Skip to main content

Full text of ""

See other formats


THE 

UNIVERSITY 

OF CHICAGO 

LIBRARY 



KONIGLICHE MUSEEN ZU BERLIN 



DAS PANTHEON 



DES 



TSCHANGTSCHA HUTUKTU 



EIN BEITRAG ZUR ICONOGRAPHIE DES LAMAISMUS 



VON 



PROFESSOR EUGEN PANDER 

Tf 



HERAUSGEGEBEN UNO MIT INHALTSVERZEICHNISSEN VERSEHEN 



i 
VON 



ALBERT GRUNWEDEL 



SONDERABZUG 

DER 

VEROFFENTLICHUNGEN AUS DEM KONIGLICHEN MUSEUM FUR VOLKERKUNDE 

I. 2/3. 



BERLIN 

VERLAG VON W. SPEMANN 
iSgo 



Das Pantheon des Tschangtscha Hutuktu. 

Von EUGEN PANDER, Professor an dor Universitat zu Peking. 

Der Tschangtscha Hutuktu (tib.: ICang-skya Hu-t c og-t c u, Gross-Lama von Peking) hat um 
das Jahr 1800 ein Btichlein 1 ) herausgegeben, das auf hundert Seiten die Bildnisse und tibetischen Namen 
von dreihundert der wichtigsten und popularsten Heiligen und Gb'tter-) der lamaischen Kirche enthalt. 
Zufallig entdeckte ich im Yung-huo-kung (,,Tempel des ewigen Friedens") zu Peking ein Exemplar 
dieses. Blichleins, in vvelchem ein gelehrter Lama (mK c an-po: Professor) auch noch die chinesischen 
und mandschurischen Bezeichnungen beigeschrieben hatte. Die mandschurischen Namen stellten 
sich als blosse Umschriften des chinesischen Textes heraus ; letzterer envies sich aber als Uberaus 
wichtig bei der Bestimmung mancher Gottheiten. Es handelte sich nur noch darum, die Sanskrit-Namen 
und eine kurze Erlauterung, nebst Hinweis etwa vorhandener Literatur, beizufligen, um die Ver- 
b'ffentlichung des Biichleins als ein flir das Studium des lamaischen Buddhismus vielleicht envtinschtes 
und ntitzliches Hilfsmittel zu rechtfertigen. 

Es sei mir gestattet, an dieser Stelle Herrn Dr. Grlinwedel, Direktorialassistent des Kgl. Museums 
flir Volkerkunde, meinen Dank auszusprechen, der mich durch seine Kenntniss des Sanskrit und der 
tibetischen Sprache, sowie Belesenheit in der lamaischen Literatur bei dieser Arbeit aufs Liebens- 
wllrdigste mit Rat und That unterstlitzt hat. 3 ) 

Es ertibrigt noch, vorauszuschicken, dass die Lamas ihre Gottheiten in folgende acht Klassen 
einteilen: 

1. Lamas (tib.: bLa-ma). Wer mit dem Geiste des Buddhismus vertraut ist, wird sich nicht 
wundern, dass der Heilige einen Rang vor den Gottern einnimmt. bLa-ma (Skt. Guru) bedeutet im 
Tibetischen ,,der Hohe, der Erhabene" und ist ein Titel, der nur kanonisirten Kirchcnlehrern ersten 
Ranges, Heiligen und Inkarnationen (Avatara) gebiihrt. Der gewb'hnliche Priester wird mit ,,Lama" 
nur par courtoisie angeredet. Unter den Lamas steht obenan Cakyamuni; obgleich er die Buddha- 
Wllrde erlangt und ins Nirvana eingegangen ist, glauben die Lamas doch, dass, bis zum Erscheinen 
Maitreya^s, Cakyamuni noch die heilige Lehre beschlitze und, sobald dieser Gefahr droht, gewisse 
grosse Kirchcnlehrer inspirire oder sich gar in denselben inkarnire. Zu den letzteren werden gerechnet 
Nagarjuna 4 ), Begrunder des Mahayana-Systems (Blatt 2), Atisha, der den von Kb'nig Langdarma 
(gLang-dar-ma) '-) in Tibet ausgerotteten Buddhismus \vieder herstellte (Blatt 10) und Tsong-k c a-pa, 
der grosse lamaische Reformator") (Blatt 14). 

2. Yi-dam r ) oder Schutzgottheiten. Ein jeder Larna wiihlt sich unter den Yi-dam einen 
oder auch mehrere als specielle Schutzgotter aus. Zu den Yi-dam gehb'ren die Dhyani-Buddhas 
(BJatt 19, 20) und mehrere Gottheiten civaischen Ursprungs (Blalt 21 24). Die Yi-dam werden meistens 
in Umarmung mit ihrer Yum (Skt. Matrika oder Cakti) 8 ) abgebildet. Diese Stellung heisst Yab-yum 
'k c yud-pa (der Vater die Mutter umarmend). 



') [Vermulhlich dasselbe Buch, welches in J. J. Schmidt und O. Boclitlingk's Verzeichniss der Tibet. Handschriften und 
Holzdrucke im As. Mus. der K. Russ. Ac., No. 332 und 333, erwahnt ist. Das mir vorliegende Exemplar hat eine Einleitung auf 
achtzclm Seiten in tibetischcr und mongolischcr Sprache, dcsscn Inhalt kaum mehr bcsagt, als dass der ICang-skya-rol-pa'i 
rdo-rje (vergl. No. 53) die Herstelhing der Bilder veranlasst hat. Die Rcilienfolge der Abgebildetcn ist im Text: die Schaaren 
(gana) der bla-ma, yi-dam, sangs-rgyas (buddha), byang-scms (bodhisatva), njan (fur njan-t'os cravaka), rang (fiir 
rang-sangs-rgyas pratjckabuddha), ferner die dpa'-bo (ciira), die mk'a''-''gro (dukini), die c'os-skyong und c'os-srung 
(dharmapala). Die bei Schiefner als Titel aufgefiihrte Stelle steht auf Bl. 8b bis (ja, doch steht im Holzdruck statt tsad-pa deutlich 
tsang-ba zu lescn.] Gr. 

' J ) Vergl. E. Pander, Das lamaische Pantheon, in der Berliner Zeitschrift fiir Ethnologic, 1889, Heft 2. 

3 ) Die von mir herriihrenden Zusatze sind mit [ ] bczeichnet. Gr. 

J ) JASB. 51. i. 115 If. 

'>) KQppen II, 726. 

(1 ) Koppen II, 10819. 

7 ) Vergl. Jaschke s. v. yi-dam; ZE. 21. Jg. 1889, 45. 

8 ) [Entspricht eigentlich dem tib. Nus-ma Ka. 5. 10.] 

Vcroffcntlicliungen. I. 2/3. J 



46 



DAS PANTHEON DES TSCHANGTSCHA HUTUKTU. 



3. Buddhas (Sangs-rgyas). Die Buddhas sind, mit Ausnahme des Cakyamuni, sammtlich imagi- 
niiren, mythologischen Ursprungs; z. B. die Buddhas der Beichte der WLinsche (Bl. 3345); die 
Buddhas der Medizin (Bl. 46 48). Dazu kommen noch die tausend Buddhas des verflossenen Kalpa, 
die drei Buddhas, die in diesem Kalpa vor Cakyamuni erschienen sind u. s. w. 

4. Bodhisatvas, tib.: Byang-ti'ub-sems-dpa 7 (Bl. 49 52). Auch die Bodhisatvas sind sammtlich 
mythologischen Ursprungs. Die Zahl derjenigen, welche Verehrung geniessen, ist jedoch verhaltniss- 
massig gering. 

5. DakinTs 1 ), tib.: mKV-"gro-ma-) (Bl. 63, 75, 76). Die Dakints (Luftgottinnen) sind weibliche 
Genien ivaischen Charakters; sie werden gewohnlich nackt und in den sonderbarsten Stellungen ab- 
gebildet. Aus ihnen sollen sich die Yum der Yi-dam und C c os-skyong rekrutiren. Sie sind der Schrecken 
der bosen Da'monen und Schutzgeister der glaubigen Menschheit. Desshalb spielen sie eine ahnliche 
Rolle, wie die 

6. c os-skyong (skt. Dharmapala ,,Defensores fidei"), auch Drag-g3ed ,,schreckliche Henker" 
genannt. Die Drag-gsed sind die Exekutoren des Willens der Yi-dam. Gleich den Ubrigen givaischen 
Gottheiten unter den Yi-dam und mKV-'gro werden sie mit Kronen und Halsgeha'ngen aus mensch- 
lichen Kopfen oder Schadeln abgebildet. Ihre Kleidung besteht oft nur aus einer frisch geschundenen 
Thier- oder Menschenhaut; sie fressen Herzen und saufen Blut aus Schiidelschalen (Kapala, tib.: T c od- 
k c rag); manche von ihnen zerreissen menschenahnliche Wesen oder zermalmen solche unter ihren 
Flissen. Schlangen kriechen in ihre Mauler oder winden sich um ihren Leib. Die meisten von ihnen 
haben zahlreiche Arme und Beine und mehrere Kopfe. Auf der Stirn haben sie, gleich den Yi-dam 
und mK c a^gro, ein drittes Auge, das Ses-rab-spyan (Auge der Weisheit). Die Drag-gsed und mR'a^gro 
sind, zusammen mit ihren Herren unter den Yi-dam, zum Buddhismus bekehrt worden und figuriren 
nun als die eifrigsten streitbaren Beschlitzer der lamaischen Lehre. Ihr schreckliches Aussehen ist eine 
blosse Maske, die Furcht und Entsetzen unter den bosen, der Lehre feindlichen Damonen (bDud, 
bTsan, 'Dre") verbreiten soil. Selbstverstandlich werden nur diese letzteren von ihnen verfolgt, gefangen 
und geschunden; der glaubigen Menschheit aber sind sie ein Segen. Auch einige Drag-gsed werden in 
Umarmung mit einer Yum abgebildet (Bl. 6668, 71 74, 7781, 85 go). 

7. Yul-lha, lokale Gottheiten, meist schamanischen [oder brahmanischen] Ursprungs. Die 
kLu-rgyal, Skt. Nagaraja (Bl. 97), gehoren z. B. zu dieser Klasse. 

8. Sa-bdag [Skt.: Kshitipati ')], im Chinesischen T c u-ti-ye, lokale Gottheiten, gleichfalls schama- 
nischen Ursprungs. Jedes Hausthor, jeder Brunnen, jeder Baum u. s. w. hat seinen Sa-bdag. Zu 
dieser Klasse werden Ubrigens auch die vier Cakravartis (Bl. 94, 95) gerechnet, deren Kolossal-Statuen 
in keiner Eintrittshalle eines grosseren Tempels fehlen dlirfen. 

Abklirzungen: 

ASWI: Archaeological Survey of Western India. 

BAc. Ptsbg.: Bulletin de la Classe hist, philol. de TAcademie de St. Pe'tersbourg. 

Eitel: Eitel, Handbook of Chinese Buddhism., Lond. 1888, 2. ed. 

JASB: Journal of the Royal Asiatic Society of Bengal. 

Jaschke: Jaschke, Tibet.-English. Dictionary, Lond. 1882. 

[Ka: Kalacakratantraraja, Handschr. aus dem Nachlasse des Akademikers Schiefner.] 

Kb'ppen: Koppen, Die Religion des Buddha, Berlin 1807. 

OM.: Original-Mittheilungen aus der Ethnolog. Abtheilung des KOnigl. Museums fur Volkerkunde zu Berlin. 

Posd.: Posdnejeff, Skizzen aus dem lamaischen Klosterleben (Russisch), Zapiski, 16, 1887. 

[Sadh.: Sadhanamala, Handschr. aus dem Nachlasse des Akademikers Schiefner.] 

Schl.: Schlagintweit, Buddhism in Tibet, mit Atlas, Leipzig und London 1868 (bez. mit Schl. All.). 

Ta: Taranatha's Geschichte des Buddhismus in Indien, libers, u. herausgeg. v. A. Schiefner, St. Petersbg. 1869. 

Ta. Nchtg.: Nachtrag z. Von, Schiefner's Uebersetzung der Vorrede Wassiljeff's zu dessen russischer Ueber- 

setzung, ebendas. 1869. 

Wass.: Wassiljeflj Der Buddhismus, St. Petersburg i8Go. 
7.E.: Zeitschrift fur Ethnologic. Die Redaction dieser Zeitschrift, das Organ der Berliner Gesellschaft fljr 

Anthropologie, Ethnologic und Urgeschichte hat eine Anzahl Abbildungen in liebenswlirdigster 

Weise zur Verfugung gestellt. 



') Audi Yogini, tib. rNal-'byor-ma. 

-) Vcrgl. KOppen II, .14 ft. ,,die in der Luft gclicndcn". 

'') Vcrgl. Jasclike S. 269, 284, 434. 

J ) [Ki. 5- 257.] 



DAS PANTHEON DES TSCHANGTSCHA HUTUKTU. 



47 



1. rJe-btsun Byams-pa (der ehrwtirdige Liebevolle). i. Blatt. 

Sanskrit: Maitreya. 

Chinesisch: R'i'-pi Mi-leh (der zweiarmige Maitreya). 

In diesem Fallc heisst er zweiarmig, da es auch vier- und mehrarmige Maitreyas giebt. Uebrigens 
erscheinen Maitreya und Manjughosha auf dem i. Bl. nur als Nebenfiguren zu dem den Ehrenplatz in 
der Mitte einnehmenden Cakyamuni Buddha. Ihre Bildnisse linden sich spater nochmals unter den- 
jenigen der Bodhisatvas (auf Bl. 5i und 49, No. i5i und No. 145), an welcher Stelle Genaueres Uber sie 
folgen soil. 

Abgebildet, wie auf S. 55 oben, doch nicht auf europa'ische Weise sitzend. Auf den Lotus- 
blumen ist links das Rad, rechts das Weihwassergefass. 

2. rGyal-ba Sa-kya-fub-pa (der siegreiche Cakya, der Gewaltige), Begrlinder des Buddhismus. 

Sanskrit: Cakyamuni. 

Chinesisch: Sa-lda-mu-ni fuh (Cakyamuni Buddha). 

In den Tempeln befindet sich Cakyamuni's Bildniss gewShnlich in Gesellschaft derjenigen Kacyapa's 
(tib.: 'Od-srung) seines letzten Vorgangers und Maitreya's des buddhistischen Messias, seines 
Nachtolgers. In diesem Falle wird Maitreya nicht als Bodhisatva, sondern als vollendeter Buddha 
abgebildet; diese berllhmteste buddhistische Trias heisst im Tibetischen Dus-gsum (gyi) sangs-rgyas 
(die Buddhas der drei Zeiten), im Chinesischen San-pao-fuh (die drei kostbaren Buddhas). Abgebildet, 
wie auf dem Bilde S. 5i oben, doch mit dem Patra in der linken Hand. 

3. rJe-btsun Mam-pa"i-dbyangs. 

Sanskrit: Manjughosha (,,wohlklingende Stimme-besitzend"). 

Chinesisch: Miao-yln-tsun-ti Wen-su. 

Miao-ym bedeutet Wohlklang; tsiin edel; ti Kaiser, der AllerhOchste; Wen-su ist das korrumpirte 
Sanskritwort Manjucri. Dieser aussergewohnlich hohe Titel erklart sich aus dem Umstande, dass bei 
den Lamas der Kaiser von China als eine Fleischwerdung des Gottes der Weisheit und Gelehrsamkeit 
Manju9ri gilt. Vergl. OM. 114, S. 38. Abgebildet in derselben Stellung wie j, die Attribute Schwert 
und Buch liegen auf den Lotusblumen. 

4. rJe-btsun Aryadeva [tib.: P c ags-pa Iha]. 2. Blatt. 

Sanskrit: Aryadeva, auch Devabodhisatva und Nilanetra genannt. 

Chinesisch: Sing-t r ien-tsu-si (heiliger Deva; tsu-sT, im Mongolischen und Mandschurischen 
Bakschi, bedeutet ungefabr Alt-Meisier und ist ein Titel, der alien hochgelehrten Lamas 
beigelegt werden kann). 

Nach Eitel (42) ist Aryadeva der i5. Patriarch, ein Schiller Nagarjuna's, ein berilhmter Bekampfer 
des Brahmanismus und Verfasser von neun Werken. Vergl. Ta. 83 86, passim. Koppen I, 420; II. 20. 

5. dPal-mgon kLu-grub [mGon-po kLu-grub] (dpal-mgon bedeutet ,,heiliger Beschutzer": 
Crinatha). 

Sanskrit: Nagarjuna [vgl. BAc. St. Petersbg. 1848. 3oi]. 

Chinesisch : Lung-su-tsu-sT. 

Das tibetische kLu und das chinesische Liing entsprechen beide dem Sanskritwort Naga. Eitel (io3) 
sagt von ihm: ,,Ein Eingeborener West-Indiens, ein Einsiedler, der unter dem Arjuna-Baum lebte, bis 
er, von Kapimala bekehrt, der vierzehnte Patriarch wurde; bertihmt in Sud-Indien durch dialektische 
Spitzh'ndigkeiten in seinen Disputationen mit Haretikern, Haupt-Vertreter der Mahayana-Schule, erster 
Lehrer der Amitabha-Doktrin, BegrQnder der Madhyamika-Schule (tib.: dBu-ma-pa), Autor von vier- 
undzwanzig Werken, der grb'sste Philosoph. der Buddhisten, betrachtet als eine der vier Sonnen, welche 
die Welt beleuchten. Er lehrte, dass die Seele weder existirend, noch nicht-existirend, weder ewig, 
noch nicht-ewig sei, weder durch den Tod annihilirt, noch nicht-annihilirt werde." 

Auf Befragen erkliirten mir gelehrte Lamas, dass die vier Sonnen am buddhistischen Himmel 
Cakyamuni, Nagarjuna, Atisha und Tsong-k r a-pa seien. Letztere drei seien als Hubilgans (Inkar- 
nationen) des Erstgenannten zu betrachten, trotzdem, streng genommen, die MOglichkeit des Wieder- 
erscheinens auf Erden eines in Nirvana eingegangenen Tathagata dem Geist der buddhistischen Lehre 
durchaus widerspricht. Die Lamas halten jedoch an der Annahme fest, dass ein Tathagata, bis zum 
Auftreten seines Nachfolgers, sich noch um die Dinge des Sansara beklimmere und, sobald der Lehre 
grosse Gefahr droht, gewisse Kirchenlehrer inspirire, die alsdann als heilbringende Reformatoren die 



4.S DAS PANTHEON DES TSCHA.NGTSCHA HUTUKTU. 

Reinheit der Lehre wieder herstellen [vgl. JASB. 5i. i. n5f., Schlg. 21, 3oi 3, passim. Koppen II, 14, 
OM. 107. 12, Csoma, Gramm. XII, 182], 

6. rJe-btsun T c ogs-med (der kcin Hinderniss kennende oder Alles durchdringende). 
Sanskrit: Asanga, Aryusanga. 
Chinesisch: Wu-colvtsii-si (Uebersetzung des tibetischen Namens). 

Nach Eitel (18) stammt er aus Gundhura. UrsprUnglich war er ein Anbanger der Mahayana- 
Schule. Durch den Brahmanismus und Civaismus stark beeinflusst, wurde er der Begrlinder einer 
neuen Schule, der Yogacarya- oder Tantra-Schule (tib.: rNaPbyor-spyod-pa), deren Grundsatze er in 
seinem Hauptwerke, dem YogacaryabhuiT^astra 1 ) (Ta. 3i6), niedergelegt hat. Seine Lehren fanden 
eine weit verbreitete Aufnahrnc in Folge des Glaubens, dass Asanga auf wundervolle Weise in den 
Himmel Tushita (tib.: dGaMdan) versetzt gewesen war, wo ihn Maitreya mit den Principien des 
Tantra-Systems bekannt gemacht und ihm die Essenz des oben erwahnten Castra mitgeteilt hatte. 
Dieses Werk ist im Jahre 647 A. D. von dem berlihmten Reisenden Hiuen-tsang ins Chinesische Uber- 
setzt worden. Asanga hat wahrscheinlich in der ersten Halfte des sechsten Jahrhunderts unserer Aera 
gelebt. 

Wahrend die Mahayana-Schule sich hauptsachlich mit metaphysischen und transcendentalen 
Speculationen beschaftigt, lehrt die unter 9ivaischem Einfluss stehende Yogacarya- Schule hb'here 
Zauberei und Geisterbeschworung, welcher Umstand ftlr die Kenntniss des vom Civaismus stark 
beeinflussten lamaischen Buddhismus von grb'sster Wichtigkeit ist. Die Yoga-Schule lehrt (laut Eitel), 
dass mit Hilfe mystischer Formeln (Tantra, tib.: rGyud), ZaubersprLichen und Invokationen (Dharant, 
tib.: sNgags), deren Recitation mitMusik und gewissen Stellungen der Finger (skt.: Mudra, tib.: P c yag-rgya, 
Wass. 197) begleitet werden muss, ein Zustand der Sichversenkung (Samadhi [tib.: Ting-nge Msin]) ein- 
tritt, bei dem sowohl das Denken, als auch das Nicht-Denken aufhort und die sechsfache korperliche 
und geistige GlUckseligkeit (Yoga) und die Kraft Wunder zu verrichten (Siddhi, tib.: dNgos-grub) 
erreicht werden.-) Ta. 107 no, passim. Nchtg. 107. 
3. Blatt. 7. rJe-btsun dByig-gnjen. 

Sanskrit: Vasubandhu. 
Chinesisch: T c ien (Himmel)-, ts c fn (naher Verwandter)-, tsu-sl. 

Seine Biographic Ta. S 11826 und passim. Eitel (S. ig5) sagt von ihm: jungerer Bruder Asanga's, 
Schiller Nugtirjuna's und gleich letzterem ein Vertreter der Amitabha-Doktrin. Lehrte (bis 117 A. D.) in 
Ayodhya als der einundzwanzigste (oder zweiundzwanzigste) Patriarch und ist Verfasser von sechsund- 
dreissig Werken. 

8. rJe-btsun P'yogs-glang [oder bSod-nams P. oder Rigs-pa''! dbang-p c yug P c vogs-kyi glang-po 
BAc. Ptsbg. 1848, 286] (,,Gcgend-Elephant"). 

Sanskrit: Dinnaga. 

Chinesisch: Fang-siang-tsu-si (Uebersetzung des tibetischen Namens). OM. i3o. 99.; Eitel S. 5o. 

9. rJe-btsun C c os-grags (Ruhm der Lehre). 

Sanskrit: Dharmakirti. 

Chinesisch: Fah-seng-tsu-sl (Uebersetzung des tibetischen Namens). 

Ein sehr beriihmter Heiliger, zu dessen Lebzeiten die heilige Lehre geschienen haben soil, wie die 
Sonne. Ausflihrliches liber ihn h'ndet sich in Ta. 200 f. und passim. 

Die auf Bl. 2 und 3 verzeichneten sechs Kirchenlehrer stehen bei den Lamas wegen ihrer grossen 
Verdienste um die Fb'rderung der heiligen Lehre im hochsten Ansehen. Sic fUhren den Namen Dsam- 
(bu)-gling-(gi) rgyan-drug, die sechs Zierden der Welt. 

Abgebildet werden sic im Lama-Kostlim mit spitzen Hliten. Nur Nagurjuna ist barhauptig, damit 
die Schlangen, die seinen Kopf in Form einer Aureole umgeben, sichtbar sind. In den Hlinden flihren 
sie keinerlei Attribute. 

Die auf Bl. 47 abgebildeten Heiligen fQhren den Beinamen Grub-c c en (grosse Zauberer). Die 
Grub-c c en werden als Vertreter des Tantrika-Buddhismus betrachtet und stehen im Ruf, grosse Zauber- 
kraft besessen zu haben. Abgebildet sind sie halbnackt, ohne HUte, mit langem Haar, welches auf dem 
Wirbel des Kopfes zu eincm Schopf (Ushnisha) zusammengebunden ist und dessen Enden auf beide 

') [Wo hi ideiniscli mit dem rN:il-''byor-spyod-jia''i sa'i sde im Tandschur fol. dsi der Sutra, Ta. in.] 
-') [Jiischkc s. v. t c ig-le S. 2 3i.] 



DAS PANTHEON DliS TSCHANGTSCHA HUTUKTU. 



49 





* 





^ 




& 

Jr'a 

T 

*& 

^ 




ffl 





ts 







to, 







a- 




s. 



/v. 




DAS PANTHEON DES TSCHANGTSCHA HUTUKTU. 



Schultern herabfallen. 1 ) Ihre Attribute: mDa' (Pfeil), gfru (Bogen), T c od-k c rag (mit Blut geftillte Schadel- 
schale), Damaru (Schadeltrommel) sind sammtlich givaischen Charakters. Die Zahl der berUhmten 
Grub-e'en betragt nach dem T c ob-yig (Index) vierundachtzig. Hier sind nur 12 der wichtigsten ange- 
ftihrt warden. Nachstehend ihre tibetischen und chinesischen Namen, die zum gro'ssten Teil trans- 
scribirte verstiimmelte Sanskrit- Worte sind: 

4. Blatt. 10. Grub-c c en Sa-pa-ri-pa [Wass. 221 Sa-wa-ri-pa; auch mC'og-brnjes Sa-ba-ri-pa]. 

Sanskrit: Cavari. 

Chinesisch: Sa-kan-1'i-tsu-sT, berUhmter Zauberer. Ta. 88- io5. 
n. Grub-c c en Sa-ra-ha-pa [dPal-ldan S.]. 

Saraha (Schiefner). 

Sanskrit: Rahulabhadra (Wass.). 

Chinesisch: Hi-loh-hu6-tsu-sf. 

Grosser Zauberer und Lehrer Nagarjuna's, Verfasser des Sangs-rgyas t'od-pal rgyud (Buddha- 
kapalatantra); Kandschur B. nga. Vergl. Ta. 69.73. 105.275. [JASB. 5i. i. 116.] 

12. Grub-c c en Lu-i-pa (Lu-yi-pa). Ta. 127. 3ig. [auch Nja-lto-ba, Ta. 106, oder Grub-pa'i dbang- 

p c yug Nja-lto-ba]. 

Sanskrit: Matsyodara. (Schiefner.) 

Chinesisch: Lu-hi-pa-tsu-sl. 

Der erste unter den im T c ob-yig verzeichneten vierundachtzig grossen Zauberern. Verfasser des 
rNaPbyor-ma kun-spyod-pa (Yogintsancaryatantra); Kandschur B. ga. 

5. Blatt. i3. Grub-c c en La-li-ta-ba-dsra 2 ) (ba-dsra ist das verderbte Sanskrit-Wort Vajra). [mT c u-stobs 

dbang-p c yug]. 
Sanskrit: Lalitavajra. 
Chinesisch: Lah-li-tah-tsu-si. 

Dieser Lalitavajra ist nicht zu verwechseln mit dem auf Bl. 17 verzeichneten Tschangtscha Hutuktu 
[No. 53). Vergl. Ta. 188 ff. 

14. Grub-c c en Dril-bu-pa [P c yag-rgya c c e- brnjes]. 

Chinesisch: Kan-cah-pa-tsu-sl. 

Dril-bu (Skt: Ghanta) heisst die Glocke, die beim buddhistischen Kult, zusammen mit dem Vajra, 
zu den unentbehrlichen Implementen des Lama gehoren. Dril-bu-pa flihrt in der Linken das Dril-bu, 
in der Rechten das Damaru (Schadeltrommel). 

15. Grub-c c en Nag-po spyod-pa [Grub-dbang N. Ta. 195 ff.] 

[Skt.: Krishnacarin ] 

Chinesisch: Kih-l'i-s'T-nah-pa-tsu-si. 

6. Blatt. 16. Grub-c c en Na'-ro-pa [P c ag-mo'i rje-bzung]. 

Chinesisch: Na-16-pa-tsu-si. 

Nach Schlg. 135. i36. ist Na^-ro-pa ein Zeitgenosse Padmasambhava's und Atisha's (s. Bl. 10, No. 29) 
gewesen und hat an der Verbreitung des Buddhismus in Tibet thatig mitgewirkt. Nach Ta. 23g. 328. 
war Na"-ro-pa zuerst Holzhandler, ward alsdann der Diener Te-lo-pa's und erwarb durch diesen die 
Zauberkraft (Siddhi). 

17. Grub-e'en Te-lo-pa. Tillapa, Tillipa, Tilapa, Tailopa. [Zung-'jtig-mngon-mdsad.] 

Chinesisch : Teh-loh-pa-tsu-si. 
BerUhmter Zauberer. Vergl. Ta, 226. 

18. Grub-c c en Mi-tri-pa [sPyan-ras-gzigs dbang Mai-tri-pa"|. 

[Skt.: Maitri]. 

Chinesisch: Moh-teh-li-pa-tsu-sl. 

Die drei auf Bl. 6 verzeichneten Grub-c c en gelten als die Begrlinder der bKa"-rgyud-pa-Sekte. 
Vergl. Ta. 248. 3i6. 

7. Blatt. 19. Grub-c c en Dsa-wa-ri-pa [gSang-bdag Ds.]. 

Chinesisch : Tsah-kan-l'i-tsu-si. 



') fOas lieisst in der Traclit und Hnltung fivaischcr Asketcn mit der BiisserlocUe, lib.: Icang-lo, skt.: Jala.] 
) [Die lib. Ucbcrs. des Xamcns ware Rol-pa" 1 ! rdo-rjc.] 



DAS PANTHEON DES TSCHANGTSCHA HUTUKTU. 



20. Grub-e'en Dombi-pa [Ts c e-gcig mc'og-brnjes]. 

Sanskrit: Dombi, Dombhi. 
Chinesisch : Cuang-pi-pa-tsu-si. 
SchUler des Na^-ro-pa. Vergl. Ta. 244. 329. 

21. Mam-dpal-bses-gnjen. 

Sanskrit: Maftjucrimitra. 
Chinesisch : Wen-su-tsun-tsu-si. 

Nachfolgende dreiunddreissig Kirchenvater (Bl. 8 18) gehSren verschiedenen Epochen an. Mit ihnen 
schliesst die Reihe der heiligen Lamas im Blichlein, urn den Gottern und GOttinnen Platz zu machen. 

22. rJe-btsun Zla-ba-grags-pa. 8. Blatr. 

Sanskrit: Candrakirti. 

Chinesisch: Yueh-mTng-tsu-si, Ueber-- 

setzung des tibetischen Namens. 

Nach Schl. (41) ein hervorragender Vertreter 

und Autor der Prasanga-Madhyamika-Schule (im 

Gegensatz zur Svatantra-Madhyamika-Schule). Sein 

Auftreten fsllt ins 8- u. 9. Jahrhundert unserer Aera. 

23. rJe-btsun Sangs-rgy as-bskyabs. 

Sanskrit: Buddhapalita. 

Chinesisch: Hu-fuh-tsu-sl (Uebersetzung 

des tibetischen Namens). 

Ein SchUler Nugarjuna's und Begriinder der 
Prasanga-Madhyamika-Schule. (Naheres Uber diese 
Schule in Schlg. 41 f. Wass. 134.) 

24. rJe-btsun 2i-ba-lha. 

[Sanskrit: Cantideva.] 

Chinesisch : TsIng-t c ien-tsu-si(Uebersetzung 

des tibetischen Namens). [Vergl. Ta. 

162 f. 32j f.] 

25. dPal-ldan 2i-ba-'ts c o 

Sanskrit: Cantarakshita. 

V 

Chinesisch : C c n-tah-I6-tsu-sT. 
Ein indischer Pandita, der von Konig K c ri- 
srong Ide-bisan im 8- Jahrhundert nach Tibet be- 
rufen wurde und neben Guru Padmasambhava 
(U-rgyen-pad-ma [OM. i3i]) als Verbreiter des Bud- 
dhismus eines grossen Rufes geniesst. Zu ihren 
Hauptthaten wird die Biindigung der acht Arten 
von bosen Geistern gerechnet. Vergl. Schl. 67; 
Koppen II. 68; JASB. 5o. I. 226. 1881. 

26. rJe-btsun mTs c o-skye-rdo-rje. 

[Sanskrit: Saroruhavajra.] 




9. Blatt. 



bsTan-pa^i bDag-po^Cakya-rgyal. 
Pen si Ui;io cii Sili-kia-fuh. 



1 Drin-mc c og dam-pa 

"'Od-dpag-med. 
Mhio-sing-yin O-mi-t r o-fuh. 

T c ams-i;ad-mk'yen-pa L\- 

ba-"ts'o. 
P c u-kioli t;i-si Scn-tsili-yang. 



sN)'igs-ma''i bgro-'dren- 

sman-gyi bla. 
Tao-oh-si-sGng Yoh-sf-fuh. 

Mam-dbyangs rnam-'p c rul 

k c ri-srong-rje. 
(Konig K c ri-srong-lde btsan.| 

Ko'ppen II, 67 72. 

Wcn-su lioa-hicn ci'ng- 

tso-ii. 



Abgcdi'uckt aus d. ZE. 1889. 2. 52. 



Chinesisch: Tsun-sing-hai-si-km-kang-tsu-SI (der ehrwtlrdige, dasMeer-Alter gewinnendeVajra). 
FQhrt folgende Attribute: rDo-rje (Vajra), Kapala (T c od-k c rag) , Katvanga (gespr. Karanga): mit 
Vajras und Todtenkopfen verzierter Zaubcrstab. Vergl. Tit. 188- 

27. Grub-dbang Hum-ka-ra. 

Chinesisch: Hung-ts'i-tsu-si, \vortl. der Tsu-sl des Hum-Zeichens (Schlusssilbe der berUhmten 
Dharant: Om mani padme huni), entspricht dem tibet. ind. Hum-ka-ra; grub-dbang 
(siddhipati) bedeutet FUrst des Zaubers. 
Attribute: Phur-bu (Zauberdolch), Kapala (Schadelschale). 

28. ^Brom-ston rgyal-ba" 1 ! byung-gnas pBrom Bakschij. 10. Blatt. 

Chinesisch: Pii-lun. 

SchUler des Pandita Atisha, geboren 1002 n. Chr. Begrlinder der bKa'-gdams-pa-Sekte. Vergl. 
Schl. 6973; Koppen If, 78. 117. 127. 295. 



DAS PANTHEON DES TSCHANGTSCHA HUTUKTU. 



e 





'16. 



\ \ 














n. 



& 

it 

\& 

m 
^ja 

&T ] 



JUT. 





-Q 




-til 




A 




c\ 







m- 
% 

it 
& 
l 

^ja 



CS 




^4 

* 
si 
tf 



4^i 



^ 




v- 






3.6. 



. \ , ^\ v^\ 

*-"^*-%l^i 



2-7- 



DAS PANTHEON DES TSCHANGTSCHA HUTUKTU. 53 

29. rJo-bo c en-po dPal-ldan A-ti-sha. 

Sanskrit: Dipankara Crijfiana. 

Chinesisch : X-ti-sa-tsu-sI. 

Atisha, Pandit aus Indien, auf Einladung nach Tibet gezogen, geniesst bei den Lamas das hochste 
Ansehen, weil er den vom Kb'nig gLang-dar-ma (Anfang des 10. Jahrhunderts n. Chr.) ausgerotteten 
Buddhismus in Tibet wieder herstellte. Er wird sogar, neben Nagarjuna und Tseng -k c a- pa, als 
Inkarnation Ctikyamuni's betrachtet. Er ist Verfasser mehrerer Werke (darunter des Lam-sgron 
,,Leuchte des wahren Weges") und soil, ?3 Jahre alt, io55 n. Chr. 1 ) gestorben sein. Vergl. Ta. 241. 248; 
JASB. 50. I, 1 88 1, 287. 5 1. I, 1882, 53; Koppen II, 78. 79. 117. 127. 2g5; Schlg. 69. i36. 

30. rDog legs-pa 1 ! Ses-rab [Lo-c c en legs-pa 1 ]' Ses-rab, der grosse Uebersetzer SJ. 

Chinesisch: Se'n-ci-tsu-sl, ,,gute Weisheit", Uebersetzung des tibetischen Namens. 
Offenbar ein Schliler des Atisha, da er einen Platz an der Seite desselben einnimmt. 

3 1. rJe-btsun Mi-la (auch Mi-la-ras-pa). [Grub-pa 1 ! dbang-p c yug Mi-la 1 ! zabs.] n. Blatt. 

Chinesisch : Mih-lah-tsu-si. 

Ja'schke (413) sagt von ihm: Ein Bettelmb'nch, der das Volk durch seine Improvisationen in Gedichten 
und Liedern belehrte, die Indifferenten bekehrte, die Ketzer widerlegte, viele Wunder (rDsu- 1 p'rul) 
verrichtete; dessen Legenden, nicht ohne Witz und poetisches Talent geschrieben, noch heute das 
popula'rste und weit verbreitetste Buch in Tibet bilden. Vergl. Csoma, Gramm. 184; Ta. 328- 

Attribut: Kapula (Schadelschale, gefUllt mil Blut). 

32. rJe-btsun Mar-pa [sGra-bsgyur Mar-pa lo-tsa 1 ! zabs], Lehrer des Mila. 

Chinesisch: Ma-16-pa-tsu-si. 
Attribute: Kapala und ein Buch. 

33. rJe-btsun sGam-po-pa (der ehrwlirdige Weise). [mNjam-med Drags-po Lha-rje-zabs.J 

Chinesisch: Sieu-ce-tsu-sl. 

34. P c a-dam-pa (heiliger Vater). [Grub-mc^og Dam-pa rGya-gar.] n. Blatt. 

Chinesisch: Sang-tsun-tsu-sl, der obere Ehrwlirdige. 

Attribute: Kapala (Schadelschale) und Dril-bu (Glocke). Laut tibetischen Quellen ist P c a-dam-pa 
der Begriinder der Sekte 2i-byed-pa. Wahrend der Ming-Dynastie war er nach China gekommen 
und ist in Ngu-fah-s'i (Tempel mit flinf Thllrmen) in der Na'he Peking's beigesetzt worden. Im mittleren 
Thurm sieht man an der SUdseite seine Flisse, aus Marmor gehauen, die er durch den Sarkophag gesteckt 
haben soil. Er fuhrt auch den mongolischen Namen Dampacagar (Umschrift des Namens rGya-gar). 

35. Ma-cig lab-sgron [Yum-c c en sPrul-ba], 

Chinesisch: Teng-kuang-ci-mu (Uebersetzung des tibetischen Namens). 

Tochter eines indischen Konigs, welche sich um den Buddhismus verdient gemacht hat. Sie steht, 
gleich den meisten Dakinis (mKha"'~ 1 gro-ma), auf einem Bein, schwingt in der erhobenen Rechten die 
Scha'deltrommel (Damaru) und in der Linken die Glocke (Dril-bu). Auf ihrer Stirn findet sich das 
Zeichen ftir ,,Hum". 

36. T c od-smon bsam-grub [Sras-mcog]. 

Chinesisch: Kie'n-yue'n-sui-i-tsu-Si (der, was er sieht und wlinscht, nach Belieben erlangen 

kann). 

Attribute: ein Buch und die Schadelschale. 

3/. Bu-ston fams-oad mk c yen-pa [rTsod-dus-kun-mk'yen Bu-ston-zabs], der die perfekte Kenntniss i3. Blatt. 
besitzende [Sarvajna] B. 

Chinesisch: Sin-t c ung-ts'i'-tsu-SI, der gottliche Verstehende (Wissende). 

Der grosse tibetische Autor Bu-ston wurde im Jahre 1290 n. Chr. bei T c o-p c ug in der Na'he von 
Taschilhumpo (bKra-sis-lhun-po) geboren. Er war der erste tibetische Gelehrte, welcher die beiden 
beruhmten Sammlungen kanonischer Texte, Kandschur (bKa' > - 1 gyiir) und Tandschur (bsTan-'gyur) 
genannt, zusammengetragen hat. Vor ihm bcfanden sich diese Texte zerstreut in verschiedenen 
Klostern. Er ist ferner Verfasser des grossen kritisch-chronologischen Werkes Khapa-kah-chad-), 
welches die Grundlage flir die dGe-lugs-pa-Schule gebildet hat. Ausserdem hat er noch vierzig BUnde 

') [Nodi Csoma dc Korcis' Grammar (184) ist A. 980 geboren, 1052 gestorben.] 
'-') [Tibetische Orthographic?] 
Veroffentlicliungen. I. 2/3. S 



54 



DAS PANTHEON DES TSCHANGTSCHA HUTUKTU. 









<\ 




V137 




-la 




\ c 

- 






nfi 



4- 




\ 








DAS PANTHEON DES TSCHANGTSCHA HUTUKTU. 



55 



aus verschiedenen Zweigen der kirchlichen Literatur, Astrologie, Medizin und Geschichte verfasst. 
Vergl. Ta. passim. JASB. 5o. I, 1881. 21 3. 229; Jaschke 36g; Schlg. 67; Wass. 3i8. [Csoma de K6ros 
gibt (Gramm. 186) als Geburtsjahr 1288 an.] " ' ' 

38. Sa-skya Pandita Kun-dga 1 rgyal-mts c an (Kun-dga' entspricht dem Sans'kritwort Ananda; 
tibet.: rGyal-mts'an, skt: Dhvaja, 1st eine buddhistische Tropha'e, vergl. Bl. 99, No. 296). 
Sanskrit: Anandadhvaja. 
Chinesisch: Sah-c'ah-pan-li-tah-tsu-si, der 
Pandit von Sa-skya (ein berlihmtes 
Kloster im Stidwesten von Lha-sa). 
Dieser hervorragende Gelehrte ward im Jahre 
1 182 zu Sa-skya geboren. Als er dreiunddreissig Jahre 
alt war, zog er als Missionar in die Mongolei, heilte 
den Konig (Giitan) vom Aussatz und bekehrte ihn zur 
heiligen Lehre. Er konstruirte auch die erste Schrift 
der Mongolen, die, mit einigen Modifikationen, noch 
heute im Gebrauch ist. Er soil im Jahre 1262 in der 
Mongolei verstorben sein. Sa-sk,ya Pandita ist nach- 
tra'glich als Pan-c c en Rin-po-c c e kanonisirt worden. 
Vergl. JASB. 24. 25, 185556 141 ff., 267 ff.; JASB. 
5i. I, 1881, 19. 66; KGppen II, 94; OM. 128. 

3g. Lho-brag nam-mkV rgyal-mts c an [Grub- 
e'en Las-kyi-rdo-rje''i xabs]. 

[*Karmavajra, wohl identisch mit Karma 

bakschi], 
Chinesisch : Nan-yai-k c ien-san-tsu-sl, Ueber- 

setzung des tibetischen Namens. 
[Vergl. Csoma, Grammar. 186; JASB. 5i. I. 53.] 

40. rGyal-ts c ab-rje, auch Dharma Rin-c'en |T33Sggcye e^gggygi <B ^S^ jj , 4 . Blatt. 
(der Lehre Kleinod) genannt. 

Chinesisch : Sao-fuh-wei-tsu-si. 

Musterschliler des Tsong-k c a-pa. 

Laut einer Tradition hat Tsong-k c a-pa seine 
beiden Muster-Schtiler rGyal-ts'ab-rje und mK c as- 
grub-rje als Vertreter seiner Lehre ernannt; beide 
sollten fortlaufend als rGyal-ba Rin-po-c c e [skt. etwa 
Jinaratna] (Dalai Lama) und Pan-c c en Rin-po-c c e [skt. 
etwa Mahiipandita-ratna] wiedergeboren werden. Der 
Namen (rGyal-ts c ab, Vice-Konig) des Ersteren scheint 
diese Tradition zu bestatigen. Indessen gilt bei den 
Lamas ganz allgemein rJe - dGe - Mun - grub (Bl. 1 5, 
No. 43) als erster rGyal-ba Rin-po-u c e. 

41. rJe Rin-po-c c e (erhabenes Kleinod), auch genannt: rJe bLa-ma (erhabener Lama), bLo- 
bzang grags-pa (den Ruhm reinen Sinnes habend), skt. SumatikTrti, Tsong-k c a-pa (der aus dem 
Zwiebeldorf stammende). Sein Sambhogakaya im Paradiese Tushita heisst 'Jam - dpal snying - po 
(Manjugri-Quintessenz). 

Chinesisch: Tsung-k f a-pa. (Im Jahre 1426 erhielt er vom chinesischen Kaiser den Titel 

Ta-pao-fah-wung (Mahuratnadharmaraja.) 

Tsong-k c a-pa (1378 1441) ist der grosse Reformator des Buddhismus in Tibet und Begrundcr der 
dGe-lugs-pa oder Tugend-Sekte, zu welcher sich die ganze Mongolei und der grosste Theil Tibets 
noch heute bekennt. Vor seinem Erscheinen, sagen tibetische Autoren, war der Buddhismus in Tibet, 
obgleich weit verbreitet, stark entartet durch seine Vermischung mit der Bon-Ketzerei und durch den 
Umstand, dass die Geistlichkeit fUr die Vorschriften Buddhas wenig Respekt zeigte. Ein Jeder trieb, 
was ihm beliebte, unter dem Schutz der verderbten Doktrin. Tsong-k c a-pa ging auf die alten Vor- 




Aus einem 



auf Befchl des Kaisers K'ien-lung (17-14) zu 
Peking gedrucktcn Buchc. 

Byams-pa 

(Maitreya) 

in dGa'-ldan 

(Tushita) (No. i. 151). 



Tsong-k c a-pa 
(No. 41). 



rGyal-ts'ab-rje 
(No. 40). 

C'os-rgyal 

(Dliarmaraj.i) 

(No. 238). 



mK'as-grub-rje 
(No. 42). 



Opfernder Lama. 



Abgedruckt aus ZE. 1889. 60. [Vgl. JASB. 51. I. 1882. 57.] 



DAS PANTHEON DES TSCHANGTSCHA HUTUKTU. 



schriften zurllck, predigte die strikteste Befolgung des Vinaya (Dul-ba) und suchte dadurch die alteste 
Form des Buddhismus wieder herzustellen. ,,In seiner Lehre findet man die Quintessenz der Sutras, 
Tantras und DharanTs der Hinayana- und Mahayana-Schulen." 

Neben Nagarjuna und Atisha gilt Tsong-k c a-pa bei den Lamas als direkt von Cakyamuni Buddha 
inspirirt oder sogar als dessen Inkarnation. Die Meinung, dass Tsong-k c a-pa von den Lamas als eine 
Inkarnation des Buddha Amitabha und erster Pan-c c en Rin-po-c c e betrachtet wird, ist irrig. Gelegentlich 
wird er aber fUr eine Inkarnation des Bodhisatva der Weisheit und Gelehrsamkeit Manju9n ausgegeben, 
woflir sein Name in Tushita, Mam-dpal-snying-po, und seine Attribute, Schwert und Lotusblume, 
triftigen Grund liefern. Vergl. OM. ii5; JASB. 5i. I, 1882, 5357- 

42. mK c as-grub-rje [mK c as-grub dGe-legs- dpal-bzang]. 
Chinesisch: CI-fah-tsu-sT, Altmeister der weisen Lehre. 

mICas-grub-rje, Muster-Schliler des Tsong-k c a-pa und zweiter Nachfolger desselben auf dem 
Throne von dGaMdan (i385 1439), gilt ganz allgemein als der erste Pan-c c en Rin-po-c c e (Inkarnation 
des Dhyani-Buddha Amitabha. Vergl. JASB. 51. I, 1882, 22 und 5o, I, 1881, 249; OM. io5. 

15. Blatt. 43. rJe dGe-'dun-grub, Vollender der Gemeinschaft der Geistlichkeit (Sangha). [Pan-e'en 

dGe-Mun-grub]. 

Chinesisch: T c eu-pe'i-tah-lai-lah-ma (der erste Dalai Lama). 

dGe-Mun-grub (i3gi 1478), SchOler des Ses-rab-seng-ge und Grlinder des Klosters bKra^-sis- 
Ihun-po, Sitzes des Pan-c c en Rin-po-c'e, wird ganz allgemein als erster Dalai Lama, Inkarnation des 
Bodhisatva Avalokite^vara, betrachtet. Vergl. JASB. 5i. I, 24; Jaschke 86. 

44. rJe Ses-rab-seng-ge (Weisheits-Lowe). [rGyud-sde^i mnga" 1 bdag er-seng.] 

Chinesisch: Oi-hoe'i-sl-tsu-s'i, Uebersetzung des tibetischen Namens. 
Der dritte Muster-Schliler des Tsong-k c a-pa. Ein Lehrer des dGe-'dun-grub. 

45. rGyal-ba bLo-bzang don-grub [rGyal-ba dBen sa-va don-grub]. 

Chinesisch: Ri'-pc'i-pan-c'an, der Pan-e'en in zweiter Wiedergeburt. 

Lebte von i5o5 1570; zeichnete sich durch grosse Gelehrsamkeit und Heiligkeit aus. In 
JASB. 51. I, 1882, 23. ist dieser Pan-c c en als zehnte Inkarnation angeflihrt, da einem jeden Heiligen 
nachtraglich ein ganzer Stammbaum angedichtet wird. OM. 1 10 f. 

16. Blatt. 46. rGyal-dbang Inga-pa c c en-po [Kun-gzigs bLo-bzang rgya-mtsVi xabs]. 

Chinesisch : Ngu-pe'i-tah-lai-lah-ma. 

Der Dalai Lama in seiner funften Wiedergeburt. Der mongolische Eroberer Guschri Khan ernannte 
den runften rGyal-dbang zum Souveritn von Tibet, nachdem er sammtliche kleinen FUrsten entthront 
hatte. Seit dieser Zeit (1640^ datiren die Mongolen die nominelle weltliche Herrschaft des Dalai Lama, 
welchen Namen der fUnfte rGyal-dbang und seine Nachfolger in China und der Mongolei nunmehr flihren. 
Vergl. JASB. 51. 1882, 27; Csoma de Koros, Gramm. 192. 

Bei Koppen (II, 168. 235) und Csoma (Grammar 198) heisst der f'Unfte Dalai Lama mit vollem 
Namen Ngag-dbang bLo-bzang rgya-mts c o, soil von 1617 1682 auf dem heiligen Stuhl zu Lha-sa 
gesessen und im Jahre t65i dem ersten Mandschuren-Kaiser Sun-ci zu Peking einen Besuch 
abgestattet haben. Nach seinem im Jahre 1682 erfolgten Ableben soil der Regent Sangs-rgyas den 
Tod des Dalai Lama ftinfzchn Jahre lang verheimlicht haben. Laut Csoma de Koros (Grammar 191) 
hiess dieser Regent, der flir einen naturlichen Sohn des funften Dalai Lama gilt, Tisri (sDe-srid). 

47. Pan-u c en bLo-bzang-u c os-rgyan, Mahapandita bLo-bzang, ,,die Zier der Religion". 
Chinesisch: San-pe'i-pan-c'an-tsu-Si, der Pan-c c en in seiner dritten Wiedergeburt. 

Dieser Pan-c c en ist der erste, der den bis heute gebrauchlichen Titel der Grosslamas von bKra^-sis- 
Ihun-po ,,Pan-u c en-rin-po-c c e" (das grosse Gelehrten-Juwel) annahm. Er lebte von i56g 1662, war somit 
Zeitgenosse des funften Dalai Lama, dem er auch die Weihen erteilt hatte. Um den blutigen Streitig- 
keiten zwischen den Tibetern und Mongolen ein Ende zu machen, sandte er Se-c c en c c os-rje an den 
Hot" des ersten Mandschuren- Kaisers Sun-ci, um ihm das Protektorat liber Tibet anzubieten. 
Vergl. JASB. 5i. 1882. 27. 

Wennglcich Sun-iii die Tibeter nicht vor den rauberischen Einfallen der Mongolen zu schlitzen 
vermochte, so betrachtet doch der Hof von Peking seit dieser Zeit Tibet als tributpfiichtigen Vasallen. 
Bereits Sun-ci's Nachfolger, der rtihmlich bekannte Kaiser K'ang-hi machte seine Oberhoheit in Tibet 
ink Nachdruck geltend. 



DAS PANTHEON DES TSCHANGTSCHA HUTUKTU. 



57 





MS 




S 







X 




40. I?' 











1 ' 







\ 

1 1 



\ \ 




\ 



58 DAS PANTHEON DES TSCHANGTSCHA HUTUKTU. 

48. Pan-c c en bLo-bzang-ye-ses. 

Chinesisch: Si-pe'i-pan-c'an-tsu-si, der Pan-c e en Rin-po-c c e in seiner vierterrWiedergeburt. 

Dieser Pan-e'en erhielt die Weihen vom fUnften rGyal-ba Rin-po-c c e, Ngag-dbang bLo-bzang 
rgya-mts c o (der erste, der offiziell den mongolischen Titel Dalai Lama 'fUhrt) und weihte seinerseits 
den sechsten rGyal-ba, Rin-c'en Ts'angs-dbyangs rgya-mts c o (zweiter Dalai Lama) und den siebenten 
rGyal-ba, bLo-bzang sKal-rbzang rgya-mts c o (dritter Dalai Lama, Bl. 17, No. 5o). Ferner erteilte er die 
Weihen dem Gross-Lama von Peking, lang-skya Rol-pa^i rdo-rje. Seinerseits erhielt er vom Kaiser 
von China ein kostbares Siegel mit dem mongolischen Titel Pan-c c en Erdeni (Uebersetzung von Pan-c c en 
Rin-po-c'e). Im Jahre 1728 sandte der Kaiser Yung-ceng den Aliha Amban nach Tibet, urn dem 
Pan-c c en die weltliche Herrschaft liber einen grossen Teil Tibets anzutragen. Nach langerem ZOgern, 
und nachdem auch der nominelle Konig von Tibet, der ein frommer Mann war, ihm dazu geraten 
willigte der Pa'n-c c en ein, den Teil Tibets, der westlich von Panam liegt, zu regieren, indem er den 
Rest dem Gouvernement zu Lha-sa Uberliess. 

Auch als Verfasser von achtzehn Werken wird er genannt. Vergl. JASB. 5i, 1882, 27 29. 

17. Blatt. 49. K'ri-c'en Ngag-dbang mc c og-ldan. 

Chinesisch: Fah-tso-iu-sang-wung-tsu-si. 

50. rGyal-dbang bLo-bzang sKal-bzang rgya-mts'o. 

Chinesisch: Ts c ih-pe'i-tah-lai-lah-mu ,,der Dalai Lama in seiner siebenten Wiedergeburt". 
Siebenter rGyal-ba Rin-po-c c e, der dritte, der den mongolisch-chinesischen Titel Dalai Lama fuhrt. 
Gestorben im Jahre 1768; K5ppen II, 192. 196 ff. 206. 

51. Pan-c c en dPal-ldan-ye-ses. 

Chinesisch: Ngu-pe'i-pan-c r an-tsu-sl, der Pan-c c en Rin-po-u c e in seiner funften Wiedergeburt. 
Geboren im Jahre 1737, unterrichtet und ordinirt vom Dalai Lama sKal-bzang rgya-mts c o; 
wurde vom Gross-Lama von Peking besucht, der ihm reiche Geschenke vom Kaiser ICien-lung 
uberbrachte. Auf Wunsch des Kaisers installirte er im Jahre 1769 den zum achten, resp. vierten Mai 
wiedergeborenen Dalai Lama und gab ihm den Namen bLo-bzang 'Jam-dpal rgya-mts c o. Bekannt ist 
dieser Pan-c c en durch seine Reise nach Jehol und- Peking, die er im Jahre 1779 mit ungeheurem 
Gefolge (5oo Monche, 100 Soldaten, 800 Bediente, 100 Reise-Commissare, ausserdem noch indische, 
mongolische, chinesische und tibetische Gelehrte) unternahm. Die Reise dauerte ca. 14 Monate. Er 
wurde vom Kaiser K c ien-lung mit Ehrenbezeugungen und Geschenken iiberhauft, sah aber seine 
Heimat nicht wieder, da er im Jahre 1789 im Alter von 44 Jahren zu Peking an den Pocken verstarb. 
Vergl. JASB. 52, 1882, 2943; KOppen II. 216 223. 

18. Blatt. j 2 _ K c ri-c c en bLo-bzang bsTan-p'ai Nyi-ma, ,,die Sonne der Lehre". 

Chinesisch: Luh-pe'i-pan-c c un-tsu-sT, der Pan-c c en Rin-po-c'e in seiner sechsten Wiedergeburt. 

53. rJe ICang-skya Rol-paM rdo-rje. 

Sanskrit: *Lalitavajra. 

Chinesisch : Cang-kia-Lah-li-tah-pa-tsah-lah-tsu-sT. 

Grosslama von Peking in seiner fllnfzehnten Inkarnalion. Selbstverstandlich ist die grosse Mehr- 
zahl seiner frliheren Geburten aus der Phantasie seiner Biographen entsprungen. Rol-pa^i rdo-rje lebte 
zur Zeit K'icn-lung's, wahrend des Besuchs des dPal-ldan Ye-ses am Hofe von Peking. : ) 

Der ifiang-skya Hutuktu gilt als eine Inkarnation des Yi-dam bDe-mc'og in einer Form, die 
dPal-'k'or-lo sdom-pa heisst. Sein Tempel in Peking in der ausseren Kaiserstadt heisst Cang-tsiue-si. 
Der jetzige ICang-skya Hutuktu, ein Knabe von ungefahr zwolf Jahren, weilt momentan in Tibet, um 
geistlichen Studien obzuliegen. Vergl. ZE. 21. Jhg., 1889. ( J 99) ft- 

54. rJe-drung bLo-bzang dPal-ldan. rJe-drung ist der Name eines Klosters in der Mongolei. 

Chinesisch: Kili-lung-se'n-i-wdi-tsiuSn-tsu-sT. 

Der von Koppcn (II, 187) erwahnte Hutuktu Tsirong, der sich wahrend der Schlacht bei Ulan 
putong im Heere der Dsungaren befunden haben soil, ist offenbar mit obigem rJe-drung (gespr. Dsirung) 
identisch. ") 



') Auf seine Veranlassung ist das unserer Abhandlung zu Grunde licgende Buch gedruckt worden. Vergl. die Einleitung. 

2 ) 1m Ressort des Tempels ,,dcs ewigen Friedens" zu Peking (vcrgl. die Einleitung) befindet sich gleichfalls der Posten 
cincs rJe-drung Hutuktu, dessen Inhaber sich augenblicklich in Tibet befindet, da die chinesische Regierung kein Reisegeld 
bewilligen will (vcrgl. ZE. 1889, III, 205). 



DAS PANTHEON DES TSCHANGTSCHA HUTUKTU. 59 

Den Lamas folgen die Dhyanibuddhas und die Yi-dam (im Chinesischen Kln-kang=Vajra), letztere 
sind givaischen Ursprungs. Die Yi-dam Dhyanibuddhas warden als die himmlischen Reflexe, gleichsam 
gottlichen Abstraktionen, der ftlnf ersten Manushibuddhas des gegenwUrtigen Kalpa erklart. Cakyamuni 
1st der vierte menschliche Buddha, Maitreya wird der fUnfte sein. Jedem dieser ftlnf menschlichen 
Buddhas entspricht ein Buddha der Beschauung, sogenannter Dhyanibuddha, und ein durch Emanation 
entstandener spiritueller Sohn, sogenannter Dhyanibodhisatva. Die Gruppe der ftinf Dhyunibuddhas 
heisst im Tibetischen Rig-lhga, im Mongolischen Titemun Burh c an: ,,gekronte Buddhas", weil sie, im 
Gegensatz zu den Manushibuddhas, stets mit flinfzackigen Kronen abgebildet werden; im Chinesischen 
Ngu-fang-fuh, ,,die Buddhas der ftinf Himmelsrichtungen". Als President und Vice-Prasident der Dhyuni- 
buddhas figuriren Vajradhara (der Gott liber Alle) und Vajrasattva. (Ueber die Dhyanibuddhas vergl. 
Koppen II, 25; Schlg. 5i. 210; Hodgson, Essays, S. 27. 58. 64.) Die Dhyunibuddhas werden entweder 
alleiri oder wie im vorliegenden Falle in Umarmung mit ihren Yum abgebildet. Die Yab-yum Vyud-pa- 
Stellung der lamaischen GStter hat viel Aergerniss erregt 1 ) und der lamaischen Kirche einen Ublen 
Ruf eingetragen. Die Lamas weisen indessen die Zumuthung, dass in ihrer Religion etwas Obscones 
vorkommen konne, mit EntrUstung zurlick. Sie erklaren die Yab-yum-Stellung durch den Terminus 
T c abs-dang ses-rab, d. i. Vereinigung der Materie mit der Weisheit. Die durch die Sinne nicht wahr- 
nehmbare Weisheit oder der Geist sei in der Natur latent; die Materie aber sei tot. Erst durch die 
Vereinigung und Wechselwirkung beider entstehe Leben und Bewusstsein. Die primitive Form, in 
der die Befruchtung der Materie durch den Geist stattfinde, sei die geschlechtliche Umarmung, welche 
als Ursache alles organischen Lebens auf Erden der hOchsten Verehrung wlirdig sei. Nur der 
Verkehr zwischen Mann und Weib konne als indecent betrachtet werden, da beide, ungleich den 
GOttern, slindhaft und unrein seien. 

55. rNam-snang yab-yum (rNam-par snang-mdsad). 19. Blatt. 

Sanskrit: Vairocana; korrespondirender Manushibuddha: Krakucchanda [tib.: 'K'or-ba 7 jigs], 

Dhyunibodhisatva: Samantabhadra. 
Chinesisch: Pi-mih-p'i-lii-fuh. Alle Cotter in der Yab-yum-Stellung erhalten im Chinesischen 

das Pradikat Pi-mih (geheimnissvoll). 

Der Yab sitzt mit untergeschlagenen Beinen, die Fusssohlen nach oben gekehrt (rDo-rje skyil- 
krung), und umarmt die Yum, indem seine Arme auf ihrem Rlicken ein Kreuz bilden. Seine Attribute 
sind Rad (Cakra, tib. ^or-lo) und Glocke. Die Yum schlingt ihre Beine um die Hliften des Yab und 
umfangt mit ihren Armen seinen Hals. Ihre Attribute sind Kapala (Schadelschale) und Gri-gug (eine 
Art Beil mit vajraformigem Griff; auf der Abbildung nicht sichtbar). Die Lippen beider nlihern sich 
zum Kuss. Abb. wie No. j3, doch mit den oben genannten Attributen. 

56. rDo-rje-Vang yab-yum. 

Sanskrit: Vajradhara. 

Chinesisch: Pi-mih-ta-c c i-kln-kang, der geheimnissvolle grosse Vajrahalter. Vajradhara oder 
Adibuddha, der Chef der Dhyunibuddhas, ist eine primordiale Gottheit allerhochsten 
Ranges. 

Abb. (ohne Yum) ZE., 1889, II, 45. Vergl. Schlg. 5o; KOppen II, 28. 867; Hodgson, Essays, 27. 
46 ff. 77. 83 ff. Tu. 3oo mit Yum wie 73. Der Yab halt in der rechten Hand das rDo-rje, in der 
linken das Dril-bu. Die Attribute der Yum sind dieselben, wie bei No. 55. 

57. Mi-bskyod-pa yab-yum. 

Sanskrit: Akshobhya; korrespondirender Manushibuddha: Kanakamuni [tib.: gSer-t c ub], 

Dhyanibodhisatva: Vajrapani [tib.: P c yag-na rDo-rje]. 
Chinesisch: Pi-mih-puh-tiing-fuh, der geheimnissvolle unbewegliche Buddha (Uebersetzung 

des tibetischen Namens). 

Abb. wie 73. Der Yab halt in der rechten Hand das rDo-rje (?), in der linken das Nor-bu (?). 
Die Attribute der Yum sind dieselben, wie bei No. 55. 

58. Rin-'byung yab-yum (,,der aus dem Juwel entsprungene"). 20. Blatt. 

Sanskrit: Ratnasambhava [Rin-po-c c e 'byung]; korrespondirender Manushibuddha: Kagyapa 
[lib.: 'Od-srung], Dhyunibodhisatva: Ratnapani. 



') [Gcorgi, Alphabethum Tibctanum 503.] 



(5 DAS PANTHEON DES TSCHANGTSCHA HUTUKTU. 

Chinesisch: Pi-mih-pao-sing-fuh (Uebersetzung des tibetischen Namens). 

Abb. wie 78. Der Yab halt in der rechten Hand das Dril-bu, in der linken das Juwel (Nor-bu). 
Die Attribute der Yum sind dieselben, wie bei No. 55. 

5g. 'Od-dpag-med yab-yum (unendliches Licht besitzend). 

Sanskrit: Amitabha; korrespondirender Manushibuddha: Cakyamuni, DhySnibodhisatva: 

Padmapuni oder Avalokite$vara. 
Chinesisch: Pi-mih-A-mi-t e o-fuh (A-mi-t c o ist das verderbte Amitabha). 

Amitabha, der Dhyanibuddha des Cakyamuni, ist unter den Rig-lnga bei Weitem der Angesehenste, 
da er thatigen Antheil an dem Geschicke der Menschheit nimmt und sich im Pan-c c en Rin-po-c c e sogar 
regelmlissig inkarnirt. 

Als K5nig des Freudenhimmels Sukhavati [lib.: bDe-ba-can] erfreut sich Amitabha bei Tibetern, 
Mongolen und Chinesen einer ungeheueren Popularitiit. Letztere haben einen formlichen Amitabha- 
Kultus mil monotheistischer Tendenz entwickelt. 

Abb. (ohne Yum) ZE., 1889, II, 52, mit Yum wie No. 78, doch halt der Yab in der rechten Hand 
das Dril-bu, in der linken das rDo-rje (?). Die Attribute der Yum sind dieselben, wie bei No. 55. 

Auf einem aus dem Kloster sNar-t c ang stammenden Buche mit Gotterbildern nimmt rDo-rje- 
sems-pa die Stelle des rDo-rje-"'c c ang ein. Sa'mmtliche Yab halten die Yum umarmt, indem ihre Arme 
auf dem Rllcken der Yum ein Kreuz bilden; alle sechs Yab halten in der rechten Hand das rDo-rje, 
in der linken das Dril-bu. Sammtliche Yum fuhren in der linken Hand das T c od-k c rag. Die einzige 
Unterscheidung bildet das Attribut, welches die Yum in der erhobenen rechten Hand schwingen. Der- 
gestalt ftlhrt die Yum des rDo-rje-sems-pa ein rDo-rje, die des rNam-par-snang-mdsad ein ^K c or-lo, 
die des Rin-^byung ein Nor-bu, die des sNang-mfa" 1 fOd-dpag-med) ein Padma, die des Mi-bskyod-pa 
eine rDo-rje und die des Don-yod-grub-pa ein kreuzfOrmiges Vajra (sNa-ts c ogs rDo-rje). 

In einem Tempel in Peking habe ich die Statuen der sechs Dhyanibuddhas einander vollig gleich 
dargestellt gesehen. Sammtliche Yab fUhrten rDo-rje und Dril-bu, sammtliche Yum T c od-k'rag und 
Gri-gug; daftir unterschieden sich die Gruppen in der Leibesfarbe. 

60. Don-^grub yab-yum. 

Sanskrit: Amoghasiddha; korrespondirender Manushibuddha: Maitreya, Dhyanibodhisatva: 

Vifvapani. 

Chinesisch: Pi-mih-li-yih-fuh (entspricht dem tibetischen Namen). 

Auffallend ist hier der Umstand, dass Maitreya auch unter den Dhyanibuddhas einen ebenbllrtigen 
Platz einnimmt, trotzdem er vorlaufig nur die WOrde eines Bodhisatva besitzt. Abb. wie No. 73, doch 
halt der Yab in der rechten Hand das Schwert, in der linken die Glocke. Die Attribute der Yum sind 
dieselben, wie bei No. 55. 

Falls die Bilder der Dhyanibuddhas kolorirt werden, so erscheint Vairocana in weisser, Akshobhya 

in blauer, Ratnasambhava in gelber, Amitabha in roter und Amoghasiddha in grliner Leibes-Farbe. 

Die Namen der Yum lauten, nach Angabe eines Lama, der Reihe nach: Tchanma 1 ), Mamagi, Rintchen 

Rolma, Goigarmo und Tamseg Rolma (die Orthographic dieser Namen konnte mir der Lama nicht angeben). 

Den Dhyanibuddhas folgen die Yi-dam sivaischen Ursprungs. 

61. rDo-rje Migs-byed (Vajra, der Schrecldiche). 

Sanskrit: Vajrabhairava; Bhayankara; Yamantaka; Yamari (Bewaltiger des Yama). 
Chinesisch: Wei-16-wa-km-kang. Bhairavavajra. 

Yamantaka ist die komplicirteste lamaische Gottheit. Er hat eine Kopfpyramide mit neun 
Gesiclnern, sechzehn Beinen, vierunddreissig Armen u. s. w. Unter seinen Fiissen winden sich vier- 
undzwanzig menschen- und thierahnliche Geschopfe. 

Als trefl'liche Illustration fur die Art und Weise, in welcher die Lamas fremde, besonders givaische -') 
Gottheiten dem buddhistischen System eingeflihrt und angepasst haben, dUrfte nachstehende Legende 
dienen, die, soviel ich weiss, bisher in Europa noch unbekannt war: 



') [Die Sanskritnamen der Tiriis (lib.: sGroI-ma) sind: Locana, Mamaki, Vajradlidtvifvari, Pandara, Tara. Tchanma ist 
offenbar sPyan-ma: I.ocana, Mamagi ist tibctischc Verstiimmelung des umschriebenen indischen Wortes, Vajradliutvi9vari muss 
der Rin-C'en sGro]-ma entspreclien, Pandara der Gos-dkar-mo (,,dic mit dem weissen Kleidc"), Tamseg Rolma (sGrol-ma) dor Tara.] 

'-') [Aus der Abbildung und dem Namen Bhairava erhellt, dass dieser schrecklicliste Gott der Lamas kein anderer ist, als 
Civa, der das Opfer des Daksha zerstiirt. Vergl. Ziegenbalg, Genealogie der malabarischen Go'tter iGg, Note.] 



DAS PANTHEON DES TSCHANGTSCHA HUTUKTU. 



6l 



Ein Bon-po in Tibet hatte den Entschluss gefasst, flinfzig Jahre in tiefster Meditation in einer Felsen- 
hohle zu verbringen, woftir ihm als Lohn der direkte Eingang in einen Freudenhimmel winkte. So sass 
er ungestb'rt neunundvierzig Jahre, elfMonate, neunundzwanzig Tage lang, als in der letzten Nacht vor 
seiner Erlo'sung zwei Diebe mit einem gestohlenen Bullen seine HUhle betraten. Beim Schein einer 
Fackel tb'teten sie das Thier, indem sie ihm den Kopf abschnitten. Alsdann theilten sie sich in die Beute. 
Erst als sie sich anschickten, in der H5hle zu Ubernachten, warden sie des Lama gewahr. Da sie 
Verrath befUrchteten, beschlossen sie, ihn aus der Welt zu raumen. Der Lama protestirte aufs Energischste 
gegen diese Absicht und erklarte den Dieben, dass er sie gar nicht verrathen konne, da er in wenigen 
Stunden diese Welt freiwillig verlassen wolle. Durch einen vorzeitigen Mord wtlrden sie ihm aber 




Yamantaka. 
Abgedruckt aus ZE. 1889. IL 66. 

seine ganze Carriere verderben und ihn urn die FrUchte flinfzigjahriger Meditation bringen. Die Diebe 
schenkten aber den Worten des Lama -keinen Glauben und schnitten ihm den Kopf ab. Im Augenblick, 
als das rauchende Blut des Einsiedlers die Erde berQhrte, verwandelte er sich in einen Hollenftirsten 
(Yama). Zunachst setzte er das Haupt des Bullen auf seinen eigenen Rumpf, riss alsdann seinen 
Mordern die Kopfe ab, zerfleischte ihre Korper, frass ihre Herzen und soff ihr Blut, ihre Schildeldecken 
als Trinkschalen benutzend. Hierauf baute er sich eine Veste mit sechzehn Thoren und vierunddreissig 
Fenstern und wllthete in den schneebedeckten Bergen Tibets umher, Liberall Tod, Schrecken und Ent- 
setzen verbreitend. Das Nothgeschrei der Tibeter erreichte das Ohr Manjughosha's, des Schutzgottes 
von Tibet, welcher beschloss, die Menschheit von dieser Plage zu befreien. Zunachst nahm er die 
Gestalt des Yama an, fUgte zu dem Stierkopf noch die Haupter von sechs der schrecklichsten Dharma- 
palas, setzte auf diese das Haupt des rTa-mgrin und auf letzteres sein eigenes Antlitz. Endlich fligte 
er zu seinem Korper soviel Arme und Beine, als Yama's Veste Fenster und Thore hatte. 

Nachdem er sich derart gerlistet, verschloss er mit seinen vierunddreissig Armen die vierund- 
dreissig Fenster und mit seinen sechzehn Beinen die sechzehn Thore der Veste Yama's. In aller 
Ruhe predigte er nun dem gefangenen Teufel, bis er ihn zum Buddhismus bekehrt und ihn bewogen 
hatte, das Amt eines Dharmaraja (Gesetzes-Konigs) mit dem des Flirsten der HOlIe zu vereinigen. 

Veriiffentlichungen. I. 2/3. C) 



62 



DAS PANTHEON DES TSCHANGTSCHA HUTUKTU. 



Es stellt sich "somit heraus, dass eines der scheusslichsten GOtterbilder der Lamas keinen Anderen 
darstellt, als den Bodhisatva Manjughosha, den Genius der Weisheit, dessen Inkarnation, wie bereits 
erwShnt, der Kaiser von China ist. 

Diese Legende erkliirt nicht nur allein das Aussehen Yamantaka's, sondern auch dasjenige Yama's 
als C c os-rgyal (Dharmaraja), der mit einem Stierkopf, auf einem Stiere tanzend und mit abgetrennten 
Menschenkopfen behangt, abgebildet wird (Bl. 80, No. a38 40). 

62. dPal gSang-ba-Mus-pa (abgeklirzt gesprochen: Sang-dui). 

Chinesisch: Kuan-tsi'-tsai-pi-mih-fuh (der sehende, souverane, geheimnissvolle Buddha). 

gSang-'dus zlihlt zu den ,,milde" (zi-ba, skt.: canta) aussehenden Yi-dam, im Gegensatz zu den 
,,schrecldich" (k c ro-bo, skt.: krodha-) aussehenden. Bei ersteren zeigt das Gesicht menschliche Zlige; 
auch fehlen die Gehlinge von Kopfen und Scha'deln (Mi-mgo p c reng-ba lnga-bc c u do-sal). Bei letzteren 
sind die Gesichtszlige verzerrt; aus dem Maule ragen vier Hauer hervor u. s w. 




J. 







/ 
63. 



v" 



gSang-'dus 1 ) umarmt seine Yum in sitzender Stellung. Beide haben je drei Gesichter, zwei Beine 
und sechs Arme. Hire Attribute sind: rDo-rje (Vajra, Donnerkeil), Dril-bu (Ghanta, Glocke), Padma 
(Lotusblume), 'K'or-lo (Cakra, Rad), Ral-gri (Schwert), Nor-bu (Ratna, Juwel). Der Kopfschmuck des 
Yab besteht aus dem Bildniss Amitubha's, derjenige der Yum aus dem Nor-bu (Juwel). 

63. dPal Iv'or-lo-sdompa, auch bDe-mo c og-) (gespr.: Temtschog) gehannt. 
Sanskrit: Camvara. 
Chinesisch: Siing-yoh-wung-fuh, ,,Oberer Musik-FQrst-Buddha". 

Eine wichtige Gottheit, da der ICang-skya Hutuktu (Grosslama von Peking) als seine Inkarnation 
betrachtet wird. 

bDe-mc c og wird immer stehend, in Umarmung mit seiner Yum abgebildet. Er hat vier Gesichter, 
zwei Beine und zwolf Arme. Sein Kopfschmuck besteht aus dem Nor-bu (Ratna, Juwel), Zla-ba 
(Candra. Mond) und dem sNa-ts c ogs rdo-rje (zwei Vajra in Form eines Kreuzes). Mit zwei mittleren 
Armen umfiingt er die Yum, mit den zwei obersten Armen halt er eine Elephantenhaut (gLang-pags); 
in den ubrigen acht Handen halt er folgende Attribute: ein Damaru (Schiideltrommel), ein dGra-sta 
(hammerfomiges Beil), ein Gri-gug (Beilmesser), ein K'atvanga (Zauberstab), ein K c a-tvang-rtse-gsum 

] ) Im Konigl. Museum fiir Vulkcrkundc bcfindet sich ein schOnes, vergoldetes Bronze-Bildniss dieses gSang-'dus. Vergl. 
OM. 129. 

-) Im KOnigl. Museum fur Volkerkunde befinden sich gute aus Peking stammende Bronzen und Bilder des bDc-mo'og. 



DAS PANTHEON' DES TSCHANGTSCHA HUTUKTU. 63 

(lamaischer Dreizack), ein T c od-k c rag (Scha'del), ein Zags-pa (Paga, Wurfschlinge), ein Ts'angs-pa^i mgo 
(Brahma's viergesichtiger Kopf, wodurch der Sieg des Buddhismus liber den Brahmanismus symbolisirt 
werden soil). In den Ha'nden, mit denen er die Yum an sich drtickt, halt er ausserdem noch em 
rDo-rje und eine Glocke (Dril-bu). Die Yum flihrt in der Linken ein T c od-k c rag, in der Rechten ein 
Gri-gug und schlingt beide Beine um die Hliften des Yab. 

Es giebt mehrere Varietaten des bDe-mc c og, die sich hauptsSchlich in den Attributen und in der 
Stellung der Beine der Yum von einander unterscheiden. Vergl. ZE. 1889. II. 69; OM. 117; Jaschke 270; 
Schlg. 1 08. 

64. dPal "K c or-lo-c c en-po [abgektirzt: 'K c or-c c en). ") 22. Blatt. 

Sanskrit: Crimahacakra. 

Chinesisch: Kung-teh-ta-lun-fuh, ,,der tugendreiche grosse Rad-Buddha" (Uebersetzung des 

tibetischen Namens); Kung-teh-ta-lun-wang. 

Der Yab hat einen Kopf mit drei Gesichtern, sechs Arme, zwei Beine. Mit zwei Armen umfa'ngt 
er seine Yum und bildet mit den Ha'nden eine Mudra (P c yag-rgya); mit zwei ferneren Ha'nden halt er 
zwei Schlangen, die ihre K5pfe in sein Maul gesteckt haben; in dem letzten Paar Hande flihrt er ein 
rDo-rje und ein Gri-gug. Auf seinem Kopfe tront das Miniatur-Bild des Vajrapani (auf einem anderen 
Bilde besteht sein Kopfschmuck aus einer Schlange). Die zweiarmige und zweibeinige Yum ha'lt 
T'od-k'rag und Gri-gug in den Hiinden. Unter seinen Flissen zertritt der Yab zwei Nagas, deren 
geschworener Feind er ist. 

65. dPal Dus-kyi Mt c or-lo (Zeit-Rad, abgektirzt: Dus-'k c or). 

Sanskrit: Kalacakra. 

Chinesisch: Si-lun-wang-fuh, ,,Zeit-Rad-Flirst-Buddha". 

Dus-^k'or hat vier Gesichter, vierundzwanzig Arme und zwei Beine. 1m Allgemeinen a'hnelt er 
dem bDe-mc c og. Ausser den Attributen des letzteren flihrt er noch folgende: Dung (Cafikha, Schnecken- 
muschel, als Bias-Instrument benutzt), dGra-sta (Schlachtaxt), T'o-ba (oder mT'o-ba, Hammer), gDung- 
rtse (Picke), 'C c u-gri (Flammen-Schwert), -K c or-lo (Cakra, Rad), Damaru (Schadeltrommel), Me-ris 
(Flamme), gZu (Bogen), mDa' (Pfeil), Beng (Keule), ICags-sgrog (eiserne Fessel). 

Die Yum hat vier Gesichter, zwei Arme und zwei Beine. Ihre Attribute sind: Nor-bu (Juwel) 
und P'reng-ba (Rosenkranz). 

Unter ihren Flissen liegen zwei liberwiiltigte Damonen, wahrend zwei andere ihre Fersen unter- 
stlitzen. 

66. dPal Kye-(kye)-rDo-rje, abgekUrzt: Kye-rdor. 

Sanskrit: Hevajra. 

Chinesisch: Kung-teh-km-kang-fuh, ,,tugendreicher Vajra-Buddha". 

Kye-rdor hat einen Kopf mit sieben Gesichtern, auf demselben noch einen kleinen Kopf mit einem 
Gesicht, sechzehn Arme und vier Beine. Er steht aber nur auf zwei Beinen, indem er die beiden 
anderen in die Hohe gezogen hat. Die Yum hat einen Kopf, zwei Arme und zwei Beine, von denen 
sie eins um die Hlifte des Yab schlingt. Unter ihren Flissen befinden sich vier Damonen. 

Der Yab halt in jeder Hand ein Kapula. In jedem Kapala beh'nden sich der Reihe nach folgende 
sechzehn Attribute: C c u-lha ser-po: gelber Wasser-Gott (Deva), rLung-lha ]jang-k c u: grliner Wind-Gott, 
Me-lha dmar-po: roter Feuer-Gott, Zla-ba'i lha dkar-po: weisser Mond-Gott, Nyi-ma'i lha dmar-po: 
roter Sonnen-Gott, gSin-rje sngon-po: blauer Yama, Nor-Msin-ma gser-mo: goldene Gottin des Reich- 
thums, Sa-yi lha ser-po: gelber Erd-Gott, gLang dkar-po: weisser Elephant, rTa: Pferd, Bong-bu: Esel, 
gLang:.Bulle, rNga-bong: Kameel, Mi-dmar: roter Mensch, Sa-ba-ra-cu: Hirsch, Byi-la: Katze. 

67. Ma-ha'-ma-ya. 2 3. Blatt. 

Sanskrit: Mahamaya (?). 

Chinesisch: Ta-huan-kln-kang ,,der grosse Magiker-Vajra". 

Der Yab hat vier Gesichter, vier Arme, zwei Beine und umarmt die Yum sitzend. Auf einem 
anderen Bilde in einem Buche, mit 5oo Gotterbildern, gedruckt im Kloster sNar-t c ang, steht diese 
Gruppe auf einem einzigen Bein des Yab; das andere Bein hat er in die Hohe gezogen, wahrend 
die Yum ihre Beine um seine Hliften geschlungen hat. 



3 ) Im Konigl. Museum fur Vollcerlcunde befinden sich gutc vergoldcte Bronze-Statuetten des 'K'or-c'en. 



6 4 



DAS PANTHEON DES TSCHANGTSCHA HUTUKTU. 




DAS PANTHEON DES TSCHANGTSCHA HUTUKTU. 65 

Bei dieser Gelegenheit sei erwahnt, dass sowohl auf Bildern, als auch bei skulptirten Darstellungen 
der GOtter hiiufig Abweichungen in den Attributen, Stellungen der Arme und Beine u. s. w. stattfinden. 
Da von jeder Gottheit ausserdem noch zahlreiche Nebenbildungen vorhanden sind, fallt es manchmal 
selbst dem erfahrenen Lama schwer, eine selten vorkommende Gottheit mil Sicherheit zu bestimmen. 

Abbildung wie No. 62, doch hat der Yab vier Kb'pte 'und vier Hande, sein linkes Bein hangt liber 
die Lotusblume etwas herab. 

Attribute des Yab: zwei Kapulas in den Ha'nden, mil denen er die Yum umarmt; Pfeil und Bogen 
in den beiden anderen. Pfeil und Bogen bilden auch die Attribute der zweiarmigen Yum. 

68- gSang'-dus 'Jam-rdor. 
[Sanskrit: Manjuvajra.] 
Chinesisch: Kin-kang-WSn-su, pi-mih-fuh, ,,Vajra-Maiiju9ri, geheimnissvoller Buddha". 

Dieser gSang-Mus, der offenbar eine Metamorphosis des Bodhisatva Manju9ri vorstellt, unter- 
scheidet sich von dem unter No. 62 beschriebenen nur in den Attributen (je zwei Mai: Schwert, Padma 
(Lotusblume), Pfeil und Bogen; vier Hande dieser Gruppe Rihren keine Attribute). 

69. Sangs-rgyas-t c od-pa. 

Sanskrit: Buddhakapala. 

Chinesisch: Fuh-fo-kiah-pa-lah-kin-kang, ,,Buddha-Kapala- Vajra". 

Diese Gruppe steht auf einem einzigen Bein des Yab; seine Attribute sind: Damaru (Schadel- 
trommel), Gri-gug (Beil mit vajraformigem Griff), K c a-tvang-rtse-gsum (Dreizack) und Kapala (T'od- 
k'rag). Attribute der Yum: Gri-gug und Kapala. Vergl. Ta. io5. 3oi. 

70. rDo-rje gDan-b/.i. , 24. Blatt. 

Chinesisch: S'i'-tso-kln-kang, ,,der Vajra mit vier Thronen" (Uebersetzung des tibet. Namens). 
Der Yab, mit drei Gesichtern und sechs Handen, umarmt die Yum sitzend. Seine Attribute: 
Dung (Muscheltrompete), Ral-gri (Schwert), T c od-k c rag (Schadelschale), Zu (Bogen). Die Attribute 
der Yum: K c atvanga (Zauberstab), T c od-k c rag (Schadelschale). Sonst wie 62. 

71. gSin-rje gsed-dgra'-nag, der schwarze Henker des Yama. 

[Sanskrit: Krishnayamari. Ta. 190; Ka. 5. 256.] 

Chinesisch: Heh-tih-wei-16-wa-kin-kang, der schwarze Feind Bhairavavajra. 

Der Yab hat drei Kopfe, sechs Arme, zwei Beine. Seine Attribute sind: T'od-k'rag (Schadel- 
schale), Gri-gug (Beilmesser), Padma (Lotusblume), Ral-gri (Schwert), 'K c or-lo (Rad) und Vajra 
(Donnerkeil). Die Yum flihrt in ihren sechs Ha'nden dieselben Attribute, wie der Yab. 

72. gSin-rje-gsed-dmar, der rothe Henker des Yama. 1 ) 

[Sanskrit: Drishtivikrtananayamari, *Raktayamari.] 

Chinesisch: Ta-hung-wei-16-wa-kin-kang, ,,der grosse rothfarbige Bhairavavajra". 
Der Yab schwingt in der Rechten das charakteristische Attribut des Yama, das Byugs-pa (gespr. 
Yu-va) (ein Scepter in Form eines Kinderskelets), in der Linken halt er das T'od-k'rag. Die Yum 
fuhrt T'od-k'rag und Gri-gug; das linke Bein hat sie urn die Hlifte des Yab geschlungen. Die Zahl 
der Kopfe, Arme und Beine ist normal. 

Beide stehen auf dem Riicken eines Bullen. 

73. bDe-mo'og dkar-po, der weise bDe-m&'og. 25. Blatt. 

Chinesisch: Peh-seh-sang-yoh-wang-fuh, ,,der weisse, obere Musik-Fiirst-Buddha". 
Diese Gruppe gleicht genau den Dhyanibuddha-Gruppen (s. Blatt 19 u. 20). 

74. rDo-rje Sems-dpa\ 

Sanskrit: Vajrasatva. 

Chinesisch: Kin-kang-yung-sih-fuh, Vajra, der muthige, wissende Buddha". Auf einem 
anderen Bilde fUhrt Vajrasatva den chinesischen Namen Peh (hundert) - tsi (Schrift- 
zeichen)-cao (Zauberspruch), weil seine Invokationsformel genau aus hundert Schrift- 
zeichen (Worten) besteht. 

Vice-Prasident der DhySnibuddha's, gleicht genau den letzteren. Auf kolorirten Bildern ist 
Vajradhara (No. 56) blau, Vajrasatva weiss. Vergl. Schlg. 5o. Wie No. 78, doch halt der Yab rechts 
den Vajra, links die Ghanta. Abgebildet in ASWI. No. 9. 1879. XXIX, 3i. 

') Eine Bronze befindet sich im Kiinigl. Museum fiir Volkcrlcunde. 



66 



DAS PANTHEON DES TSCHANGTSCHA HUTUKTU. 



75. sPyan-ras-gzigs gsang-grub, der geheimnissvolle Avalokitesvara. 

Chinesisch: Pi-mih Kuan-sl-yln (Uebersetzung des tibetischen Natnens). 

Der Yab hat vier Ha'nde; mit zweien bildet er auf dem Rticken der Yum eine Mudra, in den 
beiden anderen fuhrt er Rosenkranz und Lotusblume (die charakteristischen Attribute des Avalokite- 
9vara). Die Yum gleicht denen der Dhyanibuddhas. Diese Gruppe ist gleich denen der Dhyani- 
buddhas ,,mild" aussehend, wahrend unter den 9ivaischen Yi-dam mehrere ,,schrecklich" aussehend 
abgebildet werden. 




Mit sPyan-ras-gzigs gsang-grub schliesst die Reihe der Yi-dam mit Yum. Nun folgt eine Reihe 
von Yi-dam, welche einzeln abgebildet werden. 

Abbildung wie No. 78, der Yab ist vierha'ndig, die zwei, die Yum umarmenden Hiinde gefaltet, 
die eine Rechte halt den Rosenkranz, die Linke eine Lotusblume; die rechte Hand der Yum ein Damaru. 
26. Blatt. 76. Kun-rigs. 

Chinesisch: P'u-hoe'i-hung-kuang-fuh, ,,der allweise, grosse Glanz-Buddha". 

Kun-rigs hat vier Gesichter, tragt die Krone der Dhyanibuddhas und gleicht im Allgemeinen, 
wie die nachfolgenden sieben Gottheiten (bis No. 82 incl.), den Dhyanibuddhas und Bodhisatvas. Er 
sitzt auf dem Lotusthron und halt mit beiden, Uber den Schooss gefalteten Handen das Nor-bu (Juwel). 
77. rDor-dbyings. 

Sanskrit: Vajradhatu. 



DAS PANTHEON DES TSCHANGTSCHA HUTUKTU. 



6 7 



Chinesisch: Km-kang-seng-fuh, ,,Vajra-Opferthier-Buddha". 
Sitzt auf dem Lotusthron und halt in der Rechten vor der Brust ein Vajra (Donnerkeil). 

78. Ngan-song sbyongs-rgyal, ,,der die Verdammten erlb'sende K5nig". 

Unterscheidet sich von No. 77 nur dadurch, dass er das senkrecht stehende Vajra mit beiden auf 
dem Schooss gefalteten Handflachen balancirt. 

79. rGyal-mc c og rin-c'en, ,,siegreiches, bestes Kleinod". 27. Blatt. 
Halt, auf dem Lotusthron sitzend, in der linken Hand das Kleinod (Nor-bu). 

80. Sa'-kya-rigs-dbang, ,,der Machtige aus dem Geschlechte der Cakya" (nicht zu verwechseln 
mit Sa'-kya t c ub-pa auf Blatt i No. 2). Sitzt auf dem Lotusthron. 

Abbildung wie 78, doch halt er in den Handen einen aufrechtstehenden rDo-rje (?). 

81. Me - tog c c er-rgyas, ,,die auf- 
bluhende Blume". 

Sitzt auf dem Lotusthron; halt in der 
Rechten eine Blume (Me-tog). 

82. Spyod-rgyud Ts'e-dpag-med. ^ ^ ^^^S< r .7^3&~\*^ S! F^ ^ ^ 28. Blatt. 
Spyod-rgyud heisst eine Abteilung der 

vier Klassen der Tantras. Dieser Ts c e-dpag- 
med ist nicht zu verwechseln mit dem auf 
Bl. 29, No. 85 verzeichneten. Sein Attribut 
besteht aus einem Patra (Almosenschale), in 
dem sich eine Blume befindet. 

83. rNam-snang mngon-byang. 

Chinesisch: Hung-kuang-hien-yoh- 

p'li-t'i-fuh (Uebersetzung des 

tibetischen Namens). 

Sitzt auf dem Lotusthron, bildet mit 

beiden Handen auf dem Schooss eine Mudru. 

Abb. wie 82, doch sind die Hande leer. 

84. 'Byung-po "dul-byed, ,,Bezahmer 
boser Damonen 1 '. 

Chinesisch: Fuh-m6-seu-c c i-km- 
kang (Uebersetzung des tibe- 
tischen Namens). 

Nach einer Reihe ,,milde" aussehender 
Yi-dam ist ^Byung-po 'dul-byed der letzte 
Vertreter unter den ,,schrecklich" aussehen- 
den Schutzgottern. Er steht auf einem lie- 
genden 'Byung-po 1 ) (Damon) in tanzender Positur. Mit zwei Handen bildet er eine MudrS, in den 
beiden tibrigen ftihrt er ein Zags-pa (Skt.: Paca, Wurfschlinge) und ein rDo-rje (Vajra). 

85. rGyal-po Ts'e-dpag-med. 29. Blatt. 

Sanskrit: Amitayus [oder Aparimitayus], ,,unendliches Leben besitzend". 
Chinesisch: C'iing-Se'u-fuh, ,,Buddha des langen Lebens". 

Ts c e-dpag-med sitzt auf dem Lotusthron, geschmilckt mit der fiinfzackigen Krone der Dhyani- 
buddhas. In den auf dem Schooss zusammengelegten Handen halt er ein verziertes Bum-pa (Gefass, 
worin Weihwasser aufbewahrt wird). 

Ts'e-dpag-med erfreut sich bei Tibetern, Mongolen und besonders bei den Chinesen grosser 
Popularitat. In zahllosen Bildnissen wird er in Tempeln und Hausern angebetet. 

86. T'ub-pa dam-ts'ig gsum-bkod. 

Sitzt auf dem Lotusthron und bildet mit beiden Handen auf der Brust eine Mudra. 

Wahrend bisher sammtliche Yi-dam mit der Krone (die ,,schrecklich" aussehenden mit der 




Amitayus, vergl. ZE. 1889. II 40. 



') ["Byung-po entspricht dem Sanskritworte Bhuta.] 



58 DAS PANTHEON DES TSCHANGTSCHA HUTUKTU. 

Schadel- Krone, di'e ,,milde" aussehenden mil der Dhyanibuddha- Krone) abgebildet sind,' erscheinen 
No. 86 und 87 baarhauptig, in gewb'hnlicher Buddha-Frisur. 

87. rDo-rje mi-Mc'rugs-pa, ,,der UnerschiAtterliche", s. Jaschke 62. 

Chinesisch: Km-kang-puh-tung-fuh, ,.Vajra, der unbewegliche Buddha". 

Sitzt auf dem Lotusthron, lasst die Rechte (gleich Cakyamuni) hangen und balancirt in der 
rechten Handfla'che ein stehendes rDo-rje ') 

Auf Blatt 3o 32 folgen verschiedene Nebenformen der berlihrntesten Bodhisatvas, die in soldier 
Eigenschaft unter den Yi-dam auftreten. Die Lamas lieben es Qberhaupt, die Yi-dam (mit Ausnahme 
der flinf Dhyanibuddhas) als Metamorphosen (im Mongolischen : Khubilgan) von Bodhisatvas zu 
erklaren, welche die betreffende Maske, und Gestalt behufs irgend eines besonderen ErlSsungswerkes 
(vergl. die Legende von Yamantaka, s. No. 61) angenommen haben. Hieraus ergiebt sich Folgendes: 

1. dass dieselbe Gottheit in vielen, mehr oder weniger von einander verschiedenen Gestalten vor- 
kommen kann; 

2. dass dieselbe Gottheit in zwei oder mehreren Rangklassen vorkommen kann, z. B. der Hindu- 
gott Indra, 3 ) unter den Yi-dam als P c yag-rdor-sems-dpai c'a-lugs-can (.auf Bl. 3o), unter den Bodhi- 
satvas als P'yag-na-rdo-rje (Bl. 49), unter den Dharmapalas in mehreren Gestalten (vergl. Bl. 57) 
und endlich im Devahimmel als brGya-byin (Bl. g3), in welcher Eigenschaft er unter den Yul-lha 
aufgefuhrt wird; 

3. dass sich der Rang einer Gottheit im Grossen und Ganzen nach dem Eifer richtet, den sie an 
dem Erlb'sungswerk beweist. Ein Lama z. B., der einen Grad der Heiligkeit erreicht hat, und laut den 
Ideen des Mahayana- Systems, nicht nur allein sich, sondern auch seine Schiller und Verehrer in's 
Nirvana hintiber spediren kann, wird holier geschatzt, als ein Tathagata. der sich gar nicht oder nur 
wenig noch urn's Seelenheil der Erdenkinder bekummert. 

30. Blatt. 88. ^Jam-dbyangs dmar-ser, ,,rothgelber Mam-dbyangs". 

Sanskrit: Mafijughosha. 

Sitzt auf dem Lotusthron, halt in der erhobenen Rechten das Ses-rab ral-gri (Schwert der Weis- 
heit) und in der Linken das Buch P'rul-ba^i legs-lam. 

Abbildung wie in ZE. 1889. II. 54; ASWI. 9. 1879. XXVI. 18, doch halt die Linke nur ein Buch 
(ohne Lotusblume) [vergl. OM. 1 14. 38-]. 

89. sPyan-ras-gzigs p'yag-bzi-pa. 

Sanskrit: Avalokitegvara, ,,mit vier Ha'nden". 

Sitzt auf dem Lotusthron. Zwei Ha'nde sind aut der Brust zu einer Mudra vereinigt; in der 
oberen Rechten halt er einen Rosenkranz, in der Linken eine Lotusblume. 
Der Dalai-Lama gilt als eine Fleischwerdung dieses Avalokitegvara. 
Abbildung bei Schlag. Atlas, Taf. 12. 

90. Py'ag-rdor sems-dpaM c'a-lugs-can. 

Aehnelt den Dhyanibuddhas; doch lasst er die Rechte hangen, halt in der Linken den Stiel einer 
Lotusblume, die iiber seiner linken Schulter ein Ornament bildet. 

31. Blatt. 91. 'Jam-dbyangs dkar-po (weisser Mafijughosha). 

Chinesisch: Ta-peh Wen-su, ,,der grosse weisse M.''. 

Ueber der rechten Schulter: Schwert und Blumen, iiber der linken: Buch und Blumen als Ornamente. 
92. 'Jam-dbyangs-smra-seng. 

Sanskrit: Mafijughosha [Vagicvara], ,,der predigende Lowe". 

In dieser Form sitzt Mafijughosha auf dem Riicken eines liegenden Lowen und bildet mit den 
Handen auf der Brust eine Mudra. 

g3. 'Jam-dpal gson-nur gyur-ba. 

Chinesisch: T'ung-tsj Wcn-su, der Jungling [Kumara 2 ;], Manjufri (Uebersetzung des 
tibetischen Namens). 



') Bronzc-Bildnisse im Kcinigl. Museum fiir VOIkcrkundc. 
-) Vergl. Schicfner, Vimal;ipra9ndtt;iraratnamala 17. 

:l ) [Die Lamas \vcrden aber kaum wissen, dass in diesen verschiedenen Formen der Hindugott Indra steckt, welcher 
eigcntlich nur dem brGya-byin ( CataUratu) cntspricht.j 



DAS PANTHEON DES TSCHANGTSCHA HUTUKTU. 




ft 



- 
















<x 



101. 




/. 



*jV 




VcrOflcntlicliungcn. I. 2/3, 



10 



70 



DAS PANTHEON DES TSCHANGTSCHA HUTUKTU. 



Schwingt in der Rechten das Schwert der Weisheit und halt in der Linken vor der Brust das 
Buch P'rul-ba^i-legs-lam. 

Abbildung wie 88. 

3=. Blatt. 94. sPyan-ras-gzigs seng-ge-sgra 1 (Avalokitegvara, ,,mit der Lb'wenstimme"). 
[Sanskrit: Simhanadaval6kitec.vara.] 

Sitzt mit untergeschlagenen Beinen auf dem Rtlcken eines liegenden Lo'wen. Ornamente: an der 
rechten Schulter ein Dreizack, um den sich eine Schlange windet; an der linken eine Blume, auf der 
ein Schwert steht. 

Abbildung in ASWI. 9. 18/9. Taf. XXV. 15, jedoch mit der gewohnlichen Krone. 

g5. T'ugs-rje c'en-po bCu-gcig-xal ,,der grosse Gnadenreiche mit zehn Gesichtern". 

Ein Epitheton des Avaloldte^vara; in diesem Falle auch Aryapala (im Mongolischen verderbt: 
Aryabolo) genannt. 

Im Mani - kambum (Mani-bka' 1 -' ) bum ,,Hunderttausend kostbare Vorschritten") findet sich eine 
sehr populare Legende, laut welcher der Kopf des A. in zehn Stlicke zersprang, als er bei einem 
Besuche der von ihm im Auftrage Amitabha's geschaffenen Erde das slindhafte Elend der Erden- 
geschb'pfe entdeckte. Amitabha heilte den Schaden, indem er aus den zehn Stlicken eine Kopfpyramide 
mit zehn Gesichtern schuf, auf welche er noch sein eigenes Antlitz setzte. 

A 

Aryapala wird immer stehend mit acht Armen abgebildet. Seine Attribute sind: Rosenkranz 
(P c reng-ba), Lotusblume (Padma), Rad (''K.'or-lo), Pfeil und Bogen; die beiden untersten Hande sind leer. 

Abbildung in ASWI. 9. 1879. Taf. XXIV, 1 1, vergl. OM. 123, No. 70. 

96. 'P c ags-pa don-yod zags-pa. 
[Sanskrit: Aryamoghapaca.] 

Sitzt auf dem Lotusthron, hat drei Gesichter und vier Arme. Attribut: ein Dreizack. 

Den Lamas und den Yi-dam folgen die Tathagatas, welcher Titel nur den allerherrlichst voll- 
endeten Buddhas gebllhrt. Die auf Bl. 33 48 verzeichneten Buddhas sitzen siimmtlich auf dem Lotus- 
thron mit untergeschlagenen Beinen, die Fusssohlen nach oben gekehrt (diese Pose heisst rDo-rje 
dkyil-dkrung und soil diejenige sein, in welcher ' die Buddha-Fotus im Leibe Hirer jungfraulichen 
Mlitter Hire Geburt abwarten). Bekleidet sind die Buddhas mit dem bLa-gos, einem a'rmellosen Shawl; 
der rechte Arm, der obere Theil der Brust, Hiinde, FiAsse und Gesicht sind nackt Das Haar ist kraus 
und auf kolorirten Bildern und Statuen stets blau; auf dem Scheitel des baren Hauptes befindet sich 
ein Auswuchs (gTsug-tor, Ushmsha). 

Die Buddhas auf Bl. 33 46 heissen im Tibetischen ITung-bsags-kyi Sangs-rgyas, im Chinesischen 
Sing-p c u-hien-riTng-yue'n-wang (,,die heiligen, grossen, tugendreichen, Wlinsche erlullenclen Konige"). 
Sie unterscheidcn sich von einander fast nur in der Stellung der Hiinde (Mudra); nur einige wenigc 
fiihren ein Attribut. 

Auf Bl. 46 48 stehen die Buddhas der Medicin (sMan-bla) vcrzcichnet. 

Siimmtliche diese Buddhas sind (mit Ausnahme Cakyamuni's) imaginaren, mythologischen 
Ursprungs. Es sollen in Nachstehendem nur ihre Namen und etwaigen Attribute verzeichnet werden. 
Ueber die Buddhas der Beichte, der Wiinsche (Buddhas of Confession) rindet sich bei Schl. 12.4142 
AusfUhrlicheres. Daselbst stehen auch Notizen liber die sMan-bla (265268). 

31 Blau. 97. rGyal-ba Sa^-kya t c ub-pa, ,,der siegreiche Cakya, der Mlichtige". 

Chinesisch : Sih-kia-meu-ni-fuh, ,,Crikyamuni-Buddha". 
Begrlindcr des Buddhismus. 
Abbildung S. 5i oben bez. bsTan-pa'i bDag-po Sa'-kya-rgyal. 

98. rGyal-ba rDo-rje snying-po, ,,Vajra-Q.uintessenz". 

[Sanskrit: *Vajragarbha.] 

Chinesisch: Kin-kang-puh-tung-fuh, ,,Vajra, unbeweglicher Buddha-'. 

99. rGyal-ba Rin-c c en "od-"p c ro. 

Chinesisch : Pao-kuang-fuh, ,,Buddha des kostlichen Glanzes". 
Abbildung S. 5i, zweite Reihe bez. ^Drin-m^og dam-pa 'Od-dpag-med. 
34. Blan. 100. rGyal-ba kLu-dbang-gi rgyal-po. 

Chinesisch: Lung-tsun-wang-fuh. 



DAS PANTHEON DES TSCHANGTSCHA HUTUK'IT. 7 [ 



101. rGyal-ba dPa'-bo'i-sde. 
[Sanskrit: Curasena.] 

Chinesisch: TsTng-tsin-kiQn-fuh, ,der reine, die Kriegsmacht meisternde Buddhr'. 

102. rGyal-ba dPal-dgyes. 

Chinesisch: Tsing-tsin-fri-fuh (der reine, das Gltick meisternde Buddha). 

103. rGyal-ba Rin-c" c en-me (Juwel-Feuer). 35. Blatt. 
Chinesisch: Pao-huo-fuh (kb'stlicher Feuer-Buddha). 

Abbildung wie 97. 

104. rGyal-ba Rin-c c en zla-^od. 
Sanskrit: *Ratnacandraprabha. 

Chinesisch: Pao-yueh-kuang-fuh (kostlicher Mondlicht-Buddha . 
Abbildung wie 97. 

105. rGyal-ba mT'ong-ba don-yod. 
Chinesisch : S6-kie'n-yeu-yih-fuh. 

106. rGyal-ba Rin-c c en zla-ba. 36. Blatt. 
Sanskrit: Ratnacandra. 

Chinesisch: Pao-yueh-fuh (kostlicher Monti-Buddha). 

107. rGyal-ba Dri-ma-med-pa (, der Fleckenlose"). 
[Sanskrit: *Vimala.] 

Chinesisch: Wu-keu-fuh (Uebersetzung des tibetischen Namens). 
Abbildung wie 99. 

108. rGyal-ba dPal-sbyin. 
[Sanskrit: *Crtdatta.] 

Chinesisch: Yung-si- fuh (Mitgabe-Buddha) und Kung-teh-sl-fuh (Tugendgabe- Buddha). 

109. rGyal-ba Ts c angs-pa, der Reine (nicht zu verwechseln mil Ts c angs-pa: Brahma, BJ. q3). 37. Blatt. 
Chinesisch: Ts c ing-tsing-fuh (der reine Buddha). 

Abbildung wie 97. 

no. rGyal-ba Ts c angs-pas sbyin. 

[Sanskrit: Brahmadatta.] 

Chinesisch : Ts c Tng-tsing-sI-fuh. 
Abbildung wie 102. 

V V 

in. rGyal-ba C c u-lha, Wasser-Deva (nicht zu verwechseln mit Cu-lha aut' Bl. 96). 

[Sanskrit: *Varuna.] 

Chinesisch: Sui-t c ien-fuh (Wassergott-Buddha). 
Abbildung wie 99. 
112. rGyal-ba C^u-lha^i lha (der Deva der Wasser-Devas). 38. Blatt. 

Chinesisch: Sui-t c ien-t c ien-fuh (Uebersetzung des tibetischen Namens). 
n3. rGyal-ba dPal-bzang. 

[Sanskrit: Cribhadra.] 

Chinesisch: Hien-teh-fuh (wlirdiger Tugend-Buddha). 

114. rGyal-ba Tsan-dan-dpal. 
[Sanskrit: Candana9n.] 

Chinesisch: Cen-t^n-kung-teh-fuh (Sandal-Tugend-Buddha). 

115. rGyal-ba gZi-brjid-mt c a"-yas 3i> Blatt. 
Chinesisch: Wu-liang-wei-teh-fuh. 

Abbildung wie 98. 

116. rGyal-ba 'Od-dpal (,,Glanz-Pracht"). 
Chinesisch: Kuang-teh-fuh (Glanz-Tugend-Buddha). 

Abbildung wie 98- 

117. rGyal-ba Mya-ngan-med-pa'i dpal (,,der herrliche Trauerlose"). 
Chinesisch: Wu-yeu-teh-fuh (der trauerlose Tugend-Buddha). 

Abbildung wie 99. 



10* 



DAS PANTHEON DES TSCHANGTSCHA HUTUKTU. 





t 




//i. 



. cv O 



//j. 





i 





DAS PANTHEON DES TSCHANGTSCHA HUTUKTU. 



73 



118. rGyal-ba Sred-med-kyi-bu. 40. Blatt. 
Sanskrit: Naniyana. 

Chinesisch: Na-16-yen-fuh (Transscription von Narayana). 
Abbildung wie 98. 

119. rGyal-ba Me-tog dpal (,,prachtige Blume"). 
[Sanskrit: *Pushpa9riJ. 

Chinesisch: Kung-teh-hoa-fuh (,,tugendreicher Blumen-Buddha"). 

120. rGyal-ba Ts'angs-pa 1 ! ''Od-zer. 
[Sanskrit: *Brahmaprabha.] 

Chinesisch : Ts^ng-tsing-kuang-yeu-hi-sin-t'ung-fuh. 
Abbildung wie 97. 

121. rGyal-ba Pad-maM 'Od-zer. 41. Blatt. 
[Sanskrit: *Padmaprabha.] 

Chinesisch: Lien-hoS-kuang-yeu-hi-sin-t c Ong-fuh, ,,der helle, sich amUsirende, gSttlich ver- 

stehende Lotus-Buddha". 
Abbildung wie 97. 

122. rGyal-ba Nor-dpal, ,,Juwelen-Pracht". 
[Sanskrit: *Ratna9ri.] 

Chinesisch: Ts r ai-kung-teh-fuh, ,,der reiche Tugend-Buddha". 
Abbildung wie 99. 

123. rGyal-ba Dran-paM-dpal. 
[Sanskrit: *Smarac.ri, *Smrtign.] 

Chinesisch: Teh-nie'n-fuh (Uebersetzung des tibetischen Namens). 
Abbildung wie 99. 

124. rGyal-ba mTs'an-dpal-yongs-sgrogs. 42. Blatt. 
Chinesisch : Se'n-ming-c'ing-kung-teh-fuh. 

125. rGyal-ba dBang-poH tog-gi rgyal-mts c an. 
Chinesisch : Hi3ng-ye'n-ti-c c uang-wang-fuh. 

Attribut: rGyal-mts'an (Tropha'e); vergl. No. 296. 

126. rGyal-ba in-tu-rnam-par-gnon-pa. 
Chinesisch : Se'n-yeu-pu-kung-teh-fuh. 

Attribut: ein Schwert. 

127. rGyal-ba gYul-las rgyal-ba. 43. Blatt. 
Chinesisch: Te'u-ce'n-sing-fuh, ,,der kampfende und erobernde Buddha''. 

Attribut: ein gesticktes Tuch, das die vor der Brust eine Mudra bildenden Hande verdcckt. 
128- rGyal-ba rNam-par-gnon-pa. 

Chinesisch : Se'n-yeu-pu- fuh. 
Abbildung wie 97. 

129. rGyal-ba Kun-nas-snang-pa, ,,der Uberall Strahlende". 
Chinesisch : eu-tsah-uang-yen-kung-teh-fuh. 

Abbildung wie lot. 

130. rGyal-ba Ri-dbang-gi rgyal-po. 44. Blatt. 
Chinesisch: San-teh-wang-fuh, ,,Berg-Tugend-Kb'nig Buddha". 

Abbildung wie 99. 

131. rGyal-ba Rin-c c en-padma. 
[Sanskrit: Ratnapadma.] 

Chinesisch: Pao-lien-hoii-fuh (Uebersetzung des tibetischen Namens). 
Attribut: ein Lhung-bzed (Patra, Almosennapf). 
1 3a. rGyal-ba "Od-dpag-med. 

Sanskrit: Amitabha. 

Chinesisch: 0-mi-t c o-fuh. 

Amitabha, der mit seiner Yum schon einmal unter den Yi-dam dargestellt war, kommt an dieser 
Stelle noch einmal als Buddha vor. Abbildung wie 99. 



74 



DAS PANTHEON DKS TSCHANGTSCHA HUTUKTU. 



45. Blatt. |33. rGyal-'ba gTsug-tor dri-med (fiecke'nlosen Scheitelaufsatz habend). 

[Sanskrit: *Vimal6shnTsha.] 
Abbildung wie 1 14. 
184. rGyal-ba IcLu-dbang-gi rgyal-po. 

Chinesisch: Lung-tsun-wang-fuli, ,,ehr\vUrdiger Nslga-KOnig- Buddha". 
Sieben Schlangen bilden urn sein Haupt ein Aureol. 
1 35. rGyal-ba Kun-gzigs, ,,der Allsehende". 

Chinesisch: P f u-hoe'i-fuh, ,,Allweisheit-Buddha". 
Nun folgen die Buddhas der Medicin (sMan-bla, sMan-gyi-bla). 
4fi. Blatt. i36. mC c an-legs yongs-grags-dpal. 

Chinesisch: Se'n-ming-c c ing-kih-siang-wung-/u-lai, ,,des guten Namens und des guten Gltickes 

FUrst, Tathagata". 
Abbildung wie 1 13. 
137. sGra-dbyangs-rgyal-po. 

Chinesisch: Pao-yueh-ei-yen-kuang-yTn-ts'i-tsai-\vang-/u-lai, ,,des kostbaren Mondes weiscr, 

majestiitischer, heller, harmonischer, unbeschrlinkter Ftlrst, Tathagata". 
Abbildung wie 114. 
i3S. gSer-bzang dri-med rin-o'en-snang. 

Chinesisch.': Km-seh-wu-keu-pao-kuang-miao-hTng-c c ing-tsie'u-zu-lai, ,,goldfarbiger, flecken 

loser, kostlich glanzender, wunderbar handelnder, vollendeter Tathagata". 
Abbildung wie 102. 

47. Blatt. i3g. Mya-ngan-med mc c og-dpal. 

Chinesisch: Wu-yeu-sing-kih-siang-iu-lai, ,,trauerloser, Glilck gewinnender Tathagata" 
Abbildung wie 99. 

140. C c os-sgrags-rgya-mts c o''i-dbyangs. 
Chinesisch : Fah-hai-sen-ym-y.u-lui. 

Abbildung wie 102. 

141. mNgon-mk'yen rgyal-po, ,,alhvissender Kb'nig". 
Chinesisch: Fah-hai-sing-hoe'i-yeu-hi-sin-t c ung-/u-lai. 

48. Blau. 142. sMan-gyi-bla Bedurya'i "Od-kyi-rgyal-po. sMan-gyi-bla (auch sMan-bla, gespr 

Mania) ist Hauptgott der Medicin. Bedurya ist das Sanskritwort Vaidurya. Der Name bedeutet etvva 
,,Beryllglanz-Konig". 

Chinesisch: Yoh-si-lieu-li-kuang-wang-fuh (Yoh-si bedeutet Lchrer der Medicin, lieu-li ist 
die kostbare Glasur auf den Dachpfannen der Kaiserpaliiste u. s. \v. und entspricht 
dem Vaidurya (Beryll). 

sMan-bla sitzt auf dem Lotus-Thron in der bckannten Buddha-Pose. In der Linken halt er auf 
dem Schooss das Putra, in der herabhiingenden Rechten die alle Krankheiten heilende Frucht gSL-r- 
mdog A-ru-ra (goldfarbige Myrobalane). [Sanskrit: Haritaki, vergl. Schiefner, Lebensbeschreib. 84.] 

sMan-bla ist auch bei den Chinesen eine wohlbekannte Gottheit und wird unter dem Namen 
Yoh-wang (Flirst der Medicin) allgemein verehrt. 

Die scchs vorher genannten Buddhas (i36 141) und die beiden nachfolgenden gelten als 
Genossen des sMan-bla. 

143. rGyal-ba Seng-geM nga-ro. ,,eine Lowenstimme habend". 
Chinesisch: ST-heu-fuh (Uebersetzung des tibetischen Namens). 

144. Rin-<Ven gTsug-tor-can, ,,mit dem Juwel Ushnisha versehen". 
Chinesisch: Pao-ting-fuh, ,,Buddha mit der kostbaren Kopfzier". 

Hiermit schliesst die Rcihe der Buddhas, um den Bodhisatvas (im Tibetischen Byang-c c ub-sems-dpa' 
Platz zu machen. Es sei hier noch bemerkt, dass unter den Buddhas nur SaMcya-^ub-pa, 'Od-dpag- 
med und sMan-bla (No. 97, i32 und 142) eine hervorragende Rolle spielen und in Tempeln und auf 
Bildern oft eine Trias bilden (vergl. S. 3i). Die Ubrigen Buddhas werden nur gruppenweise abgebildet 
und in Masse angerufen. 

Ein Bodhisatva ist, streng genommen, ein Asket, der in zahllosen Geburten so viel Tugend- 
verdienst und Heiligkeit crworben hat, dass er reif geworden ist, in seiner nachsten Wiedergeburt die 



DAS PANTHEON DES TSCHANGTSCHA HUTUKTU 75 

HuddhawUrde zu erlangen. Von den nachstehend verzeichneten Bodhisatvas kann indessen kein 
einziger mit Sicherheit auf eine geschichtliche Personlichkeit zurlickgefllhrt warden. Wie bereits 
crwiihnt, werden sie als sogenannte Dhyflnibodhisatvas, d. h. spirituelle, durch Emanation entstandene 
Sohne von Dhyanibuddhas betrachtet. Einige von ihnen, die sich in gewissen Vervvandlungen um die 
Erlb'sung der Menschheit verdient gemacht haben, treten in dieser Gestalt unter den Yi-dam auf. 

Unter den Bodhisatvas sind im lamaischen System besonders hoch angesehen: ManjucrT, Vajraptini, 
Avalokitecvara und Maitreya. 

145. "Jam-pa'i-dbyangs (abgekiirzt: Mam-dbyangs. 49. Blatt. 
Sanskrit: Manjughosha. 

Chinesisch: R'i-pi-wen-su-p c u-sah (zweiarmiger Manjugri-Bodhisatva). 

Manjugri ist der Gott der Weisheit und Gelchr-amkeit, Schutzgott von Tibet, Nepal, des Ngii- 
fai-san (fUnfgipfeligcr Berg) in Nord-China u. s. w. Inkarnirt hat cr sich in T c on-mi Sambhota, dem 
BegrUnder der tibetischen Schrift und Literatur; in Ko'nig K c ri-srong-lde-btsan, grossem Forderer des 
Buddhismus 1 ) u. A. Der Kaiser von China gilt, wie bereits crwiihnt, bei den Lamas gleichfalls als 
fortdatiernde Inkarnation des Manjucri. Im Cang-tsiuc-s'i, einem von Lamas mandschurischer Ab- 
stammung bewohnten Tempel bei dem zerstorten Kaiserlichen Sommerpalaste im Westen von Peking, 
befindet sich die Kolossalstatue des Kaisers K'ien-lung als Manjucrt. Eine andere Inkarnation des 
Manjugri oder, richtiger gesagt, eine der zahlreichen Abarten des Manjucri ist der Dus-"k c or Hutuktu 
(No. 65) im Yung-ho-kung (Tempel des ewigen Friedens) in Peking. Manjucri existirt, wie die meisten 
wichtigen lamaischen Gottheiten, in den flinf heiligen Farben: gelb (ser-po), rot (dmar-po), weiss 
(.dkar-po), schwarzblau (nag-po) und grim (ljang-k c u). Der als Wallfahrtsort hochbertihmte Ngu-tTii-san, 
an und auf dem etwa sechzig Tempel zerstreut liegen, ist dem Manjugri geweiht. Pu c -sah-t c ing (Halle 
des Bodhisatva) ist der Name des Haupttempels, der das wundertha'tige Bild des Manjugri nebst 
anderen Heiligthtimern beherbergt. Viele Tausende glliubiger Mongolen stromen alljiihrlich nach dem 
Ngu-t c ai-san, um dort ihre Andacht zu verrichten. Ein jeder der f'Unf Gipfel besitzt einen Maiijucri 
in einer der Rinf heiligen Farben als besondere Schutzgottheit. Die Lamas behaupten. dass auf einem 
jeden dieser ftinf Gipfel eine iiusserst wohlriechende Bltimen-Art vorkomme, deren Farben mit der des 
entsprechenden Manjugn iibereinstimmen. Diese Blumcn sollen sonst nirgends auf der Welt zu finden 
sein. Sie werden gesammelt und getrocknet, um den Pilgern aus der Mongolei flir teures Geld ver- 
kauft zu werden. Man bereitet aus ihnen einen Weisheit und Gluck verleihenden Trank. 

Die Attribute des Manjugri sind: das Schwert Ses-rab-ral-gri in der hoch erhobenen Rechten 
(seine alles durchdringende Weisheit symbolisirend) und das Buch P'rul-bal legs-lam, das cr gewohnlich 
in der Linken halt, falls es nicht auf eincr Blume als Ornament an der linken Schulter angebracht ist. 

Abbildung ASWI. 9. 1879. XXVI, 18. 

146. P c yag-na rdo-rje (abgekiirzt: P c yag-rdor, gespr.: Tschagdor), ,,der Donnerkeilhaher". 
Sanskrit: Vajrapani. 

Chinesisch : Ri-pi-seu-c c i-klng-kang-p c u-sah, ,,zweiarmigcr Vajrahalter-Bodhisatva". 
Als Bodhisatva fuhrt Vajrapuni in der Rechten das Vajra (Donnerkeil) und in der Linken das 
Dril-bu (Glocke). 

Abbildung: ASWI. 9. 1879. XXVII, 23. 

147. sPyan-ras-gzigs. 
Sanskrit: Avalokitccvara. 

Chinesisch: Ri-pi-kuan-si-yin-p'u-sah, ,,zweiarmigcr, die Tone der Welt bcobachtender 
Bodhisatva" (bei Uebersetzung des Sanskritwortes ist durch Verwechselung von svara 
(Lain) mit tcvara (Herr) der chinesische Name (abgekiirzt: Kuan-ym) entstanden). 
A. ist der Gott der Licbe und Barmherzigkeit. Zuerst manifestirle er sich in Ko'nig Srong-tsan 
sgam-po (dem Begrlinder des Buddhismus in Tibet); als vierarmiger A. inkarnirt er sich fortdaucrnd 
im Dalai-Lama. In zahlreichen Legendcn tritt er, allerdings immer im Auftrage seines spirituellcn 
Vaters Amitubha, als Schopfer und Bildner der Welt auf. 

Seine Attribute sind: P c reng-ba (Rosenkranz) und Padma (Lotusblumc). 

Die Chinesen kennen zwar auch einen mannlichen A., denken sich abcr Knan-(si)-yfn am liebsten 



') [R'ri-srong fiihrt auch die Attribute des M., vergl. S. 51. 5.] 



7 6 



DAS PANTHEON DES TSCHANGTSCHA HUTUKTU. 




f, 



;.s.wz 







Z3-. 
*% 





. 

/c 








DAS PANTHEON t)ES TSCHANGTSCHA HUTUKTU. 77 

weiblich. 'Diese wird auch als GOttin des Kindersegens verehrt und heisst alsdann Siing-tsi'-niang-niang, 
,,die SOhne schenkende Jungfrau". Die Chinesen batten wohl noch vor Einflihrung des Buddhismus 
eine ahnliche Go'ttin, die spa'ter mit A. gleichgestellt worden ist. Von der Kuan-yin, mit und ohne 
Kind, haben die Chinesen sehr schb'ne Porzellan-Statuetten angefertigt, die grosse Aehnlichkeit mit 
Madonnabildern zeigen. 

Abbildung: ASWI. 9. 1879. XXVI, 17, doch fehlt der Baum und der Buddha auf dem Scheitel. 

148. Sa-yi snying-po. 5o. Blatt. 
Sanskrit: Kshitigarbha. 

Chinesisch: Ti-tsang-p c u-sah, ,,B6dhisatva des Geheimnisses der Erde". 
Attribut: in der Rechten eine Sonne (?). 

149. sGrib-pa rnam-sel. 

Sanskrit: Sarvanivaranavishkambhin (Ta. 67). 

Chinesisch: C c Ci-eu-cang-p e u-sah, ,,der Verbanner alles Blend werks". 

Attribut: in der Rechten eine Lotusblume mit einer Sonne, die an der rechten Schulter ein 
Ornament bildet. 

150. Nam-k'a'i snying-po. 
Sanskrit: Akagagarbha. 

Chinesisch: HiQ-k c ung-tsang-p c u-sah, ,,der esoterische Bodhisatva des leeren Raumes". 
Abbildung wie i5i, doch halt die Rechte eine Lotusblume, auf welcher die Sonnenscheibe steht. 

151. Byams-pa (gespr.: Dschamba), ,,der Liebevolle". 5 1. Blatt. 
Sanskrit: Maitreya. 

Chinesisch: R'i-pi-mi-leh, ,,der zweiarmige Maitreya". 

M., der kommende Buddha, soil fimftausend Jahre nach Cukyamuni's Eingang ins Nirvana auf 
Erden erscheinen. Augenblicklich thront er in seinem Freudenhimmel dGaMdan (Tushita). M. wird 
oft stehend abgebildet. Ein berLihmtes, siebzig Fuss holies Standbild von ihm befindet sich im Yung- 
ho-kung, ,,Tempel des ewigen Friedens", in Peking. Mitunter sitzt M. auf seinem Thron nach 
europa'ischer Weise mit herabhangenden Beinen. Diese Pose wird nach ihm Byams-bzugs benannt. 

In dem BUchlein mit den dreihundert Gotterbildern ist sein Attribut eine Lotusblume in der 
erhobenen Rechten. Sonst sind seine charakteristischen Attribute ein Rad und ein Gefass mit zwei 
iibereinander stehenden Wasserbehilltern und einem in eine Kugel auslaufenden Schnabel. ') 

Die Chinesen bilden M. auch mit einem dicken Bauch und lachendem Gesicht ab; er heisst als- 
dann Ta-tu-tsi Mi-leh-fuh, ,,der dickbauchige Maitreya-Buddha". Doch gehort er in dieser Gestalt 
unter die achtzehn Arhats (No. 210). Abbildung wie i5o, doch ohne die Sonne auf der Blume. 

162. Kun-tu-bzang-po. 

Sanskrit: Samantabhadra. 

Chinesisch: P c u-hien-p c u-sah, ,,AllgUte-B6dhisatva". 

Die Statuen der bis hieher aufgezlihlten acht Bodhisatvas (No. 145 152) werden oft in den 
Tempeln in zwei Gruppen, zu je vier, zu beiden Seiten des stehenden Cakyamuni aufgestellt. 2 ) 

Abbildung wie i5o, rechte Hand: Donnerkeil, linke: Lotusblume. 

153. Ye-ses-bla-ma, ,,der Meister der gottlichen Weisheit". 
Sanskrit: Jnanaguru. (?) 

Chinesisch : cVhoe'i : Sang-si-p'u-sah. 

Abbildung wie 79, in der linken Hand eine Sonne?, die rechte Hand nach abwarts, die Hand- 
fliiche nach innen. 5z. Blatt. 

154. 'Od-kyi-tog. 
[Sanskrit: Prabhaketu.] 

Chinesisch : T'mg-kuang-mTng-p'u-sah. 

155. sMon-lam-blo-gros. 
[Sanskrit: Pranidhiinamati.] 
Chinesisch : Yue'n-ci-p c u-sah. 



! ) Im Kcinigl. Museum fur Vollterkunde befinden sich cinigc vcrgoldete und mit Kdclsteincn besctzte Bronzestatucn des M. 
-) Eine Miniatur-Bronzegruppe derselben befindet sich im Kiinigl. Museum fiir ViillcerUunde. 
Veroffentlicliungen. I. 2/3. 1 1 



78 DAS PANTHEON DES TSCHANGTSCHA HUTUKTU. 

i56. dBang-po-zi. 

[Sanskrit: Cantendra.] 

Chinesisch: Loh-wang-p c u-sah, ,,Friedensftirst-B6dhisatva". 

Nun folgt eine Reihe von Gottheiten, die mein Lama ,,weiblicbe Bodhisatvas" nennt. Sie warden 
dereinst als Manner wiedergeboren werden, um die Buddhaschaft erlangen zu konnen. 

53. Blatt. 157. dByangs-can-ma (Gb'ttin der Musik). 

Sanskrit: Sarasvati. 

Chinesisch: Miao-ym-fuh-mu, ,,Buddha-Mutter (d. h. Gb'ttin) der bewunderungswtirdigen 

Laute". 

1 58- Ser-p c yin-ma, ,,Gbttin der transcendentalen Weisheit". 
[Sanskrit: Paramita.] 
Chinesisch: Pan--zoh-fuh-mu. 
i5g. Tsunda. 

Sanskrit: Cunda. 
Chinesisch: Cun-t e t. 

Attribute: vierHande; in zwei Handen ein Patra, in einer Linken der Stiel einer Blume, die, ein 
Buch tragend, an der linken Schulter ein Ornament bildet. 

Laut Eitel (s. unten) von den Chinesen mit Marici (No. 162) gleichgesetzt. Eitel 177, 2. Aufl. 
Ta. 202. [In Sa. 81 sind zwei Sadhanas der Cunda angefllhrt, darauf folgt das Mancfsadhana.] 

54. Blatt. 160. sGrol-dkar; sGrol-ma dkar-mo (gewb'hnlich Dol-ma genannt), die weisse Tara. 

Sanskrit: Tara [Sitatara, Sa. 68]. ( 

Chinesisch: Peh-kie'u-tu-fuh-mu, ,,die weisse, erlbsende Buddhamutter". 

Attribut: Lotusblumen, an der linken Schulter ein Ornament bildend. Sie sitzt auf dem Lotus- 
thron mit untergeschlagenen Beinen, die Fusssohlen nach oben gekehrt (rDo-rje dkyil-dkrung). Man 
findet indessen auch oft Bilder, auf denen sie ein Bein vom Lotussitz herabhangen lasst. [Dies ist die 
gewohnlichste Darstellung der sGrol-ljang, der gr linen Tara.] 

Die weisse sGrol-ma war eine Tochter des chinesischen Kaisers T c ai-tsung und Gemahlin des 
Konigs von Tibet, Srong-tsan-sgam-po, der in der ersten Halfte des siebenten Jahrhunderts lebte. Im 
Verein mit der anderen Gemahlin des Konigs, der sogenannten grtinen sGrol-ma, untersttitzte sie den 
Konig bei der Einftihrung des Buddhismus in Tibet. Beide Koniginnen sind in Folge dessen ver- 
gottert worden und stehen bei den Lamas in hohem Ansehen. 

Bemerkenswerth ist noch der Umstand, dass bei den Burflten der Kaiser von Russland als 
Inkarnation der weissen sGrol-ma gilt. Die Buriiten kamen namlich zum ersten Mai unter der 
Regierung von Katharina II. in nlihere Berlihrung mit dem russischen Hof, an welchen sie im 
.Tahre 1767 eine Gesandtschaft abgeschickt hatten. Da letztere gut aufgenommen und reichlich 
beschenkt wurde, braucht es kein Wunder zu nehmen, dass bei den Mongolen der Glaube entstand, 
die Dara-eke habe sich im fernen Westen in der weissen Czarin inkarnirt. 1 ) 

Vergl. JASB. 5o. I. 1881, 220 f.; [OM. in. 26]. Abbildung in ASWI. 9. 1879. XXVIII, 25. 

1 6 1. Seng-lding-nags-sgrol-ma. 
[Sanskrit: Khadiravanatara.] 

Abbildung wie 160, doch halt auch die rechte Hand eine Lotusblume. 

162. P c ags-ma gdugs-dkar, ,,die erhabene Gb'ttin mit dem weissen Schirm". 
[Sanskrit: Ushnishasita.] 

Attribut: in der Linken ein Schirm (vergl. No. 293). 

55. Blatt. i63. 'Od-zer-oan-ma, .,die Lichtstrahlende". 

Sanskrit: Munci. 

Chinesisch: Mo-li-cl-p^i-sah-rten, gleichgesetzt mit den Taoistischen Gottinnen T^ien-heu 

(Konigin des Himmels) oder Teu-mu, Gottin des Siebengestirns (im Sagittarius). 
Sie liat drei Gesichter, wovon das eine rechts das eines Schweines ist, und acht Arme. Sie sitzt 
auf einem Lotusthron, welcher auf einem Schweine oder auf einem von sieben Schweinen gezogenen 
Wagen ruht. Attribute: Beil, Pfeil, Stift, Donnerkeil, Bogen, Haarbllschel, Wurfschlinge, eine Pflanze. 



') Im Kiinigl. Museum fiir VOIkcrkundc befindcn sich schr schflne vergoldcte Bronzebildcr der sGrol-ma. 



DAS PANTHEON DES TSCHANGTSCHA HUTUKTU. 



79 















v-\ 







8o DAS PANTHEON DES TSCHANGTSCHA HUTUKTU. 

Eitel (97) sagt von ihr: ,,den chinesischen Buddhisten gilt sie als die Gb'ttin des Lichts, welche 
Sonne und Mond in der Schwebe erhlilt, und als Beschirmerin gegen Kriegsgefahr. Sie wird mil 
Cunda (No. 159) gleichgesetzt. Die magische Formel: 6m MarTci svaha ist ihr gewidmet." 1 ) 

164. gTsug-tor rnam-par-rgyal-ma. 
[Sanskrit: Ushnishavijaya.] 

Diese sehr popula're Gottheit hat drei Gesichter und acht Arme. Attribute: ein Tafelchen mit 
einem Buddhabilde, Pfeil und Bogen und ein kreuzformiges Vajra (sNa-ts c ogs-rdo-rje). 2 ) 

165. Lo-ma-gyon-ma. 
[Sanskrit: ParnacabarT.] 

Hat drei Gesichter und acht Arme. Attribute: Beil, Pfeil und Bogen, Blume, Wurfschlinge. 

Den ,,weiblichen Bodhisatvas" folgen die Defensores fidei (Dharmapala, Qos-skyong oder c os- 
srung) und die Dakinis (mK^a'-'gro-ma). Allen C c os-skyong oder Drag-gsed sind nachstehende 
allgemeine Merkmale eigen, die desshalb auch in jedem einzelnen Falle nicht besonders aufgezahlt 
werden sollen: 

1. Die Drag-gsed haben, gleich vielen givaischen Yi-dam, auf der Stirn ein drittes Auge, das 
Ses-rab-spyan (Auge der Weisheit) heisst. Mit diesem Auge kOnnen sie auf beliebige Entfernungen, 
ja durch Mauern und Berge sehen. Sobald sie mit ihren ,,drei runden Augen" (Spyan-gsum zlum-pa) 
einen Feind der heiligen Lehre (bDud, bTsan, ^Dre) erblickt haben, beginnen sie dessen Verfolgung 
und ruhen nicht, ehe sie den Damon gefangen und geschunden, seinen Kopf abgerissen, sein Herz 
gefressen, sein Blut getrunken haben, u. s. w. 

2. Die Drag-gsed werden nahezu nackt abgebildet. Auf dem Rlicken tragen sie indessen haurig 
ein frisch geschundenes Thierfell oder eine Menschenhaut. Um die Lenden ist meist ein Tigerfell 
(sTag-pags gsam-t c abs) gegUrtet. An den Armen und Beinen befinden sich Spangen (P c yag-gdub und 
rKang-gdub). Die Gliedmassen sind kurz und dick, der Korper gedrungen und untersetzt, der Kopf 
gross und dick. Das Haar ist straubig (dBu-skra gyen-du-^bar-ba) und rot (wiihrend das Haar der 
sanft aussehenden Gottheiten auf Bildern und Stamen stets in blauer Farbe aufgetragen wird). Um den 
Hals tragen die Drag-gsed ein Geha'nge, an dem Rinfzig Menschenkopfe baumeln (Mi-mgo "p c reng-ba 
Inga-bcu do-Sal). Der Kopf tragt die flinfzackige Schadelkrone (T'od-skam Inga^i-dbu-rgyan , im 
Mongolischen: Kumun g'ataksan tolog<bin them). Die Drag-gsed werden in tanzender Stellung mit 
gespreizten Beinen und nach rechts geneigt (gYas-skum) abgebildet. Ueberhaupt soil das Aussehen 
der Drag-gsed mb'glichst schrecklich und Furcht einflossend sein. 

56. Blatt. Es folgen zunachst drei rTa-mgrin (gespr.: Tamrin); im Sanskrit: Hayagriva (,,Pferdenackig"). 

Die rTa-mgrin zeichnen sich hauptsa'chlich durch drei Pferdekopfe aus, die liber dem verzerrten 
Gesichte aus dem straubigen Haar hervorragen. Es linden sich indessen auch Abbildungen mit einem 
einzigen Pferdekopfe. Falls ein rTa-mgrin beschworen wird, zeigt er seine Anwesenheit durch 
Wiehern an. [Jlischke, 121.] 

1 66. rTa-mgrin Icags-ral-can, ,,Hayagriva mit dem Eisenschwert". 

Dieser H. ist zweiarmig und zweibeinig. In der erhobenen Rechten schwingt er das Schwert 
(Ral-gri), in der Linken halt er die Wurfschlinge (2ags-pa). 

Abbildung bei Pallas, Mongol. Volker, Taf. 8, Fig. i, doch mit anderen Attributen. 

167. rTa-mgrin gsang-grub. 

Chinesisch: Pi-mih-ma-t'eu-kin-kang, ,,der geheimnissvolle Vajrahalter mit dem Pferdekopf 1 '. 

Dieses ist die wichtigste Form des H. Er hat drei Gesichter, sechs Arme und acht Beine. 
Attribute: rDo-rje (Vajra), K c a-tvang-rtse-gsum (Dreizack), Ral-gri (Schwert), Me-ris (Flamme), Dar- 
" > p c yar (Fahne), Xags-pa (Wurfschlinge). Als Riick'enbedeckung dient ein sTag-pags (Tigerfell). Unter 
den Flissen winden sich Schlangen. 

Abbildung bei Pallas, Mongol. Volker, Taf. 8, Fig. i, doch mit anderen Attributen. 

168. Jo-bo"i lugs-kyi rTa-mgrin. 

Gekennzeichnet durch drei Gesichter, vier Arme und vier Beine. In zwei Ha'nden Vajra und 



') Statuen der M. sind trotz ilirer grossen I'opularitiit selten. 1m Kunigl. Museum fiir Vollcerktinde befiudet sich ein 
gutes vergoldetes lironxebildniss der M. 

'') Im Kcinigl. Museum fiir Volkcrkunde belindet sich ein gutes vergoldetes Bronzebild dieser Giittin. 



DAS PANTHEON DES TSCHANGTSCHA HUTUKTU. 8l 

Blume. Mit den beiden anderen Handen spannt er einen Bogen und ist im Begriff einen Pfeil 
abzuschiessen. Unter den FUssen liegen zwei Dur-k c rod (Damonen vom Leichenfelde, vergl. No. 253). 
Diese Form des rTa-mgrin soil vom grossen Pandita Atisha mit besonderem Erfolge beschworen 
worden sein (vergl. No. 29). 

Der einzige augenblicklich in Peking im Yung-ho-kung weilende Hutuktu gilt als eine Inkarnation 
eines rTa-mgrin. 1 ) 

Auf Blatt 57 stehen drei P c yag-na rdo-rje (abgeklirzt: P c yag-rdor, gespr.: Tschagdor), im 57. Blatt. 
Sanskrit: Vajrapani, im Chinesischen: Seu-c c i-kln-kang, ,,Vajrahalter". 

Die lamaistische Mythologie knllpft an die indische Vorstellung von der Quirlung des Oceans 
folgende Legende (vergl. Schlag. 114) von P c yag-rdor: Die GStter im Devahimmel hatten einst mit 
grosser Mlihe das Lebenselixir bDud-rtsi (Amrta) vom Boden des Oceans beschafft und es, in einer 
kostbaren Urne (Rin-c c en-bum-pa) verschlossen, dem Vajrapani zur Verwahrung libergeben. Der 
Da'mon Rahu (sGra-can) benutzte jedoch einen Augenblick der Abwesenheit Vajrapani's, um das 
Lebenselixir auszutrinken und das Bumpa mit seinem Urin wieder anzuftillen. Hierauf ergriff er 
schleunigst die Flucht. Durch den pl5tzlich sich im Himmel verbreitenden Ublen Geruch aufmerksam 
gemacht, entdeckten die Gotter bald die Missethat. Vajrapani musste zur Strafe ftir seine Fahrlassigkeit, 
auf Beschluss der Gotter, den Urin Rahu's austrinken. Wuthentbrannt machte er sich nun an die 
Verfolgung des Rahu. Von Sonne und Mond erfuhr er unterwegs die Richtung, die der fliehende 
Damon eingeschlagen hatte. Nachdem er ihn ereilt, verwundete er ihn schrecklich mit seinem Vajra. 
Die Wunden Rahu's heilten indessen sofort, da er das Lebenselixir getrunken hatte. Um sich fur den 
Verrath zu rachen, versucht Rahu von Zeit zu Zeit die Sonne oder den Mond zu verschlingen, wodurch 
die Finsternisse entstehen; er wird davon aber regelmassig von Vajrapani verhindert. Letzterer ist 
aber seit jener Zeit ein schrecldicher Feind der bosen Damonen geblieben. 

Unter den verschiedenen Formen des P<yag-rdor giebt es auch eine weniger. schrecklich aus- 
sehende, bei der die Schadelornamente, Schlangen u. s. w. fehlen. -) 

169. P c yag-rdor gtum-c c ung, der wilthende, junge Vajrapani. 

Chinesisch: Wei-lieh-seu-fci-kTn-kang, der majestatische, ungestiime Vajrahalter. 
Abbildung bei Schlag. 1 14. Taf. If. Fiihrt in der hocherhobenen Rechten, gleich alien Formen 
des P c yag-rdor, das Vajra, jedoch halt er in der Linken die Wurfschlinge. 

170. P c yag-rdor gos-sngon-iian. 
[Sanskrit: Nilambaradharavajrapani.] 

Chinesisch: Ts c ing-I- seu-c c i-kin-kang, ,,Der Vajrahalter mit azurfarbenem Kleide". 

Unter den Flissen und um den Leib dieses P c yag-rdor winden sich Schlangen. In seinem strau- 
bigen, roten Haar sieht man ein Vajra und eine Schlange. Auf seinem nackten Bauche befindet sich 
ein Ornament in Form eines aus Knochen gefertigten Rades (Rus-kyi Vor-lo oder Rus-rgyan). 

Abbildung bei Schlag. 114. Taf. II, doch halt er in der linken Hand eine Ghanta. 

171. P c yag-rdor drag-po gsum-sgril. 

Attribute: Vajra und Wurfschlinge. Abbildung wie 169, doch liegt unter den Flissen ein Damon. 

172. K c ro-bo sme-ba-brtsegs-pa. 58. Blatt. 
Attribute: Vajra, Ral-gri, Xags-pa, Gri-gug. Zwei Hande bilden auf der Brust eine Mudra. 

173. rDo-rje rnam-par-'joms-pa. 

,,Mild" aussehend. Sitzt auf dem Lotusthron. In der Rechten ein kreuzformiges Vajra (sNa-ts c ogs 
rdo-rje), in der Linken eine mit der Miindung nach oben gekehrte Glocke (Dril-bu). 

174. K c ro-bo Mi-gyo-ba (der schreckliche Unbevvegbare). 
[Sanskrit: Krodhacala.] 

Kniet auf dem linken Bein. In der erhobenen Rechten ein Schvvert (Ral-gri), in der Linken eine 
Wurfschlinge (Zags-pa). 

Gute Abbildung: ZE. 1889. II. 7?. 



') Im KOuigl. Museum fiir Viilkcrkundc befiuden sich mchrcrc Stntacn des T., d:\runter eine griissere vergoldete und mit 
Stcinen besetzte eines scclisarmigen, achtbeinigen, auf zwei Damonen stelicnden rTa-mgrin. 

2 ) Im Kiinigl. Museum fiir VOllterkunde befinden sicli mclirerc besonders schiin gearbeitete Statuen des P'yug-rdor. 



82 DAS PANTHEON DES TSCHANGTSCHA HUTUKTU. 

5g. Blatt. iy5. sTong-c c en-mo (,,die grosse Leerheit", GOttin der Leere [Cunyata]). 

,,Mild" aussehend. Sitzt auf dem Lotusthron. Attribute in den vier Armen: Schwert, Beil, Wurf- 
schlinge. In der Fladie der vierten Hand befindet sich ein Auge. 

176. So-sor-'brang-ma. 

,,Mild" aussehend, sitzt auf dem Lotusthron, hat vier Gesichter und acht Arme. Attribute: Vajra, 
Pfeil, Bogen, Schwert, Dreizack, Beil, Fangschlinge, Rad, zwei Juwelen. 

177. gSang-sngags-c c en-mo. 

Sitzt auf dem Lotusthron, hat vier Arme. Attribute: Schwert, Schlinge, Beil; in der Flache der 
zweiten Hand ein Auge. 

60. Blatt. 178. rMa-bya-c c en-mo. 

[Sanskrit: Mahamayuri vidyarfijm.] 

,,Mild" aussehend. Sitzt auf dem Lotusthron. Hat drei Gesichter und acht Arme. Attribute: 
rNam-rgyal-Bum-pa (Weihwassergefass mit Schnabel), ""K'or-lo (Rad), Ral-gri (Schwert), Lhung-bzed 
(Patra), mit einem Buddhabilde darin. Pfauenfeder, Las-kyi Bum-pa (Weihwassergefass ohne Schnabel); 
zwei Hande fUhren kein Attribut. 

179. bSil-ba^i-ts^l u c en- mo. 

,,Mild" aussehend, sitzt auf dem Lotusthron, hat vier Gesichter und acht Arme. Attribute: 
Hammer mit einem Haken (Icags-kyu?), Pfeil, Schwert, Wurfschlinge, Beil, Bogen; zwei Hande flihren 
kein Attribut [oder auch die Linke eine Blume]. 

180. K c ro-mo sme-brtsegs. 

Trotz der Bezeichnung K c ro-mo, ,,die Zornige", ist diese Gottin ,,mild" aussehend abgebildet. 
Sie sitzt in europa'ischer Weise mit herabhangenden Beinen auf dem Thron und bildet mit den Handen 
vor der Brust eine Mudra. 

61. Blatt. 181. Dug-sel-ma (die Gift vernichtende GOttin). 

[Sanskrit: Arytijanguli (Tara) Sa. 68, 76.] 

,,Mild" aussehende Gottin. Sitzt auf dem Lotusthron. In der Rechten ein Fliegenwedel (rNga-yab), 
in der Linken eine Schlange. 

182. Nor-rgyun-ma (Gottin des Reichthums). 
[Sanskrit: VasundharT.] 

,,Mild" aussehend. Sitzt auf dem Lotusthron. Abbildung wie i53. Die Rechte herabhangend. 
Die Linke auf dem Schooss ein Patra (Bum-pa?) haltend. 
Vergl. Pallas Mongol. Volker II. Taf. 2. 3. 

183. Sra-ma-na. 

,,Mild" aussehend. Sitzt in europa'ischer Weise, mit herabhangenden Beinen, auf dem von Blumen 
umgebenen Thron. In der Rechten eine Sonne; in der Linken ein Fliegenwedel. 

62. Blatt. Auf diesem Blatt befinden sich die Abbildungen dreier Garuda (im Tibetischen: K c yung), im 

Chinesischen: Km-c c i-niao, ,,Vogel mit goldenen FlUgeln". Die Garudas sind die Feinde der Nugas 
(Schlangen-Diimonen). Sie werden vogeliihnlich abgebildet. Die Arme und Beine laufen in Vogel- 
krallen aus. Der Kopf mit straubigem Haar, aus dem zwei Horner hervorragen, hat ein Vogelgesicht 
mit gekrlimmtem Schnabel. Der Leib ist mit Federn bedeckt; auf dem Rilcken befinden sich zwei 
FlLigel. Im Schnabel dcs Garuda windet sich eine lange Schlange, deren Enden mit den Krallen der 
beiden Arme festgehalten werden. Unter den Fiissen des Garuda liegt eine Nagt mit menschlichem 
Oberleib und Schlangenunterleib. Die Krallen eines Fusses des Garuda bohren sich in die Brust der 
Niigt. Plastische Abbildungen der Garuda sieht man oft am oberen Fries der Rllcklehnen (rGyab-yol) 
der Throne der Lamen. 1 ) 

Die auf Bl. 62 verzeichnctcn drei Garudas sehen sich fast vollig ahnlich; deshalb sollen im Nach- 
stehenden nur ihre Namen aufgeflihrt werden: 

184. K c yung-nag, ,,der schwarze K c ." 

Abbildung wie i85, die rechte Hand nach unten gedreht. 

185. K c yung-k c ra. ,,der buntfarbige 1C." 

: ) Im Kfinigl. Museum fur Volkerkundc befinden sich schonc alte Hiingebilder mit Garuda-Darstellungen. 



DAS PANTHEON DLS TSCHANGTSCHA. HUTUKTU. ' 83 



186. K c yung-gser-mig 'k'yel-ba. 

Abbildung wie i85, doch ist der Kopf nach rechts gewendet. 

Auf diesem Blatt sind drei der bekanntesten ,,schrecklich" aussehenden rnKV-^gro-ma, Daldnis 63. Blatt. 
(Luftgb'ttinnen) abgebildet. Alle drei stehen auf dem geknickten linken Bein, indem sie das rechte in 
die HOhe gezogen haben. In der erhobenen rechten Hand schwingen sie das Gri-gug (Beilmesser), in 
der linken Hand halten sie ein T c od-k c rag (mit Blut geftlllte Schadelschale). Bis auf eine blutige 
Menschenhaut, die wie ein Umschlagetuch den Rlicken bedeckt, und den bereits beschriebenen Schmuck 
(GehUnge aus MenschenkOpfen, Arm- und Fussbander), ist der Korper vOllig nackt. 

187. mK^a^-'gro-ma stag-gdong-can [sTag-gdong-ma], ,,Dakini mit dem Tigergesicht". 
Chinesisch: Hu-mie'n-f'uh-mu, ,,Buddha-Mutter mit dem Tigergesicht". 

Abbildung wie 188, doch mit nach links gekehrtem Tigerkopf; kein K'atvanga. 

188. mK'a'-'gro-ma seng-ge"i-gdong-can [Seng-gdong-ma], ,,Dakini mit dem LOwengesicht". 
[Sanskrit: Simhamukhi.] 

Chinesisch: Sl-mie'n-fuh-mu, Buddha-Mutter mit dem Lb'wengesicht". 

Unter ihrem linken Fusse windet sich ein Damon. Im linken Arm fUhrt sie ein langes K'atvanga, 
ein Stab, an dessen oberem Ende ein kreuzformiges Vajra (sNa-ts c ogs-rdo-rje), eine Fahne (Dar-^p'yar), 
zwei menschliche Kopte und ein Schadel tibereinander sich befinden). 2 ) 

189. mK c a''-' ) gro-ma dom-gyi-gdong-can [Dom-gyi-gdong-ma], ,,Luftgottin mit dem Baren- 
gesicht". 

Chinesisch: 2in-hiung-mie'n-fuh-mu, ,,Buddha-Mutter mit dem Ba'rengesicht". 
Abbildung wie 187, doch mit nach links gekehrtem Barenkopf; kein K'atvanga. 

190. P c yir-bzlog-ma. 64. Blatt. 
,,Mild" aussehend. Sitzt auf dem Lotusthron. Abgebildet mit sechs Armen. 

Abbildung wie 220, doch halt der Mittelarm rechts ein Beil, die erste Hand rechts oben ein 
Schwert, die zweite Hand ein Beil, die dritte Hand nach unten in der inneren Flache ein Auge, die 
erste Hand links oben eine Lotusblume, die zweite Hand einen Dreizack, die dritte Hand, vor die Brust 
gehalten, halt eine Wurfschlinge. 

191. rGyal-mts c an-rtse-mo"'i-dbung-rgyan. 

,,Schrecklich" aussehend. Abbildung wie 169, jedoch mit folgenden Besonderheiten: steht auf 
zwei Beinen, hat vier Arme. Attribute: obere rechte Hand, in der 169 den Vajra hlilt, ein Schwert, 
untere rechte Hand eine Wurfschlinge, linker oberer Arm ausgestreckt mit K'atvanga, unterer linker 
Arm mit Nor-bu. 

192. gTsug-tor ''bar-ba. 

,,Schrecklich" aussehend. Steht auf zwei Beinen, unter denen sich zwei Damonen winden, 
Wie igi y doch nur mit zwei Armen, den linken Arm vor der Brust. In der hoch erhobenen Rechten 
ein Schwert, in der Linken ein Rad. 

Hierauf folgen auf sechs Bla'ttern (65 70) die Bildnisse und Namen der achtzehn Sthavira, 
tib.: gNas-brtan, chin.: Lo-han (entstanden aus dem Sanskritwort Arhat). In alteren Texten werden 
gewohnlich nur sechzehn gNas-brtan, die als erste Missionare der buddhistischen Kirche in nicht- 
indische Lander auszogen, genannt. Spater hat man noch zwei hinzugefUgt, und zwar Dharmatrata 
(209) und Hva-sang (210). 

Ein jeder grossere lamaische oder foistische Tempel enthalt die meist lebensgrossen Statuen der 
achtzehn gNas-brtan, welche in der Haupthalle an den beiden SeitenwUnden in zwei Gruppen, zu 
je neun, aufgestellt werden. 

Es ist einigermassen auffa'llig, dass in dem Blichlein die gNas-brtan nicht schon frliher, unter den 
Lamas, aufgezahlt worden sind, sondern ihren Platz erst unter den Dharmapala und Dukint gefunden haben. 

Die unten folgenden Zeichnungen sind dem schon (S. 63 No 67) erwahnten Buche aus sNar-t c ang 
entnommen, da diese besser componirt sind und die Attribute klarer hervortreten, als in dem Buche des 
Tschangtscha Hutuktu. Auf der Rllckseite der Nart'anger Abbildungen stehen kurze Notizen liber die 
einzelnen Heiligen an Stelle der Dhurams. Diese Stellen folgen unten bei jedem Bilde in der 
Originalsprache. 



l ') Das Kunigl. Museum fiir Volkerkunde bcsitzl ein schiines vergoldetes Bronzebildniss dieser Giittin. 



8 4 



DAS PANTHEON DES TSCHANGTSCHA HUTUKTU. 







Der Arhant Kulika nach einer japani- 
schcn Zciclinung (Hokusai). Ueber die 
Attribute dcr fapanischen Arhant vcrgl. 
W. Anderson, Descriptive and Historical 
Catalogue of a Collection of Japanese 
and Chinese paintings in the Brit. Museum, 
Lond. 1886, 46 ff. 



65. Blatt. ig3. Yan-lag-'byung, ,,Gliedgeboren". 

Sanskrit: Angadscha (?}. 

Chinesisch: Yin-kieh-t c 6 (Umschrift des Sanskrit-Namens. Dasselbe gilt von den nach- 
folgenden chinesischen Benennungen bis No. 209 einschliesslich). 

Geht als Missionar nach dem Te-se-Gebirge. Te-se oder 
Ti-se sind die Schneeberge um den Manasarovara-See in Mnga- 
ris, welche als die hb'chsten und heiligsten unter den Bergen 
gelten (Jaschke 2o3). Nach Schiefner (Lebensbeschreib. 92) geht 
er nach Kailasa. 

gNas-ri-c c en-po Te-se-la 'p c ags-pa gnas-brtan Yan-lag-'byung 
dgra-bcom stong-dang sum-brgyas bskor spos-p c or rnga-yab 'dsin 
p c yag-'ts c al bla-ma'i sku-tse brtan-pa dang bstan-pa rgyas-par 
byin-gyis rlobs. 

Zahl der Schiller: dreizehnhundert. 

Attribute: sPos-p c or (Rauchergefass) und rNga-yab (Yak- 
Schwanz, als Fliegenwedel benutzt). 

194. Ma-p c am-pa, Mi-p c am-pa, ,,der Unbesiegbare". 
Sanskrit: Ajita. 
Chinesisch: A-si-to. 

Geht nach dem Drang- srong-ri (Rshi-Berg) Ngos-se-la 
(Schiefner Lebensb. 92: Rshi-Berg Ugira). 

Drang-srong-ri-yi Ngos-se-la-na 'p c ags-pa gnas-brtan Ma- 
p c am-pa dgra-bcom brgya-p c rag-gcig-gis bskor p c yag-gnyis mnyam 
bzag-mdsad p'yag-'ts'al bla-ma^i sku-tse u. s. w. wie unter No. ig'i. 
Zahl der Schliler: hundert. 

Flihrt keinerlei Attribute; die Hande bilden eine Mudra. 

Ma-p c am-pa gehort neben Hva-sang (No. 210) zu den wenigen gNas-brtan, deren Statuen auch 
einzeln angefertigt werden. Die tlbrigen gNas-brtan werden immer in ganzen Gruppen von 16, 18, 
108 oder 5oo in den Tempeln aufgestellt. 

195. Nags-na-gnas, ,,Waldbewohner". 
Sanskrit: Vanavasa. 
Chinesisch : Fah-na-p c o-sT. 

Geht nach Lo-ma-bdun-pa'i Ri-p c ug (nach Schiefner bleibt er bei Cravasti). 

Lo-ma-bdun-pa''i Ri-p c ug-na 'p c ags-pa gnas-brtan Nags-na-gnas dgra-bcom stong-dang-b/i-brgyas 
bskor sdigs-mdsub rnga-yab Msin p'yag-'ts'al bla-ma'i sku-tse u. s. w. 
Zahl der Schliler: vierzehnhundert. 
Attribut: rNga-yab (Fliegenwedel). 
6G. Blatt. 196. D us-ld an. 

Sanskrit: Kalika. 
Chinesisch : Kia-li-kia. 
Geht nach Tamradvipa (Zangs-gling). 

'Dsam-bu'i-gling-gi Zangs-gling-na -p c ags-pa gnas-brtan Dus-ldan-ni dgra-bcom stong-dang c'ig- 
brgyas bskor gser-gyi rna-skor Msin p c yag-"ts c al bla-ma''i sku-tse u. s. w. 
Zahl der Schiller: elfhundert. 
Attribute: goldene Ohrringe. 
197. rDo-rje-moM-bu. 
Sanskrit: Vajriputra. 
Chinesisch : Fah-ngiin-lo-fuh-to. 
Geht nach Simhaladvipa. 

Sing-ga-la-yi-gling-na ni gnas-brtan rDo-rje-mo'"i bu dgra-bcom stong p c rag-gcig-gis bskor sdigs- 
mdsub rnga-yab 'dsin p c yag-"ts c al bla-ma'i sku-tse u. s. w. 
Zahl der Schiller: tausend. 
Attribut: rNga-yab (Fliegenwedel). 



DAS PANTHEON DES TSCHANGTSCHA HUTUKTU. 



198. bZang-po. 

Sanskrit: Bhadra. 
Chinesisch: Poh-t c o-16. 
Geht nach Yamunadvipa. 

Ou-bo Ya-mu-na"i-gling-na ^ags-pa gnas-brtan bZang-po ni dgra-bcom stong-dang nyis-brgyas 
bskor c'os-^ad mnyam b/ag-mdsad p'yag-'ts'al bla-ma'i sku-tse u. s. w. 






A* 
.J7 






'?? 



Zahl der Schiller: zweihundert. 

Aus einem Buche, das er in der Linken halt, die Lehre erlauternd. 
199. gSer-be'u, ,,Goldkalb'-. 
Sanskrit: Kanakavatsa. 
Chinesisch : Kia-noh-kin-fah-ts c o. 

gNas-mc c og-dam-pa K c a-c c e-na > c ags-pa gnas-brtan gSer-be\i dgra-bcom-c c en-po Inga-brgyas 
bskor rin-c-en-xags-pa 'dsin p c yag-"ts c al bla-ma'i sku-tse u. s. w. 

Geht nach gNas-mc c og dam-pa K c a-ce (Kucmira). Laut Schiefner geht er nach dem Kacmira- 
Berge ,,Safranspitze". 

Zahl der Schliler: flinfhundert. 
Attribut: Wurfschlinge (Zags-pa). 
Vcroffentlichungcn. I. 2/3. '- 



IJ7- Blatt. 



86 



DAS PANTHEON DES TSCHANGTSCHA HUTUKTU. 



200. Bha-ra-dva-dsa gser-can, ,,der goldene Bharadvilja''. 

Sanskrit: Kanakabharadvaja. 

Chinesisch: Kia-noh-kia-poh-li-to-ngan. 

Nub-kyi-ba-glang-spyod-gling-na Bha-ra-dva-dsa gser-can ni dgra-bcom-c c en-po bdun-brgyas 
bskor p c yag-gnyis mnyam bzag-mdsad p c yag-'ts c al bla-maM sku-tse u. s. w. 

Geht nach Nub-kyi-ba-glang-spyod-gling (Sanskrit: Aparagoduna oder GodhDnya). 




Zahl der Schiller: siebenhundert. 

Flihrt keine Attribute; halt beide Ha'nde gefaltet auf dem Schooss. 

201. Ba-ku-la. 

Sanskrit: Vakula. 

Chinesisch : Pa-ku-lah. 

Geht nach Byang-gi sGra-mi-snyan 1 ), (KurudvTpa oder Uttarakuru.} 

Byang-gi sGra-mi-snyan-na ni 'p c ags-pa gnas-brtan Ba-ku-la dgra-b5om c c en-po dgu-brgyas bskor 
p c yag-gnyis ne'u-le Msin p c yag-'ts c al bla-ma"i sku-ts c e u. s. \v. 

') [Man sielit, dass die Tibeter das Wort Kuru in Ku-ru, ,,sclilechter Ton", zerlcgt haben! Das Attribut, ein Nakula, legt 
iibrigeiis die Vcrmuthung nahe, dass auch die Tibeter die Namensform Nakula statt Vakula gekannt haben, wie bei den Japanern 
der entsprechende Heilige heisst.] 



DAS PANTHEON DF.S TSCHANGTSCHA HUTUKTU. 87 

Zahl der Schiller: neunhundert. 

Attribut: Ne'u-le (Sanskrit: Nakula): eine Juwelen speiende Ratte. Die Reichthumsgo"tter (No. 263 
und 281) fUhren das gleiche Attribut. 

202. sGra-gcan-zin fdsin). ') 68. Blatt. 
Sanskrit: Ruhula. 

Chinesisch: Lo-ku-lo. 

Pri-yang-gu-yi gling-na ni -p c ags-pa gnas-brtan sGra-gean-'dsin dgra-bcom stong-dang c c ig-brgyas 
bskor rin-c e en prog-xu Msin p c yag-'ts c al bla-ma'i sktKts'e u. s. w. 

Geht nach Pri-yang-gu-yi gling (Priangudvipa). 

Zahl der Schliler: elfhundert. 

Attribut: Rin-c c en prog-xu (auch Cod-pan, Skt. Mukuta genannt): Krone der Dhyanibuddhas und 
Bodhisatvas. 

203. Lam-p'ran-bstan, 
Sanskrit: Cudapanthaka. 
Chinesisch : Cu-t'u-pan-t^oh-kia. 

Bya-rgod-p c ung-po"i ri-bo-la 'p c ags-pa gnas-brtan Lam-p c ran-bstan dgra-bcom stong-dang drug- 
brgyas bskor p c yag-gnyis mnyam bxag-mdsad p c yag-"ts c al bla-ma 1 ! sku-ts'e u. s. w. 

Geht nach dem Berge Grdhrakuta, Geierberg in Magadha, ein Platz, an dem Buddha gepredigt 
hat (vergl. Ja'schke, 372). Laut chinesischen Quellen ein Berg in der Na'he von Rajagrha, berUhmt 
durch seine Geier und von Asketen bewohnten Ho'hlen, wo Pishuna, in einen Geier verwandelt, den 
Ananda in der Meditation storte (vergl. Eitel, Diet, 2. Aufl. 61). 

Zahl der Schiller: sechzehnhundert. 

204. Bha-ra-dva-dsa bsod-snyoms-len. 

Sanskrit: Pindola, aus dem Geschlecht der Bharadvflja. 
Chinesisch: Pln-tii-lo-poh-lo-td. 

Sar-gyi Lus-'p e ags-gling-na ni Bha-ra-dva-dsa bsod-snyoms-len dgra-bcom stong-p c rag-gcig-gis 
bskor glegs-bam Ihung-bzed \1sin p c yag-"ts c al bla-ma'i sku-rts c e u. s. w. 

Geht nach Sar-gyi Lus-"p c ags-gling (Piirvavideha). Nach Schiefner (92) geht er zum Magna-Berge 
im ostlichen Videha-Lande. 

Zahl der Schliler: tausend. 

Attribute: Buch und Pindapatra (Lhung-bzed). 

205. Lam-bstan. 69. Blau. 
Sanskrit: Panthaka. 

Chinesisch: Piin-t c oh-kia (Pan-noh-kia). 

Lha-gnas sum-cu rtsa-gsum-na "p c ags-pa gnas-brtan Lam-bstan ni dgra-bcom-c c en-po dgu-brgyas 
bskor glegs-bam c os-'c r ad mdsad p c yag-"ts c al bla-ma'i sku-rts c e u. s. w. 

Geht nach Trayastrirrnjad-Devaloka, ,,Himmel der dreiunddreissig Cotter". 

Zahl der Schiller: neunhunderl. 

Aus einem Buche die Lehre erlauternd. 

206. kLu"i-sde. 
Sanskrit: Nagasena. 
Chinesisch : Na-k'ia-si-na. 

Ri-yi rgyal-po Ngos-yangs-la "p c ags-pa gnas-brtan kLu-yi-sde dgra-bcom stong-dang nyis-brgyas 
bskor bum-pa "k c ar-gsil "Asm p'yag-'ts'al bla-mal sku-ts c e u. s. w. 

Er geht nach dem Berge Urumunda (Ngos-yangs) bei Riijagrha. 

Zahl der Schliler: zwOlfhundert. 

Attribute: Bum-pa (Weihwassergefiiss) und "K c ar-gsil (Skt.: Khakkhara, Bettelstab, versehen mit 
Ringen zum Rasseln). 

207. sBed-byed. 
Sanskrit: Gopa, Gopaka. 



') [sGra-gcun bedcutet den Drachen Ri'ilm; das Attribut, eine Krone, fuhrt ubrigens auf den Gedanken, dass der tibetische 
Name als ,,eine Krone haltend" (sGra-rgyan 'dsin) aufgefasst worden ist. Die grosse Achnliclikeit der Aussprache crleichtert 
diese Vcrwechslung.] - , 

1 2* 



88 



DAS PANTHliOX DES TSCHANGTSCHA HUTUKTu 



Chinesisch : Kiai-poh-kia. 

Ri-yi rgyal-po Bi-hu-la ^p c ags-pa gnas-brtan sBed-byed ni dgra-bcom stong-dang bzi-brgyas 
bskor p c yag-gnyis glegs-bam "dsin p c yag-*ts c al hla-mal sku-ts'e u. s. \v. 
Geht nach dem Berge Bi-hu. 
Zahl der Schiller: vierzehnhundert. 
Er halt in beiden Hiinden ein Buch. 




70. Blatt. 208. Mi-p c yed. 

Sanskrit: ? 

Chinesisch: A-pi-t : eh. 

Gangs-can ri-yi rgyal-po-la "p c ags-pa gnas-brtan Mi-p'yed-pa dgra-bcom stong-p c rag-gcig-gis 
bskor byang-6 c ub mc c od-rten "dsin p c yag-"ts c al bJa-ma'i sku-ts c e u. s. \v. 
Geht nach dem Himalaya. 
Zahl der Schliler: tausend. 
Attribut: Stupa eines Bodhisatva. 
209. dGe-bsnyen dharma, auch Dharmutala. 

Sanskrit: Dharmatrata. 

Chinesisch : Tah-mo-to-16. 



DAS PANTHEON DES TSCHANGTSCHA HUTUKTU. 89 

dGe-bsnjen Dharmatala-ni ral-pa"i t c od-beings glegs-bam-"gyur snang-ba mt c a\vas mdun-gnas 
sing rnga-yab bum-pa ^dsin p'yag-'ts'al bla-ma"i sku-ts c e u. s. w. 

Hat langes Haar. Ueber seinem Haupte ein Baldachin mil Weihrauchgefass. Hinter dem Rlicken 
ein Gestell mit BUcbern. Attribute: rNga-yab (Fliegenwedel), Bum-pa (Weihwassergefiiss). In der 
Ecke des Bildes sieht man in einer Wolke schwebend den Buddha Amitabha. 

Dharmatrata, geboren in Gandhara, gilt als der Onkel des Vasumitra (der unter den Rinfhundert 
gNas-brtan erwUhnt wird). Von den sieben Werken, \\-elche er verfasst, sind Samyuktabhidharmacfistra 
und Udanavarga hervorzuheben. 

210. Hva-sang (entspricht dem chinesischen Huo-sang, mit wclchem Worte alle foistischen 
Priester bezeichnet werden). 

Chinesisch: Pii-tai-huo-sang, ,,der Priester mit dem Sack". 

Sangs-rgyas gnas-brtan 'k c or dang boas spyan-drangs dbyar-gyi sbyin-bdag-xus gsung-gi bdud- 
rtsi myang-pa-yis bden-mfong Hva-sang-la p'yag-^ts'al dus-kyi mt c ar-yang-bstan-pa mc c og p c yogs-bcur- 
rgyas pa"i sbyin-bdag mdsod. 

Hva-sang wird in sitzender Stellung mit dickem Bauch und lachendem Gesicht abgebildet. Seine 
Attribute sind ein Sack und ein Rosenkranz. Auf beigegebenem Bilde hiilt er in der Linken einen 
Pfirsich. Einige kleine Kobolde versuchen ihn durch allerhand Neckereien in der Meditation zu storen. 

Die Chinesen nennen den Hva-sang ganz allgemein Ta-tu-ts'i' Mi-leh-fuh, d. h. ,,dickbiiuchiger 
Maitreya-Buddha", und erklilren ihn als die letzte Menschwerdung des Maitreya, der augenblicklich in 
seinem Himmel Tushita thront. In der Eintrittshalle eines jeden grosseren Tempels in China begrllsst 
den Eintretenden die Kolossal-Statue des dickbiiuchigen, lachenden Maitreya, timgeben von den vier 
Cakravartirajas (vergl. Bl. 94 und 95). 

Nun folgt eine Reihe von Drag-gsed (auf Bl. 71 j3 und die mittlere Figur auf Bl. 74) mit dem 
gemeinsamen Epitheton ,,K' r ro-bo" (schrecklich), welche, bis auf die Attribute, cinander vollig a'hnlich 
sehen. Diese Gottheiten sind sammllich in der Yab-yum-'l^yud-pa-Stellung abgebildet. Die Gruppe 
steht, nach rechts geneigt (gYas-skum), auf drei Beinen, indem die Yum ihr linkes Bein um die Hlifte 
des Yab geschlungen hat. Beide haben je drei Paar Arme. Die Yum schlingt zwei Arme um den 
Hals des dreigesichtigen Yab und halt in den zugehorigen Handen ein T c od-k c rag (mit Blut gefiilhe 
Schadelschale) und ein Gri-gug (Beilmesser). Der mit einer Tigerfell-Schlirze (sTag-pags-gsam-fabs) 
bekleidete Yab umfangt die Yum mit zwei Armen und bildet mit den zugehorigen Handen eine Mudra 
auf dem Riicken der Yum. In den Ubrigbleibenden acht Handen flihren beide stets die gleiche Reihe 
von Attributen. Im Nachstehenden sollen nun die Namen und die vier charakteristischen Attribute 
jeder einzelnen Gruppe aufgeflihrt werden. 

211. K c ro-bo gZan-gyis-mi-t^ub-pa, ,,der schreckliche Unbesiegbare". 71. Blatt. 
Attribute des Yab: erste Hand rechts: .luwel (Nor-buj, zweite Hand rechts: Schwert, erste Hand 

links: Lotusblume, zweite Hand links: ein Schwert; die Yum hat dieselbcn Attribute. 

212. K c ro-bo Sin-rje-gsed, ,,der schreckliche Henker des Yama". 
[Sanskrit: Krodhayamari.] 

Eine Form des Vamantaka (vergl. No. 71). Abbildung wie 211. Attribute des Yab: erste Hand 
rechts: Juwel, zweite Hand rechts: Hammer (T c o-ba), erste Hand links: Lotusblume, zweite Hand links: 
Schwert; die Yum hat dieselben Attribute. 

213. K c ro-bo rTa-mgrin, ,,der schreckliche Pferdenackigc". 
[Sanskrit: Krodhahayagnva.] 

Abbildung wie 211. Attribute des Yab: erste Hand rechts: Juwel, zweite Hand rechts: Padma, 
erste Hand links: Rad (*K c or-lo), zweite Hand links: Schwert; die Yum hat dieselben Attribute. 

214. K'ro-bo "Dod-rgyal, ,,der schreckliche FUrst der Lust". ~>. Blait. 
[Sanskrit: Krodhadakkiraja.j 

Abbildung wie 211. Attribute des Yab: erste Hand rechts: Juwel, zweite Hand rechts: Haken 
(JCags-kyu), erste Hand links: Lotusblume, zweite Hand links: Schwert; die Yum hat dieselben Attribute. 

215. K/ro-bo "Dud-rtsi-"k c yil-ba. 
[Sanskrit : Krodhavighatamrta?] 

Abbildung wie 211. Attribute des Yab: erste Hand rechts: Juwel, zweite Hand rechts: Vajra, erste 
Hand links: Lotusblume, zweite Hand links: Schwert; die Yum hat dieselben Attribute. 



DAS PANTHEON DES TSCHANGTSCHA HUTUKTU. 



216. K c ro-bo dBy ug-sngon-ean. 

[Sanskrit: Krodhaniladanta.] 
Abbildung wie 211. 

73. Blatt. 217. K c ro-bo gTsug-tor-'k c or-bsgyur. 

[Sanskrit: Krodhoshnishacakravarti.] 

Abbildung wie 211. Attribute des Yab: erste Hand rechts: Juwel, zweite Hand rechts: Rad, erste 
Hand links: Lotusblume, zweite Hand links: Schwert; die Yum hat dieselben Attribute. 
218- K c ro-bo sTobs-po-c'e. 

[Sanskrit : Krodhamahubala.] 

Abbildung wie 211. Attribute des Yab: erste Hand rechts: Juwel, zweite Hand rechts: Dreizack 
(K'a-tvatp-rtse-gsum), erste Hand links: Lotusblume, zweite Hand links: Schwert; die Yum hat dieselben 
Attribute. 

219. K'ro-bo Mi-gyo-ba, ,,der fUrchterliche Unbewegbare". Vergl. 174. 

[Sanskrit: Krodhucala.] 

Abbildung wie 211. Attribute des Yab: erste Hand rechts: Juwel, zweite Hand rechts: Schwert, 
erste Hand links: Lotusblume, zweite Hand links: Vajra. 

74. Blatt. 220. P c yir-bzlog-c" c en-mo. 

[Sanskrit : Mahapratyangira.] 

Chinesisch : Ta-hoei-fuh-mu. 

,,Mild" aussehende, auf dem Lotusthron sitzende Gottin mil sechs Armen. Attribute: Schwert, 
Hakenbeil (lOags-kyu?) (die dritte rechte Hand flihrt kein Attribut; in der Fliiche ein Auge), Lotus- 
blume, Dreizack, Wurfschlinge. 

221. K c ro-bo rDo-rje sa-'og. 
[Sanskrit: Krodhavajrapatala.] 

Gehort zu der auf Bl. 71 "3, No. 211 219 aufgeflihrten Reihe. 

Abbildung wie 211. Attribute des Yab: erste Hand rechts: Juwel, zweite Hand rechts: Vajra, erste 
Hand links: Lotusblume, zweite Hand links: Schwert; die Yum hat dieselben Attribute. 

222. K c ams-gsum rnam-rgyal, Flirst der drei Welten (Welt der Lliste, Welt der Formen, 
formlose Welt). 

Steht auf zwei liegenden Damonen. Hat zwei Beine, zwei Arme und ein Gesicht; ist bekleidet 
mit der Tigerfell-Schlirze. Bildet mit beiden Hiinden vor der Brust eine Mudra. 

75. Blatt. Auf diesem und auf dem folgenden 76. Blatt sind sechs mKV-'gro-ma (Dakims) abgebildet. Sie 

sehen sich einander vollig ahnlich und unterscheiden sich nur in dem Attribut, das eine jede von 
ihnen in der erhobenen ausgestreckten Rechten flihrt. Sie stehen sammtlich in tanzender Stellung auf 
den Zehen des geknickten linken Beines; das rechte Bein ist in die Hohe gezogen. Abgesehen von 
dem gewohnlichcn Schmuck sind sie vollig nackt. In der linken Hand halten sie vor der Brust das 
T c od-k : rag (mit Blut gefullte Schiidelschale); im linken Arm lehnt ein K c a-tvam-ga. 

223. Sangs-rgyas mK c a'-"gro. 
[Sanskrit: Buddhadakim.] 

Abbildung wie 226. Attribut in der rechten Hand: "K'or-lo (Cakra, Rad, das Emblem der Lehre 
Buddha's. 

224. rDo-rje m K/a'-'gro. 
[Sanskrit: Vajradakim.] 

Abbildung wie 226. Attribut in der rechten Hand : rDo-rje (Vajra, Donnerkeil). 

225. Rin-c'en niK c a"-*gro.- 
[Sanskrit: Ratnadakini.] 

Abbildung wie 226. Attribut in der rechten Hand: Rin-c'en (Ratna, Juwel, Kleinod). 

76. Blatt. 226. Las-kyi niK'a'-'gro. 

[Sanskrit: Karmadukinf.] 
Attribut: Ral-gri (Schwert). 
227. Padma mK c a"-"gro. 

[Sanskrit: Padmadakinl.] 
Abbildung wie 226. Attribut in der rechten Hand: Pa-dma (Lotusblume). 



DAS PANTHEON DES TSCHANGTSCH.-V HUTUKTU. 









/is: 






//. 






Q2 



DAS PANTHEON DES TSCHANGTSCHA HUTUKTU. 



228. sNa-ts c ogs mK c a''-'gro. 
[Sanskrit: Vicvadukim.] 

Abbildung wie 226. Attribut: in der rechten Hand sNa-ts'ogs rdo-rje (kreuzformiges Vajra, 
gebildet aus zwei Vajras). 

77. Blatt. Auf diesem Blatt finden sich die Bildnisse dreier der bekanntesten mGon-po (Skt. Natha, Be- 

schiltzer); mGon-po gilt bei den Lamas als eine Metamorphosis des sPyan-ras-gzigs (vergl. No. 147) 
und flihrt in dieser Eigenschaft das Epitheton sNyings-rje c c os-skyong, ,,Dharmapala der Barmherzig- 
keit". Die Zahl der mGon-po, einschliesslich ihrer Begleiter, betrligt nicht weniger als ftinfundsiebzig 
(mGon-po-bdun-rtsa-lnga), welche sich von einander in der Leibesfarbe, der Zahl der Arme, der Kb'rpsr- 
gestaltung, der Attribute u. s. w. unterscheiden. Die wichtigsten Formen des mGon-po sind die nach- 
stehend unter Nr. 229 und 280 verzeichneten. 

229. mGon-po-dkar yid -bzin-nor- bu, ,,der weisse Beschlitzer mit dem alle WUnsche 
crflillenden Juwel". 1 ) 

Wird urn Reichthum angerufen. Steht mit geraden Beinen auf den Riicken zweier kleiner 
Damonen mit Elephantenkopfen (Ts c ogs-bdag; Skt. Ganapati. Vergl. No. 23o). Als Rtlckendeckung 
dient ihm ein Tigerfell (sTag-pags), welches cr mit den zwei obersten Hitnden an zwei Seitenpfoten 
festhiilt; ausserdem ist er mit einem gSam-t c abs bekleidet. 

In seinen sechs Handen fiihrt er folgende Attribute: Gri-gug (Beilmesser), Damaru (Schadel- 
trommel), Nor-bu (Juwel), eine mit Juwelen gefQllte Schadelschale, Haken (iCang-kyu) mit Fahne, 
Dreizack mit Fahne (K c a-tvarn-rtse-gsum). 

230. mGon-po p c yag-drug-pa, ,,der sechsha'ndige Beschlitzer".-) 

Gilt als besonders eifriger Beschlitzer der Lehre und wird als die wichtigste Form des mGon-po 
betrachtet. 

Steht, nach rechts geneigt (gYas-skum) auf der Brust eines Ts c ogs-bdag dkar-po (weissen Ganapati, 
dessen Attribute ein T c od-k c rag und eine Rube (La-p c ug) sind). 

Im straubigen, roten Haar des sechshandigen mGon-po winden sich Schlangen; ausserdem ragt 
aus dem Haar noch das Ende eines Vajra hervor. Seine Arm- und Fussbiinder bestehen gleichfalls 
aus Schlangen (sBrul-rgyan). Ferner hangt noch eine hinge und dicke Schlange zu beiden Seiten 
seines Halses herab. 

Mit den beiden obersten Handen halt er ein Tigerfell an zwei Seitenpfoten. In der obersten 
Rechten bcfindet sich, ausser dem Zipfel des Tigerfells, noch einT c od-p c reng (Rosenkranz aus Menschen- 
schiideln), an dem er Geborenwerden und Sterben abziihlt; in der nlichsten rechten Hand rLittelt er 
ein T c od-pa Damaru (Schadeltrommel), auf deren Ruf sammtliche mK c a'-'gro-ma herbeieilen. Seine 
fcrneren Attribute sind: ein Gri-gug (Beilmesser), eine Schadelschale (T c od-k c rag), welche mit dem 
Blute von ihm crschlagener boser Damonen angefiillt ist, ein Zags-pa (Wurfschlinge) und ein K c a-tvarn- 
rtse-gsum (Dreizack). 

23 1. Ts c e-bdag mGon-po, ,,Herr der Zeit". 
Wird um langcs Lcben angerufen. 

Steht, nach rechts geneigt, in Umarmung mit seiner Yum, die ihr linkes Bein um seine Hlifte 
geschlungen hat, auf einem Damon mit Elephantenkopf. Der Yab flihrt in seinen sechs Hiinden die- 
selben Attribute wie No. 23o. Nur fehlt der Rosenkranz in der obersten rechten Hand. Die Yum 
hat nur zwei Hiinde und halt in denselben T c od-k c rag und Gri-gug. 
78. Bhui. 232. Lha-mo. 

Sanskrit: DevT. 

Chinesisch: Hu-fah-t c if'n-mu, ,,die die Lehre beschirmende Deva-Mutter". 
Ueber diese berlihmtc Gottin folgt Gcnaueres unter No. 248- Abbildung siehe No. 248. 
233. Kse-tra-pa'la. 

Sanskrit: Kshutrapala. 
Chinesisch : Hii-kuoh-hu-fah. 
Rcitet mil verrenkten Beinen auf einem Bliren. Attribute: Gri-gug und T c od-k c rag. 

') Im KOnigl. Mnsoiim fiir VOllicrliiindc befindct sicli ein gutes Bronzebildniss dieses mGon-po. 
-) Im KOnigl. Museum fiir YOlkcrkundc bcfindcn sicli melirere Bronzo-Stiitucn dieses mGon-po. 



DAS PANTHEON DES TSCHANGTSCHA HUTUKTU. 93 



Diese, die beiden nachfolgenden und die sub No. 23j verzeichneten Gottheiten fUhren den gemein- 
schaftlichen Namen gNod-sbyin (die vier Yaksha) und gelten als die stiindigen Begleiter des mGon-po 
(vergl. Bl. 77). Alle vier sind ,,schrecklich" aussehend, zweiarmig und zweibeinig. In Folge ihres 
geringen Ranges tragen sie keine Scha'delkronen, sondern nur einen einzigen Schadel, als Ornament, 
im straubigen Haar. Auch die anderen, den Drag-gsed eigenthlimlichen Schmuckgegenstlinde (Arm- 
und Beinringe u. s. w.) fehlen. 

234. Dsi-na-mi-tra. 
Sanskrit: Jinamitra. 
Chinesisch : Tsun-ts c ln-hu-fah. 

Steht in tanzender Stellung auf einem Damonen. Attribute: Damaru und T c od-k c rag. 

235. Dakki-ra'-dsa". 79. Blatt 
Sanskrit: Dakkiraja. 

/\ 

Chinesisch: I-ti-hu-fah. 

Steht, in tanzender Stellung, mit dem linken Fusse auf dem Arm, mit dem rechten Fusse auf 
dem Schenkel eines sich windenden Damons. Attribut: in der rechten Hand ein Damaru. 

236. Ma-cig dpal-lha-mo. 
[Sanskrit: Cridevi.J * 

,,Mild" aussehend. Sitzt auf dem Lotusthron mit herabhiingendem linken Bein. Ha'lt in der 
Rechten einen Pfeil mit rGyal-mts c an (Dhvaja, Fahne), in der Linken eine Schassel mil Kleinodien. 

237. Tra-ksad nag-po. 

Chinesisch: Ta-heh-hiung-vra-hii-fah. 

Reitet auf dem Wind-Pferde (rLung-rta), das uber Wolken und Damonen schreitet, und ist mit 
einem mit weiten Aermeln versehenen Talar und Stiefeln bekleidet. 

Attribute: K c a-tvarn-rtse-gsum (Dreizack) und T c od-k c rag (mit Blut gefUllte Schadelschale), welche 
er in der Linken zum Munde flihrt. 

Blatt So bringt die Bildnisse der drei beruhmtesten Formen des Yama. Diese Gruppe heisst 80. Blatt. 

v 

C c os-rgyal p'yi-nang-gsang gsum. 

v 

238. C c os-rgyal p'yi-sgrub. 

Chinesisch: Ta-suang-wang, ,,grosser Doppel-Flirst", well er in Gesellschaft der Yamt 
abgebildet wird. 

In dieser Form ist Yama einer der angesehensten und popularsten C c os-skyong (Dharmapala). 

Er steht mit seiner Yum auf dem Rlicken eines auf einem Diimon liegenden Stieres. Es giebt 
auch Abbildungen, auf welchen der Damon auf dem Rlicken des Stieres liegt, unter den Flissen des 
Gottes und seiner Yum. Nach anderer Auffassung ist die Begleiterin Yamas (Yamt) nichr seine Cakti 
(Yum), sondern seine Schwester, die ihn in seinem Amte eifrig unterstiitzt. Ftir letztere Annahme 
spricht der Umstand, dass beide neben einander stehend und nicht in der Yab-yum-"k c yud-pa-Stellung 
abgebildet werden. C c os-rgyal p c yi-sgrub hat den Kopf eines Stieres mit dem Ses-rab-spyan, drittes 
Auge (,-Auge der Weisheit") auf der Stirn versehen, mit zwei machtigen Ho'rnern und mit rothem, 
straubigem Haar, aus dem ein Vajra hervorragt. In der hoch erhobenen Rechten schwingt er das 
dByug-pa (aus einem Kinderskelet geformte Keule), in der Linken das #ags-pa (Wurfschlinge). Ab- 
gesehen von dem iiblichen civaischen Schmuck ist er vollig nackt. Die mit dem Ausdruck: Ling-ga 
dmar-po gyen-du bezeichnete Eigenschaft soil seine nie erschlaff'ende Kraft vorstellen. Seine gleichfalls 
nackte Begleiterin steht auf dem rechten Bein auf dem Rlicken des Stieres. indem sie das linke Bein 
gegen vorne slreckt. In der Rechten schwingt die Yum ein K c a-tvam-rtse-gsum (Dreizack), in der 
Linken fUhrt sie ein T c od-k c rag an den Mund des 6os-rgyal. Abbildung ZE. 1889. H- 6 7- 

2^9. C c os-rgyal nang-sgrub. 

Chinesisch: Ta-yen-16-wang oder YGn-mo-16, entstanden aus ,,Yama". 

Hauptsachlich in dieser Form flihrt Yama den Namen gSin-rje (Herr der Todten) und ist Flirst 
der Holle. Da die buddhistischen Hollenstrafen nicht ewig dauern, sondern nur eine Art von Fege- 
feuer darstellen, so entspricht dieser Yama durchaus nicht unscrem Teufel. 

Abgebildet wird er ,,schrecklich i aussehend, mit menschlichen, wenn auch verzerrten, Gesichts- 
^ligen, zweiarmig und zweibeinig, auf einem Damon stehend. 

Attribute: in der Rechten hiilt er das Gri-gug, in der Linken das T c od-k c rag. 

Verufl'entlichungen. 1. 2/3. 1 3 



94 



DAS PANTHEON DES TSCHANGTSCHA HUTUKTU. 




fl 



Jt 



H. 



lil 




\ 






cvf CN 




236. 



cN-Xffl'-WMOl-raj-e 

I **) 





it 




NCS 





A/-, 
I* 




DAS PANTHEON DES TSCHANGTSCHA HUTUKTU. 



240. G c os-rgyal gsang-sgrub. 

In dicser Form ist Yama Gott des Reidnhums. 

Er Ctihrt Gri-gug und T r od-k c rag (anstatt dByugs-pa und #ags-pa), Abbildung ZE. 1889. H. '58. 
Auf Blatt Si sind drei ,,schrecklich" aussehende mGon-po (Nutha: Beschtitzer) aufgeftthrt (vergl. 81. Blatt. 
Bl. 77, 85, 86, 87). 

241. mGon-po Bram-zeM gzugs-can, ,,der mGon-po in Gestalt eines Bruhmana". 

Tanzt mit verrenkten Beinen auf dem Rtlcken eines liegenden miinnlichen Damons. Abgebildet 
ohne Schadelkrone und ohne Gehiinge aus abgeschnittenen KOpfen. Auch fehlt das dritte Auge auf der 
Stirn. L ! m Kinn und Backen lange Barthaare (die beiden nachfolgenden mGon-po, sowie die Ubrigen 
Drag-gsed, besitzen nur spiirlichen und stark gekrUuselten Bart). Vom Halse hangt cine lange Schlange 
herab, dcren beide Enden liber dem Bauch zu einem Knoten zusammengebunden sind. Bekleidet mit 
einem Schurz (gSam-fabs). In der Rechten einen Dreizack, in der Linken ein Stab, zwischen den 
Beinen ein Schwcrt, das sich in den RUcken des Diimon bohrt. 

[Die gegebene Abbildung ist nach einer Miniatur gezeichnet; das gewOhnlichste Attribut dieses 
Gottes isi die Trompete aus einem menschlichen Schenkelknochen (rKan-dung), vergl. OM S. 109. No. i(5j. 

242. Gur-gyi mGon-po, ,,der Beschtitzer des Zeltes". 

Chinesisch: Kung-sih-yung-pao-hu-fah, ,,der tapfere Beschtitzer des Wohnsitzes". 
Sitzt nach europaischer Weise in Folge seines dicken Bauches, mit gespreizten Beinen auf 
einem niedrigen Sessel. Unter seinen Ftlssen liegt ein Da'mon. In der Rechten ein Gri-gug, in der 
Linken ein T c od-k c rag. Auf den Armen liegt cine grosse, an beiden Enden verzierte Keule (Beng). 

243. mGon-po p c yag-biii, ,,der vierarmige Beschlitzer". 

Hockt auf einem Damon, auf dessen Gesicht er seinen rechten Fuss gesetzt hat. In seinen vier 
Handen ftihrt er: Schwert, Dreizack, Gri-gug und T c od-k c rag. Im Uebrigen ahnelt er dem Gur-gyi 
mGon-po (No. 242). [Statt Gri-gug halt er manchmal cine Frucht.] 

Blatt 82 enthiilt die Bildnisse dreier berittener, strcitbarer Gottinnen. 82. Blatt. 

244. Lha-mo Tsandika. 
Sanskrit: Candika. 

Chinesisch : Tsan-cT-koh -fien-mu. 

Sitzt rittlings mit verrenkten Beinen auf einem galoppirenden Maulthier. 

Flilirt in ihren vier Handen: Schwert, T c od-k c rag, Pfeil und Bogen und einen abgeschnittenen 
Kopf, den sie an den Haaren festhalt. 

245. Lha-mo dud-sol-ma. 

Chinesisch: Neng-hung-cu-tih-fif'n-mu, ,,die jeden Feind ausrauchern konnende Gottin". 

Sitzt auf einem mit einer Menschenhaut bedeckten Maulthier, indem sie beide Beine auf der 
linken Seite des Thieres herabhiingen lasst. 

FUhrt in ihren vier Handen: ein Schwert, ein T c od-k c rag, eine Lanze, die in ein Schwert, und 
cine zweitc Lanze, die in einen Dreizack auslauft. 

246. Lha-mo dung-skyongs-ma. 

Chinesisch: Ting-16-t c ien-mu, ,,die Gottin mit der Trompetenmuschel als Kopfzier". 
Kenntlich an dem schneckenformigen Ushmsha (Kopfzier). Reitet auf einem galoppirenden 
Maulthier. Ftihrt in der Rechten ein Schwert, in der Linken ein T c od-k c rag. 

Die No. 247 252 stellen Formcn der Gottin Lha-mo dar oder Gottheiten aus ihrer Umgebung. 83. Blatt. 

247. dPyid-kyi rgyal-mo, ,,Furstin des Frllhlings". 
Chinesisch: C'i-c'lin-^ien-mu, ,,Gottin des Frtihlings". 

Gehilfm der Lha-mo (No 248). 

Reitet auf einem galoppirenden Maulthier. Bekleidet ist sie nur mit einer Menschenhaut, die 
ihren RUcken iheihveise bedeckt. Im Uebrigen ist sie vollig nackt und ohne den gcwOhnlichen 
Schmuck. Sie ftihrt in der erhobenen Rechten ein Gri-gug, in der Linken ein T c od-k c rag. 

248- "Dod-k c ams dbang-p c yug dmag-zor-ma oder dMag-zor rgyal-mo, .,Fiirstin der 

Waflen" (zur Bckampiung der bosen Diimonen) in der Welt der sinnlichen Lust fDod-k'ams). oder 

dPal Lha-mo (Cndevi), dPal c'en-mo (*MahCn;ri), ,,die herrliche" oder ,,grossc, herrliche Gottin 1 '. 

In der gcwOhnlichen Rede wird sic von den Lamas einfach Lha-mo (Devi), ,,die Gottin", genannt. 

Chinesisch: Hu-fah-kih-siung-t'i("n-mu. ..die die Lehre beschirmendc, Heil spcndcnde Gouin". 



DAS PANTHEON DES TSCHANGTSCHA HUTUKTU. 



Lha-mo soil die Gattin Yama's (nach anderen Angaben: Civa's), vor dessen Bekehrung, gewesen 
sein und einen Sohn gehabt haben. Da sie weder den Gatten noch den Sohn zum Buddhismus zu 
bekehren vermochte und durch eine Prophezeiung in Erfahrung gebracht hatte, dass in Letzterem der 
heiligen Lehre ein schrecklicher Feind erwachsen wlirde, todtete sie ihren Sohn, zog ihm die Haut ab, 
frass sein Herz, trank sein Blut aus seinem Schtidel u. s. w., dann sattelte sie ein Maulthier mit der 

Haut ihres Sohnes, setzte sich darauf und ergrifl die 
Flucht. Als Yatna von dem Geschehenen erfuhr, 
schoss er einen Zauberpfeil nach ihr ab, welcher 
das linke Hintertheil des Maulthieres traf. Lha-mo 
verwandelte durch eine Dhurant die Wunde in ein 
Auge und entkam glUcklich aus dem Bereich des 
Yama. Seit jener Zeit ist Lha-mo die eifrigste 
Vertheidigerin der heiligen Lehre geblieben. Vergl. 
Schlag. (112).') 

Sie wird auf dem Rakta-rgya-mts'o (Blutmeer) 
reitend abgebildet, in welchem die Kopfe, Arme, 
Beine u. s. w. der von ihr erschlagenen und ver- 
stlimmelten Feinde des Buddhismus schwimmen. 
Ueber ihrem Haupte schwebt ein Halbmond, iiber 
dem Monde ein Schirm aus Pfauenfedern (rMa- 
bya-gdugs). Aus ihren drei Augen schiesst sie 
Blitze; die Augenbrauen stehen in Flammen. Am 
rechten Ohrring befindet sich ein Lowenkopf (sNjan- 
gyas-la seng-ge"i-rgyan), am linken Ohrring eine 
Schlange (sNjan-gyon-la sbrul-gyi rgyan). Auf ihrem 
Bauche sieht man die Sonnenscheibe (Nji-ma'i- 
dkyil-"k c or). Sie ist bekleidet mit dem Tigerfell- 
Schurz, einem schwarzen, wallenden Talar (Dar-nag 
lhab-lhub und einer Menschenhaut (Mi-pags). Ihr 
Glirtel besteht aus zwei Schlangen (sBrul-gyi ska- 
rags). In der hoch erhobenen Rechten schwingt sie 
einen Dreizack mit Fahne, in der Linken ha'lt sie 

ein mit Blut geflilltes Nal-t c od (Schtidel eines durch Incest gezeugten Kindes). Das Maulthier tragt 
eine Menschenhaut als Decke (Mi-pags-kyi-gyang-gzi) und ist mit Menschenkopfen, Schlangen, zwei 
Wtirfeln (einem schwarzen und einen weissen) u. s. w. behangt. 

Von den beiden Begleiterinncn der Lha-mo hat die eine einen Elephanten-, die andere einen 
Lowen-Kopf. Erstere Rihrt das Maulthier an einer langen Schlange [oder Zligel] mit der linken Hand 
und schwingt in der rechten ein Xags-pa (Wurfschlinge); die andere halt in der Rechten ein Gri-gug, 
in der Linken ein T'od-k'rag. Bekleidet sind beide nur mit Menschenhauten. 

Das Erscheinen der Lha-mo wird stets von einem ,,schwarzen Sturm" angekUndigt; ihr Kriegs- 

s\ 

geschrei ist A-la-la! 

Am ersten Tage des ersten Monats wird ihr zu Ehren eine grosse Messe celebrirt, die Ts c es-gtor 
genannt wird. Bei der Geremonie wird auch ein Maulthier herbeigeholt, welches, ohne angestrengt 
zu werden und trotz grosser Ka'Ite, wahrend der feierlichen Handlung in heftigen Schweiss ausbrechen 
soil. Letzterer Umstand soil das Erscheinen des sPrul-sku der Lha-mo anzeigen (laut mlindlicher 
Angabe eines Lama). 

249. dByar-gyi rgyal-mo, ,,Furstin des Sommers". 
Chinesisch: Ci-hia-fiOn-mu (Gottin des Sommers). 

Gehilfin der Lha-mo (No. 248). 

Sie reitet mit verrenkten Beinen auf einem wilden Yak ("Brong, sanskr. : Gamara). Flihrt in der 
Rechten ein Hakenbeil (lOags-kyu), in der Linken ein T c od-k c rag. 




2.j8. Lha-mo (Lha-mo c r os-skyong). 
AbgedrucUt aus ZE. 1889. II. 75. 



[Es ist nicht nnmoglich, dass in der Legendc von der Gottin Lha-mo ein Nachklang der Mcdeasuge vorliegt.] 



DAS PANTHEON DES TSCHANGTSCHA HUTUKTU. 97 

250. sTon-gyi rgyal-mo, ,,Ftirstin des Herbstes". 84. Blatt. 
Chinesisch: Ci-ts'ieu-t'iGn-mUj ,,G8ttin des Herbstes". 

Gehilrin der Lha-mo (No. 248). 
Reitet auf einem Hirsch. 

251. Rang-byung lha-mo, ,,die aus sich selbst geborene Gottin". 

Diese Gottin reitet mit verrenkten Beinen auf einem Maulthier. Bekleidet ist sie mit dem Tiger- 
fell-Schurz. In ihren vier Handen halt sie nachstehende Attribute: Nji-ma (Sonne), resp. Me-long 
(Spiegel); sBrul (Schlange), K'a-tvam-rtse-gsum (Dreizack) und ein P c ur-bu (Nagel oder Zauberdolch, 
benutzt von Magieren zur Vertreibung boser Damonen). 1 ) 

252. dGun-gyi rgyal-mo, ,,FUrstin des Winters". 
Chinesisch: Oi-tung-t c im-mu, ,,Gottin des Winters". 

Gehilfin des Lha-mo. 

Reitet auf einem Kameel. Ftthrt in der Rechten eine Keule, in der Linken eine mit Blut geflillte 
Scbiidelschale. 

253. Dur-k c rod bdag-po, die Herren des Leichenfeldes 2 ) (auf welches die Todten den Raub- 85. Blatt. 
thieren zur Beute gelegt werden). 

[Sanskrit: Citipati.J 

Zwei geschundene Gestalten, von denen eine ma'nnlichen, die andere weiblichen Geschlechts sein 
soil. Beide stehen neben einander mit verschlungenen Beinen auf zwei Leichen. In der erhobenen 
Rechten schwingen beide je ein dByugs-pa (aus einem Skelet geformte Keule). In der Linken halt 
die eine Gestalt ein T c od-k c rag, die andere ein Bum-pa. 

Die Dur-k c rod bdag-po gelten als dienstbare Geister des bDe-mc c og (vergl. No. 63). 

Lam Angaben der Lamas sind beide in einer friiheren E.xistenz Asketen gewesen, die sich in so 
tiefe Meditation versenkt hatten, dass sie es nicht merkten, als ein Dieb ihnen die Haute abzog und 
sich mit denselben aus dem Staube machte. 

Seit jener Zeit galten sie als die flirchterlichsten Feinde der Diebe und werden in Folge dessen 
von Bestohlenen, die ihr verlorenes Gut wieder erlangen oder den Dieb bestraft wissen wollen, 
angerufen.-' 1 ) 

264. Bek-tse [C c os-skyong dregs-pa Icam-srid], 

Chinesisch: Ta-hung-yung-pao-hu-fah, ,,der grosse, tapfere, rote Beschlitzer der Lehre". 

Steht, mit einem Panzer bekleidet, nach rechts geneigt, auf zwei Damonen. Schwingt in der 
Rechten ein Schwert und halt im linken Arm ein rGyal-mts c an (Fahne). 

Vergl. OM. n3, No. 32, Abbildung bei Posd. (53). 

255. mGon-po-beng, ,,der mit der Keule bewafthete Beschlitzer". 

Chinesisch: C' c i-pang-yung-pao-hii-fah, ,,der mit der Keule bewaffnete, tapfere Beschiitzer 

der Lehre". 

Eroffnet eine neue Reihe von mGon-po's (vergl. Bl. 77, 81 und 86, 87). 

Sitzt auf einem niedrigen Sessel. Unter seinen Flissen liegt ein Damon. In der Rechten flihrt 
er ein Gri-gug, in der Linken ein T'od-k'rag. Auf seinen Armen liegt eine machtige, an beiden 
Enden verzierte Keule (Beng, im Chinesischen Pang). 

Auf dem 86. Blatte sind die ,,drei tugendreichen Briider mGon-po" (mGon-po-legs-ldan-mc c ed- ,%. Blatt. 
gsum) abgebildet (vergl. BI. 77, 81, 85, 87). 

256. mGon-po legs-ldan, ,,der tugendreiche Beschutzer". 

Bekleidet mit weitem, wallenden Talar, der urn den Leib test gegLirtet ist. Steht nach rechts 
geneigt und halt in beiden Handen eine machtige konische Keule. Tragt die Schadelkrone, doch fehlt 
das GehLinge aus abgeschnittenen Kopfen. 



') Haupt-Attribut der Priestcr der Bon-Religion. Im Konigl. Museum fiir Viilkerkunde befindet sich ein vorziigliclies, 
schwer vergoldetes Kxemplar eines P'ur-bu, welclies ich mit grosser Miihc aus dem Besitz eines beriihmten Gejsterbesclnvorcrs 
in Peking erworben habe. 

-') [Uebcr Dur-U'rod vergl. Georgi, Alpliabetum Tibetanum (444), Jiischkc, s. v.] 

3 ) Im KOnigl. Museum fur Volkerkunde befindet sich ein modernes Broiuebild der Dur-k'rod bdag-po, welches in einigen 

eiten von dem socben beschriebeneii nbweiclit. 



Einzelheite 



DAS PANTHEON DES TSCHANGTSCHA HUTUKTU. 





<- 





C\ 







JS1 








3 



^^^rrppr^T^^^f' 





DAS PANTHEON DES TSCHANGTSCHA HUTUKTU. 



99 



257. mGon-po legs-ldan. 

Gleicht in jeder Beziehung seinen Brlidern (No. 256 und 258). 

258. mGon-po legs-ldan. 

Gleicht in jeder Beziehung seinen beiden Brlidern (No. 256 und 257). 

Blatt 87 enthalt die Bildnisse dreier mGon-po. 87. Blatt. 

25c). mGon-po stag-(g)zon, ,,der auf dem Tiger reitende Beschtitzer". 

Sitzt rittlings mit verrenkten Beinen auf einem laufenden Tiger. Schwingt in der Rechten eine 
konische Keule und halt in der Linken ein Tbd-k'rag. Bekleidet mit dem Tigerfell-Schurz und einem 
wallenden, nicht geglirteten Talar. 

260. Brag-lha^i) mGon-po, ,,BeschiHzer der Felsen-Geister". 

Steht nach rechts geneigt auf der Brust eines liegenden Damons. Bekleidet mit dem Tigerfell- 
Schurz und einem wallenden, nicht geglirteten Talar. Halt in der Rechten ein mit einem Deckel und 
Knopf versehenes Gefass, in der Linken eine konische Keule. 

261. Drag-sad mGon-po. In dem im Kloster sNar-fang in Tibet gedruckten Buche, welches 
die Bildnisse von 5oo Gottheiten enthalt, heisst der Gott mGon-po Drag-sad seng-zon- jo-bo"i-lugs. 

Sitzt auf einem laufenden Lb'wen, indem er beide Beine auf der linken Flanke des Lo'wen herab- 
hangen la'sst. Bekleidet mit dem Tigerfell-Schurz. Ftihrt in seinen vier Armen: Schwert, Dreizack, 
Trophae und Wurfschlinge. 

Auf Bl. 88 sind drei rNam-sras (Kubera, Vaicravana, Gutter des Reichthums) abgebildet. Das 88. Blatt. 
charakteristische Attribut der Gottheiten des Reichthums ist eine Juwelen speiende Ratte Ne^u-le 
(sanskr. : Nakula). 

Was das Aeussere der drei rNam-sras, sowie des Dsam-bha-la ser-po (No. 265) und der vier 
Maharaja (No. 280282 und 284) betrifft, so la'sst es sich weder als ,,mild" aussehend, noch als 
..schrecklich" bezeichnen. Es fehlen die 9ivaischen Attribute, als Gehange von Menschenkopfen, die 
Schadelkrone, das straubige Haar u. s w. Andererseits ist der Gesichtsausdruck dieser Gottheiten 
immerhin ein grimmiger: die Augen sind weit aufgesperrt (wenn auch meist auf der Stirn das dritte 
Auge fehlt), der Mund ist breit und das Kinn von kurzem, stark gekriiuselten Bart umrahmt. Meist 
sind sie mit Panzer, Helm und Waffen ausgertistet und sitzen auf einem Lowen oder Tiger u. s. w. 
Die Lamas unterscheiden in der That ausser den ,,mild" und schrecklich'' aussehenden Gottheiten noch 
eine dritte Kategorie, die sie ,,heldenhaft" aussehend nennen. Der Uebergang von den ,,mild" aus- 
sehenden zu den ,,heldenhaft" aussehenden und von diesen zu den ,,schrecklich" aussehenden Gottern 
ist nicht immer ausgepriigt, so dass eine genaue Bestimmung in einigen Fallen selbst dem erfahrenen 
Lama schwer fa'llt. Vergl. Posdnejeff', Die Hutuktu von Urga (Russisch). Anmerkung zu nDokschit 1 '. 1 ) 
Trav. de la 3. session du Congres intern, des Orient. St. Pe'tersbourg 1876 I, 427 ff. 

262. rNam-sras mdung-dmar-tan, Gott des Reichtums mit dem roten Speer'-. 
Chinesisch: Hang-kih-ts c ni-pao-hu-fah (Uebersetzung des tibetischen Namens). 

Sitzt auf einem laufenden Lowen, indem er beide Beine auf der linken Flanke des Lowen herab- 
ha'ngen liisst. Triigt Panzer und Helm. Flihrt in der rechten Hand ein rGyal-mts c an (Trophae), im 
linken Arm eine mit einer Fahne verzierte Haken-Hellebarde (ICags-kyu), welche letztere wohl in 
diesem Falle dem im Namen enthaltenen mDung (Speer) entsprechen soil. In der linken Hand halt 
er auf dem Schoosse das Ne"u-le. 

Diese Form des Gottes des Reichthums beschlitzt die Menschheit auch vor Krankheit. 

263. rNam-sras-gser-c c en, ,,der grosse, goldfarbige Gott des Reichthums". 
Chinesisch: Ta-hoang-ts c ai-pao-lui-fah (Uebersetzung des tibetischen Namens). 

Sitzt wie No. 262 auf einem liegenden Lowen. Bekleidet mit einem Talar; Brust und Bauch 
sind nackt. Halt in der Rechten das rGyal-mts'an, in der Linken das Ne"u-le. 

Diese Form des rNam-sras ist die eigentliche Gottheit des Reichthums. Abbildung bei Schlag. 

Atlas Taf. 7.-) 

264. rNam-sras dkar-po ts c e- c p v 'el, ,,der das Lebensalter verlangernde, weisse rNam-sras. 
Chinesisch: Tn-peh-cuh-se'u-tsTii-pao-hu-fah (Uebersetzung des tibetischen Namens). 

') [Vergl. Kiippcn, II, 298.] 

-) Im Konigl. Museum fur ViillaTluinde befindct sicli ein vergoldctes Bronzcbildniss dieser Gottheit. 



IOO UAS PANTHEON DES TSCHANGTSCHA. HUTUKTU. 

Sitzt gleich No 262 auf einem laufenden Lowen. Bekleidet mit einem wallenden Talar. Fiihrt 
in der Rechten ein Hakenbeil (ICags-kyu), in der Linken ein Bum-pa. 
Diese Form der rNam-sras verleiht langes Leben. 

89. Blatt. Auf Blatt 89 sind drei Dsam-bha-la (im Ghinesischen Pu-luh) abgebildet, welche gleichfalls als 

Gotter des Reichthums gelten. Zu ihnen gehoren noch die beiden Dsam-bha-la auf Bl. 90 (No. 268 
und 270), Zusammen bilden sie eine Gruppe von Flinfen. 

266. Dsam-bha-la ser-po, ,,der gelbe Gott des Reichthums". 
[Sanskrit: JalSndra.j 

Chinesisch: Hoang-pii-luh-kin-kang, ,,der gelbe Pii-luh -Vajra". 
Abbildung in ASWI. q. 1879. XXIX, 29. 

,,Heldenhaft" aussehend. Sitzt auf dem Lotusthron. Auf dem Haupte eine Rinfzackige Krone. 
In der Linken das Ne\i-le, in der Rechten ein Nor-bu. Der rechte Fuss bangt vom Lotusthron herab 
und wird von einem Bum-pa (Weihwassergefass) und einem Dung (Muschel) unterstUtzt. ') 

266. Dsam-bha-la dkar-po, ,,der weisse Gott des Reichthums". 
[Sanskrit: Krodharyajambhu.] 

Chinesisch: K'l-lung-peh-pu-luh-kin-kang, ,,der auf dem Drachen reitende weisse Pu-luh- 

Vajra''. 

,,Schrecklich" aussehend, doch ohne Schadelornamente abgebildet. Sitzt auf einem von einem 
Drachen getragenen Lotus. Flihrt in der Rechten eine mit einer Fahne verzierte Keule, in der Linken 
einen mit einer Fahne verzierten Dreizack. -') 

267. Dsam-bha-la nag-po, ,,der schwarze Gott des Reichthums". 
[Sanskrit: Jalendra.j 

Chinesisch: Heh-pu-luh-kin-kang, ,,der schwarze Pii-luh-Vajra". 

,,Schrecklich" aussehend. Steht, nach links geneigt (gYon-skum), auf dem Riicken eines liegenden 
Da'mon. An den Armen und Ftissen und um den Hals tragt er Schlangen-Ornamente (sBrul-rgyan), 
auf dem Haupte eine ftinfzackige Krone; im Uebrigen ist er vollig nackt. (Ling-ga gyen-du). In der 
Rechten halt er ein T c od-k c rag, in der Linken das Ne'u-le. 

Abbildung in ASWI. 9. 1879. XXIX, 3o. 

90. Blatt. 268. Dsam-dmar srog-sgrub, ,,der Leben spendende rote Gott des Reichthums". 

[Sanskrit: Jambhujalendra. | * 

Chinesisch: Pi-mih-hung-pu-luh-kln-kang, ,,der geheimnissvolle rothe Pu-luh- Vajra". 
,,Heldenhaft" aussehend. Umarmt seine Yum in sitzender Stellung. Der Yab flihrt in der Rechten 
ein Dung (Muscheltrompete), in der Linken das Ne"u-le. Die Yum halt in der Rechten ein Gri-gug, 
in der Linken ein T c od-k c rag. 

269. Dam-can rdo-rje legs-pa. 

,,Schrecklich" aussehend. Reitet auf einem laufenden Lowen. Bekleidet mit einem wallenden, 
geglirteten Talar. Auf dem Haupte tra'gt er einen breitkrampigen, runden, mit einem Knopf verzierten 
Filzhut (P c ying-/.wa). In der erhobenen Rechten schwingt er einen Donnerkeil, in der Linken halt er 
ein T c od-k c rag. 3 ) 

270. Dsam-lha xal-gsum p c yag-drug-pa, ,,der Gott des Reichthums mit drei Gesichtern 
und sechs Armen' 1 '. 

[Sanskrit: Jambhujalendra.] 

Chinesisch : Luh-pi-pu-luh-kTn-kang, ,,der Pu-luh- Vajra mit sechs Armen". 

,,Schrecklich" aussehend. Steht in gerader Haltung auf einem liegenden Damon. Flihrt in seinen 
sechs Hiinden: Haken-Beil (iCags-kyu), Juwel (Nor-bu), Wurfschlinge (Zags-pa), Schadelschale (T'od- 
k c rag) und in den beiden untersten Ha'nden zwei Ne'u-le. Wie sein Name besagt, hat er drei Gesichter. 

') Von dicser schr populiiren Form des Gottes des Rciclithums linden sicli im Konigl. Museum fiir VOlkerkunde mchrere 
Kxemplare in vcrgoldctcr lironze. 

") Im Kc'inigl. Museum fiir Volkcrkunde befindet sich ein lironzebildniss dieses Dziim-bha-la; jedoch hiilt die Gottheit in 
der Linken anstatt des Dreizacks ein Ne'u-le. 

') Im Kcinigl. Museum fur Volkcrkunde belindet sich ein vergoldetes Uronzebildniss des Uam-can; docli ist er dort auf 
einem Xiegenbock, dessen Hflrncr spiralformig gewunden sind, rcitcnd dargestellt. [\'ergl. Pallas, Mongol. \'01ker II, Taf. VII, 
dort Okin Tiinggri benannt!) 



DAS PANTHEON DES TSCHA.NGTSCHA HUTUKTU. 



101 



33 



fit 




te 



W 










..* 





c\ \ f c\ 

- 








N'erofi'entlicliiingen. I. 'J,3. 



102 DAS PANTHEON DES TSCHANGTSCHA HUTUKTU. 



Seine Farbe soil grlin sein, zum Untcrschiede von seinen vier Genossen (262 2(58), von denen er 
getrennt worden ist, um den Dam-can den Ehrenplatz in der Mitte des Blattes einnehmen zu lassen. 
QI. Blatt. Auf Blatt 91 und 92 sind sechs Gottinnen abgebildet, welche als Gehilfinnen der Lha-mo (No. 248) 

gelten. Sie sind sUmmtlich ,,mild" aussehend und, mit Ausnahme einer Einzigen (No. 276), auf ver- 
schiedenen Thieren reitend dargestellt. Das Haupt ist mit der ftinfzackigen Krone und dem Scheitel- 
aufsatz (Ushnisha), der Leib mit einem wallenden Kleide geschmUckt. 

271. mT'ing-gi xal-bzang-ma 

Reitet auf einem laufenden Maulthier. Halt in der Rechten ein Fliegenwedel (rNga-yab), in der 
Linken eine Sonne (Nji-ma) [Spiegel? Me-long]. 

272. bKra-sis-ts c e-ring-ma. 
Chinesisch: Kih-siung-c c ung-se'u-t c ii 3 n-mu. 

Sitzt auf einem laufenden Lowen, indem sie beide Beine auf der Jinken Flanke des Lowen 
herabhangen lasst. Halt in der Rechten ein Vajra, in der Linken ein Bum-pa. 

273. bLo-bzang-ma. 
Sanskrit: :|: Sumati. 

Sitzt mit untergeschlagenen Beinen, nach links gewandt, auf einem laufenden Tiger. Halt in der 
Rechten ein Ne"u-le, in der Linken eine Schale, welche das Ne"u-le mit ausgespieenen Juwelen geftillt hat. 

92. Blatt. 274. ''Gro-bzang-ma. 

Reitet auf einem Drachen. Halt in der Rechten ein Biischel Reispflanzen (?), in der Linken eine 
Schlange. 

275. mGrin-bzang-ma. 

Reitet auf einer Antilope, halt in der Rechten ein Ne^u-le, in der Linken ein rundes Gefass mit 
Deckel und Knopf. 

276. sMan-gyi lha-mo, ..Gottin der Medizin". 

Chinesisch: Yoh-t : ir-n (Uebersetzung des tibetischen Namens). 

Sitzt mit unterschlagenen Beinen (doch nicht rDo-rje^i-skyil-krung; vergl. S. 5g, No. 55) aut dem 
Lotusthron. Halt in der erhobenen Rechten ein Patra, in der Linken einen Pfirsich (?J 

93. Blatt. 277. brGya-sbyin, ,,hundert Opfer habend". 

Mongolisch : Hormusda. 
Sanskrit: Catakratu. 
Chinesisch: Ti-sih. 

brGya-byin ist eine Form des Indra, 1 ) den wir schon als Bodhisatva (vergl. S. 75, No. 146) und 
Dharmapala (vergl. S. 81, No. 169 ft".) kennen gelernt haben. Als brGya-sbyin thront er neben Brahma im 
Himmel der dreiunddreissig Dcvas (Trayastrirn9at). Er nimmt aber in dieser Eigenschaft unter den 
lamaischen Gottern nur einen niedrigen Rang ein und wird, gleich Brahma, zu den Yul-lha gerechnet. 
Abgebildet ist er ,,mild" aussehend, mit gekreuzten Beinen auf dem Lotusthron sitzend. In beiden 
Hiinden halt er vor der Brust sein Attribut, die Muscheltrompete (Dung), mit welcher er die brahma- 
nischen Gotter zum buddhistischen Kult herbeiruft. 
278. Ts c angs-pa. 

Sanskrit: Brahma. 

Chinesisch: Fan (verderbt aus Brahma) -wang (Furst). 

Ts c angs-pa nimmt unter den lamaischen GOttern einen niedrigen Rang ein. Dies wird erkliirt 
durch eine Legende, laut welcher Brahma einst, noch vor dem Erscheinen Cakyamuni's, von einem 
Damon, der die Gestalt eines schonen Weibes angenommen hatte und auf einem Ziegenbock zu ihm 
geriuen kam, sich hinreissen liess, Wein zu trinken, in der Trunkenheit den Ziegenbock todt schlug 
und den Versuchungen des Damons unterlag. In Kolge dessen wurde er unter den Yul-lha wieder- 
geboren (vergl. Schl. 114). 

Brahma wird mit vier Gesichtern abgebildet. Dass sein abgeschnittenes, bluttriefendes Haupt zu 
den Auributen der lamaischen Gotter gehort, \vodurch der Sieg des Buddhismus iiber den Brahma- 
nismus dargestellt werden soil, ist schon an einer frilheren Stelle erwiihnt worden. Vergl. S. 63, No. 63. 
Das Attribut Brahma's ist das Cakra, welches er mit beiden Hiinden vor die Brust huh. 



') [In dieser l-'orin eutspricht er dem Gotle Cukru (Indnu, in 1'ili: Sakku dei- BuddhistUchen 



DAS PANTHEON DES TSCHANGTSCHA HUTUKTU. 103 



279. Sa'i lha-mo (Erdgottin). 

[Sanskrit: Prthivf.] 

Chinesisch: Ti-cu-yung-ning-- t c ic"n-mii, ,,G5ttin der Erde und der ewigen Ruhe". 

Abgebildet ,,mild" aussehend, auf dem Lotusthron sitzend. In der rechten Handfla'che bcfindet 
sich ein mystisches Zeichen in Form eines Kreuzes, Svastika, tib.: gYung-drung oder g&f-gsang, 
in der linken auf dem Schooss ruhenden Hand ein Gefass (Bum-pa). 

Auf dem Blatt 94 und g5 sind die vier Maharaja oder CaUravarti, die Wachter der Welt (Lokaptila), 94. Blatt. 
an den vier Seiten des Sumeru abgebildet. Sie werden auch als Thlirhliter verehrt und gehoren als 
solche zu den Sa-bdag. Man sieht ihre Kolossal-Statuen in den vier Ecken der Eintrittshalle eines 
jeden grosseren Tempels in China, wahrend der dickbauchige, lachende Maitreya (vgl. No. 210) seinen 
Platz in der Mitte der Halle einnimmt. Die vier Cakravarti erfreuen sich grosser Popularita't bei den 
Buddhisten; ihr geringer Rang erklart sich aus dem Umstande, dass sie ,,nicht das Rad der erlosenden 
Lehre, sondern das goldene Rad der weltlichen Macht drehen". Sie werden in Folge dessen ,,helden-- 
haft" aussehend und in prachtiger Rlistung abgebildet. Auf vorliegenden Bildern sind die Maharaja 
auf orientalische Weise sitzend (aber nicht auf dem Lotusthron, sondern auf einem Kissen, sTeng-bkab) 
abgebildet. Es giebt aber auch auf europliische Weise sitzende oder stehende Darstellungen der 
Maharaja. 1 ) 

280. "P c yags-skye(s)-po. 
Sanskrit: Virudhaka. '-') 

Chinesisch: Tseng-cang-fiiMi-wang, der wachsende (sich ausbreitende) Deva-Fttrst (Ueber- 
setzung des tibetischen Namens). 

Sein Attribut ist das Schwert in der Rechten. Er beschlitzt die Slidseite des Sumeru (Ri-rab) 
und ist Konig der Kumbhanda |Grul-bum]. Seine Farbe ist blau. Abbildung wie 284, auf dem 
Kopfe die Haut eines Elephantenkopfes, in der rechten Hand ein langes Schwert. 3 ) 

281. rNam-t c os-sras. 
Sanskrit: Vaicravana. ') 
Chinesisch: T6-wen-t c iC'n-\vang. 

Dieser Maharaja ist gleichzeitig Gott des Reichthums, Wachter der Nordseite des Ri-rab und 
Konig der Yaksha (tib.: gNod-sbyin, chin.: Yung-kie'n). Abbildung wie 284. Seine charakteristischen 
Attribute sind: rGyal-mts c an (Trophiie) in der Rechten, das Ne"u-le in der Linken. Seine Farbe ist 
goldgelb. [Vergl. No. 263 ff.j 

282. Mig-mi-bzang. 
Sanskrit: Virupaksha. 
Chinesisch : Koang-muh-tMOn-wang. 

Dieser Maharaja ist Wachter der Westseite des Sumeru und Ko'nig der Niiga (tib.: kLu, chin.: 
Lung). Abbildung wie 284. Seine Attribute sind: Nor-bu (Juwel) in Form eines Caitja in der Rechten. 
kLu (Naga, Schlange) in der Linken. Seine Farbe ist rot. 

28?. gDul-dka'-sngon-po. 95. Blatt. 

In der Rechten halt er ein P c ur-bu (dreikantiger Zauberdolch). Seine Farbe soil blau sein. 

284. Yul-'k'or-bsrung. 

Sanskrit: Dhrtarashtra. 
Chinesisch : C r i-kuoh- t c if-n-wang. 

Dieser Maharaja ist von seinen drei Genossen (Blatt 94) abgetrennt worden, um ihm den Ehren- 
platz in der Mitte des g5. Blattes einriiumen zu konnen. Er ist Wachter der Ostseite des Sumeru und 
Konig der Gandharva [tib.: Dri-za] und Pi^iica. Abbildung wie 284. Sein charakteristisches Attribut 
ist die Mandoline (chin.: Pi-pa). Auch tragt er nicht, wie die anderen Maharaja, eine Krone, sondern 
einen phantastisch geformten Helm, geschmlickt mit dem Kopf eines Vogels und einem HaarbUschel. 
Seine Farbe ist weiss. 

') Im Kunigl. Museum fiir VOIkcrkundc bcfindet sicli cine rollstiindigu Serie der CiiturmaliJn'ija in stclicndcr Haltung. 
'-') [Vergl. Schiefner, Lcbcnsb. S. gi.] 

:i ) I m Kflnigl. Museum fiir Volkerliiindc befindet sicli ein ansscrordentlicli scliones, vergoldetes Bronzebildniss des 'P'yags- 
skyes-po. 

*) liter jupanisclie liischanion.J 

, 4* 



DAS PANTHEON DES TSCHANGTSCHA HUTUKTU. 



285. mNgon-p c yogs dmar-po. 
Bildet das Seitensttick zu No. 283. 

96. Blatt. Auf dem 96. Blatt sind drei ,,mild" aussehende Deva abgebildet, die zur selben Klasse gehoren, 

wie die auf Blatt g3 angeflihrten Gottheiten. 

286. Me-lha. 
[Sanskrit: Agni.] 

Chinesisch: Hu6-t c iC'n, ,,Feuergott". 

Sitzt auf einer laufenden Ziege. Halt in der Rechten einen Rosenkranz pP c reng-ba), in der 
Linken ein Weihwassergefliss (Bum-pa). Schlag. 25 1. 

287. Rlung-lha. 
Sanskrit: Vayu. 

Chinesisch : Fung-t c ir-n, .,Windgott". 

Reitet auf einer laufenden Antilope, halt in beiden Handen eine Stange, an deren Ende sich eine 
lange Fahne (Dar-po-t c e) befindet. 

288. C'u-lha. 
Sanskrit: Varuna. 

Chinesisch: ui-t c iOn, ,,Wassergott". 

Sitzt auf einer sich krUmmenden grossen Wasserschlange. Halt in beiden Handen eine kleinere 
Schlange. Eitel (195). 

97. Blatt. Auf Bl. 97 sind drei kLu-rgyal (Nagaraja, chin.: Lung-wung), Schlangen- oder Drachenftirsten 

abgebildet. Sie besitzen einen menschlichen Oberkorper, wahrend der Unterkorper in einen Schlangen- 
resp. Drachenschwanz auslauft. Auf dem Haupte dieser Gottheiten sitzt eine Art faltenreiche Haube 
[bestehend aus flinf Schlangenkopfen], um den KOrper flattern bandfOrmige Kleider. Mit beiden 
Handen halten sie vor der Brust ein Weihwassergefiiss (Bum-pa). Das Element der Naga's ist das 
Wasser; sie sind in Folge dessen in leicht bewegtem Wasser, aus dem der Oberkorper und ein Theil 
des Drachenschwanzes hervorragt, schwimmend abgebildet. Hire unversohnlichen Feinde sind die 
Garuda (vergl. No. 184 6). Da sich die drei vorliegenden kLu-rgyal vollig ahnlich sehen, sollen im 
Nachstehenden nur ihre Namen aufgeflihrt werden. 

289. kLu-rgyal dGa"-bo. 
Sanskrit: Nanda nagaruja. 
Chinesisch : Se'n-kuan-h'i-lung-wang. 

Eitel (io5). 

290. kLu-rgyal- Varuna. 
Sanskrit: Varuna Nagaruja. 
Chinesisch : Lung-sui- \\Tmg. 

291. kLu-rgyal Nye-dga\ 
Sanskrit: Upanand? Nugaraja. 

Chinesisch: Poh-nan-t'6-U A mg-wang. (Umschril't des Sanskrit-Namens. Eitel 187.) 

98. Blatt. Auf den letzten drei Blaltern linden sich die Bildnisse von acht Gottinnen, welche je eine von 

den acht buddhistischen Kostbarkeiten (sanskr.: Ashtaratna, tib.: Rin-c c en-brgyad, chin.: Pah-pao) als 
Attribut luhren. Die Ashtaratna gelten als die Embleme eines Tathagata oder grossen geistlichen 
Eroberers, wahrend die Saptaratna 1 ) (tib.: Rin-c c en-bdun oder rGyal-srid-sna-bdun, chin.: ICi-cen) die 
Embleme eines Cakravarti, oder grossen weltlichen Eroberers, sind. 







Sanskrit: 


Ti bet i sell: 


Chinesisch: 


1. 


Hud 


Cakra 


J K'or-lo 


KTn-lun. 


0. 


Ju\velen 


Cinlamani 


Nor-bu rin-C'en 


Ju-i-cu. 


3. 

'! 


Konigin 
Minister 


Stri 
Mantri 


bTsun-mo 
bl.on-po 


Yiih-iiiu. 
Cu-tsang-sin. 


T, 


Klcpliant 


Hasti 


gl.ang-po 


Si;ing. 


(i. 


Pferd 


A?va 


rTii-mc'og 


Ma. 


7- 


General 


Senapati 


dMag-dpon 


Ci'i-ping-c'in. 



Ansscr dieser Serie der Saptaratna giebt es noch eine andere, bcsteliend aus folgenden Edel-Metallen und Steinen: 
Siivarna, Rupva, Vaidiirya, Sphatika, Rohitamukti, Afmagarbha und Muslragulva. 



DAS PANTHEON DES TSCHANGTSCHA HUTUKTU. 105 



Die Ashtaratna sowohl, als auch die Saptaratna, aus Metall, Holz oder Porzellan geformt und 
mit einem Untergestell versehen, dienen als Altarstlicke und werden in der Regel vor den Bildnissen 
der Buddhas der drei Zeiten (vergl, S. 47 No. 2) aufgestellt. ') 

Sammtliche acht Genien, die zu den Sa-bdag gerechnet werden, sind ,,mild" aussehend, auf dem 
Lotusthron sitzend abgebildet. 

292. gSer-nja-ma, ,,Gb'ttin der Goldfische". 
[Sanskrit: Mangalanachha.] 

Chinesisch: Kin-iu-t c ien-niu (Devi der Goldfische). 

Hat beide Arme erhoben; halt in jeder Hand einen Goldfisch, sowie mit beiden Hiinden ein langes 
Tuch (KVbtags). Die beiden Goldfische symbolisiren T c abs und Ses-rab (Prajnu), d. h. Stoff und Kraft 
(Schiefner), resp. Stoff und Weissheit (Schlagintweit), resp. Kunst und Wissenschaft (Jiischke) -). Die 
Chinesen ubersetzen diese Ausdrticke oft durch Yin und Yang. 

293. gDugs-ma, ,,Gottin des Schirmes". 
[Sanskrit: Mangalacchatra.] 

Chinesisch: Fuh-san-fiGn-niu, ,,Devt des Buddhaschirms". 

Halt den Schirm in der rechten Hand. Der Schirm (Rin-c'en-gdugs) gilt als das Symbol der 
Wtlrde und Herrlichkeit. Sobald ein Tathagata auf Erden erscheint, kommen sechzehn Gottinnen 
(mC c od-sbyin lha-mo bcu-drug), um den Buddha durch Musik, Gesang, Blumenspenden etc. zu ver- 
herrlichen, und tiberreichen ihm dabei den Schirm. 3 ) 

294. Dung-ma, ,,Gb'ttin der Muscheltrompete". 
[Sanskrit: Mangalacankha.] 

Chinesisch: Pao-16-t c ien-niu, ,,Devi der kostbaren Muscheltrompete". 

Halt das Dung (besser: Dung-dkar, sanskr.: Cankha, weisse Muscheltrompete) mit beiden Ha'nden 
vor der Brust. Die Muscheltrompete stellt den Ruf der heiligen Lehre dar. Sobald ein neu erschienener 
Tathagata in die unteren Regionen hinabsteigt und die Muscheltrompete erschallen lasst, werden alle 
Verdammten: die in den Hollen, dMyal-ba (sanskr.: Naraka, chin.: 2,m-ngoh), ferner die Yi-dvags (sanskr.: 
Preta, chin.: Ngo-kuei) u. s. w., die den Ton der Trompete vernehmen, erlost und gehen in den Freuden- 
himmel dGa-ldan (Tushita) ein. 4 ) 

296. dPal-be-ma. r^. Blatt. 

[Sanskrit : Mangalacri vatsa.] 

Chinesisch: Kih-siang-t c iGn-niu (Devi des gliicklichen Omens. Eitel 159). 

Halt in beiden Handen vor der Brust das dPal-be oder dPal-be'u, ein mystisches Diagramm von 
grosser Zauberkraft. Nach Angaben der Lamas besteht das dPal-be\i aus einer Schnur in den fiinf 
Farben der Rig-lnga (vergl. S. 5g vor No. 55) und symbolisirt den magischen und erlb'senden Glanz, 
den die fiinf Dhyani-Buddbas ausstrahlen. 
296. rGyal-mts c an-ma. 

[Sanskrit: Mangaladhvaja.] 

Chinesisch: Sing-fan-fidn-niu, ,,Devi des Sieges-Banners". 

Halt die Fahne in der linken Hand. Das P c yag-gi rGyal-mts c an soil andeuten, dass ein jeder 
Tathagata die fiinfzehn Kostbarkeiten (Ashtaratna und Saptaratna), welche sich auf seinen Hand- 



') Das Kiinigl. Museum fur Volkcrkundc bcsilzt mchrcrc Scricn dicser AltiirstiicUe. Dnruntcr bcfiudcu sich die Ashtaratna 
aus 1'orzelliiu aus KaUcrl. Manufaktur (1'eriodc K'icn-lung) mid cine vollstiindige Reilie der Aslitai'atua, der Saptaratmi uud der 
fiinf Altarstiicke (ein Riiuchcrbeckcn, ?.\vci Bliimenvasen und zwci I.eiichter), aus gctriebcncr, mit Zcllensclimclz ver/ierter und 
vergoldeter Bronze, die der Kaiscrl. Gesandtc in China, Here von Brandt, fiir das Museum crworbcn hat. 

'-') [Die zwei I'ische stcllen die Fliisse Yamuna und Gafiga dar. Die dekkliaiiisclien Herrscher des indisclien Mittehilters 
nalunen jc eincn Fiscli als Siegeszeiclien, weiin sic das Stromgebiet eines der beiden Fliisse beherrscliten. Nocli hente bilden 
die /wci Fisclie das Wappcn indischer Stadte, /.. li. von Lakhnau.] 

;l ) Im Kiinigl. Museum fiir Volkcrkundc bclindcu sich kolorierte Abbildungen dieser sechzehn Gottinnen. 

4 ) Die Lamas beniitzcn in vielen Tempeln die Muscheltrompete, um die Gcistlichcn zur Mcsse /u riifen. Diese Musclieln, 
die aus dem indisclieu Ocean-stammen, werden selir hoch gescliiitzt und theuer bezahlt. Im Kiinigl. Museum fiir Volkcrkundc 
befindet sich cine Muscheltrompete mit selir lantern Ton, fiir die ich in Peking 50 Mark zahlte. Kine Muschcl, dercn Spirale 
nicht wie gewohnlich, von rcchts nach links, sondeni in umgckchrtcr Richtuug gelit (Dung-dkar gyas-'k'yil), \vird selir hoch 
bezahlt. Ich habe z. 13. in einer indisclien Zeitung gelesen, dass fiir cine solche Muscliel von auffallcnd scltcncr Griisse und 
tadelloscr Weisse 10000 Rupicn bczuhlt word en siud. 

[Vergl. zur Sachc: Arnould Locard, Les coquilles sacrees dans les religions indoues, Annul. Mus. Guimet 7, ^3i) 3rti.l 



io6 



DAS PANTHEON DES TSCHANGTSCHA HUTUKTU. 



4 







'; 
A., 





JL 









It 



J. 









DAS PANTHEON DES TSCHANGTSCHA HUTUKTU. 107 

fiachen und Fusssohlen abgebildet finden, besitzt und sie nach Belieben sich dienstbar machen kann 
Ferner soil das rGyal mts c an den Sieg des Buddhismus liber die anderen Religionssysteme darstellen. 

297. Bum-pa-ma. 
[Sanskrit: Mangalakali^a.] 

Chinesisch: Pao-kuan-t'ien-niu, ,,Devt des kostbaren GefUsses". 
Halt das Bum-pa mit beiden Handen vor die Brust. 

Das gTer-c'en Bum-pa (Gefass des grossen Schatzes) soil den unermesslichen idealen Reichthum 
des Buddhismus darstellen. 1 ) 

298. Pad ma- ma, Gottin der Lotusblume". 
[Sanskrit: Mangalapadma.] 

Chinesisch: Lien-bou-t c ien-niu, ,,Devi der Lotusblume". 

Hillt die Lotusblume in der erhobenen rechten Hand. Die Lotusblume wird als der Lieblingssitz 
der Tathagatas verehrt und symbolisirt die Herrschaft des Buddhismus. 

299. 'K'or-lo-ma, ,,die Gottin des Rades". 
[Sanskrit: Mangalacakra.] 

Chinesisch: Fah-lun-t c ien-niu, ,,Devi des Rades der Lehre". 

Halt mit beiden Handen vor der Brust das Rad. Das Cakra spielt in der buddhistischen Symbol ik 
eine grosse Rolle. ,,Der Buddha drehte das Rad der Lehre" ist ein standiger Ausdruck in den Lebens- 
beschreibungen Cukyamuni's. Das Rad gilt somit als Symbol der Thatigkeit (Energie) des Buddhismus.-': 

300. Ts'e-^gugs lha-mo. 
[Sanskrit: Ajuhvaftdevi.] 

Den letzten Platz im Bllchlein nimmt diese Gottin ein, welche, laut Angabe der Lamas, von den- 
jenigen Personen angerufen wird, welche sich vor Gespenstern fUrchten. 

Abgebildet in europaischer Weise sitzend. In der Rechten halt sie eine Haken-Hellebarde 
(l^ags-kyu), in der Linken ein Bum-pa. 



Aus der allgemeinen Anordnung des Pantheon des Tschangtscha Hutuktu geht hervor, dass der 
Herausgeber bestrebt gewesen ist, aus der ungeheuren Zahl der lamaischen Heiligen und GOtter die- 
jenigen herauszusuchen, die den Anhangern der von Tsong-k'a-pa vergl. No. 41) begrllndeten Gelben 
Kirche oder Tugendlehre (dGe-lugs-pa) als die bekanntesten und popularsten gelten. Aus diesem Grunde 
erklart es sich auch, weshalb wir in dem Buche einigen Heiligen, die in den lamaischen Texten eine 
grosse Rolle spielen, nicht begegnen. Es fehlen z. B. die Bildnisse des hochberuhmten Padmasambhava 
und des rJe-btsun Dam-pa (Grosslama von Urga). Ersterer (Abg. bei Schlag. All. 7, vergl. OM. S. i3i. 
No. 102), auch Slob-dpon Padma, ^U-rgyan Padma, Padma-^byung-gnas genannt, ein Zeitgenosse des 
Konigs K'ri-srong-lde-btsan (Abg. S. 5i, No. 5), ist Begrllnder der der rNyig-ma-pa oder Rothen 
Kirche nahe verwandten r U-rgyan-pa, welche von Tsong-k c a-pa, als auf Irrlehren beruhend, verworfen 
worden ist. Ausserdem soil Padmasambhava sich gerlihmt haben, ein noch grosserer Zauberer zu 
sein, als Cakyamuni Buddha, was ihm von den Anhangern der Tugendlehre als Blasphemie vorgeworfen 
wird. Der rJe-btsun Dam-pa von Urga gilt als eine Fleischwerdung des Turanutha (vergl die Vorrede 
von Schiefners Uebersetzung von Taranatha's Geschichte des Buddhismus), welcher, obgleich er nach 
Tsong-k c a-pa gelebt hat, kein Anhanger der Gelben Kirche gewesen ist. Die Lamas belegen in Folgc 
dessen den Gross-Lama von Urga gern mit dem Titel ,,der schwarze Buddha". Aus ahnlichen GrUnden 
fehlen auch die Bildnisse einiger anderen berUhmten Kirchenlehrer, die von der gelben Kirche nicht 
voll anerkannt werden. 

Ausser dem vorliegenden Werke existiren noch andere Ausgaben von lamaischen Heiligen- uiui 
Gotterbildern. So hat z. B. das Kloster sNar-t c ang das oben wiederholt genannte Buch herausgegeben, 

') Das Hum-pa diciit beim Kult als Weihwassergefass. Man iinterscheidct ein rNam-rgyal Hnm-pa (Gefass mit Scluiabol. 
symbolisirt das ,,mUnnlichu Princip") und ein Las linm-pa (Gefiiss oline Sclinabe], symbolisirt das ,,\veibliclie Princip"). Kin 
Paar soldier Gel'iisse ans tcilweisc vergoldeter Bron/ie, mit seidencm Ueberzug verschen, befindet sicli im Konigl. Museum fiir 
Vcilkerkunde. 

-') Es ist moglich, dass der bildliclie Ausdruck ,,das Rad der Lelire drelien" die Veranlassung xur Erfindung der belcannteii 
Gebetriider (Gebetmiilile, Gebetcylindcr), im Tibelischen C'os-kyi 'k'or-lo (Rad der Lelire) gegebcn hat, von denen mehrere vor- 
zi'igliclie Exemplare sich im Kcinigl. Museum fiir Vcilkerkunde beliuden. 



DAS PANTHEON DES TSCHANGTSCHA HUTUKTU. 



dessen voller Titel lautet: ,,Rin-'byung-sNar-t c ang-brgya-rtsa-rdor- 1 p c reng-bcas-nas-gsungs-pa 1 i bris-sku- 
mt c ong-ba don-ldan-b/.ugs-so" und die Bildnisse von mehr als fUnflnmdert Gottheiten entha'lt, unter 
welchen nur drei Lamas (Tsong-k'a-pa und seine beiden Musterschliler, vergl. Bl. 14), vorkommen. 
Dafiir ist die Zahl der givaischen Gottheiten eine ungemein grosse. 

"Wie sich denken la'sst, sind skulptirte Darstellungen von Heiligen und Gotlern viel seltener als 
Malereien und Zeichnungen. Am haufigsten begegnet man in den lamaischen Tempeln der Statue des 
Cakyamuni Buddha. Plastisch werden haufig dargestellt die Folgenden: Unter den bLa-ma: rJe 
Rin-po-c'e und seine beiden Musterschliler (Bl. 14), einige Dalai Lamas und Pan-c c en Rin-po-c c e, in 
der Mongolei der r.Je-btsun Dam-pa, in Peking der flinfzehnte ICang-skya Hu-t c og-t c u, Rol-pa'i-rdo-rje 
(No. 58); ferner Padmasambhava und einige andere altere Heilige, sobald sie als Schutzpatron von 
Tempeln und KlOstern figuriren, sowie die achtzehn gNas-brtan (No. ig3 210). Unter den Yi-dam: rDo- 
rje-"c c ang und die flinf Dhyani-Buddhas (No. 55 60). bDe-mc c og-dkar-po (No. 78), rDo-rje-''jigs-byed 
(No. 61), gSang-dus (No. 62), bDe-mc c og (No. 63), -K c or-c c en (No. 64). Dus-^or (No. 65), Kye-rdor 
(No. 66), gSin-rje-gsed (No. 71 und 72), bDe-mc c og-dkar-po (No. 73), rDo-rje-sems-dpa" 1 (No. 74), Ts c e- 
dpag-med (No. 85), sPyan-ras-gzigs-p c yag-bxi-pa (No. 89), Mam-dbyangs-smra-seng (No. 92), sPyan-ras- 
gzigs-seng-ge-sgra (No. 94), T c ugs-rje- c c en-po-bcu-gcig-/.al (No. 95). Unter den Buddhas: rGyal-ba- 
Sa"-kya-t c ub-pa (No. 2 und 97), sowie neben ihm in der Trias der Buddhas der drei Zeiten sein Vor- 
ga'nger "Od-srung und sein Nachfolger Byams-pa; sMan-gyi-bla (No. 142). Unter den Bodhisatvas: 
Mam-dbyangs (No. 145), P c yag-rdor (146), sPyan-ras-gzigs (No. 147), Byams-pa (No. i5i). Unter den 
Qos-skyong, mK^-T-gro und Drag-gsed): Seng-dong-ma (No. 188), 'P c ags-ma-gdug-dkar (No. 162), 
gTsug-tor-rnam-rgyal-ma (No. 164), rTa-mgrin (No. 2i3), Mi-gyo-ba (No. 219), mGon-po (No. 299 
und 23o), fros-rgyal (No. 238 und 240), Lha-mo (No. 248), rNam-sras (263), Dsam-bha-la (No. 265 
und 266), Dam-can (No. 269). Unter den Yul-lha und Sa-bdag: die vier Cakravarti. 

Schone alte, aus Tempeln stammende Bronzebildnisse der zuletzt angefuhrten populiirsten Gott- 
heiten finden sich im Konigl. Museum fUr Volkerkunde. Zum grossten Theil stammen dieselben aus 
der mehr als siebenhundert Statuen und ungefahr dreihundert Kultusgera'the enthaltenden Sammlung, 
die ich in den Jahren 1881 1888 in Peking zusammengestellt habe. Ferner hat auch der Kaiserliche 
Gesandte in China, Herr von Brandt, werthvolle Stlicke flir das Museum ervvorben, darunter mehrere 
sehr seltene Gotterbilder, von denen einige allerdings auf Bestellung neu angefertigt worden sind. 

Zum Schluss erUbrigt noch die Bemerkung, dass die Hauptquellen, aus denen vorliegende Arbeit 
geschopft worden ist, aus tibetischen und chinesischen Originaldrucken auf schlechtem Papier und in 
rother, im Laufe der Zeit stark verblasster Farbe bestehen. In manchen Fallen war es schwer, selbst 
mit Zuhilfenahme einer Lupe, einige Einzelheiten, besonders bei den Attributen, mit absokner Sicherheit 
i'estzustellen. Aus demselben Grunde musste in vielen Fallen ein anderes Bild als das in dem Holz- 
druck enthaltene dem Zeichner als Vorlage dienen. 

| Auf der folgenden Seite sind die gewohnlichsten Attribute der Go'tter zusammengestellt worden. 
Leider konnte ich nicht immer die Sanskritnamen feststellen. Bei No. 18 ist durch ein Versehen die 
tibetische Bezeichnung weggeblieben, bei No. 6 das Sanskritwort; bei No. n ist in der Schreibung 
/ags - pa auf der Platte das unterschriebene s verschwunden und das p hat sich oben fiilschlich 
geschlossen.j 

Tibetisch: Sanskrit: 

No. i K c a-tvam-ga Khruvaiiga ,,Stuhlbein", Zauberstab. 

No. 2 Da-ma-ru Damaru Handtrommel, oft aus zwei menschlichen Schadeln. 

No. 3 Gri-gug Kartrika Messer. 

No. 4 rDo-rje Vajra Donnerkeil. 

No- 5 sNa-ts c ogs-rdo-rje Kreuzformiger Donnerkeil. 

No. (J P'reng-ba Mala Rosenkranz aus Schadeln. 

No. 7 Padma Padma Lotusblume. 

No. 8 "K c ar-gsil Khakkhara Rasselstab. 

No. Yid-bxin-nor-bti Cintamani Wunschedelstein. 

No. 10 Mc-ris Flammen. 

No. 1 1 Zags-pa Pu^a Wurfschlinge. 

No. 12 Dril-bu Ghanta Glocke. 



DAS PANTHEON DES TSCHANGTSCHA HUTUKTU. 



109 




Veroffentlichungen. I. 2/3. 



i5 



no 



DAS PANTHEON DES TSCHANGTSCHA HUTUKTU. 





Tibetisch: - 


Sanskrit: 




No. 1 3 


'K'or-lo 


Cakra 


Rad. 


No. 14 


T c od-k c rag 


Kapala 


Schadelschale. 


No. 1 5 


P c ur-bu 





Zauberdolch. 


No. 1 6 








Lanze. 


No. 17 


Be-con 


Gadu 


Keule. 


No. 1 8 


''fru-gri 





Krummes Messer. 


No. 19 


Ral-gri 


Asi 


Schwert. 


No. 20 


dGra-sta 


(Parac,u?) 


Beil. 


No. 21 


T c o-ba mT'o-ba 


Mudgara 


Hammer. 


No. 22 


iCags-kyu 





Hacken. 


No. 23 


Beng 





Keule. 


No. 24 


rKang-dung 





Trompete aus einem menschlichen Schenkelknochen. 


No. 25 


Dung 


Cankha 


Schneckenhorn (Turbinella rapa), sog. ,,Muschel". 


No. 26 


ICags-sgrog 





Eiserne Fessel. 


No. 27 


dByug-pa 





Keule aus einem Kinderskelet. 


No. 28 


K c a-tvam-rtse-gsum 


Tric,ula 


Dreizack. 


No. 29 


Bum-pa 


Kaluca 


Weihwasserka'nnchen. 



[Nachtrage und Verbesserungen. Die Reihenfolge der Gottheiten in der Vorlage ist eine 
ganz andere als in den oben gedruckten Zeilen. Die Cotter sind in dem Buche immer zu einer 
Dreizahl, Siebenzahl u. s. w. vereinigt und ist dann als No. i immer die Mittelfigur zu zahlen, als 
No. 2 die Nebenrigur rechts, als No. 3 die Nebenfigur links. Herr Pander hat, vermuthlich um die 
ohnehin sehr schwierige Drucklegung nicht noch mehr zu erschweren, diese Za'hlung aufgegeben. 
Auffallend ist dies z. B. bei No. 35 (Panders Zahlung), No. 34 und 36, wo No. 35 die Mittelfigur 
bildet, ferner bei No. 62 (Mitte), No. 61 (rechts), No. 63 (links). Ein Liickenbllsser liegt vor in No. 84. 
Sehr deutlich ist die Trias No. i55, 154, i56. Wo eine Gotterreihe eine mit drei nicht theilbare Zahl 
umfasste, ist der Uberschtlssige vierte, vergl. No. 284 (Mitte), No. 283 (rechts), No. 285 (links), siebente 
oder zehnte mit zwei mehr oder weniger passenden Nebenfiguren zu einer neuen Trias vereinigt. 
Seite 49 No. 12 Lu-i-pa wird auch abgebildet, wie er Fischeingeweide verzehrt. So auf einem 
grossen Holzdruck (der Block ist im Yung-ho-kung) der Sammlung des Herrn Pander. Eine damit 
iibereinstimmende indische Miniatur aus einer Bilderhandschrift der Universitlitsbibliothek zu Cambridge 
zeigt ,,Lu-yT-pu" (nicht: La-yi-pa) neben c,ivaischen Gottheiten und anderen Heiligen, vergl. Lefmann, 
Das alte Indien in Oncken, Allg. Geschichte in Einzeldarstellungen 1879. i5. Abt. Bilderbeilage. 
Bei der Unklarheit des Originals blieben, wo der Zeichner keine anderen Vorlagen hatte, Versehen 
nicht aus. So fehlt S. 76 bei No. i5o die Sonne liber der Blume, S. 79 bei No. 177 war das Auge 
auf der Hand nicht erkannt worden, S. 106 bei No. 279 fehlt das Svastika, S. 98 No. 246 der 
schneckenformige Kopfschmuck. Bei No. 220 S. 89 fiel neben der Abbildung das chinesische Silben- 
zeichen m u aus Versehen fort. Bei No. 46 48, 4345 S. 57 ist ein Blatt verwechselt worden. 
S. 82 No. 178 u. 179 lies ,,mild - ' statt ,,schrecklich". Von Druckfehlern fiel mir auf: S. 84 Angadscha 
statt Angaja.] G. 



INDISCHER INDEX. 



Akshobhya S. 5g No. 57. 

Agni S. 104 No. 286. 

Angaja S. 84 No. 193. 

Acala S. go No. 219. 

Ajita S. 84 No. 194. 

Atisha S. 5i No. 28, S. 53 No. 29. 

Aparagodana S. 86 No. 200. 

Amitabha S. 60 No. 59. 

Amitayus S. 67 No. 85. 

Amrta bDud-rtsi S. Si- 

Amoghapaca S. 70 No. 96. 

Amoghasiddha S. 60 No. 60. 

Ayuhvacidevf S. 107 No. 200. 

Avalokitecvara S. 66 No. 75, S. 75 No. 147. 

Acmagarbha S. 104 Note. 

Acva rTa S. 104 Note. 

Ashtaratna S. 104 No. 292 ff'. 

Asafiga S. 48 No. 6. 

Asi Ral-gri S. 109. 

Akacagarbha S. 77 No. i5o. 

Anandadhvaja S. 55 No. 38. 

Aryajanguli S. 82 No. 181. 

Aryadeva S. 47 No. 4. 

Aryapala S. 70 No. g5. 

Aryiimoghapaca 8.70 No. 96. 

Aryasaiiga S. 48 No. 6. 

Alala ! S. 96 N. 248. 

Indra S. 102 No. 277. 

Uttarakuru S. 86 No. 201. 

Udanavarga S. 89 No. 209. 

Upanandi S. 104 No. 291. 

Urumunda S. 87 No. 207. 

Ucira 8.84 No. 194. 

Ushnisha gTsug-tor 8.70 No. 96. 

Ushnishacakravarti 8.90 No. 217. 

Ushmshavijaya S. So No. 164. 

Lishnishasita S. 78 No. 162. 

gshi Drang-srong 8.84 No. 194. 

Kanakabharadvaja S. 80 No. 200. 

Kanakamuni S. 5g No. 57. 

Kanakavatsa S. 85 No. 190. 

Knpiila T'od-kr'ag S. 46 No. 6, S. 5i No. 26 ff., S. 109. 

Kapimala S. 47 No. 5. 

Kartrika Gui-gug S. 209. 

Karmadakini S. 90 No. 226. 

*Karmavajra S. 55 No. 39. 

Kalaca Bum-pa S. 107 No. 297 S. 109. 

Knlacakra S. 63 No. 65. 



Kaltka S. 84 No. 196. 

Kacmira S. 85 No. 199. 

Kflcyapa S. 47 No. 2. 

Kumara S. 68 No. 93. 

Kumbhanda Grul-bum S. io3 No. 280. 

Kuru S. 86. 

Kurudvfpa S. 86 No. 201. 

Krshnacarf S. 5o No. i5. 

Krshnayamari S. 65 No. 71. 

Krakucchanda S. 5g No. 55. 

Krqdha- K'ro-bo S. 62 No. 62. 

Krodhadakkiraja S. 89 No. 214. 

Krodhantladanta S. 90 No. 216. 

Krodhamahabala S. go No. 218. 

Krodhavajrapatala S. go No. 221. 

Krodhavighatamrta S. 89 No. 2i5. 

Krodhahayagriva 8.89 No. 2i3. 

Krodhacala S. Si No. 174, S. go No. 219. 

Krodharyajambhu S. 100 No. 266. 

Krodhoshnishacakravartf S. 90 No. 217. 

Kshitigarbha S. 77 No. 148. 

Kshitipati Sa-bdag S. 46. 8. 

KshetrapaJa S. 92 No. 233. 

Khakkhara 8.87 No. 206, S. 109. 

Khadiravanatara 8.78 No. 161. 

Khatvanga S. 5i No. 26, S. 109. 

Ganga S. io5 Note 2. 

Ganapati S. 92 No. 229. 

Gada Be- con S. 109. 

Gandharva Dri-za (,,Geruchesser") S. io3 No. 284. 

Garuda K'yung S. 82. 

Gandhara S. 89 No. 209. 

Guru bLa-ma 8.45, i. 

Grdhrakuta S. 87 No. 2o3. 

Godhanya S. 86 No. 200. 

Gopa S. 87 No. 207. 

Gopaka S. 87 No. 207. 

Ghanta Dril-bu S. 5o No. 14, S. 109. 

Cakra 'K'or-lo S. 104 Note, S. 107 No. 21)9, S. 109. 

Cakravartf S. io3, No. 280 ft. 

Caqdika S. g5, No. 244. 

Caturmaharajanah S. io3 No. 280 ff. 

Candanacrf 8.71 No. 114. 

Candrakirti S. 5i No. 22. s 

Gamara "Brong S. 96 No. 249. 

Citi Dur-K'rod S. 97 Note. 

Citipati S. 97 No. 253. 

Cintamani Yid-bzin-nor-bu S. 104 Note, S. 109. 

1 5* 



112 



DAS PANTHEON DES TSCHANGTSCHA HUTUKTU. 



Cundii 8.78 No. i5g. 

Cudapanthaka S. 87 No. ao3. 

Chatra S. io5 No. 2g3. 

Jatfi ICang-lo S. 5o~Note. 

Jambhujalendra S. 100 No. 268, No. 270. 

Jalcndra S. 100 No. 265, No. 267. 

Jinamitra S. g3 No. 284. 

Jfianaguru 8.77 No. i53. 

Dakkiraja S. g3 No. a35 (8.89 No. 214). 

Damaru S. 5o, 8.92 No. 23o, S. 109. 

Daluni mK'a-'gro 8.45 N. i. 

Dombi S. 5i No. 20. 

Tantra rGyud S. 48 No. 6. 

Tamradvlpa S. 84 No. ig(>. 

Taranatha S. 107. 

Tara S. 60, S. 78 No. 160. 

Tushita dGa'-ldan S. 48 No. 6. 

Trayastrimcat S. 102 No. 277. 

Trayastrimcaddevaloka S. 87 No. 205. 

Tricula K'a-tvam rtse-gsum S. 109. 

Dinnaga S. 48 No. 8. 

Dipankara S. 53 No. 29. 

Drshtivikrtaiianayamari S. 65 No. 72. 

Devabodhisatva S. 47 No. 4. 

Devi S. 92 No. 232, S. g5 No. 244 ff. 

Dharmakfrti S. 48 No. 9. 

Dharmatrata S. 88. No. 209. 

Dharmapala C'os-skyong S. 43 Note i. 

Dharmaraja fros-rgyal 8.62 No. 61. 

Dharmatala S. 88 No. 209. 

Dharam sNgags S. 48 No. 6. 

Dhrtarashtra S. io3 No. 284. 

Dhyanibuddha S. 5g. 

Dhvaja rGyal-mts'an 8.73 No. 125, S. io5 No. 246. 

Nakula S. 86 No. 201, S. 99 vor No. 262. 

Nanda S. 104 N. 289. 

Naga kLu S. 47 No. 5, S. io3 No. 282. 

Nagaraja kLu-rgyal S. 46,7, S. 104 No. 288 ff. 

Nagasena S. 87 No. 206. 

Niigarjuna S. 47 No. 5. 

Natha mGon-po S. 92. 

Naraka dMyal-ba S. io5 No. 294. 

Narayana 8.73 No. 118. 

Niladanta S. 90 No. 216. 

Nflaniitra S. 47 No. 4. 

Nilambaradharavajrapani S. 81 No. 170. 

Padma S. 107 No. 298, S. 109. 

Padmadakini S. 90 No. 227. 

Padmapani S. 60 No. 5g. 

Padmaprabha 8.73 No. 121. 

Padmasambhava S. 5i No. 25, S. 107. 

Panthaka S. 87 No. 2o3. 

Paramita S. 78 No. i58. 

Parnacabari S. So No. i65. 

Pandara S. 60 No. 59 Note. 

Patra Lhung-bzed 8.73 No. i3i. 

Pflca Zags-pa S. 100. 

Pindapatra Lhung-bzed S. 87 No. 204. 

Pindola S. 87 No. 204. 

Pishuna 8.87 No. 2o3. 

PushpacrT 8.73 No. 119. 

Purvavi'duha S. 87 No. 204. 

Prthivf S. io3 No. 277. 

Prajria Ses-rab S. io5 No. 292. 

Pratyekabuddha Rang-sangs-rgyas S. 45, i. 

Pranidhanamati 8.77 No. i55. 

Prabhaketu 8.77 No. 154. 

PriyangudvTpa S. 87 No. 202. 



Preta Yi-dvags S. io5 No. 294. 

Buddha Sangs-rgyas S. 45, i. 

Buddhakapala S. 65 No. 69. 

Ruddhakapalatantra S. 5o No. n. 

Buddhadakint S. 90 No. 223. 

Buddhapalita S 5i No. 23. 

Bodhisatva Byang-sems 8.45, i. 

Brahmadatta S. 71 No. 1 10. 

Brahmaprabha S. 78 No. 120. 

Brahma S. 102 No. 278. 

Bhadra 8.85 No. 198. 

Bhayankara S. Go No. 61. 

Bharadviija S. 87 No. 204. 

Bhuta "Byung-po S. 67 Note. 

Bhairavavajra S. 60 No. 61 . 

Magadha S. 87 No. 2o3. 

Mangalakalaca S. 107 No. 297. 

Mangalacakra S. 107 No. 299. 

Mangalacchatra S. io5 No. 2g3. 

Mailgalanaccha (?) S. io5 No. 292. 

Mangaladhvaia S. io5 No. 296. 

Mangalapadma S. 107 No. 298. 

Mangalacankha S. io5 No. 294. 

Mangalacrivatsa S. io5 No. 295 S. 62 No. 61. 

Maujugh6sha S. 47 No. 3, S. 67 No. 88, S. 75 No. 145. 

Maujuvajra S. 65 No. 68. 

Mafljucrf S. $5 No. 248. 

MaiijucrTmitra S. 5i No. 21. 

Matsyodara S. 5o No. 12. 

Manasarovara S. 84. 

Mantri S. 104 Note. 

Maricf 8.78 No. i63. 

Mahacakra S. 63 No. 64. 

Mahapratyangira S. 90 No. 220. 

Mahabala 8.90 No. 218. 

Mahamayurividyarajnf S. 82 No. 178. 

Mahamaya S. 63 No. 67. 

Maharatnadharmaraja S. 55 No. 41. 

Mahacri S. g5 No. 248. 

Matrka Yum S. 43, 2. 

Madhyamika dBu-ma-pa 8.47 No. 5. 

Mamald S. 60 No. 5g Note. 

Mukuta Cod-pan S. 87 No. 202. 

Mudgara T'o-ba S. 109. 

Mudra P'yag-rgya S. 48 No. 6, S. 63 No. 64. 

Musaragalva S. 104 Note. 

Maitri S. 5o No. 18. 

Maitreya S. 47 No. i, S. 5o No. 18, S. 60 No. 60, S. 77 

No. i5i, S. 89 No. 210, S. io3 vor 280. 
Yaksha gNod-sbyin S. io3 No. 281 die vier S. g3 

No. 233 ff. 

Yama S. 61 die drei S. q3 No. 238 fi 
Yamantaka S. 60 No. 61. 
Yamari S. 60 No. 61. 
Yami S. g3 No. 238. 
Yamuna S. io5 Note 2. 
YamunadvTpa S. 85 No. 198. 
Yogacarya rNaPbyor-spyod-pa S. 48 No. 6. 
Yogacaryabhumicastra S. 48 No. 6. 
Yogini rNal-'byar-ma 8.46, i. 
Yoginlsancaryatantra S. 5o No. 12. 
Raktayamari S. 65 No. 72. 
Ratna N'or-bu S. 109. 
Ratnacandra S. 71 No. 106. 
Ratnacandnprabha 8.71 No. 104. 
Ratnadakin? S. 90 No. 223. 
Ratnapadrr.a 8.73 No. i3i. 
Ratnapani S. 5o No. 58. 



DAS PANTHEON DES TSCHANGTSCHA HUTUKTU. 



Ratnacri S. j3 No. 122. 

Ratnasambhava S. 5g No. 58. 

Rajagrha S. 87. 

Rahu's. 81. 

Rahula S. 87 No. 202. 

Rahulabhadra S. 5o No. n. 

Rupya S. 104 Note. 

Rohitamukti S. 104 Note. 

Lalitavajra S. 5o No. i3, S. 58 No. 53. 

Linga S. g3 No. 238, S. 100 No. 267. 

Locana S. 60 No. 5g Note. 

Vakula S. 86 No. 201. 

Vajra rDo-rje S. 5i No. 26, S. 109 Kin-kang S. 5g. 

Vajragarbha S. 70 No. 98. 

VajradakinT S. 90 No. 224. 

Vajradhara S. 5g No. 56. 

Vajradhatu S. 66 No. 77. 

VajradhatvTcvari S. 60 No. 5g Note. 

Vajrapatala S. 90 No. 221. 

Vajrapani S. 5g No. 57, S. 75 No. 146. S. Si No. 169. 

Vajrabhairava S. 60 No. 61. 

Vajrasatva S. 5g. 

Vajriputra S. 84 No. 197. 

Vanavasa S. 84 No. ig5. 

Varuna S. 71 No. m, S. 104 No. 290. 

Vasundhara S. 82 No. 182. 

Vasubandhu S. 48 No. 7. 

Vasumitra S. 89 No. 209. 

Vagfcvara S. 68 No. 91. 

Vayu S. 104 No. 287. 

Vighatamrta (?) 8.89 No. 2i5. 

Vimala S. 71 No. 107. 

Vimaloshmsha 8.74 No. i33. 

Virudhaka S. io3 No. 280. 

Virupaksha S. io3 No. 282. 

Vicvadakint S. 92 No. 228. 

Vicvapani S. Go No. 60. 

Valdurya S. 74 No. 142, S. 104 Note. 

Vairocana S. 5g No. 55. 

Vaicravana S. 99 vor No. 262, S. io3 No. 281. 

Cakti Nus-ma S. 45 Note 8. 

Cakra S. 102 No. 277 Note. 

Cafikha Dung S. io5 No. 294, S. 109. 

Gatakratu S. 68 Note, S. 102 No. 277. 

Cakyamunt S. 47 No. 2. 

Cama 2i-ba S. 62 No. 62. 

Cantarakshita S. 5i No. 25. 



Qantideva S. 5i No. 21. 

Cantendra 8.78 No. i56. 

Cavari S. 5o No. 10. 

Cunyata S. 82 No. 175. 

Cura dPa'-bo 8.45, I. 

Curasena S. 71 No. 101. 

Cravaka Nyan-t'os 8.45, i. 

Qrijnana S. 53 No. 29. 

(jndatta S. 71 No. 108. 

CrTdevi S. g3 No. 236, S. g5 No. 248. 

QrTnatha S. 47 No. 5. 

Cribhadra 8.71 No. n3. 

Cnmahacakra S. 63 No. 64. 

Crivatsa S. io5 No. 2g5. 

Saptaratnani S. 104 vor No. 292. 

Samantabhadra S. 5g No. 55, S. 77 No. i52. 

Samadhi Ting-ge 'dsin S. 48 No. 6. 

Samyuktabhidharmacastra S. 89 No. 209. 

Sarasvati 8.78 No. 157. 

Saraha S. 5o No. n. 

Saroruhavajra S. 5i No. 26. 

SarvanivaranavishkambhT S. 77 No. 149. 

Sirnhanadavalokitecvara S. 70 No. 94. 

Simhamukhi S. 83 No. 188. 

Simhaladvfpa S. 84 No. 197. 

Sitatarti S. 78 No. 160. 

Siddhi dNgos-grub S. 48 No. 6. 

Siddhipati S. 5i No. 27. 

Sukhavati bDe-ba-can S. 60 No. 5g. 

Sumati S. 102 No. 273. 

SumatikTrti S. 55 No. 41. 

Sumeru Ri-rab S. 104 No. 280. 

Suvarna S. 104 Note. 

Senapati dMag-dpon S. 104 Note. 

StQpa mCod-rten S. 88 No. 208. 

Strf bTsun-mo S. 104 Note. 

Sthavira gNas-brtan S. 83 ff. 

Sphatika S. 104 Note. 

Smaracrt 8.73 No. 123. 

Smrticrl 8.73 No. 123. 

Svastika S. io3 No. 279, S. n? 

Hayagrfva S. 61, S. So No. 166. 

HaritakT S. 74 No. 142. 

Hasti gLang-po S. 104 Note. 

Himalaya S. 88 No. 208. 

Humkara S. 5i No. 27. 

HGvajra S. 63 No. 66. 



DAS PANTHEON DES TSCHANC.TSCHA HUTUKTU. 



TIBETISCH-MONGOLISCH-CHINESISCHER INDEX. 

[Die Namcn dcr Cotter, fiir welclie Sunskritnamen aufgefiilirt werdcn konntcn, sind in diescm Verzciclinisse wcggelassen, 
luisscrdcm nocli die Namen einiger sellen vorkommcnden nicdrigcn Gotthciten.j 



Aliha Amban S. 58 No. 48. 

A-ru-ra S. 74 No. 142. 

Aryabolo S. 70 No. g5. 

Bakschi S. 47 No. 4. 

dBen-sa-ba don-grub S. 56 No. 45. 

Bi-hu, Berg S. 88 No. 207. 

'Brom-ston S. 5i No. 28. 

Bu-ston S. 53 No. 3-. 

Cang-tsiue-s'i, Tempel S. 58 No. 53, S. 75. 

ICang-skya hu-t c og-t c u 8.45, S. 58 No. 53. 

ICang-skya Rol-pa'i rdo-rje S. 58 No. 53 s. Lalitavajra. 

Dalai-bla-ma, Dalai-la-ma S. 56 No. 43, 46, S. 58 

No. 48, 5o, vgl. rGyal-ba Rin-po-c'e. 
Dam-can S. 100 No. 269. 
bDe-mc'og, Incarnation des S. 58 No. 53. 
sDe-srid S. 56 No. 46 s. Ti-sri. 
rDo-rje gDan-bici S. 65 No. 70. 
rDo-rje skyil-krung S. 5<) No. 55. 
Drag-gsed S. 46, 6. 
'Dre S. 46, 6. 
Dril-bu-pa S. 5o No. 14- 
Dsam-bu-gling-gi rgyan-drug 8.48 No. g. 
Dsa-wa-ri-pa S. 5o No. 19. 
Dus-gsum sangs-rgyas S. 47 No. 2. 
bDud S. 46, 6. 
Fan S. 102 No. 278. 

Galdan dGa'-ldan, Kloster S. 56 No. 42. 
sGam-po-pa S. 53 No. 33. 
dGe-'dun-grub S. 56 No. 43. 
dGe-legs-dpal-bzang S. 56 No. 42. 
mGon-po S. g5 No. 241 ff., 8.97 No. 255 ff. die 75 S. 92. 
Guschrikhan S. 56 No. 46. 
rGyal-ba Rin-po-c'e S. 58 No. 46, No. 48. No. 5o, vgl. 

Dalai-bla-ma. 

rGyal-ts'ab-rje S. 55 No. 40. 

Hva-sang 8.89 No. 210, vgl. Dickbauchbuddha S. io3 
I-schi Ye-ses, vgl. bLo-bzang-ye-iies. 
'Jam-dpal rgya-mts'o S. 58 No. 5i. 
rJe-drung S. 58 No. 54. 
K'ang- hi, Kaiser S. 56 No. 47. 
Karmabakschi S. 55 No. 3g. 
mK'as-grub rje S. 56 No. 42. 

K'a-ta K'a-btags (vgl. Jaschke s. v.) S. io5 No. 292. 
K'ien-lung, Kaiser S. 58 No. 5i, 53, S. 75. 
Kin-Kang: rDo-rje S. 5g. 
bKraVsis-lhun-po S. 56 No. 47. 
K'ri-srong-lde-btsan S. 5i, 8.75. 
Kuan-yTn 8.75 No. 147. 
Kun-rigs S. 66 No. -6. 
Lam-sgron S. 53 No. 29. 
Lha-mo, Formen der S. <p No. 244 IT., die sechzehn, 

welche Buddha begrussen S. ;o5 No. 293, Ge- 

nossinnen der Lba-mo (Devi) S. 102 No. 271 ff. 
L6-h;'m S. S3, 84 if. vgl. Sthavira. 
bLo-bzang-c'os-rgyan 8.56 No. 47. 
bLo bzang-don-grub S. 56 No. 45. 
bLo-bzang-dpal-ldan S. 58 No. 54. 
bLo-bzang-rgya-mts'o'i-y.abs 8.56 No. 46. 
bLo-bzang-skal-bzang S. 58 No. 5o i. 
bLo-bzang-bstan-pa'i nyi-ma S. 58 No. 52. 
bLo-bzang ye-ses S. 58 No. 48. 
Lii-i-pa S. 5o No. 12, S. no, vgl. Matsyodara. 



Ma-ig lab-sgron S. 53 No. 35. 

Manikambum Ma-ni bka'-bum 8.70 No. 75. 

Mi-la-ras-pa S. 53 No. 3i. 

Mi-leh s. Hva-sang, Maitreya. 

Mi-mgo p'reng-ba lnga-b(5'u do-sal 8.62 No. 62. 

sNang-mt'a' S. 60 No. 5g. 

Na'-ro-pa S. 5o No. 16. 

Ne'u-le 8.87 No. 201. 

Ngag-dbang mc'og-ldan S. 58 No. 49. 

Ngag-dbang bLo-bzang rgya-mts'o S. 56 No. 46. 

Ngii-t'ah-si S. 53 No. 34. 

Ngu-t'ai-san S. 75. 

P'a-dam-pa S. 53 No. 34. 

dPal-ldan-ye-ses S. 58 No. 5i. 

Panam S. 58 No. 48. 

Pan-e'en Erdeni S. 58 No. 48. 

Pan-fi'en Rin-po-c'e S. 56 No. 42, 45, 47, S. 58 No. 5i, 52. 

P'rul-ba'i legs-lam S. 70 No. g3. 

P'u-sah-t'ing, Tempel S. 75. 

P'ur-bu S. 97, S. 109. 

Rig-lnga S. 5g. 

Sangs-rgyas, Regent von Tibet S. 56 No. 46. 

Sangs-rgyas S. 47 No. 2. 

gSang-dus S. 62 No. 62. 

Sa-skya pandita S. 55 No. 38- 

Se-o'en C'os-rje 8.56 No. 47. 

Ser-seng S. 56 No. 44. 

Ses-rab S. 53 No. 3o. 

Ses-rab-ral-gri S. 75. 

Ses-rab-spyan S. 46, 6. 

Ses-rab-seng-ge S. 56 No. 43, 44. 

Srong-tsan-sgam-po S. 78. 

Sun-ci, Kaiser S. 56 No. 46, 47. 

T'abs-dang ses-rab S. 5g. 

T'ai-tsung, Kaiser S. 78. 

rTa-mgrin Tamdin S. 61. 

Tasilhumpo s. bKra'-sis-lhun-po. 

Ta-ui-ts'i' Mi-leh-fuh 8.89 No. 210. 

Te-lo-pa S. 5o No. 17. 

Te-se, Gebirge S. 84 No. ig3. 

Teu-mu S. 78 No. i63. 

T'iun heu 8.78 N. i63. 

Ti-sri sDe-srid S. 56 No. 46. 

Tisrongdetsan s. K'ri-srong-lde-btsan. 

Titemun Burh'an S. 5g. 

T'od-smon bsam-grub S. 53 No. 36. 

T'on-mi Sambhota S. 75. 

T'o-p'ug S. 53 No. 37. 

Tra-ksad 8. g3 No. 237. 

bTsan S. 46, 6. 

Tschangtscha Hutuktu S. 45, S. 58 No. 53. 

Tsi-rong s. rJe-drung. 

Ulan putong S. 58 No. 54. 

Yab S. 89. 

Yab-yum S. 5g. 

Yab-yum k'yud-pa S. 45, 42, 5(j. 

Yang S. io5 No. 292. 

Yi-dam S. 45, 2 S. 5g. 

Yin 8. io5 No. 292. 

Yung-ceng, Kaiser S. 58 No. 48. 

Yung-ho-kung S. 77. 

Yum S. 87. vgl. s. Yab. 



DAS PANTHEON DES TSCHANGTSCHA HUTUKTU. 



ORIGINALLEGENDEN DER CHINESISCHEN NAMEN DER NIGHT ABGEB1LDETEN COTTER. 



e 



I. 






-f* 

J. 



15 



f/1 









, 

X 



ft. 



si-] 



SJ. 



n 



f 
pj 



* 



U. 



id 










tt 



V?)5] 

fe 



4- 



/OJ. 






A?/. 















"A??. 



/Af. 



L* 



tit. 






K 






f!8. 






dr 



J. 



J. 



na. 



A?/. 



> A- 



~ff\3 



f/f 



f 
f 



tit 



JL 

f 



I-W 



-f- 

/*;. 



x 



Jr 









Jr 



4 

It 



ir 



rn. 



^ 



A 



IJg. 



i* 



* 






Zif. 



-/ 

y. 



{20. 



J. 



JE 






J. 






r 






it 



st 



DAS PANTHEON DES TSCHANGTSCHA HUTUKTU. 



DEUTSCHER INDEX. 



Acht, Acht Juwelen S. io5. 

Altarstiicke S. io5. 

Armschmuck der Drag-gsed S. 80. 

Attribute der Gotter S. 89, S. 108 109. 

Auge drittes S. So, S. g3 No. a3S. 

Ausschreiten nach Links oder Rechts s. Stellungen 

der Gotter. 

Axt dGra-sta S. 63, S. 109. 
Bestattung s. Leichenbehandlung. 
Bilder: gemalte Darstellungen der Gotter s. S. 107 f. 
Blumen s. Lotusblume; des Mafijucri S. 75 No. 145. 
Blutmeer Rakta-rgya-mts'o S. 96, 
Brahma's Kopf S. 62 No. 63. 
Buch des Manjucrf S. 70 No. 93. 
Buddha s. Cakyamuni; der drei Zeiten S. 46 No. 2; 

der funf Himmelsrichtungen S. 5g; Medicin-Bud- 

dhas S. 70 Bl. 46 Buddhas S. 70 Bl. 3345. 
Darstellungen der Gotter in Plastik und Malerei 

S. 107 f. 

Dhyiinibuddhas S. 59 No. 55 ff., Glanz der Dh. s. Funf. 
Dickbauchbuddha 8.77 No. i5i 8.89. 
Diebstahl, vor schutzende Gotter S. 97. 
Dolch s. P'ur-bu S. 109. 
Donnerkeil s. Vajra S. 109. 
Drei Zeiten s. Buddha. 
Dreizahl s. Trias. 
Elefantenhaut S. 62 No. 63. 
F>dgottin S. io3 No. 279. 

Fahne rGyal-mts'an s. Dhvajii; Dar-'p c yar S. 83 No. iSS. 
Farben der Gotter S. 75. 
Filzhut S. 100 No. 269. 
Fischsymbol S. io5 Note 2. 
Fliegenwedel S. 84. 
Flinf, funffarbiger Glanz S. io5 No. 295. 

Funf Himmelsrichtungen s. Buddha. 

,,Funfgipfliger Berg" S. 75. 

Funfzig Schadel als Leibgehiinge der Gotter s. Schadel. 
Fussschmuck der Drag-gsed S. So. 
GebetrUder Ma-ni 'k'or-lo S. 107 Note *i. 
Gehange aus Schiideln s. Schadel. 
Glanz in funf Farben S. io5 No. 295. 
G'urtel aus Schlangen S. 96. 
Haar, straubig S. So. 

Hammer Mudgara, mT'o-ba T'o-ba S. 109. 
Haul s. Elefantenhaut, Alenschenhaut. 
,,Heldenhaft" dPa'-bo S. 99. 
Hexe s. DakinT, mK'a-'gro-ma. 
Himmelsrichtung s. Buddha. 
Holle s. Nuraka. 
Hollengott S. g3 No. 239. 
Hut s. Filzhut, 

Incarnationen S. 53 Zeile 7, S. 55 <Ji, S. 58 passim, 
S. 62 Zeile 2 v. o., Zeile 7 v. u., S. 68 Zeile 7 fi., 
8.75 Zeile 5 v. u., Zeile n v. o., S. 78 Zeile 20 
v. u., S. 81 Zeile 6 v. o. 
Kaiser von Russland S. 78. 
Kctte s. Schiidel. 
Kinderskelet dByug-pa s. S. 109. 
Kissen sTeng-bkab S. io3. 
Knochen; rad s. Rad. 
Kopf s. Brahma. 
Kriegsgott S. 07 No. 254. 



Krone der Bodhisatva S. 87 No. 202, s. Schadelkrone. 

Leichenbehandlung S. 97 No. 2. 

Lotusblume S. 107 No. 298, S. 109. 

Mannliches Princip S. 107 Note und Yab-Yum, Yab- 

Yum J k'yud-pa. 
Maultier der Lha-mo S. 96. 
Medea S. 96 Note. 
Medicin, Medicinbuddhas S. 70 Bl. 468, Medicingb'ttin 

S. 102 No. 276. 
Meer s. Blutmeer. 
Menschenhaut als Mantel S. 96. 
Mild canta 2i-ba s. d. d. 
Muschel (richtiger: Schnecke) S. io5 Note 4. 
Ohrschmuck der Lha-mo S. 96, Attribut des Sthavira 

Kalika 8.84 No. 196. 
Pfaxienfedern, Schirm aus S. 96. 
Pferd s. Windpferd. 
Pferdekopfig s. Hayagrlva. 

Rad Cakra 'K'or-lo; der Lehre, der Weltlichen 
Macht S. io3, aus Knochen als Brustschmuck 
S. Si No. 170, Attribut der Gotter S. 109; Altar- 
stuck s. d. 

Rasselstab S. 87 No. 206, S. 109. 
Rauchergefass S. 84. 

Reichtumsgotter S. 95 No. 240, S. 99 No. 262 ff. 
Rosenkranz, Geborenwerden und Sterben wird daran 

abgezlihlt S. 92 No. 23o, Abb. S. 109. 
Rlickenlehne der Throne der Lamas S. 82. 
Schadel eines Kindes als Trinkschale S. 96 No. 248, 
-krone S. 80, -kette, -gehange S. 62 No. 63, S. So, 
vgl. s. v. Funfzig. 

Scheitelaufsatz UshnTsha gTsug-tor s. d. 
Schenkelknochen, Trompete aus einem menschlichen 

rKang-dung S. 9495 No. 241; S. 109. 
Schinden, geschundene Asketen S. 97. 
Schirm S. io5 No. 293. 

Schlange Naga kLu s. d., als Schmuck S. 92 No. 23o, 
G'urtel aus S. 96, Schlange vom Garuda befehdet, 
s. Garuda. 

Schurz aus Tigerfell S. So, 8.95 No. 241. 
Schwert S. 109, des Manjucrf S. 75. 
Sitzen, Sitzende Stellung der Gotter S. 5g No. 55, Sitz 
der Buddhas, Bodhisatvas u. s. w. s. Padma; auf 
europUische Weise s. Maitreya, S. 107 No. 3oo. 
Sonne, vier Sonnen der Lehre S. 47 No. 5. 
Spiralen der Schnecke (,,Muschel") s. Muschel. 
Statuen s. Darstellung der Gotter. 
Stellungen der Gotter S. 59, No. 55, S. So, S. 89, S. 93 

No. 238, S. 100 No. 267. 
Stirnauge s. Drei. 
Straubig s. Haar. 
Talar S. 96 No. 248. 
Tigerfell S. So. 
Trias S. 47 No. 2. 
Vier, Sonnen S. 47 No. 5. 
Weibliche Dlimonen s. Diikinf, Hexen. 
Weibliches Princip S. 107 Note und Yab-Yum, Yab- 
Yum J k'yud-pa. 
Windpferd S. g3 No. 237. 
Zauberdolch s. P'ur-bu Abb. S. 109. 
Zeit die drei s. Drei. 
Zornig Krodha K'ro-bo s. d. d. S. 62. 



14-SSr 




i^ VvuJl 




23 555 



82 



SH'CAGP 

23 555 882