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Full text of "Kolonie-und-Heimat-in-Wort-und-Bild-3.-Jahrgang-Nr.-14"

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Sreis lOSJennige 



5. cJafirgang 



Kolonie und Heimaf 



Za beziehen durch alle Buch- und Zeitschriften- 

haadtangen und durch die Post, iahrlich 26 Nummern 

xm Preise von M. 2.60, halbjahrlich M. 1.30 

Einzelnummer 10 Pf. Erscheint vierzehntagig. 



inWorf und Bild 

Unabhangige koloniale Zeitschrift 



Unmitteibar il. Streifband voin Verlag kolonialpolitischer 
Zeitschriften: Berlin W. 66, im Inlande einschl. Oesterr.- 
Unijarn u. der Kolonien. jahrl. M. 3.91), halbjahrl. M. 1.9?, 
Elnzelnummer 15 Pf., nach d. Auslande jahrlich M. 5.20, 
halbjahrl. M. 2.60, Einzelnummer 20 Pf. 



Organ des Frauenbundes der Deutschen Kolonialgesellschaft 



„Kolonle und ttelmat" liegi auf samtlichea Schiffea der tolgeadea ScbiHahrtsgesellscbaftea aut: 



irg-Amerika Ltnie, Hamburg 
t-Linie, Hamburg 
Ost-Afrika-Linie, Hamburg 
Hmmkarg-Bremer-Afrika-Liiue 
Deaxsthe Levante-Linic, Hamburg 
Hamturg-Sudamerikan. Dampfschi//- 

faJirts-Geseltsch., Hamburg 
Hugo c- van Emmerik, Hamburg 



Berlin, 27. Marz 1910 



Piehl <~ Fehling, Lubeck 
Red Star Line, Antwerpen 
Gustav Metzler, Stettin 



Dampjschiffsges. J. f. Braunlich, Stettin 
Sartori &■ Berger. Kiel 

Dampfschiffahrts-Geseilschaft .Argo', Bremer, 
A, Kirsten, Hamburg 



Neue Dampfer-Compagnie, Stettin 
Sachs.- Biihm, Damprsch.-Ges., Dresden 
Oesterreichischer Lloyd, Triest 
Holland- Amerika-Linie , Rotterdam 
The Royal Mail Steam Packet Company, London 
The Nippon Yusen Kaisha-Line, London 
Hollands Angbats Aktiebolag in Halmstad 
.Vya Rederi Aktiebolaget „Svea" in Stocuholm. 



Auf den Diamantfeldern von Luderitzbucht. — Die Diamanten-Regie fur das siidwestafrikanische Schutzgebiet in Berlin. — Bilder aus der ostafnkamschen Vogel- 
jyihrtU' ' welt. — Vom Deuischtum im Ausland: Die siidlichsten deutschen Schulen der Erde. II Von Dr. S. Benignus. — Mitteilungen des Frauenbundes der Deutschen 
S/l/lUil . Kolonialgesellschaft. — B» schklatsch. Kameruner Roman. Von Hans A. Osman. (Fortsetzung). ■*- Allerlei. — Nachrichten-Beilage: Koloniale Neuigkeiten. — 

Koloniale Kapitalanlagen. — Vom kolonialen Buchertisch. — Briefkasten. 
Nachdruck alter Artlkel bei Quellenangabe gestattet. wenn nidus anderes vermerkt ist. 




Huf den Diamantfeldern bei CUderitzbudit: Heraussuchen der Dlamanten mit der Pinzette. 



KOLONIE UNO HEIMAT. 



Nr. 14 




Beim 
Sieben 
des 
diamanthal 
tigen Sandes 

Iiideritzbucht bestand im Sommer 1908 aus 
einigen wenigen HSusern und hatte unge- 
rf fahr 600 weisse Einwohner Die meisten 
davon fanden nicht das notige Einkommen und 
waren im Begriff, Liideritzbucht zu verlassen. 
Die Bahn nach Keetmanshoop war fertiggestellt; 
der Bau der Noidsiidbahn stand in weiter Feme; 
eine Besiedlung des Siidens durch Einzelfarmer 
war nicht zu erwarten. Liideritzbucht bot also 
dem Spediteur und Importeur nur geringe Aus- 
sichten auf Erfolge. Da, als die Not am 
grossten war, kam der Diamantensegen. Ein 
Eingeborener fand einige kleine Steine, die 
wegen ihres Glanzes seine Aufmerksamkeit 
erregten. Er zeigte sie seinem Vorgesetzten, 



J^uf den Diamantfeldern von JLuderif^bucht 



Mark betragt und in Anleile von 100 und 500 
Mark Nennwert zerfailt. Einige dieser Gesell- 
schaften haben sich kiirzlich zu den „Ver- 
einigten Diamantgesellschaften" zusammen- 
geschlossen Weiter gibt es noch folgende 
Gesellschaften: Anichab, Swakopmunder Dia- 
mantgesellschaft, Kaukausib, Grillental, Karlstal, 
K'liooper Diamantgesellschaft m. b. H., von 
Quitzow- Diatnantgesellschaft, Neue Fhonix- 
Diamantgesellschaft m. b. H., Emiliental, Weiss, 
de Meillon & Co., Regent-Diamantgesellschaft, 
Hansa-Diamantgesellschaft, Oystercliff-Diamant- 
gesellschaft, Merkur-Schiirfgesellschaft, Zillei tal, 
Adler Diamantgesellschaft, Hohenzollern, Zentral 
Diamantgesellschaft, Hertatal Diamantgesell- 
schaft, Excelsior-Diamantgesellschaft, Siidstern, 
Hollandsbucht. 

Die Gewinnung der Diamanten ist wie unsre 
verschiedenen Bilder zeigen, ausserst einfach. 
Der die Diamanten enthalteneSand wird gesiebt 
und gewaschen. Bis jetzt geschieht fast alles 



Die iibrigen Siidwestafrikaner lachten 
immer noch iiber den „Diamanten- 
rummel". — Was kann aus Liideritz- 
bucht Gutes kommen? Als die Wahr- 
heit zutage lag, war ein weiteres 
Belegen ausgeschlossen; dasReichs- 
kolonialamt hatte das Diamanten- 
gebiet gesperrt: Weitere Abbau- 
gerechtigkeiten wurden nicht mehr 
verliehen. 

Inzwischen hatten sich ungefahr 
100 Diamantgesellschaften gebil- 
det. Die bedeutendsten davon 
sind: Kolmanskop Diamond Mines 
Limited, die Koloniale Bergbau- 
gesellschaft, die Deutsche Diamant- 
gesellschaft und die Diamanten- 
Pacht-Gesellschaft. Die iibrigen Ge- 
sellschaften sind Gesellschaften mit 
beschrankter Haftung, deren Gesell- 
schaftskapital durchschnittlich 100 000 




Auf dem Weg zur Arbeitsstelle. 





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Auswaschen der Diamanten. 



einem Bahnange- 
stellten. Dieserver- 
mutete sofort, es 
seien Diamanten. 
DieKostbarkeitdes 
Fundes wurde von 
dem Vorsteher des 
chemischen Labo- 
ratoriums in Swa- 
koptnund bestatigt. 
Der Bahnangestellte 
errichtete nun in 
aller Ruhe urn die 
Fundstelle herum 
so viele Schiirf- 
pfahle, wie er 
Schiirfgebtihren be- 
zahlen konnte. All- 
mahlichsickertedie 
Kunde von seinem 
Gliicke durch, und 
die anderen Liide- 
ritzbuchter zogen 
mit Schiirfpfahlen 
beladen hinaus und 
belegten die be- 
nachbarten Felder. 




Arbeit am Schiittelsieb (dem „Beber"). 



durch Handarbeit. Eingeborene Arbeiter sind 
ziemlich leicht zu haben, da gute Lohne ge- 
zahlt werden konnen; es werden meistens 
Ovambos verwandt. Schwerer ist die Be- 
schaffung von Wasser nach den in volliger 
Oede (vergl. unser zweites Bild) liegenden 
Abbaustellen. Fiir den weissen Angestellten 
bietet einen Trost die reiche Ausbeute an 
Diamanten. Wir selien auf unseremTitelbildauf 
Seite 1, wie die Diamanten mit der Pinzette aus 
den Rubinen herausgesucht werden, die nach 
dem Sieben und Waschen iibrig bleiben. Die 
Gewinnung eines Karats (ungefahr l / t Gramm) 
kostet durchschnittlich nur 5 Mark, wahrend 
der Verkaufspreis iiber 30 Mark betragt. 

Infolgedessen stehen die Liideritzbuchter 
Diamantengesellschaften alle sehr gut. Ihre 
Griinder, die sich natiirlich meist die Direk- 
torenstellen gesichert und grosse Giiinder- 
gcwinne geerntet haben, beziehen hohe Ge- 
halter und hohe Tantieme. Ausserdem bezahlen 
die Gesellschaften grosse Dividenden. Kol- 
manskop z. B. 55 
Prozent. Das Ein- 
kommen einzelner 
Gliicklicher, die 
meist bei der Dia- 
mantenentdeckung 
ohne nennenswer- 
tes Kapital waren, 
aber zuzugreifen 
wussten.habenjetzt 
ein jahrliches Ein- 
kommen von 400000 
Mark und mehr. 

Wie lange die 
Ausbeutung der 

Diamantenfelder 
dauert, ist nicht ab- 
zusehen. Bis jetzt 
ist nur ein ganz 
kleiner Teil der 
Hunderte von Qua- 
dratkilometer gros- 
sen Fundstellen ab- 
gebaut, das heisst 
einstweilen abge- 
baut, denn in den. 
abgebauten Stellen 
wachsen die Dia- 



Nr. 14 



KOLONIE UND HEIMAT. 




manten wieder 
nach: Einige 
griindlich abge- 
suchtePiatzehat 
der Wind schon 
nach wenigen 
Tagen wieder so 
mit diamanten- 

durchsetztem 
Sande gefiillt, 
dass sich eine 
neue Durchar- 
beitung durch- 
aus lolinte. Das 
fruchtbarsteGe- 
biet, der Po- 
monadistrikt, ist 
bisher dem offi- 
ziellen Abbau 
noch verschlos- 
sen, da sechs 
Parteiensich um 
das Recht daran 
streiten. Dage- 
gen bliiht dort 
der heimliche 

Abbau. Den 
Wert der jahr- 
lich bei Liide- 
ritzbuchtgestoh- 

lenen Diamanten schatzt man im ganzen auf 
2 000000 Mk. Wie der Verkauf der Diamanten 
in Berlin vor sich geht, erfahren wir auf der 
nachsten Seite. 

Die abgebauten Diamanten sind auf 
Qrund einer Verordnung des Reichs 
kolonialamts der Regiegesellschaft in 
Berlin zu verkaufen. Die Deutsche 
Afrikabank in Liideritzbucht nimmt 
die Diamanten fur diese Gesell- 
schaften in Empfang und schickt sie 
mit der Post hierher. Die regel- 
massigen Dampfer der Ostafrika- 
linie flihren gewohnlich fur P/a 
Millionen Diamanten mit. 

Der Kursstand der Anteile der 
Diamantgesellschaften entspricht 
der Hohe der Dividende und den 
Zukunftsaussichten. Der Umsatz 
der Papiere auf der Liideritz- 
buchter Bdrse und sonstwo ist 
jetzt ziemlich gering. Den Handel 
erschwert auch wesentlich die 
Gesetzbestimmung, dass die Anteile 
einer G. m. b. H. nur durch nota- 
riellen oder gerichtlichen VertraL 
ubertragen werden konnen und die 
Gebtihren in Deutsch - Siidwestafrika 
doppelt so gross sind wie in Preussen 

Trotz des Stillstandes der Borsen- 
geschafte herrscht aber in Liideritzbucht ein 
sehr reges Treiben. Die Liideritzbuchter haben 
grossen Lokalpatriotismus. Nur ganz wenige 
sind mit den rasch verdienten Reichtiimern 
nach Deutschland zuriickgekehrt. Die iibrigen 
'bleiben in ihrer kostbaren neuen Heimat. 
Liideritzbucht hat jetzt eine ganze Reihe massiv- 



Arbeit am Schiittelsieb. 




der Waschmaschine. 



gebauter, gut 
eingerichteter 
Hauser. Die 
Kommunal-Ver- 
waltung sorgt 
fiir Anlegung 
von Strassen, 
ihreBeleuchtung 
und fiir sonstige 
gemeiiiniitzige 
Aniagen. Unsre 
beiden letzten 
Bilder zeigen 
Liideritzbucht in 
seiner neuen 
modernen Ge- 
stalt mit den 
ihm vorgelager- 
ten Inseln. 

Es wird mit 
der Zeit nattir- 
lichnochallerlei 
zur Verschone- 
rung der jungen 
Diamantenstadt 
beigetragen wer- 
den konnen, 
denn die Ge- 
meinde Liide- 
ritzbucht hat ja 
im Vergleich zu andern Gemeinden der Kolonie 
Geld in HUlle und Fiille. Am 1. Februar ist eine 
kommunale Diamantensteuer in Kraft getreten, 
die jedenfalls jahrlich ein nettes Siimmchen 
einbringen wird. „DerDiamantensteuer unter- 
liegt ein jedes, auf den Abbau und die Ver- 
wertung von Diamanten gerichtetes Unter- 
nehmen, welches innerhalb des Stadt- 
bezirks Liideritzbucht wirlschaftliche 
Erwerbszwecke verfolgt. Die Dia 
mantensteuer wird erhoben von einem 
jeden Grainm Diamanten, welches 
diese Unternehmeu bei Jer Ge- 
schaftsstelle der Diamantenregie 
in Liideritzbucht einliefern. Der 
Steuersatz betragt 0,25 Mark iiir 
das voile Gramm. Fiir Driicke- 
berger fehlt in der Steuerordnung 
auch die Androhung hochnot- 
peinlicher Strafen nicht: „Wer es 
unternimmt, die ihm nach diesem 
Ortsgesetz obliegende Steuer zu 
hinterziehen, hat eine Zusatzsteuer 
in Hohe des doppelten Betrages 
der vorenthaltenen Steuer ver 
wirkt." Die Gemeinde Liideritzbucht 
hat freilich umfangreiche kommunale 
Aufgaben zu erfiillen, denn Liideritz- 
bucht ist bekanntlich kein Paradies, 
und wenn sich die unterschiedlichen 
Liideritzbuchter Diamantenmagnaten drii- 
ben auf die Dauer wohl fuhlen sollen, so 
muss hinsichtlich Verschonerung des bis 
dato jedes grunen Blattchens entbehrenden 
Platzes manches getan werden. Auch die 
Wasserbeschaffung wird noch allerlei Kosten 
und Kopfzerbrechen machen. 




Die Diamantenstadt Liideritzbucht. 



KOLONIE UNU HEIMAT. 



Nr 14 



Die Diamanten-Jfcgie des sildwestafri^an. Schut^gebieis in Berlin. 



Wenn man aus dem offiziellen Viertel der 
Wilhelmstrasse in Berlin in die Behren- 
strasse. die Strasse der Hochfinanz, 
einbiegt, so fallt einem nach wenigen Schritten 
der Bankpalast der Berliner Handelsgesellschaft 
in die Augen, in dem die siidwestafrikanische 
Diamanten-Regie ihr Heim aufgeschlagen hat. 




Portal der Diamanten-Regie in Berlin. 

Die Diamantenregie ist von der Regierung 
geschaffen worden, einmal um im lnteresse des 
Fiskus iiber die Diamantenproduktion eine 
sicliere Kontrolle ausiiben zu konnen, dann 
aber namentlich aucb, um den stidwestafrika- 
nischen Diamanten die Moglichkeit einer kauf- 
mSnnisch - rationellen Verwertung zu sichern. 
Da die Diamantenfelder sich in Handen einer 
Reihe von Qesellschaften befinden, so bestand 
die Qefahr, dass die gewonnenen Diamanten 
in der Anfangszeit in Mengen auf den Markt 
geworfen und mehr oder minder verschleudert 
wilrden. Dadurch aber, dass die Regierung 
durch Grilndung der Regie die Verwertung der 
ganzen sudwestafrikanischen Produktion in 



einer Hand vereinigte, ist den deutschen Dia- 
manten die gebiihrende Position am Markt ge- 
schaffen worden. Die Organisation und recht- 
liche Stellung der Diamantenregie ist die einer 
„Deutschen Kolonialgesellschaft". Sie ist also 
der Aufsicht der Kolonialverwaltung unterstellt. 
Alle Diamanten, die in Siidwest gewonnen 
werden, miissen der Vertretung 
der Regie, der Afrikabank in 
Luderitzbucht eingeliefert wer- 
den. Dem Einlieferer wird dort 
sofort ein Fiinftel des unge- 
fahrcn Wertes ausbezahlt, ein 
weiteres Fiinftel nach Eintreffen 
der Steine in Berlin, der Rest- 
betrag nach erfolgtem Verkauf. 
Von Liideritzbucht gehen die 
Diamanten in versiegelten Wert- 
kisten unter Zollverschluss nach 
Berlin. Nach Ankunft werden 
die Sendungen zur Kontrolle 
gewogen und dann ihr Inhalt 
zur Befreiung von Unreinig- 
keiten kurze Zeit in eine Fluss- 
sSurelosung gelegt. 

Nun kann die rohe Sortierung 
der Steine nach Grossen. '/ 4 
Karat, l L Karat, 1 Karat und da- 
riiber erfolgen. Diese gescliieht 
mit Metallsieben, wie wir sie auf 
unserm letzten Bilde deutlich 
sehen Dann geht'san diefeinere 
Sortierung nach der Qualitat, 
denn auch zwischen den gleich- 
grossen und gleiclischweren 
Steinen gibt es erhebliche Unter- 
schiede in bezug aut Farbe und 
Form. Die in Siidwest am hau- 
figsten vorkommenden Steine 
wiegen V, lind 'A Karat. Die 
beiden grossten, die bis jetzt in 
unsrer Kolonie gefunden wurden 
s. Bild 2), wiegen 11 und 17 Karat, 
"er 17 karatige hat den statt- 
lichen Wert von 5000-6000 Mk. 
Als unser Bild aufgenommen wurde, war ge- 
rade eine neue Sendung aus Siidwest einge- 
troffen und teilweise schon oberflachlich sortiert. 
Was da vor uns auf dem Tisch liegt, diirfte 
etwa eine Million Mark wert sein. 1m Durch- 
schnitt betragt der Wert der alle drei Wochen 
aus Liideritzbucht ankommenden Sendungen mit 
schatzungsweise 240 000 Steinen Inhalt l 1 /.. Mill. 
Mark. Ist die Schatzung der Steine beendet, so 
werden sie fiir den Verkauf in Lose eingeteilt, 
d. h. Partien von mindestens 1000—5000 Karat. 
In diesen Partien sind Steine aller Grossen und 
Qualitaten enthalten Die Diamanten werden 
nicht etwa nach Auswahl verkauft, sondern die 
Handler aus Paris, London, New York, aus 



Hanau, aus der Pfalz usw. miissen die Sorti- 
mente kaufen, die ihnen zugewiesen werden 
Damit wird verhiitet, dass etwa nur die erst- 
klassigen Steine verkauft werden, die minder 
guten aber liegen bleiben. Die Preise welche 
ftir die Regie fiir die deutschen Diamanten 
erzielt, miissen als sehr vorteilhaft bezeichnet 



fc 




ie beiden grossten Steine aus Siidwest. 



werden. Im Durchschnitt werden fiir die kleinen 
Steine, von denen 5—6 Stuck auf 1 Karat 
gehen, 32—33 Mark pro Karat bezahlt Mit 
der Grosse steigert sich der Preis bedeutend 
Die geschliffenen Exemplare, die wir auf 
unserm zweiten Bild sehen, zeichnen sich durch 
tadellos blaulichweisse Farbung und herrliches 
Feuer aus. 

Im Grunde genommen ist die Produktion 
unsrer Kolonie im Vergleich zu derjenigen von 
Britisch-Sudafrika nicht gross, aber die deut- 
schen Diamanten haben sich durch die ver- 
standnisvolle Preispolitik der Diamanten-Regie 
und dank ihrer Giite schnell einen Platz am 
Markt errungen. 




Fiir eine Million Rohdiamanten. 



Nr. 14 



KOLONIE UND HEIMAT. 




gilder aus der ostafri^anischon Vogelwelt 

Adler verschiedener Grosse und Form usw. 
Die Geier verdienen aus dem Grunde Er- 
wShnung, weil sie mit andern begeisterten Aas- 
fressern zusammen die freiwillige Reinigungs- 
und Gesundheitspolizei des Landes darstellen. 
Dann gibt es allerlei Steppenvogel: Hiihner- 
arten, Trappen, die kleinen Frankoline, die 
unsern Rebhiihnern an Grosse und auch an 
Geschmack ahneln, u. dergl. 

Von den Steppenvogeln ist namentlich das 
Perlhuhn als Jagdtier wichtig. Es belebt in 
grosseren oder kleineren Volkern die Steppe 
und den Buschwald und ist verhaitnismassig 
wenig scheu, also nicht schwer zu erlegen. Es 
bildet denn auch haufig den sonntaglichen, 
wenn nicht gar taglichen, Braten auf dem 
Tisch des Europaers. Erwahnenswert als sehr 



Das Geierperlhuhn. 

Pie Vogelwelt unsrer Kolonie ist an Zahl 
der Arten so gross, dass wir uns darauf 
beschrSnken miissen, einige der auffailig- 
sten Vertreter vorzuftihren. Wir lassen hier den 
Strauss ausser acht, weil er zum ausgesproche- 
nen Nutztier geworden ist oder doch werden 
soil. Natiirlich ist die Zahl der kleinen Vogel 
Legion. Alle Regenbogenfarben sind darunter 
vertreten. Besonders interessant sind die Weber- 
vogel, eine Finkenart. Sie werden so genannt, 
weil sie ihre Nester, die oft zu Hunderten an 
einem Banni hangen, kunstvoll aus Gras oder 
ahnlichem Material zusammenflechten. Pracht- 
voll feurig rot erglanzt ihr Hochzeitskleid, wenn 
sie pfeilgeschwind durch die Luft schiessen. 
1m dunklen Busch schiagt die Nachtigall und 
ttber die breiten Blatter der Seerosen eilt 
flink und gewandt das Wasserhuhn. Auch der 
Kuckuck fehlt nicht in Afrika oder wenigstens 
cine unserm Freund verwandte Art. 

Die Flitese, Seen und Sumpfe sind von 
zahllosen Wasservogeln aller Art bevolkert: 
Kronenkraniche, Flamingos, Pelikane, ver- 
schiedenerlei Stdrche und Reiher sind die auf- 
failigsten Vertreter dieses Teils der Vogelwelt. 
Auch an allerlti Enten und Gansen fehlt es nicht, 
und der Jager kann an den Gewassern Ostafrikas 
seine Freude haben. Nur wird es ihm meist sehr 
schwer werden, seine Beute zu erlangen, da 
geschossene Tiere vielfach in den ungeheuren 
Schillmassen spurlos verschwinden und das 
Herausholen geschossener Vogel aus dem 
Wasser wegen der Krokodile seine Haken hat. 

Neben den zahllosen Wasservogeln sind 
viele Raubvogelarten zu nennen: Geier und 









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Der Hornrabe. 



Der Flamingo. 

schones Tier ist das Geierperlhuhn (Bild 1), 
so genannt, weil es einen nacklen Kopf und 
Hals hat. Im iibrigen ist sein feines Gefieder 
iiberaus farbenprachtig. Der Balg des Perl- 
huhns, namentlich die Flugel, sind denn auch 
als Scnmuck fiir Damenhutte beliebt. 

Eine groteske Erscheinung ist der Hornrabe 
(Bild 2), der vorwiegend im lichten Buschwald 
vorkommt und wie unser heimischer Rabe von 
Larven, Kriechtieren und kleinen Nagetieren 
lebt. Dem Jager ist er sehr unangenehm, da 
er, obwohl ihm niemand nachstellt, durch vor- 
zeitiges Aufflattern und auffailiges Gebaren die 
iibrigen Tiere warnt. 

Unter den Wasservogeln failt der Flamingo 
(Bild 3) auf, der zahlreich an den Binnen- 
gew3ssern Afrikas zu treffen ist. Das prachtig 
rosa und weiss gefarbte Tier ist sehr scheu und 
flieht den Menschen schon aus weiter Feme. 

Beliebt bei unsern Damen ist der Marabu 




Der Marabu. 

(Bild 4) wegen der ausserordentlich wertvollen 
feinen Flaumfedern, die er unter seinem Schwanz 
tragt. Meist ist diese Verehrung aber platonisch, 
denn seine Federn sind so selten und teuer, 
dass sie sich nicht jedermann leisten kann. 
Wegen dieser Federn wird ihm eifrig nachge- 
stellt, vielfach ohne Resultat, denn das Tier 
ist sehr scheu und nicht leicht zu erlegen. Nur 
am Aas, das der Marabu sehr liebt, soil leichter 
an ihn heranzukommen sein, da er in seiner 
Gier die gewolinte Vorsicht ausser acht lasst. 
Jedenfalls stellt der Vogel, da er nicht eben 
selten in der Kolonie ist, einen hiibschen wirt- 
schaftlichen Wert dar. Hauptmann H. Fonck 
regt in seinem jiingst erschienenen Buch iiber 
die Jagd in Ostafrika an, den Marabu zu zuchten, 
was nach seiner Ansicht nicht schwer ware, 
da das Tier kein Kostverachter, sondern mit 
allerlei Abfall zufrieden ist. 

In verschiedenen Arten kommt der Pelikan 
(Bild 5) vor, ein in seiner Schweifailigkeit auf 
dem Lande sehr possierliclies, zugleich aber 
sehr gefrassiges Tier aus der Ordnung der 
Ruderflisser. Was sein Kehlsack, in den zu- 
nachst alle Nahrung wandert, zu bergen vermag, 
ist unglaublich. Irgend einen Nutzwert hat 
dieser Vogel nicht, infolgedessen auch wenig 
Feinde, es seien denn solche der Tierwelt. 

Voriaufig fuhven alle diese Vogel, besonders 
soweit sie am Wasser leben und den natur- 
lichen Schutz der ungeheuren Schilfmassen und 
dichten Uferwalder der Tropen geniessen, ein 
von Menschen ziemlich ungestortes Dasein, denn 
da die Jagd auf Vierftis->er so mannigfaltig ist, 
so wird die Wasserjagd noch wenig gepflegt. 




Der Pelikan. 



KOLONIE UND HEIMAT. 



Nr. 14 



Vom Deutschtum im ^usland. D/e sUdUchst y" ,¥**£*£/£**" derErde - lL 




Kolonistenkinder vom Llanquihue-See auf dem Weg zur Schule 



^"Twanzig Kilometer westwarts von Puerto 
y* Montt breitet sich der LI an qui hue -See 
*-> aus, den ich dreimal in letzter Zeit auf- 
suchte, und der heute noch der „ See der 
Deutschen" genannt werden darf. Die Be- 
siedlung dieses bis zu seinem Ufer mit Urwald, 
Sumpfen, Schneebergen und Vulkanen be- 
deckten grossten Sees Chiles (etwas grosser 
als der Bodensee) ist zweifellos eine Grosstat 
deutschen Ausharrens und deutscher Selbst- 
verleugnung. 

Die offizielle Zuwanderting dauerte von 1852 
bis zu Beginn der siebziger Jahre aus Kur- 
hessen, Schlesien, WUrttemberg, Ost- und 
Westpreussen, Hohenzollern, der Altmark, West- 
falen, Deutschbohmen. Mehr als zu Dorfern 
haben sich die meist zerstreut liegenden Ge- 
hofte der Kolonisten nicht verdichtet. Puerto 
Varas (Vaias = Name eines Ministers unter 
Manuel Montt) am Westufer ist die grfjsste 
Ansiedlung mit tausend Einwohnern. Erst vor 
kurzem haben sich diese entschlossen, eine 
deutsche Schule zu errichten. Bis jetzt existiert 
in Puerto Varas eine chilenische Regierungs- 
(-Volks)schule, in der nur Spanisch gelehrt 
wird. Erklarlich wird dieses Spatkommen da- 
durch, dass der Wohlstand erst spat am See 
sich zeigte. Der Boden ist nicht so fruchtbar 
wie der urn Osorno, Nach langwierigen, wenig 
ergiebigen Versuchen im Ackerbau ist man 
zur intensiven, lohnenden Viehwirtschaft in 
den Potreros (Viehweiden) im Urwald iiber- 
gegangen. 

Fru Hilar am Nordrand besitzt seit zwei 
Jahren eine deutsche Schule, Eigentlich ist 
sie die alteste deutsche Schule am See. 
Denn Lehrer Junginger an der dortigen 
Regierungsschule unterrichtete seit achtzehn 
Jahren seine Schiiler noch im Deutschen und 
vermochte trotz dieser enormen Mehrbelastung 
den Anforderungen der chilenischen Schul- 



inspektore. zu geniigen. In einigen 
Jahren hatte sich Junginger wohl 
mit wenig Sorge um seine Familie 
mit schoner Pension zur Ruhe 
setzen konnen. Aber die 
Liebe zum Deutschtum 
triebdiesenSchwaben.die 
Kolonisten von Frutillar 
zur Grundung einer eige- 
nen wirklich deutschen 
Schule zu bewegen und 
an derselben pensions- 
loser Lehrer zu werden. 
(An den deutsch-chileni- 
schen Schulen gibt es 
keine Pensionen.) Hut ab 
vor solchem Idealismusl 
Gerne erinnere ich mich 
derTage, die ich Februar 
1907 in der „Schwaben- 
burg", dem gemutlichen Heim Jungingers, ver- 
brachte, wo ich ihn als Padagogen und Men- 
schen schatzen lernte. Obwohl Frutillar nicht 
gerade arm genannt werden kann, hat doch 
diese Schule Jungingerscher Schopfung noch 
mit grossen finanziellen Schwierigkeiten zu 

kampfen. 
Hier ware 
ein wiirdi- 
ges Feld fur 
Private und 
Vereine in 

Deutsch- 
land, um 
deutscheArt 
durch tat- 
krSftige Un- 
tersttitzung 
zu erhalten. 
Zu erwah- 
nen ist, dass 
in Frutillar 
der fur den 
ganzenSee- 
bezirk be- 
stellteevan- 

gelische 
Geistliche 
wohnt.Wei- 
tere deut- 
sche Schu- 
len, manch- 
malbeschei- 
denster Art, 

sind in derProvinz Llanquihue, am See inTotoral, 
„Am Volcan" (Vulkan Osorno am Nordostufer), 
in Quilanto und Rio Blanco, sonst zerstreut in 
Chamisa, Desague, Calbuco. In der Provinz Val- 
divia bestehen ausser derjenigen der Hauptstadt 
noch die deutschen Schulen von La Union und 
Rio Bueno, beide unfern von Osorno gelegen. 



Ist die Erhaltung der deutschen Schulen und 
damit das Deutschtum im Siiden Chiles ge- 
sichert? Fur das gegenw3rtige Geschlecht ge- 
wiss, fur das kommende schwerlich. Ganzlich 
ausgeschlossen ist der Gedanke von der Griin- 
dung eines „Klein - Deutschland" am Stillen 
Ocean. Unwiederbringlich sind in Deutschland 
die giinstigen Gelegenheiten unbenutzt vorliber- 
gelassen worden. 

Seit Jahrzehnten hat die planmassige Ein- 
wanderung Deutscher in Chile aufgehort. Die 
letzte bedeutendere fand vor und im Jahre 1887 
in das ehemalige Araukanergebiet, besonders 
in die nordlich vom Valdiviafluss sich aus- 
breitenden Provinzen statt, wo auch ver- 
schiedene deutsche Gemeinden sich bildeten 
und deutsche Schulen errichtet wurden, die 
grosste die von Temuco mit 80 Kindern, da- 
von 55 reichsdeutscher Abkunft. Speziell in 
den Ackerbauprovinzen Valdivia und Llanquihue 
ist fur den ankommenden Ackerbauer wenig 
Aussicht mehr. Geschickte Handwerker konnten 
immerhin ein gutes Fortkommen finden, doch 
nur in beschrankter Zahl. Auf gut Gliick 
aber hiniiber zu reisen, davon ist ganz ent- 
schieden abzuraten. 




Deutscher 



eim Molztransport. 




Puerto Montt am Ozean 



Hamburg.) 



Ein nennenswerter Zuzug aus Deutschland 
diirfte nicht zu erwarten sein. Zwar sind die 
Familien im allgemeinen recht kinderreich. 
Aber heute besuchen schon die Enkel der in 
den ftinfziger Jahren Eingewanderten die 
deutsche Schule. Die bevorzugte Sprache der 
Kinder ist mit geringen Ausnahmen Spanisch. 
Das schwierigere, dem Ohr weniger gefallige 
Deutsch ist zur unbequemen Mussprache her- 
abgedriickt. Die deutsche Schule, die mit 
wenigsten Ausnahmen kaum Uber die Grenze 
des Volksschulunterrichtes hinausgeht, kann 
unmoglich, selbst durch beste Lehrer nicht, wirk- 
lich solide Kenntnisse im Deutschen schaffen. 
Und was ist schliesslich das feme Deutschland 
diesen Kindern? 

Auf die finanziellen Schwierigkeiten der 
deutsch-chilenischen Schulen wurde schon hin- 
gewiesen. Die deutsche Regierung, wie auch 
Vereine in Deutschland, (Veretn fur das Deutsch- 
tum im Ausland) geben jahrliche Beitrage dieser 
und jener genannten Anstalt. Nach meiner 
Ansicht sollten namentlich die kleinen, in ihrer 
Existenz bedrohten deutschen Schulen des siid- 
lichen Chile viel mehr unterstutzt werden. 
Franzosen, Italiener und Engender konnten 
uns bezuglich Forderung ihrer chilenischen 
Schulen vorbildlich werden. 

Die chilenische Regierung hat sich im all- 
gemeinen freigiebig erzeigt, besonders gegen- 
ttber der grossten deutschen Schule. Aber das 
staatliche Unterrichtswesen ist mit grossen 
Kosten reformiert worden, zum grossen Tei! 
durch preussische Oberlehrer, die schon vor 
zwei Jahrzehnten verpflichtet wurden. 1905 be- 
trugen die Ausgaben fur den Unterricht sovie! 
wie die fur das Heer oder die Flotte. Ueber das 
ganze Land zerstreut finden sich heute Volks- 
schulen, geleitet von in Seminarien tiichtig 



Nr. 14 



KOLONIE UND HEIMAT. 



geschulten Lehrern und Lehrerinnen. Der Unter- 
richt, in manchesmal recht schmucken Schul- 
hausern, ist unentgeltlich im Qegensatz zu dem 
recht hohenSchuIgeld in den deutschen Schulen; 
selbst Biicher, Zeichen- und Schreibutensilien 
werden den Schttlern gegeben. In besonderen 
Madchenschulen wird noch Unterricht im Haus- 
lialte und in den Handarbeiten erteilt. Fur 
Knaben ist Beschaftigung in Tischlerei und 
Papparbeiten nach schwedischem Muster 
zum Teil schon eingefiihrt worden. In Val- 
divia gibt es ausser dem Lyceum ein reich 
dotiertes und gut ausgestattetes Lehrer- 
seminar; auch wurde dort eine Gewerbe- 
und Handelsschule eingerichtet. In Osorno 
will die Regierung neben dem Lyceum noch 
eine Ackerbauschule ins Leben rufen. In 
Puerto Montt besteht eine von Jesuiten 
geleitete hohere Schule. 

Durch den Ausbau seiner eigenen Unter- 
richtsanstalten bedarf Chile lange nicht mehr 
wie friiher der deutschen Schulen. Die Zu- 
schusse aus der Staatskasse diirften geringer 
werden. Wo Lyceen sind, besteht fur die 
deutsche Schule die grosse Qefahr, dass 
Knaben schon nach den ersten Schuljahren 
in die chilenische Anstalt ubergehen, um dort 
dasSpanische besserzu erlernen. Wohlhabende 
Deutsche, und deren gibt es nicht wenige, 
lassen ihre Sonne jetzt gerne zu Staatsbeamten 
ausbilden. Da fuhrt der Weg durch die hoheren 




Jungingers „Schwabenburg" in Frutillar. 



in das iibelbeleumdete Land. Kaum , mehr 
als zwei Prozent Deutsche werden in Ostpata- 
gonien anzutreffen sein. Doch ist es bereits 
zur Qriindung zweier deutschen Schulen, einer 




Der Llanquihue-See, der „See der Deutschen in Chile", Hintergrund Vulkan Osorno. 



chilenischen Schulen, auch die von Santiago, 
der Hauptstadt. Fiir das Deutschtum selbst 
kann naturlich bei diesem Lebensgang herzlich 
wenig iibrig bleiben. 

Heute sind die deutschen Kolonisten des 
siidlichen Chile bei weitem nicht mehr so ab- 
geschlossen wie friiher. Viel fremde Elemente 
und gar manche fremde Untugenden haben 
Eingang gefunden. Durch Ausbau der Eisen- 
bahn und der Verkehrswege wird diese Invasion 
von Jahr zu Jahr eine grossere werden. Ob 
die guten alten deutschen Sitten auch bei den 
Nachkommen der deutschen Ansiedler aus- 
dauern konnen? In Valdivia besteht eine 
deutsche Zeitung, die sich zweifellos bedeutende 
Verdienste um die Erhaltung der deutschen 
Sprache erworben hat. Aber ihre Tatigkeit hat 
in neuerer Zeit manchmal Formen angenommen, 
die nicht sonderlich geeignet sind, Deutschtum 
und deutsche Schule zu fordern. 

Dem Siiden Chiles gegeniiber jenseits der 
Kordilleren dehnt sich Ostpatagonien als 
gewaltiges Hochland bis zur Magellanesstrasse 
aus. Es ist nicht, wie Darwin vom Schiffe aus 
bei seiner Weltreise 1834 vermeinte, und wie 
zum Teil heute noch geglaubt wird, ein un- 
fruchtbares Gebiet, sondern vielmehr ein Land 
der Zukunft fiir Kolonisation, Schaf- und Vieh- 
zucht und Ackerbau, auch wertvoll durch seine 
Bodenschatze. Das bestatigten auch meine 
Kreuz- und Querreisen 1906—08. 

Als die eigentlichen Praktiker in Ostpata- 
gonien haben sich die Englander erwiesen. 
Spat und schuchtern erst wagte sich der 
Deutsche mit seiner Person und seinem Kapital 



im Norden, der andern im Siiden gekommen, 
deren Einweihung ich beiwohnte. 

Am Ostufer des herrlichen Nahuel Huapi- 
Sees (unter 41 °, grosser als der Bodensee). 



hat aus den allerkleinsten Anfangen die zaheste 
Ausdauer einiger Deutschchilenen wie Carl 
Wiederhold und Hube, eines Schwaben Horn 
und eines Deutschen Achelis eine grosse 
Handels- und Viehzucht-Gesellschaft geschaffen 
auf einem Areal von der Grosse des Herzogtums 
Braunschweig. In Bariloche, dem Hauptplatze 
der Gesellschaft am See, fand die Eroffnungs- 
feier der deutschen Schule mit vierzehn Kindern 
am 1 6. Januar 1 908 statt. Pfarrer Holler aus Puerto 
Montt fuhrte den Leiter der Schule, Pfarrer Iwan 
ausSchlesien, der sich im deutsch-australischen 
Golddistrikt als Geistlicher und Padagoge be- 
wahrt hat, in sein neues Amt ein. Unver- 
gesslich wird den argentinischen Beamten 
die Rede Iwans bleiben, die ausklang: „lch bin 
ein Deutscher und werde ein Deutscher bleiben." 

In der grossten Stadt Patagoniens, dem chile- 
nischen Punta Arenas (20000 Einwohner) an 
der Magellanesstrasse, wo wohlhabende und 
reiche Deutsche seit Jahren gesellschaftlich und 
geschaftlich eine recht beachtenswerte Stellung 
einnehmen, wohnte ich der von Konsul Stuben- 
rauch geleiteten Eroffnungsfeier der deutschen 
Schule, schon 9. November 1907, bei. Der neue 
Direktor, Lehrer Walter, bilrgt nach allem fiir 
eine gedeihliche Entwicklung der slidlichsten 
deutschen Schule der Erde. 

Ostpatagonien bietet als „Neuland" noch 
Raum fiir viele Deutsche, und Moglichkeit, das 
Deutschtum lange zu erhalten. So betrachte 
ich den breitenOstcord illerenrand gera- 
dezu als vorziiglich fiir Tausende deut- 
scher Familien, zunSchst zum Betrieb 
derSchaf-, Vieh-undPferdezucht, spate r 
des Ackerbaues. Aber in wenigen 
Jahren wird auch diese „Welt" fur den 
Deutschen fiir immer vergeben sein. 




Frutillar am Llanquihue-See. 



KOLONIE UND HEIMAT. 



Nr. 14 



jtfitteilungen Oes frauenbunfies 9er Deutschen Xolonialgesellschajt 

Jahrlicher Mindestbeitrag- 4 Mark. — Die Mitglieder erhalten „Kolonie und Heimat" unentgeltlich. 

Geschaftsstelle: Berlin W. 9, Potsdamerstrasse 134. 



Ausreise nach Siidwest. 
Mit dem Dampfer „Qertrud Woermann" 
reisten am 2. MSrz ab Hamburg durch Ver- 
mittlung des Frauenbundes und mit Unter- 
sliitzung der Deutschen Kolonialgesellschaft 
nach Deutsch-Sudwestafrika: Elise Schmidt aus 
Rathenow, als Stiilze zu Frau Helene Schubert, 
Windhuk; Maria Witt aus Hamburg-Fuhlsbiittel 
als Stiitze zu Frau Dora Kiihne, Swakopmund; 
Margarete Arndt, Danzig, als Kinderfraulein zu 
Frau W. Henrichsen, Swakopmund; L. E. aus 
Schleiz als Wirtsciiaftsfiaulein zu Frau Bosch, 
Swakopmund; Ella Winkelmann aus Uotha, 
zu Herrn Schmiedemeister Hermann Holm, 
Omaruru; Charlotte Schumann aus Berlin als 
Kindermadchen zu Herrn Gastwirt Kiistner, 
Swakopmund. 

Sammlungen und Spenden. 

1. FUr das Heimatshaus in Keel in a n shoop. 

Mk. 

Bestand am I. Februar 1910 35214,75 

Dr. Week, Oberkotzau 5,- 

Frau Berner 3,05 

Fritz llornung, Alldorf i. Baden .... 20,50 

Abteilung Miinchen 400,10 

Zweigverein vom Roten Kreuz, Greifswald 50,05 
Gesammelt durcli Frau Rechtsauwalt 

Schlechte, Dresden 46,35 

Frl. Seeber, Espe, Horb u. K'ederley, Lelne- 

rinnen d. Burgermadchenschule i. Oste- 

rode im Harz 4,75 

AbteilungBerlin: Mk. 

Frl. Lydia Albrecht 5,— 

Herr Leutnant Harbers 5,— 

Heir Professor Baliod 3,_ 

Frl. Frieda Baltzer 3,— 

Frl. Glasenapp 5,_ 

Frau Briickner 3,_ 

Frl. Margot Dunkel . . . 2,— 

Frl. R. Schimming 5 — 

Frau M. Woillie 3,_ 

Frau Ingenieur Sorge 5,— 

Frau Marie Graaf 3,— 

General Freiherr von Gayl 50,— 

Frau von Neefe 5 — 

Frau Geheimrat Cranz 5,— 

Frl. M. Dittmar 3,_ 

Frau von Kries, Exzellenz 5,— 

Frau Geheimrat Schottmuller 5,— 

Frau Fossehl 5 — 

L. v. E 3,- 

Frau Gbhre 20,— 

Frl. Clara Zinsel 3,_ 

Frau Hartniann 20,— 

Fiau Geheimrat Nasse 3, — 

Frau Geheimrai Lehnerdt 6,— 

Frau Professor Prems 10, 

Frau fieh. Regierungsrat Dr. Rhenius . . 3,— 

Frau Scholz 100,— 288,— 

Abteilung Magdeburg 5,_ 

Sammlung der Deutschen Zeitung . . . 3, — 

36040,55 
ab: Porto und Spesen 1,45 

Bestand am 1. Marz 1910 36 039,10 

2. Conto Witzenhausen (zum Erwerb von Sitz und 

Stimme in dem Kuratorium). Mk. 

Bestand am 1. Februar 1910 339,70 

AbteilungPosen 20,— 

Bestand am I. Marz 359,70 

FUr die Richtigkeit Frau Ina Le Mang 

Steilvertr. Schatzmeisterin. 

Neu gegriindete Abteilungen. 

63. Abteilung Dortmund. 

Vorsitzende: Frau Sanitatsrat Dr. Hausberg. 

64. Abteilung Ltideritzbucht (91 Mitglieder). 

1. Vorsitzende: Frau Bezirksrichter Schottelius, 

2. Vorsitzende: Frau Biirgermeister Kreplin. 

1. Schriftfiihrerin (noch nicht bestimmt), 

2. Schriftfiihrerin: Fraulein Wehlmann, 

3. Schriftfiihrerin: Frau Meyer. 

1. Schatzmeister: Herr Kaufmann G. F. Schmidt, 

2. Schatzmeisterin: Frau Hermann, 

3. Schatzmeisterin: Frau Rose. 
Beisitzende: Frau Bause, Frau Rektor Baum- 

gart, Frl. Bauer, Frau Missionar Laaf, 
Frau Roesemann, Frau Ziller. 
Beirat: Herr Assessor Leutwein. 

65. Abteilung Calbe a. S. (26 Mitglieder). 

1. Vorsitzende: FrauFabrikbesitzerAnnaNicolai, 

2. Vorsitzende: Frau Fabrikbesitzer und Stadt- 

rat Auguste Briichner. 

1. Schriftfiihrerin: Frl. Annemarie Kricheldorff, 

2. Schriftfiihrerin: Frl. Rosa Nicolai. 

1. Schatzmeister: Herr Fabrikbesitzer und 
Major d. R. Hans Nicolai, 



2. Schatzmeisterin: Frau Geh. Regierungs- und 
Landrat Helene Pape. 

Beisitzende: Frau Amtsrat Olga Kricheldorff, 
Frau Medizinalrat Dr. Adelheid Klihn, 
Frau Pastor Marie Klattenhoff. 

66. Abteilung Neu-Ruppin (63 Mitglieder). 

1. Vorsitzende: Frau Major von Wright, 

2. Vorsitzende: Frau Superintendent Schmidt. 




Freifrau Ferdinand v. Richthofen f • 

Der Ausschuss des Frauenbundes der 
Deutschen Kolonialgesellschaft erfiillt 
hiermit die traurige Pflicht, seine Mit- 
glieder von dem am Montag den 7. MSrz 
erfolgten Ableben seiner hochverehrten 
und allbeliebten ersten Vorsitzenden, Frei- 
frau Ferdinand v. Richthofen gebuhrend 
in Kenntnis zu setzen. 

Freifrau Ferdinand v. Richhofen, unter 
deren Vorsitz der Frauenbund sich in 
iiberaus erfreulicher Weise weiter ent- 
wickelt hat, wurde geboren den 1. April 
1853 als Freiin von Richthofen-Damsdorf 
in Berlin. Hire Ehe mit Ferdinand Frei- 
herrn v. Richthofen, dem Begriinder der 
modernen Geographic, dem beruhmten 
Erforscher Chinas, brachte sie in den 
Miltelptinkt des geistigen Lebens unsrer 
Nation und seiner Ausstrahlung in feme 
Zonen. Der Frauenbund beklagt mit dem 
Hinscheiden seiner ersten Vorsitzenden, 
die sich mit unermiidlichem Eifer und 
mit hingebender Sorge bis zum letzten 
Atemzuge der Sache des Frauenbundes 
gewidmet hat, den Verlust einer hoch- 
herzigen, stets hilfsbereiten Fuhrerin und 
wird ihr Andenken dauernd in hohen 
Ehren halten. 

Der Ausschuss des Frauenbundes 

der Deutschen Kolonialgesellschaft. 

I. A.: Frau Maria Kuhn. 

3. Vorsitzende. 



1. Schriftfiilirer: Herr Stabsarzt Dr. Geisser, 

2. Schriftfiihrerin: Frau RittergutsbesitzerScherz. 

1. Schatzmeisterin: Frl. Marie Kroschel, 

2. Schatzmeisterin: Frau Kate Knollner, 

3. Schatzmeisterin: Frau Annemarie von Kcinig. 

Aus den Abteilungen. 

Die am 12. Februar gegriindete Abteilung 
Coblenz. hat 57 Mitglieder und ist der Vor- 
stand wie folgt zu erganzen: 



1. Vorsitzende: Frau Oberprasident von Schor- 

lemer, Exz., 

2. Vorsitzende: Frau Landrat von Stedman. 

1. Schriftfiihrerin: Frau Major Amlinger, 

2. Schriftfiihrerin: Frau Geh. Rat Rasch. 

1. Schatzmeisterin: Frau Provinzial-Schulrat 

Schunck, 

2. Schatzmeisterin: Frau Regierungsrat Weber. 

Beisitzende : Frau Professor Heidsick, Frau Berg- 
rat Schulze-Ingenohl, Frl. Marie Meyer. 

In den Vorstand der am 14. Januar ge- 
griindeten Abteilung Burg sind als Beisitzende 
folgende Damen gewahlt worden: Frau Amts- 
anwalt Baumgarten, Frau Fabrikbesitzer Deutsch, 
Frau Zeitungsbesitzer Fischer, Frl. Lucie Frick, 
Frau Fabrikbesitzer Georg Meinke, Frau Archi- 
tekt Oriloff, Frau Hauptmann von Oiterstedt, 
Frau Gymnasialdhektor Tiiselmann, Fran Oberst 
Ziemer. Die Abteilung Burg zahlt jetzt 91 Mit- 
glieder. 

Der Vorstand der Abteilung Bochum, welche 
jetzt 111 Mitglieder zahlt, ist wie folgt zu er- 
ganzen: 

1. Vorsitzende: Frau Kommerzienrat Korte, 

2. Vorsitzende: Frau Justizrat Schunk. 

1. Schriftfiihrerin: Frau Handelskammersyndikus 

Dr. Wiebe, 

2. Schriftfiihrerin: Frau Kommerzienrat Dr Baare. 

1. Schatzmeisterin: Fran Zahnarzt Zielaskowski, 

2. Schatzmeisterin: Frau Reichsbank-Direktor 

Rodewyk. 

Beisitzende: Frau Professor Kahle, Frau H- 
Winkelmann. 

Die Abteilung Westliche Vororte Berlins 
veranstaltete am 3. Februar in dem Gymnasium 
zu Friedenau einen Vortragsabend, an dem Herr 
Schriftsteller Dehn fiber eine Fahrt durch die 
deutschen Kolonien sprach. Der Vortrag hatte 
reichen Zuspruch. 

Die Abteilung Berlin hatte am 7. Marz 
nachmittags in das Hotel Adlon zu einem Tee 
gebeten, urn fiir das Heimatshaus in Keetmans- 
hoop neue Mittel zu beschaffen. Eine erlesene 
Gesellschaft war dem Rufe des Frauenbundes 
gefolgt. So sah man u. a. Herzog Adolf 
Friedrich zu Mecklenburg, Generalleutnant von 
Gayl und Hoftnarschall v. Egloffstein. Von 
Damen: Die Gemahlin des Reichskanzlers Frau 
v. Bethmann Hollweg, Frau Staatsminister von 
Moltke, Frau Minister v. Wedel, die Ge- 
mahlinnen der Staatssekretare v. Tirpitz, Del- 
briick und Dernburg, Frau Minister v. Budde, 
Frau v. Hansemann, Frau Elly v. Siemens u. a. 
Stabsarzt Dr. Kuhn bewillkommnete im Namen 
des Vorstandes die Erschienenen. Frau v. Ecken- 
brecher nahm darauf zu einem kurzen Vortrage 
iiber die deutsche Frau in Ost- und Siidwest- 
afrika das Wort. Dem Vortrage folgte eine 
Reilie musikalischer Darbietungen. Am Fliigel 
liess sich Fraulein Else Gipser vernehmen. 
Frau Angelika Rummel sang Lieder von Kaun 
und Grieg, die Violinistin Fraulein Geritud 
Warburg spielte mit warmem Ton und reicher 
Technik, und Otto Gebiihr sang neckische und 
humorvolle Lieder zur Laute. Es war beab- 
sichfigt, im Anschluss an die kiinstlerischen 
Darbietungen noch ein kleines Tanzchen zu 
arrangieren. Dies unterblieb jedoch in An- 
betracht der wahrend des Festes sich ver- 
breitenden Trauernachricht vom Ableben der 
allverehrten 1. Vorsitzenden des Frauenbundes, 
Freifrau v. Richthofen. 



Herr Brauereidirektor Jager hatte die 
Giite, dem Frauenbunde zur wiirdigen Her- 
richtung seines Bureaus mehrere Bureaumobel 
zum Geschenk zu machen. Ferner schenkte 
der Vorsitzende des Vereins der Kunstfreunde, 
Herr Troitsch, unserm Bureau als beson- 
deren Schmuck ein schones Bild Ihrer Majestat 
der Kaiserin. Beiden Spendern sprechen wir 
unsern herzlichsten Dank aus. 

Der Vorstand. 



Nr. 14 



KOLONIE UND HEIMAT. 



■ 13 Fortsetzung.) 



fiuschklatsch. 



Jfameruner ffoman. 

Von 
J(ans 4- Osman. 



Nachdruck verboten. 




o, Penda, also Erpressungsversuch, 
noch dazu an einera Europaer, 
warte, mein Bursche." 

„Herr Beziksamann, ich — ich 
meine, die Nimela liigt — ", der 
Neger ist grau geworden, was „Er- 
pressungsversuch" wirklich be- 
deutet, weiss er nicht — , aber iibel scheint die 
Sache doch zu sein. Er hatte gehofft, diesen 
neuen Weissen einmal ein bisschen zu schropfen, 
und nun bringt dieser unangenehme Kerl gleich 
den Bezirksamtmann mit. „Warle, mein Biirsch- 
chen, Euch scheint's zu gut zu gehen. Du 
stellst von morgen ab taglich zwanzig Leute 
zum Wegebau, — Mekati", wendet er sich an 
den schwarzen Unteroffizier, „Du gehst mit 
diesem Gentleman, und passt auf, dass er 
ordentliche Arbeit tut! Verstanden?" 

Der Jaunde-Soldat reisst seine Knochen zu- 
sammen und schnarrt sein: „Jawohl — Herr 
Beziksamtmann!" Dann wirft er dem Haupt- 
ling einen gebieterischen Blick zu: „come on, 
vorwarts Marsch, you Schweinhund." 

Wie eine geknickte Lilie zieht der stolze 
Hauptling mit seinem Begleiter von dannen, 
dieser Assussu ist doch kein bequemer Herr, — 
nun setzt er ihm da den Soldaten auf den 
Hals und nun soil er taglich zwanzig Mann an 
den Weg bringen — als ob das so was Leichtes 
ware. Er kennt seine „Untertanen" viel zu 
genau. Die sind morgen friih nirgends zu finden. 
Und er verwiinscht die ganze Elefantenjagd, 
den Unteroffizier, den Bezirksamtmann, und 
am meisien diesen langen Europaer, der die 
letzte Ursache zu seiner ganzen Drangsal ist. 

Im Arbeiierdorf kommt den Reisenden Finker- 
mann entgegen. Er begriisst den Bezirksamt- 
man sehr untertSnig und begliickwiinscht Hans 
mit sauerstisser Miene zu seinem Elefanten. 

„Donner, Herr Schlieben, das sind ein paar 
Zahne, jeder wiegt gut und gem iiber 25 Kilo, 
sic reichen mir bis an die Nase. Wollen Sie 
sie mir fiir die Faktorei verkaufen? Ich gebe 
Ihnen 10 Mk. fur das Pfund!" 

„Nun, danke schon. An der Kiiste bekomme 
ich von Jenssen 12,50 Mk., da mache ich das 
GeschSft doch lieber mit ihm, wenn ich sie 
uberhaupt yerkaufe. Nicht wahr, Herr Bezirks- 
amtmann?" 

Finkermann wirft ihm einen schiefen Blick 
zu. Er hatte ganz bestimmt darauf gehofft, das 
Geschaft machen zu konnen, und nun lacht ilin 
dieser Neuling noch obendrein aus. Der Mann 
wurde ihm uberhaupt immer unbequemer. Die 
Leitung der Farm hatte er ganz an sich ge- 
rissen, da hatte er gar nichts mehr zu sagen — , 
bei Jenssen war er gut angeschrieben, dieser 
Bezirksamtmann schien auch einen Narren an 
ihm gefressen zu haben — und nun noch das 
umverschamte Gltick, einen solchen Pracht- 
elefanten zu schiessen! Dass er selbst nicht 
auf Elefantenjagd ging, weil er zu feige dazu 
war, daran dachte Herr Finkermann nicht, — 
dafiir hatte er allerdings heimlich einen jager 
im Busch sitzen, dem er seine Biichse anver- 
traut hatte. Aber der Kerl hatte noch keinen 
Elefanten geschossen, natiirlich, man war ja 
vollig in seine Hande gegeben. Kam es raus, 
so stand eventuell Gefangnisstrafe darauf, aber 
der Verdienst war doch zu verlockend. 

Wenn dieser Schlieben wenigstens mit seiner 
Leutebehandlung hineinfiele — aber auch da 
war keine Hoffnung — der Bezirksamtmann 
schien ja ganz damit einverstanden zu sein. — 
Herr Johannes Finkermann hatle namlich selbst 
vor einigt-n Tagen den Leuten sein Missfallen 
iiber Schliebens Art, sie zur Arbeit anzuhalten, 
zu verstehen gegeben, und sie vertrostet, sie 
sollten nur darauf warten, bis Veldt zuriick- 
kame, — nun war ihm gar nicht besonders 
wohl zumute, denn driiben, in der Faklorei 
war vor einer Stunde der Dolmetscher mit den 
drei gefangenen Ausreissern eingetroffen. 

Gott sei Dank, dass der Dolmetscher 
wenigstens ein zuganglicher Bursche war. Er 
hatte mit ihm eine Unterredung unter vier 
Augen gehabt. Der schlaue Dibongo hatte ihm 
dabei gesagt, dass Ebanje sich auf inn, Herrn 
Finkermann, berufe, der hatte ihnen erst vor 
wenigen Tagen gesagt, Mr. Veldt verlangte 
gar nicht von ihnen, dass sie so arbeiteten. 



Es ware doch einigermassen blamabel, wenn 
das bei der Verhandlung zutage kame. Aber 
nach einem Handedruck hatte ihm Dibongo 
versichert, dass das ruhig beim Dolmetschen 
verschwiegen werden konne, Er saiie ja ein, 
dass es peinlich ware, wenn so ein Missver- 
stSndnis unangenehme Folgen hatte. 

Als man sich im Kanoe der Faktorei naherte, 
strahlte die Veranda des Wohnhauses schon 
im hellen Lichte. Finkermann hatte zur Feier 
des „hohen Gastes" alles mit Papierlampions 
erleuchten lassen. Der Tisch war festlich ge- 
deckt, und Ebondi, der Koch, hatte sein Mog- 
lichstes getan, urn das Menu recht reichhaltig 
zu gestalten. Nach dem Essen sass man in 
in den Longchairs beim Kaffee. 

„Wir wollen morgen die Verhandlung mog- 
lichst feierlich gestalten", meinte der Bezirks- 
amtmann. „Im allgemeinen bin ich nicht fur 
solchen Klimbim, aber in diesem Falle ist es 
vielleicht ganz gut. Wenn die Leute von vorn- 
herein sehen, dass sie mit solchen Witzen nicht 
durchkommen, dann merken sie sich's. Herrn 
Veldt in alien Ehren, aber diese Personalunion, 
wie sie bis jetzt geherrscht hat, muss eben 
mit der Zeit aufhoren. Es ist eine allgemeine 
Erscheinung, dass der Neger sich nur dem- 
jenigen Weissen gegeniiber verpflichtet fiihlt, 
der mit ihm Kontrakt gemacht hat Mit dem 
steht und fallt er, aber dariiber hinaus geht 
sein Begriff iiber seine Verpflichtung als Arbeiter 
nicht. Wir haben das nicht nur bei Privat- 
firmen, sondern beinah noch im starkeren Masse 
bei der Schutztruppe." 

Finkermann wurde es wieder ungemlitlich 
zumute. Schliesslich, wenn es eine genaue 
Untersuchung gab, kam doch noch etwas 
Kompromittierendes zutage. „Meinen Sie nicht, 
Herr Bezirksamtmann", sagte er mit verbind- 
Iichem LScheln, „dass man doch Gnade fiir 
Recht ergehen lassen konnte ? Die Leute kennen 
es doch nun mal nicht anders, und es ist doch 
eine gewisse Art Vasallentreue in ihrem Ver- 
halten." 

„Gnade fiir Recht — , das ware grade das 
Richtige beim Neger — die „Gnade" wiirde er 
einen als Schlappheit auslegen, und dann — 
die Javanda-Leute, um die es sich hier handelt, 
sind schon so lange mit Europaern in Beriih- 
rung, dass sie ganz genau wissen, wie sie sich 
zu verhalten haben. Sie haben nur geglaubt, 
sie konnten es mit Herrn Schlieben und Ihnen 
versuchen, weil Sie noch neu hier sind, und 
es freut mich doppelt, dass es ihnen nicht ge- 
gliickt ist." — 

Die Delinquenten waren, als sie vorgeflihrt 
wurden, ziemlich kleinlaut. Nur Ebanje, der 
Hauptradelsfiihrer versuchte sich zu verteidigen 
— „der Weisse hatte sie alle zu streng be- 
handelt." Da er seine Behauptungen aber 
durch nichts belegen konnte, als dass Hans 
hin und wieder mal eine Ohrfeige ausgeteilt 
hatte, so war die Sache ziemlich bald eiledigt. 

Freundlich schien die Morgensonne auf den 
Platz, auf dem die 200 Arbeiter alle in ehr- 
furchtsvollem Schweigen versammelt waren — 
am Tische sassen der Bezirksamtmann, ihm 
zur Rechten und Linken die beiden andern 
Europaer, dahinter standen drei Soldaten, mit 
eherner Ruhe blickten sie auf die Versammlung, 
etwas abseits vom Tische stand Dibongo mit 
den drei Gefangenen, die von zwei Soldaten be- 
wacht wurden. Im Hintergrunde hockten zur 
Erhohung der Feierlichkeit die geladenen Haupt- 
linge. Der Bezirksamtmann schloss jetzt das 
Protokoll und forderte die beiden Europaer 
auf, es zu unterschreiben. 

„Eigentlich tut man den schwarzen Gaunern 
viel zu viel Ehre an, mit der Schreiberei, aber 
es ist Vorschrift, lasst sich also nichts dagegen 
machen. Haben Sie vielleicht etwas, wie eine 
grosse Trommel, die wir zur Unterlage be- 
nutzen konnen?" 

Eine Signaltrommel, die die Boys zu ihren 
Tanzen gebrauchten, war vorhanden. Sie wurde 
herbeigeholt und auf den Platz gelegt. Dann 
erhob sich der Bezirksamtmann, mit ihm die 
beiden Herren. Dibongo trat auf einen Wink 
naher heran urn die Worte seines Masters zu 
verdolmetschen, der mit lauter Stimme begann: 

„Im Nanien des Kaisers — , das Palaver ist 



beendigt. Ihr Boys von Nsogakon, lasst Euch 
warnen! Ihr seid hierhergekommen, um zu 
arbeiten, dafiir bekommt Ihr Euren Lohn und 
Eure Verpflegung. Euer Master hat Euch ge- 
recht und riclitig behandelt. Ihr habt aber zu 
unrecht Palaver gemacht. Der Master hat mich 
gebeten, dass ich Euch diesmal dafiir die Strafe 
schenke. Aber hutet Euch in Zukunft. Und 
nun Ihr, Ihr drei Leute von Javanda: Ebanje, 
Bijegg und Moa! Ihr habt das Palaver ange- 
fangen. Als der Master Euch bestraft hat, wie 
Ihr es verdientet, seid Ihr boswillig aus der 
Arbeit gelaufen, und habt noch obendrein freche 
Drohungen geaussert Dafiir bekommt Ihr jetzt 
Eure Strafe. Ebanje bekommt Funfundzwanzig 
und kommt einen Monat an die Kette, die 
andern beiden bekommen jeder Funfundzwanzig 

— und wehe Euch, wenn Ihr noch einmal An- 
lass zum Palaver gibt." 

Die Prozedur, 'die nun vorgenommen wurde, 
war ein wenig erfreulicher Anblick, aber die 
Weissen mussten ihr beiwohnen. Hatten sie 
sich entfernt, wiirde es ihnen von den Negetn 
als verachtliche Schw3che ausgelegt woiden 
sein. Die Schuldigen wurden einer nach dem 
andern iiber die Trommel gelegt und bekamen 
von den Soldaten mit einem leichten, biegsamen 
Rohr ihre vollwichtigen Hiebe. 

Ebanje, als der Hauptschuldige, kam als 
letzter dran. Er wandte sich bittend an Finker- 
mann, aber der tat, als sahe er nichts; mit zu- 
sammengebissenen Zahnen sass er da. und 
horte auf das Wehgeheul, das die Delinquenten 
ausstiessen. Hans hatte ein tiefes Mitleid mit 
den armen Teufeln, um so mehr wunderte er 
sich, dass die zuschauenden Neger ausser- 
ordentliches Gefallen an dem Schauspiel zu 
finden schienen. Sie begutachtelen jeden Hieb 
mit Grinsen, sogar die eigenen Stammes- 
genossen zeigten ein grausames Interesse daran, 
dass ihre Briider ihre Tracht richtig bekamen. 
Von Mitleid war keine Spur zu beobachten, ob- 
wohl die Leute doch mit den Talen der Radels- 
fiihrer ganz einverstanden gewesen waren. Aber 
so ist der Neger. Der erste war jetzt fertig, 
mit dem letzten Schlag verstummte auch sein 
Geschrei — er stand auf, rieb sich die be- 
schadigte Stelle mit beiden Handen, schuttelte 
sich dann, wie ein Hund, der Prtigel gekriegt 
hat, und sah ruhig die Bestrafung seines 
Leidensgenossen mit an. 

Als Ebanje an die Reihe kam, straubte er 
sich heftig — , die Polizeisoldaten ergriffen ilin 
und legten ihn iiber die Tromiml, — er schrie 
als ob er am Spiess steckte, noch ehe er den 
ersten Schlag erhielt: „ Mister Finkermann, hilf 
mir! Mein Vater — hilf mir! Ich will keine 
Priigel! Warst Du's nicht selbst, der mir gesagt 
hat, ich soil das Palaver anfangen?" 

Hans und der Bezirksamtmann horchten auf 

— aber schon fielen die ersten Hiebe und 
Ebanjes Geschrei ging in ein klSgliches Ge- 
winsel iiber. 

Nachdem auch er seine Tracht erhalten hatte, 
durften die drei Abgestraften zum Wasser 
gehen und sich kiihlen. Sie legten sich bis an 
den Hals in einen klaren Wasserlauf, der durch 
die Pllanzung lloss und liessen die kuhlenden 
Wellen iiber die schmerzenden Hinterseiten 
fliessen. 

Die Boys gingen befriedigt an ihre Arbeit. 
Hans merkte an der Art und Weise, wie sie 
ihn begrussten, dass er bedeutend in ihier 
Achtung gestiegen war. Der alte Nimele trat 
an ihn heran und versicherte ihm: „Sir, die 
Boys lieben Dich jetzt mehr wie die Weiber! 
Sie kennen jetzt Dein „fashion", und Du hast 
den Elefant getotet, und sie haben tiichtig 
Fleisch zu essen! Es ist gut, dass Du das 
Palaver gleich beendigt hast!" Hans beschloss 
zur endgiiltigen Versbhnung ein Uebriges zu 
tun, und versprach ihnen zum Abend ein paar 
Flaschen Rum, damit sie ein ordentliches Play 
machen konnten. Der Bezirksamtmann lachte. 

„Das ist ganz recht. — Macht Euch Fieude 
mit dem ungerechten Mammon, wenn die Leute 
sehen, dass Sie auch mal eine offene Hand 
haben, werden Sie schon gut mit ihnen aus- 
kommen." 

Den Nachmittag verbrachten die drei Herren 
auf der Faktorei, wo der Bezirksamtmann einige 



10 



KOLONIE UND HEIMAT. 



Nr. 14 



Sachen mit den geladenen Hauptlingen zu 
erledigen hatte. Die vier Landesfiirsten waren 
alle in grosser Gala erschienen. Am statt- 
lichsten hatte sich Pageilan, der Hauptling, 
dessen Land zunSchst an die Pflanzung grenzte, 
aufgetakelt. Er trug einen alten schwarzen 
Gehrock, den ihm Hans einmal geschenkt hatte, 
dazu eine Khakihose, die ihm allerdings viel 
zu weit war, seine Kopfbedeckung bildete eine 
Gardedukorps-Miitze. Der tuchtige Hauptling 
sah im allgemeinen die Haupttatigkeit seiner 
Wiirde darin, mit seinem .Minister" Epune, 
einem verschlagenen, schreibkundigen Missions- 
zogling, sein Reich zu bereisen, und die Mimbo- 
Produktion seiner Untertanen einer scharfen 
sachverstandigen Kontrolle zu unterziehen! 
Infolgedessen war er an zwanzig Tagen im 
Monat dauernd betrunken, die Ubrige Zeit 
brachte er damit zu, seine verschiedenen 
Rausche auszuschlafen, — in den kurzen, 
nuchternen Zwischenpausen aber verprtigelte 
er seine Weiber. 

Das war Pageilan Ma Kama, — und seine 
Kollegen unterschieden sich nicht erheblich 
von ihm. Dass der Bezirksamtmann so plotz- 
lich und unangemeldet herUbergekommen war, 
passte ihm heute eigentlich schlecht. Er hatte 
gestern eine scharfe Sitzung gehabt, an der er 
heute noch stark laborierte. Der HSupiling 
Bekoe hatte ihm namlich eine seiner Tochter 
verkauft, und das dunime Weib wollte sich's 
nicht gefallen lassen, dass er sie nach altem, 
gutem Brauche ab und zu mal tiichtig ver- 
priigelte. Da war sie zu ihrem Vater zuriick- 
gelaufen. Nun waren er und sein „Schwieger- 
vater" eigentlich gute Zechgenossen — im 
iibrigen besass Bekoe auch eine Tochter von 
ihm zur Frau, die er auch nicht anders be- 
handelte. Aber hier gait's ein Geschaft, und 
das ging Bekoe iiber die alte Freundschaft. 
Pageilan sollte Strafe zahlen — und so hatte 
er ihn aufgefordert, gemeinsam mit ihm auf 
die Faktorei zu gehen und den Streitfall dem 
Weissen vorzutragen. Sie waren das von Veldt 
seit alters her gewohnt. Der suchte ihnen klar 
zu machen, dass sie beim Richter fur die Er- 
ledigung derartiger Streitfalle Palavergeld be- 
zahlen miissten, wahrend er seinen Rat unent- 
geltlich erteilte. Dass sie dabei ein Geschenk, 
sei es eine Ziege oder einen kleinen Elfenbein- 
zahn entrichten mussten, verstand sich von 
selbst. Dafiir gab's auch Rum in der Faktorei. 
Finkermann hatte sich in seiner Wtirde sehr 
geschmeichelt gefiihlr, als sie zu ihm urn seinen 
Rat kamen und den beiden strittigen Parteien 
reichlich Rum verabfolgt. Der Erfolg davon war, 
dass KlSger und Beklagter heute noch voll- 
kommen betrunken waren. Pageilan schwankte 
an den Tisch im Zelte, an dem der Bezirks- 
amtmann sass, heran, liess sich von Epane 
eine Mark geben, die er vor dem Bezirksamt- 
mann hinlegte, mit der Frage, ob er rauchen 
diirfte. Der sah ihn ganz erschrocken an: 

„Ach so, mein Junge, Du bist wieder mal 
betrunken. Verhandeln kann man also heute 
mit Euch nichts, denn Dein Freund und Bruder 
Bekoe ist, wie ich sehe, in derselben Ver- 
fassung. Eigentlich solltest Du auch iiber die 
Trommel, aber bei Euch nutzt das leider nichts 
mehr. Ihr kommt beide mit nach dem Sanag;i, 
wenn Ihr Euren Rausch ausgeschlafen habt, 
werde ich Euch erkiaren, was ich von Euch 
will." 

Die andern beiden Hauptlinge waren leidlich 
verhandlungsfahig. Sie bekamen den Auftrag, 
jeder zwanzig Mann zur Wegearbeit zu stellen. 
Dann wurden noch einige kleine Palavers er- 
ledigf, bei den meisten davon handelte es sich 
um Streitigkeiten wegen Weibern, der Haupt- 
sache, um die sich die Gedanken des Negers 
wie um ein stets feststehendes Zentrum drehen. 
Am Abend machen die Herren noch einen 
Spaziergang in die Pflanzung, um sich das Play 
der Boys anzusehen. Schon auf dem Flusse 
hdren sie das Rattern der Trommel, — die aus 
einem kunstvoll ausgehohlten Baumstamm, 
dessen Hohlung aber nur einen schmalen Schlitz 
offen lasst, besteht. — Sie dient heute abend 
zu einem friedlicheren Zwecke, wie am Morgen. 
Sie begleitet in kurzen Takten den eintdnigen 
Gesang, der schwermiitig durch die Nacht hin- 
klingt. Fast tagheller Mondschein liegt auf dem 
Fluss. Sein klares Licht durchwebt die feinen 
Nebelschleier iiber dem Wasser mit feinen 
Silberfaden und zaubert grelle Reflexe auf die 
leise im Nachtwinde fllisternden Blatter der 



Bananen. Eine Mondscheinnacht in den Tropen 
— ernst und feierlich — und doch wieder so 
unendlich lieblich, mit all ihrem geheimnis- 
vollen Zauber. 

Im Arbeiterdorf herrscht heute grosser Trubel. 
Vorn tanzen die Flussleute ihren Lieblingstanz. 
Sie stehen in einem weiten Kreis und klatschen 
in die Hande, wobei sie unter zuckenden Ver- 
renkungen des Oberkdrpers mit den Beinen 
hin- und hertrippeln. In der Mitte des Kreises 
springt ein Solotanzer mit moglichst obszonen 
Bewegungen hin und her, wie ein balzender 
Auerhahn. Wenn er genug hat, springt er in den 
Kreis zuriick. Der neue Aufgeforderte tritt nun an 
seine Stelle und setzt seine Elire darin, seinen 
Vorganger zu uberbieten Dazu singen sie eine 
kurze, aufreizende Melodie, deren paar Takte 
sie unermlidlich wiederholen. In den kurzen 
Pausen kreist der Rumbecher, man sieht ihnen 
an, dass sie jetzt schon reichlich betrunken 
sind. Die Aufregung des Tanzes hat sie in 
eine Art von verziicktem Taumel versetzt. 

Driiben tanzen die Bergbakoko, wie sie 

immer faischlich genannt werden, es sind 

eigentlich Bassa, ein Stamm, der nur wenig 

Gemeinschaft mit den Bakoko hat. Dort stehen 

zwei Reihen einander gegenUber — sie tanzen 

eine Art Kriegstanz. Gebuckt springen sie 

gegeneinander an mit grotesken Spriingen, ver- 

neigen sich und springen riicklings zuriick. 

Als die Weissen sich nahen, machen sie halt. 

Djoncat, ihr Sprecher, tritt vor und sagt, 

die Masters mochten etwas auf die Seite treten, 

sie wollten ihnen ein altes Kdnigslied vor- 

singen. Dann bilden sie einen grossen Halb- 

kreis, Djoncat tritt mit einem Biindel Palm- 

biatter in die Mitte und beginnt einen lang- 

sam, drehenden Tanz, der nach und nach immer 

schneller wird. Mit vorgeneigtem Oberkorper, 

den linken Arm schutzend iiber die Augen ge- 

halten, springt er mit gebeugten Knien im Kreise 

umher und beginnt sein Lied. Es ist ein kurzer 

Vers mit eigentiimlich schnellem Rhythmus. Zum 

Schluss sinkt er vor den Weissen in das eine 

Knie und verharrt regungslos, wahrend der Chor 

den getragenen, schwermiitigen Refrain singt. 

Dann gibt er ein Blatt an die nachststehenden 

ab und singt den nachsten Vers. Das wieder- 

holt sich, bis er das ganze Biindel Blatter ab- 

gesungen hat, worauf der an die Reihe kommt, 

der von ihm die Blatter in Empfang genommen 

hat. Der Refrain beginnt immer mit dem Ruf 

„Amanie", Djoncat erklart ihnen, dass das Lied 

zuerst vor dem Hauptling Amanie in „01d 

father times" gesungen worden sei. Es ware 

eine Beschreibung von alien Dingen, wie sie 

waren, und derjenige, der nicht ebensoviel 

Verse gesungen hatte, wie er Blatter in der 

Hand gehabt habe, ware von Amanie mit dem 

Tode bestraft worden, denn Amanie sei ein 

grosser Konig gewesen. 

Noch lange lausch'ten die drei Herren dem 
eigentiimlich hypnotisierenden Gesang, immer 
und immer wieder trat ein neuer Vorsanger 
ein und besang „how all thing be", die dunklen 
Gestalten des Chores begleiteten seinen Ge- 
sang mit zuckenden Bewegungen, die im 
Mondlicht etwas unheimlich Groteskes hatten. 
„Nun fehlte eigentlich noch der richtige 
Amanie", sagte Hans, als sie sich endlich zum 
Gehen wandten, „der miisste auf seinem Haupt- 
lingsstuhl sitzen, ein BUndel Speere iiber den 
Knien und dann jedesmal, wenn der Sanger 
nicht zu Ende kam — und das war doch ein 
paarmal heute abend, dann sauste ein Speer 
des tuchtigen Amanie ihm in den Leib. So 
wurden die Neger friiher behandelt." 

Finkermann wollte aber sein Entsetzen iiber 
diese Roheit aussern, um dem Bezirksamtmann 
zu zeigen, dass er die wahnsinnigen, anTropen- 
koller grenzenden Ideen Schliebens nicht billigte, 
als der Gestrenge zustimmend ausserte: „Ja, die 
Leutchen haben friiher rauhere Sitten gehabt 
wie heute. Die Bassa sind iibrigens auch jetzt 
noch nicht viel anders geworden. Zurzeit, wo 
sie den meisten Palmwein gewinnen, also bei 
Beginn der Trockenzeit, veranstalten sie grosse 
Trinkgelage und dann fochten die befreundeten 
Stamme untereinander regelrechte Bestimmungs- 
mensuren mit dem Haumesser aus — in aller 
Freundschaft holzen sie dann in ihrer Be- 
trunkenheit aufeinander los. Wenn Sie einmal 
darauf achten, werden Sie bei den meisten 
Ihrer Boys ganz tuchtige Schmisse finden. Die 
riihren von diesen Mimbo-Holzereien her. Aber 



mir sind diese frischen, kriegerischen Berg- 
vdlker auch lieber wie die verkommene Gesell- 
schaft hier unten am Flusse." 

Achtes Kapitel. 

Die hohen Lindenbaume vor der Ullers- 
bacher Forstmeisterei hatten schon ihre Blatter 
abgeworfen. Im Garten verbltihten einige ver- 
spatete Astern und auf den Rasenpiatzen lag 
welkes Laub. Schon lange waren die Rosen 
untergelegt — , wenn auch der Spatherbst noch 
selten schon war, so konnte doch mit jedem 
Tage der Frost einsetzen. 

Draussen, im Walde, herrschte jetzt reges 
Leben. Die Vorbereitungen fur die grossen 
Lappjagden, bei denen der konigliche Jagdherr 
selbst zugegen zu sein pflegte, wurden ge- 
troffen. Die einzelnen Kessel wurden mit 
Drahtseilen umgattert, an denen die kleinen 
Fahnchen mit dem gekronten Rautenwappen 
Iustig im Winde hin- und herflatterten. Der 
erste Jagdtag sollte morgen sein und der alfe 
Rabenau hatte viel mit den letzten Anordnungen 
zu tun. Infolgedessen war er nicht gerade in 
glSnzender Stimmung, als er um die Mittags- 
zeit auf seinem klapprigen Selbstkutschierer 
auf den Hof gefahren kam. 

„Na, Madel", brummte er Anneliese an, als 
sie ihn an der Haustier entgegen trat, „was 
gibt's? Starrst schon wieder mal nach dem 
Brieftrager aus? Richtig, heute ist ja Post aus 
Kamerun fallig. Also, noch nichts angekommen. 
Natiirlich, sonst wiirdest Du nicht hier herum- 
stehen und dem lieben Gott die Zeit weg- 
stehlen. Verfluchter Bengel, der Hans! Voriges 
Jahr hat er mir so schon geholfen, heute muss 
man sich allein um den ganzen Schwindel be- 
kummern." Dass das „Bekiimmern" eigentlich 
nur in der Oberaufsicht bestand, davon wollte 
der alte Herr nichts wissen. „Also, hore mal", 
fuhr er fort, „Majestat bleibt nur zur Jagd 
morgen hier. Nachher muss der arme Herr 
sich gleich auf die Bahn setzen und nach 
Leipzig fahren. Irgend eine offizielle Ge- 
schichte, zu der er sein Erscheinen zugesagt 
hat. Weiss Gott, ich glaube, er hielte lieber 
auch iibermorgen noch die Jagd ab. Da fiihlt 
er sich wohler dabei — , na, es geht eben 
leider nicht. Aber von den iibrigen Jagdgasten 
werden sieben oder acht morgen abend bei 
uns sein, Du kommst wenigstens dabei auf 
Deine Kosten. Ach so, ja, Du machst Dir 
wohl nichts draus — , bist mit den Gedanken 
immer bei Deinem Elefantenjager da draussen. 
Na ja, nu sei man gut. Ist ja nicht bos ge- 
meint, Kitz, ein Mordskerl ist er doch — ", und 
anerkennend strich er seinem Liebling iiber 
die Haare. 

Die beiden prachtvollen Elefantenzahne, die 
Hans als erste Trophae seiner Braut geschickt 
hatte, und die nun in ihrem Madchenzimmer 
als seltsamer Wandschmuck prankten, hatten 
es ihm angetan. Vater und Tochter hatten 
einen schweren Stand der Frau des Hauses 
gegenuber. Sie hatte sich noch immer nicht 
mit dem Verlobnis ausgesohnt und liess keine 
Gelegenheit voriiber gehen, Anneliesen ihr Miss- 
fallen dariiber verstehen zu geben, das sie in 
spitzigen Bemerkungen tiber leichtfertigen 
Spieler und abenteuerliche Taugenichtse ein- 
zukleiden verstand. 

„Na, komm Kitz", sagte der Forstmeister, 
„der Brieftrager kommt deswegen doch keinen 
Moment friiher, weil Du hier stehst und Dir 
die Augen ausguckst. Wir wollen Mama nicht 
warten lassen." 

Frau Forstmeister Rabenau war eine statt- 
liche, vornehme Erscheinung. Ihre gemessenen, 
etwas steifen Bewegungen passten gut zu dem 
strengen Ausdruck jhres Gesichtes. Ein 
schnoddriger jagerleutnant, der haufig zur Jagd 
herausgekommen war, hatte ihr einmal den 
Beinamen „die Oberzeremonienmeisterin" ge- 
geben, und der passte gut zu ihr. Der joviale, 
vergnugte Oberforster, der eine frohliche, leicht- 
lebige Weltanschauung besass, hatte in den 
zweiundzwanzig Jahren seiner Ehe stets einen 
gewissen Respekt vor ihr gehabt. Sie hatte 
im Hause und in der Familie mindestens soviel 
zu sagen wie er, und der Sieg, den er damals 
fur das Liebesgluck seiner Tochter ihr abge- 
rungen hatte, war, wie er sich selbst auszu- 
drucken pflegte, ein Pyrrhussieg fur ihn ge- 
wesen, er war seitdem etwas ins Hintertreffen 
geraten und die haufigen Anspielungen, die er 



Nr. 14 



KOLONIE UND HEIMAT. 



11 



deswegen iiber leichtsinnige Vater zu horen 
bekam, trugen nicht eben dazu bei, seine Stim- 
mung gegen Hans zu einer allzu freundschaft- 
lichen zu gestalten. 

Als man sich zu Tisch niedersetzte, be- 
merkte der Forstmeister, dass seine Frau einen 
eigenttimlichen, triumohierenden Blick auf Anne- 
liese richtete, die traurig auf ihren Teller nieder- 
sah — der erwartete Brief war ausgeblieben. 
Sein Liebling tat ihm leid, und so versuchte 
er, das Gesprach an sich zu reissen, indem er 
von den morgen abend zu erwartenden Gasten' 
sprach. 

„So — ", sagte seine Frau, „der Burgwitzer 
'Dalen wird auch kommen. Das ist mir ein 
sehr sympathischer Mensch". Herr von Dalen 
auf Burgwitz war ein reicher, jiingerer Ritter- 
gutsbesitzer, Kammerjunker, und eine der 
besten Partien im Lande. Die Herrschaft Burg- 
witz grenzte an das Ullersbacher Revier und 



Rabenaus hatten mit den alten Dalens viel 
verkehrt. Seit deren Tode hatte Burgwitz eine 
Zeitlang leer gestanden. Der junge Dalen 
hatte sich als Gesandtschaftsattache' in der 
Welt herumgedriickt und war erst seit etwa 
einem halben Jahre auf seine Besitzung end- 
giiltig zuriickgekehrt. Bis auf eine kurze, nach- 
barliche Antrittsvisite hatte man noch nichts 
von ihm gesehen. 

Anneliese war der eimgebildete, grossartige 
Kammerjunker, der noch dazu mit der Zunge 
anstiess, nichts weniger als sympathisch, aber 
sie wagte sich nicht das zu aussern, da sie 
sonst sofort einen scharfen Vergleich zwischen 
ihm und Hans zu gewartigen hatte, bei dem 
Hans sicher nicht gut fortgekommen ware. 

„Nun — Anneliese", wandte sich Frau 
Rabenau jetzt an ihre Tochter, „hast Du heute 
keine Nachricht aus Kamerun?" 

„Nein Mama, aber es wird bestimmt noch 



ein Brief kommen. Hans schreibt ja sonst 
immer so regelmassig." 

„So — na, wenn Du's nur denkst, dann 
kannst Du ja beruhigt sein. Uebrigens scheint 
sich Monsieur Schlieben dort einigermassen 
iiber die Einsamkeit hinwegzutrosten — ." Der 
Forstmeister sah erstaunt auf, hatte er den 
siegesgewissen Blick seiner Frau richtig ge- 
deutet? 

„Wieso meinst Du das, Mama? Hans 
schreibt ja allerdings sehr befriedigt von seiner 
Tatigkeit — aber er scheint sich doch manch- 
nial sehr einsam und traurig zu fuhlen." 

„Nun, Dir wird er es naiiirlich nicht er- 
zahlen, wie er sich amiisiert. Das glaube ich 
schon. Es ist nur gut, dass man auch von 
anderer Seite mal was iiber ihn hort, wie nur 
seine eigenen Berichte." 

(Fortsetzung folgt.) 



A inniitnunHAii' • M. 1,50 fiir die ninfgespaltene Nonparollle-Xelle. Reklamezelle M. 2,50 
/\Il/.Cl^cliprclS • und Helmal", Berlin W. 66, Wllhelm-Straase 45 



Anzeigen-Annahme durch die Geschattsstelle „Kolonle 

und samtliche Annoncen-Expeditipnen. &zn nasi t&H VsSi can oa &£& ess? K£*i 



JSfCnatxb 

fix und PerMg-eine delikare Suppe. 

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Suppen, Saucen,Gemiise, 
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12 



K0L0N1E UND HEIMAT. 



Nr. 14 



Negeruiarchen. 

Erziihlungen der Wapare in Deutsch-Ostafrika. 

Die Witwe und ihre zwei Sonne. 
Vor langer Zeit lebte eine Witwe, die hatte 
zwei Sonne. Sie war ganz arm, denn ihr Mann 
hatte ihr garkein Vieh hinterlassen. Die beiden 
Sonne aber waren herangewachsen und wollten 
heiraten. Eines Tages traten sie zu der Mut- 
ter und sprachen: „Qib uns Rinder, dass wir 
uns eine Frau suchen konnen." (Die Morgen- 
gabe, die der Brautigam zu zahlen hat, ist bei 
den verschiedenen Stammen verschieden. Man 
zahlt gleich drei Rinder, Oder nur erst eine 
Ziege und Honigbier, dann spater, wenn die 



Frau ein Kind bekommen hat, wird eine 
Kuh nachbezahlt.) 

Die Mutter antwortete ihren Sbhnen: „Kinder, 
Ihr wisst, dass Euer Vater mir nichts hinterlassen 
hat." Nachdem sie diese Sache lange iiberlegt 
hatte, sagte sie eines Tages zu ihren Kindern: 
„Borgt mir irgendwo ein Schaf, dass wir es 
schlachten, denn ich fiihle meinen Tod heran- 
nahen." Am andcren Morgen nahm sie eine 
grosse Ktirbisflasche, wie sie zum Wasser- 
schopfen gebraucht werden, hing sich das Fell 
eines Leoparden urn und ging zum Fluss. Ihren 
Kindern sagte sie vorher: „Wenn Ihr mein 
Hilfegeschrei hbrt, dann musst Ihr eilends 
ankommen " 

Als sie am Fluss zu der Stelle ge- 
kommen war, an der der Hirt seine Herde 
gewohnlich zur TrSnke fuhrte, kauerte sie 



sich dort ins Geblisch nieder. Bald kam 
auch der Ziegenhirt mit seiner Herde, urn die 
Tiere zu tranken. Als die Ziegen das Leo- 
pardenfell aus dem Gebiisch hervorschimmern 
sahen, liefen sie erschreckt auseinander, denn 
sie meinten, dort lauere ein solch wildes Tier 
auf sie. Auch der Hirt glaubte, dort sei ein 
Leopard *im Geblisch. Er nahm seinen Bogea 
und schoss einen Giftpfeil nach jener Stelle,. 
wo die Frau unter dem Leopardenfelle sass. 
Die Frau wurde getroffen und stiess einen 
lauten Hilferuf aus. Sofort kamen die Kinder 
herzugelaufen und fanden den erschreckten 
Hirten sowie ihte Mutter, die von einem Pfeile 
durchbohrt dalag. Nun verstanden sie, dass 
ihre Mutter sicli das Leopardenfell umgehangt 
hatte, gerade zu dem Zwecke, dass der Hirt 
sie erschiessen sollte. (Wenn namlich friiher 




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sind die drei Anforderungen, die einer der bedeutendsten 

inneren Mediziner des 20. Jahrhiinderts an Nnbrungs- und 

Sliirkungsmittcl stellt. Das Kostritzer Schwarzbier aus der 

Fiirstlichen Brauerei Kostritz, das berufen ist, eine iinmer 

grossereBedeutung unter den arztlich empfohlenen Nnbrangs- 

und Stiirkungsmitteln einzunehmen, erfiillt niieligewiesener- 

massen diese drei Anforderungen in jeder Weise. Sebriilit 

doch u. a. der Chefarzt einer grossen'Kuranstalt folgendes: 

„Dieses Kostritzer Scbwarzbier lernte ieh 

als Niibrmittel kennen, das alien, aucli den 

hQehst gesebraubtesten Anforderungen ent- 

spricht. Immer wurde der gute Gesehmaek 

und die anregeude Wirkung von denKranken 

hervorgehoben. Hober Nahrwert und leielite 

Verdaulieh Ueit sind weitere bervorragende 

Eigensehaften des Bieres 

,,Und sehliesslieb mache ieh uicht nur 
Kranke, sondern aucli Gesunde auf das 
Kostritzer Scbwarzbier aufiiierksam, denn 
ieh kenne kein Getrrink, das bei so viel 
Schmaekhaftigkeit so bervorragende Eigen- 
sehaften in bezug auf Nahrwert und Be- 
kommlichkeit hat." 

Ein Versuch wird das bestatigen. 
Ueberall zu haben. Sonst wende man sich an dio Fiirst- 
Hehe Brauerei Kfistritz, die gern Auskunft wegen be- 

quemsten Bezuges giebt. — Vertreter iiberall gesuolit. 
Exportvertrcter: Sti;ick u. v. Sterncnfels, Ham- 
burg, Sachsenslr. 80. 
SSf Unter st&ndiger Konlrolle des beeideten Nahrungs- 
mittelelieiiiikers Dr. Bcin-Bcrlin. " 



Bei Bestellungen wolle man sich gefl. auf die Anzeigen »■ „Kolonie und Heimat" beziehen. 



Nr. 14 



KOLONIE UND HEIMAT. 



13 



ein Paremann den andern erschlug oder sonst- 
wie totete, dann musste er den Angehorigen 
ein Slihnegeld von 10 Rindern bezahlen, wenn. 
er nicht auch geflotet werden wollte; dieses 
Siihnegeld nun hatte die Mutter den Kindern 
verschaffen wollen.) 

Die Kinder verstanden das Opfer ihrer 
Mutter, verklagten den Hirten, der ihre Mutter 
beimWasserholen erschossen habe, beimHaupt- 
)ing. Dieser verurteilte ihn zur Zahlung eines 
Siihnegeldes von 10 Rindern. So waren die 
Kinder durch den Tod ihrer Mutter reich ge- 
worden und konnten sich mit einem Teil der 
eriialtenen Rinder Frauen kaufen. 



Der Kaufmann und die Afien. 

Ein marokkanischer Kaufmann, der mit einer 
Maultierladung von Taghbuschen (Taghbusch 
heisst der Fes, die marokkanische Kopf- 
bedeckung) im Innern des Landes reiste, wurde 
von einem langandauernden Regen iiberrascht, 
der seine Ware vollig durchnSsste. Als die 
Sonne wieder zum Durchbruch gekommen war, 
machte er einen Rasttag, urn seine Ladung in 
Rune trocknen zu konnen. Am Fusse einer 
steilen Felswand offnete er seine Warenballen, 
breitete alle Taghbusche in der Sonne aus und 
legte sich im Schatten der Felswand schlafen, 
dabei nach mohammedaiiischer Sitte seinen 
eigenen Fes auf dem Kopfe behaltend. Ein 
Rudel Affen hatte vom oberen Rande der Fels- 
wand alle Verrichtungen des Kaufmanns mit 



angesehen, und es war ihnen nicht entgangen. 
dass er selber einen Fes auf dem Kopfe trug, 
Kaum schlief der Kaufmann, so kamen die 
Affen von ihrem Beobachtungsposten herunter, 
setzten sich, ihrem Nachahmungstrieb folgend, 
jeder einen Fes auf und kletterten dann auf 
ihren friilieren Slandort zuriick. Als der Kauf- 
mann erwachte und sab, dass fast seine ganze 
Ladung verloren war, geriet er in grosste Auf- 
regung und tat das, was fast jeder Marokkaner 
in der Verzweiflung zu tun pflegt: er riss 
seinen Fes vom Kopfe und schleuderte ihn 
weit von sich. Gleich darauf hagelten seine 
samtlichen Taghbusche auf ihn nieder. Die 
Affen, die ihn immer noch von der oberen 
Felskante aus beobachteten, ahmten sofort auch 
seine verzweifelten Bewegungen nach und 



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14 



KOLONIE UND HEIMAT. 



Nr. 14 



schleuderten alle fast gleichzeitig ihre Kopf- 
bedeckungen von sich. Sie fielen dem Eigen- 
tttmer direkt vor die Fiisse. Froli dariiber, 
seine Ware wiederbekommen zu haben, packte 
der Kaufmann die Taghbusche zusammen und 
setzte ohne weitere Storung seine Reise fort. 

D. M. K 

* • 

* 

Negerschlauheit. 

Als wir uns zu einem Angriffe auf das Dorf 
Ngang vorbereiteten — berichtet Dr. Zintgraff 
aus seiner Kameruner Forscherzeit — war 
ich erstaunt, unsern christlichen Dolmetscher 
Mujenga mit Kriegsfetischwerk behangt zu 
sehen. Auf meine Frage, warum er so etwas 
tate, versetzte der Schlaue: „Massa, dieser 



Kampf ist allzugross'. Ob Gott wirklich lebt, wer 
kann es genau wissen? Falls er lebt, so muss 
er nach dem Weissen ausschauen, so hat er 
keine Zeit fiir den schwarzen Mann. Wenn er 
mir hilft, gut, so brauche ich keine Medizin; 
kann er mir nicht helfen, so ist die Medizin da!" 
* . * 

Der sprechende Gott. 

Banjangleute raubten — so erzahlt Haupt- 
mann Hutter, ein alter Kameruner — der 
Expeditionskarawane einen Leierkasten. Sie 
betrachteten ihn als einen „sprechenden Gott" 
der Weissen, welcher dieselben auf der Reise 
beschtitzen sollte. Er wurde in einem be- 
sonderen Fetischhauschen untergebracht, und 
nur bei feierlichen Anlassen durlte ein Fetisch- 



mann den eingefangenen Geist ..reden" lassen. 
Von dem Weissen, der den Leierkasten ver- 
loren hat, meinte man, er sei seiner Macht 
beraubt. 





1 

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2 



J^atsel-Scke. 



Gitterratsel. 

Die Buchstaben dieser Fi- 
gur lassen sich so ordnen, 
dass die einander ent- 
sprechenden wagerechten 
und senkrechten Reihen be- 
zeichnen: 

1. Ein nach Ostafrika ge- 
wandertes Volk. 

2. Ein Ausfuhrartikel 
Deutsch-Chinas. 



j Javol hat gesiegl 
[Javol hals vollbi achl 



HippigePrAchf. 



JAVOL 



Dietesleflilfei; 



Kopf- 

ScKvippeu 

Haar- 

Ausfall 



iiitfcaMerKopfj 



isthasslich.... 



Idas 
| Belie j 

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Bei Bestellungen wolle man sich gefl. auf die Anzeigen in ,,Kolonie und tieimat" beziehen. 



Nr. 14 



KOLONIE UND HEIMAT. 



15 



Gesch aftlich as. 



Wir in... III. ii hi. Ill > . 1 1, hi. ii. an/ Scliolt- 
i:mii-l :n ii-,<-il<-. einen lieben Haustreund, hinzuweisen. 
Das vorziigliche Hausfarbemitlel etgnet sich zum Farben 
aller Stoffe, sodass man ganze Kleider aus Wone, Halb- 
wolle, Seide, Baumwolle, Halbleinen bestehend, die mit 
Spitzen oder Bandern besetzt sind, vollkommen wasch- 
ccht farben kann. Die Kleider farben beim Tragen nicht 
ab und konnen in jedem Topf, ohne dass derseibe der 
Verwendung in der Kiiclie verloren gent, gefarbt werden. 
Man kann sich auf diese Weise, da die Farben tinterein- 
ander mischbar sind und sich jede Nuance sofort her- 
stellen lasst, Spitzen, Bander, Besalze auch aus Kunst- 
seide, nach den Kleidern selbst einfarben. Schottland- 
Farbseife ist sehr bilhg, da man fiir 30 Pi eine ganze 
Bluse und fiir 50 Pf. einen Frauenrock farben kann. Jeder 
hiibsclicn Dose liegt eine Gebrauchsanweisung bei. Ich 



nenne hier noch die 16 Farben; 1. creme, 2. schwefelgelb, 
3- kanariengelb, 4. orange, 5. lichtblau, 6. dunkelblau, 7. 
rosa, 8. scharlach, 9. hochrot, 10. rehbraun, 11. dunkel- 
braun, 12 griin, 13. mode, 14. schwarz, 15. pence, 16. rot- 
braun, damit jede der Leserinnen eine Auswahl beim Be- 
zuge vom Drogisten oder direkt aus der Chemischen 
Fabrik Dr. Ed. Arnold, Berlin, Lothringerstr. 41, vor- 
nehmen kann. 

vis I'ol(jc von I ili.'i'niisi reiiguiig des Korpers 
oder des Oeistes siellen sich oft die Spuren friihzeitigen 
Krafteverfalls ein. Der Lebensgenuss wird durch die ver- 
minderte Kraft beeintrachtigt, Missmut und Unzufrieden- 
heit wird eine Folge der Energielosigkeit, und auch ge- 
ringete geschaftliche Leistungsfahigkeit hat dieser traurige 
Zustand im Gefolge. Man vermeide unbedingt alle ge- 
tahrlichen Geheimmiitel, welche den Zustand eher ver- 
schlimmern. Manverwendevielmehreinvertrauenswiirdiges 
Nervenernahrungsmittel wie das Neocithin, welches die 



Nerven nicht aufpeilscht, sondern ernahrt und sich audi 
in schweren Fallen von Neurasthenie glanzend bewahrt 
hat. Neocilhin ist preiswert, angenehm und vollig un- 
schadlich. Eine Gratisprobe sendet die Neocithin- 
Ges. m. b. H., Berlin »W. 61, an unsere Leser, die eine 
Postkarte an die Firma schreiben. 

Wer mi iii-ii Haarwuclis pflegen will, soil darauf 
bedacht sein, nur solche Mittel anzuwenden, die der Ge- 
sundheit nicht schaden. Wer andererseits fiir sein korper- 
liches Wohlbefinden bedacht sein will, soil die Pflege des 
Haarwuchses nicht vernachlassigen. Die altbewahrte, 
durch Tausende von Dankschteiben anerkannte Haar- und 
Bartwuchspomade der Frau Anna Csillag, Berlin 385, 
Krausenstr. 3, ist eins der wenigen Mittel, welche Schon- 
heit und Gesundheit zugleich fordern. Die Csillagsche 
Pomade wird nach wie vor nach den bewahrten Rezepten 
umer Aufsicht der Frau Anna Csil ag selhst hergesteMt 
und erwiibt sich taglich den altbewahrten Rut aufs Neue. 



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Zentralleitung der Depositenkassen: Matierstrasse 28. 

Aktienkapital 200 000 000 Mark 

Reserven 103 699 000. Mark 

Im letzten Jahrzehnt (1899—1908) verteilte Dividenden: 

11, 11, 11, 11, 11, 12, 12, 12, 12, 12%. 

Zweigniederlassunyen : 

Bremen, Briissel, Dresden, Frankfurt a. M., Hamburg, Konstantinopel, 

Leipzig, London, Miinchen, Niirnberg. 

Depositenkassen: Augsburg, Meissen, Wiesbaden. 



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Kurfurstendamm 188-189 „ KL* 

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Bismarckstrasse84-85 „ OP* 



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Wllmersdorf: 

Uhlandstrasse 57 . . Kasse W7* 
Schaperstrasse 1 . . „ BC 

Friedenau: 
Rheinstrasse 17 . . . „ Y* 

Rixdorf: 
Berliner Strasse 107 . „ S 

Weissensee: 
Konig-Chaussee 34 . „ 

Lichtenberg: 
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striellen und Privaten laufende Konten fiir den 

Ueposilen- und Scheck-Verkchr 
und besorgen 

den An- und Verkauf von Werlpapieren, fremden Geld- 

sorten, Schecks und Wechseln auf das Ausland, 
die Ausschreibung von Kreditbriefen, 
die Ausgabe von Welt-Zirkular-Kreditbriefen, zahlbar an 

alien Hauptplatzen der Welt, etwa 1800 Stellen, 
die Diskontierung sowie Einziehung von Wechseln, 
die Aulbewahrung und Verwaltung von Wertpapieren, 
die Versicherung von Wertpapieren gegen Kursverlust im 

Falle der Auslosung, 
die Einziehung der abzutrennenden Coupons. 



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mentsvollstreckungen. 



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Die Stahlkaminem der Depositenkassen stehen unter eigenem 
Verschluss der Mieter und eignen sich zur 

Aufbewahrung von Wertpapieren, Hypotheken - Ookumenten, 
Urkunden, Wertgegenstanden und Schmucksachen. 

Die Vermietung dieser Schrankiiicher eifolgt je nach Wunsch 
auf beliebige Zeit. 

Bedingungen fiir den Depositenverkehr und die Benutzung 
der Stahlkammern nebst Beschreibung der letzteren werden an 
den Schaltern der Kassen ausgehandigt. 

Die Deutsche Bank ist mit ihren samtlichen Zweignieder- 
lassungen und Depositenkassen amtliche Annahmestelle von 
Zahlungen fur Inhaber von Scheck-Konten bei dem Kaiserl. Konigl. 
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Kapital 20 000 000 M. 

Berlin, Hamburg, Buenos Aires, Valpa- 
raiso, Mexiko. 

Deutsch-WestafrikaniSGhe Bank 

Kapital 1000 000 

Berlin, Lome (Togo), Duala (Kamerun). 

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der Dresdner Bank nehmen Auftrage' 
fur die drei Uebersee-Banken entgegen. 



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16 



KOLONIE UND HEIMAT. 



Nr. 14 



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Pramie ..Kolonie und Heimnl" 

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in jeder L*ebensla£e. Von Dr. Franz Albrecht. 
Mit vielen modernen Jllustrationen bekannter Kiinstler. Ganzleinen-Salonband (Lexikonformat). 



Der gate Ton in Ha us und FamUie, das tadellose Bouehinen in dor Gesellachaft und 
in der Ooffentliehkeit, in der Stadt und aul dein Lande, m dor Heimal und in dor Fremde, 
das und alles, was dam it in VorbinJunp: steht, ist der Gegon stand dieses Praohtbuohea, 
nicht zu vorgessen auch die entsprechenden Hinweise fiir den sehriftlichon Verkehr. 
Das Baofa, welches sich in einom hochst voruehmen Gowande prasenliert, ist ein in 
• /iehung niitzhches Prachtwerk allerersten Ranges, das als prakiisches Nach- 
schlagebach jedermaim hocliwillkommen sein wird und in keinor Familie fehlen diiiito. 
DaaAVerk winl als Prftmie zu *m MM — ■ E" r die Leser dor 

dem auss< ist billigcil -C [¥■ •* 1 |i Kolonie und Heimat 
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Bestollungen sind unter Benntzung des nebenstehondon Prilniienscheins oder unter 
IJezugnahme auf dieso Zeitsehrift moglichst umgohend einzusenden an 

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Berlin W. 35. Liitzow-Strasse 40. 

Unsore Effokton-AbtoiluiiLC bei'asst sifih insbosondero mit dom Handel 

in Werten des Kolonialmarktes und vorwandtei Markte. — 

Eingelienue Inform at ionserleiltiiigr- 

Tologr. : Kotohand. Toleph.: Ann VI 1988 u. 2209. 



„Wosson Blut leicht duroh die Adorn rnllt, der ist gewfthnlich 
gesund an Leib und Seolo, dor fiihlt sicb gliicklioh, donn Gesund- 
heit hat ileitorkoit, Lobens- und Arboitslust im Gefoljre," siml 
ein meilizinisclicr fSc.lni I Istollor, Dr. W. Tosrhen. Dagogen ist: 
dor, dessen Blut trago und sebwor zirkuliort, krank an Loib und 
SeolG. Z. II. konnou 



schlechte Vcrdauung, 

Appetitlosigkelt, 

Angstgefiihl, 

leichte Erregbarkeit. 

Mattigkeit, Bleichsucht, 

Energielosigkeit, 

andauernde Kopi- 

schtnerzen, 
Riickenschmerzen, 
Schlaflosigkeit, 
Nachtschweisse, 



kalte Fiisse, 
Hamorrhoiden (goldene 

Ader), 
Beinschaden, Flechten, 
Ausschlage, Pickel, 
Rheumatismus, tiicht, 
Zuckerkrankheit, 
Blutandrang nach dem 

Kopf, 
Katarrhe des Halses, der 

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aui ungosundes Blut, das einor griindliohon Auffrischung und 
Roinigung bedarf, zuruekzufiihron soin. Ist dies der Fall, dann 
heisst es, den Stoffwechsol gehorig anregen, damit die im mi- 
roinen Blute enthaltenen Saibstgifte ausgoscbieden werden und 
das Blut wiedor belilhiet wird, getiiigendon Sauerstoff in sich 
jitit'/unohuion neuo Zellen zu bilden und dio Ansammlung von 
Gitten mit Sichorbeit «u verhindorn 

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und geeignetes Driiparat anerkannt. Es verursacht keinoriei 
unangenobrae Nebenwirkungen, vor allom niomals Diarrhbe, und 
da os in Tablettenform horgesteltt ist, so ist es leicht und boquem 
einzunobnien; auch der schwacliste Kiirper vertriigt es. Wir 
garantieren laut unserem besonderen Garantieschein. 

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schroiben die TJeberzeugung aus, dass sio durch „Renascin w 

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Herausgeber: Eduard Buclimann; verantwortlich fur die Schriltleitung: Rudoll Wagner; fiir den Anzeigenteil: Richard Karte, samtlich in Berlin. 
Verlag kolonialpolitischer Zeitschriften G. m. b. H., Berlin W. 66, Wilhelm-Strasse 45. — Druck: Linden-Uruckerei- u. Verl.-Qes. m. b. H., Berlin SW.tii 



HI. Jahrgang 



Jfachrichtenbeilagc zu „Kolonie imp yeimat" 



Nr. 14 



j^llgemeines. 

Am Hamburgischen Koloniallnstitut hat neu- 
lich die zweite Diplompriifung stattgefunden. 
Alle 13 Priiflinge haben die Prufung bestanden, 
darunter drei mit Auszeichnung. 

Drahtlose Telegraphie mit unseren Kolonien. 
Zur Erganzung der Ausfiihrungen von Haupt- 
mann Bayer in Nr. 11 wird uns geschrieben: 
Behufs Schaffung technischer und praktischer 
Unterlagen fur eine direkte Verbindung der 
Zentralstation fur Funkentelegraphie in Nauen 
bei Berlin mit unserer Kolonie Kamerun sind 
in jiingster Zeit Versuche angestellt worden, 
die ein recht gunstiges Resultat ergeben haben. 
Wenn in Kamerun eine Station von gleicher 
Grossenanordnung wie in 
Nauen aufgestelit wird, 
kann zwischen diesen bei- 
den, ungefahr 5500 Kilo- 
meter entfernten Punkten, 
ein unmittelbarer Verkehr 
hergestellt werden. Die 
Oarantie fur die Sicher- 
heit des Verkehrs ist aller- 
dings an zwei leicht zu 
erfiillende Bedingungen 
geknlipft. Erstens muss in 
Kamerun der Platz so ge- 
wahlt werden, dass sich 
keine hohen bewaldeten 
Berge ift unmittelbarer 
Nahe der Station befin- 
den, die die elektrischen 
Luftwellen ablenken und 
dadurch die Bildung luft- 
elektrischer und atmo- 
spharischer Storungser- 
scheinungen begiinstigen 
konnten. Zweitens muss 
man sich damit begnugen, 
den Verkehr zwischen den 



jfo/oniale Neuigkeiien. 

beiden Stationen auf bestimmte, empirisch 
noch zu ermittelnde Tages- und Nacht- 
stunden zu beschranken, in denen die luft- 
elektrischen Storungen am schwachsten sind 
und die Absorption der elektrischen Luftwellen 
durch Sonnenbestrahlung und Isolierung der 
Luft am geringsten ist. 

Diese Einschrankungen fallen gewiss gegen- 
iiber den grossen wirtschaftlichen und politisch- 
militarischen Vorteilen, welche die Funken- 
telegraphie bietet, nur sehr wenig ins Gewicht. 
Neben den geringen Anlagekosten und der 
billigeren Worttaxe im Vergleich zu den Kabel- 
linien, sind es hauptsSchlich die UnabhSngig- 
keit von fremden Kabellinien und die sichere 
Verbindungs-Mcjglichkeit im Kriegsfall, welche 




Abmarsch zu einer Diamanten-Expedition an der Spencerbucht. 



der drahtlosen Verbindung solche unschatz- 
baren Vorteile beilegt. 

Zudem ist es nicht ohne Bedeutung, dass 
die in der drahtlosen Telegraphie erreichte 
Telegraphier-Geschwindigkeit derjenigen der 
Kabeltelegraphie durchaus nicht nachsteht; es 
diirfte also auch ein starkerer Telegramm- 
Verkehr, als er voriaufig auf der geplanten 
Linie zu erwarten ist, mit Leichtigkeit zu be- 
wSltigen sein. Oe— . 

Osiafrika. 

Rektor Rutz f. Die Schule Deutsch-Ost- 
afrikas betrauert einen ihrer Pioniere, den 
Rektor Rutz, der zuletzt in Kilwa, vorher in 
Tanga, Daressalam und 
Bagamojo fast 14 Jahre 
tatig war. Die Regierungs- 
schule in Bagamojo wurde 
von ihm am 22. Oktober 
1895 als eine der ersten 
eroffnet. Ausserdem hai 
der Verstorbene sich durcli 
Herattsgabe von Lehrmit- 
teln fur Eingeborene ver- 
dient gemacht. Von seinen 
Schriften seien als die 
vorziiglichsten genannt: 
Chuo cha masomo (ein 
KisuaheIiLesebuch),Chuo 
cha kidachi (ein Hilfs- 
buch zur Erlernung der 
deutschen Sprache), K i o n- 
gozi, ein monatlich in der 
Eingeborenensprache er- 
scheinendes Blatt. 

Ein Automobilverkehr 
zwischen der Zentralbahn 
und Nordbahn soil von 
privaten Unternehmern, 
mehreren anwohnenden 



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Das Hotel steht unter porbiinlicher Leitung des Direktor /?. Roanefetd. 



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Mitgeteilt durch: von der Heydt'sches Kolonialkontor G. m. b. H„ Berlin W. 64, Behrenstr. 8. 12. Marz 1910 



% 





1907 
1906 
1905 

1905 

1905 
1890 

1891 
1908 
1905 
1900 
1878 

1885 

1907 
1902 
1908 
1902 
1885 

1886 



1903 

1897 
1899 
1898 



StOck- 
grfisse 

Mark 



1000 
1000 
1000 

100 

1000 
1000 

tOPO 

200 
1000 
1000 

1000 

1000 
100 

1000 
100 

1000 

300 

looo 

1000 
500 
300 
100 

400 
400 
400 
400 



cs 



1.10. 

1. 1. 

1. 4. 

1. 4. 

1. 1. 
1. 1, 

1.10, 

1. 1, 
1. 1 
1. 1 

1. 4 

1. 1 

1. 1 

1. 5, 

1. 5 

1. 1 

1. 1. 



1. 1. 

1. 1. 

1. 1. 

1. 1. 



9 3 

.2 



:>r> 



Afrikaniscbe Kompagnie A.-G. 

Borneo-Kautschuk-Compag. \.-G. 

Bremer Kolonial-Handelsgesellsch.. 
vorm. F. Oloff & Co. Akt.-Ges. 

Centralafrikanische Bergwerksge- 
sellschaft . . 

Centralafrikan. Seengesellschaft . 

China-Export-, Import- u. Bank- 
Compagnle ,. . . 

Chocola Plantagen-Gesellschaft . 

Colmanakop Diamond Shares . . 

Debundseha-Pflanzung . . . . 

Deutsche Agaven-Gesellschaft . . 

Deutsche Handels- u. Plantagen- 
Gesellschaft der Sudsee-Inseln 

Deutsche Colonial-Gesellschaft fur 
Siidwest-Afrika 

Deutsche Kautschuk-Aktien-Ges. . 

Deutsche Samoa-Gesellschaft . . 

Dtsch.SiidseephosphatA.-G.Biem. 

Deutsche Togogesellschaft . . . 

Deutsch-Ostafrikanlsch.Gesellsch. 
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85 



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98 
M 15.- 



125 

116 



Angebot 

% 



90 



60 
80 



121 

M 73.- 
120 
65 

340 

1470 

JO 
210 



124.60 



96 

102 
M 1R- 



1887 

19C. 
1895 
1903 

1908 
1899 
1885 

1906 
1906 



1900 

1902 
1897 
1895 
191)3 
1905 
1897 
1900 
1X98 
1892 
1893 



1897 
1897 



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Mark 



1000 
1000 
1000 
10 000 000 
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200 
500 



500 

100 

1000 



100 

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1000 
5000 
100 
1000 
1000 

£ 1 

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200 



2000 
1000 



1000 
500 



1. 1. 

1. 1. 

1. 1. 

1. 1. 

1. 1. 

1. 7. 

1. 4. 

1. 1. 

1. 1. 



1. 4. 

1. 1. 
1.10. 

1. 1. 

1. 1. 

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Moliwe-Pflanzungs-Gesellschaft . 
Neu-Guinea-Compagnie 

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Ostafrika-Kompagnie 

Ostafrikanische Eisenbahngesell- 

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do. Genussscheine 

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Plantagengesellschaft Ooncepcion 

Rheinische Handel -Plantageages. 

Safata-Samoa-Gesellschaft . . . 

Samoa-Kautschuk-Compagnie . . 

Sigi Pflanzungs-Gesellschaft . 

South African Territories . . . 

South-East Africa 

South West Africa Co 

Usambara Kaffeebaugesellschal't 
Stamm-Anteiie 
do. Vorz.-Anteile. 

Westafrikanische Pflanzungsges. 

Bibundi Anteile 

Westafrikanische Pflanzungs- 
gesellschaft Victoria 

zus. gel. Stamm-Aktien 

do. Vorz.-Aktien 

Westdeutsche Handels- und Plan- 

tagengesellschaft Diisseldorf . 



Nachfrage 



Angebot 



280 


288 


. 2910 


M. 2930 


75 


SO 


92 


95 


72 


77 


109 


113 


S3 


87 


110 


. 


61 


— 


82 


87 


225 


226 


119 


120 


6i £ 


6Vi 


90 


10(5 


40 


— 





30 


33 


38 


105 


— 


13/9 


14/3 


16/9 


17/3 


36/3 


36, 9 


35 


40 


78 


— 


- 


'.IS 


51 




l(i8 


112 


_ 


70 



lelepbon: Amt 1 9229 und 9224. 



Zu jeder Art vou Auskunft ist obenstehendes Bankhaus stets gem bereit. 



Telegraram-Adresse: „Heydtkontor". 



NACHRICHTENBEILAOE ZU KOLONIE UND HEIMAT. 



Mr. 14 



Pflanzern eingerichtet werden. Zu diesem Zweck 
werden zunachst die Strassen von Korogwe 
an der Usambarabahn nach den Ngurubergen 
und von dort nach Kondra-Irangi und weiter 
nach Mpapua an der Zenlralbahn ausgebaut und 
verbessert werden. Wir werden in nSchster 
Nummer auf diesen wichtigen Verkehrsplan 
nSher zuruckkommen. 

Eine Reihe der schonsten Pilanzungen 
Usambaras, so die Riesenplanlagen Lewa der 
ostafrikanischen Kautschuk-Gesellschaft und 
Muhesa des Farmers Zschaetsch, sind zu hohen 
Preisen in den Besitz einer englischen Qesell- 
schaft iibergegangen. Die Pflanzungen sollen 
finanziert und mit grossem Betriebskapitat be- 
wirtschaflet werden. Es ist naturlich schade, 
dass sich trotz langen Suchens in Deutschland 
kein Kapha! zur Finanzierung dieser anerkannt 
guten Unternehmungen gefunden hat. Umso- 
weniger liegt ein Grund vor, iiber die Invertie- 
rung englischen Kapitals in unsrer Kolonie, 
wie dies in einigen BlSttern geschieht, zu 
jammern. Englisches Geld ist besser als gar 
kein Geld. Es gibt noch ein paar aussichts- 
reiche Unternehmungen, die im Werden be- 
griffen sind, die aber nach auslandischem 
Kapital greifen miissen, weil bei uns gegen- 



wartig alle Welt durch die Diamanten fasziniert 
ist und man kein Interesse fur Pflanzungs- 
unternehmungen hat. 



Jfo/onia/e tfapiialanlagen. 

Die Stellungnahme des Reichskolonialamts 
gegeniiber der Deutschen Kolonial-Gesellschaft 
titr Sudwestafrika beschaftigte, wie uns das Bank- 
haus Hch. Emden & Co. berichtet, den Kolonial- 
markt aufs lebhafteste. Es handelt sich bekannt- 
lich urn den Abschluss eines Vertrages, durch 
welchen die Rechte der Deutschen Kolonial- 
Gesellschaft, bezw. der Deutschen Diamant- 
Gesellschaft auf den dauernden Abbau ihrer 
Diamantfelder festgelegt werden sollen. Die 
Ansichten iiber diese Frage spiegelten sich in 
recht lebhaften Kursbewegungen der Anteile 
der Kolonial-Gesellschaft wieder. Die Schwan- 
kungen bewegten sich zwischen 1400 und 1225 
Prozent. Im Einklang damit war auch das 
Interesse flir andere Diamantwerte abge- 
schwScht, obwohl an und fur sich die Rechts- 
streitigkeiten iiber die Kolonial-Gesellschaft 
flir Sudwestafrika diese nicht beriihren und 
man nach den bisher einlaufenden Nachrichten 



das Vertrauen zu dem Diamantreichtum der 
siidwestafrikanischen Felder weiter bewahrt. 
Die Anteile der Vereinigten Diamantminen- 
Gesellschaft Liideritzbucht notierten bei ge- 
ringen UmsStzen etwa 150 bis 155 Prozent, 
German South West Diamond Investment 24 
bis 26 sh., Weiss de Meillon 400 bis 475 Mk., 
Kolmanskoop Diamant- Shares 70 bis 72 Mk. 
Gibeon Schtirf- und Handels-Gesellschafts-An- 
teile wurden mit 90 Prozent angeboten. Eine 
starkere Abschwachung erfuhren die Aktien der 
South African Territories Company, einmal auf 
die Androhung von Steuern seitens der Reichs- 
tagskommission und anderseits auf den Tod des 
Herrn Schlutius - Karow, der bekanntlich im 
Sommer vorigen Jahres durch grosse KSufe 
der Shares und durch die Grundung der Kharas 
Exploration Company zur Erforschung des 
umtangreichen Minengebietes der Territories 
grossen Anteil an der Gesellschaft genommen 
hatte. South West Africa Company -Shares 
wurden bei stillem Geschaft mit etwas iiber 
37 sh, Otavi-Minen und Eisenbahn- Genuss- 
Scheine bei 120— 123 Mk., Kaoko-Land- und 
Minen - Gesellschafts - Anteile bei etwa 92—94 
Prozent umgesetzt. 

Fur Kautschuk-Werte trat unter dem 



Leiden Sie an Husten, Atemnot, Auswurf zShen Schleimes, Stechen auf 
Brust und Riicken, Druck in den Schulterbiaitern, Nachtschweiss, ofter kalten 
Handen und Fiissen, Blutspucken, pfeifenden und schnurrenden GerSuschen 
in der Brust, oft heftigem unregelmSssigen Herzschlag, verbunden mit star- 
kem Angstgefuhl, mangelhaftem Schlaf, schlechter Verdauung etc., so ver- 
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M. 14 



NACHRICHTENBL'ILAGE ZU KOLONIE UND HEIMAT. 



Eintluss der grossen Aufwarts- 
bewegung von Londoner Kaut- 
schukwerten grossereKauflust 
hervor und die deutsch-kolo- 
nialen Kautschukwerte erfuh- 
ren nach langerer Zeit einige 
Kureerhohungen; so waren 
Afrikanische Kompanie von 
84— 100 Proz. heraufgehandelt, 
Kamerun-Kautschuk wurden 
mit 76 Proz. gesucht, Moliwe 
mit 84 Proz., Deutsche Kame- 
run mit etwa48Proz.,Deutsche 
Kautschuk bis 70 Proz., Kaut- 
schuk-Pflanzung Meanja bis 
68 Proz., Borneo Kautschuk bis 
83 Proz. Von ostafrikanischen 
Qesellschaften trat namentlich 
Nachfrage ein filr Sigipflan- 
zung-Anteile bis 108Prozent, 
Deutsch-Ostaf rikanische Kaut- 
schuk bis 112 Proz., Deutsch- 
Ostafrikanische Plantagen - 
Vorzujs- Anteile bis 70 Proz. 
Von anderen Werten waren 
Westafrikanische Pflanzungs- 
gesellschafts-Vorzugs -Anteile 
..Victoria" mit 114 Proz. in 
Nachfrage, dagegen die An- 
teile der Westafrikanischen 




Lager eines Diamantensuchers in der Spencerbucht. 



Pflanzungs - Gesellschaft Bi- 
bundi bis 99 Proz. angeboten. 
Grossere UmsStze erfolgten 
in den Anteilen der Kironda- 
Goldminen - Gesellschaft, die 
auf die Nachricht einer Januar- 
Ausbeute von 60000 Mark 
Gold bis auf 1 12 Proz. stiegen. 

Von den Unternehmungen 
der SUdseeinseln erfuhren 
die Jaluit-Gesellschaft und die 
Deutsche Handels- und Plan- 
tagen-Gesellschaft der SUd- 
seeinseln Preiserh8hungen. 
Auch fiir Neu-Guinea-Vor- 
zugs- Anteile wurden 111 Proz. 
geboten, Stamm-Anteile wur- 
den mit58— 61 Proz. umgesetzt. 

FOr Pacific-Phosphate-Com- 
pany-Shares wurden Preise 
von 6 3 / 8 bis 6 5 /a Lstr. genannt. 
Deutsche Sttdseephosphat- 
Aktien wurden mit 204 Proz. 
angeboten, Samoa-Kautschuk 
mit 39 Proz., Safata-Samoa 
mit 32 Proz., Deutsche Samoa 
mit 51 Prozent. 

Von anderen Werten waren 
South East Africa Company- 
Shares mit 18/6 sh. angeboten, 




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Krankheit bezeichnet. 

Die Schwerhorigen werden wieder horend. 
Nicht mehr brauchen Schwerhorige jenen durch ihr 
Leiden hervorgerufenen gespannten, schwermntigenGesichts- 
ausdtuck zu haben, nicht mehr brauchen sie sich selbst 
und ihren Nachsten zur Last zu fallen. Sie brauchen sich 
nicht mehr den Kosten und Schmerzen einer immcrhin ge- 
fahrlichen Operation zu unterzieben, nicht wertlose Heil- 
methoden oder umstandliche Apparate anzuwenden. 
Althergebrachte Vorurteile und eingesessene falsche Ansichten werden hinweggefegt. 
Die wunderbare Entdeckung ermoglicht es den Leidenden, sich 6elbst schnell una sicher 
in ihrem eigenen Heim zu heilen, ohne den Arzt rufen zu mfissen, oder einen be- 
sonderen Apparat zu tragen. 

Die neueste Nummer der „Otologischen Revue" enthalt eina ausfnhrliche Beschreibung 
der Behandlungsmethode und wird eine Kopie davon gratis und franko an irgend 
einen Leser, der seinen Namen und Adresse angibt, zugesandt. (Eine 10 Pfg-Post- 
karte genugt. Fiir Briefe betrSgt das Porto 20 Pfg.) Zu richten an die Herausgeber: 

The Aural Institute, 63. Craven House, Kingsway, London, England. 



Bei Bestel unyen wolle man sich gefl. auf die Anzeigen in „Kolonie und Heimat" beziehen. 



NACHKICHTENBIIILAGE ZU KOLONIE UND HEIMAT. 



Nr. 



British Central Africa Company-Shares mit 4 sh., 
Deutsche Ophir-Anteile mit 195 Prozent. 



fur die Aklien Nr. 1-P50 (Gewinnanteilschein Nr. 3) je 
60.— Mk., fur die Aktien Nr. 1251—1850 (Ciewinnantcil- 
schein Nr. 2) je 56 25 Mk.. 



Williams. Ii. Koinpnnle A.-G. *u Merlin. 

Das dritte Qeschaftsjahr der Gesellschaft, welches mil 
dem 30. September 1909 abgelaufen ist, war ein gutes. 
Trotz des aus dem vorigen Jahre iibernommenen Verlustes 
von 98650.89 Mk. wurde ein buchmassiger Qewinn von 
'^59428.0) Mk. crzielt, der zur Verteilung einer Dividende 
von 6 Proz. beniitzt werden soil. 

Im Bericht vom Jahre 1907/08 war gesagt, dass fur 
das dritte Geschansjahr die ailgemeine, wirtschafiliche 
Depression uberwunden erscheine, und dass die Aussichten 
aut Beiestigung des Kautschukmarktes nicht ungiinstig 
seien. Die Erfolge gaben dieser Ansicht recht. Wenn 
auch die Stabilitat noch viel zu wiinschen iibrig liess und 
die Preise grossen Schwankungen unterworfen waren, so 
' bewies der Markt doch eine steigende Tendenz. Und 
wenn der diesjahrige Durchschnittspreis der verschiedenen 
Kautschuksorten auch nicht ganz die Hohe des Jahres 1907 
erreichte, so konnte doch durch weileihin gesteigerte Aus- 
luhrmengen der Fehlbetrag nicht nur ausgeglichen, sondern 
durch den vermehrten Umsatz, sogar ein griisserer Ver- 
dienst erzielt werden. Die diesjahrige Ausfuhrziffer an 
(lummi war um 22 Proz. holier als die des vorigen 
Oeschaftsjahres. 

Eine Vermehrung der Nebenfaktoreien der Gesellschaft 
i'm Innern des Landes hat nicht staltgefunden. Einzeme 
Posten, die nicht rentabel erschienen, wurden aulgehoben 
und in ertragreichere Gegenden verlegt. Inzwischen hat 
die Gesellschaft in Duala an giinstig gelegener Stelle die 
erste Apotheke in der Kolonie errichiet, die in Duala 
investierten Kapitalien sind aber noch ohne Einfluss auf 
die Resultate des dritten Geschaftsjahres geblieben. Die 
Apotheke wird sich aber zweifeiios zu einem lukrativen 
Neenbetrieb der Gesellschaft gestalten. Ausser der 
Apotheke wird noch ein Verkaufsgeschaft fiir Europaer 
und Schwarze, eine Buchhandlung und eine Waschanstalt 
eingerichtet. 

Zur Erlauferung der Biianz und des Gewinn- und 
Verlust-Konto.; ist zu bemerken, dass das Gewinn- und 
Verlust-Konto einen Ueberschuss der Aktiva iiber die 
Passiva in Hohe von 259428.05 Mk. ergibt. 

Hieran parlizipieren die Aktien zeitlich in folgender 

Weise: Die alten Aktien Nr. 1—1250 in voller Hohe auf 

12 Monate, die neuen Aktien Nr. 1251—1850 mit 75 Proz. 

. 750.— Mk. pro Aktie auf 12 Monate, mit 25 Proz. = 

250 Mk. pro Aktie auf 9 Monate. 

Der Gewinn soil, wie folgt, verteilt werden: 5 Proz. 
fiir den gesetzlichen Reservefonds 7 533.36 Mk., 5 Proz. 
Dividende auf 1850000.— Mk. 90625.— Mk., Tantieme fiir 
den Aufsichtsrat und Vorstand 6563.62 Mk., 1 Proz. Super- 
Dividende 18125.— Mk., Vortrag auf neue Rechnung 
27820 30 Mk. 

Die Gewinnanteilscheine wurden dtmnach betrsgen 



Vom kolonialen fiuchertisch. 

Die deutsche Prau In SUdwestalrlka. Ein Heltrag zur 
Frauenfrage in unsern Kolonien. Von Clara Brockmann. 
Berlin 1910. Verlag von E. S. Mittler & Sohn. Preis 1 Mk. 
Unsre Milarbeiterin Clara Brockmann hat ihre da und 
dort, u. a. in „Kolonie und Heimat" veroffentlichten 
Stimmungsbilder aus Sudwesi und ihre Vortrage, die sie im 
Lauf des Winters fiir den kolonialen Frauenbund gehaiten 
hat, zur vorliegenden kleinen Schrift zusammengefasst. 
Diese bildet ein recht praktisches und nebenbei unter- 
haltendes Orientierungsmittel iiber die siidwestatiikanische 
Frauenfrage. Alle fiir die deutsche Frau in Betracht 
kommenden Berufsarten sind darin in kurzen aber meist 
recht treffenden Worten besprochen. Neben dem Haupt- 
berul der Frau, dem der Gattin und Mutter, sind nament- 
lich auch die Aussichten der verschiedenen fiir Frauen in 
Betracht kommenden Broterwerbe erortert, Man lernt 
aus ihren Schilderungen, was der Frau in Siidwest als 
Hausdame, als Lehrerin, Erzieherin, Krankenpflegerin, 
Schneiderin, Dienstmidchen usw. wartet, und wie sich 
das tat;liche Leben der einzelnen Kategorie abwickelt. 
Daian kniipfen sich Jtllerhand praktische Ratschlage fiir 
Kiiche und Keller, Mode, Gesundheitspflege, Ausreise usw. 
Den Schluss der lesenswerten Schrift bildet ein Mahnwort 
an die deutsche Frau, mittelbar Oder unmittelbar mitzu- 
wirken an dem Siedlungsweik in Deutsch-Siidwest. 
» , * 

Neu eingegangene Biicher, deten Bcsprechung nach 
Massgabe des vorhandenen Raums vorbehalten bleibt: 

306. JShlinger, Otto: Die wlrtschafiliche Bedeutung 
unserer Kolonien. Sechs Vorlesungen fiir Kaufleute. 
Verlag Dietrich Reimer. Preis 2 Mk. 

307. Der Tropenwirt. Landwirt. Kalender fiir die Tropen. 
Herausgegeben von Dr. S. Soskin. 1910. Hinstorff- 
sche Verlaasbuchhandlung, Wismar i. M. Preis 3 Mk. 

308. Snnilfils llt-i'iclit iiber die kalserllche Schutztruppe 
fiir SUdwestafrlka wiihrend dea Herero- und Hotten- 
totten-Aufstandea fiir die Zeit vom I. Januar 1004 
big 31. Miirz 1007. Bearbeitet im Kommando der 
Schutztruppen im Reichs-Kolonialamt. Erster Band. 
Verlag E. S. Mittler & Sohn, Berlin. Preis 12 Mk., 
geb. 13,50 Mk. 

309. Andre, Dr. It.: Die Kechtsverhaitnisse im Pomona- 
Qebiet in Siidwestafrika. Berlin 1910. Verlag von 
Dielrich Reimer. Preis 2 Mk. 

310. Morel, E. I).: Die Zukunft dea Belglschen Congo. 
Verlag Dietrich Reimer, Berlin 1910. Preis 1 Mk. 

311. Deutach-Sildweatafrtka. Amtlicher Ratgeber fiir Aus- 
wanderer. Verlag Dietrich Reimer, Berlin 1910. Preis 
I Mark. 



312. Weinheime r, Hermann: Zwel Schwestern. Ein 
Roman aus Siidamerikas Gegenwart. Xenien-Verlag, 
Leipzig. Geheftet 2 Mk., in Seidenleinen 3 Mk. 

313. Kobner, Dr. und Gerstmeyer: Die deutsche 
Kolonial - Qesetzgebung. Sammlung der auf die 
deutschen Schutzgebiete beziiglichen Gesetze, Ver- 
ordnungen etc. Verlag E. S. Mittler und Sohn, Berlin. 
Preis 15 Mk., geb. 17 Mk. 



D fyiefkasten, Q 



Wir bilien unsre Leser, alien Anfragen, die brieflich 

beantwortet werden sollen, das Riickporto beizufiigen. 

Anfragen ohne Namen konnen nicht berticksichtigt 

werden. 



Theologe. H. P. Oppem. In unseren Kolonien sind 
vorlaufig nur einige wenige Stellungen liir evangelische 
Theologen zu vergeben. Soweit wir orientiert sind, sind 
die Gehaltsverhaltnisse in diesen Stellungen ganz gut. 
Kenntnis der englischen Sprache ist niitzlich. Bis Sie 
soweit sind, kann sich aber. besonders in Siidwestafrika. 
vieles geandert haben und wahrscheinlich noch neue 
Stellen geschaffen sein. 



firiefwechsel und Tauschverkehr. 



Die Einfiigung des Namens und der Adresse in dieser 

Rubrik kostet 50 Pf. fiir jede Aufnahme. Der Betrag 

ist voihcr an die Geschaltssielle unsrer Zeitschrilt 

einzusenden. 



Ansichtskarten tauschen mit Deutschen in alien unsern 
Kolonien: Josef Kobale, Weinhandier, Miinchen, Kumfard- 
strasse 4. — Karl Stappenbeck, Berlin, Klosieistr. 46. 

Ansichtskarten-, Briefmarkentausch und Briel- 
wechgel mit Deutschen in unsern Kolonien wiinschl: 
H. Pudritzki, Dresden 4. 

Briefwechsel und Anslchtskartentausch mit Deut- 
schen in den Kolonien wiinschen: A. O. Schumann, Lud- 
wigshafen a. Rh., Bahnhofplatz 3. — Erich Schickor. 
Lowenberg (Schles.), Uoldbergerstr. 151 a. 

Briefwechael mit Dame in Keetmanshoop sucht ge- 
bildete junge Dame. Frau Ch. Stieber, Stettin, Kaiser 
Wilhelmstr. 23. 

Briefwechael mit jung. Deutschen in unsern Kolonien 
wiinscht: Walter Schnell, Stuttgart, Reinsburgstr. 70. 

Deutsche Kolonlalmarken wiinsche ich gegen Siegel- 
marken zu erhalten: „Villa Erika", Rudolstadt, Thiiringen. 

Schmetterilnge und lebende Puppen aus alien 
Kolonial gebieten tauscht und kauft eventl. W. Lulkemeyer, 
Koburg. 



^ffjt a a und franko erha.lt ein jeder Inter- 

|T||AXg ^& essent cine l'robeilose des seit fiber 
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^gfl ft Ck ft L^X Kindermehles, welches vollrahmige 
^■^ • " • ™^»* und keimfreie Alpenmilch enthalt 
und, mit Wasser gekocht, eine schmackhafte, kraftigende 
und sehr leicht verdauliche Nahrung ergibt. Bester Schutz 
gegen VerdauungsstSrungen. Beseitigt die so hauiig auftreten- 
den Brechdurchfalle, Diarrhoen, Darmkatarrhe und leistet 
als Erankenkost und StarkungsmitteJ fur schwachliche 
Kinder, Magenkranke und Greise hervorragende 
Dienste. Jeder Probesendung wird eine illustr. Broschiire 

beigefiigt. Man schreibe an die: 
Nestle's Kindermehl G.m.b.H., Berlin S.42, Luckauerstr.il. 



Stellen -Gesuche J 



.liiim<-r krifii^d Mann 

80 Jahre alt, zurzeit Gefangen-Auf- 
seher, sucht Stellung als Aufsohor boi 
i finer Farm otler bei einor Gesellschaft. 
Oersolbe war 100G und 1907 bei der 
Kaisorl. Schntztrnppo und ist mit den 
afrikanisehen Vorhaltnissen vertraut. 
Offerte Hauptpostlagernd M. Glad bach, 
unter A. Nr. 2244. ___^_ 



Afrika-ltrieger, 

An fang 30er (unvorheiraiet), 5 Jahre 
gadient, im Besitzola Militarzeugnisso 
und Roferenzen, sucht Stollung gleich 
uelcher Art in Siidwestafrika odor 
itndern deutschen Kolonie far sofort 
odor spiiter. Sucliender wiirde eventl. 
die Koston der TJoberfahrt selbsttragen. 
Auch ware er genoigt, mit einer Fa- 
mine nach Siidwestafrika auszuwandern, 
um ihr dort mit Rat und Tat zur Seite 
zu stolen. Gefl. Angeboto untor 
B 300 an die Goschiiftsst. d. Bl erbet. 



l>iploi»at 

zurzeit Berlin, 40, evangelisch, reich, 
wiinscht Annahorung zwecks Heirat an 
hiibsche, hauslich erzogene Danio von 
gutem Adol (christhch, blond, mittel- 
gross, otwa 25 bis 30 Jahre alt) in 
entsprechenden Verhaltnissen durch 
Vermittelung von Verwandten. Zu- 
scliriften, wenn miiglich mit Bild, sub 
it. V. 4312, Exp. Berliner Tage- 
blatt, Berlin W. 35. 



H 



i<'n^r«»ii^-i;ss**iir„ extra stark, 
keino Ilausierwaro. HO FI. 6 Mk. 
Chem. Laborat. F. Gotthart, Leipzig. 



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Sff>A St nor M. «.-, IOOO St. mir M.12-. 
COOO St. nur M.4S.-. 40 altdeutich. M 1.75, 
40 dautache Kolon, 3.-.10O deutsche Kolon.18. -j 
lOOjiBlhf Oberust.SO. 390 selt. Ubanea 8.73. 

300 Europa >.-. 600 Europa 7.50). 

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Krankheiten wie Rheumatismus, Gicht, Ischias usw. 
sind die direkten Folgen einer iiberschtissigen, im Blute 
enthaltenen HarnsSure, die sich in Form von feinen 
Kristallchen in den Knochen, den Gelenken und den 
Muskeln ausscheidet und ablagert und dort die quSlen- 
den Schmerzen hervorruft. Professor Tissander, einer 
der hervorragendsten Spezialisten auf diesem Gebiete, 
hat nach langjahrigen Studien und Untersuchungen end- 
lich ein grossartig wirkendes Gegenmittel gefunden, 
welches diesen Giftstoff gSnzlich aus dem menschlichen 
I" K8rper enifernt 

Eine sofortige Linderniig 

der Schmerzen erzielt man durch die Anwendung dieses 
Mittels, und hat dabei noch die Gewissheit, dass das Leiden dadurch schliesslich 
vollstandig und griindlich geheilt wird. 

Es sei deshalb jeder, der an einer dieser Krankheiten leidet, aufgefordert, 

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und auf unser Risiko hin, einen Versuch mit dieser neuen Heilmethode zu machen. 

Schreiben Sie heute noch (eine 10 Pfg. Postkarte geniigt) an die alleinigen 
Vertreter: 

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damit Sie umgehend die Gratis-Probebehandlung zugeschickt erhalten. 

Frau Jakob Andna, Obenheim, Kreis Erstein, Schloss, schreibt: „Ich litt 
seit 14 Jahren an chronischer Gicht und an Rheumatismus. Mein linkes Knie 
war mit der Zeit so steif geworden, dass ich kaum noch gehen konnte. Ihr 
Mittel brachte mir sofortige Linderung, und seit ich dasselbe anwende, habe ich 
keine Schmerzen mehr. Ich werde cs gern jedem Leidenden empfehlen." 
(Das Briefporto nach England betragt 20 Pfg.) 




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