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Full text of "George Schwartzerdt, der Bruder Melanchthons und Schultheiss zu Bretten"

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Über dieses Buch 

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George Schwartzerdt, der 
Bruder Melanchthons und . 



Nikolaus Müller 




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3org SdjtDartjerbt 6d)ult(!)et6) nnb Heller 311 Bretten 
«Etgenfjänbtge Unterfärift oom 23. Oktober 1548) 




2Bappenfd)eibe in ber Stiftsfeirdhe 3U Bretten mit ber Jnfdjrift: 
JÖRG - SCHWARXERD - DER - IVNER - 1553. 



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tor fimkr Jlelandjtljonö un) Sd)ttlt|)tt|§ ?u Itotten. 



jnr Jeter bes 25 jährigen tieftest* bes Vereins 
für Keformationegefdjtdjte. 



«Ott 



D. Dr. |ltfe*l.»»*.pfiUe*, 

<Profe|for an bet llnfoafitat «Berlin. 



Seidig 

Verein für !Reformationsgef<f)t<f)te 
1908 

/Google 



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Ei'mr 



6R3SO 



$rud toon Oflcat S3ranbftcttct in Seipjig. 



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©er Stabt ©retten 

als ein Qt\d)en Ijerälidjen Sanftes 

für bas mir 

anläjjlid) ber (Einroei^ung bes *0telond)tl)on»®ebäd)tnisl)aufes 

(20. Dfetober 1903) 

Derlie^ene (El)renbfirgerred)t 

jugeeignet. 



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^ökogle 



Vovvoovt 

®ie einige btöljer erfcf|ienene2lrbeit überOeorg <5ä)tDax%* 
erbt nrirb bcm leibet ju frülje beretoigten Äarl §artfelber 
fcerbanft, ber einen 2lbfdjnitt feines SBucljeS „gut ©efdjid)te be§ 
93auernlrieg3 in ©übtoeftbeutfdilanb" (©. 14—23) bem »ruber 
2fteland)tljon3 nribmete. 

Sßenn anläfjlid) be§ bon bem SSerein für ^Reformation^ 
gefdjidjte ju ^Bretten gefeierten filbernen Jubiläums eine be* 
fonbere ©cfjrift über ©df)toar$erbt an bie £)ffentlid)feit tritt, 
fo würbe e§ fdfjon auSreicfjenb fein, iljre (Sntfteljung burdj ben 
ipimoete auf SRelandjtljon ju rechtfertigen. 3)enn genrifc ber* 
bient ber SJiann 33ead}tung, ber ber einjige leibliche Stoiber 
be3 SeljrerS 3)eutfd)lanb3 toar, unb ben biefer fo Ijocf) bereite 
uttb innig liebte, bajj er iljm unter feinen beften fjreunben ben 
©fjrettplafc annrie§. ^ebod) erfcfjöpft \iä) ©d)toarjjerbt§ 33e* 
beutung nidfjt in feinen bertoanbtfdjaftiidjen unb freunbfd^aft* 
lidjen Steuerungen ju feinem berühmten SBruber, fonbem er 
felbft aud) ift eine bemerlenStoerte (&^d^einung. 3Bof)l feffelten 
ben Jüngern ©oljn be§ SRüftmeifterS ©cfjtoarjjerbt bie gfamilien- 
berljältniffe an bie heimatliche ©dfjoHe, aber er entfaltete inner- 
halb be§ iljm befcfjiebenen 28irfung£freife§ nid^t tueniger feine 
©aben unb Gräfte ttrie fein älterer SBruber. 3n§befonbere müljte 
er fid} um feiner SKitbürger jeitlid^e unb enrige Sßoljlfaljrt in 
folgern SJiajje, ba% man, toie bon einem Seljrer 3)eutfd}lanb£, 
fo aud) bon einem ©rjieljer unb fjüljrer 33retten3 fpredjen barf. 

Um biefer allgemeinen SSemerfung nod) einige befonberen 
anjureiljen, fo brauche idj mid) tooljl nid}t erft ju entfd)ulbigen, 
ba% xä) auf bie ©enrinnung neuer Duellen bebadjt ttmr. 3 U 
meiner fjreube fonnte id) auf SReifen unb burdj fonftige 5Kadj* 



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VIII 

forfd)ungen au3 ftaatftdf)en, ftäbtifd)en nnb fircpdfjen 2lrdjiöen 
unb SBibliotljelen fo trid neues l)anbfcf|riftficf|e§ äRateriat ju* 
fammentragen, bafe hinter iljm bic für ©d)tuarfcerbt in 35c* 
tratet lomntcnbe gebrudfte Siteratur feljr jurfidftritt. StlS&aiipt- 
funbftätten nenne iä) baS ©rof#. ©eneral*Sanbe§ardfjto in ÄartS- 
rulje, boä ftgL §au§* unb ©taatäatdjto in Stuttgart, ba£ ©tobt* 
unb *ßfarrard)to in ©retten, baS ©tabtard)to in SBeifjenburg i. @., 
bie Ägl. #of- unb ©taatsbibliotljef in SMüncljen, bie ©tabt- 
bibtiotljel in ©t. ©allen unb bie SBibliotljel be§ ÄarlSgtymnafiumS 
in Jpeilbronn a. 31 gaft gar leine SluSbeute lieferten bagegen 
baS Ägt. 9ieid)3ard)to in 3Münd)en unb baS Ägl. ÄreiSarcijib in 
©peljer, obtooljt gerabe öon ifjnen eine toef entfiele görberung 
meiner 8lrbeit ju erhoffen fear. Slbgebrudft ljabe idj bon ben 
neu gewonnenen ljanbfcf|riftlid)en ©cfjäjjen eine Soljann 
Deuter betreff enbe untätige Uriunbe, bie bisher unveröffent- 
licht gebliebenen fd)riftfteKerifdfjen Srjeugniffe ©dfjtoarfcerbtS 
unb bie Iümmerlid)en Srümmer beS ©djnmrjjerbt*3JMandj* 
tljonbrieftoecfifefö. S)a bie julefct genannten ©tüdfe nid}t ent* 
beljrt, aber in ber SebenSbefdpreibung fügfid) nidfjt 5ßtafc finben 
lönnen, fo finb fie in befonberen Seilen untergebracht. 2lu£ 
bem gleichen ©runbe tvSb/lt iä) für bie SKitteüungen über 
©d)ttmrjjerbt§^adjfommenfd)aft unb 93ertoanbtfcf|aft, bie, wie 
bie fie eittfeitenben SBorte erfennen laffen, meljr aß ein opus 
supererogationis fein tooKen, einen eigenen Seil. 

©o lebhaft mein SBunfd) tvax, für bie ©arfteflung be§ 
SebenS unb Surfens ©d)tt>arjjerbtS Vorarbeiten, unb nament* 
lief} bie neueften ^Biographien 3Jietand)tljon§, in ausgiebiger 
SBeife benufcen ju fönnen, fo tuenig nmrbe biefer Sßunfdj er* 
füllt. Stvaz ift e§ lein ©eljeimnis, bajj bie SebenSgefcIjicIjte beS 
SeljrerS 3)eutfdfjfonb§ noef) lange nidfjt fo aufgehellt ift ttrie bie 
be§ beutfdfjen Sßropljeten, aber bie föüdtftänbigfeit ber 2Mandfj* 
tljonforfdjung ift bod) größer, afö man aljnt. Dber toa£ foH 
man fagen, toenn beiftriefötoeife bie fjabel, bie erfte SBitoen- 
fd^aft ber SWutter 3Jietand)tl)on§ ljabe gtoölf ^aljre getoäljrt, 
unb iljre SEBieberöere^elid^ung fei burdj bie §eirat biefeS iljreS 
©oljneS Veranlagt toorben, bis jur ©tunbe Don allen ©eiten 



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IX 

ate gefd}id)tfid)e Xatfad^c gewertet wirb, ober ein ©eleljrter wie 
ipartfelber einen breiiäljrigen Slufentljalt äWelandOtljonS an 
ber *ßforjl)eimer ©djule behauptet? 1 ) Unter foldjen Umflänben 
blieb mir nidjte übrig, aß aud) biejenigen JJapitel, bie ÜDteland)* 
tfyon unb feinen SBruber in gleicher SBeife angeben, au3 ben 
Quellen IjerauSjuarbeiten. 3)ie auf biefen SBege erjielten @rgeb* 
niffe, fotme bie SSerfud^e, in ben längji belannten anelbotenljaften 
©rjä^iungen au§ bem Zehen be§ 9tiiftmeifier§ ©djwarfcerbt 
ben ^iftorifd^en Äern ju ermitteln, bürften auä) ber SKeland^- 
tfyonforfcfjung nid}t ganj unwittlommen fein. SKod) erwünfdjter 
aß jweclbienlicfie Vorarbeiten für bie Äajriiel „©rodelt ern unb 
Otern", „©rjieljung unb Unterricht", „SSruber unb ©ruber" 
wären mir foldje für bie Slbteüung „®ie öffentliche SBirffamf eit" 
gewefen. ©a inbeffen bie SRed^tö* unb SQSirtfd^aftögefd^id^te ber 
Äutpfal} im 16. 3aljrf|unbert bi§ j[e|t leinen ©bewarb ©otljein 
unb S^eobor ftnapp gefunben ljat, fo mu&te iä) aud& ljier 
woljl ober übel ju ben Duetten meine 3uflucf|t nehmen, in ber 
(Erwartung freiließ, bafc man öon bem *ßfabfinber leine abfdpe* 
fcenben Unterfud^ungen verlangen werbe. 

SBie faft alle SBiograpljen, bie *ßerfonen älterer Qext be* 
ljanbeln, ba3 jeweils erhaltene Duettenmaterial ju einer meljr 
ober minber grofcen Ungleichmäßig! cit in ber ©arftettung nötigt, 
fo war aud) id) gejWungen, bei ber Stteberfdjrift be§ ZebenZ 
unb ber Sßtrffamleit ©djwarjjerbtS mid) nad) ber S)ede ju 
ftredfen. Sebod) fott bie Älage über ba3, Wa3 mir berfagt blieb, 
bie ©anlöarfeit für ba3, tütö mir jufiel, nid}t berlümmern, 
unb barum fei mein lejjteS SBort an biefer ©teile ein ehr- 
erbietiger 3)an!e3gru& an bie SBorftänbe atter ber 2lrd)ibe unb 
SBibliotljelen, bie mir baS auf ben nadjfteljenben blättern uer* 
wertete neue Ijanbfdjriftlidje SKaterial freunblidjft jugänglid) 
gemalt Ijaben. 



*) 8#. $ernad) ©. 15, ©. 24 unb <3. 149 flnm. 31. 

mtolau* mülUv. 



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3nI)altsDer3eicf)nis. 



Seite 

»ottoort VII 

©tftet Seit 

3)a3 2tbtn unb SBirfen ©eorg (SdjtoarfcerbtS 1 

(Stfie Abteilung. $a3 *ßrfoatleben 1 

1. Äapitet ©rofjeltern unb (Sltern 1 

2. Äapitet ©rjie^ung unb Unterricht 19 

3. Äapitet SBetb unb ftinb 31 

4. Äapitet »ruber unb »ruber 36 

5. Äapitet »eruf unb »efifc 54 

3toeite Abteilung. $ie öffentliche SBttrffamleit 57 

1. Äapitet ©tobt unb Statt »retten 57 

2. Stapftet ©eridjtamann, »ürgermeifier, <3d&ultl)eif$ unb Äefler 81 

dritte Abteilung. $ie literarifdje SJht&e 108 

»ierte Abteilung. $ie *ßerfönlidjfett 127 

SCnmerrungen 138 

3toeiter £eit 

Ungebrudte fdt)riftjteflerifdje arbeiten ©eorg <3d&toarfcerbt8 181 

dritter Seit 
9tejte öon betn »rieftoedtfel ©eorg <3cf)tt)ar&erbt3 unb ^Ijitipp 2Re- 

land)tf)on8 200 

»ierter Seit 
©eorg ©djtoar&erbtS Sfcadjlotnmenfdjaft unb »ertoanbtfdjaft bis pm 

Anfang be3 17. Sa^unbertS . 212 

1. Äapitet ©eorg ©d&toar&erbt b. #. unb »arbara Deuter . . 215 

2. Äapitet (Sljrtftopf) Äolb unb »arbara Deuter 265 

3. Äapitet SMdjior #ed&el (fcödjel) unb »arbara Deuter . . 273 



ttetic&tigungen. 
. 17 3. 11 ü. unten tteS: btittijalb, anftatt: brei. 
. 27 S. 7 ö. unten lied: IVNER. 
. 30 8. M. ö. unten Ue8: ©efdjtdjtffdjtetbunß» 
. 36 8. * ö. unten lte3: fanb 1 ), 
. 48 3. 11 ö. unten lies: 72« 
. 59 8. 21 »on oben Ue3: 13. 



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©rfter %exl 
I>as Heben unb XDirf en (Beorg 5d?u?ar^crbts. 



Srfte Abteilung. 
Vas Privatleben. 

1. Äa^itel. 
(Srofceltern unö filtern* 

SBenn Sßljilipj) 3Weland(tl)on unb fein SBruber ©eorg 
©djttmrfcerbt jeitlebenS bic $falj faft fcfytoärmerifd) liebten 
unb bie pfäljifdjen SSitteföbadjer bis jum Übermaß lobten unb 
priefen, fo tft bie§ in erfter Sinie in itjrct $er!unft begrünbet. 
Stellte boef) bon SSater unb SWitttcr l)er pfäljifd&eS Slut in iljren 
Slbern. 

$l)re ©roßeitern SßifolauSunb Slifabetl) ©djtoarfcerbt 
tooljnten in ^eibelberg. 1 ) greilid) bleibt e3 jtoeifelljaft, ob ber 
©roßbater einer alteingefeffenen £eibelberger gamilie entftammte. 
S)enn ber Sßame ©cf)toar^erbt ttrirb in einem 1439 Ijergeftellten 
©tf>afcung§regifter nicf>t angetroffen. 2 ) 2>ie SBofynung ber ©)e- 
leute lag in bem £eil ber iRedarrefibens, ber im 15. unb 
16. Qafyrunbert „bor bem" ober „borm Serge" genannt ttmrbe 
unb ein bon ber ©tabt im allgemeinen unabhängiges ©emein* 
toefen bilbete. 8 ) ©er SBeruf ©d)ttmrserbt§ ift jtoar unbefannt, 
aber bie £atfad)e, baß bon feinen beiben <5öt)nen ber eine an* 
fang§ 93üd(fenmeifter unb fpäter 3^gmeifter unb ber anbere 
Stüftmeifter toar, legt bie Vermutung nal)e, baß auef) er ber 
©djmiebejunft angehörte. 4 ) 

3)a 3Reland)tl)on toetyrenb feiner $eibelberger ©tubien* 
jeit im £aufe be§ *ßrofeffor3 ber Geologie $alla§ ©pangel 

91 if. SR filier, ©eotfl ©djwatfcetbt. 1 



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untergebracht war*) unb in feinen 3ugenberinnerungen SKit* 
teilungen über feine ©djtoarfcerbtfdjen ©rofjeltern bermi&t 
toerben, fo fdjeinen biefe im 3 al & re 1509 ™fyt meljr am Seben 
getoefen ju fein. 2>af$ SRifolauä ©dEjtoarfcerbt inber@egenb 
feiner 28ol)nung beßattet unb il)m ein ©rabbenfmal getoibmet 
toax, erjäf)lt Qoadjtm ©amerariuS. 6 ) 

9lu§ ber ©f)e bon SRifolauS unb ©lifabetl) ©dEjtoarfc* 
erbt gingen minbeftenS brei Äinber fyerbor. ©rtoäljnt ber bon 
ben SSittenberger ?ßrofefforen herausgegebene „Äurse SBeridEjt" 
über bie legten SebenStage unb ben Heimgang beg ßef)rer§ 
2)eutfd)lanb§ nur bie beiben ©öljneSoljann unb ©eorg 7 ), fo 
gebenft 3Dtelandf)tl)on felbjl toieberljolt and) einer £od)ter 
fetner ©djtoar&erbtfdfien ©rofceltern. ©ie toax berljeiratet unb 
tourbe früf)jeittg SBittoe. 8 ) ©er ©oljn 3of|ann erlernte ba§ 
©dEjlofferljanbtüerf, blieb aber nidjt einfacher ©djloffer, ttrie bie 
SSerfaffer beg „Shtrjen S3erid)t" ju glauben fdjeinen 9 ), fonbern 
trat in bie Stenjie feines ßanbe^errn unb erhielt, nadjbem 
er bi§ bat)in 83ü^fenmeifter getoefen toar, im %tit)x 1502 bie 
SBeförberung gum 3eugmeifter. 10 ) Selannter als biefer ift fein 
trüber ©eorg. §at bodf) bie ©efdjidjte feinen Sßamen mit 
fcem feineg großen ©of»ne3 SDtelandjtljon unauflöslich ber* 
floaten. 

©eorg ©djttmrfcerbt mürbe um 1459 unb toaljrfdjririid) 
in biefem 3d^rc felbft ju Jpeibelberg geboren. 11 ) S)ie SHnfleflig* 
leit unb ber gteifc be§ Änaben erregten bie 9tufmerffamfeit be§ 
pfäljifdfien Shirfürften ?ßt)iHj)p unb machten auf biefen foldjen 
©nbrudf, baß er tl)n an fein§oflager jog. 12 ). 28ar bamit ber 
5Beruf3toaf|l ©djtoarfcerbtS in feiner SBeife borgegriffen, fo 
jeigte er bod) balb ausgekrochene ßufi jum „lurnierjeug". 18 ) 
SSeiter^in gab ii)n ber ?ßfaljgraf einem tüchtigen SKeißer ju 
tStotberg in bie ßefyre. Qtoax ttrirb ber 5Kame be3 SKeifterS 
nirgend genannt, aber bie gelegentliche Angabe 3Dteland)tt|on§, 
lüonacf) fein SSater als Süngling 1477 gu Stmberg bei ben 
©iefjern bon „machinae bellicae" lebte 14 ), lägt fügliä) nur an 
Sßartin 3Dterj, ben berfiljmteften SBüd^fenma^er in ber gleiten 
gälfte be§ 15. SafirffimbertS, benlen. 2>enn biefer ftanb bis ju 



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feinem !£obe im Safere 1501 im 3)ienße ber pfäljifdfjen Jhtt- 
fürßen unb jeidjnete fi<$ nid^t nur burdf) feine 2ücf)tigleit Bei 
ber Sebienung ber ©efd()fi&e, fonbern mrdf) aß borjflglidfjer 
©tüdfgtefjer au§. 16 ) SRadjbem ber £ef)rling in Slmberg fo rafdfje 
gortfäfritte gemalt, bafc er fogar unter ber ©ferfud()t ber neben 
il)m arbeitenben ©efyilfen ju leiben Ijatte, fd^tdCte ifyn fein Shtr* 
fürft auf eine ber bamaligen fyoljen ©cJjulen für bie Sßtattnerfunft, 
nadj) iRürnberg, ju feinem SRiiftmeifter. £ier f)atte ©dOtoarfcerbt 
©elegenfyeit, bie ted)nifd)en©el)eimniffe, beren fidO ein erfinbungS* 
reifer SWeijier bei ber Jperftellung feiner für bie SRitterf Jriele bienen- 
ben SRenn*, ©teefy», furnier*, ©tofc unb Äampfjeuge bebiente, 
lennen }u lernen unb fidj anjueignen. Seiber toirb ber Sftame 
audj bief e§ SWeijierS nirgend angegeben, unb iljn fidler ju er- 
mitteln fällt um fo fernerer, afö SRürnberg bamate eine SReilje 
bon *ßlattnem beherbergte. 18 ) $5 n ^ e ff en fdfjeint e§ nidjt ju ge- 
sagt ju fein, in bem ßet)rt)errn be§ Jungen JpeibelbergerS ben 
bebeutenbften SBaff enfdjmieb niä)t nur unter feinen SRürnbergif ä)en, 
fonbern aud) unter feinen beutfd^en ßeitgenoffen, §an§ ©rtine* 
ttmlt, geftorben 1503, ju erlennen. 17 ) 

Sßad^bem©d^tt?ar^erbt mehrere Satire lang juSWirnberg 
gearbeitet unb in§befonbere in ber ©dfjmiebefunft eine grofje 
fjferttgleit erlangt fjatte, würbe er bon feinem fürftltdEjen ©önner 
nadO Jpetbelberg jurfidfberufen unb }um SRfifhneißer beßellt. 
SBenn manche SBiograpljen 2KelandE)t^on§ feinen SSater SBaffen* 
fdfjmieb, S5üd^fenmacf)er, 3eugmeijler, Ingenieur, ?trtilleriefom* 
miffär u. bgl. nennen 18 ), fo finb jtoar foldfje SBejeidjmmgen 
mdjt aüefamt falfdf), aber ben SSoraug berbient SRüftmeißer. 
$enn biefen StuSbrudE loäf)len bie Jpauptquellen, u. a. ber 
„Äurje JBerid^t^ unb §erfcog3©}roniI 19 ), unb SRüftmeifter finb 
aud) nod) fpäterf)in in ber pfäljifcijen JRefibenjftabt nadfjtoeiS- 
bar. 20 ) ©dfjtoarjjerbt eröffnete feine Sätigleit unter ben ben!- 
bar günfügjten Umftänben. SBurbe bodj (£nbe 9luguft 1482 ju 
Jpeibelberg ein glänjenbe§ Stornier abgehalten, an bem ber 
Äurfüxft fottrie nafjeju 600 fjürften, ©rafen, ftreiljerren, SRitter 
unb ©bellned^te teilnahmen. 21 ) & ijt nidjt untoa^rfc^einlid^, 
bafc ©dOtoarfcerbt fdfjon Dörfer in bie #eimat jurüdfgerufen 



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tootbert toat unb bereits bie Sßorbereitungen für bie SRitterfjnele mit 
treffen l)alf. ^ebenfalls aber Ratten bie $eibelberger Sxtge eine 
Steigerung ber greube am jurnierfport unb bamit audj eine 
größere SKadfjfrage nad) 2Iu§rüftungen unb 2Iu3rüftung§gegen* 
ftänben jur Sfolge. SBie ber ©el)ilfe in Nürnberg, fo tvai and) 
ber junge SWeifter in ber SRedarrefibenj mit ber $erfteltung t>on 
afUtterftneljeug befdfjäftigt. 2>aj3 feine §anb arbeiten fdEjuf, bie 
alten 2lnforberungen entfpradfjen unb inäbefonbere eine ent- 
fpredfjenbe 93etoeglid()feit ifyrer Präger juliefeen unb gegen 9Sex> 
lefcungen möglidjft fd^ü^ten, bettriefen bie ©iege, bie bie t>on 
\t)m 2lu3gerüfteten errangen, unb bie je länger befto meljr fid) 
ljäufenben Aufträge/ bie er erhielt. Dbtool)! feine ©ienfte in 
erfter Sinie feinem Sanbe^erm unb ©önner Sßljilipj) galten, 
führte ©dEjtoarjjerbt bodfy mit beffen Srlaubntö aucf) JBeftel- 
lungen anberer dürften unb §erren aus, fo foldfje be§ Äönig§ fcon 
$olen, be£ fturfütften öon ©adjfen 22 ), be§ §erjog§ öon SBürttem* 
berg unb be3 SKarlgrafen öon SBaben. 

3)en §ö^epunft feinet ©djaffeng unb jugleidf) feines 9htf)m§ 
erftieg er im Safjre 1495. Qmn jejjt begehrte SRajtmilian I., 
ber nidfjt nur ber mädfjtigfte fjürft, fonbem aucf) ber ljeröor- 
ragenbfte Xurnierer feiner $eit unb eine Stutorität erften 9famge3 
auf bem ©ebiete be£ 9titterftneltoefen3 mar 23 ), feine ©ienfte. 
©er „fturje SBeridEjt" bemerftbarüber: ,,2ö3aber3Ra£imilianü§, 
ber römifdje Äönig, einen JReidfj^tag ju SßormbS ljielt, fam ein 
Sßelfdjer, Fandius Mandari, baljin, ber liefe aufreiben, baf$ 
er mit bem fityneften beutfdfjen Sftann fämpfen tootlt. Stoju 
erbot fid} ber römifdje ®önig 9Rajimilianu3, nad) bem er 
ein junger, freubiger unb fütjner Jpelb toar. 2lllba berief er 
aud) biefen @eorgen©d)toarserb neben anbern Dielen Stuft* 
meiftern, ber öerbiente fid} bamatö um ben Äßnig mit fdjöner 
unb beftenbiger Lüftung feljr tooljl; benn er lag ob unb erhielt 
ben Stampf". 24 ) 2tud) ©amerariuS nimmt auf ben 3toeifampf 
be§ SJfajimilian mit einem 2tU3länber, ben er SlaubiuS 
S3ataru§ nennt unb afö beffen Heimat er Italien bejeidjnet, 
SBegug unb füljrt ben ©ieg be§ ®aifer3 über feinen ©egner 
auf bie öortrefflidje 9tu3rüftung be£ ©iegerS burd) ©df)toarjjerbt 



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jurüd 25 ) Obwohl bieStjä^Iung beS^ÄurjcnaSericfitö^ anelbotcn* 
fjaft Hingt unb einige ftefyler enthalt, tfl bod) ber SBormfer 
gweifampf eine gefdjidjtlidje Xatfadje, unb be§f)alb muß aud) 
bie Stolle, bie ©dE( warft erbt babei fpielte, Ijöljer aß eine bloße 
Segenbe gewettet werben. SRad) ben (Quellen war Klaube 
33abre ober genauer Claude de Vaudrey chevalier, seigneur 
de l'Aigle et de Chilly etc., SRat unb SMmmerer be3 £erjog§ 
Sßljilipj) öon SBurgunb ufw., ein tapferer Ärieg^mann unb 
gewaltiger Surnierljelb, ber fiä) namentttdj 1477 burd) bie SBer* 
teibigung tarn Slujonne ßorbeeren erworben f)atte. 2>a fein 
©jrgeij brannte, fid) aud) mit bem „testen Slitter" ju meffen, 
fo madjte er fid) an biefen gelegentlich t>on beffen 9lufentljalt 
in Antwerpen am 1. Sfcobember 1494 l)eran unb erreichte e3 
aud), baß ü)m SKajimilian ein Sfampfrennen jugeftanb. ©a§ 
furnier felbjl fanb gelegentlich be§ SteicptagS ju 2Borm§ 1495 
ftatt. 3 uet ft tourbe mit Spießen unb ljemad) mit Schwertern 
gekämpft, unb ber jweite ©ang enbigte mit bem ©iege be§ 
ÄaiferS: „$ber ber fünig übereilt feinen mitfemtfen, nam im 
ba§ fäiwert, ber im fid^er^ait gab". 28 ) 

®ie guten ©ienfte, bie ©cfywarjjerbt in 2Borm§ leiftete, be* 
wogen ben Sfaifer, ben SHifhneifter bauemb für fid) ju gewinnen. 
S)ie SBemerfung be3 „Shtrjen 33erid)t§", wonad) ©djwarfcerbt 
neben bem ©rafen Subwig bon Siebenftein — gemeint ifl 
ber befannte ©raf Subwig bon Söwenftein ober Seonftein, 
ber natürliche ©of)n be§ J)fäl3ifd)en Äurfürften fjfriebrid) I. — 
in ®rieg§äeiten öon SKajimilian gebraust würbe, läßt baran 
benlen, baß bie beiben SKänner u. a. bie beiben ergebntelofen 
gelbjüge gegen Subwig XII. t>on$ran!reid) unb ben rufjm- 
lofen ©d)Weijer!rieg mitmachten, greilid) bleibt e3 ungewiß, 
in welcher ©genfdjaft ©dEjWarfcerbt bem friegfü^renben ®aifer 
biente, ob mit feiner ^lattnerlunft ober mit feinen artilleriftifd)en 
ftenntniffen. Um fo gewiffer ift e§ bagegen, baß für tyn fd)on 
bie erfte bemerlbare SSerftimmung jwifd)en SWajimilian unb 
bem Shirfürften $^ilipp, ber SSorbote be$ batyrifdjen Erbfolge- 
!riege§, genügte, um ben laiferlid^en ©ienft ju quittieren unb 
Wieber in bie §eimat ju jieljen. £>amit Wollte er ber ©efafjr, 



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6 

in einem Sfriege gegen feinen £anbeSf|errn unb alten ©önner 
berwenbet $u werben, entgegen. 

SHe SSeranlaffung beS bon ben f cinblidfjen Settern beS witteß* 
bad)ifdEjen £aufe§ unb iljren Sfaljängern geführten batyrifdfjen 
(JrbfötgefriegeS iß ju befannt, aß baß tdf) batauf näljer einju- 
gel)en brauste. Über bie SBorbereitungen, bie Shirfürft *ßt)ili:p:p 
ju biefem ffriege traf, ift man bß in t>ie ©injel^etten banf bet 
Ghrfyiltung be§ {ReißbudjeS bom Safere 1504 aufs befte unter- 
richtet. 2 *) Dbwoljl barin ber Sßame ©cljwarjjerbt nidfjt er- 
wähnt ift, berbreitet e3 bodj Sidjt über bie Aufgabe, bie biefem 
jugewiefen war. 3 n SSettad^t lommen bie SHbfdfjnitte über bie 
für ben gelbjug beftimmten ©efdOüfce unb il)re SBebienung. 28 ) 
2)anad) befaß ber Sßfaljgraf jwar einen SSorrat bon großen unb 
Keinen Äartaunen, gelbfd^langen, ^adenbüc^fen ufw., aber bie 
SBemanmmg bafür mußte erft befd^afft werben, SBfidjfenmeißer, 
93fidf)fenlaber, SJüd^fenjünber, 3tntmerleute, ©teinmefcen unb fon- 
ftige Jpanblanger. 3tn 93ücf)fenmeiftern naljm man bß 30 2Wann 
in 9tu3fid)t. 5lußer ben allgemeinen Obliegenheiten ü)re§ 9lmte3 
im Kriege, bie an biejenigen ber heutigen Slrtillerieoffijiere er* 
innern 29 ), war iljnen nod) bie befonbere jugebadfjt, geeignete 
Seute, namentlich ©djloffer, ©dfjmiebe unb 3i mme tf e ute, aß 
fog. ©d^ü^en 80 ) für bie SBebienung ber ©teinbüdfjfen unb 
©djlangen au^jubilben. ©aß ©djwarfcerbt famt 14 anberen 
Südfjf enmeiftern in ben Sfrieg jog unb f elbft aß S3üd)fen* 
nrofter "tätig war, erljellt aiß ben SebenSbefdjreibungen 2Ke* 
landjtfjonä 81 ). Unb für einen foldfjen Soften eignete er fidf), 
obfdfjon er in ber3eit, bie jwifdfjen feiner SBeftellung jumSRüft* 
meifter unb feinem eintritt in bie ©ienfte SRajimilianS lag, bor* 
toiegenb, wenn nid£)t au»fd)ließlid) mit ber&erftellung bon Stiftungen 
unb 5Rüftung§teüen befcf)äftigt geWefen ju fein fd^eint, um fo 
meljr, aß er früher bei SWartin SRerj in ber Seljre War, ber 
aß SBüd^fenmeifter nidE)t bloß ©efdfjüfce gegoffen, fonbern audf) 
nad) feiner Angabe 1470 unb 1471 au§ ben §auptftü<fen ntdjt 
Weniger aß 372 Sonnen $ulber berfdfjoffen t)atte. 82 ) Snbeffen 
bermodjte ber ©djüfcling Äurfürft SßljilippS bie bim biefem 
auf iljn gefegten Hoffnungen nid^t ju erfüllen, ^enn angeblich 



ooQle 




ttmrbc bon futpfäljifdjen geinben ber?Cufentf|altSort©d)Warjj* 
erbtS unb feiner erwähnten 14 Sfttmeraben auSgefunbfd)aftet 
unb bet 33runnen, bem biefe ifjr Srinlwaffer entnahmen, ber* 
giftet, fo bafj ©ä)WarfcerbtS Sftmteraben fämtlid) in lutjet 
3eit baf(inftarben unb er felbft ben SübeSfeim in fidj aufnahm, 
bon bem il)n aud) bie Shmft beS furffirjHidjen SeibarjteS unb 
bie eifrigjte Pflege ju befreien aufjerftanbe waren. 

$a ber „Shirje 93erid)t" 2Ründ)en unb (SamerariuS SDton* 
ljeim als Ort ber SBrunnenbergiftung nennt, fo f)at eS feine 
©djwierigleit, bie ©egenb, wo ©djwarfcerbt in feinen ge* 
funben Sagen bem Sßfaljgrafen bie lefcten treuen ©teufte lei- 
stete, oljne weiteres ju bestimmen, lein Sßunber barum, wenn 
bie bisherige SRelan^t^onforfc^ung ju biefer fjrage entweber 
gar leine Stellung genommen ober aber aufs SRaten fid) ber* 
legt t)at. 88 ) Unb bod) geftattet eine gelegentliche SBemerhmg 
2Reland)tl)onS unb bie@efd)idjte be$ batjrifdjen (SrbfolgefriegeS, 
bie grage mit jiemlidjer ©iäferljeit ju beanttoorten. SBenn naef) 
2Keland)tf(on bie SBrunnenbergiftung auf Sanbgraf 2Bilt)elm 
t)on Reffen surücfgefüljrt würbe 34 ), fo fd)eiben bamit bie fonjl 
allenfalls in ÜBetradjt lommenben SfriegSfdjaupläfce in SBatjern 
unb in ber Dbetpfalj aus. 33ielmef)r rietet fid) ber SBlicf auf 
bie nörblidjen Seile ber Untetpfalj, wo ber fyeffifdje Sanbgraf 
in ben SRonaten Quli, Sluguft unb September 1504 meljr als 
300 Drtfd)aften berwfiftete. 85 ) Unter biefen war aud) baS bon 
bem ebenfalls aus ber pfäljifdjen SfriegSgefdjidjte (1525) be- 
lannten SßfebberSfjeim fnapp 6 Kilometer entfernte 2WonSf(eim. 86 ) 
3Rel)r als biefer einft befeftigte $lafc 87 ) barf als Ort ber SBrunnen* 
bergiftung, fjält man an ber Angabe beS ©amerariuS feß, 
3Rcmnl)eim in 93etrad)t gejogen Werben. 91n biefeS motzte idj 
aud) barum in erfter Sinie benfen, Weil f)ier ber Sßfaljgraf ein 
SßerfljauS mit einer größeren Slnja^l bon ©efdjüfcen befaß 88 ) unb 
bie bamalS nod) Heine ©tabt wegen iljrer Sage in SfriegSjeiten 
ein widriger $lafc war. 9ÜS $eit ber angeblichen Ijeffifdjen Untat 
lommen nur bie borgenannten SWonate beS 3<rf)teS 1504 ™ 
Srage. 

6S berßefjt fid) bon felbft, bafc ein SJtonn wie ©djwarfc* 



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8 

erbt, ben fein SBeruf fo toeit in ber SBelt Jjerumfüljrte, teid^* 
tidje Gelegenheit Ijatte, 33efanntfd)aften ju matten unb greunb* 
fdjaften ju fdjliefeen. ^nbeffen berlautet barübet, abgefeljen bon 
ben ertoäfynten fürftlidjen *ßerfönliä)feiten, faft nidf)t§. 2)afe er 
mit 3ol)ann SStrbung bon §afefurt, bem SHftronomen unb 
SHftrologen 89 ), befteunbet tpar unb bon iljm bie Suftwft feines 
©rftgeborenen Sßljilipj) aus ben Sternen lefen liefe, erjäljtt 
2Keland}tl)on. 40 ) 5 erne ^ & ar f man bermuten, bafe bie ÄtiegS* 
lamerabfdjaft ben ©rafen Subtoig tion Sötoenftein jum 
greunbe ©djtüarjjerbtS toerben liefe. Dber follte e3 auf einem 
blofeen Sufalle beruften, bafe jener fpäter feine in $eibelberg 
ftubierenben ©dfjnc getabe 2Reland)tl)on anbertraute? 41 ) 

S)a bie beruflichen $flid£)ten ©djtoarjjerbt nötigten, oft 
unb längere Seit bon £aufe abtoefenb ju fein, fo modjte er 
fid) nid£)t leidet jur ©rünbung eine§ eigenen $erbe§ entfepefeen; 
unb toaljrfdjeinlid) Ijätte ber fdjon mel)r aß fünfunbbreifeigietyrige 
SWann feine SSerfyeiratung nodf) toeiter t)inau§gefd)oben, ttmre 
nidjt fein alter ©önner, fturfürft $l)iliW, ate Sljeftifter ins 
SWittel getreten. SEßte nämlidE) ber „Shirje SBeridjt" erjäljlt, ber* 
mittelte lein Geringerer afö er bie Sfye jtüifd^en feinem Stuft- 
meifter unb feinem SanbeSfinb SBarbara Steuter, um auf 
biefe SBeife ben tüchtigen SWann ber ftutpfalj ju erhalten. 

SBenn audf) bie alten SBiograpljen 3Reland)tl)on3 für bie 
©Item SBarbara JReut er£ barum fidf) befonberS intereffierten, toeit 
jener im Jpaufe feiner ©rofeeltern ba§ Sidjt ber SEBett erblicfte 42 ) unb 
feine erfte (Srjie^ung erhielt, fo finb bod) iljre Sfadjridjten redjt 
bürftig, unb leiber ttrill eS ljeutjutage nur nod) ba unb bort 
gelingen, üpte WnQaben ju ergemjen. SBie bei SRif ol au§ © d) to ar %* 
erbt bie grage nad) feiner &erfunft offen gelaffen toetben 
mufete, fo aud) bei goljann Steuter. Sie (Seltenheit be§ Sfta* 
men§ SReuter innerhalb ber SBrettener SBebölferung beS 16. ftofyi* 
l)unbert§ 43 ) legt bie Vermutung nalje, bafe er nid)t au§ Bretten 
ftammte, fonbern l)ier erft fpätertjin fid) ba§ ^Bürgerrecht ertoarb. 
©iefe Vermutung gewinnt an Sßaljrfd)einlid)leit, toenn man 
bemerft, bafe Steuter mit einer ^for^eimerin verheiratet toar, 
toäljrenb bie SBrettener foenigftenS in ber jtoeiten £älfte beS 



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9 

16. S^tljunbertS £anb§männinnen beborjugten 44 ), unb bie 
©djultljeißenftelle meljrfad) mit 5Rid>t*a5rcttenern befefct war. 
acuter war Kaufmann, wie au§ ©eorg ©cfywarfcerbtS (5r* 
äätjlung bon ber ^Belagerung SBretten§ erl)ellt % Sie SBemerfung, 
baß er furj bor ber ^Belagerung ber ©tabt im %at)xe 1504 bte 
granlfurter SKeffe befugte, aber bie§mal bon bort banl ben 
mifelid^en 3ritoer^ältniffen fein ©elb nad) Jpaufe braute 46 ), läßt 
erfeljen, baß feine SReifen nad) ftranffurt a. SW. nidjt bem ©in* 
fauf, fonbern bem SSerlauf bon SBaren galten. S)a im 16. galjr* 
ljunbert unter ben gewerblichen ^Betrieben SBretten§ nur bte 
SBeberei unb (Sterberei eine größere SRolle fpielten 46 ), fo würbe 
man fdjon oljnefyn raten fönnen, baß er fid) mit bem Sin* unb 
SSerfauf bon Sentit* ober Seberwaren befaßte. Snbeffen über* 
Ijebt feine Äußerung, baß er nod) ©etreibe, SBein unb J-udj 
t)cbe unb biefe gerne borftreden unb borgen wolle 47 ), über allen 
$tvei\e\, baß er mit (Srjeugniffen ber SBeberei ljanbelte. 3)a* 
neben befaß Steuter audf) ©runb unb SBoben. SBefannt finb 
ein hinter bem $feifturm gelegenes ftelbftüd, ba§ fpäter Sßeter 
Äedjel, bem Spanne feiner ©nfelin ^Barbara ©djwarjjerbt, 
gehörte 48 ), unb ba§ Slnwefen, ba§ er bewohnte. SefctereS, welt- 
berühmt als bie ©eburtöftätte SßelandjtljonS, lag mitten in 
ber ©tobt unb würbe öftlidj bon bem 9f?at^au§, weftlidj bon 
einem *ßribatljau3, nörblid) bon bem SKarftplafc unb ber ©otteS* 
adergaffe unb füblidf) bon ber ©aljljof ergaffe begrenjt. 49 ) Sie 
5Befd)äftigung SfteuterS ließ iljn $u anfel)nlidf)em Sßoljlftanbe 
gelangen. %a, iljn unb galob ©d)mel£le, ber ebenfalls ®auf* 
mann war, tjielt man 1504 für bie reichten Seute {Brettens. 6Q ) 
3m öffentlichen Sehen trat Steuter baburd) Ijerbor, baß 
er einige ga^re lang ba§ ©djultljeißenamt berwaltete unb tjernadj 
in ben ©tabtrat berufen würbe. 61 ) S)a er im galjre 1508 ftarb 
unb 1504 3<>t|ann Sott, genannt $ad, ©djultljeiß war 52 ), 
ljatte er bie ©djultljeißenftelle bor bem für Bretten fo fritifdjen 
%ät)xe ber ^Belagerung burd) Jperjog Ulrid) bon SBürttemberg 
inne. 3)urd) fein fdjon angebeuteteS Verbieten bewahrte ber 
patriotifdje unb opferwillige SKann ^Bretten unb bie Shtrpfalj 
bor einer großen ©efaljr. SBar nämlid) wäljrenb ber SBelage* 



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10 

tung SBtettenS bie Unauftiebenfieit bet pföljifd&en SanbSfnedjte 
übet baS 2lu§bleiben tljteS 3Ronat§folbeS fdjon in SReutetet 
ausgeartet, unb matten fie, benen bie Aufgabe oblag, bie 
©tabt ben Angriffen beS toütttembetgifdOen &etjog§ gegenübet 
ju galten, beteite SRiene, auf unb babon ju jieljen, fo ttmtbe 
ba§ ©cijlimmjle nut babutd) behütet, baß beutet unb bet 
genannte ©cjjmeljjle Seib unb ©ut jut SSetfügung ßellten 
unb burd) tl)t SBotbüb audO iljte SRitbütget anfootnten. 2luf 
folcije SBeife ttmtben übet 800 ©ulben an ©elb unb 28aten auf- 
gebtadjt, bie SanbSfnec^te abgeloljnt unb 5Ut gottfefcung bet 
SSetteibigung bet fdfjtoet bebtängten ©tabt toiebetum toilttg ge- 
malt. 63 ) 

SReutet f)atte bie ^fotjfieimetm (Slifabetl) Sieud&ün, bie 
einjige Sottet be§ & eotg SReudfjlin, bet toaf|tfdjeinlid) 33ettoaltet 
be§ £lojtetgute§ bet 3)omim!anet toat 64 ), unb ©d()toeßet be§ be* 
türmten Soljann SReudjlin, jutglje. 66 ) Übet bie©öl)ne bet 
(Seeleute SReut et betlautet fo wenig, bafc nid>t einmal iljte Qdtjl 
mit ©idE)ett|eit feftgeftellt toetbeu fann. SametatiuS nennt nut 
einen ©otyn goljann, bet nadE) ü)m an Sagten feinet ©dfjtoeftet 
SBatbata fo feljt nadOftanb, bafc et erft mit beten ©öljnen 
untettidf)tet ttmtbe. 68 ) ©agegen ettoäljnt bet „ftutje 33etid£)t" 
lebiglicf) einen älteten ©oljn, bet mit Jpintetlaffung bet beiben 
Änaben Sodann unb ©df)toeifatt 1505 beteitS berftotben 
toat. 67 ) 3ft einetfeitö ein Stttum beS SametaxiuS fo gut 
toie au§gefd()loffen, ba et ben bon iljm genannten SR eut et, bet 
fpätet $riot jum ^eiligen ©tabe in ©petyet toat, ^erfönlid^ 
fannte 58 ), unb fann anbererfeit§ nidfjt tooljl botauSgefefct toetben, 
baß bie SSerfaffet be§ „Äutjen 33etid£)t§" ben früt)e betftorbenen 
©ol)n unb beffen beibe ©öl)ne ftei erfunben fjaben follten, fo 
muß man glauben, baf$ bie Seeleute SReutet minbeftenS jtoei 
©öljne Ratten 69 ). ®ie SRattilel bet Unibetfität Jpeibelbetg ju- 
fammen mit bet beteitS angebeuteten 2Baf|tueljmung, baf$ bet 
SRame Stent et in ben jugänglid^en S3tettenet Quellen be§ 
16. 3<rf)tfyunbett3 feiten erfdjeint, rechtfertigt fogat bie 9tnnal)me, 
baf$ ba§ Qfyepaat SReutet aufcet bem nidE)t mit Sßotnamen ge* 
nannten Sßatet bet beiben ffnaben !gol)ann unb ©djtoeifatt 



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11 

unb bem jäteten ©petjerer Sßrior nod) einem britten ©ol)n 
ba§ Seben gab, 3n S5etradE>t fommt babei enttoeber (SudjariuS 
ober 3ot)ann Deuter (SRttter), bon benen Jener am 26. DI* 
tober 1486 unb biefer am 1. SWärj 1487 ju Jpeibelberg immatri* 
fuliert ttmrbe. 60 ) ©emnadj wären bie brei ©öljne be§ SBret* 
tener Kaufmanns 6ud)ariu§, Sodann unb ber ©petyerer Sßrior 
Sodann ober genauer Qoljann SßljilipJ) unb ftammten bie 
beiben ftnaben bon @udjariu§ ober goljann ab. 

Seiber lägt aud) eine mir jugänglidje Ijanbfdjriftlidje Quelle 
au§ SSretten, bie ben ©petjerer $rior nennt, fein bertoanbtfdfiaft* 
lidjeS 33eri)ältni§ nidjt genau erlernten. 61 ) 3)enn toenn fie ü)n afö 
„Setter" be§ ©djultfjeifjen ©eorg ©djtoarfcerbt beseidjnet, 
fo lann bieS nad) bem bamaligen ©pradjgebraud) 62 ) ebenfo 
Dfjeim ttrie ©efdjttrißerfinb bebeuten unb barum Jener ebenfo* 
gut ©of(n toie (Snlel be§ Kaufmanns Steuter getoefen fein, 
dagegen bieten biefe Duelle unb bie 9trd)toalien be§ ehemaligen 
tofirttembergifdjen ÄlofterS ©enlenborf fonftige toertbolle 9tafy 
richten über ben bisher nur bem Kamen nad) hetamten naljen 
SSertoanbten 2Keland)tt)on§ unb ©djtoarjjerbtS bar. 5Kad) 
ben ©enlenborfer 91ften toar Sofjann *ßf)ilipp SReuteräJlit* 
glieb be§ DrbenS $um ^eiligen ©rabe unb bte jum $ci)xt 1528 
Pfarrer ju ©üglingen, im Dberamt SBradenljeim gelegen. 2lm 
11. SKärj 1528 jum $rior be3 ®onbent§ jum ^eiligen ©rabe 
in (Speyer ertoä^lt unb präfentiert, erhielt er am 17. SWärj be3 
gleiten 3al)reS bie SBeftätigung. 2>afe e§ fid) bei bem ©iig* 
linger Pfarrer unb nad)f)erigen $rior hrirflid) um ba§ Srettener 
©tabtünb Ijanbelt, betoeift eine ©üglinger Urfunbe bom 5. 2Rai 
1527, in ber er „Sodann Siebter öon SBretljenn, fjeilig grab§ 
orbenS ju ©peir, bifer jit pfarrer ju ©üglingen" genannt ttrirb. 83 ) 
2lu§ biefer SBejeidjnung ift ju entnehmen, baß Deuter bor ber 
Übernahme ber *ßfarrftelle in bem genannten ©petyerer Softer 
ftonbentuale toat unb bermutlid) aucf) ljier ate SKobije eintrat. 
Sie SBrettener Quelle jeigt ifjn nod) jtoifd)en 1540 unb 1550 
mit feiner Sßaterftabt unb feinen bortigen Sßertoanbten in regen 
ißejiefiungen ftel)en. $n btefer 3 e ü 9™Ö toö $atronat§red)t 
Aber bie ©t. Urfula* unb ©t. äRidjaeföpfrünben ju Bretten, bie 



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12 

bie bortigen 93ürger3leute gngelfjart unb SRargarete £auen* 
l)ut geftiftet Ratten, auf tyn übet 64 ), unb er berliel) iene 1548 
bem ©ol)n be3©d)ultl)rißen©d)ttmr&erbt, ©igiSmunb, unb 
biefc ben ftubiercnbcn ©öfynen be3 ehemaligen ©djultljeißen 
£einridj SRutlanbt, julefct bem ftoljann ®a§par fRut* 
Ianbt. ©er SBrief 2ReIand)tljon£ an feinen ©ruber öom 
24. 9luguft 1551 mit feiner Slnfrage, toer $rior be3 ^eiligen 
Orabet ju ©petyer fei 65 ), läßt bermuten, baß audj er mit 
SReuter bis ju beffen %db SBejieljungen unterhielt. 2>et $rior 
ftarb am 18. Quni 1551. 66 ) GamerariuS, ber mit il)m offen* 
bar 1529 burdj 2Reland)tl)on befannt ttntrbe, rfiljmt feine 
SEBürbe unb Humanität unb $alob SRictjlluS, ber \t)m «n 
poetifdjeS ©£itapl)ium toibmete, feine grömmigleit unb lugenb. 67 ) 

©aß bie ©)eleute Qoljann SReuter unter ifpen Äinbern 
einen verheirateten ©otjn befaßen, bejeugt inbeffen nidjt bloß 
ber „Äurje 93erid()t", fonbern au<$ ber eintoanbfreie ©etoäljrS* 
mann SWeland>tt|on. $n S3etradE>t lommt beffen an ben 3^ 
djintötljaler Pfarrer go^ann- 3Watl)efiu3 gerichtetes ©djreiben 
bom ^aljre 1551, mit bem er SRattljiaSSRutlanbt, ben©ol)n 
ber £otf>ter feine§ DljeimS bon mütterlidjer (Seite, einführte 
unb jur görberung empfahl. 68 ) SHe SBemerfung be§ ©rief* 
fdfjreiberS, baß Stutlanbt in ©retten geboren mürbe, bie Jat* 
fadje, baß ber ©petyerer $rior bie ©nlünfte ber ©t. 2Ridjael£* 
pfrünbe gerabe ben ftubterenben ©öljnen beS ©dfjultljeißen 
Stutlanbt jutoenbete, unb bie Sßafyrneljmung, baß in ber 
erften Jpälfte be§ 16. Qafjrljunbertö innerhalb ber ©rettener 
©ürgerfdf)aft nur ber 9£ame Jpeinridf) Stutlanbt fyerbortritt, 
läßt bem ©djluß fdjtoerliä) au§toeid)en, baß biefer, ber lange 
3eit ba£ ©dfjultljeißenamt ju ©retten bertoaltete 89 ), eine ©nfelin 
be§ Steuterfd^en (SfjepaareS jur grau Ijatte. 

SBeit belannter afö itjre ©ruber ift ©arbara SReuter. 
Sie würbe 1476 ober 1477 geboren 70 ) unb 1493 ober trielleidfjt 
fdjon 1492 mit bem erljeblidE) älteren ©eorg ©dfjtoarjjerbt 
bermäf)It. 71 ) Stuffallenbertoeife feierte ba§ ©rautpaar feine 
&odf)jeit nidjt in Bretten ober Jpeibelberg, fonbernin ©petyer. 72 ) 
%üx bie SBaljl biefer ©tabt mag ber Umftanb maßgebenb ge* 



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13 

mefen fein, bafr fyier SJerwanbte wohnten. 25etm foldje barf 
man auf©runb bet Angabe 2Reland)tl)on3, bafj er unmittel- 
bar bor feinet SJatetö £ob nad) ©petjer gefdjtcft würbe, bor- 
ausfegen. 73 ) greilid) ift e3 aud£) mögtid), bafc ©cfywarfcerbt 
bdmate nidfyt in ber pfäljifcfyen SRefibenj, fonbem in ber rljeimfd)en 
$Reid£)£ftabt feinem SBeruf oblag, ober baß bie iungen ©)eleute, 
etwa mit 9Hldffid^t auf bie ©ttüerbSöer^altniffe beä SRanneS, 
ttjren SBoljnfijj junädjft in ©petjer auff erlügen unb erft fpäter 
nadj Bretten überfiebelten. 

9iad)bem ©eorg unb SSarbara ©cfywarfcerbt mefyr aß 
t)ier Raffte lang auf SHnberfegen gewartet Ratten 74 ), würbe 
iljnen am 16. gebruar 1497 ju ^Bretten im ipaufe be£ ^oljann 
SReuter if>r ©ofyn *ßl)ilipp gefdjenft. liefern folgten am 
5. Slpril 1499 eine Softer 2tnna 76 ), (£nbe 1500 ober Anfang 
1501 ein ©ol)n ©eorg 76 ), am 17. SKärj 1506 eine Softer 
Margarete unb im $at)tt 1508 eine £od)ter SSarbara. 77 ) 

SRit ber 2lufsäf)lurtg biefer fünf Äinber ift ba§ ftapitel @t)e- 
[tanb in ber ©ljronif be§ ©d>war§erbtfd)en£aufe§ in ber Jpaupt- 
fadje fcfyon erfdfyöpft. ®enn bie mancherlei 3üge, bie namentlich 
Seeland) tfyon au§ bem Sebettö- unb Sfjarafterbilb feiner Altern 
feftgeljalten Ijat, geftatten nidjt, ben ©afc be3 „ Burgen SBeridjtS": 
„Unb gelten fidf) bie beiben ©jeleut einanber lieb unb wert!)", 
mit einjelnen ®aten ju belegen. Sludj über bie wirtfdE)aftlid)e 
Sage be§ „©djloffetö ©eorg bon #eibelberg" 78 ) unb feiner 
fttau betlautet wenig. ®af$ i^re SSermögen^der^ältniffe min- 
beften£ gute waren, bürfte man im ipinblicl auf bie jafylreidjen 
Aufträge, bie ber SJüftmeifter bon dürften unb Ferren erhielt, 
bie berljältntemäßig ljolje ßötynüng, bie bamafö ben 93üdf|fen- 
meiftem gejault würbe 79 ), bie SBoljlljabenfyeit be§ Äaufmamtö 
Deuter unb bie ©parfantfeit feiner £od)ter ofyne weiteres 
annehmen, fettft wenn ber am 9. Dftober 1508 ausgepellte 
©diulbfd^eiri beS SBifdjofS bon ©petjer, ^ß^ilipp bon Slofen- 
berg, nid)t meljr erhalten wäre. 3)arin belennt nämlidj ber 
SSifdjof, ben ©cfywarfcerbtfdjen ©jeleuten gegen ein Kapital 
bon 800 ©ulben einen ewigen 3in§ bon 32 ©oibgulben berlauft 
ju fyaben. 80 ) 



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14 

®iefer Belauf war, wenn mdjt bet lejjte, fo bodf) einet 
bet legten (Stritte, Woburdj ©djwarfcerbt fein Sfravß BepeHte. 
SBenige 2üge notier, nämlid& am 16. Dftober, jiarb fein 
©dfjwiegerbater Qfo^ann SReuter, unb beffenS^b mag feinem 
infolge bet belannten SSrunnenbergiftung fied) geworbenen 
Körper ben legten ©toß toerfejjt ljaben. ®enn et felbjt ging 
fäon am 27. Dftober 1508 $eim. 81 ) 

©3 war eine fcfywere Prüfung, bie bet Dftobet 1508 übet ba3 
am SWarftylajje ju SBretten gelegene §au§ toerljängte, fdjwer 
aud) nadj bet tein menfdjlidjen ©eite. SBaren bodjj iefct SRuttet 
unb Sottet berwitwet unb entbehrten nid)t nut eines mann* 
liefen ©d)u|je§, fonbetn aud) eines SRanneS, bet fidj um bie 
notwenbigen ©efdf)äfte in $au§, §of unb gelb amta^nu 
Soweit ljart mußte bie SSitwe ©d)Warfcerbt iljr So3 emp* 
finben, weil fie mit fünf Äinbern, toon benen ba3 älteße etjl 
elf $at)Xt un b ba§ jüngfte nod) nidfjt einmal ein Saljr jaulte, 
jurfidfgeblieben toat unb in 3ufunft and) auf bie Wfyt iljrer 
SRuttet berjidjten mußte. 9lu§ ©rünben, bie jwar nid)t me^t 
etfennbat finb, bie abet bermutlid) mit bet weiteten SluSbilbung 
iljreS ©otyneS Qoljann ?$MtyP sufammenljingen, 8°8 fid)bie 
SBitwe SReuter balb nad) iljreS SRanneS Slbleben in tyre Jpeimat 
Sßforjl)eim jurüdf 82 ), wo fie l)od)betagt aud) gejtotben ju fein 
fdjeint. Stoß fie nodj im Qaljre 1518 in Sßf otjljeim anfäffig war, gibt 
ein SBrief iljteä SBtubetS Soljann SKeudjlin an bie $anb M ), 
unb baß fie nid)t feljt lange bot 1552 Ijeimging, läßt eine Stebe 
tf)te§@nfetö 2ßeland)tl)on etfeljen, toon bem aud) bet einjige 
gut SFennjeidjnung if|tet *ßetfönlid()feit bienenbe SfaljaltSpunft, 
nämlid), baß fie eine eljtbate ftiau toax, fidj ehalten fiat. 84 ) 
3nbeffen bei bem Stöfdjieb Don iljtet äßuttet follte eS füt bie 
SBitwe ©d)Wat|jetbt nid^t fein SBewenben ljaben, toielmeljt 
wutbe il)t gleidj) batauf nod) ein Weitetet Dpfet aufetfegt 
®ie Siebe ju iljten fiinbetn unb bie ©orge füt beten gott* 
lommen butfte e§ nidjjt weiten, baß bie Änaben *ßl)ilij)j> 
unb ©eotg beljufä ifycet weiteten SluSbilbung bet ®toßmuttet 
nad} Sßfotjljeim nadjjogen. 86 ) 

SBenn man fid} in biefe faft Der jweifelt ju nennenbe Sage Der- 



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15 

fefct, ttrirb man c§ begreiflich, Ja fetbjtoerjtänbüdf) finben, bog bic 
mit ungefähr 31 Sauren berttrittoete grau fidf) tooljl ober übel 
$u einet baflrigen SBieberberljeiratung entfdjließen mußte. SBirb 
man fid) beäljatb ober audf) fdjon borneljerein gegenüber ber 
3fcad)rid)t be3 SamerariuS 86 ) unb ber Slnnaljme ber ganzen 
bisherigen IKelandjtljonforfdjung, toonadf) SBarbara SReuter« 
erfte 2Bitoenfd)aft jtoölf Saljre lang bauerte 87 ), ffeptifd) ber- 
galten, fo überlebt eine für bie genealogifdje Seite ber 
fjamiliengefdjtcijte biefer grau grunblegenbe Urfunbe Dom 
27. Suni 1531 88 ) über jeben Stoeifel, baß fie fid) tatfädjtid) 
biet früher hrieber betmäljlte. S)enn Ijier toirb eine au3 iljrer 
jtpeiten @l)e tyerborgegangene Softer, ftatljarina Äolb, ge- 
nannt, bie bereite im %cfyxe 1531 m ^ Sßlob SRudfenbrot 
b. 3. berljeitatet toar 89 ), bod) ein fdjlagenber SBetoete, baß 
S3arbara3teuter triebt erft 1520 ober 1521 iljren SBittoenftanb 
aufgegeben ljaben !ann. 

SSon iljrem jtoeiten SRanne ift bisher nur fo biet befannt 
gemorben, baß er G^riftopl) ftolb ^ieB- 0O ) Stod) bem bon 
&etfcog beröffentlidjten ©djtoarjjerbtfdjen Stammbaum gaben 
er unb SBarbata SReuter ben fünf £ödjtem 3)orotljea, 
Katharina, SBarbara, Urfula unb Slnna ba? Seben. 81 ) 
SHlein biefe Sfagabe erregt barum ba3 größte SBebenfen, toeil 
unter benSrbenber SBarbaraSReuter, bie in ber angejogenen 
Urfunbe einjeln aufgejagt finb, außer ber ertoäljnten Katha- 
rina Äolb feine anbere ftolbfdjje £od)ter angetroffen toirb. 
Äann man allenfalls annehmen, baß bie ältefte £od)ter, 
S)orotf)ea Äolb, bie nadjj §er|og Sionne in bem bei^eibel- 
berg gelegenen ßiftercienferinnenffofter Sfceuburg nmrbe, toegen 
il)rc§ 2lu§fd)eiben3 au3 bem gamittenberbanb ober toegen iljreä 
1531 fdjon erfolgten 2obe3 als @rbin iljrer SRutter unberüdf- 
fid)tigt blieb, fo fommt man mit einer äljnlicfyen Stnnaljme bei 
SBarbara, Urfula unb 9lnna Äolb nid)t au§. Senn fie 
toaren berfyeiratet unb Ratten Äinber unb ÄinbeSlinber. 82 ) 
3)e^alb lann id) midj aber be§ ©nbrudS nidjt erwehren, baß 
iljre Siamen irrtümlidjertoeife in bem ettoäljnten Stammbaum 
2tufnaljme gefunben l)aben. 



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16 

SBeffer ofö über bie jweite ©je ber Varbara beutet 
finb tPtr übet itjre britte unterrichtet. SBenn ßamerariuä bie 
nochmalige Verheiratung ber SBitwe mit ber am 25. SRobember 1520 
ju Wittenberg bofljogenen Vermählung 2ßeland)tl}on§ berart 
in urfäcpdjen 3ufammenl)ang bringt, baß er behauptet, bie 
Verftimmung über ba§ Vorgehen il)re3 ©ol)ne§ fyabe bie SKutter 
ju iljrem Stritt beranlaßt 98 ), fo wirft bie§ nidjt gerabe ein 
günftigeä Sid)t auf bie Veweggrünbe, tie bie britte @^e juftanbe 
lommen ließen, gnbeffen glaube id) mit ber Vermutung nid)t 
feftljugeljen, baß bie Sölutter nid)t bie Vereljelidjung iljre§ 
©oljneä an fid), fonbern beffen Verheiratung in Wittenberg 
unb mit einer SBittenbergetin berbroß unb iljren ©ntfdjluß 
bebingte. $atte fie nämlid) btefjer offenbar nidjt weniger al£ 
iljr Dljeim9Reudjlin 94 ) gehofft unb gewfinfdjt, ben fein Vater* 
lanb tyeiß liebenben ©oljn 96 ) balb in iljrer SRälje unb womöglidj 
in Vretten felbft bauernb anf äffig ju feljen, um an ü)m eine 
©tüfce in itpcen alten Sagen ju tyaben, fo jerftörte iefct ber 
©oljn mit ber SBaljl einer SBittenbergerin ifyre Hoffnungen unb 
SBünfdje, unb mußte fie beSljalb nunmehr felbft für ifyre $u* 
fünft forgen. 3)urdj iljre britte Vermählung, bie nadj bem 
foeben Vemerften früfjeftenS im ©esember 1520 ftattfanb, 
erregte bie bamafö ungefähr 43 jährige grau jebenfalfö um fo 
weniger Sluffefjen, al§ nadj 2lu3wei£ be§ mit bem gafyre 1565 
anfyebenben 2raubudj3 don Bretten ljier wie anberwärte fold)e 
heiraten nidjt ju ben Seltenheiten rechneten Sludj iljr ©oljn 
©eorg unb beffen ©djwiegertodjter 3lmalia Venfc verheirateten 
ftd) breimal. 96 ) 

Söleldjior ipedjel, ber britte SJtann ber Varbara 
Steuter 97 ), war biefer unb iljrer fjamilie fein fjrembling. 
©ein Stnwefen, ba§ ©aftfjauS „jur Sfrone", unb ba§ 3teuterfd)e 
©eljöfte lagen betbe am 9Jtarfte. 98 ) $aju lommt, baß einige 
3a^re bor iljrer eigenen Verheiratung SReldjior unb Bar- 
bara bie ipodjseit iljrer SHnber 2lnna ipedjel unb ©eorg 
©djwarfcerbt gefeiert Ratten. 99 ) &ab bamit ber ffironenwirt 
feine einsige Sodjter au§ bem §aufe, fo mußte er, ber SBitwer, 
follte ber Vetrieb feinet ©efdjäfteS nid)t ©djaben leiben, not» 



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17 

wenbigerweife auf bie ©ewinnung einer neuen Seiterin feines 
JpauSWefenS bebadjtfein. Stoß er gerabe in 93arbara 3teuter 
eine fold)e gewann, fonnte feiner Socktet unb beren SKanne 
%u ganj befonberer fjreube gereidjen. 3)enn auf biefe SBeife 
würbe ben ©efaljren, bie fonft fjäufig baS SBerljältniS toon 
©tief eitern unb ©tieffinbem mit fid) bringt, borgebeugt. 
§edjel, ber älter war als feine jWeite grau — SWartin, 
ein ©oljn aus feiner erften (Sfje, ftubierte fdjon bor 1500 
in §eibelberg 100 ) — galt um 1525 nad) bem gewiß maßgebenben 
Urteil feine§ ©djwiegerfofyneS unb ©tieffofyneS ©djwarjjerbt 
als ber reidjfte SRann öon SBretten. 101 ) SBenn ßamerariuS 
auf ©runb feiner eigenen Kenntnis £edjel einen feljr ehren- 
haften SBürger nennt 102 ), fo belunbet beffen ©tellung alS@erid)tS* 
mann 103 ), ba% iljm aud) baS Stnfeljen unb bie 9lnerfennung 
feitenS ber SSrettener SBürgerfdjaft nidjt fehlte. 

©ine intereffante ©pifobe aus ber ©efdjidjte ber ^Belagerung 
^Brettens im SBauernlriege lefyrt feine griebenSliebe, ©utfyerjigfeit, 
©ewiffenl)aftigleit unb feinen Patriotismus fennen. f$reili$ l)ätte 
er mit btn erften beiben ©genfdfjaften beinahe feiner SSaterftabt 
einen fdfjlimmen 2>ienft geleiftet. SllS nämlidj am 25. Styril 1525 
bie burdj bie lang anbauernbe ^Belagerung ber ©tabt unb ben 
SRangel an ßebenSmitteln berurfadjte Unsufriebenljeit ber Keinen 
Seute iljren §öt)ef>unft erreichte, fudfjte Jpedjel baburd) il)r 
äRurren jum ©djweigen ju bringen, baß er iljnen eine Dt)m 
SBein fdjenlte unb anbere beranlaßte, feinem ©efdjenf nodj weitere 
brei Dfjm J)injU5ufügen. Slnftatt nun bie reidfje ©penbe auf 
Sage unb SBodjen ju verteilen unb ju #aufe mit SBeib unb 
ßinb ju genießen, festen es bie burftigften Seilen burd), baß 
bie gäffer alSbalb auf bem £anjboben beS SRat^aufeS geleert 
würben. SKod) war baS ©elage nidfjt ju Snbe, ba traf bie 
3?ad)rid)t ein, bafy ber in ©odjsfjeim liegenbe SBauernljaufe im 
SBegriffe ftefje, ^Bretten ju überfallen unb ju ftürmen. S^ar 
berfammelte ber Slmtmann fofort bie ©emeinbe unb mad)te 
fie auf bie il)r brofyenbe ©efaljr mit ernften SBorten auf- 
merlfam, aber er fanb bei ben mefjr ober minber ^Benebelten 
fo wenig 3Biberl)all, baß er fdEjließlid) brofyte, bie ©tabt ju 

9M. SRülIer, @eorg Sdjttmtfeetbt. 2 



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18 

toerlaffen, unb füt§ erfte in feine SBofjnung ficij aurficfjog. 
$arfiber gerieten freiließ bie t>om SBein graten erft red()t in 
Aufregung, unb tuet weife, tvcS avS SBretten geworben wäre, 
Ijätte nidfjt §edf)el mit feiner jünbenben SRebe ben ©turnt 
gefüllt. 2Rit berebten SBorten, bie 3 eu Ö n ^ ablegen Don 
feiner glüljenben unb opferwilligen Siebe nid)t nur ju feiner 
SSaterjtabt, fonbern aud) ju feinem SSaterlanbe unb beffen 
gürftenljauS, appellierte er an bie ©ewiffen feiner SRitbürger, 
inbem er fie an üjre Sljre, (Sibe unb SBotyfaljrt erinnerte. 
U. a. führte er aus, „er Wolt iljnen mit grudjt, SBein unb 
©elt ju §ilf lommen unb mit ifjnen feilen, fo lang fein 
SSermögen reidjt; allein fie folten ifyr @l)r unb 8lib, bamit 
fie bem frommen ©tyurfürften, üjrem §errn, jugetljon weren, 
aud) fiel) felbft unb üjr SEÖeib unb SHnbt bebenden unb tljun, 
wie frommen Seutljen woljl anftunbe, ba§ wurbt ifynen ju 
ewigem ßob gerechnet werben". 104 ) 

Slufeer feiner £od&ter 9lnna befafe §ed)el au§ erper ©)e 
nod) jWei ©ityne, t>on benen ber eine älter unb ber ahberc 
jünger war al§ jene. 105 ) S)er fdjon genannte ©oljn SWartin, 
ber in £eibelberg ftubiert ljatte, liefe fid) in Bretten nieber unb 
betrieb wie fein SSater t>a$ ©aftljauS ,,jur Ärone". 2H3 Äronen* 
Wirt wiberfuljr iljm am 27. Suni 1550 bie ljolje ©l)re, Äaifer 
Äarl V. ju beherbergen. 106 ) Sr war 1531 bereite mit Styol* 
lonia SSollanbt verheiratet. 107 ) dagegen war bamaß ber 
jweiteSoljn §ed£)el3, Soljann, nod) minberjßfjrig. 108 ) $nbtx 
ftolgegeit bradjte e3 biefer bi§ jum Slböolaten am 9fteid£)3!ammer* 
geriet ju ©petjer. 109 ) 2lu8 ber ©je §ed)elö mit SBarbara 
Steuter ging nur ein ©oljn ljeröor, ber wie fein SSater 2Rel* 
djior tyiefe, aber blofe 14 £age alt würbe. 110 ) 

SBarbara SReuter ftarb, im 53. ßeben§j[a^re jieljenb, 
1529, unb gwar einige Qext bor bem 24. Suli. 111 ) Qh üjr £edjel 
im £ob vorausging ober nachfolgte, ftef)t baljin. ^ebenfalls 
war er am 27. guni 1531 nidjt me^r am ßeben. 112 ) 



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19 



2. ftapitel. 

<£r5tef}un$ unb llntmidtt» 

$ie betuflidjen SBer^ältniffc beS StüftmeijlerS ©dfjtoatjjetbt 
mit iljtet Nötigung, öftere unb langete %e\t in bet Seme ju 
toetfen 1 ), brauten eS mit fiel), baß et in feinen gefunben Sagen 
bet öotnefymften (Htetnpflidjt, bet ©tjiefjung bet SHnbet fidj ju 
ttribmen, nidfjt in bet ettoünfdjten SBeife genügen lonnte. Slbet 
audj in ben lefcten Sagten feines SebenS, bie iljn länget am 
ljäuSlicfyen £etbe faljen, mußte et infolge feinet ©iedfjtumS unb 
beS babutdf) betutfadjten ÄtäftebetfaHS bie gtjieljung feinet 
Äinbet meljt unb meljt feinem SBeibe unb feinem ©djtüieget* 
batet überiaffen. ^nbeffen bet etjtpungene SBetjidjt auf bie 
obetfte Seitung bet ©tjieljung t>etmod)te eS nidjt ju ljinbetn, 
baß ©cfynwtfcetbt feinen älteten SHnbetn bet ipauptetjieljet 
fütS Zehen ttmtbe. Dbet follte eS 3ufaH fein, baß 2Relandfj* 
tljon bis inS ©teifenaltet hinein ljäufiget nodf) als feinet SWuttet 
feine§ SBatetS gebadete, fei eS, baß et auf beffen gtgäljlungen, 
©tmaljmmgen, SBatnungen u. bgl., fei eS, baß et auf einzelne 
Seiten öon beffen öotbilblidjem SBanbel SSejug nal)m? 3 w <rc 
tüat bet jtoeite ©oljn ©eotg beim Sobe ©cfytoatfcetbtS nodf) 
ju jung, als baß et bie ptopljetifdjen SBotte übet bie fünf* 
tigen gtoßen Sßitten, bie bet SSatet am 25. öftobet 1508 
an-* 'feinen ©tftgebotenen richtete*), in iljtet Stagtoeite ptte 
etfaffen lönnen; abet eS bebatf feines SSetoeifeS, baß bet 
SRentot beS jüngeten SBtubetS foldfje SBorte, bie et anbeten 
mitteilte, biefem nidjt botentljielt, öielmefyt iljn fpäter^in mefyt 
atö einmal baran erinnerte* Übrigens gingen \a nidjt alle 
SSotte, bie bet SSatet an feine Äinbet richtete, übet ben finb* 
liefen £orijont ljinauS. ©o lonnte audj bet Heine ©eotg 
fdjjon bie ©tmaljnungen gut ©otteSfutdfjt unb ju einem ftommen 
Seben betfteljen. 8 ) 

2Benn eS toafyt ift, baß baS SSotbilb beS StjiefietS auf 
bie iljm SBefoljlenen mefyt ©inbtud madjt als felbft feine tteff* 
lidjjten SSorte, fo übteSdjtoatfcetbt butd) feinen &anbel unb 
SBanbel auf bie gtjteljung feines ©eotg in na^altigftet SBeife 



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20 

ein. Denn er nmr ein (Straftet, im ©trom ber SBelt gebübet 
unb burd) Setben unb Srübfal geläutert. 2tuS feinem SRunbe 
bernaljm bet ©oljn fein müßiges @efd)tüäfc, feine böfe SRebe 
übet ben 9iäd)ften, feine Süge, feinen glud), iljn falj et 
niemals bie ©djranfen beS ©eridjtS betteten, um bort £änbel 
jum StuStrag ju bringen, niemals ttunfen ufto. 23aS et f)örte unb 
faf), toar baS Sieben unb Sun eines redjtfdjaffenen, unbefdf)oltenen, 
Suberläffigen, toafyrljaftigen, befdjeibencn, friebliebenben, fdjtoeig* 
famen, arbeitfamen unb fingen SölanneS unb eines etnften 
©fjriften, bet eS mit feinen *ßflidjten gegen ©ott fo fttenge 
naljm, baß et aud) mitten in bet Stadfjt feinen ©d|laf unter* 
brad), um jum ©ebet niebetjufnien. 4 ) Stoß baS SBilb eines 
foldjen SSatetS ben iperjen feinet Äinbet füt üjt ganjeS Seben 
tief fid) einprägte, müßte man glauben, aud) tvenn bteS 2ße* 
landjtfyon nidjt auSbrüdlidj bejeugte. 6 ) 

Sänger unb ausgiebiger als bie bem SSater öergönnte @e* 
legenfjeit, feine Äinber ju erjiefien, tvax bie ber Söhttter. ®er 
©ot)n©eorg öerlebte feine ad)t erften Qfaljre bei unb mit ityr. 
3lber aud) nod) fpäter fonnte bie Sftutter auf iljren 3weifc» 
gebornen me^r als auf üjren Srftgebornen einnrirfen, toeil 
biefer in bie gerne jog, Jener bagegen nadj SSollenbung 
feiner ©tubien nrieber in bie §eimat gurüdfeljrte unb fyier 
bauernb fid) nieberließ. gn iljr befaß ©eorg eine güfjrerin, 
gerühmt öon ben 2lugenjeugen als ein SWufter ber ©Uten* 
rein^eit, SReligiofität, SBeiSfyeit unb 0ugf)eit. 6 ) ®iefeS Sob 
wirb burd) einjelne QüQt, bie aus iljrem Heben befannt finb, 
erläutert unb beftätigt. Um il)re ftinber jur ©parfamfeit ju 
erjie^en, fdjärfte fie üjnen baS ©pridjtoort ein: „2Ber toill meljr 
beeren, benn fein *ßftug fann ereren, ber muß julefct öer* 
berben unb trielleid)t am ©algen fterben" 7 ). SSon iljrer gefunben 
SebenStt?eiSl)eit jeugt ber oft aus iljrem SRunbe gehörte SRat: 
„es muß ein SlderSmann bie ftrüdfjte, bie iljm iätyrlid) warfen, 
in brei Seile teilen, ben erften muß er ljaben, ben Slder ttrieberum 
anjubauen, ben anbern Seil muß er ber Dbrigfeit unb armen 
Seuten geben, ber britte Seil fommt allererft iljm ju SKufc". 8 ) 
Sft in biefem SRat ben Straten ein befonberer Sßlajj angetoiefen, 



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21 

fo mar fie bie erfte, bie baS SBort „Sllmofen geben atmet nid)t" 9 ) 
befolgte, ftreilid) fdjeint eS nid^t iljre 2trt gewefen ju fein, 
bann unb Wann Beliebige SBettter mit ber fleinßen SKünje 
abzufertigen, {onbetn würbige JpauSarme unb Äranle bauernb 
unb ausgiebig ju unterftüjjen. ®enn 3Retand)tl)on erwähnt, 
baß Tie einer ehrbaren f raufen SBrettnerin meljr als taufenbmal 
2Hmofen barreidjte. 10 ) 

Unter ben Srjiefjern ©cfywarfcerbtS lommen außer feinen 
GJtern naturgemäß in erfter Sinie feine ®roßeltern SReuter unb 
fein SBruber $l)iliW in SBetradfjt. Snbeffen berfagen bie 
Duellen bei ber %ta%t, in weldfjer SBeife fie auf bie ©rjiefjung 
beS Knaben unb Jünglings einwirlten, foweit eS fiel) um jene 
ijanbelt, fcöllig, unb, foweit eS fid) um biefen ljanbelt, ift nur 
eine Stnbeutung dorljanben, bie jeigt, baß SWeland^t^on be* 
badjt war, feinen SBruber bor fittlidjen SSerirrungen ju betüaf)- 
ten. 11 ) Center barf ofjne weiteres öorauSgefefct werben, baß 
audj ©cfywarjjerbtS Seljrer, boran go^ann Unger, nidjt 
nur ben Stopf iljreS ©cfyfilerS, fonbern feine ganje Sßer* 
fönlidjleit für baS ßeben tüdfjtig matten, obwofjl in biefer 93e* 
jieljung ebenfalls unmittelbare 3 eu 9™ff e fetyten. 

©eine Seljqaljre »erlebte ©dtjwarfcerbt bis gum $erbft 
1509 an ber Seite feines SBruberS. 3*°°* etjäljlen ber „fturje 
S3erid)t" unb SamerariuS, baß anfänglich beibe jufammen 
mit tfjrem Dljeim go^ann bjto. iljren Settern goljann unb 
©d) Weilart bie öffentliche ©c^ule 12 ) ju83retten befugten unb 
ljernadj, als ber biefe 2lnftalt leitenbe „©djulmeifter" an ber 
bamalS in ©übbeutfcfjlanb graffierenben ßuftfeudje, bie in 
^Bretten irielleidfjt bie fyier 1504 lagernbe ©ölbnerbefajjung ein* 
fdjleppte 13 ), erlranlte, fcon ftoljann Steuter mit Sftüclfidjt auf bie 
StnftecfungSgefaljt aus ber ©djule genommen würben 14 ); aber biefe 
@rjäl)lung muß, foweit fie ©dfjwarjjerbt angebt, angezweifelt 
werben. %exm ber ©dfjritt beS besorgten ©roßbaterS fann fpäteftenS 
in ben Jperbft 1505 gefegt werben, unb bamalS jäfylte fein Snfel 
©eorg nod) nidfjt ganj fünf Satire, war alfo nod) ju Jung, als 
baß er öorljer fdjon an bem Unterridjt in ber öffentlichen ©dfjute 
teilgenommen ljaben lönnte. ©omit ift als fein erfter eigent* 



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22 

lidfjer Seljrer Sodann Unger (Ungerer 15 ) in SSetradjt ju 
gießen. $iefer, in Sßforjljeim um 1482 geboren, würbe, nad>* 
bem er auf einer bislang nod) unbefannt gebliebenen Untoerfität 
ftubiert ljatte, bon Sodann SReut er als JpauSleljrer angenommen. 
$a 2Keland£)tl)on bejeugt, bafc er brei Saljre lang in feinet 
©rofjbaterg #aufe bon Unger unterrichtet würbe 16 ), fo fällt 
beffen Amtsantritt in ben Vorwinter 1505. 

@S ift befannt, ba& biefer Seljrer leine SWülje unb audj 
bie Stute nidjt faarte, um bem fpäteren großen ©ele^rten unb 
©dfjulmann an ber §anb be3 bamatö triel benujjten SBaptifta 
2Rantuanu3 bie tateinifcfye ©rammatil beizubringen, unb biefer 
aud) tatfäcf)lid) ben Unterrid)t§ftoff in brei Sauren bewältigte. 17 ) 
SSenn manche 3Keland^t^onbiograp^en febod) Unger allen brei 
ober trier Shtaben biefelben Aufgaben [teilen laffen 18 ), fo ftimmt 
bieS nidjt nur nidjt mit ben Angaben be§ Jpauptgewäf|r§mann3 
überein 19 ), fonbern ift aud) an fid) unbenlbar. Sonnte bodj 
©eorg unmöglich ba^felbe leiften wie fein natyeju bier Saljre 
älterer unb in ljerborragenber SBeife begabter SBruber. SBill 
man ba§ $enfum, ba§ jener unter Unger in ben Sauren 1505 
bte 1508 erlebigte, etwa§ genauer beftimmen, fo wirb man mit 
ber SSermutung fdjwerlidj fe^l geljen, ba& e3 fid) in ber §aupt* 
fadje mit bem beclte, wa§ ©d)War$erbt fpäter atö ba§ ©r* 
gebm§ ber SBrettener Se^rgeit 9Keland)tl)on3 begeidjnete: 

„93rettf)eim fein SSaterlanbt ift gewefen, 
S)a fjat er gelernt fdEjteiben unb lefen." 20 ) 

3)enn, wie angebeutet, erwarb fid) ber ältere SBruber in feiner 
Jpeimat tatfädjltdj fjöl)ere Äenntniffe wie bie l)ier genannten* 
dagegen entfpridfjt ber Unterridjt im ßefen unb ©^reiben ben 
Stnforberungen, bie bie bamaligen Sßäbagogen unb ljernad) aud) 
nod) ber Praeceptor Germaniae an bie unterfte Abteilung ber 
*ßartihtlarfd)ulenunb bamit an Knaben öon bem9nter ©d)War£* 
erbt3 ftellten. 21 ) daneben fann man nur nod) an bie 2ln* 
fangSgrünbe im ßateinifdjen benfen, bie bie Setytpläne ber 3«t 
für bie jweite Abteilung ber bejeidjneten ©d)ulen borfafjen. 22 ) 
3)af$ ©djwarfcerbt bereite in Bretten etwa§ ßatein lernte, 



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23 

erhellt auä bei Stngabe be3 „Jhirgeu SSerid&tö", toonad) 2Ke* 
land)tl)on „für anbern", b. Ij. bot feinen 2Ritfd)ülern, {eine 
©rammatil lernte. 28 ) ©alt nod) im 16. Safjrljunbert *>et fird^- 
üdje ©efang afö ein fold) ttridjtiger UnterricIjtSgegenjtanb,. baß 
bie ßeljrer ber *ßartifulat> unb £ribialfd£)ulen, bie im 9tong ben 
„©djulmeiftern" unmittelbar folgten, bielfadj Kantoren ljießen, 
unb war e§ femer bie *ßflidjt ber ßeljrer, mit iljren ©d^ülern 
regelmäßig im ©otteäbienft jur SluäfiUjrung ber ©jorgefänge 
fid} einjufinben 24 ), fo forgte aud) SReuter bafür, baß in biefer 
Jpinfidfjt bie bon il)m eingerichtete *ßribatfd)ule ben öffentlichen 
Spulen fid) anpaßte. @r {Raffte ein SRiffale an, ließ bie 
Sftiaben barauä bie bei ber Süleffe gebräuchlichen ©efänge lernen 
unb an ben ©onn* unb geiertagen gleid) anberen ©cptern 5U 
©jor gefjen. 25 ) 3)iefe Sätigfeit in ber SSrettener ©tiftS!ird)e 
gab ben SöQlixiQtn Ungern Anregung, ba§ ©efefyene unb ©e- 
l)örte ju $aufe bei iljren ©fielen nadf) juafjmen. ©ie erridjteten 
einen Stltar, ließen SWutter ©tf)toarfcerbt unb ifjre üKägbe 
opfern u. bgl. 26 ) 

©o feljr bie ertoadjfenen SSertoanbten be§ SRüjhneifterf 
angefidjtö feines fortfd)reitenben ©ied)tum3 auf feine balbige 
Sluflöfung gefaßt fein mußten, fo unerwartet lam biefe für 
feine SHnber. ©ettriß weinte aud) ©eorg an bem ©arge beS 
lieben 93ater§, wie fdjon jtoei Sage borljer Sßljilipp an beffen 
Sterbebett biele 23)ränen bergoffen fjatte 27 ), aber i>a Äinbern 
ber 2lbfd)ieb bon £oten nidfjt fo nalje ju geljen pflegt als ber 
bon Sebenben, wirb aud) ifjm, bem fnapp adjtiäfjrigen, bie 
Trennung bon feinem SSater nidfjt fo fdfjtoer gefallen fein cXi 
bie bon feiner SRutter unb feinem Sefjrer. Stoß e§ jebod) ju 
einer folgen lommen mußte, erßärt fid) unfdjtoer au§ ben 
3Serf)ältniffen, bie füglid) nidfjt angängig matten, ba^ bie allein* 
ftefjenbe, ungefähr 31j[ä^rige SBitwe, auf ber bie Sorge nid)t 
nur für iljre Heineren SHnber, fonbern audf) für £au3, ipof unb 
gelb laftete, unb ber ungefähr 26}äf)rige £au§lef)rer bie @r* 
jieljung unb ben Unterricht ber beiben Änaben fortführten. ®a 
bie ©roßmutter Steuter gleid) nad) iljreä SJtönneS £obe in 
ifjre SSaterftabt ^Jfors^eim fidf) jurüdgejogen fjatte 28 ) unb biefe 



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24 

©tobt eine bortrefflidje ©djule befaß 29 ), ttmrben aud) SßljiliW 
unb ©eorg balb nad) iljreS 93aterS2:obe baljin gefcfyicft. SSon 
bet ©rofemutter beherbergt unb beloftigt 30 ), festen fie ljier iljre 
in ber Heimat begonnenen ©tubien fort. 

Sener ljatte nidfjt einmal ein bofleS Saljr nötig 81 ), um tootjl* 
borbereitet bereits am 14. DItober 1509 an ber Untoerfität 
§eibelberg fid) immatrifulieren ju laffen 32 ), toäljrenb biefer 
fdjjtoerlid} bor 1514 *ßforjljeim berliefe. 2ln ber ©Jrifce ber 
blüljenben ©djule ftanb bis 1510 ber gu SBimpfen a. 9?. ge* 
borene ©eorg ©imler, ein begeifterter Slnljänger 9fteud)linS 
unb ein bortrefflidjer ßeljrer unb ©eleljrter. 83 ) Sieben unb 
unter il)m toirfte als Seljrer — ber „Shtrje SBerid^t" nennt 
iljn ffiollaborator 34 ) — Soljann §iltebrant, ein ©dEitoefcinger 
JHnb, in^eibelberg borgebilbet unb ebenfalls SReudjltnianer. 85 ) 
3m £inbliä auf bie leitenbe Stellung ©imlerS unb bie bamit 
öerbunbene Aufgabe, bie ©djüler ber oberften Abteilung ju 
unterrichten, einerfeitS unb bie Äenntniffe, bie 9Jlelandjtl)on 
bereits in ^Bretten fidj erworben ljatte, anbererfeitS barf als 
ausgemalt gelten, baft biefer feine in ^forjljeim erlangte 
©djulbilbung, fotoeit eS fidE) um bie obligatorifdjen %ää)ex 
ljanbelie, jenem gang ober bocf) faft gang berbanfte. ®aneben 
ttmrben äftetandjtljon unb einige anbere 2ßitfdE)üler öon 
©imler, ber ein guter Kenner ber gried}ifd)en ©pradje toax 
unb im %tit)xe 1512 eine lateinifdje unb griedjifdfje ©rammatil 
Verausgab 86 ), in pritoaten Sßebenftunben in bie SInfangSgrünbe beS 
©riedf)ifdE)en eingeführt. 37 ) SBenn fo §ilt eb r an t aus bem ÄreiS ber 
SRänner, bie fidj um bie SluSbilbung beS SeljrerS 3)eutfd£)lanbS in 
Ijerborragenber SBeife öerbient matten, auSfdfjeibet, fommt er, ber 
©eljilfe ©imlerS unb fomit audf) ber Setter ber jtoeiten Abteilung 
ber *ßforjt)eimer ©djule, als Sefjrer ©djttmrfcerbtS in erfter 
Sinie in 58etrad)t. g^üd} erreichte feine Xätigleit fdjon öor bem 
11. Sftai 1511 iljr @nbe. ©r fiebelte ttrie fcorfjer ©imler naclj 
Tübingen über, too er junädjft fidj an bem genannten £age 
an ber bortigen Untoerfität inffribieren liefe, für feine SKagifter* 
Promotion fid) vorbereitete unb als Äorreltor ber Sinsheim* 
fdfjen 3)ruclerei tätig ttmr. 38 ) 



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25 

%m 3al)re 1511 (?) hmrbe goljann Unger junt SSor- 
fielet ber *ßfor$eimer ©dfjule berufen. 89 ) 2)amit erhielt 
©djtoarjjerbt ben SRann, ben 2Reland)tljon ote einen 
greunb feiner gamilie bejeidjnet 40 ), aufs neue gum fieljrer. 
3)a Unger lange Qa^re unb aud) nodf) über feine *ßriejtertt>eif)e 
ljinauS 41 ) bie ©djule feiner §eimat3ftabt leitete 48 ), ljatte er 
bie fjrteube, ^en Sfrtaben, bem er früher ba§ Sefen unb Schreiben 
beigebracht Ijatte, nunmehr für ben 93efud) ber Untoerfität öor* 
jubereiten. Qtoax madjt e§ ber SWangel an entfpredjenben 
Sfcadfjridfjten unmöglid), bie ^ortfdpitte, bie ©djtoarfcerbt öon 
Sfaljt ju Saljr in ^ßforgljeim madfjte, ju verfolgen, aber bie 
SBaljrneljmung, baß fein SBruber bie an iljn gerichteten SBriefe 
lateinifdf) abfaßte 43 ) unb er felbft gelegentlich in feinen (Schriften 
ber lateinifdjen ©pradje fidj bebiente 44 ), läßt leinen S^eifel, 
baß er in bem ipauptfad) be§ bamaligen UnterridjtebetriebeS 
bei feinem Slbgang bon ber ©djule bereite eine jiemlidje %ex* 
tigfeit erlangt fjatte. Db ©djtoarfcerbt in *ßforjf)eim audj 
©riecf)ifd) lernte, bleibt ungetüiß, ift aber nidjt ebtn tuatyr* 
fdjeinlid). 

deinem feiner Setyrer bewahrte 2ßeland)tf)on ein fold) 
banlbare§ Slnbenfen ttrie Unger. iKidjt nur gebaute er beffen 
öfters in feinen SSorlefungen unb ^Briefen 45 ), fonbern nribmete 
feinem ©ebädfjtnte aud) baburd) ein fid)tbare§ 2>enfmal, ba^ 
er an einem ber öftren SRauerpfeiler feine§ ©tubierjimmerS 
UngerS Saaten mit ber Unterfdjrift „VNGARVS" inSRalerei 
anbringen ließ. 46 ) Dbtvofjl fd)toerlid) ©dfjtoarfcerbt feinem 
Sefyrer ein gleidf)e§ ober äf(nlicf)e§ S)enfmal ftiftete, wirb bod) 
aud) er geitlebenS in ©anlbarfett be§ SRanneS gebadet ljaben, 
t)pn bem er mit ben elementaren unb jugleidj mit ben l)ö(f)ften 
Äenntniffen bamaliger ©dfjulbilbung auSgerüftet toorben mar. 
Snbeffen ttmre bie Ijolje SBerefjrung, bie SRelandjtljon unb 
üermutlicf) audf) fein SBruber Unger jollten, ferner ju begreifen, 
tyätte biefer feinen ©djülem lebiglid) gur Kenntnis unb gum 
$erftänbni§ ber ©rammatil u. bgl. bereifen. Unb in ber £at 
ftanb SKelandfjtljon jeitlebenS nidjt nur ber ausgezeichnete 
©rammatiler, fonbern audj ber bortreffKdje, fromme unb 



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26 

fettige SKann, ben et ttofc feinet ©ttenge hrie einen Sätet 
liebte unb bon bem et wie ein ©oljn geliebt wutbe, unb ben 
et im eitrigen Seben wiebetjufeljen fi$fefynte, bot bet©eele. 47 ) 

Seibet finb ju wenig ©njeljüge auS bem ßfyataftetbilb 
UngetS belannt, als baß man ben gangen ©nfluß, ben et 
auf bie 2lnf$auungen unb bie SebenSffitytung namentlich feines 
betüljmtefien ©cfyületS unb bon beffen SBtubet ausübte, etlennen 
lönnte. 3ebo<i) f* nb & bon ben meljt jufällig übetliefetten 
3ügen befonbetS jWei, bie eine innete SSettoanbtfdjaft jwifdfjen 
bem Sehtet unb feinen ©d£)filetn beftmben. Unget f|ielt eS 
mit bem cave ac cede 48 ), einem ©tunbfajj, ben audO 2Re* 
land)tl)on unb ©dfjwatfcetbt befolgten, unb bet jenen fogat ju 
#ngfilid)feit unb ba unb bott aud) ju fdjwäcfylidjet 9iad)giebigfeit 
herleitete, getnet ljulbigte Unget bet ©ämonologie unb bem 
Stöetglauben in folgern ©tabe, bafj et feft babon übetjeugt 
wat, in bet $eit bot feinet *ßtimi} wiebetfyolt nad)tS einen 
böfen ©eift gefefjen ju ljaben, bet jwei bis btei ©tunben in 
feinet SKälje fid) auffielt, in SBücfyetn blätterte ufw. 49 ) SBie 
SKelandjtljon bie Übetjeugung feines SeljtetS aufnahm, jeigt 
bie %ai\aö)t, baß et biefe ©pulgefdjicfyte feinen ©tubenten als 
eine toaste Begebenheit etjäljlte 50 ); unb baß et gleich ben 
alletmeiften §umaniften auc^ nodj nad) anbeten ©eiten ljür 
tief im 2lbetglauben fteclte, ift jut ©enüge belannt. 61 ) 2lu<§ 
©dfjwarfcerbt wat bie ©upetftition fo wenig ftemb, baß et 
an baS SBott „Ungefttaft ljat bie Stbe nod) nie Äometen ge* 
fel)en" 52 ) glaubte, foldje $immetöjeid^en füt bie SSotboten ge* 
wältiget Vorgänge fyelt unb bie f5°lQ en ber Äometen in feinet 
9teimdjtonif gewiffenljaft bezeichnete, felbft wenn et fdjließlid) 
nut in bem Staupenftaß, bem bie Äo^Köpfe jum Dpfet fielen, 
eine foldje unfyetlbolfe fjolge ju entbeefen betmocljte. 68 ) 

3n bet lurjen Seit, bie *ßfotjf)eim äRetancljtljon als 
©djület in feinen SRauetn falj, fanben wiebettyolt Begegnungen 
Sttrifcf)en ifjm unb feinem ©toßofjeim Steud^lin ftatt. 3)an! 
ben häufigen SBefucijen, bie bet betüljmte $fotsf)eimet bot* 
nefymlidj feinet ©djwefiet abftattete, ljatte ©dfjwatfcetbt nodj 
länget unb ljäufiget als 2Jleland)tl}on ©elegenljeit, ben 



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27 

93tubet feiner ©tofcmuttet ju feljen. @S ift befannt, bog 
3teud)iin Bei einem feinet SBefudije — eS lann nut ein foldfjet 
im galjte 1509 in Settad)t lommen — feinem erft Widrigen, 
abet trielbetfoted&enben ©to&neffen SßjjiliW genriffetmaßen 
bie £umanijtentaufe erteilte, inbem et feinen gamiliennamen 
ins ©tiedjifcfye übetttug unb ü)n 2ßelanc!)tl)on nannte. 64 ) 
dagegen betlautet nid^tS batübet, bafj SReud£>lin bamalS obet 
ftmtet aud) feinem pingeten ©tofcneffen ©eotg ben SRamen 
2Jteland)tf)on beilegte. Unb mit biefem ©Zweigen fteljt bie 
Satfadfje im bollen ©nffong, baß ©eotg ben Familiennamen 
in feinet utfotünglidjen gotm ttug unb führte. SSon anbeten 
©uatfcetb, ©d&toatjjetb u. bgl., niemals jebodf) in ben mit 
jugänglicfyen Duellen ©cfynmtsett 56 ), genannt 56 ), begeidfjnete 
et fidf) felbjt in feinen etljaltenen Untetfc!)tiften butcfytoeg als 
, t ^oxQ u obet ,,©otg ©d)toatfcetbt" 67 ) 

Sbenfo wie an feinem angestammten 9famen!)idt©d&tt)atfc* 
etbt an bem etetbten Wappen feft, toäljtenb 9Äeland£)tl)on 
bieten feinet bütgetlidfjen 3eitgenoffen gleidf), ein eignes Sßappen 
ftdj etlot unb füfjtte, belanntlid) bie am golbenen ffiteuj et* 
Ijöljte (Solange im blauen gelbe. <$)(& bem Stüftmeiftet 
©d)toatfcetbt toon SDfcajrimilian I öetlieljene Wappen- 
jeigt auf einem fcfytoatjen ©djilb unten eine tote Jfrone unb 
batübet in gtontftellung einen toadfjfenben Sötten mit tötet 
fttone, bet in feinet testen £a|e eine 3 on e un & * n fä nex 
linlen einen Rammet ljält. 58 ) 3)iefeS bätetlidje Wappen nritb 
auf bem $etfd)aft beS ©oljneS angettoffen 59 ), unb aud) beffen 
©oljn, bet nadfjmalige SSürgermeifter ©eotg ©d)toar|erbt ju 
SBeifcenburg i. (£., übernahm eS hrie eine in bet SBrettener 
©tiftsfitdfje erhaltene fatbige @laSfd)eibe mit bet Umfdjrift 
„IORG • SCHWARXERD . DER . IVNGER • 1553." be- 
toeift. 60 ) 3)em gleichnamigen ©ofjn beS leiteten würbe auf 
feine Söitte, bie et aud) mit bem ipintoeiS auf ben Wappen* 
Brief feines UrgrofcbaterS, beS SRüftmeifterS, begrünbete, am 
16. Januar 1610 öom ffiaifer ber SlbelSftanb unb baS abelige 
Wappen beftätigt. 61 ) 

3m Saljre 1514 bejog ©d)toarfcerbt bie Untoerfität 



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28 

Tübingen, an ber er aÖ „Georgius Schwarzerd de Bretten" 
am 24. SKärj bon bem SReltor $eter 33run eingeftfirieben 
nmrbe. 62 ) Sag e3 für itjn naljer, bie SanbeSljodjftfiute ju be* 
fud&en, jumal in £eibelberg bermutlitf) autf) SBertoanbte fcotjnten, 
fo entfdjieb of)ne Stoeifel für bie Sßaljl !£übingen3 ber SBorgang 
feine! ©rubere fottrie ber Sßunfcf) be! fo innig berbunbenen 
33ruberpaare§, nadf) meljr afö bierjäljriger teilmeifer Trennung 
lieber bauernb bereinigt ju fein, fjaft genau jtoei SKonate 
bor bem 3mmatri!ulation3tage ©d^war^erbtö ljatte2Kelau<Jj- 
tljon in Tübingen all erfter unter elf Äanbibaten ben 3Kagifter* 
grab erlangt es ), ber itjm toegen feiner gugenb bon ber Slrtiften- 
fafultät ju §eibelberg abgeftfjlagen korben toar, unb um bie- 
felbe 3^it in feiner SBorrebe ju ben Clarorum virorum epistolae 
bor aller SBelt fein ljumaniftifdjel ©taubenlbelenntnte, mit htm 
er in bie SReitjen ber SReudfjlinianer eintrat unb feinem ©rofj* 
otjeim, bem Bannerträger ber ©tubien in 3>eutftf)tanb, fidf) 
berfdfyrieb, abgelegt. 64 ) S)ie Srtoätjmmg biefer jtoei ©reigniffe 
genügt, um ju erlernten, bafc ©dfjtoarjjerbt feinen S3ruber 
nid^t nur all einen fdjon angefetjenen ©eletjrten ttrieberfanb, 
fonbern fidf) aucf) itjm all einem erfahrenen ©tubienleiter 
anbertrauen burfte. 

©daneben bie Tübinger Uniberfitätlgefejje bem neu ange- 
lommenen ©tubenten bor, fidf) für eine ber beiben an ber 
ipodjfdjule offiziell jugelaffenen fdfyolaftifdjen Stiftungen, bie 
via antiqua ober bie via moderna, $u entfdfjeiben 65 ), fo nmrbe 
©dfyttmrkerbt baburdj ber Sßatjl unb Qual überhoben, bafc 
3JtelandE)ttjon ber via antiqua angehörte unb audj bielleicljt 
fdjon bamall, fidler aber 1516 einer ber Äonbentoren ber 
Surfe ber SRealiften toar. 66 ) Stuf ©runb ber erhaltenen Statuten 
ber Surfen felbft 67 ) ift e§ ein leidste!, hrie bie bon ben bi§* 
fyerigen 2JMan<Jjtljonbiograpljen mit ©tittfdjtoeigen beljanbelte 
Äonbentor-Sätigfeit be§ £ef)rer§ ©eutfdjtanbl ju fdjitbern, fo 
audfj ba§ burdj bie flöfterlidje 3 u 3)t bei Surfe bebingte unb 
eingeengte ftubentifdfje Sun unb treiben feine! Sruberl ju 
befdjretben. Qnbeffen mag el im Qntereffe ber ®ürje an 
biefer ©teile genügen, auf bie ftricJjtige Quelle Ijingeftriefen ju 



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29 

fyaben. §öd)ften£ fei nod) barauf fyingettriefen, bafc bie Surfe 
bie beiben SBrüber unter einem Stodje unb matjrfd^cinlid^ audE) 
an einem £ifd(j vereinigte. 68 ) 

ipätte ©tf)tüarjjerbt in Tübingen einen alabemifdjen 
©rab, ettoa ben eme§ Baccalaureus ober Magister artium, fidf) 
ertoorben, fo fonnte man ferner bie Vorfefungen, Stefumptionen 
unb ©Mutationen, an benen er teilgenommen, genau be* 
ftimmen. SBurbe bodE) bon ben Slntoärtern auf biefe ©rabe ber 
9?atf)mei3 genau borgefdfyriebener *ßfütf)tfeiftungen geforbert. 69 ) ©a 
aber ©d^n?ar^erbt barauf berjicf)tete, afö ©rabuierter naclj 
^Bretten jurücfjulefiren, unb fonftige entfpredjenbe 9?atf)ritf)ten 
fehlen, ift man bejüglid) ber ffiegenftänbe, mit benen er fitf) 
in Tübingen befd&äftigte, lebiglid) auf Vermutungen angettriefen. 
SRit SRüdEfid^t auf ba3 nod) nitf)t einmal boüenbete 14. &ehen& 
jatjr be§ Sfteuimmatrifutterten unb bie ©tubien, bie Igüngfinge 
ober beffer ffinaben feinet 2flter§ ju machen pflegten, barf man 
mit gutem 9ftetf)t annehmen, bafc er junäd^ft bie in ber Prüften* 
falultät gehaltenen üblichen Vorfefungen unb Übungen über 
ßogi! unb ^Mjtjfif befugte. 70 ) 3)enn an biefen ^äd^ern tyieft 
ber bamafige Tübinger Unterridf)t§betrieb feft, fo feljr audj bei 
bereu SBeljanbfung bie Vertreter be§ alten unb neuen 28eg§ aus* 
einanbergingen. ©erabe bie via antiqua ju Tübingen, inner- 
halb bereu and) ©tfitoarfcerbt ju fud^en ift, tyatte fdjon im 
15. 3ot)rf)unbert bem $umani£mu§ babutdj mädjtig vorgearbeitet, 
bafc bie Seljrer biefer Stiftung im ©egenfafc ju ben Sln^ängern 
Dcfamä bie ©tnfcfinbigfeiten unb ben fjormelfram ber termt* 
niftifd^en ßogil beifeite fdjoben unb ben realen SBiffenfd^aften, 
Pfafif, 2Reta$)t)fif, @tf)if unb äRatfjematil, fidj jutoanbten unb 
bie ©rammati! bon ber bisherigen terminiftifd^en Verquicfung 
mit ber Sogif befreiten. 71 ) gürben gortfdjritt ber Vertagung 
unb itjren ©tanb im jtoeiten ©ejennium be§ 16. galjrljunberts 
ift e3 lennjeidjnenb, bafc ber ipumanift 2RetandE)tf(on im 
Säger ber „Sitten" eine angefeljene (Stellung einnahm. 3)iefe 
Stellung lägt aber bie weitere Vermutung nid)t ju !üf(n er*» 
fdjeinen, bafc ©djtoarfcerbt fidj einen %til feiner UntoerfitätS* 
biümng bei feinem Vruber, ber anfangs über Vergü unb 



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30 

Seren} la§ unb fpäter, al§ $rit)abex be§ 1481 begrünbeten 
t)umanifiifd£)en £el)rftuf)te für SBerebfamleit 72 ), ©cero unb 
ßibiuä erflärte 78 ), Ijolte. gerner legt bie gugel)örig!eit ©eorg 
©imlerä jur 33urfe ber Stealiften 74 ) bie Stnnatjme natye, ba% 
©dE)tpar£erbt autf) feinen früheren *ßforjl)eimer ©djulborjtanb 
in Tübingen fjörte, bis biefer jur juriftifdjen fjrafultcit über* 
ging. 76 ) dagegen tjalte itf) e3 im ipinblid auf ©dE)toarfcerbt§ 
gugenb für feljr untoaljrfdjeintid), ba% er autf) einzelne Sßor* 
lefungen in ben oberen galultaten — man fonnte am elften 
an bie juriftifdfye benlen — befugte. 

9üd)t weniger aB in ben ipörfälen bot fitf) für ©djtoarfcerbt 
©elegenljett, im Umgang mit feinem S3ruber fottrie mit beffen 
unb feinen greunben feine Äenntniffe ju erweitern, fein SBiffen 
ju bertiefen unb Anregungen mannigfacher Slrt ju empfangen. 
Sßäljrenb er feinen ^for^eimer ßefjrer §iltebrant in 
Tübingen nitf)t mefjr am ßeben traf 76 ), tyatte er bie greube, 
f)ier feine Sßforjljeimer SKitfdjüler Soljann Änober bon 
iRottenburg 77 ) unb granj grieblieb (3renicu§) bon ©tt- 
fingen 78 ) ttneberjufeljen. 9lu§ ber $atjl ber greunbe unb 
©d^üler 3KelandE)tijon§, bie mit biefem jur Seit ber Smma* 
trifulation ©d)tpar£erbt§ unb batb nad^er im perfönfidfjen 
5ßer!et)r ftanben, unb bon benen offne Steife! meljr al§ einer 
aud) ben SBruber be§ greunbeS unb ßefjrerS in feine greuub* 
fd&aft jog, feien nur bie bier berüljmteften Sodann & co * 
lampab 79 ), 9Imbrofiu§ »larer (SBlaurer) 80 ), 2Rattl>äu3 
Silber 81 ) unb *ßaul ©eräanber (Slltmann) 82 ) ertoafjnt. 
Säfjt fid) and) nidE)t mefjr nadjtoeifen, tt>a§ jeber bon biefen 
Sftamen für ben SBerbegang ©dfytoarjjerbtS bebeutet, fo gibt 
toenigften§ fein gufammentreffen mit granäSrenicuS fotooljt 
auf ber ©djule in Sßforjljeim, aß auf ber Uniberfität in Tübingen 
ju benfen. ®enn biefer jätjlt als SSerfaffer ber juerft 1518 
unb fjernacf) ttrieberljolt gebrudten Exegesis Germaniae ju ben 
ljerborragenbften SSertretern ber beutfdfynationalen ©efdjidfjt* 
fdfyretbung im 16. ftaljrljunbert. 82 ) (Sollte nicJjt audj bon iljm, 
ber übrigens feit 1531 in bem bon SBretten nid£)t fe^t tucit 
entfernten ©emmingen ©eiftlidjer toar unb aufjer ber ertoäljnten 



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31 

ttod) einige anbete gefdjidjttidjen ©djriften lieferte, ber 
ungefähr fünf ga^re jüngere ©djtoarfcerbt für bie SBe- 
fdjäftigung mit ber ©efdjidjte intereffiert toorben fein unb 2ln* 
ftofc unb 2tnregung für feine eigenen gefdjidjtlidjen arbeiten 
erhalten traben? 

G£ ift unbefamtt, toaxin ©djtoarfcerbt feine ©tubien in 
Tübingen abfdjlofj. SBermuttid) toar er fdfjon in feiner Heimat 
anf äffig, atö SKelandjtljon 1518 nadj SBittenberg berufen 
hmrbe. 



3. flautet. 
Weib unb ICinb* 

ßange, etye äßelandjtljon ficij am 25. Sßoöember 1520 mit 
ber £od)ter be§ SBittenberger ©eipanbfd^neibetö unb S3ürger* 
meißerS S^ann Ärapp bermäfjlte, fjatte fitf) ©djtoarfcerbt 
verheiratet. ©a^rfd£)einiid& fd&on 1518, foäteftenS Slnfang 1519 1 ) 
gingen er unb feine S3raut jur ftirdje unb ©trafce unb nmrben 
etyelidO jufammengegeben, nrie bie im 16. 3fal)rf)unbert ju 
SBretten gebräudjlidje feierliche 9fa§brud3toeife lautete. 2 ) SBenn 
mit feiner frühen Jpodjjeit ber toaljrfdjeinfid) nodf) nidjt ganj 
Sßeunjeljnictyrige feinen altern Stoiber überholte, fo fear biefer je* 
boety barüber feine3toeg§ ungehalten. 3)enn, ttrie ein SXfdjgefpräd) 
Suttyerä geigt, forad) fid} 2Retantf)tt)on feinem großen SBitten* 
berger Kollegen gegenüber über bie §anblung§toeife feines 93ruber§ 
fo anerlennenb au3, bafc ber ^Reformator gelegentlich ©df)toarjj* 
erbt aU ©orbilb rühmte: ,,$>od) lobe id) bo <ßf)ilij)pi bruber; 
quem cum hortaretur Philippus, ut scortationem fugeret, 
inquit: „„Gty, tvoß fagftu mir, bruber; id) tpilt ein toeib nemen; 
brumb follen tool anbere tyuren unbt frauen für mir bleiben"". 8 ) 

Stnna &ed£jel, bie ©djtoarfcerbt fjeimfüljrte, fear iljm 
bon früher ^itgenb befannt. S)enn fie entftammte einem Sftadjbar* 
l)au§ feinet grofftäterlttfien 2Intoefen§. 3ftr SSater rvax SKel* 
djior §ed)el, 28irt „jur Sftone", ber, nrie früher ertoetynt 
hntrbe, im 3af)rel520 ober 1521 ©djtoarfcerbt§ SRutter t>ei* 
ratete. 4 ) 



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32 

®a &ed)el jur geit be3 33auern!riege3 bcr rcidjflc SKann 
83retten§ fear unb aufcer feiner Softer nur nodE) jtoei ©öljne 
befaß 6 ), erhielt ©djtoarjjerbt burtf) feine $eirat einen er* 
fjeblid^en SBermögenäjutoad^. 3)ie 1518 ober 1519 geftfjloffene 
(£i)e bauerte ungefähr 24 ^aljre. 3m Sftobember 1542 ftarb 
2lnna, ttrie e3 fdfjeint, im SSodEjenbett 6 ) ©ie fdjenfte ifyrem 
äßanne nadf) bem geugnte 2Reland()tljon3 13 SKnber. 7 ) 3)a 
berbon^erfcog veröffentlichte Stammbaum jebodf) nurl2£inber 
©djtoarjjerbtä lennt 8 ), \o bürfte ba§ 13. im gafjre 1542 jur 
SBelt gefommen, aber gleidE) natf) ber ©eburt berftorben fein. 
Seiber jätjlt §erfcog bie Äinber nid)t in genauer jeitlidfjer 
^Reihenfolge auf, unb aufcerbem -Ijat man allen ©runb jur 2ln* 
natyme, bafc bie bon itjm mitgeteilten ©eburtljaljre lange nidjt 
alle richtig finb. greilid) jteljen leine anberen fidleren %xty 
rieten ju ©ebote, toeSljalb man iljm tootjl ober übel folgen muß. 

S)ie boniperfcog namhaft gemalten ftinber finb: 1. 33 ar* 
bara, geboren am 13. ©ejember 1519, bie fid) mit bem für* 
pfäljifd^enSlat©ebaftian§ägel(§ügelin)bermä^lte. 2. tyfji* 
lipp I, geboren 1521 unb geftorben 1531. ÜDtit biefer Slngabe 
JperfcogS ftimmt, fotoeit bcß ©eburtäjatjr in SBetradjt fommt, 
bie Söemerlung 2Reland)tljon§, tvonaä) jur $eit be§ ©petjerer 
9tetdE)3tage3 1529 fein SKeffe faft jet)nj[ä^rig toar, nidfjt überein. 
®odf) Verbietet ber ©eburtätag ber genannten 33arbara, falls er 
richtig ift ober fie nidjt ettoa bie 3milling3fdE)tpefter SßljilippS 
toar, SKelandjtljon afö ©etoäljtömann ju folgen. 3. Slnna, 
geboren am 3. QuR 1522 unb Verheiratet mit bem Soller 3 oa * 
d)im fjintf ju Bretten. 4. ©abina, geboren 1529 unb ge- 
ftorben 1545. 5. Äatljarina, geboren 1529 unb beretjelidjt 
mit bem SBrettener 93ürger 3°^ ann § eberer 9 ). 6. (Slifa* 
betl), geboren 1526, bermäljlt mit gotjann SBenfc au§ 33rudf)fal 
unb geftorben 1557. 7. SRegina, geboren 1531, Verheiratet in 
erfter ©je mit bem SSotenmeifter be§ laif. ®ammergeridjt§, 
SgibtuS ©djemel, unb in jtoeiter ©je mit bem *ßrotonotar be§* 
felben ©eridjte, 9lnbrea§9ieanber. 8. ©eorg, geboren 1537, 
verheiratete fidj mit äßargarete ©olbt ju Sßeifcenburg i. @. 3 n 
biefer feiner jtoeiten &eimat tvax er längere Seit S3ürgermeifter. 



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33 

9. ©ibtylle, geboren 1533 unb berfjeiratet mit Sodann ffiejl 
in ©ernSbad). 10. ©igiämunb, geboren 1537 unb berfjeiratet 
mit ffiatljarina $eumiger. ®r ftubierte in SBittenberg unb 
ipeibelberg, würbe 1560 an ber pfäljiftfien ßanbe&mtoerfität 
Sßrofeffor ber $tjt)fif unb ljernad) ber äßebijin unb ftarb 1573. 
11. ^ilipp II, geboren 1540 unb bereljeftdjt mit ber SBrettnerin 
Slmalie 5Benfc. S)a fid} feine SSitwe am 15. 3Kai 1566 lieber 
bermäljlte, ftfjieb er foäteftenS 1565 avß bem 2tbm. 12. Suftina, 
geboren 1538, heiratete Sodann üipp, ber fpäter SRitglieb beä 
StateS unb SBürgermeifter ju ^Bretten Würbe unb 1582 ftarb. 
3tm 21. Suni 1585 Dermalste fie fidE) wieber mit bem SBitwer 
äBartin ©ilbernagel. ©nige %ai)ie öor feinem £obe !am 
ßipp in ben S3efifc be§ ©aftfjaufe§ „jur Sftone", beffen betrieb 
feine SBitwe juerft allein unb fobann mit iljrem jweiten äßanne 
©ilbernagel fortfefcte. SGBeil ber 9tome ^uftinaS, ^ fa 
tyäufig begehrten ©ebatterin, am 26. September 1593 jum legten 
SKale im SBrettener Saufbudf) angetroffen wirb, ift bermutlid) 
1593 il)r 2obe§iat(r. 

Snbem itf) mitf) ljter auf bie üföitteilung biefer furjen Staten 
befcfyrcmfe, berweife id) auf bie weiterhin folgenben ausfuhr* 
lieferen unb quellenmäßig belegten eingaben wie über bie ftinber, 
fo and) über bie @n!el, Urenlel ufw. ©djwarfcerbtS. 1 *) 

@S war eine ftattlidje 3at)l Sftnber, bie t>en ©jeleuten 
©djwartjerbt geboren würbe, unb mit itjr erwud)3 iljnen eine 
gewaltige Slufgabe. gioar Ijatte bie £ütf)tigf eit tf|rer ©tern unb 
©roßeitern borgeforgt, ba% am Slbenb nitf)t iljre lefcte grage 
ju fein brauste, wie fie wofjl am folgenben £ag itjre Sftnberfdjar 
nähren unb fleiben follten, aber ba§ elterliche unb großelterlidje 
@rbe War nitf)t groß genug, um biefe ©d)ar in entfpredjenber 
SBeife auSbilben ju laffen unb auSjuftatten; unb offenbar blieb 
audE) nodE) in fpateren Sauren, obwohl injWifd&en bie ©atten ba§ 
ererbte ©ut burtf) ifjre eigene Slrbeit bermeljrt Ratten, in ifyrer 
laufenben $aitöred^nung btö fyaben hinter bem ©oll manchmal 
jurüd. ®enn nur fo ift e§ ju begreifen, baß 2Relantf)tfjon 
notf) bei feinem Zote ein ©utyaben bei ©d&warfcerbt fteljen 
Ijatte 11 ) unb beffen erwähnter ©of)n ©igiSmunb bie Soften 

Kit. SRflUer, Georg ©djtoatfeeibt. 3 



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34 

für [ein ©tubium, wenn nidfjt ganj, fo bodf) jum großen Seil 
au3 ber »rettener ©t. 2KidE)ael3pfrünbe beftritt 12 ). 

$>a ©njeljüge au§ bem eigentlidE)en Familienleben be§ 
©djtoarfcerbtfdjen §aufe§ nidjt aufbehalten finb, fo entjie^t 
fidf) ba§ SSerljältnte nidjt nur jttnfdjen SKann unb SBeib, fonbern 
audE) jtoifdfyen ©tern unb Sünbern näherer Kenntnis. $öcf)ften§ 
!ann man au§ ben weiterhin abgebrucftenSdjreiben Seeland)* 
tl)on3 unb ©djtoarfcerbts l)erau§fül)len, wie bem SSater 
bie ©efunbljeit unb ber gleiß feines in ber gerne weilenbeu 
„SBuben" ©igiSmunb am Jperjen lag. 18 ) ^nbeffen barf gewiß 
aus ber 2Baljlberwanbtfä)aft ber beiben SSrüber in bejug auf 
if)re brüberlidfye Siebe ber ©cf)luß gejogen derben, baß wie in 
3Jtelandf)tl)on3, fo auef) in ©tf)Warfcerbt§ Zehen bte Siebe 
ju Sßeib unb SHnb eine ©roßmadfyt War unb bon biefem wenig* 
ftenS ein äf)nlidf)e§ gilt Wie boß, toa3 bon Jenem fein lang* 
Jähriger College unb greunb Seit £)rtel bejeugt, uämlidf) er 
Wüßte nicf)t, ob er bei irgenb jemanb fo große Siebe ju 
Sßetb, Äinbern unb (Mein gefeiten fjabe wie bei Sftelandj* 
t^on. 14 ) 

Sie ßrfaljrung, baß bie ©je eine ®reu5e*fä)ule ift, blieb 
auef) ©dfjwarfcerbt nicf)t erfpart. 2Iu3 ben borljin mitgeteilten 
Kotigen erhellt, baß minbeftenS brei öon feinen SHnbern bor* 
jeitig in3 ©rab fanlen, 1531 fein begabter unb barum ju ben 
fünften Hoffnungen bered^tigenber ®nabe *ßl)ilipp I, 1545 
feine erft ungefähr 16jäljrige ©abina unb 1557 feine erft un- 
gefähr 31jäl)rige, berl)eiratete@lifabetf). SRodE) größer War ba§ 
Jperjeleib, al§ 1542 ©cf)War|}erbt§ treuem SBeib Stnna tyeim* 
ging unb il)n mit elf, jum Seil noef) Keinen SHnbern jurücßieß. 
Sebodj blieb iljm ber größte ©d^merj eine§ SßaterS, einen ber* 
lornen ©of)n ober eine berlorne £odf)ter ju tyaben, erfpart. 
Snt ©egenteil, feine Sünber waren wie bießljWeige um feinen 
£ifd) t)er, unb er burfte an ifynen biete greube erleben. Stbge* 
fefjen bon ben frülje berftorbenen *ßljilipp I unb ©abina grün* 
beten fie alle einen eigenen §au3ftanb unb waljrfdfyeinlid) and) bie 
lüngften nod) ju feinen Sebjeiten. SSon ben £öcf)teru ber* 
heirateten fid) SBarbata, Slifabetf), SRegina unb ©ibtylle 



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35 

ttadj au*märt§, unb jmar bie erftc unb brittc mit angefeljenen 
SBeamten, mctyrenb Stnna, Äatljarina unb Suftina bon ad)t* 
baren 33rettener bürgern heimgeführt würben. ®er ©ol)n 
©eorg madjte fid} in SBeigenburg i. 6. anfäffig unb ermarb ftd) in 
feiner jmetten Heimat ba3 SSertauen feiner SWitbürger in folgern 
©rabe, bafc fie bie ©efdjtde be3 reid)3ftäbtifd)en ©emeinmefenS 
in feine §cmbe legten. ©igi§munb, ber befonbere ©cljüjjling 
feinet großen Sßittenberger Dt)eim3, mar bon ben ßeitern ber 
$eibelberger $odjfd)ule au§erfefyen, al§ erfter ben neu errichteten 
ßefjrftuljl für Sßfjtjftl einjune^men, unb mürbe ljernadj jum 
*ßrofeffor ber SKebijin unb lurfürftlidjen ßeibarjt berufen. 

®a bon ben ©öfjnen ©djmarjjerbtg nur ^Ijilipj) II in 
Bretten jurüdblieb, tjarrte feiner bie Slufgabe, bem ©djmarfc* 
erbtfdjen Stamme in ber §etmat neue Smetge aufjufefcen, 
unb öermuttti) mar er audj beftimmt, ba3 ©efdjäft feines Ur* 
grofjbaterS unb SßaterS fortjufüljren. Slber er ftarb baf)in, etye 
er nod) über bie SDtttte ber jmanjiger $cü)tt f)inau§gelangt mar, 
unb {(interliefj nur eine Softer. SBenn $ljilij)t> II überhaupt 
feinen SSater überlebte, fo !ann e§ fid) nur um furje geit 
tyanbeln. ^ebenfalls mar bereite 1566 ber 3Jtonne§ftamm ber 
in S3retten motynljaften ©djmarjjerbte auSgeftorben. SSon ben 
brei f)ier anfäffigen £ödjtern ©djmar|jerbt§ ging, mie fdjon 
angebeutet, bie juerft mit Igoljann Sipp unb tyernad) mit 
SKartin ©ilbernagel tjermäljlte Quftina maljrfdjeinlidj 1593 
tyeim. SJlit iljrem £obe gehörte in ^Bretten ber Käme ©djmark* 
erbt, nadjbem er Ijier gerabe ein Saljrljunbert Ijeimifdj ge* 
mefen mar unb feit feinem S&äger SKelandjtljon alle übrigen 
Kamen in ber ©tabt überftraf)lt Ijatte, ber Sergangenljeit an. 

©djmarfcerbt erlebte nidjt meljr bie ©eburt ber Sßeifjen* 
burger Snfelföfjne, benen e§ befdjieben mar, t>en grofjbäterlidjen 
Kamen auf ba§ 17. unb 18. Saljrljunbert W bererben. ®enn 
ber öttefte bon iljnen, $pW II, fam erft im ftaljre 1576 jur SBelt. 
dagegen umgab iljn \ä)on ju feinen Sebjeiten ein meiter ®rei§ 
öon 6n!eln unb (Snfelinnen, bie bou feinen £öd)tem Barbara 
&ügel, SInna gtnd, ®atf)arina #eberer, eiifabetf) 93en|j, 
©ibt)lle®eft unb Suftina Sipp abftammten, unb bie ebenfo 

3* 



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36 

wie ü)te jüngeren ©efdjwifter, wenn and) nidEjt ben Warnen, 
fo bod) bo3©efdE)ledE)t©dE)War&erbt3 in jaljlreitfien gamilien, 
wie icf) glaube, bi3 auf bie (Gegenwart fortyflanjten. ®iefen 
gamilien int einjelnen nadfougeljen wäre gewijj eine banfenS- 
werte Aufgabe. 

Um ben 3ufammenfjang n ^t ju äerreifcen, ljabe id& bisher 
unerwähnt gelaffen, bafj ©djwarfcerbt nadE) bem Slbleben ber 
Slnna ipedjel no<$ sweimal fidf) berefjlidjte. $erfcog nennt 
bie jweite grau Äatfjarina ffirefc unb bie britte „9L SBaW* 
man« Sßittib". 16 ) SSon tynen ftc^t nur ba3 eine feft, bafc 
fie ©djwarfcerbt leine ftinber gebaren ober, genauer gejagt, 
ljinterfiefien. 16 ) 3 m übrigen ift man ljötf)ften3 auf SBermutungen 
angewiesen. 3^^ unterliegt e3 feinem S^M M* om @nbe 
be3 Qafjreä 1554 ober am Anfang beS SatyreS 1555 ©cfywarfcerbt 
aufs neue berwitwet war 17 ), aber e§ bleibt ungewiß, ob er 
bamaJS ben £ob feiner gweiten ober britten grau beflagte. 
3)a icf) in ben mir jugänglid^en S3rettener Duellen niemaß ben 
Kanten Äref$, bagegen f)äufig bie tarnen Äretjä, 5hai§, 
ftreijfc u. bgt. angetroffen tyabe 18 ), möchte idE) glauben, bafj 
autf) ©dE)Warfeerbt3 jweite ©attin fo f)ief$. 3n bei britten 
grau barf man bielleidjt bie im 3aljre 1540 ju SBretten nadj* 
weisbare Margarete, SBitwe be3 ©tepljan 33aumann, er* 
lennen. 19 ) ®od^ führte jur 3*ü ©djwarjjerbta btn Warnen 
S3aumann (S3amann) eine SRei^e bon S3rettener gamilien. 20 ) 



4. ftafitel. 

Srubcr unb IStubct. 

2Rit bemSlbfd^iebSWetand^t^onS bonSBretten unb feinen 
Ijier woljnenben SBerwanbten, ber, bem State SReudEjlinS ent* 
fpred^enb, am @nbe guli ober am SInfang Sfaguft 1518 ftatt* 
anb 1 ) unb feiner Überfiebelung nad& Sßittenberg würben bie 
beiben ©ruber ^tjilipp unb ©eorg räumlich weit boneinanber 
getrennt. ®iefe Trennung muftte bon itjnen um fo fd&werer 
empfunben werben, atö fie in ber Sftnberftube miteinanber 



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37 

geftrielt Ratten, in SBtcttcn unb *ßforjl)etm miteinanber unter* 
ticktet unb erjogen Worben unb julefct nodE) auf bet Uniberfi* 
tat Tübingen längere £eit bereinigt Waren. $>er ©djmeQ über 
bie räumtidje Trennung machte fidEj bei iljnen ntdjt blofc an- 
fänglich, fonbern jeittebenä geltenb. 

3)a§ Jpauptmittel, woburdj fie bauernb SBerleljr unb ©e* 
banlenauStaufdf) pflegten, war iljr Söricftocd^fel. greilidf) barf 
man nidf)t annehmen Wollen, bafc etwa allwödEjentlidf) Briefe 
bon Sßittenberg in SBretten unb bon Söretten in SBittenberg 
eingetroffen feien. Ratten bie beiben S3rüber and) eine foldfje 
eifrige Storrefponbens unterhalten wollen, fdjon ber SDtongel an 
ausgiebiger ©elegenljeit, bie SBriefe einanber ju fenben, ljätte 
iljre 2tbfid)ten bereitein muffen, fyenn jWifdjen SBittenberg 
unb ber Äurpfalj reiften triel weniger SBoten wie beiftrieBweife 
jwifd^en SBittenberg unb Sßürnberg. 2 ) ®aju lam, baft ber 
ältere S3ruber je länger bejto me^r mit Arbeit überlaftet war, 
fo baß er, ber nidjt feiten an einem einigen Sage jeljn unb 
meljr Söriefe fd&reiben muffte 8 ), nur bann unb Wann bie 
SRufce ju einem SBriefletn in feine Jpeimat erübrigen lonnte. 
SBie er 1550 gelegentlich bemerlt, !am er, ber ttberbürbete, 
bamalS nur jweimal im ^at)tt baju, feinem teuren Jöruber ju 
fd^reiben, unb jwar su ber £eit, afö bie Äaufleute jur äReffe 
nadf) granlfurt a. 3R. reiften. 4 ) ßeiber ift infolge ber @e- 
wofytljeit SWetandjtljonä, bie empfangenen 33riefe nid^t auf* 
jubewaljren, nid)t mit ber Hoffnung ju rennen, ba% irgenbwo 
eine größere ga^l ber aus Söretten an iljn gelangten ©^reiben 
nod) ber ©ntbeefung tyarrt. gwar fdjeini ©djwarfcerbt bie 
95riefe feines SBruberS forgfältig gefammelt ju ljaben, aber in* 
folge namentlich ber bielen ÄriegSwetter, bie über ©übweftbeutfdf)* 
lanb niebergingen, bürfte ber loftbare ©d&ajj bis auf bie wenigen 
nadf) ©i ©allen geretteten ttberbleibfel bernid&tet fein, ©o 
erflärt e§ fidf) aud&, bafc bie bon mir beranftaltete unb tyernaef) 
abgebruefte 5Äl)renlefe nur bier SBriefe 2Relancf)tl)on3 umfafjt. 
daneben lommen allerbingS nodf) bie ©djreiben ©d&warfcerbtS, 
bie SWelandjtljon gelegentlich erwähnt, unb beren Snljalt er 
ju ÜDWtteilungen bornetymlicf) an 3oacf)im ©amerariuS unb 



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38 

3)abib ©tjtjträuS benujjt, in 33etrad)t. ©o nimmt bet ältere 
Stoiber auf nidjt lange borljer erhaltene SBriefe be§ lungeren 
S3ejug am 24. Suli 1529 6 ), 30. September 1544 e ), 24. Suni 
1551 7 ), 18. Sluguft 1552 8 ), 4. Januar 1553 9 ), 1. gebruar, 
13. 3uni, 9. Sluguft unb @nbe ©ejember 1555 10 ), 18. Slpril 
1556 11 ) unb im äRarj 1557 12 ). 2Iud) nod) anbere 9tad)rid)ten, 
namentlich über SBretten, bie Jhtrpfalj, SBürttemberg ufw., bie 
man otjne Slngabe ifjrer $erfunft in 2Reland)tl)on3 ©Triften 
antrifft, derben ifym auf brieflichem SBege bon feinem 
Söruber belannt gegeben fein, gnbeffen fjrielte bei bem SBerleljr 
jwifdjen bem SBrüberpaar aud) ber münblidje 2Beg eine 
widrige Stolle. 

SKidjt feiten Köpften ßanb§leute aus Söretten unb beffen 
Umgebung an ber alljeit bon $ilfäbebürftigen umlagerten Sure 
3Reland)tt)on§ in SBittenberg an unb barunter mehrere SSer* 
wanbte, bie naturgemäß als Vermittler be§ münblid^en (ge- 
bauten* unb 9ieuigfeitenau3taufd)§ jwtfdjen ben beiben 93rübem 
in ganj befonberer SBeife fid) eigneten. Um junädift bei ben 
Sßerwanbten fteljen ju bleiben, fo lamen im grüf)jaf)r 1534 
goljann §ed)el, ein ©tiefbruber, unb Äilian ©runbad), 
ein9?effeäßeland)tf)on§ unb ©df)Warfcerbt£, mit ber2lbftd)t 
in SBittenberg an, f)ier ju ftubieren. ©ie würben sufammen 
am 19. Sfyril 1534 immatrifuliert. 13 ) &ed)el, mit beffen 
Sater SKeldjior bie SRutter 3Keland)tt)on§ unb ©d)War£* 
erbtS nad) bem £obe tf)re§ jweiten 9Jianne§ ®olb fid) Ver- 
heiratet Ijatte 14 ), bejog nad) nur einfemeftrigem Stuf enthalt in 
SBittenberg bie Untoerfität $etbelberg, wo er nad) bem am 
2. ©ejember 1534 beftanbenen S3af!alaureat§ejamen in ber 
Slrtiftenfafultät am 5. ©ejembet 1534 fein juriftifdieS gadj* 
ftubium begann. 16 ) Sin jWeiteS SKal fprad) §ed)el im 
grüljia^r 1542 in SBittenberg bor. ©ieämal wollte er tarn 
2Reland)tf)on an §erjog £einridj V. von SDietflenbürg 
empfohlen fein, oljne iebod) bie gewünfdjte Smpfeljlung gu 
erlangen. 16 ) ©runbad), ein ©of)n be£ gleichnamigen 33ater§ 
unb ber 2lnna ©djwarfcerbt, au§ §etlbronn weilte im 
Suli 1545 ebenfalls auf§ neue in SBittenberg unb würbe ba* 



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39 

maß öon SD? et and) tlj on ju fterjog 2llbretf)t bon ?ßreußen 
gefenbet. 17 ) 3m $erbft 1549 wanberte ©djwarjjerbtS eigener 
f)offnung§öoller ©oljn ©igiSmunb nadE) Sßitt enb erg. 2)a 
er ljier fürs erfte bis 1552 ftubierte unb weiterhin wieberljolt 
baf)in jurüdfeljrte, baju bon feinem Dtjeim wie ein ©oljn 
galten würbe 18 ), war er naturgemäß ein ipauptbinbeglieb 
jwifdjen ben beiben SBrübern Sßljüipp unb ©eorg unb ein 
widriger Vermittler iljreS ©eban!enau3taufd)3. 

2lußer ben erwähnten naljen SBerwanbten förberten ben 
Sßerle^r jwifdjen ben beiben 93rübetn einige entferntere fowie 
bie ©öljne bon greunben unb SBefamtten. $u jenen barf 
man mit jiemüd^er ©idjerljeit ©ottfrieb SraiS unb 3)ietrid) 
©elinger, bon benen ber eine am 26. 2tpril 1552 unb ber anbere 
am 22. guni 1556 in Sßittenberg ©tubenten mürben 19 ), rennen. 
S)enn ©djwarfcerbt war in jweiter ©lje mit ffatljarina 
Äreß (SftaiS) berljeiratet 20 ), unb ©elinger muß barum jur 
©d)Warfcerbtfdjen SBerwanbtfdjaft gejcUjlt werben, weil ber 
eütjige fonft nod) in S3retten nachweisbare Präger be3 StomenS, 
SWtc^ael Don $öUnQen, ©djultljeiß in ben Sauren 1579 unb 
1580, nadij 2Ritf)ael JpebererS 3 eu fl n ^ ein Angehöriger bief er 
„freunbfd&afft" war. 21 ) ©inen nod) näheren Serwanbten, näm* 
lidE) einen ©tiefneffen 9Jieland)tf)on3 unb ©djwarfcerbtS, 
Ijätte man in bem jufammen mit bem genannten ©elinger 
in SBittenberg inflribierten Qalob SRudenbrot 22 ) ju erlennen, 
wenn er ber ©oljn ber ©tteffd&wefter jener, ber mit bem 
fpäteren SSrettener ©d^ultljeißen Qalob Studenbrot ber* 
heirateten Äatfjarina Äotb 23 ), war. Sßie bem aber aud) fein 
.mag, nadjbem ber größte ©of)n ber ©tabt Söretten an bie 
furfädjfifdje $od)fd)ule übergefiebelt war, büßte im ®raid)gau 
bie furpfäljifdje SanbeSuniberfität ein gut ©tüd bon iljrer 
alten 9lnjie^ung§Iraft ein. Sßäljrenb nämlid) feit ber©rünbung 
ber Uniberfität Sßittenberg bis jum 3 a ^ re l 5 * 8 ^ ur & er ewiifle 
SBrettener ©regor SBeffef an ber @lbe ftubierte 24 ), folgte 
feinem SanbSmann 9Jietantf)tl}on rafd) SKartin SBaller nad), 
ber am 3. $uni 1519 fid) immatrifulieren ließ. 26 ) Vielleicht 
war feine ©eburtSftätte ba§ born in ber ©otteSadergaffe nad) 



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40 

bem SWarftplajj ju gelegene GttyavS, ba§ im 3aljre 1540 
Qfo^ann SBotter betooljnte. 26 ) ^ebenfalls entflammte et 
bet nämtidjen gamilte, ber ber in SBittenberg im ©ommer* 
femeftet 1538 inflribicrtc ©eit »oller 27 ) unb bie »rettener 
Bürger SBolfgang unb Qfafob »oller (S3olber) 28 ) an- 
gehörten. 35er nöd^fte Äraitfigauer, ber nadj bem fd&on ertoäljnten 
Qfo^ann ipedjet bte SBittenberger #od)fd)ule befugte, fear 
ftriebritf) WppelUZ, inffribiert im SBinterfemeper 1537/38. 29 ) 
fjreüttf) bleibt e3 jtoeifefljaft, ob er in SBretten felbft ober in 
einem Söretten benadjbarten Drte geboren ift. ®enn trietfad) 
hmrbe in bamaliger Seit, falfö bie Jpeimat eines ©tubenten 
ein unbebeutenber Drt toar, nid^t btefer, fonbern bte benadj- 
barte größere ©tabt in ber UntoerfitätSmatrilel toerjeid&net; 
unb in SBittenberg bürften alle aus bem ÄratdEjgau fommenben 
Sänger ber SBiffenfdjaft im §inblid auf iljren großen SJteiper 
e3 afö eine befonbere 9fa3jeidf)nung betrautet fjoben, SBrettener 
genannt ju toerben. 2)afj aber in ber %at jtoei in SBittenberg 
aß SBrettener ©tabtfinber eingetragene ©tubenten nidji in 
SBretten, fonbern in SRenjingen unb #eibeßl)eim beheimatet 
toaren, läßt fid) beftimmt nadjtoeifen. 35er eine, 3)aöib 
(El)t)träu3, al§ „Dauid Cochhaff Brettensis" im Dftober 1544 
immatrtlultert 80 ), fear in Sngelfingen geboren unb tydte in 
SKenjingen, too fein SSater fpäterljin afö Pfarrer ttrirfte, eine 
jtoeite #eimat gefunben. 81 ) 3)er anbere, atö „Melchisedech 
Liderer Brettanus", am nämltdjen Sag nrie bie toorljin ge- 
nannten ©elinger unb Studenbrot immatrtfuliert 82 ), pammte 
avS £eibetöf)eim, nrie man au§ bem Jpeibelberger ©tubenten- 
toerjeidinte unb aus ber©nlabung jußibererSSBeerbtgung — 
er fear banadj ©efd&ttrifterlinb be3 ebenfalls au§ #eibetöljeim 
gebürtigen fcürttembergifdjen SSijelanjlerS $ieronijmu3©er- 
fjart unb parb in SBittenberg in ber 9iad£)t b& 12./13. Sluguft 
1556 — erlennt. 88 ) dagegen bürfen atö SSrettener ©tabtfinber 
beanfprudjt toerben ®aniel SSefenbeder, beffen SRame am 
6. guli 1551, unb ©amuel (Sifenmenger, beffen Sßame am 
24. SRobember 1551 ber SBtttenberger SMatrtfel einverleibt 
hntrbe. 84 ) $>enn SBefenbeder laffen fid) audj fonft nacfy- 



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41 

toeifen 85 ), unb GKfenmenger toat jtoar nid^t in »retten 
geboten, aber infolge ber ^Berufung feinet SSaterä jum Pfarrer 
in »retten int $c&)Te 154* ©tabtfmb geworben. 2ftd)ang3* 
toeife fei bemerit, baß and) nod) nad) SMelandjtfjonS Xobe 
einzelne »rettener ©tubenten na<$ SBittenberg sogen, barunter 
bie ©nfelföljne ©d)toarjjerbt3, ©eorg fjind unb SWidEjael 
ipeberer. 86 ) 

SKan gef)t gettrifc mit ber Stnnatjme n\d)t feljl, bafc, hrie 
©djtoarfcerbt im 3fuli 1555 einen »rettener »oten, ber jur 
21bl?olung eines ©tubenten nad) SBittenberg gefdf)icft ttmrbe, unb 
im Styril 1556 »ud)fül)rer, bermutlid) SBittenberger, bie bon 
ber granlfurter SReffe jurüdfeljrten, benufcte, um 3Meland)tl)on 
SBriefe ju fenben 87 ), fo bie beiben »rüber ficij erft xed)t ber 
aus bem Äraid^gau lommenben unb baljtn jurüdleljrenben ©tu* 
benten jur »eftellung bon fdjriftlidien unb münblidjen ©rügen, 
SfcadjridEiten, Aufträgen u. bgl. bebienten. Stofc in mandjen 
fallen bie »rüber and) üjre an anhexe gemuteten ©djreiben 
einanber jur ÄenntniS gebraut münfd)ten, erbeut au3 bem 
ljernad) mitgeteilten »riefe ©djtoarfcerbtS an 3)atrib &l)t)* 
trauS. 88 ) 

ftreilidj ber fdjriftlidje unb ber burd) »ertoanbte, SBe- 
fannte ufro. vermittelte münblidje »erfeljr genügte ben fo innig 
öerbunbenen »rübern nidjt, fie berlangten audj nad) perfßn* 
lid>er »egegnung unb unmittelbarer 2lu3fyradE)e. ©n erfteS 
SBieberfetyen feit 2Reland)tl)on§ tlberfieblung nad) SBittenberg 
fanb im 2Rai 1524 ju »retten ftatt. 89 ) ®er SBunfd) ber 
greunbe SKelandjtljonS, er möge fid) ettoaS bon ben Sin* 
ftrengungen feine? »erufS erholen, unb feine eigene ©etynfudjt, 
»aterlanb unb »ertoanbtfdf)aft hrieber einmal ju fetjen, ber* 
anlasten bie SReife nad) »retten. 21m 18. ober 19. Styrü 1524 40 ) 
bxad) er mit feinen greunben unb©djülern SBilljelm Sfcefen, 
Soadjim ©amerariuS, ftranj »ur!l)art unb Sodann 
©ilberborner bon SBittenberg auf unb langte nad) einigen 
»efud&en in ßeipjig, gulba unb granlfurt a. SR. mit ben brei 
julefct genannten — Sfcefen blieb in granlfurt jurüd — in 
ber Jpeimat an. S)ie 8lnfömmlinge nahmen im ipaufe öon 



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42 

2Relandf)tl)on3 äRutter unb ©tieföater, 2Reld)ior §ed)el, 
bermutlid) im ©aftyaufe „jur Sfrone", bcr fpäteren Verberge 
ÄarU V., Sßoljmmg. S n & en näd)fien Sßodjen ging bet SBitten- 
berget ©eletjrte fo ganj in bem trauten SJetfeljr mit feiner 
gamilie auf, ba% er auef) ber Sßerfudjung, feinen ©efäfjrten bei 
beren Slbftedjer nadj S3afel ju bem ©ro&meijter ber beutfdjen 
£umaniften (SraSmuä fid) anaufdjlie&en, nriberfianb. 2lu§ ber 
Säuberung be§ 2lugenjeugen ßamerariua, bafc ber Stbfdjieb 
öon 2Reland)tl)on inSbefonbere feiner SDiutter unb feinem 
SBruber ©eorg fefjr nalje ging, barf man oljne Weiteres fliegen, 
ba&, obtootjl ber Söruber bamafö nidjt bei feinem SBruber iooljnte, 
botf) beibe Ijäufig ©elegenljeit fugten unb fanben, miteinanber 
fitf) aitöjufpred^en. 9lm ober furj öor bem 8. $uni lehrte 
äßelanc^tljon lieber nadf) SBittenberg jurüd. 41 ) 

3tüar reifte er 1529 auf3 neue nad) ©übbeutfd)lanb, 
aber biefe Steife galt in erfter Sinie bem 9teid)§tag su ©peijer, 
unb e§ ift feineStoegS fidler, ob er bon f)ier au§ autf) feine 
©eburtöftabt befugte. ®enn feine einzige für einen folgen 
JBefud) in 93etratf)t fommenbe SBemerfung au§ bem %äf)ie 1532, 
bafc er bor brei Saljren ben ©otyn feinet SBruberS gefe^en 
tjabe 42 ), gtüingt notf) nitf)t jur 2lnnal)me, bafc bie Begegnung 
mit bem Steffen in SBretten ftattfanb. SBielmeljr !ann man 
aud) baran benfen, bafc ©djioarfcerbt mit feinem ©rft* 
geborenen ^IjUipp jur SBegrü&ung be3 S3ruber§ unb DfjeimS 
nadj ©petjer fam. 43 ) dagegen weilte ber Se^rer ©eutfdj* 
lanbS in ber feiten §älfte be§ September 1536 in feiner 
©eburtöfiabt unb tooljnte bermutlid) bie&nal audj in feinem 
an ©djttmrtjerbt übergegangenen ©eburtäfjaufe. ©djon am 
17. ^uli 1536 erbat er fid) bon Sodann griebridf) einen 
ungefähr fünftoödjentlidjen Urlaub unb begrünbete fein ©efud) 
bamit, bafc er „etliche, ©adjen", baran feinen ftinbern aud) ge* 
legen fei, mit feinem SBruber ju berljanbeln Ijabe unb fein er* 
franfter greunb 6amerariu§ ju Tübingen nad) iljm verlange. 
Dbtool)l ber Äurfürft fofort ba§ Urlaub£gefud) bewilligte unb 
3Keland)tl)on unb feinem Steifegefäljrten unb Kollegen $alob 
SKilitf) einen ©nfpänner jur Verfügung ftellte 44 ), fo tvax bod) 



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43 

jener junädf)ft nodf> burdf> ^Beratungen unb ©utadf)ten in ©adjen 
be§ Äonjiß fo fetyr in 2lnfprudf> genommen, bog bie Slbreifc 
erfl gegen (£nbe Sluguft erfolgen fonnte. 9?adf> furgem 2lufent- 
fjalt in SWarfmrg unb ftranffurt a. SW. trafen bie Beiben 5ßro* 
fefforen in ^Bretten furj nadf> bem 12. September ein. 45 ) 
Stttömal tonnte SWelandjtljon feiner Jpeimat unb feinem 
SBruber nur ungefähr jeljn £age ttribmen. SBäljrenb 9Kilid) 
fübtoärtS in feine ©eburtöftabt greiburg jog, reifte Jener 
fübofttoärtS nadf) Tübingen ju ßamerariuS, bei bem er am 
24. September anfam. 46 ) 

©o gettrifc e§ ift, bafc © 6) tv ax fc e r b t ttrieberljolt feinen SBruber 
in SBittenberg befugte, fo geftatten bod) bie bisher jugänglidjen 
jQuetten toeber bie fyäjl, nodf) bie 3^t unb ®auer biefer SBe* 
fudje ju beftimmen. 2lm 23. 9lpril 1543 toar ©df>toarj}erbt 
auf ber Steife nadf> SBittenberg. greilidf) täftf Me SBemerfung, 
baf$ er baljin gefdf)iät ttmrbe, erlennen, baß iljn nidjt in erfter 
ßinie bie Slbfidfjt, feinen SBruber ju feljen, fonbern ein iljm 
erteilter Auftrag in bie UniberfitätSftabt an ber (£lbe führte. 
SBielleidjt Ijatte er eine „Sßerbung" feinet Äurfürften ßubtoig V. 
cm Sofyann griebrid} ju befteüen. 2Welandf)tl)on, ber an 
bem genannten Sage auf bem SBege jum ©rjbifd^of^Äurfürft 
öon ®öln in ©otlja fidf) auffielt, teilte bie beborftefjenbe 9ln* 
fünft feines SBruberS in SBittenberg feinem Kollegen 9Kilidj 
mit unb toollte bon biefem audj granj SBurlljart berftänbigt 
ttriffen. 47 ) ®iefe beiben Sftamen ergeben über allen 3to e if e */ 
baf$ ber in SBittenberg erwartete SSruber 2Welandf)tl)on3 nidjt 
etoa fein ©tiefbruber goljann §edf)el, fonbern fein leiblidjer 
SBruber toar. ®enn SBurfljart unb SDiilidf) lannten©df)tüarfc* 
erbt feit iljrem ermähnten SBefud) in ^Bretten 1524 unb 1536 
näljer* 3m Styfü 1J >56 Ijoffte ber jüngere SBruber ju bem 
älteren in SBälbe ju lommen. 48 ) SHlein nodj im barauf 
folgenben ©ommer ljatte fidf) biefe Jpoffnung nidjt erfüllt. 49 ) 

2ludf) am britten Orte begegneten fidf) SDielandjtljon unb 
©df)toarfcerbt unb tüal)rfdf)eintidf) häufiger, afö bieg bie ge- 
legentlichen Slnbeutungen in ben Briefen jenes erlennen laffen. 
gnäbefonbere barf man borauSfejjen, bafc ©df)toarjjerbt bie 



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44 

©etegenljeiten, too fein ©ruber in ©übbeutfdf)lanb tocütc, ju 
einer öfteren J>erfdnlid)en SBegegnung benüjjte. gfür eine foldje 
SSorouäfejjung fpredf)en einmal SRelandjtljonä ©rief, toonad) 
er ein 3ufammentreffen 1540 in SBormS erhoffte ober erbat 60 ), 
unb ferner ©dOtoarjjerbtä gefdjäftlidje SBerbinbungen mit 
granffurt a. SW., bie iljn befonberS jur 3eit ber SWeffe häufiger 
baljin führten. 51 ) 2Baljrfd)einlidf> jum lejjtenmal im Sieben 
faljen fid) bie SBrüber ju £eibelberg im Dftober 1557. ®ie 
2&ttoefenljeit aReland)tl)on§ inSBormS jur3^t be§ SReligion^ 
geforädjS benüjjten ber Äurfürft Ott #einrid) unb bie pfäljifdje 
SanbeSuntoerfität, um feine #ilfe bei ber SReorganifation biefer 
#odf)fdf)ule ju erbitten, 9iad^bem im grü^r 1557 ber *ßlan 
Ott £einrid)§, ben ©ofyn ber ^ßfalj für £eibelberg bauernb 
ju gelohnten, fel)lgefcf)lagen toar, tocil ber fädf)fifd)e Shirfürjt 
bie gietbe ber SBittenberger £od)fcf)ule nidf)t verlieren n>oIIte 
unb ber Berufene felbft im £inblidf auf bie eigentümlichen 
SSerljältniffe in ber lurpfäljifcfjen SRefiben} toenig Suft toerfpürte, 
batyin fiberjufiebeln 62 ), lub er ityn am 14. Dftober aufs neue 
ein, für fürjere 3 ei * ttacf) #eibelberg ju fommen. 68 ) Unb 
biefe ©nlabung mufjte um fo meljr ©inbrudf matten, aB aud) 
SReltor unb Untoerfität am 17. Dftober nod) ein befonbereä 
©nlabungSfdjreiben an 9Kelandf)tljon abfenbeten. ©djon am 
22. Dftober ungefähr um bie fünfte 2tbenbjhtnbe lam ber 
feljnlid) (Srtoartete au§ SSormS an unb natym im „$irfdO" 
SSoljnung. %n faner Begleitung befanben fidf> fein ©djnrieger* 
fofyt Sßeucer, ßubtoig, ein ©oljn feines 2freunbe§ 3oadf)im 
(SamerariuS, $alob SRunge, ^rofeffor in ©reif&oalb unb 
bamafe afö pommerfd^er S^eologe am SBormfer Kolloquium 
beteiligt 54 ), unb einige anbere ©eleljrte, barunter too^l audj 
$aul @ber, ber toon fttrfädf)fifdf)er ©eite afö t^eologifd^er 9tot 
nadj SBormS entfenbet toar unb überbieä afö ©ehetär feinen 
Setyrer aRelandf)tf)on unterste. ßß ) SBie nie juöor unb 
nadf)ljer in feinem Seben itmrbe 9Keland)tljon in ben Sagen 
toom 22. bis jum 31. Dftober burcf) fefüidf)e SSeranjtaltungen 
geehrt unb gefeiert. ®er Äurfürft, feine State unb bie Uni? 
berfität lonnten fidj nidjt genug tun, nidjt nur bem Seljrer 



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45 

©eutfdjlanbS, fonbcrn audf> bem ©totj ber 5ßfalj iljre $>utbi- 
gungen barjubringen. 

greilidj toer SWetandjtljong 2lrt lennt unb bie innige 
Siebe ju feinem SBruber in 33etrad)t jieljt, ttnrb eS ü)tn ju- 
trauen, baf$ er aß ber #eibelberger fjreuben löfüidjfte baS 
$uf ammenfein mit feinem teuern SBruber wertete, unb bieS 
bop;pelt, ba ben beiben bie pfäljifdOe SanbeSljauptftabt, bie 
#eimat iljreS fo frfil) Heimgegangenen SSaterS, bie SRefibenj fo 
Dieter toon iljnen Ijodjgefdjäfcten gürften ufto., reidjften (Stoff 
für einen #erj unb ©emüt anregenben ©ebanlenauStaufd) 
barbot. SRandjer ©tunbe folgen SluStaufdjS Ratten fie fid) fdjon 
erfreuen bfirfen, unb hrieber fal) fie ber 27. Dltober öereint, 
als fcöllig unvermutet ber foeben auS Seipjig angelommene 
^oadjim ©amerariuS ju iljnen trat, ©ereilte bamit 
baS ©lud 2Welandf)tl)onS feinen S&üfyepxmlt, toeü er jejjt 
nidjt nur feinen lieben ©ruber, fonbern audj feinen beften 
greunb in feiner SRälje ttmfjte, fo lag freilidf) biefem bie traurige 
Aufgabe ob, iljm bie 9tadf)rid(t fcon bem am 11. DItober 
erfolgten Heimgänge feiner treuen SebenSgefäljrtin ju über- 
bringen, auf ben aud> ein gleichzeitig übergebeneS SBeileibS- 
fdf>reiben ber SBittenberger Sßrofefforenfdjaft 93ejug naljm. @S 
ift belannt, mit toeldjer ©rgebung ber ©reis ben Ijärteßen 
6d)lag, ber il)n in feinem SUter treffen lonnte, tjinna^m. 
3mmert|in reifte, äuf$erlidf> befrachtet, biefer ©djlag nidjt fyeran 
an baSUnglüd, baSSdjtoarjjerbt lb^atjit Dörfer ju beflagen 
Ijatte, als er feine Slnna, bie SWutter Don 13 Äinbern, be- 
grub. 66 ) Um beStoillen toar aber audf> er ganj befonberS be- 
fähigt, ben gebeugten SBruber aufjuridjten. 

Konnte bie 9?ä^e Brettens 9TCeland)tf|on ju einem 2lb- 
ftedfjer baf)in reijen, fo bürfte er bodf) auf eine foldf)e Steife 
fdjon in SBormS enbgültig &erjidf)tet Ijaben. dagegen be- 
noten fein ©djnriegerfoljn Sßeucer unb fein ©djüler ©ber 
bie Seit öergeblidfjen SBartenS auf ben beginn beS Kolloquiums, 
um toon SBormS aus nadf> bem 1. (September einen 2luSflug 
ju unternehmen 67 ), ber fie öermutlid) aud) in bie ©eburtSftabt 
tyrerS <Sdf)itnegeröaterS unb SeljrerS führte. SBenigjienS erhielt 



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46 

*ßeucer am 8. September toon 2Reland)tl)on ben Auftrag, 
an feinen SBruber ©rfi&e ju beftellen. 58 ) 

2Bie bie boranfteljenben 2lu§fül)rungen erfennen laffen, 
toermodjten bie öerfdjiebenen SebenSttege, bie SWetandjtljon 
unb ©djtoarfcerbt feit bem 3af)re 1518 geführt ttmrben, unb 
bie baburd) bettrirfte örtliche Trennung ifyren Serfeljr ^örfjftenö 
ju erfahren, nidf)t aber ju untetbinben. SSiel häufiger, als 
man auf ben erften SBlidf annehmen möchte, fanb iljre brüber* 
licfje Siebe Gelegenheit ju perfönlidjem ober burdf) anbere Der* 
mitteltem Umgang unb ©ebanfenauStaufd). 3BaS ben Snljalt 
biefeS (SebanfenauStaufdjeS angebt, fo fehlen jroar 9£adjridjten 
über iljre münblicfien BttriegefptädOe, °bzt man barf fcorauS* 
fefcen, baf$ bie münblidje Unterhaltung in äljnlidf)en Sahnen fidf) 
betoegte tme iljr 33rieftoecf)fel, freilid^ nur in äl^nlidjen. ®enn 
SWelancijtljonS häufige SBemerfungen in feinen ^Briefen, h>o* 
nacf) er biefe unb jene SWitteilung bem Rapier nicfjt anvertraute, 
fonbern fie bis ju einer münblicfien SBefpredjung auffparte, 
bürfen nicfjt ju ber ÜDieinung berleiten, als feien feine unb 
feinet SBruberS erhaltene Schreiben unb bie 9tod)rid)ten, bie 
er aus feinet SSruberS SSriefen ftreunben unb SBelannten jur 
Kenntnis bringt, ein ööllig genaues Slbbilb iljrer münblidf)en 
3ttriegefpräcf)e. 

Um nunmehr auf ©runb beS SBrieftoedjfelS einen Überbtid 
über bie ©egenftänbe, bie iljr ®enfen unb gürten befdjäftigte, 
ju geben, Ijabe idf) junädjft baS, toaS fie als SBlutSöertoanbte 
MQWQr ä u berühren, iljre Familienangelegenheiten. SS toäljrte 
geraume %t\t, bis bie Äinber ber SBarbara SReuter jur @rb* 
teilung fcfjritten, getoifs ein gutes Qtvfytn, baß nicfjt nur bie 
©efdjmifter ©df)toarfcerbt unter ficf), fonbern aucij mit iljren 
©tiefgefdjnriftern Äolb unb Jpecfjel IjerjlidOe Regierungen über 
ben £ob iljrer SWutter IjinauS unterhielten. @rft am 27. Sinti 
1531 veräußerten bießrben ber SBarbaraSReuter benjhrifdf)en 
Bretten unb Shtittlingen gelegenen ©tegerfee an ben 2Tbt toon 
2»aulbronn. ®er Kaufpreis betrug 590 Gktlben. 69 ) »efanb 
fid) unter ber §interlaffenfdf)aft ber SRutter ferner ber SBefifc 
öon acfjt SRefcgerbänfen im ©rbgefcfjog beS S3rettener SRatljaufeS, 



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47 

fo ttmren biefe 1540 nodj nidjt berfauft, fonbern waren immer 
nod) ©gentum ©eorg ©df>warfcerbt3 unb feinet SHiterben. 60 ) 
©a bie Ghrbfdf)aftSangetegenljeit auef) 2Weland)tl)on anging, fo 
galt offenbar biefer bie Steife nadj Bretten unb bie ©erljanblung 
mit feinem »ruber im Satire 1536. el ) Sebod) jog ber ältere 
83ruber bamalS leineSwegS fein ganjeS (Srbteil an fief), biet 
mel)r lieg er, wenn nicfjt alles, fo bod) einen erheblichen Seil 
nod) lange 3atjre unb ben SReft fogar bis über feinen Job 
hinaus bei bem jüngeren fteljen. 6rft am 24. Sluguft 1551, 
nadjbem im Qat)re jubor am 5. 2Rai fein ©ol)n ^Ijilipp unb 
am 2. Quni feine 3üd)ter SWagbalena £od)jeit gehalten 
Ratten 62 ) unb bermutlidf) bie ©rünbung bon beren §auSftanb 
iljn fo in2tnfprudj genommen Ijatte, bag er bei Ulrid) ©ifcinger, 
bem SWanne feiner Sßittenberger 9ttcf)te SWartlja SWünfterer, 
ein Starteljen aufnehmen mußte, bat SRelandjtljon feinen 
SBruber um 3 a ^ un S & on 160 ©ulben. greilief) madjte er bie 
©rfüHung feiner SBitte bon bem Äönnen beS SSrettener ©djul* 
tljeigen abhängig unb wieberljolte, als biefer tatfäcfjlidf) borerft 
nidjt in ber Sage war, bie©umme an ©ijjinger auSjujatjlen, 
feine SBitte am 25. SJtörj 1552 nod) einmal. 68 ) ßbwoljl bie 
in SBittenberg faft beiftnellofe SRilbtätigteit 2Relancf)tf}onS 
unb feiner grau 64 ) bie (Regatten nidf)t bagu fommen lieg, 
©djafce ju fammeln, weSljalb fie audf) fein großem SSer* 
mögen Unterliegen 6ß ), war bod) ber ältere SBruber weit 
babon entfernt, bor feinem £obe bon bem woljlljabenben 
jüngeren SBruber fidj ben SReft feinet ©utljabenS auSjaljlen ju 
laffen ober biefen audf) nur genau ju budjen. ©o erflärt fief) 
benn audf) ber ©afc in feinem £eftament bom 18. Stpril 1560, 
bag er nodf) etwas bei feinem SBruber ©eorg fteljen Ijabe 
unb wiffe, bag biefer nad) feiner ©ewiffenljaftigfeit alles 
9ßelandE)tljon 3 u f te *l en &e beffen ©rben anzeigen unb geben 
werbe. 66 ) * 

©ie grage naef) mein unb bein trat bei ben S5rübern 
jurüdE hinter ber gegenfeitigen f)erjlicf)en £eilnaljme an iljrem 
unb iljrer Angehörigen ergeben. 211S ©cfjWarfcerbt 1531 
feinen bielberfprecfjenben ©of|n $f|ilipj) unb 1542 fein treues 



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48 

28eib 9lnno ftedjel toerlor unb 1554 ober 1555 abermals 
SSttoer würbe, ba toax [ein ßeib aud) 2Relandf)tl)on£ Seib. 
S^m gingen be§ S3ruber3 SSerlufte fo natye, bafe er fie and) 
feinen greurtben mitteilte. 67 ) ÜberbieS toax er wegen be3 &ruber£ 
gamilienglüdeS um fo ängfüidjer, als er auf ©runb toon 
beffen iKatibität iljm ein äljnlidf)e§ ungünftigeS gamiliengefdjid 
propljejeien ju muffen glaubte, wie e§ Äaifer SKajimilianL 
befdjieben gewefen. 68 ) Umgefeljrt mexft man unfdf)wer bem 
älteren SBruber bie ©enugtuung unb greube an, wenn er bem 
jüngeren etwas grfreulidjeS berieten lonnte, fo 1546, aß er 
ben gleife unb bie gortfdjritte beS ®abib ©fjtjträuS, ben 
iljm ©djwarfcerbt jweiSaljre borljer brieflich warm empfohlen 
Ijatte, rühmte 69 ), 1551, als er Sfcadjridjt gab über bie @e* 
funbljeit unb ben ßerneifer beS@igi£munb ©djwarfcerbt 70 ), 
unb 1557, aß er einen SBrief beS SWirnberger SßatrijierS 
£ieront)tnu£ Saumgärtner, ber bem eben genannten 
©igiSmunb IjoljeS ßob fpenbete, nadj Bretten fdf)idte. 71 ) 

^nbeffen mar ber jüngere SBruber nidfjt etwa blo& nefymenber, 
fonbern aud) gebenber, unb jwar fo feljr, bafj er fid} im ©ep* 
tember 1544 burdj bie Slagen be£ älteren fogar herleiten liefe, 
biefem einen berfeljrten 9tat ju erteilen. ®ie SSeranlaffung 
baju gaben bie 9Wte, in bie SWelandjtljon geraten toax, 
nadjbem ßutljer im ©ommer 1544 ben bon jenem unb SBufcer 
für ben ©rjbifdOof bon Äßln berfa&ten SReligionSentwurf fennen 
gelernt unb bie barin enthaltenen SluSfüljrungen über ba£ 
2lbenbmal)l urtgenügenb befunbenljatte. 78 ) gürdjtete-SRelandf)* 
tljon, er werbe bie Unjufriebenljeit SuttjerS mit feiner 2lb* 
fefcungbüfeen muffen, unb madjte er bon biefer feiner Befürchtung 
audj feinem SBruber SDHtteilung, fo riet it(m biefer in feinem 
Slntwortfdjreiben, er folle Ijanbeln wie bie £eerfüljrer in ©e* 
fahren, nämlidE» oljne Äampf an fidlere Örtlid&feiten fid) jurüd* 
gießen. 78 ) gtoar gewann ber ältere 83ruber bie notwenbige 
innere Stulje unb Unbefangenheit balb wieber unb befolgte 
barum ben 9Jat ©djwarfcerbtS jum ©lud nidjt, aber biefer 
fdjeint baS Vorurteil, bafe jenem bon ßutljer Unredjt ge- 
legen fei,, nidjt fo rafd) bexloren ju $aben. ®enn eS mufe 



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49 

auffallen, baß er in feiner 9Reimd)ronif nidjt nur SWeland)* 
11)0 n, fonbern aucf) ben pfäljifdjen gürfien ufto. lange 3i)ten* 
Hagen itribmet, toäljrenb er ben Heimgang be3 ^Reformators 
nur flüchtig ertoäljnt. 74 ) 

38ie 2Reland)tljon, afö iljm ©amerariu§ bie 9iadf)ridf)t 
öon bem £obe feiner grau im ©djloßgarten ju Jpeibelberg mit- 
teilte, nidjt in ben ©djmerj über feinen großen perforieren 
Berluft fidf) öergrub, fonbern aföbalb ben öffentlichen SRotflänben 
fidf) jutuenbete T6 ), fo ift e§ für ifyn unb feinen Bruber be- 
jeidjnenb, baß in ifyrem ©ebanfenauStaufdf) bie jeweiligen $tii* 
lagen unb 3 e ^f ra 8 en au f Rxd^lid^em unb t>olitifdf)em ©ebiet 
eine größere Solle ftrielten atö iljre pribaten Angelegenheiten. 
3)a§ SBidijtigfte üon folgern gegenfeitigen 2lu3taufd) ift allerbingS 
öerloren. ®enn, hrie fdjon angebeutet ift, liebte e£ SWelandj- 
tfjon nidjt, feine innerften ©ebanlen bem Rapier unb nament- 
lich Briefen anvertrauen, fonbern behielt fidf) beren Offen- 
barung, too e§ nur immer angängig tuar, für perfönlicfje Be- 
gegnungen bor. ®aju lommt, baß er in feinen foäteren Sauren, 
aus benen bie wenigen metyr jufällig erhaltenen Briefe an feinen 
Bruber ftammen, nidjt meljr bie 3 e ü &* langen Schreiben an 
biefen erübrigen lonnte. 76 ) 3mmerf)in fleftatten aber bie bor* 
fjanbenen Schreiben unb bie Anführungen aus ben berlorenen 
Briefen 77 ) ben ©djluß, baß bie beiben Bruber bei ifyren münb- 
licfjen Beforedjungen über öffentliche Angelegenheiten nidjt 
in ben Sfteberungen ber 9?euigfeit§främerei unb be§ SHatfdjeS 
fidf) tummelten, trielmefjr auf ber SBarte innerlidj intereffierter 
3ufdfjauer unb Beobachter jtanben. 3 n ^ rer brieflichen Äorre- 
fponbenj 78 ) teilten fie fidf) in§befonbere „3eitungen" b. 1). 9iad^ 
rieten über toidfjtige ©reigniffe unb bemerlenStoerte Borfomm- 
niffe mit. Um foldfje toar SKelandfjtljon feiten berlegen, ba 
\a feit bem Beginn ber Deformation SBittenberg nadf) unb nadj 
nidf)t bloß auf firdjjlidfjem, fonbern audf) auf politifdfjem ©ebiete 
eine^ber ttndfjtigften ©ammelftätten für neuefte iKacfjricfjten avß 
äßer SBelt geworben ttmr unb überbieS er felbft am SBebftufjl 
ber ©efdf)idf)te faß. Betreffen beäfjalb feine „3eüungen" meljr 
ben 3Beltfdf)auplafc, fo bie ©df)toarfcerbt3 tyauptfäd&lidfj ba3 

9Hf. SWülIer, Georg @djttwrfeetbt. 4 



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60 

©ebiet fcott ©fibtt>ejl-©eutfdjlanb unb SBürttemberg. Soft SDte* 
land)tl)on aber gerabe an einem juberläffigen SBeridjterftatter 
übet bie fübtoeftbeutfdjen SSerljältniffe biet gelegen toat, begreift 
man um fo efyet, toenn man bei einet ©utdftnufietung feines 
etljaltenen SBrieftuedjfefö bemetft, bafc, abgefeljen fcon ©trafr 
bürg, auS fenen ©egenben fcor 1550 t>erl)ältni§mäf$ig toenig 
bitelte 9iadf)ridf)ten bei ifytn einliefen, ©o ifl e§ benn aud) 
fcerftänblid), bafc et am 2. Styril 1546 feinen SBtubet um SRit* 
tetlungen übet bie futpfäljifdf)en Äirdf)en nnb bie Untoerfität 
£eibelberg erfudjte. 79 ) 

SSäre ftettid) ©djtoarjjerbt ein getoöljnlidjer Srettener 
SBürger getoefen, fo $ätte et ben Srtoartungen unb SBitten 
aRelandf)tl)on3 nid)t entforedjen lönnen. ^nbeffen eignete iljm 
nicf)t blofc lebhaftes gntereffe für bie ©efdf)ef)niffe in bet 28elt, 
tme namentlich feine 9fteimd)roniI an bie §anb gibt, et befafc 
unb unterhielt aud} nalje Regierungen ju ben Duellen, au§ 
benen man fold^e Siadjtidjten fdjöpfen fonnte. ®abei lommen 
namentlich feine prtoaten unb amtlichen SSerbinbungen mit 
§eibelberg unb f^ejieH fein SSerfeljr mit SlnbreaS ©tuidjS unb 
*ßetet £atet, ben ©atten feinet ©df)toeflet SKatgatete, unb 
mit ©ebaftian £ügel (§ügelin), bem SWanne feinet JEodjtet 
SBatbata, öon benen ber erfte Äanjletoertoalter, bet jtoeite 
©elretät unb bet britte 9tot am futpfäljifdjen §of toat, in 
S3etradE)t. 80 ) SSon Jhtrfürft Subtoig V. 1518 jum ©elretät 
berufen, toar £arer, toeil et jaljrjeljntelang unter ben Slugen 
biefeS Äurfürften unb feinet 9iad)folger3 griebridE» II. arbeitete 
unb iljm baljer aud) bie ©n* unb 2lu3gänge ber ^olttifd^en 
Äorrefponbenj jugänglidj mürben, in gang befonberet SBeife 
befähigt, feinem ©djmager ©df)toar|jerbt mit hridjtigen neuen 
„Seitungen" ju bienen. ®afc übrigens ber mit ben Vorgängen 
in ber SBelt rooljfoertraute unb gelehrte furpfäljifd&e ©elretär 
aud} mit feinem SBittenberger ©d^magerSReland^ttion im©e- 
banfenau3taufd) ftanb, ift bi^er unbelannt geblieben, lägt fid) 
aber auf ©runb ber öon mir in ©t. ©allen unb Äarterulje er* 
mittelten ©djreiben 2Weland)tl}on§ bartun. 81 ) Um nur eine 
üon ben „Seitungen" ju ermähnen, bie©df)toarfcerbt offenbar 



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51 

in £eibelberg f etmen lernte ober Don bort bejog unb an feinen 
SBruber weitergab, nenne idj bie 9iadjridf)t über bie Unterfymb- 
hingen, bie 1555 in bem jWifdf)en 9lbre§, ©alate unb ©rebe* 
Ihtgen gelegenen ®orfe SRarcq jlattfanben, unb i^ren ©nflufc 
auf ben ©ang be§ 9teid)3tag§ ju 9fag3burg. 82 ) Ober wie 
fjätte bie Shmbe bon berartigen l>odf)politifdf)en Vorgängen fonfl 
in ba3 ©täbtiein Bretten fid) berirren follen? 3a, man barf fogar 
barem beulen, bafj biefe unb ä^nlid^e SWitteilungen ©djwarfcerbt 
bon furfürfüidf)en Beamten avß benfelben 9öten jugänglidj ge- 
macht würben, bie ber J>fäljifdf)e £off)iftoriograpl) Soljann ©lei* 
bart ausbeutete. 88 ) 

3toar gab Bretten, weil an ber öjHidjen ©renje ber $falj 
gelegen, einen auSgejeidjneten Soften für einen 33eobadf)ter ber 
©efdjeljniffe im §erjogtum SBürttenberg ab, aber e§ ift bodf) 
laum glaublidf), bafj biefe örtliche Siälje allein ©dfjwarfcerbt 
befähigte, Sieuigleiten tüte bie über bie Begegnung ffiaifer 
8axU V. mit #erjog Ulridf) bei Sailjingen, enthalten in 
feinem SBriefe bom 8. Quli 1550, nadf) SBittenberg ju berieten. 84 ) 
Sielmeljr brängt fidf) bie Vermutung auf, baß, ttrie am pfäl- 
jifdjen, fo audf> am wfirttembergifdf)en ipofe SWänner waren, bie 
iljm gelegentlich „Seitungen" jufommen liegen. Unb in ber 
%at lönnen fogar einige Ijolje Seamte namhaft gemacht werben, 
bie mit ©djwarfcerbt befannt waren, fein ^Jforj^eimer 2Rit* 
fdf)üler, ber württembergifdje Äanjler Igoljann Änober, unb 
ber au§ £eibetöf)eim ftammenbe württembergifdje SSijefanjler 
§ierontjmu§ ©erfyart. 86 ) 

SWeine Darlegungen über bie Regierungen jwifdjen 2Ke- 
landjtljon unb ©djwarfcerbt würben nicfjt nur an Unboll* 
ftönbigfeit leiben, fonbern aud) ba§ SSefte bermiffen laffen, wollte 
\ä) nidf)t nodj einige bon ben 8 cu 9 n iff e tt, ™ü benen fie iijre 
gegenfeitige Siebe, SSere^rung unb ©anfbarleit ©ritten gegen- 
über ober bor ber Öffentlidjfeit belannten, -anführen. ®enn 
berartige SBelenntniffe berbienen, weil fie bor anberen abgelegt 
unb beSljalb bem SBerbadjt ber ©djmeidjelei böllig entrüdtt finb, 
befonbere 33eadf)tung. 2Ba£ junädjft 2Jlelandjtl)on angebt, fo 
foeift er fdjon in feinem Seftament bom Satyre 1539 unter ben 



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52 

nädjften unb liebjlen greunben, bie ü)m allejeit £reue gehalten, 
feinem ©ruber ©eorg ben (Styreuplafc an. 86 ) %n ©riefen ge* 
benft et feines ©ruberS, unb jtoar in einem ©^reiben an ^o* 
Ijann ©tigel: „®enn audf) idf> Ijabe einen ©ruber, ben idf) 
liebe, unb idf) glaube, audj bon iljm geliebt ju toerben, ba er 
[a mid) an £ugenb unb ©jaralter toeit übertrifft" 87 ); — an 
©eorg Slgricola bom 12. Sluguft 1554: „Dbtbol)l bie ftirdje 
unfere gemeinfame #eimat ift, fo betoegt bodf) audf) bie Siebe 
unfere #erjen, baß tüir gerne bei unferen ©ertoanbten leben 
toollen. 3$, obfdfjon bereits ein ©reis, Ijabe große ©el)nfudf)t 
nadf) meinem ©ruber, bem toeifen unb ehrenhaften SWann" 88 ); 

— an ®abib eijtyträuS bom 13. Stpril 1556: „2ßaS fönnte 
mir in biefem meinem ©reifenalter ©üßereS ttriberfafyren als 
ber Slnbticl meines ©ruberS, beffen Sauterfeit ®ir belannt ijt" 89 ); 

— an benfelben bom 18. 2fyril 1556: „SWein ©ruber l)at ©efyn* 
fudf)t nadf) mir unb ftellt fein Äommen in feinem ©rief in 2luS* 
fidf)t. 3$ fenne feine ©efyxfadfjt feljr tooijl" 90 ); — an 9iifo- 
lauSßiSner bom 1. Januar 1560: „©ielleidjt Ijaben ttrirSllten 
barum fo große ©ef)nfudf)t nadf) unferer ipeimat, toeil ber ©eift 
gleidfjfam borauS empfinbenb jur f(immlifdf)en §eimat eilt, ober 
toeil bie Siebe ju ben Unfrigen in biefer unbeftanbigen Qät 
in Ijöljerem ©rabe nadf) bem Umgang mit unferen ©erroanbten 
bedangt. 3$ toenigftenS muß gefielen, baß idf) nadf) meiner 
§eimat unb nadj meinem ©ruber große ©efynfucfjt ijabe." 91 ) 
©oldfjen unb ctynlidjen Äußerungen gegenüber empfanb eS ber 
^erjenSfreunbaftelandfjtljonS, ©amerariuS, ba er in einem 
am 24. Suli 1529 getriebenen ©riefe beS fonft feinen ©ruber 
fo fjerjinnig liebenben SKanneS bie ©teile fanb: „SWein ©ruber 
fdf)rieb mir, als er burd) $u\aU einen ©oten erlangte, baß 
unfere üttutter heimgegangen ift; er f dfjreibt nicfjt genau genug, 
aber idf) neljme an, baß fie an ber ©raune ftarb. 3$ toerbe 
bon meinen Angehörigen böllig bernadf)läffigt. ®enn über ben 
%ob fdfjreibt er laum ein paar SBorte unb außerbem bemerlt 
er nichts über bie ®inge, bie ju ttriffen für midf) bon SSidjtig* 
leit ift", als einen fo fdfjrillen SWißton, baß er bei ber ®rucl* 
legung beS ©rief eS hinter ber jitierten ©teile nodf) bie SBorte ein- 



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53 

fügte: „aber btcfeS hrill idj bem ©djmerj unb ber Stauet ju* 
fdjreiben". 92 ) ©ettrifc ift biefer 3ufafc ein unerlaubtes @in* 
fcfjiebfel, allem eS ift ebenfo genrifj, baß bie in2Reland)tl)on3 
SBorten fidf) äufjernbe ©erftimmung über feinen ©ruber nur afö 
eine augenblicflidje unb au§nal>m3tt)eife geroertet toerben borf. 
S)enn fie ift fcöflig bereinjelt. 

®a aufcer bem fpäter mttgeteilten feine cmberen Sßribat* 
Briefe ©djtoarjjerbtS befannt finb, lann man natürlich 
aud) nicfjt ertoarten, bei iljm ©egenftücle ju ben ertoäljnten 
3eugniffen 2Reland)tl)on3 ju finben. Snbeffen gebadete er 
in feiner für bie Öffentlidjleit befümmten 3fteimd)ronif feinet 
SBruberS an jtoei ©teilen, toobei er bem jüngft Heimgegangenen 
folgenben toarm empfunbenen !Radf)ruf ttribmete: 

„SKIS man nun fedfoig jef)len tljet 

S)er toeitberüljmt bnb fjodf)gelel)rt 

^ilip SKelant^on, ju teütfdf) ©df)toar&erbt, 

SKein lieber bruber, bem gott gnabt, 

©ein letften tag geenbet l)at 

3u SBittenberg in ©ajenlanbt. 

©ein nam fear aller toelt belant. 

SSrettljeim fein öattertanbt ift getoefen, 

S)a $at er gelernt fdjreiben bnb lefen. 

Jpat gelebt brety bnb fedfjjig iafyr, 

83if$ er, tüte borfteet, totö berfofyr 

3m monat Styrilte ben 19. tag, 

®e§ ttmr bei ben gelehrten grofe Hag. 

Sillidf) folt id) meer bon iljm fd&reiben, 

©o toil idf>§ habet) laffen bleiben, 

SBeil er mein leiblicher bruber mar. 

©ott für in an ber engel fdf>ar. 

©ein leer finjt fonft bnb fein legenbt. 

©ott, berief bn3 allen ein feeligS enbt." M ) 

3Sielleidf)t berbanft audf) baä erfte eigentliche aKeland&ttjon* 
benfmal ber ^nitiatibe ©d)ioarfcerbt3 feine ©ntftef)ung, bie 



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54 

3nfd)rift, bie jum banlbaren ©ebädjtnte be§ größten ©oljneS 
©tcttcnä cm ber ftaupttüre feinet ©eburtäljaufeä eingegraben 
ttmrbe. 94 ) 

5. Äapttel. 

Seruf unb Sefffc, 

Obtoof)! ©d)toarfcerbt feine 9foä&übung mit bem SBefud^ 
ber Untoerfität abgefdjloffen fyatte, bot tfjm bodj feine SBater* 
jtabt für§ erfte toemgßenS feine Gelegenheit, feine ertoorbenen 
Äenntniffe in entfpredjenber SBBeife ju bewerten, fyenn einmal 
mar bamaß in Bretten faum eine SBeamtenfteKe, für bie 
a!abemifd)e SSorbilbung erforberlid) getuefen toäre, borfymben, 
unb toeiter verlautet nidjtS barüber, baß ©djtoarjjerbt eine 
foldje ©teile belleibete. greilid) bürften feine (Sltern unb ©roß* 
eitern SReuter iljn and) gar nidjt für einen gelehrten, fonbern 
fdjon bon born herein für einen bürgerlichen SBeruf bejtimmt 
fyabtn. Xxat bodj bie fjrage an fie fyeran, toer einmal ba3 
großbäterlid&e ©efdjäft übernehmen foHte. SBenn trojjbem bie 
feit 1508 berttritoete SKutter ityren ©otyn außer ber ^forjljeimer 
©djule nodf) bie Untoerfität befugen ließ, fo tvat bieg in 
jener 3«* nichts lln* unb 9lußergetoöl)nlid)e3. Um nur jtoei 
äl)nlid)e gälte ju nennen, fo Ratten audj ©d)toarfcerbt§ ©tief- 
bruber unb ©djtoager, SKartin $ed(el, bie Jpod)fd)ute ju 
ipeibelbergunbSWelan^t^ongS^toager^ieron^muSffitapp, 
bie Untoerfität ju SBittenberg befugt, obfd)on Ijernad) jener ba§ 
bäterlidje ©aftljauS „8ur Jftone" unb biefer ben bäterlidjen 
©eroanbfdjnitt übernahm unb betrieb. 1 ) ®aß aber ©djtoarfc* 
erbt tatfädjlid) bem Serufe feinet ©roßbaterS SReuter fid) 
toibmete, bafür fpredjen namentlich bie jmei folgenben äBa^r* 
nefymungen. ©nmal ftefyt außer fjrage, baß er ba§ großbäter* 
lid)e Slntoefen übernahm. Stamit gelangten audf) bie Staunte, 
bie Steuter jum betrieb feines @efd)äfte£ benufct Ijatte, in 
feinen SBefifc. Unter biefen SRäumen felbft !am in erfter ßinie 
ein Saben auf ber norböfüidjen (Säe beS ©ebäubeS in SBetradjt, 
bon bem SWauerrefte ben SBrettener ©tabtbranb bom 3al)re 1689 



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55 

überbewerten, imb ber öon Sllejanber SBürj im Qa^re 1705 
in ber SBeife toieber aufgebaut toorben ju fein fdfjeint, baf$ 
bie fünfter unb bie äufjere ©ngangätfire an ben urforünglidjen 
©teilen Sßlafc fanben. ©obann ift barauf Ijinjutoeifen, bafc 
©djtoarfcerbt ebenfo ttrie f ein ©rofjbater bie Steffen ingfranfr 
fürt a. Wl. befugte. 3 n feinem ©riefe an ®^träu§ öom 
8. 3uli 1550 naljm er eine SJeife in bie alte Äaiferßabt in 2fo3* 
fid)t. 2 ) Qn feinem ©djreiben an benfelben ©IjtjträuS fcom 
6. 9tprU 1554 berietet 2Ketand)tf)on, baf$ iüngjl nur fein Sieffe 
©eorg 8 ) in granffurt getoefen, toäljrenb fein SSruber infolge 
ber gufammenfunft be§ pfäljifd^en fturftttften unb be§ toürttem* 
bergifdjen #er jog§ ju SBrudf)fal, bie gerabe jur %t\t ber gfranl- 
furter SKeffe jlattfanb, ju Jpaufe jurfidgeljalten toorben fei. 4 ) 
3>ie auSbrütflid&e ©rtoäl)nung ber granffurter SJteffe burdf) SRe* 
landfjtljon unb bie £atfadf)e, bafj früher SReuter ebenfalls auf 
ber SKeffe ju granlfurt im gefdjäftlicljen Sntereffe toeilte 5 ), 
ergeben e§ jur ©ettnjfteit, bafj aud) ©djtoarfcerbt öon Söeruf 
Kaufmann toax unb iljm bei feinem ©efcfyäftöbetrieb in ben f^ätc- 
ren Sauren fein ©oljn ©eorg jur Seite ftanb. SBermutlicf) 
betrieb ©dOtoarjjerbt gleidf) feinem ©rofjöater ein £udf)tüaren- 
geföäff) 

greilidf) toar ©df)toarfcerbt nicfjt auSfdjliefjlidf) Kaufmann, 
fonbem audf> ßanbnrirt. 2>ie S33at>I biefe§ SerufeS erllärt ftdf) 
unfdf)toer au3 ben örtlichen 33erl)ältniffen. 2luf ber einen ©eite 
ift baran ju erinnern, bafj e§ bamafö in ^Bretten leine ©rofc 
laufleute unb ©rofjinbuftrielle gab, Seute, benen ber Setrieb 
iljreS ©efdjäfteS enorme ©nnafjmen braute. SBielmeljr fefcte 
fidf) bie befifcenbe Älaffe ber SBeööllerung, abgefetyen t>on ben 
^Beamten, av& ©eloerbetreibenben unb Äaufleuten, unter benen 
man iebodf» foldje mit unb oijne lanbtoirtfdjaftlidje iKebenbe- 
fdjäftigung ju unterfd^eiben tyat, unb reinen Sauern jufammen. 
®ie too^abenben ©etoerbetreibenben unb ftaufleute befaßten 
fidf) in ber Siegel audf) mit Slcferbau. Stuf ber anbern ©eite 
ift in$8etradf)t ju jiefjen, ba6©d^ttJar§erbt§9Kutterfd^toerlidE) 
nur ba§ „toaffergut, ba§ man nempt ben fteger See, jtoifdjen 
SBret^eimer unb fnütfjlinger marlen ob ber ftrafjen gelegen" 7 ), 



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56 

fonbern oucf) nodf) anbete Siegenfdjaften ljinterliefj unb einen Seil 
babon bei ber ©rbteilung ifyr ©oljn ©eorg übernahm, unb 
ferner, bafj biefer burd) feine brei grauen ebenfalls in ben 
SBefijj bon ©runbftüden gelangte. 2Benigßen3 befafc nadjtoeislidj 
fein ©cfjtoager, ber Sftonennrirt SJlartin £edjel, gelber, bie gennfc 
nidjt alle bon iljm erft neu angefdf)afft, fonbern jum Seil ererbt 
ttmrben. 8 ) 2Bie aber audf) ©dOtoarjjerbt ju feinen Siegen? 
fdf>aften gelangt fein mag, genug, einige bon ifynen finb in ber 
„SRenouation über ba§ antpt SBretljeim" bom $Qt)ie. !540 unb 
im Sagerbud) be§ ÄlofterS SJtoulbronn bom 3 a $ te 1^60 unb 
1563 mit Slngabe ber £)rtlid)feiten unb ber Slngrenjer ber* 
jeidjnet. gene nennt eine Sßarjelle „an ber nrinbßegen", neben 
einer SBiefe be§ Shirffirften gelegen. 9 ) ®iefe3 jäljlt auf 
1 SRorgen 2lcfer oberhalb be§ ©djtmnbelbaumS, l 1 /, SSiertet 
2tder hinter 38eif$ofen, einen Seil bon 2 2Rorgen 2Wfer bei ber 
SBinbmüljle — ben anbern Seil fyatte äßarluä Shttlanbt, 
Pfarrer ju SRinflingen — , einen Seil bon 5 2Rorgen SttdEer unter 
bem ©dfjttrinbelbaum — bie jtoei anberen Seile Ratten 2Rat* 
tljeSSRiebt unb Igoljann ©dfjefer§(£rben — , einen Seil bon 
3 SWorgen im £ä&lodf) — ben anbern Seil fyatte 2JI artin 
SfjortoartS SHnb. 10 ) Slufjerbem ftanb ©djtoarfcerbt, folange 
er furfürftlid&er Äetler fear, ber Sfte&braudfj bon 22Jtorgen SBiefen, 
bie in ber Stinflinger ©emarfung lagen, ju. 11 ) 

©in erfter flüchtiger 33licf in bie „SRenouation ober ba3 
antpt Sretljeim" bom S a ^ re !540 lönnte leitet jur Sfanaljme 
berleiten, baß ©djtoarjjerbt nidjt nur Kaufmann unb Sanb* 
nnrt, fonbern audf) gleifdjer toar. ®enn l)ier ttnrb fein 9iame 
in bem Slbfdjnitt „S^lid^ 2Kej}el bnnb SBrotbenä jin§" angetroffen. 
®te Angabe, toonadf) 1540 f ,8 or Ö ©<$toar|jerb mit feinen 
miterbemt" bon ben 24 im @rbgefdf)of$ be§ SRatljaufeS untere 
gebrauten gleifdf)bänfen 8 innehatte, 12 ) ift in bem ©inn ju 
berftefyen, baß er unb fie ©gentümer ber S5an!e toaren unb 
biefe offenbar an SBrettener gleifdjer betpadjteten. ©omit 
toaren biefe SSänfe nur eine ber ©rtoerbSquellen ©djtoarj}* 
erbt§. 3äl)lt ju biefen Duellen ferner ba§ ©eljalt, ba§ er 
al£ ©df)ultljeifj unb Äeller bejog, fo mufj freilief} bemerft 



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57 

toerben, bajs fd^metlid^ biefeS in Bretten triel ljöljer toax atö 
anbertoärtS. a3etfptcl§mei[e erhielt 1523 ber ©df)ultf>eif$ öon 
SBojberg iäfyrlidj nur 10 ©ulben, 20 SJMter £afer, einen SSBagen 
§eu unb ein ©ommerfleib. 18 ) 

3)en SBunfcf), nod£| meljr aß ba§ 6rtoäl)nte übet bie 33e- 
fifcöerljältniffe ©djtoarfcerbtS ju erfahren, läßt ber SRangel 
an entfpredf)enben Siad^rid^ten unerfüllt. 3 c öenfaH3 ift mit 
ben aufgejagten ©runbftficfen nicfjt einmal ba§ erfdjöpft, totö 
er an Immobilien in ben legten Satjren feinet fieben§ befafc, 
gefdf)h)eige ba3, toa§ er bor ber SSer^eiratung unb 2lu8fieuer 
feiner Äinber fein eigen nannte. ®enn ba& bie SSerforgung 
ber jafylreidjen Äinber fein urfprünglidf)e§ SBefifctum fel)t ju* 
fammenfcf)rum:pfen lieft, liegt auf ber §anb. äufcerbem l)ört 
man gar nichts über feinen 2Kobiliarbefi|j, namentlich an Äapi* 
tauen u. bgl. SBringt man freilid) bie SÖKttel in Slnfdjlag, bie 
er beburfte, um feine Stinber felbftänbig ju madjen, unb rennet 
baju ben SBert ber iljm nodj 1561 — 1563 verbliebenen ©runb* 
ftüde, inSbefonbere feinet neben bem JRat^aufe gelegenen 2ln* 
toefenS 14 ), fo lann e§ feinem 3^^fd unterliegen, baft ©djtoarfc* 
erbt ein fefyr tooljfljabenber, \a für SBrettener SSer^ältniffe reifer 
SRann toar. 



3^eite Abteilung. 
Sie öffentliche Wittfamteit 

1. Äajntel. 
Stabt unb 2tmt Steuern 

©o fefyr aud) ba§ Statten be§ 16. 3al)rl)unbert§ bie jeü* 
genöffifdjen greunbe unb SSere^rer 2Keland)tl)on§ anjog, fo 
befdf)ränften fidf) bodj felbft biefenigen, bie bie ©tabt au§ 
eigener Slnfdjauung fannten, barauf, nur einjelne 3 ß Ö e av ® 
bem ©efamtbilb ber 9iadf)tüelt ju überliefern, ©o fcerljerrlidjt 



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58 

Ulridf) Don Jputten bie Sreue unb Xo^ferleit bcr SBrettener 
im Saljte 1504 1 ) unb befingt bcr Jpeibelberger Sßrofeffor 
Salob ättictylluS btc »etoäljrung bcr ©tobt 1504 unb 1525, 
iljre fdfjöne unb gefunbe Soge, iljre gelber, SBiefen, SBal* 
bet ufto. 2 ) 

9iod) am auSfüljrlidfjften jeidfjnete goadfjim (SamerariuS 
btc Jpeimat feines Jper jenSfreunbeS auf ©runb bcr @mbrü<f e, btc 
er Ijier im Qaljre i^ 2 * gefammelt Ijatte. @r gebenft bcr feljr 
lieblidfjen unb, toeil an eine große SBerfeljrSaber angefd&loffen, 
günftigen Sage beS ©täbtleinS, feiner für beutfdfje SBerijältniffe 
fdfjönen, ja glänjenben SBauart, feiner SBefejKgung, hinter ber 
bie pfäljifdje £reue bem tPürttembergifdjen Jperjog Ulridf) Srofc 
bieten lonnte, ber SBefdjäftigung feiner SBebölIerung, neben bem 
StdEerbau be§ nur auf ben Ort unb feine nadjfte Umgebung 
fidf) erftredenben Snbuftrie* unb JpanbeföbetriebS, ber 3Bol)Ü)aben* 
ljeit, ber überaus großen greunblidjleit unb ber ©ittfamfeit 
feiner ©moof)nerfdE)aft. 8 ) 

3^ar läßt fidf) ^eutjutage ba£, toaS bie genannten unb 
anbere ättänner an SKu3fül)rlidE)Ieit in iljren SHitteilungen über 
^Bretten Derfäumten, nidjt meljr boüfianbig nad$olen, immerhin 
aber geftatten nod) gar nidjt ober nur flüchtig benufcte Quellen, 
bie ertoäljnten ffijjenartigen SBemerfungen erljeblidf) ju erweitern, 
gnbem idf) midi) an bief er ©teile befdjeibe, l)aupifäd)li($ foldfje £üge 
in bem 93üb ber ©tabt unb i^rer löeööllerung ju beleuchten, bie 
jum SSerftänbniS ber öffentlichen SBirffamfeit ©djtoarfcerbtS 
bienlidj erfcfjeinen, ertoäljne \<fy junäcfjft, baß ^Bretten in ber 
erften Hälfte be§ 16. 3crt)rf)unbert3 „brt)f)unbert §u3gefeffen" b. 1). 
300 mit einem §aufe angefeffene gamilien befaß. 4 ) $ält man 
bamit jufammen, baß ba§ benachbarte 9ttnflingen 1540 au§ 
28 Käufern unb $of rotten 6 ) unb bie SRefibenjftabt Jpeibelberg 
1439 779 fdf)a|ung^flid)tige pufer umfd)loß 6 ), fo gettrinnt 
man ben ©nbrudf, baß ^Bretten mit feinen 300 gamilien unb 
feinen ungefähr 1800 ©ntoo^nern 7 ) unter ben bamaligen Jjfäl* 
Sifdjen ©täbten eine ber namhafteren fear. 

2)ie grage na§ bem äßirtfdjaftöleben ber SBrettener 83e* 
fcöllerung toirb teitoeife f<3jon burdE) einen SBlidC auf bie au§- 



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59 

gebdjnte, ljeutjutage 2234 #eftar große ©emarhmg bet ©tabt 8 ) 
beantwortet. SHe fruchtbaren gelber unb bie faftigen SBiefen 
hiben ganj öon fetbft ju 2l<ferbau unb SBieljjudfjt ein unb ge* 
toäljrten #unberten öon ©nwoljnern meljr aB auälömmlidfje 
Sfaüjrung. SBon ©etreibearten würben Ijauptfädljlidlj Joggen 
(Äoxn), ®inlel, &afer unb ©erjle, öon Jpanbefögewädjfen ©rbfen, 
Stufen, Sein ufw. angepftan jt. 9 ) $ie häufige (Srwäljmmg 
öon Dbft* unb Ärautgärten jeigt, baß bie mit Dbftbäumen unb 
mit Shaut, SWiben, ©rbfen, Sinfen, Jpanf u. bgL beßanbenen 
Sßatäeflen jal)lreid(j Waren. 10 ) ©nen weit größeren glädfjen* 
taum oiä ^eutjutage nahmen im 16. Qfaljrljunbert bie SBingerte 
(SBeingärten) ein. 3 U * ©ewinnung be£ Slebenfafte würben außer 
ben ©elänben im #of)berg unb Sefjrberg foldje in ben @e* 
toanben §eibelberg unb §aufertt)al benufct. 11 ) SBon ber 85e* 
beutung ber 33ieljjudE)t gewinnt man eine ungefähre SBorftellung, 
wenn man erfährt, baß unter ben ftäbtifdjen ^Beamten unb 
Wienern audf) ein Shrfjljirt, ein ©<3jweinel}irt unb ein ©djäfer 
öertreten waren 12 ), ber Sßfarrer unb bie ©tabt je einen 3^t* 
jtier unb ber fjaut unb Pfarrer je einen ©ber galten mußten 
unb bie ©tabt bie SBerpflidjtung Ijatte, afljäljrlidj mit 750 ©djafen 
auf bem furffirftlidjen §ofgut ju pferd&en. 88 ) 

S)ie für bie Sanbwirtfdjaft genügten Seile ber SBretiener 
©emarlung waren teils $öfe, teifö einstige ©üter unb, nadj 
iljrer SBefifcform betrautet, teil» Selben, teils freies ©gentum. 
SMS jum Saljre 1& 43 *° ax ba3 SHofter $errenalb ©runbljerr öon 
17 &öfen, öon benen 16 je ein SBirt unb einen brei SBirte 
ju Seijen Ratten. SBon jebem ber 16 §öfe bejog ba§ Älofter 
eine ictyrlidEie ©ült öon 8 ©<3jilling geller, je 4 3Mter ®om, 
5)infel unb $afer unb V 2 ©immer (Srbfen, öon bem 17., bem 
fog. langen $of, eine jäl)rlid^e ©ült öon je 10 SRalter Äorn 
unb §afer unb 8 kalter ©inlel. ®ie §öf)e ber ©ült läßt öer- 
muten, baß biefe $öfe nidjt feljr groß waren. Unb in ber £at 
umfaßte ber £of be3 SBilljelm &acf nur 16V 2 borgen #dfer unb 
27 4 3Jiorgen SBiefen, ber $of be§ Sodann kern jler einl)albe§ 
SSiertel SBiefe meljr unb ber #of be§ ©ebaftian Solinger 
24 ättorgen #dfer unb 2*/ 4 borgen SBiefen. 14 ) 2lußerbem war 



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60 

§errenalb ©runbljerr bon ungefähr 328 SDtorgen einjedfjtiger 
#<Ier. 2)iefe Siegenfdfjaften fatnt ben jwei Seilen 3d)nten, bie auf 
ben $ofgütern ruhten, unb einer in ber ©tobt gelegenen 33e* 
Häufung unb $offtätte, bem fog. §errenalber §of, berlaufte 
am 27. Sfaguft 1543 fcerjog Ulridf) fcon SBfirttemberg für 
3553 ©ulben an bie ©labt Bretten. 16 ) @in weiteres &ofgut 
befaß ber pfäljifdEie Jhirfürft, ba3 #äufer (©djeunen), ©tälle, 
#ofraite, na^eju 212 äRorgen tdfer, 197 8 äßorgen SBiefen unb 
1 U äKorgen Sftautgarten umfaßte. $iefe einjelnen SBeftanbteile 
waren nidjt arronbiert, fonbern jatyreidje jerftreute Sßarjellen. 
3m ©egenfafc ju ben ^errenalbfdjen §öfen würbe baä für* 
ffirftlicfje @ut in 3ritpadE)t gegeben, unb jwar nachweisbar 1538 
auf 6 Saljre. 18 ) ©einen ^ßäd^ter bejeidjnete man gewöffttlidf) 
aß $ofmann. 17 ) Kennet man ju biefen gmnbljerrfcJjaftlicJjen 
93efi$ungen nodj bie ju bem $ofpital unb btn geiftüdjen 
Sßfrünben gehörigen ßänbereien, worunter \xä) audfj $ofgfiter 
befanben 18 ), fo blieb bem SBrettener SBauernjtanb unb benen, 
bie fidE) fonft mit Sanbwirtfcljaft befestigten, bon freiem ©gen* 
tum nidjt meljr aHjubiel übrig. 

S)ie fjluren ber ©emarfung waren mit bem ffäxiim &** 
laftet. Um nur ba§ SBidjtigfte ju erwähnen, fo teilten fid^ bie 
3eljntf|erren um 1562, abgefeljen bon bem auf einzelne 2arü>& 
reien befd^ränlten SBorje^nten ber Pfarrei unb be£ 2Keßneramte§ 
ju SBretten, in ben großen Betynten, b. lj. ben 3^Kten bon 
Joggen, ®infel, &afer, (Smerfom, ©nforft, #eibenforn u. a. in 
ber äßeife, baß bie SSrettener Pfarrei unb ba§ Älofter fjrauenalb 
je ein ©rittet unb ba3 ©omftift ©petjer unb ba3 SHofter 3Kaul- 
bronn \t ein ©ecptel erhielten. 19 ) 

©ie Sttufjäljlung ber ©runbftüde ©eorg ©d^warfeerbta 
ljat bereits ernennen laffen, wie Kein einjelne ber in ber ©emar* 
fung gelegenen ?ßarjelfen waren. 20 ) Snbeffen fommen foldje 
SBeiftriele nidjt etwa aß SluSnaljme, fonbern eljer als SRegel in 
SBetracljt. ©elbjt ber Jhirfürft befaß ©tüde, bie nur einen 
2Rorgen unb weniger afö einen 2Rorgen umfaßten 81 ), lein 
SBunber barum, wenn triele feiner Untertanen Äderlein bon 
nur 7 4 2Korgen ©rßße Ratten. 22 ) 



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61 

2)ieienigen, bie fid} mit Sicfer* unb äßeinbau befaßten, waren 
enttoeber SBauern unb äßeingärtner öon SBeruf ober ©ewerbe- 
tteibenbe, ftaufleute u. bgl., bie nur nebenbei Sanbttnrtfdjaft 
betrieben. 3 U & er er P en klaffe barf man tvotjl bte meiften 
Sn^aber ber $errenalbfdE)en £öfe, fo ben ©dfjultl)eiß &einricf( 
SRutlanbt, gljriftopf) Startmann unb Soljann 3 ie 8 l e* 
jätjlen 28 ), jumal fie ober üjre Äinber audlj in bem SBret- 
tener ßagerbudj be3 5Hofier§ SKaulbronn angetroffen werben. 
%laä) biefer Oueße Ijatte um 1562 bie äßitwe öon (Srljart Sind 
ben größten ©runbbefifc. 2H3 SBeingärtner wirb 1586 Sßeter 
Sflenblin auSbrüdflicf) bejeidjnet. 24 ) Qu ber aweiten Sflaffe 
rennen außer ©djwarfcerbt 26 ) öon ben Snljabern ber er- 
toätjnten £öfe }. 83. bie SBitwe be§ ©ebaftian Solinger, 
bie SBirtin „3um Sö^en" 26 ), ber ©djwager ©djwarfcerbtS 
unb 3ftelandjtl)on3, *ßeter ftedjel, unb @rf)art gincl, bie 
afö SlmtSfnedjte in lurfürfüid^en ©ienften ftanben 27 ), fowie ber 
Sttefcger gelij SKew 28 ). 

®ie SBewirtfdjaftung ber auSgebeljnten gelber, SBiefen unb 
Sßeinberge etfjeifdjte biete 2lrbeit3fräfte, weit meljr, afö in ^Bretten 
jur Verfügung ftanben. ©eStjalb würben außer SMenftboten 
audE) !£agelöf)ner unb Seute, bie ben heutigen ©adjfengängern 
entsprechen, bon aufwärts Ijerangejogen. ©o f)ört man öon 
einer fremben SagelöljnerSfamilie öon äßalbenbudj (D.-21. Stutt- 
gart), einem ©trofyfdjneiber unb feiner grau au§ ©edjingen 
(£).*2t. ®alw) unb öon in ber ©rnte befestigten ©knittern 
au§ Sluerbadj bei 2lug§burg. 29 ) $en . auswärtigen unb nur 
öorübergeljenb in ^Bretten befdjäftigten Arbeitern finb ferner 
bie ©eegröber juju jaulen. 80 ) 

2lußer ben §auäpläfcen unb §ofraiten unb ber lanbwirt* 
fd^aftlid^en gläd&e umfaßte bie SBrettener ©emarfung wie ljeut- 
jutage, fo aucf) im 16. gaffrljunbert auSgebeljnte Sßalbungen, 
©ewäffer fowie öffentliche *ßläfce unb Sßege. 81 ) Stile auf 
biefer ©emarfung gelegenen äßälber waren ©gentum ber ©tabt- 
gemeinbe. 82 ) Über bie bem Shirfürfien gehörigen ©ewäffer 
bemerft bie „Sienouation ober ba§ ampt SBretljeim" öom gafyre 
1540: „2)ie öifdj ober grunbelbad^ nebenb ber ©tatt l)inab lauf- 



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62 

fenbe, genant bie ©atjjadf), iß meinS gnebigßen ljerrn eigenn. 
gadjt an bei} ber JRinben SKüIn imb beSS SReldBjanfen toeljr, 
geljt ljinab big ju ber SBalämuln ju @nb SBretljeimer gemardt". 88 ) 
®ie öffentlichen ?ßläfce unb SBcge fielen bodf) tooljt in ^Bretten 
ebenfo nrie anbertuärtS unter ben SBegriff be£9llmenb3 (StttmanbS) 
unb toaten beäfyalb ©gentum ber ©tabtgemeinbe. 

©etoäljrte fdjon ber lanbtt>irtfdjaftlid)e ^Betrieb einer Sfajaljl 
t>on$anbtt>er!ern, wie SBagnern, ©äjmieben unb Sattlern, Arbeit 
unb SBrot, fo fieberte ber §anbel unb SBanbel in ber ©tabt 
unb ben Drtfdjaften ber tüo^abenben Umgebung einer nodE) 
größeren Steige öon ©etoerben SBefdjäftigung unb SBerbienß. ®a 
fie allefamt in leiner erhaltenen Duelle auSbergeit ©dfjtoarfc* 
erbtS namhaft gemacht finb, pelle idj fie Ijauptfädfjlidj auf ©runb 
ber Slngaben be3 SBrettener Sauf* unb JEraubucp 1565—1590 in 
atpljabetifdjer Reihenfolge mit ^Beifügung ber Siamen jufammen. 
®anadj waren Vertreten: SSäder (SSett Don (Steffen, afö £au3* 
bäder begeidjnet, UlridE) ©teffer, SBolfgang, ©tepljan unb ©eorg 
$en&ner, Soft $aibe, Sodann Steifer, 2Rattl)äu3 SBeingarten, 
SBolfgang äRettinger, afö SBäder unb SBirtöfnedjt jum „Sötten" 
bejeidjnet) 84 ), SSaber (Igoljann ©euerer, goljann ©d&aiblin, 30* 
fjann SBelfcinger, Sodann ©urd^benbad^) 86 ), SSrudjfdfjneiber 
(Slnbreaä SRang) 88 ), 33ud£)binber (Saban SBecftfelberger) 87 ), 
SBüd^fenmeiper unb Slrmbrufter (WßpJ) ©teinmefc) 88 ), 
gär ber (Subttrig *ßej3, SoljannSoll ober 2)olb, audj afe ©dfjttmrj* 
färber begeidjnet, Soljann ©Raffer, Qfofob @ut unb Seonljarb 
©djtoab, audj afö ©d^tparjfärber bejeidjnet) 89 ), ©erb er (3o* 
ljann SBafdljfai, Seonljarb Suceier, goljann Soft, audfj als SBSeife* 
gerber bejeidjnet, 9Inaftafiu§ ©orfdE) unb Qfolob Sufc, aß JRot- 
gerber bejeicfinet) 40 ), ©lafer (galob Sung) 41 ), ©olbfd^miebe 
(goacJjim 28idf) 42 ), ^utmadjer (Sodann gifcfjer, ©eorg SBerner 
unb gof)ann SBrenner) 43 ), Sannengiefcer (Subttrig JEraut unb 
Sodann Siegler) 44 ), ftübler (SBenebift £efc) 46 ), ßüfer (©eorg 
©ctjmieb) 48 ), Äürf djner (©imon Sinapp unb ©jrifiopt) Segel) 47 ), 
ßupferfcfjmiebe ober ßefjler föalob, Qoljann un & SReld^ior 
SKucfenbrot, PriftopfyäBagner, ^afob Sedier unb @rf)art #un) 48 ), 
SRaler (3Kattf)äu§ ober 2Rattf>ia§ Sttricf) 49 ), SRaurer (©eorg 



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63 

SöSter ober SoSlet unb SlilotauS faeufj) 60 ), äKefferfdjmiebe 
(Sofymn £)tel) &1 ), SRefcger (3Ketö)ior ©träfet, SBenbelin »rot- 
bedE, gelij unb Soljann 3K ettJ °bex äJtel)/ 3°^ ann oberer, 
SRic^ael SRarten, SKartin SKartini unb ©afluä $ortt>artl)) M ), 
2RfiUer (SlnbreaS 3>firr, Sodann SSertfcf), *ßu!te SRüfler „in 
ber ©Jrittet tnljui", #ipJ)oIi}t $irt, bejeid&net ote 2RüIIer auf 
ber ©otte§acf ermüde, berfelbe, bejricljnet ate SKfitter auf 
ber ©al$ofer 2Rfil)le, 2tyoflo, SDWUler auf ber ©otteäadfer- 
mfil)le, $f)iltyj), SBüfler auf berfdben Witye, SKatt^äuS $reer, 
aRüIIer auf ber aSergmfiljte, £f)eobafi> ?ßreer, SRüHer auf ber* 
felben äRfitye) 68 ), Sßejlter (Uiric§ äRMier) 64 ), Drgetmac^er 
(ftonrab SBecf) 86 ), ©ädfler (Sodann unb ©eorg $ei)f$ unb SJfar* 
tut Dberün) 66 ), ©attler (Sodann ©dfjüfc, Sodann 2Rüfler unb 
&rnoü> (SberSbacf)) 87 ), ©djloffer (ttlrirf) 2Rofi) 68 ), ©d^nttebe 
(2Ratti)ia3 ©tordf) 69 ), ©dfjneiber (»erwarb #offntann, *ßeter 
Sfreufc ober Jfceifc, „ber weifte ©djneiber", infofern eine fettene 
(grfdfjeinung, al§ er au§ SSefanjon flammte, Sfafpar ©djßnljerr 
unb Stomas ptcf) 60 ), ©d^reiner (*ßaul ©teffan, Sodann @rpf, 
©ebaßian SDWÜler, S^bfl 3^ mtnermann &• 3- w* Sorenj 3i mtnet " 
mann) 61 ), ©d(jul)madE(er (3of)ann fftfdjer, #einridj fjfolfc, Slbra* 
ljam ©djafl unb ©eorg geuertin) 62 ), ©eiler (^oljann ©cfjäfer 
unb Seonljarb Äuberlein ober ftieberlein) 68 ), JEudjf euerer ober 
©dfjerer (^ßPip^ SRamburger, 3°f e P^ SSenj, StnbreaS ättang 
unb ^oljann Slamberger) 84 ), SBagner (SRattljeS SBegner ober 
Sffieb) 68 ), ^eber(3aIob#albmet)er, WßPP #einber, ateSud)* 
toeber, ättartin SBagner, Qalob Sfanjler, beibe als Sudler, unb 
©eorg 6tpf, aß Seimoeber bejeidfjnet) 66 ), SBirte, unb jtoar 
ber SBirt „gur Sfcone" (SKeldjior £edjel, Verheiratet feit 1520 
ober 1521 mit 3ftefond)tl)on3 SWutter, SSarbara geb. Deuter, 
afö Stronenttrirt 1525 nadjtoetebar, ber ©oljn 2Md)ior§, 2Rartin 
$ed)et, aß Jfronenttrirt 1540 unb 1550 bejeid£)net, ber ©oljn 
SRartinS, SRetöiior £edE)el, geftorben @nbe 1565 ober Slnfang 
1566, bie SBittoe 2Md£)ior £edjefö, Äat^arina geb. SBecfer, feit 
16. Sttobember 1568 fie unb tyr ättann ©ebaftian ©ton, bor 
1582 Sodann Stpp, feit 1582 feine Sßittoe Suftina geb. ©d^loar^ 
erbt, Softer be3 ©djultyeifjen, feit 21. Suni 1585 fie unb tfjr 



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64 

jtoeiter äRcmn -Dtartin ©ilbernagel, nad) intern toatyrfdjeirilid) 
1593 erfolgten %ob üpre Softer avß erfter ©)e Slnna 2\pp 
unb beren 2Rann 2Rid)ael ©pengier (©pengel), ljernadj iljr ©oljn 
Sodann 2Rid)ael ©pengier, alle jur fjamilte §ed)el unb ©d)tt>at{j* 
erbt gehörig) 67 ), ber SBirt „jum Sötten" ober „junt gelben 
Sötten" (1555 ©ebaftian Solinger, bor unb 1586 Sodann £of- 
fefc, feit 1586 2Inbrea§ 9?., feit 1587 ßorenj 9ttnbfdjer) 68 ), ber 
SBirt „jum ättoljrenlopf" (1566 ättartin äRörer) 69 ), ber 28irt 
„jutn ©eift" (1586 unb notf) 1589 3of>ann &umpeltet>, feit 

1589 ©eorg ©iefenbedjer) 70 ), SBollenf nappen, afö knappen 
bejeidjnet (©ebaftian SBaltljeufer, ©eorg SRefcger unb goljann 
3Pßtf) 71 )/ Simmerleute (^ann ©djmib unb 2)abib Sfrtau* 
forn) 72 ). 

S)a bie SBrettener ©eiftüdjen, bie in ben galjren 1565 bte 

1590 bie Äirdjenbüdjer führten, fo ttenig allgemein ben SBeruf 
ber bon iljnen eingetragenen erttadjfenen *ßerfonen ju nennen 
pflegten, baft fie niemals Sanbttirte, Siaufleute, $änbler unb 
Stämer erttetynten, barf bie boranfteljenbe fiifte nidjt ju ber 
Meinung berleiten, al§ enthalte fie alle bamafö in ^Bretten bor* 
Ijanbenen ©etterbebetriebe unb bie SRamen aller bantaligen ©e* 
tterbetreibenben. greilidj ttenn man bie erttäljnien ©etterbe* 
arten mit benen bergleid)t, bie in bem SBrettener SBürgerregifier 
bon 1688 78 ) unb in ben gleidj jeitigen Äirdjenbüdjern angetroffen 
werben, fo ergibt fid), bafc in unferer Sifte nidjt biele Don ben 
1565 — 1590 in ^Bretten bertretenen getterblidien SBeruf&trten 
fehlen lönnen. %tnn bie jüngeren SBerjeidjniffe tteifen nur in 
bejug auf SBortenttirler, ^Bierbrauer, ©reljer, glafdjner, §äfner, 
Äaufleute bjtt. Ärämer, ©trumpfftricler unb SBaffenfdjmiebe 
ein 2Rel)r auf. 2)iefe§ ©rgebntö berechtigt aber gettifc aud} ju 
bem ©djlufc, bafc ba§ für bie igaljre 1565—1590 gewonnene 
SBilb öon bem ©etterbebetrieb ju ^Bretten in ber §auptfadje 
aud) für bie borangeljenben Saljrjeljnte gelten barf. 

(Sntfpredjen bie nadjgettiefenen ©etterbearten im aüge* 
meinen ben Serljältniffen einer bon ttoljlljabenben Drtfdiaften 
umfränjten fübtteftbeuifdjen Sanbftabt, fo muß bod) auffallen, 
bafc einige StotiQt ftärler bertreten waren, als bie§ bie örtlidje 



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65 

SKadjfrage bebingte. 9tomentlicf> ftmngt bie unverhältnismäßig 
große ftcdjl öon ©erbern unb ©ewerbetreibenben, bie fid) mit bcr 
§erfiellung Don %ud) befaßten, im einjclnen SSeber, gärber, bjto. 
©djwarjfärber, SBollenfnappen unb JEudjfdjerer, in bie Slugen. 
2>aju fommt, baß nad) ber „SRenouation über ba§ ampt SBret* 
f)eim" im %ofyxe 1540 außer bem 2Re|gerljanbwerf nur nod) 
bo§ §anbwerf ber „Satdjer ober SBeber" eine bereite 1529 er* 
laffene 3 un f tot:i>nun S befaß. 74 ). 2lu£ biefen Satfadjen müßte 
man folgern, baß in ^Bretten %uä) nidjt bloß für ben SSebarf 
ber ©tabt unb iljrer Umgebung ljergefteflt würbe, felbft wenn 
e§ nid)t meljr feftgeftellt werben Knute, baß bereits im galjre 
1504 bie Äaufleute ^oljann SReuter unb Salob ©tfimelfcle 
bie granf furter SReffe, unb jWar offenbar mit SBrettener 2M>ern, 
bejogen. 76 ) ©in äljnlidjeS barf audj öon ben in Söretten ljer* 
gestellten ©erbereierjeugniffen angenommen werben, ©er 2lu£* 
gefialtung beS Keinen £anbwerfbetrieb£ jur Qnbuftrie famen 
bie örtlichen SScr^ältniffe trefflid) juftatten. Senn ber bie ©tabt 
burdjfließenbe ©atjbadj (©albadj) lieferte für bie %wty unb 
fieberbereitung baS äßaffer, unb bie für bie lefctere notwenbige 
Soljrinbe war in nackter 9iäf)e ju Ijaben. Slußerbem ftanben 
fdjon um 1540 einige SMljlen jur Verfügung, bie im 9UnI* 
linger %a\ gelegene 2Balfmül)le unb bidjt babei bie ©djleif* 
unb £ol)mül}le fowie bie jweite Sof)mül)le in ber SRälje ber fog. 
SRoßwiefen, alle brei wal)rfdjeinlicf| bereite bamafö, fidler aber 
im 17. 3af>rt)unbert ftäbtifdjeS ©gentum. 76 ) 

®te mancherlei einljeimifdjen gewerblidjen ^Betriebe waren 
inbeffen niefit imftanbe, alle SBebürfniffe ber ©nwoljnerfdiaft ju 
befriebigen. ©arum lamen öon Seit ju Qext auswärtige §anb* 
werler nad) SBretten. ©o gelten fidj fcorübergeljenb auf 1570 
ber ©eibenftiefer 3°l) ann ©djmib aus Ä unb 1586 ber 
*ßlattner Sodann tnufd^en aus SBeil im ©d)önbud) (D.*2l. 
Böblingen), ber bie §arnifdje ber SBürger fegte. 77 ) ©ünftige 
Gelegenheit ju einlaufen boten bie im Qa^re biennal abgehaltenen 
SRärfte bar, für bie am 27. ©ejember 1492 türfürft $f)iliW 
befonbere Privilegien gewährt ljatte 78 ), unb bie bebeutenb gewefen 
ju fein fdjeinen. ©ebenft bodj 3Keland)tl}on tyrer gelegentlidj 

mt SKülIet, (Seorg ©djtoatfcwbt. 5 



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66 

in feinen SBorlefungen unb nennt audj öon ben Ijier feilgebotenen 
©egenjlänben (S&waren, bleibet unb lanbmirtfd^aftlid^c ©etäte. 79 ) 

®em fyanbd unb SBanbel bet ©tobt fam üjte Sage an 
einer großen §eei> unb $anbeföftra&e feljr ju ftatten. 3)er 
av& ^Bretten flammenbe unb bielgereijte ättidjael gebetet 
bemerft baräber: ,,©o l)at e3 ein fo Ijerrfidje Sanbftraffen, bafc 
alle toaaren Don SSenebig, Sfagfjmrg tmb SBlm auff fJrandEfurt 
ünb bon banbannen wiber ju rfidf, wie audj aöe poßen aufj 
©Manien, SBelfdj bnb Seutfdjen laxiben burdf) biefe ©tabt orbent* 
lidi} geljn muffen". 80 ) $iefe SBeljauptung lägt fidE) burdfj $al)l* 
reiche Satfad^en belegen. Um nur einige ju erwähnen, fo 
waren waljrenb ber ^Belagerung ^Brettens 1525 nidjt weniger 
alä 32 gelabene Saftwagen oberlänbifdljer SJaufleute mit ein* 
gefdjloffen. 81 ) 3n bem 2imfbud) werben öfters SJaufljerren 
unb ©deitöfnedjte auSStugSburg unb Ulm, bie in SBretten Siaji 
gelten, erwähnt. 82 ) 2ludj ber ftaifer unb anbere ^ürjten be* 
rührten auf iljren Steifen ^Bretten unb nahmen ^tcr Quartier, 
fo $fyiiiw, ber ©ofjn Starts V., am 5, äRära 1549, ber Steifer 
felbft mit feinem genannten ©oljn unb Soljann Sriebridj 
üon ©atfifen am 27. guni 1550 unb Shtrffirft SKorij üon 
©atfifen am 11. DItober 1552. 8S ) greilidf) falj bie ©tabt auf 
ber ^eerftraße audf) manche unliebe ©äjte in tf)re SKauern ein* 
jieljen, SftiegSöolI unb ©efinbel, weWj IefctereS audlj fcor SBranb* 
ftiftung nidjt jurüclfdfjrecfte. 84 ) 

SßaS bie ©tanbeSoer^öltniffe ber SBrettener SBebölferung an* 
geljt, fo naljm innerhalb biefer nadlj Qaf)l unb SBebeutung bie SBür* 
gerfdjaft bie erfte ©teile ein. Sßeue SBürger würben burdf) gaut 
unb ©djultljeift „mit 9tot unb ®utbünfen" ber SBürgermeifter unb 
be§ 9tote§ aufgenommen. S)ie 2lufnal)megebiU)r betrug einen 
Ijalben ©ulben, bon beren 3<rf|fang i^>oä) bie 93firger§föt)ne fo* 
wie 2lu3wärtige, bie SBrettener SBürgetötödjter heirateten, befreit 
waren. 86 ) Unter ben nidljtbürgerlidfien (Sinwoljnern, ben f og. hinter* 
faffen, befanben fid) in ber ©tabt unb bem 2lmt ^Bretten 1540 
150 männliche unb 108 weibliche Seibeigene be3 pfäljifdjen Shtr* 
fürften. Über iljren 3*** unb Abgang führte ber ©dEjult^eife unb 
Äeöer ju ^Bretten SRegifter. 86 ) Sfofcerbem Waren im Slmtöbejirf 



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67 

nodj Seibeigene be3 SKarfgraf en bon SBaben, §ersog§ öon SBürttem* 
berg, 9tbt§ öon äRaulbronn, ©genolfS öonäBaltftein juSSau- 
fdjlott ufto. anfäffig. 87 ) $ie pfäljifdjen Seibeigenen Ratten afliäljr* 
ttdj ju1B3eil)nad)ten bem in ^Bretten tooljnljaften $ül)nerfaut ben 
Seibjinä gu fcerabfolgen, bei *ßerfonen mämüidljen ©efdfjtedjtö 
12 Pfennig unb bei *ßerfonen toeibtidE)en ©efdjledjtö 6 Pfennig, 
ober ein $uljn. SBeim 2übe ber Seibeigenen fiel bem Jhtr- 
fürjien ba£ befte ©tfief SSielj ber SBerftorbenen unb bem #üljner- 
faut boä befte Äleib ober bie befte SBeljr ber SWänner unb 
ba§ befte Dberlfeib ber grauen ju, toenn bie Hinterbliebenen 
e§ nidjt öorjogen, eine entfpredjenbe ©elbfumme ju jaljlen. 88 ) 

3n ber 3 e ü/ oß ©djtoarfcerbt ba3 ©djultljei&enamt 
bertoaftete, faf) Söretten auf eine jtoeiljunbertiäljrige 3 U * 
geljörigfeit jur Äurpfalj jurüd. 5)enn 1349 Ijatten bie Ferren öon 
@berjteinbem$falagrafen$u}tted£)t I. bie ©tabt berfauft. 89 ) 
31jr ftaat£red>tlid)e3 SSer^ältniS jum Shirfürften ift in ber 
„SRenouation ober ba§ ampt SBretljeim" oom $cfyxe 1540 in 
ben ©afc jufammengefa&t: „*ßfal$graue Subttrig, Sljurfurft jc, 
ift SRedfjter f>err ju SBretljeim, ^att bafelbft, tmb fouer ber ©tatt 
jttring, 93enn bnb jeljenb gonb önb begriffen, aHein ben ftab, 
audf) ba§ glatt, bm nnlbtfang, alle oberfeit, ljerligfeit, f)od£) 
t>nb niber geridjt, freuet, ftrafen, SBufen, ©mtngen, Shifcungen 
t>nb gefelle". 90 ) 

$er erfte unb nridjtigfte furffirftlidje Seamte im 2tmt3* 
bejirl »retten fear ber Sogt ober gaut, ber bon ber §err* 
fdEjaft ernannt unb befolbet ttmrbe unb im „©teirifyauS" 91 ) — 
t^eutjutage ßef)t an ber ©teile ba3 SBejirföamt — tooljnte. Über 
iljn fei fyer nur fo biel bemerlt, ba% er ber tjöd&fte SSerloaltung^ 
unb Suftijbeamte fear. $en gaut umgab ein ©tab bon Söe* 
amten unb Wienern. 3 u nätf)ft ftnb bie@d£)ulil)eif$en in »retten, 
fingen, SBeingarten, $eibeföljeim unb SRinflingen ju er* 
tonnen. 92 ) 2Ragaud£) ©dfinwrfcerbt feiner befonberen gctf)ig* 
leiten unb feiner fraftbolfen ?ßerfdnlidE)feit toegen eine tytbox* 
tagenbere ©tellung eingenommen fjaben atö feine Vorgänger 
unb 9todE)folger, fo befaßen bod) audf) biefe mef)r SBefugniffe 
unb 3ted£)te atö tfjre Kollegen im Söejirl. ©o }. 83. ftellte ber 



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68 

©d&ultljeig #etnrid) SRutlanbt 1540 bie ertoäljnte SRenofcation 
übet beß ganje 2lmt JBtetten ljer. 9S ) 3)er ©djulüjeig ju 83retten 
toar in ©tobt unb Sanb nadf) bem gaut bet erfte furfürjHiclje 
SBeamte, ber Reifer unb ©telfoertreter be§ ftauts. ©ie beibe 
nmrben bemnadf) audfj afö bie Stmtleute bejeidjnet. 94 ) Slugerbem 
nmrbe bte Stellung ber SSrettener ©dEjuttljeigen baburdf) toefent* 
lidf) gehoben, bafj fie mit bem ©dfjuttfieigenamt gehtfljnlidE) audj 
bie SMerei Dertoaltet ju Ijaben fdfjeinen unb auf biefe SBeife 
bie furffirftlidE)en SRentmeifter im SBejirl toaren. 3n früheren 
3eiten nmr fcorübergeljenb bie fjautei, ba3 ©djuliljeigenamt 
unb bie ÄeHerei einem einjigen äRanne, ben man Slmtmann 
Ijieg, übertragen, fo 1504. 9Ä ) ^ebenfalls gab eS jur 3eit 
©djtoarfcerbtS im Slmtöbejirl auger bem fjaut leinen !ur* 
fürftüdjen ^Beamten, ber einen fo mistigen unb einflußreichen 
Soften einnahm ttrie ber ©djultl)eif$ unb Heller ju ^Bretten. 
Sluf bie ©njefljeiten feinet ©oppelamteS toerbe iä) tt>eiterljin 
jurüdfommen. 

Dbtooljl audj ©cJjtoarjjerbt amtliche Slftenjlfide, bie 
in be£ gautS SRamen ausgingen, mit eigener §anb nieber* 
fdjrieb, fo bürfte bodj audj ju feiner 3 e ü & er 3<nrt bei 
feinen Sfrmjleiarbeiten Don einem ftänbigen ©dj reib er unter* 
ftüjjt toorben fein, ttrie ein fotöjer 1489 unb 1566 na<3jtoei3bar 
ift. 96 ) Sin ber ©pifce be§ 3oltoefen§ ftanb ber Dberjöllner. 97 ) 
SBei iljm floffen bie ©nnaljmen au§ bem fog. alten unb neuen 
3oll t>on SBein, Sforn, äBeijen, ©Jjelj, ©erfte, Jpafer, (Srbfen 
jufammen. äßäljrenb bie einnahmen au§ biefen 3 ß ß en & cm 
SanbeSfjerm ollein vorbehalten ttmren, Ijatte Shtrfürft 
SRu^red^t I. im Sßobember 1402 ber©tabt »retten ba3 9ied)t 
bedienen, einen SSegjoll üon allen bie ©tabt berüljrenben 
gutyrtoerfen ju ergeben, bamit aber audf) bie ©emeinbe jur £er* 
ftellung unb Unterhaltung ber ©tragen, SBege, SBrüdCen unb 
©tege fcerpflid&tet. 98 ) $em Dberjöllner jianb ber gotlfd^rctber 
jur ©eite. 99 ) SRit ber Kontrolle ber üon ben 3 ^ eamtetl 
ausgepeilten $eid)tn obtt 3etteln b. lj. Quittungen unb iljrer 
©nnaljmen tt>ar ber 3^llbereiter betraut. 100 ) 

SBei ber Ausübung tf)re§ SlmieS in ©tabt unb Sanb be* 



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blcnten ftdj ber fjaut unb ber SBrettener (Sd^ttlt^eig unb SieHer 
als ERittefö- unb (Sjeluttoperfonen bcr 2lmt3fned()te, bcr 
^ü^ncrfauteunbbcrcinfpänntgcnSlettcr^au^ginfpännigc 
unb Steuer genannt. SBenn anbertoärtö jttrifdfjen Sfattöfnedjten, 
§üljnerfauten unb ©infpännigen genau unterf (Rieben ttmrbe 101 ), 
fo toaren in Bretten bie ©renjen fliefcenbe. 3)enn 1525 nrirb 
ein „einfoenniger 3lmt>tlnedE)t M ertoäljnt, unb ber int Qaljre 1622 
öerfiorbene Soljann ?ß^ili^^ SdEart ttrirb afö 2fatt3lned()t 
unb §üljnerfaut bejeicijnet. 102 ) $er Jpüljnerfaut führte ins- 
befonbere bie Sluffidjt über bie in bem Slmtäbejirf unb ben 
benachbarten nidjtyfäljifdfjen Drtfd&aften anfäffigen pfäljifdjen 
Seibeigenen unb jog bon iljnen ien iäljrfidjen SeibjinS ein, bei 
grauen urfprünglidj ein Jpuljn, tooljer er aud) feinen Siamen 
füljrt, unb im ©terbefall ba£ fog. #auptred}t. 108 ) S)ie ein* 
fpännigen Leiter, urfprünglidfj Seute, bie für fidf) allein an* 
geworben würben unb nidjt im ©efolge eines abiigen QunlerS 
ftanben 104 ), fcerfaljen ju *ßferbe ljauptfädE)licl} bie SBoien^ unb ©e* 
leitsbienjte. 105 ) 3 U ben Beamten beS SlmtSbesirfö jäpe ferner 
ber äRalefijprofurator, ber öffentliche SlnHäger üor bem 
SKalefijgeridfit, beß jetoeilS bei Jfriminalfällen, aufcer bei 2Rorb, 
Xotfd&lag u.bgl., bei gauberei, SKeineib, 2Kajeftcii3beleibigung uftt>., 
äufammentrat. 108 ) SBaljrenb bie Sätigleit ber bisher aufgellten 
SBeamten unb S)iener ficij auf ben ganjen SlmtSbejirl erftreefte, 
befdfjränfte fidj ber ©ienfi beS »üttels ober ©tabtlnedfjtS 
unb beS ©troljmeierS nur auf bie ©tabt. Scner »urbe um 
1540 jtoar Dom Slmte eingefefct unb befolbet, aber audlj bon 
ben SBürgermeifiern unb bem 9tot ju Bretten bertoenbet. @r 
toar berpflid&tet, bie SlmtSftube in Drbnung ju galten, bie 
Parteien an ben ©ericljtsiagen auf jurufen u. bgl. 107 ) 2)er fttr* 
fürfilidfje ©trotjmeier Ijatte bie SRed^te feines £errn bei bem 
SBrettener $ofmann, bem *ßädf)ter ber früher erwähnten Domäne, 
tt)af)raunef)men unb namentlich bafür ju forgen, baß ber *ßfalj* 
graf bon ben ©rnteerträgniffen bie $älfte erhielt. 2tßjät>rlid^ 
follte ein geeigneter ftnedjt als ©trofjmeier aufgeteilt toerben. 108 ) 
Um nunmehr bie befonbere Dbrigleit ber ©tabt »retten 
ins Sfage ju faffen, fo toar ü)r Sorftanb ber ©d^ult^ei§. 



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70 

®a er ofö ©tellbertreter be3 ßanbeSljerrn ben ©tob, ba£ ©inn* 
bilb ber ©emolt, führte, tote bie§ ©djtoatfcetbt gelegent- 
lich ljerüorljebt 109 ), fo ift fdfjon bamit angebeutet, ba% ex nid)t 
t>on ber ©tabt ober beten SSerttetern getoäljlt, fonbern bon 
ber £anbe§obrigfeit entannt unb eingefe|t tourbe. 5)ieS erbeut 
and) avS ben erhaltenen furfürftlidfjen SBeftaHungen für bie 
5Brettener©<i)ultf|eiße unb Heller SBerner ^ambedjer, $einridf) 
föutlanbt, ©eorg gindE unb SBonabentura SRutlanbt. 110 ) 
2Bie ber gaut afö oberfier 93ertt>altung§- unb Suftijbeamter 
an ber ©pifce be3 ganjen 2lmte§ ftanb, fo liefen bie graben 
be§ ftäbtifdien ©eridfjtö- unb 9Sermaltung3tt>efen3 in ben #änben 
be§ ©d&ultljeißen jufammen. Ob fdljon jur 3^t be£ ©djul* 
tljeißen ©df)tt>arfcerbt ^Bretten einen ©dfjultljeiß-Slntüalt befaß, 
oermag idf) nidljt ju entfdfjeiben. 2lnbertoärt3 finb foldfje SBe- 
amten, bie unter ben ©eridjteleuten bie oberfte ©teile ein- 
nahmen, erjt gegen ba§ @nbe be3 16. Qa^unbertS nadfjtpete- 
bar. 3n »retten ttrirb 1585 Salob föuef enbrot al§ ©d&ultyeifc 
Slntoalt ertoäljnt. $a§ bortige ©eridfjt Ijatte au§ feiner SKitte 
jtoet Äanbibaten ju ttmljlen, bon benen ba£ 2lmt einen a\§ 
©dE)ultl)eiß-2lntt>alt ernannte. 111 ) Sieben unb unter beut ©d)ul- 
tfjeiß nannten an ber ßeitung ber fiäbtifdfjen Angelegenheiten 
ba§ ©eridf)t unb ber 3t at teil. 118 ) Qn außerorbentlidfjen 
gälten, toie jur 3^* bei ^Belagerung SBrettenä im Sauern* 
Wege, würben ©eridljt unb 9tat burdlj bie SBaljl üon geeigneten 
Scannern aus ber „äußern" ©emeinbe berftärft. ®dmafö 
toaste man 12 ättann. 118 ) fjttt getoßljnlid} fdjeint aber ba§ 
©eridf)t unb ber 9Jat avß je einem SBfirgermeifter unb 11 
weiteren SDWtgliebern fidf) jufammengefefet ju ljaben. 114 ) 

3*oar ljat fidf) lein ©tabtred&tebudfj bon ^Bretten ober eine 
ät>nttd£)c Dudle au3 bem 16. galjrljunbert erhalten, aber wegen 
ber engen SSerwanbtfd^aft ber lommunalen ©nrid^tungen nidfjt 
nur in ber Shtrpfalj, fonbern audf) in ganj ©übmeftbeutfdljlanb 
lann e£ laum jtoeifelljaft fein, baß bie SRedjte unb Sßflicljten be£ 
SBrettener ©eridjtS unb State in ber Jpauptfadje mit benen in 
anberen ungefähr gleidE) großen ©tobten fidE) bedCten. 2)e§l)al& 
mag audlj Ijier auf biefe fcerttriefen fein. 116 ) ^ebenfalls fpridjt 



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71 

für meine SReinung, bafc bie einzelnen nodf) erfennbaren Q&Qt 
im SBilbe ber SBrettener ©tabtobrigfeit aud) anbertoärtä nidfjt 
fehlen. Sn SBetiadjt lomtnt u. o. bieSBaljl ber 3Jtttglieber beS 
©eridjtö unb 9tat§. SBei Srlebigung ber ©teile eine§ ©eridfjtS- 
mannet fdjlug ba§ ©eridjt jtoei geeignete SBürger bor, bon 
benen £$aut unb ©cfjultljeifj ben geeigneten auStoäljlten. 116 ) Sie 
SHitglieber be3 SRatö ttmrben t>om ©erid)t im SSeifcin be3 
©dE)ultf)eif$en getoäljlt. 117 ) $ie ©eridjtö* unb 9tat3leute blieben 
tooljl audj fdjon im 16. Saljrljunbert ttrie fidler im 17. galjr* 
fyunbert bi§ ju iljrem Sobe im 3lmt, falls fie nid)t bor- 
ljer abbanften. 118 ) SBäljrenb auf biefe SBeife bie *ßerfonen 
im ©eridjt unb 9tat nidjt ljäufig tt>edf)felten, lamen |ebe§ 
Saljr neue SBürgermeifter an bie Steige. Sie SBrettener 
SBürgermeifter im 16. Saljrljunbert traten iljr 2lmt in ben 
legten Sagen be3 September ober in ben erften Sagen be§ 
Dftober an. ©er 95ürgermeifter an ber ©pifce be§ ©eridjtö 
nmrbe afö ber „gemeine" SBürgermeifter bejeidjnet. 119 ) SBegen 
ber in ben #änben be§ ©djuliljeifjen bereinigten ©etoalt fjaite 
ba3 Söürgermeifteramt eine nur untergeorbnete Söebeutung. 
SSon ben jtoei SBürgermeiftern berührte im 17. ^aljrljunbert 
ber erfte bie ©<3jlfiffel ju ben ftäbtifdjen Privilegien, 2)ofu* 
menten unb SBrieffdjaften unb ba$ grofje ©tabtfiegel, ber 
jmeite bie ©djlüffel jum ftäbtifdjen ©aljmagajin unb ba§ 
Heine ©tabtfiegel. 3^re Hauptaufgabe beftanb barin, ben 
ftäbtifdjen SBebienfteten, fo bem SBerfmeifier, bem ftelb* unb 
Sßalbfdjüjjen, ben $irten, bie laufenben arbeiten anjutoeifen 
unb ba£ ftäbtifdje Ungelb bon Sleifdf), ©etreibe unb 28ein, ba£ 
Sßeggelb ufto. in (Smpfang ju nehmen unb ju buchen, fotoie 
burdj entfpred&enbe fömtrollmafjnaljmen bie ftäbtifdjen ginanjen 
bor ©djäbigung ju fdjüfcen. 120 ) 

2Bie bie „SRenouation bber ba$ ampt SBretljeim" bon 1540 
bie SKitnrirfung be£ fjautö unb ©djultljeifjen bei ber (Sin* unb 
2lbfegung ber ©eridfjtä- unb 3tat^enen unb ber 95ürgermeifter 
borfieljt, fo macJjt fie audj bie (Sin* unb Slbfefcung ber eigentlichen 
ftäbtifdjen ^Beamten unb SSebienfteten bon iljnen abhängig. 121 ) 
^nbem iä) biefe nadf) ben Duellen, bie mir au£ ber Seit beS 



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72 

©dEjultljeißen ©djtoatfcerbt unb unmittelbar ljetnadf) jugang« 
lidf) finb, jufammenftelle, jielje id), tt>o e§ nottoenbig etfdjemt, 
iljte Obliegenheiten ju bestimmen, audj bic auä bem 17. ga^r- 
fyunbett ftammenben Angaben be3 SBtettenet ©olumenten* 
budfjeS ljetan. 2)ie 9teit)e bet SBeamten eröffnen in ber Steno* 
fcation bet ©tabtfdjteibet 122 ) unb bet ©djulmeißet. 128 ) ®a 
l)iet au&et bem ©d^ulmeiftet lein anbetet Sehtet ernannt toitb, 
1571 abet ein Äollabotatot na<J}tt>etebat ift 124 ), hmtbe fcetmut* 
lidj nodf) untet bem ©djultljeifj ©d(jtt>atfcetbt ba3 JBtettenet 
©djutoefen butdj bie Slnpeüung eines jmeiten Seljtetä fcetbeffett. 
2)iefe Slnnaljme liegt um fo näljet, als bie Äitdjenöifitatoten 
1556 Sttage batübet führten, bafc bet Sötettenet ©djuifateiftet, 
bet einjige Sehtet an feinet ©dfjule, je nadlj bet ©Itetn Söc* 
gelten jugleidlj beutfdj unb lateinifcf) untettidjten muffe. 125 ) 
SaSa^tfc^einlic^ betief man beSljalb abet nid^t nut einen jtoeiten 
Sehtet an bie lateinifdje ©djule, fonbetn tidljtete audj eine be* 
fonbete beutfdje ©dfjule ein. SBenigfiettö nennt 1570 ba3 
JEaufbudf) neben bem lateinifdjen audj einen beutfdjenSdfyul* 
meiftet. 128 ) 

2ln ben ©djulmeiftet f djlieftt bie Stenobation ben SBetf* 
meiftet an, beffen Aufgabe toat, bie ftäbtifdjen SBauatbeiten 
ju leiten, ba§ SBauljol} im ©tabttoalbe anjutoeifen, bie SBau* 
tätigleit bet ©imooljnet ju übettoadjen ufto. 127 ) ®em Ungelbet 
lag ob, mit bem einen bet beiben SBütgetmeiftet bie bei ben SBitten 
unb SBeinfdjenlen Irtgetnben SBeinbottäte ju befidljtigen, beten 
SßetbtaudE) jum 3 nje< * e & er @tf|ebung be3 Ungelbet abjufdjätjen, 
audj batauf ju achten, bafc bie Sßitte bie bet ©tabt fdjulbigen 
Slbgaben nidjt botentljielten. 128 ) ®et ©al jmeff et toat mit bem 
©aljöetlauf, bet in Sötetten infolge eines befonbeten httfütft* 
liefen ?ßttoilegium3 bet ©tabt allein juftanb 129 ), bettaut unb 
baneben t>etpflidf)tet, ba§ ©etteibeungelb unb SBeggelb ju er- 
geben unb bei fjeuetöbtünften ^ßedfipfannen auf bem SKatfte auf* 
aufteilen, Seitetn jum äRatftbtunnen ju ttagen ufro. 180 ) $ie 
tJrleifcf)- unb 5Btotfdf)äfcet Ratten ba3 jeben ättotgen feil* 
gehaltene unb betfauftc ftleifdE) unb SBtot toegen be3 bafüt ju 
jaljlenben Ungelbet abjufcljäfcen. S)ie ftonttolle bet ©üte biefet 



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73 

<Kof)rung3mittel übten biefjleifdj- unbSSrotbefidjtiger au3. 131 ) 
©ie SKefcger unb Söacfer toaren gehalten, iljre SBaren auf bie 
im (Srbgefdjofc be§ 9totl)aufe3 ljergeridjteten SBanf e ober ©djrannen 
ju bringen, ©oldjer Vorrichtungen gab e3 bte jum $tit)Te I 498 
je 24 ffit SKej&ger unb SBäcfer. $n biefem Qfaljre jtoeigte aber 
bte ©tabt 12 Sörotbänfe ab unb geftaltete ben baburd? gewonnenen 
SJaum ju einem ©aljmagajin um. 1 * 2 ) ©er SBeinftidjer eichte 
bte fjäffer unb ber ©ettridjteidjer bte SWafje unb ©ettridjte. 188 ) 
©en SBad^tbicnft an ben brei Soren, bem £)bet>, Unter- unb 
©otte§acfertor, öerfaljen bte Sortoärter ober SBädjter, toobei 
fie aud? bte öon ben fremben guljrleuten gelöften SBeggelb* 
marlen einjuforbern ljatten. 184 ) ©er auf bem ?ßfeifturm 
tooljnenbe SCurmmann ober SBläfer u. bgl. toar öerpflidjtet, 
ben Sag über unb bte 2Rittemadjt 3Bad^e ju galten unb be* 
fonberä auf aite!ommenbe§ ©djabenfeuer ju adjten, iebe ©tunbe 
bie auf bem Surm aufgehängte ©locfe ju jieljen, morgen^, 
mittags unb abenbä einen $falm ober ein geiftlidjeä Sieb ju 
blafen unb burdj ein Srompetenjeidjen unb ein auSgeftedfteä 
fjäljndjen SReifenbe ju $ferb unb in ÄriegSjeiten bie fjfeinbe, 
bie fid? ber ©tabt näherten, ansufünbigen. 186 ) ©en SBadjt* 
unb ©idjerljeitebienft auf ben ©trafjen öon abenbä 8 Uljr bte 
jum SKorgen öerfaljen bie jtoei Sörutytenlnedjte, ber gelbfdjüj&e 
unb ber Äu^irt in ber SBeife, bafc je jtoei öon iljnen fcor 
unb nad? 2Ritternad?t antraten. 186 ) 2lm Sage ljielt fid? ber gelb» 
fdE(üj&e aufcerfyalb ber ©tabt auf, um gelbfreüel möglidjft ju 
öerljinbem, etttmige greüel jur Stnjeige ju bringen unb bie 
SSege im ©tanb ju galten. 187 ) ©er SBalbfdjüj&e ttmr Der* 
pflidjtet, in ben ftäbtifdjen Salbungen ©iebftäljle ju bereuten 
unb bie Simmerleute unb ^oljfäüer bei ber (Sntnatyme öon 
83au* unb SBrenn^olj ju beauffidjtigen. 188 ) ©er Äuljtyirt, ber 
©djtoeineljirt unb ber ©djäfer fmb bereite früher genannt 
toorben. 139 ) ©ie ©efdE>äfte be§&ofoitate beforgten ber (Spital* 
meifterunb berSpitalfdjaffner ober »Pfleger. Sener wir 
mit ber Verwaltung ber Slnftalt betraut, infofern er tfjre Vor* 
rate an ©etreibe, SSein u. bgl. fcemmljrte, bie Verpflegung ber 
&ofjritalbehw)l)ner leitete unb ba§ ©efinbe antoieS unb beauf» 



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74 

ficfytigte. 140 ) liefet war ber SRenbani be3 $oftrital3, ber audj 
in ber ©Jritalmfil)le nacf) bem SRedjten ju fc^en tyatte. 141 ) 3** 
ben ftäbtifdjen SSeamten unb Söebienfteten jäljlt bte SRenoüation 
ferner bte gürfpredjer unb SBaifenfdjaffner. gene waren 
bte SBeiftänbe bor ©eridjt 142 ) unb biefe bie SSormünber ber 
Sßaifen. 143 ) ©er ©tenft ber weiter ernannten SSaber Ijängt 
mit bem ftäbtifdjen ©abkaufe jufammen, ba§ bte ©tabt erfl im 
17. 3atjrl)unbert bem ftoljann Seonljarb ©eifert üerfaufte. 144 ) 
Unter äfötwirlung be§ gautö unb ©cijultljeifjen befefcte bie ©tabt 
aud? eine 2lnjaf)l öon Rrd^Iid^en Ämtern. SRad? ber SRenoöation 
fommen inSBetradfjt bieÄirdjengefdfjWorenen unb bie ©djaff* 
ner ber Sßfarrfirdje (©tiftefirdje), ber ©t. aJttdEjaeföfapefle auf 
bem ©otteSacfer, ber Äapelle ju 28eif$ofen, ber ©t. SotymncS* 
fapelle ju ©al$ofen, ber ©t. SBolfgangSfapeHe ju ©prantfjal, 
fowie bie SWefcner ober SSrüber an ben aufjerljalb ber ©tabt 
gelegenen Kapellen. 146 ) 

Sßenn toeber unter ben ©ewerbetreibenben, nod? unter 
ben SSeamten be§ 2lmt§ unb ber ©tabt ein Slrjt erwähnt 
mürbe, fo fyat bie§ barin feinen ©runb, bafc jur 3^it ©d)WartJ* 
erbt§ fdjwerlid? fdjon ein Slrjt mit Uniberfitätöbilbung in 
©retten bauernb anfäffig war. 3)er erfte Strjt, ben ici) nadj* 
juweifen imftanbe bin, ift®r.©amueI©ifenmenger(©ibero» 
crateS), ben ba§ Saufbudj im Safyre 1578 jum erjten SWale 
erwähnt. 3)a angefe^ene Seute mit befonberer Vorliebe ju 
©eöattern gebeten Würben, bie tarnen be3 2lrjte§ unb feiner 
grau 3iP ora a & er bor bem 22. Sluguft 1578 im Saufbud) 
fehlen, fo bürfte ©ifenmenger fid? !aum öorl578 inSSretten 
niebergelaffen ijaben. $>amit fteljt aud? feine Seben^gefdjidjte 
im ©nHang. ®r war afö ber ©otjn be§ nadjmaligen SBrettener 
?ßfarrer3 am 28. September 1534 geboren, liefe fidfj am 24. 3io* 
öember 1551 an ber SBittenberger ipodjfdjule immatrilulieren, 
wo er am 25. f^bruar 1552 jum Baccalaureus artium promo* 
vierte. $n bie Jpeimat jurücfgeletyrt, würbe er am 17. Sluguft 
1552 an ber Uniberfität ju §eibelberg inflribiert. gm Saljre 
1556 fiebelte ©ifenmenger nadj Tübingen tiber, wo erSDtotfye* 
mati! lehrte unb am 31. Dftober 1564 in ber mebijinifdjen 



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75 

2fafultät ben ©oltorgrab erlangte. 1567 ttmrbe er Seibarjt beS 
SÄarlgrafen Äarl bonSöaben, fobann Seibarjt beS (Srjbifcfjof* 
Äurfürften bon Äöln unb ber SBifd^öfc t>on Strafeburg unb ©petyer. 
@r ftarb in ©rud&fal am 28. ftebruar 1585. 146 ) StuS biefen 2tn* 
gaben erhellt, bafegifenmenger, als er feinipeim in ©retten 
auffdjlug, fdjon eine lange, öorneljme ärstlidje *ßra£iS hinter fid? 
ljatte, unb iljn barum n>ol)l eljer ber SBunfdj, fid? jur Sftulje ju fe|en, 
als bie 2lbficf)t, feinen ©eruf auSjufiben, in bie Jpeimat surficf* 
führte* gn ben Sauren 1578 bis 1583 Ijielt er fitf} nad&toeisbar 
in ©retten auf. 147 ) SRad? iljm war ber in ©retten am 6. 9tpril 
1571 geborene unb am 8. SWärj 1623 beerbigte Qo^ann 
Sljurmenjj (3)ürmen&er) in feiner &eimat als 9lrjt tätig. 148 ) 
SßaS ©retten ju Sebjeiten ©djtüar&erbts an #rjten befafj, 
Waren Sßunbärste, wie j. 35. ber aus bem Qa^re 1535 be* 
lannte £albmetyer 149 ), ©aber unb bermutlidj audj ©rudj* 
fdE>neiber. 150 ) 

3)ie gelegentliche Srwäljnung eines ©djüfcenmeifterS, 
namens SWidjael Sriegel 151 ), lönnte ju ber Stnnaljme berleiten, 
al§ ob bamit ein ftäbtifdjer ©eamter gemeint fei. 3nbeffen 
erfährt man aus bem ©rettener Stohimentenbudj, bafj ber 
©djultljeijj au§ ftaatlidjen unb bie ©tabt aus ityren SRitteln 
alliäljrlidEJ ber alten unb jungen StuSfdjufjmannfdjaft eine be* 
ftimmte ©umme jum ©erfdjiefcen barreidjte unb bie ©djü&en* 
meifter bie Stuffidjt über ben entforedjenben ©erbraüd? beS 
©djiefcgelbeS führten. 162 ) 3)er genannte Sriegel war in ©retten 
©dE>ulmeifter. 158 ) $ie ©$ie$ütte ber ©üdftenfdjüfcen lag 1540 
üor bem ©otteSadfertor. 164 ) SHe ©dE)fi£en feierten bon S^t ju 
3eit ©djfifcenfefte, an benen aud? ©dijüj&enbrüber aus ber gerne, 
j. ©. aus &eibelberg, &eilbronn, SBinnenben (D.-21. SBaiblingen), 
teilnahmen. 166 ) 

Slufeer ben ftaatlidjen unb ftäbtifdjen ©eamten unb ©e* 
bienfteten Wohnten einige jmbate in ©retten, fo ein Äeller 
ber abiigen gamilie ©tabion 166 ) unb ein ©dEjaffner beS 
ftlofterS grauenalb 167 ). 

Um audE) bie firdjlidjen ©erfjältniffe ber ©tabt ju lernt* 
jeicijnen, fo war biefe, beurteilt man fie nadE> ber 3^1 i^ter 



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76 

©eifHidEjen unb *ßfrünben, öor ber Deformation ein ljeröorragenb 
fircpcijer Ort. ©nem ber bebeutenbften Äenner ber pfäljifdE(eu 
unb babifdjen Äird^engefd^id^te, SSierorbt, ift bie unüerl)ältn&* 
mäßig große 3<# & er ?ßftünben fo fetyr aufgefallen , baß et 
SBretten atö ein befonbetö lefjrreidjeS Söeifpiel au3 ber SKenge 
ber ©täbte unb Dörfer be§ t>on il)m betyanbelten ©ebiete ljer* 
aufgegriffen ljat 168 ). 3*™* ™ u & jur ©rflärung ber Überfülle 
bon geijilidjen ©teilen ljeröorgeljoben werben, baß fie fidj ur* 
fprünglici} auf brei üerfd^iebene Drtfdjaften verteilten, nämlid) 
auf SSretten unb bie in feiner nädjften 9töl)e gelegenen $örfd>en 
ober Sßeiler Sßeißljofen unb ©aljljofen — jenes lag an ber ©teile 
be§ heutigen SRe^ütte unb biefeS in ber ©egenb ber heutigen 
SBergmüljle — , aber e3 fällt bod? auf, baß nad? bem Stufljören 
ber beiben SBeiler ba§ SBrettener ftirdjentoefen nidjt nur burdj 
beren ?ßfrünben bereiter! Würbe, fonbern infolge bon ©tif* 
tungen aud? nodj einen weiteren 3uwad?§ an geiftlidjen ©teilen 
erhielt. Qn 83etrad)t fommt junädjft bie ©tiftö* unb *ßfarrfirdE)e 
be§ ©t. SaurentiuS mit ben *ßfrünben be§ $farrer§ unb melj* 
rerer fötyläne. ®ie erfte bon ben SJaplaneien war bie ^frünbe 
unferer lieben grauen ober bie alte grüljmeßpfrünbe, bie jweite 
bie Sßfrünbe be§ ^eiligen ®reuje§ ober bie neue grüljmeß* 
pfrünbe, bie britte bie ©t. 9ttfolau3*$frünbe, bie feierte bie 
©t. Äatl)arina*$frünbe. ©obann gehörten ju ber Äapelle auf 
bem ©otte^acfer bie £eiligfreuj**ßfrünbe unb bie ©t. SJatijarina* 
?ßfrünbe. gerner waren auf bie Äapelle ju SBetßljofen bie 
©t. 2lnna**ßftünbe unb bie £tebfrauen»*ßfrünbe geftiftet. Sßeiter 
befaß bie Äapetle ju ©aljljofen bie ©t. 3ol)anne§**ßfrünbe. 
©<f)ließlicf) war aud) mit bem &oftntal eine Äaplanei öerbunben, 
nämlid) bie ©t. @eorg§**ßfrünbe. SHefe elf geiftlidjen ©teilen 
Würben freilid? fo Wenig für auSreidjenb eradjtet, baß bie 
SBrettener Seeleute ©ngelljart unb SKargarete &auenljut 
in ber ©t. Sfäd^aefölapelle auf bem ©otte§a<fer nodj brei weitere 
?ßfrünben ju eijren be§ ©t. 3KidE)ael, be3 ©t. ©ebaftian unb 
ber ©t. Urfula begrünbeten. 3)ie Stiftung ber ©t. ©ebaftianS* 
*ßfrünbe erfolgte im Safere 1469. Stuf biefe SSeife Ijatte »retten 
mit feinen ungefähr 1800 ©nwoljnern öor ber Deformation 



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77 

ba§ ©lud, nidjt weniger als 14 gciftlicfjc *ßfrünben mit bießeidjt 
ebenfo bieten ^ßrieftern ju befifcen. ©teljt aud? bie 3<# ber 
lefcteren nidjt ganj feft, weil in bicfcr Seit Wc geifttidEjen 
©teilen bielfad? fumuliert würben, fo bürften bodfj in ©retten 
Sßftünben unb ^ßriefter fidj numerifd? jiemlid} entforodOen ljaben. 
^exm nidjt nur Waren bie Sßfrünben für bie bamaligen SBci> 
ljältniffe gut unb fefp gut botiert, fonbern jebe bon ben elf 
an erfter ©teile genannten unb aufjerbem bie &auenljutfd)e 
©t. ©ebaftian§*?ßfrünbe Ratten aud? iljr befonbereS &au3 mitJpof- 
raite. SBcUjrenb bie erftgenannten elf ?ßfrünben im SrlebigungSfalle 
bon bem Äurfürften t>erliel)en würben, behielten fid? bie &auen* 
ljutfd&en Seeleute ba§ Sßatronat über bie bon iljnen gestifteten 
©teilen bor. SladE) iljrem £obe ging ba§ 3SerIeil)ung£redE)t ber 
©t ©ebaftian3*$frünbe auf bie jeweiligen SSrettener SBürger* 
meifter unb ba§ ber beiben anberen Sßfrünben auf bie&auen* 
tjutfdjen Srben unb nadj 1540 auf ben früher genannten 
©petyerer *ßrior ^ofjann $I)iHp:p SReuter über. 169 ) 

SSon ben aüermeiften gn^abern biefer jal)lreic§en Sßfrünben 
im 16. Sa^r^unbert lennt man nidf)t einmal ben tarnen, ge* 
fdjwetge benn, bafj man @enauere§ über iljr Seben, iljre 
Xätigfeit ufw. erführe. Qm Safjre 1536 War Safob SRefd^ 
Pfarrer ober, wie er fid) gelegentlich nennt, ftird^err 160 ) unb 
ber Äaplan ©eorg 31. ^nljaber ber ©t. Äattjarina*?ßfrünbe 
auf bem ©otte&tcfer unb aß foldjer audj Drganift an ber 
©tiftslirrfje. 161 ) $>er lefete geifttid^e Söefifcer ber ©t. ©ebaftian^ 
*ßfrünbe ljiefc Sßenbelin ftüfener. Sr refignierte im Satire 
1550. SSor 1562 berftarb Sobft SSeber, ber als ber lefcte 
„bäpftifdfj" Kaplan bejeidjnet wirb. 162 ) Qn iljrem SSeruf unb 
ttjrer Seben^fü^rung werben bie fielen SHerifer SBrettenS bor ber 
Deformation nidjt beffer unb nid£)t fdjtedjter gewefen fein at£ 
tfjre gleichzeitigen SBerufSgenoffen an anberen Drten. 168 ) SSon 
einem Sßriefter feiner ©eburtsftabt ergäbt 3WeIancf)tl)on 
gelegentlidf), bafc er befonberen Suju§ mit golbenen SRingen 
trieb, we^alb ein ©pafcbogel an feinen Gl)orfij& bie ^ttfd^rift 
„Theologus annulatus aut est fatuus, aut praelatus" fefcte. 164 ) 

©retten befafj jwar lein Älofter, djeint aber nidjt wenig 



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78 

©tabtfinber au&oärtigen SHöftern geliefert ju ljaben. Wmn* 
liefen greunben be3 flöftcrlid^en Sebettö empfaljl \iä) burdE) iljre 
Sfcäfye bie ©iftercienferabtei SWaulbronn. 3 tüe if e M°^ fudöten unb 
fanben l)ier toeit meljr SBrettener Stufnaljme, afö bie jufäüig in 
ben Älofteraften genannten Stauten Ijeutjutage nocl) erlernten 
laffen. 3n ber Seit jtoifdjen 1467 unb 1521 führten fogar 
jmei au3 ©retten ftammenbe SKöndje ben ftrummftab über 
SBaulbronn, namlid) ber Stbt 9hfolau§ 1467—1472 unb ber 
9ttt Sodann S5urru§ 1491—1503 unb 1518— 1521. 166 ) Sludj 
in3 SHofter £errenalb traten SSrettener ©tabtföljne ein. Site in 
biefem früljer fo bebößerten Äonbent 1536 außer beut 2lbt nur 
nodfj bier SRöndje jurücfgebtteben maren, befanb fidO unter üjnen 
audt) ber bamatö 64jä^rige ©allu§ Stfjortoartl) aus ©retten. 
SBeldje ©nbuße an $ab unb ©ut übrigen^ bie ©tobt burdj 
ben eintritt iljrer ©öljne unb £ödjter in bie SHöjler erlitt, 
jeigt gerabe biefer 9Wöndj, ber ein für bie bamalige Seit großem 
SSermögen bon 125 ©ulben nadj iperrenalb braute. 166 ) ©aß audO 
SHöfter, bie nidjt burdj iljre SMälje unb iljre befonberen Söejieljungen 
ju ©retten bie Stufmerlfamfeit auf fidj lenften, üon ljier 9£o* 
trijen erhielten, laffen ^oljann $l)ili:p:p SReuter, ber „Setter" 
SWelandE)tl)on§ unb ©dE)marfcerbt§, unb ©orottyea Äolb, 
iljre ©tieffdjtoefter, erlennen. SBie bereite ermähnt tourbe, mar 
jener £)rben£mann im SHofter jum ^eiligen ©rab in ©petyer 
unb biefe Drben^frau im ßiftercienferinnenftift ju SReuburg bei 
£eibelberg. 167 ) 

®a3 ftirdfjenmefen 33retten§, mie e3 borljin befdfyrieben 
tourbe, überbauerte nodfj ba§ ftcfyt 1540. ®ie§ betoeift bie Sie* 
noüation über ba£ 2lmt ©retten. 168 ) Mein bereite im nämlid^en 
Qaljrseljnt mürben jtoei tum ben §auenl)utfdE)en *ßfrünben 
nidjt meljr SHerilern bedienen, bielmefyr ju ©tipenbien Der* 
menbet. ®ie ©nfünfte ber ©t. 5D?id)ael^*ßfrünbe bergab beren 
Äoflator, ber ©petyerer *ßrior Sodann ^ilipl) Deuter, 
an bie ftubierenben ©öljne be3 ©d£)uftljeif$en £ einrief) 9ftut* 
lanbt. ©ner bon iljnen mar Soljann ftafparShitlanbt 169 ), 
ber al§ ©egner ber Sieformatton im Qa^re 1559 bem tfyeo* 
logifd)en§au))tmerf feinet großen Sanb§mann§ unb toa^rfcf(einlid^ 



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79 

audfj SSettetS 2Keland?tl)on mit einem ebenfalls „Loci com- 
munes Theologici" betitelten SöüdEjlein ein Sßaroli ju bieten 
fudfjte. 170 ) Weben bem auSbrücHid} genannten goljann Äafpar 
fommen ^o\ep^j unb 3Kar!u§ 9hitlanbt, toeldj lej&terer 
flötet faxtet in JRinHingen tourbe, als ©tipenbiaten in S5e* 
tradjt. 171 ) Sßadjbem Sodann Äafpar SRutlanbt auf bie 
©t. 2föd^aelS-$frünbe refigniert ljatte, üerliel) fie ber turfürft 
bem ©djttriegerfoljne bei Sörettener Pfarrers (Sifenmenger, 
SBenbel ©tet^er, mit ber SSerpflidjtung, bafc ber neue SBefifcer 
ben 33rettener ©dfyulmeifter burdj Übernahme einer täglichen 
„Seftion" unterftüfcen muffe. 172 ) Sag ftoljann $l)ilij>|) Deuter 
im S^te 1548 bie @t. Urfula**ßfrünbe ©igiSmunb SKelandj* 
tljon jutoenbete, ift bereits früher bemerlt toorben. 178 ) 

Sief einfdjneibenbe SSeränberungen im SBrettener ftirdjen- 
mefen tyatte bie ©n* unb ©urdjfüljrung ber Deformation unter 
Dtt §einridj jur ftolge. fyenn ie&t ttmrbe, ben tatfäd)* 
ftdjen firdjtidjen SSebürfniffen entfpredjenb, mit ben Dielen 
geiftlidjen ©teilen furfürftlidjen SßatronatS fo grünblid) auf* 
geräumt, baft nur nod? ber Pfarrer, jugleidj audfj mit ber 
©uperintenbentur betraut, unb ein ®ia!on ober Reifer übrig 
blieben. SBegen SRangelS an entfpredjenben Sfcadjridjten vermag 
id() freiließ über bie früljefte SSerloenbung ber fäfularifierten 
Sßfrünben leine StuSfunft ju geben. 9tter öermutlidj ttmrbe ein 
Seil iljrer ©nfünfte, fomeit eS fid} um fefte ertrage tyanbelte, 
jur 2lufbefferung ber burdfj ben Sßegfall ber ?ßräfenjgelber unb 
äljntidfjer einnahmen gefdjäbigten ?ßfarr* unb ®iafonat£ftelle unb 
für ©djuljtoedfe benufct. 174 ) SBie befanntlid) griebridj III. fidj 
nidjt an bem SHrdjengut vergriff 176 ), fo lieft audj bie SBrettener 
©tabtobrigleit ben gonbs fetbft ber ©t. ©ebaftian§**ßfrfinbe, ob* 
tooljl beren Vergebung iljren SBürgermeiftern juftanb, unberührt. 
StlS bie ju biefer *ßfrünbe gehörige SSeljaufung überflüffig 
getoorben toar, üerlauften jtoar ber ©djulffjeifj ©djtoarfcerbt, 
bie SBürgermeifter unb ber SRat biefe, aber ber Äauffdjilling 
!am nidfjt ber ©tabt jugute, fonbern würbe bem ©djaffner ber 
Stiftung übergeben unb t>on iljm jmStragenb angelegt. 3a, 
nidjt einmal bie tauf enben (Sinfünfte biefer feit 1550 erlebigten 



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80 

unb mit Erlaubnis ber Sttöjefanoberen botläufig ntd^t ttrieber* 
befejjten *ßfrünbe liefe bie ©tabt in iljre Äaffe fliegen, obgleidj 
fie gerabe Jefct aufeerorbentlidje Saften ju tragen ljatte, fpnbern 
borgte fidj nur bie benötigten Summen t>on ber *ßfrünbe* 
bertoaltung. 176 ) Seit ber Regierung ?Jriebrid}§ III. bertoaltete 
aud? im Slmt ^Bretten ein befonberer SSeamter bie firdjlicfjen 
Stiftungen, im adjten ^a^rje^nt SBurd^arb &ocf, ber aß 
Äolleftor ber JHrdjen- unb Sßfrünbengefälle bejeid^net ttmrbe. 177 ) 
5>anf ben fdjier unjaljligen Ferren unb §errfdjaften ©üb- 
toeftbeutfdEjlanb* toar aud) ba§ 2lmt ©retten im 16. Safyrljunbert 
ein bunt jufammengefefeter Söejirf, beffen eingehte Seile toeber 
äufeerlidj, nodfj innerlidj ein @anje§ bilbeten. 3)enn einmal 
grenjten bie ©emarlungen ber berfdjiebenen jum 2lmt gehörigen 
©emeinben feine3toeg§ fo an einanber, bafj man bon einer ^fäl- 
jifdEien Drtfdjaft unmittelbar ju ber anbern ljätte gelangen 
lönnen. ©obann War ba3 93erl)ältni§ biefer ©emeinben ju 
bem pfaljifdjen Äurfürften ein ungleidjeS. gn bemfelben 
UutertanenberljältniS nrie bie ©tabt ©retten ftanb nur bie 
Heinere 3al)l ber ©emeinben be§ 2tmt§, nämlidj epjnngen, 
ipeibeBljeim, SBeingarten unb Stinflingen. ©ie »erben 
ate (£igentum§fleden bejeidjnet. SSon iljnen gilt ganj ober 
naljeju ba§ gleite, toa3 bon ©retten bemerft tourbe, nämlid) 
bafj in iljnen ber *ßfaljgraf allein ben ©tab, ba§ ©eleit, ben 
SBilbfang, alle Dbrigleit ufto. ljatte. 178 ) ©röfeer toar bagegen 
bie 3af)l & er fog. ©cljirmbörfer, in benen bie Shirpfalj nur 
toenige SRedfjte befafe, tvätjiexib bie übrigen unb nridjtigften bie 
eigentlichen Ferren befafjen unb ausübten. 179 ) gm einzelnen 
lommen bi§ 1557 afö foldfje ©djirmfleden in SBetradE>t 85 au er* 
badj, bem ©omftift ©petjer, Unterönnäljeim, S^fen* 
Raufen, ©ötsljaufen unb 9ftuitl), bem SHofter SDlaulbronn, 
©pranttyal, bem filofter£errenalb, ©iebeBljeim, bem^unler 
ftonrab ÄedEjler tum ©djtoanborf, ©taffort, bem äKarlgrafen 
bon Saben, unb Wlütjlbaä) ber ©tabt epjringen, bie felbjt 
£eljen§trägerin ber ©rafen bon Ottingen toar, juftänbig. ©eit 
1557 beftritt ber SRaulbronner 2lbt unb ber hinter iljm ftetyenbe 
toürttembergifdEje &ergog ba§ bon ber Shirpfats beanfprud^te 



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81 

©d)irmxed)t übet ©öföfjaufen unb 9tu\ti). 3)iefe 2)tfferenj 
ttmrbe erft 1560 in her SSeife ausgeglichen, bafc bie Jhirpfals auf 
ben ©cfjirm über Shutl) berjidjtete, offne jebodj iljre fonftigen 
tortigen ©eredfytfame aufzugeben. 

3*üar lagen in ber SRälje üon ©retten nodj bie pfäljifdjen 
©igentumäbörfer ©onbel§f(eim, £elm£ljeim, gleljingen 
unb ©i dingen, aber bie beiben erften Ratten bie gunler 
Sanbfdjab t>on ©teinadj, ba§ britte bie ftunfer bon f$el)ingen 
unb ba3 trierte bie gunfer t>on ©idingen ju Seijen. SkSfycXb 
befdjränften fidj bie Söesieljungen be§ 9tmte§ ^Bretten ju biefen 
Dörfern unb ebenfo ju bem bei ©fingen gelegenen SRoljrbad}, 
ba3 ben ©tiftöljerren ju SBrudjfal juftänbig mar, auf bie $anb* 
ljabung bcr furpfäljifdjen SRed^te bejüglid? be3 3°^, &dS ® e * 
leitö, ber Seibeigenf d^aft u. bgl. ©njdne ©eredjtfame be§ 
^faljgrafen naljm ba§ SBrettener Slmt aud? in 2)erbingen, 
Änittlingen, Sßufjbaum, SSüdjig, Sßeibäljeim, ©odj§- 
fjeim, SWenjingen, öberader, 2Künje§l)eim, Saufdjlott 
ufm. maf)r. 181 ) 

©§ mürbe ju weit führen, wollte id? bie Wirtfdjaftlidjen, 
lommunalen unb firdjlidjen SSer^ältniffe aud) ber genannten 
unmittelbar unb mittelbar mit bem Slmt ©retten berbunbenen 
Drtfdfyaften befdjreiben. 182 ) 



2. Äapitel. 
(Seridjtsmann, öürgermeifier, Sd}ultt?ei§ unb Keller* 

@§ barf al§ felbftoerftänblidj gelten, bafc ©djwarfcerbt, 
ber (Snfel unb ©djwiegerfoljn bon jwei ju ttjrer Seit reidjften unb 
angefeljenften Scannern SSrettenä *), nidjt nur wegen bief er feiner 
gamilienbejieljungen, fonbern audE) wegen feiner in ?ßforjl)eim 
unb Tübingen erworbenen Äenntniffe fdjon frfifyjeitig bie 2luf* 
merffamfeit ber maftgebenben *ßerfönlid)!eiten auf fidj lenlte 
unb barum balb, nadjbem er ba§ waljlfäljtge 9flter erlangt 
tyatte, jur Seitung be§ ftäbtifdjen ©emeinwefenS ljerangejogen 
mürbe. Unb in ber £at lägt fein ©etbftjeugntö in ber Sßad^ 

3Hf. StfiUer, «eotfl ©djtoatfretbt. 6 



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82 

fdjrift ju ber 9tad£)ridjt t>on bem ©auernaufruijr, „$$dj bin bei 
biefem felbft getoefen, $ab Reifen ljanblen alle ©adfjen, ©o 
lang bis ©ott tljet ^rieben madjen" 1 ), feinen 3^^fd/ *> a & er 
bereits in ber Seit &^ SBauernfriegeS an ber (Seite beS 
gautetoertoeferS Slbam ©djeuble*) eine Stolle ftrielte unb 
namentlich öon ben SRauern feiner SJaterftabt bie Empörung 
unb ©ntpörer ferne galten ljalf. Stalje liegt bie Vermutung, 
baft ©djtoarj&erbt fd&on bamalS SRitglieb beS ©eridjteS mar, 
bem et fidler im Safere 1531 angehörte. 3 n i)ern Äauföertrag, 
ben berStotöonSKaulbronn am 27. Quni 1531 mit ü)m unb 
feinen ©ertoanbten abfdjlofc, erfdfyeint „$erg ftoarfcerb befj ge* 
ridjtS". 4 ) gn ber namfid^en Stellung leiftete er am 8. Januar 
1538 für ben bamaligen §ofmann (*ßädjter) beS futfärftttd^en $>of^ 
gutes in ©retten, $af ob ©eif erlin, ©ürgfdjaft. 6 ) gerner tmrb 
er als ©eridjtSmann in ber 1540 entftanbenen SRenoöation über 
baS Slmt ©retten angetroffen. §ier finb als „Stauten ber SKdjter 
ju ©rettyeim, ©o bff bife erneioerung nrie Siedet erlennt ljabenn", 
aufgeführt: „©eitt 3Rörer ber jung, ber jeit ©urgermeifter, 
SReldjior Siudfinbrot, Kafoar ©utor, §annS Siegler, Stleji ©trug, 
Vornan 9toS, SWartin SRefcger, Qerg ©dE>n>ar&erb, SRartin SÄaij, 
(Stoffel &artmann, Serg ©oller, £annS ©d&mib", 6 ) 5Kad)bem 
©djtoarfcerbt feit feinem ©intritt in baS ©eridjt toaljrfdjem' 
lid? fdjon baS eine* unb anberemal ©urgermeifter getoefen toar 7 ), 
führte er biefeS 2Imt fidler bon £erbft 1540 bis &erbft 1541. 
®ieS erhellt aus ber 2ß>reffe beS ©riefeS, ben ü)tn fein ©ruber 
$f|ilij> J) am 25. Sioüember 1540 üon SSormS aus fd&rieb. 8 ) 2>a& 
biefer mit feiner Titulatur fidj geirrt tyaben follte, ift um fo 
toeniger ju glauben, als er, ttrie baS ©djreiben an bie &anb 
gibt, fürs borljer Sfadjricijten aus ©retten erhalten ljatte. 

Sn ber 3eit, als ©djnmrfcerbt ©eridjtSmann unb ©ürger* 
meifter toar, öertoaltete baS 2tmt beS ©djultljei&en unb ÄeöerS 
ju ©retten &einridj SRutlanbt, ber, toenn nidE>t alles trügt, 
eine (Snfelin beS Kaufmanns goljannSReuter jur©)e Ijatte. 9 ) 
trifft biefe Stnnaljme ju, fo gilt iljm unb feiner grau ba§ 
Sob SWelandjtljonS, bafc er burdj Eljarafterfeftigfeit unb fie 
burdj Äeufdjljeit unb ©efdjeibenljeit fitf) auSjeidjneten. 10 ) Qm 



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83 

SBergleid) ju feinen Vorgängern toax SRutlanbt feljr lange 
©cJjulfljeifc unb Seiler. SBäljrenb nämttdj ©retten nadj ben mir 
jugänglicijen Duellen in ben Qaljren 1504 bis 1527 minbe* 
fienS fünf ©dfjuitl)eif$e unb SMer tommen unb geljen \cfy, 
JpanS Sott, genannt §ad, 1504 11 ), ©eorg Äeifer, 1513"), 
^Hejanber üonSRtdjpofen, 1514"), SBerner $ambedjer, 
1516 bis 1523 14 ), unb Slbam ©djeuble, 1525 16 ) nadjtoeiSbar, 
trat SRutlanbt fein ©oppefamt bereits am 8. September 1527 
<m unb »artete beffen nodi) am 27. Stugufl 1543 16 ). SBann et eS 
nieberfegte, ober ob iljn etwa erft ber Sob jur Shdje fefcte, ber- 
tnag idj nidjt anjugeben. 2)amit bleibt audj bie grage offen, 
ob ©dEjroar&erbt fein unmittelbarer Stadjfolger toar. 

©je ©djtoarfcerbt enbgütig ©d&ultljetfj ttmrbe, toax er 
„©cfydttjri&enamjrtS-öortDefer". 3 n biefer feiner ©genfdjaft 
naljm er am 24 guni 1545 jufammen mit bem %aat § einriß 
Don SUtborf ben nadj ©retten entbotenen ©ntooljnern öon 
©prantljal ben ©utbigungSeib ob. 17 ) Stofc tiefe ©ejeicljnung 
-fidi) nidjt ettoa mit ©df)ultljeif$ bedft, lägt auger bem gleid) ju 
nennenben Sßadjfolger ©(JjtoarfcerbtS ber „©dfjultijeifftertoefer'' 
tJelij SWeto erlernten, ber nad^ bem ©djultijeiß $al ob JRoner 
unb öor bem ©d^uft^eig ^Bonaventura SRutlanbt eine 3«t* 
lang amtierte. 18 ) 

$a§ ältefte Sßtenftttd beS ÄarlSruljer ©enerallanbeSardjtoS, 
baS ©d&foartjerbt in feiner ©genfdjaft als ©d^utt^eig fennen 
leljrt, ift fein eigentyänbigeS ©dfjreiben Dom 24. SWai 1546. 19 ) 
HKtt #üfe biefeS ®atumS unb beS ©riefeS 2RelandE)tf|onS an 
feinen ©ruber Dom 2. Styril 1546 ift eS möglidj, ben Qeityunlt 
beS2tmtSantrittS©djtoarfcerbtS genauer ju beftimmen. SSenn 
ttämlidf) ber jüngere ©ruber bon bem älteren nod? anfangs 
- 2tprU 1546 Senator genannt ttrirb 20 ), fo fann er friUjeftenS in 
ben erften SRonaten beS QtaljreS !546 feine ©eftaflung jum 
©d^ult^eigen erhalten ljaben. Sftdfjt üöllig gettrifc ift eS, ob 
©djtoarjjerbt mit bemSfott beS ©djultljei&en üonStnfang an 
<ind) baS beS ÄellerS öereinigtc. 3)enn in feinem ertoäljnten 
©d&reiben unb jtoei »eiteren born 26. 3uni unb 16. Qufi 1546 
ttenni er \id) nur ©c§ultf|eif$ 21 ), bagegen erft in einem ©riefe 



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84 

Dom 23. Dftober 1548 ©d)ultt>ei& unb Äeüer. 22 ) gnbeffen 
möchte id) meinen, bafj er in jenen brei frfiljeflen ©djreiben 
ebenfo ttrie audj in manchen fpäteren, fo j. & einem öont 
8. Stoöember 1548 **), fic§ bamit begnügte, feinem Siamen lebig* 
lidj fein Hauptamt beizufügen. 

©djwa rfcerbt oerwaltete ba3 ©d&ultljeifjenamt meljr als 

17 3aJ)te. Swifdjen Slnfang Dftober 1562 unb aBitte guni 
1563 jog er fi(§ ins ?ßrtoatleben jurüct SEBa^ iljn ju biefem 
©cljritt t>eranla&te, ift unbelannt. 2Ran benft naturgemäß 
junädfjft an SQter ober Sftanfljeit. Ober follte iljn bie Un* 
jufrieben^eit mit ben bamaligen 33erl)ältniffen, inSbefonbere 
auf fircpdjem ©ebiete, sunt SÖlcftritt beftimmt ljaben? 
©dfjwarfcerbt ljatte bie Qfreube, ben SSrettener ©cljuttffeijjen* 
ftab in bie ipänbe eines SBerwanbten 24 ), nämlidj be§ gafob 
SRudfenbrot, legen ju fömtett 3Bie er fetbft, fo würbe 
audO fein Stadjfolger für§ erfte jum „©ctyuftljaiffenamptö öer* 
wefer" befteöt. 26 ) 2)a StudEenbrot eine nur furje Sßtigfeit 
entfaltete, erlebte ©cljwar&erbt fcielleidOt nod^ ben SlmtS- 
antritt be3 ©atten feiner ©nlelin Slnna $eberer, 3Bolf- 
gang ©cijmib, ber nachweisbar fd^on im Sfyril 1565 bie 
©efd^ide SBrettenS lenfte. 26 ) $a§ £obe§jaf)r ©d)War&erbt£ 
Ijat fidO bisher nidE>t ermitteln laffen. 3)a er im ^uni 1563 
noc§ am Seben war 27 ), aber unter ben *ßaten, bie mit 
SSoriiebe aus ben t>ornel)mften Familien gewählt würben, in 
bem am 17. 3uli 1565 begonnenen SaufbudE) fe^lt, fo barf a& 
fein %6beä\af)i 1564 ober 1565 in 33etrad()t gejogen werben. 
SSielleidEit raffte audj iljn unb ebenfo feinen ©oljn $^ili|)|) IL 28 } 
bie *ßeft baljin, an ber 1565 ungefähr ein drittel ber 83rettener 
©nwo^nerfdjaft, nämiidE) 600 Sßerfonen, ftarb. 29 ) 

Obwohl bie furfürfttieije SBeftaflung für ben ©dfjultljei&en 
nnb Mer ©dfjwarfcerbt nidE)t erhalten ift, lann e§ bodj faum 
zweifelhaft fein, ba& er baSfetbe ©eljaltSeinfommen Ijatte wie 
fein Vorgänger §einricf) SRutlanbt unb feine 9tad()folger ©eorg 
ginef unbSBonaoenturaStutlanbt, nämiidE) \tä)il\ü) 30 ©ulberv 

18 2Kalter torn, 20 2Kalter &afer, 5 ©ulben für ein guber 
SSein, 2 SRorgen 28iefenwad}£ unb ein &offleib. 80 ) 



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85 

©je td) bie 2£tigfeit, bie ©cijtoarjjerbt aß ©djultljetfj unb 
Äeller entfaltete, in§ Äuge faffe, Ijabe tdj ber namhafteren 
*ßerfönfidjfeiten ju gebenfen, mit benen er jum 2Bol)le feiner 
SSaterftabt unb be§ SfattSbejirfeS jufammen arbeitete. Qn S3e* 
tradjt fommen babei bie flaute, bie SSürgermeifter unb ber 
Pfarrer ju SSretten. 2Bie bereite erwähnt ttmrbe, flanb ju ber 
3eit, aß ©djtoarfcerbt bie ©djulüjeifienjieüe bertoefte, &ein* 
rid) bon SHtborf, gettannt SBoüfcijläger, an berOjrifce be$ 
9hnt§. SBäljrenb fein Vorgänger Ulrid) SBolf.gang bonfjle- 
ljingen fdjon am 8. September 1527 %ant in ^Bretten ttmrbe 
unb nodj 1543 tatig mar 81 ), ttrirfte Slltborf ljier nur furje 3eit, 
um Ijernad) in &eibelberg ben mistigen Soften be3 furpfälji* 
fcijen ÄammermeifterS ju übernehmen 82 ). 1545, fpätejlen§ 1546 
ttmrbe fein Stadjf olger ein SWann, ben man fügtidj ju ben 
93erfiljmtl)eiten ber ^ßfalj im 16. Qa^r^unbert rennen barf, 
6ra3mu3 bon Henningen. 3m ©inblid auf feine SSebett* 
tung ift e3 h>o$ begreiffidj, bafc für il)n bie SSrettener < j$auU 
ftelle nur ein ©urdjgangäpoften toat, auf bem er !aum über 
ben Anfang be§ 3af>re§ 1550 fynauä blieb. 88 ) 

Henningen, &err ju Sujenljaufen, SReibenfteinunbÄönigS* 
bacf), toar ber ©oljn be3 babifd&en Sanbljofmeiftetö Äonrab 
bon Henningen unb ber SWarie bon .Qirfd^otn. S)ie 
©rjieljung, bie ©ra§mu§ mit feinen neun ©efdjtmftern öon 
ber eöangelifd? gefinnten SRutter erhielt, befähigte iljn, neben 
$tnbrea§ Dfianber it a. Ott ©einriß bei ber 1542 be* 
gonnenen ©nfüljrung ber SRefotrttation im &erjogtum Sfceuburg 
in tüirffamer SBeife ju unterftüfcen. 3n ben fünfjiger ftaljren 
fyatte ber bormaftge SSrettener $aut einen ber tmdjtigften 
Sofien im pfäljifdjen Sanbe inne. @r mar &ofrtd)ter ju &eibel* 
berg. 3Q§ überjeugter unb begeifterter Anhänger be3 Sban* 
geliumS ttmr er freüid} niä)t gettrittt, bie an ©ct)h>anfungen fo 
reiche SRegierungäpolitif griebridjS II. mitjumadjen, fonbern 
führte bie ^Reformation in ben Senningenfd^en Drtfd^aften 
Qujenljaufen unb ÄönigSbact) fdjon 1552 unb 1554 ein. Sin bem 
lefcteren Orte unterhielt er, unbefümmert um ben bom Äfofter 
grauenalb eingefej&ten ; alten pajrieftiefdjen pfaf f ", ben *ßräbif anteu 



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3oljann SSoit aus feinen ntd^t gerabe feljr reidjlicijen ERitteln. 
SSon Dtt ©einrieb ^od^gefd^ä^t, erwarb et fid) gtofje Serbienfle 
um bie Sfceupflanjung be3 ebangelifdjen JKrdjenwefenS ber ?ßfal}. 
$)abei trat er in ein inniges freunbfdE(aftlidje3 SBerl)ältni3 mit 
bem bebeutenbflen Geologen untet ben erften pfäljifd^en Stireren- 
bifitatoren, 3ol)ann SWarbadj, mit bem ex aud) über 1570 
ljinauS einen regen 33riefwed)fel unterhielt. 5>a Henningen 
unbberfömjler@ra§mu3bon3Kincfwifc neben bem©eneral- 
fuperintenbenten Silmann ipefcljuS bie$aupter be§ genuinen 
SutljertumS in ber 5ßfalj waren, Würbe iljre Stellung, aud> ganj 
abgefe^en bon ben 3änf ereien biefeS berüchtigten ©treittljeologen, 
imter bem falbiniftifdjen fjriebrid) III. auf bie Sauer unhalt- 
bar. SRadjbem Henningen nod) julefct lieber am 9. Dftober 
1561 sunt &ofrid)ter, Stat unb SDiener befießt worben war, 
Mlnbigte üjrn nidjt lange Ijernadj ber Äurfürfl ben 3)ienfl 
3)amit berlor bie $falj biel ju früfy einen iljrer befien S5e- 
amten. Qenn SSenningenS ©jrlidjfeit unb ©jaralterfeftigfeit 
ift allgemein anerfannt.* 4 ) 

3)er Sftad&folger SSenningenS in ber SBrettener gautei 
würbe ©eorg bon Slltborf, genannt SSollfdjläger. 3$ n / 
ber 1551 unb 1552 aK %aut nachweisbar ift Äß ) # löfte ein jtueite^ 
SWitglieb ber fjamilie Henningen ab. (Sberljart bon Hen- 
ningen, ber ©oljn be$ Subwig bon 85. ju 3ujenl)aufen unb 
ber StgneS Stotljaft bon $oljenberg unb mit SWaria 
SRagbalena Sanbfdjab bon©teinadjberljeiratet, berwaltete 
nod) im ftebruar 1567 ba£ Srettener Sfatt 16 ) 2ln feine 
©teile fam am 22. gebruar 1567 £artmann &artmanni. ©o 
befannt biefer aß ©oljn beS gleichnamigen pfäljifdjen Äcntjler*, 
2)oftor beiber 9tedE(te, Stffeffor am SteidjSfammergeridjt, #of- 
richtet unb gaut ju §eibelberg ift 17 ), fo wenig fdjeinen iene 
eine Stolle geftrielt ju ljaben. 

$a©d}Warj&erbt§2lmt tljn nadjft bemgfaut am meiften 
mit bem ©eridjt unb Stat feiner SBaterftabt in SBerüljrung 
braute, fo feien aud) bie nod) nachweisbaren 93firgermeifter 
ber in SBetradjt fommenben Safere genannt: 1550 SKartin 
£edjel, ©djwarfcerbtS ©tiefbruber unb Äronenwirt, 1552 ber- 



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87 

felbe unb SBolfgang SBotlcr, 1554 2lnaftafiu3 2)orfd^ unb 
©tepfjan 3i^Ö^ er # jroifdjen 1554 unb 1558 Qaf ob Solinger, 
1556 2llejiu^ Strauß, 1558 Safob SBeer unb griebrici) 
©djeuer, 1559 ^alob SRucf enbrot unb SWariin3iegler, 1561 
SBernljarb SBamann (SSaumann) unb Sßafdje Solinger. 18 ) 
inmitten ber trielen 33eränberungen, bic SBretien im 
fünften unb fcd&ften Saljrjeljnt be§ 16. Satyrljunberte auf bem 
©ebiet feines JHrdjenwefenS erlebte, ragte fein Pfarrer wie ein 
f?fel§ im branbenben 2Reer empor. ®enn er t)ielt fcljon 1544 
feinen ©njug unb blieb bis 1565 im Slmt. 3ol)anne3 Giifen- 
menger (©iberocrateS) ftammte au§ bem bis 1504 $ur Äur- 
Pfä% gehörigen SSeinSberger £al. Stadlern er „im minifterio 
lebig \tantä t>orm Söawerfrieg ju SBeinSperg gewefen, . . . bor- 
naef) jn reformatione religionis SBei Sutljero Witebergae 
ftubirt" unb fobann afö ©eiftlid^er in „3)üf)rn" gewirft ljatte* 9 ), 
gewann iljn 1537 &erjog Ulrid? üon Württemberg für bie 
fdjnrierige ?ßfarrftelle ju Äürnbadj. 28ar feine £ätig!eit in ber 
Steutfdjorbenäpfarrerei junäd^ft uur al§ eine jeitweife gebadet, 
fo tjarrte boef) ©ifenmenger auf bem Soften, wo er ni<f)t ein- 
mal ein befonbereS ©emädfjlein jum ©tubieren ljatte, biä 1544 
au§. 3)ie öon il)m in fieben ^afpren entfaltete fegenSreidje 
£ättg!eit, burd? bie er fidj ba3 Slnredjt auf ben ©jrentitel 
Reformator tumÄürnbad? erwarb, lonnte nidjt unbelannt bleiben, 
junta! in ber Umgegenb, lein SBunber barum, wenn bie SSrettener 
auf iljn iljr Slugenmerf richteten, al§ iljre früher Don ^alob 
3t ef ä) innegehabte ^farrftelle erlebigt war. gljre maßgebenben 
*ßerfönftdE(!etten — man barf, ba bie Pfarrei furfürfHid^en 
9ßatronat§ war, an ben gaut unb ©$ultl)eif$en beulen — traten 
mit Jperjog UlridE) in SSerbinbung unb erreidjten e§ audj, baß 
er ber ©tabt SBretten ben bortrefflidjen Äürnbadjer Pfarrer 
überließ unb biefer in \>tn erften SRonateu be3 Saures 1544 bem 
SRufe golge leiften lonnte. 40 ) ©ifenmenger blieb audj feiner 
SBrettener &erbe treu, al§ er im Safere 1549 feine ©egner- 
fdfjaft gegen ba§ Interim mit berSlbfefcung büfcn unb beäljalb 
feine ©emeinbe jeitweife einem SÄietling überlaffen mußte. Qn 
ifjrem SBeridjt über bie 1556 ju SBretten abgehaltene SHrdjen- 



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88 

bifitation rühmten bieSSifitatorenßifenmenger afö „einen feinen 
Pfarrer". 41 ) Sfcadjbem ber überzeugte ßutljeraner neben bem ^Jfart* 
amt feit 1556 audj bie ©uperintenbantur bertpaltet ljatte, nmrbe 
er 1565 au§ SBretten bon ben „galuiniften eypeüirt unb ber* 
trieben". ©djließlidj übernahm er bie *ßfarrftefle in bem SBretten 
benachbarten ©idingen, tt>o er am 25. Dftober 1571, tiefbetrauert 
namentlich audj bon feinem ?ßatronatöl)erm ftranjÄonrab Don 
©idingen, einem @n!el be* berühmten ftranj, berfdjieb. 42 ) 
Dbtooijl toeber eine ®tenftinftru!tion, nod) ein Sügebudj 
be3 ©d)ultl)eißen unb Äellerä ©djtoarfcerbt erhalten ift, lögt fidj 
bodj mit ipilfe anberer Duellen feine umfangreiche unb bielfeitige 
Sfltigfeit einigermaßen überfdjauen. Um junädjji bei feinem 
SerJjältnte jur ©tabt SBretten fielen ju bleiben, fo toar 
er als ©d()uiti)eiß itjr Drtööorfte^er. (5c übte fein 9lmt im 
Sternen unb Auftrag beS ßanbeSljerrn au3 unb bereinigte in 
biefer feiner ©igenfdjaft bie oberfte örtlidje ©etoalt im ©eridjtö*, 
^olijei* unb 8$ertoaltung3toefen. Qn ben SJerfammlungen ber 
SWitgtieber be3 ©eridjtS, ba3 fidj nidjt bloß mit 3ibtl* unb ©traf* 
fadjen, fonbern audj mit SSertoaltung&mgelegenljeiten befdjaf* 
tigte, ljatte ber ©djultljeiß ben SJorfijj unb bie ßeitung. 3Beldf)e 
gütle bon cinjelnen SJorfdjriften allein fdfpn bei ber Ausübung 
ber oberften örtlichen ©eridjtä* unb $olijeigett>alt ju beobachten 
toar, ergibt eine ®urdjmufterung ber ßanbeäorbmmg unb be3 ßanb* 
redete ber Shtrpfalj. daneben ljatte fidj ©djtoarjjerbt aß ©djul* 
tljeiß bon SBretten nodf) nadj Dielen befonberen SBeftimmungen ju 
richten, toie inäbefonbere bie Stenobation über ba3 2lmt SBretten 
bom Saljre 1540 an bie ipanb gibt. SBaren bie ©trafen für gelb* 
unb SBalbfrebet bei ben DrtSeintooljnern genau beftimmt, fo 
mußten bei ben ftremben ^Bürgermeister unb 9tat im SBcifein be£ 
©djultljeißen bie ©trafen erft befonberS bemeffen. 43 ) 2fadj bei 
ben Verfehlungen gegen bie für bie SRejjger unb SBäder gültigen 
Drbmmgen ljatte ber ©djultljeiß mitjureben. 44 ) ferner ttmren 
er unb bie SBürgermeifter berechtigt, fidj bie SaljreSredjmmg 
ber Äerjenmeifter ber Sudjmadjerinnung borlegen ju laffen, 
um beren einnahmen aus ©trafgelbern ju fontrollieren. 46 ) 85ei 
ber Sfceubefefcung be§ SReßneramteS mußte außer ben SBürger- 



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89 

meiftern unb bem Stet audj ber ©d)ult!)ei& feine 3 u Pimmung 
geben. 46 ) $a§ bem Shtrfürften jufteljenbe ©jemplar be3 8$er* 
tragS über bie jeweilige SJerpadfjtung beS früher genannten 
JpofguteS Dertoaljrte ber ©df)ultljei&. 47 ) SBäljrenb ber ©djultljei& 
in ben ertoäljnten fjätten, fotpcit bie lanbeSljerrlidjen Stedjte in 
SBetradjt famen, felbftänbig tvax, Ijanbelte er in ben folgenben 
mit bem %aut gemeinfam. SBeibe Ratten bafür §u forgen, bafj 
ba3 früher ertoäljnte Privilegium be3 Shirfürften $!)üii>i> für 
bie SBrettener ^aljrmärlte beobachtet ttutrbe. 48 ) SBoflte j[emanb 
ftd) bcß SBrettener ^Bürgerrecht erwerben, fo toar feine 3u* 
laffung bon üjrer 3 u fttnimung abhängig. 49 ) (Sin befonberä 
hndjttgeS Siecht übten fie bei ber (Sinfefcung unb 2lbfejjung 
aller ber früher einjeln aufgejagten ftäbtifdjen Beamten unb 
SBebienfteten aus. Seiner bon biefen fonnte oljne il)re SWit* 
hrirlung angenommen unb entlaffen »erben. 60 ) SBenn ein neuer 
SBäder fein ©efdjäft eröffnete, Ratten i!)m neben ben SBftrger* 
meiftern unb bem ©eridjt ber ffaut un & ©djultf>ei& jur 6r* 
langung einer ber öffentlichen SBrotbänfe ober »©djrannen ju 
bereifen. 61 ) Neubauten auf ber 2fltmenb burften nur mit@r* 
laubnte be§ %autö, ©d)ultljei&en, ber SBürgermeifter unb be§ 
SRatö erridjtet »erben. 62 ) 

3n ber §auptfadje unabhängig bom ftaut bertoattete 
©djnmrfcerbt fein 2tmt afö furffirftfidjer ÄeHer, ba3 i!)n ber* 
pflidjtete, bie berfdjiebenen bem ßanbe§!)errn in ber ©tabt 
unb bem SBejirf juftänbigen orbenttidjen unb aufcerorbentlidjen 
©efäfle ju hereinnahmen. Unter ben orbentlidjen ©nnaljmen 
ftanben bie aus ben bireften Steuern ober „beftänbigen @e* 
fällen" erjielten obenan. ®abei lamen bie Jäljrlidje SBet einer* 
feite unb bie 3* n f en u - *$• anbererfeite, bie tetfö in ©elb, 
teifö in Stoturalien gejault ttmrben, in SBetradjt. Qn ^Bretten 
vereinnahmte ber geller um 1540 iäljrttdj an bireften Steuern 
396 $funb 15 ©4«tmg &efler in@elb, fottrie 2 l / 8 äRalter Äorn, 
33Jtalter #afer, 1 ®ax&, 6 Stoppen unb 29 2Rartin3l)üi)ner. Unter 
ben ©elbeinnaljmen befanben fidj 350 *ßfunb geller 3aljre§abgabe 
(SBet), 26 $funb 5 Shilling ©aljfaufgelb, bon ber ©tabt afö 
entfd^äbigung für ba§ i!)r überlaffene ©al}monopol gejaljtt, 



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14 *ßfunb 8 Shilling 3™3 ^on ben f5tcifd^- unb SBrotbänfen, 
1 ?ßfunb 15 ©djtöing SBafen- ober SBeibegelb, ba£ ber SBafen- 
mciftcr bon ©od)3!)eim ju jaulen ljatte, unb 4 *ßfunb 7 ©d)iHhtg 
fog. §efler}in3 Don einzelnen Käufern, ©d)eunen, ^ofraiten, 
Meiern, SBiefen unb ©arten. ®ie 3 ö ^ung§termine toaren ent- 
toeber ber ©eorgStag (23. Styrü) unb äJlartinStag (11. Stobember) 
ober ber SRartinStag aBein.") 3He inbireften Steuern an Un- 
gelb für gleifdj, ©etreibe unb SBein, bie anberhmrtS an ben 
5Mler ju jaulen toaren, flogen in Bretten in bte ©tabtfaffe. 
2Iu£ biefem Ungelb, ba§ 1540 jäljrlidj ungefähr 400 ©ulbeu ein- 
brachte, mußte bie ©tabt bte Sürtoärter, 9G8ö€^ter ufto. unter- 
halten. 64 ) Sagegen bereinnaljmte audj ber SBrettener SMler 
ben auf ben ^faljgrafen entfaßenben Slnteü an ben grebeln 
unb SBufcen, b. i). ben ©trafgelbern für gelb- unb SBalbfrebel, 
SJerfefyfongen gegen bie SBädfer-, SWefcger- unb £udjmad)er- 
orbnung, für SBeleibigungen, Äörperberlejjungen, unb jioar ein 
drittel ber ©efamtfumme. 66 ) gerner toar bie ipätfte ber ©ebüljr 
für bie 93ürgeraufnal)me unb für ben Sttjug an ben Äetter ju 
jaulen. ®er Stbjug ttmrbe bon benj[enigen SBrettener SBürgern 
erhoben, bie nadj au3toärt3 berjogen. ganb babei eine Über- 
fieblung in eine aufcerpfäljifdje Drtfdjaft jtatt, fo mufcte ber 
SBetreffenbe überbieS bon feinem §ab unb ©ut ben bem 
*ßfatjgrafen allein jufommenben fog. Stbtrag leijien. 3)iefe 
©teuer fjatte ebenfalls ber Äeller einjufaffieren. 66 ) Über ben 
SeibjinS unb ba3 ipauptredjt ber Seibeigenen unb bie SJer- 
pflidjtung be§ ÄelferS, ein SRegifter ju führen, ift bereits früher 
ba£ jRottoenbige bemerlt toorben. 67 ) ©benfo nrie in Bretten 
l)atte ©(fytoarfcerbt in (Springen, §eibeföl)eim unb SUnflingen 
bie entforedjenben furfürftlidjen ©efälfe einjujieljen. 68 ) 

2>a bie pfäljifdjen fturfürften beS 16. ^r^unbertS infolge 
ber ÄriegSnöte unb iljrer berfd)tt>enbertfdjen ipofljaltung mit 
iljren orbentlidjen (Sinnaljmen btelfad) nid)t auslernten, fdjrieben 
fie aufjerorbentlidje ©teuern in ber gorm ber ©Tagung b. i. 
ber SSermögenSfteuer au§. 3ludj für biefe natürlich nidjt bolfö- 
tümlidjen ©teuern toar bie Äaffe be§ ÄelterS bie ©ammelftätte 
beS 2tmt§bejirfö. 



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@§ Waren für bie bamalige ftext fc^r anfeljnlidje SBerte, 
bie ©djwarfcerbt afö Heller ju hereinnahmen ljatte. ®abei war 
feine SBerantwortung um fo größer, al§ er fidj bei feiner Äaffen* 
Verwaltung berfdjiebener Unterbeamten, inäbefonbere ber früher 
genannten 2tmt§fnedjte unb §ül)nerfaute, bebienen mußte. ®ie 
Stbredjnungen mit ber oberften fjinanjbe^örbe fanben in Reibet* 
berg ftatt. (Sine foldje führte ©diwarfcerbt am 27. 3Rail559 
in bie SKecfarrefibenj. 69 ) Seiber ift leine einjige bon feinen 3lmt§* 
redjnungen erhalten, dagegen finb nodj biele anbere 2lftenftücf e 
öorljanben, bie nid)t nur einen ©nbttcf in feine Sßtigf eit gewähren, 
fonbern audj bie ©dfjwierigleiten, mit benen er ju fämpfen 
fyatte, unb ben ©fer unb bie 3fi$ig!eit, mit benen er folc^er 
©dfjwierigleiten §err ju werben fudjte, beutlidj erlennen laffen. 

3n ba3 Kapitel ©djafcung gehört ber galt fjrauenalb. $a§ 
SHofter fjrauenalb, ba§ in Bretten eine SBeljaufung unb Scheune 
befaß unb bon bem bortigen 3^nten ein ©edjftel erhielt 60 ), weigerte 
fid) wieberljolt, als bie Äutpfalj ©djajjungen erljob, feine ©efälle 
besteuern ju laffen. 3 U Wcfer feiner Haltung mag e§ burdj 
bie ©epflogenljeit feiner ©djujjljerren, ber babifdjen äRarfgrafen, 
bie in iljrem ©ebiete gelegenen SMoftergtiter ju ben ©djafcungen 
nidf)t ljeranjUjieljen, beranlaßt worben fein. 61 ) 3?adf)bem $btiffin 
unb ftonbent bon fjrauenalb fidf) bereite 1523, 1528 unb 1533 
gegen bie pfäljifdfjen ©djafcungen gefträubt Ratten 62 ), erneuerten 
fie üjren SBiberfprudj unb SBiberftanb, afö iljnen am 24. SRai 
1546 ©djwarfcerbt bie^ö^e be3 auf baSSHofter entfallenben 
SBeitrag§ jur „gemeinen Sanbfteuer" mitteilte unb fie in be§ 
SBrettener gautö unb feinem eigenen SKamen erfudjte, \t 
100 ©ulben ju ^fingften 1546 unb 1547 ju iahten. 63 ) Um t>on 
ber läftigen Auflage befreit ju Werben, toanbten fie fidj an 
iljre ©d&ufcljerrfdjaft, bamaB bie bormunbfdjaftlidjen babifdjen 
(Statthalter unb 9löte, unb ben ©rafen SBilljelm bon Sber* 
ftein mit ber Sitte um iljre Serwenbung bei bem pfäl}ifd)en 
Äurfürften. Sttefer berüdffidjtigte benn audj infoweit bie ftfir- 
foradfje, baß er bie urfprünglidje ©umme auf 50 ©ulben er- 
mäßigte. Xrat nunmehr an ©df)Warfcerbt bie Aufgabe ljer* 
an, ba£ ©elb einäujie^en, fo bat er am 26. Suni baS Älofter, 



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fofort 25@ulben unb im 3a!)re barauf bcn gleiten betrag ju 
entrichten, fteilid^ umfonjt. 

SBeit entfernt nämlid) mit ber erlangten (Srmafcigung fic^ 
jufriebenjugeben, ftedften fidj bie Spornten auf£ neue hinter 
iljre Sdjujjljerren, um burdj fie gänjlidje Steuerbefreiung ju 
erlangen. Qmax fanbten biefe atebatb ein entfpredf)enbe£ Sd&rift* 
ftüdf nadj Jpeibelberg, aber bie furffirftüdjen SBeamten fanben nidjt 
$eit, fidj fofort mit ber Angelegenheit ju befaffen. SRan nrirb 
Ujren am 20. 3uli erfolgten ipintoete auf Arbeitöüberpufimg 
unb ben toeiterljin an Sdjtoarfcerbt erlaffenen SBefeljl be§ 
Shirfürften, bie ©njieljung ber ftrauenalbfdjen ©teuer cinft- 
toeilen ju vertagen, um fo eljer öerfteljen, toenn manbebenlt, 
bafj bie Ijolje *ßoliti! öor unb toäljrenb be3 fdjmalfalbifdjen 
ÄriegeS ben *ßfaljgraf en unb feine Stäte Doli unb ganj in An* 
forudj na!)m. 

©rft im September 1548 fam bie leibige Angelegenheit 
nrieber an bie Steige, nadjbem fid) bie Slonnen abermate bei 
ifyren Sdjirmljerren über bie pfäljifdjen Anferüdje befdjtoert unb 
biefe bie SBefdjioerbe an ?$riebrid) II - weitergegeben Ratten. 
Sefct berüdffidjtigte freiließ ber ^faljgraf bie fjürfpradje fo toenig, 
bafj er am 26. September ben grürfpredjern rinen ableljnenben 
SBefdjeib unb Sdjtoarfcerbt bieSBeifung jugeljen liefe, aföbalb 
bie alte Sdjulb einjumaljnen. Stomit erttmdjS bem Äeller 
eine feljr fdjtoierige Aufgabe. @r forberte stoar ben SHofteramt* 
mann SljriftopljSRottfuS 64 ) ju grauenalb fofort fdjriftlidf) auf, 
iljm bie 50 ©ulben ju fenben, machte aber bamit fo toenig Sin* 
brudt, bafe er e§ geraten fanb, biefen perfönlidj am 10. Oltober in 
fjrauenalb auf jufudjen. Snbeffen audf) feine SReifc unb fein mfinb* 
lidje§ SJerfaljren Ratten nur ben @rfolg, ba$ an bem genannten 
Sage Äbtiffin unb Äonüent fidj burd) bie belannten SRttteföper* 
fönen hrieberum befdjtoerbefiUjrenb an. ben Äurfürften toenbeten. 
Offenbar meljr um be3 unberfdjflttfen ©eilen§ ber Tonnen 
nullen, ate ben marlgräflidjen Statthaltern ju ©efallen unb 
bem Jttofter ju ©naben, ttrie er bieä in feinem Schreiben an 
bie ftfirforedjer öom 16. DItober betonte, befahl griebrid) II. 
bem SBrettener Amt, „bmb ein namljafftö jutoeidjen". Db er 



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93 

babei eine Ermäßigung ber anfangs geforberten 200 ober ber 
tyemadj verlangten 50 ©ulben im Äuge ljatte, lägt fid^ auS 
ben 9Iften nidf)t entnehmen, ^ebenfalls erfudjte ©djtoarfcerbt 
fdjon am 17. Dftober ben 5?lofteramtmann brieflid) um 3 a l)fang 
t>on 50 ©ulben bis jum 20. Dftober, mit bem SBemerfen, baß 
er im galle ber Steigerung §um S^w* mfinblidjer SJerljanblung 
fclbft nadj ftrauenalb reifen muffe, Sebodfj biefeS ©djreiben 
mit feinem in 3luSfid}t gestellten neuen SBefudj unb mit feiner 
Slnfpielung auf *ßfanbung richtete fo wenig aus, baß ©djtoarfc* 
erbt, nadjbem er mittlerweile Weber ©elb, nodj audj fonft ein 
SebenSjeidjen erhalten ljatte, am 23. Dftober ben SBrettener 
2lmtSfnedjt Srljart fjind §ur Stbljolung ber ©teuer nadj 
grauenalb fdjidfte unb einen jtoeiten SBoten am 8. Sfcobember 
baljin abfertigte. Surfte er jejjt enblidj um fo beftimmter eine 
SBerüdEfid^tigung feiner fjorberung erwarten, als er bem SBoten 
gleidf) eine Quittung mitgab, fo war freilidj bie Stemtenj ber 
Sfconnen, hinter ber übrigens, tüte il)r SBrief öom 17. Dftober 
beutlidf) erfennen läßt, bie marfgräflidjen Statthalter ftanben, 
größer alS©d}WarfcerbtS©ebulb unb feine in ber QuittungS* 
überfenbung fidj außernbe Älugljeit. ®enn anftatt beS ©elbeS 
erhielt er feine Quittung ttrieber jurücf unb baju ein furj an* 
gebunbeneS ^reiben beS StottfuS beS Spalts, baß biefer 
im Jpinblicf auf bie t)on ben babifdjen ©tattljaltern unb bem 
©rafen bon @berftein bei bem Shirfürften unternommenen 
©djritte nadj wie öor bie ©teuerjaljlung verweigere. 5)er 
fdjließlidje 2tuSgang ber leibigen Stngelegenljeit, bie fid} burdj 
mehrere Saljre jog unb jur Slnfammlung eines ftattlidjen 2lften* 
bünbelS führte, entsteht fidf) ber ÄenntniS. SSermutlidE) war er 
für bie Äutpfalj bem Verlauf beS Hornberger ©djießenS nidf)t 
unäljnlid). 

911S im ©ommer 1557 Äurfürft Dtt §einridj in feinen 
finanjiellen 9iöten t>on allen fteuetpflidjtigen ©ütern eine 
außerorbentlidfje ßanbfteuer erljob, t)on ber audj baS in ^Bretten 
gelegene Stnwefen ber fjrauenalber Tonnen betroffen würbe, 
berfudjten eS tnefe wieberum mit Weiterungen, bieSmal jebod) 
erfolglos. Senn ©raf 25i!f|etm fcon ©berftein führte am 



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94 

24. ©ejember 1557 bem SHofteramtmann ju ©emüte, ba& ba3 
Älojier, weil fein 2tmoefen ju ^Bretten fteuerpflidf)tig fei, bafür 
audj bie au&erorbentlidje 2lbgabe ju leiften ljabe. 66 ) 

Sie ßntfteljung unb Slnfammlung jaljlreidjer Slftenftücfe 
Derurfadjten ©djtoarfcerbts amtliche SBejieljungen ju ben ßeib* 
eigenen.**) 3*™* häfl* & er fltöfete Seil biefer ©lüde tudjt 
au£fdf)lief$lidj feine Unterfdjrift, aber in ber Siegel fdjeinen bie 
mituntetäeid^neten SBrettener gaute bie ^Bearbeitung ber mit 
ber ßeibeigenfdfjaft im Sufammenljang fteljenben SKaterien bem 
bienjleifrigen unb gefdjäftefunbigen ©di)ultljei& unb ffieöer 
überlaffen ju Ijaben. 3Bar bodj gerabe er fo fefjr Äenner unb 
©pejialift, bafj er fogar in ©adjen be3 ßetbjinfeS unb Qaupt* 
rechtes eine anbertoärte nidjt übliche *ßrajte einführte unb 
ljanbljabte, bie au<$ nodj über feinen Sab ljinauä in SBretten 
in ffiraft blieb. Um babei junadjft fielen ju bleiben, fo öe* 
bot ©djtoarfcerbt, bafj bie in SBretten, ipeibelä&eim unb 
Springen anfäffigen nidjt*:pfäljifdjen Seibeigenen, toetm fie jtoei 
bte brei 3a!)re * an 8 öon *& ren ßeibljerren jur 3 a $ un 8 beä 
ßeibjinfe§ nidjt angehalten tuorben waren, biefen fernerhin bie 
ßeibbet unb im XobeSfaK ba3 Jpauptredjt entrichteten.* 7 ) SDfcit 
biefem SSerbot bejtoedfte offenbar ber SBrettener ©djuitijeifc unb 
Äefler, ber fidj in ber 2Bal)rnel)mung ber Sntereffen feiner &ur* 
fürjten triebt genug tun lonnte, bie 2fafnaljme ber fremben 
ßeibeigenen in§ SBürgerredjt ber genannten ©täbte ju erleichtern 
unb auf foldje SBeife bie 3<# & e * Pfäljifdjen Untertanen ju 
Dermeljren. SRerftoürbigertpeife erhoben ber iperjog Ulridj 
öon SBürttemberg unb ber SKarlgraf (Srnft öon 83aben 
gegen bie ^Beeinträchtigung iljrer Siebte leinen ©nfprud).* 8 ) 
©anj anberS afö ben frembljerrlicJjen ßeibeigenen gegenüber 
berfuljr ©djtoarfcerbt mit ben feiner Slufftdjt unterfteßten 
^fälsifd^en. SBci biefen l)ielt er ftrenge barauf, bafc fie bie iljrem 
ßeibljerrn fdjulbigen WbQabtn leifteten, gleidjbiel, ob fie in ber 
Shtrpfalj ober aufcerljalb wohnten, ©o verlangte ber SBrettener 
§ü^nerfaut nadE) bem Sobe be3 in ber babifdfjen Drtfdjaft ©tein 
anfäffigen pfäljifdjen ßeibeigenen 2lnaftafiu§ Sfdjelbronner 
üon beffen@rben ba§ §auptred)t, unb mahnte 1556 ©djtoarjj* 



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95 

erbt perfönlidf) tn@peljer Don ber SBitoe be3 bort beworbenen 
pfäl}ifdf)en Seibeigenen Qalob probtet einen Stbtrag bon 
20 ©ulben ein. 69 ) 

SBtele Arbeit bereiteten ©djto arg erbt bie ©efudje ber 
pfäliifdjen Seibetgenen um Befreiung bon ber Seibeigenfdjaft 
tljreS Äurfürften. SBäljrenb bie SBrettener Amtleute bei ber 
f$reilajfung Don Seibetgenen bis jum $cfyxe 1546 infofern felbft* 
ftänbig berfuljren, <üä fie bon fidj aus bie ju leiftenbe $bfin* 
bungSfumme feftfefcten, burften fie Ijernad} niemanb olpte 933iffen 
unb (SrlaubniS beS *ßfaljgrafen freigeben. 2>e§ljalb richteten 
audEj bie ©efudjfteöer fpäterljin iljre ©ngaben getoöljnlidj nid^t 
metyr an baS SBrettener 2tmt, fonbern unmittelbar nadj Reibet* 
berg. 70 ) SBeldjen SBeg fi'e aber wählten, fo berblieb bodj betn 
gaut unb ©djultljetfc ju SBretten unb, folange ©djtoarfcerbt 
im Statt fear, borneljmlidj il)m bie Hauptarbeit. 5)emt fie 
Ratten nidjt nur bie SSittfdjriften ber Seibeigenen eingeljenb ju 
frrüf en unb ausführlich ju begutachten, fonbern audj bie ljöufig 
genug üt§ ©todfen geratenen SSerljanblungen ber ©efudjfteller 
mit ben ipeibelberger SBeljörben unb ben aufjetpfäljtfdjen Seib* 
Ferren nrieber in fjluß ju bringen. SBemerlenStoert ift, baß 
alle in ben Sttten erwähnten pfäljifdjen Seibeigenen nur be§- 
Ijalb unt iljre fjreilajfung fidj bemühten, Weil fie fidj an außer* 
pfäliifdfjen Drten anfäffig machen wollten, auSlänbifdje Seib* 
eigene aber t>on ben Ferren ber betreffenben Drte nidjt ge* 
bulbet mürben. 2>aljer erHärt e3 fidf) audj, baß nur ein Seil 
bon ben auStoanbernben pfäljifdfjen Seibeigenen fidj burdf) ©elb 
bon iljrem Seibljerrn loSfauften unb bamit frei ttmrben, toäljrenb 
bagegen ber anbere Seil lebiglidj ben Setbljerrn toed)felte unb 
bamit leibeigen blieb, ©oldje 3Bedf)fel bofljogen fidj auf bem 
2Bege be§ SaufdjeS. Setftriefötoeife fdjieb 1561 bie pfälaifdje 
Seibeigene 2lnna §a3 aus ber Seibljerrfdjaft be§ Shtrfürften 
au§ unb trat in SRenjingen, tooljin fie fid) berljeiratete, in bie 
Seibljerrfdjaft be§ *ßeter bon SKenjingen ein. 2>afür würbe 
eine in SBalbborf tooljnljafte Seibeigene beS 2Renjingen bon 
biefem bem Äurfürften tiberlaffen. 71 ) Sßadfj 3fa3toei§ ber er* 
Ijaltenen 2ßten ließ fidj ©djtoarfcerbt feine SOWilje berbrießen, 



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96 

um Bei ben borliegenben ©efudjen um gfreilaffung aKe irgenb* 
wie bienlidjen 9tadf)ridjten übet bie SSerljältniffe bet betreffenben 
*ßerfonen einjujieljen unb auf biefe SBeife feinen furfürftfidf|en 
Jperrn bor Stadtteil unb SSerluft ju bewahren. ®te einzelnen 
fjäfle felbft aflefamt ljier aufjujäljlen, würbe §u weit führen. 

2Bie ©djw ar£ erbt bie ßetbeigenen bielfadf) in Sfafprud) 
nahmen, fo bradjte eS fein 9lmt aud) mit ftd), ba unb bort 
mit fragen, bie ben 2lbjug ober bie SPadjfteuer betrafen 78 ), fid) gu 
befdjäftigen. ©o forberte fjriebrid) II. 1547, aß jwei SRäbdjen 
au£ Dberöwteljeim fidj mit pfäljifdjen Untertanen Verheirateten, 
unb ber ©orfljerr i^oljann bon ipelmjiatt bon iljnen SIbtrog 
unb bon iljren ©ütern ben jefjnten Pfennig berlangte, ba§ 
Srettener 2lmt jur SBeridjterftattung auf. Um biefer Slufforbe* 
ning ju genügen, jog ©dfjwarjjerbt innerhalb unb aufcerljalb 
93retten§ (Srlunbigungen ein, unb feinem (Sifer gelang e§ audf), 
nidjt weniger afö fieben SßräjebenjfäKe, barunter einen fdjon 
ein fyalbeS ^aljrljunbert jurficöiegenben, ju ermitteln, bie }ur 
Älärung ber borliegenben ftrage bienlidf) waren. 73 ) 

©nen breiten Staunt in ©<Jjwarjjerbt§ amtlicher SBir!* 
famleit nahmen feine ©djritte jugunften ber furpfaljifdjen 
SanbeSljerrlidjfeit ein. 2Rit wadjfamen 2lugen beobachtete er 
bie Vorgänge in ber 9tad}barfd£)aft, beftrebt, im geeigneten 
2lugenblicf nad) Gräften bie Siedete unb ©eredjtfame feinet 
Äurfürften waljrjunefymen unb beren SIbbrud) borjubeugen. 

$)ie§ bewies fein ©erhalten im Satyre 1551, afö ber 9lbt 
bon SRauIbronn, Jpeinridj III. SReuter 74 ), fidj feine im 9lmt 
Bretten gelegenen (SigentumSbörfer ljulbigen laffen wollte. 
®aum fyatte ber ©djultfieifr bon bem SHaulbronner SBurfirer 76 ) 
bie fidlere Shmbe empfangen, baß ber 9lbt bemnädjft bie ipul* 
bigung beS SorfeS 3 a if enj ) au f en entgegennehmen werbe, afö 
er auf ©runb biefer SKadjridjt unb äljnlidjer SKitteilungen, wo* 
nadj ber 9lbt in SBälbe audj bon ©ölSfyaufen, SRuitlj, Unter* 
öwiäfyeim ufw. feierlid) 33eftfc ergreifen werbe, am 5. Februar 1551 
an fjriebridj II. barüber berichtete, um biefem bie ©eltenb* 
madjung feiner SRedjte afö ©djirmljerr nahezulegen. 76 ) Über- 
trug ber Shtrfürft anfänglidj feine ©tellbertretung bei ben be* 



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97 

borfteljenben ipulbigungäfeiern bem fjaut ju SRoSbadj, $l)ilij)l> 
bon SBettenborf 77 ), fo bettaute er Ijernacj} bamit ben gaut 
ju SBretten, ©eorg bon 9tItborf / unb ©djtoarfcerbt, bie 
beim audj am 5. SRätj in Saifenljaufen in borfidjtiger unb ju* 
gleich gefdjidfter SBeife bie ifjnen geftellte Aufgabe löften. 3ur 
SSerljfitung bon Weiterungen trafen fie fdjon frühmorgens, e^e 
nodj ber SRaulbronner Prälat unb feine Umgebung erfdjienen 
hmren, in bem ermähnten ®orfe ein, befcjjieben alsbalb ben 
©djultijeifjen unb ba§ @eridf)t bor fidj, erfunbigten fid} nadj 
iljren etoaigen SBefdjtoerben, erinnerten fie an üjre Sßflidjten 
gegen iljren ©d)irmi)errn unb ließen fie biefem ben JpulbigungS* 
eib fdjtoören. ®a bie 2lltborf unb ©djtoarjjerbt jugegangene 
furfürftlidje gnftruftion feinerlei SSerffigung über einen eigent* 
liefen #ulbigung3eib enthielt, fo festen fie rafdj ein entfpredjenbeS 
gormutar auf. 3113 f^äter ber 2lbt anlam, blieb iljnen nur 
nod) eines übrig, nämlidf), bem altem iperfommen gemäß unb 
bem SBeifpiel be§ SKaulbronnerS folgenb, imSKamen iljreSftur* 
fürften ben SKännern bon 3aifenf)aufen eine Dljm SBein unb 
ben bortigen grauen einen Saler ju bereden. 78 ) 

SWdjt fo glüdlidj berliefen bie bieten ©dritte, bie ©df)toarfc* 
erbt in ©adjen ber SanbeSljerrlidjfeit be£ Sßfaljgrafen in ben 
^aljren 1557 unb 1558 unternahm, freiließ nidjt infolge feiner, 
fonbern beS Äurfürften unb feiner §ofbeamten ©djulb, bie 
einen Seil ber Anträge, SBitten, SRa^nungen, Sßarnungen 
u. bgl. be§ treu beforgten SBrettener ©djulttyeißen entoeber gar 
nidf)t, ober bod? biel ju fpät berüchtigten. 

2tm 26. gebruar 1556 nmrbe griebrid) II. bon ber Sßfalj 
ju feinen SSätern berfammelt. $jm folgte in ber Anwürbe 
fein SKeffe Dtt ipeinridj. 3n Bretten tyielt ber neue $falj* 
graf am 18. SRärj 1556 ©njug. 79 ) 3n feierlicher SBeife hmrbe 
er bon feinen getreuen Untertanen empfangen. 5)er bamalige 
85ürgermeijter2lleEiu§©trau§ trug il)m bie in einem offenen 
Äörbdjen unb auf fdjtoarjfeibenem £udje liegenben ©djtüffel 
ber ©tabttore bis ju ber ©öföljaufener „lügle" entgegen. 91m 
folgenben Sag jog bie ganje SBürgerfdjaft in ba§ bom gaut 
betooljnte „©teinljauS", um bort bem neuen Sanbe§f)errn ben 

»iL SRuIIer, ©eorg @($toatfcetbt. 7 



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98 

ipulbigungSeib }u leijten. 2Rit ben SBrettenern fdjtooren audj 
bie Vertreter ber DrtfcJjaften Spjringen, ^eibel^eim, 
SBeingarten unb SRinlüngen tyrem StgentumSljerrn, fottrie 
bic SSertreter ber 3)örfer UnteröttriStyeim, 3 a if en l) au f en 
unb ©ölSljaufen üjrem ©dfjirmljerrn. 

©a nadj ber ipulbigung in ben ertoaljnten jum 2lmt 
JBretten gehörigen Slu&engemeinben bie SDleinung auftauchte, 
ber öon iljren SSertretem gdeiftete @ib fei nur für biefe unb 
nidjt audj für bie übrigen Drtöeintooljner binbenb, unb über* 
bie£ bie ©djirmbörfer SBauerbadj unb ©iebeBljeim bei ber 
ipulbigung ju SBretten nidjt vertreten toaren, beauftragte Dtt 
ipeinridj ben 5?ammerrat Soljann ßanbfdjab öon ©teinadj, 
ben SBrettener fjaut ©berljart bon Henningen unb ben 
©djultljei& ©djtoarfcerbt, perfdnlidj allen Slufcengemeinben beS 
Slmtö ben ipulbigungäeib abjuneljmen. 3 U biefem Qtüed [teilte 
er i^nen am 15. gutt 1557 ein befonbereS patent au£. 

3)em i^nen geworbenen 93efel)l gemäfc ritten bie furfürjt* 
fidlen Äommiffäre am 16. $ufi naejj ipeibelSljeim unb am 
gleiten Sag noejj nadf) Weingarten, n>ot)in aud) bie ©emeinbe 
(Staffort !am, am 17. guli naejj UnterötPiS^eim unb üon Ijier 
am 19. $uH nadj SBauerbadj. SKadj Bretten jurüägefetyrt, 
befdjieben fie bie ©emeinben Sünflingen unb ©prantljal öor fiel) 
unb t>erf)anbelten mit ben SSertretern üon ©iebeföljeim. 2lm 
20. QuR abenbS jogen fie nadj ©fingen, too am 21. Suli aud) 
bie ©emeinbe 2Küf)lbadj unb ©djultljeif$ unb SBürgermeifter öon 
Saifen^aufen erfdjienen. $n biefen Sagen fonnten fie bie pfeil* 
jifdjen @tgentum§fleden Spjringen, ipeibelSljeim, SBeingarten, 
unb SlinBingen unb öon ben ©djirmfleden ©taffort, ©pran* 
tljal unb äftüljlbad} in Sßflidjt nehmen, dagegen legten 
i^nen bie ©örfer UnteritoiSljeim, Saifenljaufen, ©öföljaufen 
unb SRuitfk bem ftlofter SJtoulbronn, SBauerbadij, bem ©omftift 
©peljer, unb ©tebeföljeim, bem gunfer Äedjler gehörig, un* 
übertmnblidje ©djttrierigleiten in ben SBeg. $n Unterötoteljeun 
lehnten ber Pfleger, ba§ ©eridjt unb ber SRat bie ipulbigung 
mit SRüdffidjt auf ben lurj Dörfer erfolgten Sob il)re§ iperrn, 
be3 9lbteS üon SJtoulbronn, freiließ nur borläufig ab. 2>a bie 



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99 

furfürftlidjen Äommiffäre fidf) bem ljier geltenb gemalten ©runb, 
bafj bei bem bem ©d£)irml)errn ju leiftenben ©ib aud) ber ©igen* 
turnten jugegen fein muffe, füglidj nidjt berfdjliefcen fonnten, 
berjidfjteten fie borläufig barauf, mit ben ebenfalls 2Jtoulbronn* 
fdjen Dörfern gaifenljaufen unb ©ölSljaufen in Unterljanblungen 
fidf) emsulaffen. Qn SBauerbadj bestritten bie antoefenben Vertreter 
be§ ©pet>erer ©omftiftö, ber Äantor unb ber ©t>nbi!u8 be§ 2)om* 
lapitete, ba3 SRed^t be3 ?ßfalsgrafen, bon biefer Drtfdjaft bie 
ipulbigung ju bedangen, unb in 3)iebeföf)eim tyatte ber Sorfljerr 
Segler feinen Untertanen jegtidje ipulbigung ftrengftenS berboten. 
2Bcü)tenb bie ipulbigungSangelegenljeit ber jtoei julejjt 
genannten Drtfdjaften nodj am 11. 2Rai 1558 fo wenig bom 
fjledf gefommen mar, bafj fie ©djwarfcerbt in einem boniljm 
gef d^riebenen unb im Kamen beS flaute Sberljart bon SBen* 
ningen ausgegangenen SBrief bei bem Shtrfürften ttrieber in 
Erinnerung bringen ju muffen glaubte, ljatte man itvax mittler* 
weile ben SRaulbronnfdjen ©djirmbörfern meljr SBeadjtung ge* 
fd^enlt, aber bon i^nen bis jum gat)re 1559 bie ©ibeäleiftung 
nodj nidjt erlangen lönnen. Bunädjft wanbte fid) ber neue 
IHbt bon SJtoulbronn, Sodann X. Gtyplin, balb nadj feiner am 
29. Suli 1557 erfolgten Snftallation 80 ) an ben »rettener fjaut, 
um mit iljm einen geeigneten £ag für bie gemeinfame SSor- 
naljme ber ipulbigung ju bereinbaren, allein infolge ber mit 
$rof$er SSerfpätung au3 ipeibelberg eingetroffenen turfürftlidjen 
33efeljle lonnten Henningen unb ©djwarfcerbt ben SBünfdjen 
t>e§ fdjon ungebulbig geworbenen Prälaten erft am 25. Sluguft 
entfaredjen. ©ollte an biefem Sage gaifenljaufen bem Slbt 
unb jugleid) ben iljren *ßfaljgrafen bertretenben beiben SBrettener 
Amtleuten ljulbigen, fo war für biefe unb audf) für bie ©djirm* 
börfer felbft bie jefct jum erften SJtole geltenb gemadjte 3 U * 
mutung, bem iperjog bon SBürttemberg neben bem 2föt ben 
<£ib ju fdjwören, fo unannehmbar, bafj fie einftweilen bie §ul* 
iigung ausfegten unb unter ausführlicher ©arftellung be§ 
Swifdjenfalfö unb be§ feitljerigen ftaat3redf)tlid)en SSerljaltniffeS 
t>er genannten Dörfer jur Sfurpfalj Dtt § einriß am 28.21uguft 
um weitere SBerljaltungSmafjregeln baten. 



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100 

Snbeffen [teilte man in #eibelberg bie ©ebulb Sen- 
ningenS unb ©djwarfcerbtä auf eine tjarte Sßrobe. Siodj 
warteten fie auf eine Snftrultion, al3 am 16. SRoöember naäf 
einer nidjt einmal triermonattidjen ^Regierung ber metjr c$& 
fedjjigiäljrige Slbt Gipplin in Stuttgart ftarb. gwar beeilte 
fidj ber SBrettener ©djultljeij3, im Stomen feinet gautö am 
18. jRobember bie SübeSnadjridit unb bie SRitteilung, bafc jefct 
ber Dberbogt t>on Sailjingen afö Statthalter be§ $lofter£ in 
SWaulbronn fidj niebergelaffen ljabe, Dtt ip einriß jugeljen ju 
laffen; aber wenn er bamit im füllen bie Hoffnung berbanb, 
ba& angefidjtö ber nunmehr für ben Shufürften fritifdj gewor* 
benen Sage biefer bie längft erwarteten 5Berljaltung§maf$regeln 
enblidf) nadj Bretten gelangen laffen würbe, fo follte er feljr 
enttäufdjt werben, ^tnn ber SanbeSljerr unb ebenfo fein 
*ßrotonotar, bem ©djwarfcerbt im ©omnter ba3 jur Störung 
ber fjrage bienlidje SBrettener Slftenmaterial beljanbigt ljatte, 
fdjwiegen fidj avß, bis ber neue 2lbt t>on SRaulbronn, SSalen* 
tin SSanniuS, am 1. SRärj 1558 bie ipulbigung&mgetegenljeit 
baburdj wieber aufgriff, ba& er Henningen jur Sornaljme ber 
(StbeSleiftung nadj Unteröw^eim unb 3oif^aufen einlub unb 
babei audj unter §inwet3 auf einen jWifdjen Shttpfalj unb 
SBürttemberg 1536 gefdjloffenen Vertrag auf bie im SSorjaljr 
ju gaifenljaufen t>on württembergifdjer ©eite verlangte @r* 
Weiterung be§ ipulbigungäeibeS anhielte. Um ju ber bean* 
tragten Sagfa^rt gerüftet ju fein, erbat fidj ber fjaut ani 
2. äRärj bie SBefetjle feinet SanbeSljerrn. ©a biefer jebodj in 
fjranffurt a. SR. weilte, wo unter feiner SRitwirfung am 18. 2Rarj 
ber fogenannte fjranlfurter SRejefe jujtanbe !am, unb feine 
Statthalter SBebenfen trugen, in ber für bie Sßfalj feljr Ijeileln 
Slngelegenljeit Stellung ju nehmen, fo blieb nur ber StuSWeg 
übrig, ben Slbt unb feine württembergifdjen Hintermänner um 
9Iuffd^ub ju erfudjen. S)iefen ju erlangen, war bie Aufgabe 
©tf)Warfcerbt£, ber furj bor bem 16. SRarj mit bem Slbt unb 
ben SSögten ju SSailjingen unb SBietigljeim in SRaulbronn ber* 
Ijanbelte unb, wenn audj nidjt ben beantragten jweimonat* 
lidjen, fo bodj einen me^rwödjentlidjen ©tillftanb bürdete. 



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101 

liefet ttmrbe freiließ fo Wenig au§genüfct, bafe Dtt &eintid} 
erjt am 30. Wl&xz naejj feiner Sftfitffefjr tum granffurt SJen* 
ningen unb ©d) marfc erbt eine 2lbfdjrift t>on bem ertoäfjnten 
Vertrag jugeljen tiefe unb fie jur SBeridjterftattung übet bie 
bisherige £anbljabung ber einseinen SSertragSartilel aufforberte; 
lein Sßunber, ttjenn ber 9tbt unb ber SKautbronner SSogt un* 
gebutyig ttmrben unb am 11. 2lpril an bie ©nljaltung be3 
©djttwrfcerbt jugeftanbenen $ermin§ erinnerten. 2lber bie 
auf bie SSornatyme ber ipulbigung ©rängenben mufften fid) 
nodj länger gebulben. 

?Jür3 erfte ttmrbe nämlidj, nadjbem ber öon ben 33ret* 
tener Amtleuten verlangte SBeridjt in £eibelberg eingelaufen 
toar, ber turfürftlidje 9lat Eljriftoj)!) Steint am 5. ättai nadfj 
^Bretten entfanbt, um mit jenen bie gange fdjttrierige angelegen* 
ljeit nodj einmal burdjjufrredjen. ®iefe SBefpredjung follte afö 
©runblage bienen für eine injttrifdjen bon Dtt ^einxicS) unb 
iperjog Eljriftopl) Vereinbarte 3ufammen!unft iljrer State. iper* 
nadj tagten jtoar bie Vertreter ber Sfurpfalj, (geeint, Sen* 
ningen unb ©d)tt>arfcerbt, unb bie Vertreter 28ürttemberg§, 
ber Dberbogt üon SSaüjingen, ber Surift goljann ®rau§ unb 
nodj jtpei anbere 9iäte, am 23. unb 24. SRai auf bem StatljauS 
ju Bretten, gelangten aber ju feiner SJerftänbigung. $)a§ üon 
(Sljeim tyergeftellte, üoHe 20 fjoliofeiten füHenbe Sßrotololl jeigt, 
bafe bie SSürttemberger ben Slnfprudj ber Sßfäljer auf bie 
©d^irmfjerrfcljaft über Shtitlj unb ©öB^aufen unb bie ^ßfäljer 
bie bon ben SBürttembergern aufgehellten Behauptungen über 
bie £ragtt>eite be§ erttmljnten Vertrags bon 1536 unb über bie 
geänberte ftorm bö Jpulbigung§eibe§ Ijauptfädjlidf) beftritten. 
SBie tüenig aber audj ljernadE) bie oberften ^nftanjen am 
pfäljifdjen Jpofe @ile Ratten, eine rafdje Söfung ber für bie 
SanbeSljerrlicIjIeit ber ?ßfalj ni<f)t unttridjtigen $ulbigung§* 
frage l^erbeijufüljren, betueift (ätyeim, ber erft am 8. 3uni 
in ftötn ba3 *ßrotoIoll über bie SBrettener gufammenfunft 
fertigfteüte. 

333ie modjte gerabe ©dE>tt>arfcerbt bie Unpünftüd^Ieit unb 
©leidjgültiglett am pfäljifcjjen £ofe fcjjmerjen, tyn, ber lein 



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102 

Jitddjen bon bem Siedet feine« Jhtrfürften freizugeben willens 
war unb leine SDtfilje fid^ berbriefcen liefe, au§ ben Sitten unb 
butd) münblidje (Srfunbigungen im SlmtSbejir! ba§ gute fRcc^t 
be§ $faljgrafen gegenüber ben 2tnft>rüdjen beS §erjogS bon 
28ürttemberg ju ergrünben unb feftjujteHen. 3)emt bie jaljl* 
reiben ©dritte, bie in 2Bort unb (Schrift bon Bretten au£ in 
ber iputbigungSfadje unternommen würben, waren nidjUetwa 
in erper ßinie ober in ifper Wlümafy ba£ SBerl be£ gauts, 
fonbem beS ©djultfjet&en. 2>ie§ laffen inSbefonbere feine um* 
fänglidjen eigenfyänbigen ©djriftftücle erlernten, bie jtoar meljr* 
fadj bie t>on ©djwarfcerbt Ijergefteltte Unterfdjrift be§ (Sber- 
Ijart bon Henningen tragen, aber in ber ipauptfad&e als 
auS ber Snitiatibe be£ ©djultf)eif$en entfprungen unb afö fein 
geiftigeS ©gentum gelten bfirfen. 81 ) 

#ätte anberen, audj gewiffenljaften JBeamten ber an ben 
fyödjften StegierungSfteflen ftritrbare SRangel an Snergie bie Suft 
ju Iraftbofler gnttiattoc geraubt, ©djWarfcerbtSSImtSeifer er* 
lahmte nidjt, unb feine ©orge um ber Shttpfatj SBoljl unb 
28elje naljm nidjt ab. ©teS jeigte fidj audj, afö ber gaut unb 
er im 2Jtoi 1558 bie SBeifung erhielten, Slnftalten ju treffen, 
bamit bie Untertanen mit SSaffen berfeljen feien unb ein 
©ritte! bon iljnen im SftiegSfall in§ gelb jieljen fönne. 2tn- 
ftatt nämlicjj auf bie StuSfüljrung be§ furfürftfidjen SBcfe^lS fidj 
ju befdjränlen, madjte ©djwarfcerbt in feiner eingäbe bom 
11. 2Jtai 1558 Dtt ipeinricjj barauf aufmerlfam, bafc bie 
©cijirmbörf er ebenfalls ju reifen b. fj. in§ gelb }u rüden berpfüdjtet 
feien, ©abei betonte er namentlich bie burdj einen befonberen 
Vertrag bom 3af)re 1535 feftgelegte Sßetpflidjtung ber SBauer* 
badfjer, bie bisljer bie §ufirigung berweigert Ratten. SRit bem 
#inwei§, bafc e£ bon großer SBidjtigfeit fei, baS alte §er* 
lommen ju Ijanbljaben, aucjj Wenn bei ber 2Rujterung ber 
©djtrmbörfer fünf bis fedjS ©ulben für £rinlgelber aus* 
gegeben werben müßten, erbat er fidj weitere SSetfjaltungS* 
maßregeln. 2>ie§mal fjatte er bie greube, bafe ber ©rofftof* 
meifter, ber Äanjler unb bie 9läte im Kamen beS Äurfürften 
am 17. 2Kai feine Anträge boH unb ganj fidj aneigneten unb 



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103 

er bereits am 29. Quni in SBretten bie SBauerbadjet muftern 
unb ben britten SKann bon iljnen für ben gall eines ÄriegeS 
auswählen lonnte. 

92adE)bem bie ^Beteiligten in ber Streitfrage wegen bet 
#ulbigung ber läRaulbronnfdjen ©df)irmbörfer feit ber 93cfprc- 
djung ju SBretten im 2Rai 1558 alles beim alten gelaffen Ratten, 
würbe biefe grage nad) bem Regierungsantritt griebridjS III. 
lieber brennenb. $war erfüllte £erjog ©tyriftopl} ben 
neuen Äurfürften am 15. 9fyril 1559, er möge um beS nod) 
nidjt aufgetragenen ©treiteS willen einftweilen auf bie £ul* 
bigung ber ©emeinbe UnteröwiSljeim, bie ber SBrettener fjaut 
für ben 21. Sfyrtf in bie SlmtSftabt entboten fjabe, berjidf)ten, 
aber biefer glaubte mefjr baS eingeholte ©utacfyten feines ©rofc 
fjofmeifterS unb feiner SRäte als bie SBitte beS §erjogS berücl* 
fid)tigen ju follen unb nafjm barum bei feiner Slnwefenljeit in 
Bretten am 20. unb 21. Wpxil aud) bie ©<f)irmbörfer in *ßflidf)t. 
3)iefeS SSorgetjen beranlafcte ben Slbt SBanniuS, ber freilid) 
nicf)t bon fid) aus, fonbern unter bem ©nflufc beS Stuttgarter 
§ofeS fjanbelte, im SKai hinter bem Siüdten ber SBrettener 2lmt* 
leute bie ©emeinbe ©ölstyaufen fid) Ijulbigen unb eine 9lnjaf|l 
bon SBürgem aus llnteröwiSfjeim unb 3 a tf Raufen, toe U f* e 
furj borljer bem Shtrfürften gefdfyworen Ratten unb \t%t iljm, 
als bem ©runbljerrn, unb bem wfirttembergifdfien ^erjog, als 
bem Dberljerrn, bie Jpulbigung berweigerten, gefänglich einsieden 
ju laffen. Über bie Übergriffe beS StbtS unb über feine nament* 
lid) jur ^Befreiung ber ©efangenen unternommenen (Schritte 
erftattete ©df)War£erbt am 27. SKai in §eibelberg ben für* 
pfäl^en Statthaltern unb Räten mfinblidfien SBeridjt. SBoljl 
erreichte man, bafj bie ©efangenen frei gelaffen würben, aber 
angefitJjtS foldfier SSorlommniffe fonnten fidf> bie ^Berater ber 
pfäljifdfien unb württembergifdfien ®rone ber Überzeugung nidf)t 
berfcpefcen, baf$ in SBälbe etwas jur enbgültigen Siegelung 
ber §ulbigungSfrage gef<Jjel)en muffe. 3 n biefem ©inn würben 
benn audf» am 7. guni bie Statthalter unb StötegriebridjS III. 
bei tfjrem #errn borftellig. 1560 würbe enblid) eine SSerftän- 
bigung in ber SSeife erjielt, baß bie fturpfalj auf tfjr ©<f)irm* 



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104 

tedjt übet 9htitf| SSerjidjt leiftete, iebodj iljre fonftigen ©eredjt* 
fatne in biefem 2>orf beibehielt. 82 ) 

3war war bie ganje ©tabt Bretten bon einem o^fer* 
freubigen pfäljiftJjen Patriotismus befeelt, wie fie inSbefonbere 
burdj iljr Behalten im bagrifdjen ©rbfolgefrieg unb Bauernfrieg 
bewies, aber fdf)Werli<f) befaß fie unter iljren Bürgern einen 
2Rann, ber baS angeftammte £errfdf)erl)auS in bem äRaße liebte 
unb beretyrte wie ©djwarfcerbt. 3)iefe feine StgenftJjaft unb 
feine tonangebenbe Stellung laffen !aum baran jWeifeln, baß 
er bei ber ©rridjtung eines ©enfmalS ju©}ren?5riebridf)SlI., 
beS SKarftbrunnenS ju Bretten, nicfjt etwa bloß als DrtSbor* 
fteljer mitwirfte, fonbern eine befonberS ljerborragenbe SRoHe 
fpielte. SBie bem aber auef) fein mag, jebenfallS entftanb ber 
mit ber Bilbfäule beS genannten Äurfürften gefdjmüäte Brunnen 
jur 3 eit & er 2lmtSfül)rung beS ©djultfjeißen ©df)Warfcerbt 
unb muß beSljalb f|ier erwähnt werben. 

3m fedtften Safjrjefint beS 16. gaf)rf)unberts entfaltete 
Bretten eine lebhafte Bautätigfeit, teils um SflteS unb 2flv 
gängiges ju erfefcen, teils untreues ju fd&affen. 5)iefe£ätig* 
feit erftredtte fidE) u. a. auf ben ÄirtJjturm, bie ©tabtmauer, 
baS ^Sflaftcr unb ben 2RarItbrunnen. 88 ) S)abei war allerbingS 
bie ©tabt, Weil if)r wieberljolt ©(Jjajjungen auferlegt würben, 
fie ben in (fyronifdjen ©elbnöten befindlichen *ßfaljgrafen größere 
©ummen borgen mußte unb no<Jj anbere außergewöhnliche 
Saften ju tragen fjatte, meljrfacf) genötigt, bon ber Verwaltung 
ber ©t. ©ebaftianS**ßfrünbe ®arleljen ju erbitten. 84 ) Bon ben 
bamalS entftanbenen baulichen Anlagen Ijat nur eine bie ©türme 
ber 3 e ü en überbauert, ber SRarltbrunnen. @r erfe|te ben 
offenbar ^öljernen 85 ) „margbronnen", beffen ©cJjwar&erbt in 
feiner ©rjätilung bon ber Belagerung Brettens ebenfo gebenft 
wie ber am SRarlt gelegenen „SBafferftube", einer ©ammel* 
pelle für baS in bie ©tabt geleitete SRöljrwaffer. 88 ) $aß ber 
9fJat ber Bauherr unb bie beiben Bürgermeifter Slnaftaf hiS 
3)orfdj unb ©tepfyan 3^ e fll er ^ e Bauleiter bei ber Her- 
stellung ber neuen fteinernen Brunnenanlage waren, erfährt 
man aus berfelben Quelle, bie berietet, baß 1554 bie aus ben 



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105 

SRttteln ber ©ebaftian3**ßfrünbe borgefcfyoffene ©umme Don 
50 ©ulben für ben 2Rarftbrunnen bertoenbet nntrbe. 87 ) Qu 
bent ermähnten 3°^ e bütfte ber in feinem ©runbriß adf)t- 
edfige unb ungefähr 85000 ßiter SBaffer faffenbe Xrog fjer* 
flcfteUt toorben fein, toätyrenb bie in ber SÄitte erridjtete ©äule 
mit iljren bier eifernen Stöljren unb ber fie frönenben ©tein* 
figut fidler erjt 1555 Stufjtellung fanb. fyenn biefe Qotjl lieft 
man an bem ©djaft be3 in l)übfdf)en SRenaiffanceformen ges- 
paltenen SBrunnenjlocfö. 33i3 iefct ift eä nodj nidf)t gelungen, 
ben Sfcamen bei SReiftetö aus ben ebenfalls am SBrunnenftod 
eingemeißelten 9lnfang§budf)ftaben „M. N. L." ju enträtfeln. 
Sfadj über bie bärtige gigur, bie rittermäßig gerüftet ift, in 
ber Steckten eine galjne ptt unb mit ber Sinlen fid) auf einen 
©djilb jtfifct, befielen nodf) immer 3^^fd- SBäljrenb bie einen 
in itjr griebridf) I. ben ©iegreidfjen erlennen, beuten fie bie 
anberen al§ griebrid) II. 88 ) Qnbeffen fann nur bie lefctere 
©eutung auf 3ufttmmung redinen, gür fie fprid)t fdfjon bie 
im 16. gat)rt)unbert in ©übbeutfdfjlanb nadjtoeföbare patriotifdje 
Übung, fjürjien bereite bei iljren Sebseiten burdfj bie (Smdjtung 
bon äRonumenten, tnSbefonbere bon SBrunnenbenlmälern, ju 
efyren. 89 ) Sntfdjeibenb ift freilidj ba3 nodfj nidf)t gur SHärung 
ber fjrage Ijerangejogene SBappen auf bem ©df)ilb. SBenn 
nämlid) auf biefem nidjt nur bie bat)rifdf)en Stauten unb ber 
pfäljifdje Sötte, fonbern audj ber SReidfjSapfel bargeftellt ift, 
fo fann lebiglidj fjriebridf) n - w Söcttad^t gejogen werben. 
Qctm er ttmr ber erjte pfäljtfdfje Shtrfürjt, ber auf ©runb einer 
1544 ju ©pet)er burdj Äarl V. erfolgten befonberen SSerleitjung 
ben 9iei<f)§a:pfel im SSappen führte. 90 ) 

Qe bemerlenStoerter bie SSeränberungen finb, bie im fünften 
unb fedjfien Saljrgeljnt be§ 16. QaljrfiunbertS im Äirdfjemoefen 
ber ©tabt »retten *ßlafc griffen 91 ), um fo lebhafter toünfd&t 
man naturgemäß, genaue 2luffd)lüffe über bie babei tmrlfamen 
reformatorifdEien Gräfte gu erhalten. 9Hlein bie Erfüllung eine§ 
folgen SBunfdjeS fdjeitert an ber ©ürftigfeit ber Quellen. 
8mar berbreiten bie tief einbrmgenben ard^tealifdien gorfdEiungen 
©uflab Soff ert§ über bie babifdfcpfäljifdje 9teformation§* 



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106 

gefdjidjte 91 ) unb We betbienjHidje SKonogtopljie $an3 SRottS 
übet gtiebtief) n. unb bic {Refotmatum 9, ) trief neues £id)t 
übet ben SBetbegang bet ebangelifd&en Setuegung in bet Shtt* 
pfalj unb in §al)Itei<f)en hitpfäljifd&en Dttfdfiaften, abet fte 
metfen für bie Äemttnte bet örtlichen Serijättniffe bet ©tobt 
Sötetten nut feljt geringen jßujjen ab. 2Ba3 infonbetljeit bie 
Sltbeiten be3 SHtmeiftetS bet ttrfitttembetgifdjen Äitdjengefdjidjte 
angebt, fo tritt in i^nen SBtetten ^aitptfad^tid^ ofö SSotort toon 
folgen 8lmt3bötfetn entgegen, bie in bejug auf bie ©tunbljerr* 
f<Jjaft obet ba§ fitd)tid)e Sßattonat Don beut ©omjttft ju ©petyet 
abhängig waren. Stuf biefe SBeife erfährt man, baß in SBauet* 
bad), §eibeföljeim ufto. fdjon ftfiljjeitig eine meljt obet weniger 
heftige Dppofition gegen bie alte Äitdje unb iljte SSetttetet 
unb ein ^Bedangen nad) bem Stoangelium, namentlidf) nadjj bem 
Sl&enbmaljl untet beibetlei ©eftalt, fidfj äußerten unb bie tefot* 
matorifdjen SBefttebungen im SBtettenet Stmt öon bem gaut 
Sßotfgang Ultidf) öon fjleljingen un &, ^ e öJ f<Jjeint, audj 
öon bem ©djultfjeißen £einti<Jj SRutlanbt fjötbetung et* 
fugten. 94 ) dagegen toetben in ben bon SBoffert etfdjloffenen 
Quellen bie tarnen bet 9ia<f)folget gleljingenS unb be§ mit 
biefen gleidEijeitigen ©d)ultl)eißen ©cf)tüatjjetbt n'uJjt einmal 
genannt. 

Snbeffen fann e§ leinem 8*°^! untetliegen, baß SKännet 
roie bet begeiftette 2ltd)änget SutljetS, @ta§mu§ öon Hen- 
ningen, unb bet 5Welandf)t1}onbtubet ©dfjtüatjjetbt bei bet 
Sin* unb ®utdpl)tMtg bet SRefotmation in bet ©tabt unb 
bem SBejirl S5tetten eine tyetbottagenbe JRolle hielten. 2>emt 
auf bet einen (Seite batf man botauSfefcen, baß fie iljre eban* 
gelifdEie Übetjeugung 96 ) audj bei bet Ausübung if|te3 SlmteS 
nidjt betteugneten, unb auf bet anbeten ©eite getoäljtten iljnen 
bie ttriberfptudjSboflen SSetljältniffe untet bet Siegietung be£ 
fdfytoädpdjen gtiebtidj II. teidje ©elegenljeit jut ©ntfaltung 
einet SEätigfeit im ©inn unb jugunften bet Stefotmation. 2Ran 
beule nut an bie Dftetn 1545 bon bem pfäf ji[df)en §ofe erft- 
moK begangene ebangelifdfie 2Ibenbmaljföfeiet unb iljte Ijetl* 
famen folgen füt t>a$ Shitfütftentum 98 ) unb an ba§ Interim 



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107 

mit feinen unfeligen äSegieiterfdjeinungen 97 ). 9lu3 ber %&t, w 
ber Henningen unb ©dfjmarjjerbt an bet ©Jrijje be§ örettener 
SlmteS ftanben, ftnb mir leibet nur jmei auf bie firdf)lidfje (Seite 
ifjrer SBirffamfeit bejfiglidfie SRotijen jugänglidf). 9todf) ber einen 
mürbe 1547 burdf) bie Vermittlung ©dfjmar£erbt§ bie Pfarrei 
©onbeßfjeim mit einem neuen ©eiftlidfjen befefct. 98 ) 3)ie 
anbere, monadj 1549 ber SBrettener Pfarrer Qofyann @ifen* 
menger aß ©egner be§ QnterimS abgefejjt mürbe unb einen 
^nterimiften unb jugleidfj „StmnglianuS" jum Sßadjfolger er* 
fjielt"), geigt, baß Henningen unb ©dfimarfcerbt, obmoljl 
fie ebenfalls QnterimSgegner maren 100 ), e3 bodj nidjt Der* 
modjten, bie ©tabt ^Bretten unb bereu treuen $irten bor ber 
unheilvollen SRetigion^^oIitil ftriebridjS II. ju fdjüfcen. 

Sin meiteS 9lrbeit§felb eröffnete ©dfjmarfcerbt bie ftirdfjen* 
trifitation, bie Dtt § einriß im 9fa<f)fommer 1556 burdf) Qo- 
ljann SKarbadf), ^oljann fjlinner, SBalter ©enfft unb 
©tepljan 3**1^ * n ^ er Jtutpfolj abgalten ließ. Um junädfjft 
bie Aufgaben allgemeiner 91rt ju ermähnen, fo tjatte gleidf) ben 
©dfjultfjeißen an anberen Drten aud) ©djmarfcerbt mit bem 
Pfarrer unb ben ®irdf)engefdfjmornen über bie firdjlidfjen, religiös 
fitttidfjen ufm. SSerpltniffe ber ©tabt ben SSifttatoren ju be* 
rieten unb beren Slnorbmmgen jur 9lu3füf)rung ju bringen, 
ferner mürben er unb bie fonftigen ftäbttfdjen SBeljörben 33retten§ 
ebenfo mie bie Dbrigfeiten in ben fonftigen ©täbten t>on ben 
SSifitatoren beauftragt, für bie §eiligf)altung be3 ©onntag§ 
©orge ju tragen. 101 ) 3)aju famen nodfj Aufgaben befonberer 
2lrt. 3)a bie SSifitatoren in ^Bretten namentlidf) ben ©dfjul* 
betrieb, bie geringe ^Beteiligung am 1)1. 2lbenbmaf)l unb bie in 
ben 3Birt§l)äufern häufig gehörten Verä<f)tli<f)en Äußerungen 
über bie ©aframente, bie Solgen be§ Don SifenmengerS 
9ladE)f olger auSgeftreuten böfen ©amen§, rügen mußten 1 "), fo 
fanb ©cfymarfcerbt reiche ©elegenljeit, mit SEBort unb£at auf 
bie SBefeitigung biefer Übelftänbe ^injuarbeiten. Qtoax fielen 
mir leine urfunblidEien 3^gniffe ju ©ebote, au3 benen beutlidfj 
hervorginge, baß unb mie er in feiner amtlichen ©genftJjaft 
inä&efonbere bie §ebung ber SReligiofität unb ©ittlidjfeit fidfj 



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108 

angelegen [ein lieg, aber gewifc blieb in biefem ©tfidE ber 
©djultyeifc nidf)t jurüdE hinter bem ©dfjrtftfteller, ber in feinen 
gerabe für Bretten bejlimmten arbeiten immer unb immer 
wieber feinen äRitbfirgern iljre befonberen ©ünben, Unmäfjig* 
feit im Xrinfen unb gludfjen unb ©djwören, öorljielt unb fie 
jur ©otteSfurdEft ermahnte. 108 ) 

2Ran müfjte fidfj Wunbern, wenn bie SStigf eit eines foldEjen 
2RanneS nidf)t autjj bauembe grüdfjte gezeitigt Ijätte. ©ine bon 
biefen grüdjten mödjte idfj barin erlernten, ba& unter ben 1848 
ftinbern, bie jwifdfien bem 17. ^uli 1565 unb bem ©dOlufc beS 
IgaljreS 1585 in ^Bretten geboren würben, fidfj blofj 8 unelje* 
lidje befanben. Übrigens fönnen fedf)S Don ben lederen füglidj 
ntdfjt einmal als S5rettener gejault werben, weil entWeber üjre 
SSäter unb SWütter ober bodf) iljre SBäter SluSwärttge waren. 104 ) 



dritte Slbteilung. 

Die litcrarif^c Hluf e* 

Saffen bie StuSfibung eines prtoaten ©oppelberufS unb 
bie Verwaltung eines öffentlichen Stoppelamts ben gleifj imb 
bie £atfraft ©dfjwarfcerbtS im fjeHjten Sichte erfdfjeinen, fo 
ging er bodj in ben beruflichen unb amtlichen Aufgaben feinet 
wegS auf. Sag er fidj für bie Jeweiligen bebeutfamen (Sreig* 
niffe unb bie 3^ unb Streitfragen in ©taaten unb SHrdjen 
intereffierte unb baS SBebürfniS empfanb, feine ©ebanfen bar* 
über mit feinem SBruber auSjutaufdjen, ijt früher gejagt 
worben. 1 ) §ier ift barauf Ijütjuweifen, bafj ©dfjwar&erbt 
fidE) audE) mit fdE)riftftellerifd^en arbeiten befdjöftigte, fretlidj nid&t 
in ber 2tbfidjt, ein totes Kapital aufäufpeidjern ober aber gar 
bor ber SBelt fidE) einen Sfcamen ju madjen, fonbem bon bem 
einjigen SEBunfd^ befeelt, mit feiner literartfdjen äRufje feiner 
geliebten SSaterftabt ju bienen. 



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109 

®ie Äenntnte bon ©df)tt>arjjerbt3 fd^riftftcllerifd^cn ®r> 
jeugniffen fd^eint fidfj ju feinen Sebjeiten unb fjernadj nur auf 
einen flehten SfreiS befdfjränft ju Ijaben. SRertoürbigertoeife 
nimmt auf fie 2Helandjtf)on in feinen erhaltenen ©Stiften 
nirgenb§ SBejug, obfdfjon it)m bie literarifdje Sßtigfeit feinet 
Stoibers {ebenfalls befannt toar. ©a§ SSerbienft, ben SBrettener 
©dfjultljeiß aß §iftorifer tmeberentbedt ju Ijaben, gebührt bem 
$)ireftor be§ ©eneral-Sanbe§ardfjit>§ ju ffarßrulje, g. & SKone, 
unb bem baprifdjen 2Jtaj;or a. ®. Qfofeptj SBürbinger, bie 
infolge glücflid)er 3ufälle w &olfe <*• ©• unb Sinbau auf jroei 
literarifdie arbeiten ©dfjn>arfcerbt§ entljaltenbe #anbfd)riften 
aufmetffam mürben, fie erwarben*) unb iljren Snljalt größten- 
teils beröffentlidjten. 

Um einen ttberblid über biefe SBeröffentlidjungen ju geben, 
bemerle idj junädfift, baß bie tumSRone 1854 erftmaß ljerauä» 
gegebene Strbeit 3 ) in ber bem ®rud jugrunbe liegenben #anbfdf)rift 
ben Xitel trägt: „Srje* || lung ber SBelegerung || ber (Statt 
Statten Qm gare || SR. 2). tili befcfyeljenn, mitt aljn- || jeug 
be§ brfprung* felbigenn friegS: || audf) nrie ber fjrieb ttriber 
gemacht toor- || ben. SBefdfjriebenn burdf) ©eorgenn || ©djtoarjj- 
erben ©df)ultf(eiß || ju SBrettenn. || " Sin ber ©jrifce fteljt eine 
an ben *ßfaljgrafen ©Ijrifioplj, ben 1574 beworbenen ©oljn be£ 
ffiurfürften griebrid) HI., abreffierte unb am 25. Januar 1561 
gefdjriebene SSibmung. ®ana<f) richtete ber jefynjäfirige 5ßrtnj 
getegentlidf) einer nidjt lange borfyer ftattgeljabten Begegnung 
mit ©dfjtoarfcerbt an biefen biegrage, „toa$ Bretten für ein 
patt fet>", eine ffcage, auf bie ber ©djultljeiß fdjriftlidfj jurüd- 
julommen berfpradj, unb bie er nunmehr in ber SBeife be- 
antwortete, baß er Ijauptfädjlicfy bie Belagerung Brettens burdj 
ben toürttembergifdfjen Jperjog UlridE} im $af)ie 1504 unb bie 
bamals bon ber Brettener Bürgerfdfjaft ifjrem Shirfürften ge- 
leitete Xreue fdfjilberte. 3)ie Slntoort fejjt fidfj, abgeben bom 
SBibmungSbrief, aus brei Seilen jufammen. 9lm Slnfang erfdfjeint 
eine prologäljnlidfie Borrebe in gereimten beutfdfjen Berfen, bie 
fidf) über ben SBert ber Kenntnis ber Vergangenheit verbreitet 
unb bie SRadjfommen ber Brettener ginrooljnerfdfjaft bom 3af|re 



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1504 aufforbert, üjter Bäter banfbar ju gebenfen nnb intern 
Borbilb gu folgen- ©obann folgt bic eigentliche ©rjaljlung in 
*ßrofa, junädfjfl SWittetlungen übet ben bagrifdjen ©rbfolgeftreit 
unb feine unmittelbaren folgen, ÄriegSrüfhmg unb Beginn be3 
Stieget, ferner eine bis in§ einjelne fidj berbreitenbe (Säube- 
rung ber Belagerung ber ©tabt Bretten unb toeiter Stodfjrid&ten 
über ba3 (£nbe beS ganjen ftriegeS. ®er gereimte „Befdfjlufe", 
ber ben bat)rifdf)en grbfolgefrieg unter ben ©efidjtäpunft be§ 
2Borte§ ©otteS ftellt, betont ba§ SRiptgen ber menfdjlidjen 
9lnfdf)läge unb geigelt bie Untreue, ben ©gennufc u. bgl. 

3)er toertbotlfte Seil ber Arbeit ©djtoarfcerbtS ift ber 
mittlere. ®enn in ifjm liegt ntd^t nur eine einjigartige, fonbern 
audl) eine juberläffige ©efdfjidf)t3quelle bor, beren Ijoljer 2Bert 
SKone beftimmte, iljr eine ©teile in ber öon if)m öeranftalteten 
DueÜenfammlung ber babifdjen SanbeSgefcijidfjte anjutoeifen. 
3)ie Sreue unb 3^erläffigfeit be§ BerfafferS öerbienen um fo 
meljr Beadjtung, al§ ©djtoarfcerbt jtoar bie Belagerung feiner 
Baterftabt fdf)on erlebte, aber biefe naturgemäß nid^t aus eigener 
(Erinnerung fdfyilbern lonnte. 4 ) SBadj feiner Angabe entnahm er 
feine Äenntnte bon ben Vorgängen be§ ga^reS 1504 borneljm« 
lid) bon glaubtoürbigen Stugen* unb Dtjrenjeugen. Bon folgen 
nennt er bie beiben Äreidfjgauer SRitter Äonrab bon©idfingen 
unb ®rf lllridj bon gleljingen. gener toar jur Sext be3 
ba^rifd^en @rbfolgefrieg§ fjaut in Bretten unb nidfjt nur toegeu 
biefer feiner amtlichen Stellung, fonbern audj banl feiner ge- 
nauen Drt§* unb *ßerfonenfenntni3 unb feinem unermfiblidjen 
Stfer toäljrenb ber Belagerung „atoeg ber erft unb lefcjt bei) 
allen bingen". 3)iefer, foäter, nämlidj feit 1508 ebenfalls gaut 
ju Bretten 5 ), lieferte ben toürttembergifdfjen geinben mandjeS 
©djarmfifcel. Slußer münblidjen 9tadjridf)ten benujjte ©df)tpar|* 
erbt für feine Slrbeit {ebenfalls audj fdf)riftlidf)e unb bieS ins* 
befonbere für feine SRitteilungen über bie bem Sßfaljgrafen über* 
fanbten geinb* ober fjeljbebriefe. 8 ) ®ie ausführlichen Xitel ber 
ber ^ßfatj feinblidfj gefinnten gürften unb Jperren unb bie ge* 
nauen Stngaben über bie Slbfaffung unb bie Überfenbung iljrer 
Slbfagen unb ÄriegSerllärungen laffen feinen gmeifel, bafj 



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111 

©d&nmrfcerbt aus amtlichen Quellen fdjöpfte. SBermutlidj 
madjte i^m btefe fein ©d&toager, bet !ur|>fäljif<f)e ©clretfir $eter 
§arer, au3 bem $eibelberger Slrdfjib jugänglid}. 3)enn fdjtoer- 
lid) waren fie anberwärtö erljältlid}. 7 ) 

SKone beröffentlidjte bic „Srjelung bet SBelegerung ber 
(Statt Bretten" auf ©runb einer £anbfdf)rift, bie, wie iljre 2lu§* 
ftattung unb aud) iljr jüngeres (äfclibriS betoeifen 8 ), baSfelbe 
gjentplar ift, ba§ ©djtoarfcerbt bem ^fäljtfd^en 5ßrinjen 
©Ijrtftopl) übetfanbte. Sttlein bet gelehrte Strdjibar überfragte 
ben ttriffenfdjaftlidfjen SBert biefeS 2Bibmunggej:emplar3 fo feljr, 
baß er bon einer $eranjieljung ber fonft nodfj borljanbenen 
Überlieferungen ber „grjelung" bon bornljerein abfaf), ein 
geiler, ber berurfadfjt tjat, baß bisher fon>of)l ber ©djluß ber 
bem $faljgrafen ©fyriftopf) übermalten ©dfjrift, aß audf) bie 
ältere Raffung bei ganjen Slrbeit unbelannt geblieben ift. 3)a* 
bei lommt sunädfjft eine 1847 bon 33etf)mann 9 ) an§ ßidjt 
gejogene Jpanbfdjrift ber ©räflidfj ©djönbornftJjen SBibliotfjef 
ju *ßommerSfelben in SBetradjjt, bie jtoar nur eine fpätejlenS 
1580 entftanbene 9lbfdf)rift beS SBibmungSejemplarS ift, aber 
an tfjrem ©djluß 27 SSerfe mef)r afö biefeS enthält. 10 ) $a3 
äßeljr erHärt fidfj barauS, baß ba£ SBibmungSejemplar im Saufe 
ber 3eü fein legtet befdfjriebeneS SBlatt eingebüßt fyat 

SEBid^tiger nodfj aß bie in *ßommer3f elben erhaltene ift eine 
im ©eneral-fianbeSardljib ju Sarförulje aufbewahrte £anbfdfjrift 
au§ ber jtoeiten Jpälfte beS 16. 3af)rl)unbert, bie baS etoaS 
jüngere SRubrum „SBelegerung ber ©tatt SBrettfjetm || 1504. ||" 
trägt. 11 ) 2)enn fie bietet bie „(Srjelung" ©dfjtüarjjerbtS in einer 
©eftalt bar, bie älter ift als bie borfyin befpro<Jjene Raffung, 
xmb liefert bamtt ben 33ett>eiS, ba% ber SBrettener ©djultljeiß, 
als er fein bem ^ßrinjen ©fyriftopl} gegebenes SBerfpredfjen aus- 
führte, nidE)t eine böllig neue Slrbeit fdfjuf, fonbern ein bereits 
borljanbeneS (SrjeugniS feiner fjeber benufcte. SBie eine SSer* 
gleidfjung ber @injelf)eiten ergibt, unterfdjeiben fidj bie beiben 
fjaffungen beS profaifdfjen §auj>tteilS, abgefetjen bon ben ber* 
IjältniSmäßig jaf|lrei<f)en SSerfefjen, bie fidj ber ©djreiber beS 
SBibmungSejemptarS jufdjulben lommen lieg, fadfjlidj wenig 



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112 

boneinanber. 12 ) dagegen treten feljr erljeblidfje SSerfdfjiebenljeiten 
in bem gereimten „SBefdfjluß" jutage, unb werben in ber älteren 
SWeberfdfjrift bie beiben ©tüdfe am Slnfang ber jüngeren, nämltdj 
ber Sßibmungäbrief unb bie bidfjterifdfie Sßorrebe, ganj bermißt. 

©o gehriß e£ ift, baß ©djwarfcerbt bie bem Sßfaljgrafen 
©firiftopf) gettribmete Strbeit am 25. Januar 1561 abfdjloß, fo 
ungewiß ift bie SlbfaffungSjett i^rer SSorläuferin. Qnbeffen lann 
faum äweifefyaft fein, baß beibe ein langer, waljrfdjeinlidfj nad^ 
3af|rjef(nten jä^Ienber 3eitraum boneinanber trennt. ®enn 
einmal war fdjwerlidO bon ben SKännern, benen ber ©djultljeiß 
feine ÄenntniS Don ben SBrettener (Sreigniffen be§ gaf|re§ 1504 
berbanfte, nodf) einer 1561 am Sehen, unb weiter lann ffigüdj 
nid)t angenommen werben, baß felbft ba3 befle ©ebädf)tni§ be3 
SBerfafferS ausgereist Ijätte, um bie Dielen it)m mfinblidf) mit* 
geteilten unb bon iljm tatfädjlidO berwerteten Sinjeljfige erft 
nad) langen ^afjren treu unb leben£bolI ju Sßapier bringen ju 
lönnen. 

Snt folgenben bringe idf) ben „33ef<J}luß" ber älteren 
gaffung unb ben legten Seil be§ „SSefdijluß" ber jüngeren 
gaffung erftmafö jum SlbbruA 18 ) 

gm 3Bibmung§fdE)reiben ju feiner „grjelung ber SBelege* 
rung ber (Statt ^Bretten" gebenft ©djwarfcerbt einer jweiten 
t)on il)m ftammenben gcfdE>id^tli(^en Arbeit: „gleidjwol Ijaben 
fi<Jj bie bon SBrettljeim in ber beuwerifdfien uffruljr ober bauern- 
frieg bor allen anbern umbligenben ftetten unb fledten unber* 
tfyeniglidj, getreulid) unb alfo bewifen, baß fie ficij niemalß in 
einidf) confjriration ober gemeinfdjafft mit ben uffrurifdjen 
ingelaffen, fonber in ber dfjurfürftlidfyen $fal|j unberüjenigftem 
gefjorfam, treuw unb glauben berplieben, wöldfjeä idf) nitt weniger 
in ein befonber£ tractetlein befdEjrieben" 14 ). 3)iefe grudfjt ber 
literarifdEjen 3Ruße be§ SBrettener ©djultljeißen beröffentlidjte 
SBürbinger 1879 16 ) au§ ber tum i^m entbedten unb Ijernadf) 
ber tgl. #of* unb ©taatöbibliotljel ju 2Rfindf)en einberletbten 
Jpanbfdfirift, einer im 17. Qa^r^unbert IjergefteQten ffojrie, bie 
44 5ßapier>golioblätter umfaßt unb auf ifjrer legten ©eite außer 
bem Warnen f ,SQ3i^elm©iegfriebS33iIling", 3af)len,$8udfjftaben 



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unb 58udf)ftabenanfäjjen ba3 SRubrum „Sßac^ridjt SSon bem 
SBauern* 1| 2Iuffruf)r. || $on Slnno je. 1514. big 1526.||" aufmeift 18 ) 
©dfjtt>ar£erbt§ Slrbeit fe&t fidf) nadf) biefer §anbfdf)rift au§ 
jttei Seilen jufammen, einem längeren profaifdjen oljne Xitel unb 
einem fürjeren poetifdfjen mit bem Xitel: „$töiQ @df)tDar|erbt 
2>em gütigen Sefer". 2>en etften Seil eröffnet eine furje Sin* 
leitung, in ber ber SSerfaffer fiauptfädfjlidf) bie ©ntfteljung feines 
SBerleS begrünbet: „bietoeil fidfj aber ehen in jeit meinet lebend 
bermafen blinbljeit bnb tfjorljeit, bergleidfjen man in IjiftoriiS 
wenig befinben timrbt, gugetragen, Ijan \6) nit unterlagen 
wollen, big jur gebedfjtnuS, bodfj mit wenig Worten, ansteigen, 
ma§ fidf) in furjjen iafjren etlicher fadjen bnb infonber be3 
SBawren friegS fjalb fürnefjmlidj bnb neben anbern, wie e§ be&* 
maljfö ju SBrettljeim, meines batterlanbtS, ergangen tmb fid^ 
jugetragen fyab, bamit e£ bei} ben nadf)fommenben jn guter 
gebädf)tnu3 bleib bnb fidj memglidj ber tmgefyorfammen, bff* 
rurifdien fecten, confpiration tmb bintnufc, alba niemaljfö etwas 
gut£ barauS enftanben, fidf) wift juberljieten bnb erhalten bnb 
ben bnberftänbigen abjuweljren" ufw. 17 ) 9ln ber ©J)i&e feiner 
gefdf)idjtlidf)en ©arftellung befjanbelt ©djw arg erbt furj einen 
SSorläufer beS SBauernfriegS, ben armen Sbnrab, nadfj feinen 
Urfad)en unb feinem Verlauf, ©obann geljt er ju einer @df)ilbe* 
rung be£ eigentlichen 83auern!rieg§ über. 2>abei gebeult er 
junädfjft ber SSorlommniffe im Jpegau, be§ SSerfudjS §erjog 
UlricfjS, Württemberg wieberjugewinnen, ber ©djwierigfeit 
be3 fdfjwäbifdfjen SBunbeS, SfriegSbolf aufzutreiben, ber SKieber* 
lagen ber Säuern bei Seipljeim unb SBaltringen, be§ beginnenben 
2lufftanbe3 in ber SKarlgraffdfjaft SBaben, in ber ©egenb bon 
§eübronn, im Dbenwalb unb in Raufen unb fcfyilbert weiter 
bie ©reigniffe bei, um unb in ©retten. 3)iefer 3tbfdf)nitt ift ber 
auSfüljrlidjfte unb jugleidf) ber wertbollfte ber Arbeit ©djwar&* 
erbt 3. 3Äit ber ©rttnblidfjfeit eines Drt§d^roniffdf)reiber3, bem 
and) bcß Heinjte 33orfommni£ nidjt ju geringfügig etfdE>eint, 
unb ber Genugtuung eines ©tabtfoljnS, ber auf bie üaterlän* 
bifdf»e ©efitmung unb Haltung feinet ©eburtSorteS ftolj ift, 
fdjilbert ber SSerfaffer bie SSerfudje ber 93auern, Bretten ju ge* 

92 ü. HR ü II er, ©coro @dj»arfcerbt. 8 



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nrinnen, bie SSotleljtungen bet bebtoljten ©tabt 511t SSetljütung 
eine! ÜBetfalß, bie Unjuftiebenlieit eines Xeifö bet in SBtetten 
©ngefdjfoffenen, bie jut ü)tet SBetuljigung angetoenbeten 3Kittel, 
ben *ßfon be§ SBenjel Sltnolb, bie ©tabt ben SBauetn in 
bie #änbe ju fielen ufto. ©ummatifdjet ift bet folgenbe 9D>- 
fdjnttt gehalten. £iet etjffljlt ©d)tüat|jetbt bie Vorgänge in 
©üb* unb ©fibtoeftbeutfdjlanb unter befonbetet SBetücffidjtigung 
bet Beteiligung be§ ^fäljifd^en Shitfütjten Subnrig V, an bet 
SBefämpfung unb Sßiebettoetfung bet SBauetn. ®a biefe Partie 
mit „Slmen" enbigt, fo fdjemt bet Sßetfaffet nadjttäglidj feinet 
Sltbeit nod) bie futjen Slbfdjnitte, bie am ©djlufj etfdjeinen, 
angefügt ju fyahen. 3n bem etften beljanbelt et bie Belage- 
tung unb ©tobetung bet ©tabt SBeißenbutg i 6. butdj 2ub- 
tu ig V., in bem jtoeiten fommt et auf bie SBejttafung bon biet 
Seuten jutücf, bie toäljtenb bet .SBetagetung S3tetten£ butdj tljt 
Behalten SSetanlaffung ju Älagen gegeben ljatten, unb fteflt 
tljnen, benlBefttaften unb SSetadjteten, feine SanbSleute gegen- 
übet: „allein bie bon ©tettfjeim hnttben iljteä toofyöjaltenS bon 
menniglidj ljodjgeptiefen bnbt bon jebetman getümbt tmb 
belahtmen Ijiemit gan| ein gut gefdjtetj. ©ott betletyl} meittet 
gnabt *c." Qm btitten 2tbfdjnitt gefdjieljt beS ©fcetjetet SReitp* 
tagS bom Qaljte 1526 unb feinet Betatungen unb SBefd^Ififfc 
in ©adjen bet Bauern gttüäljnung. 3)et biette unb lefcte 2tb- 
fdjnitt Ijält einen futjen SRüdblid auf ben betljängntöbotten 
Ätieg, toobei beffen Utfadjen, bie Bttnbljeit unb bet §odjmut 
gegen ©ott unb bie bon i^m geotbnete Dbtigfeit, gegeißelt 
unb aufgefotbett toitb, Seib, ©jte, ©ut unb Blut füt bie 
Dbtigfeit einjufejjen unb iljt Sljtetbietung unb ©eljotfam ju 
leiften. 

2Rit bem stoeiten Seil feinet Sltbeit, einet 9ltt ©pilog bon 
107 geteimten Betfen, toenbet fid) ©djtoat|etbt unmittelbat 
an feine fiefet. 3 unä ^ft etioä^nt et, baß bie Siebe ju feinet 
Batetftabt if)n jut 2tbfajfung feinet ©djtift belogen l)abe, fo- 
bann greift et bie ©nabe ©otteS, ate bie einzige Helferin unb 
SRettetin bet ©tabt Btetten in ben SKöten be3 baijtifdjen gti>- 
folgeftiegS unb be3 BauetnfriegS, unb betont babei, baß oljne 



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115 

bie göttlidje ©nabe unb bic bon t^r getirirfte Sreue gegen bie 
Obrigleit borauSfidfjtfidfj biefe ©tobt ein äljnlidf)e£ ©dljiclfal tote 
SSeinSberg getroffen Ijätte. Snblidj richtet er an feine SDtitbfirger 
eine Sleüje Don emften SRafpntngen unb SBarnungen, bor SBfinb* 
niffen unb Äonfpirationen, bie jum Slufruljr führen, bor ©gen* 
nufc unb ©eij fidf) ju pten, ©ott ju furzten, beut Sanbe^ 
fürften unb feinen Wienern Sljre unb ©eljorfam gu ertueifen, ju 
©otteS ©fjre allen 3Rut unb junt allgemeinen 9hi|en ßeib, 
§ab unb ©ut einjufefcen unb nadj @otte£ SBort ba§ gange 
Seben gu rieten. ®iefe ©ebanlen unterfdjeiben fid) nidfjt 
toefentfidj bon benen in ber ©inleitung. 

gragt man nadE) ben Quellen, au§ benen ©djtoarfcerbt 
feine 9todfjri<f)ten über ben SBauemfrieg fdflöpfte, fo fdjilbert er 
bie Vorgänge, bie fidj in unb um SBretten abhielten, auf ©runb 
eigener 2lnfdf)auung. 2Bar er bodfj in ber für SBretten fo Iritifdfjen 
3eit metjr afö ein ftißer 3ufdf)auer. ®r Ijalf bielmeljr nadfj 
feinem ©ettftjeugni^ mitraten unb *taten. 18 ) ©igene Srlebniffe 
liegen ferner in bem 2lbfdf)nitt über ben armen Sonrab bor, 
tmb fie gaben offenbar audf) bie Sßeranlaffung, bag ©dfjtoarfcerbt 
bon ben SSorläufern bei 33auernfrieg§ gerabe biefen herausgriff. 
Utafc er bei ber §inridf)tung ber SRäbeföfüljrer antoefenb toar, 
ertoäljnt er auSbrttcHidf). SBenn er femer bie SSorlommniffe 
in Tübingen mit befonberer 9lu§fü^rfidE)feit beljanbelt, fo crHärt 
ftd) eine fotö)e SBeborjugung ber fd)tt>äbifdf)en UniberfitätSftabt 
leidet au§ ber Sütfadje, bafj ber SSerfaffer am 24. SKärj 1514 
an ber bortigen Jpodfjfdjule immatrifuliert tourbe. 19 ) Ungennfc 
Meibt bagegen bie §erfunft ber Sßadf)ridf)ten @df)toar$erbt§ 
über bie ©reigniffe in ben ©egenben, bie außerhalb feines 
<Sefidf)t3freife3 lagen. @§ ift gtoar barauf ljingettriefen toorben, 
t>afc iljm fein ©(Jjtoager *ßeter §arer in feiner Stellung aß 
futpfäljifdfjer ©efretär juberläffigeS äRaterial berfcfyaffen fonnte 20 ), 
<iber, falfö biefer überhaupt in 93etradf)t fommt, toar feine 93ei* 
ijilfe febenfatß feine ausgiebige. ®enn jttrifdEien ben Slngaben 
©df)ttmrtjerbt3 unb §arer3, ber felbft eine toertbotte Arbeit 
über ben SBauernfrieg fdjrieb, bermifjt man . ba unb bort bie; 
ßbereinftimmung. ©o fdfjäfct jener bie 3<*$ ber beim erften 

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StuSfaH axS *ßfebberSf|eim erfdjfagenen unb erßod&enen Steuern 
auf 2500, biefet bagegen auf meljr aB 4000.") SB^rfcijeiuiidj 
benufcteSd&tüaTjjetbt für feine 3)arfteHung ber Säntpfe ßub* 
hrigS V, gegen bie ©auern tetttoeife ©eridf)te bon Slugenjeugen. 
@in foldfier toar bet nadfiljerige ftaut bon ©retten, SBolfgang 
Ulridj bon gleljingen, bet bei *ßfebber§ljeim aß Unter* 
marfdjafl bem ©urggrafen bon ©tarlenburg jur ©eite fianb. M ) 

©er früher ertoäljnte SSibmungSbrtef bctt>cifl jtoar, baß 
bereite am 25. Januar 1561 eine Sfteberfdjrift ©d&tüatfcerbtS 
über ben ©auernfrieg borlag 18 ), aber bamit ijt nodf) feinet 
toegS entfdfjieben, bafc biefe mit ber Sftbeit in ber erhaltenen 
fjorm fid) becfte. ®etm e§ hmrbe fdjon Ijerborgeljoben, bafc 
ni<f)t alte Seile ber lefctern gleidfjjeittg entftanben ju fein fdjemen. 
ftreüid) bie Satfadje, baß ©djtoarfcerbt bor 16. aRdrj 1544 
ein einjelneS greigntö, ben fjafl eines ÄinbeS bom *ßfeifturm 
ju ©retten, für feine SanbSleute befcfyrieb, legt bie Stnnaljme 
natje, baß er bie Vorgänge im ©auernfrieg unb ebenfo im 
baijrifdfjen (Srbfolgefrieg, toeü fie ja toegen iljrer gefdfjictjtlicljen 
unb borbilbüdEien ©ebeutung für ©rettener Sefer ungleidfj ttrid)* 
tiger toaren aß Jenes einzelne ©efcfyeljmS, fdfjon borfyer auf* 
jeid^nete. 3)iefe erften SKieberfdjriften mag er fobann im Saufe 
ber Saljre ergänjt Ijaben. ©o bürfte ber gereimte ©pilog ju 
ber Stodfjrid&t bom ©auernfrieg toegen ber barin jutage treten* 
ben ftarfen ©etonung beS ©df)ultf|eif$enamts erß aus ber $eit 
ftammen, in ber ©dfjto arg erbt felbft biefet Slmt bertoaltete* 

3tu§ ber £anbfdfjrift, bie bie foeben befprodfiene Slrbeit 
enthält, gab SBürbinget eine britte 3rrudf)t ber literarifdjen 
2Ruf$e ©dfjttmrfcerbtS 1859 auSjugStoeife unb 1878 bottftänbift 
JjerauS.**) ©a ber ©erfaffer ftdfj an jtoei ©teKen aß ©ruber 
SRelandfftljonS beseitigtet "), erübrigen fidfj aKe etttmigen 
3toeifeI ljinftdfjtlidfj ber #erfunft. StoS in ber #anbfdfjrift titel* 
lofe ©tüdt benannte ber Herausgeber „pfäljifdje föeimd&ronif". 
^nbeffen lägt bie fefjr häufige ©ejugna^me beS ©erfafferS auf 
au&etpfälaifdf)e (Sreignijf e bie ©ejeidE»nung „pfäljifdfie" nidf»t eben 
glücHidj erfdjeinen. 2)«t9iücfftcf)t auf benSBo^nort©d^toar§erbt^ 
unb bie ©ejümmung feines ^BerfeS empfiehlt fid) eljer ber %\t& 



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„SBrettener gfteimdjronif". 3)ie au§ 1553 gereimten Seifert be* 
ftef>enbe SIrbeit bef>anbelt bie Sa^re 1536 bis 1561. <B fällt 
auf/ bafc fie gerabe mit bem gatjte 1536 anhebt. Xrojjbem 
bütfte fie an intern Anfang leine ©inbufce erlitten Robert.**) 
SSießeicfit tooßte ber SSerfaffer urftrünglid) nod) eine 3teü)e 
früherer ^afpre berüdfid)tigen, !am aber fyemacf) nidjt mef)r 
baju, biefe Slbftdjt jur 9lu3füf)rung ju bringen. 2Bie bem aber 
audj fein mag, genug, ©d)tt>arfcerbt berjeidjnet bie in feinen 
Slugen bemerlenStoerten ©efdjeljniffe in ber SBeife, bafc j[ebe§ 
Satyr ein in fid) abgefcfyfoffeneS ©anjeS bilbet. ®ie in biefem 
Stammen gegebenen @rjäf|lungen beljanbeln im bunten 2Becf)fel 
bie ©reigniffe auf brei Jpauptgebieten, nämlid) auf ber großen 
SBeltbütyne, in ber Kutpfalj unb in ben angrenjenben Säubern, 
fohrie in ber ©tabt Bretten unb in bereu Umgebung, 

Unter ben erjagten Vorgängen auf bem ^eltfdjauplajj 
fielen bie Kriege, bie bie Kaifer unb beutfdjen gürften gegen* 
einanber unb gegen auSlänbifdje geinbe, fo bie granjofen unb 
Surfen, führten, bie Jpauptrotle. gerner erfahren bie W\ä)%* 
tage unb ttridjtige fixc^Iid^e SSerfammlungen, ttrie ba§ Konjil 
ju Orient unb btö Kolloquium ju SBormS 1557, SBerücffidjtigung. 
SQSeiter finb jatylreidie *ßerfonalien bon gürften unb fonftigen 
berühmten Sßerfönlid)! eiten gebucht, j. 85. bie Slbbanlung Karls V. 
unb fein !£ob, ber Xob be£ ^erjogS Ulridj bon SBÜrttem* 
berg, be§ bon ©dftüarfcerbt befonberS bereiten Sotyann 
griebridj bon ©ad)fen unb feiner ©ematylin ©ibtylle, ber 
5tt?ifdE»en 1536 unb 1561 beworbenen Sßäpfte, beS Karbinafö 
2llbredE»t, SuttyerS unb 3Keland)tf)on3, bie Krönung Kaifer 
gerbinanbS, bie ©tutylbefteigung ber neuen *ßäpfte unb bie $odj* 
}eit be§ ^jerjogS SBSil^elm V. bon 3üIidE)*(£iebe mit SRaria, ber 
Sodjter König gerbinanbS, unb SßljilippS II. bon ©panien 
mit SKaria bon ©nglanb. SSon ben fonft nodj berjeidjneten 
(Sreigniffen berbienen @rtoäf|nung bie SRadE>ridE>ten über ba$ 
©cfyrecIenSregiment ber blutigen 2Raria bon ©nglanb unb Über 
bieSRemebur ber Königin Slif ab etlj, über grofce fteuerSbrünfte 
im 3af|re 1540, über bie *ßeft im S^te 1541 unb über bie 
Sürfenfteuer. 



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118 

Soweit ba§ jtoeite #auptgebtet, beßeljenb au§ ber Shit* 
pfalj unb ben angtenjenben Sänbetn, in 8ettacf)t lommt, gili 
baSQntetejfe ©d&toatfcetbtä botnriegenb ben fyet tegtetenben 
gütften, ftütfKnnen, ©Qbifd&öfen unb SBifd&öfen, fei e§, baf 
et über il)te ©ebutt, iljte ^odfoeit unb ityten lob ober übet üjten 
SRegtetung&mttitt berichtet. $abei $eicf)net er bie p fäljifd^en 
3Bittel3bacf)et in befonberer SBeife aus, inbem et Don ben 
SBetjiotbenen in aü3fiU}tlicf)en SKeftologen 9lbfd)ieb nimmt unb 
bie neuen Äutfütften mit SBotten tteuljetjiget SBeteljtung unb 
innigen ©egen3wünfcf)en bettrittlommnet. ©eine fonjHgen 9luf* 
jeid^nungen beljanbeln SKatuteigmjfe, öffentliche Unglücföfätte 
unb (S^a^ungen, ©o gebeult er be§ Unwetter^ ju ©petjet 
unb ©ermer^eim im 3af)te 1544 unb ber gfeueräbrünfte, wo* 
burcf) 1537 unb 1560 ba§ ©d>lof$ ju #eibetbetg unb 1554 bie 
©tobt ©ingen ju ©djaben lamen. 

9luf ba§ bon bem ©)toni!fd)teibet berüdEjid^tigte britte 
£auptgebiet, SBtetten unb feine näd^fte Umgebung, entfallen 
bie 3Kittettungen übet bie SE8ittetung§öet^ältnijfe unb ben ba* 
butdf) bebingten guten obet fd)led)ten Stu^fatt bet ©etteibe* 
unb SBeinetnten, übet bie gto&en ©djabenfeuet ju Solingen 
1554 unb ju SBtetten 1555, übet bie ©utdfoüge ÄatlS V. unb 
anbetet gfitften ufto. butdf) SBtetten unb übet ben gang eines 
Sud>fe§ im Sat)te 1554. 

®ie ©efctyeljniffe in 93tetten, in bet Jhttpfalj unb ben be* 
nacfy&atten Sänbetn etjäljft ©d&toatjjetbt offenbat teils auf 
©tunb feinet petfönlid&en ©tlebnijfe, teifö im 9lnfc§luf$ an bie 
iljm münblid) öetmittelten 9fadf)tid)ten anbetet, dagegen muffen 
atö Duetten füt bie Seile bet 9leimd)toniI, bie bie ©teignijfe 
auf bet gto&en SSeltbfiljne fd&ilbetn, botttriegenb 3eitungen unb 
SBüd>et botauSgefefct werben. ®af$ bet SBtettenet ©cf)ulü)eif$ 
gebtudte f)iftotifdf)e Sitetatut fannte unb benufcte, bütfte man 
glauben, felbft Wenn et nid^t gelegentlich bie ©jtonif, b. i. bie 
1543 juetft etfd&ienene ®o3mogta$)ie be3 ©ebaftian SRünßet, 
auSbtücflidE} etwäljnte. 27 ) 3)ie 8tbfaffung§jeit bet 9leimcf)tonif 
entjieljt firf) bet genauen Kenntnis. S)a bet SBetfaffet am 
©d&lufi bet 3a^te 1546 unb 1553 beteitS auf bie l)etnad)folgenbe 



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gottfefcung feinet (Stjäljlung bettoeiß, fo lann man fd&on be§- 
i)dß) nid^t mit ber SKnnaljme rechnen, bafc et Jetoeiß gleich nad) 
SSeenbigung eines 3a^re§ bie in SBetrad^t lommenben ©teigniffe 
feinet 9fteimd)tonif einbetleibte. ©djtoetlid) bütfte et jebocf) feine 
ganje Sttbeit erft naö) bem 2tt>lauf be§ legten bon iljm betfidf* 
fid^tigten 3af)te£ 1561 niebetgefdfytieben tyaben. ^enn bie ein» 
jelnen Satyte toeifen f(infid)tlid) be§ Umfangt bet etjätylten @t- 
eigniffe ju gtofje SSetfd^ieben^eiten auf, aß bafe man an eine 
Sltbeit aus einem ©u& benlen lönnte. SEBie mit fdjeint, ent- 
ftanb bie 9leimd(jtoniI etappentoeife, unb jtoat iljt älteßet Seil 
betmutüclj nid(jt bot 1540 unb il)t jfingftet bafi) nad) bem ©nbe 
be§ 3a^te§ 1561. 28 ) 

2Bof)l lenlte SBütbinget gelegentlid) feinet SSetöffentfid^ung 
bet 9leimd(jtomf bie Slufmetlfamfeit auf ein bietteS fd^tiftfteHe- 
tifc§e3 ©tjeugnß ©d)toatfcetbt3 29 ), abet biefe§ ift big je|t 
ungebtudt geblieben, gnbem id) ba3 SSetfäumnß nad^ole 30 ), 
bemetle id), bafc bet SSetfaffet in 164 geteimten SBetfen ein 
©teignß, ba§ fid) am 13. Qüli 1535 in SBtetten juttug, ben 
©tut} eines bteiiäfprigen SRäbdjen§ bom ?ßfeiftutm unb feine 
tpunbetbate SSetoaljtung, fd^übett. S)iefe Sltbeit entftanb }ttrifd(jen 
1538 unb 1544. 9tß untete 3eitgtenje lommt nämfid(j ba3 
©tetbeja^t be3 Äutfütften Subhrig V., ben bie ©tjä^lung aß 
nocf) lebenb botauSfejjt, unb aß obete ba3 Säbelt be§ mit 
fed(j§ Q^ten betftotbenen 2Räbdf)en§ in 33ettad)t. 

SSä^tenb and) biefem ©tüdf bet Stempel bet @d)tl)eit ba* 
butdf) aufgebtüdft ift, bafj in feinet legten 3 e ^e bet Sßerfaffet 
fid) nennt, fteljt fieben anbeten, bie id) l)etnad(j etftmaß bet* 
öffentliche 81 ), ein fold(je§ 3 eu 9 n ^ n W jut@eite. Qu SBctrad^t 
lommen eine in ?ßtofa gehaltene 9ttebetfd(jtift „SStuK bnfet§ 
euigen fetten bnb etlöfetö bnb feeligmad(jet3, gefu ©jtifti jc." 
unb fed)3 au$ geteimten SBetfen beftetyenbe SRiebetfd^tiften, faft 
aflefamt bet Älajfe bet le^aften ©ptudfypoefie angeljötig. S)ie 
etfte bon itynen ma^nt jum gehalten an ben Segnungen bet 
SRefotmation. ®ie jmeite bewegt firf) in ben Sahnen bet 
&ptid>h>öttet „2Bet bie 2ßaljtf)eit fptid>t, bem feljlß an geinben 
nid>t" unb „2Bet bie 2Bat)tt)eit fptid)t, mit ben gteunben bricht". 



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©ie brüte lennjetd^net bie folgen ber Unmäfjigfeit im 
Srinlen. ©ie brci legten Ijaben ba§ SSatetlanb unb bie 
SSaterlanbäßebe jum ©egenftanb. 32 ) SBenn id) biefe ©tücfe 
ebenfalls afö grüßte ber literarifdjen SÄufje ©d)toar|erbt3 
in 2lnforud) neunte, fo beßimmen mid) bie folgenben ©rünbe. 
Sunäd^ft berbient 33ead(jtung, bafc fie bon bemfetben ©Treiber 
gefd^rieben unb in ber nämfidjen §anbfd)rift erhalten finb tote 
bie borljer an jtoeiter, britter unb öierter ©teile namljaft ge* 
machten, jtoeifetloä bon bent SBrettener ©df)ultl)eif$en ftammen* 
ben Slrbeiten. SHe gleite 9lrt unb ber gleite Ort ber Über* 
fteferung fallen aber um fo meljr in3 @ettrid)t, aß nad) 9lu£toei£ 
be§ oben ertoäljnten9iamen£ „3BUljelm©iegfrieb2BiUing" 33 ) 
enttoeber bie §anbfd)rift in ber borliegenben ©eftalt, ober itjre 
SSorlage in SBretten entftanb. Ober foHte e§ nur ein ©Jriel 
be3 3ufaK3 few, bafc bie ^anbfd^rift, bie @d(jtüarfcerbt3 @e* 
friste be3 83auernfrieg3, 9leimcf)ronif ufto. enthält, benfelben 
nid^t gerabe häufigen ©gennamen trägt, ben ber in SBretten 1570 
unb 1571 amtierenbe Pfarrer unb ©uperintenbent ^ol) ann 
SßiHing Ijatte? 34 ) ©obann berührt fid) toenigftenS bie SKeljr* 
jaljl ber fraglichen Sfteberfcfjriften inljaltßd) enge mit ben fidler 
auf ©d)toarfcerbt jurfidfgeljenben arbeiten. 3)ie in Jenem gu* 
tage tretenbe glfiljenbe SSaterlanbMiebe urib bie auf bie SBetätt* 
gung foldjer Siebe abjielenben SRaljmmgen finb biefen fo toentg 
fremb, bafj fie fid) btetmet)r burd) faft aKe literarifd^en ©rjeugniff e 
be§ SBrettener ©dfjultljeifjen ttrie ein roter gaben ljinburd)jiel)en. 
Slucfj bie ©atire gegen bie Unmäfstgfeit im Xrinlen l)at in bem 
bon@d)toar$erbt meljrfad) au3gefprod)enen!£abel btefeS ßafietö 
iljr ©egenftücf. 35 ) gerner fei auf bie formale SBertoanbtfdjaft 
Ijmgehriefen. ©ed)§ bon ben in grage fteljenben Sßieberfdjriften 
befielen aus gereimten SSerfen unb tragen alfo ba§ ©etoanb, 
ba3 ber SBrettener ©d)uttf)eij3 mit Vorliebe ba toäljlte, too er fic§ 
unmittelbar an feine Sefer toenbete. SBenn au£ bem Stammen 
feiner fonft befannten ©djriftfteflerei ba£ nid)t gerabe gefdfymacf* 
boK ju nennenbe ©tüdf mit ber Titulatur ©fjrifti IjerauSfäftt, 
fo verbietet bod) feine Stellung mitten jhrifcljen ben anberen 
Sßieberfdjriften, e3 afö apottt))pi) ju bejeidjnen unb auSjufdjeiben. 



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06 ©d&hmrfcerbtä Ktetarifdje SÄufee aufjet ben auf» 
gegärten nodj anbete grüßte gejeittgt l)at, rnufc baljingefteHt 
bleiben. 

©oK nunmehr auf ©runb ber erhaltenen Sirbetten bie 

üterarifdje £ätigfett be§ SBrettener ©d&ultljei&en getoürbtgt 

toerben, fo gilt e§ bor allem, SHarljeit über bie SRottoe, bte 

tt)tt jum ©d&riftftefler, toerben liefeen, ju gewinnen. 2lngefid)t3 

ber nid)t nur bei ©eletyrten, fonbem audj bei §anbtoerfern unb 

SBauern be§ 16. ^aljrljunberte bemerfbaren greubigfeit, i^te ajiei- 

nungen, Äenntniffe uftt). in gebrudten 33üd)ern unb ^rlugfd^rtften 

ber 9lHgemeinf)eit mitzuteilen, läge bie Smuriptte nid)t ganj 

fem, ba&Sditoarjjerbt unter bemßHnflufc biefer 3eitftrömung 

unter bie ©djriftftefler ging. ^nbeffen trifft eine foldje 9ln* 

nannte fdjon be^alb nicfjt ju, tt>eil er feine bon feinen arbeiten 

brucfen liefe, ferner märe e3 an ficlj benfbar, bafe ©df)hmr|erbt 

als ßiebljaber namentlich ber ©efd)t<ijte jum geitoertreib fd^rlft* 

ftetterte. SlKein gegen eine berartige SSermutung fpredjen fein 

©ojxpelberuf unb fein ©oppelamt, beren gehriffenljafte 9lu3* 

Übung SBefdjäftigungen jum blofeen 3ritbertreib fdfytüerlid) er* 

möglid)te. SDWiff en bemnaclj bie SBetoeggrünbe, bie © 6) xo ar | e r b t 

jutn ©d&riftftefler machten, anbertüärtö gefugt werben, fo ber* 

ijelfen ju beren ©rmittlung feine eignen literarifdjen ßrjeug* 

niffe. S^ar etjäljlt er in feiner SReimdjronif überttriegenb 6r* 

eigniffe aus ber gerne unb bon gefd(ji<f(tlt<f(er Sragtoette, aber 

mitten unter itynen berüdffidjtigt er bod) aud) unbebeutenbe 

SSorlommniffe in SBretten unb in beffen Umgebung. ®iefe£ 

merftüürbige SReben* unb 2)urcfjeinanber, ba§ auf ben erften 

331idf befremben muf$, toeü bem ©tyroniften ber SBltcf für ba§ 

©benmafj abjugetyen fdjeint, berliert freilid^ jeben Slnftofe, toenn 

man borauSfefct, bafc ©d)tt)arfcerbt für ßefer fdjrieb, bie feiner 

SReinung nad) für ben früher entminten Sud)§fang in SBretten 

nid^t weniger fid) intereffierten hrie für bie Kriege ®arl§ V. 

3)af$ man aber in ber %oA mit ber Stmtaljme, ber SSerfaffer 

ber SReimcljronil ljabe biefe junädjft nur für feine Sanb§leute 

gefdjrieben, nid)t feljlgeljt, aeigen jur.@enüge feine übrigen 

f)iftorifd>en arbeiten. Um junädjft bie barin beljanbelten ge* 



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fd|td|tfi(f)en ©toffe inä Sluge ju faffen, fo iß e§ bejeid&nenb, 
bafc bcr ©djriftßeller in feiner 9&ad)ti(f|t öom SBauernfrieg bic 
Vorgänge in unb um SBretten unöerfiältniSmäfftg cmSfüljrfid) 
[Gilbert, in feiner @rjäl)lung öon ber ^Belagerung JBrettenS 
btefe ©tobt in ben SMittelpunlt ber ©efdjidjte ber batjrifdjen 
(Srbfolgelriege ßeflt unb mit feinem Sendet über ben fjrafl eines 
ÄinbeS bom *ßfeifturm auf ein eingelneS SBrettener SBorfomtnnte 
ftd(j befd^ränft. SKad^te bemnadf) ©cf)tt)arjjerbt Ijauptfäcpd) 
bie örtliche ©efd^id^te ber ©tobt SBretten jum ©egenjtanb feiner 
literarifcljen Xätigleii, fo betoeifen weiter feine ©elbjlauSfagen, 
bog er \id) biefer Sätigleit jum SRujjen unb frommen feiner 
SanbSleute ttribmete. ®r eignet bie Sßieberfcljrift über ben 
SSauernfrieg feiner SBaterftabt mit ben Söorten ju, „%töiQ 
©djtoarfcerbt tljut big fein batterlanbt fd&encfen" 86 ) unb gibt 
auf bie $rage nad) ber 6ntfiel)ung biefeS literarifd&en ©rjeug* 
niffeS bie Stnttoort: „®a3 Ijab iö) fyon au£ lauter lieb, bie id) 
gegen ber ftabt SBrettijeim ob, 2Q§ meinem lieben batter* 
lanbt" 87 ). greilidfj berttcfftdfjttgt ©dfjtoarfcerbt bie ©enftoürbig* 
leiten au£ 33retten3 SBergangenljeit ntdf)t in ber 8trt ber ge- 
tt)öljnlid(jen ©ljroniffd)reiber, bie mit ber blofjen 9luf jä^lung unb 
S)arfteKung ber in ityren 9lugen bemerlenStoerten ©reignijfe bem 
ober Jenem Drt bienen tooKen, aud) nid^t in ber SBeife eine§ 
SBimpljeling, bejfen (Srjäljlung über ben £riumpl) unb ©ieg 
ber ©tabt ©djlettftabt in ber £auptfad)e auf eine SSer^errlid^ung 
feiner SRitbürger hinausläuft. 88 ) SSielme^r ift ü)m bie SBer* 
gangenfyeit ein ©piegel unb bie ©efd)id)te eine ße^rmeifterin 
für bie ©egentoart unb 3"^^- ©eine ©efd^id^töauffaffung 
fleibet er in ber SBibmung jur ©rjä^lung bon ber ^Belagerung 
ber ©tabt ^Bretten in ben ©afc ein: „Sßitt weniger aber hmrt 
gott ju ernennen gelernt in ben irbifd^en, fid^tbarlid^en traten, 
gefegten unb toerefen, toie mir bie in ben biblifd&en unb 
croniäfd^en ^iftoriiS bielfeltiglid) lefen, toöldf)e£, Wie *ßaulu£ fagt, 
ux& aKeS jur leljr, unbertoetfung unb ermanung gefd&rieben, 
barin tmr unfer ganfceS leben gleid^ hrie in einem fpiegel, ber 
alle macfel unb mafjen, bie ber menfclj an im felbjt nitt fe^en 
fatyn, burd) feinen gegenfd^ein offenbart unb anjeigt, erfeljen 



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wnb ernennen mögen, and) unfj nod) benfeflngen regultren 
unb mejfigen foflen; infonber wo nod(j gotteS Wort!) unb Witten 
geljanbelt, bafj wir unfj bemfelben naljer ju fefcen bebleiffen, 
Wo aber bemfelbigen juwiber, bafc wir unjj barbor berieten 
unb abjieijen." 19 ) 

©iefer Sluffaffung gemäfj benujjt ©d&warfcerbt bie @e* 
fdf)ic§te, um bie in iljr Wirffamen Gräfte, bie göttlichen unb 
menfdf)ttd)en, aufzeigen unb bie barau3 ftc$ ergebenben Seljren 
an£ ßid)t ju [teilen unb feinen ßefern einjufd^ärfen. 3)af$ er 
babei feinen SRitbürgern Ijauptfädpd) ©toffe aus ber §eimat§* 
gefegte borlegt, gewährt einen ©inbftcf nid^t nur in feine 
Siebe ju SBretten, fonbern aud(j in fein erjief)erifd(je3 @efd)idf. 
®enn gewig matten bie aus ber Drt&ijronif gefdfyöpften SRujj- 
anwenbungen auf bie SBrettener SBebößerung meljr Sinbrucf 
aß foMje au§ ber aligemeinen ©efd)id)te. 2Ba§ bie Seljren, 
bie@d(jwarfcerbt au3 ben bon iljm erjagten ©reigniffen jie^t, 
betrifft, fo erfennt er in ber SSeranlaffung unb bem SfaSgang 
be§ batjrifcljen Grbfolgefriegä ein tt)jnfd()e3 SBeifpiel eine3 mifc 
lungenen 93erfud)§ ber menfd^ßd^en 8tnfd(jtäge, ber Untreue unb 
be§ SigennujjeS unb in ber bamafö nid^t geglfidten Eroberung 
83retten3 einen Stnfporn jum SSertrauen unb jur 2)anlbarfeit 
gegen ben gnäbigen ©ott, ber bie ©tabt au$ ber ©efaljr er- 
rettet unb iljr ben ©ieg gegeben, gegen ben Sanbeäfürften, 
ber bie ©tabt jum Stu^alten befähigt, unb gegen bie SSor* 
fahren, bie afle§ für tf>r SBaterlanb eingefejjt, unb eine 2Wa^ 
nung, bem SSorbüb ber SHten folgenb, ber Dbrigfeit Untertan 
ju fein unb ben gemeinen Sßujjen bor Stugen ju Ijaben. 40 ) 
2)ie ßeljren, bie@d(jwarfcerbt aus bem SBauernfrieg entnimmt, 
gipfeln in ber SBarnung bor £odfjmut, ©genmtfc, @eij, „um 
getyorfamen, uffrürifd^en ©ecten, ©onfpiration unb 33intnuf$" 
unb in ber Aufforderung, ©ott ju fürchten, ben Äönig ju 
eljren, ©ott ju geben, tva$ @otte§ ift, unb bem Äaifer, tocß 
be§ Äatferä ift, ber Weltlichen Dbrigfeit untertänig ju fein 
unb für fte ßeib, ©jre, ©ut unb SBlut einjufefcen. 41 ) ®ie @t> 
ja^lung bon bem ©turj unb ber S3ewa^rung be3 breijä^rigen 
&inbe§ gibt bem SSerfaffer ©elegenljeit, an ©otte§ 2fllmad)t, 



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SBarm^cTjtgleit, SBunber, irbifd^e unb tymmlifd)e ©aben ufro. 
ju erinnern unb jur Umfeljr öon ben gottlofen Sßegen mit 
iljren befonberen ©ünben, fippigfeit, SBMerei, 3flud)en, ©djtooren, 
ju ermahnen. 48 ) 

SJBie ©djtoarjjerbt an ber #anb ber ©efcf)id)te feine 
ßanbSleute bor bem SBöfen toarnt unb jum ©uten anfoornt, 
fo tritt er an fie unmittelbar, b. % unter SSerjid^t auf einen 
befonbern gefd)icf)tli<i)en Unter- unb §intergrunb, in ben er* 
toäljnten furjen bid)terifcf)en 9£ieberfd)riften mit feinen Söitten, 
SRaljmmgen unb SSarmmgen, bie fiel) inljaltlid) mit einemXeil feiner 
aus ber @efd)id(jte abgeleiteten ßeijren enge berühren, l)eran. a ) 

Qnbem idj jur ^Beurteilung ber literarifdjen Sßtigfeit 
©djtoarjjerbtä übergebe, berücffid)tige id) juerft beren formale 
©eite. 9113 formen be£ fprad)lid)en StuSbrudfö bertoenbet ber 
SSerfaffer jtoar bie $rofa unb *ßoefie, beöorjugt aber bie lejjtere. 
©iefe toäljlt er aud) für jtoei öon feinen gefd(jid)tlid)en 2>ar* 
fteßungen. Qn & eT S5eöorjugung ber gebunbenen gorm äugert 
fid) aßerbingS nid)t ettoa bloß ber perfönlidje ©efdjmad 
©d)hmr|erbt£, fonbern aud) ber ©influß ber SBergangenljeit, 
bie jaljlreidje gereimte ©ljronifen lieferte, ©elbft barin ift eine 
Slnleljnung an mittelalterliche SSorbilber ju erlernten, baß er 
feine profaifdje ©rjä^lung öon ber ^Belagerung SBrettenS mit 
SBerfen einleitet unb biefe fottrie feine profaifdje 5Kad)rid)t bom 
SBauernfrieg mit SSerfen abfd)ließt. Um feine ©idjtungen richtig 
einjufd)ä|en, muß man fie mit ät)nlid^en jeitgenöffifd^en arbeiten 
bergleidjen. 2Bie bie große $crf)l ber 9leimd)roni!en außer bem 
9ieim nid)t öiel *ßoettfcf)e3 entbeden läßt, fo aud) bie SReirn* 
djronif be3 SBrettener @cf)ultl)eißen. ©agegen ergeben fid) feine 
Heineren ©ebidjte über bie $urd)fd)nitt3qualität. 2Rit feiner 
ftiliftifdjen ^Begabung übertrifft er biete feiner 3eügenoffen, unb 
bte3 gilt namentltd) öon feinen profatfdjen arbeiten, ©djtoarjj* 
erbt ift fein f^reunb öon ©äjjen, bie ganje Seiten füllen, 
unb befifct bie gä^igleit, Äonftruftionen, bie bem Sateinifdjen 
entlehnt finb, ju öermeiben. ©eine 9lu3brud§toeife jeidjnet ftd} 
burdj ©nfadjljeit unb ©urcf)fid}ttgfett, burd) Äernigleit unb 
SRarfigleit au§. SOSirb er fd^on baburd) feiner Aufgabe, für 



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feine einfachen SBerljältnijfen angefangen SanbSleute ju fdfyreiben, 
geredet, fo befifct er baneben noef) bie für einen Solföfdjriftfteflet 
fo toertboHe ®abe, in SBübern unb ©prid)tt)örtern, bie bem 
gemeinen SDtonne berttaut finb, ju reben unb feinen 9lu£ffif|- 
tungen burd) SBertoenbung geeigneter SBibeltoorte größeren 9lafy 
brudf ju beriefen. Um mid) nid^t in eine ©etailunterfud^ung 
über bie formale Seite ber ©djriftfteflerei @d)tparjjerbt§ ju 
berlieren, möd^te id) nur nod) an feine ©efd^idHid^feit, lebenbig 
unb ptoftifcf), ja bramatifd) barjufteflen, erinnern. 2tfö SBeifpiel 
ertt)ä^ne \ä) bie ©dfytlberung ber ©jenen, bie fid) ju ^Bretten 
im 2lnfd)luß an bie SRitteüung bon bem geplanten Überfall 
beS in Qbotyfyeim lagernben SBauernljaufenS abhielten, in§- 
befonbere ber Sbpflofigfeit unb beS ©timmengettrirrS ber S3e- 
jed^ten unb ber ©ntfd^toffen^eit unb ber. patriotifd&en Siebe 
Jped&elS. 44 ) 

©oll toeiter ber $rf)alt ber arbeiten ©d&toarfcerbtS ge- 
wertet werben, fo empfiehlt e§ fid) bor allem, feine ßeitmotibe 
mit benen anberer bertoanbier ©d^riftfteßer ju bergleidjen. SBie 
bie boranftetyenben Ausführungen ljaben erlernten laffen, toar 
eS bem SBerfaffer nid)t barum ju tun, feinen Sefern Unter- 
tyaltungSftoff ju liefern ober, tooran man bei ben tyfjorifcljen 
®arfteflungen benfen !önnte, gefd(jid(jtlid(je Äenntniffe ju ber* 
mittein, fonbern er topHte fie in ber SReligiofität unb ©ittlid)- 
feit förbern. 2Wit tiefet £enbenj fteljt ©d)toarfcerbt nid^t 
bereinjelt ba. 2lud) l)at er biele Vorläufer unb 5Kad)folger in 
bem ©tüdf, baß er bie ©efd^id^te ttrie ein SBtlberbud) ber (Stlji! 
anfielt unb aus ber ©efd)idijte SSorbilber für baS fittlid^e £anbeln 
ju gewinnen fud^t. Söeifpiefötoeife gehört äßeland&tljon eben- 
falls in biefe Kategorie. 45 ) Slber, toäljrenb anbere eS barauf 
abfallen, als ©d^riftfteKer größere Greife ju beeinfluffen, be« 
trachtete eS ©d&toarfcerbt aß feine Ijödjfte unb einjige Stuf- 
gabe, mit feiner gebet feinen ßanbSleuten ju bienen. ©arin 
ftriegelt fid& hrie bie ßiebe ju feiner SSaterftabt, bie ber Sßet> 
faffer gelegentlich betont 46 ), fo auc§ baS ©effiljl ber SSerant- 
tt)ortltd)feit für feine SRitbürger hrieber, jtoei ©genfd^aften, bie 
eS gettriß berechtigt erfdjeinen laffen, toenn man ben ©dfjrift- 



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ftefler ©df)toarfcerbt aß einen Sekret unb ©rjieljer 93retten§ 
bejeic§net. 

®er für bie 2;enbenafd)riftßeKerei fo gefährlichen Ätippe, 
bie realen 93etf)ältnijfe ju fcfftoarj ju malen, um auf biefe 
SBeife iljre Sbeale um fo fidlerer öerttrirHicf)t ju fetyen, entgeht 
ber bem Optimismus ebenfo tote bem *ßeffhni3mu£ abljolbe2Bal)r* 
Ijeitöfinn ©d&toarfcerbtS. SBeit entfernt, ftd} in ^antaftifd^e 
unb utopifd&e ©ebanlen unb gforberungen tyneinjutraumen, 
ftedft ber mitten im Seben ftetyenbe 2Rann feinen ßanbSleuien 
burdjtoeg erreichbare $ielt, 3iete/ W* M* Stöcken unb Sinnen, 
bie §oljen unb SRieberen ufto., fttrj alle SBrettener in gleicher 
SBeife angeben. 9lud) bei ber SSegrttnbung feiner Darlegungen, 
SBitten, 2Rai)mmgen uvb SBamungen öerfd^ma^t ber SBerfajfer 
Übertreibungen unb gefugte ober erfünßefte SSetoeife. ©o be- 
gnügt er ftd) bei ber SBarmmg öor bem Äampf gegen bc& 
SBaterlanb, bog ©nte^renbe einer folgen £anblung£toeife Ijeröor* 
ju^eben. 47 ) SBäre nur fein gegen bie £runfenl)eit gerichtetes 
öierjeiligeS ©ebid^t 48 ) unb nid^t auc§ feine anbertoeitige 33e* 
lämpfung biefeS £after§ belannt 49 ), fo lonnte er fogar in ben 
SSerbad&t fommen, bafc er bem bloßen 9Wifelid^!eit§ftanb^unfte 
ljutbigte, 83efd)ränlt er ftd) bodj, öor ber Unmafcigleit im 
£rin!en unter §intoei£ auf iljre üblen folgen für bie SBernunft, 
ben SSerftanb unb bie ©inne ju toarnen. SBenn ©d&toarfcerbt 
bie ©efdfjicljte in auSgebetyntem 2Ra&e tyeranjieljt, um auf feine 
£anb3leute erjieljerifcfj einjuttrirlen, fo fann aflerbingS ein neu* 
jeitlidjer §iftori!er nid)t immer feinen Urteilen beipflichten unb 
beSljalb aud) nid)t feine baran gefnüpften ©d^lüjfe oljne toeitereS 
anerlennen. SBeifpieBtoeife ift e§ eine einfeitige a5etrad^tung§* 
toeife, wenn er bie SSeranlajfung jum SBauernfrieg in ber £aupt* 
fadje im §ocf)mut ber SSauern jtel)t. 60 ) SlKein fotooljl bei biefem, 
afö auefj bei tyrüityen fdjief en Urteilen f)at man mit ber innerjten 
Überzeugung be§ 3Serfaffer§ ju rennen, ber nur irrte, ntdjt 
aber tauften ober fälfd^en tooKte. 

SBaljrljafttgleit, Überjeugung^treue, £reufjerjigfeit unb 
innere Sßärme, fottrie bie ©orge für ber geliebten £eimat jeitlidje 
unb ehrige 323of)lfal)rt berleiljen ben fd^riftfteKerifd^en ©rjeug* 



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niffen @cf)tt)ar|erbt§ il)r befonbereä ©epräge unb fiebern tynen 
Meibenben 2Bert. 2)aju fommt, baß ber SBrettenet €tä)ultt|etf$, 
oljne e§ freiließ ju motten, mit feinen arbeiten über bie 
%ai)xe 1504 unb 1525 bet ©efc§id}t3ttrijfenfd}aft ju jtoet ttridfc 
ttgen Dueflenfcljriften öerljolfen tyat. 

Db ©dnoarfcerbtS fd^riftftetterifd^e £ätig!eit bei feinen 
SanbSleuten bie erttrimfd)ten grüdjte gut SReifc braute? ®er 
2ßangel an entfpred&enben 9fac§rid£)ten ermöglicht e§ niä)t, biefe 
ftrage ju beantworten, ^nbejfen toffd ^ e noc § feinem Xob 
entftanbenen 2lbfd|riften feinet arbeiten 51 ) toenigftenS fo triel 
erlernten, baß feine (Stimme nod) im 17. gatyrljunbert 93e* 
adfjtung femb. 



SBierte Abteilung. 

Die perfönli^feii 

3e fd&toerer ba§ Sob hnegt, ba§ 2Relanc§tl)on feinem 
ähnbet fpenbete 1 ), befto me^r füljlt man fidf) gebrungen, ba§ 
Urteil ber brüberlidjen Siebe auf feine SBered&tigung ju prüfen. 
Snbeffen finb einer folgen Prüfung ©djranfen gejogen. 28ünfc§te 
man nämlid) jur ©enrimtung eines obiefttoen Urteils über 
bie *ßerfönlidj!eit ©d}tt>ar|erbt§ in erfter Sinie eine größere 
Slnja^l bon Seuten, bie lange Seit m \t iljm umgingen unb 
3eugen feinet §anbel§ unb SBanbefö toaren, befragen ju 
fönnen, fo f eljlt eS an berartigen ©etoäljrSmännern böttig. 
9ttte§, toa§ an Angaben bon $ugenjeugen befannt ift, befd^ränft 
fidj auf bie furjen SBemerfungen ber beiben ©eletyrten Soad^im 
©amerariuS unb Qfafob 2Rict)llu3. Sener tyebt Verbot, 
bafj ©d)h?ar|erbt in feiner SSaterftabt ljerborragenbe Sljren 
erlangte unb SBretten fief) am meiften auf beh SRat unb bie 
§ilfe biefeS feinet langjährigen 6d)ultf)eif$en betliefj. 2 ) SHefer 
tpeift barauf f)in, baß ©<i)toar$erbt ben erßen, $lafc unter 
feinen SRitbürgern einnahm. 8 ) Unter folgen Umftänben bleibt 
nichts übrig, afö für bie Äennjeid^nung ber *ßerfönlicf)!eit be§ 



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3Reland)tl)onbtubet£ fein eigenes 3 e *tgni§ ™ auSgebeljntem 
2Raf$e Ijetanjujieljen. @in betattigeS SBetfaljten fdtjliefet gcttJife 
in bieten gälten bie ©efaljt in jtd>, bafj man ju einem SBübe 
gelangt, ba§ ber 23itflid)feit nid^t ganj entfptid)t; allein bei 
©d&toatfcetbt Ijat man barum ein SRedjt, feine SBotte, afö 
Sttitöflug feiner innerften ttbetjeugung unb mit feinet §anblung£* 
tpeife in ©nflang fteljenb, in Slnfotud) ju nehmen, toeil et ja 
feine füt unfetn 3^ e ^ botneljmlid) in SBettadjt lommenben 
litetatifdjen ©tjeugniffe nid)t füt gtembe, fonbetn füt feine 
SanbSleute fdjtieb. Sffiie ljätte et e3 abet toagen lönnen, 
biefen bittenb, etmatynenb, toatnenb unb fttafenb gegenübet* 
jutteten, toenn fein eigenet §anbel unb Sßanbel nidf)t tyintet 
feinen SSotten geftanben Ijätte? Unb toelcljet 2lufnaljme tv&xe 
tooljl fein Sxxbel foldjet ßeute, bie anbete tun, afö fie teben, 
begegnet, fatß et felbfi biefet Älaffe angehört f)ätte? 4 ) Seibet 
teilen abet aud) bie ©elbftauSfagen ©cf)toatjjetbt£ lange 
nid)t au§, um feine $etfönlid)feit nad) allen ©eiten ju !enn* 
jeid^nen. 

2)tängt ©d^toatfcetbtS bettoanbtfd^aftUd^eS SSet^ältniS ju 
3Reland^tt)on sunadtft bie gtage auf, ttrie et ftc§ jut 9tefot* 
mation ftettte, fo ift ju bemetfen, bafj et iljt mit feinem gangen 
£etjen anfing. Qu einem feinet ©ebid)te tuft et Seutfdjlanb 
jum ©anl gegen ©ott auf füt bie -Keimtet, bie e§ but<$ iljte 
ßeljte au§ bet Slbgöttetei jü ©Ijtiftuä geführt Ijaben, unb bet* 
binbet bamit bie etnfte SRaljnung jum testen ©lauben unb 
jum gehalten am ©bangelium. 6 ) ©et ©ieg bet SRefotmation 
in bet Äutpfalj untet Dtt £eintid} unb bie 9tu3bteitung 
be§ @bangelium3 in Stauen unb Spanien butd) bie ©olbaten, 
bie im ©d(jmal!albifcf)en Sfrieg mit ßutljetS ßeljte befannt 
gemotben toaten, in ©nglanb untet bet Königin ©lifabetf) 
unb in gtanfreid} feit 1561 etfüflt ©<i)toatfcetbt mit gtofeet 
gteube. S)abei bejeidjnet et afö be3 göttlichen Sßotteä Sltt, 
baß e3, toenn man e3 bettilgen ttriK, etft ted^t ljetbotbttd)t 
unb h>äd)ft. 6 ) ©agegen f>ält et mit 9tu3btücfen be3 3Rifcfallen§, 
Untt)iKen§ uftt). gegenübet ben bieletlei SSetfudjen, mit offenet 
©etoalt unb anbeten SRitteln ba3 2Bet! bet' {Reformation au§* 



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gurotten ober bocf) ju fdjäbigen, nid)t jurüdf. ©o crlennt er 
im Stodjtoffen be§ ©onnenlid)te§ in htn Sagen bet ©d)fod)t 
bei WÜßeiQ ein 3 e tä> en b ^ 3°™^ ©otteS über biefenigen, 
bie ba3 Gfoangelium bertiigen tpottten. 7 ) SBei ber ©rttmljmmg 
be§ £obe§ §einrid)§II. bon granfreid) berjeidjnet er bie 
Meinung bieler Seute, baß ©ott bem ßeben be§ ÄönigS barum 
ein frfil)jeitige§ Qkl gefegt ljabe, »eil biefer ba3 *ßapfttum 
toiber ba3 ßbangelium ju erhalten plante, 8 ) Qfn bem Interim 
beflagt ber Sörettener ©d)ultl)eiß eine empfinbftclje SWeberlage 
be§ *ßroteftanti3mu3: ba3 $apfttum erlebte einen neuen Stuf** 
fdjttmng, toäljrenb bagegen ßutljerä Seljre lieber unter bie 
33anf toanbern mußte. 9 ) SBei bem SBormfer Kolloquium 1557 
bermißt er ben guten SBiHen ber „*ßajriften". 10 ) gerner begrüßt 
©d&toarfcerbt jmar anläßlid) ber ©tuljlbeftetgung *ßiu§ r IV. 
ben neuen $aj)ft ebenfo toie ben neuen Stierer ©rjbifdjof 
Igoljann bon ber Set)en mit einem treuljerjigen ©egettöttmnfd), 
aber ba§ *ßapfttum felbft leljnt er entf Rieben ah, hrie feine 
2lu3brüdfe be§ $apfie§ !£anb, *ßt)antafie unb Styrannei bereifen. u ) 
Mein fo rüdfl)altto§ er fid) aud) gegen ba3 ^apfttum erflärt, 
fo ttriberftreben bodj feiner milben 9lrt eigentliche 9lu§fäKe 
gegen bie römifdje 5tirdje unb iljr Oberhaupt. 

2lngefid)t§ ber ja fraglos außergetoöljnlid) Ijoljen SSerbienfte 
2Reland)tl)on§ um bie ^Reformation unb be3 ©trebenä ber 
Sßljilippijten, iljren SDleifter über ßutljer ju peilen. lönnte 
man fid) fügfidj nid)t hmnbern, wenn ©<i)tüarjjerbt ben Setyrer 
3)euifd)lanb3 überfd)ä|t unb ben $roJrf|eten ber ©eutfdjen unter* 
fdjäjjt tyätte. 3nbeffen lieg er fidf) toeber burd) feine brüberlidje 
Siebe, nocfj burcfj bie jeittoeife SBerftimmung 3Reland)tl)on3 
über Sut^er ju foMjer ©nfeitigfeit berleiten. fttoax matten 
1544 be3 33ruber£ SMagen auf iljn in bem SRaße Sinbrucf, baß 
er biefem riet, SBittenberg ju berlaffen, unb ßutljerS Sob in 
feiner 9leimd)ronif nur mit einer 3eüe bud)te 12 ), aber baburd) 
hmrbe fein SBticf für bie einjigartige SBebeutung ßutljerä leinet 
toeg£ auf bie Sauer getrübt, grtoctljnt er bod) in feinen 
©djriften öfters beffen Siamen unb „Sefjre", unb jtoar in einer 
S8eife, bie leinen Qtoeifä läßt, baß für tljn ßut^er ber 9?e* 

9HL füllet, Georg ©djtoar&etbt. 9 



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130 

formotor unb feine Seljre bie ^Reformation toar. 18 ) 3)iefe häufige 
©ttoäl)nungßutl)et£ unb feinet SBerlcS muß um fomeijr auf- 
fallen, als ©d&toar&erbt in feinen für bie Off entlief eit be* 
ftimmten literarifd^en Sirbetten 2Reland)tljonS nur jtüeimal 
gebenft. 14 ) 3lod) metyr afö bie ljier fid) äußernbe innere Un- 
befangenheit mag bie £atfad)e überrafd&en, baß ber SBrettener 
©<f|ultl)eiß ju ben ftrengen ßutljeranern ber Shtrpfalj 5ät)tte. 
3H3 ber jum 3^^fll^ni§muS unb Sa!bini£mu§ neigenbe für* 
fürftttdje ©efretär ©tepf>an QixUx 1556 bei ber SHrd&entrifi* 
tation bertoenbet werben foKte, tabelte ©d) toar {5 erbt biefen 
*ßlan. 16 ) ßieß er babei bie SRücfficöt auf ben einflußreichen nad)* 
maligen ©atten feiner ©nlelin ©abina £ügel in ben hinter* 
grunb treten 16 ), fo trug feine innere ©elbftftänbigfeit unb Über* 
jeugungStreue ben ©ieg fogar aud) über bie Siebe ju feinem 
SBruber baöon. S)enn aß ftrenger ßut^eraner toar er natürlich 
nid^t nur ein ©egner ber pfäfjifdjenßaltnniften, fonbern aud) 
ber auf 3Kelancf)tl)on fdEjtoörenben pfäljifcfjen ^ßljilipjriften. 
@d)toar|erbt erfüllte ber Übertritt feines Shirfürften fjrieb* 
rief) III. unb ber pfäf jifdjen ftirdje jum SafoiniSmuS mit großem 
©d)merj unb tiefgeljenber Unjufrieben^eit. $n & e * ©afotnifierung 
ber Äurpfalj fieljt baS SBerl ehrgeiziger teuerer, bie ben SBeg 
ber SBaljrljeit umleljren, bie {(eilige ©d)rift nad) iljrer SBeiSljeit 
jtoingen unb ben gemeinen 3Wann öerfü^ren, unb meint, ©otteS 
©träfe toerbe folgern %un auf bem guße folgen. 17 ) 

®aß i^bod) ©d^toar^erbt nid)t nad(j ber Unart beS ©nefto* 
lutljertumS bie Seljre auf Soften beS SebenS betonte, geigt fdjon 
feine Sßeife, baS SBudf) ber SBüdfjer ju lefen. 6r befestigte 
fid) gerne unb Ijäufig mit ber SBibel. Stuf jaf)lreid)e biblifdje 
©teilen nimmt er in feinen ©djriften SBejug. S)abei berüd* 
fidjtigt er nid^t ettoa nur bie fog. ÄraftfteKen, Jonbern audf) 
feltener gelefene SBfidjer, fo baS 33ud(j (Sftljer unb bie äßafla* 
bäerbüd^er. 18 ) 916er nod} meljr als feine SSertrautleit mit 
ber SBibel öerbient bie 9lrt feines ©d&riftftubiumS SBeadfjtung. 
®r fud)t unb forfdfjt in feinem SBibelbudf) naef) ber Anleitung 
beS $auluS SRöm. 15,4 unb 1. Sbr. 10,11, um fic§ bon bem 
SBorte ©otteS lehren, untertoeifen, ermahnen ufto. ju laffen. 19 ) 



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131 

Söldnern ©d^riftftubtum gentäfc legt er ben Siadjbntcf auf bog 
(§rijHtdHittlid)e Seben. 

Äommi im Seben be§ ©jriften aß ba3 tieffte unb innerfte 
SRotiö bie Stonlbarleit gegen ben gnäbigen unb barmherzigen 
©ottin33etrad)t, fo ift ein^ert)orfted^enber3ugin@c^tt?arfeerbt3 
(Sljarafterbüb, bafc er nidjt mübe wirb, ©ott für feine Qbaben 
unb 2Bof)ltaten unter Sob unb *ßrei§ §u banlen unb anbere ju 
gleicher ©anfbarfeit ju ermuntern. 2Bie ein grofcer Stanlpfalm 
mutet ben Sefer bie ©rjaljlung bon bem ©turj unb ber 93e* 
toaljrung be§ breijätyrigen ÄinbeS an. 20 ) Slucf) fonft löft@otte§ 
SSatten imiReic^e ber Statur unb ber @nabebei©d)tDarfcerbt 
jaljlreicfje $uf$erungen ber 3)anlbarleit, ber Anbetung unb be3 
utibegrenjten SSertrauenS au& Um nur einige SSeiftriele ju 
nennen, fo gebenft er unter Sob unb 2)anl gegen ©ott ber 
SBäter ber 5Hrd)enreformatüm unb ber ©rrettung SBrettenS au§ 
ben ©efaljren ber Safere 1504 unb 1525, baneben aber auc$ 
be§ guten 2Bein3, ber 1558 tvutyä, unb ber reiben ©gelernte, 
bie im #ungerialjr 1561 ben SKenfd&en jur Sättigung biente. 21 ) 

3nbeffen@(^tt)ar^erbt3G^riftentum lennt nid^t bloß ben 
gütigen, barmherzigen unb gnäbigen ©ott, fonbern audj ben 
^eiligen unb geredeten ©Ott, ber bie ©finbe Ijafjt unb ftraft. Stuf 
ben $om ©otte£ unb bie göttlichen Strafgerichte Weift er feine 
Sefer häufig l>in. Qu SRarlgraf 2Ubred)t 2ltcibiabe3 fieljt 
er eine 3ud)ttute, mit ber ©Ott bie ©ünbe rädjte, unb in bejfen 
fcfyßefjlidjer SWeberlage ein (Stempel bafür, bafe ©ott feinen 
grebel ungeftraft lägt. 22 ) 

3e meljr ber ©otteSgebanle bie Sleligiofität unb ©ittfidj* 
feit©cf)tparfcerbt§ erfüllte, befto meljr befämpfte erafleäun* 
göttiidje SBefen. S)ie ©ünben, öor benen er befonber§ häufig 
unb nadjbrücffid) toarnt, finb ber §ocfjmut, ber ©gennufc unb 
bie Untreue. SBom §od)mut bemerlt er: „ipodjmutl) gar 
feiten bie leng befteet" unb: „^odjmut nimmer gut tf)ut" 23 ), 
unb in biefer ©ünbe erblidt er bie eigentliche Urfadje be£ 
93auernfriege§ 24 ). ®er ©igennufc fcerbrängt bie Xreue unb Siebe 
unb bewirft 3 an * un & &aber. 26 ) ©gennufc unb Untreue finb 
nadj ©cf)toarfcerbt3 Überzeugung bie ©ünben, bie biegeinbe 

9* 



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132 

ber Shitpfolj im 3<üjre 1504 ju ben SBaffen greif eu liegen. M ) 
SSeit entfernt freiließ, jt$ nur in allgemeinen ©entenjen ju be* 
toegen unb ©finben, bie fief) in »ergangenen Sagen geltenb 
matten, ju ertoäljnen, geigelt ber SBrettener ©djultljeig auc§ 
jtoei in beutfd^en Sanben eingeriffene befonbere ©finben, ben 
3Rigbraud| beS SKamenä ©otteS burdj ftludjen unb ©d&toören 
unb bie Unmägigleit im Sftnfen. 27 ) 

2)arf man nadj ben eingangs gemachten SBemerfungen 
überjeugt fein, bog ber SRann, ber feine äRitbürger bor ©finben 
unb Saftern toarnte, bon feinen SBorten nur bann eine SBirfung 
fid) berforedjen tonnte, toenn er auf axibexen SSegen aß auf ben 
bon iljm beanftanbeten unb getabelten toanbette, fo f>at man in 
©d)to arfcerbt einen ©jriften ju erlernten, ber fid) burdj ®emut, 
Uneigennüjjigfeit, Staue, Siebe, griebfertigfeit au^jeid^nete unb 
ben iftamen unb bie ©aben ©otteS tyeilig Ijielt. SKalje liegt e3 
ferner, in ben SSorjügen, bie ber SBrettener ©djultljeig an 
feinen gelben rfiljmt, ©eiten feinet eigenen SßefenS ju erfennen, 
®a§ gilt in§befonbere bon ben ©genfdjaften, bte er mit einer 
gettriffen SRegetmägigfeit ober boä) häufiger nennt unb greift 
2)aljin gefyören bie - f^rSmmigleit, bie er jebod) nidjt im ©tnne 
bon Steligiofität, fonbern bon SBrabljeit, £üdjtig!eit u. bgl. faßt* 8 ), 
bie @otte3furd>t 89 ), bie ©fite 80 ) unb bie 2Rübe. 81 ) $ag 
©cljtoarfcerbt aud) bie beiben julejjt genannten Sugenben 
gierten, fann um fo weniger bejtoeifelt toerben, afö il)n bie 
Siebe ju griebe unb Sinigleit befeelte. ®r mar ein %eixib bon 
Stieg unb SBlutbergiegen 82 ) unb bermieb gleid) feinem SSater 
unb SBruber, fein 9tecf)t bor ©erid^t ju fudjen 88 ). Um bei 
feinen SanbSleuten griebe unb ©ni gleit ju förbern, gab er 
tljnen bie golbenen SebenSregeln: „©ein SJhmbt betoar, rebt 
mit bebaut; Qcm bnnüfc rebt balbt fdjaben bracht. SSnb 
Mag nit als, ba£ bid) nit brent! SSor anfang betraft mit 
fleig ba£ enbt!" 84 ) SSoHte iemanb aber au3 biefen SBorten 
ben 3tat ju einer SSorfidjt, bie ben ^rieben aud) unter ®ran* 
gäbe ber 2Baljrl)eit unb 8Baljrf)aftigfeit ju erlaufen bereit ift, 
fyerauSlefen, fo toäre barauf Jjinjutüeifen, bag ©djhmrfcerbt 
bie *ßrebiger, bie bieSBaljrljeit nidjt freif)erau3fagen, fdjarf tabelt. 86 ) 



\ 



133 

SBon ber SKilbe ©d£}foar&erbt§ unb jugleidE} bon feiner 
©ienftfertigTeit gibt aud£> ein Schreiben geugniä, & a§ er > <*ß 
„93eueldE}f)aber" ber grauen SRargarete unb Slnna bonfjle* 
fingen, famt Qalob SRefdj, bent Pfarrer ju SBretten, unb 
Seonfjarb SRaler, betn ©tabtfcJjreiber bafelbft, ufto., am 
25. Januar 1536 ober furj borfjer an bie State be3 JperjogS 
Ulrid) bon SBfirttemberg richtete unb, tüeil fein ÜRafne an 
erfter ©teile fteljt, ttMtjrfcJjeinlidE} auef) abfaßte. 86 ) 2>enn biefer 
95rief legt Fürbitte ein für jtoei Seute, bie int SBerbadjt ffanben, 
tljren SBruber, einen SBiebertäufer, au$ bent ©efängniä befreit 
ju fjaben. 87 ) SGBo^I nennen ©djtoarfcerbt unb bie anberen ge* 
nannten 2Rcmner ben Säufer einen „irrigen" unb fpredjen bon 
feinem ^rrtum, ober fotuoljl biefe 9tu3brücfe, afö audj bie %üx* 
bitte für bie angeblichen §elfer3tjelfer bereifen jur ©enfige, baf$ 
©cJjtoarfcerbt über ba§ Sßiebertäufertum nidjt fo fcJjroff ur* 
teilte ttrie beiftrietötoeife 2Reland£}tl)on. 

SBon ben betriebenen 3fifl en & e§ Kl)aralterbilbe§ 
©<Jjtt>arj3erbt§ treten in ben erhaltenen Duetten am un* 
mittelbarsten unb beutlid^ften biejenigen ljerbor, bie if)n afö 
93ruber, SJeamten, §eimat§* unb 3Saterlanb§freunb jeigen. 
©omeit fein SSerfjältntö ju feinem Söruber in SBetradjt fommt, 
brauet ljier nur an bie früheren Darlegungen erinnert ju 
werben. 88 ) ®anadj umfd£)lang boß 93anb inniger Siebe ba3 
93rubetf>aar, fo baß e3 in bauembem ©ebanfenauStaufdj blieb, 
greub unb Seib treulidE) miteinanber teilte unb in materiellen 
unb geiftigen ®ingen gegenfettig fidE) förberte. Slber tüte redete 
fjamilienliebe nur ba gebeizt, fco bie ^nbibümalität in tljrer 
©gentümlidE)!eit anerfannt unb bie $reif)eit ber eigenen Über* 
jeugung geftattet totrb, fo ift e§ für ©d£}h>ar$erbt§ 58rubei> 
liebe (JjaralteriftifdE), ba% er in mannen tfjeologifdjen unb firdE)* 
liefen fragen anber§ badete unb ljanbelte al§ 3Reland)tl)on 
unb bie Partei ber ^ilippiften. 9tudj ffinfidjtlidj ber 33e* 
tätigung ©d£>toarfcerbt§ al§ SBeamter fann an biefer ©teile 
ffiglidE} auf bie frühere ©arftettung berttriefen werben. 39 ) S)er 
©d?ultf)eif$ unb Setter letftete feinem Sanbe§f)erm, ber 
©tabt unb bem 9lmt Bretten lange unb wichtige ®ienfte. 



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134 

gnbejfen mel)r aß biefe unb iljre ©rfolge berbienen bie ©runb* 
fä^e SBeacJjtung, mit bcncn er feine amtlichen Aufgaben unb 
^ßflidjten ju genügen bebaut war. Sßtfl man fie ftrej jufammen* 
fajfen, fo richteten fte ftdj nadj 3KeIand^t^on§ 3tat: „2)iene 
bem SBeruf unb lafc bidj Weber burd) Ungebulb, nodj burd) 
SBerjWeiflung entmutigen' 140 ). 

3ur bürgerlichen £ugenb ©djwar&erbt§ übergeljenb, 
f)ebe id) junädjft fein SBerpItnte ju bem Heineren ©emein* 
wefen, in bem er lebte, }u feiner SBaterftabt ober, tote er e§ ju 
nennen pflegte, ju feinem SBaterlanb 41 ), Ijerbor. (£r liebte 
SBretten, wie nur irgenb jemanb feine Jpeimat lieben fann. 
greilid) galt biefe Siebe nidjt auSfdjlie&lid} unb nidjt in erfter 
Sinie bem Drt, wo feine SBiege \tanb, wo er in feiner 
®inbi)eit üon SSater unb SRutter tiefe ©nbrüde fütö Seben 
empfing, mit feinem SBruber lernte unb fjrielte, unb wo iljm 
afö SRann f)äu§lidje3 ©lud, reidjli<J)e§ 9tu§fommen unb eine 
angefe^ene Seben§ftettung befdjert waren ufw. StudE) ift feine 
§eimat3liebe nidf)t wie bei !äKeland)tl)on burdj bie Statur* 
einbrücfe, ettoa burdE) bie ftreube an ben fjelbern, SBiefen unb 
SSälbern, bie SBretten malerifdj umlränjen, bebingt. 42 ) fyem ein 
foldjeS ^Bretten ift nirgenb§ üon iljm in feinen ©djriften er* 
wäf)nt. Vielmehr fielen im SBorbergrunbe feiner $eimat§liebe 
bie ©tabt, bie 1504 unb 1525 burd} ifjre Sreue fidj auSjeidjnete, 
unb bie iftadjfommen ber Patrioten jener £eit. ®ie Haltung 
93retten§ im batjrifdjen ©rbfolgefriege fdjilberte \a ©dE) war £erb t, 
al§ er bie fjrage be§ pfäljifdjen ^rinjen, tvaZ ber SBorort be§ 
®raid£)gau§ für eine ©tabt fei, beantwortete, nidjt etwa ber* 
breitete er fidj, toa$ tvotfl ber ?ßfaljgraf ßljriftopl) erwartet 
fjaben modjte, über bie örtlichen SBerfyältnijfe feiner SSatctfiabt 
im $cä)ie 1561. ^n ber gleiten SBeife wie bie ©efdjidjte bon 
ber SBelagerung SBrettenS jeigt bie !Had£>ridE)t bon bem SBauern* 
Weg bie JpeimatSliebe ©djwar£erbt3 in ber ruljmboflen SBer* 
gangen^eit feiner SSaterftabt beranfert. Slber biefe Siebe haftete 
nidjt an ber Vergangenheit, fonbern umfaßte audj bie ©egen* 
wart unb Sufcnfr ^ e S^tgcnoffcn unb bie fommenben @e* 
fdE)led)ter. 2tu§ „lauter Sieb" ju ber ©tabt Bretten berfafcte 



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135 

bei bielbefdjäftigte SRamt nadj feiner eigenen Sluäfage baä 
äulefct genannte SBerf 48 ), unb nid^t biefeö aHein. 2tu3 ber 
nämlicJjen Quelle entfprang bielmefir feine gefamte ©d&rift* 
fteKerei, bie, tote früher im einjelnen ausgeführt würbe 44 ), mit 
unb offne Slnleljnung an bie ©efcJjicJjte ba§ 3tel verfolgte, 
SBretten ju wahrer SReligiofttät unb ©ittlidE)feit ju erjief)en. 

SGBitftc fidE) bie bürgerliche £ugenb ©d£}Warfcerbt§ in 
feiner ©orge für ba§ ©emeinwof)! Brettens nadE} ber fojialen 
(Seite au§, fo ift f)infidE)tlidE) ber politifdjen ©eite biefer Sugenb 
ju bemerfen, baß ber SBrettener ©dEjultljeiß nidE)t nur ein ge* 
treuer Untertan feiner ßanbe3obrigfeit, fonbern audE) einbanlbarer 
SBewunberer be3 pfäljifdjen gürftenljaufeS war. 2Bo er nur 
immer in feiner Stömdjromf SKitglteber biefeS §aufe3 ermähnt, 
oerfäumt er e§ faum, iljnen Sob ju fpenben. SBon bem 
1544 beworbenen Shxrfürften ßubwigV. rüljmt er: „©ein 
gemütlj ju friebt tmb einigfeit Slltjeit bon ljerfcen war bereit". 46 ) 
5riebrid£)II. *wtb bon iljm begrüßt atö „©in alt, frommer, 
ganfc güetiger ljerr" 46 ), unb if)m wibmet er ben ÜRadjruf: „@r 
war ein (Kfyurfürft fromb, milt tmb gerecht, 2>e3 rüljment in 
baibe, ritter bnb fnedE)t. ©ein lanbt bttb leütlj Ijielt er in 
fribt, ©ein§ aigen§ leib§ berfdE)ont er nit, 2>amit er afö jum beften 
wanbt." 47 ) 2)ie furffirftüdE)e 2Bitwe$orotljea belobt ©df)Warfc* 
erbt wegen ber treuen Pflege tf)re» ©emaljfö: „2>e3 tregt fte 
btttidj ber eljren cron". 48 ) Dtt JpeinridE} bejeidjnet er afö 
,,©n üerftenbigen, gott3fördE)ttg, fromen man", griebridj III. 
afö „gütig bnb front", unb afö einen gürften ofjne „pradjt, 
nodj tyodjmutlj". 49 ) ©eine SWeinung über alle wittetöbad£)tfdE}en 
*Pfaljgrafen faßt er in ba3 SBort jufammen: „SSnber ityn ift nie 
fein ttyran gefein, ©o langt ba3 gefdE)ledE)t je Ijat gewehrt". 50 ) 
2lngefidE)t3 fold^er unb ä^nlid^er Urteile fann man fidE) faum 
eines SädE)eln§ erwehren, aber man würbe ©dE)Warfcerbt 
unrecht tun, wenn man iljn einen ©ntljuftaften ober gar einen 
©djmeidjler fdjelten wollte, ©eine jum £etl fdjtefen unb 
falfdjen Urteile über bie pfäljtfdEien 2Bittel3badE)er finb ctynlid) 
ju werten wie bie SReinung SutfjerS, 3Reland£>tf)on3 u. a. 
über Äarl V. Sreuljerjigfeit unb rücfljaltlofe Unterorbnung 



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136 

unter bie toon ©ott gefefcte Dbrigfeit gelten iljre 2lugen, fo 
bafc fie nicJjt bic naclte 3BtrBidE)feit etfamttett. ©aju lam nodj 
bei ©djtoarfcerbt unb feinem Sruber, ba& fte iljre fafi 
fdE)toärmerifd)e Siebe ju bem l)eimatttdE}en SJürßenljauS Don iljren 
©rofceltem unb ©tern ererbt Ratten. 61 ) ©einer treuen Eingabe 
an bie SanbeSobrtgfeit entfpredjenb, ttmrbe ©djttmrfcerbt ntdjt 
mübe, feine SWitbürger }u gleichem %\m ju ermahnen, ga, 
eine Hauptaufgabe feiner literarifcJjen Üßtigfeit \ofy er gerabe 
in ber @rjiel)ung ber SBrettener ju ttrifltgem ©eljorfam unb 
unberbrüdf)lid)er Sreue gegen ben SanbeSljerm, nrie bie 95c* 
fprecf)ung feiner ©Triften im einjelnen l)at erlennen laffen. 

Gegenüber ben ShdjmeStiteln, bte©df)tüarfcerbt benpfäl* 
jifcJjen SBitteBbadjern beilegt unb ben anerfennenben SSorten, 
bie er bem fäcJjfifdjen Äurfürften 3of)ann fjriebridj joüt 52 ), 
fällt e3 auf, bafj er in feiner jReimcJjronif bie förifer ftarl V. 
unbgerbinanb I. jtoar ^äufig ertoäljnt, aber in feiner SSeife 
burdE) Sob auSjeidjnet. 3n biefer 3urüdß)altung ttrirb man eine 
Abneigung md)t fott>of)l gegen ba3 £au§ §ab§burg unb feine 
im batjrifdjen ©rbfolgefriege unb fonft ttriber bie pfäljifd&en 
Snterejf en gerichtete *politif, afö gegen bie ©egner be3 *ßroteftan* 
ttemuS ju erlennen ljaben. Qrrig toäre bagegen bie Stnnaljme, 
ber ©otyn ber $falj fei fo engljerjig getoefen, bafc fym ba§ 
SBerftänbnte unb bie Siebe für btö Sanb, an bejfen ©pifce ber 
Äaifer ftanb, gefehlt Ijabe. 2>enn e§ ift nidf)t feine engere 
Heimat, fonbern 35eutfdE)lanb, ba§ ©dE)toar$erbt in einem feiner 
©ebicJjte jum 2>anf für bie Deformation unb jum gehalten 
an iljr aufruft. 68 ) gerner eignet if)m ein feines ©effiljl für 
2>eutfdjlanb§ ©röfce unb ©jre, ttrie fein im SRücfblid auf ben 
SBauernfrieg niebergefdjriebene§ SBort befteift: „be§ tyaben toir 
teütfd£)en ben fpott jum fdjaben müf$en empfangen". 54 ) ©ans 
beutlidj tritt aber bie beutfdpnationale ©efmnung be3 SBrettener 
(Schultheißen ba jutage, too er auf ben ©rbfeinb ®eutfd)lanb£, 
ben „Sranjjofc", mit feiner Sift unb bie „to&\ä)en ©ttten" ju 
fpred^en fommt. 65 ) 

Seiber ift e3 nur eine befdjränfte 2tnjaf)l bon 3 ü 8 en * m 
Seben^ unb S^arafterbilb ©d£)tuarfcerbt§, bie nad) 2Rafcgabe ber 



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137 

erhaltenen Quellen im öorangeljenben beleuchtet »erben fonnte. 
Snbeffen reicht fie au§, um in bem SBrettener ©dE)ultljeif$en einen 
SRann ju erlernten, ber jtoar nidf)t hrie fein SBruber ben Jjett* 
leudjtenbften ©ternen ber ©efd£)idjte jujujäJjten ift, ber aber 
weit mef)r bebeutet aß ber fein Sid)t bon ber ©onne empfan* 
genbe SRonb. ©teljt bod) neben bem berühmten Vertreter be§ 
ßeljrftanbeS ber Ijerborragenbe Vertreter be§ SKäljrftanbeS unb in* 
fonberljeit webtn bem Seljrer XeutfdjlanbS ber (Srjiefjer 33retten§ 
ntdjt nur afö eine originale, fonbern audE} afö eine mmbeftenä 
ebenbürtige d^rifüid^e $erfönli<f)feit. SBenn nämlidE} SRelandE}* 
tljon &on feinem Söruber rüljmt, bafc er ityn an £ugenb unb 
©jarafter weit übertreffe 6e ), fo fdjeint biefe§ i)öi)t ßob leinet 
toeg§ übertrieben ju fein. 3Benigften§ bermag ba§ fritifctye 9luge 
in ben erhaltenen 3öfl en be$ 33ilbe§ ©d£}tüarjjerbt§ leinen 
ftörenben geiler ju entbedfen. 



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Shttnerfungen. 

2Xbfür3ungcn. 

ftbjug«red()t = JtorlSrufje, GJenerat-SanbeSard&to, Äbjug^aftedfjt, Übet 9tod>- 

peuet im «mt »retten 1647—1684. 
©erainfatnmlung = Äarttrulje, ©eneral*ßanbe8ard()to, föenouation ober ba$ 

amjrt ©rettjeim 1640, ©erainfatnmlung 9^t. 1257. 
Camerarius = Ioaohimi Camerarii de vita Philippi Melanchthonis nar- 

ratio. Reo. Ge. Theodor. Strobelius, Halae 1777. 
Corpus Ref. = Corpus Ref ormatorum , Philippi Melanchthonis opera 

quae supersunt omnia. 

$ofumente unb Urfunben = ©retten, üiattjauS, ©tabt ©retten, ©amlung 
©on $)ocumenten unb Urfunben. 

#erfcog = Chronicon Alsatiae. (Sbelfaffer ©ronid önnb außffirüdfje be- 
fdjreibung be$ öntern (SlfaffeS . . . $urdj ben ©brnoeften, ©odjadjt- 
bant, #errn ©erntjart fterfcogen, biejer seit §anan> Siedjtenbergifdfjen 
Slmptmann ju SBörbt. ©etrueft ju ©trafjburg, burd^ ©enu)art 
Sobin, Sfono 1592 (in golio), 7—10. ©ud) <3. 230—233. 

Äirdfjengut = ÄarlSrulje, ©eneraWJanbeSardjio, ©retten ©oll., ©retten, 
Äirdjengut, (5t. (£atljarinä unb <5t 9Jttd()aeli3 $)iaconat ober <ßfrünbt- 
güttjer betr. 

fiagerbudj be3 ÄlofterS *0toulbronn = Stuttgart, ©el). $au3- unb Staats- 
archiv, Steuert, föeligionSfadfjen, Sagerbudfj be3 ÄlofterS BRaulbronn, 
Pflege Unteröm^eim 1560. 

SanbeSljerrlidjfeit = Äarl8nu)e, ©eneral*fianbe3ard^to, #ulbigung be$ &mt3 
©retten unter $f. Ott $einridf) de anno 1556. £anbe£ljetrUd)!eit 
1556—1558. 

SeibeStjerrftijaft unb Seibetoenfdfjaft = Äartöru^e, ©eneral-SanbeSardbio, 
£eibe$t}errfd()aft unb Seibeigenfcljaft, ©in Slftenbanb, bie Shtrpfcujifcnett 
Seibeigene, in unb jum ämt ©retten gehörige ufto. Saec. XVI. 

äftone = Duellenfammlung ber babifdfjen £anbe3gefd}id()te, herausgegeben 
öon g. 3. 2Rone, 2. ©b. 

SReuburger (Sollectaneen*©latt = fteuburger (£ollectaneen*©latt. (£oflectaneen- 
©latt für bie ©efd()id)te ©atoernS, inSbefonbere für bie ©efd^id^te ber 
<5tabt Sßeuburg a. b. 2). uno be$ ehemaligen #erjogtt)um3 SReuburg, 
bearbeitet öon attitgliebern be$ tjiftorifdfjen 2filial-©ereüt3 ju SReubutg. 

6c§afcung$re$t = Äarl8nu)e, ©eneraWtonbeSardjib, ©abifd&e $fal$graff$aft, 
JDberamt ©retten, ©retten, ©d&afcungSredfjt .... 1523—1702. 

fcaufbudf) = ©retten, eoangelifdfje Pfarrei, fcaufbud) ber Äird&en $u ©retten, 
begonnen 1565. 

SCö^fc = ^>ic attatrifel ber Untoerfität fceibelberg öon 1386 bi* 1662, be- 
arbeitet unb herausgegeben oon ©ujiao Xoepfe. 

£otenbud) = ©retten, eoangelifdje Pfarrei, SRef. ftmfbudf) 1617—1728 unb 
©terberegifter 1620—1812. 

Slraubud^ = ©retten, eoangelifdje Pfarrei, (Jljebudf) ber Ätrdjen $u ©rett* 
ijeim, begonnen 1565. 



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gtfte 9lbteilung. 

1. Kapitel 
(Srof eitern unb filtern (©. 1—18). 

1. Sgl. Corpus Ref. vol. X col. 266, Camerarius p. 2. 

2. Sgl. SßeueS ^Crc^tb für bie ©efdjidjte ber ©tabt #eibelbetg 93b. 3 
6. 218 ff. (Sine fidjete (£ntfd)eibung ift fteilidj barum nidjt möglid), »eil 
in bietet Sifte bie Familiennamen häufig fehlen. S5gX. bafettfl @. 213 f. 

3. Sgl. Corpus Ref. 1. c, Camerarius 1. o., SReueS &td}ib ufm. 
Sb. 1 @. 124, ob. 3 S. 247 ff. u. ö. 

4. Übet bie ©eibelbetget @d)miebeaunft im Soljte 1439 ögL 9fceue3 
Sftdjiö ufro. ob. 3 @. 225 ff. 

5. Sgl. Camerarius 1. c. p. 12, aud) Corpus Ref. vol. IX 
col. 1094. 

6. Sgl. Camerarius 1. c. p. 2. 

7. Sgl. Corpus Ref. vol. X coL 266. 

8. »gl. ibidem voL XX col. 535 sq., vol. XXIV coL 498, vol. 
XXV coL 594. 

9. Sgl. ibidem voL X 1. c. 

10. Sgl. Vierordt, De Johanne Ungero Pforzhemiensi, Carols- 
ruhae 1844, p. *7 ann. 17, SR on e <S>. 1. $ie geugmeiftet führten bie 
Huffid^t übet bie $um ®efd)fifce gehörigen ©egenjtänbe, bie im geug^aufe 
aufbetoaljtt umtben. Sgl. SBütbinget, &tieg3gefd)idjte öon Satjetn, 
gtanfen, $fal$ unb 6d)roaben öon 1347 big 1506 n. Sb. @. 402. 

11. »gl. Corpus Ref. vol. VIII col. 367. #iet bemetft Seeland)- 
tljon, bafj fein Sätet 49 ftaljte alt ftatb. $ie SeSatt „annos 49" ftnbet 
fid) mtd) in einet öon mit öetglidjenen £anbfd)tift bet ©tabtbibliotlje! $u 
gittau, bie gute Slbfdjtiften enthält 8 roat tft 0^6» & a ß ©djroatfcetbt 
am 27. Dftobet 1508 ftatb (ögl. ijetnad) Slnm. 81), abet Seeland)* 
tljon nennt in unfetm ©tief als £obe3ja!)t 1507, unb beSljalb batf man 
nidjt otjne weitetet 1459 cl$ ©ebuttSja^t be&eid)nen. 

12. Sgl. baju unb $um golgenben, falls leine befonbete Duelle an- 
gegeben ijt, Corpus Ref. voL X col. 255 sqq. 

13. Sgl. &u biefem 9fo3brucf gtetybal. 3>e8 Äaifet« BRajimilian L 
Sutniete unb SWummeteien, IjetauSgegeben öon Duitin öon Seitnet, 
©. XLVf. 

14. Sgl Corpus Ref. vol. IX col. 171. 



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140 

16. übet SRetj ögl. S&enbelin 8öl)eim, Steiftet bcr SBaffen- 
fdfjmtebehmjt öom XIV. W ins XVm. JJo^tbunbcrt ©. 135 f. 

16. ögl. u. q. SRitteilungen au£ bcm getmamldfjen SJtotionalmufeum 
2. 8b. 6. 264 ff. 

17. Übet ©tünetoalt ögl 8ö$eim a. a. D. ©. 83 f. 

18. 8gl. u. a. ©ttobel, Melanchthoniana ©. 4, ©eljteS, 
8tetten3 ftleine GHjtonif 6. 72. 

19. 8gl. $etfcog ©. 230. 

20. 8gl. Weites Hrd^it> füt bie ©efd&id&te bcr, ©tabt #eibetbetg 
8b. 2 6. 74. 

21. Übet bic ©n$elf)eiten ögl. Sttd^io füt bic ©efdjuj&te bet ©tobt 
#eibelbetg I. 3af)te3banb ©. 214 ff. 

22. SBcnn bic »etfajfet beS „5htt§en ©ettdjtS" ben „^etgog ftanft 
gtiebtidf), (Sfyutfütft in ©adfjfen" nennen, fo betuljt bieS natütlid^ auf einet 
8ettoed}flung mit gtiebtidf) bem SBeifen. Untet ben öon (£. ©utlitt, 
Htdjtoalifd&e gotfd&ungen #eft 1 u. 2, unb föobett Btud, gtiebtidf) bet 
SBeife als götbetet bet ftunft aufgefüllten Äünftletn unb Äunjtfjanbtüetfetn 
fef)lt ©djtoatfcetbt. 

23. 8gl. bie 9tod)n)eife im gtetybal. 3>en genauen 2itel f. bot- 
l)et Stnm. 13. 

24. 8gl. Corpus Ref. voL X col. 267. 

25. 8gl. Camerarius p. 3 sq. 

26. Übet bie ©n$ell)eiten unb übet bie bilblidje Stotftellung be$ Sta- 
rtet* ögl. gteijbal ©. LVIII ff. 

27. $gl. Stiebtidf) ö. 2Beed(), $>a$ föeifjbudf) 1504. $ie »otbetet* 
tungen bet Ihttpfala jum baitifdjen ©tbfolgeftieg. 

28. 8gl. bafelbfi ©.70 ff. 

29. 8gl. batübet SBütbinget a. a. £). ©. 397 ff. 

30. Sunt SluSbtucI ögl. bafelbfi ©. 399. 

31. $gl. Corpus Ref. 1. c. coL 257, Camerarius p. 4. 

32. 8gl. SBütbinget a. a. D. ©. 398, SBöfjeim a.a.O. ©. 135. 

33. ©ttobel, Melanchthoniana ©. 5, unb ©d&mibt, 3Relond}tljon 
©. 4 2fam. 4, fptedfjen öon SWon^etm im SReubutgifd^en. 

34. $gl. Corpus Ref. voL IV coL 116: „Meus pater veneno periit, 
quod datum putabatur per Paridis patrem." 

35. 8gl. SBütbinget a. a. D. ©. 238 ff. 

36. 8gl. bafelbft ©. 339. 

37. $eut§utage ^eigt bet Ott im 8olfömunbe 2flun3l)em. 3« biefem 
tarnen, fonrie in ben alten äJtonolfeSljeim, 2Jhmne3tjeim (ögl. Shmjtbenf- 
malet im ©to^et^ogtum Reffen, ÄteiS SBotmS ©.97) lann nid&t todtH 
baS 2Dfanu)eim bei (JametatiuS etlannt toetben. #ud() öon attonaetnijetm, 
ehemals äRon$hu>im, attun&en&jeim (ögl. a. a. D. ©. 100) mujj man 
abfegen. 



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141 

38. $gt. ö. SBeed) a. a. £). ©.21. SBenn fjier bie Stobt als SRan* 
tjetjm bejeidjnet iß, fo wirb biefe (Schreibung audf) fon(l öfters angetroffen: 
#gt Ärieger, £opograpljifd)e$ SBötterbudf) be8 ©roffter$ogtum$ ©aben 
2. SlufJ. 2.SBb. @p. 139 f. 

39. 58gL übet üjn ungemeine $eutfd()e ©iogratfjie 40. 8b. 6. 9 f. 

40. »gl. Corpus Ref. voL IX ooL 189. 

41. «gl. Corpus Ref. voL X col. 191, 260, %öpU 1. »b. 6. 481 

42. Sgl. bie sfiad&meife über ba3 ©eburtötjauS 2Retand)tl)on$ in: 
02tf. SKüller, f5eftfdt)rift gut geier ber ©infceiljung be$ aJcelandjtfjon* 
©ebäd&ttt&ljaufeä gu ©retten @. 2 ff. 

43. üßacr) bem SBrettener Xaufbudj ttmrbe am 16. Sßoüember 1571 ein 
©ofyn be3 (Sbertjarb Deuter getauft, unb nact) bem bortigen Sraubutt) 
Jtfelt am 14. Januar 1572 $gne3, bie £ocr)ter be3 bamalS bereite üer* 
ftorbenen ©eorg Deuter, ©odfoett. 

44. S)ie3 tagt ba3 SBrettener Sraubutt) erfennen. 

45. 8gl. 2Kone 6. 11. 

46. »gl. Ijernadf) 6. 65. 

47. JBgt. äßone a. a. D. — Sßadjbem bereite ber üoranfteljenbe £ejt 
gebrueft war, ttmrbe idj auf bie natrjfte^enbe Urfunbe auf merffam. ©ie be- 
[tätigt meine Slnnatjme über ben SBeruf SReuierS unb bietet aufjerbem nodf) 
einige nid^t unwichtige Beiträge ju beffen Seben8* unb CHjarafterbilb bar. 

,,S5tr$l)ili:|)$,öongot§grtaben *ßfalfcgraue 33t) föine, Ijerfcog jnbeirn, 
be3 ^eiligen SRomifdjen !Ridr)g Gh$brud)fe3 onb furfurjt, ©efennen önb tljun 
funt offenbare mit biefem brieff, $)a3 wir üff ljut batum tmfern WmpU 
man $u bret^eim önb lieben getruwen, Jjforgen ©oler öon titabtnS* 
J>utg, eins onb SRuterljanfen, burger $u btetljeim, anberS teiö jrer 
jrrung eigner perfon üfrljort tjaben, 9tffo ba$ SRuterljanS furbrad&t önb 
gemeent tjat, er fö ju pfleget be3 ©pitate ju bretljeim gelom. $a3 Ijab 
önfer faut getjinbert önb gefagt, ba3 jme fin ere tmb glimpff berurn modjt, 
öngeuerlidf) ber »ort glichen: qa, wo ettotö juftelen wer, folt er fpttal- 
meifter fin. 2Cm anbetn, fo Ijet er öon jtoe^en burgern $u brettjeim ein 
anbringen entgangen, bie gebort fjabtn folten, er tyet off etjm marg! ein 
groe tudf) faufft önb ba$ bnredfjt ober fetfdt)lidc> gemeffen, bie felben er tyet 
rechtfertigen, aber imfer faut jm ba§ nit geftatten wollen, ba burci) jme 
beftemerer lumot ^uge^ogen wurb. 9hm modjt er ba3 em önb gümpffS 
tjalb übel erliben. ^>an er Ijet fin manrecf)t onb fidf) gehalten als ein biber- 
man onb mod^t mit geriet önb gemetjn ju bret^eim eräugen, S)aS fie 
jne barfur giften, bett ünS, ben faut ju önberwifen, fold^e fin »ort önb 
fumemen gein jme abguftellen önb jme redjts gegenn ben jwetjen juge- 
jiatten, bie folgen tumben öon jm öggeben fetten, dagegen önfer öogt 
reben Heg, e8 wer gefc^een, baS bie öon bretljeim 3luter^anfen §u 
©Intal Pfleger geforn onb an funff tjunbert gulben, fo er ^inber jne ge- 
legt, funfftjig gulben üerljalten, big er Jme bie mit recfjt angewonnen ^et, 



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142 

önb bon, ba3 er audf) fin* tjaljjbanb* ber gefeifd&afft ljinber jmc öer* 
leudelt, ba* er boc$ julefl gehabt önb »ibbergeben; bie beibe fhuf fetten 
fid) alfo erfunben önb barbmb tut bngeurfac&t geret Storgu gebure jme, 
al* amjrtman, in foldje fadjen aufeljen, $a* ba3 arme ©jritalljufj rat Der* 
furfct »urb burdf) ein fohlen, bent jn^unenten önb ößjugeben geburte; Don 
ber $»etyer »egen, bie jm anbracht, »e* fie gebort fetten, ba* tfcefflidfj 
»et, bie »ern jm redeten nit fd&ulbig, ba* suueranttoorten. $an, {o man 
folc^e bing tjort, bie frtefflid^ »ern, brecht man bie an ein Hmjrtman; 
!ont ber gefdjulbigt ba* »ol öerant»orten, er »urb bejter ber frraff 
entlebiget, jm baröjj folgen mod>t :c, getru»t, med et ge^anbelt, $et er 
orfad) önb jme audf) arnpt* Ijalb geburt, önb brecht e3 audj an on* ber 
mag, »a* »ir ferrer barin befdjiben, be* »er er geljorfam. Slber $uuer« 
antworten bie örfad}, Heß föuierljan* reben, ber faut $et jm funff 
Ijunbert gulben geben $ube»arn önb furfc baröff gtoet^unbert önb funff 
önb &»enfcig gulben geforbert, bie er jme gereidjt $e* »er fm fd&riber 
niclau* Iei[er befentlidf) ge»eft önb Sorgen ba* önber äugen fy finem 
eibt gefagt, ba* fetten etlidj ebel önb önebel gebort 2)o aber bie fad) ju 
redfjt lomen, wer er ber rebe et»a* entfallen, nadf) bem aber ntjman me 
baöon getoift bei, »er Sorgen ein eibt erteilt $amit l)et et bie fünfzig 
gulben behalten. $a* funb ec nit gemenben, et Ijet im aud) baröff bie 
öjjgeridjt, ljofft er, jm nit alfo $u öbel angelegt »erbenn. 58mb ba* jjaljj* 
banbt modfjt er im $u, ^ten fcubefyalten, geben fym, Stber fin fd&riber e* 
önber be* geforbert önb er ge»ont, er Ijet e* bem fdfjriber »ibet geben. 
#ber e* »er ty finet Iju{$frau»en bliben an fin »iffen, bie Ijet ba*, al* 
balb reb baöon »urb, gemelt önb Sorgen jugefugt, nit ba* e* im oer- 
ljalten fin folt, er burfft folidjer bhtg nit oben, öon gnaben got* er !onte 
fidt> mit finem ge»erbe »ol enteren al* ein biebennan; önb, fo ine bie 
$»en öon brettjeim burdf) ir anbringen in ben lumot brad>t fetten öj$ 
argem »tuen, infdfjin, al* gej»ongen öon Sorgen, fo jhmben fie im biHidj 
jured^t, bamit offenbar »urb, ob et bet man »et, önb getru»t »ie öor. 
ftarju S^rg reben lieg, anfangs ber $»etyer burger, bie Ijet er erforjt al* 
ein amptman, bem geburt, nadf) folgen mißljenbeln aufragen, ba* bie ge* 
ftrafft »urben; »an er ba* anbrad)t, fo Ijet er baffin geton, önb bie armen 
als anbringer nit fdfjulbig, barömb Ijanfen ju redjt jujten. $on ber funff tjig 
gulben »egen, ber tjet er Ijunbert önb funff önb fiebenfctg geforbert, bie 
t)et er jmc geben önb nit me, önb fin fdfpiber »er babty nit ge»ejt, funber 
§u!omen, ba ^et fRuter^anS ju jm gefagt, als fin fdjriber baS felbd fagt: 
ic^ ^an binem jundfern ba beS ^inbergelegten geltS j»e^^unbert önb funff önb 
3»en£ig gulben geben, beS folt er jnbend bliben; öff folid^ fin »ort ijet fin 
f^riber fidj erfant, nit ty finem eibt ober öon fin felbS feljen S)a ^et er gefagt: 
fo liegt ir beib, er ^at mir nit me ban ^unbert önb funff önb fiebenfcig gulben 
geben, TO aud^ bie »arbeit »er, ba§ recx)t »er Jm audf) erteilt, baS ^et 
er mit guter ge»iffen üolfurt; mit bem tjalfjbanbt ^et eS fidt> audj begeben, 



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143 

tote er gefagt, tmb ljan3 be3 aud) tjefc felbS befent Ijet, fin tjußfrauw t)et 
e3 toibbergeben, tmb gebrut wie üor, »an er fielt, bie ftraff off unfern be* 
fdfjeibt, bie bnS ban gugetjort :c 9llfo nad) beiberteil üerljorung tmb für- 
bringen mir an beibe parttjeten Juanen laffen, bie t)aben fold) fad) frt) ju 
on3 gefielt tmb üerft>rod)en, wie wir fte gutHd) ober red)tlid) baromb ent- 
fdfjeiben, baS e8 babtj bliben tmb bem on Weigerung nad)fomen werben 
joIL »ff <5olid)8 fo entfd)eiben wir, ba3 bie egenanten Ijenbel fid) swufdjen 
Sorgen tmb ätutertyanfen begeben ljan, bem fetten 8tuterr)anfen an 
ere bnb glimpff bnfd)eblid) fin follen, bnb, ob SRuterf>an8 bie jwen an- 
bringer be£ graen tud)3 r)alb egemelter red)tferttgung nit öertragen wolte, 
©o fol jme, bie mit red)t furjunemen, vorbehalten fin, wie recrjt ift. SBr- 
funbt big brieffS oerfigelt mitt onferm antjangenben (Beeret $)atum 
©eibelberg off monbag nad) ©ant^nt^onten tag 2fano bomim3RüIe- 
fimo quabrhtgentefimo Dctuagefimo SRono." 

Original, oon ÄanjleUjanb gefd)rieben. *pergamentblatt, rjod) m 0,28, 
breit m 0,495, mit einem m 0,055 tjoljen »ug. Sin einem Sßergamentfheifen 
ljängt ba3 8Bad)3fiegel be3 Äurfürflen. — Äarteru^e, <5teneraM*anbe3arcr)to, 
Urfunben 43/17. 

48. »gl. SRone 6. 6. 

49. »gl. Wxl aRüller a. a. D. 

50. Sgl SRone S. 11. Vierordt 1. c. p. 4 erwäfmt, bafj im Äarfö- 
ruljer <$eneraM}anbe3ard)iü literae oorljanben feien, bie ba3 l)ol)e 2lnfer)en 
unb bie große SBotjÜjabenljeit 9teuter3 beroeifen. 9luf meine »Ute ljin 
fjatte bie $rd)nwerwaltung bie ©fite, $Red)erd)en anjuftellen, lonnte aber 
ba3 oon »ierorbt erwähnte 3Raterial über SReuter nidjt auffinben. 

51. »gl. Corpus Ref. vol. X col. 258, Camerarius p. 2. fjdlfcr)* 
lid) beaeidjnen $artf eiber, $t}iltpj) aReland)tljon @.4, (Sllinger, %fy\L\pp 
2Reland)tr)on ©.52, u. a. SReuter als »ürgermeifter. gnbeffen f priest 
Corpus Ref. L c. oon feinem „©djultljeißenamt" unb Camerarius L c. oon 
feinem „praefecturae oppidi munus". $)af$ biefe »eaeidmung auf ba3 
©ct)ultc)eif$enamt getyt, beweift $. ». Corpus Ref. vol. VIII col. 265. 

52. »gl aRone @. 7, 9. $emnad) erweift fiel) bie Angabe oon 
(S. ©cfc)tnibt, 2Reland)tr)on @.4, bafj SReuter 1504 ©djultljeifj war, als irrig. 

53. »gl. aRone ©.9 ff. 

54. »gl. Vierordt L o. p. 6, *ßflüger, ©efcr)icr)te ber <5tabt 
<ßfotat)eim ©. 165. 

55. aRerfwürbigerweife fagen bie »erfaffer be3 „Äurjen »erid)t3", 
»eit Örtel unb (SamerariuS nid)t btreft aus, bafj bie fjrau SReuterS 
unb ©rogmutter 2Relancr)tf)on8 eine 6d&wefterSReucr)lin$ war; unb man 
fönnte auf ©runb iljrer Angaben fogar auet) berfudjt fein, gu meinen, bafj 
$Reud)lin außer feiner mit 3o^ann Deuter berfyeirateten <5d)wefter 
nod) eine jweite tyatte. 3« »etrad)t fommt ber „Äurje »erid)t" mit ber 
©teile: „S)a^in [nad) ^for^eim] warb ^^ilippug au $octor Sodann 



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144 

töeudjlinS 6djwefiet gefd&td% bie iljm mit greunbfd}aft oertoanbt toax", 
Corpus Ref. vol. X ool. 268, Seit Ortet mit ben SBotten: „apud so- 
rorem Doctoris Johannis Capnionis, cognatam snam, collocatur", 
ibidem ooL 190, unb Camer arius mit bet ©teile: „Vivebant hi apud 
sororem Johannis Reuchlini, quod quadam cognationis necessitadine 
familiae illae coniungerentur**, Camerarius p. 9. $erbtanb bemerft 
öon Wieland) tyon: „Deinde vero ad portam Herciniae, cui nomen 
est Pf ortzheim , a parentibus [!] est missus, ubi apud sororem Capnio- 
nis cognatam vixit'\ ©gl Corpus Ret 1. c. col. 296. liefen tttt« 
beutlidjen Angaben gegenüber ijt junädfjft fefijuljalten, bog SReudjlin nad) 
bem geugniS SRelandjtljonS nur eine einzige ©djtüejter befafj, unb $at>ib 
©IjtyträuS ben 2Reland}tfyon „ex sorore nepotem" DeS SReudfjlin nennt 
©gl. Corpus Ref. voL XI col. 1001, Chytraeus, Oratio in scholae 
provincialium inelyti ducatus Stiriae introduetione habita, 1574, ©t 
©. 7a. SBemt freiließ bie SBorte beS (StytjträuS oudf) bie 2fanoI}me $u* 
laffen, 2Relan$tfjon3©roßmutter ©dfjmar&erbt fei bie ©djtoejierSReud)* 
lind gettefen, fo geftatten bie m. SB. bisher nodj mdjt herangezogenen SBorte 
beS 3afob SRic^lluS, Sylvarum libri V (1564) p. 142: „Hinc, Reuch- 
line, tua senior de nepte Melanthon Progenuit natos, pignora clara, 
duos", leinen $toeü(el mefyc, bafj 2Reland)tl)onS ©rofjmutter Deuter 
toirflid) bie ©dfjtoefter SfteudjlinS toar. 2)ie SfoSfagen beS ©IjtyträuS 
unb 2Kict)lluS fallen aber um fo mefyc in« ©ehridjt, als fie betbe nidjt 
nur fjreunbe 9Qfcelandjif)onS, fonbern audf) feines ©ruberS teuren unb 
ber erfte als <5oljn beS Pfarrers öon 9Qfcen$tngen unb ber jloeite als $eibel* 
berger *ßrofeffor — fein ©ebidfjt, bem bie stierten ©erfe entnommen 
finb, jeigt baS SRäljere — ©retten unb bie ©ertyältniffe ber 6 d() loa rfc- 
er btfdjen gfamilie genau fannten. SJftt biefen Darlegungen bürfte eine 
empfinblid^e 2&dt in ber bisherigen SDtelandjtljonforfdfjung enblidfr befeitigt 
unb ber SßadjtoeiS geliefert fein, bafj BReland^t^on (Snlel ber ©lif abetlj 
Sfteuter, ber einzigen ©d&mefter SReudfjlinS, war. 

56. ©gl. Camerarius p. 6, 9. 

57. ©gl. Corpus Ref. vol. X col. 258. 

58. ©gl. Camerarius p. 9. 9htr infofem int (SamerariuS, als 
er oon föeuter fagt: „Spirensi collegio ad S. Crucem praefuit". 2)ag 
Deuter $rior gum ^eiligen ©rabe in (Speyer ttmr, ba§u ogl. Ijernadj 
2fam. 61 unb 63. 

59. Sluffallenbermeife ijt audj ben Ijeroorragenberen 2Mand()u)on- 
biogtapljen bie ©erfdfjiebenfyeit ber Angaben ber ©erfaffer beS „Äurjen ©e- 
ridjtS" unb beS (£amerariuS nidjt aufgefallen. 6o fommt eS benn audj, 
bog ©d^mibt a.*a. D. <5. 5 unb ©artfelber a, a. D. <5. 5 ben festeren 
©petyerer *ßrior als (Snfel beS Kaufmanns Deuter bejeid^nen unb beffen 
©nfel 3o^ann unb ©d&toeüart gar nidjt ermähnen. 

60. ©gl. %öpU 1. Xf). <S. 384: „Eucharius Rewter de Bretheim 



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145 

Spir. dioc."; ©. 385: „Johannes Rytter de Bretheym Spir. dioc." $ie 
9tomen8fotm be3 leiteten famt nidfjt auffallen, bo audj $. SB. fcetfcog 
©♦ 230 bett Kaufmann beutet als bittet bejeidfjnet. 

61. »gl. Äitdjengut 81 4b f. 

62. »gl. $. SB. ©anbetä, SBöttetbudj bet $>eutfd()en ©ptad&e 
s. v. fetter. 

63. »gl. bic Sitten be3 ÄloftetS $>enfenbotf unb bic ©üglinget Ut- 
funbe bom B. 2Rai 1527 im ©et). #au3- unb <5taat$atd)to ju Stuttgart. 
2luf meine anfrage f)ht tyatte #ett 2frdf)tobiteftot Dr. öon ©djneibet 
bie ©fite, mit biefe SRotisen mitzuteilen. 

64. 3fm 3aljte 1540 bedienen nodj bie Sßadjlommen bet ©tiftet 
#auenl)Ut bie beiben ^ftünben. Sgl. »etainfammlung $1. 28*>. 

65. »gl. ^etnadj 6. 209. 

66. »gl. bie öottyet 2lnm. 63 ernannten S)en!enbotfet OTtcn. 

67. »gl. Camerarius p. 9, 111, toonad) (£ametatiu8 1529 ben 
SRelandjtljon &u ©petyet befugte, unb Jacobi Micylli Sylvarum 
libri V (1564) p. 356. 

68. »gl. Corpus Ref. vol. VII col. 795. 

69. »gl. f)ernad) 6. 83. 

70. »gl. $etfcog @. 230: „#an3 föitietS Sottet öon »tettyen, bie 
ftatb 1529, föteä altetö im jat 53". 

71. »gl. Corpus Ref. vol. X coL 256, Camerarius L c. p. 2. 
$anadj ift audf) bet $tudfel)let „1496" onftott „1493" in «Kit füllet 
o. a. D. €>. 1 &u benötigen. 

72. »gl. Corpus Ref. 1. c. 

73. »gl ibidem vol. VIII coL 367. 

74. »gl. ibidem vol. X coL 256. 

75. »gl. fcetfcog @. 230. HuSffifjtlidjeS f. Ijetnadj <S. 215. 

76. jRad) Camerarius p. 5 toat ©eotg „annis non prorsus qua- 
tuor" junget als fein »rubet «Philipp. $anad) ift fcattfelbet, 8ut©e- 
fdfjid&te be3 SBauetnfriegeS <S. 15, ju fotrigieten. 

77. »gl. fcetfcog ©. 232. SluSfü^tlid)e3 f. Ijetnadj ©.248 unb 259. 

78. »gl biefen &u3btud bei fcetfcog ©.230. 

79. 8.». erhielt fcetntidf) 9toggenbutgetl436 jffljtltdf) 110©ulben 
Sofyi. »gl. SBfttbtnget a. a* D. <3. 400. 

80. »gl. Seitfc^tift füt bie Otefdfjid&te beg JDben^einS SR. g. »b. XUI 
©. 169. 

81. $)ie Angaben übet bie £obe3tage SReutetä unb 6#h)at&etbt$ 
fd&manfen. Sßad) bem „Jhirjen »ertdjt", Corpus Ret voL X col. 258, 
unb »eit OtteU £eid)entebe auf SRelandjtljon, ibidem col. 189, ftatb 
jenet am 18. unb biefet am 29. ©eptembet 1508. dagegen be$eid)net 
SWelandfjtljon bteimal ai3 ben £obe3tag feines »atetä ben 27. Dftobet, 

91 ü. Stallet, Georg ©djtoarfcerbi. 10 



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146 

tpobei et gmeimol olletbingS 1507 als 2obe3jaf)t nennt. Sgl. Corpus Ref. 
voL VIII coL 367, voL IX col. 356, voL XX coL 611. 3>afj iebodj nur 
1508 in »eitad&t fommen tonn, jeigt nidjt bloß bte ÜRadjridjt bon bem triet* 
jährigen ©iedjtum ©d()h)atfcetbt3, Corpus Ref. voL X col. 257, Came- 
ra rius p. 5 „totum quadriennium", fonbetn au<Jj bet öot^tn ettoäljnte 
©djulbfdjein be$ »ifdfjofS oon ©pe^et, SWit tytet Angabe, baß beutet am 
elften Sag bot ©dfjroatfcetbt fiatb, fiimmen alle ©etoäf)t$männet überein. 
$gl. Corpus Ref. voL X coL 189, 258, Camer arius p. 4 sq. 

82. »gl. botljet Hnm. 65. 3Jt bott bet $od)toei3 gefügt, baß bte 
©djtoefiet SReudjlinS, bei bet SRelandfjtljon in *pfot$eim »oljnte, (eine 
©toßmuttet toat, fo erbeut au3 ben bafelbft $uetjt jitierten ©teilen unb intern 
Sufammenljang, baß SWelandftljon unb fein ©ruber ©eotg fdjon balb 
nad) tyteS »atet* £ob bei tfjtet ©toßmuttet fidf) aufhielten. Stoß fte mit 
tljtet ©toßmuttet nacr) sßfot$eim sogen, obet baß bie ©toßmuttet iljte 
<£nfel mit fidf) nal)m, toitb jioat audj öon bet neueten SJMand^tijonforfdjung, 
fobiel id) felje, allgemein behauptet, allein bet „flutte »etidjt", toonad) 
2Keland()tljon $u it)r „gefdjidt" ttmtbe, beroeijt bodf), baß bie ©roßmuttet 
fdfjon bot ifjten ©nfeln in «ßfot^eim »eilte, »gl. Corpus Ref. voL X 
coL 258, aud) coL 293. 2ln bet Angabe be3 „ftutjen »eridjtä" muß aber 
um fo meljt fejtgeljalten »etben, afö (SametatiuS unb Cttel nidjt bie 
Übetfiebelung 3Heland)tl)on$ nad) *pfot$eim, fonbern nur feinen bottigen 
9fafenttjalt ettüälmen. 

83. »gl Corpus Ref. voL I coL 33. 

84. »gl. ibidem voL XI coL 1001. 

85. »gl. ootfjet 5Tnm. 82. 

86. »gl. Camerarius p. 5. 

87. »gl. u. a. ©djmibt a. a. O. ©. 104, gattfelbet in: ©tubien 
bet ebangelifdj-protejtantifdfjen ©eijHidfjen bei ©toßljerjogflmmS 93aben 
8. Sa^tg. ©. 113. 

88. »gl. Älunjinget, Utfunblidfje ©efd^id^te bet botmaligen (Sijiet* 
$ienfet-9Ibtet SWautttonn ©. 31 ff. 

89. »gl. bafelbft ©. 31: „3?ung jacob tadtinbtot [siel latyatina folbin, 
fein elidf) l)u3ftatü". 

90. »gl. #etfcog ©. 233. 

91. »gl. bafelbft. 

92. »gl. bafelb(l Übet ba3 ©tift SReubutg bgl ©illib in: SKeueS 
Strdfjtb füt bie ©efdfjidfjte bet ©tabt fceibelbetg 8b. V ©. 167 ff., »b. VI 
©.lff. 

93. »gl. Camerarius p. 5. 

94. »gl. Corpus Ref. vol. I coL 150 sq. 

95. »gl. u. a. ibidem. 

96. »gl Ijernadj ©. 36, 239, 241. 

97. »gl. ©etfcog ©. 233. 



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147 

98. Sgl. äßone ©.9, 15, fteuburget (Sollectaneen-93latt 43. 3af)rg. 
<©. 23, Serainfammlung Sl. 57» unb öotfjet 9lnm. 42. 

99. Sgl. ©erfcog 6. 230, SHunainger a. a. D. 6. 31 unb fjet- 
nadj ©. 31. 

100. Sgl. «ple 1. 83). ©. 435. 

101. Sgl. Sßeuburget ßollectaneen-Slatt o. o. O. 

102. Sgl. Camerarius p. 5. 

103. Sgl. SReuburget (£oHectaneen*Slatt a. o. D. 

104. Sgl. bafelbft ©. 21 ff. 

105. Sgl. ftlunainget a a. D. ©. 31 f. 

106. Sgl. Ijeruad) ©. 204 f.. 

107. Sgl. Älunjingct a. a. D. ©. 31. Sgl. über üjn audj tyet- 
nad) 6. 54, 56, 63, 274. 

108. Sgl. ßlunjingcr a. a. £). ©. 32. 

109. Sgl. übet iint l)eroad& ©. 38, 276. 

110. Sal. Jpetfcog @. 233. 

111. Sgl. Corpus Ref. voL I col. 1083. $et Srief ift nadj bem 
Original am 24. 3uK 1529 gefdjrieben. 

112. Sgl. ftlunjinger a. a. O. 

2. Äapitel. 
€r3ict}ung un5 Unimicftt (<3. 19—31). 

1. Sgl. baju aud) Corpus Ref. vol. X col. 189, 258. 

2. Sgl. Corpus Ref. vol. VIII col. 367, vol. XXIV col. 677. 

3. Sgl. ibidem vol. VIII col. 367. 2fußet an biefet unb ber bor* 
l>et 2fam. 2 gitterten ©teile ift oon Seeland) ttyon nodj Sejug auf @r- 
Ölungen feine§ Satetä genommen u. a. Locorum communium collec- 
tanea: A Iohanne Manlio per multos annos, pleraque tum ex Lectio- 
nibus D. Philippi Melanchthonis . . . excerpta . . . 1564 Bl. hhb 
(p. 114). 

4. Sgl. Corpus Ref. vol. VI col. 710, vol. IX col. 171, vol. X 
col. 189, 256, Camerarius p. 2 sq., 5. 

5. Sgl. Corpus Ref. vol. IX col. 171. 

6. Sgl. ibidem vol. X col. 189, 256, 296, Camerarius p. 5. 

7. Sgl. Corpus Ref. vol. XXV col. 464, vol. X col. 669, ©trobel, 
Melanchthoniana ©. 7 2fnm. 3 n biefem oft, getoöljnlidj aber falfd) 
jitierten ©pridjtport ift „ereren" = eradfem, exaraie. Sgl. ©rimm, 
2)eutfd)e3 äBörtetbud) 3. Sb. ©|>. 787. 

8. Sgl. Corpus Ref. vol. XX col. 549. Stucr) „Qung fdjon genug" 
nrirb als eines iljtet SieblingStoorte bejeidjnet. Sgl. ©trobel a. a. D. 

9. Sgl. ju biefem oon 2Relancr)tl)on nrieberljolt angeführten 2Bort 
Corpus Ref. vol. XXIV col. 263, 528, 539, vol. XXV col. 268 sq. 9fod) 



10 ! 



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148 

biefeS ©ort ttrirb SRelandjtljonS SRutter in ben SJhmb gelegt, «gl. 
©trobet a. a. D 

10. »gl. ibidem vol. XXV ooL 567. 

11. »gl. fjetnadj ©. 31. 

12. $iefe ©dmle fdjeint feine JKrä)en-, fonbern eine ©tabtfdmle ge- 
toefen §u fein. 8Benig|ten3 ttmrbe bei „©djiilmeifter" um 1540 öon ben 
furfürftfidjen Ämtleuten unb ben ftöbtifdjen »etjörben bcftellt. »gl. 
»erainfammlung ©L 18 a. 

13. Übet biefe ©eudje ögl u. a. pflüget a. a. D. ©.202 {f., 
»ierorbt, ©efdjidjte bet eöangelifä)en Äirä)e in bem ©roffteraogtlmm 
»aben 2. »anb 6. 98 f. ttnm. 2. #ier ttrirb audj barauf ljingettriefen, 
tote gerabe bie fdjmeijerifdjen ßanb3fneä)te jur Verbreitung ber Sujtfeuäje 
beitrugen, unb bag unter ber »efa&ung »rettend 1504 Diele fä)mei$erifä)e 
©ötbner toaren. 

14. »gl Corpus Ref. vol X col. 258, Camerarius p. 6. Über 
bo£ öertuanbtfd&aftliäje »erfjältniS ber SJcüfdjüler SRelanäjtljonS unb 
©d&marfcerbtS ügl. öorfjer ©. lOff. 

15. »gl. über iljn Vierordt, De Johanne Ungero Pforzhemiensi, 
1844, $flüger o. a. D. ©. 330 ff. 

16. »gl. Vierordt 1. o. p. 10. 

17. »gl. Corpus Ref. vol. IV col. 715, vol. X col. 258, vol. XXV 
col. 448 sq., Seitförift für ftirc$engefd}iä)te 4. »b. 6.327, Camerarius 
p. 7. ($3 ift unrichtig, tuenn #artfelber a.a.O. ©.5 behauptet: „3eben- 
falls aber ging ber Unterricht (UngerS) über bie ÄnfangSgrünbe unb bie 
lateinische ©pradje nidjt ljuiauS". $enn bie Satfad&e, baß SReland&tljon 
Ijernacf) nidjt einmal ein JJafjr nötig fyatte, um bie Steife jum »efudj ber 
Uniöerfitat ju erlangen, beweijt bod>, baß er in »retten meljr ate bie 9ln* 
fangSgrünbe lernte. 

18. »gl. ©d&mibt a. a. D. ©. 4, ©artfelber a. a. £). ©. 4. 

19. »gl. Corpus Ref. vol. XXV col. 448 sq., 3eit[djrift für Äird&en- 
gefcfjidjte a. a. 0. 

20. »gl. SReuburger (£oltectaneen-»latt 42. gafjrg. ©. 61. 

21. »gl. u. a. $aulfen, ©efc§icf)te beS gelehrten Unterrichte 2. «ufl. 
1. »b. ©. 20 f., ©artf eiber a. a. D. ©. 420. 

22. »gl. u. a. «ßaulfen a. a. D. ©. 21. SDcelandjtfjon fiety bie 
SlnfangSgrünbe ber lateinifd&en ©rammatil fd&on für ben „erjten Raufen" 
oor. »gl. ftartfelber a. a. D. 

23. »gl. Corpus Ref. vol. X col. 258. 

24. »gl. u. a. «ßaulfen a. a. £). ©. 17, 19, fcartf eiber a. a. D. 
©.420 ff 

25. »gl. Corpus Ref. 1. c. 

26. »gl. ibidem voL XXIV col. 786. 

27. »gl. ibidem vol. VIII col. 367. 



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149 

28. SSqI. öorfjet ©. 14. 

29. Sgl. pflüget a. a. D. 6. 193 ff. 

30. Sgl. Camerarius p. 9, Corpus Ref. vol. X col. 190. 

31. %anad) finb bie Angaben Seit ßttelS, toonadj SRelancfjtfjon 
jtDCt Saljre, fotute be3 „Shtrfcen SeridjtS" unb be3 (£ametatiu3, toonad) er 
beinahe jtoci Saljre in *ßfor§l)eim blieb, ju betbeffetn. Sgl. Corpus 
Ref. voL X col. 191, 259, Camerarius p. 11. SBie felbjt ftattfelbet 
a. a. £). ©. 11 öon einem btei jährigen $fof enthalt SttelandjtfyonS an bet 
^ßforg^eimer ©djule teben Tann, etfd)eint unbegreiflich- 

32. Sgl. Xöple 1. Sfy ©. 472L 

33. »gl. übet iljn allgemeine 2)eutfcf)e Siogtatfjie 34. Sb. ©. 350 ff. 
itttb bie Ijier angefügte Sitetatut, §ermelinf, 2)ie 2Jtotrifeln bet Uni* 
toetfität Tübingen 1. Sb. ©. 176 unb Stnm. 

34. Sgl Corpus Ref. voL X coL 259. 

35. Sgl. übet tf)n Wlgemeine Steutjdje Siograpljie 12. 83b. ©. 405, 
Hermelin! a. a. £). ©. 184 unb Wnm. 

36. Sgl. ©teiff, $et etfte Sud&btucf in Tübingen ©. 84 f. 

37. Sgl. Corpus Ref. voL IV coL 715, Melanchthon, Re- 
sponsio ad scriptum quorundam delectorum a clero seeundario Coloniae, 
Francfurdiae 1543, Bl. Aij», Camerarius p. 8 sq. ©egen biefe geug* 
niffe fönnen bie Angaben Seit CttelS unb be3 „Äur^en Serid)t3", toonadj 
#iltebtant 3Relan<f>tl)ong Sehtet im ©riednfdjen toax, nicf}t auflommen. 
Sgl. Corpus Ref. vol. X coL 190, 259. $a8fetbe gilt t>on ber freilid} nid)t 
ganj beutlidjen Semetfung $etbtanb3. Sgl. ibidem col. 296. 

38. Sgl. fcetmelin! a . a. 0., ©teiff a. a. 0. ©. 13, 21 f. u. d. 

39. Sgl. Vierordt 1. c. p. 12 sq. 

40. Sgl. Corpus Ref. vol. VIII col. 83. 

41. S)ie ^tieftettoeilje Unget8 fanb naef) 2tteland)tf)on 1515 jtatt. 
Sgl. Corpus Ref. vol. XXV col. 594. 

42. $et SRadjfoIget Ungetg in bet Seitung ber <Pfot$eimet ©djule 
toutbe gfo^ann Änobet. Sgl. Stattet füt totitttembergtfdje Äirdjen- 
gefdjidjte 1. 3af)rg. 1886 ©. 58. 

43. Sgl. Ijetnad) ©. 202 ff., 208 ff. 

44. Sgl. SReuburget (Sollectaneen-Slatt 42. JJa^tg. ©. 23, 44. 

45. Sgl. Corpus Ref. vol. VIII coL 83, vol. XXV col. 448 sq., 594. 

46. $ag jftäljere toetbe id> in meinem bereits jum Seil gebtudten 
„3Retancr)tt)on3 8Bol)n- unb ©terbel)au3 ju Wittenberg" mitteilen. 

47. Sgl. borget 8fam. 45. 

48. Sgl. Vierordt 1. c. p. 10. 

49. Sgl. Corpus Ref. vol. XXV coL 594. 

50. Sgl. ibidem. 

51. ©ottfelbet in: ©ijtotifäeS Safdjenbudj 6. golge, 8. 3cu)tgang 
(1889) ©. 231 ff. 



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152 

72. Sgl. töotf) a. a. D. ©. 71. 

73. Sgl. fcattf elbet, SRelandjtfpn 6. 42. 

74. Sgl. fcetmeltn!, S)ie tljeologifdje gafultät ufm. ©. 167. 

75. Sfadj 8t töotl), Seittäge jut ©efdjidjte bct Unibetfität Tübingen 
(1867) ©. 37 finbet ftd& ©imlet fett 1515 atö Setter be3 bütgetitd)en 
töedjte«. 

76. $iltebtant ftotb fdfjon 1513. Sgl. Johannis Naucleri Chro- 
nica, Coloniae 1544, Fo. 1018: Johannes Hildebrandus Suecin- 
gensis anno superiore [= 1513] fato defunctus etc." 

77. ^mmatrifuliett am 26. gebtuat 1510. Sgl. Hermelin!, $ie 
9Jlatti?eln ufm. ©. 174 unb 9fam. 

78. Sgl. übet gtenicug OTgemetne 5)eutfä> Siogtatfjie 14. Sb. 
©. 582 f., ©attfelbet a. a D. 6. 44 f. 

79. gmmattiluRett 9. 3fytil 1513. Sgl. #etmelin! a. o. £>. ©. 194, 
©attfelbet a. a. £). 6. 52 ff. gteilidj tjl e8 nid&t böllig gewiß, ob ftdj 
ßcolampab unb ©djioatfcetbt nod) in Tübingen begegneten, ba jener 
maf)tfcfjemlidE) 1514 oon ijiet fdfjieb. Sgl. StealenctyHopäbie für pxot. 2$eol. 
unb ftitäje 3. Hüft. 14. Sb. ©. 287. 

80. gmmattifuliert am 17. Sanuat 1505. Sgl. #etmelinl a. a.D. 
©. 146 unb flnm., §attfelbet a. a. £). ©. 48 ff. $af$ Slatet öftere 
oon 9tlpit3bacf) na<$ Tübingen Tarn, betätigt aud) bet öortjer Sinnt. 66 et* 
toetynte Stief bet ftonoentoten. 

81. Smmattifuliett 1513. Sgl. §etmelinf a. a. 0. ©. 198 unb Sinnt. 

82. gmmattifutiett im ©eptembet 1514. Sgl. fcetmelinl a. a. 0. 
©. 202 unb Sfom., ©attfelbet a. a. D. 6. 48. 

83. Sgl. übet iljn ben Stuffafc oon §otatoifc in: §iftotifd(je S^t* 
fäjtift 25. Sb. (1871) ©. 82 ff. 

3. Jlapitel. 
Weib unfr Kin& (@. 31-36). 

1. 8m 13. $>e$embet 1519 toutbe il)te etfle £od(jtet geboten. SgL 
#etfcog ©. 230. 

2. Sgl. £taubud&. 

3. Sgl. Söfd&e, Analecta Lutherana et Melanthoniana ©.257 
Ätofet, Sutfjetg Sifäteben ©. 250. 

4. Sgt. öotfjet ©. 16. 

5. Sgl. botf)et ©. 18. 

6. Sgl. Corpus Ref. vol. IV col. 921, 923. 

7. Sgl. ibidem col. 921. 

8. Sgl. ©etfcog ©.230 ff. 

9. ©etfcog nennt tyn fälfdjlicf) Redetet. 
10. Sgl. Ijetnacf) ©. 217 ff. 



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151 

fctyr 53 jährige, $ur Untcrf Reibung öon feinem \a fct)on 1508 berßorbenen 
Sätet aB ben jüngeren fidj bejeidjnen follte. — SRacr) gefl SDfttteüung be3 
#2ttn *ßfarrer SWüncr) in 8Bei&enburg i. (5. fam bei ber öot brei Sauren 
erfolgten Überlegung be3 €>cr)tüatfcetbtfcr)en #aufe$ am 2flarftylafc ju 
SBeißenburg i. (5. eine ©laSmalerei jum Sorfdjein, bie bag guterljaltene, 
aber rjetalbifcr) nicr)t gan$ genaue ©appen be3 nacr) SBeißenburg auSge- 
loanberten ©eorg ©djtoarfcerbt mit ber 3nfcr)rift: „©eorg ©djmarfcerbt || 
SBurgenmeifter 3u SBt}6- 1| enburg 1. 5. 9. 5. || "barpellt. 2>a$ gut erhaltene 
©tficf rourbe öon mir auf bem BtairjauS ju SBeißenburg gefer)en. 

61. 3$ öerbanfe biefe 9tocr)ricr)t bem $errn $ire!tor be3 f. !. SCbetö- 
atcr)iö3 ju SBten. ©ein ©efucr) begrünbete <5<r)roarfcerbt aucr) mit bem 
4?intoei3 auf &nbrea3$onborff, Promptuarium exemplorum, §iftorien 
önb ©Eempelbucr), too ber „Äurje Serictjt" abgebrucft iß. Sgl. bie 3lu3g. 
Seidig 1580 81 178» f. 

62. »gl. fcermelin! a. a. D. 6. 199. Über $eter Srun ögl. 
Hermelin!, 5)ie trjeologtfcr)e gafultät in Säbingen bor ber Deformation, 
Snber. s. v. Srun, *ßeter. 

63. Stm 25. Januar 1514. Sgl. fcermelinf, SWatrileln 6. 191 2lnm., 
Corpus Ref. vol. X col. 297. 

64. Sgl. Corpus Ref. vol. I col. 5 sq. 

65. Sgl. föotr), Urfunben jur ©efdjidjte ber Unioerfität Tübingen 
©. 102. 

66. 2Hit föedjt tritt fcermelinf, $ie tr)eologtfdt)c ftarultät ufto. ©. 168 
3lnm. 1, bafür ein, baß 3ReIancr)tt)on toie in fteibelberg, fo aucr) in 
Tübingen ber via antiqua angehörte. 3)af$ er fcr)on 1516 Äonöentor roar, 
entnehme icr) aus einem öon mir in <3t. ©allen, ©tabtbibliotyef, Sabianfct)e 
©ammlung 30 Stfr. 74, 1897 gefunbenen unb fojrierten Srief ber „Conven- 
tores viae Realium Tubing.", am 20. Sluguji 1516 an ben 51bt öon 
SttpirSbact) gerietet, ber öon 2ftelancr)tl)on getrieben unb toof)l auct) 
üerfaßt ift. $113 Äonöentor ber Dealiften-83urfe erfct)eint 2Jcelancr)tt)on 
ferner in feiner Siebe de artibus liberalibus. Sgl. Corpus Ref. vol. XI 
col. 58 qq., Hartfelder, Philippus Melanchthon Declamationes 1. §. 
©. 1 ff. 3ur Datierung ber föebe ögl. bafelbft S. XXXII Sfom. 2. Übet 
bie Äonöentoren ögl. föotl) a. a. £). ©. 376, 379, 408, 413, 431. 

67. »gl. föotl) a. a. £). S. 406 ff. 

68. 2)af$ 2Relancr)tl)on in ber Surfe tooljnte unb aß, tonnte nact) 
ben Surfenftatuten angenommen roerben, ijt aber aucr) auSbrüdlicr) bezeugt. 
Sgl. Corpus Ref. vol. X col. 192, Camerarius p. 20. 

69 Sgl föot^ a.a.£). S. 331 ff. 

70. Sgl. bafelbji ©. 335 f. 

71. Sgl. Hermelin!, $>ie Anfänge be3 §umani$mu3 in Tübingen, 
SBttrttembergifcrje Sierteljar)r3r)efte für Sanbe3gefcr)icr)te, 91. %. 15. 3aljrg. 
1906 S. 319 ff. 



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154 

ttn bem glcidjen Säge mürben audj bet fpätere toürttembetgifdje ©iae* 
fandet $ieront}tnu8 ©ertjart, au$ fceibeötyeim gebürtig, unb ber be- 
rüchtigte (Simon 2emniu$ immatrifuUcrt 

14. ©gl Dornet ©. 16. 

15. »gl £öp!e 1. £§. 6. 558, 2. 2$. S. 482. 

16. ©gl Corpus Ref. vol. IV col. 819. 

17. ©gl. ibidem vol. V ool. 791. 

18. «gl fjernadj ©. 235 f. 

19. ©gl. Foerstemann 1. c. p. 274, 319. 

20. »gl öorfjet ©. 36. 

21. ©gl. gebetet, Aegyptiaca servitus, fteibelberg 1610, @. 7. 

22. ©gl. Foerstemann 1. c. p. 319. 

23. ©gl über bie|e ©djtoefter borget ©. 15 unb bernacr) ©. 265 f. 

24. @r tourbe im ©ommerfemefter 1506 in SBittenberg immatrüu* 
liert. ©gl Foerstemann 1. c. p. 19. 

25. ©gl. ibidem p. 82. 

26. ©gl ©erainfammlung ©l. 54 b. 

27. ©gl Foerstemann 1. c. p. 171. 

28. 6ie toerben ertoäfjnt ßagerbucr) be3 #Iojter3 SRaulbronn ©l 24 », 
30b f., 38b, 49a f. 

29. ©gl Foerstemann 1. c. p. 167. 

30. ©gl ibidem p. 216. 

31. ©gl Ärabbe, 2)aüib <£f)tjträu3 <3. 7 f. 

32. ©gl Foerstemann 1. c. p. 319. 

33. ©gl %ö\>U 1. 3$. ©. 609, Scriptorum publice propositorum 
a gubernatoribus studiorum in Academia Wit jbergensi Tomus II, 
Witebergae 1562, ©l Dd 8b f. 

34. ©gl Foerstemann 1. c. p. 267, 272. 

35. 3. ©. heiratete Sofjann äreuS (ÄraiS) am 8. ftugufi 1581 (Sfnv 
ftina fjefenbecler (©rettener £raubuctj). 

36. ©gl Album Academiae Vitebergensis vol. II p. 92, 257. 

37. ©gl Corpus Ref. vol. VIII col. 516, 733. 

38. ©gl rjernai) ©. 208. 

39. ©gl über 2Jcelanct)tljon3 8teife nacr) ©retten unb feinen 
bortigen 9luf enthalt Camerarius p. 88 sqq., Corpus Ref. vol. I 
col. 652 sqq. 

40. 2)a Camerarius p. SS sq. bemerlt „Et venimus Lipsiam, 
quo die obiit mortem Petrus Mosellanus" unb btefer am 19. 9tyril 
1524 ftarb, fo lann bie $bretfe öon SBittenberg nicr)t ferjon am 16. Styril 
erfolgt fein, tote bie Herausgeber be§ Corpus Ref. 1. c. col. 654 u. a. an- 
nehmen. — SRelandjttyon führte ©efdjenle für feine SRutter mit ftcr), bieifnn 
gfrtebrtcr) ber ©et je jugefanbt fyatte. ©gl Corpus Ref. vol. I col. 653. 



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155 

41. »gl. Seitfc^rift für bic tyjtorifd&e Geologie Saljrg. 1874 ©. 554 
9lnm. 12. 

42. »gl. Corpus Ref. voL II col. 563. 

43. 9lud) jwingt nidjtS, baS belannte Qmicgefptd^ 3Reland)tf)on3 
mit feiner SRutter, borauSgefefct, baß e3 überhaupt l)i|iorifd) ijt, in« igafyr 
1529 ju fefcen. (53 famt ebenfogut bem JJal^re 1524 angehören. »gl. über 
biefeS Stoiegefprad) M. Adam, Vitae Germanorum Theologorum, Franco- 
furti 1706, p. 160. 

44. »gl. Corpus Ref. vol. III col. 98. 

45. Sgl. ibidem col. 162 sqq. 3>er ©rief an ©amerauuS ift im 
Original batiert „12. Septembris 1536"; Ä. unb 2B. Ärafft, »riefe unb 
3)ocumente aus ber 3 C ^ oer Deformation ©. 78. — Auf bie Steife nad) 
»retten nimmt 2Jceland}tt)on aud) in einem ©rief oomSatjre 1546 »ejug. 
3)abei gebenft er einer böswilligen 2lu3jfreuung über ben 3^ed biefer Steife, 
»gl. Corpus Ref. voL VI ooL 95. 

46. »gl. Corpus Ref. vol. III. col. 164. gn biefem »rief üom 26. Sep- 
tember bemertt Sftelandjtfyon auSbrücflicf), baß er an einem ©onntag in 
Tübingen anlangte. (Gegenüber biefer Angabe fann bie ©teile in Sßifo- 
lau3 #au8mann3 »rief an ©eorg ©elt oom 14. (September 1536 
(©lernen, ©eorg ©elt§ »rteftoedjfel ©. 106) „d. philippus melanchton 
iam in Tubiogia versans" ntcfjt in »etracfjt fommen. £)ber toie Ijätte 
man in 2)effau bereits am 14. (September au§ Tübingen toiffen fönnen, 
baß 3Reland)tl>on, ber nacfjtoetelicf) nodj am 12. (September gugfranffurt 
fid) auffielt, fdjon in Tübingen »eile? §au3mann3 »emerfung ift ba§ 
Ergebnis einer blofjen 2Jhttmaf$ung, toie audj au3 bem 3ufammenf)ang er* 
Ijetlt. — SBenn Vierordt, De Johanne üngero p. 49 angibt, SWelandj- 
tljon Ijabe aud) 1541 feine §eimat unb babei feinen Sefyrer JJoljann 
Unger befugt, fo feljlt für biefe Slnnaljme bie gefd}id)tltcf>e Unterlage. 

47. »gl. Corpus Ref. vol. V col. 99. 

48. »gl. ibidem vol. VIII col. 733, 735. 

49. »gl. ibidem col. 800. 

50. »gl. $ernad> ©. 202 f. 

51. »gl. Ijernad} 6. 55. 

52. »gl. Corpus Ref. vol. IX col. 127, 137. 

53. »gl. baju unb junt folgenben, falls leine befonbere JQuelle an- 
gegeben ift, Corpus Ref. 1. o. col. 340 sqq., 343, 345 sq., 356 sq., 358; 
Camerarius p. 349 sqq.; SBinfelmann, Urfunbenbudj ber Unioerfität 
fceibelberg 2. »b. 6.114 ftr. 1016 f.; #aufc, ©efdjidjte ber Unioerfität 
#eibelberg 2. »b. ©. 8 ff. 

54. Dunge prebigte in ©eibelberg gelegentlich biefeS 9lufentt)alte3. 
»gl. Corpus Ref. 1. c. col. 361. 

55. »gl. ©ijt, $aul <£ber ©. 249, Corpus Ref. 1. c. col. 261. 

56. »gl. öorfjer <5. 32. 



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156 

57. Sgl Corpus Ref. 1. c. col. 248 sqq., 261. Sielleidjt reifte 
cmcf} bamafö ©ber mit feinem ©otm «ßaul nacf) ©trafjburg i. (5., tt?o ber 
leitete ein Saljt fhibieren follte. Sgl ©ijt a. o. D. 

68. Sgl Corpus Ref. 1. c. col. 261. 

69. Sgl Älunjtnget a. o. £). 6. 31 ff. $)ie Ijiet genannten ©tben 
betoeifen, baß nid)t fdjon ©eorg ©d&toarfcerbt unb Sarbara Deutet, 
fonbent erfl 3Reld)iot £edjel unb Satbara beutet ben ©tegerfee 
Täuflid) an ficf) brauten. 

60. Sgl fjernad) ©. 56. 

61. Sgl Dotier ©. 42 f. 

62. Sgl Strobel, Melanchthoniana ©. 30, 38, Corpus Ref. 
vol. Vn col. 698. 

63. Sgl fjetnacf) ©. 209f. 

64. Sgl u. a. Corpus Ref. vol. X col. 203. 2Kelancf>tJ)on3 grau 
nennt ber langjährige §au3genoffe $aul ($bet „pia et erga inopes ad- 
modum benefica matrona". Sgl Glbetä Calendarium $um 11. Dltober. 

65. Sgl ibidem vol. IX col. 1099, vol. X col. 203. 

66. Sgl ibidem vol. IX col. 1099. 

67. Sgl ibidem vol. II col. 563, vol. IV col. 921, 923, vol. VIII 
col. 422. 

68. Sgl ibidem vol. II col. 563. 

69. Sgl Ärabbe, Statrib (Slftträuä ©. 14 unb fjernad) ©. 204. 

70. Sgl fjernacf) ©. 208. 

71. Sgl Corpus Ref. vol. IX col. 300. 

72. SglÄdftlin-Statoetau, Martin Sutfjer 5. flufl 2. 8b. 6. 281 ff. 

73. Sgl Corpus Ref. vol. V col. 488 sq. 

74. Sgl Deuburger (Sollectaneen-Statt 42. Jgafjtg. 6. 15. 

75. Sgl Camerarius p. 351 sq. 

76. Sgl borget ©. 37. 

77. Sgl f)ernadj ©. 202 ff. unb bie Dadjtoeife oorljer ©. 37 f. 

78. Sgl bafelbft. 

79. Sgl fjernadj ©. 204. 

80. Sgl übet fie tjernacf) ©. 217, 248, 254 ff. 

81. $>te bon mir 1897 in ©t. ©allen (©tabtbibliotyef) abgetriebenen, 
leibet flarl fragmentierten etgentyänbigen Stiefe 3tteland)tt)on3 an 
©atet finb am 16. äKät$ unb 31. fluguft 1530 abgefajjt. $a3 ebenfalls 
oon mit in Äattörufje (Gteneral»£anbe3ar(f)iö) abgejd&tiebene ©d&riftftfitf 
trägt ben Xitel „Seitung ben 8. SfyritliS SInno 50 Sßt). SRelandMon $etto 
£aterio". Sgl. «Pfäl^eS (Sopialbudj 9h. 609 81 582b ff., neuetbingS 
audj ermähnt öon Dott, fjftiebtid) II. oon ber *ßfal$ unb bie Deformation 
©. 68 2lnm. 155. SBie fdjabe, ba| bon bem {ebenfalls fefyt mistigen 8tief* 
roedjfel jtoifd^en Sflelandjtljon unb §atet fd^tocrlid^ metyt erhalten ift 
aö biefe toenigen Hummern. 



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157 

82. »gl. Corpus Ref. vol. VIII col. 503. 3ur <5a$t togl. 0. föanl e, 
3)eutfd)e ©efdjidjte im geholter ber Deformation 6. Slufl. 6. 83b. 6. 74. 

83. S)a ©leib an ebenfalls bie Unterljanblungen ju SWarcq bemän- 
telt, fo frürbe e3 nid)t fd&frer fein, ju entfd&eiben, ob ©d&frarfcerbu 
SDtftteilungen auf fteibelberger Elften fugen, frenn nur be3 lefctern Briefe in 
extenso erhalten frören. 

84. »gl. Ijernadj ©. 206 f. 

85. »gl. öorljer 6. 40. Ober Änober unb ©erfyart togl. u. a. 
o. ©eorgu*($eorgenau, gürftüdj frürttembergifdj ©tenerbuef) ©. 12, 
17, 19, 

86. »gl. Corpus Ref. vol. III ool. 828. 3>ie Datierung be3 £ejta- 
mentS ijt jfreifetyaft. ©& ift in mannen Slbfdjriften auefj in3 3afjr 1540 
unb 1543 gefefct. 

87. »gl. ibidem vol. V col. 854. 

88. »gl. ibidem vol. VIII col. 326. 

89. »gl. ibidem col. 733. 

90. »gl. ibidem col. 735. 

91. »gl. ibidem vol. IX col. 1021. 

92. »gl. ibidem vol. I col. 1083, 3m Original, ba3 ba3 Saturn 
be3 24. $v&\ trägt, lautet bie interpolierte ©teile: „sed haeo recenti dolori 
et luctui ascribam". 

93. »gl. fteuburger <£ollectaneeu-»latt 42. 3a!)rg. 6. 61 f. 2Heine 
Slbfc^rift ift Jebodj unmittelbar naef) Der fcanbfdjrift Ijergeftellt. $te anbere 
©teile fiet>e a. a. £). ©. 53. 

94. »gl. fftxl Stiller, fteftfdjrift ufm. ©. 17. 

5. Äapitel. 
Beruf unt> Sefifc (@. 54—57). 

1. ÜberfcedjelügJUorljer ©.18,56, 63 unb nad^er©. 274; über ftrapp 
togl. öorläufig Foerstemann, Album Academiae Vitebergensis p. 13; 
Scriptorum publice propositorum a gubernatoribus studiorum in Aoa- 
demia Witebergensi tomus VI, Witebergae 1568, »l. B 5b ff ; 
% ©. Äettner, £tftorifdje S^ad^rid^t »on bem 9tatf)3*(Sollegio ber (Sljur- 
©tabt Söittenberg ©. 28 ff. 

2. »gl. ^ernad) ©. 208. 

3. Sßur ©eorg lann unter bem nid&t mit tarnen genannten ©ofyn 
©djfrarfcerbtS gemeint fein. $enn «Philipp I.- frar fefunt öortjer ber* 
(torben, ©igigmunb ftubiette in^eibelberg unb fat) feinem SWagifterejamen 
entgegen, unb ^Üipp II: &äf)lte bamalS nod& nttf)t 14 ftaljre. 

4. »gl. Corpus Ref. vol. VIII col. 264 sq. 

5. »gl. borljer ©.9. 

6. »gl. bafelbft. 



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158 

7. »gl. Älunjinger a. a. D. © 32. 

8. »gl. Sagerbud) be3 ÄtofterS SRaulbronn 81. 22 b, 38b, 39b, 58b ufm. 

9. Sgl. 8erainfammlung ©1.35 b: „3tem 2 V2 morgen IV2 f(iettcl)an 
ber nnnbftegen, jroifdjenSorg fd&roarfrerben mtb mein» gnebigften l>ern 
ader gelegen". 

10. »gl. Sagerbudj beSÄlojierS HRaulbronn »1. 13b, 38b, 83b, 85», 8S»f- 

11. »gl. 8erainfamtnlung 81. 31b. 

12. »gl. 8erainfammlung 81. 53»: „©olüdj SRefcelbend ljaben bifet 
jeit bie nad&benanten jnn, Sßamlicf) 3org ©dfjroarfcerb mit feinen mit* 
erbenn 8 bend, §einrid& töutlanbt <öd)ultl)ei3 3 bendf, Senger $ur|i3 
erben audj 3 bend, SKatljiS ttyorroart aber 3 bend, JJojl 8itfa)en erben 
1 band*), §ann3 8itfdjen ttritttoe 1 band!), SBenbel 8itf$ 1 band, 
#ann$ fdjmib 2 bend, SRartin SRefrler 1 band ünb 8aßian Solin- 
ger 1 band". 

13. »gl. Storßrulje, ©eneral-ßanbeSardjto, Äojrialbucf) 923 81. 153. 

14. $a§ <5d>roarfcerbt fein Wnroefen, bie ©eburtSjiätte SRelancf)- 
tfjonS, nod& 1561 befaß, erwähnt er. »gl. SRone ©. 9. $af$ er e$ aud) 
(1560) betoof)nte, berietet Corpus Ref. vol. X. col. 257. 



3roette Abteilung. 
Die öffentlich WittfarnUit 

1. ftapitel 
StaM unfr 2lmi Bretten (©. 57—81). 

1. »gl §eberer, Aegyptiaca servitus ©. 5, ber audj bie »erfe 
in3 $eutfd)e übertrug. $ie »erfe finb Ijernad) oft gebrudt, $. 8. aucij 
Camerarius p. 1. 

2. »gl. Jacobi Micylli Sylvarum libri V (1664) p. 141 sq. 

3. »gl. Camerarius p. 1 sq. 

4. »gl. Vierordt, De Johanne Ungero p. 4. gum 91u3brud 
ögl.@rimm, $eutfdje3 Sö&örterbudj 4.8b. 2.21btf). 6p. 667. 1608 würben 
„tmgefeljr an ljert ftellen off 300" ge^lt »gl. $ofumente unb Urfunben 
81. 58». 

6. »gl »erainfantmlung 81. 109». 

6. 8gt. SßeueS 9fcdjto für bie ©efdjid&te ber ©tobt ©eibelberg 
in. 8b. ©. 264. 

7. 5)ie 3^1 1800 wirb baburdj gewonnen, bafj man nadj bem 8or* 
gang öon Sranj (Sulenburg bie 3af)l ber gamilien mit 6 multipliaiert. 

8. »gl S&itljum, »retten ©. 225. 

9. »gl. j. 8. 8erainfammlung 81. 38b ff., 46». 



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159 

10. »gl. bafelbp 331. 24b, 28», 31*, 55 »f., 57b un b ßagerbudj be3 
&fo|ter3 Stftoulbronn ö. 

11. »gl. Sagerbudj be3 ÄlofterS 27toulbronn »I. 83 »ff. $er 8Bein* 
jeljnte ber Pfarrei allein betrug 1540 jdfyrlid) ungefähr 4 fjuber. »gl. 
»erainfammlung 831. 23». 

12. »gl. 83erainfammlung 831. 18». ftutyjitt toar 1588 Sodann 
Äöd&ele, cgi. Sraubudj 8.3Rai 1588, ©djtoemeljirt 1572 Äonrab Sö&elder, 
ögl. Xaufbud) 1. 3uü 1572, ©djäfer 1540 83ernl)arb gfreibinger, cgi. 
83erainfammlung 831. 32b 1570 WnbreaS ©erlin, ügl. Saufbudj 9. guni 
1570, 1576 äaSpar 9&a|tl)an unb 1587 ©eorg ©erlad), ogl. Saufbudj 
7. 3)ejember 1576 unb 8. gebruar 1587. 

13. »gl. 83eramfammlung 831. 30 »f., 37». 

14. »gl bafelbft »1. 59 b f. 

15. »gl. SBit^um a. a. £). 6. 145 ff. 

16. »gl. »etamfammlung 831. 31 »ff., 38 »ff. 

17. ©ofmann toar cor 1538 ^o^ann ©eiler, feit 1538 ftatob 
©eif erlin, 83erainfammlung 831. 36», 38», um 1567 unb ljernad> Soljann 
SRall, um 1587 unb ljernadj Jgoljann giegter, £aufbudj 23. Dftober 
1567 u. ö\, 6. ©eptember 1587 u. ö. 

18. »gl. Sö&itljum a. a. 0. ©. 80 ff., S3erainfammlung 831. 22b ff. 
3>ie §öfe toerben ertr>äf)nt 3)ofumente unb Urfunben 83L 59» ff. 

19. »gl. fiagerbudj be§ ÄfojrerS 9Jlaulbronn. Über ben 3^^ten am 
©nbe beS 16. JJaljrl). tgl. $ofumente unb Urfunben 831. 58 »f. 

20. »gl. Dörfer ©. 56. 

21. »gl. 83erainfammlung 831. 33b, 34b f. 

22. 83eifoiele finben fid) im Sagerbudj be$ ftlofterS Stftoulbronn. 

23. »gl. 89}itl)um a. a. 0. ©. 146. 

24. »gl. Saufbudj 2. 3uni 1586. 

25. »gl. borljer ©. 56. 

26. »gl. Söttljum a. a. 0.; Sßeuburger (Sollectaneen*831att 42.3fa^rg. 
©. 45. 

27. »gl. SBitljum a. a.D., Älunjinger a.a.O. ©.31, ©djafcungä- 
red&t 831. 65», 75». 

28. »gl. ßagerbuef) be3 ftlofterS 2JtouIbronn 831. 20», 21b, 22 b f., 
24b, 28» f. ufto.; Saufbudj 10. Slugujr 1565. 

29. »gl. Xaufbucf) 17. Suli 1571, 17. gebruar 1579, 3. SWärj 1581. 

30. »gl. Saufbudj 15. Slugujt 1579, 3. Hugujr 1582. 

31. Übet bie heutigen . ©röfjentoerljältnifje ogl. 893itt)um a. a. 0. 
©. 225 f. 

32. »gl. 83erainfammlung 831. 13 b, Dberrljeinifdje ©tabtredjte 
1. Abteilung ©. 743. 

33. »gl. 83erainfammlung 831. 41». 

34. »gl. Saufbudj 21. 2ßai 1570, 3. {Januar 1583, Sraubudj 2. Sfogujt 



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160 

unb 5. Dftober 1686, 2. JJuli, 6. unb 27. «uguft 1588, 3. Sfcobember 1590, 

27. April 1591. $ier unb im folgenben ift ber Stützt falber bon bcn 
©teilen ber Äirdjenbüdjer, an benen bie betreffenben Warnen famt intern 
»eruf erfreuten, nut eine, unb gmat getuöfynlidj bte frütyefle, gittert. — 
Über ba« öffentliche b. I). ftöbtifdje »acfyauä bgl. ©örner unb SBit^um, 
$ie 3erftörung ber ©tobt ©retten (»rettljeim) bor 200 JJa^ren ©. 10. 

35. »gl. Saufbudj 4. SRärj 1576, 12. September 1580, 19. ©ep* 
tember 1583, Sraubucf) 28. SJtörj 1582. 

36. «gl. Saufbud) 26. SRör* 1587. 

37. »gl. Sraubudj 22. Dftober 1565. 

38. »gl. £raubud> 27. 3uni 1586. 

39. »gl. Saufbucf) 19. Stejember 1566, 24. 3uli 1569, 5. HRai 1575, 
22. 3uli 1581, 4. JJanuar 1585, 4. SM 1586, Sraubucf) 28. 2Rär$ 1581. 
Stußerbem ift noef) gu ermähnen SRidjael ©tor! au3 »reSlau „SferberS- 
gefeH". «gl. Saufbud) 23. gebruar 1579. 

40. »gl. Saufbucf) 28. 3lpril 1575, 25. ©eptember 1577, 6. fjebruar, 
6. 3uni unb 13. Sfoguft 1578, Xraubucf) 6. 3uni 1587. 

41. »gl. Sraubudj 22. Hobember 1586. 

42. »gl. Sraubud) 7. fjebruar 1588. 

43. »gl. Saufbucf) 16. Dftober 1579, 9. ftebruar 1580, £raubud> 
5. SM 1588. 

44. »gl. Saufbucf) 21. Slpril 1585, Sraubudj 18. SRobember 1589. 

45. »gl. £raubuc§ 14. Hobember 1587. 

46. »gl. Saufbud) 2. 3Rai 1585. 

47. »gl. Saufbud) 20. 3uli 1570, 27. Januar 1580. 

48. »gl. £aufbud> 18. JJanuar 1566, 13. Sftai 1578, 2. SRobember 1586, 
8. Dftober 1587; Sraubud) 31. Sali unb 2. Hobember 1586, 28. Dftober 1588. 

49. »gl. Saufbud) 26. ©eptember 1583. 

50. »gl. Xaufbucf) 1. SRai 1583, 21. SRai 1585, Sraubucf) 4. JJuni 1583. 

51. »gl. Saufbucf) 28. gebruar 1589. 

52. »gl Saufbudj 3. unb 10. Slugufl 1565, 25. fcesember 1576, 
16. mai 1577, 15. 3uni 1578, 5. 3tyrü 1584, 2. Dftober 1588. 

53. »gl. Saufbud) 10. fluguß 1566, 7. $ejember 1569, 7. Sep- 
tember 1570, 6. mai 1571, 27. gebruar 1573, 9. ftebruar 1574, 10. SRär* 
unb 21. Dftober 1575, 21. SRärj unb 18. Hobember 1576, 9. ftebruar 1578, 

28. Dftober 1579, 4. Hpril 1680. 

64. 93gl. £aufbudj 24. ©eptember 1581. Kepler = Heftelmacher, ber 
»erfertiger bon »dnbern, ©djnüren u. bgl. »gl. ©rimm, $eutfd}e$ SBörter- 
budj 7. »b. ©p. 628 f., 630 f. 

55. »gl. Xaufbucf) 27. 3uli 1585. 

56. »gl. Saufbudj 29. Hpril 1581, 9. 3uli 1584, £raubu$ 10. Sep- 
tember 1565. ©acfler = »eutelmad^er, in ©übbeutfdjlanb ber in jteiferem 



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161 

Seber ofö ber Xäfdjner unb Seutler arbeitet, ber Serfertiger bon 9ton§en, 
ftefleifen ufm. Sgl. ©rimm a. a. £). 8. S3b. ©p. 1624. 

57. Sgl. Serainfammlung 81 57», Saufbud) 12. SRobember 1577, 
7. Januar 1585. 

58. Sgl. Sraubudj 13. Ste^mbet 1586. 

59. Sgl. £aufbucr) 20. gfebruar 1579. 

60. Sgl. Saufbutr) 6. 3Rm 1587, 15. Dftober 1588, Sraubucr) 

21. 8ugu|i 1565, 26 fcejember 1587, 21. 2tyril 1589. 

61. Sgl. £aufbucr) 10. 3Rar§ 1578, 2. SRobember 1580, Sraubudj 
3. Dftober 1585, 1. SRobember 1586, 28. Dftober 1589. 

62. Sgl. Saufbud) 30. Suli 1565, 17. SÄär* 1584, Staubig 14. Sunt 
1579, 2. Wobember 1586. 

63. Sgl. Xaufbucr) 25. Stobember 1576, Sagerbucr) be$ Älojtaß STtoul- 
btonn 931. 39 *>. 

64. Sgl. Serainfammlung 8t. 57», Saufbucr) 2. Steaember 1576, 
9. $fogu|t 1580, 24. $tugu(t 1584. 

65. Sgl. Saufbudj 8. 2Rär§ 1574. 

66. Sgl. Saufbucrj 12. gfebruar 15S9, Sraubucr) 6. S)ejembet 1586, 
15. $>eaember 1589. 

67. Sgl borget ©. 16, 18, «4 unb fjernacr) ©. 242 f., 247, 273 ff. 

68. Sgl. SReuburger (Sollectaneen*8latt 42. 3af)rg. 6. 45, Saufbuct) 
2. Sunt 1586, 27. Steäember 1586, 28. 3fuli 1587, Sraubucr) 1. STCobember 1587. 

69. Sgl. fomfbucr) 20. Januar 1566. 

70. Sgl. fcaufbud) 7. fceaember 1586, 4. SM unb 12. Sßobember 1589. 

— $fa&et ben berufsmäßigen SBirten gab e3 audj fog. (Stoff entoirte b. I). 
SBirte, bie borübergefjenb ben Ertrag ityrer SBehtberge ober SBeht, ben 
fie „cm fdjulben annehmen", beruften. Sgl. Dberrfyeinifdje ©tabtredjte 
1. Abteilung ©. 749. 1589 nnrb aU ©affentmrt ber ©cr)reiner 3fo^ann 
(Srpf bejeicr)nei SgL fcaufbucr) 12. Dftober 1589. 

71. Sgl. Saufbucr) 13. 5Iuguft 1589, Sraubucr) 15. 2tyrtl 1588, 
26. Sfogujt 1590. $ajj unter ben Stnappen SBollenfnaWen gu berftetyen 
finb, ergibt ftcr) au3 ben Äirdjenbfid)ern unb (SKntüor/nerberjeidjniffen be3 
17. 3atjrf)unbert$, m SBütlenfnappen öfters erwähnt »erben. 

72. Sgl. Xaufbud) 6. ftebruar 1581, Sraubucr) 2. unb 22. Sluguft 1586, 

22. fjebruar 1587. £ucr)er = Sucrjtoeber. Sgl. Seroinfammlung 81. 19». 

— 8fa{$er ben im Soranjtetyenben bezeichneten dornen bon ©etoerbetrei- 
benben bürfte aud) noefc) manerjer bon ben ©intuoljnern in Setradjt fommen, 
bei benen mit bem Sornamen eine SerufSbeaeidjmmg berbunben ift, %. 8. 
SJtattyeS ©eiler, Äonrab ©attler, SSenbel ©emmelbecf, gafob SBeifjgerber, 
©eorg SJcefcger. Sgl fcaufbud) 1. 3Jtör§ 1571, 15. SCpril, 4. 3Rai unb 28. 3>e- 
jember 1572, 22. Stugujt 1574. %a inbeffen f)ier eine fixere Unterfdjeibung 
änufdjen (Eigennamen unb 8eruf3be$eid)nung unmöglid) ijt, fo tyabe id) ber* 
ortige ©imootjner ntdjt in meine Sijte aufgenommen. 

»ü. TOfiUet, ®eorg ©djtoarfeerbt. 11 



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162 

73. £* iji gebrucft SBörner unb SBit^um o. a. 0. ©. 12 ff. 

74. Sgl Serainfammlung 81 15», 19» ff., geUförift für bie ©e- 
fd>tdjte be* Dberrfjein« 9. 83b. (1868) ©. 164ff. unb S&itl)um a. a. £). 
6. 92 ff., tuo bte ©cbetjunftotbnung abgebrudt iß, in bcm lefctem freiließ 
nadj einet jungen ungenügenben Äbfdjrift 

75. Sgl. boxtet ©. 9. 

76. Sgl Serainfammlung 81 41», ©örner unb SBitljum a. a. £). 
6. 10 f. 

77. Sgl. Xaufbudj 29. September 1570, 15. ©eptember 1586. $ier 
fler)t „im ©cfjongato", ober e3 gibt nur ein SBeil im €>djönbud). 

78. Sgl Serainfammlung 81 15b ff, $ie Urfunbe ijt abgebrutft: 
Dberrljeinifd&e ©tabtredjte 1. Abteilung ©. 741 f. 

79. Sgl Corpus Ref. voL XXIV coL 884. OTerbing* nennt Inet 2Ä c * 
landjtljon nur brei S^tmarfte unb gibt üjre Termine nidjt ööHig richtig an. 

80. Sgl #eberer, Aegyptiaoa servitus ©. 7. 

81. »gl SReuburger ©oHectaneen-Slatt 4a Saljrg. ©. 18. 

82. Sgl fcaufbud) 16. STprü 1574, 28. SJlärj 1576, 12. HJtör* 1578, 
25. 9tyrii 1579. 

83. »gl. SReubutger (SoHectaneen-Slatt 42. ^aljrg. ©. 25 f., 33 unb 
Ijernacf) ©. 204 f. 

84. »gl 5. S. Sßeuburger (SoHectaneen-Slatt 0. a. 0. ©. 45. 

85. »gl. Serainfammlung 81 17 b, 

86. Sögt, bafetbfl 81 21b f. 

87. Sglfleibe^errf^aftunbßeibeigenfd^aft ©1. 118aff., 173»ff. u. ö. 

88. »gl Sertünfammlung a. a. £). Über bie 2eibeigenfd)aft unb bic 
«Pflichten ber leibeigenen ögl %f). Stnapp, ©efammelte Seiträge gut 
Slec^tS- unb StrtfcfjaftSgefdjidjte öorneljmlicf) be$ beutfd&en SauernjtanbeS 
©. 346 ff. u. ö. 

89. »gl. ben Äaujbrief u. 0. SBit^um 0. a. D. ©. 66 ff. 

90. »gl Setoinfammlung 81 12». $gl auef) ben %md: Dber- 
tr)etnifcl)c ©tabtred&te 1. Abteilung ©. 743. 

91. $a$u gehörten ©täfle unb fcofraite. »gl. Serainfammlung 
81. 31». $n Sretten gab e3 bamafö öerf|ältni$mä{$tg toenige ©teinljäufer. 
Sgl SBittjum a. a. £). @. 87. © bie &bbüDung be$ ©teuu)aufe3 ljerna$@.189. 

92. $a& audj in (fingen, SSeingarten ufm. ©djultf)eijjen toaren, 
erhellt u. 0. aus Serainfammlung 81. 67», 85», 101b. 

93. »gl bafelbft 81. 7 »f. 

94. Sgl &. 8 SIbsugSrecfjt, ©^reiben öon gaut unb ©djultljeiß ju 
Sretten, batiert 29. 3Rär§ 1576, tuo bie Srieffd&reiber im föubrifum bejei^* 
het finb als bie „Slmptleubt ju Sretyetm". 

95 »gl Sfleuburger ©oüectaneen-Slatt 43. JJaljrg. ©. 19. 

96 Sgl fcraubuef) 21. HRai 1566, too al§ ©Treiber be8 fjautö ©eorg 
©auber genannt ifl Über ben ©djreiberSßifolaug Äeif er ögl Dörfer ©.142, 



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163 

97. „pfalfcgteuifdjet Dbet goUnet $u 8tettf)eim" nennt fidf) 1546 
3tteldf)iot 8atoet. SBgl. SeibeSfjettfdjaft unb Seibeigenfdjaft 81. 112b. 

98. 8gl. 8etainfammlung 81. 41b ff. 

99. 1570 toat 3otlfcf>tetbet goljann ©eibet, 1589 ©eotg Saumet. 
H5gl. £aufbud() 8. $e§embet 1570, 8. SJlai 1589. 

100. Sögt, 8etainfammlung 81. 49b. $et Stnm. 99 genannte S&eibel 
itieg bom 8tettenet Sotlf^reibet jum futfürjilidjen 3onbereiter unb Ijetnadj 
^um fcütynetfaut in fceibelbetg auf. SBgl. £aufbud& 13. S)eaembet 1571, 
wo et at$ SoHbeteitet, unb bafelbft 4. SRätj 1574, too et als ftüfytetfaut 
be^eidjnet hritb. 

101. Sögt. u. a. SReue* &rd}to füt bie ©efd&id&te bet ©tobt fceibdbetg 
8b. I ©. 32, 37, 231, 8b. II ©. 32, 42, Stnapp a. a. D. JJnbej s. v. 
^tmtgbtenet unb §üt)nerfaut. 3" 8retten toaten bie ÄmtöfnecfMe ntd)t 
etwa ©tabibebienftete. $enn fie toetben untet ben ftäbtifdfjen 8eamten unb 
$)ienetn nid&t genannt $gt. 8etainfammlung 81. 18». 

102. Sögt. SReubutget (Sotlectaneen*8tait 43: JJafjtg. ©. 30, fcoteubudj 
15. SWobembet 1622. ©efonbett »etben in 8tetten ettoäljnt als 8mt3fned)te 
1504 ©eotg (Sfeläbetget, fdjon 1531 unb noef) 1540 «ßetet Äed&el, 
bet ©d&ttmger ©d&toatfcetbtS, fd)im 1536 unb noef) 1540 ©einriß Sufc, 
1548 (St^att Sind, als $üljnetfaut 1552 ©teptjan Äejilin. SBgl. 
t>. SBeedj, $a3 gieißbudf) 1504 ©. 97, ftlunjinget a. a. D. ©. 31, 8etam- 
fammlung 8t. 26», 32b, 121 a, £eibe3f)ettfd)aft unb Seibeigenfd&aft 81. 80», 
^d&afcungStedjt 81. 65», 75». 

103. 8gt. 8etainfammlung 81. 21b f. unb borget ©. 67. 8gt audf) 
u. a. Änapp a. a. D. 3ftbej 8 « v « §üt)netfaut. 

104. SBgl. <5d) tob et, üttybud) bet beutfdjen töedjtSgefd&icijte 5.2lufl. 
€. 874. 

105. $gl. SReueä Htdjib füt bie ©efd>icf>te bet ©tabt $eibelbetg 8b. I 
•©. 33 f. $ie in 8tetten jiationietten einfaännigen bettet toetben auefj a!3 
©infpännige unb leitet bejeicfjnet, fo ljei&t ftaäpax ©djud) (©dfjufy) 
ßinfoänniget £taubudj 5. ©eptembet 1565, leitet £aufbudj 27. Dftobet 
1577, Qo^ann föincf, aus 23)fitingen jtommenb, (Sinfoänniget £aufbudj 
24. Jjfanuat 1575, einfpänniget leitet bafelbft 9. JJanuat 1578, leitet ba- 
felbft 20. SÄätj 1582, 8alentin ©umpett etnfoänniget leitet fcaufbudf) 
17. ftebtuat 1572, (Sinfoänmget bafelbft 19. gebtuat 1577, leitet bafelbft 
8. ftebtuat 1582, §an3 ©cf>ul) föeitetämann SCaufbudj 2. Sanuat 1590, 
«leüatb ©df)ul) emfoänniget #mt$ 8tett)etm fctaubud) 4. 2M 1590. 
<3eit 14. 3)e5embet 1587 toat et „2ftnj?tfned()t ntttt einem teifigen Sßfetbt 
tooltgetuft" in 8tetten. 8gl. StatlStutje, ©eneral-Sanbegatdjiö, ftopialbudj 
3to. 928 81. 12b. 

106. 8gl. <£f)Ut-$fitftlid>et $fal& Sanbt^ed^t, ^e^belbetg 1582, 5. S$eil 
^51. 6b. gn 8tetten toat 1573 SRid^ael Sßtumenljauet SWalefiaJJtofu- 
tatot. 8gl. %au\bu$ 18. Sanuat 1573. 

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164 

107. Sgl. 8erainfammtung 81. 18*, fcofumente unb Urfunben 81 91 »f., 
2anbt*Hedjt 1. Sfctl (Site! f. Dotier Bnm. 106) 81 6*>. 8üttel toar 153g 
SRartin Äibelba<$, 1583 3Rattt)eS 8enfc. 8gl. 8erainfammlung 8L 40*>, 
fcaufbud) 8. SM 1583. 

108. 8gl. 8erainfammlung 8t 39». $a& in ber JßrajiS ftetXid^ nidjt 
jebeS 3at)t ein neuer ©troljmeier gewählt umrbe, jetgt ©eor& 8 raun, 
ber 1571—1586 als ©troljmeier nadjtueiSbar iß. 8gt. Xaufbuc^ 5. ©ep* 
iembet 1571 unb 15. September 1586. 

109. 8gl. SReuburger <£ollectaneen-81att 43. 3afjrg. ©. 48. 

110. 8gl. ftarlSru^e, ©eneral-flanbeSardfjto, Äopialbudj 9h. 922 331. 
G<£j(£öi» ff., 9fr. 923 81. «Söul* ff., 9h:. 928 81. 11 »f., 9h:. 986 81. 12». 

111. 8gl. ftnapp a. a. D. ©. 45, Dberrljeintfd&e ©tabtred&te 1. Abtei- 
lung ©. 749. töuefenbrot rotrb erwähnt Xaufbudfj 4. 3<utuar 1586. 

112. 8gL $. 8. 9teuburger <Sollectaneen-81att 43. gafjrg. ©. 21, 48,. 
8etainfommlung 81. 18». 

113. 8gt 9*euburger <£ollectaneen-81att 43. 3afjrg. 6. 21. 

114. $gl. ljernadf) ©. 82, roo ein 8ürgermeifter unb elf weitere atttt- 
glieber beS ©ertcfjts genannt finb. 

115. 8gl. baS »idjttge, aber nod) nidjt abgefdjloffene JQuelfentoerf: 
Dberrtjeinifcfje ©iabtred&te, herausgegeben tum ber babifd&en tjiftorifdjert 
Äommtffion, audj 6. ©ottyein, SBirtfdjaftSgefdjtd&te beS ©^roarjtoalbeS 
unb ber angrenjenben Sanbfdjaften, Änapp, ©efammelte 8eiträge ufrn^ 

116. 8gl. fcofumente unb Urfunben 81. 1*>, 46 b u. ö. 

117. 8gl. bafelbft. 

118. 8gl. SBörner unb SBitljum a. a. £). ©. 12 ff ., 54 ff. 

119. 2>ie obige Angabe möge bie folgenbe 3ufammenjiellung ber 8firger- 
meifter erläutern. $13 8firgermeifter »erben erwähnt: 14. Sunt 1563 Sodann 
©tern, Sagerbud) ber SR. SRaulbronn 81. 3»; 20. 3Jtär$ 1567 <£l)riftoplj- 
8auer unb «Dtarttn ättörer, fcaufbud); 28. Dftober 1568 Ulrtdj Rod), 
bafelbft; fdjon 7. 9tobember 1568 unb nod& 25. ©eptember 1569 fjfclij SRen^ 
bejeic^net als OlatSgenoffe unb 8firgermetfter, bafelbft; 1. unb 12. Qanuar 1570 
Sodann pflaum b. &, bafelbft; fdjon 9. JJanuar unb nod) 7. ©eptember 
1570 Seonljart 8enfr (8enfdj), be$eidmet als töatSgenojfe unb 8ürger* 
meifter, bafelbft; 24. SRai 1571 Martin Siegler, bafelbft; fdjon 5. JDN 
tober 1571 unb nod& 15. 2ßai 1572 9Reldjior ©traff er, bafelbft; 23. Sa* 
nuar 1572 JJoljann ©reiß, bafelbft; 16. 2Rat 1574 8ernljarb 8amann, 
bafelbft; fdjon 11. 5>e$ember 1575 unb nod) 17. Januar 1576 JJoljantt 
£ipp, bejetdjnet als 8ürger meifter unb BtotSgenojfe, bafelbft; 15. Augujt 
1576 (Etyriftoplj SBagner, bejetd&net als. ber „gemein" 8ürgermeifter,. 
bafelbft; fdjon 24. Dftober unb nod& 10. $ejember 1576 ftelij 2ßero, 
beaeidjnet als 8ürgermeifter unb föatSgenoffe, bafelbft; fd&on 17. gebruar 
unb nod> 3. 9JMr§ 1577 AnaftafiuS $orfd& b. $., beseitet als „gemei- 
ner" 8ürgermeifter, bafelbft; fdfjon 7. 3uni unb nod& 14. Auguft 1579 30- 



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165 

Tjatttt pflaum b. 3., bafelbft; fct)on 5. (Dttober 1580 unb noct) 7. 3Rär§ 
1581 äRartin fcedfjel, bafelbft; 8. 2Rat 1582 Jgalob töucfenbrot, £rau- 
bucfj; fdjon 21. SRär$ unb nocfj 30. SRai 1583 gelir. SReto, fcaufbud); 
31. SRärj 1583 ßubwig SBer^el, be$eicfjnet als ber „gemein" »Arger- 
meifter, bafelbft; 17. gebruar 1584 2Rattl)e3 SRoSbad&er, bafelbft; fdjon 
12. Dftober 1585 unb noct) 6. 2Jtör$ 1586 BnaftafiuS fcorfd), bafelbft; 
29. Januar 1587 ©eorg 3)ieffenbecr)er, bafelbft; 5. 3uli 1587 Seit 
Ob erlin, bejeidfjnet atö „junger" »ürgermeifter, bafelbft; fcr)on 10. $0* 
öember 1587 unb noct) 6. September 1588 (SraSmuS %xnd, bafelbft; fdjon 
21. gebruar unb nocr) 19. Hpril 1588 (SraSmuS Siegler, bejeicr)net atö 
ber „gemein" »ürgermeifter, bafelbft; 14. SJtoi 1589 gelij 2Rew, bafelbft; 
31. $ejember 1589 goljann pflaum, bafelbft. — $ie »ürgermeifter jur 
Seit beS SdOultijeijj Sdjwarfcerbt f. l)ernacr) S. 86 f. 

120. »gl. $ofumente unb UrTunben »I. 84 b ff. über baS öon ber 
<Stabt um 1540 erhobene Ungelb ögl. »erainfammlung »1. 51b. 

121. »gl. »erainfammlung »l. 18». 

122. »gl bafelbft. Stabtfctjreiber war fct)on 1536 unb noct) 1540 
fieonljarb ERaler au3 Äalw, »erainfammlung »1.7», 101», Stuttgart, 
(Stet). #au3- unb Staat3arcr)to, töepertorium SReligionSfadjen 9h. 36. 1. 5. 
gfirbittfcr)reiben ©eorg SdfjwarfcerbtS ufw.; fcr)on 1550 unb nocr) 1562 
Soadjim Staub, £öp!e 1. %fj. S. 609, wo fein 1550 immatrifulierter Sofjn 
al3 „de Bretten" bejeid^net ift, Äircr)engut »l. 5b; <cr)on 21. ^ejember 1565 
unb nodfj 13. 2)ejember 1574 $alob föuclenbrot, Saufbucr); r ct)on 14. üßo- 
toember 1575 unb nocr) 20. Styril 1581 galob föoner, ber feit 30. Sluguft 

1581 atö »rettener Sd)ultf)eif$ nachweisbar ift, £aufbucr); fd&on 17. Januar 

1582 bi$ gu feinem £ob 1622 Daniel Dünger, Saufbud) unb Sotenbucr) 
20. Sluguft 1622. — Später erhielt ber aulefctgenannte Stabtfct)reibet nocr) 
einen „Subftitut", feit 15852Ricr)ael Spengler, fcaufbuct) 5. ganuar 1585. 

123 95gl. »erainfammlung a. a. D. Über ba$ GHnfommen beS Sct)ul- 
tneifterS ögl. ftofumente unb Urfunben »t 62 b. 511g Sctjulmetfter werben 
erwähnt: 1565 @ra3mu§SR, fcaufbucr) 30.2foguftl565; 1566— 1568© eorg 
Äuttner au3 (Sfjam, fcraubucr) 25. JJuni 1566, fcaufbucf) 27. 3uni 1568, 
fpater war er Pfarrer in jfteclargerau unb ©lfen$, £raubucfj 3. Iguni 1572, 
Eaufbucf) 7. Qanuar 1584; 1570 unb 1571 fcetnricr) gabri, £aufbucr) 
7. fBtox 1570, 12.3ulil571; 1572— 1575 £obia3»eer, fcaufbucr) 21. Sttära 
1572, 27. gebruar 1573, 11. fceaember 1575; 1577 3Jlidt)acl fcriegel, 
ftmfbucr) 31. 2Jtoi 1577; 1578—1580 2Jtog. »alttjafar töidfjter au* 
Seipjig, fcaufbucr) 20. Sluguft 1578, 20. Stejember 1579, 2. Stejember 1580; 
1582—1585 HnbreaS Äimmel, £aufbud& 24. flpril 1582, 8. 3anuar 1585, 
üerfal) 1586 bie Pfarrei $iebel31)eim, fcaufbucr) 9. gebruar 1586. — $ie 
Schule lag 1540 in ber *ßäl)e ber Stiftölird^e unb be3 ^fan^aufe^. »gl. 
»erainfammlung »1. 22 b. Sföarjrfdfjeinlicr) befanb fie ficr) an berfelben Stelle 
fd^on in ber Sfttabenjeit SKeland^t^on^. 



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166 

124. ©eorg ^oberer au3 fcirfdfjberg i ©d&l. 1571—1573, SEaufbudfj 
13. ftooember 1571, Sraubudf) 1. SKorj 1573; gotjann ©erladfc 1575, 
fcaufbudfj 3. Sunt 1575. 

125. 83gl. (L ©d^mibt, 3)er 8ntt>eil ber ©tra&burger an ber Defor- 
mation in ©jutyfalj ©. 18 f. 

126. Sodann ©autcr, £aufbud() 5. &pril 1570. 

127. ©gl. 83erainfammlung a. o. D., Stofumente unb Urfunben 831. 88 b, 
97»f. 1579tt>ar$oi)ann©($tt)ei&33&erfmetfter. ©gl.&mfbu(I)26.3ulil579. 

128. ©gl. 83erainfammlung o.a. £)., $ofumente unb Urfunben S3L 84 1> f • 

129. ©gl. 83eramfammlung 81. 52 b. 

130. ©gl. bafelbjt 831. 18a, fcofumetite unb UrTunben 83l.87bf., 97bf. 

131. ©gl. 83erainfammlung a. a. D., 3)ofumente unb Urfunben 01. 94 b. 

132. ©gl. 83erainfammlung 831. 53» f. 

133. ©gl. fcofumente unb Urfunben 831. 92» f., 100», Dberrl)emifcr)e 
©tabtrecfjte 1. Slbteilung ©. 749 f. SBeinjrid&er toar 1587 ©eorg 83enfc. 
©gl. £aufbud& 10. 3uli 1587. 

134. ©gl. 83erainfammlung a. a. D., 3)ofumente unb Urfunben 
831. 88 »f., 98 »f. 

135. ©gl. 83eramfammlung 831. 18 »f., 3)ofumente unb Urfunben 
831. 88», 98». töei&er t f. $ernad) ©. 190 f.! 

136. ©gl. 83erainfammlung 831. 18», 3)ofumente unb Urfunben 
831. 92», 99 b. 

137. ©gl. 83eramfammlung a. a. D., $ofumente unb Urfunben 831. 89»f. 

138. ©gl. 83erainfammlung a. a. D., 2)ofumente unb Urfunben 
831. 88b f. 1588 toar 83ernf)arb (Sitiffen [33Balbfd()üfre. ©gl. £aufbucf> 
22. SKärj 1588. 

139. ©gl. Dörfer ©. 59. Über it)te $flii)ten ogl. $ofumente unb 
Urfunben 831. 89b ff. 

140. ©gl. bafelbfl 831. 100b. ©pitalmeifter war 1540 ©imon 
töainbolfc, 83erainfammlung 831. 12»; 1576 G^riafuS ©tuber, £aufbud(j 
6. Januar 1576; 1576 unb nod) 1578 $eter ©d&neblein (©d^neiblin), 
£aufbud() 22. Slugujt 1576, 12. guni 1578; 1584 SKidjael ^flüger, Sauf- 
bud() 4. Suli 1584. 

141. ©gl. 83erainfammlung 831. 18», 2)ofumente unb Urfunben 
831. 95b f. ©riufi^nt werben aö ©pitalpf leger %tlx^ SReto, £aufbucr) 
3. Sunt 1572, unb a!8 ©pitalfcfjaffner (StyriafuS ©tuber, Xaufbud) 
10.3ulil575,9lnajiafiuS $orfdj, bafelbft 26.©eptemberl584,unb3ona3 
$ au 8p e <f, bafelbft 18. Slpril 1587. 

142. ©gl. 83erainfammlung a. a. £). Über bie gttrfprecfjer bgl. 
£anbt*föed&t (Xitel f. borget 2lnm. 106) 1. 2f)ett 831. 9bff., JDberrf}einifd)e 
©tabtred()te 1. SIbteilung ©. 703 f. 

143. 8Sgl. 83erainfammlung a. a. £)., ©r)ur-grürftl. $fal& SanbtS Drb- 
nung, fcetjbelberg 1582, 831. 25*>. 



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167 

144. ©gl. 83erainfammlung a. a. D., S)oIumente unb Uthmben SB!. 69 b. 
Übet bic 83tettenet Stober ogl. Dornet ©. 62. 

145. ©gl. 83etainfammlung 831. 18»: „fitdfjenn gefd()tt)otnen onb fdfjeffnet. 
jn bet pfatt 5U ©ant midfjel §um gofcadfet ju toeifftofen. ju ©ant Raufen 
ju ©jHrangtal fampt ben SJtefjnetn obet 83tubetn jn ben gemelten ©ptd()en". 
— $)iefe nid^t fel)t beutttd^en Angaben beute idfj auf ©tunb bei fonft übet 
bie ettüä^nten Äitd&en unb ÄdpeKen befannten <Had()tid)ten in bet oben im 
Xejct gegebenen SBeife. 83gl. boju 83etainfammtung 831. 22 b ff., $ofumente 
unb Utfunben 83t. 58 b ff. ©eröffnet bet $fatt- obet ©ttft3fitd)e wot 1570 
2lnafiafiu3 $otf (§. ©gl. £taubud() 6. gänuat 1570. 

146. ©gl. Foerstemann, Album Academiae Vitebergensis p. 272, 
Äöjtlin, 5)ie 83accoloutei unb 27togiftti bet SGBittenbetget pt>ilofopl)ifd()en 
gacidtät 1548-1560 ©. 4, fcöple 1. 3$. ©. 615, 2)abib (Sf^ttäuS, 
De Creichgoia oratio, Vitebergae 1562, 831. Dbf v M. Adam, Vitae 
Germanorum Medicorum, Francof. ad M. 1706, p. 114 sq., §ettbronn, 
83ibliot1)e! beä ßatlSgtymnaftumS, ©fenmengetS 83tiefe I ©. 15. 

147. ©gl. Saufbucf) 22. Sluguft 1578, 9. DItobet 1580, 13. ftooembet 
1583. $ie ßfyeftau (SifenmengetS l>ie& gipota SRalet. ©on ben 
©ifenmengetfd)en ßinbetn gelten nad() 9fo3toei3 be3 £taubud()S in 
33tetten ^odfoeit am 28. ©eptembet 1580 JJujHna mit ©etmanuS SBen- 
betin Ätep Don 9tyeinl)aufen, am 4. guli 1587 ©opf>onia$, bet 9ttebijin 
3>t., mit ©uf anna, SBittoe be3 ©imon gering, $t. unb $f)tyfifu3 §u ©petyet, 
unb am 20. Sfagufi 1589 ©ata mi bem $t. unb Sßtofeffot bet SWebijin in 
£eibelbetg, 3of>ann Äodfj (Dp\ opöuS). liefet toat 83tettenet®inb unb nadf) 
ütteiandfjtljon bie gtöj$te 83etüf>mtl)eit feinet ©aterftabt im 16. ga^unbett. 
©gl. M. Adam L o. p. 145 sq., ©el)te3, Bretten« Äteine (S^tonil©. 286 ff. 

148. ©gl. £auf- unb £otenbud() untet btn ettoätjnten 2)aten. 

149. ©gl. tjetnadfj ©. 184. 

150. ©gl. botljet ©. 62. 

151. ©gl. fcaufbud) 31. 2ttai 1577. 

152. ©gl. Dbertfjetnifd&e ©tabtted^te 1. Abteilung ©. 748. 

153. »gl. botfjet 2lnm. 123. 

154. ©gl. 83etainfammtung 831. 35b, 57b. 

155. ©gl. £aufbud() 15. ©eptembet 1578. 

156. ©gl. £aufbud& 21. SCpril 1578, 18. Dftobet 1579: SSil^elm 
föuo tljatb au3 2ttatbad(). <Hod() im 18. gatjtljunbett Ratten bie ©tabion ein 
9lntoefen in bet ©otteSacfetgaffe. ©gl. 2)ofumente unb Urfunben 831. 3», 116». 

157. 1557 foat ^a! ob 83eet ©d()affnet be3 ®loftet§ fjtauenalb. ©gl. 
©dOafcungStedfjt, ©Reiben be§ $alob 83eet öom 16. 2lugu(t 1557. 

158. ©gl. ©ietotbt, ©efd)id()te bet eöangelifa^en Äitd^e in bem 
©tofföetaogtfjum 83aben 1. 83b. ©. 28. 

159. ©gl 83erainfammlung 831. 22 b ff., &ircf)engut 831. 2 »ff. unb Dot- 
ier ©. 11 f. 



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168 

16C. Sögl. Stuttgart, @el). $au** unb ©taatSardjto, SRepertorium Sie- 
ligionSfadjen W. 36. 1. 5, gürbittfcfjreiben ©eorg ©djmarfcerbtS u. a. 1536. 
3$ üetbante ben $intoei$auf biefeS<Stü<lbem#errn *ßfarrer D. Dr. ©ußab 
8offert in (Stuttgart, gafob töefd) aus fceibelberg ttmrbe an bcr $eibel- 
berget Unfoerfität am 4. Quli 1501 immatrifuliert. 93gl. fcöple 1. 8b. 
©. 441. iRa(^ feiner »rettener Seit toar fRef d^ #ofprebiger unb Shmoni- 
fu3 an ber #eiltggeiftfird)e &u $eibelberg. 93gl. 9iott, gfriebrid) II. uon 
ber *ßfals 6. 59, 93 Sinnt. 233. 

161. »gl. 8erain(ammlung 81. 101b. gmar.tfi bei tym, bem Beugen 
bei ber fterftellung ber föenobatton &u töinflingen burd) btn ©djultfjeifjen 
Wutlanbt, nidjt befonberS angegeben, bafj er in ^Bretten moljnte; aber, ba 
bcß Heine öttnllingen bamafö nod) feine Orgel befafj unb neben bem Drga- 
niften ©eorg als Beugen brei 8rettener ©erid)t3fyerren anmefenb maren, 
fteljt auger %xa^t, bog er in ^Bretten ©eifHidjer mar. 2)af$ mit ber 
8rettener <3t. Äatfjarina-^frünbe auf bem ©ottelader 1540 ber Drganiftav 
bienjt öerbunben war, erbeut au§ 8erainfammlung 81. 26 b. 

162. »gl. ßtrdjengut 81. 2a f., 5b. 

163. »gl. barüfcer für bie $fal§ unb 8aben au&er »ierorbtä ©e- 
fdjid^te ber ebangeltfd)en Äird)e ujm. inSbefonbere ©uftaö koffert, SBci- 
träge §ur babifd>pfäläifc^en $Ref0rmation2ge[d)id)te in: geitf^rift für bie 
©efäid)te beä DberrfjeinS SR. g. 8b. 17 ©. 37 ff., 251 ff., 401 ff., 588 ff, 
33b. 18 ©. 193 ff., 643 ff., 8b. 19 6. 19 ff., 571 ff., 83b. 20 ©. 41 ff. 

164. »gl. Corpus Ref. vol. XXIV col. 738. 

165. »gl. über fie Älunginger a. a. £). ©. 121 ff. 

166. »gl. 2Bitf)um a. a.D. 6. 141, 144. 
167 »gl. öor^er ©. 11 f., 15. 

168. #gl. »erainfammlung 81. 22 b ff. 

169. $gl. ßirdjengut 81. 5 a 

170. »gl. „LOCI COMMVNES || Theologici, || QVI HODIE || PO- 
TISSIMVM IN || CONTROVERSIA AGITAN- || tur: Ad confenfum 
verse Catho- || lioaeq3 Ecclefi§ ex facr§ fcriptur§ || & SS. Patru fen- 
tentijs ac te- || ftimonijs colleoti: || Vna cum argumetis ac obiectio- || 
nibus aduerfariorum, & confu- || tationibus eorundem. || Cum indice 
materiarum fecun- \\ dum ordinem titulorum in || fine operis. || Authore 
D. Ioanne Caiparo || Rutlando Brettano. || Omnibus pijs Chrißianis 
h%8 || Umporibus <b utile» <b \\ pemeceffarij. || COLONIAE || Excudebat 
Petrus Horft || Anno 1560. ||" Sitelrüdfeite bebrudt. 12 ungejäljlte, 
458 gejagte unb 10 ungegarte 8fätter in 3)uobej. $ie am 1. Suni 1559 
ju Sfagäburg öerfaßte 2Bibmung$epiftel ift an Äaifer gerbinanb gerietet. 
$arin befennt fia) föutlanbt als SRad^mer be3 3°*) ann ®&* griebriä) 
SGaufea, Sodann $tetenberger uftu. — 3um üertoanbtfdjaftlidjen 
93erf)ältni3 mit SRelandMon ögl. Dörfer ©. 12. 

171. 9H$t in 8etrad)t lommt Ulrid) föutlanbt, ebenfalls ein ©o^n 



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169 

be8 ©d&ulttjeißen, ba bicfcr fdfjon 1537 «pfarrtyelfer be« Hb. @d)abet §u 
$3auerbad() toar. 83gl. geitfdfjrift für bic ©efd)idijte be« £)berrl)ein3 SR. gf. 
^5b. 19 ©.39. 3of>ann ÄaSpar ttmtbe am 19. Stobembet 1531, $o\tp1) 
am 17. iRobembet 1540 unb SRatfuS am 18. Stugufi 1550 an bcr Reibet- 
berget Unibetfitftt immattifutiett. fögl. Xöptt 1. £f>. ©. 550, 576, 609. 
$afc SRatluS 1560 unb nadfföet $fattet in SRinltingen ioat, läßt ba3 
fiagerbudlj beS ÄtofterS SRautbronn 831. 2 a, 3», 16a f. ufto. erlernten. $a 
iHrdfjengut a. a. D. bemerlt toirb, baß tum ben ©etynen beS $einrid() 
Ufruttanbt JJotjann ÄaSpat bet Icfetc 3n^aber ber ©t. 2Jttcf)aet3-<Pftünbe 
tuat unb fie butd) 3o^ann $l)itipp Bleutet erhalten ^atte, biefet aber 
itad) 83erainfammtung 831. 28 1> 1540 nod) nidEjt Äoüatot war, fo lann et nid)t 
jd^on loä^tenb feinet ©tubentenjeit im (Slenujj bet *ßftünbe gefcefen fein. 

172. Sögt. 5Htd()engut a. a. D. Stet ljiet nidfjt etwäfjnte Familienname 
beS SBenbel ijt genannt #eilbtonn, 83ibtiotl)e! beS &arBg9mnafiumS, 
-ßifenmengetS ©tiefe I ©. 2. 

173. &gl. botfjet ©. 12. 

174. $ie3 gilt {ebenfalls bon bet 3*ü nadlet, in bet äuget ben 
Seiben ©eifHtd&en audfj bet ©d^ulmeiftet, fein Äottabotatot unb bet SKäbd^en- 
©df)ulmeifter aus ben Äitdfjen* unb *ßftünbengefällen iljt ©etjalt ehielten. 
IBgl. $ofumente unb Utlunben 831. 58 a ff. fiaut ©unfibtief Dom 11. 9Go- 
t>embet 1567 überttrieS Äutfütft griebridj) III. bem 83rettener #ofpital „bon 
bet ottö bacierenben ^frünben gefetten 11 jätjrlid) 52 ©utben. 83gl. ftartS- 
-rufje, ©enerat-ßanbeSard&ib, Urfunben 43/17 *>. 

175. Sögt, ©ierorbt a. a. D. 2. 83b. ©. 512. 

176. Sögt. Äirdfjengut 83t. 3a ff. — Saut Kaufbrief bom 7. DItober 1587 
«rtoarben bet 83tettenet Pfarrer ©eorg $anf ett unb feine (Sljefrau (Süa ein 
tjmter bet gautei gelegenes #äu3tein, früher bet „©anet (Satf>arinen ^frunben 
t)et SßfarrlirdOen aufienbig getoeßen" füt 50 ©utben bon bem futfürfttid^en 
Äitd^engütet* unb ©efätle* gemattet. Sgl ÄartSrulje, ©enerat-ßanbeS- 
atd^iü Utlunben 43/17. 

177. 93gt. £aufbud& 23. fcejember 1571, 15. gflärj 1576 ufto. 2tuS 
«inet erhaltenen Sufammenjtettung bom S^te 1602 erfief>t man, mie bie 
^ftünben in ben testen ga^tje^nten beS 16 ga^t^unbettS füt ÄitdEjen* 
unb ©d^utjmedfe bettoenbet toutben. Sögt. 2)ofumente unb Utlunben a. a. £). 

178. Sgl. 83etainfammtung 83t. 67a, 85a, 101b, fianbe3f)etttid()!eit 
t«t. 4—10, 13, 19, audO ßrieger, £oj>ogratf)ifdOe8 SBörterbud) beS ©ro&- 
IjetjogtumS 83aben s. v. (ätyjringen, $eibel3f)eim ufto., unb bot^et ©. 67. 

179. $:e {Redete bet Äurpfalj in ben ©d^itmSbötfetn finb einjeln auf- 
W$W 3)o!umente unb Utlunben 83t. 133a ff. 

180. »gl. £anbe3t}ettlidfjteü a. a. £)., 83erain[ammtung 83t. 41 1> ff., 
fcohtmente unb Urfunben 831. 133 a ff. 

181. Übet bie 83et^öltniffe bet (SigentumSftedfen eppingen, $eibetst)eim 
unb föinllingen bgl. 83eroinfammlung 831. 67a ff., 85a ff., lOlaff. 



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170 



2. Kapitel. 
6erid{tsmann, Sfirgermeißer, Sd}ultf?et§ un6 Keller 

(©.81—108). 

1. Sgl. Dornet ©.8 ff., 16 ff., 31 f. 

2. »gl. iReuburger (Sotlectaneen-Slatt 43. 3al)rg. ©. 46. 

3. Stf. bafelbfi ©. 19. ©geübte (©dfjeubel) würbe sunt ÄeHer, 
©dfjultf>ei{$ unb Serwefet beS grautamtS in Bretten bejteflt 18. Januar 
1525. Sgl. ÄarlSrulje, ©enerat-ßanbardfjto, Äopialbudfj 9ft.923Sl. (SSiiiibff. 

4. Sgl. &lun$inger a. a. D. ©. 31. 

5. Sgl. Serainfammlung Sl. 40 b. SBenn tjier erfc^cint „$ox$ 
©djwarfc önb beS3 geriet« bnb Sutget ju Sretl)eim M , fo gehört .nidfjt Diel 
baju, ba3 ©df)reiberberfef>en „©dfjwarfc bnb" §u erlernten unb ju berbeffern. 

6. Sgl. Serainfammlung St. 62 b. 

7. Sgl. borfjer ©. 164 f. 2Inm. 119, wonaety gelir, Wleto, Sodann 
pflaum unb 9lnajiafiuS 3)orfdfj wieberljolt Sürgermeifier waren. 

8. Sgl. l)ernad) ©. 202. $&emi nad& Serainfammlung Sl. 62» 
©dfjwarfcerbt im SJtoi 1540 nodfj nid&t Sürgermeifier, fonbern ©erid()t3- 
mann war, fo wiberfimd()t bieS nid)t meiner auf SRelandEjtljonä Angabe 
fufcenben &nnaf>me. $enn bie Sürgermeifier, bie ein J$al)r l^ng im $mt 
blieben, traten biefeS nid^t an JKeujatjr, fonbern im ©erbfte an. Sgl. 
bortjer ©. 117 unb ©. 164 f. 2fnm. 119. 

9. Sgl. borfjer ©. 12. 

10. Sgl. Corpus Ref. vol. VII col. 795. 

11. Sgl. SRone ©. 7, 9. 

12. Sgl Serainfammlung Sl. 106a. 

13. Sgl. Seibe3f)errfdjaft unb Setbeigenfd&aft Sl. 36. 

14. Sgl. bafelbfi Sl. 39, 44, flatl«ruf)e a. a. D., Äopialbud) 9ft. 922 
Sl. Gßj<Söi»ff. 

15. Sgl. Dörfer 2tnm. 3. 

16. Sgl. äarterulje a. a. D., ÄopialbudE) Wx. 923 Sl. (SSoitiaff., 
SSitfjum a. a. D. ©. 145. 

17. Sgl. £anbe8f)errüd)!eit 9fa. 1. 

18. Sgl. fcaufbudO 8. gebruar 1587. töoner wirb im fomfbud) nod) 
18. 2Jtär$ 1585 al$ ©d()ultt)eif$ bejeid&net. töutlanbt würbe 20. Januar 
1587 jutn ©djultyeife in Sretten beftettt. Sgl. &arl3rul)e a. a. £)., Äopial- 
bud& $r. 928 Sl. 11 »f. 

19. Sgl. ©dOafcungSredfjt Sl. 33. 

20. Sgl. f)ernad& ©. 203. Über bie Sebeutung beä 2fu3bru<f3 Senator 
bei Seeland) tf)on ögl. 3. S. Corpus Ref. vol. IX col. 601. 

21. Sgl. ©dOafcungSredjt Sl. 48» 51». %uä) in einem ©dfjreiben öom 
8. gebruar 1547 nennt er fi$ nur ©cf)ultt)ei&. ©gl. StbjugSredjt Sl. 3». 



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171 

22. Sgl. @dja&ung3tedfjt 81. 65 a. (gtetye aud& ba$ gaffimile auf bet 
Xitelabbilbung. 

23. SBflI. bafelbjt 331. 75b. 

24. $af$ töudfenbtot §u ©dOroat&etbtS Settoanbfdfjaft gehörte, er- 
hellt au3 gebetet, Aegyptiaoa servitus ®. 7. 

25. 3nbct „modfjenn aWidfjaeliS" 1562 toot ©d&toatfcetbt nod() ®dfjul* 
t^eig, bagegen am 14. 3um 1563 fdfjon 3alob töudfenbtot ®djultfjeijjen- 
amtS-SBettoetet. Sgl. ftitdfjengut 331. 2», 4 b, SagetbudO beS ätofietS 3Waid- 
bronn 81. 3* 

26. Sgl. SrbjugStea^t 831. 6f. 

27. Sgl. Sagetbudj be3 ftlo|tet$ SJlaulbtonn 81. 13b, 17 a, 20b 32 a, 
38a, 51a u|ro. 

28. Sgl. borget ®. 35. 

29. Sgl. (Bestes, Stettenä Äleine ©fconil ®. 51. 

30. Sgl. ftatl3tuf>e a. a. D., Äopialbucfj 9fr. 923 81. (Sfcoiiibffv 
9fct. 988 81 12 a, g&. 928 81. 11* f. 

31. SBolfgang Ultidfj bon glefjingen, 8. ®eptembet 1527 jum 
gaut befiellt, ttritb aU folget noa^ am 9. Qmuat 1513 angetroffen. Sgl. 
&atl«ru^e a. a. £)., Äapialbuä^ 9fct. 923 81. <£<£<£ jjJtJ* ff-/ £eibe3l)ettfcfjaft 
unb Seibeigenfcfjaft 81. 2 b. 

32. $eintidfj bon Slltbotf ttmrbe gaut ju ßanbed 14. ©eptembet 
1540. 203 gaut *u Scetten etfdfjeint et 24. 3uni 1545. Sgl. ftatföru^e a. a. D., 
äopialbud) 9fct.923 81. ©SGßjjbbff., £anbe&)ettlid()Ieit $t. 1. Sm^te 
1547 war et Äammetmeiftet. Sgl. 9lb$ug3red)t 81. 2 a. 

33. (StaämuS bon Henningen war nadOtoetSbat gaut fcfjon am 
18. gebtuat 1546 unb nodj am 24. gebtuat 1549. Sgl. £eibe31)errfa>ft unb 
Seibeigenfdjaft 81. 41a, mb. 

34. Übet Senningen bgl. u. a. $aoib (St)ijttäu§, De Creichgoia 
oratio, Viteberga9 1563, 81. B 8 b ; Io. Feoht, Historiae eojlesiasticae 
Seculi a. n. C. XVI. Supplementum; plurimorum et celeberrimorum 
ex illo aevo theologorum epistolis, ad Ioannem, Erasmum et Philip - 
pum Marbachios, etc., Durlaci 1684, p. 82 sqq., 87sqq, 90 sq., 119 sq., 
123, 130sqq., 140sq., 147 sq., 188 sq., 216, 427 sq.; ®ttUüen$ 2lu3- 
fü^tlid^et Sendet Son bet «Pföljifd^en ®ircijen*$iftotie 6. 29, 88 f., 124 f., 
138; Sietotbt, ©efdfjtdOte bet ebangelifdjen Äird^e im ©to^etjogt^um 
Saben, 3^ej s. v. Senningen; (S. ©<$mibt, 3)et Slntyeil bet ©tta&butget 
an bet föefotmatton in ^utpfalj ©. XLIIff.; geitfa^ttft fttt bie ©efdjid&te 
beS JDbettijemS 25. 8b. ©. 384 ff.; älud^otyn, |8tiefe gtiebtid&S be3 
gcommenl.Sb. ®. 89 Slttm., 109, 133 Unm., 685 ff.; ftluclfjotyn, gtiebtidO 
bet gtomme ®. 45, 129; ©aljet, Seittäge ju einet 8iogtapf)ie £)tt #ein- 
ttd()3 ®. 74 Slnm. 1; ©lodf, 8utg, ©tabt unb $otf gujenfjaufen ®. 99 ff. ; 
bon bet Sedfe-ftludEjtjnet, ®tammtafeln Jbe3 #Def$ be3 ®tof$l)etjog- 
tumS 8aben ®. 506; SJhtteilungen bet babifdjen Ijiftotifd&en Äommiffion 



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172 

9lt. 18 1896 ©. m 69 f., 74 u. ö. Äattöru^c a. a. D., ftopialbuä) fftt. 986 
831. 28». $anad) ift bei Stttum bei gebruelten Siteratut, toonad) Sen- 
loagen 1560 fteitoiHig (einen Slbfdjteb naljm, ju berichtigen. Äönnte e3 
bei bet $äufig!eit be8 tarnen« Senmngen im 16. gafyrijunbett jtoeifelfjaft 
fein, ob ber fofttete #oftiä)tet @ta«mu8 b. S. toirflid^ bet frühere 
Stettenet ftaut tuat, fo befeittgt ein SWtenftüel Dom 14. Sluguft 1557 
jeben Stoeifel. Sgl. £anbe^ettüd)!eit Sit. 25. 

35. Sgl. flatlStutje, ©enetal-£anbe3atä)to, ttojrialbuä) neue SRt. 842 
831. 170*, £eibe3r)ettfä)aft unb £eibetgenfä)aft 831. 33a fcanad) toax 511t- 
borf fdjon am 6. Wlax% 1551 unb nod) am 1. September 1552 gaut. 

36. »gl. ftnefdjle, 3>eutfcr)e3 «betö-Sejüon 9. 83b. ©. 371; t»on 
bet Seele-ßludjtanet a. a. £). ©. 506 f., SRitteilungen bet babifä)en r)tfto- 
tifä)en Äommiffion a. a. £). ©. m. 74 u. ö. ©n Wten|tfi<! bom 17. Slugufi 
1553 bezeugt tljn aU fjfaut. Sgl. 2eibe3f)ettfd}aft unb £eibeigenfct)aft 
831. 119». gm 83tettenet £aufbuä) tottb Senniugenä Warnt §um legten 
3Me am 21. gebtuat 1567 angettoffen. 

37. Sgl. übet ©artmanni u. a. ©ufiaö (£. Änob, $eutfä)e ©tu- 
benten in Sologna ©. 186, 2ltä)to füt bie ©efä)id)te bet ©tabt fceibelbetg 
1. 3al)te3banb ©. 115; $eue3 2ltcr)to füt bie ©efd)iä)te bet ©tabt £ eibel 
betg 83b. I ©. 64., jtarlfatye a. a. £)., ffojrialbud) SRt. 928 81. 39b, 9fr. 986 
81. 10» 30^, 32». $anaä) ttmtbe et 22. gebtuat. 1567 fjaut gu 83tetten. 
3m battigen £aufbuä) etfdjemt fein SRame julefct am 30. Stytil 1569. 

38. Sgl. Äircr)engut 81. 2 b ff., £anbeSf)ettlid)Ieit 9fr. 1. 

39. Sgl. fceilbtonn, Sibliotyef be3 ttatlSg^mnafiumS, ©ifeumengerS 
»tiefe I ©. 1074. 

40. Sgl. ©. Soffett in: 3eüfcf)tift füt bie ©efdjtdjte be3 DbettljeinS 
fft. fj. 8b. XII ©.94 ff. 

41. Sgl. (5. ©djmibt, $et Slnt^eil bet ©tta&butget an bet Defor- 
mation in ©rjutpfalj ©. 18. 

42. Sgl. £eilbtonn a. a. D. ©, 11, 1074. 

43. Sgl. Setainfammlung 81 13b. 44. Sgl. bafelbft 81. 15». 45. Sgl. 
bafelbft 81. 20b. 46. Sgl. bafelbft 81. 29a. 47. Sgl. bafelbft 81. 38». 
48. Sgl. bafelbft 81. 15b 49. Sgl. bafelbft 81. 17b. 50. Sgl. bafelbft 
81. 18». 51. Sgl. bafelbft 81. 54». 52. Sgl. bafelbft 81. 58b. 53. Sgl. 
Setainfammlung 81.21», 52 »ff., 54b, 56b ff., 61 »ff. 54. Sgl. bafelbft 
81. 51b. 55. Sgl. bafelbft 81. 13b f., 19b f. 56. Sgl. bafelbft 81. 17b. 
57. Sgl. botfjet ©. 66 f. 58. Sgl. Setainfammlung 81. 76 b, 77 b 92 b, 
102 b, 104», 106 b. 59. Sgl. £anbe^ertli^feit 9fr. 45, ©cfjtetben bet httf. 
(Statthalter unb föäte an griebtia) III. öorn 7. 3uni 1559. 60. Sgl. Dotrjet 
©. 60. 61. Sgl. Rnapp a. a. D. ©. 222 5lnm. 1.62. Sgl. ©ä)afcung3ted)t 
81. 1-32. 63. Sgl. bafelbft 81. 33—35. gutn Solgenben ögl. bafelbft 81. 
36-76. 64. ©d)tt)ar&etbt nennt tyn SRottfudjS, et felbft beaeid)net fiä) 
föottftoeg. 



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173 

65. Sgl. 6<fjafcung$ted)t 831. 78—85. 

66. Sgl. ben Slftenbanb SeibeS^ertfd)aft unb Seibeigenfdfjaft. 

67. »gl. bafelbft 831. 17»f., 118»ff. 3u ben 2lu$btu<Ien Setbbet ober 
SeibsinS ögl. Dornet <5. 67. 

68. 93gl. ßeibc^cnf^aft unb ßeibeigenfd()aft 831. 118» f. 

69. »gl. bafelbft 81. 9»ff., 21*ff. 

70. Sgl. bafelbft 831. 139*f v 169». $et ftaut ©betljatt öon Sen- 
ninöen bemettt in feinem (Schreiben an Dtt #eintid) Dom 6. Sßoöember 
1556 übet bie frühere (Sepflogenljeit ber 83tettenet Amtleute : „5)a8 öor 
8efjen jäten (tote id) jn beriet finbe) altoeg bie amptleut fold&e abjueg 
gettjebingt, alba felbigmalS roeldfjet bet letybaijgenfd()afft lebig Ijat fein 
looHen, gemeinglidO geben muffen, fouiel als ob et mit £ljoeb abgangen 
loere. Sllba ein SftanS perföon bo3 beft pfetb obet #aupttried)3, ba3 er 
l)att, obet fouiel roettä bet #etfd()afft onb ban bem #unetfautl) ba3 beft 
obetclatyb obet ba3 beft getoeljt tybtn l>at muffen. $ette abet einet f^ein 
öied), jo ifl et fonft nad) gelegenljait gehalten tootben, als einet bte^un- 
bettt gulben tetdO, bet l)at onöeuet 6, 7 obet 8 gt. ö e & cn muffen nacf> 
öeftolt feinet fachen, ba etttoan einet öiel Rnbet Ijatt obet fonft nad) ge* 
legent>att bebaut rootben, onb b,at tyein gemiffc obet benente jal obet otb* 
nunö gerinnen fte gedopt." 93gl. bafelbft 831. 139» f. 

71. »öl- tofetbft 831. 157» f. 

72. Übet ben OTjug obet bie 9tod)fteuet böl. Gtyur4$fir|U. ^Pfalfr 
£anbt$ Dtbnung, fcetybelbetg 1582, 831. 51» ff. 

73. Sgl. TOjUöSte^t 831. l»ff. 

74. Sgl. Met it)n Älunsinget a. a. D. <5. 124 f. 

75. Untet 2lbt £eintidfj IIL finb a\$ 83utfitet nad&roetebat 2Ratfu£ 
Sefenbedf unb Sodann epplin. SBgt älunfcinget a. a. D. 6. 125. 

76. 93q1. baS ©Reiben ©d^roatgetbtS öom 5. ftebtuat 1551, 91b- 
fd()tift, äattörulje, ©eneral-SanbeSatdjiö, äopialbuci) $eue 9fa. 842 831. 167 a. 

77. Stf. bie föeffrtyte be3 Jhttfütften an ^ilipp öon Seiten* 
botf unb ©djroatfcetbt öom 8. fjebtuat 1551, 9lbfd)tiften, flatternde 
o.a. D. Sl. 167 b f. 

78. 93gl. *tö ©Reiben Sfltbotfä unb ©dfjroatfcetbtS an ben ßut* 
fütften öom 6. 2Hätj 1551, Slbfcfjrift, äatlStutje a. a. D. Sl. 168 a ff. 

79. ©gl. baju unb jum folöenben, falls leine anbete Duelle angegeben, 
ift, baS 2l!tenIonöolut: SanbeSbertlidjIeit. 

80. gum Atomen unb 3nftullatioit3tag ögl. JMun finget o.a. D. 6. 125. 

81. !gn Settad^t lommen bie eigenfyänbigen ©d)tiftftücle öom 21. 3uli 
unb 18. Sfoöembet 1557 unb 11. SJtoi 1558. (Sine Eingabe an Dtt £ein* 
xid) öom 28. Sfoguft 1557 ift §roat öon einet flanjleiljanb gefd()rieben, trägt 
abet bie üftamen Senningen^ unb ©d^toat^etbtd. 

82. Sgl. SlbjugStedEjt 81. 27»: „(Srttact ög bem 93nbet etoe^eimer 
Setbtag Slnno jc. 60. öffgetid^t: 3mt ben 21. 51tticul, 3)aS $otff Siiebe 



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174 

belanngen, #afcen \\ä) Snnfer gebad()tS (Sfyttf. jc. töätfje teg angemafften 
fd&irmbs Begeben, S)cd^ follen SnnS bie ton Webt mit allen gered&tig- 
leiten bnb bienjlbarleiten, toie big bafjen) l)ergebrad()t, ju gefjorfamen oer- 
bunben fein je." 

83. Sgl ftird&engut 831. 3», 

84. Sgl bafelbjt 831. 3» ff. Über bie ©t. ©ebafrianS-*Pfrünbe ogl. bor- 
get ©. 76, 79 f. 

85. $afc bet 83runnen aus #olj toar, fdOlie&e id() barauS, toeil bet 
neue 83runnen auSbrüdfltdfj als fteinern begegnet mirb. Sgl Ijemadj 3fttm. 87. 

86. Sgl. SRone ©. 9, 15. 

87. 93gl Äircfjengut 831. 4»: „Stern, 50 gulben finbt aufj btfer pfrunbt 
burci) Slnnftet $orfd()enn önnb (Stefan Steglern jnn jrem 83urger- 
tnaiftet amjrt offgenomenn toorbenn, ©o fie aufj beueldO eins ©rfamen dtatiß 
am fernen ©tainin SRardbrunnenn terbraut [sie], 2(nno :c. 54." 

88. Stf. <5rnft SBagner in: 3eltf4rtft für bie ©efd)id()te beS Ober* 
rfjeinS 91. %. 83b. 17 ©. 130 f. unb baS l)ier angeführte 83üd)lein Don 
fjeigenbufc. 

89. Sgl bafelbft ©. 123ff. 

90. Über bie SBappenberleitfung tgl. Huberti Thomae Leodii 
Annales Palatini, Francofurti 1665, p. 259. 893enn fjeigenbufc ben 
llrforung ber 83runnenfigur auf einen 83efud) beS SanbeSffirjlen im Saljre 
1543 gurüdfüfjrt (tgl. oorfjer 2lnm. 88), fo ttrirb ein folcfjer 83efucfj ton bem 
(Sljronift ©dOtoarfcerbt nidfjt erioö^nt. Sgl. SReuburger (£ollectaneen-831att, 
42. 3 a W ©• 10 f- $te ©ntjleljung ber 83runnenfigur bürfte übrigens nieijt 
burd) eine befonbere 83retten juteil geworbene ©nabenertoeifung fjrieb- 
rtdt)3 II., fonbern burd) ben Patriotismus ber ©tabt unb bie ertoäljnte 
|>atriotifdt)c Übung in ©übbeutfdjlanb oeranlafjt morben fein. 

91. Sgl oorfjer ©. 78ff. 

92. Sgl Dörfer ©. 168 Hnm. 163. 

93. fögl #anS SR Ott, griebridO IL unb bie Deformation. 

94. Sgl über bie beiben 83rettener Amtleute Seitfd&rift für bie ©e- 
fcfjidjte beS DberrfjeinS W. %. 83b. 19 ©. 32 f., 34 f., 37 f. £ier loirb aller» 
bingS ßrf UlridO bon glefjingen genannt. 3)er 1527—1543 in 83retten 
nachweisbare ftaut l)ief$ jebodj Sßolfgang Ulricl). Sgl Dörfer ©. 85. 

95. Über ©dfjwarfcerbtS eoangelifcfje ©efinnung tgl. Ijernadf) 128 ff. 

96. 93gl 3eitfcf)rift für bie ©efd)id()te beS DberrfjeinS 91. %., 83b. 20 
©.56 ff., flott a.a.O. ©.44 ff. 

97. 93gl flott a. a. D. ©. 84ff. 

98. Sgl. SÄündjen, allgemeines fleidfjSardfjto, *Pfalj*fleuburg flr. 26 
©. 231, ©^reiben beS Slbam 83artl)olome Dom 29. April 1547, lautbeffen 
„3örg ©tt)ar&, $f)ilipj>i Sruber, &u 83retten" buref) fein „furge(cf)rifft" 
bie Pfarrei ©onbelSfyeim oerliel). 3$ entnehme biefe Mitteilung einer gefl. 
Mitteilung ber Sertoaltung beS fleid()Sard()iöS auf meine an fie gerichtete 



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175 

anfrage. $anac$ ift bie Angabe bon föott a. a. £), 6. 81 f. unb Hnrn. 199 
§u betidfjtigen. 

99. Sgl. <£. ©d()mibt, Stet Slntyeil bcr ©tta&butget an ber föefot* 
mation in ©jutpfala ©. 18. 

100. Übet ©djtoatfcetbta ©tellung jum gntetim öqT. SKeubutget 
(Sollectaneen-Slatt 42. 3af)tg. ©. 24 f. 

101. Sgl. ©d&mibt a. a. D. S. lff. 

102. »gl. bafelbfl ©. 18f. 

103. Sgl SRone 6. 2 f., SReubutget (Solleftaneen-Slatt 42. 3al>tg. 
'S. 6 ff., 43. 3a§rg. ©. 11 ff. unb fjemad) S. 181 ff. 

104. ©gl. Saufbudfj 13. Sunt 1571, 7. Stobembet unb 28. $eaembet 
1572, 12. Stobembet 1578, 23. Januar unb ia $e$embet 1579, 10. gebtuat 
unb 18. ©eptembet 1583. 



©ritte Stöteilrotß. 
Die Hterarifdje JKuf e (@. 108—127), 

1. ©gl. borget ©. 49 f. 

2. Sgl. batübet SRone ©.1 unb SBütbinget im „Slbenbblatt" jut 
$euen SRünd^enct Seitung 9fr. 264 Dom 5. SGobembet 1859. 

3. Sgl. 9ttone ©. lff. 3m Qaljte 1861 cntfianb folgenbct $acf)- 
btudf bcr SRonef^en Ausgabe: $)te Selagetung bet ©tabt Stetten im 
3al)te 1504. Sefd)tieben öon ®eotg ©djtoatfcetbt, ©d(jultl)ei{$ in Stetten. 
Hbgebtudft aus bet Duellenfammlung bet babtfd)en SanbeSgefcijicfjte, öon 
2ltd()tobitectot §f. 3- Sftone. Stetten. ^ebtucft unb IjetauSgegeben Don 
2. föobtian. 1861. 

4. Staat ljebt ©dOtoatfcetbt in bet 9tadjfd)tift ju feinet 9tod()tidE)t 
Dom Sauetnftieg'fjetbot: „SBie \§Z mit 5lugen $ab gefeljen", Sßeubutget 
<Sollectaneen*Slatt 43. $at)tg. ©. 46, abet e3 !ann (idfj bei einem nod) nid^t 
bietjätjtigen Änaben bod() nut um obetflädOlidEje (äKnbtfidfe ljanbeln. 5)a3* 
felbe gilt Don einet anbeten ä^nlid^en Äußetung. Sgl. Sttone ©.2. 

5. Sgl. ftatfötufje a. a. D., Äopialbudfj 9fr. 922 Sl. öii»ff. 

6. ©gl. SRone ©. 4. 

7. $ie geinb- unb fjetjbebtiefe finb audf) enthalten öon äßeedEj 
a. a. £). ©. 113ff. S)a3 ©dEjtetben bet Sftatfgtafen gtiebtid^, ftafimit 
unb ©eotg flammt nacij ©d()toatfcetbt bom 8. unb nad) bem töei&bucfj 
Dom 1. SM 1504. ©onft ftimmen bie 2)aten übetein, 

8. 2)ie im ©enetal-£anbe3atdEjto §u ftatfötutje untet 9fr. 343 auf- 
bewahrte §anbfd^tift enthält 42 neuetbingä numetiette Slättet in golio. 
2Cuf bet Sotbetfeite il)te3 £ebeteinbanbe3 bemetft man: „15 || BRETTEN || 
baS Wappen bet ©tabt Stetten || 61 1|". $ie 2luffd^tift ift in ©olbpteffung 
unb ba$ Wapptn in SRaletei ausgeführt. Übet ba3 ^libtig ögl. 2ttone ©. 1. 



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176 

9. Sgl. Hrdfjio ber ©efetlföaft für filtere beutfd^c ©efdfjid)t$fimbe 
9. Sb. ©. 636. 

10. $ie in *pommer$felben erhaltene #anbfdfjrif t ifi b etitelt: w (£t|ehmg|| 
ber Selegerung bet || ©tabt Stetten, im 3are 2R. $. || IUI, befdOeljen, 
mit an|eig be3 t>r- 1| fprungjS felbigen ÄriegS, 8ud() toie bet gftieb triebet 
gemalt ttot* || ben, Sefdfjrieben burdfj ®eorgenn || ©dfjtoarfcerbtenn, ©dfjultijetfc 
§u || Stetten. || w unb umfaßt 26 $apiet-golioblättet. 3Rit it)t ijt jufammen- 
gebunben bie anbete #anbfd)tift: „$e3 tyodfjlöblidfjen Stammen || $falfc 
önnb Saijetn jc. alt || ljerlommen tonnb ettlidfje || merHieije gefd^id^ten : - H **- 
Seibe #anbfd()riften rühren Don bemfelben ©d&retber l)er unb toaren tooljl 
audfj bon Anfang an im nämlichen Seftfc. 5113 Sefifcer nennt ficf> auf bem 
Titelblatt bet an^ jtoeitet ©teile genannten ©d)tift „Sum Ex Libris 
Joach: Stnippii A Gelhausen D(octoris) etc. Anno eto. 80.*' Gemeint 
i(t Soad^im ©ttupp aus ©einkaufen, bet in SBittenberg am 4. SJtoi 1547 
fidf) immatrifulieren ließ, bafelb|t am 14. Huguft 1560 §um Magister artium 
promobiert unb am 18. Dftober 1556 in ben ©enat bet Slttiftenfafultät 
aufgenommen tourbe. (Sbenfallä in SBittenberg erlangte et am 14. 9to« 
bember 1560 ben ©rab eines £i§entiaten unb S)oftor3 bet Sttebijin. 93gl 
Foerstemann, Album Academiae Vitebergensis p. 239, Ä ö jt 1 i n , &ie 
Saccalaurei unb SJtagijfci bet SBittenberger ptn'lofopl)ifd()en gafultät 1548 
big 1560 ©. 10, 28, S)efanat3bud) bet mebijinifdjen fjafultät in SBittenbetg 
(tyanbfd()riftlid)). ©trupp toar 1580 unb fyetnad) ©tjie^et be3 ^falj- 
gtafen griebridf), be3 festeren Äurfürßen griebridfj IV., unb toutbe 
am 19. 3)ejembet 1580 an bet §eibelberger #od(jfd()ule auf$ neue immatti- 
fuliett. gugteidfj öettoaltete et bie !urffitftlid)e SBibliottjel Sgl. #aufc, 
®etdjta)te bet Uniberfität fceibelberg 2. Sb. ©. 35, 117, £öp!e 2. 2$. 
©. 93. — gut bie Übetfenbung bet SßommerSfelbener #anbfdfjrift nad) 
Serlin fpredje id() aud() an biefer ©teile bem $ettn ®täftfd() ©dfjänbotn- 
fdjen 2)omänenamtmann meinen betbinblidOjten 3)anl au3. 

11. Sgl. Äatl3tul)e, ®enetal*£anbe3atd()tb, $anbfd()rif ten $r. 1292 
93t. 1-14. 

12. #eutjutage befteljt bie #anbfd)rift nut nod() auS 7 Sogenlagen. 
Verloren finö einige Sogenlagen in bet SRttte unb bamit bet Seil, bet 
bem bei SDlone ©. 6 (11) big ©. 15 (38): ,,©o toaten bie nod() paurn tum 
SRindHingen" . . . „nadEjbem et bannoetjt ad)tjel)en tag ljinern gofyt Sretten 
gefdEjoffen unb brety unb jtoen^ig tag" gebrudften entfpriäjt. Um baS Ser- 
Ijältnte bet ^anbfd^tift ju ben bim SJlone ©. 3 ff. beröf f entließen £ejten 
ju lennjeidjnen, teile icf) einige ©tidEjproben mit. 33) f e 6 e ^ er f* e ©teile 
bie SeSarten 9ttone3, an jtoette bie SeSarten bet §anbfd^tift. ©. 3 
2. ©palte 8. 2 ^od^löblid^ften] IjodEjlöblidEjet — 3. 13 f)et&og] ^etjogen — 
3. 16 toer] toet ic — 3. 19 3.] feiner — 3. 22 folt, befd^toett] foll, t>öci)- 
lid^ befd^toerbt ac. — 3- 34 toorben] toorben jc. — 3- 37 ju inen bracht] 
be^ ftnen geljaptt — ©.4 1. ©palte 3- 1 feinen] feiner — 3- 2 ljaben] 



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177 

Robert 2C. — 3. 4 bog] beut — 3. 8 ber] fe^lt — bofclbfl] f ef>lt — 3. 9 armer 
man] arme frauto — 3. 10 bar] ttjobs — feinen] jforen — 3. 11/12 oom 
Xratt] bon tyiatt — 3. 21/22 unb glib beg reid()3] fefjlt — 3.23 $l)tlij>3] 
$f)ilip3 ber — 3. 26 bergejtalbt] alfo — 3. 28 beherbergen] Verbergen — 
3. 33/34 anbern urfad^] anberer orfadjen — 3. 35,36 fürften unb Ijerrn] 
fürften, ljern tmbt anber — 3. 36 halbi] fet)It — S 37 au&geruffen toarbt] 
aug gefd()rien toar — 3- 39 W e 0] ^ C 9 I 2C - — 

13. §ßgl. IjernadO ©. 193 ff. 

14. »gl. Sttone ©. 2. 

15. #gl. Weuburger (£ollectaneen-»latt 43. Saljrg. 6. 11 ff. — 3n ber 
am 1. EJtörj 1879 abgehaltenen ©tfcung ber tyjioriföen Älaffe ber Sttabemte 
ber 28iffenfd)aften au SRündjen tyelt SBürbinger einen »ortrag: „2(uf* 
jei^nungen ©eorg ©djmarfcerbtS über ben 8auernfrieg um »rettljeim 1525." 
93gl. ©ifcungSberidjte ber ^üofo#)tfcf)-j)l)ilologi[d)en unb fyftorifdjen fllaffe ber 
!. 6. «fabemie ber 2Biffenfa>f ten ju 2Ründ>en 3af)rgang 1879 1.8b. ©.207 ff. 

16. »gl. 2ßflndjen a. a. £). 81. 1»— 17» unb 44 b . 

17. »gl baf. 81. 1», gebrudt Weuburger (Soliectaneen^81att a. a. D. 6. 11 . 

18. »gl. Dörfer 6. 82. 

19. »gl. Dörfer 6. 27 f. 

20. »gl. £artfelber, 3ur ©efd()idjte be3 »auernfriegS ©. 21. 

21. »gl. Weltbürger (Sollectaneen-81att 43. ga^rg. ©. 42, *ßeter 
$ aar er, »awrenfrieg ufm., granffurt 1627, <3. 115. 

22. »gl. #aarer a. a. £). ©. 113. Ober gle^ingen ogl. borfjer ©. 85. 

23. »gl. Dörfer 6. 109. 

24. »gl. 27Hind)en a. a. D. 8L 20»— 42 b , „Slbenbblatt" jur Weuen 
SDWind&ener 8^1*0 Wr. 264 öom 5. Wooember 1859, Weltbürger ©ollecta- 
neen-81att 42. Sa^rg. ©. 5 ff. SSfirbingerS 2fo3gabe enthält manche »er* 
feljen. S)aju unterlieg er, ein langes ©tüd feiner Vorlage abjubruden, 
nämlidfj 81. 25», bie SufammenfleHung, auf bie ©djtoarfcerbt am ©nbe be3 
JgaljreS 1546 oertoeift. »gl. Weuburger (Sollectaneen-»latt 42. 3af)rg. <3. 18. 

25. »gl. Weuburger (Sollectaneen-8latt a. a. D. 6. 61. 

26. SMe oorliegenbe Äopie ber föeimdjronif lögt jebenfallS an iljrem 
Anfang leine ©pur oon einbüße erlennen. 2)enn auf bie erften Sorte 
„203 nun" be3 81. 20» weifen fdfjon bie legten SBorte be3 81. 19* l)in. gür 
bie ©oHflänbigleit foridfjt femer, baß ber ÖSerfaffer gegen feine fonftige ®e* 
toolptljeit am Anfang be§ SaljreS 1536 nierjt nur biefeS, fonbern, offenbar um 
eine geeignete Hntnfipfung ju erhalten, ba$ oorange^enbe Jgaljr erwähnt: 
„STK nun ba§ fünf unb breigigft Satyr oerging Unb ba3 fcdt)S unb breigigft 
anfing". $ätte er nämlidj unmittelbar Dörfer beä Satyr 1535 betyanbelt, 
fo tyätte fiety bie Nennung biefc« SatyreS erübrigt. Wictyt im SBiberferudfj 
mit meiner 2fanatyme fietyt ba3 SBörtlein „nun". $enn ©dfjtoar&erbt 
liebt biefeS „nun" §u 8eginn neuer Satyre, fo 1553, 1560 unb 1561. »gl. 
Weuburger <Sollectaneen-8latt a. a. D. ©. 34, 61, 63. 

ftif. SMüIIer; Georg @(J>toar&etbt. 12 



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178 

27. Sgl. SRone S. 2. 

28. $a ©d()tt)at|erbt bcn £ob be3 1566 oetftotbenen ©ultanä 
©oliman iL in« 3a^t 1669 fefct, permutet SBfirbinger, bog bct ent- 
fored&enbe £eil ber (Stjroni! erft nadf) 1566 enijtanben unb bemnad) bcr 
©erfaffer nodf) 1566 am Seben getoefen fei. fögl. SReuburger (Sollectaneett- 
Slatt a. a. D. ©. 4, 60 f. Snbeffen erflärt fid) ber geiler offenbat au3 
einet 9£ad()ri<$t, bie nid&t nut ben tatfädjüd) im 3a$re 1559 megen ber 
tütfifd&en jöjtonfolge aufgebrochenen Ärieg, fonbern aud& fälfdOlid&ertoeife 
Den Zok be3 Sultan« melbete. ©in falfdjeS ©erüdjt oom £ob ©olimanS 
barf man um fo meljr oorauSfefcen, als biefet audfj 1561 angeblich auf ben 
Xob etftanlt fear. Sßgt. Album Academiae Vitebergensis voL IL p. 28. 

29. ©gl. Sfceuburger (Sollectaneen-Slatt a. a. D. ©. 3. $iefe3 ©tfld 
ift ehalten 2Rfincf)en a. a. D. 831. 17»— 19 b . 

30. Sgl. Ijernad) ©.181 ff. 

31. «gl. IjernadO ©. 197 ff. 9fc. 3-9. 

32. Sgl 3Rttn$en a. a. D. 831. 43*-44\ 

33. ©gl borget ©. 112. 

34. SBilling ift in Stetten feit Styril 1570 nad&toeiSbar. ©ein etftet 
Eintrag im £raubud) jtammt oom 11. Stptil 1570, fein legtet t>om 
14. fjebruar 1571. 3 m 2aufbud) wirb feine #anb in bet Seit t>om 
23. Styril 1570 bis 20. 2tyril 1571 angettoffen. Shilling mar feit 1567 
Sttitglieb be3 ÄirdEjenratS in Slmberg, fobann #of prebiger in §eibelbetg. Son 
f)ier tourbe er, toeil Gegner ber tion ßleoian eingeführten ÄirdOenjudfjt, 
nad) Bretten berfefct 1571 fam et als reformiertet §ofptebiger nad) 
ÄaiferSlautern unb naljm IjernadEj bie ^rebigerfteüe an ber ©t ©gibienfirdje 
ju «Speyer an. ©gl u. a. Sippert, 5)ie Deformation in Äircije, ©itte 
unb ©djule ber Dberpfalj ©. 110, $aufc, ®efcf)idOte ber Unioerfität fteibel- 
berg 2. 33b. ©. 78, 80, 83, Äludfjoljn, »riefe Sfriebri^ be3 grommen 
2. 93b. 1. $älfte ©.405, ®fimbel, $ie ®efd&id()te ber «protejt Äirdje ber 
«Pfalj ©. 307, 776. 

35. Sgl l)ernad() ©. 185. 

36. ©gl Weuburger (Sollectaneen-Statt 43, 3al)rg. ©. 48. 

37. ©gl bafelbjt ©. 45. 

38. 3$ l)abe babei baS 52. ÄajritelinSBim^elingS SBerf „Epitome 
rerum Germanioarum usque ad nostra tempora" bom3<rfjtel505 im 9luge. 

39. Sgl. SJlone ©.2. SftjnlidEje ©ebanfen finben fid& audf) in bet 
Sorrebe jur ($raäl>lung oon ber Selagerung Srettenä unb in ber Sßadjridjt 
öom Sauerntrieg. Sgl SRone ©. 2 f., STCeuburger (Sollectaneen- Slatt 
43. Sa^rg. ©. 12. 

40. Sgl SRone ©. 2 f., 16 f. unb l)ernad& ©. 193 ff. 

41. ©gl «fteuburger <Sollectaneen*Slatt 43. 3at)rg. ©. 11 f., 45 ff. 

42. ©gl ^ernad^ ©. 181 ff. 

43. Sgl fcrnadE) ©. 198 ff. 

44. ©gl. fteuburger ©ollectaneen-Slatt 43. 3a$rg. ©. 24 ff. 



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179 

45. Sgl. §errlinger, $te 2$eologie 2Reland)tl}on3 ©. 244, §art* 
f eiber, SMand&tljon S. 303f. 

46. &gl. Dörfer ©. 122. 

47. SBqI. Ijernad) 6. 199. 

48. Sgl. bafelbft. 

49. #gl. tyxnad) ©. 185. 

50. Sgl. Weuburger Sollectarteen-Slatt 43. 3al)rg. ©. 45, 47. 

51. Sgl. öor^er ©. 111 unb ©. 176 10 unb 11, @. 112 f. 



SSierte Abteilung. 

Die perfSnli^feit (©. 127—137). 

1. Sgl. Dörfer ©. 52. 

2. Sgl. Camerarius p. 9. 

3. Sgl Micylli Sylvarum libri V, Franoof. 1564, p. 142. 

4. Sgl. fjernadj @. 194. 

5. Sgl. $ernac$ ©. 198. 

6. Sgl. Weltbürger ©ollectaneen-Slatt 42. Safjrg. ®. 21, 48, 56, 63f. 

7. Sgl. bafelbft ®. 21. 

8. Sgl. bafelbft ®. 59. 

9. Sgl. bafelbft ©. 24 f. 

10. Sgl. bafelbft ©. 53. 

11. Sgl. bafelbft ©. 47 f., 60, 63 f. 

12. Sgl. oorfcr ©. 48. 

13. Sgl. Weltbürger (£ollectaneen-Slatt a. a. £). ©. 21, 23 f., 25, 64 
unb Ijernadj ©. 198. 

14. Sgl. bafelbft ©. 53, 61 unb borljer ©. 53. 

15. Sgl. ©djmibt, 3)er ^Cntt)cil ber ©trafjburger an ber Deformation 
in e^urpfalj ©. XV. 

16. girier toar mit ©abina, ber £od)ter ber Sarbara §üglin, 
»erheiratet. Sgl. fcerfcog ©. 231. 

17. Sgl. Weuburger (Sollectaneen-Slatt a. a. £). ©. 65. $a& ©d)toarfc- 
*rbt bie Setfyaltniffe in ber Sßfalj im Sluge l)at, betoeift fein „jefct bety 

un3 gefdjidjt". 

18. Sgl. Sttone ©.16 nadj (Sjtyer Aap. 5, Weuburger (Sollectaneen- 
tBlatt a. a. D. ©. 50 nadj 2. 2Raff. 9, 5. 12. 28. 

19. Sgl. SJlone©. 2, Weltbürger (£ollectaneen*Slatt 43.3afjrg, ©. 12. 

20. Sgl. Ijernad) ©. 181. 

21. Sgl. Weltbürger (Sollectaneen-Siatt 42. 3afjrg. ©. 57, 66, 43. 3at)rg. 
©. 45ff., SRone ©. 3, Ijernad) ©. 198. 

22. Sgl. Weuburger (Söttectaneen-Slatt 42. 3af)rg. ©. 43 f., 50. 

23. Sgl. bafelbft ©. 50, 43. 3af>rg. ©. 45. 

24. Sgl. bafelbft 43. 3afjrg. ©. 45, 47. 

12* 



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180 

25. Sgl. SRone ©.16. 

26. Sgl. bafelbft ©. 16 f. unb rjemacr) ©. 193 ff. 

27. Sgl. tyxnaä) ©. 185 f., 199. 

28. Sgl. Sfceuburger (£ollectaneen-Slatt 42. 3<^tg. ©. 12, 28, 39, 47 f. 
55, 58, 43. 3a^rg. ©. 26f. 3um SluSbruc! „fromm" bgl. ©rimm, 
$eutföe$ 2Börterbu($ 4. 33b. 1. fcälfte ©J>. 240f. 

29. Sgl. Sfceuburger (Sollectaneen-Slatt 42. 3<^rg. ©. 39, 48. 

30. Sgl. bafclbft ©. 12, 58. 

31. Sgl. bafelbft ©. 39, 47. 

32. Sgl. bafclbft ®. 21, 2Rone ©. 16. 

33. Sgl. Corpus Ref. vol. VI coL 710. 

34. Sgl. Sßeuburger (Sollectaneen-Slatt 43. galjrg. ©. 48. 

35. Sgl. ljentacr) ®. 194. 

36. Sgl. Stuttgart, ©et). £au3- unb ©taatSatdjio, fflepettorium föeli* 
gion$fad)en SR. 36. 1. 5. $et Srief tft bon berfelben $anb gefd)rieben tote 
bet oft jitierte Sanb Serainfammlung, betmutlid) bon bem Srettener ©tobt- 
fd)reiber SRalet. 

37. Über bie SBiebettäufet in Sretten unb Umgebung in biefer 3«t 
bgl. ©offert in 3eitfdt)rift für bie ©efcrjid&te be3 Dbertl)ein3 9fc.g. So. 20 
©. 72ff. unb bie bafelbft angefügte Literatur. 

38. Sgl. borljer ©. 36 ff. 

39. Sgl. bor^er ©. 88 ff. 

40. Sgl. Corpus Ref. vol. XXV col. 464. 

41. Sgl. Sflone ©.3, fteuburger (Soflectaneen-Slatt 43.3al)rg. ©.11, 
45 f., 48 ufto. 

42. Über Seeland) tljonS $eimat3liebe in Serbinbung mit feinem 
Sfcaturfinn bgl. 3. S. Corpus Ref. vol. IX coL 1021. 

43. Sgl. Sßeuburger (Sollectaneen-Slatt 43. 3af)rg. ©. 45. 

44. Sgl. bor^er ©. 123 f. 

45. Sgl. Sfceuburger dollectaneen-Slatt 42. Saljrg. ©. 12. 

46. Sgl. bafelbft. 

47. Sgl. bafelbft ©. 47. 

48. Sgl. bafelbft. 

49. Sgl. bafelbft ©. 48, 58. 

50. Sgl. bafelbft ©. 12. 

51. Sgl. über 2Reland)tl)on8 Pfalzen Patriotismus fcattfelber 
in: ©tubien ber ebangelifdj-proteftantif d)en ©eiftlicrjen beS ©rojföer&ogtljumS 
Saben 8. JJa^tg. ©.111 ff. 

52. Sgl. SReuburger (Soflectaneen-Slatt 42. JJa^rg. ©. 39. 

53. Sgl. l)ernad) ©. 198. 

54. Sgl. Sßeuburger <£ollectaneen-Slatt 43. Qatyrg. ©. 45. 

55. Sgl. bafelbft 42. 3al)rg. ©. 30. ©ielje au$ bafelbft ©. 54. 

56. Sgl. borfcr ©. 52. 



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3tDeiter Seil. 

Ungebrucfte fcfyriftfteüerifdje arbeiten 
(ßeorg SdjtDar|eröts* 

1. 

fit3e^Ittn0 f 

tüte ein bret} iä^rtg^ böd^terltn bonbem l)öd)ften tljurn 
ju SBrettljeim, ber pf eiftljurn genanbt, barauf ber blefer 
tüotynt, oben bonbem getyeüfc ljerab bifc auf bie bnberji 
jtafell, tüte man bon ben ringmatürn jn ben tljurn 
tüill gon, otyne etntd) berlefcung gefallen bnb bannod^t 
bet} leben blieben ift 2c. 1 ) 

1 D gott in beinern työd&ften ttyron, 

$ä) bttt, bu tüolft mir betjftanbt tt)on, 
©amit i<$ meg ju tagen bringen 
9Snb reben bon befd^enen bingen, 

6 5)abet) bein tyodjalmedjtigfeit, 

5)aju bein milt barntljerjjigleit, 
5)ie bu bnfc menfd£>en fteetö bezeigt 
9Snb o^nberbient biel gnaben geift 2 ), 
©eftriirt bnb in gebecf)tnu§ bleib. 

10 allein bie etyr ic$ bir jufd^reib. 

£ii)n biä) niemanb ettüaä ti)un !an, 
2Bo bu nit bift bantit bnb bran. 
28er ban gotteä l)o<f)t)eit nit berfteeljt, 
S)er lefc tt?a§ gott mit Jpiob Ijat gerebt. 



8- 1 Wjtem 

') »gl. borget ®. 119. 

*) Qeip = fliebfi 



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182 

i6 S u i )em man flotteS tüunber fent 

2lu§ tymmefölauf bnb firmament, 
©arju bet} allen gefdjßpf auf erben. 
2Ber toolt bod) nun nit glaubig derben? 
SBeiH nit allein fein l)od}gottl)eit, 

20 ©onber audj fein gnebig güetigfeit 

9HI tag, all ftunb, all augenblicfl) 
SBefunben ttrirb gar oft tmb bicfl). 
©r giebt t>n£ fein l)od)l)eilige§ toort, 
©arju ba§ leben ljie tmb bort, 

25 SBeHaibung tmb ba£ taglidj brobt 

SSnb tt?a§ jur feell tmb leib ift notl). 
©r f|at fcn3 ftetö in feiner ljuet, 
©leid) ttrie ein getreuer tmtter tl)ut, 
©er feiner linber gern ttrill ftotyn 8 ). 

so ©rumb er ben engelln befeld) ljat tljon, 

©a§ fie fcnS tragen bf ben ljenben, 
©amit lein gliebt ttrir tljunb gefdjenben, 
SKad) an ein ftain ben fuft beriefen, 
6o getrettrtid) tljut er ju tm§ fefcen 4 ). 

ss ©rumb id) nit fan tmberloljn, 

2Ba§ tuunberä jejj gott ljat getljon 
3u 33rettt)eim, in ber ctjurfürßlidjen ftatt, 
©ie pfalfcgratoe ßubttrig innen ljat, 
©er Iöblid) ctjurfürft an bem SRet^n. 

40 ©a ift ein junger tljurnblafer gefein 

S?f bem ljödjften tljurn in felbiger ftabt, 
©arauf er ftet§ fein tooljnung ljat. 
SKeldjior SKetoert fo nent man iljn, 
©ein frato 9lnna $albmat)erin. 

3. 39 ben — 3. 41 ben 

8 ) „$er . . . jtoljn" jlel)i toofjl im @inn: ber für feine SHnber gerne 
»ül einfielen. 3 U & er SfaSbrucfötoeife bgl. Sübben, SKitielniebetbeutfdjeS 
SBörterbud) 6. 374. 

4 ) $ßf. iu bem ÄuSbtucI SReuburget (Soflectaneen-SBIatt 43; Saljtg. 
©. 46: unfer £eib, Gfyx, ©ut unb SBIut 511 unfer djriftlidjen Dberleit fefren; 
© 48 8. 100: 3u ©otieS (gf)x fefc all bein SRutf). 



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183 

45 ®ie fetten ein junges böd)terlein, 

3)afc trieft mit nahmen ©attyarein, 
2Ba§ bngefetyr bf bret} \at)X alt. 
2113 man t>on ber gebührt ©jrijti jaljlt 
günfjeljen ljunbert bnb fünf bnb bretyfjig ialjr, 

so SSf fanet 2Rargretl)en tag 6 ), ijt türiljr, 

©er batter in bem laben lag, 
2)a§ finb feiner hirjjtüeill mit iljm pflag 
©nb fdjlief ü|m jttrifdjen baibe bain 6 ), 

2ld) gott, bie furfctoeil toarj' 9 illein. 

55 <&an balbt ba3 finbt bie tfyH 7 ) antrot, 

5)ie jubor berfault bnb berfport. 

$ie tijül ttridjen, flogen in ftabt graben, 

3)a§ tödjterlin fiel bon oben abt)in 

2lilf Haftet tooljl gemeffen tyod) 
eo Dber fiben bnb fibenjidj toercffdjud). 

Dn einid) mittel! groft nod) Hein 

ftiel e3 bf einen garten ftein 

93f bie bnberft ftaffell Dorm felben tljurn. 

S)ie nadjbaren beß gar balbt erfuhren, 
65 ©an biel, bie e§ tyerab faljen fliegen, 

©lei<$ Wie ein ftrofad aufc ber Kriegen, 

SJttt feinem fdjöfinen Ijemblein toeift, 

Siefen ju bnb l)uben§ bf mit fleifc. 

©ein batter bnb mutter famen balbt, 
70 SBor fdjrecfen toaren fie erlalt, 

©am 8 ) toeren§ beibe fam 9 ) erfdjlagen, 

5)a§ finbt t^etenö in ein ftuben tragen. 

8. 67 feinen 
*) 13. Suli. 

6 ) fdjlief = gmperfeftum öon fdjleif en, „fdjlief . . . Bain" ßetjt in bem* 
felben ©inn loie einen einfdjleifen = jemanb amifdjen bie Söeine gtitfdjen, um 
tyn ju gafl $u bringen, ©gl. ©rimm, fceutfdjeä SBörterbud) 9. 93b. 6j>. 592. 

7 ) tl)ifl=$iele, 93reti, 93of)le. ©gl. ©rimm a. a. D. 2. 93b. @p. 1099f. 

8 ) ©am = loie toenn, als ob. 93gl. £e jer, TOittel^od^beutfd^eö SBörter- 
bud) 2. 93b. ©p. 591. — 9 ) fam = felbft. 93gl. bafetbjt ®p. 590. 



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184 

3)<m e§ o^ttmed^tig war tmb francfl), 

5)a baibt 10 ) man e3 mit fpctg fcnb trancfl), 
75 ©ein frafft if)tn balbt ljerwieber fam, 

©ein alt tmtter 11 ) ba3 finbt in fein ^enbt nam, 

SBeill er otyn ba§ ein arget war, 

SBegrief er baZ finblein f)in titib bar, 

Db e§ etwas jerfaöen ^ett, 
so Dber if)m ein gliebt Wer aufc ber ftett. 

Äont aber anber§ finben nit, 

Qan am redjten elenbogen in ber mit 

3)a war ba£ fleifd^ etwas gertrüdft, 

2fl§ ob ba§ gtaiä) im Wer fcerrüdft. 
85 ©ein alt tmtter ridjtö im wieber ein, 

£ett barnad) Weber fdjmerfc nod) pein. 

2Bar fonft an feinem oljrt berwunbt 

SBnb warbt in lur^er jeit gefunbt. 

Sfilein etiidj fdjwarjje mäljfer belam, 
so ©ie bie jeit oljn fdjaben fcon iljm naljm. 

93nb Warbt ba3 maible tvöty gemutf), 

SBie biefer jugenbt gleiten tf)ut. 

©arnad) tyanbt biet baüon gerebt, 

SBeil genante fiaffelt ein lehnen 12 ) Ijett, 
95 ®a§ finbt mödjt fid) gelebt 18 ) ljan baran, 

Safe id) für feinen Wef)rt beftaf)n. 

fyan tvan e§ fdjon alfo wer befc$el)en, 

©o fent man bod) nit anberft feljen, 

3)an btö baibe, t)ol£ tmb ftain, f)ert, 
ioo ©arburd) bem ^ß^enfall nit gwert, 

Sßodj triet enttefjung 14 ) babon wer fommen. 

3. 74 balbt — 3. 75 tf)tt 

10) = crmärmte. »gl. ©rimm a. a. D. 1. 85b. <3j>. 1076, #. giftet, 
©dOtoäbifdjeä SBörterbud) 1. SBb. ®p. 576. 

u ) alt öatter = ©tofjtmter. 

12 ) leljne = GJelättbet. Sgl. ©rimm a. a. D. 6. 93b. @J>. 546. 

18 ) wa^rfd^einlid^ Iefcen = eine ©djufctoeljr (Sefce) ljaben. ©gl. bafelbfl 
©*>. 800. 

14 ) = Gegenteil bon Setlefcung. 



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185 



3)arumb idj fag in einet fummen, 
3)a§ lein natürlid) Ijitf nod) ratfj 
©ifc finbt bet) leben behalten tyat. 

105 Slttein bie gemattig gotte§ tyanbt 

3)em tobt getyon ljat mieberftanbt 
#nb biefem finbt fein leben gefd£>encft. 
®cß bittitf) ein jebet cf>tift bebendt, 
S)a§ gott butd) feine crafft tmb ftärdf^ 

110 ©n fotd) bbetnatfittid) munbetmetdf) 

9Jn§ atmen menfd)en f)at etjeigt. 
©ott tuet bn§ nod) mit gnaben geneigt, 
SBan mit nit fo in t^pigfeit, 
3n gotteS teftetung tmb btundenljeit 

ii5 Dbn tmbettafc in fünben lebten 

SSnb hiebet ben mitten gotte§ fttebten. 
ßaibet ijt bie mett \t% öetrudjt, 
Sttemanbt bie ef)r gotteä mef)t fudjt. 
2flt bpjrigleit bie mitb toolbtadjt, 

120 ©er gotte§ el)t ttritb wenig gebaut. 

fttudjen tmb fetteten ift nit mef>t fdjanbt, 
Stundenweit f>at genomen t>betf>anbt. 
©iefe jmet} laftet f)anb eingetiffen 
SSnb bie ganfc teütfd) nation befdjifcen. 

185 5)atumb tüit matten gotte£ taadj, 

$e ein ftraf botgt bet anbetn nad). 
Sfcod) motten mit tm§ nit belebten, 
5)ie tf)un3 ju gleid), bie e§ fotten meten. 
D gott, mie mite jum tetften gon, 

im Sßeil mit bon taftetn nit abftotjn, 

SBnb fo biet guctet ptebiget f)of)n, 
®ie ton§ ba§ tain mott gotteS leren, 
SSnb mit tm§ bod) batan nit festen! 
SBiet mitS ban miffen tmb tf>un el nid)t, 

185 ©o mitb§ t>n£ gon, mie ©l)tiftu§ ftmd)t, 



8- 129 lejien 



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186 

2Rit bieten fdjlegen merben mir gefdjlagen 16 ), 
2)arumb fdjidt gott fo biet ber plagen. 
SSnb ift ein grofe fotg babet), 
2Bo mir nit bon ber buberet) 

uo SSnb bnferm fünbltdjen leben abftoljn, 

SS merb ju letft nodj erger ergon, 
3)a3 bn3 ber türdfj mad£) ben fefjrab 16 ). 
©ott moll, ba§ idj gelogen Ijab! 
©an, iljr lieben ©Triften all, 

145 ©tenb ab bon emern fünben balb, 

©ebendEt an gotte§ ftreng geriet, 
2Sie (Etpifhtf felbft baZ brtfjeil foridjt, 
SSnb tljunbt ju befcerüng eüä) belehren, 
©o mirbt bnfc gott fein gnabt befdjeljren, 

i5o ©leid) wie er biedern linbt ljat getljon. 

2)ie§ ejempell Jollen mir bor äugen ljoijn. 
®ar bet} mir gotte§ güete erlernten 
SSnb il)n nit alfo tefterlid) fdjenben 
Sttit bnferm bnnü^en fluten bnb ferneren. 

155 gürbar, fo mollen mir meiter ljören, 

W> biefte§ bödjterlin ju fedjs jaljr fam, 
2)ie peftilenjj iijm fein leben naljm 
Su Safell in ber fierbenS jeit 17 ), 
5)afelbft e§ nod) begraben leit. 

leo ©ott beriet) bn§ aud) ein gnebigS enbt, 

5)amit bnfer tramren ju freiibt fidj menbt 
SSnb mert bon gott bn§ allen befdjert, 
28a§ gutö ju feel bnb leib gehört. 
2)a3 bitt bnb münfdjt eüd) Qörg ©djmarfcerbt :c. 



3. 140 fünblid&em 

15 ) »gl. £u!. 12, 47. 

16 ) Äefjrauä. 

") «gl. über bic $c|t in SBafel 1639—1541 u. a. SBaSterifdje ©tabt- 
unb Sanbgefdjidjten aus bcm 16. Safjrl)., fjetauSg. bon 93ujtorf-2falf- 
cifen 2. ©cft ©. 62 f. 



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187 

(Erläuterungen. 

3)a3 bon ©djtoarfcerbt gefdjitberte ©reigniS mar am 
7. 3ufil538 ©egenftanb bcr Unterhaltung in £utf)er§ Jpau§, 
tute bie folgenbe 2tufjeid)nung 2tnton £auterbadj§ jeigt: 
„Philippus [Melanchthon] Rector recitavit miraculum in 
patria sua Bretten factum nuper, quod puella de altissima 
turre delapsa incolumis permansit, eamque illico post lapsum 
in altum prospexisse, timens, ne pater vidisset. Respondit 
Luther: 2Ut)ie ift fet|n teuffei getoeft, ©onnbern ein engel ga* 
briet" 1 ) ©et)t man ber Duelle nadj, aus ber 9Keland)it)on 
feine Äunbe bon bem SBrettener @efd)et)m§ fd^öpfte, fo !ann 
laum ein gtoeifd befielen, baft c3 münbfidje ^adjridjten toaren, 
bie er gelegentlich feinet 33efud)§ in feiner ipeimat im ©ej> 
tember 1536 erhielt 2 ). 33emerf entert ift ber bon iljm et jaulte 
3ug über bie Haltung be§ JfinbeS, ber in ber Srjäljlung feines 
»rubere fef>lt. 

®er ©djauptafc be§ ©reigniffeS toar ber aus fpäigotifdjer 
Seit ftammenbe *ßfeifturm ju ©retten, ntdjt nur ber Ijödjfte, 
fonbern audj ber ttridjtigfte 93erteibigung§turm ber bi§ jum 8af)re 
1689 befeftigten ©tabt unb bon bem SKarftpiafc nur burdj ba§ 
im 16. Qa^unbert fogenannte *ßfeifturmgäf$tein getrennt. 8 ) 
Qn feiner gegenwärtigen ©rljaltung ftetft fid) ber !Eurm al§ ein 
trierfeitige§ 2Rauergeljäufe bar, ba§ fid) über einem naljeju qua* 
bratifdjen ©runbrifc ergebt. 2tn iljrer 9tuf$enfeite meffen bie 
nörblidje unb [ffibtidje SRauer je 7,95 m unb bie öfttidje unb 
roeftlidje je 7,55 m SBreite. S)ie 2Rauern f)äben eine fotdje ©tärfe, 
ba$ für ben unteren Qfnnenraum an SBreite nur übrig bleiben 
3,37 m im Sorben, 3,32 m im ©üben unb 2,85 m im £ften unb 
SSeften. S)ie jefcigc ©efamt^ö^e be£ !Eurme£ beträgt an ber 
fßorbfeite 25,80 m. 3)a3 äußere ÜJJtauertoerf befielt an ben Äanten 
au§ Äeuperfanbfteinquabern unb fonft au§ §auptmufdjelfaff, 

*) SSgl. ©eibemann, 2tt. Slnton £autetbad)3 £ag,ebud) ©. 96. 

2 ) Über feinen SBefud) »gl. öorljer <5. 43. 

8 ) $er 2fo3brud finbet fid) 3. 8. SBerainfamtnlung 931. 25 *, 54 *>. $ie 
©t. ftatljatinapfrfinbe fjatte in biefem ©ägdjen tfjr $au3 famt §oftaite. 
8gt bafelbft 8t 25». 



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188 

baS innere SJtouertoerl bis jur $ölje bon 3,40 m aus ©anb* 
fteinquobern unb toeiter oben aus bem genannten SMfftein. 
©er unterfte Qftnenraum fdjliefct mit einem Sonnengetnölbe ab, 
beffen ©Reitet 7,41 m über bem gufcboben liegt. £tefeS ©e* 
laß erhielt etft im 19. gtijpfymbert an feiner ©übfette einen 
©ngang, toäljrenb eS urfprünglidj nur bon ber im ©etoötbe 
auSgefparten Sude jugänglidE) mar. Unmittelbar über bem ®e* 
tüölbe öffnet fidj ungefähr in ber SRitte ber öfilidjen SKauer ber 
urfprünglidje ©ingang jum £urm, befteljenb aus einem ©ang 
mit einem runbbogig abgefd£)loffenen Sürgemänbe an ber 2lufcen- 
feite, baS laut S^^^ft im %oü)ie 1507 fjergefteHt ttmrbe. £>ie 
£ür mißt im Sitten Jpölje (bis jum ©djeitel) 1,70 m unb 33reite 
0,65 m. gu biefem ungefähr 8 m über bem Srbboben gelegenen 
©ingang führte urfprünglidE) eine Samenanlage, toie bie er* 
galten en ©puren an ber Oftfeite beS £urmeS*bett?eifen. i ^aft 
ber unterfte Seil biefer Slnlage aus einer treppe mit£fteinernen 
©tufen beftanb, begeugt ©djtoarljerbt, ber fie als eine ©taffei 
bejeidjnet. 4 ) Dbetljalb feines ehemaligen SingangS^atte ber 
Surm nodf) bier ©todftoerfe. 91uf brei ©eiten finb @df)teftfdf)arten 
unb auf ber bierten, ber ©übfeite, jtoei größere Öffnungen 
borgefel)en, bon benen bie eine oben mit einem SfelSrücfen ab* 
fdjlieftt. 2)aju lommen nod) jtoei Heinere fdjlijjartige Öffnungen 
unterhalb beS SingangS, bon benen bie eine bie nörblidje unb 
bie anbere bie füblidje 2Rauer burdfjbridjt. SBeibe führten bem 
9taume im ©rbgefdjoft Suft unb fpärlidjeS Sid}t gu. 

©er untere 3f?aum biente im 16. unb 17. ga^unbert als 
©efängniS. SBon biefer S3eftimmung legen inSbefonbere audj 
bie bielen SBanbfrifceleien an ben, tüte ermähnt, aus Duabern 
aufgeführten SKauem ab. SSe^eid^nenbermeife toerben foldje 
Sfrijjeleien blofe auf ber nörblidjen unb füblicfjen SBanb an* 
getroffen, toetl biefe allein burdj bie genannten beiben fdjmalen 
Öffnungen leiblidj beleuchtet toaren. SSon t>en jaf)lreidjen nodE) 
nidfjt entzifferten ©raffiti feien t)ier nur jtoei Qnfd^riften auf 
ber Sßorbfeite ermähnt. 5)ie eine lautet: „1. 5. 3. 2. || id£) cafper. 

4 ) $>ie SBeaeidjmmg ©taffei = Xxeppe begegnet audj fonjt in SBrettenet 
Duellen, %. 85. SBetmnfamtnlung 931. 22 *>. 



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189 



fcf)6rt . öerman bxd) in got || bleibe bif anfenb [3 ©djtnerter] 
amen || " unb bie anbete: „H . AND || ONI . V . P. || IOH AN . V . || 
NEPOMV||CK IMIP||STE VN- || S BEI.K . . .||" ft ). 
63 ift nidjt untoaljrfdjeinlid), ba% bie erfte 3 n färift öon 
einem SBiebertäufer f)errüf)rt. Qenn gerabe um 1532 ttmrbe 
eine SRei^e bon folgen in unb um 33retten berfolgt unb aud) 
eingelerfert. 6 ) S3et ber gleiten, bie nad) bem ©djriftdjarafter 
au§ bem 17. ga^r^unbext ftammt, fann e§ nid)t jtüeifel^aft fein, 
bafc fie auf Äatljolifen jurttcfgeljt. greüicf) bürften biefe fdjroer* 
Ud) um iljteS ©tauben^ Witten l)ier eingelerfert getoefen fein. 
S)enn im 17. Igaf)rf)unbert toaren in breiten nid)t bie Satljolifen, 
fonbern bie ßtoangelifdjen bon feiten ber 3ef uiten öie ^ n Un- 
bilben unb aud) Verfolgungen auSgefejjt. 7 ) 



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^Mhih^a- Si" 











$feifiutin 



@ietn$au* 



Stift«* unb 
$farrftrd)e 



fta$auft 



S5i§ jur Serftörung ber ©tabt burcf) bie äRorbbrenner Sub- 
tt>ig§XIV. im Safere 1689 trug ber Sßfeif türm eine 33ebadjung, 

6 ) ^eiliger) Sbtboni ö(on) $(abua), 3o^on b(on) Sfcepomucf, 3(efu3) 
Sft(aria) 3(ofe)p, fte tm3 bei. 8 [ber föejt ift aerftört]. 

e ) $fll öor^cr 6.180 2tum.37. 

7 ) 8gl. »ierorbt, ©efctjidjte ber ebattg. Ätr$e ufto. 2.93b. ©.171, 
au$ Sfcif. SRüller, gejrförift ufto. 6. 18. 



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190 

bie nctd) ber Ijier mitgeteilten 2lbbilbung in 9Kerian§ 2üpo* 
Ataxia 8 ) au3 einem ©attelbadj unb einem runben Säirmdjen 
barübet beftanb. 9ln bie ©übfeite unb öermutlidj aud) an bie 
9iorbfeitc be3 3)ad}§ lehnte fidj ein ©riet an. Unter bem2)ad) 
lag bie 28of)nung be£ al§ Pfeifer, £urmmann, £urmbläfer, 
SBIäfcr ufto. bejeidjneten £urmtoäd)ter3. 93on ber erften 93e* 
jeidjnung trug ber £urm feinen Sftamen *ßfeifturm. 3 n & er 
gleichen SBBeife benannte Stürme gab e§ aud) anbertoärtö, fo in 
bem benachbarten ©ppingen. 9 ) 

5)ie SRenobation über ba§ Slmt SBretten bom ^a^re 1540 
enthält nur jtoei furje SBeftimmungen über bie 2tnfte!Iung be3 
Surmbläfetö unb feine 33efolbung. 2)anadj mürbe ber „tljum* 
toedjter" nrie bie übrigen ftäbtifdjen Beamten unb ©iener bon 
bem gaut, ©djultijeifc, ben 93ürgermeiftern, bem ©eridjt unb 
tRat eingefefct unb toax bie ©tabt fdjulbig, bem „Sfyurn SKann 
ober SSläfcer" 2Bof)nung, Neuerung unb bie eine §älfte be3 
©eljalteS gu geben, tüäljrenb bie anbere ber Shirfürft burdf) feine 
SBrettener Seilerei jaulte. 10 ) 3ft ^ er au f eine „orbmmg" unb 
„ein§ 33läfer§ beftaflung" oernriefen, fo ift mir ein berartigeä 
©tücf aus bem 16. gafyrljunbert nitf)t befannt geworben. 3)a* 
gegen finb au3 bem 17. 3aljrf)unbert 33eftimmungen über bie 
Obliegenheiten unb ben gib be§ £urmbläfer§ erhalten, bie fid? 
ttermutlid) bon benen im Qa^r^unbert borljer nidjt toefentltd^ 
unterfdjeiben. Qn SBetradjt lommt tyauptfädjlidj ber folgenbe 
$Ibfdjnitt: „ein tfjurn bläfer ift fdjulbig, be§ tagS unb öormtt- 
nadjt bie bortoadjt uffm *ßfeifftf)urn juberfeljen unb in fonber* 
Ijeit up feüer ein toadjtfameS aug ju galten, audf) bet) galten 
ber toadjt nadj oerfliefung jeber ftunb bie glocfljen gießen unb, 
toann feüer ausgebet, mit foldjer glod ein getotf$e§ jeidjen geben, 
audj nidjt of)n angemelt betj l)errn ambtfdjultfieift, antoalb 11 ) 
ober burgermeifter au£ ber ftabt geljen unb, toann er befcen 



8 ) Sßgt. Topographia Palatinatus Rheni et Vioinarum Regionum . . . 
%n Sag gegeben 8nb Verlegt burd) 2Jtottfjeum 2Jtenan 1645, £afel $u <S. 14. 

9 ) 8gl. 8eraittfammlung 931. 77 K 
10 ) 8gl. bafelbft 81. 18 »f. 

u ) 8flt barübet öorljet ©. 70. 



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191 

erlaubnuä befommt, burtf) eine tüdjtige perfon bie toatyt Der* 
fetjen taften, atte tag morgend unb abentS na<f) ber tljor gtoden, 
auä) mittags umb 12 uljr au3 einem pfalmen ober geiftlidjen 
gefang bret) gefejj btafen unb, fo reifenbe ju pferb ober in 
frieg§läuften fcölder ber ftabt fi<f) nähern, foMje burtf) anbtafen 
lunb madjen, belegen nadjgef)enb3 ba§ inljanben Ijabenbe 
fäljtdin gegen ber ftrafcen, fcon mannen bie ju ^ferb fommen, 
gum fenfter uffm tfyurn au3 ftedfen, bamit ein jeber in ber ftabt 
baröon möge nac$ri<f)t belommen." 12 ) 3)iefen 2H>fdjnitt ergänjt 
bie geuerorbnung mit ben beiben ©ä£en: „1. $)ie toa<f)t uffm 
Sßfeifftljurn (afö toeldje meifienS ju ufffidjt tragung be£ feuert 
baljin befteffet) ljat, fo balten fie ein fefier§notf) getoafyr ttrirb, 
mit ber glocfljen alborten (türm ju fragen, jebod^ fofdje§, be* 
bor bie notlj fid) nid£)t ttrirdttid) erjeiget, bamit uralten; folte 
fetbe aber burtf) unfleifc leine anjeig tljun, ttrirb fie na<$ ber* 
bienft bie ftraff ju getoarten tyaben. 2. @o balten uffm $feiff* 
tf)urn bie feüerS notlj burdj bafige glocfljen anjeig gef<f)ieljet, 
foll ber 2Köf$ner ottert fein, bet) continuirung be§ feütö fid^ in 
bie firdf) ju begeben unb bie grofte gloden fofang ju teilten, 
afö bie brunft mähren nnrb." 18 ) 

©er £urmbläfer äRet<f)ior Steuert ftfjeint f ein SBrettener 
getoefen ju fein; toenigftenS ift mir in ben Quellen au£ bem 
16. Igaljrljunbert lein anberer SCräger biefeS SRamenS begegnet, 
dagegen mar feine grau Slnna §albmai)er ein ©tabtfinb 
unb bietfeidjt bie ©dtjroefter be§ 1540 na<f)tt>ei£baren2nejanber 
Jpaibmet) er 14 ). 2)af$ biefer nidjt iljr SSater unb ber bon ©djtoar fc* 
erbt ermähnte SKrjt mar, mödjte idj barum glauben, roeil %a* 
lob, ein ©oljn 2llejanber§, erft am 6. Januar 1566 ^od^jeit 
ljielt. 16 ) 5)ie unmittelbaren SRadjfolger SReuertS entjiefien ficf) 

") Sßfll. fcofumente unb Urfunben 93t. 88a. $er 2tbfd)nitt finbet fid) 
mit einigen, jebod) für bie <5ad)e unmefentlidjen 2lbmeid)ungen auti) 
93tetten, SRattjauS, ©tabt ©retten, 3)ocumenten 93ud) anno 1691, 1717 
931. 167 a. 

M ) %%l $ofumente unb Urfunben 931. 92*>f- $er Sttenjteib, ben ber 
93täfer gu teilten ljatte, bafetbft 93t 98». 

u ) 8fll. 93erainfatmnlung 931. 34 K 

lb ) Sgl. Staubud). 



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192 

meiner ffenntnte. Sßoljt ober fann bon 1574 an eine ganje 
Steige bon £urmbiäfern nadjgettriefen werben, nämtid) 1574 ber 
„Sfjurman" SKartin äRütier aus Untertürf^eim 16 ), 1581 ber 
„Sfyurnbtäfer" ©ebaftian Sibelfinger, ber früher „Srom* 
meter" mar 17 ), 1584 unb 1585 ber „£f)urnbläfer" 3)abib 
Stremer 18 ), 1595 ber „Säumer" Seonljarb £et}mbad) 19 ), 
1598 ber „azurner" äRidjaet Äremer auSSßembing 20 ), 1602 
ber „turntoedjter" Seonljarb ftammerbad), bennutiidj ber 
öortfin genannte §etymbad) 21 ), 1603 ber „(Statt Satrnman" 
2Sil^eIm9fiofenbre^er 22 ), 1619 unb nod) 1642 ber „Surner", 
„SJjurnbläfer", „Statt Sljurnbtäfer", „tibicen" SHatt^äuSober 
2Rattt>ia3 ©oftelter, £offetber, fco^felber, ©off- 
kalter, £od)berger au§ STCeuftabt a. £. 28 ), bis Sßofcember 1653 
ber „Stürmer" 5R. SR. 24 ), 1663 ber „turnbläfer" ^Hxpp ©d)er* 
ling 26 ), 1666 ber „Pfeiffer" fta§par SBilfer 26 ), 1669 ff. ber 
„Sfjumbläfer" ober „SLljurnbläfer tatb SKuficant" *ßeter ©ein* 
rid) 83üf)Ier 27 ). ©iefer, geftorben am 5. September 1693 28 ), 
toar ber lejjte Surmbläfer. 3)enn 1689 brannte ber £urm auS 
unb tourbe ljernad) nidjt toieber in ber alten Sßeife ljergefteflt. 



16 ) ©gl. Saufbud) 24. gebtuat 1574. 

17 ) Sgl. Saufbud) 2. tytil 1571, 3. Slugufi 1581. 

") Sgl. £aufbudj 16. gebtuat 1584 unb 20. Stejembet 1585. 

19 ) ©gl. Zaufbu$ 2. SRoöembet 1595. 

") Sgl. £aufbuc$ 11. 3uni 1598. 

21 ) Sgl. fcaufbud) 12. ^ejembcr 1602. 

M ) Sgl. Staubud) $e$embet 1603. 

23 ) Sgl. fcaufbud) 24. fjebruar 1619, 30. SRoöembet 1621, 11. Suli 1624, 
19. Buguft 1629, 22. DItobet 1631, 8. Dllober 1633, 23. 3uni 1636, 24. Sunt 
1637, 10. 9l&t* 1641, 13. 2Rai 1642. 3m Saljte 1652 lebte et nt$t tnelp. 
$enn am 19. 3anuar 1652 oetljeitatete fi(f) feine SBtttoe toiebet. Sgl. 
Xraubudj. 

24 ) Sgl. fcotenbud) Sfcobembet 1653. 

25 ) Sgl. £auf bu# 13. «uguft 1663. 

26 ) Sgl. £otenbud) 25. 27törg 1666. 

27 ) Sgl. £otenbu$ 10. 3uli 1669, 15. DItobet 1670, 30. Stuguft 1673. 

28 ) Sgl. £utl)etiföe3 SHtdjenbud). 



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193 



„Sefdiluf bct „€r$e(ung ber Selegerang bet Statt 

»retten 1 '* 

a) ältere gaffung. 1 ) 
2Baf$ tft auff erbt, baft gott meljr ljafft, 
San tvex auff tnenfdjen l)üff fidj lafit 2 ), 
Surc$ tyoffarbt, fterd, getoalbt bnbt reid)tl)utnb 
Sen toeg ber gnaben toenbett fcmb, 

5 SSergift barbet) göttlicher ef)r, 

Sern gefd)idjt tüte *ßettro bff bem nteljr. 
San toer nit fejjt fein finn tmbt mutt 
3n gott allein, baft oberft gutt, 
SSnnbt fidjt all troft tmnbt Hoffnung ba f 

10 Sem gef<$id)t, ttrie manic^em mef)r gefdfya. 

Ser nit jn gott tjofft feftiglid), 
Se§ aljnfdjfag ging ben feeb&en gleidfj. 
Se§ gibt Sauit ein gutte tetyr 
SSnbt fpridjt: 28o nit gott, tmfer fjerr, 

i5 Sie ftatt mit fletö betoafjren tljutt, 

Sa ift bergebfid) toadjt bnbt ljutt. 
SBljnnfijjlidj toürbt gefegt ein baulo, 
28o gott nit gibt fein tyilff barju. 8 ) 
Se§ gteidj alles, ba% je namen tyatt, 

20 Se§ aljnfang fam auft gotte§ gnabt. 

Safe loürbt feiten bei} bn§ betljracijt. 
San tüefttt<$ eljr, fjoffarbt bnbt bracht 
Saft menfdjlidj fleifdj balbt ober ttrinbt, 
2San e§ ein toenig fidj felbft befinbt 

25 SSnnbt loürbt auf* fretjem mut öerf)örbt 4 ), 

©teidf) nrie ®ua 9tbam bewarbt. 



*) »gt. öotfjet e. 111 f. 

2) lafft = anbettraut, betläßt. $q{. ® timm o. a. D. 6. 93b. 6p. 223. 
8 ) Stf. $f. 127, 1. 
4 ) berljötbt = betörtet. 
SfcfT. SRüIlet, Georg ©djtoatfcerbt. 13 



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194 

2Hfo geljte bem, xott gotteS bergifft 
SBnnbt fid) femeä l)ol)en ftanb§ bermifft, 
SGSic bn3 bte fdjrifft tf>utt fleiffig lehren. 

so 3)af$ fetyffer, fünig, ffirften bnbt ljeren 

3)e3 testen pfabt§ betören gar, 
3)aft mad)t, bafc man fie tut ftraffen Üjar 5 ). 
2Ban man offt ftrieff 6 ) mttt toortten ljarbt 
3ftr ljoc$ gemübt 7 ) tmbt fünbticf) arbt, 

85 ©ie ttritrben bielteidjt bauon abftoljn. 

©afe fotten aber bte prebiger tljon 
SSnnbt allen tag bljn bnber tafc 
3ftr f)erfd)afft weifen jief tmbt maafc, 
©amit bafc böte! tooll ttrflrbt regirbt 

40 SSnnbt nitt \n jftrtyumb nrirbt geffirbt. 

Slber man finbt jjjt toenig prebiger, 
3)te nit bmb jet)ttii($ güttet mef)r 
5)an bmb lieb be§ neckten bnbt gott§ ef)r 
SReben bnnbt Ijanbt boli melji bafc maul 8 ), 

45 ©tenbt bod) ju bioffen 9 ) treg bnbt fault, 

©aft ift bor je^tten aud) befdjeljen, 
28ie an ber gefd)ic$t toolt toürbt gefeljen, 
©afe jn bem frieg ber Sßfalfcgraffifdjen pljett 10 ) 
3)ie bljntreuto bor ber liebe getyt. 

so ®er SRömifd) fünig fampt fürften bnbt ljeren 

2)urd) jetytttid) ef)r tljetten begehren, 
3)af$ &f)ürfürftentl)umb $faljj ganjj aufc ju tljon, 
SBan gott föne baft tyett ju gelotyn. 



*) tyar (turren) = toagt. 2*gl. £ejet a. a. D. 2. 8b. ©p. 1686. 
•) ftrieff = jhafte. 

7 ) fy>d) gemübt = ftoljcS ©elbftberttauen, $odjmut. ©gl. ©timm 
a. a. D. 4. 8b. 1. W>t. ©J>. 3301, 2. W)t <5p. 1628. 

8 ) Ijanbt Doli mety bajj maul = fotedjen nid)t gerabe IjetauS. ©gl. 
©ttmm a. a. D. 6. 8b. ©J>. 1866. 

9 ) bloffcn = blafcn. ©gl. $. ftifd)er, <5($tt>abif($e3 SBörterbud) 
1. 8b. <5|>. 1158. 

10 ) rtctt = getjbe. 



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195 



©odf) ift ju glauben, baf$ $falfc ber jet)tt 

55 ©e3 gifftö nit ganfc getoeffen queit, 

©auon t)tc oben gefdfjrieben ftaljt, 
Saft gott Iein3 tuegS trijngeftrafft t>tn latt. 
©arumb er ftraff mit fdfjaben nam 
SSnnbt t>mb biet feiner lanbtfdfjafft fam. 

eo ©argegen tjatt fein tuiber parbt 

Sludf) fdfjaben gelitten t>ff ber färbt 
SSnnbt manidfjen man barob berjett 11 ), 
©et bafyeimen tüoll ju Jrfetyben f>ett. 
9lber alfo geljtt e§ jn ber toelbt, 

es ©aft allein ömb jetjttlid} efyr tmbt gelbt 

2TH öwigfet)tt roürbt brad^ t>ff hart. 
©ott mag3 bie ^arr 12 ) öljngeftrafft nit tan. 
©od£> fagt bie *ßfalfc gott billig band, 
©af$ er bie ftraff öerjog fo tangf, 

70 SBiß $falfc fidf) ruft jum tütbcr ftanbt, 

©amit er nitt lern aufc bem tanbt. 
28er IjetS geglaubt, ba man ttjett Ijören, 
©a& ber fünig mit fo biet fürften tmbt Ijeren 
©ie ?ßfalfc ober eilten mit groffem getualbt 

75 SSnnbt mit finanfcen mannigfalbt, 

©aft fie fön nitt fetten gar vertrieben! 
9iodj ift er bor jftne aßen {rfieben 
SSnnbt blieb ein ©jurfurft nad) alfc bor, 
Ob er fdjon etf)Iid)§ barob berloljr 

so SSnnbt jme ein tljet)l bom lanbt warbt genomen, 

©afc ift faft alte Ijertüiber fommen 
SSnnbt beffer, ban e§ getoeffen ift. 
©eS l)ab gott lob burdf) Se^fum S^rift. 
Sßfalfcgraff ^üipS, ber tobttd& g^urfurft gutt, 



3. 73 ffinig] Itieg. Sgl. §u meiner Äotteftur borget 3- 60 un *> 
SJlone ©. 16. 

n ) öcrjett = öetloten. Sgl. Sejer a. a. D. 3. 93b. &p. 318. 

12 ) bie ljatr = auf bie S)auet, auf bie Sänge. Sgl. (SJtimm a. a. D. 
4. 93b. 2. Slbt. Sp. 493. 

13* 



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1% 



86 $e§ feel gott ehrig Ijab jn ljutt, 

SKitt gnobt tmbt gunften toar geneigt 
®er ©tatt ©retljeim, tüte fid)3 ergetjgt, 
S)a er fo manidjen teueren mann, 
$uluer, gefdjofj, Met) tmbt prouian 

90 2Kitt ftetö batyn toolt orbinirbt 13 ), 

3)abet) bie burgerfdjafft gefoürbt 
3)ie gnebig treütü, gunfl, lieb tmbt glitt, 
®arju fein f)od) furftlid)3 gentübt, 
3)af$ er ju ben t>on SBretfyeim trug!, 

w S)e3 geb ber feel gott eitrig rüg!. 

SSnnbt allen, bie naä) jme regim, 
©ott toöll ju gnabt tmbt befferung fürn 
SSnnbt letzten ju bem redeten pfabt, 
darinnen gott ein gefallen ljatt, 

ioo 2luff baß aud) pefferung mög! enftaljn 

3m fonbt tmber bem gemeinen man 
SSnnbt toerbt nodj gottcä toorbt geleibt, 
©afj öerlet) ön§ gott jn ehrig!et)bt 
2)urd) feinen aller f)et)Iigften namen. 

105 gott, begnabt t>n£ armen, amen :c. 

b) ©d^lug ber jungem gaffung. 14 ) 

77 Sßfalfcgraff $f>üit)3, ber IöbIidE> Stjurfurft gut, 

2)ef$ ©eel ©Ott etoig Ijab inn l)ut, 
Sölit gnab fcmb gunftenn toar geneigt 

so 2)er ©tabt 33rettl)eim, tüte fid}3 erjeigt, 

5)a er fo manchen tfyetüren 2Jlann, 
?ßuluer, gefdjofj, biet) tmb Sßrouianb 
3#it fleifc batjin tool orbiniret, 
Färber) bie burgerfdjafft getyürt 

85 2)ie gnebig tretu, gunft, lieb tmb gut, 

2)arju feinn tyocf) furftlid) gemüt, 



19 



) Sgl. 2Rone ©. 6. 
14 ) »ßl. borget ©. 111 f. $ie 3cilen 79—105 finb nodj ungebtudft 



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197 

®af$ er ju ben bort 93rettenn trug. 

®ef$ geb ber ©eet ©ott eitrig rüg, 

SSnb attenn, bie nadf) im regirenn, 
«o SSött ©ott ju gnab tmb befferung fürn 

SSnb leudjtetm ju bem redeten Tßfabt, 

darinnen ©Ott ein gfallenn tyat, 

Stuff baft audj befferung mög entftatjn 

Qm Sanb bnber bem gmeinen SRann 
95 $nb »erb npd) ©otteS toort geleit. 

$af$ beriefe bnufc ©ott inn ©nrigfeit, 

SSff baft fein iKamen »erb geetjrt, 

Sarju fetnn göttltd£)3 lob gemeiert. 

2>af$ bitt bnb ttmnfdjt ©örg ©d)tt>arjjerbt. 
loo 2flf$ mann jeft funffeeljenn tjunbert bnb bter Öftre, 

SBirtenberg mit medjtiger ®rieg§fd)are 

93rettenn betegert 2Ronat3 frift. 

Gin Solei, bem nodj nit fromleit brift, 

$af$ mag mit @otte£ tyilff bnb tjannb 
los S)em feinb erjeigenn SBiberftanb. 

3. 

Cittull tmfers euigen Ferren vnb erlöfers vnb feelig« 
madtcts, 3efu £l?rtjit tc. 1 ) 
$)er allmäd£)ttgfte, allein toeifjefte, allerburd£)leücl)tigfte bnb 
bnbbemrintlidjfte jttrft bnb Ijerr, fyerr 3efu§ ßtjriftuS, wahrer 

5 gott bon ettugfeit, gehonter !at)fer ber Ijimmellifdjen ljerrfdjaljren, 
ertoelter löntg ju 3* on &** k^ 8<* n t3en erbobenS [sie], ju 
allen jeiten metjrer ber d^rtftlid^en firdjen, eitriger l)ot)er priefter 
bnb erjjbifdjoff ber feelen, djurfürft ber itmt)rf)eit, er£f)er£og ber 
eljren, ljerjjog be£ lebend, marggratoe jue Serufalem, marg* 

10 grait>e in Qubea, burggrame in ©alatia, fürft be3 friebenS, 
gralue juSBettjleljem, fret)ljerr jue 9iafcaret, oberfter friegä* 
Ijelbt fetner ftreitenben firmen, ridjter ber ^eiligen horten, 



3. 8 etfcfjettoQ 8. 11 obetjten 

*) 9SgX. ju biefer unb ben folgenben üßummetn öorljer ©. 119 f. 



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198 

triumpljirenber fiegäfyerr tmb bberttrinber tobtö, bcr fünbcn bnb 
be§ teüfcfö, fjerr ber fjerrligleit ünb geredjtigfeit, Pfleger ber 
i5toittipen bnb ttmijfen, troft ber armen t>nb betrübten, ridfjter 
ber lebenbigen önb ber tobten bnb be3 fjimmellifdfjen t>atter§ 
gefjeimbfter tmb toertratoeper ratlj, bnfcer aller gnebigfter fdjüjjer, 
IjerfcaHerliebfter tmb getrennter Ijerr tmbt gott 2c. 

4. 

Sefitfdjlanb, band bu beinern gott, 

2)er bir foldf) leütl) geben ljat, 

$ie bid) für falfdf) abgotterei) 

©elefjrt, toa£ ber redjt toeg fetj, 
& $a§ bu ntögft fennen Sefant S^rift, 

®er für tmfj aß geftorben ift. 

®urd) regten glauben iljm öertraro, 

Stuf fein toort feft önb fedlid) batu, 

©arburd) bu ntögft im fjtmmelreid} 
io SSnb feinen engelln toerben gleid). 

©onft ttrirbt er bn§, ttrie fdfjon öorljanben, 

SDWt allen laftern önb mit f Rauben, 

SRit allem öbel bberfdjütten, 

SßeldjeS bu fonft tooljl löntft fjon bermitten, 
i5 SRit tfjetorer jeit, mit Weg bnb fterben, 

SRit branbt, morbt bnb raub ganfc toerberben. 

©oldjS Ijat tm£ oft ber felbig mann 

2). SRartin Suttjer gejetget an, 

SRit bem tm§ allen gott ber fjerr 
«o ®a£ ettrig leben aud) befdjer. 

S. 7 ted&tem 8- 17 SRalje liegt eS, „fettig" in „fellig" ju änbern 8- 19 Klient 

5. 

SBan bu tfjuft, tooß man ttrill, 
93eIombftu balbt ber freünbt Dil. 
23an bu aber bie toaljrfieit feigen toilt, 
©o ift bie freünbtfdjaft balbt toerftriljtt. 



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199 



6. 

£nmcfenf|eit bem menfdjen nimbt baf)in 
SSernunft, öerftanbt, aß fein finn. 
3um groben tljier bnb fdjtoadjen mann, 
3um narren btdj bolfaufen machen lan. 
3. 1 bcn 

7. 

(Sin ritterliche tfjat einer tljut, 
©er [treit für ba3 batterlanbt gut. 
©arburdf) hrirbt gefdjüjjt man, toeib bnb finbt, 
SBetöje be§ batterlanbtä befeümungg 1 ) feinbt. 
Siedet, gotteS bienft, gefefc, judjt, policet) 
SBirt Ijiemit befdjirmet frety. 
griebtlidE) ein jeber fein narung treit 
2Ban ber feinbt ttrirb bertriben toeit. 
8- 2 für] tmeber 8- 4 befefitnugg 8- 7 treib 

8. 
Sßein lieber foljn, ba3 ratlj id£) bir, 
33itt, bu tüoleft folgen mir, 
23)U nit ttrieber bein batt erlaubt! 
Qan foldjeS ift bir ein grofe fdjanbt, 
©ie einem öolgt biß in ba3 grab. 
S)ie leljr bu öon ben alten f)ab! 
8- 5 einen 

9. 

®a£ tmtterlanbt ift fo füg, 
®a£ id) feiner gebendfljen muß 
3Rein lebenlang tmb jmerbar 
SSnb fan fein nit bergeffen gar. 
3. 3 2Rein] (Sein 

©ott allein bie eljr. 



i! 



l ) „befeümungg" äljnlidj toie Umfäumung. 



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Dritter Seit. 



2$efte t?on bem 23rieftDed}fel (Beorg 
Sdjn>ar$erbts unb Philipp Znelandjttjons- 



Unter bcn nad) Saufenben jäljlenben ©riefen, bie int Cor- 
pus Reformatorum, bon Söinbfeil 1 ), Äraufe 2 ) unb fonft ber* 
öffentlid^t finb, wirb lein einziges bon ben ©djreiben angetroffen, 
bie 9WeIand)tl)on an feine ©efdjnrifter unb ©djtoäger richtete 
unb bon itjnen empfing. S)iefc auffällige Sfttfadje finbet, fotoeit 
$0leland}tf)on in 33etrad)t lommt, in feiner ©ett>oljnf)eit, nur 
einen Seil ber erhaltenen S3rieffd)aften aufiubenmljren, itjre @h> 
Härung. dagegen f)at man allen ©runb anjuneljmen, baß jtuar 
beffen ©efdjnrifter unb <5d)tüäger gleidj feinen meiften greunbert 
unb ©tffülern bie itjnen bon it)m jugegangenen brieflichen 2Kit* 
teilungen fammelten unb hrie foftbare ©d)ä{je hüteten, biefe 
aber infolge ber toedjfefooflen ©d)idffale, benen bie SSermanbten 
$0leland)ti)on£ im Saufe ber Seiten unterworfen waren, in 
ber ipauptfadje jugrunbe gingen. SBenigftenS ift e£ mir bei 
meinen bieten 9tad)forfd)ungen nadj ben nod£) ungebrucften 
©tücfen be3 aReland|tt)on'93rieftüed)feBbi§t)er nid)t gelungen, 
meljr als fümmerlidje SRefte bon ber ftorrefponbenj ättrifdjen 
2Relandf)tf)on unb feinen nädjften fübbeutfdjen fjamilienange* 
porigen ju ermitteln. 

3laä) mannen Sßanberungen, toobon bie fd)led)te @rt)altung 
jmeier S3riefe 3eugni3 gibt, gelangten im borigen ^aljrljunbert 
bier an ©eorg ©djtüarfcerbt unb gtoei an Sßeter iparer 
gerichtete ©djreiben 9Jlelanä)tf)on3 in bie ©tabtbibliot^el ju 
©t. ©allen. 8 ) ®a mit ifynen äugleidj ein SBrief be3 S)abib 

*) ®fll. &• ®. SBinbfeil, Philippi Melanohthonis epistolae, judioia, 
consilia, testimonia etc. 

*) Sgl. (L ® taufe, Melanthoniana. 

s ) Über bie SBrtefe 2Relandjtl)on3 an ©arer t>g.l. borget ©. 156 
2lnm. 81. 



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201 

<Sf)t)träu£ an ©igiömunb SRelandjtljon öom 25. ©ejember 
1554 nad£) ©t. ©allen lam, fo tjat man in iljnen hwljrfcJjein* 
lid) Slefte öon ber SBrieffammlung, bic bcr ©ofjn @d}toarj3* 
erbtS unb 9ieffe §arer3, bcr jätete $eibelberger *ßrofeffor 
©igiämunb SRelandjtljon, öeranftaltete, ju erlernten. 2ßit 
ben erwähnten unb Ijemadj abgebrudften fcrier dummem ift aDe3, 
toa§ idf) t>on ben fetteng 9Jleland£)tljon§ an feinen ©ruber ge* 
ridjteten Schreiben bisher auäfinbig machen fonnte, aufgejagt. 
3tt)ar veröffentlichte 3ot(. gr. SJBtlt). Sifdjer nodj jtoei »eitere 
SBriefe, bie er „in einer alten SSuIgata öon 1543 ^intenan ge* 
fdjrieben" fanb, inbeutfdjer Überfefcung 4 ), aber e§ gehört nidjt 
triet baju, um in ifjnen, bie angebüdf) toäljrenb be§ Sßarburger 
ÄottoquiumS 1529 unb be§ 2lug§burger SReicptagS 1530 entftanben 
finb, $alfd£>ungen ju erlennen. Sßamentlidf) geigt bie ©teile be§ 
einen ©djreibenä „$ie beiben SÄänner, ßutljer unb Stoingli, 
fönnen nidjt übereinlommen, tt>eld£)e£ bodf) mein fel)nlid£)fter 
28unfd£> toäre" ufw. ba£ gerabe ©egenteü t>on9Jlelanci)tf|on§ 
ttrirflidEjer Slnfdjauung unb Haltung in SRarburg. 

SSon ben S3riefen, bie ©djtoarfcerbt birelt an SRelandj- 
tljon fdfjrieb, fdfjeint lein einjiger in Original ober 2lbfd)rift 
erhalten ju fein. 5 ) SBelaunt ift mir nur ein ©(^reiben be3 
Sörettener ©dE)uttt)eifeen an ®at>ib (5f)t}träu£ öom 8. ^uli 1550, 
beß mittelbar aud) 2Reland£)tf)on galt unb barum Ijernacl) jum 
2lbbrudt gelangt. ) 

*) $8f- 3°k 2fr. SBit^. £if d)er, <ßt)iliW 2Mancr)tyon$ ütbtn 2. Stuft. 
(1801)©. 194 ff. SluSSifdjer finb bie beiben Schreiben abgebrueft tum £art- 
f elbet, Melanohthoniana Paedagogioa <5. 37 f. 9fr. 14 unb 15. (£t)tijticm 
Sßiemetjer, WlipP Seeland) tljon imgafjre ber 2lug8burgifcr)en Äonfeffion 
1530 @. 22 f. 9fr. 12 teilt nur ben angebtidj in StugSburg gefd&riebenen Sörief 
mit, jebodj in einer Überfefcung, bie oon ber >Cifcf)erS toefentlicr) abtoeicr)t. 
$gt. aucr) Ziemet) er a. a. D. @. 117. 3u @. 22 2lnm. 1. — $>a3 ttuSIunftg» 
bureau ber 2>eutfdjen S8tbIiotl)eIen §u Söerlin In'elt auf meine Söitte ljin eine 
flhmbfrage, um ba§ öon £ifd)er ermähnte SBulgataejemjriar §u ermitteln, 
jebodj oljne erfolg. 

6 ) Über bie oonSDlelandjttjon gelegentlich angesogenen SBriefe feinet 
SSruberS bgt. bortjer @. 38. 

6 ) iJhtr ein fleine§ ©tüd au3 biefem Schreiben ift gebrudt Corpus 
Ref. vol. VII ool. 635 sq. Sinnt. * 



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202 

Stuftet bem enbgfiltiflen Xejt ber ©riefe 2ReIandjtf)on§ 
teile id) aud) bie bon iljm anfehtglid) (jefdjriebenen, aber tyetnad) 
hrieber getilgten ©teilen in <. . .) mit. 

1. 3Reland)tl)on an ©eorg ©cf)toarfcerbt. 2Borm§ (1540) 

9ioöember 25. 
ffiemgrbarnöeorgioSuar^erb^urgermeijlern^juSretten, 
meinem fruntlidjen, lieben brnbet. 

S. D. Precor, vt deus, pater Domini nostri, Jesu 
Christi, qui est pro nobis factus victima, det tuae coniugi 

5 honestissimae foelicem partum. 2 ) Quod autem scire cupis, an 
diutius mansuri simus hie, existimo nos ante Januarium 
non abituros esse. 8 ) Vix adhuc initium factum est, et spes 
est tarnen de aliquibus articulis posse concordiam con- 
stitui. Multae et magnae causae sunt. Si initia erunt iam me- 

10 dioeria, postea de ceteris articulis etiam poterit deliberari. 
Quare si voles huc venire, prius expeetato partum tuae 
coniugis, postea poteris venire. Mecum sunt Franciscus, 
quem nosti 4 ), Brentius et alii quidam tibi ignoti 5 ). Sed 



g. 8 ) tarnen (aliquos articulos) de u ) Quare (non) si 18 ) nosti (et) 
Brentius 

*) Über ©<f>roar6erbt aB SBürgermeifter ögt. borfjer ©. 71, 82. 

2 ) Über ©djtoarfcerbtS etfte grauen na $ed)et rgl Dotier 6.31 f. 
3m Jgaljre 1540 rourbe bet jüngere Sßljilipj) ©djroarfcerbt geboren, 
©gl. oor^er ©. 33. 

8 ) 2Relandjtljontrafam31. Dttober 1540 in SßormS ein. 83gl. Corpus 
Ref. voL III col. 1131. 9tod) OTbrudj beS ÄofloquiumS reifte er am 
20. 3<muar 1541 roieber in bie #eimat. SSgt. ibidem vol. IV p. XI, 
SBinbfeil, Philippi Melanchthonis epistolae, judicia etc. p. 528 sq.; 
ber Ijier öeröffentlitrjte SBrief ftammt au3 bem Qaljre 1541 unb nidjt, n?ie 
SBinbfeil annimmt, au§ bem 3^re 1539. 

4 ) granj SBurfljart, furf. fädjfifd&er ftan#er, ber jufammen mit 
2fteland)tljon unb ben anberen fur{äd)fif(r)en SCbgefanbten in SBormS 
weilte; ögl. u. a. Corpus Ref. voL III col. 1161. ©trjtoarfcerbt machte 
bie SBefanntfdjaft SBurffjartS, als biejer 1524 mit Seeland) tljon nacr) 
Bretten gefommen toar. Sgl bortjer ©. 41. 

6 ) Über aSrenj, ben Vertreter bon <3djtoäbifd)*#afl, unb bie fon* 
fügen proteitantifdjen Vertreter in S&ormS bgl. Corpus Ref c. col. 1161 sq. 



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203 

omnes te amant propter virtutem tuam, quam et a me, 
16 et ab aliis praedicari audiunt. Pecunia nondum opus habeo. 6 ) 
Bene vale, die Catharinae, Wormatiae. 

Philippus, frater tuus. 
Fortassis Joachimus ad te veniet ex Tubinga, vt 
huc prof iciscatur. 7 ) Huic poteris te adiungere, si tibi erit 
20 commodum. 

Original, Sßajrier-golioblatt. ©iegelftmren erhalten. 

<5t. ©allen, ©tabtbibliotbef. *ßfjotograjrt)ifd)e SBtebergabe beS Originale 

Bretten, SDfcelan$tl)on^ebäcf}tmgl)au3. 

3. 14 ) Sed (omni) omnes 

6 ) ©8 fjanbelt fidj um 2ft c landjt ljon$ ©ut^aben bei feinem SBruber. 
$gl. borljer ©.46 f. unb bie fotgenben Briefe SRt. 4 unb 5. 

7 ) 3oatf)im (SamerariuS, mit ©djtoarfcerbt feit 1524 perfönlidj 
belannt, befugte öon Tübingen au3, roo er feit 1636 ^rofeffor mar, 3Re- 
land)tf)on in SBormS im $e$ember 1540. $gl. Dornet ©. 41, Corpus 
Rsf. L o. col. 1214 sq. 

2. 3ßetand£)tl)on an ©eorg ©tffiüarfcerbt. (SStttenberg) 
1546 «ptit 2. 
Honesto et integerrimo viro, Georgio Suartzerd, Sena- 
tori Brettano, carissimo fratri suo. 

S. D. Carissime frater, Etsi literis Illustrissimi prin- 
cipis, Ducis Friderici, Comitis Palatini, Electoris, in 
6 patriam vocatus sum ad deliberationes de Academia vestra, 
tarnen Dux Saxoniae Elector hoc tempore statim post 
Lutheri mortem existimauit me non posse proeul pro- 
ficisci et diu abesse sine aliquo Academiae nostrae incom- 
modo 1 ). Mansi igitur nee valde contendi, vt mihi concede- 

3- 7 ) existimauit (no) me 

x ) Utodjbem fdjon einige Monate toorfjer ba§ ©erfidjt Verbreitet toar, 
Äurfürft griebridj IL tum ber $falj »erbe äfteland&tljon nad) #eibel» 
berg berufen, richtete ber Sßfaljgraf am 12. 3Mr§ 1546 tatfädjlid) an ben 
fädjfifdjen Äurfürften Sodann griebridj bie SBitte, ju erlauben, ba% 
äftelandjtljon nadj #eibetberg lomme unb bafelbft eine 3«tlang bertoeüe, 
um bei ber SReorganifation ber Untoerfität beljüfüd) $u fein. SBa^rfd^ein- 



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204 

io retur, vt aliquandiu abessem, quia fabellae spargerentur me 
nouo dogmati sedem querere. 2 ) Te oro, vt mihi scribas et ali- 
quid de Ecclesiis vestris et de Academia significes. 8 ) Dauid 4 ), 
honestissimus adolescens, recte et foeliciter discit optimas 
artes omnes, quas philosophia continet, et adiungit doc- 

15 trinam Ecclesiae. Bene et foeliciter vale, die 2. Aprilis 1546. 
Philippus, frater tuus. 

Original. Spajrier-Sfolioblatt. ©iegel erhalten/ &uf ber 2tbre[fe t»on einer 

anbeten $anb bie 3<rf)l: 25. 

©t. ©allen, ©tabtbibliotljef. *Jtyotograpf)ifci)e SBiebergabe beS Originals 

$8 retten, 2Manct)tf)on*©ebäcr)tm3()au3. 

3. u ) optimas (r) artes et (qu) adiungit 16 ) Philippus (Me) frater 



lidj trug ba3 gleite $atum auci) bog oerfdjollene ©djreiben, toomit 
gfriebrid^II. unb Ott $ einrief) 2Kelattdf)tl)on nadj ©eibelberg einluben. 
Snbcffcn fcr)lug Sodann Sfriebrici) in feiner ausführlichen 5lntto ort oom 
29. 2Rärj 1546 bie SBitte beS «ßfaljgrafen ab. Siet)e bie SHtenftücfe in: 
3eit[d)rift für bie QJefd)icf)te be3 OberrtjeinS #.$. SBb.3 ©. 116ff. (#art- 
felbcr). $gl. aud) töott, griebricr) II. oon ber Sßfalj unb bie Deforma- 
tion 6. 72. 

2 ) Stt äf)nlicr)er SBeife äußert ficr) 2Relancr)tl)on in einem an 2ftat- 
tljäuS ©ollin gefdjriebenen SBriefe. SBgl. Corpus Ref. vol. VI ool. 95. 

8 ) Ob ©crjtüarfcerbt biefer Söitte entjpracr), jteljt baljin. 3 ß ben- 
falls ift fein entforedjenbeS ©abreiben befannt 

4 ) S)aoib (SljtjträuS, ber ©oljn be3 *ßfarrer3 cum aRenjingen, ben 
(5 er) tu ar^ erbt bei feinem ©ruber eingeführt r)atte. SBgl. oorljer ©. 40, 48. 

3. ©eotg ©djtoatfcerbt an 2)at>ib ©f)t)träu3. (»retten) 
1550 Suli 8. 
S)em ©rnljafften, tootgeletten SR. ©auibt ßit^reo ju 
toittenbutg, SDttnem jnfonber lieben Ijern tmb freunbt. 

Sßein greuntftd) grüß. Siebet SKagifter ©autt. @. [^reiben 

Ijab \ä) mitt fteuben nebenbt ©igifmunbi 1 ) f ^reiben empfangen 2 ) 

5 SSnb laß eud) fjur neue jetttung hriffen, ba£ 9lo. Äai). 2ßaift. 

2fteitag3 nad£) Rannte ben 27. gunü bbernadjt alljie jn mineS 

*) ©igiSmunb ©djtoarfcerbt (SWelanctjt^on). ©gl. über il)n 
aufjer ben früher angeführten ©teilen Ijetnacr) ©. 235 ff. 
2 ) $>ie beiben SBriefe finb unbefannt. 



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205 

ftieffbruberä martintjedjelS Ijaufj jur ©rotten 8 ) gelegen 4 ), tmb 
ift ©einer SKaft. fon, ber prinfc, ©ampt fünft büen fjerren, 2ludj 
tyetjjog tyannS frtbertd) t>on ©adjfen, ber gefangen ift, jtt 

10 bnferS pfarretö 5 ) Ijaufc gelegen, aber ber Pfarrer öor ben Spa- 
niern mitt j[tne nitt reben borffen; er ift triler bebundfen nadf) 
grofferS leite, ban er t)ieuor getoefen. S)an \cf) ine ganfc toot 
befeljen, er tourt bergleitet mitt einem fenble &if panier, bty 
nadjt t)elt man gutte tvaä)t bor feiner famer, aud) ligen ft) t>ff 

i5bem boben ober feiner famer, bnb in ©uma tourt tool t>er- 
toart. 6 ) 9tfö nun Äai. 3Kai. ©ampftaga ju morgen meffe gebort, 



8 ) Übet aßattin #ed)el togl. r»otf)et 6. 17, 64, 66, 63 unb ljetnad) 
6. 274, über ba* QtojtyauS „&ut Ätone" bgl. öot^et <3. 16, 63 f. 

4 ) <3<t)toatfcetbt ettoäfjnt bie töaft, bieÄatlV., fein@ofjn ^i\ipp f 
3oljann griebtidj uftt>. ju Sötetten gelten, aud) in {einet föeimdjtonif. 
JBgl. Sßeubutget (Soflectaneen-SBlatt 42. 3af)tg. ©. 26. $ie gütftüdjleiten 
tarnen in Sötetten toot bet 5lbenbma^tjeit beS 27. jguni an unb reiften am 
folgenben Sage r»ot bem 2Jlotgenmal)l tmebet ab. $gl. ljetnad) 9Inm. 6. 

ß ) Stet Sßame beS SßfattetS, bet ben wegen beS Sprints abgefegten 
3oljann (Sifenm enget ablöfte, ijt bt^cr unbefannt geblieben. ©gl. übet 
Sifenmejnget öotljet 6. 87f. 

fl ) Übet ben Slufentfjalt 3^^ann {JtiebtidjS in Sötetten unb feine 
Hufroenbungen füt Duattiet unb JBetföftigung gibt bie folgenbe !Red)nung 
SfoSlunft: 

„SBtetta. 

greitag! btn 27 ten %\mi jutabentmalt§eit jjt mein gnebigjtet l)ette 
afljiet einfomenn SBnnb öolgennben ©onabent r»ot bet motgenmaltaeit 
mibetumb abgeteifet. 

Äudje. 

2 l / 8 gulben füt alletleigtunfifdjiüetd nadj bet fymnt etlauf f t — bpa$tn 
fut ftocffifd) — 5 1 /« pafcenn fut 100 ftebs — 10 pafcenn für 100 e^et — 
1 gulben 4 p afcenn fut buttet — 4 pafcen fut falfc — l x / 2 P a fc en f ur 8»i # 
bellenn önb gtun ftarctt — 2 pafcenn fut toeiffe töuebenn — 9 pafcen fut 
ürfd&enn — 8 pafcen fut 1)0X5 — 6 pafcen fut lofytenn — 3 pafcenn für 
efftg! — 4V2 pafcenn fut ftif<f>e buttet. 

©umma 7 gulben 9 pafcenn. 
Äellett. 

1 gulben 8 bafcen fut 46 maS tnein, jebeS maS $u Va pafcenn — 
1 gulben 6 pafcen 12 $ fut 24 maS gfutftentüein.1 $et feint 13 maS, jeber 
ju 1 pafcenn, tmnb 11 mag, jebeS ju 10 ^ — 6 pajenn fut 12 mag bit. 
Summa 3 gulben 4 gt. 12 ^. 



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206 

ritt j[r SKai. bifj gen bafjingen 7 ). Wba fjerfcog ölridE) eigner 
perfon bmb öerfjör ant>telt f ®er ©ontagS gu morgen für ben 
Äai. t>ff einem feffel getragen wart, fjette Äai. 2RaL ime bij 

sotjanb botten bnb ber tyerjjog felbft fidfj feiner Ieip§ fdjtoadjeit, 
ba£ er \x mai. nitt entgegen geritten »er, entfdjulbigt. SSolgenS 
reben laffen, ba§ er \x 2RaL bette, ba3 ljifpanijfdf) IrigSöoldj, 
toeil e3 nod) für bnb für jn feinem lanb leg tmb groffen fdjaben 
tljat, ©nebiglid) abjufdjaffen. 2° $)a£, toeil er fidf) mitt jr 

äs SKaijl. bertragen, \x SDlafi. jme bij befeftigung \m lanb ttriber 
jnraumpt. 3°, tocil er mitt jrer Sttai. bruber, bem 9iomifdjen 
^ ni 8/ i n Jtüat)ung fte, ba£ \t 2Ra. bafelbft tyerin ein gnebigfter 
mittler fein toolt, 3)er, tuo nitt, jme nitt beft fcmgnebiger befföalb 
ju fein. 4°, 3)a3 jr 2Rai feinen bruber, graff 3org bon 

so wirtenberg, hriberum begnaben tuoll it., alles mitt mer bnb 
Ijofflidjen toorten. S)oruff Äai. 2Rai. antworten laffen, 1°, too 
ba3 ©pantyfd) frieg&jolcl alfo fdjaben \m lanb tljet, xotj Ijerjjog 
anjeugt, fetten jr mai. nitt nriffen, ftj toeltenS aber erfaren 
bnb, Wo bem alfo, fid) gegen j|n bewerfen, ba§ meniglidf) fef)en 

©peiScamer. 
1 gulben 6 pajenn für fcmellcn tnrnb brotty. 
©umma per fc. 
(jammert. 
5 p afcenn fut 4 © ßiedjt. 

Summa per fe. 
gutter. 
7 1 /* gulben fut 5 Stoiber Ijaber, jeber halber $u 22 1 /, bafcenn. 3>a- 
rauff gefuttert 31 pferbt. — ©umma per fc. 

©jtra. 
4 gulben 12 bajenn ann 4 golbgulben tranndgelt }n m. gnebigften Ijem 
Verberge. — 1 gulbcn 3 ba^n jbem tranndgelt bem gefinbe. — 1 gulben 
9 bafcenn für 1 btodj, ljat mein gnebigjler Ijerr bem tturtt abfeuffenn laffenn. 
— 3 gulbcn 9 1 /« bafcenn für Ijeio önnb ffroe jnn m. gnebigften Ijerrenn 
totmb annbre Verberge — 3 l / 2 haben ljat ber 3Jtorfd)ati> feljrgelt ober benn 
iRein auSgebenn. — 3 gulbcn 3 bafcen jbem feljrgeltt ober ben SRein mit m. 
gnebigften ljerrn önb anberm gefinbe — 8 l /a pafcen tranndgelt jnnS 3ttar* 
fd&atyg ljerberg. — ©umma 13 gulben 3 l / 2 pafcenn. 

©ummarum bifes nadjtlagerä 33 gulben 5 pa^tn 12 <J." 
SSeimar, ©. (E. ®efamtard)tt>, Reg. Bb $r.5622. 
7 ) SBailjingen. 



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207 

35 folt, er beffe fljein gefallen^ fjett; tuo e3 aber tritt alfo^jüere, 
toolte jr tnai. be§ furtrag§ gar fljein gefallend fjaben. 2° folt 
er bf bem reid£)§tag tmber anmanen. 3°, ©o tuere jr SRat. 
Ijieuor be§ borljabenS bnb jtt tjanbhmg gemefen, ben ©tritt 
jttmfdE)en jrer mai. bruber bnb jme fynjulegen, aber bt) irem 

4obruber tritt bolg gefonben. 3)anod£)t motte jr mat. ttodjmafö 
fid£) bertragS bebleiffen. 4° folt er ju aufpurg audj tmber 
anmanung tfjun. $uleft reben laffen, SBeil jr Wlai. ba§ Interim 
fetten laffen bfcgon bnb befonben, ©a§ ttttt aller bing§ gehalten 
hmrbe, ob e3 ban bifcanljer bt) j[me Ijerjjogett nod£) nitt genfclidj 

45 jm toercl toere, folte er fid) bem nad£) rieten bnb ba§ galten, 
fo toolte jr SRat. inte ein gnebigfter Äaifer fein. 8 ) $iemttt ift 
ir mal für bff jogen, jeud^t bff langenau, ttjonatoert, ^ngol* 
ftat zc. 9 ) bnb hril bem Jmnfcen alle leger jeugen, barin er bnb 
bt) proteftirenben gelegen, bnb ban »erben ir SJtoi. gen Stuf jmrg 

sounb ber prinjj gen SRurenberg jieljen bnb ein jeittlang alba 
betfjarren, gott beriet) gnab. ©unft ©teet e3 merertljailS nod) 
jm ftanb, toi) \ä) eud£( Ijieuor gefdjriben. S)em ljerfeog bon 
©leue ift fein gemacht, be§ SRo. ®onig§ bodjter, einer bodjter 
genefen 10 ), bnbiftmein§ gnebigften Ijern pfalfcgraffen, ©jurfurften 

55 gemaljeltn 11 ) bff geftert montags ju Ijaibelberg mitt bi fdjiffen 
angefarn, ermeltS fjerjjogen bon Klette iunge bodjter bfjer 
tauff ju fjeben. 



8 ) Übet bie &ubien$ be§ ^etjogä Utric^ üon Württemberg bei 
bem Äatfer am 29. Suni 1550 ögt. audj #etyb, Ulricf}, $erjog &u Söürttem- 
beiß 3. Söb. @. 491, 505 unb bie bafelbjt angeführte Siteratur. 

ö ) 3>ie Drte, an betten ber Äaifer unb bie übrigen gürjlen ättrifdf>en 
©petjer unb SlugSburg töajt hielten, toaren, abgefeljen öon «retten, «at- 
fingen 28./29. Sunt, jungen 29./30. Sunt, (Solingen 30./31. Sunt, ®eifc- 
lingen 1./2. Sult, Ulm 2./4. Sali, fiauingen 4./6. Sult unb Söaltentyaufen 
7./8. Suli. «gl. SBeimar a. a O. 

10 ) $em #er$og SBilljetm V. oon 3&lid)*®(eöe unb fetner ©emafylin 
SRaria, Xodjter be$ römiföen ÄöntgS gerbinanb, tuurbe am 16. Sunt 
1550 tljr erfteS Äinb, SDtaria Eleonore, geboren, «gl. 2lllgemetne $>eutf dje 
«tograpfjie 43. «b. ©. 110. 

") 2)orot^ea, Softer be3 bänifd^en ÄöntgS (J^riftian II., mit 
grtebrid^ II. öon ber ^Pfatj fett ©eptember 1635 öermätyt. 



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208 

Sä t)att Äai. tnai. mein§ eradjtenS, tut) id) bij hierum fetbft 
f)ab fjelffen bff bij nebenflecfen infuriren, Slud) bt) ettlid) tag 

eo juuor f)inuff feinbt, biß in 5000 perfon bei} im, barunbet öff 
1000 geruftet guldjer reutter, tmb toeifj fa ne * bnb be§ prinfcen 
t)erfdjir bi) jal nitt. San fij jertrent jn ben neben fleden ge* 
legen. $u Sluf^urg liegen iiii fenblen lanb£Tnedjt, feinbt 
bij tag gemuftett toorben, fünft fagt man mir glaublid), ®a§ 

«5 ein groß gefdjufc IjernadE) ttjem, f)db$ aber nod£) nitt gefen, follen 
400 gerufter pfetbt ba£ fcergleitten, foll 4 ftunb aneinanber ju 
ßreufcenad) burdjgangen fein. $)a§ alleä toollenbt minem 
bruber ju neuer jeittung fagen. 

9Kinenbuben<3igifmunbum lf ) toollenbt, toi} \ä) binftlid) 

70 bitt, mitt ületg anhalten, bem ttrill id£) obgotttoill öon frandfort 

fcfc fdjreiben, tmb toollenb t>on minet toegen minen bruber, fein 

ljaufjfraubnbben alten 3oannem 18 ) tmb fünft alles ljuftgefinbt 

gruffen. @ud£) fjtemitt gott befolgen. Saturn 8. guli Slnno 50. 

3forg ©djttmrjjerbt ju Bretten. 

75 Original. *ßajner-?$oltoblatt. Siegelftmren erhalten. 

ÄönigSberg t. $r., ©taatSardjto, <Sdt)bX. LXII 9to. 108. 

12 ) Ober ©igiämunb ©d)toarfcerbt (2ttel an d)tt)on) fcgl. t>ort)er 
6. 204 3tnm. 1. 

ia ) 3ot)anri $ocr), geboren in bem bei #eilbronn gelegenen SlSfclb, 
toar 34 JJatjre lang Wiener (gamuluS) 2fteIancr)tl)on3. ($r jtarb 3. 9tyrü 
1553. ©gl. über itjn öorläufig £rjeobor Änapp in: ©inlabimg$fcr)rift be$ 
ftönigli<f>en Äarl3gr)mnafium3 in fceübronn 1889 ©.28 ff. 

4. 9Reland}tt)on an ©eorg ©djtoarfcerbt. (SSittettberg) 1551 

Sluguft 24. 
$@m ©rbarn ©eorg ©uarfcerb, ©djulteiS ju ©retten, 
meinem fruntfidjen, lieben bruber. 

S. D. Carissime frater. Dei beneficio filius Sigismun- 

duB 1 ) adhuc recte valet et discit, ac nondum harum vicina- 

6 mm studia bello vicino 2 ) impedita sunt. Sed propter Messern, 

x ) Ober ©igiSmunb ©djioarfcerbt (2Relandjtt)on) ögl. üorljer 
<3. 204 9Inm. 1. 

9 ) ^Belagerung SRagbeburgS, ©gl, aucr) EJlelandjtt)on3 SBemerftmg 
Corpus Ref. voh VII ool. 821. 



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209 

quae non fuit copiosa, et propter bellum frumenti parum 
est in his regionibus 8 ). In Polonia tanta fames est, vt 
aliqui inopes fame moriantur. Dens nobis adsit et mitiget 
calamitates. 
10 De Synodo Tridentina nondum scimus, an missuri 
sint aliquos eo principes harum regionum. Et nondum 
audio Episcopos Julium. aut Sidonium aut alios pro- 
ficisci.*) 

Habeo deliberationem oeconomicam, de qua abs te peto, 

15 vt, quid commode fieri possit, significes. Et si mihi potest 

in hac temporum difficultate aliquid pendi, erit mihi gratum. 6 ) 

Bene et foeliciter vale, die Bartolemei 1551. 

Scribe etiam, quis sit prior in sepulcro domini Spirae. 6 ) 

Philippus Melanthon. 

Original. <ßat>iet-gotioblatt. ©iegetfputen ehalten. 
Stuf betSlbteffe öon her $anb QJeotg ©djmatfcetbtS: $a$ ja) »ttid) 
©ifcingem 150 gulben jeden fofl tum mineS btub. gelt, actum tjetbji- 

me& 51. 

6i ®atlen, ©tabtbibliotljet. $fjotogtajj|)i[d)e SBtebetgabe be3 Originals 

»tetten, 2ReIan^t^on-©cbäc^tn^au8. 



3- 10 ) an {aliqui sint) missuri 16 ) diffioultate (§uetjfc meo fili, fo» 
bonil: m, kueiter: vestra ha) aliquid aliquid (dar) pendi 

8 ) Über bcn 2JtongeI an ©etteibe flagt HRelandjtljon aud> in feinem 
»rief an Safob 2ßitid) Dorn 27. Sluguft 1551. »gl. Corpus Ref. 1. c. 
00U 825. 

4 ) $ie Ijiet genannten »ifdjöfe finb jgutiuS öon fßfluß unb 2JH- 
djaet $elbing, jener »ifdjof öon Stounbutg-geifc/ biefet »ifdjof öon 
2Jtetfebutg. »gl. übet fie u. a. SWgemeine $>eutfd)e »iogtaptjie 25. 58b. 
@.688ff., 34. »b. ©.164 ff. 3u 2RelandMon3 Angaben übet ba3 
Grientet Äon&ü togl aud) Corpus Ref. 1. 0. ool. 820 sq. 

ß ) SBte ©djioatfcetbtS föubtum auf bet 9lbteffe unb bet folgenbe 
»tief 9fct. 6 geigen, tjanbelte e§ fid) um bie galjlung t>on 150 ©ulben an 
Uitic$ 6ifctnget. !ßäf)ete3 f. botfjet ©. 47. Übet ©ifcinget, 00m 
$et$og SBolf gang öon 3^^tücfen am 4. Sluguft 1551 ju feinem Slat be- 
tufen, togt OTgemetne $)eutfd)e »iogtapljie 34. »b. ©. 424 ff. 

6 ) !ßad> bem am 18. guni 1551 etfolgten £obe beS Sodann $*)iliW 
beutet loutbe am 23. jguni 1651 ßotenj ©eifc t>on (Fügungen (Ober* 
amt »tadentyeim) Sßriot be§ ÄlojtetS $um ^eiligen ®tab in ©petyet. »gl 

9t iL SKüUer, Oeorg ©djtoarfcerbt. 14 



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210 

5. SKelandjtljon an ©eotg ©djtuatfcetbt. (SBtttenbetg) 1552 

SRätj 25. 

&em gtbatn ©eotgen ©uatfcetb bon ^Bretten, meinem 
fruntlidjen, lieben SBrubern, ju ljanben. 

S. D. Cari88Üne frater. Ex itinere ad Synodum sus- 
cepto redii propter belli famam. 1 ) Nunc audio die 4. Aprilis 

5 conuenturos esse in vrbe Lyncea ad Danubium Regem 
Ferdinandum et filium eius, Maximilianum, et duos 
Electores Saxonicum et Marchicum.*) Vtinam pax fiat! 
Queso te, vt pecuniam doctori Vlrico Sicingero 8 ) solui 
eures et mihi significes, an solueris. Etiamsi non erunt 

10 nondinae Francofordianae, mitti ei potest peeunia jn op- 
pidum fttotibtut, vbi aulicus est Ducis Wolfgangi. Et 
notus est multis Wormaciae. 4 ) Beete valent filii tui ambo 

g. B ) esse (Regem Fer) in 

©tuitgatt, %t% $au8* unb ©taatSatdjto, 2Htcn be$ ftlojter$ $en!enborf. 
Übet [Reutet, ben ©ertoanbten 3Reland)t!)on$, t>gl. Dornet @. 10 ff. 
SRad)rtd)ten übet ba« ftfojtet jum tyg. ©tab in Speyer f. Chr. Lehmanni 
Chronica bet greljen ffieic§$ ©tabt ©petet ©. 603 f., töemling, Utfunb- 
lid)e ©efd)id)te bet ehemaligen Abteien unb Älöjlet im jejjigen [Rtjetnbatjern 
L^e« ©.169 ff. 

1 ) ©enauet al8 Ijiet gibt Seeland) ttyon in einem gleichzeitigen an 
ben Äönig (StjtijHan III. öon Stänemat! gerichteten ©^reiben ben ©tunb 
fflt feine abgebtod&ene Weife nad) Orient an. ©gl. Corpus Ref. vol. VII 
ool. 969. SRac^bem et am 8. SRärj SRürnbetg öetlaffen trotte, reifte et übet 
©get, JJoadjimStljal, 9lnnabetg unb Setyjtg nad) Wittenberg , too et am 
20. Sflärj anlangte. ©gl. öon ©oben, Beiträge jur 8ftefotmatton3gefd)id)te 
©. 426, Corpus Ref. 1. o. ooL 961 sqq., fiö f d) e, 3<rt)anne« SWatyefiuS ©. 191 f. 

2 ) Stfefelbe ißadr)ttdr)t melbet SRelandjtljon in feinen ©tiefen an 
3JHd)ael ÜDieienbutg, ben Äönig ©^tijtian III. tum Stänemat! unb 
JJoljann 2Rat1)efiu$. SRut nennt et in ben ©tiefen an SWeienbutg unb 
3Jiatt)efiud nidjt aud) ben Shitfütjten öon ©tanbenbutg. ©gl. Corpus 
Ref. L c coL 966, 968, 970. Übet bie ©etfymblungen jtoifäen ftönig 
getbinanb unb Äurfür|i SRorifc ju £in$ bgL u.a. öon IRanle, $eutf$e 
©eföidjte im gehaltet bet ffiefotmation 6. Aufl. 5. ©b. ©. 187 f. 

•) Übet ©i finget unb bie ©elbjatyung an iljn t>gl. bottyet ©. 209 
#nm. 5. 

4 ) ©finget ftammte aus 28otm$. ©gl. allgemeine beutföe ©to* 
gtaptye a. a. 0. ©. 424. 



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211 

dei beneficio. 6 ) Tuas literas expecto. 6 ) Bene vale, die 
25. Martii 1552. 
15 ( Philippus Melanthon. 

Original. Sßapietfoliobtatt. ©iegel erhalten. 

Huf ber $bte[fe oon bet #<mb ©eotg ©d)fcatfcetbt3: StaS jd) 

©ifeingetn bat gelt geb; unb nod) oon einet Weiteten #anb: Dflern 52. 

©t ©allen, ©iabtbibliotf>e!. $f)otograjrf)i[d)e SRac&bübung Steilen, 

SWeIanc^t!)on*®ebä(^tn^auS. 



B ) Son ben ©öftnen @$tt>at&etbt3 tyelt fk$ 1552 nadjtoeiSlid) nut 
©igiämunb in SBittenbetg auf. ßebtglid) üjn, als in SBittenbetg an* 
loefenb, fefct ein ©tief 3Reland)tf)on3 oom 13. JJanuat 1552 oorauS. 
Sgl. Corpus Ref. voL VII ooL 911. %a SRelandjtljon oon ganuat bis 
20. 2Mt§ 1552 Don $aufe abttefenb toax unb be^alb ©d)tt)at&etbt gerabe 
in biefet Seit fötoetlidj feinen ©oljn ©eotg obet Sß^ilipp II. nadj SBitlen- 
betg gefdjidt ijaben bütfte, audj beten tarnen in bet UntoerfitfttSmatrifel 
fehlen, fo oetmute id), ba& untet ben „filii tui ambo" ©igiSmunb unb 
ein <5$frat$etbt befonbetS natje peljenbet SBrettenet ©tubent gu oer- 
ftetjen finb. SJton lann babei an ©amuel (Sifenmenget, ben @o!jn be8 
Sfrettenet SßfartetS, obet ©ottftieb fttai« benfen, bie 1552 in ÄBitten- 
betg fhibietten. »gl. oot^et ©.39f., 74. &m leic^teflen toütbe fi$ SRe- 
land)t1jon3 Angabe etfläten, wenn Ätaiä ein ©otyn bet §n>eiten ©attin 
©d)ttiar&etbt$ aus tytet etften @f)e gewefen toäte. »gl. übet fie öot- 
%tt ©. 36. 

6 ) 3Rögtid)etn)ei ? e ijt bieS baS ©djteiben, au3 bem 2Reland)tf}on 
am 18. Huguft 1552 feinem Wiener Sodann Äo<$ 9tod)ti($ten mitteilte, 
»gl. Corpus Ref. voL VII col. 1052. 



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Vierter Seil. 

(ßeorg Sdfu>ar£erbts 2Tad?fommenfd?aft 

unb Perroanbtfdjaft bis 3um Einfang bes 

\7. 3aMwtberts* 

2)a3 lebhafte gntereffe für 5ß^tlt|>|) 2ßelandf)ti)on be* 
ftimmte ©eorg £l)eobor ©trobel, audj beffen SSerroanbt* 
fd^aft jum ©egenftanb feiner gorfdjungen ju machen. 1 ) fjret* 
lidj blieb bem berbienten ©eletyrten babei gerabe bie feaupt* 
quelle für bie SfenntniS bon 2Kelandjtl)on3 ©efdjlecJjt, ber 
„3)te ©djtüarfcerben" betitelte ©djlu&abfdjnitt be§ 1592 erfdjie- 
neuen Chronicon Alsatiae JBernljarb §erfeog§ 2 ), öerborgen. 
28ar e3 berate ein glüdttidfjer ©riff, ba& St. ©>. ftörftemann 
biefe Quelle nrieber an$ £id)t jog, fo fann leiber beffen 35er* 
öffentlidjung 8 ) nid)t einmal atö juberläffiger Slbbrudf feiner 
SSorlage bejeidjnet toerben. ftenn er irrt fidj fyäufig in ber 
SBiebergabe ber ?ßerfonen* unb Ortsnamen, lä&t einjelne 9ln- 
getyörigen be§ ©efdjledjtä ganj au3 unb begebt manche 35er* 
tüed)3lung.*) $aju bertoenbet er nur toentg 2Äüf|e auf bie 
Srganjung ber ^rtQQbtn JperjjogS. 

Sftadjbem ber bor naljeju adjt Satirjetinten auägefprodjene 
Sßunfdj fjörftemannä, bie genealogifdjen 9£ad)ridjten über bie 
©djttmrjjerbfdje gamilie möchten in JBälbe namentlich auf 
©runb ber SHrdijenbüdjer fortgefefct unb erweitert »erben, b& 



*) ©gl. ©ttobel, Melanchthoniana ober Sammlung einiger 9lafy 
richten jut (Srteutetung bet ©ejdjidjte ufw. @. lff. — 2 ) ©gl. fcetfcog, 
Chronicon Alsatiae (ben genauen Stitel f. Dornet @. 138) @. 230-233. — 
8 ) ©gl £f)eologifäe ©tubten unb Äritüen 3Mtg. 1830 @. 119 ff. — 
4 ) ©gl. bie toeitetfyin folgenben Wnmetfungen, in benen auf fjörjte mann 
©e^ug genommen ifi 



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213 

fjer unerfüllt geblieben ift, barf idj midj im ©inblid auf bie 
meinet ©arfteflung be§ SebenS unb ber SBirlfamleit btö JBrctte- 
net ©djultljei&en eingeftodjtenen nur lurjen 2Ritteitungen über 
beffen gamilie füglid) an biefer ©teile ber iljrer Söfung nodj 
fjarrenben Aufgabe nidjt ganj entjieljen. Um jebodj nidjt allju 
öiel SRaum in Slnfprudj nehmen ju muffen, glaube id) mid) 
auf bie -Kadjlommen tum ©eorg ©djttmrjjerbtä Sftutter, 
SBarbara Steuter, unb fetner ©tieföäter, ßtyriftoplj Sfolb unb 
SReldjior Jpedjel, befdjränlen ju fotten. SBenn idj innerhalb 
biefeS 9?aljmen3 aud) öon bem berütymteften ©proffen ber ga* 
milie abfelje, fo gefd)ief)t ba§ batum, toeil e§ mir notroenbig 
bünlt, ba& eine SufammenfteHung ber ©enealogie Seeland}* 
tl)on§ aud) bie jaljlreidjen SSertoanbten feinergrau ju berücf* 
fidjtigen Ijat. 38ie midj bie gebotene 9tücffid)t auf ben 9?aum 
beftimmt, biefe Aufgabe einftoeilen jurfidjuftellen, fo liegt e§ 
mir audj ferne, an ber §anb inäbefonbere ber S3rettener ftirdjen- 
büdjer bie, ttrie id) öermute, gegenwärtig nodj in großer Sin- 
jaljl Vertretenen ;ftadjfommen ber 83arbaraSReuter unb iljrer 
©tieffinber nadjjutoeifen. Sßielmeljr ftrebe idj SBoHfiänbigleit 
nur für ba§ 16. Saljrljunbert an. 

2Äit bem allgemeinen Qtoed meiner Aufgabe, einer 3u* 
fammenfteHung ber 9todj!ommenfd)aft unb SBertoanbtfdjaft 
©djtoarjjerbtS bi§ jum Slnfang be§ 17. galjrfiunbertö, öer* 
binbet fidj) ungefudjt nod) ber befonbere, ju jeigen, tüie aus ber 
öon §aufe bem einfachen SBürgerjianbe angefangen fjamilie. 
au&er einem SRelandjtljon eine gro&e Safjl öon SKännern 
fjeröorgegangen ift, bie im ©taat unb in ber ©emeinbe eine 
bebeutfame Stoße geftrielt fjaben. S3efonbere SBeadjtung Der* 
bient bie £atfad)e, ba& öon ben fedj§ in ber *ßfalj gebürtigen 
*ßrofefforen, bie im 7. Sa^rje^nt be3 16. Saljrfjunberte an ber 
§eibelberger Uniberfität lehrten, bie §älfte aus biefer gamilie 
ftammte. 1 ) Um toenigfienä bie einzelnen SBeamtenlategorien, 



*) W- #<*«&, ©efcf)ic$te ber Unfoerfität fceibelbetß 2. Job. ©. 45 
Wnm. 9. @$ ^anbelt ftd^ um ©igiSmunb SRetan($if)on, Statt $figel 
unb Subtoig ©taf. 



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214 

bie bie folgenben SBIätter lernten legten, tjier gleich im borauä 
ju ermähnen, fo lommen in SBetradjt ein pfalj. ftanjler, ein 
pfälj. Äammermeifter, ein pfälj. $rotonotar, meutere pfäl}. 
SKäte, ein pfälj. Sfanjletoertüalter (?), jmei Äanjleiregijtratoren, 
btei pfälj. ©efreiäre, ein pfälj. gaut, fieben pfälj. ©djultljeißen 
unb Äefler, jtoei pfälj. Sanbfdjreiber, ein pfäl}. 9tmt§fcJ}reiber, 
ein pfälj. Sotter, jtoei pfälj. Sbtteftoren, ein pfätj. 5tmt3fned)t, 
trier pfälj. Untoerfitätöprofefforen, ein pfätj. ©eifHicJjer, ein 
Seibarjt be3 ^faljgraf en ©eorg 3°ljann, ein Sffeffor, ein ?ßro- 
tonotar, jtuei SHbbofaten unb ein JBotenmeifter am !aif. Äammer* 
geriet, ein tieffifc^et Untoerfitätäprofeffor unb ein reidjSfiabtifcJjer 
^Sf)t)[\M. 9iodj größer afö biefe 3aljl ift bie ber SÄitglieber 
bergamilie, bie ate State- unb @erid)t31)erren, JBürgermeifteruftp. 
bem ©emeintoefen üjrer Heimat 3)ienfte leifteten. gm SSorber- 
grunb flehen bie ©djtoarfcerbte ju SSeißenburg i. GL, bie in 
brei ©enerationen bog Söürgermeifteramt ber freien SRcid^ftabt 
befleibeten. 

SBejttglidj ber für bie fotgenbe Sufammenftettung bertoen* 
beten Quellen bemerle idj, baß unter iljnen jtoar bie Stamm* 
tafel JperjjogS 1 ) unb bie SBrettener fördjenbttcijer*) bie nridj- 
tigften finb, aber mannen Sßunfdj unerfüllt laffen. 3)te Sin* 
gaben §erfcog§ ertoeifen fidj, fco fie nachgeprüft werben 
fönnen, toeber aß bottftänbig, nod) aU fehlerlos, unb be§l)alb 
finb biejienigen bon feinen Siotijen, bie einer ftontrotte fidj ent- 
jieljen, mit großer SSorfidjt auf juneljmen. 3)ie3 gilt inSbefon- 
bere öon ber Reihenfolge ber einjelnen ©efdjtmfier, bie lange 
triebt immer genau nad) bem 9ttter georbnet ju fein fdjeinen. 2Ba3 
bie SBrettener ftirdjenbüdjer angebt, fo ift e3 bor aflem ju be- 
bauern, baß ba§ erhaltene ältefte Sotenregifter etft mit bem 
%c$)xt 1620 anhebt unb öiele Süden auftoeift.*) 



*) »gl. Dornet @. 212. — 2 ) Sgl. ootfcr ®. 138. ©ie finb gemeint, 
too im folgenben £aufbucr), Xtaubudj unb £otenbu$ oljne nähere Angabe 
gittert toetben, — 8 ) Über bic im folgenben angettjenöeten Slbtütjungen 
bei gitaten ögl. Dotier <S. 138. 



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215 

1. Äopitcl. 
&eovQ Sdiwavifcvbt b. U. unb Barbara Reuter» 

3ftte SSermäljlung fanb ju ©petyer im Satyre 1493 ober 
1492 ftatt. 1 ) — Äinber: 

A. Philipp Schwartzerdt (Melanchthon). 

@r tmirbe geboren 16. fjebruar 1497 unb ftarb 19. 2fyril 
1560. 

6. Anna Schwartzerdt, 

mürbe geboren am 5. StprU 1499. 2 ) ©ie berfjeiratete fidj mit 
Äilian ©runbadj, SBßrger ju £eübronn 8 ), ber im ^a^re 1530/1 
in ben bortigen 9iat gelangte unb fdjon bor 24. ^uni 1536 
ftarb*). ©ie felbjt berfdjieb bor 1560 ju §eilbronn. 6 ) SBeibe 
liefe 2Mand)tt)on am 25. SlprU 1535 grüben. 6 ) — ftinber: 

I. Slnna ©runbad). ©ie beretyelidjte fid) mit go^ann 
3)iemar (3)iemer) tum ©^ringen 7 ), ber 28. Sßobember 1533 
SBürger in §eilbronn nmrbe 8 ). — ffiinber: 

a. gofyann ©eorg 2)iemar ö ), nwfirfdjeinlid} berfelbe, 
ber aß ©tubent 1. gebruar 1569 in §eibelberg intituliert 
ttmrbe unb feit 22. gebruar 1585 furpfäljifc^er Heller in 
£iföbad) toar 10 ), t>atte jur grau SWargarete fcüglin 11 ). 

b. Sßf)üiJ)J) $iemar. 12 ) 
c Salob 3)iemar. 18 ) 

d. ^eremiaS ®iemar 14 ), nrie e§ fdjeint, feit 11. 9io* 
bemberl581 ©tubent in §eibelberg 15 ). 

e. Helene ®iemar. 16 ) 

f. (Slifabetf) $iemar. 17 ) 

*) Sgl borfjer ®. 12. 9*äl)ere3 über bic beiben (Regatten f. oben 
6. lff. — *) ©gl fcerfcog S. 230. — 8 ) ©gl bafetbft unb fliunjinger 
6.31. — 4 ) ©gl Jpeitbronn, ©tabtardjto, Album Senatorum Heilbron- 
nensium. 9tod) gefl ÜDiitteüung ber Jperren ^ßrof. ©ramer unb Dr. öon 
$taud) in fceilbronn. — 6 ) ©gl Corpus Ref. vol. X ooL 257. — 6 ) ©gl 
Corpus Ref. vol. II col 871. — 7 ) ©gl #erfcog a. a. D. — 8 ) SRaä) 
gefl. Mitteilung be* #errn Dr. oon töaudj. — 9 ) ©gl #erfcoga.a. £). 
— 10 ) ©gl Stopf e 2. £f). @. 60, Äarßrufje, ©eneral-fianbeSardjto, Äojrial- 
bud) SRr. 928 81. 39b, — u-m) Sgl fcerfrog o. a. £). — ,ö ) ©gl 
Söple 2. 2$. @. 98. — 16 - 17 ) ©gl fcerfcog o. a. D. 



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216 

g. 8tnna 3)iemar, bieGtyefrau btö ©djweüartSftorfdj 
würbe. ') 

I*. 9tod) bcm Xobc be3 Sofjann ®iemar verheiratete 
fidj Stnna ©runbadj mit Stomas Sien öon SRedarelä. 2 ) 
— ffimber: 

a. ftilian »ien. 8 ) 

b. 8tyotlonia Sien. 4 ) 

c. Slßat^a Sien. 6 ) 

IL 5Barbara©runbad), bie mit SBurdjarbSKefcleröon 
Sadjarad) öermäljlt war. 6 ) 

III. ffiilian ©runbacV) ®r ließ \\ä) 19. 2tyrül534in 
SSittenberg tmmatrifußeren. 8 ) gm Raffte 1545 überbrachte er 
einen S3rief feinet DljetmS 2Mandjtl)on unb bie Epitome doc- 
trinae ecclesiarum Phrisiae orientalis Q^ann oon Sa§co§ bem 
£erjog SHbrec^t öon Sßreufjen. 9 ) ©runbadj war verheiratet 
unb ftarb jwifdjen 1553 unb 1568 mit Jpinterlafjung einer 
Sßitwe. 10 ) — Äinber: 

a. 2Äargarete©runbadj. ©ie war feit 1574 bie jweite 
grau be§ ®aniel §ünber in Sßürjburg, eines ge* 
bomen ipeilbronnerS. Jpünber (tarb öor 1584 oljne un* 
mittelbare Srben. 11 ) 

b. Sfatljarina ©runbad). 12 ) 



^»gl.fcerfcoga.a.D. Dörfer) ift ein in ©fingen feljr tyäufig betretener 
Spante, »gl %öplt 3 3$. @. 347. 3Ricr)ael Dörfer) wirb als »ärger 
unb #einricr) Dörfer) als SRitglieb be$ ©eridjt« in (Springen 1540 er* 
toff&nt. »gl. »erainfammlung »1.67», 78»>. 3n «retten tooljnte 1540 
JJaf ob SRorfdt). «gl. bafelbft »l. 32»>. — *) »gl. fcerfcog a. a. £). 92ac^ 
gefL SRttteilung be* $errn Dr. t>on fRaucr) toar ein Stomas »ien 
1552 »ürger &u fceilbronn, 1563-1569 SRttglieb be3 ©ericr}t3 bafelbft 
©in anberer Präger be8 gleiten tarnen* &u $eilbronn gelangte 1577 m 
ben großen töat, 1579 in baS ©ericr)t, 15% in ben Seinen töat unb ftarb 
29. SRai 1603 al* ©efjeimer unb ©teuet-$err. — 8 - B ) »gl. #etfc og a. a. £). 
— 6 ) »gl. fcerfcog a. a. £). götftentann ©. 121 gibt fälfcr)licr) an, fie 
Ijabe ficr) in jtoeiter (ätye mit Stomas »ien berljeiratet. — 7 ) ©ein 
SRame fet>It bei Jperfcog. dagegen ermähnt tijn 3Relancr)tl)on als 
@cr)toefterfol)n. »gl. Corpus Ref. voL V ooL 791. JJn fceldjem SHterS- 
öerljältnte er ju feinen ©djtoeftern jtonb, i|r nicr)t §u erlennen. — 8 ) »gl. 
Dörfer ©. 38. — 9 ) »gl. Corpus Ref. 1. o. — 10 - 12 ) 9la$ gefl. aRitteifong 
be3 §errn Dr. Don Sauer) aus #eilbronner $rd)toalien. 



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217 

C. Georg Schwarzerdt. 
©aljrfdjeinlid) 1518 Jjielt er $odjjeit mit Slnna ^edjel. 1 ) 

— ftinber: 

I. 33arbara©djtoarjjerbt, geboren 13. ©ejember 1519. *) 
©ie verheiratete fid) mit bem aus §eüigenfiein (Ar. ©djlettftabt) 
ftammenben ©ebaftian £ügel (&ugel, §ugelin, §ugele). 8 ) 
©iefer, toeit älter afö feine grau, liefe fidj 2. Dftober 1512 an 
ber Uniüerfität ju §eibelberg immatrifulieren unb tmirbe ba* 
felbft 19. Januar 1514 SBallataureuä unb 15. 2ßärj 1519 3Ra* 
gifter ber freien fünfte. Sßon 20. SJejember 1527 bte baljin 
1528 öertoattete er ba§ 5)e!anat ber Slrtiftenfafuliät. 2H3 gad)* 
ftubium erlor er fid) bie 9fted)t3nriff enfdjaft unb promotrierte 25. guni 
1521 jum JBalfalaureuS, 26. gebruar 1527 jum Sijentiaten unb 
20. Sfyril 1529 jum ®oftor beiber SRedjte. Meiern ber guriften« 
fafultät toar er 1544—1548, SReltor ber Uniöerfität 20. $e* 
jember 1529 bis baljin 1530. Sßom Sfaifer auf jtoei bis brei 
Saljre jum au&erorbentttdjen Slffeffor am !aif. Sammergeridjt 
berufen, bat £ügel am 11. ©eptember 1548, i^m feine *ßro* 
feffur für digestum vetus, für bie er einen geeigneten ©rfajj* 
mann ftetten tooHte, ju referöieren, unb öerüefe jnrifdjen 23. ©ep* 
tember unb 3. Sejember 1548 bie §eibelberger §od)fd)uIe.*) 
©djon 1549 lehrte er lieber nadj Jpeibelberg jurüd. 6 ) §erjjog 
bejeidjnet iljn aß furpfäljifdjen SRat. 6 ) 

©elegentlidj ber SBermäljlung 93arbaraS fenbete SMandjtljon 
iljr ein ©efdjenf unb §ügel ein ©Iücfnmnfdjfdjreiben. Sabei, 
rüljmt er feine SRidjte toegen iljrer 3 fic J}tisföt, Siebenätofirbig* 
feit unb ©ittenreinljeit. 7 ) — Einher: 

l ) «gl. Dornet ©. 31. — 2 ) «gl. fcerfcog ©. 230. — 8 ) «gl. ba* 
felbji, wo jeöod) ber Familienname be$ ©ebaftian nid)t genannt iß, Ja- 
cobi Micylli Argentoratensis Sylvarum libri V (Francof. 1564) p. 135 sqq.: 
Epithalamion Sebastiani Hugelii et Barbarae Melanchthoniae. «gl. 
baju 3. ©laffen, gacob mictßui ©. 115, 126 f. flnm. 9. — 4 ) «gl 
Zöplt 1. 2$. ©.487, 546, 2. «b. ©.439, 444, 489 f., 523, 537 f., 540 f., 
SBtnfelmann, Utfunbenbud) bet Untoetfität fceibelbetg 2. 58b. ©. 103 
Wx. 932 f., Jpaufc, ©efdjidjte bet Untoetfität fceibelbetg 1. «b. ©. 375, 380. 

— 5 ) «gL ©laffen a. a. D. ©. 126 2fom.9. — 6 ) «gl. fcetfcog a. a. £). 

— 7 ) «gl. Corpus Ref. IX ool. 435. ®ie Überfdjxift beS ofjne Hbteffe 



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218 



a. ffiatl ^figel 1 ), würbe an ber Untoerfität $eibelberg 
immatrifuliert 17. Sluguft 1652 unb Saffalaureuä unb 
SWagifter bet freien fünfte 10. ^urri 1553 unb 12. 2foguft 
1556. Sßadjbem er 16. Dftober 1554 unter bie ©tu* 
bierenben ber Stedjtswiffenfdjaft aufgenommen war, 
promobierte er am 25. 8tuguft 1562 jum Sijenttaten 
unb 2)oItor beiber JRed^te. 2 ) @r erhielt ben bis 1561 
öon Salbuin innegehabten juriftifc^cn Sel)rftul)l ber 
§eibelberger Untoerfität, ftarb jebod} fdjon 1565. 8 ) 

b. ©ebaftian &ügel.*) ®r liefe fid) 23. SKai 1554 an 
ber §eibelberger Jpodjfdjule inflribieren unb 19. Sfyril 
1558 unter bie bortigen ©tubenten ber Stedjtöwiffen* 
fd^aft aufnehmen. 5 ) ®r ift 1582 aU furfürftfidjer SRedjen- 
fd^reiber unb 1588 unb 1589 afö SRedjenrat ju Reibet* 
berg nachweisbar, wo er ein §au3 in ber gubengaffe 
bewohnte. Qfn Jpefcljeim befafc er 1589 ein $ofgut. 6 ) 
©eine grau Ijiefc fJelicitaS Sßinbecfer. 7 ) — SHnber: 
1. Äarl Jpttgel 8 ), ftubierte in SBittenberg, wo er 

26. SWai 1590, in #eibelberg, wo er 7. SRoöember 1592, 



erhaltenen ©riefeS „Phil. Melanthon ad fratris generum, Doctorem 
Juris 44 lägt nur an ©ebafiian £ügel benlen. 3)enn et toax ber einzige 
t>on ©djmarfcerbtS ©djnriegerfiHjnen, ber ben jurifHfdjen $ottorgrab 
befag. $anad) finb bie 3ftmaljmen ber Herausgeber be« Corpus Ref., bie 
cm Jgoljann &ipp benlen, unb öon görfiemann @. 123 f., ber (SgibiuS 
Schemel öermutet, ju berichtigen. SBenn ÜDielandjt^on feine 9Md)te auf 
©runb eigener Slnfdjauung rüfjmt, fo nimmt er babei auf feinen ©efud) 
in ©retten 1536, wo bie 3ungfrau nat^u 17 gafyce jaulte, ©e§ug. Sgl. 
über biefen ©efud) bortjer <5. 42. ®er ©rief ÜDlelanc^tljonS flammt 
nad) bem ©efagten nidjt aus bem 3>atjre 1558, fonbern ift ungefähr 
20 ga^re älter. 

J ) fcerfcog a. a. £). — «) ©gl. %öplt 1. £$. <3. 615, 2. £$. ©.462, 
494, 543. — ■) ©gl. Jpaufc a. a. D. 2. ©b. 6. 53, Jperfcog a. a. £). <£in 
an um gerichtetes latemifdjeS ©ebidjt beS 3»a!ob ÜDiictylluS ifl gebrudt 
in beffen Sylvarum libri V, Franoof. 1564, p. 324. — 4 ) ©gl. #erfcog 
a. a. D. — 6 ) ©gl. %0>pU 2. 3fy ©. 2, 495. — 6 ) ©gL fcerfcog a. a. D., 
Jpeberer, Aegyptiaca servitus <3. 19, 519, SßeueS $lrd)iö für bie ©e- 
föttye ber ©tobt $eibe!berg ©b. 1 ©. 92. — 7 - 8 ) ©gl. $er&og a. a. 0. 



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219 

unb in $abua, wo et 1. ©ejember 1596 intitutiert 
würbe. @r war Sltjt in Sfteujnad}. 1 ) 

2. Sodann &ügel. 2 ) 

3. WitiW fcügel. 3 ) 

4. El)riftopl)©ebaftian§figel. 4 ) ©ein 9tome würbe 
am 24. Qanuar 1593 ber fteibelberger Untoerfttäte* 
matrifel einverleibt. 6 ) 

5. öenigna gelicitaS §ügel. 6 ) 
c SBarbara Jpfigel. 7 ) 

d. SKaria $üget. 8 ) 

e. Äatljarinal. §ügel. 9 ) 

f. go^ann I. &ügel 10 ), lieft fid? an ber Untoerfitat ju 
£eibelberg 18. Dftoberl567 immatrilulieren 11 ). SD3o er 
jtdf) bie juriftifdje 3)o!torwürbe erwarb, ift mir unbe* 
fannt. 9iad}Wetebar 1589 unb nodj 1594 war er 9lböofat 
am faif. SSammergeridjt in (Speyer. 12 ) ®r verheiratete 
fid) mit Margarete 91 18 ) 

g. Sriebridj §ügel. u ) 
h. g^ann II. £üget. 1& ) 

i. ftatljarina IL &ügel. 16 ) 
j. 2ßid)aet £figel. 17 ) 
k. <ßeter &ügel. 18 ) 
1. ©eorg &ügel. 19 ) 9iad)bem er feit 17. Dltober 1558 



*) SSgL Album Aoademiae Vitebergensis voL II p. 374, %öplt 
2. £$. <3. 163, Seitförift für bie ©efct)ic$te be* DberrtjeinS 9fc. g. 16. 95b. 
6. 632 SRr. 437. — *) »gl. $erfcog a. a. D. görftemann ©. 121 
madjt aus ftarl unb Sodann eine $erfon, toaljrenb fie £erfcog richtig 
untertreibet. — 8 ) »gl. #erfcog a. a. D. — 4 ) »gl. $erfcog o. a. D., 
ber jebodj feine Angaben fäl[d)lt($ fo interpungiert, ba& man in ©tyriftopl) 
©ebaffcian jtoei ^erfonen erlernten muß. — ö ) »gl. Xöple 2. £fj. <S. 165. 

— •) ©gl. ©erfcog a. a. D. ftörftemann @. 121 etlennt in »enigna 
Selicita« jmet üerfdjiebene £öd)ter. — 7 — 10 ) »gl. $erfcog a. a. £). — 
u ) »gl. Söpfe 2. $$. <S. 44. — «) »gl. gebetet a. a. D. 6. 518, 
»rettener £aufbuc§ 29. 3Rat 1594. — 18 ) »gl. »tettener £aufbuc§ a. a. D. 

— 14 ) »gl. fcerfcog a. o. D. — **- 18 ) »gl. bofelbjl 6. 231. — 19 ) »gl. 
Jperfcog a. a. D. $a& er alter toar als mandje feiner öorfjer aufgellten 
ÖJefdjttHfter, lägt feine JgmmatrtfulationSjeit erlennen. 



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220 



an bet #eibelbetget §od)fd}uIe fiubiett ljatte 1 ), ttmtbe 
et lutfütpdjet SSettpaltungStat in #eibelbetß unb fpäter 
Sanbfdjteibet in SKeußabt a. #. gn bet etßen ©igenjdjaft 
ift et 1582 unb in bet jmeiten 1589 nadjtoeiäbat. 2 ) 
©eine gtau toax SWatßatete ©ulmann, öetmutüdj 
eine Xodjtet be3 am 19. ganuat 1606 öetjlotbenen fut* 
pfätjifdjen SSijefanjIetS SubwigSuImann. 8 ) — ftinbet: 

1. Sodann #üßet.*) 

2. ©eotß $üßel. 6 ) 

3. SKatßatete &üget. 6 ) 

4. Slnna SKatia §ügel. 7 ) 

m. ©abinaJpfißel, öetljeitatete fid) mit ©teptyan 3^ r ' er 
(3utlet). 8 ) liefet flammte au§ bem niebetbatyttfdjen 
diotyc unb nnitbe 26. ©eptembet 1537 ©tubent an bet 
Untoetfitat ^eibelbetg. 9 ) S^to ^^ tutpfäljifd&er ©ehe* 
tat 10 ) unb ftrielte in biefet feinet ©ßenfdjaft in bet 
$falj eine bebeutenbe Motte. 11 ) — Xodjtet: 
Jtatljatina 3itlet. 12 ) 

n. SBatbata II. $ügel. 3^t©atte toat bet ^eibelbetget 
*ßl)ilipp ©teptyan ©ptenßet 18 ), bet fid) an bet 
Untoetfitat feinet SBatetftabt 7. Sejembet 1549 unb 
18. ©ejembet 1585 infftibieten liefe 14 ). @t roat (1588) 
^ofapotljelet ju ^eibelbetg unb tooljnte am SWatft. 15 ) 
— ffiinbet: 



*) »gl. %öptt2.%1). ©.16. — 2 )»gl gebetet a.a.O. 6. 19, 517. - 
8 ) »gl- ftetfcog a. a. D., gebetet a. a. D. ©. 19, Melchior Adam, 
Apographum Monumentomm Haidelbergensium (1612) pw 53. — 
4 - 6 ) »gl. $etfcog a. a. £). - 7 ) Sgl. bafelbft. götflemann 6. 122 
crlcnnt fälfd^ti^ctmcife in Slnna SWatia jtoci Södjtet. — 8 ) »gl. 
fcetfcog a. a. £). götflentann ©. 218 aufteilt babutdj feinen Hainen, 
baß et ifpt 3u$let nennt. — 9 ) »gl. £öpfe 1. 5Q. ©. 567. — 10 ) »gl 
fcetfcog a. a. £). -— n ) Übet feine £eilnal)nte an bet etften pfäljifdjen 
ftit$ent»ifitatum ögl. ©djmibt, bet ^tnt^cil bet ©ttafjbutget an bet Ätefot* 
ntation in ©fjurpfalj @. XV u. ö. — 12 - 18 ) »gl. #etfcog a. a. £). — 
14 ) »gl Xöptt 1. £1). S. 606, 2. 3$. @. 122. — lß ) »gl. SReueä 8td)U> 
füt bie ©efd)icfjte bet ©tobt #eibelbetg 1. »b. <3. 75. 



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221 

1. *ßl)ilipp Sietridj ©prenger 1 ), würbe an ber 
$eibelberger $od)fd)ule 17. Dftober 1594 intituliert*). 

2. ©erwarb (Sprenget. 3 ) 

3. ©ufanna Sprenger.*) 

II. WHpp !• ©cfjfcarfcerbt. 5 ) SSgl. über üjn öorf>er 
©. 32, 42. 

III. Slnna ©djttmrfcerbt, geboren 3. guti 1522 6 ). 3ftr 
©atte fear Soadjim %^ n ^ f 8°^ r * n Bretten. 7 ) ©ie fd^eint 
balb nad) 21. Sßobember 1574 geftorbeu ju fein 8 ), er fear nod) 
17. Stuguft 1574 am Seben 9 ). — ftinber: 

a. Urfula gind. 10 ) 

b. Soac^im Sind 11 ) @r ijielt Jpocfoeit 18. Stpril 1570 
mit gldji ((Stfana) ftod), Softer be§ ^alob ft v öon 
©errenberg. 12 ) — JtHnber: 

1. $i)üipp Sind, getauft 2. SRai 1571. 18 ) ©rftubierte 
in Jpeibelberg feit 18. 2Kai 1590. 14 ) 

2. Sodann fjind, getauft 4.SKärj 1574. ") 

b*. DieSBittoe ^oadjimgindte, Sllana, berljeiratete fid} 
28. 2Äärsl582 mit Sodann $urd)benbad) bonSWag- 
ftabt, ©otyn beä bamalS fdjon beworbenen 9£ifoIau§ ®. 
unb ber 9lnna Sßicfel. $. tuar SBaber in SBretten 16 ) unb 
ftarb 10. 2tpril 1622 17 ). — fttnber: 

1. a3arbata®urd>benbad), getauft 13.3anuarl583. 18 ) 

2. SWargarete ©urdjbenbad), getauft 23. Januar 
1586 19 ). 

3. ^o^ann ©urdjbenbad), getauft 19. 9lprill588 20 ) 
unb verheiratet feit 9. ^uti 1617 mit ©jriftmann 
SBauerbaierS Sßittue 21 ). 

*) ^Söt. ©erfcog a. a. 0., fco er jebocr) nur als SßtjiHjjj) beaeicr)net wirb. 
— 2 ) »gl.£öpfe 2. $r). ©. 176. — «- 7 ) »gl. fcerfcog Q . a . D. — *)Wafy 
bcm fic am 9. Hugujr, 15. (September, 13. unb 18. Stooember, 26. Stetem- 
ber 1573 unt> 26. 3fogu(i, 21. jftooember 1574 tßatin gefcefen fear, ttnrb 
fic tjernacr) nicr)t metyr angetroffen, ©gl. £aufbud). — •) Sgl. fcraubucr) 
17.2lugu|il574. — i°- u ) »gl. ©erfcog a.a.O. — 12 ) »gl. Sraubucr). — 
18 ) »gl. Saufbucr). — 14 ) »gl. fcöpfe 2. S». 6. 148. — ") ^. 3^ 
lud). — 16 ) »gl. fcraubucr) 28. SWörj 1582. — 17 ) »gl. Sotenbucr). — 
is-20) ^ Saufbucf,. — *i) Sßgt. fcraubud). 



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222 

c Steinhart Sind. 1 ) 

d. griebrid) fjind.*) 

e. ^üi^ Sind 8 ), toax 1582 „Sugeorbneter" ber für* 
pfäljtfdjen Stedjenfammer, feit 1. Sanuar 1587 „gautt* 
fdjreiber" beä 2lmte§ #eibelberg unb feit 1. Januar 1598 
Sanbfdjreiber in $eibelberg. @r Ijatte Slnna 3t jut 
grau. 3)ie ©jeleute tooljnten in ber ©imtnete^Semtnefö*) 
gaffe ju §eibelberg. 4 ) 

t SWaria ftinef. 5 ) 
g. SKargarete fjinef. 8 ) 

h. Slnna fjintf, verheiratete fidj mit 2R artin SBraun. 7 ) 
— ftinber: 

1. 28iH)elm SBraun. 8 ) 

2. SWargarete SBraun. 8 ) 

3. SljriftoM ©ebaftian SBraun. 10 ) 

4. Slnna SBraun. 11 ) 

i. ©eorg fjindt. 12 ) @r ftubierte in SEßittcttberg, too er 
7. September 1565 intituliert ttmrbe. 18 ) 2lm 11. %)* 
öember 1571 jum ©djultljeifj unb SMer in SBretten 
ernannt 14 ), öertoaltete er biefeä ftoppdamt bis 1578 
ober 1579 15 ). Später (1585) toar er Sfetfer ju ©rum* 
bad) 16 ) unb (1589) ftefler ju Sauterburg 17 ). 2lm 23. Suni 
1592 fear er fdjon berftorben. 18 ) ©eorg berljeiratete fid) 
15. 2tyrü 1572 mit ftlara Slnna Weuberger, SSittoe 

1 - 8 ) W- &erfcog a. a. D. — *) «gl fceberer a. a. D. ©. 19, 
ßarlSrufje, ©eneral-ßanbe$ar$to, Äojriaßmd) SRr. 860 931. 355t>ff., SRr. 928 
951. 44», SReueS 3lrd)iö für bie ©efdjidjte bet ©tobt fceibelberg 1. ©b. 
©. 36, 2. ©b. 6. 2a — «-*) »gl fcerfrog a. o. D. — 10 ) 80. bafelbjt 
#erfcog fefct §ttrifä)en (Sfjrißopl) unb ©ebaflian fein ftomma, tueSfjalb 
ftörjiemann <3. 122, ber jtoct berfdjiebene <3öt)ne borin erlennt, §u be- 
anftonben ijl. — "-«) »gl. fcerfcog a. o. D. — ls ) »gl Album Aca- 
demiae Vitebergensis vol. II p. 92. — 14 ) »gl. ftatförulje a. a. D. 
Äoptalbuc§ 9fr. 986 ©t. 12». — 16 )3m »rettener Saufbud) toirb gind am 
4. Suli 1578 jum testen 2Rale al* <3d)uit!)ei& genannt, am 18. ßftober 1579 
bagegen fdpn fein SRac^folger SJU^ael t>on Solingen. — 16 ) »gl. 
£aufbu$ 28. Januar 1585. — 17 ) »gl. fceberer a. a. D. 6. 517. — 
18 ) »gl. Saufbud) 23. 3uni 1592, »o feine SBittoe genannt t|t 



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223 

be§ Seonljarb ©djafc toon ^eibeföljeim. 1 ) ©ie über* 
lebte aud) iljreu jweiten ©atten. 2 ) — Äinber: 

1. ©eorg Stettin ftind, getauft 16.$ejemberl573 8 ), 
nmrbe burdj furf. SBeftalhmg öom 20. Stejember 1597 
jum 3^ tt 6ereiter in SReuftabt a. #. ernannt 4 ). 

2. 8tnna SWaria Sind, getauft 4 3ulil578. 6 ) 

3. SWaria Sind. 6 ) 

(Sntoebet ©eotg gintfö ober feines fjernadj genann* 

ten SBruberS ^otyann ©°^ n 1™** Soljann Subnrig 

gind, ber 1600 elfjährig in £eibelberg bei. feinem 

Dljeim yftüipp Sind loo^nte. 7 ) 

Qoljann fjind 8 ), ftubierte feit 4. 3>ejember 1567 ju 

§eibelberg unb nmrbe bafelbft 3. ©ejember 1571 SBaffa- 

laureuä ber freien Äünfte*). 1582 unb 1588 aB !ur* 

pfciljifdjer Sfofleftor in §eibelberg nadjtoeiäbar, tooljnte 

er (1588) im SBreibenftein, in ber jefcigen 9tpott>efer* 

gaffe. 10 ) @r toar Äotteftor be3 SlmtSbejirfö #eibelberg. 

gind ftarb im 40. £eben3jat)re am 12. 2ßai 1590. ") ©r 

fear verheiratet mit einer Softer be§ lurffirfilidjen 83au* 

fdjreiberS SSalentin ©djelljorn unb beffen ©jefrau 

SBarbara Sßefer. 12 ) — ftinber: 

1. »arbara Sind, geftorben 22. ftebruar 1585. ") 

2. ftatljarina gind, geftorben 29. gebruar 1586. 14 ) 

3. 31 ftind. 15 ) 

Äat^arina $ind 16 ), ttmrbe 17. Sluguft 1574 mit Kilo* 



x ) »gl. 2aufbud& unb Staubud) 15. Stytil 1572. — 2 ) »gl. Saufbud) 
23. Sunt 1592. — 8 ) »gl. Xaufbud). #erfcog a. o. 0. unb görjlemann 
<S. 122 machen au8 ©eotg $ietud) jtoei ©öfyte. — 4 ) »gl. ftarlStuije 
a. a. £). Äo#albud) Sftt. 860 8L 353Mf. — 6 ) 8rf. £aufbuc$, $etfcog 
a. a. D. — 6 ) »gl. Jperfcog a. a. D. — 7 ) «gl. SReue* 8td)it> für bie 
(Beföhle bet @tabt $eibelbetg 2. »b. 6. 28. — ») »gl. fcetfcog a. a. 0. 

— •) »gl. Söplc 2. 2$. S. 44. — w) sßgi. gebetet a. o. D. 6. 19, 
9teue3 Btc$it> für bic ©eföic^te ber ©tabt fceibelbetg »b. 1 ©. 78. 

— u ) Cgt Melohior Adam, Apographum Monumentorum Haidel- 
bergensium (1612) p. 110. — **) »gl. SReueS 3frdjit> ufto. a. o. 0., fcerfcog 
a. o. 0., Adam 1. o. — «-»*) »gl. Adam 1. c. — ") »gl SReue3 
tttre^to ujttj. o. a. D. — le ) »gl. fcer&og a. a. 0. 



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224 

IauS SSogel, ©ofjn be§ bamaß bereite berftorbenen 
©eorg SS., öon örudjfal Dermalst. 1 ) — ftinber: 

1. ©eorg Soge!.*) 

2. SSonrab SSogel 8 ), öermutlidj berfette, ber al£ So* 
fjamt ftonrab SSogel im Sluguji 1598 an ber Uni* 
öerfität ju Jpeibelberg inffribiert nmrbe 4 ). 

3. Sßenbelin Söget. 5 ) 

IV. ©abina ©djttmrfcerbt, geboren 1529 unb geftorben 
1545. 6 ) 

V. ftatljarina ©djttmrfcerbt, geboren 1529, toar ber* 
mätylt mit bem SBrettener Bürger goljann heberet. 7 ) Siefer 
befa§ ein §au§, ba3 in ber 9tö!)e be§ 9tntoefen3 feinet ©djnrieger* 
baterS lag 8 ), unb lanbnrirtfdjaftlidje Sänbereien 9 ). 9lm 2. 2)e* 
jemberl578 toaren bie beiben Seeleute fdjon berjtorben. 10 ) — 
Äinber: 

a. ^o^ann §eberer. n ) 

b. SJatljarina £eberer. 12 ) 

c SWidjael §eberer. 18 ) 9iad)bem er feine SSorbilbung 
in ©retten erhalten ljatte, befudjte er bie ©djulanftalten 
ju §eibelberg unb ju SKeuljaufen bei 2Borm3 14 ) unb 



*) »gl. fcerfcoga. a. D., fcraubucr). SRact) gförjtemann ©.123 war 
bie fcetmat »ogelS »rflffel (!). — •-») »gl. Jperfcog a. a. £). — 
4 ) »gl. Söple 2. J$. @. 194. — *-«) »gl. fcerfcog a. a. 0. — 7 ) »gl 
#erfcog a. a. 0., ber jebodj ben (Seemann unb (eine Äinber fälfepä) 
federet nennt. — 8 ) Sgl »il Füller, ge|rfcr)rift ufw. ©. 7. — 
9 ) »gl. Sagerbuct) be§ Älojletg SDtoulbronn »l 21b, 23 a, 24 a f., 28a f., 
35a f ufm. — 10 ) »gl. Sraubuct) 2. ^ejembet 1578. — u ) »gl.£etfcog 
a. o. D. SDlit biefem borf nidjt berwedrfelt werben gofyann heberet, 
»firger unb SRefcger, ber fäon öot 18. Jguli 1566 mit SRargatete »auet 
öettjeiratet war, ber »otet be8 18. guli 1566 getauften Jgoljann gatob, 
ber 6. Sfaguft 1568 getauften ©abina, be3 25. ©eptember 1569 getauften 
ftoljann $eter, be3 24. Dftober 1574 getauften ÄnbreaS unb bet 
28. 2Jcat 1592 verheirateten Helene, »gl. Saufbuct) unb Sraubucr). $et 
Familienname ber Margarete »auer tft genannt Saufbuct) 22. Sßoöem- 
ber 1577. — 12 ) »gl. Jperfcog a. a. 0. — 13 ) »gl. bafelbft. — Sie furje 
»iograp^ie #eberer3 Don Jg. granf, SHlgemeine $eutjcr)e »iograprjie 
11. »b. ©. 197 f. ijt wegen tyrer §a1)lreicr)en geiler fajt unbrauchbar. — 
14 ) »gl. ßetjreS, »retten» Äleine (Stpconif ©. 291. 



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225 



tyernad) bie Uniberfttäten gu §eibelberg unb SSittenberg. 
9ln bcr lefctern ließ er ftd) 12. Dßober 1575 immatrifu* 
lieren. 1 ) ^n &etbelberg toax er bis 1582, unb jtoar 
über jtoei Sa^re lang, *ßräjej>tor be3 am 4. Januar 
1580 an ber lurpfäljifcfien SanbeSljodjfdjule intitulierten 
fd)mebifd)en ©rafen ©ridE) SBildEc. 2 > ®er f ef)nlid)e SBunfdj, 
bie toeite SSelt lennen ju lernen unb namentlid) gfranf» 
reid) ju befugen unb im f5 ran äöfficf) en ftd) ju berboll* 
fommnen, ließ $eberer 1582 burd) bie Vermittlung 
feines SSertoanbten ©eorg @tud^§ 8 ) an ben gerabe in 
Jpeibelberg amoefenben ©beimann be Sourfett unb feine 
©emapn bie SSitte rieten, mit i^nen nadfy S3urgunb 
reifen ju bürfen. 4 ) SHe S3itte »urbe getuetyrt, unb 
$eberer fanb atöbalb bei bem burgunbifdjen Slbligen 
be %ot)it in ber SSeife 33efd)äftigung, baß er biefen 
im Sateinifd^en unb ©eutfdjen unterrichtete unb auf 
feinen Steifen in ^xanhexä) unb Italien begleitete. 
Über jttet 3al)re toax £eberer in fold^er Stellung ber* 
blieben, al» er 1585 angeftdjtS ber unseren Verhält* 
niffe in gftmtfradj über ®ijon, St)on, 9foignon ufto. 
naä) Sßarf etile reifte, um ftd) naü) 3Mta einjuf Riffen. 
®iefe§ Sfteifejtel toäfytt er, »eil ein SSruber be§ §errn 
bon %ot)xe, ein SRalt^eferritter, auf ber ^nfel »eilte. 
SSoDte er ft(Jj anfängltdfy bon f)ier über SSenebig in bie 
§eimat jurüelbegeben, fo folgte ber SBanberluftige nur 
ju gerne ber Sinlabung be§ genannten 9titter£, nod) 
eine ober jtoei Steifen an S3orb eme£ 3Mtl)eferf<i)iffe3 
ju unternehmen, ffiie jtoeite btefer Steifen foßte jebod) 
für £eberer unb feine ©efetyrten berf)ängni3boll »erben, 
©ie gerieten an ber ägtyptifdjen Äfifte in bie £änbe 
bon SWoljammebanern. ®amit htQann für §eberer bie 



*) 5ßgt. Album Academiae Vitebergensis vol. II p. 257, gebetet, 
Aegyptiaca servitus <3. 663. Qn bcr #eibelberger ERatrilel feljU bcr 
9tome JpebererS. — 2 ) «gl. £eberer a. a. £). <3. 3, Zöplt 2. £fj. 
<3. 89. — 8 ) #gl. über ü)tt tjentadj ©. 248 f. — 4 ) $gl. baju unb jum 
golgenben, too leine befonbete Ctuefle angeführt ift, gebetet a. a. D. ©. 3 ff. 
Kit. Sfcülter, Ocota <2cf)toar&erbt. 15 



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226 



fdjtoerfte 3^t feines SebenS. @r ttmrbe ©aterenfKabe 
unb mußte auf toeiten ©eeretfen tyärtefte Arbeit leiften. 
@rft im ©ejember 1587 erhielt er banl ber Vermittlung 
be§ franjöfifdjen ©efanbten ju Äonftantinopel, Qacqueö 
©abart), bie 3freü)eit ttrieber. Qm Sfyrü 1588 trat 
Jpeberer bort Äonftantinopel au§ bie £eimreife an. 3)abei 
toätjlte er ben SBeg über Wlc&ta unb Italien, ©einen 
mehrtägigen 9lufentl)alt in *ßabua benufcte er, um fidj 
an ber bortigen Unioerfität am 3. gebruar 1589 intitu* 
Heren ju laffen. 1 ) ©nige SBodjen fpäter traf berpfät* 
jifdje Siobinfon tt>of)lbef)atten in ber $etmat ein, fco 
große Sfreife, barunter audj ber jugenbti(Jje Shirfürft, 
fid) für feine ©djtcffale unb Slbenteuer lebhaft inter* 
effierten. £eberer§ SSitte um SBertoenbung im furfürft* 
liefen ©ienft ttmrbe baburd) entfprodjen, baß er in ber 
Äanjlei angepeilt unb am 1. SM 1593, nadjbem einer 
bon ben Äanglei^egiftratoren einen anberen Soften 
erhalten tyatte, gum ftanjleteRegiftrator ernannt ttmrbe. 
3n biefer ©genfd^aft erhielt er \$t)il\ä) 140 ©ulben, 
12 SMter Äorn, ein guber SBein, ein £offommerHeib 
unb ein JpofttrinterHeib. 2 ) $m 3 a ^ re 1592 f an ^ er 
©elegentyett, im auftrage feinet Äurfütften griebrid) IV. 
jtoei große 9lu§lanb§reifen ju unternehmen. ®ie erfte, 
bie am 29. 9tpril angetreten »urbe, führte itjn nadE) 
SSö^men unb *ßoten, bie jtoeite, bie bie 3eü bom 7. Qfuli 
bis 7. ©ejember auffüllte, nad) ©djtueben unb ©änemarf. 
^m 3al)re 1610 berßffentlidjte er feine auSfüfyrfidjen 
SReifeerinnerungen au§ ben Qa^ren 1582 bis 1589 unb 
1592 unter bem Sitel „Aegyptiaca servitus: ®o£ ift, 
SBarfjafte 93efd)retbung einer ®ret)jäl)rigen 3)ienftbar!ett, 
©o ju SÖejanbrien in ©graten jftren Anfang, önb ju 
ßonftantinopel jtjr @nbfd)afft genommen" ufto. im ®rucf. 



a ) «gl Seitfc^tift für bie ©efd)icf)te be3 Dberctjein* H. $. 16. 83b. 
©. 620, £eberet a. a. D. 6. 500 f. — 2 ) $gl. bie SBe|iaiiung3urfunbe 
flatterige a. a. D., Äopialbudf) 860 fdl 125». 



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227 

Jpeberer toax (1610) mit ÄattjctunaJR. berljeiratet. 1 ) 
(£r ftarb nidf)t bor 1623. 2 ) 

d. *ßeter £eberer. 8 ) 

e. 9lnna #eberer, verheiratete fi($ mit SBolfgang 
©djmib 4 ), ber 3ttrifd)en Salob Shidenbrot unb ©eorg 
fjind ©d)uttf)eif$ au Bretten toax. 9tod)tt>ei3lid) fdjon 
9tyril 1565 im 9lmt, beHeibete er btefe3 bte ju feinem 
1571 erfolgten Slbleben. 5 ) — JHnber: 

1. SWagbalena ©d)mtb. 6 ) 

2. etjriftopl) ©d>mib 7 ), getauft 31. ©ejember 1565 8 ). 

3. SlnnaSÄariaSc^mib 9 ), getauft 22. Sluguft 1567 10 ). 

4. #artmann ©d&mib 11 ), getauft 15. 2lpri! 1569 12 ). 

5. 3of)ann $f)iltW ©d)mib 13 ), getauft 16. gebruar 
1571 14 ). 

b*. Slnna Jpeberer bermäljlte fi($ nad) bem £obe be§ 
SBolfgang ©djmib jum jtoeiten 2Me 31. Sluguft 1573 
mit Slnfelm ©löcfler (löcfler, ©locfner) öon 
Sabenburg, ÄeKer ju $agenbad). 15 ) — ftinber: 

1. Äat^arina ©löcfler. 16 ) 

2. 2Igatl)a ©löcfler. 17 ) 

f. ©eorg £eberer, el)eltd}te 2. ®ejemberl578 Stofina 
SSrotbecf, Softer be§ Satob 85. unb ber Stofina 
©auer, beibe 1578 fdjon berftorben. 18 ) Jpeberer ftarb 



x ) »gl. »tettener Xaufbud) 25. Sfcobember 1610. — 2 ) »gl. OT- 
gemeine $eutfd)e »iograpfjie a. a. D. — 8 ) SSgt. Jperfcog a. a. £). Wlit 
biefem barf man nid)t öertoedtfeln einen 2Rann gleiten 9tomen3, ber, mit 
Slnna 91. berfteitatet, 14. Suni 1563 bereite geftorben fear, »gl. Sager- 
budj be3 Älofter* ERaulbronn »l. 9b, 20a ufto. ©eine Sodjtet Anna 
toere!jelicf)te fidj 31. Sult 1570 mit bem »tettenet »Arger Qoljann 
IRommetS. »gl. £raubucr). — 4 ) »gl. #erfcog a. a. £). — 6 ) »gl. Dör- 
fer @. 84, Saufbud) 2. Bpril unb 16. Stobember 1571, 29. Styril 1572. — 
6 - 7 ) »gl. ©etftog a. a. £). — 8 ) »gl. Saufbucr). — 9 ) »gl. fcer&og 
a. a. £). — 10 ) »gl. Saufbud). — X1 ) 3fel)lt bei $erfcog a. a. £). — 
") »al. Saufbud). — 13 ) »gl. #erfcog a. a. £). — 14 ) »gl. Saufbud). — 
16 ) »gl.Jperfcog a. a. D., £raubucr). — 16 - 17 ) »gl. fcer&og a. a. D. — 
18 ) »gl. Jperfcog a. a. D., Sraubutr). 



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228 



8. September 1596. *) (£r fear äRitgtteb b<£ ©eridE>t3. 2 ) 
— ftinber : 

1. ©eorg ©ietrid) §eberer 8 ), getauft 25. SKobember 
1579 4 ). 

2. Margarete gebetet, getauft 1. 9Iugufi 1581. 6 ) 

3. ©eorg$eberer, getauft 19. Qufi 1583 6 ), heiratete 
12. gebruar 1605 SKagbalena £ein, Softer be§ 
bamafö fdjon mit %ob abgegangenen 93ogt§ ju 
33tettgf)eim, Sodann Sttidjael £. 7 ) — Stinber: 

a. ©eotg 3tttd)aei £eberer, getauft 12. Dftober 

1606. 8 ) 

ß. :J$of)ann ©eorg #eberer, getauft 15. Slprü 

1609. 9 ) 

-/. (3;o^teT)§eberet / getauft25.5ßobemberl610. 10 ) 
d. SRagbalena gebetet, getauft 22. «prH 1612. ") 
£. (©o^n) gebetet, getauft 7. SRobember 1617. 12 ) 

4. Subtoig £eberer, getauft 19. Slprtt 1585. 13 ) 

5. 3toftna #eberer, getauft 1. Januar 1587 14 ), t>er* 
beiratete ftd) im Quni 1608 mit 38ül)etm §and* 
laufen, ©tabtfdEireiber ju SBieätodE) 15 ). 

5*. 9tod) bem SEobe be§ SBüljelm $ancll)ufen ber* 
tjeiratete ftd) feine 28itoe SRofina gebetet 
14 9Iuguft 1621 16 ) mit bem S3rettener 33ürger unb 
SSnidEifd^neiber SWartin 33lä§, bepn grau Urfula 
5. ©ejember 1620 geftorben fear 17 ). 

6. So^ann^alob Lieberer, getauft 23.3unil588. 18 ) 

7. Sodann Qafob IL gebetet, getauft 23. Quli 
1591. 19 ) 

8. SWid^ael I. gebetet, getauft 2. September 1593. 20 ) 



x ) $gl. Saufbud) 12. ©eptember 1596. — 2 ) Sgl u. a. Stau- 
budj 12. gebruar 1605. — 8 ) Jpereog a.a.O. ertoä'int nur ein eut$ige3 
Äinb bet (Seeleute ©eotg unb SRofina gebetet unb nennt e3 ©eorg. 

— 4 ) »gl Saufbudj, too inbeffen bie SKutter be3 ÄinbeS fäljdjlidj aö 
©auer besetzet ijt. — »-•) $gt. £aufbud). — 7 ) $gt. Sraubud). — 
8 - 14 ) «gl Saufbud). — 16 - 16 ) »gl Sraubudj. — 17 ) »gl Sotenbud). 

— «_20) ^ saufbud^. 



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229 

9. 3Ktd)aei IL #eberer, getauft 12. (September 1596. *) 
©r fear Verheiratet mit ©ufanna Sß. 2 ) — ©otjn: 
Sorenj §eberer, getauft 3. September 1620 3 ) 
unb gejtorben 15. 9tobember 1620 4 ). 

g. S3eatrij £eberer, verheiratet mit ©abriet ®ur* 
fd)tnibi. 6 ) 

h. ©ibt) Ue gebetet, toereljetidjt mit ©ebaftian *ßefolt, 
©tabtfdjretber in ©berbadj. 6 ) — ftinber: 

1. Sodann Äonrab *ßefolt. 7 ) 

2. ©ufanna *ßefoit. 8 ) 

3. ^o^ann ©ebaftian *ßefoit. 9 ) 

VI. (Slifabetf) ©djtoar^erbt, geboren 1526 unb geftorben 
1557, ber^eiratete ftd) mit go^ann 93enfc bonSBrudjfat. 10 ) — 
ftinber: 

a. $a!ob SSenfe. 11 ) 

b. ©altuS 33enfc. 12 ) 

VII. Siegina ©djtoarjjerbt, geboren 1531. ©ie ber- 
eljeltdjte ftd) juerft mit ©gibiu^ ©djemel, Sotenmeifter be§ 
faif. ÄammergeridjtS ju ©petjer 18 ), ber in biefer ©teflung 1558 
bon 3Mand)tf)on ertoätjnt ttrirb 14 ). ©pater ttmrbe fie biegtau 
be3 2lnbrea§ Sßeanber, *ßrotonotar am faif. Äammergeridjt. 
©ie ftarb of)ne Sfodjfommenfdjaft. 1 ^ 

VIII. ©eorgSd&toarfcerbi, geboren 1537 (?) 16 ), ftubierte 
in igeibelberg, tt?o er afö „Georgius Melanchthon de Bretthaim" 
29. Januar 1543 intituliert ttarb 17 ). SSor 1565 Dermalste 



*) ©gl. Saufbud). — 2 ) ©gl. Saufbud) 3. (September 1620. — 3 ) »gl. 
Saufbud). — 4 ) »gl. £otenbud). — 6 - 9 ) »gl. #erfcog a. a. D. — 
M ) ©gl. $erfcog a. a. D. plfdjlidjettoeife beutet görjiemann <S. 123 
„©rüfel" als ©rüffel. — X1 - 13 ) ©gl. $erfcog a. a. D. — 14 ) ©gl. Corpus 
Ref. vol. IX col. 571. $ie au3 biefer ©teile ^eroorgeljenbe SBaljr- 
neljmung, bafj (Sdjemel mit Sttelandjtljon im brieflichen ©erfeljr ftanb, 
legt bie Slnnaljme nafje, bafj audj ber ©rief, ben biefer Corpus Ref. vol. 
IX col. 1049 Bq. ertoäljnt, bon jenem flammt. — 15 )©gl. #erfcog a. a. D. 
— le ) ©gl. $erfcog a. a. D. $tefe gaty ifl falfdt), tote bie Seit ber 
Smmatrifulation ©eorgS erlernten lagt. ©gl. Ijernacr) 2lnm. 17. (Sollte 
1527 in ©etradjt fommen? — 17 ) ©gl. ZöpU 1. 2$. S. 584. 



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230 

et ftd) mit bet SBeifjenbutgetin äßatgatete ©olbt. 1 ) ©einer 
jtoeiten #eimat, bet 8teid$tobt SBeifjenbutg i ®., bientc 
©djtoatfcetbt längere S«t aß Sütgetmeiftet, nad) gebetet „ein 
fetjt botnetymet, erfahrner bnb anfetjenlid)et HRann, ben bic 
©tabt auff 8teid}3-, Sttetyfy önb anbeten Sagen, aud) ju ©)ut 
imb gfitftlidjen ßegationen feljt gebraust". 2 ) 9todj im Igaljre 
1595 bermaltcte er ba£ Sütgetmeiftetamt.*) — ftinbet: 

a. *ßt)itipp I. ©djttmtjjetbt, geboren 1565 unb geftorben 
1571. 4 ) 

b. {Regina I. ©d)toat|jetbt, geboren 1567 unb geßotben 
1571. 6 ) 

c Slnna SKatia ©djtoatjjetbt, geboten 1569 unb bet« 
mätjlt feit 8. ©eptembet 1590 mit ©eotg §emmetlin, 
SSütgetmeiflet ju SBeifcenbutg i. ®. 6 ) 

d. ©eotg ©d)tt>atjjetbt, geboten 1570 unb gejiorben 
1571. 7 ) 

e. Stegina II. ©djtoatfcetbt, geboten 1574 8 ) unb bet- 
ratet mit3ol)ann©d)matfalbet, bet 1623 2lffeffot 
am Jfammetgetid^t toat. ®ie ©jeleute Ratten in 93ü^l 
(SBaben) ©tunbbefifc. 9 ) — ©of>n: 

^otjann ©djmallalbet. 10 ) 

f. ^ilipp II. ©d)ttmtfcetbt, geboten 1576 "), ftubtette 
in §eibel6etg, too et 10. Quni 1591 jufammen mit feinem 



*) SBgl. #erfcog a. a. D. $af$ ©d)toarfcetbt bor 1665 heira- 
tete, erhellt au$ bem ©eburtsialjr feines ©olmeS ^tjüipp L, bet 1565 
geboren hmrbe. Margarete ©olbt mar {ebenfalls eine »ertoanbte, 
melleid)t Softer ober ©crjtuefter, beS SRidjael ©olbt, ber 1560 bem 
SBeißenburger ©eridjt als (Stoffe angehörte. (Sin Soljann ©olbt mar 
1588, 1597, 1602, 1608, 1614 unb 1618 ©erid)tSfcr)öffe. 3$ entnehme 
biefe SNotijen übet bie beiben ©olbt ben rjanbfdjriftftdjen ftoHeftaneen 
beS um bie Ghtforfdjung ber SBeifcenburger ©tabtgefdjicrjte öerbienten 
$rof. Dieser 15. £eft ©. 17, 19 f., bie mir fein ©otjn, $err ©anttätSrat 
Dr. Dieser, gütigft jugänglicr) gemalt tjat. — 2 ) »gl. #erfcog a. a. D., 
fteberer a.a.O. ©.517. — 8 )»gl.feinSaWeuöorr)er©.150f.&nm.6O.-- 
*— 8 ) 8gl &erfcog a. a. D. — •) »gl. Seitfdjrift für bie ©efdjidjte beS 
IDberrljeinS 27. 33b. ©. 117. — 10 ) »gl. bafelbft ©. 117 f. — ") »gl. 
§er(og a.a.8. 



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231 

©ruber ©igigmunb I. inflribiert toarb. 1 ) ©obann be* 
jogen bic beiben SBrüber bic #od)fd)ule ju Tübingen, 
tüo fie fid) 2. 3uni 1593 tntitulieren lie&en.*) »ermöge 
3)efret3 be§ &erjog3 griebrid) toon SBürttemberg Dorn 
8. 2tpril 1594 erhielt ^Ijüipp, ber Slnfpruclj auf bie 
Pfarrei SBietigtjein ju ljaben meinte, 25 ©ulben avß 
bem Äirdjenlaftett SSenn er ba$ ©tubium ber *ßf)üo* 
foppte beenbigt unb ßuft }ur Geologie Ijaben mürbe, 
follte er in ba£ ©tift ju Tübingen aufgenommen werben.*) 
©eit 1605 fear er SRitteitfjaber eines £üttentt>erT3 im 
Sägertljal. 2lm 9. Januar 1605 bereinigten fid) näm* 
lidj er unb fein S3ruber Sotjann ©eorg mit bem 
S3etgöogt 9lbam Sager ju einer ©enoffenfdjaft, um in 
einem bei SteidjStjoffen (Unterelfafj) fid) öffnenben %al 
ein Jpüttemoerf in3 Seben ju rufen. Sßadjbem 7. 3)e* 
jember 1608 ber fcfyon bejahrte Sager fid) jurücfgejogen 
Ijatte, führten bie ©ebrüber ©d)tt>atjjerbt mit üjrem 
S3ruber ©igtemunb baä Unternehmen fort. Sejjterer über* 
Keß jebod) 12. Januar 1614 bie £äifte feineä SlnteilS 
bem Jhmo ®dtbred)t bon 3)ürcfl)eim unb trat 2. Styril 
1628 audE> ben 9teft feines Slnteifö an brei ©ebrüber 
®ürdljeim ob. $m breifjigietyrigen Äriege, genauer 1631 
unb 1632, würbe ba§ ^üttentoerl gerftört. $t)ttipp ftarb 
mit^intetlaffung öon unmünbigen ftinbern bor 5. 9luguft 
1632 bermuttid) ju SWeberbronn. 4 ) 

g. ©igiSmunb I. ©djtoarfcerbt, geboren 1578. 6 ) @r 
ftubierte mit feinem S3ruber ^üipp II. in £eibel6erg 
unb Tübingen. 6 ) 

h. Salob ©d>toar&erbt, ftarb 1581. 7 ) 



*) Sgl %ZpU 2. 2$. ©. 153. - 2 ) Sgl $ettneltnf, $ie 2Ratri!eln 
ber Untoerfität Tübingen 1. Sb. 6. 703. — 8 ) Sgl ftinanaard)to ju Sub- 
ttrigSbutg, Äird)enfaftenredjnung 1594/95. 3$ berbanfe btefe 9toti§ ber 
©üte be3 $errn Pfarrer D. Dr. ©. koffert in Stuttgart — 4 ) Sgl 
$er gute Sote (Äalenber) 1861 S. 43 f. — 5 ) Sgl fcerfcog a. a. £). — 
6 ) Sgl borget unter f. — 7 ) Sgl $erfcog a. a. D. 



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232 



i. Sodann ©eorg ©djfcarfcerbt. 1 ) @r mar feit 1605 
Üeifljaber be§ ermähnten §fittenmerfö im ^ägertljal unb 
behielt aud) nad) ber 3^ftötung ber Anlage im breifeig* 
jäljrigen Kriege bie ju btm Unternehmen gehörigen ©üter 
big ju feinem Sobe. ©einen Anteil an ben Säger* 
ttyaler SSefijjungen trat erft feine SBitme itjrem ©djmager 
©djetftein ab. 2 ) SBie fein SSater, fo beHeibete aud) 
3ofymn@eorg ba§ SSürgermeifteramt juSSetfeenburgi. @. 
Qn biefer feiner ©genfdjaft fud^te er mit Berufung auf 
ba§ feinem Urgrofebater öom Äaifer SRajimilian I. ber* 
tteljene 23aJ>:pen bei Äaifer SRubolf II. bie SSeftätigung 
be§ 2ß)el3ftanbe§ unb be3 abiigen 3BaJ>:pen§ nad), ein 
Stnfudjen, bem 16. Januar 1610 entfprodjen mürbe. 8 ) 
Sofjann ©eorg mar guerft mit SSeronüa Ärämer 
bertjetratei, bie, bermutftdE) au§ SBü^l ftammenb, fdjon 
bor 15. 3M 1613 ftarb. 4 ) $ernad) beretyetidjte er ftd) 
mit 9tnna SWaria 5R. 5 ) — ftinber: 

1. ©eorgSdjmarfcerbt, beerbigt juSBörttj a. b. ©auer 
26.2Rail614. 6 ) 

2. 2lnna Margarete ©djmarfcerbt, getauft ju SBörtlj 
a. b. ©auer 12. Dftober 1617. 7 ) 

3. Sflaria (SHfabetl) ©d>marfcerbt, getauft ju 2BörÜ> 
a. b. ©auer 20. Sfyril 1623 unb begraben bafelbft 
4. Dftober 1624. 8 > 

j. ©igiSmunb IL ©cfymarfcerbt, liefe fid), nod) im 
Änabenalter fte^enb, an ber Uniberfttät ju £eibetberg 
22. gebruar 1600 immatrifulieren. 9 ) ©ntmeber fein 



*) (Sr wirb jmar öon Jperfcog nic^t genannt, ift aber fonji als Grübet 
öon «Philipp unb ©igiSmunb ©ct)tr». bezeugt. SBgl. ©er gute 93ote 
a. a. £). ©. 44. SBaljrfcijeinticij toax er noct) nidfjt geboren, al3 JperfcogS 
©tammtafel entjtonb. — 2 ) SBgl. ©er gute SBotc a. a. £). unb Dör- 
fer ©. 231. — 8 ) $gl. Dörfer ©. 27. 3n feinem ©efudj bejei^net 
fidt> ©dfjtu. atö 93ürgermeifter öon SBeifcenburg. — 4 ) »gl. 3eitfcr)rift für 
bie ©efcr)icr)te be3 IDberrljeinS 27. 93b. ©. 117. — 6 ) »gl. ©er gute SBote 
a. a. D. ©. 44. 3fören Vornamen Derbanfe ict) einer gefl. 2flitteilung be3 
#errn Pfarrer $errtnann in SBörtl). — 6 ) Waä) gefl. SJiitteilung beäfetben. 
— 7 - 8 ) fßql ©er gute SBote a. a. D. — •) »gl. Söpfe 2. £&. ©. 201. 



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233 

gleichnamiger älterer ©ruber ober er trat 1608 als 3Rit* 
beft|er be§ im Qagert^al gelegenen JpüttettoerfS an bie 
©eite feiner SSrüber ?ßt>ilipp unb Qo^ann ©eorg, jog 
ftd) aber foäter bon biefem Unternehmen jurüdf unb 
ftarb 1636 in SBeifcenburg. 1 ) 

©ner ber beiben ©igiSmunb mar Sijentiat beiber 
Stedjte unb mit Slnna (Slif ah etlj 9t bertyeiratet. 2 ) — 
SBon feinen ftinbern finb belannt: 

1. ©eorg ©d)tt>ar|erbt, geboren ju 23eif$enburg i. ©. 
9. Sfyril unb getauft 11. 2lprii 1616 3 ), tourbe 7. SJtoi 
1634 afö studiosus philosophiae in Strasburg im* 
matrifuliert. 4 ) ©eit 1636 ftubierte er föedjtettHJfen- 
fdjaft. 3)a bie oberbeutfdEjen $od)fdjulen teils ber* 
rauftet, teifö toegen Neuerung entböHert toaren, 
bejog er im ©pätfjerbft 1639 bie Uniberfttät ju 
®öln a. 9tf). 9Son Ijier au§ toenbete er fidj an 
ben f(Jjtt?ebifd)en Stet Dr. Soadjim (SamerariuS, ben 
greunb feiner eitern, um burdj bejfen Vermittlung 
eine ©teile als *ßribatlel)rer ober als SReifebegleiter 
nad) granfreidj ju erhalten, unb ttmrbe bon iljm 
audE) an ben ©roninger *ßrofeffor £einrid) Sllting 



$a er ljier auSbrüdlidj als SBeifjenburger bejeidjnet ijt, fo mu& er cht ©oljtt 
be3 älteften in SBeifcenburg anfäffigen ©eorg ©djto. fein. @r batf nic^t 
mit feinem gleichnamigen älteren 93ruber bermedjfelt »erben; benn bie 
$eibelberger SRatrilel mer!t an: „propter aetatem non iuratus". 

*) $gl. $er gute 33ote o. a. £). ©. 43 f. unb öorber 9h. f. $a 
©igUmunb ©d)to. nid)t (d)on 1605, fonbern etft fpäter mit feinen 
SBrübern jum ^Betrieb beS #fittenh>erl3 Sägertljal ft$ vereinigte, fo liegt 
eS näljer, in iljm ©igiSmunb IL afö ©igiSmunb I. ju erlernten. 
— 2 ) #gl. $roteftantifd)e3 Saufbudj in SBeifjenburg i G. 1. Sluguft 1619, 
24. September 1620. — 8 ) ©er ©eburtetag ijt öerjeic^net auf einem 3inn- 
täfeldjen, ba3 am 2. SKärj 1854 im Shtopfe be3 fog. blauen £urm3 ju 
SEBeifjenburg gefunben tmirbe. (Sine $bfd)rift ber auf bem ginntäfeldjen 
eingraoietten 3nfd)riften befinbet fidj unter ben ^anbfc^rtftltcf)en Stoffel- 
taneen be8 *ßrof. Dieser. $er Xauftag finbet fidj im SBeifjenburger prot. 
Xaufbud). $er gute 93ote a. a. £). ©. 44 nennt fälfdjlid) aK ©eburtötag 
ben ll.SKarj 1616. — 4 ) »gl. Änob, $ie alten 2Jtotri!eln ber Unioerfität 
(Strasburg 1. «b. ©. 304. 



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234 



empfohlen. 1 ) SBieber nad) ©tra&burg jurücfgefeljrt, 
lieft er fid) 5. iKobember 1641 unter bie candidati 
juris aufnehmen. 2 ) ©eine juriftifdE>en ©tubien fdjtofj 
©d). mit ber Promotion jutn Sijentiaten beiber Siebte 
ab.*) 1654 unb nodj Ijernadj war er 9tat unb ©ehe* 
tär be3 *ßfaljgrafen Seopolb Subnrig bon $fatj- 
SBelbenj. 4 ) ©päter verwaltete er 318af)re tangba§ 
SBürgermeifteramt feiner SBaterftabt SBeifjenburg unb 
ftarb bafelbft nad) l 1 /* jähriger „SeibeS* unb SBer* 
ftanbe348löbigfeit" am 26. SRärj 1691. ß ) Kalbern 
©dj. sufejjt alleiniger SSefifcer ber bortyer nnebertjolt 
erwähnten ©fiter im ^ägertljal getoefen fear, ber* 
laufte er fie am 10. 9fyril 1676 an ^oadjim (Snfinger 
für 180©ulben. 6 ) 

©<f)to. heiratete am 8. SWai 1655 9Inna Urfula, 
SBitoe be£ *ßfarrer3 bon ©t. Qo^ann in Sßeifjen* 
bürg 7 ), unb nad) beren £obe bie am 26. ^uni 1640 
geborene Sttaria ©orottjea ©djeib 8 ). 9lu§ ber 
le|teren Slje ftammen: 
a. ©eorg $einrid) ©djtoarjjerbt, geboren ju 

23eifcenburg 12. SM unb getauft 14. SM 1663. 9 ) 
ß. ^Benjamin ©djtoarjjerbt, geboren ju SBeifjen* 

bürg 20. Stpril unb getauft 23. 2fyril 1665. 10 ) <£r 

würbe 9. Sluguft 1687 ju SSet&enburg beerbigt. 11 ) 



*) $gl. bie SBriefe ©dfjmarfcerbtS an 3oadfjim £ameratiu3 
bom 7. Sfyril unb 9. 2Rai 1640, erhalten in münden, $of- unb ©taatö- 
bibliotljef, Cod. Camerar. XXVI p. 251 n. 64, p. 252 n. 65. — 2 ) 8gt 
ftnob q. a. £). 2. 93b. ©. 504. — 8 ) $03 Sijentiat toirb ©dj. im SBeifjen* 
burger Sotenbuä) 9. Sluguft 1687 be^eic^net. dagegen loirb er 2)oftor 
genannt ©fintbel, ©efdfjidjte be$ ftürftentumä $fal$-$elbeua ©. 261. — 
*) SBgl. bafelbft ©. 261 ff., 358 unb SBeifjenburger pxot. (Sljebudj 8. 2Rai 
1655. — 6 ) $gl. $er gute SBote a. a. £). ©. 45. — 6 ) «gl. bafelbft 
©. 44. — 7 ) #gl. Söeifcenburger pxot ©tjebuä). — 8 ) «gl ba3 borget 
©. 233 9lnm. 3 ermähnte ginltäf eichen, wo aud^ ber ©eburtStag genannt 
ift. — 9 - 10 ) »gl junt ©eburtetag ba$ borget ©. 233 Sinnt. 3 ettofityite 
£äf eichen unb gum Sauf lag ba3 28eif$enburger prot. Saufbud). — X1 ) «gl. 
28eif$enburger prot. £otenbudj. 



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235 

y. SWaria äWargarete ©djtoarjjerbt, geboten $u 
SBeifcenburg 5. ©ejember unb getauft 8. 35e}em* 
ber 1667. *) 

d. Äatljarina ©orottyea ©djtoar|erbt, getauft 
SU SBeifcenburg 18. ^uni 1671. 2 ) 

e. $nna3uftina©d)toarfcerbt, getauft juSßetfjen* 
bürg 9. Januar 1673. 8 ) 

C. Sßljüipp ©cbtoarjjerbt, getauft ju SBetfjenbutg 
20.2luguft 1675. 4 ) 

2. 3#argarete©d)tüar|erbt, getauft ju SSeigenburg 
1.9luguftl619. 5 ) 

3. 9lnna Sßargarete ©d)toar|erbt, getauft ju 
Sßeifcenburg 24. September 1620. 6 ) 

IX. Sibylle ©djtoarjjerbt, geboren 1533, bertyeiratete 
ftd> mit Sodann Äeft bon ©emäbad). 7 ) — fitnber: 

a. SÄaria Äeft. 8 ) 

b. Sodann Äeft. 9 ) 
c ©eorg Äeft. 10 ) 

X. ©igiSmunb ©djtoarfcerbt, geboren 1537 11 ), bejog, 
nod) im Knabenalter fteljenb, bie Uniberfität SBittenberg, an 
ber er am 8. Slobember 1549 al£ „Sigismundus Melanthon" 
immatrifuliert ttmrbe 12 ). ®iefe§ iljm offenbar bon feinem 
D^eim beigelegten 9tomen§ bebiente er fidE) aud) fpäter. ®ie 
äßittel ju feinen ©tubien teilte iljm Soljann ^ilipp Deuter, 
$rior jum ^eiligen ©rab in ©petyer, bar, inbem er afö Äol* 
lator ber bon ben ©jeleuten Sngefljart £auenljut geftifteten 
SSrettener ©t. Urfulapfrünbe i^m biefe berlielj. ©igtemunb 
mar im ©enufc ber ?ßfrünbe bon 1548 bi£ ju feiner um 1560 
erfolgten freiwilligen SSerjidjtleiftung. 13 ) Qn SSittenberg ftubierte 
er unter ben Slugen unb jur größten Sitfriebentyeit feinet 
OljeimS, ber tljn nid)t nur feinen ©oljn nannte 14 ), fonbern 



x ) SBie borget ©. 234 2lnm. 9—10. — 2 - 6 ) $gl SBeifcenburger prot. 
£aufbudj. — 7 - 10 ) »gl fcerfcog a.a.O. — u ) $gl.£erfcog a. a. D. — 

12 ) Sößt. Foerstemann, Album Academiae Vitebergensis p. 250. — 

13 ) #gl. Äird)engut 231. 4b f. Über töeuter bgl. t>orf)er @. lOff. — 14 ) »gl. 
Corpus Ref. voL IX col. 356, 377. 



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236 

aud) nrie fein eignes ftinb Ijielt. ®enn als 3Weland)tljon 
beim Slntritt feiner Steife nad) Orient im Januar 1552 feine 
ftoftgänget entlaffen mufjte, foflte bodj feinem au3btücflid)en 
SBunfdj gemäfj fein ber befonberen fjütforge Sümann $ef$u§' 
empfohlener Sßeffe nad) ttrie bot in feinem Jpaufe betlöftigt 
»erben. 1 ) ®af$ SWelandjtljon mit ©igiSmunbS fjleifj juftie* 
ben mar, betoeift nid)t nur eine Sufjerung in feinem an 
©eorg ©djtoarjjerbt gerichteten S3rief bom 24. Sluguft 1551 2 ), 
fonbern aud) beß bon bem Steffen bereits am 15. DItober 1550 
mit ©rfolg beftembene pljilofopljifdje SSaflalauteatSejamen 3 ). 
©tgiSmunb blieb in SBittenberg bis 1552. 4 ) hierauf bejog 
er bie httpfäljifdje £od)fdjule, an ber er jufammen mit feinem 
S3rettener SanbSmann unb SSittenberger ©tubiengenoffen ©a* 
muel ©fenmenger am 17. Shiguft 1552 inflribiert mürbe. 6 ) 

3n £eibelbetg toai iunädjft ein £iebling§fd)ület SWeland)* 
tfjonS, SßifolauS SiSner aus SKoäbad), fein ße^rer. 6 ) £ter er* 
langte er, nadjbem er am 15. SKai 1554 unter bie Reibet* 
berger SSallalaurei aufgenommen fear, am 13. 9luguft beS näm* 
lidjen ^aljreS bie pljilofopljifdje SKagiftermürbe. 7 ) Sludj nad) 
biefer Promotion fejjte ©igiSmunb feine ©tubien in Jpeibel- 
berg fort. 8 ) SSeiter^in fudjte er aber aufs neue SSittenberg 
auf, fco er am 17. Januar 1556 in ben ©enat ber pfjilofoplji* 
fdjen ffrfuliät rejiziert mürbe 9 ) unb SRepetitionen Ijielt. 9lm 
7. gebruar 1557 fünbigte er foldje über 3Melancf)tt(on3 über 
de anima an. 10 ) gm 9tod)fommer 1557 meilte ©igiSmunb 



i) $gt. Corp. Ref. voL VII coL 911 sq. — 2 ) <Bgl. borljer ©. 208. — 
8 ) $gl. Äöftlin, $ie ©accalaurei unb SDtogiftri ber SSittenberger pljilo* 
foppen gafultät 1548—1560 ©. 3. — 4 ) 5luf i^n nimmt 2Relancr)t^on 
in feinem ©rief öom 25. 2Jtör§ 1552 ©ejug. ©gl. öor^er ©.210 f. — 
6 ) Sögt. Xöplt 1. £f). ©. 615. — «) &gl. Corpus Ref. vol. VII coL 1052. 
— 7 ) ©gl. Söpfe 2. 2^. ©. 461. — 8 ) 203 noer) in £eibelberg antoefenb, 
fefet ©igiSmunb ein an if>n gerichteter ©rief be8 $at>ib (£ljr;tr&u3 t>om 
25. ©ejember 1554 borauS. ©gl. ©t. ©ollen, ©tabtbibliotief. $a3felbe 
gitt fcon einem am 20. 2Rär§ 1555 getriebenen ©rief 2Retancr)tl)on3. 
Sögt. Corpus Ref. voL VIII ooL 443. — ») #gt. ftöftlin a. a. D. ©. 28. — 
10 ) ©gl* Scriptorum publice propositorum a gubernatoribus studiorum 
in Academia Wittebergensi tomus III, Witebergae 1568, ©1. 55» sqq. 



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237 

in JKürnberg. ®a3 Äob, bct§ il)m £ieront)tnu§ SSaumgärt* 
ner, ber gfteunb feines OfjeimS, fpenbete, bereitete biefem 
foldje greube, baß er babon aud) ©igi£munb£ SBater äWit* 
tettung machte. 1 ) Sßadjbem er ttrieber nad) SBittenberg jurücl* 
gelehrt fear, faf) ifjn ber 11. Dftober be3 genannten 3af)re3 an 
ber 33aljre feiner Sante ftatljarina, unb itjm fiel neben an«* 
beren bie fdjmerjlidje Sfafgabe ju, feinem bamatö in £eibelberg 
meilenben greifen Ofjeim bie 3Crauerfunbe ju übermitteln unb 
iljn ju tröften. 3)a mit SWelandjtljon aud) fein ©djttrieger* 
fotyn Äafpar *ßeucer bie Steife nad) ©übbeutfdjlanb unter* 
nommen tyatte, fo ftanb btö ju beren Stücffetjr ©igiSmunb 
aud) ber i^rer SRutter beraubten grau *ßeucer3 unb itjrem 
Äinbe jur ©ette, eine Siebeäpfüdjt, für beren ©rfüflung ber 
Dtyeim bem Steffen befonber£ banfbar mar. 2 ) 3m %vOty\(ä)z 
1558 unternahm ©tgtemunb einen Stöftedjer nad) $oaä)im& 
ti)a\, öerfe^en mit ©mpfetjtungen an ben bortigen Pfarrer 
unb greunb feinet Otjeimä, Sotjatm 3#atf)eftu§. 8 ) Stuf ber 
©ud)e nadj Arbeit geigt ©igilmunb ein SSrief 9Kelandjtl)on§ 
aus bem SKaimonat 1558. SJamatö reifte er' tum SBittenberg 
nad) SKürnberg, unb beabfidjtigte SMandjtfjon, faltö ber ©ang 
nad) ber fränfifdjen 9teicf)gfiabt erfolglos fein follte, il)n, ben 
er afö einen greunb öon töridjten ^rrfaljrten bejeidjnet, nadj 
Preußen ju f fielen. 4 ) ^nbeffen fdtyhig ber SReffe meber in 
granfen, nod) in Preußen fein gelt bauernb auf, fonbern in 
ber $fdj. 

Kalbern an ber Untoerfität ipeibelberg bie bereits 1531 
beantragte *ßrofeffur für $ljt)fif enblid) im %tit)xe 1{ > 59 & e * 
grünbet morben mar, erhielt fie in ber *ßerfon ©igtemunbä 
üjren erften ^ntjaber. 2lm 7. fjfebtuai 1560 erfolgte feine SSer- 
pflidjtung unb Slufnafjme in ben alabemtfdjen ©enat. S3ei 
biefer ©elegentjeit überreizte er ben öon feinem D^eim am 
1. Januar öor^er gefdjriebenen unb an Steftor unb ©enat ge- 
richteten 33rief, morin biefer für bie ^Berufung feinet Steffen 



*) ©gl. Corpus Ref. voL IX col. 300. — 2 ) ©gl. ibidem col. 356 sq., 
377. — 8 ) ©gl. ibidem eol. 511. — 4 ) ©gl. ibidem eoL 548. 



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238 

banftc. 1 ) ©leid) in feinem erften Slmt^te natym ber neue 
?ßrofeffor an ben bielfadjen {Beratungen teil, bie gut SBiebet* 
Ijerftellung be3 $äbagogium3 führten. 2 ) ©igtemunb berfaf) nur 
etoaS über ein $al)t lang bie ^tjftf-Seljrfanjel. 91m 30. Sfyril 
1562 ernannte iljngfriebrid) III. auf SBeranlaffung ber Uniöerfität 
jum ^nljaber ber feiger bon ©eorg 3#at)er innegehabten britten 
*ßrofejfur ber mebijmifdjen galultät. 8 ) 3«nt3tt)ed feinet Übertritts 
in biefe fjafultät promobierte ©igtemunb am 25. 9luguft 1562 
jum ©oßor ber SWebijin. 4 ) 9£ad) einem au§ bem Safere 1569 er* 
tyaltenen SBorlefunggberjeidjniS la£ er bamafe über ©alen bor 
etoa 5#örern, eine Qtifjl, bie fid) aus ber geringen ^ttqmni 
ber mebijuufd)en gölultät jur ©enüge erHärt. 6 ) Unter feinen 
gafultätefollegen tt?ar ©tgiSmunb 1573 professor seeundarius. 6 ) 
SBom 20. ffiegember 1566 bö ba^in 1567 ftanb er aB iReftor 
an ber ©pifce ber igodjfdjule. 7 ) $n feinen testen Seben§j[a^ren 
bereiteten ü)m bie firdjlidjen gbeale be£ Shirfürften griebridj III. 
mandje ©djnnerigleiten. 2113 Dlebian bie ©enfer ftirdjenjudjt 
in ber Äurpfalj einführen toollte, fämpfte ©igtemunb Schul- 
ter an ©djulter mit $rob, ©raft, bem fpäteren S3rettener 
Pfarrer ^oljann SBilling u. a. gegen ben teuerer unb feinen 
Slnljang, aber beren ©ieg im 3öl)te 1570 Ijatte für iljn unlieb* 
fame folgen. 8 ) ©r blieb jebodj ftanbtyaft, unb bie§ aud), afö 
er 1572 unb, 1573 trofc be3 33efep be§ Shirfürften bie auf i^n 
gefallene 38af)l jum Slffeffor be§ SKrdjenfonfiftoriumä ablehnte. 9 ) 
SSenn ber gefinnungStüdjtige SRann feine abletynenbe Haltung 
mit bem JpintoeiS audj auf feine längere Sftanfljeit begrünbete 10 ), 
fo fdjetnt biefer ®ntfd^ulbigung§grunb nur ju triftig getoefen 



*) SBtf. #aufc, ©efd)icfjte ber Unibetfität fceibelberg 2. SBb. ©. 49 f., 
SBinlelmann, Urfunbenbud) ber Untoerfität #eibelberg 2. SBb. ©. 86 
Stfr. 792, ©. 121 9fa. 1068, #artfelDet, Melanchthoniana Paedagogica 
©. 72. — 2 ) ©gl. fcaufc a. o. £). ©.71. — *) ©gl. flatterige o. a. £)., 
äopialbudj ftr. 499 (847) 231. 70af. — *) $gl. Zöplt 2. 3$. ©. 600. — 

6 ) ©gl. fcaufc o. a. £). ©. 59. — •) ©gl. 5Cöpfe 2. £$. ©. 619. — 

7 ) ©gl. bafelbft S. 42 ff. — «) ©gl. fcaufc a. a. D. 6. 78 ff. — •) »gl 
bafelbft S. 80, SBinlelmann o. a. £). ©. 135 9h. 1178 f. — 10 ) ©gl. 
SBinlelmann a. a. D. 



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239 

ju fein, ^exm er fdjieb fcfyon bor betn 14. Dftober 1573 au§ 
bem Scben. 1 ) 

©igigmunb toax mit Äatl)arina§euring(§eumiger) 8 ) 
Verheiratet, ftarb aber oljne Sfadjlommcn. ©eine SCBttmc etje* 
XvSjtt Subtoig ©raf.») 

XI. *ßl)iüt>l> II. ©d>toarfcerbt, geboren 1540 4 ), unb 
gtoar nad) bem 25. 9tobember 6 ), fear mit 9lmalie 33enfc au§ 
^Bretten toermäljlt, ftarb jebod) fdjon in Jungen Qaljren. 6 ) — 
Softer: 

äWargarete ©djttmrjjerbt. 7 ) 

XI*. S)ie SBitoe $f)in^ verheiratete fid> 15. SWai 1566 

ttrieber mit SBeit Dberlin (2luberün, 9luberle unb bgl.), 

©ol)n be3 *ßeter D., öon ©taffort 8 ), ber in SSretten äWttglieb 

be3 9tot£ ttmrbe unb 1587 SBürgermeifter fear 9 ). — Äinber: 

a. ßeon^arb Dberlin, getauft 21. ftebruar 1567. 10 ) @r 

tüax SBierfieber ju SSretten. SSon iljm bemerlt ba§ bortige 

Sotenbud^: „fo öf bie arjjnei tmb beß toaff erbrennen 

fid) tool öerftanben önb öon bieten auf$lenbifd)en tmb 

inlenbifdjen gebraucht korben". 11 ) Qn erfter 61je mar 

er »erheiratet mit ©lifabetl) 91, bie 26. Januar 1620 

ftarb. 12 ) — ftinber: 

1. Stmaiie Dberlin, getauft 10. Quni 1599. 13 ) 

2. (Softer) Dberlin, getauft 8. 2Jtara 1603. 14 ) 

3. Seon^arb Dberlin, getauft 24. 2fyril 1605. 15 ) 

4. ©ufanne Dberlin, getauft 9. Sluguft 1607 16 ) unb 
geftorben 30. SDtai 1628 17 ). 

5. Sodann Dberlin, getauft 15. Slprit 1609. 18 ) 

a*. 9laä) bem Sobe feiner grau ©lif abetl) berefjelidjte fid) 
Seon^arb Dberlin 1621 mit ber SBitoe be§ @od)£* 



x ) $gl. ZöpU 2.£1>. ©.619. — 2 ) Sunt Tanten ögl.l)ernad) ©.252. 
8 ) S59t. #erfcog a. 0. D. unb l)ernac§ ©. 252. — 4 ) «ögl. $erfcog 
©. 232. — 6 ) $gl. ben «rief 2Reland)tf)on3 an feinen ©ruber borfjer 
©. 202. — «— 7 ) ©gl. #erfcog a. a. D. — 8 ) SSgl. £raubudj. — ») »gl. 
fcaufbud) 5. 3uli 1587. — 10 ) »gl. Saufbudj. — ") »gl. Sotenbudj 
5. Dftobet 1633. — 18 ) »gl. Sotenbudj. — «- 16 ) »gl. Saufbud). — 
17 ) »gl. Sotenbudj. — 18 ) »gl. Saufbud). 



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240 



Reimer 93ürger§ SKaxtin Sßeibemann. 1 ) @r trmrbe 

5. Dftober 1633 begraben. 2 ) 
b. Stnna Wlaxxa Dberün, getauft 22. Sluguft 1568. 8 ) 
c 3ol)ann Dberlin, getauft 25. September 1569. 4 ) 

d. 3ol)ann$f)iHt>t> Dberün, getauft 16. gebxuax 1571. 6 ) 

e. 9Jtargarete£)berlin, getauft 2. 9Jtai 1572 6 ) unb ber* 
f)eixatet feit lO-Suli 1593 mit Sodann Slbam SKerfcing 
(SJtexfcig), ©oijn be§ bamate fdjon öerftorbenen $Ijüipp 
2ß. 7 ) — ftinber: 

1. 3of)ann©eoxg SRerfcing, getauft 29. 2Räxj 1594. 8 ) 

2. Margarete SRerfcing, getauft 1. Januar 1596. 9 ) 

3. Sodann $f)UiW Sßerfcing, getauft 22. Januar 
1598. 10 ) 

4. 2lnna2Raria3Kerfcing, getauft 7. Januar 1600. u ) 

5. 2Jlagbatena SRerfcing, getauft 15. ftuni 1602. 12 ) 

f. SSeit Dberün, getauft 16. Suli 1574. 18 ) 

g. $eter Dberiin, getauft 12. September 1576. 14 ) 
h. (Sffxiftopf) Dberün, getauft 20. Sluguft 1578. 16 ) 

i. ftatf)arina I. Dberiin, getauft 4. ftebruar 1580. 16 ) 
j. ©eorg (©uftab) Dberün, getauft 17. Januar 1582. 17 ) 
@r betrieb bie^üfexei unb toar ©eridjtömann. 18 ) ©eit 
8. 91prit 1616 toax er verheiratet mit ber 16. Quni 1594 
getauften 19 ) 9Jiargarete, Xodjter be£ 33rettener ©attlerS 
Slrnolb (SberSbatf). 20 ) ©ein 33egröbni3tag ift 28. $um 
1659 unb ber feiner SBittoe 25. Styrü 1661. 21 ) — Äinber: 

1. Seontjarb Dberlin, getauft 7. ©ejember 1617. 22 ) 

2. Igoljann 33ernljarb Dberlin, getauft 4. %ebxuax 
1621 28 ) unb geftorben 10. $uü 1631 24 ). 

3. güfabetf) Dberün, getauft 3. ©ejember 1623 26 ) 
unb geftorben 4. Dftober 1633 26 ). 



*) »gl. £raubutf>. — 2 ) »gl. £otenbutf>. — 8 - 6 ) »gl. Saufbud). 

— 7 ) »gl. £raubud>. — 8 - 17 ) »gl. Xaufbud). — 18 ) »gl. $otenbu<$ 
29. ftebruar 1633, 28. 3uni 1659. — ") »gl. Saufbud). — 20 ) Sgl Stau- 
bt^. — 21 ) »gl. £oienbutf>. — 22 -2 3 ) »gl. £aufbud>. — 24 ) »gl. £otenbuc$. 

— 26 ) »gl fcaufbud). — 2 «) »gl. £otenbud>. 



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241 

4. «Margarete Dberiin, getauft 14. Sunt 1627 1 ) unb 
gcftoxben 11. ©eptember 1627 2 ). 

5. (3müling3finb) Dberiin. 8 ) 

6. (3ttriHing$fof)n) Dberlin, beexbigt 29. gebruar 1633. 4 ) 
k. Äatf)artnaIL Dberün, getauft 4. 2Rat 1584. 6 ) 

1. ©opIjoniaäDberlin, getauft 5. 3uK1587 6 ) unb ber* 
betratet feit 26. September 1609 mit 9Jiargarete 
föutianbt, Softer be§ SBrettener SBürgerä £einrid)9i 7 ) 
— Sottet: 

1. 2ßargarete Dberün, getauft 2. September 1610. 8 ) 
9tm 21. Januar 1630 bermäljlte fte fidf) mit Sodann 
Valentin SBeldjer, ©oljn be8 bamalS fdjon ver- 
storbenen SBrettener ȟrgerS Valentin SB. 9 ) 

1*. <Sopf)onia& Dbexlin berljeiratete fid} jum jtoeiten 
2Me 9. Sunt 1612 mit Slnna £artfeiber, Softer 
be3 Seit §. öon ©artadE). 10 ) — ftinber: 

2. 2tnna Dberlin, getauft 18. 2tuguft 1614. ") 

3. Sodann JßljiitW Oberiin, getauft 19. SKobember 
1616. 12 ) 

4. ©f)tifttne Dberün, getauft 28. Dftober 1618. 18 ) 

5. ©opi)onia§ Dberün, getauft 25. Dftober 1620. 14 ) 

6. 9tnna Margarete Dberün, getauft 2. Stpril 
1623 16 ) unb geftorben 2. gebruar 1636 16 ). 

7. ©aniel Dberün, getauft 30. Sßoöember 1625. 17 ) 

8. ffiat^arina Dberün, getauft 20. Januar 1628. 18 ) 
XI**. 9lmaüe S3en| bereljettdjte fid} nadj bem 2obe 

Seit DberünS jum brüten SRale 12. SWärj 1600 mit Sodann 
3iegler, ©eridjtömamt unb *ßädjter be3 !urf. &ofgut£ gu 
»retten. 19 ) 

XII. Suftina ©dfjmarfcerbt, geboren 1538 20 ), ver- 
heiratete fidj mit Qo^ann £\pp bon Bretten 21 ). Qipp tvax 



i) »gl. £aufbud>. — 2 ) «gl. £otenbuc§. — *) «gl. Sotenburf) 
29. gebruar 1633. — *) «gt.£otenbutf>. — *- 6 ) «gl. Saufbud). — 7 ) «gl. 
£raubutf>. — 8 ) «gl. £aufbutf>. - °- 10 ) «gl. £raubutf>. — «-») «gl. 
£aufbud&. — 16 ) «gl. £otenbutf>. — 17 - 18 ) «gl. £aufbud&. — ") «gl. 
£taubuc§. — 20 - 21 ) «gl #erfcog o. o. D. 

92 it. füllet, ©eotg Sdjtoarfcerbt. 16 



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242 

SRatänitglieb (1573) 1 ), »ürgermeifter 1575 unb 1576*) unb in 
feinen legten Seben3jal)ren SBirt „3ur Ärone" 8 ). ©r (tarb 
}ttrifd)en 23. Suni unb 10. Sejember 1582. 4 ) — ftinber: 

a. SRargarete Sipp, bermätyt feit 2. 2Rai 1581 mit 
9ßifolau3 Kaufmann bon ^ßforjljeim, ©oljn be£ 
SRiiolauS ffi. unb ber Sftargarete SRang. 6 ) 

b. 2tnna Sipp 6 ), beref)elid£)te ftd) 26. Januar 1585 mit 
SJtidjael ©pengier (©pengel) bon geutljern, ©oljn 
bet bamafö fdjon mit £ob abgegangenen Seeleute 
^o^ann unb 33arbara ©. 7 ) S3ei feiner Verheiratung 
toar ©pengier ©djreiber, genauer ©ubftitut be§ SSrettener 
©tabtfdjreiber^ ©aniel Dünger. 8 ) Shtrj bor bem 
17. gebruar 1594 übernahm er ba3 ©aftl)au§ „3ur 
Jfrone". 9 ) SSerotutlidf) tooljnten bie Seeleute jttrifdjen 
iljrer SSerljeiratung unb ber Übernahme ber „färone" 
nidf)t in Bretten. Später toar ©pengel audj SRitglieb 
be3 ©eridE)t§. 10 ) — ftinber: 

1. ^oljann 9ttidf)ael ©pengier, heiratete 26. 2Rai 
1607 SBarbara Greife, 2odE)ter be§ beworbenen 
SJrettener @eridjt3mann§ Qo^ann Ä. 11 ) Soljann 
2Rid£)ael toar tote fein SSater 38irt „3ur ftrone" 12 ) 
unb 2Ritglieb be§ ©erid£)t3 18 ). — SHnber: 

a. 9JtarIu3 £einridf) ©pengier, getauft 1. SRörj 
1608 14 ) unb feit 19. ^uni 1628 mit StnnaSRaria 
pimpelte t) , Sudler be§ bamafö fdjon berftorbenen 



*) «gl. Saufbud) 14. 3unt 1573. — 2 ) Sßgi. Saufbutf) 11. $eäem- 
ber 1575, 17. Sanuar 1576. — 3 ) «gl. Sraubucr) 19. (September 1586, 
20. gcmuat 1590. — 4 ) SBgt. £aufbud> 23. Sunt unb 10. ^ejember 1582. 

— 6 ) SBgl. &erfcog a. a. £)., Xtaubud). — 6 ) $gl. $erfcog a. a. D. — 
7 ) »gL Xraubutf}. — 8 ) SßgX. Xtaubud) 26. 3<muar 1585, Saufbucr) 
5. 3anuat 1585. — 9 ) SBgl. Saufbud) 17. gebruat 1594, too er afö „bet 
nem fron tofirtl)" beaetdmet ttritb. — 10 ) #gt. Sraubutf) 26. 9M 1607. 

— «) «gl. £raubu$. — 12 ) 8gt. 3. ». £aufbud& 6. 2Kat 1627. — 
13 ) Sgl 5. 83. £cmfbutf> 10. (September 1617. — 14 ) «gl. £aufbuc§. 



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243 

Sodann ©eorg £. Verheiratet 1 ), ©r toax (1629ff.) 
SBirt be§ ©aftyaufeS „3ur ftrone".*) — äinber: 

a. 3of)ann2Rarfu§ ©pengier, getauft 29. 2Jtör§ 
1629.*) 

b. 3oljann2Ktdjael ©pengier, getauft 3. (Sep- 
tember 1630 4 ) unb geftorben 4 ©ept. 1630*). 

ß. 3of)ann2Rid)aelL ©pengier, getauft 28. 2Rai 

1609. 6 ) 
y. 33arbara ©pengier, getauft September 1612. 7 ) 

d. SKargarete ©pengier, getauft 26. SKobember 
1614. 8 ) 

e. ftot) ann SRidjael II. ©pengier, getauft 20. Dito* 
ber 1616. 9 ) 

C. 3°l) ann 2Kiä)aet III. ©pengier, getauft 
19. Df tober 1617. 10 ) 

t). Soljann ©ruft ©pengier, getauft 22. Sep- 
tember 1619 11 ) unb geftorben 10. SRärj 1620 12 ). 

#. Shaft ©pengier, getauft 22. 2tprill621 18 ) unb 
beerbigt 21. Sunt 1621 14 ). 

i. ungetaufteS ®inb, begraben 27. ©eptember 1623. u ) 
2. SWagbalena ©pengier, getauft 3. SRärj 1596. 16 ) 

b*, Waä) bem £obe ber Slnna Sipp fdE)ritt SRidjael 
©p engler 26. Slpril 1597 jur (Sf)t mit 2tnna pflaum, 
Softer be§ SBrettener ©eridjtömannä Qof)ann *ßf. 17 ) — 
Softer: 

Äat^arina ©pengier, getauft 16. ^uli 1598. 18 ) 
93alb nadj ber ©eburt biefer Softer ftarb 9Jiidjael 
©pengier 19 ), toorauf feine Sßitfrau 12. Januar 
1600 ben 7. Dftober 1576 getauften 20 ) »rettener 



*) «gl Xtaubud). — 2 ) «gl. Zaufbud) 19. Stuguft 1629, £otenbutf> 
4. September 1630 uftu. — 8 — *) «gl.Saufbutf). — 5 ) Sgl. Sotenbutf). 

— 6 - 11 ) SBgl. Saufbudj. — 12 ) «gl. £otenbud>. — l3 ) «gl. £aufbud>. 

— i*-i5) SB Q t. £otenbutf>. — 16 ) «gl. Saufbud). — 17 ) «gl. £taubutf>. 

— 18 ) «gl. Xaufbud). — ") «gl. Saufbudj 17. Dftobet 1599, too „Krim, 
Sttitfjel ©pengefö ttrittib" genannt wirb. — 20 ) «gl. Xaufbudj. 

16* 



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244 



»urger 2ReIdjtor SBrotbedf, ©olm be§ SBenbel SB., 
heiratete 1 ), 
o. ^uftina ßipb*), mürbe 19. September 1586 mit 
STnftat (8lnaftafiu§) $orfj ($orfd£|), ©olm be3 
gleidmamigen SBaterä, bermäb,ft.*) 3)orf$ toot bon 33eruf 
©erbet 4 ), 1570 „pfarr fdjeffner" 6 ), 1577, 1585 unb 
1586 SBürgermeijter*). — tinber: 

1. föegina Sorjj, getauft 30. Sluguft 1588 7 ), ber» 
eljelidjte fid) 1607 mit S3ernl)arb gindf, ©oljn 
be§ bamafö fdjon beworbenen SBrettener Bürgers 
SScit %.*) $Benu)arb gtnef ftarb 16. Sßobember 
1627.») — tinber: 

a. 3;ob,ann Söernljarb gtndf, getauft 3. Septem» 

ber 1609. 10 ) 
ß. SRargarete %ind, getauft 16. gebruar 1611.") 
y. »arbara ginef, getauft 4. Sluguft 1613.") 

d. 3of|ann3Ricijaetftincf, getauft l.Dftober 1615.") 

e. SInna 2Raria fjind, getauft 30. Störs 1617.") 

f. föegina ftind, getauft 14. Slpril 1619.") 

t). tattjarina ftincl, getauft 28. Quni 1621") 
unb geftorben 11. «ßobember 1627"). 

&. ßlifabett) ftind, getauft 23. Januar 1625.") 

i. ©eorg griebridj gind, getauft 28. Dftober 
1626.") 

x. Slnna ftincl, getauft 28. Dftober 1626*°) unb 
geftorben 1. Sßobember 1627"). 

2. Suftina I. $orfj, getauft 16. «September 1590. M ) 

3. Slnna 2>orf$, getauft 25. Quni 1592.") 

4. Sob,ann2lnaftafiu§ Sorfj, getauft 3. SRärj 1594. 24 ) 

5. ^uftina n. ©orfj, getauft 6. Quli 1595.") 

6. 9lnaftafiu§ $orjj, getauft 30. «ßobember 1596. 2$ ) 



*) »gl. Sraubudj. — *) »gl. fcetfrog a. o. D. — s ) »gl. Staubud). 

— *) »gl. Saufbud» 5. 3uni 1578. — 5 ) »gl Saufbud) 6. 3<muat 1570. 

— «) »gl. Saufbud» 17. ftebruar unb 3. «Karg 1577, 12. DItobet 1585, 
6. Ttäxi 1586. — 7 ) »gl. Saufbud). — 8 ) »gl. Staubud). — ») Sgl. Soten- 
budj. — lo—i«) 3c g i. £aufbudj. — ") »gl. £otenbucf>. — ,8 - 20 ). »gl. Sauf- 
bucf>. — 21 ) »gl. Sotenbudj. — "-2«) »gl. Saufbud». 



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245 

3*. 2lnaftofiu3 $orf$ fear, elje er Sufttna ßtpp elje» 
fidjte, fdjon einmal berljeiratet mit gljriftine 9t 1 ) 

— Äinber: 

1. 2tnaftafiu§ ®orfc, getauft 22. Januar 1567 8 ) unb 

16. 2tuguft 1597 verheiratet mit ber 13. StprU 1579 
getauften 8 ) 2htna ©olb ($ott), Sodjter be3 in 
Bretten fooljnljaften ©tfitüarjfärbetö gotymn 2)- unb 
feiner ©Ijefrau Dttiüe Jpeberer 4 ). — Äinber: 

a. Sodann 9tnaftaftu§ 2>orfc, getauft 18. §uni 

1598. 5 ) 
ß. 2Reid)ior $orfe, getauft 23. Januar 1600. 6 ) 
y. 9tnaftafiu§ Sorfe, getauft 5. ^uni 1601. 7 ) 
S. Slnna $or&, getauft 24. 2Rai 1605. 8 ) 
*. (©o^n) ®orfd), getauft 7. ^uni 1607. 9 ) 
f. ftattjarina ®orfe, getauft 11. Stuguft 1608. 10 ) 

17. ©ufanna 2)orfc, getauft 3. gebruar 1611. u ) 

2. Sodann I. Sorfc, getauft 29. 2Rärj 1569. 12 ) 

3. Sodann II. $or&, getauft 28. Suli 1574. 18 ) 

**. Sßadj bem £obe ber Quftina &ipp ging 2lnaftaftu§ 
®or& 24. guti 1597 eine britte (Sfje ein mit Dttilie 
Jpeberer, SBitoe be3 ©djtt>arjfärber3 Soljann S)oH 
(®olb) ju »retten. 14 ) 

d. Sodann Sipp 16 ), toar verheiratet mit Urfula 31 16 ) 

— Äinber: 

1. ©eorg Sipp, getauft 9. Januar 1591. 17 ) 

2. »arbara Sipp, getauft 6. 2Rai 1600. 18 ) 

e. <ßatientia Sipp. 19 ) 



*) SSgl. Xaufbudj 26. STCoüembet 1568, 30. 2Rär$ 1571 ufto. — 
2 - 3 ) SBgt. £aufbutf>. — *) «gl. £raubuc§. — ß - 7 ) SBqX. Saufbud). — 

8 ) JBgL Saufbudj. §iet ttutb bic SJluttet fälfdjltd) ftattyatina genannt 
Sebod) ift fic richtig afö Enna bejeidjnet Saufbutf) 22. SJläta 1G06- — 

9 ) $gl. £aufbud>. Slud) Inet Reifet bie SJluttet fälfdjlid) ftatljattna. — 
ia-13) sb ö |. £aufbud>. — i*) SBgl. £taubuc$. Dttilie gebetet Ijatte 
üd) am 9. S)eaembet 1577 mit 2)oU bereitetet. $gl. £taubud). — 15 ) 8gt 
§etfcog a. a. D. — 16 ) SBgl. £aufbud) 9. gemuat 1591, 6. SJlat 1600. — 
i7_i8) SB g i. £aufbutf>. — 19 ) SßgL §etfcog a.a.O. 



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246 

f. «ßatientia Suftina ßtpp 1 ), getauft 6. Stpril 1567 2 ). 

g. [Regina Sipp 8 ), getauft 6. Sanuar 1569 4 ), trat in 
bie ©je 20. Qanuar 1590 mit betn §itf$ljornfd)en 
Äefler SRarttn ©djmteb au£ Jpeibelberg 8 ). 

h. ^o^ann @rf Sipp 6 ), getauft am 1. Januar 1572 7 ), 
ftubierte in Jpeibelberg, tt>o er ftdj am 21. 9lprü 1593 
inffribieren liefe 8 ). @r toar mit SRargarete 31 ber» 
heiratet. 9 ) — Softer: 
9lnna Margarete Qipp, getauft 21. SRobember 1595. 10 ) 

i. Sodann ©eorg Zxpp 11 ), getauft 1. Januar 1572 12 ). 

j. ©abina Sipp 18 ), getauft 4. SRärj 1575 14 ). 

k. griebrid) Sipp 15 ), getauft 29. guli 1576 16 ), toar ber* 
heiratet mit Urfula 31 1? ). Sipp ftarb aß ©tf)uitf)ei& 
in SRufjlod) unb feine SSBitoe ju Bretten, too fie am 
28. Sanuar 1623 beerbigt ttmrbe. 18 ) — ftinber: 

1. SRargarete I. Zipp, getauft 14. $uni 1598. 19 ) 

2. äRargareteH. 2\pp, getauft 10. gebruar 1600. 20 ) 

3. Sotjann griebrid) Sipp, getauft 23. 2Rärj 1602. 21 ) 
1. »arbara Sipp 22 ), getauft 8. Wpxü 1578 28 ), tyelt \\ä) 

1600 im §aufe be§ $rofeffor§ ßubttrig ©raf in Reibet* 
berg auf 24 ), 
m. Helene &ipp* 5 )> getauft 23. Suni 1580 26 ). 
XII*, SRadj bem Sobe be3 Sodann ßipp bermcüjlte fidE> 
Suftina ©djmarfcerbt 21. Sunt 1585 mit bem SBitoer 

x ) Sgl fcetfcog a. a. £)., too fic fälfdjltd) gujHna ^aticntia 
genannt ijl. — 2 ) Sgl Saufbud). — 8 ) Sgl fcetfcog a. a. D. — 4 ) Sgl 
£aufbud&. — 6 ) Sgl Staubutf). — 6 ) Sgl ©et Jog a. a.D. — 7 ) Sgl 
£aufbud&. — *) Sgl Söpfe 2. 2$. @. 167. — •) Sgl £aufbud& 21. *fa>- 
öetnbet 1595. — 10 ) Sgl £mifbuc§. — 11 ) Sgl $etfcog a. a. £). — 
12 ) Sgl £aufbud&. — ") Sgl $etfcog o. a. £). — **) Sgl fcaufbud). 

— 15 ) Sgl $erfcog a. a. £). — 16 ) Sgl £aufbud). $ie $aten nmten 
bie futffirftUdjen &trd)entäte Äafpat DlebianuS unb SRatluS junt 
£amp „bon toegen" be8 Äurfürften gttebrid) in. 6ie fetten batnalS 
eine ©tynobe m Stetten. — 17 ) Sgl Saufbud) 14. Sinti 1598, 10. ftebruat 
1600. — «) Sgl £otenbuc§. — 19 - 21 ) Sgl £aufbuc$. — 22 ) Sgl 
fcetfcog a. a. D. — 28 ) Sgl Saufbud). — «*) Sgl fteueS Hrd)ib für bie 
©efc$td)te bet ©tobt $eibelberg Sb. 2 ©. 26. — 25 ) Sgl #etfcog a. a. D. 

— 26 ) Sgl Xaufbndj. 



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247 

SÄartin ©übernagel av& ^Bretten 1 ), ber bamit SBirt be§ 
©aftljaufeS „jur Ärone" ttmrbe unb afö foldjer bte 29. Styril 
1593 Ijäufig erwähnt ttrirb. 8 ) ©r mar ©eridjtemann unb 1595 
SBürgermeifter. 8 ) Suftina ftarb bermutlid) 1593, unb jmar nad) 
26. September biefeS SaljreS. 2Rit ü)r flieg bie lefcte ju ^Bretten 
moljnljafte Srögerin be§ Sßamenö ©d)tt>arjjerbt in§ ©rab. 4 ) 

SRartin ©ilbernagel, ©oljn beS Sörettener SJfirgetö 
$a!ob ©. unb ber 33arbara SRudfenbrot 6 ), toar juerft, nämlidf) 
feit 11. 2fyril 1570, verheiratet mit Stnna, Softer be§ Sodann 
^erfcog, au£ Stuttgart 8 ). — Sftnber: 

a. 2lnna ©ilbernagel, getauft 27. Stuguft 1571. 7 ) 

b. Barbara ©ilbernagel, getauft 9. 9fcobember 1572. 8 ) 

c. ^oljann ©ilbernagel, getauft 4. iguli 1574. 9 ) 

d. ®atf)arina ©ilbernagel, getauft 16. Dftober 1575. 10 ) 

e. Styollonia ©ilbernagel, getauft 12. Januar 1578. ") 
9lad) bem £obe ber Suftina ©dfjmar jjerbt fdfjcitt SWartin 

©ilbernagel 16. September 1595 jum britten 2Rale jur ©je 
mit SJtartlja (3Jiartina), SBittue be§ marlgräflid) babtfdjen 
5Mer3 $eter Sßibmann ju SKüfytöurg. 12 ) ©ilbernagel ftarb 
gmifd^en 25. SRai 1609 unb 25. gebruar 1610. ©eine lefcte 
grau überlebte iljn. 18 ) — ftinber: 

a. 3of)ann äRartin, getauft 15. ftebruar 1598. 14 ) 

b. ©ufanna ©ilbernagel, getauft 2. Sßärj 1600. lö ) 
c Sodann ©ilbernagel, getauft 1. 2tyril 1602. 16 ) 
XIII. dl. ©djmarfcerbt. 17 ) 

C*. Georg Schwartzerdt 
verheiratete ftdj nadj bem im Sßobember 1542 erfolgten §eim* 
gang ber Slnna Jpedjel 18 ) in jtoeiter ©je mit Äatljarina 
®refc unb in britter @f)e mit ber SBitttoe be£ SR. Naumann. 19 ) 



*) Stf. £taubud). — 2 ) Stf. Saufbud). — 8 ) Sgl. Xtaubud) 16. (Sep- 
tember 1595, £aufbud> 2. 3Hät$ 1600. — *) Stf. Dotier 6. 33, 35. — 
*) Stf. Sraubud) 21. 3uni 1585. — 6 ) Sgl. £taubutf>. — 7 - n ) Stf. 
Saufbucf). — 12 ) Stf. Sraubudj. — «) Stf. £aufbuc§ 25. 2M 1609, 
25. Scbruor 1610. — 14 - 16 ) Stf. $aufbu$. — 17 ) Stf. üotfjer ©. 32. 
— 18 ) Stf. borget ®. 32. — ") Stf. borget @. 36. 



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248 

D. Margarete Schwartzerdt. 
©ie ttmrbe 17. SRärj 1506 geboren unb (torb 17. Januar 
1540. x ) 2Relandjtljon gebeult iljreS 2!obe3, nennt fie ba$ 
©benbilb feiner SWutter unb rüljmt iljre (Sfyarafterfeftigleit. 8 ) $n 
erfter ©je toax fie Dermalst mit2lnbrea§ ©tudjS ((Stutdjs, 
©tidjS) bon jfteuenmartt, ber afö Äanjteibertoalter unb für- 
pfäljifdjet ©efretär ju Jpeibelberg bejeidjnet tuixb unb 1530 
fdjon öerftorben mar. 8 ) — Äinber: 

I. 2Rargarete©tudj3, berljeiratet mit SBolfgangSBodf, 
Bürger }u £eibelberg. 4 ) — Äinber: 

a. SBolfgang S3ocf. 5 ) 

SSielleidjt toax fein ©oljn „SSolff SBodfen foljn, fo im 9Jiar* 
ftall" ju Jpeibelberg, über ben 1600 ber Jpeibelberger 
33ürger unb ©djufter 2tnaftafiu§ Äaifer bie SSormunb* 
fcfjaft führte. 6 ) 

b. 2Rargarete33ocf, bie ben SRatöangeljörigen Sßal entin 
Sieb in Jpetbelberg jum SKanne tjatte. 7 ) ®ie (See- 
leute tooljnien (1588) jufammen mit brei SHnbetn ju 
Jpeibelbetg in ber obern ©trafje gegen bie Sinbe ju 
unb waren 1600 notf) am Sieben. 8 ) — Äinber: 

1. ©jedjiaS Sieb 9 ), ber mit SBarbaraSK. berljeiratet 
toar unb 1600 famt biefer bei feinen ©tern tooljnte 10 ). 

2. Valentin Sieb. 11 ) 

3. Margarete Sieb. 12 ) 

II. ©eorg ©tuä)§. 18 ) (Sr befleibete ungefähr 24 $at)xt 
lang üerfdjiebene furpfäljifdje 5ämter, barunter inSbefonbere ba§ 

x ) Sgl. fcerfcog 6. 232. — 2 ) Sgl. Corpus Ref. vol. III col. 1017. — 
8 ) SSqX- $erfcog a.a. £)., Adam, Apographum p. 75. £)b ntdjtbei^erfcog 
„(San&lety bettoanbten" onftatt „(5anfclet> bertoaltetn" ju lefen iji? $aß et 
bor 1630 ftarb, gef)t barauä tyertoor, ba& feine SBittoe bereit« bor 16. SRärg 
1530 fid) ttneber betljetratete. Sgl. tyernad) 6. 254. — 4 ) Sgl. fcerfcog 
a. a. D. görfiemann 6. 125 nennt tyn fälfd)üdj Sfirgernteiiter. — 
5 ) Sgl. £erfcog a. a. D. — 6 ) Sgl. SßeueS $td)to für bie ©eföidjte 
bet ©tabt #eibelberg 83b. 2 ©. 49. — ■ 7 ) Sgl. #erfcog a. a. £). — 8 ) »gl. 
fteueS 2lrd)ib ufto. Sb. 1 ©. 173, Sb. 2 ©. 45. — 9 ) Sgl. fcerfcog a. a. D. 
— 10 ) Sgl. SReueä 2trd)tb ufto. Sb. 2 @. 45. — 11 - 12 ) Sgl. fcerfcog 
a.a.O. — 13 ) Sgl. fterfcog a.a.O., Adam I.e. p. 75. 



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249 

beS ©cfjulttjeifcen unb ÄeflerS ju Sirmfieüt 1 ) Jpernad) toax 
er 10 Safere lang in ber 93ertt>attung ber getfüidjen ©üter tätig 
unb ftanb fdjliepd) über 10 ^aljre als Äammermeifter an ber 
©pifce be§ fur^följifd^en #rat£. ©tucp (tarb im 62. Qebtrß* 
jaljre 8. 2>ejember 1586. *) 6t toar in etfter Gfye berotäljlt 
mit 2tnna SReid) au§ JBrudifal. 8 ) — Äinber: 

a. goljann ©eorg ©tudj§. 4 ) 

b. Qotiann Stefan ©tucp. 5 ) 
c Sodann Äonrab ©tud)3. 6 ) 

d. Qotjann Saiob ©tucp. 7 ) 

e. gf)riftopf) SIbam ©tud)§. 8 ) 

II*. ©eorg ©tudj§ verheiratete fidj in jmeiter ©je mit 
SlnnaSßeibenfopf 9 ), üermutlidj einer Softer ober ©djtoefter 
be§ 24. 2fyril 1565 jum ÄeHer in ©irmftein ernannten Qotjann 
SB. 10 ) — Äinber: 

f. »arbara ©tucp. 11 ) 

g. 9Inna SKaria ©tudj§ 12 ), bermä^lt mit Dr. Qo^ann 
©ernanb, ber 24. ^uni 1594 jum Sßerioefer be3 
ÄammeroteifteramtS ju §eibelberg unb 24. ^uni 1598 
auf3 neue jum furpfälgtfd^en SRat unb SHener beftaüt 
ttntrbe 18 ). — ©otjn: 

^o^ann Äafimtr ©ernanb, in Jpeibelberg immatrifu* 
liert 1. ©eptember 1600, bewarb \iä) im SRärj 1605 
um ben juriftifdjen ©oftorgrab, tourbe aber nidjt ju* 
gelaffen, toeü er ba§ 17. Seben§jal)r notf) nidjt bofl* 
enbet tjatte. 14 ) 
h. ©eorg ©tudj3 16 ), immatriluliert an ber Untoerfität 
ju £eibetberg im Dftober 1577 16 ). 

*) Cgi. Adam 1. c, SReueS ^Cxd^iö ufto. Cb. 6 @. 244, toonad) er 1664 
Stellet in 2)irtnftein toar. — 2 ) Cgi. Adam 1. c, gebetet a. o. £). 
6. 4, 19. — 8 ) Cgi. $erfcog a. a. D. 2)ie $eimat bet grau pax 
SBrufel = Crudjfal, ntdjt Crfiffel, wie görftemann ©.125 angibt. — 
*-•) Cgi. fcerfcog a. a. D. — 10 ) Cgi. fcerfcog a. a. £)., Äarförufje 
a. a. £)., ftojrialbuc§ 3ßr. 986 »1. 19». — u - 12 ) Cgi. fcerfcog a. a. D. 
— 18 ) Cgi. Adam 1. c, $eberer, Aegyptiaca servitus <5. 342, Äarl3* 
ru^e a. a. D., flopialbucr) 5Rr. 860 »1. 172 b ff., 444 b f. — ") Cgi. £ö*>fe 
2. 3$. 6. 204. — ") sb q x. §erfcog a. a. D. — 16 ) Cgi. Sofie 2. 3$. <3. 81. 



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250 

i. ©abino ©tudjä 1 ), bic beim £obe iljre§ Sßatexä nod) 

minberjäljrig mar 8 ), 
j. ©ufanna ©tudjS. 8 ) 
k. @u|)f)rofi}ne ©tud)g. 4 ) 
1. griebrid) ©tud)§.*) 

III. Jtatljarina ©ufanna ©tudjS, öermäljlte fidj mit 
Submig ©raf. 6 ) 3)iefer, ein #eibelberger, lieg fid) an ber 
$od)fd)uIe feiner SSaterftabt 15. Sunt 1535 immatrifulieren unb 
ttmrbe bafelbft 10. ©ejember 1538 93affalaureu3 unb 15. fjebruat 
1542 SRagifier ber freien fünfte. 7 ) SEBa^rf d^ einlief ermarb et 
fid} audj in $eibetberg ben mebijtnifdjen ©oftorljut. ©raf übte 
bie är jtüdje *ßraji£ in granf fürt a. 3K. au§. @r trrirfte bafelbft 
(1548) aföPhysicus Ordinarius prim. unb ftarb im 3al)re 1554. 8 ) 
— Sfinber: 

a. Subttrig ©raf, tourbe 1547 ju ^eibelberg geboren. 9 ) 
SKadjbem er mit feinen SItern nadf) fjranlfurt a. 3R. 
üerjogen unb öon Ijier mit feiner auf§ neue bermäljl- 
ten 2Jhitter nadj SKarburg i. §. übergeftebett fear, tourbe 
er an ber Saljnuntoerfttät bon feinem ©tieföater 
Qappel jiüifd^en 1. ftuli 1558 unb 1. Januar 1559 
immatrifuliert. 10 ) Jpernadf) fudjte er Jpeibelberg auf unb 
lieg fidf) an ber bortigen Jpodjfdjule 14. ©ejember 1560 
inflribieren unb 4. ©egember 1565 jum SBaffalaureuS 
unb 16. gebruar 1568 jum Sütagifter ber freien fünfte 
promovieren. 11 ) ©obann jog er nadE) Italien unb bemirlte 



*) SBgl. fcer&og a. a. D. — 2 ) 8gL Adam 1. c. — »-*) SBgl. $erfcog 
a.a.O. — 6 )$gl.$ er fco g a.a.O. S)cr jtoeite Sontame finbet fid^ M.Adam, 
Vitae Germanorum Medicorum, Francof. 1706, p. 193. — 7 ) Sßgl 
XöpU 1. 2$. <3. 561, 2. 2$. 6. 455. — 8 ) SBgl. %öpU 2. 2$. 6. 455, 
M. Adam, Apographum p. 124, 2B. 6iri<Ier, ©e[d)id)te ber ©eilfunbe unb 
ber üertuanbten äÖ&iffenfd&aften in ber 6tabt ftranffurt a. 2R. 6. 64, 274, gr. 
20. ©trieber, ©runblage ju einer $effifd)en ©eleljrten unb 6djriftjleller ®e- 
fd&td&te 5. SBb. 6. 38. — •) 8tf. M. Adam, Vitae etc. p. 193, fteueS Hrdjiö 
für bie ©eföidjie ber ©tobt fcetbelberg S8b. 1 6. 132. — 10 ) »gl. Julius 
Caesar, Catalogus studiosorum scholae Marpurgensis pars II p. 36. 
— ") SBgl. ZZpU 2. 2$. 6. 23, 464. 



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251 



26. SWm 1569 feine Smmatrifulation in ^ßabua. 1 ) 3um 
2radjftubium erlor er fid^ gleich feinem SSater bie Slrjnei* 
hmbe unb erlangte 1571 bie mebijintfdje 3)o!tortoürbe. 8 ) 
3ttm 3 a ^ re ftröter tourbe er in ben Senat ber mebi* 
jinifdjen fjafultät unb ber Untoerfität ju Jpeibelberg 
aufgenommen. 8 ) 3 n Wcfer ffcfultät, W^ 1573 ben 
SSettet @raf§, ©igtemunb 9Mandf)tljon, burdj benSob 
öerlor 4 ), !)atte er junädjft bie britte Setjrlanjel mit 
einem 3af)re3gef)alt öon 140 ©ulben inne 5 ). 9ltö 1579 
ber erfte mebijinifdje *ßrofeffor, 2^omaö ©raft, fid) 
toeigerte, bie Äonlorbienformel ju unterjeidjnen, unb 
beSljalb entlaffen tourbe, erhielt @raf, ber bie S3elennt* 
ntöfdjrift unterfdjrieb, beffen Seljrlanjet/) ^n biefer 
Stellung berblieb er bte ju feinem £obe. 2)a3 SReltorat 
ber Untoerfität bermaltete er afö SReltor 1576/7, 1581/2, 
1604/5, 1612/3 unb aB ©teflbertreter be§ föeftorä öom 
20. ©ejember 1582 bte 25. gebruar 1583. 7 ) ©raf toar 
lange ^ofyit !urfürftlid)er Setbarjt — am 24. 3uni 1597 
erhielt er eine S3eftaHung jum Seibarjt be3 Äurfürften 
unb bcm beffen ©emaljlin unb Äinbern 8 ) — unb biefe 
Sßtigfeit nötigte iijn, fidj ttrieberljolt unb längere Qext 
aufcerijalb §eibelberg§ am &oflager auf galten, fo 1596 
unb 1597 ju SImberg 9 ). Qn feiner Slbmefenljeit bon Jpeibel* 
berg erlannte man 1597 einen ©runb für ben fdjtedfyten 
SBefudf) ber Untoerfität, um bie er fid) audj burd) bie 
bon ü)m angeregte ©rridjtung eines $od£)fd)ulardf)to3 unb 
eine§ neuen Jpoftritafö ufro. Sßerbienfte ertoarb. 10 ) Qn ber 
SKedfarrefibenj tooljnte er (1588 unb 1600) in ber ©tmmetö* 



*) »gl. Seitf^rtft für bie ©efätd&te bei DbertljeinS ft. $. Sb. 16 
6. 629. — 2- 3 ) Stf. M. Adam 1. c. — 4 ) Stf. Dornet ®. 239. — *) Stf. 
fcaufc, (Befriste ber Untoerfität $eibelberg 2. Sb. 6. 100. — 6 ) Sgl. bafelbft 
6. 103 ff., 111. — "') Stf. %öpU 2. Xf>. ©. 79, 99, 105, 2tnm. 6, S. 224, 
263. — 8 ) Stf. ftatföru^e a. a. £)., Äoptalbud) 9to. 860 »1. 336 Ä f. — 9 ) »tf. 
Söpfe 2.2$. 6. 186, 191, SBtnfelmann, Urfunbenbud) ber Untoerfität 
©cibelberg 2.Sb. 6. 171 9fo. 1423. — 10 ) Sgl. Söj)!e 1. 2$. 6. Vif. 
2lnm. 5, 2. £f). ®. 191, SBinlelmann a. a. D. 6. 171 9fr. 1420. 



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252 

(©emmetöjgaffe. 1 ) (St (tarb 28. Sejember 1615. 2 ) ©raf 

toat 41 ftcfyxt lang mit bcr SBitoe ©igtemunb äße* 

lanä)tl)on3, Äatljartna Jpeuring (Jpeuntiger), berede* 

lidjt, bic aud) tljren jmeiten ©atten überlebte. 8 ) 

b. ^ofjann *ßeter ©raf. 4 ) SBie fein ©ruber, tourbe autf) 

er in #eibelberg geboren unb jog mit feinen ©Item nad) 

granffurt a. SM. unb mit feiner SKutter nad) Harburg 

i. £.. ßbenfo naljm if>n fein ©tiefbater SBtganb poppet 

unter bie SKorburger ©tubenten auf. 6 ) ©raf toar Sipo* 

tiefer unb 9tat§mitglieb in SRarburg unb ftarb 1613. 6r 

verheiratete ftdj 1578 mit einer £od)ter be§ 9tpotljeier3 

2Rattf)äu3 ©d»robt ju Harburg, 1600 mit Margarete 

Änod), berSBitioe be§ 93ürger§ ©djabe inSßetter, unb 

in britter St)e mit Äatljarina ©ejbadj, Südjter be£ 

Söürgermeifter^SRartinS). in SRarburg. 8 ) — SSon feinen 

Äinbern ift eine gange Slnja^l belannt. 7 ) 

III*. 9fad) bem Slbleben ü)re§ ©emap Subtoig ©raf 

fdjritt Äatljartna ©ufanna ©tudj§ jur (Stjt mit SSiganb 

Rappel. 8 ) @r, ein SRarburger ®inb, mürbe 1522 geboren 9 ) 

unb an ber ljeimatlidjen £od)fd)itle im Sommer 1531 imma- 

trifuliert 10 ). @r fefcte feine ©tubien in Sötten unb SQKttenberg 

fort. 2ln ber ©töuniüerfität lieft er fidj im ©ommerfemefter 

1540 immatriluüeren unb erioarb fidj f)ier 22. fjebruar 1541 

ben pljilofopl)ifd)en SRagiftergrab. 11 ) hierauf begab er ftdj> an 

*) »gl. 9?eue3 2trd>ib uftü. 93b. 1 ©. 132, »b. 2 ©. 26. — 2 ) »gl. 
Adam 1. c. — 3 ) »gl. borljer (3. 239, M. Adam 1. c, $erfcog a. a. £). $ie 
Angabe 9lbam3 üerbient ben »orjug. 2)enn bcr Sßame fteuring finbet fid) 
audj fonjt. »gl. £ö»)!e 1. S$. ©. 556, 604, 2. £1). ®. 220, 451, 455, 474. — 
4 ) »gl. fcerfcog a. a. £). — 6 ) Sgl. Caesar 1. c. pars II p. 36. — 6 ) »gl. 
$erfcog a. a. D., ©triebet a. a. £). ©. 39. $ie Sßotij über bie erfte (S^e 
teilte mir #err ©efjeimrat Dr. ®önne dein 9ttarburg gütigft au3 ben bortigen 
©tabtredjnungen mit. — 7 ) $ie ftinber finb einzeln aufgeführt ©trieber 
a. a. £). ©. 39ff. — 8 ) »gl. fcerfcog a. a. £). SBenn biefet ben 9Jtonn als 
SBiganb #ip;poli)tu3 I. V. D. ju Harburg be&eid)net, fo tjt bet gu* 
name falfd). — 9 ) »gl. M.Adam, Vitae Germanorum Jureconsultorum 
et Politicorum, Francof. 1706, p. 88. — 10 ) »gl. Caesar 1. c. pars I 
p. 6. — «) »gl. ©ttieber o. o. D. ©. 267, Foerstemann, Album 
Academiae Vitebergensis p. 179, Äöjtlin, $>ie »accalcmrei unb jütogiftri 
ber Sßittenbetger p$tiofo{>9f$en gafultät 1538—1546 ©. 12. 



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253 

bie Setyjiger Jpodjfdjule, mo er im ©ommerfemefter 1541 feine 
Smmatrifulation bettrirfte, unb fobann natf) Strasburg unb 
3üridj, um fiä) namentlidj im Jpebräifdjen ju berbolllommnen. *) 
1545 erlangte Rappel bie $rofeffur für bte l)ebräifä)e Spraye 
an ber Uniberfität feiner SSaterftabt, ber er aud) fein weiteres 
Zeben ttribmete. Sßadjbem er bafelbft 1. Sejember 1556 bie 
juriftifdje ©oftortoürbe erlangt ljatte, übernahm er 1559 ober 
1560 eine juriftifdEie *ßrofeffur. 8 ) 3n ber Seit 1. $uü 1550 
bte 1. 3uli 1551, 1. Januar 1558 bi§ 1. Januar 1559, 4. 2Rai 
bi§ 1. $uli 1559 unb 1. ftuli 1564 bte 1. Quli 1565 führte er 
ba§ SReftorat ber Uniberfität. 8 ) @r ftarb am 21. 9Jtärj 1572. 4 ) 
SQtippel verheiratete ftdj bor 1550 mit ber Softer be§ 2Kar* 
burger ?ßrofeffor§ ber Surteprubenj, Qoljann ©fermann (gerra* 
riu§), bie i^m einen ©oljn SBiganb fdjenfte. 5 ) — fttnber: 

a. goljann QappeU) ©r mürbe in Harburg i. Jp. geboren 
unb in ba§ $äbagogium ber bortigen Jpodjfdjule 
ätmfdjen 1. Januar unb 1. ftuli 1570 aufgenommen. 7 ) 
8tm 22. SM 1581 lieg er fitf) an ber Jpeibelberger 
Uniberfität inffribieren. 8 ) ©r toar Dr. med. unb Slrjt 
in ©einkaufen. 9 ) — ©otjn: 

Sodann SBalter ftappel 10 ) 

b. SBalter Rappel. u ) ^n Harburg i. £. 1561 geboren, 
trat er mit feinem ©ruber 3°^ ann ätoifdjen 1. Januar 
unb 1. Suli 1570 in ba§ bortige *ßäbagogium ein. 12 ) 2lm 
31. Dftober 1577 mürbe er an ber Uniberfität ju Jpeibel- 
berg immatriluliert. 13 ) 2)urdj lanbe^errlidE)e S3eftaHung 



x ) «gl. (Stier, $ie 2ftatrifel ber Uniüerfität ßetpjig *• »b- ©• 635, 
©trieber a. a. D. — 2 ) «gl. ©trieber a. a. £). ©. 268, Caesar 1. c. pars 
II p. 29, 34sqq., 45. $etnnad) fear §apptl no<f> 31. guli 1559 $rofeffor 
ber Ijebräiftfjen ©pradje. dagegen t)atte feine ße^rfanjel am 2. Dftober 
1560 bereite SBiganb Drtf) inne. — 8 ) «gl. Caesar I.e. p. 10sq., 34, 
36, 38sq., 65. — 4 ) «gl. ibidem pars III p. 3, Adam 1. o. — 6 ) «gl. 
Caesar 1. c. pars II p. 11. — 6 ) «gl. $erfcog a. a. D. — 7 ) «gl. Caesar 

1. o. pars II p. 92. — *) «gl. Zöptt 2. £f). 6. 95. — 9 ) «gl. ©trieber 
a. a. £). ©. 269. — 10 ) «gl. bafelbft. — «) «gl. fcerfcog a. a. £). — 
12 ) «gl. ©trieber a. a. D. ©. 268, Caesar 1. c. — 13 ) «gl. %öpU 

2. 2$. ©. 81. 



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254 

bom 23. Styrtt 1584 erlieft er bie ©teile eiltet Soff- 
bereiter^ in Oppenheim unb burdj eine ebenfoldje bom 
21. Dftober 1588 ben ftautyoften ju Siedetet. 1 ) 

c. gjedjiel Sfrappel 2 ) 

d. eulaHo 9lbelt|eib ftapptl, feit 24. Slpril 1581 mit 
bem tpxofeffor unb 9Siae!anjler£ermann93utteju§ in 
■Harburg berljeiratet. 8 ) 

D*. Margarete Schwartzerdt 
bermäljtte fiä) nadj bem £obe be§ 9tnbrea§ ©tudjS mit *ßeter 
£arer. 4 ) ®iefe 2Bieberberf)eiratung fanb bor 16. 2Rärj 1530 
ftatt. 5 ) Sparer toar SBittoer unb braute einen ©ofjn namen§ 
?ßeter in bie neue ©l)e. 6 ) SKargarete (tarb bor 1552. 7 ) 

Surtf) 33eftalhmg be3 Shtrfürften ßubnrig V. bon ber *ßfalj 
bom 15. Sfcobember 1518 trmrbe #arer unter bie lurfürftttdjen 
„lannjjöjfdjreiber" aufgenommen unb iljm aufgetragen, „ba§ 
er tun unnfer !ann|It) bie joHgeicIjenn laut unnfer joflorbnung 
befdjreljbenn, audj fünft, fo er bie gemadjt, toe§ er ju fdjreibenn 
unb ju iljun befdjeibenn unnb ime bebotdjen ttrirbt". 2)afür 
ttmrbe itjm 40 ©ulben $al)re3geljalt, nämfid) 25 ©ulben für 
Äoft unb 15 ©ulben ju ©olb, jugebiHigt. 8 ) SSon ber Stellung 
aß Äanjleifdjreiber arbeitete fief) Sparer ju ber eine§ furfürfüidj 
pfäljifdjen ©efretärS empor. 203 foldjer loirb er am 27. guni 



*) «gl ÄarlSntfc a. a. £)., Sopmud) Wx. 928 331 26 b , 68 b . — 
2 ) «gl fcetfcog a.a.O. — 3 ) «gl ©triebet a. a. D. 6. 269. — 4 ) »gl 
fcetfcog o. a. £)., ftlunjinget a. a. £). ©. 31. Übet bie nötige 
9tomen3fotm #atet3 bgl §attfelbet in: gotfdjungen gut $eutfd)en 
©efd&id&te 22. Sb, (1882) ©. 439f. — 6 ) *flad& bem öot^et ©. 156 
Slnm. 81 erwähnten ©rief 2Keland)tl)on$ bom 16. SKätj 1630 toat #ate r 
fdjon bamaß mit beffen ©djtoejkt oetljeitatet. — 6 ) «gl Settfdjttft füt 
bie ©efdjic^te be3 £)bettl)ein3 SR. g. 19. 95b. ©. 590. $anad) etbat $eter 
§atet 1542 füt feinen gleichnamigen ©o^n Slufna^me in ba$ ÄoHegium 
Sapientiae ju gteibutg i. S8r. 2lm 16. JJuni 1542 toutbe „Petrus Jarenus 
Heidelbergensis laicus" an bet fjteibutget $od)fd)ufe immatrifuliert. ©gl 
$. SRa^et, S)ie SKartifel bet Untoetfität gteibutg i. 93t. 1. SBb. ©. 331. — 
7 ) Sgl ftad*ti$e a. a. D., ftojrialbudfj ißt. 841 81 284. — 8 ) Sgl Sttann* 
Reimet ©efdjitfjtäblättet II. 3a^rg. 1901 ©p. 41. 



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255 

1531 bejeidjnet. 1 ) 2lber er erhielt biefen Soften üermutlidj 
fdjon erfjeblidj früher. 3)ie treuen ©ienfte $arer§ ttmrben bim 
Subttrig V. in ljoljem 3Dfaf$e anerlannt unb fürftlidj belohnt. 
9lm 13. 5ioöember 1542 öerliel) biefer feinem ©efretar unb beffen 
eljelidjen SeibeSerben einen SBappenbrief 2 ) unb tnaljrfdjeinlidj 
im gleidjen Saljre * n 9lnfel)ung feiner langjährigen „unber* 
Wenigen, gutttmtligen bienfte" unb unter befonberer 33erücf- 
fidjtigung be§ tum iljm „netogemadjten fale* unb tel)enbud}§" 
20 ©ulben „manleljenngelte", ba3 aKiätjrltdj an SBeiljnadjten 
gur 3lu§äa^Iung gelangen foHte 3 ). Sludj unter bem 9todjf olger 
Subtmgä V., griebridj IL, tt>ar §arer afö ©efretär tätig. 4 ) !gn 
§eibelberg betnoljnte er (1547 unb 1549) ein $au3, ba3 ©igen* 
tum be§ SMoftetö SKaulbronn mar. 5 ) SBermutlid) ift §arer3 
£obe§iaI)r ba3 Satjr 1555. 8 ) 



*) »gl. ftlunjinger a. a. £). — 2 ) »gl. ftarförulje a. a. £)., ftopial- 
bud) Sßr.956 (599) 581. ttl"\*l 2>er SBaWenbrief beftimmt: „ein *ßtoen 
ober lasurfarbenen fd^lbt, bnnben ein »erglin mit breiten »iljeln, gelb 
ober golbtfarb, 3)aruff ßeenbe furtoertS eins toilben 9Jton3 $ilbt, am leib mit 
toeiffen ljaren, jn bet mite mit einem banbt bonn grünen laube bmbguttet, 
$en linken arm baran in bi feiten gefteltf), Ijaltent mit bem redeten arm 
tmnb Ijanbt auff feiner Coffein ein grünen ftam mit murmeln önnb abgehauen 
ejien, 3>ie tourfceln gegen bem borbern tt)ail beß fd)tlt3 gelert, mit langen 
gelben ober goltfarben Ijare bnnb barbt, tragenbt off feiner Ijanbt ein ftrenfclin 
oon gruenen laube, bem fc^üt einem ©ted)l)elm, auffen mit roeifSer bnnb 
jntoenbig mit bioer ober lafurfarben Ijelmbeden beeret, barauS entftmn- 
genbe roiberumb eins toilben manS brußbilbt one fuefj onnb fonjt aüermaffen 
geftalty, toie onnben jm fdt>iltr> gemeltt, 2113 bann baffelb (Sleinat, fdjilt 
tmnb ljelm, jnn mererm bnnb pefferm berjtanbt jnn mitte beß brieffs mit 
angezeigten färben bnnberfd)ieblicf)en berjaidjnet bnnb au8gejrrid)en fielet :c." 
$anac§ ift bie Slngabe §artf elberS a. a. D., bafj „ber bürgerliche #arer 
fein SBa^en führte", au berichtigen. — 3 ) »gl. §artfelber a. a. D. 
©. 442f, $er lu'er mittgeteilte Sfteberä $arer3 ift 26. 2)egember 1542 
batiert. — 4 ) »gl. föott, griebrid) IL unb bie Deformation ©. 57f., 91. 
— ß ) »gl. Stuttgart, ©e^. §auS- unb ©taatSardjib, töepertorium be3 
Flößers Sflaulbronn, Sfteöerä #arer3 oom 27. ganuar 1547 unb Erlaubnis 
&einric§ töeutterS jur Anlage eineä SBafferfteinS bom 19. guni 1549. 
3c^ oerbanle biefe Angaben bem §errn Pfarrer D. Dr. ©uftaö SBoffert 
in Stuttgart, — 6 ) »gl. bafelbft. 2)a am 4. ganuar 1556 ber $eibel* 
berger ©tabtf Treiber Sodann SBeigenberger ba§ §au3 be§ SWaul* 



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256 

©er hirfürfttidje ©efretär machte ftdj audj burdj feine 
Od^riftftcHcrei einen tarnen. @r öerfa&te ein SBerf über ben 
SBauernfrieg unb je ein ljiftorifdjeS ©ebidjt übet ben Sftieg 
be3 Sanbgrafen Pjiltyp öon Reffen unb be3 Äurfürften gotjatm 
öon ©adjfen gegen bie SBifdjöfe anläfcüdj ber *ßatffdjen Jpänbel 
unb über bie ^odjjeit be3 Äurfürften fjriebridj IL öon ber 

2Bie früher ermahnt würbe, finb öon bem SMandjtljon* 
§arer-33rieftoed}fel bteljer nur brei Siummern jum SBorfdjein 
gelommen. *) 1532 trug äftelandjtljon ©eorg ©palatin ©rüfee 
an feinen ©djtoager iparer auf unb ftetlte jugteid} einen ©rief 
an biefen in SluSfidjt. 8 ) — Äinber: 

IV. $t)ilipp $arer, geftorben öor 1552. 4 ) 

V. SBarbara I. §arer, öerettrigt öor 1552. 5 ) 

VI. SRegina §arer. 8 ) 

VII. 33arbara II. £arer, bie erfte ©attinbeS SSenbelin 
3legen3berger. 7 ) S)iefer mürbe am 26. SWärj 1530 ju 2ßatme* 
badj geboren unb ftubierte in £eibelberg, too er fid) 19. SRärj 
1550 intitulieren liefe. 8 ) Unter griebridj II. in bie furfürft* 
lidje Äanjtei }u $eibelberg aufgenommen, mürbe er unter Ott 
§einridj Sftedjenfdjreiber unb unter griebridj III. *ßrotonotariu3. 
iftadjbem er biefeS 9lmt audj nodj unter Subtoig VI. beHeibet 
tjatte, mußte er e3 unter ftoljann Äafimir aufgeben. ®enn ber 
Slbminiftrator öerfefcte itjn 1. Januar 1587 unter bie SRäte unb 
2)iener öon §au§ aus. 9 ) 1574 ertoarb SRegenSberger öon ben 



bronner ftlofietä innehatte unb botübet einen SRebetS auspellte , fo fdjeint 
§atet nidjt lange öotfjet gejtotben ju fein. 

*) »gl. fcattfelbet a. a. D. <3. 439, 441, gut ©efd)t<$te beS 
»auetnftiegS in @übweftbeutfdjlanb ©. 4 ff. unb bie bort angeführte Lite- 
ratur. — 2 ) »gl. üotfjet @. 156 Slnm. 81. — s ) »gl. Corpus Ref. vol. 
II col. ö96, too „Harer" anftott „Hares" gu tefen ift. — *— •) #etfcog 

0. a. D., Äarlätufje a. a. D., Äopial6ud) 9lx. 841 »I. 284, Utfunbe üom 
22. 3anuatl552 / in bet nut töegtna unb »atbata ermähnt toetben. — 
7 ) »gl. &et$og a. a. D., Adam, Apographum p. 64. — 8 ) »gl. Adam 

1. c, XöpU 1. £f). 607. — 9 ) »gl. Adam 1. c, ©ebetet a. a. ß. 
@. 19, $arl3tuf)e a. a. D., Äopialbud) ißt. 928 »1. 81 b , 109». 



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257 

grben be§ 1572 beworbenen lurfürftlidjen 3tate§ Seit «ßoltant 
bereu am SKeuen äßarft ju §eibdberg gelegenes $au3, baS er 
aud) nodj aß „alter protonotarius" (1588) betooljnte. 1 ) ®r 
ftarb 19.2Wärjl593. 8 ) — ftinber 8 ): 

a. SRargarete SRegenäberger, bie jtoeite ©emaljttn be§ 
©erwarb *ßaftor, geftorben 31. Januar 1584. 4 ) ^Jaftor 
ftammte au§ Äöln, too er 16. Sluguft 1534 geboren mürbe. 
@r ftubierte Stedjt&triffenfdjaft unb ertoarb fidj ben ju- 
riftifdjen ©oftorljut. 3 n &eibelberg toar er juerft Slffeffor 
am furfürfttidjen &ofgeridji, fpäter SSijefanjler unb feit 
l.üßoöember 1584 Äaujler. $n ber legten ©igenfdjaft bejog 
er jäljrlid} 600©ulben, 2§uber2Bein, rineOjm^adjaradjer 
&rftoein, 25 äßalter Äorn unb ein $of jommerfleib. (Seit 
1. Dftober 1587 lebte er afö furfürftlid^er JRgt unb ©iener 
öon &aufe au§ in ber 3urficfgejogenI)eit. ©er „alte" 
Äanjler toofjnte (1588) „borm Obern SHjor". ©ein £ob 
erfolgte 19. Sßobember 1592. 6 ) — $ftnber 6 ): 

1. Stnna 3Waria $aftor. 7 ) 

2. ©eorggriebrid) $aftor 8 ), ber 18. Sfobember 1587 
an ber £etbelberger$odjfdjule immatriluliert ttmrbe 9 ). 
1600 tooljnte er bei feiner Sertoanbten, ber ber* 
ttrittoeten Äat^arina SBurcfljarbt. 10 ) 

3. äßaria SRobefta *ßaftor. u ) 

a*. Q-n erfter @l)e ttmr ©erwarb *ßaftor »erheiratet mit 
Juliane Subita, £od)ter be§ am 19. ©ejember 1579 



*) Sgl. HeueS Sltd^io f. b. ®efö. ber @tabt$eibeiberg Sb. 1 S. 70, 72f., 
Adam 1. c. p. 26. — 2 ) Sgl. Adam L c. p. 64. — 8 ) 3n ber ©tob- 
fdjrift töegenlbergerS finb nur ^Margarete unb ftatljarina genannt, 
lögt, ibidem. Sermutlid) toaren bie übrigen 1593 föon öetjtorben. — 4 ) 
SSgt. $erfcog a. a. £)., Adam L c. p. 13, 64. — ß ) Sgl. ftartörufje o. 
a. £)., äopialbudj 928 851. 17», 82 b , 109*, Adam 1. c. p. 31, fteueS 2ftd)to ufto. 
a. a. D. ©. 47. — 8 ) Adam 1. c. p. 31 finb brei ftinber genannt. — 
7 ) #gf. fcerfcog a. a. £). — 8 ) Sgl #erfcog a.a. D. §ier unb görfte* 
mann <s. 125 etfdjeinen fälfdjlid) ©eorg gtiebridj als gtoei öerfdjiebene 
$er[onen. - 8 ) Sgl. Söple 2. 3%. @. 137. - 10 ) Sgl. fteueS 
2ttd&to für bie ©efäid)te ber ©tabt fceibetberg Sb. 2 6. 49. Über äatf)a- 
rina Surdljarbt ügt. fjernad) untere, d). — «) Sgl. fcerfcog a.a.O. 
91 i f. S&fiUer, ©eorg ©djwatfcetbt. 17 



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258 

bereinigten furpfäl§ifd}en @j>Äanjter§ Sljriftopl) *ßrob. 
©ie jtarb 31. 9lugujt 1575. 2tu3 biefer ©je flammten 
ein ©oljn unb eine Xodjter. 1 ) ®er ©oljn ijiefe 3°' 
Ijann Sljriftoplj unb ttmrbe an ber &etbelberger 
Untoerfität 3. Dftober 1577 intituliert. 8 ) 

3)ie brittc ©emapn be3 ©erwarb ^afior ^tefe 
SKargarete 33urctt)arbt, bic üjn überlebte. (Sie gab 
brei Södjtern ba3 Seben. 3 ) 

b. ^oljann 9ftegen§berger. 4 ) 

c <ßj}ili:p:p SRegenäberger. 5 ) 

d. Äatljarina SRegenäb erger, bie fidj mit griebrid) 
SBurlljarbt öermäljlte. 6 ) ©r ftammte avß ©peier, wo 
fein Sater am laifertidjen Äammergeridjt tätig toar, 
unb ftubierte u. a. in granfreidj, wo er fid) auef) bie 
juriftifd^c ©oftomriirbe erwarb. Qfn ^cibelberg war er 
lurfürfüidjer 3lat, ftarb aber nadj nur jeljniäljriger SBirl* 
famfeit im 2Ilter bon 36 Sauren im äKai 1595. 7 ) ©eine 
SBitme wohnte (1600) im „SRittel ftaltentyat" su £eM* 
berg. 8 ) — ©otjn: 

$f)üiW Sljriftopf) 33urcfl)arbt, ber 1600 
9 3<rf)re alt war unb bie ©djute ju SKeuIjaufen bei 
2Borm3 befudjte. 9 ) 

e. Regina 9Regen§berger. 10 ) 

f. SDiaria ©lifabet^ SRegenSberger. 11 ) 

VII*. 9laä) bem £obe feiner erften grau 33arbara II. 
$arer öereljelidjte fidj SBenbelin 3legen§berger mitSRaria 
Söurcfljarbt, bie 7. Dttober 1584 ftarb unb eine £odjter namens 
SWaria gelicitaS tjinterliefc. 12 ) (Sine britte @lje fdjlofc er mit 
SRargarete ©igel, bie oljne iKadjfommenfdjaft 22. ©eptember 
1595 berfd)ieb. 13 ) 



i) Sgl Adam 1. c. p. 20, 31. — 2 ) $gl XöpU 2. £f>. ©. 81. - 
3) SBgl Adam 1. c. p. 31. — *- 6 ) SBgt. §etfcog a. o. D. — 6 ) 8gL 
bafetbp, Adam 1. c. p. 64, 75. — 7 ) 8gl Adam L c. p. 75. — «-•) SgL 
9?eue3 2lrd)fo für bie ©efdjtd&te ber (Stabt fteibelberg SBb. 2 (5. 49. — 
io_ii) %qi $ e r&og o. a. 0. — 12 ) Sgl Adam L c. p. 64, 76, fteueS 
21td)tü ufto. a. a. D. — 13 ) Sgl Adam 1. c. p. 64, 96. 



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259 

V**. 9lad) bcm Slblcbcn feinet jn)citcn©attin2Rotgotctc 
©djttmrjjerbt fdjlofj *ßeter $arer eine neue ©je mit ber 
öerttritoeten Sarbara §ef$, bie bie jtoet ©öljne SajaruS 
unb 2Rot!u8 mitbrachte. Slm 22. Januar 1562 beftanb fdjon 
biefe feine britte ©je. 1 ) 

E. Barbara Schwarzerdt, 

geboren 1508 unb geftorben 26. Dftober 1542. •) ©ie ttmr be- 
reits 27. 3uni 1531 mit bem Sörettener „amptfnedjt" $eter 
Äedjel verheiratet. 8 ) 2ßelandjtljon gebenft in feinen Briefen 
ttrieberljolt feiner ©djtoefter 33arbara, bie er toegen iljrer „m- 
genii bonitas et religionis sincerae Studium" feljr liebte. 4 ) 
2Bie er gelegentlich bemerft, ftarb fie, nadjbem fie Don iljrem 
13. ftinbe gltidflidj entbunben toar, an ©ntfräftung innerhalb 
einer ©tunbe. 5 ) SBaljrfdjeinlidj lebte Äedjel nodj 1561. 8 ) — 
Äinber: 

I. Margarete ftedjel, bermäljlt mit 2Rattf)e3 SRieb 
(SRietlj, SRuitt)) ober SSegner. 7 ) 9fieb ftarb jttrifdjen 26. ©ep* 
tember 1572 unb 8. 2Kär} 1574. gftn überlebte feine grau. 8 ) 
©ie ftarb 1584 mit §interlaffung eines &aufe3 unb einiger 
Sänbereien. 9 ) — Äinber: 

a. Sarbara SRieb^ eljelidjte 25. fjebruar 1567 ftoljann 
Söelja, ©oljn beS SKartin Sß., Don ©iefingen. 10 ) ©ie 
ftarb oljne Äinber. 



*) »gl. ftattttufje a. a. 0., ftopialbudj Mt. 841 ©l. 284. — 2 ) »gl. 
fcetfcog a. a. 0. — 3 ) »gl. ftlunjinger a. a. 0. ©.31. — 4 ) ©gl. 
Corpus Ref. voL IV col. 921, vol. VII col. 69. — *) »gl. ibidem vol. VII 
col. 69. Db bie Angabe öon 13 ftinbetn nidjt auf einet »ettoedjftung mit 
feinet @ci)tt>ägettn Anna ©(^»atjetbt betuljt? $>enn audj öon it)t gibt 
2Reland)tf)on an, baß fie 13 ftinbetn ba3 geben gefdjenft fjabe. »gl. 
Corpus Ref. voL IV ool. 921. — 6 ) »gl. SRone 6. 6. — 7 ) »gl. #etfcog 
a. a. D., bet jebodj fälfdjltd) ben (Seemann unb feine ftinbet als SR ob 
be$eid)net. 8 um kennen SBegnet, tt>af)tfd)etnlid) auf ben »eruf gefjenb, 
ogl. Saufbud) 8. 2Hät$ 1574. — •) »gl. Saufbud) 26. (Sept. 1572, 8. 
9Räq 1574. — •) »gl. SlbaugStec^t ©l. 28% 30». — 10 ) »gl Staubuä). 
fcetfcog a. a. D. nennt ben SJtonn „»aiet öon ©tüfel" (58tud)fal). Hu« 
„»tüfel" mad)t götft ernenn 6. 126 „»tüffei". 

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260 



b. £ubtt>ig SRieb 1 ), wohnte (1578 unb 1584) ofö»ürget 

in DberIird} , ). 
c SWott^cS 9Ueb.») 

d. ©eorg 3tteb 4 ), toax juerft mitSKagbolcno SBunberet 
bertyeiratet*). — %oä)tex: 

Äatljarina 8*icb / getauft 6. Januar 1578 6 ), ljei* 
ratete nadj bem £obe tljreS SSaterS, nämlidj 13. 6ep* 
tember 1597, ben SBrettener Sürger ©bewarb grei* 
binger 7 ), ©r, ber ©oljn ber 9. Quli 1582 fdjon 
berftorbenen ©jeleute Seonljarb g. unb SKargarete §axt* 
mann 8 ), ttmrbe 24.3Rärs 1624 beerbigt 9 ). — ftinber: 
a. ßatljatina ftreibinger, getauft 2. 3uli 1598. 10 ) 
ß. Seonljarb fjreibinger, getauft 8. gebruat 

1601. u ) 
y. Slnna greibtnget, getauft 26. SKai 1602. 12 ) 

d. ©eorg greibinger, getauft 16. Januar 1608. ls ) 

e. 33attljafar greibinger, getauft 29. Siobembet 
1612. 14 ) 

f. ©atrib greibinger, getauft 30. Januar 1614 
unb geftotben 10. gebruat 1614. 15 ) 

rj. Qoljann ©bewarb greibinger, getauft 25. DI* 

tober 1618 unb geftorben 21. Stuguft 1622 ie ). 
#. Margarete greibinger, getauft 26. Januar 

1621. 17 ) 

t. SKagbalene greibinger, geftorben 27. SWai 

1631. 18 ) 

©bertjarb greibinger toax öorljer fdjon jtoei* 



*) Sgl. $etfcog a. a. £). — 2 ) Sgl Xaufbud) 3. «ptü 1578, OTjuö^ 
te$t Sl. 28 b . — 8 ) Sgl. fcetfcog a. q. £). — 4 ) Sgl. fcetfcog a. a. £). 
9fa{$et unfetmiRieb gab e$ nodj einen anbern ©eorg 8Heb, ber jebodj 
ber Sofyt ©eorg 8te. mar unb au& Serenjiabt {lammte. ®t heiratete 
5. fjebruar 1576 SRagbalene Derttritüüete Söget Sgl Staubudj. — 
ß ) »gl. Saufbud) 6. ganuat 157a — 8 ) »gl. £aufbu<$. — 7 ) Sgl. Stau- 
buc$. — 8 ) Sgl. Staubud) 9. Suli 1582. — *) Sgl Sotenbud). — 
io_i2 # ö i. $aufbud). — «) Sgl. Saufbud), too aüetbingS bet Sater fieon- 
l)atb genannt ijt — 14 - 16 ) Sgl. Saufbud). — 16 ) Sgl. Sotenbud). — 
") Sgl. Saufbud). — 18 ) Sgl. Sotenbud). 



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261 

mal berljeirotet, nämttdj feit 9. guli 1582 mit 2Rar* 
garete §on, Xodjter beS SBifljelm unb bet Sor- 
baro &., Don ^eibefö^eim 1 ), unb feit 7. 3uli 1595 
mit SKorgarete ©eder, £odjter be§ bamate fdjon 
beworbenen SKidjoel ®., ou3 Bretten 8 ). — Äinber: 
a. Seonljorb I. ftreibinger, getauft 8. äßai 1583. 8 ) 
ß. Seonfjarb IL greibinger, getauft 4. Dftober 

1584 4 ) unb geftorben 12. SWarj 1632 8 ). 
y. 33arbora greibinger, getauft 17. Dftober 1585. 8 ) 
d. 3o^annI. greibinger, getauft 25. ftuni 1587. 7 ) 
£. ©bewarb greibinger, getauft 19. SRäräl589. 8 ) 
f. Statin IL ftreibinger, getauft 11. 3ulil591. 8 ) 
rj. ©fjriftian greibinger, getauft 24. ©ejember 
1592. 10 ) 
d*."©eorg SRteb oermätjlte fidj aufs neue am 18. ©ep* 

tember 1588 mit Slnna, SBittoe be§ ^alob Naumann 

üon Änittlingen. u ) 
e. SBolfgang föieb 12 ), heiratete 1. Sluguft 1575 SBarbara, 

Softer be£ (Sloi (@ligiu3) £tinerf aut, bon Bretten 18 ). 

9fäeb toar feinet 33eruf3 SBagner. 14 ) — Sfinber: 

1. Sodann SRieb, getauft 14. Sluguft 1576. lö ) 

2. 3Rattt)ia§ SRicb, getauft 6. Februar 1578. le ) 

3. äßargarete 3Ueb, getauft 11. Dftober 1579. 17 ) 

SBolfgang SRteb trat aufä neue am 9. Quli 1582 
in bie ©je mit 2tgne3 Sffidj öon Äürnbad}. 18 ) — 
tinber: 

4. ftoljann 3Rattl)ia§ SRieb, getauft 26. September 
1583. 19 ) 

5. Seon^arb föieb, getauft 5. Suni 1586. 20 ) 

6. Slnna 3Ueb, getauft 25. Dftober 1588. 21 ) 

e*. Sßadj SBolfgang 3lieb3 £ob heiratete feine SBittoe 



x - 2 ) Sgl. Staubud). — *-*) Sgl. £aufbu$. - ß ) Sgl. Sotenbud). 

— e-io) # g i. %aufbud). — n ) Sgl. Staubudj. — 12 ) Sgl fcetfcog a. a. D. 

— 13 ) Sgl $etfcog a. a. 0., Staubuä). — 14 ) Sgl. Xtaubuä) 9. Suli 
1582. — 16 ) Sgl. Saufbudj. ®r feljlt bei fcetfcog a.a.O. — 16 - 17 ) Sgl. 
fcetfcog a. a. D., £aufbud). — 18 ) Sgl Xtaubud). — 19 - 21 ) Sgl. Saufbud). 



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262 



2tgne3 ©ffid) 10. 3uli 1604 ben SBrettener 33ürger 
3a!ob Xoxxt). 1 ) 

f. äWaria 3Ueb, heiratete ©ljriftopl) SBagner in Süfcel- 
jlein. 2 ) — ftinber: 

1. $l)iiiW SBagner. 8 ) 

2. Shtna 9Karia SBagner. 4 ) 

g. SRargarete SRieb, ttmrbe ©jefrau be§ Dr. Sufa§ 
SßatljobiuS, bcr (1582) Seibarjt be§ <ßfaljgrafen ©eorg 
Sodann toar. 5 ) 

SBatyrfdjeinlidj toax ü)X ©oljn 9£ifolau§ S3atf)obiu3 
(föoflroagen), bet bor 1609 afö Unterzogt ftarb, unb 
beffen SBittoe gelicitaS 21. 9Kärj 1609 ben 33rettener 
©eridjtömann Sodann ©rebenftein heiratete. 8 ) 

Sermutlid) ein Sßadjlomme be3 aSatijobiu^, SBolfgang 
©bewarb bon SRolltoagen, toax 1685 Dberamt* 
mann in Sauteredten. 7 ) 

h. ßorenj Stieb 8 ), ttmrbe al§ futpfätjifrfjer Äofleftor ju 
SBretten fpäteften§ im f$rül)iaf)r 1594 9 ) ber Sfadjf olger 
be£ ©eorg Sßeuberger 10 ). Slm 14. Styril 1595 be* 
[teilte iljn ber Shtrfürft jum iKadjfolger be§ 33onaben* 
iura SRutlanbt im Slmt be3 ©d^ultfjci^cn unb ÄetterS 
ju ^Bretten. 11 ) Sßadjbem fidj Stieb, ttrie feine ©rab* 
fdjrift befagt, in feinem ©ienfi afö Äotteftor unb ©djul* 
tfjeiß „altoegen gottfelig, efjrtid^ bnb bfridjtig erzeiget 
f)atte", ftarb er 25. 3Jtai 1617 im 53. gebende. 12 ) 
©eine grau Jjiefc ©ufanna Sob 18 ), mit ber er be- 



x ) »gl. XxaubvLty — 2 ) »gl. #etfcog a. a. D., 2Ibaug3red)t »l. 30. 
— 8 - 4 ) Stf. fcetfcog a.a.O. — 5 ) »gl. fcetfcog a.a.O., StbaugSredjt 
©1.30, ©eberer, Aegyptiaca servitus ©. 36. — 6 ) »gl. Zxaubuä). — 

7 ) »gl. %*}. ©ümbel, ©efdjidjte be3 ftfitjtentumS ^fal^»elbena S. 357. — 

8 ) »gl. $erfcog a. a. D. — 9 ) fRieb mirb als ftoüeftor im Saufbudj 
gum etjten SKale 12. Wpxil 1594 genannt — 10 ) üßeuberger etfd&eint im 
Xaufbud) als Äoücltor gum legten 2Me 16. (September 1593. — ") »gl. 
Äatföru^e a. a. £)., Äopialbud) ftr. 860 »1. 225 b . — 12 ) »gl. bie ©rabförift 
n bet ©tiftöfirdje gu »retten. — 13 ) »gl. £aufbucr) 15. Sunt 1597. 



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263 

reite am 12. Styril 1594 verheiratet fear 1 ). Sie ftarb 
9. 3Rai 1621.*) — ftinber: 

1. äRargarete SRieb, getauft 29. 3Rai 1594. 8 > 

2. goljann SRtcb / ber balb nadj feiner am 24. Sep- 
tember 1595 erfolgten Saufe ftarb. 4 ) 

3. Qo^ann 93ernt)arb Stieb, getauft 15. ^uni 1597. ß ) 

4. Stnna SRieb, getauft 3. Februar 1600 6 ) unb Der- 
mäf|lt 9. Suni 1618 mit Sfjriftian ©fUjträuS, $ia- 
lonuS in 33retten 7 ). Sljt)trcM3 tvax <5oI)n be3 am 
25. gebruar 1598 in SBremen beworbenen ©tjmnafial* 
reftotö SRatljan £l)t)träu§, ber ttrie fein älterer SBruber 
®atrib au3 äRenjingen bei Bretten ftammte. 8 ) 
61)t)träu§ ljatte nodj für}, elje er nadj SBretten fam, 
in $eibelberg S^eologie ftubiert. $ier toar er näm* 
lief) am 18. Sluguft 1616 immatrifuliert toorben. 9 ) 

5. SRaria 2Ragbalena 9f?icb / getauft 1. SRobember 
1601 unb geftorben 29. SRärj 1606. 10 ) 

6. Submig 3Ueb, getauft 8. Suni 1603. 11 ) 

7. Daniel 3Ueb, getauft 25. Sluguft 1605 unb geftorben 
1606. 12 ) 

8. 2tnna3Raria3tieb, getauft 26. ^uli 1607"), ttmrbe 
am 28. 9Rai 1633 getraut mit ftoljann Äonrab 
©f^träuS, SlmtSfdjreiber ju Bretten 14 ). 

II. SESerner ffiedE»el. 16 ) 

III. Dttilie Äedjel, »erheiratet mit äRidjael §amman, 
Sudjbinber in (Stuttgart. 16 ) — SHnber: 

a. S3arbara ^ammon. 17 ) 

b. Sibylle §amman. 18 ) 
c SRegina §amman. 19 ) 

IV. SBarbara ®edjel, t>ermäf)lt mit ^oljann Äeftling, 
SBürgermeifter in Sauingen. 20 ) 

!) »gl. Saufbudj 12. Styril 1594. — 2 ) »gl. Sotenbud). — »-•) »gl. 
Saufbudj. — 7 ) »gl. Sraubudj. — 8 ) »gl. u. a. SOlgemeine $>eutfdje 
SBiogt^ie 4. »b. <s. 256. — 9 ) »gl. %öpU 2. 3$. 6. 279, 568 2tnm. 4. — 
10 ) »gl. £aufbud& 1. ^oöcmber 1601. — ") »gl. Saufbudj. — 12 ) »gl. Sauf* 
budj 25. Euguft 1605. — 13 ) »gl Saufburf). — 14 ) »gl. £taubud& — 
i5_20) 35 Q x. §etfcog a. q. D. 



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264 

V. *ßeter Stedjel, eljdid}te33arbara§erj}ogau3©tutt* 
gart 1 ) 22. Stuguft 1591 war Äedjd bereits üerftorben. 2 ) — 
Jftnber: 

a. JRofino Stedjel 2 ), getauft 10. SKär} 1568 4 ). 

b. ßatljarina Äedjel, getauft 1. aJtörj 1570. 6 ) 

c. «ßeterl. Sted&el, getauft 10. guni 1572. 6 ) 

d. 9tnna Äec^el, getauft 10. Slugujt 1573. 7 ) 

e. «ßeterll. Äedjel, getauft 28. SKärj 1576. 8 ) 

f. Margarete Stehet, getauft 2. Dftober 1578.*) 

g. Sarbara Äedjel, Dermalst 22. Sluguft 1591 mit bem 
12. September 1569 getauften 10 ) Stlejanber Stein* 
müller, ©ol)n be3 1591 bereite öerftorbenen JBrettener 
Sürgerä gleiten 9tomen3 n ). — Jftnber: 

1. SBarbara ©teinmüller, getauft 18. Stoöember 
1593. ") 

2. Stnna ©teinmüller, getauft 3. Januar 1595. 1S ) 

3. ftat^arina ©teinmüller, getauft 7. SKärj 1597. u ) 

VI. ©eorg ftec^el. 15 ) 

VII. ftatljarina I. ftec^el. 16 ) 

VIII. 9Inna Äec^el. 17 ) 

IX. eiifabet^ ßec^el. 18 ) 

X. Katharina IL flehet. 19 ) 

XL ^ilipl) ®edjet 20 )fiubiertein granlfurt a. D., too 
er im ©ommerfemefter 1559 fidj immatrifulieren lieg 81 ). 3 n 
fjranffurt trat er aud) in bie ©)e. 22 ) 

XII. SRifolau* Äedjel, heiratete Äatffarina $rüb* 
linger. 28 ) — Sftnber: 

a. 3ot)anne3 ßedjel. 24 ) 

b. S3arbara Äedjel. 25 ) 



l ) ©ßl. fierfcog a. a. D. — 2 ) »gl. Sraubud) 22. «ugufl 1591. 
— s ) Cgi. #erfcoga a. D. #iet toetben nur btei ftinbet genannt, unb 
5»ot in bet fallen Reihenfolge föofina, SHatgatete unb Slnno. — 
♦- 10 ) »gl. Saufbudj. — «) Sgl. Staubud). — 12 -") »gl. Saufbud). - 
15-80) ^ 9 i # §crfcog a. a. D. — 21 ) »gl. grieblaenbet, SRatrifel bet 
Untoerfität fttanffurt a. 0. 1. »b. S. 153. — 22 ) »gl. fcetfcog a. a. £). — 
23-26) % Q i bQ | cIb p s> 233. 



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265 

c. ftonrab ßedjel. 1 ) 

d. SWargarete Stedjet. 1 ) 

e. SlgneS Äe^et.*) 

2. ftapitel 
Cfcrtßopf? Kolb ttttö Barbara Reuter. 

3laö) bem Slbleben ©eorg ©djtoarjerbtS bermäljlte fidj 
»arbara SRcutcr mit e^rtftop^ ftolb. 4 ) 3ftre $odföeit 
bürf tc 1509 ober 1510 jiattgefunben Ijaben; benn eine Xodjter 
aus biefet ©je fear bereits 27. 3uni 1531 berljeiratet. 5 ) Sfadj 
£erfcog gaben bie Äolbfdjen (Seeleute ben fünf £ödjtern Scro- 
ti) ea, SEatljarina, Barbara, Urfula unb 2lnna baS Seben 6 ), 
aber biefe Slngabe lagt fidj mit einer Urlunbe bom ^aljre 1531, 
bie unter ben (Srben ber SBarbara SReuter nur eine mit Äolb 
erzeugte Softer, nämfidj Äatljarina, nennt 7 ), nidjt in ©in* 
Hang bringen. Sftmn man baran benfen, bafc ber 9tome ber 
bon &er|og an erjier ©teile ertoäljnten £odjter, ©orotljea 
Solb, barum in ber angebogenen Urlunbe auSgelajfen iji, toeil 
fie, bie im ©ftercienferhmenHofter Sßeuburg ben ©djleier naljm, 
aus irgenbeinem ©runbe nidjt äRitberfäuferin beS bon 2ßeIdjior 
$edjel unb Sßarbara SReuter Ijmterlaffenen ©tegerfeeS toar 8 ), 
fo erjttringt baS geljlen ber Sßamen Barbara, Urfula unb Stnna 
ben ©djlufc, baf$ biefe nidjt £ödjter beS (Sljriftoplj Äolb unb 
ber Barbara JReuter ttmren. Snbeffen P e ^ en m * r * e * ne Duetten 
ju ©ebote, mit beren £ilfe idj iljr bertoanbtfdjaftlidjeS SBer* 
IjältniS beftimmen lönnte. 

£atf)arina Äolb heiratete bor 27. ^uni 1531 3alob 
föuefenbrot 9 ) unb bor 23. ^uni 1559 SImbrofiuS SRefdj. 
$af$ fie SRefdj, ber im 3)ienft ber ttriirttembergifdjen ^jerjöge 
ftanb unb feit 1547 als Pfleger beS grauenflofterS Sidjtenftern, 
1553 als ÄeKer ju Sßedarfutm, feit 1553 als Hauptmann, feit 



1 - 3 ) «gl. $erfcog a.a.O. — *) «gl. bafelbft. — 8 ) «gl. älun- 
jinget a. a. D. @. 31. — 8 ) «gl. $erfcog a. a. D. fjötflemann 
@. 127 lägt 8nna avß. — 7 ) «gl. ftlunainger a. a. £). — 8 ) «gl. 
Dornet @. 15. — 9 ) «gl. älunjinger a. a. £). 



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266 

1563 aB Surgbogt ju ©djornborf unb feit 1572 toieberum aß 
Hauptmann nadjtoetöbar ift 1 ), jum 9Kann t)atte, !ann barum 
!aum bejroeifelt roerben, roeil einerfeitö bie grau be§ 9lmbrofiu3 
9iefd} 1559 fidj afö ©djtoefter 3Mand}tt)on£ bcjeid^nete 2 ) unb 
anbeterfeite beffen brei leiblidje ©djtoeftern 1560 bereite ber* 
ftorben toaren 8 ). ©amit roirb freiließ bie ©laubrotirbigfeit ber 
SRitteilung §erfcog3, toonadj 3htdfenbrot, ber erfte SKann ber 
Äatt)arina Stotb, ©<f)uitt)eif$ roar 4 ), ftarl erf<f)üttert. ©enn ber 
©cJjutttjeife ^alob föuefenbrot fam erft naef) ©cJjroarjerbt in3 
Slmt. 6 ) Sffhife unter biefen Umftänben mit einer SBertoedjflung 
$er£og§ gerechnet »erben, fo bleibt e3 audj fraglici}, ob feine 
Stngabe, baf$ Äat^arina ®olb mit itjrem erften SKanne fünf 
Sftnber erzeugte unb 1569 ftarb 6 ), ridjtig ift. 

21Her SSSa^rf d£) cinlid^f eit nadj toar ein ©ot)n ber 3htäen* 
brotfdjen (Seeleute ftafob föuefenbrot, ber 15. gebruar 1553 
in Tübingen ©tubent tourbe unb tjier 27. SRärj 1555 jum 
pljilofopljifdjen SBaffalaureuS promobierte, 22. ^uni 1555 in 
SSittenberg fidj immatrilulieren liefe, feit 7. Januar 1557 feine 
©tubien in Tübingen fortfe^te unb ljier am 27. Quli 1558 bie 
^ilofopf)ifd)e 3Kagiftertüürbe erlangte. 7 ) gür biefe meine 2tn* 
nat)me ftmcijt in§befonbere ein S5rief 9Kelancf)tt)on3 bom 14. Dl* 
tober 1556, in bem er eine§ bon SSittenberg nadj Seidig 
reifenben ©djmefterfot)ne§ gebenft. 8 ) SBietteidjt toar e§ biefer, 
ber nadE) ©cijmarfcerbt ben ©dE)ultt)eifeenftab su Bretten führte. 9 ) 



*) Sgl. ©. SBoffert in: Sefonbere Settage be3 @taat3*2tn$eiger3 für 
SBürttemberg 1908 S. 223ff. — 2 ) Sgl. Srtefmedjfel be§ ©er^ogS ©f)tifto^ 
öon äßürttemberg 4. 93b. 6. 681, koffert o. o. D. S. 222. ©3 ift bog 
Serbienfi Söoffcrt^, juerft in ber grau be3 9lmbrofiu§ föeftf) bie Bar- 
bara ftolb errannt ju fjaben. — 3 ) Sgl. öor^er 215, 248, 259. — 4 ) Sgl. 
&er|og a. a. D. — ß ) Sgl. borfjer @. 84. — 6 ) Sgl. §erfcog a. a. £). — 
7 ) Sgl. fcermelinf, 2>ie WlatxiMn ber Untoerfittt Tübingen 1. Sb. 
<S. 363, 386 unb öortjer <s. 39. — 8 ) Sgl. Corp. Ref. vol. VIII col. 877. 
$er Herausgeber batiert fälfdjlicr) ben Srief 23. Dftober 1556. — 9 ) Sgl. 
Dörfer (S. 84. Soffert a. a. £>. 6. 229 f. bermutet, feine Butter r)abe fidt> 
1559 gerabe für ifjren (Sotnt galob bei #er&og ©l)rifto^r> öermenbet. 
9ltcr)t unertoäintt ttrifl icr) Iajfen, baß in ben Sauren 1565—1574 audj ein 
(Stabtfdjreiber Safob töudenbrot r)auftg in ben Srettenec ftirdjenbütfjern 



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267 

•äRöglidjertoeife fommt afö <Söt)n be3 2lmbtofiu§ SRefd) unb 
bet ftatyatina ftolb ©eorg SRefdj in 33etrad)t. x ) 

Sfodj bem Sobe bet Äattjarina Äolb berepdjte fid) 1569 
2lmbtofiu3 SRefd^ mit 33arbara bon Sitten. 2 ) 

33atbata, Urfula unb Slnna ffiolb. 

A. SBarbara Äotb toar mit 33etnljarb SBergmfiller 
in Bretten öettjeitatet. 8 ) — Sftnber: 

I. Slnna SBergmüllet, ef)lid)te 3. Sluguft 1574 ben 
äRattljeS (2Rattl)äu3) 33rue (33ruel, «ßreet, SKüller) au§ 
$eibeföljeim, beffen gleichnamiger SSater bamatö fdjon berftorben 
fear. 4 ) SBtue ift als SKüllet auf ber bei Bretten gelegenen 
93ergmül)le juerft im fjebtuar 1573 nadjmetebar. 5 ) — ©ofjn: 
äRatt^iaS ©tue. 8 ) 

I*. Sßadj bem £ob ber Slnna S3etgmüUer öerfjeiratete 
fidj if)t SBittoer am 2. SRärj 1573 mit Slnna äKüllet, £od)ter 
be3 ©ebaftian 3JI. unb SBittoe be3 ^o^ann ©öpfetidj. 7 ) SBrue 
raoljnte (1587) auf bet bei ^Bretten gelegenen SBeifcljofer 2M)le. 8 ) 
— Sftnber: 

a. ©eorg 93rue, getauft 3. ftuli 1581. 9 ) 

b. SWaria »tue, getauft 14. Styril 1585. 10 ) 

c. 2tyoltonia »tue, getauft 29. Januar 1587. ") 

d. Sodann %alob »tue, getauft 20. SCpril 1589. 12 ) 

IL Äat^arinaSSergmüiter 18 ), erhielt 7. SRärj 1569 jutn 
©atten 2lnbrea§ S^urnmün^er (S^urmenfc, ©ütrmenj), 
<Böt)n be3 1569 bereite öeretüigten Soljann 2fr ÖU ^ Offen* 
bürg 14 ), unb ftarb 31. Januar 1610 16 ). — ftinbet: 

angetroffen nrirb. Sgl. Dornet ©. 165 2lnm. 122. gebod) ^alte id) e§ 
nid)t eben für maf)rfd)einlid), bog ber auf ber Untoerfiiät auSgebübete 3af ob 
[Rucfenbrot bte <5tabtfc3fc)reiberfteHc feiner Saterftabt annahm. 

*) Sgl. «offert a. a. D. ©. 228. — 2 ) »gl. bafelbft. — 8 ) Sgl. 
§erfcog a. a. O. — 4 ) Sgl. §erfcog a. a. £)., Staubud). — 8 ) Sgl. 
Saufbud) 9. ftebruar 1573. ©ein Vorgänger Ijiefj §ippo\t)tVi2. — 6 ) Sgl. 
Jperfcog a. a. £>. — 7 ) Sgl. Sraubud). — 8 ) Sgl. Saufbud) 29. ganuar 
1587. — 8 - 12 ) Sgl. £aufbud). — * 3 ) Sgl. fierfcog a . a. D. — 14 ) Sgl. 
Xxaübuä), §eilbronn a. a. £>. I ©. 1012. §etfcog a. a. £>. fpridjt fälfcl)ltd) 
öon einem „2Jtottf)i3 $urtnenfcer". — 16 ) Sgl. §eil6ronn a. a. £). 



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268 



a. 3o!ob Sljurnmünjjer, getauft 4. Stejember 1569. x ) 

b. gotjann £I)urnmün|er, getauft 6. Sfyrü 1571. 2 ) (Sr 
ftubierte in §eibelberg, too er am 30. Stobember 1593 
immatrifufiert warb 8 ), juerft Geologie. Später ttrib* 
mete er fidj bem ©tubium ber äßebijin. 8Ö3 Slrjt toax 
er in Saireutl), Äulmbadj unb &of unb fdjließlid} in 
SBretten tätig. 4 ) 3n feiner SSaterftabt nrirb fein 9iame 
feit DItober 1613 angetroffen. 6 ) Slm 8. äßärs 1623 
würbe er bafelbft beerbigt. 6 ) 2^urnmün^er verheiratete 
fid^ 12. Sßobember 1600 mit ©orotljea ©treitberger, 
Softer be§ Pfarrers 2luretiu3 ©t. in £of, bie üjn über- 
lebte. 7 ) — SHnber: 

1. Verena Stebedta Xljurnmünfcer, geboren 3* ©e|>* 
tember 1601 8 ), verheiratete fidj 7. Sßobember 1620 
mit bem SBrettener SBürger $eter Äreufc 9 ), ©oljn 
ber Seeleute $eter Ä. unb SKargarete Sfhtdenbrot, 
getauft 28. 3lugujt 1586 10 ). SSerena SRebedta würbe 
20. ©eptember 1633 begraben. 11 ) — ftinber: 

a. £obia3 ftreufc, getauft 10. ^uni 1621. 12 ) 
ß. 9lnna SKaria Äreujj, getauft 19. ©eptember 
1624 13 ), ufw. 

2. SWaria ^Ijüippina S^ummünfeer, geboren 1608 
in ftulmbad). 14 ) 

3. 3ot)ann 3lureliu3 2f(urnmün|er. 15 ) 

4. Signet !El)urnmün|er. 16 ) 

5. Slnna S^ummün^er, getauft 8. iKobember 1615 
ju »retten. 17 ) 



l ) »gl. Eaufbud). liefen Sofort ermahnt fterfcog a. a. D., md)t 
iebod^ audj bie übrigen Äinber. — *) »gl. Saufbud). — 8 ) »gl. Söpfe, 
2. 3$. 6. 170. — 4 ) »gl. Jpeilbronn a. a. D. I 6. 3. — *) »gl. Saufbud) 
26. Dftober 1613. — 6 ) »gl. Sotenbud). — 7 ) »gl. fceübronn a. a. £). I 
©. 1081. $orotf)ea$ 9tome ifl im »rettener 2aufbu<$ öfter» ermähnt, 
fo 8. SKobember 1615. — 8 ) »gl. fceübromt a. a. D. I ®. 1103. — 
9 ) »gl. »rettener $raubuc$. — 10 ) »gl. »rettener Saufbucr). — n ) »gl. 
»rettener Sotenbud). — 18 - 13 ) »gl. »rettener Saufbud). — 14 ) »gl. $ett- 
bronn a. a. D. I ©. 1159. — lß - 16 ) »gl. bafelbft. — 17 ) »gl. Saufbud). 



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269 

c. äßargarete 2:i)urnmün|er, getauft 22. September 
1574 *), üerei)elicJ)te fidj 14. $uni 1597 mit bem SBrettener 
33firger unb (Sattler Slrnolb ©ber3badj (@ber3badjer), 
©oljn be§ 1582 bereits beworbenen $oft S. unb ber 
Äafljarina SBreitenjtein, aus SaaSptje 2 ). ©betöbadj ftatb 
5. 8tyril 1621. 8 ) — Shnber: 

1. Sarbara eberSbad), getauft 25. SWai 1598. 4 ) 

2. ßeonljarb (SberSbad), getauft l&3uti 1599. 6 ) 

3. Sodann tonrab SberSbad), getauft 19. SRärj 
1602. 8 ) 

4. 2lnna SKaria Sberäbadj, getauft 18. ©ejember 
1603. 7 ) 

5. tat^arina (Sberäbadj, getauft 25. 3ulil606 8 ), ufro. 
c*. Slrnolb ©ber§badj mar boppelter SBittoer, afö erfidj 

mit SWargarete £f|urnmünj}er Dermalste. 2lm 19. 3uni 
1582 heiratete erßlifabetl) Voller, SSittoe be3 ©eorg 
SBefinger, unb am 5. SRai 1589 *ßatientia SRall, 
Südjter be§ bamate fdjon öerftorbenen SBrettener §of* 
mannS Sodann 2Ji. 9 ) — ftinber: 

1. Sodann 9lbam eberSbad), getauft 16.3ulil591. 10 ) 

2. äßargarete I. (SberSbadj, getauft 13. ©ejember 
1592. u ) 

3. Margarete II. SberSbadj, getauft 16. ^uni 1594 12 ) 
unb verheiratet feit 8. Sfyril 1616 mit ©eorg ©uftaö 
Dberlin 18 ). 

d. ©airib £l)urnmün|er, getauft 16. Quü 1576 u ) unb 
bertjeiratet feit 4. ©ejember 1604 mit Slifabetlj 
SBolfrum, einer 33ürger3todjter au§ §eibetöt)eim 16 ). Sr, 
ber tupferfdjmieb toar, tourbe 29. $uli 1634 begraben. 16 ) 
— Ätnber: 



x ) «gl. Saufbud). — 2 ) «gl. Sraubud) 5. 9Kai 1589, 14. Suni 1597. 
— 3 ) «gl. Sotenbud). — 4 - 8 ) «gl. £aufbucf). — ») «gl. Sraubud). — 
10-12) j^ g t. 3: QU fbu(f). — 13 ) «gl. borget @. 240. — ") «gl. Saufbud). — 
lö ) «gl. Sraubucf). §etlbtonn a. a. D. ttürb ofö jpod^^ettdtag 27. Stobember 
1604 angegeben unb ber «atet ber «raut Söolf genannt. — 16 ) «gl. 
Sotenbudj. 




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270 

1. ^oljann Qalob iEljurnmiinfcer, getauft 16. guli 
1607. *) 

2. Sodann Sljurnmünfcer, getauft 23. Suü 1609. 2 ) 

3. ©ufanna £l)urnmün&er, getauft 24. 2Jtörj 1613. 3 ) 

4. ftatf)arina £l)urnmün&er, getauft 29. Sunt 1615. 4 ) 

5. ^oljann ©meran Sljurnmünfcer, getauft 29. 9£o* 
bember 1616. 6 ) 

6. (©oljn) £l)urnmün&er, getauft 30. 2Rai 1618. 6 ) 

7. ^eremiaS Üljurnmünjjer, getauft 15. Stuguft 

1619. 7 ) 

8. ©eorg iEljutnmünfcer, getauft 28. SKobember 

1621. 8 ) 

9. Soljann ©abib £f)urnmünfcer, getauft 29. Df- 
tober 1623 9 ) unb' begraben 11. Sßoöember 1623. 10 ) 

10. go^ann SlnbreaS £ljurnmün$er, getauft im 
Januar 1625. «) 
II*. $n jroeitereije tvax 9tnbrea§ Sljurnmünfcer ber* 
betratet mit Äatfjartna gifenmenger, £odjter be§ Sörettener 
*ßfarrer§ 3°^ ann ®- — ftinber: 

a. SWaria Sljurnmfinjjer, getauft 30. Sßobember 1578. 12 ) 

b. 3eremia§ £l)urnmiin|er, getauft 15. iKobembet 
1581. 18 ) 

c. ©ufanna Sljurnmünfcer, getauft 26. gebruar 1583. 14 ) 
A*. Sßadj bem Sobe ber Barbara Äolb »erheiratete 

fid? SBernljarb Söergmüller mit SWaria ©ifenmenger, 
£odjter be§ SBrettener $farcer§3oljann©. 15 ) Söergmüller ftarb 
ättrifdjen 21. ©ejember 1572 unb 13. SRärj 1573. $fon über- 
lebte feine grau SKaria. 16 ) ©ie »erheiratete fidj ttrieber9. %t* 



*-*) »gl. Saufbud). — 10 ) ©gl. Sotenbud). — 11 - 12 ) »gl. Sauf* 
bud). — 13 ) ©gl. £aufbud). ©eine SJtottet nrirb f)ter irttümlidjextoeife SOlaria 
genannt. — 14 ) ©gl. Saufbud). — 15 ) ©gl. Saufbud) 19. «ugitft 1578, 
16. Sfyrii 1583. §eilbronn a. a. D.I6.2 nrirb ber SDtonn ber 2ftaria ©ifen- 
menget nicr)t ©erntyarb, fonbern gotjann genannt. 3$ betbanle biefe 
9Jätteilung unb ebenfo bie boranftefyenben unb folgenben 9fa>tijen au3(Sifen- 
ntengerS ©riefen ber ©fite be$ §errn *ßrof. (£ramer in $eilbronn. — 
16 ) ©gl. Saufbud) 21. Segember 1572, 13. 2TCära 1573. 



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271 

bruar 1574 mit Sljeobalb *ßreer, ©oljn be§ bamafö fdjon 
beretmgten 3o^ann *ß., au§ Änittlingen 1 ) unb ftarb jnrifcfien 
19. Sluguft 1578 unb 16. Hpril 1583 2 ). — ftinber 8 ): 

I. SWaria Sergmüller, erhielt 19. Sluguft 1578 jum 
äJtann Sljriftoplj SBunberer, ©oljn ber bctmoB bereite ber* 
fdjiebenen ©jeleute SSeit SB. unb Slnna ®od}. 4 ) — ftinber: 

a. Slnna SBunberer, getauft 24. September 1580. 6 ) 

b, SKargaretc Sßunberer, getauft 30. ftuni 1582. 6 ) 
IL Margarete SBergmüller, heiratete 16. Slprii 1583 

ben *ßljiüpp gifdj, Soljn beSGJeorgg. unb ber 5lnna93tau* 
fyorn, bon Jpeübronn. 7 ) — ftinber: 

a. matxa gifdfr, getauft 25. giffl 1585. 8 ) 

b. Margarete gifd), getauft 19. 2Kära 1587. 9 ) 

c. Regina gifd), getauft 20. Sßobember 1588. 10 ) 

d. gofjann giftf}, getauft 24. Sßobember 1590. xl ) 

e. ©eorg gifd), getauft 4. Sluguft 1592. 12 ) 

f. SRtd^ael f$ifd&, getauft 27. September 1594. 18 ) 

g. Signet gifd), getauft 3. ©egember 1595. 14 ) 

h. e^rtftmann gifd), getauft 24. gebruar 1597. 15 ) 
i. Qo^ann SRarttn gif d>, getauft 11. Sttobember 1599. 16 ) 
j. SRartina gifd), getauft 11. ftobember 1599. 17 ) 

III. ^oljann SBergmüller, berefyeüdjte fidj am 7. Sep* 
tember 1585 mit ber 83rettener Slnna 2JiaU, Softer be£ ber* 
ftorbenen Soljann 2R. unb ber Slnna ©riemnger. 18 ) — ftinber: 

a. Soffann-SSergmiWer, getauft 14. Quni 1587. 19 ) 

b. Slnna I. SergmüUer, getauft 6. September 1588. 20 ) 
c Slnna IL SBergmüller, getauft 21. DItober 1590. 21 ) 
d. SWagbalene Söergmüller, getauft 1. September 

1594 22 ) uftp. 

IV. 3Rartt)a 33ergmiWer, nmrbe am 13. Sluguft 1588 



x ) «gl Zxauhuä). — 2 ) «gl Staubud) 19. Sluguft 1578, 16. Sfyrü 
1583. — 3 ) $ie ^Reihenfolge bet älteren ftinbet »etgmttlletS unb Wlaxia 
(StfenmengetS läßt fid) ntdjt feftftellen, ba itjte ©ebuttStage unbefamtt 
ftnb. — 4 ) »gl Staubud). — *-•) »gl Saufbudj. — 7 ) »gl Staubud). — 
8 - 17 ) »gl Saufbud). — 18 ) »gl Sraubudj, $eilbronn a. a. D. — 

19-22) %£ Zatffafy 



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272 

bie grau be$ ^oljanneS ftupfernagel, ©ofyt be3 gleicij* 
namigen $ater§, bon Speyer. 1 ) 

V. Quftina »ergmüller, getauft 10. ajtörj 1566 £ ), 
ttmtbe 28. DItober 1588 bon bem 83rettener Bürger unb Tupfer* 
fd&mieb SReldjior SRucfenbrot, ©oljn be§ beworbenen Soljamt 
9t, heimgeführt*). Shicfenbrot heiratete 20. SWai 1595 Slnna 
Stuttgart, Softer beS beworbenen 2Jtortin9i., au§ SRarbad). 4 ) 

VI. ©ara SBergmüller, getauft 10. DItober 1567. 6 ) 

VII. »ern^arbl. »ergmüUer, getauft 21. 2Jtoi 1569. 6 ) 

VIII. 93ernl)arbIL33ergmüiler, getauft 21. ©ejember 
1572. 7 ) 

B. Urfula Äolb mar in erper ©je mit ©ebaftian 
„Sijdjen" unb in jtueiter mit SMattljiaS Jpirn berljeiratet. 8 ) 
— Äinber 9 ): 

I. Salob, berljeiratet mit SRargarete SWeber. 10 ) 

IL 3of)ann ^ilipp. 11 ) 

III. 2RetdE>ior. 12 ) 

IV. Barbara. 18 ) 

V. Urfula. 14 ) 

VI. ftatfjarina. 16 ) 

VII. Margaret e. 16 ) 

GS fdjeint, baf$ bie boranfte^enben Angaben JperfcogS Qrr* 
tümer enthalten. Qn ben SBrettener Äirdjenbüdjem begegnet 
man tuenigftenä leinem biefer SRamen. dagegen werben ljiet 
ermähnt bie ©jeteute ^Bartholomäus Qödjet (3 e ^ er ) uni> 
Urfula SRudEenbrot, beibe 7. ^uni 1580 fdjon berftorben, 
unb ferner iljr ©oljn $atob $öä)tx, ffiupferfdjmieb in 
Bretten 17 ), ber fiel} 7. ^uni 1580 mit Margarete SRäber 
bon ©ppingen, Sodjter be3 bamafö bereite berfd)iebenen Qoljann 
2ß. unb ber SKargarete ©täljelin, berljeiratete 18 ). 3ljre Äinbet 
toaren: a. Slnna, getauft 23. Januar 1583; b. Sföargarete, 



x ) »gl. Staubud). — a ) »gl. Saufbud). — »-*) »gl Staubud). — 
*— 7 ) »öl. Saufbud). — 8 ) »gl. $etfcog o. a. £). — •) fcetfcog gibt bei 
ben Äinbern nid)t an, av& toeldjet (ätye fic flammen. — 10 — le ) »gl. ba- 
felbji. — 17 ) 2U3 ftujjfetfdjmieb »itb er bejeidjnet j. ». Saufbudj 2. Wo* 
bembet 1586. — ") »gl. 2raubud). 



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273 

getauft 25. Wprü 1585; c @ra§mu3, getauft 2. Siobember 
1586; d. Qo^ann Safob, getauft 28. Sunt 1588; e. Urfula, 
getauft 23. Sfoguft 1589; f. Ungenannte Softer, getauft 1. 2lu* 
guft 1591; g. Slnna Ataxia, getauft 29. Sluguft 1592; h. 2Raria, 
getauft 8. Januar 1594; i. ^oljann, getauft 29. SJejember 
1595. x ) Waü) bem Sobe tyreS erften 2Jtonne3 fdjritt 2Kar* 
garete 2ßäber 30. Sluguft 1598 jur ©f>e mit SobiaS 
pflaum, ©of)n beS SJrettener ©erid)t§mann3 Qo^ann $f. 2 ) 

C. Slnna £olb s ), tüar bermäljlt juerft mit SReld&ior 
SWeber unb ljernadj mit Soljann &offe& 4 ). — ftinber 5 ): 
I. Sibylle. 6 ) IL Seatrij. 7 ) IIL^alob. 8 ) IV. Brigitte. 9 ) 

®ie bon Jper^og mitgeteilten üßamen fdjeinen nidjt alle 
richtig ju fein, ©ie SBrettener Äird£)enbüd£)er lennen eine 2lnna, 
©jefrau be3 Sßidjael SWeber, bie fidj nad? bem £obe iljreS 
3Jianne3 14. Qimi 1575 mit bem SBrettener Sodann &offe&, 
©oljn be3 gleichnamigen SSaterS, nrieber bermäljlte. 10 ) 

3. ftapttel. 
OTeldjior Qediet (Qddiel) unb Barbara Heutet. 

SermutlidE) balb nadj ber am 25. iftobember 1520 erfolgten 
S$ermät)lung SKelancijtljonä bereljelidjten fidj ber SBrettener 
©eridjtSmann unb SBirt „$ur Stame" 3Keld£}tor Jpedjel 
(^öd^el) 11 ) unb Barbara Deuter 18 ). 2tu§ iljrer ©l)e ging 
bloß ein ©oljn fyerbor: 

Melchior Hechel, 
ber ein 2Hter bon nur 14 Sagen erreidjte. 18 ) 



x ) »gl. Saufbud). — 2 ) »gl. Sraubud). — 8 ) »gl. fcer&og a.a.D. 
görftemann €>. 127 übergebt Slnna 5toIb unb iljre gfamilie mit ©tiH- 
fdjtoeigen. — 4 ) »gl. $erfcog a. a. O. — 5 ) $er&og gibt nid)t ben 
»aternamen biefet 5Hnber an. — 8 ) »gl. $erfcog a. o. D. — 7 — ö ) »gl. 
bofelbp. — 10 ) »gl. Xraubudj. — "JSBoty ein »ruber SReldjior $ed)el$ 
toax ber »rettener2Jlartin$ed)el, ber eine ©djtoejter be* SRattinSftartin 
jur ©je Ijatte. »gl. ÄarlSruije, ©enerd-ßanbeSardjto, Urfunbe 43/17, Dom 
6.gebruat 1496. — 12 ) »gl. batüber unb über fcedjel Dörfer ©. 16ff. — 
1S ) »gl. ©erfcog a. a. D. unb botfjer ©. 18. 

Kit. SRfillet, Oeorg ©tfwarfeetbt 18 



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274 

äKeldjior £edjel fear SOBtttuer, als er fid) mit SBarbara 
Steutet bermäljlte. SSon feinen axß ber frühem ©je (ben 
früheren (Sljen?) ftammenben Äinbern überlebten tf)n brei: 

A. Martin Hechel. 

@r fear fdjon längere ß^t bor 6. Januar 1500 ©tubent 
in JpeibetberQ, liefe fid? aber „au3 Umoiffenljeit unb S^ad^täffig* 
leit" erjl an biefem Sage immatrifulieren. 2lm 20. Januar 
1500 erlangte er bafelbft ben ©rab eines 93aßalaureu§ ber 
freien fünfte. 1 ) Sermutlid} nad) feinet 33ater§ Sobe über* 
naljm er ba§ ©aftljau§ „3ur S&one", btö er fidler 1540—1550 
betrieb. 8 ) 1550 unb 1552 bertoaltete er ba§ SBfirgermeifter* 
amt. 8 ) @r ftarb bor 14. Quni 1563 mit £interlaffung einer 
SBittoe. 4 ) 25a biefe gelber befafe 6 ), fo lann e§ nidjt steifet 
Ijaft fein, bafe er audj ßanbttrirtfdjaft trieb. Ob Jpediel ein 
ober mehrere SKale berljeiratet toar, fteljt baljin. 1531 ljatte 
er jum SBeib Slpollonia SSollanbt 6 ), eine SSertoanbte ber 
beIannten5Brüber2lmbrofiu^ $t)iliW unb Äafoar SS. 7 ) — ftinber: 

I. äReldjior £ed?el 8 ), ber jttrifdjen 4. Stobember 1565 unb 
15. Januar 1566 ftarb, unb gtoar bermutlidj an ber bamafö in 
^Bretten toütenben ?ßeft Q ). (£r toar berljeiratet mit Äatljarina 
Seder. ®a beren jtoeiter Sßann afö 2Birt „3ur fttotic" begeidj* 
net ift, fo lann e§ nidjt fraglidj fein, bafe audj Sßeldjior Jfronennrirt 
toax. daneben befdjäftigte er ftdj mit £anbhrirtfd)aft. 10 ) — Äinber: 

a. SKartin &etf}el, madjte 7. 2ßai 1583 ^odfoett mit 
Sßaria ©tufc bon ©djröcl, Softer be§ ©eorg ©t. unb 
ber Styollonia ©toi}. 11 ) 8lm 20. gebruarl614 toar er 

!) Älunjinger a. a. D. ©.31, XöpU 1. £tj. <5. 435. — *) Sgl 
Serainfammlung 931. 57a unb üot^er ©. 204f. — a ) Sgl. borget ©. 86f. — 
4 ) Sgl. Jöagerbuci) be3 ÄlofterS 2Jtoulbrtmn 931. 22b, 38b, 39b, 58b, 72a, 
80b, 97a. — 6 ) $gl. bafelbß. — 8 ) Sgl. Älunjinget a. a. D. — 
7 )(äfcmuf$bie8 batau* entnommen »erben, toeil2Relanci)tf)on ben&afpar 
Sollanb al$ (einen „affinis" bejeidjnet. Sgl. Corpus Ref. vol. IV col. 
1070, voL V coL 35. 3n#erjb, 2tmbro(iu3 SoHonb, finbe ict) bie grau 
$edjel3 nidjt ertofttjnt. — 8 )3mSagetbud) be3 $tToßerg2HaulbtotmS1.80b 
toitb et als ber ©oljn ber SBittoe Wlaxtxn $eci)el3 bejeid^net. — ö ) Sgl 
Saufbuct) 4. Sfcobember 1565, Xtaubudj 15. Januar 1566. Über bie *ßefl 
f. borfjer ©. 84. — 10 ) Sgl. ßagetbud) be* ÄlojlerS SRaulbtonn 931. 26 af., 
57bf., 60bff., 80b. — ") Sgl. Sraubud). 



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275 

fdjott berftorben. 1 ) Qftn überlebte feine grau, bie 
17. Sluguft 1633 beerbigt nmrbe. 1 ) — ftinber: 

1. Äatfjarina &edjel, getauft 12. ©ejembet 1590. 3 ) 

2. ftoljann 2Bill)eim I. &edjel, getauft 22. Dftober 
1592. 4 ) 

3. SWaria &ed)el, getauft 27. QuK 1595 6 ), bermaljite 
fiel} 20. gebruar 1614 mit 3ol>ann Ulridj Upjnd) 8 ). 

4. Soljann SBilljelm II. &edjel, getauft 3. gebruar 
1598. 7 ) ©r heiratete 16. Sfobember 1619 ®atf)a- 
rina Xfyoxtoatt, Softer be§ SBrettener SBfirger§ 
3of)ann V). 8 ) — ftinber: 

a. Slnna Äatljarina &ed£}el, getauft 15. öftober 

1620. •) 
ß. ffiatf)arina£ed£}et, getauft 24. 9£obemberl622. 10 ) 
y. Barbara $ed£}el, getauft 5.gebruar 1625. 11 ) 

5. Slnna ©ed^el, getauft 4. 9£obember 1599. 12 ) 

I*. Sßadj bem SIMeben 2ßeId£)ioripe<ljel3 bermäljite fidj feine 
SBütoe Äat^arina Sedfer 16. Sßobember 1568 mit ©ebaftian 
©torr, ©oljn be§ bamafö fdjon berftorbenen Qo^ann ©t., av& 
UnterötmSljeim. ©amit nmrbe biefer SBirt „3ur ftrone". 18 ) 

II. SRartin §ed^el ; Ijieft 15. Januar 1566 &odfoeit mit 
Slgatlja Seufel, Softer be§ bamatö fdjon bereinigten $eter 
%., bon ©^ringen. 14 ) 1580 unb 1581 toar $ed)el in ©retten 
^Bürgermeister. 16 ) @r ftarb jttrifdjen 11. Styril 1585 unb 2. 2ßai 
1587. 16 ) — ftinber: 

a. $atrijl.£ed)el, getauft 1. Styril 1571. 17 ) 

b. $atrisll.©ed&el, getauft 20. Suni 1574. 18 ) 

II*. Sßadj bem Sübe üjreS SWanneS bereljelidjte fidj Stgatlja 
Seufel 2. 2Rai 1587 mit ©amuei Wlt)liu$, ©oljn be§ ba* 
maß fdjon berftorbenen *ßrebiger§ 3ona§ Tl. in &eübronn. 19 ) 

!) Sgl Sraubuc$. — 2 ) Sgl Sotenbud). — «-») Sgl Saufbud). — 
•) Sgl Staubud). — 7 ) Sgl %au\bu$. — 8 ) »gl Staubig. — *-*•) »gl 
£aufbudj. — 13 ) Sgl Xtaubud). EB SBitt „gut ftwme" ttritb et besetdjnet 
£aufbud? 2. ©ejrtembet 1569 unb jum lefctenmal 27. 3fuli 1572. — 14 ) »gl 
Staubud). — ") Sgl $aufbu$ 5. DItobet 1580, 7.2Rätjl581. — ") Sgl 
£aufbuc$ 11. Hprtfl585, Staubud) 2. 2ttat 1587. — * 7 -* 8 ) Sgl Saufbud). 

— 19 ) Sgl Staubud). 

18* 



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( 432 2 </ 



276 



B. Anna Hechel, 
bie erfte ©attin ©eorg ©djfoarj erbte. 1 ) 
C. Johann Hechel, 
mar 27. Sinti 1531 nodj minberiäljrig.*) @r ftubierte in 
SBittenberg, too er 19. 2tyrü 1634 immatrifuliert ttmrbe. hierauf 
fiebelte er nadj ^eibelberg über, tt>o er jU$ 14. SRobember 1534 
intitulieren liefe, 2. ©ejember 1534 SBaffalaureuS ber freien 
Sftinfte ttmrbe unb 5. ©ejember be§ gleiten SaljreS Slufnaljme 
unter bieStubenten ber8ted)t3ttriffenfd)aft fanb. 8 ) 9Wd£|t naä) 1542 
promobierte er gum juriftifdjen SJoftor. 4 ) Jhtrj bor 18. SKai 1542 
froeilte &edjel in SBittenberg in ber Hoffnung, einen Soften bei Jpein- 
rid} V. bon äJiecflenburg ju erlangen. 2tber SMelandjtljon trug 83e* 
benfen, ben nadj feiner SKeinung jtoar begabten, aber nod) ju 
jugenblidjen 3Jiann bem ^erjog ju empfehlen. 5 ) 3m gleiten $at)it 
nrirb er ate Sßrofurator am faiferlidjen ffammergeridjt in Speyer 
angetroffen, ©antäte füljrte bei iljm fein ©tiefbruber SKelancfit^on 
mittete eines @m:pfefylung§briefe§ bie ©ebrilber ©aftroto au§ 
Sommern ein. 8 ) 2lud) toeiterljin toar £edjel am Äammet> 
geriet tätig. 1559 bot er feine 3>ienfte ate *ßrofurator bem 
5htrfürften Sluguft bon Saufen cm, unb biefe SBetoerbung fanb 
bie Unterftüfcung 3Mandjtf)on£, ber feinen befähigten unb 
fleißigen ©tiefbruber ljodjfdjäfcte. 7 ) Jpedjel toar mit Gmpljrofljne 
•K. berljeiratet unb 1572 nodj am Seben. 8 ) — ©o^n: 

©eorg Sridj &edjel, immatrifuliert ju £eibelberg 
9. ©ejember 1577. •) 

SSielleidjt lommt aud) ate ©oljn in Söetradjt ber ßijentiat 
ber SRedjte SraSmuS §ed^el, ber 4. Sluguft 1584 jum 
SRegiftrator ber furfürftlidjen Äanjlei ju &eibelberg be* 
fteüt ttmrbe. 10 ) 

*) »gl. Dörfer ®. 31f. uttb 217. — a ) »gl. Älunjinget a. a. D. 
<S. 32. — 8 ) »gl. botfjer ©. 38. — 4 ) »gl. Corpus Ref. vol. IV coL 819 sq. — 
6 ) »gl. bafelbjt — 6 ) »gl. ©att^olomfti ©afttotoen ©etlommen, ©e- 
burt ufto., Ijeraitfgegeben bon ©ottl. (Sljtijt fttiebt. Sfloljnile 1. $$. 
©. 207, 211 f. — 7 ) »gl. Corpus Ref. vol. VIII coL 107, vol. IX col. 
803 sq. — «) »gl. »rettenet £aufbu($ 16. SQmt 1572. — •) »gl. £d£!e 
2. 3$. ©. 82. — *°) »gl. Äatföru^e a. a. D., ÄoJrialbuc$ 9fa. 928 8t 79a. 



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