  Fran- 
zosenzeiti792-i800  vornehmi.  d.  Siegkreisaa. 
Bonu:  Rbenania^Verl. '15.  138  S.  Hf.   [IBM 

w .J? l?i*\*h  J#»  w©telar   vor  100  Jahren. 
(Mitt.  \\  etzlar.  a.- Ver.  6,  18—25.)  [3856 

Original  from 
UNIVERSITYOF  MICHIGAN 


Zeitalter  der  franzosischen  Revolution  nnd  Napoleons,  1769—1815    *H7 


Uloel,  II..  Der  Ubergang  Wetzlars  an 
d.  Kgr  Preufien  1815.  .Mitt.  Wetzlar.<;.-Ver. 
C,  6— 13.)  [3857 

Buderscheldt,  W..  Ferd,  Frz.  Wallraf. 
(Beitrr.  Koln.  G.  2,  21—37..  [3858 

Lsger,  Der  Trierer  Bisoh.  Charles 
Aiannay  1802—16.  (Trier.  Ohron.  N.  F.  18, 
129-41;  163—71.)  [3859 

Sklacek,  Belgien  unter  iranz.  Verwaltg. 
1795—1814.  Minister  LW.:  Buschmann  '15. 
31  S.   1  M.  I3S0O 

Flicker,  Karl  Berth.,  Die  Harzreise  d. 
Konigs  Jerome  1811.  Zt.  Harz-Ver.  5tf,  160 
—68.)  [38tft 

Lanipmauii,  Th.?  Kntwicklg.  d. 
Offentl.  Meinnng  in  Weatfalen  zur  Zeit 
<1.  franz.  Revolution.  Mttnst.  Diss.  15. 
8(i  S. 

Krscheint  vojlst.  im  Jahrb.  d.  Ver.  f.  Qrts- 
u.  Heimats-G.  d.'<hrafsch.  Mark  u.  als  finch. 

[3*62 

Ruthert,  H\,   Fiirst   Karl   Aug.  v.  Har- 

denberg.    (Kothert,  Hannov.  Biogiaphien  3, 

406—30.)  [3863 

Wohlwlll.  Xeuere  r».  d.  Fr.  u  Hansest. 
Hamburg  1789—1815,  s.  '13/14,  4310.  Rez.: 
Wist.  Zt.  114,  040—43  Bemheim;  Zt.  Ver. 
hamb.  G.  M,  203— 6  Sieveking.  [3864 

Sch»laEe«Sinldt,B.»Bargennei8terJohaon 
Smidt,  s.  '14,  4309.  Rea.:  Zt.  d.  Ver.  f.  hamb. 
(J.  19,  151— 53  R.  Kayser.  [3865 

Johann  tteerg,  Hrzg.  zu  Sachs.,  Caroline, 
Herzogin  zu  Sachs.,  geb.  Prinzessin  v.  Parma 
1770—1804.    (N.  Arch.  Sachs.  G.  88,  i— us.) 

PhiUpp,  0  ,  E.  Neutralitatstafel  v.  1806. 
tN.  Arch.  Sachs.  G.  38,  218f.)  [3867 

Wolff,  Otto,  Zur  Lebens-G.  d.  Amtmanns 
Campe  in  Schwarzenbek.  (Zt.  Hist.  Ver. 
Niedersachs.  '16,  287-05.)  [3868 

Under,  R.,  Kttnigin  Luise  u.  d.  sittl. 
Erneuerg.  Preuttens.  (X.  Jahrbb.  f.  d.  klass. 
A Itert.  37,  593—607.  \  ""  " 


J  ear  hint,  K. ,  Aus  d.  Jugendtagen  d. 
Ministers  AUr.v.Auerswald.  i  Porsch.  Brandb. 
Pr.  G.  30,  147-68.)  [8870 

Peter*  dor  ff,  H.  rM  Stettins  Kontribu- 
tionen  1806—08.    <Pomm.  Mtbll.  28,  Nr.  11.) 

[3871 

Berg,  G„  Audi  d.  Vergangenheit  d.  Stadt 
Marienburg.  Die  Franzosenzeit.  (Mitt. 
Westpr.  G.  V.  ie,  •>— n.)  [3*72 

Kettntr,  A.,  Jos.  Christian  Reichsfurst 
v.  Hohenlohe-Waldenburg  u.  Bartenstein. 
(Zt.  Dt.  Ver.  G.  Mahr.  u.  Scales.  21,  185-94. » 

_  _      —  I3873 

Innere  Verhalhrisse. 

Hoff,  J.  F.f  Die  Mediatisiertenfrage 
1813—15.  ». '1.V14.  20H.  Rez.:  Forsch.  z. 
brandb.  u.  pr.  G.  28,  643  Hartang.         [3874 

llmaan,  H.,  Zur  Entstelig.  d.  Kaiser- 
note  d.  20  Kleinstaaten  v.  16.  Nov.  1814.  Naeh 
hess.  Gesandtnchaftsbtrr.  (Hist.  Zt.  116, 
4M)-8:i.j  [8875 

Habholx.  H.f  FCderalismas  u.  Zent rails- 
mas  in  d.eiagenbss,  Verfassg.  v.l".!>8.  (PoLit. 
Jb.  Schweiz.  Eidg.  '16.)  [3876 


Stera,  S.,  E.  Kampf  urn  d.  PreUfreiheit 
in  Brannschw.  zur  Zeit  d.  franz  Revolution. 
(Jahrb.  d.  G.-Ver,  f.  d.  Hrzgt.  Brannschw. 
14,  18—76.)  [3877  . 

HoaebeckfK„  Zur  G.  d.  Keformbestrebgn. 
vor  d.  Zusammenbruehe  d.  alt.  PreuMens 
1806.        Forsch.Brandb    Pr.  G.  30,   115-40 

1381 8 

Uteliter,  Kdiit.,  Frdr.  Aug.  v.  Staege- 
raann  u.  d.  Kgl.  VerfassuDgsversprecnen  v. 
22.  Mai  1815.  s.  '14,  219«\  Rez  :  Forsch.  z. 
brandb.  u.  pr.  G.  28,  623  f.  Haake.         [3S79 

Lobethal,  K. ,  Vf'rwaltiing  u.  Finanx- 
politik  m  PreulJen  *ahr.  d.  Jahre  1808—10. 
(Von  d.  Emlassg.  steins  bis  z.  Amtsantritt 
HardenbergtO  Ti.  l:  Die  Verwaltungsor- 
ganisation.    Kap.  l  u.  2.    Berl.  Diss.  71  s. 

Schmidt ,  Rob.,  StSdtewesen  u. 
Btigertum  in  Neuostprenfien,  8.  14, 
2019.  Rez.:  Forsch.  z.  brandb.  u.  pr.. 
(t.  27,  319  f.  Lanbert.  [3881 

Breitbarth,  K„  Die  Durchftilirg.  d.  Ver- 
waltungt reform  v.  1808  in  Schlesien.  BresL 
Diss.  '16,  33  S.  —  Ders..  Beitrr.  z.  EinfUhrg. 
d.  Verwaltungsreform  v.  1808  bei  d.  scliles. 
Regiernngen.  (Zt.  d.  Ver.  f.  G.  Schles.  50t 
257—91.)  13882 

Cl«;ry,  A.  R*  de,  Lea  idees  polit. 
de  Frtder.  de  Gentz.  Ba«.  Diss.,  3o8  S. 

[JW8»- 

Dfirrwichter,  A..  Getreidewncher,  Brod- 
not  u.  Brodkarte  1795  in  Bamberg.  (74. 
Ber.  u.  Jahrb.  f16.    Hist.  Ver.  Bamb.  53-63. 

[.H884 

Brink,  W.  L.  DM  Bijdr.  tot  de 
kennis  van  d.  econom.  toestand  van 
Nederland  in  de  jaren  1813—16. 
Am8terd.:Kruytl6.  16,  236  3.  2A.B0. 

[3885 

Volgt,  J.  F.,  Des  Bankiera  M.  H.  Stre- 
so w  in  Hamburg  Vermogensvermehrg.  u. 
Stenerzahlgn.  1783  —  1812.  .Mitt.  d.  Ver.  f. 
Hamb.  G.,  Bd.  12,  119-25.)  L3886 

Demian,  J*  A.,  Zur  G.  d.  afoselschitt'- 
fahrr.    (Trier.  Chron.  N.  F.  12,  27 f.)       [3887 

Sckftlbf,  Die  hess.  Feldpost  im  Kriege 
v.  1792  in  d.  Chaapagne.  (Mitt  Mitglieder 
Ver.  Hes«.  G.  •W/'au,  46—57.)  [3888 


(Unsbnrser,  M.9  Aus  d.  Zeit  d.  Revolu- 
tionskriege.  i  Beitrr.  z.  G.  d.  dt.  Jo  den 
249—66,  257—66.)  —  Kckstetn,  A.,  Harden- 
berg  n.  die  Frage  d.  Judenemanzipation 
in  d.  prenfi.-frink.  Fiirst entiimern.  (Ebd». 
267-74.)  —  Kober.  A.,  Zur  Vor-G.  d.  Juden- 
emanzipation in  Nassau.      t'Ebd.  275—  :»2. 

[:«80 

Plnoseh,  St.,  Die  aniierord.  Standesvev- 
sammlg.  n.  d.  Strafgericht  v.  J.  1194  in  Char. 
Ztirtch :  Leemann.  272  S.  5  M.  10.  (Schweiz. 
Stud.  z.  G.wiss.  10,  l.)  [:«9a 

Paula,  KM  Rechtsfolgen  d.  Selbstmordes 
eines  Fremden  zu  Aachen  1790.  (Zt.  d, 
Aach.  G.-Ver.  ;w,  202-KV)  [389L 


by  Google 


Original  from 
UNIVERSITY  OF  MICHIGAN 


118 


Bibliographic  Nr.  3892—3961 


Bastgen,  H^  Dalbergs  u.  Napo- 
leons Kircbenpolitik  in  DUd.  (Verflff. 
4.  Uorres-Ges.  Sektion  f.  Rechts-  u. 
Sozialwiss.  H.  30 )  Paderb.:  Scbfiningh 
X,  370  S.    12  M. 

Rez, :  Theol.  Lit.bL  '17,  Nr.  20  Schorn- 
Jbaum;  Arch.  Kath.  Ktrchenrecht  *7,  48*— 90 
Hilling.  A.  Schntttgen.Regens  burger  Brief e 
naobKokn  zuEnde  d.  AeraDalberg.  (Hist.- 
pol.  BU.  159,  693— 70O.J  .  (3892 

Scaofnbatin,  Aus  d.  ersten  Zeit  d.  bayer. 
Landesklrche.  iBeitrr.  z.  bayer.  Kireb  -G. 
23,  1-9.)  ^  ^893 

Clanfi,  H..  Wann  wurde  die  Konfirma- 
tion  lm  bayer.  Franken  eingefiihrt?  (Beitrr. 
Bayer.  Kirch*-G.  2*,  171—77.)  —  J)ers.,  Wet- 
teres  z.  G.  d.  Konf.  in  Franken.  (Kbd.  28, 
177—87.)  —  Ders.,  Zur  G.  d.  Konf  in  Lobr 
b.  Rothenbnrg.  <Ebd.  187—89.)  —  Sehora- 
batan  Zur  G.  d.  Konf.  in  Franken.  (Ebd." 
189.»  —  Dens.,  Zur  G.  d.  Konf.  in  Feucht- 
wan£en.  (Ebd.  189  f)  —  Treakle,  Rinfuhrg. 
d.  konf.  in  d.  evJ  Gemeinde  Regensburg. 
-  Ebd.  191— 97  >  —  Bergdolt,  Zur  Frage  3. 
Kinffihrg.  d.  Konf.    (Ebd.  19«— 98.)        (3894 

Gal,  J.,  Der  frank.  Sehriftsteller  u. 
els&ss.  Konstitutionspriester  Geo.  Klarmaun. 
Straftb.:  Le  Roux.  68  S.  l  M.  Rez.:  Hist. 
Jahrb.  38,  632  Schntitgen.  [3895 

Lohr,  J„  Der  Kardmal  Montmorency  u. 
-d.  Missionsklvckenordng.  d.  Didzese  Metz 
wllkr.  d.  Revolutionized.  (Jahrb.  Ger. 
Lothr.  G.  27/28,  116-A84.)  [3896 

Sebrelbmiller,  Der  pfaizlsche  Konsi- 
storial-  u.  Kreisavhulrat  Frdr.  Butenschtfn 
1764—1842.  KaJserslaut.:  Thieme.  3*  Pf.  [3897 

Lager,  Die  Viaitationsreisen  d.  Bisekofs 
Mannay  in  d.  Didzese  Trier.  (Trier.  Arch. 
24/t5,  169—202.     26/27,  180-217.;  [3*98 

lager,  Zur  G.  d..Trlerer  Domschatzes 
£$eit  d.  franz.  Revolution.  (Trier.  Chron. 
12,  114-27;  152-74.     13,  17—26.)  [38*9 

Rodewald,  H.f  Ldw.  Burkh.  Chr.  Pfender. 
Das  Leben  e.  Hunsrttck-  u.  Moselpfarrws 
unter  3  Herrsehaften.  (Monatskfte.  f.  rhein. 
Kirch.-G.  9,  161—206.)  [3900 

Herrmann,  B.,  Die  Wirkung  d.  Napoleon. 
Zeit  auf  d.  weimar.  Landeakirche.  Weim. : 
Bbhlan.  66  s.  l  M.  20.  (Ans  Kirchen-  u. 
Sohuibl.  'm  [3jk)1 

Rothert,  w.,  Alt  Saalfeld  u.  seine  Ar- 
beitsgenossen.  (Rothert,  Hannov..  Biogra- 
<phien  3,  371—86.)  [8902 

Weadland,  W.?  Zur  Einwirkg.  L.  E.  v. 
Borowskis  auf  Friedr.  Wllh.  III.  (Jahrb.  f. 
brandb.  Kircb.-G.  13, 182-85.)  (8903 

Hantke,  M.,  Kirchl.  Leben  in  d.  Synode 
Pasewalk  zur  Zeit  d.  Befreiungskriege. 
<Mtbll.  d.  Ges.  Pomm.  G.  '13,  Nr.  3°       [3904 

Reisch,  Cur.,  Tausch  d.  Franziskaner- 
konventes  St.  Antonios  mit  d.  Kloster  d. 
Elisabethinerinnen  in  Breslau.  (Franzisk. 
Stud.  1,  76-86.)  [3905 

Ottering,  Geraubte  Schatze.  K51n.  Hss. 
in  Pans  u.  BrUssel.  (Voss.  Ztg.  'J5,  Sonn- 
tagsbeil.  Nr.  35  u.  Beitrr.  KoGi.  G.  Bd.  2. 
**-».)  [3906 

Adler,S.  DieUnterrichtsverfg.Kais. 
Leopolds  II.  u.  d.  finanzielle  Fnndierg. 
A.  8st  Universit&ten  nach  d.  Antr&gen 
Martinis.  Wien:  Deuticke.  155  S. 
4  M.  [3907 


Keller,  B.  A.,  G.  d.  Univ.  Heidelberg 
1808-18,  »s.  '14,  2082.  Rez. :  Hist.  Janrb.  35, 
953  —  55  (auch  v.  Frz.  Schneiders  Arbeit). 
E.  Reinhard:  Zt.  f.  G.  d.  Oberrh.  N.  F.  20. 
129—88  (auch  v.  Schneiders  Arbeit)  Vier- 
neisel.  {3908 

Bhumennann,  P.,  Frdr.  Nicolai*  Ehren- 
promotion  zu  Helmstedt.  (Braunsehw.Magaz. 
11,  Nr.  10.)  |§9e9 

.  Krlger*  Gottfr.,  Das  Ende  d.  Univ. Wit- 
tenberg. (Thtir. -Sachs.  Zt.  7,  113—42.)    (8¥lO 


Imhof,  M.,  Staatspfidagogik  vor 
100  Jahren  im  Systerae  fl.  Stephanis. 
Wttrxb.  Diss.   16.    104  S.  [3911 

Mailer,  Job*  BaptM  Ign.  Rnr. 
v.  Wessenberg,  e.  cbristl.  P&darog. 
Beitr.R.G,d.Padag.  im  19  Jh.  Paderb.: 
Sclpningb  16.  X,  196  S.  6  M  (Paedag. 
Por8chg.  2)  aucb  Wttr$b.  Diss.     [3912 

Hanger,  Jos.9  Frz.  Jos.  M tiller 
(1779  —  1827),  e.  VolksschulpSdagoge. 
fieitr,  z.  G.  d.  Pestaloazianums  in 
Bayern.  (P&dag.  Forscb.  4 )  Paderb. : 
Sch(Jningb  16.  X,  122  S.  3  M.  (Paedag. 
Forschg.  4)  auch  Wttrsb.  Diss.     [3913 

Stolsle,  B.,  Pestalozni  u.  d.  bayer.  Re- 
gierung  1802.    (Zt.  G.  Eraiehg,  6,  222— *4.) 

(39U 

Heigenmooter,  JM  Neuesub.d.Lehrplan 
s.  d.  bayer.  Volkssohulen  v.  1804/11.  (Hiat.- 
pol.  BU.  159,  719-86.)  (3W5 

Hartmann,  Max,  Die  Volksschnle 
im  Kanton  Zilrich  z.  Z.  d.  Mediation. 
Zflr.;  F&flli.    160  S.    3M.50.     [3916 

Paekta,  Br.,  Die  Auerbacher  Stadtsohule 

vor  100 Jahren.  (Mitt.  d.  Alt.-Ver.  Plauen  *«, 

M3-54.)  (S917 

Konopka,  O.,    Die   Schulpolitik  Slid- 

Sreufiens.     Tl.  1.     (Mann's  pAdag.  Hacaz. 
[614,  i)  Langensalza:  Beyer  &  si  '15.  72  s. 
1  M.  (39ia 

Stern,  S.,  Briefe  e.  Helinstedter 
Professors  (Bredow)  ans  Paris  1807. 
(Brannscbw.Magaz. '  5,109-14.)  [3919 

GSrret,  8.,  Briefw.  zw.  J.  Gorres  u.  Joli. 
Geo.  Zimmer.    (Hist.  -  pol.  Bll.  157,  750— «o.) 

[3920 

Hnmbo!dt,W.yMTagebticher.  Hrsg. 
v.  A,  Leitzmann,  1 :  1788— 98  (Hum* 
boldts  ges.  Schr.  14t  3.)  Berl.-Steglite  : 
Behr  f16.    644  8.   20  M.  [3921 

Leitzmann,  A.,Wilh.  y.  Humboldt 
n.  Fran  v.  StaeL  (Dt.  Rnndschan  Okt. 
n.  Nov.  n.Dez.  169,  95—112;  271—80; 
431-42;  170,  95-108;  424-35;  171, 
82-95.)  [3922 

Harnaek,  0.,  WOh.  v»  Humboldt,  s.  '14, 
2045.    Rez. :  Hist.  Zt.  114,  129-32  Fritzsohe. 

Leitimaan,  A.,  E.  Jugendfreundschaft 
Alex.v.  Humboldts.  ^Dt.  Rundschau  '15,  Jan.. 
106-26.)  [3324 


by  Google 


Original  from 
UNIVERSITY  OF  MICHIGAN, 


Zeitalter  der  franzosischen  Revolution  und  Napoleons,  1780—1815    *119 


Funcke.  K.,  Neues  i.  d.  Anschauungen 
d.jangenFichte.  Munch.  Diss.  15.  47  S.  [8925 

Strecker,R«,  DieAnfilnge  v.Fichtes 
Staatsphilosophie.  (GieB.  Hel.-Schr. 
16.)    Lpz.:  Meiner.    228  S.    6M. 

Rez. :  Theol.  LiL-Ztg. *18,  Nr.  2/3  Hirsch. 

[3926 

Thoaen,  P.,  Fichte  u.  d.  dr.  Einheits- 
»>eweg.    Lpz. :   fechunke   '14.     41  S.    60  Pf. 

[39*7 

Yisconti,  LM  La  dottrina  educativa 
diG.  A.  Fichte  c  idiscorsi  allanazione 
tedesca.  Firenze:  Seeber  '16.  118  S. 
2  L.  50.  [3928 

Matthias,  Th.,  Der  dt.  Gedanke 
bei  Jak.  Grimm.  In  Grimms  eignen 
Wortendargest.  Lpz.:  Voigtl&nder '16. 
134  8.    2  M.  [3929 

Kabilftniki,  Fr..  Jak.  Grimm  als  Roma- 
nist. Beitr.  z.  G.  d.  roman.  Philol.  in  Dtld. 
Greifsw.  Diss.  *15.    XIII,  73  S.  [3930 

Renter,!!.,  Sehleiermaehers  Stellg.  zum 
Kriege.    (Theol.  Stud.  u.  Krit.  *17,  3o— 80.) 

[3931 

Battler,  W.%  Beitrr.  z.  Schleiermacher- 
forschg.  1 :  Aus  Sch.s  Berlin.  Freundeskreis. 
(Theol.  Stud,  u   Krit.  '16,  402-10.)  [3932 

E*€her,  A.,  Joh.  Gott.fr.  Ebel,  1761—1830. 
Zurich;  Beer  &  Co.  59  8.  8  M.  60.  Neujbl. : 
'17.  Zum  Beaten  d.Waisenhauses  in  Zurich 
hrsg.  v.  d.  Gelehrt.  Ge.s  )  [3933 

Fiaener,  Ernst,  Carl  Fr.  Haeberlin.  e. 
braunschw.  Staatsrechtslehrer  u.  Publizist, 
s.  '14,  4347.  Rez. :  Zt.  H.  V.  Nieders,  15,  344 
—46  Mollenhauer.  [3934 

Marker,  A.,  Ldw.  Harscher  v.  Almen- 
dingen.  E.  Rechtsgelehrter ,  Schriits teller 
u.  Staatsmannd.  beginn.  19.  Jh.  (Nassauische 
Ann.  43,  266—373.)  [3935 

Thalloczy,  L.  v.,  Joh.  Christ. 
v.  Engel  uA  seine  Korrespondenz  1770 
—1814.  (Aus:  Dngar.  Rev.)  Munch,  u 
Lpz.:  Duncker  &  H.  15.    139  S. 

Rez.:  Hist.  71. 118,  322 f.  Fueter;  Mitt. 
Inst.  6st.  G.  37,  702—4  Jirecek.  [3936 

KIoB, Alfred,  DieHeidelbergischen 
Jahrbtkcher  der  Literatur  in  den.Jahren 
1808—1816.  Leipzig:  Voigtl&nder  16. 
XI,  197  S.  5  M.  80.  XI.  182  S.  Diss. 
Leipz.  16.  [3937 

Pfair,  Fr.,  Zur  G.  d.  Heidelherger  Ro- 
mantik.    (Alemannia  43,  119—24.)  [3938 

Saner,  E.,  Die  franz.  Revolution  von  1789 
in  d.  Gediohten  Klopstoeks  u.  d.  Gottinger. 
(Enphorion  21.  551-64.)  [3939 

Warda*  A.,  Der  Anlafi  zum  Bruch  d. 
Freundschaft  zwisch.  Hippel  u.  Scheffner, 
(Altpreufi.  Monatsschr.  52,  269-81.)        [3940 

Lenz,  0.,  Jean  Paul  Frdr.  Richter 
u.  d.  zeitgenoss.  Kritik.  GieBen.  Diss. 
16.    197  S.  [3941 

Korner,  Jot..  Aus  Frdr.  Schlegels  Btief- 
tasche.  Ungedr.  Briefe.  (Dt.  Rundschau 
197,  377—88.)  (3942 

Wleneke.  E.,  Patriotismus  u.  Religion  in 
Frdr.SchlcgelsGedichten.s/14.  2053.  (Miiuih. 
Diss.   '13.)  |3943 


Volpers,  R.,  Frdr.  Schlegel  als  polit. 
Denker  u.  dt.  Patriot.  BerL:  Behr  X, 
250  S.    5M.  [3944 

Riederer,  Fr.,  Ldw.  Tiecks  Be- 
ziehgn.  z.  dt.Lit.-d.  17.  Jh.  Greifswald. 
Diss.  15.     125  S.  -        [3945 

Eseelbom,  K„  Ldw. Tiecks  Beziehgn.  au 
Darmstadt.  (Aus:  Arch.  Hess.  G.  N.  F.  ii.) 
Darmst.:  Hist.  Ver.  f.  d.  Grhgt.  Hess.  48  S. 
1,  M.  20.       '"  [3946 

Flttboren,  G..  Hnr.  v.  Kleists  vaterl. 
Dichtung.  (Dt. Rundschau '17,  Juli.  87-101.) 

[3947 

Flneher,  Max,  Hnr.  v.  Kleist.  d.Dichter 
d.Preuflen  turns.  Stuttg.  u.  Berl. :  Cotta  '16. 
79  8.     80  Pf.  [3948 

Steig,  R«,  Achim  v.  Arnim  u.  Bet- 
tina  Brentano.  (Achim  v.  Arnim  u.  die 
ihm  nahestanden;  s  74,  2057T  hrag.  v. 
R.  Steig  u.  Herm.  Grimm.  Bd.  2.) 
Stuttg. u. BerL:  Cotta  13.  419  S.  10  M. 

Rez.:  Dt.  Lit -Ztg. '14.  Nr.  60f.  <auch  v. 
13,  4566  >  Walzel.  [3949 

RQditter,W.,  Isaac  v.  Sinclair.  (Bin  Blatt 
d.  Erinnerg.)  (Nassauische  Annalen  42.  .S3 
—69.)  [3990 

Plloty,  R.,  E.M.  Arndt.  Seine  Bedeutg. 
f.  d.  dt.  Gegenwart.  Wurzb. :  Peischmann. 
22  S.     75  Pf.  [3951 

HaaJMelter,  Jobs.,  E.  Mor.  Arndts  dt. 
Ziele.  (Internal.  Monatsschr.  f.  Wiss.  usw. 
Jg.  10,  Aug.    16.  1369-94.)  [39>2 

Jacobl,  Walt. ,  Theod.  Korner.  Berl.: 
Dreyer.    35  S.    l  M.  13953 

Czyiran,  P.,  Neue  Beitrr.  zuM.  v.  Schen- 
ckendorfs  Leben  usw.  <s.  13.  4569.,  n.  u.  9. 
lAltpr.  Mtschr.  54,  145—52.  347—59.)         [3954 


Bette.  L.,  Presse  u.  Zensur  in  Yeste 
Recklinghausen  wahr.  d.  arenberg.  -  f ran/.. 
ZeitlS  3—15.  Gladbeck(Westfj:  Selbstverl. 
29  S.  76  Pf.  (Ans:  Gladbecker  BU.  f.  Orts- 
u.  Heimatkde  'I7.,i  [3955 

Degerinur,  H.,  Franz.  Kunstraubiu  Dtld. 
1794  —  1807.    tlntern.  Mtschr.  11,  '16,    1—47.) 

[3*56 

Gronaa,  31.  (■.,  Die  Verluste  d.  Casseler 
Galerie  in  d.  Zeit  d.Jranz.  Okkupatioa  1806 
—13.  lint.  Mtschr.  Wiss.  usw.  '17,  Juni-Okt., 
1063^-96;  1197—1214.)  [3957 

Stein  9  Wilh.,  Die  Erneuerg.  d. 
heroisch.  Landschaft  nachl800.  Stuttg  : 
Heitz  XL,116S.,18Taf.  8  M.  (Stud. 
z.  Mdt.  Kunst.  H.  201.)  [3958 

Forftter.  Klch..  Neues  von  Frz.  Gareis. 
(N.Lausitz.Magaz.92, 180—94.)  Vgl.14— 4357. 

[39.i9 

Braan.  Edm.  IV..  Ein  keramisch.  Reise- 
l^ericht  a.  d.  J.  1812  ttb.  d.  3dt.-bohm.Poi/.el- 
lanfab riken  zu  Pirkenhammer.  Sclilaggen- 
wald  u.  GieBhuhel.  (Mitt.  d.  Ver.  f.  G.  d.  Dt. 
in  Bohm.  53,  238—48.  i  [39W 

1'hriMt.  GaM.,  Die  rinanzielle  Krisis  <1. 
Mannheimer  Theaters  nach  d.  Verlegang  d. 
Residenz  n.icli  MUnchen.  (Mannh.  GJ»11.  is. 
57—64.  [3961 


by  Google 


Original  from 
UNIVERSITY  OF  MICHIGAN 


120* 


Bibliographic  Nr.  3962—4050 


Mahlber*.  VM  Sehinkels  Theaterdeko- 
rationen.    Oreifsw.  Diss.  U6.    65  S.       \ym 

OdeadaJat  U.  Friedr.  Hnr.  Himmel.  Be- 
rne rkgn.  z.  G,  d.  Berliner  Oper  nm  d.Wende 
d.  18.  a.  19.  Jh.  Bonn.  Diss.   47  S.  [5903 


Gottkardt,  4„  Briefe  von  u.  an  Wem. 
v.  Haxthausen.  iMitt.  d.  Ver.  f.  G.  d.  Dt.  in 
Bohm.    53,  339—57.).  (3964 

Haast.  H.,  Schilderg.  hews.  Volkstnms 
a.  d.  J.  1»13.  tries*.  Bll.  f.  Yolkskde.  15,  131 
—35.)  13966 

Mack.H.,  Hambnrgu.d.  Hamburger  1809. 
Brief©  e.  Brannschweiger*.  (Zt.  Ver.  hamb. 
G.  21,  63-81.)  [3967 

Warstat  W..  Deut«che«  Leben  in  Riga 
zn  Herders  Zeit  iGrenzbot  en  1917,  28.Febroar, 
Kr.  9.  S.  272—280).  [3iM>8 

Pflagk-Harttaair,  4«  r..  Warscban  zur 
Prenfi.  Zeit  1795-1&H5.  E.  Knlturbild.  (Hist. 
Yierteljschx.  17,  489-507.)  (39<;* 


Haarhaus,  Dt.  Freimaurer  z.  Zeit 
d.  Freiheitskriege,  s.  14,  2063.  Rez.: 
Lit  Jbl.  '14,  Nr.  48.  [8970 


JS/eueste  Zeit  seU  1815. 

Hedemaaa*Heespen,  P.  t,,  Die  Schlesw.- 
holat.  Anzelgenisoi— seal*  Geechiehts<iuelle. 
(Zt.  d.  Gee,  1  seblesw.  holat.  G.  45,  434  a*.) 
Vgl.  '12,  2434.  [3971 

Ftmn-BachmannfJ«N,(Schlesw.~ 

holat.  Oberst),  Lebenserinnerongen; 
hrsg.T. O.Fttrsen.  (Quellenn.Forech. 
«.  G.  Schlesw.-Holat.  5,  1  —214.)    [8972 

Rohrer,  P.,  Als  Venedig  noch 
foterreichisch  war.  Erinnerga.  sweier 
Offisiere.  4.  Aufl.  (Memoirenbiblioth. 
6.  S.,  Bd.  3.)  Stnttg.:  Lilts  16.  386  S. 
6  M.  [3973 

(laser,  A.,  Biiefe  nassaoischer  Soldaten 
ana  Spanien.    (Naaa.  Heimatbll.  '17,  40-46.) 

[3974 

Bat  Ilea,  P.,  Ans  d.  letzt.  Jahrsehnt 
Friedr.  Wilhelms  III.  Briefe  d.  Kdnigs  an 
seine  Toekter  Charlotte,  Kaiser  in  v.  Knfi- 
land.    (Hohenzoll.  Jb.  20,  147—74.)       {8975 

Sekaltegger,  Am  Hofe  e.  Exkdnigln. 
Ana  d.  Tagebach  e.  Eli ren dame  d.  Kdnigfn 
Hortense.  (Sckrr.  d.  Ver.  f.  G.  d.  Boden- 
aees  45,  93—178.    46,  105—65.;  [3976 

Sperling,  E.f  E.  Denkschrift  d.  Prof.  E. 
Mttncn  a.  d.  J.  1831.  (Zt.  Gee.  Befdrderg. 
O.kde.  Freiburg  32,  163-76).  [3977 

Grfadorf  t.  Zebrgeay,  W  ▼..  Memoiren 
e.  tteterr.  Generalstfcblers  1832-66,  hrag.  v. 
A.  Saager,  8/14,  2082.  Rez.:  Mitt  a.  d. 
Met.  Lit.  N.  F.  2,  303-5  IlWOf.  [3978 

HaeencleTer,  A.t  Ans  Josoa  Hasenolevers 
Tagebttchern.  Anfzeichngn.  Ub.  seine  Be- 
ziebgn.  vornekml.  zn  Mitgliedern  d.  preufi. 
K5nigsfamilie.  (Forsch.  brandb.  pr.  G.  29, 
490—505.)  [3979 

Brief  wtekeel  zw.  Kttnig  Johann  v.  Sachs. 
n.  d.  Konigen  Friedr.  Willi.  IV.  u.  Wilh.  I. 
t.  Prentt.,  s.  '14,  2070.  Rez.:  Mitt.  d.  Inst. 
1  flat.  G.  36,  555—57  Bittner.  [3980 


Perthes,  O.,  Bundeatag  n.  dt.  Natkmal- 

versammlg.  1848  nach  Frankfurt,  Berr.  d. 
Bnndesttagsgesandten  Clem.  Th.  Perthes,  s. 
Ti»ri4.  2076.  Rez.:  Lit.  Zbi.  '14,  Nr.  46  Frz. 
Sehnabel;  Dt  Lit.-Ztg.  '15,  Nr.42.  {3**1 

Ltpp,  Fr,?  Geo.  Herweghs  viertigi-e 
Irr-  n.  Wanderfahrt  m.  d.  Pariser  dt-demo- 
krat.  Legion  in  Dtld.  o.  deren  Ende  dnrch 
d.  Wiirttetnberger  b.  Oossenbach.  (Bll.  a.  d- 
Markgrafsehaft  8,  '17,  27-66..  f*i9* 

Meaclk,  F..  E.  Prager  Poliaiat  ub.  <l. 
Junitage  1»48.  tMitt.Ver.  G.  Dt-B$hmen 
54,  320-45.)  „        l**« 

Burger  (Feldmarecta.-LentnJ,  Memoiren 
a.  d.  Krieg  1859,  zusammengest.  v.K.Har- 
bauer,  s.  'is,  2000.    Bez. :  Strefrienre  mil. 

Zt.  M3,  I,  LltDl.,  40-42  Ok.  ^^84 

Fries,  AM  Blixen  Flneoke  og  Bismarck. 
En  Brevveksling.  (Dannke  Magaz.  b.  R„ 
2,  :^65— 87.)  13^85 

EinigiiBgskrlege,  Dtlds.;  1864—71 
in  Brieten  u.  Berr.  d.  fuhrend,  M&mier. 
Hrsg.v.E.KohL  TL 3:  1870/71.  AbU 
4-6.  Lp«:  Voigtl.  '18,  234;  191  S. 
3  M.  (Voigtltoder8  Quellenbucher  89 
u.91.)  [8986 

Pakaeke,  Die  Parallel  -Erzlhlgn.  Bis- 
marcki  zu  sein.  Gedanken  n.  Krinnergn., 
s.  '14,  4371.  Hez. :  Forscb.  a.  bi-andb.  u.  pr. 
G.  28,  625—27  V.  Petersdorlf.  P*87 

gtemfetd,  »•.  E.  Brief  Biamarcks  an 
Edw.  v.  MantenfFel.  Berl.6.Jnnii866.  (Hist. 


Zt  U8,  250-62.) 

Orgiiies,  Le8,  diplom.  de  la  gaerre 
de  1870/71.  Recueil  de  dooc  (s.  14, 
2086).    i\  8-9,  14  487;  382  S.  T.  10. 

Hez. :  Hist.  Zt.  116,  512-16  Hesselbarth. 

[3989 

Kohl,  H.,  DtldB.  EiniguDgakriege 
1864—71  in  Urkk.,  aowie  in  Briefen  u. 
Berichten  d.  fthrenden  Manner.  3  Bde. 
Lpzv.Voigtl&nderB.    12  4L       [8990 

Riefi.  L.,  Abekens  poUt.  Anteil  an .  d. 
Eraser  Depesche.     (Hist.  Zt.  118,  **»-£L J 

[3991 

Brandenbmrg,  Reichsgrtodnng,  s.  '15. 
8295.  Rez.:  N.  Jbb.  Klass.  Alt  89,  4W-96 
Gust  Wolf;  N.  Arcb.  SEchs.  G.  38, ,  »7» 
Ermisch ;  rliat  Jabrb.  38, 557—79  A.  Meistm% 

[3992 

Heasgea,  Kriegs-  n.  Gefangensohafts- 
Erlebnisse  e.  Arztes  a.  d.  Feldzuge  i*™!™- 
s.Aufl.    Heidelb.:H5raing.    9iS.    lilW. 

[3993- 

Peters ,  Carl,  Lebenserinnergn- 
Hamb.:  Riiscb.    147  S.    8  M.     [3994 

Thlmme,  Fr.,  Aus  d.  letzt  Jahr- 
zehnt  Wilh.  v.  Kardorffe.  Neue  Briefe 
a.  d.  Nachlafi  ein.  farlanientariers. 
(Dt.  Revue  42,  111,  248—66.  IV, 
138-54;  256-71.)  [3995 

SchultheB'  enrop.  G.kalender. 
N.  F.  80.  Jg.:  14.  (Der  ganz.  Reihe. 
65.  Bd)  Hrsg.  v.  W.  StahL  Mtlnch.: 
Beck  XXXII,  1248  S.    30  M.      [3996 

Boreket  AM  Mainzer  Chronik  1892-1917, 
Mainz:  Diemer.    80  S.    2  31.  [39*7 


by  Google 


Original  from 
UNIVERSITY  OF  MICHIGAN 


Neneste  Zeit  seit  1815 


"121 


t 

I 


Fltihmann,  L.,  6.  Enropas  s.  d. 
Wienerkongrefi.  Aarau :  Saverl&nder. 
482  S.    8  M.  [3908 

Stern,  Alfr.,  O.  Europas  seit  d. 
Vertrfigen  v.  1815  bis  z.  Frankfurter 
Frieden  v.  1871.  Bd.  7.  j(3.  Abt.,  Bd.  1). 
(i.  Europas  1848—71.  BcL  1.  16, 
XXV,  797  S.    19M.60. 


Werthelwer,  E«,  Friedenskon- 
greste  u.  Friedensschitlsse  im  19.  a. 
20.  Jh?  Berl.r  Ullstein  &  Co.  209  S. 
1  ML    (Manner  u.VBlker  19.)      [4000 

Lageniang,  E.  6.,  Recueil  des 
trait^s  et  conventions  conclns  par  le 
royanme  des  Pays-Bas  avep  les  puis- 
sances 6trangferes  depuis  1813.  Cont. 
p.  J.  B.  Brenkelman.  T.  18,  1.  La 
flaye:Belinfante'16.    326  S.    7A.50. 

[4001 

Freksa,  F.,  De*  Wiener  Kongrefi. 
Nach,  Aufzeicbgn.  v.  Teilnekwein  n. 
Mitarbeitern.  2.  Aufl.  (Memoiren- 
Biblioth.  5S.,  4.)  Stuttg.:  Lutz  XIV, 
867  S.    5  M  60.  ,(4002 

Jettel,  v..  Die  polnische  Frage  anf  d. 

■     -     "-  *-    "         >  42, 1,  63-70.) 

[4008 


Wiener- Kougrepse.    (Dt.  Revue  4 


Blesch,  J.f  StudienUb.  Jobs.  Wit, 
gen.  v.  l)5rring  u.  seine  Denkwttrdig- 
keiten  nebst  Exkurs  ttb.  d.  liberalen 
StrSxnungen  v.  1815—19.  Berl.-Wil- 
merad. :  Rothschild.  98  S.  8  M.  20. 
Subskr.-Pr.  2  M.  80.  (Abh.  a.  mittler. 
u.  nener  G.  63.)  51  S.    BerL  Diss.  16. 

Re*.:  Lit.  Zbl. '17,  Nr.  20  BergstrfLfler. 

[4004 

Wemticke,  P.f  Des  Wartbnrgfest  am 
IS.  Okt.  1S17.  (Korr.bl.  Gesamt-Ver. '17,  Nr. 
7/6.)  [4005 

ff entsekt,  P.,  Yor  hnndert  Jahren.  Znm 
18.  Okt.  1917.  (Grenaboten  IV.  Bd.  1917,  Nr. 
42,  8.  70-70.)   I  Wertburgfest.]  14006 

Bingel,  "Nv.  Dei'  Phil  hell eoismus  in 
Dtld.  18*1-29.    StraBb.  Diss.    71  8.       [4007 

Keatemlcb,  Wie  <Lat oselland  an  Prenflen 
kam.      (Trier.  Chron.  N.  F.lo,  97—  m/> 

[4008 

Strnpp,  KM  Die  Neutralisation  u. 
Neutralist  Belgiens.  Mit  hist.  vOlker- 
rechtl.  Einl.  Uotba:  Perthes.  XIX, 
188  S.  5  M.  Perthes'  Schrr.  z  Welt- 
krieg  13.)  [4009 

tiraaert.  H.  ▼.,  Sehwarz-rot-goldene  a. 
icbwarz-weiB-rote  Oedanken  an  dt.  Uni- 
versitatan.  (Hist.  Jahrb.  36,  1-40  a.  Munch. 
Univ. -Rede/)  [4010 

Bepe.  A.,  Wttrttb.  Politiker  v.  1*48  im 
K*mpf  urn  d.  dt.  Frage.  (Wiirttb.Viertel- 
fikftl.  25,  572-<505.)  [4011 

'  Weatzeke,  P.,  Thuring.  Einheitefragen 
in  d.  dt.  Revolution  v.  18$.  iHiBt.  Zt.  US, 
41*— 48.)  (4012 


Scktifiler,  W#,  Die  nationale  Politik  d. 
5sterr.  Abgeordnetea  im  Frankfurt.  Parla- 
ment,  8.'14,  2116,  Re*.:  Hiat.  Zt.114,.  3S5— 87 
Valentin.  [4015 

Frledjung ,  H.,  Oeterreick  v.  1848-1860, 
IT.  l,  s.  »14, 2115.  Rez. :  Bev.  hist.  116, 149— sa 
Eisemnann.  [4014 

Neergaard,  N.f  Under  Jnnigrund- 
loven,  en  FremstiUing  af  det  danske 
Folks  polit Historic  1848—  66.  Kopenh. 
1892-1916.    2864  8. 

Rez.:  Zt.Ges.  Schl. -Hoist.  0. 47,  47S-88 
/  Hedemann-Heespen.  [4015 

Sanaa,  Stellg.  d.  prenB.  Konservativen 
z.  ftufieren  Politik  wahr.  d.  Krimkrieges, 
1853— 59,  s.  '15/*M,  1936.  Rez, :  Hist.  Jahrb. 
38,  379  R.  KQnig.  [4016 

lollaaki,  K.,  Gynlaie  Verhaltea  bei  d. 

Ertiffnuiig  d.  lombardisch.  Kriegcs  185* 
Beitr.  z.  vVflrdignng  d.  Feldzengmeisters. 
BerL  Diss.  50  S.  [4017 

Friedjnng,  H..  Der  Kampf  urn  d. 

Yorhemchaft  in  Dtld.  1869—66.   Bd.  ^ 

1  n.  2.    Anfl.  10.    Stuttg.:  Cotta'  16 f. 

XV11I,  494.    XIV,  705  S.    24  M, 

[4018 

Depaebf  A#9  ,,&fittelenropa".  R.  Problem 
AltOsUrreicha  ife— 56.  (Osterreich.  Zt.  f. 
G.  1,  16-37.)  [4019 


Sckwaaa,   M.,    Nikolsburg. 
Gesamt-Yer.  ?17,  Nr.  1/2.) 


(Korr.bl. 
[4020 


Egelhaaf,  0.,  Bismarck.  2.  verm. 
Anfl.  Stuttg.:Ejabbel8.  X,491S. 
11M.60.  [4021 

Oeppert,  Frz«9  Bismarck.  Lpz.: 
SchlOBmann  15.    150  S.    1  M.  60. 

[4022 

Lndwig9  EM  Bismarck.  N.  erweit. 
Ausg.  (8/9.  Anfl.)  BerL:  S.Fischer. 
312  8.    4M.  [4023 

Sch&fer,  D.,  Bismarck.  E.  Bild 
sein.  Lebens  u.  Wirkens.  2  Bde. 
BerL:  Hobbing,  284;  244  8.     26  M. 

Rez. :  Lit.  Ztbl.  '17,  Nr.  14/15  H.  Richter. 

(4024 

Stellwagen,  A.  W«>  O.  v.  Bismarck 

tot  aan  zijn  optreden  als  staatsman. 

(Brnnas  hist  biblioth.  2.)      Utrecht: 

Brnnal4.    184  8.    6A20.         [4025 

Talentlav  V.,  Bismarck  a.  seine  Zeit,  a. 
'15/*16,  1958.  Rez.:  Mitt.  inat.  Oet.  G.  S7, 
705 f.  Kretschmayi-;  Zt.  fist.  Gymn.  68, 469f. 
v.  Landwehr.  [4026 

Hefater,  AM  Nenes  fib.  Bismarck.  (Hiat. 
Jahrb.  37,  646— 82.)  [4027 

gekeirar,  Tk.9  Bismarck.  Grnndzftge 
aein.  Politik.  fieri- Steglitz:  Dt.  Ranalei 
'15..  64  S.    90  Pf.  [402S 

|i«lTf*8,  J.,  Bismarck  n.  d.  rttra.  Frage. 
(Dt.  Revue  'It*,  Mai,  145—58.)  [402D 

8tamaa,  £••  Konst.  Frantz  n.  Bismarck. 
Sturtg.  u.  Berlin:  Dt.  Verl.anst.  '17.  28  S. 
75  Pf.  [40:«0 

9 


i 


by  Google 


Original  from 
UNIVERSITY  OF  MICHIGAN 


122* 


Bibliographie  Nr.  4081—4095 


Riektkefea,  6,  Frhr.  ▼.,  Die  Polltik 
Bismarcks  a.  Manteuffels  1851—58.  Berlin. 
Diss.  '15.  [4081 

Hme,  M.,  Die  polit.  Haltung  Ldw.  v. 
Gerlachs  ant.  Bismarcks  Minis  terium  1862 
bis  77,  s.  '14,  21*1.  Rez.:  Forseh.  z.  brandb. 
u.  pr.  G.  27,  352*54  Mnsebeck.  [4032 

Angst*  Bisma**k  u.  Leop.  v.  Gerlach,  s. 
'14,  2120.  Rez. :  tfforsch.  z.  brandb.  u.  pr. 
G.  27,  345—47  H.  Writer.  §4033 

Herrfurtb,  K.f  Fiirst  Bismarck  u. 

d.  Kolonialpohtik.    Berl. :  Borngr&ber 

Xn,    439  8.    8  M.  [4084 

Sehltfers,  0.f  Bismarck  als  Christ.  4.  Anil. 
Elberf. :  Ev.  Ges.  f.  Dtld.  '15.    172  S.  1  M.  80. 

[4035 

Sell,  tm  Fiirst  Bismarcks  Fran,  s.  '14, 
2136.    Rez. :  Hist.  Zt.  117,  95,  98  Buscb.  (4036 

Pester,  B.,  Neue  Beitrr.  z.  G.  d.  hoben- 
zoll.  Thronkandidatnr,  s.  »I4,  2139.  Rez.: 
Forseh.  z.  brandb.  u.  pr.  U.  27, 857 f.  Roloff ; 
Zt.  f.  flat.  Gran.  65,  616—10  Losertb;  Hist. 
Jahrb.  86,  422 f.  E.  K.  (4037 

Treltsrhke,  H.  ?•,  Zum  Gedachtn.  d. 
grofi.  Krleges  (Rede  '85).  9.  u.  10.  Taus. 
Lpz. :  Hirzel  *15.    27  8.    60  Pf.  [4088 

Gmerfe,  La,  de  1870/71  (s.  14, 
4888).  Forts.  Le  stege  de  Paris. 
Premiers  jouis  da  sifege,  20.  an. 
30.  sept  (Rev.  d'hist.  rid.  &  TKtat- 
Major  de  Parage  66,  105—84;  La  Ira 
araee  de  la  Loire  (s.  14,  2089).  Forts. 
(Ebd.186-70,)  [4039 

Sartorial   Frbr.   t.  Walterthaetea,  AM 

Der  Paragraph  elf  d.  Frankfurt.  Fried  ens. 
Jena:  Fischer  '15.  46  S.  1  M,  20.  [4040 
Cartelllerl,  A*,  Frank  reichs  polit.  Be- 
ziehgn.  zu  Dtld.  v.  Frankf.  Frieden  bis  z. 
Ausbruch  d.  Weltkrieges.  Vortr.  Jena : 
G.  Fischer  '16.    27  S.    60  pf.  [4041 

Hashagen,  JM  Umrisse  d.  Welt- 
poiitik.  1:1871—1907.  2:1908—14. 
Lp*.:  Teubner  16.  130;  140  S.  2  M.40. 
(Aus  Natur  u.  Geisterwelt  563/64.) 

Rez.:  Hist  Jabrb.  38,  146  Ldffler;  Lit. 
Zbl.  '17,  Nr.  23  Lerche.  [4042 

Meineeke,  !*♦,  Reich  u.  Nation  seit  1871. 
(Int.  Mtschr.wiss.  usw.  '17.  Juni,  1097—1116.) 

(4043 

Schwenupr*  R.,    Restauration  u. 

Revolution. Skizzen  z.Entwicklungs-G. 

d.  dt  Einheit.    3.  Aufl.     (Ans  Natur 

u.  Geisterw   37.)     Lpz.:  Teubner  16. 

132  S     1  M.  20.  [4044 

Dvhen,J*.  La  question d' Alsace-Lorraine 
de  1871  &  1914.  Paris:  Alcaa.  11,  121  S. 
1  fr.  25.  [4045 

Zimmermann ,  A.,   Die  Kolonial- 

reiche    tier    Grofimachte   1871—1916. 

BerL:  Ullstein  &  Co.  16.    251  S.    1  M. 

(Manner  u.  VcJlker  10.)  [4046 

Frakaoj,  W.f  Andrassy,  Bismarck,  Crispi 
im  J.  1877.    (Dt.  Revue  16,  Juli,  10-17.) 

[4047 
BrethMz,    Kaiser  Franz  Josef  I.      (Zt. 
Dt.  Ver.  G.  Mahr,  u.  Schles.  21,  1—22.) 

[404* 


Kohut,  AM  Kaiser  Franz  Josef  I. 
als  Kdnig  von  Ungarn.  Berlin: 
Schwetschke  &  S.  16.   448  S.     5  M. 

[4049 
Debldour,  AM  Bistoire  diplomat 
de  VEurope  deptris  le  congrts  de  Ber- 
lin jn*qu'&  nos  jours,  rartie  1 :  L* 
paix  arm<5e  (1878-1904).  Paris: 
Alcan  '16. 

Rez. :  Preuft.  Jahrbb.  167,  62—97  Daniels. 

(4050 

Lameroax,  L'Autricbe^Hongrie  an  Con- 
gres  de  Berlin  1878.    Paris:  Beauchesne. 

[4061 

Friedjung,  Der  dsterr.-ung.  Aasgleieb. 
(Preufi.  Jahrbb.  169,  186—99;  875-92.)    [4052 

Fraknoi,WM  Krit  Studien  z.  G.  d. 
Dreibuudes  1882—1915.  Budapest: 
Kilian.    297  S.    6  M.  [4053 

Herre,  P.,  Romanians  Vertragsverh&lt- 
nis  zum  Dreibund.     (Hist.  Zt,  118.  68—75.) 

(4054 

Lamprecht,Der  Kaiser.  s.'14,  2158.  Rez.: 
Mitt.  a.  d.  hist.  Lit.  N.P.  2,  4S6— 89  Kdr- 
nicke;  Hist.  Zt.  113,  687  Wahl.  [4055 

DeataeMaa*  unter  Kaiser  Withelm  II. 
Schrlftleitg.  Ph.  Zorn,  s.  '14.  443«.  Rez.; 
Vierteljschr.  f.  Soz-  d.  Wirtack.-G.  13, 
825-31  Wygodxinski.  [4056 

Efntztl,  G.,  Kaiser  Wilhelm  II.  u.  <L 
Zeitalter  d.  dt.  Krhebang  ▼♦  1818.  (Frankf. 
TJntversitatsreden  fL\  1.)  Frankf.:  Werner 
&  W.  '15.    86  S.    l  M.  [4057 

Reventtow,  Graf  E,  z«,  Dtld*. 
auswart  Poiitik  1888—1914.  Aufl.  6. 
Berl.:  Mittler  XXXVI,  480  S.    10  M. 

[4058 
Thloune,  Pr.,  Der  Fall  d.  Sozialistea- 

?resetzes  u.  BSsmareks  ,f3taat89treichplan<4. 
Suddt.  Monatshfte.  '15,  Apr.  108-25.)   (4<>5^ 

Haskafsn,  J.v  Ob.  Beginn  u.  Period  en 
d.  neuon  Weltpolitik.  (Intern.  Monatsscbr. 
Jg.  '10,  Juni  '16.  113^-62.)  [40W 

Schlemann,  Th.,  Dtld.  u.  d.  groBe 

I  Polit  (s. '14,  4443).    Bd.l4:Dieletzt. 

Etappen  zum  Weltkrieg.  352  S*   6  M. 

Rez.:    PrenB.   Jahrbb.  160,   512—16 

Luckwaldt.  ft  [4061 

Molden,  B.,  Alois  Graf  Aeren- 
thai.  Sechs  Jahre  SuBere  Poiitik 
Osterr-Ungarns.  Stuttg.:  Dt.  Verl.- 
Anst.  17.    242  S.    6  M. 

Rez. ;  Ut  Zbl.  '17,  Nr.  48  Zehntbauer. 
__„  [4<K»2 

I  Angyal,  D.,    Beitjpr.   z.   G.  d.  J.  1848. 

(Oesterreich:  Zt.  f.  G.  l,  42-52.  [406$ 

Jaksck,  A.  t..    Kaiser  Franz  Josef  n. 

Kirnten  1848—78. .  (Oarinthia  I.  107,  97— I5e.> 

[40^1 

Ankert,  HM  Die  Huldignng  Kais.  Franz 

Josef  I.   duroh  d.  DeutsohbShmen  2.  Janu. 

1849.  (Mitt.  Ver.  G.  Dt.  Bohmen  53.  249—55.* 

[40»rt 

Bedtrra*  Notizen  aus  Krakin  VMS. 
(Mitt.  Ver.  f.  G.  d.  Dt-  inBoum.  53.  851-39.) 

[4066 


by  Google 


Original  from 
UNIVERSITY  OF  MICHIGAN 


Neueste  Zeit  seit  1815 


(123 


fleidler,  J^»  Anton.  Springer  a.  d.  tschech. 
Politik  1848-50.  Prag:  Rtfhm.  Akad.  '14. 
fTsohech.]  Rez.:  Mitt.  ver.  G.  Dt.  Bohmen 
54,  198-208  0.  ft.  (4087 

Rllle,  A«,  Auk  mahriseh.  Stidten  von  d. 
TriihHngsstttrmen  d.  J,  1848.  (Zt.  Dt.  Ver. 
O.  Mahr.  n.  Schlea.  *;,  177—85^  [4068 

Ooeberl,  MM  Bayern  u.  Dtld.  im 

/19.  Jh    Nebst  Anh.:  Ausgew.  Akten- 

*  v/  stticke  z.  G.  Bayernd  u.  Dtlds.  im  19.  Jh. 

Mttnch.:  Franz.   155  S.    6M.      [4069 

Kelper,  J.9  Landverlust  Bayerns 
An  Frankreich  imPf&lzerWasgaabeim 
Grenzabkommen  1825.  Beitr.  z.  pf&lz. 
Ldkde.  Kaisterslautern:  N.  KayserT7. 
174  8.   3M.  [4070 

8efcretb«fUer,  H.,  Bayern  a.  d.Pfels 

</ 1816— 1916.  Kaiserslantern:  Kayser  '16.  04  8. 

a  If.    Rob.  :  HUt.  Zt.  116,  549f.  S.  R.      [4071 

Endret,  Fr»,  Prioz  regent  Luitpold  u.  d. 

\S     Entwiekl.  a.  modern.  Bayern.  Mttnch  :  Beck 

"16.     94  8.     2M.  (4072 

Bakfcard,  tm  Edoard  v.  Bomhard,  s.*14f 
44S*8.  Res. :  Hist  Jahrb.  85/  986f.  Dtlrr- 
wachter.  14073 

EgeUtaf,  6.,  WUrttemberg  1891  —  1916. 
<Wiirttb.  Vierteljhfte.  26,  606—15.)  [4074 

Gntknecbt,  K»9  Die  Diplomatie  d. 
Anslandes  in  d.  Schweiz  wftbr.  d  Son- 
derbnndes,  Zttrich:  Leonhard  &  Co.  '17. 
«8  S.  1 M.  80.  f  Schweiz.  Stud,  a,  G.wiss. 
^,  3  n.  Basel.  Diss.  [4076 

Heer  A«.  n.  G. Binder,  Der  Sojiderbnnd, 
«.  '14,4447.  Res.:  Ana.  f.  schweiz. G.  '15,651. 
Gnggenbflhl.  [4076 

Uelnon,  BM  Gaudenz  v.  Planta. 
E.  bfindnerischer  Staatsmann  (1767 
—1884).  Chnr:  Keller  IX  [vielmJX], 
328  S.  [4077 

Seluntd,  Hans,  Bnndesrat  Frey- 
Heros€  1801—78.  Drei  Jahrzehnte 
Aarganer-  n.  Schweizer-G.  Aaran: 
Saueriander.    308  S.    6  M. 

Rez.:  Anz.  Schweiz.  G.  '17,  191  —  93 
2schokke.  (4078 

Ztmmerraaan,  W.»  G.  d.  Kantons 

'Zttrich  v.  6.  9.  1839  bis  3.  IV.  1845. 

Zttr.:  Leemann&Co.  '16.  212  S.3M.  60. 

Res.:  Dt.  Ut.-Ztg.  '17,  Nr.  46  Schollen- 


berger.  (Schweiz.  Stnd.  z.  6.wiss.  8, 3  u. Diss, 
"rich.) 

Mfiller,  TL.9  Phil.  Ant  v. 


Sttrl 


[4079 

im  **■•$  x  mi.  auk  *.  t?«£es8er. 
1 :  Jngendjahre.  Universit&tszeit  Der 
Ratsschreiber.  1817 — 47.  Luzern: 
R&ber  &  Co.   HI  S.    3M.  [4080 

Taler,  M.f  Der  Anteil  Granbttn- 
dens  am  Sonderbundskrieg:  (A us: 
45.  Jahresber.  d.  Hist.-Antiquar.  Ges. 
Granbttnd.)  Cbnr:  Schuler '16.  140  S. 

(4081 

La«te*iehla«er  Pr„  Die  Agraranrnhen 
in  d.  badisch.  stkndes-  n.  Grundherrschaf  ten 
1848,  s.  '15,  2022.  Rez. :  Lit.  Zbl.  '17,  Nr.  45 
BergstraBer.  [4082 


by  Google 


Brentane  L.fEIsasser  Erinnergn.  Berl.: 
Reifl.    157  S,    3  M.  50.  140*3 

Becker,  Alb.,  DieWiedererstekung 
d.  Pfalz.  ZurErinnerg.and.  Begrnudg. 
d.  bayer.Herrschaft  auf  d.linken  Rhein- 
nfer  n.  deron  Begriinder  Frz.  Xav.  v. 
Zwackh-Holzhausen.  (Beitrr.  z.  Hei- 
matkde.  d.  Pfalz  o.)  Kaiserslantern:, 
Kayser  '  1 6.    124  f  I    2M.40. 

Rez. :  Lit.  Zbl.  '17,>*r.  28  Wentzsche.  [4084 

Cftln,  Die  Stadt,  im  1.  Jahrb.  unt. 
prenfi.  Herrsohaft  1815  bis  1916.  Br*g. 
v.  d.  St  C61n.  Bd.  1,  1.  2  Bd.  2  V&u: 
Xeabner'16.  4°.  XL,  707;  640;  731 S. 
26  M .  Bd.  1,  TL 1:  E.  Gothein,  Verfgs.- 
n.Wirtsch.-G.  ▼.  Unterganjzre  d.Reichs- 
freiheit  bis  z.  Brricbt  d.  Dt.  Reicbea. 
TL  2:  G.Neuhaus,  Entwidtlg.  von  d. 
Erricht.d.  Dt.  Reicbes  bis  z.  Weltkriege. 
Bd.  2:  Verwaltg.  seit  d.  Reichsgrttndg. 

in  Einzeldarstellgn. 

Rez.:  Lit.  Zbl.  '17,  Nr.5  Marknll;  Zt.  f. 
d.  ges.  Staatswiss.  72,  586  —  88;  Archiv.  $o- 
zUiwisB.  42,  969—75  Schwann:  Jb.  Gesetz- 
gebg.  41,  1101-5  Most ;  D.  Lit.-Ztg.  '18,  Nr.6 
Oppermann.  [4085 

lacier,  Rntwicklg.  e.  offentl.polit.  Lebens 
in  Knrhessen,  1815—48,  s.  fi4,  2177.  Rez.: 
Dt-  Llt.-Ztg.  '15,  Nr.  13  Uchtner.  [4086 

Belle  vie,  Tli..  Dr.  Kellnern.,  seine  Flncht 
a.  d.  Kastell.  (Mitt.  d.  Ver.  f,  hess.  G.  W14, 
37-40.)  [4087 

Hertehel.  09.  Die  offentl.  Meinung  in 
Hambnr*  in  lhr.  Haltnmr  zn  Hismarck  1864 
—  66.  (Mttnch.  Diss.)  Hamb  :  Boysen  '16. 
80  S.    2  M.  (4088 

Hagenab,  HM  Revolution  u.  Legi- 
timit&t  in  d.  G  d.  Erhebg.  Scblesw.- 
Holeteins.  Untersucbgn.  z.  Entstehgs.- 
G.  n.  d.  Politik  d.  Proviaor.  Regierg. 
(Qa.  u.  Forsch.  z.  G.  Schlesw  -Holsteio^ 
4   17—178.    102  S.    Kiel  Diss.  '16.) 

[4089 

Stebbe,  ffcr.,  Landesklrche  n.  Geistlich- 
keit  in  Schletw.-Holst^in  1863  bis  1867.  (Schrr. 
Ver.  Schlesw. -Hoist.  Kirch.-G.  6.  497—564.) 

[4090 

Mifcleabardt,  Zum  Gedichinis  Hrzg. 
Friedrichs.  iSchrr.  Ver. ,  Schlesw.  -  Hoist. 
Kirch.-G.   2.  R.,  6,  391-411!.)  [4091 

Reinhardt,  P#9  Die  s&chsJJnruhen 
d.  J.  1830—31  n.  Sacbsens  Ubergang 
z.  Verfassnngsstaat  Halle:  Niemeyer 
16.  IX,  320  S.  10  M.  (81 S.  Hall.  Diss. 
'15.)    Hist.  Studien  v.  Fester  8 ) 

Res.:  Hist.Vierteljschr.  18,  as*  Philipp; 
N.  Arch.  Sachs.  G.  87,  402  f.  H.  Richter.  (4082 

Zannirk,R.,  Das RndeFriedr. Augusts  11. 
V.  Sachs.  (K.  Arch,  Sachs.  G.38,  4«i7-9.)  [409$ 

Kattowlts.  1865  —  1915.  E.  Denkschr.  z. 
50  j.  Besteh.  d.  Stadt.  Hrsg.  v.  P.  KndteL 
(Aus:  Obersohlesien.1  K at  tow. :  Bohm  *15. 
55  8.;  ISTaf.    1  M.  [4094 

Ferkfs.  EM  Dorothea.  Herzogin  v.  Dino 
n.  Sagan,  ihr  Leben  mit  besond.  Beriicks. 
ihr.  Beziehgn.  z.  prenfi.  Kdnigshsnee  u.  zu 
dt.  Politikern.   Bonn.  Diss.    96  S.  [409$ 

9* 

Original  from 
UNIVERSITYOF  MICHIGAN 


nu 


Bibliographic  Nr.  4096-4164 


Inner e   Yerhattnissc* 

19sf  beck,  E«,  Dieurt>piiingl.  Grundlagen 
d  Liberalismus  u.  Konseryatismtu*  in  Dtld. 
Berl.:  Mittler'IG.  40  S.  60  Pf.  An8:Korr.bl. 
d.  Uenamt-Ver.  f15.)  [4096 

Bhein,  F.f  Zehn  Jahre  .Jtfistoriseli-  po- 
ll tiiche  Blatter"  1838—1848.  Bin  Beirrag  aur 
Vorgesohiohte  des  Zen  trams*.  Diss.  Bonn 
1*16.  78  8.  Rez.:  Hist.  Jahrb.  38,  3781. 
Kchntttgen.  [4097 

Christ,  M*t    Die  grofidt.  Bewegung  d. 


Jahre  1848/49  n.  d.  Gr&ndg.  d.  groBdt.  Partei 
im  J.  1849.  (35  8.:  Strafib.  Diss.)  Erscheint 
vollst.  alsBd.lSd.  Strafib.  Beitrr.  z.  neaen  G. 

[4098 

Kalkoff,  HM  Nationailiberale 
Parlamentarier  1867  bis  101 2  d.Reichs- 
tages  u.  d.  Einzellandtage.  Berl.: 
Schriftenvertriebsstelle  d.  nationallib. 
Partei.    484  S.    5H.  [4099 

Bran  del  bur?,  K.f  50  Jahre  nationallibe- 
rale Partei  1867—1917.  BerL:  Schriftenver- 
triebsNtelled.  nationallib.  Partei.  82  S.  75 Pf. 

[4100 

Grofi,  Wolfg.,  Die  Rechte  d.  Kaisers  a. 
d.  XLAbschn.d.Verfg.  d.Dt.Reichs.  Greifsw. 
Diss.  '16.    46  S.  [4101 

Phflippioa,  Johanna,  Ob.  d.  Ursprg.  n. 
d.  Kinfiihrg.  d.  ailg.  gleich.  Wahlreehts  in 
Dtld.  s.  '13/'14  2209.  Res.:  Hist.Zt.  115, 149 
—52  Valentin.  [4102 

Angst,  R«,  Bismarcks  Stellg.  z. 
parlamentar.Wahlrecbt.  Lpz.:  Brand- 
stetter  XI,  192  S.  3M.60.  (110  S.: 
Leipz.  Diss.    16.) 

Rez. :   Lit.  Zbl.  '17,  Nr.  34  H.  Richter. 

[4108 

Kanfraann,  Erich.  Bismarcks  Erbe 
in  d.  Reichsverfg.  BerL:  Springer. 
106  S.    2  it.  80. 

Rea. :  Lit.  Zbl.  '18.,  Nr.  2  H.  Riehter.[4l04 

Elckheff.R.,  Die  In  terparlamentar.  Union 
1889—1910.  (Zt.  f.  Poiit.  8,  452-98.)  14106 

Delbrtick,  Cl.Y.,  Reden  1906— 16. 
Berl.:  Hobbing.  447  8.    8  M.      [4106 

Founder,  Aug.,  Ost.-UngarnsNeu- 
bau  unt.  Franz  Josef  I.  Berl.u.Wien: 
Ullstein  &  Co.    218  S.    1  M. 

Rez. :  Dt.  Lit.-Ztg.  '17,  Nr.  40.  0.  Kauf- 
mann ;  Preufi.  Jbb.  169,  405—9  Daniels.  [4107 

Ho  gel  mans,  KM  Kaiser  Franz  Joseph  n. 
d.BHrgeiministerinm.  (Hist.Zt.  118,262—66.) 

[4108 

Czedik,  A.  F.  v.,   Das  G.  d.  k.  k. 

ost.  Ministerien  1861  — 1916.  (3  Bde.) 
Bd.  1:  1861-98.  Teschen:  Prochaska 
XXX,  692  S.    (Vollst:  25  M.)    [4109 

Kastner,  Frz.,  Das  Anftreten  d. 
Pfalzer  auf  d.  1.  bayer.Landtagel819/22. 
Beitr.z.G.  d.  Anf&nged.konstitutionell. 
Lebens  in  Dtld.  Mttnch.  Diss.  '16. 145  S. 

[4110 

Schneider,  Eag.,  Kg.  Willi.  1.  u.  d.  Ent- 
•tebg.  d.wurttb.Verfg.(Wtirttb.Vierteljhfte. 
2S,  632—47.) 


(4111 


Tieche,  H.  E.,  Die  polit.  Lyrlk  d.  dt. 
Schwelz,  1830-50.  BerL :  Fran  eke.  93  S.  8H. 

[4112 

Haefeli,  Fr#,  Die  Verfassung*- 
bewegungen  in  Appenzell  a.  Rh. 
wftbr.  der  RegenerationAzeit  Bern. 
Diss.  16.    160  S.  [411S 

Gtere,  0.,  Der  Staatshaushalt  <L 
Eantons  Granbfinden  seit  Einfiihrg. 
d.  direkt.  Steuern  bis  hente,  1856 — 
1914.  Bern:  St&mpfli  &  Co.  16.  XIr 
211  S.  5  M.  50.  (Beitrr.  z.  schweiz. 
Wirtschaftakde.  8)  n.  Diss.  Bonn. 

[4114 

Jf filler ,  HnrM  Oberbfirgermeister 
Dr.  O.  Winterer.  E.  Vierteljahrb. 
Entwicklungs-G.  d.  Stadt  Freiburg. 
Freib.:Lit.Anstaltl6.  266  S.  21L6Q 

[4115 

Christ,  G..  ZmVor-G.d.badisch.Yertg. 
Erltbnisse  ein.  Heidelberger  Professors. 
(Mannh.  G.bli.  18,  70f)  [4116 

Killing,  Beitrr.  z,  preufi.  Finansrpolitik 
in  d.  Rheinlannen  1815—1840  s."is/'i4,  2191. 
Rez.:  Dt.  Lit.-Ztg.  '17,  Nr.  50  Hashagen. 

[4117 

Ksselbern,.*.,  t  Gedichte  a.  d.  Entste- 
hungszeit  d.  hessisch.  Verfg.  (QnartalbU. 
Hist.  Ver.  Hess.  6,  37—40.)  14118 

Knlef,  G.5  Die  Staatsvertrfige  d. 

Grhzgts.  Oldenburg.     Staatsgrundge- 

setz  u.  d.  damit  in  engstem  Zusammen- 

bange  steh.  ander.  wicht.  Ontndgesetze 

in  ihr.  jetzt  gelt.  Fassg.    Oldenburg: 

Stalling.    XII,  210  S.   2M.5a  [4119- 

Hansen,  HM  Die  Erdrtergn.  fiber  die 
Klrchen-  u.  Schnlsprache  in  d.  Schlesw. 
Stands versammlgn.  1856-60.  (Zt.  <ie». 
Schlesw.-HolSt.  Q.  47,  305*94.)  (4110 

Mlsehefk,  E.,  Die  markische  Bitter- 
sehaft  n.  d.  prenfi.  ?erfassung8fragel8l4— to. 
(Dt.  Rundschan  174,  158—82;  354—76.)  14121 

KlhUr,  8. ,  Das  Wahlrecht  in  Wilh. 
t.  Hnmboldts  Entwurf  e.  standisch.  Ter/g. 
f.  Prenflen  v.  J.  1819.  (Zt.  Polit.  10,  195— 
240.)  [4122 


Lemel,  Wilh.  v.  Humboldt  n.  d.  Anftiige 
d.  prenB.  Verlg.  s.  '15/16,  3357.  Res.:  zL 
f.  Polit.  10,  5011  Haahagen.  (4123 


Ackermann,  E.  W.f  Georg  Frhr. 
Yincke  u.  d.  innere  preufi.  Politik 
1845—49.  Marb.  Diss.  128  S.  u, 
Jabrb.  Ver.  Orts-  und  Heimatskde. 
Grafsch.  Mark  29,  115-285.       [4124 

Helnrlcbs,  J.,  Die  Reaktivierungr 
der  Kreis-  und  Provinzialst&nde.  Ein 
Beitrag  zur  Geschichte  der  Reaktion 
in  Preufien.    Diss.  Bonn.    148  8. 

[4125 

Pres»entln9  H«  y»,  gen.  v.  Rautter, 
Sozialpolit.  Gedanken  bei  d.  preufi. 
Elassen-  u.  Einkommensteuerprojekten 
vor  1850  auf  Grand  archival.  Studien. 
BresL    Diss.  16.    XVIII,  78  S.  [4126 


by  Google 


Original  from 
UNIVERSITY  OF  MICHIGAN 


Xeueste  Zeit  seit  1815 


'125 


ftltter.  Uerh..  Die  pre  ail.  Konservativen 
u.  Bismarcksdt.  Politik  1858—  71,  s.  14,  2216. 
Rez.:  Forsch.  z.  brandb.  u.  pr.  (J.  27,  350— 
iW  v.  Petersdorff:  Preufi.  Jahrbb.  159,  157— 
m  Th.  Elbinghaus.  [1127 

Wendorf,  H.,  Die  Fraktion  d. 
Zen  trams  im  preufl.  Abffeordnetenhanse 
1859—1867.  Leipz.:  Quelle  u.  M.  16. 
139  S.  (Leipz.  hist  Abh.  40  u.  Leipz. 
Diss.  15.) 

Rez.:  Dt.Lit.-Ztg.'17Nr.l8;  Hist.Jahrb. 
.38.  l??— 180  Schniitgen.  [4127a 

Lo  wen  thai,  D.  preuft.  Verfassnngsstreit 
1862—66,  8.'15/*1»,  2014.  Rez.:  Zt.  f.  Polit. 
10,  502f.  HeydernofT.  t  [4128 

Schunke,  W.,  Die  preufi.  Frei- 
handler  u.  d.  Entstehg.  d.  national- 
liberal.  Partei.  Leipz.:  Quelle  &  M. 
16.  86  S.  3  M.,  Subskr.-Pr.  2  M.  55. 
<Leipz.  hist.Abh.4l  u.  Leipz.  Diss.  16.) 

Rez.:  Hist  Jalirb.  3S,  157 f.  Schniitgen. 

(4129 

Bndde.  H.  v.,  Staatsminister  u. 
Minister  a.  Offend.  Arbeiten.  Auf- 
zeichngn.  u.  Erinnerungsbl&tter,  ge- 
satnm.  u.  niedergeachr.  v.  sein.  treuest. 
Freunde.   Berl.:  Mittler  16.  89  S.  2M. 

[4130 

Senottrafiller,  KM  Die  Einrichtg.  d.  Kg]. 
Regterg.zn  Danzig  v.  100  Jahren.  (Zt.  Westpr. 
G.-Ver.  57,  1—66.)  [4131 

Meyer,  Edna.  tVilh,,  Polit.  Erfalirgn.  u. 
(iedanken  Theodor  v.  Schbns  naek  1815. 
(Hist.  Zt.  117,  432—64.)  [4132 


Kilianl,  B..  Der  dt.-engl.  Wirtschafts- 
gegensatz.  (Ktnttg. :  Dt.  Verlangsanst.  '15. 
35  8.  50 Pf.  (Derdt.  Kiieg.  Polit.  Flngsehrr., 
hrsg.  v.  E.  Jaekh.  B7.)  Rez.:  Lit.  Zbl.  '15. 
Nr.  42.  [4133 

Doeber),  Bavern  u.  d.  wirtacksftl.  Eini- 
gang  Dtlds..  s.  WW,  3388.  Rez.:  Lit.  Zbl. 
rl7,  Nr.  48  Bergstrafier.  [4184 

Dronewolff,  W.,  Stadterweiterg. 
n.  Wohnungsbausbau  in  Osnabrttck 
1843—1913.  Beitr.  z.  Entwicklgs.G. 
d.  dt.  Mittelstadte.  (Mitt.  Ver -G. 
Osnabr.  40,    1—152.)  [4135 

Sehnerrlng,  Die  Teuerungs-  u.  Hunger- 
jahre  1816  u.  1817  in  WQrttemb.  (Wiirttb. 
Jbb.  Statist. '16,  45-78.)  [4186 

Soalofimann,  A.,  Die  Kindersterbliebkeit 

in  d.  dt.  Fdrstenhttusern  im  IK  Jh.  n.  ibre 

Beeinflnssung  durcb    die  Fortschritte  der 

Hygiene.     (Jahrbb.  f.  Nat.ok.  105.  237—45.) 

[4137 

Wiedenfeld,  K«,  E.  Jahrhuadert 
rhein.Montanindnstne(Bergbau,Eisen- 
Industrie ,  Metallindustrie ,  Maschinen- 
bau).  (Moderne  Wirtschaftsgeataltgn. 
Nr.  4.)  Bonn:  Marcus  &  W.  16. 
156  S.    5  M. 

Rez.:  Zt.  Oes.  Staatawiss.  63.  443—47 
HeiB.  [4138 

Digitized  by  GoOQle 


Bender.  J..  Zur  15 .  d.  preufc.  staatl. 
Salzwerks  zu  Stetten  b.  Haigerlo»*h.  in 
Hohenzollern.    (Mitt.  Hist.  Ver.  Hohenz.  50, 

81—97.) [413!# 

Nathusius,  E.  v.,  Job.  Gottl.  NV 
thusius.  E.  Pionier  dt.  Industrie. 
Stuttg.:  Dt.  Verl.-Anst.  15.  306  S. 
5  M.  [4140 

Riedler,  A.,  Emil  Ratheuau  n.  d. 
Werden  der  Gmliwirtschaft.  Berl.: 
Springer  16.    244  S.    h  M. 

Rez.:  Jahrb.  (Jesetzgebg.  41,  461  —  W 
Scbmoller.  *         [4U1 

Cliarmatz,  R.,  Minister  Karl  Ldw. 
Frhr.  v.  Bnick.  Der  Vorkainpfer 
Mitteleuropas.     Leipz.:  Hierzel.     X, 


281  S.    5M. 


4142 


Kasiowits,  T...Oie  neuer.  handrtspolit. 
Beziehgn  zwiscli.  Osterr.-Ung.  n.  d.  Balkan - 
landern  bis  z.  Aasbruch  d.  Weltkrieges. 
1:  Kumanien.    Berl.  Diss.    61  S.  [414:; 

Krtbs,  Bob.,  Die  wirtschaftl.  Bedeatfi:. 
d.  Jabrzebnts  1870— 80f.d.  neuereYergangen- 
heit  d.  lotbr.  Eisenindustrie.  E.  Beitr,  z. 
els.-lothr.Wirtsch.-G.    Leipz.  Diss.  16.  H5S. 

[4144 

Schrelber,  Fritz,  Die  Sacbsiscbe  Bank 
zu  Dresden  1865  bis  1912.  E.  geschichtl- 
stutist.  Beitr.  z.  Entwicklg.  d.  Xot-»nbank- 
wesens  in  Sachsen.  Leipz.  Diss.  '15.  X. 
8i»  S.  [4U5 

Sohnlzt.  Fr.,  Die  erst.  dt.  Eisenbahnen 
Niirnberg— Furtli  nnd  Leipzig— Dresden. 
2.  rerm.  Aufl.  Lpz.:  Voigtliinder.  «>s  S. 
80  Pf.    ( Voigtlanders  Quellenbucher  1.)  [4146 

Dra^ger.  FrM  Die  erst.  KLsenbalin  d.  St. 
Essen,    i  Beitrr.  G.  Essen  36.  1*h— t>4.)  (4147 

Leyeo,  A.  r.  d^r.  Die  Eisenbabu politik 
d.  Fiirsten  Bismareks.  s  14,  4481.  Itez.: 
Hist.  Zt.  115.  15*3—56  Rosenthal:  Zt.  f.  Polit. 
9,  597-600Eger.  [414^ 

Hchwoerbel,  E.,  Der  Gemeinschaftsge- 
danke  im  deutsch.  JSisenbabnwesen.  Diss. 
Bonn.    65  S.      [411* 

Timm.  J.„  Sozlaldemokratie  n.  Ge- 
werkschaften.  iSuddt*  Monatsbfte.1!?,  Nov., 
175-207.)  4  [41 -VO 

Zaddach,  Sozialist.  Ideen  in  Pommern 
1848.    (Pomm.  Mtbll.  '14,  Nr.  6.)  [4151 

Bernstein,  EdM  Erinnergn.  eine.^ 
Soziali8ten.  Teil  1:  Aus  d.  Jahren 
mein.  Exils.  3.  u.  4.  Aufl.  Berlin: 
Reifil8.    306  8.    5  31.50.  [4152 


Sllbertteln,  8.,  Die  Stellnng  Preuhens 
n.  Mecklenbnrgs  znm  Artikel  XT1  d.  Dt. 
Bundesakte  (Beitrr.  z.  G.  d.  dt.  .laden 
302—24.)  —  Lewinvk),  A.,  Aus  d.  Schriften- 
kampf  fiir  n.  wider  d.  Juden  in  d.  30er 
Jahren  d.  r.».  Jl».  (Ebd.  325-41.)  —  Brans, 
X..  Der  alteste  judische  (remeindeverband 
in  PreuBen.    (Ebd.  342— W.)  (4153 

Meisl,  J#9  Hnr.  Graetz.  Berl.: 
Lamm.    184  S.    4  M.  50.  [4154 

Original  from 
UNIVERSITY  OF  MICHIGAN 


'126 


Bibliograpliie  Nr.  4165—422'! 


Heilfroa,  E.f  Die  recbtl.  Behandl. 
d.  Kriegsschfcden  in  Freufien  nach  d, 
Freibeitskriegen.  1:  Bis  z.  Kriege 
v.  1914.  Bd.l:  Bis  1864.  Bnch  1. 
Maimh.:  Bensheimer  16.  XV11I, 
281  S.    15  M.  [4155 

6eiiberg,  W.  D.9  Bismarck  u.  das 
Kriegsvaikerrecht,  s. '14,  2246.  Re*.:  Dt. 
Lit.-Ztg.  '16,  Nr.  26  Rosin.  [4156 

Egfler,  W„  Der  Waldstetter  Mord  u. 
d.  let*te  Hiurichtung  in  Walldurn  1818. 
{Alemannia  43,  21—28.)  "  [415? 


Melaecke,  *V.#  Landwehr  u.  Landsturm 
fleit  1814.  (Jahrb.  f.  Gesetzgebg.  40,  1087— 
111*.)  [4158 

Clause  witz«   Karl  u.  Marie  v., 

Lebensbild  in  Briefen  u.  Tagebuchbll. 
Hrtg.  u.  eingel.  v. R. K.  Linnebach. 
BerL.  Warneck'16.    600  S.    7  1 

Rez. :  Dt.  Revue  42, 1,  365—68  v.  Strants. 

(4159 

Jenioa,  A. 'v.,  Colmar  v.  d.  Goltz  f. 
(Dt.  Lit.-Ztg.  '1«,  Nr.  14.)  (4160 


Kittling,  J.  B»,  Der  dt  Prote- 
stantismiis  1817— 1917.  Bd  1.  Miinst: 
Aschendorff.    422  S.    7  M. 

Re/. :  Hist  -Polit.  Bll.  161,  202—4.      [4161 

Bttttner,  0.,  Die  evang.  Frei- 
kirchen  Dtlds.  Beitr.  zur  neuesten 
Kirch.-G.  Hit  Vorw.  v.  K.  MasOher 
Bonn:  Schergens  '16.  XVT,  852  S. 
3  M.  [4162 

SchrSrs,  HM  Dt  u.  franz.  Katbo- 
lizisraus  in  den  letzten  Jahrzebnten. 
Freib.:  Herder.    XV,  228  S     4  M. 

[4163 

SchDfitgen,  Das  F.l»aB  n  d.  Erneuerg.  d. 
kathol.  Lebens  in  Dtld.  1814-48,  s.  *13,  4?4o. 
Re*.:  Dt.  Lit.-Ztg.  'i6,  Nr.  23  Feig;  Hist. 
7A.  119.  114  —  16  Wiltberger.  K.Buchheim, 
Aus<l.  i>olit. Yergangenheitd.  dt,  Kaiholiken. 
(Grenzhoten  '16.  111.  320— 37  )  [4164 


ttolft  u.Fiefc*r,  Harmsiana.  fSchrr.Ver. 
Schlesw. -Hoist. Kirch. -G.2. lt..7,99— 125.  £41t>5 

Dyroff,  A.,  C.  J.  Windi^chmann 
(1775— 183**)  u.seinKreis.  (Verein-schr. 
d.  Gorres-Ges.  '16,  1.).    K5ln:  Bachem 

'16.    123  S.    2M. 

Re/.:  Hist.  Jahrb.  88,  176 f.  Schniitgen, 
Tbeol.  Kev.   17,  Xr.  17/18  Kopp.  [416* 

Sctaulthefi-Recliberg,  G.v  ,  Die 

zttrcheriscbe  Theoloflrenschule  im  1 9. Jh. 
Zttr.:  Sehultheft'14.  149  S.  2M.  (Aus: 
Festgabe  d.  Univ.  Zftrich  z.  Einweibg. 
d.  Neubauten  '14,  TheoL  Fak.)     [4167 

Vermeil,  E..  Jean  Adam  Mohler  et  lVcole 
cathol  de  Tubingue  1815  — 40.  s. '14,  2*58, 
Re/.:  Hist.  Jahrb.  35.  ^8f.  Seppclt .  Kev. 
delist,  eccl.  15.  ass— &:»  Flamien.  14168 


Briefe  an  E.  W.  Hengstenberg- 
Aus  40  Jahren  dt  Kirch.-G.   Hrsg.  v^ 
G.N.Bonwetsck  Gfitersloh:  Bertels- 
mann.  176  8.  4M.  (Beitri.z.Ferderjr 
ckristl  Tbeol.  29, 1.)  [4Wfr 

Dora,  EM  Aus  Briefen  Adf  v.  Harlefi'  aa 
J.  W.Fr.  Holling  1838—52.  ^Beitrr.  a.  bay$r. 
Kirch.-G.  22,  198—209;  241-t64.)  [4170 

Kolde,  E.,  Aus  Adf  v.  HarleB'  Brief  w. 
1850— 75.  (Beitrr.e, bayer.Kirch.-G. 29,40-61. > 

{4171 

Mackintosh,  R«,  Albr.Ritschl  and 

hi«  school.    Lend.;  Chapman  &H/15. 

296  S.    7  sb.  6d.  [417fc 

'   M  alert,  H.,   Zur  Lebena-G.  Chr.  GottL 

Wilkes.   (TheoL  Stud.  u.  Krit.  '17,  198-**G.> 

[4178 

Kappeler,  E.,  Conrad  v.  Orelli. 
Sein  Werden  u.  Wirken,  a.  d.  schriftl. 
NachlaB  dargest  Zflrich:  JFttflii  16. 
507  S.    7M.60.  [4174 

Finsler,R,,  Dieth.  Geo.  Finsler,  d- 
letzte  Antistes  d.  z&richer  Kircbe* 
Ztirich:  Beer  &  Co.  r16f.  93;  117  S~ 
5  M.  60.  i  NeujbL  d.  Zttricher  Httlfeges^ 
116  n.  117.  • 

Rez. :  Theol.  Lit.-Ztg.  r17,  Nr.  8/9  Kohler. 

[4175- 

Dobcrl.  A„  J.  H.  Sailers  Freundschafta^ 
briefe  an  Edua.  v.  Scbenk.  (Hist.-poi.  Bit 
158,  747—64.)  I*  "7* 

gekubert  KM  Die  evang.  Predigt  im  Re- 
volutionsjahr!848,  a.  'W/'H  2868.  Be*.:  Hist. 
2t.  114,  »84f.  Wentzcke.  1*1^" 


by  t^ 


iL 


\V 


Loeselie,  ti..  Kaiser  Franz  Joseph  I.  m~ 
d.  ost.  Protestantismua.  (Jb.  Uea.  G.  Prot. 
Oaterr.  57,  8-7.)  [4178 

Bastven,  H.,  DieErrichtg.  d.  neuen  Dom- 
kapitel  in  Trientu.  Brixen  1824-26.  (Forsch. 
Mitt.  G.  Tirols  usw.  17,  78-98.)  f4179 

Doeberl,  A.,  Kg.  Ludwjg  I.  u.  tL 
katb.  Kirche.  (Hist.-pol.  B)l.  158,  84 
^98  usw.  824  —  39.  159,  45—55.  160, 
349-61.)  [418a 

Getger,  K.  A.,  Das  bayer.  Konkor- 
dat  v.  6.  VI.  1817,  Saknlar-Erinnergn. 

Regensb.:  Manz.   190  S.    4  M. 

Rez.:  Beitrr. Bayer. Kirch.-G.  24,  122—?* 
Her ra .  Jordan .  141H1 

Mayer,  Mich.,  Bayerns  Be volkorg.in  kon- 
fessioneUerSchichtungTi.  Entwicklg.  seit  d. 
letzt.  100  Jahren.  Miincb.:  Schweitzer.  84  8. 
2  M.  10.  [4'8t 

Ludiri|c9A.,  Streiflichteraufd.Charakter 
d.  Ftirsten  u.  Weihbischofs  Alex.  v.  Hohen- 
lobe.  (Hi.st.  Jahrb.  38.  321—29.)  [4183 

Wnrster,  P.,  100  Jahre  Predigeranstalt 
in  Tubingen.  Tub.:  Mohr.  58S.    1  M.    |41h4 

Kaan  Lm  Das  Trierer  Apoetol.  Vikariat 
in  Ehrenbreitsteiu  1 1810— 24).  Beitr.  a.G.  u. 
z.  Recht  der  Sedes  vacans.  (Zt.  Sav.-Stift 
88,  K.  A.  7,  185-283.;  {418S 

Original  from 
UNIVERSITYOF  MICHIGAN 


Xeueste  Zeit  seit  1518 


127* 


Lager,  Bemiibgn.  d.  Domkapitels  v.Trier, 
cm  d.  h.  Xagel  zurttckzuerhalten.  (Trier. 
Chron.  N.F.  14,  16—23;  51—57.)  [418G 

Vo*el,  P.,  Beltrr.  z.G.d.  KoinerKirchen- 
streite*.  s. '14.  4743.  Rez.:  Hist.  Jahrb.  35, 
426  f.  Schniltgen;  Mitt.  a.  d.  hist.  Lit.  N.F. 
*.  399— 401  KUber,  Theol.  Lit  -Ztg.  '14,  Nr.25 
Vigener.  [4187 

Kipper ,  H.,  Johs.  Kardinal  v.  Geittel. 
Erzbiscb  v.  Koin.  (Frank!,  zeitgem.  Bro- 
acbiiren  34,  2j  Hamiu:  Breer  &  Th.  34  S. 
50  Pf.  [4188 

Drenhaeb,  K.,  Aktenstiickez.Vereinigung 
d.beidenmarkisch.  Minis  terien  zn  e.  evang. 
Gesamtsvnode  a.  e.  Reformat  ion  sjubilaum  in 
d.  Grafscb.  Mark  im  J.  18L7.  (Jahrb.  d.  Ver. 
f.  ev.  Kirch. -G.  Westfal.  18.  38—59.)       [418:> 

Yahle,  H„  Das  Ended.  Klosters  d.Barm- 
herzigenBruderu.d.Rinfuhrg.d.  EJisabethe- 
rinnen  in  d.  KlemenshospUal  za  Munster. 

{'/A.  I.  vaterl.  G.  Weatf.  73,  I,  173-212.)  [4190 

Knoke,  KM  Die  Kirehenvorstands- 
u.  Synodalordng.  d.  ev. -luth.  Kirche 
Handovers  v.  9.  Okt.  1864.  Gutersloh : 
Bertelsmann  '16.   427  S.   13  M. 

Rez. :  Zt.  Ges.  Kiedera.  Kirch. -G.  21,  232 
—36  Ph.  L.  Meyer.  [4191 

Vopcel,  Wait.,  50  J  ah  re  innere  Mission 
im  Kgr.  Sachs.,  1867—1917.  Lpx.:  Dorftiing 
&  Fr.   116  S.    1  M.  [4192 

X alert  H.f  2  Briefe  Schleierinachers  z. 
Kirchenverfassungareform.  (Zt.  f. Kirch. -G . 
36,  509— IV6. )  *  [419^ 

Laabert,  M.,  Bettelmbnche  in  d.  Pro  v. 
Posen.  (Hist.  Monatsbll.  f.  d.  Prov.  Pos.  16. 
33-36.)  [4194 

Sappelt,  Fra.  Xat.,  Kardinal  ("f.  Kopp, 
Fiirstbisch.  v.  Breslau.  (Zt.  d.  Ver.  f.  (i. 
Schles.  50,  295—326.)  [4195 

Grimm, Willi,,  Die  relig.-poiit.  Lege  Liv- 
lands  unt.  russ.  Oherhohelt.  (Siiddt.MenatN- 
hefte  '17.  Pebi\,  531—55.)  [4196 

Becker,  Alb#,  PfHlzer  Geistesleben  im 
letzt.  Jh.  (Mitt.  Lit.  Ver.  Pfalz  4.)  Speyer: 
Verein  '16.    32  S.    50  Pf.  [4197 

Wien,W.,  Die  neuere  Entwicklg.  un.ser. 
Universitaten  u.  ihre  Stellg.  im  dt.Gei&te.s- 
leben     Lpz. :  Bartb  '15.    31.8.    l  M.     [4198 

Kaser,  K„  Die  Grflndung  d.  Franz- 
Josefe-Univ.  in  Czernowitz  1875.  Wien: 
Braumiiller.    48  S-    l  M.  20.  [4199 

Doberl,  A.,  RekatholisieriHigsbe- 
strebungen  ^egenuber  d.  Universitiiten 
Wnrzbnrg  u.  3Iuuchen  unt.  d.Regierg. 
Kg.  Ludwigs  I.  (Hist.-pol.  Bll  161, 
28—34;  81-98;  287—98.)  [4200 

Htap,  Eai?.f  G.  d.  Friedrichsuniversitat 
Ellwangen,  1812-1817.  Ellwangen  :  Ipf  u. 
Jayatzeitung.    64  S.    4°.    4  M.  20.  |420l 

Fuchs.karl  Job*. .Die Staatswiss.  Faknlt. 
d.Univ.  Tubing.  1S17— 1917.  (Jb!>.  Xat.ok.109, 
686-9:*.  [420* 

Itienhardt,  A.,  Das  Universitatsstndium 
d.  Wiirttemberger  seit  d.  Keichsgiiindg. 
(Wtirttb.  Jbh.  Statist.  '16,  100—82.)  [4203 

Mayer.  Herm.,  Bemiihnngen  d.  St.  Frei- 
burg uni  Erhaltg.  ibr.  Universitiit  1816  —  18. 
(Zt.  Ges.  Beforderg.  G.kd.  Freiburg  32.  103 
— 30.  -  (4204 

Vollert.  M„  G.  d.  Kuratel  d.  Univ.  Jena. 
(Zt.  d.  Ver.  f.  thiir.  G.  N.F.  23.  1—54.      [4205 


Goetz,  Wait.,  Das  Institut  f.  Kultur-  u. 
Universal -G.  an  d.  Univ.  Leipzig.  (Arch.  f. 
Kult.-G.  12,  274—84.1  [4206 

Lamprecbt,  K,,  Bektorat^erinnergn., 
hrsg.  v.  ArtJi.  Kohler.  Gotha:  Perthes  '17. 
76  S.  2  M.  Rez.:  Dt.  Lit. -Ztg.  *17,  Nr.  42 
Soil.  [4207 

Beate,  J.,   Goitingen  u.  Leipzig. 

Universit  atserinnergn.       Braunschw. : 

Wollermann  XII,  235  S.    3  11.    (4208 

Haapt,  !L,  Zur  G.  d.  alt  est .  Konigsberger 
Bur.schenschaft  l*si7— 19.  (Altpr.  Mtschr.  54, 
42*>-29.)  [4209 

Aschner,  S.,  Der  dt.  Unterricht  u.  d.Ko- 
niantik.    (Zt.  G.  Erziehg.  6,  225-80.)    [4210 

fiofile,  WM  Joremias  Gotthelf  alsVolks- 
erzieher;    Munch.  Diss.    50  S.  [4211 

Bratsclier^Fn,  Christoph  v.Schmid 
als  Padatroge  u.  Jiigendschriftsteller. 
Mttnch.  Diss.    96  S.  [4212 

Schagev,  Gbrree  u.  d.  Anfiinge  d.  preuti. 
Volksschule  am  Rhein  1814—16,  s.  '14,  204 1. 
Rez.:  Hist.Zt.  118,  219f.  v.  Miiller;  Diisseld. 
Jahrb.  26.  314  Willemsen.  -  [4213 

gabr,  0  ,  Der  Kin  flu  £  Pestalozzis  n.  Her- 
berts auf  d.  hessisc h.Padagogen  Wilh.  Hesse. 
(HeJi.  Diss.  '16.     60  S.  [4214 

HrntNcfcer,  Fr#v  Christoph  v.  Schmid. 
PUdag. -liter.  Stndie.  Miinch. :  Lindauer  97  S. 
2  M.  50.  [4215 

Krebi,  Aus  d.  Lebenserinnergn.  v.  Dr.J. 
Ph.  Krebs,  Professor  am  Gymnasium  zuWeil- 
burg.  (Nass.Heimatljll.17,  65— 73. 18,  14—22; 
t»— 75.)  [4216 

Mefer,  <iatt«,  Heine  Erinnergn.  an  d. 
(ilovauer  ev.  (rymnasium  (1865—77).  Glogau: 
Hellmann  f15.  1H4  S.;  lSBl.Zeichngn.    SM. 

[4217 

ijlaonlag,  0..  Wilh.  Mever  u.  d.  Staate- 
biblioth.  in  Miinchen.      <Z\)1.  Bibliothr.  84 , 

209—21.'  „___  C4218 

Ffschev,  Herm.,  Die  Hallisch.  Jahrbb. 
u.  d.  Srhwaben.  (Wiirttb.  Vierteljhfte.  25, 
558—71.)  [4219 

Ankert,  B..  Beziehgn.  zw.  J'rag  u.  Leit- 
meritz  bei  d.  (Jrflndg.  d.  Ver.  f.JJ.  d.  Dt. 
in  B&km.  52,  528—87.)  [4220 


Saltier.  W.,  Beitrr.  z.  Schleiermacher- 
forscbg.  theol.  Stud.  u.  Krit.  '16,  402*  16; 
529—40.)  [4221 

Bohme.  Fr.,  Ferd.  Bose.  K.  Freund 
Geibels.  (Zt.  d  Ver.  f.  Inberk.  (i.  17,  137— 
72.]  [4222 

Schnchardt,  0.,  KoDst.  Frantz.  Thiir. - 
Sarlis.  Zt.  7,  155—77.1  1223 

Salinger.  B.,  Lotze  als  Berliner  Univer- 
sitatslehrer.  « Mitt.  Ver.  G.  Berlins  '17,  Nr.  5.) 

[4224 

Nietzsche,    Fr.,  Briefwechs.  mit 

Frz.  Overbeck.     Hrsg.  v.  R.  Oehler 

u.  C.  Bernoulli.     Lpz.:  lnsel-Verl. 

16.    475  S.     10  M.  [4225 

RickerUH..  Wilh.  Windelband.  Tiibing. : 
Mohr'J5.  44  S.  1  M.  Rez.:  Lit.-Ztg.  16, 
Nr.  22  Troeltsch.  [4226 

Drew*,  A.,  Zum  Tode  Wilh.  Windel- 
bands.    (Preub.  Jahrbb.  163,  1—12.)       [4227 


byC^C 


[C 


Original  from 
UNIVERSITYOF  MICHIGAN 


'128 


Bibliographic  Xr.  4228—4315 


Vhmm*9.  0.,  Briefe  dt.  Galehrter  an  e. 
kurland.  Philologen.  (Altpr.  Mtschr.  M, 
208-64.)  [*228 

Xiiz,  Berth.,  Theodor  Gomperz.  (Zt 
d.  Dt.  Ver.  f.   O.  Mahrens  ttsw.  18.  15*— 67.) 

[4229 


Watte,  KM  Bin  Urt*il  Wilh  t.  Hum- 
boldt* tb.  d.  spater.  Breslauer  Univ.-Prof. 
n.  schles.  Archirar  J.  (J.  Bunching .  (Schles. 
G.bll.  *16,  19.  >  <*t3° 

GemaatstenbrUfe  von  it.  an  Hoffmann 
v.  Falleraleb-n.  Ansgew.  n.  hrsg.  v.  F. 
Behrend.  fMitt.  a  d.  Liu.  arch.  Berl.  14.  2.) 
Berl:  Litteratnrarch.  ges.   17.    68S.     [4281 

Briefe  an  Karl  Lachmann  1814  — 
60;  hrsg.  n.  erl.  v.  A.  Leitzmann. 
(Abh.  d.  Berl.  Akad. '15,  1.)  Berl.: 
Q.  Reimer  15.  108  S.  5  M.  60.    [4232 

Briefe  a.  cL  Nachl.  Wilh.Wacker- 
nagels.  Hrsg.  u.  erl.  v.  A.  Leitz- 
mann. Lpz.:  Teubnerl6.  176  S. 
6  M.  80.  (Abh.Saohs,ttes.Wiss.34, 1.) 

[4233 

Bettelhelm,  A.,  Leben  u.  Wirken 
d.  Preiherrn  Rochus  v.  Liliencron. 
Mit  Beitrr.  z.  G.  d.  Alls.  Dt.  Bioprr. 
Berl.:  G.  Reimer.    317  S.    8  M. 

Rez.:  Dt.  Lit-Ztg.  '18,  Nr.  *  Biese; 
Hist.  Zt.  118.  502—7  M.  Ritter.  [4231 


Baal,  Frz.t  Nordisohe  Stlmmen  liber  Sa- 
Vlgny  u.  Gans.    (Zt.  Sav.-Stiftg.  37,  G.  A./ 
511-18.)  C4^35 

Blbaer,  B.,  J.  G.  Droysens  Vorlesgn. 
lib.  Politik.  Beitr.  z.  Entwicklgs.-G.  nnd 
Begriffsbestimmang  d.  wissenschaftl.  Polit. 
<7X.  t  PoUt.  10,  825—76.)  {4236 

Freaadorff,  J.,  Gottl.  Planck,  dt  Jurist 
n.  Politiker,  8/14,  4538.  Rez.:  Zt.  f.  Polit. 
9,  615  Heyderhoff ;  Zt.  N.  Ver.  Niedersachs. 
'16,  155—58  R.  Schbder.  [4287 

Ren  4  tor  ff,  FM  Seamldt.  R./  Heeek,  A. 
n.  Eareaberg,  TM  Rudf  Sohm.  Gedenk- 
wortc.    Lpz. :  Hinrich*  '17.    23  S.    50  Pf. 

lttendorff,  W.  t.,  Wilh.  Roscher. 
(Hannov.  G.bll.  20,  293-309.)  [423y 

Seawiad,  K.  ▼.,  Hnr.  Bronner.  (Mitt, 
d.  Inst.  f.  flst.  G.  87,  1-26.)  [4240 

Seckel,  E.f  Heinrich  Bronner.  Bin 
Nacbruf.    <Neues  Archiv  40,  807-JU8.)    [4241 

Wreteehko,  A.  ▼.,  Hnr.  Brunner  u.  Rich. 
Sebroeder.   (Hist  Vierteljsdir.  18,  345-51.) 

[4242 

Stager,  B..  Frdr.  Thaner.  (Zt.  Sav- 
Stiftg.  37,  K.  A.  6,  V— XI.  —  Latebla  t. 
EbiBfcreatb,  Desgl.  (N.  Arch.  41,  320 f.) 

Jaffe,  ChM  Roacher,  Hildebrand 
n.  Knies  als  Begrttnder  d.  alter,  hist. 
Schule  dt.  Volksmrte.  E.  Beitr.  z. 
G.  u.  Theorie  d.  hist.  Schule  d.  Na- 
tionalOkonomie  in  Dtld.  Bern.  Diss. 
'16.    120  S.  [4244 

Damatekke,  A.,  Frdr.  List.  e.  Prophet 
n.  Martyrer  dt.  Weltwirschaft  Jena: 
Fischer.    43  S.    60  PL  [4245 


BtaUe.  0..  GaKt.T.Srhmoller  f.  (Hisi. 
Zt  US.  477-0*8.)  (4t4« 

Splcker,  W.,  Vom  Kloster  ins 
akdem  Lehramt.  Sehick*ale  e  ehe- 
mal.  Kapuziners.  2.  wesentl.  erw. 
Aufl.  MOnster:  Obertuscher  14.  2*3  S. 
3  M.  20.         [4247 

Oaeaarlaa,  Dei  Begriff  d.  Nation  in  d. 
dt.  G.schreibg.  Lpz. :  Voigtiwider.  64  S. 
2  M.  tO.  £«« 

Totenachau  Schweizer.  Histo- 
riker:  14'1«.  (Ana.  Schweiz.  G.'17, 
66—60;  152—56;  205—12.)     N.F.  15. 

[4249 

Hebettea,  Zom  ^Ojahr.  Bestehen  d.  Ver. 
f.  G.  u.  Altkde.  in  HohenzoUern.  (Mitt.  d. 
Ver.  60,  1— 18.  >  I«» 

Baaktekrlft  z.  SOiahr.  Bestehen  d.  Ver. 
(Schrr.  Ver.  G.  Leipaigs  12.^    89  S.       [42il 


Vlrcktw,  H,%  Erinnerg.  an  Alfr.  8chliz. 
(Prihist,  Zt.  6,  871-74..  C*** 

Motefladt,  H.,  Mor.  Hoernes.  (Dt.  G.UIL 
18,219-25.)  [**» 

Haberlaadt,  M.,  Mor.  Hoemes.  (Zt, 
Ost.  Volkskde.  28,  45-48.;  [4t54 

MUt.  AM  Hugo  Jantsch  1S40— 191«. 
(Prahist.  Zt.  7,  284  f.)     .  [42S5 


Koeaf,  Fr.  n.  Weber,  Wilk.,  Walt., 
Barthel.  <Ber.  d.  Rom.- Germ.  Komm.  9f 
1—13,  J  t**** 

Aatbeif  K.,  Ihristian  Lndwig  Thomas. 
(Nas».  Heimatbll.  17.  ill- 14. >  £4257 


TaeprU  MM  Theodor   Hii-vchfeld.      Em 
Kacbraf  «Neue»  Archiv  40,  828—3:^0.)     [4i5» 


by  Google 


Heabfa,  W.  HM  Ferd.  Uregorovius  al» 
Jonrnalist.  (Dt.Rundschaa,i7,  Mai, 223— 4«.) 

[4259 

Bedllea,.  Oi  w,  Mommsen  n.  d.  Germaniae. 
(Zt.  Osterr.  Gymr.  67,  865-75.)  [4260 

Ltbbe,  Fr.  Gentz  u.  H.  v.  Sybel,  s.  '14, 

2281.  Rez.:  Mitt.  a.  d.  hist.  Lit.  N-F.  «, 
883—85  M.  Pfltiger.  [4261 

Bonw«tfch.  n.m  Der  Historiker  Hnr. 
Leo  in  seinen  Briefen  an  Hengstenberg. 
(Nacbrr.  Gdtt.  Ge8.  Wiss.  '17,  849-1*8.)  [««2 

Belfilf ,  RM  Hnr.  Laden  als  Pablisist  n. 
Politiker.    38  S.    Jen.  Diss.  ,£*2«8 

Sepp,  Joh.  Nepom.  (1816—1909). 

Bild  sein.  Lebena  naeh  sein.  eifiren. 

Aufzeichngn.     1:  Bis  a.  AbschluB  d. 

5ffentl.  TWigk.     Regensb.:  Wkrz'LS. 

165  S.    6M, 

Rez.:  Hist.  Jahrb.  33,  177  f.  Schnfltgea. 

J4264 

Mendorf9HM  K.  W.Kitisch,  Die  method. 
Grondlagen  sein.  Geschichtaschreibg.  8.'l4t 

2282.  (Leipz.  Diss.  13.)  Rea. :  Hist  Zt  lis, 
5V»-66  Mitzscb.  Hist.  Jahrb.  16,  807  f. 
KOnig:  Vierteljschr.  f.  Soz.-  u.  Wirticb-G. 
13,  4H0f.  v.  Below.  [*»®» 

Original  from 
UNIVERSITYOF  MICHIGAN 


Neueste  Zeit  seit  1815 


129 


Treitschke,  H.  y.,  Briefe.  Hrg. 
v.  M.  Coraiceiius.  Bd.  3,  Tl.  1:  1866 
bis  71.    302  S.    7  M. 

Rez.:  Lit.  ZM. '18,   Nr.  11    H.   Richter. 

[4266 

Heinhold,  P.,   Bin  Brief  Treitsehkes. 

i.N.  Jbb.  Klass.  Altert.  80,  351.)  [4267 

.    Lorenz,  LdwM  Treitschke  in  unser.  Zeit. 

Leipz. :  Hirzel '16.    56  S.    l  M.  [4268 

Ebblnghaus,  Th.,  Hr.  v.  Treitsehke  u. 
d.  dt.  Lit.    (Preufi.  Jahrhh.  165,  67-87.1 

[4269 

Fischer,  Ldw.,  Max  HOfler.  (Altbayer. 
Monatsschr.  13.  85—135.)  Sep.  TtHz:  Dewitz 
T16.     52  S.     2  M.  [4270 

Brethols,  B„  Adf.  Bachmann.  (Hist. 
Vierteljschr.  18,  351 f.i  [4271 

fiaerst,  J.,  R.  v.  Pflblmann.  (Hi.st. 
Vierteljschr.  18,  836-88.  *  r«7a 

Sontmerfeldt,  J.f  Karl  Theod.  v.  Heigel, 
(Mitt.  Vet*.  G.  Dt.  Bohmen.  54, 137—41.)  [4273 

Sontmerfeldt,  0M  K.  Lampreehts  Lebens- 
werk  u.  Lehre.     (Thar. -Sachs.  Zt,  7,  52  -56. . 

[4274 

Leaz,  M„  Theod.  Brieger  zum  Gedaeht- 
nis.    (Zt.  i.   Kirch.-G.  86,  I-XV.)  [4275 

Jordan.  Barm.,  Theod.  Kolde,  s.'M,  4523. 

Rez.:  Theol.-  Rev.  '17.  Nr.  9/10  Merkle. 

[4276 

Seellger,  G.,  Alfr.  Dove.  (Hist.  Viertel- 
jschr. 18,  233— 40.)  [4277 

X«4**cfce,  Fr..  Alfr.  Dove.  (Hiat.  Zt. 
116,  6!J— 100.)  [4278 

Kantorowicz,  Ik,  Alfr.  Doves  schrift- 
stellcr.  GrOBe.    (Hist.  Zt.  116,  2*2—86.)  [427i» 

Gotheln,  K.,  Alfr.  Dove  t  ('Zt.  f.  G.  d. 
Oberrh.  31,  448—50.1  [4280 

Pangerl.  Frz..  Emil Michael  f.  (Zt.  Kath. 
Theol.  41,2,  I-IV.)  (4281 

u     Jaksch,  A.  ▼.,   Jos.  v.  Zahn  (Mitt.  Inst. 
Ost.  G.  37,  584—88.)  [4282 

8rbik,Y„  Jos.  Hirn.   (Hist.  Zt.  118,  187f.i 

[428S 

Straganz.  M.,  Josef  Hirn.  (Forsch.  iiitt. 
G.  Tirols  nsw.  14.  195  -202.  i  [4284 

Wteser.  Thorn..  Ferd  Hirn  1875  —  1915. 
'Forseh.  Mitt.  G.  Tirols  usw.  17,  117— 22.) 

[4286 

K inter,  MM  u.  B.  Bretholz,   Die  Korre- 

Hpondenz  P.  Greg.  Wolnys.    Hrsg.  u.  bearb. 

iZt.d.Dt.Ver.f.  G.Mahreos  usw.  20,  87—140; 

379—95.  21,  105—37.)  [4286 

Saner,  J.,  Karl  Reinfried  tFreib.  Dioz.- 
Arch.  N.  F.  18.  451— 80.  >  [4287 

Beyerle,  Rechtsanwalt  Karl  Beyerle 
1839—1915.  E.Bilda.d.  polit.u.geistig.Leben 
d.  Stadt  Konstane  in  d.  letzt.  50  Jahren. 
(Schrr.  Ver.  G.  Bodensee  48,  61—88.)       |42«8 

Kretzschmar,  J.,  Edna.  Hach.  (Zt,  Ver. 
Liibeck.  G.  19,  127—48.)  [4289 

Motefladt,  Hngo  Jentsch.  <Dt  Gbll.  17. 
195—98.)  [4290 

Schroder,  Edir..  Willi.  Mever.  (Naclirr. 
d.  Gott  Ges.  d.  Wiss,  Geschafti.  Mitt  '07,  7G 
—84  J  [4291 

Hartmann.  J.,  Arthur  v.  Auwers.  o.  0. 
<1915.)  9S.  Aus:  Nachr.  d.  Ges.  d.  Wisg.z. 
Gottingen.     (Geschafti.  Mitteil.  1915,    H.  l. 

[4292 

Schfitzinptr.  H..  Graf  Zeppelin  n.d.Bo- 
densee  (Schrr.  Ver.  G.  Bodensee  46,  1  —  56; 
12  Taf ).  [4293 


by  Google 


^elf.Gns*,,  Frdr.Pfaff  f.  'Zr.  G.  Oberrh. 
N.  F.  32,  468—70.)  [4294 

,  Pageastecher,  K#  H.A.,  Lebenserinnergn.T 
s.  '14,  2066.  Rez.iDttsseld.  Jahrb.  26.  315— n 
Wentzcke.  [4295 

Delbrick,  H..  Die  Sprachreinigung.  FHrst 
Bismarck  u.  Hnr.  v.Treitschke.  Berl. :  Stilke 
'15,  32  S.  50  Pf.  n.  Prenfi.Jahrbl.  156,  308-34 

[4296 

Bachem,  K..  Jos.  Bachemu.  d.Entwicklg. 
d.kath.Pressein  Dtld.  Bd.t.s.'n.886i.  Rez.: 
Hist.Vierteljschr.  18,  320  -22  Zucliardt.  [4207 

Felehflbauer.  M.,  Salzburgshochdt.  Lire- 
nitur  1850-1917  iin  Rah  men  d.  dt.  Literatur- 
entwicklg.  Mitt.  Ges.  Salzb.  Ldkde.  57.  65 
-288.1  "  (4298 

Horter,  B.,  Die  mnndartl.  Kunstdicht*. 

d.   Siebenbiirg.   Sachsen.     (Arch.  d.  Ver.  1. 

.  siebenb.  Ldkde.  39,  629-708. »  [429-> 

Ann,  Fr.,  Die  period.  Presse  d.  Steier- 
mark  1909—18  8.  Nachtr.  zu:  Die  per.  Presse 
d.  St.  1848  —  98.  Graz:  Selbstverl.  '15.  3» 
(aUtOgr.)S.   1  M.  10.    Vgl.  '09,  3892.  [43Q0 

Hoffmann,  Theod.,  Dtld.  in  d.  ruas  Pnbli- 
zistik  vor  d.  Kriege.  iPreufi.  Jahrbb.  163, 
119—32.)  [4301 

Jenny  >  Gnst.  >  Hekt.  Zollikofer 
(1799—1853).  E.  vergeBaen.  St  Q-aller 
Dichter.  (Neuj.bl.  d.HistVer.  St.Gallen. 
•17.)  St. Gall.:  Fehr.  4°.  95  S.  2M.90. 

[4302 

Tichnml,  0,.  Aas  d.  Kachlasse  Alb. 
Jahns  1811— 1900.  iNenJ.bl.  d.Lit.  Ges.  Hi.' 
Bern:  Wyss  '15.    75  S.    2  M.  50.  [4803 

Nieten,  6..  Neue  Kunde  liber  Grabbe. 
Nach  ungedr.  Brief  en  G..  (Westfal.  Mag.iz.2. 
129—36;  USW.)  [4304 

Maync,  H*.  KarllmmermannalsStadent 
u.  Befreiungskrieger.    ^Ot.  Rnndschau    16. 

Ang-,  242—61.)  (4305 

Mayac,  H.,  Die  Anfinge  d.  Erzahlers 
Iminermann.  <N.  Jbb.  f.  d.  klass.  Alt.  37.  654 
— 65.»  [4306 

Wentzcke.  P.,  Aus  E.  M.  Arndts  rhein. 
Anfangen.  (Diisseld.  Jb.  28,  218—23.)      [4307 

Backenberpc.  J.,  Klise  v.  Hohenhauseu. 
Westial.  Dichterin  a.  tlbersetzerin.  Tl.  l: 
(Zt.  f.  vaterl.  G.  Westf.  73.  I,  115-72. i  Tl.  2: 
Miinst.  Diss.  '13.  [4308 

Horgthemke,  Melch.  v.  Diepenbrock  als 
Ubersetzer  span.  Diohtgn.  Miinst.  Diss.  'in. 
102  8.  [43W 

Stock,  G.,  Gust.  Schwabs  Stellg.  in  d. 
zeitgenoss.  Lit.  Munst.  Diss.'lS.  122  S.  [4310 

DeetJen,W.,  Neue  Dokumente  zn  Immer- 
mannsTod.  tDnsseld.  Jb.  28,  tt2S— 27. »    [4311 

Stleda,  Ldw..  Elias  Salomon.  (AltpreuS. 
Monatsschr.  52,  315-30.)  [4812 

Wendling,  E«9  Hebbels  Erlebnis  in  s  trafi- 
bnrg.    (Jahrb.  f.  G.  Els.-Lothr.  32.  115— 25.  > 

[4313 

SchurZi  A.  X*.  Lenaus  Leben.  er- 
neut  tl  erweit.  v.  Ed.  ('astle.  1 :  1798 
—1831.  (Schrr.  d.  Lit.  Ver.  Wien  18.) 
Wien:  Verein   13. 

Rez. :  Anz.Dt. Altert. 3 7, 143—45  A.Koster. 

[4311 

Seelmann,  W. ,  Zur  Brink  man  -  Forsch. 
(Jahrb  Ver. Niederdt.Sprachforschg.4S.  1—13 ; 
128—  34.  \  [4315 

Original  from 
UNIVERSITYOF  MICHIGAN 


*130 


Bibliographic  Xr.  4316—4366 


Lanjtfcantter,  J,,  Karl  Egon  v.  Eberts 
Kelbstbiographie.  <3Gtt.  Ver.  U,  Dt.  Bbnmen 
55,  164—89.)  14316 

Bittner,  Geo,  Rob.  Pruts  u.  Karl  Roeen- 
kranz.    (Altpr.  Mtschr.  54,  95—144.)        f48i7 

Bollert  MM  Ferd.  Freiligrath  u.  Gottfr. 
Kink  el  Brombergr:  Gruenauer  T16.  52  s. 
l  M.    ftez. :  Lit.  Zbl.  '17,  Nr.  23  Raab.    (4818 

Lassalle,  Briefe  an  Freiligrath:  mitg. 
u.  elxigel.  v.  Gust.  Mayer.  (AycU.  f.  G.  d.  So- 
cialism. 7,  431—45.)  [4319 

Krijrtr,  ChrM  Quellenforsehgn.zu  Fritz 
Reuters  Dlchtgo.  u.  Leben.  Nachtr.  ( Jahrb. 
d.  Ver,  f .  niederdt.  Sprachforachg.  42,  127-  86.  > 

[4320 

Braadeaf  Krntt,  Beuteriana  u.  Anderes. 
(Jahrb.  d.Ver.  f.  niederdt.  Sprachforachg.  42, 
J37-4JO  14321 

Albram,  J..  Hamerling  U.  seine  Heimat. 
Gedenkbll.  a.  d.  Waldviertel.  2.  Aufl.  Wien: 


Braumfiller  15.    78  S.    1  M. 


14822 


KraS,  M..  BUder  aus  Annette  v.  Drostes 
Leben  u.  lrichtung.  Mttnst.:  Coppenrath  15. 
93  S.     1  M.  25.  [4828 

Kobes,  Frz.»  Kindheitserinnergn. 
u.  Heimatsbeziehgn.  bei  Tbeod.  Storm 
inDichtg.  vu  Leben.  BerL:  Paetel  XI, 
280  S.   7M.  [4824 

Hejse,  Paul,  a.  Th.  Storm,  Brief* 

wechs. ;  hrsg.  u.  erl.  v.  J.  Plotke.    1 : 

1864-61.    Mttuch.:  Lehmaun.    224  S. 

t     6  M.  50.  [4325 

Plotke,  6.  J.,  A  us  d .  Briefwechs.Ewiseh. 
Paul  Heyse  n.  Theod.  Storm.  (Dt.  Revue 
42,  HI,  297—819.)  14326 

Plotke,  G.  J.,  Paul  tfeyse  u.  Theod. 
Storm.  Ana  d.  G.  ihr.  Frenndsehatt.  (Dt. 
Rundschau  '17,  Sept.,  864— 95  )  [4327 

Biese,  A.,  Th.  Storms  Leben  u. 
Werke.  Lpz.:  Hesse  &  B.  156  S. 
2  M.  [4328 

Frejrtag,  (J.  W«,  Aus  Gust.  Prey- 
tags  Brief  wechs.  m.  Graf  u.Gritfin  Bau- 
dissin,  1866—62.  (Dt.  Rundschau  168, 
109—35;  269—90;  448-69.)         [4329 

Kohut,  A«,  Gust  Freytag  als 
Patriot  u.  Politiker.  BerL:  Schalll6. 
304  S.    3M.60.  [4330 

Damn  ton,  GM  Gust.  Freytag  u.  d.  Kon- 
stitntionalismus.    Freiburg.  Diss.  '16.  82  S. 

(4331 

Orillparzers  Gesprftche  tu  d.  Gha- 
rakteristiken  sein.  PersOnlichkeit  durch 
d.  Zeitgenossen.  Gesamm.  u.  hrsg.  v. 
A.  Sauer.  Abt.2:  1871—72.  Nachtr. 
Wien:  Ver.  '16.  XXVI,  294  S.  Scbrr. 
d.  Lit.  Ver.  Wien  20.)  (4332 

Rosegger,  P.,  Mein  Weltleben. 
Erinnergn.  e.  Siebzigj&hrigen.  1.  Lpz.: 
Staackmanu  16.  376  S.  2  M.  50.  ((Ge- 
samm. Werke  39.)  [4333 

Kenpf.K..  Dr.  Hnr.  Hansjakob  1837—1916. 
(Hist.-pol   Bll.  158,  316-V8  usw. 


Burkhardt,  Jak.,  u.  Paul  Hejfser 

Briefwechs.  Hrsg.  v.E.Petzel  Mtlnch.* 
Lehmann  '16.    206  S.    4  H.       [4335 

Ratfe,  BUW.?  Von  E.  Horikea  Leben  u. 
Sterben.  Unveroff.  Berichte  a.  d.  Nachlasse 
W.  Hartlaubs.  (Dt,  Rundschau  '16,  Juii,  81 
—97.)  [433<7. 

Lltzmann,  B.,  E.v.  Wildenbruch. 
2:  1885—1909.  Berl.:  GrotelS.  IX, 
413  8.    8H. 

Rei.:  Lit.  Zbl.  18,  Beil.,  Nr.5f.  Adf.Bar- 
tels:  Dt.  Lit.-Ztg.  '17,  Nr.  80  t.  Oettingen. 

Bee.:  v.  Bd.1  s.  '18/'14  2328  Dt.  Rund- 
schau '14  Mai,  818-18  Endera.  [4337 

Rett,  A.  H.,  CarlJentach  f.  (Grenzboteu 

1917  HI,  Nr.  32,  8.  August,  S.  161-184.)  [4889 

Schumann,  Harry,  Walt.  Hey- 
maun.  Vorw.  v.  E.  Lissauer.  Lttizen: 
Ktihnel  15.  68  S.  1M,  26.  (Aus- 
Altpr.  Rundschau.)  [4339- 

Lindau,  P.,  Nur  Einnergn.  Bd. 
1  u.  2.  Stuttg.  u.  Berl.  l6f.  XIII, 
361;  X,  401  8.    13  H. 

Rez.:  Dt.  Iit.-Ztg. '17,  Nr.  18  Kilian; 
Dt  Lit.-Ztg.  '17,  Nr.  48/49  Kilian.  [4840 


Scfcalts,  Hen**,  SchloB  Charlot-tenhof. 
cHohenzoll.  Jb.  20,  1—21.)  [4841. 

Havana,  Bv  Die  dt.  Malerei  im  19.  Jta.» 
s.  '14,  2324.  Rez.:  PreuB.  Jahrbb.  166, 
H0-l6\Vest;  Zt.  f.dst.  Gymn.TWt  J.  Lan*l. 

[434^ 

Koetiebaa,  E„  Die  Anfange  d.  st&dt. 
Kunstsammlgn.  in  Dusseldorf.  Dtisseld.: 
Bagel  '16.    48  S. ;  80  Taf.    3  M.  [4843 

Grantor.  H.f  Die  Aquarell-Sammlg. 
Raiser  Wilhelms  I.  Ein  Beitr.  zu  seta* 
Lebens-G.    Forts.  5.    (Hohenzoll.  Jahrb.  is. 

122—55  )  [4844 

Petset,  K#,  Briefe  y.  Jak.  Burckhardt  u. 
Paul  Heyse.    Dt.  Rev.  40,  in,  41—51.)  [434i> 

Welti,  Alb.,  Briefe;  eiogel.  u# 
v.  A.  Frey.  Ziirich:  ftascher  &  Co. 
16.    330  S.    5  M.  35.  [434fr 

Clemen,  0„  Dresdner  Briefe  in  Mitan. 

(N.  Arch.  Sachs.  G.  38,  3U-54.)  [4347 


LvIt^r.  JM  Der  Nestor  d.  deutseh-ro- 

miHchen  Kttnstlerschaft  » Heinrkh  Gerhard rt 
+  1915).  (Deutsche  Revue,  Februar  1916^ 
S.  231-238.)  [434» 

Bilrger,    Fritz,     Die    Gensler^ 
3  Hamburger  Halerbrttder  d.  19.  Jh. 
StraBb.:  Heitz  16.      221  S.      14  M. 
(Stud.  z.  dt.  Kunst-G.  190)   u.   Diss. 
Kiel  14.  [434* 

Slebert,  KM  Aus  d.  Leben  v.  Geo.  Coroi- 
celius.    .  Hessenland  '15,  Nr.  11  f.)  [4350 

Stehert,  KL.  Marie  Ellenrieder  als 
Kunstlerin  und  Frau.     Freib.:  Herder  *  16. 


[4334     *    X,  l'2'i  8.     2  M. 


[43T.1 


by  Google 


Original  from 
UNIVERSITY  OF  MICHIGAN 


Neueste  Zeit  seit  1815 


'131 


He)  ck,  Ed.f  Feaerbach.  3.  verand. 
Aufl.  Bielef.:  Velhagen  &  KL  15. 
164  S.  4  M,  (Kunstler-Monographien 
76.)  [4352 

Dtirck-Kanlbach ,  JM  Erinnergn. 
an  Wilh.  v.  Kaulbach  u.  sein  Hans. 
Munch.:  Delphin-Verh  348  S.  8M.50. 

[4363 

Siebenfreund,  KM  Hundert  Jahre 
Danziger  Singakademie  1818—1917. 
Denkschrift  z.  Feier  d.  lOOj&hr.  Be- 
stehens  der  Danziger  Singakademie 
(E.  V.)  am  15716.  Dez.  1917.  D*n- 
zig:  Burau.     165  S.  [4354 

Brahms,  Briefwechs.  Bd.  9  \\.  10: 
Briefe  an  P  J.  Simrock  u.  Fr.  Simrock, 
s.  16/16,  2090.  Hrsg.  v.  Kalbeck. 
Bd.  lu.  2.  17,  224;  230  S.     a  5  M. 

[4365 

Schulze,  Frdr.,  100  Jahre  Leipzig. 
Stadttheater.  Geschiehtlich.  Hilckbl. 
Lpz.:  Breitkopf  &  H.     276  S.     4  M. 

He-/.:  Lit.  Zbl.  T7,  Nr  41  E.  Michael. 

[4356 

Mftnch,  Aus  4.  Kulturleben  d.  l.  Hillfte 
d.  19.  Jh.  an  d.  mittler.  Erlt  (s.  11)03,  3968). 
Forts.    (Ilhein.  G.bll.  7,  200-205.)  [4357 


Meineeke,  Fr..  Dt.  Kultur  n.  Macht- 
politik  im  engl.  Urtetl.  Berl.:  Heymann 
'15.  27  .S.  50  Pf.  (Dt.  Reden  in  schwerer 
Zeit  29.)  Ilea.:  Mitt.  a.  d.  hiBt.  Mt.  N.  F. 
4,  210 f.  Kende.  [4858 

Prinkel,  L.,  Kin  Mutftersfhilderer  a. 
-erforscher  dt  Landes-,  Yolkslebens  n.Volks- 
glanbens  (Max  Hofler).  iDt.  G.bll.  17, 
16—21).  (4359 

Meyer,  Dora,  Das  ori'entl.  Leben  in  Ber- 
lin im  J.  vor  d.  Mftrzrevointion,  s.  ?13,  2089. 
Kez. :  Hist.  Zt,  114,  881— H4  Valentin.     [4360 

Lauffer,  0.,  Ub.  d.  G.  u.  d.  hemic, 
volkstiinilich.  Gebraneh  d.  T&towiernng  m 
Dtld.    ^Wortfcr  n.  Sachen  ti.  l— 14.)        («r>i 

Baff,  KM  Perstfnliche  Erlebnisse  auf  d. 
Gebiet  d.  Aberglanbena.  (Schweiz.  Arch. 
f.  Yolkskde.  20,  54-74.)  [4862 

Wehrhan,  K«,  Kettengebete  n.  Himmels- 
briefe.  (Zt.  d.  Yer.  t .  rhein.  n.  westf .  Volka- 
kde.  18,  65-75.)  —  Prttmer.  KM  Cber  Amu- 
lette  im  gegenwiirt.  Kriege.    (Ebd.  79—81.) 

[4363 

Hopf*  WM  Aberglauben  im  Kanton  Bern 
vor  90  Jahren.  fArch.  Schweiz.  Volkskde. 
21,  31-59.)  [4364 

Paati,  If.,  Der  Himmeisbrief  im  Alten- 
buvgischen,  besond.  in  d.  Gegenwart.  (Mittl 
d.  Ver.  I.  sAchs.  Volkskde.  6,  212—18.)    [4365 

Helae,  WM  Die  Yemicbtung  heidnisch* 
Opferstatten  im  Kirehspiel  Lrmes  dnrch 
Pastor  P.  Carlblom  1836.  (Sitzungsberr.  d. 
Gen.  f.  G.  usw.  d.  Ostseeprovinzen  KuBlands 

'13,  214—18.)  [4366- 


by  Google 


Original  from 
UNIVERSITY  OF  MICHIGAN 


132 


Alphabetisches  Register 


Alphabetisches  Register. 

UnberUcksichtigt  bliebendie  Abteiluug..Oe.K;imi!i.Ab)iandlungen  un«l  Zeitsehriften", 
.mnnym  er.«chl«nene°  Aufsatze,   die  Naraen  der   Ubersetzer  und  der  Bearbeiter 

neuer  Auflagen. 


Aalbers,  J.  3457  1 

A  berg,  N.  2046.  2201 
Abstreiter,  L.  1675  j 

Achilles  2499  | 

Ackermann.  E.W.  4124  ' 
Adam,  A.  £.  3206  i 

Adam,  E.  687 
Adam,  Joh.  2944.  ;S050     I 
Adler,  Br.  22Q2 
Adler,  (i.  373  ; 

Adler,  S.  8907  l 

Ady,  C.  M.  2461 
Aebereold,  6.  S85  { 

Ahmels,  C.  3315 
Ahn,  Fr.  4300  ' 

Aich,  J.  A.  868 
Albert,  P.  P.  1200.  2472. 

2746.  2781.  3813.  3326. 

3336. 

Alberti,  O.  y.  624 
Alberti,  W.  3260 
Albram,  J.  4322 
Albrecht,  F.  1371 
Albrecht,  O.  2714.  2726. 

2732 

Allshorn  2332 
Altenburg,  O.  3828 
Althans  2896.  3098 
Altmann,  Adf.  1347 
Altorffer,  C.  3168 
Ambrosias,  E.  261 
Amling,  E.  2294 
Ammann,  Hartm.  3682 
Amrhein  683.  3359 
Andreae,  Fr.  3429 
Andrian,  v.  622 
Angermaier,  J.  8648 
Angyal,  D.  4063 
Angyal,  Z   3111 
Ankert,  H.  4065.  4220 
Ankwicz,  H.  v.  2748 
Anneler,  Hedwig  891 
Anthes  2018.  2085.  2099 
Anthes,  E.  4257 
.Anton,  K.  2916 


Apelbanm  2609 
Apeldoorn,  L.  J.  van  1460 
Arendt,  M.  418 
Arldt,  Th.  799.  802 
Armbrust,  L.  2517 
Arnd,  Woltg.  2054 
Arndt.  Ernst  2313 
Arndt,    G.    1464.    1462. 

1464.  2823.  8026 
Arndt,  Hel.  2339 
Arnecke,  Fr.  1133.  2780 
Arnold,  Fr.  2807.  2880 
Arnold,  R.  F.  250 
Arnoldi,  A.  8669 
Arnswaldt,  W.  C.  v.  649 
Arnswaldt,  W.  K  v.  685. 

666.  570 
Arras,  P.  3221.  8258 
Asal  2426 
Aschner,  S.  4210 
Aner.  E.  1626 
Anerb&ch  815 
Angst  4033.  4103 

Bachem,  K.  4297 
Bachmann,  Johs.  2872 
Bachmann,  K.  1451 
Bachmann,  Ph.  2726 
Back,  F.  3160 
Backschat,  Fr.  3748 
Bader,  Frz.  2957 
Badrutt,  P.  2632 
Bachtold,  Hans  215.  324. 

1908.  2000 
Bahler,  2830 
B&hler,  A.  3805 
Bahler,  E.  3394 
Baier,  H.  219.  3060. 3465 
Bailleu,  P.  3975. 
Bail,  F.  2260 
Bahnson,  502 
Bahr,  Hans  646 
Bahr,  Eonr.  2513 
Bahrfeldt,  E.  496.  498 
Bahrfeldt,  M.  v.  490 


Bakel  H.  A.  van.  2705 
Ballheimer,  R.  967 
Balke,  F.  3329 
Balszns.  H.  469 
Bamberger,  Ldw.  3753 
Bamberger,  Lnise  1263 
Barbey  3852 
Bardeleben,  C.  v.  3136 
Barge,  H.  2949 
Barlage,  H.  1176 
Barnewitz,  Fr.  973 
Barnikel,  E.  2856 
Barnikol,  E.  1559.  2559 
Barth  212 
Barthel,  W.  2084 
Barwinski,  E.  628 
Bassermann,  E.  594 
Bastgen.  H.  1080.  3892. 

4179 

Batbge,  E.  3041 
Bander,  E.  2961 
Baner,  Harms  1435 
Baner,  Max  1983 
Baner,  Wilh.  821 
Banermeister,  E.  2475 
Banm,  Jul.  1787.  2650. 

3818 

Baumgart,  R.  1427 
Baumgarten,  P.  M.  401 
Baur,  Ang.  2821 
Baur,  Jos.  8081 
Bayer,  Jos.  424 
Bechtold.  Art  3310. 3365. 

3557.  3558 

Bechtolsheimer,  H.  933 
Becker,  A.  1602 
Becker,  Alb.  3355.  4084. 

4197 

Becker,  Alfr.  3224 
Becker,  Const.  3631 
Becker,  C.  H.  8198 
Becker,  Edua.  3010 
Beck,  Edw.  3206 
Becker,  Frz.  1052 
Becker,  F.  Karl  1835 


by  Google 


Original  from 
UNIVERSITY  OF  MICHIGAN 


Alphabetizes  Register 


ns$ 


Becker,  Jobs.  3516 
Becker,  Jos.  2827 
Bettelheim,  A.  4234 
Beyerle  4288 
Beyerle,  K.  824 
Beyschlag,  W.  2925 
Becker,  Rich.  1550.  2287 
Becker,  W,  J.  1878 
Beckmann,  G.  2443 
Beer,  K.  1694.  8385 
Beete,  N.  3388 
Beil,  A.  996,  998.  3187 
Beinert,  J.  277 
Beintker,  E.  1166.  2500 
BeiBwanger,  G.  3532 
Behaghel,  0.  365 
Behn,  F.  2199 
Behrend,  F.  1894.  2753. 

3307.  3719.  4231 
Bebrends,  L.  1102 
Behrens,  G.  2021.  2051. 

2090 

Bellee  2612 

Below,  6.  v.  1040.  2801 
Bemmann,  285 
Bencke,  0.  965 
Bendel,  J.  1904 
Bendel,  F.  J.  684.  2366 
Bender,  £.  1282.  3698 
Bender,  Frz.  2380 
Bender,  J.  4189 
Benkert,  C.  1995 
Benaiger,  C.  431.  446. 

876.  2670 
Berbig,  M.  603 
Berchem,  £.  426.  426 
Berobem,  V.  ran  2446 
Berg,  C.  vom  578,  1249. 

8417.  3493 

Berg,  Gnst  1011.  3872 
Berg,  K.  vom  712 
Berg,  Ldw.  2308 
Berg,  S.  J.  Tan  den  713 
Bergdolt  8894 
Bergell,  P.  2955 
Berger,  Arn.  B.  2703 
Berger,  D.  8738 
Berger,  Karl  8744 
Berger,  Sari  842.  844. 

1024 
Bergmann,  Cornel.  2699 
Bergner,  P.  1783 
Berken,  Curt  v.  d.  1860 
Berken,  R.  t.  den  827 
Berlage  1976 
Berliere,  U.  1536 
Bernhart,  J.  2254 
Bernoulli,  A.  656 
Bernoulli,  C.  4225 
Bernoulli,  J.  2419 


Bernstein,  Ed.  4162 
Bernt,  A.  2636 
Berr  1438 
Bersu,  G.  869 
Bert,  G.,2626 
Bertheau,  Ft.  542. 1181. 

1813.  1612.  1927 
Berthold  989 
Bertram,  Adf.  1544 
Befl,  B.  2785 
Besson,  M.  2245 
Beste,  J.  1664.  4206 
Beth,  J.  1840 
Bethe,  E.  1469 
Bette,  L.  3965 
Bibl,  B.  3075 
Biebringer  2333 
Biereye,  W.  2292.  2293; 

2328.  2863 
Biese,  A.  1752.  4328 
Biesten,  W.  918 
Biblmeyer,  K.  1590. 2569. 

2622 

Bijlsma,  R.  3236 
Bikel  1173 
Binder,  G.  4076 
Bingemer,  H.  943 
Bippen,  W.  v.  290.  1837 
Birkenmajer,  L.  628 
Birt,  Tb.  2014 
Bisseger,  A.  475 
Bittlinger,  G.  907 
Bittner,  L.  667 
Blanc,  F.  2036 
Blau,  J.  1149.  1903. 1999 
Bleibtreu,  K.  3842 
Bleach,  J.  4004 
Bleyl,  Fr.  1228 
Block,  P.  J.  3076.  3843 
Blume  1468 
Blume,  Erich  2151 
Blume,  R.  3366 
Bockholt,  B.  2602 
Bockmuhl,  P.  2742.  3167 
Bode,  Geo.  541 
Bode,  Wilhelm  v.  1865 
Bode,   W.    3723.    3724. 

3729.  3737 
BDckel,  O.  1929 
B6hme,  Fr.  4222 
Btthme,  Mart.  1766 
BShmer,  H.  2224.  2700. 

2839.  2868.  2956 
BShmer,  Jul.  285 
Boehn,  Max  v.  1839 
Bomer,  Al.  2637 
Bolke,  0.  8540 
BOnhoff,    L.    295.    770. 

1107.  8032.  3188 
BBrckel,  A.  3997 


BSrner,  A.  1286 

BSrner,  Al.  1764 

Boerner,  G.  836 

B6fi,  H.  8802 

Boethius  648 

BOtteher,  H.  8179.  336fc 

Bflttcher,  K.  854 

Bohac,  A.  1901, 

Bohatta,  H.  1731 

Bohnenberger,  K.  1911. 
2159 

Boie,  A.  787 

Boissonnade,  8488 

Bojani,.  F.  de  8882 

Bollert,  M.  4818 

Bolte,  Johs.  2688 

Bombard,  v.  4078 

Bonwetsch,  G.  N.  4169. 
4262 

Boos,  G.  2166 

Borcherdt,  H.  H.  3727. 
3743 

Borkholt,  B.  1608 

Bornemann,  W.  2819 

Bornhausen,  R.  2818 

Borries,  E.  v.  262 

Bosch,  R.  1279 

Boscban,  R.  3306 

Boschbeidgen,  H.  281 

Bossert,  A.  3721 
!  Bossert,  G  910.  1510. 
!'  2767.  2783.  2927.  2948. 
2964.  8090.  8848 

Bothe,  F.  936.  8124 

Bouman,  C.  3811 

Bour,  R.  S.  779 

Bourbon,  de  8402 

Boy-Ed,  J.  3740 

Boye,  Fr,  403 

Srauer,  Earl  246 
rttubftuser,  W.  1223 
Brftnning,  G.  969 
Brakel,  S.  van  1268. 3226. 

8235 

Brand,  Alb.  959 
Brandenburg,  Er.  2901. 

8992.  4100 
Brandos,  Ernst  4821 
Brandes,  W.  3646 
Brandis,  C.  G.  2917. 8281. 
Brandstetter,  Jos.  323 
Brandstetter,  J.  L.  217. 

322.  2482 

Brandt,  0.  H.  2441 
Branford,  Vict.  2261 
Brann,  M.  1342 
Brants,  V.  3209 
Brasse,  E.  711 
Bratter,  C.  A.  8618.  3635> 
Brann,  Edm.  W.  3960 


by  Google 


Original  from 
UNIVERSITY  OF  MICHIGAN 


'134 


Alpbabetisches  Register 


Braun,  G.  1443  i 

Brann,  Hnr.  8698  | 

Braun,  M.  1H59.  4153 
Braun,  Wilh.  2876  , 

Branngart  2015 
Brauns,  C.  1251  ! 

Braunsberger,  O.  3069.  i 

3105. 8106  | 

Brecht,  W.  1769  j 

Bredius,  A.  782 
Breitbarth,  E.  3882 
Breithaupt.  Th.  1486 
Brem,  B.  2337  i 

Bremer,  W.  2148  ' 

Brenner,  E.  331.  2084. 

2226 

Brenner,  O.  2714 
Brentano,  L.  4083 
BreHlau,  B.  399,  2411 
Bretbolz,   B.    636.  887. 

4048.  4271.  4286 
Bretscbneider,  A.  1798 
Bretschneider,  P.  44 1 .  457 
Brieger,  Th.  2765.  2791 
Brink,  W.  L.  D.  3885 
Brinckmann,  A.  E.  1830  \ 
Brinkmann,  C.  1044 
Brinkmann,  H.  1208 
Brinkmann,  Karl  1090 
Brinner  1304 
Brinzinger,  A.  872,  1517  ' 
Brom,  G.  3378 
Brouwers,  D.  D.  1096 
Bruchmuller,    W.   1680, 

2613 

Brack,  R.  1823,  3314 
Brnckmann  397 
Brnckmann,  K.  3414 
BrOck,  F.  588 
Brttll,  W.  915,  2969 
Brunneck,  W.  1426 
Bruggaier  1441 
Brugmans,  H.  395 
Braining,  A.  2926 
Brammer,  J.  2270,  2375 
Brun,  C.  214 
Brnnner  939 
Brnnner,  Job.  1274 
Brunner,  Hugo  938 
Brunhuber,  K.  3137 
Brans,  Karl  377 
Brutscher,  Fr.  4212, 4215 
Brnyne,  D.  <le  389 
Buberl,  P.  772 
Buchenau,  H.  478 
Bucher  1253 
Buchkremer,  J.  2220 
Buchner,  Org.  314 
Bnchner,  M.  1051.  1055. 

2215 


Buchwald,  G.  2710. 2714.  ! 

2784.  2793.  2794.  2888. 

8033  ' 

Budde,  H.  2849  ! 

Bttchi,  A.  763. 2644.  2936 
Buchi,  J.  218 
Buchner,  V.  Fr.  2209 
Bttehting,  W.  3029 
Backing  2206  i 

Buckling  1382 
Blleler,  G.  1706 
Btthler,  N.  1580  i 

Bttngel,W.  4007  I 

Bunker,  J.  R.  1195 
Burger,  Fritz  4349 
Btirckstunimer  2586.  ! 

2976.  2977 
Bttttner,  E.  3244 
Bttttner.  Geo.  4317 
Bttttner,  0.  4162 
Butler,  PI.  659.  667 
Bulmerincq.  v.  £M» 
Balte,  H.  1686 
Bunzel,  J.  850 
Burchard,  Ludwig  1857 
Burck.  G.  1613 
Burckhardt,  A.  1749 
Burckhardt,  Fel.  213 
Burda  1727 
Burdacb,  K.  2636 
Burg,  H.  3762 
Burger,  Fritz  1840 
Burgheim,  A.  1795 
Burnet,  E.  L.  421 
Busch,  Marie  1103 
Bu6,  E.  4362 
Basse,  H   288.  2062 

Cammerer,    H.    v.    732. 

1110 
Cahn,  Jul.  479 
Canz  2417 
Cappel,  E.  van  284 
Carlebach,  A.  3820 
Carlyle,  Th.  3606 
Carnoy,  A.  363 
Caro,  G   1169 
Cart,  W.  2110 
Cartellieri,  A.  2331.  4041 
Cartellieri.  O.  2449.  3838 
Caspar,  2218 
Caspari,  L.  1252 
Casperi,  E.  2213 
Castelberg  2522 
Ganssy,  F.  3591 
Chalupa,  Th.  2634 
Charmatz  207.  4142 
Chenet  279 
Christ,  Gust.  1970.  2494. 

3411.  3460.  3961.  4116 


Christ,  H.  1998 
Christ,  K.  896.  2160 
Christ,  H.  4098 
Chroust,  A.  v.  387.  684 
Clasen,  H.  2929 
Clasen,  8.  3833 
ClaB.  Hnr.  807 
Claufi,    H.    1738.    2581. 

2978.  3894 
Clemen,  0.  2704.  2706. 

2714.  2788.  2755.  4228. 

4347 

Clemen,  P.  780.  1851 
Clery,  A.  R.  de  3883 
Cloeter,  H.  822 
Coaz,  C.  2082 
Cohn,  Geo.  2355 
Cohn,  John  1358 
Cohn,  Willy  2338 
Cohn -Wiener,  Ernst 

1776 
Cohrs,  F.  2714   2784 
Como,  J.  2123 
Conrad  2799 
Coolidge,  W.  A.  B.  2330 
Cordier,  L.  2877 
Corell,  H.  368 
Cornicelius,  M.  4266 
Costa,  G.  1121 
Coster,  H.  F.  2318 
Coulon,  A.  428 
Couquerque,  L.  M.  2484 
Conrcy  Mac  Donnell,  J. 

de  925 
Crailsheim,  F.  Freih.  v. 

1196 
Cramer,  Frz.  2086.  2124. 

2137.  2185 
Christiani.  L.  2863 
Croon,  1112 
Crue,  F.  de  2964 
Crull,  Fr.  3368 
Curti,  N.  3086 
Cuvelier  2514 
Czedik,  A.  F.  v.  4109 
Czygan,  P.  3954 

Dachler,  A.  1475 
Dabritz,  H.  1719 
Dahl,  Frz.  4235 
Dahlmann-Waitz  202 
Dahms  2521 
Dalwigk,  Frh.  v.  509 
Damaschke,  A.  4245 
Dame,  C.  1209 
Damkdhler,  E.  2536 
Dammann,  G.  4331 
Damstfe,  P.  H.  1417 
Dam  van  Isselt,   W.  E. 
van  3455.  3456 


by  Google 


Original  from 
UNIVERSITY  OF  MICHIGAN 


I 


Danckelmann ,    v.    557. 

-3122.  3395.  3472.  3494 
Daniels  1470 
Dauch  1068 
Daon,  B.  2652 
Davidsobn,   Rob.   1748. 

2423 
Debidour,  A.  4050 
Debler,  N.  1583 
Dechent,  H.  1647 
Dederra  4066 
Deetjeq,  W.  4311 
Degering  8906 
Degering,  H.  3956 
Degering,  St  2785 
Deichert,  H.  1418 
Detbrtick,  CI.  v.  4106 
Delbruck,  H.  4296 
Delia  Valle,  H.  1610 
Dellevie,  Th.  4087 
Dellit,  0.  367 
Dellnon,  B.  1767.  4077 
Demeter,  E.  865  , 
Demian,  J.  A.  '3887 
Demote,  E.  477 
Denk,  V.  H.  O.  8305 
Denker,  F.  3021 
Denker,  H.  728 
Depoin,  J.  2225 
Dersch,  W.236. 660. 1604. 

2760  8196 
Denser,  W.  3761 
Dement  238 
Dexel-Brauckmann  2672 
Dicks  1597 
Diebolder,  P.  2805 
Dieffenbacher,    Julius 

1850 
Diehl,   W.    1650.   3004. 

3007.  3009,  3178.  8488 
Diemand,  A.  8884 
Dieraner,  J.  873 
Dietrich,  J.  R.  983 
Diferee,  H.  C.  8887 
Dijk,  J.  B.  van  8672 
Dilling,  G.  966 
Dirke,  A.  v.  1383 
Discry,  F.  405 
Dix  1466 
Dobenecker  233 
Doeberl  4134 
Doberl,  Al.  862.   4176. 

4180.  4200 
Doeberl,  M.  4069 
Doelle,  F.  2608.  2609 
Dorfliger,  H.  3409 
Doering,  Oscar  1816 
DBring,  W.  O.  3704 
Dorner,  R.  1155 
Doerr,  H.'3463 


Alphabetisches  Register 

Doll,  Job.  1677.  1578 
Domarus,  M.  337p 
Domaszewski,  A.  v.  2072 
Dommnich  617 
Dopsch,  A.  2232.  4019 
Doren,  A,  1469 
Dora,   E.    2973.    8139. 

4170 
Dora,  J.  1482. 1433. 1494 

2699.  3098 
Doumergae,  E.  2980 
DoTe,  A  356.  808 
Draeger.Fr.  4147 
Drakebusch  964 
Drechsler  3246 
Drees,  H.  988 
Dreier,  B.  1722 
Dreiling,  Raym.  1814 
Dresbach,  E.  4189 
Drescher,  E.  2714.  3297 
Dresen,  A.  828.  1529 
Dressel,  A.  1676 
Drews,  A.  4227 
Drexel,  F.,  2084.  2146 
Dreyer  8103 
Drinkwelder,  O.  698 
Drdnewolff,  W.  4136 
Drossaers.S.  W.  A.  716 
Droyaen,  H.  3384.  3691. 

3601.  3610.  8611 
Dryander,  E.  2898.  2921 
Duchesne,  L.  1637 
Dubi,  H.  1909 
Dttrck-Kaulbach,  J.  4353 
Daring.  Kurt  t.  1326 
Dftrr,  E.  2425 
Durrwachter,  A.  1845. 

3884 

Dnvel,  2608 
Duhem,  J.  4045 
Dnhr,  B  1662. 1896. 8388. 

3466.  3481.  8490.  8529 
Duldner,  J.  3064 
Dnncker,  M.  2992 
Dnnger,  H.  1944 
Dnrrer,  R.  447.  2698 
Dynrn,  A.  558 
Dyreff,  A.  4166      . 

Ebbinghans,  Tb.  4269 
Eberle,  H.  H.  1115 
Eberstadt,  R.  1177. 1932 
Ebhardt,  B.  1813 
Eckart.  R.  2874 
Ecke,  E.  2938 
Eckert,  Heinr.  1272 
Eckhof,  A.  2869.  3508 
Eckstein,  A.  3889 
Eder  3101 
Eder.  J.  M.  830 


♦135 

Eerdmans,  B.  D.  1768 
Eflmann  2274 
Egelbaaf,  6.  4021.  4074 
Egenolf.  P.  3489 
Eger,  E.  1452 
Eggenschwiler.  F.  883 
Egger,  A.  867 
Egger,  M.  2020 
Egger,  Rnd.  1797.  2194 
Eggler,  W.  4157 
Egloffstein,  H.  Frhr.  v. 
8788 

Ebmig,  P.  1793 
Ebrenbacber,  R.  1197 
Ebrenberg,  V.  4288 
Ehrenpfordt  2434 
Ebrenzeller  2471 
Ehrhardt,  Rolf  378 
Ehresmann,  G.  2312 
Ebses,  3051 
Ehses,  St.  8100 
Ehwald,  Rndolf  2708 
Eilenberger  1400 
Eilenstein,  A.  3474 
Eicbhoff,  H.  388 
Eichholzer.E.  1411 
Eichmann,  E.  1054 
Eickhoff,  R  4105 
Elias,  J.  E.  1481 
EUerbach  8157 
Elsasser,  R.  1890 
Elster,  0.  8127 
Emrich,  O.  2857 
Ende,  S.,  Frbr.  v.  547 
Endres,  Fr.  4072 
Endres,  J.  A.  2572 
Engel,  Bernb.  459 
Engel,  Regula  3769 
Engelbert,  S.  1363 
Engelbrecht,  F.  2422 
Engelbardt,  A.  t.  1027 
Engelhardt,  E.  280 
Enzmann,  K.  755 
Erasmus.  E.  1854 
Erben,W.  398 
Erman  3796 
Ermiscb,  H.  729 
Ernst,  Vikt.  624.  1328 
Escalle,  C.  P.  3804 
Eschbach,  P.  828 
Eschelbacher,  J.  3459 
Escher,  A.  3938 
Escher,  G.  887 
Escher,  H.  2831 
Escher,  .1.  696 
Escher,  Eonr.  1848. 2617 
Escherich.  M.  2673. 2675. 

1     2676.  2677 

i  Esselborn.  K.  946.  3784. 
3946.  4118 


by  Google 


Original  from 
UNIVERSITY  OF  MICHIGAN 


>136 


Alphabetisches  Register 


Essen,  L.  van  der  2965. 
3210 

Ettmayer,  K.  R.  v.  317 
Etzin,  Frz.  2841 
Etzin,  1.  3534 
Eubel,  C.  1487 
Evers,  W.  1287 
ETersley  3620 

Fabricius,  W.  282.  286. 

1540 
Fahlbusch  2498 
Fallet-Scheurer,  H.  1862 
Falk.  Hugo  1097.  1312 
Farner  2933 
Fastenau,  J.  1796 
Fay,  S.  B.  2952 
Febvre,  L.  3176 
Feckes,  E.  4095 
Feddern,  E.  3741 
Feddersen,  E.  3185 
Fehr,  H.  742.  1370.  2321. 

2892 

Fehr,  M.  1869 
Fehrle,  E.  1967 
Feicbtlbauer,  M.  4298 
Feierabend  2308 
Feine  1135 
Feine,  P.  2889 
Feist,  M.  3195 
Feist.  S.  2187 
Feldkattp,  H.  1136 
Feldmaier  856 
Feldraann,  M.  1477 
Fell.  L.  3487 
Fenner,  £.  2481 
Fertsch  3231 
Fester,  R.  4087 
Feolner.  A.  774 
Fiala,  E.  488 
Ficker  4165 
Ficker,  Gerh.  8024 
Ficker,  J.  2939 
Fiebiger,  Otto  396.  2208 
Fieker,  H.  1651 
Fink  3095 
Fink,  Geo.  760 
Finke,    H.    1047.    1985. 

2121.  2468 
Finsler,  R.  4176 
Fintajsl,  F.  676 
Fischel,  A.  v.  1392 
Fischer,  A.  1628 
Fischer,  Adf.  638 
Fischer,  Ernst  8984 
Fischer,  Eug.  2843 
Fischer,  F.  1217 
Fischer,  Frz.  1176 
Fischer,  Herm.  346. 2011. 

2390.  4219 


Eischer,  Jos.  Ldw.  1689 
Fischer,  Earl  808 
Fischer,  Karl  Berth.  3861 
Fischer,  Ldw.  4270 
Fischer,  Max  3948 
Fischer,  Waldem.  1878 
Fischer,  Wilh.  1500 
Fittbogen,  G.  3715. 8716. 

6947 

Flamm,  H.  2657.  8078 
Fleiner,  Fr.  1086 
Fleischmann,  F.  1846 
Fleischmann,  P.  2847 
Flemes,  Chr.  370 
Flemming,  P.  2784.  2867 
Flemmiiur,  W.  3563 
Flesch,  H.  562 
Flicbe,  A.  2297 
Flisch  3640 
Fluhmann,  L.  8998 
Fluri,  A.  430 
Forstemann,  E.  806.  807 
Foerster,  Erich  2819 
Foerster,  Hans  398 
Forster,  R.  3705 
Forster,  Rich.  3959 
Foex,  Th.  8408 
Foord,  Ed.  3817 
Forrer,  R.  2118.  2114 
Forst,  O.  583 
Forsthoff  8473. 8496.3497. 

3498 

Fould,  P.  3683 
Foamier,  A.  8626.  4107 
Frankel,  L.  229.  4859 
Francke,  fl.  G.  3013 
Francke,  O.  1718 
Fraknoi,  Vilmos  1678 
Fraknoi,  W.  4047.  4068 
Franke,  Karl  863 
Frauken,  K.  1600 
Frankhauser,    Fr.    702. 

8710 

Frantzius,  G.  v.  8680 
Franz,  Hera.  8675 
Frederking,  A.  2711 
Freiling,  P.  364 
Freimann.  A.  1842. 1348 
Freisen,  J.  1062 
Freitag.  A.  2714 
Freksa,  F.  4002 
Frensdorff,  J.  4237 
Frensdorff,  F.  2637 
Fresacher,  W.  828 
Fremlenthal,  M.  3696 
Frev,  H.  J.  1810 
Freytasr,  G.  W.  4329 
Frickhinger,    E.    2027. 

2210 
Friedel,  E.  296.  297 


Friedensbnrg,  F.  494 

Friedewsburg,  W.  1682. 
2784.  2967.  8527 

Friederich,  R.  8886 

Friedjuog,  H.  4014.4018. 
I    4052 

Friedlander,  M.J.  1866. 
2679 
'  Friedlander,  O.  1076 
1  Friedmann,  R.  1886 

Friedricb,  3827 

Friedrich,  Jos.  3629 

Friedricb,  Julius  1462. 

Friedrich,  W.  L.  24374 

Fries,  A.  8985  * 

Frings  358 

Fritsch,  .1.  1461 

Fritz,  Alt  3636    ' 

Fritz,  J.  2932 

Fritz,  Jos.  3354 

Friz,  J.  2707 

FrShlich,  K.  8035 

Frfilich,  K.  .1419 

Frohn,  L.  1448 

Fromme  929 
!  Frommhold,  G.  1387 
I  Fuchs  3480 
■  Fuchs,  A.  Franc.  754 

Fuchs,  Adalb.  Fr.  1566 

Fuchs,  Alois  2899 

Fucks,  Emil  2904.  MS* 

Fuchs,  Job.  Bapt  8706 

Fuchs,  Karl  Jobs.  4202- 

Fuchs,  Oak.  682 

Fucha,  W.  P.  1808 

Fttrbringer,  H.  2674 

Farsen,  O.  3972 

Funck,  EL  3718 

Fnncke,  E.  8926 

Funcke,  Fr.  734 

Funk,  Hnr.  8642 

Furrer,  A.  2109 

Gagliardi  2445 
Gagliardi,  E.  877- 
Galabert,  Fr.  2246 
Gall  2995 
Galle,  R.  297 
Galm,N.  1644 
Gander,  K.  248.  264 
Garber,  Jos.  2272 
Garrelts,  H.  8017 
Gasparian  4248 
GalJ,  J.  906.  1521.  1666. 
3680.  3895 
Gaub,  Fr.  210.  211 
Gaul,  W.  1646 
Gautt,  Karl  881.  298T 
Gautier,  L.  2446 
Gebauer.  C.  1977 


by  Google 


Original  from 
UNIVERSITY  OF  MICHIGAN 


Alphabetizes  Register 


K137 


Gebauer.  J.  Hnr ,  1158. 

3421 

Geelen,  W.  612 
Gehring.  L.  775 
Geiger,  E.  A.  4181 
Geisberg,  W.  D.  4156 
-Geifller,  H.  1756 
GeiBler,  H.  W.  2385 
Genzmer.  M.  1258 
Geppert,  Frz.  4022 
Geramb.V.  t.  2169 
Gerber.  E.  845 
Gerber,  H.  2460 
Gerber,  Ldw.  416 
Gerbing,  L.  1483 
Gerhartz,  H.  1247 
Gerlach,  W.  339.   1117. 

1691 
German,  W.  1739 
Germing,  J.  1099 
Gerstenberg  2644 
GefJ.  F.  2770 
GeBler,  E.  A.  1478.  2638. 

2539 

Geyer  798 
Gie  3390 
Giere,  O.  4114 
Gierke  1369 
Gierke,  .7.  1367 
Gillis  1391 
Gilow,  H.  1940 
Ginsberg  1180 
Ginsbnrger,  M.  3889 
Gisbert,  E.  1542 
Gisler,  K.  8410 
Glaser,  C.  1841 
Glasschroder,  F.  X.  2582 
(fanning,  0.  4218 
Glauning,  R.  1421 
<*lawe,W.  1624 
Glitscb,   Heinrich  1402. 

1409 
Glockner.  K.  859 
Glockl  2567 
Gloel,  H.  3857 
Glootz,  A.  997 
Gltick.  G.8338 
Gmur,  M.  1394 
Gnau.  H.  8668 
Gnirs,  A.  3117 
G6e,  H.  1992 
Gobi,  S.  860 
Goecke,  Tb.  790 
Goedeke,  K.  1758 
Godel  3165 

Goller,  E.2549. 2803.2990 
Giirdes.  El.  1751 
Goerke,    0.    340.   3426. 

3461 
Gome.  J.  v.  3387 


Torres,  S.  3920 
Gorris  2359 
Gossel  3433 
GoBler,  P.  2103.  2104 
Goeters  3501 
Goette,  R.  2278 
Gotz,  J.  B.  2974 
Gotz,  L.  K.    1296.  2353 
Goetz,  W.  3065.  4206 
Gotz,e,  A.  4255 
Goetze,  E.  3297 
Gohrbandt,  E.  299 
Gold,  K.  2285 
Goldmann,  E.  2176 
Goldscbmidt,  Hans  3208 
Goidsehmidt,  Rob.  894 
Goltz,   E.,   Frbr.   v.   d. 

2784 

Good,  J.  J.  3088 
GoBler,  J.'  v.  3810 
Gothein,  E.  2534.  4086. 

4280 
Gotthardt,  .1.  3579.3964 
Goyert,  G.  1930 
Graber,  E.  342 
Grabinski  2871 
Grabmann,  M.  2566 
Gradmann,  E.  776.  1806 
Gradmann,  Gertr.  1881. 

3328 

Gradmann,  R.  274 
Graf,  H.  G.  3731 
Granicher,  Th.  G.    1242 
Graeven,  H.  3547 
Graf,  G.  1906 
Graf,  K.  1356 
Graff,  P.  2940 
Granier,  H.  3782.  4344 
Grauert,  H.  v.  4010 
Greif,  U.  G.  3726 
Greiner  1732.  1733 
Greiner,  A.  3014 
Greven,  J.  2381 
Grimm.  Hnr.  Adf.  2231. 

2535 

Grimm,  I.  a.W.  344 
Grimm,  Wilh.  4196 
Grimme,  Fr.  2237.  2511 
Gritzner.  E.  579 
Grober.  K.  774 
Gr8bl,  J.  829 
Griillich  1262 
Grol,  H.  G.  van  3110 
Gronan,  M.  G.  3957 
Grott.  Ad.  892 
GroB.  Wolfg.  4101 
Grosse  1422.  2349 
GroBmann,  H.  3658 
Grotefend,  O.  487.  590. 

1188.  3369.  3586 


Grube,  M.  W.  460.  6pl 
i  Gruden,  J.  3131 
Grdnberg,  P.  2993 
Grtindori    v.    Zebegeny, 

W.  v.  3978 
Grflnenwald,  L.  1734 
Grtiner,  F.  206 
Grilnfeld,  Rich.  1350 
Grtlter,  S.  3148 
Grondmann,  G.  1829 
Grnnsky,  Karl  18H6 
Ginner,  J.  v.  3815 
Grunwald  3436 
Grnpp  1888 
Grupp,  G.  3849 
Gubo,  A.  826.  1660 
Guby,  R.  3330 
Gttmbel  3486 
Gttmbel,  A.  1123.  1847 
Gundel  1184 
Gttnter,  Hnr.  1048. 1935. 

2771 

Gttnther,  E.  3021 
Giinther,  Fritz  1948 
Gttnther,  Hans  2619 
Gttnther,  0.  2610 
Gttnzel,  Ge.b.  1113 
Gttrtler,  M.rJ.  580 
Gnglia  812 
Guglia,  E.  3623 
Gull,  F.  427 
Gundolf,  Fr.  3733 
Gurlitt,  C.  789 
Gurlitt,  W.  3360 
GuBmann  2698 
Gutbier,  H.  979 
Gntknecht,  E.  4075 
Gutmann,  E.  S.  2039. 

2084 
Gutsche  2420 
GyiHing,  W.  3337 

Haack,  Fr.  3332 

Haarhans  3970 

Haas,  A.  300. 1016. 1116. 
i     1943.3406 
!  Haas,  P.  2fi41 
j  Haas,  R.  1867 

Haberlandt,  M.  4254 
i  Haberling,  W.  1989 
I  Habermacher,  A.  1703 
1  Habich,  G.  463 
!  Habicht,  B.  0.  3749 
;  Habicht,  C.  3568 

Habicht,  M.  E.  1670. 3525 
i  Habicht,  V.U.  1834. 1838. 
2646 

Hach,  Th.  797 

Hackenberg,  J.  4308 

Hacker.  F.  2583.  3694 


byO 


Ic 


frtflm 
UNIVERSITY  OF  MICHIGAN 


138 


Alphabetisches  Register 


Hadorn,  W.  2985 
Haeberlin,  Franz  Domin. 

1674 

Haefeli,  Fr.  4113 
H&hhsen,  Fr,  1256 
H&nlein,  Th.  3762 
Hantzschel,  E.  994.  1164 
H&pke,  K.  2779 
HaeMS,  A.  3853 
HauMer  2624 
Hafiiger,  J.  A  568 
Hagedoru,  B.  1307 
Hagen,  J.  468.  484 
Hagen,  Karl  Jos.  867 
Hagenah,  H.  4089 
Hagenmeyer,  H.  2283 
Halm,  E.  3344 
Hahn,  K,  3164 
Hahne,  O.  3758 
Haid  2579 
Halecki,  0.  v.  2480 
Hallendorf  648 
Haller,  Edna.  3288 
Haller,  J.  2802 
Halphen  2282 
Hamann,  R.  4342 
Hainmann,  W.  H.  506 
Hammer,  Hnr.  3324 
Hammler,  R.  2298 
Hampe,  H.  2323 
Hauftmann,  B.  3319 
Hannemann  2238 
Hansen,  H.  4120 
Hansen,  Johs.  1288 
Hansen,  Reimer  1547 
Hantke,  M.  1015.  1724. 

3904 

Hantzsch,  Adf.  990 
Harbauer,  K.  3984 
Hardegger,  A.  1807 
Hardeland,  A.  2726 
Harder,  H.  2405 
Hare,  Ch.  2951 
Harms  2491 
Harms,  Klaus  1548 
Harnack,A.v.l659.:>797. 

2865 

Harnack,  0.  3923 
Hartig,  0.  3276 
Bartmann,  Aug.  771 
Hartmann,  J.  4292 
Hartmann,  Jos.  956 
Hartmann,  L.  M.  1038 
Hartmann,  M.  L.  2295 
Hartmann,  Max  3916 
Hartmann,  R.  Jul.  3818 
Hurtling,  Fr.  1042 
Hartz,  0.  8184 
Hasak  1825 
Hase,  Osk.  v.  1291 


Haseibeck,  G.  3152 
Hasenclever,    A.    3774. 

3979 

Hashagen,  J.  515.  572. 
1436.   3800.  4042.  4060 
Hafi  3600 
Hai5,  M.  3218 
Hassinger,  H.  271.  772 
Hattemer,  K.  934 
Hauber,  A.  692.  2671 
Hauek,   A.   1496.   1498. 

2454.  2906.  4438 
Haug  2101.  2102 
Hang,  Eug.  4201 
Haupt,  Alb.  1792 
Haupt,  H.  3966.  4209 
Haupt  zu  Preetz,  R.  1820. 
1821.  1822.  2314.  2362. 
2400 
Hauptmann,  L.  1337 
Hauschild,  H.  2667 
Hauser,  J  oh.  3913 
Hauser,  Kasp.  886 
Hauli  2343 
Hauften,  K.  2878    - 
Hauiileiter,   Jobs.  3952 
Hauthaler,  W.  673 

I   Havensfcdn,  E.  1398 
Hayen,  W.  3644 

I  Hebeisen  4250 

I   Heck,   Ph.    1325.    1335. 
1420 

f  Heckcr,  31.  3728 

!  Heckseher,  J.  289 
Hedemann-Heespen,  P.  v. 
511.  540.  1182.  3971 

!   Heer,  A.  4076 
lleepe  1458 

»   Heesing,  R.  1373 
Hefele.  F.  702 
Hegi,  Frdr.  429 
Heidemann,  H.  3451     - 
Heidingsfelder  681.  684 

!   Heidk&mper,  H.  1649 

I  fleidlauf,  F.  1764.  2383 

I  Heidler,  J.  4067 

J  Heiifel,    K.    Th.    3605. 

|     3639 

!  Heigenmooser,   J.   3915 

I  Heilfron,  E.  4155 

I  Hein,  M.  3607 

,  Heine,  W.  4366 

I    Heinemann,  B.  1445 
fleinemann,  K.  3732 

I  Heinrichs,  J.  4125 

!  Heinrichs,  R.  2266 

j  Heinze,  Jul.  563 
Heinzelmann  1658 

I  Heitmiiller,W.  2886 
Helbing  1124 


Helbling,  M.  3492 
Helbok,  A.  2191 
Hell,  M.  2019 
Hellermann,  J.  1100 
Hellmann,  S  2280.  228S 
Hellwig,  A.  1958 
Hellwig,  H.  1283 
Helm,    K.    1922.    218rf. 

2687 

Heimke,  R.  2450 
Hempel,  Erich  982 
Henche,  A.  942 
Hengelmtiller.  v.  3398 
Henkel  2120 
Henkel,   K.  1545 ,  1546 
Henkelmanu,  K.  1541 
Henuig  292 
Henniger,  Karl  2836 
Hennings.  J.  64S 
Henrici,  flerm.  1434 
Henrichs  923 
Hensgen  3993  n 
Herderschee,  J.  2870 
Herding,  W.  29;*5 
Herlitz,  G.  404 
Hermelink,  H.  1444 
Herold,  R.  2928 
HerolJ,  Rud.  859 
Herr,   Aifr*  2613.   3266. 

3278.  3279 
Herrbach,  J.  3854 
Herre,  P.  1469.  4054 
Herrfurth,  K.  4034 
Herrmann,  Fr.  717 
Herrmann,  Faz.  3138 
Herrmann,    Fritz    764. 

2604.  3082 

Herrmann,  Magdal.  3703 
Herrmann,  0.  3397 
Herrmann,    Rud.    3011. 

3901 

Herschel,  0.  4088 
Hertlein,  Fr.  2087 
Herwarth  v.  Bittenfeld, 

E.  926 
Herwig,  Franz  2289 
Herzberg  -  Frankel ,    8. 

1172 
Herzog,  Edna.  2592 
Heli,  W.  3583 
HeB,  Wilh.  8755 
HeMSrfer,  C.  V.  v.  3140 
Hesse,  11.  4032 , 
Hessel,  A.  1522 
Hessel,  K.  382 
Heuhach,  D.  257 
Heuberger,  R.  384.  411 

2344 
Heuberger.  S.  1199. 2106. 

3790 


by  OC 


IC 


Original  from 
UNIVERSITYOF  MICHIGAN 


Alphabptisches  Register 


139 


Heuer,R.  796. 1791.3043 
Heuser,  A.  1286 
Heuser,  E.  3396 
•Heusler,  A.  1390.  2173. 

2182 

Heuwieser  680 
Hey  335 
Heyck,  Ed.  4352 
Heydebrand  u.  d.  Lasa, 

F.  v.  2370 
Heyn,  K.  3764 
Heynfien,  F.  1819 
Hieb  1375 

Hildebrandt.  A.  M.  438 
Hild^nbrand,  W.  1912 
Hill,  W.  J872 
Hillmann,  R  1183 
Himmelreich,  F.  H.  2994 
Himmelreich,  Fr.  3161 
Himmelreich,  H.  2995 
Hiuckel,  J.  3856 
.Hindenlang,  Fr.  2915 
Hindringer.  R.  1440 
Hinojosa,  E.  de  1378 
Hiutze  3594 
Hintze,  0.  1185.  4246 
Hintzelmann,  P.  1663 
Hirsch,  Alb.  2361 
Hirsch,  Einan.  2715 
Hirsch,  Hans  412.  1070 
Hirschmann,  A.  3353 
Hirschmann,  0. 782. 3340 
Hirzel,  Br.  3718 
Hissette,  L.  3343 
Hobbing,  H.  H.  3216 
Hoch,  W.  3614 
Hodet,  R.  J.  1876 
Hogberg,  J.  E.  2265 
Hoegel,  H.  1414 
HOnn,  K.  2073 
Hoensbroech, 'Graf  1663 
Hopfuer.R.  2685 
Horler,  B.  4299 
Hermann,  K.  2004 
Hoernes,  M.  2170 
Hoerrh,  0.  255 
H6vel,  E.  1871 
Hofer,  J.  2427 
Hofer,  Johs.  2546 
Hofer,  P.  2107 
Hoff.  J.  F.  3874 
Hoffmann  2830 
Hoffmann,  G.  3320 
Hoffmann,    Hnr.    1686. 

3671 

Hoffmann,  Earl  2429 
Hoffmann,  Ldw.  1572 
Hoffmann,  Theod.  4301 
Hoffmann,  W.  3177 
Hoffmann-Erayer,  E.  215 


Hofmann,  Hnr.  1275 
Hofmann,  Karl  893 
Hofmann,  Kour.  1069 
Hofmann,  W.  v.  1488 
Hofmeister,  A.    1006. 

1933.  2175.  2228.  2230. 

2296 

Hofmeister,  H.  1484 
Hofstaetter.  W.  1885 
Hofstede   de  Groot,   C. 

1854 
Hobenegger  1567 
Hohenlohe,  K."  v.  2630 
Hohl,  E.  2071 
Hohoff,  H.  2909 
Holder,  A.  631 
Holder-Egger,  0.  2311 
Holl,  K.  1627.  2873. 

2882.  2907 
Hollaek,  E.  560 
Hollstein,  C.  592 
Hollweg,  O.  3366 
Holmquist  2796 
Holsten,   R.   791.    1728. 

1923.  2439 
Holt,  P.  3257 
floltbausen,  H.  1094 
Holtze,  Fr.  1005.  1464 
Holtzmanu,R.1060. 2324 
Holtzmann,W.  2696 
Holwerda,  H.  2139 
Holwerda,   .7.   H.   2140. 

2141 
Honigsberger  2352 
Hoogeweg  1735 
Hoogeweg,  H.  1034 
Hopf,W.  4364 
Hoppe.  1621 
Hoppeier,  R.  2988 
Horn,  Curt  2653 
Horn,  E.  3260 
Horning,  W.  1638 
Hornung  1905 
Horstbemke  4309 
Hosp,  P.  2686 
Houben,  H.  H.  3730 
Houber,  N.  H.  4259 
Hoyer,  Karl  1255 
Hrejsa  3133 
Hnber  1511 
Hnber,  Aug.  1833 
Hubrich  1043 
Hubrich,  E.  1377 
Hilbl  1565 
Httbner,  Johs.  1889 
Htibner,  R.  1386.  4236 
mile,  J.  3561 
Humer,  B.  1568 
Hnemer,  Bl.  8367 
Httnigen,  E.  3539 


|  Hiirten,  K.  2122 
Hoffschmid,  M.  3643 
Hugelmann,    K.     2310. 

4108 
Hullu,  J.  de  1642.  3170. 

3500 

Hulskof,  A.  2474 
Humann,  A   3014 
Hummel  1236 
Hund,  A.  2167 
Hunzinger,  A.W.   2885 
flupp,  Otto  2616 
Huppertz,  Andreas  1853 
HuBlein,  J..  2883 
Huyskens,  A.  718 

Jacob,  Geo.  847 
'   Jacob,  K.  649 
1  Jacobi,Walt.  3953 
.  Jacobsen,  L.  2743 
Jacquin,  M.  2263 
JRger,  Johs.  2365 
Jager.  V.  1233 
JatK,  Cb.  4244 
Jabn,  Ludw.  3776 
!  Jahu,  H.  2200 
i  Jaksch,  A.  v.  4064.  4282 
Janentsky,  Chr.  3712 
Jansen,  M.  650 
.   Janson,  A.  v.  3622.  4160 
[  Janssen,  Geo.  963 
Janssen,  Johs.  2789 
Japiske  280.  3129 
!   lben  2822 

Jecht,   R.  242.   1023. 
!     1189.  2444.  2458.  3538 
!  Jecklin,  D.  v.  1910 
I  Jecklin,  Fr.  699.  1152 

Jecklin.  F.  v.  2032 
!  Jeep,  W.  489 
Jegel  1633 
Jelinek,  Br.  3134 
Jellinek,   M.  H.  351. 
2162 
Jellinghaus,  H.  1673 
Jendreyczykj  1165 
Jenny,  Gust.  4302 
Jensen,  W.  2350.  3183 
Jentsch,  H.  1657 
Jesse,  W.  972 
!  Jessen,W.  1549.  3374 
Jettel,  v.  4003 
Ihmels.  L.  2887.  2894 
Ilwof,  Frz.  1693 
Imesch,    D.    701.    2591. 
3286 

Imhof,  M.  3911 
Imme,  Th.  329.  2002 
Inostranzev,  M.  3825 
Joachim.  E.   1686.  3870 


by  CiC 


ic 


iriginal  frortt*  . 
UNIVERSITY  OF  MICHIGAN 


*140 


Alphabetisches  Register 


Joachim,  H.  2242 
Joachimsen,  P.  2620 
Johann  Georg,  Hrzg.  zn 

Sachs.  8866 
Johannsen,  0.  1232 
Jones,  R.  M.  2787 
Jongs,  C.  H.  de  3872 
Jonge,  Mor.de  1668 
Joos,  A.  1187 
Joosting,  J.  G.  C.  747 
Jordan,  fiernh.  1246 
Jordan,  H.  2905 
Jordan,  Herm.    3262. 

4276 

Jordan,  J.  1683 
Jordan,  R.  1876.  2969 
Joseph,  P.  483 
Irschik,  J.  3108 
Inner,  W.  3518 
Isacker,  Ph.  van  3112 
Ischer,  Th.  3389 
Iseler  4036 
Israel,  F.  238 
Israel,  Fr.  1000 
Israel,  R.  3400 
Issendorf.W.  v.  4239 
JOrgens  8059 
Jttrgens,  0.   722.   1132. 

2758.  3441 
Jttrges,  P.  660.  8280 
Jnng,W.  790 
Jungfer,  R.  V.  3819 
Jnngkenn,  £.  944 
Jnnin8,W.  2H82 
lwand,  Fr.  Geo.  1665 

Kaas  1465 
Kaas,  L.  4185 
Kabilinski,  Fr.  3930 
Kading  4117 
Kahler,  S.  4122 
Kaerst,  J.  4272 
Kaindl,  R.  272. 816.  817. 

846.  849.  1897 
Kaiser,  Adam  1237 
Kaiser,  H.  3467 
Kaiser,  Hans  2495 
Kaiser,  J.  B.  3249 
Kaiser,  P.  2850 
Kaiser,  Willi.  1979 
Ealbeck,  4355 
Kalbfufi,  H.  1882 
Kalenberg,  P.  4K8 
Kalkoff,  H.  4099 
Kalkoff,  P.  2762.   2763. 

2764.  2766.  2768.  2785. 

2864.  2866.  2908.  2953 
Kallbrunner,  J.  3651 
Kalliefe,  H.  2066 
Kaltenbrnnner,  J.  3624 


Kamp,  A.  3443 

Kampers.  Frz.  2221 

Kanter,  Erb.  Wald.  2461 

Kantor6wicz,  K.  4279 

Kappeler,  E.  4174 
j  Kappeler.  H.  3056 

Kapras,  J.  1416 

Karge,  P.  1032 

Karlinger,  H.  774 

Karsten;  H.  A.  3119 

Kaser,  K.  4199 

Kassowitz,  T.  4143 
,  Kastan,  £.  1996 
<  Kastner,  Frz.  4110 
|  Kastner,  K.  8522 
1  Kanffmann,  Fr.  349. 2012 
,  Kanfmann,   Erich  4104 
:  Kaufmann,  Job.  3233 

Kanfmann,  Jos.  741 

Kanfmann,  M.  684 
I  Kaulfofi,  W.  1881 
:  Kanlfnfl-Diesch,  K.  2697 

Kanpert,  E.  366 
!  Kansch,  Fr.  971 

Kaweran,  G.  2701.  2714. 
,     2729.  2733.  2912.  2946 

Kehrein,  V.  2913 
!  Kehrer,  H.  1786 
|  Keil  708 
1  Keiper,J.564.3412.4070 

Kekule     v.    Stradonitz 
438.  458 
!  Keller,  Alb.  3254 
;  Keller,  R.  A.  3458.  3908 
1  Keller,  Rob.  1240 
;  Kelleter,  H.  2998 
,  Kempeneer,  A  2463 

Kemper  2996 
:  Kemper,  E.  913 

Kempf,  J  K.  1224 

Kempf,  K.  4334 

i  Keutenich,  556. 912. 1167. 

,     1284.  1601.  1991.  2276. 

2277.  2523.  2997.  3219. 

3415.  3444.  3571.  3768. 

3801.  4008. 

Kerckering  znr  Borg,  E. 
Frhr.  v.  1339 

Kern  2416 

Kern,  F.  1049 

Ken),  Fritz  2421 

Kern,  K.  8273 
i  Kern,  0.  1683 

Kern,  Reinh.  1001 
'  Kern,  W.  1088 
■  Kefiler,    0.   928.    1029. 

1190 
:  Kestning,  H.  1057 
!   Ketrner,  A.  3873 

Kettner,  E.  983 


i  Keune,  2116.  2134 

'  Keutten,  H.  2774 

|  Kherenhailer-Metscb,  R. 

i     Graf  8697 

,  Kiekebnsch,  A.  2195 

I  Kiener,  F.  1091 

i  Kiiiani,  R.  4188 

!  Killinger  1095 

!  Kimpel  1712 

!  Kinter,  M.  4286 

:  Kipper,  H.  4188 

Kircheisen,  F.  M.  8792 
i  Kirche8ch,Heinrichl59& 
I  Kisch  1405 
■  Kisky  709 
|  Kifiling,  J.  B-.  4161 

Kittel,  G.  1816 
,  Klaar,    K.   1214.   1893. 
!    8624.  3676 

Klaiber,  H.  1806 
,  Klapheck,  R.  1811. 1818 

Klapper,  J.  1926.  1982; 
:  Klein,  Constant.  669 
i  Klein,  Erich  8408 
;  Klein,  Jons.  1836 
1  Kleinpanl,  R.  381 

Klett,  H.  984 

Kley,  Heribert  1248 
i  Kliem,  Geo.  3692 
!  Klimesch,  J.  M.  2527 
!  Klinkenberg,  J.  2190 
•  Klinkenborg,U.738.303». 
I     8657 

Klinkert,  E.  C.  3484 
I  Klofi,  Alfred  3987 
'  Kloster  1565 
I  Khige,  M.  2430 
.  Knab,  V.  3756 

Knabe,  A.  2851 
J  Knaffl  826 
!  Knapp,  Fr.  2648 
!  Knapp,  H.  2628 
|  Knapp,  Herm.  1416 
|  Knapp,  Tb.  1832 
;  Knappert,  L.  1643 

Knaner,  H.  1222 
;  Knauer,  P.  1652.  155ft 
!  Knellwolf,  A.  2943 

Knetech,  K.  532 
j  Knieb,  Pb.  3031 
I  Knief,  G.  4119 
I  Knoblauch,  P.  2618 

KnKpfler  758 

Knotel,  P.  4094 

Knoke,  E.  4191 

Knoll,  H.  3722.  3767 
i  Knorr,  W.  v.  1365 
I  Knott,  H.  531 

Kniisli,  H.  628.  566.  59& 
i     599 


by  Google 


Original  from 
UNIVERSITY  OF  MICHIGAN 


Alphabetisches  Register 


>141 


Kobelt,  H.  1277  I 

Kober,  A.  3889  i 

Kober,  A.  fi.  8659 
Kober,  E.  687  ,! 

Kobes,  Frz.  4824  j 

Koch  383 

Koch,   Ernst   727.    949.  ' 
1160.  1311.  1619.  1620.   J 
3056.  3186.  3S&8 
Kobner,  R.  2479 
Kohler,  H.  2356  i 

Kohler,  Hnr.  3616 
Kohler,  Johs.  1334 
K«hler,  R.  1714 
KShler,  W.    2714.  2722.   ■ 
2733.  2740.  2786.  2848. 

2933  ' 

K5hler,  Walt.  246.  1407 

2747 
Konig,  E.  978 
Kflnig,  Erich  2625 
K5nig,  G.  1817 
Kttnig,  Karl  2903 
Koepp,  Fr.  2084.  4256 
K6pp,  W.  3116 
Koeppen,  A.  3794  I 

Korber,  F.  2144 
Koerner,  B.  1997 
Kdrner,  E.  3270 
Korner,  Jos.  3942 
Koester,  H.  L.  1757 
Kostler,  R  1439 
Koetschan,  K.  4343 
KStzschke,  748.  1746        ; 
Kobfeldt,  G.  1920 
Kohl,  H.  3986.  3990 
Kohl,  0.  2483.  8700 
Kohnen  610  I 

Kohnt,A.2920. 4049. 4330  j 
Kokol,  H.  1569  | 

Kolb,  Chr.  1884  | 

Kolberg,  J.  2966 
Kolde,  E.  2248.  4171 
Kolde,  Erich  857 
Koller,  Ldw.  1844 
Konopka,  0.  8918 
Konrad,  F.  8046 
Konschel,  P.  3553 
Kopp,    A.    2641.    3298. 

3304 

Kora,  R.  3581 
Korth,  L    1988.  3312 
KoB  8107 
Kostrzewski,    J.     2068. 

2172- 

Kothe,  K.  2067 
Kowalski,  Wolfg.  813 
Krabbel.  G.  2284 
Krabbo,  H.  731 
Kracauer,  J.  1354 


Kracaner,  S.  1865 
Krilmer,  W,  8770 
Kraft,  J.  1661.  3264 
Kraft,  Jo3.  1782 
Krag.W.  1276 
Krahl  840 
Kralik,  R.  v.  443 
Kramar,  K.  2016      » 
Kramer  2048 
Krammer,  M.  1053.  2175 
Kramp,  L.  2180 
Krali,  M.'  4323 
Kratz3506 
Kratz,  W.  3468.  3469 
Kraas,  ArnoSt  2456 
Kraus,  C.  v.  2389 
Kraas,  G.  940 
Kraose,  Ldw.  3821 
Kranfi,  R.  604 
Kranlie  d'Avis,  H.  3751 
Krebs  4216 
Krebs,  J.  841.  3120 
Krebs,  Jul.  1280.  3462 
Krebs,  Rob.  4144 
Kreitz  1712 
Kretschmar,  P.  2806 
Kretzschmar,  J.  4289 
Krentzer,  M.  2709 
Krieg,  J.  1607.  1608 
Krieg,  K.  1122 
Kriegk,  0.  1111 
Kristeller,  Paxil  2684 
Krix,  L.  8618 
KrOfi,  A.  2828.  3476 
Kroker,  E.   2315.  2714. 

2804.  2869 
Krollmann,  G.  904. 1424. 

1990 

Kropatscheck,  F.  2553 
Krndewig,  J.  706.  1216 
Krttger,  Chr.  4320 
Krttger,  E.   2125.  2126. 

2127 

Krflger,  G.  2724.  2881 
Krttger,  Gottfr.  3910 
Erombholtz,  R.  519 
Krusch  2175.  2233.  3693 
Kfick,  E.  1964 
Kttffer,  Geo.  1936 
Kuefstein,  K.  516 
Ktthn,  "L.  2306 
Kttlpe,  0.  1030 
Kttntzel,  G.  4057 
Kngler,  B.  3608 
Kuhn,  Frz.  1810 
Knhnt,  J.  2382 
Kull,  J.  V.  466 
Kunaa  4016 
Kunz,  Kour.  2588 
Kunze,  Fr.  2872 


Kupfer,  J.  3675 
Kapferschmid,  A.  3450 
Kapke  1267 
Kurth,  B.  1864 
Knrth,  G.  2255 
Kurtz,  0.  1966 
Knrz,  Alfr.  2835 
Karz,  Joh.  Bapt.  2387 
Kurze,  F.  809 

fttsefi,  A.  2181 
ustermann  1235 
;  Kutzschenbach,  R.  v.  575 
i  Kntzschenbacb,  W.  575 
i  Kux.  H.  3204 
:  Kuyk,  J.  van  1396 
j  Kvacala,  J.  2775.  8275 
1  Kwiatkowski,  A.  3537 

I  Lagemanii,  H.  1138 

Lagemans,  E.  G.  4001 
j   Lager  8869.  3898.  3899. 
i     4386 

Laging,  A.  3711 
;  Lampe.  K.  EL  576 

Lampel,  Jos.  670 

Lampmann ,    Th.    1917. 
3862 

Lamprecht,  K  810. 4055. 
4207 

Landau,  Joh.  1170 

Lang,  Aug.  2934 

Langendonck,    0.  van 
3454 

Langhammer,  J.  4816 

Lappe,  J.  1216.  1376 

Larmeroux  4051 
,  Larsson,  Hugo  371 
.i  Lasserre,  D.  3160 
I  La  Tour,  J.  de  8813 
I  Laubert,  H.  4194 
|  Lane,  M.  234 

Laner,  Ph.  2181 
I  Lauerer,  L.  2898 
,  Lauffer,   O.  1889.  4361 
j  Lautenschlager,  Fr.  4082 

Lazar,  B^la  1776 
I  Lazanis,  P.  2466 
I  Leclere,  C.  1480 

Lehmann,  Amir.  2697 
:  Lehmann,  H.  1849.  2933 

Lehmann,    Bans    1593. 
2664 

Lehmann,  Paul  630.1730. 
2690.  3562 

Lehmann,  K.  1924 
;  Lehmann,  Rnd.  1618 

Lehner,  H.  2131.  2135. 
2136.  2138. 

Lehnert,  Fr.  3074 

Lehnert,jG.  1959 


by  Google 


Original  from 
UNIVERSITY  OF  MICHIGAN 


'142 


Alphabetisches  Register 


Leidinger,  Geo.  2412 
LeiB,  A.  660 
Leistle,  D.  1581 
Leitzmann,  A.  2267.2322. 

2704.  2960.  3921.  3922. 

3924.  4232   4233 
Lemacher,  Hnr.  1870 
Lemcke  792 
Lenel  4123 
Lenel,  Paul  3670 
Lenel,  W.  835 
Lenient,  E.  3841 
Lentz,  E.  2061 
Lenz  1315 
Lenz,  Fr.  1303 
Lenz,  Max  2879.  2902. 

4275 

Lenz,  0.  3941 
Lenz,  Ph.  361 
Lenze,  O.  2407 
Leonhard,  R.  1191 
Lesne,  E.  2236 
Lesort,  A.  641 
Leube,  M.  1635 
Leuschel,  W.  999 
Lenze,  <).  759.  2H15 
LeYinson,  A.  3381 
Levison.  W.  2215.  2258. 

2367.  2410 
Lew,  Benas  1270 
Lewin,  R.  2924 
Lewinsky,  A.  4153 
Lexer,  M.  845 
Ley,  C.  A.  1532 
Leyen,  A.  v.  der  4148 
Lichenheira,  G-.  2571 
Lichius,   H.   1130.   1527 
Lichtner,  A.  1098 
Liebenau,  Th.  2639 
Liebermann,  2178 
Liebermann.  M.  2229 
Liebmann,  H.  3197 
Liebscher.  K.  839 
Lienau  2056 
Lienhard,  Fr.  1761 
Liepmann,  M.  1679 
Lietzmann  3011 
Lilienfeld,  K.  1859 
Lill,  (i.  774 
Linck,  H.  1648.  3683 
Lindau,  P.  4340 
Lindeboom,  J.  3001 
Lindemann,  W.  1753 
Linder.  K.  3869 
Lindner,  P.  1557,  1579 
Lindner,  R.  1987 
Lindsay,  W.  M.  388 
Linnebacb,  R.  K.  4169 
Linneborn,  J. 1455.  1457 
Lins,  B.  1584.  1585 


I  •  Lionnet  3812 
,  Lipp,  Fr.  3982 

Lippert,  W.  3404.  3687 

Lippert,  Walt.  3118 

List,  A.  3850 
I  Litzel,  J.  3775 
j  Litzmann,  B.  4337 

Lobe,  H.  578 
i  Lobethal,  R.  3880 

Lochner,  J.  3709 
:  Lockemann,  Th.  2731 

L6be,  H.  3418 

LSffler,  661.  1607.  1609. 
1     2560.  4769 

Loehr,  A.  v.  1271 
I  Lohr,  J.  3896 

Loebr,  A.  O.  v.  461.464 
3659 

Loening  1423 

Loescbcke,  S.  2128 
'  Loesche  247.  3193 

Loesche,  (L  1632.  2785. 
.     3073.  3674.  4178 

Loewe,  Hans  1695 
,   Loewe,  V.  8399.  3427 

Lowenthal  4128 

Lbwis  of  Meuar,  K.  t. 
3259 

Lohmann,  F.  W.  3855 

Lohmann,  Rich.  1014 

Lohraever,K  3566.3569. 
3571.  "3572.  3750 

Lomuier.  F.  H.  856 

Loofs,  Fr.  2725.  2834 

Loose,  Walther  1941 

Loosjes  1629 

Lorenz,  Heriu.  751 

♦Lorenz,  Ldw.  4268 

Lorme,  de  537 

L6s,  J.  628 

Lossen,  R.  2990 

Loserth  3203 

Loserth,  J.  1687.  2550. 
2551.  2554.  3130.  3261. 
3265 

Lucanns.  A.  H.  3589 

Lucas,  (t.  H.  1201 
•   Luck,  W.  1013 

Lncke,  W.  2714 

Ludwig,  A.  4183. 

Ludwig,  E.  40*3 

Ludwig,  Karl  3637 

Ludwig,  M.  3141 

Ludwig,V.  0.1194.3379. 
3555 

Ltibbe  4261 

LUdemann  2830 

Lttders.  W.  287 

Lttdicke  664 

Ludicke,  R.  721 


Ludtke,  Frz.  3521 
Luekeu,  Wilhelm  2819* 
LUrssen,  E.  1330 
Lfltgens,  R.  966 
Lutgert,  W.  2812 
Ltttbgen,  E.  2645 
Lukadek,  J.  3678 
Lulves,  J.  SOL 4029. 434S 
Luntz,  J.  408.  409 
Luschin  v.    EbengTeutb 
467.  834.  4248 
Luther,  Jobs.  2714.  2842 
Luther  2702 
Luthmer  783 
Lwow  1861 

Macco  434.  450.  3373 
Machholz,  E.  584 
Mack,    E.    1066.    1067. 

2492 
Mack,    H.    3709.    3766. 

3967 

Mackintosh,  R.  4172 
Macmillan,  D.  K.  2810 
Mader,  F.  774 
Maetschke,  E.  1022 
Magdalinski  2065 
Mahlberg,  P.  3962 
Mahr,  (i.  4214 
Maier,  Job.  Ulr.  1701 
Majer-Leonhard,  534 
Major,  E.  2033.  3223 
Maliniak  1239 
Mandel  2815 
Manen,  Cb.  A.  van  1316 
Mann,  J.  2598 
Manz,W.  1968 
Marbe,  A.  276 
Marchetti-Longbi,  G. 

2341 
Marcks,  Erich  3.  2900 
Marckwald,  E.  221 
Marczali,  H.  3628 
Markgraf  1269.  1362 
Markgraf,  H.  1019.  1747, 

2693    3549 

Marriott,  J.  A.  R.  1002. 
Martell,  P.  1144.  1145 
Martens,  E.  1652 
Martin,  Ernst  669 
Martin,  Frz.  655. 673.  772 
Martin,  P.  G.  214 
Martin,  R.  362 
Martin,  R.  M.  2574 
Martin,  W.  415 
Marwedel,  K.  1134 
Marwitz,  L.  v.  d.  3781 
Marx,  Friedr.  1316 
Marx  .1.  632.  911.  1449. 

1915 


by  Google 


Original  from 
UNIVERSITY  OF  MICHIGAN 


Alphabetisches  Register 


143 


Matthias,  Tb.  3929 
Matthiessep.  Wilhelm 

2576*  2746 
Matnszkiewicz  1426 
Mausser,  0.  2001 
May,  G.  902 
Maver,  Adf.  1298 
Mayer,  Adr.  278 
Mayer,  Alex.  2661 
Mayer,  Ant.  2378 
Mayer,  Aug.  L.  1860 
Mayer,  Ernst  1072. 1074. 

1403.  1428.  1430 
Mayer,  Gust.  4319 
Mayer,  Herm.  2005.  4204 
Mayer,  Joh.  Geo.  1514 
Maver,  Jul.  625 
Mayer,  S.  1346 
Mayer -Homberg  2227 
Maync,   H.    3816.   4305. 

4306 
Mavr,  Jos.  Karl  3113 
Mavr,    M.    1079.    1503. 

41*82 

Mechelen.  Th.  0.  982 
Meerkarap  van  Embden, 

A.  2484 

Mebldau,  K.  987 
Mehler,  J.  B.  3125 
Mehlis,    C.     909.     2017. 

2079 
Mehring.    G.    686.    688 

689.  1084,  1947.  3295 
Meier,  Gabr.  2777.  3360 
Meier.  John  1945 
Meier,  P.  J.  2326 
Meinardus  3431  . 
Meinardus  O.    3428 
Meinecke,  Fr.  800. 1742. 

3380.  4043.  4158.  4278. 

4358 

Meinhold.  P.  4267 
Meijer,  W.  3253 
Meininghans,  A.  958 
Meisenzahl,  J.  1614 
Meisinger,  0.  386 
Mei-sl,  J.  1360.  4154 
MeMner.W.  1003 
3leister,  A.  1039..  4027 
Meister,  E.  1404 
Meister,  0.  3663 
Meitzel,  K.  240 
Mell,   A.    266.   270.  748. 

1413 
Mell,  R.  410 
Menadier,  D.  462 
Menadier.  J.  486.  496 
Mencik,  F.  3983 
Mendner.  R.  728.  955 
Mendtbal,  H.  789 


Menghin,  0.  319.  2091 
Menke:Glttckert  2756 
Menrad,  J.  862 
Mensi,  v.  1081 
Mensing,  U.  372 
Mentz  2790 
Mentz,  Art.  392 
Mentz,  Ferd  325 
Menzel,  Hans  2064 
Merbach,  P.  A.  297 
Mercier,  H.  3405 
Merker,  A.  3935 
Merris,  Cb.  van  3174 
Mersmann,  H.  1868 
Merz,  R.  1395 
Merz,  W.  693.  700.  882 
Merzdorf,  H.  4265 
Mestwerdt  2827.  3198 
Metlake,  G.  2252 
Mettler,  A.  1804.  2393 
Metzenthin  3437 
Mezger,  V.  778 
Meurer,  A.  H.  784 
Menrer,  Frz.  1794 
MeuB,  J.  F.  455 
Meyer,  A.  0.  3066 
Meyer,  Aug.  1524 
Meyer,  Carl  962 
Meyer,  Dora  4360 
Meyer,  Edua.  Willi  4132 
Meyer,  Gnat.  4217 
Meyer,  Herb.  140H 
Meyer,  Joh.  2723 
Meyer,  Jobs.  695 
Mever,  Karl  2346.  2607 
Mever,  R.  M.  1754 
Meyer.  W.  2212 
Meyer,  Wilh.  2268 
Meyer,  Wilh.   Joa.   216. 

248 

Meyer  v.  Knonau  1198 
Mever-  Ltine,  J.  JJ528 
Michael.  E.  2334.  2335 
Michaelis,  Otto  1637 
Michel,  A.  2290 
Michel,  J.  3301 
Michel,  V.  2384.  3735 
Michelsen;  E.  3780 
Miedel,  J.  318 
Mielke,  R.  296.  297 
Miescher,  E.  2986 
Miesgen  422 
Miller,  Konr.  2075 
Millinckrodt,  W.  3504 
Minafik,  C.  2580 
Minde-Ponet,  G   730 
Mitzka,  W.  379 
ModeUki.  Th   E.  3634 
Mollenbersr.W.  726. 2243. 

2320.  3238 


Murtzsch,  0.  991.  2478 
Mosch,  J.  1705 
Moeser,  K.  472 
MoBner.  J.  3660 
Motefindt,H  1617.2006. 

2013.  2053.  2055.  2149. 

2150.   2204.  4253.  4290 
Mogk,  E.  1886 
Mohlberg,  C.  2241 
Molden,  6    4062 
Molinski,  K.  4017 
Molkenteller,  P.  420. 2216 
Moll,\Y.  1397 
Montandon,  R.  2034 
\  Montarlot,  P.  3773 

•  Morel-Fatio,  A.  2757 

i  Morgenthaler,  H.  2689 

Morris,  M.  8734 
;  Mosapp,  Herm.  2980 

Mosler,  H.  765 
,  Motherby,  H.  645 

Motzki,  A.  2548    • 

Mttbleuhardt  4091 
!  Muhlradt,  J.  3040 
:  MiUleT,  A.  1914 

•  Mailer,  Alois  1446 

,  Mtiller,  Alph.  Vict.  2862 
Muller,  Ant.  879 

,  Mtiller,  Aug.  1702 

i  Miiller,  B.  A.  3153 
Muller,  Br.  A.  3285 
Muller,  Clara  1704 
Miller,  Conr.  1305 
Muller,  Curt  2003 
Mtiller,  Ernst  721 
Muller,  Eug.  2413 
Miiller,  Geo.  752.    1879. 
2607 
Mtiller,  Gg.  Herm.  992. 

1656 
Miiller,  (Just.  657 
Miiller,  Hans  3550 
Mtiller,  Hnr.  4115 
'Mtiller,  J.  A.  A.  586 
Mtiller,  J.  0.  3166 
Mtiller,  Jak.  Wilh.  529 
Mtiller,  Joh.  Bapt.  8912 
Muller,  Jobs.  203.  975 
Mtiller,    Jos.    694.    762. 
1913.  1960.  1974.  1975 
2590 
Mtiller,  K.  2814.  4080 

'  Miiller,  K.  A.  v.  811 
Mtiller,  Karl  Alex.  851 
Mtiller,  K.  0.  1125.  2510 
Mtiller,  K.  Th.  Chr.  1363 
Mtiller,  Nik.  2950 
Mtiller,  Soph.  2060 
Mtiller,  Wilh.  750.  1952 
Mtiller-Frnureuth,  K.  375 


by  Google 


Original  from 
UNIVERSITY  OF  MICHIGAN 


nu 


Alphabetisches  Register 


Muller-Guttenbrnnn,  A. 

820 

Mullerieile  1159 
Munch  4357 
Mttnz,  Bernh.  4229 
Mflnzel,  G.  255 
Musebeck  8783.  3878. 

4096.  4121 
Milting,  J.  3686 
Mulder,  W.  2046 
Mulert,  H.  4173.  4193 
Muller,S.  714. 3094. 3173 
Muller,  S.  Bzn.  931 
Mummenhoff,  £.  858 
Monk,  J.  3667 
Mnttray  301 

Nabholz,  fa.  3876 

Nabe  989 

Naegle,  A.  1502.  2239. 

2659 

Bagel',  G.  3037 
Nagel,  Herm.  G.  2347 
Nagl,  A.  499 
Nahmer,  £.  v.  der  1213 
Nassauer,  S.  937 
Nathusius,  E.  v.  4140 
Naumann,  Adf.  1482 
Naumann,  L.  986 
Nebel,  A.  1468.  2606 
Nebelaieek  980 
Neckel,  G.  1073.   2154. 

2188 

Neergaard,  N.  4015 
Neide  1012 
Nell  1473   « 
Nentwig,  H.  241 
Netter  1351 
Nenbaner,  E.  289.  1139. 

1786 
Nenbaner,  Tb.  2860 
Nenbaner,  Th.  Th.  976 
Nenbanr,  L.  3808 
Neubert,  F.  2840 
Nengebaner,  H.  1899. 

3132 

Nenfeid,  S.  1355 
Neuhans,  G.  1127,  4085 
Neumann,  Fr.  1763 
Neumann,  Rich.  2453 
Neumann,  Wilh.  796 
Neupert,  A.  563. 996. 2958 
Nicklas,  A  2568 
Nicolai,  H    1617 
Nieborowski.  P.  2447 
Nielsen,  M.  1289 
Nies,  A.  3491 
Niessen,  C.  1879 
Niessen,  K.  1880 
Niefien,  P.  v.  3038    • 


Nieten.  O.  4304 
Nippold,  F.  1526 
Nitschke,  R.  1026 
N6renberjr,  Fr.  2325 

,   Noli,  A.   480,   482.  485 
Nottarp,  H.  2244 

i  Novak,  J.  F.  3061 

;  Nowak,  J.  2681 

;  Oberndorfer,  R.  2028 

Oberndorff,  L.  ▼.  706 

Obser,  K.  778. 1986. 2683. 
j     2778.  3083.  3835.  3588 
I  Odendahl,  L.  3963 
j  Oechsli,  W.  875 

Oeckinghaus,  R.  908. 1 639 
1   Oehl,  W.  2594 
.  Oehler,  H.  1143 
i  Oehler,  R.  4225 
j  Oelmann  2129 

Oer,  Franz,    Freihr.  ▼. 
:     1568.  1800 

Ohlenschlager  2081 

Ohr,  W.  687 
I  Oidtmann,  E.  v.  448. 449. 
'     1852 , 
!  Olrik,  A.  2184 
'  Ommea-Kloeke,  van  3172 

Opfermann,  E.  950. 
f  Oppermann,  0.395.2817 
I  Ordenstein,  H.  894 

Osten- Sacken  n.  y.  Rhein, 
O.  Frhr.  v.  der  1485 
!  Osterberg  3599 
.  Osternacher,  J.  2214 

Otto,  E.  v.  3832 
I  Otto,  Fr.  1721 

Otto,  Hnr.  2291 

Oxenstierna  3058 

Paas.  Th.  1599 

Paatz,  W.  4366 

Pachinger,  A.  M.  470 

Patzold,  A.  1314 

Pagenstecher,  K.  H.  A. 
4295 

Pahncke  3987 

Pahnke  1554 

Paldus,  Jos.  267 
.  Pallas,  K.  8027 
!  Pangerl,  Frz.  4281 
.  Papperitz,  E.  1681 
!   Pa<iuav.  J.  2369 
.   Pardel'ler.  C.  1234 
,   Partsch,  J.  304 

Pastor,  W.  3331 

Patsch,  J.  M.  2363 
i   Patzak,  B.  3573 
I   Patzig,  H.  2166 
,  Patzig,  Hermann  2076 


Panen  1205 
Paul,  Cbr.  1226 
Paul,  H.  350 
Pauls.  E.  3891 
Paulus,  E.  v.  776 
Paulus,  N.   1490    1491. 

1492.  1493 

Paulus,  Nikolans  3362 
Pechhold  1308 
Peeters,  Louis  2433 
Peez,  K.  v.  3435 
Peiser,  F.  E.  2070 
Peitz,  W.  M.  407 
Peltzer,  R.  A.  3339 
Penck,  A.  265 
Perels,  E.  2213 
Pernthaler,  A.  3844 
Perthes,  0.  8981 
Peatalozzi,  F.  O.  3714 
Pestalozzi,  R.  2159 
Peterka  1364 
Peterka,  O.  1384 
Peters  3327 
Peters,  Carl  3994 
Peters,  Elisab.  1766 
Peters,  H.  3544 
Peters,  M.  626 
Peters,  W.  1161 
Petendorff,  H.  v.  2406. 

8322.  3666.  3871 
Petri,  H.  3619 
Petry,  J.  1710 
Petsch,  R  1951 
Petzel,  E.  4335 
Petzet,  E.  4845 
Peukert,  Fr.  3596 
Penaquens,  B.  1154 
Pfaff,  Fr.  658.  897.  945. 

8128.  3938 

Pfaunkncbe,  A  1064 
Pfau,  W.  CI.  3220 
Pfeifer,  V.  1907 
Pfeiffer,  L.  861 
Pfeiffer,  R.  2628.  3299 
Pfleger,  A.  1993 
Pfleger,  Luc.  1520.  £587 
Pfliiger,  M.  3809 
Pflugk-HarttunK,  v.  2452. 

8746.  3777.  378H.  3830. 

3831.  3839.  3960 
Pfund,  K.  1150 
Philipp,  O.  384.  376.  3867 
Philippi.  F.   1327.  1336. 

1368.  2890 
Philippson,  A.  304 
Philippson,  M.  3808 
Philippson,  Mart.  805 
Phillips,  W.  3836 
Phillippson,   Johanna 

4102 


by  Google 


Original  from 
UNIVERSITY  OF  MICHIGAN 


Alphabetizes  Register 


146^ 


Pichier,  F.  H.  3689 
Pick,  R.  767.  914.  1244. 

2222.  3416 
Pickel,  G.  3479 
Piersig,  R.  W.  1774 
Pijper,  n  1777.  2566. 
Pilk,  G.  1921 
PUoty,  R.  3961 
Pingaud,  L.  8773 
Pinoscb,  St.  3390 
Pirchegger  688 
Pirchegger,  H.  270.  620 
Pirenne  927 
Pischel,  P.  3242 
Planer  1408 
Planitz  1388 
Plata,  Joe.  Graf  744 
Platzboff  3109 
Platzhoff,  W.  814.  818 
Pleitner,  E.  3019 
Plenio  2386 
PUfckinger,  fl.  1799 
Plotho,  Frhr.  v.  1322 
Plotho,  W.  Frhr.  v.  662 
Plotke,  G.  J.  4326.  4327 
Plotke,  J.  4326 
Podlaha  2642 
Pttschl,  A.  2236 
Poetsch,  J.  2631 
Pokoly,  J.  8064 
Polak,  L.  2164 
Pont,  J.  W.  3003 
Popelka,  F.  1693.  3234 
Poppelrenter  2183- 
Posselt,  Fr.  3846 
Posserini,  Ant  8068 
Posthnmns,  N.  W.  1260. 

3222.  8447. 
Ponpardin  2282 
Pransnitz,  G.  1843 
Preisendanz,R.312. 1729 
Prem,  S.  M.  635 
Pressentin,  H.  y.  gen.  v. 

Rantter  4126 
Prenschen,  E.  8089 
Prenfi  2727 
PreuB,  E.  1717 
Prenfi,  Hans  1892.  2845. 

2893.  2896 
Pries,  A.  3239 
Prttmer,  E.  4863 
Protz,  Hans  1114.  1895 
Pscholka,  G.  8448 
Pnchta,  Br.  3917 
Pndor,  H.  1357 
Puft  2489 


Rabinowitsch  1083 
Rachfabl,  F.  1059 
Radcke,  Fr.  2374 


Rade,  M.  2816.  2891 
Rademacher,  C.  1972 
Rademacher,    0.    1868. 
1966 

Radinger,  K.  v.  2665 
Radtke,  W.  2115 
Raemy,  J.  de  3149 
Rigdczy  648 
Rahlwes  3012 
Rahtgens  2896 
Rahtgens,  P.  3022 
j  Rainer,  J.  E.  2749 
Rammed  P.  669 
Ramsperger  1410 
I  Rank,  Josef  1902 
Ranke,  F.  2391 
Ranke,  L.  2788 
l  Rapp,  A.  690.  4011 
i  Rappard,  W.  E.  1241 
|  Rasmnssen,  A.  2824 
i  Ra8Sow.  P.  2217 
'  Rath,  H.  W.  4386 
I  Ranch,  M.  t.  691.  3666 
J  Rauda,  Fritz  1824 
'  Rantenberg,  E.  1266 
Ranter,  G.  387 
Ranter,  Gustav  2576 
Reber,  B.  2035 
Red,  J.  209 
Redenz,  Th.  974 
Redlich,  0.  898 
Redlich,  0.  R.  2999 
Redlich,  Osw.  400. 3376. 
4260 

Regell,  P.  1981 
Rehm,  H.  1045 
Rehsener,  M.  1898 
Reichel,  G.  1980 
Reichert,  0.  2714.  2719 
Reichlen,  Jos.  L.  2465 
Reichlin  v.  Meldegg,  R. 
1596 

Reiff,  P.  F.  3798 
Reimann,  Arn.  2792 
Reimer,  H.  766 
Reimers  453 
Reimers,  H.  8016 
Reinach,.  Jos.  899 
Reincke,  H.  1994 
Reincke,  W.  1869 
Reinecke,  J.  2095 
Reinecke,  P.  2022.  2026. 
2096.  2097.  2100.  2196. 
2207 

Reiners,  A.  1535 
Reinhard,  E.  3793 
Reinbardt,  P.  4092 
Reinstorf,  E  456 
Reisch,  Chi.  3905 
Reischl,  Friedr.  1564 


Reifienberger,  R. K  2633. 

8677 

Reifiig,  E.  4268 
Reiterer,  E.  1900 
Reitz,  G.  3251 
RendtorfiVF.  2784.  4236 
Renker,  H.  3530.  3691 
Rentschler,  A.  2982 
Rettig,  Adf.  3126 
Retzbach,  A.  3243.  3701. 

8702 

Ren,  J.  M.  2761 
Rensch,  A.  2043 
Reufi.  R  898 
Renter,  H.  8931 
Renter,  R.  3200 
Renther,  H.  669 
Reventlow,  Graf  E.  zu 

4058 

Reville,  J.  0.  2883 
Reybnrn,  H.  V.  2931 
Reyher,  v.  v.  1031 
Reymond,  M.  1694 
Rhein,  F.  4097 
Rhijn,  M.  van  2603 
Rhotert,  J.  2616 
Ribbeck,  E.  919 
Richards,  G.  W.  3088 
Richier  2249 
Richter,  Edm.  3679 
Richter,  Job.  Hnr.  1611 
Richter,  Jnl.  1893 
Richter,  Max  2962 
Richter,  PanlE.  293 
Richthofen,  G.  Frhr.  v. 

4081 

Rickert,  BL  4226 
Rickhofen,  M.  -E.  v. 

2678 

Ried.  U.  8662 
Riedel,  L.  1944 
Rieder,  K.  703.  2990 
Rieder,  O.  3848 
Riederer,  Fr.  8945 
Riedler,  A.  4141 
Riedner  1437 
Riefenstahl,  H.  1605 
Rieger,  P.  1664 
Riemer,  M.  2854 
Rienecke,  P.  2069 
Rieuhardt,  A.  4203 
Riesch,  H.  1984 
Riese,  A.  903. 2080. 2084. 

2119 

Riesenhnber,  M.  1499 
Riefl,  L.  8991 
Rihn,  H.  1399 
RiUe,  A.  4068 
Ring,  H.  774 
Ring,  W.  3655 


by  Google 


Original  from 
UNIVERSITY  OF  MICHIGAN 


*146 


Alphabetisches  Register 


Ringholz,  O.  1616. 1519. 

2595 

Rinkefeil,  J.  1720 
Risch,  A.  2718 
Ritschl,  O.  2811.  3097 
Ritter,  Eug.  1323 
Ritter,  Gerh.  4127 
Ritter,  P.  3544 
Ritterling  2080.  2084. 

2112 

Ritzioger  854 
Ritzier,  N.  1937 
Rivoire,  E.  2446 
Robertson,  C.  ti.  1002 
Rode,  B.  3215 
Roder,  Chr.  1707.  1877, 

2991 
Rodewald  3159 
Rodewald,  H.  1530.  3900 
Rohl,  H.  1759 
R5mheld,W.  1645 
Rosch,  A.  1447 
Rosel  1343 
Rolile,  W.  4211 
RoBler  3682 
Roethe,  G.  1884,  2189 
Ratting,  Fr.  23 J  9 
RSttinger,  H.  3323 
Roger,  0.  2099a.  2197 
Rohde,  Alfr.  2669 
Rohkohl,  M.  2611 
Rohr,  H.  1087 
Rohrer,  P.  3973 
Roltf's,  E.  1654 
Rolfs  4165 
Rolfs,  C.  581 
Rom  stock,  F.  S.  1574 
Rose,  A.  H.  4368 
Rose,  Rich.  256.  546 
Rosegger,  V.  4333 
Rosenkranz  3034 
Rosenstock ,     E.     2358. 

2360 
Roth,    F.  VV.    E.    1203. 

2601.  2621.  2629 
Roth,  H.  3176 
Roth,  Herm.  Hnr.  1534. 

1603 
Roth,  V.  1832.  2662 
Rothermnndt,  A.  L.  J. 

595 

Rothermundt,  0.  596 
Rothert,  A.  626 
Rothert,  Edua.  259.  303. 

306 

Rothert,  H.  1918 
Rothert.  W.   626.  3180. 

3284.  3420.  3508.  3509. 

3510.  3511.  3626.  3642. 

3824.  3840.  3863.  3902 


I  Rotscheidt,  W.  224.  483. 

I     146a  1641.  1667.  1669. 
1671.  1672.  1677.  3000. 
3067.  3084.  3495 
Rott,  H.  777.  1786 

.  Rottenkolber,  J.  320 
RubensohH,  G.  3717 
Rockert,  Geo.  170O 
Rudwin,  M.  J.  1767 

i   Rudloff,  H.  L.  1204 

I  Rndolphson  3765 

!  Rabel,  K.  957 
Rttckert,  G.   1442.  1978 
Rttderscheidt,  W.  3858 
Rttdiger,  W.  3960 
RUhl.  Frz.  419 
Rtihlemann,  C.  2865 
Rflhrmnnd,  E.  3303 
RueB,  F.  391     ' 
Ruefi,  K.  1429 
Rntimeyer,  L.  2205 
Rufer,  A.  3772 
Ruge,  W.  260 
Ruhmer,  W.  1692 
Rnkser  2177 
Rupertsherger,  M.  823 
Roppersberg,  0.  342 
Rzehak.  E.  500 

Sach  2547 

Sachs,  C.  297 

Sachs.  C.  L.  2663 

Sach  lie,  C.  2942 

Sadee,  E.  2078   2118 

Salinger,  R.  4224 

Salomon,  R.  2442 

Sander  3162 

Sander,  Ferd.  2968 

Sanders  3015 

Sapper.  K.  1625 
1  Sarpi,  Paolo  3079 

Sartori,  P.  1963 

Sartorius,    Frhr.  v. 
Waltershausen,  A.  4040 

Sattler,   W.   3932.  4221 

Sauer,  A.  1770.  4.-1.H2 

Saner,  E.  3939 

Sauer.  J.  4287 

Sauerland  2440 

Schachine-,  O.  v.  24f>5 

Schafer/  D.    724.    806. 
1471.  4024 

Schafer,  K.H.  1533.2524. 
.     2573 
!  Schafer,  Rud.  3256 

Schafer,  W.  1245 

Schaffer,  Carl  2654 

Schaeffer,  E.  2923 
'  Schaer,  0.  3440 
I   Schaffher  874 


Schager  4213 
Schairer  2685.  3747 
Schaltegger,  F.  696. 3066. 

3976 

Schambach,  K.  2327 
Schapper,  Gerh.  2490 
Scharold,  H  3647 
Schaub,  E.  1280 
Schauerte,  EL.  2261 
Scheel  2734.  2784.  2837 
Scheffer,  Th.  4028 
Scheffler,  Karl  1778 
Scheibe  3888 
Scheidweiler  2161 
Scheiwiler,  A.  1691.3144. 

3145 
Schell,  O.  225.  226.  228. 

710.    922.    1640.    1750. 

1962.  1H73 
SchellhaB,  K.  3151 
8chelven,  A.  A.  van  3168. 

3171 

Scherer  2223 
Scherer,  Christ.  3326 
Scherer,  Wilh.  1755 
Scherlen  704.906 
Schenber,    Joseph   280O 
Schenffler  1718.  3135 
Scheven,  Fr.  1476 
Scaian,  M.  3471 
Schiaparelli  390 
Schiefer,  W.  1058 
Schiemann,  Th.  4061 
SchieB,  Traug.694  3291. 
Schifter,  O.  4035 
Schiffmann,  K.  313. 23^2. 

2602.  8283 
Schiller.  Jul.  1551 
Schiller,  R.  609.  2438 
Schinnerer,  J.  2665 
Schippers,  Adalb.   1595. 

2398 

Schirmer  3067 
Schirmeyer  3815 
Schiliel  v.  Fleschenberg, 

0.  635 

Schlager,  P.  1616 
Schlaginhausen,  O.  2032 
Schlatter,  A.  2721 
Schiecht,    J.    756.    2462 
Schlenz,  J.  E.  3551 
Schlippe,  J.  3567 
Schlatter,  H.  3597.  3603 
Schliz,  A.  2203 
Schlosser  208 
SchloBmann,  A.  4137 
Schlttter,  J.  2910 
Schmaus  2168 
Schmeidler,  B.  65L  146S»: 

2279.  3827  • 


by  Google 


Original  from 
UNIVERSITY  OF  MICHIGAN 


Alphabetiscbes  Register 


147 


Schmertosch  1248 
Schmid,  Bernh,  793. 3445 
Schmid,  Hans  4078 
Schmid.  Mart.  1089 
Schmid.  Walt.  2092 
Schmidlin,   L.  R.  3483 
Schmidt  2947 
Schmidt,  Alph.  1093 
Schmidt,  Fr.  3028 
Schmidt,  Geo.  600.  674. 

745.  2436 
Schmidt,  Gust.  Fr.  3577 
Schmidt,  H.  E.  1105 
Schmidt,  Harry  1790     . 
Schmidt,  Hub.  2198 
Schmidt,  J.  D.  1319 
Schmidt,  Julie  1156 
Schmidt,  Ludwig  396 
Schmidt,  O.  E.  3646 
Schmidt,  Odilo  663 
Schmidt,  Otto  2487 
Schmidt.  Rich,  1037. 4238 
Schmidt,  Rob.  3881 
Schmidt,    Rudf.    1954. 

3358 
Schmidt,  Val.  1220.  1570 
Schmidt,  W.  1924 
Schmidt,  W.  E.  1630 
Schmidt-Breituntf,  Hell- 

muth  3661 
Schmidt-Ewald  977 
Schmidt  -  ft  impler ,    W. 

1267 
Schmieder,  J.  2713 
Schmitz,   Herm.    1840. 

4341 

Schmitz,  Karl  402 
Schmitz,  Ldw.  651.  916. 

1528 
Schmitz,   R.  Caj.  2561. 

25«2.  2563 
Schmitz,  W.  779.  1809. 

2276.  2394 
Schmitz  -Kallenberg,  L. 

398.  650.  1789 
Schmoll,  Fr.  2647 
Schmoller,  G.  3432 
Schnabel,  Frz.  3489 
Sehnapper-Arndt  1320 
Schneider,  Adam  617 
Schneider,  Br.  1366 
Schneider,    Ernst  2649 
Schneider,  Eug.  866.3851. 

4111 
Schneider,    Fed.    1071. 

2342 

Schneller,  Ldw.  2852 
Schnerring  4136 
Schnettler  O.  1033 
Schnetz,  J.  321 


Schnitzler,  M.  H.  3695 
Schnizlein,A.1690.1699. 

2772.  2975.  3247 
Schntttgen  4164 
Schnyder,  W.  2108 
Schober,  G.  2309 
SchOnach,  L.  629 
Schonebaum,  H.  264-  952. 

993.  3225 
Schonherr  1066 
Schonsteiner,  F.  671 
SchOpp,  N.  2418 
SchSppler,  H.  3707 
SchQppl,  H.  J.  607 
SchSttle,    G.   471.  474. 

476 

Schollen,  M.  1960 
Scholler,  E.  473 
Scholz,  G.  3011 
Scbolz,  Hnr.  2808.  3742 
Scholz,  Herm.  2809 
Scholz,  O.  1293 
Scholz,  Rich.  2414.  2415 
School  W.  308.  309. 310. 

311.  826.  332 
Schoolmeesters.  E.  3068 
Schornbaum  3679.  3893. 

3894 
Schottenloher,  K.  2750. 

2761.  3049 

Scbottmuller,  K.  4131 
Scbrader,  0.  2008 
Schrapler.  P.  3027 
Schragmuller  1153 
Schramek,  E.  M.  1622 
Schranil,  R.  2626 
Schreckenbach,  P.  2798. 

2840 

Schreiber,  Fel.  3351 
Schreiber,  Fritz  4145 
SchreibmUller,   H.   223. 

2408.  3897.  4071 
Schrempf,  Chr.  2897 
Schrider,  Ch.  L.  892 
Schrijnen.  J.  1916 
Schring,  Walt.  2488 
Schrock,  J.  3123 
ScbrOder,  Alflr.  523.  864. 

1504.  150« 
Schroder,  Edw.  491.2168. 

4291 

Schroder,  Ferd.  2623 
Scbrflder,  Frdr.  2301 
Schroder,  Geo.  v.  1294 
Scbroeder,  Karl  1227 
SchrOder,    N.  A.    1716. 

3267 
Schroder,  William  Frhr. 

v.  3116 
SchrOrs,  H.  2302.  4163 


by  Google 


SchrOtter,  Frdr.  Frhr.  v.. 
481.  497 

Schubart.  Cbr.  2735 
Schubert,  Alfr.  178* 
Schubert,  E.  4177 
Schubert,  H.  v.  2806. 
2861.  2899 
Schuchardt,  G.  4223 
Schuchhardt,  C.  2017. 
2273    3547 

Schiicking,  L.  L.  2156 
Schuller,  A.  1625.  1560-, 
1709.  3371.  3393.  3670. 
3771 

Schupferling,  M.  1556 
Schufller,W.  618.  4013 
Schiitte,  O.  848.  1939 
Schutzinger,  H.  4293 
Schuhmann,  Geo.  2589 
Schuler,  R.  3666 
Schullern,  H.  v.  753 
Schnlte,   L.    1467.  2310. 
2345.  2370.  2477 
Schulte,  0.  3212 
SchultheB,  0.  2084. 2105- 
SchultheB-Reclberg,  G. 
v.  4167 

Schultze,  Job.  719.  2616, 
3237 

Schultze,  Mart.  2153 
Schultze,  Rudf.  2132 
Schulz,  Tr.  1801 
Schulze,  F    A.  1748 
Schulze,  Fr.  4146 
Schulze,  Frdr.  8768. 4356- 
Schulze,  Herm.  3423 
Schulze,  J.  1290 

'  Schulze,  Th.  3192 

!   Schulze-Sraidt,  B.  3865 

!  Schuhmacher,    K.    283. 

'     707.    2007.  2044.   2143. 

;     2145 
Schumann,   Harry,   341. 
4339  ' 

Schunke,  W.  4129 
Schurz,  A.  X.  4314 
Schuster,  Frz.  3277 
Schuster,  Geo.  1008 
Schwabe  1716 
Schwabe,  E.  3274 
Schwalbacb,  B.  465 

;  Schwandt  498 

1  Schwann,  M.  801.  402O 

.  Schwanneke  3229 

:  Schwantes,  G.  2057. 2059> 
Schwartz,  Gerh.  2404 
Schwartz,  P.  3520 
Schwarz,  Ig.  2614 
Schwarz,  Karl  2668 
Schwarz,  Pet.  3207 

Original  from 
UNIVERSITY  OF  MICHIGAN 


>148 


Alphabetisches  Register 


Schwarz,  R.  3121 
Schwarz,  Rud.  2817 
Schwarz,  Wilh.  Eberh. 

8063.  8070.  8256 
Schwarzweber,  H.  265 
Schweda,  V.  1942 
Schweizer,  Jos.  2782 
Schweizer.  P.  429.  802. 

696.  2988 

Schwemer,  R.  4044 
Schwerin,  v.  1861.  2176 
Schwietering,  J.  8564 
Schwind,»E.  V.  4240 
Schwinkowski,  H.  493. 

1302.  8434 
Schwoerbel,  E.  4149 
Schntte,  O.  333 
Scriba,  O.  606 
Sebicht.  R,  1726 
Seek  el,  E.  2234.  4241 
SedlaSek,  A.  665 
Seeberg,  R.  2785.  2886 
Seeliger,  E.  A.  1718 
Seeliger,  G.  397.  4277 
Seelmann.W.  263.  4316 
Segelken  8708 
Sehaus,  E.  8005 
Sebling  1065 
Seibel,  H.  1696 
Seidel,  P.  3190 
Seidel,  V.  2351 
Seiler,  Fr.  2642 
Sell,  v.  4036 
Sell,  K.  603 
Selle,  Pr.  3091 
Sellin  2304 
Sello,  G.  291 
Semler,   A.    778.    3282. 

3287 
Semran,  A.  2402 
Semran,  H.  380 
Sepp,  B.  2219.  2256 
'    Seppelt,  Prz.  Xav.  4195 
Seraphim,  A.  2570 
Seyfarth  1966 
Sickel,  P.  8645 
Siebenfreund,  E.  4354 
Sieber,  S.  1934.  1935 
Sieber,  Th.  2933 
Siebert,  K.  4350 
Siebert,  Kl.  4361 
Siebmacher  439 
Siedler  1826 
Siegel  3241 
Sieger,  R.  269 
Siegl,  E.  444.  838.  2459. 

2469.  8845 
'Sievers,  E.  352 
Sievers,  Hnr.  374 
Sieveking,  G.  H.  539 


Sieveking,  H.  3453 
Signer,  J.  445 
Silberschmidt  1225 
Silberschniidt,  W.  1380 
Silberstein,  S.  4153 
Simmel,  G.  3341 
Simon,  P.  740 
Simonet,  J.  J.  890 
Simson,  B.  v.  2311 
Simeon,  P.  454.  1018. 

2518.  3182.  3240 
Sinemus,  H.  768.  1631. 

3164 

Singer,  E.  1101 
Singer,  F  H.  872 
Singer,  H.  4243 
Singer,  H.  J   1231 
Singer,  L.  1949 
Singer,  S   1771.  2388 
Singermann,  F.  1841 
Sixt  2101 
Hk&tekf  247   3475 
Skibinski,  M.  3604 
Sklarek  3860 
Smekal,  R.  1874 
Smeritschnigg,  J.  824 
Sneller,  Z.  W,  2615 
Sobry,  J.  3499 
Sohm,  W.  3008.  3155 
Sohn  1174 
Soil  968 
Soil,  E.  3787 
Sombart,  W.  1299.  1300 
Sommer,  Gust.  608 
Sommerfeld,  W.  t.  3595 
Sommerfeldt,  G.  577. 

593.   2543.  3292.  3875. 

3426.  8811.  4274 
Sommerfeldt,  J.  4273 
Sonderpp,  Fr.  791 
Spalckhaver,  R.  604 
Spangenberg  2486 
Spangenberg,  C.  981 
Spatz,  W.  790 
Specht,  Th.  1505 
Spenle,  M.  3367 
Sperling,  E.  3977 
Spicker,  G.  4247 
Spiero,  H.  1762 
Spiefi  1368 
Spiefi,  K.  1928 
Spindler,  J.  3142 
Spirkner,  B.  757 
Spitta,  F.  2728 
Spranger,  Eduard   1109 
Springer.  C.G.  574.3191 
Sproemberg,  H.  2300 
Srbik.  H.  v.  1219.  2503. 
4283 
Stabler,  H.  870 


Stachelin,  W.   R   26*50 

Staehelin,  E.  2741.  2937 

Staehelin,    W.  R.    440. 
527 

Stahl,  Fritz  1827 

Stahl,  W.  3996 

Stamm,  E.  4030 

Stammler,  W.  237.  3424 

Stange,  E.  3189 

Stanber,  E.  1957 
I  Stauft,  E.  605 
!   Steffan,  J.  B.  1523 
!  Steffen,  H.  1212 
J  Steffena,  P.  1108 

Stehle,  Bruno  3681 
•  Stehlin,  E.  3087 
I  Steiff,  E.  1947 
I  Steig,  R.  3736.  3949 
i  Stein  3148 

Stein,  Josef  2773 

Stein,  Ph.  3726 

Stein,  Rob.  1688 

Stein,  W.  12*6.  2512 

Stein,  Wilh.  3958 
i  Steinacker,  &  1745 
I  Steinberger,  L.  273.  316*. 
I     1171.  1676.  2626 
,  8teinbrecht,  C.  769. 1823 

Steinel,  L.  8486 
I  Steinert  986 
t  Steinert,  H.  1265 
I  Steinhansen.G.  244. 1567. 
!     1888.  1887.  2171 

Steinherz  8066 

Steinlein,  H.  2911 

Steinmetz ,    Geo.    2026. 
2098 

Steinmetz,  R.  1653 

Steinmeyer,  E.  v.  1662. 
2179 

Steinmeyer,  L.  2258 
i  Steinwenter,  Art.  8092 

Stellwagen,  A.  W.  4025 

Stemmer,  W.  1317 

Stene,  Jan  773 

Stengel,  E.  E.  406.  720 

Stenner,  Fr.  637 

Stenzel,  E.  220.  2473 

Stern,  Alfr.  8999 

Stern,  Doroth.-  2656 

Stern,  Mor.  662 
I  Stern,  S.  3664. 3877.  3919 
!  Sternfeld,  R.  8988 
I  Stettiner,  R.  8347 

Steuernagel,  C.  2132 

Stieda,  Ldw.  4312 

Stieda,  W.  1264 

Stiewe,  A.  1179 

Stimtning,  M.  935.  2260. 
2501 


by  Google 


Original  from 
UNIVERSITY  OF  MICHIGAN 


Alphabetiaches  Register 


*14» 


Stock.  G.  4310 
Stockineyer,  E.  2988 
Stoddart,  A.  M.  8293 
Stdgner,  H.  3104 
Stolzel,  A.  1401 
StSlzle,  R.  2737.  3271. 

3272.  3523.  3690.  8899. 

3914  . 

StSrmann,  A.  2556 
Stoewer,  B.  3807 
Stolz,  B.  1512 
Stolze,  W.  8432 
Stonff,  L.  2448 
Stowasser,  F.  413 
Stowasser,    O.  H.  666. 

672 

Strach  1808  ] 

Stradonitz  438  I 

Stragaoz,  M.  881.  4284  j 
Strakosch-Grafimann,  G.  | 

843  i 

Strantz,  K.  v.  836.  954.  ! 

1324  i 

Strasser  561 

Strasser,  G.  611  I 

Straub,  K.  J.  1309 
Straube,  U.  8574  j 

Straus,  L.  2397  \ 

Strecker,  G.  F.  A.  3779  | 
Strecker,  E.  933.  2264 
Strecker,  R.  3926 
Strecker,  W.  2482  ! 

Strenger,  H.  1606 
Stricb,  M.  8392.  8401       I 
Strickler,  G.  888  : 

Strieder,  J.  1297.  2786  i 
Strnadt.  J.  2074  ; 

Strohl,  H.  G.  442 
8tnipp,  E.  4009 
Stubbe,  Chr.  4090 
Stubenrauch,   A.  2063.  i 

2152  I 

Ktuckmann,  A.  2042 
Studer,  J.  2941  i 

Stndtmann,  J.  508 
Stttbel,  M.  3769  i 

Stflckelberg,  £.  A.  1518. 

1616  I 

Stttckrath,  0.  380 
Stohlfauth  2211 
Stntz  3248 
Statz,  U.  1431 
Sncbier,  W.  3720 
Sadhoff,  E  2336.  2680. 

2691 

SiiGmilch,  Holm  1946 
Snlzbach,  W.  1744 

Snsta  3062 
Sntz,  J.  2831 


Swarzenski,  G.  1868 
Swoboda,  H.  3099 
Szczepauski,  M.  v.  8828 
Szelagowski,  A.  2971 

Taschuer,  C.  294.  1210. 

2620 

Tanbert  1981 
Tanbler,  £.  1844 
Taglicht,  J.  1845 
Tangl,  G.  1489 
Tangl,  M.  4258 
Tanner,  E.  884 
Taraeller,  J.  317 
Tarrasch  3847 
Tatarinoff,  £.  2030 
Taveraier  1708 
Techen,  Fr.  1259.  2481. 

2968.  8026.  3462 
Tecken,  Fr.  724 
Teicbmann,  £.  767.  2222 
Tempel,  Fr.  3814 
Temperley,  H.  8618 
Tenckhoft  1456 
Tenhaeff  414.  1538 
Tenhagen  2271 
Terwelp,  G.  2744 
Tetzner,  J.  1772 
Teufel,  E.  8517 
Tentsch,  Fr.  848 
Thall6czy,  L.  t.  3986 
Thelae  2357 

Theobald,  L.  8065.  3449 
Thiel  546 
Thiol,  Fmil  1207 
Thiel,  V.  1077.  3201 
Thiele,  Ernat  2712. 2714. 

2918 

Thiele,  Walt,  1211 
Tbiem,  W.  P.  554.  607 
Thierer,  G.  871 
Thilo  1142 
Thimni,  J.  4150 
Thimme,  Fr.  3995.  4059 
Thimme,  H.  1126 
Thimme,  W.  1655 
Thoelke,  A.  1092 
Thonen,  P.  3927 
Thommen  394 
Thttmer,  E.  A.  1717 
Tieche,  H.  E.  4112 
Tietze,  H.  1779.  1781 
Tille,  A.  3230 
Tinnefeld  960 
Tiralla,  H.  2262 
Tobolska,  V.  1901 
Tomek,  E.  1501 
TornLus,  V.  1028 
Trautmann,  O.  991 
Trautwein,  A.  895 


1 


by 


G< 


ic 


Trddu  2776 
Trebfin,  M.  1025 
Treitachke,  H.  v.  1017. 
4088 

Treixler,  G.  675.  1348- 
Trenkle  3894 
TrUlmich.  Job,  3194 
Trippel,  Tn.  1969 
Trippen,  P.  582 
Trippenbach,  M.  550 
TroB,  E.  1329 
Trotter,  C.  587.  2485 
Trammel  8802.  3808 
Trnttmann,  A.  482 
Tscbackert  2945 
Tschirch  1010.  8682 
Tschumi,  0.  2081.  430$ 
Tntech,  Frz.  1148 
Tykocinski  2854 
Tyroller,  Frz.  W6 

Uebenberger  819 
Ueberschaer  786 
Dhl  2269 
Uhle,  P.  3584 
Uhlemann,  E.  1463 
Uhlhorn  1628 
Uhlig,  G.  2780 
Uhlirz.    M.    521.    2467. 

2552 

Ullrich,  H.  863 
Ulmann  3829 
Ulmann,  H.  3876 
Ulmer,  A.  882 
Ulrich,  O.  3422.  8664 
Ulrich,  R.  2037 
Unger,  A.  2888 
Unger,  W.  v.  8822 
Unger,  W.  S.  1178.  8169> 
Unholz,  0.  1803 
Unterforcher,  A.  316 
Unverzagt,W.2052.2084, 

2089 

Unwerth,  W.  ▼.  2188 
!  Unzer,  A.  3974 
Uray,  Sandor  2825 
Urban,  M.  1118 
Urbanek,  V.  3619 
Uraprnng,  0.  8349  . 
Uttendorfer.0. 1630.3533- 

Taes,  M.  1539 
Vahle,  H.  4190 
Valentin,  V.  4026 
Valenti,  S.  1273 
1  Vale>,  M.  889.  4081 
Varrentrapp  1374 
VasiSek  3478 
Vaternahm,  0.  F.  3739> 
Vedder,  H.  C.  2795 

Original  from 
UNIVERSITY  OF  MICHIGAN 


*150 


Alphabetisches  Register 


Veeck,  0.  8023 
Veen,  S.  van  30&S 
Veen,  S.  D.  van  2884 
Veit,  A.  L.  2990.  3102. 

3606.  a507 
Verefi,  A.  677.  3071 
Vermeil,  E.  4168 
Verriest  1202.  2485 
Vetter,  A.  1140 
Vetter,  F.  2379 
Vetter,  P.  3036 
Vidunas,  W.  St.  1035  ' 
Viegener,  Frz.  536 
Vietzke,  G.  1689 
Vigener  1497.  2496 
Viollier,  D.  2036 
Virchow,  H.  4252 
Vischer,  Eberh.  2818 
Visconti,  L.  3928 
Yisscher,  R.  231 
Vockert,  R.  1260 
Vmlisch,  G.  3580 
Vdlcker,  Br.  3565.  3760 
Volker  247.  1631 
Vogel,  P.  4187 
Vogel,  Walt.  1308.  4192 
Vogt,  Carl  3300 
Vogt,  Ernst  2557 
Vogts,  H.  1812 
Voigt,  Chr.  2476 
Voigt,  Frdr.  3213.  3442 
Voigt,  J.  F.  492.  3214. 

3227.  3228.  3252.  3321. 

3886 
Voigt,  Karl,  2240 
Voigtlander,  Rob,  610 
Vol  bach,  W.  F.  1780 
Volbehr,  Fr.  1678 
Volckmann,  E.  1137 
Vollert,  M   4205 
Vollgraf,  C.  W.  2142 
•Vollmer,  Adf.  917 
Vollmer,  B.  1254 
Volpers,  R.  3944 
Voltz,  L.  232 
Volz,  G.  B.  3407.  3591. 

3592.  3593.  3602.  3609. 

3612.  3617.  3621 
Vonschott  2568 
Vos,  K.  2754.  3018.  3302. 

3502 

Vofi,  G.  786 
Vota  1004 
Vonga,  P.  2031 
Vjkaukai,  E.  2241 

Wachstein  1345 
Wachter,  R.  887 
Wachters,  H.  J.  J.  2844 
Wackernagel  880 


Wackernagel,  M.  2403 
Waddiugton  3615 
Wager,  Fr2.  1592 
Wagner  3464 
Wagner.  A.  M.  3746 
Wagner,  E    2029.  2038 
Wagner,  Fr.  2024 
Wagner,  Frdr.  2093 
Wagner,  H.  F.  268 
Wagner,  Herm.  F.  1192 
Wasmer,  Karl  1891. 3697 
Wagner,  Kurt  417. 1773 
Wagner,   P.   330.  2497. 

3419 

Wahl  3795 
Wahle,  E.  2040 
Walde,  B.  25h5 
Waldenmaier,  H.  2752 
Waldner,  Frz.  3578 
Waldstein,  E.  347 
Walter,  Friedr.  3754 
Walter.  Jobs.  v.  2858 
Walter,  Leodeg.  2981 . 
Walther,  Andr.  1301 
Walther,  W.  2717.  2720. 

2820.  2875 
Walzel,  Oskar  1755 
Wampach,  C.  924 
Wanasleb,  A.  951 
Warda,  A.  3940 
Warschauer,  A.  1737 
Warstat,  W.  3968 
Wartmann,  Herm.  878 
Wascbinski,  E.  1726 
Waters,  G.  1543 
Wauer,  E.  1261 
Wavre,  W   477 
Weber  2716 
Weber,   F.  853.  2023. 

3806 

Weber,  H.  738 
Weber,  0.  3627 
Weber,  Paul  785 
Weber,  P.  X.  2482 
Weber,  Wilh.  4256 
Weber,  X.  760 
Weertb,W.  de  613.2082 
Wegemann  970.  2348 
Weeg,  J.  930 
Wehnert,  Br.  2914 
Wehrhan,  K.  1938  4363 
Webrmann,  M.  298. 1684. 

1723   3042.  3072.  3269. 

3317 

Weibull.  C.  2329 
Weick  (Paschali),G.  2288 
Weidler,  W.    614.    615. 

3554 
Weigel  2470.  2584 
Weiher,  E.  v.  3786 


Weinland  1510 
Weinmeister,  P.  487 
Weinzieher  1278 
Weise  3217 

Weise,  G.  204. 1063.  2271 
Weise,  0.  258.  385 
Weiser,  Chr.  Fr.  3552 
WeiB,  J.  3638 
WeiB,  Jak.  263 
WeiB,  Jos.  3391 
WeiB,  Leo  1082 
Weiiiroanu.   K.    1697. 

1698.  2666 
WeiBenborn  1141 
Weisweilef,  W    1372 
Weller,    Karl   624.  865. 

2493 

Wellstein.  G.  2368.  2600 
Welti,  Alb.  4346 
Welti,  F.  E.  697.  746 
Wendland,  W.  3684. 3903 
Wendliu*,  E.  4313 
Wendorf,  H.  4127  a 
Wendt.    H.    1021.   1292. 

3046.  3114.  3826 
Weniseh,  A.  3688 
Wentscher,  E.  616 
Wentzoke,  P.  4005.4006. 

4012.  4307 
Wenzel,  A.  1206 
Wenzl,  Jos.  2094 
Weorth,  O.  2273 
Werminghoff.    A.     804. 

1041.  1061.  1842. 
Werneburg,  R.  3316 
Wernekke,  H   3761 
Werner,  L.  G.  2041 
Werner,  V.  1321 
Wernle,  P.  1636.  2984 
Wernli,  Fritz  2989 
Wertbeimer,  E.  4000 
Westerfeld,  H.  1193 
Wetterer.  A.  3413 
Weule,  K.  1469 
Weyersberg.  A.  920 
Wevman  2259 
Weyman,  C2364 
Weymann,  H.  961 
Whiblev,  Ch.  622 
Wich,  H.  1509   - 
Wichmann,  H.  1854 
Wicbmann,  K.  2529 
Widemann,  J.  2257 
Widmaier,  A.  8156 
Widmann,  H.  833.  2972 
Widmer,  K.  894 
Wieber,  W.  3797 
Wiedemann  -Warnhelm, 

A.  v.  3636 
Wiedenfeld,  K.  4138 


by  Google 


Original  from 
UNIVERSITY  OF  MICHIGAN 


Alphabetisebes  Register 


=151 


Wiedeuhofer,  J.  1119 
Wiedenmann,   H.    1238. 

1802 
Wien,  W.  4198 
Wieneke,  E.  3943 
Wriepen,  E.  3289.  3334 
Wieser,  Th.  3364.  3576, 

4285 
Wigand,  K.  2130 
Wilcke  2160 
Wild,  H.  3641 
Wilhelm,  P.  678.  2632 
Wilhelm,  Fr.  2157.  2377. 

2386 
Wilhelm,  Ludw.  221.  222 
Will,  Edua.  2424 
Witlburger,  A.  2696 
Wille,  J.  3460 
Willkomm,  M.  2919 
Willmann,  J.  1412 
Wilmanos,  W.  2384 
Wilms,  B.  1281 
Wilms,  H.  2564 
Wilser,  L.  1953.  2010 
Wimmer,  F.  2316 
Wimmer,  L.  v.  820 
Winckelmann,  O.  2970 
Windel,  R.  3531 
Windelband,    W.    3652. 

3653 
Winkelmann,  Fr.  2111 
Winkler,  A.  1076 
Winterfeld,  Luise  v.  1131 
Winterfeld,'  P.  v.  1760 
Wintruff  2605 
Wirz,  H.  G.  1477.  2428 
Wi/lmann  3011 
Witt,  A.  1162 
Witte,  H.  1919 
Wittert  van  Hoogland, 

530 
Wittichen,  P.  3799 
Wittrap  1128 
Witzendorff-Rehdiger,  v. 

618 
Wix,  H.  369 
Wochinger  619^ 
Woeicke,  K.  2147 
W51f  le,  J.  3342 
Wohleb,  J.  1518 
Wohlenberg,  G.  1495 


I  Wohlwill3864 

I   Wolf,  Gnst.  2694.  3048. 

!     4294 
Wolff,  Alfr.  2533 
Wolff,  C.  2651 

I.  Wolff,  G.  2088 

!  Wolff,  Geo.  2049.  2050. 
2077.  2084 

j  Wolff,  Gnst.  2047 
Wolff,  Karl,  302 

!  Wolff,  M.  1352 
Wolff.  Otto  3868 
Wolff,  W.  1711.  3006 

!  Wolfram,  G.  2540 
Wolfstieg,  A.  240.  3290 
Wolgast,  E.  1459 
Wolken,  H.  1104 
Wollesen,  E.  436 
Wolter,  Konr.  1930 
Wolters,  E.  G.  3515 
Woltera,  Fr.  3430 
Wolzendorff,  K.  1472 
Woringer,  A.  3767 
Wotschke,  Tb.  2733.3030. 
3044.  3470.  3685 
Wrangell,  G.  1331 
Wrede,  Adam  1338. 3361 
Wrede,  Ferd.  251 
Wretschko,  A.  v.  4242 

,  Wiindisch  900 
Wulk,  H.  1085 
Worth,  V.  435.  451.  452 
Wulft,  Osk.  2193 

,  Wunderlich,  Br.  1050 
Wundt,  W.  3543 

1  Wurmb,  H.  v.  963 

!  Wurster,  P.  4184 

'  Wutke,    K.    512.   1020. 

I     1229.  2409.  3047.  3778. 
4230 
Wutte,  M.  1333.  1474. 

I     3202 

:  Wymann,  E.  761.  1479. 

1     3146.  3147.  3377.  3383. 
3548 

i  Wilpert,  V.  v.  1031 

Zaddach  4151 
j  Zanohi,  F.  T.  2464 

Zannick,  R.  2640.  2692. 
I     3294.  3296.  3863.  4093. 


Zehntbaoer,  Rich.   1046 
ZeiB,  M.  1147 
ZeiBner,  R.  1106 
ZeUer  1588 
Zeller,  A.  2401 
ZeUer,  H.  L.  2525 
Zeller,  Jos.  1120.  2585 
Zellfelder  2467 
Zellmann,  R.  2851 
Zenegg.  E.  v.  827 
Zeppenfeldt  2680 
Zesiger,  A.  1151 
.  Zibermayr  2577 
Ziegler,  Konr:  633 
Zieknrsch  1186 
Ziekorsch,  J.  1007 
Zielenziger  1168 
Zierenberg,  E.  3052 
Ziesemer,  W..1146. 2504. 

2505.  2506.  3232.  3587 
Zillessen,  A.  3077.  3080. 

3084.  3163 
Zilliken  423 
Zimmermann,  A.  4046 
Zimmermann,  H.  2373 
Zimmermann,  Har.  2192 
Zimmermann,  J.  3096 
Zimmermann,  P.   1675. 

3423.  3585.  3909 
Zimmermann,  V.  R  620 
Zimmermann,  W.  1845. 

4079 

Zinck,  P.  1971.  3199 
Zipperlen,  Herm.  621 
Zivier  1036 
Zivier,  E.  3245 
Zollner,  G.  1163 
Zopfl,  Fr.  1582.  2631 
Zosmair,  J.  2307 
Zolger,  J.  v.  1078 
Zorn,  Ph.  4066 
Zucchelli  2299 
Zundorf,  Joh.  1129 
Zttrcher,  K.  2668 
Znylen  van  Nyevelt,  van 

3211 

Zwanziger,  K.  H.  3846 
Zweybrtick  3625 
Zwingmann  8386 
Zycba,   A.    1167.  1218. 

1221 


Berichtignng:  Infolge  eines  Versehens  sind  unter  Nr.  2356  Cartellieri 
rmd  Judeich  als  Verfasser  bezeichnet.  Diese  beiden  sind  nur  die  Herausgeber 
■der  Sammlung.  Der  Verfasser  der  Abhandlung  ist  Hermann  Kdhler.  Int 
Register  ist  das  Versehen  bereits  berichtigt. 


by  Google 


Original  from 
UNIVERSITY  OF  MICHIGAN 


C^f\r%ct\i*  Original  from 

by  VjUU^IC  UNIVERSITY  OF  MICHIGAN 


Sdtft 
Rudolf  Sohm,  Das  altkathoHsohe  Kirehenreeht  and  das  Dekret  Gratiani.  Von 

demaelben     W5 

Mittelalterliche  Bibliothekskataloge  Ogterreiehs.    Bd.  1:   Niederttoterreich.    Bear- 

beitet  Yon  Dr.  Theodor  Gottlieb.   Von  Oberbibliothekar  Dr.  Georg  Lei- 

dinger  in  Mttnchen 513 

Ernst  Mayer,  Gesohworenengericht  und  lnqumtionsprozefi-  Von  f  Univ.- Prof. 

Dr.  Mayer-Homberg  in  Marbnrg 615 

Manfred  Stimming,  Die  Entatehnng  des  weltlicben  Territoriums  des  Erzbis- 

tums  Mainz.   Von  Univ.-Prof.  Dr.  Heinrich  Glitsch  in  Leipzig 527 

Kepertorium  Germanicam.    Bd.  1.    Bearbeitet  von  Dr.  Emil  Gttller.   Von 

Univ.-Prof.  Dr.  Karl  Wenck  in  Marburg 528 

Ednard  Faster,  Geschiehte  des  europ&ischen  Staatensystems  von  1492—1559. 

Von  Univ.-Prof.  Dr.Wilhelm  Bauer  in  Wien   . 531 

Iliatoriographie  de  Charles -Quint.   Von  Univ.-Prof.  Dr.  Adolf  Hasenclever  in 

Halie  a.  S > 639 

Dr.  Willy  Andreas,  Geschiehte  der  badischen Verwaltungsorganisation  and  Ver- 

fassung  in  den  Jahren  1802— 1818.  Von  Univ.-Prof. Dr.  Theodor  Bitterauf 

in  Mttnchen     Ml 

Vachrichtm  und  Notizen: 

Rudolf  Sohm,  von  Univ.-Prof.  Dr.  Gerhard  Seeliger  in  Leipzig  .'....  643 
Besprechungm  sclbst&ndigcr  Schriften:  Schumpeter,  Zur  Soziologie  der  Im* 
perialismen.  (Koselleck.)  S.  650.  —  Wahle,  Feldzngaerinnerungen  r5mischer 
Kameraden.  (Kromayer)  8.550.  —  P.Lehmann,  Vora  Mittelalter  und  von  der 
lateinischen  Philologie  des  Mittelalters.  (Schmeidler.)  8.  551.  —  Liebermann, 
Die  Gesetze  der  Angelsachsen.  ( Mayer -Homberg  f.)  S.  552.  —  Kttkn,  Die 
Immunitftt  der  Abtei  GroB-St.  Martin  zu  Kftln.  (Glitsch.)  S.  552.  —  Mainz  in 
seinen  Beziehungen  zu  den  deutschen  Kfinigen  und  den  Erzbisch5fen  der  Stadt 
bis  zum  Untergang  der  Btadtfreiheit  (Keufien.)  S.  563  —  Mack,  Das  Rott- 
weiler Steuerbuch  von  1441.  (H.  Herre.)  S.  554.  —  Danmark-Norges  Traktater 
1523—1750.  (G.  Mentz.)  S.  654.  —  Naumann,  Das  kursftchsische  Defensions- 
werk  (1613-1709).  (Hofmann.)  8.566. 

Wissenschaftliche  (Publikations) Institute 557 

Preisarbeiten 657 

Personation:  Ernennuiigen,  BefSrderungen 567 

TodesfRile 559 

Julius  von  Pflugk-Harttung  f 662 

Bibliographic  zur  deutschen  UcschichU  1V19    Bearbeitet  von  Theodor  Urflubatier 
in  Offenbach  a.  Main    ...     •105--*181 


Im  Verlage  von  Ferdinand  Schitaingh,  Paderborn  erschien  soeben: 

Quellen  und  Forschungen  aus  dem  Gebiete  der  Geschiehte. 

XVI II.  Bd  Nuotiaturberichte  aus  Deutschland.  Nebst  erganzenden  Aktenstucken 
1589-1592.  Zweite  Abtlg.:  Die  Nantiatiir  an  Kalserhofe*  III.  Band.  Die  NuoUatur 
in  Prag:  Alfonso  ViscontI  1589—1591.  Camillo  Caetano  1591—1592.  Gesammelt, 
bearbeitet  und  herausgegeben  von  Dr.  Josef  Schweizer.  CXXXIII  und  673  Seiten. 
Lex. -8.    JL  44,—.    Aaf  den  Prels  Teaemogssaschlag. 


WIi  bltU»,  iit  4.  U^gttytaitUft  btsefetoi  t*  wollti 


Verlag:  Buchdruckerei  der  Wilhelm  und  Bertha  v.  Baensch  Stiftung, 

=  Dresden.  == 

Soeben  ist  erschienen  das  \.j2.  Heft  des  41.  Bandes  vom 

»Neuen  Archiv« 

fur 

S&chsische  Qeschjchte  und  Altertumskunde 

herausgegeben  von 

Geh.  Regierungsrat  Dr.  Hubert  Ermisch 

Dircktor  der  Sachsischen  Landesbibliothek 
ca.  25  Bogen  8°.  —  Preis  des  Bandes:  ord.  M.  12— ,  bar  M.8.50. 


A  Is  der  um  Sachsens  Geschichte  mannigfach  verdiente  Direktor  des  Haupt- 
staatsarchivs  in  Dresden,  Geheimer  Rat  Dr.  Karl  von  Weber,  im  Jahre  1880 
die  Leitung  des  von  ihm  begrundeten  >Archivs  fur  die  Sachsische  Geschichte* 
niederlegte  und  der  Verleger  (B.  Tauchnitz)  eine  Fortsetzung  ablehnte,  entschloR 
sich  der  damalige  Staatsarchivar  Dr.  Ermisch  im  Einvernehmen  mit  der  Verlags- 
handlung  von  Wilhelm  Baensch  in  die  Lucke  einzutreten,  um  das  Eingehen  der 
einzigen  wissenschaftlichen  Zeitschrift  fur  Sachsische  Landesgeschichte  zu  ver- 
hindern;  denn  die  j»MitteiIungen  des  Kgl.  Sachs.  Altertumsvereins*  konnten  ihres 
geringen  Umfanges  und  ihrer  ebenso  geringen  Verbreitung  wegen  kaum  als  solche 
bezeichnet  werden.  So  entstand  aus  der  Vereinigung  des  von  Weber'schen  Archivs 
und  der  genannten  Mitteilungen  das  »Neue  Archive  als  Organ  der  Sachsischen 
Staatsregierung  und  des  Altertumsvereins.  Als  seine  Aufgaben  galten  von  vorn- 
herein  die  Belebung  des  Sinnes  fur  die  Geschichte  Sachsens  und  die  Veroffent- 
lichung  von  auf  quellenmaOigen  Studien  beruhenden  Aufsatzen  als  Bausteine  fur 
diese  Geschichte;  rein  orts-  und  familiengeschichtliche  Arbeiten  wurden,  da  fur 
dicse  zumeist  andere  Zeitschriften  Raum  gewahren,  nur  in  Ausnahmefallen  auf- 
gcnommen.  In  den  40Jahren  seines  Bestehens  hat  sich  das  »Neue  Archive  so 
crfrculich  entwickelt,  dad  es  unterden  landesgeschichtlichen  Zeitschriften  Deutsch- 
lands  langst  eine  angesehene  Stellung  einnimmt  und  in  der  Tat  ein  dem  Ge- 
schichtsforscher  wie  dem  Geschichtsfreunde  unentbehrliches  »Archiv<  geworden 
ist.  So  darf  es  im  Vertrauen  auf  das  fernere  gedeihliche  Zusammenarbeiten  der 
Schriftleitung  und  des  Verlags,  der  Staatsregierung  und  des  Altertumsvereins 
gctrost  in  das  fiinfte  Jahrzehnt  seines  Bestehens  eintreten. 


Jahrlich  erscheint  im  April  und  Oktober  je  ein  Doppelheft, 

diese  bilden  einen  Band. 

Einzelne  Doppelhefte  werden  nicht  abgegeben. 

!2^ UNIVERSITY  OF  MICHIGAN 


by  VjUUglC  UNIVERSITY  OF  MICHIGAN 


C^f\r%Ci\i^  Original  from 

by  VjUU^IC  UNIVERSITY  OF  MICHIGAN 


C^f\r%ct\i*  Original  from 

by  VjUU^IC  UNIVERSITY  OF  MICHIGAN 


C^f\r%ct\i*  Original  from 

by  VjUU^IC  UNIVERSITY  OF  MICHIGAN 


by  vj< 


■W? 


Original  from 
UNIVERSITY  OF  MICHIGAN