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Full text of "Die Gasteropoden der Gosaugebilde in den nordöstlichen Alpen"

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DIE 


GASTEROPODEN DER GOSAUGEBILDE 


IN DEN 


NORDÖSTLICHEN ALPEN. 


VON 


Dr. I. Frimich Zekeli. 


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Aus den Abhandlungen der k..k. geologischen Reichsanstalt. 
I. Band. 2. Abtheilung, Nr. 2. 


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WIEN, 1552. 


AUS DER K. K. HOF- UND STAATSDRUCKEREI. 


BEI WILHELM BRAUMÜLLER, BUCHHÄNDLER DES K. K. HOFES UND DER KAISERLICHEN AKADEMIE DER WISSENSCHAFTEN. 


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Vorwort 


Wenn ich serne dem hier an das Licht geförderten Werke des Herrn Dr. Friedrich Zekeli über 
die Gasteropoden der Gosaugebilde einige Worte voranschieken möchte, so geschieht diess vorzüglich 
um der Hingebung und Ausdauer meine Anerkennung darzubringen, mit welcher der verehrte Ver- 
fasser die grosse Arbeit unternommen und durchgeführt hat. 

Aus einer Stellung im gesellschaftlichen Leben, in welcher Viele ihre Zukunft in jeder Be- 
ziehung, gesichert und daher ihre Thätigkeit einer bestimmten Richtung gewidmet betrachtet hätten, 
entschloss er sich, aus Liebe zu den Naturwissenschaften, und um diesen einen grösseren Antheil 
seiner Thatkraft widmen zu können, gleichsam neu einer grösseren Lebensaufgabe entgegen zu 
gehen. | 

Heute erhält das wohlwollende naturwissenschaftliche Publikum die erste seiner grösseren 
Arbeiten. Mögen ihr noch viele andere gleich werthvolle nachfolgen, Ergebnisse der wissenschaft- 
lichen Befähigung, des Eifers und der Arbeitskraft Einzelner, gefördert durch die reichen Mittel der 
für öffentliche Zwecke thätigen Institute. 


Wien, den 13. October 1852. 


W. Haidinger, 


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Il. Die Gasteropoden der Gosaugebilde. 


Von 


Dr. Friedrich Zekeli. 


Mit vierundzwanzig lithographirten Tafeln. 


Vorgetragen in den Sitzungen der k. k. geologischen Reichsanstalt am 18. Februar, 22. April 1851 und 16. März 1852. 


Die geologischen Verhältnisse der Gosaugebilde, der grosse Reichthum derselben an Ver- 
steinerungen und ihre eigenthümliche Lagerung in abgesonderten Thälern und Schluchten der nord- 
östlichen Alpenkette, haben seit mehr denn 25 Jahren die Aufmerksamkeit der Geologen in hohem 
Grade auf sich gezogen und in dem Kampfe widersprechender Meinungen eine reichhaltige Literatur 
hervorgerufen. Fasste man nämlich nur den petrographischen Charakter derselben ins Auge und 
ihre scheinbare Lagerung unter dem Alpenkalke, so war es mehr als wahrscheinlich, dass ihnen 
ein sehr hohes Alter (das der Trias, wenn nicht gar einer Uebergangsformation) zuerkannt werden 
müsse. Berücksichtigte man dagegen mehr den paläontologischen Charakter und wies darauf hin, 
dass unsere Gosauschichten neben zahlreichen Arten, welche die Kreide charakterisiren , auch viele 
Geschleehter enthalten, die man bisher nur in Tertiärgebilden zu finden gewohnt war, so war es 
eben so natürlich, dass gefeierte Geologen sie für eine ganz eigenthümliche Uebergangs-Tertiär- 
formation erklären konnten. Beiden Anschauungsweisen trat aber gleichzeitig noch eine dritte ver- 
mittelnd entgegen, nämlich die, welche auf Lagerungs- und Versteinerungsverhältnisse gleich 
Rücksicht nehmend die Gosaugebilde für Aequivalente des Grünsandes erklärte. Und gerade diese 
Ansicht ist es, welehe mit mancherlei Modifieationen bis auf den heutigen Tag sich als die richtige 
in so ferne bewährt hat, als wir in unseren Gosauschichten nunmehr nichts anderes als obere Kreide, 
vollkommen entsprechend d’Orsıcny's Etage luronien und senonien zu erkennen haben. 

Den letzten Beweis dafür liefern meine paläontologischen Untersuchungen, insbesondere die 
Resultate meiner wiederholten Vergleiehungen derjenigen Arten, welche hinsichtlich ihres Geschleehtes 
und ihrer guten Erhaltung so sehr an tertiäre Formen erinnern, mit ihren nächsten Verwandten in 
den jüngsten Formationen. Wie sich aber eine Ansicht allmälig aus der anderen entwickelt, und 
welche Thatsachen und Beweisgründe jeder dieser erfahrenen Gebirgsforscher zur Begründung seiner 
Meinung: beigebracht — diess in gedrängter Kürze zu beleuchten, halte ich um so mehr für die 
Aufgabe dieser meiner Darstellung, als ich in derselben die erste monographische Bearbeitung von 
Gosauversteinerungen versuche. 

Abhandlungen der k. k. geologischen Reichsanstalt. 1. Band, 2. Abtheil., Nr. 2. 1 


2 FR. ZEKELI. 


Lassen wir die unbestimmten Andeutungen von Bonapscn'), sowie die unbedeutenden 
Angaben von Srürz”) ausser Betracht, so gebührt den beiden vaterländischen Forschern 
Dr. Amı Bov# und P. Purrscn das Verdienst, zuerst auf die Eigenthümlichkeiten merkwürdiger 
Schichten innerhalb der Kalkalpenkette aufmerksam gemacht zu haben. Erst waren es die Gebilde 
der sogenannten „Neuen Welt’ dieht „an der Wand,’ zwei Stunden westlich von Wiener-Neustadt 
in Unterösterreich, auf welche Dr. Amı Bous?) schon 1822 hinwies und dieselben der Ver- 
steinerungen wegen zum Jurakalke zählte. Zwei Jahre darauf, 1824, ging er*) auf die 
nähere Beschreibung derselben ein, hielt sie schon zu damaliger Zeit für jünger, als den schein- 
bar übergelagerten Wandkalk, den er dem Muschelkalk beizählte, nämlich für Grünsand, Quader- 
oder Liassandstein und unterschied Conglomerate, mergelige Sandsteine mit-vielen Versteinerungen, 
eben so mergelige Kalke besonders mit Trigonien, zuletzt geschiehtete Mergel mit Pflanzenabdrücken 
und caleinirten Versteinerungen. 

Im Jahre 1825 bereiste P. Pırrsch die östlichen Alpen und es fielen ihm die „merkwürdigen 
Einlagerungen im Alpenkalk’” auf, besonders wies er in seinem Berichte über Meleda’), 1826, 
darauf hin, dass „unter den zahlreichen Versteinerungen, welche die grösste Aufmerksamkeit ver- 
dienen, mehrere Geschlechter und Arten seien, die man bisher nur in sehr jungen Gebilden ange- 
troffen” und parallelisirte „die Mergel der Gräben zwischen Gosau — (daher der Name Gosaufor- 
mation) — und Abtenau, des Zlanderbaches und Leislingsbaches (zwischen Aussee und St. Agatha), 
der Eisenau am Gmundner See, der Gams und des Waaggrabens bei Hiflau mit den Schichten von 
„Grünbach und Dreistätten an der Wand.” 

Das nächste Jahr, 1827, untersuchte Ch. Kerersreim die Gegenden um Wiener-Neustadt, Hiflau, 
Gosau, den Traunsee und den Untersberg zwischen Reichenhall und Salzburg. Die Resultate seiner 
Beobachtungen veröffentliehte er in seinem geologisch-geognostischen Deutschland®) in folgenden 
Worten: 

„Längs der südlichen Gränze der Kalkalpen ist 

1) Glimmerschiefer das Liegende der 

2) Sandsteinformation , auf und über welcher sich | 

3) der graue Alpenkalk in steilen Mauern erhebt und in dessen Thälern, 

4) ihn aber nicht bedeckend, Nagelfluh mit mergeligem Cement sich lagert.” 

Zu seiner Sandsteinformation rechnet er aber alle sowohl ältere, als jüngere Sandsteine , näm- 
lich die salz- und gypshaltigen, den fueoidenführenden Wiener-Sandstein und die den Gosauschichten 
entsprechenden Gebilde, wie noch aus viel spätern Mittheilungen”?) Kerersrein’s deutlich hervor- 


1) Abhandlungen einer Privatgesellschaft in Böhmen. V. Bandı Prag 1782. — Bericht über eine auf allerhöchsten Befehl 
1763 unternommene Reise nach dem oberösterreichischen Salzkammergute, p. 209 — 222. 

?) Oryktographie von Unterösterreich 1807, p. 127. 

°) Memoire geologique sur U Allemagne par A. Boue. — Extrait du Journal de Phys. Mai 1822, p. 52. 

*) Annales des mines, tome IX, p- 508. — Memoire sur les terrains secondaires du versant nord des Alpes allemandes 

5) P. Parrscu: Bericht über das Detonationsphänomen auf der Insel Meleda bei Ragusa 1826. Anmerkung: Ueber 8 
Bau der östlichen Alpen p. 52. Gosau p. 54. 

6) Ch. Kererstein’s Teutschland, geologisch-geognostisch dargestellt und mit Karten und Durchschnittszeichnungen erläutert 
V. Band, III. Heft, 1820. — Beobachtungen und Ansichten über die geognostischen Verhältnisse der nördlichen Kalkalpen- 
kette in Oesterreich und Bayern aus dem Sommer 1827. 

I% eg Bronn’s Jahrbuch von 1831, pag. 409. — Ch. Kererstein, kurzer Abriss des geognostischen Systemes, 
pag- ; 

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DIE GASTEROPODEN DER GOSAUGEBILDE. 3 


geht, wo er die sämmtlichen Sandsteine zu seiner „‚Flyschformation oder dem Gebilde der Kalkalpen’’ 
zählt, ihnen daher theilweise ein viel zu hohes Alter zuschreibt. Die von Kerersreiın gesammelten 
Versteinerungen bestimmte Graf Münster und beschrieb einige Jahre später GoLpruss in seinen Petre- 
faeten Deutschlands. Interessant ist es, dass schon Graf Münster ') unter diesen Versteinerungen 
nächst unzweifelhaften Kreidemuscheln: @ryphea columba Lamk., Pecten versicostatus Lamk., 
und P. quadricostatus Sow., Inoceramus orbieularis Münster und Trigonia scabra Lamk. oder 
Tr. spinosa Sow. vorzüglich auf die mit einer ealeinirten Schale versehenen und die der Grob- 
kalkformation eigenthümlichen Arten aufmerksam machte und die Ansicht aussprach, es könnten mög- 
licher Weise hier, sowie in Mastrieht, Schweden und Dänemark tertiäre und Kreideschichten, äusser- 
lich kaum zu unterscheiden, aufeinander gelagert sein, was jedoch Kererstkin (vergl. Nachsehrift) 
nicht zugeben wollte. | 

Mit bekannter Klarheit und Gründlichkeit fasste Livu v. Lirıensach ?) — in vielen Stücken an 
Bov£ sich anschliessend — die Gesammtverhältnisse des in jüngere sandsteinartige und thonige Ab- 
lagerungen mit zahllosen Petrefaeten überführenden Hippuritenkalkes auf, weleher — nach seiner 
Meinung — keine bestimmte Streichungslinie und Mächtigkeit besitzend, bald am Rande der Alpen, 
bald in gewissen muldenartigen Becken innerhalb derselben sich erstrecke und, ohne dass man die 
nach den Versteinerungen verschiedenartig scheinenden Gesteine in zwei besondere Formationen 
scheiden könne, der Formation des Grünsandes zuzurechnen sei. Ferner sprach er die Ansicht aus, 
dass bei den sandsteinartigen thonigen Ablagerungen über dem Hippuritenkalke der Alpen und dessen 
Mergeln ein ähnliches Verhältniss zwischen der Kreide und dem Grünsande stattfinde, wie im nord- 
westliehen Deutschland (Halberstadt und am Nordrande des rheinischen Schiefergebirges, vergl. 
Horrmann in Karsten’s Archiv I, 1. Heft), dass nämlich auch an dem Nordrande der Alpen eine 
Ablagerung von grünsandartigen Gesteinen über der Kreide oder eine Verschmelzung beider Fels- 
arten, oder endlich bloss eine Unterordnung des Hippuritenkalkes und der bunten Kreidemergel im 
Grünsande anzunehmen sei. 

Ganz im Gegensatze zu Bous und Krrersteın sahen die englischen Geologen Senewick und 
Murcnison bei ihrem ersten Besuche der Alpen 1829 °) die Schiehten der Gosau für Tertiärgebilde 
an, welche sich von den niedrigen Gegenden längs der Donau dureh das Gosauthal hinauf bis in die 
Hochalpen erstreekten. Unter den zahlreichen Geschlechtern von Versteinerungen, welche sie auf- 
zählen, fanden jedoch — wie sie berichten — Desnayes und Sowersy keine Art aus seeundären 
Gebirgen, aber Beide erklärten die meisten als charakteristisch für die tertiären, namentlich seien 
manche Arten darunter, die auch im Vieentinischen vorkommen. Unter den tertiären Bildungen 
müssten jedoch die Gesteine der Gosau eine der ältesten Stellen einnehmen, weil sie viele neue, aber 
keine Arten enthalten, welehe die jüngsten Glieder bezeichnen, was Alles auf eine grosse Lücke 
zwischen den secundären und tertiären Ablagerungen dieser Gegenden hindeute. 

Als sie das Jahr darauf, 1830, das Gosauthal nochmals bereist und auch die seinen Gebilden 
enisprechenden Schichten des Zlamthales bei Aussee, der Gegend von Windischgarsten und der 


2) Ch. Kererstein’s Zeitschrift VI. Heft 8, pag. 98. — Graf Münster’s Brief von Baireuth. 26. März 1828. 
®) v. LeonuArn und Bronn’s Jahrbuch von 1830, pag. 19% ete. — Ein Durchschnitt aus den Alpen mit Hindeutungen auf die 
Karpathen, von Liu von LiLiEnBACH. 
3) Proceedings of the Geol. Society. London 1829, Nr. 13, pag. 145—455. — v. Leonnarn und Bronn’s Jahrbuch 
1831, pag. 111. — Sepewick und Murcniıson: „Ueber die Tertiärgebilde des Gosauthales in den österreichischen Alpen. 
1 * 


4 FR. ZEKELI. 


„Neuen Welt’ genauer untersucht hatten, änderten sie ihre oben ausgesprochene Ansicht über 
die Stellung der Gosaugebilde, wie diess aus ihrem Entwurfe von der Struetur der östlichen 
Alpen !) deutlich zu ersehen ist. Sie stellen darin den hellgrauen Kalkstein des .Untersberges mit 
Hippuriten (dem späteren Hippurites cornu vaceinum Br.) gleich dem der Provence und der 
Pyrenäen, sowie die demselben aufgelagerten rothen und weissen harten Mergel mit der italienischen 
Seaglia (vergl. Carvro) und anderen Repräsentanten der Kreide an der Südseite der Alpen in Ver- 
gleich und zählen dieselben zur Kreide. Das. grosse, aus Conglomerat, Schiefer und Mergel mit 
Versteinerungen,, wie in der Gosau, bestehende Schichtensystem aber zur Molasse; weil gegen so 
viele tertiäre Versteinerungen drei bis vier Arten, wie sie in der Kreide vorkommen, hinweisend auf 
die Mastrichter Verhältnisse, nieht in Betracht gezogen werden dürften. Sowersy habe nämlich 
unter mehr denn hundert Arten dreissig bis vierzig Bivalven gefunden, von denen eben so viele zu 
den jüngsten secundären, als zu den ältesten tertiären Gebirgen gehören. Zahlreieher seien aber die 
Univalven, sowohl an Arten, als an Individuen (was in seeundären Gebilden auch nicht leicht vor- 
komme) und unter den mehr als fünfzig Arten seien bloss drei identisch mit denen der Kreide, aber 
sieben mit schon bekannten tertiären Arten und mehrere Geschlechter davon seien nie in oder unter 
der Kreide gefunden worden. 

Die ausführliehste Schilderung von „einer Reihe übergelagerter Sedimentbildungen , welche in 
verschiedenen Höhen zwischen der Alpenkette erscheint und das seeundäre mit dem tertiären Systeme 
der Alpen verbindet” von lehrreichen Durehschnitten und 3 Tafeln Abbildungen begleitet, gaben 
Sepgwick und Murcnison 1831 in den Transactions of the Geological Society of London ”). In 
dem beinahe monographisch gehaltenen III. Capitel ihrer „Skizze’” beginnen sie mit einer deutlichen 
Beschreibung .der Umgegend von Gosau, insbesondere der die Gosauschichten umgebenden seeun- 
dären Gesteine; indem sie dann zur Aufzählung der vorzüglichsten natürlichen Gruppen , in welche 
die Gosaugebilde möglicher Weise geschieden werden könnten übergehen, führen sie in aufstei- 
gender Reihe folgende Schiehtensysteme auf: 

1) Grobe Conglomerate aus Alpenkalktrümmern (Russbachthal). 

2) Sandige Kalke und Kalksand mit Hrogyra, Trigonia, Inoceramus, Hippurites , Nerinea 
und Tornatella gigantea, aber auch vielen Korallen und Schnecken, als Cerithium und Pleuro- 
toma. (Nordwestseite des Horn- und Wegscheidgrabens.) 

3) Blaue Mergel mit Kalksand und Sandstein wechsellagernd und mit unzähligen wohlerhaltenen 
organischen Resten angefüllt. (Edelbachgraben und andere Bergspalten nördlich von Gosau.) 

%) Wechsellager von Mergel (blau und grün), von gelbem kieseligen Sande und sandigen Mer- 
geln mit undeutlichen Versteinerungen (Ressenberg). 

3) Grünlich-graue, kieslige dünngeschichtete (Mühl- oder Wetz-) Sandsteine (Gipfel des 
Ressenberges). \ 

6) Rother , schiefriger, kieseliger Sandstein (buntgefärbt durch grüne und graue Knollen, 
dadurch ähnlich dem neuen rothen Sandstein), wechsellagernd mit grünlichen und röthlichen sandigen 
Mergeln ohne organische Reste. (Höchste Kuppe des Horn.) 

1) Phil. M ; ; » 
) Tronacions af the Gr Shiy, 2. Be I. = 1R, Dat fe m dr EB, ag 
through the Newer Formations on the Northern Flanks of theChain ete. and through the tertiary RR IR 


By the Rev. Adam Sedgwiek (Woodwardian Prof. in the University of Cambridge) and Roderick Impey 
Murchison Esq. Sec. etc. Read Nov. 6, 20, Dec.4, 1829 and March 5, 1835. 


DIE GASTEROPODEN DER GOSAUGEBILDE. 5 


Die Structur dieser oberen Ablagerung, ihr Verhältniss zu älteren Sehiehten der Umgebung 
und ihre Versteinerungen berücksichtigend , stellt sich ihnen in Betreff des Alters derselben heraus: 
dass sie insgesammt jünger sind als der Kalk, höher als die seeundären Hippuritenschiehten liegen 
und vollkommen parallel sind einem Theile der Schiehten an der Nordseite des Untersberges. Dagegen 
enthalten die oberen Muschelmergel der Gosau unzählige Versteinerungen, besonders Schnecken, 
deren Art der Erhaltung, sowie ihre Geschlechtscharaktere an Arten aus bekannten tertiären Schich- 
ten erinnern und von denen einige mit Exemplaren aus dem obersten Muschelmergel des Untersberges 
vollkommen identisch sind: es folge daher ohne ferneren Beweis, dass wenigstens ein Theil dieser 
Ablagerungen jünger als die Kreide sei und zu einer Uebergangsgruppe gehöre, welche zwischen 
Grobkalk und Alpenkalk einzuschalten sei. 

Was Sepewick und Murcnison speciell über die Versteinerungen sagen, erscheint mir zu wich- 
tig, als dass ich ihr Urtheil nicht etwas ausführlicher berücksichtigen solle; obgleich Vieles davon 
schon oben dargethan worden. Sie berichten: dass sie gleich anfangs die Versteinerungen zum grös- 
sern Theile für jünger als der Kreide zugehörig angesehen und sie für gleich alt mit den untersten 
tertiären Schichten von Bassano,, Asolo, dem Viecentinischen, überhaupt an der Südseite der 
Alpen geschätzt hätten. Darin habe sie Desnayzs’s Ansicht unterstützt, welcher unter den Verstei- 
nerungen nicht eine einzige bekannte secundäre oder tertiäre Art gefunden , jedoch behauptet habe, 
dass die ganze Reihe derselben entschieden eine Ablagerung charakterisire, die höher als die 
Kreide zu stellen sei. Ziemlich dasselbe habe Sowersr erklärt , zugleich aber auch versucht, einige 
dieser Fossilien sowohl mit seeundären als mit tertiären Arten zu identifieiren. Und nochmals hätten 
sie dem Mr. J. Sowersy eine noch viel grössere und vollständigere Sammlung zur Untersuchung vor- 
gelegt und dessenungeachtet sei es ihm mit der Identifieirung der Gosaufossilien nieht gehörig gelun- 
gen, wohl aber seien ihm die Geschlechter Mitra, Voluta, Terebra, Volvaria, Cerithium, 
Pleurotoma, Fasciolaria und Fusus besonders aufgefallen. Selbst Gorpruss wird hinsichtlich 
seiner Korallen als Zeuge aufgeführt, indem er mehrere derselben theils mit Arten aus tertiären 
Formationen, theils mit solehen aus Mastrieht verähnlieht. Ueberraschend ist der Schluss, den die 
betreffenden Geologen aus allen diesen Untersuchungen ziehen: dass, so lange man die Arten der ein- 
gebetteten Fossilien nicht genauer kenne, man mit demselben Rechte behaupten könne , die sie ent- 
haltenden Schichten seien nicht tertiär oder nicht jünger als die Kreide, wie man andererseits aus 
der Abwesenheit bekannter seeundärer Arten schliessen könne, dass keine der Sehiehten seeundär 
sei. Nicht unerwähnt darf ich lassen, dass Sepewick und Murcnıson auch hier auf das Vorherrscehen 
tertiär aussehender Schnecken hinweisen, ja sogar zur Erklärung der verschiedenartig gemengten 
Fossilien zu der Hypothese ihre Zuflucht nehmen: als könnten wohl einige derselben wirklich seeun- 
däre Versteinerungen sein, die nur mechanisch von den älteren Schichten abgelöst und in die obere 
Gruppe gelangt seien. 

Wollen wir mit diesen ziemlich ausführlich entwickelten Ansiehten von Sepewick und Murcnison 
die gleichzeitigen entgegengesetzten von Dr. Amı Bov# im Zusammenhange vergleichen, so 
müssen wir zunächst zum Jahre 1829 zurückgehen, wo er in seinem Gemälde Deutschlands ') 


vorzüglich durch Kersrstein’s Meinung beirrt, es unentschieden lässt, ob man die Sandsteine der 


’ 


Gosau und der entsprechenden Localitäten mit den Lias- oder Juramergeln, oder mit dem Grün- 


1) A. Boun: geognoslisches Gemälde von Deutschland, herausgegeben von ©. ©. v. Leonnarn 1829, pag. 282. 


6 FR. ZEKELI. 


sande zu vergleichen habe, oder ob dieselben gar dem Alpenkalk, nämlich den Uebergangsgebilden 
zuzuzählen seien; schied sie aber strenge von der Molasse ab, weil diese nie die nämlichen Petre- 
faeten führe und weil unser Gebilde seine Stelle unterhalb des Conglomerates oder des kalkigen San- 
des und des ersten tertiären Kalkes mit Korallen und mit Nummuliten im österreichischen Becken 
einnehme.”” Zugleich wies er ') sehr genau auf den Unterschied vom fucoidenführenden Wiener 
Sandstein hin, welcher nie Bruchstücke von Alpenkalk enthalte, auch nie dieselben zahlreichen 
Versteinerungen einschliesse. 

Als hierauf die beiden berühmten englischen Geologen die Gosauschiehten für Tertiärgebilde 
erklärten, trat er ihrer Ansicht entschieden entgegen, indem er in seinem Journal de Geologie ?) 
zwar auch zugab, dass mitten unter den grösstentheils unzweifelhaft seeundären Fossilien auch eine 
grosse Anzahl caleinirter tertiärscheinender Arten vorkommen, aber als Gegenbeweis anführte, dass 
Desnayes unter diesen Versteinerungen keine mit denen von Paris, London, Bordeaux und Italien 
identische Arten erkannt habe, noch aber die Selbstansicht erlaube, zweierlei Schichten anzunehmen, 
worin jene Arten von diesen getrennt wären. 

Solehes that er mit noch grösserer Bestimmtheit in Bulletin de la Soc. geol. I. °) und noch 
ausführlicher in seinen Memoires geologiques el paleontologiques I. *), nachdem er 1829 alle 
‘bekannten der Gosau verwandten Localitäten sorgfältigst untersucht hatte, um zu sehen, „ob sie mit 
dem salzführenden Systeme der Alpen verbunden seien, oder ob sie zu tertiärem oder seeundärem Boden 
gehören.” In letzterer Schrift, .die von schönen Durchsehnitten und einer Karte erläutert ist, dies- 
mal weniger auf die organischen Beischlüsse eingehend, als die genaue Beschreibung des fraglichen 
Gesteines und dessen geographische Verbreitung berücksiehtigend, beschreibt er zuerst das Gosau- 
beeken, in weiterer Folge die Gegend von Aussee in Steiermark, den nördlichen Fuss des Unters- 
berges zwischen Reichenhall und Salzburg , die Ufer des Traunsees in Oberösterreich, Windisch- 
garsten, Hinterlaussa bei Altenmarkt, Gams und Hiflau an der Grenze von Oesterreich und Ober- 
Steiermark, endlich die Wand bei Wiener Neustadt. Seine Schilderungen dieser Gegenden sind so 
genau, dass man ihnen Sehritt für Schritt folgen kann, dabei drängen sie dem Leser keine vorge- 
fasste Meinung auf, sondern empfehlen sich vor Allem als sichere Grundlage für fernere Unter- 
suchungen. Seinen ursprünglichen Ansichten treu, rechnet er diese Gebilde noch immer zu den 
untern Schiehten des Grünsandes, welches er durch die Lagerungsverhältnisse, die Gleichförmigkeit 
der Schiehten über eine beträchtliche geographische Ausdehnuug,, den Mangel an tertiären Ablage- 
rungen in den gewaltigen Alpenthälern, die jünger sind, als die Tertiärgebilde selbst, zu begründen 
sucht, die Frage aufwerfend: wenn das Querthal der Gosau den tertiären Molasseschiehten ent- 
sprechende Ablagerungen des grossen Meeres zeigen würde, welches die Becken am Fusse der öst- 
lichen Alpen erfüllt hat, würde man nicht in den andern grossen Querthälern sie wieder finden müssen ? 

Gleich den Gosaugebilden erklärte Bous 1832 °) auch die durch Hippurites cornu vac- 
cinum Br. und Tornatella gigantea Sow. bezeichneten und denselben entsprechenden Schichten des 


‘) v. Leonuarp und Bronn’s Jahrbuch von 1829. — Auszug aus Boux’s Brief vom Mai 1829, pag. 522. 

?) Journal de Geologie 1830, I, 1, pay. 50—86, I, 2, pag. 115— 151, tab. II—VI. — v. Leonuaro und Bronns Jahrbuch 
von 1831, pag. 199. 

3) Bulletin de la Soe. geol. de Frrance, t. I, 1831, 7 Mars. pag. 128. 

*) Mem. geol. et pal., tome I, 1832, pag. 185—241. — Description des divers gisements interessans de fossiles dans 
les Alpes autrichiennes. | 

°) Bull. de la Soeiete geologique de France, tome III, 1832, 17 Dee., pag. 89. 


DIE GASTEROPODEN DER GOSAUGEBILDE. 7 


Mailändischen und der Umgegend des Comer-Sees, sowie die Hippuriten und Nummuliten enthaltenden 
Schiehten von Istrien, Ilyrien und Dalmatien für Grünsand, welcher unter der Scaglia gelagert sei. 
Er beharret auch bei seiner Ansicht in Betreff der Stellung der Gosauschichten den Herren Sepewick 
und Muronison gegenüber ') und rechtfertigt sich über sein Auffinden von Belemniten in dem Sandsteine 
der „Neuen Welt” ?). | 

Welches Aufsehen diese widersprechenden Ansichten über das Alter der Gosaugebilde, wie sie 
von Bou£ auf der einen, von Sevewick und Murcnison auf der andern Seite vertreten wurden, in der 
geologischen Welt machten und wie dadurch unsere Gosauschichten mit ihren zahlreiehen Versteinerun- 
gen einigermassen zur Berühmtheit gebracht wurden, beweisen die wiederholten Bemerkungen und 
Erklärungsversuche, die man darüber in der Literatur der Geologie zerstreut findet. War.doch die 
Gränze, welche man bisher sowohl in geologischer als auch in organischer Beziehung zwischen 
Kreide und Tertiärgebilden als eine sehr scharf gezogene angesehen hatte, durch die eben aufge- 
stellte Uebergangs-Tertiärformation der Gosau aufgehoben: und wie sollte diese Thatsache anders 
erklärt werden, als dass man wie Desnovers °) die Verhältnisse der Gosau mit den von Durkexor im 
Süden von Frankreich beobachteten oder mit den schon länger her bekannten Mastriehter Schichten 
aufs Neue parallelisirte, oder mit Sruper *) einfach annahm , dass in den Alpen wahrscheinlich keine 
scharfe Gränze zwischen den einzelnen Formationen vorhanden sei? Wenn man nicht gar der geist- 
reichen, von Krırsteın nur noch vor wenigen Jahren (1843) ?) ausgesprochenen Ansicht beitreten 
wollte: dass das Gebirgsbecken der Gosau, vielleicht schon zur Zeit der Emporhebung der Jurakalke 
mit Kreidebildungen bedeckt, während der Tertiärepoche mit dem Traunthale in Verbindung gestan- 
den und aus den durch die erfolgten Strömungen theilweise zerstörten Hippuritenkalken, sowie 
Gyps- und Kreidemergeln das Material zu seinen tertiären, grauen, muschelreichen Mergeln und mer- 
geligen Sandsteinen erhalten habe. Zwischen 6— 8000 Fuss hohen Kalkwänden ringsum ziemlich 
abgeschlossen, hätten nämlich die ältern Schichten weder weggeführt noch durch gar zu gewaltige 
Fluthen gänzlich umgewandelt werden können, vielmehr sei es sehr wahrscheinlich, dass während 
der allmäligen Bildung neuer Gesteine auch noch eine Menge wohl erhaltener Petrefaeten der Kreide- 
zeit in der Masse dieser mitbegraben worden sei. 

So sehen wir denn auch ausgezeichnete Paläontologen Deutschlands noch lange in Ungewiss- 
heit über das Alter der ihnen vorgelegten Gosauversteinerungen,, z. B. Bronx ®) 1832 den grössern 
Theil derselben für scheinbar tertiär halten: ja sogar einige Jahre nachher (1836) Goupruss in 
seinen vortrefflichen „Petrefaeten Deutschlands” 7) stets die unbestimmten Bezeichnungen „Kreide- 
formation oder jüngere Ablagerung der Gosau,” anderswo „Schichten zwischen Kreide und tertiärer 
Formation’ gebrauchen. 


1) Bull. de la Soc. geol. de France, t. III, 1833, pag. 1, pl. XXXVI. — Resume des progres de la Geologie pendant 
lannee 1832. 
®) Bull. de la Soe. geol. de France, t. XIII, 1842, pag. 131. 
°) Bull. de la Soc. geol. de France, t. II, 1833, pag.280. — Desnovers, Rapport sur les travauz de la Soc. geol. pendant 
l’annee 1831, IV. Serie. — U’ Opinion des deux geologues anglais Sedgwick et Murchison comparee avec celle d’ A. Boue. 
*) Bull. de la Soc. geol. de France, t. VII, 1835, pag. 225. — Essai sur la geologie des Alpes suisses oceidentales par 
le Prof. M. B. Studer, pag. 235. 


5) v. Kirsten, Beiträge zur Kenntniss der östlichen Alpen, Pag. 24. 


°) v. Leonnarn. und Bronn, Jahrbuch für 1832, Pag. 150. — Versteinerungen des Salzathales u. s. w. von Heinr. Brown — 
Sandstein der Gosau, Pag. 177. 


”) Abbildungen und Beschreibungen der Petrefaeten Deutschlands u. s. w., III, 1841 — 1844, v. A. GoLDruss. 


8 > "FR ZEKERI. 


Im Allgemeinen ging man jedoch immer mehr von der Ansicht der englischen Geologen ab. 
Exıe oe Beaumont ') fand Ammoniten in der Gosau , Mionzuın und CremenT Murrer wollten den 
Gosauern entsprechende Fossilien im Gault von Troyes gefunden haben und Bronn in seiner Lethea ”) 
stellte die Gosausehichten mit den Hippuritenkalken in nahe Verbindung. Zugleich suchte er auf eine 
sehr natürliche und wahrscheinliehe Weise die noch immer dunkeln Verhältnisse ihrer Versteinerungen 
zu entwirren, indem er auf Derraxcr’s Untersuchungen hinwies, dass viele Conchylienarten in Kreide 
aufgelöst, entweder ganz oder nur mit Hinterlassung ihrer Abdrücke verschwunden seien, während 
die Versteinerungen der Gosau in ihren Mergeln wohlerhalten, jedoch mit keinen Originalen hätten 
vergliehen werden können und man daher die Identischen dazu in den Tertiärformationen zusammen- 
gesucht habe. 

Die Hippuriten der Gosau rechnet aber d’Orsıexr ’) zu seiner dritten Rudistenzone (eharakterisirt 
durch Ammonites Rhotomagensis Defr., Lewesiensis Mant., Mantelli Sow. und Turrilites 
eostatus Lam., entsprechend der chloritischen Kreide oder dem Kreidetuffe, welehe Zone sich durch 
den Süden von Europa bis nach Aegypten und tief nach Asien hinein erstrecke. Hippuries gigantea 
d’ Hombre und H.organisans Desmoul., sowie Radiolites cornu pastoris vom Untersberge und aus 
dem Waaggraben von Hiflau werden als Beweis dafür angeführt. 

So standen die Angelegenheiten, d. h. man kannte noch weder Versteinerungen, noch Lage- 
rungsverhältnisse näher, als die geologischen Forschungen auch in unserm Vaterlande neuen Auf- 
schwung nahmen und MorLor 1847 in seinen Erläuterungen zur geologischen Uebersichtskarte u. s. w.*) 
sich genöthigt sah, der sogenannten „Gosauformation” ihre Stelle in dem Systeme der nordöstlichen 
Alpen anzuweisen. Er rechnete sie zur Kreide und zum Grünsande und machte es wahrscheinlich, 
dass sie eine Aufeinanderfolge von mehreren, durch ihre Versteinerungen wohl unterschiedenen Gliedern 
darstellen und sich möglicher Weise bei gründlicherer Untersuchung in die in der Schweiz bekannten 
Etagen des Schrattenkalkes oder Neocomien, des Gaults und des Seewerkalkes zu oberst scheiden 
lassen würde. In diesem Sinne hielt er die Hippuritenschiehten der Gosau für Neocomien , wies aber 
auch sehr ernstlich auf den Unterschied der Kressenberger Nummulitensandsteine hin, welche hin- 
sichtlich ihrer Versteinerungen und der in ihnen enthaltenen Eisenerze mit den Nummulitenschichten 
von Sonthofen im Allgau übereinstimmend, tertiär seien und mit den Orbitulitenschiehten inmitten 
der Gosaugebilde nicht zu verwechseln. 

In wenigen aber bedeutungsvollen Worten bezeichnet zwei Jahre später Dr. Ewaın in einem Briefe 
an Herrn W. Hawinser °) die Stellung der Gosau: „Die Hippuritenschichten von Pola und Belluno 
gehören zum südwestlichen Kreidebecken Frankreichs, weil aber in dieser südwestlichen französischen 
Kreide Hippurites cornu pastoris Desmoul. mit dem für die Gosau bezeichnenden A. organisans 
Desmoul. zusammen vorkommen , so ist es möglich, dass alle drei Schiehten von Pola, Gosau und 
Südwestfrankreich zu einer Schichtenfolge gehören, die zwischen dem Gault und der weissen Kreide 
liegt, im nördlichen Europa den obern Grünsand und Pläner in sich begreift und häufig Stockwerk des 


") Bull. de la Societe geologigue de France, t. VIII, 1836, pag. 75. 

*) H. G. Bronn, Lethaea geognostica, II, pag. 557. 

’) Bull. de la Soeiete geologique de France, t. XIII, 1842, pag. 148. — OQuelques considerations geologiques sur les 
Rudistes, par A. ’Orbigny. 

*) A. v. Morvor, Erläuterungen zur geologischen Uebersichtskarte der nordöstlichen Alpen. 1847, Pag. 108. 

°) Haıpınger’s Berichte über die Mittheilungen von Freunden der Naturwissenschaften in Wien, Bd. Vs Pag. 29, 


DIE GASTEROPODEN DER GOSAUGEBILDE. ) 


.obern Grünsandes genannt, von d’Orsıony als Terrain turonien zusammengefasst wird. Innerhalb 
dieses Stockwerkes entsprechen die Gosauschichten gewiss dem norddeutschen Pläner. Als demselben 
Stockwerke angehörend und darin höchstens eine etwas andere Unterabtheilung bildend,, als Pläner 
und Gosauschichten, hat man die Gosauschichten von Pola anzusehen. Ist der grosse Hippurit von 
Opschina wirklich der Hippurites cornu vaccinum, so entspricht wahrscheinlich der Hippuritenkalk 
von Opschina genau den eigentlichen Gosauschichten.” 

Durch jahrelanges Studium der Alpen und ihrer Versteinerungen in den Stand gesetzt, auch hierin 
Gediegenes zu liefern, fasste 1850 Fr. Ritter v. Hauer in seinen beiden, durch Fülle und Klarheit 
gleich ausgezeichneten Abhandlungen über die geognostischen Verhältnisse der nordöstlichen Alpen 
und Karpathen '),*), Alles, was man in letzter Zeit über die Gosaugebilde in Erfahrung gebracht hatte, 
zu einem Gesammtbilde zusammen. Vorzüglich berücksichtigte er das ausgebreitete Vorkommen, die 
Lagerung, Schiehtung und die Versteinerungen derselben, unsere Kenntniss davon durch viele neue 
Thatsachen bereichernd. So war er auch der Erste, welcher die gesammten Gosauschiehten mit der 
obern Kreide (im Gegensatze zu Gault und Neocomien), demnächst auch mit dem Seewerkalk der 
Schweiz und der italienischen Scaglia in Parallele stellte und ihre Verbreitung durch Istrien, Dal- 
matien und die Karpathen über allen Zweifel erhob. Damit im Zusammenhange sprach er auch die 
Ansicht aus, dass es gewiss in der Folge möglich sein werde, einzelne durch vorwaltende Versteine- 
rungen oder Kohlenflötze besonders bezeichnete Schichten in mehrere Etagen zu sondern. 

Zu derselben Zeit erschien auch Murcnisox’s letzter Bericht über „den Gebirgsbau der Alpen, 
Apenninen und Karpathen °), worin er erklärt, dass sein letzter Besuch in der Gosau 1847 in Gesell- 
schaft Vernevi’s ıhn überzeugt habe, dass seine frühere Meinung aufgegeben werden müsse, und er 
jetzt glaube, dass die mergeligen und erdigen Versteinerungen enthaltenden Schichten des Thales 
als Aequivalente des Gault, obern Grünsandes und der untern Kreide anzusehen seien. Der Hippu- 
ritenkalkstein und Marmor von grauer, gelber, auch rother Farbe, der beim Untersberge unfern 
Salzburg und im Gosauthale, sowie an vielen andern Orten unter Bänke von unreinem Kalkstein, 
von Mergel und Sandstein mit Gault und Kreidepetrefaeten einfalle, vertrete die Neocomienformation. 
Eben so ersetze der petrographische Typus des Flysch, der bis zum Inoceramuskalkstein mit gänz- 
liehem Anschlusse eines die Kreide vertretenden Kalksteines hinabreiche, im Gosauthale die Stelle 
aller der Schichten, die den obern Grünsand und Gault repräsentiren und welehe am Untersberge aus 
Mergel bestehend, an den englischen Malmrock erinnern, sowie aus buntgefleekten,, grünen und 
rothen Streifen gebildet, der Scaglia ähnlich in Tertiärschiehten mit Nummuliten übergehe. Im 
Gosauthale selbst sei keine Spur mehr von weissem Kalksteine (wie in Savoyen und der Schweiz) zu 
sehen, hingegen eine an Petrefaeten (von denen mehrere charakteristisch für die Kreide) sehr reiche 
Gruppe, die gewiss keine die Tertiärzeit andeutenden Versteinerungen enthalte und aus weichen 
Schiefern, sandigen Mergeln mit unreinem dunkelfarbigen Kalksteine bestehe, von denen jedoch die 
ın diesem Thale darüber befindliehen Sandsteine und Schiefer, als zur eocenen Nummuliten- oder 


Flyschreihe gehörig, wohl zu unterscheiden seien. 
1) Jahrbuch der k. k. geol. Reichsanstalt. 1. Jahrgang, 1. Vierteljahr, Pag. 44. —- Ueber die geognostischen Verhältnisse des 
Nordabhanges der nördliehen Alpen zwischen Wien und Salzburg, von Fr. Ritter v. HAvEr. 
a) Sitzungsberiehte der Kaiserlichen Akademie der Wissenschaften. Math.-naturw. Classe, 1850, 1. Abth., März. — Fr. Ritter 
v. Hauer, Ueber die Gliederung der geschiehteten Gebirgsbildungen in den östl. Alpen und Karpathen, IV. Kreideformation, 
3) R. I. Murcnıson, Ueber den Gebirgsbau in den Alpen, Apenninen und Karparthen. Bearbeitet v. G. Lvonuarn, 1850, Pag. 2, 
32. 62—64. 
Abhandlungen der k. k. geologischen Reichsanstalt..1. Band, 2. Abth., Nr. 2. 2 


10 FR. ZEKELI. 


Soweit war man, als ich ungefähr vor einem Jahre an die vorliegende Arbeit ging, im Allge- 
meinen über das Alter und die Stellung der Gosaugebilde orientirt; man wusste, dass sie zur Kreide 
gehören, wie sich aber speciell die fossilreichen Mergel und ihre meist tertiärscheinenden Gastero- 
poden mit ealeinirter Schale zu den übrigen unzweifelhaften Kreideschiehten verhalten, ob sie nicht 
wirklich über denselben gelagert, denn doch tertiär seien, und nur, wie an der Wand bei Drei- 
stälten u. s. w. stellenweise bloss umgestürzt, unter die ältern zu liegen gekommen, war noch 
Niemandem hinlänglich klar. Das sollte eine genaue Untersuchung der fraglichen Geschlechter 
erweisen. So wagte ich mich an die Bestimmung ihrer zahlreichen Arten mit dem festen Vorsatze, 
sobald als möglich ihr Vorkommen in den Alpen selbst in Augenschein zu nehmen. Glücklicher Weise 
stand mir ein reichliches und vortreffliches Material zu Gebote: was Herr Uustos Parrson seit nahe 
dreissig Jahren selber gesammelt, was durch die Thätigkeit des montanistischen Museums , insbe- 
sondere durch die Herren Fr. v. Hauer, Dr. Hörnss , Uzszer und Forrrerıe an Ort und Stelle 
zusammengebracht oder hin und wieder angekauft worden, was in der letzten Zeit die einzelnen 
Reichsgeologen, Herr Prof. Sınoxy vor Allen, in grösster Auswahl und Güte eingesendet, endlich was 
die von Sr. Excellenz dem Herrn k. k. geheimen Rath Jos. R. v. Haver für die k.k. geologische Reichs- 
anstalt angekaufte Sammlung davon Ausgezeichnetes und Seltenes enthielt, Alles wurde mir von den 
hochverehrten Vorstehern und Leitern der k. k. geologischen Reichsanstalt sowohl als des k. k. Mine- 
ralien-Cabinetes mit dankbarst anzuerkennender Bereitwilligkeit zur Verfügung gestellt und über- 
diess noch das hohe Glück zu Theil, die reichen und seltenen Schätze des k. k. Mineralien-Cabinetes 
bei den nöthigen Vergleiehungen, vor Allem aber die ausgezeichnete Bibliothek dieser vortrefflichen 
Anstalt nach Bedarf frei benützen zu dürfen, wofür ich, sowie für die gütigen Belehrungen und 
freundlichsten Unterstützungen den betreffenden hohen Gönnern und Freunden der Wissenschaft 
meinen tiefstgefühlten Dank wiederholt auszuspreehen mich angelegentlichst verpflichtet fühle. 

Sowsrsy hatte, wie erwähnt, schon 1831 zu der von Sepewick und Murenison gegebenen 
„Sketch of the Structure of the Eastern Alps'), die Gosauversteinerungen benannt und auf 
3 Tafeln abgebildet. Dazu hatte Gororuss (1836) nach Krrerstein’s und Graf Münsrer’s Bestim- 
mungen noch einige Arten in seinen „Petrefaeten” vortrefflich beschrieben und noch anschaulicher 
abgebildet. Beide Paläontologen theilten jedoch, wie bekannt, noch die Ansicht, dass unter den 
Gosau-Gasteropoden viele sich mit schon bekannten tertiären Arten identifieiren liessen und führten 
desshalb auch mehrere derselben auf solehe, oft sehr Jungtertiäre Formen zurück. Ihre Bestimmungen 
von dem heutigen Standpunete der Wissenschaft zu prüfen und daran meine Untersuchungen zu 
knüpfen, ging ich nicht nur die Gesammtliteratur jedes einzelnen Geschlechtes wiederholt und gewissen- 
haft durch, sondern verglich auch, was mir nur irgend an Originalien oder zuverlässig bestimmten 
Sammlungen zu Gebote stand, mit meinen Gosau - Versteinerungen, bis ich endlich immer mehr zur 
Ueberzeugung gelangte, dass von den fraglichen Cerithien, Voluten, Fusiden u. s. w. keine einzige 
Art mit einer aus Tertiärgebilden identisch sei. sich also das Urtheil von Desnayes, wie er es wieder- 
holt ausgesprochen, als vollkommen richtig bewähre, dagegen die Zweifel von SowERBY und GoLpruss 
sich durchaus nicht bestätigen ; ja noch mehr, dass sich auch Repräsentanten von Geschlechtern 
vorfinden, die man bisher noch gar nicht in der Gosau und sehr ungewiss in den jüngsten Kreidesehichten 
beobachtet hatte, wie Tritonium , Uypraea, Ovula, Maryinella, welche doch zuverlässig eben so 


1) Transaetions of the London geological society 1831, pag. 301. 


DIE GASTEROPODEN DER GOSAUGEBILDE. 11 


wenig einer tertiären Art entsprechen. Zugleich ergab sich, dass unter der grossen Zahl von Gaste- 
ropoden auch einige 20 Arten enthalten seien, welche sich bei n’Orsıeny, GoLoruss, Rruss und 
Römer abgebildet oder auch nur aufgeführt finden ') und auf Identität unserer Gosauschiehten mit 
der mittlern ehloritischen Kreide Südfrankreichs und auf nahe Verwandtschaft mit dem norddeutschen 


und böhmischen Pläner schliessen lassen; es sind die Arten: 


Turritella diffieilis d’Orb. .......... — | t | — | * Act&onella laevis d’Orb............ —|\t|l— 
* „ Hagenowana Münst. ........ —|—|s Natiea bulbiformis Sow. 2.......... —|t|— 
* Turritella Eiehwaldana Goldf. ...... —li—|3 sahlyrala Ho a — | t|l— 

Omphalia eonica m. "an TURORR Hommogh,. 35 > uno fidag —|I_—|3s 

(Cerith. conoideum Sow. Phasianella Ervyna d’Orb. ......... ge I —|ı — 
% eonieum Goldf. Rostellaria ealearata Sow. 
Turrit. Requienana d’Orb.)... — | t |s |* (R. stenoptera Goldf.) ...... —|I—|s 

Omphalia Coquandana m. Voluta acuta Sow. 

(Turrit. Coquandana d’Orb.) .|— | — | s (Voluta Gasparini d’Orb.).... Kari 

Eulima Requienana d’Orb. ......... — |.t |. — |  Voluta elongata d’Orb. ............ 4ıhr) 

Nerinea Buchi m. Mitra eancellata Sow,. “nase ncaoc. —ı—|8 
i (Nerinea bieineta Br. ........ —|t|!s Fusus Renauxanus d’Orb. .......... —|t1|— 

» Pailletana d’Orb.).. — | t | — »  Dupinanus d’Orb. ........... ge, I— | — 

Actzonella gigantea d’Orb. ........ tele ip Fe. Noroidie Gold ua, years —I1—|3 

5 Renauxana d’Orb. ...... —|ıt|— Cerrithium provineiale d’Orb. ...... —|ıt|— 


Die mit * bezeichneten entsprechen dem norddeutschen Pläner , alle zusammen aber gehören 
nach n’ORBICNY’s Gliederung der Kreide, theils dem Gault (2 Arten), theils seinem Klaag ge turonien 
(12 Arten), theils dem Etage senonien (10 Arten) an. Nachrichten von Dr. Suarrr?) zufolge findet 
sich unsere Nerinea nobilis Münster auch in der Umgegend von Lissabon; längst bekannt ist 
ferner das Auftreten von Aclaeonella giganlea am Comer See, sowie das durch Partscn ent- 
deckte häufige Vorkommen von Aetaeonella Lamarcki in Gesellschaft wohlerhaltener Nerineen 
im Südwesten von Siebenbürgen; endlich beweisen noch die schönen Exemplare von Ner. Buchi und 
Ner. nobilis aus der Krim (in der Sammlung des Herrn L. v. Buch), und das sehr deutliche Exem- 
plar von Ner. Buchi und einer der unsrigen nahe verwandte Actaeonella aus Kaukasien (k. k. Hof- 
Mineralien-Cabinet) die weite Verbreitung unter einander nahe verwandter Kreideschiehten und 
scheinen die ungeheure Ausdehnung der von v’Orzıeny projeetirten dritten Rudistenzone °) bestätigen 
zu wollen. 

Der bei weitem grössere Theil der von mir vergliehenen und festgestellten Arten erlaubte 
jedoch eine ähnliche Parallelisirung nieht; sie stellten vielmehr, wenn auch nieht immer ganz neue 
Formen, so- doch unzweifelhaft neue Arten dar, zu denen ich nach Möglichkeit aus dem fast uner- 
messlicehen Gebiete der Versteinerungen die nächstverwandte oder auch nur ähnlichste Form aus- 
wählte, um sie von derselben durch meine Beschreibungen, mehr aber noch durch möglichst natur- 
getreue und — wo es nöthig war — vergrösserte Abbildungen genau zu unterscheiden. In vielen, 
man kann sagen, den meisten Fällen ist man nur mit Hilfe guter und gelungener Abbildungen im 
Stande, den Charakter einer, zumal etwas eigenthümlichen Versteinerung recht anschaulich zu machen. 
Ich legte daher, nach dem unübertrefflichen Vorbilde von Gorvruss, ein besonderes Gewicht auf die 


1) Jahrbuch der k. k. geol. Reichsanstalt. II. Jahrgang, 2. Vierteljahr, Pag. 168. 
?) The Quarterly Journal of the Geologieal Society of London, Vol. 17, 1850, pag. 111. 
3) Bulletin de la Soeiete geologique de France, t, XIII, 1842, pag. 148. — Quelques considerations geologigues sur 
les Rudistes par A. #’Orbigny. 
2% 


12 FR. ZEKELI. 


richtige und deutliche Ausführung derselben, weil unsere Gosau-Gasteropoden gerade mit zu den 
eigenthümlichsten Versteimerungen gehören, deren Einzel-Charakter sich schon sehr schwer in Worten 
ausdrücken, deren Gesammt-Charakter sich nun gar beinahe unmöglich in eine gedrängte Definition 
zusammenfassen lässt. 

Nichtsdestoweniger kann man denselben ganz allgemein als einen entschieden seeundären und 
zugleich zu tertiären Formen hinneigenden Typus bezeichnen. Um diese Behauptung zu rechtfertigen, 
berufe ich mich nicht auf die so oft besprochene gute Erhaltung der Schale, sondern berück- 
sichtige einzig und allein das Verhältniss der Geschlechter zu einander und den meist sehr deutlich 
ausgesprochenen Charakter der einzelnen Arten. Was nämlich die Erhaltung der Schale betrifft, so 
ist sie etwas rein Zufälliges, je nachdem die betreffenden Versteinerungen in mehr sandigen Schichten 
eingebettet, wirklich versteinert sind, oder in mehr thonigen weichen Mergeln gelagert eine voll- 
kommen ealeinirte, noch von der feinsten Epidermis überdeekte Schale behalten haben, wie solches 
selbst bei unzweifelhaft seeundären Arten, z. B. Nerineen, häufig zu beobachten ist. Auch bezieht 
sich diese so oft über Gebühr hervorgehobene gute Erhaltung der Schale nur in höchst seltenen 
Fällen auf die wesentlichen Theile des Gehäuses, weil in der Regel die für viele Geschlechter vor- 
züglich charakteristische Mundöffnung, so wie der entscheidende Canal weggebrochen oder verdrückt 
ist, oder in hartem Gesteine verborgen liegt, daher meist ein sehr grosser Vorrath von Exemplaren 
zur Vergleichung erforderlich ist, um, von Steinkernen und Längsschnitten sowie von Bruchstücken 
aller Art geleitet, den wirklichen Charakter des fraglichen Geschlechtes zu erkunden. Nur ein Beispiel 
dafür anzuführen,, hat man schon seit die Gosauschiehten bekannt geworden, bis auf den heutigen 
Tag das für die Mergel derselben besonders leitende und meist in unzähligen, doch sehr selten voll- 
ständigen Exemplaren vorgefundene neue Genus Omphalia allgemein für ein Cerithium gehalten, 
und doch haben besser erhaltene Stücke weder die Form noch die Struetur und Verzierung der 
Schale von einem Cerüthium, sondern eine kreiselige oder eiförmig bauchige Gestalt, pleurotoma- 
artig tiefausgerandete Zuwachsstreifen und nicht selten diekknotige Gürtel, — was aber die 
Hauptsache ist, eine kreisrunde Mundöffnung mit charakteristischem Spalte und eine breitgenabelte 
Spindel, — Merkmale, welche dieselbe ebenso gut von Cerithium (nach Sow., Goupr.) als von 
Turritella (nach »’Ors.) unterscheiden. | 

Besseren Aufschluss als die Erhaltung der Schale bietet dagegen das Verhältniss der einzelnen 
Geschlechter zu einander. Gehen wir nämlich die Reihen derselben durch, so sehen wir nächst den 
entschiedenen Kreideformen Nerinea und Actaeonella, welche zwar auch nicht wenige Arten 
zählen, dennoch die Geschlechter Rostellaria, Voluta, Fusus und vor Allen Cerithium verhält- 
nissmässig viel reichlicher vertreten, ja nicht selten von noch Jüngeren Formen begleitet, und 
untersuchen wir die Charaktere der einzelnen Arten, unter Andern die des Genus Cerithium, so 
finden wir, dass mehr als die halbe Anzahl derselben dieke Sehwielen auf den einzelnen Windungen 
tragen, wie sie wohl beitertiären Arten gewöhnlich sind, von seeundären aber nur noch be; Cerithium 
Phillipsi d’ Orb. aus dem Neocomien bekannt geworden sind. Dagegen zeichnen sich aber fast sämmt- 
liche Arten von Gosau-Gasteropoden, insbesondere die der jüngeren Geschlechter, durch eine überaus 
giBteEch verzierte Schale aus, deren Rippen und Gürtel sehr deutlich abgegränzt, von den feinsten, 
zuweilen selbe mikroskopischen Zwischengürtelehen und Querlinien umgeben sind und deren höchst 
repeinässige Körnchen, Knötchen, Höckerchen und Wülstehen nie faltenartig lose in einander verlaufen, 
wie esbeitertiären Arten fast immer der Fall ist, sondern allemal scharf von einander geschieden sind, 


DIE GASTEROPODEN DER GOSAUGEBILDE. 13 


Alles diess zusammen genommen deutet auf einen entschieden seeundären Charakter hin, weiset 
aber auch zugleich unseren Gosau-Gasteropoden nur in den oberen Etagen der Kreide ihre Stelle an. 
Und vergleichen wir damit unsere vorhin dargelegten paläontologischen Resultate, und lassen die 
beiden Arten für den Gault als wenig leitend und vielleieht auch nicht ganz entsprechend weg, so 
stimmt die übrige Reihe von Arten, wie sie mit südfranzösischen Kreide- und norddeutschen Pläner- 
Versteinerungen identifieirt werden konnten, mit dieser Ansicht vollkommen überein, und wir haben 
in unseren Gosauschichten p’Orsıenv’s Etage luronien und senonien ziemlich gleichmässig vertreten. 
Dasselbe hat übrigens schon » Orsıeny, durch die damals in noch viel geringerer Zahl bekannten 
identischen Arten geleitet, in seinem Prodrome de Paleontologie straligraphique thatsächlich aus- 
gesprochen, indem er unsere Gosau-Gasteropoden nach den beiden genannten Etagen sonderte. 
Dasselbe beweist auch noch eine neue Thatsache. Unentschlossen, ob ich mich bei Feststellung des 
Alters unserer Gosaugebilde durch die wenigen, nicht einmal für die Kreide leitenden Arten be- 
stimmen lassen dürfe, untersuchte ich nämlich eigens zu diesem Zwecke das in der Kreide sowie 
in den Gosauschichten gleich zahlreich vertretene und bekanntlich für Kreidegebilde besonders 
leitende Genus /noceramus'), und fand acht Arten desselben , die theils bei Grünbach und Muth- 
mannsdorf unweit Wiener-Neustadt, theils in dem Gosauthale selbst vorkommen. 


1. Inoceramus Cripsi Mant. mit der var. Goldfussanus d’Orb. und var. alaeformis m., 


2 . impressus d Orb., 

3 R Lamarcki d’Orb., 

A. " Cuvieri Sow., 

5. ; latus Mant., 

6 o5 alatus Goldf., 

Ti: u; Bronyniarti var. undulala., 
8. 5 mytiloides Mant. 


Von diesen rechnet v’Orsıcny bloss den Anoceramus latus und den Inoe. mytiloides (seinen 
problemalicus) zum Etage turonien, die sechs anderen aber, die sich auch fast alle im oberen Pläner 
und oberen Quader von Sachsen und Böhmen wiederfinden, zu seinem nächsthöhergestellten Etage 
senonien. 

So erwünscht mir auch diess neue Resultat zu den Ergebnissen meiner früheren Untersuchungen 
stimmte, so hoffte ich doch, in der Schiehtung und etwa mögliehen Gliederung unserer Gosaugebilde 
noch näheren Aufschluss über das gegenseitige Verhältniss der den Etage luronien und senonien 
bezeichnenden Versteinerungen, somit über das Alter und die Stellung der gesammten Gosaugebilde 
zu finden und suchte daher die mir längstbefreundeten Gegenden der „Neuen Welt’ bei W.-Neu- 
stadt, die von Hieflau und Gams, von Windischgarsten und seiner Umgebung, endlich das Gosauthal 
selbst auf, um mich von dem Vorkommen der versteinerungsreichen Mergel und Sandsteine, sowie von 
ihrem Verhalten zu unter- und übergelagerten Schichten genau zu überzeugen. Ich daehte mir — 
wie darauf so oft und wiederholt hingewiesen wurde — die Hippuritenbänke allemal unter den 
eigentlichen Gosauschichten gelagert und durch grobe Conglomerate von ihnen geschieden, hierauf 
einen nach oben immer feinkörniger werdenden Sandstein (mit Actaeonellen, Nerineen, Trigonien, 


1) Das fossile Genus Inoeeramus und seine Verbreitung in den Gosaugebilden der nordöstlichen Alpen. Jahresberichte des 
naturwissenschaftlichen Vereines zu Halle, IV, von 1851. 


14 FR. ZEKELI. 


Exogyren und dergl.) in die bekannten blaugrauen oder auch zuweilen röthlichen Mergel (mit Hal 
losen Versteinerungen) übergehend, war aber auch schr begierig zu wissen, ob denn nicht doch hier 
und da noch tertiäre Schichten aufgelagert seien, welche besondere Berücksichtigung verdienten. 
Eine derartige Schichtenfolge, wie sie noch in ganz jüngster Zeit Muronıson ') in ähnlicher Weise 
aufgestellt, wäre auch mit den Resultaten meiner paläontologischen Untersuchungen recht gut 
in Einklang zu bringen gewesen. Doch es belehrte mich meine auch noch so kurze und flüchtige 
Uebersichtsreise gar bald eines Besseren, dass nämlich das Meiste von dem, was ich auf Grund 
meiner Kenntnisse der Gosau-Literatur als nothwendig vorausgesetzt, in der Natur sich nieht wieder- 
finde und ein im höchsten Grade unregelmässiger Wechsel von Schiehten mit und ohne Versteine- 
rungen, in Wechsellagern von Mergeln und Sandsteinen mit regellos dazwischen gestreuten Conglo- 
meratschiehten und Rudistenbänken eine Gliederung unserer Gosaugebilde nach einzelnen Etagen 
ganz unmöglich mache. 

Zunächst die Rudistenbänke ins Auge fassend, fand ich, dass dieselben bei Grünbach und Adri- 
gang (mit Caprinen und Hippuriten) sowie bei Piesting und Dreistätten (in der „Neuen Welt’’) zwar 
meist die unteren Stellen in den bald einfachen, bald mehrfach sich wiederholenden Systemen von 
Schichten einnehmen und entweder unter oder neben groben Conglomeraten, in der Regel aber auf 
groben, kalkigen oder mergeligen Sandsteinen gelagert sind, und nur selten (Dreistätten) durch 
Hippuriten- und andere Rudistenbruchstücke in aufliegende Sandsteine übergehen , — dass sie da- 
gegen im Waaggraben bei Hieflau (in Steiermark) schon deutlicher zwischen zwei mächtigen bräunlich- 
. grauen Mergelschichten eingelagert erscheinen, — ferner in der Gams über wechsellagernden Mergeln 
und Sandsteinen oberhalb eigenthümlicher Nerineensehiehten mit der bekannten Actaeonella Voluta 
ein und dasselbe mächtige sandigmergelige Lager erfüllen, — eben so am Plahberg unweit Windisch- 
garsten (in Oberösterreich) hoch über wechsellagernden Conglomeraten , Mergeln und Sandsteinen, 
insbesondere der mit Millionen der tertiärscheinenden Chemnitzia Beyrichi m. erfüllten Mergel- 
schichten in gewaltigen Bänken anstehen, — endlich aber und am deutlichsten im Gosauthale ‚ theils 
von blauen Kalkeoneretionen einzeln eingeschlossen (Wegscheidgraben), theils in mächtigen Schichten 
regellos zwischen den fossilreichsten Mergeln und Sandsteinen auftreten, wie diess sehr deutlich im 
Wegscheidgraben, dem Brunnloch, im Nefgraben (wo besonders viele Caprinen), endlich an der 
Traunwand zu beobachten ist. An dieser letzteren z. B. sind oben auf ungeheuere Bänke von 
Hippuriten in Begleitung zahlloser Polyparien häufiger Terebrateln (Terebratula biplicata Sow. und 
T. sulcata Park. oder depressa Buch) und seltener Cidariten (3 Arten liegen vor) blossge- 
legt, ihnen folgen mächtige Kalk- und Conglomeratschichten, zu der ganze Felsenwände bildenden 
Lage von Actaeonella conica überführend, an die sich zunächst weiche an der Oberfläche voll- 
ständig verwitterte Mergel anschliessen, welehe unter zahllosen Gasteropoden besonders unsere 
schöne Nerita Goldfussi, Cerith. eingillatum, reticosum und Münsteri, sowie Oerith. provin- 
ciale, frequens und Simonyi in grosser Anzahl enthalten. Noch finden sich Hippuriten zu 
St. Wolfgang (in Oberösterreich) und am Untersberg zwischen Reiehenhall und Salzburg, deren 
Vorkommen ich jedoch nicht selbst beobachtet habe. 

Die Conglomerate betreffend, geht schon aus dieser gedrängten Uebersicht ziemlich genügend 
hervor, dass auch sie nieht, wie man doch wahrnehmen müsste, stets die Grundlage der übrigen 


1) R. 1. Murcnıson, Ueber den Gebirgsbau in den Alpen, Apenninen und Karpathen bearbeitet v. G. LeonnArp, 1850, Pag. 2 
32, 62—64. 


’ 


DIE GASTEROPODEN DER GOSAUGEBILDE. 15 


Schichten bilden, vielmehr eben so regellos, als die Rudistenbänke, zwischen den Mergeln und Sand- 
steinen mitten innen sich finden, ja sogar oft selbst an dem Wechsellager derselben Theil nehmen 
(Dreistätten, Plahberg). Ich will daher nur noch bemerken, dass sie im Verhältnisse zu den in bun- 
tester Mannigfaltigkeit wechsellagernden Sandsteinen, Schiefern und Mergeln meist eine sehr unter- 
geordnete Rolle spielen und dadureh, dass sie häufig in Mitte derselben vorkommen, ein gleiches 
Alter mit denselben, sowie mit den Rudistenbänken beurkunden , welehes zwar auf wiederholte 
Hebungen und Senkungen, nicht selten sogar auf Verwerfungen der Gosauschiehten. während und 
nach ihren Ablagerungen schliessen, dieselben jedoch keineswegs in verschiedene Etagen absondern 
lässt. Sie fehlen übrigens keiner einzigen bisher bekannt gewordenen Gosau-Loealität und sind 
gewöhnlich aus gröberen oder feineren Bruchstücken von bunten Sandsteinen und jurassischen Alpen- 
kalk mit kalkigem oder auch thonigem Cement zusammengesetzt, welche auch noch gegenwärtig 
(erste besonders im Russbach bei Gosau, in der Neuen Welt und ihrer Umgebung und bei Win- 
dischgarsten) ihnen zur Grundlage dienen, oder an denen sie sich mannigfach angelagert finden. 

Durch allmälig feiner werdende Bestandtheile gehen die Conglomerate unmerklich in die 
übrigen Schiehten unserer Gosaugebilde über, in die Sandsteine, Schiefer und Mergel, deren petro- 
graphische Verhältnisse so eigenthümlicher und interessanter Art sind, dass sie für sich schon wegen 
ihrer ungeheuren Mannigfaltigkeit in Härte und Gefüge, in Farbe und Zusammensetzung, welche 
insgesammt ihre jedesmalige locale Bildung an den Tag legen, genau verglichen und monographisch 
beschrieben zu werden verdienen. Hier interessiren sie uns zunächst mehr nur in paläontologischer 
Hinsicht, doch erlaube ich mir zuvor noch auf ihre allgemeinen Verhältnisse in einigen Worten hin- 
zuweisen. Im Ganzen ist ihr Charakter ein unendlich wechselnder, so dass man ohne grosse Schwie- 
rigkeit im Stande sein dürfte, von den schon ziemlich feinkörnigen Conglomeraten an bis zu den 
lockersten und weichsten Mergeln eine fortlaufende, fast in einander überführende Reihe der ver- 
schiedensten Spielarten zusammenzustellen. Der Sandstein ist gewöhnlich grau oder graulichweiss, 
vielfach wechselnd in der Stärke des Kornes und in dem Vorherrschen seiner bald mehr sandigen, 
oder mehr kalkigen, zuweilen selbst thonigen Bestandtheile. So wird unter anderen eine sehr dichte 
und feinkörnige Varietät desselben in der Gams bei Hieflau gebrochen, welcher sich als Gestellstein 
bei Hochöfen ausgezeichnet feuerfest und dauerhaft bewährt, eine andere mehr lockere und tertiär 
aussehende dient zu den weit und breit bekannten Gosauer Schleif- oder Wetzsteinen; und häufig ist 
er in Farbe und Zusammensetzung vom sogenannten Wienersandstein gar nicht zu unterscheiden. 
Ganz eigenthümlich sehen dagegen die vollständig versteinerungsleeren bunten Schiefer aus, wie sie 
in der Nähe von Klein-Zell, an der Reissalpe und auf dem Wege von der Klosterebene nach dem Stifte 
Lilienfeld (Niederösterreich) sich finden, welche, in unendlich feine und dünne Blätter spaltend, sich 
durch ihre lebhafte, bald tiefblaue, bald verschieden rothe und grüne, bald hellgelbe Farbe auszeichnen, 
sich jedoch durch ihren vorherrschend thonigen Gehalt enge an die meist bleigrauen oder röthlichen, 
seltener grauen Mergel anschliessen, welche in der Neuen Welt, im Gosauthale, in der Eisenau und 
der Gegend von St. Wolfgang , sowie bei Hiellau, Gams, St. Gallen (Steiermark) und zu Kössen 
oder am Sonnenwendjoch in Tirol zahllose Versteinerungen führen und dadurch , dass sie an der 
Atmosphäre sehr leicht verwittern, das Einsammeln derselben erleichtern. 

Alle diese Schichten, besonders aber Sandsteine und Mergel, seltener Conglomerate oder aus den 
Mergeln sieh ausscheidende Kalke mit Inoceramen oder anderen zahlreichen Versteinerungen, wechsel- 
lagern, wie schon erwähnt, vielfach mit einander, ohne dass irgend eine Regelmässigkeit in dem 


16 FR. ZEKELI. 


Wechsel derselben beobachtet werden könnte, und zwar eben so die versteinerungslosen ” die ver- 
steinerungsreichen, nur lassen sich doch bei den letztern noch manche Pe wahr- 
nehmen. Merkwürdig ist es nämlich, dass einzelne Schiehten darunter bloss eg en andere 
bloss Conehiferen, noch andere nur Gasteropoden führen. Der Sandstein von Neuberg (Steiermark) 
z. B. enthält nur Nautileen, Ammoniten und Hamiten, einzelne Mergelschichten des Brunnlochs, Weg- 
scheid- und Hofergrabens in der Gosau nur Zweischaler, eben so die Inoceramusmergel des Tauern- u 
Tiefengrabens in der Gosau, die Inoceramussandsteine von Grünbach, Meiersdorf und Muthmannsdorf, ug 
Inoceramuskalke von Reiehraming; noch andere bloss Gasteropoden in zahlreichen Geschlechtern, wie 
die röthlichen sandigen Mergel von Dreistätten, die grauen Mergel der Traunwand, des Nefgrabens, der 
Sehattau, vor allen des Edelbachgrabens in Gosau. Noch häufiger erfüllen aber einzelne Arten ganze 
Schichten allein; längst bekannt sind z. B. die nicht selten viele Fuss mächtigen Schiehten von Nerinea 
Buchi (s.bieinela) in der neuen Welt sowohl, wie im Wegscheidgraben in der Gosau, ferner die von 
Actaeonella Lamarcki (oft auch allgemein giyantea genannt) aus der neuen Welt, und die von 
Actaeonella voluta in der Gams bei Hieflau. Ganz in ähnlicher Weise setzen Millionen von ganz 
gleich grossen Exemplaren der Nerinea turbinata, fast ohne kalkig-sandiges Bindemittel, eine eigene 
Schicht zusammen, eben so die durch Kohle schwarz gefärbten Mergel mit Actaeonella Renauzxana 
(Meiersdorf), ferner die durch röthlichen sandigen Mergel verbundene Actaeonella glandiformis 
(Dreistätten, Grünbach), die in ungeheurer Mächtigkeit auftretende Sehieht mit Actaeonella conica 
an der Traunwand bei Gosau und einzelne dünnere Lagen von Aectaeonella laevis in der Neuen 
Welt und im Gosauthale. Eben so treten im Hangenden, sowie im Liegenden der Kohlenflötze (Stoll- 
hof, Emerberg)) der Neuen Welt häufig nur Steinkerne unserer Omphalia ventricosa auf, während bei 
St. Wolfgang Omphalia conica wieder für sich allein eine Schicht erfüllt. So sieht man auch manche 
Lagen des blaugrauen Mergels von Meiersdorf nur von Cerithium Münsteri, andere nur von Ceri- 
thium Höninghausi, noch andere nur von Cerithium simplex wie durchkneten, ihre zahllosen Exemplare 
unmittelbar an einander liegen. Aehnlich verhält sich die schon oben erwähnte Chemnitziensehicht vom 
Plahberg, an die sich eine Mergellage mit Steinkernen der Natica bulbiformis, wahrscheinlich auch 
eine mit unserer Aiostellaria pinnipenna anschliessen, wenigstens deuten die zahlreichen Abdrücke 
derselben auf ein derartiges Vorkommen hin. Und so werden sich dergleichen in der Folge noch 
unzählige herausstellen. Freilich gibt es eben so gut auch Schichten, welehe wieder alle möglichen 
Versteinerungen enthalten, wie diess sehr deutlich an den steilen Mergelwänden des Tauern- oder 
Tiefengrabens wahrzunehmen ist, wo neben zahlreichen Rostellarien, Oerithien,, Peetinen, Cueullaeen 
u. 5. w. auch Cephalopoden, zuweilen in sehr guten Exemplaren, sowie in dem Nefgraben, zusammen 
mit dem Bruchstücke eines riesigen Ammoniten gefunden wurden. Dasselbe findet Statt im Waag- 
graben bei Hiflau und im Schneckengarten der Neuen Welt, und ähnliche Verhältnisse seheinen in 
der Eisenau, wo besonders unser riesiges Cerithium Haidingeri vorkömmt, bei St. Wolfgang, insbe- 
sondere nahe bei Strobl und am Schloss Weissenbach, eben so zu Kössen, am Sonnenwendjoch und 
an der Branienberger Ache (bei Brixlesg in Tirol), von wo mir zunächst Versteinerungen zur 
Untersuchung vorlagen, obzuwalten, doch ist mir das Nähere darüber noch nicht bekannt. 

| Seit lange schon kennt man Pflanzenspuren und Pflanzenabdrücke aus unseren Gosaugebilden: 
in der Neuen Welt und bei St. Wolfgang sogar mehr oder weniger mächtige Kohlenflötze. Letztere 
in Sandstein oder in blaugraue Mergel gelagert und nicht selten von zahlreichen Versteinerungen 
begleitet, sind eben so unregelmässig geschichtet, als die sie führenden Gesteine. Durch Bergbau 


DIE GASTEROPODEN DER GOSAUGEBILDE. 17 


reichlich aufgeschlossen, bestätigen sie vorzüglich, was wir wiederholt über das regellose Wechsel- 
lagern und das gleiche Alter unserer Gosauschichten gesagt. Von den Pflanzenabdrücken hat einige 
Herr Professor Unser untersucht und beschrieben ’): 

Geinilzia erelacea Endl., 

Pecopteris Zippei Corda, 

Phyllites pelagieus Unger und 

Flabellaria longirhachis Unger. 
Unter andern von Herrn Bergrath CZZer an der Wand vorgefundenen Arten hat Herr Dr. ©. v.Er- 
TINGSHAUSEN !) nebst mehreren die Kreideformation bezeicehnenden Pflanzen auch häufige blattartige 
Theile monokotyledoner Gewächse als deutlich charakterisirte Pandanus-Arten erkannt. 

Häufiger als Pflanzenreste und eben so reich an Arten wie unsere Gasteropoden finden sich 
sehr schöne Polyparien meist in der Nähe der Rudistenbänke in sandig-lockeren Mergeln, so in der 
Nähe von Piesting, ferner in der Gams bei Hiflau, bei St. Wolfgang, im Brunnloch, Nefgraben und an 
der Traunwand bei Gosau, oder auch allein in einzelnen Schichten, wie im Edelbachgraben. Seit 
längerer Zeit ist Herr Prof. Revss in Prag mit der Untersuchung derselben beschäftigt; aus einer 
von diesem Gelehrten in dem Jahrbuche der k. k. geologischen Reichsanstalt *) gemachten Mit- 
theilung erhellet, dass unter den wenigen Bryozoen und Amorphozoen die Zoantharien und darunter 
besonders die Astraeideen bedeutend vorwalten. Von 108 Arten stimmen achtzehn mit solchen aus 
Uehaux und Corbieres überein; drei Arten kommen auch im böhmischen Pläner vor. Orbituliten 
kennt man in grosser Ausdehnung am Kogelbauer nördlich von Grünbach in Gesellschaft von 
Inoceramen über Rudistenbänken und wechsellagernden Sandsteinen und Mergeln. Auch sollen sich 
in ganz jüngster Zeit im Gosausandstein der Neuen Welt sogar verschiedene Belemniten und 
Baeuliten, mehrere Arten Terebrateln und einige Krebsfragmente vorgefunden haben. 

Ob diesen unseren Mergeln und Sandsteinen wirklich noch jüngere eocene Schichten überge- 
lagert sind, wie Muronıson auch nur neuerdings?) behauptet, kann für die gesammten Gosaugebilde 
noch nicht mit Bestimmtheit entschieden werden, weil ihre Schiehtungsverhältnisse erst hierauf 
untersueht werden müssen. Ihrem Vorkommen in der Neuen Welt, im Gosauthale, in Windischgarsten 
und Hiflau nach zu schliessen , wo die genannten Wechsellager die ganzen Thäler füllen, scheinen 
jedoch aufliegende Tertiärgebilde durchaus zu fehlen und es dürfte sich solches höchstens am 
Untersberge nachweisen lassen. 


Diese kurze historische Uebersicht unserer Kenntniss der Gosaugebilde und die daran geknüpften 
Resultate meiner eigenen Untersuchung hatten in dieser Einleitung keinen anderen Zweck, als in 
gedrängter Kürze Alles zusammenzufassen, was zur Grundlage fernerer, sowohl paläontologischer, -als 
geologischer Untersuchungen dienen und in sofern seine nächste Beziehung zu meiner vorliegenden 
paläontologischen Arbeit haben könne. Denn weit entfernt, damit ein vollgültiges Endresultat über die 
‘Stellung der Gosauschichten und das gegenseitige Verhalten ihrer verschiedenen Glieder schon 
erzielt haben zu wollen, soll das Ganze vielmehr nur als der Anfang und die Veranlassung zu weiteren 


1) Fr. Unger, Genera et species plantarum fossilium. 
2) Jahrbuch der k. k. geologischen Reichsanstalt. II. Jahrgang. 1. Vierteljahr, Pag. 157. 
3) Jahrbuch der k. k. geologischen Reichsanstalt. II. Jahrgang. 1. Vierteljahr, Pag. 160. 


Abhandlungen der k.k. geologischen Reichsanstalt. 1. Band, 2. Abth. Nr. 2. 3 


18 FR. ZEKELI. 


gründlicheren Untersuchungen angesehen werden. Noch ist mit unserer scheinbar BTOBEER Zahl von 
{92 Arten nicht einmal der reiche Schatz der Gasteropoden, wie ihn auch nur die betreffenden 
Localitäten bergen, erschöpft und doch versprechen die zunächst zur Bestimmung bereit gestellten 
Zweischaler noch genügendere Aufschlüsse, indem die meisten derselben auf bekannte Kreideformen 
sich werden zurückführen lassen. Dasselbe gilt von den schon in ziemlicher Anzahl vorgefundenen 
Cephalopoden, welche zur sicheren Feststellung des Alters unserer Schichten vor Allen geeignet sein 
dürften: dasselbe unsere reiche Rudistenfauna, welche fast eben so wenig noch untersucht worden, 
Zwei bis drei Arten von Hippuriten führten bekanntlich allein Herrn »’Orsıeny und Herrn Dr. Ewa» zu 
ihren genialen Combinationen und seither ist nur noch Caprina Aguiloni d’Orb. durch Berg- 
rath von Haver') vortrefflieh untersucht und beschrieben worden, die frühere Parallelisirung be- 
stätigend. Mehr als wahrscheinlich ist es, und nach dem Bishergesagten zu schliessen, dass unter der 
nicht geringen Zahl ihrer noch nieht bestimmten Arten auch einige sich finden dürften, welche Herr 
D ÖRBIGNY ZU seinem Etage senonien zählt. 

So wie die Versteinerungen, so sind aber auch die sie enthaltenden Gosauloealitäten in ihrer 
grossen Verbreitung dureh die nordöstlichen Alpen noch sehr wenig genau untersucht. Einzig das 
Gosauthal und die Neue Welt sind nach Möglichkeit ausgebeutet worden und haben vielen zerstreuten 
Sammlungen des In- und Auslandes Material geliefert, doch reichen ihre, wie es scheint, uner- 
sehöpflichen Vorräthe an Versteinerungen hin, dem speeiell für sie interessirten Paläontologen noch 
viel Neues, und zuverlässig auch genügendere Aufschlüsse zu bieten. In ungleich höherem Grade 
kann diess von den Loealitäten Neuberg, Hillau, Gams, St. Gallen, Windischgarsten,, Weisswasser, 
Plahberg, Eisenau, St. Wolfgang und der Gegend von Brixlegg in Tirol behauptet werden, von 
denen eigentlich nur noch vereinzelte Proben vorliegen, wie es ja überhaupt bei einem flüchtigen 
Besuche, oder einem nicht von wissenschaftlichem Eifer und von Sachkenntniss geleiteten Sammeln 
der Dorfbewohner kaum anders möglich ist. Viele andere Localitäten, zu denen mit jedem Tage 
immer noch neue hinzukommen, sind nieht viel mehr als dem Namen, dem Gesteine oder einer 
einzelnen Versteinerung nach bekannt, doch dürfte schon die diessjährige geologische Aufnahme von 
Ober-Oesterreich in vielen Stücken auch über sie, sowie über die Gosauschichten im Allgemeinen 
erwünschtes Licht verbreiten. 


Eben im Begriffe, die schon längst zusammengestellten Resultate meiner Untersuchungen 
dem Drucke zu übergeben, erhielt ich Herrn Custos Enruicw’s „Geognostische Wanderungen in 
den nordöstlichen Alpen” *) und vor wenigen Augenblieken einen Aufsatz vom Herrn Professor 
Reuss über das Gosauthal?) in dem 4. Hefte des Jahrbuches 1851, der k. k. geologischen 
Reichsanstalt zur Ansicht. Hocherfreut, an den Mittheilungen dieser beiden erfahrenen 
Geologen vielfältige Bestätigung der von mir dargelegten Thatsachen zu finden, ergreife ich die 
Gelegenheit, hier im Zusammenhange mit denselben den Ergebnissen ihrer Beobachtungen 


— 


A Haıpınser’s Naturwissenschafliche Abhandlungen 1. Bd., Pag. 109, Tab. XI. Fr. v. Hau, Caprina Partschi. 
) Geognostische Wanderungen im Gebiete der nordöstlichen Alpen von ©. Enuruıcn. Linz, 1852, Pag. 54. 


°) Geologische Untersuchungen im Gosauthale im Sommer 1851 ) 
Y ‚ von Dr. A.E Reuss. Jahrbuch der k. ichsanst: 
er a ahrbuch der k. k geol. Reichsanstalt. 


DIE GASTEROPODEN DER GOSAUGEBILDE. 19 


und ihren, theilweise von den meinigen abweichenden, Ansichten gebührende Aufmerksamkeit zu 
schenken. 

In der erstgenannten Arbeit finden wir die noch sehr wenig bekannten Loealitäten St. Wolf- 
gang, Kisenau, Windischgarsten, Weisswasser und Losenstein vorzüglich berücksichtigt. Nächst der 
Lagerung unserer Gosauschichten auf Gliedern der Trias (Windischgarsten) oder auf Jurakalk ist 
das Vorkommen derselben (welche hier schon „obere Kreide oder chloritische Kreide” genannt 
wird) „in Verbindung mit Neocomien und beinahe in dasselbe übergehend’” (von Ischel gegen 
St. Wolfgang) besonders von Interesse. Noch mehr verdient aber hervorgehoben zu werden, dass 
die Hippuriten als oberes Glied bei St. Gilgen und am nördlichen Ufer des Wolfgangsees, am Dittel- 
bach von mergelig-kalkigen Schichten unterlagert und zu Weisswasser durch Inoceramenkalke 
vertreten werden, dass ferner in der Eisenau häufig zerklüftete Kreidekalke auf Geröllschichten, 
Mergeln und Sandsteinen lagern und zuweilen auch zwischen denselben wieder auftreten, einzelne 
Schichten zuweilen sehr reich an bestimmten Versteinerungen sind (wie die zu Losenstein über- 
wiegend vorkommenden Orbituliten) und darnach wohl in mehrere Glieder zu sondern. Alles diess 
stimmt mit unseren Angaben und der uns gemeinsamen Ansicht, dass die Gosauschiehten obere Kreide 
seien, vollkommen überein, weniger aber die Thatsache, dass sich nach Herrn Prof. Unser’s zuver- 
lässigen Bestimmungen in dem Schwarzenbachgraben bei St. Wolfgang unter 10 (grösstentheils 
dikotyledonen) Pflanzenarten acht aus dem unteren Quadersandstein Böhmens bekannte und nur zwei 
neue Arten gefunden, wornach die Pflanzen, doch den wesentlichen Schichten unserer Gebilde ein- 
gelagert, auf ein bedeutend höheres Alter als die übrigen organischen Reste hinweisen würden, wie 
schon Herr Bergrath v. Hıver darauf ') aufmerksam gemacht, welches genügend zu erklären indess 
Botanikern überlassen werden muss. 

Die zweite Abhandlung: „Geologische Untersuchungen im Gosauthale im Sommer 1851 von Herrn 
Prof. Ruuss” gibt uns eine sehr anschauliche und lehrreiche Schilderung der geognostischen. und 
paläontologischen Verhältnisse des Gosauthales und der Umgebung von St. Wolfgang. Die darin 
niedergelegten Resultate stellen es nunmehr ausser allen Zweifel, dass die verschiedenen Schichten 
dieser Thäler eben so bestimmt, als die Localitäten der Neuen Welt, Hiflau u. s. w. ein unzertrenn- 
liches Ganzes „einen zusammenhängenden Schichteneomplex bilden, dessen Sehichten an verschiedenen 
Puneten nach den verschiedenen Localverhältnissen wechseln, ohne dass sich jedoch in diesem 
Wechsel eine Regelmässigkeit, ein bestimmtes Gesetz nachweisen liesse.” Als Grundlage derselben in 
ler Gosau nimmt Herr Prof. Reuss die Conglomerate an, über welche die ganze Formation aus einer 
ungefähr 1000—1500 Fuss mächtigen Masse von theils weichen, theils verhärteten Mergeln bestehe, 
an denen die untern zwei Drittel mehr oder weniger petrefaetenführend in verschiedener Höhe und in 
keiner bestimmten Ordnung Conglomerate, Sandsteine mit verkohlten Pflanzenpartikeln, Bänke festen 
blaugrauen Kalksteins, Hippuritenlager mit zahllosen Polyparien und Schichten mit Actaeonellen und 
Nerineen einschliessen, — und deren oberes Drittheil, ganz petrefaetenleer, aus grauen, rothen, 
theilweise kalkigen Mergeln bestehen, die mit Schichten grauer Sandsteine und seltener Conglo- 
merate wechseln. Letztere Schichten könnten leicht für tertiär gehalten werden, sie stimmen jedoch 


L) 


1) Sitzungsberichte der Kaiserlichen Akademie der Wissenschaften, mathematisch-naturwissenschaftl. Classe, 1850, 1. Abth., 
März. — Fr. Ritter v. Hauer, Ueber die Gliederung der geschiehteten Gebirgsbildungen in den östlichen Alpen und Kar- 
pathen. IV. Kreideformation. 

God 


20 FR. ZEKELI. 


mit Entsprechenden innerhalb der fossilienreichen Mergel vollkommen überein, so dass von einer 
Ueberlagerung durch Tertiärgebilde und von einer Anwesenheit von Nummuliten eben so wenig, 
als von Orbitulitenschichten, überhaupt von Vertretern der weissen Kreide die Rede sein könne. 
Dagegen seien die Gosaupetrefacten grösstentheils Formen, welche schon anderwärts aus der 
Kreideformation bekannt, auch im böhmischen Pläner gefunden worden und insgesammt (die 
Hippuriten inbegriffen) Herrn »’Orsıeav's Systeme turonien zugerechnet werden müssten; und 
es liege durchaus kein paläontologischer Grund vor, einen Theil der Gosauschiehten der oberen oder 
weissen Kreide, Terrain senonien, parallelisiren zu wollen. 

In der Umgebung von St. Wolfgang seien die Schichten der Gosauformation mehr neben als 
über einander entwickelt; doch finden sieh auch fossilreiche Mergel, wechsellagernd mit Sandsteinen, 
und scheinbar ohne Conglomerate unter den sehr mächtig entwickelten Hippuritenkalken gelagert, 
so am nördlichen Seeufer — bei St. Gilgen — und im Dittelbachgraben bei St. Wolfgang. Diese 
Hippuritenbänke führen ausser Hippurütes cornu vaccinum, H. organisans und H. sulcatus auch 
Jiadiolites acutecoslatus, R. mamillaris, Caprina Aguiloni und C. Coguandana, sowie Nerinea 
f bieinela) Buchi, zahlreiche Gosaukorallen und, wo sie mergeliger werden, viele Gasteropoden, 
Bivalven u. s. w. Einzig im Dittellbachgraben werden die hippuritenführenden Kalke noch von blau- 
grauen fossilreichen Mergeln überlagert. Von noch jüngeren Schichten aber, denen der oberen Kreide, 
oder gar von Tertiärgebilden sei auch um St. Wolfgang nirgends eine Spur wahrzunehmen. 

Zur Erklärung meiner schon früher ausgesprochenen Ansicht in Betreff des Alters und der 
Stellung unserer Gosaugebilde, will ieh hierauf erwidernd nur noch bemerken: dass, soweit meine 
Erfahrungen gegenwärtig reichen, ich wohl auch der Annahme von zweierlei Schichten oder Etagen 
über einander entschieden entgegen treten, meinen paläontologischen Ergebnissen nach jedoch 
festhalten muss, dass unsere Gosau-Gasteropoden und Conchiferen solchen, wie sie D’Orsıcny seinem 
Etage iuronien und senonien beizählt, vollkommen entsprechen, die Gosauschichten daher als 
Repräsentanten der mittleren und oberen Kreide Deutschlands, Frankreichs, Englands u. s. w., wie 
sie die Wissenschaft als ebengenannte Etagen, in oberen Grünsand und obere Kreide, trennt, zu 
einem Schichtensysteme vereinigt anzusehen seien. Weitere Beweise dafür soll hoffentlich schon die 
nächste Zukunft bringen! 


1776. 
1814. 
1824. 
1829. 


DIE GASTEROPODEN DER GOSAUGEBILDE. 21 


Dehersteit der Literatur. 


Brander, 6. Fossilia Hantoniensia, or Hampshire Fossils collected and in the British Museum deposited. 
Brocchi, &. Conchiologia fossile subapennina con osservazioni geologiche sugli Apennini e sul suolo adjacente. 
Deshayes, 6. P. Description des coquilles fossiles des environs de Paris, avee leur explieation. 


Keferstein, Chr. Teutschland, geognostisch-geologisch dargestellt mit Karten und Durehschnittszeiehnungen. Bd. V, 
(Zeitung für Geognosie u. s. w. 1830). 


1812—1846. Sowerby, J. The Mineral Conchology of Great Britain, or coloured figures and deseriptions of those 


1831. 


1833. 
1836. 


remains of testaceous animals or shells, which have been preserved at various times and depths in the earth. 


Sowerby, 3. Transactions of the Geological Society 2. Ser. III, zu Sedgwick und Murchison’s Sketch of 
the Structure of the Eastern Alps, u. s. w. 


De la Beche, H. T. Handbuch der Geognosie, deutsch von H. v. Decuen. 1833. 


Goldfuss, A. Petrefacta Germaniae ete. oder Abbildungen und Beschreibungen der Petrefaeten Deutschlands und der 
angränzenden Länder, unter Mitwirkung des Herrn Grafen G. v. Münster, III Bd. 


1835 —1835. Bronn, H. 6. Lethaca geognostica oder Abbildungen und Beschreibungen der für die Gebirgsformationen be- 


1836. 
1818. 
1841. 
1842. 
1842. 


1843. 
1845. 
1844. 
1847. 


1845. 
1846. 
1846. 
1846. 
1848. 


1849. 


zeichnenden Versteinerungen. 

Leonhard, K. €. v. und Bronn, H. 6. Neues Jahrbuch für Mineralogie, Geognosie, Geologie, und Peterfaetenkunde. 
II, 1842, V. Societe geologique de France, Memoires de la. 

Römer, F. A. Die Versteinerungen des norddeutschen Kreidegebirges. 

Geinitz, H. B. Charakteristik der Schichten und Petrefaeten des sächsisch - böhmischen Kreidegebirges. 


Matheron, 6. Catalogue methodique et deseriptif des corps organises fossiles du Departement des Bouches-du- 
Rhöne ete. 


Nyst, P.H. Deseription des coquilles et des polipiers fossiles des terrains tertiaires de la Belgique. 


Riviere, M. A. Annales des seiences geologiques. 


% U} . . [} . . . [2 . ® » [ . 
Philippi, R. A. Enumeratio Molluscorum Sieiliae eum viventium, tum in tellure tertiaria fossilium. 


d’Orbigny, A. Paleontologie frangaise; Deseription zoologique et geologique de tous les animauz mollusques et 
rayonnes fossiles de France. Terrains eretaces. II. 

I. 1850, VI, 6eological Society of London, the Ouarterly Journal of the. 

Reuss, A. E. Die Versteinerungen der böhmischen Kreideformation. 

Geological Society of London, Transactions of the. VII. 

Dunker, W. und Meyer, H. v. Palaeontographiea: Beiträge zur Naturgeschichte der Vorwelt. 


Wood, 8. V. A Monograph of the Crag Mollusca or Deseriptions of Shells from the middle and upper Tertiairies 
of the East of England. (Palaeontographical Society). 


Societe geologique de France. Bulletin de la. 2. Ser. VI. 


22 FR. ZEKELI. 


GASTEROPODA. 
I. Fam. PALUDINIDAE d’Ors. 
{. Gen. Turritella Lan. 


1. Turritella rigida Sow. 


Sowergr. @eol. Trans., 2, Ser. III, tab. 38, fig, 19. 
Gorpruss. Die Petrefaeten Deutschlands III, Pag. 109, Taf. 197, Fig. 9. 
Turr. biformis Sow. Geol. Trans. III, tab. 38, fig. 18. 

5 5 Goldf. Petrefaeten III, Pag. 108, Taf. 197, Fig. 8. 


Taf. I, Fig. 1 a — e. In natürlicher Grösse 
Spiralwinkel 14°. — Nahtwinkel 110°, 


Turritella elongato-conica longitudinaliter undulatim lineata, anfractibus convexiusculis 
denticulato-eingulatis, eingulis senis, eingillisque non raro interstitialibus. 


Verlängert kegelförmig, der Länge nach wellenförmig linirt, mit mehr oder weniger convexen, 
bis ganz vierseitigen Windungen, welche in der Regel sechs durch die Längsstreifen spitz gezähnte 
Hauptgürtel und häufig ähnlich gebildete Naht- und Zwischengürtelehen tragen (Fig. 1 a). 

Nicht selten sind die Windungen drehrund, die Gürtel entweder stark und grobgezähnt 
(Fig. 1 b), oder von sehr feinen und zahlreichen Querlinien bedeckt (Fig. 1 e). 

Noch häufiger sind aber die Windungen vierseitig, die Gürtel stark hervortretend, undeutlich 
linirt und gekörnt, dadurch an die tertiären Turritella aspera Brocc. und T. granulosa Desh. 
erinnernd (Fig. 1 d), oder endlich mit unzähligen, dünnen, feingezähnten Gürtelchen versehen 
(Fig. 1 e) Soweney’s T. biformis bildend. | 

Sehr zahlreich im mergeligen Sandstein des Gosauthales und der Umgegend von Wiener-Neu- 
stadt, der sogenannten neuen Welt. 

Sammlung der k. k. geologischen Reichsanstalt. 


3. Turritella Eichwaldana Gowor. 


GoLDFUSSs, Petrefaetenkunde III, Pag. 107, Taf. 197, Fig. 4. 
Taf. I, Fig. 2. In natürlicher und vermehrter Grösse. 
Spiralwinkel 15°. — Nahtwinkel 94°. 
Turritella testa conica elongata, anfractibus convezxiusculis bicarinatis in medio concavis , 
granulato-cingulatis atque striatis. 
Kegelförmig verlängert, mit concaven, durch zwei scharfe und sehr erhabene Kiele convex 
nach der Naht abgesetzten Windungen, die auf ihrer Mitte zwei deutlich rundgekörnte Gürtel und 


DIE GASTEROPODEN DER GOSAUGEBILDE. 23 


unendlich viele feine Querlinien, so wie an der untern Naht nicht selten noch einen glatten Haupt- 
gürtel tragen. 

Sehr übereinstimmend mit der von Gornpruss aus der grünen Kreide von Haldem beschrie- 
benen Art. | 

Nicht selten zu Muthmannsdorf bei Wiener-Neustadt in Gesellschaft von Trigonien. 

Sammlung der k. k. geologischen Reichsanstalt. 


3. Turritella dilfiellis d'Or». 
D’OrzıenY, Pal. france. Terr. eret. II, pag. 39, Pl. 151. fig. 19, 20. 
Turr. Hagenowana Münst. In GoLpr. Petrefactenkunde III. Pag. 108, Taf. 197, Fig 5. 
Taf. I, Fig. 3. In natürlicher und vermehrter Grösse. 
Spiralwinkel 16°. — Nahtwinkel 98°. 


Turritella testa coniea elongata, anfractibus compresso-teretibus quinque carinalo-cingu- 
latis, Iransversim subtilissime striatis. 


Kegelförmig verlängert, mit zusammengedrückt drehrunden, dureh eine tiefe Naht geschie- 
denen Windungen, deren jede fünf kielförmig zugeschärfte Gürtel trägt, von denen die beiden 
oberen etwas feiner sind und näher beisammen stehen, als die drei unteren. Zwischen Allen ist 
eine sehr feine (Querstreifung bemerkbar; seltener finden sich Gürtelehen zwischen den 
Hauptkielen. 


Den Kreide-Turritellen = 
T. quadrieincta Goldf., Petrefacten... . IH, p. 106, Tab. 196, Fig. 16, 17, 
„ sexeincla Goldf. . a Be eh 1 ee 
„. sexlineata Roem.,Kreideversteinerungen EI Ol. ee 
„ multistriata Reuss, Kreideformation. I, „ 21, „ ERWORBEN \. 


nahe verwandt und wenigstens mit der von »’Orsıcny aus Uchaux (Vaueluse) beschriebenen 
identisch. 

Mit Korallen und vielen anderen undeutlichen Versteinerungen in sehr festem Kalkeonglo- 
merate von Muthmannsdorf bei Wiener-Neustadt (Nieder-Oesterreich). 

Sammlung der k. k. geologischen Reichsanstalt. 


4. Turritella convexiuseula Z«. 


Taf. I, Fig. 4. In natürlicher und vermehrter Grösse. 


Spiralwinkel 18°. — Nahtwinkel 93°. 
Turritella testa conica, anfractibus convexiuseulis transversim numeroso-lineatis , lineis 
infimis majoribus. 


Kegelförmig, mit leichteonvexen, ‚durch eine kleine Furche getrennten Windungen, über 
welche acht bis zehn feine Querlinien verlaufen, von denen die beiden unteren die stärksten, 
nach Art der Gürtel von Turritella diffieilis kielförmig vorragen. | 


34 | FR. ZEKELI. 


Mittelglied zwischen der vorigen und der folgenden Species, 7. disjuneta, ohne jedoch 
in eine derselben überzugehen. 
Nicht sehr selten im Finstergraben und im Edelbachgraben der Gosau. 


Sammlung der k. k. geologischen Reichsanstalt. 


5. Turritella disjuneta 2x. 


Taf. I, Fig. 5. Vergrössert und natürlich. 
Spiralwinkel 20°. — Nahtwinkel 107°. 


Turritella testa subturrita , anfractibus convexiusculis in medio constrietis transversim 
numeroso-lineatis aut crenalo-cingulatis. 


Schwach gethürmt, mit leichteonvexen, in der Mitte zu gleichen Hälften zusammengeschnür- 
ten Windungen, welche entweder ihrer ganzen Höhe nach von acht bis zwölf deutlichen Quer- 
linien bedeckt sind, oder unterhalb den, gleichsam durch Einschnürung entstandenen, zwei run- 
den, dieken Gürteln noch je ein bis zwei feinere, gekerbte Zwischengürtelchen tragen. 

Der vorigen Art, T. convexiuseula, verwandt. 

Aus Schattau im Salzburgischen, unweit des Gosauthales von Sırexy gesammelt. 

In der Sammlung der k. k. geologischen Reichsanstalt. 


6. Turritella columna 7x. 


Taf. I, Fig. 6 a — e. In verschiedenen Altersstufen. 
Spiralwinkel 15°. — Nahtwinkel 110°. 


Turritella testa conica, anfraclibus subquadrigonis in medio complanatis ad suturam 
laeviter incrassalis, nec non Transversim obsolete strialis. 


Kegelförmig, mit fast vierseitigen, durch eine sehr flache Naht geschiedenen Windungen, 
welche unzählige feinere Querlinien tragen, zuweilen auch ganz nackt, der Naht zu etwas ver- 
diekt sind und dadurch in der Mitte verflächen. 

Hat in der Jugend sehr viel Aehnliehkeit mit den beiden Vorigen, erreicht aber eine an- 
sehnliche Grösse und erhält immer mehr die Gestalt einer Säule. 

Nieht selten im Finstergraben und Edelbachgraben in der Gosau. 

In den Sammlungen der k. k. geologischen Reichsanstalt und des k. k. Hof-Mineralien- 
Cabinetes. | 


7. Turritella Fittonana Münsr. 


Goupruss, Petrefaetenkunde IN, Pag. 109, Taf. 197, Fig. 10. 
Taf. I, Fig. 7 a und b. In natürlicher und vermehrter Grösse. 
Spiralwinkel 22°. — Nahtwinkel 101°, 


Turritella testa turrita, anfractibus tetragonis eingulatis , eingulis quaternis regularibus 
granulatis, interstitiis canaliculatis, subtilissime eingillatis alque sirialis. 


y .. . . . . . . 
Gethürmt, mit vierseitigen, der Naht zu flach convexen Windungen , welche von vier sehr 
regelmässigen , fein gekörnten Hauptgürteln und in den dazwischen verlaufenden convexen Rin- 


DIE GASTEROPODEN DER GOSAUGEBILDE. 25 


nen von drei feinkörnigen Zwischengürtelehen umgeben sind, zwischen denen noch unzählige 
haarfeine gekerbte Querlinien sich hinziehen. Nicht selten auch Schwielen auf den einzelnen 
Windungen. 

Häufig finden sich Individuen mit übereinander vorragenden, beinahe fünfseitigen, unten scharf 
sekanteten Windungen von übrigens gleichem Charakter (Fig. 7 b). 

Gleieht einigermassen der T. Vibrayeana d’Orb. und T. Uchauxana d’Orb. 

Nieht selten im Gosauthale und in _ der Neuen Welt bei Wiener-Neustadt. 

Sammlung der k. k. geologischen Reichsanstalt. 


8. Turritella laeviuscula Sow. 


Sowergy, @eol. Trans. ser. II, Vol. III, pag. 418, tab. 38, fig. 20. 


Taf. I, Fig. 8. In natürlicher und vermehrter Grösse. 
Spiralwinkel 22°. — Nahtwinkel 106°. 


Turritella elongato-turrita, anfractibus quadrangularibus contiguis in medio concavis 
subtiliter striatis. 


Thurmförmig verlängert, mit viereckigen, fest anschliessenden Windungen, die der Mitte zu 
sich sanft einsenken und nur bei wenigen wohlerhaltenen Exemplaren feine Querlinien tragen, 
sewöhnlich aber glatt und nackt sind. 

Die kleinste der Gosauer Turritellen, zeigt im Winkel und Gestalt der Windungen einige Aehnlich- 
keit mit 7. concava Sow. (Min. Conch. VI, p. 126, tab. 565, fig. 5), mit T. laevigata 
Leym. (Mem. geol. V, p. 14, pl. 17, fig. 9, und v’Ors., Pal. fr. Terr. eret. p. 36, 
pl. 151, fig. 7, 8), obwohl beiden nicht verwandt, besonders von der letzteren (aus dem Neo- 
«omien) durch einen beträchtlich grösseren Winkel und eoneave Windungen unterschieden. 

Häufig im Gosauthale. 

Sammlung der k. k. geologischen Reichsanstalt. 


2. Gen. Omphalia x. 
(’Opparos der Nabel.) 
(Cerithii et Turritellae species. Sowerby, Keferstein, Goldfuss et d’Orbigny.) 


Testa turbinato-conica vel plus minusve venirieosa. Apertura rotundata. Labrum inferne 
fissura vel sinu emarginatum. Columella umbilicata. | 


Die Gehäuse dieser Gattung sind kreiselig-kegelförmig, andere mehr oder weniger kegelig- 
bauchig, alle wellenförmig längsgestreift. Die Mundöffnung ist zugerundet, der rechte Mundsaum 
unten oder in der Mitte stark ausgerundet oder aysgebuchtet. Die Spindel stets genabelt. 

Das Geschlecht verhält sich zu Turritella, dem es zunächst verwandt ist, wie Murchisonia 
zu Cerithium oder wie Pleuroloma zu Fusus und unterscheidet sich besonders noch durch seinen 
stets vorhandenen, breiten Nabel. Eigenthümlich scheint ihr auch die feinfaserige, von einer Mittel- 


linie fächerförmig sich ausbreitende Bildung der Schale (vgl. Tab. IH, Fig. 1 b und e) zu sein, 
Abhandlungen der k. k. geologischen Reichsanstalt. 4. Band, 2. Abth. Nr. 2. 4 


26 | FR. ZEKELI. 


wenn sie nicht, statt den besonderen Bau des Mantels der Thiere dieses Geschlechtes zu aruhren, als 
innere und nachmalige äussere Ablagerung von Kalkmasse auch anderen Geschlechtern zukömmt. 

Einzelne Arten wurden bisher theils als Oerithium (Sowersv, Kererstein, Münster, GoLprUss) 
beschrieben und noch häufiger als solche aufgezählt, theils zu Turritella (so 2 nmesR) gestellt. 
Von beiden Geschlechtern sind sie jedoch durch die Form des Gehäuses, die Verzierung der Pasle 
und den nie fehlenden Nabel unterschieden, von Cerithium insbesondere durch ihre stets kreis- 
förmige Mundöffnung und den ausgerandeten Mundsaum. 

Die zahlreichen Arten dieses Geschleehtes sind bezeichnend für die (mittlere und obere) 
ehloritische Kreide Südfrankreichs (Uchaux, Montdrague und die ganze 0 für die 
Mergel der Gosaugebilde, sowie ihr Vorkommen auf den Etage turonien und EN on 
p’Orsıcny) beschränkt. Ausser den auch in der Gosau vorgefundenen Omphalia conica ( Turritella 
- Requienana) und Omphalia (Turr.) Coguandana, gehört auch »’Orsienv's Turritella Re- 
nauzana diesem Geschlechte an. 


1. Omphalia conica Zx. 
Cerithium conoideum Sow. Geol. Tr., III, tab. 39, fig. 17. 
Cerithium conicum. Goldf. Petrefaeten, III, Pag. 35, Taf. 174, Fig. 6. 
Turritella Requienana. d’Orb. Pal. Fr. Terr. eret. II, pag. 43, pl. 152, fig. 5, 6. 


d. In natürlicher Grösse. 


Tak U, Pie. fa 


Spiralwinkel 30 — 35°. — Nahtwinkel 101°. Verhältniss der letzten Windung zur ganzen Höhe = 42:100. Höhe 55 Millim. 
(?7'/, W. Lin.), Breite 26 Millim. (13 W. Lin.). 


Omphalia testa turbinato-conica umbilicata, undulatim striata, anfractibus subguadrigonis 
conliguis cingulalis, cingulis quaternis nodulosis, nodulis transversis approzximalis ; 
aperlura rotunda. 


Dick kegelförmig, schmal genabelt, mit dieht aneinander liegenden vierseitigen Windungen, 
welche von vier dieken knotigen Gürteln umgeben sind. Die beiden Gürtel an der Naht stossen dieht 
an einander und sind bisweilen von den folgenden dureh breitere glatte Rinnen getheilt. Die 
Knoten sind vierseitig bis queroval, stehen nahe beisammen und folgen in Stellung und Bau der unter 
einem spitzen Winkel sich über sie krümmenden Zuwachsstreifung. 

Eine nicht seltene Spielart ist beträchtlich verlängert, schlank und mit spitzerem Gewinde: 
manche Gürtel desselben verlaufen glatt, ohne Knoten, andere ragen nicht unbedeutend vor und 
geben den Windungen ein mehr drehrundes Ansehen. 

Der Omphalia Coguandana nächst verwandt und durch die Vierzahl der Gürtel haupt- 
sächlich unterschieden. 

Findet sich bei Piesting, Lanzing, Muthmannsdorf (Wiener-Neustadt in Nieder-Oesterreich), bei 
Windischgarsten, St. Wolfgang und im Schwarzenbach am Gmundner See (Ober-Oesterreich), 
sowie nach D’Orsıcny zu Uehaux im rothen Sandstein der ehloritischen Kreide. 


In den Sammlungen der k. k. geologischen Reichsanstalt und des k. k. Hof-Mineralien- 
Cabinetes. 


DIE GASTEROPODEN DER GOSAUGEBILDE. 27T 


2. Omphalia Coquandana Zx. 


Turritella Coguandana d’Orb. Pal. fr. terr. eret. II, pay. 44, pl. 153, fig. 1, 2. 
Taf. II, Fig. 2a — ec. In natürlicher Grösse. 
Spiralwinkel 38°. — Nahtwinkel 96°. Letzte Windung zur Höhe —= 48::100. Höhe 45 Millim, (23'/, W. Lin.), Breite 25 Millim. 
(121/, W.Lin.). 
Omphalia testa turbinato-conica umbilicata, undulatim striata , anfraetibus quadrigonis 
conliguis cingulatis, nodulorum tetragonum cingulis ternis: apertura orbiculari. 


Kegelig-kreiselförmig,, schmal genabelt, mit vierseitigen fest anschliessenden Windungen, jede 
mit drei diekknotigen Gürteln geziert, von denen die beiden an der Naht nur selten durch eine 
Furche getrennt sind oder übereinander vorragen. Die Knoten sind regelmässsig vierseitig oder 
leicht zugerundet, entsprechen sich der Länge nach nicht, und verfliessen der Spitze des Gewindes 
zu allmählig in einander zu glatten und feinen Querstreifen. 

Steht der Vorigen, Omphalia conica am nächsten, von der sie sich nur durch die Dreizahl 
der Gürtel und entfernter stehende Knoten unterscheidet. 

Diese schöne Species mit ausgezeichnet harter und unversehrt erhaltener Schale findet sich bei 
Hillau, wo sie Hr. Joh. Kunernarsen gefunden; ferner in der Neuen Welt (bei Wiener-Neustadt) die 
Kohlenilötze begleitend, wo sie ausserdem aber noch häufiger als langezogene Spielart von beträcht- 
lieherem Umfange (Fig 2 e), jedoch meist nur als Steinkern, auftritt; eben so häufig und ganz von 
Kohle umgeben im Schwarzenbach unweit St. Wolfgang; seltener an der Traunwand bei Gosau und 
auch da in mehr oder weniger abweichenden glatteren Formen. Nach n’Onsıeny ist sie fast dureh die 
ganze Provence verbreitet und bezeichnet die mittlere ehloritische Kreide. 

Sammlungen der k. k. geologischen Reichsanstalt und des k. k. Hof-Mineralien-Cabinetes. 


3. Omphalia Kefersteini Zx. 
Cerithium Kefersteini Münst. In Goupr. Petrefaeten III, Pag. 36, Taf. 174, Fig, 11, 
Taf. II, Fig. 3a — e. In natürlicher Grösse. 
Spiralwinkel 35 — 45°. — Nahtwinkel 103°. Letzte Windung zur Höhe = 45:100. Höhe 40 — 50Millim. (20 — 25 W. Linien), 
Breite 20 — 25 Millim. (10 — 12/, W. Lin.). 
Omphalia testa turbinato-conica undulatim striata, umbilicata, anfractibus aut subtetragonis 
in medio subgradatis eingulatis, aut convezxiuseulis sive terelibus rolundatis, aut 
denique imbricatis multilinealis. 


| Kegelig-kreiselförmig, schmal genabelt, mit wellenförmig dicht gestreiften und sehr verschieden 
gestalteten Windungen , die theils vierseitig anschliessend, oberhalb ihrer Mitte abgestuft, auf der 
diekeren unteren Hälfte von drei Gürteln umgeben sind und dureh braungefärbte regelmässig 
abstehende Zuwachsstreifen Anfänge von Knotenbildung erkennen lassen (Fig. 3 a), theils leicht- 
convex, von einer Nahtfurche getrennt, und in der Mitte abgesetzt, nach unten bauchig aufgetrieben, 


durchaus glatt verlaufen (Fig. 3 b), theils drehrund, entweder vier starke und abwechselnd feinere, 
4 ar 


28 FR. ZEKELI. 


oder sehr zahlreiche gleich feine Querlinien tragen (vgl. Fig. 3 ce), theils treppenförmig über- 
greifend von vielen glatten Gürteln bedeckt, mit scharfer Kante zur unteren Naht absetzen (Fig. 3 d). 
Die kleinste der kreiselförmigen Omphalien nähert sich durch den Mangel an Knoten der 
Omphalia suffareinata und den glatten Varietäten der vorigen Art. | 
Sehr häufig im sandigen Mergel der Neuen Welt, bei Dreistätten an der Wand, Meiersdorf, 
Piesting u. s. w., im Waaggraben bei Hiflau und in der Gams (Steiermark), bei Windischgarsten, 
St. Wolfgang und im Gosauthale (Ober-Oesterreich), endlich an der Traunwand bei Gosau (Grenze 


von Ober-Oesterreich und Salzburg). 
In den Sammlungen der k. k. geologischen Reichsanstalt und des k. k. Hof-Mineralien-Cabinetes. 


4. Omphalia ovata Ze. 
Taf. II, Fig. 4a — e. In natürlicher Grösse. 


Spiralwinkel 58°. Nahtwinkel 95°. Letzte Windung zur Höhe =48 : 100. Höhe 48 Millim. (24 W. Lin.), Breite 26 Millim. (13 W. Lin.). 


Omphalia testa ovato-ventricosa umbilicata, anfractibus quadrigonis conliquis undulatim 
siriatis, cingulis quaternis laevibus; apertura orbieulart. 


Eiförmig-bauchig, deutlich genabelt, mit wenigen anschliessenden Windungen, über welche 
vier gleich grosse, stark hervortretende, runde glatte Gürtel verlaufen, wodurch die Windungen 
vollkommen vierseitig erscheinen. Der letzte Umgang ist bedeutend verlängert und eiförmig zuge- 
rundet. An den Gürteln ist gar keine Knotenbildung, wohl aber die ganze Schale entlang eine sehr 
feine wellenförmige Zuwachsstreifung bemerkbar. | 

Bildet den Uebergang zu den kegelig-bauchigen Omphalien, durch ihre Eiform besonders kenntlich. 

Sehr selten bei St. Wolfgang. 

Sammlung der k. k. geologischen Reichsanstalt. 


5. Omphalia suflfareinata Zx. 


Cerithium suffarceinatum. Münst. in Goldf. Petrefacten III, Pag. 36, Taf. 174, Fig. 10. 
Taf. III, Fig. 5 a, b. In natürlicher Grösse. 
Spiralwinkel 40 — 46°. — Nahtwinkel 96°, Letzte Windung zur Höhe = 35::100. Höhe 54 Millim. (27 W. Lin.), Breite 38 Yillim. 
(19 W. Lin.). 
Omphalia testa turbinata umbilicata, undulatim striata, anfractibus quadrangularibus con- 
liquis eingulatis, cingulis ternis obsolete-tubereulosis aut laevibus. 


Vollkommen kreiselförmig, genabelt, mit fast viereckigen dieht an einander stossenden von 
drei dieken Gürteln umgebenen Windungen. Der oberste Gürtel ist dieker als die übrigen , durch 
eine breite Rinne von ihnen getrennt und mit unregelmässigen Höckern besetzt. Die beiden unteren 
sind glatt, ihr Zwischenraum eben, das ganze Gehäuse von wellenförmigen Zuwachsstreifen bedeckt. 

Hat einige Verwandtschaft mit Omphalia ventricosa. 

Meist nur als Steinkern im Mergel der Neuen Welt (Muthmannsdorf, Meiersdorf) und bei 
Neunkirchen. 


Sammlung der k. k. geologischen Reichsanstalt. 


DIE GASTEROPODEN DER GOSAUGEBILDE. 29 


6. Omphalia Giebeli 7x. 


Taf. IT, Fig. 1a — ce. In natürlicher Grösse. 


Spiralwinkel 42%, — Nahtwinkel 96°. Letzte Windung zur Höhe = 50:100. Höhe 100 Millim. (50 W. Lin.), Breite 48 Millim. 
(24 W. Lin.). 
Omphalia testa conica ventricosa, umbilicata, anfractibus sublretragonis in medio concavis 
ad suturam non raro cingulatis undulatim striatis ; apertura orbieulari. 


Kegelig-bauchig, weit genabelt, mit vierseitigen an der Naht leicht abgesetzten, in der Mitte 
concav sich verflächenden glatten Windungen, welche die ceharakteristischen Zuwachsstreifen 
besonders deutlich hervortreten lassen und einen nach den oberen Windungen zunehmenden Naht- 
- gürtel zeigen. Ein mittlerer Durchschnitt (Fig. 1 b) veranschaulicht die Bildung des Nabels, 
sowie in Gemeinschaft mit Fig. 1 c den innern Bau der Schale. 

Den drei folgenden Arten, besonders der Omphalia subgradata verwandt. 

Nicht selten in Eisenau am Traun- oder Gmundner See zusammen mit Cerithium Haidingeri. 

Sammlungen der k. k. geologischen Reichsanstalt und des k. k. Hof-Mineralien-Cabinetes. 


7. Omphalia turgida 7x. 
Taf. II, Fig. 2. In natürlicher Grösse. 
Spiralwinkel 36°. — Nahtwinkel 100°, 


Omphalia testa conica subventricosa, umbilicata, anfractibus contiyuis in medio subgra- 
datis, ad suturam inferiorem convewo-inflatis, leviterque undulatim striatis. 


Kegelig, wenig bauchig, schmal genabelt mit convexen, zuweilen drehrunden oberhalb ihrer 
Mitte schwach gekielten und der oberen anschliessenden Naht zu abgestuften Windungen, an deren 
glatter und glänzend brauner Schale unendlich feine Zuwachsstreifen wellenförmig verlaufen. 

Von der vorigen durch eonvexe Windungen unterschieden. 

Ziemlich selten bei Windischgarsten , und am Plahberg bei St. Gallen in Ober-Oesterreich. 

Sammlungen der k. k. geologischen Reichsanstalt und des k. k. Hof-Mineralien-Cabinetes. 


8. Omphalia subgradata Zx. 
Taf. II, Fig. 4. In natürlicher Grösse. 
Spiralwinkel 48°. (?) — Nahtwinkel 93°. 


Omphalia testa conica ventricosa , umbilicata, anfraclibus yquadrigonis planis subgradatis 
laevibus, undulatim striatis, ultimo inflato ventricoso ; apertura rolunda. 


Kegelig-bauchig, breit genabelt. Die Windungen vierseitig, flach und glatt, sind sehr beträcht- 
lich abgestuft und von den wellenförmigen Zuwachsstreifen bedeckt; der letzte Umgang ist bauchig, 
stark gewölbt und mit undeutlichen schwachen Gürteln umgeben. 


30 FR. ZEKELI. 


Der Omphalia Giebeli nächst verwandt. | 
Sehr häufig in den die Kohlenflötze begleitenden Mergeln der Neuen Welt (Wiener-Neustadt), 


bei Stollhof, Meiersdorf, Emerberg u. s. w. als grosser Steinkern, in Gesellschaft der kleineren von 


Omphalia Coquandana var. 
Sammlung der k. k. geologischen Reichsanstalt. 


9. Omphalia ventricosa Zx. 
Taf. II, Fig. 4. In natürlieker Grösse. 


Spiralwinkel 42°. — Nahtwinkel 99°. Letzte Windung zur Höhe — 44:100. Höhe 65 Millim. (32 W. Lin.), Breite 36 Millim. 
(18 W. Lin.). 
Omphalia testa conica ventricosa, umbilicata, anfractibus quadrangularibus contiquis, 
undulatim striatis, eingulalis, eingulis ternis elevatis hine inde tuberculosis. 


Kegelig-bauchig, deutlich genabelt. Die Windungen vierseitig anschliessend, von drei starken 
Gürteln umgeben, deren oberster, breiter als die beiden andern, steil von der Naht aufsteigt. Die 
Schale ist glatt, braun und wellenförmig längsgestreift. An den Gürteln ist nur hie und da eine sehr 
undeutliche Knotenbildung wahrzunehmen. Die Mundöffnung erscheint im mittleren Durchschnitte 
kreisrund. 

Weiset hinsichtlich der Gürtelbildung auf Omphalia suffarcinata hin, unterscheidet sich jedoch 
durch die kegelig-bauchige Gestalt, welehe sie mit den vorigen Arten verbindet. 

Findet sich zusammen mit Omphalia subgradata. 

Sammlung der k. k. geologischen Reichsanstalt. 


3. Gen. Rissoa Freuv. 


1. Rissoa velata Zx. 


Taf. II, Fig. 5 a, b. In natürlicher und vermehrter Grösse. 


Spiralwinkel 24°. — Nahtwinkel 95°. 


fiissoa testa conica subventricosa, anfractibus convexis reticulalis, costis reclis requlari- 
bus lineisque transversalibus sublilissimis ornatis; apertura ovali, labro incrassato 
varticoso. 


Kegelförmig, wenig bauchig,, mit drehrunden durch eine tiefe Furche geschiedenen Windungen, 
auf welehen unzählige regelmässige, senkrechte Längsrippehen stehen, die von zwölf bis fünfzehn 
abwechselnd grösseren und kleineren Querlinien durchkreuzt, der Schale ein netzförmiges Ansehen 
geben. Die Mundöffnung ist eirund, die rechte Lippe ganzrandig,, scharf und wulstförmig verdickt. 

Hat unter allen Rissoen die meiste Aehnliehkeit mit R. punclura Mont. Test. Brit., pP: 320, 
tab. XII, fig. 5, und Wood Cray Moll., p. 103, tab. XI, fig. 4, und zeichnet sich noch be- 
sonders durch ihre unverhältnissmässige Grösse aus. 

Selten im Edelbachgraben in Gosau, von mir gefunden. 

Sammlung der k. k. geologischen Reichsanstalt. 


DIE GASTEROPODEN DER: GOSAUGEBILDE. 31 


II. Fam. PYRAMIDELLIDAE ons. 
A. Gen. Kulima Rısso. 


1. Eulima turrita Ze. 


Taf. MI, Fig. 6 a— ce. In natürlicher Grösse. 


Spiralwinkel 24 — 32°. — Nahtwinkel 101°. Letzte Windung zur Höhe = 40 :100. Höhe 16 — 24 Millim. (8— 12 W Lin.), 
Breite 511 Millim. (3—6 W. Lin.). 
Eulima testa conica venlricosa, anfractibus laevibus convexiusculis, non raro undulatim 
striatis aperltura ovala. 


Kegelförmig, mit mehr oder weniger stumpfem Gewinde, dessen letzter Umgang stets bau- 
chig in eine rundlich ‚eiförmige Mundöffnung ausgeht. Die Windungen sind ziemlich convex, selte- 
ner vierseitig und anschliessend, stets glatt und zuweilen sehr fein wellenförmig längsgestreift. 
Wechselt in Form und in Grösse. 

Hat die nächste Beziehung zu v’Onsıeny’s Kulima albensis, I. ce. p. 64, pl. 155, fig. 14, 
15, und Eulima melanoides, I. c. p. 65, pl. 155, fig. 16, 17, ist jedoch von Beiden in 
Spiralwinkel und Form der Windungen verschieden. 

Von Piesting in der Neuen Welt; durch Herrn Professor Dr. R. Kner gefunden. 

Sammlung der k. k. geologischen Reiechsanstalt. 


2. Eulima conica Zx. 
Taf. II, Fig. 7 a, b. In natürlicher Grösse. 


Spiralwinkel 32°. — Nahtwinkel 103°. Letzte Windung zur Höhe — 48: 100. Höhe 26 Millim. (13 W. Lin.), Breite 13 Miliim. 
| (6 W. Lin.). 
Eulima esta conica subventricosa, anfractibus planis laevibus sublilissime lineatis; 
apertura rotundata, columella incrassata. 


Kegelig, wenig bauchig. Die vierseitig flachen Windungen sind nur kaum durch eine Naht 
getrennt, glatt und von sehr feinen Längslinien bedeckt. Die Mundöffnung ist ziemlich eirund, 
Spindel und Mundrand wulstförmig verdickt; letzterer besonders in diehtgedrängten erhabenen Zu- 
wachsstreifen auffallend bemerkbar. 

In Form und Bildung den beiden folgenden verwandt, durch den Mundrand insbesondere an 
KEulima FRtequienana »’Ors. sich anschliessend. 

Nicht selten im Wegscheidgraben in Gosau. 

Sammlung der k. k. geologischen Reichsanstalt und Privatsammlung des Herrn Professors 
Dr. A. Emmricn. 


32 FR. ZEKELI 


3. Eulima Requienana »’Orr. 


D’OrBıenY, Pal. frane. terr. eret. LI. pag. 67, pl. 155, fig. 18. 
Taf. II, Fig. 8 a, b. In natürlicher Grösse. 
Spiralwinkel 20 — 25°. — Nahtwinkel 105°. Letzte Windung zur Höhe = 32:100. Höhe 54 Millim. (27 W. Lin.), Breite 
17 Millim. (8 W. Lin.). 
Eulima testa elongata conica, anfractibus quadrigonis laevibus longitudinaliter undulatim 
lineatis, apertura ovali, labro sinuato dilatato, columella incrassata. 


Verlängert kegelförmig mit vierseitigen, durch eine leichte Naht getrennten glatten Windun- 
gen, über welche unzählige feine, wellenförmige Längslinien verlaufen, die an der neu ren, 
vollständig erhaltenen Lippe bogenförmige Zuwachsstreifen bilden. Die Mundöffnung ist schief eiför- 
ganzrandig, die Spindel verdickt und vom glatten linken Mundsaume hoch bedeckt. 
Ohne Zweifel dieselbe Art, welche v’Orsıenv aus der chloritischen Kreide von Vaueluse und 
Bouche-du-Rhöne beschrieben. 

Im Gosauthale ziemlich selten. 

Sammlung der k. k. geologischen Reichsanstalt. 


‘ 


Ein wahrscheinlich der Kulima amphora d’Orb. zugehöriges Exemplar aus dem Wegscheid- 
graben in Gosau konnte wegen unvollkommener Erhaltung weder beschrieben noch abgebildet werden. 


mig, 


4. Eulima tabulata zx. 
Taf. IN, Fig. 9 a,b. In natürlicher Grösse, 


’ 


Spiralwinkel 30°. — Nahtwinkel 104°. Letzte Windung zur Höhe = 40: 100. Höhe 34 Millim. (17 W. Lin.), Breite 12 Millim. 
(6 W. Lin.). 
Kulima esta conica regulari , anfraclibus tetragonis luevibus , longitudinaliter lineatis, 
lineis rectis regularibus, apertura elongata ovali, columella inerassata. 


Regelmässig kegelförmig, mit vollkommen vierseitigen glatten Windungen, welche an der Naht 
kaum getrennt von senkrechten feinen Längslinien in der Weise bedeckt sind, dass die ganze Ober- 
lläche der Schale ein getäfeltes Ansehen erhält. Die Mundöffnung ist verlängert eiförmig, die Spin- 
del mässig verdickt und die Lippe nicht ausgebogen. : 

Unterscheidet sich von der vorigen E. Reguienana durch den stumpfen Winkel, die senkrech- 
ten, regelmässig abstehenden Längslinien und durch die Beschaffenheit der Lippe und der Spindel. 

Nicht selten im Wegscheidgraben des Gosauthales. 

Sammlung der k. k. geologischen Reichsanstalt. 


DIE GASTEROPODEN DER GOSAUGEBILDE. 33 


3. Gen. Ühemnitzia D OR». 


1. Chemnitzia Beyrichi zx. 
Taf. II, Fig. 10 a, b. Natürlich und vergrössert. 


Spiralwinkel 32°. — Nahtwinkel 105°. Letzte Windung zur Höhe = 38:100. Höhe 18 Millim. (9 W. Lin.), Breite 11 Millim. 
(5 W. Lin.). 
Chemnitzia testa conica costalto-muricata, anfractibus tetragonis gradatis ad suluram 
aculeato-carinatis eingulatis, costis cingulisque ternis aut quinis cancellatis. 


Kegelförmig - stufig, mit treppenförmig abgesetzten Windungen, welche auf den Durchschnitts- 
puneten von zahlreichen Längsrippen und drei bis fünf Querlinien kurze vierseitig zugespitzte Sta- 
cheln tragen. Der oberste Gürtel ragt kielförmig vor und hat bedeutend grössere Stacheln als die 
anderen; auf der letzten oft sehr bauchigen Windung nehmen die Gürtel an Zahl beträchtlich zu. Die 
Mundöffnung ist eirund, der linke Mundsaum glatt und zurückgeschlagen, die Spindel leicht 
verdiekend. 

Dürfte nach n’Orsıenv's Charakteristik dem Genus Chemnitzia angehören, obwohl ihr unter 
den unzähligen Arten in v’Orsıcny’s Prodrome keine einzige auch nur annähernd ähnlich sieht. 

Ich fand diese höchst interessante Art sehr zahlreich am Plahberg bei Windischgarsten (Ober- 
Oesterreich, und in St. Gallen (Steiermark), tertiär aussehend und ganze Mergelschichten erfüllend; 
sie kommt aber auch an der Brandenberger Ache vor (bei Brixlegg in Tirol), von wo ich sie in 
schönen Exemplaren der freundlichen Güte des Herrn Professors Beyrıcn aus Berlin verdanke. 

Sammlung der k. k. geologischen Reichsanstalt. 


6. Gen. Nerinea Derx. 


1. Nerinea nobilis Münsr. 


GoLpruss, Petrefaeten IN, Pag. 44, Taf. 176, Fig. 9. 
SHARPE in Quart. Journ. Geol. Soc. VI, 1850, Pag. 111, Taf. XIL, Fig. a —d. 
Bull. geol. 2. Ser. VI, pay. 568. 


Taf. IV, Fig. 1, 2. In natürlicher Grösse. 


Spiralwinkel 8°? — Nahtwinkel 112°. 


Nerinea testa eylindrica umbilicata, anfractibus convexiuseulis laevibus longitudinaliter 
lineatis : aperlura rhomboidali, quinguelobata, labro uniplicato, columella triplicata. 


Fast vollkommen eylindrisch, mit leichteonvexen Windungen, welche, wo sie erhalten sind, eine 
glatte braune, längsliniirte Oberhaut zeigen. Der Durchschnitt der Mundöffnung ist langgezogen 
rhomboidal, fünflappig, hat eine starke Wand- oder Lippenfalte und drei schief gegen einander ge- 
stellte Spindelfalten. Die Spindel ist auffallend weit genabelt und lässt, in der Mitte durchschnitten. 
die sanftgebogenen, frei nach” innen übereinandergreifenden Umgänge auf dunklem Grunde 
erkennen. 

Abhandlungen der k. k. geologischen Reichsanstalt. I. Band, 2. Abth., Nr. 2. 


[ri 


BZ: FR. ZEKELI. 


Ist ohne Zweifel die von Graf Mönsrer benannte und von Gowpruss beschriebene und abgebil- 
dete Art, nach welcher Snarre auch die seinige aus Lissabon bestimmte. Beide haben jedoch kei- 
ffenen Nabel, der bei unseren Exemplaren fast ein Drittel des ganzen Gehäuses einnimmt. 

Den Falten nach der Nerinea Buchi sive bicinela verwandt, jedoch durch die leichteonvexen 
glatten Windungen und den breiteren Nabel unterschieden. 

Ziemlich selten aus der Neuen Welt bei Wiener-Neustadt, angeblich von Ratzenberg. 

Sammlung der k. k. geologischen Reiehsanstalt (aus der Sammlung Sr. Excellenz des Herrn 
geheimen Rathes Ritter v. Hauer) und des k. k. Hof-Mineralien-Cabinetes. Auch in den Privatsammlun- 


sen der Herren L. v. Bun (vgl. Bull. geol. 2. Ser. VI, p. 568) von Tsalbuzdag am Kaukasus 
(Berg Sardal nahe bei Helenendorf), und Prof. Emmrion (aus der Neuen Welt). 


nen 0 


3, Nerinea Buchi Zx. 


Cerithium Buchi Keferst. Deutschland V, Pag. 530. 

Nerinea bieineta Bronn. V. LeonuArD u. Bronn, Jahrb. 1836, Pag. 562, Taf. VI, Fig. 14. 
5 „ Goldf. Petrefaeten IH, Pag. 46, Taf. 177, Fig. 5. 
„ Pailletana d’Orb. Terr. eret. II, pag. 88, pl. 161, fig. 1 — 3. 


Taf. IV, Fig. 3 — 5. In natürlicher Grösse. 


Spiralwinkel 12—30°. — Nahtwinkel 98°. 


Nerinea testa eonica elongalo-umbilieata, anfraclibus contiguis concavis ad suturam luber- 
euloso-plicatis, longitudinaliter undulatim striatis, apertura subquadrata quinque- 
lobata, labro uniplicato . columella triplicata. 


Kegelförmig, mehr oder weniger eylindrisch, mit vielen niedrigen fest anschliessenden Windun- 
gen, welche in der Mitte concav, an der Naht in starken Falten sich erheben und zu dieken Höckern 
sich verbinden. Diese schief zusammengedrückten Höcker, gewöhnlich eilf im Umkreise, bilden un- 
ter einander weder gerade (p’Örsıcny), noch schiefe (GoLpruss) Längsreihen. Das Gehäuse zeigt, 
wo esvollständig erhalten ist, eine braune glatte Oberhaut mit schiefen, feinen Längsstreifen und darun- 
ter eine emailartig glänzende Kalkschale. Die Mundöffnung ist auf der Schnittfläche rhomboidal , hat 
‘ drei Spindelfalten und eine der mittleren gegenüberstehende Lippenfalte. Die Spindel ist gewöhn- 
lieh schmal genabelt, selten voll. 

Stimmt in allen Haupt-Charakteren mit »’Orsıenv’s N. Paillelana überein, ausgenommen, 
dass der Nabel gewöhnlich vorhanden ist und die Höcker sich nicht zu regelmässigen Längsreihen 
verbinden. 

Eine nieht sehr häufig vorkommende Varietät (Fig. 9) zeigt eine schmale Nahtfurche zwischen 
den einzelnen Windungen und zahlreichere (sechszehn bis achtzehn) einander zu Längsreihen ent- 
sprechende Höcker. Auf Schnittflächen scheint die Einsenkung der Naht noch eine zweite Wandfalte 
zu vermitteln, auch fehlt ihr der Nabel. 

Die häufigste aller Nerineen der Gosaugebilde, zuweilen ganze Schichten im Sandstein erfül- 
lend ,' findet sich bei Wiener-Neustadt, Lilienfeld (Nieder-Oesterreich), Hiflau, Gams, St. Gallen 
(Steiermark), Windischgarsten, Plahberg, Gosau (Ober-Oesterreich), Brandenberg und der Branden- 
berger Ache bei Brixlegg (Tirol), selbst noch am Kaukasus, woher sie in sehr gut erhaltenen 


DIE GASTEROPODEN DER GOSAUGEBILDE. 35 


Exemplaren aus der Gegend zwischen Helenendorf und Tscheikent am Mulatschelli im k. k. Hol- 
Mineralien-Cabinete vorliegt. 
Sammlungen der k. k. geologischen Reichsanstalt und des k. k. Hof-Mineralien-Cabinetes. 


3. Nerinea turritellaris Möxsr. 
Goupruss, Petrefaeten II, Pag. 46, Taf. 177, Fig. 3. 
Taf. IV, Fig. 6. In natürlicher Grösse. 


Spiralwinkel 28°. — Nahtwinkel 106. 


Nerinea testa turrita imperforata, undulatim striala, anfraetibus conliguis planis, Iinea 
sulurali conjunctis laevibus; apertura rhomboidali quingquelobata , labro uniplicato, 
columella triplicata. 


Regelmässig gethürmt, mit schmalen, vermittelst einer Nahtlinie dicht anschliessenden vier- 
seitigen flachen Windungen, welehe eine sehr feine wellenförmig längsgestreifte, deutlich hellbraun 
gefärbte Oberhaut tragen. Mundöffnung vollkommen rhomboidal mit einer Lippen- und drei Spindel- 
falten. Ungenabelt. | 

Gleicht in der gegenseitigen Stellung der Falten der N. Buchi und Bouei und erinnert in 
Form und Grösse an N. Uehauxana d’Orb. (I. e. p. 98, pl. 164, fig. 1). 

In mehreren schönen Exemplaren aus Ratzenberg bei Wiener-Neustadt und von Plahberg bei 
‘ Windischgarsten. 

Sammlung der k. k. geologischen Reichsanstalt. 

Ein Bruchstückehen von drei Windungen von der Brandenberger Ache in der Sammlung der 
k. Universität zu Berlin scheint auch ihr anzugehören. 


4. Nerinea Bouei Ze. 
Taf. IV, Fig. 7. In natürlicher Grösse. 
Spiralwinkel 20°. — Nahtwinkel 95°. 


Nerinea testa conica non umbilicata, anfractibus concavis ad sulturam inerassatis obsolele- 
tuberculosis, longitudinaliler nee non transversim undulato-strialis 5; apertura, qwinque- 
lobata. 


Länglich-kegelförmig, mit sehr niedrigen anschliessenden Windungen , die in der Mitte stark 
verengt, der Naht zu verdickt und undeutlich gehöckert, vollkommen eoneav und der ganzen Höhe 
entlang mit sehr feinen wellenförmigen Längs- und Querstreifen bedeckt sind. 

In Mundöffnung und der Vertheilung der drei Spindelfalten und der einen Wandfalte den vorigen 
Arten nahe verwandt, unterscheidet sie sich durch ihre Spiral- und Nahtwinkel, so wie dureh die Form 
ihrer Windungen. 

Selten aus der Gosau und von St. Gallen in Steiermark. 

Sammlung des k. k. Hof-Mineralien-Oabinetes. 

5* 


36 FR. ZEKELI. 


3, Nerinea eineta Münsr. 


Goupruss, Petrefaeten II, Pag. 45, Taf. 176, Fig. 12. 
Taf. V, Fig. 1 a, b. In natürlicher Grösse. 


Spiralwinkel 6°. — Nahtwinkel 105°. 


Nerinea testa conica eylindrica non umbilicata, longiludinaliter oblique-striala, anfraelibus 
contiguis depressis concavis ad suturam torosis Linea suturali levissima cinclıs; aper- 
tura subguadrata quinquelobata. 


Kegelförmig-eylindrisch, der Länge nach fein und schief gestreift , mit niedrigen, sattelförmig 
concav vertieften, an der Naht wulstförmig verdickten, anschliessenden und durch eine feine Naht- 
linie verbundenen Windungen. Die Mundöffnung ist fast viereckig, hat eine kleine Lippenfalte und 
drei Spindelfalten, von denen die mittlere sehr klein, die oberen und unteren aber sehr gross sind und 
tief eingreifen. Spindel voll. 

Gleieht äusserlieh der nächstfolgenden N. ineavata Bronn, unterscheidet sich jedoch durch 
die ganz verschiedene Faltenbildung. 

Kommt in Gesellschaft der folgenden zu Neu-Gredistye im Südwesten von Siebenbürgen vor. 


Sammlung des k. k. Hof-Mineralien-Cabinetes. 


6. Nerinea incavata Bronx. 


V. LEonHArD und Bronn, Jahrbuch 1836, Pag. 553, Taf. VI, Fig. 22. 
Goupruss, Petrefaeten III, Pag. 45, Taf. 177, Fig. 1 a,b. 


Taf. V, Fig. 3 a,b. In natürlicher Grösse. 


Spiralwinkel 4°. — Nahtwinkel 100°. 


Nerinea tesia eylindrica imperforata , longitudinaliter undulatim striala, anfractibus com- 
pressis concavis ad suluram convexis; apartura rhomboidali sexlobata ; labro uni- 
plicato, columella quadriplicata. 


Cylindrisch, wellenförmig längsgestreift, mit regelmässig in der Mitte concaven, oberhalb der 
dureh eine feine Linie gebildeten Naht eonvex verdiekten Windungen, deren glatte Oberhaut noch voll- 
ständig erhalten ist. Mundöffnung regelmässig rhomboidal, trägt eine grosse Wandfalte und vier un- 
gleich grosse Spindelfalten, von denen zwei grosse sogleich in die Augen fallende mit zwei kleine- 
ren, nur eben angedeuteten abwechseln. Spindel ungenabelt. 

Erinnert durch ihre vielgelappte schöne Zeichnung auf dem, dureh die Mitte geführten Durch- 
schnitte an die von Suarre in sein Subgenus Pfygmalis gestellten, jedoch stets breit genabelten 
Arten und gleicht unter denen der Gosau der vorigen Art am meisten. 

Findet sich in Gebilden, die unserer Gosau-Kreide entsprechen, im Agnesthale bei Neu- 
Gredistye in Siebenbürgen, wo sie zugleich mit N. eineta Münst. Herr Director Pırrscn gesammelt, 


Im k. k. Hof-Mineralien-Cabinete und in der Privatsammlung Sr. Excellenz des Herrn geheimen 
Rathes Ritter Jos. v. Hauzr. 


DIE GASTEROPODEN DER GOSAUGEBILDE. 37 


7. Nerinea plicata Zx. 
Taf. V, Fig. 2. In natürlicher Grösse. 


Spiralwinkel 18°, — Nahtwinkel 97°, 


/ 
Nerinea testa conica subeylindrica imperforala, anfractibus tetragonis contiguis laevibus, 
linea sulurali conjunctis plieisque regularibus obtectis; aperlura rhomboidali quinque- 


lobata. 


Kegelförmig, leicht eylindrisch, ungenabelt, die Windungen vierseitig, glatt, vermittelst einer 
schmalen Nahtlinie fest anschliessend und von regelmässigen Längsfalten umgeben. Sanfte Erhöhun- 
gen wechseln nämlich mit eirunden mittelständigen Längsgrübehen ab und geben der Schale ein 
faltenförmiges Ansehen, der Bildung von Cerithium Haidingerinicht ungleich. Ein mittlerer senkrech- 
ter Durchschnitt zeigt ganz die Faltenbildung von N. Buchi s. bieineta und keinen Nabel. 

Unterscheidet sich von allen Gosau-Arten durch die eigenthümliche Bildung der Schale, 
welche überdiess noch vollständig ealeinirt an tertiäre Formen erinnert. 

Selten von St. Gallen in Steiermark. 

Sammlung der k. k. geologischen Reichsanstalt. 


8. Nerinea turbinata 7x. 
Taf. V, Fig. 4 a— c. In natürlicher Grösse. 


Spiralwinkel 42°. — Nahtwinkel 100°. 


Nerinea testa turbinato-conica non umbilicata, anfraclibus depressis concavis ad suturam 
tubereuloso-plicatis ; apertura rhomboidali quadriplicata; plicis  columnaribus ternis 


inaequalibus , parietali infera. 


Kreiselförmig-kegelig, nicht genabelt, mit sehr niedrigen, eoneaven enganschliessenden Windun- 
gen, welche stark gefaltet, an der Naht in dieken Höckern sich erheben. Die Höcker sind auf den 
einzelnen Windungen ungleichzählig und entsprechen sich nicht zu Längsreihen. Die Mundöffnung ist 
rhomboidal, die drei Spindelfalten sind sehr ungleich, die mittlere sehr klein, die beiden äusseren 
tief eingreifend und leicht eonvergirend, die einzelne Lippenfalte steht sehr tief und hat über sich 
noch einen kleinen Fortsatz, einer Falte gleich. 

Hinsichtlich ihrer Höckerbildung der N. Buchi ähnlich und durch die Stellung der Wand- 
und Spindelfalten der N. incavata verwandt, jedoch von beiden durch ihre Kreiselform und die 
niedrigen Windungen unterschieden. j 

In der Gams bei Hiflau, ganze Schichten erfüllend, von mir gefunden. 


Sammlung der k. k. geologischen Reichsanstalt. 


38 FR. ZEKELI. 


9, Nerinea llexuosa Sow. 


Geol. Trans. 2. Ser. III, tab. 38, fig. 16. 
Bronx, Jahrbuch 1836, Pag. 563, Taf. VI, Fig. 19. 
Gouprvss, Petrefaeten III, Pag. 47, Taf. 177, Fig. 7. 


Taf. V, Fig. 5. In natürlicher und vermehrter Grösse. 


Spiralwinkel 4°. — Nahtwinkel 169°. 


Nerinea testa eylindrica graeili, anfractibus telragonis in medio concavis conliguis cari- 
nato-eingulatis, eingulis ternis acuto-granulatis, apertura subquadrata trilobala. 


Cylindrisch dünn und lang, mit vierkantigen, anschliessenden , mehr oder weniger concaven 
Windungen, welche drei kielförmig vorragende spitz gekörnte Gürtelehen tragen, von denen eın 
grösseres und höheres an der Naht, die beiden kleineren und tieferen in der eoneaven Bucht verlaufen. 
Die Mundöffnung ist fast viereckig und hat eine starke Wandfalte und in gleichen Abständen ihr ge- 
senüber zwei sehr feine Spindelfalten. 

Den beiden folgenden Arten nächstverwandt. 

Ziemlich häufig, zuweilen ganze Schichten im Sandstein erfüllend, in dem Gosauthale, und auch 
lose aus weichem Mergel vom Sonnenwendjoch in Tirol. 

In den Sammlungen der k. k. geologischen Reichsanstalt und des k. k. Hof-Mineralien- 


Cabinetes. 


10. Nerinea granulata Münsr. 
Goupruss, Petrefacten II, Pag. 47, Taf. 177, Fig. 6. 


Taf. V, Fig. 6. In natürlicher und vermehrter Grösse. 


Spiralwinkel 6°. — Nahtwinkel 115°. 


Nerinea testa eylindrica graeili, anfractibus altis subeoncavis eingillatis ad suturam cana- 
liculatam utringue eingulatis, cingulis eingillisgue granulatis, apertura elongata rhom- 
boidali, plieis columnaribus binis, parietali singula. 


Schlank eylindrisch, mit hohen eoneaven Windungen. Der obere Rand jeder Windung bildet 
einen regelmässig gekörnten Gürtel und ist von dem anliegenden erhabenen aber glatten unteren 
Rande der oberen Windung durch eine feine Nahtfurche getrennt. Die übrige Fläche decken fein- 
gekörnte vier Haupt- und fünf zartere Zwischengürtelehen. Die Mundöffnung ist sehr verlängert - 
rhomboidal, hat eine starke Lippenfalte, oberhalb welcher eine kleinere nur schwach angedeutet ist 
und zwei unverkennbare Spindelfalten. 

Unterscheidet sich von N. flexuosa durch die vielen und feineren körnigen Gürtel, höhere 
Windungen und die deutlich abweichende Stellung der Falten. 

Findet sich in Gesellschaft der vorigen, nicht selten aber auch mit der N. gracilis am Son- 
nenwendjoch und zu Kössen in Tirol. 

Sammlung der k. k. geologischen Reichsanstalt. 


DIE GASTEROPODEN DER GOSAUGEBILDE. 39 


ı1. Nerinea sracilis Ze. 
Taf. V, Fig. 7 a,b. In natürlicher und vermehrter Grösse. 


Spiralwinkel 10°. — Nahtwinkel 106°. 


Nerinea testa conica elongafa gracili, anfractibus brevibus angulato-carinatis ad suturam 
inferiorem profunde canaliculatis, apertura rhomboidali quadrilobata , labro unipli- 
cato, columella biplicata. 


Verlängert kegelförmig, schlank und niedlich, mit schmalen, oben durch einen Kiel scharf abge- 
setzten Windungen, welche fast vierseitig verlaufen, der unteren Naht zu aber durch eine tiefe, bei- 
nahe ein Drittheil des Umganges breite Furche sich von einander trennen. Die Mundöffnung ist 
ziemlich rhomboidal mit einer scharfen Wandfalte und zwei gleich grossen Spindelfalten, von denen 
die obere bedeutend hoch steht. Unterscheidet sich durch ihre gefurchte schraubenähnliche Ober- 
fläche und die eigenthümlich gestellten Spindelfalten. 

Seltener als die beiden vorigen zu Kössen und am Sonnenwendjoch in Tirol. 

Sammlung der k. k. geologischen Reichsanstalt. 


II. Fam ACTABONIDDAR »’On. 
7. Gen. Actaeonella »’Or». 


1. Actaeonella siganiea »’Ons. 


Tornatella gigantea Sow. Geol. Trans. III, tab. 38, fig. 9. 
% > Goldf. Petrefacten III, Pag. 48, Taf. 177, Fig. 12. 
Actaeonella „ d’Orb. Terr. eret. II, pag. 109, pl. 165, fig. 1. 
Taf. V, Fig. 8 a 


ce. Jung und alt, in natürlicher Grösse. 


Spiralwinkel 150°. — Letzte Windung zur Höhe 95 : 100. 


Actaeonella testa ovala ventricosa involuta vel spira brevissima submarginata, anfraetu ultimo 
supra inerassato laevigalo atque siriato; columella triplicata. 


Eiförmig-bauchig nach oben stark verdickt, mit kaum vorragenden und vom letzten Umgange 
fast überdeekten Gewinde. Die einzelnen Windungen schliessen vermittelst eines flachen Canales 
fest aneinander und lassen sehr feine bogenförmige Längsstreifen auf der glatten Oberfläche erkennen. 
Ausgezeichnet dureh ihre riesige Gestalt und die oben sehr stark verdickte letzte Windung, bildet 
diese Art durch ihr oft verschwindend niederes Gewinde das eine Endglied in der Reihe der 
Aetaeonellen, in die Form von Act. Lamarcki allmälig übergehend. 

Sehr verbreitet in den Gosaugebilden, obwohl weniger zahlreich als Act. Lamarcki, welche 
sie stets begleitet, und ist in der Neuen Welt bei Wiener-Neustadt, sowie bei Hiflau in Steiermark am 
deutlichsten zu finden. 

In den Sammlungen des k. k. Hof-Mineralien-Uabinetes und der k. k. geologischen Reichsanstalt. 


#0 FR. ZEKELI. 


3. Actaeonella conica Zx. 


Tornatella conica Münst. Goldf., Petrefaeten Il, Pag. 48, Taf. 177, Fig. 11. 
Taf. VI, Fig. 1 — 6. Alt und jung, in natürlicher Grösse. 


Spiralwinkel 45 — 55°. — Letzte Windung 40 :100. 


Actaeonella testa conica elongata subgradata, spira longissima, anfractibus convewis ad 
suturam angulato-marginatis, strüs longiüludinalibus , tubereulisque obsoletis crebris, 


columella triplicata. 


Verlängert kegelförmig -bauchig,, mit stark convexen stufig abgesetzten Windungen, welche 
unter einem stumpfen Winkel anschliessen und ein mächtig verlängertes Gewinde bilden. Die Ober- 
fläche der Sehale ist stets rauh, undeutlich gehöckert und längsgestreift; die Spindel von einem 
glatten dicken Mundsaume und drei stets deutlichen Falten umgeben. 

Fast noch riesiger als die vorige Art und durch ihre beträchtliche Höhe nicht weniger 
bemerkbar, bildet sie das entgegengesetzte Ende in der Reihe unserer eiförmig-kegeligen Actaeo- 
nellen und geht durch immer niedriger werdende Windungen eben so allmälig in die Form von Aet. 
Lamarcki über. 

Am schönsten und deutlichsten findet sie sich an der Traunwand bei Gosau, wo sie für sich 
allein ganze Felsenwände bildet. 

Sehr reichlich in der Sammlung der k. k. geologischen Reichsanstalt vertreten, durch Herrn 


Prof. Sınonv- gesammelt. 


3. Actaeonella Lamarcki Zx. 


Tornatella Lamarcki Sow. Geol. Tr. III, tab. 39, fig. 16. 
e 2 Goldf. Petrefacten III, Pag. 48, Taf. 177, Fig. 10. 
subglobosa Münst. Petrefacten III, Pag. 49, Taf. 177, Fig. 13. 


” 


Taf. VI, Fig. 2 — 5. In halber und °/, natürlicher Grösse. 


Spiralwinkel und Verhältniss der letzten Windung zur ganzen Höhe unbestimmt. 


Actaeonella Fert GHaER VERIEIFORE, subglobosa, nec involuta nec elongata, spira media, 
anfraclibus convexiuseulis ad sulturam canaliculatis submarginatis, apertura angustata 
arcuala, columella triplicata. 


Eiförmig, kugelig-bauchig, bis kegelförmig mässig verlängert, mit mehr oder weniger vor- 
stehendem Gewinde , leichteonvexen , durch eine scharfe Kante zur Naht abgesetzten Windungen. 
Die Mundöffnung ist lang und schmal, die Spindel verdickt und dreifaltig, die Lippe scharf und 
vorgebogen. 

Mittelglied der beiden vorigen Arten und vielfach wechselnde Hauptform unserer mehr oder 
wenigen kugeligen oder kegelförmigen Gosauer Actaeonellen. Von der niedrigsten Form der Aect. 
giganten und dem stumpfsten Winkel der Spirale steigt nämlich das Gewinde in allmälig sanften 
Uebergängen bis zur Höhe des der Act. conica empor, so dass beinahe an jedem ae Exem- 


DIE GASTEROPODEN DER GOSAUGEBILDE. 1 


plare das Verhältniss der letzten Windung zur ganzen Höhe ein anderes wird, streng genommen 
also alle drei Arten in eine einzige zusammenfallen. Graf Münster’s Tornatella subglobosa bezieht 
sich gar nur auf abgeriebene Exemplare. 

Sehr häufig in den Gosauschichten, doch vorherrschend im Gosauthale und an der Wand be; 
Wiener-Neustadt, die ausgedehntesten Lager bildend ; ausserdem, nach »’Orsıcny’s Act. gigantea zu 
schliessen, auch in Südfrankreich zu finden; sehr verbreitet aber auch im Südwesten von Sieben- 
bürgen in Gesellschaft der Nerinea eineta und Nerinea incavata. 

In den Sammlungen der k. k. geologischen Reichsanstalt und des k. k. Hof-Mineralien-Cabinetes. 


4. Actaeonella elliptica Zx. 
Taf. VI, Fig. 7. In halber natürlicher Grösse. 


Spiralwinkel 95°. — Letzte Windung 60 :100. 


Actaeonella testa ovata ventricosa subconica, spira elongala, anfraclibus teretibus levibus 
in spiram turbinatam exeuntibus ; apertura angustata columella tri-plicata. 


Eiförmig-bauchig , elliptisch, mit drehrunden gewölbten Umgängen, welche deutlich abgestuft, 
ein mässig hohes eiförmig zugerundetes, unter einem fast rechten Winkel endendes Gewinde 
zusammensetzen, und an Stellen, wo die oberste Schalenlage noch vollständig erhalten ist, 
unendlich feine sanft gebogene Längslinien zeigen, überhaupt eine, im Gegensatze zu Act. conica 
sehr glatte Oberfläche erkennen lassen. | 

Konnte nieht in die erwähnte Actaeonellen-Reihe mit aufgenommen, sondern musste wegen 
ihrer eigenthümlichen und eonstanten Form als selbstständige Art besonders hervorgehoben werden, 
um so mehr, als sie auch nieht mit Ael. conica zusammen vorkommt, der sie dureh ihr ver- 
längertes Gewinde nächstverwandt ist und von der sie bloss die drehrunden bauchigen Windungen 
und die glatte Schale unterscheiden. 

Häufig im Wegscheidgraben der Gosau. 

Sammlung der k. k. geologischen Reichsanstalt. 


5. Actaeonella henauxana »’Ons. 
D’ORBIGNY, Pal. fr. Terr. eret. II, pag. 108, pl. 164, fig. 7. 
Taf. VI, Fig. 1 — 5. In natürlicher Grösse. 


Spiralwinkel und Verhältniss der letzten Windung zur Höhe unbestimmt. 


Actaeonella testa ovato-turbinata levi, anfractibus convexiuseulis gradatis anqulatis ad 
suturam profunde canaliculatis leviterque siriatis: spira vel depressa minima , vel 
elongala ucuta, concaviler sinuataz; columella tri-plicata. 


Eiförmig-kreiselförmig glatt. Die letzte Windung verkehrt-kegelförmig, in der Mitte sanft 
eingedrückt, schliesst entweder alle übrigen bedeckend ein, dass kaum noch eine kleine Spitze in 
der Mitte vorragt, oder es erhebt sich aus ihr ein ziemlich hohes stufiges, beiderseits eoncaves 
spitzes Gewinde, dessen einzelne Umgänge leichteonvex, scharfkantig, vermittelst eines tiefen 
Canales zur Naht absetzen. 

Abhandlungen der k. k. geologischen Reichsanstalt. 1. Band, 2. Abth., Nr. 2. 6 


42 FR. ZEKELI. 


Bildet in der Weise, wie Act. Lamarcki mit ihren Verwandten, eine ganze Reihe von Formen 
mehr oder minder erhöhten Gewindes und ist sowohl der Tornatella Voluta Münst. Gowor. Th. II, 
P. 59, Taf. 178, Fig. 14) als der T. abbreviata Phil. Dunker und Mever Beitr. 1846, P.23 u.s. w., 
als endlich unserer Actaeonella rotundata aus Siebenbürgen nahe verwandt, jedoch von Allen, wie 
zu vergleichen, deutlich unterschieden. 

Seltener in der Gosau als inder Neuen Welt bei Wiener-Neustadt, wo sie zuweilen die Kohlenflötze 
begleitet und in ungeheuren Massen auftritt. Nach »’Orsıeny auch bei Uchaux (Vaueluse) gefunden. 

Sehr zahlreich in der Sammlung der k. k. geologischen Reichsanstalt. 


6. Actaeonella Voluta Zx. 
Tornatella Voluta. Münst. Goupruss, Petrefacten II, Pag. 49, Taf. 177, Fig. 14. 
Taf. VII, Fig. 6 a— e. In natürlicher Grösse. 


Spiralwinkel 40 — 58°. — Letzte Windung 60 : 100. 


Actaeonella testa ovato-turbinata levi, spira elongata gradata turbinata, anfractibus con- 
vexiusculis angulatis ad suturam canalieulatis ; columella tri-plicata. | 
Eiförmig - kreiselförmig glatt, mit hohem kreiseligen Gewinde, dessen einzelne Windungen 

leichteonvex von einer scharfen Kante aus mit einem flachen Canale zur Naht absetzen. Die letzte 

Windung ist eiförmig. bis verkehrt -kegelförmig, hat eine schmale, wenig gekrümmte Mundöffnung 

und nach innen dreischneidige Spindelfalten, von denen die obere die grösste. 
Unterscheidet sich von der Vorigen durch ihr constant kegelig-kreiseliges Gewinde, welches in 

der Mitte nicht concav verengt ist, durch ihre stets kleine Form und ihr abgesondertes Vorkommen. 
In der Gams bei Hiflau in Steiermark, in unendlicher Anzahl ganze Lager erfüllend. 
Sammlungen der k. k. geologischen Reichsanstalt und des k. k. Hof-Mineralien-Cabinetes. 


7. Actaeonella obtusa Zx. 


‚Taf. VII, Fig. 7. In natürlicher Grösse. 
Spiralwinkel 80 — 90°. — Letzte Windung 60 — 75: 100. 


Actaeonella testa ovala leviter acuminata, undulatim subtilissime striata, spira brevi 


incrassala convexo-sinuala, .anfractibus convexis ad suluram angulatis; aperlura 
angustlata, columella tri-plicata. 


Vollkommen eiförmig, nach oben und unten zugespitzt, zuweilen in der Mitte der letzten 
Windung flaschenförmig leicht verengt, mit wellenförmigen von der Naht aus sehr schief verlaufenden 
Längsstreifen bedeckt. Die Windungen sind sehr schmal abgestuft und sehen, obwohl vermittelst 
einer Kante und eines sehr flachen Canales zur Naht absetzend, im Ganzen doch eher eonvex ge- 
bogen, als vierseitig gekantet aus, und bilden ein stumpfes eonvex-bauchiges Gewinde. ' 

Von den beiden vorigen Arten hauptsächlich durch die eonvexe Form des Gewindes, den 
flachen ansteigenden Canal an der Naht und ihre eiförmige Gestalt unterschieden. 


Bei Brandenberg in Tirol und in Weisswasser bei Windischgarsten (Ober-Oesterreich) in 
bedeutender Anzahl gefunden. 


Sammlung der k. k. geologischen Reichsanstalt. 


DIE GASTEROPODEN DER GOSAUGEBILDE. 43 


3. Actaeonella rotundata Ze. 
Taf. VII, Fig. 9. In natürlicher Grösse. 


Spiralwinkel 45°. — Letzte Windung 37 : 100. 


Actaeonella testa orbieulari turbinata; spira acuminata eoncaviter sinuata, anfractibus 
subgradatis numerosis; apertura angustala,; columella, ut videtur, tri-plicata. 


Kegelig zugespitzt, unten kreisförmig abgerundet, mit sehr zahlreichen, schmal abgestuften 
Windungen, welche zusammen ein leicht concav gestrecktes Gewinde bilden, während der unterste 
Umgang, etwas mehr als die halbe Höhe des Gehäuses betragend, eine fast vollständige Kugel dar- 
stellt, dadurch das Ganze einer Spitzkugel gleicht. 

Diese eigenthümliche Art, von welcher zur Zeit, als die betreffende Abbildung entworfen 
wurde, nur ein einziges Exemplar (angeblich aus Vieenza) im k. k. Hof-Mineralien-Cabinet vorlag, 
seither aber mehrere und bessere Stücke in Siebenbürgen gefunden worden, steht in der Mitte von 
Aetaeonella Renauxana d’Orb. und Act. (Torn.) abbreviata Phil.; an erstere durch das 
concave spitze Gewinde, an letztere durch die Kegelgestalt der unteren Windung sich anschliessend ; 
wenn nicht die letztgenannte Art unbekannten Fundortes (vergl. Dunker und Meyer Palaeonto- 
graphica 1846, p. 23 u. s. w.) gar nur abgeriebene Exemplare unserer Art darstellt. 

Wurde von Herrn Dr. ©. Anprar, dessen Freundschaft ich die Benützung derselben verdanke, 
im Sommer 1851 bei Kis Muntsel unweit Vajda Hunyad im Südwesten Siebenbürgens in grosser 
Anzahl gefunden. | 

Sammlung des k. k. Hof-Mineralien-Cabinetes. in der k. k. geologischen Reichsanstalt. (Durch 
Herrn Dr. C. Anorar.) 


9. Actaeonella slandiformis Ze. 


Taf. VU, Fig. 9a — e. Jung und alt in natürlicher Grösse. 


Spiralwinkel 140°. — Letzte Windung 80 — 95 : 100. 


Actaeonella testa ovata ventricosa abbreviata, spira involuta vel brevissima acuminata, 
anfractu ultimo ad suturam angulato, Tleviter subgradato, longitudinaliter striato, 
columella tri-plicata. | 


Verkürzt eiförmig, im Jugendzustande einer Eichel sehr ähnlich, mit einem von der letzten 
Windung gewöhnlich ganz verdeckten oder sehr kurzen spitzen Gewinde, welches sehr selten eonvex, 
in der Regel aber concav gebogen aus zahlreichen an der Naht gekanteten und mit einem flachen 
Uanale versehenen Windungen besteht. 

Hat die nächste Beziehung zu Aet. oblusa, unterscheidet sich aber durch die Form der Spindel 
und ihre langgezogene eichelförmige Gestalt. ! 

Im Schneckengarten bei Dreistätten an der Wand, bei Grünbach mit Hippuriten zusammen- 
gelagert, und an verschiedenen anderen Orten der Neuen Welt bei Wiener-Neustadt. 

Sammlung der k. k. geologischen Reichsanstalt. 


FR. ZEKELI. 


N 
Ds 


10. Actaeonella levis »’Ors. 


p’OrzıcnY, Pal. fr. Terr. eret. II, pag. 110, pl. 165, fig. 2, 9. 
Voluta levis. Sow. Geol. Tr. III, tab. 39, fig. 393. 
» „  Reuss, Kreideversteinerungen I, Pag. 50, Taf. X, Fig. 21, u. II, Pag. 113. 


Taf. VII, Fig. 14 a— d. In natürlicher Grösse. 
Spiralwinkel 34°. — Höhe bis 50 Mill. (23 W.Lin.), Breite bis 14 Mill. (6°5 W.Lin.). 


Actaeonella testa ovala elongata levigata, spira involula obtusa; apertura angustala sinuala; 
columella incrassata Tri-plicata. 


Verlängert eiförmig glatt, vom letzten Umgange ganz umhüllt und von feinen Längsstreifen 
bedeckt. Die Mundöffnung ist schmal und leichtgebogen, die rechte Lippe senkrecht und scharf- 
gerandet, in einer verdickten und gefalteten Spindel endend. 

So vollständig, wie sie Fig. 11 e darstellt, höchst selten erhalten, gewöhnlich ohne den 
letzten, zuweilen sogar auch den vorletzten Umgang, mehr oder weniger eylindrisch erscheinend; 
die Spindel mit drei starken Falten bedeckt und die Spitze des eingerollten Gewindes schrauben- 
förmig glatt verdickt. 

In zahlloser Menge; ganze Schichten erfüllend , kommt diese Art in allen Altersstufen vor, 
von 5 bis zu 50 Mill. Höhe, jedoch nie so ansehnlich gross, wie bei p Orsıcny aus Uchaux, und 
auch anders geformt. 

Im Gosauthale, an der Wand bei Wiener-Neustadt und bei Windischgarsten. 

Sammlungen der k. k. geologischen Reichsanstalt und des k. k. Hof-Mineralien-Cabinetes. 


141. Actaeonella eaucasica 7x. 
- Taf. VII, Fig. 10. In natürlicher Grösse. 


Ein Bruchstück 50 Mill. (23 W. Lin.) hoeh und 20 Mill. (9 W. Lin.) breit. 


Actaeonella testa ovalta oblonga, spira involuta; apertura anguslata, columella tri-plicata 
incrassala. 


Zwar nur ein Bruchstück, welchem mindestens eine Windung ganz fehlt, doch wegen seiner 
Aehnlichkeit mit südfranzösischen Formen und seiner grossen Verwandtschaft mit der vorigen Art 
von nicht geringem Interesse. Man sieht, das Gewinde war vollkommen eingerollt, das Gehäuse 
eiförmig mehr oder weniger bauchig, die Mundöffnung mässig verengt und die Spindel von drei- 
schneidig scharfen Falten bedeckt. Feine Längsstreifen decken die Oberfläche. 

Dürfte v’Orsıonv's Aclaeonella laevis, wenn nicht gar seiner A. crassa entsprechen, steht 
aber jedenfalls unserer A. levis aus Gosau in ihrer Gesammtbildung sehr nahe. 

Das einzige Exemplar dieser Art, welches aus dem Kreide-Gerölle des Gaendschatschai bei 
Surnabad und Elisabethpol in Kaukasien stammt, findet sich in der 

Sammlung des k. k. Hof-Mineralien-Cabinetes. 


DIE GASTEROPODEN DER GOSAUGEBILDE. 45 


8. Gen. Avellana »’Or:. 


1. Avellana decurtata Ze. 
Aurieula deeurtata Sow. in Geol. Trans. 1, zu Sedw. et Murch. Sketch pl. 38, fig. 10. 
Taf. VII, Fig. 1, 3. In natürlicher und vermehrter Grösse. 
Spiralwinkel 105°. — Letzte Windung 80: 100. Höhe 9 Millim. (4 W. Lin.), Breite 8 Millim, (3-5 W. Lin.). 


Avellana testa ventricosa rotundata, anfractibus brevissimis converiuseulis , ullimo majori 
Iransversim lineato; apertura elongata , labro dilatato incrassato bi-plicato dentato, 
columella tri-plicata. 


Kugelig-bauchig, mit sehr niedrigem Gewinde, welches nur kaum aus dem letzten Umgange 
vorragt und auf demselben mit zwanzig bis fünf und zwanzig feinen gekerbten Querlinien geziert ist, 
Die Mundöffnungist halbmondförmig, schmal und durch viele Falten verengt. Die verdickte Lippe trägt 
deren unten zwei und an der Innenseite durchwegs feine Zähne; ebenso hat die Spindel, wo sie mit 
der Lippe zusammenstösst, zwei divergirende feinere, und nach oben noch eine grössere breitere Falte. 

Der Avellana Hugardana d’Orb. nächstverwandt. 

Selten im Edelbachgraben in Gosau. 

Sammlung der k. k. geologischen Reichsanstalt. 


IV, Fam. NATICIDAE »’Ore. 
9. Gen. Natica Lan. 


1. Natica bulbiformis Sow. 


Sowerpy, @Geol. Trans. 2. Ser. 1II, tab. 38, fig. 13. 

GouLpruss, Petref. III, Pag. 120, Taf. 199, Fig. 16, 17. 

p’Orsıeny, Pal. fr. Terr. eret. II, pag. 162, pl. 174, fig. 3. 

Natica immersa Münst. in GoLpruss Petref., Pag. 120, Taf. 199, Fig. 18. 


Taf. VII, Fig. 2. In natürlicher Grösse. 
Spiralwinkel 80°. — Letzte Windung 56 : 100. Höhe 58 Millim. (27 W. Lin.), Breite 38 Millim. (17-5 W. Lin.). 


Natica testa ovata oblonya, anfractibus gradatis angulatis ad suturam profunde canali- 
eulatis et longitudinaliter striatis; apertura semilunari, columella inerassalta non 
umbilicata. 


Länglieh-eiförmig glatt, mit vorstehendem Gewinde, welches aus scharfkantıg abgestuften 
Umgängen besteht, die innerhalb des verdiekten oberen Randes mit einer tiefen Rinne versehen und 
längsgestreift sind. Die Mundöffnung ist halbmondförmig, der linke Mundsaum stark verdickt, die 
ganze Spindel hoch bedeckend. 


16 FR. ZEKELI. 


Müsster’s Natica immersa stellt bloss eingedrückte Exemplare dieser Art vor und ist mit 
unserer Nat. semiglobosa nicht zu verwechseln. 

Nach »’Orsıenr bezeiehnend für die mittlere chloritische Kreide Südfrankreichs, ist sie auch 
in den Gosauschichten die gewöhnlichste der Naticen, findet sich haufenweise im Gosauthale , 
an der Wand bei Wiener-Neustadt, zu St. Gallen und bei Hiflau (Steiermark), zu St. Wolfgang und am 


Plahberg bei Windischgarsten (Ober-Oesterreich). 
Sammlungen der k. k. geologischen Reichsanstalt und des k. k. Hof-Mineralien-Cabinetes. 


2. Natica angulata Sow. 
Sowerev, @eol. Trans. 2. Ser. III, pl. 38, fig. 12. 
Taf. VI, Fig. 4. In natürlicher und vermehrter Grösse. 


Spiralwinkel 100°. — Letzte Windung 70:100. Höhe 24 Millim. (11 W. Lin.), Breite 20 Millim. (9 W. Lin.). 


Natica testa ovato-globosa, spira brevi subexserla, anfractibus convexiusculis angulatis, 
ad suturam leviter canaliculatis; apertura elongata, columella imperforata. 


Eiförmig-kugelig, mit kurzem, wenig vorragendem Gewinde, leichteonvexen und fein längs- 
gestreiften Windungen, welche mit deutlicher Kante zur Naht absetzen und in eine mässige Rinne 
verlaufen. Die Mundöffnung ist langgezogen,, die Spindel verlängert und von einem breiten linken 
Mundsaume bedeckt. 

Unterscheidet sich durch ihr niederes Gewinde, ihre stets geringe Grösse und die verhältniss- 
mässig verlängerte Spindel von der vorhergehenden und durch das Niehtvorhandensein eines Nabels 
von der nachfolgenden Art. 

In Gesellschaft dieser beiden, der Natica bulbiformis und N. Iyrata, sehr häufig in Gosau 
und verwandten Schichten. | 
Sammlung der k. k. geologischen Reichsanstalt. 


3. Natica Iyrata Sow. 
SowergyY, Geol. Trans. 2. Ser. III, tab. 38, fig. 11. 
D’ORBIENT l. ce. pag. 161, pl. 172, fig. 3. 
Taf. VII, Fig. 5. In natürlicher und vermehrter Grösse. 


Spiralwinkel 110°. — Verhältniss der letzten Windung 75 ::100. Höhe 20 Millim. (9 W. Lin.), Breite 18 Millim. (3 W. Lin.). 


Natica testa subglobosa, spira brevi, anfractibus inflatis leviter eanalieulatis alyue striatis, 
apertura elongata ovali, columella umbilicata fissurata. 


Fast kugelförmig, selten etwas höher als breit, mit kurzem fast eingedrücktem Gewinde, dessen 
bauchige Umgänge deutliche Zuwachsstreifen und eine nur sehr kleine Nahtrinne zeigen. Die Mund- 
öffnung ist verlängert eiförmig, die Spindel breitgenabelt und durch die Zuwachsstreifung leicht- 
gespalten. 

Durch ihre drehrunden Windungen und den breiten Nabel von den Vorigen unterschieden. 

Ebenfalls sehr gemein in der chloritischen Kreide Südfrankreichs, sowie bei uns mit den beiden 
Vorhergehenden in Gosau und bei Grünbach in der Neuen Welt (Nieder-Osterreich). 

Sammlung der k. k. geologischen Reichsanstalt. 


DIE GASTEROPODEN DER GOSAUGEBILDE. | 4% 


4. Natica semiglobosa zx. 


Taf. VII, Fig. 6. In natürlicher Grösse. 
Spiralwinkel 120°. — Letzte Windung zur Höhe 75:100. Höhe 35 Millim. (16 W. Lin.), Breite 40 Millim. (18:5 W. Lin.). 


Natica testa depressa subglobosa, spira brevi, anfractibus compresso-terelibus subtiliter 
striatis; apertura suborbieulari, umbilico saepius nullo, aut minimo non excavato. 


Kugelig-niedergedrückt, ein Drittel breiter als hoch, gar nicht oder sehr schmal genabelt, mit 
drehrunden dicht an einander liegenden Windungen, über welche feine Längslinien sich hinziehen. 
Die Mundöffnung ist fast kreisrund, meist vollständig erhalten, obwohl rıngsum von hartem Gestein 
umgeben und wie das ganze Gehäuse gewöhnlich zusammengedrückt. 

Der Natica excavata Michn. in Mem. geol. IIT, p. 99, tab. XII, fig. 4, d’Orb. eret. II, 
p- 155, pl. 173, fig. 1 u. 2 verwandt, doch lange nicht so weit genabelt und dadurch auch 
anders geformt. 

Ziemlich häufig in Gosau, jedoch nie mit den vorigen Naticen, sondern mit Bivalven vereint 
(Hofergraben, Brunnloch). 

Sammlung der k. k. geologischen Reichsanstalt. 


5. Natica rugosa Höxısen. 
v. Deonen, de la Beche, Pag. 322. 
Goupruss, Petrefacten III, Pag. 119, Taf. 199, Fig. 11. 
Römer, Kreideverst. Pag. 83, Taf. XII, Fig. 16. 
Geinıtz, Kreidegeb. Pag. 74, Taf. XVII, Fig. 15. 


Taf. VII, Fig. 7. In natürlicher und vermehrter Grösse. 


Spiralwinkel 135°. — Letzte Windung zur Höhe 80: 100. Höhe 18 Millim. (8 W. Lin.), Breite 28 Millim. (13 W. Lin.). 


Natica testa oblique-ovata tenui, rugoso-costata sublilissime lineata et retiforme granulata, 
spira immersa, ultimo anfractu ventricoso non umbilicato, apertura suborbieulari. 


Schief-eiförmig oder eingedrückt-halbkugelig, sehr dünnschalig, strahlig gerippt, mit kleinem, 
fast ganz eingedrücktem Gewinde. Die flacheonvexen Rippen, zwanzig bis zwei und zwanzig auf dem 
letzten Umgange, verlaufen regelmässig und haben gewöhnlich dieselbe Breite mit den sie trennen- 
den, von feinen Linien bedeekten Zwischenrinnen; wo aber die äusserste Schalenlage noch unver- 
sehrt erhalten ist, stehen auf den Durchsehnittspuneten der Rippen und Längslinien mit den feinen 
Querstreifen noch regelmässig gestellte runde Körner. 

Hat in Form und Rippenvertheilung mit den oben aufgezählten Arten eine auffallend grosse 
Aehnlichkeit, obgleich ihre Identität noch fraglich ist, sie vielleicht gar mit der nächstfolgenden zum 
Geschlechte Naticella gestellt werden könnte. 

In mehreren vollständig erhaltenen Exemplaren aus festem Sandstein von Muthmannsdorf 
und einem harten sandigen Mergel von Strelzhof bei Netting unweit der Teichmühle in der „‚Neuen 
Welt” bei Wiener-Neustadt vorhanden in der 


Sammlung der k. k. geologischen Reichsanstalt. (Aus der Sammlung des k. k. Herrn Geheimen 
Rathes Ritters v. Havzr.) 


48 FR. ZEKELI. 


6. Natica Hörnesana 7x. 


Taf. VII, Fig. 8. In natürlicher und vermehrter Grösse. 
Spiralwinkel 140°. — Letzte Windung 85: 100. Höhe 20 Millim. (9 W. Lin.), Breite 30 Millim. (15 W. Lin.). 


Natica, testa depressa globosa nodoso-costala , spira brevissima, anfractu ultimo inflalo, 
rugis plieisgue variis oblecto; apertura semilunari, columella non umbilicata. 


Niedergedrückt kugelförmig über und über mit Runzeln und Falten bedeckt und von Längs- 
linien durchzogen. Das Gewinde verschwindet fast in dem letzten grossen Umgange, über welchen 
in der Richtung der sehr stark rückwärts gebogenen Zuwachsstreifen unendlich viele lose Falten 
mit feinen Längslinien zwischen sich und in regelmässigen Abständen darüber drei Reihen dicker 
Runzeln verlaufen. Die Zahl dieser Runzeln beträgt beiläufig ein Drittel der Faltenzahl. Die Mund- 
öffnung ist genau halbmondförmig, die ungenabelte Spindel vom linken Mundsaum bedeckt. 

Hat viel Aehnlichkeit mit Natica nodoso-costata Reuss, Kreideversteinerungen P. 113. 
Tab. 44, Fig. 21. 

Seltener als die Vorige; auch aus Muthmannsdorf. 

Sammlung der k. k. geologischen Reichsanstalt. 


7. Nalica crenata Zx. 
Taf. VII, Fig. 9. In natürlicher und vermehrter Grösse. 


Spiralwinkel 115°. — Letzte Windung 75:100. Höhe 11 Millim. (5 W. Lin.), Breite 11 Millim. (5 W. Lin.). 


Natica testa solida turbinato-semiglobosa, spira minuta, anfractibus convewis, ultimo bis 
leviter angulato lineisque transversis numerosis ornato, umbilicato,; apertura semi- 
orbieculari. 


Niedergedrückt halbkugelig, mit stumpfkreiseligem Gewinde, deutlich eonvexen Windungen, 
welche eine schmale Furche trennt. Der letzte Umgang ist von beiden Seiten eigenthümlich zu- 
sammengedrückt, so dass er der oberen Naht zu und auch in seinem grössten Umfange beinahe 
gekantet aussieht. Ueber das ganze Gehäuse erstrecken sich unzählige deutliche Querlinien, welehe 
kielförmig vorragen, eine kleine Rinne zwischen sich bilden und durch eine sehr feine wellenförmige 
Längsstreifung gekerbt erscheinen. Der Nabel ist beträchtlich und die Lippe davor zu einem Wulste 
verdickt, die Mundöffnung halbkreisförmig. 

Erinnert durch ihre eckige Form an Natica angulata. 

Ziemlich selten in Gesellschaft der beiden Vorigen aus Gosausandstein bei Muthmannsdorf. (Aus 
der Sammlung des k. k. Herrn Geheimen Rathes Ritters v. Have.) 

Sammlung der k. k. geologischen Reichsanstalt. 


DIE GASTEROPODEN DER GOSAUGEBILDE. 49 


V. Fam. NERITIDAE »’ORs. 
10. Gen. Nerita Lisxs. 


Nerita Goldfussi Krsr. 


KEFERSTEIN, Deutschl. Zeitsch. V. p. 529. 
$ Zeitung, 1828. p. 99. 
Goupruss, Petrefaeten IN, P. 115, Taf. 198, Fig. 20. 


Taf. VII, Fig. 10. In natürlicher und vermehrter Grösse. 


Spiralwinkel 120°. Letzte Windung zur Höhe = 80 : 100. Höhe 10 Millim. (#5 W. Lin.), Breite 10 Millim. (45 W. Lin.). 


Nerita testa subglobosa, spira brevissima subimmersa ; anfractu majori granulato-cingulato, 
eingulis numerosis, ceingillisque non raro interstilialibus, labro dilatato, subtilissime 
dentato. 


Fast kugelförmig, mit sehr kleinen, zuweilen in dem letzten Umgange ganz eingesenkten Ge- 
winde. Zwölf bis vierzehn eirund gekörnelte Quergürtelehen decken die letzte grösste Windung und 
lassen dem Spindelrande zu, wo sie gewöhnlich etwas weiter auseinander gehen, noch feinkörnige 
Zwischengürtelehen erkennen. In der Regel tritt (von der Naht abwärts gezählt) das dritte Gürtel- 
ehen deutlicher und stärker gekörnelt hervor und lässt sieh als Nahtgürtelehen, nur noch die beiden 
oberen Gürtelehen umsäumend, bis zur Spitze des Gehäuses verfolgen. Die Spindel ist ungenabelt, 

-vom linken glatten Mundsaum bedeckt, der rechte Mundrand halbmondförmig und innen von eben so 
vielen feinen Zähnchen, als an der Kante von Gürtel-Enden gekerbt. 

Häufig an der Traunwand bei Gosau und in der neuen Welt bei Wiener-Neustadt in losen 
vollständigen Individuen. 

Sammlungen der k. k. geologischen Reichsanstalt und des k. k. Hof-Mineralien-Cabinetes. 


VI. Fam. TROCHIDAE »’OR». 
11. Gen. Trochus Liu. 


1. Trochus triqueter Zx. 


Taf. IV, Fig. 1. In natürlicher und vermehrter Grösse. 


Spiralwinkel 100°. Letzte Windung 35 : 100. Höhe 18 Millim. (8 W. Lin.), Breite 28 Millim. (13 W. Lin.). 


Trochus testa turbinato-conica depressa umbilicata, anfraetibus quadriquetris contiguis gra- 
nulato-eingulatis ad suluram carinatis, eingulis quinis regularibus, granulis rotundo- 
transversalibus acutis; apertura depressa triangulari. 


Kreiselförmig, doppelt so breit als hoch, mit tiefgenabeltem niedrigem Gewinde, vierkantigen, 
anschliessenden Windungen, welche je fünf gekörnte Gürtel tragen, von denen der untere an der 
Abhandlungen der k.k. geologischen Reichsanstalt. 1. Band, 2. Abth. Nr. 2. 7 


50 FR. ZEKELT. 


Naht sitzt, kielförmig vorragt und etwas weiter als die übrigen absteht. Die Körnchen sind quer- 
eirund zugespitzt, dreimal so breit als hoch und stehen um ihren ganzen Breitendurchmesser 
auseinander, die Mundöffnung ist verlängert dreieckig. 

Dem Trochus Geinitzi Reuss, Kreideversteinerungen, Pag. 112, Taf. XLIV, Fig. 23, 24, 
und Trochus girondinus d’Orb., eret. II, p. 188, pl. 178, fig. 1—3, entfernt ähnlich, aber 


keinem verwandt. 

Nicht selten im Nef- und Wegscheidgraben des Gosauthales in hartem Mergel oder lose und 
meist schlecht erhalten. 

Sammlung der k. k. geologischen Reichsanstalt. 


2. Trochus plicato-granulosus Mönsr. 


Goupruss, Petrefaeten II, P. 60, Taf. 182, Fig. 3. 


Taf. IX, Fig. 2. In natürlicher und vermehrter Grösse. 
Spiralwinkel 56°. — Letzte Windung 36 : 100. — Höhe 8 Millim. (3:5 W. Lin.), Breite 7 Millim. (3 W. Lin.). 


Trochus testa conica turbinata,, basi convexo-plana umbilicata, anfractibus quadranyula- 
ribus in medio subconcavis cingulato-granulatis, cingulo suturali minori; apertura 
triangulari. 


Kegelig-kreiselig, mit einer flach-convexen leichtgenabelten Grundfläche, viereckigen dicht- 
anschliessenden Windungen, an deren unterer Naht auf scharfem Kiele ein sehr feinkörniges 
Nahtgürtelchen, sowie über derselben drei stärkere perlschnurförmige Gürtelehen verlaufen, von 
denen das mittlere unbedeutend tiefer liegt als die beiden anderen, von ihnen dureh eine Rinne 
geschieden. Die Körnchen derselben sind doppelt so stark als die des Nahtgürtelehens und schief 
gestellt. 

Findet sich sehr häufig bei Strobelam Wolfgang-See und bei Schloss Weissenbach am Atter-See 
unweit Ischl (Ober-Oesterreich) und zu Kössen, am Sonnenwendjoch und auf der Pletzach-Alpe 
in Tirol. 

Sammlung der k. k. geologischen Reichsanstalt. 


3. Trochus coaretatus Zx. 
Taf. IX, Fig. 3. In natürlicher und vermehrter Grösse. 
Spiralwinkel 56° — Letzte Windung 33 : 100. — Höhe 6 Millim. (2-5 W. Lin.), Breite 6 Millim. (25 W. Lin.). 


Trochus testa conica turbinata levi, subumbilicata , anfraclibus quadriquelris in medio 
concavis ad suturam bicarinato-inerassatis subimbricatisz; apertura triangulari. 


Kegelig-kreiselig, glatt, mit regelmässig vierkantigen, durch eine Furche geschiedenen 
Windungen, welche in der Mitte eoneav, der Naht zu verdiekt je zwei runde, kielförmig erhabene 
glatte Gürtel tragen, von denen der untere bedeutend vorragt und leicht übergreift. 


DIE GASTEROPODEN DER GOSAUGEBILDE. 51 


Ist von der vorigen Art bestimmt zu unterscheiden , nieht etwa bloss abgeriebene Stücke der- 
selben darstellend, vielmehr ist die Schale stets unversehrt erhalten „ aber glatt und unendlich fein 


gestreift. 
Weniger häufig, jedoch nieht selten am Sonnenwendjoch und auf der Pletzach-Alpe in Tirol. 


Sammlung der k. k. geologischen Reichsanstalt. 


12. Gen. Turbo um. 


1. Turbo arenosus Sow. 
Sowergyv, @eol. Trans. III, pl. 38, fig. 14. 
Taf. IX, Fig. 4 In natürlicher und vermehrter Grösse. 


Spiralwinkel 70° — Letzte Windung 30 : 100. — Höhe 11 Millim. (5 W. Lin.), Breite 9 Millim. (4 W. Lin.). 


Turbo tesia ovato-turbinata imperforata, anfractibus convexis, granulorum ne rotun- 
dorum elegantissime ornatis, apertura semi-orbieulari. 


Eiförmig -kreiselförmig, nicht genabelt, mit stark-eonvexen rund gekörnten Windungen, 
deren letzte bauchig aufgetrieben zehn bis zwölf auf der Mitte der Windung am weitesten von einan- 
der abstehende Gürtel perlsehnurförmig aneinander gereihter, vollkommen runder Körnchen trägt, 
während nach den obern Windungen die Zahl der Gürtel sich auf vier vermindert. Die Mundöffnung 
halbkreisförmig. 

Hat mit Turbo ( Trochus) Asterianus d’ Orb. Pal. fr. terr. eret. II, p. 216, pl. 182, 
fig. 18 — 20, und Reuss Kreideversteinerungen, Pag. 112, Tab. XLIV, Fig. 22, einige entfernte 
Aehnlichkeit. 

Nicht selten im Edelbachgraben in Gosau. 

Sammlung der k. k. geologischen Reichsanstalt. 


2. Turbo decoratus ‚Ze. 
Taf. IX, Fig. 5. In natürlicher und vermehrter Grösse. 
Spiralwinkel 70°. — Letzte Windung 45 : 100. — Höhe 7 Millim. (3 W. Lin.), Breite 7 Millim. (3 W. Lin.). 


Turbo testa turbinato-conica leviter umbilicata, subtilissime granulis decorata, anfraclibus 
compresso-leretibus cingulatis, granulorum eingulis ovalium eingillisqgue interstitiahbus 
numerosis; apertura orbieulari. 


Kreiselig-kegelförmig, niedlich und zart gewunden, mit einem schmalen glatten Nabel, 
drehrunden, von der zierliehsten Oberhaut bedeckten Windungen. Ueber die oberen Umgänge er- 
strecken sich gewöhnlich vier bis sechs sehr fein gekörnte Gürtelehen, welche der Naht zu zwei 
noch feinere Zwischengürtelehen umsäumen. Auf der letzten Windung tragen diese an Zahl sich 
nicht selten verdoppelten Hauptgürtelehen oben so viele Zwischengürtelehen in der schmalen Rinne 


zwischen sich, so dass die ganze Schale wie regelmässig besäet aussieht. Die in diesen sämmt- 
7% 


52 FR. ZEKELI. 


d allemal eiförmig 
Die 


lichen Gürtelehen perlschnurförmig sich aneinander reihenden Körnehen sin 
quergestellt und folgen der schrägen Zuwachsstreifung, dem Nabel zu stets kleiner werdend. 
Mundöffnung ist vollkommen kreisrund. 

Häufig finden sich auch Spielarten mit undeutlich gekörnten, selbst nur gekerbten Gürtelchen 
und einem sehr stark und deutlich gekörnten Nahtgürtelehen. s 

Gleicht auf den ersten Anblick dem Turbo arenosus, von dem er jedoch bei näherer Unter- 
suchung in allen Stücken abweicht und sich in seinem Bau dem Turbo punctatus anschliesst. 

Sehr häufig im Nef- und Edelbachgraben in Gosau, sowie in Kössen und am Sonnenwendjoch 
in Tirol aus verwittertem Mergel sich ablösend, gewöhnlich als ealeinirtes Gehäuse, woran die zarte 
Oberhaut nur stellenweise erhalten. 

Sammlung der k. k. geologischen Reichsanstalt. 


3. Turbo vestitus Ze. 
Taf. IX, Fig. 6. In natürlicher und vermehrter Grösse. 


Spiralwinkel 82°. — Letzte Windung 50: 100. Höhe 14 Millim. (6.5 W. Lin.), Breite 14 Millim. (6.5 W. Lin.). 


Turbo testa turbinato-globosa non umbilicata, anfractibus compresso-terelibus subgradatis 
toroso-costatis, costis reelis eingillisque numerosis; aperlura rolundata. 


Kreiselig - kugelig, ungenabelt, mit 'zusammengedrückt drehrunden niedrigen Windungen, 
welche sieben bis zehn wulstförmige Längsrippchen tragen, die sich auf den einzelnen Umgängen zu 
Längsreihen nieht entsprechen und von acht bis zehn ungleich weit von einander abstehenden ge- 
kerbten Querlinien bedeckt sind. Die Mundöffnung ist zugerundet. 

Den nächstfolgenden Arten durch ihre wulstförmigen Rippen verwandt, aber dureh die niedrige 

 kreiselige Gestalt und die drehrunden Windungen von ihnen unterschieden. 

Selten im sandigen Mergel von Strelzhof bei Netting unweit der Teichmühle der „Neuen Welt,” 
zusammen mit Belemniten, Terebrateln und Trigonien von mir gefunden. 

Sammlung der k. k. geologischen Reichsanstalt. 


4. Turbo acinosus Zx. 
Taf. IX, Fig. 7. In natürlicher und vermehrter Grösse. 
Spiralwinkel 65°, — Letzte Windung 48 : 100. — Höhe 24 Millim. (11 W. Lin.), Breite 16 Millim. (7°5 W. Lin.). 
Turbo testa ovalo-turbinata imperforata, costis reclis prominentibus inflata, anfractibus 


convezxiusculis (ultimo ventricoso) eingillis transversalibus obteclis; apertura ovali. 


Eiförmig -kreiselförmig, gar nicht genabelt, die Windungen leichteonvex, die letzte stark 
bauchig, mit zehn bis zwölf einander nieht vollkommen zu Längsreihen entsprechenden, senkrecht 
gestellten breiten Rippen, welche an der Naht zuweilen unter einer vorspringenden Kante anheben 


DIE GASTEROPODEN DER GOSAUGEBILDE. 53 


und dem ganzen Gehäuse eine frucht- zunächst beerenartige Gestalt verleihen, zugleich von sehr zahl- 
reichen glatten Querlinien wellenförmig bedeckt sind. Mundöffnung länglichrund bis eiförmig. 

Sehr häufig in weichem Mergel von Muthmannsdorf, Piesting, Dreistätten bei Wiener-Neustadt 
und zuweilen auch im Gosauthale (Edelbach- und Nefgraben). 

Sammlung der k. k. geologischen Reichsanstalt. 


x 5. Turbo Czjzeki Ze. 
Taf. IX, Fig. 8. In natürlicher und vermehrter Grösse. 
Spiralwinkel 75°. — Letzte Windung 48 : 100. — Höhe 8 Millim. (3:5 W. Lin.), Breite 6 Millim. (25 W. Lin.). 


Turbo testa ovato-turbinata non umbilicata, anfractibus convexo-terelibus costalis, coslis 
sparsis seriatis cingillisque numerosis cancellatis; aperlura ovalı. 


Eiförmig- kreiselig, niedlich und zart, der ganzen Länge nach von acht senkrechten regel- 
mässigen Rippehen umgeben. Die Windungen sind drehrund, durch eine tiefe Furche geschieden; 
die Rippchen schneidig scharf von rechts und links zusammengedrückt und von zahlreichen feinen 
Querlinien rechtwinklig überdeckt, so dass die Oberfläche des zierlichen Gehäuses ein gegittertes 
Ansehen erhält. Die Mundöffnung ist eirund; kein Nabel vorhanden. 

Der vorigen und der folgenden Art nahe verwandt und von der letzten besonders durch die 
geringe Anzahl von senkrechten zu Längsreihen sich entsprechenden Rippchen zu unterscheiden. 

Bei Dreistätten an der Wand (W. Neustadt), in fossilreichem gelben Mergel sehr häufig. 

Sammlung der k. k. geologischen Reichsanstalt. 


6. Turbo tenuis Ze. 
Taf. IX, Fig. 9. In natürlicher und vermehrter Grösse. 


Spiralwinkel 70 — 80°. — Letzte Windung zur Höhe 48 :100. Höhe 7 Millim. (3 W. Lin.), Breite 5 Millim. (2 W. Lin.). 


Turbo tesita ovato-turbinata imperforata, anfractibus compresso-terelibus numeroso-costatis 
tuberculatis, costis sinuatis crebris, cingillisgue cancellatis; apertura rotunda. 


Eiförmig-kreiselig, nicht genabelt, von zierlicher kleiner Gestalt; die Windungen sind dreh- 
rund, die letzte bauchig, in einer fast bauchrunden Mundöffnung endend; das ganze niedliche Ge- 
häuse von unzähligen wellenförmig gebogenen, einander nicht vollkommen entsprechenden Längs- 
rippehen und sehr zahlreichen Querlinien bedeckt und gegittert, auf den Durchsehnittspuneten der 
Rippchen und Linien mit vierseitig zugespitzten Höckerchen geziert. 

Von der Vorigen hauptsächlich durch die zahlreichen wellenförmig gebogenen Rippehen und 
ihre Höckerchen unterschieden. 

Auch bei Dreistätten an der Wand von mir zugleich mit dem Vorhergehenden gefunden. 

Sammlung der k. k. geologischen Reichsanstalt. 


54 FR. ZEKELI. 


7. Turbo spiniger Zx. 
Trochus spiniger Sow. Geol. Truns. III, pl. 38, fig. 15. 
Taf. IX, Fig. 10. In natürlicher und vermehrter Grösse. 


Spiralwinkel 65 — 90°. — Letzte Windung zur Höhe 40 : 100. Höhe 15 Millim. (7 W. Lin.), Breite 12 Millim. (5°5 W. Lin.). 


Turbo tesia turbinato-conica, basi convexiuseula depressa non umbilicata, anfractibus sub- 
telragonis carinalis, longitudinaliter costatis , cingillisque transversalibus retieulatis. 
nee non spinis acutissimis armatis; aperlura orbieulari. 


Kegelig-kreiselförmig, senkrecht und schneidig scharf gerippt, mit wenig gebogenen, fast 
vierseitigen Windungen. Die Rippen (zehn bis zwölf an der Zahl) sind auf den einzelnen Windungen 
in spitzen Stacheln abgesetzt, von rechts und links zusammengedrückt und entsprechen sieh zu 
Längsreihen. Unzählige feine Querlinien decken den Raum zwischen ihnen und erheben sich ent- 
weder bloss der untern Naht, oder der verhältnissmässig flachen Basis zu, oder auch in Mitte der unteren 
Windung als schneidig-kantiger Kiel, an den Durchschnittspuneten der Rippen spitze Stacheln 
bildend. | 

Hat einige, obwohl sehr entfernte Aehnliehkeit mit den vorigen Arten, sowie mit » Onsrexy's 
Turbo dispar, I. e. p. 221, pl. 185, fig. 4 — 6. 

In grosser Anzahl an der Traunwand bei Gosau von Sımony und von mir gesammelt, in der 


Sammlung der k. k. geologischen Reichsanstalt. 


8. Turbo punctatus Zx. 


Taf. X, Fig. 1. In natürlicher und vermehrter Grösse. 


Spiralwinkel 60 — 72°. — Letzte Windung 30 : 100. Höhe 18 Millim. (85 W. Lin.), Breite 15 Millim. (7 W. Lin.). 


Turbo testa turbinato-conica umbilicata, anfractibus convexis rotundatis eingulatis, eingulis 
lernis granulatis, eingilisque interstitialibus crenatis; apertura rotundata. 


Kreiselförmig, genabelt, die Windungen convex, fast drehrund, durch eine tiefe Nahtfurche ge- 
schieden. Drei bis vier starke Gürtel deeken die oberen Windungen und tragen unzählige, leicht 
ineinander verfliessende spitze Körner. Auf dem letzten Umgange mehrt sich die Zahl derselben, 
es treten undeutlich gekerbte feine Zwischengürtel und Querlinien zwischen ihnen und dem Nabel zu 
immer kleiner werdend auf. Die feinen Zuwachsstreifen sind stark rückwärts gebogen, die Mund- 
öffnung ist kreisrund. 

Unter allen Gosauarten durch den deutlichen Nabel blos dem Turbo decoratus verwandt, scheint 
auch mit d’Orsıeny's Turbo Mantelli, I. ce. p. 214, pl. 183, fig. 5 — 7, einige Achnlichkeit zu 
haben. 

Nicht selten im Edelbachgraben in Gosau. 

Sammlung der k. k. geologischen Reichsanstalt. 


‚DIE GASTEROPODEN DER GOSAUGEBILDE. 55 


9. Turbo globosus Zx. 
Taf. X, Fig. 2. In natürlicher Grösse. 


Spiralwinkel 60°. — Letzte Windung 40 : 100. — Höhe 42 Millim. (19-5 W. Lin.), Breite 28 Millim. (13 W. Lin.). 


Turbo testa ovala ventricosa imperforata, anfraclibus convezxis, ullimo inflato, lineis Irans- 
versalibus aeque ac longitudinalibus cancellato ; apertura ovali. 


Eiförmig-bauchig, mit kurzem Gewinde und aufgetrieben kugeligem letzten Umgange, welcher 
zahlreiche, regelmässig abstehende, senkrechte und dieselben rechtwinklig durehschneidende, wage- 
rechte, starke Linien trägt und durch diess dadurch gebildete Flechtwerk ein eigenthümlieh netz- 
oder gitterartiges Ansehen erhält. Die Mundöffnung ist länglieh-eirund. 

Merklieh von Allen durch seine eiförmige Gestalt unterschieden, obwohl nach einem einzeln vor- 
liegenden Steinkerne noch wenig genau bekannt. | 

In der Nähe von Piesting bei Wiener-Neustadt, sehr selten. 

Sammlung der k. k. geologischen Reichsanstalt. 


10. Turbo dentatus Zx. 
Taf. X, Fig. 3. In natürlicher und vermehrter Grösse. 
Spiralwinkel 60°. — Letzte Windung 35 :100. — Höhe 18 Millim. (8:5 W. Lin.), Breite 15 Millim. (7 W. Lin.). 


Turbo testa turbinato-conica, basi convexo-plana non umbilicata, anfraelibus convexius- 
eulis carinato-angulatis, cingulis regularibus muricato-dentatis; apertura subrotunda. 


Kegelig-kreiselförmig, nicht genabelt, mit scharfgezähnten, regelmässigen Gürteln bedeckt, 
welehe über die leiehteonvexen, durch eine schmale Naht geschiedenen Windungen in der Art ver- 
theilt sind, dass sie nach unten an Grösse und Abstand von einander zunehmen, in der Mitte der 
letzten Windung scharfkantig vorragen und nach innen, der Nabelgegend zu sich wieder verkleinern 
und vorragen. Ä 

Unterscheidet sich auffallend von allen bisher beschriebenen Turbonen, erinnert jedoch an 
manche von d’Orsıeny beschriebenen Arten. | 

Ziemlich häufig, aber meist in sehr hartem Mergel oder lose. und mit abgeriebener Oberhaut in 
Gosau und Eisenau, am St. Wolfgang-See. 

Sammlung der k. k. geologischen Reichsanstalt und des k. k. Hof-Mineralien-Cabinetes. 


36 FR. ZEKELI. 


13. Gen. Phasianella Lan. 


1. Phasianella ervyna »’Orr. 


p’Orsıenv, Pal. fr. terr. eret. II, p. 234, pl. 188, fig. 1 — 3. 
Taf. X, Fig. 4 a,b. In natürlicher Grösse. 


Spiralwinkel 86°. — Letzte Windung 50 : 100. — Höhe 25 Millim. (115 W. Lin.), Breite 18 Millim. (8 W. Lin.). 


Phasianella testa ovata venltricosa, spira obtusa, anfractibus conveziuseulis , longitudi- 
naliter oblique-strialis; apertura ovali ; columella non umbilicata. 


Eiförmig bauchig, mit kurzem, leicht zugerundetem Gewinde, daher sehr stumpfem Spiral- 
winkel; leichteonvexen sanftgewölbten Umgängen, welche auf der Oberfläche des ealeinirten Ge- 
häuses sehr deutliche feine Längsstreifen, aber keine Querlinien zeigen. Mundöffnung längliehrund. 

Nur der stumpfere Winkel und die fehlenden Querstreifen abgerechnet, hat diese Art in Form 
und Grösse sehr viel Aehnlichkeit mit Phasianella ervyna, wie sie d’Orsıeny aus dem Sandstein 
und Mergel des Gault der Umgegend von Aube beschreibt und dürfte mit ihr wohl auch identisch sein. 


Ziemlich selten im Gosauthale. 
Sammlung der k. k. geologischen Reichsanstalt. 


# 
2. Phasianella gosauica Zx. 
Taf. X, Fig. 5 a, b. In natürlicher Grösse. 


Spiralwinkel 48°. — Letzte Windung 58 : 100. Höhe 44 Millim. (20-5 W. Lin.), Breite 25 Millim. (11:5 W. Lin.). 


Phasianella testa ovato-conica, spira elongata acuminata, ultimo anfraclu ventrieoso 
ovato, strüs longitudinalibus obliquis obleclo; apertura elongata oval. 


Kegelförmig, unten stark bauchig mit regelmässig zugespitztem Gewinde, dessen einzelne Um- 
gänge leicht eonvex, (der letzte eiförmig und verhältnissmässig sehr gross) von sehr feinen Längs- 
oder Zuwachsstreifen bedeckt sind. Die Mundöffnung ist eiförmig, nach oben scharft zugespitzt. 

Gleicht ebenso der Phasianella gaultina d’Orb.terr. eret. II, pag. 233, pl. 187, fig. 3, 
wie unsere Phasianella ereyna der nordfranzösischen ; unterscheidet sich jedoch durch ein ver- 
hältnissmässig kürzeres spitzes Gewinde, leichteonvexe obere Umgänge und eine eiförmig gestreckte 
letzte Windung; mit Originalien verglichen wahrscheinlich noch mehr, als Phasianella neoco- 
mienana von der Phasianella gaultina unterscheiden ist. 

Im Finstergraben des Gosauthales in einem harten grauen Mergel ziemlich häufig und wohl- 
erhalten, so dass nieht nur die Mundöffnung stets ganzrandig, sondern nicht selten auch ihre dunkel- 
braune Oberhaut noch vorhanden ist. 

Sammlung der k. k. geologischen Reichsanstalt. 


DIE GASTEROPODEN DER GOSAUGEBILDE. > 


3. Phasianella conica 7x. 
Taf. X, Fig. 6 a— e. In natürlicher Grösse. 
Spiralwinkel 40°. — Letzte Windung 40: 100. Höhe 13 Millim. (6 W. Lin.), Breite 7 Millim. (3 W. Lin.). 


Phasianella testa conica subventricosa, spira elongata , anfraclibus convexis subtilissime 
striatis; apertura ovalı. 


Kegelig wenig bauchig, mit vorstehendem Gewinde, welches zahlreiche eonvexe Windungen 
zusammensetzen. Sehr feine, nur kaum bemerkbare Längs- und Querstreifen bedecken die Oberfläche. 
Die Mundöffnung rundlich, wenig verlängert. 

Dureh den kleineren Spiralwinkel, das ganz andere Verhältniss der einzelnen Windungen zu 
einander, somit durch ihre ganze Form von den ihr nächstverwandten beiden vorigen Arten unter- 
schieden. 

Ziemlich selten im Nefgraben und Stöckelwald in der Gosau, gewöhnlich lose mit ealeinirtem 
(rehäuse. | 
Sammlung der k. k. geologischen Reichsanstalt. 


1A. Gen. Delphinula Lam. / 


1. Delphinula muricata 7x. 


Taf. X, Fig. 7 a,b, e. In natürlicher und vermehrter Grösse. 


* 
Spiralwinkel 98°. — Letzte Windung 50 : 100. — Höhe 20 Millim. (9 W. Lin.), Breite 30 Millim. (14 W. Lin.). 


Delphinula testa turbinala depressa, anfractibus teretibus in medio angulatis, aculealis, cin- 
qulisque spinosis armatis, spinis aculeisque reqularibus acutissimis; umbilico levi, 
apertura orbieulari. 


Regelmässig kreiselförmig, mit drehrunden sehmal genabelten Windungen, welche in der Mitte 
durch einen sehr weit vorragenden stacheligen Kiel scharf gekantet und oberhalb desselben bis zur 
Naht von vier kleineren Haupt- und einem Zwischengürtelehen dreiseitig zugespitzter aufrechtstehender 
Dornen, sowie von der Kante abwärts bis zum Nabel von sieben stärkeren Gürteln vierseitig oder 
auch rund zugespitzter Stacheln bedeekt sind. Die mittlere scharfe Kante steht mit ihren grossen 
dreiseitigen haifischzahnartigen Stacheln in keinem Verhältnisse zu den benachbarten Gürteln, deren 
spitze Dornen zwar der sehr deutlichen bogenförmig vorwärts gerichteten Zuwachsstreifung folgen, 
sich aber dennoch in keiner Weise untereinander entsprechen und an dem unteren Theile der Win- 
dung bis zum Nabel gleiche Grösse behalten. Die Mundöffnung ist vollkommen kreisrund. 

Ist der Delphinula scobina Al. Brongn., trapp. 53, II, fig. 7 und Gratl. Atl. tab. 12, 
fig. 12 — 14 und tab. 14, fig. 19, nahe verwandt, konnte jedoch wegen der vielen Verwir- 
rungen, die hinsiehtlich dieser Species vorhanden sind, nicht mit derselben identifieirt werden. 

Nicht selten im Scharergraben bei Piesting. 

In der Sammlung des k. k. Hof-Mineralien-Cabinetes, der k. k. geologischen Reichsanstalt und 


der Privatsammlung des Herrn Professors Emmricn zu Sachsen-Meiningen, 
Abhandlungen der k. k. geologischen Reiehsanstalt. 1. Band 2. Abtheil. Nr, 2. 8 


58 FR. ZEKELT. 


2. Delphinula granulata Ze. 
Tal, X, Ee.88,5 In natürlicher und vermehrter Grösse. 


Spiralwinkel 95° (?). Letzte Windung 58 :100 (2). Höhe 28 Millim. (13 W. Lin.), Breite 35 Millim. (16 W. Lin.). 


Delphinula testa turbinata umbilicata, anfraetibus teretibus elegantissime eingulatis, eingulis 
numerosis subtilibus, superioribus torqualto-granulalis, inferioribus erenalo-lineatis ; 
apertura depressa rolundala. 


Kreiselförmig, deutlich genabelt, mit drehrunden, nur wenig niedergedrückten Windungen, auf 
welehen zur oberen Hälfte zehn feinkörnige Gürtelchen dieht gedrängt verlaufen, von der Mitte der 
Windung abwärts aber fast unzählige, dem Nabel zu stets feiner werdende Querlinien undeutlich ge- 
kerbt fortsetzen. Die Körnehen ‘der erstgenannten sind sehr fein zugerundet und perlschnurförmig 
gereiht; der Mitte der Windung zu werden sie immer vierseitiger, endlich langgezogen, bis sie ganz 
in einander verlaufen. Zwischen den einzelnen Gürtelehen bemerkt man nur kaum eine feine und 
schiefe Zuwachsstreifung. Die Mundöffnung ist fast kreisförmig. 

In der Gesellschaft der Vorigen, jedoch selten im Scharergraben bei Piesting. 

Sammlung des k. k. Hof-Mineralien-Cabinetes. 


3. Delphinula radiata 7x. 
Taf. X, Fig. 9 a,b. Steinkern von oben und unten. 


Spiralwinkel 115°. — Letzte Windung 62 : 100. — Höhe 25 Millim. (11:5 W. Lin.), Breite 35 Millim. (16 W. Lin.). 


Delphinula nucleo depresso-turbinato, anfraelibus teretibus ad suturam radialo-costalis, ein- 
güllisqgue granulatis aut erenatis obteelis, nec non supra mediam angulalo-carinatis ; 
apertura rotundala. 


Niedrig-kreiselförmig, flach genabelt mit drehrunden abgesetzten Windungen, die oberhalb 
ihrer Mitte scharf gekantet und spitz gezähnt, an der oberen Naht strahlenförmig mit vierzehn kurzen 
und dieken Längsrippen versehen, darunter bis zur Kante drei bis vier feingekörnte Gürtel tragen, 
von demselben abwärts aber von eoneentrischen Gürteln bedeckt sind, die in immer kleineren Ab- 
ständen mit stets feiner werdenden Zähnen und Zacken zum Nabel verlaufen. Die Mundöffnung ist 
ziemlich rund; die Zuwachsstreifung deutlich erkennbar, fein und schief. 

Den Vorigen verwandt. Aus der Gosau. In einem einzigen Exemplare vorhanden in der 

Sammlung der k. k. geologischen Reichsanstalt. 


4. Delphinula aculeata 7x. 
Taf. X, Fig. 10. In natürlicher und vermehrter Grösse. 
Spiralwinkel 112°. — Letzte Windung 45 : 100. — Höhe 12 Millim. (11.5 W. Lin.), Breite 15 Millim. (7 W. Lin.). 


Delphinula testa depresso-lurbinata subdiscoidea, anfraclibus teretibus supra mediam cari- 


nalo-aculeatis, cingulisyue granulorum rotundorum ornatis; umbilico aperto, apertura 
orbiculari. 


DIE GASTEROPODEN DER GOSAUGEBILDE. 59 


Niedrig-kreiselförmig, zuweilen fast scheibenförmig eingedrüekt, mit drehrunden weit genabelten 
Windungen, welehe oberhalb ihrer Mitte stark gekielt und mit zwölf regelmässig abstehenden, flach 
dreiseitig zugespitzten Stacheln versehen sind. Oberhalb wie unterhalb dieses Kieles verlaufen in 
gleicher Entfernung von einander oben drei bis fünf, unten acht bis zwölf gleich fein gekörnte, 
dieht gedrängte Gürtel. Selten ist aber die zarte Oberhaut vollständig erhalten und gewöhnlich 
zeigen bloss deutlich gekerbte Querlinien der ealeinirten Schale den ehemaligen Verlauf der nur 
stellenweise erhaltenen Körnergürtel an. Die Mundöffnung ist kreisrund. 

Der nächstfolgenden Art sehr ähnlich und nur dureh ihre vom Kiele abstehenden zwölf Stacheln 
von ihr unterschieden und dadurch zur Form der Delphinula spinosa hinüberführend. 

Sehr häufig am Sonnenwendjoch beim Innbach im Unter-Innthal in Tirol. 

"Sammlung der k. k. geologischen Reichsanstalt. 


5. Delphinula acuta 7x. 


Taf. X, Fig. 11. In natürlicher und vermehrter Grösse. 


Spiralwinkel 120°. — Letzte Windung 52 : 100 -- Höhe 10 Millim. (45 W. Lin.), Breite 15 Millim, (7 W. Lin.). 


Delphinula testa subdiscoidea depresso-turbinata, anfractibus teretibus latissime umbi- 
licatis, supra mediam acute-carinatis, granulorum ceingulis ornalis; aperlura 
orbieulari. 


Sehr niedergedrückt kreiselförmig, beinahe scheibenförmig weit genabelt. Die Windungen 
sind drehrund schmalstufig abgesetzt, oberhalb ihrer Mitte erhebt sich ein breiter, ungetheilter, 
scharfer Kiel so wagerecht von der Windung ab, dass er eine leichte canalartige Vertiefung über 
sich bildet. Glatte Gürtel mit Spuren ehemaliger runder Körner verbreiten sich aufwärts zur Naht, 
sowie abwärts zum Nabel. Die Zuwachsstreifen sind sehr fein, wenig schief, strahlenförmig zur 
ganzrandigen scharfen Kante verlaufend. Die Mundöffnung ist ziemlich kreisrund. 

Der vorigen Art sehr nahe verwandt und von ihr nur durch den ganzrandigen Kiel und die 
canalartige Ausbuchtung über demselben unterschieden. 

Seltener als die Vorige, und mit ihr vereint am Sonnenwendjoch und zu Kössen in Tirol 
gefunden. 

Sammlung der k. k. geologischen Reichsanstalt. 


6. Delphinula erandis Zx. 
Taf. XL, Fig. 1 a,b,c. In natürlicher Grösse. 
Spiralwinkel 132°. — Letzte Windung 50 : 100. — Höhe 32 Millim. (15 W. Lin.), Breite 56 Millim. (26 W. Lin.). 
Delphinula testa subdiscoidea depresso-lurbinata , anfraetibus teretibus lat siriatis 


atque plicatis, in medio carinatis, infra eingulato-crenatis; umbilico latissimo, aper- 
tura suborbiculari. 


Sehr niedergedrückt kreiselig, fast scheibenförmig, mit drehrunden Windungen, welche in der 
Mitte wellenförmig gekantet, beinahe dreieckig aussehen. Von der vertieften Naht abwärts bis zur 


60. FR. ZEKELI. 


Mittelkante sind drei bis vier undeutliche Gürtel bemerkbar, über welche eine unendlich feine, stark 
rückwärts gebogene Zuwachsstreifung in losen Falten, unregelmässige Grübehen und Höcker bildend, 
sich hinzieht. An der Kante nehmen diese Falten eine geregeltere Bildung an, dieselbe unter einem 
gleichmässig wiederkehrenden Winkel auf- und abwärts krümmend. An den unteren, dem Nabel zu- 
gekehrten, anliegenden vier starken Gürteln verliert sich allmälig diese Bildung wieder und die 
letzten sind bloss einfach gekerbt. Ungefähr in mittlerem Abstande der Kante von dem sehr breiten 
Nabel setzt der letzte Gürtel plötzlich ganz glatt nach innen ab und es tritt die unendlich feine 
wellenförmige Zuwachsstreifung desto deutlicher hervor. 

Unterscheidet sich von allen Vorigen durch ihre ansehnliche Grösse und ihre eigenthümliche 
Bildung, noch am meisten der Delphinula muricata verwandt. 

In der Gams bei Hiflau (Steiermark) fand ich sie unweit des Rechens lose zwischen unzäh- 
ligen Exemplaren von Actaeonella Voluta. 

Sammlung der k. k. geologischen Reichsanstalt. 


7. Delphinula spinosa Ze. 
Taf. XI, Fig. 2. In natürlicher und vermehrter Grösse. 
Spiralwinkel 105°. — Letzte Windung 30 : 100. — Höhe 15 Millim. (7 W. Lin.), Breite 12 Millim. (55 W. Lin.). 


Delphinula testa turbinata umbilicata, anfractibus teretibus granulalo-cingulatis , spinis 
longissimis et acutissimis armalis; apertura orbiculari. 


Kreiselförmig, lose gewunden, mit vollkommen drehrunden weitgenabelten Windungen, welche 
über und über mit dichten und feinen Körnchen besäet, oder wo die Oberhaut abgerieben ist, von zahl- 
reichen , durch die feinste wellenförmige Zuwachsstreifung leichtgekerbten Querlinien umgeben sind, 
aus denen am oberen Drittel der Windung eine Reihe von beiläufig sieben bis neun sehr langen, schiefen 
und schneidigen dornartigen Stacheln hervorragt. Diese Stacheln haben nicht selten eine Länge von 
dem ganzen Breitendurchmesser, stehen strahlenförmig ab, ihre Spitzen der Mundöffnung zugekehrt. 
Mundöffnung kreisrund. 

Schliesst sich durch die Verzierung der Schale eng an die vorigen Arten an, unterscheidet 
sich aber durch ihr loses Gewinde und ihre verhältnissmässig sehr grossen und wenig zahlreichen 
Stacheln. 

Ziemlich selten, lose und vollständig versteinert, oder in sehr hartem Mergel eingeschlossen, 
von dem das ealeinirte Gehäuse wegen seiner sehr dünnen und zerbrechlichen Sehale nicht befreit 
werden kann. Aus der Gosau. 


Sammlung der k. k. geologischen Reichsanstalt. 


DIE GASTEROPODEN DER GOSAUGEBILDE. 61 


15. Gen. Rotella Lan. 


1. Rotella bicarinata Zx. 


Taf. XI, Fig. 3 a,b. In natürlicher und vermehrter Grösse. 


Spiralwinkel 156°. — Letzte Windung 95 : 100. — Höhe 11 Millim. (5 W. Lin.), Breite 13 Millim. (6 W. Lin.). 


Rotella testa depressa turbinata , spira involuta, anfractu ultimo biecarinato ad suturam 
leviter canaliculato , oblique subtilissime striato ; apertura ovali dentala, umbilico callo 
lato obtecto. | 


Niedergedrückt kreiselig, fast kugelig mit ganz eingerolltem Gewinde und vollständig verschlos- 
senem Nabel. Der untere, sehr schnell vorragende Umgang schliesst vermittelst eines kleinen 
Canals an die obere und zugleich letzte Windung an, daselbst eine scharfe Kante bildend. Ziemlich 
in der Mitte desselben verlaufen zwei schneidige Kiele, von denen der untere weiter vorragt und 
durch eine tiefe Rinne von der oberen geschieden ist. Sehr feine, ganz rückwärts gekrümmte Zuwachs- 
streifen gehen zu dem, von einem glatten und breiten Mundsaume bedeekten Nabel hin. Die Mund- 
öffnung ist eirund, von einem hohen, dem oberen Kiele entsprechenden Zahne, gleichsam einer 
Spindelfalte verengt. 

Das gänzlich eingerollte Gewinde und der bedeckte Nabel bezeichnen diese Art als Fotella, 
der deutlich vorhandene Zahn und die scharfen Kiele und Kanten stellen aber das Genus derselben 
doch noch in Frage. 

Sehr selten im Edelbachgraben in Gosau, von wo ein vollständiges Exemplar mit glatter 
brauner Oberschale vorliegt. | 

Sammlung der k. k. geologischen Reichsanstalt. 


16. Gen. Phorus Moxrr. 


1. Phorus minutus Ze. 


Taf. XI, Fig. 4. In natürlicher und vermehrter Grösse. 


Spiralwinkel 90°. — Letzte Windung 60 : 100. — Höhe 10 Millim. (4:5 W. Lin.), Breite 11 Millim. (5 W. Lin.). 


Phorus testa turbinata imbricata, basi conwexa sinuala, leviter umbilicata, anfractibus 
teretibus regulariter plicatis acuteque carinatis et infra eingulatis; apertura orbi- 
culari. | 


Kreiselförmig, sehr schmal genabelt, mit drehrunden vielgefalteten, dadurch kantig über- 
greifenden Windungen. Die Falten, gewöhnlich acht an der Zahl, stehen senkrecht und erheben 
sich dachförmig, nach unten in eine Spitze verlängert. Die Grundfläche der letzten Windung ist 
deutlich eonvex, zum Nabel hin gerundet, und mit spärlichen, gekerbten Gürteln versehen. Mund- 


öffnung kreisrund. 


62 FR. ZEKELI. 
Obwohl diese Art sich der Form eines Turbo bedeutend nähert, so verlangen doch die hie 

und da vorhandenen Spuren von Muscheln und Steinchen auf der Oberfläche der Schale ihre abge- 

sonderte Stellung. 

Ziemlich selten im Edelbachgraben in der Gosau. 

Sammlung des k. k. Hof-Mineralien-Cabinetes. 


2. Phorus plicatus Zx. 
Taf. XI, Fig. 5 a,b. In natürlicher Grösse. 


Spiralwinkel 75°. — Letzte Windung 30 : 100. — Höhe 24 Millim. (11 W. Lin.), Breite 30 Millim (14 W. Lin.). 


Phorus testa trochiformi umbilicata , anfractibus teiragonis subimbricalis levibus, undu- 
lato-plicatis eonchyliorum impressionibus onustis; apertura triangulala. 


Kreiselförmig, vollkommen einem Trochus ähnlich, mit coneaver, deutlich genabelter Grund- 
fläche und einem regelmässigen vielgefalteten Gewinde, welches aus vierseitigen, durch eine Naht- 
furche getrennten, und nieht selten übergreifenden glatten Windungen besteht. Die Windungen 
sind unregelmässig wellenförmig gefaltet und tragen unleugbare Spuren von ehemaliger Anheftung 
fremder Körper. Die Mundöffnung ist dreieckig, nach aussen kantig endend. 

Wie die Gehäuse der vorigen Art ealeinirt und gut erhalten, dadurch manchen tertiären Arten, 
als Phorus (Tr.) ugylutinans Lamk. Ann. mus. IV, pag. 51, pl. 15, fig. & und Dsh. 
tert. II, pag. 241, pl. XXX, fig. 8—10, sowie Phorus (Tr.) conchyliophorus Dsh., 
pag. 242, pl. XXAT, fig. 1, 2, nahe verwandt. 

/aemlich selten aus dem Wegscheidgraben in der Gosau; von St. Wolfgang (Ober-Oesterreich). 


Sammlung der k. k. geologischen Reichsanstalt. 


17. Gen. Solarium Lan. 


i. Solarium quadratum Sow. 
Sowergy @eol. Trans. III, tab. 38, fig. 17. 
Taf. XI, Fig. 6. In natürlicher und vermehrter Grösse. 


Spiralwinkel 140°. — Letzte Windung 45 : 100. — Höhe 12 Millim. (55 W. Lin.), Breite 26 Millim. (1% W. Lin.). 


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Solarium testa subdiscoidea gradata, anfractibus subletragonis eingulatis, eingulis nume- 
rosis granulalis, gramulis tetragonis regularibus; basi concava umbilicata angulata ; 
apertura yuadrata. 


Fast scheibenförmig,, mit niedrigem deutlich abgestuften Gewinde, dessen einzelne Umgänge 
leicht zugerundet, fast vierkantig vorspringen, unten aber jedesmal mit einem scharfen Kiele enden. 
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Sehr regelmässige Gürtel vierseitiger Körner bilden die feine, nur selten ganz erhaltene Oberhaut 
und erstrecken sich in grosser Anzahl über die Höhe des Gehäuses, mit jeder höheren Windung sich 
auffallend verkleinernd. 

Die Grundflä | idi iemli 

3 dfläche geht von der schneidigen Kante aus, erst ziemlich flach, dann eoncav sich 
wölbend zum weiten Nabel. Die Mundöffnung ist viereckig. 


DIE GASTEROPODEN DER GOSAUGEBILDE. 6» 


Von den folgenden Arten durch die erhabenen vierseitigen Windungen und die eigenthümlichen 
Körner der Schale unterschieden. 

Ziemlich häufig in der Gosau. 

Sammlung der k. k. geologischen Reichsanstalt. 


2. Solarium d’Orbienyi Ze. 


Taf. XI, Fig. 7. In natürlicher und vermehrter Grösse. 


Spiralwinkel 150°. — Letzte Windung 50 : 100. — Höhe 5 Millim. (2 W. Lin.), Breite 14 Millim. (65 W. Lin.). 


Solarium testa subdiscoidea elegantissime exornata, anfractibus concavis ad suluram_ele- 
valis, cingulis cingillisqgue granulorum subtilissimorum oblectis, basi carinata sinuata 
concavaz apertura triangulari. 


Fast scheibenförmig, eonvex gewölbt, mit anschliessenden leichteoncaven Windungen, die an 
der Naht etwas erhöht, weder durch eine Furche, noch durch einen Kiel geschieden und von sech- 
zehn abwechselnd stärkeren und feineren Gürtelehen unendlich zarter runder Körnehen bedeckt sind. 
Der letzte Umgang setzt mit einer mässig scharfen Kante nach unten ab. Die Mundöffnung ist 
dreiseitig. 

Von der vorigen und folgenden Art durch ihre leichteonvexen anschliessenden Windungen, 
das convexgebogene niedere Gewinde und die unendlich feine Verzierung der Schale unterschieden. 

Selten im Wegscheidgraben in der Gosau. 

Sammlung der k. k. geologischen Reichsanstalt. 


3. Solarium textile Zx. 


Taf. XI, Fig. 8. In natürlicher und vermehrter Grösse. 


Spiralwinkel 130°. — Letzte Windung 55 : 100. — Höhe 11 Millim. (5 W. Lin.), Breite 20 Millim. (9 W. Lin.). 


Solarium testa subdiscoidea Turbinala, anfractibus eontiguis ad suturam angulatis, in medio 
concavis, lineis numerosis rectis transversalibusque reticulatis; basi aculissime cari- 
nata, canalieulata et convexo-inflata. 


Stumpf-kreiselig, wenig scheibenförmig, mit oben ganz abgeflachtem Gewinde, welches der 
ganzen Höhe entlang eine durch zarte Längs- und Querlinien sehr fein genetzte Oberhaut zeigt. 
Die Windungen schliessen dieht an, setzen aber gleich an der oberen Naht scharfkantig ab und 
schnüren sich in ihrer Mitte eonvex ein, dadurch dem ganzen Gewinde ein treppenartig abgestuftes 
Ansehen verleihend ; der letzte Umgang endet in einem schneidig scharfen, von oben und unten 
zusammengedrückten Kiele, der convex gewölbten und genabelten Grundfläche zu einen breiten 
Canal bildend. 

Den beiden vorigen Arten nahe verwandt und durch die anschliessenden abgestuften Windun- 
gen, die netzförmige Oberfläche und die eonvexe Basis von ihnen unterschieden. 

Selten im Brunnloch in der Gosau, wo ich sie in sehr hartem Mergel von zahllosen Gasteropoden 
und Bivalven eingeschlossen fand. 

Sammlung der k. k. geologischen Reichsanstalt. 


64 FR. ZEKELI. 


VI. Fam. CYPRAEADAEB  »’ORs. 
18. Gen. Ovula Bavs. 


1. Ovula striata Ze. 
Taf. XI, Fig. 9a — ce. In natürlicher Grösse. 
Spiralwinkel 70°. — Letzte Windung 85 : 100. — Höhe 28 Millim. (13 W. Lin.), Breite 20 Millim. (9 W. Lin.). 


Ovula testa ovalo-ventricosa tenuistriata, spira brevissima acuta, anfraclibus convezius- 
eulis, ultimo maximo, labio reflewo levi sinuato; apertura elongala anyuslissima cana- 


lieulata. 


Eiförmig bauchig, mit sehr kurzem, spitzen Gewinde, woran niedrige leichteonvexe Win- 
dungen aus dem letzten unverhältnissmässig grössten Umgange wenig vorragen. Die rechte Lippe 
ist nach Art der Cypraeen wulstförmig verdiekt und umgeschlagen ; die Mundöffnung. ıst dadurch 
sehr verengt, senkrecht, ungezähnt und in einen offenen Canal verlaufend. Dem Gehäuse scheint 
die Oberhaut zu fehlen, nichtsdestoweniger bemerkt man an der vollkommen caleinirten Schale eine 
sehr feine und diehte Längsstreifung. 

Nur noch in einem einzigen Exemplare vorhanden , wesshalb es schwer entschieden werden 
kann, ob diese Art nieht vielmehr zum Geschlechte Krato zu stellen ist. Ihre nächsten Ver- 
wandten scheint sie in den beiden Cypraeen aus Pondichery in Ostindien zu haben, welche Forses 
in den Trans. of the Geol. Soc. VII, 1846 als Cypr. Kagei, pag. 135, pl. XI, fig. 20 
und als Cypraea Newboldi, pay. 134, pl. XI, fig. 21 beschrieben, d’Orsıeny aber in 
seinem Prodrome zu Ovula gestellt hat. 

Im Hofergraben der Gosau gefunden. 

Sammlung der k. k. geologischen Reichsanstalt. 


19. Gen. Uypraea Lam. 


1. Gypraea rostrata Ze. 
Taf. Xl, Fig. 10 a— c. In natürlicher Grösse. 


Höhe 55 Millim. (25°5 W. Lin.), Breite 32 Millim. (15 W.Lin.). 


Cypraea testa ovata elongata levigata, labio dilatato, supra recurvato rostrato, infra ad 
columellam caudato expanso; apertura sinuala, anguslata obsolete dentata. 


Verlängert-eiförmig, in der Mitte bauchig, nach oben und unten langgezogen, glatt. Die stark 
eingerollten Lippen verlängern sich nach oben zu einem beträchtlichen rückwörtsgekrümmten Schna- 
bel, weit weg über das kaum aus der letzten Windung vorragende kleine Gewinde sich erhebend, 
eben so breitet sie sich nach unten zu einem ansehnlich verlängerten Canale aus. Die Mundöffnung 
ist gebogen, sehr verengt und lässt nur undeutliche Kerbzähne erkennen. 


DIE GASTEROPODEN DER GOSAUGEBILDE. 65 


Das leider nur noch allein vorliegende Exemplar stammt von einem sehr jugendlichen Indivi- 
duum her, wie das Hervortreten des Gewindes deutlich beweiset, und doch ragen Schnabel und 
Canal der verlängerten Lippen so bedeutend vor, wie bei keiner anderen bisher beschriebenen Üy- 
praea, ist folglich auch mit Mirneron’s bisher einzig aus der Kreide mit Bestimmtheit aufgeführ- 
ten U'ypraea Marticensis (vgl. Math. cat., pag. 255, pl. 40, fig. 21) gar nicht verwandt. 

Von Herrn Bergmeister Ramsauer im Gosauthale gefunden. 

Sammlung der k. k. geologischen Reichsanstalt. | 


20. Gen. Marginella Lan. 


1. Marginella involuta 7x. 
Taf. XI. Fig. 11 a— e. _ In natürlicher Grösse. 
Höhe 18 Millim. (8 W. Lin.), Breite 12 Millim. (5°5 W. Lin.). 


Marginella testa ovala involuta laevi, spira immersa, labro incrassato dilatalo ad spiram 
columellamyue canaliculato ; apertura sinuata emarginata. 


Vollkommen eiförmig, glatt, mit gänzlich eingerolltem Gewinde, dessen oberste Spitze nur 
noch unbedeutend aus dem letzten Umgange hervorbliekt. Die rechte Lippe ist ansehnlich verdickt, 
breitet sich vorwärtsgekrümmt zum Gewinde hin und verläuft an der Spindel in einen kurzen Canal. 
Die Mundöffnung ist wenig gebogen und oben wie unten gleichstark ausgerandet. 

Unterscheidet sich, wenn sie sich überhaupt als Marginella bewährt, von allen bisher nur als 
tertiär bekannten Arten durch ihr ganz eingerolltes Gewinde und hat mit Cypraea Ountiffei Forbes 
in Geol. Tr. VII, 1846, pag. 134, pl. XI, fig. 22, einige entfernte Aehnlichkeit. 

Das einzige vorhandene Exemplar fand ich selbst im Edelbachgraben in der Gosau. 

Sammlung der k. k. geologischen Reichsanstalt. 


VI. Fam. STROMBIDAE vor. 
21. Gen. Rostellaria Lan. 


1. hostellaria costata Sow. 
Sowergv, Geol. Trans. 2, ser. III, tab. 38, fig. 21. 
Goupruss, Petrefaeten III. P. 18, Taf. 170, Fig. 9. 
Taf. XII, Fig. 1. In natürlicher Grösse. 


Spiralwinkel 32°. — Letzte Windung 48 : 100. Höhe 56 Millim. (26 W..Lin.), Breite 25 Millim. (12 W. Lin.). 


Rostellaria testa fusiformi, anfractibus ventricosis longitudinaliter oblique costatis, costis 
laevibus aequalibus in ullimo anfractu gibbosis; labro alato expanso carinato. 


Spindelförmig, mit bauchigen, der Länge nach scharf und glatt gerippten Windungen. Die 
Rippen, zwanzig bis fünfundzwanzig an der Zahl, beugen sich nach der unteren Nahtfurche etwas 
links, bilden auf der letzten Windung oberhalb der Mitte eine Knotenreihe, die nach der noch nie 

Abhandlungen der k. k. geologischen Reichsanstalt. I. Band, 2. Abth., Nr. 2. 9 


66 FR. ZEKELI. 


vollständig vorgefundenen Lippe in mehrere Kiele verläuft und in Verbindung mit ihrer beträchtlichen 
Höhe eine starke Flügelausbreitung andeutet. Bei einzelnen Exemplaren kann man auch der ganzen 
Schale entlang feine Querstreifen wahrnehmen. | | 

Ihr unterscheidender Haupteharakter liegt in der eigenthümlichen Knotenreihe auf der letzten 
Windung, wodurch sie sich der Rostellaria gibbosa nähert. 

Findet sich sehr häufig, besonders im Tiefen- oder Tauerngraben, Edelbach- und Nefgraben, 
sowie im Stöckelwalde in der Gosau, in der Neuen Welt und bei St. Wolfgang. 

Sammlung der k. k. geologischen Reichsanstalt. 


2. Rostellaria laevigata Sow. 


Sowergy, @eol. Trans. 13, III, tab. 38, fig. 24. 
Taf. XI, Fig. 2. In natürlicher Grösse. 


Spiralwinkel 32°. — Letzte Windung 33 : 100. Höhe 30 Millim. (14 W. Lin.), Breite 13 Millim. (6 W. Lin.). 


Rostellaria tesa fusiformi conica, anfractibus conveziuseulis longitudinaliter costalis, costis 
laevibus acutis inaequalibus Iransversim sublilissime strialis. 


Spindelförmig-kegelig, mit leichteonvexen beinahe flachen Windungen, jede von zwölf bis 
vierzehn zuweilen auch gleichzähligen, einander dann entsprechenden scharfkantigen Längsrippen um- 
geben, welche gewöhnlich in regelmässigen Abständen, bald die dritte, bald die fünfte, deutlicher als 
die anderen, fast wulstförmig vorragen und der Quere nach sehr fein gestreift sind. Der Canal ist zwar 
nie vollständig erhalten, lässt jedoch auf eine mässige Länge schliessen. An der Lippe ist noch kein 
Flügel vorhanden, nicht einmal angedeutet, was vermuthen lässt, dass diese Art bloss jugendliche 
Individuen, vielleicht selbst der nahe verwandten Rostellaria costala umfasst, von der sie jedoch 
durch die geringere Anzahl von Rippen und durch deren eigenthümliche Bildung sieh unterscheidet. 

Aus dem Edelbachgraben und Nefgraben in der Gosau. 

Sammlung der k. k. geologischen Reichsanstalt. 


3. Rostellaria granulata Sow. 
SowErgY, Geol. Trans. 2, ser. III, tab. 38, fig. 23. 
Taf. XI, Fig. 3. In natürlicher Grösse. | 


Spiralwinkel 32°, — Letzte Windung zur Höhe 38 : 100. Höhe 60 Millim. ( 28 W. Lin.), Breite 28 Millim. (13 W. Lin.). 


Rostellaria testa conica fusiformi, anfractibus compresso-teretibus ad suturam eingulatis, 
longitudinaliter costatis hinc inde varicosis; costis transversim strialo-nodulosis, labro 
alato exspanso. 


Kegelig-spindelförmig, mit zusammengedrückt drehrunden an der Naht durch einen gekerbten 
Gürtel verbundenen Windungen, deren jede sehr zahlreiche gebogene Längsrippen trägt, die von 
fünfzehn bis zwanzig deutlichen Querlinien umgeben, an je fünf regelmässig abstehenden Durch- 
schnittspuncten vierseitige flache Knötchen bilden und zuweilen zu starken Längsschwielen sich 


DIE GASTEROPODEN DER GOSAUGEBILDE. 67 


erheben. Der rechte Mundrand sendet einen starken, sich zuspitzenden Fortsatz dieht am Gehäuse 
entlang, scheint aber auch abwärts zum mässig entwickelten Canal sich ausgebreitet zu haben. 
Mittelglied von Rostellaria costata und Rostellaria gibbosa und besonders kenntlich durch 
die mit einem Nahtgürtelehen und vielen flachen Knötehen bedeekten Rippen und stärkeren Schwielen. 
Im Stöckelwalde und verschiedenen Gräben der Gosau. 
Sammlung der k. k. geologischen Reichsanstalt. 


h. Rostellaria calcarata Sow. 


Sowergy, Min. Conch. IV, p. 70 (deutsch 382) tab. 349, fig. 6, 7 (8 — 12). 
GeıinıTz, Kreidegebirge I, P. 70, Taf. XVII, Fig. 2. 

D’ORBIGNY, Terr. eret. II, p. 285, tab. 207, fig. 3, #. 

Revuss, Kreideversteinerungen, I, P. 45, Taf. IX, Fig. 5 a, b, und II, p. 120. 
Rostellaria stenoptera Goldf. Petrefaeten III, P. 18, Taf. 170, Fig. 6. 
Rostellaria composita Leym. M. geol. 1842, V, 1, p. 31. 


Taf. XI, Fig. 4. In natürlicher Grösse. 


Spiralwinkel 32°. — Letzte Windung 40 : 100. Höhe 27 Millim. (12:5 W. Lin.), Breite 13 Millim. (8 W. Lin.). 


Rostellaria testa turrita, anfraclibus convewis longitudinaliter costatis, leviter transversim 
striatis; labro elongato, ensiformi carinato. 


Gethürmt, mit starkeonvexen senkrechtgerippten und quergestreiften Windungen, deren letzte 
in der Mitte einen schneidig vorragenden Kiel trägt, welcher in eine schwertförmige Verlängerung 
ausläuft und zunächst für die Verwandtschaft, wenn nicht vollkommene Identität mit den oben ange- 
führten Arten spricht. 

Selten mit erhaltenem Flügel, aber in Bruchstücken, oder auch ganzen, nur der Flügel 
beraubten Gehäusen ziemlich häufig im Gosauthale. 

Sammlung des k. k. Hof-Mineralien-Cabinetes und der k. k. geologischen Reichsanstalt. 


5. Rostellaria pinnipenna 7x. 
Taf. XII, Fig. 5. In natürlicher Grösse. 


Spiralwinkel 48°.—Letzte Windung 68:100. Höhe 60 Millim. (28 W. Lin.), Breite 58 Millim. (ohne Flügel 25 Millim.) (27 W. Lin.). 


Rostellaria testa turbinato-fusiformi, anfractibus telragonis subgradatis , ultimo carinato- 
angulato; labro alato expanso,, carinis elevatis radiantibus in digitos sex pinniformes 
exeunlibus. 


Kreiselig-spindelförmig, mit kurzem abgestumpften Gewinde, dessen obere Windungen undeut- 
lich vierseitig sind, der letzte Umgang verhältnissmässig sehr gross, fast viereckig erscheint, indem 
er oben und unten je einen stärkeren, in der Mitte sechs bis acht schwächere Kiele trägt, die strah- 
lenförmig sich ausbreitend, durch eine sehr feine wellenförmig gestreifte Flughaut verbunden, in 
sechs flossenähnliche Finger auslaufen. Der Canal ist bedeutend verlängert und rückwärts gebogen. 

In sehr hartem muschelreichen Mergel von Plahberg bei Windischgarsten (Ober-Oesterreich), 
nicht selten. 

Sammlung der k. k. geologischen Reichsanstalt. 


68 FR. ZEKELI. 


6. Rostellaria passer Zx. 
Taf. XII, Fig. 6. In natürlicher Grösse. 


Spiralwinkel 38°. — Letzte Windung zur Höhe 56 : 100. Höhe 62 Millim. (29 W. Lin.), Breite 28 Millim. (ohne Flügel 20 Millim). 
(13 W. Lin.). 

Rostellaria testa conica fusiformi, anfractibus convewis grunulatis , longitudinaliter costu- 

latis, transversim lineatis ; ultimo anfraclu luberculoso cingulato-granulato, labro alato 


expanso, cauda longa curvala. 


Kegelig-spindelförmig, mit wenigen convexen Windungen, welche auf den Durchsehnittspuneten 
feiner Längsrippchen und schmaler Querlinien runde Körnchen tragen. Oberhalb der Mitte der 
letzten, bauchigen Windung tritt ein Gürtel von runden dieken Höckern besonders stark hervor, 
allmälig verflachen sich aber diese Höcker und breiten sich gleich den unteren körnigen Gürteln 
strahlenförmig zu einem vieleekigen Flügel aus. Der Canal ist lang und sanft gebogen. 

Der Rostellaria granulata und Rostellaria gibbosa verwandt, nur selten so wohlerhalten. 
wie das abgebildete Exemplar, dennoch ziemlich häufig in der Gosau. 

Sammlung des k. k. Hof-Mineralien-Cabinetes und der k. k. geologischen Reichsanstalt. 


7. Rostellaria gibbosa Zx. 
Taf. XII, Fig. 7 — 8. In natürlicher Grösse. 
Spiralwinkel 35°. — Letzte Windung 48:100. Höhe 53 Millim. (24 W. Lin.), Breite 24 Millim. (11 W. Lin.). 


Rostellaria testa fusiformi, anfractibus convexis, longitudinaliler granulato-costatis, ultimo 
anfractu gibboso-carinalo nec non transversim cingulato; labro digitalo. 


Spindelförmig, mit convexen Windungen und zahlreichen, nur sanftgebogenen, durch Quer- 
streifung flach gekörnten Rippen. Auf dem letzten Umgange erhebt sich oberhalb der Mitte ein 
stark vortretender Kiel, der nach unten (zumal am linken Mundsaume) in scharfen wulstförmig 
quergekörnten Knoten verläuft, nach oben bis zur Naht in drei rundgekörnten Gürteln schmalstufig 
absetzt. Der Höhe des Gewindes entlang erstreckt sich ein kräftiger, dreieckig sieh zuspitzender 
Fortsatz der durch Kiel und Richtung angedeuteten, wagrecht gefingerten Lippe. 

Nur noch selten aus dem Gosauthale in der Sammlung der k. k. geologischen Reichsanstalt. 


8. hostellaria plicata Sow. 
Sowergy, Geol. Trans. 2, ser. III, tab. 38, fig. 22. 


Taf. XU, Fig. 9— 10 In natürlicher Grösse. 
Spiralwinkel 35°. — Letzte Windung 38: 100. Höhe 60 Millim. (28 W. Lin.), Breite 32 Millim. (15 W. Lin.). 
Fostellaria testa conica, anfractibus subletragonis cingulato-nodulosis, cingulis ternis, 


nodulis sparsis compressis longitudinalibus. 


Kegelförmig mit fast vierseitigen bis leiehteonvexen Windungen, die dureh eine kleine Naht- 
furche getrennt, je drei Reihen wenig deutlicher Knötchen tragen. Die Knötchen sind längsgestellt 


DIE GASTEROPODEN DER GOSAUGEBILDE. 69 


schmal, um zwei bis drei Breitendurehmesser von einander entfernt und entsprechen sich nicht. 
Zwischen ihnen durch ziehen sich schmale, wenig vortretende braune Längslinien, welche auf dem 
ealeinirten Gehäuse die unregelmässig gestellten Knötchen einigermassen zu Längsreihen umsäumen. 

Hat in ihrer langgezogenen Form und in der Art ihrer Verzierung viel Aehnlichkeit mit einem 
Cerithium, von dem siesich jedoch durch die verhältnissmässig grosse untere Windung und den langen 
Canal deutlich unterscheiden. Da aber kein Flügel vorhanden, nicht einmal angedeutet, freilich 
auch der entscheidende Mundrand abgebrochen ist, so kann vor der Hand das fragliche Genus noch 
nicht genau ermittelt werden. 

Ziemlich selten in der Gosau. 

Sammlung der k. k. geologischen Reichsanstalt. 


9. Rostellaria Partschi 7x. 
Taf. XIII, Fig. 1. In natürlicher Grösse. 


Spiralwinkel 25°. — Letzte Windung 50:100. Höhe 60 Millim. (28 W. Lin.), Breite 34 Millim. (15°5 W. Lin.). 


Rostellaria testa fusiformi laevi, spira elongata acuminata, anfractibus teretibus coslatis, 
costis rectis acutis, ultimo anfractu inflato, in medio carinato; labro alato expanso, 
cauda recta integra. 


Spindelförmig glatt, mit drehrunden, senkrecht gerippten Windungen, welche ein hohes spitzes 
Gewinde zusammensetzen. Der letzte Umgang, etwas bauchig gewölbt, endet in einem geraden, 
mässig langen Canal und breitet sich von der Mitte aus gekielt zu einem sanft aufwärts gebogenen 
Flügel, nur bis zur zweiten Windung durch einen kleinen seitlichen Fortsatz mit dem Gehäuse 
verbunden. | 

Schliesst sich zunächst an Arostellaria calearata an, deren Gewinde und Canal jedoch kürzer, 
der Flügel weniger breit, eine schwertförmige Gestalt hat. | 

Nicht selten im Hofergraben in der Gosau, wo sie Herr Direetor Pırrscn gesammelt. Einge- 
schlossen in hartem blaugrauen Mergel liegen unter andern zwei vollständige Exemplare vor m der 

Sammlung des k. k. Hof-Mineralien-Cabinetes. 


10. hostellaria depressa Zk. 
Taf. XIII, Fig. 2. In natürlicher Grösse. 
Spiralwinkel 32°. — Letzte Windung 45:100. Höhe 100 Millim. (46 W. Lin.), Breite 40 Millim. (18 W. Lin.). 


Rostellaria testa conica fusiformi, anfractibus contiguis planis ad suturam superiorem nodu- 
loso-cinyulatis, eingulo unico, nodulis ovalibus sparsis. 


Kegelig-spindelförmig, an dem letzten Umgange stark bauchig, mit zahlreichen, dieht anschlies- 
senden vierseitig flachen Windungen, welche von einer glatten Oberhaut bedeckt, nur an der oberen 
Naht eine Reihe weit von einander abstehender, länglich eiförmiger Knötchen tragen. Durch den 
gewaltigen Druck, welchem die Gehäuse dieser Art ausgesetzt gewesen, ist die fast gar nicht 


70 FR. ZEKELI. 


abgeriebene Oberhaut in zahllose feine Längsrisse zersprungen und mannigfaltig verdrückt; doch 
lassen sich auch regelmässige feine Längslinien hie und da zwischen den Knötchen wahrnehmen. 

In Bau und Form der Rostellaria plicata Sow. sehr nahe verwandt und, so wie dieselbe, noch 
nieht zuverlässig als Rostellaria erwiesen. 

Nieht selten mit Rostellaria eonstrieta bei Strobel am Wolfgang-See und bei Sehloss Weissen- 
bach am Atter-See (Ober-Oesterreich). 

Sammlung der k. k. geologischen Reichsanstalt. 


11. Rostellaria erebrieosta Zx. 
Taf. XII, Fig. 3. In natürlicher Grösse. 


Spiralwinkel 26°. — Letzte Windung 60:100. Höhe 30 Millim. (14 W. Lin.), Breite 10 Millim. (45 W. Lin.). 


Rostellaria testa fusiformi graeili, anfractibus terelibus ad suturam marginalis, costis 
. numerosis rectis, subtilissime erenatis, labro minuto, cauda elongata recta. 


Spindelförmig , niedlich und schlank, über und über mit zahlreichen feinen Längsrippchen 
bedeckt, welche, von sehr feinen Querlinien durchzogen, leiehtgekerbt erscheinen. Die Windungen 
sind drehrund, von den unteren anschliessenden Umgängen hoch umsäumt. An der Seite der letzten 
Windung bemerkt man eine kurze zugerundete, convergirend gestreifte Lippe. Der Canal ist gerade 
und verlängert. 

Die rechte Lippe oder der unvollkommene Flügel lassen es noch unentschieden, ob diese Art 
nicht eher zu Fusus zu zählen sei. 

Nur noch in dem abgebildeten Exemplare im Tiefen- oder Tauerngraben in Gosau von mir 
gefunden. 

Sammlung der k. k. geologischen Reichsanstalt. 


12. Rostellaria constrieta Zx. 
Taf. XI, Fig. 4 a, b. In natürlicher Grösse. 


Spiralwinkel 28°. — Letzte Windung 45:100. Höhe 55 Millim. (25 W. Lin.), Breite 20 Millim. (9 W. Lin.). 


Rostellaria testa fusiformi elongata, anfractibus compresso-teretibus ad suturam angu- 
stissime constrichs granulato-eingulatis, longitudinaliter plicatis atque gihboso-Luber - 
eulatis. 


Verlängert spindelförmig, mit zusammengedrückt drehrunden, fast eckig vorragenden Win- 
dungen, welche, in der Naht sehr eng zusammengeschnürt, ein deutlich abgegränztes Nahtgürtelchen 
tragen. Ueber die einzelnen Windungen ziehen sich der Länge nach unregelmässige lose Falten, 
die selten die Gestalt von Rippen annehmen, aber in der Regel auf der Mitte des Umlaufs zu starken 
knotigen Höckern anschwellen. Das übrigens glatte und meist mit vollständiger Oberhaut versehene 
Gehäuse kommt nur stark zusammengedrückt oder von hartem Gestein umgeben vor, so dass es zu 
den gegebenen Abbildungen aus zahlreichen lixemplaren erst ergänzt werden musste. 


DIE GASTEROPODEN DER GOSAUGEBILDE. 71 


In Gesellschaft der Rostellaria depressa sehr häufig bei Strobel am Wolfgang-See und bei 
Schloss Weissenbach am Atter-See in Ober-Oesterreich. 
Sammlung der k. k. geologischen Reichsanstalt. 


13. Rostellaria digitata Zx. 
Taf. XIV, Fig. 2. In natürlicher Grösse. 


Spiralwinkel 35°. — Letzte Windung 58:100. Höhe 32 Millim. (15 W. Lin.), Breite 20 Millim. (ohne Flügel 13 Millim. (9 W.Lin.). 


Rostellaria testa conica fusiformi, anfractibus teretibus laevibus numeroso-costalis, costis 
rectis acutis, undulato-Iransversim striatis, ullimo anfractu ventricoso, levissime 
costato; labro expanso digitato; cauda recurvala. 


Kegelig-spindelförmig, mit zugespitztem Gewinde, dessen drehrunde Windungen von sechzehn 
bis zwanzig glatten, dachförmig zugeschärften Längsrippen umgeben sind, die sich der unteren Naht 
zu unbedeutend links wenden und, wo stellenweise die feine, röthlicehbraune Oberhaut abgesprungen 
ist, unzählige feingekerbte Querlinien zeigen. Die Rippchen entsprechen einander auf den einzelnen 
Windungen nicht, treten auf dem letzten, bauchigen Umgange schon weniger hervor, und ver- 
schwinden an der glatten leichtgekrümmten Spindel, scheinen jedoch an dem breiten, in einen langen 
Finger auslaufenden Flügel noch vorhanden gewesen zu sein. 

Hinsichtlich des Flügels an unsere Rostellaria passer erinnernd und durch die Rippenbildung 
der Rostellaria costata entfernt ähnlich, ist jedoch diese schöne Art keiner nahe verwandt. 

Nicht selten im Edelbachgraben in der Gosau, wo ich dieselbe gefunden. 

Sammlung der k. k. geologischen Reichsanstalt. 


23, Gen. Pterocera Lam. 


1. Pierocera Haueri Ze. 
Taf. XII, Fig. 11. In natürlicher Grösse. 


Spiralwinkel 54°.—Letzte Windung 70: 100. Höhe 76 Millim. (35 W. Lin.), Breite 72 Millim. (ohne Flügel 40 Millim.) (33 W.Lin.). 


Pierocera testa turbinata ventricosa, anfraetibus convexiuseulis planis , ullimo anfractu 
ovato-ventricoso, labro alato expanso, carinis in digilos longiores produclis. 


Kreiselig, stark bauchig, breitgeflügelt. Die Windungen sind leichteonvex und flach, die letzte 
mehr als doppelt so lang wie die übrigen zusammen, trägt sieben erhabene Kiele, die sich zu eben 
so vielen, mit einander gleichsam durch eine Flughaut verbundenen Fingern strahlenförmig fortsetzen 
und dem Rande zu an Stärke zunehmen. Der breite kreisförmige Flügel erstreckt sich von der 
Höhe des Gewindes bis zur Endspitze des geraden, mässig langen Canales und zeigt, wo die 
Oberhaut stellenweise erhalten ist, eine wellenförmige Streifung, im Uebrigen eine glatte Ober- 


fläche. 


9 FR. ZEKELI. 


Ist der Pterocera polycera d’Orb.l.c. p. 310, pl. 217, fig. 1, ähnlich und verwandt, aber 
auch merklich von ihr verschieden. Ohne die schönen breiten Flügel häufig im Gosauthale aber 
auch in zwei vollständigen, von Bergrath v. Hauer aufgefundenen Exemplaren in der 

Sammlung der k. k. geologischen Reichsanstalt. 


3, Pterocera subtilis Ze. 
Taf. XI, Fig. 7. In natürlicher Grösse. 


Spiralwinkel 56°. — Letzte Windung 60:100. Höhe 18 Millim, (8 W. Lin.), Breite 9 Millim. (4 W. Lin.). 


Pierocera testa turbinata abbreviata, anfractibus compresso-teretibus anqulato-carinatis, 
undulatim subtilissime striatis; labro alato latissimo, cauda hrevissima. 


Kreiselförmig, mit kurzem Gewinde und zusammengedrückt drehrunden Windungen , welehe 
von zahlreichen stärkeren und feineren Kielen oder Querlinien gekantet und von dichten leicht- 
gebogenen, oder im Ganzen wellenförmigen Zuwachsstreifen bedeckt sind. Zwei starke Kiele treten 
besonders auf der letzten Windung deutlich hervor, den fast kreisförmigen grossen Flügel bis zur 
Höhe des Gewindes ausspannend. Der Canal ist kurz. 

- In Form und Bildung mehreren Arten aus der südfranzösischen Kreide (vgl. p’Orsıcny) ähnlich 
und durch ihre zahlreichen Kiele besonders unserer Pterocera decussata einigermassen verwandt. 

Im grobkörnigen Sandstein des Edelbachgrabens in der Gosau nicht selten, doch sehr schwer aus 
dem umgebenden harten Gesteine zu lösen. 

Sammlung des k. k. Hof-Mineralien-Oabinetes. 


3. Pterocera deceussata Zx. 
Nassa carinata Sow. @eol. Tr. III, tab. 39, fig. 28. 


Taf. XV, Fig. 6. In natürlicher und vermehrter Grösse. 


Spiralwinkel 56°. — Letzte Windung 45:100. Höhe 18 Millim. (3 W. Lin.), Breite 10 Millim. (45 W. Lin.). 


Plerocera testa ovato-turbinata ; anfractibus hexagonis gradatis in medio carinalis, longi- 
tudinaliter areuatim striatis atque erenatis; labro ewpanso dilatato, cauda brevissima. 


Oval-kreiselförmig, vielgekantet und abgestuft; die Windungen sechs- zuweilen gar achteckig, 
mit sehr tief einschneidender Nahtfurche, gewöhnlich nur einem, in der Mitte stumpfwinklig vor- 
ragenden Kiele, neben welchem aber zuweilen — (jedesmal aber auf der letzten Windung) — 
sowohl oberhalb als auch unterhalb ein oder zwei kleinere, selbst gleichstarke Kiele auftreten, 
wodurch die Windungen verschiedene Formen erhalten. In allen Fällen bleibt indessen der mittlere 
derselben besonders bezeichnend und Haupteharakter dieser Art und wird allein von den sehr zahl- 
reichen sanftgebogenen Längslinien durehsehnitten und gekerbt. Die rechte Lippe erstreckt sich in 
Verbindung mit dem sehr verdiekten linken Mundrande zur ganzen Höhe des Gewindes und scheint 
in einen grossen gefingerten Flügel sich auszubreiten:; der Canal ist sehr verkürzt. 

Ist hinsiehtlich seiner Kiele und gebogenen Längsstreifen unserer Pterocera subtilis verwandt 
und zugleich wesentlich von ihr verschieden. 


DIE GASTEROPODEN DER GOSAUGEBILDE. 13 


So häufig diese Art auch im Gosauthale sich findet, wo ich sie selbst in vielen Exemplaren im 
Edelbachgraben gesammelt habe, so war ich doch sehr lange in Ungewissheit, welchem Geschlechte 
ich sie zuzählen solle, stellte sie desshalb auch Tab. XV zu Fusus, bis mir endlich in ganz Jüngster 
Zeit vollständige Stücke zugeschickt wurden, welche über den Genus-Charakter derselben keinen 
Zweifel mehr übrig lassen. 

Sehr häufig im Edelbachgraben und Nefgraben in der Gosau, ealeinirt mit gut erhaltener 
Oberhaut. 


Sammlung der k. k. geologischen Reichsanstalt. 


IX. Fam. VOLUTIDAE D ORB. 
23. Gen. Voluta Li. 


1. Voluta inllata Zx. 
Taf. XII, Fig. 5. In natürlicher Grösse. 


Spiralwinkel 62°. — Letzte Windung 57 : 100. — Höhe 40 Millim. (18 W. Lin.), Breite 24 Millim. (11 W. Lin.). 


Voluta testa turbinata ovata, anfraelibus convexis lorosis Iransversim lineatis ; ultimo 
anfractu inflato in caudam mediocrem exeunte. 


Eiförmig-kreiselig, mit sehr stumpfem Gewinde und deutlich eonvexen Umgängen, welche 
ungleichzählige leicht gewölbte Längswülste und quer über sie wellenförmig verlaufende Linien tragen. 
Die Wülste stehen weit von einander ab und es sind deren sechs bis acht an der Zahl; die Querlinien 
behalten bis zum mässig verlängerten Canale ihre gleiche Stärke und scheinen an der Spindel auch 
Falten zu vermitteln. 

Wegen schlechter Erhaltung noch nicht hinlänglich genau bekannt, wurde diese Art bloss wegen 
ihres häufigen Vorkommens so gut als möglich gezeichnet und beschrieben. 

Füllt ganze Mergelschichten zu Kössen in Tirol. 

Sammlung der k. k. geologischen Reichsanstalt. 


2. Voluta fenestrata Zx. 


Taf. XII, Fig. 6. In natürlicher und vermehrter Grösse. 


Spiralwinkel 50°. — Letzte Windung 68 : 100. — Höhe 32 Millim. (15 W. Lin.), Breite 13 Millim. (6 W. Lin.). 


Voluta testa ovata elongata cancellata, spira brevi turbinata acuta, anfractibus convexius- 
eulis, lineis longiludinalibus transversisqgue minoribus fenestralis; apertura oblonga; 
columella multilineata. 


Verlängert eiförmig, mit spitzem Gewinde, leicht eonvexen, durch eine schmale Nahtfurche 
getrennten Windungen, über welche zwanzig bis vierundzwanzig kielförmig vorragende Längslinien 
verlaufen, die, der Zuwachsstreifung folgend, mit vorschreitender Lippe an Grösse und Abstand 
zunehmen und durch zahlreiche, weniger deutliche Querlinien gekreuzt, dem Gehäuse ein gegittertes 

Abhandlungen der k. k. geologischen Reichsanstalt. 1. Band, 2. Abth., Nr.2. 10 


TA FR. ZEKELI. 
Ansehen verleihen. Die Mundöffnung ist länglieh-eiförmig, die Lippe scharf und schneidig; die 
Spindel dieht mit schiefen Querlinien bedeckt; etwa vorhandene Falten sind aber in sehr hartem Ge- 
steine verborgen. | 

Hat unter allen tertiären Arten mit der Voluta ambigua Sow. Min. Conch. IV, tab. 399, 
Dsh. tert. II, 691, tab. 93, fig. 10, 11, noch die meiste Aehnliehkeit, unterscheidet sich 
jedoch durch ihre verlängerte Form und ihre sanftgebogenen nicht abgesetzten ebenen Windungen. 
Ihr nächstverwandte Formen finden sich zu Pondiehery in Ostindien, wie sie Forses in den T’rans- 
actions of the Geol. Soe. VII, 1846, pl. XI, abgebildet hat. 

Noch ziemlich selten in mergeligem Sandstein von Muthmannsdorf bei Wiener-Neustadt. 


Sammlung der k. k. geologischen Reichsanstalt. 


3. Voluta torosa Zx. 


Taf. XII, Fig. 8. In natürlicher und vermehrter Grösse. 


Spiralwinkel 48°. — Letzte Windung 65 : 100. — Höhe 18 Millim. (8 W. Lin.), Breite 8 Millim. (3:5 W. Lin.). 


Voluta testa ovata fusiformi costata et reticulata, anfractibus convexiusculis (ultimo ven- 
tricoso), longitudinaliter toroso-costatis, lineisque regularibus transversim ornalis ; 


apertura ovata oblonga. 


Eiförmig-spindelförmig, die Windungen leicht convex, jedesmal von den unteren anschliessenden 
leicht umsäumt, die letzte derselben etwas bauchiger, von eilf nicht ganz regelmässig sich ent- 
sprechenden Längsrippen geziert, über welehe in genauen Abständen unendlich viele gekerbte Quer- 
linien, der Spindel zu immer schiefer werdend, verlaufen. Mundöffnung länglich-eirund, der Mund- 
rand scharf und dünn; die Spindel von Linien bedeckt und bedeutend lang. 

Hat mit der von Sowersy für seine Pleurotoma fusiformis gegebenen Abbildung @eol. Tr. 
iab. 39, fig. 20, so viel Achnlichkeit, dass ich darunter unsere Species wiedererkennen würde, 
wenn sie am Saume der Windung auch nur eine Spur von schiefwinkeligen Zuwachsstreifen bemerken 
liesse. Verwandt ist diese Art übrigens der Voluta Bronni, obwohl auch von ihr sehr deutlich 
unterschieden. 

Nicht selten im Edelbachgraben in der Gosau, von mir aufgefunden. 

Sammlung der k. k. geologischen Reichsanstalt. 


4. Voluta Bronni Ze. 
Taf. XII, Fig. 9. In natürlicher und vermehrter Grösse. 
Spiralwinkel 45°. — Letzte Windung 55: 100. — Höhe 30 Millim. (14 W. Lin.), Breite 12 Millim. (5 W. Lin.). 


Voluta testa ovato-fusiformi, costata atque velata, anfraclibus convexis ad suluram mar- 
inati. ‚nenti ‚alis, lineis subtilissimi ya | 
g s, costis prominentibus areualis, lineis subtilissimis elathratis ; apertura ovali. 


Eiförmig-spindelförmig, mit mässig langem kreiselförmigem Gewinde, fast eonvexen Windun- 
gen, welche, durch die anschliessenden unteren hoch umsäumt, fünfzehn bis siebzehn dachförmig sich 


DIE GASTEROPODEN DER GOSAUGEBILDE. 15 


erhebende, nicht selten kielförmig schneidige feine Längsrippen tragen, die den rückwärts gebogenen 
Zuwachsstreifen folgen. Ueber das ganze Gehäuse verbreiten sich sehr feine Querlinien, die, von eben 
so zarten Längslinien durchkreuzt, die Oberhaut fein genetzt oder gewoben erscheinen lassen. 
Mundöffnung länglich-eiförmig mit langem Canal, wenig gewundener, von sehr feinen schiefen 
Querlinien bedeckter Spindel. 

Gleicht in Form und Bildung der vorigen, zeichnet sich aber dureh schneidige schiefgebogene 
Längsrippen und die nicht nur quergestreifte, sondern unendlich fein gegitterte oder genetzte Ober- 
haut, sowie durch ihre bedeutende Grösse aus. 

Ziemlich häufig im Wegscheid- und Edelbachgraben in der Gosau. Durch Sımonv und mich auf- 
gefunden. : 

Sammlung der k. k. geologischen Reichsanstalt. 


5. Voluta elongata »’Ons. 


D’ORBIGNY, Pal. frang. Terr.cret. II, pag. 323, pl. 220, fig. F 4 Ä 5, 
Fasciolaria elongata. Sow. Geol. Trans. III, tab. 39, fig. 22. /$ 25, 
” 5 Reuss, Kreideversteinerungen II, Pag. 111. 


Taf. XIN, Fig. 10 a, b. In natürlicher Grösse. 


Spiralwinkel 37°. — Letzte Windung 60 : 100. — Höhe 40 Millim. (18 W. Lin.), Breite 13 Millim. (6 W. Lin.). 


Voluta testa fusiformi elongata conica gradata, anfractibus Telragonis angulatis nodoso- 
costalis ceingulatis, eingulis ternis aut quinis nodorum transversalium regularibus ; 
apertura elongata; columella triplicata. 


Verlängert spindelförmig, mit stark abgestuftem kegeligem Gewinde, welches aus vollkommen 
vierkantigen Windungen besteht, über die sich der Länge nach zehn bis zwölf Längsrippen hin- 
ziehen, welche an ihren vier bis fünf Durchschnittspuneten mit rechtwinkelig dieselben kreuzenden 
Querlinien eben so viele Reihen oder Gürtel schneidiger, zuweilen fast dornartig zugespitzter Quer- 
knoten tragen, die in ihrer Verbindung unter einander dem Gehäuse ein eigenthümlich gefenstertes 
Ansehen geben. Ueber die Spindel verbreiten sich drei hervorragende Falten, von denen die mittlere 
vorragt. Die Mundöffnung ist bedeutend verlängert. 

Im Finstergraben, Wegscheid- und Edelbachgraben in der Gosau, jedoch selten vollständig 
erhalten. | 

Sammlung der k. k. geologischen Reichsanstalt. 


6. Voluta acıta Sow. 


rt 


SowErBY, @eol. Trans. III, tab. 39, fig. 31. 48835 4 
Voluta Gasparini d’Orb. 1. e.p. 325, pl. 220. fig. 5. } £ 43 2 


Taf. XII, Fig. 11. In natürlicher und vermehrter Grösse. 


Spiralwinkel 42°. — Letzte Windung 65 : 100. — Höhe 35 Millim. (16 W. Lin.), Breite 12 Millim. (5°5 W. Lin.). 


Voluta testa conica fusiformi, spira turbinata acuta, anfractibus convexis marginalis 
costatis, nec non in medio gibboso-tubereulatis angulatis, strüsque longitudinalibus 


obtectis ; aperlura elongala ovali; columella flewuosa. 
10 * 


16 FR. ZEKELI. 


Kegelig-spindelförmig, mit eonvexen Windungen, welche gleich den der beiden vorigen Arten 
von den anschliessenden hoch umsäumt, zwölf bis fünfzehn zuweilen regelmässige Reihen stark 
hervortretender glatter Längsrippen tragen, die gewöhnlich in der Mitte der Windung knotig-höckerig 
zu einer scharfen Spitze anschwellen, auf der letzten Windung stets etwas schief gewunden, die über 
das ganze Gehäuse sich erstreckende feine Längsstreifung besonders deutlich erkennen lassen. Die 
Mundöffnung ist langgezogen eiförmig. 

Der gänzliche Mangel von irgend einer Art Querstreifung, die an der Spindel zur Faltenbildung 
Anlass geben könnte, verbunden mit den stark rückwärts gebogenen Zuwachsstreifen nähert diese 
Art den Pleurotomen, obgleich ihre Form sie zu Voluta stellt. 

Sehr häufig in der Gosau. 

Sammlung der k. k. geologischen Reichsanstalt. 


7. Voluta coxtifera Zx. 
Taf. ZUL Pig 12, natürlicher und vermehrter Grösse. 


Spiralwinkel 45°. — Letzte Windung 52 : 100. — Höhe 22 Millim. (10 W. Lin.), Breite 8 Millim. (3:5 W. Lin.). 


Voluta testa ovata fusiformi subgradata, anfractibus convexiusculis coslatis, costis rectis 
prominentibus carinalis alque linealis; aperlura angustata; columella multilineata 
triplicata. 


Eiförmig-spindelig, mit mässig langem abgestuftem Gewinde, dessen einzelne Windungen zwar 
nur leieht eonvex sind, durch die senkrecht darüber herablaufenden, auf der obern Hälfte der Um- 
gänge hüftenartig vorragenden Rippen aber drehrund, zuweilen gar sechseckig erscheinen. Je zehn 
Längsrippen schliessen sich zu vollkommnen Längsreihen an einander und beugen sich nur auf der 
letzten Windung etwas einwärts zur Spindel. Ueber sie verlaufen zahlreiche Querlinien, von denen 
gewöhnlich die dritte kielförmig sich erhebt und eine höckerartige Anschwellung der Rippen ver- 
anlasst, die übrigen nach unten, sowie nach oben zur Naht stets schmäler werdend, wellenförmig 
das Gehäuse umschliessen, auf dem letzten Umgange jedoch stets gleiche Stärke behalten, oder an 
Breite und Abstand zunehmend in schräger Richtung in die drei starken Spindelfalten übergehen. 
Die Mundöffnung ist sehr verengt, die Spindel stark und vielgewunden. 

Der vorigen Art, Voluta acuta, nahe verwandt und durch die Querlinien über den Rippen, 
sowie durch die vorhandenen Spindelfalten unterschieden. 

Ziemlich selten in der Gosau. 

Sammlung der k. k. geologischen Reichsanstalt. 


8. Voluta carinata Zx. 
Taf. XII, Fig. 13. In natürlicher und vermehrter Grösse. 


Spiralwinkel 45°. — Letzte Windung 55 : 100. — Höhe 22 Millim. (10 W. Lin.), Breite 7 Millim. (3 W. Lin.). 


Voluta testa fusiformi-turbinata , carinata, anfractibus hexagonis gradatis, ad suturam 


carinamque in anfractuum medio granulatis et subtilissime costatis: apertura sinuala 
anguslala ; columella triplicata. 


DIE GASTEROPODEN DER GOSAUGEBILDE. 77 


. Kreiselig-spindelförmig, deutlich abgestuft. Die Windungen sechskantig, an der Naht sowie 
an der vorspringenden Mittelkante sehr fein und scharf gekörnelt. Zarte dünne Rippehen laufen 
senkrecht von Windung zu Windung und nehmen sowohl an der Naht, von einem schmalen Saume 
durchschnitten, als auch in der Mitte der Windung, wo ein sehr scharfer Kiel schneidig vorragt, 
ein regelmässig gekörneltes Ansehen oder gar die Form von spitzen, zu Gürtelehen verbundenen 
Zähnen an. Die Mundöffnung ist wenig gebogen und eng, die Spindel von drei Falten bedeckt. 

Den beiden vorigen Arten nahe verwandt und durch ihre gekielten und gekörnten sechseckigen 
Windungen von ihnen unterschieden. ! 

Nicht selten im Edelbachgraben in der Gosau und im Schattau bei Russbach unweit Gosau, von 
Hrn. Professor Sımoxy und mir aufgefunden. 


Sammlung der k. k. geologischen Reichsanstalt. 


9. Voluta squamosa Ze. 


Taf. XIV, Fig. 1 a, b, e. In natürlicher Grösse. 
Spiralwinkel 80°. — Letzte Windung 70 : 100. — Höhe 45 Millim. (20 W. Lin.), Breite 23 Millim. 10-5 W. Lin.). 


Voluta testa fusiformi-turbinata, spira brevi gradala, anfraclibus tetragonis angulatis, 
ad suturam fissuratis, tuberculoso-cingulatis alque striatis; apertura elongata angu- 
stata,; spira multilineata. 


Kreiselig-spindelförmig, mit sehr kurzem abgestuftem Gewinde und hohem verkehrt-kegeligem 
letzten Umgange. Die einzelnen oberen Windungen sind vierkantig scharf abgesetzt, an der oberen 
Naht Pleurotoma-artig stark ausgerandet und mit mehr oder weniger zahlreichen Gürteln eigen- 
thümlieher Querhöcker versehen. Unregelmässige, zuweilen ganz verschwindende Längswülste folgen 
nämlich der senkrecht verlaufenden feinen Zuwachsstreifung; mit ihnenschneiden sich rechtwinklig oder 
schief nach oben gekehrt, zahlreiche starke Querlinien und veranlassen die Bildung von mehr oder 
weniger verlängerten, selten zugespitzten Höckern, welche durch die feinen Zuwachsstreifen ein 
geschindeltes oder schuppenförmiges Aussehen erhalten. Die Mundöffnung ist sehr verlängert und 
schmal, die Spindel von sehr zahlreichen schiefen Gürteln, aber keinen Falten bedeckt. 

Ziemlich selten in der Gosau, wo ich sie im Edelbachgraben fand. 

Sammlung der k. k. geologischen Reichsanstalt. 


10. Voluta limbriata 2x. 
Taf. XIV, Fig. 3 a,b. In natürlicher Grösse. 


Spiralwinkel 48°. — Letzte Windung 50 : 100. — Höhe 40 Millim. (18:5 W. Lin.), Breite 17 Millim. (8 W. Lin.). 


Voluta testa ovata fusiformi laevi, anfractibus convexis ad suturam marginatis sinualis, 
longitudinaliter undulatim striatis; apertura ovali; columella laevi. 


Eiförmig-spindelförmig, glatt, mit drehrunden von unten hoch umsäumten Windungen, welche 
durch ihre schief rückwärts gebogene, feine und dichte Zuwachsstreifung besonders bemerkbar sind. 
Die Mundöffnung ist eirund, die Spindel glatt und ungefaltet. 


78 FR. ZEKELI. 


Erinnert sehr deutlich an Voluta« acuta und deren Verwandte, hat aber bauchigere Windungen 
und weder Rippen noch Querlinien und Höcker. 
Ziemlich selten in der Gosau von Hrn. Prof. Sımoxy aufgefunden. 


Sammlung der k. k. geologischen Reichsanstalt. 


11. Voluta erenata Zx. 


Taf. XIV, Fig. 4 a,b. In natürlicher und vermehrter Grösse. 
Spiralwinkel 60°. — Letzte Windung 65 : 100. — Höhe 14 Millim, (6°5 W. Lin.), Breite 7 Millim. (3 W; Lin.). 


Voluta tesia ovata fusiformi, spira brevi obtusa, anfractibus tetragonis multicostatis 
transversim lineatis atque erenatis; anfractu ultimo ventricoso; aperlura ovali; labro 


incrassato sinualo; canali recurvato. 


Eiförmig-spindelig , fein gerippt und gekerbt, mit niedrigem stumpfem Gewinde, vierseitigen 
fast anschliessenden Windungen, über welche sehr zahlreiche senkrechte, nur an der Spindel schief 
gebogene Längsrippen in geraden Reihen verlaufen und von zahllosen feinen Querlinien gekerbt 
erscheinen. Die letzte Windung ist bauchig aufgetrieben und endet in eine verlängerte eirunde 
Mundöffnung , welche von einer vorgebogenen und verdickten Lippe begrenzt in einen rückwärts 
gekrümmten Canal sich verlängert. Die Spindel decken zahlreiche Rippen und Querlinien. 

Hinsichtlich ihrer zahlreichen feinen Rippehen an Voluta Bronni erinnernd. 

Ziemlich selten im Edelbachgraben in der Gosau. 

Sammlung der k. k. geologischen Reichsanstalt. 


i2. Voluta perlonga 7x. 
Taf. XIV, Fig. 5. In natürlicher Grösse. 
Spiralwinkel 40°. — Letzte Windung 70 : 100. — Höhe 140 Millim. (645 W. Lin.), Breite 45 Millim. (19 W. Lin.). 


Voluta testa fusiformi elongata, spira acuminata gradata, anfractibus teretibus in medio 
angulatis, torosis, ultimo obsoleto-cingulalo alque striato; apertura elongata; columella 


seutissima laevi. 


Verlängert spindelförmig, ansehnlich gross, mit drehrunden , stark abgestuften Windungen, 
welche in der Mitte kantig vorragend, von acht bis zehn dieken und starken Höckern umgeben sind. 
Auf dem letzten verkehrt-kegeligen Umgange treten unterhalb der Knotenreihe noch undeutliche 
schiefe Gürtel auf, ‚welehe sich der verlängert eiförmigen Mundöffnung zu verlieren und an der 
verhältnissmässig sehr langen und zugespitzten Spindel keine Falten veranlassen. 

Die ausserordentliche Länge in Verbindung mit ihrer geringen Breite zeichnen diese vor allen 
bisher bekannten Arten aus. 

Das einzig vorhandene, leider auch nieht zum besten erhaltene Exemplar wurde durch Herrn 
Bergmeister Ramsauer in der Gosau aufgefunden. 

Sammlung der k. k. geologischen Reichsanstalt. 


DIE GASTEROPODEN DER GOSAUGEBILDE. 19 


13. Voluta gibbosa Zx. 
Taf. XIV, Fig. 6 a, b. In natürlicher Grösse. 


Spiralwinkel 40°. — Letzte Windung 55 : 100. — Höhe 28 Millim. (13 W. Lin.), Breite 12 Millim. (5°5 W. Lin.). 


Voluta testa ovata fusiformi, anfractibus teretibus toroso-coslatis, costis reclis irregularibus 
in ullimo anfractu gibbosis; apertura ovata elongata. 


Eiförmig-spindelförmig, mit drehrunden Windungen, welche von sechs bis fünfzehn Längsrippen 
umgeben sind. Die Rippen stehen senkrecht und nehmen von der Spitze des Gewindes abwärts bis 
zur Mundöffnung wie an Zahl ab, so an Umfang zu, so dass sie auf dem letzten Umgange wulst- 
förmig verdickt, fast höckerartig erscheinen. Die Oberhaut des caleinirten Gehäuses ist nur in den 
Längsrinnen zwischen den Rippen erhalten, gibt aber auch keme sichern Merkmale ihrer Zusammen- 
setzung ab. Die Mundöffnung ist verlängert eirund: die Spindel glatt und ungefaltet. 

Ist unserer Voluta acuta und Voluta Bronni einigermassen verwandt, unterscheidet sich 
jedoch auffallend durch ihre eigenthümliche Rippenbildung. 

Ziemlich selten im Edelbachgraben in der Gosau. 

Sammlung der k. k. geologischen Reichsanstalt. 


14. Voluta eristata Ze. 
Taf. XIV, Fig. 7a, b. In natürlicher Grösse. 
Spiralwinkel 45°. — Letzte Windung 60 : 100. — Höhe 28 Millim. (13 W. Lin.), Breite 11 Millim. (5 W. Lin.). 


Volula tesia ovala fusiformi, anfraclibus teretibus ad suluram marginalis numer0so- 
costatis atque erenalis; apertura ovata elongata ; columella triplicata. 


Eiförmig-spindelförmig, mit drehrunden, zahlreich gerippten Windungen, welche an der Naht 
hoch umsäumt je fünfundzwanzig bis dreissig gedrängte senkrechte Längsrippchen tragen; die 
Oberhaut ist leider nicht deutlich genug erhalten, um entscheiden zu können, ob die Rippchen bloss 
einfach gekerbt oder sogar gekörnelt waren; feine Querlinien lassen sich jedoch deutlich erkennen. 
Die Mundöffnung ist schmal eiförmig, bedeutend verlängert, die sehr lange Spindel von drei Falten 
bedeckt. 

Unserer Yoluta Bronni und der rippenähnlich längsgestreiften Voluta fimbriata sich nähernd 
und durch ihre zahlreichen Längsrippchen verwandt, aber durch die Form des Gehäuses und die 
Anwesenheit starker Spindelfalten von ihnen unterschieden. 

Selten wohlerhalten, häufig als Steinkern im Edelbachgraben in der Gosau. 

Sammlung der k. k. geologischen Reichsanstalt. 


15. Voluta eradata 7x. 
Taf. XIV, Fig. 8a, b. In natürlicher Grösse. 


Spiralwinkel 64°. — Letzte Windung 65 : 100. — Höhe 52 Millim, (24 W. Lin.), Breite 17 Millim. (8 W. Lin.). 


Voluta tesia fusiformi turbinata gradata, anfractibus telragonis angulatis; apertura elon- 
gata angusiala; columella triplicata. 


80 FR. ZEKELI. 


Spindelförmig-kreiselig, mit niedrigem abgestuftem Gewinde. Die letzten Umgänge nehmen 
beträchtlich an Stärke zu und lassen eine undeutliche Gürtel- und Gitterbildung auf ihrer Oberfläche 
erkennen. Die Mundöffnung ist sehr verlängert und schmal; die Spindel hat ganz das Ansehen 
eines umgekehrten spitzen Kegels und trägt am Grunde drei starke Falten. 

An Voluta perlonga hinsichtlich ihrer Form einigermassen erinnernd, ist sie besonders durch 
ihre drei Spindelfalten von ihr unterschieden. 

Im Wegscheidgraben in der Gosau selten. 

Sammlung der k. k. geologischen Reichsanstalt. 


16. Voluta rhomboidalis 7x. 


Taf. XIV, Fig. 9. In natürlicher und vermehrter Grösse. 


Spiralwinkel 70°. — Letzte Windung 55 : 100. — Höhe 8 Millim. (3:5 W. Lin.), Breite 5 Millim. (2 W. Lin.). 


Voluta testa ovali-rhomboidali , spira abbreviata turbinata, amfractibus contiguis planis, 
ultimo inflato eingillato atque striato, cingillis numerosis crenulatis; aperlura ovali; 


cauda flexuosa. 


Eiförmig-rhomboidal, sehr niedlich und zart, mit stumpfem kreiseligem Gewinde, vierseitigen 
anschliessenden Windungen, von denen die letzte bauchig aufgetrieben,, ziemlich unter demselben 
Winkel, wie die Spirale, zur Spindel verläuft. Derselbe Umgang trägt unzählige Querlinien, die 
durch senkrechte Längsstreifen feingekerbt erscheinen. Die Mundöffnung ist eirund, in einen 
leicht gewundenen Canal endend; die Spindel von vielen schiefen Querlinien und am Grunde von 
einem glatten zurückgeschlagenen Mundsaume bedeckt. 

In Form und Bildung auffallend von den übrigen Gosauer Voluten unterschieden und auch 
keiner sonst beschriebenen verwandt, gehört sie doch zuverlässig diesem Geschlechte an. 

Selten im Edelbachgraben, von mir aufgefunden. 

Sammlung der k. k. geologischen Reichsanstalt. 


17. Voluta raricosta Ze. 
Taf. XIV, Fig. 10. In natürlicher und vermehrter Grösse. 


Spiralwinkel 37°. — Letzte Windung 45 : 100. — Höhe 22 Millim. (10 W. Lin.), Breite 7 Millim. (3 W. Lin.). 


Voluta testa fusiformi elongata levi, anfractibus convexis acute-costatis; costis sparsis 
sinualis ; columella triplicata. 


Verlängert spindelförmig, mit drehrunden spärlich gerippten Windungen, deren Oberfläche 
gewöhnlich glatt, nur selten liniirt oder gekerbt ist. Die Rippen, zehn bis zwölf an der Zahl, sind 
ziemlich scharf von links und rechts zusammengedrückt und verlaufen in wellenförmig gebogenen 
Längsreihen zur gewundenen mit drei Falten versehenen Spindel. 

Die langgezogene Form dieser Art nähert sie zwar den Geschlechtern Mitra und Fasciola- 
ria, jedoch die Anwesenheit dreier Spindelfalten, von denen die unteren die grössten sind, sichert 
ihren Voluta-Charakter. 

Meist schlecht erhalten im Edelbachgraben und Nefgraben in der Gosau. 

Sammlung der k. k. geologischen Reichsanstalt. 


DIE GASTEROPODEN DER GOSAUGEBILDE. 81 


24. Gen. Mitra Laux. 


Mitra cancellata Sow. 


SowErgy, @eol. Trans. III, tab. 39, fig. 30. 
D’ORBIGNY, Pal. frang. Terr. eret. II, p. 329, pl. 221, fig. 5. 


Taf. XII, Fig. 14. In natürlicher und vermehrter Grösse. 


Spiralwinkel 30°. — Letzte Windung 46 : 100. — Höhe 30 Millim. (14 W. Lin.), Breite 9 Millim. (4 W. Lin.). 


Mitra testa conica fusiformi elongala, anfractibus tetragonis subgradatis, elegantissime 
cancellatis' aut granulatis, eingulis lineisque longitudinalibus ornatis; apertura elongata ; 
columella lineata Triplicata. 


Kegelig-spindelförmig, mit fast vierseitigen, wenig gewölbten, nur schmal abgestuften Win- 
dungen, über welche fast unzählige sanftgebogene Längslinien mit sehr feiner Längsstreifung neben 
sich verlaufen, die von ähnlich gebildeten, bandartigen Querlinien durehschnitten, der Schale ein 
fein gegittertes, eigentlich facettirtes Ansehen geben. An den Durchschnittspuneten genannter 
Linien bilden sich nämlich vierseitige kleine Täfelehen, die von Längsrinnen geschieden, sowohl zu 
gebogenen Längs- als zu geraden Querreihen sich an einander schliessen. Der Spindel zu werden 
die Querlinien einfach längs-gekerbt und gehen sehr schief gestellt in scharfkantige Spindel- 
falten über. 

Ausser allem Zweifel identisch mit » Orsıenv's Abbildung und Beschreibung der in der chlori- 
tischen Kreide von Cassis (Bouches-du-Rhöne) gefundenen Art und übereinstimmend mit der von 
Sowersy nach einem Jugend-Exemplare gegebenen Zeichnung. 

Selten und meist unvollständig aus dem Edelbachgraben in der Gosau. 

Sammlung der k. k. geologischen Reichsanstalt. 


25. Gen. Gancellaria Lin. 


Cancellaria torquilla Ze. 
Taf. XIV, Fig. 11. In natürlicher und vermehrter Grösse. 


Spiralwinkel 50°. — Letzte Windung 48 : 100. — Höhe 14 Millim. (6°5 W. Lin.), Breite 8 Millim. (35 W. Lin.). 


Cancellaria testa ovalo-turbinata, gradalta, anfraclibus convexis toroso-costalis, costis obli- 
quis flexuosis carinato-cingulatis atque erenatis; columella triplicata. 


Eiförmig-kreiselig, stark gerippt und zart gegürtelt, mit drehrunden Windungen, über welche 
sich gewöhnlich sechs in Spirale gewundene, zu schiefen Längsreihen sich entsprechende, wulst- 
förmige Rippen hinziehen, die von unzähligen kielförmig vorragenden, und durch senkrechte Streifen 
und Linien feingekerbten Gürteln umgeben sind. Die Rippen ragen in starkem Bogen vor, die Win- 
dungen dadurch abstufend; die feingekerbten, zuweilen sogar deutlich genetzten Gürtel erstrecken 
sich bis zur Spindel, wo sie als deutliche Falten auftreten. 

Abhandlungen der k. k. geologischen Reichsanstalt. 1. Band, 2. Abtheil., Nr. 2. 11 


82 FR. ZEKELI. 


Ist vielen tertiären Arten auffallend ähnlich, erweist sich jedoch bei näherer Vergleichung als 


durchaus keiner einzigen verwandt, oder gar mit ihr identisch. 
Ziemlich häufig in Schattau und im Edelbachgraben in der Gosau. 
Sammlung der k. k. geologischen Reichsanstalt. 


X. Fam. MURICIDAE »’Ors. 
26. Gen. Tritonium Mir. 


1. Tritonium gosauicum Ze. 


Taf. XV, Fig. 1. In natürlicher und vermehrter Grösse. 


Spiralwinkel 52°. — Letzte Windung 52 : 100. — Höhe 25 Millim. (115 W. Lin.), Breite 15 Millim. (7 W. Lin.). 


Tritonium testa ovato-turbinata, anfractibus teretibus longitudinaliter costatis, nodulis acutis 
eingulatis atque elathratis, nec non epidermi subtilissime texta velatis; labro incerassalo 
dentato ; aperlura ovala; canali recurvato. 


Eiförmig-kreiselförmig, der ganzen Höhe nach mit zugespitzten Knötchen bedeckt. Die Win- 
dungen sind stark drehrund, die letzte vollkommen bauchig. Ueber alle verlaufen zehn bis zwölf 
unregelmässige Längsrippen, welche oben von drei bis vier, unten gewöhnlich dreimal so viel kiel- 
förmig vorragenden Querlinien gekreuzt, an den Durchschnittspuneten quer-vierseitige spitze Knoten 
bilden und das Gehäuse gegittert erscheinen lassen. Zwischen diesem Gefleehte tritt, stellenweise 
sehr wohl erhalten, noch eine unendlich fein genetzte Oberhaut hervor, welche aus haarfeinen Längs- 
streifen und etwas stärkeren, dieselben in der Mitte durchschneidenden Querstreifen gebildet wird. 
Der Mundrand sowie der zurückgebogene Canal sind vollständig und sehr gut erhalten, lassen daher 
die charakteristischen Wülste, Zähne und schiefe Querlinien deutlich erkennen. Die Mundöffnung 
ıst vollkommen eirund. 

Ist mit Murex argutus. Brand. Foss. Hant. fig. 13 und Sow. Min. Conch. IV, p. 59 
(d. 376), tab. 344, fig. 1—4, sowie mit Triton Lejeuni Melleville in den Annales des sciences 
geolog. 1845, p. 116, pl. X, fig. 6, 7 in Form und Bau sehr nahe verwandt, kann aber schon 
wegen seiner viel zahlreicheren Rippen und (Querlinien mit den entschieden tertiären Arten nicht 
identifieirt werden. 

Ziemlich selten im Edelbachgraben in der Gosau, von mir vorgefunden. 

Sammlung der k. k. geologischen Reichsanstalt. 


2. Tritonium eribriforme Zx. 
Taf. XV, Fig. 2. In natürlicher und vermehrter Grösse. 
Spiralwinkel 40°. — Letzte Windung 40 : 100. — Höhe 18 Millim, (8 W. Lin.), Breite 8 Millim. (3-5 W. Lin.). 
Tritonium testa conica fusiformi elegantissime retieulata,, anfraclibus convexis varicosis, 


longitudinaliter et transversim subtilissime lineatis, tubereulatis ae fenestraltis ; canali 
reclo brevi; aperlura ovata. 


DIE GASTEROPODEN DER GOSAUGEBILDE. 83 


Kegelig-spindelförmig, niedlich und zart; die Windungen rundlich eonvex, von je drei Schwielen 
bedeckt, mit sehr zarter, reich verzierter Oberhaut, welche aus gleich feinen, sich rechtwinkelig 
schneidenden Längs- und Querlinien gebildet, netzförmig, so wie durch die vierseitigen, an den Durch- 
schnittspuneten genannter Linien entstehenden Knötchen gehöckert oder siebförmig gegittert aus- 
sieht. Betrachtet man diess feine Geflecht aber noch näher , so findet man, dass die also gebildeten 
Gürtelehen an der unteren Naht am weitesten von einander abstehen, dagegen der oberen Naht zu 
sich immer mehr nähern, und zwischen sich noch eine viel feinere netzförmige Zeichnung tragen. 
Die Mundöffnung scheint eirund zu sein, ist jedoch durch hartes Gestein verdeckt, und kann bei der 
Zartheit und Kleinheit des Gehäuses auch nicht ohne Gefahr blosgelegt werden; dafür ist der senk- 
recht gerade Canal frei sichtbar und vollständig erhalten, und gleich der unteren Hälfte der Windung, 
nur von einem sehr feinen Gewebe bedeckt. 

Wülste und Schwielen erinnern zwar sehr an ein Ceriöthium, aber der verhältnissmässig lange 
Canal und die tritonienartige Zeiehnung der Oberhaut rechtfertigen die Stellung dieser Art und die 
Anreihung an die Vorhergehende, der sie jedoch, sowie der Nachfolgenden nur generell ver- 
wandt ist. | 

Nieht selten im Wegscheidgraben in der Gosau, durch Hrn. Prof. Sımoxv aufgefunden. 

Sammlung der k. k. geologischen Reichsanstalt. 


3. Tritonium loricatum Zx. 
Taf. XV, Fig. 3. In natürlicher und vermehrter Grösse. 


Spiralwinkel 42°. — Letzte Windung 50 : 100. — Höhe 22 Millim. (10 W. Lin.), Breite 9 Millim. (4 W. Lin.). 


Tritonium testa fusiformi elongata, anfractibus convewiusculis costalis, costis inaequalibus 
rectis, lineis transversalibus obliguis clathratis atyque denticulato-muricatis; labro ineras- 
sato dentalo; apertura elongata; canali incolumi sinuato. 


Spindelförmig langgezogen, mit sehr stark vortretenden Rippen, und nur wenig stärkeren 
Schwielen auf den sanft gewölbten, leicht eonvexen Windungen. Die Längsrippen verlaufen fast 
senkrecht, nur nach unten etwas rechts gewendet, sind unter einander ungleich gross, und stehen 
auch ungleich weit von einander ab. Durch die sie kreuzenden Querlinien erscheinen sie in regel- 
mässigen Abständen sehr scharf schneidig gezähnt, daher das ganze Gehäuse wie gepanzert. Die 
Mundöffnung ist länglich eirund, eigentlich blattförmig; Lippe und Spindel sind vollständig erhalten 
und deutlich gezähnt; der Canal stark rückwärts gebogen, und über und über mit schneidigen 
schiefen Querlinien bedeckt. 

Ganz eigenthümlich in Form und Bildung, und nur unmerklich an Tritonium gosauicum sich 
anschliessend. 

Selten im Edelbachgraben in der Gosau. 

Sammlung der k. k. geologischen Reichsanstalt. 


TE» 


84 FR. ZEKELI. 


XI. Fam. FUSIDAE »’OR». 
27. Gen. Fusus Bruc. 


1. Fusus Tritonium Z«. 


Taf. XV, Fig. 4. In natürlicher und vermehrter Grösse. 


Spiralwinkel 33°. — Letzte Windung 30 : 100. — Höhe 15 Millim. (7 W. Lin.), Breite 6 Millim, (2:5 W. Lin.). 


Fusus testa conica fusiformi varicosa, anfractibus compresso-teretibus costalis, subtilissime 
Iransversim tuberculatis ; columella lineata ; apertura ovata. 


Kegelig-spindelförmig, die Windungen zusammengedrückt drehrund, mit nieht ganz regelmäs- 
sigen, ungefähr achtzehn schneidig vorragenden, senkrechten Längsrippen, von denen jedesmal die 
siebente, ähnlich wie bei Tritonium um das doppelte stärker, fast wulstförmig verdickt ist. Ueber- 
diess kreuzen dieselben noch zwölf bis fünfzehn sehr feine, aber deutlich hervortretende Querlinien, 
die auf den Rippen zarte spitze Höckerchen bilden, zwar in den Längsrinnen, zwischen den Rippen, 
weniger kenntlich, an der Spindel aber deutlicher erscheinen. Die Mundöffnung ist eirund, die 
Spindel mässig lang. 

Dem Fusus sinuatus verwandt und nur durch seine regelmässig wiederkehrenden Wülste von 
ihm unterschieden. 

Häufig im Edelbachgraben in der Gosau. 

Sammlung der k. k. geologischen Reichsanstalt. 


2. Fusus Ranella Zx. 


Taf. XV, Fig. 5. In natürlicher und vermehrter Grösse. 


Spiralwinkel 38°. — Letzte Windung 35 : 100. — Höhe 23 Millim. (11-5 W. Lin.), Breite 11 Millim. (5 W. Lin.). 


Fusus testa fusiformi conica hine inde varicosa, anfractibus compresso-teretibus oblique 
costatis levibus; apertura ovali oblonga ; columella.levi. 


Spindelförmig-kegelig, mit zusammengedrückt drehrunden Windungen, welche ziemlich reeel- 
mässig je achtzehn wenig erhabene, schief nach links herablaufende glatte Längsrippen tragen, je 
denen allemal die elfte (also nicht ganz zur entgegengesetzten Hälfte) senkrecht gestellt sich wulst- 
förmig verdiekt. Diese eigenthümliche Verzierung der Schale erinnert an die gegenständigen 
Wülste des Genus ZRanella, weshalb dieser Art auch der entsprechende Name nn wurde 
Die Spindel ist glatt. Die Mundöffnung scheint eiförmig länglich und der rächt | 
gewesen zu sein. 

Selten im Edelbachgraben in der Gosau. 

| Sammlung der k. k. geologischen Reichsanstalt. 


Canal beträchtlich lang 


DIE GASTEROPODEN DER GOSAUGEBILDE. 85 


3. Fusus sinuatus Zk. 


Taf. XV, Fig. 7. In natürlicher und vermehrter Grösse. 
Spiralwinkel 30°. — Letzte Windung 28 : 100. — Höhe 35 Millim. (16 W. Lin.), Breite 12 Millim. (5°5 W. Lin.). 


Fusus testa conica fusiformi costata, anfractibus convewis, costis regularibus rectis seriatis 
sparsis, lineis subtilissimis cancellatis; aperlura elongata ovali. 


Kegelig-spindelförmig, regelmässig gerippt, mit convexen, durch eine tiefe Naht geschiedenen 
Windungen, welche zwölf senkrechte, von rechts und links schneidig zusammengedrückte, zu Längs- 
reihen sich entsprechende Rippen umgeben, zwischen welchen sechzehn bis zwanzig sehr feine 
Querlinien verlaufen, die dem Gehäuse ein gitterartiges Ansehen verleihen und auch an der Spindel 
bemerkbar sind. Die Mundöffnung ist länglich eirund, die Spindel mässig verlängert. 

Gleicht unserm Fusus Tritonium, von dem er sich blos durch weniger zahlreiche, längsge- 
reihte und niemals wulstförmig verdiekte Rippen unterscheidet. 

Ziemlich selten von Schattau bei Gosau und aus dem Nefgraben. Aufgefunden von Hrn. Prof. Sımoxv. 

Sammlung der k. k. geologischen Reichsanstalt, 


4. Fusus Murchisoni Zx. 
Taf. XV, Fig. 8. In natürlicher und vermehrter Grösse. 


Spiralwinkel 40°. — Letzte Windung 50 : 100. — Höhe 28 Millim. (13 W Lin.), Breite 12 Millim. (5°5 W. Lin.). 


FPusus lesta conica fusiformi elegantissime ornata, anfractibus convezxis ad suluram granu- 
lato-cingulatis, longitudinaliter costatis, coslis reclis arcualis transversim subtilissime 
tuberculatis. 


Kegelig-spindelförmig, reichlich verziert, mit convexen, durch ein feingekörntes Nahtgürtelehen 
verbundenen Windungen, welche sechzehn bis zwanzig senkrecht gestellte], stark gewölbte und fast 
eiförmig verdickte Längsrippen umgeben, die von unzähligen feinen und dichtgedrängten Höckerchen 
bedeckt, Perlenschnüren gleichen und sich auf den mittleren Windungen ziemlich zu Längsreihen 
entsprechen, auf dem letzten Umgange dagegen viel zahlreicher und fein quergestreift erscheinen. 

Unterscheidet sich von den gerippten vorigen Arten durch die Anwesenheit von einem Naht- 
gürtelchen zwischen den viel stärkeren und höckerigen Rippen. | 

Selten im Tauerngraben in der Gosau. 

Sammlung der k. k. geologischen Reichsanstalt. 


5. Fusus Renauxanus »’Ons. 
D’OrBIGNY, Pal. france. Terr. eret. II, p. 339, pl. 223, fig. 10. 
Taf. XV, Fig. 9. In natürlicher und vermehrter Grösse. 


Spiralwinkel 32°. — Letzte Windung 42 : 100. — Höhe 35 Millim. (16 W. Lin.), Breite 14 Millim. (65 W. Lin.). 


Fusus testa fusiformi, spira elongata, anfractibus conveviusculis longitudinaliter seriatim 
costalis, costis rectis transversim numeroso lineatis; apertura ovali; canali elongato. 


86 FR. ZEKELI. 


Vollkommen spindelförmig, mit erhöhtem Gewinde, leichteonvexen durch eine Naht geschie- 


denen Windungen, worüber sich acht regelmässige, verlängert-eiförmige, wenig von beiden Seiten 
zusammengedrückte Längsrippen mit sechs bis acht glatten Querlinien rechtwinklig schneiden. 
Die Mundöffnung ist eirund, sehr wenig nach unten zugespitzt; die Spindel mässig lang und scharf 
endend, von den bis herab sich erstreekenden Rippen deutlich gefaltet und auch querlinirt. 

Das nur noch einzeln aber vollständig bei uns vorhandene Exemplar stimmt in allen seinen 
Merkmalen mit p’Orsıanv’s Art überein, die sich in der mittleren chloritischen Kreide Südfrankreichs, 
zu Uchaux, und auch da nur selten vorgefunden hat. 

Aus der Gosau. | 

Sammlung des k. k. Hof-Mineralien-Cabinetes. 


6. Fusus turbinatus Ze. 
Taf. XV, Fig. 10. In natürlicher und vermehrter Grösse. 
Spiralwinkel 50°. — Letzte Windung 55 : 100. — Höhe 25 Millim. (12 W. Lin,), Breite 14 Millim. (6°5 W. Lin.). 


Fusus nucleo turbinato-fusiformi, anfraclibus comvexis ad suturam obsoleto-granulatis, longi- 
tudinaliter gibboso-costalis alque striatis; columella elongata. 


Kreiselig-spindelförmig, die Windungen convex, die letzte sehr stark bauchig, mit einem un- 
deutlich gekörnten Nahtgürtelehen und zwölf senkrechten Längsrippen, die an den oberen Umgängen 
in der Mitte, an der unteren Windung hoch oben höckerig angeschwollen und vierseitig zugeschärft 
sind. Undeutliche Querlinien decken in der Spindelgegend den ziemlich vollständigen Steinkern, 
dessen Mundöffnung und Spindel-Ende jedoch in dem harten umgebenden Sandsteine verborgen sind. 
Nach der Stärke der Spindel zu schliessen war der Canal mächtig entwickelt. 

Gleicht durch Rippen und Querlinien einigermassen Münster's Fusus Proserpinae aus Haldem 
(vel. Goldf. Ptf. II, P. 23, Tab. 171, Fig. 17) unterscheidet sich aber durch einen bedeutend 
stumpferen Winkel, deutlicher gehöckerte Rippen und weniger hervortretende Querlinien. 

Fand sich zu Lanzing unweit Wiener-Neustadt. 

Sammlung der k. k. geologischen Reichsanstalt. 


7. Fusus Reussi Zx. 


Taf. XV, Fig. 11. In natürlicher und vermehrter Grösse. 


Spiralwinkel 44°. — Letzte Windung 48 : 100. — Höhe 25 Millim. (12 W. Lin.), Breite 12 Millim. (3:3 W. Lin.). 


Fusus testa fusiformi-conica gradalta, anfractibus convexis 1oroso-costlalis, costis rectis 
ovalibus, lineis transversalibus carinalo-cingulatis, strüsque longitudinalibus subtilissi- 
mis clathratis alque erenalis. 


Spindelförmig-kegelig, abgestuft, mit convexen, wulstförmig gerippten Windungen, welche 
von sieben bis acht senkrechten, eiförmig verdiekten Rippen umgeben sind, die gewöhnlich sechs 
kielförmig vorragende stärkere, und nicht selten dazwischen noch schwächere gürtelartige Quer- 


DIE GASTEROPODEN DER GOSAUGEBILDE. 87 


linien tragen, welche von wellenförmig gekrausten diehten Zuwachsstreifen durchkreuzt und fein- 
zackig gekerbt, der ganzen Oberfläche der Schale ein eigenthümlieh gitterartiges Ansehen geben. 
Durch ihre wulstförmigen Rippen mehreren unserer Gosauer Arten verwandt, zeichnet sich 
diese Species vor Allen durch ihre rauhe und feinzackig gegitterte Oberfläche aus. 
Selten gut erhalten im Tauern- oder Tiefengraben in der Gosau, daselbst von mir aufgefunden. 
Sammlung der k. k. geologischen Reichsanstalt. 


8. Fusus Dupinanus »’One. 
p’OrsıenYy, Pal. france. Terr, eret. II, p. 334, pl. 222, fig. 6, 7. ; 
Taf. XV, Fig. 12. In natürlicher Grösse. 
Spiralwinkel 54°. — Letzte Windung 50 : 100. — Höhe 55 Millim. (25 W. Lin.), Breite 30 Millim. (14 W, Lin.). 


Fusus testa turbinata fusiformi angulata gradata, unfractibus compresso-terelibus supra 
plicatis atque striatis, infra triearinalto-tuberculatis, Tubereulis transversalibus ucutis 
subtilissime strialis. 


Kreiselig-spindelförmig, stark abgestuft, mit drehrunden, durch eine scharfe Gürtelkante in der 
Mitte sechsseitig erscheinenden Windungen, über welche elf ziemlich regelmässige von links nach 
rechts schief abwärts laufende Längswülste sich hinziehen, die an der oberen Hälfte der Windung 
in halbkreisförmigen Einsehnitten geschweift und sehr fein längsgestreift, dachförmig zur Naht ver- 
laufen, dagegen in der Mitte der Windung einen sehr mächtig vorragenden Gürtel schneidiger kielför- 
miger Querhöcker tragen, an die sich auf den oberen Windungen, der unteren Naht zu, noch ein bis 
zwei, dem letzten Umgange aber sechs bis acht ähnliche etwas kleiner gehöckerte, sehr fein längs- 
gestreifte Gürtel anschliessen. 

Offenbar dieselbe Art, wie sie n’Orsıcny, obwohl aus dem Gault, von Südfrankreich be- 
schreibt. 

Bei uns nur selten im Tauerngraben in der Gosau, von Hrn. Prof. Sınony gesammelt. 

Sammlung der k. k. geologischen Reichsanstalt. 


9. Fusus baceatus Zx. 


Taf. XV, Fig. 13. In natürlicher und vermehrter Grösse. 
Spiralwinkel 50°. — Letzte Windung 54: 100. — Höhe 14 Millim. (6:5 W. Lin.), Breite 7 Millim. (3 W. Lin.). 


Fusus testa fusiformi, anfractibus convewis loroso-coslatis, costis reclis sparsis ovalibus, 
lineis transversalibus numerosis obtectis ; apertura elongata ovali. 


Regelmässig spindelförmig, niedlich und zart, mit convexen Windungen, auf denen je fünf bis 
sechs Längswülstchen dem Mundrande zu sichtbar an Grösse zunehmen und dem Gehäuse, von oben 
gesehen die Gestalt einer Beere verleihen. Die Wülstehen stehen senkrecht, sind eiförmig aufge- 
schwollen und tragen unzählige feine, wellenförmig verlaufende Querlinien auf ihrer Oberfläche. Die 
Mundöffnung ist eirund, in den langgestreckten Canal sich verlängernd. 


88 | FR. ZEKELI. 


Durch die spärlichen Wülste und die einfachen Querlinien darüber, sowie durch seine niedliche 
Form von allen Verwandten unterschieden. 

Selten aus Schattau bei Gosau. 

Sammlung der k. k. geologischen Reichsanstalt. 


10. Fusus subabbreviatus »’Or». 


D’OrBIcNY, Prodröme de Pal. strat. II, p. 228. 
Fusus abbreviatus Sow. Geol. Trans. III, t. 39, fig. 26. 


Taf. XVI, Fig. 1 a,b. In natürlicher Grösse. 
Spiralwinkel 64°. — Letzte Windung 46 : 100. — Höhe 18 Millim. (8 W. Lin.) , Breite 16 Millim. (7-5 W. Lin.). 


Fusus testa fusiformi turbinata, anfractibus teretibus toroso-costalis multilineatis, costis 
rectis prominentibus ovatis, lineis transversalibus subtilibus; columella abbreviata. 


Kreiselig-spindelförmig, mit niederem stumpfen Gewinde, welches aus stark eonvexen, beinahe 
bauchigen Windungen zusammengesetzt, je acht bis zehn einander regelmässig zu Längsreihen ent- 
sprechende, wulstförmig verdickte Rippen trägt, die sehr stark vorragend, von zahlreichen Quer- 
linien wellenförmig bedeckt sind. Die Mundöffnung ist fast kreisrund, die Spindel sehr verkürzt. 

Stimmt vollständig mit der von Sowergr gegebenen Abbildung und ist dem Fusus gibbosus 
und Fusus Nereidis zunächst verwandt. 

Nicht selten im Edelbachgraben in der Gosau. 

Sammlung der k. k. geologischen Reichsanstalt. 


11. Fusus gibbosus Ze. 


Taf. XVI, Fig. 2 a,b. In natürlicher Grösse. 
Spiralwinkel 58°. — Letzte Windung 46 : 100. — Höhe 38 Millim. (17°5 W. Lin.), Breite 27 Millim. (12-5 w. Lin.). 


Fusus tesia turbinata gradala, anfractibus compresso-terelibus levibus gibboso-tuberculatis, 
ultimo anfractu ventricoso bicarinato cingulalo; apertura rolundata ovali s canali 
brevissimo. 


Kreiselförmig abgestuft, mit drehrunden glatten Windungen, auf deren Mitte eine Reihe dieker 
knotiger Höcker sich hinzieht. Der letzte Umgang ist bauchig verdiekt und trägt zwei kantig vor- 
ragende Gürtel der eben erwähnten Höcker, an die sich nach unten der Spindel zu, noch ‚vier 
schmälere und einfachere Gürtel anschliessen. Die Mundöffnung ist rundlich eiförmig, der Canal 
sehr verkürzt. 

Ist sowohl dem Vorigen als unserem Fusus Nereidis nahe verwandt und nur durch seine 
mittlere Grösse, glatte Oberfläche und deutliche Gürtelbildung unterschieden. | 

Durch Herrn Bergmeister Ramsauer in der Gosau gefunden. 

Sammlung der k. k. geologischen Reichsanstalt. - 


DIE GASTEROPODEN DER GOSAUGEBILDE. 89 


12. Fusus tabulatus Ze. 
Taf. XVI, Fig. 3. In natürlicher Grösse. 


Spiralwinkel 72° — Letzte Windung 60 : 100. — Höhe 54 Millim. (25 W. Lin.), Breite 38 Millim. (17 W. Lin.). 


Fusus testa turbinata fusiformi gradata, anfractibus conveziuseulis (ultimo inflato) decem- 
costalis, costis rectis prominenlibus incrassatis lineis numerosis transversalibus 
tabulatis. 


Kreiselig-spindelförmig, mit abgestuftem Gewinde, dessen leichteonvexe, dem Mundrande zu 
bauchig sich erweiternde Umgänge von zehn senkrechten Längsrippen umgeben sind, welche wulst- 
förmig verdiekt, ansehnlich vorragen, sich zu Längsreihen entsprechen und von zahlreichen schnei- 
digen Linien querüber bedeckt sind, die dem Gehäuse ein getäfeltes Ansehen geben. 

Erinnert an mehrere Fusus-Arten der Kreide, insbesondere den Fusus Dupinanus (?) 
d’Orbigny, wie denselben Herr Professor Kner (Hawmeer’s Abhandlungen IN. Band, 2. Abtheilung, 
Pag. 21, Tab. IV, Fig, 5) aus Nagorzany unweit Lemberg beschrieben, jedoch ohne ihm oder 
einer anderen Art vollkommen zu entsprechen. 

Im Strelzhof bei Netting unweit Wiener-Neustadt fand ich diese Art in hartem sandigen Merge 
mit zahlreichen Rostellarien, Turbonen und Delphinulen gelagert in einem einzigen Exemplare. 

Sammlung der k. k. geologischen Reichsanstalt. 


13. Fusus Nereidis Mönsr. 
GoLpruss, Petrefaeten II, P. 24, Taf. 171, Fig. 20. 
Taf. XVl, Fig. 4 a,b. In natürlicher Grösse. 


Spiralwinkel 64°. — Letzte Windung 43 : 100. — Höhe 64 Millim. (30 W. Lin.), Breite 48 Millim. (22 W. Lin.). 


Fusus nucleo turbinato-ventricoso, anfractibus teretibus gibboso-costatis, lineis Iransversali- 
bus et longitudinalibus obliquis retieulatis ; canali, ut videtur, medioeri. 


Kreiselig, stark bauchig mit abgestuften convexen bis sechsseitigen, von einer flachen Naht 
getrennten Windungen. Ueber jede derselben erstrecken sich zehn wulstförmige, knotig verdickte 
senkrechte Längsrippen, auf deren stellenweis erhaltener Oberhaut viele Querlinien verlaufen, mit 
denen gleich starke schiefe Längslinien sich kreuzen. Das Gehäuse ist vollständig ealeinirt und 
zeigt eine hie und da noch erhaltene Oberhaut. Die Mundöffnung war dem Anscheine nach eirund, 
der Canal, nach der abgebrochenen Spindel zu schliessen, mässig lang. 

Hat mit Münster’s Art aus der Kreide von Haldem sehr viel Aehnliehkeit, die sich besonders 
im Bau der dieken, kurzen, stumpfeekigen Rippen und der netzförmigen Oberhaut kundgibt, ob- 
wohl in der Form des Gehäuses ein kleiner Unterschied stattfindet. 

Selten aus dem Edelbachgraben in der Gosau. 

Sammlung der k. k. geologischen Reichsanstalt. 

Abhandlungen der k.k.geologischen Reiehsanstalt. 1. Band, 2. Abtheil., Nr. 2. 12 


90 FR. ZEKELI. 


14. Fusus lineolatus Zx. 


Taf. XVI, Fig. 5. In natürlicher und vermehrter Grösse. 


Spiralwinkel 34°. — Letzte Windung 36 : 100. — Höhe 20 Millim. (9 W. Lin.), Breite 8 Millim. (3:5 W. Lin.). 


Fusus testa fusiformi conica, anfractibus convezxiusculis ad suturam marginalis multi- 
costatis, lineisgue Iransversalibus numerosis ornalis. 


Kegelig-spindelförmig, mit verlängertem schmalem Gewinde, dessen leichteonvexe Windungen 
an der Naht hoch umsäumt zehn bis zwölf sanftgebogene, senkrechte, scharfe Rippchen tragen, die 
von unzähligen feinen Querlinien durehsehnitten werden. Die Mundöffnung ist länglich-eirund,, die 
Spindel scheint ansehnlich verlängert gewesen zu sein. 

Hat viele Achnlichkeit mit mehreren scharfgerippten und querlinirten Arten, welehe mit ihr 
vereint in den Gräben des Gosauthales sich finden, mit Fusus Murchisoni ganz besonders, unter- 
scheidet sich aber wesentlich durch ihre schlanke Form und die dünne sehr fein gezeichnete 
Schale. 

Ziemlich häufig, jedoch selten wohl erhalten im Edelbachgraben, in Schattau und im Nefgraben 
bei Gosau, wo ich sie selber sammelte. | 
Sammlung der k. k. geologischen Reichsanstalt. 


15. Fusus tesselatus Zx. 


Taf. XVI, Fig. 6. In natürlicher und vermehrter Grösse. 


Spiralwinkel 40°. — Letzte Windung 50 : 100. — Höhe 20 Millim. (9 W. Lin.), Breite 7 Millim. (3 W. Lin.). 


Fusus testa fusiformi gracili, anfractibus conveziuseulis loroso-coslaltis, costis rectis oblique 
seriatis lineisque subtilissimis reticulatis; apertura ovala elongata. 


Spindelförmig schlank, mit hohem spitzem Gewinde, leiehteonvexen, durch Rippenbildung dreh- 
rund aussehenden Windungen, an welchen sechs, zuweilen acht regelmässige Längsrippen sich zu 
schiefen Reihen verbinden. Die Rippen sind ziemlich stark, länglieh-eirund und von einem Netze 
zahlloser feiner und gekerbter Quer- und Längslinien über und über bedeekt. Die Mundöffnung ist 
verlängert eiförmig, in einen mässig langen Canal endend. 

Ist in Rippenbildung und Verzierung der Schale sehr vielen tertiären, besonders im Wiener- 
becken vorkommenden Arten verwandt, jedoch, genau mit denselben verglichen, von allen merklich 
unterschieden. 

Ziemlich selten im Edelbachgraben in ‘der Gosau, wo ich diese r 

Sammlung der k. k. a Reichsanstalt. eier 


DIE GASTEROPODEN DER GOSAUGEBILDE. 91 


16. Fusus eingulatus Sow. 
SOWERBY, @eol. Trans. III, tab. 39, fig. 27. 
Taf. XVI, Fig. 7. In natürlicher Grösse. 
Spiralwinkel 20°. — Letzte Windung 25: 100. Höhe 32 Millim. (15 W. Lin.), Breite 12 Millim. (55 W. Lin.). 


Fusus testa conica, spira longissima, columella flexuosa brevi, anfractibus tetragonis co- 
statis ad suturam lemniscato-granulatis, costis levibus acutis, ad columellam retroversis 
obliquis. 


Kegelförmig, mit sehr hohem spitzem Gewinde, fast anschliessenden vierseitigen Umgängen, 
die durch einen breit gebänderten und in der Mitte rundgekörnten Nahtgürtel verbunden, von zwölf 
bis achtzehn schief nach links herablaufenden, schneidig zugeschärften Längsrippen umgeben sind. 
Diese Längsrippen entsprechen einander nie zu Längsreihen, sondern nehmen gegen die Mündung 
hin an Zahl zu, und lassen zwischen sich kleinere sich erheben ; wenden sich überdiess an der letzten 
Windung stark rückwärts, wodurch sie der Spindel ein gewundenes Ansehen verleihen. 

Der kleine Spiralwinkel, die Form und die Verzierung der Windungen, sowie die gedrehte 
Spindel weisen zwar eher auf eine Trerebra- als auf eine Fusus-Art hin, sind aber dessenungeachtet 
nicht bestimmt genug ausgedrückt, um darnach die Stellung, welche Sowersy in den Transactions 
of the Geological Sociely u. s. w. dieser Art angewiesen hat, welche »’Orsıeny in seinem 
Prodröme de la paleontologie stratigraphique beibehalten hat, umändern zu müssen. 

Sehr häufig in den verschiedenen Gräben der Gosau, der Umgebung von Piesting und Muth- 
mannsdorf bei Wiener-Neustadt. 

Sammlung der k. k. geologischen Reichsanstalt. 


38. Gen. Pleurotoma Linux. 


1. Pleurotoma heptagona Zr. 


Fusus hept. Sow. Geol. Trans III, pl. 39, fig. 23. 
„  subheptag. d’Orb. Pal. stratigr. II, p. 228. 


Taf. XVI, Fig. 8. In natürlicher und vermehrter Grösse. 


Spiralwinkel 40°. — Letzte Windung 45 : 100. — Höhe 25 Millim. (11-5 W. Lin.), Breite 9 Millim. (4 W. Lin.). 


Pleurotoma testa fusiformi, spira elongata, anfractibus convexiusculis toroso-septemeostalis, 
ad suturam marginatis et fissuralis, lineis aculissimis et longitudinalibus et transver- 
salibus clathratis. | 


Regelmässig spindelförmig, mit zugespitztem Gewinde, dessen einzelne Windungen leichteonvex 
von unten hoch umsäumt und schief ausgerandet sind. Sie tragen sieben regelmässige Längsreihen 
wulstförmig verdickter Rippen, und sind von zahlreichen kielförmigen Querlinien und feinen schiefen 
Längsstreifen über und über genetzt. Die Querlinien erstrecken sich bis zur verlängerten Spindel, 


und scheinen an derselben keine Falten zu bilden. 
12 * 


92 FR. ZEKELI. 


Entspricht keiner einzigen tertiären Art, obwohl auf den ersten Anblick mehreren #usurs-Arten 
ähnlich, doch keiner verwandt. 


Sehr häufig im Edelbachgraben in der Gosau. | e 
Sammlungen der k. k. geologischen Reichsanstalt und des k. k. Hof-Mineralien-Cabinetes. 


3, Pleurotoma fenestrata Zx. 
Taf. XVl, Fig. 9. In natürlicher und vermehrter Grösse. 


Spiralwinkel 36°. — Letzte Windung 40 : 100. — Höhe 24 Millim. (11 W. Lin.), Breite 9 Millim. (+ W. Lin.). 


Pleurotoma testa conica fusiformi, anfractibus eonvewiuseulis elegantissime elathratis ad 
suturam fissuratis, lineis transversis aeque ac longitudinalibus fenestratis. 


Kegelig-spindelförmig, mit hohem Gewinde, acht bis zehn leiehteonvexen Windungen, welche 
an der oberen Naht tief ausgerandet zahlreiche Längslinien, und dieselben rechtwinklig durch- 
kreuzend, je drei gleichstarke Querlinien tragen. Beiderlei Linien treten sehr stark hervor, gitter- 
artig sich verflechtend, und lassen in den viereckigen Räumen zwischen sich beträchtliche Ver- 
tiefungen erkennen, die dem Gehäuse ein vollständig fensterartiges Ansehen geben. 

Wäre der letzte Umgang im Verhältnisse zu den oberen Windungen nicht so ansehnlich hoch, 
und deutete die vielgewundene Spindel nicht auf eine beträchtliche Länge hin, so könnte diese eigen- 
thümliche Art schon der Zeichnung wegen zu Cerühium gestellt werden, von dem sie jedoch 
die tiefe Ausrandung an der oberen Naht deutlich unterscheidet. Unter den Pleurotomen keiner 
verwandt. 

Sehr selten im Linzgraben bei Muthmannsdorf, unweit Wiener-Neustadt. 

Sammlung der k. k. geologischen Reichsanstalt. | 


29. Gen. Fasciolaria Lau. 
1. Fasciolaria nitida Ze. 
Taf. XVI, Fig. 10. In natürlicher und vermehrter Grösse. 


Spiralwinkel 32°. — Letzte Windung 40 : 100. — Höhe 20 Millim. (9 W. Lin.), Breite 7 Millim. (3 W. Lin.). 


Faseciolaria testa fusiformi exornata, anfraclibus convewiuseulis marginalis toroso-costatis, 
costis regularibus obliquis serialis, lineis longitudinalibus aeque ac transversalibus 
reticulatis; apertura ovata oblonga; columella triplicata. 


Regelmässig spindelförmig, mit hohem reich verziertem Gewinde, dessen einzelne Umgänge 
leichteonvex sind, aber durch die sie deekenden wulstförmigen Rippen drehrund erscheinen. Dieselben 
sind durch einen leicht zugerundeten und sehr fein linirten Saum verbunden ‚ und tragen je acht 
regelmässige, eiförmig verdiekte Rippen, die sich zu sehiefen Längsreihen vollkommen entsprechen. 
Ueber die Rippen und die sie trennenden Rinnen erstreeken sich zahlreiche, abwechselnd stärkere 
und feinere Querlinien, welche, von dieht gedrängten schiefen Längsstreifen gekreuzt, die ganze 


Oberfläche genetzt erscheinen lassen. Die Mundöffnung ist verlängert eiförmig, die Spindel stark, 
und von drei dieken schiefen Falten bedeckt. 


DIE GASTEROPODEN DER GOSAUGEBILDE. 93 


Keiner tertiären Form verwandt noch ähnlich, ist sie durch ihre reich verzierte Schale und die 
deutlichen Spindelfalten hinlänglich charakterisirt. 

Selten zu Schattau bei Gosau. 

Sammlung der k. k. geologischen Reichsanstalt. 


2. Fasciolaria spinosa Zx. 
Pleurotoma spinosa Sow. Geol. Tr. III, p. 39, fig. 21. 
Taf. XVI, Fig. 11. In natürlicher und vermehrter Grösse. 
Spiralwinkel 45°. — Letzte Windung 40 : 100. — Höhe 22 Millim. (10 W. Lin.), Breite 8 Millim. (3:5 W. Lin.). 


Faseiolaria testa fusiformi gradata, anfractibus teretibus ad suluram marginatis alque 
sinuatis, in medio angulato-carinaltis, infra cingulato-tuberculatis, aut loroso-spinosis ; 
columella triplicata. 


Spindelförmig, mit hohem abgestuftem Gewinde, dessen einzelne Umgänge drehrund sind, aber 
durch einen scharfkantigen Kiel auf ihrer Mitte sechsseitig erscheinen; oberhalb desselben bis zur 
Naht sind sie vollkommen pleurotoma-artig stark ausgerandet, von der Mitte abwärts umgeben sie 
drei bis vier glatte hervorstehende Gürtel oder Kiele, welche an je acht regelmässigen Längsrippehen 
wulstförmig verdickt, in spitzen Stacheln vorragen. Die Spindel ist reichlich mit starken Falten 
bedeckt. 

Unter den Fasciolarien keiner einzigen verwandt, wohl aber unserer Pleurotoma heplagona 
nicht wnähnlich; durch die starken und sehr scharfen Spindelfalten jedoch generisch von ihr 
unterschieden. 

Selten im Nefgraben in der Gosau, von mir aufgefunden. 

Sammlung der k. k. geologischen Reichsanstalt. 

3. Fasciolaria gracilis Zu. +, 4 bauen alecata 
Taf. XVI, Fig. 12. In natürlicher und vermehrter Gröden: 
Spiralwinkel 28°. — Letzte Windung 46 : 100. — Höhe 28 Millim. (13 W. Lin.), Breite 8 Millim. (35 W. Lin.). 


Fasciolaria testa fusiformi elongata graeili, anfraclibus convexiusculis aculissime costaltis, 
costis obliquis sinuatis levibus, longitudinaliter subtilissime striatis : columella triplicata. 


Verlängert spindelförmig, hoch und schlank, mit leichteonvexen, glatt- und scharfgerippten Win- 
dungen. Die Rippen, zehn bis zwölf an der Zahl, sind sehr unregelmässig, weder gleich gross, noch 
gleich weit von einander abstehend, schief gestellt und stark rückwärts gebogen. Sie erheben sich 
dachförmig zu einer schneidigen Kante, und sind sehr fein längsgestreift. Die Mundöffnung ist sehr 
verlängert und schmal, die Spindel schief gewunden, und von drei Falten bedeckt, unter .denen die 
mittlere die stärkste ist. 

Diese Art zeichnet sich vor Allem durch ihre höchst eigenthümliche schlanke Form und ihre 
unregelmässigen scharfen Rippen aus, und beweist durch die eonstante Anwesenheit von Spindel- 
falten die Nothwendigkeit ihrer Stellung zu Fasciolaria. 

Ziemlich häufig im Edelbachgraben in der Gosau. 

Sammlung der k. k. geologischen Reichsanstalt. 


94 FR. ZEKELI. 


XI. Fam. BUCCINIDAE »’Ors 
30. Gen. Cerithium Abass. 


1. Gerithium furcatum Zx. 


Taf. XVII, Fig. 1. In natürlicher und vermehrter Grösse. 
Spiralwinkel 22°. — Höhe 45 Millim. (20-5 W. Lin.), 12 Windungen. 


Cerithium testa turrita, anfractibus subtetragonis ad suluram furcalis, cingulis ternis gra- 
_ nulato-funieulatis, lineis eingillisque interstitialibus, granulis transversalibus rhombieis. 


"Gethürmt, mit fast vierseitigen Windungen, die durch eine breite Furche geschieden, zugleich 
durch eine von dem oberen Umgange herabreichende Zackenreihe in der Naht verbunden sind. Jede 
derselben trägt drei Gürtel perlschnurförmig an einander gereihter, quer-rhombischer Körnchen, 
und zwischen ihnen feine Querlinien , welche selten den Charakter zartkörniger Zwischengürtelchen 
annehmen, und gewöhnlich nur wellenförmig verlaufen. Schwielen auf jeder Windung zwei um 
zwei Drittel der Peripherie von einander abstehend. 

Vom Cerithium eingillatum durch seine’ beinahe eonvexen Umgänge, die perlschnurförmig 
an einander gereihten, flach vierseitigen Körnchen und den Mangel an deutlichen Zwischengürtel- 
chen unterschieden. 

Im Wegscheidgraben in der Gösau von Herrn Professor Sımoxy aufgefunden. 

Sammlung der k. k. geologischen Reichsanstalt. 


2. Gerithium acuminatum Zx. 
Taf. XVII, Fig. 2. In natürlicher und vermehrter Grösse. 


Spiralwinkel 21°. — Höhe 42 Millim. (19 W. Lin.), 12 Windungen. 


Cerithium testa lurrita elonyata, anfraclibus Tetragonis eingulato-granulatis, eingulis ternis, 
granulis tetragonis acutis, varicibus erebris. 


Gethürmt, mit vierseitigen, zahlreich mit Schwielen besetzten Windungen, die durch eine tiefe 
Furche getrennt, drei gekörnte Gürtel und ein kleines Nahtgürtelchen tragen. Die Körnchen vier- 
seitig bis eirund zugespitzt, stehen um 1'/, ihres Durchmessers aus einander, und bilden auf den 
einzelnen Windungen gebogene Längsreihen. 

Dem Cerithium torguatum benachbart, und durch seine weiter von einander abstehenden 
spitzen Körnchen, sowie sein stets nur einfach vorhandenes Nahtgürtelehen deutlich von ihm 
unterschieden. 

Von Herrn Prof. Sımony im Edelbachgraben in der Gosau gefunden; ziemlich selten. 

. Sammlung der k. k. geologischen Reichsanstalt. 


DIE GASTEROPODEN DER GOSAUGEBILDE. 95 


3. Gerithium torquatum Zx. 
Taf. XVII, Fig. 3 und 5. In natürlicher und vermehrter Grösse. 


Spiralwinkel 24°. — Höhe 40 Millim. (18 W. Lin.), 12 Windungen. 


Cerithium testa turrita, anfractibus tetragonis varicosis cingulato- granulatis, granulorum 
cingulis ternis, minoribus tolidemgue interstitialibus, granulis appro.zimatlis. 


Gethürmt, mit vierseitigen, durch eine tiefe Furche getrennten Windungen, deren jede drei 
körnige Hauptgürtel, zwei sehr feinkörnige Nahtgürtelehen, und zwischen den beiden unteren Quer- 
reihen noch ein deutlich vortretendes, so wie alle übrigen perlschnurförmig gekörntes Zwischen- 
gürtelehen trägt. Die Körnchen sind rund zugespitzt, stehen dieht beisammen, und entsprechen sich 
nicht in Längsreihen. Schwielen sind auf jeder Windung drei, ziemlich um ein Drittel der Peripherie 
von einander entfernt. 

Die Fig. 5 abgebildete Varietät unterscheidet sich bloss durch den Mangel des Zwischen- 
gürtelchens an den beiden unteren Querreihen. 

Dem vorigen, Cerüthium acuminatum, verwandt. 

Gefunden von Herrn Professor Sımony zu Schattau bei Gosau. 

Sammlung der k. k. geologischen Reichsanstalt. 


4. Gerithium sociale Zx. 
Taf. XVII, Fig. 4. In natürlicher und vermehrter Grösse. 


Spiralwinkel 23°. — Höhe 17 Millim. (8 W. Lin.), 10 Windungen. 


Cerithium testa turrila acuminata, anfractibus convezxis einqulatis, einqulis ternis granulosis, 
I ‚cng 
granulis sparsis longitudinaliter costatis. Ä 


Gethürmt, mit convexen, durch eine tiefe Furche getrennten Windungen, die von drei körnigen 
Gürtelehen umgeben sind. Die Körnchen vierseitig, unter einander netzförmig verbunden, einzeln 
leicht zugespitzt, stehen um ihren doppelten Durchmesser aus einander, und bilden sehr regelmässige 
zwölf Längsreihen. Keine Schwielen. | 

Hat wohl einige Aehnlichkeit mit dem tertiären Cerith. negleetum Desh. Coy. foss. des env. de 
Paris 11, 9.386, 1. 56, fiy.1, 2, ist ihm aber bei näherer Vergleichung durchaus nicht verwandt. 

Ziemlich häufig in blaugrauem Gosaumergel von Meiersdorf unweit Wiener-Neustadt. 

Sammlung der k. k. geologischen Reichsanstalt. 


5. CGerithium subgradatum Ze. 
Taf. XVII, Fig. 6. In natürlicher und vermehrter Grösse. 
Spiralwinkel 28°. — Höhe 12 Millim. (5°5 W. Lin.), 9 Windungen. 


Cerithium testa turrita subgradata, anfractibus telragonis cingulato - granulatis , eingulis 
iernis granulorum acutorum longitudinaliter costatum. 


96 FR. ZEKELI 


Gethürmt, mit schmal abgestuften vierseitigen Windungen, jede mit drei feinkörnigen Gürteln 
geziert. Die Körnehen queroval, scharf zugespitzt, stehen dem äusseren Anscheine nach senkrecht. 
in Längsreihen unter einander, sind jedoch auf den verschiedenen Windungen ungleichzählig 
(fünfzehn, sechszehn, vierzehn, eilf u. s. w. von unten nach oben) und tragen je eine feine Quer- 
linie zwischen den einzelnen Gürtelehen. Schwielen fehlen. 

Gleicht in Form und Grösse zunächst dem Cerithium frequens, unterscheidet sich aber durch 
alle seine Charaktere, besonders durch die Dreizahl seiner Körnchen von dieser mit vierhöckerigen 
Gürteln versehenen Art. 

Ziemlich selten im Edelbachgraben in der Gosau. 

Sammlung der k. k. geologischen Reichsanstalt. 


6. Gerithium exiguum Zx. 


Taf. XVII, Fig. 7. In natürlicher und vermehrter Grösse. 
Spiralwinkel 29°. — Höhe 12 Millim. (5°5 W. Lin.), 10 Windungen. 


Oerithium testa turrita, anfractibus quadrangularibus subimbricatis cingulato - granulosis, 
eingulis granulorum ternis, minoribus binisque interjectis, infimo majori. _Varieibus 
erebris. 


Gethürmt, mit sehr schmal über einander vorragenden, viereckig fest anschliessenden Win- 
dungen, welche drei sehr feinkörnige Gürtelehen, und dazwischen je zwei nur mikroskopisch wahr- 
nehmbare körnige Zwischengürtelehen tragen. Die Körnchen sind queroval zugespitzt, nehmen in den 
Reihen der drei Hauptgürtelehen jeder Windung von unten nach oben wie an Grösse ab, so an Zahl 
zu. Schwielen sind drei auf jedem Umgange, ziemlich '/, der Peripherie von einander abstehend. 

Dureh die feinen Körnchen und zahlreichen Schwielen, so wie die geringe Grösse an (erithium 
mellegranum erinnernd. 

Selten im Gosauthale. 

Sammlung der k. k. geologischen Reichsanstalt. 


7. Gerithium. Höninghausi Krsr. 


KEFERSTEIN, Deutschland V, P. 529. 
GOLDFUSS, Petrefaeten III, P. 36, Taf. 174, Fig. 12. 


Taf. XVII, Fig. 1 und 2. In natürlieher und vermehrter Grösse. 
Spiralwinkel 26°. — Höhe 8 — 12 Millim. (4 — 6 W. Lin.), 10 Windungen. 


Cerithium testa pentangulo-pyramidali, quinque-cosiata, anfraclibus quadriquetris eingulatis. 
eingulis quaternis nodulosis, lotidemgue minoribus granulatis interjeclis. 


| Pyramidal-fünfeckig, in halber Spirale gedreht, mit rippenförmigen Kanten. Die neun bis zehn 
Umgänge sind vierkantig, und mit vier knotigen Gürteln und drei körnigen Zwisehengürtelehen dicht 
bedeekt. An den Kanten werden diese Knötchen breiter, und setzen die vorstehenden Längsrippen 
zusammen. GoLpr. 


DIE GASTEROPODEN DER GOSAUGEBILDE. 97 


Im Allgemeinen bewährt sieh diese deutliche Charakteristik als richtig, aber auch Ausnahmen 
finden Statt. Nicht selten trifft man nämlich Individuen mit mehr als fünf, z. B. sechs, sogar acht 
Längsrippen (Fig. 2) und auch die sind häufig nicht in halber, sondern in ganzer Spirale gewunden, 
und an den einzelnen Windungen oft treppenförmig abgesetzt. 

Im Gosaumergel der „Neuen Welt’, bei Piesting, Dreistätten an der Wand, und bei Lanzing 
immer in Gesellschaft von Cerithium Münsteri, Cerithium frequens, Cerithium debile, und der 
nicht seltenen Omphalia Kefersteini sehr zahlreich. 

Sammlungen der k. k. geologischen Reichsanstalt und des k. k. Hof-Mineralien-Cabinetes. 


8. Gerithium afline ‘) Zx. 
Taf. XVII, Fig. 3. In natürlicher und vermehrter Grösse. 


Spiralwinkel 24°. — Höhe 35 Millim. (16 W. Lin.), 12 Windungen. 


Cerithium testa turrita, anfractibus convezxiusculis cingulato-granulatis, eingulis lernis, ein- 
> I g ’ 
gillisgue quinis erenatis, granulis longitudinaliter seriatis. 


Gethürmt, mit leiehteonvexen, durch eine tiefe Furche getrennten Windungen, welche auf drei 
kielförmig hervortretenden, gleieh weit von einander abstehenden Querreihen runde, bis eiförmig 
zugespitzte, von oben nach unten zusammengedrückte Körnchen,, und mit ihnen abwechselnd, fünf 
feingekerbte Zwischengürtelehen tragen. Die Körnchen der Hauptgürtel entsprechen sich in Längs- 
reihen. Schwielen sind zahlreich. 

Bildet mit Cerithium sejunetum, und den ihm nächstverwandten Cerithium eingillatum und 
Cerithium cognatum eine sehr natürliche Gruppe, und unterscheidet sich hauptsächlich durch seine 
leiehteonvexen Windungen und die zu Längsreihen verbundenen Körnchen. 

An der Traunwand bei Gosau in der Actaeonellen-Schicht. 

Sammlung der k. k. geologischen Reichsanstalt. 


9. Gerithium sejunetum Ze. 
Cerithium disjunetum Goldf. Petref. II, P. 35, Taf. 174, Fig. 9. (non €. disj. Sow. @eol. Trans. LII, tab. 39, fig. 12.). 
Taf. XVII, Fig. 4 und 5. In natürlicher und vermehrter Grösse. 


Spiralwinkel 27°. — Höhe 35 Millim. (16 W.Lin.), 12 — 14 Windungen. 


Cerithium testa turrita, anfraetibus compresso-teretibus eingulato-granulatis, eingulis ternis 
eingillisque subtilioribus interjectis, granulis transversalibus eompressis aculis. 


Gethürmt, mit zusammengedrückt drehrunden, dureh tiefe Furehen getrennten Windungen. 
Jede derselben hat drei, mit spitzigen von oben nach unten zusammengedrückten Körnchen besetzte 
Gürtel und feingekörnte Zwischengürtelehen. Der oberste Gürtel ist durch eine tiefere Zwischen- 
furche getrennt, und mit kleineren zahlreichen Körnehen geziert. Auf jeder Windung findet sich 


eine Schwiele. 


1) Cerithium affine d’Orb. 1847 im Prodröme, umgeändert aus Nassa affinis Sow. in @eol. Tr. III, tab. 39, ist kein Ceri- 
thium, sondern eine Voluta. 
Abhandlungen der k. k. geologischen Reichsanstalt. I. Band, 2. Abtheil,, Nr. 2. 13 


98 FR. ZEKELI. 


Nicht selten ist eine Spielart (Fig. 5), welche zwischen den beiden unteren Gürteln jeder 
Windung nicht nur ein, sondern stets zwei feinkörnige Zwischengürtelchen trägt. Mit Cerithium 
affine, Cerithium eingillatum und Oerithium cognatum verwandt, jedoch in keines derselben 
übergehend, und durch seine sehr fein und spitzgekörnten Gürtelehen kenntlich. 

Gouoruss, der noeh die Ansicht theilte,, dass sich unter den Gosaugebilden auch einzelne ter- 
tiäre Sehiehten und Versteinerungen fänden, identifieirte das bei Radkersburg in Steiermark jung- 
tertiär vorkommende Cerithium disjunelum Sow. (vgl. oben) mit unserer, derselben kaum ver- 
wandten Art. Allen weiteren Irrungen vorzubeugen, sah ich mich daher veranlasst, den Namen 
zu ändern. 

Häufig im Gosauthale, besonders im Edelbachgraben. 

Sammlungen der k. k. geologischen Reichsanstalt und des k. k. Hof-Mineralien-Cabinetes. 


10. Gerithium  eingillatum Zx. 


Taf. XVII, Fig. 6. In natürlicher und vermehrter Grösse. 
Spiralwinkel 22°. — Höhe 38 Millim. (17 W.Lin.), 13 Windungen. 


Cerithium tesa Turrita, anfractibus Tetragonis ad suturam furcatis cingulato- granulatis, 
cingulis ternis, totidemque eingillis subtilioribus; varicibus erebris. 


Gethürmt , mit vierseitigen, vollkommen flachen, an der wenig vertieften Naht durch feine 
Lacken, wie bei Cerölhium furcatum, verbundenen Windungen, über welche je drei gekörnte Haupt- 
gürtel und eben so viele deutliche, feinkörnige Zwischengürtelchen verlaufen. Die Gürtel stehen gleich 
weit aus einander und tragen, in Kielform verbunden, von oben und unten zusammengedrückte vier- 
seitig scharfzugespitzte zahlreiche Körnehen,, die sich in keiner Weise zu Längsreihen entsprechen. 
Eine ähnliche Bildung zeigen die Körnehen der Zwischengürtel. Schwielen sind zahlreich und regel- 
mässig vertheilt, zwei Drittel der Peripherie von einander abstehend. 

Mittelglied von Cerithium sejunetum und Cerithium furcatum. 

Von der Traunwand bei Gosau. 

Sammlung der k. k. geologischen Reichsanstalt. 


11. Gerithium eognatum Zx. 
Taf. XVII, Fig. 7. In natürlicher und vermehrter Grösse. 
Spiralwinkel 28°. — Höhe 14 Millim. (6:5 W. Lin.), 8 Windungen. 
Cerithium esta turrita, anfractibus convexiuseulis subimbricatis eingulato-granulatis ad 


suluram eingillatis ; granulis longitudinaliter seriatis aut eostalis sparsis, varicibus 
erebris. 


Gethürmt, mit schmal über einander vorragenden,, leichteonvexen Windungen, welche, durch 
ein fein gekörntes Nahtgürtelehen verbunden, je drei starke Gürtel vierseitig zugespitzter Körnchen 
und je zwei Schwielen tragen. Die Körnehen stehen weit von einander ab, verbinden sieh zu 


DIE GASTEROPODEN DER GOSAUGEBILDE. 99 


Längsrippen, die sich jedoch im Ganzen nicht entsprechen, und nehmen nach dem unteren breiteren 
Theile der Windung an Grösse zu, so dass die einzelnen Umgänge dachziegelförmig überzugreifen 
scheinen. Zwischen den einzelnen Gürteln machen sich zahlreiche feine Querlinien bemerkbar, von 
denen besonders die mittleren sehr deutlich hervortreten. 

Unterscheidet sich von seinen Verwandten, dem Cerithium sejunctum und Cerithium retico- 
sum, durch seine weit von einander abstehenden, zu Längsreihen verbundenen Körner, das sehr 
bestimmt abgeschnürte Nahtgürtelehen und die etwas übergreifenden Windungen. 

Im Edelbachgraben und Nefgraben in der Gosau. 

Sammlung der k. k. geologischen Reichsanstalt und des k. k. Hof-Mineralien-Cabinetes,. 


12. Gerithium reticosum Sow. 
Sowergy, @eol. Trans. IIT, tab. 39, fig. 17. 
Cerithium erenatum Broce. var. Goldf. Petrefacten pag. 35, Taf. 174, Fig. 6. 
Taf. XIX, Fig. 1 — 3. In natürlicher und vermehrter Grösse. 


Spiralwinkel 30°. — Höhe 52 Millim. (24 W. Lin.), 13 Windungen. 


Cerithium testa turrila, anfraclibus convexiusculis eleganlissime cingulato-granulatis, cin- 
qulis qualernis, superiori disjuncio, eingillisqgue aut granulatis aut erenalis inlerjec- 
tis; varicibus crebris. 


Gethürmt, mit mehr oder weniger eonvexen, zuweilen sehr zahlreich mit Schwielen bedeckten 
Windungen, deren jede vier körnige Hauptgürtel trägt, von denen der obere, durch eine tiefe Furche 
von den übrigen getrennt, mit grösseren oder kleineren Körnchen verziert ist. Alle Körnehen sind 
rund oder vierseitig zugespitzt und wenig von einander abstehend. Zwischen den Gürtelreihen der- 
selben treten aber in normaler Form (Fig. 1) noch feinkörnige Zwischengürtelehen hervor , die in 
mannigfachen Spielarten theils an Grösse zunehmend (Fig. 2) den Hauptgürteln an Stärke gleich- 
kommen, theils an Deutlichkeit abnehmend (Fig. 3) in einfache oder zahlreiche gekerbte, wellenför- 
mige Querlinien übergehen, wodurch, zumal wenn die Windungen allmälig flacher werdend bei- 
nahe vierseitig sind, der Uebergang zu Cerilhium pustulosum var. (Fig. 5) vermittelt wird und 
nur die Stärke und Absehnürung des obern Gürtels noch einen Unterschied bedingt. 

Mit Originalien des Cerithium erenatum Brocc. aus Castell’ arquato und verschiedenen 
anderen Loecalitäten, wie mit der Beschreibung und Abbildung in Brocenr’s Subapp. p. 422, tab. X, 
fig. 2, und Derruner in Diet. se. nat. VII, 522 und Desnaves in Zyell. app. III, 28 verglichen, 
zeigt unsere Art durchaus weder Aehnlichkeit noch Verwandtschaft, denn das jungtertiäre Cerilhrum 
crenatum ist kegelig lang gezogen und schmal (Spiralw. 18—20 Grad), hat nicht viereekig- oder 
rund- allemal scharfgespitzte feine Körnchen an seinen undeutliehen Gürteln, sondern nur lose unre- 
gelmässige Falten, die mit den Körnern von Cerithium reticosum nicht verglichen werden können, 
ausserdem auch eine ihm ganz entgegengesetzte, sehr deutlich ausgesprochene Längsstreifung. 

Füllt ganze Mergelschiehten in der Gosau und ist besonders häufig im Edelbachgraben und 
Nefgraben, sowie in Schattau und an der Traunwand bei Gosau. 


Sammlung der k. k. geologischen Reichsanstalt und des k. k. Hof-Mineralien-Cabinetes. 
13 * 


100 FR. ZEKELI. 


13. Cerithium pustulosum Sow. 
Sowergy, Geol. Trans. III, tab. 39, fig. 19. 
Goupruss, Petref. III, Pag. 35, Taf. 174, Fig. 8. 
Taf. XIX, Fig. 4 und 5. In natürlicher und vermehrter Grösse. 


Spiralwinkel 95 — 33°. — Höhe 50 Millim. (23 W. Lin.), 13 Windungen. 


Cerithium testa turrila, anfractibus tretragonis cingulato-nodulosis , cingulis quaternis, 
cingillisqgue yeminis levibus interjectis, nodulis compressis longitudinalibus. 


Gethürmt, mit vierseitigen bis leichteonvexen, fast anschliessenden Windungen, die mit vier 
flachen knotigen, gleichweit von einander abstehenden Gürteln umgeben sind. Die Knötchen sind 
in der Regel der Länge nach oval, bilden gebogene Längsreihen und sind doppelt schmäler als ihre 
Zwischenräume. Die einzelnen Gürtel werden von je zwei glatten wellenförmigen Querlinien ge- 
trennt. Schwielen sind ziemlich zahlreich. 

Allmälige Uebergänge führen zu der Fig. 5 dargestellten Varietät, deren Windungen mehr 
zugerundet, die Knötehen körnerartig quergestellt und leicht zugespitzt erscheinen und statt der zwei 
eharakteristischen Querlinien zahllose feine Querstreifen zwischen sich erkennen lassen. Die Gürtel 
behalten jedoch gleiche Entfernung von einander und stets vollkommen gleiche Bildung, sie unter- 
scheiden dadurch diese Art von dem ihr nahe verwandten Cerithium reticosum Now. 

v’Onsıoxy’s Oerithium pustulosum Sow. (vgl. »’Onsieny Pal. frane. terr. eret. p. 381, 
pl. 233, fig. 4) ist mit dem Unserigen nicht identisch; schon das Gehäuse hat eine ganz andere 
Form, die gekörnten Gürtel nun gar lassen kaum eine Verwandtschaft beider Arten zu; bei der süd- 
französischen stehen die Körner sehr weit von einander ab, sind vollständig abgerundet und haben 
meist eine sehr unregelmässige Stellung, auch fehlen ihr die Schwielen. | 

Weniger häufig als die vorige Art, obgleich noch immer sehr gewöhnlich im Edelbachgraben, 
Tauern- und Nefgraben in der Gosau. 

Sammlung der k. k. geologischen Reichsanstalt und des k. k. Hof-Mineralien-Cabinetes. 


14. Gerithium distinetum Zx. 
Taf, XIX, Fig. 6. In natürlicher und vermehrter Grösse. 


Spiralwinkel 25°. — Höhe 30 Millim. (14 W. Lin.), 10 Windungen. 


Cerithium testa turrita, anfractibus quadriquetris eingulatis , ceingulis quaternis granulalis, 
cingillisque levibus interstitialibus, granulis longitudinaliter seriatis. 


Gethürmt, mit vierkantigen, kaum durch eine schmale Furche getrennten Windungen, deren 
jede vier körnige Gürtelchen, und sie umsäumend, je fünf glatte Querlinien trägt. Die Körnchen, 
vierseitig zugespitzt, um mehr als die Breite ihres Durchmessers von einander abstehend, bilden 
regelmässige Längsreihen. Schwielen selten. 

Durch die Vierzahl seiner Gürtel dem Cerithium reticosum und Cerithium pustulosum 
benachbart, erinnert es durch sein regelmässiges, fein und spitz gekörntes Gewinde an das drei- 


DIE GASTEROPODEN DER GOSAUGEBILDE. 101 


gürtelige Cerithium trifidum, ist aber von Allen hauptsächlich dureh die schnurgeraden Längsreihen 
seiner Körner unterschieden. | 

Ziemlich selten an der Traunwand bei Gosau. 

Sammlung der k. k. geologischen Reichsanstalt. 


15. Cerithium Goldfussi Ze. 
Taf. XIX, Fig. 7. In natürlicher und vermehrter Grösse. 


Spiralwinkel 27°. — Höhe 20 Millim. (9 W. Lin.), 10 Windungen. 


Cerithium testa turrita varicosissima, anfractibus letragonis contiguis granulato-cingulatis, 
cingulis granulorum subtilium quaternis, totidemque eingillis granulatis interstitialibus. 


Gethürmt, mit vierseitigen anschliessenden, über und über mit stark vortretenden Schwielen 
(drei bis vier auf jedem Umgange) bedeckten Windungen, deren jede vier Haupt- und eben so viele 
Zwischengürtelehen unendlich feiner, rund zugespitzter Körnchen und nieht selten noch gekerbte 
Querlinien dazwischen trägt. 

Erinnert durch seine dieht gedrängten und fein gekörnten Gürtelchen und Zwischengürtelchen, 
sowie durch seine zahlreichen Schwielen an Cerithium millegranum, ist ihm jedoch gar nicht, 
wie überhaupt keinem anderen Gosauer Oerithium verwandt. 

Findet sich sehr häufig in Gesellschaft von Nerinea granulata und Nerinea graeilis , sowie 
von Trochus plicato-granulatus und Turbo decoratus u. s. w., jedoch selten gut erhalten, zu 
Kössen und am Sonnenwendjoch in Tirol. | 

Sammlung der k. k. geologischen Reichsanstalt. 


16. Cerithium frequens Zx. 
Taf. XX, Fig. 1. In natürlicher und vermehrter Grösse. 


Spiralwinkel 23°. — Höhe 14 Millim. (6°5 W. Lin.), 9 Windungen. 


Cerithium testa turrila, anfractibus tetragonis cingulatis, cingulis qualernis tuberculosis, 
luberculis transversalibus oblongis, irregulariter serialtis. 


Gethürmt, mit vierseitigen, durchwegs von einem flachen Nahtgürtelehen verbundenen, fast 
anschliessenden Windungen, die mit vier höckerigen Gürteln umgeben sind. Die quergestellten 
Höckerehen sind vierseitig (zweimal so breit als hoch) , stehen um den Durchmesser ihrer Höhe 
in sich nieht entsprechenden Längsreihen aus einander, auf den unteren Windungen nämlich drei und 
zwanzig bis fünf und zwanzig, den mittleren fünfzehn bis achtzehn, den oberen gewöhnlich dreizehn 
an der Zahl, und tragen eine bis drei feine Querlinien zwischen sich. 

Zuweilen finden sich Spielarten, welche unterhalb der vier höckerigen Hauptgürtel noch vier 
kleinere, mit jeder Windung an Zahl abnehmende Nebengürtel haben, oder auch Exemplare, welche 
inmitten der beiden oberen Gürtelehen noch ein feineres, ebenfalls höckeriges Zwischengürtelehen 


tragen. / 


102 FR. ZEKELI. 


Gleieht in Form und Bildung dem Oerithium solidum , und durch seine Grösse und Höcker- 
chen dem ©. Münsteri; unterscheidet sich aber von Ersterem durch seine bedeutend geringere 
Grösse, fast anschliessende Windungen und verhältnissmässig kleinere, diehter beisammen stehende 
Höckerchen ; von Letzterem durch seine gethürmte Gestalt, seine viel zahlreicheren und schmäleren 


Höckerchen. 
Gewöhnlich in Gesellschaft beider im Gosauthale, der Traunwand und der Neuen Welt gleich 


häufig in sandigem oder blaugrauem Mergel. 
Sammlungen der k. k. geologischen Reichsanstalt und des k. k. Hof-Mineralien-Cabinetes. 


17. Gerithium eribriforme Ze. 
Taf. XX, Fig. 2. In natürlicher und vermehrter Grösse. 


Spiralwinkel 25°. — Höhe 20 Millim. (9 W. Lin.), 10 Windungen. 


Cerithium testa turrita, anfractibus subpenlagonis depressis, infra angulatis imbricatis, 
coslis erebris lineolatis, cingillisyue ternis aut quaternis reliculatis. 


Gethürmt, mit fast fünfseitigen, unten gekanteten Windungen, die mit der Kante schmal vor- 
ragen und dadurch die einzelnen Windungen absetzen. Sie sind mit zahlreichen, einander nieht voll- 
kommen entsprechenden, feinen Längsrippen besetzt, die etwas gebogen, je drei oder auch vier 
Quergürtelehen tragen, wodurch die ganze Oberfläche ein netzförmig gegittertes Ansehen erhält. 
Schwielen fehlen gewöhnlich. 

Seltener vorkommende Varietäten haben jedoch zahlreiche Schwielen, auch ihre Windungen 
werden immer mehr vierseitig, nur die gitterartige Oberfläche ist Allen gemeinschaftlieh. 

Gleicht auf den ersten Bliek dem jungtertiären Cerithium eribrarium Wood (Orag Moll. 
I, p. 71, tab. VIII, Fig. 7), oder in seiner Bildung, wiewohl nur entfernt, dem Oerithium 
imbricatum Münst. Gouvruss (Petref. II, pag. 34, Taf. 174, Fig. 4, aus der Kreide von Haldem), 
ist aber beiden nicht verwandt. 

Im Edelbachgraben in der Gosau. 

Sammlung der k. k. geologischen Reichsanstalt. 


18. Gerithium solidum zx. 
Taf. xx, Fig. 3. In natürlicher und vermehrter Grösse. 
Spiralwinkel 24°. — Höhe 20 Millim. (9 W. Lin.), 8 Windungen. 


Cerithium esta turrita, anfractibus_ tetragonis cingulato-tuberculosis, cingulis quaternis, 
tubereulis tetragonis planis longitudinaliter seriatis. 


Gethürmt, mit vierseitigen bis leichteonvexen, durch eine Naht getrennten, zuweilen sogar 
abgestuften Windungen,, die von vier höckerigen Gürteln umgeben sind. Die Höckerchen sind vier- 
seitig bis queroval, stehen nahe beisammen und bilden auf den einzelnen Umgängen gebogene Längs- 
reihen, welche denen der oberen Windungen nicht entsprechen. 


DIE GASTEROPODEN DER GOSAUGEBILDE. 103 


Würde, den Abbildungen nach zu schliessen , noch am ehesten eine Aehnlichkeit mit tertiären 
Cerithien haben, wie sie z. B. Desmares Cogu. foss. des env. de Paris: 


als Oerithium plicatulum p. 759, tab. LIV, fig. 1,2, 7,8, 
ceurvicostalum DBIE TEE 
» scruposum p: 374, „ LVI, „ 17—19, 


und Puıtpr, Enum. Moll. Sieil. als Cerithium mamillatum, p. 194, tab. XI, fig. 11, 12 
beschrieben, wenn bei der gänzlichen Verschiedenheit tertiärer von Gosauer Cerithien überhaupt 
eine wirkliche Uebereinstimmung der Originalien auch nur denkbar wäre. Unter den Gosauern steht 
diese Art dem ©. freguens am nächsten. 

Ziemlich häufig. in der Gosau, noch häufiger aber an der Traunwand bei Gosau in der Actaeo- 
nellen-Schicht. 

Sammlung der k. k. geologischen Reichsanstalt. 


19. Gerithium interjectum Zx. 
Taf. XX, Fig. 4. In natürlicher und vermehrter Grösse. 


Spiralwinkel 26°. — Höhe 20 Millim. (9 W. Lin.), 8 Windungen. 


Cerithium lesta conica subgradata, anfractibus tetragonis cingulato-granulosis, cingulis 
quaternis, cingillogue unico interjecto, granulis rotundis, acutis. 


Kegelförmig, mit vierseitigen, schmal abgestuften Windungen, welehe von je vier körnigen 
Hauptgürtelehen und auf ihrer Mitte von einem fünften noch feinkörnigeren Zwischengürtelehen 
umgeben sind. Die Körnchen sind rund zugespitzt und bilden auf den einzelnen Windungen sanft 
gebogene, im Ganzen einander nicht entsprechende Längsreihen. Schwielen fehlen. 

Durch den gänzliehen Mangel an Schwielen einigermassen an Cerithium frequens und 
Cerithium solidum sich anschliessend, ist es besonders durch seine rundgekörnten Gürtelehen 
unterschieden. 

In Schattau bei Gosau, von Herrn Professor Sımoxv gefunden. 

Sammlung der k. k. geologischen Reichsanstalt. 


| 20. Gerithium nitidum Ze. 
Taf. XX, Fig. 5. In natürlicher und vermehrter Grösse. 


Spiralwinkel 28°. — Höhe 19 Millim. (9 W. Lin.), 11 Windungen. 


Cerithium lesta conica, elegantissime exornala, anfractibus lelragonis cingulato-granulosis, 
cingulis quaternis funiculatis, eingillisque binis circumstitialibus; varieibus sparsis. 


Kegelförmig, unten bauchig zugerundet, mit vierseitigen fast anschliessenden Windungen; 
jede mit vier körnigen Hauptgürteln und je zwei feineren Zwischengürtelchen geziert. Der obere 
Hauptgürtel sitzt an der Naht und tritt durch seine etwas grösseren Körnchen deutlich hervor; die 
anderen, oft an Zahl nach unten hin zunehmend, stehen auf der Mitte der Windung und sind sowohl 


104 FR. ZEKELI. 


dem oberen Hauptgürtel als der unteren Naht zu von den erwähnten Zwischengürtelehen umsäumt: 


Die Körnchen sind vollkommen rund zugespitzt, entsprechen einander nicht zu Längsreihen und 


lassen eine sehr feine Querstreifung, selbst Querlinienbildung zwischen sich wahrnehmen. Hie und 
da eine Schwiele. 

Im äusseren Ansehen dem Cerithium Münsteri nicht unähnlieh, erweist es sich bei näherer 
Besichtigung als ihm durchaus nieht verwandt, denn dasselbe hat einfache, quer-vierseitige,, ebene 
Höckerchen und niemals Zwischengürtel und Schwielen. 

In blaugrauem, festem Mergel zu Lanzing bei SRH GBRNN, 

Sammlung der k. k. geologischen Reichsanstalt. 


21. Gerithium trilidum Ze. 
Taf. XX, Fig. 6. In natürlicher und vermehrter Grösse. 


Spiralwinkel 32°. — Höhe 15 Millim. (7 W. Lin.), 10 Windungen. 


Cerithium testa conica, anfractibus quadrangularıbus eingulato-granulatis , granulorum 
aculorum cingulis ternis, varicibus crebris. 


Kegelförmig, mit viereckigen, wenig anschliessenden Windungen, jede mit drei körnigen Gür- 
telehen ; die Körnehen sind rund bis quer-oval zugespitzt, dicht an einander gereiht und entsprechen 
sieh nicht einmal auf den nn Windungen der Länge nach. Die Sehwielen sind zahlreich, treten 
aber wenig hervor. 

Steht dem Cerithium Luschützanum Gein. (Charakt. des sächs.-böhm. Kreidegeb. p. 72, 
Taf. XVII, Fig. 21) am nächsten; unterscheidet sich jedoch durch seine zahlreiehen Schwielen und 
die diehtgedrängten spitzen Körnchen von ihm, sowie von allen andern mit drei Gürteln versehenen, 
sowohl aus Tertiärgebilden als aus der Kreide aufgezählten Arten noch durch seine viel stumpfere 
Form. 

Liemlich selten aus Schattau bei Gosau, von Herrn Professor Sınony aufgefunden. 

Sammlung der k. k. geologischen Reichsanstalt. 


22. Lerithium verticillatum Zx. 
Taf. XX, Fig. 7. In natürlicher und vermehrter Grösse. 


Spiralwinkel 38°. — Höhe 18 Millim. (8 W. Lin.), 10 Windungen. 


Cerithium testa turbinato-conica ornalissima, anfraclibus tetragonis aculangulis , tricari- 
nalo eingulatis, cingulis dentieulato-erenatis, eingillisque numerosis subtilissimis. 


Kreiselförmig,, ausserordentlich fein geziert, mit vierkantigen durch eine tiefe Furche getrenn- 
ten Windungen ‚„ deren jede drei durch eine Rinne scharf gesonderte Kiele trägt, die an ihrer Ober- 
fläche leicht verdickt, von unzähligen feinen, senkrecht gestellten, scharfen Zähnen umgeben sind. In 
der tiefen und breiten Nahtfurche, sowie in den etwas flachen Rinnen zwischen den einzelnen Gür- 
telkielen verlaufen je drei gekörnte Zwischengürtelehen, neben denen man mit ihnen abwechselnde 
noch unendlich feinere von ähnlicher Bildung wahrnehmen kann, über welehe sich die deutlich her- 
vortretende senkrechte Längsstreifung hinzieht. 


DIE GASTEROPODEN DER GOSAUGEBILDE. 105 


Hat grosse Aehnlichkeit,, sogar einige Verwandtschaft mit p’Orsısny’s Arten aus dem Gault : mit 
Cerithium ornatissimum Dsh. Leym. 1842, Mem. geol. V, p. 14, XVII, 10; d’Orb. terr. 
cret. II, p. 370, pl. 230, fig. 10, 11, und 
Cerithium trimonile Michn. 1838, Mem. geol. IIl, p. 100, pl. XI, fig. 5; d’Orb. I. ce. II, 
p. 369, pl. 230, fig. 7 — 9, 
unterscheidet sich jedoch durch seinen stumpfen Spiralwinkel und die ganz eigenthümliche Verzierung 
der Schale. 
In mehreren sehr gut erhaltenen Exemplaren von mir aufgefunden im Edelbachgraben in der 
Gosau, wo dasselbe gar nicht selten ist. 
Sammlung der k. k. geologischen Reichsanstalt. 


23. Gerithium complanatum Ze. 


Taf. XX, Fig. 8. In natürlicher und vermehrter Grösse. 


Spiralwinkel 35°. — Höhe 19 Millim. (9 W. Lin.), 7 Windungen. 


Cerithium testa turbinato-conica gradata, anfractibus tetragonis cingulato-tuberculosis, 
eingulis quinis, tuberculis transversis tetragonis, longitudinaliter seriatis. 


Kegelig, scharf abgestuft, mit vierseitigen, treppenförmig abgesetzten Windungen , welche an 
fünf Gürtelchen quer-ovale bis vierseitige Höckerchen tragen, die zweimal so breit als hoch, in dem 
Durchmesser ihrer Höhe aus einander stehend, sich in Längsreihen entsprechen. 

Zeigt mit CO. Galeotti Nyst (Coyu. foss. de la Belg. p. 537, tab. XIV, fig. 6) einige 
Aehnlichkeit, ıst ihm aber durchaus nicht verwandt. 

Selten in der Gosau. | 

Sammlung der k. k. geologischen Reichsanstalt. 


24. Gerithium Münsteri Krsr. 


KEFERSTEIN, geognostische Zeitschrift VII, Pag. 99. 
Goupruss, Petrefacten III, Pag. 36, Taf. 174, Fig. 14. 


Taf. XXI, Fig. 1 und 3. In natürlicher und vermehrter Grösse. 


Spiralwinkel 30 — 40°. Höhe 12 Millim. (5°5 W. Lin.), 7 Windungen. 


Cerithium testa conica subventricosa , anfractibus tetragonis eingulatis, cingulis qualernis 
tuberculatis, tuberculis transversis letragonis irregulariter seriatis. 


Kegelförmig , bauchig, mit vierseitigen, mehr oder weniger abgestuften Windungen, die von 
vier höckerigen Gürteln umgeben sind. Die quer-vierseitigen Höckerchen, dreimal so breit als hoch, 
stehen um den Durchmesser ihrer Höhe aus einander und bilden auf den unteren achtzehn bis ein und 
zwanzig, den oberen zehn bis zwölf, daher auf den einzelnen Windungen sich nicht entsprechende 
Längsreihen. Am Rande der beiden unteren Umgänge verläuft ein glattes Nahtgürtelchen, sowie zwi- 
sehen jedem einzelnen Gürtelchen eine bis drei sehr feine Querlinien sich finden. 


Abhandlungen der k. k. geologischen Reichsanstalt. 1. Band, 2. Abtheil,, Nr. 2. 14 


106 FR. ZEKELI. 


Unsere Fig. 3 stellt eine abweichende und seltene Form dieser Art dar, bei welcher an dem 
untersten der vier Gürtel die quergestellten Höckerchen in einen ungetheilten glatten kielförmigen 
Gürtel verlaufen und nur die drei oberen derselben die normale Bildung zeigen. 

Bildet hinsichtlich seiner Höckerbildung und der nie vorhandenen Schwielen mit Ceritkium 
breve und Cerithium rotundum einerseits, sowie mit ©, frequens und C. solidum andererseits eine 
natürliche Gruppe, ist aber von Allen, wie zu vergleichen, deutlich unterschieden. 

Kommt in grosser Menge, ganze Schichten füllend, mit seinen Verwandten und mit dem zier- 
lichen ©. Höninghausi im Gosaumergel der Neuen Welt und der Gosau selbst (besonders aber an 
der Traunwand) vor und bröckelt sich bei Verwitterung des Bindemittels, vollständig erhalten , los. 

Sammlungen des k. k. Hof-Mineralien-Cabinetes und der k. k. geologischen Reichsanstalt. 


35. Gerithium breve Zx. 


Taf. XXI, Fig. 2. In natürlicher und vermehrter Grösse. 


Spiralwinkel 32°. — Höhe 10 Millim. (45 W. Lin.), 9 Windungen. 


Cerithium testa conica subventricosa, anfractibus tetragonis eingulatis ad suturam cingilla- 
tis, tuberculorum cingulis Ternis longitudinaliter costatum. 


Kegelig, wenig bauchig, mit vierseitigen durch ein flaches Nahtgürtelehen verbundenen Win- 
dungen ; auf jeder derselben mit drei Gürtelehen vierseitig flacher, einander der ganzen Länge nach 
in Reihen entsprechender Höckerchen verziert. 

Zur Gruppe des C. Münsteri gehörig und demselben auch zunächst verwandt, obwohl ebenso 
auch auf Cerithium frequens hinweisend, und von beiden durch die Dreizahl seiner Gürtel, die vier- 
seitige Form der Höckerchen, sowie durch das Entsprechen derselben zu Längsreihen unterschieden, 

Seltener als seine Verwandten, mit denen es vereint in Gosau und bei Wiener-Neustadt sieh 
findet. 

Sammlung der k. k. geologischen Reichsanstalt. 


26. Gerithium millegranum  Müxsr. 
Goupruss, Petrefaeten III, Pag. 36, Taf. 174, Fig. 13. 
Taf. XXI, Fig. 4 und 5. In natürlicher und vermehrter Grösse. 
Spiralwinkel 40°. — Höhe 12 Millim. (55 W. Lin.), 9 — 10 Windungen. 


Cerithium testa comica varicosa, anfractibus subletragonis granulatis, yranulorum eingulis 
quaternis minoribus lotidemque interjectis, supremo majore. 


Kegelförmig, reichlich mit Schwielen besetzt. Die vierseitigen Umgänge tragen vier Querreihen 
abgerundeter Körnchen, von welchen die oberste etwas dieker und vor den übrigen durch eine tiefe 
Rinne getrennt ist. Diese Körnchen bilden gebogene Längsreihen. Zwischen jeder ihrer Querreihen 
läuft ein feingekörntes Gürtelehen hindurch. 

Bei einer Fig. 5 abgebildeten Spielart stehen die Schwielen regelmässig zwei Drittel der Peri- 
pherie von einander ab. Die vierseitigen Umgänge tragen sechs Querreihen abgerundeter Körnehen, 


DIE GASTEROPODEN DER GOSAUGEBILDE. 107 


von denen die oberste etwas dieker,, die zweite viel feiner ist als die vier unteren gleichförmigen. 
Die Körnchen sind unendlich fein, entsprechen sich der Länge nach nicht und tragen auch keine Zwi 
schengürtelchen zwischen den Querreihen. 

Bildet durch seine etwas bauchige Form den Uebergang zu der durch Cerithium Münsteri 
charakterisirten Gruppe, und hat durch seine zahlreichen feinkörnigen Gürtelehen und die nicht sel- 
tenen Schwielen einige Aehnlichkeit mit Ceröthium nitidum und Cerithium Goldfussi. 

Ziemlich selten in der Gosau. _ 

Sammlung der k. k. geologischen Reichsanstalt. 


27. Gerithium formosum Ze. 
Taf. XXI, Fig. 6. In natürlicher und vermehrter Grösse. 


Spiralwinkel 36°. — Höhe 11 Millim. (5 W. Lin.), 8 Windungen. 


Cerilhium testa conica subventricosa, anfractibus convexo-teretibus toroso-coslatis, costis 
rectis regularibus, eingulis quinis subtilissimis crenatis. 


Kegelförmig, wenig bauchig, niedlich und zart. Die drehrunden Windungen sind mit neun 
regelmässigen, senkrechten Längsrippchen bedeckt, welche leichtwulstförmig verdickt je fünf feinge- 
kerbte, wellenförmig verlaufende Gürtelchen tragen und dadurch dem kleinen Gehäuse ein zierliches 
Ansehen gehen. | 

Gehört in die Gruppe der rippentragenden Cerithien , wie sie ganz besonders das schöne 
Cerithium provineiale charakterisirt, dem unsere Art, sowie dem benachbarten Cerithium exor- 
natum, auch zunächst verwandt ist, obgleich beide durch ihre bauchig-kegelige Form auch wieder 
an ©. Münsteri erinnern. 

Nicht selten im Edelbachgraben (Gosau), von mir gefunden. 

Sammlung der k. k. geologischen Reichsanstalt. 


Gerithium rotundum Zx. 


Taf. XXI, Fig. 7. In natürlicher und vermehrter Grösse. 


Spiralwinkel 28°. — Höhe 9 Millim. (4 W. Lin.), 7 — 9 Windungen. 


Cerithium testa conica, anfractibus compresso-teretibus cingulato-tuberculosis, cingulis 
quarternis, tuberculis transversalibus telragonis planis. 


Kegelförmig , wenig bauchig mit drehrunden durch eine Furche getrennten Windungen , in 
welcher ein flaches Nahtgürtelchen verläuft. Die Windungen tragen je vier Gürtelehen quer gestellter 
vierseitiger kleiner Höckerchen, die dreimal so breit als hoch um den halben Breitendurchmesser aus- 
einander stehen, nieht ganz entsprechende Längsreihen bilden und zwischen den einzelnen Gürtel- 
chen durchwegs eine feine Querlinie haben. | 

Hat nach der Abbildung von Eow. Forses in seinem Catalogue of Geol. Lower Greensand 
Fossil im Quart. of Geol. Soc. p. 352, tab. IV, fig. 12, die meiste Aehnlichkeit mit Cerithium 


14* 


108 FR. ZEKELI. 


Phillipsi Leym. und darnach mit dem recenten Cerithium lima; es weisen jedoch sowohl die Origi- 
nalbeschreibung und Zeichnung von M. A. Lernen (Suite du Mem. sur terr. erei. du Dep. m 
U Aube. — Mem. geol. de Fr. V, p. 14, tab. XVII, fig. 11, als auch die von D ÖRBIGNY dom, erel, 
II, p. 356, tab. 227, fig. 10 — 12, auf gänzliche Verschiedenheit von unserer Art hin die in 
Betreff der Höckerbildung dem Cerithium Münsteri und Cerithium frequens verwandt ist, aber 
durch convexe Windungen, sehr feine Höckerchen und dureh ihre sehr niedliche Form sich von 
ihnen unterscheidet. 

Nicht selten bei Dreistätten an der Wand. 

Sammlung der k. k. geologischen Reichsanstalt und des k. k. Hof-Mineralien-Cabinetes. 


29. CGerithium exornatum Zx. 


Taf. XXI, Fig. 8. In natürlicher und vermehrter Grösse. 


Spiralwinkel 36°. — Höhe 13 Millim, (6 W. Lin.), 10 Windungen. 


Cerithium testa conica subventricosa elegantissime exornata, anfraclibus compresso-tereti- 
bus cingulato-granulatis, cingulis carinatis quinis, eingilisque subtilioribus numerosis: 
spira toroso-costala. 


Kegelförmig, wenig bauchig, niedlich und sehr fein geziert, mit zusammengedrückt-drehrun- 
den von fünf feinkörnigen Gürtelehen umgebenen Windungen. Die Gürtelehen ragen kielförmig vor, 
und sind mit unendlich kleinen, runden, dicht an einander gedrängten Körnchen besetzt. Ein noch 
viel feineres Nahtgürtelehen, sowie eine bis drei schmale Querlinien zwischen den einzelnen Hauptgür- 
teln, endlich auf den oberen sechs Windungen je zehn Längsrippen, die wulstförmig verdickt in 
schiefen Reihen herablaufen, vollenden den Zierrat dieser allerliebsten Speeies. 

Benachbart dem Vorigen, Cerithium formosum, gehört es auch zur Gruppe des Cerithium 
provinciale und ist besonders durch seine feinkörnigen Gürtelehen und wulstförmigen Rippchen 
kenntlich. 

Ziemlich häufig im Edelbachgraben in der Gosau, wo ich dasselbe in Begleitung seiner Verwand- 
ten gesammelt. | 

Sammlung der k. k. geologischen Reichsanstalt. 


30. Gerithium simplex Ze. 
Taf. XXU, Fig. 1. In natürlicher und vermehrter Grösse. 
Spiralwinkel 30°. — Höhe 18 Millim. (8 W. Lin.), 10 Windungen. 


Cerithium testa conica, anfractibus convexiusculis subimbricalis ad suluram non raro 
angulatis, lineisque transversalibus obtectis. 


Kegelförmig, mit leichteonvexen, schmal über einander vorragenden Windungen, die an ihrer 
unteren Naht drei starke Querlinien tragen und dadurch zuweilen scharfkantig absetzen, in der Regel 


aber dureh mindestens sechs feine Querstreifen eoneav unter die oberen Windungen verlaufen. 
Schwielen fehlen. | 


DIE GASTEROPODEN DER GOSAUGEBILDE. 109 


Gleieht sehr den eoeenen Arten von Grignon in Desnayes’s Cogu. foss. de Paris: 
dem Cerithium constrietum Dsh., p. 373, pl. LVII, 20 — 22. 

? 2 perforatum Lamk.,,„ 399, „ LVIH, 1— 3, 18 — 23, 

5 5; terebrale Lamk., „ 401, „ LVL 29 — 31, 
unterscheidet sich jedoch von Allen theils durch seine etwas bauchigere Form, theils durch die 
geringere Zahl seiner Windungen, theils durch seine übergreifenden glattgekielten Querlinien. 

Kommt in festem grauen Mergel ziemlich häufig vor, jedoch nur selten mit Cerithium debile 
vereint, zu Lanzing und Piesting an der Wand, wo Herr Professor Knzr dasselbe gefunden. 

Sammlung der k. k. geologischen Reichsanstalt. 


31. Gerithium provinciale »’Ons. 
p’OrsıcnY, Pal. fr. Terr. eret. II, pag. 380, pl. 233, fig. 3. | 
Taf. XXI, Fig. 2. In natürlicher und vermehrter Grösse. 


Spiralwinkel 25°. — Höhe 45 Millim. (20 W. Lin.), 12 Windungen. 


Cerithium testa conica, elegantissime ornata, anfractibus convexiusculis toroso-costalis, 
coslis obliquis non seriatis lemniscato-cingulatis, eingulis quinis granulatis. 


Kegelförmig, mit leiehteonvexen, von sieben bis acht rippenförmigen Längswülsten bedeckten 
Windungen. Die Wülste sind deutlich erhaben, verlaufen schief von links nach rechts, ohne einander zu 
regelmässigen Längsreihen zu entsprechen und tragen auf ihrer Oberfläche je fünf wellenförmig 
gebogene, breite zierliche Querbänder, auf deren Mitte jedesmal ein feinkörniger Gürtel verläuft; die 
Körnchen sind zahlreich , abgerundet, geschliffenen Edelsteinen nicht unähnlich und lassen zu beiden 
Seiten den glatten zartgefalteten Saum des unterliegenden Querbändehens deutlich erkennen. 

Ist ohne Zweifel dieselbe Art, welche n Orsıcny aus Marseille (Bouches-du-Rhöne) beschrieben, 
wenn auch seine Exemplare bloss Querlinien statt zierlicher Querbänder haben und sich die wulst- 
förmigen Rippen derselben zu Längsreihen entsprechen. 

Sie bildet bei uns den Typus einer umfangreichen Gruppe, indem sich an sie unsere sämmtlichen 
Cerithien mit wulstförmigen Längsrippen anschliessen, vom Cerithium formosum, Taf. XXI, Fig. 6, 
angefangen, bis hin zu dem ganz eigenthümlichen Cerithium Simonyi und dessen nächsten Ver- 
wandten, Taf. XXI, Fig. 1—7. 

Findet sich ziemlich häufig im Edelbachgraben in der Gosau, besser aber noch und zuweilen 
ganz vollständig an der Traunwand bei Gosau, wo sie Herr Prof. Sınony entdeckte. 

Sammlungen der k. k. geologischen Reichsanstalt und des k. k. Hof-Mineralien-Cabinetes. 


32. Gerithium annulatum Zx. 


Taf. XXI, Fig. 3. In natürlicher und vermehrter Grösse. 
Spiralwinkel 30°. — Höhe 22 Millim. (10 W. Lin.), 10 Windungen. 


Cerithium testa conica, anfractibus convexiusculis coslatis ad suturam eingulatis, eingulo 
granulato, costis rectis longitudinalibus Iransversim eingillatis atque striatis. 


110 | FR. ZEKELI. 


Kegelförmig, mit leichteonvexen, durch eine tiefe Furche getrennten Windungen, welche an der 
Naht ein fein gekörntes Gürtelehen und darunter je dreizehn einander entsprechende senknpehte 
Längsrippen tragen, worüber drei feine Querlinien und unendlich feine zahlreiche Querstreifen ver- 
laufen. | 
Unter allen rippentragenden Gosauer Cerithien dem Cerithium torosum , Cerühium lucidum 
und Cerithium daedalum gleich nahe verwandt, und durch sein Nahtgürtelehen von dem Ersten, 
den Mangel an Schwielen von den beiden Letzten unterschieden. Erinnert auch einigermassen an 
Cerithium gallicum d’Orb., terr. eret. II, p. 375, pl. 231, f. 7, 8, weicht jedoch im Spiral- 
winkel und in der Form der Windungen merklich von ihm ab. 

Ziemlich selten an der Traunwand bei Gosau. 

Sammlung der k. k. geologischen Reichsanstalt. 


33. Cerithium Partschi_ Zx. 


Taf. XXI, Fig. 4, a—b. In natürlicher Grösse. 
Spiralwinkel 23°. — Höhe 70 Millim. (32 W. Lin.), 5 Windungen. 


Cerithium testa conica via subgradala, anfractibus quadriquetris obsolete-torosis, cingulis 
carinato-crenalis quinis, totidemque cingillis interjectis. 


Kegelförmig , mit vierkantigen, kaum abgestuften Windungen, welche dureh neun undeutliche 
Längswülste, von oben gesehen, neuneckig erscheinen. Ueber jeder Windung verlaufen fünf gekielte, 
auf ihrer Kante spitz-gekerbte, zuweilen gekörnte Gürtel und mit denselben abwechselnd eben so viele 
schneidige Zwischenlinien. Noch bei allen Exemplaren, die ich hier und in der grossen Sammlung 
der k. Universität zu Berlin in grosser Anzahl zu vergleichen Gelegenheit hatte, fand sich hinter der 
letzten, für :Cerithien sehr charakteristischen, verdickten Mundwulst noch eine zweite stärkere wulst- 
förmige Anschwellung, die sich regelmässig über die zwei unteren Windungen hinauf erstreckt, aber 
leider stets abgebrochen war, so dass weder ihr Zweck, noch ihre Verbindung mit dem eigentlichen 
Mundrande erkannt werden konnte. 

Nähert sich hinsichtlich. seiner Längswülste unserem Cerithium provineiale,, ist aber weder 
ihm, noch einem anderen irgendwie verwandt. 

Ziemlich häufig im Gosauthale. 

Sammlung des k. k. Hof-Mineralien-Cabinetes und der k. k. geologischen Reichsanstalt. 


34. Gerithium torosum Zx. 
Taf. XXI, Fig. 5. In natürlicher und vermehrter Grösse. 
Spiralwinkel 28°. — Höhe 25 Millim. (11°5 W. Lin:), 12 Windungen. 
Cerithium tesla conica, anfractibus convexis coslatis alyue cinyulatis, costis torosis obliquis, 


cingulis quaternis planis. 


Kegelförmig, mit eonvexen, durch eine tiefe Furche getrennten ungleichzählig gerippten Win- 
dungen. Die Rippen, etwas schief längsgestellt und wulstförmig, verdiekt. (zwölf, neun, acht-an der 


DIE GASTEROPODEN DER GOSAUGEBILDE. 111 


‚ Zahl), entsprechen sich auf den einzelnen Windungen nicht und tragen je vier flache Querlinien oder 
Gürtel, an dem untersten Umgange sogar sechs bis acht derselben über sich. 

Unterscheidet sich von dem ihm nächstverwandten Oerithium annulatum dadurch, dass es kein 
Nahtgürtelchen hat, seine Rippen mehr wulstförmig sind und sich nieht zu Längsreihen entsprechen. 

Auch von der Traunwand bei Gosau. 

Sammlung der k. k. geologischen Reichsanstalt. 


35. Gerithium . lueidum Zx. 


Taf. XXI, Fig. 6. In natürlicher und vermehrter Grösse. 
Spiralwinkel 28°. — Höhe 30 Millim. (14 W. Lin.), 10 Windungen. 


Cerithium testa comica, anfractibus convexis numeroso-costatis ad suturam funiculato-eingu- 
latis, lineis transversalibus obtectis; varicibus erebris. 


Kegelförmig, mit convexen, durch ein scharf hervortretendes Nahtgürtelehen verbundenen 
Windungen, die mit unzähligen Längsrippchen besetzt, zarte Querlinien und je zwei starke, regel- 
mässig um zwei Drittel der Peripherie abstehende Schwielen tragen. Das Nahtgürtelehen hat perl- 
schnurförmig an einander gereihte, zugerundete Körnchen. 

Mit Cerithium annulatum verwandt und durch seine eonvexen Windungen, sehr zahlreichen 
Rippchen und vielen Schwielen von ihm verschieden. 

Aus dem Edelbachgraben in der Gosau. 

Sammlung der k. k. geologischen Reichsanstalt. 


36. Gerithium daedalum 2x. 
Taf. XXI, Fig. 7. In natürlicher und vermehrter Grösse. 


Spiralwinkel 30°. — Höhe 32 Millim. (15 W. Lin.), 10 Windungen. 


Cerilhium testa conica varicosa, anfractibus convezxiuseulis longitudinaliter costatis ad sutu- 
ram cingulatis, cingillisque ternis ornatis. 


Kegelförmig, mit drei Schwielen auf jeder leichteonvexen, zuweilen fast fünfseitigen Windung, 
die jedesmal unterhalb eines deutlich gekörnten: Nahtgürtels und eines feiner gekörnten Zwischen- 
gürtels viele, einander nieht entsprechende Längsrippen und, dieselben durchkreuzend, je drei 
Querlinien zeigt, welche an den Durchschnittspuneten als flache Knötehen erscheinen und nach dem 
unteren Theile der Windung an Grösse zunehmen, so dass die unterste derselben, kielförmig hervor- 
tretend, scharf zur Naht absetzt. 

Von Cerithium annulatum und dessen nächsten Verwandten dureh zahlreiche Schwielen und 
beinahe stufenweise abgesetzte und übergreifende Längsrippen unterschieden. 

Aus dem Nefgraben bei Russbach unweit Gosau. 

Sammlung der k. k. geologischen Reichsanstalt. 


112 FR. ZEKELI. 


37. Cerithium speciosum Zx. 
Taf. XXI, Fig. 1. In natürlicher und vermehrter Grösse. 
Spiralwinkel 32°. — Höhe 25 Millim. (11'5 W. Lin), 10 Windungen. 


Cerithium testa conica subventricosa, anfractibus letragonis multicostatis, costis rectis leviter 
incrassatis lineisque transversalibus obteclis. 


Kegelig, wenig bauchig, mit vierseitigen, fast anschliessenden Windungen, über welche 
ungleichzählige (zwölf bis fünfzehn) senkrechte Längsrippehen sich erstrecken, die, leicht verdickt, 
zahlreiche (sechs bis sieben) Querlinien tragen und in der ganzen Höhe des Gewindes einander zu 
Längsreihen nicht entsprechen. 

Hat einige Achnlichkeit mit Cerithium artieulatum, dessen kegelig-bauchige Formen ähnliche 
Rippen und Querlinien zeigen, und reihet sich nächst den Verwandten unseres Cerithium sexan- 
gulum an die übrigen rippentragenden Arten der Gruppe des Cerithium provinciale. 

Füllet in unzähligen, aber selten wohlerhaltenen Exemplaren ganze Mergelschichten zwischen 
den Kohlenflötzen von Lanzing unweit der „Neuen Welt”, wo ich dasselbe aufgefunden. 

In der Sammlung der k. k. geologischen Reichsanstalt. 


38. Cerithium debile Zx. 


Taf. XXI, Fig. 2. In natürlicher und vermehrter Grösse. 
Spiralwinkel 28°. — Höhe 8 Millim, (3-5 W. Lin.), 10 Windungen. 


Cerithium testa conica, anfractibus compresso-teretibus longitudinaliter costatis, costis rectis 
arcualis non seriatis, cingillis transversalibus ornaliıs. 


Kegelförmig, mit zusammengedrückt drehrunden, durch eine tiefe Furche getrennten Windun- 
gen, jede mit acht auf den einzelnen Umgängen gewöhnlich alternirenden, halbkreisförmig gebogenen, 
rechts und links zusammengedrückten Längsrippen, die über die ganze Oberfläche gleich stark ver- 
laufende, sechs deutliche Querlinien zeigen. 

Durch seine quergestreiften Rippchen dem Cerithium sexangulum benachbart und den jugend- 
liehen Individuen, wenigstens den oberen Windungen von Cerithium Simonyi, sehr ähnlich, unter- 
scheidet es sich von dem Ersten durch seine, niemals zu Längsreihen sich entsprechenden Rippchen, 
von dem Letzteren durch bedeutend geringere Grösse und durch sein abgesondertes Vorkommen. 

Im Gosaumergel von Piesting und Meiersdorf in der „Neuen Welt” (bei Wiener-Neustadt) 
zusammen mit Cerithium simplex von Herrn Prof. Kner und Bergrath CZsZer gefunden. Wegen 
seines überaus dünnen und zerbrechlichen Gehäuses nur kaum aus dem harten Gesteine zu lösen. 

Sammlung der k. k. geologischen Reichsanstalt. 


DIE GASTEROPODEN DER GOSAUGEBILDE. 113 


39. Cerithium sexangulum Zx. 
Taf. XXI, Fig. 3 a, b. In natürlicher und vermehrter Grösse. 


Spiralwinkel 30°. — Höhe 15 Millim. (7 W. Lin.), 8 Windungen. 


Cerithium testa sexangulo-pyramidali, anfractibus convexiusculis longitudinatiter costalis, 
coslis rectis prominentibus, transversim cingillatis atque strialis. 


Pyramidal-sechseckig, mit leiehteonvexen Windungen, über welche sechs regelmässig gestellte, 
von beiden Seiten scharfkantig zusammengedrückte, zu schnurgeraden Längsreihen sich entspre- 
chende, halbkreisförmig gebogene Längsrippen verlaufen, die parallel den Umgängen fünf bis sechs 
deutliche Querlinien und sehr zarte Querstreifen dazwischen tragen. | 

Gehört mit zur Gruppe des Cerithium provinciale, ist aber den beiden vorhergehenden, sowie 
den beiden nachfolgenden Arten zunächst verwandt und von Allen durch seine regelmässigen senk- 
rechten sechs Längsrippen unterschieden. | 

Wollte man jedoch diese nahe Verwandtschaft mit Gosauer Arten, ihre im Vergleiche mit ähn- 
lichen tertiären Formen stets sehr geringe Grösse und den gänzlichen Mangel an Körnern auf ihren 
sehr stark gewölbten Rippen, nicht als genügende Beweise für die Selbstständigkeit unserer Art 


ansehen, so müsste sie mit dem schon so vielfach benannten: 
1) Cerithium hexagonum Lamk. Ann. mus. III, p. 271, 
Bruguwiere in Diet. fr. 1, p. 31, 
a n Dsh. Cog. foss. p. 327, XLV, 3 — 4 et tab. XLVIII, fig. 15 — 16, 
Murex angulatus Brand. Hant. XXIV, fig. 46, 
»  heptagonus Chemn. Conch. X, 261, 262, fig. 1554 et 1559, 
Strobit. Haquet Verst. 30, Taf. 1, Fig. 4, 
Cerithium pyramidale Sow. Min. Conch. II, tab. 127, fig. 1, 
Turbo hexagonus Fortis Ronca p. 42, tab. 1, fig. 11, 


” ” 


Bucein. hexagonum „ MET ST MR? 
2) Turbo pentagonus ; TB, 
Bucein. pentagonum „ ni ee el 


Murieites pentagonatus Schlotth. Petrefaeten 1, 148, 
Cerithium Maraschini Brogn. trapp. 70, III, 19, 
Cerithium pentagonum Bronn Ital. 50 (vergl. Bronn’s Index palaeont.) 


identifieirt werden. 
Ziemlich häufig in der Gosau und der „Neuen Welt” (Wiener-Neustadt). 


Sammlung der k. k. geologischen Reichsanstalt. 


10. Cerithium articulatum Zx. 
Taf. XXIN, Fig. 4 a, b. In natürlicher Grösse. 
Spiralwinkel 25 — 32°. — Höhe 45 Millim. (20 W. Lin.), 15 Windungen. 


Cerithium testa turrita vel subeonica, spira acuminata elongata, anfractibus quadrangularibus 
contiguis nodoso-costatis, coslis reclis serialis, eingulis quinis reqularibus ornalis. 


Gethürmt ,. aber noch häufiger kegelig-bauchig; im ersten Falle mit hohem spitzem ‚Gewinde, 
viereekigen fast anschliessenden Windungen , welche je acht zu schuurgeraden Längsreihen sich 


Abhandlungen der k.k. ceologischen Reichsanstalt. 1. Band, 2. Abtheil., Nr. 2. 15 


114 | FR. ZEKELI. 


entsprechende starke Rippen tragen, die von fünf glatten und runden, gleich u von einander nr 
fernten und dureh seichte Rinnen geschiedenen Gürteln umgeben, ein eigenthümlich knotenförmiges 
Ansehen erhalten und auf ihrer Oberfläche eine sehr feine Längsstreifung erkennen lassen. 

Mundöffnung und Canal sind zwar an den zahlreich vorliegenden Exemplaren nie vollständig 
erhalten, doch lässt mich die Aehnlichkeit mit der Rippenbildung der vorhergehenden Arten in ihnen 
ein Cerithium erkennen, welches wenigstens unter den Gosauer Arten unserem Cerithium sexan- 
gulum und seinen Verwandten sich nähert. ; 

Herr Professor Bavrıcı in Berlin hatte die Gefälligkeit, mir diese Art zur Beschreibung und 
Abbildung zu überlassen; sie stammt aus St. Wolfgang in Ober-Oesterreich, wo sie nicht selten zu 
sein scheint. | 

Sammlung der königlich-preussischen Universität zu Berlin. 


#1. Gerithium problematicum zx. 
Taf. XXIN, Fig. 5. In natürlicher Grösse. 
Spiralwinkel 34°. — Höhe 25 Millim. (115 W. Lin.), 3 Windungen. 


Cerithium testa conica gradata, anfractibus conveziusculis plicatis ad suturam marginalis, 
in medio spinosis, spinis reclis serialis plus minusve prominentibus. 


Kegelförmig, abgestuft, mit mässig hohem vielgefalteten Gewinde, dessen einzelne Umgänge 
leichteonvex, an der Naht hoch umsäumt, je sechs scharf zugespitzte dornähnliche Höcker tragen, 
die sich gewöhnlich zu regelmässigen senkrechten Längsreihen verbinden und, einzeln betrachtet, 
eigenthümlich dreiseitig zusammengedrückt von der Mitte der Windung aus leicht aufwärts gekrümmt 
erscheinen. Je eine bis drei zuweilen kielförmig vorragende Querlinien verlaufen auf der unteren 
Hälfte jeder Windung von Höcker zu Höcker, und feine, dichtgedrängte, wellenförmig gebogene 
Längsstreifen lassen eine eigenthümliche Fältelung der Schale erkennen. | 

Bildet den Uebergang von Cerilhium sexangulum zu Cerithium Simonyi; dem Erstern 
durch die Längsreihen und die Sechszahl seiner Höcker, dem Letzteren durch den dornig-stacheligen 
Bau derselben verwandt. 

In unvollständigen, caleinirten fast tertiär aussehenden Exemplaren nicht selten in der Nähe von 
St. Gallen in Steiermark und an der Brandenberger Ache in Tirol. 


Sammlungen der k. k. geologischen Reichsanstalt und der königlich-preussischen Universität 
zu Berlin. | 


42. Gerithium Simonyi Ze. 
Taf. XXIN, Fig. 6 und 7. In natürlicher und vermehrter Grösse, 
Spiralwinkel 30°. — Höhe 40 Millim. (18 W. Lin.), 10 Windungen. 


Cerithium testa conica aculeala, anfraclibus convezxiusculis tubereulis aculissimis aculeifor- 
mibus armalis transversim undulato-striatis. 


DIE GASTEROPODEN DER GOSAUGEBILDE. 115 


Kegelförmig, mit leichteonvexen Windungen, die mit sieben krallenartig aufwärts gebo- 
genen, vierseitig zu einer scharfen Spitze auslaufenden stacheligen Höckern ringsum bewaffnet 
sind. Viele sehr feine Querstreifen verlaufen von Stachel zu Stachel und wellenförmig an den Win- 
dungen, treten jedoch nicht selten an den oberen Umgängen in Gestalt deutlicher (fünf bis sechs) ‘ 
Querlinien hervor: in welchem Falle auch die Stacheln allmälig in die Form längsgestellter, von 
beiden Seiten zusammengedrückter, halbkreisförmig gebogener Rippen übergehen und die Verwandt- 
schaft mit den vorigen gerippten Arten, zunächst dem Cerithium sexangulum und Cerithium 
debile andeuten. i 

Die krallenartigen Stacheln bilden bei den Fig. 6 in natürlicher, Fig. 6’ in vermehrter Grösse 
abgebildeten und am häufigsten vorkommenden Exemplaren sieben regelmässige Längsreihen, welche in 
halber Spirale gewunden von rechts nach links aufsteigen. Zugleich finden sich aber auch Spielarten 
derselben mit acht Längsreihen, wie sie Fig. 7 in vermehrter Grösse darstellt, einige sogar nur mit 
sechs, und andere ausnahmsweise nur mit fünf stacheligen Längsreihen. Bei Allen trägt die untere 
grösste Windung zwei, zuweilen auch drei Stachelreihen. 

Sehr häufig an der Traunwand bei Gosau, in sandigem Mergel uuter der Actaeonellen-Schicht; 
durch Herrn Professor Sınonvy aufgefunden. 

Sammlung der k. k. geologischen Reichsanstalt. 


43. Cerithium hispidum Ze. 
Taf. XXIV, Fig. 1 und 2. In natürlicher Grösse. 


Spiralwinkel 23°. — Höhe 65 Millim. (30 W. Lin.) , 12 Windungen. 


Cerithium testa turrita, anfractibus angustis telragonis contiguis ad suluram carinato- 
aculeatis, nec non supra mediam cingulato-granulosis. 


Gethürmt, mit vierseitig flachen, anschliessenden Windungen, an deren unteren Naht ein hoher 
Kiel quer verläuft, der in regelmässigen Abständen, je zwölf zuweilen in schiefen Längsreihen sich 
entsprechende vierseitig zugeschärfte Stacheln trägt, und oberhalb der Mitte der Windungen ein 
ähnlich gebildetes, nicht selten deutlich gekörntes Gürtelehen neben sich führt. 

Hat mit der Zeiehnung von Cerithium turrieulatum Forbes (im Quart. vol. I, 1845, 
pag. 352, tab. XIL, fig. 7) einige Aehnlichkeit, aber durchaus keine Verwandtschaft. 

Nicht selten im Gosauthale, wo es Herr Professor Sınonv im Tauern- oder Tiefengraben gefunden. 

Sammlung der k. k. geologischen Reichsanstalt und des k. k. Hof-Mineralien-Cabinetes. 


44. Gerithium Haidingeri Zx. 
Taf. XXIV, Fig. 3—5. In natürlicher Grösse. 
' Spiralwinkel 30 — 40°. Höhe bis 127 Millim. (60 W. Lin.), 12 — 14 Windungen. 


Cerithium testa turbinato-conica subgradata fibrata levi, anfractibus tetragonis ad suluram 
fuberculoso-inerassalis longitudinaliter oblique plicatis, leviterque striatis. 


5 °® 


116 FR. ZEKELI. 


Diek-kegelförmig, faserig und glatt, mit abgestuften vierseitigen Windungen,, welehe je vier- 
zehn bis zwanzig Längsrippen oder Falten tragen, die an der oberen Naht höckerartig verdickt, 
nach der Mitte des Umganges coneav gesenkt, zu beiden Seiten von tiefen Längsrinnen umgeben 
sind und auf den einzelnen Windungen zu unregelmässigen schiefen, ungefähr in einer Viertel-Spirale 
gewundenen Längsreihen sich entsprechen. Sehr feine und zahlreiche Längs- und Querlinien decken 
die glatte, aus dichten Fasern gebildete Schale. 

Gleicht in der Jugend einigermassen dem Cerithium Matheroni d’ Orb., Pal. [r- terr. eret. 
II, p. 379, pl. 232, fig. 7. Die Windungen sind fast anschliessend, die Längsfalten einander 
regelmässig entsprechend. Mit zunehmendem Alter ändert sich jedoch die Form, die Zahl der 
Falten mehrt sich, sie treten näher an einander und gränzen sich immer weniger deutlich von ein- 
ander ab, zugleich stufen sich die Windungen durch ihre wulstförmige Verdiekung an der Naht 
beträchtlicher ab und erhalten ein deutlich eoncaves Ansehen. 

Häufig zu Eisenau am Traun- oder Gmundner-See in Ober-Oesterreich, von wo sehr schöne 
Exemplare in reichster Auswahl und in den verschiedensten Altersstufen vorhanden sind in der 

Sammlung des k. k. Hof-Mineralien-Cabinetes und der k. k. geologischen Reichsanstalt. (Gehei- 
men Rath Ritter von Havzr’sche Sammlung.) 


45. Gerithium depressum Zx. 
Taf. XXIV, Fig. 6 und 7. In natürlicher Grösse. 


Spiralwinkel 30°. — Höhe 45 Millim. (20 W. Lin.), 18 Windungen. 


Cerithium testa conica gradata, anfractibus quadriyuetris depressis ad suluram carinalo- 
angulatis, in medio obsolete tuberculosis. 


Kegelförmig, mit sehr niedrigen, stark abgestuften Windungen, welehe an der oberen 
Naht (Fig. 7) einen breiten schneidigen Kiel tragen und mit demselben scharfkantig nach oben, 
sowie zur vierseitigen Windung abwärts absetzen, auf deren Mitte ein undeutlich gehöckerter Gürtel 
verläuft. An einem ähnlichen Stücke (Fig. 6) aus der Nähe von Gosau finden sich diesselben 
niedrigen Windungen; jedoch sind sie viel weniger abgestuft und setzen nicht vermittelst eines 
schneidigen Kieles, sondern nur mit einer scharfen Kante zur Naht ab und haben deutlich viereckige 
Windungen. 

Die auffallend merkwürdige Form, welche einigermassen an die von Cerithium hispidum 
erinnert, veranlasst mich diese nur noch in schlechten Exemplaren vertretene Art dennoch zu be- 
schreiben und abzubilden in der sicheren Voraussetzung, dass sich bald auch bessere Stücke vor- 
finden werden. | 

Plahberg bei Windischgarsten (Ober-Oesterreich) und aus dem Rondograben, Westgehänge des 
Russbachthales bei Gosau. | 


Sammlung der k. k. geologischen Reichsanstalt. 


DIE GASTEROPODEN DER GOSAUGEBILDE. 117 


+6. Gerithium fenestratum Zx. 
Taf. XXIV, Fig. 8 und 9. Jung und alt in natürlicher Grösse. 


Spiralwinkel 30°. — Höhe 24 — 65 Millim. (11 — 30 W.Lin.), 10 Windungen. 


Cerithium testa conica, anfractibus guadrangularibus conliguis pro unde-plicatis eleganter 
q g guıs p p eg 
fenestratis , plicis regularibus obliquis seriatis. 


Kegelförmig, mit festanschliessenden viereckigen Windungen, welche je vierzehn abwärts sich 
vertiefende schiefe Längsfalten tragen, die sanft von rechts nach links herablaufend eine Längsreihe 
von Keilen oder Kommaten bilden und durch die vertieften Stellen zwischen sich dem ganzen Gehäuse 
ein fensterartiges Aussehen geben. 
| Zeigt in der Verzierung seiner Schale entfernte Aehnliehkeit mit Cerithium clavus Lamk. 

(vergl. Dusnares Cog. foss. d. Paris II, p. 391, pl. LVIII, fig. 4—6, 14—16). 
Fand sich in Eisenau (Ober-Oesterreich) durch Herrn Prof. Sınony und seither ziemlich häufig. 
Sammlung der k. k. geologischen Reichsanstalt. 


+7. Gerithium pseudocarinatum »’Ons. 


p’OrsıcnY, 1847, Prodröme stratigr. p. 231. 
Terebra coronata Sow. Geol. Trans. III, tab. 39, fig. 32. 


Taf. XXIV, Fig. 10. In natürlicher Grösse. 


Spiralwinkel 18°. — Höhe 35 Millim. (16 W. Lin.), 12 Windungen. 


Cerithium testa elongato-conica, anfractibus tetragonis contiguis angustis ad suturam in- 
erassalis cingulatis in medio obsolete-granulosis levibus. 


Verlängert kegelförmig, mit glänzender Oberfläche. Die Windungen , vierseitig anschliessend 
und schmal, tragen an ihrer unteren Naht einen dieken bandartigen Gürtel, der mit runden, weit 
abstehenden Körnchen geziert ist, und auf ihrer Mitte ein undeutlich gekörntes kleines Zwischen- 
gürtelchen. 

Die gebänderte Form der eigenthümlich glatten und glänzenden Windungen lässt zwar auf eine 
Terebra schliessen; da jedoch die entscheidende Spindel an Sowersy’s Originalstück sowie an den 
beiden mir zur Untersuchung vorliegenden Exemplaren fehlt, überdiess eine nahe Beziehung zu den 
nächst vorhergehenden Arten, sogar eine Verwandtschaft mit unserem Ceröthtum hispidum nicht 
zu leugnen ist, so erscheint die von »’Orszıeny ( Prodröme etc.) getroffene Umänderung hier jeden- 
falls gerechtfertigt. 

Selten im Tauern- oder Tiefengraben in Gosau. 

Sammlung der k. k. geologischen Reichsanstalt. 


118 FR. ZEKELI. 


XI. Fam. DENTALIDAE  »’Ors. 
31. Gen. Dentalium. 


Dentalium nudum Ze. 
Taf. XXIV, Fig. 8. In natürlicher Grösse. 
Dentalium 1esta lereti subarcuata levi erassiuscula graeili. 


Drehrund, sehr wenig gekrümmt, schlank und glatt, die Schale ist gleichmässig und ziemlich 
diek; an ihrer Oberfläche ist eine wellenförmige Querstreifung wenig angedeutet; da aber an den 
‘vorliegenden Steinkernen die Epidermis fehlt, so kann vor der Hand ihre Zeichnuug nicht genauer 
erkannt werden. | 

Stimmte mit keiner von den bisher aus der Kreide beschriebenen Arten und konnte ihrer Unvoll- 
kommenheit wegen auch mit keiner tertiären identificirt werden. 

Nicht selten ın der Gosau. 


Sammlung der k. k. geologischen Reichsanstalt. 


DIE GASTEROPODEN DER GOSAUGEBILDE. 119 


Tabellarische Uebersicht. 


Vorkommen: 
Lilienfeld (N.Oest.) 


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Geol. Trans. 2.S.,IH,t. 38, f.19. 
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Quartj.VI, 1850, p.111,1.XHa—d)|33 | IV |1, 2]..... Br Batzonbareill.,......24.. 
Bull. geol. 2. Ser., VI, p. 568. 


Nerinea nobilis Münst....:... 


Lissabon 
Kaukasus 


120 | Fr. ZEKELI. 


Vorkommen: 
; Lilienfeld (N.Vest.) ia 
Hieflau 


» Steier- 
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Windisch- 
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Synonyma W. Neustadt [Kössen,son-), | Localitäten 
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Nerinea bieineta Bronn, Jahrb. Ch ra Windischgar- Böhmen 
Nerinea Buchi Zk.......... <| 1836, p- 562, t. 6, f. 14. 34 | IV |3—5 Gosau eue Welt . adan Siebenbürgen 
Goldf. Ptf. II, P- 46, ie 177, . 5. St, Wolfgang Kaukasus 
Nerinea Pailletana d Orb. ]. c. Brandenberg ‚ 
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Kössen 
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Windischgarst. 
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R glandiformie Zul, ...00 44:0 heine ine | #3, VB 0 z u 
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Vol. levis Sow. Geol. Trans. IH, Er ww 
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Vol. levis Reuss. Kreideverst. I, Böhmen 
p- 50, 1.X, £.21,u.Il, p. 113. 
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t. 38, 1.10 .2oerc.ecer0n. [45 VI | 1,3] Edelbachgrab. 
IV. Fam. NATICIDAE. 
Geol. Trans. 2.S., I, t.38,f.13. 
Goldf. Ptf. IH, p. 120, t. 199, 
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Natica bulbiformis Sow..... d’Orb. p. 162, 1. 174, 1. 3. 45 |VIII 2 Gosau EWR UN TE Plahberg Südfrankreich || 
Natica immersa Goldf. Petref., St. Wolfgang 


p. 120, t. 199, f. 18, 


DIE GASTEROPODEN DER GOSAUGEBILDE. 121 


Vorkommen: 


Citate 
Gen. et spec. 17 ee, es 
Pre: und Gosauthal bei ae Solfgang, sprechende 
Synonyma B W, Neustadt RP ung Localitäten 
2 nenwend- 
un joch, Bran- 
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Natiea angulata Sow. ......: Geol. Trans. III, t. 38, f. 12... |46 VI | & Bosau ' essasunensanlene 22000... | Südfrankreich 
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u. wemiglobosa Zk...vedelerrere.. Be IE TER LT .. 147 |VDI 6 | Hofergraben 
Dechen, de la Beche, p. 322. \ 
Goldf. Ptf. III, p. 119,t.199,f.11. 
2 iR Römer, Kreideversteiner. p. 83, ; 
„  rugosa @) Höningh. . tat. XII, fig. 16, 4% VIII TEE ER, 20 0...]Muthmannsdorf 
Geinitz, Kreidegebirge p. 47, 
taf. XVII, fig. 15. 
„  Hörnesana Zk..... EL RR Ba KEINHEN TB msn. Muthmannsdorf 
„arena DE... = ET ee 48 VI u Eee Muthmannsdorf 
V. Fam. NERITIDAE. 
Teutschl. Zeitschr. V, p. 529. RN ar 
Nerita Goldfussi Kfst. .....x|Zeitung 1828, p. 99. 49 [VII 10) Wasser | Dreistätten 
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| VI. Fam. TROCHIDAE. 
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St. Wolfgang 
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Phorus minus ZE.: ......5] 54:5: a TEE, 61| XT | 4 | Edelbachgrab. |............[ St. Wolfgang 
„  plieatus ZR...... ee 62| XI 5 | Wegscheidgrb. 
Solarium guadratum Sow. ...|Geol. Trans. IH, t. 38, f. 17. .. [62 XI 6 Gosau 
2 Orbignyi Zk. ...... A tn FE 3| XI | ‚7 |Wegscheidgrb. 
» wallike DR. Ss ee RE ne ER ERE «1 63:;[;X1 8 Brunnloch 


Abhandlungen der k. k. geologischen Reichsanstalt. I. Band, 2. Abtheil., Nr. 2. 16 


122 | FR. ZEKELI 


Vorkommen: 
Citate : 
ARRSG: Neue Welt ‘me | Ent- 
A Ren “ | Gosauthal bei Jost.) Wäilging, | sprechende 
Synonyma W. Neustadt |Kössen,son-) | Localitäten 
° Tirol 
VII. Fam. CYPRAEADAE. 
Ovula striata Zk.. re eeree.. ae EI TR ET . 164] XI 9 | Hofergraben 
Cypraea rostrata Zk........- FB Ne 64) XI | 10 Gosau 
Marginella involuta Zk.....u.|erorsereeeeneen rennen nen 65 | XI | 11 | Edelbachgrab. 


VII. Fam. STROMBIDAE. 


“2 
Rostellaria costata Sow.... S a a I <h | sslxu| ı Gosau Neue Welt | St. Wolfgang 
A Inevigata Sow..... .|Geol. Trans. IH, t. 38, 1.24. .. |66| Xu | ee 
m granulata Sow....|Geol. Trans. II, t. 38, f. 23. .. | 66 Xu 3 | Stöckelwald 
| Min. Conch. IV, p.70, t.349, £.6,7. 
Geinitz, Kreidegebirge I, p. 70, 
Taf. XVII, Fig. 2. 
d’Orb. p: 285, t. 207, f. 3, &. | England 
5 een Bow: . IE Eh “ a 67 | Xu 4 | Tiefengraben |...... Pe Re . ee... 
Rostellaria stenoptera Goldf. Norddeutschl, 
} Ptf. IH, p. 18, t. 170, f. 6. 
Rost. composita Leym. M. g£ol. 
1842, V, 1, p. 31. | | 
r pinnipenna Zk, s..|--erreserenrsnecn 22020008 1671 XIb | Sole oneienaeneher rss.) Plahberg 
Ar passer Zk....... ee 68 | XU 6 | Tiefengraben 
” gibbosa Zei. lee ns eier] 68 AH 17,8): Neigraben 
5 plicata Sow. ..... Geol. Trans. IH, t. 38, 1.22.... |68 | XH 19,10 Gosau 
” Pre DD rar 69 XIT | 1 | Hofergraben 
” depressa Zk. ..... BE TREE DORT NUN 9 . [69 |XUL | 2 |...... ernensfeeresnunnen.]| St. Wolfgang 
MR cr eh WERE 70 XII 3 | Tiefengraben 
9 CHA IELE ER. . ». 1 aanen euren she süsse ie se FOL Le Pe re Dre “erennen.]| St. Wolfgang 
= digitatelkin.... loss ereneneksenene ner sie 71 |XIV 2 .| Edelbachgrab. 
|Pterocera Haueri Zk. .....:.|-srerneeenenerenr en ennnnn 71:.3.] 11 Gosau 
en subülis Zh. ....:. a a ee . 172 |XM 7 | Edelbachgrab. 
Mr deeussata Zk. ..... Nassa earinata Sow. Geol. Tr. 
11,8. 39, 8.28. 2.0.20...2 [721 XV | 6 | Edelbachgrab. 
IX. Fam. VOLUTIDAE. 
Voluta inflata Zk. ...erereeeleersernnnen PER RR | 73 XII Blase nennen ie lnineiele «|. Sonnenwend). 
n.. feneströde Zi... + 2 end 73 XI a .. .„|Muthmannsdorf 
Be an Ce Be 74 |XII | na 
n Bromni Ik. 222.0 en rl een en n nen hei ee 74 XI 9 | Edelbachgrab, 
Terr. eret. II, 323, t. 220, f. 2. 
„  elongata d’Orb. ..... dee a pe Aeph 75 XMI | 10 Gosau ER) RE A 
Reuss, Kreideverst. I, p. 111. 
Geol. Trans. II, t. 39, £. 31. 
„  acuta Sow...... u... Vol. Gasparini d’Orb.1.c. har 75 XII | 11 Gosau NO RN AA .| Südfrankreich 
1.220, £. 5. 
».. eowifern Zkeserener dl anna pe .ersestenseeernn.n | 76 |XIH. | 12 | Edelbachgrab. 
»  eoringta Zinn. rer Re ei a rad 76 |XHI | 13 | Edelbachgrab. 
„. sgamosa Zksuuen nee N EREIE RRN DE ER er WB a | Nefgraben 
n..,fimbriote Zenesenicn essen anne esnken en Ve EL HKAV 3 Stöckelwald 
„.. erenata Ihn. ar ernan nah ROARLV. 4 | Edelbachgrab. 
„ . perlonga Zk. ....... ee rer 78 XIV h) Gosau 
nn... gibbos@ Zk....... ee ET re he 79 XIV 6 | Edelbachgrab. 
„  eristata Zkun cn.» Es RREN rien ZB IRLN 7 | Edelbachgrab. 
„. gradata Zkr .2..... Be ee a Eu 79 |XIV.| 8 | Stöckelwald 
„  rhomboidalis Zk...... We ee ea OR RE dB 042 9 | Edelbachgrab. 
„ . raricoda Zh..,,.:. rar Keen seereseeneree 1 BO XIV |. 10 Nefgraben 
; Geol. Trans. III, t. 39, f. k 
Mitra cancellata Sow.....- ‘ WOrb. 1. c. 429, ? age | 81 |XIT | 14 |Edelbachgrab. 


Gen. et spec. 


er sejunetum Zk. .... 


eingillatum Zk..... 
cognatum Zk. 


R retiecosum Sow.. 


pustulosum Sow. 


distinetum FL BER RR 


” 


| 


“VGolaf. Ptf. I, p. 35,t. 174,1.8.) 


DIE GASTEROPODEN DER GOSAUGEBILDE. 


Citate Zahl der 


und 


Synonyma 


lICancellaria torquilla Zk. ....| +... +» ee Die e Ee .. 1 81/XIV | 11 | 
X. Fam. MURICIDAE. 
Tritonium gosauieum Zk. ....| er -neerereee een 82| XV 1 
R eribriforme Zk. ...| er. reeereerr en n nenn tn 82| XV 2 
5 lorieatum Zk......| er eeereer een ent 83| XV 3 
| XI. Fam. FUSIDAE. 
Fusus Tritonium Zk. .cs2ee00|eeeer rennen nern 84| XV % 
„  Ranella Zk. ...eeeren-|ereeereeneene nennen en ne 84| XV 5 
„  sinuatus Zkereceeneeee|ereerreeene nennen nn nn ; 85| XV 7 
„.  Murchisoni Zk. ..... ET TE 85 XV | 8 
„ Renauzanus d’Orb.....|l. e. p. 339, t. 22 N 85| XV 9 
„  turbinatus Zk.......2..| ve ne.n ee ae ie 86| XV | 10 
„  Dupinanus @Orb. .....|l. c. p. 324, 1. 222,1.6,%.. 86| XV | 12 
„  Reussi Zk...eun:.asuu|eesernee nenne ene nenn nun 87) XV | 11 
»  baecatus Zk. ..22.e2e.|ereeenernne enter nn nn 87 XV | 13 
Pal. stratigr. Il, p. 228, 
„. subabbreviatus d’Orb..!|Fusus abbreviatus Sow. Geol. 88XVI | 1 
Trans. t. 39, f. 26. 
=... gibbosus:Zk.......... I : 88 XV 2 
»  tabulatus Zk...n.r.enelereesreeeenen nennen nn Sy/XVI 3 
„Nero Melrs.. +... Goldf. Ptf. III, % 24,t1.171,L. 20, 89 XVI 4 
n  Aimeolatus Zk. .o..enre|lereenereeenr ernennen nn 90/XVI B) 
„ .tesselatus Zh.....u.cee|ereeereree nee rennen en en 90/XVI 6 
5 eingulatus N RR Geol. Trans. IH, t. 39, f. 27... | 91XVI 7 
Fusus hept. Sow. Geol. De 
II, t. 39, f. 23. 

i U ARBER 91/XVI 
de Fusus en d’Orb. Pal. strat. - 
IL, p. 228. 

e fenestrata Zk. ...| seerrerkeenenetee nenne 92/XVI 9 
Fasciolaria yracilis Zk. .....|-sereeneeerereeneenen nen 92|XVI | 10 
= Mala DE ns einlesen rer er 95/XVI | 11 
® spinosa Zk.......|Pleur.spinosa Sow. Geol. Trans. 
| EU PR Re: 2 Pa 9 er 93/XVI | 12 
| XIL Fam. BUCCINIDAE. 
Cerithium fureatum Zk..ue.2.| .--ereerreenene nern en ne 94/XVI| 1 
en acuminatum Zk. ...| «+ rrerreener nennen er 94XVII| 2 
ir torgquatum RE ee me a 95/XVI 13,5 
sociule Zk... ze... :| esse rrenen ernennen ern 95XVH| 4 
subgradatum Zk....|--sseuerrennreenen nenn nen 95 XVII | 6 
exiguum Ik. 22. .o|eersereneree rennen ern nn 96/XVIH | 7 
Es \ Teutschl. Zeitschr. V, p. 529. 
5 961XVIII 1 
a ee | Golat. Ptf. II, p. 36,1. 174,1. e NER 
ee re ei hr 97/xvul 3 


Cerith. disjunetum Goldf. Pt£.) 
U, p. 35, 1ER 9. 

(von Cer. disjunetum Sow. Geol. 
Trans. IH, t. 39, f. 12.) 


97 XVILA,5 


ernennen ee sie ee ne. ıe 98XVIHI 6 
A EN ER FU REO 98XVIN 7 

Geol. Trans. II, L. 39, f. 17. 

Cer. erenatum Bronn var.Goldf.?| 99) XIX \1—3 


Ptf. II, p. 35, 1.174, 1.6. 
Geol. Trans. I, t. 39, 2.19. Aljgo|xıx 1,5 


100| XIX 6 


. oe 8101011202 880 0101101 0 0 Te 


Gosauthal 


Schattau 
Edelbachgrab. 


Edelbachgrab. 


Wegscheidgrb. 


Edelbachgrab. 


Edelbachgrab. 
Edelbachgrab,. 
Nefgraben 
Tauerngraben 
Gosau 


Ma auerngraben 


. Tiefengraben 


Schattau 
Edelbachgrab. 


Gosau 
Gosau 
Edelbachgrab. 
Gosau 
Edelbachgrab. 


Gosau | 


Edelbachgrab. 


Edelbachgrab. 
Schattau 


Nefgraben 


Wegscheidgrb. 


Edelbachgrab. 
Schattau 


Gosau 


Traunwand 
Edelbachgrab. 


'Traunwand 
Nefgraben 


Gosau 


Gosau 


Traunwand 


Vorkommen: 


Lilienfeld (N.Oest.) 
Hieflau 

Gams ' 
St. Gallen 


Steier- 
mark 


Windisch- 


Neue Welt 
garsten, St. 
Wolfgang, 


bei 
Eisenau 


W. Neustadt Kössen,Son- 
Tirol 


Ob£. 
Oestr. 


nenwend- 
joch, Bran- 
denberg 


oe 0lo nee 1 9 0 0. 20° 


Piesting 
Muthmannsdorf 


Muthmannsdorf 


oem. 


Meiersdorf 


Neue Welt 


123 


Ent- 
sprech ende 


Loealitäten 


Südfrankreich 


Südfrankreich 


Haldem 


124 


Citate 


Gen. et spec. und 
Synonyma 

Cerithium Goldfussi Zk. ..... N dh le ae 
»  frequens Zk. ...erseeelecereseenen nennen nen f 
„  eribriforme Zkuserceee| rer. : BR a a a ‚ 
„. solidum Zk.. ..... RE SER ET ER A LT LH 
„ inlerjeectum ZK, ....... ee ni 
„.nilidumZk. 2.ceceeeee|erenenennn ne Dr a Re 
„.. twifidum Khan. ce.cn N EN 
„ ‚vertieillatum Zk. ...rrr|esenerse BEE EEE ’ 
„ eomplanatum Zk. 2... U EEE A us 

ie FEAR !Geogn. Zeitschr. VII, p. 99. 

ee een) Golat, Pit. II, p. 36, t. BR 
ie DRBBETTR ei RER NER 
„  millegranum Mil. ..... Goldf. Ptt. IIT, P.36, t. 174, 1.19. 
„  formosum Zkuosereere|ererenesne en ee een nn nn 
„ rotundum Zk. „er... a En ige BE ae 
„  ewornatum Zi. vr rer: | BR Te AH RE 
„. simplew Zk. 2....r00: tesa rnuns EEE LAN 
„  provinciale Orb, .....,Terr. eret. p. 380, t. 232, 1.3. 
„ annulatum Dh. .e..ceee|eeererereserennnen FE RT 
ROTES CHE Me ea ee. N .. 
„. tborosum Dh. seo ercrerl sonen erene nen ; EEE 
4 DUENDEN SN nlenen RE ER EUR 
Rn 007,7 A BRNO re AR PR EUN LT. PRRREEN N i 

1.2 Spectesum Diane ee nel ende 
„. Mebile Ahern. neuen NE A ET dene 
„. sexangulum DR. ....... EL NEE ER EREN T esse 
s.. orliealdiun Zi nen ee een nenn 
„  problematicum ZR. ....|\vsesesenenenen . "aiekine 
©. DINOHUN Dee Kalle en FREE EI ER 
ni  AISPROUHR DR yes ae ne ER RT une 
un. Hasdweger: Uhssseen naar ee 
„u. depressu Zi nen sec, N er ee u... 
„ ‚fenestratum Zk. ...sneolescenennn ee ee ae 

d’Orb. Pal. stratgr. H, p. 231. 
| „  pseudoearinatum d’Orb.!|Terebra coronata Sow. Geol. 
Trans. IM. t. 39, f. 32. 
AI, Fam, DENTALIDAE. 


1 Dentalium nudum Zk. . ss... le. 00. 


Er 11 
..... ...a. 2. ee esse ee90%“0 us|xıv 


FR. ZEKELI. DIE GASTEROPODEN 


Vorkommen: 
“ "TGilienfeld (N.Oest.) 
Bere 2 Steier- 
ee Neue Welt |St. Galten| "mark 
Windiseh- | 
Gosauthal bei Be ) Wolleing, 
& W. Neustadt ERTL ber ie 
= ‚nenwend- Tirol 
I joch, Bran- 
= denberg 
101| XIX a FR ne a Kössen 
101| XX 1 Gosau Neue Welt 
102| XX 2 | Edelbachgrab. 
102) XX 3| Traunwand 
1051| XX 4 Schattau 
103| XXI .5le..:0.000 . Lanzing 
104| XX 6 Schattau 
104| XX| 7|Edeibachgrab, 
105| XX 8 Gosau 
105| XXI 11,3] Traunwand Neue Welt 
106| XXI PER a AR bs Neue Welt 
106) XXI 4,5 (GHosau 
107| XX1| 6 |Edelbachgrab. 
107| XXI Wr ..| Dreistätten 
108| XXI| 8]jEdelbachgrab. 
10 KH SED | ET 
Piesting 
s | Traunwand | 
109| xxu 2) a re ae 
109 XXI 3 Traunwand 
110 XXI ul Gosau 
MH40IXXH | 5) Traunwand 
411! XXIL | 6 | Edelbachgrab. | 
| 111 XXUH | 7} Nefgraben 
114213X 11V 4 1.2200 nee Lanzing 
112 RENTE Meiersdorf 
‚113 xXX11l 3 Gosau Neue Welt 
1113 2 1 a DR RR DR St. Wolfgang 
ICH LIT ee, ee a te Gallen 
1114/XX 111 6,7! Traunwand 
11151 XXIV 1,2 | Tiefengraben 
IHRER VBA NEE EN Eisenau 
1161XXIV|6,7 | Rondograben |. .....2.:... Plahberg 
a. € A BE BETEN Eisenau 
118/ XXIV| 10 Gosau 
Edelbachgrab. 


DER GOSAUGEBILDE. 


Ent- 
sprechende 


Loecalitäten 


Südfrankreich 


Zekeli . Gasteropoden der Gosaugebilde. TAF I. 


Dehrrer dicht. Lith .n.gedr. in d.h.k.Hof-u. Strats-Drueckerer. 


/ a-e huriteha rigida Son. 2. TFurr Bichwaldana Goldf! 3. Turr. diffieilis d'Orb. 


3. Turn  disjuncla ZR. 0 a-c. Iurr. columna ZR. 


4. Turr eonvertuscrla ZB. 


L /Va-b Jarr Fitlonana ‚Minst: S. JTurr laeviuscula Som. 


Herausgegeben von der kkgeologischen Rechsanstalt, 


» 


bekeli. Gasteropoden der Gosangebilde. VAN 


/a-d.Omphalia conica Dh. 2 a-c. Ompledlıa Coreanlana IE. 3a. Imphalico hefersteini DL. 
F 
4a-b. Ompbaha oraa Lk. 2. a-b. Omphalva suffareinetta Ik. 


73 
£ . 


Abhandlungen der lek.gologischen. Reichsanstalt 1. Band Hdbtheilung N? 2 


nn rc 


Ei; 


Fee 


 Srohmayer lith. 


hekeli. Gasteropoden der Gosangebilde. TArHM 


Te 


3b. 


70.0 


N 


= 


% 2 = TR R 
Luih. ie. gedr ın d.h Hof- w. Staats - Druckerei. 


La-c. Omphalia Gibeli Ih. 2. Omphalta turgıda Ih. .Omphalia subgradata Hk. 


4. Omphabia ventricosa Ih.  3.ab. Bıfoa velata Dh. b.a.r. Kulima turrita Ih. 
/ ab. kulıma conica Ih. S.a.bkulima Feguienana dOrb. I a-b. kulima tabulata Ik. 


/0. a-b. Cuemnitzia beyrıchi Ik. 


Abhandlungen der kl geologischen Beichsanstalt I Band HAbthalung Ne. 


TAEW. 


Zekeli. Gasteropoden der Gosaugebilde. 


f 


rer mayer ‘ Lith.u.gedr. in d.,.5 Hof u. Staats-Druckerer; 
/Iu.2. Irerinen nobilis Münst. 3-3. Nerinea Buci Dh. 
6. Nerimea turritellaris Miinst. 7. Nerinen Boneli ZB. 


Abhandlungen der kl.geologischen Reichsanstalt LBandILAbtheilung Ne}. 


Zekeli. Gasteropoden der Gosaugebilde. 


ET 
en ET . 


> SE, Rn 


IStrokmayer lie u ; Zieh u.gedr. in d.h. 2. Hof. u. Staats-Druckerei. 
. he 5 ee le er he N y £ 2 M a u nt Re 
/.a-b. Nerinea eineta Miünst. 2. NVerinea plicata Zh. 3.a-b. Ierinea imecarata Bronn. 
4.a-c. Nerinea turbinata Ih. 3.Nerinea flecuosa Son. 6b. Nerinea granılata Munst. 
7a b.Nerinca graclis Dh. .S.a-e.Acdaconella gigantea d’Orb. 


Abhandlungen der Rh. geologiscun Beichsanstalt I Band U. Abtheilung N? 2. 


Jekeli. Gasteropoden der Gosaugebilde. 


E Ne = Re Ba | ; = N ' 
eier Becker Ih. en 3 Lbith.u.gedr. ın der %.h.Hor-u. SHE DrnsoleHes: 
ERS NEEREE EUR aD ne Ps E , EEE TE EREETENWIERN. | 
. E - . 17 
/Jetreonella coniea Dh. 3_3. Arcteonella Lamarckt Ih. 


6.Acteconella conica (jung) /. Jelonella elhıptıca Zl:. 


Abhandlungen der Ih. geologischen Reichsanstalt band HAbtheilung „N: 2. 


hekeli. Gasteropoden der Gosaugebilde. TAF VI. 


22 

f 

” 

z 

; 

® 5 ‘ e 2 | | | | 
u... Zen, Becker lich. . R Zuth.u.gedr ind hk.Hof.u ‚Skadts Druckerei 

/-3.Jetweonella kenauxcana d’ Orb. 6. a-d Actwonella Voluta 2b. /AFetwonella obtusa Ha. 

S Artwonella rotundata Ik. I a-c. Acteonella glandıformis Zh. 10. Jeteonella caucasica Ik. 


HAeteonella lwvis d’ Orb. 


Abhandlungen der k.k.geologischen Reichsanstalt I.Band IH Abtheilung: 


u 


£ 


were 


Jıekeli .Gasteropoden der Gosaugebilde. TAFVI. 


> Baschrrgen 3 et - Luthh. u.gedr. in. d. k.h. Hof. Staats-Druckereiz 
i EFT .n - Y ara % 
/u.3. Avellana decurtata Fk. 2. Natica hbulbiformis Son. 4. Jatica angulata Som. 
3. Natica Iyrata Som. 6. Natica seniglobosa Ik. /. Natica rugosa ? Höningh. 
E .. r ? ae / u pP, 
Ss. Natiea Hornesana Ih. I Natica erenata Ih. /0. Nerita Goldfufsi Afst. 


Abhandlungen der h.h.geologischen Feeichsanstalt Band Häbtheilung N? 2. 


f 
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£ ’ - = we Taen4 vr 
" die Ä vIıLr/ ICH ; i ’ w Da $ rm 9 ey? i 


a “ 2) 
BE 


Zekeli. Gasteropoden der Gosaugebilde. 


AEU CHE UNI TEN 2 Kdh 


DT) 
IHN ” 


Lehmer lich 


1. Trochus trigweter. Dh, 4. Turbo arenosus. Jon SE Turbo TCzizek: ZA. 
2 Trochus plicato-granulosus, Ahinst. 3 Iurbo decoratus. Th; 9 Turbo tenuis Zh, 
3 Irochus coarctatus. Li. Turbo vestiltus. Lh: 7/0. Turbo spiniger Dh; 


Turbo acınosus. Ih, 


Abhandlungen der hk.geolagtschen Teichsanslalt I.Band U Äbthettung N'?2. 


hekeli. Gasteropoden der Gosaugebilde. TAF X. 


BZ. Becker lich. , |  Zith .u.gedr.in du hHoR 1. Siam reihene 3 
7. Turbo punctatus Ik. 4.a-b Phastanella ervyna d’Orb. 7a-b Delphinula muricata bh. 
2. Turbo globosus  Uh. 3. a-b Phastanella gosaruca Ik. 5. Delplunula granulata Ik. 
3.a-b. Turbo dentatus Th. b. ac Phasianella conica DR. 3 Delphiniula radıata Th. 
0. Delphinula aculeata ZR. Y. Delolurtda acıta DR. 


Abhandlungen der k.h. geologischen Reichsanstalt I Band 2Abtheil._ N22. 


Vıekeli Gasteropoden der Gosaugebilde. TAR NT. 


H.0, 
70.6, | 
Bahr; Lrohkmayer Lech, Ss rer. u.gedr. ın der %.h.Ho£ u. Skaatsdriukerei. 
4,a_c. Delphinula grandıs. Ik. 4,a_c, Phorus minutus, Dh, 7, Solartum d'Orbignyi. Le 
2,a- ce Delphinula  spinosa, Hk. 3,ab. Phorus pleatus, AR. &, Solarium texte Zh. 
nA kotella bicarınata, Ih. 6 Solartum guadratum ‚Som. I,a.c, Ovula striata. I. 
A, a-e. Oyprea rostrata, Ik. /, Marginella ıwnvoluta, DR, 


Abhandlungen der k.k. geologischen Reichsanstalt 1.Band Hdbthedung N°2. 


Zekeli. Gasteropoden der Go: 


HA Becker lich. 


0 


som. 
2. kostellarta Teevigeata So 


7. Kostellaria costatm 


3. Kostellarin ‚grantlata 307 


‚augebilde. 


I. a 
Lück. u. geär. vı der k. k. Hof. uw. Staats-Druckerer, 


4.kostellaria calearata Som. /u.S. Rostellarra gibbosa IR. 
3.Rostellarta pirmmipenna Ze. Iu/0. Bostellaria plieata Som 
0. Kostellarte pals Zh. 1. Pterocera Haueri Zi. 


Abhandlungen der hk.geologischen Beichsanstalt Lband IH Abtheitung N°2. 


% 


Rt: 


“ 


Di 


Zekeli. Gasteropoden der Gosau sebilde. | 
TAF. XI. 


„ HBrder iin. 13: EM gear in dk h Hof. Dre 
/Rostellaria Bartsch I. 3.Voluta inflata Ih 9 Volnta Bronni Hk. 
2.bostedlarta deprosa Die. 6.Volua fenestrata bh. 70 a-b.Votuuta clongata d Orb. 
S3lhostellaria erebricosta Le. ZPterocera subtilis Ih. | /H. Volta acuta ‚Som. 

4.a-b Bostellarta constricta DR. SVoluta torosa DR: 1/2. Volta coxifera Lk. 
73. Vohuta carinata Ih. 14. Mira caneellata Zh. 


Abhandlungen der RR ‚geologischen Reichsanstalt IBand 2_Abtheil_N22. 


Vekeli. Gasteropoden der Gosaugebilde. 
p osaugebilde AR NIT 


U 


NT Becker lich. Tith. cu. gedr. in d.r.k.Hof-u. Staats- Druckerer. 
26. 7. Voluta eristuta Ih. 
I. Volta gradata He. 


y, Volta vrenala 


3. Volta prelonge TR. 
I. I. Voluta rlombordalıs IR. 


/. Volta syuamosa I: 


2. Rostellarta dıigitata Fe: 
BR. 6. Volta  gibbosa 


” i : : 
3. Volta fimhriata 


/0. Volnta rartwosta IR. YH. tameellaria torguilla Ih. 


I 


Abhandlungen der I.k.geologischen Reichsanstalt !.Band 2.Abtheil ,_ Ne 


EL, 


hekeli.Gasteropoden der Gosaugebilde. 


ZAFATY. 


A. Becker lit. Jıth.u.gedr. in d RR HoF und Staats-Druckere:. 
/. ITritonium  gosamerum Dh. 3 Pius BWanela Zk. 93 Busus Tenanwanus d’Orb. 
2. Difomium eribriforıne Die. 6. Iterocera anguleta Eh. 10. Bisus turbinatus Lk. 
3. Tritonium loricatım Dh. 7. Pirsus simatus Dh. WI. Pusus Beufsi. Zr: 
4. Fusus  Tritomium ZRe. SS. Fusus Murchisoni TR. 72. Prusus Dupinanus d’Orb. 


73. Fuesus buecceatus Ile. 


Abhandhmgen der R.k, geologischen Beichsanstalt I. Band 2.Abtheil_N?2. 


Fekeli . Gasteropoden der Gosaugebilde. 


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Livh.u.gedr. in d.%.%, Hof. u. Staats-Druckerer. 


La-b. Pursıis subabbrertatus d’Orb. 3. Pusus lineolatus Ih. 9. Plurotoma fenestrata Ih. 
2.a-b. Pusus gıbbosts EEE 6. Fusus tefselatus De. /0, kasciolarıa nitida IR. 
3. Fusus tabıdlatus Ik. E Pusus cingulatus Dh. /I. Fasciolaria  spinosa Ih. 
4.a-b. Ittsus  Nereidıs Meinst. d. Pleurotoma heptagona Ik. 12. Pasciolaria gracilis Ike. 


Abhandhıngen der k.hk.geologischen heichsans 


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0. Cerühtum subgradatum I, 
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Abhandlungen der k.h.geologischen Reichsanstalt [band Hdbtheilung 32. 


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/2. Ceritfnum Honinghausi Ist. 4.3. (eritinum sejyunetum Th. 
3. Cerithium affine Ile. 6 Certhnum -cingillatum Val 


/. Ceritbnum cognatum TUR. 


Abhandlungen der k.t:, geologischen Reichsanstalt I Band HAbthedlung SP}. 


Jıekeli Gasteropoden der Gosaugebilde, TAF XIX. 


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13. Grithhum rettcosum « Som 5 (Ceritlluum drstinetum TR. 


45. Cerithium pustwlosum Som 7 (erühtum Goldfifsi Le 


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2. (erithtum eribriforme Lab, 4, Ceritnium  imtergeetum TuR. D Cerithtum trifidum Ta. 
/ Ceritnum vertieillatum Ik. 8 Cerithium complanatum Th. 


Abhandlungen der Ieh,geologischen Reichsanstalt IBand U Abtheitung N 72. 


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6 Cerithium formosum Tık: 


3 Criblium Minster‘ Var: 
4, Cerithium millegranum Münst, 
8. Cerithium exornatum I. 


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/ Cerinum:  Munstert Kst. 
2. Certtnum Sbreve Lu. 7, 
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Abhandlungen der h.h. geologischen Reichsanstalt 1. Band I Atthedlung V?. 


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7. Certhtum simplex Li: 3. (erinum anmıdatum Ih. 0. Ceritiuum  tucıdum AR. 
ri erruade d Orb 4 Gorslhium. Parbocht Lk: / Certthrum  dedaum Ik. 


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G 0 » RR, a; 17 v n ; R a s . . . 

2. Cerithium delde Ib +4 Cerithiumproblematicum1.h.  _ % Cerithnum  Sunonyt Var: 


3a.b (Cerithrum serangulum- IR. 


Abhandlungen der k.k.geologeschen Beichsanstalt LBand HÄbtheilung N2. 


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Jekelt. Gasteropoden der Gosaugebilde. | ZAF XXI. 


Lithu,ged. in.d.k A Hof u. Staats- Druckerei. 


Strohmayer lich. 
1.3 Grithium Mispidum TR. 8.9 Cerithium  fenestratum Ik, 
3.5 Cerithium Haldingeri Th. /0  (Cerithium  pseudocarinatum dOrb. 


0X Cerithium  deprefsum Luk. W412  Dentalium nudum Ik. 


Abhandlungen der h.k geologischen It eichsanstalt I.Band U. Abtheilung V7 2. 


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