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Full text of "Internationales handbuch der katholischen organisationen. [microform] Anhang: Die katholischen universitäten"

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OTTO HARRASSOWITZ 

BUCHHANDLUNG 



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Internationales Siireau der katholischen Organisationen 



I DR; GIUSEPE>r MONTI 

I Direktor des Inf eiinafionalen^^^ 



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käthölisch^a Universitäten 



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Vöiii gleichen Verfasser sind et^schieiiett :' 




/ Turii^f Söcietä Edhricö Ihtetiiäzicinäle^ Lire 12; 

„Eine wohldurchdachte und ; wohlgeltjng^he Ar^^^ 
dehnte Gelehrsamkeit mit /gründlicher theologischer rund philosophischer Dürch- 
bilduhg veireinigt: zeigt.** (Ciyiltä ;Cälttolica, Rptti,Vl7. ;^>foyenibfer 1923.^/ ^ :s '. v 

„Ein sehr wertvolles, neuartiges Werk; es. gehört iji die Hände aller, die isich 
heutzutage mit Apologetik beschäftigen.** r(La' Scuo^a; GättoliCai MäilanÜ, Ok- 

■:tober'i923.)'-- ■':.', ^ -':■ vj- ..'; ■;-■' V' 'r:-::- ;' ^^ 'i'^:^:\'- 'fr:v—-w ■;■■;■. 

i,Ein streng wissenschaitHdies'Werlc^ ; da^idei^^ 
trägt und den scharfeiiVerstand isowie die umfassendteiind tiefe Bildung des Vei^^ 
fässers bezeugt.'* (Osservätöre Romano,oRorii,>19il April l9iÖi)' V > , ' 
,,...[_' „Ordnurijg, Klarheit^ strenge / Auswahl' der ■. zu behindelnden Qegens'tände^ \ 
Belesenheit in alten und moderneüSchriftsteUernt sind' d^^ Eigehsdiafterii" die dieses 
Werk auszeichnen.*' (Razon^y\I^ Madrid, ' -r\ !): * - ' \ ^^ 

\ „Man kanii ohrie Übertreibüiig ^behau^ten; daß der .yeiitaäseriseinea Pls^ 
vollkonunen verwirkiictit nhd; das J^qrgesteclTO Ziel düirdiäus erreicht 'hät;^:/ Die 
Apologetik iyiontisunterscl|eidj£t sich von den, andereiti;^ürdi ihren Ge 
durch, ihre M^hpde. Unbestreitbar verdieht sie dib^ezeichnüng ,,wissensdiaftlid^^ 
Für das fraiizös^ische' Publikum möchte man «in gleichartiges r< Werk wünschen." 
(Revue' Apolpgaiqjie, Paris- lijüai^ ■■ \ ■ ■ -:^^^ivv ' > ''kv/ 

„Der jH^. H.v Mpnti, den das Vertrauens Penedikts^XY. s^ari die Spitze "des 
„Gentro Naziohale di Culturä" berufi^ hätte, beschenkt seine; Landsleüte jnit einiem 
Handbuch der; wissenschaftli^ieri Apologetik, dessen: Anläge und Ausfülmingv rück- 
haltlos: zu loben sittd.v Die' ünparteilichkeij:: und dias "CJleidigewicht, das Monti in 
.dem ganzen Werk an.; den Tag le^< söAViedas in reicher "FüÜebeigebradite^^j^^ 
mächen die Lektüriß des JBuches auch für PubHIcumerapfehlehs- 

wertjdeim wir besitzen kein neueres -H 
vereinigt?* (Reyue des Jeu^es,P^ "^ ''■r};^"^' 

,,Ein Budi/ das in Italien* uMnidit im 
wisfsensdiaftliche yntersüchung ,dek';Methoden, der Richtlinien imd des Be\yöisw 
der Apologetik/* j(JRiVista dei; Qioyanni^^^^T^ Mai^l92!2.) : V":v ' *W^^ V^ ' 

jjDie Bildung des gelehrten Verfassers im^ die> Tiefe seines: tiieglogisch^ ■ 
und phiiosophisdien iDenkens Haben deri.~VorU<^ehdiert "Band zu einem der fenerkens- 
wertesten und fruchtbarsten Er scheinuhgep auf dem Gebiete' der^^ 
die in den letzten Jahrzehnten erschienen sind." (Rivista del Glero Italiaho; Mairahd, 
V;,Juli-August^1923.);;i^-^ ,.;;;■■■;■ ".^^■- : ■'■■''.,; ' ).;■■' ^- .'^ :'-W'- ■'•■■l. V :.•'■•:-■; A:.ü'-~xv; ■: 

„Das Buch Montis;hat:^ nicht nur einen apologetischen Überlieferuhgswert, 
sondern äudi- einen Gegenwartswert, indein es die ganze Frage der Vernünftigkeit 
des;;Glauberis ünd/'die ganze neue Methodologie der Verteidigung des Christentui^s 
behandelt Die Arbeit verrät eineu-wähi^-Gelehrteni: der in der Literatur !:über 
seinen Gegenstand bewandert ist und. über' diei neuesten v&agen^: auf diesem^ Qebiei 
auf dem laufenden ist. Das« Werk ist wQhlg^elunge|i: und. y Lob." (Riyista 

. di Filosofia ' neö-sc61asticä, Mailand^ MaiTÄugust 1922.) ; . ^ <^ ; ' fV ^^ 

^jEiii Buch, das allöi Lehranstalten, die höheren Religionsunterricht. ^^^^^ 
allen denen, die apologetische Kurse abhalten^ und aUen d#en, die sich selbst : auf; 
religiösem Gebiete fortbilden wöUeh,wärmstens zu empfehlen jst, Es^ist; ein in, 
seiher Art einzigartiges Budi.** (Studia Sacra, -Paduä, 15. Juni, 10^.) / ! 

Güida Bibliograficrd^ 

Turin/ Sbcietä Editrice tnternazioriale. tllre 5. ^ ' ^ 

Ausgezeichnet durch einen Brief Papst Benedikts XV. an den Verfässier. ;> ' 



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BEATIS5IME • PATER • 

• ALPHONSU5 • STEGER • ANTE • PEDE5 • VESTRAE • 5ANCriTATI5 • HU M I LITER • PROVOLUTUS • 

• BENEDICriONEM • SPECIALEM • PRO • OPEHE • QUOD • DlClTUR • 

•CONCILIUM -CEMTRALE-SOCIETATUM • CATHOLICARUM • 

• EIU5DEM0UE-COLLABORATORIBU6 • ET • FUNDATORIE.U5 • 5UPPLICARE 'AUDET- 

• ROMAE -DIE-XVIII-FEBRUARIO -MCMXXII • 



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Internationales Bureau der katholischen Organisationen 

Rom (26) - Via Pieöio^ Cavällmi, 38 = . ^^ -■ 



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DR. GIUSEPPE JkONTl 

Direktor des Internationajeii I')lJriep^u^ og^ .ka'ljölisciien; 0;;ganisafion2a 



INTEMifiTIOIIAlES HANDBUCH 

DER 

KATHOLISCHEN ORGANISATIOHEH 



Anhang: 
Die katholischen Universitäten 



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Verlagsanstalt „Herold", Wien 




BEATI551ME • PATER • 

• ALPHOmUS- STEGER-ANTE-PEDES-VESTRAE-SANCTITATIS-HUMILITER-PROVOLUTUS • 

• BENEDICTIONEM • SPECIALEM • PRO • OPERE • QUOD • DlCITUR • 

•CONCILIUM -CEtlTRALE-SOCIETATUM • CATHOLICARUM • 

• EIU5DEMOUE>COLLABORATORIBU5' ET • FUNDATORIBU5 • 5UPPUCARE »AUDET« 

• ROMAE -DIE-Wlll-FEBRUARIO -MCMXXII • 



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InternationalesJBureau der katholischen Organisationen 

Rom (2^ - Via Pieöio: CäväUini, 38; v' v V 






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DR. ausEPPK-MONTi ... .: 

Direktor des Infematioriajen ^ijfep.'Up <l|pb^'katl?.'J)lis4ien» 0]r^anisatiönsn ' 



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IHTEIUIATIOHIILES HAHDBDCH 



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KAfflOLKCHEH ORGAHISATIOHEH 



Anhang: 
Die katholischen Universitäten 



19 24 

Verlagsanstalt „Herold", Wien 



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Copyriglitby. 'Verlagsanstalt „Herold", Wien VIII., Strozzigasse 8 



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Alle Rechte, 'insbesondere das der Übersetzung, vorbehalten 



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Buch- und Kunstdruckerei „Herold", Wien VIII., Strozzigasse ,8 



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VORWORT 



Seitdem Jesus Christus, unser Herr, sich die heilige Kirche als seine 
Braut angetraut, hat sich die katholische Familie unaufhörlich vermehrt 
und unsere hehre Mutter zählt heute ihre Kinder unter allen Völkern der 
Erde. Eins in demselben Glauben, beugen alle die Knie vor ein und 
demselben Altar; eins in der Hoffnung, erwarten alle dasselbe Paradies als 
Lohn eines heiligen Lebens; eins in der Liebe, sind sie ein Herz und eine 
Seele in der Liebe zu Gott, dem Herrn, und seiner heiligen Mutter. Und 
der Statthalter Christi, der unfehlbare Hüter der Glaubenslehre, wacht 
über die Gläubigen als wahrer Vater, geht ihnen voran und ermutigt sie 
zur beständigen Vermehrung des Glaubens, der Hoffnung und der Liebe, 
so nach Gottes Wort Schafe und Lämmer weidend. 

Die heilige Kirche, diese große übernationale religiöse Vereinigung 
aller Katholiken aller Länder, ist als solche aber auch die Mutter aller 
jener Vereinigungen, die den Glauben und die Sittenlehre zur Grundlage 
ihrer Betätigung machen. Denn mag ein Verein die Förderung der 
Wissenschaft oder des Unterrichtes bezwecken, mag er sich die praktische 
Lösung der sozialen Frage zur Aufgabe gestellt, mag er die Übung der 
Caritas oder die Arbeit für die Presse und Propaganda ins Auge gefaßt 
haben: immer und unveränderlich wird der letzte Zweck einer jeden 
solchen Vereinigung das erste von der Kirche selbst verfolgte Ziel sein: 
Förderung und Ausbreitung des Gottesreiches auf Erden. 

Wenn also die Einheit der wahren Kirche für alle diese Vereine 
das gemeinschaftliche Fundament ist, so sollte man erwarten,, daß unter 
ihnen eine gewisse Verbindung bestände, eine Verbindung, . die unter 
Wahrung der erwünschten" und notwendigen Selbständigkeit der einzel- 
nen doch da, wo das gemeinschaftliche katholische Interesse es verlangt, 
auch ein gemeinschaftliches Vorgehen ermöglichte. Aber leider fehlt es 
an einer solchen Verbindung ganz und gar, und nach unserer festen Über- 
zeugung zum Schaden von vielem Guten. . .-. . x^- 



lY Vorwort 

Im Hinblick auf die Interessen unserer Mutter, der heiligen Kirche, 
und aller ihrer Kinder dies zu ändern und zu bessern, das war die Absicht, 
in der der Unterzeichnete zusammen mit dem Herrn Marquis de Comillas, 
Vizepräsidenten der „Junta Central de Acciön Catölica", Madrid, mit 
Herrn William P. Mara, K. S. G., Sekretär der „Westminster Catholic 
Federation", London, mit Herrn Edward L. Hearn, C. S. G., Übersee- 
Kommissar der „Knights of Columbus", New Haven, Conn., U. S. A., und 
Herrn Jules Zirnheld, Präsidenten der „Confederation Frangaise des 
Travailleurs Chretiens", Paris, im Jahre 1919 ein Unternehmen begann, 
das 1922 zu der Gründung eines Internationalen Zentralbureaus der 
katholischen Organisationen in Rom geführt hat. 

Der nächste Zweck dieses Zentralbureaus ist: Geordnete Sammlung 
der wichtigsten Angaben über alle katholischen sozialen Werke und Ver- 
eine der ganzen Welt und deren Zusammenstellung in einem Handbuche; 
Bildung einer Bibliothek aus allen Schrifterzeugnissen, welche über die 
genannten Werke und Vereine handeln und von denselben herausgegeben 
sind; mündliche und schriftliche Auskunfterteilung über den Zweck dieser 
Vereine, über die von ihnen angewandten Methoden und die schon 
erreichten Erfolge; Rat zu erteilen und behilflich zu sein bei der Gründung 
ähnlicher Werke und Vereine in den Ländern, wo dieselben noch nicht 
bestehen; auf Wunsch auch besondere Gelegenheit zum Studium der 
katholischen sozialen Organisation in der ganzen Welt zu bieten; die 
Herausgabe einer sozialen Zeitschrift zu besorgen zwecks Auskunft und 
Anregung. 

Während des ersten Jahres seines Bestehens hat das Bureau seine 
Sorgen dieser Vorarbeit gewidmet, dank Gottes Hilfe mit immer wach- 
sendem Erfolg. Die erste Ausgabe des Handbuches wird hiemit der 
Öffentlichkeit übergeben. Dieses Handbuch wird den Organisationen 
der verschiedenen Länder Gelegenheit bieten, vielleicht wohl zum ersten 
Male, sich untereinander näher kennenzulernen. Schon das allein ist ein 
Vorteil, dessen Bedeutung jetzt noch schwer abzuschätzen ist, der aber 
sicher für die Gegenwart wie für die Zukunft sehr erheblich sein wird. 

Die Herausgabe dieser ersten Arbeit des Internationalen Bureaus 
bietet uns erwünschte Gelegenheit, öffentlich unserem lebendigen, ehr- 
furchtsvollen Dank unseren Wohltätern gegenüber Ausdruck zu verleihen. 



Vorwort 

An erster Stelle richtet sich unser Dank an den verstorbenen Heiligen 
Vater Papst Benedikt XV., und an seinen erhabenen Nachfolger auf dem 
Stuhle Petri, Seine Heiligkeit Papst Pius XL- Beide haben nicht allein 
unser Unternehmen mehrfach zu segnen geruht, sondern ihm auch über- 
dies ihre mächtige moralische und materielle Unterstützung in unschätz- 
barer Weise zuteil werden lassen. Wir danken auch den Mitgliedern des 
Generalrates, nicht zuletzt seinem hervorragenden Vorsitzenden, 
Sr. Bischöfl. Gnaden dem hochwürdigsten Herrn Dr. Joseph Schrembs, 
Bischof von Cleveland, Ohio, U. S. Ä., desgleichen Ihren EmiAenzen 
sowie Ihren Erzbischöflichen und Bischöflichen Gnaden, den hochwür- 
digsten Herren Mitgliedern des Ehrenvorstandes, und schließlich allen 
denjenigen, Großen und Kleinen, die uns mit ihrer Mitwirkung in dieser 
oder jener Form unterstützt haben. 

Obwohl uns indes die Unterstützung so mächtiger Schutzherren, 
wie sie uns nur die Bedeutung des Werkes selber zu sichern vermochte, 
eine große Hilfe war, so würde sie doch zur Erreichung des gewünschten 
Erfolges nicht genügt haben, hätte uns nicht die göttliche Vorsehung in 
der Person des hochwürdigen Herrn Dr. Giuseppe Monti einen Direktor 
geschenkt, der mit seinen außerordentlichen Geistesgaben ein Organisa- 
tionstalent und eine Arbeitskraft verbindet, die ihresgleichen sucht. 

Indem wir so unserer Pflicht der Dankbarkeit nachkommen, erlauben 
wir uns, an alle unsere Glaubensgenossen, welchen wir hiemit die erste 
Frucht einer langen und mühevollen Arbeit darbieten, gleichzeitig die 
bescheidene Bitte zu richten, den schon erreichten Erfolg seinem Werte 
entsprechend zu würdigen und uns auch in Zukunft ihre Mitwirkung zu 
gewähren. Die Fortsetzung dieses Werkes, das unter seinem beschei- 
denen Äußeren jetzt schon einen großen Reichtum birgt, kann aus 
einer gesunden Kritik nur Nutzen ziehen und es kann nur dann wirklich 
groß werden, wenn es von der Mitarbeit und der Hilfe weitester Kreise 
getragen wird. 

Möge der Segen des Himmels, der bis jetzt unsere Bemühungen so 
fühlbar und sichtbar befruchtet hat, der Lohn sein für alle, die sie ihrer 
Unterstützung und Förderung auch weiterhin würdigen werden. 

Prof. Dr. Alphons Steger, Senator, 
Sekretär des Generalrates. 



ZUR EINFÜHRUNG 



Seit langer Zeit ertönt von vielen Seiten, von Kongressen, von der 
Presse und von den Fährern der katholischen Bewegung der Ruf nach 
einer allgemeitien Übersicht über die katholischen Organisationen der ver- 
schiedenen Länder mit genauer Angabe ihres Sitzes, ihrer Ziele, ihrer 
Stärke, ihrer Tätigkeit und ihrer Veröffentlichungen. Das „Internationale 
Bureau der katholischen Organisationen" hat es als seine erste Aufgabe 
betrachtet, diese langerwartete und neuartige Veröffentlichung vorzu- 
bereiten. 

Es ist unsere Absicht, mit dieser Veröffentlichung vor allem zur 
Förderung und zur Ausgestaltung jener Gesamtheit von Organisationen 
beizutragen, die die Bedürfnisse der heutigen Zeit in nunmehr fast allen 
Ländern auf den Plan gerufen haben, um den schweren Schäden einer 
falschen, > kirchen- und christusfeindlichen Zivilisation zu steuern und 
Christus wieder auf den ihm gebührenden Platz im Leben des einzelnen, 
der Familie, des Staates und der Gesellschaft zurückzuführen — Organi- 
sationen, die von den letzten Päpsten so warm empfohlen und in ganz 
besonderer Weise von Seiner Heiligkeit Papst Plus XI. Seelsorgern und 
Gläubigen ans Herz gelegt worden sind. „Alles das (katholische Organi- 
sationen und Institutionen) . . . soll nicht nur entschieden beibehalten, 
sondern auch immer eifriger gefördert und ausgebaut werden, wie es die 
Lage der Dinge und Menschen erfordert. Wenn dies auch schwierig er- 
scheinen und für Seelsorger und Gläubige Mühe und Arbeit mit sich 
bringen mag, so ist es doch zweifellos notwendig und unter die vor- 
nehmsten Pflichten des Seelsorgers und die Erfordernisse des christlichen 
Lebens zu rechnen. . . . Es ist ersichtlich — und zwar klar genug, als daß 
es weiterer Beweise bedürfte — wie sehr all diese Werke . . . verbunden 
sind mit der ersehnten Aufrichtung des Reiches Christi und mit der 
Wiederkehr des christlichen Friedens, der nur in diesem Reiche zu finden 
ist: Pax Christi in Regno Christi." (Enzyklika „Ubi arcano Dei"). Zu 
zeigen, wie die Katholiken der ganzen Welt verstanden haben sich zu- 
sammenzuschließen und was sie mit ihren vereinten Kräften erreicht 
haben, dürfte — wenn der alte Ausspruch wahr ist, daß das Wort bewegt, 
das Beispiel aber fortreißt — ein gutes Mittel sein, um, die schon bestehen- 
den Organisationen zu immer angespannterer Arbeit anzuspornen und 
dort, wo sie noch nicht bestehen, neue Kräfte zu wecken und neue Ver- 
einigungen hervorzurufen. 

An zweiter Stelle halten wir dafür, daß die vorliegende Veröffent- 
lichung den katholischen Organisationen erleichtern \yird, sich gegenseitig 
besser zu kennen und damit innigere Beziehungen und ein engeres Zu- 
sammenarbeiten zu ermöglichen. Es wird allgemein beklagt, daß die 



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Zur Einführung VII 

f. • 

katholischen Organisationen nebeneinander hinleben, ohne daß die eine 
von der anderen etwas weiß, während doch heute auf allen Gebieten und 
in allen Lagern, besonders aber bei den Feinden der Kirche, das Streben 
dahin geht, sich zu vereinigen, die Kräfte zu sammeln, auch über die 
Landesgrenzen hinaus, um so die Verteidigung der gemeinsamen Inter- 
essen zu sichern oder die Verwirklichung der gemeinsamen Ideale zu er- 
leichtern. Für die Katholiken, die in aller Welt zerstreut sind, die aber 
schon durch einen gleichen Glauben, durch ein gleiches Gesetz, durch 
einen gleichen Kultus und durch eine gleiche Disziplin verbunden sind, 
sollte dieses Streben, sich kennen zu lernen, sich zu vereinigen, Erfah- 
rungen und Kräfte auszutauschen, mehr als ein Bedürfnis, es sollte eine 
Pflicht sein. Und wir können aus unserer Erfahrung versichern, daß in 
allen Ländern die Katholikenführer vollkommen davon durchdrungen sind, 
daß besonders im jetzigen Augenblick diese Pflicht sich mit unabweisbarer 
Notwendigkeit aufdrängt. Das „Internationale Bureau" empfängt ständig 
aus allen Ländern Anfragen nach Adressen, Auskünften, Unterlagen und 
Dokumenten von Personen und Organisationen, die mit solchen anderer 
Länder in Beziehungen zu treten wünschen. Um diesem Verlangen nach 
Kenntnis fremder Organisationen, so gut es uns möglich ist, zu ent- 
sprechen, haben wir uns entschlossen, das vorliegende Handbuch trotz 
bedeutender Schwierigkeiten und Opfer in fünf verschiedenen Ausgaben 
(deutsch, englisch, französisch, italienisch und spanisch) erscheinen zu 
lassen. . 

Endlich war es unsere Absicht, mit dieser gedrängten und notwen- 
digerweise unvollständigen Übersicht über die .katholischen Organisationen 
die unerschöpfliche Fruchtbarkeit und die wunderbare Kraft des christ- 
lichen Apostolates darzutun, das für jedes neue Bedürfnis Rat zu schaffen 
weiß und das überall da, wo die religiösen, geistigen, kulturellen und so- 
zialen Interessen der Menschheit auf dem Spiele stehen, am wertvollsten 
und am wirksamsten zur Wohlfahrt und zum Heile beizutragen weiß. 

Wir geben uns keiner Täuschung darüber hin, daß diese drei Haupt- 
zwecke unserer Arbeit mit der ersten Ausgabe des Handbuches nur sehr 
unvollkommen erreicht worden sind. Die beschränkten Mittel, die uns 
zur Verfügung standen, die wirklich großen Schwierigkeiten des Werkes, 
von denen sich vielleicht kein Leser ein zutreffendes Bild machen kann, 
das mangelnde Entgegenkommen seitens verschiedener Organisationen, die 
entweder auf unser wiederholtes und eindringliches Ansuchen um Aus- 
kunft überhaupt nie geantwortet haben (dies trifft hauptsächlich für gewisse 
überseeische Länder zu) oder die uns ungenügende Unterlagen gesandt 
oder auch manchmal ganz augenscheinlich unzutreffende Angaben gemacht 
haben, haben es uns nicht gestattet, unseren Plan so durchzuführen, wie 
wir es beabsichtigt hatten. Weit entfernt jedoch, diese Lücken und Fehler 
unserer Arbeit verhehlen zu wollen, haben wir uns im Gegenteil bemüht, 
sie hervorzuheben, in der Hoffnung, in einer zweiten Ausgäbe die Lücken 
auszufüllen und die Fehler zu berichtigen. Daher haben wir einer leich- 
teren alphabetischen Aufzählung der Organisationen eine systematische 
Anordnung vorgezogen, die auch einen lebendigen Begriff von der Tätig- 
keit der Katholiken auf den einzelnen Gebieten vermitteln will. Ebenso 



VIII Zur Einführung 

haben wir die Angaben über jede einzelne Organisation unter bestimmte, 
feststehende Rubriken gebracht, die einerseits das Nachschlagen er- 
leichtern und andererseits sofort vor Augen führen wollen, was zu berich- 
tigen, zu verändern oder hinzuzufügen ist. Wir richten an alle Leser die 
dringende Bitte, uns durch ihre Mitarbeit, besonders durch Anregungen 
und Einsendung von AngabeUi zu helfen, unsere bescheidene Arbeit zu ver- 
vollkommnen und brauchbarer zu gestalten. 

Es sei uns jedoch gestattet zu bemerken, daß wir weder weite Reisen 
noch mühsame und zeitraubende Nachforschungen gescheut haben, um 
uns möglichst vollständige und genaue Unterlagen zu verschaffen. Es war 
unser Bestreben, uns alle Angaben aus erster Hand, das heißt bei den 
Organisationen selbst, zu holen und sie in möglichst klarer und zutreffen- 
der Form wiederzugeben; wir haben vorgezogen, alles auszulassen, dessen 
Richtigkeit uns nicht genügend feststehend erschien. Aber die weiten 
Entfernungen, die Eigentümlichkeiten mancher Organisationen, die nur der 
richtig verstehen kann, der mit den Bedingungen, unter denen sie ihre 
Tätigkeit entfalten, genau vertraut ist, die Übersetzung von Fachaus- 
drücken, die den verschiedensten Gebieten angehören, aus zahlreichen 
Sprachen, all dies hat unserer Arbeit Schwierigkeiten in den Weg gelegt, 
die wohl einige Male unüberwindlich waren. 

Größere Schwierigkeiten noch bot die Auswahl der Klassen von 
Organisationen, die in dem Handbuch vertreten sein sollten. Ein Komplex 
von Gründen, deren Aufzählung an dieser Stelle zu weit führen würde, 
hat uns bestimmt, uns auf jene katholischen Organisationen zu be- 
schränken, die die folgenden vier Merkmale aufweisen: 1. daß es sich 
um eine Organisation im engeren Sinne, des Wortes handelt; 2. daß die 
Organisation ausschließlich oder überwiegend von Laien gebildet wird; 
3. daß Tätigkeit und Mitgliederbestand sich auf ein ganzes Land oder auf 
eine geschlossene ethnische Gruppe innerhalb eines Landes erstrecken,- 
oder daß dies wenigstens in der Absicht der Organisation Hegt; 4. daß die 
Organisation auf kulturellem, sozialem oder beruflichem Gebiete tätig ist. 
Die Gesellschaften, die keine eigentlichen Organisationen (im engeren 
Sinne) sind (wie Stiftungen, Aktiengesellschaften, Gesellschaften m. b. H. 
und sonstige Institutionen), die ausschließlich aus Geistlichen bestehenden 
Organisationen, die rein religiösen Vereinigungen (Missionsvereine, 
Bruderschaften usw.), jene Organisationen, die sich nur über einen Ort 
oder über eine Diözese erstrecken, sowie alle direkt politischen Organi- 
sationen sind nach reiflicher Überlegung ausgeschlossen worden; Aus- 
nahmen wurden gemacht für den Fall, daß mit diesen Gesellschaften oder 
Vereinigungen die eine oder andere Organisation verbunden ist, die die 
oben angegebenen Merkmale aufweist, oder aber daß sie für die anderen 
im Handbuch behandelten Organisationen von besonderer Bedeutung sind; 
in diesem Falle werden sie meistens in Anmerkung angeführt. 

Es dürfte überflüssig sein zu betonen, daß wir mit dieser Auswahl 
nicht im mindesten die Bedeutung und Wichtigkeit der ausgelassenen 
Organisationen verkennen oder herabsetzen wollen. Wir sind die ersten, 
am ihre großen Verdienste auch auf geistigem, kulturellem, sozialem und 
beruflichem Gebiete anzuerkennen; ebenso wissen wir sehr wohl, daß 



Zur Einführung ' IX 

viele Organisationen, obwohl sie nur einen Ort oder eine Diözese um- 
fassen, viel stärker und tätiger sind als manche Landes- und Zentral- 
organisation, und daß in einigen Ländern eine das ganze Land erfassende 
Zusammenfassung dieser Organisationen noch nicht möglich ist. Aber 
andererseits wird jedermann ohne weiteres verstehen, daß auch nur die 
bloße Aufzählung aller dieser Organisationen und Einrichtungen, die in 
der ganzen Welt bestehen, mehrere Bände erfordern würde. 

Was den konfessionellen Charakter anbetrifft, so beschäftigen wir 
uns nur mit den Organisationen, die ausschließlich . aus Katholiken be- 
stehen und die sich in ihrer Tätigkeit von katholischen Grundsätzen leiten 
lassen, auch wenn sie es aus besonderen Gründen für angebracht halten, 
die Bezeichnung „katholisch" nicht allzu sehr hervorzukehren. Nur auf 
wirtschaftlich-sozialem Gebiete haben wir in Anbetracht der besonderen 
Verhältnisse mancher Länder auch einige interkonfessionelle Organisa- 
tionen eingeschlossen, um ein vollständiges Bild der Bemühungen der 
Katholiken um die Lösung der sogenannten sozialen Frage zu geben, die 
in unseren Tagen eine überragende Bedeutung hat. 

Über jede von uns in Betracht gezogene Organisation haben wir die 
zu ihrer Kenntnis unumgänglich notwendigen Angaben gemacht, die wir 
Raumersparnis halber in einer Art Telegrammstil wiedergegeben haben. 
Unser Ziel war nicht, ein literarisches oder gelehrtes Werk zu schaffen, 
sondern ein nützliches und brauchbares Nachschlagewerk. Die Erfahrung 
wird zeigen, ob und wieweit diese Absicht erreicht worden ist und in 
welcher Weise das Werk vervollkommnet werden kann. 

Rom, am Feste Allerheiligen 1923. 

DER VERFASSER. 



ZUR BEACHTUNG 

1. Zur Orientierung in der Benützung des Buches dienen das allgemeine 
Inhaltsverzeichnis imd das alphabetische, nach Ländern geordnete Verzeichnis der 
Organisationen. 

2. Wo nidits anderes bemerkt ist, beziehen sich alle Angaben auf den 1. Juli 
1923 für die europäischen Länder und auf den 1. Jänner desselben Jahres für die 
außereuropäischen Länder. 

3. Die Titel der Organisationen und die Ortsnamen sind in der betreffenden 
Landessprache angegeben^ da sie hauptsächlich als Adressen dienen wollen. Nur 
für die weniger verbreiteten Spradien ist dem offiziellen! Titel der Organisationen 
die Übersetzung beigegeben worden, 

4. Vors. bezeichnet den tatsächlichen Vorsitzenden oder Präsidenten; Sekr. 
bezeichnet den Generalsekretär. Die akademischen Titel und die Amtsbezeichnungen 
sind ausgelassen worden; sie sind uns nicht für alle Vors. und Sekr. angegeben 
worden, und es lag uns daran, Ungleichheiten in der Behandlung der Personen 
zu vermeiden. 

5. Der Kürze halber wurde für den Geistlichen Beirat im allgemeinen immer 
die gleiche Bezeichnung angewandt. Es muß . jedoch darauf aufmerksam gemacht 
werden, daß die Obliegenheiten des Geistlichen Beirates sowohli in den einzelnen 
Ländern, als auch in den einzelnen Organisationen sehr verschieden sind. Im 
allgemeinen ist er der Vertreter der zuständigen kirchlichen Autorität und wacht 
über die Aufrechterhaltung des katholischen Geistes, der katholischen Lehre, der 
katholischen Moral und Disziplin innerhalb der ihm anvertrauten Organisation. 

6. Unter der Rubrik „Offizielle Organe" sind die periodischen Veröffent- 
lichungen jeder Organisation angegeben, das Wort „offiziell" im weitesten Sinne 
genommen. Wenn die Adresse des „Offiziellen Organs" eine andere ist, als die 
der betreffenden Organisation, ist sie angegeben worden. 

7. Die Zahl der Mitglieder der einzelnen Organisationen ist uns von der 
betreffenden Organisation selbst angegeben worden; wir haben uns nicht ermächtigt 
geglaubt, Änderungen daran vorzxmehmen. 

8. Für gewisse Länder mit allzu schwankender Währung (Deutschland, Polen) 
ist die Angabe der Mitgliederbeiträge, weil zwecklos, ausgelassen worden. 

9. Die Rubrik „Tätigkeit" beschränkt sich auf eine gedrängte Übersicht der 
wichtigsten prograiranatischen Tätigkeit der Gesamtorganisation. 

10. Die Rubrik „Angeschlossen an" verzeichnet in der Regel nur Beziehungen 
zwischen Organisationen innerhalb desselben Landes; die Angabe der Angliederung 
an eine internationale Organisation, die bereits am Anfang des betreffenden 
Kapitels im Verzeichnis der an diese angeschlossenen Organisationen gemacht 
worden ist, ist dann innerhalb des Kapitels bei den einzelnen Organisationen nicht 
wiederholt worden. 






Internationales Bureau der katholischen 

Organisationen 

(Ufficio Internazionale delle Organizzazioni Cattoliche) 
Rom (26), via Pietro Cavallini 38 

GESCHICHTLICHES 

Der Plan, ein Organ für die Annäherung der in den einzelnen Ländern 
bestehenden katholischen Organisationen zu schaffen, erfuhr die kräftigste 
Förderung und den entscheidenden Anstoß zu seiner Verwirklichung durch 
Herrn Alphons Steger, Professor an der Technischen Hochschule Delft und 
Mitglied der holländischen Ersten Kammer. Im Februar 1921 wurde in 
Paris eine vorbereitende Tagung abgehalten, an der zahlreiche Vertreter 
von elf verschiedenen Nationen teilnahmen. Diese Versammlung — unter 
dem Vorsitz des hochwürdigsten Herrn Joseph Schrembs, Bischof von 
Cleveland, Ohio (U. S. A.), der den Kommissär für Europa der 
„Knights of Columbus", Mr. E. L. Hearn, vertrat — beschloß die 
Gründung einer Zentralstelle, die den doppelten Zweck haben sollte, den 
schon bestehenden katholischen Organisationen mit Rat und Tat beizustehen 
und die Schaffung neuer Organisationen in den Ländern anzuregen, wo 
solche noch nicht bestehen. Die Versammlung übertrug einem aus ihrer 
Mitte gewählten Ausschuß die Ausarbeitung der Satzungen dieser Zentral- 
stelle und die Wahl des Sitzes und! des Personals. Dieser Ausschuß bestand 
aus den folgenden fünf Mitgliedern: Bischof Joseph Schrembs, Vorsitzender; 
Professor Alphons Steger, Sekretär; Marquis de Comillas, Vizepräsident der 
„Junta Central de Accion Catolica", Madrid; William P. Mara, Hon. Secr. 
der „Westminster Catholic Federation", London; Jules Zimheld, Präsident 
der „Confederation FranQaise des Travailleurs Chretiens", Paris. Zunächst 
wurde eine vorläufige Gesdiäftsordnung der zu errichtenden Zentralstelle 
vorbereitet, die Papst Benedikt XV. in einer Professor Steger im März 1921 
gewährten Privataudienz zur Gutheißung vorgelegt wurde. Nach Erlangung 
der Bestätigung, die der Papst mit einer Spende von 25.000 Lire zugunsten 
des neuen Unternehmens begleitete, wurde der aus den unten verzeichneten 
Kardinälen, Erzbischöfen und Bischofen bestehende „Ehrenvorstand" ge- 
bildet. Man richtete ferner einen Brief an alle Erzbischöfe und Bischöfe 
der Welt, um sie von der neuen Gründung in Kenntnis zu setzen und sie 
um ihren geistlichen, moralischen und wenn möglich finanziellen Beistand 
zu bitten. Auf diesen Brief liefen von einer großen Anzahl von Erzbischöfen 
und Bischöfen zustimmende und ermutigende Antworten ein. Im Februar 
1922 geruhte Seine Heiligkeit Papst Pius XL, der als Erzbischof von Mailand 
dem Ehrenvorstand angehört hatte, Professor Steger in Privataudienz zu 
empfangen, den Gründern und Mitarbeitern der Zentralstelle einen besonderen 
Segen zu erteilen und ihm eine Spende von 10.000 Franken zu übergeben. 
Aus Anlaß des XXVI. Internationalen Eucharistischen Kongresses fand in 
Rom eine Tagung statt, an der Vertreter von 13 Nationen teilnahmen. Auf 



XII Internationales Bureau der katholischen Organisationen 

dieser Tagung wurde das vorläufige Arbeitsprogramm der Zentralstelle 
erörtert und genehmigt, und Rom als deren Sitz bestimmt. Weiter wurde 
beschlossen, daß die Zentralstelle so bald wie möglich ihre Tätigkeit auf- 
nehmen sollte. Am folgenden Tage wurden die Teilnehmer der Tagung vom 
Heiligen Vater in Audienz empfangen, der dem Unternehmen, imd allen, die 
zu seiner Entwicklung beitragen würden, erneut seinen Segen spendete. 
Die Zentralstelle wurde im Oktobeit desselben Jahres in Rom eröffnet. Die 
maßgebende Presse aller Länder tjegrüßte die neue Einrichtung mit Be- 
geisterung, indem sie ihre Bedeutung und Notwendigkeit hervorhob und 
alle Katholiken aufforderte, ihr ihre Unterstützung und Mitwirkung zu 
gewähren. 

WESEN UND ZIELE 

Das „Internationale Bureau" beabsiditigt. nicht die Leitung und eben- 
sowenig die Überwachung der Tätigkeit der katholischen Organisationen, 
die sich ihm aus freiem Entschluß anschließen, sondern es ist eine Ein- 
richtung, die den katholischen Organisationen aller Länder zur Verfügung 
steht, die unabhängig von jeder politischen Partei und in unbedingter und 
ständiger Unterordnung unter die kirchliche Autorität auf kulturellem, 
sozialem und beruflichem Gebiet, für die Verteidigung der religiösen Grund- 
sätze, für die Wiederherstellung der christlichen Kultur, für die Aufrichtung 
des Friedens Christi im Reiche Christi tätig sind. 

Genauer gesagt, stellt sich das „Internationale Bureau" folgende Auf- 
gaben. Es wül sein 

a) ein Mittelpunkt freien, aber in christlichem Geiste brüderlichen Zu- 
sammenschlusses der katholischen Organisationen aller Länder, um ein 
besseres gegenseitiges Kennenlernen zu ermöglichen und die Pflege 
gegenseitiger Beziehungen zu erleichtern, sowie um ihre gemeinsame 
internationale Zusammenarbeit zu fördern; 

b) ein Mittelpunkt für das Studium der Fragen, die alle katholischen 
Organisationen interessieren, mit besonderer Berücksichtigimg der 
Fragen internationalen Charakters; 

c) ein Mittelpunkt für Auskunft und Materialsammlung, um die Er- 
fahnmgen und Erfolge der einzelnen Organisationen zum allgemeinen 
Nutzen anderen zugänglich zu machen; 

d) ein Propagandamittelpunkt, um die katholischen Werke und Vereini- 
gungen auch in jenen Ländern einzuführen, wo sie noch nicht bestehen; 

e) ein Mittelpunkt internationaler katholischer AJction, jedesmal wenn 
die Gemeinsamkeit der katholischen Interessen es erfordert, immer 
jedoch unter dem Vorbehalt der Gutheißung durch die höchste kirch- 
liche Autorität und der freien Zustimmung der einzelnen Organisationen. 

LEITUNG 

Ehienvorstand. Um allen offenkundig darzutun, daß das „Internationale 
Bureau" seine Tätigkeit mit der Zustimmung und unter dem Schutz der 
kirchlichen Autorität entfaltet, wurde in den verschiedenen Ländern ein 
Kirchenfürst gebeten, das offizielle Patronat des Werkes übernehmen zu 
wollen. Diese hohen Patrone bilden den „Ehrenvorstand" des „Internationalen 
Bureaus", der sich zur Zeit folgendermaßen zusammensetzt: 
Bulgarien: Msgre. Damian Johannes Theelen, Bischof von Nikopolis; 
Chile: Msgre. Creciente Errazuriz y Valdivieso, Erzbischof von Santiago; 
Deutschland: Kardinal Karl Joseph Schulte, Erzbischof von Köln; ' 
Frankreich: Kardinal Louis Dubois, Erzbischof von Paris; 



/ ■' 



Internationales Bureau der katholischen Organisationen XIII 

Großbritannien: Kardinal Francis Bourae, Erzbischof von Westminster; 

Indien: Msgre. Alban Goodier, Erzbischof von Bombay; 

Irland: Kardinal Michael Logue, Erzbischof von Armagh, Primat von Irland; 

Italien: Kardinal Pietro Maffi, Erzbischof von Pisa; 

Jugoslavien: Msgre. Anton Bauer, Erzbischof von Agram; 

Kanada: Kardinal Louis Begin, Erzbischof von Quebec; 

Kleinasien: Msgre. Giovanni Battista Francesco Vallega, Erzbischof von 

Smyrna; 
Luxemburg: Msgre. Peter Nommesch, Bischof von Luxemburg; 
Mexiko: Msgre. Francisco Mendoza, Erzbischof von Durango; 
Monaco: Msgre. Georges Prudent M. Bruley des Varannes, Bischof von 

Monaco; 
Niederlande: Msgre. Hendrik van de Wetering, Erzbischof von Utrecht; 
Österreich: Kardinal Friedrich Piffl, Erzbischof von Wien; 
Portugal: Kardinal Antonio Mendes Bello, Patriarch von Lissabon; 
Riunänien: Msgre. Raimund Albin Netzhammer, Erzbischof von Bukarest; 
San Domingo: Msgre. Adolphe Alexandre Nouel, Erzbischof von San 

Domingo; 
Schweig: Msgre. Georg Schmid von Grüneck, Bischof von Chur; 
Tschechoslowakei: Msgre. Franz Kordac, Erzbischof von Prag; 
Ungarn: Kardinal Johannes Csemoch, Erzbischof von Esztergom, Primat 

von Ungarn; 
Uruguay: Msgre. Juan Francisco Aragone, Erzbischof von Montevideo; 
Vereinigte Staaten: Kardinal Dennis J. Dougherty, Erzbischof von 

Philadelphia. 

Dem Ehrenvorstand haben bereits angehört: Seine Heiligkeit Papst 
Pius XI. als Erzbischof von Mailand; Kardinal Enrico Almaraz y Santos 
(ehemals Erzbischof von Toledo, t 1922); Msgre. Mariano Espinosa (ehe- 
mals Erzbischof von Buenos Aires, t 1923); Msgre. Johannes von Euch 
(ehemals Apostolischer Vikar von Dänemark, f 1922); Msgre. Johannes 
Fallize (ehemals Apostolischer Vikar von Norwegen und Spitzbergen); 
Msgre. Albert Bitter (ehemals Apostolischer Vikar von Schweden). 

Generalrat. Diesem obliegt die allgemeine Leitung des Werkes. Er 
wird gebildet von je einem Vertreter jeder Nation, der von dem betreffenden 
kirchlichen Patron ernannt wird. Vorsitzender: Bischof Joseph Schrembs; 
Sekretär: Professor Alphons Steger. 

Arbeitsausschuß: Direktor: Hochw. Dr. Giuseppe Monti. 

FINANZEN 

Die finanziellen Mittel des „Internationalen Bureaus" stammen her von: 
a) den Beiträgen der angeschlossenen Organisationen; b) außerordent- 
lichen Zuwendungen; c) den Zeichnungsbeiträgen der Gründer. Der Aus- 
schuß der Gründer wurde auf Veranlassung Papst Benedikts XV. ins Leben 
gerufen und besteht aus allen denjenigen, die einmal 25.000 Lire einzahlen. 
Diese Gründer sind bis jetzt: Papst Benedikt XV.; Seine Heiligkeit Papst 
Pius XL; Bischof Joseph Schrembs; Marquis de Comillas; Peter Wiegman, 
Amsterdam; A. Hunink, Deventer; S. Harwath, London; Edgar S. Crowe, 
London; Ludgar Brenninkmeyer, Amsterdam. 

ERSTE TÄTIGKEIT 

Im ersten Jahre seines Bestehens hat das „Internationale Bureau" 
durch Korrespondenz und persönlichen Verkehr mit etwa 500 Organisationen 



XIV Internationales Bureau der katholischen Organisationen 

und Institutionen aller Länder der Erde Beziehungen angeknüpft. Es hat mit 
der Schaffung einer Bücherei begonnen, die Werke über allgemeine und 
besondere Fragen des katholischen Organisationswesens enthält und über 
200 Zeitschriften und Nachrichtenblätter empfängt. Weiter ist ein Archiv 
angelegt worden, in dem Satzungen, Jahresberichte, Tagungsberichte usw. 
der katholischen Organisationen aller Länder gesammelt werden. Eine 
systematische Sammlung von Zeitungs- und Zeitschriftenausschnitten und 
verschiedene Zettelkataloge vervollständigen diese Materialsammlung, die 
den Leitern der katholischen Organisationen zur Verfügung steht. Die Ver- 
öffentlichung des „Internationalen Handbuches der katholischen Organisa- 
tionen" in fünf verschiedenen Ausgaben (deutsch, englisdhi, französisch, 
italienisch und spanisch) ist die erste Frucht dieser Materialsammlung. Der 
Auskunftsdienst für die katholischen Organisationen, für die Presse und für 
Privatpersonen nimmt täglich an Umfang zu und ist der Gegenstand zahl- 
reicher zustunmender und ermutigender Erklärungen. Femer wurde ein 
Korrespondenzbureau für die katholische Presse, der verschiedenen Länder 
eingerichtet, das auf Verlangen genaue und zuverlässige Auskünfte über alle 
falschen und tendenziösen, den Heüigen Stuhl betreffenden Nachrichten be- 
sorgt, die in der gegnerischen Presse erscheinen. In Vorbereitung befindet 
sicli eine internationale Zeitschrift, die eine allgemeine Übersicht über die 
Tätigkeit der Katholiken in der ganzen Welt bieten will. 






ERSTER TEIL 



Organisationen zur Förderung der 
katholischen Kultur im allgemeinen 



I y 






KAPITEL I. 

Organisationen zur Pflege der Wissenschaft 
vom katholischen Standpunkte aus^ 

Belgien 

SOCIETE SCIENTIFIQUE DE BRUXELLES (gegr. 1875). Löwen, 
11 rue des RecoUets. Vors.: A. Delassus. Se&.: De la Vallee 
Poussin. Offizielle Organe (siehe unten). 

Ziele: Förderung der mathematischen, physikalischen, chemischen, 
medizinischen, Natur- und Wirtschaftswissenschaften; es wird dabei be- 
sonderes Gewicht darauf gelegt, zu zeigen, daß zwischen diesen Wissenschaften 
und den Lehren der katholischen Religion und christlichen Philosophie kein 
Gegensatz besteht. Mitglieder: 365 Belgier und 162 Ausländer. Die Zu- 
lassung als Mitglied geschieht über Befürwortung durch zwei Mitglieder. 
Leitung: Ausschuß von zwanzig Mitgliedern, von denen jährlich ein Viertel 
aussclieidet. Mitgliedsbeitrag: 25 Franken jährlich. Tätigkeit: Dreimal im Jahre 
finden Sitzungen statt, in denen die Mitglieder über ihre Forschungsergebnisse 
berichten. Periodische Veröffentlichungen: 1. „Annales de la Societe 
scientifique de Bruxelles", jährlich vier Lieferungen, die zusammen einen 
Band von 600 bis 700 Seiten Oktav bilden; jeder Band enthält Abhandlungen, 
Berichte über die Arbeiten der Sitzungen sowie Denkschriften (von 1876 bis 
1922 wurden 40 Bände veröffentlicht); 2. „Revue des questions scientifiques", 
Viertel Jahrsschrift für das weitere Publikum; Sonderveröffentlichung von 
Memoiren, Monographien, Berichten usw. . 

Deutschland 

GÖRRESGESELLSCHAFT ZUR PFLEGE DER WISSENSCHAFTEN 
IM KATHOLISCHEN DEUTSCHLAND (gegr. 1876). Köln, Marzellen- 
straße 41. Sekr.: K. Beyerle, München, Hohenstaufenstraße 5/II. 

Ziele: Weckung und Förderung des wissenschaftlichen Lebens im 
katholischen Deutschland. Sektionen: Entsprechend den Hauptrichtungen der 
innerhalb .der Görresgesellschaft gepflegten Wissenschaften bestehen folgende 
bektionen: für Philospphie, Naturwissenschaften, Geschichte, Altertumskunde, 
Rechts- und Sozialwissenschaften; eme Sektion für Kunstwissenschaften und 
nin^^^H^ is* in Bildung begriffen. Mitglieder: Rund 4300 Mitglieder und 
on aäV\^" j °l^^- ^^»*«ng: Vorstand (7 Personen) und Beirat (mindestens 
JU Mitglieder). Tätigkeit: Jährliche Generalversammlungen mit wissenschaft- 
iicflen Vortr agen; Gründung und Erhaltung wissenschaftlicher Institute in 

onn^o *i ^1' i"fissen uns hier auf diejenigen Organisationen beschränken, die ihre Tätigkeit über ein 
Arh!?tL - erstrecken, die die Förderung der Wissenschaft im allgemeinen bezwecken und deren 
Aroeiien geeignet smd, die in diesem Handbuch besprochenen Organisationen 2U interessieren 

MONTI, Internat. Handbuch der kath. Organisationen. 2 



2 Organisationen zur Förderung der katholischen Kultur im allgemeinen 

Rom und Jerusalem; Herausgabe von allgemeinen Vereinsschriften, von Zeit- 
schriften mid Einzelwerken, Gewährung von Stipendien und Reiseunter- 
stützungen an einzelne Gelehrte. Veröffentlichungen: Jahresberichte 1877 ff.; 
Vereinsschriften, jährlich 2 bis 3 Hefte seit 1876; „Historisches Jahrbuch", 
1880 ff.; „Philosophisches Jahrbuch", 1888 ff.; „Oriens Christianus", 1911 ff., 
jähriich 1 Band. Phüosophische Sektion: Jahresberichte 1877, 1883, 1884. 
Historische Sektion: „Quellen und Forsdiungen aus dem Gebiete der Ge- 
schichte", 19 Bände, 1892 bis 1921; „Studien und Darstellungen aus dem 
Gebiete der Geschiente", 9 Bände, 1900 bis 1914; ,^Concilium Tridentinum", 
öBände, 1901 bis 1922; „Vatikanische Quellen zur päpstlichen Hof-undFinanz- 
verwaltung 1316 bis 1378", herausgegeben in Verbindung mit dem Historischen 
Institut der Görresgesellsdiaft in Rom, 4 Bände, 1910 bis 1920. Sektion für 
Rechts- und Sozialwissenschaften: 33 Hefte, 1908 bis 1921; „Staatslexikon", 
5 Bände, 1908 bis 1912. Sektion für Altertumskunde: „Studien zur Geschichte 
und Kultur des Altertums", 11 Bände, 1907 bis 1922; „CoUectanea 
Hierosolymitana", 1 Band, 1914. 

Niederlande 

VEREENIGING TOT HET BEVORDEREN VAN DE BEOEFENING 
DER WETENSCHAP ONDER DE KATHOLIEKEN IN NEDERLAND: 
VEREINIGUNG ZUR FÖRDERUNG DER FORTSCHRITTE DER WISSEN- 
SCHAFT UNTER DEN KATHOLIKEN DER NIEDERLANDE (gegr. 1904). 
Vors.: A. A. H. Struycken. Sekr.: C. J. Vinkesteyn, 's Gravenhage, 
Verhulststraat 60. 

Ziele: Förderung des wissenschaftlichen Lebens unter den Katholiken 
der Niederlande. Mitglieder: 350 (Absolventen der holländischen Universitäten^ 
oder diesen gleichgestellte Akademiker) in vier Sektionen: Rechtswissenschaft, 
Medizin,. Naturwissenschaften, Literatur. Leitung: Vorstand, bestehend aus 
dem Vorsitzenden, dem Sekretär, dem Schatzmeister, die von der General- 
versammlung gewählt werden, und den Vorsitzenden der vier Sektionen, die 
von deren Mitgliedern gewählt werden. Tätigkeit: Versammlungen; jälirliche 
Kongresse; Veröffentlichung von Jahrbüchern usw. 

Österreich 

ÖSTERREICHISCHE LEOGESELLSCHAFT (gegr. 1892). Wien, 
1. Bezirk, Rotenturmstraße 2. Präsident: Kardinal Piffl. Vizepräsidenten: 
M. Hussarek und R. Kralik. Sekr.: Msgre. Th. Innitzer. Offizielles Organ: 
„Allgemeines Literaturblatt" (erscheint derzeit nicht). 

Ziele: Die auf dem Boden des Christentums stehenden Gelehrten und 
Künstler Österreichs behufs gegenseitiger Anregung und gemeinsamer Pflege 
der Wissenschaft und Kunst untereinander zu verbhiden; die Freunde 
christlicher wissenschaftlidier und künstlerischer Bestrebungen in Österreich 
zu sammeln, ihre Anteilnahme an diesen zu beleben und sie zu zweck- 
entsprechender Förderung und Unterstützung derselben zu vereinigen. Mit- 
glieder: 1800. Zweigvereine in Graz, Salzburg, Innsbruck. Mitgliedsbeiträge: 
10.000 bis 30.000 Kronen jährlich. Leitung: Das Direktorium besteht aus den 
Obmännern der Zweigvereine und der Sektionen und aus 24 von der 
Generalversammlung gewählten Mitgliedern. Das Direktorium wählt aus 
seiner Mitte den engeren Vorstand. Tätigkeit: Veranstaltung von Vorträgen 
und Vortragskursen, von Kongressen und Ausstellungen; Einleitung 



Organisationen zur Pflege der Wissenschaft vom katholischen Standpunkte aus 3 

selbständiger Forschungen für bestimmte Fragen; Herausgabe von Druck- 
werken aller Art und Förderung von Veröffentlichungen anderer Heraus- 
geber; Unterstützung junger Gelehrter und Künstler zur Vollendung von ^ 
Arbeiten auf dem Gebiete der Wissenschaft und Kunst; Ausschreibung von 
Preisfragen. Die neun Sektionen (theologisch-philosophische, pädagogische, 
naturwissenschaftlidie, soziale, historische, katechetische, rhetorisch- 
homiletische, sprachwissenschaftliche und Kunstsektion, außerdem Abteilung 
für „Weltanschauung" für akademisch Gebüdete) halten monatlich Sektions- 
sitzungen mit Vorträgen und Diskussionen; apologetische, katechetische, 
homiletische, pädagogische und sozialwissensdiaftliche Kurse; Wieder- 
belebung der alten Mysterienspiele; Veranstaltung von Ausstellungen für 
kirchliche Kunst; Abhältung von Kursen für christliche Kunst. Veröffent- 
lichungen: „Die Kultur" (Jahrbuch, erscheint derzeit nicht); „Quellen und 
Forschungen zur Geschichte, Sprache und Literatur Österreichs und seiner 
Kronländer", herausgegeben von L von Pastor, 12 Bände; „Theologische 
Studien der Leogesellsdiaft", herausgegeben von L. DöUer und Th. Innitzer, 
25 Bände, Wien 1902 ff.; „Das soziale Wirken der katholischen Kirche in 
Österreich", herausgegeben von F. M. Schindler, 10 Bände, 1896 ff.; „Ab- 
handlungen und Vorträge der Leogesellschaft"; „Kurzgefaßter Kommentar 
zu den heiligen Schriften des Alten und Neuen Bundes", herausgegeben von 
B. Schäfer (unvollendet) usw. 

Ungarn 

SZENT ISTVAN-AKADEMIA: ST.-STEPHANS-AKADEMIE (gegr. 
1915). Budapest, VIII., Szentkirälyi-utca 28. Vors.: Graf A. Apponyi. 
Gen.-Sekr.: J. Reiner. Offizielles Organ: „A Szent Istvän Akademia Ertesitöje": 
„Revue der St.-Stephans-Akademie". 

Ziele: Zusammenschluß der katholischen Gelehrten zur Pflege der 
Wissensdiaft und der Literatur im katholischen Geiste. Mitglieder: Die Zahl 
der ordentlichen Mitglieder ist durch die Satzungen für die einzelnen wissen- 
schaftlichen Sektionen festgesetzt: sie beträgt je 50 für die theologiscli- 
philosophische, die historische und die juristisch-staatswissenschaftliche 
Sektion, 45 für, die philologisch-literarische Sektion, 40 in der Sektion für 
Naturwissenschaften und Mathematik; außerdem kann jede Sektion drei 
Ehrenmitglieder und eine beliebige Anzahl ausländischer Mitglieder ernennen. 
Leitung: Vorstand; geschäftsführender Ausschuß; Vorstand der einzelnen 
Sektionen. Einnahmen: Geschenke; Staatsunterstützungen; Vermächtnisse; 
kein Mitgliedsbeitrag. Tätigkeit: Jede Sektion hält alle zwei Monate eine 
Sitzung mit wissenschaftlichen Vorträgen und die gesamte Akademie eine 
Plenarsitzung ab; außerdem finden jedes Jahr eine ordentliche und auch 
mehrere außerordentliche Festsitzungen statt; Veröffentlichung von Vor- 
trägen und wissenschaftlichen Werken. Die Akademie unterhält enge Be- 
ziehungen zu allen wissenschaftlichen und literarischen Organisationen des 
Landes. 



2* 



KAPITEL II. 

Organisationen zur Verbreitung der katho- 
lischen Weltanschauung 

Belgien 

GELOOFSVERDEDIGING (gegr. 1905). Antwerpen, Ploegstraat 23. 
Direktor: P. Pauwels O. P. Offizielle Organe (siehe unten). 

Ziele: Verbreitung der religiösen Wahrheiten, besonders unter jenen, 
die der Unterweisung durch Kirche und Priester entgehen. Leitung: 
Das Werk ruht in den Händen der hochw. PP. Dominikaner. Tätigkeit: Das 
Werk ist der Sammelpunkt für das ganze katholische Geistesleben Flanderns 
geworden; es schafft öffentliche apologetische und soziale Büdiereien und 
Lesehallen, veranstaltet Vorträge und organisiert Studienzirkel, die im 
„Verbond der Studiekrmgen" (gleiche Anschrift) zusammengeschlossen sind. 
Die Organisation' besitzt ein reidihaltiges Archiv und eine Buchhandlung; 
sie leitet die höhere Religionsschule (ein Zweig der „Katholieke Vlaamsclie 
Hoogeschooluitbreiding te Antwerpen", siehe unten). Periodische Veröffent- 
lichungen: „De Ster" (zweimal monatlich erscheinendes Blatt für das Volk); 
„De Waarheid" (Monatsschrift für das Volk); „0ns Geloof" (Monatsschrift 
für die Gebildeten); „Pastor bonus" (zweimal monatlich erscheinendes 
Mitteilungsblatt für! den Klerus); „Onze Jeugd" (Monatsschrift für die 
Jugend); „De Gids" (Monatsschrift für sozial Tätige); „Tracten" (kleine, 
zehnmal jährlich erscheinende und für die Gebildeten bestimmte Schriftdien)^). 

ALGEMEENE KATHOLIEKE VLAAMSCHE HOOGESCHOOLUIT- 
BREIDING (gegr. 1907). Brüssel, 104a nie de l'Arbre benit. Vors.: A. van 
Huf feien. Sekr.: Abbe A. van Roey. 

Ziele: Geistige und sittliche Hebung des flämischen Volkes durch die 
Verbreitung wissenschaftlicher Kenntnisse. Mitglieder: 20 angeschlossene 
Volkshochschulen in den bedeutendsten Städten Flanderns. Leitung: Jede 
Volkshochschule besitzt eine vollständig unabhängige Verwaltung. Der durch 
einen Ausschuß geleitete Verband beschäftigt sidi nur mit der wissenschaft- 
lichen Leitung, der Ausarbeitung von Programmen, der Heranziehung von 
Professoren und Vortragenden. Das Generalsekretariat dient als Auskunfts- 
und Sammelstelle. Einnahmen: Jährliche Beiträge der ordentlichen Mit- 



1} Für Belgien muß auch noch auf die .BIBLIOTHEQUE CHOISIE' (gegr. 1901) verwiesen werden. 
Sitz der Gesellschaft: Löwen, rue de Tirlemont 27. Es ist dies eine G.m. !>. H. mit zahlreichen Nieder- 
lassungen in den größeren Orten Belgiens; sie besitzt zahlreiche Büchereien mit Lesezimmern und Aus- 
leihe ins Haus ; dazu hat die Gesellschaft einen ausgedehnten Büchervertrieb zu günstigen Preisen und 
Bedingungen sowie einen stark in Anspruch genommenen Dienst für Bücherberatung geschaffen. Die von 
ihr vel-öffentlichte .Encyclopfidie de la lecture" stellt eine Neuerung von größtem Interesse dar: ein be- 
merkenswertes bio-bibliographisches Sammelwerk, das als Führer und Berater bei der Lektüre dient und 
neben der Angabe einer großen Anzahl von Werken allgemeinen Interesses auch die wesentlichen bio- 
graphischen Daten über die Verfasser (Name, Deckname, Herkunft usw.), sowie Konventionalzeichen ent- 
hält, die jedes Wetk vom literarischen und moralischen Standpunkte aus kennzeichnen. 



. Organisatibneii zur Verbreitung der katholischen Weltanschauung. 5 

glieder; Beiträge der unterstützenden Mitglieder; Beihilfen der Gemeinden, 
Provinzen und des Staates. Tätigkeit: Öffentliche Vorträge über verschiedene 
Gegenstände; Vortragsfolgen über denselben Gegenstand; Kurse (Schule für 
Krankenpflegerinnen, Schule für Sozialwissenschaft, Schule für Bibliothekare, 
Schule für Fremdenführer usw.); volkstümliche' Vorträge und Lehrgänge 
für Arbeiter; Volkshochschule in Antwerpen mit vier Fakultäten (Philosophie, 
Naturwissenschaften, Sozialwissenschaften, Handelswissenschaften); Berufs- 
unterricht; Sonderabteüungen für Damen; wissenschaftliche Ausflüge und 
Besichtigungen; Veröffentlichung populärwissenschaftlicher Broschüren 
(jährlich zehn, unter dem Titel „Verhandelingen van de Algemeene Katholieke 
Vlaamsche Hoogeschooluitbreiding"), von Propagandaflugschriften und eines 
jährlich ersdieinenden Verzeichnisses der von den verschiedenen Volkshoch- 
schulen veranstalteten Vorträge und Lehrgänge. 

Dänemark 

ACADEMICVM CATHOLICVM (gegr. 1896). Kopenhagen B, Vester- 
voldgade 115. Vors.: Hochw. B. Jensen. Sekr.: K. F. Kinzi und A. Boerge- 
Schmidt. 

Ziele: Zusammenschluß der katholischen Intellektuellen (Männer und 
Frauen) Dänemarks, vor allem zu Vorträgen mit anschließender Aussprache. 
Mitglieder: 58. Mitgliedsbeitrag: Jugendliche (Studenten) 5 Kronen, Er- 
wachsene 8 Kronen jährlich. Leitung: Dreigliedriger, von der jährlichen 
Generalversammlung gewählter Vorstand. Tätigkeit: Monatlich zwei Ver- 
sammlungen mit wissenschaftlichem Vortrag und Aussprache; Bibliothek; 
eine Abteilung für die Jugend bietet dieser Gelegenheit, Vorträge zu 
halten; Auskunftsstelle („Katholsk ünterretnings-Bureau"), welche Fragen 
über die katholische Kirche beantwortet; öffentlidie Vorträge; philosophische 
Vorlesungen für Studenten; Errichtung einer Volkshochschule („Den 
katholske Hojskole"); Gründung des Vereines „Katholsk Ungdoms Vaem" 
zur materiellen Unterstützung der Jugendorganisationen. Der Vereüi trachtet 
auch, den Zusammenschluß aller katholischen Organisationen Dänemarks 
herbeizuführen. 

ANSGARIUSFORENINGEN: VEREIN VOM HEILIGEN ANSGAR (gegr. 
1853). Charlottenlund, Ordrupvej 96-11. ,Vors.: F. J. West. Sekr.: 
Chr. Henrichsen. Offizielles Organ: „Nordisk Ugeblad for katholske Kristne" 
(Wochenblatt; Kopenhagen, Bredgade 64/11). 

Ziele: Verbreitung der Kenntnis der katholischen Lehre in Dänemark, 
Island, Norwegen und Schweden. Mitglieder: Rund 500. Mitgliedsbeitrag: 
5 Kronen jährlich. Leitung: Von der Generalversammlung gewählter 
geschäftsführender Ausschuß; die Wahl des Vorsitzenden muß von 
der kirchlichen Behörde bestätigt werden. Tätigkeit: Veröffentlichung eines 
Wochenblattes, eines Jahrbuches, von Büchern und Schriften. 

Deutschland 

VERBAND DER VEREINE KATHOLISCHER AKADEMIKER ZUR 
PFLEGE DER KATHOLISCHEN WELTANSCHAUUNG (gegr. 1913). Köln, 
Viktoriastraße 15. Vors.: W. Bergmann. Sekr.: Hochw. F. X. Münch. 
Offizielles Organ: „Mitteilungen" (erscheinen zwanglos). 

Ziele: Befestigung und Vertiefung der katholischen Intellektuellen in 
ihrem Glauben. Wiedergewinnung der Schwankenden und Abseitsstehenden. 



6 Organisationen zur Förderung der katholischen Kultur im allgemeinen ' 

Mitgliedei: 18.000 in 155 Ortsgruppen in Deutschland und Österreich. 
Leitung: Vorstand von 12 Mitgliedern. Tätigkeit: Liturgische Wochen, meist 
in verschiedenen Benediktinerabteien; aszetische und religiös-wissenschaftliche 
Tagungen (im Jahre 1923 an 14 verschiedenen Orten); jedes Jahr im Herbst 
eine große religiös-wissenschaftliche Woche (1920 in Bonn mit 180 Teil- 
nehmern; 1921 in Bonn: 600 Teilnehmer; 1922 in Heidelberg: 1400 Teil- 
nehmer; 1923 in Ulm: 1500 Teilnehmer); Schaffung einer den geistigen 
Gefahren und Bedürfnissen der Akademiker angepaßten Literatur; Hilfskasse 
für notleidende Intellektuelle. Veröffentlichungen: „Jahrbuch" (erscheint 
jährlich bei Haas & Grabherr in Augsburg); „Der katholische Ge- 
danke", bisher fünf Bände, alle im Theatiner-Verlag, München, erscliienen: 
1. Rademacher, Die Gottsehnsucht der Seele; 2. M. Grabmann, Die 
phüosophischen Grundlagen der Mystik; 3. G. Morin, Mönchtum und 
Urkirche; 4. E. Krebs, Die Protestanten und wir: Einigendes und 
Trennendes; 5. P. Lippert S. J., Das Wesen des katholischen Menschen. 
Bei der Herausgabe und Auswahl dieser Sammlung war man von der 
Absicht geleitet, die Fragen der Gegenwart von der festen, klaren Lehre der 
Kirche aus zu beleuchten und zu beantworten. Eine zweite Sammlung, „Aus 
Gottes Reich", ist geplant; sie soll die katholischen Glaubenswahrheiten in 
Einzeldarstellungen in einer den Bedürfnissen der Intellektuellen angepaßten 
Form bringen. . 

ZENTRALBILDUNGSAUSSCHUSS DER KATHOLISCHEN VER- 
BÄNDE DEUTSCHLANDS (gegr. 1919). Bonn, Witteisbacherring 9. Vors.: 
A. Dyroff. Sekr.: Hochw. J. Braum Offizielles Organ: „Mitteilungen des 
Zentralbildungsausschusses der katholischen Verbände" (monatlich). 

Ziele: Arbeitsgemeinschaft der katholischen Zentralorganisationen 
Deutschlands zur Förderung und Vertiefung der Bildungsarbeit auf katho- 
lisdier Grundlage und zu ihrer Vertretung nach außen. Mitglieder: 
23 Zentralorganisationen mit etwa zwei Millionen Mitgliedern. 
Leitung: Vorsitzender und Geschäftsführer, mit einem Arbeitsausschuß 
von mindestens fünf Personen zur Seite; jährlich Versammlungen der Ver- 
treter der angeschlossenen Verbände. Finanzen: Beiträge der angeschlossenen 
Organisationen im Verhältnis zur Zahl ihrer Mitglieder; Schenkungen und 
Stiftungen. Tätigkeit: Gründung von Ortsbildungsausschüssen der katho- 
lischen Vereine, die sich in jeder Diözese zum Diözesanausschuß zusammen- 
schließen; Geschäftsstelle zur Anregung und Beratung; Einrichtung eines 
Archivs für katholische Büdungsarbeit; öffentliche Tagungen, Kongresse, 
Kurse. Der Zentralbildungsausschuß beschäftigt sich besonders mit Volks- 
hochschul- und Kinofragen. Die Ortsbildungsausscliüsse arbeiten durch Ver- 
anstaltung von Vortragsreihen, liturgischen Wochen, Bücherausstellungen 
und so weiter. Veröffentlichung von Büdiern und Broschüren über Büdungs- 
fragen. 

VEREIN VOM HEILIGEN KARL BORROMÄUS (gegr. 1845). Bonn 
am Rhein, Borromäushaus, Witteisbacherring 9. Vors.: Msgre. J. Feiten. 
Geschäftsführer: K. Korth. Sekr.: Hochw. J. Braun. Offizielles Organ: „Mit- 
teilungen für die Vereine vom heiligen Karl Borromäus" (freie Folge). 

Ziele: Die Förderung von Geistes- und Herzensbildung auf katholischer 
Grundlage durch Verbreitung guter Bücher. Mitglieder: 261.286 in 
4184 Vereinen, von denen jeder eine eigene Bücherei besitzt. Leitung: Der 
Träger des Vereines ist die Mitgliederversammlung der „ordentlichen Mit- 
glieder", etwa 60 an der Zahl, die aus sich heraus den Vorstand wählen. Die 
„außerordentlichen Mitglieder" oder Teilnehmer bilden die Masse des 



Organisationen zur Verbreitung der katholisdieai Weltahsdiauung 7 

Vereines; sie sind nicht direkt der Zentralstelle in Bonn angeschlossen, 
sondern schließen sidi an jedem Ort zu Orts- oder Einzelvereinen zusammen. 
Die Einzelvereine werden zu Bezirks- und Diözesanverbanden zusammen- 
gefaßt. Tätigkeit: Jährliche Büchergaben an -jedes Vereinsmitglied nach 
Maßgabe des gezahlten Beitrages; Gründtmg und Förderung von Volks- 
büchereien, die nidit nur den Mitgliedern, sondern der ganzen Bevölkerung 
zur Verfügung stehen; Herausgabe von Zeitschriften und Bücher 
Verzeichnissen; Konferenzen und Lehrgänge, um die Geschäftsführer des 
Vereines und ihre Mitarbeiter für den Bibliotheksdienst zu schulen und 
weitere Kreise über das Schrifttum, über Wert und rechten Gebrauch des 
guten Buches zu belehren. Die beiden Hauptzwecke des Borromäusvereines, 
nämlich 1. Gründung und Förderung von Familien- und Hausbibliotheken 
durch Überweisung von Mitgliedsgaben und 2. Gründung und Förderung 
von Volks- und Jugendbüchereien, sind so mitemander verknüpft, daß der 
eine Zweck unlöslich mit der Erreichung des anderen verbunden ist, 
nämlich: Wer mit Hilfe des Borromäusvereines eine Bücherei gründen will, 
ist nadi dem Statut gezwungen, Mitg;lieder anzuwerben, die dann ihre 
jäirlichen Mitgliedsgaben zum Eigenbesitz erhalten; wer Mitglieder wirbt, 
bekommt ohne weiteres am Schlüsse jeden Geschäftsjahres die dem Gesamt- 
beitrag des Einzelvereines entsprechende! Dividende zur Gründung und Aus- 
gestaltung einer Volksbücherei zugewiesen. Die Zentralstelle besitzt eine 
Blindenbücherei mit 584 Bänden und eine fremdsprachliche Bücherei mit 
1744 Bänden. Seit Ostern 1921 besteht an der Zentrale ein akademisches 
Fachinstitut zur Ausbildung von katholischen Bibliothekaren. Diese 
„Bibliothekarschule" hat das Ziel, Personen auszubüden, die großes sittliches 
Verantwortungsgefühl in sich tragen und anderen Führer und Berater im 
Schrifttum sein können. Die ersten Schlußprüfungen fanden Anfang März 
1923 mit gutem Erfolge statt. Aus der Geschichte: Wachstum des Vereines: 
1845: 96 Vereine und 9461 Mitglieder; 1870: 1471 Vereine und 54.013 Mit- 
glieder; 1895: 1709 Vereine und 61.310 Mitglieder; 1918: 4845 Vereine 
und 386.165 Mitglieder. Leistungen der Zentralstelle: In den ersten 75 Jahren 
wurden an die Mitglieder insgesamt 7*7 Mülionen Bücher verteilt. An die 
Büchereien Wurden in derselben Zeit 4 Mülionen- Bücher geschenkt. Der 
Gesamtversand an Büchern belief sich in derselben Zeit auf 11,839.400 Bände. 
Die Zahl der im Jahre 1921 versandten Bücher betrug 597.046 Bände. An 
Mitgliedsbeiträgen hatte die Zentralstelle ifl derselben Zeit 23,000.000 Mark 
eingenommen. In der Kriegszeit, hat die Zentralstelle außerdem über 10 Mil- 
lionen Bücher und Schriften an die Fronten, an die Lazarette, Gefangenen- 
lager, Soldatenheime, Garnisonen usw. gratis versandt. Der Verein zählte 
im Jahre 1921 in ganz Deutschland 4184 Vereine und Büchereien. Davon 
berichteten 2651 Büchereien; sie hatten einen Bücherbestand von etwa 
2 Millionen Bänden und verliehen etwa 7 Millionen Bände. Veröffentlichungen: 
„Die Bücherwelt", Zeitschrift für Literatur und Volksbüchereien (monatlich); 
„Gabenauswahlverzeichnis" (jedes Jahr neu aufgelegt in einer Auflage von 
etwa 500.000 Exemplaren); „Bibliotheksgabenverzeichnis" (letzte Auflage 
1921); verschiedene Auswahlkataloge; „Literarischer Ratgeber der Büdier- 
welt^ 5. Auflage, 1920; Schriften für Bibliotheksverwaltung usw. 

Frankreich 

SEMAINE DES ECRIVAINS CATHOLIQUES (gegr. 1921). Paris (6e), 
14 rue de l'Abbaye. Sekr.: G. Bemoville. Geistlicher Beirat: Msgre. 
P. Batiffol. Offizielles Organ: „Les Lettres" (Monatsschrift). 



8 Organisationen zur Förderung der katholisdien Kultur im allgemeinen 

Ziele: Veranstaltung von Studien- und Diskussionstagungen der katho- 
lischen Schriftsteller aller politischen, philosophischen und sozialen Rich- 
tungen, um sie auf dem gemeinsamen Boden der katholisdien Welt- 
anschauung und der katholischen Tat zusammenzuführen. Mitglieder: 700. 
Leitung: Organisationsausschuß (gegenwärtig 39 Mitglieder). Tätigkeit: 
In Paris wird jährlich eine 8 Tage dauernde Tagung abgehalten. Die erste 
fand im Mai 1921, die zweite im Juni 1922, die dritte im Mai-Juni 1923 
statt. Diese letzte Tagung, deren allgemeines Thema lautete: „Vom Ge- 
danken zur Tat", führte zur Schaffung einer dauernden und eigentlichen 
Organisation, deren Vorstand der früher genannte Organisationsausschuß 
ist. Zweck dieser Organisation ist die Durchführung der auf den Jahres- 
tagungen gefaßten Beschlüsse durch Aufsatzreihen in der Presse, Studien- 
zirkel, Vorträge, Veröffentlichungen usw. 

SOCIETE BIBLIOGRAPHIQUE ET DES PUBLICATIONS POPU- 
LAIRES (gegr. 1868). Paris (7e), 5 rue de Saint-Simon. Vors.: G. de Grand- 
maison. Sekr.: G. Colmet Daäge. Offizielles Organ: „Bulletin de la Societe 
Bibliographique et des Publications Populaires" (monatlich). 

Ziele: Zusammenfassung der glaubenstreuen Männer der Wissenschaft, 
die ihre gemeinsamen Kräfte in den Dienst der Religion und der Wissen- 
schaft stellen wollen. Mitglieder: Ordentliche („membres titulaires") und 
korrespondierende („associes correspondants"); insgesamt 14.000 in Frankreich 
und im Auslande. Mitgliedsbeitrag: 15 Franken jährlich (Geistliche, Ordens- 
leute und Lehrer zahlen 10 Franken jährlich). Leitung: Von den ordent- 
lichen Mitgliedern gewählter Vorstand von 40 Mitgliedern. Tätigkeit: Die 
Gesellschaft hat bisher in beinahe 300 Bänden Nachschlage- und Sammel- 
werke, Handbücher, Verzeichnisse ausgewählter Bücher, Tagebücher und 
Erinnerungen, geschichtliche Grundrisse usw. veröffentlicht; sie hat die 
„Societe d'Histoire contemporaine" gegründet, welche in den 25 Jahren ihres 
Bestehens 63 Bände von Erinnerungen, Briefwechseln und unveröffentlichten 
Dokumenten herausgab; die Gesellschaft schuf weiter die „Bibliotheques 
renouvelables", die heute über 45 Bücherreihen zu je 10 und 25 Bänden, 
sowie über eigene Bücherreihen für die Studienzirkel und pädagogischen 
Gruppen verfügen; diese Bücherreihen werden den Mitgliedern auf Ver- 
langen zur Verfügung gestellt, die sie em Jahr lang .behalten, aber auch 
Innerhalb dieser Zeit umtauschen oder mehrere Bücherreihen auf einmal 
beziehen können. Periodische Veröffentlichungen: Das eingangs genannte 
„Bulletin"; „Polybiblion", eine allgemeine bibliographische Rundschau 
(monatlich); „Almanach du Bon Frangais" (Jahrbuch); „Que Ihre?" 
(monatlich). 

Großbritannien 

CATHOLIC TRUTH SOCIETY (gegr. 1884). London, S. W. 1, 
Victoria Street 72. Vors.: Kardinal Bourne. '"Sekr.: S. Harding. 
Offizielle Organe: „Catholic Truth" (Monatsschrift); „Catholic Book Notes" 
(alle zwei Monate erscheinende bibliographische Rundschau). 

Ziele: Verbreitung billiger, kleiner Andachtsbücher unter den Katho- 
liken; den wenig! Gebildeten zu einer besseren Kenntnis ihrer Religion ver- 
helfen; Verbreitung richtiger Anschauungen über den Katholizismus unter 
den Nichtkatholiken; Verbreitung guter, billiger, volkstümlicher Bücher. Mit- 
glieder: 11.300, die in den größeren Städten zu örtlichen Zweigvereinen 
zusammengefaßt sind. Mitgliedsbeitrag: 2 Schilling 6 Pence bis 1 Pfund 



Organisationen zur Verbreitung der katholischen Weltanschauung 9 

I Schilling jährlich. Tätigkeit: Veröffentlichung von Büchern, Schriften usw. 
der bedeutendsten katholischen Schriftsteller; diese Ausgaben werden vor- 
nelimlich an den Kirchentüren, in den Straßen usw. verkauft; jährlicher 
Absatz gegen 1 Million Stück; Leihbibliothek mit rund 25.000 Bänden; 
Lesesäle und Nachschlagebibliotheken in den großen Städten; Auskunfts- 
erteilung über den Katholizismus betreffende Fragen; Verteidigung der 
katholischen Lehren in der Presse (Richtigstellungen, Aufklärungen usw.). 

CATHOLIC EVIDENCE GUILD (gegr. 1918). London, S. W. 1, 
Catholic Evidence Guild Hut, Westminster Cathedral Precincts. Vors.: 
Kardinal Boume. Direktoren: Arendzen und F. J. Sheed. Sekr.: S. T. Burchett. 

Ziele: Verbreitung der katholischen Wahrheit, Bekämpfung der Irr- 
tümer, Vertiefung des religiösen Lebens des englischen Volkes, insbesondere 
in der Absicht, Konversionen zu bewirken. Mitglieder: I. Tätige: a) Sprecher 
(„Speakers"), die einen eigenen Vorbereitungskurs durchmachen und vor 
den vom Erzbischof von Westminster abgeordneten Priestern eine entspre- 
chende Prüfung ablegen; diese „Sprecher" erhalten den Titel eines Diözesan- 
katecheten („Westminster Diocesani Catechist"); es gibt deren 90. b) Helfer 
(„ Auxiliaries") : das sind jene Mitglieder, die sich durch volle drei Monate 
den Hilfswerken, wie Unterweisung der Konvertiten, Broschürenverkauf usw. 
widmen; ihre Zahl beträgt 30. II. Beitragende Mitglieder („Associate 
members"), rund 500, die jährlich mindestens einen Schilling Beitrag zahlen. 
Lekung: Ausschuß, bestehend aus dem Vorstand und 12 weiteren Mitgliedern. 
Tätigkeit: Heranbildung von Sprechern, denen eine eingehende Kenntnis der 
Religion vermittelt wird; Darlegung der katholischen Glaubenswahrheit vor 
Nichtkatholiken in den öffentlichen Gärten und Plätzen, wo solche Ver- 
sammlungen erlaubt sind; jede Versammlung wird vor einem Kruzifix ab- 
gehalten, mit einem Gebet eröffnet und geschlossen; soweit als möglich 
werden dabei auch katholische Flugschriften und Abhandlungen verkauft. 
Diese öffentlichen Versammlungen werden regelmäßig jeden Sonntag von 

II bis 1 Uhr und von 2 bis 10 Uhr, sowie an fast allen Abenden der Woche 
im Hydepark abgehalten. Insgesamt finden in London und Umgebung rund 
35 Versammlungen in der Woche statt^). 

CATHOLIC READING GUILD (gegr. 1898). London, W. C. 1, 17 Red 
Lion Passage, Holbom. Vors.: Kardinal-. Bourne. Direktor: Hochw. 
H. Vaughan. Sekr.: G. E. L. Coldwell. 

Ziele: Verbreitung katholischer Bücher. Mitglieder: Rund 3000. Ein- 
nahmen: MitgliedsbeiMge, Geschenke, Sammlungen. Einnahmen 1921: 
.167 Pfund 12 Schilling 4 Pence. Tätigkeit: Am Sitze des Vereins befindet 
sich eine Zentralbibliotiiek mit 15.000 Bänden; diese Büdier werden in alle 
Teüe Englands verliehen. Die 50 Ortssektionen verfügen ebenfalls über 
Bibliotheken. Versand guter Bücher an Armee und Flotte; Auskunftserteilung 
über den Katholizismus an Nichtkatholiken. 

Irland 

CATHOLIC TRUTH SOCIETY OF IRELAND (gegr. 1899). Dublin, 
24 Upper O'Connell Street. Vors.: Msgre. Harty, Erzbischof von Cashel. 
Sekr.: F. O' Reilly. 

') Gleichartige ,Guilds', die auch dieselbe JVlethode befolgen, wurden in zahlreichen anderen Städten 
Englands geschaffen. Die wichtigsten befinden sich In: Brentwood, Birmingham, Plymouth, Portsmouth, 
Liverpool, Derby, Manchester. Jeder dieser Gilden ist für eine einzige Diözese organisiert und von den 
andern völlig unabhängig. Sie stehen miteinander durch die .Inter-Guild Conferences" in Verbindung; 
die Führer treffen sich gelegentlich von Exerzitien, wo auch die Arbeitsziele und -methoden erörtert werden. 
Anschriften sind für jede Diözese an das bischöfliche Palais (.The Bishop's House") zu richten. 



10 Organisationen zur Förderung der katholischen Kultur im allgemeinen 

Ziele: Verbreitung von billigen Andachtsbüchern unter den Katholiken; 
Verbreitung genauer Kenntnisse unserer Religion unter jenen, die sie nur 
ungenau oder unvollständig kennen; Bekämpfung des Einflusses der unsitt- 
lidien und glaubensfeindlichen Literatur durch Veröffentlichung und Ver- 
breitung billiger, volkstümlicher katholischer Bücher und Schriften. Mit- 
glieder: Einfache 1100; Abonnenten rund 4000. Mitgliedsbeitrag: Die ein- 
fachen Mitglieder zahlen 2 Schilling, die Abonnenten mindestens 5 Schilling 
jährlich. Tätigkeit: Veröffentlichung von billigem Büchern und Schriften; die 
Gesellschaft hat bisher etwa 700 Broschüren und mehrere bedeutende Bücher 
herausgegeben. Sdiaffung von Überwachungsausschüssen (zur Überwachung 
von Presse, Theater und Kino, Reklame und sonstiger Äußerungen des 
öffentlichen Lebens zwecks Verteidigung der katholischen Interessen), katho- 
lischen Bibliotheken, Lesezirkeln, Studiengesellschaften usw. in jeder Pfarrei. 
Veranstaltung einer Jahreskonferenz zur Erörterung der Tagesfragen, Aus 
der Geschichte: Die Gesellschaft verlor ihren ganzen Besitz in dem großen 
Brande, der dem Straßenkampfe im Juli 1922 folgte. Räumlichkeiten, 
Schriftenvorräte, die Archive, alles wurde vollständig vernichtet. Die Gesell- 
schaft ist gegenwärtig im Stadium des Wiederaufbaues begriffen und kann 
ihre Arbeit nur unter ungeheuren Schwierigkeiten fortsetzen. 

CENTRAL CATHOLIC LIBRARY ASSOCIATION (gegr. Dezember 
1921). Dublin, 34 Westmoreland Street. Vors.: G. O'Brien. . Direktor und 
Bibliothekar: P. S. J. Brown S. J. Sekr.: D. W. O'Toole. 

Ziele:' Verbreitung der Kenntnis der katholischen Glaubenslehre; Ver- 
tiefung des religiösen Lebens; Schaffung eines katholischen Sammelpunktes 
für Studien über Propaganda, Kontroverse und Apologetik. Tätigkeit: 
Gründung einer katholischen Bücherei mit Werken, die vornehmlich die 
Katholiken) als solche interessieren und keine Lehren enthalten, die mit dem 
Glauben in Widerspruch stehen. Zweck dieser Bücherei ist die Schaffimg 
einer Sammlung der besten Werke, die in den verschiedenen Sprachen ver- 
öffentlicht wurden. Die Benützung dieser Bücherei steht Kamoliken wie 
Nichtkatholiken frei. Schaffung einer Leihabteilung für Zeitschriften, um 
dem irländischen Volke die beste katholische Zeitschriftenliteratur der ganzen 
Welt zugänglich zu machen. 

Italien 

ASSOCIAZIONE FRA I LAUREATI CATTOLICI ITALIANI (gegr. 
1922). Torino, Corsö Oporto 11 (provisorisch). Anschriften an den Sekretär 
des vorläufigen Ausschusses: M. Daniele, 

Die Associazione fra i Laureati Cattolici Italiani erstrebt die wirksame 
Wahrnehmung und Förderung der religiösen, sittlichen und geistigen In- 
teressen der katholischen Akademiker Italiens, insbesondere: Pflege der 
religiösen und sittlichen Bildung der Mitglieder; Vervollkommnung ihrer 
allgemeinen imd Fachbildung; Bildung von Fachgruppen. Die Vereinigung 
ist noch in Bildung begriffen. Ortsgruppen bestehen bereits in Turin, Genua 
und Trient. 

FEDERAZIONE ITALIANA BIBLIOTECHE CIRCOLANTI (gegr. 
1904). Mailand, via Unione 7. Vors.: Msgre. M. Ca vezzali. Direktor: 
Hochw. G. Casati. Offizielles Organ: „Rivista di Lettüre" (monatlich). 

Ziele: Zusammenschluß der katholischen Volksbibliotheken zwecks 
gegenseitiger Unterstützung zur Erreichung des gemeinsamen Zieles: Ver- 






Organisationen zur Verbreitung der katholischen Weltanschauung 11 

breitung guten Lesestoffes. Mitglieder: 1700 Bibliotheken, die in einigen 
Diözesen zu Diözesanverbänden zusammengefaßt sind. Mitgliedsbeitrag: 
12 Lire jährlich, einschließlidi Verbandsorgan. Leitung: Vorstand von neun 
Mitgliedern. Tätigkeit: Werbetätigkeit für die Gründung neuer Volks- 
bibliotheken; Belieferung der angeschlossenen Bibliotheken mit LeUikarten, 
Registern usw.; Erwirkung von Preisermäßigungen bei der Beschaffung von 
Büdiern seitens der Bibliotheken; Aufklärung über den moralischen Wert der 
in den katholischen Bibliotheken, Schulen und Familien einzuführenden Bücher; 
zu letzterem Zwecke hat Dr. G. Casati ein „Manuale di Letture" veröffentlicht, 
welches ein moralisches Werturteil über die verbreitetsten volkstümlichen 
Unterhaltungs- und Schulbücher enthält. 

Jugoslawien 

LEÖNOVA DRUZBA: LEOGESELLSCHAFT (gegr. 1896). Ljubljana 
(Laibach). Vors.: J. Srebmic. Sekr.: F. Stele. Offizielles Organ: „(5as": „Die 
Zeit" (zweimal monatlich erscheinende Zeitschrift). 

Ziele: Förderung der literarischen und geschichtlichen Studien vom 
religiösen Gesichtspunkte aus; Anleitung und Unterstützung der gebildeten 
Klassen in diesen Studien. Mitglieder: 1250. Mitgliedsbeitrag: 10 Dinar 
jährlich. Leitung: Vorstand von 21 Personen, der für drei Jahre gewählt 
wh:d; 10 Mitglieder des Vorstandes haben m Laibach ihren Wohnsitz. 
Tätigkeit: Versammlungen, Vorträge, Veröffentlichungen, Gründung von 
Büchereien. 

SLOVENSKA KRSCANSKO SOCIALNA ZVEZA: CHRISTLICH- 
SOZIALER BUND SLOWENIENS (gegr. 1897). Ljubljana (Laibach), Ljudski 
dom 11. Vors.: J. Puntar. Direktor: Msgre. V. Steska. Sekr.: Hochw. B. Hafner, 
Offizielles Organ: „Vestnik Slovenska Krsöansko Soziaina Zveza": „Mit- 
teüungen des christlichsozialen Btmdes Sloweniens" (monatlich)., 

Ziele: Verbreitung der katholischen Volksbildung. Mitglieder: 52.000 
in 372 Sektionen. Mitgliedsbeitrag: Jede Sektion zahlt jährlich 
12-50 Dinar an den Bund. Organisation: Die Sektionen eines Dekanats 
büden einen Dekanatsbund mit eigenem Bureau; die Dekanatsbünde 
bilden den Diözesanbund, der über ein eigenes Sekretariat verfügt; 
die Diözesanbünde schließen sich zum Zentralbund zusammen. 
Tätigkeit: Der „Christlichsoziale Bund Sloweniens" ist der Sammel- 
punkt für fast alle katholischen Volksbüdungsvereine in Slowenien. 
Er veranstaltet fiu: die verschiedenen Altersstufen, Geschlechter und Berufe 
getrennte Kurse und Vorträge (für die Jugend, die Arbeiter, die Bauern, 
die Studenten usw.); gründet und unterhält Volksbüchereien; veröffentlicht 
Bücher, Broschüren, Theaterstücke usw.; in den Sektionen werden Gesang, 
Musik, Theater, Turnen usw. gepflegt. Angeschlossene Organisationen: 
„Orlovska podzveza" (S. 93); „Orliska podzveza" (Mädchenturn- 
vereine), Ljubljana, Ljudski dom; „Pevska zveza" (Chorgesangvereine), 
gleiche Anschrift; „Ljudski oder" (Volkstheater), gleiche An- 
schrift; „Slovenska krscanska zenska zveza" (S. 70); „Krekova mladina" 
(Krek- Jugend), Ljubljana, Stari trg 2/1. 7; „Mladeniska zveza" (Jung- 
männerverein), Maribor (Marburg), Cirilova tiskarna; „Dekliska zveza" 
(Mädchenverein), gleiche Anschrift; „Slovenska dijaska zveza" (Slowenischer 
Studentenverein). 



12 Organisationen zur- Förderung der katiiolisdien Kultur im allgemeinen^ 

HRVATSKI KATOLICKI NARODNI SAVEZ: LANDESVERBAND 
DER KATHOLIKEN KROATIENS (gegr. 1913). Zagreb (Agram), Kaptol 27. 
Vors.: Msgre. G. Lang. Slellv. Vors.: B. Zeininger. Sekr.: Hochw. P. Jesili. 

Ziele: Diese Organisation, die der vorhergehend besprochenen gleicht, 
bezweckt, dem kroatischen Volke ein Mindestmaß von sozialen und staats- 
bürgerlichen Kenntnissen gemäß den Grundsätzen der katholischen Religion 
zu verschaffen; Entwicklung des Bewußtseins der Bedeutung der Berufs- und 
genossenschaftlichen Organisation im Volke; Schutz desselben gegen die 
Verbreitung der modernen religiösen Gleichgültigkeit. Mitglieder: 80 Vereine 
mit rund 2000 Mitgliedern; außerdem gehören 4000 Emzelmitglieder dem 
Verbände direkt an. Leitung: Fünfgliedriger geschäftsführender Ausschuß, 
dem ein zwölfgliedriger Vorstand zur Seite steht; jährliche Generalversamm- 
lung. Im Lande wird die Tätigkeit des Verbandes durch Provinzialausschüsse, 
Diözesansekretariate und Ortsausschüsse geleitet. Tätigkeit: Vorträge, Kurse, 
Versammlungen; Gründung von Volksbüchereien; Veröffentlichung eines 
Mitteilungsblattes, einer Monatsschrift für die Jugend, „Mladost" („Die 
Jugend"), von Büchern, Schriften und Flugblättern; Unterstützung der 
Berufs- und Jugendorganisationen; Schritte bei den Behörden; Theater- 
vorstellungen, Konzerte usw. Beim Zentralsekretariat bestehen besondere 
Vereinigungen für die Sportvereine, für Kinos, Volkstheater, die Soldaten 
und jungen Auswanderer. 

DRUSTVO SV. JERONIMA : VEREIN VOM HEILIGEN HIERONYMUS 

(gegr. 1868). Zagreb (Agram), 1 Trenkova ulica. 

MOHORJEVA DRUZBA: VEREIN VOM HEILIGEN HERMAGORAS. 

Prevalje (Slowenien). 

Zwei gleichartige Vereine, der eine für Kroatien, der andere für 
Slowenien, welche ihren Mitgliedern (60.000 in Kroatien, 100.000 in 
Slowenien), die durchwegs den breiten Volksschichten angehören, alljährlich 
Gebetbücher und , guten Lesestoff gegen Zahlung eines kleinen Jahres- 
beitrages liefern^). •* 

Niederlande 

ALGEMEEN SECRETARIAAT VAN VEREENIGINGEN „GELOOF 
EN WETENSCHAP" EN GELIJKSOORTIGE LICHAMEN: ALLGE- 
MEINES SEKRETARIAT DER VEREINIGUNGEN FÜR „GLAUBE UND 
WISSENSCHAFT" UND GLEICHARTIGER KÖRPERSCHAFTEN (gegr. 
1922). Arnhem, Dijkstraat 15. Vors.: Th. V. J. M. Feldbrugge. Sekr.: 
B. Verhoeven. Offizielles Organ: Monatliche Mitteilungen. 

Ziele: Als Bindeglied zwischen den Vereinen für „Glaube und Wissen- 
schaft" dienen; Auskunftserteilung an diese Vereine; Förderung der Grün- 
dung neuer Vereine. Die Vereine für „Glaube und Wissenschaft" bezwecken 
die Aufklärung der Mitglieder vom katholischen Standpunkt aus über die 
wichtigsten Fragen, welche die öffentliche Meinung bewegen. Dieses Ziel 
wird durch Veranstaltung von Vorträgen und volkstümlichen Kursen zu 
erreichen gesucht. Mitglieder: 16 angeschlossene Vereine. Mitgliedsbeitrag: 
10 Gulden jährlich. Leitung: Leitender Ausschuß, der von einem Über- 



1) Wir verweisen auch auf die NARODNA PROSVJETA : VOLKSERZIEHUNG (gegr. 1919), Zagreb 
(Agram) I, Postfach 109. Diese Gesellschaft m. b. H. verfügt über eine eigene Druckerei und zwei Buch- 
handlungen und bezweckt die Veröffentlichung und Verbreitung guter Bücher (über Tagesfragen, Ro-^ 
mane usw.) und katholischer Zeitschriften. 



Organisationen zur Verbreitimg der katholischen Weltanschauung 13 

wachungsausschuß unterstützt wird. Tätigkeit: Veröffentlichung einer Redner- 
liste und von Mitteilungen, weläie die Tätigkeitsberichte der einzelnen 
Vereine; sowie Angebote von Rednern enthalten; Veranstaltung von Vortrags- 
nmdreisen. 

BOND VAN ROOMSCH-KATHOLIEKE VOLKSUNIVERSITEITEN 
IN NEDERLAND: BUND DER KATHOLISCHEN VOLKSHOCHSCHULEN 
DER NIEDERLANDE (gegr. 1921). Leiden, Steenschuur 17. Vors.: 
L. J. M. Feber. Sekr.: H. J. J. Scholtens. 

Ziele: Schutz der Interessen der katholischen Volkshochschulen; 
Förderung ihrer gegenseitigen Zusammenarbeit. Unter Volkshochschulen sind 
Einrichtungen gemeint, welche darauf abzielen, den Erwachsenen aller 
Stände eine Allgemeinbildung zu vermitteln, wobei der berufliche. Unterricht 
ausdrücklich ausgeschaltet wird, Mitglieder: 13 Volkshochschulen.- Mitglieds- 
beitrag: 10 Gulden jährlich. Leitung: Siebengliedriger Vorstand. Tätigkeit: 
Unterstützung der Schaffung neuer Volkshochschulen; Stoffsammlung imd 
Auskunftserteüung; Austausch der gemachten Erfahrungen; Studium der 
einzuhaltenden Arbeitsmethoden und -programme sowie aller Fragen, die die 
Volkshochschulen betreffen; Schaffung einer Bücherei über die Volkshoch- 
schulbewegung in den verschiedenen Ländern. Angeschlossen an die 
„Katholieke Sociale Actie" (S. 38). 

' BOND VAN ROOMSCH-KATHOLIEKE OPENBARE LEESZALEN 
EN BOEKERIJEN IN NEDERLAND: BUND DER KATHOLISCHEN 
ÖFFENTLICHEN LESEHALLEN UND BIBLIOTHEKEN IN DEN 
NIEDERLANDEN (gegr. 1916). Eindhoven, Nachtegaallaan 9. Vors.: 
H- H. van der Velden. Sekr.: P. P. J. A. van der Pütt. Geistlicher Beirat: 
Hochw. A. F. M. Sweens. Offizielles Organ: Mitteüungen für die angeschlos- 
senen Bibliotheken. 

Ziele: Schaffung von katholischen öffentlichen Lesehallen und 
Bibliotheken; Förderung ihrer Interessen. Mitglieder: 25 angeschlossene 
Lesehallen und Bibliotheken. Mitgliedsbeitrag: 10 Gulden jährlich, dazu 
Vi Prozent der Einnahmen. Leitung: Hauptvorstand, der aus je zwei Ver- 
tretern der angeschlossenen Lesehallen und Bibliotheken besteht und der 
aus seiner Mitte heraus den leitenden Ausschuß wählt. Tätigkeit: Unter- 
stützung der bereits bestehenden und neu zii gründenden öffentlichen Lese- 
hallen und Bibliotheken; Auskunfts- und Bücherberatüngsstelle; berufliche 
Schulung von geeignetem .Personal für die Lesehallen und Bibliotheken. 
Angeschlossen an die „Katholieke Sociale Actie" (S. 38). 

Osterreich 

AKADEMISCHER VEREIN „LOGOS" (gegr. 1919). Wien, 1. Bezirk, 
Singefstraße 13. Sekr.: P. F. Kronseder S. J. und P. G. Bichlmair S. J. 

Ziele: Sammlung der Elite der Studentenschaft zur gemeinsamen 
Orientierung in den großen Menschheitsfragen und zur gründlichen Pflege 
der katholischen Weltanschauung. Mitglieder: Etwa 200; außer Wien be- 
stehen Ortsgruppen in St. Polten, Linz, Graz, Melk, Feldkirch. Mitglieds- 
beiträge: In den einzelnen Ortsgruppen verschieden; in Wien 1000 Kronen 
monatlich für Studierende, 3000 Kronen für bereits im Beruf stehende 
Akademiker. Tätigkeit: Die Vereine tagen wöchentlich in Zirkeln von 
12 bis 15 Mitgliedern: Vorträge und- Aussprachen über Weltansdiauungs- 
probleme, besonders mit Bezug auf das moderne Geistesleben. Außer den 
Zu-keln arbeiten nodi Fachgruppen, und zwar eine theologisch-phüosophische. 



14 Organisationen zur Förderurig der katiiolisdien Kultur im allgemeinen 

juristische, medizinische und naturwissenschaftlich-technische. Wenigstens 
dreimal im Semester werden größere öffentliche Akademien abgehalten, in 
denen für weitere Kreise zeitgemäße Weltanschauungsfragen von Fachleuten 
behandelt werden. Den Mitgliedern stehen jedeii^eit Bibliothek und Sekretariat 
zur Verfügung. 

KATHOLISCHER BIBLIOTHEKS- UND LESEVEREIN (gegr. 1909). 
Wien, I., Habsburgergasse 12, II./39. Vors.: Msgre. E. Krauß. Sekr.: Frl. 
St. Weidinger. 

Ziele: Gründung und Erhaltung, Förderung und Ausgestaltung katho- 
lischer Jugend- und Volksbibliotheken in Stadt und Land. Leitung: Vorstand 
von 15 Mitgliedern, die von der Hauptversammlung gewählt werden. Jede 
Bibliothek hat eigene Verrechnung und Verwaltung. Tätigkeit: 
Büchereinkauf für Bibliotheksleiter, Bücherberatung, Auskünfte in 
Bibliotheks- und Bücherfragen, Veranstaltung von Vorbrägen; belehrende 
Zusammenkünfte für Bibliotheksangestellte; Aussendung von Bücherangeboten 
und Büchern an Landbibliotheken; Bücherprüfung durch einige Personen 
(Priester und Laien). Der Vei"ein besitzt in Wien 33 Bibliotheken und zählt 
140 angeschlossene Bibliotheken auf dem Lande. 

ST.-JOSEF-BÜCHER-BRUDERSCHAFT (gegr. 1894). Klagenfurt, 
Kärnten. Vors.: Domkapitular J. Unterluggauer. Direktor: Msgre. F. Zach. 

Ziel: Durch Herausgabe und Verbreitung guter Schriften im Volke den 
katholischen Glauben und die guten Sitten erhalten und pflegen. Mitglieder: 
120.0(X) im gesamten deutschen Sprachgebiet. Mitgliedsbeitrag: 4000 Kronen 
jährlich. Tätigkeit: Die Bruderschaft liefert den Mitgliedern jedes Jahr 
unentgeltlich wenigstens drei von der Bruderschaft herausgegebene Bücher 
(einen Kalender, ein religiöses Buch und ein Buch unterhaltenden, belehrenden 
oder gemeinnützigen Inhaltes). 

Tschechoslowakei 

KREÖTANSKÄ AKADEMIE: CHRISTLICHE AKADEMIE (gegr. 
1875). Prag, 1370-11. (Närodni tf. 6). Vors.: Msgre. A. Wünsch. Sekr.: Msgre. 
V. Müller. 

Ziele: Förderung der wissenschaftlich-religiösen Kultur durch Ver- 
öffentlichungen und Vorträge; eingehende Beschäftigung mit dem liturgischen 
Gesang und der Kirchenmusik; Sorge für diev, Erhaltung der religiösen 
Denkmäler; Förderung der christlichen Kunst, besonders auf liturgischem 
Gebiete. Abteilungen: Um diesen Zwecken gerecht zu werden, ist die 
Akademie in drei Sektionen gegliedert: 1. Gesellschaft der heiligen Cyrill 
und Method, welche die wissenschaftlich-religiöse Ausbildung bezweckt 
und ihr besonderes Augenmerk der Frage der Einigung der Kirchen zu- 
wendet; sie veröffentlicht ein alle zwei Monate erscheinendes Mitteilungs- 
blatt, das vom Sekretär der Gesellschaft, Prof. J. Cihäk, geleitet wird; sie 
besitzt auch eine reichhaltige Bücherei. 2. Die allgemeine Cyrillische Union, 
Abteilung für Kirchengesang und -musik; sie umfaßt mehr als 100 Sektionen 
und veröffentlicht eine Monatsschrift für Kirchenmusik „Cyril". 3. Die Ab- 
teilung für christliche Kunst, die sich nicht ohne Erfolg und Verdienst der 
Erhaltung der religiösen Denkmäler,- der künstlerischen Restauration der 
Kirchen, der Schaffung einer Kunstschule für die Stickerei kirchlicher 
Gewänder usw. widmet. 






Organisationen zur Verbreitung der katholisdien Weltanschauung .15 

Ungarn 

SZENT ISTVÄN-TARSULAT: ST.-STEPHANS-VEREIN. Verleger des 
Heiligen Apostolischen Stuhles. (Gegr. 1848). Budapest VIII., Szentkirälyi- 
utca 28. Vors.: Graf G. Mailäth; Universitätsprofessor A. Mihälyfi und 
Prälat A. Türi. Direktor: Prälat K. Erdösi. Offizielle Organe: „Katholikus 
Szemle" (wissenschaftliche Monatsschrift); „Nemzetneveles" (pädagogische 
Halbmonatsschrift). 

Ziele: Veröffentlichung und Verbreitung guter katholischer Bücher. 
Mitglieder: 5800. Tätigkeit: Veröffentlichung von Gebetbüchern, Katechismen 
und Biblisqhen Geschichten für die Schulen, einer vom Heiligen Stuhle 
approbierten ungarischen Bibelübersetzung, von Schulbüchern für Volks- 
und Mittelschulen, von wissenschaftlichen und volkstümlichen Werken, 
Kalendern usw.; eigene Druckerei mit modernen Maschinen, die über 
300 Arbeiter beschäftigt; Buchhandlungen an fünf Orten. Aus der Geschichte: 
Der Verein! hat seit seiner Gründung bereits 5198 Bücher in allen Sprachen 
der ehemaligen Doppelmonarchie veröffentlicht, die in 553^ Millionen Exem- 
plaren verbreitet wurden. 



KAPITEL m. 

Presseorganisationen 



Deutschland 



AUGUSTINUSVEREIN ZUR PFLEGE DER KATHOLISCHEN 
PRESSE (gegr. 1877). Düsseldorf, Talstraße 55. Vors.: L. Lensing. 
Sekr.: P. Weilbächer. Offizielles Organ: „Augustinusblatt" (monatlich). 

Ziele: Förderung der katholischen Tagespresse in Deutschland durcli 
Raterteilung und moralische Unterstützung bei Gründung katholisclier 
Blätter, durch Information und Berichterstattung für die bestehenden Tages- 
blätter, einträchtiges Zusammenwkken der katholischen Journalisten und 
gemeinsame Behandlung der Tagesfragen; Heranbildung katholischer Jour- 
nalisten. Mitglieder: Etwa 1000. Leitung: Präsidium von sieben Mitgliedern, 
die von der Generalversammlung gewählt werden. Tätigkeit: Stellenvermitt- 
lung mit Ausschreibung freier Stellen für Redakteure, Berichterstatter, Buch- 
halter, Expedienten usw. und Bewerbungen um solche Stellen; Vermittlung 
für Ankauf, Verkauf, Pachtung, Verpachtung von Zeitungen usw. Auskunft 
und Beihilfe in allen Fragen, die das katholische Zeitungswesen betreffen; 
Unterstützung von Journalisten in Fällen besonderer Hilfsbedürftigkeit; 
Literarisches Bureau mit Vertrieb von Romanen usw. an Zeitungen. Eine 
Tochtergründung des Augustinusvereins ist die Pensionskasse der katho- 
lischen Presse Deutschlands, V. V. a. G. Zweck: Versicherung für Invalidität 
und für die Hinterbliebenen katholischer Journalisten. 

KATHOLISCHER PRESSVEREIN FÜR BAYERN (gegr. 1901). 
München, Hofstatt 6. Vors.: A. von Frank. Direktor: Msgre. L. Müller. 

Ziele: Förderung der katholischen Presse und Literatur im weitesten 
Umfang, Schutz des katholischen Volkes vor der irreligiösen und unsittlichen 
Literatur. Mitglieder: 60.100 Einzelmitglieder; 1195 körperschaftliche mit über 
600.000 Angehörigen; 902 Ortsvereine. Leitung: Vorstandschaft von fünf von 
der Generalversammlung gewählten Mitgliedern. Tätigkeit: Verbreitung der 
katholischen Zeitungen und Zeitschriften bei Privaten, in Gasthäusern, Bahn- 
höfen usw.; Unterstützung der Presse durch Inserate, Abonnement, Mit- 
arbeit usw.; Beihilfe zur Gründung neuer Blätter. Der Verein besitzt die 
Zeitungen: „Bayerischer Kurier", „Neues Münchener Tagblatt", „Münchener 
katholische Kirchenzeitung", sowie neun Blätter in der Provinz, und ist bei 
fünfzehn Zeitungen finanziell beteiligt. Einrichtung von Jugend- und Volks- 
bibliotheken, von Lesezirkeln, Lesehallen usw.; von diesen Bibliotheken gab 
es im Jahre 1921 995 mit 605.000 Bänden. Veranstaltung von Volksbildungs- 
abenden (im Jahre 1921 874), Liditbilderabenden (311), Theateraufführungen, 
Konzerten und Oratorien (131). 



■\r ' l'f- ,:' 



Presseorgänisationen 17 

Frankreich 

OEUVRE DU FRANC DE LA PRESSE (gegr. 1919). Paris (6), 14 nie 
de l'Abbaye. Vors.: Kan. Couget. Sekr.: Abbe L. Guiserix. Offizielles 
Organ: „Bulletin de l'Oeuvre du Franc de la Presse" (vierteljährlich). 

Ziele: Die „Association du Sacre-Coeur de Jesus, de Notre-Dame des 
Victoires et de,rArchange Saint-Michel", kurz „Oeuvre du Franc de la Presse" 
genannt, unterstützt in materieller Hinsicht die katholischen Zeitungen und 
stellt Geldmittel zur Gründung neuer katholischer Blätter in Gebieten, w^o 
solche noch nicht bestehen, zur Verfügung, Mitgliedsbeiträge: Mindestens 
1 Frank jährlich. Tätigkeit: In 42 Diözesen übt der Verein seine regelmäßige 
Jätigkeit aus. 1922 sammelte er mehr als 82.000 Franken, gegen 43.000 im Jahre 
1921 und 25.000 im Jahre 1920. In drei Jahren haben 28 Zeitungen Beihilfen 
empfangen. Unterstützungsgesuche müssen vom Bischof der Diözese, in 
welcher das bedürftige Blatt erscheint, formell befürwortet sein, um genehniigt 
werden zu können*). 

Italien 

UNIONE COOPEPATORI BUONA STAMPA. Alba (Cuneo), bei der 
PIA SOCIETA SAN PAOLO. Offizielles Organ: „Unione Cooperatori Buoia 
Stampa" (monatliche Mitteilungen). ' 

Die „Unione Cooperatori Buona Stampa" umfaßt sowohl Einzel- 
ais auch körperschaftliche Mitglieder (landwirtschaftliche Kassen, Vereine, 
Pfarreien usw.), die sich zusammenschließen, um durch Gebet, materielle 
Beiträge und tätige Mitarbeit an der Verbreitung der guten Presse mitzu- 
wirken. Die Union hat ihren Sitz bei der „Pia Societä San Paolo", einer Ge- 
sellschaft von Priestern und Laien, die sich durch ein dauerndes Verspreclien 
binden und nach Art der religiösen Genossenschaften ein gemeinsames Leben 
führen, um sich der Verbreitung des christlichen Gedankens und des prak- 
tischen Christentums durch die Presse zu widmen. Die „Pia Societä San Paolo" 
wurde vor wenigen Jähren durch Hochw. G. Alberione gegründet und 
zählt heute etwa 15 Mitglieder (teils Priestei:, teils Priesterkandidaien, teils 
Laien), etwa 20 Novizen und eine schöne Anzahl von Aspiranten. Ungefähr 
120 Schüler widmen sich neben ihren Studien auch der Erlernung des ßuch- 
flrucl'ergewerbes. Sie widmet sich vor allem den folgenden drei Unternehmen: 
Pfarrblätter („BoUettini parrocchiali"), die in ganz Italien verbreitet sind; 
„Associazione generale biblioteche circolanti", der Volks-, Pfarr-, Schul- 
bibiiotheken angehören; sie verschafft diesen besonders günstige Zahlungs- 



') Gelegentlich dieser Anführung der Einrichtungen iür die katholische Presse in Frankreich müssen 
-wir auch^auf die MAISON DE LA BONNE PRESSE, Paris (R), 5 rue Bayard, verweisen, die zwar keine 
«igentliche Organisation im strengen Wortsinne ist, wie wir ihn in unserm Handbuche festhielten, sondern 
eine Aktiengesellschaft, die aber als die größte in Frankreich bestehende Propagandaeinrichtung für die katho- 
lische Presse anzusprechen ist. Sie verlegt eine Reihe von Zeitungen, Zeitschriften, Büchern und Schriften 
aller Art, die ausgezeichnete Informations- und Werbemittel darstellen. Jede Zeitung und Zeitschrift hat 
ihre eigene Redaktion, deren Zahl vor dem Kriege über 3« betrug. Die Gesellschaft verfügt weiter über 
«in Werbesekretariat, ; das die Tätigkeit der Propagandisten einheitlich regelt und sie zu immer neuer 
Kräfteentfaltung anspornt; die Verwaltung «teht mit dem über ganz Frankreich verstreuten Komitee der 
Propagandisten für die Veröffentlichungen der .Maison de \a Bonne Presse" in stmdiger hühlungnahme; 
die QeseMschaft besitzt eine besondere Abteilung für Lichtbilder und Filme, für Photographie und Ver- 
vielfältigung; in einer eigenen.modem eingerichteten Druckerei werden sämtliche Zeitungen, Zeilschriften usw. 
der Gesellschaft hergestellt, die auch eine eigene Werkstälte für Photogravure besitzt. Ein monatlich 
erscheinendes Nächrichtenblatt (,La Croisade de la Presse") berichtet über die Tätigkeit der Gesellschaft, 
<l»e Arbeiten und Erfolge der Propagandisten, ermutigt sie und erteilt ihnen alle nötigen praktischen 
Anleitungen. 

-MONTI, Internat. Handbuch der kath. Organisationen. 3 



18 Organisationen zur Förderung der katholischen Kultur im allgemeinen 

bedingungeil ; „Deposit! rivendite", Verkaufslager von aszetischen und Er- 
bauungsbüchern mit günstigen Bezugsbedingungen. Eine Abteilung arbeitet 
ständig für die Katechismen, eine andere für die Diözesanwochenblätter, deren 
Leitung und Eigentum der Gesellschaft zusteht. Neben der „Pia Societä 
San Paolo" besteht noch das Institut der „Figlie di San Paolo", das ähnliche 
Zwecke verfolgt. 

Jugoslawien 

PIJEVO DRUSTVO: PlUSVEREIN (gegr. 1908). Zagreb (Agram), 
Kurelcevastraße 3. Vors.: V. De^elie. Sekr.: S. Markulin. 

Der Verein bezweckt die Verbreitung der katholischen Presse unter dem 
kroatischen Volke; er sammelt und verteilt Hilfsgelder, unterstützt die 
Werbung von Abnehmern für die verschiedenen katholischen Zeitungen und 
Zeitschriften, verteilt Bücher und Schriften, veranstaltet seit 1919 den Presse- 
tag nach dem Vorbilde der spanischen Vereinigung „Ora et labora" (S. 20). 
1922 organisierte er auch zum ersten Male eine sogenannte „Weiße Woche"; 
während derselben wird eine eifrige Werbetätigkeit im ganzen Lande ent- 
faltet, um Abnehmer für die katholische Presse zu sammeln und um zu 
erreichen, daß die katholischen Blätter überall aufliegen. 

Kanada 

LIOUE DE LA PRESSE CATHOLIQUE DE LANGUE FRANCAISE 
DU CANADA ET DES 1ETATS-UNIS (gegr. 1910). Quebec, 105 rue Sainte- 
Anne. Vors.: J. Dorion. Direktor: Msgre. P. E. Roy. Sekr.: A. Denault. 

Ziele: Zusammenschluß der katholischen Preßorgane — bei voller 
Wahrung ihrer Selbständigkeit — zu gemeinsamen Aktionen, deren Ziel die 
Verteidigung der religiösen und nationalen Interessen und die Werbung für 
die katholische Lehre ist; Zusammenfassung ihrer Kräfte, um diese für die 
Förderung und Entwicklung des christlichen Lebens auf wirtschaftlichem, 
politischem und sozialem Gebiete auszuwerten. Mitglieder: Dem Verbände 
gehören dreißig in französischer Sprache geschriebene Tageszeitungen und 
periodische Veröffentlichungen Kanadas und der Vereinigten Staaten an. 
Jahresbeitrag: 5 Dollar für Tageszeitungen, 2 Dollar für die übrigen periodi- 
schen Veröffentlichungen. Leitung: Generalversammlung der Vertreter der 
angeschlossenen Zeitungen und Zeitschriften; von der Generalversammlung 
gewählter geschäftsführender Ausschuß; die kirchliche Behörde ist in dem 
Verbände durch einen vom Erzbischof von Quebec ernannten geistlichen 
Direktor vertreten. Tätigkeit: Versammlungen und Kongresse; Preßfeldzüge; 
gegenseitige Unterstützung der angeschlossenen Zeitungen und Zeit- 
schriften durdhi Nachrichtenaustausch usw. 

Luxemburg 

LUXEMBURGER KATHOLISCHER PRESSVEREIN (gegr. 1911), 
Luxemburg, St.-Paulus-Druckerei. Vors.: Hochw. Weirich. Direktor: Hochw. 
Kan. Origer. Sekr.: Hochw. Kauffmann. 

Ziele: Förderung sowie einheitliche und systematische Organisation der 
katholischen Presse; Abwehr der schlechten Preßerzeugnisse. Mitglieder: 450. 
Mitgliedsbeitrag: Mindestens lOFranken jährlich. Leitung: Vorstand, der aus den 
Vertretern der Ortsgruppen besteht; siebengliedriger Ausschuß. Tätigkeit: 



Presseorganisationen 19 

Werbearbeit für die katholische Presse; Sammlung von Preßfonds; Mitarbeit an 
der katholischen Presse; Werbeversammlxmgen und -vortrage; Gründung von 
Volksbüchereien im Zusammenwirken mit anderen Organisationen; eine 
Sonderabteilung, die „Defense sacerdotale" bezweckt die Abwehr der gegen 
Kirche und Klerus gerichteten Angriffe und Verleumdungen. 

Niederlande 

VEREENIGING VAN DIRECTEUREN VAN ROOMSCH-KATHOLIEKE 
DAGBLADEN: VERBAND DER DIREKTOREN KATHOLISCHER TAGES- 
ZEITUNGEN (gegr. 1919). Amsterdam, Prinsengracht 721. Vors.: H. Kuipers. 
Sekr.: ,A. van der Kallen. 

Ziele: Förderung der Interessen der katholischen Presse der Niederlande. 

Schweiz 

SCHWEIZERISCHER KATHOLISCHER PRESSVEREIN (gegr. 1917). 
Zürich, Löwenplatz 45. Vors.: Pestalozzi-Pfyffer. Sekr.: E. Müller und 
F. Greiner. 

Ziele: Hebung und Förderung der katholisdien Presse;. Schaffung und 
Verbreitung guter Volkslektüre. Mitglieder: Rund 5000. Mitgliedsbeiträge: 
Einzelmitglieder mindestens 5 Franken, Kollektivmitglieder mindestens 10 Fran- 
ken jährlich. Leitung: Zentralkomitee, bestehend aus rund 60 Mitgliedern aus 
allen Teilen der Schweiz; die Geschäftsstelle und ein Propagandasekretariat 
besorgen die laufenden Geschäfte; der leitende Ausschuß (neun Mitglieder) 
wird vom Zentralkomitee ernannt. Tätigkeit: Werbetätigkeit für die Ver- 
breitung der bereits bestehenden katholischen Zeitungen; moralische und 
materielle Unterstützung von Neugründungen katholisdier Zeitungen; För- 
derung aller Bestrebungen, die im Dienste der katholischen Presse arbeitenden 
Männer für Alter und Invalidität sicherzustellen und den Hinterbliebenen 
katholischer Journalisten bestmögliche Fürsorge angedeihen zu lassen; 
Unterstützung des „Schweizerischen Vereines für gute Volkslektüre" in seinen 
Bestrebungen zur Verbreitung gediegener, belehrender und unterhaltender 
Schriften; Förderung der Kolportage guter katholischer Bücher; Mitwirkung 
bei der Veröffentlichung von volkstümlichen Flugblättern und Broschüren; 
Propaganda für die Sdbaffung von Volksbibliotheken; Pressetage; Wett- 
bewerbe (mit Preisen) zur Erlangung guter Feuilletons. Das Zenüralkomitee 
bildet die Preßsektion des „Schweizerischen katholischen Volksvereins" 
(S. 39). 



»^ 



Spanien 

APOSTOLADO DE LA PRENSA (gegr. 1890). Madrid, calie 
S. Bemardo 7. Direktor: P. R. M. Velasco S. J. Sekr.: P. J, M. Valera S. J, 

Ziele : Verbreitung guter, religiöser, moralischer und unterhaltender Lektüre. 
Leitung: Leitung und Verwaltung befinden sich in den Händen der hochw. 
Patres der Gesellschaft Jesu. Tätigkeit: Veröffentlichung der „Biblioteca 
gratuita del Apostöladö", 200 volkstümlich gehaltene Heftchen zu je 64 Seiten; 
sie behandeln die für die Volksbildung wichtigsten Themata; mehr als 
50.000 Stück werden allmonatlich gratis in den Arbeitervierteln, Gefängnissen, 
Spitälern usw. verteilt; insgesamt wurden bisher 9,000.000 solcher Heftdien 



20 Organisationen zur Förderung der katholischen Kultur im allgemeinen 

verteilt. Um die Ausgaben für diese Veröffentlichungen zu decken, wurde 
eine weitere Sammlung, die „Biblioteca economica", geschaffen (bisher 
260 Nummern), in der eine Auswahl der besten religiösen und moralischen 
Literatur sowie ausgewählte Unterhaltungslektüre geboten wird. Obwohl 
die Nummern dieser Bücherreihe zu einem sehr niedrigen Preise verkauft 
v/erden, werfen sie doch ein Reinerträgnis ab, das zur Deckung der Aus- 
gaben für die obgenannten Volksheftchen dient. 

CENTRO DE DAMAS PROPAGANDIST AS (gegr. 1917). Madrid, 
calle Ferraz 18. Vors.: D.a M. Biesa y Pueyo. Geistlicher Beirat: 
Msgre. J. M. Echeverria. Sekr.: D.a M. Garcia Barzanallana. Offizielles 
Organ: „La Buena Siembra". 

Ziele: Religiöse und sittliche Werbetätigkeit, vor allem durch die Presse. 
Mitglieder: 150. Tätigkeit: Gründung von Bibliotheken; regelmäßige Ab- 
nahme von katholischen Zeitungen für Arbeiterfamilien, Werkstätten, Ge- 
fängnisse, Spitäler, Kriegsschiffe usw.; Verteilung von Flugschriften, Heften, 
Zeitschriften; Veranstaltung von Geldsammlungen anläßlich des „Preßtages" 
(siehe unten). Vorlesungen und Vorträge in den Werkstätten; Kampf gegen 
die öffentliche Unsittlichkeit und das Fluchen. Der Verband beabsichtigt, in 
ganz Spanien wie auch im Auslande Sammelpunkte für seine Tätigkeit zu 
schaffen, mit Mitgliedern, die sich vollständig, wenn möglich durch Gelübde, 
der apostolischen Werbearbeit für die katholische Lehre, besonders durch die 
Presse, widmen. 

INSTITUCIÖN INTERNACIONAL „ORA ET LABORA" (gegr. 1905). 
Sevilla, Seminario Pontificio, Apartado 84. Direktor: Msgre. I. Montero 
Diaz. Offizielle Organe: „Ora et Labora" (internationale Zeitschrift für 
Apostolat); „La Palestra" (für die Seminaristen); „La Cruzada de la Prensa" 
(für die Preßorganisationen). 

Ziele: Heranbildung der Seminaristen zur katholischen Werbetätigkeit 
in all ihren verschiedenen Formen; .Kreuzzug zugunsten der katholischen 
Presse und der internationalen Ausdehnung des „Preßtages". Mitglieder: Un- 
gefähr 15.000. Mitgliedsbeitrag: 1 Peseta jährlich. Tätigkeit: Veröffentlichung 
eines statistischen Jahrbuches der katholischen Presse, von Werbeheftchen, 
Flugschriften usw. In 74 Seminarien Spaniens bestehen Sektionen, in jeder 
Diözese Diözesanausschüsse der Einrichtung; außerdem verfügt diese in den 
wichtigsten ausländischen Städten über Korrespondenten. Besonders sei auf 
die jährliche Veranstaltung des „Dia de la Prensa" aufmerksam gemacht, 
der am 29. Juni (Peter und Paul) in allen Kirchen Spaniens abgehalten wird: 
Generalkommunion, feierliches Amt mit einer Predigt über das Presse- 
apostolat und am Nachmittag öffentliche Werbeveranstaltungen (Vorträge, 
Lichtbilder, Konzerte usw.) sowie Geldsammlungen bilden das Programm 
dieser Preßtage. Die Geldsammlungen ergaben in den Jahren 1916 bis 1922 
die Summe von 850.451 Pesetas, von denen 10 Prozent für den Peterspfennig 
bestimmt wurden. 

Tschechoslowakei 

CHRISTLICH-DEUTSCHER PRESSBUND (gegr. 1919). Mariaschein 
bei Teplitz. Vors.: R. Henke. Sekr.: P. A. Brunner S. J. Offizielles 
Organ: „Mitteilungen des christlich-deutschen Preßbundes" (viermal jährlich). 

Ziele: Förderung der katholischen Interessen auf dem Gebiete des ge- 
saraten Pressewesens, insbesondere der Tagespresse. Mitglieder: 12.000 in 



Presseorganisationen 21 

30 Ortsgruppen, 152 Zahlstellen. Mitgliedsbeitrag: 2 bis 4 tschechische 
Kronen jährlich, Förderer 10 tschechisdie Kronen. Tätigkeit: Herausgabe 
katholischer Blätter, Verbreitung von Broschüren, Schaffung von Volks- 
büdiereien, Abhaltung von Versammlungen und Vorträgen, Gründung von 
Lesevereinen, Unterstützung der Redakteure, Übernahme von Druckereien usw. 
Größere Vortragstouren wurden gehalten in Ostböhmen und in Südwestböhmen. 
Der Preßbund ist beteiligt an den Preßunternehmungen in Eger, Leitmeritz, 
Teplitz, Trautenau. Aus der Geschichte: Der Preßbund ist entstanden aus 
den Ortsgruppen de§ Wiener Piusvereines in Böhmen und dem „Preßbund 
für Deutschböhmen". 

Ungarn 

KATHOLIKUS NOK ORSZÄGOS SAJTÖEGYESÜLETE: KATHO- 
LISCHER LANDES-FRAUEN-PRESSVEREIN (gegr. 1912). Budapest, V., 
Honved-utcä 10. Vors.: Frau A. von Samassa. Sekt.: Frl. M. Trugly. 

Ziele: Verbreitung der guten Presse. Mitglieder: Rund 2000 in 10 Orts- 
sektionen. Mitgliedsbeitrag: 100 Kronen jährlich. Tätigkeit: Einrichtung von 
Leihbüchereien, besonders für die Spitäler; Veröffentlichung von Flugschriften. 
Dank der Tätigkeit des Vereines konnte die Zentral-Presseorganisation 
(„Központi Sajtövällalat")^) über die nötigen Gelder zur Gründung ihrer 
Zeitungen verfügen. 

Vereinigte Staaten 

CATHOLIC PRESS ASSOCIATION. Chicago, 111., 180 North Wabash 
Avenue. Vors.: P. F. Scanlan. Sekr.: B. Eider. 



*) Die .Központi Sajtövällalat" (gleiche Anschrift) ist eine Aktiengesellschaft, deren Zweck die 
Herausgabe von katholischen Zeitungen, Zeitschriften und Büchern ist. Sie verlegt drei Tageszeitungen 
und eine illustrierte Wochenschrift Ihre Gründung ist der eifrigen Tätigkeit des P. Bangha S. J. zu danken. 



KAPITEL IV. 

Organisationen für Erziehung und Unterricht 

Belgien 

OFFICE CENTRAL D'ENSEIGNEMENT CATHOLIQUE (gegr. 1921). 
Brüssel, 28 nie Locquenghien. Direktor: Abbe Verpoorten. 

Ziele: Ausbau und Vervollkommnung des katholischen Unterriclits- 
wesens. Tätigkeit: Materialsammlung; pädagogische, juridische, Hygiene-, 
Werbeabteilung; Abteilungen für Hilfswerke; Abteilung für Fortbildungs- 
unterricht; Studienwochen; Vorträge; Mitteilungen; Jahrbuch. 

Chile 

CENTRO CRISTIANO (gegr. 1894). Santiago de Chile, Bandera 657. 
Vors.: Hochw. L. Campino. Sekr.: G. Varas. 

Ziele: Förderung des katholischen Mittelschulwesens. Mitglieder: 170. 
Leitung: Fünfzehngliedriger Vorstand, der vom Erzbischof von Santiago 
ernannt wü-d. Tätigkeit: Errichtung von höheren Lehranstalten, welche 
dasselbe Lehrprogramra wie die Staatsschulen verfolgen. Gegenwärtig 
bestehen deren acht in verschiedenen Städten des Landes mit rund 
3000 Schülern; diese Anstalten haben gegenwärtig einen Wert von ungefähr 
10,000.000 Pesos. 

Deutschland 

KATHOLISCHE SCHULORGANISATION DEUTSCHLANDS (gegr. 
1911). Düsseldorf, Canisiushaus, Wilhelm-Tell-Straße 16. Präsident: W, Marx. 
Sekr.: Hochw. W. Böhler. Offizielle Organe: „Schule und Erziehung" 
(Vierieljahrsschrift), „Elternhaus und Schule" (monatliche. Mitteilungen). 

Ziele: Schutz und Erhaltung der konfessionellen Schule (besonders auch 
der konfessionellen Privatschulen) und des konfessionellen Religionsunter- 
richtes in der Schule; Sorge für die Anstellung gläubiger Lehrer, 
Schutz der Rechte überzeugungstreuer Lehrer; Sicherung der Rechte 
der Erziehungsberechtigten; Anregungen an Behörden und Körper- 
schaften, Stellungnahme zu Gesetzen und Erlässen; Weckung des 
Verständnisses der Eltern für Schule und Erziehung; Unterstützung der 
Lehrerschaft in ihrer Unterrichts- und Erziehungstätigkeit; Pflege der Schul- 
gemeinschaft durch vertrauensvolles Zusammenarbeiten von Elternhaus, 
Schule und Kirche; Förderung einer gesunden Schulreform und der christ- 
lichen Erziehungswissenschaft. Mitglieder: Es gibt gewöhnliche Mitglieder 
(Eltern, Lehrer, Geistliche) und Förderer, Gönner, Ehrenmitglieder und 
Stifter; ihre Zahl geht in die Millionen. Organisation: Die Grundlage bilden 






Organisationen für Erziehung und Unterricht 23 

in den Pfarrgemeinden die Eltemvereinigungen; sie arbeiten zusammen mit 
Schulausschiissen (Eltern, Lehrer, Geistliche), die an den einzelnen Schulen 
eingerichtet werden. Letztere werden zusammengesetzt zu Orts- und Bezirks: 
ausschüssen. In den Diözesen bestehen Diözesanausschüsse, in die der 
Bischof seinen Vertrauensmann entsendet. Die Diözesanausschüsse bilden 
den Landesausschuß für die einzelnen Länder (Preußen, Bayern usw.), die 
Landesausschüsse bilden den Reichsausschuß. Der Episkopat ist in jedem 
Diözesanausschuß vertreten. Innerhalb der Organisation bestehen Arbeits- 
ausschüsse für Einzelgebiete (Berufsschulen, höhere Schulen, Lehrerbildung, 
Privatschulen). Tätigkeit: Schulung der Eltern in Vorträgen, Kursen und 
Erziehungswochen; Veranstaltung von Elternabenden und Schulfesten- Er- 
richtung von Kinderlesehallen, Schulgärten und Schülerwerkstätten; Ver- 
sammlungen; Beratungen mit den Regierungen und Parlamenten (zu diesem 
Zweck wurde in Berlin eine Zweigstelle eingerichtet: Berlin SW, Linden- 
straße 39). Wenn nötig, Kampf in Presse und Versammlungen. Herausgabe 
von Zeitschriften, Zeitungskorrespondenz, Vortrags- und Predigtskizzen, 
Flugschriften, Broschüren, Flugblättern. Ferner: Aufklärungsarbeit über die 
weltliche und die Gemeinschaftsschule, Einführung voü Patenschaften für die 
Diasporaschulen, Förderung der Ordensschulen, Sorge für Abhilfe der Jung- 
lehrernot, sowie Hilfe für die katholische pädagogische Wissenschaft, be- 
sonders für das neue Institut für wissenschaftlidie Pädagogik in Münster 
in. Westfalen und dessen seit Ostern 1923 in Düsseldorf errichtete Zweig- 
stelle. Aus der Geschichte: Die erste Tätigkeit der Organisation erstreckte 
sich namentlich auf den Schutz der Diasporaschuleh, auf die Einführung von 
Religionsunterricht, sowie auf die Rettung der aus Mischehen stammenden 
Kinder. Weiterhin wurde gesorgt, daß auch in den Berufsschulen Religions- 
unterricht eingeführt wurde. Seit der Revolution steht die Organisation in 
scharfem Kampf um die Stellung der Bekenntnisschule. Gleichzeitig ist sie 
eifrig tätig in der Behandlung der Schulpflege und Schulreform. 

REICHSVERBAND DER KATHOLISCHEN ERZIEHUNGSANSTAL- 
TEN DEUTSCHLANDS (gegr. 1921). Neuburg a. d. Donau, Studienseminar. 
Vors.: Radlmaier. Sekr.: Luible und Schulte-Pelkum. Offizielles 
Organ: „Blätter für Anstalts-Pädagogik", Monatsschrift zur Pflege der 
katholischen Anstaltserziehung (Auer, Donauwörth). 

Ziele: Zusammenschluß der katholischen Eirziehungsanstalten und 
Jugendheime Deutschlands; Ausbau und Förderung der katholischen An- 
staltserziehung in Theorie und Praxis; Wahrnehmung der gemeinsamen, ins- 
besondere der erziehlichen Interessen in der Öffentlichkeit. Mitglieder: Ordent- 
liche Mitglieder können werden Vereinigungen oder Verbände katholischer 
Erziehungsanstalten und Jugendheime und hierin tätiger Erziehungspersonen; 
einzelne katholische Erziehungsanstalten, Jugendheime und Erziehungs- 
personen, sofern eine geeignete Landesorganisation für sie nicht vorhanden 
ist; Gönner und Förderer der Anstaltserziehung. Dem Reichsverband sind 
elf Einzelverbände angeschlossen, die insgesamt 640 Anstalten umfassen. 
Leitung: Hauptausschuß, bestehend aus den ersten Vorsitzenden der ange- 
schlossenen Verbände; Vorstand, bestehend aus sieben Personen. Tätigkeit: 
Ständige Fühlungnahme mit den Organen der Gesetzgebung und Verwaltung 
im Reich, gegebenenfalls auch in den einzelnen Ländern zur Wahrung der katho- 
lischen Anstaltsinteressen; Veranstaltung von Tagungen und Konferenzen; 
Förderung der Fachorgane und fachwissenschaftlidier Arbeiten. Als nächste 
Aufgaben sind in Aussicht genommen: Statistische Zusammenfassung der 
katholischen Erziehungsanstalten Deutschlands; Ausarbeitung von Grund- 



24 Organisationen zur Förderung der katholischen Kultur im allgemeinen 

Sätzen und Richtlinien für die Auswahl und pädagogische Fachausbildung 
des Erziehungspersonals; Zusammenstellung einer pädagogischen Haus- 
bibliothek für Anstaltserzieher, welche die beste anstaltspädagogische Fach- 
literatur, wie auch die besten literarischen Hilfsmittel zur erziehlichen Be- 
lehrung der Zöglinge umfaßt. 

Frankreich 

ALLIANCE DES MAISONS D'EDUCATION CHRETIENNE (gegr. 
1872). Paris (6e), 15 rue Cassette. Vors.: Ch. Guillemant, General- 
vikar von Arras. Sekr.: Ä. Mouchard, Generalvikar von Orleans. Offizielles 
Organ: „L'enseignement chretien" (Monatsschrift). 

Ziele: Zusammenschluß der französischen katholischen Mittelschulen 
mit geistlichem Lehrpersonal in Frankreich und den französisclien Kolonien 
ebenso wie in Amerika, Belgien, Kanada, England, Holland, Italien, im 
Orient, in der Schweiz und Spanien. Mitglieder: Die Leiter von 587 Anstalten 
(412 in Frankreich und 175 im Ausland). Leitung: Vorstand von 16 bis 
20 Mitgliedern, der von der Generalversammlung aller Leiter der ange- 
schlossenen Anstalten gewählt wird; engerer Vorstand von fünf Mitgliedern. 
Tätigkeit: Jahreskpngresse; monatliche Ausschreibungen unter den ange- 
schlossenen Anstalten; Reisestipendien für Professoren der lebenden 
Sprachen. Veröffentlichungen: Im katholischen Geiste zusammengestellte und 
mit Anmerkungen versehene Klassikersammlungen; „Comptes-Rendus de 
Vingt-six Congres pedagogiques" (1882 bis 1912), 1 Band, 1043 Seiten, 
Paris, J. de Gigord. 

SOCIETE GENERALE D'EDUCATION ET D'ENSEIGNEMENT 

(gegr. 1868). Paris (6e), 14 bis rue d'Assas. Vors.: Graf Keller. Sekr.: 
A. Lestra. Offizielles Organ: „Bulletin de la Societe generale d'education et 
d'enseignement" (monatlich). 

Ziele: Förderung der gesamten christlichen Jugenderziehung durch 
Studium aller den Unterricht betreffenden Fragen und durch Förderung von 
Schulgründungen, durch Veranstaltung von Kursen und durch Veröffent- 
lichungen. Mitglieder: Die Vereinigung besteht aus tätigen Mitgliedern (die 
sich auf zahlreiche Studien- und Arbeitsausschüsse verteilen), korrespon- 
dierenden Mitgliedern (die in den Provinzen und Bezirken neue Mit- 
glieder werben, die Mitgliedsbeiträge einziehen und dem Vorstande jene 
Nachrichten übermitteln, die für ihn von Interesse sind), Gründern (die 
einen einmaligen Beitrag von mindestens 500 Franken leisten) und beitragenden 
Mitgliedern (die, ohne an den Arbeiten der Gesellschaft teUzunehmen, einen 
Jahresbeitrag von wenigstens einem Franken leisten;; diese Beiträge werden 
durch Patronessen gesammelt, die sich ihrerseits verpflichten, jährlich 
wenigstens 20 Franken abzuführen). Mitgliedsbeitrag: Tätige und korrespon- 
dierende Mitglieder: Mindestens 15 Franken jährlich. Leitung: Vorstand in 
Paris, der alle Arbeiten zentralisiert und leitet. Tätigkeit: Die Arbeit der 
Gesellschaft ist auf vier Ausschüsse verteilt; sie betrauen im Bedarfsfalle 
für eine bestimmte Zeit ernannte Unterausschüsse mit besonderen Studien 
und Aufgaben. Die vier Hauptausschüsse sind: 1. „Comite du Contentieux", 
das aus ehemaligen richterlichen Beamten, Professoren der Rechtswissen- 
schaft und Rechtsanwälten besteht; ihm obliegt die Auskunftserteilung über 
Fragen des Privatschulwesens und dessen Verteidigung; 1922 erteilte es rund 
500 schriftliche Auskünfte, ganz abgesehen von den zahlreichen mündlichen 
Auskünften, die den vielen Besuchern gegeben werden. 2. „Comite de 



Organisationen für Erziehung und Unterricht 25 

renseignement primaire", das im Einverständnis mit den Diözesanbehörden 
die Privatschulen auf eine feste und praktische Grundlage zu stellen trachtet; 
gegenwärtig bemüht es sich besonders um die Entwicklung des gewerblichen, 
industriellen und kaufmännischen Unterrichts. 3. „Comite de l'enseignement 
secondaire et superieur", dessen Hauptaufgabe in der Bewahrung beziehungs- 
weise Wiedereinführung der christlichen Erziehung auf dem Gebiete des 
Mittel- und Hochschulunterrichtes besteht; seine jüngsten Anstrengungen 
galten der Stärkung der Bewegung für die Rückkehr zu den humanistischen 
Studien. 4. „Comite de l'enseignement secondaire et superieur des jeunes 
filles", das alle Fragen studiert, die sich auf die Mädchenbildung beziehen; 
es hat die Abfassung eines Handbuches für Soziologie veranlaßt, das einer- 
seits den Hochschulanforderungen entspricht, andererseits katholischen Stu- 
dierenden in die Hand gegeben werden kann. Die Vereinigung veranstaltet 
außerdem Vorträge über Fragen des Privatschulwesens und die religiöse 
Jugenderziehung. Sie tritt weiter für eine der Schülerzahl entsprechende Auf- 
teilung des staatlichen Schulbudgets auch auf die Privatschulen ein (Repar- 
tition proportionnelle scolaire); sie gewährt den Privatschulen materielle 
Unterstützung (1922 verteilte sie mehr als 70.000 Franken) und hat Stipendien 
besonders an den Lehrer- und Lehrerinnenanstalten zur Heranbildung katho- 
lischer Erzieher geschaffen. Im Mai jeden Jahres findet eine Generalver- 
sammlung statt, an der auch die Leiter der Diözesanstellen für Erziehung 
und Unterricht ganz Frankreichs teilnahmen, die anläßlich der Versamm- 
lung auch ihren jährlichen, zwei Tage dauernden Kongreß abhalten*). 

UNION DES ASSOCIATIONS CATHOLIQUES DE CHEFS DE 
FAMILLE (gegr. 1911). Paris (6e), 14 bis rue d'Assas. Vors.: 
J. Guiraud. Offizielles Organ: „Ecole et Familie" (monatlich). 

Ziele: Verteidigung der christlichen Schule; Kampf zugunsten einer der 
Schülerzahl entsprechenden Aufteilung des staatlichen Schulbudgets auch auf 
die Privatschulen („Repartition proportionnelle scolaire"); Kampf gegen die 
Koedukation usw. Angeschlossene Vereine: 800, zusammengeschlossen in 
18 Diözesanverbänden. Tätigkeit: Vorträge, Studientagungen, Generalver- 
sammlungen, Veröffentlichungen. Aus der Geschichte: Zuerst hatten sich die 
Vereine die Aufgabe gestellt, die öffentlichen Schulen zu überwachen, dann 
die, die Privatschulen zu unterstützen. Heute" ist die Tätigkeit der einzelnen 
Vereine und Diözesanverbände je nach den Bedürfnissen der einzelnen 
Diözesen verschieden. Gemeinsam aber ist allen die Werbetätigkeit für die 
Freiheit des Unterrichtes. Einzelne, besonders rührige Verbände veranstalten 
sehr wirksame Vortragsfolgen, Studientagungen für die Mitglieder, errichten 
Auskunftssekretariate für die Propagandisten usw. 

Großbritannien 

CATHOLIC EDUCATION COUNCIL (gegr. 1847). London, 2 Kings 
Bench Walk, Temple. Vors.: Sir J. Gilbert. Sekr.: Sir Francis Anderton. 

') Die „Societe generale d'dducation et d'enseignement* steht in enger Verbindung mit dem 
COMITE CATHOLIQUE DE DEFENSE RELIGIEUSE (gegr. 1877). Gleiche Anschrift. Vors.: Graf 
Keller. Sekr.: Ch. Baussan. Offizielles Organ: „Correspondance hebdomadaire". Ziele: Schutz der 
Interessen der katholischen Sache in Frankreich; Aufklärung der Organisationen, Einiichtungen und 
einzelnen Katholiken über die Gesetze, Verordnungen und lichterlichen Entscheidungen, die sie als 
Katholiken besonders betreffen. Tätigkeit: Das Komitee tritt alle Monate und, wenn es die Umstände 
erfordern, auch öfter zusammen; die auf der Tagesordnung der Versammlungen stehenden Angelegenheiten 
werden einem Berichterstatter zur Behandlung anvertraut. Das Komitee bedient sich zur Erreichung seiner 
Ziele aller gesetzlich erlaubten Mittel Presse, Propaganda, Eingaben, Flugschriften, Vorträge usw. 



26 Organisationen zur Förderung der katholischen Kultur im allgemeinen 

Ziele: Verteidigung der Interessen der von der Regierung abhängigen 
katholischen Schulen beim Unterrichtsministerium; materielle Unterstützung 
derjenigen katholischen Schulen, die keine Staatsbeihilfe beziehen; soweit als 
möglich Sicherung einer genügenden Anzahl gut ausgebildeter Lehrer und 
Sorge für ihre religiöse Unterweisung. Mitglieder: 98, die von den Bischöfen, 
den Diözesanvereinigungen und den katholischen Unterrichtsanstalten ernannt 
werden. Einnahmen: Freiwillige Spenden und Kirchensammlungen 
(4942 Pfund im Jahre 1922). 

Italien 

FEDERAZIONE NAZIONALE DEGLI ISTITUTI SCOLASTICI 
PRIVATI (gegr. 1918). Rom (11), via della Scrofa 70. Vors.: L. Montresor. 
Sekr.: G. Fomari. Offizielles Organ: „BoUettino della Federazione Nazionale 
degli Istituti Scolastici Privati" (monatlich). 

Ziele: Schutz der Privatschule und Verteidigung ihrer Interessen; Ent- 
wicklung und Stärkung aller Einrichtungen, welche den Unterricht fördern; 
gegenseitige Unterstützung der katholischen Lehrer. Mitglieder: 1300 In- 
stitute, die entweder direkt angeschlossen- sind oder doch ihre Zustimmung 
erklärten. In einzelnen Provinzen sind diese Institute zu Provinzialverbänden 
zusammengeschlossen. Mitgliedsbeitrag: 10 bis 50 Lire jährlich. Leitung: 
Von der Generalversammlung gewählter Vorstand, der aus dem Präsidium 
und zehn Beiräten besteht, welch letztere unter möglichst gleichmäßiger 
Berücksichtigung der verschiedenen zusammengeschlossenen Schularten ge- 
wählt werden. Tätigkeit: Amt für Beratung und Beistand gegenüber den 
Schulbehörden und dem Unterrichtsministerium; Stellenvermittlungsamt für 
Privatschulen. 

Niederlande 

ROOMSCH-KATHOLIEK CENTRAAL BLT5EAU VOOR ONDERWIJS 
EN OPVOEDING: KATHOLISCHES ZENTRALAMT FÜR UNTERRICHT 
UND ERZIEHUNG (gegr. 1920). 's Gravenhage, Bezuidenhout 275. Vors.: 
Baron van Wijnbergen. Sekt.: J. G. Jansen. Direktor: Hochw. Th. Verhoeven. 
Offizielle Organe: „Het Roomsch-Katholiek Centraal Bureau" (erscheint in 
zwangloser Folge); „Vraag en Antwoord" (Monatsschrift). 

Ziele: Das Zentralamt für das gesamte katholische Unterrichts- und 
Erziehungswesen wurde vom holländischen Episkopat gegründet, um die 
Erziehung und den Unterricht der katholischen Jugend in Holland und dessen 
Kolonien nach katholischen Grundsätzen zu fördern; und zwar durch Aus- 
kunftserteilung und jedwede andere Unterstützung aller jener Einrichtungen 
und Anstalten, die dieses Ziel verfolgen. Leitung: Das Zentralamt ist direkt 
dem holländischen Episkopat unterstellt, der seine Vollmachten einem 
Verwaltungs- und Überwachungsausschuß übertrug. Einnahmen: Der 
Schülerzahl entsprechender Beitrag aller katholischen Erziehungs- und Unter- 
richtsanstalten. Tätigkeit: Veröffentlichung eines Jahrbuches und von Zeit- 
schriften; Informationsdienst über alle Fragen, die Erziehung und Unterricht 
betreffen; statistisches Amt; Prüfung des staatlichen Jahresvoranschlages 
hinsichtlich der für Erziehung und Unterricht eingestellten Beträge; Studium 
und Kritik der Gesetzgebung in diesen Belangen; Vorstellungen bei den 
Behörden, um einen entsprechenden Einfluß auf die Gesetzgebung auszuüben. 



Organisationen für Erziehung und Unterricht 27 

Das Zentralamt dient auch als Vermittler im Falle von Meinungsverschieden- 
heiten zwischen den Anstalten und den Behörden. Lehrmittelmuseura und 
Bücherei. 

Österreich 

ERZIEHUNGS- UND SCHULORGANISATION DER KATHOLIKEN 
ÖSTERREICHS (gegr. Dezember 1922). Wien, I., Stephansplatz 6. Vors.: 
Graf A. J. Resseguier de Miremont. Sekr.: L. Rotter. Offizielles Organ: „Die 
Schulwadit" (vierteljährlich). 

Ziele: Förderung und Schutz der christlichen Erziehung nach den 
Grundsätzen der katholischen Kirche, den Ergebnissen der Erziehungswissen- 
schaft und den Bedürfnissen der Zeit, insbesondere die Lehrer, Eltern und 
Geistlichen zu einer festen Einheit zusammenzuschließen und zu gemeinsamer 
Arbeit für die Erziehung der Jugend zu begeistern, das Recht der katholischen 
Jugend, der gläubigen Eltern und Lehrer, sowie der katholischen Kirche auf 
Erziehung und Unterricht zu wahren, die Erziehungs- und Unterrichtsarbeit 
in Schule und Leben zu fördern, den katholischen Kindern die öffentliche 
katholische Sdiule zu erringen und sicherzustellen. Mitglieder: Etwa 120.000, 
zusammengeschlossen in Pfarrgemeinden und Landes- oder Diözesan- 
organisationen. Leitung: Zentralleitung, bestehend aus dem Vorstand, 
höchstens zwanzig Beiräten und Vertretern der katholischen Organisationen. 
Tätigkeit: Versammlungen, Vorträge, Kurse; Herausgabe, Unterstützung und 
Verbreitung von periodischen und nichtperiodischen Druckwerken, Gründung 
und Erhaltung von Bibliotheken; Errichtung von Rechtsschutzstellen; Ein- 
flußnahme auf Gesetzgebung und Verwaltung mit allen erlaubten Mitteln; 
Forderung der christlichen Erziehungswissenschaft; Errichtung und Er- 
haltung von Schulen, Veranstaltungen zur lieranbildung und Fortbildung 
katholischer Lehrer weltlichen und geistlichen Standes; Schaffung von Er- 
ziehungs- und Schulkorporationen und solchen Zwecken dienenden Kura- 
torien; Einflußnahme auf die Anstellung tüchtiger, gläubiger Lehrpersonen; 
Betrieb wirtschaftlicher Unternehmungen, eines Papier- und Buchhandels, 
einer Druckerei, Spar- und Darlehenskasse auf Grund eigener Satzungen. 
Aus der Geschichte: Die Gründung erfolgte durch Zusammenschluß des 
„Katholischen Schulvereines für Österreich" und der „Christlichen Er- 
ziehungsgemeinschaft" in der Generalversammlung vom 10. Dezember 1922. 
Der „Katholische Schulverein für Österreich" wurde gegründet 1886. Die 
„Christliche Erziehungsgemeinschaft" entstand nach dem Umsturz in Öster- 
reich (1918) zur Abwehr der religionsfeindlichen Schulreform. 

Schweiz 

SCHWEIZERISCHER KATHOLISCHER ERZIEHUNGSVEREIN (gegr. 
1875). Anschriften richten an den Vorsitzenden: Msgre. J. A. Döbeli, 
Villmergen, Aargau. 

Ziele: Hebung und Förderung der Erziehung und Bildung der Jugend 
im Sinne und Geiste der katholischen Kirche. Mitglieder: Ungefähr 2500 in 
acht kantonalen Gruppen. Mitgliedsbeitrag: 1 Frank pro Mitglied und Jahr. 
Leitung: Zentralvorstand von 25 Mitgliedern, der einen engeren Vorstand 
von fünf Mitgliedern ernennt. Tätigkeit: Generalversammlung; Verbreitung 
pädagogischer Bücher und Unterstützung der Zeitschrift „Schweizer Schule"; 
Subventionierung des „Freien katholischen Lehrerseminars" in Zug sowie 



28 Organisationen zur Förderung der katholischen Kultur im allgemeinen 

materielle Beiträge für die Exerzitien von katholischen Lehrern und 
Lehrerinnen. Angeschlossen an den „Schweiz, kath. Volksverein'* (S. 39). . 

Ungarn 

KATHOLIKUS ISKOLAEGYSÜLET: KATHOLISCHER SCHUL- 
VEREIN (gegr. 1896). Budapest, VIIL, Szentkirälyi-utca 28. Vors.: J. Hanauer. 
Direktor: K, Öveges. Sekr.: K. Kocsän. 

Ziele: Finanzielle Unterstützung der bereits bestehenden katholischen 
Schulen und Förderung der Erbauung neuer solcher, unter Einhaltung der 
gesetzlichen Vorschriften. Der Verein hat durch die Kriegsfolgen schv^er 
gelitten und ist gegenwärtig im Wiederaufbau begriffen. 

Vereinigte Staaten 

CATHOLIC EDUCATIONAL ASSOCIATION (gegr. 1904). Columbus, 
Ohio, 1651 East Main Street. Vors.: Msgre. Thos. J. Shahan. Sekr.: 
Msgre. F. W. Howard. 

Ziele: Schutz und Förderung der allgemeinen katholischen Erziehungs- 
interessen in den Vereinigten Staaten. Leitung: Hauptvorstand; allgemeiner 
geschäftsführender Ausschuß, der aus sechzehn Mitgliedern besteht. Tätig- 
keit: Sektionen für Mittelsdiulen, Pfarrschulen, Seminarien usw.; Jahres- 
versammlung; Veröffentlidiung der Berichte über die Jahresversammlungen. 



ZWEITER TEIL 



Organisationen für die soziale 
Bewegung im allgemeinen 



KAPITEL V. 

Leitende Zentralstellen, Allgemeine 
Katholikenorganisationen 

Ägypten 

UNION CATHOLIQUE D'EGYPTE (gegr. 1922). Zentralausschuß in 
Kairo (48, place de l'Öpera). Vors.: Sesostris bey Sidarouss. Sekr.: 
E. Geahchan. Zentralaussdiuß in Alexandrien (Boite Postale No. 1482). 
Vors.: Ragheb Ghali Bey. Sekr.: Ch. Schemeil. 

Ziele: Einheitliche Zusammenfassung und Stärkung der caritativen, 
frommen und eucharistischenl Werke; Entwicklung der Patronagen, Jugend- 
zirkel, der Arbeiter- und Fachorganisationen; Gründung von Vereinen der 
FamiUenväter; Studium der Reform der Gesetzgebung über den Personalstand 
der Christen, besonders vom Kompetenzstandpunkt aus; Verteidigung der 
religiösen und moralischen Interessen; Ausdehnung des Religions- und 
Moralunterrichtes und. in gewissen Kreisen des Unterrichtes im allgemeinen. 
Leitung: Zwei Regionalausschüsse, in denen alle Riten und alle katiiolisclien 
Organisationen und Einrichtungen vertreten sind, wurden in Kairo und in 
Alexandrien geschaffen, tun alle Kräfte, die die vorhin genannten Ziele an- 
streben, zusammenzufassen imd zu unterstützen. Der Zentralausschuß von 
Kairo arbeitet in dieser Stadt und in Oberägypten, jener von Alexandrien 
in Unterägypten. Jeder Ausschuß ernannte aus seiner Mitte heraus einen 
geschäftsführenden Ausschuß, Generalausschuß genannt; dieser leitet und 
beaufsichtigt verschiedene Sonderausschüsse (eucharistischer, für Presse und 
Werbearbeit, für gute Schauspiele, für Sozialwerke und Unterricht usw.). 
Die Union steht unter dem hohen Schutz, des Apostolischen Delegaten 
Ägyptens (gegenwärtig Msgre. A. Cassulo, dem auch die Schaffung der Union 
zu danken ist) und unter der Leitung der Bischöfe aller Riten. Tätigkeit: 
Die Union befindet sich gegenwärtig im Zustande der Organisierung. Sie 
hat bereits zahlreiche Vorträge^ sowie zwei große Katholikentagungen (in 
Kairo und Alexandrien) veranstaltet, wo man zum erstenmal die Katiioliken 
aller Riten und aller Nationen unter dem Vorsitze des Apostolischen 
Delegaten, aller Bischöfe und zahlreicher Mitglieder des Klerus, die sämt- 
liche Pfarreien und sämtliche religiöse Genossenschaften vertraten, gemein- 
sami vereinigt sah. 

Argentinien 

UNION POPULÄR CATÖLICA ARGENTINA (gegr. 1919). Buenos 
Aires, Avenida de Mayo 1396. Vors.: H. Beccar Varela, Sekr.: 
E. Udaondo. Geistlicher Beirat: Msgre. M. de Andrea. Generaldirektor des 
Sekretariates: Msgre. S. M. Ussher. Offizielle Organe : „Boletin mensual de 
la Union Populär Catölica Argentma"; „Alerta" (Monatsblatt); „Archivo 
Social" (zweimal monatlich erscheinende Hefte); „El Pueblo" (Tageszeitung). 



32 Organisaf ionen für die soziale Bewegung im allgemeinen 

Ziele: Einheitliche und organische Zusammenfassung aller katholischen 
Kräfte; Förderung des sozialen Friedens durch Verbreitung der Grundsätze 
der christlichen Gesellschaftslehre, durch kräftige Entwicklung aller sozialen 
und caritativen Einrichtungen, durch Anregung und Schaffung aller jener 
Einrichtungen, welche die wirtschaftliche Lage der breiten Massen zu heben 
geeignet smd, durch Förderung einer vernünftigen sozialen Gesetzgebung, 
welche dem Zustand und den Bedürfnissen der heutigen Gesellschaft ange- 
paßt ist. Mitglieder: Mehr als 10.000 in 110 Pfarrgruppea. Mitgliedsbeitrag: 
Tätige Mitglieder zahlen vier Pesos jährlich, beitragende irgend eine Summe. 
Leitung: Landesvorstand; Landesausschuß; Landessekretariat, das als tech- 
nisches und ausführendes Organ dient. Tätigkeit: Volksversammlungen in den 
Straßen, Plätzen und öffentlichen Versammlungslokalen; Veröffentlichung 
einer Tageszeitung, von Zeitschriften und Mitteilungen, einer an 238 Blätter 
des Landes versandten Korrespondenz, von Flugschriften und Flugblättern,' 
von denen 1,200.000 Stück jährlich verteilt werden; Bibliothek; Archiv und 
Registratur; Auskunftserteilung in sozialen Angelegenheiten; kostenlose 
Rechtsberatung; Gründung von Genossenschaften, Landwirtschaftskassen usw.; 
Erbauung von Arbeitervierteln (eines in Buenos Aires und zwei in der 
Umgebung der Stadt); Erbauung von Beamtenwohnungen. Aus der Ge- 
schichte: Die „Union Populär Catolica Argentina" wurde 1919 durch den 
Episkopat Argentiniens gegründet. Zur Beschaffung der nötigen Mittel wurde 
im September 1919 die „Große Nationalkollekte" nach nordamerikanischem 
Muster veranstaltet, die 14,000.000 Pesos ergab. Trotz der großen Schwierig- 
keiten und der heftigen Angriffe gegen die „Union Populär Catolica 
Argentina" wußte diese ihre Tätigkeit in recht wirksamer Weise zu ent- 
v/ickeln. 

Angeschlossene Landesorganisationen: LIGA ARGENTINA ECONO- 
MICA SOCIAL (gleiche Anschrift), die bezweckt: Förderung, einheitliche 
Zusammenfassung und Leitung der gesamten sozialen und wirtschaftlichen 
Tätigkeit der Katholiken Argentiniens, in Übereinstimmung mit der katho- 
lischen; Lehre, durch Organisation der mündlichen und schriftlichen Werbe- 
tätigkeit, durch Veranstaltung von Unterrichtskursen, Versammlungen und 
Tagungen der angeschlossenen Einrichtungen. LIGA ARGENTINA DE 
DAMAS CATÖLICAS (S. 60). LIGA ARGENTINA DE LA JUVENTUD 
CATOLICA (S. 84)0- 

Chile 

UNION SOCIAL CATOLICA DE CHILE (gegr. 1921). Santiago 
de Chile, Bandera 657, Casilla 2307. Vors.: L. Undurraga. Sekr.: 



>) Es verdient weiter Erwähnung die COMISION DE CONFEREN'CIAS POPULÄRES, deren Sitz 
sicli beim .Secretariado Nacional de la UNION POPULÄR CATÖMCA AROENTINIA" befindet. liir Ziel ist die 
Ausleeung und Verteidigunt; der katholischen Lehre durch öffentliche Volksvorträge, in denen gezeigt wird, daß 
diese die sichersten Grundsätze der Nächstenliebe, Gerechtigkeit und BrQderlichkeit bietet; die Vorträge sollen 
im Volksbewußtsein den Gemeinschaftsge ist heranbilden, um so eine wirksame Verteidigung der beiechtlgten 
Ansprüche und Interessen des Arbeitet Standes zu ermöglichen und der Verwirklichung der christlichen Kultur 
näherzukommen. Diese Vorträge werden im Freien oder in gießen öffentlichen Sälen gehalten, wobei 
meistens drei Redner und ein Priester sprechen. Im Jahre 1922 wurden in Buenos Aires allein gegen 200 
solcher Vorträge gehalten. Für Vorträge von besonderer Bedeutung bedient man sich der Radiotelephonie, 
wofür starke Transmissionsapparate zur Veifügung stehen. Für die Ausbildung der Redner hat die Kom- 
mission den »Cficulo Superior de Estudios S. Pablo" gegründet und eine Bibliothek mit etwa 12 000 Bänden 
apolo(.>etischen und sozialen Inhaltes geschaffen. Die Kommission, gegründet am 19. März 1916 durch 
Msgre. Napal, wurde im Mai 1921 durch den argentinischen Episkopat auf das ganze Land ausgedehnt, 
wobei genaue Richtlinien für ihre Tätigkeit aufgestellt wurden. 



Leitende Zentralstellen, allgemeine Katholikenorganisaiionen 33 

Hochw. S. Diaz Ossa. Direktor: Msgre. R. Edwards. Offizielle Organe: 
„La Acciön" (zweimal monatlich); „La Democracia Cristiana" (wöchentliche 
Mitteilungen). 

Ziele: Allgemeine Organisation aller Katholiken, imi an der Wieder- 
herstellung der christlichen Gesellschaftsordnung zu arbeiten. Mitglieder: 
Rund 10.000. Mitgliedsbeitrag: Mindestens zwei Pesos jährlich. Tätigkeit: 
Veröffentlichung von Zeitschriften, Broschüren, Flugschriften und Blättern, 
Zeitungen; Vorträge, Studienzirkel, soziale und religiöse Kurse und Wochen; 
Kongresse; Schaffung von Pfarrorganisationen, Gewerkschaften, Genossen- 
schaften, Versicherungseinrichtungen auf Gegenseitigkeit. Jedes durch die 
„Union Social Catolica del Chile" geschaffene Werk behält seine Unabhängig- 
keit bei, wird insbesondere von eigenen Direktoren geleitet. Die Organisation 
umfaßt vier große Gruppen: 1. Union Social de los Catolicos. 2. Liga 
Catolica Femenina. 3. Asociaciön de la Juventud Catolica Femenina (S. 100). 
4. Asociaciön de la Juventud Catolica. 

Dänemark 

KATHOLSK KLUB (gegr. 1919). Kopenhagen B, Vestervoldgade 115. 
Vors.: N, N. Holten. Sekr.: S. P. Fornjotur. 

Ziele: Zusammenschluß der führenden Katholiken Dänemarks, um die 
Entwicklung des Katholizismus im Lande zu fördern. Mitglieder: 31. Der 
„Katholsk Klub" nimmt nur solche Mitglieder auf, die infolge ihrer hervor- 
ragenden geistigen Bildung und ihrer sozialen Stellung geeignet sind, wirk- 
sam zur Erreichung des Vereinszieles beizutragen. Zur Aufnahme eines neuen 
Mitgliedes ist einhellige Zustimmung der Vereinsmitglieder erforderlich. 
Mitgliedsbeitrag : 24 Kronen jährlich ; ein Dutzend Mitglieder zahlt 200 Kronen 
und mehr, um die Auslagen für die verschiedenen Bureaus bestreiten zu 
können. Leitung: Vorstand, der sich aus sich selbst ergänzt. Tätigkeit: Der 
Verein hat folgende Bureaus geschaffen: ein katholisches Preßbureau 
(„Katholsk Klubs Pressebureau"); ein katholisches Bureau für Pilgerfahrten; 
ein katholisches Stellenvermittlungsbureau, Gegenwärtig arbeitet der Verein 
an der Schaffung eines eigenen Verlagshauses mit angegliederter Druckerei, 
um die Verbreitung katholischer Bücher und Schriften zu fördern. Er arbeitet 
auch mit den anderen katholischen Einrichtungen und Organisationen der 
übrigen skandinavischen Länder (Island, Norwegen, Schweden und später 
auch Finnland) zusammen. 

Frankreich 

UNION DES OEUVRES OUVRIERES CATHOLIQUES (gegr. 1871). 
Paris (7e), 82 rue de l'Universite. Vors.: IVlsgre. de Poterat. Stellv. Vors.: 
Abbe Anizan. Sekr.: Abbe Josse. Offizielles Organ: „L'Union" (Monats- 
schrift). 

Ziele: Zusammenschluß, Unterstützung und Förderung aller sich offen 
als katholisch bekennenden Organisationen und Einrichtungen, besonders der 
Volksorganisationen und der Patronagen, Der Verband läß^. den angeschlos- 
senen Organisationen und Einrichtungen ihre volle Selbständigkeit; er beab- 
sichtigt nur, ihnen mit Rat und Tat zur Seite zu stehen. Mitglieder: Alle 
Leiter von katholischen Organisationen und Einrichtungen, seien sie Priester 
oder Laien, sind eingeladen, dem Verbände beizutreten. Mitgliedsbeitrag: 

MONTI, Internat. Handbuch der kath. Organisationen. 4 



34 Organisationen für die soziale Bewegung im allgemeinen 

5 bis 20 Franken jährlich; Einrichtungen und Organisationen zahlen keinen 
Beitrag. Leitung: Zentralausschuß, der sich aus si(± selbst ergänzt. Tätigkeit: 
Gemeinsame religiöse Veranstaltungen; Errichtung von Sonderausschüssen^ 
die am Sitze des Verbandes ihre Tätigkeit ausüben (für das Theater, Ver- 
sicherungswesen, Studienzirkel, Rechtsfragen, Ferienkolonien, caritative Werke, 
Soldatenfürsorge, wirtschaftliche und soziale Einrichtungen usw.); ver- 
schiedene Veröffentlichungen; jährliche Kongresse, die eines der wesent- 
lichsten Mittel zur Förderung der Ziele des Verbandes sind; sie fanden seit 
1871 fast regelmäßig jedes Jahr statt. Der Zentralausschuß tritt jeden Monat 
zusammen und hält außerdem im März eine Generalversammlung. Dreimal 
jährlich (März, Juni und Dezember) finden am Sitze des Verbandes Beratun- 
gen der angeschlossenen Organisationen und Einrichtungen statt, bei denen 
allgemeine Richtlinien für die Arbeit auf religiösem und sozialem Gebiete 
festgelegt werden. 

Großbritannien 

CATHOLIC CONFEDERATION OF ENGLAND AND WALES. 

London, W. C. 2, 5 Chancery Lane. Präsident: Kardinal Bourne. Vors.: 
E. Eyre. Sekr.: W. P. Mara. 

Ziele: Als Bindeglied zwischen den angeschlossenen Organisationen 
dienen, zum Beispiel, wenn es sich darum handelt, diese Organisationen' zu- 
sammenzufassen, um die nötigen Vorbereitungen und Veranstaltungen für die 
Landeskatholikentage zu treffen; Auskunftserteilung an die Organisationen; 
Veranlassung eines Gedankenaustausches zwischen diesen; Mitwirkung bei 
der Vereinheitlichung und Kräftigung der katholischen Aktion; Unterstützung 
der Entwicklung der Ortsverbände. Mitgliedsbeitrag: Diözesanverband, 
Oftsverband oder Sonderausschuß 10 Schilling jährlich pro Vertreter; jede 
Pfarrei der im Bunde vertretenen Diözesen zahlt 10 Schüling jährlich. Leitung: 
Präsident ist der Erzbischof von Westminster; die Erzbischöfe und Bischöfe 
von England und Wales sind Vizepräsidenten; geschäftsführender Aus- 
schuß, bestehend aus dem Vorstand und zwanzig weiteren, von der 
Jahrestagung gewählten Mitgliedern. 

CATHOLIC UNION OF GREAT BRITAIN (gegr. 1871). .London, 
W. C. 2, 15 Old Square, Lincolns Inn. Vors.: Viscount FitzAlan of Derwent, 
Sekr.: J. S. Franey. 

Ziele: Verteidigung der Rechte des HeÜigen Stuhles und der katho- 
lischen Interessen im allgemeinen mit allen gesetzlich erlaubten Mitteln. 
Mitglieder: 430. Mitgliedsbeitrag: Mindestens 1 Pfund jährlich. Leitung: 
Vorstand von 24 Mitgliedern; ein Drittel davon scheidet jährlich aus; der 
Vorstand wird durch Wahl oder Ernennung ergänzt. Tätigkeit: Öffentliche 
Versammlungen; Verbands- und Vorstandsversammlungen; Eingaben und 
mündliche Vorstellungen bei den Behörden; Auskunftserteilimg in Ange- 
legenheiten, welche die Katholiken interessieren; Zusammenarbeit mit anderen 
katholischen Einrichtungen und Organisationen, immer unter der Voraus- 
setzung, daß der Bischof der betreffenden Diözese dazu seine Zustimmung 
erteilt. 

Indien 

ALL INDIA CATHOLIC CONFERENCE (gegr. 1922). Bombay, 
Messrs. L. M. Furtado & Co., Kalbadevi Road. Vors.: F. A. C. Rebello. 



Leitende Zentralstellen, allgemeine Katholikenorganisationen 35 

Sekr.: J. Selwyn. Offizielles Organ: „All India Catholic Bulletin" (monatlich; 
noch nicht erschienen). 

Ziele: Förderung des Gemeinschaftsgeistes, der Freundschaft und des 
Solidaritätsgefühles unter den Katholiken Indiens, Birmas und Ceylons; 
Schaffung einer festgefügten Organisation, durch welche die indischen 
Katholiken ihre Meinung über alle ihr geistiges und materielles Wohl be- 
rührenden Fragen zum Ausdruck bringen können; Förderung ihrer 
moralischen, sozialen, wirtschaftlichen und staatsbürgerlichen Interessen; 
Unterstützung der Missionstätigkeit und Beihilfe bei der Propaganda 
unseres heiligen Glaubens; Sammlung von Geldern zur Bestreitung der mit 
der Verfolgung dieser Ziele verbundenen Ausgaben. Mitglieder: Mitglieder 
sind die Diözesanbischöfe beziehungsweise ihre Vertreter, die Vertreter der 
Gläubigen, die vom Diözesanausschuß entsendet werden, die Vertreter des 
Welt- und Ordensklerus> der katholischen Unterrichtsanstalten, der 
Seminarien, Schulen, Genossenschaften, von Handel und Gewerbe, der Presse 
und so weiter. Mitgliedsbeitrag: 10 Rupien pro Mitglied. Leitung: Zwölf - 
gliedriger Hauptvorstand; Diözesanausschüsse von mindestens fünf Mit- 
gliedern. Tätigkeit: Organisation von Ausschüssen in jeder Diözese; Unter- 
stützung der sozialen und wirtschaftlichen Organisationen; Besprechung 
gemeinsamer Pläne und allgemeiner Fragen auf der Jahreskohferenz; Grün- 
dung von Zentralorganisationen für ganz Indien zur Lösung wirtschaftlicher 
und sozialer Probleme. 

Italien 

GIUNTA CENTRALE DELL'AZIONE CATTOLICA ITALIANA 

(gegr. 1922). Rom (18), via d'Ara Coeli 2. Vors.: L. Colombo. Geistlicher 
Beirat: Msgre. F. Pizzardo. Sekr.: Msgre. F. Roveda. Offizielles Organ: 
„BoUettino Ufficiale dell'Azione Cattolica Italiana" (monatlich). 

Ziele: Zusammenfassung der organisierten kathohschen Kräfte zwecks 
kräftiger Betonung, Verbreitung und Verwirklichung der katholischen 
Grundsätze im Leben des Einzelnen, der Familie, der Gesellschaft. Mitglieder: 
Einschließlich des Vorsitzenden fünf vom Heiligen Vater ernannte Mitglieder; 
die Vorsitzenden der drei Landesorganisatjonen für Männer (siehe unten); 
die Vorsitzende und die drei stellvertretenden Vorsitzenden der katholischen 
Frauenorganisation „Unione Femminile Cattolica Italiana". Finanzierung: 
Die „Giunta Centrale" gibt jedes Jahr eine einheitliche Mitgliedskarte für 
alle Mitglieder der angeschlossenen Organisationen heraus; ein Teil der von 
jedem Mitglied an seine Organisation bezahlten Jahresbeträge ist an die 
„Giunta Centrale" abzuführen. Haupttätigkeit: Die „Giunta Centrale" leitet 
und faßt die ganze katholische Aktion in Italien einheitlich zusammen, prüft 
die allgemeinen Fragen, studiert deren Lösung und gibt den einzelnen Or- 
ganisationen die nötigen Richtlinien an, damit sie für deren Durchführung 
sorgen; sie wacht über die Tätigkeit aller Organisationen und Einrichtungen, 
welche im Rahmen der katholischen Aktion wirken und sorgt für deren 
einheitliche Zusammenfassung, um die gemeinsamen Ziele besser erreichen 
zu können; sie vertritt die Gesamtheit der organisierten Katholiken Italiens. 
Die der Tätigkeit der „Giunta Centrale" entsprechende Wirksamkeit wird 
ausgeübt: a) In den Diözesen von den „Giunte Diocesane", die ähnlich der 
„Giunta Centrale" aufgebaut sind; b) in den Pfarreien von den „Consigli 
Parrocchiali" (Pfarrausschüssen), denen die Vorsitzenden der in der betreffen- 
den Pfarrei bestehenden Männer- und Frauenvereine angehören. Der Diözesan- 

4* 



36 Organisationen für die soziale Bewegung im allgemeinen 

ausschuß („Giunta Diocesana") übt seine Tätigkeit in vollständiger Unter- 
ordnung unter den Bischof aus, dem die Ernennung des Vorsitzenden und 
des Geistlichen Beirates zusteht. Angeschlossene Organisationen: Diese sind 
in zwei große Gruppen gegliedert: Männer- und Frauenorganisationen. Zu 
den ersteren gehören: die „Federazione Italiana Uomini Cattolici" (siehe 
unten); die „Societä della Gioventü Cattolica Italiana" (S. 92); die 
„Federazione Universitaria Cattolica Italiana" (S. 112). Die zweite Gruppe 
umfaßt die „Unione Femminile Cattolica Italiana" (S. 67) mii) ihren drei 
Abteilungen: „Unione fra le Donne Cattoliche d'Italia" (S. 68); „Gioventü 
Femminile Cattolica Italiana" (S. 69); „Universitarie Cattoliche Italiane" 
(S. 69). 

FEDERAZIONE ITALIANA UOMINI CATTOLICI (gegr. 1922). 
Rom (18), via d'Ara Coeli 2. Vors.: A. Ciriaci. Geistlicher Beirat: 
Msgre. D. Tardini. Offizielles Organ: „BoUettino della Federazione Italiana 
Uomini Cattolici" (zweimal monatlich; für die Vereinsleiter); „Noi Uomini" 
(monatliches Propagandablatt für alle Mitglieder). 

Ziele: Religiöse, moralische und soziale Hebung der Mitglieder, unter 
besonderer Berücksichtigung der Verhältnisse der einzelnen und der Familien- 
pflichten; Verteidigung , der religiösen Freiheit auf allen Gebieten; Mitarbeit 
an den Werken zur Förderung des christlichen Lebens. Mitglieder: Rund 
12.000, die in Pfarrgruppen zusammengeschlossen sind, welche ihrerseits 
die Diözesanverbände bilden. Mitgliedsbeitrag: 2 Lire jährlich; davon werden 
0*50 Lire an den Diözesanverband, 0*30 Lire an die „Giunta Centrale 
deir Azione Cattolica" (siehe oben) und 1 '20 Lire an die Zentrale der 
„Federazione Italiana Uomini Cattolici" abgeführt. Leitung: Hauptausschuß, 
bestehend aus dem engeren Vorstand und den Regionalvertretern, die von 
den Diözesanverbänden ernannt werden. Der Präsident wird vom Heiligen 
Vater ernannt. Tätigkeit: Religiöse Veranstaltungen und Kundgebungen; 
regelmäßige Versammlungen zur kulturellen Fortbildung; Mitarbeit an den 
Pfarrwerken; Teilnahme an allen Veranstaltungen allgemeiner Art (für den 
Religionsunterricht, für die Bewahrung und Hebung der Sittlichkeit, zu- 
gunsten der Missionen usw.); Diözesan-, Regional- und Landeskongresse. 

Kanada 

ACTION SOCIALE CATHOLIQUE (gegr. 1907). Quebec, 105 rue 
Sainte-Anne. Direktor: Msgre. Roy. Stellvertretender Direktor: Msgre. 
Gagnon. Offizielles Organ: „L'Action Catholique" (1907 von der „Action 
Sociale Catholique" gegründete Tageszeitung, mit einer eigenen Wochen- 
ausgabe). 

Ziele: Einheitliche Zusammenarbeit aller zur Mitarbeit bereiten Kräfte, 
um an der Verwirklichung des sozialen Fortschrittes im katholischen Sinne 
zu arbeiten. Mitglieder: 340 körperschaftliche (Pfarreien. Vereine, Bruder- 
schaften, Versicherungsanstalten auf Gegenseitigkeit usw.) und 353 Einzel- 
mitglieder (14 Gründer, 35 Wohltäter, 122 ordentliche, 142 teilnehmende/ 
40 beistimmende Mitglieder). Mitgliedsbeitrag: 2, 5, 10, 25 und 100 Dollar 
jährlich, je nach der Mitgliedsklasse. Leitung: Ständiger Zentralausschuß, 
dessen Mitglieder (Priester und Laien) vom Erzbischof von Quebec ernannt 
werden; Diözesanausschüsse, deren Mitglieder von den Bischöfen in jenen 
Diözesen ernannt werden, wo die „Action Sociale Catholique" Fuß 
gefaßt hat. Ein ständiger Studienausschuß beschäftigt sich mit den Fragen, 



Leitende Zentralstellen, allgemeine Katholikenorganisationen 37 

die zur Behandlung stehen; ein Preßausschuß bereitet die Veröffentlichungen 
der „Action Sociale Catholique" vor und überwacht dieselben. Tätigkeit: 
Veröffentlichung des Tagblattes ,,L' Action Catholique", eines Jahrbuches, 
einer Monatssdirift „L'Apotre", von 15 Pfarrblättem und eines Arbeiter- 
wochenblattes „Le Travailleur"; große Werkstätte für die Herstellung von 
Klischees, Buchbinderei usw. Diözesan- und Pfarrtagungen der katholischen 
Organisationen' und Einrichtungen; Unterstützung der Missionen; Unter- 
stützung des Landesverbandes für Kolonisation; Verbreitung der katho- 
lischen Presse usw. 

Luxemburg 

LUXEMBURGER KATHOLISCHE UNION (MÄNNLICHE SEKTION) 
— UNION CATHOLIQUE LUXEMBOURGEOISE (SECTION MASCULINE) 

(gegr. 1923). Luxemburg-Bahnhof, Siegfriedstraße 6. Vors. und Sekr.: Noch 
nicht gewählt. 

Ziele: Die Union stellt eine Beratungsinstanz vor, deren Aufgabe es 
ist, in steter Fühlungnahme und fortwährender gemeinsamer Beratung die 
Wirksamkeit der angeschlossenen Organisationen hinsichtlich ihrer gemein- 
samen wie ihrer besonderen Aufgaben zu beleben und zu fördern. Die an- 
geschlossenen Organisationen, die ihre eigenen Statuten und Einrichtungen 
sowie ihre satzungsmäßige Autonomie wahren, sind insbesondere darauf 
bedacht: a) alle wünschenswerten gemeinsamen Aktionen im Interesse der 
katholischen Sache in Luxemburg durchzuführen; b) sich gegenseitig in der 
Erfüllung der jeder Organisation obliegenden besonderen Aufgaben nach 
Möglichkeit zu unterstützen; c) zur Erreichung dieses doppelten Zieles auch 
mit allen anderen Männer- und Frauenorganisationen der Luxemburger 
Katholiken jedwede ersprießliche Beziehung zu pflegen. Mitglieder sind ohne- 
weiters alle Organisationen, die sich bei der Gründung der Union zu deren 
Programm und Satzungen bekannt haben. Leitung: Komitee, zu dem jede 
angeschlossene Organisation alljährlich einen Vertreter delegiert. 

Mexiko 

SECRETARIADO SOCIAL MEXICANO (gegr. 1920), Mexico, D. F., 
Galle de Motolmia 9. Vors.: P. A. Mendez Medina S. J. Sekr.: J. Villela. 
Offizielles Organ: „La Paz Social" (Monatsschrift). 

Ziele: Das vom mexikanischen Episkopat gegründete und unterhaltene 
Sekretariat bezweckt, das soziale Wirken der Katholiken im ganzen Lande 
einheitlich zu gestalten, allgemeine Richtlinien zu geben, die verschiedenen 
auftauchenden Fragen zu lösen, dort, wo noch keine entsprechenden Orga- 
nisationen bestehen, die Gründung solcher zu fördern; zur Erreichung dieses 
Zieles dienen Veröffentlichungen, Versammlungen usw. Das Sekretariat sendet 
Redner und Organisatoren in alle Teile der Republik. 

ORDEN DE CABALLEROS DE COLON (gegr. 1898). Mexico, D. F., 
Galle de Ocampo, Apartado postal 1060. Vors.: L. G. Bustos. Sekr.: 
E. Traslosheros. Offizielles Organ: „Columbus" (Monatsschrift). 

Ziele: Der Verband, der ein selbständiger Zweig der „Knights of 
Columbus" ist, verfolgt folgende Ziele: Förderung des brüderlichen Ein- 
vernehmens und der gegenseitigen Unterstützung der Mitglieder auf 
geistigem, sozialem und wirtschaftlichem Gebiete; Förderung der katholischen 



38 Organisationen für die soziale Bewegung im allgemeinen 

Sozialtätigkeit. Mitglieder: 5300 in 44 Sektionen oder „Räten". Mitglieds- 
beitrag: 3 Pesos monatlich. Leitung: Die Hauptleitung des „Ordens" ruht 
in den Händen eines von der Generalversammlung gewählten Vorsitzenden, 
des „Diputado de Estado", Die verschiedenen „Bezirke" werden von je 
einem „Diputado de Distrito" geleitet, die vom „Diputado de Estado" er- 
nannt werden. Die Sektionen („Räte") der einzelnen Bezirke werden von 
Ausschüssen geleitet, an deren Spitze der „Gran Caballero" steht. Tätigkeit: 
Katholische Schulen; Werbearbeit für die gute Presse; Vorträge; gute 
Theatervorstellungen usw. Jeder „Rat" ist völlig selbständig in der Auswahl 
jener Mittel, die er für die geeignetsten hält, um den örtlichen Verhältnissen 
entsprechend die Ordensziele zu erreichen. 

Niederlande 

KATHOLIEKE SOCIALE ACTIE IN NEDERLAND: KATHOLISCHE 
SOZIALE AKTION IN DEN NIEDERLANDEN (gegr. 1905). Leiden, 
Steenschuur 17. Vors.: P. L. van Aken O. Praem. Direktor und 
Generalsekretär: A. Tepe. Offizielle Organe: „Katholiek Nederland" 
(Monatsschrift); „Voor Studie en Praktijk" (zehnmal jährlich erscheinende 
Rundschau). 

Ziele: Förderung der katholischen, sozialen Aktion im Sinne der 
Enzykliken „Rerum Novarum" und „Graves de communi" in völliger Unter- 
ordnung unter den niederländischen Episkopat und unter Ausschluß jeder 
unmittelbaren politischen Tätigkeit. Mitglieder: Alle katholischen, sozialen , 
Organisationen der Niederlande, die in Orts- und Diözesanausschüsse 
gegliedert und in einen Landeszentralrat zusammengefaßt sind. Leitung: 
Zentralrat, der aus den Vorstandschaften und den Geistlichen Beiräten der 
angeschlossenen Diözesanausschüsse und Landesorganisationen, sowie dem 
Leiter der Zentralstelle besteht; letztere ist das ausführende Organ der 
Organisation; die Diözesanausschüsse bestehen aus den Vorstandschaften 
und Geistlichen Beiräten der angeschlossenen Diözesanorganisationen, je 
zwei Vertretern der Ortsausschüsse und einer gewissen Anzahl weiterer 
Mitglieder, die vom Ausschuß selbst gewählt werden; die Ortsausschüsse 
bestehen aus den Vorstandschaften der angeschlossenen Organisationen. 
Einnahmequellen: Geschenke, jährliche Beiträge von Förderern, Beiträge der 
angeschlossenen Organisationen. Tätigkeit: Unterstützung aller katholischen 
sozialen Organisationen; wo nötig, Gründung sozialer Einrichtungen und 
Organisationen; Zusammenarbeit mit den bereits bestehenden; Veröffent- 
lichung und Verbreitung von Flugschriften und kleinen Abhandlungen; 
Veranstaltung apologetischer und sozialer Kurse und Wochen; Schulen zur 
Heranbildung von Vortragenden; Erhebungen und Stoffsammlung; Schaffung 
von Bibliotheken, Lesehallen und anderen Einrichtungen zur Förderung der 
allgemeinen Volksbildung; Unterstützung aller Veranstaltungen und Ein- 
richtungen zur Bekämpfung der öffentlichen Unsittlichkeit und der Trunk- 
sucht; Unterstützung der caritativen Einrichtungen. 

Angeschlossene Organisationen: 

R. K. Verbond van Werkgeversvakvereenigingen (S. 196). 

Alg. R, K. Werkgeversvereeniging (S. 175). 

Nederlandsche R. K. Middenstandsbond (S. 178). 

Bureau voor de R. K. Vakorganisatie (S. 217). 

Federatie der Diocesane R. K. Volks- en Werkliedenbonden (S. 186). 

Alg. R. K. Officierenvereeniging (S. 172). 



Leitende Zentralstellen, allgemeine Katholikenorganisationen 39 

V.: K. Artsenvereeniging (S. 160). 

Ned. R. K. Joumalistenvereeniging (S. 158). 

Katholieke Leerarenvereeniging „St. Bonaventura" (S. 166). 

Unie van R. K. Studentenvereenigingen (S. 113). 

Centraalverbond der St. Josephs-Gezellenvereenigingen (S. 87). 

Nederl. R. K. Vereeniging van Handelsreizigers „St. Christoffel" (S. 173). 

Katholieke Jonge Werkgeversvereeniging (S. 176). 

Vereeniging van Oost- en West-Indische Katholieken in Nederland (Ver- 
einigung ost- und westindischer Katholiken in den Niederlanden). 

Indische Missievereeniging (Indische Missionsvereinigung). 

Vereeniging vän R. K. Vacantiekolonies (Vereinigung der katholischen Ferien- 
kolonien). 

„Sobrietas" (S. 149). 

Vereeniging „Voor Eer en Deugd" (S. 150). 

Bond van R. K. Openbare Leeszalen en Boekerijen in Nederland (S. 13). 

Bond van R. K. Volksuniversiteiten in Nederland (S. 13). 

Schweiz 

SCHWEIZERISCHER KATHOLISCHER VOLKSVEREIN — ASSO- 
CIATION POPULAIRE CATHOLIQUE SUISSE — UNIONE POPOLARE 
CATTOLICA SVIZZERA (gegr. 1904). Luzem, Friedensstraße 8. Vors.: 
H. von Matt. Sekr.: A. Hättenschwiller. Offizielles Organ: „Sonntag" 
(Wochensdirift). 

Ziele: Erhaltung und Förderung des katholischen Glaubens und 
Lebens; Schutz der Rechte und Freiheiten der Kirche; die dieser religiösen 
Überzeugung entsprechende grundsätzliche Stellungnahme des katholischen 
Bürgers im öffentlichen Leben; Förderung einer gesunden Volkswirtschaft 
und sozialen Hebung des arbeitenden Volkes; eifrige Pflege der christlichen 
Liebeswerke; Gründung, Fortentwicklung und Förderung von^ Wohltätigkeits- 
anstalten und Wohlfahrtseinrichtungen; Förderung des christlichen Schul- 
und Unterrichtswesens, der katholischen Presse und Literatur; Pflege des 
wissenschaftlichen und künstlerischen Lebens; Anbahnung und Pflege ver- 
edelnder und bildender Volksunterhaltung.'- Mitglieder: Rund 60.000 in 
569 Ortsvereinen, die zu Kantonalverbänden zusammengeschlossen sind. 
Mitgliedsbeitrag: 0*80 Franken jährlich. Aufbau und Leitung: Der Volksverein 
baut sich auf der Grundlage der Kantonalverbände auf, die sich aus sämt- 
lichen Ortsvereinen eines Kantons zusammensetzen. An der Spitze des Ge- 
samtverbandes steht das - Zentralkomitee, das aus 30 freigewählten Mit- 
gliedern, den Vertretern der Bischöfe sowie den Vorsitzenden der Kantonal- 
verbände und der angegliederten Verbände und Einrichtungen besteht; ein 
elfgliedriger leitender Ausschuß besorgt die Erledigung der laufenden Ge- 
schäfte. Tätigkeit: Veranstaltung lokaler, kantonaler und allgemein schwei- 
zerischer Versammlungen, von religiösen Kundgebungen, Volkswallfahrten 
und so weiter; Sektion für inländische Mission, welche für die religiösen 
Bedürfnisse der Katholiken in Kantonen mit protestantischer Mehrheit sorgt. 
Soziale Sektion, die allen volkswirtschaftlichen Fragen ihr reges Interesse 
widmet, für den Schutz der Arbeiter und die Förderung ihrer beruflichen 
Interessen eintritt, die vom Verein gegründeten und geführten Stellen- 
vermittlungsbureaus überwacht, die weitere Ausbildung der ländlichen 
Kreditgenossensdhaften, Darlehenskassen usw. sich zum Ziele setzt, den be- 
stehenden Sparverein möglichst auszudehnen sucht, den Verband der katho- 
lischen Krankenkassen nach Kräften fördert usw.; all dies in ständiger enger 



40 Organisationen für die soziale Bewegung im allgemeinen 

Fühlungnahme mit den Vorständen der auf sozialem Gebiete tätigen katho- 
lischen Verbände und Einrichtuiigen. Caritassektion (S. 136). Erziehungs- 
und Unterrichtssektion, die die gesamte Tätigkeit der verschiedenen schwei- 
zerischen Schulorganisationen kräftig unterstützt und den Ortsvereinen bei 
der Gründung gewerblicher und landwirtschaftlicher Fortbildungsschulen an 
die Hand geht. Wissenschaftliche Sektion, die bedeutende literarische 
Publikationen unterstützt, Volksgesang und Volkstheater fördert, die Ver- 
mehrung der bestehenden Stipendienfonds für arme katholische Studenten 
anstrebt usw. Preßsektion: siehe „Schweizerischer Preßverein" (S. 19). Die 
Zentralstelle umfaßt folgende ^Abteilungen: a) das „Generalsekretariat"; 
b) das „Apologetische Institut" zur Verteidigung der katholischen Lehre 
durch Vorträge und Veröffentlichungen; c) die Geschäftsführung der 
„Leonard-Stiftung", welche die finanzielle Unterstützung der religiösen, 
wissenschaftlichen, caritativen und sozialen Werke bezweckt, die von den 
Katholikentagungen und vom Volksverein ins Leben gerufen werden; zur 
Beschaffung der nötigen Mittel dienen die Mitgliedsbeiträge (auch Zeich- 
nung von Verpflichtungsscheinen für eine frei zu bestimmende Anzahl von 
Jahren), freiwillige Spenden usw.; die Geschäftsführung der „Augustin- 
Egger-Stiftung", welche die finanzielle Unterstützung des „Apologetischen 
Institutes" sowie der katholischen Presse und Publizisten bezweckt; die 
Geschäftsführung der „Ackermann-Thoma-Stiftung", die armen Studenten das 
Studium an der Freiburger Universität erleichtert usw.; d) „Soziale Rechts- 
auskunftsstelle"; e) „Vermittlungsamt für Abwanderungsanmeldungen", 
welches die jungen Leute mit dem Klerus und den katholischen Organisa- 
tionen in ihrem neuen Aufenthaltsorte in Verbindung setzt; f) „Zentral- 
jugendamt" (für Berufsberatung und Arbeitsnachweis). Aus der Geschichte: 
In der Schweiz bestanden bis zur Gründung des Volksvereines drei große 
Zentralverbände: der „Schweizerische Piusverein" (1857 gegründet und 189^ 
unter dem Titel „Schweizerischer Katholikenverein" reorganisiert), der sich 
ursprünglich in erster Linie religiösen und caritativen Aufgaben widmete, 
später aber auch soziale Bestrebungen in sein Programm aufnahm; der 
„Verband der katholischen Männer- und Arbeitervereine der Schweiz", sowie 
die „Federation Romande des cercles et societes catholiques". Vereinstätigkeit 
und Programm der beiden ersteren Organisationen gestalteten sich im Laufe 
der Entwicklung sehr ähnlich; die Ortsvereine der beiden Organisationen 
setzten sich vielfach sogar aus denselben Mitgliedern; zusammen; unter solchen 
Umständen drängte sich eine stärkere Zentralisation zur Vermeidung von 
Kräftezersplitterung von selbst auf; nach eingehenden Verhandlungen 
schlössen sich dann auch die drei Zentral verbände 1904 zum Volksverein 
zusammen, dem nach und nach auch alle übrigen schweizerischen katholischen 
Zentralorganisationen und Einrichtungen angegliedert wurden. 

Angeschlossene Einrichtungen und Organisationen: 

Konkordia, Kranken- und Unfallkasse des Schweizerischen katholischen Volks- 
vereins (gegr. 1890). Einstweilige Anschrift: Luzern, Sempacher- 
straße 26. Vors.: F. Elias. Sekr.: E. Müller. Offizielles Organ: 
„Konkordia" (Monatsblatt). Ziele: Freiwillige Kranken- und Unfall- 
versicherung. Mitglieder: 32.000 in 165 Ortssektionen. Mitgliedsbeitrag: 
1 bis 8 Franken monatlich, der Anspruch auf ein Taggeld von 1 bis 
7 Franken gewährt. Tätigkeit: 1921 bezahlte Unterstützungen: Ärzt- 
liche Behandlung 307.460 Franken; Krankengelder 249.882 Franken; 
Unfallentschädigungen 33.024 Franken; Wöchnerinnenbeihilfe 
75.582 Franken ; Sterbegelder 6300 Franken ; zusammen 672.250 Franken. 



Leitende Zentralstellen, allgemeine Katholikenorganisationen 4 1 

Schweizerische Priesterkasse „Providentia", Riehen bei Basel. 
Schweizerische katholische Abstinentenliga. Professor Meier, Willisau 

(Kanton Luzem), 
Zentralverband christlichsozialer Organisationen (S. 188). 
Schweizerischer katholischer Erziehungsverein (S. 27). 
Zentralverband der katholischen Gesellenvereine der Schweiz (S. 87). 
Höchschulverein Freiburg. Nationalrat E. Perrier, Freibnrg. 
Ignatianischer Männerbund. A. Hubatka, Frauenfeld (Kanton Thurgau). 
Zentralverband der katholischen Jünglinge der Schweiz (S. 98). 
Katholischer Kultusverein. Msgre. Fr. Segesser, Lüzem. 
Schweizerischer Studentenverein (S. 114). 

Schweizerischer Verein für gute Volkslektüre. Nationalrat H. v. Matt, Stans. 
St.-Vinzenz-Verein (S. 124). 

Verein Schweizerischer Jerusalempilger. Hochw. Karli, Baden (Kanton Aargau). 
Katholischer Lehrervereih der Schweiz (S. 167). 
Vereinigung schweizerischer katholischer Publizisten (S, 159). 
Schweizerischer katholischer Turnverband. Winterthur, Rudolfstraße 19. 

Spanien 

. JUNTA CENTRAL DE ACCION CATOLICA (gegr. 1900). Madrid, 
Costanilla de San Andres 7. Vors.: Msgre. L. Eijo y Garay, Bischof von 
Madrid-Alcalä. Stellv. Vors.: Marquis de Comillas. Sekr.: F. Gonzalez-Rojas. 
Offizielle Organe: „El Universo" (Tagblatt, Madrid, Olozagal); „Revista 
Parroquial de Accion Social Catolica" (Monatsschrift; gleiche Anschrift). 

Ziele: Vorbereitung der Katholikentagungen; Durchführung der Be- 
schlüsse dieser Tagungen; allgemeine Leitung aller Zweige der katholischen 
Aktion. Mitglieder: Die Junta Central besteht aus dem Bischof von Madrid- 
Alcalä als Vorsitzenden, achtzehn von den Metropolitanbischöfen ernannten 
Vertretern der neun Kirchenprovinzen und den Vorsitzenden der katholischen 
Zentralorganisationen. Tätigkeit: Verteidigung der katholischen Interessen auf 
religiösem, sozialem und caritativem Gebiete; Unterstützung des Klerus in 
seiner Tätigkeit für katholische Organisationen und Einrichtungen; obwohl 
sich die Junta Central voij unmittelbarer jDÖlitischer Betätigung fernhält, 
verfolgt und überwacht sie doch die Tätigkeit von Regierung und Parlament 
in allen jenen Angelegenheiten, welche die katholischen Interessen betreffen; 
Zusammenarbeit mit dem Landesausschuß der katholischen Arbeiterorgani- 
sationen; Veröffentlichung von Propagandaschriften; Unterstützung der 
Presse auch in materieller Hinsicht usw. 

Tschechoslowakei 

RADA KATOLIKÜ V REPUBLICE öESKOSLOVENSKfi: KOMITEE 
DER TSCHECHOSLOWAKISCHEN KATHOLIKEN (gegr. 1919). Prag II., 
Spälenä 80. Vors.r Msgre. J. Pauly. Sekr.: Hochw. V. Kronus. Offizielle 
Organe: (siehe unten). 

Ziele: Verteidigung der katholischen Rechte und Interessen; religiöse 
und soziale Erziehung des Volkes. Organisation: Das Landeskomitee ist die 
Zentralorganisation, welche die ganze katholische Aktion durch Diözesan- 
beziehungsweise Pfarrkomitees einheitlich zusammenfaßt und leitet; in den 
Komitees sitzen die Vertreter aller nichtpolitischen katholischen Organisationen. 



42 Organisationen für die soziale Bewegung im allgemeinen 

• 

Das Landeskomitee hat auch eine besondere Stelle („Zork") zur Pflege der 
Beziehungen mit den ausländischen Katholiken geschaffen; Leiter dieser 
Stelle ist Hochw. Kanonikus O. Hanus. Tätigkeit: Veranstaltung von 
Kongressen, öffentlichen relig"iösen Kundgebungen, religiösen Vorträgen in 
den Kirchen und den Räumlichkeiten der katholischen Vereine, von Geld- 
sammlungen; Einschreiten bei den Behörden zur Verteidigung der Rechte 
der Kirche und der Katholiken; weite Verbreitung von volkstümlichen 
Schriften. Periodische Veröffentlichungen: „Sv. Vojtech": „St. Adalbert" 
(Monatsblatt, das in 150.000 Exemplaren kostenlos in den Kirchen verteilt 
wird); „Slova pravoly": „Das Wort. der Wahrheit" (Sammlung apologetischer 
Broschüren); „Sbirka pfednäsek": „Vortragssammlung" (für Propagandisten); 
„Chronique religieuse" (Wochenblatt für das Ausland). 

Ungarn 

ORSZÄGOS KATOLIKUS SZÖVETSEG: LANDES-KATHOLIKEN- 
VERBAND (gegr. 1896). Budapest, IV., Ferenciek-tere 7, L em. 8. Vors.: Graf 
J. Zichy. Sekr.: M. Fekete. Offizielle Organe: „Katolikus Közlöny": „Katho- 
lisches Blatt"; „Uj Lap" (Tagblatt). 

Ziele: Einheitliche Regelung und Zusammenfassung der katholischen 
Bewegung in Ungarn; Förderung, Unterstützung und Leitung der katho- 
lischen Organisationen und Einrichtungen; Entwicklung des sozialen Geistes 
in den ungarischen Katholiken. Mitglieder: Rund 5000 (Vereine und Ein- 
richtungen). Mitgliedsbeitrag: 100 Kronen jährlich. Leitung: Vorstand; ge- 
schäftsführender Ausschuß. Der Verband steht unter dem Protektorat des 
ungarischen Episkopats. Tätigkeit: Veranstaltung von Landes-Katholikentagen, 
die alljährlich stattfinden; Ausführung der Beschlüsse dieser Tagungen, die 
sich mit allen die Katholiken berührenden Tagesfragen beschäftigen, vor- 
nehmlich aber mit der Erhaltung des Glaubens, der Volksbildung und der 
caritativen und sozialen Tätigkeit. Diese Fragen werden auch in den ver- 
schiedenen Ausschüssen und Sektionen des Verbandes erörtert. Der Verband 
hat wesentlich zur Gründung zahlreicher und bedeutender katholischer Or- 
ganisationen und Einrichtungen beigetragen; er unterhält drei Kriegswaisen- 
häuser. 

Uruguay 

COMITE GENERAL DE LA ACCION CATOLICA (gegr. 1911). 
Montevideo, Cerrito 475. Ausschußmitglieder: H. Antunä, M. Perea, 
J. L. Mullin, V. Escardo Anaya, Offizielles Organ: „El Bien Püblico" (Tages- 
zeitung). 

Ziele: Der Generalausschuß der katholischen Aktion trägt dafür Sorge, 
daß die drei sozialen Zentralverbände in Uruguay („Union Social", S. 56); 
(„Union Econömica", S. 56); („Union Civica", politische Organisation) 
ihre Tätigkeit gemäß ihren Satzungen ausüben; er beschäftigt sich 
weiter mit jenen Angelegenheiten, wel(±e allen drei Organisationen gemem- 
sam sind, mit jenen, welche außerhalb ihres Tätigkeitsbereiches liegen und 
endlich mit solchen, deren Behandlung ihm vom Episkopat überwiesen wird. 
Unterstützung der drei Organisationen in der Erfüllung ihrer Aufgaben. 
Mitglieder: Die Vorsitzenden der einleitend genannten d^ei Organisationen 
und zwei weitere durch die Vorstände dieser Organisationen namhaft ge- 



Leitende Zentralstellen, allgemeine Katholikenorganisationen 43 

machte Mitglieder; außerdem hat der Erzbischof von Montevideo das Recht, 
ein sechstes Mitglied zu ernennen. 

Vereinigte Staaten 

NATIONAL CATHOLIC WELFARE CONFERENCE (gegr. 1919). 
Washington, D. C, 1312 Massachusetts Avenue N. W. Vors.: Msgre. 
E. J. Hanna, Erzbischof von San Francisco. Sekr.: P. J. J. Burke C. S. P. 
Offizielles Organ (der gesamten Organisation): „N. C. W. C. Bulletin" 
(monatlich). 

Ziele: Einheitliche Zusammenfassung, Förderung und Entwicklimg der 
von den Katholi^cen Amerikas auf verschiedenen Gebieten entfalteten Tätig- 
keit, ohne aber die bestehenden Organisationen zu verdrängen, die vielmehr 
ihre Eigenart, Selbständigkeit und besondere Tätigkeit virahren. Leitung: Die 
„Katholische Landes-Wohlfahrtskonferenz" ist eine von den Vertretern des 
Episkopats ins Leben gerufene Organisation, die von den Bischöfen selbst 
geleitet wird; an ihrer Spitze steht ein aus sieben Bischöfen bestehender Ver- 
waltungsausschuß; jede von einem Bischof präsidierte Abteilung muß diesem 
Verwaltungsausschusse vor der Jahreskonferenz der Bischöfe eingehenden 
Bericht über ihre Tätigkeit und Pläne erstatten. Tätigkeit: Die Organisation 
ist «in sechs Abteilungen gegliedert: 1. „Executive Department", dessen 
Hauptzweck in der einheitlidien Regelung, Überprüfung und Überwachung 
der Tätigkeit der anderen Abteilungen liegt. Die Abteilung hält ständige 
Fühlung mit der Regierung hinsichtlich aller die Rechte und Interessen der 
Katholiken betreffenden Angelegenheiten. Aus ihrer reichen übrigen Tätig- 
keit greifen wir folgende Punkte heraus: Schaffung einer Zentralstelle für die 
Einwanderung (mit Zweigstellen in Boston, New York, Philadelphia, San 
Francisco und Seattle), die von der Regierung als Landesagentur für Ein- 
wanderung anerkannt ist. Kampf gegen die unsittlichen Kinovorführungen 
und die katholikenfeindlichen Gesetze; Gründung einer Bücherei mit sozialen 
pädagogischen Werken; Veröffentlichung von Büchern und Broschüren. 
2. „Department of Education", das alle die katholische Erziehung betreffen- 
den Dokumente sammelt, dem katholischen Erziehungsanstalten mit Rat und 
Auskunft zur Seite steht, in Erziehungsfragen als Vermittler zwischen 
Katholiken und Regierung dient, sowie die gemeinsame Verteidigung der 
katholischen Erziehung organisiert. Von den zahlreichen Veröffentlichungen 
dieser Abteilung verweisen wir besonders auf das „Directory of Catholic 
Colleges and Schools" von Hochw. J. H. Ryan (1921). 3. „Department 
of Press and Publicity", das in allen Teüen der Welt die Tagesneuigkeiten 
sammelt und sie an die katholische und auch nichtkatholische Presse weiter- 
gibt. Die Abteilung veröffentlicht ein mehr als dreißig Seiten starkes 
Wochenblatt, „The N. C. W. C. News Sheet", mit einer lithographierten Bei- 
lage, und ein Monatsblatt, „The N. C. W. C. Editorial Sheet", die vorzüg- 
lich für die 115 katholischen Blätter bestimmt sind, welche Mitglieder der 
„Catholic Press Association" sind (S. 21). Eine eigene Stelle sammelt und 
sichtet alle Zeitungs- und Zeitschriftenausschnitte, die sich auf das kirchliche 
Leben beziehen; die Sammlung steht allen, die sie benützen wollen, zur 
Verfügung. 4. „Department of Laws and Legislation", das besonders mit 
der Überwachung der vom Kongreß beziehungsweise den verschiedenen 
Bundesstaaten erlassenen Gesetze betraut ist; ihm obliegt auch die Auf- 
gabe, die Gesetze vom katholischen Gesichtspunkte aus zu überprüfen und 
wenn nötig Zusätze und Abänderungen vorzuschlagen. 5. „Department 
of Social Action", eine Abteilung, die sich mit den Kapital und Arbeit be- 



44 Organisationen für die soziale Bewegung im allgemeinen 

treffenden Problemen, mit der staatsbürgerlichen Erziehung, mit den 
sozialen und caritativen Werken und der religiösen, moralisdhen und wirt- 
schaftlichen Hebung der Landarbeiter beschäftigt; sie veranstaltet Vor- 
träge, organisiert Studienzirkel und Büchereien, veröffentlicht eine wöchent- 
lich erscheinende Korrespondenz, Bücher und Brosdhüren, gründet Ge- 
nossenschaften usw.; eine eigene Stelle sammelt alle für Bau imd Ver- 
waltung von Spitälern wertvollen Erfahrungen^). 6. „Department of Lay 
Organisations"; die Abteilung strebt die einheitliche Zusammenfassung 
aller katholischen Laienkräfte des Landes an, die in zwei großen allge- 
meinen Organisationen gruppiert sind: „National Council of Catholic Men" 
(siehe unten) und „National Council of Catholic Women" (S. 80). Aus 
der Geschichte: Die „National Catholic Weifare Conference" ist die den 
Friedensverhältnissen angepaßte Umgestaltung des „National Catholic War 
Council"; letzterer wurde IQ 17 gegründet, um die Mitwirkung der Katholiken 
§n den Kriegshüfswerken einheitlich zu regeln und wirksamer zu gestalten. 
Die Beibehaltung und der Neuaufbau dieser machtvollen Organisation wurde 
durch den am 14. September 1919 in Washington vereinten Episkopat be- 
schlossen; Ziel und Anlage der neuem Organisation sind in einem berühmt 
gewordenen Hirtenbriefe des gesamten amerikanischen Episkopats vom 
September 1919 an Klerus und Gläubige niedergelegt. Einer Anregung des 
Heiligen Stuhles zufolge wurde au! der im September 1923 stattgefundenen 
Bischofskonferenz das Wort „Council" im Titel der Organisation durch 
„Conference" ersetzt. 

NATIONAL COUNCIL OF CATHOLIC MEN (gegr. 1920). Washington, 
D. C, 1312 Massachusetts Avenue N. W. Präsident: Msgre. J. Schrembs, 
Bischof von Cleveland. Vors.: W. S. Benson. Sekr.: P. J. M. Hally. 
Offizielles Organ: „N. C. C. M. Information Folder". 

Ziele: Zusammenfassung aller bestehenden Männerorganisationen, um 
ihre Tätigkeit wirksamer zu gestalten; soweit als möglich, Unterstützung der 
einzelnen Organisationen in der Verfolgung ihrer besonderen Ziele; För- 
derung der katholischen Laienaktion, sei es der individuellen, sei es der 
organisierten, in allen Diözesen und Pfarreien der Vereinigten Staaten; 
Sicherung der Mitarbeit bestehender Organisationen, um neuen Bedürfnissen 
gerecht werden zu können; Heranbildung der Katholiken zur sozialen Tätig- 
keit; Förderung der Jugendwerke; Unterstützung der Einwanderer; Pflege 
internationaler Beziehungen mit den katholischen Organisationen. Mitglieder: 
Rund 1,000.000 in etwa 1000 Vereinen. Mitgliedsbeitrag: Einzelmitglieder 
1 Dollar jährlich, Pfarrkomitees 5 Dollar jährlich. Angeschlossene Organi- 
sationen: a) Landes- 100 Dollar, b) Bundesstaat- 50 Dollar, c) Diözesan- 
25 Dollar, d) Orts- 10 Dollar. Leitung: Fünfzehngliedriger geschäftsführender 
Landesausschuß. Tätigkeit: Verteidigung der katholischen Erziehung; Kampf 
für die sittliche Verbesserung des Kinos; Verbreitung der katiiolischen 
Presse; Tätigkeit für die Amerikanisierung der in den Vereinigten Staaten 
geborenen Ausländer; Unterstützung der Einwanderer in den Ankunftshäfen 
und auch im Innern des Landes; Gründung von sozialen Studienzirkeln, 
Jugendvereinen, „clubs" für die Studenten, katholischen Pfadfindertrupps. 



') Um die katholischen Spitäler der Vereinigten Staaten und Kanadas zu organisieren und zu 
unterstützen, wurde 1915 die CATHOLIC HOSPITAL ASSOCIATION OF THE UNITED STATES AND 
CANADA (Milwaukee, Wis., 1212 JVlajestic Building) geschaffen. Offizielles Org^an : »Hospital Progress" 
(monatlich). Die Vereinigung hält alljährlich einen Kongreß ab, auf welchem die einzuhaltenden Grund- 
sätze und Arbeitsmethoden erörtert werden; sie veranstaltet auch Vorträge und Kurse, um den wissen- 
schaitllchen Foitschritt in der Krankenbehandlung in den katholischen Spitälern der Vereinigten Staaten 
und Kanadas zu fördern. 



Leitende Zentralstellen, allgemeine Katholikenorganisationeo 45 

Angeschlossene Zentralorganisationen: 

Ancient Order of Hibernians. John O'Dea, Secretary, 1344 Colwyn Street, 

Philadelphia, Penna. 
Catholic Club of the City of New York. Edward K. Hanion, Secretary, 

120 Central Park, South, New York City. 
Catholic Benevolent Legion. John E. Dünn, Secretary, 186 Remsen Street, 

Brooklyn, New York. 
Catholic Knights of America. Henry Siemer, Secretary, 211 North 7th 

Street, St. Louis, Mo. 
Catholic Order of Foresters. Thos F. McDonald, Sekretary, Stock Exchange 

Bldg., Chicago, 111. 
Catholic Young Men's National Union (S. 100). 
Knights of Columbus (siehe unten). 
Knights of St. George. P. Jos. Hess, Secretary, 14 Wabash Street, 

S. E., Pittsburgh, Pa. 
Knights of St. John. Leo G. Schu, Secretary, 305 Peoples Bank Bldg., 

Evansville, Ind. 
National AUiance of Bohemian Catholics of America. Rev. Francis Bozenek, 

Secretary, 5009 S. Hermitage Avenue, Chicago, 111. 
National Federation of German American Catholics. John Q. Juenemann, 

Secretary, 47 West 9th Street, St. Paul, Minn. 
St.. Vincent de Paul Society (S. 124). 
Slovak Catholic Federation of America. Rev. Stephen Kocis, Secretary, 

613 N. Lakeview Ave., Youngstown, Ohio. 
Western Catholic Union (S. 239). 

KNIGHTS OF COLUMBUS (gegr. 1882). New Haven, Conn., Post- 
Office Drawer No. 1670. Vors.: J. Flaher^. Sekr.: U. J. McGinley. 
Offizielles Organ: „Columbia" (Monatsschrift). 

Ziele: Zusammenschluß der besten katholischen Laien der Vereinigten 
Staaten zu einer brüderlichen Gemeinschaft für das Wohl der Kirche und des 
Vaterlandes. Die Vereinigung bezweckt besonders Schutz und Geltend- 
machung der Rechte der Katholiken, deren vollständige Gleichbehandlung mit 
den amerikanischen Staatsbürgern anderer religiöser Bekenntnisse angestrebt 
wird; Pflege und Förderung gesellschaftlicher und intellektueller Beziehungen 
zwischen den Mitgliedern; Organisation von Wohltätigkeitsuntemehmen in 
Friedens- und Kriegszeiten (besonders anläßlich außerordentlicher Not- 
stände); Schaffung und Erhaltung eines Fonds für Versicherung auf Gegen- 
seitigkeit. Mitglieder: 779.074 in 2231 Sektionen. Leitung: Häuptvorstand; 
Vorstände in den verschiedenen Bundesstaaten. Tätigkeit: Die Kolumbus- 
ritter unterstützen und fördern alle katholischen Landes- und Diözesan- 
einrichtungen, haben zahlreiche Werke religiöser, intellektueller, sozialer 
Natur, sowie auf dem Gebiete der Wohlfahrtspflege und der Erziehung und 
des Unterrichtes gegründet, ohne auf Rassen- und Religionsunterschiede 
Rücksicht zul nehmen. Mehrere Ortskomitees besitzen eigene Häuser, welche 
als Sammelpunkte für die soziale Tätigkeit und Erholung dienen; sie unter- 
halten Waisenhäuser und Spitäler und erbauen Kapellen, für die Erziehungs- 
anstalten und Hochschulen; sie eröffnen Abendschulen mit Stipendien, organi- 
sieren verschiedene Kiurse für brieflichen Unterricht, sowie Berufsausbildungs- 
schulen mit kostenloser Stellenvermittlung usw. Besondere Unterstützung 
wird den ehemaligen Soldaten zuteü. Die Versicherungsabteilung sichert den 
FamUienangehörigen verstorbener Mitglieder die Auszahlung eüier Unter- 
stützung. Die Abteilung „Americanisation" organisiert eine rege Werbe- 



46 Organisationen für die soziale Bewegung im allgemeinen 

tätigkeit auf religiösem, erzieherischem und caritativem Gebiete für die in 
Amerika geborenen Ausländer. Die Abteilung „Education" hat einen Lehr- 
stuhl an der katholischen Universität in Washington gestiftet und bestreitet 
die Kosten für fünfzigFreiplätze an dieser Hochschule. Die von denKolumbus- 
rittern während des Weltkrieges entfaltete Tätigkeit ist allgemein bekannt. 
Bedeutende Summen wurden in verschiedenen Banken hhiterlegt, um gegen 
die Verleumder der Kirche und der eigenen Organisation vorgehen zu können. 
Auch in Kanada, Neufundland, Mexiko (S. 37), Portoriko, auf Kuba und den 
Philippinen bestehen Vereinigungen der Kolümbusritter. Angeschlossen an 
den „National Council of Catholic Men" (siehe oben). 



KAPITEL VI. 

Organisationen für soziale Schulung und 

Propaganda 

Internationale 

UNION INTERNATIONALE D'ETUDES SOCIALES (gegr. 1920). 
Anschriften an den Generalsekretär M. Defoumy, Professor an der Universität 
Löwen (Belgien). 

Ziele: Studium der sozialen Probleme in Verbindung mit der katho- 
lischen Moral; die von dem Verbände aufgestellten Leitsätze und die ge- 
faßten Entschließungen werden der breiten Öffentlichkeit, besonders aber den 
führenden sozialen Arbeitern zur Kenntnis gebracht. Eventuelle Schaffung 
einer sozialen Auskunftsstelle. Mitglieder: Der Verband zählt derzeit 
23 Mitglieder aus sieben Ländern. Tätigkeit: Der Verband hielt bisher vier 
Tagungen ab: Im Oktober 1920 und 1921 in Mecheln, unter dem Vorsitze des 
Kardinals Mercier; im September 1922 in Löwen, imter dem Vorsitze von 
Professor E, Duthoit, von dem die Anregung zur Schaffung des Verbandes 
ausgegangen ist; im September 1923 in Mecheln, unter dem Vorsitze des 
Kardinals Mercier. 

Belgien 

SECRETARIAT GENERAL DES OEUVRES SOCIALES CHRETIENNES 
DE BELGIQUE (gegr. 1919). Brüssel, 14 avenue de la Renaissance. Leiter: 
P. Rutten O. P. Sekr.: P. van Rooy O. 'P. 

Ziele: Führung und tatkräftige Unterstützung der Arbeiterorganisa- 
tionen und der sozialen Einrichtungen zugunsten der Arbeiterklasse; 
Studium der sozialen Frage; Sammlung einschlägigen Materials und Aus- 
kunftserteilung. Einnahmen: 130.000 Franken, die durch freiwillige Beiträge 
von 2 '50 Franken pro Jahr aufwärts aufgebracht werden. Tätigkeit: Mitarbeit 
in den verschiedenen Arbeiterorganisationen des Landes (Gewerkschaften, Ge- 
nossenschaften und Konsumvereine, Arbeitervereine, Studienzirkel, Frauen- 
organisationen); materielle Unterstützung der neu entstehenden Organisa- 
tionen; Mitarbeit an den Monatsschriften: „De Gids op Maatschappelijk 
Gebied" und „Les Dossiers de l'Action Catholique"^). 



') Das Sekretariat gründete im Mai 1922 in Herverle (bei Löwen), 14 Chaussee de Namur, die 
-ECOLE CENTRALE SUPERIEURE POUR OUVRIERS CHRETIENS«. Diese Schule entspricht den An- 
forderungen des kgl. Dekrets vom 10. August 1921 und ist infolgedessen vom Staat anerkannt und sub- 
ventioniert. Sie hat sich die geistige, moialische und berufliche Heranbildung der Führer und Beamten 
der christlichen Gewerkschaften, der Versicherungseinrichtungen auf Gegenseitigkeit, der Genossenschaflen 
und Konsumvereine sowie der Arbeitervereine zur Aufgabe gestellt. Der Lehrgang dauert 2 Jahre ; im 
ersten Jahre müssen die Hörer den Kursen, Studienzirkeln, Wiederholungsstunden und Vorträgen ebenso 
wie den regelmäßigen religiösen und körperlichen Übungen beiwohnen; während des zweiten Schuljahres 
praktizieren die Hörer in den verschiedenen Organisationen oder Einrichtungen, entsprechend dem ge- 



48 Organisationen für die soziale Bewegung im allgemeinen 

Colombia 

ACCION SOCIAL CATOLICA (gegr. 1912). Bogota, Secretaria del 
Arzobispado. Präsident: Msgre. B. Herrera Restrepo, Erzbischof von 
Bogota. Direktor: R. P. Campoamor S. J. 

Ziele: Erhaltung des christlichen Glaubens und der christlichen Sitten 
im Volke, Wiedergewinnung der Abseitsstehenden, um auf diese Weise zum 
sozialen Frieden und zum Heile der Seelen beizutragen. Mitglieder: Etwa 
15.000 aktive in den verschiedenen Diözesen der Republik. Leitung: 
Kommission von drei Mitgliedern, die vom Erzbischof von Bogota, Primat 
von Colombia, ernannt werden. In jeder Diözese ist der Bischof der Leiter 
der „Accion Social Catölica", der einen Priester als seinen Vertreter bestellt. 
Tätigkeit: Wirtschaftliche Einrichtungen (Gewerkschaften, Arbeitersparkassen, 
billige Arbeiterwohnungen); Unternehmen für Volksbildung und Volks- 
erziehung; religiös-sittliche Vorträge; Berufsschulen. Aus der Geschichte: 
Die „Accion Social Catölica" wurde auf einer Vollversammlung des 
colombianischen Episkopats gegründet, der in einem Erlaß vom 20. März 
1913 deren Ziele und Tätigkeitsprogramm festlegt. 

Deutschland 

VOLKSVEREIN FÜR DAS KATHOLISCHE DEUTSCHLAND (gegr. 
1890). München-Gladbach, Sandstraße 5/11. Präsident: W. Marx. Direktor: 
Hochw. W. Hohn. Offizielle Organe (siehe unten). 

Ziele: Die Förderung der christlichen Ordnung in der Gesellschaft, 
insbesondere die Belehrung des deutschen Volkes über die aus der neuzeit- 
lichen Entwicklung erwachsenden sozialen Aufgaben, und die Schulung zur 
praktischen Mitarbeit an der geistigen und wirtschaftlichen Hebung aller 
Berufsstände; Zurückweisung der Angriffe auf die religiösen Grundlagen der 
Gesellschaft und Bekämpfung der Irrtümer und Umsturzbestrebungen auf 
sozialem Gebiete. Mitglieder: 588.902, davon 130.000 Frauen. Die einzelnen 
Mitglieder sind direkt an die Zentrale angeschlossen. Leitung: Der Gesamt- 
vorstand besteht aus mindestens 24 von der Generalversammlung auf zwei 
Jahre gewählten Personen, sowie dem Generaldirektor; der engere Vor- 
stand besteht aus 7 bis 11 Personen, die der Gesamtvorstand 
aus seiner Mitte wählt. Der Volksverein ist straff zentralisiert. Der 
Vorstand ernennt für die einzelnen Landesteile oder Diözesen Landes- oder 
Diözesanvertreter, denen die Geschäftsführer für einzelne Kreise oder 
Dekanate oder größere Städte untergeordnet sind. Diese wiederum ernennen 
für die einzelnen Straßen oder Häusergruppen eine Vertrauensperson, der 
die persönliche Werbe- und Propagandaarbeit obliegt. Die Geschäftsführer 
sind beauftragt, mehrere Male im Jahre ihre Vertrauensleute zu.Verirauens- 
männerkonferenzen zu vereinigen. Sämtliche Geschäftsführer und Vertrauens- 
personen handeln nur im Auftrage des Volksvereines und der von diesem 
mit der Gesamtverwaltung beauftragten Zentralstelle, Tätigkeit: Im Jahre 
1923 waren an der Zentralstelle tätig: 35 Beamte, Angestellte und Arbeiter, 
darunter 9 Studierte; in der Verlagshandlung (Volksvereinsverlag, G. m. b. H.) 
mit Buchdruckerei und Buchbinderei 24 Angestellte und 126 Arbeiter, .ins- 



wählten Sonderfach, müssen aber außerdem die Sonderlehrgänge besuchen, die für ihre besondere Fach- 
gruppe abgehalten werden. Die erfolgreich bestandene Schlußprüfung, die vor einer durch könitjliches 
Dekret ernannten Kommission abgehalten wird, berechtigt zur Führung des Titels eines „Auxiliaite social'. 
Die Schule wird von der Societe sans but lucratif „Ecoles sociales de Louvain" (Sitz: Brüssel, 14 avenue 
de la Renaissance) verwaltet und von P. Perquy O. P. geleitet. 



Organisationen für soziale Schulung und Propaganda 49 

gesamt 175 Personen. An der Zentralstelle bestehen weiter: eine sozial- 
wissenschaftliche und apologetische Bibliothek mit 60,000 Bänden und etwa 
400 laufenden Zeitschriften, eine Lichtbilderei und eine soziale Auskunftsstelle. 
Im Lande bestehen 7 Buchhandlungsfilialen, 16 Landes- oder Bezirks- 
sekretariate mit 19 Beamten, darunter 10 Studierte; außerdem waren tätig 
8 ehrenamtliche Diözesangeschäftsführer, 5000 Geschäftsführer imd 
50.000 Vertrauensleute; Geschäftsführer und Vertrauensleute vereinigen sich 
des öfteren zu Besprechungen und Konferenzen. Jährlich werden etwa 
5000 Volksversammlungen abgehalten, mit Vorträgen über Tagesfragen. An 
der Zentrale und im Lande finden regelmäßig statt volkswirtschaftliche 
Kurse, Spezialkurse für Handwerker, Kaufleute, Handlungsgehilfen, Land- 
wirte, Lehrer, Techniker, Beamte; Ferienkurse für Volkswohlfahrtspflege, 
Jugendpflege, Kommunalpolitik, staatsbürgerliche Erziehung, Volkserziehung. 
Im Berichtsjahre Juli bis Juni 1922/23 hielten die besoldeten Beamten der 
Organisation 1570 Versammlungen, 698 Konferenzen und 78 Kurse ab. 
Veröffentlichungen: „Der Volksverein" (für die männlichen Mitglieder, 
6 Hefte jährlich); „Die Frau un Volksverein" (für weibliche Bezieher, 
6 Hefte jährlich); „Führer-Korrespondenz" (Zeitschrift für das soziale 
Vereinswesen, 6 Hefte jährlich); „Mitteilungen an die Geschäftsführer", 
„Mitteüungen an die Vertrauensleute" (erscheinen in zwangloser Folge); 
Briefe an die Geschäftsführer und Vertrauensleute; „Sozialpolitische. Korre- 
spondenz" (alle drei Wochen gratis an 350 katholische Zeitungen versandt); 
„Apologetische Volksbibliothek" (60 Hefte); „Soziale Volksbibliothek" 
(48 Hefte); „Gemeinnützige Volksbibliothek" (18 Hefte); „Soziale Auskünfte" 
(78 Hefte); „Vortragsskizzen" (81 Hefte). Im Volksvereinsverlag erschienen 
bis jetzt etwa 700 Bücher und Broschüren; 144 Flugschriften wurden in 
87,000.000 Exemplaren gratis verteilt. 

VERBAND FÜR SOZIALE KULTUR UND WOHLFAHRTSPFLEGE 
(ARBEITERWOHL) (gegr. 1880), München-Gladbach. Sandstraße 5/11. 
Präsident: I. V. Hochw, W. Hohn. Offizielles Organ: „Soziale Kultur" 
(Monatsschrift). 

Ziele: Zusammenschluß führender Kreise des deutschen Wirtschafts- 
lebens zum gegenseitigen und öffentlichen Austausch von Forderungen, 
Meinungen und Erfahrungen in der fortsdireitenden Ausgestaltung der 
wirtschaftlichen und sozialen Volksgemeinschaft; Förderung der geistigen 
und wirtschaftlichen Kultur und Neubildung des Volkstums auf dem Boden 
des Christentums. Mitglieder: 1000. Leitung: Die jährliche Generalversamm- 
lung wählt den Vorstand von mindestens zwanzig Mitgliedern. Tätigkeit: 
Herausgabe von Zeitschriften, hauswirtschaftlichen Schriften und anderen 
Veröffentlichungen sozialer Axt; Konferenzen und Beratungen, Versamm- 
lungen, Mitwirkung bei Bureaus zur Erteilung von Auskünften und bei der 
Förderung und Ausgestaltung des katholischen Vereinswesens; Zusammen- 
arbeit von Vorständen und Leitern privatwirtschaftlicher, großgemeindlicher, 
gemischt- und gemeinwirtschaftlicher Unternehmungen mit volkswirtschaft- 
lichen und sozialen Theoretikern, Aus der Geschichte: Gegründet 1880 als 
„Verband katholischer Industrieller und Arbeiterfreunde :^beiterwohl" zur 
Förderung der religiösen, sittlichen und materiellen Interessen des Arbeiter- 
standes. Er veranstaltete Konferenzen, Kurse und Versammlungen züi: An- 
näherung zwischen Arbeitgebern und Arbeitern, zur Einrichtung von Wohl- 
iahrtseinrichtungen für die Arbeiter, zur Besserung des Wohnungswesens, 
gab Anregungen an die Gesetzgebung und baute das katholische, soziale 
Vereinswesen in Deutschland aus. Die führenden Kreise des „Arbeiterwohl 
gründeten 1890 den „Volksverein für das katholische Deutschland" (siehe oben). 

MONTI, Internat. Händbuch der kath. Organisationen. 5 



50 



Organisationen für die soziale Bewegung im allgemeinen 



Frankreich 



ACTION POPULAIRE (gegr. '1902). Vanves (Seine), 17 rue de Paris. 
Direktor: P. Desbuquois S. J. Offizielle Organe (siehe unten). 

Ziele: Die „Action Populaire" ist ein intellektueller Mittelpunkt für 
soziale Studien und soziale Betätigung. Ohne selbst irgend eine Organisation 
zu leiten, unterstützt sie die Führer der sozialen Organisationen durch Rat 
und Tat. Tätigkeit: Vor dem Kriege übte die „Action Populaire" durch ihre 
zahlreichen Zeitschriften („Mouvement social". „Revue de 1' Action Populaire", 
„Courrier des cercles d etudes", „Vie syndicale", „Peuple de France"), die vielen 
Broschüren („Brochures Jaunes"), die verschiedenen Handbücher, die sozialen 
Schriften („Guides sociaux"), die Studientagungen („Joumees d'etüdes"), 
die Werbetagungen („Joumees de Propagande"), ihr Rechtsbureau, den aus- 
gedehnten Auskunftsdienst usw. eine weitreichende soziale Tätigkeit aus. 
Durch den Brand von Reims (1914), wo sie damals ihren Sitz hatte, verlor 
sie ihre Archive und Sammlungen. Anfang 1919 übersiedelte sie nach Paris 
und nahm dort neuerlich ihre Tätigkeit auf. Vor kiu-zem veranlaßte sie die 
Gründung einer Verlagsgesellschaft „Editions Spes" (Paris, 17 rue Soufflot), 
deren Aufgabenkreis einstweilen in folgendem besteht: Verwaltung der Zeit- 
schriften der „Action Populaire"; Buchverlag; Anzeigendienst. Veröffentlichun- 
gen: „Dossiers de l'Action Populaire" (erscheinen vierzehntägig in drei Aus- 
gaben); „Peuple de France" (zwanzigseitige illustrierte Monatsschrift für 
Volkserziehung); „En quatre pages" (vierzehntägige literarische Zeitschrift); 
„La Pratique Sociale" (erscheint alle zwei Monate); „Les Archives" (Hefte 
für Sozialwissenschaft); „L'Action Populaire" (Vierteljahrsschrift für soziale 
und religiöse Propaganda). Angeschlossen an die „Confederation Pro- 
fessionnelle des Intellectuels Catholiques" (S. 157). 

LES SEMAINES SOCIALES DE FRANCE (gegr. 1904).. Sitz der Ge- 
neralkömmission: Lyon, 16 rue du Plat. Vors.: E. Duthoit. Sekr.: A. Boissard 
und M. Gonin. Offizielles Organ: „Semaine Sociale de France" (viertel- 
jährliche Mitteilungen). 

Die „Sozialen Wochen" der französischen Katholiken sind -Studien- 
tagungen, die in der Regel alljährlich abwechselnd in einer anderen Stadt 
Frankreidis abgehalten werden. Sie sammeln die in doi sozialen Einrich- 
tungen und Organisationen tätigen Persönlichkeiten um die hervorragendsten 
Meister der katholischen Sozialwisserischaft. Vortragsfolgen über ein Grund- 
thema werden durch Konferenzen und Vorträge aus der sozialen Praxis 
ergänzt, 1904 wurde in Lyon der bescheidene Anfang gemacht und 1907 
in Amiens die Einrichtung endgültig festgelegt. Bis zum Kriege stand Henri 
Lorin, nach dem Kriege E. Duthoit von der Liller Universität an der Spitze 
dieser segensreichen Einrichtung, die^ ein Brennpunkt des sozialen Unter- 
richtes, im Anschlüsse an die überlieferte Lehre der Kirche und besonders 
an die Enzyklika „Rerum novarum", geworden ist. Auf den bisher ab- 
gehaltenen fünfzehn Tagungen (1904 bis 1923) hielten mehr als 100 Pro- 
fessoren oder Vortragende über 300 Lehrgänge und Vorträge, die in extenso 
bei Gabalda, Paris, veröffentlicht wurden und eine reiche Fundgrube für 
theoretische und praktische Sozialpolitik bilden. (Siehe die Broschüre i,Les 
Semaines Sociales" von Jean Terrel, Paris, 1923, Bloud et Gay)^. 



1) Auch andere Länder sind Frankreich in der Veranstaltung von „Sozialen Wochen« gefolgt: 
Belgien, Holland, Italien, Kanada, Polen, Schweiz, Spanien, Uruguay usw. 






Organisätioneft für soziale Schulung und Propaganda 51 

Aus den „Semaines Sociales" herausgewachsene Organisationen: 

Aus den „Sozialen Wochen" sind in der letzten Zeit mehrere- Organi- 
sationen herausgewachsen, von denen wir nachfolgend die wichtigsten 
vermerken: - 

a) LES SEMAINES SOCIALES REGIONALES. Diese sozialen Wochen 
sind für die breiteren Kreise der Bevölkerung bestimmt imd bieten in sieben 
Abendveranstaltungen in gedrängter Kürze und volkstümlicher Form den- 
selben Unterricht, der üi den „Sozialen Wochen" in sieben Tagen ausführlich 
erteilt wird. Die neue Einrichtung entwickelt sich ausgezeichnet; auch Nicht- 
katholiken besuchen die Veranstaltungen. Neben den allgemeinen Vorträgen 
werden auch Versammlungen für praktische Arbeit und religiöse Veranstal- 
tungen abgehalten. 

b) LES SEMAINES RURALES. Sie bezwecken die soziale Ausbildung 
der Führerpersönlichkeiten auf dem Lande. In einem Exerzitienhaüs, in einem 
Internat (während der Ferien) oder in einem Kloster sucht man 25 bis 
30 Zuhörer, befähigte junge Leute von 18 bis 30 Jahren, zusammenzubringen; 
während einer Woche werden ihnen religiöse, ländwirtschaftliche, vor allem 
aber soziale Vorträge (über Organisation der landwirtschaftlidien Bevöl- 
kerung, Genossenschaften, landwirtschaftlichen Krediti' Versicherungen auf 
Gegenseitigkeit usw.) gehalten. Die ersten Versuche diesei: Art fanden 1912 
in Lyon statt. 1923 wurden in Frankreich mehr als zwanzig solcher „Semaines 
Rurales" veranstaltet. Die günstige Entwicklung dieser Einrichtung führte 
1920 zur Schaffung eines „Comite general des Semaines rurales", unter dem 
Patronat des „Syndicat des Agriculteurs de France" (Paris, 8 rue d'Athenes). 

c) UNION D'ETUDES DES CATHOLIQUES SOCIAUX (gegr. 1919). 
Verbandssitz: Paris (7e), 31 rue, de Bellechasse. Sekretariat: Lyon^ '16 rue d^ 
Plat. Vors.: E. Duthoit. Sekr.: M. Gonin. Offizielles Organ: „Semaine Sociale 
de France" (siehe oben). Diese Vereinigung stellt die Fortsetzung der Tätig- 
keit der „Semaines Sociales" in den Führerkreisen dar, wie es die „Semaines 
Regionales" in den breiteren Bevölkerungsschichten und die „Semaines 
Rurales" in den Kreisen der landwirtschaftlidien Bevölkerung sind. Die Ver- 
einigung ist ein Verband von über zwanzig Gruppen, mit einem Zentral- 
vorstand an der Spitze, der einen geschäftsfiihrenden Ausschuß wählt. Ein 
vom Bischof ernannter Priester leitet die Arbeiten jeder Gruppe. Die 
Vereinigung unterscheidet zwei Arten von Mitgliederii: „membres 
cooperateurs" (Jahresbeitrag 25 Franken) und „membres adherents (Jahres- 
beitrag 5 Franken). Jede Gruppe veranstaltet Zusammenkünfte, die sich zu 
ausgesprodienen Studienzirkeln entwickelten, wo die einzelnen Fragen gründ- 
lich durdiberaten werden. Der Gegenstand der Beratimgen wird von der 
Generalkommission der Vereinigting bestimmt, die dazu häufig jene Probleme 
heranzieht, die darin den Mittelpunkt der Beratungen der nächsten „Semaine 
Sociale" bÜden. A.us der weiteren Tätigkeit heben wir hervor: Veranstaltung 
von Erhebungen; Einschreiten bei den gesetzgebenden Körperschaften usw. 

d) UNION DES SECRETARIATS SOCIAUX (gegr 1921). Paris (7e), 
31 rue de Bellechasse. Vors.: J. LeroUe. Sekr. M. Eble. Offizielles Organ: 
„Semaine Sociale de France" (siehe oben). 

Ziele: Die sozialen Sekretariate sind für emen bestimmten Landstrich 
oder auch nur ein Departement oder eine Diözese geschaffene Orgaüisationen, 
die ständig besonders folgende Aufgaben zu erfüllen haben: Stoffsammlung; 
Veranstaltung von Erhebungen; sozialer Unterricht; Mitwirkung bei der 
Gründung und Förderung sozialer Einrichtungen und Organisationen. Der 



52 



Organisationen für dip soziale Bewegung im allgemeinen 



Verband der sozialen Sekretariate will deren Tätigkeit ausdehnen und ver- 
vollkommnen, besonders durch die Förderung eines ständigen Gedanken- 
und Materialaustausches zwischen denselben, durch die Förderung des ge- 
meinsamen Vorgehens in allen Tagesfragen und ähnlichem. Mitglieder: 
25 Sekretariate. Die einzelnen Sekretariate bilden Sammelpunkte für sozial 
tätige Personen in führender Stellung: Leiter von sozialen Organisationen, 
Gewerkschaftssekretäre, Leiter von Genossenschaften und Konsumvereinen, 
Darlehenskassen, Wohnungsbaugenossenschaften. Einnahmen: Beiträge einer 
kleinen Anzahl von Wohltätern. Tätigkeit: Heranbildung von Führern für die 
Arbeiter- und Bauernbewegung durch Vorträge, Studienzirkel, beruflichen 
Unterricht, Gewerkschaftswochen, soziale Tagungen usw.; Auskunft und 
Hilfe für die sozialen Organisationen und Einrichtungen in Rechtsangelegen- 
heiten (Abfassung von Satzungen, Rechtsgutachten, Auswertung der sozialen 
Gesetze); Gründung von Fachgewerkschaften, Genossenschaften, Konsum- 
vereinen, Volkssekretariaten usw. 

ACADEMIE D'EDUCATION ET D'ENTR'AIDE SOCIALES (gegr. 
1922). Paris (6e), 74 nie de Vaugirard. Vors.: Msgre. A. Baudrillart. Sekr.: 
G. LeroUe. 

Die neue, durch M. Bruwaert, bevollmächtigten Minister, geschaffene 
Einrichtung ist eine Kommission, die sich aus dreißig Mitgliedern in fünf 
Sektionen zusammensetzen wird. Eine Sektion wird* sidi mit sozialer Moral 
und Hygiene beschäftigen, eine zweite mit der Familie, eine dritte mit Er- 
ziehung und Unterricht, die vierte mit den Arbeitsfragen, die fünfte mit den 
sozialen Fürsorgeeinrichtungen. Die Sektionen arbeiten getrennt; die monat- 
lich zusammentretende Vollversammlung whrd dann alle vorgelegten Ent- 
schließungen prüfen, bestimmte Veröffentlichungen fördern oder selbst in die 
Wege leiten, Gutachten und Denkschriften zur Aufklärung und Beeinflussung 
der öffentlichen Meinung ausarbeiten usw. Es fanden bereits zahlreiche 
Zusammenkünfte statt, bei denen unter anderem beschlossen wurde, in Paris 
und Lille Hochschulzentren für soziale Studien zu schaffen; die Besucher 
dieser Studienzentren sollen dann die im Unterricht gewonnenen Kenntnisse 
in weitere Kreise tragen und sie Im Volke diurch öffentliche Vorträge und 
Lehrgänge verbreiten. 



Großbritannien 

CATHOLIC SOCIAL OUILD (gegr. 1909). Oxford. Vors.: Msgre. 
H. Parkinson. Sekr.: P. L. O'Hea S. J. Offizielles Organ: „The Christian 
Democrat" (Monatsschrift). 

Ziele: Förderung des Studiums der sozialen Frage durch die Katho- 
liken; Pflege der Beziehungen zwischen Intellektuellen und Arbeitern; Auf- 
klärung und Propaganda für die Anwendung der katholischen Grundsätze 
bei der Lösung der sozialen Tagesfragen. Mitglieder: 2000. Leitung: Vor- 
stand, der von einem höchstens 18 Mitglieder umfassenden Ausschusse unter- 
stützt wird. Tätigkeit: Schaffung von sozialen Studienzirkeln (rund 200 in 
Großbritannien und einige in Australien, Indien und Südafrika sind dem 
Verbände angeschlossen); Vorbereitung von Studienprogrammen für diese 
Zirkel; Leitung der Studien durch brieflichen Verkehr; Verbesserung der 
durch die Mitglieder fertiggestellten Arbeiten; alljährlich Prüfungen über ver- 
schiedene Gegenstände; Leihbibliothek, aus der sich die Studienzirkel alle 
jene Bücher ausleihen können, deren sie bedürfen; Förderung der sozialen 
Studien in den Schulen durch jährliche Prüfungen für Mittelschüler; zu diesem 



Organisationen für soziale Schulung und Propaganda ^ 53 

Zwecke wurde ein eigener Ausschuß errichtet („Schools Examination 
Board"); Sommerschule mit sozialen Kursen; Veröffentlichung eines Jahr- 
buches, kleiner Schriften, von Handbüchern für die Studienzirkel und zahl- 
reicher weiterer wissenschaftlicher, sozialer und volkstümlicher Literatur*). 

Kanada 

LEB SEMAINES .SOCIALES DU CANADA (gegr. 1920). Montreal, 
90 rue Saint- Jacques. Vors.: P. J. P. Archambault S. J. Sekr.: G. Vanier. 

Pie „Sozialen Wochm Kanadas" folgen dem Muster der „Sozialen 
Wochen Frankreichs". Alljährlich werden während einer Dauer, von fünf 
Tagen Lehrgänge über ein einheitliches Thema gehalten; abends findet ein 
großer öffentlicher Vortrag statt. Der Tagungsort wechselt jedes Jahr; bisher 
wurden die „Sozialen Wochen" in Montreal (1920 und 1923), Quebec (1921) 
und Ottawa (1922) abgehalten. Das Werk wird von einem Generalausschuß 
geleitet, in dem die Kirchenprovinzen des französischen Kanada vertreten 
sind. Diesem Ausschuß gehören gegenwärtig 29 Mitglieder (14 Priester und 
15 Laien) an; er hält jährlich zwei bis drei Zusammenkünfte ab. 

Luxemburg 

* LUXEMBURGER KATHOLISCHER VOLKSVEREIN (gegr. 1904). 
Luxemburg,' Siegfriedstraße 6. Vors.: Reuter und Dupong. Sekr.: N. Dauben- 
feld. Offizielles Organ: „Luxemburger Volk" (einmal wöchentlich). 

Ziele: Bekämpfung und Abwehr der Irrtümer und Umsturzbestrebungen 
auf religiösem und sozialem Gebiete; Verteidigung der christlichen Gesell- 
schaftsordnung; Förderung sozialer Reformen im Sinne der katholischen 
Lehre. Mitglieder: Rund 14.500. Mitgliedsbeitrag: 3 Franken jährlich. Leitung: 
Vorstand von mindestens sieben Mitgliedern, welche von der Generalver- 
sammlung auf ein Jahr gewählt werden. Tätigkeit: Persönliche Werbetätig- 
keit der einzelnen Mitglieder; belehrende Vorträge; Verbreitung von Druck- 
schriften; Anregung undFörderung derSchaffung katholischer Organisationen; 
die katholischen Arbeitervereine, die katholischen Jünglingsvereine, der 
Katholische Akademikerverein und die katholische, politische Partei 
(„Rechtspartei") sind Gründungen des Volksvereines. 

Osterreich 

VOLKSBUND DER KATHOLIKEN ÖSTERREICHS (gegr. 1909). Wien, 
VIII., Piaristengasse 43. Vors.: Graf F. Walterskirchen. Generaldirektor: 
J. Fried. Offizielle Organe: „Das Volk" (Monatsblatt); „Volkswohl" (soziale 
Monatsschrift); „Katholisjche Vereinsarbeit" (Monatsschrift für die Vorstände); 
„Der Gemeindevertreter" (monatlich); „Die Sonntagsglocke" (Wochenblatt); 
„Der Kunstgarten" (Monatsblätter für Volksbildung). 

Ziele: Der Verein hat den Zweck, eine allgemeine Organisation der 
Katholiken Österreichs zu schaffen; zielbewußt die glaubensfeindliche Presse 

») Das jüngste Unternehmen der »CATHOLIC SOCIAL GtJILD" ist die Schaffung des.,CATH0LlC 
WGRKER'S COLLEGE" in Oxford (Oktober 1^21); Zweck dieser Schule für katholische Arbeiter ist die 
intensive wirtschaftliche und moralische Ausbildung von Arbeiterführern; die Hörer weiden durch die 
Lokalorganisationen entsandt, die auch die nötigen Mittel für den Unierhalt der Hörer beistellen; die 
Kurse dauern 2 Jahre. Diese Schule zawt gegenwärtig 6 Hörer, fast alle Industriearbeiter; doch hofft 
man, im Schuljahre 1923/24 eine weit größere Zahl von Hörern aufnehmen zu können und ist daran, 
e'n Internat für dieselben zu errichten. 



54 



Organisationen für die soziale Bewegung im allgemeinen 



zu bekämpfen und den Ausbau und die Verbreitung der katholischen Presse 
zu fördern; Aufklärung über die religiösen und sozialen Irrtümer der Gegen- 
wart zu bieten und dadtu-ch die Mitglieder im Geiste der katholischen Welt: 
aiischauung zur sozialen Refomitätigkeit und praktischen Mitarbeit im öffent- 
lichen Leben heranzubilden. Mitglieder: 300.000, die in Landes- oder Diözesan- 
verbänden zusammengefaßt sind. Mitgliedsbeiträge: 2500 Kronen und 
1000 Kronen im Monat. Leitung: Vorstand, bestehend aus mindestens 
21 von der Hauptversammlung gewählten Mitgliedern; Aufsichtsrat 
(5 bis lO Mitglieder), der die Geldgebarung des Vereines zu überwachen 
hat. Zur Ourchlührurig' der gefaßten Beschlüsse und zur Erledigung der 
laufenden Vereinsarbeiten steht dem Vorstand die Zentralstelle zur ^eite, 
deren Leitung dem Generaldirektor zukommt. Tätigkeit: Herausgabje und 
Verbreitung von Vereinsschriften und anderen SchrStwerken und Mitarbeit 
bei der katholischen Presse ; Herausgabe einer Zeitungskorrespondeuz 
„Zentra"; Errichtung von sozialen Beratungs- und Rechtsauskunftsstellen; 
Abhaltung von Versammlungen, Vorträgen, Kursen und ähnlidien Veranstal- 
tungen; Errichtung einer Vereinsbibliothek, von Volksbüchereien und 
Wanderbibliotheken; Schaffung einer wissenschaftlichen Zentralstelle, bei der 
zur Zeit aidit hauptamtlich angestellte, akademisch gebildete Referenten 
wirken; an der Zentralstelle besteht eine wissenschaftliche Bibliothek mit 
12.500 Bänden und 110 laufenden Zeitschriften und eine Zeitüngsregistratur 
mit 2650 Mappen. Aus der Geschichte: Die heutige Organisation ist ent- 
standen . aus der Verschmelzung des „Katholischen Volksbundes für Öster- 
reich" und des „Piüsvereines" (Katholischer Preßverein); diese Vereinigung 
wurde am 27. Juli 1919 beschlossen. 



Spanien ' 

ASOCIACIÖN GENERAL PARA EL ESTUDIO Y LA DEFENSA DE 
LOS INTERESES DE LA GLASE OBRERA (gegr. 1Ö94). Madrid, Costanilla 
de San Andres 7. Vors.: Marquis de Zahara. Sekr.: C. Martin y Alvarez. 

Ziele: Schutz der Arbeiterklasse; Studium und Verteidigung ihrer In- 
teressen auf religiösem, sozialem und wirtschaftlichem Gebiete. Abteilungen: 
Der Verband umfaßt folgende Abteilungen: Generalverband der Arbeitgeber; 
Arbeiterpatronagen; Versicherung auf Gegenseitigkeit; fiir moralische In- 
teressen; für wirtschaftliche und Verwaltungsangelegenheiten. Einnahmen: 
Geschenke, Vermächtnisse, Sammlungen. Tätigkeit: Der Verband hat mehrere 
Gesetzentwürfe über Arbeitsunfälle, die Sonntagsruhe, die Gewerkschaften, 
die Militärdienstpflicht, Frauen- und Kinderarbeit ausgearbeitet, zahlreiche 
Werbeschriften und ein „Manuel de Propagandistas" (Auflage -18.000) ver- 
öffentlicht. Weiter versieht er den „Consejo Nacional de Corporaciones 
catolico-obreras", sowie die katholischen Arbeitervereine Madrids mit den 
nötigen Mitteln. 1922 erbaute er in Madrid das katholische Volkshaus („Casa 
Social catolica", gleiche Anschrift), wo zahlreiche Arbeiterorganisationen 
und Einrichtungen untergebracht sind. 

ASOCIACIÖN CATÖLICO-NACIONAL DE PROPAGANDISTAS 

(gegr. 1909). Madrid, calle Marques de Cubas 3. Vors.: A. Herrera Oria. 
Sekr.: M. Gomez Roldän. 

Ziele: Katholische Werbearbeit auf sozialem und staatsbürgerlichem 
Gebiete. Mitglieder: 90 in 18 Landessektionen. Mitgliedsbeitrag: Keine be- 
stimmte Höhe. Tätigkeit: Versammlungen, Vorträge, Mitarbeit im gesamten 



Organisationen für soziale Schulung und Propaganda 55 

katholischen Vereinswesen; die unter den besten Hochschülem ausgewählten 
Propagandisten werden auf ihre Aufgabe durch Anleitung zu einem ver- 
tieften und verinnerlichten religiösen Leben (religiöse Übungen, Exerzitien) 
,und eine besondere intellektuelle Ausbildung vorbereitet. Es, wird ihnen 
alles das verschafft, was für das Studium, die Kenntnis ausländischen Orga- 
uisationswesens, für Reisen usw. nötig ist. 

Tschechoslowakei - 

VOLKSBUND DEUTSCHER KATHOLIKEN (gegr. 1919). Reichenberg, 
Birgsteingasse 44. Präsident: J. B. Pohl. Direktor: E. Reichenberger. Offizielle 
Organe: „Der Volksbund" (Vereinsgabe, 5 bis 6mal jährlich); „Der Führer" 
(Monatsschrift fiir die Geschäftsführer und Vertrauensleute). 

Ziele: Der Volksbund hat den Zweck, eine allgemeine Organisation der 
Katholiken der Tschechoslowakei zu schaffen, zielbewußt die glaubensfeind- 
liche Presse zu bekämpfen und den Ausbau und die Verbreitung der katho- 
lischen Presse zu fördern, die Verteidigung des christlichen Charakters der 
' Schule, Erörterung von Fragen des Unterrichtes und der Erziehung, Auf- 
klärung über die religiösen und sozialen Irrtümer der Gegenwart zu bieten 
und dadurch die Mitglieder im Geiste der katholischen Weltanschauung zur 
sozialen Refonntätigkeit und praktischen Mitarbeit im öffentlichen Leben 
heranzubilden. Mitglieder: Etwa 100.000. Mitgliedsbeitrag: Einzelmitglieder 
4 tschechische Kronen, Familienmitglieder 1 tschechische Krone jährlich. Lei- 
tung: Der Vorstand* besteht aus mindestens zwölf von der Hauptversamm- 
lung der Vertreter der Ortsgruppen gewählten Mitgliedern, von denen jedes 
Jahr ein Drittel neu zu wählen ist. Tätigkeit: Errichtung von sozialen Be- 
ratungs- und Auskunftsstellen; Herausgabe und Verbreitung von Vereins- 
schriften und anderen Schriftwerken; Interessierung des Volkes an derGestaltung 
des Schulwesens; Auskünfte über Rechtsfragen, welche sich bei der Durch- 
führung der das Schulgebiet umfassenden Gesetze und Verordnungen ergeben; 
Veranstaltung von Elternabenden, Auifstellung von Statistiken, die das Schul- 
wesen betreffen; Abhaltung von Versammlungen, Vorträgen, Kursen und 
ähnlichen Veranstaltungen; Errichtung einer Vereinsbibliothek, von Volks- 
büchereien und Wanderbibliotheken. Angeschlossene Verbände: „Reichsbund 
der deutschen, katholischen Jugend" (S. 98); „Reichsmädchenbund 
St. Gertrud" (S. 105). 

Ungarn 

KATHOLIKUS NEPSZÖVETSEO: KATHOLISCHER VOLKSBUND 

(gegr. 1908). Budapest IV., Ferenciek-tere 7. Vors.: Msgre. Prohäszka, Bischof 
von Szekesfehervär (Stuhlweißenburg). Direktor: Msgre. A. Emszt. Sekr.: 
M. Frühwirth. Offizielles- Organ: „Nepujsäg" (Wochenschrift).- 

Ziele: Eintreten für die katholische Gesellschaftsordnung; Förderung 
der moralischen, geistigen, sozialen und wiriischaftlichen Entwicklung des 
Volkes; Sorge für das Durchdringen der katliolischen Gedankenwelt im ge- 
samten öffentlichen und privaten Leben; Kampf gegen die religionsfeindlichen 
und revolutionären Strömungen. Mitglieder: 121.000 in 1609 Ortsgruppen. 
Mitgliedsbeitrag: 3000 Kronen jähriich. Leitung: Geschäftsführender Ausschuß ; 
Zentralrät, der aus dem ersteren und zwölf weiteren gewählten Mitgliedern 
besteht; Vorstand, der aus dem Zentralrat, 150 gewählten Mitgliedern und 
den Vorsitzenden der Bezirksgruppen besteht. Tätigkeit: Volksversammlungen, 



56 



Organisationen für die soziale Bewegung im allgemeinen 



Vorträge und Kurse; Veröffentlichung eines Kalenders, von Flugschriften und 
-blättern über Tagesfragen; Stelle für Rechtsberatung und Reditsschutz; 
Stelle für Auskunftserteilung in landwirtschaftlichen Fragen; Gründung von 
Genossenschaften, Versicherungskassen usw. Aus der Geschichte: Der 
Volksbund zählte vor dem Kriege bereits 310,000 Mitglieder; die Kommu- 
nistenherrschaft zerstörte alle seine Einrichtungen. Der Volksbund hat 
während der fünfzehn Jahre seines Bestandes 25 Millionen Kalender, Flug- 
schriften und Flugblätter verteilt. 



Uruguay 

UNION SOCIAL DEL URUGUAY (gegr. 1911). Montevideo, Galle 
Cerrito 471. Vors.: H. Antuna. Sekr.: A. Magirena. Offizielles Organ: 

„Tribuna Social" (monatliche Mitteilungen). 

Ziele: Verteidigung der christlichen Gesellschaftsordnung; religiöse, 
moralische und staatsbürgerliche Erziehung des Volkes. Mitglieder: 35.625. 
Mitgliedsbeitrag: 0*25 bis 2 Pesos jährlich. Leitung: Fünfglie<Wger Vorstand. 
Tätigkeit: Veranstaltung von Vorträgen, Versammlungen und sozialen 
Kursen; Veröffentlichung und Verbreitung eines Kalenders, von Flugschriften, 
Flugblättern und Büchern (während der Jahre 1919 bis 1922 wurden mehr 
als drei Millionen Druckschriften verteilt); Informationsdienst für die Presse; 
Heranbildung von Rednern, Schriftstellern und anderen Mitarbeitern, die für den 
Ausbau der sozialen Werke nötig sind; Schaffung einer wissenschaftlichen und 
praktischen Stoffsammlung, die den Studien der Mitglieder zur Grundlage 
dient; Gründung und Erhaltung von Volks-, Mittel- und Fachschulen; Pflege 
guter Beziehungen mit allen sozialen Einrichtungen, welche ähnliche Ziele 
wie die „Union Social del Uruguay" verfolgen. Um eine enge Verbindung 
zwischen der „Union Social del Uruguay" und ihren Mitgliedern herzustellen, 
be_dient sich die Union der Mitarbeit von Bezirksvertrauensleuten. Ange- 
schlossen an das „Comite general de la Accion Catölica" (S. 42). 

UNION ECONÖMICA DEL URUGUAY (gegr. 1913). Montevideo, 
Galle Colonia 1284. Vors.: M. Perea. Sekr.: A. Varese. Direktor: P. Elizalde. 
Offizielles Organ: „Boletin de la Union Economica del Uruguay". 

Ziele: Zusammenfassung der katholischen wirtschaftlich-sozialen Ein- 
richtungen des ganzen Landes, um darüber zu wachen, daß sie ihre TäHgkeit 
in Übereinstimmung mit der kirchlichen Lehre und den 'kirchlichen Unter- 
weisungen entfalten; zu, diesem Zwecke werden üinen die allgemeinen Richt- 
linien vorgezeichnet; einheitliche Regelung der Wirksamkeit dieser Einriclitun- 
gen, ohne daß die administrative und finanzielle Selbständigkeit derselben 
angetastet wird; Förderung der Gründung von wirtschaftlichen Vereinen und 
Einrichtungen (Sparkassen, Genossenschaften, Gewerkschaften, Unter- 
stützungseinrichtungen auf Gegenseitigkeit). Mitglieder: 24 angeschlossene 
Landes- oder Orisvereinigungen. Leitung: Vorstand von fünf Personen, 
der von der Generalversammlung der Vertreter der angeschlossenen Ver- 
einigungen gewählt wird. Tätigkeit: Veröffentlichung von Werken über wirt- 
schaftlich-soziale Fragen, um deren Kenntnis zu verbreiten und die praktische 
Anwendung der vorgeschlagenen Lösungen zu fördern; Errichtung einer 
Auskunfts- und Beratungsstelle; rechtlidie Verteidigung der gemeinsamen 
Wirtschaftsinteressen; Pflege guter Beziehungen mit anderen einheimischen 
und ausländischen Einrichtungen und Vereinen ähnlicher Art wie die Union. 
Angeschlossen an das „Comite general de la Accion Catölica" (S. 42). 



Organisationen für soziale Schulung und Propaganda 57 

SECRETARIADO SINDICALISTA DEL URUGUAY (gegr. 1920). 
Montevideo; Calle Colonia 1284. Sekr.: E. Cayota. 

Ziele: Gründung von Arbeiter- und Angestelltengewerkschaften sowie 
landwirtschaftlichen Vereinen. Mitglieder: Je zwei Vertreter der folgenden 
Organisationen: „Federacion de la Juventud Catolica del Uruguay"; „Circulo 
Catolico de Obreres de Montevideo"; „Union Democrätica del Uruguay", 
sowie der Leiter der Werbestelle der „Union Social del Uruguay". Tätigkeit: 
Mündliche und schriftliche Werbearbeit; Veröffentlidiung von Flugschnften. 
Das Sekretariat wird in dieser seiner Tätigkeit durch freiwillige Mitarbeiter 
unterstützt, hauptsächlich Mitgliedern der katholisdien Jugendorganisation. 
Aus der Geschichte: Das Sekretariat hat die Gewerkschaften der Handels- 
angestellten und Fabriksarbeiter, sowie die „Union Agricola del Uruguay" 
organisiert, welch letzterer Verband seinerseits Bauernvereine in ver- 
schiedenen Orten des Landes gründete. 

Vereinigte Staaten 

CATHOLIC CONFERENCE ON INDUSTRIAL PROBLEMS (gegn 
1922). Washington, D. C, 1312 Massachusetts Avenue N. W. Vors.: 
D. A. McCabe. Sekr.: Hochw! R. A. McGowan. 

' Ziele: Verbreitung der katholischen Soziallehre über industrielle Fragen 
und Förderung der praktischen Anwendung dieser Lehren. Mitglieder: Rund 
500. Mitgliedsbeitrag: 1 Dollar jälirlich. Leitung: Vorstand; geschäfts^ 
führender Ausschuß. Tätigkeit: Jährlicher Landeskongreß; örtliche Zu- 
sammenkünfte. 



KAPITEL VII. 



Frauenorganisationen 



Internationale 



UNION INTERNATIONALE DES LIOUES CATHOLIQUES FEMI- 
NINES (gegr. IQ 10). Utrecht (Niederlande), Moogt 1. Vors.: Frau F. Steen- 
berghe-Engeringh. Sekr.: Frl. A. Meyer. Geistlicher Beirat: Hochw. Kan. 
J. H. G. Jansen. Offizielles Organ: Nachrichtenblatt (wenigstens halbjährlicli). 

Ziele: Als Bindeglied zwischen den verschiedenen katholischen Frauen- 
verbänden dienen; Studium aller jener Fragen, die die Verteidigung der 
religiösen Freiheiten und die katholische soziale Aktion betreffen und bei denen 
mit Rücksicht auf eine eventuelle gemeinsame Aktion eine einheitliche Behand- 
lung angebracht ist, Mitglieder: 42 angeschlossene Landesverbände (siehe 
unten). Mitgliedsbeitrag: 100 Einheiten der Landeswährung; Länder mit 
schwacher Valuta zahlen 10 französische Franken, Holland 50 Gulden, England 
50 Schilling, Amerika 50 Dollar. Leitung: Internationaler Vorstand, der aus 
den Vertreterinnen der angeschlossenen Verbände besteht und mindestens alle 
zwei Jahre zusammentritt, geschäftsführender Ausschuß. Tätigkeit: Auskunfts- 
erieilung; internationale Tagungen; Studienausschüsse, von denen bisher 
folgende geschaffen wurden: für Erhaltung, Verteidigung und Ausbreitung 
des Glaubens; für Moral und gute Sitte; für Kino und Theater; für die Mode; 
Studium der liberalen Organisationen und des Völkerbundproblems; Studium 
aller moralischen, sozialen und gesetzgeberischen Fragen, die die Frauen- 
arbeit, die bürgerlichen Rechte und Pflichten der Frau betreffen. Aus der 
Geschichte: Die „Ligue Patriotique des Fran^aises" regte 1910 die Ver- 
anstaltung einer Zusammenkunft der Vertreterinnen aller Nationen an, um 
die Gründung eines internationalen Bundes der katholischen Frauenverbände 
in die Wege zu leiten. Nachdem den einzelnen Nationen ein Satzungsentwurf 
unterbreitet worden war, erfolgte die erste internationale Zusammenkunft 
19.10 in Brüssel, wo die Gründung des internationalen Bundes beschlossen 
wurde. Die zweite internationale Tagung fand 1911 in Madrid, die dritte 
1912 in Wien, die vierte 1913 in London statt. Auf der Londoner Tagung 
wurden die Bundessatzungen abgeändert, um die Genehmigung des Heiligen 
Stuhles zu erlangen, die auch im selben Jahre gewährt wurde. Seitdem 
ernennt der Heilige Vater die Vorsitzende des Bundes. Die fünfte inter- 
nationale Tagung fand im Mai 1922 im Rom statt. 

Angeschlossene Landesverbände: 
ARGENTINIEN: 
Liga Argentina de Damas Catolicas (S. 60). 

BELGIEN: 

Federation des Femmes Catholiques Beiges (S. 60). 
Ligue Constance Teichmann (S. 61). • 

Ligue des Femmes Chretiennes. Brüssel, 27 nie de la Science. 






fTauenörganisätiönen , > 59 

BRASILIEN: 

Liga Catolica das Damas do Brazü. Rio de Janeiro, rua Joaquim 
Murtinho 302 (?). 

CHILE: 
Liga de Damäs Chilenas. Santiago, Casilla 396 

DEUTSCHLAND: 

Katholischer Deutscher Frauenbund (S. 63). 

Katholischer Fürsorgeverein für Mädchen, Frauen und Kinder (S" 132). 
Verband katholischer Vereine erwerbstätiger Frauen und Mädchen Deutsch- 
lands (S. 208).: 
Verein katholischer deutscher Lehrerinnen (S. 163). 

FRANKREICH. 

Action Sociale de la Femme (8. 65), 

Archiconfrerie de l'Oeuvre des "Catechismes. Paris, 19 rue de Varennes. 

Archiconfrerie des Patronages. Paris, 76 nie des Saints-Peres. 

Association Feminine pour l'Etude et 1' Action Sociale (S. 66). 

Federation Frangaise des Unions des Syndicats Professionnels Feminins 

(S. 212). 
Ligue des Femmes Fran^aises (8. 65). 
Ligue Patriotique des Fran^äises (S. 65). 
Union Centrale des Syndicats Professionnels Feminins (S. 212). 

GROSSBRITANNIEN: 
Catholic Women^s League (8, 67). 

ITALIEN: 
Unipne Femminile Cattolica Italiana (8. 67). 

KANADA: 

Catholic Woinen's League of Canada (8. 70). 
Federation Nationale St.-Jean Baptiste (S. 70). 

LUXEMBURG: 

Katholischer Frauenbund (8. 71). 

Sekretariat der katholischen Frauenaktion. Luxemburg, avenue Pescatore 6. 

MEXIKO: 

Ligue du Mexique. Korrespondenz an die Delegation du Mexique, Paris, 

avenue de La Bourdonnais. 
Union de Damas Catölicas Mexicanas (8. 72). 

NIEDERLANDE: 
Federatie van R. K. Vrouwenbonden in Nederland (8. 73). 

ÖSTERREICH: 
Katholische Reichsfrauenorganisation Österreichs (8. 73). 

POLEN: 
Katolicki Zwiazek Polek Poznan (8. 74). 
Katolicki Zwiazek Polek Krakow (S. 74). 
Katolicki Zwiazek Polek Warszawa (8. 74). 

PORTUGAL: 
Liga de Ac^ao Social Christa (8.75). 



60 Organisationen für die soziale Bewegung im allgemeinen 

SCHWEIZ: 

Internationaler Verband der katholischen Mädchenschntzvereine (S. 143). 
Schweizerischer katholischer Frauenbund (S. 75). 

SPANIEN: 
Acciön Catölica de la Mujer (S. 76). 
Federacion de Seiioras de Proteccion de Intereses Catölicos. Valencia, Una 

Calatrava. 
Union de Damas Espanolas del Sagrado Corazon (S. 76). 

TSCHECHOSLOWAKEI: 

Katholischer Frauenbund für die Deutschen in Böhmen, Mähren und 

Schlesien (S. 77). 
Svaz ceskych Katol. Spolku ienskych (S. 78). 

UNGARN: 

Orszägos Katolikus Nöszövetseg (S. 79). 
Szociälis Missziöszövetseg (S. 79). 

VEREINIGTE STAATEN: 
National Council of Catholic Women (S. 80). 

Argentinien 

LIGA ARGENTINA DE DAMAS CATOLICAS. Buenos Aires, Monte- 
video 850. Vors.: Frau A. Elia de Ortiz Basualdo. Sekr,: Frl. M. Canello de 
BuUrich. Offizielle Organe: „L. A. D. C." (Monatsschrift für die tätigen Mit- 
glieder); „Ciütura Femenina" (Monatsschrift für die einfachen Mitglieder). 

Ziele: Religiöses, kulturelles, caritatives und soziales Apostolat; Mit- 
wirkung an der Durchführung des Programms der „Union Populär Catölica 
Argentina", deren weiblicher Zweig die „Liga Argentina de Daraas Catolicas" 
ist. Mitglieder: Etwa 20.000 in 126 Pfarrgruppen; 350 angeschlossene Or- 
ganisationen mit gegen 30.000 Mitgliedern. Mitgliedsbeitrag: 4 Pesos 
jährlich. Tätigkeit: Gemeinsame religiöse Veranstaltungen, Erteilung von 
Katechismusunterricht, Seelsorgehilfe; Ausschuß für religiöse Bildung (Centro 
de Estudios religiöses); Vorträge; Verbreitung der katholischen Presse; 
Fachschulen; Haushaltungskurse; Gründung von Caritas- und Wohlfahrts- 
einrichtungen aller Art; Gefängnisfürsorge; Organisation voii Gewerk- 
schaften, Versicherungskassen, Aussteuerkassen für Arbeiterinnen usw. 

Belgien 

FEDERATION DES FEMMES CATHOLIQUES BELGES (gegr. 1913). 
Brüssel, 22 rue Traversiere. Vors.: Frau J. de Trooz. Geistlicher Beirat: 
Hochw. Kan. Cocheteux. Sekr.: Frau E. Comet. Offizielles Organ: „Bulletin 
de la Föderation des Ferames Catholiques Beiges" (wöchentlich, flämisch 
und französisch). 

Ziele: In jeder Gemeinde sollen die tüchtigsten und hervorragendsten 
katholischen Frauen aller sozialen Schichten zu einer Gruppe zusammen- 
geschlossen werden, um an ihrer religiösen und geistigen Weiterentwicklung 
zu arbeiten; Schaffung eines gemeinsamen Bandes zwischen den katholischen 
Frauen, um alle hilfsbereiten Kräfte zusammenzufassen und mit ihnen die 
Tätigkeit der kirchlichen Behörden zu unterstützen. Mitglieder: Rund 100.000, 



fiauenorganisatidneii 61 

die in ganz Belgien zu Diözesanverbänden zusammengeschlossen sind. Mit- 
gliedsbeiträge: Mindestens 1'50 Franken jährlich. Leitung: Ein leitender 
Ausschuß in jeder Diözese, dem ein vom Bischof ernannter Geistlicher 
Beirat angehört; ein Landesausschuß, dem die Geistlidren Beiräte, sowie die 
Vorsitzenden der Diözesanausschüsse angehören. Tätigkeit: Zahlreiche 
Studienzirkel; Veranstaltung von Vorträgen, Kursen, Exerzitien und anderen 
religiösen Kundgebungen; Teilnahme an den Arbeiten anderer Organisationen 
(die meisten katholisdien Frauenorganisationen sind an den Verband an- 
geschlossen). Eine Jugendabteilung ist in Bildung begriffen. 

LIGUE FEMININE „CONSTANGE TEICHMANN" (gegr. 1903). 
Antwerpen, De Bomstraat 11. Vors.: Frl. Belpaire. Geistlicher Beirat: Abbe 
Stuckens. Sekr.: Fr. Nuyens-De Roover. Offizielle Organe: „Vrouwenleven" 
(monatlich); „Aujourd'hui et Demain" (monatlich). 

Ziele: Religiöse, sittliche, soziale und staatsbürgerliche Erziehung der 
Frau, vor allem jener der höher stehenden Klassen; Heranbildung von 
Führerhinen. Mitglieder: 3000 Einzelmitglieder und viele angeschlossene 
Vereinigungen. Mitgliedsbeitrag: 3 bis 12 Franken jährlich. Leitung: Vor- 
stand von zwölf Mitgliedern. Tätigkeit: Vorträge, Kurse, Studienzhrkel; 
Erhebungen und Eingaben in allen die Frauen interessierenden Fragen; 
Unterstützung der schon bestehenden Verbände; Kampf gegen die öffent- 
liche Unsittlidikeit; Studientagungen; Exerzitien. Aus der Geschichte: Eifrige 
Teilnahme an allen Hilfswerken während des Krieges; Kampf gegen die 
Unsittlichkeit an der Front; in zahlreichen Gemeinden wurden Arbeiterinnen- 
oder Bäuerinnenvereine geschaffen; 1912 wurde die „Union des Con- 
ferencieres", 1913 die „Oeuvre des immigrants", 1914 die „Ligue Mariale 
contre l'immoralite", 1919 zum Schutze der Frauen und Kinder aus den zer- 
störten Gebieten der Ausschuß „Aide et protection aux f emmes et aux enfants 
des regions devastees", 1922* das „Home Marie Elizabeth" in Antwerpen 
geschaffen, das dreißig Frauen und Mädchen volle Unterkunft und Ver- 
pflegung bietet. 1919 wurde eine eigene Sektion für staatsbürgerliche Er- 
ziehung geschaffen. Bei den letzten Gemeindewahlen wurden 26 Mitglieder 
der Ligue (das ist fast die Gesamtheit der gewählten katholischen Frauen) 
zu Gemeindevertretem gewählt, dazu etwa zehn stellvertretende Abgeordnete; 
mehrere Mitglieder wurden zu Schöffen gewählt und eines zum Amt eines 
Bürgermeisters. 

SECRETARIAT GENERAL DES OEUVRES SOCIALES FEMININES 
CHRETIENNES DE BELGIQUE (gegr. 1912). Brüssel, 75 boulevard Clovis. 
Sekr.: Frl. V. Cappe und M. Baers. Offizielles Organ: „La Femme Beige" 
(monatlich). 

Ziele: Studium der Verhältnisse der Frauenarbeit; Zusammenfassung 
der ganzen christlichsozialen Frauenbewegung; Förderung der religiös- 
sittiidhen, beruflichen und hauswirtschaftlichen Ausbüdung der Arbeiterinnen. 
Mitglieder: Sind alle Angehörigen der verschiedenen Organisationen, deren 
Bindeglied das Generalsekretariat bildet. Tätigkeit: Samnüung einschlägigen 
Materials; Auskunftserteilung; Erhebungen; eürige Aufklärungs- und Werbe- 
tätigkeit, um die öffentliche Meinung für die erstrebenswerten sozialen Ver- 
besserungen und Reformen zu gewinnen und die Entwicklung der sozialen 
f;rauenorganisationen zu fördern; Zentralisierung der verschiedenen christ- 
lichsozialen Frauenorganisationen und der sozialen Einrichtungen zugunsten 
der Frauen, zwecks Zusammenfassung und einheitlicher Regelung ihrer 
Tätigkeit; Hauptaufgabe des Sekretariats ist die Erziehungs- und Bildungs- 



62 



Organisationen für die soziale Bewegung im allgemeinen 



arbeit, die sich vor allem in den Studienzirkeln, der „Ecole sociale 
catholique" und den sozialen Frauensdiulen für einzelne Bezirke auswirkt; 
in diesen Schulen whrd ein Stamm von Mitarbeiterinnen und Führerinnen der 
verschiedenen Frauenorganisationen herangebildet. Aus der reichen übrigen 
Tätigkeit des Sekretariats erwähnen wir jene des Jahres 1922: Organisation 
der Versicherung auf Gegenseitigkeit für Frauen; Schaffung von weiblichen 
Jugendvereinen; Förderung der Genossenschaften usw. Schließlich erwähnen 
wir die Gründung von drei Mädchenheimen in Brüssel, die etwa 100 Pen- 
sionärinnen beherbergen. Aus der Geschichte: 1912 wurde die „Federation 
de l'Aiguille" gegründet, welche die bereits bestehenden Näherinnengewerk- 
schäften zusammenfaßte; im gleichen Jahre erfolgte die Konstituierung des 
„Secretariat general des Unions Professionnelles feminines chretiennes de 
Belgique"; 1913 Schaffung eines Archivs und einer Auskunftsstelle („Gifice 
de documentation et de renseignements") ; 1914 bis 1918 Schaffung von 
Frauenverbänden und sozialen Bezurkssekretariaten (23 Ende 1922) und 
Ortssekretariaten (31 Ende 1922); zahlreiche soziale Kurse (5 Wochen Dauer 
für Führerinnen und 1 Woche für die übrigen Arbeiterinnen); 1918, Gründung 
der „Federation des Cercles feminins d'etudes sociales" (Ende 1922 bestanden 
45 solcher sozialer Studienzirkel für Frauen); 1919 wechselte das 1912 ge- 
gründete Sekretariat seinen Namen und heißt nunmehr „Secretariat general 
des Oeuvres Sociales Feminines Chretiennes de Belgique"; im gleichen Jahre 
wurde die „Commission intersyndicale feminine" geschaffen, welclie aus 
Vertreterinnen der weiblichen und gemischten GewerKßchaftsverbände besteht; 
ihre Aufgabe besteht in der Förderung der weiblichen Gewerkschafts- 
bewegung (Ende 1922 zählte diese 24.800 Angehörige), der sie die einheit- 
lichen Richtlinien angibt; sie veröffentlicht das flämische Blatt „Arbeidster" 
und das französische „L'Ouvriere"; 1920 wurde die „Federation Nationale 
des Ligues feminines ouvrieres" geschaffen; in, diesem Jahre nahm auch die 
1919 gegründete „Ecole Sociale Catholique" Jhre Tätigkeit auf*). 

FEMINISME CHRETIEN DE BELGIQUE (gegr. 1902) und LIGUE 
CATHOLIQUE DU SUFFRAGE FEMININ (gegr. 1912). Brüssel, 57 avenue 
Jean Linden. Sekr.: Frl. L. Van den Pias. Offizielles Organ: „Le Feminisme 
Chretien de Belgique" (monatlich). 

Ziele: Verbesserung der rechtlichen, wuischaftlichen und intellektuellen 
Lage der Frau durch eine gehaltvollere Erziehung, eine gründlichere be- 
rufliche Ausbildung und Organisation und eyine Reform jener Gesetze, weldhe 
die Frau in einem Zustand ungerechtfertigter Inferiorität halten. Die „Ligue 
Catholique du Suff rage feminin", eine Untergruppe des „Feminisme Chretien" 



1) Der erfolgreiche Besuch dieser Schule, deren Lehrplan den Anforderungen des kgl. Dekrets 
vom 10. August 1921 entspricht, vermittelt das .Diplome officiel d'Auxiliaire du Service social*, welches den 
Zugang u. a. zu folgenden Berufen öffnet : Bibliothekarin, Fabrikspflegerin, Gewerbe-Aufsichtsbeamtin 
Leiterin von Arbeitsnachweisen, Arbeitersekretärin, KinderfQrsorgebeamtin, Sozialversicherungsbeamtin, 
Wohlfahrtspflegerin usw. Zweijährige Studiendauer: das erste Schuljahr dauert 8 Monate (Oktober bis Juni) ; 
das zweite umfaßt einen dreimonatlichen theoretischen, Kurs und eine sechsmonatliche Praxis. Neben 
allgemeinen sozialen Studien wird jede Hörerin in jenem Zweige sozialer Tätigkeit besonders ausgebildet, 
dem sie sich später zuwenden will. Der Unterricht wird von Hochschullehrern und sozialen Praktikern 
erteilt. Wiederholungen, Studienzirkel und der Besuch zahlreicher sozialer und FQrsorgeeinrichtungen 
ergänzen die theoretischen und praktischen Vorträge; ebenso die praktische Mitarbeit in den Wohltätig- 
keitsinstituten wie in den Sekretariaten der sozialen Organisationen. — 1922/23 besuchten 20 Hörerinnen 
den ersten, 19 den zweiten Jahrgang. 

Die Schule organisiert außerdem während der Ferien pädagogische und soziale Unterrichtskurse 
für Lehrerinnen; endlich hat sie soziale Schulen in der Provinz gegründet (in Charleroi, Mons, Namur, 
Nivellei, Tournai und Verviers). 

Die .Ecole Sociale Catholique" gliedert sich in eine flämische und eine wallonische Abteilung; 
das Lehrprogramm ist in beiden Abteilungen dasselbe, verschieden ist nur die Unterrichtssprache. 



-i^^i*■;:*^ia;^JAS^ 






Frauenorganisationen 63 

widmet sich hauptsädilichj der Werbetätigkeit für das Frauenwahlrecht und 
der politischen Erziehung der Frau. Mitglieder: 550 zahlende; außerdem 
Zustimmungserklärungen von etwa 40 Organisationen, die ihrerseits etwa 
5000 bis 6000 Mitglieder zählen; „Feminisme Chretien" bezweckt nicht die 
Organisation der Massen, sondern sucht die Führerkreise zu gewinnen und 
durch deren Vermittlung die Verbreitung der Grundsätze der christlichen 
Frauenbeiwegung in den anderen Organisationen zu erreichen. Mitglieds- 
beiträge: 5 bis 20 Franken jährlich, Leitung: Leitender Ausschuß von 
mindestens fünf Mitgliedern. Tätigkeit: Werbetätigkeit durch Vorträge, 
Flugblätter, Leihbibliotheken, Petitionen; juristische Studien; Vorbereitung 
von Unterlagen für Gesetzentwürfe, Verleihung von Studienmaterial an 
Erzieher, Juristen und Politiker; politische Tätigkeit in den Gemeinderäten, 
um die zum Schutze der Familie, des Kindes, ziu: Wahrung der Frauen- 
interessen, zur Förderung der Mäßigkeit und zum Schutze der öffentlichen 
Sittlichkeit nötigen Maßnahmen durchzusetzen. Aus der Geschichte: 1905 
Gründung der Zeitschrift; 1913 Teilnahme an der Schaffung der „Federation 
beige pour le suffrage des femmes**^; 1919, Teilnahme an der Unterschriften- 
sammlung für die Verleihmig der politischen Rechte an die Frau; 1912 bis 
1923 Kampf für die Erweiterung der bürgerliclien Rechtsfähigkeit der ver- 
heirateten Frau und für die Reform der ehelichen Gütergemeinschaft; 
1921 Teilnahme an dem Kampf gegen die öffentliche Unsittlichkeit; 
1922 — 1923 Vorbereitungen für die Schaffung einer „Federation des 
Int'erets catholiques politiques feminins", deren Zweck die Gründung und 
Zusammenschließung von politischen kathohschen Frauenorganisationen ist. 

Brasilien (S. 59) 
Chile (S. 59) 
Colombia 

LIGA DE DAMAS CATOLICAS LATINO-AMERICANAS (gegr. 1921). 
Bogota, secretaria del Arzobispado (vorläufige Adresse). 

Ziele: Zusammenschluß der katholischen Frauen Colombias, um an 
der Sdiaffung und Förderung religiöser und sozialer Einrichtungen zu 
arbeiten. Mitglieder: Etwa 20.000. Leitung: Oberster Rat, bestehend aus 
wenigstens zwölf Personen; vom ObeiBten Rat gewählter Vorstand. In 
jeder JDiözese ist der Leitei: des Bundes der Bisdiof, der einen Priester mit 
seiner Vertretung beauftragt. Tätigkeit: Gemeinsame Kommunionen; religiöse 
Übungen; Exerzitien; Erteilung von Katechismusunterricht an Kinder, Dienst- 
boten, Arbeiter und Arme; Kampf gegen die öffentliche Unsittlichkeit, be- 
sonders gegen unsittliche Moden und Schaustellungen; Teilnahme an allen 
Werken zur Erhaltung und Ausbreitung des katholischen Glaubens und der 
katholischen Sitte in den einzelnen, in der Familie und in der Gesellschaft. 

Deutschland 

KATHOLISCHER DEUTSCHER FRAUENBUND (gegr. 1903). Köln, 
Uoonstraße 36. Vors.: Frl. H. Dransfeld M. d. R. Sekr.: Frl. E, Cosack, 
Frl. A. Heidermann. Sekr. fürs Ausland: Gräfin P. Montgelas, Bergen bei 



64 



Organisationen für die soziale Bewegung im allgemeinen 



Traunstein, Eicherhof. Offizielle Organe: „Frauenland" (monatliches Organ 
für alle Mitglieder); „Die christliche Frau" (Monatsschrift im Dienste 
katholischen Frauenstrebens); „Jugendziele" (Monatsschrift für die. Jugend- 
abteilungen); „Nachrichtenblatt für die Vorstandschaften". 

Ziele: Die Förderung der Frauenbewegung nach den Grundsätzen der 
katholischen Kirche: durch Herausarbeitung des katholischen Frauenideals 
in Familie, Beruf und öffentlichem Leben und seine wirksame Einstellung 
in die gesamte Kulturbewegung der Gegenwart; durch wirksame Vertretung 
der allgemeinen Fraueninteressen auf sittlichem, sozialem, beruflichem, wirt- 
schaftlichem und rechtlichem Gebiete; durch Zusammenfassung der katho- 
lischen Frauen aller Betätigungskreise und sozialen Schichten "zur gegen- 
seitigen Einwirkung und Förderung; durch Aufklärung der katholischen 
Frauen über Fragen und Probleme, die die Entwicklung der Gegenwart mit 
sich bringt, insbesondere soweit sie die Frauenwelt beteeffen; durch wissen- 
schaftliche, soziale und caritative Gemeinschaftsarbeit; durch Zusammen- 
schluß katholischer Frauenorganisationen. Mitglieder: Etwa 270.000 in 
950 Zweigvereinen. Die Zweigvereine können sich zu Provinzial- und 
Landesausschüssen und Landesverbänden zusammenschließen. Es bestehen 
zurzeit der bayrische und der ostdeutsche Landesverband und der badische, 
württembergische und hessische Landesausschuß. Mitgliedsbeitrag: Ein 
deutsches Fernbriefporto monatlich. Leitung: Zentralvorstand, bestehend 
aus einer Vorsitzenden und drei stellvertretenden Vorsitzenden, einer Schatz- 
meisterin, zwei Generalsekretärinnen und einem Geistlichen Beirat, mindestens 
sieben, höchstens fünfzehn Beisitzern und den Vorsitzenden der Landes- und 
Provinzialverbände und Landes- und Provinzialausschüsse; Zentralausschuß, 
der sich zusammensetzt: aus dem Zentralvorstand, sechzig gewählten Mit- 
gliedern, den Vorsitzenden der Zweigvereine und den im Frauenbund berufs- 
mäßig tätigen Kräften. Tätigkeit: Abhaltung von Versammlungen und Frauen- 
tagen; Veranstaltung von Vorträgen und Kursen zur Vermittlung theoretischer 
Kenntnisse und zur Anleitung für praktisdie Arbeit (in letzter Zeit ins- 
besondere: Schulungskurse für die Bundessekretärinnen, für berufliche 
Arbeiterinnen; staatsbürgerliche Kurse, Kurse über Frauenberufsfrageh und 
Grenzgebiete, über Ehe- und Familienfragen, über neuzeitliche Erziehungs- 
fragen, landwirtschaftliche Kurse); Gründung von Kommissionen zum 
Studium und zur Bearbeitung bestimmter Gruppen von Problemen (folgende 
Kommissionen sind durch die Satzungen vorgeschrieben: Schul- und Bil- 
dungsfragen, Berufs- und Frauenarbeitsfragen, soziale Fragen und Be- 
strebungen, caritative Fragen und Bestrebungen, Sittlichkeitsfragen, Frauen- 
rechtsfragen, Ausland, staatsbürgerliche Schulung); gemeinsame Betätigimg 
in sozialen und caritativen Einrichtungen, sei es durch eigene Einrichtung 
derselben, sei es diu-ch Mitarbeit im kommunalen Wohlfahrtsdienst, in 
anderen Vereinen, in zentralen Ausschüssen für die verschiedenen Betätigungs- 
gebiete; Gründung von sozialen Frauenschulen^); Stellungnahme zu allge- 
meinen Kultur- und Frauenfragen; Kundgebungen, Eingaben an Be- 
hörden usw. Innerhalb des Bundes sind in Abteilungen zusammengefaßt: 
a) Hausfrauen; b) Landfrauen; c) bei Behörden und bei öffentlich-rechtlichen 



») SOZIALE UND CARITATIVE FRAUENSCHULEN DES KATHOLISCHEN DEUTSCHEN FRAUEN- 
BUNDES. München, Theresienstraße 25; Berlin, Winterfeldstraße 5; Aachen, Bergdrisch 44. Das gemein- 
same Ziel dieser Schulen ist die Heranbildung von Frauen und jungen Mädchen zu beruflicher und außer- 
beruflicher Aibeit in den verschiedenen Zweigen der sozialen Tätigkeit. Das Programm entspricht den 
von den einzelnen Bundesstaaten aufgestellten, in den wesentlichen Punkten übereinstimmenden Vor- 
schriften und umfaßt eine vollständige theoietische und praktische Ausbildung. Der Lehrgang dauert 
zwei Jahre und wird abgeschlossen durch eine s'aatlich anerkannte Prüfung, deren Bestehen den Schule, 
rinnen die verschiedenen sozialen Laufbahnen eröffnet. 



frauenorgariisätionen 65 

Vertretungskörpern ehrenamtlich tätige Frauen; d) Jugend (Sekretärin 
Frl. M. Buczkowska, München, Königinstraße 43). Diese Abteilungen be- 
arbeiten die sie besonders angehenden Fragen. 

Angeschlossene Organisationen: 

Fast alle katholischen Frauenorganisationen Deutschlands sind dem 
Frauenbund in teils engerer, teils loserer Form angescjilossen. 

Frankreich 

LIGUE DES FEMMES FRANgAISES (gegr. 1901). Lyon, 18 rue de 
l'Abbaye d'Ainay. Vors.: Gräfin de Saint-Laurent. Geisilichei Beirat: 
P. B, Feroux. Sekt.: Fr. Lestira. Offizielle Organe: „Appel ä la France 
Chretienne" (Monatsschrift für die Vereinsvorstände); „La Ligueuse 
Frangaise" (Monatsschrift für die übrigen Mitglieder). 

Ziele: Im engsten Anschluß an den Pfarrklerus Sammlung aller Frauen 
ohne Unterschied der politischen Meinung und des Standes, welche durch 
das Gebet und die Tat an der Verteidigung der Kirche, des Vaterlandes, der 
Familie und der religiösen Freiheiten mihvirken wollen. Mitglieder: Rund 
200.000; die Organisation baut sich auf Pfarrgruppen, Kantonalgruppen, 
Diözesanverbänden auf. Mitgliedsbeitrag: Mindestens 0*25 Franken jährlich. 
Tätigkeit: Teilnahme an allen Veranstaltungen des kirchlichen Lebens; Schul- 
fürsorge; Werke der Barmherzigkeit usw. 

UGUE PATRIOTIQUE DES FRAN^AISES (gegr. 1902). Paris (1er), 
368 rue Saint-Honore. Vors.: Vicomtesse de Velard. Sekr.: Frl. M, Frossard. 
Offizielle Organe: „L'Echo", . »Le Petit Echo", „La Page des Jeunes" (er- 
scheinen elfmal jährlich). 

Ziele: Verteidigung der Freiheiten, die für die .Frau von besonderem 
Belang sind, besonders der Gewissens- und Unterrichtsfreiheit, mit allen 
gesetzlichen Mitteln; Verbesserung der Lage der Arbeiterinnen; Förderung 
der sozialen Einrichtungen; Vorbereitung der weiblichen Jugend auf die 
soziale Tätigkeit; zu letzterem Zwecke wurd,e die „Association Nationale 
Catholique de la Jeunesse Feminine Frangaise", eine Sektion der Liga ge- 
schaffen. Mitglieder: 565.000- in 3600 Gruppen und Sektionen. Die Liga ist 
in 74 Departements verbreitet; in 50 Departements ist sie in Unterverbänden 
organisiert. Mitgliedsbeitrag: 1 bis 25 Franken jährlich, je nach der Mit- 
gliedsklasse. Leitung: Zentralvorstand, dem die Vorsitzenden der 
Departementsorganisationen sowie die Mitglieder des geschäftsführenden 
Ausschusses (12) angehören. Tätigkeit: Exerzitien; Werke der Barmherzig- 
keit; Kampf gegen die^ schlechte und für die gute Presse; Eintreten für die 
Durchführung der Sonntagsheüigung; Kampf gegen die Trunksucht und die 
öffentliche Unsittlichkeit; Katechismusunterricht für die Kmder; Kranken- 
besuche; die Mitglieder stehen dem Pfarrklerus für die Schaffung und 
Unterstützung von katholischen Vereinen zur Verfügung. 

ACTION SOCIALE DE LA FEMME ET ASSOCIATION DU LIVRE 
FRAN^AIS (gegr. 1900). Paris (Te)^ 36 rue Vaneau. Vors.: Frau Chenu. 
Sekr.: Frau Lejoindre. Offizielle Organe :„Action Sociale de la Femme et 
Association du Livre Frangais"; „Le; Livre Fran^ais" (erscheinen monatlich). 

Ziele: Erziehung der Frau zum Verständnis ihrer sozialen Aufgabe; 
Förderung der Verständigung zwischen den sozialen Organisationen zur 

MONTI, Internat. Handbuch der kath. Organisationen. 6 






66 Organisationen für die soziale Bewegung im allgemeinen 

Verwirklichung sozialer Fortschritte. Tätigkeit: Zentralsekretariat für soziale 
Auskünfte; Werbetätigkeit durch Zeitschriften, Vorträge, Studienzirkel, soziale 
Tage und in der Presse. Internationales Zentralsekretariat für Propaganda, 
Auskunftsdienst und Zusammenarbeit mit dem Ausland; dieses Sekretariat 
hat seinen Sitz in Blanquefort-Medoc (Gironde) und wird von Frau Gautier— 
Lacaze geleitet. Sonderausschüsse: a) für soziale und staatsbürgerliche Er- 
ziehung der Frau (in diesem Ausschuß sind etwa 50 französisdie und 
20 ausländische Vereinigungen vertreten); b) zum Studium der die weib- 
lichen Berufe, die Familie, die Moral, die soziale Hygiene usw. betreffenden 
Fragen; c) für die „Union nationale du vote feminin" (dieser Verband für 
das Frauenstimmrecht bildet eine besondere Abteilung der „Action Sociale 
de la Femme et Association du Livre Frangais"). Weiter besteht ein Sekretariat 
zur Unterstützung der Frauen des Mittelstandes, besonders durch zuver- 
lässige und eingehende Beratung über weibliche Berufe. Eine beim Zentral- 
sekretariat bestehende Auslandsabteilung dient als Bindeglied zwischen 
französischen und ausländischen Vereinigungen, berät die französischen 
Familien, die ihre Kinder ins Ausland schicken wollen, sowie ausländische 
Familien, die ihre Kinder nach Frankreich zu senden wünschen. Zweck der 
„Association du Livre Fran?ais", die eine weitere Abteilung der „Action 
Sociale de la Femme darstellt, ist die Förderung der Veröffentlichung guter 
Bücher, deren Verbreitung in Frankreich und im Auslande sie unterstützt. 
Ein Katalog (3 Franken) enthält eine Zusammenstellung der besten fran- 
zösischen Literatur von 1500 bis 1915. Neuerscheinungen werden in der 
Monatsschrift „Le Livre Fran^ais" besprochen. Eine Leihbibliothek („Biblio- 
theque du Livre fran^ais echangeable") gestattet den Mitgliedern, sich durch 
einmalige Zahlung von 6 Franken (Preis eines Bandes) dauernd gute fran- 
zösische Lektüre zu sichern; bei jedem Bücherumtausch sind 0*25 Franken 
Verwaltungsauslägen und außerdem die eventuellen Postgebühren zu be- 
zahlen. Endlich organisiert die „Action Sociale de la Femme et Association 
du Livre Fran9ais" jährliche Frauentagungen, an denen die ausländischen 
korrespondierenden Mitglieder entweder persönlich öder durch Entsendung 
einer Vertreterin oder mittelbar durch Einsendung eines Berichtes teilnehmen. 

ASSOCIATION FEMININE POUR L'ETUDE ET L'ACTION SOCIALE 

(gegr. 1912). Paris- (16e), 56 rue du Docteur-Blanche. Vors.: Frl. Novo. 
Sekr.: Frl. Butillard. Offizielles Organ: „Correspondance de l'Ecole Normale 
Sociale" (monatliche Mitteilungen). 

Ziele:* Förderung des sozialen Unterrichtes; Organisation und För- 
derung der sozialen Tätigkeit; Studium und Auskunftserteilung über soziale 
Fragen. Mitglieder: 400. Mitgliedsbeitrag: 10, 50, 200, 500 und 1000 Franken 
jährlich. Leitung: Der Vorstand wird von der Generalversammlung gewählt, 
an der jene Mitglieder teilnehmen, die jährlich mindestens 50 Franken zahlen. 
Tätigkeit: Der soziale Unterricht — das eigentliche Tätigkeitsfeld der Ver- 
einigung — wird in der „tcole Normale Sociale" erteilt. Die Schule bezweckt 
vor allem die Ausbildung zweier Klassen von Personen: 1. der sogenannten 
„Promotrices", das smd Damen der Gesellschaft, die sich sozial zu betätigen 
wünschen, und Leiterinnen von sozialen Einrichtungen; 2. der sogenannten 
„Propagandistesj^, befähigte Arbeiterinnen, die sich auf die Gewinnung und 
Führung der Arbeiterinnen vorbereiten wollen. Die Ausbildung der 
„Promotrices" geschieht entweder in einem zweijährigen theoretischen und 
praktischen Lehrgang oder den sogenannten „Sessions intensives" (4 bis 
6 Wochen Dauer), die zweimal jährlich abgehalten werden. Die Ausbildung 
der „Propagandistes" geschieht durch Vorträge, Studienzirkel, Studien- 



Frauenorganisationen 67 

tagungen, Kongresse, soziale und gewerl«chaftlidie Wochen und „Sessions 
intensives". Unter den verschiedenen Arten der praktischen sozialen Be- 
tätigung der Vereinigung verweisen wir besonders auf folgende: Die An- 
wendung der „loi Astier" über den obligatorischen beruflichen Unterricht auf 
junge Arbeiterinnen und Angestellte (in Paris 15, in der Provinz 27 Gruppen); 
„L'entr'aide pour le travail ä domicile", die vor allem den Familienmüttern 
Heimarbeit verschafft; Wohlfahrtspflege durch die verschiedenen sozialen 
Fürsorgeeinrichtungen, welche die Vereinigung leitet oder an denen sie 
mitarbeitet. Soziales Archiv, Auskunftsstelle, Bibliothek. 

Großbritannien 

CATHOLIC WOMEN'S LEAGUE (gegr. 1906). London, S. W. 1, 
116 Victoria Street. Vors.: Mrs. Haiford Hewitt. Sekr.: Frl. H. Orwin. 
Offizielles Organ: „The Catholic Women's League Magazine" (monatlich). 

Ziele: Zusammenschluß der katholischen Frauen zur Wahrung ihrer 
religiösen und geistigen Interessen und zur Förderung ihrer sozialen Be- 
tätigung. Herstellung von Beziehungen zwischen den katholischen Frauen 
und den katholischen Vereinen und Einrichtungen des Landes, besonders 
jenen für Frauen, um einen raschen und sicheren Austausch von Auskunft 
und* Unterstützung herbeizuführen; Zusammenschluß der katholischen 
Frauen in einer festgefügten Organisation zur Verteidigung der katholischen 
Grundsätze, zwecks Ausdehnung des katholischen Einflusses und Schaffung 
einer einheitlichen öffentlichen katholischen Meinung; all dies im Geiste 
ständiger und 'unbedingter Unterordnung unter die kirchlichen Behörden. 
Mitgliedsbeitrag: Mindestens 1 Schilling jährlich. Leitung: Ausschuß, be- 
stehend aus den Vorstandsmitgliedern und den Vertreterinnen der Orts- 
gruppen. Tätigkeit: Vorträge und Aussprachen über katholische Angelegen- 
heiten und solche von öffentlichem Interesse; Besuch der Krankenhäuser 
und Gefängnisse; Katechismusklassen; Versammlungen und Kurse für 
Mütter; Vereine für junge Arbeiterinnen; Ausbildung katholischer Kranken- 
pflegerinnen; Fürsorge für gefaUene Mädchen (Gründung von Heimen); 
Mädchenschutz; Heime für Arbeiterinnen; besondere Jugendabteilung (für 
Mädchen von 14 Jahren an): „Junior Catholic Women's League". 

Italien 

UNIONE FEMMINILE CATTOLICA ITALIANA (gegr. 1919). Rom 
(11), via della Scrofa 70. Vors.: Marchesa M. Patrizi. Sekr.: Frl. A. Fati. 
Geistlicher Beirat: Msgre. G. Serafini. Offizielles Organ: „BoUettino 
deirUnione Femminile Cattolica Italiana" (zweimal monatlich). 

Ziele: Zusammenschluß aUer katholischen Frauen Italiens, die im 
Einklang mit der Lehre der Kirdie gemeinsam für die Verteidigung und 
Ausbreitung ihres Glaubens und für die Verwirklichung der wahren 
Frauenideale arbeiten wollen. Mitglieder: Rund 301.000, die in drei großen 
Landesabteilungen zusammengeschlossen sind, die zusammen die „Unione 
Femminile Cattolica Italiana" bilden, nämlich: „Unione fra le Donne 
Cattoliche d'Italia"; „Gioventü Femminile Cattolica Italiana"; „Universitarie 
Cattoliche Italiane". Mitgliedsbeitrag: Die den drei obgenannten Sektionen 
angeschlossenen Gruppen und Zirkel führen einen Jahresbeitrag von 10 Lire 
an die Zentrale der „Unione Femminile Cattolica Italiana" ab. Leitung: 

,6* 



68 Organisationen für die soziale Bewegung im allgemeinen 

a) Zentrale: Präsidium, das von einem Ausschuß unterstützt wird, dem 
die Vorstände der drei Abteilungen und die Regionalvertreterinnen an- 
gehören; weiter steht dem Präsidium ein vom Papst ernannter geistlicher 
Berater zur Seite, b) In den Diözesen: Diözesanpräsidien, unterstützt von 
einem Ausschuß, dem die Diözesanvorstände der Abteilungen angehören, 
und beraten von einem vom Bischof ernannten Geistlichen Beirat, c) In den 
Pfarreien: Pfarrausschüsse. Tätigkeit: Die „Unione Femminile Cattolica 
Itaiiana" ist eine der Zentralorganisationen der katholischen Aktion Italiens. 
Die Generalvorsitzende und die drei Vorsitzenden der AbteUungen gehören 
der „Giunta Centrale dell'Azione Cattolica Itaiiana" (S. 35) an. In dieser 
arbeiten sie an der Festlegung und der Durchführung des allgemeinen 
Programmes der katholischen Aktion mit. Die direkt von der „Unione 
Femminüe Cattolica Itaiiana" ausgeübte Tätigkeit erstreckt sich auf das 
religiöse, geistige und soziale Gebiet. Auf religiösem Gebiete:, Tätige Mit- 
arbeit bei allen großen katholischen Veranstaltungen, Katechismusunterricht, 
Werbetätigkeit für die Missionen und zugunsten der Priesterberufungen; 
Förderung und Veranstaltung von Pilgerfahrten und Exerzitien. Auf 
g:eistigem Gebiet: Veranstaltung von sozialen Wochen, Kursen, Studien- 
zirkeln; Verbreitung der katholischen Presse; Veröffentlichung von Büchern 
und Broschüren. Ein „Segretariato di Cultura", dem Sonderausschüsse zur 
Seite stehen, unterstützt das Präsidium im Studium der Frauenfragen. Auf 
sozialem Gebiete: Förderung zahlreicher Wohlfahrts- und Fürsorgeeinrich- 
tungen; Mitarbeit in der öffentlichen Wohlfahrtspflege und in caritativen Ein- 
richtungen; Vertretung der Frauenrechte und -Interessen vor den Behörden; 
Kampf gegen alle Formen der öffentlichen Unsittlichkeit (anstößige Mode, 
unanständige Tänze, Fluchen, schlechte Schaustellungen usw.); Verteidigung 
der Familie, besonders in Fragen der Erziehung und der Moral, sowie auf 
dem Gebiete der Gesetzgebung und der sozialen Einrichtungen, welche die 
Familie betreffen. In wenigen Wochen sammelte die „Unione Femminile 
Cattolica Itaiiana" gegen die jüngst drohende Gefahr einer Einführung der 
Ehescheidung in Italien 3,700.000 Protestunterschriften. Aus der Geschichte: 
Die „Unione Femminile Cattolica Itaiiana" ist die Umbildung der 1908 
besonders durch die tätige Mithilfe der Fürstin Christina Giustiniani-Bandini 
gegründeten „Unione fra le Donne Cattoliche d'Italia". 

Abteilungen der „Unione Femminile Cattolica Itaiiana": 

1. UNIONE FRA LE DONNE CATTOLICHE D'ITALIA (gegr. 1908). 
Rom (17), via Teatro Valle 20. Vors.: Maria Rimoldi. Geistlicher Beirat: 
Msgre. A. Nogara. Offizielle Organe: „BoUettino dell' Unione Femminile 
Cattolica Itaiiana" (siehe oben); „In Alto" (Monatsblatt); „Azione Muliebre" 
(Monatsschrift). 

- Ziele: Mitarbeit an der Verwirklichung des allgemeinen Programms der 
„Unione Femminile Cattolica Itaiiana", dessen Richtlinien von -der „Unione 
fra le Donne Cattoliche , d'Italia" eingehalten werden; bei Wahrung ihrer 
Selbständigkeit auf ihrem besonderen Tätigkeitsgebiete, das in der religiösen, 
sittlichen, geistigen und sozialen Erziehung der verheirateten Frauen und 
der unverheirateten über 35 Jahre besteht. Mitglieder: 120.000 in 2733 Pfarr- 
gruppen in fast allen Diözesen Italiens. Mitgliedsbeitrag: 2 Lire jährlidi, ein-, 
schließlich Bezugsrechtes für „In Alto". Leitung: a) Zentrale: Hauptvorstand, 
der von einem Generalrat und einem vom Papste ernannten Geistlichen 
Beirate unterstützt wird, b) Ifi den Diözesen: Diözesanvorstand, der von 
einem vom Bischof ernannten Geistlichen Beirat unterstützt wird, c) In den 
Pfarreien: Pfarrausschüsse. Tätigkeit: Zusammenarbeit mit dem Klerus in 






Frauenorganisationen 69 

allen Veranstaltungen der Pfarrei; regelmäßige Studienzusammenkünfte; 
soziale Wochen; Schule zur Ausbildung von Propagandistinnen; überhaupt 
Durchführung und Förderung aller, jener Veranstaltungen und Einrichtungen 
sozialer und kultureller Natur, welche die religiöse und soziale Ausbildung 
der Mitglieder fördern. Zur Erfassung der verschiedenen Klassen von Mit- 
gliedern ist die Union in sechs Sektionen eingeteilt: Arbeiterinnen, Land- 
frauen, Angestellte, Akademikerinnen, Lehrerinnen, Damen. 

2. GIOVENTU FEMMINILE CATTOLICA ITALIANA (gegr. 1919). 
Mailand (8), via S. Agnese 4. Vors.: Frl. A. Barelli. Geistlicher Beirat: 
Msgre. A. Cavagna. Offizielle Organe: „BoUettino dell'Unione Femminile 
Cattolica Italiana" (siehe oben); „Squilli di Resurrezione" (vierzehntägig er- 
scheinendes Blatt); „Fiamma viva" (Monatsschrift). 

Ziele: Im Rahmen der allgemeinen Riclitlinien der „Unione Femminile 
Cattolica Italiana" obliegt dieser Abteilung als besondere Aufgabe die 
religiöse, moralische, geistige und soziale Erziehung der weiblichen Jugend 
von 15 bis 35 Jahren, ohne Unterschied des Standes, und ihre Vorbereitung 
auf ihre Aufgabe in der Familie, sowie auf die verschiedenen Formen des 
sozialen Apostolats. Mitglieder: Rund 180.000 in 4093 Vereinen. Mitglieds- 
beitrag: 2 Lire jährlich, einschließlich des Bezugsrechtes auf das Blatt 
„Squilli di Resurrezione". Leitung: a) Zentrale: Hauptvorstand, unter- 
stützt von einem Generälrat und einem vom Papste ernannten geist- 
lichen Berater, b) In den Diözesen: Diözesanvorstand, unterstützt von einem 
vom Bischof ernannten Geistlichen Beirat, c) In den Pfarreien: Pfarr- 
ausschuß. Tätigkeit: Auf religiösem Gebiet: Exerzitien; eucharistische An- 
betung; Pilgerfahrten. Auf geistigem Gebiete: soziale Wochen, die für die 
verschiedenen Stände gesondert abgehalten werden; Kiurse in Hauswirtschaft, 
Hygiene, Sprachen Usw.; zahlreiche Schulen für die Ausbildung von Pro- 
pagandistinnen; Veröffentlichungen. Auf sozialem Gebiete: Mitarbeit an 
allen von der „Unione Femminile Cattolica Italiana" angeregten Ver- 
anstaltungen und Unternehmungen. Für die besondere Bildung der ver- 
schiedenen Stände bestehen sechs Sektionen: Akademikerinnen, Lehrerinnen; 
Mittelschülerinnen; Angestellte; Arbeiterinnen; Haustöchter. 

3. UNIVERSITARIE CATTOLICHE ITALIANE (gegr. 1922). Turin, 
Corso Palestro 9. Vors.: Frl. M. Carena. Geistlicher Beirat: Hochw. 
L. Piastrelli. Offizielles Organ: „BoUettmo dell'Unione Femminile Cattolica 
Italiana" (siehe oben), 

Ziele: Zusammenschluß und religiöse, geistige und soziale Bildung der 
katholischen Hochschülerinnen. Mitglieder: Rund 1000 in 15 Zirkeln an den 
verschiedenen italienischen Hochschulen, Mitgliedsbeitrag: In jedem Zirkel 
verschieden. Leitung: Hauptvorstand, der von einem Hauptausschuß und 
einem vom Papste eirnannten Geistlichen Beirate unterstützt wird. Tätigkeit: 
Auf religiösem Gebiete: Gemeinsame Messen und Kommunionen; Exerzitien;' 
liturgischer Unterricht. Auf geistigem Gebiete: Biblische, philosophische, 
soziale Kurse, Studienausflüge usw. Auf sozialem Gebiete: Verschiedene Für- 
sorgeeinrichtungen für die Mitglieder. 

Jugoslawien 

HRVATSKA KATOLIÖKA 2ENSKA SVEZA: KATHOLISCHER 
FRAUENBUND KROATIENS (gegr. 1918). Zagreb (Agram), Kaptol 27. 
Vors.: G. de Halper-Vranyczany. Sekr.: D. Bedekovic. 






70 Organisationen für die soziale Bewegung im allgemeinen 

KRÖCANSKA ^ENSKA ZVEZA: CHRISTLICHER FRAUENBUND 
SLOWENIENS. Ljubljana (Laibach), Zalokarjeva ul. 9. 

Ziele: Erziehung von christlichen Frauen und Müttern; kulturelle 
Hebung der Frau und Einführung derselben in die sozialen Fragen; Schutz 
und Verteidigung ihrer staatsbürgerlichen Interessen; Stärkung der Liebe zum 
eigenen Volkstum. Tätigkeit: Versammlungen, Kurse und Vorträge; Verbrei- 
tung der katholischen Presse; Gründung von Leihbibliotheken; caritative 
Werke, besonders Krankenbesuche; Propaganda gegen den Alkoholismus; 
eigene Sektionen für den Schutz und die Förderung der. heimischen Industrien; 
Turnabteilungen für Mädchen; Musik- und Theatersektionen usw. 

Kanada 

CATHOLIC WOMEN'S LEAOUE OF CANADA (gegr. 1920). 
Montreal, 103 St. Mark Street. Vors.: Frl. W. H. Lovering. Sekr.: Frau 
M. Jones. Offizielles Organ: „The Canadian League" (Monatsschrift). 

Ziele: Zusammenfassung aller katholischen Frauen des Landes, um ihre 
religiösen und sozialen Interessen zu wahren und die sozialen und vater- 
ländischen; Werke zu fördern; insbesondere Förderung der katholischen Er- 
ziehung; Unterstützung und Leitung von Hilfsausschüssen im ganzen Lande 
für die neu nach Kanada gekommenen katholischen Siedler; Wirken für ein 
einträchtiges Zusammenleben der verschiedenen Rassen und Nationen; Mit- 
arbeit am Ausbau der katholischen Sozialtätigkeit; endlich strebt die „Calholic 
Women's League of Canada" die Vertretung der Katholiken in allen. Orga- 
nisationen zur Wahrnehmung lokaler, provinzialer oder allgemeiner Landes- 
interessen an. Mitglieder: Rund 50.000 in 240 Bezirks- und 24 Diözesan- 
verbänden. Mitgliedsbeitrag: Mindestens 25 Cents jährlich; im übrigen ist 
die Festsetzung des Mitgliedsbeitrages den Diözesanverbänden beziehungs- 
weise Bezirksvereinigungen überlassen. Leitung: Geschäftsführender Aus- 
schuß, bestehend aus sieben Vorstandsmitgliedern und je einer Vertreterin 
für jeden Diözesanverband. Tätigkeit: Errichtung von Ortsgruppen in jedem 
größeren Orte Kanadas, wo sich mindestens 25 Frauen f Indien, die bereit 
sind, dem Verband beizutreten; Kommissionen zum Studium der Fragen, die 
dem Interessengebiet des Verbandes angehören; Jahresversammlung aller 
Vertreterinnen der Unterverbände und Vereinigungen, um die von diesen Aus- 
schüssen vorgelegten Erklärungen und Vorschläge zu erörtern. 

FEDERATION NATIONALE SAINT-JEAN-BAPTISTE (gegr. 1907). 
Montreal, Chambre 3, Monument National, boulevard Saint-Laurent. Vors.: 
Frau H. Gerin-Lajoie. Sekr.: Frl. G. Le Moyne. Geistlicher Beirat: Msgre. 
Bruchesi. Offizielles Organ: „La Bonne Parole" (Monatsschrift). 

Ziele: Zusammenschluß aller katholischen Frauenvereine des franzö- 
sischen Kanada zwecks gemeinsamer Aktionen in Fragen von allgemeinem 
Interesse. Angeschlossene Vereine: Rund 20 Pfarrvereine, sowie mehrere 
caritative und soziale Einrichtungen; die Provinzialhaushaltungsschulen und 
der Bäuerinnenverein der Provinz Quebec; der Verband der Frauen- 
Studienzirkel; die Vereine der katholischen Lehrerinnen, der katholischen 
Handels- und Bureaugehilfinnen; der. katholischen Geschäftsfrauen usw. 
Tätigkeit: Aus der Tätigkeit des Verbandes und seiner angeschlossenen 
Gruppen heben wir als Wichtigstes heraus! Gründung von Berufs- 
vereinigungen; Errichtung von unentgeltlichen volkstümlichen Lehrgängen für 
hauswirischaftlichen Unterricht; Ausschüsse für den Kampf gegen Trunksucht, 






Frauenorganisationen 71 

öffentliche Unsittlichkeit und Kindersterblichkeit; Ausschüsse für hauswirt- 
schaftliche und staatsbürgerliche Fragen; Teilnahme an allen Werken der 
caritativen und sozialen Fürsorge. 

Luxemburg 

LUXEMBURGER KATHOLISCHE UNION (WEIBLICHE SEKTION) 
— UNION CATHOLIQUE LUXEMBOURGEOISE (SECTION FEMININE) 

(gegr. 1923). Luxemburg, Siegfriedstraße 6. Vors.: Hochw. Kan. Origer. 
Sekr.: Frl. B. Steffen. Ofiiztelles Organ: „Luxemburger Frau" (erscheint 
wöchentlich). 

Ziele : Die Union stellt eine Beratungsinstanz dar, deren Aufgabe es ist, 
in steter J^ühlungnahme und fortwährender gemeinsamer Beratschlagung 
die Wirksamkeit der angeschlossenen Organisationen hinsichtlich ihrer ge- 
meinschaftlichen wie ihrer besonderen Aufgaben zu beleben und zu 
fördern. Die angeschlossenen Organisationen, die ihre eigenen Statuten 
und Einrichtungen sowie ihre - satzungsmäßige Autonomie wahren, sind 
insbesondere darauf bedacht: a) alle wünschenswerten gemeinsamen 
Aktionen im Interesse der katholisdien Sache in Luxemburg durchzuführen; 
b) sich gegenseitig in der Erfüllung der jeder Organisation obliegenden be- 
soHderen Aufgaben nach Möglichkeit zu unterstützen; c) zur Erreichung 
dieses doppelten Zieles auch mit allen anderen Männer- und Frauenorgani- 
sationen der Luxemburger Katholiken jedwede ersprießliche Beziehung zu 
pflegen. Mitglieder: Die neun weiter unten bezeichneten Organisationen und 
Einrichtungen. Leitung: Vorstand, der aus der Vorsitzenden, der Sekretärin 
und dem Geistlichen Beirat jeder der angeschlossenen Organisationen besteht. 
Tätigkeif: Der Vorstand tritt mindestens alle zwei Monate zusammen, und 
läßt es sich — ohne einen Zwang auszuüben — angelegen sein, die Ver- 
bindung und Zusammenarbeit der Mitglieder nicht bloß in den Verbands- 
zentralen, sondern auch in den Ortsvereinen und Ortsgruppen zu verwirk- 
lichen. Die Vertreterinnen erstatten einmar jährlich in einer Komiteesitzung 
einen Tätigkeitsbericht ihrer Organisationen. Die in der Union vereinigten 
Organisationen stellen jene Vereinsangelegenheiten, in denen sie die Unter- 
stützung der Union wünschen oder die auch andere Mitglieder der Union 
interessieren, in den gemeinschaftlichen Besprechungen zur Beratung, um bei 
ihren endgültigen Entscheidungen auch Rücksicht auf das Gutachten der 
Union zu nehmen. 

Angeschlossene Einrichtungen und Organisationen: 

1. Katholischer Frauenbund — AUiance Cathöliqüe des Femmes Luxem- 
1)ourgeoises (gegr. 1906). Luxemburg, Avenue de la Cote d'Eidi 6. Vors.,: 
Frau Velter-Simons. Sekr.: Frl. G. Coster. Offizielles Organ: „Mitteilungen 
aus dem Luxemburger katholischen Frauenbund" (ersdieint unregelmäßig). 

Ziele: Zusammenschluß der katholischen Frauen im Hinblick auf das 
Studium der religiösen, sozialen, caritativen und politischen Fragen; Heran- 
bildung der Mitglieder auf diesen Gebieten. Mitglieder: Rund 1200. Mitglieds- 
beitrag: 3 Franken jährlich. Leitung: Zehngliedriger Vorstand; dreißig- 
gliedriger Beirat. 

2. Jugendbund — AUiance des Jeunes (gegr. 1910). Luxemburg, Sturm- 
straße. Vors.: Fri. Faber. Sekr.: Frl. B. Steffen. 



72 Organisationen für die soziale Bewegung im allgemeinen 

( 

Ziele: Vom Katholischen Frauenbund abhängige Vereinigung von jungen 
Mädchen, die regelmäßige Versammlungen mit Vorträgen und Studien- 
zirkeln abhält. 

3. Mädchenschutz — Protection de la Jeune Fille. Luxemburg, Maison 
des Oeuvres, rue Notre-Dame. Angeschlossen an den „Internationalen Verband 
katholischer Mädchenschutzvereine" (S. 143). 

4. Katholische Frauenaktion — Action Catholique Feminine (gegr. 
1919). Luxemburg, Avenue Pescatore 5. Seki.: Frl. E. Koltz, Offizielles 
Organ: „Luxemburger Frau" (Wochenblatt). 

Ziele: Vorbereitung der Frau auf die Ausübung ihrer staatsbürgerlichen 
Rechte und Pflichten; Bildung von Frauengruppen für die soziale und 
caritative Tätigkeit im ganzen Lande. Mitglieder: Rund 700. Leitung: 
Zwanziggliedriger Vorstand, neungliedriger geschäftsführender Ausschuß. 
Tätigkeit: Vorträge; Gründung von Komitees in den Hauptorten; Studien- 
zirkel. 

5. St.-Zita-Verein — Oeuvre des Servantes. Luxemburg - Bahnhof , 
Schwestern der heiligen Zita. Der von den Schwestern des Drittordens der 
Karmeliterinnen geleitete Verein gewährt stellenlosen Dienstmädchen Unter- 
kunft, besorgt ihnen Plätze und veranstaltet jeden Sonntag belehrende und 
unterhaltende Zusammenkünfte. 

- 6. Kinderhort — Foyer de L'Enfant. Luxemburg, Boulevard de Holle- 
rich. Vors.: Frau Dell. Sekr.: Frl. Jeutgen. HilfswQirk für die armen Kinder 
nach der Schule. 

7. Handelsgehilfinnenverband — Union des Employees de Commerce. 

Luxemburg, Maison des oeuvres, rue Notre-Dame. Vors.: Frl. Haiy. Sekr.: 
Frl. Schon. Der von den Elisabethschwestern geleitete Verband veranstaltet 
jeden Sonntag Zusammenkünfte für die Handelsgehilfinnen, und gibt ihnen 
Gelegenheit, in den Abendstunden Handelskurse zu besuchen. 

8. Verein der armen Kirchen — Oeuvre des Eglises Pauvres. Luxem- 
burg, St.-Zita-Haus,"' Luxemburg-Bahnhof. Vors.: Fr. E. Reuter. Sekr.: Frl. 

C. Werling. Vereinigung von Damen, die regelmäßig zusammenkommen, um 
für die armen Kirchen des Landes zu arbeiten. 

9. Vereinigte Bibliotheken — Bibliotheques Reunies. Katholische 
Bücherei, in der mehrere Damen ehrenamtlich tätig sind. 

Mexiko 

UNION DE DAMÄS CATÖLICAS MEXICANAS (gegr. 1922). Mexico, 

D. F., Avenida Guatemala 24. Vors.: Doiia E. Lascurain de Silva. Sekr.: 
Frl. S. G. Arce. Geistlicher Beirat: P. L. Icaza C. O. Offizielles Organ: 
„La Dama Catölica" (Monatsschrift). - 

Ziele: Stärkung und Geltendmachung des Einflusses der katholischen 
Frau in der Familie und Gesellschaft, im Dienste der Wiederherstellung der 
christlichen Gesellschaftsordnung. Mitglieder: 8146 in 20 Abteilungen in den 
verschiedenen Staaten der Republik. Leitung: Von der Generalversammlung 
gewählter Zentralausschuß. Tätigkeit: Verbreitung der katholischen Presse; 
Leihbibliotheken; Schulen für arme Kinder; Sonntags- und Abendschulen für 
die Erwachsenen; weibliche Fachschulen; Unterstützung der Jugendwerke; 
Förderung der Priesterberufe. 



frauenorganisationen 73 

^ 

Niederlande 

FEDERATIE VAN ROOMSCH KATHOLIEKE VROUWENBONDEN 
IN NEDERLAND: VERBAND DER KATHOLISCHEN FRAUEN- 
VEREINE DER NIEDERLANDE (gegr. 1913). Sekretariat: Schiedam, 
Tuinlaan 66. Zentralbureau: Utrecht, Hoogt 1. Vors.: Frau F. Steenberghe- 
En^eringh. Sekr.: Frl. A. M. Kleipool. Offizielles Organ: „De Katholieke 
Vrouw" (wöchentlich erscheinende Mitteilimgen). 

Ziele: Zusammenschluß der katholischen Frauen; Vertiefung ihres 
religiösen Lebens; Anleitung zur sozialen Tätigkeit; Verteidigung und An- 
wendung der katholischen Grundsätze in allen Angelegenheiten der katho- 
lischen Frauenbewegung; Herstellung einer Verbindung zwischen den ver- 
schiedenen katholischen Frauenorganisationen; Unterstützung ihrer Arbeit; 
all dies in ständiger und völliger Unterordnung unter die Führung des 
holländischen Episkopates und mit Ausschluß jedweder politischen Tätigkeit. 
Mitglieder: Rund 55.000 in 162 Ortsgruppen und 5 Diözesanverbänden. 
Mitgliedsbeitrag: 1 Gulden jährlich. Leitung: Siebengliedriger liaupt- 
ausschuß; in jeder Diözese besteht ein Diözesanausschuß, der von den 
Vertreterinnen der Ortsgruppen gebildet wird. Tätigkeit: Der Verband 
beschäftigt sich mit caritativen Werken, gründet Mäßigkeitsvereine, 
Patronagen für die weibliche Jugend, katholisdie ArbeiterinnengewerkT 
scljaften; Werke zur Aushilfsleistung in den Haushaltungen im Falle der 
Erkrankung der Hausmutter; er veranstaltet Zuschneide-, Näh-, Flick- und 
Kochkurse. Um der großen Kindersterblichkeit entgegenzuarbeiten, ver- 
anstaltet der Verband, vornehmlich auf dem Lande, Kurse in Gesundheits- 
pflege und Säuglingspflege; diese Kurse werden durch Ärzte oder diplomierte 
Krankenpflegerinnen abgehalten. Zwecks Förderung der Kenntnis des heiligen 
Glaubens veranstaltet er liturgische, apologetische und katedietische Kurse; 
zwecks Verbreitung staatsbürgerlicher Kenntnisse soziologische und Pro- 
pagandakurse. Der Verband schuf in verschiedenen Städten Haushaltungs- 
und Abendschulen, wo die Arbeiterinnen Gelegenheit haben, Volks- und 
Mittelschulunterrichtskurse zu besuchen, und wo sie sich sowohl in der 
Hauswirtschaft, wie zu Buchhalterinnen, Maschinenschreiberinnen usw. aus- 
bilden können. Während des Krieges nahmen sich alle Sektionen der fran- 
zösischen und belgischen Flüchtlinge an uad sorgen heute noch für die 
deutschen und österreichischen Kinder. Im Hinblick auf das Frauenwahlrecht 
hat der Hauptausschuß im ganzen Lande die politische Unterweisung der 
katholischen Frauen organisiert, die anstößige Mode energisch und wirksam 
bekämpft, sowie einen Verband der weiblichen Jugend für die Mädchen 
zwischen 13 und 18 Jahren gegründet. Er gab mehrere Broschüren heraus, 
organisierte die soziale Schulung der mit der Jugenderziehung betrauten 
Ordensschwestern, gründete das Werk der guten Presse für die Blinden, 
das Hilfswerk für Schiffer und fahrendes Volk und den Verein der Heiligen 
Melanie, der sidh mit dem Unterricht und der Erziehung der javanischen 
Mädchen und Frauen in den holländischen Kolonien beschäftigt. 

Osterreich 

KATHOLISCHE REICHSFRAUENORGANISATION ÖSTERREICHS 

(gegr. 1907). Wien, L, Hoher Markt 8. Vors.:' Prinzessin Klementine 
Metternich. Sekr.: Frl. A. Kritek, Offizielle Organe: Eine Seite in den 
Sonntagsnummem der „Reichspost", des „Grazer Volksblattes" und des 
„Linzer Volksblattes", „Salzburger Mitteilungen". 



74 Organisationen für die soziale Bewegung im allgemeinen 

Ziele: Der Zusammenschluß aller katholischen Frauen zur Pflege, 
Vertiefung und Verteidigung der religiösen, sittlichen, kiüturellen und 
sozialen Ideale, zur Aufklärung über ihre staatsbürgerlichen Rechte und 
Pflichten, zur Vertretung ihrer wirtschaftlidien Interessen, zur Fürsorge 
für Notleidende und Gefährdete. Mitglieder: 366.000 in sechs Landes- 
verbänden. Mitgliedsbeiträge: 10 bis 100 Kronen monatlich. Tätigkeit: Ab 
haltung apologetischer und liturgischer Kurse, Laienkatechese, Exerzitien; 
wissenschaftliche Kurse; soziale Frauenschulen; gewerbliche, landwhtschaft- 
liche und Haushaltungsschulen; Arbeitsgemeinschaften von Müttern und 
jungen Mädchen; Arbeitsvermittlung an die Frauen des Mittelstandes; Klein- 
rentnerfürsorge; Gemeinschaftsküchen; Mädchen- und Kinderhorte; Mütter- 
beratungsstellen, Berufsberatung; Studium der Frauenfrage in allen Ländern 
und Sammlung der diesbezüglichen Literatur; Abhaltung von Frauenver- 
sammlungen, Delegierten- und Frauentagen; Eingaben an die öffentlichen 
Stellen; Einflußnahme auf die Gesetzgebung in religiösen, sittlichen, er- 
zieherischen und wirtschaftlichen Angelegenheiten; Veröffentlichung von 
Tagungsberichten sowie von Broschüren und Flugblättern über Frauen- 
fragen. Angeschlossene Verbände: Reichsverband der katholischen Mädchen- 
vereine (S. 104); Reichsverband der christlichen Hausgehilfinnen (S. 187); 
Landesverbände katholischer Lehrerinnen und Erzieherinnen, Beamtinnen, 
Handelsangestellten, Hotel- und Pensionsangestellten, Kellnerinnen, 
Pflegerinnen, Heimarbeiterinnen, Arbeiterinnen. 

Polen 

KATOLICKI ZWIAZEK POLEK: KATHOLISCHER BUND DER 
POLINNEN (gegr. • 1919). Sitz des Landessekretariates: Warschau, 
Krakowskie Przedmiescie 36. 

Angeschlossene Regionalverbände: 

Katholischer Bund der Polinnen Warschaus (gegr. 1906). Gleiche. Anschrift. 

Vors.: Prmzessin M. Czetwertynska. 
Katholischer Bund der Polinnen Krakaus (gegr. 1910). Sitz: Krakow, 

Szczepanska 5. Vors.: Gräfin M. Wodzicka. 
Katholischer Bund der Polinnen Posens (gegr. 1906). Sitz: Poznan, Wielkie 

Garbary 14. Vors.: Frau Rzepecka. 
Katholischer Bund der Polinnen Lembergs (gegr. 1905). Sitz: Lwow, Syk- 

stuska 43. Vors.: Frau Lukasiewicz. 
Katholischer Bund der Polinnen Wilnas (gegr. 1919). Sitz: Wilno, Mickie- 

wicza 17. Vors.: Prinzessin Oginska. 

Offizielles Organ (für alle fünf Verbände): „Zjednoczenie" : „Der 
Bund" (Monatsblatt), Poznan, Plac Nowomiejski 1. 

Ziele: Zusammenschluß aller katholischen Frauen Polens, um ihre 
moralische, geistige und materielle Hebung zu fördern und dahin zu würken, 
daß das ganze nationale und soziale Leben auf der Grundlage der katho- 
lischen Lehre aufgebaut werde. Mitglieder: Insgesamt rund 80.000. Leitung: 
Jeder Bund hat seinen eigenen Vorstand und umfaßt mehrere angeschlossene 
Vereine. Tätigkeit: Auf religiösem Gebiete: Vertiefung des religiösen Lebens 
der Mitglieder durch religiöse Veranstaltungen und Kundgebungen; auf 
geistigem Gebiete: Studienzirkel, Vorträge, Büchereien usw. vermitteln euie 
genauere und eingehendere Kenntnis der katholischen Lehre; auf sozialem 
Gebiete: Mitarbeit an sozialen Unternehmungen aller Art; Schaffung ver- 






Frauenorganisationen 75 

schiedener sozialer Einrichtungen (Stellenvermittlung, Schneiderwerkstätten, 
Patronagen für Frauen und Mädchen des Arbeiterstandes; Kinderbewahr- 
anstalten,. Ferienkolonien; Genossenschaften). Der Warschauer Bund unter- 
hält und leitet seit 1918 eine Lehrerinnenbildungsanstalt, die gegenwärtig 
189 Schülerinnen zählt. Der Lemberger Bund besitzt bedeutende Grund- 
stücke in der Nähe der Stadt, die zur Anlage von Arbeitergärten verteilt 
werden. , " 

Portugal 

LIGA DE ACgÄO SOCIAL CHRISTA (gegr. 1908). Lisboa, Rua 
Arriaga 41. Vors.: D. Anna Paula Mousinho Gaivao, Sekr.: Maria Mendouga. 
Geistlicher Beirat: Hochw. Kan. -M. Anaquim. Offizielles Organ: „Raio de 
Luz" (Monatsschrift). 

Ziele: Zusammenschluß der katholischen Frauen zwecks Anregung und 
Förderung der sozialen Tätigkeit der höheren Klassen zugunsten der niederen 
Volksschichten; Annäherung der Klassen gemäß den Gesetzen der Gerechtig- 
keit und Liebe. Mitglieder: Rund 2000. Tätigkeit: Vorträge; Studienzhrkel für 
religiöse und soziale Probleme; Fachschulen; Patronagen; Aussteuer- 
kassen usw. 

Schweiz 

SCHWEIZERISCHER KATHOLISCHER FRAUENBUND — LIGUE 
SUISSE DES FEMMES CATHOLIQUES — UNIONE SVIZZERA 
DELLE DONNE CATTOLICHE (gegr. 1912). Luzem, Hitziisbergstraße 5. 
Vors.: Frau Sigrist-Lenzinger. Sekr.: Frl. M. Croenlein. Geistlicher Beirat: 
Msgre. F. v. Segesser. Offizielles Organ: „Die katholische Schweizerin" 
(Halbmonatsschrift). 

Ziele: Vereinheitlichung, Leitung und Förderung der Frauenbewegung 
gemäß der katholischen Lehre. Mitglieder: Ungefähr 64.000, gegliedert in 
451 Sektionen. Mitgliedsbeitrag: Einzelmitglieder 2 Franken jährlich; die 
Sektionen zahlen j^rlich 20 Centimes pro Mitglied an die Zentralkasse. 
Leitung: Zentralkomitee; leitender Ausschuß (Vorstand); Zentralstelle. 
Tätigkeit: Abhaltung allgemein schweizerischer und kantonaler Frauentage; 
Mitarbeit an den caritativen Werken; Unterstützung der Arbeitslosen und 
Heimarbeiterinnen; Sonderkommissionen für das Studium sozialer und wirt- 
schaftlicher Fragen; „Schweizerische sozial-caritative Frauenschule" in 
Luzern*); soziale und hauswirtschaftliche Kurse und Vorträge; Erhebungen, 
Auskunftserteilung; Berufsberatung und Stellenvermittlung; Kampf gegen 
die öffentliche Unsittlichkeit und die Auswüchse der Mode; Organisation der 
katholischen Studentinnen; Veröffentlichung von Broschüren, Flugblättern, 
wissenschaftirchen und volkstümlichen Büchern über die verschiedenen 



1) Die „SCHWEIZERISCHE SOZIAL-CARITATIVE FRAUENSCHULE" (Luzern, Hifzlisbergstraße 5), 
eröffnet 1918, vermittelt allen jenen Frauen, die sich für die berufsmäßige soziale und caritative Tätiglceit 
vorbereiten, sowie den Angehörigen von religiösen Genossenschaften usw., eine volllcommene Ausbildung, 
um sie in den Stand zu versetzen, den sozialen und caritativen Anforderungen der Gegenwart gerecht 
zu werden ; ebenso auch den jungen iVVädchen, die sich der nichtberufsmäßigen sozialen Tätigkeit widmen 
wollen. Der theoretische wie praktische Unterricht vermittelt die wissenschaftliche, technische und mora- 
lische Ausbildung;' die praktische wird vornehmlich in den Sekretariaten der verschiedenen Organisationen, 
in den Redaktionen der Zeitungen und Zeitschriften, in den Bibliotheken und den verschiedenen öffent- 
lichen und privaten sozialen Einrichtungen vermittelt. Der vollständige Kurs dauert 5 Jahre ; den Abschluß 
des Lehrganges bildet eine Prüfung unter staatlicher Aufsicht; ein Diplom ermöglicht den Schülerinnen 
den Eintritt in die verschiedenen sozialen 3erute. 



76 Organisationen für die soziale Bewegung im allgemeinen 

Frauenfragen; Korrespondenzdienst für die Presse; Vorsprache bei den 
Behörden zwecks Einflußnahme auf die Gesetzgebung; Mitarbeit in 
Kommissionen für Vorbereitung von Gesetzen, in staatlichen und gemeind- 
lichen Wohlfahrtskommissionen. Angeschlossene nationale Verbände: 
„Schweizerischer katholischer Mädchenschutzverein" (S. 146); „Verein 
katholischer Lehrerinnen der Schweiz" (S. 168); „Schweizerischer katho- 
lischer Fürsorgeverein". 

Spanien 

ACCIÖN CATÖLICA DE LA MUJER (gegr. 1919). Madrid, Plaza 
Conde Barajas 3 dup. Vors.: Gräfin de Gavia. Sekr.: Marquise de 
Castromonte. Offizielles Organ: „El Boletin mensual de la Acciön Catolica 
de la Mujer". 

Ziele: Verteidigung der religiösen, moralischen, rechtlichen und wirt- 
schaftlichen Interessen der Frau; Förderung der sozialen Tätigkeit der 
Frau. Mitglieder: Rund 60.000, die in 64 Diözesanverbänden, beziehungs- 
weise in mehr als 400 Ortsvereinen zusammengeschlossen sind. Mitglieds- 
beitrag: 1'20 Pesetas jährlich. Leitung: Vorstand mit einem vom Kardinal- 
Primas von Toledo ernannten Geistlichen Beirat. Tätigkeit: Studienzirkel, 
Vorträge, Veröffentlichungen; Einschreiten bei den Behörden; Eintreten für 
eine entsprechende Vertretung der Frau in jenen öffentlichen Körperschaften, 
in denen Fraueninteressen erörtert werden; Kampf für den religiösen Unter- 
richt und die öffentliche Sittlichkeit; Haushaltungsschule; verschiedene soziale 
und caritative Einrichtungen; Gründung von weiblichen Fachgewerkschaften 
und Versicherungseinrichtungen auf Gegenseitigkeit für Frauen. 

UNION DE DAMAS ESPANOLAS DEL SAGRADO CORAZÖN — 
FEDERACIÖN NACIONAL DE OBRAS CATÖ LICO-FEMENINAS (gegr. 
1908). Madrid, calle Almagro 27. Vors.: Marquise de Unza del Valle. Geist- 
licher Beirat: P. O. Capons S. J. Sekr.: Frl. M. de Perales. Offizielles Organ: 
„La Union" (vierzehntägig). 

Ziele: Schutz und Verteidigung der Religion, der öffentlichen Sittlich- 
keit, der Volksbildung und des Unterrichts; Schutz der Arbeiterklasse. 
Mitgliedsbeitrag: 1 bis 50 Pesetas jährlich. Leitung: Zentralausschuß; 
Diözesanausschüsse, die aus den Vorsitzenden der Ortsvereine bestehen; an 
ihrer Spitze steht ein Vertreter des Bischofs. Tätigkeit: Vorträge, Preßfeld^ 
Züge; Schaffung von Volksbibliotheken; Verbreitung guten Lesestoffes; Ab- 
teilungen für Hilfeleistung an die Witwen und Waisen von Arbeitern; Ab- 
teilung für den Schutz der Frauenarbeit. 

INSTITUCIÖN TERESIANA (PIA UNION DE HIJAS DE SANTA 
TERESA DE JESUS) (gegr. 1911). Madrid, calle de la Alameda 7. Direktor: 
Frl. j: Segovia Morön. Offizielles Organ: „El Boletin de la Institucion 
Teresiana" (illustrierte Monatssdirift). 

Ziele: Vertiefung des religiösen Lebens der Mitglieder; werktätige 
Nächstenliebe durch Betätigung in der Mädchenerziehung (Übernahme der 
Lehr- und Inspektionsstellen an den staatlichen Schulen); vollständige Aus- 
bildung von Lehrerinnen in den Internaten der Einrichtung. Mitglieder: 
130 „Theresianerinnen", die gemeinsames Leben führen und durch eine 
dauernde Verpflichtung an die Genossenschaft gebunden sind. Leitung: 
Leitender Ausschuß, bestehend aus der Generalleiterin, deren Stellvertreterin, 



Frauenorganisationen 77 

der Sekretärin und vier Delegierten; Beirat mit beratender Stimme; Ver- 
sammlung, bestehend aus den beiden genannten Organen und den Leiterinnen 
der verschiedenen Häuser. Einnahmen: Geschenke, Staats- und anderweitige 
Unterstützungen; seit 1920 erscheint die Institution mit einem festen Betrag 
im Budget des Staates. Tätigkeit: 12 Internate für die Heranbildung der 
Theresianerinnen zu Lehrerinnen an öffentlichen Schulen; die Intematsräum- 
lichkeiten werden auch anderen katholischen Organisationen und Einrich- 
tungen zur Verfügung gestellt, an denen die Theresianerinnen mitarbeiten; 
unentgeltlicher Fortbildungsunterricht für Arbeiterinnen; Sonntags- und 
Fortbildungsschulen; pädagogische Versammlungen und Wettbewerbe; Ver- 
öffentlichung von aszetisdien, pädagogischen und Organisationsschriften, 
wissenschaftlichen und liteirarischen Abhandlungen. Aus der Geschichte: Am 
8. Dezember 1918 wurde die Institution durch das Unterrichtsministerium 
offiziell als „Institucion Benefico-Docente", erklärt; es wurde ein Schutz- 
ausschuß gebildet, an dessen Spitze als Ehrenvorsitzende I. M. die 
Königin Maria Christiana steht. 

Angeschlossene Organisationen: 

Asociaciön de Cooperadoras Tecnicas de la Institucion. Madrid, Ala- 
meda 7 ; der Vereinigung gehören katholische Lehrerinnen an höheren öffent- 
lichen Unterrichtsanstalten, sowie Inspektorinnen des Volksschulunterrichts 
an. Mitglieder: 150. Mitgliedsbeitrag: 12 Pesetas jährlich. 

Asociaciön de Antiguas Alumnas Teresianas. Cördoba, Plaza de la 
Goncha 17. Mitglieder: 467. Mitgliedsbeitrag: 3 Pesetas jährlich. 

Juventud Teresiana Misionera. Der Vereinigung gehören alle Intemats- 
schülermnen an. Mitglieder: 1200. Mitgliedsbeitrag: 2*50 Pesetas jährlich. 

Tschechoslowakei 

KATHOLISCHER FRAUENBUND FÜR DIE DEUTSCHEN IN 
BÖHMEN, MÄHREN UND SCHLESIEN (gegr. 1908). Petschau bei 
Karlsbad, Altes Schloß. Vors.: Herzogin Maria von Beaufort. Sekr.: Frl. 
H. Steskal. Geistliche Beiräte: Msgre. W. Feierfeil und P. Mauritius Brunner 
O. Praem. Offizielles Organ: „Die Frau" (Monatsschrift). 

Ziele: Die Förderung der Frauenbewegung nach den Grundsätzen der 
katholischen Kirche durch Herausarbeitung des katholischen Frauenideals 
in Familie, Beruf und öffentlichem Leben und seine wirksame Einstellung in 
die gesamte Kulturbewegung der Gegenwart; wirksame Vertretung der 
allgemeinen Fraueninteressen auf sittlichem, sozialem, beruflichem, wirtschaft- 
lichem und rechtlichem Gebiet; Zusammenfassung der katholischen Frauen 
und Mädchen aller Betätigungskreise und sozialen Schichten zur gegenseitigen 
Einwirkung und Förderung; Aufklärung der katholischen Frauen über 
Fragen, welche die Entwicklung der Gegenwart mit sich bringt, insbesondere 
soweit sie die Frauenwelt be&effen; wirtschaftliche, soziale, caritative Ge- 
meinschaftsarbeit. Mitglieder: 70.000, davon eigentlicher Frauenbund (Orts- 
gruppen) 50.000, Jugendyereinigung 10.000, angeschlossene Vereine 10.000. 
Mitgliedsbeitrag: 2 tschechische Kronen pro Mitglied und Jahr. Die an- 
geschlossenen Vereine zahlen 10 tschechische Kronen für je 50 Mitglieder. 
Leitung: Arbeitsausschuß, Bundesausschuß, bestehend aus dem Arbeits- 
ausschuß, den Gaupräsidentinnen und zwei gewählten Vertreterinnen jedes 
Gaues, den Geistlichen Gaubeiräten, der Jugendleiterin und dem Geistlichen 
Jugendbeirat und aus Vertretern der angeschlossenen Verbände. Tätigkeit: 
Versammlungen, ^Veranstaltung von wissenschaftlichen und gemeinnützigen 



78 Organisationen für die soziale Bewegung im allgemeinen 

Vorträgen, wirtschaftlichen und sozialen Kursen; planmäßige Ausbildung zur 
sozialen und caritativen Arbeit; Mitarbeit im kommunalen Wohlfahrtsdienst 
und in Vereinen; Eingabe öffentlicher Kundgebungen, Veranstaltung von 
Frauentagen; Unterstützung aller sonstigen katholischen Vereine und Ein- 
richtungen; Gründung, Erhaltung und Förderung jedweder christlicher 
Wohltätigkeitsanstalten; Herausgabe von Flugschriften und Merkblättern, 
Kalendern, Broschüren und sonstigen Veröffentlichühgen aus allen Gebieten 
der Fraüenfrage; Vereins- und Volksbibliotheken; Förderung der christlidien 
Presse; Veranstaltungen zur religiösen Vertiefung und Weiterbildung des ge- 
samten Frauenlebens und Eintreten für die zeitlichen Interessen. der Kirche; 
Bildung von Kommissionen zum Studium aller die Frauen interessierenden 
Fragen. Aus der Geschichte: Bis 1918 wurde caritative und Aufklärungs- 
arbeit geleistet, in den Kriegsjahren besonders Kriegshilfe. Nach dem Um- 
sturzjahr 1918 setzte intensive Aufklärungsarbeit ein über die Schulfrage, 
über die katholische Ehe, da^Gesetze zur Erleichterung der Trennung der 
katholischen Ehe durch den Staat herauskamen, über die Trennung von 
Kirche und Staat, die Presse usw. Heute verfügt die Organisation über 
mehrere geschulte, berufsmäßige Rednerinnen, die eine rege Versamralungs- 
tätigkeit entfalten, und über vier Wanderlehrerinnen, die sich der Abhaltung 
hauswirtschaftlicher Kurse in den Ortsgruppen widmen. Hilfsaktion für die 
notleidenden Heimarbeiterinnen (Spitzenklöpplerinnen) des Erzgebirges. 

KATOLICKA JEDNOTA 21EN: VERBAND DER KATHOLISCHEN 
FRAUEN (DER SLOWAKEI) (gegr. 1920). Trnava (Slowakei). Vors.: 
A. Babikovä. Geistlicher Beirat: Hochw. E. Filkorn. Sefcr.: L. Neugebauerovä. 
Offizielles Organ: „Katolicka Jednota" (monatlich). 

Ziele: Schutz und Verteidigung der katholischen Interessen in Familie, 
Schule, öffentlichem Leben, im Parlament usw. Mitglieder: 36.000. Die Fa- 
milienmütter sind ordentliche, die übrigen Frauen außerordentliche Mit- 
glieder. Mitgliedsbeitrag: 12 tschechische Kronen jährlich. Leitung: Jede 
Gruppe von 15 bis 20 Mitgliedern hat eine Vertrauensperson, die persönlich 
das Verbandsblatt in die Familien der Mitglieder bringt. In jedem Orte steht 
eine Leiterin an der Spitze der Vertrauenspersonen. Jede Ortsgruppe steht 
unter der Leitung des Pfarrers, der Verband unter der Leitung eines Priesters. 
Tätigkeit: Versammlungen und Vorträge; Überwachung der Schulen und 
besonders der Schulbücher; Verbreitung der katholischen Presse. 

SVAZ cESKYCH KATOLICKYCH SPOLKÜ 2ENSK1f^CH: VERBAND 
DER KATHOLISCHEN TSCHECHISCHEN FRAUENVEREINE (gegr. 1912). 
Prag, IL, Pstrossova 200. Vors.: A. Rozsypalovä. Sekr.: Zd. Lobkowiczova. 
Geistlicher Beirat: Hochw. J. Cihäk. Offizielles Organ: „2ena": „Die Frau" 
(Monatsschrift). 

Ziele: Zusammenschluß der religiösen, kulturellen und caritativen 
Frauenvereine; Herausarbeitung und Anwendung der katholischen Grund- 
sätze in der Frauenbewegung und Durchführung dieser Grundsätze. Mit- 
glieder: Vereine und Einzelmitglieder (Frauen und Mädchen); insgesamt 
rund 8000 Mitglieder. Leitung: Zentralvorstand, der aus 16 von der 
Generalversammlung gewählten Mitgliedern und einem vom Erzbischof von 
Prag ernannten Geistlichen Beirat besteht. Mitgliedsbeitrag: Die an- 
geschlossenen Vereine zahlen 5, 10. oder 20 tschechische Kronen jährlich, je 
nach der Anzahl ihrer Mitglieder. Tätigkeit: Kurse und Vorträge; Gründung 
von Genossenschalten und anderen wirtschaftlichen Einrichtungen; Teil- 
nahme an den verschiedenen Werken der Caritas und Sozialversicherung; 
Eingreifen in die verschiedenen Angelegenheiten des öffentlichen Lebens. 






Frauenorgänisationen 79 

Ungarn 

ORSZÄGOS KATHOLIKUS NÖSZÖVETSEG: LANDESVERBAND 
DER KATHOLISCHEN FRAUEN (gegr. 1918). Budapest, VIIL, Märia- 
utca 7. Vors.: Gräfin E. Zichy-Pallavicini. Sekr.: Frl. H. de Kubänyi- 
Meszienyi. Geistlicher Beirat: Hochw. M. Marczell. Offizielles Organ: 

„Ertesitö" (erscheint" vierteljährlich). 

Ziele: Zusammenschluß der katholischen Fraüenvereine zwecks Ge- 
meinschaftsarbeit; Erziehung der Frauen zum caritativen und sozialen 
Wirken im Sinne der katholischen Lehre; Verteidigung der Fraueninteressen 
auf allen Gebieten. Mitglieder: Rund 100.000 in 123 angeschlossenen 
Vereinen. Leitung: Vorstand; geschäftsführender Ausschuß. Tätigkeit: Vor- 
träge und Kurse; Studienausschüsse; Veröffentlichung von Flugschriften 
und Flugblättern; Pfarrhilfe; Zusammenarbeit mit dem ungarischen „Roten 
Kreuz" in verschiedenen Hilfswerken. 

SZOCIÄLIS MISSZIÖSZÖVETSEG: SOZIALE MISSIONSVEREINI- 
GUNG (gegr. 1917). Budapest, I., Krisztina-körut 125. Vors.: Frau E. de 
Farkas. Geistlicher Beirat: Msgre. A. Ernszt. Offizielles Organ: „Kereszteny 
Nö": „Die christliche Frau". 

Ziele: Zusammenschluß der katholischen Frauen zu gemeinsamel: Be- 
tätigung auf geistigem, sozialem, caritativem und wirtschaftlichem Gebiete. 
Mitglieder: Rund 8000 in 78 Orts- und Bezirksorganisationen. Mitglieds- 
beitrag: Einzelmitglieder zahlen 200 Kronen jährlich; die Ortsvereine 
12 Kronen pro Mitglied und Jahr. Tätigkeit: Versammlungen und Kongresse; 
Ausstellungen; Geldsammlungen; soziale Kurse; Büchereien; Vertretung 
der katholischen Fraueninteressen bei den Behörden; Gründung von Kon- 
sumvereinen; Patronagen; Gefängnismission; Gründung von besonderen 
Abteilungen für die weibliche Jugend. Angeschlossen an den „Landesverband 
der katholischen" Frauen" (siehe oben). 

KATHOLIKUS HÄZIASSZONYOK ORSZÄGOS SZÖVETSEGE: 
VEREIN DER KATHOLISCHEN HAUSFRAUEN UNGARNS (gegr. 1908). 
Budapest, VIII., Märia-utca 7. Vors.: Gräfin E. Zichy-Pallavicini. Direktorin: 
Frau E. Lingauer. Geistlicher Beirat: Msgfe. St. Breyer. 

Ziele: Fürsorge für das Dienstpersonal vom christlichen und sozialen 
Standpunkte aus; hauswirtschaftliche Ausbildung der Frauen. Mitglieder: 
Rund 1500. Mitgliedsbeitrag: 100 Kronen jährlich; Förderer zahlen 
150 Kronen jährlich. Leitung: Präsidium; Vorstand. Tätigkeit: Haus- 
haltungsschulen für Dienstmäddien und Waisen; Heim für stellenlose Dienst- 
mädchen; Stellenvermittlung; Heim für alte, arbeitsunfähige Dienstboten; 
Dienstmädchenvereine; Nähstuben und Nähschulen für die Frauen des 
Mittelstandes; Heim und Stellenvermittlung für Ausländerinnen. An- 
geschlossen an den „Landesverband der katholischen Frauen" (siehe oben). 

Uruguay 

LIGA DE DAMAS CATOLICAS DEL URUGUAY (gegr. 1906). 
Montevideo, Cerrito .475. Vors.: Frau M. Uriarte de Herrera. Sekr.: Frau 
L. Carve Urioste. Geistlicher Beirat: Msgre. J. F. Aragone, Erzbischof von 
Montevideo. Offizielles Organ: „El Eco de la Liga de Damas Catolicas del 
Uruguay" (Monatsschrift). 



80 Organisationen für die soziale Bewegung ini allgemeinen 

Ziele: Förderung des religiösen, moralischen, geistigen und sozialen 
Fortschrittes der Frau; Bekämpfung der für die Familfe schädlichen Gesetze; 
Werbearbeit für die katholische Lehre; Förderung der Gründung von 
Werken zur Verteidigung des Katholizismus. Leitung: Vorstand von 
40 Mitgliedern; geschäftsführender Ausschuß: Tätigkeit: Mitarbeit in allen 
Pfarrorganisationen; Religionsschulen; Vorträge; Schaffung von Büchereien; 
Werbearbeit für die katholische Presse; Gründung verschiedener sozialer 
Einrichtungen: Beschaffung von Arbeit für Heimarbeiterinnen; Verein zur 
Sanierung wilder Ehen; Gefangenenfürsorge; Schutz der Fabrikarbeiterin; 
Kinderschutz; Sonderausschuß zur Überwachung der öffentlichen Schau- 
stellungen. 

Vereinigte Staaten 

NATIONAL COUNCIL OF CATHOLIC WOMEN (gegr. 1920). 
Washington, D. C, 1312 Massachusetts Avenue N. W. Vors.: Frau M. Gavin. 
Sekr.: Frl. A. G. Regan. Offizielles Organ: „National Council of Catholic 
Women News Sheet" (monatlich). 

Ziele: Zusammenschluß aller katholischen Frauen des Landes, 
damit sie als gesdilossene Einheit in die öffentlichen Angelegenheiten ein- 
greifen können; Förderung der Tätigkeit der bereits bestehenden katholi- 
schen Frauenorganisationen, um sie in die Lage zu versetzen, den Anforde- 
rungen der heutigen Zeit gerecht zu werden; Unterstützung der Arbeit aller 
Ortsorganisationen katholischer Frauen auf ihren besonderen Betätigungs- 
gebieten; Herstellung und Pflege guter Beziehungen mit den katholischen 
Organisationen anderer Länder, um das Interesse für die Probleme, die die 
katholischen Frauen der ganzen Welt betreffen, zu vermehren und deren 
Lösung zu beschleunigen; Schaffung einer geschlossenen Landesorganisa- 
tion, mit deren Hilfe die katholischen Frauen in ihren Versammlungen an 
die Erörterung und Lösung der allgemeinen Fragen gehen können; 
Schaffung von Bureaus, Ausschüssen oder Konferenzen für die unmittel- 
bare Aktion. Mitglieder: Die Hauptorganisation umfaßt 836 angegliederte 
Organisationen; damit steht sie mit mindestens 1 Million organisierter 
katholischer * Frauen dei' Vereinigten Staaten in Verbindung. Mitglieds- 
beiträge: a) Organisationen: Orts- 10 Dollar; Diözesan- 25 Dollar; Bundes- 
staat- 50 Dollar; Landes- 100 Dollar, b) Einzelmitglieder zahlen 1 bis 
50 Dollar jährlich. Leitung: Der „National Council of Catholic Women" 
steht in unmittelbarer Abhängigkeit vom Verwaltungsausschuß der 
„National Catholic Weifare Conference" (S. 43); seine Tätigkeit wird 
von einem Vorstande geleitet, der aus je einem Vertreter der vierzehn Kirchen- 
provinzen der Vereinigten Staaten und sieben vom Generalrat gewählten 
Mitgliedern besteht. Der Generalrat wird von den Leitern der ange- 
schlossenen Organisationen gebildet, die in Diözesan-, Bundesstaat-, Provinz- 
und Landesorganisationen gegliedert sind. Tätigkeit: Jahreskongreß zur 
Erörterung der Arbeitsmethoden und Probleme und Festlegung des Arbeits- 
programms für das kommende Jahr; Zentralsekretariat mit der Aufgabe, 
in weitestem Maße an der Verwirklichung des Programms der „National 
Catholic Weifare Conference" (S. 43) mitzuwirken; Sdiaffung des „National 
Catholic Service School", um der weiblichen katholischen Jugend aie Mög- 
lichkeit zu bieten, sich unter der Aufsicht und Leitung der kirchlichen Be- 
hörde für soziale Betätigung auszubilden^); Beteiligung an wichtigen 

>) NATIONAL CATHOLIC SERVICE SCHOOL (gegr. 1921), Washington, D. C. 2400 Nineteenth 
Street N. W. Direktorin : Anne M. Nicholson 



:--.'^'- 



frauenorganisationen 81 

nationalen und internationalen Bewegungen; Studium der pädagogischen, 
staatsbürgerlichen und sozialen Fragen; Erhaltung eines „Service Bureau", 
das auf brieflichem Wege, durch Vorträge usw. den darum ansuchenden 
Körperschaften und Einzelpersonen bei der Lösung von örtlichen Problemen 
behilflich ist. Stellenvermittlung, die den Organisationen katholische An- 
gestellte und andererseits den diplomierten Schülerinnen der „National 
Catholic Service School" vorteilhafte Stellungen verschafft. 

Angeschlossene Organisationen: 

Alumnae Association, of Trinity College. Mrs. Wm. F. O'Donnell, President, 

1316 N. H. Ave., Washington, D. C. 
Catholic Ladies of Columbia. Mrs. Elizabeth 'G. Wolf, President, 

536 Brightwood Ave., Dayton, Ohio. 
Catholic Women's Benevolent Legion. Mrs. Ellen L. Laughlm, President, 

9 Albany St., New York, N. Y. 
Christ Child Society. Miss M. V. Merrick, President, 324 Indiana Avenue, 

Washington, D. C. 
Catholic Daughters of America. Mrs. Genevieve H. Walsh, Regent, 4241 

Broadway, New York, N. Y. 
Daughters of Isabella. Miss M. E. Booth, President, 138 York Street, New 

Haven, Conn. 
Daughters of the Queen (S. 138). 

International Federation of Catholic Alumnae (siehe tmten). 
Ladies Aux. Ancient Order of Hibernians. Mrs. Adelia Christy, President, 

7603 Decker Ave., Cleveland, Ohio. 
Ladies Auxiliary Knights o! St. John. Mrs. Teresa Ganster, President, 

12 Jefferson Ave,, Rochester, N. Y. 
Ladies Catholic Benevolent Association. Miss Kate Mahoney, President, 

1987 — 15th St., Troy, N. Y. 
National Union Catholic Women's Association of America. Mrs. R. A. Walsh, 

President, 20 West Isabel St., St. Paul, Mmn. 
St. Margarets Daughters. Miss A. F. Kennedy, President, 2725 St. Claude 

Street, New Orleans, La. 
Women's Catholic Order of Foresters. Miss Mary L. Downes, President, 

Cunard Bldg., 140 N. Dearboni St., Chicago, 111. 
Young Ladies' Grand Institute (S. 106). 

INTERNATIONAL FEDERATION OF CATHOLIC ALUMNAE (gegr. 
1914). Vors.: Frau McEniry, Moline, 111., 2005 Seventh Ave. Sekr.: Frl. Ruth 
M. Israel, Philadelphia, Penna., 117 South 43rd Street. Offizielles Organ: 
„The Quarterly Bulletin of the International Federation of Catholic Alumnae". 

Ziele: Herstellung von Beziehungen zwischen den in den Vereinigten 
Staaten und in Kanada bestehenden verschiedenen Vereinen „Catholic 
Alumnae" (ehemalige Schülerinnen der Mittel- und Hochschulen), um für 
das katholische Fraüenideal zu wirken, sowie die katholische und soziale 
Erziehung und die Verbreitung der katholischen Literatur zu fördern. Ange- 
schlossen an den „National Council of Catholic^ Women" (siehe oben). 



MONTI, Internat. Handbuch der kath. Organisationen. 



KAPITEL YIII. 

Jugendorganisationen 

^j MÄNNLICHE JUGEND 



Internationale 



SEGRETARIATO INTERNAZIONALE DELLA GIOVENTU CATTO- 
LICA (gegr. 1921). Rom (11), via della Scrofa 70. Sekr.: C. Parisi. 

Ziele: Mittelpunkt für Auskunft und gemeinsames Vorgehen der 
katholischen Jugendorganisationen der ganzen Welt; Förderung der 
Gründung und Entwicklung katholischer Jugendorganisationen; Zu- 
sammenfassung der bereits bestehenden in solchen Ländern, wo kein 
Zentralorgan besteht. Mitglieder: Die nadistehend angeführten Organisa- 
tionen. Leitung: Leitender Ausschuß von fünf Mitgliedern, der von der 
Generalversammlung der Vertreter der angeschlossenen Verbände gewählt 
wird. Tätigkeit: Auskunftserteilung; Erhebungen und vergleichende Studien 
über die Jugendbewegung in den ver^Üiiedenen Ländern; Austausch der 
Veröffentlichungen besonders der offiziellen Organe zwiscjhen den ange- 
schlossenen Organisationen; internationale Tagungen zur Erörterung der 
allgemeinen Grundsätze, welche die angeschlossenen Organisationen ihrer 
Arbeit zugrunde zu legen haben, und zur Behandlung der besonderen 
Tagesfragen. Aus der Geschichte: Die Schaffung des internationalen Jugend- 
sekretariates, welche der Initiative der „Societa della Gioventü Cattolica 
Italiana" zu danken ist, erfolgte im September 1921 in Rom durch die Ver- 
treter von 31 Jugendorganisationen der verschiedenen Länder. Bisher 
fanden zwei internationale Tagungen statt: 1922 im Haag und 1923 in 
Innsbruck. 

Angeschlossene Verbände: 

ARGENTINIEN: 
Liga Argentina de la Juventud Catolica (S. 84). 

BELGIEN: 
Association Catholique de la Jeunesse Beige (S. 85). 
De Jonge Werkman (S. 204). 

BOLIVIEN: 

Juventud Catolica. La Paz, Colegio San Calixto. 

CHINA: 
Associatio Catholica Juventutis Sinensis (S. 85). 

COLOMBIA: 
Juventud Catolica (S. 85). 






Jugendorganisationen 83 

DÄNEMARK: 

Damnarks Katholske Ungdoms Forbund (S. 86). 

DEUTSCHLAND: 

Verband katholischer Gesellenvereine (S. 86). 

Verband der katholischen Jugend- und Jungmännervereine Deutschlands 

(S. 88). 

ECUADOR: 
Asociaciön Catölica de la Juventud Ecuadoriana. Quito. 

FRANKREICH: 

Association Catholique de la Jeunesse Frangaise (S. 91). 
Union Internationale des Oeuvres Catholiques d'Education Physique. Pari& (7), 
5 place St.-Thomas-d'Aquin. 

IRLAND: 

Catholic Young Men's Society. Dublin, St. Laurencis Hall, S. C. R. 

ITALIEN: 

Societä della Oioventü Cattolica Italiana (S. 92). 

Oauverbänd der katholischen deutschen Jugend. Bozen, 0r. Jakob Äufder- 
klamm, strada Cappuccini 26. 

JAPAN: 

Association de la Jeunesse Catholique. Kokyo Seinen-kai N. 143, Nishi 
Okubo, Tokyo, 

JUGOSLAWIEN: 
Jugoslovenska Katolicka Dacka Liga (S. 112). 

KANADA: 
Association Catholique de la Jeunesse Canadienne-Fran^aise (S. 93). 

LUXEMBURG: 
Verband der Luxemburger katholischen Jugendvereine (S. 94), 

MALTA: • 

Federazione Gioventü Cattolica Maltese. Valletta, 323 Strada S. Paolo. 

MEXIKO: 
Asociaciön Catölica de la Juventud Mexicana (S. 95). 

NIEDERLANDE: 
Interdiocesane Jeugdcommissie (S. 95). 

ÖSTERREICH: 
Reichsbund der deutschen katholischen Jugend Österreichs (S. 96). 

POLEN: 
Zjednoczenie Stowarzyszen Mlodziezy Polskiej (S. 97). 

PORTUGAL: 

Federa^äo Nacional das Asociacöes Portuguesas da Juventude Catholica 

(S, 97). 

SPANIEN: 
Juventud Catölica Espanola. Vors.': M. Gerardo Requejo, Madrid, Calle de las 
Infantes 7—3». 



84 Organisationen für die soziale Bewegung im allgenieinen 

TSCHECHOSLOWAKEI: 
Reichsbund der- katholischen deutschen Jugend (S. Q8). 
Sdruzeni Katolike Mladeze v Cechäch (S. 99). 

UNOARN: 

Orszägos Katolikus Ifjusägi Egyletek Központja. Budapest, IV., Ferenciek- 
tere 7. 

URUGUAY: 
Federacion de la Juventud Catolica del Uruguay (S. 100). 

VEREINIGTE STAATEN: 

Calholic Young Men's Association. Anschriiten an P. E. Garesche S. J., 
St. Louis University, St. Louis, Mo. 

Argentinien 

LIGA ARGENTINA DE LA JUVENTUD CATOLICA (gegr. 1919). 
Buenos Aires, Avenida de Mayo 1396 5" piso. Vors.: E. Udaondo. Sekr.: 
R. Amadeo. Geistlicher Beirat: P. Schelibon. Offizielles Organ: „Revista de la 
Juventud Catolica" (Monatsschrift). 

Ziele: Förderung,. Leitung und einheitliche Zusammenfassung der 
Tätigkeit der angeschlossenen Vereine; Mitarbeit an der allgemeinen katho- 
lischen Aktion; Einstellung des ganzen sozialen und geistigen Lebens der 
Jugend auf die katholischen Grundsätze; Erziehung der Jugend zu einem 
offenen und freien Bekenntnis des katholischen Glaubens; Aneiferung der 
Jugend, durch Wort und Tat daran zu arbeiten, in der Jugend und im 
Volke das religiöse Gefühl zu beleben und den Gedanken der Unterordnung 
unter die kirchliche Autorität zu stärken; Pflege der Va;terlandsliebe in der 
Jugend. Mitglieder: 4000. Mitgliedsbeitrag: Keiner. Leitung: Vorstand, der 
aus den Vorsitzenden und Geistlichen Beiräten der Diözesanausschüsse sowie 
aus einer bestimmten Anzahl von Vertretern und Beiräten besteht. Geschäfts- 
führender Ausschuß (neun Mitglieder), der vom Vorstand gewählt wird. 
Tätigkeit: Religiöse Veranstaltungen; apologetische und soziale Kurse und 
Vorträge; Kurse zur Heranbildung von Vortragenden und Publizisten; Volks- 
bildungsarbeit; Teilnahme an den caritativen Werken; körperliche Ertüch- 
tigung der Mitglieder. Angeschlossen an die „Union Populär Catolica 
Argentina" (S. 31). 

Australien 

CATHOLIC YOUNG MEN'S SOCIETY OF VICTORIA. Melbourne, 
Victoria, 21 Bent Street, Moonee Pands. Vors.: J. Callanan. Sekr.: 
W. Parsons. Geistlicher Beirat: Rev. Lonergan. ^ 

Ziele: Religiöse, sittliche und geistige Bildung der Jugend. Mitglieder: 
Etwa 2000 m 30 Vereinen. Mitgliedsbeitrag: 6 Pence bis 1 Schilling. Der 
Hauptausschuß erhebt einen jährlichen Beitrag von 2 Pence pro Mitglied. 
Leitung: Hauptausschuß, bestehend aus drei Vertretern jedes Vereines; er 
wählt aus seiner Mitte den geschäftsführenden Vorstand. Tätigkeit: Ge- 
meinschaftliche Kommunionen; Teilnahme an allen religiösen Veranstaltungen; 
wöchentliche Zusammenkünfte; Vorträge mit Aussprachen; Büchereien; 
Sport und Spiel. 



Jugendorganisationen 85 

Belgien 

ASSOCIATION CATHOLIQUE DE LA JEUNESSE BELGE (gegr. 
1919). Löwen, 126 rue de Tirlemont. Vors.: G. Hoyois. Geistlicher Beirat: 
Abbe L. Picard. Offizielle Organe: „L'Effort" (wöchentlich); „Le Ble qui 
leve" (wöchentlich, für Kinder). 

Ziele: Sammlung der französisch sprechenden katholischen Jugend 
Belgiens, um sie in brüderlicher, Zusammenarbeit zur praktischen Betätigung 
des katholischen Glaubens zu erziehen. Mitglieder: Schätzungsweise 30.000. 
Mitgliedsbeitrag: Verschieden in den einzelnen Bezirksverbänden; an das 
Generalsekretariat werden 0-25 Franken abgeführt. Leitung: Hauptvorstand, 
der sich aus den Vertretern der Bezirksvorstände zusammensetzt. Jedem 
Ortsverein, jedem Bezirksverband und dem Gesamtverband ist von der 
kirchlichen Behörde ein Geistlicher Beirat beigegeben. Tätigkeit: An erster 
Stelle stehen die Studienzirkel, deren es gegenwärtig etwa 500 gibt. Aus- 
kunftsstellen; Kurse für Vortragsredner; Kongresse. Schaffung .eines ein- 
getragenen Vereines zur Erhaltung eines Missionärs („Le Missionnaire de 
l'Association Catholique de la Jeunesse Beige"). Durch die Einhaltung eines 
bestimmten Turnus ist die Aufopferung mehrerer Kommunionen täglich in 
den Intentionen des Verbandes gesichert („La Communion perpetüelle de 
l'Association Catholique de la Jeunesse Beige"). Aus der Ge^schichte: Der 
Verband ist aus mehreren schon vor dem Kriege bestehenden Studenten- 
vereinigungen und Studienzirkeln hervorgegangen. Der Anstoß zur Verbands- 
gründung wurde gegen 1910 vom Kanonikus Brohee gegeben, der noch an 
der Spitze des Generalsekretariates des Verbandes steht. Der Verband hat 
sich nach dem Waffenstillstand rasch entwickelt. Auf dem Kongreß von 
Gembloux (1922) waren mehr als 10.000 junge Leute versammelt. Die Be- 
zirkskongresse des Jahres 1923 vereinigten mehr als 20.000 junge Leute. 

Bolivien (S. 82) 
China 

ASSOCIATIO CATHOLICA JUVENTUTIS SINENSIS (gegr. 1922). 
Paris (6), 95 rue de Sevres (einstweilige Anschrift). Direktor: V. Lebbe CM. 
Offizielles Organ: Wöchentlich erscheinende Mitteilungen. 

Ziele: Gegenwärtig ist der Verein nur ein Ausschuß chinesischer, im 
Auslande sich aufhaltender Studenten; doch wül er in Zukunft eine kräftige 
katholische Bewegung in den. intellektuellen Kreisen Chinas hervorrufen und 
fördern. Mitglieder: 165 in zwei Sektionen in Frankreich und Belgien. Tätig- 
keit: Gegenwärtig beschäftigt sich der Verein mit der Unterbringung 
chinesischer Studenten in den Instituten der katholischen Universitäten und 
veranstaltet während der Ferien Exerzitien. Besonders tätig ist die belgische 
Sektion, die an eine Gruppe belgischer Katholiken unter dem Namen 
„Amities Belgo-Chinoises" (A-B-C) angeschlossen ist. Anschrift: Secretariat 
de 1' A-B-C, Verviers (Belgien), Place General Jacques. 

Colombia 

JUVENTUD CATÖLICA (gegr. 1915). Medeliin, calle de Colombia 128. 
Vors.: J. Lopez. Sekr.: R. Sanchez M. Offizielles Organ: „La Defensa" 
(Tageszeitung). 



86 Organisationen für die soziale Bewegung im allgemeinen 

Ziele: Erziehung der Jugend zum christlichen Leben und Entwicklung 
des Apostolatsgeistes. Mitglieder: Etwa 25.000. Mitgliedsbeitrag: Freiwillige 
Beiträge. Organisation: In jeder Diözese besteht eine unabhängige katholische 
Jugendorganisation; für den Fall einer gemeinsamen Aktion der ganzen 
katholischen Jugend Colombias schließen sich jedoch alle Diözesäiiverbände 
dem Verband der Diözese Medellih an. Tätigkeit: Monatliche gemeinsame 
Kommunion; Wallfahrten nach den bedeutendsten Heiligtümern des Landes; 
religiöse, wissenschaftliche, literarische Vorträge; Erteüung von Katechismus- 
unterricht; Sonntagsschulen für Arbeiter; Arbeitervorträge. 

Dänemark 

DANMARKS KATHOLSKE UNGDOMS FORBUND: VERBAND DER 
KATHOLISCHEN JUGEND DÄNEMARKS (gegr. 1919). Kopenhagen B, 
„Vesterhus", Vestervoldgade 115. Vors.: P. J. Koch S. J. Offizielles Organ: 
„Katholsk Ungdom" (zweünal monatlich erscheinende Zeitschrift). 

Ziele: Zusammenschluß der katholischen Jugendorganisationen (Jung- 
männer und Mädchen) Dänemarks zu gemeinsamer Tätigkeit.. Mitglieder: 
19 angeschlossene Vereine, Mitgliedsbeitrag: Jährlich 25 Öre für jedes 
Mitglied der angeschlossenen Vereine. Leitung: Vorstand, der aus einem 
Präses und je einem Vertreter der angeschlossenen Vereine besteht; der 
Vorstand wählt einen Verwaltungsausschuß. 

Deutschland 

VERBAND KATHOLISCHER GESELLENVEREINE (gegr. 1846). 
Köln, Norbertstraße 12. Präsident: Msgre. F. Schweitzer. Sekr.: Hochw. 
J. Nattermann. Offizielle Organe: „Mitteilungen für die Präsides der katho- 
lischen Gesellenvereine" (vierteljährlich); „Der Führer" (Zeitschrift für die 
Vorstandsmitglieder, Vertrauensmänner, und Abteüungsleiter, zweimonatlich); 
„Kolpingsblatt" (Zeitschrift für die Mitglieder, vierzehntägig). 

Ziele: Der Gesellenverein erstrebt die Anregung und Pflege eines 
kräftigen, religiösen und bürgerlichen Sinnes und Lebens, und .zwar will er 
seine Mitglieder zu einem kernigen, lebengestaltenden Christentum erziehen, 
durch ideale und praktische Mittel mit der Idee des Berufsarbeiters erfüllen, 
im Gegensatz zu der sozialistischen Auffassung des Nur-Lohnarbeiters, um 
dadurch einen sittlichen Grund zu legen zu einem neuen berufsständischen 
Aufbau des wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Lebens; vom Zentrum des 
Berufes aus den einzelnen zu seiner persönlichen Entfaltung im Dienste des 
Volksganzen anzuregen und ihm den Zugang zur Kulturgemeinschaft des 
Volkes zu eröffnen. Der Gesellenverein erstrebt diese Ziele- auf dem Wege 
der freien Vereinsfamüie, an deren Spitze der Präses mit väterlicher, in der 
Liebe begründeter Gewalt steht, um sö"'die Mitglieder zu einem Gemein- 
schaftsgeist zu führen, den sie einst in ihrer eigenen FamUie und in der 
Volksfamilie pflegen sollen. Mitglieder: Die Zahl der aktiven Mitglieder in 
Deutschland beträgt rund 65.000, die Zahl der Ehrenmitglieder (zum 
größten Teil ehemalige, verheiratete Mitglieder) 110.000. Die Gesamtzahl 
der aktiven Mitglieder im gesamten Verbandsgebiet beträgt etwa 82.000, üi 
1250 Vereinen, von denen etwa 300 ein eigenes Gesellenhaus mit Hospiz 
besitzen. Mitgliedsbeitrag: Die Hälfte eines ortsüblichen Stundenlohnes 
monatlich, wovon ein Teil an den Verband abgeführt wird. Leitung: An der 



Jugendorganisationen 87 

Spitze des Gesamtverbandes steht ein Genliralpräses, dem ein Generalrat von 
zwölf Mitgliedern (Präsides) zur Seite steht. Tätigkeit: Gemeinschaftliche 
Kommunionen, religiöse Exerzitien; religiöse, soziale, staatsbürgerliche, wirt- 
schaftspolitische und allgemeinbildende Vorträge und Kurse; praktische Fort- 
bildung auf fachlichem Gebiet; Lesen passender Schriften; Unterhaltung, 
Gesang, Musik, Theater, Vereinsfeste; gemeinsame Erheiterung und gegen- 
seitige Hilfe in der Not; Errichtung von Gesellenheimen, in denen die Mit- 
glieder Wohnung und Verpflegung finden; Beherbergung und Verpflegung 
der wandernden und arbeitsuchenden Mitglieder in den Gesellenhäusern. 
Aus der Geschiclite: Gegründet im Jahre 1846 von dem Priester Adolf • 
Kolping, einem ehemaligen Schustergesellen, der auf seiner Wanderschaft das 
Elend des Gesellen persönlich kennengelernt hatte, erfuhren die Gesellen- 
vereine eine überrasdiend schnelle Verbreitung; beim Tode Kolpings (1865) 
gab es bereits 400 Vereine mit 60.000 Mitgliedern in Deutschland und in ver- 
schiedenen außerdeutschen Ländern; Während des Weltkrieges verlor der 
Verband allein für das deutsche Verbandsgebiet 17.000 seiner Mitglieder auf 
den Schlachtfeldern,, dodi hat er inzwischen die vor dem Kriege erreichte 
Mitgliederzahl bereits wieder überholt. Es bestehen heute Landesverbände 
in Deutschland, Österreich, Holland, Nordamerika, der Schweiz, der Tschecho- 
slowakei und Polen und einzelne Vereine in Italien, Südamerika, Jugoslavien, 
Belgien, Frankreich und Schweden. 

Angeschlossene Zentralverbände: 

NIEDERLANDE: 

Centraal Verbond der Sf. Josephs-Gezellenvereenigingen in Nederland (gegr. 
1870). Amsterdam, Stadhouderskade 55. Präsident: Höchw. W. van 
Adrichem. Sekr.: P. J. Fennell. Offizielles Organ: „Het Kolpingsblad" 
(vierzehntägig). Mitglieder: 1500 Lehrlinge, 4370 Gesellen, 2100 ver- 
heiratete Gesellen, 320 Meister, zusammen 8300 Mitglieder. Es bestehen 
48 Vereine, von denen fünf eigene Häuser besitzen. Angeschlossen an 
die „Kath. Sociale Actie" (S. 38). 

ÖSTERREICH: 

Zentralverband der katholischen Gesellenvereine Österreichs. Wien, VI., Gum- 
pendorferstraße 39. Präsident: Kardinal Piffl. Sekr.: J. Schneider. Mit- 
glieder. Etwa 5000 in 76 Vereinen, 'von denen 26 ein eigenes Haus 
besitzen. 

SCHWEIZ: 

Zentralverband der katholischen Gesellenvereine der Schweiz. Stift Einsiedeln 
(Kanton Schwyz). Präsident: P. Claudius Hirth O. S. B. Sekr.: Hochw. 
J. Meßmer. Offizielles Organ: „Kolpings-Post" (zweimal monatlich). 
Mitglieder: 3000 aktive in 53 Vereinen, von denen zehn ein eigenes Haus 
besitzen. Angeschlossen an den „Schweiz, kath. Volksverein" (S. 39) 
und an den „Christlichsozialen Arbeiterbund" (S. 188). 

TSCHECHOSLOWAKEI: 

Keichsverband der Gesellenvereine in der Tschechoslowakei. Prag, Anna- 
platz 209. Präsident: Hochw. Schmid. 31 Vereine, 13 Häuser. 

UNGARN: 

Orszägos Központi Katholikus Legenyegylet. Budapest, VII., Rottenbiller 
utca 20— 22. Präsident: Msgre. F. Schiffer. Offizielle Organe: „Kolping" 
(fiir Präsides, monatlich); „Tisztes Ipar" (für die Mitglieder, monatlich). 
Mitglieder: 2000 in 47 Vereinen, von denen zwölf ein eigenes Haus 
besitzen. 



88 Organisationen für die soziale Bewegung im allgemeinen 

^ VEREINIGTE STAATEN: ' , 

KÖlping Society of America (gegr. 1923). New Yorlf, 165 East 88th Street. 
Präsident: Hochw. Schmid. Zwei Vereine mit eigenen Häusern. 

KATHOLISCHE JUGEND DEUTSCHLANDS (gegr. 1922). Düsseldorf, 
Schadowstraße 54. 

Ziele: Arbeitsgemeinschaft, in der sich alle katholischen Jugend- 
verbände, zunächst der männlichen Jugend, sowohl in ihren Verbands- 
leitungen, wie auch! in örtlichen Jugendgemeinschaften zusammenfinden. Die 
gemeinsamen Grundziele sind: Die Gestaltung des eigenen Lebens nach 
katholischen Grundsätzen, die Verwirklichung des katholischen Gemein- 
schaftsgedankens, Auswirkung der katholischen Grundsätze in Familie, 
Beruf und öffentlichem Leben. Tätigkeit: Persönlicher Verkehr der Ver- 
bandsleitungen, zum wenigsten zweimal jährlich abzuhaltende Tagungen 
und Aussprachen, gegenseitige Einladung zu den eigenen nicht ge- 
schlossenen Jahrestagungen, Austausch der Verbandszeitschriften, Bildung 
von örtlichen katholischen Jugendgemeinschaften. Die Geschäftsführung liegt 
in den Händen des „Verbandes der katholischen Jugend- und Jungmänner- 
vereine Deutschlands in Düsseldorf" (siehe unten). Gemeinsame Zeitschrift ist 
die von diesem Verbände herausgegebene Monatsschrift „Jugendführung". 

VERBAND DER KATHOLISCHEN JUGEND- UND JUNGMÄNNER- 
VEREINE DEUTSCHLANDS (gegr. 1896). .Düsseldorf, Schadowstraße 54. 
Präsident: Msgre. C. Mosterts. Sekr.: J. Mosmann. Offizielle Organe (siehe 
unten). 

Ziele: Sammlung der schulentlassenen männlichen Jugend zur Vor- 
bereitung auf die Mannesjahre, zur Tüchtigkeit im persönlichen, beruflichen, 
Familien- und öffentlichen Leben, hauptsächlich Erziehung des jungen Mannes 
zum bewußten grundsatzfest^n Katholiken. Mitglieder: 363.206, davon unter 

17 Jahren 211.703 (= 58:3 Prozent), über 17 Jahren 151.503 
(= 41 "7 Prozent), zusammengefaßt in 3835 Vereinen, 250 Bezirksverbänden 
und 25 Diözesanverbänden. Dem Berufe nach verteüen sich die Mitglieder wie 
folgt: Arbeiter 45*6 Prozent, Handwerker 26*6 Prozent, Landjugend 

18 "7 Prozent, Kaufleute 5 •9 Prozent, Studierende 4:9 Prozent, Beamte 
3*3 Prozent. Mitgliedsbeitrag: Vor dem Krieg 1 Mark jährlich (Verbands- 
beitrag). Leitung: Der Verbandsvorstand besteht aus dem Verbandspräses, 
den Diözesanpräsides als den Vertretern der Bischöfe und dem General- 
sekretär des Verbandes, der Verbandsausschuß wird gebildet aus dem 
Vorstand und den Diözesanvertretera, von denen jeder Diözesanverband 
mindestens zwei aus den Reihen seiner Mitglieder: entsendet; der Verbands- 
tag setzt sich zusammen aus dem Verbandsvorstand, dem Verbandsausschuß, 
den Bezirkspräsides und aus zwei bis fünf Vertretern der Mitglieder für jeden 
Bezirksverband. Tätigkeit: Seelenkultur: Religiöse Beeinflussung durch 
monatlichen Empfang der heiligen Sakramente, durch kirchliche Andachten 
und Predigten, durch Abhaltung von Exerzitien und religiösen Vortrags- 
reihen, durch Errichtung von Apostolaten und eucharistischen Sektionen, 
durch Pflege des Missionsgedankens und Sammlung für die Missionen. 
Geisteskultur: Allgemeine Bildungsarbeit durch Einrichtung von Vereins- 
bibliotheken, durch Vorträge und Diskussionsabende; Berufsbildung; Vor- 
bUdung für das spätere Familienleben und für das öffentliche Leben in 
sozialer, wirtschaftlicher und politischer Hinsicht; Unterhaltung von 
literarischen, sozialen, volkswirtschaftlichen Sektionen; Leseabende, Dichter- 
abende usw. Gemütskultur: Pflege von Gesang, Musik, Theaterspiel, Studium 



Jugendorganisationen 39 

der Kunst und der kirchlichen Liturgie. Körperkultur: Willenstärkende 
Leibesübungen und vernunftgemäße Gesundheitspflege durch Sektionen für 
Turnen, Sport, Wandern, Leichtathletik, Rudern, Schwimmen usw. Diese 
Sportsektionen sind zu einem eigenen Verband zusammengefaßt, der den 
Namen „Deutsche Jugendkraft" führt und der auch die Sportsektionen der 
anderen katholischen Jugendverbände umfaßt. Wohlfahrtseinrichtungen: 
Berufsberatung, Lehrstellenvermittlung, Einrichtung von Erholungsheimen, 
Unterstützungskassen für Erholungsbedürftige, für Teilnahme an Exerzitien, 
für Priester- und Ordens-Spätberufe; für Diasporavereine, Einrichtung von 
Verbandspatenschaften für Diasporavereine, Einrichtung von . Jugend- 
herbergen, Sorge für Jugendschutz und für vernünftige Jugendgerichtsbestim- 
mungen; Versicherung gegen Unfälle; Haftpflichtversicherung der Vereine; 
Vereinssparkasse. Veröffentlichungen: „Jugendführung", Zeitschrift für 
Jünglingspädagogik und Jugendpflege (monatlich); „Korrespondenzblatt für 
katholische Jugendpräsides" (monatlich); „Der Jugendverein", Ratgeber für 
die Vorstandsmitglieder und Mitarbeiter (monatlich);. ,,Stimmen der Jugend", 
Ausspracheorgan der Jimgmänner (monatlich); „Die Wacht" (Verbands- 
organ für die älteren Mitglieder, halbmonatlich); „Jungwacht" (Verbands- 
organ für die jüngeren Mitglieder, halbmonatlich); „Am Scheidewege", 
Blätter für Knaben im letzten Schuljahr (wöchentlich); „Deutsche Jugend- 
kraft", Zeitschrift für willenstärkende Leibesübungen (monatlich). 

Die süddeutschen Diözesanverbände haben sich zusammen- 
geschlossen zum 

SÜDDEUTSCHEN VERBAND KATHOLISCHER JUGEND- UND 
JUNGMÄNNERVEREINE. München 28, Pestalozzistraße 1. Präsident: 
Hochw. L. Schiela. Sekr.: L. Schiff eneder. Offizielle Organe: „Der treue 
Kamerad" (monatlich); „Die junge Tat" (Monatsschrift); „Jugendpflege" 
(Monatsschrift für die Präsides); „Jugendbewegung" (Mitteilungen für die 
rührer, erscheinen in zwangloser Folge). Mitglieder: Etwa 40.000. 

Ziele: Arbeitsgemeinschaft der süddeutschen Diözesanverbände zur 
gemeinsamen Wahrnehmung ihrer Eigenart gegenüber den nördlichen 
Gegenden. Der süddeutsche Verband als solcher gehört dem Düsseldorfer 
Verband nicht an, sondern die einzelnen -Diözesanverbände sind, wie im 
übrigen Deutschland, dem Gesamtverband direkt angeschlossen. 

Weiter ist zu erwähnen für Bayern der 

VERBAND DER KATHOLISCHEN BURSCHENVEREINE BAYERNS 

(gegr. 1903). Regensburg, Bruderwöhrdstraße 3. Präsident: Hochw. 
E. Füßler. Sekr.: S. Weiß. Offizielle Organe: „Burschenblatt" (Monatsschrift 
für die Mitglieder); „Präsideskorrespondenz" (vierteljährlich) ; „Vereinsweg- 
weiser" (für die Vorstände, vierteljährlich). 

Ziele: Erhaltung und Förderung von Glaube und Sitte, Berufstüchtigkeit 
und Heimatliebe, Freundschaft und Freude unter der männlichen Jugend auf 
dem Lande. Mitglieder: Etwa 20.000 ordentliche und 10.000 außerordentliche 
(verheiratete) Mitglieder in rund 600 Vereinen, die zu sieben Diözesan- 
verbänden zusammengefaßt sind. Die Vereine sammeln die männliche Jugend 
auf dem Lande vom 16. Lebensjahre bis zur Verheiratung, ohne Unterschied 
des Standes. Sie verteUen sich wie folgt auf die verschiedenen Berufe: 
77-8 Prozent Landwirtschaft, 13-1 Prozent Handwerker, 4 '8 Prozent In- 
dustriearbeiter, 4-3 Prozent sonstige Berufe. Leitung: Der Vorstand des 
Verbandes besteht aus dem Zentralpräses, dem Generalsekretär, sämtlichen 



90 Organisationen für die soziale Bewegung im allgemeinen 

Diözesanpräsides und Diözesanobmännern. Tätigkeit: Religiöse Ver- 
anstaltungen, gemeinsame Kommunionen, Exerzitien; belehrende und unter- 
haltende Vorträge; Unterrichtskurse für allgemeine Bildung, berufliche Fort- 
bildung; staatsbürgerliche Erziehung; gesellige Veranstaltungen, Pflege des 
Gesanges und der Musik, Theaterspiel, Vereinsfeste; Turnen und Sport; 
soziale Einrichtungen (Unfall- und Haftpflichtversicherung, Bildungsfonds, 
Exerzitienfonds); Zusammenarbeit mit ähnlichen Vereinen (Gesellenverein, 
Juhgmännerverein). Veröffentlichungen: „Der katholische Burschenverein" 
(Handbuch für Präsides); ein Gebetbuch, Liederbücher, Theaterstücke, Vor- 
träge, sowie sonstige Veröffentlichungen zum Gebrauche der Mitglieder. 

NEU-DEUTSCHLAND, VERBAND KATHOLISCHER SCHÜLER 
HÖHERER LEHRANSTALTEN (gegr. 1919). Köln, Albertusstraße 36. Vors.: 
Zender. Sekr.: P, L. Esch S. J, Offizielle Organe (siehe unten). 

Ziele: Heranbildung des katholischen Menschen in freier Selbst- 
betätigung der Jugend. Neu-Deutsdiland sucht möglichst alle katholischen 
höheren Schüler Deutschlands zu erfassen, die den ernsten Willen haben,' 
ganze katholische Jungen zu sein und in diesem Sinne an sich zu arbeiten. 
Es will seine Mitglieder mit einem weltoffenen, lebendigen Katholizismus 
erfüllen, so daß aus diesen Jungen einmal überzeugungstreue, ideal- und 
wirklichkeitsfreudige Männer werden, die ihren Platz in Kirche und Volk 
ausfüllen. Mitglieder: Etwa 25.000, die in 30 Gaue und 460 Gruppen zu- 
sammengefaßt sind. Leitung: Verbandsvorstand, bestehend aus dem Vor- 
sitzenden, dem Generalsekretär, den Schriftleitern der Verbandszeitschriften, 
drei Religionsoberlehrem, drei älteren Laien und je einem Vertreter der Gaue 
(Schüler), der von den Ortsgnippen gewählt wird. Tätigkeit: Wöchentliche 
Zusammenkünfte der Ortsgruppen zur Pflege edler Geselligkeit und echten 
Frohsinns, Pflege von Literatur, Musik und bildendei? Kunst und Volkslied; 
soziale und caritative Schulung der Mitglieder; Arbeitsgemeinschaften für 
religiöse Vertiefung und Selbsterziehung: Behandlung religiöser, -ethischer, 
liturgischer und apologetischer Fragen; Einrichtung von Büchereien und 
Veranstaltung von Budiausstellungen; Wanderungen, Sport. Beim Bundes- 
amt besteht eine Berufsberatungsstelle und eine Abteilung für Theater- 
beratung; es hat einen katholischen Hochschulführer herausgegeben und be- 
schäftigt sich mit der Beschaffung billigen Wandergeräts, Schaffung von 
Exerzitienmöglichkeiten (jeder Neudeutsche soll möglichst alle zwei Jahre 
geschlossene Exerzitien machen), Veranstaltung von Führerkursen, Vermitt- 
lung von Land- und Seeaufenthalten. Als Sammelpunkt wurde dem Verband 
von Freunden die Burg Normannstein bei Treffurt an der Werra zur Ver- 
fügung gestellt. Neuerdings hat der Verband das Schloß Hirschberg bei 
Beilngries (Oberpfalz) gemietet, um es zu einer großzügigen Zentrale für 
Tagungen, Exerzitien, Gemeinschaftswochen, Erholungswochen usw. aus- 
zubauen. Veröffentlichungen: „Der Leuchtturm" (Monatsschrift); „Die Burg" 
(Monatsschrift); „Das Burgbuch" (Jahrbuch); Tagungsberichte, Flug- 
schriften, Rundschreiben. 



QUICKBORNBEWEGUNG (gegr. 1909). Burg Rothenfels am Main, 
Unterfranken. Leiter: Hochw. B. Strehler. Offizielle Organe: „Quickborn"; 
„Die Schüdgenossen" (für die Älteren). 

Ziele: Quickborn ist eine Bewegung innerhalb der katholischen Jugend 
Deutschlands, besonders auf höheren Lehranstalten, deren Mitglieder sich in 
kleinen Gruppen bei grundsätzlicher Enthaltsamkeit yon Alkohol und Nikotin 
durch Wandern, Pflege des Volksliedes imd echter Volkskunst in gott- 



Jugendorganisationen _ 91 

gewollter Selbstverantwortung und Zusammenarbeit mit berufenen Führern 
zu einem -einfachen, frohen, sittlich starken und kernig frommen 
Leben erziehen wollen. Die älteren Quickbomer, zusammengeschlossen im 
Älterenbund, der auch den ehemals selbständigen studentischen Hochland- 
verband umfaßt, suchen diese Lebenshaltung an der Universität, im Beruf 
und im öffentlichen Leben zu venvlrklichenund so durch die Tat am Aufbau 
eines neuen Lebens im -katholischen Sinne zu helfen. Mitglieder:. Etwa 7500 
in 32 Gauen; Älterenbund etwa 1500 in 18 Gauen. Mitgliedsbeitrag: Kein 
Mitgliedsbeitrag, dafür freiwillige Spenden. Leitung: Dreigliedrige Bundes- 
leitung. Tätigkeit: Religiöse, besonders liturgische Feiern; Wandern; 
wöchentliche Zusammenkünfte der Gruppen zu Aussprachen, zur Pflege von 
Volkslied und Volkskunst; Aufführung von Volksspielen (Mysterien, Legen- 
den, Scliwänke). Jungen und Mädchen arbeiten im Quickborn getrennt, nur 
die Älteren arbeiten bei besonderen Gelegenheiten gemeinsam, so besonders 
bei den großen Tagungen auf Burg Rothenfels, dem Mittelpunkt der Be- 
wegung, wo sich die Kanzlei und die Verlagsbuchhandlung „Deutsches 
Quickbomhaus" befinden. Veröffentlichung von aszetischeh und liturgischen 
Schriften, Liederbüchern, Spielen, Tagungsberichten usw. - 

Es ist nicht möglich, in wenigen Worten ein klares Bild von Wesen 
und Eigenart Quickboms zu geben. Wir verweisen daher auf sein reich- 
haltiges, im eigenen Verlage erscheinendes Schrifttum, vor allem die 
T^gungsberichte und die Zeitschriften 

Ecuador (S. 83) 
Frankreich 

ASSOCIATION CATHOLIQUE DE LA JEUNESSE FRANgAISE 

(gegr. 1886). Paris (6e), 14 rue d'Assas. Vors.: Gh. Flory. Geistlicher Beirat: 
P. Corbille S. J. Sekr.: J. Verichon. Offizielle Organe: „Les Annales de la 
Jeunesse Catholique" (Monatsschrift); „La Vie Nouvelle" (monatlich; 
27 Regionalausgaben). 

Ziele: Die Kräfte der französischen Jugend zu sammeln, zu stärken 
und zu ordnen, um so zur Errichtung einer christlichen Gesellschaftsordnung 
in Frankreich beizutragen. Mitglieder: 140.000 (zwischen 15 und 30 Jahren) 
in 4000 Ortsgruppen, die in 59 Diözesanverbänden und diese wiederum in 
zwölf Regionalverbänden zusammengefaßt sind. Die Mitglieder gehören allen 
Ständen an: Bauern, Arbeiter, Angestellte, Studenten. Die Gruppen sind 
wesentlich Studienzirkel. Leitung: Die oberste Leitung liegt in den Händen 
des Verbandsrates, das ist der Generalversammlung der Vertreter aller an- 
geschlossenen Gruppen; der Verbandstag wählt den ständigen Haupt- 
ausschuß. Tätigkeit: Erziehung zu einem christlichen Leben durch gemein- 
same Betätigung des Glaubens; Bildungstätigkeit; gemeinsame praktische 
Betätigung auf sozialem und caritativem Gebiete; soziale Vorträge und 
Tagungen. Eingreifen in den Kampf um brennende Tagesfragen, so: Ver- 
teidigung dej Unterrichtsfreiheit (1899— IQOO); Kampf gegen den Anti- 
klerikalismus (1903—1904); Kainpf anläßlich der Trennung von Kirdie und 
Staat (1905 — 1906); für den wöchentlichen Ruhetag und gegen die Nacht- 
arbeit der Bäcker, für die Schaffung sozialer Sekretariate (1909 — 1910; Kampf 
zugunsten einer der Schülerzahl entsprechenden Aufteilung des staatlichen 
Schulbudgets auch auf die Privatschulen („Repartition Proportionnelle 
Scolaire") (1912—1913). Die großen sozialen Kongresse behandelten folgende 



92 Organisationen für die soziale Bewegung im allgemeinen 

Gegenstände: die Gewerkschaften (1903); die Versicherung auf Gegenseitig- 
keit (1904); die Arbeitsbedingungen der Jugendlichen (1905); die Agrarfrage 
(1908); die Berufsorganisation, Altersversicherung (1912); die „Repartition 
proportionnelle Scolaire" (siehe oben) (1913); die Krisis des Berufsbewußt- 
seins (1921); die christlidie Gesellschaftsordnung auf dem Lande (1922); 
Gemeindefragen (1923)i). 

Großbritannien 

CATHOLIC YOUNG MEN'S SOCIETIES OF GREAT BRITAIN (gegr. 
1849). Liverpool, Justice Chambers, 2 Hatton Garden. Vors.: T. Colvin. Sekr.: 
G. Collins. Offizielles Organ: „Catholic Men's Journal" (Zweimonatsschrift). 

Ziele: Gegenseitige Erziehung der Mitglieder; Pflege des Geistes der 
Religion und der Brüderlichkeit. Mitglieder: 30.000 in 220 Ortsgruppen. Mit- 
gliedsbeitrag: Wechselt in den verschiedenen Vereinen (von 2 Pence wöchent- 
lich oder 6 Pence monatlich aufwärts). Leitung: An der Spitze jeder Orts- 
gruppe oder jedes Vereines steht ein vom Bischof bestellter Geistlicher und 
ein jährlich von den Mitgliedern gewählter Ausschuß. Die Ortsgruppen oder 
Vereine werden in Bezirks- oder Diözesanausschüssen zusammengefaßt. Der 
Zentralausschuß gibt die allgemeinen Richtlinien für die Tätigkeit, wacht 
über Einhaltung der Satzungen und beruft die jährliche Versammlung ein. 
Er greift nicht in die inneren Angelegenheiten der Vereine ein, die ihre 
Selbständigkeit ' bewahren. Tätigkeit: Monatliche gemeinschaftliche Kom- 
munion; Vorträge; Büchereien; Lesezimmer; Arbeitsgemeinschaften (Studien- 
zirkel); Straßenapostolat (siehe Cath. Evidence Guild, S. 9); Vinzenz- 
arbeit; Gefangenenfürsorge; Seemannsmission; Entsendung der Mitglieder in 
öffentliche Körperschaften (Ausbildung zu diesem Zweck); Seelsorghilfe; tätige 
Förderung der katholischen- Aktion in all ihren Formen. Sport (Cricket und 
Fußball). 

Irland (S. 83) 
Italien 

SOCIETA DELLA GIOVENTU CATTOLICA ITALIANA (gegr. 1868). 
Rom (11), via della Scrofa 70. Vors.: C. Corsanego. Sekt.: C. Ossicini. Geist- 
licher Beirat: Msgre. G. D. Pini. Offizielle Organe: „Gioventü Italica" 
(Monatsschrift); „Bollettino degli Assistenti Ecclesiastici" (monatlich). 

Ziele: Durchdringung des ganzen sittlichen und religiösen Lebens der 
Jugend mit katholischen Grundsätzen; Erziehung zum offenen und freien 
Bekenntnis der katholischen Religion; Anregung zur Mitarbeit in der Volks- 
erziehung, in der sozialen Aktion und zur Verteidigung der Rechte des 
Heiligen Stuhles. Wahlspruch: Gebet, Tat, Opfer. Mitglieder: Rund 300.000 in 
5135 Vereinen, die in 260 Diözesanverbänden zusammengeschlossen sind. 
Die Mitgliedschaft steht jungen Männern aller Stände von 15 bis 40 Jahren 
offen. Die Jugendlichen zwischen 11 und 15 Jahren sind in einer eigenen 
Abteilung der „Aspiranti" zusammengeschlossen. Es bestehen besondere 
Vereine für Mittelschüler, Arbeiter usw. Leitung: Die Vorsitzenden der Orts- 
vereine ernennen den Diözesanvorstand ; die Vorsitzenden der Diözesan- 



») Die Altmitglieder des Verbandes gründeten 1919 die „AMICALE DES ANCIENS DE L' ASSOCIA- 
TION CATHOLIQUE DE LA JEUNESSE FRAN^AISE* (gleiche Adresse^, um der katholischen Bewegung 
in weitreichendem Maße ihre Kräfte zur Verfügung zu stellen. 



Jugendorganisationen 93 

vorstände ernennen den Regional vorstand; die Vorsitzenden der Regional- 
vorstände bilden mit zwölf weiteren von der Generalversammlung der Ver- 
treter aller Vereine gewählten Mitgliedern den Hauptvorstand, der aus seiner 
Mitte heraus den Generalvorsitzenden erwählt. Jedem Verein und jedem 
Vorstand ist ein Geistlicher Beirat beigegeben; der Geistliche Beirat des 
Hauptvorstandes wird vom Heiligen Vater ernannt. Alle Geistlichen Beiräte 
sind in dem „CoUegio . degli Assistenti Ecdesiastici della Gioventü Cattolica 
Italiana" zusammengeschlossen. Tätigkeit: a) Auf religiösem Gebiete: gemein- 
same Kommunionen; Exerzitien; Pilgerfahrten; Teilnahme an den ver- 
schiedenen religiösen Veranstaltungen, b) Auf geistigem Gebiete: Vorträge; 
Studienzirkel; Schulen für Propagandisten; Veröffentlichungen apologetischer 
und sozialer Natur, c) Auf sozialem Gebiete: Tätige Mitarbeit an allen von 
der „Giunta Centrale dell'Azione Cattolica" ins Leben gerufenen Einrich- 
tungen, Veranstaltungen usw. Aus der Geschichte: Die „Gioventü Cattolica 
Italiana" hat sich in den 55 Jahren ihres Bestandes um die katholische Sache 
in Italien sehr verdient gemacht. Sie hat Landestagungen und wissenschaft- 
liche Ausschreibungen veranstaltet; sie hat regen Anteil genommen an allen 
Kundgebungen für die Unterrichtsfreiheit, für die Unterdrückung der öffent- 
lichen Unsittlichkeit, für den Kampf gegen die Ehescheidung, für die Ein- 
haltung der Sonntagsruhe usw.; sie hat mehrere Landespilgerfahrten nach 
Rom veranstaltet und bedeutende Summen für den Peterspfennig gesammelt. 
Angliederung: Die „Societä della Gioventü Cattolica Italiana" ist in der 
„Giunta Centrale dell'Azione Cattolica Italiana" (S. 35) vertreten; durch 
ihren Vorsitzenden, der von Rechts wegen der „Giunta Centrale" angehört, 
arbeitet sie an der Festlegung und Durchführung des allgemeinen Programms 
der katholischen Aktion Italiens mit. 

Japan (S. 83) 
Jugoslawien 

JUGOSLOVANSKA ORLOVSKA ZVEZA: VERBAND DER „ADLER" 
JUGOSLAWIENS (gegr. 1921). Ljubljana (Laibach), Ljudski dom. Vors.: 
V. Megler. Sekr.: E. Vracko. Offizielles Organ: „Mladost": „Die Jugend" 
(Monatsschrift). 

Ziele: Organisation der Jugend (Burschen und Mädchen), um sie im 
engen Anschluß an die Lehren der katholischen Religion moralisch und 
geistig zu erziehen und gemäß den Grundsätzen der katholischen Moral 
körperlich zu ertüchtigen Sektionen: Der Verband umfaßt drei große 
Gruppen: 1. „Orlovska podzveza" in Laibach (Ljubljana, Ljudski dom) für 
Slowenien mit 230 Vereinen. 2. „Orlovski podsavez" in Agram (Zagreb, 
Kaptol 27) für Kroatien mit 46 Vereineni und 1220 Mitgliedern. 3. „Orliska 
podzveza" (für Mädchen) in Laibach (Ljubljana, Ljudski dom) mit 95 Ab- 
teilungen. Mitglieder: Der Verband umfaßt insgesamt 18.593 Mitglieder. 
Tätigkeit: Alle Arten körperlicher Übungen, Gesang, Ausflüge; Teünahme 
an religiösen Veranstaltungen in der Vereinstracht; Vorträge; Büchereien; 
Veröffentlichung von Büchern, Zeitschriften, kleinen Abhandlungen usw. Die 
»Jugoslovanska Orlovska Zveza" ist keine rein sportliche Organisation. 

Kanada 

ASSOCIATION CATHOLIQUE DE LA JEUNESSE CANADIENNE- 
FRANgAlSE (gegr. 1904). Montreal; 90 rüe Saint- Jacques, Bureau 701. 



94 Organisationen für die soziale Bewegung ini allgemeinen 

Vors.: G. Vanier. Sekr.: A. de la Rochelle. Geistlicher Beirat: P. E. Coldough 
S. J. Offizielles Organ: „Le Semeur" (Monatsschrift). 

Ziele: Sammlung der französischen Jugend Kanadas, um sie zu tat- 
kräftiger Arbeit, zum Wohle von Glaube und Vaterland zu erziehen. Mit- 
glieder: Die „Association Gatholique de la Jeunesse Canadienne-Frangaise" 
besteht aus Gruppen- und Einzelmitgliedern aller sozialen Schichten: Rechts- 
anwälte, Notare, Ärzte, Studenten, Angestellte, Arbeiter, Bauern; insgesamt 
sind dem Verbände einige tausend Mitglieder angeschlossen, die in 
125 Studienzirkeln und 30 Vortruppvereinigungen („groupements d'avant- 
gardes") und diese wieder in zehn Regionalverbänden zusammengefaßt sind. 
Mitgliedsbeitrag: 1 Dollar jährlich; die an Schulen bestehenden Gruppen 
genießen 50 Prozent Ermäßigung. Leitung: Vert>andsvorstand, der aus den 
Vertretern der angeschlossenen Gruppen besteht; geschäftsführender Zentral- 
ausschuß, der vom Verbandsvorstand gewählt wird. Jede Gruppe wird gemäß 
ihren eigenen Satzungen geleitet und besitzt in allen inneren Vereinsangelegen- 
heiten vollkommene Selbständigkeit. Tätigkeit: Die „Association Gatholique 
de la Jeunesse Ganadienne-Frangaise" ist im wesentlichen ein Verband von 
Studienzirkeln. Um diesen die zu ihrer Arbeit notwendigen Unterlagen zu 
beschaffen, hat der Zentralausschuß eine Buchberatungsstelle („Office de 
bibliographie") geschaffen, das über einen Verlags- imd Buchhandlungsdienst 
verfügt. Aus der Geschichte: Seit ihrem Bestände hat die „Association 
Gatholique de la Jeunesse Ganadienne-Fran9aise" eine stattliche Anzahl von 
katholischen Werken ins Leben gerufen imd die Jugendvereinigungen in den 
Mauptorten des französischen Kanada vervielfadht. Ihre großen Tagungen, 
auf deren Vorbereitung und Veranstaltung große Sorgfalt verwendet wird, 
sind dem Studium der sozialen Tagesfragen gewidmet; unmittelbar vor den 
Tagungen werden bis ins kleinste gehende Erhebungen angestellt, deren 
Ergebnisse dann in den Studiensitzungen der Tagungen vorgelegt werden. 



Luxemburg 

VERBAND DER LUXEMBURGER KATHOLISCHEN JUGEND- 
VEREINE — F£d£RATION de LA JEUNESSE GATHOLIQUE LUXEM- 
BOURGEOISE (gegr. 1913). Luxemburg, Arsenalavenue 7. Präsident: Hochw. 
L. Hartmann. Offizielles Organ: „Jung-Luxemburg" (zweimal monatlich). 

Ziele: Religiöse, soziale und berufliche Heranbildung der schul- 
entlassenen Jugend. Mitglieder: 80 Vereine. Mitgliedsbeitrag: 3 Franken 
jährlich. Tätigkeit: Die Vereine halten jährlich vier bis sechs Generalkom- 
munionen ab; außerdem empfangen die Mitglieder von dreißig eucharistischen 
Sektionen regelmäßig allmonatlich die heiligen Sakramente; 28 Studienzirkel, 
die während der Wintermonate wöchentliche Zusammenkünfte abhalten; am 
Ostermontag jedes Jahres allgemeiner Verbandstag; Teilnahme der Vereine 
an den gemeinschaftlichen religiösen Kundgebungen und Veranstaltungen 
ihrer Pfarreien, wie Prozessionen usw.; Gesang, Musik, Familienabende. Vor 
drei Jahren hat der Verband eine auf genossenschaftlicher Grundlage ruhende 
Sparkasse „Fortuna" gegründet, die ihre Tätigkeit besonders im Industrie- 
gebiete Luxemburgs ausübt; die „Fortuna" wurde bereits in, 41 Vereinen ein- 
geführt und zählt rund 5000 Mitglieder, mit einem eingezahlten Kapital von 
1,800.000 Franken; weiter besteht eine eigene Pfadfinderabteilung (System 
Baden-Powell) mit 10 Gruppen und 350 Pfadfindern. 






Jugendorganisationen 95 

Malta (S. 83) 
Mexiko 

ASOCIACIÖN CATÖLICA DE LA JUVENTUD MEXICANA (gegr. 
1913).. Mexico, D. F., Apartado 2442. Vors.: O. Elizalde y Ramos Natera. 
Sekr.: I. Marquez. Geistlicher Beirat: P. B. Bergoend S. J. Offizielles Organ: 
„Juventud Catolica" (Monatsschrift). 

Ziele: Zusammenfassung der Kräfte der katholischen Jugend Mexikos, 
um sie in den Dienst des Aufbaues der christlichen Gesellschaftsordnung zu 
stellen. Mitglieder: .6000 bis 7000 m 200 Ortsgruppen, die über fast alle 
Staaten der Republik verstreut sind. Leitung: Hauptausschuß, der vom Ver- 
bandsvorstand gewählt wird; zwanzig Diözesanausschüsse, die von den 
Diözesanvorständen gewählt werden. Tätigkeit: Religiöse, soziale und staats- 
bürgerliche Bildung der Mitglieder; Unterstützung des Klerus in der Er- 
teilung des Katechismusunterrichtes; Abendschulen für Arbeiter; soziale 
Tagungen; Arbeiterorganisationen; Kampf zugunsten der religiösen Frei- 
heit usw. 

Niederlande 

« ' ■ 

INTERDIOCESANE JEUGDCOMMISSIE VOOR NEDERLAND: 
INTERDIÖZESANER JUGENDAUSSCHUSS FÜR DIE NIEDERLANDE 

(gegr. 1919). 's Hertogenbosch, Plebanie. Vors.: Hochw. J. G. Jansen. Sekr.: 
Hochw, G. J. Suetens. 

Dieser Ausschuß wurde durch ein Schreiben des niederländischen 
Episkopats vom 27. Mai 1918 ins Leben gerufen, das die katholische Jugend- 
organisation der khrchlichen Leitung unterordnet. Der Ausschuß besteht aus 
den vom Episkopat ernannten Vertretern der verschiedenen in den Nieder- 
landen bestehenden Jugendorganisationen; er bezweckt die Erteilung von 
Auskünften und Aufklänmgen und die Sicherung der einheitlichen Leitung 
und Einhaltung gemeinsamer Richtlinien in der Tätigkeit der Jugendorgani- 
sationen. 1920 wurden fünf Diözesanaussdiüsse gebildet, die aus den von 
den Bischöfen ernannten Vertretern der verschiedenen Jugendorganisationen 
bestehen; sie bezwecken die Erteilung von Informationen in allen Fragen, 
welche die Organisierung und Heranbildung der Jugend betreffen; sie haben 
weiter über die Durchführung der Beschlüsse der Bischöfe zu wachen und 
die allgemeinen Richtlinien festzustellen, damit die Jugendorganisationen ihre 
Tätigkeit in voller gegenseitiger Übereinstimmung ausüben^). 



Die katholische Jugend bis zum 18. Jahre ist in den Patronagen organisiert, die zwei Zentralen 
angehören: 

1. CENTRAAL COMITE TOT BEVORDERING VAN ROOMSCH KATHOLIEKE PATRONAATS- 
BELANOEN IN NEDERLAND: ZENTRALKOMITEE ZUR WAHRUNG DER INTERESSEN DER KATHO- 
LISCHEN PATRONAGEN IN NIEDERLAND (gegr. 1909). Uithoorn, R. K. Pastorie. Vors. : Hochw. B. H. van 
der Hagen. Sekr.: Hochw. W. H. detirijs. Offizielle Ortrane : ,Het Patronaat" (monatliche Mitteilungen) ; 
»Die Jonge Wacht' (Wochenschrift). Das Komitee umfafit 436 Patronagen für Jünglinge mit 25 530 Mitgliedern. 

2. CENTRAAL COMITE TOT BEVORDERING DER BELANGEN VAN ROOMSCH KATHOLIEKE 
MEISJESPATRONATEN IN NEDERLAND : ZENTRALKOMITEE ZUR WAHRUNG D.ER INTERESSEN 
DER KATHOLISCHEN MÄDCHENPATRON AGEN IN DEN NIEDERLANDEN (gegr. 1916). 's Hertogen- 
bosch, Breede Haven. Vors. : Msgre. A. J. M. Mutsaers. Sekr. : Frl. D. de Leeuw. Offizielles Organ : 
»Het R. K. Meisjespatronaat" (Monatsschrift). Das Komitee umfaßt 145 Mädchenpatronagen mit rund 
9000 Mitgliedern. 



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96 Organisationen für die soziale Bewegung im allgemeinen 

Österreich 

REICHSBUND DER KATHOLISCHEN DEUTSCHEN JUGEND 
ÖSTERREICHS (gegr. 1909). Wien, L, Grashofgasse 3. Präsident: Hochw. 
J. Moser. Obmann: F. Kastl. Sekr.: K. Schäfer, Offizielle Organe: „Jugend- 
wacht" (Monatsblatt für alle Mitglieder); „Der Führer" (Monatsschrift für 
die Vorstandsmitglieder); „Reichsbund-Heil" (Nachrichten für die Reichs- 
bundsportler). 

Ziele: Die Vereine des Reichsbundes sammeln die katholische, schul- 
entlassene, erwerbstätige männliche Jugend und wollen sie sittlich, geistig 
und leiblidi fördern und schützen und auf ihren Beruf vorbereiten. Mitglieder: 
Etwa 40.000, in neun Diözesan-(Landes-) Verbänden. Mitgliedsbeitrag: 
2000 bis 10.000 Kronen monatlich. Leitung: Vorstand, bestehend aus dem 
Reichsbundpräses, dem Reichsbundobmann, dem Reichsbundsekretär und 
zwanzig weiteren Mitgliedern (zehn Priestern und zehn Laien). Tätigkeit: 
1. Erziehungsarbeit: Die Vereine klären die Jugend auf über die Wahrheiten 
des Glaubens und erziehen sie zum tätigen Glaubensleben; sie wecken das 
Verständnis für Familienleben, indem sie die Jugendlichen an das Heim ge- 
wöhnen und durch Veranstaltungen geselliger Art ihnen die Mittel zeigen, 
einst ihr eigenes Familienleben zu bereichern und zu vertiefen; sie pflegen 
den Sparsinn und die Enthaltsamkeit. 2. Bildungsarbeit: Versammlungen, 
Vorträge, Unterrichtskurse, Übungen in Reden, Gesang und Musik; Auf- 
führungen, Besichtigungen, Bücherei (Eigen-, Vereins- und Wanderbücherei), 
Vertrieb und auch Herausgabe guter. Druckwerke^ Jugendzeitschriften. 
3. Fürsorge: Fallweise Unterstützung, Abendheime und Jugendheime, Berufs- 
beratung, Vermittlung von Arbeit, Wohnung, Lehr- und Koststellen, Rechts- 
schutz (Lehrlingsschutz), Erhebungen über Lohn- und Arbeitsverhältnisse, 
Eingaben an Behörden und öffentliche Körperschaften, Wohlfahrtseinrich- 
tungen alier Art. 4. Körperpflege: Sport, Turnen, Wandern, Jugendspiele. 
5. Berufliche Ertüchtigung «und berufliche Organisation (Gewerkschaftsarbeit). 
Aus der Geschichte: Der erste Verein wurde 1S51 in Graz gegründet. Die 
Gründung des Reichsbundes erfolgte 1909; von 1912 bis 1915 entstanden die 
Diözesanverbände; 1917 wurde eine Neugestaltung des Reichsbundes vor- 
genommen. 

CHRISTLICH-DEUTSCHER STUDENTENBUND „JUNG-ÖSTER- 
REICH" (gegr. 1919). Wien, VIII., Piaristengasse 43. Obmann: A. Böhm. 
Sekr,: M. Pf liegler. Offizielle Organe: „Neue Jugend", Blätter für katholisclie 
Jugendbewegung in Österreich (monatlich). 

Ziele: Der Bund hat den Zweck, unter den Mittelschülern die Selbst- 
erziehung im Sinfte des christlichen Geistes und des vaterländisch-völkischen 
Kulturideals zu fördern, sowie sich sämtlicher Standesangelegenheiten und 
Interessen der Bundesmitglieder anzunehmen, Mitglieder: 3800, in sechs 
Landesverbänden. Tätigkeit: Abhaltung von Versammlungen, Sprechabenden, 
Vorträgen usw., in denen religiöse und soziale Fragen behandelt, Wissenschaft 
und Kunst gepflegt werden; insbesondere: Religiöse Heimabende (Leben der 
Heiligen, Liturgie, mittelalterlidie Kunst und Dichtung), völkische Heim- 
abende (Volkskunde, Volkslied, Geschichte und Biographie) und soziale 
Heimabende. Veranstaltung von Exerzitien und Wanderungen; Volks- und 
Festspiele, Besuch von Kranken-, Armen- und Waisenhäusern, industrielfen 
Betrieben usw., gesellige und sportliche Zusammenkünfte; Errichtung von 
studentischen Gesellschaftsräumen, Einrichtung von Büchereien, Veirmittlung 
von Wohnungen, Kosthäusern und Privatunterricht; Veröffentlichungen: 



Jugendorganisationen 97 

Tagungsberichte, Almanach, Behelfe für liturgischen Gottesdienst, Flug- 
blätter. Der Bund steht im Ligaverhältnis zu „Neu-Deutschland" . (S. 90) 
und „Staffelstein" (S. 99)0- 

Polen 

ZJEDNOCZENIE STOWARZYSZEN MLODZIEZY POLSKIEJ: VER- 
BAND DER POLNISCHEN JUGEND VEREINE (gegr. 1919). Poznan, 
Pocztowa 14. Vors.: Hochw. J. Stroynowski. Präses: Hochw. W. Adamski. 
Offizielle Organe: „Przyjaciel Mlodziezy" : „Jugendfreund" (für Jungmänner); 
„Mloda Polka": „Die jimge Polin" (für Mädchen; „Kierownik Stowarzyszen 
Mlodziezy": „Der Jugend Vereinsleiter" (für die Vereinsleiter); (alles sind 
Monatsblätter). 

Ziele: Belehrung und Erziehung der Jugendlichen im katholischen 
und vaterländischen Sinne. Der Verband umfaßt alle Vereine für die männ- 
liche, und weibliche Jugend im Alter von 14 bis 25 Jahren, mit Ausnahme der 
Studentenvereine. Die Vereine für die männliche und weibliche Jugend haben 
zwar eine, gemeinsame Zentralstelle, arbeiten aber vollständig getrennt. Mit- 
glieder: Rund 100.000 in 1200 Pfarrvereinen, die in 17 Diözesanverbänden 
zusammengeschlossen sind. Mitgliedsbeitrag: 100 bis 500 Mark monatlicli. 
Leitung: Die Pfarrvereine werden durch. Präsides geleitet, die von den Ge- 
neralsekretären ernannt werden; die Führung der Diözesanverbände obliegt 
den Generalsekretären, deren Ernennung den Bischöfen zusteht; die Gesamt- 
organisation steht unter der Leitung eines vom Vorstande ernannten Zentral- 
sekretariates, dem ein oder mehrere Mitglieder angehören. Tätigkeit: 
Religiöse Veranstaltungen und Kundgebungen; Versammlimgen, Vorträge, 
Kurse, Studienzirkel, Büchereien; Pflege von Gesang, Theater, Sport und 
Turnen. Das Zentralsekretariat veröffentlicht die obgenannten offiziellen 
Organe, weiter Bücher und Broschüren, beliefert die Vereine mit Sport- 
bedarfsgegenständen, Theaterstücken usw. Die Zentralorganisation besitzt 
eine kleine Druckerei und Buchhandlung; ebenso verfügen die Diözesan- 
sekretariate über eigene kleine Buchhandlungen. 

Portugal 

FEDERAgÄO NACIONAL DAS ASSOCIACÖES PORTUGUESAS 
DA JUVENTUDE CATOLICA (gegr. 1913). Lissabon, Rua das Pedräs 
Negras 36, 1° E. Vors.: M. de Figueiredo, Professor an der Universität 
Coimbra. Offizielles Organ: „Estudios" (Monatsschrift; Coimbra, Couraga de 
Lisboa 28). 

Ziele: Zusammenfassung und einheitliche Führung der katholischen 
Jugend Portugals, um sie zur Mitarbeit am Wiederaufbau der Gesellschafts- 
ordnung auf chris'Hicher Grundlage zu gewinnen.' Mitglieder: 5000, zu- 
sammengeschlossen in Pfan-grüppen und Diözesanverbänden; die Mitglieder 
(im Alter von 16 bis 40 Jahren) gehören allen sozialen Schichten an 
(Arbeiter, Angestellte, Studenten usw.). Mitgliedsbeitrag: 5 Prozent der 

Die Älteren haben sich zusammengeschlossen im NEULAND, ÄLTERENBUND ZU JUNQ- 
OSTERREICH(gegr. 1921). Wien Vlll., Piaristengasse 43. Obmann; R. Hauser. Geistlicher Berater: Hochw. 
K.Rudolf. Offizielles Organ: .Neuland", Blätter für jungkatholische Kultur (monatlich). Ziele: 
Überführung der Jugendbewegung in eine Kulturbewegung im Geiste der religiösen Erneuerung. Mit- 
glieder: 600. Tätigkeit: Religiöse Aussprachen; Werkabende mit Besprechung aktueller Probleme; 
Neulandwochen (wissenschaftliche Arbeitsgemeinschaften mit gemeinsamer religiöser Lebensführung); 
Berufsgilden; Bühnenkreis (für IVlysterienspiele); Kunstring ;, Bildungsausschuß (für katholische Haus- 
gehilfinnen, für Arbeiter und Jugendvereine) ; Bibelaktion ; Veröffentlichungen : Tagungsberichte, Flugblätter. 

MONTI, Internat. Handbuch der kath. Organisationen. 8 



98 Organisationen für die soziale Bewegung im allgemeinen 

Mitgliedsbeiträge für die Ortsgruppen werden an den Zentralverband ab- 
geführt. Leitung: Vorstand, der aus den Vorsitzenden der Diözesanverbände 
und weiteren drei Mitgliedern besteht, die von der Generalversammlung 
der Vorsitzenden aller Pfarr- und Fachgruppen gewählt werden. Die 
Diözesanverbände werden von Diözesanausschüssen geleitet. Dem Verbands- 
vorstand wie den Diözesanausschüssen sind Geistliche Beiräte zur Seite 
gegeben. Tätigkeit: Gemeinsame religiöse Veranstaltungen; Unterstützung 
des Klerus in der Erteilung des Katechismusunterrichtes; Vorträge und 
Studienzirkel; Teilnahme an den Werken der caritativen und Sozialfürsorge; 
Sport; Theateraufführungen usw. 

* X 

Schweiz 

ZENTRALVERBAND DER KATHOLISCHEN JÜNGLINGE DER 
SCHWEIZ (gegr. 1893). Anschriften an den Präses: Hochw. Pfarrer Züger, 
Flüelen (Uri). Sekr.: F. Suter. Offizielles Organ: „Die Jungmannschaft". 

Ziele: Förderung der religiösen, sittlichen, vaterländisdien und sozialen 
(Erziehung der katholischen Schweizer Jugend. Mitglieder: Ungefähr 15.000 
in 290 Ortsvereinen. Mitgliedsbeitrag: In den einzelnen Ortsgruppen ver- 
schieden; der Verband erhält jährlich 0-60 Franken pro Mitglied. Leitung: 
Zentralvorstand von sechs Mitgliedern. Tätigkeit: Bildung von marianischen 
Kongregationen; Exerzitien; Zusammenarbeit mit den diristlichsozialen Ver- 
bänden; Krankenversicherungskasse; Berufsberatungsstelle; Stellenvermitt- 
lung; Veröffentlichung von Broschüren. Angeschlossen an den „Schweizer 
katholischen Volksverein" (S. 39), an den „Christlichsozialen Arbeiterbund" 
(S. 188) und an die „Katholische Jugendinternationale" (Moka) in Graz. 

Tschechoslowakei 

cESKOSLOVENSKV OREL: DER TSCHECHOSLOWAKISCHE 
ADLER (gegr. 1902). Brno (Brunn), Behounskä 22. Vors.: Msgre. J. Srämek. 
Offizielles Organ: „Orel": „Der Adler", „Kvety Mlädi": „Für die Jugend'* 
(Monatsschriften). 

Ziele: Körperliche Erziehung und religiöse, moralische und soziale 
Erziehung der. Mitglieder. Mitgliederzahl: 150.000 (beider Geschlechter) in 
1200 Ortsgruppen, die in Landesverbänden für Böhmen, Mähren-Schlesien 
und die Slowakei zusammengefaßt sind. Ein selbständiger Landesverband be- 
steht außerdem in Wien. Leitung: Zentralausschuß (Zentralrät) mit zwei 
Zentralhilfsausschüssen: Zentralbildungsausschuß und technischer Zentral- 
ausschuß. Tätigkeit: Vorträge für religiöse, soziale und moralische Erziehung 
der Mitglieder, Veröffentlichung und Verbreitung von Zeitschriften, Flug- 
schriften, Broschüren usw. Auf dem Gebiete der körperlichen Erziehung: 
Turnen, leichte Athletik und Sportübungen in den Ortsgruppen, Kurse für 
Turnlehrer. Veranstaltungen von Wetturnen und Turnfesten. 

REICHSBUND DER KATHOLISCHEN DEUTSCHEN JUGEND 

(gegr. 1920). Reichenberg, Birgsteingasse 44. Präsident: P. E. Teigmann 
O. M. Cap. Obmann: E. Schlusche. Sekr.: H. Schubert. Offizielle Organe: 
„Jugendsturm" (monatlich); „Der Führer" (Monatsschrift für die Vorstände). 
Ziele: Zusammenfassung der deutschen männlichen, besonders der 
erwerbstätigen Jugend im tschechoslowakischen Staatsgebiet zwecks Wahrung 
und Förderung ihrer gemeinsamen religiösen, sozialen, nationalen, wirt- 



Jugendorganisationen 99 

schaftlichen und gesundheitlichen, Interessen, auf dem Boden der Glaubens;-, 
Sitten- und sozialen Lehre der katholischen Kirche. Mitglieder: 9000. Mit- 
gliedsbeitrag: 10 tschechische Kronen jährlich. Leitung: Vorstand, bestehend 
aus den Funktionären, wenigstens vierzehn Beisitzern, von denen jeder 
Diözese zwei zustehen, und je einem Vertreter der im Volksbund deutscher 
Katholiken zusammengeschlossenen Organisationen; Bundestag der Vertreter 
der angeschlossenen Vereine. Tätigkeit: Versammlungen, Konferenzen, Vor- 
träge, Kurse, Bundestagungen, Feste. Besonders hervorzuheben ist die Ver- 
anstaltung des „Jugendsonntags", der jährlich auf Anordnung des 
Episkopats gehalten wird und dessen Programm eine kirchliche Feier mit 
Generalkommunion und Festgottesdienst, Kirchenkollekte für die Zwecke der 
Jugendorganisation, darauf einen Festakt und am Nadimittag oder Abend 
eine passende Festlichkeit umfaßt. Schaffung von Bildungseinrichtungen, 
Wanderkursen, Büchereien und Lesehallen, von gemeinsamen Wohlfahrts- 
einrichtungen, wie Erholungsheimen und Wanderherbergen zur Unter- 
bringung erholungsbedürftiger beziehungsweise wandernder Mitglieder, 
Erriditung von Arbeitsvermittlungs-, Berufsberatungs- und Rechtsschutz- 
stellen; Errichtung von Wander-, Turn-, Spiel- und Sportabteilungen zur 
körperlichen Ertüchtigung. Angeschlossen: An den „Volksbund deutscher 
Katholiken" (S. 55). 

SDRU^ENI KATOLIKfi MLÄDE2:E V cECHÄCH: VERBAND DER 
ICATHOLISCHEN JUGEND BÖHMENS (gegr. 1914). Prag, IL, Salmovä 
u. 8. Vors.: Ch. Nerad. Sekr.: Hochw. Ch. Klement. Offizielles Organ: 
„Dorost": „Die Jugend" (zweimal monatlich erscheinendes Blatt). 

Ziele: Religiöse, moralische und soziale Erziehung der katholisclien 
Jugend (Burschen und Mädchen). Mitglieder: 11.500 in 383 Ortsvereinen; 
die Vereine einer Diözese sind in Diözesanverbände zusammengefaßt. Tätig- 
keit: Gemeinsame religiöse Veranstaltungen und Kundgebungen, Exerzitien, 
Pilgerfahrten; Kurse, Vorträge; Kongresse; Veröffentlichungen. 

BILDUNGS- UND WANDERBUND („STAFFELSTEIN") (gegr. 1920). 
Prag, III., Thomasgasse 6. Vors.: Weihbischof Glossauer. Bundesobmann: 
F. Schubert. Sekr.: K. Czemy. Offizielle Organe: „Staffelstein", Blätter für 
das sudetendeutsche, katholische Neustudententum (erscheint zehnmal jähr- 
lich); „Die Saat", Stimmen der Älterenbewegung im Staffelstein (freie 
Beilage zu „Staffelstein"). - 

Ziele: Religiöse Wiedergeburt des katholischen sudetendeutschen 
Volkes. Der Bund gliedert sich in die eigentliche Organisation „Bildungs- 
und Wanderbund", dem die Eltern, Lehrer und Freunde der studierenden 
Jugend angehören und in eine freie Bewegung „Staffelstein", die aus 
Schülern der höheren Lehranstalten und Universitätsstudenten besteht, die 
unter dem Schutz und der Beihilfe der Organisation stehen. Mitglieder: 1400. 
Mitgliedsbeitrag: 5 tschechische Kronen jährlich. Leitung: Bundesamt in 
Prag; sechs Gaue für Jungen, zwei Gaue für Mädchen. Tätigkeit: Bildung 
von kleinen Zirkeln, die wöchentlich in Heimabenden zusammenkommen; be- 
sprochen werden religiöse und völkische Fragen; religiöse Erbauungsstunden 
und monatliche Kommunionen sollen zur Vertiefung und Erneuerung des 
katholischen Lebens beitragen. Wanderungen auf Grund größter Einfachheit 
und Abstinenz sollen die Liebe zu Volk und Heimat wecken und Gelegenheit 
zur Apostolatsarbeit im Volke bieten. Angehörige der Bewegung, die in das 
praktische Berufsleben treten, schließen sich zu einer Gemeinschaft zu- 
sammen, die sich zu praktischer Arbeit auf religiösem, kulturellem und 
sozialem Gebiet verpflichtet und dem katholischen Gedanken auf diesen Ge- 

8* 



1 



100 . Organisationen für die soziale Bewegung im allgemeinen 

bieten zum Durchbruch verhelfen soll. Der „Bildungs- und Wanderbund" 
(Organisation) schafft für die Jugend Heimstätten, Landheime usw., ermög- 
licht Exerzitien und betätigt sich auf dem Gebiet der sozialen Studenten- 
fürsorge. Der Bund erhält zwei Schlösser, Schwoika und Spiegel, auf denen 
Tagungen und Exerzitien der Jugend stattfinden, 103 Herbergen , für die 
männliche Jugend und 39 Mädchenherbergen, sowie ein katholisches Studen- 
tinnen- und Studentenheim in Prag. 

Ungarn (S. 84) 
Uruguay 

FEDERACIÖN DE LA JUVENTUD CATÖLICA DEL URUGUAY 

(gegr. 1911). Montevideo, Colonia 1284. Vors.: J. M. Espasandin. 

Ziele: Zusammenfassung aller katholischen Jugend vereine Uruguays, 
um ihre vereinten Kräfte in den Dienst der Religion und des Vaterlandes zu 
stellen. Leitung: Vorstand, der aus den Vertretern der angeschlossenen 
Vereine und Verbände besteht. Vom Vorstand gewählter geschäftsführender 
Ausschuß, dem auch ein vom Metropoliten ernannter Geistlicher Beirat an- 
gehört; dieser hat das Vetorecht in allen jenen Fragen, die die Glaubens- 
und Sittenlehre sowie die kirchliche Disziplin betreffen. Tätigkeit: Monatliche 
Generalkommunionen; Studienzirkel, wo insbesondere soziale Fragen be- 
handelt werden; Vorträge; Bibliotheken; Werbearbeit für die katholische 
Presse; Teilnahme an allen Veranstaltungen, welche das katholische Leben 
Uruguays berühren. 

Vereinigte Staaten • 

CATHOLIC YOUNG MEN'S NATIONAL UNION (gegr. 1875). 
Philadelphia, Pa., 830 No. 63rd Street. Vors.: M. J. Slattery. Sekr,: 
J. J. Hennessey. 

Ziele: Förderung des religiösen, sozialen, moralischen^ und geistigen 
Fortschritts der katholischen männlichen Jugend Amerikas. Mitglieder: 
712 Vereine mit rund 200.000 Mitgliedern. Leitung: Diözesanverbände, welche 
die Vereine einer Diözese zusammenfassen; geschäftsführender Ausschuß für 
das ganze Land, der aus je einem Vertreter für jede Diözese besteht. Tätig- 
keit: Generalkommunion; einmal jährlich eine große religiöse Veranstaltung; 
Versammlungen mit Aussprache; akademische Ausschreibungen; Schaffung 
von Lesehallen und Büchereien; literarische Kurse und Vorträge im katho- 
lischen Geiste; der Verband vermittelt hervorragende Redner für die Jugend- 
vereine. Angeschlossen an den „National Council of Catholic Men" (S. 44). 

B) WEIBLICHE JUGEND 

Chile 

ASOCIAGIÖN DE LA JUVENTUD CATÖLICA FEMENINA (gegr. 
1921). Santiago de Chile, Sto. Domingo 1274. Vors.: Frl. T. Ossandön Guz- 
man. Sekr.: Frl. A. Lopez Ossa. Geistlicher Beirat: Msgre. R. Edwards. 

Ziele: Vorbereitung der Mädchen auf das soziale Apostolat; Aus- 
gleichung der sozialen Gegensätze durch den gemeinsamen Zusammenschluß 



Jugendorganisationen 101 

der Mädchen verschiedener sozialer Klassen; Zusammenarbeit mit den an- 
dern katholischen Organisationen, welche die Verwirklichung des sozialen 
Königreiches Jesu Christi anstreben. Mitglieder: 3200 in 8 Ortsgruppen. 
Mitgliedsbeitrag: 2 Pesos jährlich. Leitung: Landesvorstand. Tätigkeit: 
Studienzirkel; Vorträge; Generalversammlungen; Regionalkongresse; Ver- 
öffentlichung von Brosdiüren. Aus der Geschichte: Der Verband nahm an 
verschiedenen öffentlichen Veranstaltungen teil, organisierte Pilgerfahrten 
und wirkte besonders an dem Gelingen der eucharistischen Kongresse eifrig 
mit. Er schuf eine Liga gegen anstößige Kinoaufführungen und beabsich- 
tigt, eine „Käuferinnenliga" zu schaffen, um die Frauenarbeit zu schützen. 
Angeschlossen an die „Union Social Catölica" (S. 33). 

Dänemark (S. 86) 
Deutschland 

ZENTRALVERBAND DER KATHOLISCHEN JUNGFRAUEN- 
VEREINIGUNGEN DEUTSCHLANDS (gegr. 1915). Bochum, Mauritius- 
straße 13. Präsident: Hochw. H. Kiens. Sekr.: P. Mischler S. J., E. Breit. 
Offizielle Organe: (siehe unten). 

Ziele: Pflege eines echt christlichen Frauentums in Familie, Beruf und ^ 
Volksgemeinschaft nach dem Vorbild der reinsten Jungfrau und Mutter' 
Maria; im einzelnen: religiöse Verinnerlichung und sittliche Festigung, 
Pflege des häuslichen Sinns, Anleitung zur hauswirtschaftlichen und beruf- 
lichen Tüchtigkeit, Veredlung und Bereicherung des Gemüts, Heranbildung 
für die staatsbürgerlichen, sozialen und caritativen Pflichten der Frau. Mit- 
glieder: 650.000 in 3750 Vereinen und 12Diözesan-, beziehungsweise Bezirks- 
verbänden. Die Einzelvereine sind, abgesehen von wenigen Ausnahmen, 
durchwegs Marianische Kongregationen. Leitung: Der Zentralvorstand be- 
steht aus dem Generalpräses, einem Verbandssekretär und zwei Diözesan- 
präsides; der Zentralausschuß besteht aus dem Generalpräses, einem Ver- 
bandssekretär und sämtlichen Diözesanpräsides; die Generalversammlung 
setzt sich zusammen aus' dem Zentralausschuß und den Bezirksvorständen. 
Der Verband erstrebt die Mitarbeit der Mitglieder selbst und ihre Ein- 
gliederung in alle Instanzen der Verbandsleitung. Tätigkeit: Monatliche 
gemeinschaftliche heilige Kommunion; Versammlungen mit Standesvortrag 
innerhalb und außerhalb der Kirche, eucharistische Abteilungen, geschlos- 
sene Exerzitien, religiöse Wochen und Triduen; Lehrgänge über die Vor- 
bedingungen für ein echt christliches Familienleben (im Jahre 1922 wurden 
etwa 100 solcher Lehrgänge veranstaltet, an denen mindestens 60.000 bis 
70.000 junge Mädchen über 18 Jahre teilnahmen); Pflege der Musik, des 
Gesangs, der Literatur und des Vereinstheaters; Veranstaltung künstlerisch 
hochstehender Vereinsabende; Sektionen und ""Kurse für Gesang, hauswirt- 
schaftliche und berufliche Weiterbildung, Caritas, staatsbürgerliche und 
soziale Fragen, Missionspflege, Wandern, Spiel und Turnen; persönliche 
Erziehimgsarbeit an den Mitgliedern diurch die Vorsteherinnen der einzelnen 
Vereinsbezirke; Lehrgänge und Tagungen für Präsides, Mitarbeiterinnen 
und Vorstandsmitglieder; Vermittlung von Erholungsstellen für die Mit- 
glieder. Veröffentlichungen: „Mitteilungen für Präsides"; „Der Jungfrauen- 
verein" (für die Leiter); „Vorstandsblätter für katholische Jungfrauen- 
vereine"; „Der Kranz" (für Mitglieder über 17 Jahre); „Knospen" (für Mit- 
glieder unter 17 Jahren); „Maria und Martha" (für Mitglieder); „Ins Leben 
hinaus" (für Mädchen vor der Schulentlassung). 






102 Organisationen für die soziale Bewegung im allgemeinen 

SÜDDEUTSCHER VERBAND KATHOLISCHER WEIBLICHER 
JUGENDVEREINE (gegr. 1907). München 28, Pestalozzistraße 1. Präsident: 
Hochw. Schrallhamer. Vors.: Frau Lang-Brumann. Sekr.: Frl. E. Schneider. 
Offizielles Organ: „Die gute Freundin" (halbmonatlich). 

Ziele: Die schulentlassene weibliche Jugend auf dem Boden und nach 
den Grundsätzen der katholischen Kirche zur seelischen und sittlichen Reife 
zu führen, sie für die Aufgaben des Lebens, des Berufes und der Familie 
heranzubilden und tüchtig zu machen. Mitglieder: Etwa 25.000 üi 430 Ver- 
einen, die zu 10 Diözesanverbänden zusammengefaßt sind. Leitung: Sieben- 
gliedrige Verbandsleitung. Tätigkeit: Religiöse und sittliche Festigung der 
Jugend: Religiöse und apologetische Vorträge und Kurse; Ermöglichung 
der Teilnahme an Exerzitien; Veranstaltung religiöser Feiern und Teilnahme 
an der öfteren Vereinskommunion; Mitarbeit für kirchliehe Bedürfnisse 
(Paramentenherstellung, Kirchengesang, Kirchenschmuck, Mission). Geistige 
und körperliche Ertüchtigung: Bildende und belehrende Vorträge und Lehr- 
gänge; Vereinsbibliotheken; Wandern, Turnen, Spiel und Sport in einer der 
weiblichen Eigenart angepaßten Form. Hauswirtschaftliche und soziale 
Schulung: Einführung und praktische Anleitung für alle Betätigungen im' 
Haushalt durch Vorträge und Kurse (Koch-, Näh-, Flick-, Bügel-, Servier-, 
Gemüsebaukurse, Blumenpflege, Obstverwertungskurse, Gesundheitspflege, 
Kleinkinderpflege); berufliche und fachliche Fortbildungskurse (Stenographie, 
Maschinenschreiben, Buchführung, Fremdsprachen); staatsbürgerliche und 
soziale Kurse; engstes Zusammenarbeiten mit den katholisd&en Standes- 
vereinen, in die die Mitglieder im Alter von 18 Jahren überwiesen werden. 
Materieller und reditlicher Schutz der Mitglieder: Spar- und Unterstützungs- 
kasse; Einrichtung von Mädchenheimen, in denen die jungen Mädchen Ver- 
pflegung, Geselligkeit und mütterliche Führung finden; Krankenkasse tftid 
Versicherung; Errichtung von Erholungsheimen; unentgeltliche Berufs- 
beratung; Lehrstellenvermittlung; Rechtsauskunft. 

KATHOLISCHER VERBAND FÜR DIE WEIBLICHE JUGEND (gegr. 
1905). Berlin C2, Brüderstraße 2. Präsident: Hochw. Beyer. Vors.: Frl. A. 
von Schalscha-Ehrenfeld. Sekr.: Gertrud Kunza. Offizielle Organe: „Agnes- 
blatt" (für die Mädchen, monatlich); „Erlebtes und Erprobtes aus der 
Vereinsarbeit" (für die Vorstände, erscheint nach Bedarf). 

Ziele: Erziehung der weiblichen schulentlassenen Jugend, die in einem 
Erwerbsberuf steht oder sich auf solchen vorbereitet, zu bewußten katho- 
lischen Frauen und Mädchen, die die katholische Idee besonders in ihrem 
Berufsleben durch Eintritt für eine katholische Frauengewerkschaft leben. 
Mitglieder: Etwa 12.000 in 411 Vereinen, die in 8 Gauverbänden zusammen- 
geschlossen sind. Die Mädchen bleiben bis zum achtzehnten Jahre in den 
Jugendvereinen; dann treten sie in die Frauengewerkschaften der betreffenden 
katholischen Berufsverbände über, die alle im „Verband katholischer Vereine 
erwerbstätiger Frauen und Mädchen Deutschlands" (S. 208) zentralisiert sind. 
Leitung: Vorstand von mindestens 7 Mitgliedern und einer hauptamtlich an- 
gestellten Geschäftsführerin. Tätigkeit: Vorträge, Exerzitien, Wallfahrten, 
Standespredigten; hauswirtschaftliche und berufliche Kurse, Verlobtenschulen 
zur Vorbereitung auf die Ehe; Körperpflege durch Wandern, Turnen, 
Schwimmen, Sport und Tanz; Berufsberatung und Stellenvermittlung; Mit- 
arbeit an der Durchführung und Ausgestaltung des gesetzlichen. Jugend- 
schutzes; gewerkschaftlicher Schutz der Mitglieder durch die katholischen 
Frauengewerkschaften und Teilnahme an den Wohlfahrtseinrichtungen des 
„Verbandes katholischer Vereine erwerbstätiger Frauen und Mädchen" (S. 208); 



Jugendorganisationen 103 

• 

Einrichtung selbständiger Jugendsekretariate mit gut vorgebildeten, haupt- 
amtlich angestellten Jugendführerinnen; Jugendheime. Aus der Geschichte: 
Gegründet 1905 auf dem I. Verbandstag der katholischen Frauengewerk- 
schaften, zunächst nicht als selbständiger Verband, sondern lediglich als 
Jugendgruppen der Ffauenberufsvereine. Am 1, Oktober 1918 lösten sich 
143 Jugendgruppen ab und schlössen sich zu einem eigenen selbständigen 
Jugendverband zusammen. 

QUICKBORN (S. 90). 

Frankreich 

UNION NOELISTE (gegr. 1904). Paris (8), 5 rue Bayard. Vors.: Abbe 
Gl. Allez (Deckname: Nouvelet). Offizielles Organ: „Le Noel" (Wochen- 
schrift). 

Ziele: Die „Union Noeliste" ist eme Vereinigung junger Mädchen 
der höheren Stände im Alter von 15 bis 29 Jahren, welche die Hebung der 
geistigen Kultur, die gegenseitige Erbauung, und die Ausübung des Aposto- 
lates in allen seinen Formeji bezweckt. Mitglieder: 25.000 in mehr als 500 
Sektionen. Mitgliedsbeitrag: Keiner; an dessen Stelle tritt die Abnahme der 
Zeitschrift. Leitung: Der Verband wirkt sich vor allem in den Ortsgruppen, 
den „Comites nöelistes" aus, denen die dem Verbände' angeschlossenen 
jungen Mäddien angehören. In den Ortsgruppen gibt es weder Über- noch 
Untergeordnete; doch wählen sie zwecks Regelung ihrer Tätigkeit eine Vor- 
sitzende, eine stellvertretende Vorsitzende, eine Sekretärin, eine Schatz- 
meisterip und mehrere Ausschußmitglieder. Ein Priester steht dem „Comite" 
mit Rat und Tat zur Seite. Tätigkeit: Auf religiösem Gebiete: Jedes „Comite" 
hat seihe monatliche Messe, seinen dauernden Kommuniontag im Kalender 
der „Union", seinen Sühnetag. Das engere Vereinsleben wickelt sich haupt- 
sächlich in den „reunions-ouvroirs" ab, periodischen Zusammenkünften, wo 
die Mitglieder über ihre Tätigkeit sprechen und über einen bestimmten 
Gegenstand debattieren. Der "Schauplatz ihrer geistigen Tätigkeit ist die 
„Petite Academie noeliste", wo die Mitglieder ihre literarischen und künst- 
lerischen Arbeiten einer ebenso aufrichtigen wie wohlwollenden Kritik unter- 
breiten. In diesen Akademien werden auch -die monatlich von der Zeitschrift 
„Le Noel" vorgelegten Fragen besprochen. Caritative Tätigkeit und 
Apostolat: Erteilung von Katechismusunterricht, Mitarbeit in Patronagen, 
Teilnahme an allen andern Werken der katholischen -Caritas. Aus den carita- 
tiven Werken wuchs das „Croix-Bleue-Noer^ heraus, das 1914 zunächst als 
Kriegshilfswerk geschaffen wurde (lun den Soldaten, vornehmlich den 
Priester-Soldaten, dann den Flüchtlingen, den Neugebomeh von Kriegs- 
teilnehmern, den Kriegswaisen zu Hilfe zu kommen); gegenwärtig wendet es 
sein Hauptaugenmerk der Unterstützung der Priesterberufe zu (1922 konnten 
.132.000 Franken als Gaben für die Ausbildung von Priestern an die Bischöfe 
abgeführt werden), femer der „Schuladoption" (das heißt Bezahlung des Schul- 
geldes für ein bestimmtes Kind in den, Privatschulen) und der Seelsorgehilfe. 
Veröffentlichungen: a) Zeitschriften: „Le Noel" (für junge Mädchen); „La 
Maison" (für junge Frauen und überhaupt alle jungen Damen, die einem 
Haushalte vorzustehen haben); „L'Etoile Noeliste" (für Mädchen von 9 bis 
15 Jahren); b) illustrierte Volksblätter, welche von den obgenannten Zeit- 
schriften abhängen: „L'Echo de Nogl" (wöchentlich); „Le Sanctuaire" 
(Wochenschrift für Chorknaben); „Bemadette" (Wochenblatt für Mädchen- 
patronagen); Nouvelet, der Leiter der Union, hat außerdem ein Handbuch 



104 Organisationen für die soziale Bewegung im allgemeinen 

für die Mitglieder he'rausgegeben, das „Nouveau Memento-Nogl" (3. Auf- 
lage 1922). Aus der Geschichte: Die Jugendbewegung, die sich in der „Union 
Noeliste" auswirkt, wurde weder vorhergesehen, noch planmäßig vorbedacht; 
sie ist hervorgegangen aus der Lektüre des „Noel" (von P. V. Bailly 1895 
gegründet) und hat sich auf gememsamen Pilgerfahrten, Festen und Kon- 
gressen weiterentwickelt. Der Mittelpunkt der ganzen Bewegung ist immer 
die genannte Zeitschrift geblieben^). 

Italien (S. 69) 
Jugoslawien (S. 93) 
Luxemburg (S. 94) 
Niederlande (S. 95) 

Österreich 

REICHSVERBAND DER KATHOLISCHEN MÄDCHENVEREINE 
ÖSTERREICHS (gegr. 1921). Graz, Sackstraße 16/11. Vors.: Frl. F. von 
Mikola. Geistlicher Beirat: Msgre. K. Handloß. Sekr.: Frl. H. Ott. 

Ziele: Sammlung der katholischen Mädchen; religiöse Festigung und 
Charakterbildung; allgemeine geistige JFortbildung; praktische und haus- 
wirtschaftliche Schulung; Einführung in die soziale und caritative Arbeit; 
Förderung edler Geselligkeit und Unterhaltung. Mitglieder: 47.817, in 
5 Landes- und Diözesanverbänden. Mitgliedsbeitrag: 1000 bis 2000 Kronen 
monatlich. Leitung: Reichsverbandsausschuß, Delegiertenversammlung, 
Generalversammlung. Tätigkeit: Apologetische und liturgische Vorträge, 
Generalkommunionen, Exerzitien, Wallfahrten; hauswirtsd&aftliche, soziale 
und Jugendführerinnen-Kurse; Herausgabe von Flugschriften und Vereins- 
drucksachen; Errichtung von Mädchenheimen, Speisehäusern, Erholungs- 
stätten; Fürsorge für die Ab- imd Zuwandernden; Krankenunterstützung 
und sonstige soziale Einrichtungen. Angeschlossen an die „Katholische 
Reichsfrauenorganisation Österreichs" (S. 73). 

Polen (S. 97) 



1) Für die weibliche Jugend des Arbeiterstandes besteht in Frankreich eine ausgedehnte und mäch- 
tige Organisation, das 1852 gegründete OEUVRE GENERALE DES PATRONAQES, die 1873 unter dem 
Namen .Oeuvre des apprentis et jeunes ouvrieres" als gemeinnützige Gesellschaft (Societe d'utilitö publique) 
anerkannt wurde. Sitz : Paris (7e), 76 rue des Saints-Peres. Direktor : Msgre. Roland-Gosselin. Sekr. : Frau 
G. Duhamel. Offizielles Organ ; . Bulletin de l'Archiconfrerie des Patronages". 

Ziele : Der weiblichen Jugend aus dem Volke wird eine Stätte zur Abhaltung von Versammlungen 
und für gesunde Erholung, ebenso aber auch zur religiösen, moralischen, sozialen, beruflichen und häus- 
lichen Ausbildung geboten. Die Verwirklichung dieser Ziele erstrebt das Werk durch die Errichtung 
mannigfaltiger Einrichtungen : Kinderbewahranstalten, Haushaltungsschulen, Nähkurse, Gesangskurse, Kurse 
für Englisch und Kurzschrift, Ferienkolonien, Werkstätten, Gewerkschaften, Familienhäuser, Frauenspeise- 
häuser usw. Mitglieder : 2400 Patronagen in 63 Diözesen ; 1923 besuchten rund 200.000 Mädchen diese 
Patronagen. 



Jugendorganisationen • 105 

Tschechoslowakei 

JUGENDVEREINIGUNG DES KATHOLISCHEN FRAUENBUNDES 
FÜR DIE DEUTSCHEN IN BÖHMEN, MÄHREN UND SCHLESIEN 

(gegr. 1912). Petschau bei Karlsbad, Altes Schloß. Jugendleiteiin: H. Steskal. 
Geistliclier Beirat: Hochw. V. Hille. Offizielles Organ: „Deutsches Jugend- 
land für katholische Mädchen" (Monatsschrift). 

Ziele: Der Verein hat den Zweck, die Mitglieder zur Betätigung des 
christlichen Lebens in und außer der Familie anzuhalten, die Jugend über 
die das Frauengeschlecht bewegenden Fragen und die ihr selbst drohenden 
Gefahren aufzuklären und anzuregen, durdi caritative und soziale Tätigkeit 
zu deren Lösung, beziehungsweise Abwendung beizutragen; Pflege der Ge- 
selligkeit und Freundschaft; Vermittlung hauswirtschaftlicher Kenntnisse. 
Mitglieder: Rund 10.000 in etwa 120 Ortsgruppen. Mitgliedsbeitrag: 
2 tschechische Kronen pro Mitglied und Jahr an die Zentralkasse der Jugend- 
vereinigung. Leitung: Arbeitsausschuß; weiterer Ausschuß, bestehend aus 
dem Arbeitsausschuß, den geistlicheni Kreisbeiräten und je einer jugend- 
liehen Vertreterin des Kreises. Tätigkeit: Vereinsversammlungen mit religiös- 
sittlichen, erziehlichen und allgemein fortbildenden Vorträgen; Heimabende; 
gemeinsame religiöse Übungen, besonders Sakramentenempfang und Exer- 
zitien; Errichtung und Betrieb von Vereins- und öffentlichen Bibliotheken 
sowie Wanderbibliotheken; Verteilung von Zeitschriften, Broschüren, Flug- 
schriften, Förderung der christlichen Presse; Einrichtung von wirtschaft- 
lichen Unterrichtskursen, sozialen Kursen; Stellenvermittlung und Mädchen- 
schutz; Veranstaltung von Jugendtagungen in den einzelnen Kreisen und 
von Familienabenden, Festen, Spielen; Ausflüge; Pflege von Musik und 
Gesang, Turnen und Sport; Errichtung und Erhaltung eines Mädchenheimes 
für Erholungsbedürftige. Aus der Geschichtie: In den Jahren 1910 bis 1912 
entstanden die ersten Mädchenbünde in Böhmen, die im Jahre 1912 zur 
Jugendvereinigung zusammengefaßt wurden. Bis zum Jahre 1918 haben etwa 
zehn große Jugendtagungen stattgefunden. Jetzt findet jährlich mindestens 
eine Jugendtagung in jedem der elf Kreise statt. 

REICHSMÄDCHENBUND ST. GERTRUD (gegr. 1922). Reichenberg, 
Birgsteingasse 44. Präsident: Hochw. W. Stadelmann. Direktor: P. E. Teigmann 
O. M. Gap. Vors.: Frl. A. Schleser. Sekr.: Frl. E. Nikrin. Offizielles Organ: 
„Die Jungmädchenwelt" (Monatsschrift). 

Ziele: Erziehung zum katholischen Menschen, zu echter Weiblichkeit 
und Mütterlichkeit auf der Grundlage der katholischen Weltanschauung. 
Mitglieder: Etwa 5000 m rund 100 Ortsgruppen. Mitgliedsbeitrag: 
12 tschechische Kronen jährlich. Leitung: Vorstand, bestehend aus den 
Funktionären, wenigstens 14 Beisitzern und je einem Vertreter der im Volks- 
bund deutscher Katholiken zusammengeschlossenen Organisationen. Tätig- 
keit: Herausgabe, Verbreitung und Verschleiß von Zeitschriften und anderen 
Schriftwerken; Veranstaltung von Versammlungen, Vorträgen, Konferenzen, 
Kursen, Bundestagen und Festen; Schaffung von Bildungseinrichtungen, 
hauswirtschaftlichen und beruflichen Fortbildungskursen; Schaffung von 
gemeinsamen Wohlfahrtseinrichtungen, wie Erholungsheimen und Wohn- 
herbergen- 'zur Unterbringung Erholungsbedürftiger, beziehungsweise arbeitr 
suchender und minderbemittelter Mitglieder; Errichtung von Arbeits- 
vermittlungs-, Beruf sberatungs- und Rechtsschutzstellen; Förderung des 
Wanderns. Angeschlossen an den Volksbund deutscher Katholiken (S. 55). 



106 Organisationen für Tlie soziale Bewegung im allgemeinen 

OREL ÖESKOSLOVENSKY (S. 98). 
SDRUzENl KATOL. MLADE2:E (S. 99). 
STAFFELSTEIN (S. 99). 

Ungarn 

KATOLIKUS LEÄNYOK ORSZÄGOS SZÖVETSEGE: LANDES- 
VERBAND DER KATHOLISCHEN ^MÄDCHEN (gegr. 1911). Budapest, 
IV., Ferenciek-tere 7, III. lepszö I. em. Vors.: Gräfin M. d'Orsay und Frl. 
M. Dlanchy. Geistlicher Beirat: P. A. Buttykay O. F. M. 

Ziele: Zusammenschluß der katholischen Mädchen, um sie moralisch 
und sozial auszubilden und ihnen gesunde Erholung zu bieten. Mitglieder: 
438. Tätigkeit: Wochenversammlungen mit Vorträgen und Wechselrede; 
soziale und caritative Tätigkeit. Alljährlich wird eine Weihnachtsausstellung 
veranstaltet, bei der die Arbeiten der Mitglieder verkauft virerden; der Rein- 
erlös fließt, caritativen Werken zu. Angeschlossen an den „Verband der 
katholischen Frauen Ungarns" (S. 79). 

Vereinigte Staaten 

YOUNG LADIES' GRAND INSTITUTE (gegr. 1887). San Francisco, 
Calif., Y. M. I. Building, 50 Oak Street. Vors.: Mrs. E. C. Graham. Sekr.: 
Miss J. Mblloy. Offizielles Organ: „Youhg Ladies' Institute Journal". 

Ziele: Zusammenschluß aller katholischen Mädchen zur gegenseitigen 
Hilfeleistung und zur Förderung des intellektuellen und sozialen Fort- 
schrittes der Mitglieder. Mitglieder: Gegen 11.000 in 60 Sektionen (Institutes). 
Mitgliedsbeitrag: Wohltäter 8 Dollar, ordentliche Mitglieder 4 Dollar 
jährlich. Leitung: Achtgliedriger geschäftsführender Ausschuß. Tätigkeit: 
Versammlungen und Vor&äge über staatsbürgerliche und soziale Probleme; 
Anteilnahme an den Kirche und Staat berührenden Fragen; Unterstützung 
der Mitglieder in Krankheits- und Todesfällen; der Verein hat seit seiner 
Gründung 187.244 Dollar an Krankenunterstützungsgeld und 65.400 Dollar 
an Sterbegeld gezahlt. Angeschlossen an den „National Council of Catholic 
Women" (S. 81). - 

C) HOCHSCHÜLER 

Internationale 

„FAX ROMANA", INTERNATIONALES SEKRETARIAT DER KA- 
THOLISCHEN STUDENTENVEREINIGUNGEN (gegr. 1921). Freiburg 
(Schweiz), Gambach 30. Vors.: N. Palmieri. Sekr.: J. Gremaud. Offizielles 
Organ: „Pax Romana" (alle zwei Monate erscheinende Mitteilungen; er- 
scheinen derzeit nicht). 

Ziele: Die „Pax Romana" wül die Entwicklung und Förderung des 
katholischen Gedankens und des praktischen katholischen Lebens bei den 
Hochschülern fördern und als Auskunftsstelle und Bindeglied zwischen den 
Vereinigungen katholischer Hochschüler in den vensdiiedenen Ländern 
dienen. Mitglieder: Die nachstehend genannten Verbände. Mitgliedsbeitrag: 
Nach Ländern und Bedürfnissen des Sekretariates verschieden. Leitung: 
Ständiger Ausschuß von 5 Mitgliedern; internationaler Vorstand, bestehend 
aus je 2 Mitgliedern jedes Landes; Generalsekretariat. Tätigkeit: Auskunfts- 
erteilung; internationale Tagungen; Studentenaustausch; Gründung einer 






Jugendorganisationen ' 107 

Unterstützungsabteilung für bedürftige Hpchschüler unter dem Titel „Auxi- 
lium studiosorum". Aus der Geschichte: Die ersten Versuche, eine inter- 
nationale Vereinigung der katholischen Hochschüler zu schaffen, gehen auf 
die Jahre 1888 und 1891 zurück. Schon damals trat der Schweizerische Stu- 
dentenverein mit den katholischen Hochschülervereinigungen Hollands imd 
Spaniens in Verbindung; es kam zur Bildung eines holländisch-schweizerisch- 
spanischen Gründungsausschusses. Das durch diesen Ausschuß ausge- 
arbeitete Programm, das von Papst Benedikt XV. und den schweizerisdien 
Bischöfen genehmigt worden war, wurde den katholischen Studentenvereini- 
gungen der verschiedenen Länder vorgelegt; nach dem Kongreiß vom Juli 
1921 in Freiburg (Schweiz) wurde dann das internationale Sekretariat ge- 
gründet. Ein zweiter internationaler Kongreß der „Pax Romana" fand im 
August 19221 in Freiburg (Schweiz) statt, ein dritter im September 1923 in 
Salzburg. Der vierte wird im September 1924 in Budapest stattfinden. 

Angeschlossene Verbände: 

BELGIEN: 
Federation Beige des fitudiants CathoHques (S. 108). 

DEUTSCHLAND: 
Cartellverband der katholischen deutschen Studentenverbindungen (C. V.) 

(S.'lOS). 
Ka'rtellverband der katholischen Studentenvereine Deutschlands (K. V.) 

(S. 109). 
Verband der katholischen deutschen Studentinnenvereine (S. HO). 
Verband der wissenschaftlichen katholischen Studentenvereine Unitas (U. V.) 

(S. HO). 

FRANKREICH: 

Federation des fitudiants Catholiques Fran?ais (S. HO). 
Federation Fran^aise des Associations d'£tttdiantes Catholiques des Uni- 
versites (S. 111). 

GROSSBRITANNIEN: 
Federation of the Catholic Societies in the Universities of Great Britain 

(S. 111). . 

IRLAND: 
Eoin na Matgama. Cork, Conference of St. Paul. 

ITALIEN: 
Federazione Uhiversitaria Cattolica Italiana (S. 112). 

JUGOSLAWIEN: 
Jugoslovenska Katolicka Dacka Liga (S. 112). 

LITAUEN: 

Ateitininkai („Ateitis"). Kaunas (Kowno), Ozeskienes-g-ve 12. 

LUXEMBURG: 

Association Catholique des fitudiants Luxembourgeois. Luxemburg, Boule- 
vard Royal (Volkshaus). 

Katholischer Akademikerverein. 

NIEDERLANDE: 

Unie van R. K. Studenten-Vereenigingen in Nederland (S. 113). 



108 Organisationen für die soziale Bewegung im allgemeinen 

ÖSTERREICH: 
Katholische deutsche Akademikerschaft Österreichs (S. 113). 

POLEN: 
„Odrodzenie" Stowarzyszenie Mlodziezy Akademickiej (S. 113). 

SCHWEIZ: 
Schweizerischer Studentenverein (S. 114). 

SPANIEN: 
Confederacion Nacional de Estudiantes Catölicos (S. 114). 

TSCHECHOSLOWAKEI: 

Ustfedi Ceskoslovenskeho katolickeho Studentstva (S. 115). 
Katholische deutsche Studenten der Tschechoslowakei (in Bildung begriffen). 
Anschriften an Dr. Winter, Prag IL, Sraeckagasse 22. 

UNGARN: 

Magyar katolikus föiskolai Diäkszövetseg : Foederatio Studentium Hungariae 
Catholica (S. 115). 

Belgien 

FEDERATION BELGE DES ETUDIANTS CATHOLIQÜES (gegr. 
1920). Löwen. Vors.: M. de Merre. Sekr.: Fr. Penninckx, Löwen, rue de 
Bruxelles 73. Offizielle Organe: Die verschiedenen Studentenzeitschriften, 
vor allem „L' Avant-Garde" und „L'Universitaire Catholique". 

Ziele: Zusammenschluß der katholischen Studentenvereinigungen Bel- 
giens zwecks einheitlicher! Aktion und Sammlung der Kräfte; Weckung und 
Pflege des Bewußtseins ihrer sozialen Aufgabe und ihrer Verantwortlich- 
keit in den Studenten. Mitglieder: Etwa 3000 in etwa 20 Sektionen. Tätig- 
keit: Die Federation Beige des Etudiants Catholiques erstrebt die Pflege 
und Förderung des christlichen Geistes in Akademikerkreisen; Studenten- 
tagungen; Arbeitsgemeinschaften (Studienzirkel); Vortragsreisen; Studenten- 
austausch; Auskunft über das Hochschulwesen Belgiens und des Auslandes; 
Volksbildungsarbeit; wirtschaftliche Einrichtungen für Studenten: Genossen- 
schaften, Speisehäuser, Heime usw. 

Deutschland 

CARTELLVERBAND DER KATHOLISCHEN DEUTSCHEN STU- 
DENTENVERBINDUNGEN (C. V.) (gegr. 1856). Vorort (jeweils geschäfts- 
führende Verbindung) wechselt jährlich am 1. März. Daneben C. V. Sekre- 
tariat (geschaffen vom Alt-Herren-Bund des C. V.): Kolbe, Berlin-Charlotten- 
burg, Berlinerstraße 80 IL Offizielles Organ: „Academia"" (monatlich; Schrift- 
leitung E. Weiß, München, Malsenstraße 53). 

Ziele: Die Einigung der katholischen deutschen farbentragenden Stu- 
dentenverbindungen zur gemeinsamen Vertretung nach außen; die gegen- 
seitige Förderung in der Verwirklichung der Grundsätze: Katholizität, 
Wissenschaftlichkeit und Lebensfreundschaft. Mitglieder: 106 Verbindungen 
in Danzig, Deutschland, Österreich, Rumänien, der Schweiz und der Tsche^o- 
slowakei mit 5695 Studierenden und 12.000 Alt-Herren. Mitgliedsbeitrag: 
Monatsbeitrag für die Verbindungen; an den C. V. wurden vor dem Kriege 
ein bis zwei Mark pro Semester abgeführt. Leitung: Liegt in den Händen 



Jugendorganisationen 109 

der jeweiligen Vorortsverbindung; der Senior der Vorortsverbindung ist 
regelmäßig zugleich Vorortspräsident. Neben dem Vorort sind für bestimmte 
geschäftliche Aufgaben mehrere „Amtsträger" bestimmt aus den Kreisen der 
Alt-Herren, so für die Verbandszeitschrift, . die Kassenverwaltung, Gesamt- 
mitgliederverzeichnis, Hilfskasse, Stellennachweis, Rechtspflege, Tätigkeit: 
In den farbentragenden Verbindungen, einer spezifischen Einrichtung der 
deutschen Hochschulen, vereinen sich Hörer derselben Weltanschauung einer 
Universität, um durch gegenseitigen Gedankenaustausch, durch Vorträge, 
wissenschaftliche Ausflüge sowie Pflege der Geselligkeit und Freundschaft 
unter Einhaltung althergebrachter Formen die geistige Bildung zu fördern 
und die Mitglieder auf den künftigen Beruf vorzubereiten. Durch die Teil- 
nahme der Alten Herren, das heißt derjenigen ehemaligen Verbindungsmit- 
glieder, die bereits einen Beruf ergriffen haben, am Verbindungsleben wird ein 
enger Kontakt der Verbindung mit allen Zweigen des öffentlichen Lebens ge- 
sichert. Der C. V. ist der Zusammenschluß dieser Verbindungen zwecks einheit- 
licher Leitung und Behandlung der allen Verbindungen gemeinsamen Angelegen- 
heiten, wie: Veröffentlichungen, jährliche Verbandstagungen, Rechtsschutz-, 
Unterstützungs- und sonstige Angelegenheiten. Für die Zeitschrift „Aca- 
demia" besteht ein Beirat von fünf Fachreferenten zur Unterstützung des 
Schriftleiters. Das C.-V.-Sekretariat bearbeitet den Stellennadiweis und die 
Berufsberatung. In Deutschland und Österreich besteht je eine Hilfskasse zur 
Unterstützung von in Not geratenen Mitgliedern. Herausgabe der Zeitschrift 
„Academia", von Rundschreiben, Mitteilungen, Korrespondenzblättern der 
einzelnen Verbindungen^). 

KARTELLVERBAND DER KATHOLISCHEN STUDENTENVEREINE 
DEUTSCHLANDS (K. V.) (gegr. 1865). Geschäftsstelle: Bonn, Wilhelm- 
straße 16. Vorort: Wechselnd, zurzeit Ravensberg-Münster. Ständiger Ge- 
schäftsführer: J. Henry, Bonn. Ofizielles Organ: „Akademische Monats- 
blätter" (Köln, Marzellenstraße 25). 

Ziele: Der K. V. besteht aus deutschen katholischen Studentenvereinen 
mit dem Grundsatz: „Religion, Wissenschaft, Freundschaft" und hat den 
Wahlspruch: „Mit Gott für deutsche Ehre". Er bezweckt die Verwirklichung 
der Grundsätze, nach innen in der Verwaltung des Verbandes und der 
Vereine, in der Erziehung seiner Mitglieder -und in der Förderung des Ver- 
hältnisses seiner Mitglieder zueinander; nach außen: durch Vertretung und 
Förderung der katholischen Sache und christlicher Grundsätze und Pflege 
deutschvaterländischer Gesinnung. Er verwirft jede Art von Zweikampf, 
trägt keine Farben und ist parteipolitisch neutral. Mitglieder: 81 Studenten- 
vereine in Deutschland und Österreich mit 3626 studierenden Mitgliedern und 
10.850 Alten Herren, welch letztere außerdem in 170 örtlichen Zirkeln zu- 
sammengeschlossen sind. Leitung: Die Leitung liegt in den Händen des Vor- 
orts, der alle zwei Jahre wechselt. An der Spitze der Organisation der 
Alten Herren steht der Altherrenausschuß. Tätigkeit: Zusammenkünfte mit 
Vorträgen und Besprechungen, Pflege der Geselligkeit und des Sports; Mit- 
arbeit am Vinzenzverein; an sozialen und caritativen Einrichtungen für 
Akademiker; Veranstaltung von sozialen Kursen. Der Verband als solcher 
wacht über die Einhaltung der Verbandsgrundsätze, beruft mindestens alle 
zwei Jahre eine Vertreterversammlung mit gesetzgeberischer Befugnis ein. 



') Die Alt-Herien schließen sich zusammen im ALT-HERREN-BUND DES C. V. Vors.: F. Forsch. 
Sekr. : Kolbe, Berlin-Charlottenburg, Berlinerstraße 80 11. Ziele : Unterstützung des C. V. und seiner Ver- 
bindungen mit Rat und Tat, Pflege der Grundsätze des C. V. unter den Alt-Herren, Leitung: Vorstand 
von sieben Mitgliedern. 



110 Organisationen für die soziale Bewegung im allgemeinen 

veranstaltet Schulungswochen, unterhält eine akademische Berufsberatung 
und Stellenvermittlung und gibt das offizielle Organ, ein Jahrbuch und eine 
Reihe sonstiger Veröffentlichungen heraus. 

VERBAND DER WISSENSCHAFTLICHEN KATHOLISCHEN STU- 
DENTENVEREINE UNITAS (U. V.) (gegr. 1847). Postadresse: Studienrat 
W. Ohlendorf, Jülich (Rheinland), Schloßstraße 9. Vors.: Schindera. Offizielles 
Organ: „Unitas" (Monatsschrift). 

Ziele: Die Unitas will ihre Mitglieder in ihrem Streben nach moralischer 
und wissenschaftlicher Befähigung in ihrem künftigen Berufe unterstützen, 
nach den Prinzipien: Virtus, Scientia, Amicitia. Das Mitglied der Unitas soll 
treu der katholischen Kirche aus der Tiefe seines "Glaubens Volk und Vater- 
land dienen. Mitglieder: 1505 Studenten, 2110 Alte Herren in 50 Studenten- 
vereinen und entsprechenden Altherrerivereinen. Leitung: Die Leitung liegt in 
den Händen des Vorortvereins, der jährlich wechselt. Tätigkeit: Gemein- 
schaftliche heilige Kommunionen und Festsitzungen (sogenannte Morgen- 
sitzungen) an den Festen der Patrone des Verbandes; wöchentlich eine ordent- 
liche Sitzung mit Vortrag über einen wissenschaftlichen Gegenstand und an- 
schließender Diskussion; Teilnahme an großen religiösen, sozialen und 
caritativen Veranstaltungen (Mitarbeit am akademischen Bonifatiusverein, 
Missionsvereinigung, Vinzenztätigkeit). Einrichtung von Büchereien und 
Lesezimmern in den Vereinen; Turnen, Sport, Wandern. Die einzelnen Mit- 
glieder sind verpflichtet zu einem wahrhaft christlichen Lebenswandel, zu 
einem ernsten Studium und gegenseitiger Anregung und Belehrung, zum 
freundschaftlichen Anschluß der Mitglieder aneinander und zur liebevollen 
Ausübung der correctio fratema. Austausch der Erfahrungen einzelner Vereine 
auf den Gautagungen; jährlich einmal in der Pfingstwoche Generalversamm- 
lung des Gesamtverbandes. 

VERBAND DER KATHOLISCHEN DEUTSCHEN STUDENTINNEN- 
VEREINE (gegr. 1913). Ständiger Vorort: Aachen, Heinrichsallee 44. Vors.: 
Frl. Martha Zais. Für Ausland-Angelegenheiten: Frl. Maria Zimmermann, 
Venray (Holland), Pensionat Jerusalem. Offizielles Organ: „Die katholische 
Studentin" (halbjährlich). 

Ziele: Zusammenschluß der katholischen deutschen Studentinnen zur 
Pflege der gemeinsamen Weltanschauung, Vertretung der Standesinteressen, 
Erziehung zur Gemeinschaft und zum Verantwortlichkeitsbewußtsein. Mit- 
glieder: Etwa 1500 in 25 Vereinen, wovon je einer in Prag und Innsbruck. 
Leitung: Vorstand von fünf Mitgliedern, jedes Semester aus "den Vereins- 
mitgliedern neugewählt. Tätigkeit: Vorträge und Besprechungen mit her- 
vorragenden Vertretern des katholischen Geisteslebens der betreffenden 
Universitätsstadt oder mit führenden Persönlichkeiten der katholischen 
Frauenbewegung; Vorträge .aus dem Kreise der Mitglieder; gesellige Ver- 
anstaltungen; Konvente zur Regelung des geschäftlichen Teils; Tagungen 
für alle Verbandsangehörigen; jährliche Generalversammlung; Veröffent- 
lichungen. 

Frankreich 

FÖDERATION DES ETUDIANTS CATHOLIQUES FRANCAIS 

(gegr. 1922). Paris (6e), 14 rue d'Assas. Vors.: J. Leveque. Protektor: Msgre. 
A. Baudrillart. Offizielles Organ: „Bulletin de la Federation des fitudiants 
Gatholiques Frangais" (monatlich). 



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Jugendorganisationen 111 

Ziele: Die Federation des fitudiants Catholiques Frangais setzt sich 
aus Hochschülergruppen zusammen, die ihr ganzes religiöses, sittliches und 
geistiges Leben auf den katholischen Grundsätzen aufbauen wollen. Die Fede- 
ration des Etudiants Catholiques Tran9ais will eine gegenseitige An- 
näherung dieser Gruppen, die aber ihre völlige Selbständigkeit bewahren, 
herbeiführen, ihre Kräfte zusammenfassen und deren gemeinsame Vertretung 
in Frankreich und im Auslände gewährleisten. Mitglieder: 5800 Hochschüler 
in 30 Gruppen. Leitung: Von der jährlichen Generalversammlung gewählter 
Verwaltungsausschuß (fünf in Paris ansässige Mitglieder, vier korrespon- 
dierende Mitglieder in der Provinz). Tätigkeit: Februar 1922 Kongreß in 
Paris, bei welchem die Federation des Etudiants Catholiques Frangais end- 
gültig konstituiert wurde; Juli 1922 Kongreß in Straßburg, Juli 1923 in 
Grenoble. 

FEDERATION FRANgAISE DES ASSOCIATIONS D'ETUDIANTES 
CATHOLIQUES DES UNIVERSITeS (gegr. 1922). Anschriften richten an 
die Vors.: Frl. Cauvy, Montpellier (Herault), 3 rue du Cannau. Offizielles 
Organ: „Bulletin des etudiantes catholiques. des Universites frangaises" 
(halbjährlich). 

Ziele: Schaffung eines Bandes zwischen den verschiedenen Vereini- 
gungen katholischer Hochschülerinnen an den französischen Universitäten, 
datnit sie sich gegenseitig kennen lernen und unterstützen können. Mit- 
glieder: Zehn Vereinigungen. Mitgliedsbeitrag: Jede Vereinigung zahlt 
1 Frank für je ein bezogenes offizielles Organ. Leitung: Verbandsvorstand, 
bestehend aus der Vorsitzenden und zwei stellvertretenden Vorsitzenden; 
ihm obliegt die Durchführung der Kongreßbeschlüsse, die Organisations- 
arbeit und die Vertretung des Verbandes. Die einzelnen Vereinigungen be- 
halten ihre Selbständigkeit. Tätigkeit: Alljährlich werden Exerzitien und ein 
Kongreß organisiert; die Tätigkeit der einzelnen Vereinigungen erstreckt 
sich auf die Abhaltung von religiösen Veranstaltungen, Studienzirkeln, Vor- 
trägen und Kursen; gemeinsame Ausflüge usw. 

Großbritannien 

FEDERATION OF THE CATHOLIC SOCIETIES IN THE UNIVER- 
SITIES OF GREAT BRITAIN (gegr. 1920). Oxford, Campion Hall. Vors.: 
P. C. C. Martindale S. J. Sekt.: R. A. Twomey. Offizielles Organ: „The 
Inter-University Magazine". . 

Ziele: Herstellung und Pflege guter Beziehungen zwischen den katho- 
lischen Hochschülern; Mitwirkung bei der Bildung einer gut geleiteten 
katholischen öffentlichen Meinung in sozialen und kulturellen Fragen im 
Einklang mit der katholischen Lehre; eines der Mittel zur Erreichung dieses 
Allgemeinzieles ist die Schaffung von besonderen Gruppen an den Hoch- 
schulen, welche soziale, wirtschaftliche, wissenschaftliche usw. Spezial- 
studien treiben; weiter dur^h Heranbildung von Vortragenden und durch 
Schaffung einer geeigneten Stoff- und Literatursammlung. Mitglieder: Rund 
1500, die in selbständigen Vereinen an den verschiedenen Universitäten zu- 
sammengeschlossen sind. Alle an den Universitäten oder gleichgestellten 
Anstalten Großbritanniens errichteten Vereine können dem Verbände als 
Mitglieder beitreten. Mitgliedsbeitrag: Die einzelnen Vereine führen 1 Schil- 
ling pro Mitglied und Semester („Term") an den Verband ab. Leitung: Vor- 
stand, der von einem Ausschuß unterstützt wird, der aus je einem Vertreter 



112 Organisationen für die soziale Bewegung im allgemeinen 

der Vereinigungen sowie den literarischen und kaufmännischen Leitern des 
„Inter-University Magazine" besteht. Tätigkeit: Jährliche Generalversamm- 
lung; kleinere Versammlungen mehrerer Vereine eines bestimmten Gebietes 
Englands; Stellenvermittlung, um den Mitgliedern Posten, vor allem im 
Unterrichtsfache zu verschaffen; Errichtung von Stipendien^) 

Irland (S. 107) 
Italien 

FEDERAZIONE UNI VERSITARIA CATTOLICA ITALIANA (gegr. 
1896). Rom, vicolo Alibert 3. Vors.: N. Palmieri (Neapel, via Roma 210). 
Sekr.: G. Azzaruti. Sekr. fürs Ausland: Graf R. del Balzo di Presenzano. 
Geistlicher Beirat: Msgre. L. Piastrelli. Offizielles Organ: „Studium" 
(Monatsschrift; Bologna, via d'Azeglio 55). 

Ziele: Religiöse, moralische und geistige Bildung der Hochschüler; 
Schutz ihrer Interessen. Mitglieder: 8000 in 46 Zirkeln und 20 Sekretariaten. 
Mitgliedsbeitrag: 15 bis 24 Lire jährlich; an den Zentralverband werden 
davon 2*50 Lire abgeführt. Leitung: Vorstand, der aus den Vorsitzenden 
der Zirkel und den Leitern der Sekretariate besteht. Tätigkeit: Gemeinsame 
religiöse Veranstaltungen und Exerzitien; Kurse für religiöse Kultur; 
Studienzusammenkünfte; Vorträge über Tagesfragen; Bibliotheken; Sport, 
Ausflüge usw. Angeschlosseii an die „Giunta Centrale dell' Azione Cattolica 
Italiana" (S. 35). 

UNIVERSITÄRE CATTOLICHE ITALIANE (S. 69). 

Jugoslawien ' . 

JUGOSLOVENSKA KATOLIcKA DjAcKA LIGA: VERBAND DER 
KATHOLISCHEN STUDENTEN JUGOSLAWIENS (gegr. 1919). Zagreb 
(Agram), Pejacevicev trg 15. Vors.: F. Mikoljcic. Sekr.: J. Podolsak. Geist- 
licher Beirat: Hochw. j. Loncaric. Offizielles Organ: „Luc": „Die Fackel" 
(monatlich). 

Ziele: Studium religiöser und sozialer Fragen; Vertiefung des reli- 
giösen Lebens. Mitglieder: 4160, davon 660 Hochschüler (Theologen, 
Studenten und Studentinnen) und 3500 Mittelschüler. Leitung: Von der jähr- 
lichen Generalversammlung gewählter geschäftsführender Ausschuß. Tätig- 
keit: Studienzirkel; Vorträge; Kongresse; Veröffentlichungen; gemeinsame 
Teilnahme an religiösen Veranstaltungen. 



-■ T-zs- 1) An dieser Stelle ist ferner zu erwähnen: UNIVERSITIES CATHOLIC EDUCATION BOARD 
(gegr. 1895). London, W. C. 2., Coburg Court, Bayswater Road. Vors. : Der Erzbischof von Birmingham. 
Sekr. : A. J. Ellison. 

Ziele : Wahrung des Glaubens der katholischen Studenten an den Hochschulen von Oxford und 
Cambridge. Mitglieder: In der Regel 21 Mitgliedec Einnahmen: Der .UNIVERSITIES CATHOLIC 
EDUCATION BOARD" sammelt jährlich 550 bis 600 Pfund. Tätigkeit: Der .UNIVERSITIES CATHOLIC 
EDUCATION BOARD" ernennt katholische Kapläne an den Universitäten von Oxford und Cambridge und 
trägt für ihren Unterhalt Sorge; er zahlt auch die Lektoren, welche Vorlesungen über Religion, Philosophie 
und Geschichte im katholischen Sinne halten. Aus der Geschichte: Im April 1895 erlaubte der Heilige 
Stuhl den Katholiken Großbritanniens den Besuch der Hochschulen von Oxford und Cambridge. Doch 
ordnete der Heilige Vater (durch Vermittlung der Heiligen Kongregation De Propaganda Fide) an, daß 
ein Ausschuß aus Bischöfen, Priestern und Laien zur religiösen Unterstützung der katholischen Studenten 
an diesen Hochschulen gebildet werde, damit diese ihren Glauben bewahren. 



Jugendorganisationen 113 

Litauen (S. 107) 
Luxemburg (S. 107) 
Niederlande 

UNIE VAN ROOMSCH KATHOLIEKE STUDENTENVEREENI- 
GINGEN IN NEDERLAND: VERBAND DER KATHOLISCHEN STU- 
DENTENVEREINE IN NIEDERLAND (gegr. 1907). 's Gravenhage, Van 
den Eyndestraat 2. Sekr.: L. Feber. Offizielles Organ: „Het Roomsch Stu- 
dentenblad" (Wochenschrift). 

Ziele: Schutz der .religiösen, wissenschaftlichen und sozialen Interessen 
der katholischen Studenten. Mitglieder: 990 in 8 Ortsvereinen. Mitglieds- 
beitrag: Freiwillig. Leitung: Vorstand, der aus den Vertretern der ange- 
schlossenen Vereine besteht. Tätigkeit: Exerzitien; Missions- und liturgisdie 
Kurse; jährliche Kongresse; Veröffentlichung eines Jahrbuches; Auskunfts- 
stelle. Aus der Geschichte: Die katholischen Studentenvereine, die seit 1889 
an den verschiedenen Hochschulen Hollands bestehen, traten 1900 in Be- 
ziehungen zueinander. 1902 wurden die ersten gemeinsamen Exerzitien ver- 
anstaltet und zum ersten Male das Jahrbuch veröffentlicht; 1907 erfolgte 
die endgültige Gründung des Verbandes und 1920 die Errichtung des . 
Sekretariats. Angeschlossen an die „Katholieke Sociale Actie" (S. 38). 

Österreich 

KATHOLISCHE DEUTSCHE AKADEMIKERSCHAFT ÖSTER- 
REICHS (gegr. 1921). Vorsitz wechselnd nach Hochschulstädten. General- 
' Sekretariat: Wien VIIL, Piaristengasse 43. Sekr.: Hochw. K.Rudolf. Offizielles 
Organ: „Unser Weg", Blätter für zeitgerechtes Studententum (monatlich). 

Ziele: Die Katholische Deutsche Akademikerschaft Österreichs ist die 
Ideen- und Arbeitsgemeinschaft der katholischen deutschen Akademiker- 
ausschüsse Graz, Innsbruck, Wien, der Theologenschaft Salzburg und der 
katholischen Studentenschaft Leoben. Mitglieder: 2200. Tätigkeit: Jährliche 
Tagungen; gemeinsame Vertretung nadi außen; gemeinsame Fürsorge- 
einriditungen (Akademikerhilfe); Feriengemeinschaften; Gemeinschafts- 
wochen; Führertage; Exerzitien. Herausgabe von Hochschulführern in den 
einzelnen Hochschulstädten und eines „Jahrbuches der katholischen deutschen 
Akademikerschaft Österreichs". 

Polen 

„ODRODZENIE", StOWARZYSZENIE MLODZIEZY AKADEMIO 
KIEJ: „DIE WIEDERGEBURT", VEREIN DER KATHOLISCHEN STU- 
DENTEN POLENS (gegr. 1919). Warschau, Krakowskie Przedmieäcie 7 m. 
15 a. Vors.: L, Lewandowicz. Sekr. (für das Ausland): Frl. A. Dru^backa. 
Offizielles Organ: „Prad": „Der Strom" (Monatsschrift). 

Ziele: Zusammenschluß aller katholischen Hochschüler und Hoch- 
schülerinnen, um durch religiöse und geistige Ausbildung eine Führerschaft 
heranzubilden, welche das ganze Leben des Landes auf katholischer Grund- 
lage aufzubauen imstande ist. Mitglieder: Rund 600 in 7 Vereinen (Warschau, 

MONTI, Internat. Handbuch der kath. Organisationen. 9 



114 _ Organisationen für die soziale Bewegung im allgemeinen 

Krakau, Lemberg, Lublin, : Posen, Wilna und Paris). Drei Arten von Mit- 
gliedern: Kandidaten, aktive, Alt-Mitglieder. Mitgliedsbeitrag: Wechselt mit 
den Schwankungen der polnischen Valuta. Leitung: Die selbständigen Ver- 
eine entsenden, ihre Vertreter (je einen pro 50 Mitglieder) in den Bundes- 
vorstand; dessen Entscheidungen werden von einem geschäftsführenden 
Ausschuß, der aus dem Präsidium und je einem Vertreter der ange- 
schlossenen Vereine besteht, zur Durchführung gebracht. Tätigkeit: Er- 
ziehung der Mitglieder durch religiöse und soziale Studienzirkel; öffentliche 
Versammlungen mit Aussprachen, wo im Anschluß an Tagesfragen die 
Grundlagen der katholischen) Soziallehre dargelegt werden. In jedem Verein 
besteht eine Arbeitsgruppe, die sidi in der Jugendorganisation, vor allem 
für die Mittelschüler und die Arbeiterjugend, betätigt. Wir verweisen außer- 
dem auf das unter dem Namen „Bücherei des Prad" bekannte Unternehmen, 
das Übersetzungen fremdsprachlicher Werke über Religion, Erziehungs- und 
soziale Fragen veröffentlicht, und auf die „Sozialen Wochen" für Hoch- 
schüler, *welche seit 1921 alljährlich im August an der katholischen Uni- 
versität von Lublin stattfinden. 

Schweiz 

SCHWEIZERISCHER STUDENTENVEREIN — SOCIETE DES 
ETUDIANTS SUISSES — SOCIETA DEGLI STUDENTI SVIZZERI (gegr. 
1841). Kein ständiger Sitz. Vors.: R. Rossi, Capolago (Ticino). ^Iff.: 
L. Tanner. Offizielles Organ: „Monat-Rosen" (Monatssdirift). 

Ziel: Tugend, Wissenschaft und Freundschaft, nach Sitten. imd Glauben 
der Väter im Sinne und Geiste der katholiscSien Kirche zum Frommen des 
Vaterlandes. Mitglieder: 1247 Aktive (Studierende der Universitäten und 
Kollegien); 2491 Ehrenmitglieder (ehemalige Aktive); 36 Sektionen, davon 
32 in der Schweiz und 4 im Auslande. Einzelnen Sektionen gehören nur die 
Angehörigen einer Sprache an (deutsch, französisch, italienisch); andere 
Sektionen umfassen Angehörige aller drei Stämme. Mitgliedsbeitrag: 
3 Franken jährlich für die Aktiven (außer dem Beitrag für ihre Sektion); 
alle Mitglieder sind verpflichtet, die „Monat-Rosen" zu halten (5 Franken 
für die Aktiven, 7 Franken für die Ehrenmitglieder). Leitung: Fünfgliedriges 
Zentralkomitee, ernannt von der Generalversanunlung. Tätigkeit: Jährlidie 
Generalversammlung; Veröffentlichungen; literarische und wissenschaft- 
liche Wettbewerbe; internationaler Studentenaustausch; Stellenvermittlimg; 
Teünahme am politischen Leben der katholischen Partei; Gründung eines 
akademischen Missionsbundes. In den Sektionen: gesellige Zusammenkünfte, 
Vorträge und Debatten, Ausflüge usw. Angeschlossen an den „Schweizeri- 
schen Katholischen Volksverein" (S. 39). 

Spanien 

CONFEDERACIÖN DE ESTUDIANTES CATOLICOS DE ESPANA 

(gegr. 1920). Madrid, calle Mayor 1. Vors.: F. Martin-Sänchez Julia. Sekr.: 
J. M. Carbonell y Garcia. 

Ziele: Verbesserung der moralischen und materiellen Lage der Mit- 
glieder und Verteidigung ihrer Interessen; Förderung des katholischen 
Unterrichtes in Spanien; im Bedarfsfalle Eingreifen in jene Angelegenheiten, 
welche die Religion oder das Vaterland im allgemeinen interessieren; Ver- 
teidigung der Berufsinteressen der geistigen Arbeiter; Entwicklung: der 
internationalen Beziehungen mit den Hochschülern der ganzen Welt. Wahl- 






Jugendorganisationen . 115 

Spruch: Fides, Scientia, Libertas. Mitglieder: 14.500 in 24 Unterverbänden. 
Mitgliedsbeitrag: •25 Pesetas jährlich für den Verband außer den Bei- 
trägen für die Ortsvereine und Unterverbände. Leitung: Verbandsversamm- 
lung der Vertreter der einzelnen Vereine; Vorstand^ gewählt von der Verr 
bandsversammlung; Verbandsbeirat mit beratender Stimme, bestehend aus 
Professoren an öffentlichen und privaten Anstaltien und solchen Persönlich- 
keiten, die zufolge ihrer Bildung, ihres Einflusses oder ihrer sozialen Stel- 
lung die Bestrebungen des Verbandes wirksam zu fördern vermögen. Tätig- 
keit: Versammlungen und Tagungen; Vorträge, Studienzirkel, Bibliotheken, 
Sekretariate; Sparkassen; Gründung des Studentenheims in Madrid („Casa 
del Estudiante", obige Adresse); Propaganda für die Autonomie der Uni- 
versitäten; Veröffentlichung' von Berid&ten und Flugschriften; mehrere 
Landesverbände veröffentlichen auch Zeitschriften. 

Tschechoslowakei 

ÜSTftEDI ÖESKOSLOVENSKEHO KATOLICKfiHO STUDENTSTVA: 
ZENTRALVERBAND DER KATHOLISCHEN STUDENTEN DER TSCHE- 
CHOSLOWAKEI (gegr. 1914). Prag IL, Vorsilskä 1. Vors.: E. Kettner. 
Sekr.: Hochw. A. Culik. 

. Ziele: Religiöse, sittliche, geistige und soziale Erziehung der Stu- 
denten, um sie auf ihre künftige Aufgabe, Führer der katholischen Be- 
wegung in der Tschechoslowakei zu sein, vorzubereiten. Mitglieder: 3000. 
Tätigkeit: Gemeinsame religiöse Übungen und Veranstaltungen, Exerzitien; 
Versammlungen und Kongresse; Kurse, Vorträge und Studienzirkel; Teil- 
nahme an den Werken der christlichen Nächstenliebe, besonders an den 
Vinzenzkonferenzen. 

Abteilungen: 

A. Liga Akademickä (gegr. 1906), in der die Studierenden der Hoch- 
schulen zusammengefaßt sind. (Ansdirift wie für den Zentralverband.) 
Offizielles Organ: „Zivot": „Das Leben" (Monatsschrift. Mitglieder: 150. 

B. Moravan, Vereinigung der Studenten Mährens. Sitz: Brno, Ko- 
liste 5. Mitglieder: 100. 

C. Sociälni sdru^eni Studentske: Sozialer Verband der Gymnasiasten 

(gegr. 1912). (Anschrift wie für den Zentralverband.) Mitglieder: 2750 in 
80 Ortsvereinen und 6 Landesverbänden. Offizielles Organ: „Jitro": „Der 
Morgen" (Monatsschrift). 

KATHOLISCH-DEUTSCHE STUDENTEN (S. 108). 

Ungarn 

MAGYAR KATOLIKUS FÖISKOLAI DIÄKSZÖVETSEG: FOEDE- 
RATIO STUDENTIUM HUNGARIAE CATHOLICA (gegr. 1921). Buda- 
pest IV., Ferenciek-tere 7. Präses: Hochw. F. Hanuy. Vors.: J. Hermann. 
Sekr. fürs Ausland: R. Rusznak, Budapest IX., Raday-utca 45. Offizielles 
Organ: „Akademia" (Monatsschrift). 

Ziele: Zusammenschluß aller katholischen Studenten Ungarns zwecks 
tätiger Teilnahme am kirchlichen und öffentlichen Leben; Unterstützung der 
Jugend in ihren Studien; Bindeglied zwischen den angeschlossenen Ver- 

9* 



1 



116 Organisationen für die soziale Bewegung im allgemeinen 

einen für die gemeinsame Betätigung; Erziehung der Studenten, die mit der 
ganzen katholischen Bewegung in. enge Berührung gebracht werden, zu 
sozialem Wirken; Vertretung der Gesamtheit der katholischen Studenten im 
öffentlichen Leben und im Auslande; Herbeiführung eines Zusammen- 
schlusses der katholischen Akademiker nach Beendigung ihrer Studien. Mit- 
glieder: Mehr als 7000 in 37 Vereinen, davon 4 für Hochschülerinnen. Mit- 
gliedsbeitrag: 5 Kronen jährlich. Leitung: Generalversammlung, weiterer 
und engerer Vorstand, Überwachimgsausschuß, der aus den Geistlichen Bei- 
räten der angeschlossenen Organisationen besteht. Tätigkeit: Moralische 
und materielle Unterstützung der angeschlossenen Vereine; Gründung neuer 
Vereine; Vorträge, Versammlungen, Kongresse; Veranstaltung von Aus- 
stellungen und Wettbewerben (mit Preisen); Studien-Ausflüge und -Reisen; 
Teilnahme an der sozialen Tätigkeit; Gründung sozialer und karitativer 
Einrichtungen für Studenten. 

Uruguay 

ASOCIACIÖN DE ESTUDIANTES CATÖLICOS DEL URUGUAY 

(gegr. 1917). Montevideo, Galle Colonia 1284. Vors.:-, H. Arancibia Olmedo. 
Sekr.: J. Carve. Geistlicher Beirat: P. Salaberry. Offizielles Organ: „Estudio" 
(Monatsschrift). 

Ziele: Pflege des Geistes der Brüderlichkeit und Eintracht unter den 
katholischen Studenten; Bekenntnis und Verteidigung der katholischen Grund- 
sätze in der Öffentlichkeit; religiöse, sittliche und geistige Bildung der Mit- 
glieder; Förderung der Gründung einer katholischen Universität in Monte- 
video; Studium aller Fragen des nationalen Lebens, besonders der Unter- 
richtsfrage; Schaffung eines internationalen Verbandes der südamerikani- 
schen Studenten. Mitglieder: 400. Mitgliedsbeitrag: Mindestens 10 Centavos 
monatlich. Leitung: Vorstand von zwölf Mitgliedern, dem ein Geistlicher 
Beirat angehört. Tätigkeit: Zusammenkünfte und Vorträge; Gründung einer 
Bibliothek; Lehrgänge für religiöse und wissenschaftliche Weiterbildung; 
Wettbewerbe unter den Mitgliedern; Versammlungen und Feste. 



DRITTER TEIL 



Organisationen für soziale Betätigung 
auf Sondergebieten 



KAPITEL IX. 

Organisationen für soziale Caritas 

Anmerkung: Gemäß dem unserer Arbeit vorgezeichneten Plane müssen wir 
uns in diesem Absätze auf jene katholischen Organisationen im strengem Wortsinne 
beschräiJcen, die. von Laien gdjüdet werden und das ganze Land umfassen- All die 
unzähligen Diözesan- und Lokalorganisationen, die blühenden Einrichtungen der 
religiösen Orden und Genossenschaften, die Katholiken und Nichtkaiholiken ver- 
einigenden (neutralen) Organisationen, sowie all die katholischen Caritasorgani- 
sationen zur materiellen und moralischen Unterstützung der Armen, Kranken und 
Schwachen, deren unmittelbares Ziel nicht in der möglichst weitgehenden Beseitigung 
der sozialen Ursachen des Pauperismus und all seines Elendes besteht, fallen nicht 
in den gezwungenermaßen sehr eng gezogenen Rahmen dieses Handbuches. Für die 
wertvolle und interessante Kenntnis dieser Einrichtungen und Organisationen ver- 
weisen wir auf das Werk von Prof. W. Lies^ Geschichte der Caritas. 2 Bände in 
Oktav, 394, 293 Seiten, Freiburg i. B., Caritasverlag, 1923. (Reichhaltige Literatur- 
angabe für die verschiedenen linder.) Wir verweisen außerdem auf: 

a) Für Argentinien: Coni E., Buenos Aires caritativo y provisor. 1 Band in 
Sedez, 703 Seiten, Buenos Aires, SpirelH, 1918. 

b) Für Frankreich: Paris Charitable, Bienfaisant et Social. 1 Band in Sedez, 
1078 Seiten, Plon-Nourrit, 1921. 

Die Veröffentlichung dieses Werkes, das Nachrichten über mehrere tausend 
Einrichtungen (Zentral- und Lokalorganisationen) enthält, erfolgte auf Vefanlassimg 
des „Office Central des Oeuvres de Bienfaisance", Paris (6), 175 boulevard Saint- 
Germain. Diese leistungsfähige und blühende Zentralstelle verfolgt das Ziel, die 
Caritasiätigkeit wirksamer zu gestalten, den Stand des Elendes und der Mittel zur 
Linderung desselben bekanntzumachen, sowie neue, geeignete Mittel und Wege zu 
finden, um dem Elend vorzubeugen b^iehungsweise es zu .lindem. 

c) Für die Schweiz: P. J. Raeber O. P., Schweizerischer Caritasführer. 
1 Band in Duodez, 181 Seiten, Luzem, Caritaszentrale, 1922. 

-d) Für die Vereinigten Staaten: O'Grady J., Directory of Catholic Charities 
in the United States. 1 Band in Duodez, 365 Seiten, Washington, 1922. 

Internationale 

SOCIETE DE SAINT-VINCENT DE PAUL (gegr. 1833). Sitz des 
Generalrates: Paris (6), 6 rue de Furstenberg. Vors.: L. d'Hendecourt. Sekr.: 
L. Gelier. Olfizielles Organ: „Bulletin de la Societe de Saint-Vincent de 
Paul" (monatlich). 

Ziele: Vereinigung von Männern, die sich zusammenschließen, mn die 
Werke der Barmherzigkeit auszuüben, vor allem die Kranken zu besuchen, 
sich im christlichen Leben zu vervollkommnen und sich durch das gegen- 
seitige gute Beispiel zu erbauen. Mitglieder: Die Gesellschaft zählt heute 
in der ganzen Welt ungefähr 150.000 Mitglieder in 9000 Konferenzen. 
Organisation: Es gibt zwei Arten von Mitgliedern: Teilnehmer, die sich 
persönlich an den verschiedenen Vereinswerken beteiligen, und Wohltäter, 



120 Organisationen für soziale Betätigung aui Sondergebieten 

die durch ihre Beitragsleistungen den Verein fördern. Die Teilnehmer 
schließen sich in Konferenzen zusammen. Die Konferenzen eines Ortes 
werden meist zu. örtlichen Verwaltungsräten, die einer Diözese zu Diözesan- 
(Zentral-)Verwaltungsräten zusammengefaßt; die Konferenzen eines ganzen 
Landes schließen sich im Oberverwaltungsrate zusammen. An der Spitze der 
ganzen Gesellschaft steht der Generalrat in Paris, der die Aufnahme der 
Konferenzen in die Gesellschaft beschließt und über die Wahrung des Geistes 
und der Überlieferungen der Gesellschaft wacht. Im übrigen ist den Kon- 
ferenzen eine weitgehende Selbständigkeit eingeräumt; der Generalrat greift 
weder bei der Mitgliederaufnahme, noch bei der Gründung von Hilfswerken, 
noch in die Geldverwaltung ein. Ein vom Heiligen Vater ernannter Kardinal- 
Protektor (gegenwärtig Kardinal Vannutelli) vertritt die Interessen der Ge- 
sellschaft beim Heiligen Stuhle. Allgemeine Tätigkeit: Wöchentliche Ver- 
sammlung der Mitglieder; gemeinsame religiöse Übungen und Exerzitien; 
regelmäßiger Besuch der Armen in ihren Wohnungen; Schaffung und För- 
derung aller sozialen und caritativen Hilfswerke, die mit dem Aufbau und 
den Zwecken der Gesellschaft vereinbar sind: Patronagen, Ferienkolonien, 
Lehrwerkstätten, Bibliotheken, Arbeitergärten usw. Aus der Geschichte: Die 
Gesellschaft wurde 1833 von sechs Studenten, darunter Friedrich Ozanam, 
dem der Hauptanteil zukam, gegründet. Allmählich verbreitete sich die Ge 
Seilschaft über ganz Frankreich, dann über die ganze Welt. Papst 
Gregor XVI. approbierte mit einem Breve vom 10. Jänner 1845 die Satzungen 
der Gesellschaft und verlieh den Mitgliedern mehrere wertvolle Ablässe, die 
im Laufe der späteren Jahrzehnte durch die folgenden Päpste noch erweitert 
wurden. Heute bestehen Vinzenzkonferenzen in fast allen Staaten der Welt. 
Veröffentlichungen: Das „Manuel de la Societe de Saint-Vincent de Paul" 
(18. Auflage, Paris, 1922) wurde in mehrere Sprachen übersetzt. 

Oberverwaltungsräte^ der verschiedenen Länder: 

Ägypten 

CENTRAL COUNCIL OF EGYPT. Vors.: J. Privat. Barrister, 44 rue 
Madabegh, Kairo. Konferenzen: 16, zusammengeschlossen in zwei Ver- 
waltungsräten. 

Argentinien 

CONSEJO SUPERIOR DE ARGENTINA. Buenos Aires, Aisina 344. 
Vors.: R. Ayerza. Konferenzen: 75, zusammengefaßt in vier Verwaltungs- 
räten und einem Zentrahrat; 1142 Mitglieder. Besondere Tätigkeit: Katechis- 
musschulen; Patronagen; Volksküchen; Bibliotheken. 

Australien 

SUPERIOR COUNCIL OF AUSTRALASIA (für Australien, Neusee- 
land und Tasmanien). Sydney, 197 Castlereagh Street. Vors.: J. L. Müllen. 
Konferenzen: 223, zusammengeschlossen in 13 Verwaltungs-, beziehungs- 
weise 2 Zentralräten; 4500 Teilnehmer und 447 Wohltäter. 

Belgien 

CONSEIL SUPERIEUR DE LA BELGIQUE. Brüssel, 4 rue du Con- 
seil. Vors.: M. de Pierpont. Konferenzen: 1300, zusammengeschlossen in 
150 Verwaltungsräten, diese in 9 Zentralräten; rund 19.000 Teilnehmer. 



Organisationen für soziale Caritas 121 

Brasilien 

CONSELHO SUPERIOR DO BRAZIL. Rio de Janeiro, 3 rua Rodrigo 
Silva. Vors.: C. B. Ottoni. Konferenzen: Rund 1000, zusammengefaßt in 
25 Zentralräten; rund 18.000 Mitglieder. Veröffentlichung: „Boletim brazileiro 
da Sociedade de Sao Vicent© de Paulo". 

Chile 

CONSEJO SUPERIOR DE CHILE. Santiago, Bandera 657, Casilla 2523. 
Konferenzen: Rund 100. Besondere Tätigkeit: Volksbildungseinriditungen. 

Colombia 

CONSEJO SUPERIOR DE COLOMBIA. Santa Fe de Bogota, Calle 10, 
Nr. 164. Vors.: A. J. Uribe. Konferenzen: 150, geleitet von 2 Zentral- und 
8 Verwaltungsräten, mit 3500 tätigen und 2600 beitragenden Mitgliedern. 
Tätigkeit: Schuleinrichtungen, Arbeiterwohnungen, Sparkassen, Lehrwerk- 
stätten, Büchereien, Vorträge und Lehrgänge, Arbeiterexerzitien. 

Deutschland 

GENERALSEKRETARIAT DER VINZENZVEREINE DEUTSCH- 
LANDS. Köln, Steirifeldergasse 16. Vors.: Kortz. Sekr.: Fr. Coenen. Offi- 
zielles Organ: „Vinzenzblätter" (vierteljährliche Mitteilungen). Konferenzen: 
Rund 800. Organisation: Die Konferenzen und Räte ganz Deutschlands (mit 
Ausnahme Schlesiens) sind durch den Zentralausschuß in Köln (mit dem das 
Generalsekretariat verbunden ist) zusammengefaßt. Für die Hochschüler be- 
stehen eigene akademische Vinzenzkonferenzen. Besondere Tätigkeit: Jugend- 
fürsorge (insbesondere werden die Konferenzen von den Jugendgerichten 
beauftragt, die in ihren Familien belassenen abgeurteilten Jugendlichen zu 
beaufsichtigen); Gefangenenfürsorge; Sanierung wilder Ehen; Asyle; Stellen- 
vermittlung; Verteilung guten Lesestoffes. Das Kölner Generalsekretariat 
hat eigene Kurse für die Ausbildung der Mitglieder veranstaltet. Veröffent- 
lichungen: „Handbuch des Vinzenzvereins" von Dr. A. Löhr, 2. Auflage 
1916; Flugschriften und Flugblätter. Angeschlossen an den „Deutschen 
Caritasverband" (S. 127). 

Frankreich 

Der CONSEIL GENERAL (Sitz und Vorstandschaft siehe einleitend) 
steht in direkter Verbindung mit den Räten und Konferenzen Frankreichs. 
Konferenzen: 1200 zusammengefaßt in 115 Verwaltungs- und 50 Zentral- 
räten. Mitglieder: Rund 25.000 Teilnehmer. Finanzen (1921): Einnahmen: 
2,735.000 Franken, Ausgaben: 2,655.124 Franken. Besondere Tätigkeit: 
A. Jugendfürsorge: a) „Oeuvre des Patronages, des ecoliers, des apprentis 
et des jeunes ouvriers"; b) „Commission d'apprentissage" ; der Ausschuß 
wurde 1918 gegründet und ist an die eingetragene Gesellschaft „La Soli- 
darite catholique" (Paris, 137 boulevard Saint-Germain) angeschlossen; 
Zweck derselben ist Förderung des Lehrlingswesens durch- Traktate, Plakate 
und Vorträge, Stipendien sowie Unterbringung und Schutz der Lehrlinge; 
c) Ferienkolonien. B. Familienfürsorge: a) Heirats-Sparkasse; b) Werk vom 
heiligen Franz _Regis- zur -Sanierung wilder Ehen;, c) ^Association de la 
Sainte-Famille"; d) Familiensekretariate, die den Familien zahlreiche wert- 
volle Dienste leisten; e) Mietsparkassen; f) Arbeitergärten. C) Für die soziale 
Wohlfahrtspflege: a) Volkshaus, in dem sich alle möglichen sozialen Organi- 



1 22 Organisationen für soziale Betätigung auf Sondergebieteh 

sationen und Einrichtungen vereint finden, vom Sekretariat bis zur Ge- 
nossenschaft, ' Bibliotheken, Kleiderverteilungsstellen, Verteilungsstellen für 
Lebensmittel usw.; b) Besuch der Spitäler und Gefangenenhäuser; c) Teil- 
nahme anr Kampf gegen den Mißbrauch geistiger Getränke imd gegen die 
Tuberkulose. Veröffentlichungen: „Correspondance des Oeuvres" (monat- 
liche Mitteilungen); „L'Ami de la Familie" (eine wöchentlich erschemende 
Sammlung von gutem Lesestoff für die unterstützten Familien). 

Großbritannien 

SUPERIOR COUNCIL OF ENGLAND. London S.W. 1, Room 18, 
82 Victoria Street. Vors.: J. F. Wegg-Prosser. Sekr.: L. C. Lindsay. Kon- 
ferenzen: 405, in 26 Verwaltungs- und 11 Zentralräten zusammengeschlossen; 
4936 Teilnehmer und 1651 Wohltäter. Finanzen (1921): Einnahmen 40.306 
Pfund Sterling; Ausgaben 41.628 Pfund Sterling. Besondere Tätigkeit: 
Jugendfürsorge, besonders für jugendliche Verbrecher (für diese wurde ein 
eigenes Heim geschaffen: „George Blount Home", 31 Mitcham Lane, 
Stratham, London S.W. 16); Lehrlingsfürsorge, Auswandererausschuß; 
Verbreitung guten Lesestoffes; Heime für Seeleute. 

SUPERIOR COUNCIL OF EDINBURGH. Edinburgh, 35 E. London 
Street. Sekr.: T. J. Addly. Konferenzen: 27, zusammengefaßt in 2 Ver- 
waltungsräten; 329 Teilnehmer, 46 Wohltäter (1921). 

SUPERIOR COUNCIL OF GLASGOW. Glasgow, 92 Dunlop Street. 
Sekir.: D. Müllen. Konferenzen: 74 mit 972 Teilnehmern (1921). 

> 

Indien 

CENTRAL COUNCIL OF WESTERN INDIA. Bombay, 2 Girgaum. 
Sekr.: G. H. Misquitta. Konferenzen: 22 mit 330 Teilnehmern und 929 Wohl- 
tätern. Besondere Tätigkeit: Asyl für Aussätzige; Taubstummenanstalt. 

Irland 

SUPERIOR COUNCIL OF IRELAND. Dublin, 30 South Anne Street. 
Vors.: Sir J. A. Glynn. Sekr.: T. A. Murphy. Konferenzen: 271, in 8 Ver- 
waltungs- und 3 Zentralräten zusammengeschlossen; 3852 Teilnehmer, 133 
Aspiranten, 774 Wohltäter (1922). Finanzen (1922>: Einnahmen: 67.282 Pfund 
Sterling; Ausgaben: 64.147 Pfund Sterling. Besondere Tätigkeit in Dublin: 
Waisenhaus mit durchschnittlich 150 Waisen; St.-Vinzenz-Haus für die ehe- 
maligen Waisenhauszöglinge, die in Dublin beschäftigt sind; Nachtheim für 
unterkunftslose Katholiken; katholisches Seemannsheim, üi welchem die in 
Dublin ankommenden katholischen Seeleute Erholung und Hilfe finden; 
Stellenvermittlungsamt für halbe Kräfte; Armensekretariat; Hilfsverein für die 
entlassenen katholischen Gefangenen; Ausschuß für Patronagen und Abend- 
schulen; ,,Ozanam-Haus" und „Myra-Haus", zwei Zentralstellen für soziale 
und caritative Einrichtungen (Sparkassen, Armensekretariate, Stellen- 
vermittlung, Werkstätten usw.). 

Italien 

Einen das ganze Land umfassenden Oberverwaltungsrat gibt es in 
Italien nicht; doch bestehen verschiedene Ober- und mehrere Verwaltungs- 
. rate, die alle direkt an den Pariser Generalrat angeschlossen sind. 

CONSIGLI SUPERIORI DELLA SOCIETA DI SAN VINCENZO DI 
PAOLO. 1. Bologna, via S. Giorgio 3 (31 Konferenzen); 2. Firenze, via della 



Organisationen für soziale Caritas. 123 

Stufa 11 (39 Konferenzen); 3, Genova, vico S. Matteo 12 (60 Konferenzen); 
4. Milano, Piazza, del Duomo 16 (90 Konferenzen); 5. Modena, via S. Ago- 
stino 14 (18 Konferenzen); 6. Napoli, via Gennaro Serra 75 (42 Konferenzen); 
7. Roma, via di Ripetta 80 (46 Konferenzen); 8. Torino, piazzetta Madonna 
degli Angeli 2 (52 Konferenzen); 9. Venezia, S. Maria Formosa 5254 
(46 Konferenzen). Besondere Tätigkeit: Annenseloretariate, Kleiderverteilimgs- 
stellen; Naturalgaben; Jugendfürsorge; Gefangenenfürsorge; Verbreitung 
guten Lesestoffes usw. Der Oberverwaltungsrat von Genua veröffentlicht 
allmonatlich das „BoUettino della Societä di San Vincenzo di Paolo". 

Kanada 

CONSEIL SUPERIEUR DU CANADA. Quebec, 79 Chemin Ste-Foy. 
Vors.: C. J. Magnan. Sekr.: E. Mercier. Konferenzen: 269 mit 5880 Teil- 
nehmern. Besondere Tätigkeit: Heim für Bettler und Landstreicher^). 

Malta 

PARTICULAR COUNCIL ÖF MALTA. Valletta, 6 Sde Fomi. Vors.: 
Msgre. L Formosa. Konferenzen: 22. 

Mexiko 

CONSEJO SUPERIOR DE MEXICO. Mexico, 5.a de Tacuba Nr. 78. 
Vors.: Vargas Galeana. 

Niederlande 

OBERVERWALTUNGSRAT FÜR DIE NIEDERLANDE. 's-Graven- 
hage. Van Vredenbufchweg 58, Rijswijk. Vors.: L. van Fisenne. Konferenzen: 
315, die in 31 Verwaltungsräten zusammengeschlossen sind und 5424 Teil- 
nehmer zählen. Finanzen (1921): Einnahmen: 4,208.530 Gulden; Ausgaben: 
3,951.724 Gulden. Besondere Tätigkeit: Jugendfürsorge; rund 15.000 Kinder 
genießen auf Veranlassung und mit Unterstützung des Vereines Schul- 
unterricht; 4158 verlassene Kinder und jugendliche Delinquenten wurden 
1922 in Erziehungshäusem untergebracht. 

Österreich 

OBERVERWALTUNGSRAT DER ST. VINZENZ-VEREINE in ÖSTER- 
REICH. Wien IX., Währinger Gürtel 104. Vors.: M. Vittinghoff-Schell. Sekr.: 
Heissig. Konferenzen: 155. Besondere Tätigkeit: Hackersche Kommission mit 
16 Knabenbeschäftigxmgsanstalten; Kommission für die Verwaltimg des 
Valerie von Friedauschen Fonds mit 22 Jugendgruppen; St-Vinzenz-Vereins- 
komitee für die Gefangenenfürsorge; Hilfskomitee zur Hintanhaltung von 
Delogierungen und für Obdachlose; Komitee zur Verbreitung guter Schriften 
und Bücher für das Land Niederösterreich; Werk des heiligen Franziskus 
Regis zur Sanierung wilder Ehen. 

Peru 

CONSEJO SUPERIOR DE PERU. Lima, Apartado 1449. Vors.: A. E. 
Koechlin. Konferenzen: 11 mit 112 Mitgliedern. 

») Aus dem Vinzenzverein ist die .SOCißTfi CATHOLIQUE DE PROTECTION ET DE REN- 
SEIONEMENT" (Montreal, 294 rue Ste-Catherine Est) hervorgegangen, die folgende Ziele verfolgt: a) Für- 
sorge für Bedürftige in der Familie, in den sozialen und Arbeiterorganisationen und vor Gericht; b) Aus- 
kunftserteüung über die caritativen Anstalten Montreals, um sie unter der breiten Masse bekannt zu machen ; 
Auskunftseiteilung über die Bedürftigen, um Ausnutzung der Wohltätigkeit zu verhüten. 



J24 Organisationen für soziale Betätigung auf Sondergebieten 

Polen 

Es besteht noch kein einheitlicher Oberverwaltungsrat für ganz Polen. 
Der Verwaltungsrat von Warschau umfaßt die zehn Konferenzen des ehe- 
maligen russischem Teiles Polens, die Verwaltungsräte, von Krakau und von 
Posen die 38, beziehungsweise 40 Konferenzen Galiziens, beziehungsweise 
Posens. 

Portugal 

CONSELHO SUPERIOR DO PORTUGAL. Lissabon, 197 rua dos 
Martyres da Liberdade. Vors.: F. UrcuUu. Konferenzen: 132 mit 1700 Mit- 
gliedern. 

Schweiz 

CONSEIL SUPERIEUR DE SUISSE. Freiburg, Palais de l'Eveche, 
Vors.: F. de Gendre. Sekr.: G. Leon. Konferenzen: Rund 80 mit etwa 1500 
Teilnehmern und 1100 Wohltätern. Besondere Tätigkeit: Fürsorgestellen, 
Auskunfts- und Stellenvermittlungsbureaus, Schulkinderspeisung, Arbeiter- 
heime, Verteilungsstellen für Arzneimittel, Ferienkolonien, Volksbibliotheken. 
Angeschlossen an den „Schweizerischen Katholischen Volksverein" (S. 39). 

Spanien 

CONSEJO SUPERIOR DE ESP ANA. Madrid, calle de la Victoria 11. 
Vors.: Marquis de Zahara. Sekr.: F. Sareirtan y Suarez. Offizielles Organ: 
„El Boletin de la Sociedad de S. V. D. P." Konferenzen: 567 mit 1000 
Priestern, 7900 Teilnehmern, 2000 Wohltätern und 380 Aspiranten. Beson- 
dere Tätigkeit: Abend- und Katechismusschulen; Verbreitung guten Lese- 
stoffes; Gefangenenbesuche; Fürsorge für Geisteskranke; Nachtasyle. 

Südafril^a 

SUPERIOR COUNCIL OF SOUTH AFRICA. Cape Town, 11 Hope 
Street. Vors.: J. B. Callanan. Sekr.: E. M. Knox. Konferenzen: 25, 

Uruguay 

CONSEJO SUPERIOR DEL URUGUAY. Montevideo, Treinta y Tres, 
1286. Vors.: Reyes Lerena. Konferenzen: 22 mit rund 370 Mitgliedern. 

Vereinigte Staaten 

SUPERIOR COUNCIL OF THE UNITED STATES OF AMERICA. 

New York City, N. Y., 289 Fourth Avenue. Vors.: G. J. Gillespie. Sekr.: 
E. J. Butler. Konferenzen : "Rund 1200 mit rund 16.000 Mitgliedern. Finanzen 
(1921): Gesamtausgaben: 1,026.605 Dollar. Besondere Tätigkeit: Unter- 
weisung der Kinder in der katholischen Lehre; Verbreitung guten Lese- 
stoffes; Teilnahme an allen caritativen Werken. Angeschlossen an den 
„National Council of Catholic Men" (S. 44). 



Organisationen für soziale Caritas 125 

SOCIETA FEMMINILE DI S. VINCENZO DI PAOLO (gegr. 1856). 
Bologna. Vors.: Marchese M. Rusconi Pallavicini Bevilacqua, Bologna, via 
S. Stefano 29. Sekr.: Frl. M. Ubicini, Bologna, via Cesare Battisti 26. ' 

Ziele: Die Frauen-Vinzenzvereine verfolgen das gleiche Ziel tind 
sind auch ebenso aufgebaut wie die Männer-Vinzenzvereine, über die weiter 
oben ausführlich gehandelt wird. Mitglieder: Gegen 5000 tätige Mitglieder 
in 300 Konferenzen (200 in Italien und 100 in andern Ländern). Finanzen 
(1921): Einnahmen: 1,650.513 Lire; Ausgaben: 1,427.132 Lire. Tätigkeit: 
Besudi der Armen in ihren Wohnungen, der Kranken in den Spitälern, der 
Gefangenen; Kinderhilfe, vor allem zugunsten der verlassenen und verwahr- 
losten Kinder; Waisenhäuser und Stellenvermittlungsämter; Religionsunter- 
richt; Verbreitung guten Lesestoffes; Sanierung der wilden Ehen; Teilnahme 
an allen caritativen und sozialen Werken. Veröffentlichungen; Der Bologneser 
Generalrat veröffentlichte die „Vereinsregeln" in vier Sprachen (englisch, 
französisch, italienisch und spanisch), eine Sammlung aller Rundschreiben 
von 1889 bis 1916, jährliche Tätigkeitsberichte. In Mailand erscheint all- 
monatlich die Zeitschrift „Ozanam", Organ des Verbandes weiblicher 
Vinzenzvereine und des „Rifugio Ozanam". Aus der Geschichte: Der Verband 
der Frauen-Vinzenzvereine wurde am 10. Jänner 1856 in Bologna von Frau 
Celestina Scarabelli gegründet und 1859 von Papst Pius IX. approbiert, der 
jhm auf immerwährende Zeiten dieselben Ablässe verlieh, wie sie die in Paris 
gegründete Gesellschaft der Männer-Vinzenzvereine besitzt. Beide Gesell- 
schaften haben auch denselben vom Heiligen Stuhle ernannten Kardinal- 
Protektor. 

Statistik der Konferenzen der Gesellschaft in Italien und in den andern 
Ländern: 

a) In Italien: 

CONSIGLIO SUPERIORE DI BOLOGNA. Vors.: Marchesa M. Rusconi 
Pallavicini Bevilacqua (via S. Stefano 29). Konferenzen: 20 mit 300 tätigen 
Mitgliedern. CONSIGLIO PARTICOLARE DI FIRENZE. Vors.: Frau 
G. Baldassaroni (via S. Egidio 2). Konferenzen: 22 mit 377 tätigen Mit- 
gliedern. CONSIGLIO CENTRALE DI MANTOVA. Vors.: Gräfin C. Paso- 
lini Magnaguti (via Giulio Romano). Konferenzen: 4 mit 62 tätigen Mit- 
gliedern. CONSIGLIO SUPERIORE DI MILANO. Vors.: Gräfin Casati 
Cappello (via S. Vittore 18). Konferenzen: 73 mit 970 tätigen Mitgliedern. 
CONSIGLIO CENTRALE DI MODENA. Vors.: Marchesa G. De-Buoi (via 
Maraldo 38). Konferenzen: 7 mit 96 tätigen Mitgliedern. CONSIGLIO PAR- 
TICOLARE DI ROMA. Vors.: Marchesa M. Crispolti (via Cassiodoro 11). 
Konferenzen: 5 mit 61 tätigen Mitgliedern. CONSIGLIO PARTICOLARE DI 
TRIESTE. Vors.: Frau M. Benussi (Pendice Scorcola 322). Konferenzen: 4 
mit 60 tätigen Mitgliedern. CONSIGLIO PARTICOLARE DI VENEZIA. 
Vors.: Gräfin M. de Mori Pellegrini (Fondamenta Canale dei Servi). Kon- 
ferenzen: 9 mit 207 tätigen Mitgliedern. CONSIGLIO CENTRALE DI VE- 
RONA, Vors.: Marchesa G. Fumanelli Bottagisio (via S. Cosimo). Kon- 
ferenzen: 4 mit 71 tätigen Mitgliedern. CONSIGLIO PARTICOLARE DI 
VICENZA. Vors.: Frau A. Fiorasi Zorzi (piazzetta SS. Apostoli 40). Kon- 
ferenzen: 10 mit 154 tätigen Mitgliedern. — ■ Außerdem gibt es in ganz Italien 
noch etwa. 30 Konferenzen, die nicht von einem Oberverwaltungsratj sondern 
direkt vom Generalrat abhängen. 



126 Organisationen für soziale Betätigung auf Sondergebieten 

b) In den anderen Ländern : 

Australien 

SUPERIOR COUNCIL OF AUSTRALIA. Adelaide, 141 Buxton Street. 
Sekr.: Frl. E. J. Leaby. Konferenzen: 18 mit rund 200 tätigen Mitgliedern. 

Belgien 

Zwei einzelne Konferenzen: Eine in Gentbrugge (mit 8 Mitgliedern) 
und die Rindere in Gent. 

Chile 

CONSEJO SUPERIOR DE CHILE. Santiago, Galle Ämmatequi 355 — 
Casilla 851. Vors.: Frau E. Brown. Konferenzen: 32 mit rund 1300 tätigen 
Mitgliedern. 

Frankreich 

Einzelne Konferenzen in Paris-Grenelle (5 Mitglieder), Vannes (32 Mit- 
glieder), Palaiseau (8 Mitglieder). 

Philippinen 

CONSEJO SUPERIOR DE MANILA (S. Miguel). Vors.: Frau de Icaza 
de Velasco. Konferenzen: 15 mit rund 150 Mitgliedern. 

Portugal 

CONSELHO SUPERIOR DO PORTUGAL. Porto, rua do Triumpho. 
Vors.: Vicomtesse de Pesqueira. Konferenzen: 18 mit 285 Mitgliedern^). 

Andere Fiauen-Vinzenzvereine, die nicht an die Internationale in Bologna 
angeschlossen sind: * ^ 

1. Argentinien 

SOCIEDAD CONFERENCIAS DE SENORAS Y SENORITAS DE SAN 
VICENTE DE PAUL. Sitz des Oberverwaltungsrates: Buenos Aires, Carlos 
Cälvo 930. Vors.: A. de Elortondo. Sekr.: A;-de Castilla. Konferenzen: 
46 Frauen- und 50 Mädchenkonferenzen allein in Buenos Aires. Außerdem be- 
stehen noch in ganz Argentinien zahlreiche andere Konferenzen, die in neun 
Provinzialräten zusammengeschlossen sind. Mitglieder: Rund 14.000. Tätigkeit 
(1922): 56,466 Krankenbesuche; Verteilung von Unterstützungen aller, Art 
an 60.634 Personen (Männer, Frauen, Kinder ohne Unterschied der Religion, 
Nationalität oder politischen Parteiangehörigkeit); Unterhalt von 64 Armen- 
häusern und Asylen, von 4 Medikamentenverteilungsstellen, von 7 Spitälern 
(davon eines für Aussätzige), von 11 Schulen und Kollegien, 7 Lehrwerk- 
stätten. Die Geldgebarung erreichte 1922 die Summe von 2,078.666 Pesos. 
Die Jungmädchenkonferenzen („Talleres" genannt) bilden einen außerordent- 
lich wichtigen Zweig der Gesellschaft; in ihnen schließen sich, die Aspiran- 
tinnen und Helferinnen der Frauenkonferenzen zusammen, um wöchentlich 



1) Eine andere internationale Frauenorganisation, die 1617 in Paris vom heiligen Vinzenz von Paul 
selbst gegründete „CONFRl^RIE DES DAMES DE LA CHAR1T1& DE SAINT VINCENT DE PAUL", ent- 
wickelt eine ähnliche Tätigkeit wie die Vinzenzvereine. Sitz dieser Vereinigung ist auch heute noch Paris 
(95 rue de Sevres, VI e arr.). Hauptzweck dieser in der ganzen Welt verbreiteten Frauenvereinigungen ist 
der Besuch armer Kranker in ihren Wohnungen, Verteilung von Naturalien und Geld ; die nötigen Mittel 
werden durch Sammlungen in den Kirchen oder Wohltätigkeitsveranstaltungen (Wohltätigkeitsbasare 
Konzerte usw.'» beschafft. 



.'* 



Organisationen für soziale Caritas. - 127 

einmal zur Anfertigung von Kleidungsstücken für Arme zusammenzukommen. 
Wir verweisen npdi auf die jüngste Initiative des Oberverwaltungsrates, der 
alljährlich im Mai eine „Armenwoche" (Semana del Pobre) veranstaltet, wo^- 
bei eine allgemeine Sammlung zugunsten der Gesellschaft abgehalten wird. 

2. Deutschland 

ST.-ELISABETH-VEREINE (gegr. 1840). Sekretariat: Freiburg i. B., 
Belfortstraße 18. Sekr.: Frl. M. Otto. Mitglieder: 925 Pfarrkonferenzen in 
436 Orten Deutschlands. In Freiburg, Rottenburg, Breslau und Paderborn 
sind die Pfarrkonferenzen in Diözesanverbände zusammengefaßt. Ein Reichs- 
verband ist in Bildung begriffen. Tätigkeit: Die Mitglieder wenden ihre 
Tätigkeit vor allem jenen Familien zu, denen der Em^rer fehlt; Witwen- 
und Waisenfürsorge; Gründung von Kindergärten und Kleinkinderbewahr- 
anstalten; Mitarbeit an allen Einrichtungen, welche die materielle und sitt- 
liche Hebung der armen Familien bezwecken. Angeschlossen an den „Deut- 
schen Caritasverband" (siehe unten). 

3. Tschechoslowakei . 

SPOLEK SV. MARIE ANE2KY PRO DOBROVOLNON P£§I O 
CHUDI: VEREIN DER HEILIGEN MARIA AGNES FÜR FREIWILLIGE 
ARMENPFLEGE (gegr. 1876). Prag III, 347. Vors.: H. von Lobkowicz. 
Geistlicher Beirat: Hc«diw. Kan. Reläk. Sekr.: Frl. Westmüller. Mitglieder: 
176 tätige, 1410 beitragende Mitglieder und 364 Wohltäter. Tätigkeit: Aus- 
übung aller Werke der christlichen Nächstenliebe; wöchentliche Versamm- 
lungen der tätigen Mitglieder; dreimal jährlich Generälversammlung mit 
Berichterstattung über die Tätigkeit der Mitglieder; Generalkommimion der 
Mitglieder und der Armen an den Tagen der Generalversammlungen; der 
Verein läßt alljährlich einen Bericht in deutscher und tschechischer Sprache 
drucken. 

Deutschland 

DEUTSCHER CARITASVERBAND (gegr. 1897). Freiburg i. B., Bel- 
fortstraße 18—20. Präsident: Msgre. B. Kreutz. Direktor: A. H. Klieber. 
Sekr.:,Hochw; K. Joerger. Offizielle Organe (siehe unten). 

Ziele: Der Deutsche Caritasverband ist die von. den hochwürdigsten 
deutschen Bischöfen anerkannte Zusammenfassung der katholischen kirch- 
lichen Caritas Deutschlands. Sein Zweck ist, den .Geist tätiger christlicher 
Nächstenliebe unter den Katholiken Deutschlands zu stärken, auszubreiten 
und zu vertiefen, die Werke der Caritas planmäßig zu fördern, ein geord- 
netes Zusammenwirken aller auf caritativem Gebiete tätigen Kräfte herbei- 
zuführen, alle gesunden Bestrebungen der Wohlfahrtspflege zu imterstützen 
und deren Interessen bei den öffentlich-rechtlichen Organen sowie den nicht- 
katholischen und paritätischen Verbänden zu vertreten. Mitglieder: Die dem 
Verband angeschlossenen caritativen Vereinigungen umfassen über 600.000 
Mitglieder. Es bestehen etwa 3000 Ortsverbände und -ausschüsse, die in 
allen Diözesen des Deutschen Reiches zu Diöze'sanverbänden zusammenge- 
faßt sind. Leitung: 1. Zentralvorstand, in dem etwa 20 Personen vereinigt 
sind und dem die oberste Leitung obliegt. 2. Zentrakat, in den die Verbands- 
zentrale vier und alle Diözesan-Caritasverbände je zwei Vertreter entsenden; 
seine Tätigkeit ist eine überwachende und beratende. 3. Zentralausschuß, der 



128 Organisationen für soziale Betätigfung auf Sondergebieten 

außer den Mitgliedern des Zentralvorstandes und des Zentralrates je zwei 
ständige Vertreter der dem Caritasverbande angeschlossenen großen Fach- 
verbände, die wissenschaftlichen Beamten des Caritasverbandes und der 
Diözesan-Caritasverbände sowie eine größere Anzahl Vertreter der Caritas- 
arbeit aus allen Teilen Deutschlands umfaßt. Außerdem gehören ihm die Mit- 
glieder folgender zehn Fachausschüsse an: Kinderfürsorge, Jugendfürsorge, 
Caritaspflege auf dem Lande, Armen- und Familienfürsorge, Caritashilfe in 
der Seelsorge, caritative Schulung, Kranken- und Gebrechlichenfürsorge, Wan- 
derungsfürsorge, Mädchenschutz und Caritaswissenschaft. Insgesamt umfaßt 
der ZentralaussaiuB etwa 250 Personen. Er gibt die allgemeinen Richtlinien 
für die gesamte Caritasarbeit in Deutschland. 4. Die ordentliche Mitglieder- 
versammlung, die alljährlich abgehalten wird. Tätigkeit: Gründung von 
Diözesan- und Orts-Caritasverbänden, beziehungsweise von Fachorganisa- 
tionen zur planmäßigen Betätigung von Wohlfahrtsbestrebungen! in den ein- 
zelnen Diözesen und Orten unter Gutheißung der kirchlichen Autorität; jähr- 
liche Abhaltung allgemeiner caritativer Versammlungen; (Caritastage) zur 
Besprechung der mannigfaltigen caritativen Fragen und Bestrebungen und 
zur Gewinnung neuer Mitglieder; Anregung und Veranstaltung von Caritas- 
lehrgängen und Fachkonferenzen; Sammlung von wissenschaftlichem und 
praktischem Material aus allen Zweigen der Caritas und Erteilung von ein- 
schlägigen Auskünften; Veranstaltung von Erhebungen über die Werke der 
Caritas sowie deren planvolle Darstellung; Herausgabe und Verbreitung 
caritativer Zeitschriften, von Flugblättern und Aufrufen sowie Abfassung von 
Beiträgen für die Tagespresse; Veröffentlichung größerer wissenschaftlicher 
Werke und kleiner volkstümlicher Schriften über die verschiedenen Gebiete 
der Caritas; Ausbildung von beruflichen und ehrenamtlichen Hilfskräften für 
die einzelnen Zweige der caritativen Arbeit; Veranstaltung von Hilfsaktionen, 
besonders bei außerordentlichen Notständen, und Mitwirkung bei solchen. 
Den Mittelpunkt dieser Tätigkeit bildet die, Zentralstelle, die der Bearbeitung 
der wissenschaftlichen und organisatorischen Aufgaben dient und über 
80 Beamte und Angestellte beschäftigt, darunter 29 .wissenschaftliche und 
leitende Kräfte. Die fachliche Arbeit wird von den Fachreferaten geleistet, 
deren es augenblicklich zwölf gibt (zehn entsprechend den dem Zentral- 
ausschuß angehörigen Fachausschüssen und außerdem: Referat für Kriegs- 
folgenhilfe und für Statistik). Caritasbibliothek, mit etwa 30.000 Bänden und 
390 laufenden Zeitschriften; Registratur mit über 1000 Faszikeln; Auskunftstelle; 
Werbeabteilung; Caritasschule (siehe unten); Caritas-Verlag und Caritas- 
Druckerei. Hauptvertretungen in Berlin N24, Große Hamburger Straße 5/11, 
für den Verkehr mit den Reichsstellen und den anderen zentralen Wohlfahrts- 
und Wohltätigkeitsverbänden, und in München, Türkenstraße 98, zuf Wahr- 
nehmung der besonderen Interessen der bayerischen Diözesen. Zeitschriften: 
(Redakteur Professor W. Liese) „Caritas" (Zeitschrift für Caritaswissen- 
schaft und Caritasarbeit, zweimonatlich); „Caritas-Pressedienst" (Korrespon 
denz für die katholischen Zeitungen imd Zeitschriften); „Caritas-Rundbriefe^ 
(vertrauliche Mitteilungen an die Caritas-Sekretariate). Aus der Geschichte: 
Der Deutsche Caritasverband wurde am 9. November 1897 auf dem 
II. deutschen Caritastage zu Köln begründet. Seit der Gründung führte 
Prälat Lorenz Werthmann; bis zu seinem Tode im Jahre 1921 den Vorsitz; 
ihm gebührt das Hauptverdienst für die blühende Entwicklung des Verbandes. 
Einen besonders wichtigen Schritt vorwärts bedeuteten für die Caritas- 
organisation die Beschlüsse der deutschen Bischofskonferenz zu Fulda 1915 
und 1916, nach denen in sämtlichen Diözesen Diözesan-Caritasverbände und 
in allen Städten und Pfarrorten örtliche Caritasverbände eingerichtet werden 



IC 



Organisationen iür sociale Caritas 129 

sollen. Dieses Programm ist zu einem großen Teil, die Diözesanorganisation 
bereits vollständig durchgeführt^). 

Angeschlossene Fachverbände: 

a) Hausarmen- und Familienfürsorge 

Zentralausschuß der Vinzenzvereine Deutschlands (S. 121). 
Elisabeth- (und Frauen-Vinzenz-) Vereine (S. 127). 

b) Caritashilfe in der Seelsorge 

Freie Vereinigung für Caritashilfe Jn der Seelsorge (gegr. 1911). Frei- 
burg i, B., Belfortstraße 18. Sekr.: P. Wiesen, O. S. Cam. Ziele: Im Einver- 
nehmen mit der kirchlichen Autorität geeignete Mittel und Wege für eine 
neuzeitliche Seelsorgehilfe zu erschließen und die auf diesem Gebiete tätigen 
Kräfte miteinander in Fühlung zu brmgen. 

c) Caritaspflege auf dem Lande 

Deutscher Ausschuß für Caritaspflege auf dem Lande. Freiburg i. B., 
Belfortstraße 18/20. Ziele: Befruchtung, Organisierung und planmäßige För- 
derung der Landcaritas. 

'd) Kinderfursorge 

Zentralverband der katholischen Kinderhorte und Kleinkinderanstalten 
Deutschlands (gegr. 1920). Köln, Brandenburgerstraße 8. Vors.: Hochw. 
Lenne. Sekf.: Frl. P. Böttrich. Offizielles Organ: „Kinderheim" (Zweimonats- 
schrift, Verlag Kösel und Pustet). Ziele: Förderung der Maßnahmen, Ver- 
anstaltungen und Einrichtungen, die geeignet sind, die Familie in der er- 
zieherischen und pflegerischen Sorge für die Kinder, insbesondere im Klein- 
und Schulkindalter zu ergänzen. 

""Verband der katholischen Waisen- und Fnrsorgeerziehungsanstalten 
Deutschlands (gegr. 1923). Freiburg i. B., Belfortstraße 18. Ziele: Förderung 
der materiellen und ideellen Interessen der katholischen Waisenhäuser. 

Verband der katholischen Heilerziehungsanstalten Deutschlands (gegr. 
1923). Freiburg i. B., Belfortstraße 20. Sekr.: J. Beeking. 

Seraphisches Liebeswerk (S. 133). 

e) Jugendfürsorge 

Vereinigung für katholische caritative Erziehungstätigkeit^ E. V. (gegr. 
1909). Freiburg i. B., Belfortstraße 20. Ziele: Förderung der caritativen Er- 
ziehungstätigkeit, Ausbildung des Personals für die Fürsorgeanstalten. 

Katholischer Männerfürsorgeverein (S. 132). 

Katholischer Fürsorgeverein für Mädchen, Frauen und Kinder (S. 132). 

Bayrischer Landesverband der katholischen Jugendfnrsorgevereine und 
Fürsorgeerziehnngsanstalten Bayerns (gegr. 1912). München, Altheimereck 
Nr. 20, -iL Ziele: Zusammenschluß der emzelnen Vereine und Anstalten zum 
Zweck intensiverer Wirkung und Förderung der katholischen Jugendfürsorge. 



*) Eine ausführliche Darstellung der Tätigkeit des Deutschen Caritasverbandes und der angeschlos- 
senen Fachorganisationen findet sich im „Caritas-Handbuch", herausgegeben von Kuno Joerger, General- 
sekretär des deutschen Caritasverbandes, 1 Band in 16o, 390 S., Freiburg i. B., Caritasverlag, 1922. ' 

MONTI, Internat. Handbuch der kath. Organisationen. 10 



130 Organisationen für soziale Betätigung auf Sondergebieten 

f) Mädchenschutz 

Deutscher Nationalverband der katholischen Mädchenschutzvereine 

(S. 145). 

Reichsverband sozial-caritativer Stellenvermittlungen (gegr. 1917). Frei- 
burg i. B., Belfortstraße 20. Vors.: Gut. Sekr.: Frau H. Hoffmann. Ziel: 
Förderung und Zusammenschluß der sozial-caritativen Stellenvermittlungen 
Deutschlands. 

g) Krankenfursorge 

Verband katholischer Kranken- und Pflegeanstalten Deutschlands (gegr. 
1910). Freiburg i. B., Belfortstraße 20.. Vors.: Msgre. Thielemann. Sekr.: 
P. M. Fischer O. 8. Cam. Offizielles Organ: „Krankendienst" (Monatsschrift). 
Ziele: Zusammenschluß der katholischen Kranken- und Pflegehäuser und 
ihre Interessenwahrnehmung gegenüber Staat und Öffentlichkeit. Mitglieder: 
970 Anstalten mit 109.500 Betten. 

Reichsverband der katholischen Kinderheilstätten und Kindererholungs- 
heime Deutschlands (gegr. 1920). Freiburg i. B., Belfortstraße 20. Vors.: 
Hochw. Sigges. Sekr.: P. M. Fischer O. S. Cam. Ziel: Interessenvertretimg 
der Kindererholungs- und Kinderheilstätten. Mitglieder: 64 Anstalten. 

Caritasvereinigung für Landkrankenpflege und Volkswohl (gegr. 1898). 
Arenberg bei Ehrenbreitstein, Caritashaus. Vors.: Laufen^ Ziele: Aus- und 
Weiterbüdung freiwilliger und beruflicher Krankenpflegerinnen fürs Land^ 
Erholungsfürsorge für Kinder, einjährige Haushaltungskurse, Erholungs- 
heime. 

Katholischer Krankenfürsorgeverein vom Roten Kreuz (gegr. 1906). 
Köln-Lindenthal, Landgrafenstraße 31. 

Verband katholischer weltlicher Krankenschwestern und Pflegerinnen 

(S. 209). ^ , . 

h) Gebredilichenfürsorge 

Verband katholischer Anstalten Deutschlands für Schwachsinnige 

(gegr. 1920). Freiburg i. B., Belfortstraße 20. Vors.: H. Schulte-Pelkum. Sekr.: 
P. M. Fischer O. S. Cam. Ziele: Schulung des Personals, Interessen- 
vertretung der katholischen Schwachsinnigenerziehung. 

Verband katholischer Krüppelanstalten Deutschlands (gegr. 1921). Frei- 
burg i. B., Belfortstraße 20. Vors.: Schlüter. Sekr.: P. M. Fischer O. S. Cam. 
Ziele: Interessenvertretung der katholischen Krüppelerziehung und -pflege- 

Josephsgesellschaft E. V., Bigge i. W. Vors.: Schlüter. Ziele: Heilung 
und berufliche Schulung der Krüppel. ._ 

Vereinigung katholischer Seelsorger an deutschen Heil- und PHege- 
anstalten. I. V. Hochw. Höckmayr, Gabersee (Bayern). Ziele: Fördenmg der 
Standesinteressen in wissenschaftlicher und praktischer Beziehung. 

i) W ander armenfur sorge 

Freie Vereinigung zur Förderung der Wanderarmenfürsorge (gegr. 
1912). Freiburg i. B., Belfortstraße 20. Vors.: P. E. Rickling O. F, M. 

k) Bekämpfung der Trunksucht 

Kreuzbündnis, Verein abstinenter Katholiken, E. V. (gegr. 1897). Heid- 
hausen bei Werden (Ruhr), St.-Kamillus-Haus. Vors.: Hochw. Maas. Sekr.: 






Organisationen für soziale Caritas 131 

P. Syririg O. S. Cam. Ziele: Bekämpfung der Trunksucht und Förderung des 
christlichen Lebens. 

l) Attswandererfärsorge 

St.-Raphaels-Verein (S. 139). 

m) Fürsorge für die deutschen Katholiken int Austand 

Reichsverband für die katholischen Auslandsdeutschen (S. 139). 

Verein zum Schutze der deutschen Katholiken im Ausland (gegr. 1918). 
München, Pfandhausstraße 1. Vors.: L. von Haiß. Ziele: Kulturelle, soziale 
und wirtschaftliche Förderung der katholischen Auslandsdeutschen, Erhal- 
tung ihres Deutschtums und Glaubens. 

St.-Josephs-Missionsveiein zur Unterhaltuiig der Seelsoige für die 
Deutschen im Auslande. Aachen, Karlshaus. Ziele: Geordnete Seelsorge für 
die Deutschen im Auslande. 

Deutsche katholische Fürsorge für Rußland (Diözese Tiraspol) (gegr. 
1923). Berlin N24, Öranienburgerstraße 13/14. Vors.: Bischof Keßler von 
Tiraspol. Sekr.: Hochw. Maier. 

n) Studienvereine 

Deutscher Albertus-Magnus-Verein (gegr. 1898). Trier, Hinter dem 
Dom 2 a. Vors.: M. Hartrath. Ziele: Unterstützung studierender deutscher 
Katholiken. 

Hildegardisverein (gegr. 1907). Aachen, Heinrichsallee 44. Vors.: Frl. 
M. Schmitz. Sekr.: Frl. M. Zais. Ziele: Unterstützung katholischer Studen- 
tinnen und stellenloser Akademikerinnen durch Darlehen und unmittelbare Hilfe. 

Caritas für Akademiker (gegr. 1920). Berlin N 24, Oranienburger- 
straße 13/14. Sekr.: F. Kloidt. Ziele: Linderung der Not der deutschen Stu- 
denten, Akademiker und berufsverwandter Kreise. 

o) Zentrale des katholischen deutschen Frauenbundes (S. 63). 

p) Fax, Verein von katholischen Priestern Deutschlands. Köln, Steinfelder- 
gasse 15. Präsident: Pfarrer Limberg. Offizielles Organ: „Pax-Korrespon- 
denz". Ziel: Schaffung von Wohlfahrtseinrichtungen für Priester. 

An den Caritasverband ist angeschlossen die CARITASSCHULE (gegr. 
1921). Freiburg i. B., Belfortstraße 20. Die Schule umfaßt einen Kursus von zwei 
Jahrea und hat eine doppelte Aufgabe: 1. Einführung in die Arbeitsgebiete der 
Caritas; 2. Einführung in die XaieiAilfe in der Seelsorge. Neben dem theoretischen 
Unterricht erfolgt eine praktische Einführung in die verschiedenen Qei>iete cari- 
tativer und seelsorglicher Hilfstätigkeit. Spätere Berufsmöglichkeiten: Caritas- 
beamtin, Gemeindepflegerin, Pfarrhelferin,, Diasporahelferin usw. Der Lehrgang 
wird durch eine Prüfung unter Vorsitz der Kirchenbehörde abgeschlossen^). Seit 
1. März 1923 besteht auch eine männliche Caritasschule (gleiche Adresse), die zu- 
nächst junge Laien und Ordensbrüder in einem mehrmonatigen Lehrgang zu 
künftigen Caritashelfem heranbildet. 



») Die Schule ist unterbaut durch die Lehrgänge der SOZIALPOLITISCHEN FRAUENSCHULE E. V. 
gegr. 1919). Freiburg, Belfortstrafie 20. Diese Schule verfolgt das Ziel, ihren Schülerinnen für alle Auf- 
gaben auf dem Gebiete der Wohlfahrtsoflege zu beruflicher wie ehrenamtlicher Tätigkeit eine gründliche 
und gediegene Schulung angedeihen zu lassen. Der Lehrplan ist nach den Anforderungen der staatlichen 
Prüfungsordnung in drei Hauptfächer eingeteilt: Gesundheitspflege, Jugendwohlfahrtspflege, wirtschaftliche 
und Arbeitsfürsorge. Der Lehrgang dauert zwei Jahre und wird durch eine staatliche Prüfung abgeschlossen. 

' 10* 



132 Organisationen für soziale Betätigung auf Sondergebieten 

KATHOLISCHER FÜRSORGEVEREIN FÜR MÄDCHEN, FRAUEN 
UND KINDER (gegr. 1899). Dortmund, Rosental 32. Vors.: Frau A. Neü- 
haus. Sekr.: Frl. E. Zillken. 

Ziele: Schutz und Rettung sittlich gefährdeter und gefallener Mädchen 
und Frauen, sowie der mißhandelten, gefährdeten und verwahrlosten Jugend. 
Mitglieder: Etwa 25.000 in 220 Ortsgruppen. Tätigkeit: In der rettenden 
Arbeit suchen die Mitarbeiterinnen, deren es im Jahre 1921 91 berufliche gab, 
die Gefährdeten auf in verwahrlosten Familien, im Gefängnis, in der Ent- 
bindungsanstalt, im Krankenhaus; sie werden ihnen in die eigenen Geschäfts- 
stellen und Vorasyle zugeführt durch die Bahnhofsmission, Polizei, Lehr- 
kräfte, Geistliche, Eltern und Verwandte. In allen Fällen gilt es, die innere 
Umkehr vorzubereiten und die äußeren Verhältnisse zu ordnen: Arbeit, 
Kleider, Unterkommen zu sichern, das der seelischen Verfassung der Schutz- 
befohlenen entspricht durch Bereitstellung eigener Erziehungsanstalten, 
Zufluchtshäuser, Vorasyle usw. (zur Zeit 51 mit 3314 Betten), Zusammen- 
arbeit mit anderen verwandten Anstalten, insbesondere mit den Klöstern vom 
Guten Hirten, Beschaffung und Vermittlung geeigneter Arbeits- und Dienst- 
stellen und fortgesetzte Betreuung der Mädchen auch nach ihrer Entlassung. 
Um vorzubeugen, arbeitet der Verein mit dem Vormundschaftsgericht, Ge- 
meindewaisenrat, Jugendamt, Jugendgericht, Armenverwaltung und Wohl- 
fahrtsamt, Der Verein sieht in der guten Führung von Vormundschaften 
über Halbwaisen, Vollwaisen, uneheliche Kinder und Kinder, deren Eltern 
die elterlichen Rechte verloren haben, das beste Mittel, um die Verwahr- 
losung der Jugend zu verhüten. Er sucht die Vormünder sorgfältig aus, 
schult und begeistert sie für ihre Aufgabe und steht ihnen jederzeit mit 
Hilfe zur Verfügung durch Beschaffung von geeigneten Pflege- und Adop- 
tionsstellen, durch Erledigung schwieriger schriftlicher Arbeiten. Miß- 
handelte und sonst körperlich und sittlich gefährdete Kinder sucht der 
Verein der verderblichen Umgebung auf Grund der Gesetze zu entreißen 
und anderweitig unterzubringen, wenn keine Aussicht mehr besteht, auf die 
Familie bessernd einzuwirken. Das Zentralsekretariat dient als Bindeglied 
zwischen den einzelnen Ortsgruppen — was sehr wichtig ist, da die Schutz- 
befohlenen in sehr starkem Maße von Ort zu Ort wandern. Die Zentrale 
beschäftigt sich mit Annahme imd Abgabe von Adressen der verschiedenen 
Ortsgruppen und ihrer Vorsitzenden mit der Gründung von Anstalten, Her- 
ausgabe von Literatur usw.; mit Vermittlung von Erfahrungen und Mit- 
teilungen, die sich auf die Vereinstätigkeit beziehen; mit Anregung von 
Vereinstagen für einzelne Kreise und Ortsgruppen und mit Einberufung von 
Hauptversammlungen für den Gesämtverein; mit Ausbüdung von Vereins- 
sekretärinnen und Berufsarbeiterinnen. An der Zentrale besteht eine eigene 
Schule zur Ausbildung von Berufskräften für die Jugend- und Gefährdeten- 
fürsorge. Im Jahre 1921 hat sich der Verein mit 43.380 Fällen beschäftigt, 
davon waren 29.175 neue Fälle; 9218 betrafen Kinder unter 14 Jahren. 
14.291 konnten in Anstalten, Klöstern, Familien usw. untergebracht werden. 
Die Anzahl der Vormundschaften betrug 5585. Angeschlossen an den 
„Deutschen Caritasverband" (siehe oben) und an den „Katholischen 
Deutschen Frauenbund" (S. 63). 

KATHOLISCHER MÄNNER-FÜRSORGE-VEREIN (gegr. 1912). Pader- 
born, Bußdorf 3. Vors.: Domkapitular Bartels. Sekr.: P. H. Kreutzer, S. D. S. 

Ziele: Bewahrung und "Rettung der gefährdeten männlichen Jugend. 
Mitglieder: Es bestehen 46 Ortsgruppen, die je nach Größe des Ortes sechs 
bis zwölf tätige Mitarbeiter, 100 bis 200 fakultative Mitarbeiter (Vormünder 



Organisationen für soziale Caritas 133 

und Schutzaufseher) und eine gewisse Anzahl zahlender Mitglieder zählen. 
Leitung: Vorstand von fünf bis neun Personen, die von einem aus den Vor- 
sitzenden der Ortsgruppen bestehenden Ausschuß gewählt werden. Tätig- 
keit: Unterbringung gefährdeter Kinder in Familien oder Anstalten; Mit- 
arbeit bei der staatlichen Fürsorgeerziehung, beim Jugendgericht und bei 
den kommunalen Jugendämtern; Übernahme von Vormundschaften, Schutz- 
aufsichten (organisierte Einzelvormundschaft). Angeschlossen: an den „Deut- 
schen Caritasverband" (siehe oben). 

SERAPHISCHES LIEBESWERK, E. V. (gegr. 1889). Ehrenbreitstein 
a. Rh., Kapuzinerkloster. Direktor: P. Ladislaus Lohoff O. M. Cap. Offizielle 
Organe: „Seraphischer Kinderfreund" (monatlich); „St.-Franziskus-Blatt" 
(monatlich). 

Ziele: Rettung armer, gefährdeter katholischer Kinder durch Unter- 
bringung in geeignete Familien, womöglich mit anschließender Adoption, 
um so den Kindern ein dauerndes Heim zu sichern. Gründung von Anstalten 
zwecks Vorbereitung der Kinder für Familienpflege, beziehungsweise zwecks 
Aufnahme zur Erziehung solcher Kinder, bei denen die gesetzlichen Be- 
dingungen für Aufnahme in Familienpflege nicht gegeben sind, um sie so 
vor der Verwahrlosung zu bewahren und sie für einen Lebensberuf vorzu- 
bereiten (St.-Antonius- und St.-Josephs-Haus in Arenberg bei Koblenz). Auf- 
.nahme " schulentlassener Kinder bei eintretender religiöser oder sittlicher 
Gefährdung zwecks Unterbringung in eine Anstalt oder Stellung (Neben- 
zweck). Mitglieder: 155.000. Leitung: Vorstand von fünf Mitgliedern, von 
denen zwei Kapuziner. Tätigkeit: Das Seraphische Liebeswerk, Abteilung 
Ehrenbreitstein, hat seit seinem Bestehen weit über 100.000 Kinder in Fa- 
milien und Anstalten untergebracht. Zurzeit befinden sich etwa 2000 deutsche 
Kinder mit voller Verpflegung und Kleidung in der Pflege und Erziehung 
des Seraphischen Liebeswerkes. Seine ganze Verwaltung wird fast ganz 
ohne Personalunkosten durch freiwillige Mitarbeit geleistet. Es besteht eine 
eigene Abteüung für Bayern in Altötting, Franziskushaus, die sieben eigene 
Anstalten besitzt. Außerdem bestehen 24 Landesabteilungen: Schweiz, Öster- 
reich, Nordamerika, Ungarn, Mähren, Böhmen usw., die fast alle von 
Kapuzinerpatres geleitet werden, denen aber noch ein engerer Zusammen- 
schluß fehlt. Angeschlossen an den „Deutschen Caritäsverband" (siehe oben). 

Großbritannien 

CATHOLIC PRISONERS AID SOCIETY (gegr. 1898). London, S. W. 1, 
4 St. Georges Square, Pimlico. Vors.: Kardinal Bourne. Sekr.: H. Davison. 

Ziele: Den katholischen Gefangenen die nötigen Mittel an die Hand 
geben, um ihnen den moralischen und sozialen Wiederaufstieg zu ermög- 
lichen; Besuch und Unterstützung der katholischen Familien der Gefangenen; 
Sorge für die katholische Erziehung der Kinder von Gefangenen; Unter- 
stützung der verhafteten und angeklagten Katholiken, gleich, ob verurteilt 
oder nicht. Mitglieder: Rund 150. Mitgliedsbeitrag: Mindestens 5 Schilling 
jährlich. Leitung: Vom Präsidenten ernannter geschäftsführender Ausschuß 
von 7 Mitgliedern (4 Herren, 3 Damen); Vorstand, der aus dem Präsidenten, 
den Vizepräsidenten, den Priester-Mitgliedern und 20 durch die Jahres- 
versammlung gewählten Mitgliedern besteht. Tätigkeit: Ein dazu ermäch- 
tigtes Mitglied besucht die verschiedenen Gefängnisse viermal jährlich oder 
wenn nötig auch öfter, um mit jenen Gefangenen zu sprechen, die in den 
nächsten fünf Monaten die Freiheit erlangen. Die Londoner Gefängnisse hin- 



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134 Organisationen für soziale Betätigung auf Sondei^bieten 

gegen werden viel häufiger (wöchentlich, vielfach täglich) besucht, weil hier 
nur jene Gefangenen untergebracht sind, welche kurze Freiheitsstrafen zu 
verbüßen haben. Man erkundigt sich über die Verhältnisse des Gefangenen 
und seiner Familie, holt Auskünfte ein, besucht die Familie und trachtet, 
dem Gefangenen eine passende Beschäftigung zu verschaffen. Der Verein 
trägt für den Unterhalt des entlassenen Gefangenen Sorge, während sich 
dieser auf Arbeitssuche befindet, verschafft ihm die Werkzeuge und zahlt ihm 
die eventuell nötigen Reisen; in Ausnahmsfällen übernimmt er sogar die 
Kosten für die Auswanderung des entlassenen Sträflings in die Kolonien oder 
ins Ausland. Die Gesellschaft sorgt auch dafür, daß die Kinder der Ge- 
fangenen getauft und katholisch erzogen werden sowie für die Sanierung 
wilder Ehen. 

Italien 

OPERA CARDINAL FERRARI (gegr. 1920). Mailand (14), via S. 
Sofia 5, Vors.: A. Baranzini. Direktor: Hochw. G. Rossi. Sekr.: A. Bic- 
chierai. Offizielles Organ: (siehe unten). 

Ziele: Gründung jedweder Art von Wohlfahrtseinrichtungen für die 
geistige, sittliche, berufliche und whrtschaftliche Hebung des Volkes. Leitung: 
Die Seele der „Opera Cardinal Ferrari" ist die „Comunitä di S. Paolo", eine 
ordensähnliche Gesellschaft mit drei getrennten Sektionen, für Priester, 
Jungmänner und Mädchen; diese widmen sich, völlig frei von wirtschaft- 
lichen Fesseln und verwandtschaftlichen Banden, m einem gemeinsamen 
Leben mit eigener ^ Regel vollständig der Leitung der verschiedenen Ein- 
richtungen der „Opera Cardinal Ferrari", die keine eigentlichen Angestellten 
beschäftigt. Die Führung der Verwaltungsgeschäfte ist einem ständigen 
Ausschusse anvertraut, dessen 31 Mitglieder vom Kardinal Ferrari auf 
Lebenszeit ernannt wurden und der sich aus sich selbst ergänzt. Einkommen : 
Schenkungen (da die „O. C, F." eine juristische Person ist, kann sie auch 
testamentarische Zuwendungen entgegennehmen); Einkünfte aus der Arbeit 
der Mitglieder der „Comunitä di S. Paolo"; Erträgnisse des der „O. C. F." 
gehörigen Vermögens; Einkünfte aus den Einriditungen selbst; Beiträge 
der „Associazione Cardinal Ferrari", deren Zweck eben die Unterstützung 
der „O. C. F.", besonders in materieller Hinsicht, ist. Die „A. C. F." weist 
vier Arten von Mitgliedern auf: Ordentliche („ordinari"), die jährlich 5 Lire 
zahlen; unterstützende („sostenitori"), die jährlich 25 Lu'e zahlen; lebens- 
länglidie („vitalizi"), die einmal mindestens 100 und Gründer („fondatori"), 
die einmal mindestens 1000 Lire zahlen. Laut Bilanz besaß die „O. C. F." 
am 31. Dezember 1922 ein Reinvermögen von 3,546.116:87 Lire. Tätigkeit: 
Schulen der verschiedensten Art (Kurse für Gemeindesekretäre, gewerb- 
liche und Buchhaltungskurse, Fortbildungskurse für Lehrer, Kurse für 
Arbeitslose, Kurse für ehemalige Soldaten, Volksschule, weibliche Arbeits- 
schule, Schule für Krankenpflegerinnen, Musikschule, Schule für Kurzschrift 
und Maschinenschreiben usw.); diese Schulen werden gegenwärtig von etwa 
2000 Schülern und Schülerinnen besucht; Volkshochschulkurse; Bibliothek 
mit Lesesaal; Stellenvermittlungsamt; Volkssekretariat und Rechtsauskunfts- 
stelle, besondere Wohlfahrtseinrichtungen für Arbeiter, Studenten, Lehre- 
rinnen, Angestellte usw.; Tumabteilungen; Schlaf säle; Wohnheime; Volks- 
speisehäuser und Volksküchen; ärztliches Ambulatorium. Die „O. C. F." be- 
sitzt zwei große Häuser in Mailand, ein eigenes Haus in Monza und beab- 
sichtigt, auch in andern Teilen Italiens eigene Häuser zu errichten. Sie be- 
sitzt weiter eine Webereischule in Vaprio d'Adda und ein Landhaus in 
Castronno (Varese). Im Anschluß an die „O. C. F." besteht eine Verlags- 






Organisationen für soziale Caritas 135 

gesellschaft, die folgende periodische Veröffentlichungen herausgibt: „La 
Festa" (illustrierte Faniilienzeitschrift, wöchentlich); „II Carroccio" (Monats- 
schrift für die Jugend); „La Voce" (Monatsschrift für die geistlichen Beiräte 
der Jugendorganisationen); „Alba" (illustriertes Frauenwochenblatt); „II 
Piccolo" (wöchentlich erscheinendes Blatt für die Mitglieder der „O. C. F.")^). 

Österreich 

ÖSTERREICHISCHER CARITASVERBAND (gegr. 1922). Geschäfts- 
stelle: Wien, IX., Währinger Gürtel 104. Das Präsidium wird abwechselnd 
von einem der Diözesan- (oder Landes-) Verbältide geführt; derzeit vom 
Landesverband Barmherzigkeit für Tirol. Die Geschäftsführung liegt in den 
Händen des jeweiligen Direktors des Caritasverbandes für die Erzdiözese 
Wien. ' 

Ziele: Förderung und Organisation der christlichen Liebestätigkeit 
und Vertretung ihrer Interessen bei den Behörden und nichtkatholischen 
Hilfswerken. Mitglieder: Der „Österreichische Caritasverband" umschließt: 
Den „Caritasverband für die Erzdiözese Wien", Wien, IX/4, Währinger 
Gürtel 104; ,yDiözesanverband für die Diözese St. Polten" (St. Polten, 
Dr.-Ofner-Gasse 8); „Landesverband für Qberösterreich" (Linz a. d. D., 
Rudigierstraße 8); „Landesverband für Salzburg: Barmherzigkeit" (Salz- 
*burg, Universitätsplatz?); „Landesverband für Steiermark" (Graz, Bergmann- 
gasse 26); „Landesverband Barmherzigkeit (Tiroler- Caritasverband)" (Inns- 
bruck, Erlerstraße 12); „Landesverband für Vorarlberg" (Feldkirch, in Bil- 
dung begriffen). Leitung: Die Präsidentschaft führt per tumum einer der 
Diözesan-Caritasverbände. Tätigkeit: Aufklärung des Volkes über die Pflicht 
des Gebotes der Liebe in Predigten, Reden und Kiursen; Errichtung und Er- 
haltung von örtlichen Caritassekretariaten, Fürsorgestellen, Mütter- 
beratungsstellen, Kinderheimen, Erholungsanstalten usw.; Unterstützung 
von Fürsorgeanstalten imd Krankenhäusern. Die Caritasverbände sind be- 
sonders tätig auf. folgenden Gebieten: Caritashilfe in der _ Seelsorge, Für- 
sorge für Säuglinge und Wöchnerinnen, Fürsorge für das Kleinkind und das 
schulpflichtige Kind; Fürsorge für die heranwachsende Jugend, Studenten- 
fürsorge, Berufsberatung imd Stellenvermittlung, Rechtsschutz, Fürsorge 
für Arme, Kranke^ körperlich und geistig Abnorme, Lebensmüdenfürsorge 
und Trinkerfürsorge. Der Wiener Caritasverband veranstaltet jedes Jahr 
einen „Caritas-Sonntag", und zwar an einem Tage, dessen Liturgie die Idee 
der christlichen Caritas zum Ausdruck bringt; das Programm umfaßt 
Generalkommunion der caritativen Vereinigungen, feierlichen Gottesdienst 
mit Predigt und Kollekte für die Armen der Pfarrei oder für eine caritative 
Anstalt, und am Abend Schlußfeier in der Kirche oder an einem andern Ort. 
Veröffentlichungen: Vom Wiener Caritasverband: „Caritas" (monatliche 
Mitteilungen); vom Landesverband Barmherzigkeit Tirol: „Kalender der 
Barmherzigkeit". 

Verzeichnis der dem Caritasverbande angeschlossenen Vereine. 

1. Caritas socialis, Wien XVIII., Währingerstraße 95. 

2. Christliche. Jugendfürsorge Josefstadt, Wien VIII., Josefstädterstraße 37. 



1) Das neueste Unternehmen der „OPERA CARDINAL -FERRARI" ist die Gründung einer Nieder- 
lassung in Jerusalem, ■ deren vornehmstes Ziel die Gründung einer arabischen Universität ist. Der Plan 
ist bereits in Ausführung begriffen. iVlan hat mit einem dreijährigen Vorbereitungskurs begonnen, der jungen 
Arabern die Reife zur Immatrikulation an einer Hochschulfakultät vermitteln soll. 



136 Organisationen für soziale Betätigung auf Sondergebieten 

3. Elisabethenverein, Wien L, Bäckerstraße 10. 

4. Verein für Epileptiker, Wien IX., Währinger Gürtel 104. 

5. Fürsorgeverein für Anne, Kranke und Obdachlose, Wien VII., Kaiser- 

straße 92. 

6. Hilfsverein für christliche Ehen, Wien III., Landstraßer Hauptstraße 51. 

7. Hilfsverein für Lungenkranke, Wien IX., Währinger Gürtel 104. 

8. Katholische Bahnhofsmission, Wien XVIIL, Währingerstraße 95. 

9. Katholischer Frauenwohltätigkeitsverein, Wien IX., Währinger Gürtel 

Nr. 104. 

10. Katholisches Kreuzbündnis, Wien I., Schw^ertgasse 3. 

11. Katholischer Waisenhilfsverein, Wien L, Wollzeile 20. 

12. Kinderschutzstationen, Wien IX., Währinger Gürtel 104. 

13. Mädchenschutz und -fürsorge, Wien XVIIL, Staudgasse 35. 

14. Maria Josefinum, Wien IX., Währinger Gürtel 104. 

15. Mater admirabilis, Wien X., Buchengasse 108. 

16. Pfadfinderkorps „St. Georg", Wien L, Am Hof 1. 

17. St.-Severinus-Verein, Wien L, Heiligenkreuzerhof. 

18. St.-Vinzenz-Verein, Wien IX., Währinger Gürtel 104. 

19. Seraphisches Liebeswerk, Wien VI., Millergasse 4. 

20. Schwestemvereinigung der heiligen Agnes, Wien VII., Bemardgasse 27. 

21. Theresienverein, Wien IX,, Alserbachstraße 10. 

22. Vinzentinum, Wien XV., Gebrüder-Lang-Gasse 5. 

23. Werk des heiligen Philipp Neri, Wien L, Himmelpfortgasse 19, 

24. Weißes Kreuz, Wien L, Kleeblattgasse 7. 

25. Zentralverein für Kinderbewahranstalten, Wien IX., Freiheitsplatz 8. 

26. Zentralverein für unentgeltliche Hauskrankenpflege, Wien IV., Prinz- 

Eugen-Straße 18. 

Schweiz 

CARITASSEKTION DES „SCHWEIZERISCHEN KATHOLISCHEN 
VOLKSVEREINS" UND DES „SCHWEIZERISCHEN KATHOLISCHEN 
FRAUENBUNDES" (gegr. 1905). Luzem, Hofstraße 11. Vors.: F. Bühler. 
Direktor: W. Kißling. Offizielles Organ: „Caritasmitteilungen". 

Ziele: Auf klärung^ des katholischen Schweizer Volkes über die Pflichten 
der christlichen Caritas; Förderung der bereits bestehenden caritativen 
Werke; Gründung neuer solcher Werke; Herstellung der Zusammenarbeit 
der verschiedenen Caritasorganisationen zwecks gemeinsamer Tätigkeit; 
Verteidigung der Interessen der katholischen Caritas gegenüber den öffent- 
lichen und neutralen Wohlfahrtseinrichtungen; Studium der aktuellen Fragen 
auf dem Gebiete der Fürsorgebestrebungen. Alitglieder: 955 Einzelmitglieder; 
außerdem gehören fast alle sdiweizerischen katholischen Caritasorganisa- 
tionen korporativ der „Caritassektion" an. Mitgliedsbeitrag: 3 Franken jähr- 
lich. Leitung: Vorstand, bestehend aus den Vertretern der schweizerischen 
Bischöfe, den Mitgliedern des leitenden Ausschusses des „Schweizerischen 
katholischen Volksvereins" und des „Schweizerischen katholischen Frauen- 
bundes" sowie den Vorsitzenden der schweizerischen katholischen caritativen 
Verbände; ein fünfgliedriger Ausschuß führt die laufenden Geschäfte. Tätig- 
keit: Die „Caritaszentrale" erteilt Auskünfte über alle Caritasfragen, leitet 
einige Anstalten, gibt den „Sdiweizerischen Caritasführer" sowie zahlreiche 
Propagandaschriften und Flugblätter heraus. Weitere Tätigkeit der „Caritas- 
zentrale" und der ihr angeschlossenen Sekretariate: Jährliche Kongresse, 






Organisaiionen für soziale Caritas 1 37 

Kurse; Hospitalisierung von erholungsbedürftigen Schweizer Kindern; Hilfe 
für das bedürftige Alter; Unterstützimgshilfe für das Ausland (Hospitali- 
sierung erholungsbedürftiger Kinder aus den vom Kriege heimgesuchten 
Ländern; Lebensmittel-, Kleidungs- und Geldsammlungen; Unterstützungs- 
aktion für die österreichischen Wohlfahrtseinrichtungen usw.). 

Tschechoslowakei 

kmSK^ SVAZ KATOL. CHARITY V cESKOSLOVENSKU: ALLGE- 
MEINER KATHOLISCHER CARITASVERBAND DER TSCHECHO- 
SLOWAKEI (gegr. 1923). Sitz des Zentralbureaus: Olmütz, Erzbischöfliches 
Palais. Direktoren: P. L. Bläha O. Praem. (für den tschechischen und slo- 
wakischen Teil); P. G. Schlössinger O. P. (für den deutschen Teil). Offizielle 
Organe: „Za Läskon": „Caritas" (in Vorbereitung); „Caritas" (deutsch). 

Ziele: Zusammenfassung und Organisation der Caritastätigkeit in der 
ganzen Republik; Förderung der christlichen Caritas unter den Gläubigen. 
Mitglieder: Die Diözesanverbände, die bereits in vier Diözesen Böhmens, 
in zwei Diözesen Mährens und in vier Diözesen der Slowakei errichtet 
wurden. Leitung: Zentralkomitee (bisher in Olmütz, Mähren), dem die 
Leiter der Diözesanverbände und die Vertreter der Bisdiöfe angehören. 
Tätigkeit: Das Zentralbureau entscheidet über die Werbemethoden, gibt 
Veröffentlichungen heraus, organisiert ene allgemeine Sammlung, wird bei 
den Behörden um Subventionen vorstellig, verteilt Unterstützungen unter die 
caritativen Anstalten (Waisenhäuser, Blinden- und Taubstummenanstalten, 
Spitäler). 

Vereinigte Staaten 

NATIONAL CONFERENCE OF CATHOLIC CHARITIES (gegr. 1910). 
Washington, D. C, 700 Eleventh Street N.W. Vors.: Msgre. Th. J. Shahan. 
Sekr.: Hochw. J. O'Grady. Offizielles Organ: „The Catholic Charities Re- 
view" (Monatsschrift). 

Ziele: Austausch von Meinungen und Erfahrungen zwischen Katholiken, 
Frauen und Männern, die sich mit caritativer Tätigkeit befassen; Sammlung 
und Veröffentlichung von Informationen über die Fragen der Caritas und die 
erzielten Ergebnisse; Schaffung eines allgemeinen Auskunftsdienstes über die 
modernen Fürsorge- und Vorbeugungsprobleme; Schaffung einer Literatur, in 
der die religiösen und sozialen Grundsätze der Caritas würdig zum Ausdruck 
gelangen. Mitglieder: 2250. Einnahmen: Mitgliedsbeiträge, regelmäßige frei- 
willige Spenden, Verkauf von Veröffentlichungen und Einnahmen aus dem 
Vereinsorgan. Tätigkeit: Der Verein hat ein „Directory of Catholic Cha- 
rities of the United States" zusammengestellt und veröffentlicht, ebenso die 
Berichte über seine Versammlungen und mehrere kleine Schriften über 
caritative oder soziale Einrichtungen. Seit 1920 finden die Versammlungen 
des Vereines alljährlich statt; dabei werden die wichtigsten Fortschritte auf 
dem Gebiete der Sozialfürsorge und Caritas von erprobten Fachleuten be- 
handelt; die in der praktischen Caritas tätigen Katholiken finden dabei Ge- 
legenheit zu einem eingehenden Gedankenaustausch mit erfahrenen Männern 
und Frauen. Die Berichte über diese Versammlungen gelten als die besten 
Informationsquellen für die Organisation und die Arbeitsmethoden der 
katholischen Caritas in den Veremigten Staaten. 



138 Organisationen für soziale Betätigung: auf Sondergebieten 

DAUGHTERS OF THE QUEEN OF HEAVEN (gegr. 1889). St. Louis, 
Mo., 3730 Lindell Boulevard. Vors.: Miss M. J. Hoxsey. Sekr.: Mrs. P, J, 
Toomey und Miss M. F. Mulcahy. 

Ziele: Caritative Werke aller Art. Mitglieder: 15.380 in 75 Gruppen. 
Leitung: Diözesanvorstand, geschäftsführender Ausschuß. Einnahmequellen: 
Vermächtnisse, Geschenke, Mitgliedsbeiträge usw. Tätigkeit: Verschaffung 
von Arbeitsgelegenheit; Heime für Frauen und Mädchen, Arbeiterinnen und 
Angestellte; Kinderfürsorge (zahlreiche eigene Heime, Krippen imd Kinder- 
horte); Haushaltungsschulen; Heime und andere Einrichtungen für den 
Schutz und die Unterstützung der Jugendlichen ohne Heim und Hilfe; Ver- 
anstaltung von Hausfrauenversammlungen, in denen die Frauen aus dem 
Volke in der Haushaltung unterwiesen werden; Gewerbe- und Nähschulen, 
um die gewerbliche Ausbildung der Burschen und; Mädchen zu fördern; 
Besuch der Armen in ihren Wohnungen; Hilfeleistung in den Kinderspitälern 
und Jugendgerichten; Erteilung des Katechismusunterrichtes. Angeschlossen 
an den „National Council of Catholic Women" (S. 80). 



\ 






KAPITEL X. 

Organisationen a) für Auswanderer, b) für 
Seeleute und Schiffer, c) für alleinstehende 

Mädchen 

A) FÜR AUSWANDERER 

Deutschland 

REICHSVERBAND FÜR DIE KATHOLISCHEN AUSLANDS- 
DEUTSCHEN (gegr. 1918). Berlin NW. 21, Oldenburgerstraße 46. Vors.: 
Alois Fürst zu Löwenstein. Geschäftsführei: P. Sonnenschein C. S. Sp. 

Ziele: Der Reichsverband hat den Zweck, die an der Arbeit für die 
katholischen Auslandsdeutschen beteiligten Vereinigungen und religiösen Ge- 
nossenschaften gemeinsam zu vertreten, eine einheitiiche und planmäßige 
Aufnahme und Durchführung jener Arbeiten zu ermöglichen, welche die 
katholischen Auslandsdeutschen in ihrem Glauben und ihrem Volkstum er- 
halten und kulturell und wirtschaftlich fördern sollen. Mitglieder: 45 ange- 
schlossene Vereine und religiöse Genossenschaften. Mitgliedsbeitrag: Die 
Beiträge werden auf der Jahresversammlung schlüsselmäßig festgelegt. 
Leitung: Der Verbandsvorstand besteht aus zwei Vorsitzenden, dem Ge- 
schäftsführer, dem Schriftleiter und sechs Beisitzern. Tätigkeit: Der Verband 
unterhält eine eigene Geschäftsstelle in der Reichshauptstadt, zur Vermitt- 
lung bei den Behörden, Parlamenten usw., und den andern Organisationen 
für das Auslands- und Grenzlandsdeutschtum, ein katholisches Auslands- 
sekretariat in Hamburg zu archivmäßiger Sammlung aller einschlägigen 
Daten (siehe unten, St.-Raphaels-Verein), eine katholische Auslandsbüdierei 
in Berlin, zur Sammlung und Verteilung guter Literatur an Grenz- und Aus- 
landsdeutsche, in Verbindung mit andern Organisationen verschiedene Ein- 
richtungen, so eine eigene Geschäftsstelle in Berlin N20, Badstraße 64, der 
Sammlung „Glaube und Volkstum", Grenz- und Auslandsspende deutscher 
Katholiken. Angeschlossen.' an den „Deutschen Caritasverband" (S. 127). 

ST.-RAPHAELS-VEREIN ZUM SCHUTZE KATHOLISCHER DEUT- 
SCHER AUSWANDERER E. V. (gegr. 1871). Hamburg 1, Besenbinderhof 
Nr. 28. Präsident: Bischof W. Beming von Osnabrück. Vors.: Generalkonsul 
Nöltmg. Sekr.: P. G. Timpe P. S. M. OKizieUes Organ: „St.-Raphaels-Blatt" 
(Beilage zu der Zweimonatsschrift „Die Getreuen", Zeitschrift für die 
Katholiken deutscher Zunge in aller Welt. Verlag von Josef Habbel in 
Regensburg). 

Ziele: Religiös-sittlicher Schutz der katholischen deutschen Auswan- 
derer, Auskunfterteilung in allen Auswanderungsfragen. Mitglieder: Etwa 
2000; 39 Auskunftsstellen. Leitung: Geschäftsführender Vorstand von fünf 



1 40 Organisationen für soziale Betätigung auf Sondergebieten 

Mitgliedern; Verwaltungsrat, bestehend aus dem Präsidenten (der jeweilige 
Bisdiof von Osnabrück), dem geschäftsführenden Vorstand, den Vertretern 
der deutschen Bischöfe und den Vertretern anderer Organisationen. Tätig- 
keit: Fachmännische und ausgiebige Beratung derer, die auswandern wollen; 
Warnung vor bedenklichen und nicht einwandfreien Angeboten, Stellen- 
vermittlungen und Siedlungsunternehmen; Empfehlung geschlossener katho- 
lischer deutscher Siedlungen; unentgeltliche Nachweisung von Arbeits^ 
möglichkeiten im Ausland; Schutz der Auswanderer bei der Ausreise und 
während der Fahrt, besonders durch Regelung der Unterkunft in der Hafen- 
stadt der Heimat wie im Ziellande und durch Schutzaufsicht bei der Fahrt. 
Regelmäßige Auswanderergottesdienste. Jeder, der sich an den Verein 
wendet, erhält unentgeltlich Aufschluß. Auf Wunsch werden ihm Schiffs- 
karte und Papiere in Ordnung gebracht und ihm eine Geleitkarte zugesandt, 
die zugleich als Erkennungszeichen dient bei der Abholung von der Bahn 
in den Hafenstädten, wo den Leuten gutes, billiges Logis verschafft wird (in 
New York besteht ein eigenes Hospiz für Auswanderer, das Leohaus, 
330 West 23rd Street). Es wird den Auswanderern ferner geholfen beim 
Zoll, bei der Gepäckbesorgung; die Vertrauensleute begleiten die Aus- 
wanderer zum Schiff. Der Verein ist mit seinen Nebenstellen offiziell an- 
erkannte Zweigstelle des Reichswanderungsamtes. Veröffentlichung von 
Auslandsnachrichten und Heimatnachrichten für die Presse. Dem Verein an- 
gegliedert ist das „Katholische Auslandsekretariat" (gleiche Adresse), das 
die Erfassung und Bearbeitung des gesaraten katholischen Auslanddeutsch- 
tums in Bibliotheken, Karteien, Archiven zum Zweck hat. Es ist eine Grün- 
dung des Reichsverbandes für die katholischen Auslandsdeutschen (S. 139), 
dem es als Eigentümer unterstellt ist. Leiter ist P. M. Gröber P. S. M. 
Angeschlossen an den „Deutschen Garitasverband" (S. 127). 

Großbritannien * « 

CATHOLIC EMIGRATION SOCIETY (gegr. 1912). London, S. W. 1, 
82 Victoria Street. Vors.: Sir Westby Perceval. Sekr.: H. B. Harvey. 

Ziele: Auskunfts- und Raterteilung sowie Unterstützung derer, die in 
andere Teile des britischen Reiches auswandern wollen; sie werden insbe- 
sondere in den Einschiffungshäfen unterstützt, während der Reise und nach 
Ankunft im Bestimmungsorte beschützt; weiter bleibt die Gesellschaft noch 
durch zwei Jahre mit ihren Schützlingen in ständiger Verbindung, um ihnen 
eventuelle Hilfe zu leisten. Leitung: Vorstand von 10 bis 30 Mitgliedern, der 
einen geschäftsführenden Ausschuß wählt. 

Italien 

„,ITALICA GENS" FEDERAZIONE PER L'ASSISTENZA DEGLI 
EMIGRATI OLTRE OCEANO E NEL LEVANTE (gegr. 1909). Sitz des 
Generalsekretariats: Turin, via Accademia delle Scienze 4. Vors.: Graf 
A. Gazzelli di Rossano. Sekr.: E. Schiaparelli. Offizielles Organ: „Italica 
Gens" (erscheint in zwangloser Folge). 

Ziele: Die „Italica Gens" wird von allen italienischen religiösen Ge- 
nossenschaften gebildet, welche Missionen in Übersee besitzen, sowie von 
jenen italienischen Priestern, die in Nord- und Südamerika wirken; alle diese 
sind zu einem Verbände zusammengeschlossen, um an der moralischen und 



Organisationen für Auswanderer • 141 

materiellen Hebung der nach Übersee und in die Levante ausgewanderten 
Italiener zu arbeiten und für Wahrung ihres Glaubens, ihrer Sprache und 
ihrer Nationalität Sorge zu tragen. Sekretariate: Die „Italica Gens" verfolgt 
ihre Ziele durch die Arbeit ihrer „Segretariati e uffici di corrispondenza" in 
den Überseeländern. Wo immer sich eine dem Verbände angehörige Mission 
oder Priester befindet, dort besteht auch ein Amt der „Italica Gens", an das 
sich jeder* Auswanderer (ohne Rücksicht auf Religions- und Parteizugehörig- 
keit, wofern er nur ehrlich und hilfsbedürftig ist) wenden kann, um Rat- 
schläge hinsichtlich der Arbeitssuche, Dokumentenbeschaffung, Verteidigung 
seiner Rechte usw. zu finden, und zwar vollständig kostenlos. Die „Italica 
Gens" besitzt außer dem Generalsekretariat in Turin ein Zentralsekretariat 
in Rom (via Venezia 15, mit einem Auswandererheim in Piazza S. Maria 
Maggiore) sowie weitere Sekretariate in den Häfen von Genua (via Balbi 25), 
Triest (im Auswandererhaus) und Neapel (Marina Nuova 5, mit einem 
Hospiz für Frauen und Kinder) sowie in den Auswanderungszentren 
Italiens. In Amerika besitzt die „Italica Gens" zwei Zentralsekretariate: In 
New York (303 Elizabeth s'treet) und in Buenos Aires (Galle Moreno 1669). 
Aus der Geschichte: Die '„Italica Gens" wurde von der „Associazione 
Nazionale per soccorrere i Missionari Italiani" (Sitz in Turin, via Accademia 
delle Scienze 4) geschaffen. Dieser Verband wurde seinerzeit zur Unter- 
stützung der katholischen italienischen Missionäre gegründet, sowie auch, 
um unter der Leitung und Aufsicht von Missionären die Gründung von 
ilieuen Schulen und die Verbreitimg der italienischen Sprache, vornehmlich im 
Orient und in Afrika zu fördern. Derselbe Verband unterstützte 1898 auch 
die Schaffung des „Istituto di S. Carlo Borromeo per l'assistenza degli 
italiani emigrati in America" (ein von Msgre. G. B. Scalabrini gegründetes 
Missionärsinstitut; Sitz in Rom (29)y via Calandrelli 11). Endlidi schuf dei* 
genannte Verband 1900 zusammen mit Msgre. G. Bonomelli die „Opera 
d'assistenza agli italiani emigrati in Europa" (siehe unten). 

„OPERA BONOMELLI" DI ASSISTENZA AGL'ITALIANI EMIGRATI 
IN EUROPA (gegr. 1900). Mailand (13), via S. Damiano 44. Vors.: A. Basi- 
lini. Sekr.: U. Pestalozza. Offizielle Organe: „Opera Bonomelli" (Monats- 
schrift); „La Patriä" (Wochenblatt für die Auswanderer; Redaktion in Bern, 
Schweiz, Postfach Kornhaus; Verwaltung in Como, Italien, Piazza Roma- 4). 

Ziele: Unterstützung der zu Arbeitszwecken in die verschiedenen 
Länder Europas ausgewanderten Italiener, ohne Rücksicht auf Religions- 
und Parteizugehörigkeit. Mitglieder: Über 7000. Mitgliedsbeitrag: Ordent- 
liche Mitglieder („soci aderenti") 5 Lire; beitragende Mitglieder („soci 
cooperatori") 20 Lire; Förderer („soci promotori") einmaliger Beitrag von 
wenigstens 1000 Lire. Leitung: Von der Generalversammlung der Sektions- 
vertreter gewählter Vorstand von 13 Mitgliedern. Tätigkeit: Auswanderer- 
hospize an den Grenzen, Sekretariate, Asyle, Spitäler, Schulen, Leihbiblio- 
theken; moralische, religiöse und soziale Unterstützung der Auswanderer. 
Sekretariate der „Opera Bonomelli": 18 in Italien, 13 in Frankreich, 8 in der 
Schweiz, 1 in Deutschland, 1 in Luxemburg und 1 in Rumänien. Korrespon- 
denten: Rund 100 in Italien, 4 in Frankreidi, 2 in Deutschland, 2 in Luxem- 
burg, 1 in Dänemark, 1 in England,i 1 in ^terreich, 1 in Spanien. Hospize 
mit Gastwirtschaften: In Bergamo, Bologna, Bozen, Domodossola, Mestre, 
Maüand, Riva sul Garda, Trient, Ventimiglia. Ermächtigte Eisenbahnagen- 
turen: In Bergamo, Bologna, Bozen, Domodossola, Luino, Mestre,j Trient, 
Ventimiglia. Wechselstellen: In Bergamo, Luino, Postumia, Ventimiglia. 
Hospiz und Eisenbahnagentur in Chiasso. Auskunftsstelle und Aufenthalts- 






142 Orgaaiisationen für soziale Beiätigung auf Sondergebielen 

saal in Verona (Porta ' Nuova). Volksspeisehaus in Marseille. Vorläufiges 
Antimalariaheim in Casella d'Asolp (Treviso); ein ständiges ist im Ausbau 
begriffen^. 

B) FÜR SEELEUTE UND SCHIFFER 
Frankreich 

OEUVRE DES MARINIERS (gegr. 1897). Paris (1er), 46 quai des 
Orfevres. Direktor: Msgre. O. Piatau. 

Ziele: Religiöse und soziale Fürsorge für die Binnenschiffer. Leitung: 
Jede Ortsgruppe Behält ihre Selbständigkeit und steht in direktem Verkehr 
mit dem Leiter der Diözesanorganisation. Ein Interdiözesandirektor sorgt 
für die allen Gruppen gemeinsamen Angelegenheiten und besucht jedes Jahr 
die einzelnen Posten. Tätigkeit: Missionierung der Erwachsenen; Erteilung 
des Katechismusunterrichtes an die Kinder; Schaffung von Schulen oder 
Unterrichtskursen in allen Häfen und Schiffahrtsstationen; Errichtung von 
Sekretariaten, die sich für alle Fragen der Flußschiffahrt, des Transport- 
wesens usw. interessieren. Ein Kapellenschiff fährt ständig von Station zu 
Station. Die Vereinigung übt heute ihre Tätigkeit in 40 Diözesen aus und 
betreut mehr als 5000 Schiffe^). 

Großbritannien 

APOSTLESHIP OF THE SEA (gegr. 1920). Catholic Seamen's In- 
stitute, 32 Hill Street, Anderston, Glasgow. Vors.: Der Erzbischof von 
Glasgow. Sekr.: A. Gannon und Fr. R. Anson, Oblat O. S. B. Offizielles 
Organ: „Stella Maris" »(monatlich; Manresa Press, Roehampton, London, 
S. W. 15). 

Ziele: Sorge für das geistige Wohl der katholischen Seeleute der ganzen 
Welt, die durch ein Freundschaftsband zusammengeschlossen werden sollen; 
Schutz und Förderung ihrer religiösen und sozialen Interessen. Mitglieder: 
Die Gesellschaft umfaßt drei Arten von Mitgliedern, iiämlich: Seeleute, die 
den Vereinspflichten dadurch nachkommen, daß sie das tägliche Vereins- 
gebet verrichten, durch ein christliches Leben ein gutes Beispiel geben, ihre 
Kameraden in der praktischen Betätigung der Religion unterstützen und, so- 
weit es ihnen möglich ist, die katholischen Seemannsheime besuchen. Tätige 
Mitglieder, welche ihren Vereinspflichten dadurch nachkommen, daß sie das 



1 



1) Wir verweisen außerdem auf das „CONSORZIO NAZIONALE Dl EMIGRAZIONE E LAVORO': 
(gegr. 1916). Rom (3), via Tre Novembre 143, Vors. : C. Nava. Sekr. : Frau G. Novi-Scanni. Offizielles 
Organ : ..Emigrazione e Lavoro" (Monatsschrift). 

Ziele : Studium des Problems der Binnen- und Auswanderung vom allgemeinen und nationalen 
Gesichtspunkte aus ; wirksame Untei Stützung aller bereits bestehenden Einrichtungen, welche den italienischen 
Arbeitern in der Heimat und im Auslande Hilfe leisten; Unterstützung der italienischen Auswanderer 
während der Reise. In den Gegenden stärkerer Auswanderung Förderung der fachlichen Ausbildung in 
jenen Berufen, die den Auswanderern am meisten nützen ; Öffnung von Tages-, Abend- und Sonntags- 
schulen für Analphabeten. Das „Consorzio Nazionale di Emigrazione e Lavoro" ist eine der vier von der 
„Opera contro l'Analfabetismo" abgeordneten Verbinde, 

^ Wir verweisen noch auf das Werk LE LIVRE DU MARIN (gegr. 1916), Paris (7e), 4 avenue de 
Breteuil. Direktor: L. Gu6rin. Sekr.: Chardon. Offizielle Organe: „Au Large" (monatlich) ; „Le Livre 
du Marin" (jährlich). Das Werk bezweckt die Versorgung der Seeleute mit einwandfreien, erbaulichen, ver- 
edelnden Büchern; in den verschiedenen Häfen werden Bücherniederlagen, auf den Schiffen kleine Leih- 
büchereien geschaffen. 



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Organisationen für ^einstehende Mädchen 143 

tägliche Vereinsgebet verrichten, und sich einem der nachstehend bezeich- 
neten Werke widmen. Beitragende Mitglieder, die ihren Vereinspflichten da- 
durch nachkommen, daß sie für die Herbeischaffung guten Lesestoffes zur 
Verteilung an die Seeleute und für das Bekanntwerden des Vereines sorgen. 
Zahl der Mitglieder: 800 Seeleute; 150 tätige; 500 beitragende. Tätigkeit: 
Religiöse Unterweisung; Verteilung von gutem Lesestoff und Andachts- 
gegenständen; Besuch. der Schiffe und Spitäler; Gründung und Unterhalttmg 
von katholischen Seemannsheimen. Der Verband ist bestrebt, die katholischen 
Seeleute der ganzen Welt durch einen internationalen katholischen Verband 
zusammenzuschließen; Veröffentlichung von Flugschriften (englisch, fran- 
zösisch, italienisch und spanisch). 



C) FÜR ALLEINSTEHENDE -MÄDCHEN 

Internationale 

INTERNATIONALER VERBAND DER KATHOLISCHEN MÄDCHEN- 
SCHUTZVEREINE (gegr. 1897). Sitz des internationalen Sekretariats: Frei- 
^burg (Schweiz), 24 Grand'Rue. Vors.: Baronin de Montenach. Sekr.: Frl. 
A. Thurler. Direktor: Hochw. Pahud. Offizielles Organ: „Bulletin mensuel 
de 1' A. C. L des O. P. de la J. F." 

Ziele: Aufklärung der katholischen Kreise über die Gefahren, denen 
die Mädchen sowohl im eigenen Lande wie im Auslande, besonders aber auf 
Reisen ausgesetzt sind. Diesen Gefahren sucht der Verband mit Hilfe und 
Unterstützung der schon bestehenden katholischen Schutzvereine zu be- 
gegnen, die sich ihm anschließen, ebenso aber auch dturch die Schaffung 
neuer Organisationen, die für den Mädchenschutz als nötig erkannt werden. 
Leitung: Internationaler Ausschuß in Freiburg (Schweiz); ständiges Zentral- 
sekretariät; internationaler Vorstand, dem die Vertreterinnen der einzelnen 
Länder angehören; alle drei Jahre findet ein internationaler Kongreß 
(Generalversammlung der Verbandsmitglieder) statt. In jedem Land besteht 
ein Landesausschuß (gegenwärtig sind deren 22 dem internationalen Ver- 
bände angeschlossen), der im Rahmen der internationalen Satzungen seine 
völlige Autonomie beibehält, sowie Diözesan-, Regional-, Bezirks- oder Orts- 
ausschüsse; in den weniger wichtigen Orten fungieren sogenannte „Korre- 
spondentinnen" als Vertreterinnen des Verbandes. Die Organisationen der 
ganzen Welt, die sich in irgend einer Form mit dem Mädchenschutz befassen, 
sind eingeladen, sich dem internationalen Verbände oder der betreffenden 
Landesorganisation anzuschließen. Einnahmen: Die Satzungen sehen seitens 
der Landesausschüsse einen Jahresbeitrag von 200 Franken, iseitens der Mit- 
glieder des internationalen Vorstandes einen solchen von 10 Franken an die 
internationale Zentralstelle vor. Die Beitragsleistung für die einzelnen Orts- 
vereine in den verschiedenen Staaten ist verschieden; häufig wird ein Teil 
der Mitgliedsbeiträge an die Landesvereine abgeführt. Tätigkeit: Der 
Mädchenschutz betätigt sich auf den verschiedensten Gebieten, je nach den 
Bedürfnissen der einzelnen Länder. Insbesondere heben wir hervor: An- 
bringung von Plakaten in den Verbandsfarben (gelb-weiß), welche auf den 
Verband und seine Tätigkeit aufmerksam machen; diese Plakate werden an 
den^Kifchentüren, in Postämtern, Bahnhöfen, Eisenbahnwaggons, Personen- 
dampf em usw. angebracht. Verteilung von aufklärenden Schriften aii die 
jungen Mädchen, welche die Schule verlassen. Heime für Dienstmädchen, 
Lehrerinnen, Studentinnen, Handelsahgestellte. Stellenvermittlungs- und 



144 Organisationen für soziale Betätigung auf Sondergebieten 

Auskunftsstellen. Hospize und Farailienpensionen; berufswirtschaftliche 
Unterrichtskurse und Haushaltungsschulen. Bahnhofs- und Schiffsmissionen: 
Ein Mitglied des Ortsvereins, das als Kennzeichen eine Brosche in den 
Farben des Verbandes (gelb-weiß) trägt, empfängt bei der Ankunft von 
Zügen und Dampfern die alleinreisenden Mädchen und erteilt ihnen alle 
wissenswerten Auskünfte. Die Bahnhofmissionen sind je nach Bedarf dau- 
ernd oder zeitweilig für bestimmte Stunden oder Zeiträume; an einzelnen 
Orten treten sie auch nur auf vorhergehende Verständigung in Tätigkeit. 
Veröffentlichungen: Der internationale Verband veröffentlicht außer den ob- 
genannten Mitteilungen auch noch ein internationales Adreßbuch der ver- 
schiedenen angeschlossenen Organisationen („Livre international d'adresses 
des Comites et des Oeuvres de l'Association"), die Berichte über die General- 
versammlungen und verschiedene Broschüren. Verschiedene Landesorganisa- 
tionen veröffentlichen eigene Organe. Aus der Geschichte: Die Organisation 
wurde 1896 in Freiburg zunächst als rein schweizerischer Verband ge- 
schaffen, nahm aber bereits im folgenden Jahre internationalen Charakter an. 
Papst Pius X. gewährte den Mitgliedern auf ewige Zeiten einen voll- 
kommenen Ablaß, der zu den gewöhnlichen Bedingungen am Feste Unserer 
Lieben Frau vom Guten Rate, der» Schutzherrin des Verbandes, gewonnen 
werden kann. Während des Weltkrieges leistete das internationale Sekretariat 
sowohl durch Vermittlung der angeschlossenen Organisationen wie auch mit 
Hilfe der zuständigen Stellen wertvolle caritative Dienste (siehe das Heftchen: 
„L'activite > du Secretariat central durant la guerre mondiale 1914—1918", 
herausgegeben von der Zentrale in Freiburg). — Bisher fanden sieben inter- 
nationale Tagungen statt, davon die letzte im Mai 1922 in Freiburg 
(Schweiz)^). Der Internationale Verband gehört folgenden internationalen 
Organisationen an: a) der „Union internationale des Ligues catholiques 
feminines"; b) der „Conference internationale des oeuvres des gares et des 
paquebots"; der Internationale Verband bildet zusammen mit der „Union 
internationale des Amies de la Jeune Fille" (protestantische Organisation, 
Sitz in Neuchätel) den Vorstand und den Arbeitsausschuß der „Oeuvres des 
gares et des paquebots"; c) dem schweizerischen Ausschusse für die Unter- 
drückung des Frauen- und Kinderhandels (ein Zweig des „International 
Bureau for the suppression of the Traffic in Women and Children", Sitz in 
London). Der Verband wurde auch aufgefordert, Vertreter in die 1921 durch 
den Völkerbund geschaffene „Commission consultative permanente" für die 
Unterdrückung des Frauen- und Kinderhandels zu entsenden. 

Landesorganisationen: 
ARGENTINIEN: 

Liga de proteccion a lasjovenes (gegr. 1903). Buenos Aires, Calle 
Carlos Pellegrini 224. Vors.: Frau Angelica Garcia Mansilla. Sekr.: Frau 
Paulina Lopez de Soria. 

*) Der .Schweizerische Verband der katholischen Mädchenschutzvereine schuf im Jahre 1910 In 
Freiburg eine soziale Frauenschule, die „laCOLE DE FORMATION AUX OEUVRES SOCIALES" (Anschrift: 
Institut des Hautes ßtudes, Villa des Fougeres, Fribourg). Die Schule will sowohl Frauen für die Über- 
nahme ehrenamtlicher Tätigkeit auf sozial-caritativem Gebiet vorbereiten, als auch junge Mädchen für 
berufliche soziale Tätigkeit (Sekretärinnen für soziale und caritative Organisationen. Leiterinnen von 
Jugendheimen, Fürsorgeämtern, Auskunftsstellen, Arbeitsnachweisen usw.). Die Schule ist offiziell von der 
„Direction de l'Instruction du Canton de Fribourg" anerkannt, die auch das Lehrprogramm genehmigt, 
die Prüfungskommission ernennt und die Diplome verleiht. Die Hörerinnen mit genügender Vorbildung 
können die Kurse in zehn Monaten absolvieren, während die minder voigebildeten Hörerinnen drei- bis 
viermonatHche Vorbereitungskurse absolvieren müssen. Der Sozialschule ist weiterhin eine Abteilung für 
die Ausbildung zur Tätigkeit in rein religiösen Organisationen und seit 1920 eine Sonderabteilung für die 
Ausbildung von Bibliothekarinnen angegliedert. 



Organisationen für alleinstehende Mädchen 145 

BELGIEN: 

Comite Naiiönal Beige (gegr. 1902). Brüssel, 33 rue d'Alsace Lor- 
raine. Vors.: Gräfin J. d'Oulfiremont. Mitglieder: Sieben Provinzial- 
aussdiüsse. - 

BRASILIEN: 

Obra catholica e social de Proiecfäo as Mogas Solteiras. Rio de Ja- 
neiro, Praia de Botaforö, 226. Vors.: Schwester Devos. 

DÄNEMARK: 

Katholsk Vaerneforening for unge Kvinder (gegr. 1911). Kopenhagen B, 
„Vesterhus", Vestervoldgade 115. Vors.: Frl. A. Anker. Sekr.: Frau 
M. Husson. 

DEUTSCHLAND: 

Deutscher Nationalverband der katholischen Mädchenschutzvereine 
(gegr. 1905). Freiburg i. B., Belfortstraße 20. Vors.: Frau Teusdi. Sela:.: 
Frau H. Hoff mann von Sokolovrskaja. Oüizielles Organ: „Der Mädchen- 
schutzverein". Mitglieder: Sieben Diözesanausschüsse und ein Landes- 
ausschuß für Bayern. > 

FRANKREICH: 

Comite National Fran^ais (gegr. 1902). Paris (14), 70 rue Denfert- 
Rochereau. Vors.: Herzogin de Caraman. Sekr.: Frl. de Saint-Seine. Offi- 
zielles Organ: „Le Trait d'Union des Correspondantes de France" (zwei- 
monatlich). Mitglieder: 18 Landesausschüsse. 

GROSSBRITANNIEN: 

International Catholic Society for Befriending Girls (gegr. 1900). Sitz 
des Londoner Ausschusses: London, S. W. 1, 251 Vauxhall Bridge Road. 
Sekr.: Baronin H. von Hügel. Sitz des Provinzausschusses: British Provincial 
Protection Committee, C. W. L. Office, 116 Victoria Street, London, S. W. 1. 
Sekr.: Frl. Rendel. 

IRLAND: 

International Catholic Girls Protection Society (gegr. 1902). Dublin, 
42 Mountjoy Street. Vors.: Frau Macdermot. Sekr.: Frl. E. O'Reilly. 

ITALIEN: 

Associazione cattolica intemazionale delle Opere di Protezione della 
Giovane (gegr. 1902). Turin (11), Via della Rocca 45. Vors.: Gräfin M. di 
Gropello de Bray. Offizielles Organ: „BoUettino Nazionale italiano del- 
l'A. C. I." Mitglieder: 78 Diözesan- und Ortskomitees. 

KANADA: 

L'Association catholique feminme „Le Foyer" (gegr. 1910). Montreal, 
151 rue St. Denis. Vors.: Frau Beaudy. Sekr.: Frl. Y. Maille. 

LUXEMBURG: 

Comite National (gegr. 1908). Luxemburg, Avenue de la Cote d'Eich 7. 
Vors.: Frau Velter-Simons. Sekr.: Frl. M. Kayser. 

MEXIKO: 

Union de Damas Catölicas Mexicanas (S. 72). • 

MONTI, In<ernat. Handbuch der kath. Organisationen. 11 






1 46 Organisationen für soziale Betätigung auf Sondergebieten 

NIEDERLANDE: 

Federafie van de R. K. Vereehigingen ter Bescheiming van Meisjes in 
Nederland (gegr. 1902). Leiden, Hoogewoord 16 a. Vors.: Frau van Eekelen- 
van Basten-Batenburg. Sekr.: Frl. Th. L. Eishof. Mitglieder: Fünf Diözesan- 
ausschüsse. Offizielles Organ: „Organ der Federatie van de R. K. Vereeni- 
gingen ter Bescherming van Meisjes in Nederland". 

NORWEGEN: 

Comite National (gegr. 1923). Christiania, Urtegaten 29. Vors.: Frau 
Parmann. Sekr.: Frau Hansen und Frl. Farrelly. 

ÖSTERREICH: 

Katholisches Komitee des österreichischen Mädchenschutzes (gegr. 
1922). Wien XVIII., Währingerstraße 95. Vors.: Frau H. Burjan. Sekr.: Frl. 
J. Domanig. 

POLEN: 

Warszawskie chrzescijanskie towarzystwo ochrony kobiet (gegr. 1902). 
Sitz des Landessekretariates: Warschau, Czackiogo 10. Vors.: Gräfin 
Przezdziecka. 

PORTUGAL: 

Associa^äo catolica internacional das obras deProtecgäo as Raparigas 

(gegr. 1913). Lissabon, Largo de Sta Marinha 18. Vors.: Frau Palha Brandäo. 

SCHWEIZ: 

Comite National suisse (gegr. 1896). Freiburg, rue du Botzet 6. Vors.: 
Frau de Zürich de Reynold. Mitglieder: 22 Kantonalausschüsse. 

SPANIEN: 

Comite Nacional espaüol (gegr. 1900). Madrid, Serrano 23. Vors.: 
Gräfin A. de Sclafahi. Sekr.: Frl. M. de Echarri. Mitglieder: 18 Landes- 
ausschüsse. 

TSCHECHOSLOWAKEI: 

Ochrana devek a nädrazin Missie (gegr: 1922). Prag IL, Slupi 14. 
Vors.: Frau B. Frühaufovä. 

UNGARN: 

Orszägos katolikus Nöszövetseg: Verband katholischer Frauen Ungarns 

(S. 79). 

VEREINIGTE STAATEN: 

National Council of Catholic Women (S. 80). 






KAPITEL XI. 

Organisationen zur Bekämpfung der Trunk- 
sucht und der öffentlichen Unsittlichkeit 



Anmerkung: In den meisten Ländern haben die Organisationen zur Be- 
kämpfung der Trunksucht und der öffentlichen Unsittlichkeit neutralen Charakter. 
Wir müssen uns auch in diesem Kapitel wie in allen übrigen auf die Anführung 
der rein katholischen Organisationen beschränken. Da wir außerdem nur Organi- 
sationen mit sozialem Charakter aufnahmen, waren wir gezwungen, auf die An- 
führung aller jener katholischen Organisationen zur Bekämpfung der Trunksucht zu 
verzichten, deren einziges Ziel die völlige Enthaltsamkeit der Mitglieder vom Ge- 
nüsse geistiger Getränke ist. 



Internationale 

~ INTERNATIONALE KATHOLISCHE LIGA GEGEN DEN ALKO- 
HOLISMUS (gegr. 1897). 's-Hertogenbosch (Niederlande), Ververstraat 30. 
Vors.: Jonkheer Ruys van Beerenbrouck. Sekr.: Hochw. L. Simonis. Offi- 
zielles Organ: Die Mitteilungen der Liga erscheinen in der Monatsschrift 
„La Croix Blanche", 18 nie de Giganty Nantes (Frankreich). 

Ziele: Förderung der internationalen Zusammenarbeit der katholischen 
Verbände gegen den Alkoholismus; insbesondere Annäherung jener Katho- 
liken, welche an den internationalen Tagungen gegen den Alkoholismus teil- 
nehmen. Tätigkeit: Versammlungen anläßlich der internationalen Tagungen 
gegen den Alkoholismus; Versendung von Fragebogen an die angeschlos- 
senen Verbände; Versendung von Mitteilungen an die Presse; Schaffung 
einer Bibliothek der alkphplgegnerischen Veröffentlichungen der ganzen 
Welt. Aus der Geschichte: 1897 wurde in Brüssel ein internationaler Aus- 
schuß geschaffen, um eine engere Fühlungnahme der katholischen Teilnehmer 
an den internationalen Tagungen gegen den Alkoholismus herbeizuführen. 
1909 wurde dieser Ausschuß anläßlich, der Londoner Tagung in einen Ver- 
band der katholischen Vereine gegen den Alkoholismus umgeformt An- 
läßlich der internationalen Tagungen von 19V1, 1913 und 1921 veranstaltete 
der Verband große Versammlungen. 1920 entstand als Unterabteilung des 
Verbandes die internationale katholische Abstinentenvereinigung „Crux" 
(Sitz in Willisau, Luzem, Schweiz). 

Angeschlossene Vereine: 

INTERNATIONALE: 

„Crux" (Internationaler Verband katholischer Abstinenten). Willisau 
(Schweiz), Rektor Meier. 

11* 



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1 48 Organisationen, für soziale Betätigung aut Sondergebieten 

BELGIEN: 

Federation des Ligues de iemperance catholiques en Belgique. Brüssel, 49 
rue des Palais. 

DEUTSCHLAND: 
Kieuzbündnis. Heidhausen bei Werden (Ruhr), Kamillushaus. 

FRANKREICH: 
La Croix Blanche (siehe unten). 
La Croix d'Or. Momay sur AUier (Cher.). 
La Croix d'Or d'Alsace et de Lorraine. Straßburg, Judengasse 27. 

NIEDERLANDE: 

„Sobrietas", Federatie van R. K. Diocesane Bonden tot Bevordering der 
christelijke Matigheid en tot Bestrijding van het Alcoholisme (siehe 
unten). 

POLEN: 

Priester- Abstinentenverein. Poznan, Ale je Marcinkowskiego 1, Hochw. 
Janiszewski. 

SCHWEIZ: 

Schweizerische katholische Abstinentenliga. Willisau (Schweiz), Rektor 
Meier. 

VEREINIGTE STAATEN: 

The Catholic Total Abstinence Union of America. Pittsburgh, Pa., 1312 
Lincoln Avenue. 

Frankreich 

LA CROIX BLANCHE (gegr. 1899). Paris (6e), 147 boulevard Saint- 
Germain. Vors.: E.Jordan. Sekr.: Fay. Offizielles Organ: „La Croix-Blanche" 
(Monatsschrift; Nantes, 18 rue de Gigant). 

Ziele: „La Croix Blanche" ist eine Vereinigung zur Bekämpfung der 
Trunksucht, die ausschließlich von; Katholiken gebildet wird und ihre Tätig- 
keit auf den religiösen Grundsätzen aufbaut. Mitglieder: Vollabstinenten 
(Sektion „Croix d'Or"), Teilabstinenten und außerordentliche Mitglieder. 
Leitung: An der Spitze der Vereinigung steht ein Generalkomitee in Paris; 
in jeder Diözese leitet ein vom Bischof ernannter Direktor die Bewegung. 
Tätigkeit: Vorträge, Anbringung von Plakaten, Veröffentlichung von Flug- 
schriften und Broschüren; Unterstützung aller staatlichen und privaten Maß- 
nahmen und Einrichtungen, die geeignet sind, den Verbrauch geistiger Ge- 
tränke zu vermindern, der Verbreitung der Tuberkulose vorzubeugen be- 
ziehungsweise sie zu bekämpfen, die Entvölkerung aufzuhalten; gegebenen- 
falls Unterstützung aller andeirn Vereinigungen mit denselben Zielen, Auf 
Grund eines Abkommens mit der neutralen „Ligue nationale contre l'alcoo- 
lisme" ist jede neue von dieser Vereinigung gegründete katholische Sektion 
ipso facto an die „Croix Blanche" angeschlossen, 

Jugoslawien 

SVETA VOJSKA: DIE HEILIGE ARMEE (gegr, 1903), Ljubljana 
(Laibach). Offizielles Organ: „Preporod": „Die Wiedergeburt". 



Organisationen zur Bekämpfung der öffentlichen Unsittlidikeit 149 

Ziele: Kampf gegen die Trunksucht durch Vorträge, Veröffentlichungen, 
Einschreiten bei den Behörden, Herstellung alkoholfreier Getränke. Mit- 
glieder: 10.000 Erwachsene und 40.000 Kinder (Volksschüler und -Schüle- 
rinnen). Die Mitglieder sind Vollabstinenten öder Teilabstinenten. 

Niederlande 

„SOBRIETAS", FEDERATIE VAN ROOMSCH KATHOLIEKE DIO- 
CESANE BONDEN TOT BEVORDERING DER CHRISTELIJKE MATIG- 
HEID ENTOT BESTRIJDING VANHET ALCOHOLISME: „SOBRIETAS", 
VERBAND DER KATHOLISCHEN DIÖZESANBÜNDE ZUR FÖRDE- 
RUNG DER CHRISTLICHiEN MÄSSIGKEIT UND ZUR BEKÄMPFUNG 
DER TRUNKSUCHT (gegr. 1899). 's-Hertogenbosch, Verversstraat 30. 
Vors.: J. M. A. Zoetmulder. Sekr.: L. Simonis. Offizielle Organe (siehe unten). 

Ziele: Förderung und Stärkung der katholischen Mäßigkeits- und 
Antialkoholbewegung, Mitglieder: Rund 173.000, von denen 57.500 Teil- und 
115.500 Totalabstinenten sind (unter den letzteren befinden sich 84.600 
Kinder). Die Mitglieder verteilen sich auf mehr als 1500 Sektionen und auf 
10 Diözesanverbände (5 für Männer und 5 für Frauen). Mitgliedsbeitrag: 
O'IO bis 2*50 Gulden jährlich für die Ortssektionen; der Verband hebt keinen 
Mitgliedsbeitrag ein. Leitung: Zehngliedriger Vorstand, der aus den von 
den Bischöfen bezeichneten Vertretern der Diözesanverbände besteht. Tätig- 
keit: Unterhaltung eines Sekretariates für archivmäßige Stoffsammlung und 
Auskunftserteilung sowie einer Fachbücherei; Beratung der Schulleitungen 
über die Werbearbeit in den Schulen und anderer Organisationen über die 
praktischen Mittel zur Bekämpfung der Trunksucht; Rettung der Trunk- 
süchtigen und Fürsorge für alkoholkranke Verurteilte, um diese wieder zu 
nützlidien Gliedern der Gesellschaft zu machen; finanzielle Unterstützung 
der Einrichtungen zur Bekämpfung des Alkoholismus; Vorstellungen bei den 
Behörden, um wirksame Maßnahmen 2ur Bekämpfung der Trunksucht durch- 
zusetzen. Veröffentlichungen: „Sobrietas" (Monatsschrift); „De Kruisbanier" 
(zweimal monatlich erscheinende Propagandaschrift); „Bonus Miles" (Viertel- 
jahresschrift für Priester); „Ons Jeugdwerk" (alle zwei Monate erscheinende 
Zeitschrift für Lehrer); „De Jonge Kruisridder" (Monatsschrift für die 
Jugend); Bücher, Werbeschriften, Flugblätter, Plakate usw. Angeschlossen 
an die „Katholieke Sociale Actie" (S. 38). 



Belgien 

LIGUE MARIALE CONTRE L'IMMORALITE (gegr. 1913). Ant- 
werpen, 21 rue de la Reconciliation. Präses: Abbe A. Bruynseels. Vors.: 
Fr. A. Ryckmans. Sekr.:. Frl. van Gebuchten. Offizielles Organ: „Ligue 
Mariale contre l'immoralite" (erscheint alle drei Monate in zwei Ausgaben: 
flämisch und französisch). 

Ziele: Kampf gegen die Unsittlichkeit in allen ihren Formen. Mit- 
glieder: Ungefähr 25.000. Mitgliedsbeitrag: 2 bis 5 Franken jährlich. 
Leitung: Vorstand, dem Priester, Mitglieder der verschiedenen Orden, Ärzte 
und Juristen beigegeben sind. Tätigkeit: Verteilung von Broschüren und 
Flugblättern; Zeitungsaufsätze; Vorträge und Kongresse; Vorstellxmgen bei 
den zuständigen Behörden; Kampf gegen die unanständigen Moden, Bücher, 
Lieder, Kinos und Theater sowie besonders gegen den Verkauf von Karten 






150 Organisationen für soziale Betätigung auf Sondergebieten 

mit obszönen Zeichnungen. Der Verein hat seit seinem Bestände nicht 
weniger als 120.900 Drucksachen verteilt. Jede Broschüre wird vor ihrem 
Erscheinen in sämtlichen Blättern des Landes (120 flämischen und 22 fran- 
zösischen) angezeigt. 

Niederlande 

VEREENIGING VOOR EER EN DEUGD: VEREIN FÜR EHRE UND 
TUGEND (gegr. 1904). Roermond, Godsweerdersingel 48. Vors.: A. van de 
Venne. Sekr.: J. Bemelmans. Offizielles Organ: „Volksadel" (Monats- 
mitteilungen); „Mannenadel en Vrouweneer" (Monatsschrift); „Tooneel en 
Bioscoop" (Wochenblatt). 

Ziele: Hebung des moralischen Lebens; Kampf gegen die öffentliche 
Unsittlichkeit. Mitglieder: 50.000 in 4 Abteilungen (für Männer, Frauen, 
Jungmänner und Mädchen). Mitgliedsbeitrag: 2 '50 Gulden jährlich. Leitung: 
Vorstand, der aus den Vertretern der Bischöfe und je zwei Vertretern jeder 
Diözese besteht. Tätigkeit: Veröffentlichung und Verbreitung von Zeit- 
schriften, Flugschriften und kleinen Abhandlungen; Überwachung der 
Theater und Kinos; Einschreiten bei den Behörden, um Maßnahmen zur 
Unterdrückung der öffentlichen Unsittlichkeit durchzusetzen; Versamm- 
lungen, Kongresse und Vorträge. Angeschlossen an die „Katholieke Sociale 
Actie" (S. 38). 

Ungarn 

ZRINYI GÄRDA: ZRINYGARDE (gegr. 1920). Budapest VIII., 
Horänszky-utca 20. Vors.: N. Stadler. Sekr.: E. de Kuthy. 

Ziele: Schutz der christlichen Sitten; Kampf gegen die öffentliche 
Unsittlichkeit. Mitglieder: Rund 1000 tätige Mitglieder in 13 Sektionen. Mit- 
gliedsbeitrag: 60 Kronen jährlicli; Förderer zahlen 30 Kronen. Leitung: 
Hauptvorstand, der aus zwei Landeskomitees (je eines für Männer und' 
Frauen) besteht. Tätigkeit: Kampf gegen anstößige Moden und Tänze und 
die Pornographie in all ihren Formen; Einschreiten bei den Behörden, um 
einen Einfluß auf die Anw^endung der Gesetze über die öffentliche Sittlich- 
keit auszuüben. Vorträge. • 



KAPITEL XII. 

Organisationen zum Schutze der Familie 

Frankreich 

ASSOCIATION DU MARIAGE CHRETIEN (gegr. 1918). Paris (14e), 
86 nie de Gergovie. Vors.: Msgre. Chaptal. Sekr.: Abbe VipUet. Offizielles 
Organ: „Bulletin de l'Association du Mariage Chretien" (zweimonatlich, mit 
zwei Beilagen: „Pour les jeunes filles" und „Pour les jeunes gens"). 

Ziele: Sittliche Vorbereitung der jungen Leute auf ein christliches Ehe- 
leben; Anhaltung der Verheirateten zur Befolgung der Forderungen der 
christlichen Sittenlehre in der Ehe und in der Kindererziehung: Sammlung 
und Aufklärung der Jugenderzieher und jener Berufskreise (Ärzte, Heb- 
ammen), die einen sittlidien Einfluß auf die Familie auszuüben vermögen. 
Mitglieder:- 4000 in zehn Diözesangruppeh. Tätigkeit: Die Mitglieder haben 
täglich das Vereinsgebet zu verrichten und monatlich der Messe der Ver- 
einigung beizuwohnen. Eine „Union repäratrice" lunfaßt Personen, die von 
Gott die für die Familie nötigen Gnaden erbitten wollen. „Ligue de purete" 
für 1. junge Leute, die sich verpflichten, die Tugend der Reinheit zu üben 
und nur eine Person zu heiraten, die entschlossen ist, in der Ehe die Ge- 
setze der christlichen Moral zu beobachten; 2. Verheiratete, die sich zur Be- 
obachtung der ehelichen Moral verpflichten. Die Vereinigung veranstaltet 
Vorträge über Fragen des Familienlebens, veröffentlicht Broschüren, Rug- 
blätter und Zeitschriften, gründet Eltemvereinigungen für Familienerziehung 
und Jünglings- und Jungfrauenvereinigungen zur Vorbereitung auf die 
christliche Ehe. 

LA PLUS GRANDE FAMILLE (gegr. 1916). Paris (1er), 24 nie du 
Mont-Thabor. Vors.: A. Isaac. Sekr.: F. Vieuille. Offizielle Organe: Eine 
Vierteljahrsschrift und Mitteilungen (ein Auszug aus der Vierieljahrsschrift). 

Ziele: Studium, Förderung und Verteidigung der moralischen und 
materiellen Aufgaben, Rechte und Interessen der Familie, besonders der^ 
kinderreichen Familie; Schaffung und Unterstützung von Einrichtungen und 
Organisationen zugunsten der kinderreichen Familien. Mitglieder: Ordent- 
liche (Familienväter und -mütter, die mindestens fünf Kinder haben oder 
hatten); Ehrenmitglieder und Wohltäter; insgesamt etwa 6000 in 20 Sek- 
tionen. Mitgliedsbeitrag: Mindestens 1 Frank. Tätigkeit: Schaffung von 
mehreren Ausschüssen zuin Studium und zur Erörterung der Fragen, die 
für die kinderreiche Familie von Belang sind; Zusammenkünfte; Vorträge, 
Kongresse, Veröffentlichungen; Unterstützungskasse. 

Niederlande 

NEDERLANDSCHE ROOMSCH KATHOLIEKE BOND VAN 
GROOTE GEZINNEN: NIEDERLÄNDISCHER KATHOLISCHER BUND 



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152 Organisationen für soz>iale Betätigung auf Sondergebieten 

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\ 

DER KINDERREICHEN FAMILIEN (gegr. 1918). Anschriften an den Sekr.: 
H, J. P. van Alfen, 's Hertogenbosch, Vors.: P. E. G. van der Heyden. Offi- 
zielles Organ: „De Familiebode". 

Ziele: Schutz der moralischen, sozialen und wirtschaftlichen Inter- 
essen der kinderreichen Familien, auf der Grundlage der katholischen Lehre 
und in Unterordnung unter die kirchliche Behörde. Sektionen: 26. 



KAPITEL mi 

Organisationen zur Förderung der inter- 
nationalen katholischen Interessen auf wis- 
senschaftlichem und praktischem Gebiete 

Internationale 

UNION CATHOLIQUE D'ETUDES INTERNATIONALES (gegr. 
1920). Freiburg (Schweiz). Vors.: Baron de Montenach. Sekr.: G. Gariel, 
Professor an der Universität Freiburg, und Abbe J. Gremaud, Professor am 
College St. Michel. 

Ziele: Zusammenschluß einer Anzahl katholischer Persönlichkeiten 
verschiedener Länder zur Erörterung internationaler Tagesfragen, besonders 
jener, mit denen sich der Völkerbund beschäftigt. Mitglieder: Rund 120, die 
in etwa zehn Landesgruppen zusammengeschlossen sind. Die Mitgliedschaft 
ist offen für Personen aus den im Völkerbund vertretenen Ländern. Tätigkeit: 
Das Sekretariat oder einzelne Mitglieder veröffentlichen Aufsätze über die in 
den Zusammenkünften der Vereinigung erörterten Fragen in der Tagespresse 
und in Zeitschriften. Allgemeine Tagungen, von denen bisher vier stattfanden: 
1920 m Freiburg (Schweiz), 1921, in Paris, 1922 wiederum in Freiburg, 1923 
in Mailand; auf diesen Tagungen wurden unter anderen die Palästinafrage, 
die Zusätze zum Völkerbundspäkt, die Frage der nationalen und religiösen 
Minderheiten und die internationale wissenschaftliche Zusammenarbeit be- 
handelt. 

INSTITUT DE DROIT INTERNATIONAL CHRETIEN (gegr. 1912). 
Löwen, 1 rue des Flamands. Vors. : Baron Descamps. Sekr. : P. Harmignie. 

Ziele: Förderung des Studiums der Quellen des internationalen christ- 
lichen Rechts, seiner Bestimmungen und seiner Anwendungsformen vom ge- 
schichtlichen, moralischen imd juristischen Standpunkte aus; dieses Ziel wird 
durch die Anwendung folgender Mittel zu erreichen gesucht: jedes Jahr 
werden eine oder mehrere Fragen zum Studium vorgelegt, welche den Gegen- 
stand der Berichterstattung und Beratung bei den Jahresversammlungen 
bilden; die verschiedenen Zentren wissenschaftlicher Studien werden ge- 
beten, die entsprechenden Arbeiten und Dokumente zu sammeln; Förderung 
der Schaffung von Lehrstühlen für internationales christliches Recht; soweit 
als möglich, regelmäßige Veröffentlichung der Arbeiten der Mitglieder. Mit- 
glieder: Aktive (ohne Beitragsleistung), das sind jene, welche an den 
Arbeiten des Instituts teilnehmen; unterstützende Mitglieder zahlen jährlich 
20 Franken, Wohltäter jährlich 100 Franken, Gründer einmal 1000 Franken. 
Tätigkeit: Das Institut dient hauptsächlich der Forschung. Zu diesem Zweck 
hat es zwei Abteilungen gebildet: eine historische Abteilung, die die Kirchen- 
politik in ihren Beziehungen zum Völkerrecht in ihrer historischen Ent- 



154 Organisationen für soziale Betätigung auf Sondergebieten 

Wicklung studiert und eine juridische Abteilung, die sich mit der Frage der 
internationalen Sanktionen und dem Maße ihurer Zulässigkeit besdiäftigt. 
Aus der Geschichte: Das Institut wurde 1912 unter dem Namen „Union inter- 
nationale pour l'etude du Droit des gens d'apres les principes chretiens" 
gegründet; 1922 erfolgte die Änderung der Bezeichnung. 

INTERNACIA KATOUtk UNUIGO ESPERANTISTA (I. K. U. E.) 

(gegr. 1910). Sitz: Wohnort des Generalsekretärs, gegenwärtig in Eindhoven 
(Holland). 

LIGUE APOSTOLIQÜE POUR LE RETOUR DES NATIONS ET DES 
PEUPLES ET DE L'ORDRE SOCIAL TOUT ENTIER A DIEU ET A SON 
CHRIST PAR LA SAINTE ßGLISE (gegr. 1917). Sitze der Liga: Paris, 
88 bis boulevard de la Tour-Maubourg; Brüssel, 28 rue Belliard; Budapest 
VIII., Horänszky-utca 6. Direktion: Lyon, 5 Place Bellecour. Gründer und 
Leiter: P. Philippe C. SS. R. Offizielles Organ: „Ligue Apostolique des 
Nations" (monatlich). 

Ziele: Rückführung der ganzen Gesellschaftsordnung, der einzelnen 
Nationen und Völker, aller internationalen und nationalen Organisationen, 
aller öffentlichen und privaten Einrichtungen, zu Gott, zu Jesus Christus und 
zur heiligen Kirche. Mitglieder: 10.000. Leitung: Landesausschüsse wurden 
in Brüssel, Budapest und Paris geschaffen (Anschriften siehe oben); be- 
ratender Ausschuß, gegenwärtig aus acht Mitgliedern, verschiedener Orden 
und religiöser Kongregationen sowie zwölf Laien bestehend. Tätigkeit: 
Gebet und Opfer; Verbreitung der katholischen Ideen, mit besonderer Be- 
tonung der vollkommenen Abhängigkeit der ganzen Gesellschaftsordnung 
von Gott und seinem Kirche. Um die Geister in dieser Richtung zu beein- 
flussen, arbeitet die Liga durch Versammlungen, Vorträge, Tagungen, Presse 
und vor allem Durchdringung aller bestehenden katholischen Einrichtungen 
und Organisationen. Da alle diese dazu beitragen müssen, Jesus Christus 
seinen Platz in der Gesellschaftsordnung zu verschaffen, werden sie von der 
Liga, die mit ihnen durch Bildung von Gruppen innerhalb derselben in Ver- 
bindung tritt, um ihre Zustimmung gebeten. 

INTERNATIONALE KATHOLISCHE LIGA (INTERNACIO KATO- 
LIKA) (gegr. 1920). Zug (Schweiz). Sekr.: K. Mayr. Offizielles Organ: 
„Katolika Mundo" (monatlich). ^ 

Ziele: Praktische Zusammenarbeit der Katholiken aller Länder zur Ver- 
teidigung der Kirche gegen ihre internationalen Gegner; Wurken für Völker- 
versöhnung und christlichen Völkerfrieden. Mitglieder: Einzel-, Gruppen- 
und körperschaftliche Mitglieder in verschiedenen Staaten. Mitgliedsbeitrag: 
Nach Ländern verschieden; Normalbeitrag für Einzelmitglieder 3 Gold- 
franken jährlich. Körperschaftliche Mitglieder ad libitum. Leitung: Präsidium, 
bestehend aus vier Präsidenten (zurzeit: W. Arnold, Zug [Schweiz]; Graf 
E. de Rouge, Paris; Hochw. E. Vercesi, Mailand; Msgre. Pfeiffer, Tschecho- 
slowakei); ferner dem Direktor und Generalsekretär; Direktorium, vorläufig 
bestehend aus dem Präsidium und je einem Vertreter der Länder, woi die 
Liga eine größere Anzahl von Mitgliedern besitzt. Tätigkeit: Errichtung 
einer internationalen Zentralpropagandastelle; Vorbereitung und Veran- 
staltung internationaler Kongresse (bisher deren drei: 1921 in Graz; 1922 in 
Luxemburg; 1923 in Konstanz); Schaffung neuer und Förderung bereits be- 
stehender internationaler Organisationen; Veröffentlichung von Broschüren, 
Werbeschriften und Kongreßberichten. 






VIERTER TEIL 



Organisationen der einzelnen Stände 
und Berufsgruppen (nicht gewerk- 
schaftlicher Art) 



v % 



X 



KAPITEL XIV. 

Schriftsteller, Journalisten, Ärzte usw. 

Deutschland (S. 16) 
Frankreich 

CONFEDERATION PROFESSIONNELLE DES INTELLECTUELS 
CATHOLIQUES (gegr. 1921). Paris (6e), 14 bis rue d'Assas. Vors.: Paul 
Bourget. Sekr.: J. Rey. Geistlicher, Beirat: P. Raymond Louis. Offizielles 
Organ: „Le Bulletin de la Confederation ProfessionneUe des Intellectuels 
Catiioliques" (Beilage zur Halbmonatsschrift „Revue des Jeunes", Paris (7e), 
3, rue de Luynes). 

Ziele: Die „Confederation ProfessionneUe des Intellectuels Catholiques" 
ist die Vereinigung der katholischen Berufsorganisationen der geistigen 
Arbeiter; sie bezweckt Zusammenfassung und Geltendmachung der intel- 
lektuellen Kräfte des katholischen Frankreich, Unterstützung der Bedürftigen, 
besonders der armen Studenten, Vorbereitung der Kathol^en auf eine har- 
rnonische Zusammenarbeit der verschiedenen Klasseni im Rahmen der organi- 
sierten Stände. Mitglieder: Der Verband besteht aus ordentlichen Mitgliedern 
mit beschließender und außerordentlichen mit bloß beratender Stimme; Mit- 
glieder sind die unten angeführten Vereinigungen; Einzelmitglieder werden 
nicht aufgenommen. Leitung: Der Verband wird durch einen engem Vor- 
stand geleitet, der in dauernder enger Fühlungnahme mit dem weiteren 
Vorstand („Commission permanente generale") steht, welch letzterer die 
allgemeinen Richtlinien festlegt, denen der* Verband zu folgen hat; er wird 
in dieser seiner Aufgabe durch die verschiedenen Studienausschüsse, ins- 
besondere den Werbeausschuß unterstützt. Die Satzungen sind übrigens 
noch nicht endgültig festgelegt. 

Angeschlossene Vereinigungen: 

-L Ordentliche Mitglieder: a) Literarische Sektion: „Syndicat des Ecri- 
vains" (Paris [7e], 11 rue du Pre-aux-Clercs); „Syndicat des Joumalistes 
fran9ais" (Paris [7e], 11 rue du Pre-aux-Clercs); „Corporation des Publi- 
cistes chretiens" (siehe unten); „Conference Joubert" (Paris, 104 rue de 
Vaugirard); „Conference St. Thomas"; b) Kunstsektion: „L'Arche" (Paris 
[7e], 202 boulevard St.-Germain); „Ateliers d'Art Sacre" (Paris [7e], 8 rue 
Furstenberg); „Societe de Saint- Jean" (Paris [6e], 13 rue de l'Abbaye); 
„Catholiques des Beaux-Artis" (Paris [15e], 15 impasse Garnier, 131 rue de 
Vaugirard); c) Juristische Sektion: „Association des Jurisconsultes catho- 
liques" (Paris [6e], 14 bis, rue d'Assas); „Conference d'Aguesseau" (Paris 
[6e], 18 rue Guynemer); „Conference St. Paul" (Paris, 104 rue de Vaugirard); 
d) Sektion für Unterricht: „Union Lyonnaise des Catholiques de l'enseigne- 






1 58 Organisationefl der einzelnen Stände und Berufsgrupperi 

ment public" (Paris |7e], 25 rue Vaneau); „Association des instituteurs 
prives du diocese de Paris" (Paris [7e], 76 rue des Saints-Peres); „Les 
Davidees" (S. 164); e) Medizinische Sektion: „Societe Medicale de St. Luc, 
St. Come et St. Damien" (S. 160); „Conference Laennec (Paris [6e], 12 rue 
d'Assas); „Les Amis de Laennec" (Pari^ [6e], 12 rue d'Assas); f) Sozio- 
logische Sektion: „Action populaire" (S. 50); „£cole Normale Sociale" 
(S. 66). 

IL Außerordentliche Mitglieder: „ficole Normale Libre de Jeunes 
Filles" (Neuilly [Seine], 24 boulevard Victor Hugo); „Unions^ Federales 
Professionnelles" (S. 195); „Bulletin des Professeurs Catholiques de l'Uni- 
versite" (S. 164); „Comite des Amities catholiques fran^aises ä l'etranger" 
(Paris [6e], 3 rue Garanciere); „Secretariat Social de Paris" (Paris [7e], 
31 rue de Bellechasse). 

CORPORATION DES PUBLICISTES CHRETIENS (gegr. 1886). Paris 
(7e), 76 rue des Saints-Peres. Vors.: G. Goyau. Sekr.: A. Michelin. Geist- 
licher Beirat: P. A. M. Janvier O. P. 

Ziele: Vereinigung der katholischen Journalisten und Schriftsteller zur 
Förderung ihrer religiösen, sittlichen und geistigen Interessen und zur Ver- 
stärkung ihres Einflusses auf- die öffentliche Meinung. Mitglieder: 400 
(280 Journalisten und 120 Schriftsteller)^). Tätigkeit: Zwei Zusammenkünfte 
jährlich, eine nach einer Messe mit Vortrag des Geistlichen Beirates, die 
andere gelegentlich eines Banketts, mit Mitteilungen über alle Tagesfragen 
seitens berufener Persönlichkeiten Frankreichs und des Auslandes und 
Meinungsaustausch. Alljährlich Exerzitien und Wallfahrt nach der Basilika 
von Montmartre; Veröffentlichung eines Nachrichtenblattes und, wenn die 
Umstände es erfordern, von Erklärungen, Programmen und Kundgebungen. 
Tätige Teilnahme und Mitarbeit an allen kulturellen Veranstaltungen und 
Unternehmungen der Katholiken. Angeschlossen an die „Confed. Prof. des 
Intellectuels Cath." (siehe oben). 

Niederlande 

NEDERLANDSCHE ROOMSCH-KATHOLIEKE JOURNALISTEN- 
VEREENIGING: NIEDERLÄNDISCHE KATHOLISCHE JOURNALISTEN- 
VEREINIGUNG (gegr. 1903). Anschriften an den Sekr.: L. J. Stolwijk, 
Schriftleitung „De Maasbode", Rotterdam. Vors.: J. B. Vesters. Offizielles 
Organ: „De Katholieke Pers" (Monatsblatt). 

Ziele: Förderung der katholischen Presse Hollands; Verteidigung der 
moralischen und materiellen Interessen der Mitglieder und ihrer Berufs- 
interessen im allgemeinen; Förderung des geselligen Verkehrs unter, den 
Mitgliedern; Vertretung der katholischen Presse Hollands. Mitglieder: Rund 
100. Mitgliedsbeitrag: 9 bis 18 Gulden jährlich. Leitung: Von der General- 
versammlung gewählter Vorstand, der aus mindestens fünf Mitgliedern be- 
steht. Tätigkeit: Religiöse und apologetische Bildung- der Mitglieder; Zu- 
sammenarbeit mit den Joumalistenorganisationen Hollands und des Aus- 
landes; Vermittlung in Berufskonflikten; Heranbildung von Journalisten; 
Hilfsfonds. Angeschlossen an die „Katholieke Sociale Actie" (S. 38). 



') Die „Corporation" besteht ausschließlich aus Mitgliedern des ,;Syndlcat des Ecrivains fran^ais" 
und des „Syndicat des Journalistes fran^ais"; diese beiden Syndikate bezwecken die Wahrung der beruf- 
lichen Interessen ihrer Mitglieder, die durchwegs Katholiken sind und fast alle an die „Corporation des 
Publicistes chr^tiens" angeschlossen sind. Das Syndikat der Journalisten besitzt eine Pensionskassa. 






Schriftsteller, Journalisten, Ärzte usw. 1 59 

Österreich 

VERBAND KATHOLISCHER SCHRIFTSTELLER UND SCHRIFT- 
STELLERINNEN (gegr. 1898). Wien L, Hegelgasse 12/11. Vors.: J. Neumair. 

Ziele: Pflege der Literatur, Förderung der Standesinteressen und des 
materiellen Wohles der Mitglieder. Mitglieder: 120. Mitgliedsbeitrag: Nach 
freiem Ermessen. Leitung: Ausschuß von zehn Mitgliedern. Tätigkeit: 
Autorenabende und andere literarische Veranstaltungen; Theater- 
aufführungen; Besprechungen, Vortragsabende; Herausgabe eines Jahres- 
berichtes über die widitigsten Neuerscheinungen (seit 1917 eingestellt). 

VEREIN KATHOLISCHER JOURNALISTEN ÖSTERREICHS (gegr. 
1907). Wien VIII., Strozzigasse -8. Obmann: K. Heitzler. 

Ziele: Vertretung der Interessen der katholischen Journalisten Öster- 
reichs. Mitglieder: 80. Mitgliedsbeitrag: 1000 Kronen jährlich. Leitung: 
Ausschuß von acht Mitgliedern, die von der Generalversammlung gewählt 
werden. Tätigkeit: Versammlungen, Feste, Theateraufführungen; Ver- 
anstaltung von Fortbildungskursen für katholische Journalisten; unentgelt- 
licher Rechtsschutz der Mitglieder in Streitfällen, die aus dem Vertrags- 
vefhältnis mit dem Verleger entspringen; soziale Fürsorge im Falle der 
Krankheit, Invalidität, des Alters und Versorgung der Witwen und Waisen; 
Stellenvermittlung. 

Schweiz 

VEREINIGUNG SCHWEIZERISCHER KATHOLISCHER PUBLI- 
ZISTEN (gegr. 1908). Anschriften an den Vors.: F. Wäger, Rorschach. 
Sekr.: K. Wick. 

Ziele: Erzielung harmonischer Zusammenarbeit zwischen den katholi- 
schen Publizisten; Verbesserung ihrer materiellen Lage; Unterstützung der 
Bestrebungen zur materiellen und geistigen Hebung der schweizerischen 
katholischen Presse. Mitglieder: Rund 80. Mitgliedsbeitrag: Wird jährlich 
durch die Generalversammlung festgesetzt. Tätigkeit: Gemeinsame Be- 
sprechungen bei wichtigen politischen Fragen und Anlässen; Konferenzen 
mit der katholisch-konservativen Fraktion der Bundesversammlung, deren 
Vorstand und dem leitenden Ausschuß des „Schweizerischen Katholischen 
Volksvereines" (S. 39); Beilegung persönlicher Fehden durch Vermittlung 
des Vorstandes der Vereinigung; Förderung der beruflichen Solidaritäts- 
bestrebungen; Zusammenarbeit mit der Verlegerschaft zur besseren Ausge- 
staltung des Feuilleton- und Unterhaltungsteiles der Zeitungen und zur Be- 
seitigung der Übelstände im Reklame- und Inseratenwesen; Veranstaltung 
von Propagandatagen in enger Zusammenarbeit mit dem „Schweizerischen 
katholischen Preßverein (S. 19). Angeschlossen an den „Schweizerischen 
katholischen Volksverein" (S. 39). 

Ungarn 

ORSZÄGOS PÄZMÄNY-EGYESÜLET: PÄZMÄNY-LANDESVEREIN 

(gegr. 1898). Budapest VIII., Szentkirälyi-utca 28. Vors.: Msgre. O. Pro- 
häszka, Bischof von Stuhlweißenburg. Sekr.: J. Sziklay. 

Ziele: Schutz der Interessen der katholischen Journalisten und Schrift- 
steller. Mitglieder: 630. Mitgliedsbeitrag: 360 Kronen jährlich. Tätigkeit: 



160 Organisationen der einzelnen Stände und Berufsgruppen 

Vorträge und Versammlungen; rechtlicher Schutz der durch die Presse an- 
gegriffenen katholischen Interessen; Unterstützung der Mitglieder für 
Studienreisen; Unterstützung der bedürftigen Mitglieder und ihrer Familien. 



Frankreich 

SOCIETE MEDICALE DE ST. LUC, COME ET ST. DAMIEN (gegr. 
1884). Paris (7e), 74 nie de l'Universite. Vors.: O. Pasteau. Sekr.: J. Ferrand, 
Offizielles Organ: „Bulletin de la Societe Medicale etc." (monatlidi). 

Ziele: Vertiefung des religiös-sittlichen Lebens der Mitglieder; Studimn 
der wichtigsten Fragen der theoretischen und praktischen Medizin in ihren 
Beziehungen zur Religion, Moral, Philosophie und Soziologie; mit rein 
medizinischen Fragen beschäftigt sich die Gesellschaft nicht. Mitglieder: 
1200 in 18 Regionalgruppen. Mitgliedsbeitrag: 10 Franken jährlich. Leitung: 
Generalvorstand, bestehend aus den Vorsitzenden der Regionalgruppen; 
letztere wählen einen geschäftsführenden Ausschuß. Die Aufnahme neu zu- 
gelassener Mitglieder wird durch den Generalvorstand ausgesprochen. 
Tätigkeit: Die Basilika von Montmartre ist der religiöse Mittelpunkt 3er 
Gesellschaft; in der Kapelle der heiligen Ärzte wird jeden ersten Monats- 
freitag eine Messe für die Mitglieder gelesen. Studienabende, bei denen 
wissenschaftliche Vorlesungen gehalten werden (über Wundererscheinungen, 
Mystiker, sexuelle Erziehung und Moral usw.). Jährlich wird ein Mitglieds- 
verzeichnis veröffentlicht. Eine eigene Hilfskasse für Ehrendarlehen unter- 
stützt die in Not geratenen Mitglieder beziehungsweise deren Frauen und 
Kinder, Angeschlossen an die „Confederation Prof. des Intellectuels Cath." 
(S. 157). 

Großbritannien 

OUILD OF ST. LUKE, ST. COSMAS AND ST. DAMIAN (gegr. 1910). 
London, S. W. 1, 30 New Cavendish Street. Vors.: E. Ware. Sekr.: J. O, 
Donovan. Offizielles Organ: „Catholic Me.dical Guardian" (Vierteljahrs- 
schrift). 

Ziele: Erleichterung und Pflege der Beziehungen zwischen katholischen 
Ärzten und Medizinern (einschließlich der Studierenden) des britischen 
Reidies. Mitglieder: Rund 300. Mitgliedsbeitrag: 5 Schilling jährlich. 
Leitung: Von der Jahresversammlung gewählter Vorstand. Tätigkeit: Gegen- 
seitige Unterstützung im religiösen und beruflichen Leben; Untersuchung 
der Beziehungen zwischen! der medizinischen Theorie und Praxis zur 
katholischen Glaubens- und Sittenlehre und der katholischen Phüosophie; 
soweit als möglich Unterstützung der katholischen Einrichtungen; regel- 
mäßige Versammlungen, besonders gelegentlich der Katholiken- und Ärzte- 
tagungen; Vorträge. 

Niederlande 

ROOMSCH-KATHOLIEKE ARTSENVEREENIGING: KATHOLISCHE 
ÄRZTEVEREINIGUNG (gegr. 1919). Utrecht, Prins Hendriklaan 37. Vors.: 
L. van Romunde. Sekr.: J. B. A. Touw. Offizielles Organ: „Roomsch- 
Katholiek Artsenblad" (monatlich). 



Schriftsteller, Journalisten, Ärzte usw. ^ 161 

Ziele: Vertretung und Geltendmachung der Grundsätze der katholi- 
schen Kirche in der Ausübung des ärztlichen Berufes. Mitgliedei: 320. Mit- 
gliedsbeitrag: 10 Gulden jährlich. Tätigkeit: Versammlungen mit Aus- 
sprachen über Berufsfragen; Auskunftserteilung; religiöse Veranstaltungen; 
Zusammenarbeit mit andern Organisationen, soweit dies die katholischen 
Grundsätze gestatten. Angeschlossen an die „Katholieke Sociale Adle" 
(S. 38). 

Portugal 

ASSOCIAC^O DOS MEDICOS CATOLICOS (gegr. 1915). Lissabon, 
Rua do Carmo 91 — 1° (Sitz wechselt). Vors.: E. Burnay. Sekr.: E. Alves. 

'Ziele: Zusammenschluß der Ärzte, um sie in der praktischen Be- 
tätigimg ihres Glaubens und in der Ausübung ihres Berufes im christlichen 
Sinne zu unterstützen. Mitglieder: 250. Tätigkeit: Monatliche Versamm^ 
lungen mit vorangehender Generalkommunion; normalerweise jedes Jahr 
stattfindende Kongresse. 



MONTI, Internat. Handbuch der kath, Organisationen. 12 






1 



KAPITEL XV. 

Hoch-, Mittel- und Volksschullehrer 

Internationale 

FEDERATION INTERNATIONALE DES INSTITUTEURS CATHO- 
LIQUES (gegr. 1913). Noordwijk (Holland), Zeestraat 38. Sekr.: H. G. 
de Boer. 

Ziele: Aufklärung der angeschlossenen Verbände über die Mittel und 
Wege zur Förderung der christlichen Erziehung; gegenseitiger Austausch 
von Erfahrungen über die Vorteile und Nachteile der verschiedenen Er- 
ziehungssysteme. Tätigkeit: Der Verband veranstaltete 1913 in Wien einen 
internationalen Kongreß über pädagogische Fragen. Der Krieg legte seine 
Tätigkeit lahm; gegenwärtig ist er in Neubildung begriffen. 

S. C. U. D. O. S. SODALITAS CATHOLICA UNIVERSALIS DO- 
CENTIUM „OMNES SANCTI« (gegr. 1921). Florenz (14), via Pucci 2. 
Vors.: Baron F. B. Cicala. Sekr.: Hochw. Primo Primavori. 

Ziele: Zusammenfassung der katholischen. Professoren und Lehrer 
beiderlei Geschlechts und aller Grade in der ganzen Welt, um sie in ihrer 
geistigen, moralischen und staatsbürgerlichen Ausbildung gemäß den katholi- 
schen Grundsätzen und den päpstlichen Weisungen zu fördern. Förderung der 
Schaffung von Ortsgruppen in den verschiedenen Ländern und Zusammen- 
fassung der gemeinsamen Kräfte; die Gesellschaft beabsichtigt auch, in 
Florenz eine internationale Frauenuniversität zu schaffen. . Tätigkeit: Die 
noch im Werden begriffene Gesellschaft bezweckt mit ihrer Werbetätigkeit 
gegenwärtig vor allem die Gewmnung von Zustimmungserklärungen in den 
verschiedenen Ländern. 

Belgien 

FEDERATION GENERALE DES INSTITUTEURS CHRETIENS DE 
BELGIQUE (gegr. 1893). Anschriften richten an den Vors.: C, De Bruyne 
(Rumbeke, Westflandem) oder an den- Sekr.: G. van Winkel (Hex lez Looz, 
Limburg). Offizielle Organe: „L'Educateur Beige" (für Wallonien); „De 
Christene School" (für Flandern). 

Ziele: Gestaltung der Erziehung und' des Unterrichts nach christlichen 
Grundsätzen; Verteidigung der durch die belgische Verfassung gewähr- 
leisteten Unterrichtsfreiheit; Vervollkommnung des Volksschulunterrichtes; 
Verbesserung der geistigen und materiellen Lage der Lehrer. Mitglieder: 
Rund 10.000 in neun Provinzialsektionen. Mitgliedsbeiträge: 8 Franken 
jährlich neben den Beiträgen für die Provinzial- und Bezirksverbände. 
Leitung: Zentralausschuß, bestehend aus den Vorsitzenden der Provinzial- 
organisationen und einer nach der Anzahl der Mitglieder verschiedenen Zahl 



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Hoch-, Mittel- und Volksschullehrer 163 

weiterer Vertreter; Zentralvorstand, der vom Zentralausschuß gewählt wird; 
geschäftsführender Ausschuß. Tätigkeit: Versammlungen und Kongresse; 
Veröffentlichung von Broschüren, Zeitungsartikeln usw. 

Deutschland 

KATHOLISCHER LEHRERVERBAND DES DEUTSCHEN REICHES 

(gegr. 1889). Bochum, Alleestraße 90a. Vors.: A. Rheinländer. Offizielles 
Organ: „Zeitschrift für christliche Erziehungswissenschaft". 

Ziele: Hebung der Schule nach den Grundsätzen der katholischen 
Kirche, sowie Wahrung und Förderung der Interessen des Lehrerstandes. 
Mitglieder: Rund 22.500 in 21 Einzelorganisationen. -Tätigkeit: Herausgabe 
eines Lesewerkes für katholische Volksschulen; Beteiligung an der Er- 
richtung des Instituts für wissenschaftliche Pädagogik in Münster; Ver- 
öffentlichung eines Jahrbuches und der obengenannten Zeitschrift. 

KATHOLISCHER JUNOLEHRERBUND DES DEUTSCHEN REICHES 

(gegr. 1918). Rinkerode i. W., Bez. Münster. Vors.: J. Brockmann. Offizielles 
Organ: „Der junge Lehrer" (erscheint alle drei Wochen). 

Ziele: Katholische Lebens- und Berufsgestaltung, gegenseitige Hilfe in 
wirtschaftlicher Not. Mitglieder: Etwa 3000 in 70 Ortsgruppen. Leitung: 
Bundesvorstand (fünf Mitglieder), Bundestag. Tätigkeit: Versammlungen, 
Konferenzen, Vorträge, Kurse, Veröffentlichungen, Exerzitien. 

VEREIN KATHOLISCHER DEUTSCHER LEHRERINNEN (gegr. 
1885). Berlin-Steglitz, Breite Straße 7. Vors.: Maria Schmitz und Elise 
Stoffels. Offizielle Organe (siehe unten). 

Ziele: Vertretung und Förderung der geistigen und materiellen Inter- 
essen der katholischen deutschen Lehrerinnen nach den Grundsätzen der 
katholischen Kirche und Pflege der Jugenderziehung in religiösem und vater- 
ländischem Geiste. Mitglieder: 19.000 in 203 Bezirksvereinen. Mitglieds- 
beitrag: 5 Promille vom Anfangsgehalt einer festangestellten Volksschul- 
lehrerin. Leitung: Vorstand und geschäftsführender Ausschuß. Tätigkeit: 
Das Haupttätigkeitsfeld des Vereines ist die- Interessenvertretung der Mit- 
glieder und die Mitarbeit an schulpolitischen Problemen. Einzelfragen 
werden von entsprechenden Ausschüssen bearbeitet, die Auskünfte und An- 
regungen geben. Schritte bei Regierungen und Behöi^den unternehmen usw. 
Diese Ausschüsse sind folgende: Standescaritas, Angelegenheiten der Volks- 
schule, der Mittelschule, der Mädchenfortbildungsschule, des technischen 
Unterrichts, für Zeichen- und Kunstunterricht, höhere Mädchenbildung, 
Jugendfürsorge, Jugendpflege, Literatur, Erziehung nicht normaler Kinder, 
Missionsausschuß, Bekämpfung des Alkoholismus. Vorträge, Kurse, Vereins- 
bibliothek; Erholungs- und Wohnheime, Krankenkasse, ~ Unterstützungs- 
kasse, Stellenvermittlung. Zeitschriften: „Wochenschrift für katholische 
Lehrerinnen"; „Mädchenbüdung auf christlicher Grundlage" (Zeitschrift für 
Lehrerinnen an höheren Schiüen); „Die junge Lehrerin" (für Lehramts- 
bewerberinnen). ' 

VERBAND KATHOLISCHER DEUTSCHER PHILOLOGINNEN 

(gegr. 1909). Münster i. W., Kronprinzenstraße 7. Vors.: Frau A. Pfennings. 
Sekr.: Frau C. Müller. Offizielles. Organ: „Mädchenbildung auf christlicher 
Grundlage" (Halbmonatsschrift; Verlag Ferdinand Schöningh, Paderborn). 

12* 



164 Organisationen der einzelnen Siände und Berufsgruppen 

Ziele: Förderung der idealen Interessen und der äußeren Stellung der 
Philologinnen; Festigung ihrer Weltanschauung und Vertiefung ihrer Er- 
ziehungsgrundsätze; Bearbeitung der Fragen der höheren Mädchenbildung 
entsprechend der katholischen Weltanschauung. Mitglieder: Etwa 600 in 
20 Ortsgruppen. Mitgliedsbeitrag: 5 Promille vom Anfangsgrundgehalt 
einer Studienrätin. Tätigkeit: Jährliche Versammlungen, Veröffentlichungen, 
wissenschaftliche Vorträge und Ferienkurse; Einrichtung von Arbeits- 
ausschüssen, die sich mit allgemein beruflichen und fachlichen Aufgaben 
oder mit besonderen Tagesfragen dieser Art beschäftigen; Mitarbeit an der 
Aus- und Umgestaltung des katholischen höheren Mädchenschulwesens; 
Verstärkung des weiblichen Einflusses in der höheren Mädchenbildung. 
Angeschlossen an den „Verein katholischer deutscher Lehrerinnen" (siehe 
oben). 

Frankreich 

LEHRER AN ÖFFENTLICHEN ANSTALTEN. 

Es gibt in Frankreich drei lose Gruppierungen von katholischen Lehrern an 
öffentlichen Schulen, die zwar keine eigentlichen Organisationen bilden, die aber 
durdi die drei folgenden Fachblätter eng zusammengeschlossen werden: 

BULLETIN DES PROFESSEURS CATHOLIQUES DE L'UNIVERSITE (ge- 
gründet 1911). Lyon, 71 rue Moliere. Dieses Fachblatt, das von einem konver- 
tierten Professor geschaffen wurde, tun seinen Berufskollegen -Hilfe imd Anleitung 
zu bieten, ihren Glauben freimütig zu bekennen, steUte mit Kriegsbeginn sein Er- 
scheinen ein, nahm es 1917 wieder auf und dehnte seine Tätigkeit auch auf die 
Behandlung von Berufsfragen aus imd wirbt nunmehr audi unter den Lehrern und 
Lehrerinnen der staatlichen Unterrichtsanstalten Anhänger. 

BULLETIN NATIONAL DES INSTITUTEURS ET DES INSTITUTRICES 
CATHOLIQUES DE UENSEIGNEMENT PUBLIC (gegr. 1916). Lyon, 19, rue 
du Gazometre. Es dient seinen 23.000 Abnehmern SLs geistiges Band und als 
Führer für ihre religiöse, soziale und berufliche Bildung, stellt ihnen insbesondere 
auch eine Leihbibliothek zur Verfügung. Probenummem und Programmschriften durch 
Joseph Lescure, ^int-Saury par le Rouget (Cantal); Anschriften bezüglich der 
•Bibliothek an F. Decousus, St.-Etienne (Loire), 8 rue Buisson. 

ZEITSCHRIFT: „AUX DAVIDEES" (gegr. 1916). Anschriften an Frl. Silve, 
Lehrerin, Saint-Pons par Seyne-les-Alpes (Basses-Alpes). Den Anstoß zur Bildung 
dieser Lehrerinnengruppe gab die Ldctüre des Romans „Davidee Birot" von Rene 
Bazin. Die Monatsschrift dient ihnen als geistiges Band und Führer in religiösen 
und sittlichen Fragen. Eine Leihbibliothek stellt den „Davidees" die im Blatte an- 
gezeigten Bücher gegen Ersatz der Postauslagen leihweise zur Verfügung. Biblio- 
thekarin: Frl. Gilly, Lehrerin in St.-Vincent-du-Lanzet (Basses-Alpes). Während 
des Schuljahres werden in den verschiedenen Landesteilen Versammlungen veran- 
staltet, deren Zweck darin besteht, den „Davidees" zu ermöglichen, ihren Glauben 
besser kennenzulernen und ihre Berufspflichten soweit als möglich zu erfüllen. 
Der größte Teil der Departemehtsgruppen sind Studienzirkel, die monatliche Ver- 
sammlungen abhalten. Außerdem werden jährlich Exerzitien ausschließlich für 
Lehrerinnen an den Öffentlichen Unterrichtsanstalten veranstaltet. 

Italien 

SOCIETA ITALIANA DEI PROFESSORI UNIVERSITÄR! CATTO- 
LICI (gegr. 1922). Der Sitz befindet sich gegenwärtig bei der „Pontificia 
Accademia degli Arcadi", Rom (3), Piazza S. Carlo al Corso 437. Vors.: 
N. Festa. Sekr.: G. Gabrieli. 



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Hoch-, Mittel- und VolkssdiuUehrer 165 

Ziele: Förderung der wissenschaftlichen Aufgabe der Hochschule; Mit- 
wirkung an der Hebung der akademischen Würde und an der Hochsdiul- 
reform. Mitglieder: Rund 100; Professoren, Privatdozenten, Lektoren und 
Assistenten der Hochschulen und der diesen gleichgestellten Anstalten können 
als Mitglieder aufgenommen werden. Mitgliedsbeitraig: 20 Lire jährlich ein- 
schließlich des Bezugsrechtes des „BoUettino della Societä" (bisher noch 
nicht erschienen). Leitung: Von der Generalversammlung gewählter Vor- 
stand, der aus dem Präsidium und vier Beiräten besteht. Tätigkeit: Die Ge- 
sellschaft hat ihre Tätigkeit noch nicht voll aufgenommen. Die Hauptpunkte 
ihres Tätigkeitsprogrammes sind: Mitarbeit an allen Reformen, die geeignet 
sind, dem höheren Unterricht jene Richtung und Wirksamkeit zu verleäten, 
weldie den Zielen der Vereinigung entsprechen; Veranstaltung von Tagungen 
und Vorträgen, um die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit auf die Fragen 
des höheren Unterrichtes zu lenken; Schaffung und Förderung von Pro- 
pagandaveröffentlichungen. 

ASSOCIAZIONE NAZIONALE „ANTONIO ROSMINI« FRA PRO- 
FESSORI CATTOLICI DELLE SCUOLE MEDIE, PUBBLICI E PRIVATI 

(gegr. 1920). Mailand (14), via Francesco Sforza 43. Vors.: A. M. Pizzagalli. 
Direktor: P. Zunino. Sekr.: A. Di Bella. Offizielles Organ: „La Scuola 
Media" (vierzehntägig). 

Ziele: Moralische Hebung der Mittelschule durch Verteidigimg und 
Stärkung des christlichen Erziehungsgedankens; Schutz der moralischen, 
wirtschaftlichen und beruflichen Interessen der Mitglieder. Mitglieder: 325 
in 52 Sektionen. Neben den „ordentlichen" Mitgliedern (Lehrer an den öffent- 
lichen und privaten Mittelschulen), gibt es auch noch „Ehrenmitglieder" 
(Persönlichkeiten, die durch ihren Einfluß, ihre Stellung imd ihre moralische 
und materielle Hilfe die Verbandszwecke zu fördern geeignet und gewillt 
sind). Beitrag der ordentlichen Mitglieder: 15 Lire järlich, einschließlich 
Bezug des Verbandsorgans. Leitung: Vorstand, bestehend aus neun Mit- 
gliedern,, welcher von den Mitgliedern in geheimer Wahl bei den Sektionen 
gewählt wird. Vorläufig fungiert der Vorstand der Mailänder Sektion, deren 
tätiger Anregung die Verbandsgründung zu danken ist, als Verbands- 
vorstand. Tätigkeit: Der noch in Bildung begriffene Verband beschäftigt sich 
vornehmlich mit der Einzelwerbung, der Gewinnung der Professoren an 
den öffentlichen Mittelschulen durch die Veröffentlichungen des Verbands- 
organes. Der Verband ist bereits sehr wirksam für die Unterrichtsfreiheit 
eingetreten; er veranstaltete weiter zwei interregionale Zusammenkünfte in 
Mailand (Juni 1922 und 1923). Die hauptsächlichsten Mittel zur Erreichung 
der Verbandsziele sind folgende: Betonung des christlichen Gedankens im 
Unterricht bei jeder günstigen Gelegenheit; Widerlegung der in den Schul- 
büchern und den didaktischen Programmen enthaltenen der katholischen 
Lehre entgegengesetzten Gedanken; Hinweis auf jene Schulbücher be- 
ziehungsweise Bücher für die Schulbibliotheken, welche der katholischen 
Lehre entsprechen; Werbetätigkeit für die christliche Moral und praktische 
Betätigung des Glaubens, auch außerhalb der Schule; Verkehr mit den 
Familien der Schüler und pädagogisch-didaktische Zusammenarbeit. 

ASSOCIAZIONE MAGISTRALE ITALIANA „NICOLÖ TOMMASEO« 

(gegr. 1906). Rom, via Ripetta 157. Sekr.: A. Negretti. Offizielles Organ: 
„L'istruzione primaria" (Monatsschrift), 

Ziele: Verteidigung der moralischen und wirtschaftlichen Interessen 
der Volksschullehrer und -lehrerinnen; Verbesserung und Förderung der 



166 Organisationen der einzelnen Stände und Berufsgruppen 

Volksbildung und der Volkserziehung nack katholischen Grundsätzen, 
Mitglieder: Rund 25.000 in ungefähr 250 Sektionen. Mitgliedsbeitrag: Von 
Provinz zu Provinz verschieden; jedes Mitglied hat jährlich 5 Lire an das 
Zentralbureau zu zahlen. Tätigkeit: Landes-, Regional- und Provinzial- 
tagungen; Unterstützung der Mitglieder beim Unterrichtsministerium und 
den Regionalschulräten; Verbreitung der katholischen Grundsätze des Ver- 
bandes auf dem Wege von Vorträgen und Veröffentlichungen. 

Niederlande 

KATHOLIEKE LEERAREN-VEREENIOING „ST. BONAVENTURA": 
KATHOLISCHE PROFESSORENVEREINIGUNG „ST. BONAVENTURA" 

(gegr. 1918). 's-Hertogenbosch, Kerkstraat 64. Vors.: Th. van den Donk. 
Sekr.: J. Berge. Offizielles Organ: „R. K. Studiebelangen" (erscheint zweimal 
monatlich). 

Ziele: Förderung der katholischen Kultur im allgemeinen; Wahrung 
der Interessen des männlichen und weiblichen Lehrpersonals an den Mittel- 
schulen; Vertiefung des religiösen Lebens der Mitglieder; intellektuelle und 
künstlerische Weiterbildung derselben. Mitglieder: 300 in acht Ortsvereinen. 
Mitgliedsbeitrag: 5 bis 12*50 Gulden jährlich. Leitung: Mindestens fünf- 
gliedriger Vorstand, der von der Generalversammlung gewählt wurd. Tätig- 
keit: Exerzitien; Versammlungen; Verbreitung von Büchern- und Bro- 
schüren; Vorstellungen bei den kirchlichen und staatlichen Behörden; Aus- 
kunftsstelle; Rechtsschutz. Angeschlossen an die „Kath. Sociale Actie" (S. 38). 

CANISIUS-FEDERATIE: CANISIUSVERBAND (gegr. 1923). An- 
schriften zu richten an den vorläufigen Vors.: A. J. W. Brugman, Amsterdam, 
Marnixkade 52. Offizielles Organ: „De Katholieke School" (Wochenblatt; 
Schriftleitung: M. R. Teijssen, Nijmegen, Heijdenrijckstraat 12)., 

Ziele: Schutz der geistigen und materiellen Interessen der katholischen 
Lehrer und Lehrerinnen. Mitglieder: Fünf DiÖzesanverbände, die teils aus- 
schließlich Lehrer und Lehrerinnen an öffentlichen Schulen, teils außer diesen 
auch solche an Privatschulen umfassen. Leitung: Vorstand von fünf Mit- 
gliedern (je ein Vertreter der angeschlossenen Verbände). Tätigkeit: Ver- 
besserung des Unterrichtes; religiöse und pädagogische Fortbildung der 
Mitglieder. 

FEDERATIE VAN ALGEMEENE DIOCESANE VEREENIGINGEN 
VAN ROOMSCH-KATHOLIEKE BIJZONDERE ONDERWIJZERS IN 
NEDERLAND: VERBAND DER ALLGEMEINEN DIÖZESANVEREINI- 
GUNGEN FÜR LEHRER AN KATHOLISCHEN PRIVATSCHULEN IN 
DEN NIEDERLANDEN (gegr. 1920). Baarn, Veldheünweg 4. Vors.: F. A. 
Moerel. Sekr.: E. J. Luyf. Offizielles Organ: „Hat Katholieke Schoolblad" 
(Wochenschrift; Schriftleitung: F. Wisse, Dordrecht, Levensverzekerings- 
straat 24), 

Ziele: Förderung der katholischen Privatschulen; Schutz der morali- 
schen und materiellen Interessen der Mitglieder. Mitglieder: 2500 in 36 Orts- 
vereinen, die zu zwei Diözesanverbänden zusammengeschlossen sind. Mit- 
gliedsbeitrag: Die Diözesanvereinigungen führen 1 Gulden pro Mitglied, und 
Jahr an den Zentralverband ab; die Mitglieder selbst zahlen 10 bis 
12 Gulden jährlich an die Diözesanvereinigung. Leitung: Vorstand, der aus 
sechs Mitgliedern, drei für jede Diözesanvereinigung, besteht. Tätigkeit: 
Bemühungen, um die Gleichstellung der Lehrer an den Privatschulen mit 






Hoch-, Mittel- und Volksschullehrer 167 

jeneii an öffentlichen Schulen zu erlangen; technische Verbesserung des 
Unterrichtes; pädagogische und religiöse Ausbildung der Mitglieder; Hilfs- 
fonds für (iie bedürftigen Mitglieder; Krankenversicherungskasse. Der Ver- 
band ist vom Staate als Vertreter der katholischen Lehrer an Privatschulen 
anerkannt. 

Österreich 

KATHOLISCHER LEHRERBUND FÜR ÖSTERREICH (gegr. 1893). 
Wien I., Annagasse 6. Obmann: J. Zeiß. Sekr.: A. Brückl. Offizielles Organ: 
„Österreichische Pädagogische Warte" (Monatsschrift). 

Ziele: Die Vereinigung aller katholischen Lehrer und Lehrerinnen 
Österreidis; Pflege des Unterrichts und der Erziehung nach den Grund- 
sätzen der Kirche, nach den Forderungen der wahren Liebe zum Vaterland 
und nach den erprobten Ergebnissen der wissenschaftlichen Pädagogik; 
Förderung der geistigen und materiellen Interessen seiner Mitglieder und 
des Lehrerstandes überhaupt. Mitglieder: Mehr als 8000 in sieben Landes- 
vereinen. Mitgliedsbeitrag: Nach Ländern verschieden (in Wien 12.000 
Kronen jährlich). Tätigkeit: Abhaltung von Versammlungen, Bildungs- 
abenden, pädagogischen Kursen; Verfassung von Eingaben und Denk- 
schriften; Herausgabe von Büchern und Zeitschriften (die meisten Landes- 
vereine geben für ihre Mitglieder eigene Landesblätter heraus). Rechtsschutz; 
Unterstützung . bedürftiger Mitglieder und ihrer Hinterbliebenen. Die Mit- 
glieder sind hervorragend an den Arbeiten der „Erziehungs- und Schul- 
organisation der Katholiken Österreichs" (S. 27) beteiligt. 

I. VEREIN KATHOLISCHER LEHRERINNEN UND ERZIEHE- 
RINNEN FÜR ÖSTERREICH (gegr. 1867). Wien L, Grünangergasse 10. 
Vors.: Marie Tomicek. Offizielles Organ: „Österreichische Pädagogische 
Warte" (Monatsschrift des katholischen Lehrerbundes für Österreich). 

Ziele: Förderung der geistigen, wirtschaftlichen, rechtlichen und gesell- 
schaftlichen Interessen der Lehrermnen und Erzieherinnen im katholischen 
Geiste; Stellungnahme zu allen grundsätzlichen, Erziehungs- und Unter- 
richtsfragen. Mitglieder: Etwa 1000. Mitgliedsbeitrag: 5000 Kronen jährlich. 
Tätigkeit: Fortbildung der Mitglieder" durch Vorträge, Sprechabende, Kurse; 
Bildung von Arbeitsgemeinschaften; Fachbücherei mit Lesezimmer; Heraus- 
gabe von Büchern und Schriften; Eingaben an Behörden und Körperschaften; 
Zusammenarbeit mit gleichgesinnten Lehrerorganisationen; Veranstaltung 
von Lehrerinnentagungen; Unterstützung der Mitglieder in Rechtsfragen; . 
unentgeltliche Stellenvermittlung; Gründung von Hilfs- und Krankenkassen; 
Unterstützung von Vereinsmitgliedem mit Geldbeträgen; Aufnahme von 
stellesuchenden Erzieherinnen und Lehramtsbewerberinnen zu zeitweiligem 
und von tätigen sowie im Ruhestand befindlichen alleinstehenden Lehrerinnen 
zu ständigem Aufenthalt im Vereinsheim gegen billiges Entgelt; Errichtung 
von Freiplätzen für bedürftige Lehramtsanwärterinnen und mittellose Lehre- 
rinnen und Erzieherinnen im Vereinsheim. 

Schweiz 

KATHOLISCHER LEHRERVEREIN DER SCHWEIZ (gegr. 1892). 
Luzern, Taubenhausstraße. Vors.: W. Maurer. Sekr.: W. Arnold. Offizielles 
Organ: „Schweizer Schule" (Wochenschrift). 



168 Organisationen der einzelnen Stände und Berufsgruppen 

Ziele: Förderung der ideellen und materiellen Interessen des Lehr- 
standes; Hebung des gesamten Erziehungswesens im Sinne und Geiste der 
katholischen Kirche. Mitglieder: 2780; 38 Sektionen, von denen sich einige 
zu Kantonalverbänden zusammengeschlossen haben. Mitgliedsbeitrag: Jede 
Sektion zahlt an die Zentralkasse jährlich 1*50 Franken für jedes Aktiv- 
mitglied und 100 Franken für die anderen Mitglieder. Leitung: Der leitende 
Ausschuß von fünf Mitgliedern wird von dem Zentralkomitee (15 Mitglieder) 
gewählt, das seinerseits von der Delegiertenversammlung der Sektionen ge- 
wählt wurd. Tätigkeit: Erreichung einer den Zeitverhältnissen entsprechenden 
Besoldung der Lehrerschaft; Schutz derselben gegen unberechtigte Angriffe; 
materielle und moralische Fürsorge für die Hinterbliebenen der Mitglieder; 
Krankenkasse; Hilfskasse für Haftpflichtfälle; Preßfonds usw. Angeschlossene 
Organisation: „Verein katholischer Lehrerinnen der Schweiz" (siehe unten). 
Angeschlossen an die „Internationale katholische Liga" („Ika") (S. 154). 

VEREIN KATHOLISCHER LEHRERINNEN DER SCHWEIZ (gegr. 
1891). Aarau, Gartenheim. Vors.: Frl. M. Keiser. Sekr.: Frl. G. BiroU. 
Offizielles Organ: „Die Lehrerin" (Beilage zur „Schweizer Schule", Organ 
des „Katholischen Lehrervereins der Schweiz"): 

Ziele: Vereinigung der katholischen Lehrerinnen der Schweiz zu ihrer 
intellektuellen und moralischen FortbilÖung und Förderung ihrer finanziellen 
Interessen. Mitglieder: 1016 in elf Sektionen. Mitgliedsbeitrag: Lehrerinnen 
4 Franken, Arbeitslehrerinnen 2 Franken jährlich. Leitung: Vorstand von 
sieben Mitgliedern, gewählt von der Generalversammlung. Tätigkeit: General- 
versammlung; Kranken-, Invaliditäts-, Alterskasse; Hilfskasse für unver- 
schuldet in Not geratene Mitglieder. Angeschlossen an den „Katholischen 
Lehrerverein der Schweiz" (siehe oben). 

Tschechoslowakei 

SVAZ KftESTANSKfiHO UcITELSTVA cESKOSLOVENSK£HO: 
VERBAND DER CHRISTLICHEN LEHRER DER TSCHECHOSLOWAKEI 

(gegr. 1919). Prag IL, Spälenä 15. Vors.: A. Noväk. Sekr.: Fri. R. Bude- 
lovskä. Geistlicher Beirät: Hochw. F. Svätek. Offizielle Organe: „Vestnik 
Svazu Kfestanskeho Ucitelstva Ösl.": „Zeitschrift des Verbandes der christ- 
lichen Lehrersdiaft der Tschechoslowakei" (monatlich). 

Ziele: Verteidigung und Entwicklung der christlichen Erziehung und 
des christlichen Unterrichtes; Studium der pädagogischen Fragen; Schutz 
der Berufsinteressen der christlichen Lehrer. Mitglieder: 1100 Lehrer und 
Lehrerinnen, davon 600 m Böhmen und 500 in Mähren. Angeschlossene' 
Organisation: Der Verband hat den „Verein christlicher Familien und der 
Freunde der christlichen Erziehung" in Prag gegründet. 

DR.-OTTO-WILLMANN-BUND (gegr. 1922). Vors.: E. Zajicek, Fach- 
lehrer in Feldsberg, Südmähren. Offizielles Organ: „Willmann-Blätter" 
(Monatsschrift, Rei(£enberg, Tischlergasse 4). 

Ziele: Förderung der christlichen Jugenderziehung, Vertretung der 
Standesinteressen, Weiterbildung der Mitglieder. Mitglieder: 266. Mitglieds- 
beitrag: 3 bis 6 tschechische Kronen monatlich. Leitung: Vorstand, be- 
stehend aus mindestens zehn von der Hauptversammlung gewählten Mit- 
gliedern. Tätigkeit: Versammlungen, Kurse, Elternabende; Vertretung der 
Forderungen bei den Behörden; Rechtsschutz in Streitfällen, die aus dem 



Hoch-, Mittel- und Volksschullehrer 169 

Berufsverhältnis entspringen; Stellenvermittlung; Erteilung von Auskünften; 
Herausgabe und Vertrieb von Zeitschriften, Druckschriften und Lehrmitteln; 
Errichtung von Büchereien und Lesehallen, Unterstützung bedürftiger Mit- 
glieder (Krankengelder, Reiseunterstützung, Lehrerheim). Gründung einer 
Spar- und Darlehenskasse. Der Bund veranstaltete im Juli 1923 in Zwittau 
die „L Willmann-Woche" (pädagogischer Kurs und Exerzitien). 

DEUTSCHER CHRISTLICHER LEHRERINNENVERBAND (gegr. 
1919). Reichenberg, Tischlergasse 4. Obmännin: Maria Binder. Sekr.: Maria 
Gierschick. Offizielles Organ: „Willmann-Blätter" (Monatsschrift). 

Ziele: Vertretung und Förderung der geistigen und materiellen Inter- 
essen der deutschen katholischen Lehrerinnen der tschechoslowakischen Re- 
publik und die Pflege der Jugenderziehung nach den Grundsätzen der christ- 
lichen Weltanschauung. Mitglieder: 273. Mitgliedsbeitrag: 6 tsdhechische 
Kronen monatlich! Leitung: Engere Verbandsleitung, bestehend aus zehn 
Mitgliedern, die von der Hauptversammlung gewählt werden; zur weiteren 
Verbandsleitung gehören die Leiterinnen der einzelnen Ortsgruppen imd Ge- 
schäftsstellen. Tätigkeit: Verbandsversammlungen, in denen Erziehungs- 
und Schulfragen, wissenschaftliche, künstlerische, literarische, gesellschaft- 
liche und Organisationsfragen besprochen werden; Veranstaltung von Unter- 
richtskursen für fachliche Ausbildung; Vertretimg ■ beruflicher Interessen bei 
den maßgebenden Behörden; Unterstützung von Mitgliedern in besonderen 
Bedarfsfällen; Rechtsschutz in Streitfällen, die aus dem Berufsverhältnis ent- 
springen; Erteilung von; Auskünften über alle beruflichen Fragen; Verbands- 
bibliothek, die jedem Mitglied zur Verfügung steht; Veranstaltung von ge- 
selligen Zusammenkünften und Elternabenden; Schaffung von Wohlfahrts- 
einrichtungen ' aller Art. Angeschlossen an den Dr.-Otto-Willmann-Bund 
(siehe oben). 

Ungarn 

KATHOLIKUS TANÄREGYESÜLET: VEREIN DER KATHOLISCHEN 
MITTELSCHULPROFESSOREN (gegr. 1907). Budapest L, Horthy Miklös- 
üt 15. Vors.: P. E. Bitter O. Cist. Sekr.: B. Vörös. Offizielles Organ: 
„Magyar Közepiskola": „Die ungarische Mittelschule" (pädagogische 
Monatsschrift) 

Ziele: Pflege der Pädagogik in und außerhalb der Schule im katholi- 
schen und vaterländischen Geiste. Mitglieder: 750. Mitgliedsbeitrag: 
200 Kronen jährlich, Tätigkeit: Vorträge mit Aussprachen über Fragen der 
theoretischen und praktischen Pädagogik; jährlidie Generalversammlung; 
Veröffentlichung einer Sammlung pädagogischer Werke („Pädagogiai 
Könyvtär") und einer lateinisch geschriebenen Jugendzeitschrift: „Juventus". 

KATHOLIKUS TANITÖNÖK EGYESÜLETE: VEREIN DER KATHO- 
LISCHEN LEHRERINNEN (gegr. 1915). Budapest IV., Ferenciek-tere 7. 
Vors.: Msgre. L. Szmrecsänyi, Erzbischof von Erlau. Sekr.: Frl. J. Prägay. 
Offizielles Organ: „Katholikus Tanitönök Lapja": „Blatt der katholischen 
Lehrerinnen". 

Ziele: Verteidigung der moralischen und wirtschaftlichen Interessen 
der katholischen Lehrerinnen. Mitglieder: 1800. Mitgliedsbeitrag: 150 Kronen 
jährlich. Tätigkeit: Versammlungen; Exerzitien; Hüfskassen; Büchereien. 
Angeschlossen an den „Verband der katholischen Frauen Ungarns" (S. 79). 






KAPITEL XVI. 

Beamte, öffentliche und private Angestellte, 

Kauf leute 

Deutschland 

VERBAND KATHOLISCHER BEAMTENVEREINE DEUTSCHLANDS 

(gegr. 1910). Köln, Gereonskloster 14. Präsident: Hochw. A. Gehlen. Vors.: 
A. Asmutii. Sekr.: Zinzius. Offizielles Organ: „Beamtenblätter für Religion 
und Kultur" (Monatsschrift). 

Ziele: Durch Förderung der Glaubenstreue, der Liebe zu Kirche und 
Vaterland, des Familiensinnes und des Standesbewußtseins wollen die 
katholischen Beamtenvereine die katholischen öffentlichen Beamten zu ge- 
festigten religiösen Persönlichkeiten und zu treuen, opferbereiten Gliedern 
der kirchlichen und staatlichen Gemeinschaft machen. Mitglieder: Etwa 
20.000. Leitung: Vorstand, bestehend aus den von den Ordinarien ernannten 
Diözesanpräsides und mehreren» Geistlichen und Beamten, die vom Verbands- 
tage gewählt werden. Tätigkeit: Monatliche Versammlungen mit religiösen 
und allgemeinbildenden Vorträgen; eifrige Beteiligung am kirchlichen Leben; 
vaterländische Veranstaltungen; Familienabende; Exerzitien. 

VEREINIGUNG KATHOLISCHER KIRCHENANGESTELLTER (gegr. 

1920). Kempen a. Rh., Josephstraße 8. Vors.: J. Faßbender. Sekr.: J. Kürten. 
Offizielles Organ: „Mitteilungen" (monatlich). 

Ziele: Die berufliche, ideelle und fachlidie Hebung der katholischen 
Kirchenangestellten. Mitglieder: 1100. Mitgliedsbeitrag: 5 Prozent des Ge- 
haltes. Leitung: Hauptvorstand, der von der jährlichen Generalversammlung 
gewählt wird. Tätigkeit: Versammlungen, Eingaben und Verhandlungen bei 
den kirchlichen Oberbehörden durch Vermittlung der geistlidien Beiräte; bei 
den Generalvikariaten sind Schlichtungsausschüsse zur Schlichtung von 
Streitigkeiten in Besoldungs-, Anstellungs- und Kündigungsangelegenheiten 
eingerichtet. 

VERBAND KATHOLISCHER KAUFMÄNNISCHER VEREINI- 
GUNGEN DEUTSCHLANDS E. V. (gegr. 1877). Essen-Ruhr, Rütten- 
scheiderplatz 10. Vors.: J. Kraus. Geschäftsführer: Dr. Rademacher, L. C. 
Winkel. Offizielle Organe: „Merkuria", Blätter für katholische Kaufleute und 
Angestellte in Handel und Industrie; „Jung-Merkuria" (für die Jungmann- 
schaft des Verbandes); „Monatsblätter für die Vereinsvorstände". 

Ziele: Pflege der Religion, Hebung der wirtschaftlichen und sozialen 
Lage des gesamten Kaufmanns- und Angestelltenstandes. Mitglieder: 40.000 
in 320 Ortsvereinen. Tätigkeit: Vertretung der katholischen Weltanschauung 
im öffentlichen Leben und Förderung des religiösen Lebens der Mitglieder; 
Wahrung der Standesinteressen durch entschiedene sozialpolitische und wirt- 



Beamte, öffentliche und private Angestellte^ Kaufleute 171 

schaftspolitische Betätigung; Heranbildung eines tüchtigen Nachwuchses; 
Wohlfahrtseinrichtungen (Krankenkasse, Sterbekasse, Pensionskasse, Unter- 
stützungskasse, Witwen- und Waisenkasse, Stellenlosen-Zuschußkasse, Spar- 
kasse); Einsetzxmg von Ausschüssen für Wirtschaftsfragen, Steuerfragen,- 
Arbeitsrecht, Jugend, religiöse Fragen, Haushalt; Eingaben bei den maß- 
gebenden Behörden, Parlamenten und Regierungen; Veröffentlichung von 
Jahrbüchern, Kongreßberichten und Brosdiüren über die verschiedensten 
wirtschaftlichen und sozialen Fragen des Kaufmanns- und Angestellten- 
standes. 

VERBAND KATHOLISCHER KAUFMÄNNISCHER GEHILFINNEN 
UND BEAMTINNEN DEUTSCHLANDS (gegr. 1897). Köln, Von-Werth- 
straße 7. Präsident: Hochw. Meyer. Sekr.: Frl. Jacobine Schmitz-Valckenberg. 
Offizielles Organ: „Verbandsblatt" (zweimonatlich), 

Ziele: Förderung der religiös-sittlichen, wirtschaftlichen, sozialen und 
fachlichen Interessen, der allgemeinen und beruflichen Ausbildung und 
Weiterbildung der katholischen kaufmännischen weiblichen Angestellten. 
Mitglieder: QOOO in 58 Ortsgruppen. Mitgliedsbeitrag: Ortsgruppenbeiträge 
in verschiedener Höhe, wovon vierteljährlich festgesetzte Beiträge an die 
Zentrale gehen. Tätigkeit: Religiöse Vorträge und Veranstaltungen, gemein-_ 
schaftlicher Empfang der heiligen Sakramente; Exerzitien; Versammlungen, 
Unterrichtskurse, Bibliotheken; Stellenvermittlung, Reisehilfe, Wohnungs- 
vermittlung (eigene Wohnheime), Ferienhäuser; unentgeltliche Auskunft in 
allen Berufsfragen, Rechtsauskunft; Sparkasse; Krankenkasse; Pflege edler 
Geselligkeit; besondere Jugendgruppen. 

SÜDDEUTSCHER VERBAND DER VEREINE KATHOLISCHER 
KAUFMÄNNISCHER GEHILFINNEN UND BEAMTINNEN (gegr. 1914). 
München, Pestalozzistraße 1. Präsident: Hochw. G, Götzel. Off izielles Organ : 
„Treu wie Gold" (monatlich). 

Ziele: Förderung des religiös-sittlichen Lebens; Wahrnehmung der 
Standesinteressen; berufliche Fortbildung; soziale, politische und staats- 
bürgerliche Schulung; Pflege, des Famüiensinns und des Gemeinschafts- 
geistes. Mitglieder: 7552 ordentliche, 870 außerordentliche, 827 Ehren- 
mitglieder in 93 Vereinen. Mitgliedsbeiträge: Verschieden in den einzelnen 
Vereinen. Tätigkeit: Religiöse Veranstaltungen (gemeinsame Kommunionen 
und Standesexerzitien); religiöse Weiterbildung in Wort und Schrift; be- 
rufliche, soziale und staatsbürgerliche Unterriditskurse; Vereinsbüdiereien; 
Geltendmachung der Standesinteressen im öffentlichen und politischen 
Leben; kostenfreie Stellenvermittlung und Rechtsauskunft; bildende Vereins- 
abende und Vereinsfeste; Mädchenturnen und Wandern. 

VEREIN KATHOLISCHER HAUSBEAMTINNEN DEUTSCHLANDS 

(gegr. 1911). . Köln, Dasselstraße 73/1. Vors.: Frau E. Berresheim. Sekr.: 
Math. Moeger. Offizielles Organ: „Mitteilungen" (monatlich). 

Ziele: Förderung der wirtschaftlichen, sozialen und religiösen Inter- 
essen der Hausbeamtinnen, das heißt aller in gehobener Stellung in Familien 
und Anstalten tätigen häuslichen Angestellten. Mitglieder: 350; fünf Zweig- 
stellen und zwölf Sprechstellen. Mitgliedsbeiträge: Monatlich 1 Prozent des 
Gehaltes. Leitung: Vorstand von sechs Mitgliedern, dem ein beratender Aus- 
schuß von fünf bis sieben Mitgliedern zur Seite steht. Tätigkeit: Religiöse, 
soziale und berufliche Belehrung und Aufklärung; Stellenvermittlung, Unter- 
stützungskasse; Gewährung von Rechtsschutz; Unterstützung aller Be- 
strebungen zur Hebung des Standes. 



172 Organisationen der einzelnen Stände und Berufsgruppen 

VEREIN KATHOLISCHER SOZIALBEAMTINNEN (gegr. 1916). 
Köln, Steinfeldergasse 16. Vors.: Frau H. Weber und Frau M. Ehlert. Sekr.: 
Frl. A. Hopmann. Offizielles Organ: „Mitteilungen" (vierteljährlich, zurzeit 
eingestellt). 

Ziele: Der Zusammenschluß der katholischen Sozialbeamtinnen zur be- 
ruflichen Hebung und Förderung des Standes, zur Vertretung sozial-wirt- 
schaftlicher Interessen und zur religiös-sittlichen Vertiefimg der gesamten 
Betätigung. Mitglieder: Etwa 1000 in 27 Ortsgruppen und 6 Berufsgruppen: 
Familienfürsorgerinnen, Gefährdetenfürsorgerinnen, Arbeitsnachweisbeam- 
tinnen, Fabrikspflegerinnen, Sozialsekretärinnen, Volksbibliothekarinnen. 
Mitgliedsbeitrag: 1;5 Prozent des Gehaltes monatlich. Tätigkeit: Einrichtung 
von fach wissenschaftlichen Kursen, Beeinflussung des fachlichen Ausbildungs- 
wesens, Schaffung einer Fachbibliothek; Erhebungen, Statistiken, Eingaben; 
Beeinflussung der Presse und der Öffentlichkeit im Dienste der Standesinter- 
essen; Stellenvermittlung, Beratungs- und Auskunftsstelle für Fachfragen; 
Schaffung von Erholungsmöglichkeiten und Bereitstellung von Mitteln zur 
Unterstützimg von Sozialbeamtinnen; Veranstaltung von religiösen und 
sozial-ethischen Vorträgen und Vortragsfolgen. Angeschlossen an den 
Zentralrat katholischer Frauenorganisationen im Katholischen deutschen 
Frauenbund (S. 63). 

Kanada 

ASSOCIATION CATHOLIQUE DES VOYAGEURS DE COMMERCE 
DU CANADA (gegr. 1917). Montreal, 1043 Est, rue Rachel. Vors.: J. A. 
Trepanier. Direktor: P. G. Lebel S. J. 

Ziele: Zusammenschluß der Handelsreisenden, um sie zur Ausübung 
des religiösen und sozialen Apostolates anzuleiten. Mitglieder: 550 in sieben 
Zirkeln in verschiedenen Städten des französischen Kanada. Mitgliedsbeitrag: 
5 Dollar jährlich. Leitung: Verbandsvorstand; geschäftsführender General- 
ausschuß, der alle zwei Jahre vom Vorstande gewählt wird. Tätigkeit: Die 
allgemeinen Statuten verlangen gegenwärtig, daß alle Mitglieder vor ihrer 
Aufnahme Exerzitien mitmachen; außerdem kann kein Mitglied irgend eine 
leitende Stelle in der Organisation einnehmen, wenn es nicht jährliche 
Exerzitien macht. Jeder Zirkel veranstaltet alle 14 Tage Versammlungen und 
Vorträge mit allgemeiner Aussprache, manchmal auch mit vorbereiteter 
Gegenrede. Eine Bibliothek mit Werken über Religion, kanadische Ge- 
schichte, Handel, Industrie, Volkswirtschaft und Sozialpolitik steht den 
Mitgliedern zur Verfügung. In einem Fragekasten („Boite aux objections") 
werden alle jene Einwendungen vorgebracht, welche ein Mitglied da oder 
dort hört und nicht selbst widerlegen kann; der geistliche Beirat gibt dann 
in der nächsten Sitzung die Antwort auf diese Einwendungen nebst den 
nötigen Aufklärungen. Eifrige Werbetätigkeit zugunsten der guten Presse 
und Bücher. 

Niederlande 

ALGEMEENE ROOMSCH-KATHOLIEKE OFFICIEREN-VEREENI- 
GING: ALLGEMEINER VEREIN KATHOLISCHER OFFIZIERE (gegr. 
1919). 's-Gravenhage, Anna van Saxenstraat 54. Vors.: J. M. J; H. Lambooy. 
Sekr.: J. M. P. A. Quadekker. Offizielles Organ: „Ä. R. K. O," (Monats- 
mitteilungen). 



Beamte^ öffentliche und private Angestellte, Kaufleute 173 

Ziele: Verteidigung der geistigen und materiellen Interessen der 
Offiziere in Übereinstimmung mit den Lehren der katholischen Kirche. 
Mitglieder: 523. Mitgliedsbeitrag: 2 bis 9 Gulden jährlich. Leitung: Die 
beiden Kategorien, der Mitglieder — aktive und Reserveoffiziere — bilden 
zwei gesonderte Sektionen; an der Spitze jeder derselben steht ein drei- 
gliedriger Vorstand; die beiden Vorstände zusammen bilden den Haupt- 
vorstand. Tätigkeit: Exerzitien;' Versammlungen und Vorträge; fachlidie 
Ausbildung der Mitglieder; Schaffung sozialer Einrichtungen.. Angeschlossen 
an die „Katholieke Sociale Actie" (S. 38). 

ALGEMEENE ROOMSCH-KATHOLIEKE AMBTENAARS-VEREENI- 
GING: ALLGEMEINER KATHOLISCHER BEAMTENVERBAND (gegr. 
1917). Amsterdam, Nieuwendijk 188 boven. Vors.: J. H. A. L. von Frijtag 
Drabbe. Sekr.: L. J. Lintjens. Offizielles Organ: „Algemeene Roomsch- 
Katholieke Ambtenaarsvereeniging" (Wochenblatt). 

Ziele: Verteidigung der geistigen und materiellen Interessen der öffent- 
lichen Angestellten gemäß den Grundsätzen des katholischen Glaubens. 
Mitglieder: 3778 in 44 Sektionen. Mitgliedsbeitrag: In den einzelnen Sek- 
tionen verschieden. Für die Zentralstelle werden monatlich 0"50 Gulden pro 
Mitglied eingehoben. Leitung: Von der Vertreterversammlung gewählter 
Vorstand von mindestens neun Mitgliedern. Der Verband ist in elf Gruppen 
für die verschiedenen Kategorien der Mitglieder gegliedert; jede Gruppe ver- 
fügt über ein eigenes Bureau für die Vertretung der Sonderinteressen der 
verschiedenen Kategorien. Tätigkeit: Versammlungen, Vorträge, Kongresse; 
berufliche Ausbildungskurse; Einschreiten bei den Behörden; wirtschaftliche 
Hilfeleistung; Zusammenarbeit mit andern Organisationen. 

NEDERLANDSCHE ROOMSCH-KATHOLIEKE VEREENIGING VAN 
HANDELSREIZIGERS „ST. CHRISTOFFEL«: NIEDERLÄNDISCHE KA- 
THOLISCHE VEREINIGUNG DER HANDELSREISENDEN „ST. CHRI- 
STOPH" (gegr. 1916). Utrecht, Oudegracht 77.a. bis. Vors.: A. F. Koenders. 
Sekr.: J. Hoomberg. Offizielles Organ: „St. Christoffel" (Wochenblatt). 

Ziele: Förderung der religiösen, geistigen und sozialen Interessen der 
Handelsreisenden, gemäß den Grundsätzen der katholischen Kirche. Mit- 
glieder: 2055 in 41 Ortssektionen. Mitgliedsbeitrag: 12 Gulden jährlich. 
Leitung: elfgliedriger Vorstand; geschäftsführender Ausschuß. Tätigkeit: 
Versammlungen und Kongresse; Einschreiten bei den Behörden, um auf 
Gesetzgebung und Verwaltung einen entsprechenden Einfluß auszuüben; 
Aktionen zur Verbesserung der Gehälter und Arbeitsbedingungen; Kollektiv- 
verträge; Stellenvermittlung; berufliche Ausbildung; Rechtsschutz; Hilfs- 
fonds für die bedürftigen Mitglieder; Kranken-, Unfalls- und Arbeitslosigkeits- 
versicherungskasse; Sterbekassen. Angeschlossen an die „Katholieke Sociale 
Actie" (S. 38). 

Schweiz 

VERBAND KATHOLISCHER ANGESTELLTER UND BEAMTER 
DER SCHWEIZ (gegr. 1918). Zürich 4, Rotwandstraße 50. Vors.: R. Käppeli. 
Sekr.: A. Hackhof er. Offizielles Organ: „Hochwacht" (Wochenschrift). 

Ziele: Wahrung und Förderung der religiös-sittlichen, beruflichen und 
sozialen Interessen der katholischen Angestellten und Beamten. Mitglieder: 
1388 in 15 Sektionen. Mitgliedsbeitrag: 1 Franken monatlich. Leitung: Ur- 



174 Organisationen der einzelnen Stände und Berufsgruppen 

abstimmung; Delegiertenvei-samnilung (ein Delegierter für je 100 Mitglieder); 
Verbandsvorstand, bestehend aus dem geschäftsführenden Ausschuß (fünf 
Mitglieder) und weiteren vier von der Delegiertenversammlung aus den 
Sektionen bestimmten Mitgliedern. Tätigkeit: Teilnahme an religiösen Ver- 
anstaltungen; Versammlungen, apologetische, soziale und berufswirtschaft- 
liche Kurse und Vorträge; Gesamtarbeitsverträge; Schaffung besserer 
Arbeitsverhältnisse; Unterstützungseinrichtungen; Stellenvermittlung; Rechts- 
schutz; Berufsberatungsstelle. Angeschlossen an den „Zentralverband christ- 
lichsozialer Organisationen" und an den „Christlichsozialen Arbeitsbund"; 
die Mitglieder sind berechtigt, von allen sozialen Einrichtungen des „Zentral- 
verbandes" Gebrauch zu madien. 

* 

Ungarn 

KATHOLIKUS TISZTVISELONÖK ES NÖI KERESKEDELMI AL^ 
KALMAZOTTAK ORSZÄGOS SZöVETSfiGE: VEREIN DER KATHOLI- 
SCHEN WEIBLICHEN ÖFFENTLICHEN UND PRIVATEN ANGE- 
STELLTEN (gegr. 1Q09). Budapest IV., Kossuth Lajos-utca 1. 3. 1. Vors.: 
Gräfin E. Zidiy. Direktor: Frau M. Zacharias. Sekr.: Frau H. Minye. 

Ziele: Verteidigung der Interessen der katholischen weiblichen Ange- 
stellten im christlichen und vaterländischen Geiste, Mitglieder: Rund 8000 in 
fünf Ortssektionen. Mitgliedsbeitrag: 150 Kronen jährlich. Tätigkeit: Ver- 
sammlungen; kaufmännische und gewerbliche Ausbildungskurse; Stellen- 
vermittlung; Errichtung von Heimen; Gründung von Ferienhäusern. Ange- 
schlossen an den „Verband der katholischen Frauen Ungarns" (S. 79). 



f 



KAPITEL XVII. 

Arbeitgeber 

Belgien 

UNION D'ACTION' SOCIALE CHRETIENNE (gegr. 1921). Brüssel, 
11 rue Brialmont. Vors.: G. Dallemagne. Sekr.: M. Liesens. Offizielles Organ: 
(in Vorbereitung). 

Ziele: Zusammenschluß der Industriellen, Unternehmer undi Ingenieure 
zwecks Verwirklichung der sozialen Reformen, die den Forderungen der 
Wissenschaft und der sozialen Gerechtigkeit entsprechen und von den 
Arbeiterorganisationen in ihr Programm aufgenommen wurden. Mitglieder: 
147. Tätige Mitglieder können nur solche Angehörige der freien Berufe, 
Industrielle oder Kaufleute werden, die mittelbar oder unmittelbar min- 
destens zehn Lohn- oder Gehaltsempfänger beschäftigen. Mitgliedsbeitrag: 
Mindestens 10 Franken jährlich. Leitung: Von der Generalversammlung ge- 
wählter Vorstand, der aus mindestens fünf Mitgliedern besteht. Tätigkeit: 
Persönliche Werbearbeit; Veranstaltung von Versammlungen, Vorträgen und 
Kongressen; Veröffentlichung von Broschüren, Flugblättern, Zeitungs- 
aufsätzen usw.; Schritte bei Behörden und Körperschaften. 

Frankreich 

UNION FRATERNELLE DU COMMERCE ET DE ^INDUSTRIE 

(gegr. 1889). Paris (4e), 11 rue Castex. Vors.: L. Harmel. Sekr.: F. Weber. 
Offizielles Organ: Monatlich erscheinende Mitteilungen, 

Ziele: Zusammenschluß der katholischen Kaufleute und Industriellen 
Frankreichs im Geiste gegenseitiger Solidarität. Mitglieder: 3000 in 62 Ver- 
einen und Sektionen. Mitgliedsbeitrag: 12 Franken jährlich; Ausland 
15 Franken. Leitung: Ehrenvorstand; Verwaltungsrat; beratender und 
Werbeausschuß. Tätigkeit: Auskünfte; Nachprüfungsstelle; Vertretung vor 
den Gerichten; Ratschläge für die Gründung von Gesellschaften. Der Ver- 
band veröffentlicht jährlich das „Vademecum de l'acheteur catholique", das 
über 700 Branchen, die angesehensten Namen des industriellen und kauf- 
männischen Frankreichs enthält. Veranstaltung von Pilgerfahrten, Vor- 
trägen, Tagungen. Aus der Geschichte: Gegründet von Leon Harmel, hat 
der Verband schon wertvolle soziale und wirtschaftliche Dienste geleistet; 
seine Bemühungen im Parlament und bei den maßgebenden Ausschüssen 
führten schon manchmal zur Verbesserung von Gesetzen, die den Trägem 
der nationalen Produktion nicht gerecht wurden. 

Niederlande 

ALGEMEENE R. K. WERKGEVERS-VEREENIGING: ALLGEMEINER 
VERBAND KATHOLISCHER ARBEITGEBER (gegr. 1915). Amsterdam, 



176 Organisationen der einzelnen Stände und Berufsgrupgen 

Prinsengracht 721. Vors.: J. P. -J. Asselbergs. Sekr.: L. G. Kortenhorst. 
Offizielles Organ: „De R. K. Werkgever" (Wochenblatt). 

Ziele: Die Algemeene R. K. Werkgevers-Vereeniging ist eine Standes- 
Organisation^) zur Verteidigung der religiösen, moralischen, sozialen und 
wirtschaftlichen Interessen der Arbeitgeber gemäß den Grundsätzen der 
katholischen Kirche. Leitung: Vorstand, der aus den Vertretern der ange- 
schlossenen Verbände und Vereinigungen besteht. Tätigkeit: Teilnahme an 
religiösen Veranstaltungen; Exerzitien;- religiöse und soziale Vorträge imd 
Kurse; reichhaltiges Archiv über soziale, wirtschaftliche und finanzielle 
Angelegenheiten; Zusammenarbeit mit den verschiedenen vom Staate er- 
richteten wirtschaftlichen Körperschaften; Studium der Gesetzesvorlagen und 
Dekrete in sozialen und wirtsdiaftlichen ^Angelegenheiten; Vorstellungen 
bei den öffentlichen Behörden, um die Gesetzgebung zu beeinflussen; Grün- 
dung von Arbeitgebervereinigungen; Auskunftsstelle. Angeschlossen an die 
„Katholieke Sociale Actie" (S. 38). 

KATHOLIEKE JONGE WERKGEVERSVEREENIGING: KATHOLI- 
SCHE VEREINIGUNG JUNGER ARBEITGEBER (gegr. 1916). Amsterdam, 
Heerengracht 388. Vors.: P. J. Spoorenberg. Sekr.: G. Mutsaerts. Offizielles 
Organ: „De Mededeelingen" (Monatsschrift). 

Ziele: Vorbereitung und Heranbüdung der katholischen zukünftigen 
Arbeitgeber im Hinblick auf deren soziale Tätigkeit. Mitglieder: Rund 350 in 
fünf Regionalgruppen. Mitgliedsbeitrag: 20 Gulden jährlich. Leitung: Haupt- 
vorstand, Regionalvorstände, Ortsvertrauensleute. Tätigkeit: Exerzitien, 
Marianische Kongregationen; Versammlungen, Vorträge, Kongresse; Studien- 
zirkel; Studienreisen. Angeschlossen an die „Katholieke Sociale Actie" (S. 38). 



^ 



1) Die niederländischen Standesvereine („Standsorganisatie") umschließen die Angehörigen desselben 
Standes (Unternehmer, Mittelständler, Arbeitnehmer), aber verschiedener Berufe, während umgekehrt die 
gewerkschaftlichen Berufsvereinigungen die Mitglieder desselben Berufes zusammenfassen. Nach einem am 
31. Oktober 1919 veröffentlichten Beschluß des niederländischen Episkopates bezweckt die Standesver- 
einigung die Verteidigung und Förderung der religiösen und moralischen Interessen ihrer Mitglieder sowie 
auch den Schutz ihrer materiellen Interessen, soweit nicht eine entsprechende gewerkschaftliche Organisation 
diese letztere Aufgabe übernommen hat. Der gleiche Beschluß verpflichtet auch sämtliche Mitglieder der 
Berufsorganisationen (Gewerkschaften), gleichzeitig einer Standesvereinigung als Mitglied beizutreten. 



KAPITEL XVIIL 

Mittelstand 

Belgien 

FEDERATION NATIONALE CHRETIENNE DES CLASSES MOY- 
ENNES DE BELGIQUE (gegr. 1919). Brüssel, 201 diaussee de Wavre ä 
Ixelles. Vors.: L. Crauwels. Sekr.: Abbe J, Lambrechts. Offizielle Organe: 

„De Middenstand"; „Les Classes Moyennes" (monatlich); „De Gids van den 
Middenstand" (für die Vereinsleiter und Mitarbeiter; monatlich). 

Ziele: Geistige und materielle Hebung des kaufmännischen und ge- 
werblichen Mittelstandes. Mitglieder: 16.000, die in 90 Vereinen und 72 Be- 
ruf sverbänden zusammengeschlossen sind (1922); diese ihrerseits sind in 
zwei Spitzenorganisationen, „De Christelijke Landsbond van den Midden- 
stand" (gegr. 1919) und „Syndicat general des Classes Moyennes catholiques" 
(gegr. 1893) zusammengefaßt, welche gemeinsam den Landesverband büden. 
Mitgliedsbeiträge: Klasse A: 12 Franken; Klasse B: 60 Franken jährlich. 
Leilung: Verbandsvorstand, gebildet aus den Vertretern der Provinzial- 
verbände, einem Rechts- und einem geistlichen Beirat. Der Vorstand wählt 
aus seiner Mitte den leitenden Ausschuß. Tätigkeit: Errichtung von Orts- 
vereinen, Bezirksvereinen. und deren Zusammenfassung; Bildung von Unter- 
gruppen nach Berufen beziehungsweise Geschäftszweigen; Sdiaffung von 
wirtschaftlichen Einrichtungen; Schaffung eines entsprechenden gewerblichen 
und kaufmännischen Unterrichtes; Veranstaltung von religiösen und sozialen 
Kursen; Exerzitien; Kampf gegen den imlautem Wettbewerb. Hauptsäch- 
lichste Einrichtungen: ständiges Sekretariat für alle einschlägigen Studien, 
Auskunftserteilung und Werbetätigkeit; Stelle für die Eintreibimg schwer 
einbringlicher Forderungen; Zentralbank' des Mittelstandes; zenbrale Ein- 
kaufsstelle; Versicherungen auf Gegenseitigkeit des Mittelstandes (Brand- 
schadens-, Lebens-, Spiegelscheiben-, Haftpflicht-Versicherung usw.); „La 
Maison du Syndicataire" (Kreditgenossenschaft, welche den Ankauf eines 
eigenen Hauses gegen Ratenzahlungen ermöglicht, verbunden mit Lebens- 
versicherung); „Le Syndicat general" (Unfallversicherung)^). 

Großbritannien 

CATENIAN ASSOCIATION (gegr. 1908). Manchester, 78 King Street. 
Vors.: T. H. Kevill. Sekr.: J. W. Shepherd. Offizielles Organ: „Catena" 
(monatlich). 

Ziele: Herstellung sozialer Beziehungen zwischen jenen Katholiken, 
welche einen freien Beruf ausüben oder als Geschäftsleute tätig sind, um die 

1) In Gent wurde von Van der Cruyssen die „UNIVERSITfi'DES CLASSES MOYENNES" gegründet; 
von Hochw. Lambrechts geleitet, ist sie in fünf Abteilungen gegliedert: Presse; Archiv; Handels- und 
Wirtschaftsorganisation; innere Organisation; die Organisation des Unterrichtes. Verschiedene Umstände 
verhinderten bis heute die Entwidmung dieser Einrichtung. 

MONTI, Internat. Handbuch der kath. Organisationen. 13 



178 Organisationen der einzelnen Stände und Berufsgruppen 

Interessen der Mitglieder und ihrer Familien zu wahren und zu fördern. 
Mitglieder: 4500 in 60 Zirkeln, welche über England, Schottland und Wales 
verbreitet sind. Mitgliedsbeitrag: 2 Pfund Sterling 2 Schilling jährlich. 
Leitung: Ortsvorstände, Provinzialvorstände, Hauptvorstand. Tätigkeit: 
Versammlungen, die monatlich oder zweimal monatlich stattfinden; Unter- 
stützung junger Leute, die in einen freien Beruf oder ins Geschäftsleben ein- 
treten; wenn nötig, Unterstützung der Familien verstorbener Mitglieder, 
besonders der Kinder derselben; Verbesserung der Lage der Katholiken, die 
einen freien Beruf ausüben oder im Geschäftsleben tätig sind, durch alle 
verfügbaren Mittel. 

Niederlande 

NEDERLANDSCHE ROOMSCH-KATHOLIEKE MIDDENSTANDS- 
BOND: NIEDERLÄNDISCHER KATHOLISCHER MITTELSTANDSBUND 

(gegr. 1915). Sitz des Bundes in Utrecht. Anschrift des Zentralsekretariats: 
Nationaal Hanze Bureau, 's Gravenhage, Huygensstraat 27. Vors.: 
Ch. Frencken. Direktor: J. A. G. M. van Hellenberg Hubar. Offizielles Organ: 
„De Nederlandsche Hanze" (Wochenblatt). 

Ziele: Schutz der moralischen und materiellen Interessen des kauf- 
männischen und gewerblichen Mittelstandes durch gegenseitige Zusammen- 
arbeit gemäß den Grundsätzen der katholischen Kirche. Mitglieder: Fünf 
Diözesanverbände der Mittelstandsorganisationen mit rund 20.000 Mit- 
gliedern und 29 Landesfachvereinigungen mit ungefähr 10.000 Mitgliedern. 
In den Landesfachvereinigungen sind folgende Gruppen organisiert: Kar- 
toffel-, Gemüse- und Früchtehändler; Bäcker- und Zuckerbäckermeister; 
Buchhändler und Papierwarenhändler; Brennstoffhändler; Uhrmacher; 
Schneider; Haar- und Bartscherer; Käsehändler; Holzschuhhändler; Korb- 
macher; Müller; Tapezierer, Möbel- und Bettfabrikanten; Textilwaren- 
händler; Milch- und Molkereiproduktenhändler; Fahrradhändler und 
-fabrikanten; Schuster; Maler; Metzger; Zigarrenfabrikanten; Tabakhändler; 
Schmiede; Stukkateure; Färber; Fischer; Wagner; Weißwarenhändler; Gast- 
ünd Kaffeewirte; Spitzenfabrikanten; Paramentenhändler usw. Mitglieds- 
beiträge: Werden alljährlich festgesetzt, je nach der finanziellen Leistungs- 
fähigkeit der angesdilossenen Verbände. Leitung: Vorstand, der sich aus je 
zwei Vertretern der Diözesanverbände und den Vorsitzenden der Landes- 
fachvereinigungen zusammensetzt. Der Vorstand bestimmt den fünfgliedrigen 
geschäftsführenden Ausschuß, der aus je einem Vertreter der Diözesan- 
verbände besteht. Tätigkeit: Religiöse, soziale und wirtschaftliche Kurse und 
Vorträge; Versammlungen und Kongresse; Schaffung von Landesfachvereini- 
gungen und sozialen Einrichtungen zugunsten des Mittelstandes; berufliche, 
industrielle und kaufmännische Ausbildung; Vorstellungen bei den Behörden, 
um einen entsprechenden Einfluß auf die Gesetzgebung auszuüben; Kampf 
für die Sonntagsruhe. Angeschlossen an die „Katholieke Sociale Actie*' 
(S. 38). 



KAPITEL XIX. 

Arbeiter 



Argentinien 



CIRCULOS DE OBREROS (gegr. 1892). Buenos Aires, Avenida de 
Mayo 1396. Vors.: C. Conci. Offizielles Organ: „Adelante" (Wochenblatt). 

Ziele: Verteidigung und Förderung der materiellen und geistigen Wohl- 
fahrt des Arbeiterstandes nach den Grundsätzen der christlichen Gesell- 
schaftsmoral. Mitglieder: 28.543 iii 88 Vereinen. Mitgliedsbeitrag: Wechselt 
je nach den Umständen. Zurzeit 1 Peso und 10 Centavos vierteljährlich. Im 
Jahre 1923 beliefen sich die Beitiräge der Mitglieder auf 363.600 Pesos. Die 
Bilanz des Verbandes Ende 1923 weist ein Vermögen von 2,205.203 Pesos 
auf. Leitung: Allgemeiner Ausschuß; Vorstand, bestehend aus dem Vor- 
sitzenden, dem geistlichen Beirat und sechs Beisitzern. Tätigkeit: Kranken- 
kassen; Arbeitersparkassen; Arbeitsnachweise; Sonntags- und Abendschulen 
für Arbeiter; Kongresse zur Erörterung und Lösung der den Arbeiterstand 
betreffenden Fragen. 

Belgien 

LIGUE NATIONALE DES TRAVAILLEURS CHRETIENS DE BEL- 
GIQUE (gegr. 1921). Brüssel, 14 Avenue de la Renaissance. Vors.: H. Hey- 
man. Sekr.: Van Overbergh (ständig); Abbe Colens (Geschäftsführer). 

Ziele: Einheitliche Leitung und Zusammenfassung der Tätigkeit aller 
Organisationen des christlichen Arbeiterstandes; Förderung und Verteidi- 
gung der Interessen des christlichen Arbeiterstandes; Verwirklichung der 
sozialen Reformen auf der Grundlage der christlichen Demokratie; zu diesem 
Zwecke: Regelung des politischen Lebens des christlichen Arbeiterstandes 
und dessen Vertretung in Kammer und Senat. Organisation: In jeder Ge- 
meinde werden die bereits bestehenden christlichen Arbeiterorganisationen 
(Männer- und Frauengewerkschaften, Genossenschaften, Versicherungs- 
einrichtungen auf Gegenseitigkeit, Berufsschulen, Studienzirkel usw.) zu 
einem Verband zusammengefaßt; diese Orisverbände werden dann zu Kreis-, 
diese zu Provinzialverbänden zusammengeschlossen. Mitglieder: Rund 250.000 
in mehreren Hunderten von Orts-, 31 Kreis- und 6 Provinzialverbänden. 
Mitgliedsbeiträge (vorgeschlagen): jährlich 5 Franken für den Orisverband, 
2 Franken für den Kreisverband, . 2 Franken für den Provinzialverband und 
1 Frank für den Landesverband. Tätigkeit: Regional- und Landeskongresse, 
Vorträge, soziale Studienzirkel, soziale Schulen, soziale Wochen; Einwirkung 
auf die öffentliche Meinung durch religiöse und soziale Veranstaltungen, 
Zeitungsaufsätze, Broschüren, Plakate usw.; politische Tätigkeit durch die 
demokratische Gruppe in der Kammer (21 Abgeordnete) und im Senat 

13* 



180 Organisationen der einzelnen Stände und Berufsgruppen 

(12 Senatoren). Aus der Geschichte: Die Organisation entstand aus der 
„Ligue Democratique chretienne de Belgique". Die Organisationsarbeit 
dauerte zwei Jahre; und ist erst in ihren Grundzügen durchgeführt. 

FEDERATION NATIONALE DES LIGUES OUVRIERES FEMI- 
NINES DE BELGIQUE (gegr. 1919). Brüssel, 75 boulevard Clovis. Vors.: 
Frl. L. Colen. Sekr.: Frl. A. Japsenne und H. Decoster. Offizielle Organe: 
„La Ligue des Femmes" (monatlich); „Vrouwenbeweging" (monatlich); 
„De Vrouwengilde" (Monatsschrift für die Vereinsvorstände: Antwerpen, 
5 Coppenolstraat). 

Ziele: Geistige und materielle Hebung der Arbeiterfamilie und der 
alleinstehenden Frau durch Anwendung folgender Mittel: Schutz der Heim- 
und Fabrikarbeiterin in und außer der Arbeitsstätte; Entwicklung des ge- 
werkschaftlichen Geistes; Kampf gegen die Teuerung durch Konsumvereine; 
Lebens-, Kranken-, Unfallsversicherungen; Wöchnerinnenkassen, Aussteuer- 
kassen; Haushaltungs- und Berufsunterricht; Regelung der Frauen- und 
Kinderarbeit; Kampf gegen alle Übelstände, die die Gesundheit der Arbeite- 
rinnen und Kinder und die öffentlidie Sittlichkeit bedrohen; vaterländische 
und künstlerische Erziehung; gründlicher religiöser Unterricht. Mitglieder: 
Mmdestens 50.000, davon 20.000 in Wallonien und 30.000 in den flämisch 
sprechenden TeÜen des Landes: Hausfrauen, Arbeiterinnen, Angestellte usw.; 
die 180 Vereine sind in Kreisverbänden, diese zum Landesverband zu- 
sammengeschlossen. Mitgliedsbeiträge: Werden von den Vorständen der 
Ortsvereine festgesetzt. Leitung: Zentralvorstand, der aus den Vertreterinnen 
der angeschlossenen Kreisverbände und einem von der kürchlichen Behörde 
bestimmten geistlichen Beirat besteht. Tätigkeit: Der Landesverband gibt die 
Richtlinien für die Tätigkeit der Kreisverbände an, arbeitet an deren Ent- 
wicklung, leitet die Generalversammlungen, die sozialen Wochen und die 
Kongresse; stellt den angeschlossenen Verbänden reiches Auskunftsmaterial 
zur Verfügung, gibt mehrere Zeitschriften heraus usw. Auf dem Lande sind 
die Arbeiterinnenvereine („Ligues des Femmes ouvrieres") häufig den 
„Cercles de Fermieres et de Menageres rurales" (S. 194) angeschlossen. 

Deutschland 

VERBAND KATHOLISCHER ARBEITER- UND KNAPPENVEREINE 
WESTDEUTSCHLANDS (gegr. 1904). M. Gladbach, Kyffhäuserstraße 5. 
Präsident: Msgre. O. Müller. Sekr.: Hochw. Diözesanpräses Kleine-Nathland. 
Offizielle Organe: „Westdeutsche Arbeiterzeitung" (wöchentlich); „Mit- 
teilungen für Arbeiterpräsides" (freie Folge); „Der Arbeiterführer" (freie 
Folge). 

Ziele: Wahrung und Förderung der Religiosität und Sittlichkeit der 
Mitglieder im festen Anschluß an die Kürche; Belehrung und Aufklärung der 
Mitglieder über die Bestrebungen der cliristlichen Wirtschafts- und Gesell- 
schaftsordnung und Bekämpfung der sozialistischen Irrtümer; Belehrung der 
Mitglieder über ihre Rechte und Pflichten als Staatsbürger; Schutz und 
Förderung der wirtschaftlichen Interessen der Arbeiter, besonders durch 
Erziehung zur praktischen Mitarbeit an den Bestrebungen zur gesellschaft- 
lichen und wirtschaftlichen Hebung ihres Standes im engsten Zusammen- 
wirken mit der übrigen christlich-nationalen Arbeiterbewegung, besonders 
mit den christlichen Gewerkschaften; Pflege der allgemeinen geistigen Bil- 



Arbeiter 181 

düng; Schaffung von Wohlfahrtseinrichtungen; Pflege echter Kameradschaft 
und veredelnder Unterhaltung und Geselligkeit. Ziel aller Vereinsarbeit ist, 
im Lichte und durch die Mittel unseres katholischen Glaubens den gesell- 
schaftlichen, wirtschaftlichen und geistig-sittlichen Wert des Arbeiterstandes 
zu erhöhen, den Arbeitern selbst zum erhebenden Bewußtsein und den 
übrigen Ständen zur Anerkennung zu bringen; insbesondere sollen die 
Arbeiter bereitwillig und fähig gemacht werden zur freudigen Pflicht- 
erfüUving gegenüber dem eigenen Stande und der Gesamtheit. Mitglieder: 
186.168 in 8 Diözesanverbänden mit 68 Bezirksverbänden und 1316 Ver- 
einen. Mitgliedsbeitrag: Ein halber Arbeitsstundenlohn monatlich. Leitung: 
Die höchste beratende und beschließende Körperschaft ist der Verbandstag; 
;er setzt sich zusammen aus sämtlichen Arbeitersekretären und weiteren 
Arbeitervertretem der Bezirksverbände; der Verbandsausschuß ist die Ver- 
sammlung der Diözesan- und Bezirkspräsides und der Arbeitersekretäre; der 
Verbandsvorstand besteht aus den beiden Verbandsvorsitzenden, den 
Diözesanpräsides der drei größeren Diözesanverbände (Köln, Münster und 
Paderborn), je einem Arbeitersekretär dieser Diözesen und zwei Vertretern 
der übrigen Diözesanverbände. Tätigkeit: 1. Des Verbandes: Gemeinsame 
Stellungnahme zu wichtigen prägen der christlichen Arbeiterbewegung; 
Schaffung und Verbreitung von gemeinsamen Einrichtungen zur geistigen 
und wirtschaftlichen Hebung des Arbeiterstandes, Veranstaltung von Ver- 
bandstagen. 2. Der Einzelvereine: Gemeinschaftliche Kommunionen; religiöse, 
soziale und staatsbürgerliche Vorträge; Veranstaltung sozialer Unterrichts- 
kurse zur Schulung der befähigten Mitglieder; Errichtung von Kommissionen 
zur Durchführung praktisch-sozialer Maßnahmen; Gründung von Spar- 
kassen; Anschluß an die Verbandskassen, nämlich die Zentral-Krankengeld- 
Zuschußkasse, Sitz Düsseldorf, und die Leo-Versicherungsbank A. G., Sitz 
Köln; Veranstaltung von Familienfesten. 

VERBAND SÜDDEUTSCHER KATHOLISCHER ARBEITERVER- 
EINE (gegr. 1891). München 28, Pestalozzistraße 1. Präsident: Msgre. 
C. Walterbach. Vors.: H. Königbauer. Sekr.: J. B. Lohr. Offizielle Organe: 
,.Der Arbeiter" (Wochenblatt für die Mitglieder); „Der Vereinsvortrag" 
(Monatsschrift für die Präsides); „Die Vereinspraxis" (Monatsschrift für die 
Vorstandschaften). 

Ziele: Förderung der Mitglieder im religiös-sittlichen Leben; politische, 
soziale und staatsbürgerliche Schulung; Weckung des Standesbewußtseins; 
Hebung der sozialen und politischen Stellung des Arbeiterstandes; Wahrung 
der reditlichen und materiellen Interessen; Pflege des Familien- und Gemein- 
sdiaftssinnes. Mitglieder: Etwa 60.000 in 11 Diözesanverbänden, die in 
Bezirksverbände eingeteilt sind. Leitung: Die Verbandsleitung besteht aus 
sieben Funktionären und den Verbandssekretären; ihr steht zur Seite der 
Verbandsausschuß, der sich zusammensetzt aus der Verbandsleitung, den 
Diözesanpräsides, den im Verbände tätigen Sekretären und aus je einem 
Vertreter der Diözesanverbände. Tätigkeit: Gemeinschaftliche Kommunionen; 
religiöse und allgemeinbildende Vorträge; Veranstaltung von Unterrichts- 
kursen; Errichtung von Bibliotheken; Geltendmachung der Interessen des 
Arbeiterstandes im öffentlichen und politischen Leben; rege Beteiligung bei 
den politischen und sozialen Wahlen; Sicherung der politischen Rechte der 
Arbeiterschaft durch entsprechende Vertretung und Einflußnahme auf die 
gesetzgebenden Körperschaften üi Staat und Gemeinde; kostenlose Rechts- 
auskunft und Reditsvertretung; Gewährung eines Sterbegeldes und Ermög- 
lichung einer günstigen Volksversicherung; Anschluß an die Krankengeld- 



182 Organisationen der einzelnen Stände und Berufsgruppen 

Zuschußkasse „Leohaus"; Errichtung von Spar- und Einkaufskassen; Ver- 
anstaltung von bildenden Vereinsfesten und Familienabenden; Besuch und 
Unterstützung kranker Mitglieder. 

OSTDEUTSCHER VERBAND KATHOLISCHER ARBEITERVEREINE 

(gegr. 1905). Neisse (Schlesien). Präsident: Hochw. Gerigk. Offizielles Organ: 
„Aus dem Ostdeutschen Verband katholischer Arbeitervereine" (erscheint in 
zwangloser Folge). 

Ziele: Der Verband will die katholische Arbeiterbewegung des öst- 
lichen Deutschlands fördern und. der Eingliederung der Arbeiterschaft in die 
Volksgemeinschaft durch Umwandlung des Klassenbewußtseins in Standes- 
gefühl dienen. Mitglieder: 4695 in 46 Ortsvereinen. Leitung: Verbandsvor- 
stand, neungliedriger Arbeitsausschuß. Tätigkeit: Vorträge, Diskussions- 
abende, soziale Kurse zur Schulung führender Persönlichkeiten; Einrichtung 
einer Volksbildungsstätte in Neisse; Erteilung von Rechtsauskünften und An- 
fertigung von Sdiriftsätzen; Wahlarbeiten für Gewerbegerichte, Kranken- 
kassen, Betriebsräte, Schlichtungsausschüsse usw.; Abgabe von Waren zu 
billigen Preisen; Einrichtung verschiedener Unterstützungskassen. 

VERBAND DER KATHOLISCHEN ARBEITERVEREINE, SITZ 

BERLIN (gegr. 1895). Berlin C25, Kaiserstraße 37. Sekr.: Hochw. B. Nafe. 
Direktor: P. Richter. Offizielle Organe: „Der Arbeiter" (monatliches Organ 
für die Mitglieder); „Der Arbeiterpräses** (vierteljährliche Zeitschrift für die 
Vereinsleiter). 

Ziele: Geistige und materielle Hebung und Förderung des Arbeiter- 
standes nach den Grundsätzen der Enzyklika „Rerum Novarum'*. Mitglieder: 
Rund 40.000 in 500 Ortsvereinen. Leitung: Neungliedriger Verbandsvorstand; 
Präsideskonferenz; Delegiertentag. Tätigkeit: Gemeinschaftlicher Empfang 
der heiligen Sakramente; regelmäßige Versammlungen mit belehrenden -Vor- 
trägen und Erörterungen von Fragen, welche die Interessen des Arbeiter- 
standes betreffen; soziale Unterrichtskurse; Errichtung von Büchereien; ge- 
eignete Einrichtungen zur Förderung der materiellen Interessen des Arbeiter- 
standes; gesellige Unterhaltung. Aus der Geschichte: Der Verband hafte sich 
seit seiner Gründung* nicht nur die Förderung der religiösen und geistigen 
Interessen der katholischen Arbeiter, sondern auch die Verteidigung ihrer 
wirtschaftlichen Interessen durch die gewerkschaftliche Tätigkeit zur Auf- 
gabe gestellt. Zu diesem Zwecke wurden die Vereine in fachberufliche Ab- 
teüungen gegliedert, die dann im Gesamtverbande gewerkschaftliche Organi- 
sationen darstellten. Der Verband erreichte so eine Mitgliederanzahl von 
130.000. Auf Grund eines Abkommens mit den interkonfessionellen christ- 
lichen Gewerkschaften stellte der Verband am 1. Jänner 1920 seine gewerk- 
sdiaftliche Tätigkeit ein. Er beschränkte sich fortan auf die religiöse und 
kulturelle Tätigkeit. Seitdem hat der Verband mehr als zwei Drittel seiner 
Mitglieder verloren. 

VERBAND SÜDDEUTSCHER KATHOLISCHER ARBEITERINNEN- 
VEREINE (gegr. 1906). München 28, Pestalozzistraße 1. Präsident: Msgre. 
C. Walterbach. Vors.: Frl. Thr Studer. Sekr.: Frl. A. Eberle. Offizielle 
Organe: „Die Arbeiterin" (Wochenblatt für die Mitglieder); „Vereins- 
vortrag" (Monatsschrift füi* die Präsides); „Vereinspraxis" (Monatsschrift 
für die Vorstandschaften). 

Ziele: Förderung des religiös-sittlichen Lebens der Mitglieder; Sorge 
für ihre berufliche Ausbildung; Wahrung ihrer rechtlichen Interessen; An- 
leitung zur genossenschaftlichen Selbsthilfe und zur Übung gegenseitiger 



Arbeiter 183. 

christlicher Nächstenliebe; Pflege edler Geselligkeit. Mitglieder: 22.000 in 
257 Vereinen, die zu 11 Diözesanverbänden zusammengefaßt sind. Leitung: 
Die Verbandsleitung besteht aus fünf Personen, als Verbandspräses ist 
satzungsgemäß derjenige des „Verbandes süddeutscher katholischer Arbeiter- 
vereine" (S. 181) bestimmt. Tätigkeit: Gemeinschaftliche Kommunionen, 
Teilnahme an khrchlichen Festlichkeiten; Versammlungen mit Vorträgen 
religiösen, wirtschaftlichen, sozialen und allgemeinbildenden Inhaltes; Ver- 
breitung, guter Schriften; Einrichtung von Bibliotheken; Unterricht in Hand- 
arbeit und Hauswirtschaft; Vermittlung bei Streitigkeiten bezüglich des 
Arbeitsvertrages; Eintreten für Maßregeln zum Schutz der Arbeiterinnen; 
Auskunfterteilung und Vertretung üi Fragen des Rechtes und der sozialen 
Gesetzgebung; Anschluß an die Krankengeld-Zuschußkasse „Leohaus"; 
Sparkasse; Sterbekasse; Wirtschaftsstelle zum Bezug von Lebensmitteln, 
Brennmaterial und dergleichen. 

VERBAND DER KATHOLISCHEN WEIBLICHEN HAUSANGE- 
STELLTEN DEUTSCHLANDS (gegr. 1908). Berlin C2, Brüderstraße 2. 
Präsident: Hochw. Beyer. Vors.: Frl. A. von Schalscha-Ehrenfeld. Sekr.: 
Frl. A, Schmidt. Offizielles Organ: „Küche und Haus" (monatlich). 

Ziele: Pflege der Berufs- und Standestugenden, der Berufsliebe und des 
Familiensinnes; berufliche Aus- und Fortbildung, Schaffung von Bildungs- 
möglichkeiten; Belehrung und Förderung der Mitglieder in allen Angelegen- 
heiten des Dienstverhältnisses unter Berücksichtigung seiner auf der Grund- 
lage des christlichen Familienlebens beruhenden Eigenart; Durchführung und 
Weitergestaltung der sozialen Gesetzgebung; Hilfe in allen Sdiwierigkeiten 
des Standes. Mitglieder: Über 10.000. Leitung: Vorstand von fünf Mit- 
gliedern. Tätigkeit: Vorträge, Erörterungen, Berufsstatistiken; Kurse zur 
beruflichen und allgemeinen Fortbildung (Koch-, Kinderpflege-, Servierkurse, 
Kurse in häuslicher Buchführung, Kleintierhaltung, Gartenbau, Gemüse- 
verwertung u. a. m.); kostenlose Stellenvermittlung; Vermittlung häuslicher 
Lehrstellen; Rechtsschutz; Stellenlosenunterstützung; Notstandsunterstützung 
bei Krankheit; Unfallunterstützung; Aussteuerunterstützung; Sterbegeld; 
Errichtung eigener Berufssekretariate; Heranziehung der Hausfrauen -zur 
Mitarbeit; Errichtung von Erholungs- und Altersheimen. Angeschlossen an 
den „Verband katholischer Vereine erwerbstätiger Frauen und Mädchen 
Deutschlands" (S. 208). 

VERBAND KATHOLISCHER HAUSANGESTELLTEN- UND DIENST- 
MÄDCHENVEREINE IN DEUTSCHLAND (gegr. 1907). München 28, 
Pestalozzistraße 1. Präsident: Hochw. F. Mußner. Vors.: Frl. A. Nieder. 
Offizielles Organ: „Haus und Herd" (monatlich). 

Ziele: Die religiös-sittliche und kulturelle Hebung des gesamten 
Standes; die Förderung* der Interessen der katholischen Hausangestellten in 
wirtschaftlicher und sozialer Beziehung; die staatsbürgerliche Schulung und 
öffentliche Vertretung der Hausangestellten. Mitglieder: 18.000 in 130 Ver- 
einen, die zu Diözesanverbänden vereinigt sind. Leitung: Verbandsleitung; 
Verbandsausschuß, bestehend aus der Verbandsleitung, aus den Diözesan- 
präsides, den vom Verbandstag auf je 2000 Mitglieder gewählten Delegierten 
und aus den im Verband tätigen Sekretärinnen. Tätigkeit: Versammlungen 
mit religiösen, sozialen und beruflichen Vorträgen; hauswirtschaftliche 
Kurse; Sekretariate für Auskunft; Interessenvertretung und Rechtsschutz; 
wirtsdiaftliche Unterstützungseinrichtungen: Krankengeld, Alterszulagen, 
Altersversorgungskasse, Sparkasse, Stellenvermittlung. 



184 Organisationen der einzelnen Stände und Berufsgruppen 

Frankreich 

OEUVRE DES CERCLES CATHOLIQUES D'OUVRIERS (gegr. 1871). 
Paris (15e), 29 rue de Lounnel. Vors.: General de Castelnau. Sekr.: L. Flor- 
noy. Geistlicher Beirat: P. de la Begassiere S. J. Offizielles Organ: „Bulletin 
de rOeuvre des Cercles Catholiques". 

Ziele: Förderung der brüderlichen Zusammenarbeit zwischen den 
Hand- und Geistesarbeitern im Namen der katholischen Grundsätze mid der 
Gerechtigkeit und zur Förderung des sozialen Friedens; Förderung der 
Schaf fimg von Einrichtungen zugunsten der Arbeiter. Jeder Verein verfügt 
soweit als möglich über eine Kapelle imd eineni geistlidien Beirat. Aus der 
Geschichte: Das vom Grafen de Mun und deö Marquis de la Toiu:-du-Pin 
nach der Pariser Kommune gegründete Werk hat einen bedeutenden Einfluß 
auf die ganze katholische soziale Bewegung und sogar auf die französische 
Gesetzgebung ausgeübt. 

DIE KATHOLISCHEN BERUFSVEREINIGUNGEN. 

Obwohl wir die rein religiösen Organisationen nicht in unser Handbuch 
aufnehmen, müssen wir doch kurz die katholischen Berufsvereinigungen („Unions 
Cathoüques Professionelles"), die sidi in den letzten Jahren in Frankreich be- 
deutend entwickelt haben, wegen ihrer allgemeinen und auch sozialen Bedeutung 
erw^men. 

Die katholische Berufsvereinigung ist eine Art Bruderschaft, ähnlich denen 
des Mittelalters, weldie alle Angehörigen desselben Berufes, ohne Rücksicht auf 
die soziale Stufe, der sie angehören, zusammenschließt, mn ihnen die Ausübung 
ihrer religiösen Pflichten zu erleichtern, ihr sittliches Leben, die Achtung vor der 
Obrigkeit, den Geist der Gerechtigkeit und Liebe zu fördern, in ihnen das Bevirußt- 
sein ihrer BerufspfUchten zu entwickeln und innerhalb des Berufs ihre Glaubens- 
freiheit imd ihre religiösen Interessen zu verteidigen. Die hauptsächlichen Mittel 
zur Erreichung dieser Ziele sind: R^ehnäßige Versammlungen mit Gebet, Vortrag 
und Gedankenaustausch über eine theoretische oder praktische Frage, Studienzirkel, 
Exerzitien, Kongresse, religiöse Veranstaltungen, Pilgerfahrten usw. Die Berufs- 
vereine lassen also absidithdi jedwede Behandlung rein wirtschaftüdter und beruf- 
Hcher Fragen beiseite, die in den Tätigkeitskreis der Gewerkschaften, Fadiver- 
einigungen, Genossenschaften usw. fallen. Im folgenden bieten wir eine Obersicht 
über die gegenwärtig bestehenden Berufsvereinigungen: 

ANGESTELLTE 'DER MODEINDUSTRIE: 

UNION CATHOLIQUE DES EMPLOYES DE LA NOUVEAUTE (gegründet 
1918). Paris (7e), 76 rue des Saints-Peres. Präses: Abbe Gerlier. 

BANK-, BÖRSEN- UND VERSICHERUNGS ANGESTELLTE: 

UNION CATHOLIQUE DU PERSONNEL DES BANQUES, BOURSES ET 
ASSURANCES (gegr. 1919). Paris (7e), 76 rue des Saints-Peres. Präses: Abbe 
Gerlier. 

EISENBAHNER: 

UNION CATHOLIQUE DU PERSONNEL DES CHEMINS DE FER (ge- 
gründet 1898). Paris (12e), 5 rue Emilio Castelar. Präses: Msgre. Reymann. 

LANDWIRTSCHAFT: 

UNION CATHOLIQUE DE LA FRANCE AGRICOLE (gegr. 1917). Paris 
(6e), 5 rue de Regard. Präses: P. de Genouillac. 

METALL- UND FABRIKSARBEITER: 

UNION CATHOLIQUE DES METALLURGISTES ET OUVRIERS D'USINE 
(gegr. 1917). Paris (12e), 5 rue Emilio Castelar. Präses: Msgre. Reymann. 



Arbeiter 185 

POST, TELEGRAPH UND TELEPHON: 

UNION CATHOLIQUE DU PERSONNEL DES POSTES,- TELEGRAPHES 
ET TELEPHONES (gegr. 1916). Paris (7e), 76 bis nie des Saints-Peres. Präses: 
Msgre. Reymann. 

SANITÄTSPERSONAL: 

UNION CATHOLIQUE DES SERVICES DE SANTE (gegr. 1922). Paris 
(7e), 76 bis nie des Sainis-Peres. Präses: Abbe Gerlier. 

Luxemburg 

ALLGEMEINER LUXEMBURGER CHRISTLICHER ARBEITSBUND 
— CGNFEDERATION CHRETIENNE LUXEMBOURGEOISE DU TRA- 
VAIL (gegr. 1922). Luxemburg, Siegfriedstraße 6. Vors.: Hochw. E. Hentgen. 
Sekr.: J. B. Rock. Offizielles Organ: „Sozialer Fortschritt" (einmal 
wöchentlich). 

Ziele: Harmonisches Zusammenwirken der christlichsozialen Organisa- 
tionen Luxemburgs. Mitglieder: Die vier tmten genannten Organisationen, 
die rund 4000 Mitglieder zählen. Leiiimg: Bundesvorstand, der aus dem 
Präsidenten, dem Vizepräsidenten, dem Sekretär, dem Kassier und den Ver- 
tretern der angesdilossenen Organisationen besteht; Bun^iesversammlung, 
die aus sämtlichen Vorstandsmitgliedern der dem Bunde angeschlossenen 
Organisationen besteht. Mitgliedsbeitrag: Beiträge der angeschlossenen 
Organisationen. Tätigkeit: Zusammenarbeit im Hinblick auf die allgemeinen 
und besonderen Aufgaben der angeschlossenen Organisationen. Zweck- 
mäßige Kombinierung der Volks-, Arbeiter- und Gewerkschaftssekretariate, 
der Verbandspreßorgane, der Kassen und Arbeiterunterstützungseinridi- 
tungen, der Büchereien, Studienzirkel und Versammlungen sowie überhaupt 
der gesamten Sozialtätigkeit, die sich hiefür eignet. 

Angeschlossene Organisationen: 

Verband der katholischen Arbeitervereine Luxemburgs — Federation 
des Ligues Ouvrieres catholiques du Luxembourg (gegr. 1906). Luxemburg, 
Siegfriedstraße 6. Vors.: Hochw. E. Hentgen. Ziele: Religiöse, sittliche, 
soziale und wirtschaftliche Hebung des Arbeiterstandes nach den Grund- 
sätzen der katholischen Kirche. Mitglieder: 2500. Mitgliedsbeitrag: 
0.75 Franken monatlich. Leitung: Verbandsvorstand, der aus dem Verbands- 
präses, dem Generalsekretär, dem Kassier, zwei Vereinspräsides und fünf 
ordentlichen Mitgliedern aus den Verbandsvereinen besteht. Tätigkeit: Pflege 
des religiösen Lebens; regelmäßige Versammlungen mit belehrenden Vor- 
trägen und Erörterungen; apologetische und soziale Kurse und Studien- 
zirkel; Büchereien; Verbreitung von Fachzeitungen, Broschüren und Flug- 
blättern; Gründung von Gewerkschaften im engen Anschluß an die Arbeiter- 
vereine. 

Verband der christlichen Gewerkschaften Luxemburgs — Federation 
des Syndicats Chretiens du Luxembourg (S. 216). 

Verband der Kooperativen „La Prevoyance" — Federation des (>)0pe- 
ratives „La Prevoyance" (S. 234). 

Syndicat Professionnel des Cheminots Luxembourgeois (S. 217). 

Angeschlossene Einrichtung: 

„Vita" Lebensversicherungsgenossenschaft auf Gegenseitigkeit des 
Luxemburger christlichen Arbeitsbundes (gegr. 1922). Luxemburg, Siegfried- 



186 Organisationen der einzelnen Stände und Beruisgruppen 

Straße 6. Vors.: N. Leurs. Sekr.: J, B. Rock. Ziele: Lebensversicherungs- 
genossenschaft auf Gegenseitigkeit für die Mitglieder der an den Arbeits- 
bund angeschlossenen Organisationen. Mitglieder: 3000. 

Niederlande 

FEDERATIE DER DIOCESANE ROOMSCH KATHOLIEKE VOLKS- 
EN WERKLIEDENBONDEN IN NEDERLAND: VERBAND DER KATHO- 
LISCHEN VOLKS- UND ARBEITERDIÖZESANVERBÄNDE DER NIEDER- 
LANDE (gegr. 1906). Sitz: 's-Hertogenbosch. Anschrift: 's-Gravenhage, 
2e. L. de Colignystraat 55. Vors.: H. Hermans. Sekr.: J, A. Schutte, 
Offizielle Organe: (siehe unten). 

Ziele: Diese „Standes"-Organisation bezweckt die einheitliche Zu- 
sammenfassung und Leitung der Arbeiterbewegung des Landes auf christ- 
licher Grundlage und in steter Unterordnung unter den Episkopat sowie die 
Verteidigung der religiösen, geistigen und materiellen Interessen des 
Arbeiterstandes durch die gemeinsame Aktion der Diözesanverbände. Mit- 
glieder: 105.000 in fünf Diözesanverbänden. Mitgliedsbeitrag: In den Orts- 
vereinen 10 bis 15 Cents wöchentlich; der Verband hebt 24 Cents pro. Mit- 
glied und Jahr ein. Leitung: Vorstand von mindestens sieben Mitgliedern, 
darunter je ein Vertreter der Diözesanverbände. Tätigkeit: Schaffung 
sozialer Einrichtungen zugunsten der Mitglieder; eigene Ausschüsse zum 
Studium der Fragen der Arbeiterbewegung; Erhebungen; Kongresse; Ver- 
sammlungen; Kurse; Vorstellungen bei den Behörden; Zusammenarbeit mit 
anderen Organisationen. Veröffentlichungen: „De Volkskrant" (eme Tages- 
und eine Wochenausgabe); „Het Roer" (Monatsschrift für die Vereinsleiter); 
„De Roskam" (illustrierte humoristische Wochenschrift); verschiedene Flug- 
schriften. 

NEDERLANDSCHE ROOMSCH KATHOLIEKE BOND VANZIEKEN- 
VERPLEEGSTERS: NIEDERLÄNDISCHER KATHOLISCHER BUND DER 
KRANKENPFLEGERINNEN (gegr. 1909). Amsterdam, Amstel 161. Vors.: 
H. J. Damen. Sekr.: H. W. B. M. Brans. 

Ziele: Förderung der Krankenpflege durch katholische Pflegerinnen; 
Verteidigung der moralischen und materiellen Interessen der Kranken- 
pflegerinnen. Sektionen: 14. Tätigkeit: Hilfsfonds; Auskunftserteilung; Ver- 
öffentlichung eines Mitteilungsblattes. 

Österreich 

REICHSVERBAND NICHTPOLITISCHER VEREINIGUNGEN 
CHRISTLICHElJ ARBEITER ÖSTERREICHS (gegr. 1902). Wien VII., 
Kaiserstraße 8. Obmann: L. Kunschak. Seki.: K. Holaubek. Offizielles Organ: 
„Der Arbeiter-Führer" (Wien I., Ebendorf erstraße 8; monatlich), 

Ziele: Wahrung und Förderung der geistigen und materiellen Inter- 
essen der Arbeiterschaft auf dem Boden einer christlichen Sozialreform. 
Mitglieder: Etwa 30.000 in 285 Vereinen. Mitgliedsbeitrag: Außer den Bei- 
trägen in den einzelnen Vereinen zahlen die Mitglieder monatlich 100 Kronen 
an den Reichsverband. Leitung: Verbandsleitung, bestehend aus einem 
engeren Ausschuß von sieben vom Verbandstag gewählten Mitgliedern und 
einem weiteren Ausschuß, der sich aus dem engeren Ausschuß und den Ver- 



Arbeiter • 187 

tretern der Einzelverbände zusammensetzt. Tätigkeit: Förderung einer ge- 
sunden Arbeitergesetzgebung mit allen erlaubten Mitteln; Unterrichtskurse, 
Vorträge, Versammlungen; Einrichtung und Unterstützung von Biblio- 
theken; Herausgabe und Verbreitung von Druckschriften (hauptsächlich 
Broschüren und das jährlich erscheinende „Taschenbuch für die christlichen 
Arbeiter Österreichs"; Erhebungen über Lohn- und Arbeitsverhältnisse; 
Arbeitsvermittlung; Reiseunterstützung; Errichtung von Arbeitersekreta- 
riaten; Rechtsschutz vor Gericht und bei Behörden; Aufstellung und Unter- 
stützung von Wahlwerbem für Krankenkassen und andere Körperschaften. 

RBICHSVERBAND DER CHRISTLICHEN HAUSGEHILFINNEN 

(gegr. 1909). Wien IV., Mayerhof gasse 5. Vors.: Frl. J. Weiß. Sekr.: M.Pfeil. 
Konsulent: Hochw. E. Maresch. Offizielles Organ: „Die Hausgehilfin" 
(monatliche Mitteilungen). 

Ziele: Hebung des religiösen und sittlichen Lebens der Hausgehilfinnen; 
Förderung der wirtschaftlidien und sozialen Interessen des Standes und 
Pflege der Geselligkeit; Vorbereitung für den späteren Beruf als Hausfrau 
und Mutter. Mitglieder: Etwa 6500 in fünf Diözesanverbänden. Mitglieds- 
beitrag: Em bis zwei Prozent vom Gehalt. Tätigkeit: Religiöse und soziale 
Vorträge, Generalkommunionen, Exerzitien, Wallfahrten; Sammlung der 
Mitglieder in ihren freien Stunden, gemeinschaftliche Ausflüge, Theater- 
abende, Heimabende; Bildungsarbeit (praktische und theoretische Vorträge, 
Lichtbildervorführungen, Kurse); Rechtshilfe; Prämiierung von treuen Haus- 
gehilfinnen; Einrichtung von Wirtschaftsstellen zur Beschaffung billiger 
Textilwaren; Aufnahme der Mädchen bei Stellenlosigkeit in den Verbands- 
heimen; Stellenvermittlung; Übergabe der Jugendlichen an Vertrauens- 
personen zur Beaufsichtigung; Besuch kranker Mitglieder in den Spitälern, 
Versorgung derselben mit Naturalien und Geldspenden (Notburga-Sektion; 
aus ihr bildete sich im Jahre 1922 eine religiöse Gemeinschaft von Haus- 
gehilfinnen, die es sich zur Pflicht gemacht haben, ihr weiteres Leben der 
Fürsorge für ihre Standesgenossen zu widmen); Unterbringung in Er- 
holungsheimen (im Jahre 1919 überließ Seine Eminenz Kardinal Piffl einen 
Teil seiner Sommerresidenz Kranichberg dem Verband als Erholungsheim 
für erwerbstätige Frauen und Mädchen; Belegraum 60 Betten). 

Polen 

ZJEDNOCZENIE STOWARZYSZEN ROBOTNIKOW KATOLICKICH : 
VERBAND DER KATHOLISCHEN ARBEITERVEREINE (gegr. 1919). 
Poznan, sw. Marcin 69. Sekr.: Hochw. Kan. Dymek. Offizielles Organ: 
„Robotnik": „Der Arbeiter" (Wochenblatt). 

Ziele: Religiöse, soziale und staatsbürgerliche Erziehung der Arbeiter; 
Kampf gegen die sozialistisdien Lehren; materielle Hilfe durch verschiedene 
wirtschaftliche Einrichtungen. Mitglieder: Rund 20.000 in mehr als 400 Orts- 
vereinen, die in Bezirksverbänden, diese wieder in einem Dutzend Diözesan- 
verbänden in ganz Polen zusammengeschlossen sind. In der Diözese Gnesen 
imd Posen, wo die Organisation seit 1890 besteht, gibt es 284 Ortsvereine mit 
rund 17.000 Mitgliedern. Leitung: An der Spitze jedes Ortsvereines steht der 
von der Generalversammlung gewählte Vorstand; die moralische Leitung 
des Vereines obliegt einem vom Diözesanbischof ernannten, oder bestätigten 
Priester. (Diese Präsides bilden einen eigenen Präsideszhrkel mit mehreren 
hundert Mitgliedern, an dessen Spitze Hochw. Kan. Albrecht in Warschau 
steht.) An der Spitze jedes Diözesanverbandes steht ein Generalkomitee, das 



188 Organisationen der einzelnen Stände und Berufsgruppen 

je zur Hälfte aus Priestern und Laien besteht. Die Vertreter der Diözesari- 
verbände treten jedes Jahr zum Generalkongreß zusammen, dem die oberste 
Leitung des Verbandes obliegt. Tätigkeit: Gemeinsame religiöse Ver- 
anstaltungen, Exerzitien; regelmäßige Versammlungen, Vorträge, Studien- 
zirkel, Veröffentlichungen, Büchereien; Spar- und Sterbekassen. In Lublin, 
Krakau,> Warschau, Posen usw., wurden soziale Kurse für die Heranbildung 
von Leitern und Propagandisten der Arbeiterorganisationen veranstaltet. 

Schweiz 

CHRISTLICHSOZIALER ARBEITERBUND DER SCHWEIZ (gegr. 
1919). St. Gallen, Gallusstraße 20. Vors. und Sekr.: J. Scherrer. Offizielle 
Organe: „Hochwacht" (Tageszeitung); „Soziale Warte" (wissenschaftlidie 
Monatsschrift). 

Ziele: Förderung der wirtschaftlichen und sozialen Interessen der 
Arbeiterklasse und deren geistige und materielle Hebung auf dem» Boden des 
Christentums im Sinne eines gerechten sozialen Ausgleiches und der Stände- 
versöhnung. Mitglieder: Ungefähr 60.000, die in den unten angeführten 
Organisationen und Institutionen zusammengeschlossen sind, deren Zentral- 
organisation eben der „Christlichsoziale Arbeiterbund der Schweiz" ist. 
Mitgliedsbeiträge: 6 bis 10 Franken jährlich für die Standesorganisationen; 
0.40 bis 1.50 Franken wöchentlich für die Gewerkschaftsorganisationen. 
Leitung: Christlichsozialer Arbeiterkongreß der Delegierten der christlich- 
sozialen Organisationen; Bundesvorstand aus Vertretern dieser Organisa- 
tionen; leitender Ausschuß von mindestens 15 Mitgliedern, der sich selbst 
konstituiert. Tätigkeit: Schaffung eines Zentralsekretariates; Errichtung 
eines sozialwirtschaftlichen Archives; Studium aller volkswirtschaftlichen* und 
sozialpolitischen Fragen; Mitwirkung an den gesetzlichen sozialen Reformen; 
Förderung der sozialen Selbsthüfe-Institutionen; Veröffentlichung praktischer 
und populärwissenschaftlicher Schriften. 

Angeschlossene Organisationen: 

„Zentralverband christlichsozialer Organisationen" (siehe unten). 
„Zentralverband der katholischen Jünglinge der Schweiz" (S. 98). 
Soziale Sektion des „Schweizerischen katholischen Volksvereins" (S. 39). 
„Zentralverband der katholischen Gesellenvereme der Schweiz" (S. 87). 

ZENTRALVERBAND CHRISTLICHSOZIALER ORGANISATIONEN 
DER SCHWEIZ (gegr. 1904). St. Gallen, Gallusstraße 20. Vors.: Hochw. 
Kan. A. Scheiwiler. Sekr.: J. Scherrer. 

Ziele: Der Zentralverband sucht mit allen gesetzlichen Mitteln die 
geistige und materielle Lage der erwerbstätigen Volksstände, insbesondere 
der i&beiter- und Angestelltenschaft zu verbessern, sowie die christlich- 
sozialen Ideen in allen Schichten der Gesellschaft auf Grund der Enzyklika 
Rerum novarum zur praktischen Durchführung zu brmgen. Mitglieder: 
Rund 42.000. Leitung: Versammlung der Delegierten der angeschlossenen 
Verbände und Einrichtungen; Zentralkomitee, bestehend aus den von den 
angegliederten Verbänden ^gewählten Mitgliedern sowie aus je einem Ver- 
treter der Institutionen; leitender Ausschuß von neun Mitgliedern. Tätigkeit: 
Der Zentralverband gibt die allgemeinen Richtlinien für die Tätigkeit der an- 
geschlossenen Verbände und Institutionen an, überwacht ihre Tätigkeit, 
studiert die allen gemeinsamen Fragen und organisiert gemeinsame Aktionen. 



Arbeiter 189 

Angeschlossene Verbände: 

„Verband katholischer Arbeitervereine" (siehe unten). 

„Verband katholischer Arbeiterinnenvereine" (siehe unten). 

„Verband weiblicher Haus-, Hotel- und Wirtschaftsangestellter" (siehe unten). 

„Verband katholischer Angestellter und Beamter" (S. 173). 

„Christlichnationaler Gewerkschaftsbund" (S. 226). 

Angeschlossene Institutionen: 

„Zentralarbeitsnachweis der christlichsozialen und katholischen Gesellen- 
vereine", St. Gallen, Gallusstraße 20. 

„Christlichsoziale Krankenkasse" (S. 238). 

„Altersversicherungskasse", St. Gallen-Ost, Scheibenackerstraße 2. Kapital 
236.000 Franken. 

„Wöchnerinnenkasse", St. Gallen, Gallusstraße 20. Kapital 29.000 Franken. 

„Sterbekasse", St. Gallen, Felsenstraße 85. Kapital 216.000 Franken. 

„Leo-Fonds", St. Gallen, Gallusstraße 20. Kapital 54.000, Franken. 

„Jung-Stiftung", St. Gallen, Gallusstraße 20. Kapital 11.000 Franken. 

„Lichtbilderzentrale", St. Gallen, Gallusstraße 20. 

„Verband der Genossenschaften Konkordia" (S. 234). 

„Schweizerische Genossenschaftsbank", St. Gallen. 

„Leobuchhandlung", St. Gallen, Gallusstraße 20. 

„Verlagsanstalt Buchdruckerei Konkordia", Winterthur. 

VERBAND KATHOLISCHER ARBEITERVEREINE DER SCHWEIZ 

(gegr. 1902). St. Gallen, Gallusstraße 20. Präsident: Hochw. Kan. A. Schei- 
wiler. Sekr.: G. Eisele. Offizielles Organ: „Hochwacht" (Beilage „Arbeiter", 
wöchentlich). 

Ziele: Hebung und Förderung der materiellen und geistigen Lage der 
Arbeiter. Mitglieder: 13.600 in 234 örtsvereinen. Mitgliedsbeiträge: 0'60 bis 
1 Frank monatlich. Leitung: Zentralvorstand, Delegiertentag; Rechnungs- 
kommission. Tätigkeit: Generalkommunionen; religiöse Vorträge; Exerzitien; 
Studium der sozialen und wirtschaftlichen Fragen; fachliche und berufliche 
Ausbildung der Mitglieder; Stellenvermittlung; Kranken- und Arbeitslosen- 
unterstützungskassen; Rechtsschutz; Schaffung von Sterbe- und Pensions- 
kassen; Schaffung von Sparkassen; Verkehr mit den Behörden in Gemein- 
den, Kanton und Bund. Angeschlossen' an den „Zentralverband christlich- 
sozialer Organisationen" (siehe oben) und an den „Christlichsozialen 
Arbeiterbund" (siehe oben). 

VERBAND KATHOLISCHER ARBEITERINNENVEREINE DER 
SCHWEIZ (gegr. 1899). St. Gallen. Präsident: Hochw. Böni. 

Ziele: Hebung und Förderung der materiellen und geistigen Lage der 
Arbeiterinnen. Mitglieder: 18.859 in 163 Ortsvereinen. Mitgliedsbeitrag: 
0'50 Frank monatlich. Leitung: Generalversammlung; Zentralausschuß. 
Tätigkeit: Apologetische Vorträge; Generalkommunionen; Exerzitien; Ver- 
sammlungen mit Vorträgen; Bibliotheken; Haushaltungskurse; Beruf s- 
beratungsstelle; Stellenvermittlung; caritative Tätigkeit; Teilnahme an den 
sozialen Einrichtungen des „Zentralverbandes der christlichsozialen Organi- 
sationen" (siehe oben). Angeschlossen an den „Zentralverband christlich- 
sozialer Organisationen" und an den „Christlichsozialen Arbeiterbund" 
(siehe oben). 

VERBAND WEIBLICHER HAUS-, HOTEL- UND WIRTSCHAFTS- 
ANGESTELLTER DER SCHWEIZ (gegr. 1908). St. Gallen, Gallusstraße 



190 Organisationea der einzelnen Stände und Berufsgruppen 

Nr. 20. Präsident: Kan. A. Scheiwiler. Sekr.: Frl. I. Lehner. Offizielles Organ: 
„Heimat und Fremde" (wöchentlich). 

Ziele: Förderung und Hebung der geistigen und materiellen Lage der 
Haus-, Hotel- und Wirtschaftsangestellten. Mitglieder: 1937 in 16 Orts- 
gruppen. Mitgliedsbeiträge: 0.50 bis 0.60 Franken monatlich. Leitung: 
Zentralvorstand, Ortsgruppenvorstände. Tätigkeit: Generalkommunionen; 
Exerzitien; apologetisd^e und soziale Vorträge und Kurse; Haushaltungs- 
und Berufskurse; Tarifverträge; Rechtsschutz; Sparkassen. Angeschlossen an 
den „Zentralverband christlichsozialer Organisationen" (siehe oben) und an 
den „Christlichsozialen Arbeiterbund" (siehe oben). 

Uruguay 

CIRCULOS CATÖLICOS DE OBREROS DEL URUGUAY (gegr. 
1885). Montevideo, Minas 1244. Vors.: A. J. Rius. Sekr.: E. Luckassiewcs. 
Offizielles Organ: „El Amigo del Obrero y del Orden Social" (Wochenblatt, 
Montevideo, Mercedes 947). 

Ziele: Gegenseitige Unterstützung der Mitglieder; Verbesserung der 
Lage der Arbeiterklasse, Wahrung der guten Sitten; Pflege des Geistes der 
christlichen Nächstenliebe unter den Mitgliedern. Mitglieder: 14.315 in 
28 Ortsvereinen. Mitgliedsbeitrag: 0.60 bis 1 Peso monatlich. Leitung: Haupt- 
vorstand, der aus von der kirchlichen Behörde ernannten Mitgliedern und 
den Vertretern der Vereine besteht. Tätigkeit: Religiöse, moralische und be- 
rufliche Unterweisung der Mitglieder; Gründung von Arbeiterabendschulen; 
Verbreitung der katholischen Presse und Literatur; Bibliotheken; Arbeits- 
nachweise; Arbeiterversicherungs-, Spar- und Darlehenskassen; matepelle 
Unterstützung und kostenloser ärztlicher Beistand in Krankheitsfällen für 
Mitglieder und deren Angehörige. 



FÜNFTER TEIL 



Wirtschaftlich-soziale Organisationen 



KAPITEL XX. 

Organisationen gewerkschaftlicher Art 

A) ARBEITGEBER 
(INDUSTRIE UND LANDWIRTSCHAFT) 

Belgien 

BOERENBOND BELGE — LIGUE DES PAYSANS (gegr. 1890). 
Löwen, 24 rue des RecoUets. Vors.: G. Helleputte. " Sekr. : Kan. Luytgaerens. 
Offizielle Organe: „De Boer" und „Le Paysan" (wöchentlich); „Onze Gids" 
(Monatsschrüt für die Vereinsleiter). 

Ziele: Religiöse, intellektuelle, soziale und wirtschaftliche Hebung der 
landwirtschaftlid&en Bevölkerung, um einen starken, christlich gesinnten 
Bauernstand zu schaffen. Mitglieder: 1078 Ortsgruppen („Gilden") mit 
93.770 Mitgliedern (Familienhäuptem). Ausnahmsweise werden auch Einzel- 
mitglieder aufgenommen, falls sie in Pfarreien wohnen, die keine Ortsgruppe 
aufweisen. Mitgliedsbeiträge: 4 Franken jährlich für die Mitglieder von Orts- 
gruppen, 8 Franken jährlich für Einzelmitglieder. Leitung: . Vorstand, be- 
stehend aus den Vertretern der angeschlossenen Provinzial-Organisationen 
und einer Reihe weiterer vom Vorstand selbst gewählter Persönlichkeiten; 
der Vorstand wählt aus seiner Mitte heraus den geschäftsführenden Aus- 
schuß und ernennt im Einvernehmen mit der kirchlichen Behörde den geist- 
lichen Beirat des „Boerenbond". Tätigkeit: Der „Boerenbond", der besonders 
nach dem Kriege einen sehr starken Aufschwung nahm, stellt ein soziales 
Kraftzentrum ersten Ranges dar und entspricht in weitestgehendem Maße 
den Bedürfnissen der landwirtschaftlichen Bevölkerung. Seine Haupttätigkeit 
übt er in dem flämischen Teile des Landes aus. Sie umfaßt sowohl das 
religiöse wie intellektuelle, das soziale wie wirtschaftliche Gebiet. Die 
Religion .bildet die Grundlage all seiner Tätigkeit: der „Boerenbond" achtet 
streng darauf, daß die katholische Religion und Sittenlehre sowohl das 
Gemeinschaftsleben seiner Organisationen als auch das private Leben seiner 
Mitglieder durchdringe. Der „Boerenbond" veröffentlicht zahlreiche Schriften, 
veranstaltet jährlich Tausende von Vorträgen, landwirtschaftliche Unter- 
richtskurse für Lehrer, Studientagimgen für alle seine Mitglieder; er fördert 
mit allen in seiner Macht stehenden Mitteln den landwirtschaftlichen Unter- 
richt, besonders den Fortbildungsunterricht; er gründet zahlreiche Biblio- 
theken und richtet Musterwürtschaften ein. In sozialer Hinsicht verteidigt er 
die Rechte der landwirtschaftlichen Bevölkerung auf dem Gebiete der Ver- 
waltung und Gesetzgebung; den Mitgliedern steht kostenlos eine Rechts- 
schutzstelle^ eine Auskunftsstelle und eine Bibliothek zur Verfügung. Er er- 
leichtert den Ortsgruppen die Errichtung jedweder Art von -sozialen Ein- 
richtungen. Auf wirtschaftlichem Gebiete hat der „Boerenbond" folgende 
Zentralanstalten geschaffen: „Le Comptoir d' Achat et de Vente" (An- und 
Verkaufsstelle, besonders für Futtermittel, Düngemittel und landwirtschaft- 

MONTI, Internat. Handbuch der kath. Organisationen. 14 



194 Wirtschaftlich-soziale Organisationen 

liehe Maschinen); „Office d'inspection des laiteries", eine Einrichtung, die 
158 Genossenschaftsmolkereien kontrolliert; „La Caisse centrale de Credit" 
mit 823 angeschlossenen Kassen, verfügt gegenwärtig über eine halbe 
Milliarde Einlagen, die üir von den Ortskassen überwiesen wurden; die 
„Mutuelle Beige d'Assurance" ist eine Brandschadensversicherungskasse auf 
Gegenseitigkeit; die „Caisse Commune d'Assurance des Cultivateurs Beiges" 
und die „Assurance Agricole" sind zwei Unfallversicherungskassen auf 
Gegenseitigkeit. Zu erwähnen wären noch die verschiedenen Rückversiche- 
rungsanstalten auf Gegenseitigkeit gegen die Pferde- und Rindersterblichkeit. 
Für einzelne Gruppen seiner Mitglieder hat der „Boerenbond" eigene 
Organisationen geschaffen, nämlich: ,,La Ligue des Fermieres" (siehe unten) 
und die „Federation generale des Horticulteurs", welch letztere 1922 zahlreiche 
berufswirtschaftliche Vorträge veranstaltete, 12 Bezirks-Studientagungen 
organisierte, zwei Studienreisen nach Holland veranstaltete und fünf Bezirks- 
ausstellungen von Gärtnereiprodukten eröffnete. Weiter arbeitet der „Boeren- 
bond" mit der „Societe Beige de Defrichement" zusammen, die sich die 
Förderung der Urbarmachung unbebauten Landes beziehungsweise dessen 
Aufforstung zum Ziele setzt. Innerhalb seiner Ortsgruppen bildet der 
„Boerenbond" im kleinen alle jene wirtschaftlichen Einrichtungen! aus, die er 
als Zentralen für das ganze Land geschaffen hat: Ein- und Verkaufsabtei- 
lungen, Kreditkassen, Pferde- und Viehversicherungskassen usw. Nur die 
Unfallversicherung und — wenigstens bis heute — die Brandschaden- 
versicherung sind direkte Versicherungen. 

LIGUE AGRICOLE BELGE (gegr. 1922). Namur, 8 rue St. Aubain. 
Vors.: Abbe Cordier. Offizielles Organ: „La Bonne Semence" (wöchentiich). 

Ziele: Organisation aller Landwirte Walloniens im Geiste der katholi- 
schen Gesellschaftslehre zwecks Verteidigung ihrer Interessen, Wahrung" 
ihrer öffentlichen und privaten Rechte, Sdiaff ung von wirtschaftlichen und 
sozialen Einrichtungen zu ihren Gunsten. Mitglieder: Mehr als 20.000 Fa- 
milien in 450 Ortsgruppen (31. Dezember 1922). Tätigkeit: Gemeinsamer 
Ein- und Verkauf; Kreditabteilung (Darlehen, Einlagen, Börsenoperationen); 
Abteilung für landwirtschaftliche Versicherungen; soziale Abteilung, die ver- 
waltungsrechtliche, technische und andere Auskünfte erteilt; besonderer In- 
spektionsdienst; soziale, hauswirtschaftliche und landwirtschaftliche Vor- 
träge; Versuchsfelder und Musterwirtschaften; Laboratorien usw. 

LES CERCLES DE FERMIERES ET DE MENAGERES RURALES. 

Brüssel, 75 boulevard Clovis. Vors.: Baronin Ch. de Crombrugghe de Pic- 
quendaele. Sekr.: Frl. de Vuyst. Offizielle Organe: „La Femme ä la cam- 
pagne" (Monatsblatt, erscheint in Mons, 117 boulevard Sainctelette); „De 
Boerin" (Monatsblatt, erscheint in Löwen, Minderbroederstraat 24). 

Ziele: Entwicklung des Bewußtseins und der Freude an ihrer sozialen 
Aufgabe bei den Bäuerinnen und ländlidien Haushälterinnen; Verbesserung 
ihrer Lage durch berufliche, sittliche und religiöse Ertüchtigung der Mit- 
glieder. Mitglieder: 47.067 in 553 Vereinen, die in fünf Provinzialverbänden 
für Wallonien und einem an den „Boerenbond Beige" angeschlossenen 
Provinzialverband für Flandern zusammengeschlossen sind. Leitung: Orts- 
komitees; Provinzialkomitees; Landeskomitee der Verbände der Vereine für 
Bäuerinnen und ländliche Haushälterinnen. Tätigkeit: 1922 organisierten die 
Bäuerinnenvereine 2094 Vorträge mit insgesamt 125.753 Zuhörerinnen, 
27 Lehrgänge über Viehfütterung, Milch- und Küchenwirtschaft sowie 
25 Exerzitien, an denen sich 1095 Frauen beteiligten. Einzelne Regional- 



Organisationen gewerkschaftlicher Art .195 

Versammlungen vereinten 4000 bis 5000 Bäuerinnen. 224 Vereine besitzen eine 
eigene Bücherei, 134 leiten eine Sektion des Kinderhilfswerkes^); zahlreiche 
Vereinet haben auch den gemeinsamen Verkauf der Erzeugnisse der Geflügel- 
zucht organisiert. 

Frankreich 

UNIONS FEDERALES PROFESSIONNELLES DE CATHOLIQUES 

(gegr. 1900). Paris (1er), 368 nie Saint-Honore. Vors.: E. Ausseür. Sekr.: 
A. Perrin. Offizielles Organ: „Echos des Unions Federales Professionnelles 
de Catholiques" (monatlidi). 

Ziele: Die „Unions Federales Professionnelles de Catholiques", die 
sich ausschließlich aus Katholiken zusammensetzen und in ihren Grundsätzen 
und ihrer Tätigkeit streng katholisch sind, bezwecken die soziale und be- 
rufliche Interessenvertretung der wirtschaftlich selbständigen Katholiken 
soweit als möglich auch innerhalb der gemischten oder neutralen Verbände. 
Mitglieder: 26 Arbeitgebervereinigungen und sechs Verbände von solchen. 
Mitgliedsbeitrag: 20 Franken jährlich. Leitung: Zentralvorstand („Syndicat 
cenü"al"), der aus den Vertretern der angeschlossenen Vereine besteht; stän- 
diges Sekretariat, Organ für die Verbandstätigkeit, die Werbearbeit, die Auf- 
rechterhaltung und Erweiterung der Beziehungen. Tätigkeit: Studium der 
sozialen und Berufsfragen (Sonntagsruhe, Lehrlingswesen, Lohnfrage, Rege- 
lung der Arbeitsbedingungen, Kreditwesen, billige Wohnungen); Bildung 
von gemischten. Ausschüssen mit den Arbeiter- und Angestelltengewerk- 
schaften zwecks Studium und Lösung bestimmter Probleme; Zentralstelle für 
Lehrlingswesen; industrielle, Handels-, Rechts- und Steuerauskünfte; ge- 
meinsame Geschäftsreklame; Stellenvermittlung; die „Unions Federales 
Professionnelles de Catholiques" haben weiter die „Societe de Credit Mutuel", 
Hne Volksbank auf genossenschaftlicher Grundlage geschaffen; Einschreiten 
bei den gesetzgebenden Körperschaften usw. Veröffentlichungen: Flug- 
schriften, Plakate und ein Jahrbuch („Annuaire") neben den einleitend ge- 
nannten „Echos". 

UNION CENTRALE DES SYNDICATS DES AGRICULTEURS DE 
FRANCE (gegr. 1886). Paris (9e), 8 nie d'Athenes. Generaldelegierter: 
A. Toussaint. Offizielles Organ: „Bulletin de l'Union Centrale des Syndicats 
des Agriculteurs de France" (monatlich). 

Ziele: Zusammenschluß der Bauemvereine und der Landesverbände 
derselben; Hebung der geistigen und materiellen Lage der landwirtschaft- 
lichen Bevölkerung; Verteidigung ihrer Berufsinteressen. Der Bund und die 
Vereine üben ihre Tätigkeit ausschließlich auf dem wirtschaftlichen und be- 
ruflichen Gebiete aus; gemäß den Statuten ist jede religiöse und politische 
Erörterung ausgeschlossen. Mitglieder:! Rund 1 Million ^65 Prozent Groß- 
grund-, Mittel- und Kleinbesitzer, 10 Prozent Pächter, 15 Prozent Halb- 
pächter, 10 Prozent Taglöhner) in 5200 Vereinen und 28 Landesverbänden. 
Mitgliedsbeitrag: 0" 10 Franken jährlich pro Mitglied, vorbehaltlich beson- 
derer Vereinbarungen mit den Landesverbänden. Leitung: Bundesvorstand 
(„Chambre syndicale") von 60 Mitgliedern. Tätigkeit: Wir beschränken uns 
auf die wichtigsten Zweige der praktischen Betätigung und Einrichtungen 

») Das durch das Gesetz vom 5. September 1919 geschaffene „OEUVRE NATIONALE DE L'EN- 
FANCE" bezweckt die Förderang und Entwicklung des Kinderschutzes, besonders der Verbreitung und 
Anwendung der wissenschaftlichen Vorschriften und Methoden über Kinderhygiene, sowohl in den Familien, 
als auch in den öffentlichen und privaten Erziehungs-, Kinderhilfs- und Schutzanstalten. 

14* 



196 Wirtschaftlich-soziale Organisationen 

des Bundes: Auskünfte in Verwaltungs- und Rechtsfragen; Prozeßhilfskasse; 
Zentralkreditkasse; Kasse für Unfallversicherung; Zentaralgenossenschaft, die 
den einzelnen Vereinen alle von ihnen benötigten Erzeugnisse liefert; ihr 
sind mehrere andere Einrichtungen angeschlossen; Laboratorium für 
Pflanzenbiologie und landwirtschaftliche Entomologie. Der Verband w^ird 
von dem Comite d'Initiative Rurale,. unterstützt, einem Verein von jungen 
Landwirten, die ihrem sozialen Wirken die katholischen Grundsätze zu 
Grunde legen. Das „Comite d'Initiative Rurale" stellt, einen Teil der Herren, 
welche der Bund zur Abhaltung von Vorträgen, Versammlungen und „land- 
wirtschaftlichen Wochen" aussendet^). 

Niederlande 

ROOMSCH-KATHOLIEKE VERBOND VAN WERKGEVERSVAK- 
VEREENIGINGEN: KATHOLISCHER VERBAND DER ARBEITGEBER- 
FACHVEREINIGUNGEN (gegr. 1921). Amsterdam, Prinsengracht 721. Vors.: 
W. Fransen Jzn. Sekr.: L. G. Kortenhorst. Offizielles Organ: „De Roomsch- 
Katholieke Werkgever" (monatlich). 

Ziele: Verteidigung der wirtschaftlichen und sozialen Interessen der 
katholischen Arbeitgeber, in Zusammenarbeit mit der „Algemeene Roomsch- 
Katholieke Werkgeversvereeniging" (S. 175). Mitglieder: Die unten ange- 
gebenen sechs Landesfachvereinigungen. Mitgliedsbeitrag: Wird jährlich 
durch den Vorstand festgesetzt (mindestens 100, höchstens 2000 Gulden für 
jede angeschlossene Organisation). Leitung: Vorstand, der aus je einem 
Vertreter der angeschlossenen Organisationen besteht; der Vorstand wählt 
aus seiner Mitte heraus den geschäftsführenden Ausschuß. Tätigkeit: 
Schaffung und Erhaltung eines Sekretariates; Förderung der Mitglieder 
durch Regelung der Arbeitsbedingungen, vor allem durch den Abschluß von 
Kollektivverträgen; Anregung und Förderung aller Aktionen und Einrich- 
tungen, welche darauf abzielen, ein gutes Einvernehmen 2rwischen Arbeit- 
gebern und -nehmern zu schaffen, vornehmlich durch- die Gründung von 
Berufsräten; Zusammenarbeit mit andern Arbeitgeberverbänden. 

Angeschlossene Verbände: 

Baugewerbe: 
R. K. Bond van Bouwpatroons. Amsterdam, Martelaarsgracht 15. Mit- 
glieder: 1200. 

Metallindustrie: 

R. K. Vereeniging van Werkgevers in de Metaalnijverheid. Amsterdam, 
Prinsengracht 721. Mitglieder: 50. 

Textilindustrie: 

Vereeniging van Katholieke Werkgevers in den Textielnijverheid. Tilburg, 
Heuvel 956. Mitglieder: 50. 

1) Der Bund beschloß auf seinem X. Kongreß (1920), dann auf der Gründungsversammlung vom 
16./17. November 1921 die Schaffung des „INTERNATIONALEN BUNDES LANDWIRTSCHAFTLICHER 
VERBÄNDE" aller dem Völkerbunde angehörenden Staaten. Er bezweckt die Förderung der sozialen, 
wirtschaftlichen und finanziellen Unabhängigkeit der beruflich organisierten Landwirte. Bis heute sind ihm 
die elf Landesverbände folgender Staaten beigetreten: Belgien, Bulgarien, Frankreich, Irland, Italien, Luxem- 
burg, Österreich, Polen, Portugal, Tschechoslowakei und Ungarn. Außerdem steht der Bund mit den Ver- 
bänden von England, Holland, Jugoslawien, Nordamerika, Schottland und der Schweiz in Beziehungen. 
Sekr.: Toussaint. Offizielles Organ : Maschinengeschriebene Rundschreiben, die nur für die einzelnen an- 
geschlossenen oder korrespondierenden Landesverbände bestimmt sind. 



Organisationen gewerkschaftlicher Art \ 197 

Töpferei: 

R. K. Vereeniging van Werkgevers in de Klei-Industrie. Maastricht, Wilhel- 
minasingel 107. Mitglieder: 16. 

Ziegeleiindustrie: 

R. K. Bond van Waalsteenfabrikanten. Nijmegen, Bijleveldsingel 46. Mit- 
glieder: 35, 

Zigarrenindustrie: 

R. K. Vereeniging van Sigarenfabrikanten. Eindhoven, Demer 51. Mit- 
glieder: 15. 

ROOMSCH-KATHOLIEKE NEDERLANDSCHE BOERENBOND: 
KATHOLISCHER BAUERNBUND HOLLANDS (gegr. 1896). 's-Graven- 
hage, Juliana van Stolberglaan 113. Vors.: J. Th. Verheggen. Sekr.: 
L. Deckers. Offizielles Organ: „De Roomsch-Katholieke Boerenstand" (illu- 
strierte Wochenschrift). 

Ziele: Förderung der Interessen der Landwirte gemäß den Grund- 
sätzen der katholischen Lehre und in Unterordnung unter den holländischen 
Episkopat. Mitglieder: 71.500. Einnahmen: Rund 25.000 Gulden jährlich. 
Leitung: Vorstand, der aus dem Vorsitzenden, dem Sekretär und den Ver- 
tretern der angesdilossenen Organisationen besteht, Tätigkeit: Vorstellungen 
bei den Behörden im Namen der katholischen Landwirte; Zusammenarbeit 
mit andern Organisationen; Wirken zugunsten einer gerechten Gesetzgebung 
hn allgemeinen und auf landwirtschaftlichem Gebiete im besonderen; soziale 
Einriditungen für die Mitglieder; Studium der landwirtschaftlichen Fragen 
und Veröffentlichung der Ergebnisse dieser Studien; Kongresse; Bildung 
von Sonderausschüssen (für Versicherungswesen, landwürtschaftlichen Unter- 
richt, Presse, Jagd, Milchwirtschaft, Ausfuhr usw.); Vertretung in und Zu- 
sammenarbeit mit den nichtpolitischen öffentlichrechtlichen Körperschaften, 
welche landwirtschaftliche Fragen behandeln. 

Angeschlossene Institute: 

COÖPERATIEVE CENTRALE ßOERENLEENBANK: ZENTRAL- 
GENOSSENSCHAFTSBANK FÜR LANDWIRTSCHAFTLICHEN KREDIT. 
Eindhoven. 508 angeschlossene landwirtschaftliche Kassen. 

LAND- EN TUINBOUW-ONDERLINGE, VEREENIGING VOOR 
ONGEVALLENVERZEKERING VAN DEN NED. BOERENBOND: UN- 
FALLVERSICHERUNG DES NIEDERLÄNDISCHEN BAUERNBUNDES. 
's-Gravenhage, Amalia van Solmstraat 101. Vors.: Baron L. van Voorst tot 
Voorst. Direktor: G. H. J. Peters. 

N.V.BORGMAATSCHAPPIJ VAN DEN NED. BOERENBOND (eine 
Gesellschaft, welche durch Sicherstellung einer Kaution gegen Zahlung einer 
Prämie die Bürgschaft für Redinungsbeamte der landwirtschaftlichen In- 
stitute, für die landwirtschaftlichen Gesellschaften gegenüber ihren Gläu- 
bigern und für die Pächter gegenüber den Grundeigentümern übernimmt). 
's-Gravenhage, Juliana van Stolberglaan 113. Direktor: L. Deckers. Gesell- 
schaftskapital 500.000 Gulden. Gesamtsumme der Bürgschaften 490.500 
Gulden (1922). 

CENTRALE ACCOUNTANTSDIENST VAN DEN NEDERL. 
BOERENBOND: ZENTRALRECHNUNGSDIENST DES NIEDERLÄNDI- 



198 ^ Wirtschaftlich-soziale Organisationen 

SCHEN BAUERNBUNDES. 's-Gravenhage, Juliana van Stolberglaan 113. 
Direktor: T'. Watervis. 

CENTRALE PACHTRAAD VAN DEN NED. BOERENBOND: ZEN- 
TRALPACHTRAT DES NIEDERLÄNDISCHEN BAUERNBUNDES (be- 
steht aus Pächtern und Eigentümern, die von den dem Bunde angeschlos- 
senen Verbänden delegiert werden). 's-Gravenhage, Juliana van Stolberg- 
laan 113. Vors.: P. L. van Aken O. Praem. Sekr.: H. van Haasterts. 

R: K. OPLEIDINGSSCHOOL VOOR LEERARESSEN BIJ HET LAND- 
BOUWHUISHOUDONDERWIJS: KATHOLISCHE SCHULE FÜR LEHRE- 
RINNEN DES LANDWIRTSCHAFTLICHEN HAUSHALTUNGSUNTER- 
RICHTES. Posterholt (L.). Direktor: Hochw. H. Bemelmans. 

Spanien 

CONFEDERACIÖN NACIONAL CATÖLICO-AORARIA (gegr. 1917). 
Madrid, calle Amor de Dios 4. Vors.: Graf de la Cortina. Sekr.: J. M. 
Lamamie de Clairac. Offizielles Organ: „Revista Social Agraria" (monatlich). 

Ziele: Anv^endung und Durchführung des katholischen sozialen Pro- 
gramms auf landwirtschaftlichem Gebiet, insbesondere: Verbesserung der 
gesetzlichen Bestimmungen betreffend die landwirtschaftlichen Vereinigungen 
und die Landwirtschaft im allgemeinen; Verbreitung der modernen Metho- 
den in Ackerbau und Viehzucht; Förderung des gemeinschaftlichen Ein- und 
Verkaufs, des Tauschverkehrs zwischen den landwirtschaftlichen Organisa- 
tionen, der gemeinsamen Herstellung gewisser Erzeugnisse und sonstiger 
Unternehmen zugunsten der angeschlossenen Organisationen. Mitglieder: 
Rund 500.000 in mehr als 5000 Ortsvereinen und 58 Landesverbänden. Mit- 
gliedsbeitrag: 0'25 Pesetas jährlich. Leitung: Vorstand, bestehend aus einem 
von der Generalversammlung gewählten geschäftsführenden Ausschuß, einem 
vom Bischof von Madrid-Alcala ernannten geistlichen Beirat und je einem 
Vertreter der elf Regionen Spaniens. Tätigkeit: Schaffung des „Banco, Rural" 
(in Madrid), der sich mit der wirtschaftlichen Seite der Verbandsangelegen- . 
heiten befaßt; Gründung von landwirtschaftlichen Darlehenskassen (Raiffeisen- 
kassen), welche jeweils die Grundlage für den Ortsbauemyerein bilden; 
Sparkassen; Vieh- und Feuerversicherungskassen; Hilfskässen auf. Gegen- 
seitigkeit gegen Krankheit und Unfälle, Alter usw.; Bestrebungen, um die 
landwirtschaftliclien Arbeiter in Kleineigentümer umzuwandeln, besonders 
mit Hilfe der genossenschaftlichen Pacht. Die Landesverbände von Murcia, 
Palencia, Burgos, Leon besitzen folgende eigene Tageszeitungen: „La Ver- 
dad", „El Dia de Palencia", „El Castellano", „El Diario de Leon". 

Tschechoslowakei 

SDRUzENI ÖESKOSLOVENSKÜ KATOL. 2EM£D£LCÜ: VERBAND 
DER KATHOLISCHEN BAUERN DER TSCHECHOSLOWAKEI. Prag IL, 
Spälenä 15; Brunn, Dominikänske nam. 5. Vors.: A. Öachl. (Prag); J. §a- 
malik (Brunn). Offizielle Organe: (siehe unten). 

Ziele: Berufliche Ausbildung der Landwirte; Verteidigung ihrer Inter- 
essen; Teilnahme an der Agrarreform betreffend die Aufteilung des Groß- 
grundbesitzes; Schaffung von Wirtschaftseinrichtungen. Mitglieder: 80.000 
(davon 25.000 in Böhmen, 35.000 in Mähren und 20.000 in der Slowakei), die 
in sehr selbständigen Landesverbänden vereinigt sind. Tätigkeit: Kurse, Vor- 



Organisationen gewerkschaftlicher Art 199 

träge, Propaganda durch die Presse; Versammlungen, Kongresse; Gründung 
von landwirtschaftlichen Genossenschaften und Raiffeisenkassen; alljährlich 
organisieren die beiden Verbände von Prag und Brunn eine Reihe von Fach- 
kursen und Vorträgen für die Sekretäre und Propagandisten. Die Organisa- 
iion betätigt sich auch auf politischem Gebiet, um eine entsprechende Ver- 
tretung im Parlament zu erlangen. Periodisclie Veröffentlichungen: 1. In Prag 
(Anschrift siehe oben): „Venkovan": „Der Landwirt"; ,}Selska Obrana": 
„Die Verteidigung der Bauern*'; „Vestnik Zemeldelcu": „Mitteilungen für 
Landwhrte". 2. In Brunn (Anschrift siehe oben): „Selske Hlasy": „Die Stimme 
der Bauern"; „Obcanske Noviny": „Blatt der Bürger". 

Für die Genossenschaften bestehen 3 Hauptzentralen, 2 in Prag und eine in 
Brunn: 

HOSPODAftSKESDRUZENl CESKYCH KRESTANSKYCH 2:EM£LD£LC0: 
WIRTSCHAFTSVEREIN DER CHRISTLICHEN LANDWIRTE DER TSCHE- 
CHOSLOWAKEI: Prag II, Spälena 15. 

SVAZ HOSPODAßSKVCH DRUSZTEV CESKÖSLOVENSKVCH V PRAZE: 
VERBAND DER TSCHECHOSLOWAKISCHEN WIRTSCHAFTSVEREINIGUN- 
GEN IN PRAG (gleiche Anschrift). Vors.: J. Adämek. Dieser Verband umfaßt 
258 Raiffeisenkassen und 140 landwirtschaf fliehe Genossenschaften. 

USTREDNl JEDNOTA CESK^CH HOSPODÄl^SKYCH SPOLECENSTEV 
ÜVEi^NICH V BRN£: ZENTRALVERBAND DER WIRTSCHAFTSVEREINE AUF 
GEGENSEITIGKEIT IN BRUNN (Anschrift siehe oben). 



B) ARBEITNEHMER 
Internationale 

INTERNATIONALER BUND DER CHRISTLICHEN GEWERK- 
SCHAFTEN (gegr. 1920). Utrecht (Niederlande), Drift 10—12. Vors.: 
J. Scherrer (St. Gallen, Schweiz). Sekr.: P. J. S. Serrarens. Offizielles Organ: 

„Mitteilungen" (monatlich). 

Ziele: Verteidigung der Arbeiterinteressen auf christlicher Grundlage 
auf wirtschaftlichem Gebiete, besonders auf dem Gebiete der internationalen 
Arbeitsorganisationen (Löhne, Arbeitsbedingungen und Arbeitergesetz- 
gebung); Wahrung der Interessen der angeschlossenen Organisationen; An- 
regung und Förderung der christlichen Gewerkschaftsbewegung in jenen 
Ländern, wo sie noch nicht Fuß gefaßt hat; Förderung der gegenseitigen 
finanziellen Unterstützung der angeschlossenen Verbände. Mitglieder: Die 
unten angegebenen, meist interkonfessionellen Verbände, die mehr als drei 
Millionen Mitglieder umfassen. Mitgliedsbeitrag: Als Jahresbeitrag für die 
angeschlossenen Verbände gilt der Durchschnittslohn einer Arbeitsstimde 
pro Mitglied. Leitung: Vorstand von wenigstens neun Mitgliedern, 
der vom Bundeskongreß aus den von den angeschlossenen Verbänden 
vorgeschlagenen Kandidaten gewählt wird. Sollten in dem gewählten 
Vorstand die Frauen nicht vertreten sein, so ist der Vorstand ermächtigt, 
zwei Vertreterinnen der weiblichen Gewerkschaftsbewegung zu kooptieren. 
Tätigkeit: Internationale Auskunfts- und Vermittlungsstelle für die ange- 
schlossenen Landesverbände und Fachintemationalen. Mindestens jedes 
zweite Jahr findet ein internationaler Kongreß statt, bei welchem die 
sozialen und wirtschaftlichen Tagesfragen behandelt werden. Der erste 
Kongreß fand 1920 im Haag, der zweite 1922 in Innsbruck statt. 



200 Wirtschaftlich-soziale Organisationen 

I. Angeschlossene Landesverbände: 
BELGIEN: 

Confederation des Syndicats Chretiens de Belgique (S. 202) 

. DEUTSCHLAND: 
Gesamtverband der christlichen Gewerkschaften Deutschlands (S. 205). 

FRANKREICH: 
Confederation Fran^aise des Travailleurs Chretiens (S. 210). 

ITALIEN: 
Confederazione Italiana dei Lavoratori (S. 213). 

JUGOSLAWIEN: 
Jugoslovanska Strokovna Zveza (S. 216). 

LUXEMBURG: 
Verband der christlichen Gewerkschaften Luxemburgs (S. 216). 

NIEDERLANDE: 

Bureau voor de R. K. Vakorganisatie (S, 217). 

Christelijk Nationaal Vakverbond in Nederland (Protestantisch). Utrecht, 
Stadhouderslaan 45. 

ÖSTERREICH: 

Zentralkommission der christlichen Gewerkschaften Österreichs (S. 222). 

SCHWEIZ: 
Christlichnationaler Gewerkschaftsbund der Schweiz (S. 225). 

SPANIEN: 
Confederaciön nacional de Sindicatos Catolicos de Obreros (S. 227). 

TSCHECHOSLOWAKEI : 

Öeskoslovenskä Risskä vseodborovä Komise Kfestänsko-Sociälni (S. 227). 

Verband der christlichen Gewerkschaften für das Gebiet des tschechoslowaki- 
schen Staates (S. 227). 

UNGARN: 
Kereszteny szocialista Orszägos Szakszervezetek Központja (S. 228). 

II. Angeschlossene Fachinternationalen: 

Angestellte: 

Internationaler Bund christlicher Angestelltenverbände (gegr. 1921). Paris (9), 
5 rue Cadet. Mitglieder: 58Ö.495. 

Bauarbeiter: 

Internationaler Bund der christlichen Bauarbeiterverbände (gegr. 1921). 
Utrecht, Catharynesingel 67 und Maliestraat 2. Mitglieder: 97.600, 



Organisationen gewerkschaftlicher Art 201 

Bekleidttngsindustrie : 

Internationale! Verband der Bekleidungsindustrie (gegr. 1921). Utrecht, 
Drift 10—12. Mitglieder: 70.526. 

Bergarbeiter: 

Internationaler Bund christlicher Bergarbeiterverbände (gegr. 1922). Brüssel, 
19 rue Pletinckx. 

Eisen- und Straßenbahner: 

Internationaler Bund der christlichen Eisenbahner- und Straßenbahnergewerk- 
schaften (gegr. 1921). Utrecht, Drift 10—12. Mitglieder: 296.180. 

Fabriks-, Transport-, Nahrungs- und Genußmittelarbeiter: 

Internationaler Verband christlicher Fabriks-, Transport-, Nahrungs- und 
Genußmittelarbeiterverbände (gegr. 1920). Utrecht, Drift 10—12. Mit- 
glieder: 142.630. 

Graphische Industrie: 

Internationaler Verband der christlichen Gewerkschaften der graphischen 
Industrie (gegr. 1921). Amsterdam, Bosboom Toussaintstraat 30 h. 
Mitglieder: 18.515. 

Holzarbeiter: 

Internationaler christlicher Verband der Holzarbeitergewerkschaften (gegr. 
1920). Köln, Venloerwall 9. Mitglieder: 61.100. 

Landarbeiter: 

Internationaler Verband christlicher Landarbeiter (gegr. 1921). Boitsfort 
(Brüssel), Hondenwedstraat 7. Mitglieder: 1,091.153. 

Lederarbeiter: 

Internationaler Verband der Lederarbeitergewerkschaften (gegr. 1921). Kaats- 
heuvel (Niederlande), Hoofdstraat 283. Mitglieder: 23.069. 

Metallarbeiter: 

Internationaler Verband der christlichen Metallarbeiterorganisationen (gegr. 
1921). Utrecht, Koningslaan 7. Mitglieder: 287.775. 

Nahrangs- und Genußmittelarbeiter: 

Internationaler Verband christlicher Gewerkschaften der Nahrungs- und Ge- 
nußmittelarbeiter (gegr.4920). Utrecht, Drift 10—12. Mitglieder: 23.900. 

Post-, Telegraph- und Telephonpersonal: 

Internationaler Bund christlicher Verbände des Post-, Telegraphen- und 
Telephonpersonals (gegr. 1922). Maastricht (Niederlande), Strouven- 
laan 65. 

Tabakarbeiter: 

Internationaler Verband der christlichen Tabakarbeiier (gegr. 1920). Eind- 
hoven (Niederlande), Hemelryken 121—123. Mitglieder: 58.070. 

Textilarbeiter: 

Internationaler Bund christlicher Textilarbeiterverbände (gegr. 1921). Utrecht, 
Drift 10—12. Mitglieder: 213.637. 



202 Wirtschaftlich-soziale Organisationen 

Belgien 

CONFEDERATION DES SYNDICATS CHRETIENS DE BELGIQUE 

(gegr. 1904). Brüssel, 13 Avenue de la Renaissance. Sekr.: • H. Pauwels. 
Offizielles Organ: „De Tijd** (Tageszeitung). 

Ziele: Geistige und materielle Hebung des Arbeiterstandes; Herbei- 
führung einer Wirtschaftsordnung, die in möglichst weitgehendem Maße den 
Grundsätzen der christlichen Moral entspricht. Mitglieder: 162.036 (31. De- 
zember 1922), verteilt in Ortsgruppen, die sich zu Fachverbänden (für das 
ganze Land) zusammenschließen. Der Gesamtverband setzt sich, aus diesen 
Zentralen zusammen. Einnahmen: Die christlichen Gewerkschafter Belgiens 
haben 1922 mehr als 15 Millionen Franken Mitgliedsbeiträge an ihre Ge- 
werkschaftskassen abgeführt. Leitung: Verbandsausschuß, bestehend aus den 
Vertretern der angeschlossenen Fachzentralen und einem geistlichen Beirat, 
der von der kirchlichen Behörde namhaft gemacht wird (gegenwärtig 
P. Rutten O. F.). Der Verbandsausschuß wählt seinerseits einen geschäfts- 
führenden Ausschuß. Der Verband hat in jedem Bezirk eigene Zentralen für 
die Werbetätigkeit und die gewerkschaftliche Verwaltung geschaffen, die 
„Federations regionales" genannt werden. Diese Bezirksverbände setzen 
sich aus allen Gewerkschaften ihres Bezirkes zusammen. Sie haben eine ge- 
sonderte Geschäftsführung, erhalten aber alle nötigen Beihilfen von dem Ver- 
bände. Abriß der wichtigsten der angestrebten Reformen: Bedeutende Ver- 
besserung der wirtschaftlichen und technischen Ausbildung der Arbeiter- 
jugend; Erfüllung des Arbeitsvertrages und der darauf bezüglichen gesetz- 
lidhen Bestimmungen durch Arbeitgeber wie Arbeitnehmer; Festsetzung des 
Lohnes nicht durch die Arbeitgeber allein, sondern im gemeinsamen Ein- 
vernehmen desselben mit den Arbeiterorganisationen; schrittweise Verwirk- 
lichung der Teilnahme der Arbeiter und Angestellten an der Leitung der Be- 
triebe und der Verteilung der Reingewinne an alle Mitarbeiter; Entwicklung 
und allgemeine Anwendung der Kollektivverträge; Anschluß aller Arbeiter 
an die Gewerkschaften wie an die Arbeitervereine (Ligues Ouvrieres), um 
die ständische Organisation zu fördern; Entwicklung der Konsumvereine, auf- 
gebaut auf einem System eines langfristigen Kredits; in fiskalischer Hinsicht 
wird gefordert:, ein Steuersystem, und falls nötig, auch außerordentliche steuer- 
liche Maßnahmen, welche die Staatslasten ohne Ausnahme auf alle gleichmäßig 
verteilen; scharfe Maßnahmen gegen den Wucher in all seinen Formen, 
nötigenfalls unter Beschlagnahme der Rohstoffe oder lebensnotwendigen Be- 
darfsartikel, die Gegenstand des Wuchers bilden; kraftvolle Maßnahmen, 
um die strenge Beobachtung der Arbeitergesetzgebung zu erzwingen; Aus- 
bau derselben im Kampfe gegen alle Mißbräuche, besonders jene, die noch 
immer in der Heimarbeit herrschen; sofortige Abhilfe gegen die Wohnungs- 
not; Maßnahmen, welche dem Arbeiter eine den gesundheitlichen und morali- 
schen Forderungen entsprechende Wohnung sichern. Tätigkeit: Organisation 
ständiger Werber für jeden Kreis; diese Werber werden entweder durch den 
Gesamtverband, die Fach- oder Bezirksverbände bezahlt; sie haben sich der 
Mitgliedswerbung zu widmen, regelmäßige und häufige Versammlungen vor- 
zubereiten, die Arbeiter in ihrem Heim, aufzusuchen. Schaffung einer Preß- 
stelle, um die gewerkschaftliche Tätigkeit auch auf dem Wege der Presse zu 
unterstützen und dem Generalsekretariat und den Fachverbänden das nötige 
Auskunftsmaterial zu verschaffen, Schaffung einer Studienkommission zur 
Prüfung der Fragen, die ihr vom Gesamtverband unterbreitet werden. Diese 
Kommission stellt auch das Programm für die „Semaines syndicales" („Ge- 
werkschaftswochen") zusammen, bei welchen die Arbeiterführer gemeinsam 



Organisationen gewerkschaftlicher Art 203 

fi 

das christliche Gewerkschaftsprogramm und die Mittel zu dessen Verwirk- 
lichung erörtern. Schaffung einer parlamentarischen Kommission, bestehend 
aus Abgeordneten, die aus der Gewerkschaftsbewegung hervorgegangen sind, 
um die Arbeiten des Verbandes hinsichtlich der Arbeitergesetzgebung zu 
unterstützen. Schaffung einer zentralen Rückversicherungskasse gegen die 
Folgen von Ausstand und Aussperrung. Seit 1922 jährliche Veröffentlichung 
der „Agenda des Syndicats Chretiens de Belgique". Verbandskongresse: Der 
sechste fand vom 19. bis zum 21. Mai 1923 in Antwerpen statt. 

Angeschlossene Fachverbände und Zentralen: 

Bergarbeiter: 

CENTRALE DES FRANCS-MINEURS. Brüssel, 19 rue Pletinckx. Mit- 
glieder: 17.900. Offizielles Organ: „Le bon Combat" (vierzehntägig). 

Diamantarbeiter: . 

FfiDERATION CHR£TIENNE DES DIAMANTAIRES. Boom, 34 rue 
de l'Eglise. Mitglieder: 1514. Offizielles Organ: „Le Diamantaire Beige" 
(monatlich). 

Eisenbahner, Post- und Telegraphenangestellte, Seelente. 

SYNDICAT CHRETIEN DES CHEMINS DE FER, POSTES, TELE- 
GRAPHES, TELEPHONES ET MARINE. Brüssel, 19 rue Pletinckx. Mit- 
glieder: 8256^). Offizielles Organ: „Le Franc-Mineur" (monatlich). 

Fabriksarbeiter und verschiedene Berufe: 

FEDERATIGN NATIONALE DES INDUSTRIES DIVERSES ET DES 
OUVRIERS DE FABRIQUE. Antwerpen, 109 rue Nationale. Mitglieder: 
18.159. Offizielles Organ: „La Vie Syndicale" (monatlich). 

Hafenarbeiter: 

FEDERATIGN DES OUVRIERS DOCKERS. Antwerpen, 109 rue 
Nationale. Mitglieder: 3184. Offizielles Organ: „L'Guvrier du Port" 
(monatlich). 

Handelsangestellte (männliche und weibliche) und Reisende: 

SYNDICAT NATIONAL DES EMPLGYES, EMPLGYEES ET VGYA- 
GEURS DE BELGIQUE. Brüssel, 7 Grand'Place. Mitglieder: 10.334. 
Offizielles Organ: „Le Droit de l'Employe" (monatlich). 

Handschuhmacherinnen : 

FEDERATIGN DES GUVRIERES GANTIERES. Brüssel, 75 boule- 
vard Clovis. Mitglieder: 1413. Offizielles Organ: „L'Ouvriere". 

Holz- und Bauarbeiter: 

FEDERATIGN NATIONALE DES TRAVAILLEURS DU BGIS ET 
DU BATIMENT. Malines, 5 rue sous la Tour. Mitglieder: 19.750. 
Offizielles Organ: „Le Travailleur du Bois et du Bätiment". 

Keramik-, Ziegel- und Glasarbeiter: 

FEDERATIGN DES TRAVAILLEURS DE LA CERAMIQUE, DE' LA 
BRIQUE ET DU VERRE. Boom, 34 rue de l'Eglise. Mitglieder: 5980. 
Offizielles Organ: „Le Travailleur de la Brique". 

^) Die Miigliederzahlen der angeschlossenen Verbände sind nach dem Stand vom 31. Dezember 1921 
angegeben. 



204 Wirtschaftlich-soziale Organisatioiwn 

Kirchenbeamte: 

FEDERATION NATIONALE DES EMPLOYfiS D'EGLISE. Brüssel, 
19 rue Pletinckx. Mitglieder: 1756. Offizielles Organ: „Notre Journal". 

Lebensmittelarbeiter : 

CENTRALE CHRETIENNE DE L'ALIMENTATION. Antwerpen, 
109 rue Nationale. Mitglieder: 5320. Offizielles Organ: „Notre Organe". 

Metallarbeiter: 

FfiDERATION NATIONALE DES METALLURGISTES. Gent, 65 rue 
de la Caveme. Mitglieder: 12.185. Offizielles Organ: „L'Oüvrier Metallur- 
giste" (monatlich). 

Näherinnen, Wäscherinnen und Plätterinnen: 

FfiDERATION NATIONALE DE L'AIGUILLE, DES LESSIVEUSES 
ET REPASSEUSES. Brüssel, 75 boulevard Clovis. Mitglieder: 9867. 
Offizielles Organ: „L'Ouvriere". 

Papier- und Buchdruckgewerbe: 

FfiDERATION DES TRAVAILLEURS DU LIVRE ET DU PAPIER. 
Antwerpen, 109 rue Nationale. Mitglieder: 2358. Offizielles Organ: „Le 
Travailleur du Papier et du Livre" (monatlich). 

Schneider und Schneiderinnen: 

FEDERATION BELGE DES TAILLEURS ET TAILLEUSES. Ant- 
werpen, 109 rue Nationale. Mitglieder: 2537. Offizielles Organ: „L'Industrie 
du Vetement" (monatlich). 

Schuh- und Lederarbeiter: 

FfiDfiRATION DES TRAVAILLEURS DE LA CHAUSSURE ET DU 
CUIR. Iseghem, rue de la Vigne. Mitglieder: 3140. Offizielles Or^an: „Le 
Travailleur de la Chaussure et du Cuir". 

* 

Spitzenwirkerinnen : 

FfiDfiRATION DES DENTELLIERES. Brüssel, 75 boulevard Clovis. 
Mitglieder: 6246. Offizielles Organ: „L'Ouvriere". 

Staats- und Gemeindearbeiter: 

CENTRALE DES SERVICES PUBLICS. Brüssel, 13 Avenue de la 
Renaissance. Mitglieder: 1200. Offizielles Organ; „Notre Travail" (monatlich). 

Tabakarbeiter: 

FEDERATION CHRfiTIENNE DES TRAVAILLEURS DU TABAC. 
Brüssel, 19 rue Pletinckx. Mitglieder: 3113. Offizielles Organ: „L'Oüvrier 
du Tabac" (monatlich). 

Textilarbeiter: 

F£D£RATION NATIONALE DES TRAVAILLEURS CHRETIENS DU 
TEXTILE. Gent, 65 rue de la Caveme. Mitglieder: 45.142. Offizielles Organ: 
„L'Oüvrier du Textile" (vierzehntägig). 

Jugendgewerkschaften: 

a) DE JONGE WERKMAN (gegr. 1920). Antwerpen, 109 rue Nationale. 
Vors.: E. Machielsen. Sekr.: J. Buggenhout. Geistlicher Beirat: Abbe 
J. Bloqvaux. Offizielles Organ: „De Jonge Werkman" (monatlich). 



Organisationen gewerkschaftlicher Art 205 

Ziele: Die Organisation ist eine Gewerkschaft von jugendlichen, 14- bis 
18jährigen Arbeitern mit Arbeitslosenkasse und allen sonstigen gewerk- 
schaftlichen Einrichtungen. Mitglieder: Ungefähr 2000, die in mehr als 
30 Sektionen im Kreis Antwerpen zusammengeschlossen sind; die Organisa- 
tion beabsichtigt, Sektionen in allen Teilen des flämisch sprechenden Belgiens 
zu bilden; Mitj^liedsbeiträge: 0:60 Franken wöchentlich. Tätigkeit: Die 
Organisation hat in Antwerpen eine Berufsberatungsstelle eingerichtet (die 
erste, die in dieser Stadt besteht). Jede Sektion hat ihren Studienzirkel; jedes 
Jahn werden Exerzitien veranstaltet usw. 

b) LA JEUNESSE SYNDICALISTE (gegr. 1920). Brüssel, 19 rue Ple- 
tinckx. Sekr.: J. Meert. Offizielles Organ: „La Jeunesse Syndicaliste" 
(monatlich). 

Ziele: Die Organisation will die jungen Arbeiter und Angestellten zu- 
sammenschließen, deren Interessen und Forderungen verteidigen und unter- 
stützen und ihre religiöse, moralische, geistige, berufliche und soziale Bil- 
dung fördern. Mitglieder: 1000, die sich auf etwa 30 Sektionen verteilen. Die 
Mitglieder müssen mindestens 14 Jahre alt sein und können dem Verbände 
bis nach Ableistung ihres Militärdienstes angehören. Mitgliedsbeiträge: 0'50 
bis 1 Frank wödhientlich. Tätigkeit: Versammlungen, Vorträge, Studien- 
zirkel, Abendkurse; jedes Vierteljahr findet eine Bezirks-Studientagung statt, 
die mit einer Generalversammlung abschließt; Feste und Ausflüge. Unent- 
geltliche Berufsberatung, Arbeitsbörse (Bourse du Travail)^), unentgeltliche 
Rechtshilfe; gewerkschaftlicher Beistand. Nach einem im Studium befind- 
lichen Plan will man den Mitgliedern außer den gewöhnlichen Vorteilen der 
Versicherungen auf Gegenseitigkeit auch eine jährliche unentgeltliche obliga- 
torische ärztliche Untersuchung sichern sowie jedes Jahr einen kostenlosen 
Aufenthalt von acht Tagen in einem Ferienorte. 

Deutschland 

GESAMTVERBAND DER CHRISTLICHEN GEWERKSCHAFTEN 
DEUTSCHLANDS (gegr. 1900). Berlin-Wilmersdorf, Kaiserallee 25. Vors.: 
A. Stegerwald. Sekr.: B. Otte. Offizielle- Organe: „Zentralblatt der christ- 
lichen Gewerkschaften Deutschlands" (monatlich); „Die Gewerkschafts- 
jugend" (monatlich); „Frauenblatt" (monatlich). 

Ziele: Höchstmögliche Steigerung der Wirkung der gewerkschaftlichen 
Handlungen einzelner Gewerkschaften und der Gesamtheit, um die Arbeiter- 
belange, auf der Grundlage christlich-nationaler Auffassimg, im Rahmen 
deutscher Eigenart, mit den Mitteln deutschrechtlicher Regelung der mensch- 
lichen Beziehungen restlos zur Geltung zu bringen; entschiedenste Wahr- 
nehmung der den christlichen Gewerkschaften gemeinsamen Belange, gegen- 



1) Die Arbeitsbörsen (Bourses du TravaiU sind Stellen für kostenlose Arbeitsvermittlung, die die 
Arbeitsuchenden mit den Arbeitgebern In Verbindung setzen. Die katholischen Arbeitsbörsen haben sich 
zu einem Verbände, der FEDERATION NATIONALE LIBRE DES BOURSES DU TRÄVAIL DE BELGIQUE, 
Brüssel, 19 rue Plötinckx, zusammengeschlossen. Vors.: Defoumy. Sekr.: Van Avermaet. Offizielles 
Organ; Wöchentlich erscheinende Mitteilungen über offene Stellen und Stellengesuche. Ziele : Schaffung 
«ines engen Bandes zwischen den angeschlossenen Arbeitsbörsen; Verteidigung ihrer gemeinsamen Rechte 
und Interessen; Zentralisation der Arbeitsangebote und Nachfragen zwecks Unterbringung der Arbeiter 
und Arbeiterinnen; Sorge für die Einhaltung der von den angeschlossenen Gewerkschaften, Landeszen- 
tralen oder anerkannten paritätischen Kommissionen festgesetzten Mindestlöhne; Kontrolle der Arbeitslosen 
Aufstellung von Statistiken; Schaffung von Berufsberatungsstellen mit Kontrolle des Lehrlingswesens. 
Mitglieder: 15 angeschlossene freie Arbeitsbörsen. _^ .^..„;:_^ ° » 



206 Wirtschaltb'ch-soziale Organisationen 

über der Öffentlichkeit, den Volksvertretungen, den Behörden, den Unter- 
nehmerverbänden und den anderen Gewerkschaftsrichtungen; rückhaltlose 
Vertretung der sich aus der Tätigkeit der einzelnen Gewerkschaften ergeben- 
den Aufgaben von allgemeiner Bedeutung; Herbeiführung umfassender 
Unterstützung der kraftvoll Lösung erheisdienden Bestrebungen einer Ge- 
werkschaft durch die Gesamtheit; zweckmäßige Arbeitsteilung zwischen den 
einzelnen Gewerkschaften; Herausarbeitung der geeignetsten Formen der 
Gewerkschaft in engster Anlehnung an die wirtsdiaftliche Entwidflung; 
dauernde Fühlung der Mitglieder der einzelnen Gewerkschaften zur Pflege 
des Standesbewußtseins, der Arbeitsfreude, der geistigen Regsamkeit, sowie 
der Erweiterung und Vertiefung beruflicher, gewerblicher und volkswirt- 
schaftlicher Allgemeinbildung. Mitglieder: 1,028.900 (1. Jänner 1922) in 
18 angeschlossenen Zentralverbänden. Mitgliedsbeiträge: Der Gesamtverband 
erhebt die vom Vorstand beschlossenen Beitragssätze, welche monatlich fest- 
gesetzt werden und von den angeschlossenen Verbänden an den Gesamt- 
verband abgeführt werden. Leitung: Ausschuß, bestehend aus den ersten 
Vorsitzenden aller dem Gesamtverband angeschlossenen Gewerkschaften, 
weiteren Vertretern größerer Gewerkschaften, den leitenden Angestellten 
der Hauptgeschäftsstelle und aus Mitgliedern, die durch ihren Rat die Be- 
strebungen des Verbandes wirksam zu fördern vermögen; Vorstand, zusammen- 
gesetzt aus einem Vorsitzenden, zwei Stellvertretern und einer Anzahl Bei- 
sitzern. Tätigkeit: Verbreitung geeigneter Aufklärungs- und Werbeschriften 
über die christlichen Gewerkschaften; Erteilung von Auskünften und Rat in 
gewerkschaftlichen Angelegenheiten, Stoffsammlung über die Gewerkschafts- 
bewegung und die sie berührenden Fragen; Förderung^ der Werbung, Hufe 
bei Gründung neuer Gewerkschaftsgruppen; Beratung und Entscheidung in 
Meinungsverschiedenheiten über allgemeine Fragen der gewerkschaftlidien 
Gliederung und des gewerkschaftlichen Vorgehens; Zusammenfassung und 
Ausbau des gewerkschaftlichen Rechtsschutzwesens und Austausch von Er- 
fahrungen auf diesem Gebiet ;i Einflußnahme auf die sozialpolitische Gesetz- 
gebung; planmäßige Vorbereitung und Überwachung der Wahlen zu den 
Körperschaften der Arbeiterversicherung und des Arbeiterrechtes; Ver- 
anstaltung gewerkschaftlicher Unterrichtskurse; Herausgabe einer Tages- 
zeitung „Der Deutsche" in Verbindung mit dem Deutschen Gewerkschafts- 
bund; Einrichtung von besonderen Dezernaten an der Hauptgeschäftsstelle 
(unter anderen Wirtsdiafts- und Sozialpolitik, Organisation, Rechtsschutz, 
Statistik, Arbeiterwohlfahrtspflege, Bildung usw.); Gründung von beson- 
deren Stützpunkten im Lande (Ortskartelle, Landessekretariate); Herbei- 
führung und Pflege internationaler Beziehungen zu den christlichen Gewerk- 
schaften anderer Länder; Zusammenarbeit mit den Gewerkschaftsverbänden 
der Angestellten und Beamten im „Deutschen Gewerkschaftsbund". 

Angeschlossene Zentralverbände: 

Bauarbeiter: 

ZENTRALVERBAND CHRISTLICHER BAUARBEITER DEUTSCH- 
LANDS. Beriin-Lichtenberg, Am Stadtpark 2/3. Offizielles Organ: „Die Bau- 
gewerkschaft". Mitglieder: 52.125. 

Bekleidungsgewerbe: 

VERBAND CHRISTLICHER ARBEITNEHMER DES BEKLEIDUNGS- 
GEWERBES. Köln, Venloerwall 9. Offizielles. Organ: „Bekleidungsgewerk- 
schaft". Mitglieder: 24.062. 



Organisationen gewerkschaftlicher Art 207 

Bergarbeiter: 

GEWERKVEREIN CHRISTLICHER BERGARBEITER DEUTSCH- 
LANDS. Essen-Ruhr, Schützenbahn 64. Offizielles Organ: „Der Bergknappe". 
Mitglieder: 172.754. 

Buchdrttcker: 

GUTENBERGBUND. Berlin SO 16, Kaiser-Franz-Grenadier-Platz 14. 
Offizielles Organ: „Der Typograph". Mitglieder: 3033. 

Fabrik- und Transportarbeiter: 

ZENTRALVERBAND CHRISTLICHER FABRIK- UND TRANSPORT- 
ARBEITER DEUTSCHLANDS. Berlin 27, Raupachstraße 9. Offizielle 
Organe: „Gewerkschaftsstimme", „Handels- und Transportarbeiterzeitung", 
„Der Steinarbeiter", „Der Keramarbeiter", „Der Glasarbeiter", „Gut Brand". 
Mitglieder: 113.032. 

Gasthausangestellte: 

BUND DER HOTEL-, RESTAURANT- UND CAFE-ANGESTELLTEN. 
Leipzig; Johannisgasse 4. Offizielles Organ: „Internationale Hotelrevue". 
Mitglieder: 19.656. 

Gemeindearbeiter: 

ZENTRALVERBAND DER ARBEITNEHMER IN ÖFFENTLICHEN 
BETRIEBEN UND VERWALTUNGEN. Köln, Venloerwall 9. Offizielles 
Organ: „Gewerkschaftliche Rundschau". Mitglieder: 27.855. 

Graphische Industrie: 

GRAPHISCHER ZENTRALVERBAND. Köln, Venloerwall 9. Offi- 
zielles Organ: „Graphische Stimmen". Mitglieder: 5715. 

Hausangestellte: ) 

REICHSVERBAND WEIBLICHER HAUSANGESTELLTER DEUTSCH- 
LANDS. Berlin-Wilmersdorf, Kaiserallee 25. Offizielles Organ: „Die Haus- 
angestellte". Mitglieder: 6351. 

Heimarbeiterinnen: 

GEWERKVEREIN DER HEIMARBEITERINNEN. Berlin W 30, 
NoUendorfstraße 15. Offizielles Organ: „Die Heimarbeiterin". Mit- 
glieder: 8756. 

Holzarbeiter: 

ZENTRALVERBAND CHRISTLICHER HOLZARBEITER DEUTSCH- 
LANDS. Köln, Venloerwall 9. Offizielles Organ: „Der Holzarbeiter". Mit- 
glieder: 41.351. 

Landarbeiter: 

ZENTRALVERBAND DER LANDARBEITER. Berlin, NW 6, Luisen- 
straße 38. Offizielles Organ: „Die Rundschau". Mitglieder: 104.736. 

Lederarbeiter: 

ZENTRALVERBAND CHRISTLICHER LEDERARBEITER DEUTSCH- 
LANDS. Frankfurt a. M., Fichtestraße 3. Offizielles Organ: „Deutsche 
Lederarbeiter-Zeitung". Mitglieder: 14.310. 



208 Wirtschaftlich-soziale Ocganisatiönen 

Maler: 

ZENTRALVERBAND CHRISTLICHER MALER UND VERWANDTER 
BERUFSANGEHÖRIGER. Düsseldorf, Luisenstraße 37. Offizielles Organ: 
„Der deutsche Maler".' Mitglieder: 3855. 

Metallarbeiter: 

CHRISTLICHER METALLARBEITERVERBAND. Duisburg, Stapeltor 
Nr. 17. Offizielles Organ: „Der deutsche Metallarbeiter". Mitglieder: 234.452. 

Nahrungs- und Genußmittel: 

ZENTRALVERBAND DER NAHRUNGS- UND GENUSSMITTEL- 
INDUSTRIEARBEITER DEUTSCHLANDS. Düsseldorf, Corneliusstraße 126. 
Offizielles Organ: „Die Solidarität". Mitglieder: 20.106. 

Tabakarbeiter: 

ZENTRALVERBAND CHRISTLICHER TABAKARBEITER DEUTSCH- 
LANDS. Düsseldorf, Aachenerstraße 62. Offizielles Organ: „Tabakarbeiter- 
Zeitung". Mitglieder: 47.179. 

Textilarbeiter: 

ZENTRALVERBAND CHRISTLICHER TEXTILARBEITER DEUTSCH- 
LANDS. Düsseldorf, 100, Tannenstraße 33. Offizielles Organ: „Textil- 
arbeiter-Zeitung". Mitglieder: 129.572. 

KATHOLISCHE WEIBLICHE GEWERKSCHAFTSORGANISA- 
TIONEN (nicht angeschlossen an den Gesamtverband der christlichen Ge- 
werkschaften). 

VERBAND KATHOLISCHER VEREINE ERWERBSTÄTIGER 
FRAUEN UND MÄDCHEN DEUTSCHLANDS (gegr. 1905). Berlin C2, 
Brüderstraße 2. Präsident: Hochw. Beyer. Vors.: Frl. A. von Schalscha- 
Ehrenfeld, Sekr.: Frl. A. Schmidt. Offizielles Organ: „Frauenarbeit" 
(monatlich). 

Ziele: Zweck des Verbandes ist, eine einheitliche Organisation der 
katholischen erwerbstätigen Frauen und Mädchen zu schaffen und dadurch 
ein gemeinsames Eintreten für deren geistige, berufliche und wirtschaftliche 
Interessen nach den Grundsätzen der katholischen Kirche zu ermöglichen. 
(Katholische Gewerkschaften). Mitglieder: Etwa 25.000, die in Berufs- 
verbänden zusammengefaßt sind. Mitgliedsbeitrag: Ein Stundenlohn als 
Wochenbeitrag. Leitung: Verbandsvorstand, bestehend aus acht Personen, 
darunter vier berufstätige der einzelnen Berufsverbände. Tätigkeit: Religiös- 
sittliche Schulung der Mitglieder, allgemeine religiöse Kundgebungen; Auf- 
klärung der Mitglieder in allen das Arbeitsverhältnis betreffenden Fragen 
durch Vorträge, Diskussionen, Fachblätter, Berufsstatistik usw. Vermitteln- 
der Einfluß bei Festsetzung der Lohn- und Arbeitsbedingungen für die Mit- 
glieder (Abschluß von Tarifverträgen); berufliche und hauswirtschaftliche 
Kurse; Sorge für die Durchführung und weitere Ausgestaltung des Arbeite- 
rinnenschutzes und der sozialen Gesetzgebung zum Wohle der Frauenwelt. 
Beistand in allen aus dem Verbandsverhältnis sich ergebenden Schwierig- 
keiten, unentgeltlicher Rechtsschutz nach Maßgabe der besonderen Be- 
stimmungen über Rechtsschutz; Kranken-, Arbeitslosen-, Sterbekasse; Unter- 
stützungen bei Aussperrungen; Errichtung von Erholungsheimen. 



Organisationen gewerkschaftlicher Art 209 

KATHOLISCHER VERBAND DER WEIBLICHEN KAUFMÄNNI- 
SCHEN ANGESTELLTEN UND BEAMTINNEN DEUTSCHLANDS (gegr. 
1905). Berlin C2^ Brüderstraße 39. Präsident: Hochw. M. Beyer. Vors.: 
Frl. M. Bianconi. Geschäftsführerin: Frl. M. Fliegel, Offizielles Organ: 
„Lydia" (monatlich), 

Ziele: Vertretung der Berufs- und Standesinteressen der kaufmänni- 
schen Angestellten nach deUj Grundsätzen der katholischen Kirche (Gewerk- 
schaft auf katholischer Grundlage). Mitglieder: Rund 10.000 in 105 Orts- 
gruppen. Mitgliedsbeitrag: Ein Prozent vom Gehalt. Leitung: Vorstand von 
zwölf Mitgliedern. Tätigkeit: Gewerkschaftliche Tätigkeit: Verbesserung der 
Arbeitsverhältnisse, Tarifverträge, Stellungnahme zur sozialpolitischen Ge- 
setzgebung, berufliche Schulung der Mitglieder. Darüber hinaus: Schaffung 
von Bildungsmöglichkeiten, Aufklärung und Förderung der Mitglieder in 
allen ihr Berufsverhältnis betreffenden Fragen durch Vorträge, Diskussionen, 
Berufsstatistik usw.; unentgeltlicher Rechtsschutz. Angeschlossen an den 
„Verband katholischer Vereine erwerbstätiger Frauen und Mädchen Deutsch- 
lands" (siehe oben). 

VERBAND KATHOLISCHER WELTLICHER KRANKENSCHWESTERN 
UND PFLEGERINNEN E. V. (gegr. 1907). Berlin NW 21, Waldenserstraße 
Nr. 7. Präsident: Hochw. Nafe. Vors.: Frl. A. von Schalscha-Ehrenfeld. 
Offizielles Organ: „Veronika" (monatliche Mitteilungen). 

Ziele: Eintreten für die geistigen, beruflichen und wirtschaftlichen 
Interessen der katholischen weltlichen Krankenpflegerinnen nach den Grund- 
sätzen der katholischen Kirche. Mitglieder: Etwa 1000. Mitgliedsbeitrag: 
Ein Prozent vom Monatseinkommen monatlich. Leitung: Vorstand von min- 
destens neun Mitgliedern, die von der jährlichen Hauptversammlung gewählt 
werden. Tätigkeit: Regelmäßige Versammlungen mit belehrenden Vorträgen 
und Erörterungen über Berufs- und Standesfragen; Bibliothek; Pflegestellen- 
nachweis und Vermittlung geeigneter Wohnungen; Auskunftserteilung und 
Gewährung von Rechtsschutz in Angelegenheiten, die das berufliche und 
wirtschaftliche Leben der Mitglieder betreffen; gewerkschaftlicher Schutz 
der Mitglieder (Tarifverträge); verschiedene Wohlfahrtseinrichtungen (Er- 
holungsheime, Unterstützung bei Arbeitslosigkeit, Krankheit usw.); Be- 
kämpfung unchristlicher und unsittlicher Gesetzesvorlagen, Der Verband 
unterhält zur Ausübung freier Liebestätigkeit in der öffentlichen Kranken- 
pflege Schwesternschaften in Berlin, Breslau und München (Abteilung für 
öffentliche Krankenpflege). Durch diese Schwesternschaften leistet der Ver- 
band unentgeltliche Armenpflege; ebenso stellt er die Schwesternschaften in 
Kriegsfällen und Epidemien zur Verfügung für die Pflege der Verwundeten 
und Kranken. Angeschlossen an den „Verband katholischer Vereine erwerbs- 
tätiger Frauen und Mädchen" (siehe oben) und an den „Deutschen Caritas- 
Verband" (S. 127). 

Frankreich 

UNION SOCIALE D'INGENIEURS CATHOLIQUES (gegr. 1892). 
Paris (2e), 368 rue ,Saint-Honore. Vors.: A. Liouville. Offizielles Organ: 
„L'Echo de l'Union Sociale d'Ingenieurs Catholiques" (monatlich). 

Ziele: Schutz der Berufsinteressen der Ingenieure vom christlichen 
Standpunkt aus; Herstellung von Beziehungen zwischen den Industriellen 
und Ingenieuren; Studium aller den Ingenieurberuf und dessen soziale Auf- 

MONTI, Internat. Handbuch der kath. Organisationen. 15 






210 Wirtschaftlich-soziale Organisationen 

gäbe berührenden Fragen; Verwirklichung der gesetzlichen Reformen, die 
den Ingenieurberuf, die Lage der Arbeiterklasse und die Beziehungen 
zwischen Kapital und Arbeit betreffen. Mitglieder: 2600 tätige und 700 pro- 
visorische Mitglieder („Membres Stagiaires"). Als provisorische Mitglieder 
sind die Studierenden der technischen Hochschulen zugelassen, Sie nehmen 
an den Vereinsversammlungen teil und genießen auch die Wohltaten der 
verschiedenen Vereinseinrichtungen^). Mitgliedsbeitrag: 25 Franken jährlich. 
Leitung: Geschäftsführender Ausschuß, gewählt vom Vorstand (mindestens 
zwölf Mitglieder), der seinerseits ,von der Generalversammlung gewählt 
wird. Tätigkeit: Ständiges Sekretariat mit einer Bibliothek und Ärbeitssaal; 
jeden dritten Monatssonntag Versammlung (Messe, Vortrag, gesellige Zu- 
sammenkunft); Sonderausschüsse (für soziale Tätigkeit, Reditsf ragen, Mit- 
gliederwerbung, Stellenvermittlung, Vertretung der Berufsinteressen). 

SYNDICAT DES MEMBRES DE L'ENSEIGNEMENT LIBRE SUPE- 
RIEUR ET SECONDAIRE (gegr. 1902). Paris (6e), 49 rue Madame. Vors.: 
G. Mesuret. Sekr.: R. Berbigier. Offizielles Organ: Mitteilimgen (erscheinen 
zehnmal jährlich). 

Ziele: Zusammenschluß der Lehrer an höheren Privatschulen zwecks 
Wahrnehmung ihrer Rechte, Geltendmachung ihrer Fähigkeiten, Bildung 
emes Pensionsfonds. Mitglieder: Rund 1000. Mitgliedsbeitrag: 15 Franken 
jährlich. Tätigkeit: Die Verbandsleitung („Chambre syndicale"), bestehend 
aus etwa 30 Mitgliedern, tritt aÜmonatiich zusammen, um alle jene 
Fragen zu studieren, welche die Lehrer und den Unterricht betreffen; 
ständige Stellenvermittlung; Auskünfte in Rechts- und Berufsfragen; Schieds- 
gericht; Ruhestandskasse auf Gegenseitigkeit. 

FÖDERATION NATIONALE DES SYNDICATS DE L'ENSEIGNE- 
MENT LIBRE (gegr. 1905). Paris, 3 place de l'Ecole. Vors.: Arbousset. 

Ziele: Studium, Vertretung und Verteidigung der Rechte und Inter- 
essen des nichtstaatlichen Unterrichtes und des Lehrpersonals an den Privat- 
schulen. Mitglieder: 3000 in 25 Berufsvereinigungen (Syndikaten) der Lehrer 
und Lehrerinnen an den Privatschulen. Leitung: Geschäftsführender Aus- 
schuß, der den Verband unter der Aufsicht des von der Generalversammlung 
gewählten Verbandsvorstandes verwaltet. Tätigkeit: Erteilung von Aus- 
künften und Ratschlägen in allen Streitfragen; Zusammenarbeiten mit allen 
Vereinigungen, welche Schutz und Förderung der Interessen des freien 
Unterrichtes bezwecken; Verteidigung der Berufsinteressen bei den Behörden 
und in der Presse; Veranstaltung von Kongressen. 

CONFEDERATION FRANCAISE DES TRAVAILLEURS CHRETIENS 

(gegr. 4919). Paris, (9e), 5 rue Cadet. Vors.: J. Zirnheld. Sekr.: G. Tessier. 
Of^ielles Organ: Rundschreiben (monatlich). 

Ziele: Schaffung einer einheitlichen, auf den Grundsätzen der Ge- 
rechtigkeit und der christlichen Nächstenliebe aufgebauten Gewerkschafts- 
bewegung; Vertretung der angeschlossenen Organisationen bei den Be- 
hörden und den Arbeitgeberverbänden; Schaffung aller für die angeschlos- 
senen Organisationen als notwendig erkannten Einrichtungen. Mitglieder: 
105.000 (Männer und Frauen), die in 78 Departements 753 Gruppen bilden. 

1) Mit der „Union sociale d'Ingenieuis Catholiques" ist die „UNION FßDlaRALE D'l&TUDIANTS 
SCIENCES" (dieselbe Anschrift) verbunden. Diese letztere ist ein Verband von katholischen Studenten der 
Naturwissenschaften, die sich in einzelnen Gruppen organisieren. Die einzelnen Gruppen wie der Verband 
bezwecken die gegenseitigfe Hilfeleistung in moralischer und materieller Hinsicht. 



'■iWff£S'imi'^^'W?r>:-A(J-^;::i^ 



Organisationen gewerkschaftlicher Art 211 

Mitgliedsbeitiag: Frauen zahlen 1 Frank, Männer 1"20 Franken zugunsten 
des Verbandes. Leitimg: Der jährlich abgehaltene Kongreß ernennt einen 
geschäftsführenden Ausschuß, der aus mindestens 15 Mitgliedern besteht und 
die Verbandsgeschäfte führt. Der Verbandsvorstand (aUe Vierteljahre eine 
Sitzung), besteht aus dem geschäftsführenden Ausschuß und den Vertretern 
der Regionalverbände. Organisation: In dem Verbände sind zwei Arten von 
Gruppen zusammengeschlossen, nämlich: 7 Landesf achverbände und 
23 Regional- oder Lokalverbände; in den letzteren sind alle Gewerkschaften 
eines bestimmten Wirtschaftsgebietes ohne Rücksicht auf ihren Fadicharakter 
zusammengefaßt. Tätigkeit: Im Laufe des Jahres 1922 waren die christlichen 
Gewerkschaften Franlareichs besonders tätig im Kampfe gegen die Arbeits- 
losigkeit sowie auf dem Gebiete des Berufsunterridites und der sozialen 
Schulung: zahlreiche Versammlungen, soziale Wochen imd Studientagungen 
wurden abgehalten. Die sonstige gewerkschaftliche Tätigkeit richtete sich 
auf folgende Ziele: Erreichung und Aufrechterhaltung eines Mindestlohnes; 
Revision der Lohnsteuer; Aufrediterhaltung und Anwendung des Gesetzes 
über den Achtstundentag; allgemeine Durchführung der Sonntagsruhe; 
Ausarbeitung eines das ganze Land umfassenden Systems der Sozialversiche- 
rung. Aus der Geschichte: Obwohl die christliche Gewerkschaftsbewegung 
in Frankreich auf die Jahre 1885 bis 1887 zurückgeht (Gründung der „Cor- 
poration de la Soierie Lyonnaise" und des „Syndicat des Employes du Com- 
merce et de l'Industrie" in Paris) wurde erst im März 1919 auf Veranlassung 
des Angestelltenverbandes ein vorbereitender Ausschuß geschaffen, der im 
November 1919 denj Zentralverband gründete. 

Angeschlossene Landesfachverbände : 

Angestellte: 

F£D£RATION FRAN^AISE DES SYNDICATS D'EMPLOYfiS CA- 
THÖLIQUES. Paris (9e), 5 rue Cadet. Vors.: A. Despont. Sekr.: G. Tessier. 
Offizielles Organ: „L'Employe" (monatlich). Mitglieder: 35.500. 

Bekleidungsindustrie: 

FEDfiRATION FRANgAISE DES SYNDICATS PRQFESSIONNELS 
DU VETEMENT. Paris (9e), 5 rue Cadet. Vors.: Frl. Beeckmans. Sekr.: Frl. 
Bardot. MitgUeder: 9500. 

Bergarbeiter: 

FEDfiRATION FRANgAISE DES SYNDICATS PRQFESSIONNELS 
DES MINEURS. Straßburg, 13 rue des Hallebardes. Sekr.: Meck. Mit- 
glieder: 6000. 

Eisenbahner: 

FÖDERATION DES SYNDICATS PROFESSIONNELS DES CHEMI- 
NOTS DE FRANCE ET DES COLONIES. Paris (9e), 5 rue Cadet. Vors.: 
Oudin. Sekr.: Schwab. Offizielles Organ: „Le Cheminot de France" (vier- 
zehntägig). Mitglieder: 11.000. 

Lehrer: 

FfiDERATION NATIONALE DES SYNDICATS^ DE L'ENSEIGNE- 
MENT LIBRE (siehe oben). 

15* 



212 Wirtschaftlich-soziale Organisationen 

Metallarbeiter: 

FEDERATION FRANgAISE DES SYNDICATS PROFESSIONNELS 
DE LA METALLURGIE. Paris (9e), 5 rue Cadet. Vors.: Michaud. Sekr.: 
Germain. Offizielles Organ: Monatliches Rundschreiben. Mitglieder: 8350. 

Textilarbeiter: 

FEDERATION FRANQAISE DES SYNDICATS PROFESSIONNELS 
DU TEXTILE. Roubaix (Nord), 39 rue Henri Carrette. Vors.: Verkindere. 
Sekr.: L. Blain. Mitglieder: 12.500. 

DIE WEIBLICHE GEWERKSCHAFTSORGANISATION IN FRANK- 
REICH. 

Die weibliche Gewerkschaftsorganisation Frankreichs ist durch die 
Landesfachverbände und Regiönalverbände an die „Confederation Fran- 
9aise des Travailleurs Chretiens" (S. 210) angeschlossen. (In diesen beiden 
gewerkschaftlichen Organisationsformen [Landesfachverband und Regional- 
verband] sind sowohl Männer- als auch Frauengewerkschaften zusammen- 
gefaßt.) Außerdem aber sind die weiblichen Gewerkschaften in den beiden 
folgenden, voneinander gänzlich unabhängigen, ausschließlich aus Frauen 
bestehenden Organisationen zusammengefaßt, die ihrerseits wieder dem 
Gesamtverband der Gewerkscliaften angeschlossen sind. 

1. FEDERATION FRANQAISE DES UNIONS DE SYNDICATS PRO- 
FESSIONNELS FEMININS (gegr. 1917). Paris (2e), 35 boulevard des 
Capucines. Vors.: Fr. Labatut. Sekr.: Frl. Lafeuille*. Offizielles Organ: „La 
Travailleuse" (monatlich). 

Ziele: Zusammenfassung der Arbeiterinnenorganisationen zur gemein- 
samen Verteidigung der Redite und Interessen der Arbeiterin und Ange- 
stellten. Mitglieder: 9000 in 90 Gewerkschaften, die in neun Regional- 
verbänden beziehungsweise drei Fachverbänden (Bekleidungs-, Textil- 
industrie, Angestellte) zusammengeschlossen sind. Mitgliedsbeitrag: 0:50 
bis 2 Franken monatlich. Leitung: Verbandsvorstand, bestehend aus je einer 
Vertreterin der Regionalverbände und den Vorstandsmitgliedern der drei 
Fachverbände. Tätigkeit: Mündliche und schriftliche Auskünfte; Voiiräge; 
Werbetätigkeit; Veröffentlichung von Flugschriften und Brosdiüren; Ver- 
tretung der Interessen und Redite der Arbeiterinnen und deren Organisa- 
tionen bei den Behörden. Die jährlich abgehaltenen Kongresse befassen sich 
jeweils mit dem Studium einer besonderen beruflichen und sozialen Frage. 
Jährlich eine Gewerkschaftswoche. Die Fachverbände vertreten die Forde- 
rungen der angeschlossenen Gewerkschaften, fördern die berufliche Aus- 
bildung ihrer Mitglieder und jedwede Form der sozialen Fürsorge und 
Hilfe. Die Regionalverbände fördern die Schaffung und die Abhaltung von 
gewerblichen Kursen, von Genossenschaften und Konsumvereinen, von 
Stellenvermittlungen, Speisehäusern, Ferienkolonien usw.^). 

2. UNION CENTRALE DES SYNDICATS PROFESSIONNELS FEMI- 
NINS (gegr. 1902). Paris (6e), 120 rue du Cherche-Midi. Vors.: Fri. Decaux. 
Sekr.: Frl. Graf f. Offizielles Organ: „La Ruche Syndicale" (monatlich). 



*) Die Gewerkschafterinnen haben neben den Berufsorganisationen und unabhängig von densell)en 
die „Confrerie de Notre-Dame du Travail" geschaffen; monatlich wird in zahlreichen Pfarreien eine Messe 
in den Intentionen der Gewerkschafterinnen gelesen, verbunden mit einer kurzen Ansprache über die 
Pflichten des Berufslebens; jedem Mitglied ist außerdem je eine Messe bei der Verheiratung und beim 
Ableben gesichert. 



Organisationen gewerkschaftlicher Art 213 

Ziele: Zusammenarbeit der vereinigten Gewerkschaften zwecks Studium 
und Verteidigung der Berufsinteressen. Mitglieder: Rund 12.000 in zehn 
Landesfachverbändfen (Handelsgehilfinnen, Privatlehrerinnen, Arbeiterinnen 
der Bekleidungsindustrie, Hausangestellte, diplomierte Privatkranken- 
pflegerinnen, Haushälterinnen, Stenotypistinnen, Parfümeriearbeiterinnen, 
Wäscherinnen, Textilarbeiterinnen). Es werden nur katholische Mitglieder 
aufgenommen. Mitgliedsbeitrag: 1 Frank monathch. Leitung: Vorstand 
von 25 Mitgliedern, die aus den Vorständen der angeschlossenen Gewerk- 
schaften gewählt werden. Tätigkeit: Auf fachlichem Gebiet: Verteidigung 
der Interessen der Mitglieder durchschritte bei Behörden und Unternehmern; 
Stellenvermittlung, die besonders am Hauptsitze in Paris großen Umfang 
angenommen hat. Auf wirtschaftlichem Gebiet: Unterstützungsvereirie auf 
Gegenseitigkeit; Arbeitslosenkassen; Rabattvereinbarungen; . Speisehäuser; 
Ferienkolonien. Auf geistigem Gebiete: Studienzirkel, Vorträge, Veran- 
staltung zahlreicher gewerkschaftlicher Kurse am Hauptsitze und in den 
Sektionen; Kurse zur Heranbildung von Propagandistinnen. 

Italien 

CONFEDERAZIONE ITALIANA DEI LAVORATORI (gegr. 1918). 
Rom, Via Duilio 2-A, Sekr.: A. Grandi. Offizielles Organ: „II Domani 
Sociale" (Wochenzeitung). 

Ziele: Die Confederazione Italiana dei Lavoratori ist das Zentral- 
organ, welches die gesamte Arbeitnehmerbewegung (Landwirtschaft, Industrie, 
Handel, Staats- und Gemeindedienst) zusammenfaßt, ihr einheitliche Richt- 
linien gibt und sie vertritt, soweit diese Bewegung sich auf folgenden Grund- 
sätzen aufbaut: a) streng beruflicher und wirtschaftlicher Charakter der 
Organisation; b) ehrliche Anerkennung und Achtung der religiösen, morali- 
sdien und nationalen Gefühle der Mitglieder; c) soziale Hebung des Arbeiter- 
standes auf verfassungsmäßigem Wege; d) berufsständische Organisierung 
der Gesellschaft und Zusammenarbeit aller Berufsstände für das gemein- 
same Wohl; e) kräftige Entwicklung der Volkswirtschaft, der sozialen Ge- 
setzgebung und des Beriifsunterrichtes. Die Confederazione Italiana dei 
Lavoratori ist keine konfessionelle Organisation, wenn sie sich auch fast 
ausschließlich aus Katholiken zusammensetzt und den Grundsätzen der 
katholischen Moral folgt. Hauptsächlichste Forderungen und angestrebte 
Reformen: Rechtliche Anerkennung der Organisationen und ihre politische 
Vertretung; Zwangsschiedsspruch in den Arbeitskonflikten; Entwicklung 
des Kleineigentums; Beteiligung am Gewinne, der Führung und dem Eigen- 
tum des Unternehmens; Entwicklung der Kollektivarbeitsverträge; gleicher 
Lohn für Frauen bei gleicher Arbeit mit gleichem Ertrag; Fürsorge- und 
Unterstützungskassen für kinderreiche Familien; Ausdehnung der Volks- 
bildung und des Fachunterrichtes; freie internationale gewerkschaftliche 
Beziehungen. Mitglieder: 597.503 (31. Dezember 1922). Mitgliedsbeitrag: 
3 bis 10 Lire monatlich. Leitung: Hauptvorstand, bestehend aus den Ver- 
tretern der angeschlossenen Landesverbände oder Landesgewerkschaften; 
vom Vorstande gewählter geschäftsführender Ausschuß; ständiges General- 
sekretariat. Tätigkeit: Vertretung und Verteidigung der Gewerkschafts- 
interessen bei: den Arbeitgebervörbänden und den Behörden; Sonder- 
sekretariate für die Industrie, die Landwirtschaft und die Arbeitnehmer der 
öffentlichen Betriebe; Studium der geltenden Arbeits- und Sozialgesetz- 
gebung; statistisches Amt (für Arbeitsprobleme, Arbeitsmarkt, Arbeits- 



214 Wirtschaftlich-soziale Organisationen 

losigkeit und sonstige Erscheinungen des sozialen Lebens); Preßamt, das 
alle periodischen Veröffentlichungen wirtschaftlich-sozialen Charakters 
sammelt; periodische Kurse zur Heranbildung von Propagandisten und 
Organisatoren, Regional- und Landestagungen; Erhebungen; Verkehr mit 
den wichtigsten wirtschaftlich-sozialen Körperschaften der verschiedenen 
Länder. 

Angeschlossene Landesverbände: 

Angestellte in Erziehungsanstalten: 

FEDERAZIONE NAZIONALE SALARIÄTI CONVITTI NAZIONALL 
Cataniä, Via Umberto 18. Mitglieder: 920. 

Bauarbeiter: 

SINDACATO NAZIONALE OPERAI EDILI. Bergamo, Borgo 
Palazzo 24, Mitglieder: 9546. 

Buchgewerbearbeiter: 

SINDACATO NAZIONALE OPERAI POLIGRAFICI. Padova, Via 
Obizzi 8. Mitglieder: 1260. 

Chemische Industrie: 

SINDACATO NAZIONALE OPERAI CHIMICI. Torino, Via del Car- 
mine 13. Mitglieder: 2490. 

Eisenbahner: 

ASSOCIAZIONE SINDACALE FERROVIERI. Firenze, Via de'Pucci2. 
Offizielles Organ: „II Ferroviere". Mitglieder: 20.250. 

Forstarbeiter: 

ASSOCIAZIONE NAZIONALE AGENTI CORPO REALI FORESTE. 
Roma, Via Firenze 43. Offizielles Organ: „II Corriere Silvano". Mit- 
glieder: 975. 

Oemeindeangesiellte : 

FEDERAZIONE IMPIEGATI ENTI LOCALI. Milano, Via S. Sofia 5. 
Mitglieder: 1534. 

Gewerkschafts- und Genossenschaftsangestellte: 

ASSOCIAZIONE NAZIONALE COOPERATORI ORGANIZZATORI 
RAMI AFFINI. Roma, Via Duilio 2-A. Mitglieder: 580. 

Halb- und Kleinpächter: 

FEDERAZIONE NAZIONALE MEZZADRI E PICCOLI AFFITTUARI. 
Roma, Via Duilio 2-A. Mitglieder: 298.128. 

Holzarbeiter: 

SINDACATO NAZIONALE LAVORATORI IN LEGNO. Monza, Via 
Zucchi 36. Mitglieder: 2905. 

Kleinbauern: 

FEDERAZIONE ITALIANA PICCOLI PROPRIETARI. Roma, Via 
Duilio 2-A. Offizielles Organ: „La Voce della Terra". Mitglieder: 65.340. 






Organisatioiieii gewerksdiaftlicher Art 215 

Knopfmachei: 

FEDERAZIONE IT ALI ANA LAVORATÖRI BOTTONIERI. Roma, 
Via DuUio 2-A. Mitglieder: 4750. 

Krankenhausangestellte : 

SINDACATO ITALIANO SALARIATI ISTITUTI SANITARI. Venezia, 
Campo S. Polo 2169. Mitglieder: 2456. 

Landaibeiter: 

FEDERAZIONE ITALIANA LAVORATÖRI AGRICOLI. Roma, Via 
Duilio 2-A. Offizielles Organ: „II Lavoratore Agricolo". Mitglieder: 39.422. 

Lederarbeiter: 

SINDACATO NAZIONALE LAVORATÖRI DEL CUOIO E DELLA 
PELLE. Vigevano, Palazzo Tribunali. Mitglieder: 1690. 

Lokalbahner, Straßenbahner, Binnenschiffer: 

ASSOCIAZIONE SINDACALE FERROVIERI SECONDARI TRAN- 
VIERI E. INTERNAVIGATORI. Torino, Via del Carmine 13. Offizielles 
Organ: „L' Ora nostra". Mitglieder: 3210. 

Metallarbeiter: 

SINDACATO NAZIONALE OPERAI METALLURGICL Torino, Via 
del Carmine 13. Offizielles Organ: „L'Araldo Metallurgico" (monatlich). 
Mitglieder: 17.936. 

Nahrungsmittelarbeiter: 

FEDERAZIONE ITALIANA LAVORANTI INDUSTRIE ALIMEN- 
TAZIONE. Roma, Via Duilio 2-A. Mitglieder: 1070. 

Papierarbeiter: 

SINDACATO NAZIONALE LAVORANTI IN CARTA. Lucca, Via 
Angelo Custode 14. Mitglieder: 2095. 

Post- und Telegraphenangestellte: 

UNIONE NAZIONALE POSTELEGRAFONICI. Roma, Via Duilio 
2-A. Offizielles Organ: „II Domani Postelegraf onico". Mitglieder: 7296. 

Privatangestellte: 

SINDACATO NAZIONALE DELL' IMPIEGO PRIVATO. Roma, Via 
Duilio 2-A. Mitglieder: 2970. 

Schneiderinnen: 

FEDERAZIONE ITALIANA DELL'AGO. Milano, Via Molino 
dell'Armi 39. Offizielles Organ: „L'Ago" (monatlich). Mitglieder: 3470. 

Staatsindustrien, Arbeiter der: • 

SINDACATO ITALIANO DIPENDENTI INDUSTRIE STATALI. 
Roma, Via Duilio 2-A. Mitglieder: 3162. 

Textilarbeiter: 

SINDACATO ITALIANO TESSILE. Milano, Via S. Sofia 5. Offizielles 
Organ: „L' Organizzazione Tessile" (monatlich). Mitglieder: 104.021. 



216 Wirtschaftlich-soziale Organisationen 

Jugoslawien 

JUGOSLOVANSKA STROKOVNA ZVEZA: JUGOSLAWISCHER 
GEWERKSCHAFTSVERBAND. Ljubljana, Start trg 2/1. Vors.: F. Kremzar. 
Sekr.: A. Cvikelj. 

Gegen 10.000 Mitglieder, davon 700 öffentliche und Privatbeamte, 
500 Holz- und Bauarbeiter, 2500 Dienstboten, 600 Transportarbeiter, 
800 Bergarbeiter, 1200 Tabakarbeiter, 3000 Fabriksarbeiter, 700 Landarbeiter. 
Eigene Krankenversicherung. 

Kanada 

CONFEDERATION DES TRAVAILLEURS CATHOLIQUES DU 
CANADA (gegr. 1921). Quebec, 308 rue St.- Joseph. Vors.: P. Beaule. Sekr.: 
J. H. A. Poirier. Geistlicher Beirat: Abbe M. Fortin. Offizielles Organ: „Le 
Travailleur" (Wochenblatt). 

Ziele: Die „Confederation des Travailleurs Catholiques du Canada" 
ist eine zwischenberufliche Organisation, die die verschiedenen katholischen 
Arbeitervereinigungen Kanadas umfaßt. Die Kirche ist im Verbände der ge- 
werkschaftlich organisierten Arbeiter durch einen geistlichen Beirat vertreten, 
der von der kirchlichen) Behörde jener Diözese ernannt wird, wo die „Con- 
federation des Travailleurs Catholiques du Canada" ihren Sitz hat. Dieser 
Beirat hat die Grundsätze der kirchlichen Lehre darzulegen beziehungsweise 
darauf zu verweisen, falls dies nötig ist; er kann auch verlangen, daß ein 
Beschluß, der nach seiner Meinung gegen die katholische Moral oder die 
kirchlichen Richtlinien verstößt, den kirchlichen Behörden unterbreitet und 
von diesen genehmigt werde, ehe er Gültigkeit erlangt. Organisation: Der 
„Confederation des Travailleurs Catholiques du Canada" können unmittel- 
bar angehören: a) die Fachgewerkschaften aus Handel und Industrie; 
b) die Regionalverbände der Fachgewerkschaften; c) der Verband der 
Arbeiterstudienzirkel. Mitglieder: 40.000. Leitung: Bundesvorstand, der 
^ jedes Jahr durch den Bundestag der Vertreter der angeschlossenen Gewerk- 
schaften und Gruppen ernannt wird. Aus der Geschichte: Die ersten katholi- 
schen Gewerkschaften Kanadas wurden 1901 auf Grund eines Schieds- 
spruches von Msgre. L. N. Begin, Erzbischof von* Quebec, heute Kardinal 
'in Quebec, geschaffen. 1907 setzte der Arbeiterverband von Chicoutini die 
katholische Gewerkschaftsbewegung fort. 1913 wurde in Trois-Rivieres die 
„Corporation Ouvriere Catholique" gegründet; nach und nach folgten die 
anderen Städte: Thetford-Mines, Hüll und Quebec im Jahre 1915; Montreal, 
Levis, Lauzon, Asbestoos im Jahre 1919; Hawkesbury und mehrere andere 
Städte im Jahre 1921. Die beiden bedeutendsten Gewerkschaftsgruppen sind 
gegenwärtig die von Quebec und Montreal. 

Luxemburg 

VERBAND DER CHRISTLICHEN GEWERKSCHAFTEN LUXEM- 
BURGS — F£D£RATION DES SYNDICATS CHR£TIENS DU LUXEM- 
BOURG (gegr. 1920). Luxemburg, Siegfriedstraße 6. Vors.: M. Wolff. Sekr.: 
J. B. Rock. 

Ziele: Verbesserung der sozialen und wirtschaftlichen Lage der 
Arbeiterklasse; Erzielung von Löhnen, welche den gerechten Forderung^ 



Organisationen gewerkschaftlicher Art 217 

der Arbeiterschaft entsprechen; Förderung der Sozialgesetzgebung. Mit- 
glieder: Rund 500. Mitgliedsbeitrag: 0-75 Franken wöchentlich. 

Nicht angeschlossen: 

SYNDICAT PROFESSIONNEL DES CHEMINOTS LUXEMBOUR- 
GEOIS (gegr. 1922). Luxemburg, Siegfriedstraße 6. Vors.: N. Leurs. Mit- 
glieder: 600. Mitgliedsbeitrag: 1 Frank monatlich. 

Mexiko 

CONFEDERACIÖN NACIONAL CATÖLICA DEL TRABAJO (gegr. 
1922), Guadalajara, Jal., Avenida Alcalde 160. Apartado postal 161. 
Direktor: P. A. Castro S. J. Vors.: M. Reyes. Sekr.: R. Vizcaino, Offizielles 
Organ: „El Obrero" (Wochenblatt). 

Ziele: Verteidigung der Berufsinteressen der Arbeiter; Förderung ihres 
geistigen, moralischen und materiellen Fortschrittes; Herstellung guter Be- 
ziehungen zwischen den Arbeitgebern und Arbeitnehmern im Geiste wahrer 
christlicher Brüderlichkeit und auf der Grundlage der Achtung der gegen- 
seitigen Rechte. Mitglieder: 27.000. Mitgliedsbeitrag: Für je 50 Mitglieder 
werden monatlich 0;50 Pesos an den Verband bezahlt. Leitung: Geschäfts- 
führender Zentralausßchuß, der von der Generalversammlung der Vertreter 
der angeschlossenen Gewerkschaften und Gruppen gewählt wird. Tätigkeit: 
Eifrige Werbearbeit für die Gründung neuer Gewerkschaften und die Be- 
hauptung der bereits bestehenden; Abhaltung von Diözesankongressen 
zwecks Gründung von Diözesanverbänden (gegenwärtig bestehen deren 
acht; sieben weitere sind in Bildung begriffen); soziale Tagungen und 
Wodien; Veröffentlichungen. 

Niederlande 

BUREAU VOOR DE ROOMSCH-KATHOLIEKE VAKORGANISATIE : 
BUREAU DER KATHOLISCHEN GEWERKSCHAFTSORGANISATION 

(gegr. 1909). Utrecht, Drift 10— 12. Vors.: J. van Ryzewyk. Sekr.: A. C. de 
Bruyn. Offizielles Organ: „De R. K. Vakbeweging" : „Die katholische Ge- 
werkschaftsbewegung" (Wochenblatt). 

Ziele: Das „Bureau voor de Roomsch-katholieke Vakorganisatie" 
ist der Bund der holländischen katholischen Gewerkschaften, der 
sich den Schutz der katholischen Gewerkschaftsinteressen durch Gründung 
von Landesfachverbänden, ihre Zentralisation und die einheitliche Zusammen- 
fassung ihrer Arbfeit zum Ziele setzt. Die Landesfachverbände verteidigen die 
Arbeiterinteressen im Rahmen jeder einzelnen Fachgruppe mit den allen 
katholischen Gewerkschaften gemeinsamen Mitteln. Ihre gemeinsamen Inter- 
essen werden durch den Bund gewahrt. Dieser bezwed:t im besonderen: 
1. Verteidigung der den verschiedenen Fachgruppen gemeinsamen Interessen 
(Sozialgesetzgebung, Vertretung im Obersten Arbeitsrat und den amtlichen 
Ausschüssen, Zusammenarbeit mit den allgemeinen Arbeitgeberverbänden, 
den Verbänden des Mittelstandes und der Landwirte); 2. materielle Unter- 
stützung -und Beratung der angeschlossenea Landesgewerkschaften (Rück- 
versicherungskasse, Eingreifen bei Arbeitskonflikten); 3. Zentralstelle für 
Stoffsammlung und Auskunftserteilung; 4. Heranbildung von Propagandisten 
und Gewerkschaftssekretären (Kurse, Prüfungen usw.). Mitglieder: 115.520 






218 Wirtschaftlich-soziale Organisationen 

in 28 Landesfachgewerkschaften. Mitgliedsbeitrag: Er beträgt in den ange- 
schlossenen Landesgewerkschaften von O'IO bis, r25 Gulden wöchentlidi; 
die Gewerkschaften führen 0-60 Gulden pro Mitglied und Jahr an den Bund 
ab. Leitung: Vorstand, der aus je einem Vertreter der angeschlossenen Ge- 
werkschaften besteht; leitender Ausschuß, der von der Generalversammlung 
aller geschäftsführenden Ausschüsse der angeschlossenen Gewerkschaften 
gewählt wird. Der Bund und die Gewerkschaften werden* von geistiichen 
Beiräten unterstützt, die von den Bischöfen ernannt werden. Besondere 
Tätigkeit: Widerstandskasse (gegr. 1910), um den Fachverbänden ira Streik- 
oder Aussperrungsfalle Unterstützung gewähren zu können; die Fach- 
verbände verfügen ihrerseits jede über eine eigene Streikkasse und führen 
außerdem an die Widerstandskasse des Bundes einen Wochenbeitrag von 
3 Cent pro Mitglied ab (1920 betrugen die Einnahmen der Bundeskasse 
114.000, die Ausgaben -435.000 Gulden); Vereinigung zur Bekämpfung der 
Tuberkulose „Herwonnen Levenskracht" („Wiedergewonnene Lebenskraft"), 
die 1913 gegründet wurde imd einen Wodienbeitrag von 1 Cent von jedem 
Gewerkschaftler erhält. Sie besitzt eine Lungenheilstätte „Berg eh Bosdi" 
(„Berg und Wald") in Apeldoorn, die 255 Kranke aufzunehmen vermag und 
die bedeutendste Anstalt dieser Art in Holland ist. „Centraal Zielkundig 
Beroepskantoor*' („Zentralstelle für Berufsberatung"), die den jungen und 
erwachsenen Arbeitern mit wissenschaftlichen Ratschlägen bei der Berufs- 
wahl an die Hand geht; die Stelle verfügt über ein ausgewähltes Personal 
und zahlreiche ausgezeidmete Instrumente. Eigene Druckerei, wo außer dem 
Bundesorgan 17 Fachblätter der verschiedenen Gewerkschaften sowie alle 
Werbeschriften für die katholische Gewerkschaftsorganisation hergestellt 
werden. Kurse zur Heranbildung von Propagandisten und Sekretären. Die 
meisten Fachverbände verfügen außerdem über Arbeitslosenunterstützungs- 
kassen, welchen sowohl die Arbeiterbeiträge wie auch Staats- und Gemeinde- 
unterstützungen zufließen und die 1920 mehr als drei Millionen Gulden aus- 
gezahlt haben. Einzelne Gewerkschaften verfügen über Kranken- und Sterber 
kassen. Aus der Geschichte: Die ersten örtlichen Gewerkschaften gehen auf 
das Jahr 1872 zurück. 1902 wurde auf der Tagung der katholischen Gewerk- 
schaften die Schaffung von Landessekretariaten beschlossen, die seit 1907 in 
Landesverbände umgestaltet wurden, wobei den Ortsgewerkschaften noch 
eine gewisse Selbständigkeit belassen wurde. 1916 wurde diese Selbständig- 
keit aufgehoben und die Mitglieder direkt den Fachverbänden angegliedert. 

Angeschlossene Fachverbände: 

Apothekergehilfen: 

R. K. APOTHEKERS-ASSISTENTENBOND ,',ST. LUCAS". Utrecht, 
Potgieterstraat 1 bis. Offizielles Organ: „Maandblad voor den R. K. Apo- 
thekers-Assistentenbond" (Monatsblatt). Mitglieder: 162. 

Bäcker und Zuckerwarenarbeiter: 

NED. R. K. BOND VAN BROOD-, KOEK-, BANKETBAKKERS, 
CACAO-, CHOCOLADE- EN SUIKERWERKERS. Utrecht, Drift 10—12. 
Offizielles Organ: „Ons Vakblad" (zweimal monatlich erscheinendes Blatt). 
Mitglieder: 2554. 

Bauarbeiter: 

NED. R. K. BOUWVAKARBEIDERSBOND „ST. JOSEPH". Utrecht, 
Catharijnesingel 67. Offizielles Organ: „De R. K. Bouwvakarbeider" 
(Wochenblatt). Mitglieder: 17.096. 






Organisationen gewerkschaftlicher Art 219 

Beigarbeiter: 

ALGEMEENE BOND VAN CHRISTELIJKE MIJNWERKERS IN 
NEDERLAND. Heerlen, Stationstraat 58 a. Offizielles Organ: „De Christe- 
lijke Mijnwerker" (Wochenblatt). Mitglieder: 3540. 

Bttchdrttcker: 

NED. R. K. GRAFISCHE BOND. Utrecht, Drift 10—12. Offizielles 
Organ: „Het Orgaan" (Wochenblatt). Mitglieder: 3946. 

Bureau- und Handelsangestellte: 

NED: R. K. BOND VAN HANDELS-, KANTOOR- EN WINKEL- 
BEDIENDEN „ST. FRANCISCUS VAN ASSISIE". Amsterdam, Bloem- 
gracht 24 boven. Offizielles Organ: „De R. K. Bediende". Mitglieder: 4732. 

Diamantschleifer: 

NED. R. K. DIAMANTBEWERKERS-VEREENIGING „ST. EDUAR- 
DUS". Amsterdam, Warmoesstraat 145. Offizielles Organ: „De Katholieke 
Diamantbewerker" (gegenwärtig eingestellt). Mitglieder: 93. 

Eisen- und Straßenbahner: 

NED. R. K. BOND VAN SPOOR- EN TRAMWEGPERSONEEL „ST. 
RAPHAEL". Utrecht, Drift 10—12. Offizielles Organ: „Het Rechte Spöor" 
(Wochenblatt). Mitglieder: 13.533. 

Fabriksarbeiter: 

NED. R. K. FABRIEKSARBEIDERS (STERS) BOND „ST. WILLI- 
BRORDUS". 's-Gravenhage, Rijswijkscheweg 289. Offizielles Organ: „De 
R. K. Fabrieksarbeider" (erscheint- zweimal monatlich). Mitglieder: 6605. 

Friseure: 

NED. R. K. KAPPERS- EN BARBIERSBEDIENDENBOND. Utrecht, 
Ondiep 117 bis. Offizielles Organ: „De Kapper" (erschemt gegenwärtig 
nicht). Mitglieder: 95. 

Gasiwirtschaf tsangestellte : 

NED. R. K. BOND VAN HOTEL-, CAFE- EN RESTAURANT- 
GEEMPLOYEERDEN. Amsterdam, Fred. Hendrikstraat 170/1. Offizielles 
Organ: „De R. K. Geemployeerde" (Monatsblatt). Mitglieder: 229. 

Holzarbeiter, Möbelmacher usw.: 

NED. R. K. BOND VAN HOUTBEWERKERS, MEUBELMAKERS, 
BEHANGERS EN AANVERWANTE VAKGENOOTEN „ST. ANTONIUS 
VAN PADUA". Utrecht, Drift 10—12. Offizielles Organ: „Het Bondsblad". 
Mitglieder: 3727. 

Land- und Gartenarbeiter: 

NED. R. K. BOND VAN BLOEMIST-, TUIN-, VEEN- EN LAND- 
ARBEIDERS „ST. DEUSDEDIT". Haarlem, Billitonstraat 34— 36. Offizielles 
Organ: „De R. K: Landarbeider" (zweimal monathch erscheinendes Blatt). 
Mitglieder: 7443. 



I 



220 Wirtschaftlich-soziale Organisationen 

Lederarbeiter: 

NED. R. K. LEDERBEWERKERSBOND. Waalwijk, Grootestraat 96. 
Offizielles Organ: „De R. K. Lederbewerker" (zweimal monatlich erschei- 
nendes Blatt). Mitglieder: 4710. 

Marinepersonal: 

NED. R. K. VEREENIGING VAN MARINEPERSONEEL „ST. CHRI- 
STOPHORUS". Helder, Keizerstraat 87. Offizielles Organ: „St. Christo- 
phorus" (Wochenblatt). Mitglieder: 205. 

Metallarbeiter: 

NED. R. K. METAALBEWERKERSBOND. Utrecht, Koningslaan 9. 
Offizielles Organ: „De Metaalbewerker St. Eloy" (Wochenblatt). Mit- 
glieder: 10.357. 

Molkerei- und Margarinearbeiter: 

NED. R. K. ZUIVEL- EN MARGARINEBEWERKERSBOND. 
's-Gravenhage, Hoefkade 635. Offizielles Organ: „De R. K. Zuivel- en Mar- 
garinebewerker" (Monatsblatt). Mitglieder: 591. 

Näherinnen und Schneider: 

NED. R. K. NAAISTERS- EN KLEERMAKERSBOND. Utrecht, 
Drift 10 — 12. Offizielles Organ: „Nederl. Naaisters- en Kleermakerscourant" 
(Monatsblatt). Mitglieder: 1744. 

Schlächter: 

NED. R. -K. SLAGERSGEZELLENBOND „ST. JORIS". Utrecht, 
Drift 10—12. Offizielles Organ: „De R. K. Slagersgezel" (Monatsblatt). 
Mitglieder: 805. 

Staatsarbeiter: 

NED. R. K. BOND VAN OVERHEIDSPERSONEEL „ST. PAULUS". 
's-Gravenhage, Regentesselaan 318. Offizielles Organ: „Onze Strijder" 
(Wochenblatt). Mitglieder: 4636. 

Tabakarbeiter: 

NED. R. K. TABAKSBEWERKERSBOND „ST. WILLIBRORDUS". 
Eindhoven, Hemelrijken 121 — 123. Offizielles Organ: „De Katholieke Tabaks- 
bewerker" (zweimal monatlich erscheinendes Blatt). Mitglieder: 6893. 

Techniker: 

NED. R. K. BOND VAN TECHNICI. Utrecht, Huygensstraat 27 bis. 
Offizielles Organ: „Orgaan van den Ned. R. K. Bond van Technici" (zwei- 
mal monatlich erscheinendes Blatt). Mitglieder: 530. 

Textilarbeiter: 

NED. R. K. TEXTIELARBEIDERSBOND „ST. LAMBERTUS". 
Utrecht, Bellamystraat 22. Offizielles Organ: „Het Hoog-Ambacht" (Wochen- 
blatt). Mitglieder: 1L079. 

Transportarbeiter: 

NED. R. K. BOND VAN TRANSPORTARBEIDERS „ST. BONI- 
FACIUS". Amsterdam, Prins Hendrikkade 18/III. Offizielles Organ: „De 
R. K. Transportarbeider (Monatsblatt). Mitglieder: 4483. 



Organisalionen gewerkschaftlicher Art 221 

Unteroffiziere:, 

NED. R. K. BOND VAN ONDEROFFICIEREN „ST. MARTINUS". 
Amersfoort, Kleine Koppel 6. Offizielles Organ: „De Katholieke Onder- 
officier" (erscheint dreimal monatlich). Mitglieder: 450. 

Versicherungsangestellte: , 

NED. R. K. BOND VAN VERZEKERINGSPERSONEEL. Rotterdam, 
le Pijnackerstraat 107 a. Offizielles Organ: „De R. K. Verzekeringsbode" 
(Monatsblatt). Mitglieder: 137. 

Werkmeister: 

NED. R. K. BOND VAN WERKMEESTERS EN ANDER TOEZIGHT- 
HOUDEND PERSONEEL „ST. JOANNES DE DOOPER". 's-Hertogen- 
bosch, Pelssingel 4. Offizielles Organ: „De R. K. Werkmeester" (Monats- 
blatt). Mitglieder: 1047. 

Ziegeleiarbeiter: 

NED. R. K. STEENFABRIEKSARBEIDERSBOND. Utrecht, Drift 10 
bis 12. Offizielles Organ: „De Voorpost" (zweimal monatlich erscheinendes 
Blatt). Mitglieder: 4100. 

Gelegentlich dieser Besprechung der katholischen Gewerkschaftsbewegung in 
den Niederlanden muß auch auf einen neuartigen und kühnen Versuch der vier 
großen niederländischen Berufsorganisationen (Arbeitgeber, Mittelstand, Landwirt- 
schaft und Arbeiter) hingewiesen werden, die soziale Harmonie durch die schieds- 
gerichtliche Tätigkeit paritätisch zusammengesetzter Ausschüsse herbeizuführen. Es 
ist dies die Einrichtung des ROOMSCH KATHOLIEKE CENTRALE RAAD VAN 
BEDRIJVEN: KATHOLISCHER ZENTRALBERUFSRAT (gegr. 1919). 's-Graven- 
hage, Hüygensstraat 27. Vors.: Vakant. Sekr.: L. N. Deckers. 

Ziele: Förderung des sozialen Friedens zwischen den verschiedenen Ständen 
durch die Annäherung und gemeinschaftliche Tätigkeit der Organisationen der ein- 
zelnen Klassen zur Verwirklichung der sozialen Harmonie nach den Grundsätzen 
der christlichen Solidarität. Dies der Zweck des Zentralrates, wie er durch das von 
<ien vier großen katholischen Berufsverbänden unterzeichnete Ostermanifest vom 
April 1919 wie folgt festgelegt wurde: 1. Die katholische Fadiorganisation stellt sich 
auf den Grundsatz der Solidarität zwischen 'Arbeitgd>er und Arbeitnehmer im Wirt- 
schaftsleben. 2. Um den Solidaritätsgedanken zu verwirklichen, hat die katiiolisdhe 
Berufsorganisation einen katholischen Zentralberufsrat errichtet. 3. Zweck desselben 
ist die Förderung des Abschlusses von Kollektivarbeitsverträgen und andern Ab- 
machungen, um die rechtliche und wirtschaftliche Lage der Arbeiter zu bessern und 
das Wirtschaftsleben auf eine gesunde Grundlage zu stellen. Mitglieder: Der Zentral- 
berufsrat besteht aus den folgenden drei Organisationen, von denen jede Rechts- 
persönlichkeit besitzt: 1. „Algemeene Bedrijfsraad voor het Grootbedrijf" (All- 
gemeiner Berufsrat für den Großbetrieb), der von den Vertretern der Arbeitgeber- 
verbände (R. K. Verbond van.Werkgeversvakvereenigingen, S. 196) und der Arbeiter- 
gewerkschaften (Bureau voor de R. K. Vakorganisatie (S. 217), gebildet wir^. 2. „Al- 
gemeene Bedrijfsraad voor het Middenstandsbedrijf (Allgemeiner Berufsrat für 
Mittel- und Kleinbetriebe), der aus den Vertretern der Mittelstandsverbände (Ned. 
R. K. Middenstandsbond, S. 178) und der Arbeitergewerkschaften gebildet wird. 
3. „Algemeene Bedrijfsraad voor het Land- en Tuinbouwbedrijf" (Allgemeiner 
Berufsrat für die Land- und Gartenwirtschaft), der aus den Vertretern des Bauem- 
bundes (Ned. Boerenbond, S. 197) und der Arbeitergewerkschaften gebildet wird. 
Jeder dieser allgemeinen Berufsräte setzt sich aus einer bestimmten Anzahl von 
„Fachräten" zusammen, in denen Arbeitgeber imd -nehmer gleichmäßig vertreten 
sind. Die Zahl dieser „Fachräte" wird einvemehmlich zwischen den obgenannten 
Fachvereinigungen bestimmt. Außerdem können die Vorstände der folgenden Organi- 



222 Wirtschaftlich-soziale Organisationen 

sationen als außerordentliche Mi^lieder in den Zentralberufsrat aufgenommen 
werden: „Alg. R. K. Werkgeversvereeniging" (S. 175); „Ned. R. K. Middenstands- 
bond" (S. 178); „Ned. Boerenbond" (S. 197); „Federatie von van R. K. Volks- en 
Werkliedenbonden" (S. 186); „Katholieke Sociale Actie" (S. 38). Mitgliedsbeiträge: 
Ordentliche Mitglieder (das sind die drei oben genannten „Allgemeinen Räte") 
2000 Gulden jährlich; außerordentliche Mitglieder 300 Gulden jährlich. Leitung: 
ISgliedriger Vorstand (2 Vertreter des „R. K. Verbond van Werkgeversvakver- 
eenigingen", 2 Vertreter -des „Ned. Boerenbond", 2 Vertreter des „Ned. R. K. 
Middenstandsbond", 6 Vertreter des „Bureau voor R. K. Vakorganisatie" und ein 
von diesen vier Organisationen gemeinsam ernannter Vorsitzender). Tätigkeit: Ver- 
anstaltung von Kongressen; Erriditung von Studienausschüssen für die verschiedenen 
Fragen; Erhebungen; Veröffentlichung von Kongreßberichten und Broschüren; Ein- 
greifen bei Arbeitskonflikten (dem Zentralbureau obliegt die Erteilung von Rat- 
schlägen und die Fällung von Schiedssprüchen in Arbeitskonflikten zwischen Arbeit- 
geber- und Arbeitnehmerverbänden, um diesen Konflikten vorzubeugen oder sie bei- 
zulegen). Aus der Geschichte: Der Zentralberufsrat. ist jene Einrichtung, die durdi 
die allgemeine Wirtschaftskrise, unter der Holland seit 1921 leidet, am, schwersten in 
Mitleidenschaft gezogen wurde. Der Austritt des Verbandes der Arbeitgeber- 
vereinigungen, der seit November 1922 seine Mitarbeit' am Zentralberufsrat ein- 
gestellt hat, legte die Tätigkeit des „Generalberufsrates für Großbetriebe" lahm, 
was notwendigerweise die Tragweite des neuartigen Versuchs schwer beeinträditigt. 
Auch unter den katholischen Arbeitern macht sich eine feindselige Strömung bemerk- 
bar, die aber von den Gewerkschaften nicht geteilt wird. Der „Generalberufsrat für 
Land- und Gartenwirtschaft" zeigt übrigens eine Lebenskraft, welche die Hofhiung 
gestattet, daß der Zentralberufsrat nach überwundener Krise wiederum die gleiche 
Gunst und Begeisterung finden wird wie am Anfange seines Wirkens. 

Österreich 

ZENTRALKOMMISSION DER CHRISTLIGHEN GEWERKSCHAFTEN 
ÖSTERREICHS (gegr. 1909). Wien L, Elisabethstraße 9. Vors.: F. Spalowsky. 
Sekr.: M. Allinger. Offizielles Organ: „Der christliche Gewerkschafter** 
(monatlich). 

Ziele: Die Zentralkonunission der christlichen Gewerkschaften Öster- 
reichs ist die oberste Instanz der christlichen Gewerkschaften Österreichs 
und hat als solche vor allem das Ziel, für die Gesamtbewegung in allen Be- 
langen richtunggebend zu wirken und sie in allen erforderlichen Fällen zu 
vertreten. Mitglieder: Rund 80.000 in 22 angesdilossenen Zentralverbänden, 
Mitgliedsbeitrag: Die Verbandsbeiträge bewegen sich zwischen 1000 bis. 
5000 Kronen wöchentlich oder 2000 bis 8000 Kronen monatlich. Die Zentral- 
kommission erhält davon 10 Prozent. Leitung: Vorstand von fünf Mit- 
gliedern. Tätigkeit: Sitzungen, Konferenzen, Kurse für Sekretäre und Ver- 
trauenspersonen, Vertretung gegenüber Behörden; Unterstützung der Fach- 
gewerkschaften in ihrem Streben nach Verbesserung der Lohn- und Arbeits- 
verhältnisse und nach Durchführung und Reform der Sozialgesetzgebung, 
Die christlichen Gewerkschaften Österreichs sind keine rem katholischen 
Organisationen, sondern interkonfessionell aufgebaut. 

Angeschlossene Fachverbände: 

Angestellte: 

ZENTRALVERBAND CHRISTLICHER ANGESTELLTER. Wien VIIL, 
Florianigasse 29. Vors.: K. Untermüller, Sekr.: H. KnoU. Mitglieder: 6626. 
Offizielles Organ: „Angestellten-Zeitung" (monatlich). 



Orgamsationen gewerkschaftlicher Art 223 

Angestellte in öffentlichen Diensten: 

GEWERKSCHAFT DER ANGESTELLTEN IN ÖFFENTLICHEN 
DIENSTEN. Wien L, Seilerstätte 8. Vors.: K. Rummelhardt. Sekr.: J. Put- 
schin. Offizielles Organ: „Der öffentliche Angestellte" (monatlich). Mit- 
glieder: 5784. 

Bau- und Steinarbeiter: 

VERBAND CHRISTLICHER BAU- UND STEINARBEITER ÖSTER- 
REICHS. Wien I., Elisabethstraße 9. Vors.: H. Haunzwikl. Sekr.: E. Arleth. 
Offizielles Organ: „Die Baugewerkschaft" (monatlich). Mitglieder: 1332. 

Berg- und Hüttenarbeiter: 

ALLGEMEINER GEWERKSCHAFTSBUND DER BERG- UND 
HÜTTENARBEITER ÖSTERREICHS. Linz, Fadingergasse 11. Vors.: 
A. Gasperschitz. Sekr.: F. Ramersdorfer. Offizielles Organ: „Die Bergbau- 
und Hüttenarbeitergewerkschaft" (monatlich). Mitglieder: 1207. 

Bezirkssiraßeneinräumer : 

VERBAND CHRISTLICHER BEZIRKSSTRASSENEINRÄUMER. 
St. Polten, Linzerstraße 7. Vors.: J. Heitzinger. Offizielles Organ: „Der 
Bezirksstraßeneinräumer" (monatlich). Mitglieder: 1800. 

Eisenbahner: 

GEWERKSCHAFT CHRISTLICHER EISENBAHNER ÖSTERREICHS. 
Wien VI., Wallgasse 32. Vors.: F. Haider. Sekr.: A. Krogner. Offizielles 
Organ: „Der österreichische Eisenbahner" (halbmonatlich). Mitglieder: 7698. 

Fabriks-, Handels- und Verkehrsarbeiter: 

REICHSVERBAND DER FABRIKS-, HANDELS- UND VERKEHRS- 
ARBEITER ÖSTERREICHS. Wien VIII., Bennogasse 5. Vors.: F. Rech- 
berger. Sekr.: H. Höretsauer. Offizielles Organ: „Die Gewerkschaftsstimme" 
(monatlich). Mitglieder: 2969. 

Frisenrgehilfen: ' 

VERBAND CHRISTLICHER FRISEURGEHILFEN ÖSTERREICHS. 
Wien L, Elisabethstraße 9. Vors.: E. Arleth. Mitglieder: 146. 

Oastgewerbeangestellte : 

BUND DER ÖSTERREICHISCHEN GASTGEWERBEANGE- 
STELLTEN. Wien VIII., Bennogasse 22. Vors.: H. Preiyer. Sekr.: H. Pri- 
bain. Offizielles Organ: „Gastgewerbezeitung". Mitglieder: 1128. 

Graphische Arbeiter: 

GRAPHISCHER ZENTRALVERBAND ÖSTERREICHS. Wien I., 
Elisabethstraße 9. Vors.: J. Brunner. Sekr.: E. Arleth. Offizielles Organ: 
„Graphische Stimme". Mitglieder: 1030. 

Hausbesorger: 

VERBAND CHRISTLICHER HAUSBESORGER UND PORTIERS 
ÖSTERREICHS. Wien VIII., Tigergasse 32. Vors.: R. Keüich. Sekr.: 
H. Münster. Mitglieder: 8200. 



224 Wirtschaftlich-soziale Organisationen 

Hausgehilfinnen: 

VERBAND CHRISTLICHER HAUSGEHILFINNEN. Wien IV., Mayer- 
hofgasse 5. Vors.: Jos. Weiß. Sekr.: F. Schwab. Offizielles Organ: „Die 
Hausgehilfin" (monatlich). Mitglieder: 6056. 

Holzarbeiter: 

VERBAND CHRISTLICHER HOLZARBEITER ÖSTERREICHS. 
Wien VI., Ägidigasse 22. Vors.: F. Spalowsky. Sekr.: F. Mandl. Offizielles 
Organ: „Die Holzarbeiter-Zeitung" (monatlidi). Mitglieder: 4229. 

Krankenpfleger: 

REICHSFACHVERBAND FÜR DEN KRANKENPFLEGE- UND FÜR- 
SORGEBERUF. Wien L, Elisabethstraße 9. Vors.: K. Jacobi. Sekr.: F. Busch. 
Offizielles Organ: „Die Krankenpflege" (monatlich). Mitglieder: 1822. 

Landarbeiter: 

LANDARBEITERVERBAND. Wien XIV., Rauchfangkehrergasse 11. 
Vors.: Piechula. Sekr.: E. Nevoral. Offizielles Organ: „Landarbeiterzeitung". 
Mitglieder: 5655. 

Lederarbeiter: 

VERBAND CHRISTLICHER LEDERARBEITER ÖSTERREICHS. 
Wien XIV., Ullmannstraße 10. Vors.: J. Staudt. Offizielles Organ: „Die 
Lederarbeiter-Zeitung" (monatlich). Mitglieder: 504. 

Metallarbeiter: 

VERBAND CHRISTLICHER METALLARBEITER ÖSTERREICHS. 
Wien L, Elisabethstraße 9. Vors.: H. Waldsam. Offizielles Organ: „Metall- 
arbeiter-Zeitung" (monatlich). Mitglieder: 2694. 

Nahrungs- und Genußmittelarbeiter: 

VERBAND CHRISTLICHER NAHRUNGS- UND GENUSSMITTEL- 
ARBEITER ÖSTERREICHS. Wien XVII., Ottakringerstraße 16. Vors.: 
H. Bielek. Sekr.: F. Tscheinig. Offizielles Organ: „Einigkeit" (monatlich). 
Mitglieder: 1643. 

Post-, Telegraphen- und Fernsprechangestellte: 

GEWERKSCHAFT CHRISTLICHER POST-, TELEGRAPHEN- UND 
FERNSPRECHANGESTELLTEN ÖSTERREICHS. Wien I., Grashofgasse 3. 
Vors.: F. Rott. Sekr.: A. Swoboda. Offizielles Organ: „Unser Recht" (monat- 
lich). Mitglieder: 4398. 

Tabak: 

VERBAND DER CHRISTLICHEN TABAKARBEITER UND ARBEI- 
TERINNEN ÖSTERREICHS. Wien XVI., Neulerchenfelderstraße 21. Vors.: 
F. Ullreich. Offizielles Organ: „Fachblatt der Tabakarbeiter" (monatlich). 
Mitglieder: 2768. 

Textil: 

ZENTRALVERBAND DER CHRISTLICHEN TEXTIL-, HEIM- UND 
BEKLEIDUNGSARBEITER ÖSTERREICHS. Wien XIV., Ullmannstraße 10. 



Organisationen gewerkschaftlicher Art 225 

Vors.: J. Staud. Sekr.: H. Woboril. Offizielles Organ: „Textilarbeiter- 
Zeitung" (halbmonatlich). Mitglieder: 9065. 

Soldaten: 

WEHRBUND ÖSTERREICHS.. Wien III.,. Rennweg 8. Vors.: Dorf- 
stätter. Sekr.: K. Witsch. Offizielles Organ: „Der Wehrbund" (monatlich). 
Mitglieder: 3280. 

Es bestehen noch folgende christliche Gewerkschaftsorganisationen, die 
der Zentralkommission nicht angehören: 

REICHSLANDARBEITERBUND. Linz, Landstraße 21. 

DIÖZESANVERBÄNDE DER CHRISTLICHEN HAUSGEHILFEN. 
Wien IV., Mayerhof gasse 5. 

REICHSVERBAND DER KIRCHENBEDIENSTETEN. St. Polten. 

VEREINT DER CHRISTLICHEN HAUSBESORGER. Graz, Herrengasse 
Nr. 9. 

Diese Organisationen zählen zusammen rund 70.000 Mitglieder. 

Polen 

CENTRALNA KOMIS JA CHRZESCIJANSKICH ZWIAZKOW ZAWO- 
DOWYCH: ZENTRALKOMMISSION DER CHRISTLICHEN GEWERK- 
SCHAFTEN. Warschau, Sniadeckich 5. 

Angeschlossene Zentralen: 

CHRZESCIJANSKIE ZJEDNOCZENIE ZAWODOWE W RZECZY- 
POSPOLITEJ POLSKIEJ: CHRISTLICHER ARBEITERVERBAND DER 
REPUBLIK POLEN (gleiche Anschrift). Offizielles Organ: „Zwiazkowiec 
Chrzescijanski" : „Der christliche Gewerkschafter". 

POLSKIE ZJEDNOCZENIE ZAWODOWE ROBOTNIKOW CHRZE- 
SCIJAlNfSKICH : POLNISCHER GEWERKSCHAFTSVERBAND DER 
CHRISTLICHEN ARBEITER. Krakau, Andrzeja Potockiego 11. Offizielles 
Organ: „Ruch Robotniczy": „Die Arbeiterbewegung". 

Die christliche Gewerkschaftsbewegung in Polen zählt 193.100 Ange- 
hörige. Es wurden verschiedene Einrichtungen für das Wohl der Arlbeiter 
geschaffen: Konsumvereine und Kreditgenossenschaften; Spar- und Versiche- 
rungskassen auf Gegenseitigkeit; Genossenschaftsspeisehäuser (das von 
Wilna faßt 1500 Personen); Kleiderverkaufsstellen usw. 

Schweiz 

CHRISTLICHNATIONALER GEWERKSCHAFTSBUND DER 

SCHWEIZ (gegr. 1907). Sf. Gallen, Gallusstraße 20. Vors. und Sekr.: 
J. Müller. Offizielles Organ: „Der Gewerkschafter" (wöchentlich). 

Ziele: Die Hebung der wirtschaftlichen Lage der Arbeiterschaft durch 
die gewerkschaftliche Organisation und Herbeiführung eines gerechten Aus- 
gleiches der Gegensätze zwischen Arbeiter und Arbeitgeber unter Aner- 
kennung der selbständigen Mitwirkung der organisierten Arbeiterschaft bei 
Regelung des Arbeitsverhältnisses; unter den verschiedenen Berüfsorganisa- 

-MONTI, Internat. Handbuch der kath. Organisationen. 16 



226 Wirtschaftlich-soziale Organisationen 

tioneii die nötige Fühlung und Verbindung zu vennitteln zwecks gemein- 
samen solidarischen Handelns in den die allgememen gewerkschaftlichen 
Interessen betreffenden Fragen. Mitglieder: Etwa 15.000 in 12 interkonfes- 
^onellen Fachverbänden. Mitgliedsbeiträge: 0*40 bis 1*50 Franken wöchent- 
lich für die Fachverbände; .der Bund erhält davon 0*60 Franken jährlich pro 
Mitglied. Tätigkeit: Förderung der Agitation in der ganzen Sdiweiz; Über- 
wachung der Einhaltung des Programms der christlichen Gewerkschaften 
im ganzen Bunde; Überwachung und Förderung des Ausbaues der Arbeiter- 
schutzgesetze; energisches Eintreten für den Schütz der persönlichen Frei- 
heitsrechte gegenüber engherzigen Maßnahmen; Beistandsleistung an 
schwache Verbände; Unterhandlungen mit den Arbeitgebern bei Lohn- 
bewegungen und Konflikten; Vermittlung gegenseitiger Unterstützung bei 
außerordentlichen Anlässen; Anregung. und Herbeiführung statistischer Er- 
hebungen über die Arbeits- und Lohnverhältnisse der Arbeiter; Herausgabe 
der für die Gewerkschaftsbewegung nötigen Broschüren und Flugblätter. An- 
geschlossen an den „Zentralverband christlichsozialer Organisationen" 
(S. 188). 

Angeschlossene Zentralverbände: 

Bäcker: 

VERBAND SCHWEIZERISCHER BÄCKERBURSCHENVEREINE. 
Bern. Mitglieder: 320. 

Battarbeiter: 

ZENTRALVERBAND CHRISTLICHSOZIALER BAUARBEITER. 
St. Gallen, Splügenstraße 5. Mitglieder: 473. 

Graphische Industrie: 

GRAPHISCHER INDUSTRIEVERBAND. Luzem, Neustadtgasse ,6. In 
diesem Verbände sind zusammengefaßt: 

a) Buchbinder: - 

CHRISTLICHSOZIALER VERBAND DER BUCHBINDER UND VER- 
WANDTER BERUFE. Einsiedeln, Mitglieder: 369. 

b) Buchdrucker: 

SCHWEIZERISCHE BUCHDRUCKERGEWERKSCHAFT. Luzem, 
Bruchmatt 25. Mitglieder: 338. . 

Holzarbeiter: 

CHRISTLICHER HOLZARBEITERVERBAND. Luzern, Zürichstraße 4. 
Mitglieder: 827. 

Maler: 

ZENTRALVERBAND CHRISTLICHSOZIALER MALER. St. Gallen, 
Splügenstraße 5. Mitglieder: 124. 

Metallarbeiter: 

CHRISTLICHER METALLARBEITERVERBAND. Schaffhausen, Vor- 
stadt 14. Mitglieder: 2235. 

Metzger: 

VERBAND SCHWEIZERISCHER METZGERBURSCHEN VEREINE- 
Bern. Mitglieder: 350. 






Organisationen gewerkschaftlicher Art 227 

Staatsarbeiter: 

CHRISTLICHSOZIALER STAATSARBEITERVERBAND. Luzern, 
Habsburgerstraße 30. Mitglieder: 225. 

Texiil- und Bekleidungsindttstrie: 

CHRISTLICHSOZIALER VERBAND DER ARBEITER UND ARBEITE- 
RINNEN DER TEXTIL-UND BEKLEIDUNGSINDUSTRIE DER SCHWEIZ. 
St. Gallen, Gallusstraße 20. Mitglieder: 7649. 

Transport-, Hilfsarbeiter, Lebens- und Genußmittelindustrie: 

CHRISTLICHSOZIALER VERBAND DER TRANSPORT-, HILFS-, 
LEBENS- UND GENUSSMITTELARBEITER. St. Gallen, Splügenstraße 5. 
Mitglieder: 668. 

Verkehrspersonal: 

CHRISTLICHSOZIALER VERKEHRSPERSONALVERBAND. St. Gallen, 
Gallusstraße 20. Mitglieder: 1900. 

Spanien 

CONFEDERACION NACIONAL DE SINDICATOS CATÖLICOS DE 
OBREROS (gegr. 1919). Madrid, Costanilla de San Andres 7. Vors.: 
J. Herraz. Sekr.: C. Perez Sommer. Offizielles Organ: „El Eco del Pueblo". 

Ziele: Verteidigung der Berufsinteressen und soziale Erziehung der 
katholischen Arbeiter. Mitglieder: 58,000. Leitung: Vorstand; Bundes- 
versammlung. 

Tschechoslowakei 

CESKOSLOVENSKA ftlsSKÄ VsEODBOROVA KOMISE KSE- 
STANSKO-SOCIÄLNl: ZENTRALKOMMISSION DER CHRISTLICHSOZI- 
ALEN ARBEITER DER TSCHECHOSLOWAKEI (gegr. 1919). Brunn, 
Nova 8. Vors.: Msgre. J. Örämek. Sekr.:-A. Öufik. 

Ziele: Verteidigung der wirtschaftlichen und sozialen Interessen der 
katholischen Arbeiter gemäß den Grundsätzen der Enzyklika „Rerum No- 
varum". Mitglieder: 75.000. Tätigkeit: Werbearbeit für die diristlich- 
soziale Lehre; Veröffentlichung von sechs Gewerkschaftsblättem, von Flug- 
schriften und Flugblättern; Veranstaltung von Kongressen, religiösen und 
vaterländischen Kundgebungen; Einschreiten bei den Behörden. Die Zentral- 
kommission verfügt über 15 Bezirkssekretariate in Böhmen und 22 in Mähren. 
Zur Heranbildung von Propagandisten wurde eine soziale Schule geschaffen. 

VERBAND DER CHRISTLICHEN GEWERKSCHAFTEN FÜR DAS 
GEBIET DES TSCHECHOSLOWAKISCHEN STAATES (gegr. 1920). 
Zwittau, Melzgasse 17. Präs.: F. Scholz. Sekr.: A. Röttig. Offizielles Organ: 
„Die Gewerksdiaft" (halbmonatlich). 

Ziele: Der Verband hat, den Zweck, die christliche Gewerkschafts- 
bewegung durch Zusammenschluß schon bestehender christlidier Gewerk- 
schaftsverbände zu festigen und neu zu beleben, neue Gewerkschafts- 
verbände und Organisationsgruppen auf christlicher Grundlage zu gründen, 
den Ausbau derselben zu fördern, bestehende Organisationsgruppen zu 

- 16* 



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228 Wirtschaftlich-soziale Organisationen 

kräftigen und reges Leben in ihnen wachzurufen, wie überhaupt die Organi- 
sation für die christlidie Gewerkschaftsbewegung zu leiten. Mitglieder: 
15.000. Leitung: Zur Leitung des Verbandes werden von der Hauptversamm- 
lung ein Obmann, ein Obmannstellvertreter und sechs Beisitzer auf die 
Dauer von zwei Jahren, sowie vier Ersatzmänner gewählt. 

Ungarn 

KERESZTENY SZOCIALISTA SZAKSZERVEZETEK SZÖVETSEGE: 
BUND DER CHRISTLICHEN GEWERKSCHAFTEN (gegr. 1919). Buda- 
pest IV., Ferenciek tere 7. Vors.: J. Szekely. Sekr.: J, Tobler. Offizielles 
Organ: „Szakszervezeti Elet" (alle 14 Tage erscheinendes Mitteilungsblatt). 
Mitglieder: 123.000 in 35 Landesf achverbänden. Mitgliedsbeitrag: 50 bis 
250 Kronen monatlich. 



KAPITEL XXI. 

Genossenschaftliche Organisationen 

Internationale 

CONFEDERAZIONE INTERNAZIONALE DELLE COOPERATIVE: 
INTERNATIONALER GENOSSENSCHAFTSBUND (gegr. 1921). Rom 
(33), Via Duilio 2A. Vors.: E. Lanzerotti. Sekr.: T. Cortis. 

Ziele: Die Confederazione Internazionale delle Cooperative ist ein Ver- 
band von Genossenschaftsverbänden aller Art (Konsumvereine, Kredit-, Pro- 
duktions-, landwirtschaftliche Genossenschaften, Versicherungsanstalten auf 
Gegenseitigkeit usw.) und bezweckt die Förderung der genossenschaftlichen 
Organisation des gesamten Wirtschaftslebens der Völker auf christlicher 
Grundlage. Mitglieder: Die unten angegebenen Verbände. Leitung: Zentral- 
ausschuß, der von der Vertretertagung der angeschlossenen Organisationen 
gewählt wird; ein vom Zentralausschuß ernannter geschäftsführender Aus- 
schuß. Tätigkeit: Vertretung der christlichsozialen Genossenschaftsbewegung 
bei den internationalen Körperschaften (Völkerbund, Internationales Arbeits- 
amt, Internationales Landwirtschaftsinstitut, Internationaler Bund der christ- 
lichen Gewerkschaften usw.); internationale Kongresse; Erleichterung kauf- 
männischer und finanzieller Beziehungen; Austausch von Veröffentlichungen. 

Angeschlossene Organisationen: 

ARGENTINIEN: 

INSTITUTO NACIONAL „EMlLIO LAMARCA"DE COOPERATIVAS 
Y CA JAS RURALES. Buenos Aires, Calle Esmeralda 70. 

BELGIEN: 

COMPTOIR D'ACHAT ET DEi VENTE DU BOERENBOND (S. 193). 

„LA COOPERATIVE BELGE", FEDERATION DES COOPERA- 
TIVES OUVRI£RES (S. 230). 

DEUTSCHLAND: 

HANSABANK E. G. M. B. H. München, Herzogspitalstraße 12. 

FRANKREICH: 

FEDERATION FRAN^AISE DES COOPßRATIVES (S. 231). 

► UNION DES CAISSES RURALES ET OUVRIERES FRANgAISES A 
RESPONSABILITE ILLIMITEE (S. 231). 

COOPERATIVE AGRICOLE DE L'UNION CENTRALE DES SYN- 
DICATS DES AGRICULTEURS DE FRANCE. Paris (9e), 8 nie d'Athenes. 

ITALIEN: 

CONFEDERAZIONE COOPERATIVA ITALIANA (S. 231). 



-ii>".'^-. 



230 Wirtschaftlich-soziale "Organisationen 

JUGOSLAWIEN: 

-ZADRU2NA ZVEZA V LJUBLJANI (S. 233). 
GOSPODARSKA ZVEZA (S. 234). 

LITAUEN: 

LIETUVOS KOPERACIJOS BENDROVIU SAJUNGA: VERBAND 
DER GENOSSENSCHAFTEN LITAUENS. Kaunas (Kowno), 4a Vitauto 
prospectas. 

NIEDERLANDE: 

FEDERATIE DER DIOCESANE ROOMSCH KATHOLIEKE BON- 
DEN VAN COÖPERATIEVE VEREENIGINGEN. Utrecht, Jansfeld 25. 

POLEN: 

CENTRALA SPOZYWCZYCH STOWARZYSZEN SPOLDZIELCZYCH 
ROBOTNIKOW CHRZESCIJANSKICH (S. 234). 

SCHWEIZ: 

SCHWEIZERISCHE GENOSSENSCHAFTSBANK. St. Gallen. 

VERBAND ":DER GENOSSENSCHAFTEN „KONKORDIA" DER 
SCHWEIZ (S. 234). • 

SPANIEN: 

CONFEDERACION NACIONAL CATOLICO-AGRARIA (S. 198). 

TSCHECHOSLOWAKEI: 

SVAZ HOSPODAßSKVGH DRUZSTEV ÖESKOSLOVENSKVCH 
(S. 199). 

UNGARN: 

MAGYAR MEZÖGAZDAK SZÖVETKEZETE: GENOSSENSCHAFT 
UNGARISCHER LANDWIRTE. Budapest IX., Alkotmany-utca 29. 

MAGYARORSZÄGI SZÖVETKEZETEK SZÖVETSfiGE : . BUND DER 
UNGARISCHEN GENOSSENSCHAFTEN. Budapest IX., UUöi-ut. 25. 

a) GAZDAK BIZTOSITO SZÖVETKEZETE: VERSICHERUNGS- 
GENOSSENSCHAFT DER LANDWIRTE. Budapest IX., Ullöi-ut. L 

b) „HANGYA" TERMELÖ-, ERTEKESITÖ ES FOGYASZTASI 
SZÖVETKEZET A MAGYAR GAZDASZÖVETSEG SZÖVETKEZETI 
KÖZPONTJA: „HANGYA", GENOSSENSCHAFTSZENTRALE DES 
BUNDES DER UNGARISCHEN LANDWIRTE. Budapest IX., Közraktar- 
utca 34. 

c) ÖRSZAGOS KÖZPONTI HITELSZÖVETKEZET: ZENTRAL- 
KASSE DER KREDITGENOSSENSCHAFTEN. Budapest V., Nador-utca 22. 

Belgien 

LA COOPERATIVE BELGE (gegr. 1919). Brüssel, 10^ rue Grisar. 
Vors.: Wigny. Abgeordneter Verwalter: Graf Jean de Meeüs. Direktor: 
F. Verlinde. . . 



Genossenschaftliche Organisationen 231 

Ziele: Einheitliche Zusammenfassung und Stärkung aller christlichen 
Konsumvereine Belgiens. 

Frankreich 

UNION DES CAISSES RURALES ET OUVRIERES FRANgAISES 
A RESPONSABILITfi ILLIMITfiE (gegr. 1893). Nantes, 2 place des Enfants- 
Nantais. Vors.: R. Caron. Sekr.: Kan. Thomas. Offizielles Organ: Viertel- 
jährlidie Mitteilungen. 

Ziele: Verschaffung von möglichst billigem Kredit an die Mitglieder; 
die Führung des Spar- und Kreditwesens in jedem Orte möglichst in die 
Hände der Besten zu legen, um dadurch den lokalen Geldmarkt zu beherr- 
schen und die geschäftliche Moral der Bevölkerung zu heben. Mitglieder: 
1855 angeschlossene Kassen in ganz Frankreich, die ihre Arbeit auf folgen- 
den drei Grundsätzen aufbauen: Beschränkung der Geschäftstätigkeit auf 
ein verhältnismäßig kleines Gebiet; unbeschränkte Haftpflicht der Gesell- 
schafter; die Verwaltungsorgane erhalten für ihre Tätigkeit keine Vergütung; 
nur dem Schatzmeister kann eine solche zugesprochen werden. In Landes- 
grup^en zusammengeschlossene Kassen organisieren gemeinsam das 
Revisionswesen und verwerten durch die Zentralkasse den Geldüberfluß der 
einen Kassen, um damit den an Geldmangel leidenden andern Kassen zu 
Hilfe zu kommen, wodurch die Inanspruchnahme von Anleihen oder Staats- 
unterstützungen vermieden wird. 

FEDERATION FRANgAISE DES COOPERATIVES (gegr. 1922). 
Paris (7), 31 rue de Bellechasse. Sekretariat: Paris (9e), 5 rue Cadet. Vors.: 
J. Zamanski. Sekr.: M. Armand. 

Ziele: Schaffung eines Bandes zwischen den Genossenschaften; deren 
Unterstützung durch Auskünfte in Handels-, Verwaltungs- und Rechts- 
angelegenheiten; Verteidigung der Interessen und Rechte der Genossen- 
schaften bei den Behörden; Förderung einer gemeinsamen Einkaufs- und 
Kreditorganisation. Mitglieder: 40 Genossenschaften. Leitung: Vorstand; 
gesdiäftsführender Aussdiuß von fiinf Mitgliedern. Tätigkeit: Der Verband 
hat gemeinsam mif der „Union Centrale -des Syndicats Agricoles" ein „Office 
Commercial" geschaffen; diese Stelle erteilt iasbesondere Handelsauskünfte 
und veröffentlicht monatlich eine Preisliste, die den angeschlossenen Ge- 
nossenschaften kostenlos zugesendet wird. 

Italien 

CONFEDERAZIONE COOPERATIVA ITALIANA (gegr. 1919). Rom 
t33). Via Duilio 2 A, Sekr.: E. Chiri. Offizielles Organ: „Cooperazione Popo- 
lare" (Wochenblatt; Rom, Casella postale 430). 

Ziele: Die Confederazione Cooperativa Italiana wird von den Landes- 
verbänden und Vereinigungen von Genossenschaften gebildet, die ihrer Tätig- 
keit das christlichsoziale Programm zugrunde legen. Sie bezweckt die Ver- 
tretung der angeschlossenen Genossenschaften, Förderung der Genossen- 
schaftsbewegung, unter Belassung einer weitgehenden Selbständigkeit der 
einzelnen Verbände; sie sorgt für die Verbreitung und das Vordringen des 
genossenschaftlichen Gedankens im Lande sowie die moralische und prak- 
tische Ausbildung der Genossenschafter. Mitglieder: 7385 Genossenschaften, 



232 - Wirtschaftlich-soziale Organisationen 

die den unten angeführten Verbänden angehören. Dazu kommen noch 
600 landwirtschaftliche Genossenschaften, die in Ermangelung eines eigenen 
Zentralverbandes direkt an die Confederazione Cooperativa Italiana ange- 
schlossen sind. Finanzierung: Jeder angeschlossene Verband beziehungsweise 
Vereinigung zahlt eine Beitrittsgebühr von 1000 Lire und außerdem einen 
vom Bundesvorstand gemäß den Bedürfnissen des Bundes und der wirtschaft- 
lichen Leistungsfähigkeit des Mitgliedes festgesetzten Jahresbeitrag. Leitung: 
Bundesvorstaiid, bestehend aus den Vertretern der angeschlossenen Verbände; 
Geschäftsführender Ausschuß, bestehend aus je einem Vertreter der ange- 
schlossenen Verbände; diese Vertreter werden vom Bundesvorstand aus 
seiner Mitte heraus bestimmt; Generalsekretär. Dei: Bimdesvorstand sorgt 
für eine geregelte Tätigkeit des Bimdes, bestimmt die allgemeinen Richt- 
linien, legt das Arbeitsprogramm fest, genehmigt die vom geschäftsführenden 
Ausschuß vorgelegten Bilanzen. Der geschäftsführende Ausschuß vertritt den 
Bund dem Staate und Dritten gegenüber, sorgt für die Einhaltung der vom 
Vorstande festgelegten Richtlinien- imd die Durchführung der Beschlüsse des- 
selben, ruft den Vorstand zusammen, trifft ordentliche und außerordentlidie 
Entscheidungen (in dringenden Fällen auch solche, die eigentlich in die Zu- 
ständigkeit des Vorstandes fallen, vorbehaltlich nachträglicher Genehmigung 
seitens des Vorstandes); er bereitet die Bilanzen vor. 

Angeschlossene Organisationen: 

FEDERAZIONE NAZIONALE DELLE COOPERATIVE DL CON- 
SUMO (gegr. 1Q17). Genua, Via Assarotti 16/1. Vors.: E. Lanzerotti. Sekr.: 
R. Viglione. Offizielles Organ: „Cooperazione popolare" (siehe oben). 

Ziele: Vertretung und Förderung der Interessen der Konsumvereine 
und der Verbraucher; Unterstützung der angeschlossenen Vereine in jed- 
weder Hinsicht;' Verband und Vereine sind auf den Grundsätzen der christ- 
lichsozialen Genossenschaftsbewegung und dem Gedanken der Zusammen- 
arbeit zwischen Erzeuger und genossenschaftlich organisierten Verbrauchern 
aufgebaut. Mitglieder: 3200 Konsumvereine, die in 68 Bezirksverbänden zu- 
sammengeschlossen sind. 

FEDERAZIONE ITALIANA DELLE GASSE RURALI (gegr. 1915). 
Rom (7), Corso Umberto 160. Vors.: U. Tupini. Sekr.: A. Mazza. Offizielles 
Organ: „Cooperazione popolare" (siehe oben). 

Ziele: Vertretung, Schutz und Förderung der landwirtschaftlichen Dar- 
lehens- und Kreditkassen (,,Casse rurali", System Raiffeisen) im Interesse der 
Volkswuiscliaft, der moralischen und materiellen Hebung der arbeitenden 
Klassen und der Förderung des landwirtschaftlichen Kredits. .^Mitglieder: 
2416 Kassen, die in 57 Bezirksverbänden zusammengefaßt sind. 

UNIONE NAZIONALE DELLE COOPERATIVE DI PRODUZIONE 
E LAVORO(gegr. 1921). Rom (23), Via Giovanni Lanza 200. Vors.i A.PennatL 
Sekr.: C. Caiola. Offizielles Organ: „Cooperazione popolare" (siehe oben). 

Ziele: Vertretung und Verteidigung der allgemeinen und besonderen 
Interessen der Produktiv- und Arbeitsgenossenschaften und ihrer Bezirks- 
konsortien gegenüber den Behörden und den Privatuntemehmungen, be- 
sonders gegenüber den staatlichen Zentralstellen, um als Gesamtkörperschaft 
die Durd&führung von Aufträgen und Arbeiten zu übernehmen und diese 
dann in gerechtem Ausmaße unter die angeschlossenen Genossenschaften zu 
verteilen. Mitglieder: 1148 angeschlossene Genossenschaften, die in 45 Be- 
zirkskonsortien zusammengefaßt sind. . 



Genossenschaftliche Organisationen 233 

FEDERAZIONE BANCARIA ITALIANA (gegr. 1914). Rom, Via 
Francesco Crispi 10. Vors.: Graf A. Zileri Dal Verme. Delegierter Ver- 
waltungsrat: G. Vicentini. 

Ziele: Schutz, Überwachung und Unterstützung der angegliederten In- 
stitute in der im übrigen selbständigen Führung ihrer geschäftlichen Tätig- 
keit. Mitglieder: 54 angeschlossene Banken. 

CONSORZIO ITALIANO COOPERATIVE PESCATORI (gegr. 1921). 
Rom (7), Corso Umberto 160. Vors.: U. Tupini. Sekr.: L. Tignani. Offizielles 
Organ: „II Pescatore" (Beilage zur „Cooperazione popolare"). 

Ziele: Zusammenfassung der Tätigkeit der angeschlossenen Genossen- 
schaften; Schutz ihrer Interessen; Hebung der moralischen und materiellen 
Lage der Fischer und Entwicklung der Fischereiindustrie. Das Konsortium 
unterstützt die angeschlossenen Genossenschaften in technischer, finanzieller 
und rechtlicher Hinsicht. Es versucht vornehmlich auch den unmittelbaren 
Verkauf der Fische an die Verbraucher zu organisieren; gegenwärtig werden 
in Rom diesbezügliche Versuche gemacht. Mitglieder: 38 Genossenschaften. 

SEGRETARIATO CENTRALE COOPERATIVE EX COMBATTENTI 
(gegr. 1919). Rom (33), Via Duilio 2A. Sekr.: E. Chiri. 

Ziele: Förderung und Ausbreitung des genossenschaftlichen Gedankens 
unter den Kriegsteilnehmern; das Sekretariat unternimmt alle nötigen 
Schritte bei den Verwaltungsbehörden; es sorgt auch für die Durchführung 
der nötigen Kredit- und Finanzierungsmaßnahmen der angeschlossenen Ge- 
nossenschaften; Vertretung der Genossenschaftsbewegung unter den Kriegs- 
teilnehmern bei den Behörden. Mitglieder: 525 Genossenschaften. 

COMITATO NAZIONALE PER IL LAVORO E LA COOPERAZIONE 
FEMMINILE (gegr. 1921). Rom, Via 3 Novembre 143 E. Vors.: M. Cin- 
golani. Sekr.: Frl. A. Guidi. Offizielles Organ: „Cooperazione Popolare" 
(oben angeführt). 

Ziele: Verbreitung der sozialen und fachlichen Bildung; Entwicklung 
und Höherwertung der Frauenarbeit in all ihren Formen (Heimarbeit, Hand- 
werk, Gewerbe usw.). Das „Comitato Nazionale per il Lavoro e la Coopera- 
zione Femminile" versucht auch die Fr^ge der Rohstofflieferung und der 
Verwertung der Erzeugnisse zu lösen und hat zu diesem Zwecke einen Plan 
für die Schaffung eines Hauptlagers ausgearbeitet, das einerseits die Roh- 
stoffe ankaufen, andererseits für den Vertrieb der Erzeugnisse sorgen soll. 
Gegenwärtig werden allenthalben Provinzialkomitees gesdiaffen, welche die 
Tätigkeit in den einzelnen Orten und Bezirken zu leiten und fördern haben. 
Bisher wurden 25 solcher Komitees errichtet. Mitglieder: 58 Genossen- 
schaften; 95 Werkstätten; 9 Fachschulen. 

Jugoslawien i 

ZADRUZNA ZVEZA V LJUBLJANI: LAIBACHER GENOSSEN- 
SCHAFTSBUND (gegr. 1900). Ljubljana (Laibach), Dunajska eesta. Vors.: 
A. Korosek. Direktor: E. Legat. Sekr.: A. Kralj, J. Basaj. Offizielles Organ: 
„Narodni Gospodar": „Der Volkswirt" (Monatsschrift). 

Ziele: Regelmäßige Revision der angeschlossenen Genossenschaften; 
Hilfe für die kreditbedürftigen Genossens^aften; Unterstützung der Ge- 
nossenschaften in allen ihren Geschäften; Werbearbeit für den Genossen- 



234 Wirtschaftlich-soziale Organisationen 

sdiaftsgedanken durch volkstümliche Vorträge und Kurse auf dem Lande; 
Heranbildung der Genossenschafter durch sechsmonatige Kurse. Ange- 
schlossene Genossenschaften: 505, davon 271 landwirtschaftliche Kredit- 
genossenschaften^). 

Luxemburg 

VERBAND DER KOOPERATIVEN „LA PREVOYANCE" — FEDE- 
RATION DES COOPERATIVES „LA PRfiVOYANCE" (gegr. 1920). 
Luxemburg, Beaumontstraße 3. Geschäftsführer: P. Bodry. 

Ziele: Gemeinschaftlicher Ankauf von Lebensmitteln und andern 
Waren. Mitglieder: 15 Konsumvereine mit 4Ö0 Mitgliedern. Angeschlossen 
an den „AUg. Luxemb. Christi. Arbeitsbund" (S. 185). 

Polen 

CENTRALA SPOZYWCZYCH STOWARZYSZEN SPÖLDZIEL- 
CZYCH ROBOTNIKÖW CHRZE§CIJA5jSKICH: ZENTRALE DER 
CHRISTLICHEN ARBEITERKONSUMVEREINE (gegr. 1919). Warschau, 
Sniadeckich 5. Vors.: L. Gdyk. Direktor: E. Lukasiewicz. 

Diese Zentrale umfaßte im Dezember 1922 69 Konsumvereine mit 
25.306 Mitgliedern. 

Eine zweite Zentrale des christlichen Genossenschaftswesens von fast 
gleicher Bedeutung und mit ähnlicher Tätigkeit besteht in Posen: 

ZWIAZEK SPÖLDZIELNI ZAROBOKOWYCH I GOSPODAR- 
CZYCH. Poznan, Aleje Marcinkowskiego 26. 

Schweiz 

VERBAND DER GENOSSENSCHAFTEN „KONKORDIA" DER 
SCHWEIZ — F£D£RATION DES SOCI£T£S COOPfiRATIVES „CON- 
CORDIA"DE LA SUISSE (gegr. 1908). Zürich, Ausstellungsstraße 21. Vors.: 
G. Braun. Offizielles Organ: Genossenschaftsblatt „Konkordia" (Wochen- 
blatt). 

Ziele: Die genossenschaftliche Volkswirtschaft auf christlicher Grund- 
lage unter besonderer Berücksichtigung der Konsumgenossenschaften. Mit- 
glieder: 11.000, die in 160 lokalen Genossenschaften zusammengefaßt sind. 
Leitung: Verwaltungsrat (neun Mitglieder); Aufsichtsrat (fünf Mitglieder). 
Tätigkeit: Geschäftsbewegung im Jahre 1921/1922: Umsatz (durch die Ge- 
nossenschaften verkaufte Waren) 11,500.000 Franken; Wareneinkauf vom 
Verbände 6,600.000 Franken oder 70 Prozent vom Totaleinkauf; Rück- 
vergütungen 416.976 Franken. Angeschlossen an den „Zentralverband christ- 
lichsozialer Organisationen" (S. 188). 



») Wir verweisen auch auf die OOSPODARSKA ZVEZA: WIRTSCHAFTSVEREIN (gegr. 1904): 
ein großangelegtes Unternehmen, das den Ein- und Verkauf für alle Genossenschaften, besonders aber 
.die landwirtschaftlichen, zentralisiert. (Gleiche Anschrift wie der Laibacher Geaossenschaftsbund.) 



KAPITEL' XXII. 

Unterstützungs- und Versicherungsorgani- 
sationen auf Gegenseitigkeit 

Belgien 

ALLIANCE NATIONALE DES FEDERATIÖNS MUTUALISTES 
CHR£T1ENNES DE BELGIQUE; (gegr. 1906). Brüssel, 23, rue du Märais. 
Vors.: Chev. de Ghellinck d'Elseghem. Sekr.: Abbe A. Eeckhout (Gent, 110, 
rue des Remouleurs). Offizielles Organ: „De Gids van den Onderlingen. By- 
stand",„Le.Bulletüi de la Mutualite" (erscheinen zehnmal im Jahr), 

Ziele: Zusammenfassung der bestehenden Bezirksverbände; Schaffung 
eines ständigen Sekretariats; Auskunftserteilung; Werbetätigkeit; gründliche 
Prüfung und Erörterung der zahlreichen die Sozialversicherung betreffen- 
den Fragen; Anwendung aller praktischen Mittel, um die Wohltaten der 
christlichen Versicherung auf Gegenseitigkeit möglichst vielen zugute kommen 
zu lassen; Organisation des ärztlichen Beistandes, der Beistellung von Heil- 
mitteln, der poliklinischen Behandlung; Sanatorien; Veranstaltung von Ver- 
sammlungen, Studientagungen und Kongressen. Mitglieder: Am 31. Dezember 
1922 zählte der Verband mehr als 179.000 aktive Mitglieder in 1417 Orts- 
gruppen, die in 33 Bezürksverbänden zusammengeschlossen sind; der ärzt- 
liche Beistand dehnt sich auf mehr als 319.000 Teilnehmer aus. Leitung: 
Verwaltungsrat (33 Mitglieder), von der Generalversammlung gewählt; er 
wählt aus seiner Mitte den geschäftsführenden Ausschuß: Tätigkeit: Vor 
allem Förderung • der Einrichtungen der Kranken-, Invaliditäts- und Alters- 
versicherung sowie Wöchnermnen- und" Sterbekassen; besondere Bedeutung 
wird der Durchführung vorbeugender Maßregeln gegen Krankheiten bei- 
gemessen. Alis der Geschichte: Bisher 21 Kongresse. 1912 Gründung der 
„Alliance Assurance" zur Bekämpfung der Mißbräuche bei den Volks- 
versicherungen. 1919 Gründung der „Alliance Nationale Chretienne contre 
la Tuberculose"; von der Tuberkulöse ergriffene oder bedrohte Mitglieder 
linden im Sanatorium von Mont-sur-Meuse Aufnahme; ab 1923 dehnte diese 
Organisation ihre Tätigkeit auch auf Frauen über 18 Jahre aus. 

Deutschland 

> ALLGEMEINE CENTRAL-KRANKEN- UND STERBEKASSE DER 
KATHOLISCHEN MÄNNER- UND ARBEITERVEREINE DEUTSCH- 
LANDS (gegr. 1900). Offenbach a. M., Große Marktstraße 56. Vors.: 
A. Krämer. Hauptkassier: A. J. Ruhr. 

Ziele: Gewährung von Kranken- und Sterbegeld in der Abteilung für 
Versicherungspflichtige; Gewährung von Arzt und Medizin neben Zahlung 
von Kranken- und Sterbegeld in der Abteilung für Nichtversicherungs- 



236 Wirtschaftlidi-soziale Organisationen 

Pflichtige. Mitglieder: 12.800. Mitgliedsbeiträge: Wöchentliche Beiträge, 
deren Höhe je nach der Versicherungsklasse verschieden ist. Verwaltung: 
Vorstand von sieben Personen; ihm zur Seite steht ein Aufsiditsrat von fünf 
Personen; beide Organe werden von der Generalversammlung der Abge- 
ordneten der Versicherten gewählt. Tätigkeit: Bis Ende 1920 beliefen sich 
die Leistungen der Kasse auf drei Millionen Mark. 

Frankreich 

FEDERATION DES SOCIETES DE SECOURS MUTUELS DE 
L'ENSEIGNEMENT LIBRE (gegr. 1912). Paris (7e), 76 nie des Saints- 
Peres. Vors.: V. de Clercq. Sekr.: Albaret. OHizieUes Organ: „L'Ecole". 

Ziele: Zusammenschluß der in vielen Diözesen bestehenden Lehrer- 
imd Lehrerinnenvereine zu gegenseitiger Unterstützung; Auskunftserteilung 
an dieselben. Mitglieder: 4000 in etwa 20 Vereinen. Leitung: Vorstand von 
15 Mitgliedern. Tätigkeit: Der Verband unterrichtet die angeschlossenen 
Vereine über alle einschlägigen wichtigeren Neuerungen. Gemeinsam mit 
der „Federation nationale des syndicats de l'enseignement libre" (S. 210) 
und der „Union des associations d'instituteurs" (Paris 7e, 76 rue des 
Saints-Peres) organisiert er jedes zweite Jahr einen Kongreß für das Privat- 
schulwesen. 

Großbritannien 

NATIONAL CATHOLIC BENEFIT AND THRIFT SOCIETY (gegr. 
1871). Liverpool, 23 Islington. Direktor: M. V. Sweeney. Seki.: E. J. 
McManus. Offizielles Organ: „Catholic Insurance Magazine" (Monats- 
schrift). 

Ziele: Sicherung des ärztlichen Beistandes, Gewährung von Heil- 
mitteln und Bezug einer Wochenunterstützung für die erkrankten Mitglieder; 
Sterbegeld für Mitglieder, ihre Frauen und Kinder; Altersrente an die Mit- 
glieder beziehungsweise ihre Witwen, Mitglieder: Nichtversicherungs- 
pflichtige, die einen Wochenbeitrag zahlen, der ihnen das Recht auf den 
Bezug der Kranken- und Todesfallsunterstützung gewährt; versicherungs- 
pflichtige Mitglieder, welche die durch die „National Health Insurance Acts" 
(1911/1923) vorgesehenen Unterstützungen beziehen. Ehrenmitglieder. Ins- 
gesamt 5000 nichtversicherungspflichtige und 120.000 versicherungspflichtige 
Mitglieder in 338 Ortsgruppen. Leitung: Die Ortsausschüsse, die in den 
einzelnen Ortsvereinen gebildet werden, wählen die Bezirksvertreter, welche 
die Ortsausschüsse in den Bezirksvorständen zu vertreten haben; die Bezirks- 
vorstände wählen ihrerseits die Mitglieder des Hauptvorstandes, der all- 
jährlich zu einer Generalversammlung zusammentritt; der Hauptvorstand, 
dem die Leitung der Gesellschaft obliegt, bestimmt die Mitglieder des Ver- 
waltungsausschusses. Tätigkeit: Beiträge der versicherungspflichtigen Mit- 
glieder: Rund 130.000 Pfund Sterling jährlich (1,265.000 Pfund Sterling vom 
Juli 1912 bis 1923). Seit Jänner 1913 bezahlte Unterstützungen: Kranken- 
geld 449.000 Pfund Sterling; für Wöchnerinnen 120.000 Pfund Sterling; für 
Invalidität 77.000 Pfund Sterling; für ärztlichen Beistand 230.000 Pfund 
Sterling; für Sanatoriumspflege 84.000 Pfund Sterling; insgesamt 951.000 
Pfund Sterling. Aus der Geschichte: Die Gesellschaft begann ihre Tätigkeit 
unter dem Namen „Catholic Order of Oddfellows", den sie bald mit der Be- 
zeichnung „Catholic Order of United Brethren" vertauschte. Später wurde 



Unterstützungs- und Versicherungsorgaiiisationen auf G^enseitigkeit 237 

dann der Name „Catholic Benefit Society" angenommen. Nach dem Inkraft- 
treten des Landesversicherungsgesetzes wurde in Liverpool unter der 
Führung der „Catholic Young Men's Society of Great Britain" ein Verein 
unter dem Namen „Catholic Thrift Society" gegründet, der 90.0D0 Mitglieder 
zählte. 1913 schlössen sich die beiden Gesellschaften unter dem oben ange- 
gebenen Titel zusammen. 

Italien 

CONFEDERAZIONE MUTUALITA E ASSICURAZIONI SOCIALI 

(gegr. 1918). Rom, Via Duilio 2-A. Sekr.: G. B. Valente. Offizielles Organ: 
„II Domani Sociale" (Wochenblatt). 

Ziele: Förderung, Leitung und einheitliche Zusammenfassung des Ver- 
sicherungswesens auf Gegenseitigkeit und der Sozialversicherung. In Italien 
bestehen gegenwärtig drei Hauptformen der freiwilligen Versidierung auf 
Gegenseitigkeit mit drei entsprechenden Landesverbänden: Freiwillige 
Krankenversicherung, landwirtschaftliche Versicherung, Schulversicherung. 
Die andern Formen der Sozialversicherung (gegen Alter und Arbeitsunfähig- 
keit, gegen Unfälle in landwirtschaftlichen und gewerblichen Betrieben, 
gegen unfreiwillige Arbeitslosigkeit) sind gesetzlich vorgeschrieben und zum 
größten Teü durch den Staat monopolisiert („Assicurazioni Sociali"). 
Übrigens beschäftigt sich der Bund! auch damit in vielfacher Hinsicht. Mit- 
gliederzahl: Mehr als eine halbe Million. Zahl der angeschlossenen Vereine: 
Rund 5000. Leitung: a) Zentralorgane: Bundesausschuß, ein beratendes 
Organ, das aus den Vertretern der angeschlossenen Organisationen zu- 
sammengesetzt ist; Generalsekretariat; vier Zentralsekretariate für die ver- 
schiedenen Zweige der Sozialversicherung, b) Organe mit örtlich (meist auf 
eine Provinz) beschränktem Wirkungskreis: „Uffici Mutualitä e Assicura- 
zioni Sociali". Tätigkeit: Werbearbeit, Organisation, Auskünfte und Rat- 
schläge, Studien; Tätigkeit zugunsten einer ständigen Verbesserung der 
einschlägigen Gesetzgebung und der technischen Einrichtungen. Rück- 
versicherung. ; 

Angeschlossene Landesverbände: 

FEDERAZIONE NAZIONALE MUTUE E CASSE MALATTIE (gegr. 
1917). Sekr.: G. B. Valente. Ziele: Förderung, Organisierung und Unter- 
stützung der Krankenversicherungskassen auf Gegenseitigkeit („Mutue 
Malattie", die aus . den alten „Societä di mutuo Soccorso" und den neueren 
„Mutue di Previdenza Sociale" hervorgegangen sind), Zahl der ange- 
schlossenen Körperschaften: 1200; zusammengeschlossen zu zwölf Provinzial- 
verJbänden; daneben zahlreiche Sekretariate. 

FEDERAZIONE NAZIONALE MUTUE AGRARIE (gegr. 1920). 
Vors.: P. Benassi. Sekr.: U. Mazzucco. Mitglieder: Über 500 Viehversiche- 
rungs- und rund 100 Brahdschadenversicherungsvereine auf Gegenseitigkeit, 
die in neun Provinzial verbänden zusammengeschlossen sind. 

FEDERAZIONE NAZIONALE MUTUE SCOLASTICHE (in Büdung 
begriffen). 

Zentralsekretariate: 

Am Sitze des Bundes bestehen die vier folgenden Zentralsekretariate, 
denen die Werbearbeit und Auskunftserteilung hinsichtlich der staatlichen 
Sozialversicherung obliegt: 



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238 WirtschaMich-soziale Organ.» satronen 

SEGRETARIATO CENTRALE DISOCCUPAZIONE E COLLOCA- 
MENTO; diesem Zentralsekretariat für Arbeitslosigkeit und Stellenvermitt- 
lung ist ein Zentralstellenvermittlungsamt („Ufficio Centrale di CoUocä- 
mento") mit einer Abteilung für Auswanderung („Sezione di Emigraziorie")^^ 
und einer weiteren Abteilung für Heimkehrer („Sezione Reduci di Guerra") 
angegliedert. 

SEGRETARIATO CENTRALE INVALIDITA E VECCHIAIA; Zentral- 
sekretariat für Alters- und Arbeitsunfähigkeitsversicherung. 

SEGRETARIATO CENTRALE INFORTUNI; Zentralsekretariat für 
Versicherung gegen Unfälle in landwirtschaftlichen und gewerblichen Be- 
trieben. 

SEGRETARIATO CENTRALE ASSICURAZIONI LIBERE; Zentral- 
Sekretariat für die freiwilligen und privaten Versicherungen (Lebens-, Brand- 
schadens-, Unfallsversicherung usw.). 

Schweiz 

CHRISTLICHSOZIALE KRANKENKASSE DER SCHWEIZ — CAISSE- 
MALADIE CHRETIENNE SOCIALE SUISSE (gegr. 1899). Luzern, Frieden- 
straße 4. Vors.: J. Bruggmann. 

Ziele: Gegenseitige Unterstützimg der Mitglieder bei Krankheits-, Un- 
glücks- und Todesfällen. Mitglieder: Etwa 52.000, gegliedert in 300 Orts- 
gruppen. Mitgliedsbeitrag: 0*80 bis 16 Franken monatlich, je nach Versiche- 
rungsklasse und Alter, bei einer Unterstützung von 1 bis 12 Franken täglich 
und Bezahlung der Heilmittel. Leitung: Großer Zentralausschuß, bestehend 
aus mindestens 14, von der Delegiertenversammlung gewählten Mitgliedern; 
Zentralausschuß von sechs Mitgliedern. Tätigkeit: 1922: Mitgliedsbeiträge 
1,268.510 Franken, bezahlte Unterstützungen 1,411.194 Franken; in der Ab- 
teilung „Kinderversicherung": Mitgliedsbeiträge 195.898 Franken; Unter- 
stützungen 260.484 Franken. Angeschlossen an den „Zentralverband christ- 
lichsozialer Organisationen der Schweiz". (S. 188). 

,JKONKORDIA" KRANKEN- UND UNFALLKASSE DES SCHWEIZ. 
KATHOLISCHEN VOLKSVEREINS (S. 40). 

Spanien 

INSTITUTO DE LA MUJER QUE TRABAJA (gegr. 1900). Barcelona, 
Baja San Pedro 1, 3 y 5. Vors.: R. Albo y Marti. Direktor: F. Moragas y 
Barret. Sekr.: Frl. M. Pifiol y Perecaula. Offizielles Org;an: „Vida Femenina" 
(Monatsschrift). 

Ziele: Schutz und Hilfe für die Frauen des Arbeiter- und Mittelstandes 
rni Falle von Krankheit oder Mutterschaft; Schutz der jungen Mädchen. 
Mitglieder: 10.053 in ganz Katalonien und auf den Balearen. Mitglieds- 
beitrag: 2 bis 4 Pesetas monatlich; der Beitrag gibt dasi Anrecht auf eine 
Tagesunterstützung von 3 bis 9 Pesetas. Tätigkeit: Die Organisation ist in 
folgende Abteilungen gegliedert: Abteilung für Sozialfürsorge und Spar- 
wesen (Unterstützungen, klinische und ärztliche Hilfe, Heilmittel); Arbeits- 



») Die „Confederazione Mutualitä e Assicurazioni social!" beschäftigt sich auch eingehend mit der 
italienischen Auswanderung, insbesondere hinsichtlich der Arbeitsbeschaffung für die Arbeiter. 



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Unterstützungs- und Versicherungsorganisationen auf Gegenseitigkeit 239 

abteilung- (Familienwohnungen; weiblicher Unterricht, Haushaltungs- und 
Volksschulunterricht; Schule für Krankenpflegerinnen); Abteilung für Sozial- 
schutz, Die Organisation verfügt über mehrere soziale Sekretariate, Biblio- 
theken, Erholungsheime, ein Heim für stellenlose Dienstboten und eine 
Stellenvermittlung für Dienstmädchen. 

Vereinigte Staaten 

WESTERN CATHOLIC UNION (gegr. 1877). Quincy, 111., Illinois 
State Bank Building. Vors.: F. Heckenkamp. Sekr.: K.Ott. Offizielles Organ: 
„Catholic Record" (monatlich). 

Ziele: Unterstützung und Hüfeleistung für die erkrankten oder sonst- 
wie bedürftigen Mitglieder; Lebensversidierung. Mitglieder: 13.000 in 
-200 Gruppen.Tätigkeit: Alljährlich verteüte Unterstützimgen: Für Todesfälle 
rund 175.000 Dollar; für Krankheitsfälle rund 20.000 Dollar. Angeschlossen 
an den „National Council of Catholic Men" (S. 44). 



ANHANG 



Die katholischen Universitäten 



MONTI, Internat. Handbuch der kath. Organisationen. 17 



Die katholischen Universitäten 



Beim Empfang einer Gruppe der Vereinigung „Gli Amici dell'Univer- 
sitä Cattolica di Milano" am 6. März 1923 sagte Seine Heiligkeit Papst 
Pius XI: „Eine katholische Universität beweist durch ihre lebendige Wirk- 
lichkeit, daß Glaube und Wissenschaft zusammengehen können. Sie zeigt, 
wie der Glaube die Wissenschaft zu seinen Höhen emporzieht, wie der 
Glaube die Wissenschaft erhellt, und wie die Wissenschaft ihrerseits ihre be- 
scheidenen Erkenntnisse in den Dienst des Glaubens stellt. An zweiter Stelle 
bereitet eine katholische Universität für die katholische Aktion die gut durch- 
gebildeten Führer vor, ohne die die organisierten Massen eine brachliegende 
Kraft bleiben würden." 

Diese Worte genügen vollauf zur Rechtfertigung eines Anhanges über 
die katholischen Universitäten in einem Handbudi, das die Organisationen 
für katholische Kultur und Aktion behandelt; um so mehr, als uns eine voll- 
ständige neuere Arbeit über diesen Gegenstand nicht bekannt ist. 

Da sich unser Handbuch auf die Organisationen von Laien beschränkt, 
halten wir es nicht für notwendig, uns an dieser Stelle, mit den ausschließ- 
lich für Geistliche bestimmten Hochschulen zu beschäftigen, die außerdem 
allgemein bekannt sind. 

Es war zunächst unsere Absicht, auch die Namen der Professoren zu 
geben; doch war es uns nicht möglich, sie uns vollständig für alle Universi- 
täten zu beschaffen; andererseits hätten diese Listen einen Raum beansprucht, 
der uns, wenigstens für diese erste Ausgabe, nicht zur Verfügung steht. 

BELGIEN 

UNIVERSITE CATHOLIQUE DE LOUVAIN (gegr. 1425). Rektor: 
Msgre. P. Ladeuze, Löwen, 100 rue de Namur. Vizerektor: Msgre. R. Beyls. 
Sekr.: J. van Biervliet. Professoren: 140. Studierende (1922/23): Etwa 3200. 

ALLGEMEINES. 

Aus der Geschichte: Die katholische Universität ist die direkte Erbin 
des durch eine Bulle Papst Martins V. vom 9. Dezember 1425 errichteten 
„Studium Generale Lovaniense". Ihre Blütezeit erlebte sie im XV. bis XVI. 
Jahrhundert, sowohl was die Zahl der Studenten anbetrifft (etwa 3000 aus 
allen Ländern), als auch ihren literarischen Einfluß und die glänzende Rolle 
ihrer theologischen Fakultät, die sich besonders im Kampfe gegen Luther 
hervortat, dessen Lehren sie als erste öffentlich verurteilte (1520). Mit der 
Herrschaft Philipps II. und dem Religionskriege setzte der Niedergang ein. 
Eine zweite Blüte erfolgte im XVII. Jahrhundert. Die Zahl der Studenten 
belief sich damals auf 7000 bis 8000, und die juristische Fakultät stand auf 
der Höhe ihres Ruhmes. Unter der österreichischen Herrschaft im XVIII. Jahr- 

17* 



244 Die katholischen Universitäten 



t 



hundert erfolgt wieder ein allmählicher Niedergang, bis während der fran- 
zösischen Revolution die Universität auf Anordnung des Direktoriums (1797) 
aufgehoben wurde. Mit der Unabhängigkeit Belgiens erwachte auch die 
Universität zu neuem Leben. Am 4. November 1834 schufen die belgischen 
Bischöfe in Mecheln eine freie Universität, der sie den Namen „Katholißche 
Universität" gaben. Im folgenden! Jahre übertrugen sie die Universität nach 
Löwen, um die Tradition wieder aufzunehmen und die Verbindung mit der 
Vergangenheit wieder anzuknüpfen. Im Jahre 1909 beging die Universität 
festlich den 75. Jahrestag ihrer Wiederaufrichtung. Fünf Jahre später, am 
25. August 1914, setzten die deutschen Truppen des Generals von Boehn die 
alten Universitätsgebäude, die Bibliothek und verschiedene alte Kollegien der 
Universität in Brand. Kurz nach dem Waffenstillstand, am 20. Jänner 1919, 
konnte die Alma Mater unter den größten Schwierigkeiten ihren Betrieb 
wieder aufnehmen. Die Gebäude, in denen die Universität seit dem XV. Jahr- 
hundert untergebracht war, sind im Wiederaufbau begriffen, ebenso wird 
eine neue Bibliothek gebaut. Es ist zu hoffen, daß die Universität im Jahre 
1925 bei der Feier des 500jährigen Bestehens wieder in ihrem alten Glänze 
dastehen wird. 

Leitung: Die oberste Leitung der Universität steht den belgischen Bi- 
schöfen zu, denen ein „Conseil general" zur Seite steht, der aus Professoren 
und der Universität nicht angehörigen Persönlichkeiten besteht. Dieser Ver- 
waltungsrat vertritt die Universität gegenüber Dritten. Die Universität be- 
sitzt seit 1911 Rechtspersönlichkeit. 

Akademische Grade: Die Universität folgt dem Lehrprogramm der 
staatlichen Universitäten Gent und Lüttich, und ihre Diplome haben dieselbe 
Geltung wie die von den Staatsuniversitäten verliehenen. Sie umfaßt alle 
Fakultäten und Schulen, die durch das belgische Gesetz oder durch könig- 
liche Beschlüsse über den Hochschulunterricht vorgesehen sind (juristische, 
medizinische, philosophische, naturwissenschaftliche Fakultät; Sonderlehr- 
gänge für Ingenieure, Landwirtschaftliche Hochschule, Handelshochschule). 
Neben den gesetzlich anerkannten Titeln verleiht die Universität Löwen nodi 
eine Anzahl Titel oder Grade, die nur akademischen Wert haben, die aber 
das Gesetz nicht anerkennt und mit denen kein rechtlicher Vorteü verbunden 
ist. Diese Titel werden sowohl von den soeben genannten Fakultäten und 
Schulen 'verliehen, als auch von den Instituten und Schulen, die durch das 
belgische Gesetz nicht vorgesehen sind (Theologische Fakultät, Philosophi- 
sches Institut, Schule für Staats- und Sozialwissenschaften, Schule für 
Pädagogik usw.). 

Aufnahmebedingungen: Zur Immatrikulation ist notwendig: Vor- 
stellung vor der Inskriptionskommission, Vorlegung eines Führungszeug- 
nisses, Nachweis der erforderlichen Vorbildung. 

FAKULTÄTEN. 

Faculte de Theologie. Dekan: J. Lebon. Studierende: 87 (1922/23). 

Faculte de Droit: Dekan: Defoumy. Studierende: 416 (1921/22). 

Faculte de Medecine. Dekan: Maldague. Studierende: 863 (1921/22). 

Faculte de Philosophie et Lettres. Dekan: De Vocht. Studierende: 361 
(1921/22). 

Faculte des Sciences. Dekan: Hachez. Studierende: 492 (1921/22). 

Faculte Technique. (£coles speciales des Mines, du Genie Civil, des Arts 
et Manufactures, d'Architecture et d'filectricite). Studierende: 444 (1921/22). 



Belgien 245 

FACHHOCHSCHULEN. 

£coIe. des Sciences Politiques et Sociales (an die juristische Fakultät an- 
geschlossen). Dkektor: Van den Heuvel. Studierende: 24 (1921/22). 

£coIe Superieure de Commerce (an die juristische Fakultät ange- 
schlossen). Direktor: Defoumy. Studierende: 190 (1921/22). 

Institut Superieur de Philosophie (an die Philosophische Fakultät an- 
geschlossen). Direktor: Msgre. Deploige. Studierende: 70 (1921/22). 

£cole de Pedagogie et de Psychologie appliqu^e ä r£ducation (eröffnet 
1923/24). 

Institut Agronomique. Direktor: Leplae. Studierende: 243 (1921/22). 

ficole Superieure de Brasserie. Studierende: 15 (1921/22). 

Institut de Zootechnie. Direktor: Frateur. 

Institut Preparatoire. Direktor: L. Marchai. Zweck: Vorbereitung auf 
die Aufnahmeprüfung der „Ecoles speciales" (Technische Fakultät). 

INSTITUTE. MUSEEN. LABORATORIEN. 

„Institut de Spoelberchi de Lovenjoul". Dieses Institut umfaßt: Schule 
für Staats- und Sozialwissenschaften (mit eigener Bibliothek); Biblisches 
Museum; Museum für Ethnographie des Kongo; Museum für klassisdie 
Archäologie. (Rue Kraeken) — „Ecole des Sciences commerciales et consu- 
laires": Übungskontor; Warenmuseum; Seminar für Handelsgeographie (mit 
eigener Bibliothek) — „College du Saint-Esprit" : „Musee de Spcelberch de 
Lovenjoul" (Gemälde, Fayencen usw.); Historisches Seminar (mit eigener 
Bibliothek). (Rue de Namur 40) — „Institut Vesale" : Amphiiheätre de dissec- 
tiori (Laboratorium für systematische Anatomie); Anatomisches Museum; 
Neurologisches Laboratorium (Rue des Recollets) — „Institut de Pathologie". 
(Rue des' Recollets) — „Institut de Bacteriologie": Hygienemuseum und 
Laboratorium. (Marche aux Pommes de Terre) — Kliniken des „Hopital 
St. Pierre" (Rue de Bruxelles) und der „Matemite" (Rue Vesale) — „Labora- 
toires de Chimie pharmaceutique et de Pharmacie". (Rue des Recollets) — 
„Institut Camoy": Laboratorium für Mikroskopie und Cytologie, Botanisches 
Institut und Laboratorium für vergleichende Cytologie, Laboratorium für 
vergleichende Histologie der Tiere und' Histologie des Menschen, Labora- 
torium für normale Histologie, Laboratorium für Embryologie, Laboratorium 
für Mikrobiologie, Laboratorium für biologische Chemie, Botanisches Labo- 
ratorium (eigene Bibliotheken für diese Wissenschaften). (Rue du Canal) — 
„Institut de Physiologie": Laboratorien für Physiologie und physiologische 
Chemie. (Rue des Doyens) — „Institut d'Aremberg": Laboratorium für 
analytische Chemie, Laboratorium für physikalische Chemie, Chemisches 
Laboratorium, Museum und Laboratorium für industrielle Chemie. (Rue de 
Namur) — > „College des Premontres": Physikalisches Laboratorium; Physi- 
kalisches Forschungslaboratorium; Physikalisches Übungslaboratorium; 
Physikalisches Kabinett und Speziallaboratorium; Metallurgisches Museym. 
(Rue de Namur) — „Institut de Zoologie": Museum für Zoologie, Paläonto- 
logie und vergleichende Anatomie; Anthropologische Sammlungen und 
Laboratorium. (Rue de Namur) — „Institut geologique": Geologisches und 
Mineralogisches Museum, Paläontologisches Museum, Laboratorium für 
Kristallographie und Mineralogie, Laboratorium für Geologie und Paläonto- 
logie, Laboratorium für physikalische Geographie, Laboratorium für ange- 
wandte Geologie und Hydrologie. Eigene Bibliothek. (Rue de Beriot) — 
„Jardin Botanique" (Voer des Capucins) — „ficoles speciales"; Museum für 



246 Die katholischen Universitäten 

christliche Archäologie, Museum für Bergwerksausbeutung, Museum für 
Maschinenkonstruktion. (Rue Saint-Michel) — „Institut electro-mechanique": 
Laboratorium für Elektrizität, Laboratorium für Photometrie, Messungen und 
Prüfung der elektrischen Maschinen. (Rue des Flamands) — „Institut agro- 
nomique": Laboratorium für landwirtschaftliche Chemie, Laboratorium für 
praktische Übungen in Chemie, Landwirtschafts- und Forstmuseum, Chemi- 
sches Forschungslaboratorium. Eigene Bibliothek. (Rue des RecoUets) — 
„Institut de Zootechnie": Laboratorium, Experimentiersäie, Museum für zoo- 
technische Ethnographie, Versuchsstation, Zootechnische Auskunftsstelle. 
(Rue des RecoUets) — > „Laboratoire pour la contröle des semences" — 
„ficole Süperieure de Brasserie": Zymotechnisches Laboratorium, Versuchs- 
brauerei. Eigene Bibliothek. (Rue des RecoUets). 

; BIBLIOTHEK. 

Eingeäschert im Jahre 1914, gegenwärtig im Wiederaufbau begriffen. 
Der erste Flügel des neuen Gebäudes ist am 17. Juli 1923 eröffnet worden. 

VERÖFFENTLICHUNGEN. 

„Annales de l'Institut superieur de PhUosophie" — „Annales de Phar- 
macie" — „Annuaire de l'Universite Catholique de Louvain" — „BuUetin 
bibliographique du Musee beige" (herausgegeben in Gemeinschaft mit der 
Universität Lüttich) — „Bulletin de l'Ecole de Brasserie" — „Bulletin de 
l'Union commerciale et consulaire" — „BuUetin des Ingenieurs sortis de 
Louvain" — „Ephemerides Theologicae Lovanienses" — „La CeUule", Zeit- 
schrift für Cytologie und allgemeine Histologie — „Le Mouvement socio- 
logique" — „Le Musee Beige" (in Gemeinschaft mit def Universität Lüttich) 
— „Le Museon", Zeitschrift für Ethnologie und Religionsgeschichte — „Le 
Nevraxe", Zeitschrift für aUgemeine und pathologische Neurologie — 
„Leuvensche Bijdragen", Zeitschrift für germanische PhUologie — „Mate- 
rialien zur Kunde des älteren englischen Dranaas" — „Rapport annuel sur 
les travaux du Seminaire historique" — „Repertoire de Jurisprudence nota- 
riale" — „Revue Agronomique" — „Revue catholique de Droit" — „Revue 
d'histoire ecclesiastique" — „Revue electrique" — „Revue Medicale" — 
„Revue neo-scolastiqüe" — „Revue pratique des Societes civUes et commer- 
ciales" — „Revue pratique du Notariat beige" — „Revue sociale" — „The 
American College Bulletin". • 

ÖFFENTLICHE VORLESUNGEN — FERIENKURSE -^ STUDIENZIRKEL. 

Öffentliche Vortragsreihen — Ferienkurse für MittelschuUehrer, während 
der Osterferien und im Monat August] — ■ Studienzirkel bestehen an jeder 
Fakultät und in Verbindung mit jeder Fachhochschule. Ihre Zahl beträgt 41. 
Sie entfalten eine sehr vielseitige Tätigkeit und stehen alle unter der Leitung 
eines Professors. Die Vorstandsmitglieder sind Studenten. 

HEIME FÜR LAIENSTUDENTEN. 

Zwei Heime („Pedagbgies"), die den belgischen Studenten vorbehalten 
sind: das „College du Pape" und das „College Juste Lipse" — Zwei Heime 
für Studentinnen: das „CoUege d'Arras" (rue de Namur) und das „College 
de l'Abbaye de Sainte Gertrude" (rue Mi-Mars). Die Studentinnen müssen in 
einer dieser „Pedagogies" wohnen, wofern sie nicht im Elternhaus wohnen. 



Chile 247 

CHILE 

UNIVERSIDAD CATOLICA DE SANTIAGO (gegr. 1888). Santiago 
de Chile, Delicias 340. Rektor: Hochw. C. Casanueva üpazo. Vizerektor: 
Hochw. J. Larrain Cotapos. Sekr.: A. Lira. Studierende (1923): 661, außer- 
dem 476 Hörer der öffentlichen Lehrgänge (siehe unten) und 237 Studierende 
des Polytechnischen Instituts (siehe unten). 

ALLGEMEINES. 

Aus der Geschichte: Gegründet am 21. Juni 1888 auf Veranlassung 
einiger hervorragender katholischer Persönlichkeiten des Landes, eröffnet im 
April des folgenden Jahres, verdankt die Universität ihren Unterhalt aus- 
schließlich den Zinsen der Vermächtnisse, die ihr von verschiedenen Seiten 
zugewandt worden sind, und Schenkungen von Privaten. i, 

Leitung: „Consejo Superior", bestehend aus dem Rektor, dem Vize- 
rektor, den Dekanen der Fakultäten und einigen anderen Mitgliedern, dar- 
unter vier Vertreter der ehemaligen Studenten; „Consejo Academico". 

• Akademische Grade: Diploma de Licenciado en Leyes y Ciencias Po- 
liticas; Diploma de Ingeniero Civil, Arquitecto, Ingeniero Agrönomo, Sub- 
Ingeniero Electricista, Sub-Ingeniero Quimico imd Sub-Ingeniero de Con- 
struccion. 

FAKULTÄTEN. 

Facultad de Derecho y Ciencias Politicas. Dekan: A. Ü. Echazarreta. 
Studierende: 342. Studiendauer: 5 Jahre. 

Facultad de Ingenieria Civil. Dekan: R. Edwards Sutil. Studierende: 
106. Studiendauer: 6 Jahre. 

Facultad de Arquitectura. Dekan: M. Cifuentes Gomez. Studierende: 
118. Studiendauer: 5 Jahre. 

Facultad de Agronomia. Dekan: L. Echevarria Cazotte. Studierende: 
95. Studiendauer: 4 Jahre. 

INSTITUTO POLITECNICO INDUSTRIAL. 

Der Universität untersteht das „Institute Politecnico de Sub-Ingenieros 
Electricistas, Quimicos y de Construccion". Adresse: Calle de Santa Filo- 
mena 159. Studierende: 237. Studiendauer: 3 Jahre (nach einem einjährigen 
Vorbereitungskurs für die Studenten, die noch nidht die nötige Vorbildung 
besitzen). 

ÖFFENTLICHE LEHRGÄNGE. 

„Curso Superior de Religion", obligatorisch für alle Studierenden der 
Fakultäten. Dauer 4 Jahre — „Curso Superior de Filosofia", für Studierende 
und für das Publikum. Dauer 3 Jahre; durch Bestehen einer Prüfung können 
die Hörer die Grade eines Baccalaureus und Lizentiaten der Philosophie er- 
werben — „Curso de Antropologia general" — „Curso Superior de Historia 
Literaria y de Literatura Nacional" — „Curso Superior de Historia Univer- 
sal" — „Curso Superior de Estudios Sociales", dauert 2 Jahre und führt zum 
Grade eines Lizentiaten in Sozialwissenschaften — „Curso Superior de 
Comercio" (2 Jahre). 

VERÖFFENTLICHUNG. 

„Revista Universitaria" (Monatsschrift). 



248 Die katholischen Universitäten 

CHINA 

UNIVERSITE DE CHANO-HAI „L'AURORE" (gegr. 1903). Lo-ka-vei, 
Shanghai. 

Die Universität „L'Aurore" steht sowohl Katholiken wie Nichtkatho- 
liken mit abgeschlossener Mittelschulbildung aus allen chinesischen Pro- 
vinzen offen. Sie umfaßt drei Fakultäten: Literatur und Rechtswissenschaft, 
Mathematik und Physik (mit Kursen in Technik für Zivilingenieure), Natur- 
wissenschaften und Medizin. Zu diesen drei Fakultäten kommt noch ein Vor- 
bereitimgskurs von dreijähriger Dauer. Zur Einschreibung als Studierender 
in einer der Fakultäten muß der Kandidat mindestens 18 Jahre alt sein und mit 
Erfolg eine Aufnahmsprüfung bestanden haben. Die Leitung der Universität 
liegt in den Händen der Jesuiten. 

FRANKREICH 

Die katholischen Universitäten Frankreichs 

ALLGEMEINES. 

Aus der Geschichte: Sofort nach Erlaß des Gesetzes vom 12. Juli 1875 
über den Hochschulunterricht machten die französischen Katholiken von der 
durch dieses Gesetz gewährten Freiheit Gebrauch und schufen in Paris, 
Lyon, Toulouse, Lille und Angers katholische Institute oder Fakultäten, die 
hauptsächlich den doppelten Zweck verfolgen, den jungen Katholiken mit ab- 
geschlossener Mittelschulbildung die Möglichkeit zu bieten, sich ohne Gefahr 
für ihren Glauben und ihre Sitten auf eine große Anzahl Prüfungen und Lauf- 
bahnen vorzubereiten, und zweitens, Mittelpunkte eines Geisteslebens und 
einer höheren Bildung zu sein, die auf der Höhe der Zeit steht und sich mit 
der Lehre der Kürche im Emklang befindet. 

Akademische Grade: Diese katholischen Hochschulen verleihen die von 
Rom anerkannten kanonischen Grade in Theologie, kanonischem Recht und 
Philosophie, denen die französische Regierung jedoch keinen Wert zuerkennt. 
Die anderen Fakultäten entbehren der Möglidikeit, rechtsgültige akademische 
Grade zu verleihen, aber ihre Inskriptionen haben Geltung, insofern sie zur 
Zulassung zu den staatlichen Prüfungen berechtigen. Die Fachhochschulen 
und Sonderlehrgänge verleihen Diplome, denen die interessierten Kreise den- 
selben Wert belegen wie den von den entsprechenden staatlichen Schulen 
ausgestellten Diplomen. 

Aufnahmebedingungen: Theologen müssen von ihrem Ordinarius zum 
Studium gesandt oder wenigstens ermächtigt sein. Die Laienstudenten müssen 
ein von den kirchlichen und Schulbehörden hinterlassenes Führungszeugnis, 
das Baccalaureatsdiplom oder ein gleichwertiges Zeugnis beibringen. In Er- 
mangelung eines Befähigungszeugnisses ist eine Aufnahmeprüfung abzulegen. 
Alle FaktS^täten und Lehrgänge, außer Theologie, sind auch Frauen zu- 
gänglich. 



INSTITUT CATHOLIQUE DE PARIS (gegr. 1875). Paris (6e), 74 rue 
de Vaugirard. Rektor: Msgre. A. Baudrillart. Vizerektor: Msgre. L. Prunel. 
Sekr.: F. Lemaitre. Professoren: 102. Studierende (1922/23): 1123, außerdem 
486 Hörerinnen, die Sonderlehrgänge besuchen. 



Frankreich 249 

LEITUNG. 

1" „Conseil Superieur", bestehend aus den 29 Erzbischöfen und Bi- 
schöfen, die Protektoren der Hochschule sind. 2° „Commission de Perma- 
nence",,vom Conseil Superieur aus seiner Mitte gewählt und bestehend aus 
10 Erzbischöfen und Bischöfen. 3° „Conseil d'Administration", bestehend aus 
den drei durch das GeSetz vom 12. Juli 1875 vorgesehenen und vom Conseil 
Superieur ernannten Administratoren, dem Rektor, dem Vizerektor und dem 
Generalsekretär des Instituts. 4° „Conseil des Regents". 

FAKULTÄTEN. 

I. KANONISCHE FAKULTÄTEN. Die Ecole de Theologie, gegründet 
1878, wurde durch Dekret des Heiligen Stuhles vom 30. September (Breve 
vom 18. Dezember) 1889 als kanonische Fakultät für Theologie errichtet und 
durch Dekret der Studienkongregation vom 5. Juli 1895 in drei Fakultäten 
geteilt: Theologie, kanonisches Recht, Philosophie. Jede dieser Fakultäten 
wird von einem Doktorenkollegium geleitet und verleiht die kanonischen 
Grade (Baccalaureus, Lizentiat, Doktor). Die Studiendauer beträgt ein Jahr 
für jeden Grad. Generalsekretär der drei Fakultäten ist Abbe Villien. 

a) Faculte de Theologie. Dekan: P. J. Bainvel S. J. Professoren: 11. 
Studierende: 69. 

b) Faculte de Droit canonique. Dekan: Abbe P. Fourneret. Professoren: 
4. Studierende: 24. 

c) Faculte de Philosophie. Dekan: Abbe E. Peillaube. Professoren: 14. 
Studierende: 189, 

IL JURISTISCHE UND PHILOSOPHISCHE FAKULTÄT. Diese beiden 
Fakultäten sind, was die Inskription zur Erlangung der Grade betrifft, recht- 
lich ebenso anerkannt wie die offiziellen staatlichen Fakultäten. Die Inskrip- 
tion in einer freien Fakultät befreit von der Inskription in eine staatlidie 
Fakultät; die Studenten haben also keine doppelten Gebühren zu bezahlen. 
Die juristische Fakultät vermittelt die Vorbereitung zur Erwerbung der drei 
Grade (Baccalaureat, Lizenz, Doktorat) in Rechtswissenschaften; die philo- 
sophische Fakultät (Faculte des Lettres) bereitet auf die Erwerbung der ver- 
schiedenen Lizenzen (Philosophie, Geschichte, klassische Philologie, neuere 
Sprachen), auf das „Diplome d'etudes superieures" und auf das Doktorat vor. 
Die Prüfungen werden vor der vom Kandidaten gewählten staatlichen 
Fakultät abgelegt. 

a) Faculte de Droit. Dekan: Ch. Lescoeur. Professoren: 18. Studierende: 
347. Studiendauer: Lizenz 3 Jahre, Doktorat 2 weitere Jahre. 

b) Faculte des Lettres. Dekan: H. Froidevaux. Professoren: 15. Stu- 
dierende: 315. Studiendauer: Lizenz 2 Jahre^). 

FACHHOCHSCHULEN. 

ficole des langues orientales (an die theologische Fakultät ange- 
schlossen, die ein Diplom in semitischen Sprachen verleihen kann, das in 
zwei Grade zerfällt). Professoren: 6. Studierende: 20. Studiendauer: 2 Jahre. 



1) Das Institut Catholique besitzt noch keine medizinische Fakultät. Ihre Errichtung wird vor- 
bereitet. Den Anfang dazu bildet die Gründunp des Hopital libre Saint- Joseph (rue Pierre Larousse 1 et 7), 
das j edes Jahr weiter ausgebaut wird und 644 Kranke beherbergt. Es wird darin ausschließlich praktischer 
und klinischer Unterricht erteilt. 



250 Die katholischen Universitäten 

Ecole superieure des sciences commerciales et economiques (an die 

juristische Fakultät angeschlossen). Zweck der Schule ist die Heranbildung 
von Leitern von industriellen Betrieben, Handelshäusern usw. Direktor: 
Lepelletier. Professoren: 21. Studierende: 67. Studiendauer: 2 Jahre. Nach 
bestandener Abschlußprüfung kann der Student eine wissenschaftliche Ab- 
handlung zur Erlangung des Diploms einreichen. 

ficole des Sciences. Die Schule bereitet ihre Schüler auf die Lizenz und 
das Doktorat in Naturwissenschaften vor; doch kennt sie keine eigentlidie 
Inskription. Zur Erwerbung der Grade müssen sich die Studenten an der 
mathematisch-naturwissenschaftlichen Fakultät der Universität Paris ein- 
schreiben. Dekan: Fodet. Professoren: 13. Studierende: 112. Studiendauer: 
Ein Jahr für jeden Grad. 

MUSEEN. LABORATORIEN. 

Sammlungen für Geologie und Mineralogie — Museum für Zoologie, 
Conchyliologie und Botanik — Laboratorien: Physik, allgemeine Chemie, 
Biologie und Physiologie, Botanik und Pflanzenchemie. 

BIBLIOTHEK. 

Das Institut Catholique besitzt eine bedeutende Bibliothek, deren 
Direktor Abbe M. Langlois ist, 

VERÖFFENTLICHUNGEN. 

„Bulletin de l'Institut catholique" (zehn Hefte jährlich) — „Annuaire de 
rinstitut catholique". 

ÖFFENTLICHE LEHRGÄNGE. 

Öffentliche Vorträge und Lehrgänge (Apologetik, Kirchengeschichte, 
Philosophie, Urchristentum, Religionsgeschichte, Geschichte der französi- 
schen Revolution, soziale Fragen usw.) finden täglich statt. — Höhere Unter- 
richtskurse für junge Mädchen (klassische Literatur, Philosophie, französische 
Literatur, Geschichte der neuesten Zeit); zwemial wöchentlich. 

VEREINIGUNGEN. 

„Association des etudiants en cours d'etudes" (gegr. 1897) — „Associa- 
tion des anciens eleves (gegr. 1878). — „Association des Amis de l'Institut 
Catholique". 

HEIME FÜR LAIENSTUDENTEN. 

a) Für Studenten: 24 nie Cassette; 64 rue des Saints-Peres; 104 nie de 
Vaugirard. b) Für Studentinnen: 88 rue du Cerche-Midi; 31 nie de Tournon. 

FACULTES CATHOLIQUES DE LILLE (gegr. 1875). Lille, 60 boule- 
vard Vauban. Rektor: Msgre. E. Lesne. Vizerektor: Kan. J. Biguet. Sekr.: 
Kan. H. Dutoit. Professoren: 115. Studierende (1922/23): 700 (dazu kommen 
noch 350 Hörerinnen der höheren Unterrichtskurse für junge Mädchen). 

LEITUNG. 

P „Conseil Superieur", bestehend aus dem Erzbischof von Cambrai 
und den Bischöfen von Lille und Arras. 2» „Conseil d' Administration", be- 
stehend aus den Vertretern der Bischöfe und aus einflußreichen Katholiken 
Nordfrankreichs. 3° „Senat academique", bestehend aus dem Rektor, dem 



Frankreich 251 

Generalsekretär, dem Vizerektor, den Dekanen der Fakultäten, den Direk- 
toren der Fachhochschulen und einem Professor jeder Fakultät, der auf zwei 
Jahre von seinen Kollegen gewählt wird. 

FAKULTÄTEN. 

Faculte de Theologie et de Philosophie (41 rue du Port). Dekan: Kan. 
Pannier. Professoren: 12. Studierende: 60. Studiendauer: Theologie 4 Jahre, 
Philosophie 2 Jahre. Sie verleiht die kanonischen Diplome in Theologie und 
Philosophie. 

Faculte de Droit (1, rue Fran^ois Baes). Dekan: L. Selosse. Prof essoren : 
18. Studierende: 120. Studiendauer: Zur Erwerbung der Lizenz 3 Jahre; für 
das Doktorat 5 Jahre. Die Fakultät hat einen Notariatskurs eingerichtet. 

Faculte des Lettres (1 rue Frangois Baes). Dekan: H. Dehove. Pro- 
fessoren: 14. Studierende: 58. Studiendauer: Zur Erwerbung des „Certificat 
d'etudes superieures classiques" 1 Jahr; Lizenz 3 Jahre. Das erwähnte 
„Certificat d'etudes superieures" ist eine Eigentümlichkeit dieser Fakultät; sie 
stellt ähnliche Zeugnisse auch aus für Philosophie, Literatig:, Geschichte und 
Geographie, Deutsch, Englisch; ebenso verleiht sie die diesen Fächern ent- 
sprechenden Doktortitel. 

Faculte de Medecine et Pharmacie (56 rue du Port). Die einzige medizi- 
nische Fakultät, über die die französischen Katholiken verfügen; sie verdankt 
ihr Entstehen und ihren Unterhalt einzig der Freigebigkeit der KatiioKken 
Nordfrankreichs. Dekan: E. Baltus. Professoren: 31. Studierende: 102. 
Studiendauer: 5 Jahre (ausschließlich des Vorbereitungsjahres, das an der 
naturwissenschaftlichen Fakultät absolviert wird). 

Faculte des Sciences (13 rue de Toul). Dekan: G. Delepin. Professoren: 
15. Studierende: 110 (darunter 48 Schüler der £cole des Hautes Etudes In- 
dustrielles). Studiendauer: 3 Jahre. 

FACHHOCHSCHULEN. 

ficole des Sciences Sociales et Politiques (1 rue Frangois Baes). Sie 
verfolgt das Ziel, junge Leute zum politischen Leben, zum Journalismus, 
zum sozialen Wirken und zum Verständnis den wirtschaftlidien Fragen her- 
anzubilden. Sie verleiht nach einjährigem Studitun ein „Certificat d'etudes 
sociales et politiques", nach zwei Jahren das „Diplome de l'Ecole des 
Sciences Sociales et Politiques de Lille", nach drei Jahren ein weiteres 
Diplom, das dem Doktorat der Universität gleichgestellt ist. Direktor: 
E. Duthoit. Professoren: 10. Studierende: 25 (außer den Hörern). 

£cole des Hautes fitudes Commerciales (1 rue Frangois Baes). Sie ver- 
leiht ein „Diplome des Hautes Etudes Commerciales" (zwei Grade). Direktor: 
J. Peter. Professoren: 22. Studierende: 65 (darunter mehrere Hörer der 
juristischen Fakultät). Studiendauer: 2 bis 3 Jahre. 

Ecole des Hautes Etudes Industrielles (13 rue de Toul). Sie verleiht 
drei Diplome: Zivilingenieur, Elektroingenieur, Chemiker (entsprechend ihren 
drei Abteilungen). Direktor: F. Fenaert. Professoren: 24. Studierende: 180. 
Drei Abteilungen: Industrie (Genie civü), Elektrotechnik, Chemie. Die kom- 
bmierten Kurse mit der naturwissenschaftlichen Fakultät ermöglichen gleich- 
zeitig mit der Erwerbung des Ingenieurdiploms die Vorbereitung auf die 
höheren Grade (Licencie-es-Sciences). Studiendauer: 3 Jahre. 

Ecole Superieure de Direction des Entreprises (1 rue Frangois Baes). 
Direktor: J. Wilbois. Professoren: 6. Studierende: 15. Studiendauer: 1 Jahr. 



252 Die katholischen Universitäten 

£cole des Sages Femmes (14 Place Sebastopol). Sie bereitet auf das 
Hebammendiplom vor, das von den staatlichen Fakultäten ausgestellt wird. 
Direktor: J. Voituriez. 

MUSEEN. LABORATORIEN. 

Laboratorien für Physik, Chemie, Elektrotechnik, Geologie (mit 
Museum), Zoologie (mit Museum) — Museum für normale und pathologische 
Anatomie — Botanischer, Garten — Biologische Station in Ambleteuse (Pas- 
de-Caläis) — Sozialwissenschaftliches Seminar. 

BIBLIOTHEK. 

„Bibliotheque des Facultes) Catholiques" (1 rue Frangois Baes). Gegr. 
1875. 275.000 Bände, 400 laufende Zeitschriften. Reicher Bestand in Theologie 
und Regionalgeschichte. Direktor: Abbe H. Dubrulle. 

VERÖFFENTLICHUNGEN. 

„Annuaire general" (erscheint alle zwei Jahre, letzte Ausgabe 1924) — 
Jahrbuch für jede Fachhochschule — „Les Facultes Catholiques de Lille" 
(Monatsschrift^ 1 rue Frangois Baes) — „Journal des Sciences Medicales" 
(Wochenschrift, 56 rue du Port) — „Memoires et Travaux" (Sammlung von 
Originalarbeiten der Professoren, 1 rue Frangois Baes). 

KURSE FÜR FRAUEN — ÖFFENTLICHE KURSE. 

Unterrichtskurse für Frauen imd Mädchen (wöchentliche Vorlesungen 
über Religion, Philosophie, Geschichte, Literatur usw.) — Öffentliche Vor- 
träge an der „Ecole des Sciences Sociales et Politiques" — > Kursus über Ge- 
schichte der christlichen Kunst an der Faculte des Lettres (Dauer ein 
Semester). 

VEREINIGUNGEN. 

„Societe des Sciences Medicales" (56 rue du Port). Monatliche Zu- 
sammenkünfte zur Prüfung und Diskussion der von den Professoren vorge- 
legten Fragen. — „Federation generale des Etudiants catholiques" (127 rue 
Meurein). — „Association des Anciens Etudiants" (60 boulevard Vauban). 

HEIME FÜR LAIENSTUDENTEN. 

Maison des Etudiants (127 rue Meurein), mit Speisehaus, Spielsaal, 
Lesesaal, Theatersaal, sportlichen Einrichtungen — Maison de Familie 
(Kost und Wohnung): Maison Albert le Grand (58 boulevard Vauban); 
Maison Saint-Louis (60 rue du Port); Maison St.-Michel (86 boulevard 
Vauban). Die Studentinnen finden in den religiösen Häusern Aufnahme. 

« . 

FACULTES CATHOLIQUES DE LYON (gegr. 1875). Lyon, 25 rue du 
Plat. (Theologische, phüosophische, mathematisch-naturwissenschaftliche 
Fakultät und Institut für industrielle Chemie); 30 rue Sainte-Helene (Juristi- 
sche Fakultät). Rektor: Msgre. Lavallee. Professoren: 44. Studierende 
(1922/23): Etwa 500. 

LEITUNG. 

Die oberste Leitung und die Überwachung der Hochschule liegen in 
den Händen der Bischöfe von Südostfrankreich, die eine aus den Erzbischöfen 
und zwei Bischöfen bestehende Kommission bestellen. Der Akademische Rat 
tritt unter dem Vorsitz des Rektors zusammen, um Entscheidungen allge- 
meiner Natur zu treffen. Jedem Dekan steht ein Fakultätsrat zur Seite. Das 



Frankreich 253 

Vermögen (Immobilien, Mobilien, Sammlungen) gehört einer „Societe civile 
des Facultes catholiques de Lyon", deren Verwaltungsrat den gesamten 
Besitz verwaltet und die Gehälter der Professoren bezahlt. 

FAKULTÄTEN. 

Faculte de Theologie. Dekan: Abbe M. L. J. Tixeront. Professoren: 9. 
'studierende: 20. Studiendauer: 1 Jahr für die Lizenzen, 2 Jahre für die 
Doktorate (Theologie, Philosophie, kanonisches Recht), nach Absolvierung 
des Seminars. 

Faculte de Droit. Dekan: Ch. Jacquier. Professoren: 15. Studierende: 
240. Studiendauer: 5 Jahre. 

Faculte des Lettres. Dekan: Kan. Condamin. Professoren: 1.1. Stu- 
dierende: 120. Studiendauer: 2 Jahre. 

Faculte des Sciences. Dekan: Comte de Sparre. Professoren: 9. Stu- 
dierende: 120. Studiendauer: 3 Jahre. 

SONDERLEHRGÄNGE. 

Institut de Chimie Industrielle (an der mathematisch-naturwissenschaft- 
lichen Fakultät). Verleiht ein „Diplome d'ingenieur chimiste". Studierende : 80. 

Cours pratique de Droit commercial (gehalten von den Professoren der 
juristischen Fakultät). Der Lehrgang endigt mit einer Diplomprüfung. Stu- 
dierende: 120. 

MUSEUM. LABORATORIEN. 

Naturhistorisches Museum (25 rue du Plat) — Chemisches Labora- 
torium und Physikalisches Kabinett (gleiche Adresse). 

BIBLIOTHEKEN. 

Zwei Bibliotheken: Eine, 25 rue du Plat, mit 25.000 Bänden, die 
andere, 30 rue Sainte-Helene, mit 6000 Bänden (Rechts-, Staats- und Sozial- 
wissenschaften). 

VERÖFFENTLICHUNGEN. 

„Bulletin des Facultes catholiques de Lyon" (Monatsschrift) — „Pro- 
gramme des Cours! et Conferences". 

ÖFFENTLICHE VORTRÄGE. 

Vorträge über christliche Apologetik (jeden Montag) und über Literatur, 
Kunst und Naturwissenschaft (jeden, Freitag). 

VEREINIGUNGEN. 

„Association des Anciens fitudiants des Facultesi catholiques de Lyon" 
(25 rue du Plat) — „Association amicale des Eleves du Laboratoire de 
Chimie" (gleiche Adresse). 

HEIME FÜR LAIENSTUDENTEN. 

„Reunion Notre-Dame" (5 rue Henri IV) — „Cercle des etudiants" 
(4 rue Montesquieu) — „Maison de Familie de Notre-Dame de Sion" 
(1 Montee du Chemin Neuf), für Studentinnen. 

FACULTfiS CATHOLIQUES DE L'OUEST (gegr. 1875). Angers, 2 rue 
Volney (Maine et Loire). Rektor: Msgre. Gry. Sekr.: Abbe P. Le Helloco. 
Professoren: 76. Studierende (1922/23): 391. 



254 Die katholischen Universitäten 

LEITUNG. 

Die oberste Leitung liegt in den Händen des „Conseil superieur", der 
aus den Bischöfen der zwölf Diözesen Westfrankreidhs besteht. 

FAKULTÄTEN. 

Faculte de Theologie. Dekan: Msgre. Legendre. Professoren: 7, Stu^ 
dierende: 12. Studiendauer: 1 Jahr für die. Lizenz, 2 Jahre für das Doktorat, 
nach Vollendung der Seminarstudien und nach Erwerbung des. Baccalaureats, 
das gewöhnlich von den Prüfungskommissionen der der Fakultät ange- 
schlossenen Seminare verliehen wird. 

Faculte de Droit. Dekan: Comte du Plessis de Grenedan. Professoren: 
16. Studierende: 115. Studiendauer: 3 Jahre. 

Faculte des Lettres. Professoren: 12. Studierende: 40. Studiendauer: 
Mmdestens 2 Jahre. 

Faculte des Sciences. Dekan: Kan. Dionneau. Professoren: 11. Stu- 
dierende: 62. Studiendauer: Mindestens 2 Jahre. 

BACHHOCHSCHULEN. 

£cole Superieure d'Agriculture (33 rue Rabelais). Sie vermittelt den 
Landwirten alle wirklich nützlichen naturwissenschaftlichen, technischen, 
wirtschaftlichen, juristischen und sozialen Kenntnisse. Sie verleiht ein Diplom 
als „Ingenieur agriculteur". Direktor: Abbe Guittet. Professoren: 21. Stu- 
dierende: 110. Studiendauer: 2 Jahre. 

£cole Superieure de Commerce (mit einer „Section industrielle")- Di- 
rektor: P. Baugas. Professoren: 23. Studierende: 54. Studiendauer: 2 Jahre. 
Die Schule verleiht ein Diplom nach Bestehen der Abschlußprüfung und Vor- 
legung einer Dissertation über ein handelswissenschaftliches Thema. 

BIBLIOTHEK. 

„Bibliotheque Lamoriciere" (gegr. 1875). Etwa 100.000 Bände. Di- 
rektor: Abbe Terrien. 

VERÖFFENTLICHUNGEN. 

„Bulletin des Facultes catholiques de l'Ouest" (erscheint viermal jähr- 
lich) — Jahrbuch. 

ÖFFENTLICHE VORTRÄGE. 

Von Oktober bis Ostern jeden zweiten Freitag öffentliche Vorträge. — - 
Während des gleichen Zeitraumes am Mittwoch und Freitag jeder Woche 
Religionskurse für Damen. 

VEREINIGUNG. 
„Association des Anciens Etudiants" (2 rue Volney). 

HEIME FÜR LAIENSTUDENTEN. 

„Maisons de Familie de Saint-Clair et de Saint-Maurice" (2 rue Volney) 
— „Maison de Familie de Saint-Martin" (3 rue Rabelais). 

INSTITUT CATHOLIQUE DE TOULOUSE (gegr. 1877). Toulouse, 
31 rue de la Fonderie. Rektor: Msgre. G. Breton. Sekr.: Kan. Ch. M. Thomas. 
Professoren: 46. Studierende (1922/23): 106. 



Frankreich-Italien 255 

FAKULTÄTEN. 

Faculies canoniques de Theologie (Dekan: Kan. L. Maisonneuve), de 
Philosophie (Dekan: Kan. M. Baylac), de Droit canoniqne (Dekan: Abbe 
J. Besson). Professoren: 13. Studierende: 24. Studiendauer: 2 Jahre. 

Faculte libre des Lettres. Dekan: Kan. Degert. Professoren: 5. Stu- 
dierende: 25. Studiendauer: 2 bis 3 Jahre. 

FACHHOCHSCHULEN. 

£cole ■'Superieure des Sciences. Sie bereitet auf die verschiedenen Titel 
in Naturwissenschaften (licences-es-sciences) vor. Direktor: Kan. J. B. Sen- 
dereus. Professoren: 5. Studierende: 21. Studiendauer: 3 bis 4 Jahre. 

ficole Superieure d'Agriculture (in Purpan bei Toulouse). Sie verleiht 
im Namen der Societe des Agriculteurs de France ein Diplom als Landwirt- 
schaftlicher Ingenieur. Direktor: L. Boule. Professoren: 23. Studierende: 36. 
Studiendauer: 3 Jahre. 

LABORATORIEN. 

Physik und Chemie — Biologie. 

BIBLIOTHEK. 

„Bibliotheque de l'Institut Catholique" (gegr. 1877). Direktor: 
P. Monbrun. 

VERÖFFENTLICHUNGEN. 

„Bulletin de Litterature ecdesiastique" (monatlich). 

VEREINIGUNGEN. 
Association fraternelle des Anciens fitudiants". 



»>•' 



ITALIEN 

UNIVERSITÄ CATTOLICA DEL SACRO CUORE (gegr. 1920), er- 
öffnet Dezember 1921). Milano (8), Via S. Agnese 4. Rektor: P. A. Gemelli 
O. F. M. Professoren: 44. Von diesen Professoren haben eine Anzahl provi- 
sorisch mehrere Lehrstühle inne. Studierende (1923/24): 283. 

ALLGEMEINES. 

Aus der Geschichte: Gelegentlich ihrer großen Landestagungen haben 
die Katholiken Italiens wiederholt die Notwendigkeit betont und den Vorsatz 
ausgedrückt, eine katholische Universität zu gründen. Im August 1918 über- 
trug Kardinal Ferrari von Mailand die Ausführung dieses Planes der Direk- 
tion des Verlags „Vita e Pensiero" und dem Vorstand der „Societä Italiana 
per gli studi filosofici e psicologici". Es wurde mit der Errichtung des „Isti- 
tuto Giuseppe Toniolo di Studi Superiori" begonnen, das Rechtspersönlich- 
keit besitzt und das die Förderung aller Bildungsunternehmungen zum Zweck 
hat: Vorlesungen, Vorträge, Schaffung von Bibliotheken, und hauptsächlich 
Veranstaltung akademischer Lehrgänge. Diese Einrichtung, durch königliches 
Dekret vom 24. Juni 1920 gesetzlich anerkannt, bildet die rechtliche Grund- 
lage für die neue Universität. Diese wurde kanonisch errichtet mit den Pri- 
vilegien der Päpstlichen Universitäten durch Dekret vom 25. Dezember 1920. 
Der Unterricht begann am 9. Dezember 1921 in der juristischen und der 
sozialwissenschaftlichen Fakultät. 1923 kamen die Facoltä di Lettere und das 



256 Die katholischen Universitäten 

Istituto Superiore di Magister© (höhere Lehrerbildungsanstalt) dazu. Die 
Geldmittel der Universität stammen aus Vermächtnissen, Stiftungen und 
Schenkungen. Die erste Nationalkollekte im Frühjahr 1Q23 erbrachte nahezu 
eine Million Lire. 

Leitung: Die allgemeine und besondere Organisation der Universität 
obliegt dem ständigen Ausschuß des „Istituto Giuseppe Tonioli di Studi 
Superiori", zu dem noch der Rektor der Universität und ein Vertreter des 
Erzbischofs von Mailand hinzukommen. Dieser ständige Ausschuß wählt aus 
seiner Mitte den leitenden Ausschuß der Universität, dem der . Vorsitzende 
des ständigen Ausschusses als Vorsitzender und der Rektor als stellvertreten- 
der Vorsitzender angehören. 

Akademische Grade: Doktorat in Philosophie, Wirtschaftswissen- 
schaften, Verwaltungswissenschaften, Staatswissenschaften, Handelswissen- 
schaften, Literatur. Nach dem Königlichen Dekret N. 2102 vom 30. Sep- 
tember 1923, über die Neuordnung des Hochschulstudiums in Italien, das 
die Hochschulen in staatliche, „halbfreie" und „freie" einteilt und jeder 
dieser Kategorien das Recht zuspricht, Grade mit gleicher rechtlicher 
Geltung zu verleihen, werden auch die Titel der Universitä Cattolica 
del S. Cuore (die zur Kategorie der „freien" Universitäten gehört) 
staatlich anerkannt sein. Diese Titel werden ebenso wie die der staatlichen 
oder halbfreien Hochschulen zur Zulassung zum Staatsexamen berechtigen, 
mit dem das Recht zur Ausübung des Berufes erworben wird. 

Aufnahmebedingungen: Reifezeugnis oder Aufnahmeprüfung. Frauen 
sind zugelassen. 

FAKULTÄTEN. 

Facoltä di Filosofia. Dekan: P. A. Gemelli O. F. M. Studiendauer: 
4 Jahre, davon 2 Jahre allgemeine Vorbereitung, 2 Jahre Spezialstudium. 
Studenten: 90. 

Facoltä di Scienze Sociali. Dekan: P. Bellemo. Studiendauer: 4 Jahre 
(2 Jahre allgemeine Vorbereitung, 2 Jahre Spezialstudium. Im zweiten 
Biennium teilt sich die Fakultät in vier Abteilungen: a) Staatswissenschaften; 
b) Volkswirtschaft; c) Verwaltungswissenschaften; d) Handelswissenschaften. 
Studenten: 96^). 

Facoltä di Lettere (eröffnet 1923/24). Studiendauer: 4 Jahre. Zwei Ab- 
teilungen: a) Klassische Philologie und alte Geschichte; b) neuere Philologie 
und Geschichte. Studenten: 72. 

ANGESCHLOSSENES INSTITUT. 

Istituto Superiore di Magistero. Rektor: P. A. Gemelli O. F. M. Stu- 
diendirektor: A. Calderini. Studiendauer: 4 Jahre für das Diplom zur Lehr- 
befähigung in Spezialfächern auf der Unterstuf e der Mittelschulen (Italienisch, 
Latein, Geschichte und Geographie) und an den Lehrerbildungsanstalten 
(Istituti Magistrali) (in Geschichte, Geographie, Pädagogik, Philosophie) und 



1) Neben der Mailänder „Facoltä di Scienze Sociali" besteht in Bergamo das ISTITUTO CATTO- 
LICO Dl SCIENZE SOCiALI, als Versuch gegründel 1908 und in seiner heutigen Gestalt endgültig er- 
richtet 1920. Sein Hauptzweclc ist die wissenschaftliche soziale Bildung von Geistlichen und Laien, die 
sich der katholischen sozialen Aktion widmen wollen. Der vollständige Lehrgang dauert drei Jahre bei 
etwa 150 Vorlesungen jährlich, die in den iVlonaten August und September stattfinden. Das Institut ist 
dem Heiligen Stuhl direkt unterstellt, der ihm die Ermächtigung zur Verleihung der akademischen Grade 
(Lizenz und Doktorat) in Sozialwissenschaften erteilt hat. Diese Grade sind vom Staat nicht anerkannt. 
Direktor: JVIsgre. G B. Floridi. Sekr.: iVlsgre. G. CarminatL Professoren: 6. Studierende: Etwa 50. 
Zeitschrift: „Armonie Sociali" (Monatsschiift). 



Italien-Japan 257 

für die Habilitation als Schulinspektor der Volksschulen; 2 Jahre für das 
„Diploma d' abilitazione alla Direzione didattica". Diese Anstalt ist auf Grund 
des Königlichen Dekretes vom 13. März 1923 den Staatsanstalten gleich- 
gestellt und die genannten Diplome werden gesetzliche Geltung' haben. 

LABORATORIEN. 

Laboratorium für experimentelle Psychologie — Laboratorium für all- 
gemeine Biologie. 

BIBLIOTHEK. 

„Biblioteca dell' Universitä del S. Cuore". Direktor? U. Padovani. 

VERÖFFENTLICHUNGEN. 

„Rivista di Filosofia Neo-scolastica" (Zweimonatsschrift) — „Annuario 
deir Universitä Cattolica" — Sammlung: „Pubblicazioni dell' Universitä 
Cattolica": philosophische, juristische und sozialwissenschaftliche Serie. 

LEHRERBILDUNGSKURSE — ÖFFENTLICHE VORTRÄGE. 

Fortbildungskurse für Lehrer. Der erste Kursus von zehntägiger Dauer 
fand im September 1923 statt. — ) Öffentliche Vorträge in regelmäßigen Ab- 
ständen über verschiedene Gegenstände. 

VEREINIGUNGEN. 

„Associazione Studenti dell' Universitä Cattolica del S. Cuore" — 
„Associazione. degli Amici dell' Universitä Cattolica del S. Cuore". 

JAPAN 

JÖCHI DAIGAKU: HOCHSCHULE DER WEISHEIT (gegr. 1913). 
Tokio, Kojimachi, Kioi-cho 7. Rektor: P. H. Hoffmann S. J. Professoren: 24 
(davon 8 Jesuiten). Studierende (1922/23): 160. 

ALLGEMEINES. 

Aus der Geschichte: Auf Veranlassung Pius' X. kamen im Oktober 1910 
drei Jesuiten nach Japan, die nach langen Bemühungen ein geeignetes 
Terrain im Zentrum von Tokio zur Errichtung der neuen Universität er- 
warben (April 1912). Die Genehmigung seitens der Regierung erfolgte im 
März 1913, Die Vorlesungen wurden im April desselben Jahres mit 15 Hörern 
aufgenommen. Die ersten Grade wurden im März 1918 verliehen. 

Leitung: Die Leitung befindet sich vollständig in den Händen des 
P. Superior der Jesuiten von Tokio. 

Akademische Grade: Es wird der Grad eines „gakushi" (Baccalaureus) 
in Philosophie, Literatur, Handel verliehen; er hat denselben Wert wie die 
der anderen nicht speziell approbierten Privathochschulen Japans. 

Aufnahmebedingungen: Die Studierenden müssen das japanische 
Gymnasium absolviert haben und eine besondere Prüfung in Mathematik und 
Englisch ablegen. Die Hochschule steht sowohl Katholiken wie Nicht- 
katholiken offen. 

FAKULTÄTEN. 

Die Hochschule umfaßt zur Zeit drei Fakultäten: Literatur, Philosophie, 
Handel. Die Studien dauern für jede Fakultät drei Jahre, nach einem zwei- 
jährigen Vorbereitungskurs. 

MONTI, Internat. Handbuch der kath. Organisationen. 18 



258 Die katholischen Universitäten 

BIBLIOTHEK. 

Die Hochschule besitzt eine im Jahre 1910 gegründete und von P. Keel 
S. J. geleitete Bibliothek von 16.000 Bänden. 

STUDENTENHEIM. 

Im Gebäude der Hochschule befindet sich ein Internat für Studierende, 
das zur Zeit 40 Schüler, Katholiken und Katechumenen, beherbergt. 

KANADA 

UNIVERSITE LAVAL (gegr. 1852). Quebec. Rektor: Msgre. C. N. 
Gariepy. Sekr.: O. Bergeron. Professoren (1922/23): 107 (ohne die Lehrer 
der angegliederten oder angeschlossenen Kollegien und Sdiulen)^). Stu- 
dierende (1922/23): 677 (ohne die Schüler der angeschlossenen Lehr- 
anstalten). 

ALLGEMEINES. 

Aus der Geschichte: Die Universität ist im Jahre 1852 aus dem von 
Msgre. Laval (dessen Namen sie trägt) gegründeten Seminar Quebec her- 
vorgegangen. Im selben Jahre wurde in London die königliche Urkunde 
imterzeichnet, die der neuen Universität Rechtspersönlichkeit verlieh. 1876 
erfolgte von Rom aus die kanonische Errichtung der Universität Laval, 

Leitung: a) der königliche Visitätor, dessen Amt immer mit der Person 
des katholischen Erzbischofs von Quebec verknüpft ist und dem das Veto- 
recht über alle Anordnungen und Ernennungen zusteht; b) der Kardinal- 
Protektor der Universität beim Heiligen Stuhl; es ist dies immer derKardinal- 
Präfekt der Kongregation de Propaganda Fide; c) der Apostolische Kanzler 
(der Erzbischof von Quebec), der die päpstliche Autorität vertritt und die 
Professoren für die Lehrstühle der theologischen Fakultät beruft; d) der 
„Conseil superieur", bestehend aus den Erzbischöfen und Bischöfen der 
Provinz Quebec; er hat die Leitung und flen Unterricht auf allen Stufen in 
Glaubens- und Sittensachenl zu überwachen; e) der Rektor; f) der Universi- 
tätsrat (bestehend aus dem Rektor, den Direktoren des Seminars Quebec 
und aus den je drei dienstältesten Professoren der theologischen, juristi- 
schen, medizinischen und technischen Fakultät); ihm obliegen die Organisa- 
tion und allgemeine Leitung der Universität sowie alle Ernennungen, für die 
nicht der apostolische Kanzler zuständig ist; g) der Fakultätsrat, der aus 
allen Titularprofessoren besteht und dem die Ordnung des Unterrichts in den 
einzelnen Fakultäten obliegt. 

Vermögensverwaltung: Das Seminar Quebec, das die zur Gründung 
der Universität nötigen Mittel zur Verfügung gestellt hat, ist mit der Ver- 
mögensverwaltung betraut. 

Akademische Grade: Die von jeder Fakultät verliehenen Grade sind: 
Baccalaureus, Lizentiat, Doktor. Was den gesetzlichen Wert dieser Grade an- 
betrifft, so ist zu beachten, daß in Kanada die Fakultäten der Hochschulen 
den Kandidaten die wissenschaftliche Befähigung zusprechen, während das 

») Die an die Universität angeschlossenen höheren Lehranstalten setzen ihre Lehrpläne und 
Prüfungsordnungen im Einvernehmen mit der Universität fest, wobei diese sich die Aufsicht über die 
Prüfungen vorbehält. Bei einer anderen Art der Angliederung beschränkt sich die Universität auf die 
Bestätigung der Lehrpläne und der Anstellung des Lehtpersonals. In diesem Falle werden die Zeugnisse 
über die an diesen Lehranstalten abgelegten Prüfungen von der Universität auf Grund der von den Anstalts- 
leitern eingereichten Prüfungsberichte ausgestellt. 



Kanada 259 

Recht zur Ausübung ihres Berufes ihnen; von den Berufskammern (Ordre 
des avocats, Chambre des notaires, College des medecins et chirurgiens, 
Association pharmaceutique etc.) verliehen wird. 

FAKULTÄTEN. 

Faculte de Theologie (Grand Semtnaire de Quebec). Dekan: Msgre. 
L. A. Päquet. Professoren: 11. Studierende: 209. Studiendauer: 4 Jahre. 

Facttlte de Droit. Dekan: C. E. Dorion. Professoren: 18. Studierende: 
76. Studiendauer: 3 Jahre. 

Facttlte de Medecine. Dekan: A. Rousseau. Professofen: 2Q. Stu- 
dierende: 187, Studiendauer: 5 Jahre. 

Faculte des Arts. Dekan: Msgre. F. Pelletier. Dieser Fakultät gehören 
an: Die £cole Superieure de Chimie, die Ecole Normale Superieure und die 
ficole d'Arpentage et de Genie forestier (siehe unten). Studierende: 205. 

FACHHOCHSCHULEN. 

£cole Superieure de Chimie. Direktor: P. Cardinaux. Professoren: 6. 
Studierende: 30. Studiendauer: 4 Jahre. Chemikerdiplom und Doktorat in 
Chemie. 

£cole Normale Superieure. Direktor: Msgre. F. Pelletier. Professoren: 5. 
Studierende: 15. Studiendauer: 3 Jahre. Grade: Licencie und Docteur es 
lettres und es sciences^). 

£cole d'Arpentage et de Genie forestier. Direktor: A. Bedard. Pro- 
fessoren: 13. Studierende: 24. Diplome: Forstingenieur, Baccalaureus der 
Feldmesserei. 

£cole d'Agriculture (Sainte-Anne-de-la-Pocatiere). Direktor: Abbe 
N. Pelletier. Professoren: 14. Studierende: 138. Studiendauer: 4 Jahre. 
Diplome: Baccalaureus, Lizentiat und Doktor der Landwirtschaft. 

MUSEEN. LABORATORIEN. 

Physikalisches Kabinett — Chemische Laboratorien — Museen für 
Mineralogie, Geologie, Botanik, Zoologie, Völkerkunde — Religiöses Museum 
(in dem Andenken an religiöse Stätten, Personen und Einrichtungen aufbe- 
wahrt werden) — Gemäldegalerie. 

BIBLIOTHEK. 

Die Universitätsbibliothek ist diejenige des Seminars Quebec, die bei 
der Gründung der Universität 15.000 Bände zählte. Heute beläuft sich ihr 
Bestand auf etwa 160.000 Bände und Broschüren. Direktor: A. Aubert. 

VERÖFFENTLICHUNGEN. 

Zwei Zeitschriften: „La Canada frangais" — „L'Enseignement secon- 
daire au Canada" — Zwei Jahrbücher: „Annuaire de l'Universite Laval"; 
„Annuaire des Colleges affüies". 

ÖFFENTLICHE VORTRÄGE. 

Jeden Dienstag abend ein literarischer Vortrag für ein weiteres 
Publikum. — Während des akademischen Jahres 15 wissenschaftliche Vor- 
träge. — Jeden Abend Kurse für Kaufleute. 

*) Es besteht an der Universität Laval keine besondere philosophische undfnaturwissenschaftliche 
Fakultät. Der Unterricht der »ficole Normale Superieure*, der sich die pädagogische, fliterarische und 
naturwissenschaftliche Ausbildung der Mittelschullehrer zum Ziel setzt, zerfällt in eine literarisch-philo- 
sophische und eine mathematisch-naturwissenschaftliche Abteilung. 

18* 



260 Die katholischen Universitäten 

STUDENTENVEREINIGUNGEN. 

„Societe de St. Vincent de Paul" (Conference Laval). Die Medizin- 
studenten der letzten Semester widmen sich der Pflege armer Kranker. — 
„Cercle Casault", Gruppe der „Association Catholique de la Jeunesse Cana- 
dienne-Fran^aise" (S. 93). — „Federation Universitaire", die die Studenten 
der verschiedenen Fakultäten vereinigt und eine Wochenschrift „Le Beret" 
herausgibt. 



UNIVERSITE DE MONTREAL (gegr. 1876, reorganisiert 1919—20). 
Montreal, 185 rue Saint-Denis. Rektor: Msgre. V. J. Piette. Vizerektor: Kan. 
E. Chartier. Sekr.: E. Montpetit. Professoren (1922/23): 275 (ohne die Pro- 
fessoren der affinierten Mittelschulen und der angeschlossenen Sonder- 
schulen). Studierende (1922/23): 2210 (ohne die Schüler der affiliierten Kol- 
legien und der angeschlossenen Schulen). 

ALLGEMEINES. 

Aus der Geschichte: Die Universität Montreal ist die ehemalige Filiale 
der Universität Laval in Quebec. Auf Grund der Apostolischen Konstitution 
vom 2. Februar 1889 wurde die Filiale praktisch unabhängig; die Grade 
wurden vom Rate der Universität Quebec verliehen, aber Montreal besaß 
eine vollständig unabhängige örtliche Verwaltung. In den Jahren 1919 er- 
hielt die Filiale ihre vollständige rechtliche und faktische Selbständigkeit: in 
kanonischer Hinsicht durch ein eine päpstliche Bulle vorbereitendes Reskript 
vom 8. Mai 1919, in bürgerlicher Hinsicht durch eine ihr am 14. Februar 
1920 vom Provinziallandtag von Quebec gegebene Verfassungsurkunde. 

Leitung: a) Aufsichtsrat, bestehend aus den Residenzialbischöfen der 
Kirchenprovinz Montreal; b) Akademischer Senat; c) Rat der Universität; 
d) Studienkommission; e) Verwaltungskoramission; f) Ausführender Aus- 
schuß; g) Immatrikulations-Unterkommission. 

Akademische Grade: Baccalaureat, Lizenz, Doktorat. 

FAKULTÄTEN. 

Faculte de Theologie (Grand Seminaire, 857 rue Sherbrooke ouest). 
Dekan: A. Urique P. S. S. Professoren: 15. Studierende: 300. Studiendauer: 
4 Jahre. 

Faculte de Droit et de Notariat (185 rue St.-Denis). Dekan: E. Lafon- 
taine. Professoren: 17. Studierende: 126. Studiendauer: 3 Jahre. 

Faculte de Medecine. Dekan: L. de Lotbiniere-Harwood. Professoren: 
86. Studierende: 302. Studiendauer: 6 Jähre. 

Faculte de Philosophie. Dekan: L. Perrin P. S. S. Professoren: 10. 
Studierende: 219. Studiendauer: 2 Jahre (regulärer Kurs). 

Faculte des Lettres. Dekan: Kan. E. Chartier. ' Professoren : 11. Stu- 
dierende: 139. Studiendauer: Verschieden nach den Graden und Diplomen, 
die man erwerben will. 

Facultes des Sciences pures. Dekan: P. L. J. Morin C. S. V. Pro 
fessoren: 12. Studierende: 67. Studiendauer: 2 bis 3 Jahre.. 

Faculte d'Art dentaire (380 rue St.-Hubert). Dekan: E. Dubeau. Pro- 
fessoren: 23. Studierende: 206. ^Studiendauer: 4 Jahre. 



Kanada ' 261 

FACHHOCHSCHULEN. 

£cole de Medecine Veterinaire (381 rue de Montigny est). Präsident: 

D. Genereux. Professoren: 10. Studenten: 19. Studiendauer: 4 Jahre. 
Diplome: Baccalaureus und Doktor der Veterinärmedizin, 

ficole de Pharmacie. Präsident: J. Contant. Professoren: 10. Stu- 
dierende: 144. Studiendauer: 4 Jahre. Diplome: Baccalaureus und Doktor 
der Pharmazeutik. 

£cole des Sciences sociales, economiques et politiques. Direktor: 

E. Montpetit. Professoren: 16. Studierende: 159. Studiendauer: 2 Jahre in 
der sozialen, ökonomischen und" politischen Abteilung, 1 Jahr in der Ab- 
teilung für Zeitungskunde. „Diplome es sciences sociales, economiques et 
politiques"; „Certificat de Joumalisme". 

£cole Polytechnique (228 rue Saint-Denis). Präsident: A. Boyer. Pro- 
fessoren: 23. Studierende: 123. Studiendauer: 4 Jahre (für Zivilingenieure). 
Diplom als Zivilingenieur, mit Anrecht auf das eines Baccalaureus der an- 
gewandten Naturwissenschaften: „Bachelier es sciences appliquees". 

ficole des Hautes £tudes Commerciales (399 avenue Viger). Präsident: 
E. Daoust. Professoren: 18. Studierende: 300. Studiendauer: 3 Jahre. 
Diplome: Lizenz und Doktorat in Handelswissenschaften. 

Institut Agricole d'Oka. (Comte des Deux-Montagnes.) Direktor: 
P. Leopold O. C. R. Professoren: 24. Studierende: 108. Studiendauer: 3 Jahre. 
Diplome: Baccalaureat und Doktorat in Landwirtschaft. 

LABORATORIEN. 

Laboratorien für Physik, Chemie, Physiologie, Bakteriologie, Biologie, 
Botanik, Chemie (Pharmazeutik), Histologie und Embryologie, Anatomie usw. 
— Radiuminstitut. 

BIBLIOTHEK. 

„Bibliotheque Saint-Sulpice" (gegr. 1907). Adresse: 340 rue Saint- 
Denis. Bände: 125.000. Direktor: A. Fauteux. 

VERÖFFENTLICHUNGEN. 

„Revue trimestrielle" — „Le Quartier latin" (Studentenzeitschrift) — ^ 
Allgemeines Jahrbuch und Jahrbücher der einzelnen Fakultäten und Fach- 
hochschulen. 

ÖFFENTLICHE LEHRGÄNGE. 

Vorträge und Lehrgänge für das Publikum werden veranstaltet von der 
Faculte des Lettres, des Faculte des Sciences pures, der £cole des Sciences 
sociales, der £cole des Hautes fitudes Commerciales usw. Die Professoren 
der Faculte des Lettres und der Faculte des Sciences pures erteilen pädago- 
gischen Unterricht sowohl an der Universität wie an den affiliierten Instituten 
(elf an Zahl). Die Faculte des Lettres erteilt ebenfalls pädagogischen Unter- 
richt an die Volksschullehrer der Stadt. 

VEREINIGUNGEN. 

„Conference de Saint-Vincent de Paul" (185 rue St.-Denis) — „Associa- 
tion generale des Etudiants" (454 rue Sherbrooke est). 

HEIM FÜR LAIENSTUDENTEN. 
„Maison des fitudiants" (354 rue Sherbrooke est). 



262 Die katholischen Universitäten 

NIEDERLANDE 

ROOMSCH KATHOLIEKE UNIVERSITEIT TE NIJMEGEN: KATHO- 
LISCHE UNIVERSITÄT NIMWEGEN (gegr. 1923). Nijmegen, Keizer Karel 
Plein. Rektor: Hochw. J.Schrijnen. Professoren: 33 (darunter 4 Dominikaner, 
4 Jesuiten, 1 Karmelit, 1 Franziskaner, 5 Weltpriester; 5 Deutsche, 1 Öster- 
reicher, 1 Franzose). 

ALLGEMEINES. 

Aus der Geschichte: Im Jahre 1921 bekundeten die holländischen 
Bischöfe ihre Absicht, eine katholische Universität zu errichten, und über- 
trugen die Durchführung des Planes der „St. Radbouds Stichting". Die 
Königin gew^ährte das „jus promovendi" und der Papst ermächtigte zur Ver- 
leihung der kanonischen Grade. Eine gegen Ende desselben Jahres ver- 
anstaltete Sammlung erbrachte gegen 1,500.000 Gulden. Der Stadtrat von 
Nimw^egen, der Stadt, die nach vielen Schvirierigkeiten als Sitz der neuen 
Universität gewählt worden war, bewilligte der St. Radbouds Stichting ein 
städtisches Terrain zur Errichtung des Universitätsgebäudes und sidierte 
auf 75 Jahre einen jährlichen Zuschuß von 100.000 Gulden zu. Die Uni- 
versität ist am. 17. Oktober 1923 eröffnet worden mit zunächst drei Fakul- 
täten: Theologie, Philosophie, Rechtswissenschaft; zu diesen sollen noch die 
medizinische und die naturwissenschaftliche Fakultät hinzukommen. 

Leitung: JDie Universität untersteht der St. Radbouds Stichting, unter 
dem Vorsitz des Erzbischofs von Utrecht. Die Stadt Nimwegen hat das 
Recht auf Vertretung im Kuratorium der Universität 

Akademische Grade: Die Universität hat das Recht zur Ausstellung der 
offiziellen Diplome, gemäß dem Gesetz über den Hochschulunterricht vom 
22. Mai 1905. 

FAKULTÄTEN. 

Die Gründer der Universität haben von der großzügigen Lehrfreiheit, 
die das holländische Hochschulgesetz den privaten Anstalten zugesteht, weit- 
gehenden Gebrauch gemacht. 

Theologische Fakultät. Sie umfaßt fürs erste nur einen Fortbildungs- 
kurs zur Vervollständigung der Studien derjenigen, die schon die gewöhn- 
liche Seminarausbildung empfangen haben. Professoren: 8. Studiendauer: 
3 Jahre. 

Fakultät für Literatur und Philosophie. Eine hervorragende Stellung 
wird den ausländischen Literaturen eingeräumt. Der Unterricht in Philosophie 
ist mehr für die Bedürfnisse der Philologen und Juristen eingerichtet als mit 
Rücksicht auf die Theologen. Professoren: 17. 

Juristische Fakultät. Besondere Aufmerksamkeit wird dem kanonischen 
Recht und der Rechtsphilosophie zugewandt. Professoren: 7. 

PHILIPPINEN 

REAL Y PONTIFICIA UNIVERSIDAD DE SANTO TOMAS (gegr. 
1611). Manila. Rektor: P. A. Alfageme O. P. Professoren: 90. Studierende 
(1922/23): Etwa 600. 

ALLGEMEINES. 

Diese Dominikaner-Universität wurde im Jahre 1611 unter dem Namen 
Colegio de Santo Tomas gegründet. Nach Bestätigung seitens der weltlichen 



Philippinen-Polen 263 

und kirchlicheni Behörden der Philippinen wurde das Kolleg im Jahre 1645 
durch Papst Innozenz X. zum Range einer Universität erhoben. Die päpst- 
lichen und königlichen Urkunden ermächtigten in der Folgezeit zur Errichtung 
weiterer kirchlicher und weltlicher Lehrst&le. Leo XIII. verlieh ihr den Titel 
einer Päpstlichen Universität und bestätigte das Recht, die kanonischen 
Grade zu verleihen. Unter der spanischen Herrschaft hatten die Grade und 
Diplome der Universität Manila dieselbe Gültigkeit wie diejenigen der spani- 
schen Staatsuniversitäten. Die Regierung der Vereinigten Staaten verweigerte 
zwar dieser katholischen Universität ein gesetzliches Vorrecht, das sie 
auch den andern amerikanischen Universitäten nicht zugesteht, doch hat sie 
die an der juristischen, medizinischen, pharmazeutischen und technischen 
Fakultät absolvierten Studien als gültig anerkannt, das heißt die Inhaber von 
Diplomen der Universidad de Santo Tomas können sich zu einem Examen 
vor einer Regierungskommission melden und durch Bestehen der Prüfung 
das Recht zur Ausübung ihres Berufes erwerben. Anfangs umfaßte die 
Universität nur die Fakultäten für Theologie, kanonisches Recht und Philo- 
sophie; im Jahre 1734 wurde die juristische Fakultät und 1871 die medi- 
zmische und die pharmazeutische Fakultät hinzugefügt, 1896 die Fakultöt 
für Philosophie und Literatur und 1907 die technische Fakultät. Die Leitung 
der Universität lag ständig in den Händen der Dominikaner. 

FAKULTÄTEN. 

Wir müssen uns hier mit der Aufzählung, der Fakultäten begnügen, da 
genauere Angaben trotz wiederholter Bemühungen nicht zu erlangen waren. 
Die Universität umfaßt 7 Fakultäten: Theologische Fakultät (6 Jahre), 
Fakultät für kanonisches Recht (3 Jahre), juristische Fakultät (5 Jahre), 
Fakultät für Philosophie und Literatur (2 Jahre), medizinische Fakultät 
(5 Jahre), pharmazeutische Fakultät (3 Jahre), technische Fakultät (5 Jahre). 

POLEN 

UNIWERSYTET LUBELSKI: UNIVERSITÄT LUBLIN (gegr. 1918). 
Lublin. Rektor: P. H. Woroniecki O. P. Vizerektoren: Hochw. A. Szymanski 
und L. Wasciszakowski. Sekr.: I. Czuma. Professoren: 55. Studierende 
(1922/23): 1120. 

ALLGEMEINES. 

Aus der Geschichte: Die Universität wurde von Msgre. I. Radzizsewski 
mit der Unterstützung des polnischen Episkopates und der Regierung ge- 
gründet, die der Universität ein altes, geräumiges Gebäude auf die Dauer 
von 36 Jahren zur Verfügung stellte. Die Universität ist eine private Ein- 
richtung, die vom Staate weder anerkannt noch subventioniert wird. 

Leitung: Die oberste Leitung liegt in den Händen der polnischen 
Bischöfe. Der Bischof von Lublin ist ständiger Kanzler der Universität. Der 
Rektor wird vom Episkopat ernannt und vom Kanzler dem Heiligen Stuhl 
zur Bestätigung vorgeschlagen. Der „Lubliner Hochschulverein" sorgt für 
die Unterhaltung und Ausgestaltung der Univegrsität. An der Spitze dieser 
Vereinigung stehen ein leitender Ausschuß von 15 Personen (5 Vertreter des 
Episkopates, 5 Gründer-Mitglieder und 5 von den Mitgliedern der Ver- 
einigung gewählte Personen) und ein siebengliedriger Vorstand unter dem 
Vorsitz des Rektors und dem ein Vertreter des leitenden Ausschusses und em 
Vertreter des akademischen Senates angehören. Dieser Vorstand verfügt über 
ein Propagandasekretariat, das für die Ausbreitung der Idee der katholischen 



264 Die katholischen Universitäten 

Universität Lublin arbeitet und sich mit der Beschaffung der finanziellen 
Mittel beschäftigt. 

Akademisclie Grade: Die Universität kann die kanonischen Grade an 
die Studenten der theologischen Fakultät und der Fakultät für kanonisches 
Recht verleihen. Die Grade der juristischen und der philosophischen Fakultät 
werden vom Staate nicht anerkannt. 

Aufnahmebedingungen: Reifezeugnis. Es vi^erden nur Studenten und 
Studentinnen katholischer Konfession oder wenigstens christlichen Glaubens 
zugelassen; die Zahl der Protestanten und Schismatiker bleibt jedoch üi An- 
be&acht der katholischen Tendenz der Universität sehr beschränkt, 

FAKULTÄTEN. 

Theologische Fakultät. Dekan: Msgre. P. Kremer. Professoren: 8. 
Studenten: 23. Studiendauer: 4 Jahre. 

Fakultät für kanonisches Recht. Dekan: A. Woycicki. Professoren: 4. 
Studierende: 34. Studiendauer: 4 Jahre. 

Juristische und staatswissenschaftliche Fakultät, Dekan: St. Glaser. 
Professoren: 22. Studierende: 663. Studiendauer: 4 Jahre. 

Philosophische Fakultät. Dekan: H. Jakubanis. Professoren: 21. Stu- 
dierende: 400. Studiendauer: 4 Jahre. 

HÖHERE LEHRERBILDUNGSANSTALT. 

Pädagogisches Institut. Zweck: Vorbereitung der Lehrer für Volks- und 
Mittelschulen. Dkektor: S. Kukulski. Studierende: 30. Studiendauer: 2 Jahre. 

BIBLIOTHEK. 
Universitätsbibliothek (gegr. 1918). Etwa 100.000 Bände. 

VERÖFFENTLICHUNGEN. 

„Bibliothek der Universität Lublin". In dieser Sammlung sind bis jetzt 
13 Werke erschienen, die Professoren der Universität zu Verfassern haben. 
— Vorlesungsverzeichnis. 

STUDIENZIRKEL. 

Unter der Leitung der Professoren der Universität sind 13 Studien- 
zirkel entstanden, deren Zweck die Erziehung der studierenden Jugend zum 
wissenschaftlichen Arbeiten ist. 

VEREINIGUNG. 

„Gesellschaft zur Förderung der sozialen Betätigung". Sie veranstaltet 
praktische Lehrgänge für soziales Wirken. 

HEIM FÜR LAIENSTUDENTEN. 
„Dom akademicki", Niecala 8. Internat für Studentinnen, Rynek 17. 

SCHWEIZ 

UNIVERSITÄT FREIBURG (gegr. 1889). Freiburg (Schweiz). Rektor: 
G. Liesker. Vizerektor: R. P. AUo O. P. Kanzler: N. Weyrich. Professoren: 65. 
Studierende (1922/23): Rund 500. 



Schweiz 265 

ALLGEMEINES. 

Aus den Geschichte: Die Universität wurde im Jahre 1889 durch den 
Kanton Freiburg errichtet und mit zwei Fakultäten (juristische und philoso- 
phische) eröffnet. Im Jahre 1890 wurde die theologische Fakultät errichtet 
und 1896 die mathematisch-naturwissenschaftliche. Die Universität hat einen 
katholischen und internationalen Charakter. 

Leitung: Sie befindet sich in den Händen des Rektors, der jedes Jahr 
von der Plenarversammlung der Professoren ernannt und vom Staatsrat be- 
stätigt wird. Er wird per tumum aus einer der vier Fakultäten gewählt. Als 
Beratungsinstanz steht ihm der akademische Senat zur Seite. 

Akademische Grade: Doktorat und Lizenz in den vier Fakultäten; diese 
Grade haben in der Schweiz und im Ausland dieselbe rechtliche Geltung 
wie die der anderen schweizerischen Universitäten. 

Aufnahmebedingungen: Dieselben Bedingungen, die den Studenten 
zum Universitätsstudium in seinem Ursprungsland berechtigen; im allge- 
meinen Reifezeugnis (Baccalaureat). 

FAKULTÄTEN. 

Theologische Fakultät. Sie ist dem Dominikanerorden anvertraut. Dekan : 
R. F. Claverie O. P. Professoren: 15. Studierende: 185. Studiendauer: 
4 Jahre, nach dem biennium philosophicum. 

Juristische Fakultät. Dekan: A. von Overbeck. Professoren: 17. Stu- 
dierende: 136. Studiendauer: 3 Jahre. 

Philosophische Fakultät. Dekan: Herzog Max von Sachsen. Professoren: 
19. Studierende: 73. Studiendauer: 3 Jahre. 

Mathematisch-naturwissenschaftliche Fakultät. Dekan: A. Gockel. Pro- 
fessoren: 14. Studierende: 109. Studiendauer: 3 Jahre^). 

SONDERLEHRGÄNGE. 

Staats- und wirtschaftswissenschaftliche Abteilung (an der juristischen 
Fakultät). Professoren: 6. Studierende: Gegen 30. 

Abteilung für Handelswissenschaften (an der juristischen Fakultät). 
Direktor: M. Turmann. Professoren: 3. Studierende: Etwa 20. Studiendauer: 

^ ^^^^^' LABORATORIEN. 

Chemie I und II, Physik, Physik des Globus, Mineralogie, Botanik, 
Zoologie, Physiologie, Bakteriologie. 

BIBLIOTHEK. 
„Kantonal- und Universitätsbibliothek" (gegr. im XVI. Jahrhundert). 
Bände: 300.000. Direktor: Hochw. F. Ducrost. 

VERÖFFENTLICHUNGEN. 

„Rapport annuel sur l'annee academique" — „Programme des cours" 
(für jedes Semester) — „Catalogue des Professeurs et des etudiants" (jedes 
Semester) — „CoUectanea Friburgensia" (Jahrbuch) — „Divus Thomas" 
(Zeitschrift, herausgegeben von der theologischen Fakultät). 

ÖFFENTLICHE VORTRÄGE UND LEHRGÄNGE. 

„Les Vendredis de la Grenette": Unentgeltliche öffentliche Vorträge, 
gehalten von Freiburger oder ausländischen Professoren. — „Les lundis de 

1) Die medizinische Fakultät besteht noch nicht; doch können Studenten der Medizin ihr erstes 
Jahr an der mathematisch-naturwissenschaftlichen Fakultät der Universität Freiburg verbringen und dort 
ihr erstes propädeutisches Examen ablegen. 



266 Die katholischen Universitäten 

la Grenette": Populärwissenschaftliche Vorträge in. deutscher Sprache — 
„Ferienkurse". Sie werden nicht regelmäßig veranstaltet. Im Sommer 1923 
landen solche in der Zeit vom 12. Juli bis 4. August statt; sie umfaßten eine 
Abteilung für Philosophie und Theologie und eine Abteilung, für neuere 
Sprachen und Literatur, 

VEREINIGUNGEN. 

„Academia". Organisation aller Studierenden. Zweck: Wahrnehmung 
der allgemeinen Studenteninteressen (Lesesaal, Sport usw.) — „Schweizeri- 
scher Studentenverein" (S. 114) — „Societe des Belles-Lettres". Zweck: 
Studium und Pflege der Literatur. Die Gesellschaft veröffentlicht die „Revue- 
des Belles-Lettres" — Vereinigungen ausländischer Studenten: „HoUandia", 
„Columbia", veröffentlicht eine Halbjahrsschrift „The Columbia"; „Gallia"; 
„Lithuania"; „Polonia"; „Jugoslavia" usw. 

HEIM FÜR LAIENSTUDENTEN. 
„Canisianum". 



SPANIEN 

COLEGIO DE ESTUDIOS SUPERIORES (gegr. 1886). Deusto-Bübao. 
Rektor: P. M. Ibinagabeitia S. J. Vizerektor und Sekr.: P. A. Sagarminaga 
S. J. Professoren: 25. Studierende (1922/23): 213. 

ALLGEMEINES. 

Aus der Geschichte: Diese Lehranstalt wurde von der Gesellschaft „La 
Ensefianza Catölica". errichtet und den Patres der Gesellschaft Jesu anver- 
traut. Außer der juristischen Fakultät und dem Vorbereitungskurs für In- 
genieure und Architekten bestand bis 1918 noch eine philosophische Fakultät. 

Leitung: Befindet sich in den Händen der Jesuitenpatres. 

Akademische Grade: Das „Colegio" kann keine vom Staate anerkannten 
Grade verleihen; die Studierenden immatrikulieren sich und unterziehen sich 
den Prüfungen an der staatlichen Universität Valladolid. 

Aufnahmebedingungen: Als Internen werden nur Katholiken von guter 
Führung aufgenommen. Für jeden Externen muß eine der Direktion bekannte 
Person bürgen. Frauen sind nicht zugelassen. 

FAKULTÄT. 

Facttltad de Derecho y Ciencias Sociales. Dekan: P, J, N. de Güenechea 
S. J. Professoren: 15. Studierende: 143. Studiendauer: 4 Jahre, außerdem 
ein einjähriger Vorbereitungskurs. 

SONDERLEHRGÄNGE. 

Preparatorio de Ingenieros y Arquitectos. Direktor: P. J. M. Obeso 
S. J. Professoren: 8. Studierende: 66. Studiendauer: 2 Jahre. 

Escuela Militär zur Vorbereitung auf den Heeresdienst und zur Ab- 
kürzung der aktiven Dienstzeit. Dauer des Lehrganges: 1 Jahr. Direktor: 
Leutnant B. Ballesteros. Lehrer: 1. Schüler: 40. 

BIBLIOTHEK. 

„Biblioteca de la Universidad de Deusto" (gegr. 1886). Bände: 48.000. 
Direktor: P. E. Gomez de la Torre S. J. 



Spanien-Syrien 267 

VERÖFFENTLICHUNGEN. 
„Estudios de Derecho" (erscheint zur Zeit nicht). — Jahrbuch. 

VEREINIGUNG. 

„Academia de Derecho y Ciencias Sociales" (bestehend aus den besten 
Schülern). Direktor: P. A. Izaga S. J.^). 

REAL COLEOIO DE ESTUDIOS SUPERIORES DE MARIA CRISTINA 

(gegr. 1893). San Lorenzo del Escorial, calle Alamillos 1. Rektor: P. I. Martin 
O. S. A. Sekr.: P. J. V. Azeünaga O. S. A. Professoren: 20. Studierende: 
(1922/23): 140. 

ALLGEMEINES. 

Leitung: Liegt in den Händen der Augustiner. 

Akademische Grade: Lizenz in Rechtswissenschaften und Philosophie. 
Diese Grade werden vom Staate nicht anerkannt. Um akademische Grade 
mit rechtlicher Geltung zu erwerben, müssen sich die Studenten an der 
Universität Madrid einschreiben und sich an dieser den Prüfungen imter- 
ziehen. 

Aufnahmebedingungen: Reifezeugnis. Es werden nur Katholiken von 
guter Führung aufgenommen. Frauen sind nicht zugelassen. 

FAKULTÄTEN. 

Facttltad de Derecho. Dekan: P. I. Martin O. S. A. Professoren: 16. 
Studierende: 115. 

Facultad de Filosofia y Letras. Dekan: P. M. Amaiz O. S. A. Pro- 
fessoren: 4. Studierende: 10. 

FACHSCHULE. 

Preparatorio de Ingenieros y Arquitectos. Direktor: P. I. Martin 
O. S. A. Professoren: 6. Studierende: 15. 

VERÖFFENTLICHUNG. 
„Nueva Etapa" (Monatsschrift), 

SYRIEN , 

UNIVERSITE SAINT-JOSEPH (gegr. 1875). Beirut. Rektor: 
P. L. Chauteur S. J. Professoren: 35. Studierende (1922/23): 358. 

ALLGEMEINES. 

Aus der Geschichte: Im Jahre 1846 errichteten die Jesuiten in Ghazir 
ein Orientalisches Seminar und im Jahre 1855 ein Kolleg. 1875 übersiedelten 
diese beiden Institute nach Beirut und wurden seitdem als Universität 
bezeichnet. 1881 erfolgte durch Leo XIII. die kanonische Errichtung der 
neuen Universität, die das Recht zur Verleihung der akademischen Grade 



1) In Verbindung mit dem .Colegio de Estudios Superiores' ist im Jalire 1916 die UNIVERSIDAD 
COMERCIAL DE DEUSTO errichtet worden, die ebenfalls von den Jesuiten geleitet wird. Sie verleiht 
nach Absolvierung eines vierjährigen Lehrgangs den Titel (ohne gesetzlichen Wert) eines »Licenciado en 
Ciencias Econömicas" sowie den Doktortitel in jedem der Einzelfächer (Finanz, Industrie, Handel usw.). 
Diiektor; P. A Chalbaud S. J Professoren; 33 Studierende: 103. Die Hochschule besitzt eine Biblio- 
thek mit 11.000 Bänden und verschiedene Laboratorien. Ein Handelsmuseum ist in Vorbereitung. 



268 ' Die katholischen Universitäten 

in Philosophie und Theologie erhielt. Die Gründung einer Schule für Medizin 
erfolgte im Jahre 1883; dieser wurden im Jahre 1889 eine Schule für 
Pharmazeutik und 1920 eine Schule für Zahnheilkunde angefügt. 1913 
wurden die Schule für Jurisprudenz und die Technische Schule errichtet. 

Leitung: Die Leitung liegt in den Händen der Patres der Gesell- 
schaft Jesu. 

Akademische Grade: Baccalaureat, Lizenz und Doktorat in Philosophie 
und Theologie; französisches Staatsdiplom als Doktor d^r Medizin, gleich- 
wertig mit dem von den französischen Fakultäten ausgestellten Diplom; 
französisches Staatsdiplom als Apotheker 1. Klasse; Diplom der „£cole 
fran9aise de Beyrouth" in Zahnheilkunde; französisches Staatsdiplom als 
Baccalaureus und Lizentiat der Rechtswissenschaft, das den Zutritt zum 
Richteramt, zum Anwaltsberuf und zur Verwaltungslaufbahn eröffnet; Zivil- 
ingenieur-Diplom, gleichwertig mit demjenigen, das das Technikum von Lyon 
nach' dreijähriger Studienzeit ausstellt. 

Aufnahmebedingungen: Baccalaureat einer französischen höheren 
Lehranstalt oder entsprechende Aufnahmeprüfung. Zur medizinischen und 
pharmazeutischen Fakultät werden nur Orientalen und im Orient geborene 
Europäer, deren) Familie im Orient ihren dauernden Wohnsitz hat, zu- 
gelassen. Die Studierenden sind verschiedenster Herkunft; es werden keine 
Unterschiede von Rasse und Religion gemacht. 

FAKULTÄTEN UND FACHHOCHSCHULEN. 

Facultes de Philosophie et de Theologie. Dekan: P. Tournebize S. J. 
Professoren: 5. Studierende: 13, Studiendauer: 2 Jahre Philosophie, 4 Jahre 
Theologie, 

Faculte de Medecine et Pharmacie et £cole Dentaire. Kanzler: 
P. L. Vorny S. J. Professoren: 15. Studierende: 197. Studiendauer: Medizin 
5 Jahre, Pharmazeutik 3 Jahre, Zahnheilkunde 3 Jahre. Der Unterricht wird 
in französischer Sprache erteilt. 

ficole Fran^aise de Droit. Kanzler: P. R. Mouterde S. J. Professoren: 7. 
Studierende: 119. Studiendauer: 3 Jahre, Der Unterricht wird in französi- 
scher Sprache erteilt und umfaßt die an den französischem Fakultäten ge- 
lehrten Fächer, Ein Einführungskurs und ein Lehrgang über islamisches 
Recht (in arabischer Sprache) vervollständigen die Ausbildung. 

£cole d'Ingenieurs. Kanzler: P. C. Mejasson S. J. Professoren: 8. 
Studierende: 29. Studiendauer: 3 Jahre, 

OBSERVATORIUM. INSTITUTE. LABORATORIEN. 

Observatorium von Ksara (gegr. 1907), mit 4 Abteilungen: Meteoro- 
logie, Magnetismus, Seismologie, Astronomie — Tollwutinstitut — < Labora- 
torien: Bakteriologie, Chemie, Anatomie, Physiologie und Histologie, 
Pharmazeutik, Naturgeschichte. 

BIBLIOTHEKEN. 

Allgemeine Universitätsbibliothek (gegr. 1875). Direktor: P. M. Bouyges 
S. J, — Orientalische Bibliothek (gegr. 1905), mit 30.000 Bänden und 3000 
orientalischen Handschriften. Direktor: P. L, Cheiko S, J, 

VERÖFFENTLICHUNGEN. 

„AI Machrik" (wissenschaftliche und religiöse Monatsschrift, behandelt 
hauptsächlich Orientalia in arabischer Sprache) — „Les Melanges de 



Syrien-Vereinigte Staaten 269 

l'Universite Saint- Joseph" (Sammlung von Abhandlungen in französischer 
Sprache über Geschichte, Literatur, Archäologie und Sprachen des Orients)^). 

VEREINIGUNG VON STUDIERENDEN. 

„Cercle de la Jeunesse catholique" (gegr. 1911). Vors.: Chidiac. Sekr.: 

C. Azouz. Ziele: Vorbereitung der Studierenden, um die Gesellschaft im 
katholischen Geiste zu beeinflussen. Mitglieder: 70. Tätigkeit: Vorträge mit 
anschließender Aussprache; apologetische und soziale Studienzirkel; Presse- 
propaganda; Katechismusunterricht für arme Kinder usw. 

VEREINIGTE STAATEN 

CATHOLIC UNIVERSITY OF AMERICA (gegr. 1889). Washington, 

D. C. Rektor: Msgre. T. J. Shahan. Vizerektor: Msgre. G. A. Dougherty. 
Sekr.: Msgre. E. A. Pace. Professoren (1921/22): 94. Studierende (an den 
Fakultäten): 797 (1922/23). , 

ALLGEMEINES. 

Aus der Geschichte: Die kirchliche Errichtung der Universität erfolgte 
durch Papst Leo XIII., der durch Apostolisches Schreiben vom 7, März 1889 
ihre Verfassung bestätigte und ihr das Recht ziu: Verleihung der kanonischen 
Grade gewährte. Gleichzeitig erfolgte die staatliche Bestätigung („incorpora- 
tion") nach den Gesetzen des Distrikts Columbia. Im November des gleichen 
Jahres wurde die „School of Sacred Sciences" eröffnet, zu der 1895 die 
„School of Philosophy" und die „School of Social Sciences" hinzutraten. 
Unter dem Rektorat des Rev. T. J. Conaty (1896 — 1903) wurde die „School 
of Law" von der „School of Social Sciences" abgetrennt und diese letztere 
'mit der „School of Philosophy" vereinigt. Unter dem Rektorat des Rev, D. J. 
O'Connell (1903—1906) wurden die „School of Letters" und die „School of 
Sciences" errichtet. An die Universität sind viele Seminarien, Kollegien und 
andere höhere Unterrichtsanstalten angegliedert. Jede angeschlossene An- 
stalt bewahrt ihre vollkommene Selbständigkeit; ihre Zeugnisse geben dem 
Schüler das Recht, ohne Prüfung zur Universität zugelassen zu werden. 

Leitung: Die Universität steht unter der Leitung des Episkopats der 
Vereinigten Staaten, dem jede Entscheidung in Sachen der Disziplin, der 
Studienordnung und des Lehrprogramms zusteht. Der Episkopat überträgt 
seine Autorität einem „Board of Trustees", bestehend aus Bischöfen, 
Priestern und Laien, die von der Bischofskonferenz gewählt werden. Die un- 
mittelbare Leitung der Universität ist dem Rektor übertragen, dem der 
Akademische Senat zur Seite steht. 

Akademische Grade: „Bachelor", „Master", „Doctor" in allen Fakul- 
täten. 

FAKULTÄTEN. 

School of Sacred Sciences. Dekan: Rev. C. F. Aiken. Professoren 13. 
Studierende: 55. Studiendauer: 3 Jahre (nach Abschluß der theologischen 
Studien im -Seminar). 

School of Law. Dekan: P. I. McLoughlin. Professoren: 7. Studierende: 
65. Studiendauer: 3 Jahre. 



») Die Universität besitzt eine eigene Druckerei, aus der bisher etwa 500 Veröffentlichungen 
(Aszetik, Philologie, arabische Sprache und Literatur, arabische Klassiker, französische, koptische, äthiopische, 
syrische, griechische und lateinische Werke) hervorgegangen sind. Besonders hervorzuheben ist die arabische 
Bibel, die allgemein als eines der schönsten Denkmäler der arabischen Buchdruckerei gilt. 



270 Die katholischen Universitäten 

School of Philosophy. Dekan: F. O'Hara. Professoren: 28. Stu- 
dierende: 296. Studiendauer: 3 Jahre. An dieser Fakultät bestehen Ab-' 
teilungen für Soziologie, Volkswurtschaft, Staatswissenschaften. 

School of Letters. Dekan: P. I. Lennox. Professoren: 21. Studierende: 46. 
Studiendauer: 4 Jahre. 

School of Sciences. Dekan: A. E. Landry. Professoren: 20. Studierende: 
221. An dieser Fakultät bestehen eine Abteilung für Architektur und drei 
Abteilungen für Ingenieure (Zivilmgenieure, Elektroingenieure, Maschinen- 
ingenieure). 

MUSEEN. LABORATORIEN. 

Allgemeines Museum — Soziologisches Museum — Psychologisches 
Laboratorium — Chemisches Laboratorium „Martin Maloney" — .Chemi- 
sches Museum — Physikalisches Laboratorium — Laboratorium für ange- 
wandte Mechanik — Astronomisches Observatorium — Biologisches Labora- 
toritun — Botanischer Garten — Elektrotechnisches Laboratorium — 
Mechanisches Laboratoritmi. 

BIBLIOTHEKEN. 

„The General Library" (gegr. 1889). Bände: 136.000. Durektor: 
J. Schneider — „Law Library". Bände: 14.000. Direktor: P. J. McLoughlin. 

VERÖFFENTLICHUNGEN. 

„Year-Book" (allgemeines Jahrbuch, erscheint im März). — „Catholic 
University Bulletin" (monatlich, von Oktober bis Juni). — „Catholic Educa- 
tional Review" (monatlich, außer Juli und August. Adresse: The Catholic 
Educational Press, 1326 Quincy Street, Brookland, D. C). — „Corpus 
Scriptorum Christianorum Orientalium" (Orientalische Patrologie, heraus- 
gegeben von der Katholischen Universität von Amerika und der Universität 
Löwen unter der Leitung von Chabot, Guidi, Hyvernat, Forget. Adresse: 
Paul, Geuthner, 13 nie Jacob, Paris; oder The Secretary of the „Corp. 
Script. Christ. Orient.", Cäth. University of America, Washington, D. C). 
— „Catholic Historical Review" (vierteljährlich). — „Catholic Charities 
Review" (monatlich, außer Juli und August). — „University Symposium" 
(monatlich, Oktober bis Juni; wird von Studenten herausgegeben. Adresse: 
Brookland, D. C). — „Salve Regina" (religiöse Monatsschrift). — „Catholic 
University Alumnus" (vierteljährlich, herausgegeben von der Vereinigung 
der Studenten der Rechte). 

RELIGIONSKURS — FERIENKURS. 

Systematischer Kurst^ in Religion, über die Grundlagen des Glaubens 
und der Moral; obligatorisch für alle Studenten, die ihr Reifezeugnis nicht 
an einer katholischen Anstalt erworben haben. — „Summer School", be- 
stimmt für katholische Lehrerinnen, besonders für solche, die Mitglieder 
religiöser Genossenschaften sind. Fächer: Philosophie, Pädagogik, Sozio- 
logie, Naturwissenschaften, alte und neuere Spraichen, Musik, Kunst usw. 
Dauer: Der Kursus findet gewöhnlich in der Zeit vom 1. Juli bis 10. August 
statt und endet mit einer schriftlichen Prüfung. 

VEREINIGUNGEN. 

„St. John Chrysostom Society". Vors.: Rev. H. Hyvernat. Zweck: Ver- 
öffentlichung von liturgischen Originaltexten und von Übersetzungen liturgi- 
scher Denkmäler der ersten sechs Jahrhunderte, mit Kommentar und An- 
merkungen. — „Dante Society". Vors.: Msgre. T. J. Shahan. Zweck: Studium 



Vereinigte Staaten 271 

und Pflege der italienischen Literatur, besonders der Werke Dantes. — 
„Shahan Debating Society". Zweck: Erziehung der Studenten der Rechte 
zum öffentlichen Reden. — „Alumni Association". Allgemeine Organisation 
der Studenten der Universität, mit Gruppen in anderen Städten (Chicago, 
Boston, Philadelphia usw.). -*- „Lay Alumni Association". Vereinigung der 
Laienstudenten mit Ortsgruppen in anderen Städten. — „The Law Club". 
Veremigung der Studenten der juristischen Fakultät zwecks Studium und 
Diskussion juristischer Probleme. — Außerdem sportliche, religiöse und 
andere Vereinigungen. 

HEIME FÜR LAIENSTUDENTEN. 
„Albert Hall«; „St. Thomas Hall" ; „Gibbons Hall"; „Graduates Hall". 

Andere Universitäten unter katholischer Leitung in den 

Vereinigten Staaten 

Außer der genannten „Catholic University of America" bestehen in den 
Vereinigten Staaten noch zahlreiche andere, von religiösen Orden und Kon- 
gregationen geleitete Universitäten, die jedoch mehr als Schulen zur Aus- 
bildung für einen Beruf denn als höhere Bildungsinstitute im Sinne der 
europäischen Universitäten anzusehen sind. Diese Universitäten besitzen 
keine einheitliche Studienordnung und Lehrpläne; es kommt darin die große 
Mannigfaltigkeit der Schulgesetegebung des Staatenbundes zum Ausdruck, 
die in jedem Staat (48 Staaten und der Distrikt Columbia) verschieden ist. 
Auch an ein und derselben Universität ist ein durch neue Bedürfnisse und 
örtliche Umstände veranlaßter Wechsel des Lehrprogrammes sehr häufig. 
Außerdem hat das Wort Universität in den Vereinigten Staaten keinen fest- 
umschriebenen, gleichbleibenden Sinn. Es wird nicht klar unterschieden 
zwischen „University" und „College", zwei Anstalten, die nach Abschluß 
der in der „High School" erworbenen Mittelschulbildung besucht werden. 
Im allgemeinen umfaßt das „College" einen vierjährigen Lehrgang (mit 
folgenden Fächern: Englische Literatur, Latein und Griechisch oder neuere 
Sprachen, Mathematik, Physik, Organische Chemie, Biologie, Philosophie, 
Volkswirtschaft, Staatsbürgerkunde, Redekunst usw.) und verleiht den Grad 
eines „Badielor of Arts" oder „Bachelor of Science". Die „University" im 
engeren Sinne umfaßt reguläre Sonderlehrgänge zur Vorbereitung auf die 
Ausübung eines freien Berufes und verleiht die höheren Grade Lizenz und 
•Doktorat. Es gibt jedoch auch „Colleges", die Diplome in vielen Zweigen der 
Technik ausstellen, und andere, an denen ein medizinischer Vorbereitungs- 
kurs, „Pre-Medical School", besteht. Wir bringen im folgenden diejenigen 
Universitäten, die in dem von Rev. J. H. Ryan zusammengestellten und vom 
Bureau of Education der „National Catholic Weifare Conference" (S. 43) 
veröffentlichten „Directory of Catholic Colleges and Schools" als solche be- 
trachtet werden. 

Diese Universitäten sind von den einzelnen Staaten, in denen sie sich 
befinden, anerkannt. Diese Anerkennung („incorporation") gibt den Titeln 
und Diplomen rechtliche Geltung, während die Verwaltungs- und Unter- 
richtsfreiheit der Universität dadurch in keiner Weise eingeschränkt wird. 
Die rechtliche Geltung dieser Titel ist jedoch auf das Gebiet des betreffen- 
den Staates, in dessen Jurisdiktion die Universität sich befindet, beschränkt. 
Hinsichtlich der Zulassungsbedingungen wird das Abgangszeugnis der 
„High School" (Dauer des Lehrganges 4 Jahre; Fächer: englische Literatur 



272 Die katholischen Universitäten 

und Sprache, Latein und Griechisch oder neuere Sprachen, Mathematik, 
Physik, Anorganische Chemie, Geschichte, Geographie, Biologie) oder ein 
gleichwertiges Zeugnis verlangt. An manchen Universitäten werden auch 
Frauen zu denselben Bedingungen wie Männer zugelassen. 

Was die Anordnung der Studien betrifft, so bildet den Kern jeder 
Universität das „College of Arts and Sciences", dessen Programm zwar an 
den einzelnen Universitäten verschieden ist, das aber an allen dasselbe Ziel 
verfolgt, nämlich dem Schüler eine Allgemeinbildung zu vermitteln, die als 
Grundlage und unmittelbare Vorbereitung für das spezialisierte Berufs- 
studium dient. Der Lehrgang dauert vier Jahre, er führt zum Grade eines 
Bachelor of Arts and Sciences und zu einigen anderen besonderen Bacca- 
laureaten^). 

Außer dem „College of Arts and Sciences" umfaßt die Universität ein 
oder mehrere „Colleges" oder „Schools" für das Berufsstudium: College 
(School) of Medicine^); College (School) of Law^); College (School) of Den- 
tistry; College (School) of Pharmacy; College (School) of Engineering; 
College (School) of Journalism*); College (School) of Sociology^); College 
(School) of Commerce and Finance usw. Im allgemeinen besitzt jede Universi- 
tät eine besondere Abteilung, „The Graduate School", für Studenten, die den 
vollständigen Lehrgang bereits absolviert haben und ihre Studien fortsetzen 
wollen. Ferner veranstalten viele Universitäten Ferienkurse, „Summer 
Schools", die in erster Linie für die Fortbildung der Volks- und Mittelschul- 
lehrer und für ausländische Studenten bestimmt sind, denen noch eine ge- 
nügende Kenntnis der englischen Sprache oder die für einen regulären 
Studiengang erforderte Vorbildung in einem anderen Fache mangelt. Die 
Dauer dieser Lehrgänge wechselt von sechs bis zwölf Wochen (Juni bis 
Oktober). Endlich ist zu bemerken, daß den Universitäten im allgemeinen 
zahlreiche höhere Privatlehranstalten angegliedert sind. Diese bleiben hin- 
sichtlich ihrer Verwaltung und ihrer Lehrpläne voUkoinmen selbständig; die 
Angliederung an eine Universität gewährt ihnen jedoch den Vorteil, daß ihre 
Zeugnisse von der betreffenden Universität anerkannt werden. 

CREIOHTON UNIVERSITY (gegr. 1878). Omaha, Nebraska, 2410 
California Street. Rektor: P. J. F. McCormick S. J. Professoren: 158. Stu- 
dierende: 1541. 

Leitung: Die Universität wird von den Jesuitenpatres geleitet. 

Akademische Grade: Bachelor of Arts, Master of Arts, Bachelor of 
Philosophy, Bachelor of Science, Bachelor of Science in Medicine, Doctor of 
Medicine, Bachelor of Law, Doctor of Dental Surgery, Graduate in Pharr 
macy, Pharmaceuticäl Chemist. 

1) An vielen Universitäten besteht ein vorbereitender Lehrgang, .The Preparatoiy School", für 
Studenten, denen die für die Zulassung zu den .Colleges« erforderte Vorbildung fehlt: ebenso ein zwei- 
jähriger Vorbereitungskursus für Mediziner, .Pre-JVledical Course'. 

-) An vielen Universitäten sind die Studien am .College of Arts and Sciences" und am .College 
of Medicine' in e=nen Lehrgang von insgesamt sechs Jahren derart verbunden, daß ein Student der Medizin 
nach vier Jahren den Orad eines Bachelor of Science und nach sechs Jahren den eines Doktors der Medizin 
erwerben kann. 

ä) Mit Rücksicht auf die tagsüber angestellten Studenten finden an vielen Universitäten die Vor- 
lesungen der School of Law am Abend statt. In diesem Falle pflegt jedoch die Studiendauer etwas länger 

zu sein. 

*) Der vollständige Lehrgang der Schule für Zeitungswesen dauert drei bis vier Jahre und fuhrt 
zu den Graden: Bachelor of Arts, Bachelor of Science, Bachelor of Literature in Journalism. 

s. Der Lehrgang der .School of Social Service" dauert im allgemeinen zwei Jahre und umfaßt ge- 
wöhnlich folgende Fächer: Volkswirtschaft, Soziale Gesetzgebung. Staatsbürgerkunde, romanische Sprachen, 
Pädagogik, Pathologie; außerdem praktische Arbeiten unter der Leitung von Fachleuten. 



Vereinigte Staaten 273 

Wichtigere Schulen: College of Arts and Sciences. Professoren: 21. 
Studierende: 312. Studiendauer: 4 Jahre. — College of Medicine. Pro- 
fessoren: 60. Studierende: 139. Studiendauer: 4 Jahre. — College of Law. 
Professoren: 8. Studierende: 184. Studiendauer: 3 Jahre. — College of Com- 
merce and Finance. Professoren: 14. Studierende: 66. Studiendauer: 4 Jahre. 

— College of Dentistry. Professoren: 27. Studierende: 176. Studiendauer: 
4' Jahre. — College of Pharmacy. Professoren: 9. Studierende: 84. Studien- 
dauer: 2 bis 4 Jahre. — Summer School. Professoren: 19. Studierende: 581. 
Studiendauer:, 4 Jahre. 

Veröffentlichungen: „The Creighton Courier" (monatlich). — „Sha- 
dows"- (Monatsschrift). — „The Creightonian" (Wochenschrift). — „Univer- 
sity Year Book". — „Year Book of Sie School of Pharmacy". 

UNIVERSITY OF DAYTON (gegr. 1850). Dayton, Ohio. Rektor: 
P. B. P. O'Reilly S. M. Professoren: 71. Studierende: 1150. 

Leitung: Die Universität wird von der Gesellschaft Mariens (Maria- 
nisten) geleitet. 

Akademische Grade: Bachelor of Arts, Bachelor of Science, Master of 
Arts, Master of Science, Doctor of Philosophy, Doctor of Law etc. 

Wichtigere Schulen: College of Arts, Letters and Science. Professoren: 
24. Studierende: 208. Studiendauer: 4 Jahre. — College of Engineering. 
Professoren: 20. Studierende: 128. Studiendauer: 4 Jahre. — College of Law. 
Professoren: 6. Studierende: 38. Studiendauer: 4 Jahre. — ■ College of Com- 
merce and Finance. Professoren: 6. Studierende: 60. Studiendauer: 4 Jahre. 

— College of Education. Professoren: 6. Studierende: 18. Studiendauer: 
4 Jahre. — School of Sociology. Professoren: 1. Studierende: 30. 

Veröffentlichungen: „University of Dayton Bulletin" (vierteljährlich; 
enthält Jahrbuch und Katalog). — „The University of Dayton Exponent" 
(Monatsschrift der Studenten). — „The University of Dayton News" (zwei- 
mal wöchentlich ersdieinendes Blatt der Studenten). — „The Daytonian" 
(Jahrbuch der Studentenschaft). 

DE PAUL UNIVERSITY (gegr. 1898). Chicago, Illinois, Webster Ave- 
nue and Osgood Street. Rektor: P. Th. F. Levan C. M. Professoren: 68. 
Studierende: 2846. 

Leitung: Die Universität -wird von- den Lazaristen geleitet. 

Akademische Grade: Bachelor of Arts, Master of Arts, Bachelor of 
Science, Master of Science, Bachelor of Philosophy, Doctor of Philosophy, 
Bachelor of Literature, Bacheloi" of Education, Bachelor of Law, Master of 
Law, Doctor of Law, Doctor of Civil Law, Bachelor of Philosophy in Busi- 
ness Administration, Bachelor of Commercial Science. 

Wichtigere Schulen: College of Liberal Arts and Sciences. Professoren: 
18. Studierende: 115. Studiendauer: 4 Jahre. — College of Law. Pro- 
fessoren: 22. Studierende: 393. Studiendauer: 4 Jahre. — College of Com- 
merce. Professoren: 25. Studierende: 621. Studiendauer: 4 Jahre. — School 
of Music. — De Paul University Academy. — Summer School. 

Veröffentlichungen: „De Paul Minerval" (vierteljährlich). — „De Paul 
University Annual". 

UNIVERSITY OF DETROIT (gegr. 1877). Detroit, Michigan, 651 E. 
Jefferson Avenue. Rektor: P. J. P. McNichols S. J. Professoren: 151. Stu- 
dierende: 1500 etwa. 

MONTI, Internat. Handbuch der kath. Organisationen. 19 



274 Die katholischen Universitäten 

Leitung: Die Universität wird von den Jesuiten geleitet. 
Akademische Grade: Bachelor of Arts, Bachelor of Science, Bachelor 

of Philosophy, Bachelor of Law, Bachelor of Commercial Science, Bachelor 

of Engineering. 

Wichtigere Schulen: College of Arts and Science. Professoren: 16i 
Studierende: 130. Studiendauer: 4 Jahre. — College of Engineering. Pro- 
fessoren: 16. Studierende: 285. Studiendauer: 5 Jahre. — College of Law. 
Professoren: 31. Studierende: 270. Studiendauer: 3 Jahre. — S^ool of Com- 
merce and Finance (Journalism Class). Professoren: 88. Studierende: 815. 
Studiendauer: 2 bis 4 Jahre. — Social Service Work. 

Veröffentlichungen: „Varsity News". — „Tamarack". 

DUQUESNE UNIVERSITY (gegr. 1878). Pittsburgh, Pennsylvania. 

Leitung: Die Universität wird von den Sulpizianem geleitet. 

Wichtigere Schulen: Coilege of Arts and Sciences. — School of 
Accounts, Finance and Commerce. — School of Oratory. — School of Law. 

FORDHAM UNIVERSITY (gegr. 1841). New York City, N. Y., IQOth 
Street and 3rd Avenue. Rektor: P, EP. Tivnan S. J. Professoren: 138. 
Studierende: 3246. 

Leitung: Die Universität wird von den Jesuiten geleitet. 

Akademische Grade: Bachelor of Arts, Master of Arts, Bachelor of 
Science, Master of Science, Doctor of Science, Bachelor of Philosophy, 
Doctor of Philosophy, Bachelor of Law, Doctor of Law, Graduate in 
Pharmacy, Pharmaceutical Chemist, Bachelor of Science in Pharmacy, Doctor 
of Pharmacy. 

Wichtigere Schulen : College of Pharmacy. Professoren : 19. Studierende : 
478. Studiendauer: 2 Jahre. — Schooli of Law. Professoren: 22. Studierende; 
1293. Studiendauer: 3 Jahre. — Graduate School and Extension Courses. 
Professoren: 74. Studierende: ,1325. Studiendauer: 1 bis 6 Jahre. — Schoql 
of Social Service. Professoren: 23. Studierende: 150. Studiendauer: 2 Jahre. 

Veröffentlichungen: „Fordham University Bulletin of Information" 
(viermal jährlich). — „TheRam" (Wochenschrift). — „Mendel Club Bulletin" 
(einmal jährlich). 

'GEORGETOWN UNIVERSITY (gegr. 1789). Washington, D. C. 
Rektpr: P. J. B. Creeden S. J. Professoren: -261. Studierende: 2625. 

Leitung: Die Universität wird von den Jesuiten geleitet. 

Akademische Grade: Bachelor of Arts, Master of Arts, Bachelor of 
Science, Master of Science, Bachelor of Philosophy, Doctor of Philosophy, 
Bachelor of Law, Master of Law, Doctor of Law, Doctor of Medicine, 
Doctor of Dental Surgery, Bachelor of Foreign Service. 

Wichtigere Schulen: College of Arts and Sciences. Professoren: 37. 
Studierende: 531. Studiendauer: 4 Jahre. — School of Medicine. Professoren; 
103. Studierende: 197: Studiendauer: 4 Jahre. — School of Law. Pro- 
fessoren: 40. Studierende: 1232. Studiendauer: 3 bis 4 Jahre. — School of 
Foreign Service. Professoren: 37. Studierende: 418. Studiendauer: 2 Jahre. 

— Dental School. Professoren: 40. Studierende: 147. Studiendauer: 4 Jahre. 

Veröffentlichungen: „The Hoya". — „The Georgetown Law Journal". 

— „Bulletin of Seismology". — „Bulletin of Biology". — „The Year Book", 



Vereinigte Staaten 275 

GONZAGA UNIVERSITY (gegr. 1887). Spokane (Washington). Rektor: 
P. W. J. Fitzgerald S. J. Professoren: 51. Studierende: 720. 

Leitung: Die Universität wird von den Jesuiten geleitet. 

Akademisclie Grade: Bachelor of Arts, Master of Arts, Bachelor of 
Science, Master of Science, Bachelor of Law. 

Wichtigere Schulen: Graduate School of Philosophy and Science (für 
die Studenten der Gesellschaft Jesu). — College of Arts and Sciences. Pro- 
fessoren: 14. Studierende: 134. Studiendauer: 4 Jahre. — School of Law. 
Professoren: 17. Studierende: 53. Studiendauer: 4 Jahre. — School of Com- 
merce. Professoren: 5. Studierende: 32. Studiendauer: 2 bis 4 Jahre. 

Veröffentlichungen: „The Gonzaga Magazine" (vierteljährlich). — „The 
Gonzaga Bulletin" (Wochenschrift). — „Gonzaga University Catalogue" 
(Jahrbuch). 

ST. JOHN'S UNIVERSITY (gegr. 1898). Toledo, Ohio, 807 Superior 
Street. Rektor: P. F. X. Busch S. J. Professoren: 39. Studierende: 320. 

Leitung: Die Universität wird von den Jesuiten geleitet. 

Akademische Grade: Bachelor of Arts, Master of Arts, Bachelor of 
Science, Master of Science, Bathelor of Law. 

Wichtigere Schulen: College of Arts and Science. Professoren: 9. Stu- 
dierende: 47. Studiendauer: 4 Jahre. — College of Law. Professoren: 21. 
Studierende: 38. Studiendauer: 3 Jahre. — Summer School (für Ordens- 
lehrerinnen). 

Veröffentlichungen: „Gleaner" (Studentenblatt). — Jahrbuch. 

ST. LOUIS UNIVERSITY (gegr. 1818). St. Louis, Missouri. Rektor: 
P. W. F. Robinson S. J. Professoren: 245. Studierende: 3219. 

Leitung: Die Universität wird von den Jesuiten geleitet. 

Akademische Grade: Bachelor of Arts, Master of Arts, Bachelor of 
Science, Master of Science, Doctor o| Philosophy, Bachelor of Law, Master 
of Law, Doctor of Medicine, Doctor of Dental Sur^ery. Bachelor of Com-r 
mercial Science. 

Wichtigere Schulen: College of Arts and Sciences. Professoren: 38. 
Studierende: 449. Studiendauer: 4 Jahre. — ■ School of Divinity. — School of 
Philosophy and Science. — Institute of Law. — Professoren: 32. Studierende: 
402. Studiendauer: 3 bis 4 Jahre. — School of Medicine. Professoren: 65. 
Studierende: 408. Studiendauer: 4 Jahre. — School of Dentistry. Pro- 
fessoren: 30. Studierende: 302. Studiendauer: 4 Jahre. — School of Com- 
merce and Finance. Professoren: 70. Studierende: 792. Studiendauer: 3 Jahre. 
— Summer School. ' . 

Veröffentlichungen: „The Fleur de Lis" (Halbmonatsschrift der Stu- 
denten). — „Bulletin of St. Louis University" (Jahrbuch). 

LOYOLA UNIVERSITY (gegr. 1870). Chicago, Illinois, Rogers Park. 
Rektor: P. W. H. Agnew S. J. Professoren: 250. Studierende: 3600. 

Leitung: Die Universität wird von den Jesuiten geleitet. 

Akademische Grade: Bachelor of Arts, Master of Arts, Bachelor of 
Science, Bachelor of Philosophy, Bachelor of Law, Doctor of Law, Bachelor 
of Science in Medicine, Doctor of Medicine. 

Wichtigere Schulen: College of Arts and Sciences. Professoren: 35. 
Studierende: 1983. Studiendauer: 4 Jahre. — College of Law. Professoren: 

19* 



276 Die katholischen Universitäten 

15. Studierende: 150. Studiendauer: 3 Jahre. — School of Medicine. Pro- 
fessoren: 150. Studierende: 350, Studiendauer: 5 Jafire. — - School of Socio- 
logy. Professoren: 6. Studierende: 53. Studiendauer: 3 Jahre. 

LOYOLA UNIVERSITY (gegr. 1911). New Orleans, Louisiana, 6363 
St. Charles Avenue. Rektor: P. E. A. Cummings S. J. Professoren: 171. 
Studierende: 077. 

Leitung: Die Universität wird von den Jesuiten geleitet. 

Akademische Grade: Bachelor of Arts, Master of Arts, Bachelor of 
Science, Bachelor of Law, Doctor of Dental Surgery, Gsaduate in Pharmacy. 

Wichtigere Schulen: College of Arts and Sciences. Professoren: 16. 
Studierende: 65. Studiendauer: 4 Jahre. — School of Dentistry. Prof essoren : 
38. Studierende: 49. Studiendauer: 4 Jahre. — School ofLaw. Professoren: 29. 
Studierende: 200. Studiendauer: 3 Jahre. — College of Pharmacy. Pro- 
fessoren: 7. Studierende: 75. Studiendauer: 2 Jahre. — Post Graduate School 
of Medicine. Professoren: 75. Studierende: 65. Studiendauer: Verschieden. — 
School of Commerce and Finance. Professoren: 6. Studierende: 63. Studien- 
dauer: 3 Jahre. — Summer School. 

Veröffentlichungen: „Loyola Law Journal" (Vierteljahresschrift). — 
„Loyola University Bulletin" (Jahrbuch). 

MARQUETTE UNIVERSITY (gegr. 1855). Milwaukee, Wisconsin. 
Rektor: P. A. C. Fox S. J. Professoren: 318. Studierende: 4180. 

Leitung: Die Universität wird von den Jesuiten geleitet. 

Akademische Grade: Bachelor of Arts, Master of Arts, Bachelor of 
Science, Master of Science, Bachelor of Philosophy, Bachelor of Law, Doctor 
of Law, Doctor of Medicine, Doctor of Dental Surgery, Chemical Engineer, 
Electrical Engineer, Mechanical Engineer, Bachelor of Commercial Science. 

Wichtigere Schulen: College of Arts and Sciences. Professoren: 34. 
Studierende: 245. Studiendauer: 4 Jahre. — College of Law. Professoren: 19. 
Studierende: 375. Studiendauer: 3 bis 4 Jahre. — School of Medicine. Pro- 
fessoren: 99. Studierende: 205, Studiendauer: 5 Jahre. — School of Den- 
tistry. Professoren: 59. Studierende: 607. Studiendauer: 4 Jahre. — College 
of Applied Science and Engineering. Professoren: 18. Studierende: 339. 
Studiendauer: 5 Jahre. — School of Ecönomics. Professoren: 34. Studierende: 
716. Studiendauer: 4 Jahre. — School of Journalism. Professoren: 4. Stu- 
dierende: 152, Studiendauer: 4 Jahre. — Conservatory of Music. Pro- 
fessoren: 37. Studierende: 618. Studiendauer: 2 bis 4 Jahre. — Nurses' 
Training School. — Summer School. 

Veröffentlichungen: „Marquette University Journal" (vierteljährlich). 
— „Marquette University Tribüne" (wöchentlich). — „Marquette University 
Year Book". 

UNIVERSITY OF NOTRE DAME (gegr. 1842). Notre Dame, Indiana. 
Rektor: P. M. Walsh C. S. C. Professoren: 99. Studierende: 1737. 

Leitung: Die Universität wird von den Priestern vom Heiligen Kreuz 
geleitet. 

Akademische Grade: Bachelor of Arts, Master of Arts, Bachelor of 
Literature, Bachelor of Philosophy in Journalism, Bachelor of Philosophy in 
Education, Bachelor of Library Science, Bachelor of Science in Zoology, 
Bachelor of Science in Botany, Bachelor of Science in Chemistry, Bachelor of 



Vereinigte Staaten 277 

Science in Physics, Graduate in Pharmacy, Bachelor of Science in Pharmacy, 
Bachelor of Science in Agriculture, Bachelor of Science in Civil, Mechanical, 
Electrical, Mining and Chemical Engineering, Bachelor of Law, Master of 
Law, Doctor of Law, Doctor of Civil Law, Bachelor of Philosophy in Com- 
merce, Bachelor of Science in Commerce, Bachelor of Music, Bachelor of 
Architecture, Bachelor of Architectural Engineering. 

Wichtigere Schulen: College of Arts and Letters (Classics, Letters, 
Philosophy, Economics, History, Journalism, Music, Library Science, Educa- 
tion Departments). Professoren: 45. Studierende;. 346. Studiendauer: 4 Jahre. 
— College of Engineering. Professoren: 16. Studierende: 340. Studien- 
dauer: 4 Jahre. — College of Science. Professoren: 17. Studierende: 175. 
Studiendauer: 4 Jahre. — College of Law. Professoren: 5. Studierende: 334. 
Studiendauer: 4 Jahre. — College of Commerce. Professoren: 16. Stu- 
dierende: 542. Studiendauer: 4 Jahre. — Summer School (6 Wochen). 

Veröffentlichungen: „The Scholastic". — „The Midland Naturalist". — 
„The Ave Maria". — »The Bulletin of the University of Notre Dame" 
(Jahrbuch). 

UNIVERSITY OF SANTA CLARA (gegr. 1851). Santa Clara, Cali- 
fornia. Rektor: P. Z. J. Mäher S. J. Professoren: 54. Studierende: 385. 

Leitung: Die Universität wird von den Jesuiten geleitet. 

Akademische Grade: Bachelor of Arts, Bachelor of Science, Bachelor 
of Literature, Bachelor of Law, Doctor of Law, Bachelor of Science in Civil, 
Mechanical, Electrical Engineering. 

Wichtigere Schulen: College of Philosophy and Letters and General 
Science. Professoren: 14. Studierende: 103. Studiendauer: 4 Jahre. — In- 
stitute of Law. Professoren: 15. Studierende: 49. Studiendauer: 3 Jahre. — 
College of Engineermg. Professoren: 11. Studierende: 64. Studiendauer: 
4 Jahre. — College of Commerce and Finance (in Bildung begriffen). 

Veröffentlichungen: „The Redwood" (Jahresschrift). — „The Santa 
Clara" (Halbmonatsschrift). — „Catalogue" (jährlich). 



Alphabetisches Verzeichnis der Organisa- 
tionen nach Ländern geordnet 

INTERNATIONALE: Seite 

Confederation internationale des Syndicats agricoles ,196 

Confederazione internazionale delle Cooperative. Cfr. angeschlossene Landes- 
organisationen 229 

Federation internationale des Instituteurs catholiques 162 

Institut de Droit international chretien . 153 

Internationale katholische Liga 154 

Internationale katholische Liga gegen den Alkoholismus. Cfr. angeschlossene 

Landesverbände 147 

Internationaler Bund der christlichen Gewerkschaften. Cfr. angeschlossene 

Landesverbände und Fachinternationalen . . . . . . . . . . . .199 

Internationaler Verband der katholischen Mädchenschutzvereine. Cfr. ange- 
schlossene Landesorganisationen . . . . .143 

Ligue Apostolique 154 

Päx Romana. Cfr. angeschlossene Landesverbände . . . . . . . . . . . 106 

S. C. U. D. O. S. Sodalitas catholica universalis docentium „Omnes Sancti" . . 162 
Segretariato internazionale della Gioventü cattolica. Cfr. angeschlossene Landes- 
organisationen 82 

Societä femminile di S. Vincenzo di Paolo. Cfr. angeschlossene Organisationen . 125 
Societe de Saint- Vincent de Paul. Cfr. angeschlossene Landesorganisationen . .119 

Uiiion catholique d'Etudes internationales . .... . . .153 

Union internationale des Ligues catholiques feminines. Cfr. angeschlossene Lan- 
desverbände ., ;......... 58 

Union internationale d'Etudes sociales . . ... . . . . . 47 

ÄGYPTEN: 

Union catholique d'Egypte 31 

ARGENTINIEN: 

Circulos de Obreros • 179 

Comision de Conferencias populäres . 32 

Liga argentina de Damas catolicas . . 60 

Liga argentina de la Juventud catolica 84 

Liga argentina economica social 32 

Sociedad Conferencias de Seiioras y Seiioritas de San Vicente de Paul . . . .126 
Union populär catolica argentina •. 31 

AUSTRALIEN: 

Catholic Young Men's Society of Victoria ■ ^^ 

BELGIEN: 

Algemeene Katholieke Vlaamsche Hoogeschooluitbreiding . . . .... ... 4 

Alliance nationale des Federations mutualistes chretiennes de Belgique . , . .235 



280 Alphabetisches Verzeichnis der Organisationen nach Ländern geordnet 

Seite 

Association catholique de la Jeunesse beige . 85 

Bibliotheque choisie 4 

Boerenbond Beige. Cfr. angeschlossene Institutionen 193 

Cercles de Fermieres et de Menageres rurales (Les) 194 

Confederation des Syndicats chretiens de Belgique. Cfr. angeschlossene Landes- 

fachverbände 202 

Cooperative beige (La) 230 

Ecole centrale superieure pour Ouvriers chretiens 47 

£cole sociale catholique 62 

Federation beige des Etudiants catholiques 10& 

Federation des Femmes catholiques beiges .60 

Federation generale des Instituteurs chretiens de Belgique 162 

Federation nationale chretienne des Classes Moyennes de Belgique 177 

Federation nationale des Ligues ouvrieres feminines de Belgique 180 

Federation nationale libre des Bourses du Travail de Belgique 205 

Feminisme chretien de Belgique et Ligue catholique du Suffrage feminin . . . 62 

Geloofsverdediging 4 

Jeunesse syndicaliste (La) " 205 

Jonge Werkman (De) 204 

Ligue agricole beige 194 

Ligue feminine „Constance Teichmann" 61 

Ligue Mariale contre l'Immoralite . 149 

Ligue nationale des Travailleurs chretiens de Belgique 179 

Office central d'Enseignement catholique 22 

Secretariat general des Oeuvres sociales chretiennes de Belgique 47 

Secretariat general des Oeuvres sociales feminines chretiennes de Belgique . . 61 

Societe scientifique de Bruxelles 1 

Union d'Action sociale chretienne 175 

CHILE: 

Asociaciön catölica de la Juventud femenina .100 

Centro cristiano ^ 22 

Union social catölica del Chile. Cfr. angeschlossene Organisationen .... 32 

CHINA: 

Associatio Catholica Juventutis Sinensis 85 

COLOMBIA: 

Accion social catölica 48 

Juventud catölica 85 

Liga de Damas catolicas latino-americanas 63 

DÄNEMARK: 

Academicum catholicum 5 

Ansgariusforeningen (Verein vom hl, Ansgar) 5 

Danmarks katholske Ungdoms Forbund (Verband der kath. Jugend) 86 

Katholsk Klub 33 

DEUTSCHLAND: 

Allgemeine Central-Kranken- und Sterbekasse der kath. Männer- und Arbeiter- 
vereine Deutschlands . 235 

Augustinusverein zur Pflege der kath. Presse 16 

Caritasschule 131 

Cartellverband der kath.-deutschen Studentenverbindungen 108 



Alphabetisches Verzeichnis der Organisationen nach Ländern geordnet. 281 

Seite 

Deutscher Caritasverband. Cfr. angeschlossene Fachverbände 127 

Elisabethvereine (St.) .127 

Gesamtverband der christl. Gewerkschaften Deutschlands. Cfr. angeschlossene 

Fachgewerkschaften 205 

Goerres-Gesdlschaft zur Pflege der Wissenschaften 1 

Kartellverband der kath. Studentenvereine Deutschlands .......... 109 

Kath. Deutscher Frauenbund 63 

Kath. Fürsorgeverein für Mädchen, Frauen und Kinder 132 

Kath. Jugend Deutschlands 88 

Kath. Junglehrerbund des Deutschen Reiches 163 

Kath. Lehrerverband des Deutschen Reiches . 163 

Kath. Männerfürsorgeverein 132 

Kath. Preßverein für Bayern 16 

Kath. Schulorganisation Deutschlands . 22 

Kath. Verband der weibl. kaufmännischen Angestellten und Beamtinnen Deutsch- 
lands* . 209 

Kath. Verband für die weibliche Jugend 102 

Neu-Deutschland, Verband kath. Schüler höherer Lehranstalten 90 

Ostdeutscher Verband kath. Arbeitervereine 182 

Quickbom . . 90 

Raphaels-Verein (St.) zum Schutze kath. deutscher Auswanderer 139 

Reichsverband der kath. Erziehungsanstalten Deutschlands 23 

Reichsverband für die kath. Auslandsdeutschen 139 

Seraphisches Liebeswerk 133 

Soziale und caritative Frauenschulen des Kath. Deutschen Frauenbundes ... 64 

Sozialpolitische Frauenschule (Freiburg) 131 

Süddeutscher Verband der Vereine kath. kaufmännischer Gehilfen und Beamtinnen 171 
Süddeutscher Verband kath. Jugend- und Jungmännervereine ........ 89 

Süddeutscher Verband kath. weiblicher Jugendvereine 102 

Verband der kath. Arbeitervereine, Sitz Berlin 182 

Verband der kath. Burschenvereine Bayerns 89 

Verband der kath. deutschen Studentinnenvereine . .. . .110 

Verband der kath. Jugend- und Jungmännervereine Deutschlands .88 

Verband der kath. weiblichen Hausangestellten Deutschlands 183 

Verband der Vereine kath. Akademiker zur Pflege der kath. Weltanschauung . . 5 

Verband der wissenschaftlichen kath. Studentenvereine Unitas 110 

Verband für soziale Kultur und Wohlfahrtspflege (Arbeiterwohl) 49 

Verband kath. Arbeiter- und Knappenvereine Westdeutschlands 180 

Verband kath. Beamtenvereine Deutschlands 170 

Verband kath. deutscher Philologinnen . .' . . . .163 

Verband kath. Gesellenvereine 86 

Verband kath. Hausangestellten- und Dienstmädchenvereine in Deutschland . .183 
Verband kath. kaufmännischer Gehilfinnen und Beamtinnen Deutschlands, Sitz 

Köln 171 

Verband kath. kaufmännischer Vereinigungen . Deutschlands 170 

Verband kath. Vereine erwerbstätiger Frauen und Mädchen Deutschlands . . . 208 

Verband kath. weltlicher Krankenschwestern und Pflegerinnen 209 

Verband süddeutscher kath. Arbeiterinnenvereine . 182 

Verband süddeutscher kath. Arbeitervereine 181 

Vereinigung kath. Kirchenangestellter 170 

Verein kath. deutscher Lehrerinnen 163 

Verein kath. Hausbeamtinnen Deutschlands 171 

Verein kath. Sozialbeamtinnen . . ;- 172 

Verein vom hl. Karl Borromäus 6 

Volksverein für das kath. Deutschland 48 

Zentralbildungsausschuß der kath. Verbände Deutschlands . 6 

Zentralverband der kath. Jungfrauenvereinigungen Deutschlands 101 

FRANKREICH: 

Acadämie d'Education et d'Entr'aide sociales 52 

Action Populaire 50 



282 Alphabetisches Verzeichnis der Organisationen nach Ländern geordnet 

. Seite 

Action sociale de la Femme et Association du Livre irangais . . . , . . . 65 

Alliance des Maisons d'Education chretiennes 24 

Association catholique de la Jeunesse frangaise . 91 

Association du Mariage chretien 151 

Association feminine pour l'Etude et 1' Action sociale 66 

Association nationale catholique de la Jeunesse feminine frangaise 65 

Comite catholique de Defense rdigieuse 25 

Confederation frangaise des Travailleurs chretiens. Cfr. angeschlossene Landesr 

fachverbände 210 

Confederation professionnelle des Intellectuels catholiques. Cfr. angeschlossene 

Organisationen 157 

Corporation des Publicistes Chretiens .158 

Croix-Blanche (La) 148 

Davidees (Aux) 164 

Ecole Normale , Sociale 66 

Föderation des Etudiants catholiques frangais '. . .110 

Föderation des Societes de Secours mutuels de l'Enseignement libre 236 

Federation frangaise des Associations d'Etudiantes catholiques des Universites .111 

Federation frangaise des Cooperatives , . 231 

Federation frangaise des Unions de Syndicats professionnels feminins . . . . .212 

Federation nationale des Syndicats de l'Enseignement libre . . 210 

Instituteurs et Institutrices catholiques de l'Enseignement public 164 

Ligue des Femmes frangaises 65 

Ligue patriotique des Frangaises .65 

Livre du Marin (Le) 142 

Maison de la Bonne Presse . '. 17 

Oeuvre des Cercles catholiques d'Ouvriers 184 

Oeuvre des Mariniers 142 

Oeuvre du Franc de la Presse 17 

Oeuvre generale des Patronages 104 

Plus Grande Familie (La) 151 

Professeurs catholiques de l'Universite 164 

Semaine des Ecrivains catholiques 7 

Semaines rurales (Les) , 51 

Semaines sociales de France (Les) 50 

Semaines sociales regionales (Les) 51 

Societe bibliographique et des Publications populaires 8 

Societe generale d' aucation et d'Enseignement 24 

Societe medicale de St. Luc, St. Come et St. Damien . . .160 

Syndicat des Membres de l'Enseignement libre superieur et secondaire .... 210 

Union centrale des Syndicats des Agriculteurs de France 195 

Union centrale des Syndicats professionnels feminins 212 

Union des Associations catholiques de Chefs de Familie . 25 

Union des Caisses rurales et ouvrieres frangaises . . . . ., . . - . • .231 

Union des Oeuvres ouvrieres catholiques . 33 

Union des Secretariats sociaux 51 

Union d'Etudes des Catholiques sociaux 51 

Union fraternelle du Commerce et de l'Industrie . . . . . 175 

Union Noeliste 103 

Union sociale d'Ingenieurs catholiques 209 

Unions catholiques professionnelles 184 

Unions federales professionnelles de Catholiques . . . . . . . . . . . : 195 

GROSSBRITANNIEN: 

Apostleship of the Sea .142 

Catenian Association 177 

Catholic Confederation of England and Wales 34 

Catholic Education Council : . 25 

Catholic Emigration Society 140 



Alphabetisches Verzeichnis der Organisationen nach Ländern geordnet 283 

Seite 

Catholic Evidence Quild 9 

Catholic Prisoners' Aid Society 133 

Catholic Reading Guild 9 

Catholic Social Guild 52 

Catholic Truth Society . 8 

Catholic Union of Greät Britain 34 

Catholic Women's League 67 

Catholic Worker's College 53 

Catholic Young Men's Societies of Great Britain 92 

Federation of ttie Catholic Societies in the Universities of Great Britain . . . .111 

Guild of St. Luke, St. Cosmas and St. Damian 160 

National Catholic Benefit and Thrift Society 236 

Universities Catholic Education Board . 112 

INDIEN: 

All India Catholic Conference 34 

IRLAND: 

Catholic Truth Society of Ireland 9 

Central Catholic Library Association 10 

ITALIEN: 

Associazione fra i Laureat! cattplici italiani 10 

Associazione magistrale italiana „Nicolö Tommaseo" 165 

Associazione nazionale „Antonio Rosmini" fra Professori cattolici gelle Scuole 

medie, pubblici e privati 165 

Comitato nazionale per il lavoro e la cooperazione femminile 233 

Confederazione coo^erativa italiana 231 

Confederazione italiana dei Lavoratori Cfr. angeschlossene Landes-Fachver- 

bände 213 

Confederazione Mutualitä e Assicurazioni sociali 237 

Consorzio italiano Cooperative Pescatori ... 233 

Consorzio nazionale di Emigrazione e Lavoro 142 

Federazione bancaria italiana 233 

Federazione italiana Biblioteche circolanti 10 

Federazione italiana delle Casse rurali 232 

Federazione Italiana Uomini Cattolici 36 

Federazione nazionale degli Istituti scolastici privati 26 

Federazione nazionale delle Cooperative di Consumo 232 

Federazione nazionale Mutue agrarie 237 

Federazione nazionale Mutue e Casse Malattie 237 

Federazione universitaria cattolica italiana 112 

Gioventü femminile cattolica italiana 69 

Giunta centrale dell'Azione cattolica italiana 35 

„Italica Gens", Federazione per l'Assistenza degli Emigrati oltre Oceano e nel 

Levante 140 

Opera Bonomelli di Assistenza agli Italiani emigrati in Europa 141 

Opera Cardinal Ferrari 134 

Segretariato centrale Cooperative ex-Combattenti 233 

Societä della Gioventü cattolica italiana 92 

Societä italiana dei Professori universitari cattolici 164 

Unione Cooperatori Buona Stampa 17 

Unione femminile cattolica italiana 67 

Unione fra le Donne cattoliche d'Italia , . . 68 

Unione nazionale delle Cooperative di Produzione e Lavoro ........ 232 

Universitarie cattoliche italiaue .69 



284 Alphabetisches Verzeichnis der Organisationen nach Ländern geordnet 

Seite 
JUGOSLAWIEN: 

Drustvo Sv. Jeronima (Verein vom hl. Hieronymus) 12 

Gospodarska Zveza (Wirtschaftsverein) 234 

Hrvatska Katolicka 2:enska Zveza (Kroatischer Frauenbund) 69 

Hrvatski Katolicki Narodni Savez (Kroatischer Landes-Katholikenverband) . . 12 

Krscanska":^enska Zveza (Slowenischer Frauenbund) 70 

Jugoslovanska Orlovska Zveza (Verband der „Adler") . 93 

Jugoslovanska Strokovna Zveza (Gewerkschaftsbund) 216 

Jugoslovenska Katolicka Djacka Liga (Studentenbund) 112 

Leonova Druzba (Leogesellschaft) 11 

Mohorjeva Druzba (Verein vom hl. Hermagoras) 12 

Narodna Prosvjeta (Volksbildung) 12 

Pijevo Drustvo (Piusverein) 18 

Slovenska Krscansko Socialna Zveza (Slowen. christl.-soz. Verband). Cfr. ange- 
schlossene Organisationen U 

Sveta Vojska (Heilige Armee) 148 

Zadruzna Zveza v Ljubljani (Laibacher Genossenschaftsbund) . ...... 233 

KANADA: 

Action sociale catholique 36 

Association catholique de la Jeunesse canadienne-fran?aise 93 

Association catholique des Voyageurs de commerce du Canada 172 

Catholic Women's League of Canada 70 

Confederation des Travailleurs catholiques du Canada 216 

Federation nationale Saint- Jean-Baptiste . 70 

Ligue de la Presse catholique de Langue frangaise du Canada et des Etats-Unis . 18 

Semaines sociales du Canada (Les) 53 

Societe catholique de Protection et de Renseignement . 123 

LUXEMBURG: ' 

Allgemeiner Luxemb. Christi. Arbeitsbund 185 

Katii. Frauenbund 71 

Luxemburger kath. Preßverein 18 

Luxemburger kath. Union (Männliche Sektion) • ^^ 

Luxemburger kath. Union (Weibliche Sektion). Cfr. angeschlossene Organi- 
sationen 71 

Luxemburger kath. Volksverein 53 

Syndicat professionnel des Cheminots Luxembourgeois 217 

Verband der christl. Gewerkschaften Luxemburgs . 216 

Verband der kath. Arbeitervereine Luxemburgs 185 

Verband der Kooperativen „La Prevoyance" 234 

Verband der Luxemburger kath. Jugendvereine 94 

„Vita", Lebensversicherungsgenossenschaft 185 

MEXIKO: 

Asociaciön catolica de la Juventud mexicana 95 

Confederaciön Nacional Catolica del Trabajo 217 

Orden de Caballeros de Colon 37 

Secretariado social mexicano 37 

Union de Damas catolicas mexicanas 72 

NIEDERLANDE: 

Algemeene R. K. Ambtenaars-Vereeniging (Beamtenvereinigung) 173 

Algemeene R K. Off feieren- Vereeniging (Oniziersvereinigung) 172 

Algemeene R. K. Werkgevers-Vereeniging (Arbeitgejbervereinigung) 175 



Alphabetisches Verzeichnis der Organisationen nach Ländern geordnet 285 

Seite 

Algemeen Secretariaat van Vereenigingen „Geloof en Wetenschap" (Sekretariat 

der Vereinigungen „Glaube und Wissenschaft") 12 

Bond van R. K. Openbare Leeszalen en Boekerijen in Nederland (Bund der 

öffentl. Lesehallen und Bibliotheken) 13 

Bond van R. K; Volksuniversiteiten in Nederland (Bund der Volkshochschulen) . 13 
Bureau voor de R. K. Vakoganisatie (Bureau der kath. Gewerkschaftsorgani- 
sation). Cfr. angeschlossene Landesf achverbände 217 

Canisius-Federatie (Canisius- Verband) 166 

Centraal Verbond der St. Josephs-Gezellenvereenigingen (Zentralverband der 

Gesellenvereine) 87 

Federatie der Diocesane R. K. Volks- en Werkliedenbonden in Nederland (Ver- 
band der Volks- und Arbeiterbünde) 186 

Federatie van alg. diocesane Vereenigingen van R. K. Bijz. Onderwijzers in 

Nederland (Verband der Vereinigung von Lehrern an Privatschulen) , .166 
Federatie van R. K. Vrouwenbonden in Nederland (Verband der Frauenbünde) . 73 
Interdiocesane Jeugdcommissie voor Nederland (Interdiözesane Jugendkom- 
mission) 95 

Katholieke Jonge Werkgeversvereeniging (Vereinigung junger Arbeitgeber) . .176 
Katholieke Leeraren- Vereeniging „St. Bonaventura" (Lehrervereinigung) . . .166 

Katholieke Sociale Actie in Nederland (Kath. Soziale Aktion) 38 

Ned. R. K. Bond van Groote Gezinnen (Bund der kinderreichen Familien) . . .151 
Ned. R. K. Bond van Ziekenveipleegsters (Bund der Krankenpflegerinnen) . . .186 

Ned. R. K. Journalistenvereeniging (Journalistenvereinigung) 158 

Ned. R. K. Middenstandsbond (Mittelstandsbund) 178 

Ned. R. K. Vereeniging van Handelsreizigers ,ySt. Christoffel" (Vereinigung der 

Handelsreisenden) 173 

R. K. Artsenvereeniging (Ärztevereinigung) 160 

R. K. Centraal Bureau voor Onderwijs en Opvoeding (Zentralstelle für Unter- 
richt und Erziehung) 26 

R. K. Centrale Raad van Bedrijven (Zentralberufsrat) 221 

R. K. Ned. Boerenbond (Bauernbund). Cfr. angeschlossene Institutionen . . . . i97 
R. K. Verbond van Werkgeversvakvereenigingen (Verband der Arbeitgeberfach- 
vereinigungen). Cfr. angeschlossene Verbände 196 

Sobrietas (Verband der Mäßigkeitsbünde) 149 

Unie van R. K. Studentenvereenigingen in Nederland (Verband der Studenten- 

vereinigungen) . 113 

Vereeniging tot het Bevorderen van de Beoefening der Wetenschap (Vereinigung 

zur Förderung der Wissenschaft) 2 

Vereeniging van Directeuren van R. K. Dagbladen (Vereinigung der Zeitungs- 
direktoren) .' . 19 

Vereeniging voor Eer en Deugd (Vereinigung für Ehre und Tugend) 150 

ÖSTERREICH: 

Akademischer Verein „Logos" 13 

Christlich-deutscher Studentenbund „Jung-Österreich" 96 

Erziehungs- und Schulorganisation der Katholiken Österreichs 27 

Kath. Bibliotheks- und Leseverein 14 

Kath.-deutsche Akademikerschaft Österreichs 113 

Kath. Lehrerbund für Österreich 167 

Kath. Reichsfrauen-Organisätion Österreichs 73 

österreichische Leogesellsdhaft 2 

Österreichischer Caritas verband. Cfr. angeschlossene Verbände 135 

Reichsbund der kath.-deutschen Jugend Österreichs 96 

Reichsverband der christlichen Hausgehilfinnen 187 

Reichsverband der kath. Mädchenvereine Österreichs 104 

Reichs verband nichtpolitischer Vereinigungen christlicher Arbeiter Österreichs 186 

St.-Josef-Bücher-Bruderschaft 14 

Verband kath. Schriftsteller und Schriftstellerinnen 159 

Verein kath. Journalisten Österreichs 159 



286 Alphabetisches Verzeichnis der Organisationen nach Ländern geordnet 

Seite 

Verein kath. Lehrerinnen und Erzieherinnen Österreichs .167 

Volksbund der Katholiken Österreichs 53 

Zentralkommission der christlichen Gewerkschaften Österreichs. Cfr. Landes- 

fachgewerkschaften 222 

Zentralverband der kath: Gesellenvereine Österreichs 87 

POLEN: 

Centrala Spozywczych Stowarzyszen Spoldzielczych Robotnikow Chrzescijanskich 

(Zentrale der Arbeiterkonsumvereine) 234 

Centralna Komisja Chrzescijanskich Zwiazkow Zawodowych (Gewerkschafts- 
kommission). Cfr. angeschlossene Zentralen 225 

Katolicki Zwiazek Polek (Poln. Frauenbund). Cfr. angeschlossene Organisationen 74 

„Odrodzenie", Stowarzyszenie Mlodziezy Akademickiej („Wiedergeburt", Stu- 
dentenvereinigung) 113 

Zjednoczenie Stowarzyszen Mlodziezy Polskiej (Verband der Jugendvereine) . . 97 

Zjednoczenie Stowarzyszen Robotn&ow Katolickich (Verband der Arbeiter- 
vereine) 187 

Zwiazek Spoldzielni Zarobokowych i Gospodarczych (Genoissenschaftsbund) . . 234 

PORTUGAL: 

Associagiäo dos Medicos catoliccs 161 

Federagäo nacional das Associagöes Portuguesas da Juventude catolica .... 97 
Liga de Acgäo Social Christa 75 

SCHWEIZ: 

Caritassektion des Schweiz, kath. Volksvereines und des Schweiz, kath. Frauen- 
bundes 136 

Christiichnationaler Gewerkschaftsbund der Schweiz. Cfr. angeschlossene Lan- 

desf achverbände 225 

Christlichsozialer Arbeiterbund der Schweiz 188 

Christlichsoziale Krankenkasse der Schweiz 238 

Ecole de Formation aux Oeuvres sociales 144 

Kath. Lehrerverein der Schweiz 167 

Konkordia, Kranken- und Unfallkasse des S. K. V. V .40 

Schweiz, kath. Erziehungsverein . . -. 27 

Schweiz, kath. Frauenbund 75 

Schweiz, kath. Preßverein . .19 

Schweiz, kath. Volksverein. Cfr. angeschlossene Institutionen und Organisationen 39 

Schweiz. Sozial-Caritative Frauenschule 75 

Schweiz. Studentenverein 144 

Verband der Genossenschaften „Konkordia" der Schweiz 234 

Verband kath. Angestellter und Beamter der Schweiz . . . . . . . . . .173 

Verband kath. Arbeiterinnenvereine der Schweiz 189 

Verband kath. Arbeitervereine der Schweiz 189 

Verband weiblicher Haus-, Hotel- und Wirtschaftsangestellter der Schweiz . . .189 

Vereinigung Schweiz, kath. Publizisten 159 

Verein kath. Lehrerinnen der Schweiz 168 

Zentralverband christlichsozialer Organisationen der Schweiz ..... . .188 

Zentralverband der kath. Gesellenvereine der Schweiz 87 

Zentralverband der kath. Jünglinge der Schweiz 98 

SPANIEN: 

Acciön Catolica de la Mujer .76 

Apostolado de la Prensa 19 

Asociacion catolico-nacional de Propagandistas 54 



Alphabetisches Verzeichnis der Organisationen nach Ländern geordnet 287 

• ' Seite 

Asociaciön general para el Estudio y la Defensa de los Intereses de la Clase 

Obrera . . 54 

Centro de Damas Proiiagandistas .20 

Confederaciön de Estudiantes catölicos de Espana 114 

Confederacion nacional catolico-agraria 1 98 

Confederaciön nacional de Sindicatos catölicos de Obreros 227 

Instituciön internacional „Ora et Labora" 20 

Instituciön Teresiana. Cfr. angeschlossene Organisationen . . . . . . 76 

Instituto de la Mujer que tr^aja . . 238 

Junta central de Acciön catolica 41 

Union de Damas espanolas del Sagrado Corazon .76 

TSCHECHOSLOWAKEI: 

Bildungs- und Wanderbund „Staffelstein" 99 

Ceskoslovenska ^isskä vseodborovä Komise kfestansko-sociälni (Gewerkschafts- 

kommission) 227 

Christlich-deutscher Preßbund 20 

Deutscher christlicher Lehrerinnenverband 169 

Dr .-Otto-Willmann-Bund, Reichsverein der christL-deutschen Lehrerschaft . . .168 

Jugendvereinigung des kath. Frauenbundes für die Deutschen 105 

Kath. Frauenbund für die Deutschen in Böhmen, Mähren und Schlesien .... 77 

Katolicka Jednota Zien (Slowakischer Frauenbund) 78 

Kfestanskä Akademie (Christliche Akademie) 14 

Orel Ceskoslovensky (Tschechoslow. Adler) 98 

Rada Katoliku v Republice ceskoslovenske (Komitee der tschechoslow. Katholiken) 41 

Reichsbund der kath.-deutschen Jugend .98 

Reichsmädchenbund „St. Gertrud" 105 

Reichsverband der Gesellenvereine in der Tschechoslowakei 87 

f^issky svaz. katol. Charity v Ceskoslovenskü (Caritasverband der Tschecho- 
slowakei) . . . . . . . 137 

Sdruzeni Ceskoslovenskü katol. 2:emedelcu (Bauernbund) 198 

Sdruzeni katol. Mlädeze V Cechäch (Jugendverband) . . ... . . . . . . 99 

Spolek SV. Marie Anezky pro dobrovolnon pesi o chudi (St.-Maria-Agnes- 

Verein) 127 

Svaz katol. Spolku Zenskych (Verband der Frauenvereine) 78 

Svaz kfestanskeho Ucitelstva ceskoslovenskeho (Lehrerverband) 168 

Ustfedi ceskoslovenskeho katolickeho studentstva (Studentenverband). Cfr. ange- 
schlossene Organisationen 115 

Verband der christlichen Gewerkschaften 227 

Volksbund deutscher Katholiken 55 

UNGARN: 

Katolikus Häziasszonyok Orszägos Szövetsege (Hausfrauenverband) .... 79 

Katolikus Iskolaegyesület (Schulverein) -28 

Katolikus Leänyok Orszägos Szövetsege (Landes-Mädchenverband) ..... 106 

Katolikus Nepszövetseg (Volksverein) 55 

Katolikus Nök Orszägos Sajtoegyesület (Damen-Preß verein) 21 

Katolikus Tanäregyesület (Mittelschullehrerverein) 169 

Katolikus Tanitonök Egyesülete (Lehrerinnenverein) 169 

Katolikus Tisztviselönök es nöi Kereskedelmi Alkalmazottak Orszägos Szövet- 
sege (Verband weibl. Angestellter) . . ... . .174 

Kereszteny Szocialista Szakszervezetek Szövetsege (Gewerkschaftsbund) . . . 228 
Magyar Katolikus Föiskolai Diäkszövetseg (Foederatio Studentium Hungariae 

Catholica) 115 

Orszägos Katolikus Nöszövetseg (Frauenbund) 79 

Orszägos Katolikus Szövetseg ^andes-Katholikenbund) 42 

Orszägos Központi Katolikus Legenyegylet (Verband der Gesellenvereine) ... 87 
Orszägos Päzmäny-Egyesület (Päzmäny- Verein) .159 



288 Alphabetisches Verzeichnis der Organisationen nach Ländern geordnet 

Seite 

Szent Istvän-Akademia (St.-Stephan- Akademie) 3 

Szent Istvän-Tärsulat (St.-Stephan-Gesellschaft) 15 

Szociälis Missziöszövetseg (Sozialer Missionsbund) .79 

Zrinyi-Gärda (Zrinygarde) 150 

URUGUAY: 

Asociaciön de Estudiantes catölicos del Uruguay 116 

Circulos catölicos de Obreros del Uruguay . . 190 

Comite general de la Accion catolica 42 

Federacion de la Juventud catolica del Uruguay 100 

Liga de Damas catolicas del Uruguay 79 

Secretariado Sindicalista del Uruguay 57 

Union econömica del Uruguay . 56 

Union social del Uruguay . 56 

VEREINIGTE STAATEN: 

Catholic Conference on Industrial Problems . 57 

Catholic Educational Association 28 

Catholic Hospital Association . . '. 44 

Catholic Press Association 21 

Catholic Young Men's National Union 100 

Daughters of the Queen of Heaven 138 

International Federation of Catholic Alunmae 81 

Knights of Columbus 45 

Kolping Society of America 88 

National Catholic Service School 80 

National Catholic Weifare Conference 43 

National Conference of Catholic Charities . . 137 

National Council of Catholic Men. Cfr. angeschlossene Landesorganisationen . 44 
National Council of Catholic Women. Cfr. angeschlossene Landesorganisationen 80 

Western Catholic Union 239 

Young Ladies' Grand Institute 106 



Verzeichnis der Universitäten 

Seite 

BELGIEN: 

Universite Catholique de Louvain . . . . ... . . 243 

CHILE: 

Universidad Catölica de Santiago 247 

CHINA: 

Universite de Chang-hai „L'Aurore" . 248 

FRANKREICH: 

Die katholischen Universitäten Frankreichs 248 

Institut Catholique de Paris 248 

Facultes Catholiques de Lille 250 

Facultes Catholiques de Lyon 252 

Facultes Catholiques de POuest 253 

Institut Catholique de Toulouse , , 254 

ITALIEN: 

Universitä Cattolica del S. Cuore . 255 

JAPAN: 

Jöchi Daigaku (Hochschule der Weisheit) 257 

KANADA: 

Universite Laval \ 258 

üniversite de Montreal 260 

NIEDERLANDE: 

R. K. Universiteit te Nijmegen (Kath. Universität Nimwegen) 262 

PHILIPPINEN: 

Real y Pontificia Universidad de Santo Tomas 262 

POLEN: 

Uniwersytet Lubelski (Universität Lublin) 263 

SCHWEIZ: 

Universität Freiburg 264 

MONTI, Internat. Handbuch der kath. Organisationen. 20 

■ . - • / 



290 Verzeichnis der Universitäten 

Seite 
SPANIEN: 

Colegio de Estudios Superiores (Deusto) 26& 

Real Colegio de Estudios Superiores de Maria Cristina (Escorial) 267 

SYRIEN: 

Universite Saint- Joseph . 267 

VEREINIGTE STAATEN: 

Catholic University of America 269 

Andere Universitäten unter kath. Leitung in den Vereinigten Staaten: 

Creighton University — University of Dayton — De Paul University ^- 
University of Detroit — Duquesne University — Fordham University — 
Georgetown University — Gonzaga University — St. John's University 
— St. Louis University — Loyola University (Chicago) — Loyola Uni- 
versity (New Orleans) — Marquette University — University of Notre 
Dame — University of Santa Clara 271 



Inhalt 



Seite 

Vorwort . III 

Zur Einiührung VI 

Internationales Bureau der katholischen Organisationen XI 

ERSTER TEIL. 

Organisationen zur Förderung der katholischen Kultur im allgemeinen. 

Kap. I. Organisationen zva Pflege der Wissenschaft vom katholischen 

Standpunkt aus 1 

Kap, II. Organisationen zur Verbreitung der katholischen Weltanschauung . 4 

Kap. III. Preßorganisationen . 16 

Kap. IV. Organisationen für Erziehung und Unterricht 22 

ZWEITER TEIL. 

Organisationen für die soziale Bewegung im allgemeinen. 

Kap. V. Leitende Zentralstellen. Allgemeine Katholikenorganisationen ... 31 

Kap. VI. Organisationen für soziale Schulung und Propaganda 47 

Kap. VII. Frauenorganisationen 58 

Kap, VIII. Jugendorganisationen 82 

A. Männliche Jugend 82 

B. Weibliche Jugend 100 

C. Hochschüler . , , 106 

DRITTER TEIL, 

Organisationen für soziale Betätigung auf Sondergebieten. 

Kap. IX. Organisationen für soziale Caritas 119 

Kap. X. Organisationen: a) für Auswanderer, b) für Schiffer, c) für allein- 
stehende Mädchen ' 139 

Kap. XI. Organisationen zur Bekämpfung der Trunksucht und Öffentlichen 

Unsittlichkeit 147 

Kap. XII. Organisationen zum Schutze der Familie 151 

Kap. XIII. Organisationen zur Förderung 'der internationalen kath. Interessen 

auf wissenschaftlichem und praktischem Gebiete 153 

VIERTER TEIL. 

Organisationen einzelner sozialer Stände und Berufsgruppen (nicht 

gewerkschaftlicher Art). 

Kap. XIV. Schriftsteller, Journalisten, Ärzte usw 157 

Kap. XV. Hoch-, Mittel- und Volksschullehrer 162 

Kap. XVI. Beamte, Angestellte, Kaufleute 170 

Kap. XVIL Arbeitgeber 175 

Kap. XVIII. Mittelstand 177 

Kap. XIX. Arbeiter ...r^«-. ,, 179 

20* 



292 Inhalt 

Seite 

FÜNFTER TEIL. 
Wirtschaftlich-soziale Organisationen. 

Kap. XX. Organisationen gewerkschaftlicher Art 193 

A. Arbeitgeber (Industrie und Landwirtschaft) 193 

B. Arbeitnehmer 199 

Kap. XXI. Genossenschaftliche Organisationen 229 

Kap. XXII. Unterstützungs- und Versicherungsorganisationen auf Gegenseitig- 
keit 235 

ANHANG. 
Die katholischen Universitäten ; 243 

Alphabetisches Verzeichnis der Organisationen nach Ländern geordnet .... 279 
Verzeichnis der Universitäten 289 



293 



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^ageggebanfen jur 93orbereitung unb ®anffagung <xuft>ag fettige 
Opfer uttb öic |>eiUgc Äommunion, im 2lnf(^tu| an bic 9)?e§tc5te&cr 
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^inbüc^Ieit unt> innige Cie'be sunt ntenf<!^gen:)ort>enen ©ottedfo^n le^tt boö %u^, 

inbem ed auf li(i^te, angenehme QSBeife in ben 6inn ber Iiturgif(f>en %e£fe ber ^ei^* 

na(i^tdaeit einfU^ytt. Seine Sprache lommt ouö ntS^tig füi^Ienbetn Sersen unb ge^t 

au Seesen. Sa^er fiat eö aut^ cei(|>en Entlang gefunben. 

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3n2eberimitütiongcbunben,tnitÄUttPcUagc^l..8o(336 e.) 33.600K 

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f($einenben SRefformularien' bev Qafttn- unb Oftetiieit ®antit bringt er und Renten 
unbSebenbed S^riftentumdin feiner beften unb (ieff(en Entfaltung ber »ergangenen 
3ei(en nS^et. 93ei aOer menf($It(9en eeibcnit^aft unb Q3ef^rSntttieit brid^t fic^ X>a 
Srtöfung^suoeriiti^t unb 9{i(erfreube ^a$n: 

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3n£eberimitatiottgebunbcn,mitÄunpeitagc,Äl..8o(332e.)40.000K 

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Qeute weite ^eife ber ebelften SRenfi^en, ntSgen fie auf Iatt)olif(^er @runblage 
ftei^cn ober nit^t. ^ugbenSRegtectenber <pfingf^eitunbberiieutngebenben^O(!^en 
wia ber Q3er fafTer biefe 6e]^nf ud)t nähren unb aufrechte ^ä^rte weifen. Sie Se^tseit 
fannnur auö beut <^fingftfeuer ber ecften ^ai^r^unbertetoieber genefen. 

P. 91* atoficv iit be« (itetav* OSeUage tut «yStttgsetttgev *poftititmtci^ x 

„^vc QSerf offer «erfUgt Ober ^ae f eltene %oIent, mit gleite feinem $alt ftc^ in bie alt- 
^riftli^e eebetdort unb bie mobemen €eelenbebärfniffe einp^Ien au lönnen." 

^om gießen 93crfaffcr crfc^ien ate ©rgän^ung ^teju: 

^ttt igev^en bed Seilanb^ 

5?ommunionbUbcr im ©eifte ber »c^felnbcn Äirc^cnacit 
^I..8<'(183 6.)®eb.6400K 

„Itontmunionbilber im ®eif(e ber toe^felnben ^r(^enaeit nennt fic^ biefe« f Aon 
8uBerIi(3^ trauli^ anmutenbe, inbaltlid^ fci^wer gewiti^tige ^üc^Iein, bad t)om VXb- 
«ent bii in bie iöerbftmonate |>inein in ie aweiteiligen turnten ^agetflapiteln bem 
nad^ bem eu($ariftif($en SeKanb QSerlangenben li^te "SSilbev aud ber i^eiligen 
®ef(9it(»te nebft an9efa:]ten (uraen 93etra£^tungen auf ben ®rg au i^m gibt, ^m 
6(!^tuffe finbet fl($ eine bortrefflit^e aOgemeine j^ommunionanbac^t" 




ISI 



« 



3n aUett ^uc^l^anblitttdett t>ottatid« 



294 



Die Zeifschriff der gebildeten Kafholiken ist 




Monatsschrift für alle Gebiete des Wissens, 
der Literatur und Kunst. 

Herausgegeben von Karl Muth. 



Hochland' 

ein Hort und eine Pflegestätte vaterländisdier Spradi- 
und Volksgemeinsdiaf t, weitet sich zur abendländisdhien 
Kultureinheit und findet seine Grenzen im christlichen 

Universalismus. 

Die Zeitschrift: 

will sein eine Sehatzkammer echter Oberlieferung, ein 

Spiegel des geisfigen Lebens der Zeit, ein Wegweiser 

in eine bessere Zukunft. 

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295 



Ein Sfandwerk des 
Verlags Josef Kösel & Friedridi Pusf ef K. G. Mündien 

Verlags ab t ei lung Kempten 

Philosophisclie Handbililiotliek 

herausgegeben von den UniveTsifäfspro.fessoren 

Clemens Bäumker (Mündien), Ludwig Baür (Tübingen), 
Max EftUnger (Münster) 

Bisher erschienen folgende Bände: 



Band I: 

Einleitung in die Philosophie 

von Professor Josef Anton Endres. 
8», 195 Seiten, brosch. GM. 4.50; Halbleinen 
GM. 5.70. 
Sachs. Volkszeitnng: 
Die Klarheit und Übersichtlichkeit der Dar- 
stellung wird verstärkt durch die Schärfe der 
geschichtlichen Ableitung aller Problemstellungen. 
Dies Buch vermag jedem, der zur Einführung 
nach dem Werke greift, eines der umfangreichen 
Begriffslexika der Philosophie zu ersetzen. 

Band II: 

Geschichfsphilosophie 

von Professor Franz Sawicki. 
8", 306 Seiten, brosch. GM. 7.20; Halbleinen 
GM. 8.40. 
Allgem. Tiroler Anzeiger: 
In einer Zeit, die • im Banne des Irrwahns ist, 
die Geschichte bestehe nur in der Hntfaltung 
des sozialen Lebens, ist dies treffliche Buch zur 
Orientierung über die Grundfragen der Ge- 
schichtsphilosophie geradezu ein Bedürfnis. 

Band III/IV: 

Philosophie der Natur 

von Professor Dr. J. Schwertschlager. 
Zwei Bände. 

1. Teil: 8", 317 Seiten, 

brosch. GM. 7.20; Halbleinen GM. 8.40. 

2. Teil: 8", 276 Seiten, 
brosch. GM. 6.50; Halbleinen GM. 7.70. 

Kölnische Volkszeitung: 
Dies Werk ist das Produkt jahrelanger, ent- 
sagungsvoller Forschungsarbeit, streng syste- 
matisch aufgebaut, und, was hervorzuheben ist, 
in einer sehr verständlichen Sprache geschrieben. 

Band V: 

Experimentelle Psychologie 



von Dr. Johannes Lindworsky S. J., Universitäts- 

professoi in Köln. 
8", 320 Seiten, brosch. GM. 7 20; Halbleinen 

GM. 8.40. 
Es wird kein Handbuch der Psychologie geben, 
das sich so sehr zur Einführung in das weite 
Stoffgebiet eignet, wie das Buch von Lindwbtsky. 

Zu beziehen durch alle Buchhandlungen 



Band VI: 

Metaphysik 

von Professor Dr. L. Baar. 

8», XI, 502 Seiten, brosch. 11.— GM.; Halbleinen, 
GM. 12-60. 

Das Werk unternimmt es, die Philosophia peren- 
nis, die nie alternden Grundgesetze und Grund- 
wahrheiten des Denkens, in einer übersichtlichen 
Fassung den interessierten Kreisen darzubieten. 

Band VII: 

Ethik 

. von Dr. Michael Witimann. 

1923, 8\ 398 Seiten, brosch. GM. 8.20; Halb- 
leinen GM. . 9.50. 

Verfasser stellt sich die Aufgabe, die Tatsache 
des sittlichen Bewußtseins mit Hilfe eines ana- 
lytisch-induktiven und zugleich eines historisch- 
kritischen Verfahrens zu ergründen. Als Aus- 
gangspunkt dient nur der Inbegriff der sittlichen 
Tatsachen selbst. Möge dieser Band recht viele 
Lehrer und Theologen, überhaupt alle Führer des 
Volkes zum Mitdenken und Mitarbeiten anregen. 

Band VIII: 

Geschichte der Philosophie von der 
Romantik bis zur Gegenwart 

von Dr. Max Ettlinger. 

8", 326 Seiten, brosch. GM. 6.50; Halbleinen 
GM. 7.70. 

Unsere geistige Verwirrung rührt nicht zuletzt 
davon her, daß man keine Ahnung hat von den 
Gängen des menschlichen Denkens in der un- 
mittelbarsten Vergangenheit. Ettlinger- gelingt es 
aufs beste, die Fäden des kulturellen Lebens in 
ihrer Verschlingung mit dem philosophischen 
Denken aufzuweisen. 



. In Vorbereitung: 
Band IX: 

Peligipusphilosophie 

' yon 'D. Dr. 'Steffes. • 



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296^ 



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JOSEFINUM' 

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empfiehlt das Gymna- 
siaikonvikt M Josefinum'^ der 
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als eine mit den modernsten Ein- 
richtungen ausgestattete Erziehungsanstalt. 
Mit derselben ist ein öffentliches, voll- 
ständiges Obergymnasium (humanistisch) 
mit Vorbereitungsklasse verbunden. Auf- 
nahmsbedingimgen und Leistungen 
der Anstalten sind aus den bei 
der Anstaltsdirektion erhält- 
< liehen ausführlichen 
Pro s p e k t e n 
ersichtlich. 



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Gymnasial- und Konviktsdirektion 

^ St. Paul in Kärnten ^ 



297 




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schließlich der rechtlichen Ordnung 

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299 

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■SSanb I: 31— S. ©cbunben e^\o,^v. 15.—; in ÄdMebcr Sc^tt). ^v. 18.75 
95anb II: 2—3- ©cbunbcn e*^». ^r. 17.50; in Äalbtebcr 64». g=r. 22.50 

,, . . . Scbcr «2lrtifcr ift ein "aKuftcr bcutfc^cr 3lfribtc. Sournaliftcn, ^oUtifer 
unb ßc^rcr aKcr Kategorien bürften, ba gcrabe jte auf bie ^enü^ung eincö 
fotd^en Äanbbu(^eg beö QSßiffenö in it)rcr ^crufgtätigfeit ftetg angetoicfen 
ftnb, bcm ßcfc^einen biefc§ mit ben neucften jugängU(i^ctt Qlngoben ergänzten 
ßejifong grö^teö Sntereffe entgegenbringen." {=Reue gceie qjreffc, SEßten 1922.) 

£eüf Ott aer l^a^ogogti 

5 ^änbc. 

herausgegeben öon '^^rof. €vnft SJl. SfU^loff* 

©cbunben je 6^tt>. ^r. 18.75; in Satbtcber je Sc^tt). S^r. 22.50 

Säuß ben urteilen: „®ag öoUftänbigftc ^er! auf biefem ©cbiete." — „gö 
fann au(^ "^roteftanten cmt)fo:^tcn werben." — „ . . . ttjirb ftetö ein ^avh 
ftcin auf genanntem ©ebietc barfteUcn unb gei^ört in jebe ße^rerbibtiot^ef." 

für ba^ lat^olifd^e ©eutfc^lanb. 'zflehft 9J?itteiIungen ber amttid^cn Sentrat- 
fteUc für fir^ti^e 6tatiftif, ÄcrouSgegcben öon $♦ 21. Äi?ofe S. J. 

XI. ^anb 1922/23. ©ebunben 6d)tt). ^r. 8.15 

5)er 5lbne^merfreig beS „Kirc^lid^en Äanbbuc^eö" befd^ränK ft(^ IcineöWegg 
ouf bie fatbotifc^e ©eiftlic^feit, fonbern be^nt fvS) immer mei^r auf ßaien- 
Jreife, "Se^ßrben, 6d^rifttcitungen, aud> auf anberögläubige SöZitbürger an€. 
SbcraH t»cfroc^tct man baS Äanbbuc^ aU geeignete^ Sflad^f^tagemcrf, um 
fi^ über bie ifat^otif^e Kirche ®eutf(^tanbö, i|)ren 95eftanb, it)re Organifation 
unb fiebenSäu^crungen gu unterri(i^ten. 

m^mt^^^ ^aiidiegif 011 

2 95änbe. 

®in gi^ac^fd^tagcbud^ über baS ©efamtgcbiet ber ^^eotogie unb ii^rer 

Äilfgh)iffenfc^aften. 

herausgegeben »on SSflii^ael ^nt^^^VQtv* 

©ebunben Gd^to. "Jr. 9ü.— 

„ . . . ^cd^nifc^c *2lttlage, '^räsifton ber "iarbeit, Sna^j^b^it unb bod^ QSoC- 
ftänbigfeit ber Snformation machen bie bcibcn ^änbc ju einem uttentbe^rli(S^en 
9Zod>fd^tageh)crf auf bem ©tubiertifd^ beS ^i^eologen ..." 

93it)ttf(%e Seitfd^tlft, 'Jrcibutg t. «230 



>♦**•*>*»♦♦*«»>«««»»««»»•*»• » »»>•••»»«••♦>»«>»»»>«>♦«» 



coerlas S^ewbet & eo. / Sreiaurs i« ^r. 



300 



Unverkennbar 
klar liegt es für den Sehenden 
vor Augen, wie die Menschen von heute zum 
grofien Teile Umkehr halten wollen von dem betretenen Wege, 
wie sie sich auf die Suche begeben nach einem andern Ziele : auf 
die Su<he nadi Gottl Es ist dies erfreulich 1 Und dennoch: auf 
dieser Suche bedarf der Mensch guter Führer, die ihm den 
rechten Weg zeigen 1 Gerade weil so viele den rechten Weg 
verfehlen, werden sie irre — und in ihrem Gott-Suchen schlagen 
sie falsche Wege ein, die sie nicht selten ins Verderben führen. 

P. CASSIAN KARG O. M. Cap. 

hat gute Fuhrer geschaffen durch seine Ver- 
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Das kleine Geheimnis 

48 Seiten mit einem Titelbild (51. — 70. Tausend) 
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I. Bändchen (31. — 40. Tausend) 

Einführung ins innerlidie Leben 

II. Bändchen (21. — 30. Tausend) 

Vertiefung des inneren Lebens 

III. Bändchen (1. — 10. Tausend) 

Eine unbekannte Wunderwelt 

Je 64 Seiten. * Preis je 50 Goldpfennig. 






In den Herzen der Menschen das Gute zu wecken und zu fordern ist 
Pflicht eines jeden einzelnen von uns. Durch die tatkräftige Ver- 
breitung der vorgenannten Veröffentlichungen geschieht das. Ganz 
still und ohne Aufsehen kann durch die Verbreitung des Schriftchens 
„Der rechte Weg" der Boden dafür bereitet werden. Der Verlag stellt 
diese Broschüre in jeder gewünschten Anzahl kostenfrei zur Verfügung. 

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Einkommen verdoppelt. Vom Handwerksburschen zum 
Kommerz.-Rat. Anstellung als Dolmetscher. Vom 
Kontoristen zum Prokuristen aufgerückt. Als Übersetzer 
tätig. Als ehemaliger VolksschUler leitende Stellung erhal- 
ten. Lehrerprüfungen bestanden. Gehaltserhöhung usw. 

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gegebenen Anerkennungen unzählige unserer Schüler berichtet. Nur 

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die sie auf Grund der Unter- 
richtsbriefe nach unserer 
Methode Toussaint-Langen- 
scheidt erworben haben.haben 
diese Leute ihre Erfolge er- 
zielt. Auch Sie können es 
diesen Leuten gleichtun. 
Glauben Sie nicht, daß Sie 
es nicht schaffen. Sie brauchen 
nur den Willen dazu aufzu- 
bringen. — Vorkenntnisse 
oder bessere Schulbildung 
sind nicht erforderhch. Sie 
lernen nach unserer Methode 
von der ersten Stunde an die 




fremde Sprache mit unbe- 
dingter Sicherheit richtig 
lesen, schreiben, sprechen 
und verstehen. Sie sind schon 
in ganz kurzer Zeit in der 
Lage, sich zu verständigen 
und einfache Briefe zu 
schreiben, also Ihre Kennt- 
nisse tatsächlich nutzbringend 
anzuwenden. — Vertrauen 
Sie sich unserer Führung an. 
Auch Sie werden die Erfolge 
erringen, die schon viele 
Tausende vor Ihnen erzielt 
haben, wenn Sie nach der 



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Sie keinen Heller auszugeben. Teilen Sie uns auf nebenstehendem Abschnitt nur / gj.- 

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Sie heute noch nicht wissen sollten, wie Sie Sprachkenntnisse einmal verwerten i-, h Hh h 
können, wäre es falsch von Ihnen, unser Angebot nicht zu beachten. Verände- ^ nanaoucna. 
rangen ergeben sich bald im Leben. Und viele Tausende, die früher einmal aus ^ kath. Organi- 
Liebbaberei Sprachen erlernt haben, besitzen heute in ihren gediegenen Sf sationen' ange- 



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die Adresse genau angeben und in offenem Briefumschlag fran- 
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Verfassers behandelt das Gebiet des Geschlechtslebens in seinem vollen Umfang und Zusammenhang : 
Keuschheit außer und in der Ehe, auch sind all die verschiedenen krankhaften Erscheinungen der 
Neuzeit berücksichtigt . /. 

Das Buch ist geschrieben für die Reinen, daß sie rein bleiben, ja sich zu idealer Höhe der Keuschheit 
erschwingen. Aber auch die bereits Gefallenen finden hier eine Stütze, an der sie sich herausarbeiten 
können aus dem Schlamm mit der Gnade Gottes. DieSchwankenden wird es zu freudiger Entscheidung 
für das Gute drängen. Alle finden die ersehnte Aufklärung ... P. Konrad Lienert. 

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