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Cbc Ünivcvsü'^ of Chicago
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OTTO HARRASSOWITZ
BUCHHANDLUNG
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Internationales Siireau der katholischen Organisationen
I DR; GIUSEPE>r MONTI
I Direktor des Inf eiinafionalen^^^
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käthölisch^a Universitäten
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Vöiii gleichen Verfasser sind et^schieiiett :'
/ Turii^f Söcietä Edhricö Ihtetiiäzicinäle^ Lire 12;
„Eine wohldurchdachte und ; wohlgeltjng^he Ar^^^
dehnte Gelehrsamkeit mit /gründlicher theologischer rund philosophischer Dürch-
bilduhg veireinigt: zeigt.** (Ciyiltä ;Cälttolica, Rptti,Vl7. ;^>foyenibfer 1923.^/ ^ :s '. v
„Ein sehr wertvolles, neuartiges Werk; es. gehört iji die Hände aller, die isich
heutzutage mit Apologetik beschäftigen.** r(La' Scuo^a; GättoliCai MäilanÜ, Ok-
■:tober'i923.)'-- ■':.', ^ -':■ vj- ..'; ■;-■' V' 'r:-::- ;' ^^ 'i'^:^:\'- 'fr:v—-w ■;■■;■.
i,Ein streng wissenschaitHdies'Werlc^ ; da^idei^^
trägt und den scharfeiiVerstand isowie die umfassendteiind tiefe Bildung des Vei^^
fässers bezeugt.'* (Osservätöre Romano,oRorii,>19il April l9iÖi)' V > , '
,,...[_' „Ordnurijg, Klarheit^ strenge / Auswahl' der ■. zu behindelnden Qegens'tände^ \
Belesenheit in alten und moderneüSchriftsteUernt sind' d^^ Eigehsdiafterii" die dieses
Werk auszeichnen.*' (Razon^y\I^ Madrid, ' -r\ !): * - ' \ ^^
\ „Man kanii ohrie Übertreibüiig ^behau^ten; daß der .yeiitaäseriseinea Pls^
vollkonunen verwirkiictit nhd; das J^qrgesteclTO Ziel düirdiäus erreicht 'hät;^:/ Die
Apologetik iyiontisunterscl|eidj£t sich von den, andereiti;^ürdi ihren Ge
durch, ihre M^hpde. Unbestreitbar verdieht sie dib^ezeichnüng ,,wissensdiaftlid^^
Für das fraiizös^ische' Publikum möchte man «in gleichartiges r< Werk wünschen."
(Revue' Apolpgaiqjie, Paris- lijüai^ ■■ \ ■ ■ -:^^^ivv ' > ''kv/
„Der jH^. H.v Mpnti, den das Vertrauens Penedikts^XY. s^ari die Spitze "des
„Gentro Naziohale di Culturä" berufi^ hätte, beschenkt seine; Landsleüte jnit einiem
Handbuch der; wissenschaftli^ieri Apologetik, dessen: Anläge und Ausfülmingv rück-
haltlos: zu loben sittd.v Die' ünparteilichkeij:: und dias "CJleidigewicht, das Monti in
.dem ganzen Werk an.; den Tag le^< söAViedas in reicher "FüÜebeigebradite^^j^^
mächen die Lektüriß des JBuches auch für PubHIcumerapfehlehs-
wertjdeim wir besitzen kein neueres -H
vereinigt?* (Reyue des Jeu^es,P^ "^ ''■r};^"^'
,,Ein Budi/ das in Italien* uMnidit im
wisfsensdiaftliche yntersüchung ,dek';Methoden, der Richtlinien imd des Be\yöisw
der Apologetik/* j(JRiVista dei; Qioyanni^^^^T^ Mai^l92!2.) : V":v ' *W^^ V^ '
jjDie Bildung des gelehrten Verfassers im^ die> Tiefe seines: tiieglogisch^ ■
und phiiosophisdien iDenkens Haben deri.~VorU<^ehdiert "Band zu einem der fenerkens-
wertesten und fruchtbarsten Er scheinuhgep auf dem Gebiete' der^^
die in den letzten Jahrzehnten erschienen sind." (Rivista del Glero Italiaho; Mairahd,
V;,Juli-August^1923.);;i^-^ ,.;;;■■■;■ ".^^■- : ■'■■''.,; ' ).;■■' ^- .'^ :'-W'- ■'•■■l. V :.•'■•:-■; A:.ü'-~xv; ■:
„Das Buch Montis;hat:^ nicht nur einen apologetischen Überlieferuhgswert,
sondern äudi- einen Gegenwartswert, indein es die ganze Frage der Vernünftigkeit
des;;Glauberis ünd/'die ganze neue Methodologie der Verteidigung des Christentui^s
behandelt Die Arbeit verrät eineu-wähi^-Gelehrteni: der in der Literatur !:über
seinen Gegenstand bewandert ist und. über' diei neuesten v&agen^: auf diesem^ Qebiei
auf dem laufenden ist. Das« Werk ist wQhlg^elunge|i: und. y Lob." (Riyista
. di Filosofia ' neö-sc61asticä, Mailand^ MaiTÄugust 1922.) ; . ^ <^ ; ' fV ^^
^jEiii Buch, das allöi Lehranstalten, die höheren Religionsunterricht. ^^^^^
allen denen, die apologetische Kurse abhalten^ und aUen d#en, die sich selbst : auf;
religiösem Gebiete fortbilden wöUeh,wärmstens zu empfehlen jst, Es^ist; ein in,
seiher Art einzigartiges Budi.** (Studia Sacra, -Paduä, 15. Juni, 10^.) / !
Güida Bibliograficrd^
Turin/ Sbcietä Editrice tnternazioriale. tllre 5. ^ ' ^
Ausgezeichnet durch einen Brief Papst Benedikts XV. an den Verfässier. ;> '
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BEATIS5IME • PATER •
• ALPHONSU5 • STEGER • ANTE • PEDE5 • VESTRAE • 5ANCriTATI5 • HU M I LITER • PROVOLUTUS •
• BENEDICriONEM • SPECIALEM • PRO • OPEHE • QUOD • DlClTUR •
•CONCILIUM -CEMTRALE-SOCIETATUM • CATHOLICARUM •
• EIU5DEM0UE-COLLABORATORIBU6 • ET • FUNDATORIE.U5 • 5UPPLICARE 'AUDET-
• ROMAE -DIE-XVIII-FEBRUARIO -MCMXXII •
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Internationales Bureau der katholischen Organisationen
Rom (26) - Via Pieöio^ Cavällmi, 38 = . ^^ -■
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Direktor des Internationajeii I')lJriep^u^ og^ .ka'ljölisciien; 0;;ganisafion2a
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Verlagsanstalt „Herold", Wien
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Rom (2^ - Via Pieöio: CäväUini, 38; v' v V
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Direktor des Infematioriajen ^ijfep.'Up <l|pb^'katl?.'J)lis4ien» 0]r^anisatiönsn '
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Die katholischen Universitäten
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Verlagsanstalt „Herold", Wien
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Copyriglitby. 'Verlagsanstalt „Herold", Wien VIII., Strozzigasse 8
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Alle Rechte, 'insbesondere das der Übersetzung, vorbehalten
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Buch- und Kunstdruckerei „Herold", Wien VIII., Strozzigasse ,8
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716325
VORWORT
Seitdem Jesus Christus, unser Herr, sich die heilige Kirche als seine
Braut angetraut, hat sich die katholische Familie unaufhörlich vermehrt
und unsere hehre Mutter zählt heute ihre Kinder unter allen Völkern der
Erde. Eins in demselben Glauben, beugen alle die Knie vor ein und
demselben Altar; eins in der Hoffnung, erwarten alle dasselbe Paradies als
Lohn eines heiligen Lebens; eins in der Liebe, sind sie ein Herz und eine
Seele in der Liebe zu Gott, dem Herrn, und seiner heiligen Mutter. Und
der Statthalter Christi, der unfehlbare Hüter der Glaubenslehre, wacht
über die Gläubigen als wahrer Vater, geht ihnen voran und ermutigt sie
zur beständigen Vermehrung des Glaubens, der Hoffnung und der Liebe,
so nach Gottes Wort Schafe und Lämmer weidend.
Die heilige Kirche, diese große übernationale religiöse Vereinigung
aller Katholiken aller Länder, ist als solche aber auch die Mutter aller
jener Vereinigungen, die den Glauben und die Sittenlehre zur Grundlage
ihrer Betätigung machen. Denn mag ein Verein die Förderung der
Wissenschaft oder des Unterrichtes bezwecken, mag er sich die praktische
Lösung der sozialen Frage zur Aufgabe gestellt, mag er die Übung der
Caritas oder die Arbeit für die Presse und Propaganda ins Auge gefaßt
haben: immer und unveränderlich wird der letzte Zweck einer jeden
solchen Vereinigung das erste von der Kirche selbst verfolgte Ziel sein:
Förderung und Ausbreitung des Gottesreiches auf Erden.
Wenn also die Einheit der wahren Kirche für alle diese Vereine
das gemeinschaftliche Fundament ist, so sollte man erwarten,, daß unter
ihnen eine gewisse Verbindung bestände, eine Verbindung, . die unter
Wahrung der erwünschten" und notwendigen Selbständigkeit der einzel-
nen doch da, wo das gemeinschaftliche katholische Interesse es verlangt,
auch ein gemeinschaftliches Vorgehen ermöglichte. Aber leider fehlt es
an einer solchen Verbindung ganz und gar, und nach unserer festen Über-
zeugung zum Schaden von vielem Guten. . .-. . x^-
lY Vorwort
Im Hinblick auf die Interessen unserer Mutter, der heiligen Kirche,
und aller ihrer Kinder dies zu ändern und zu bessern, das war die Absicht,
in der der Unterzeichnete zusammen mit dem Herrn Marquis de Comillas,
Vizepräsidenten der „Junta Central de Acciön Catölica", Madrid, mit
Herrn William P. Mara, K. S. G., Sekretär der „Westminster Catholic
Federation", London, mit Herrn Edward L. Hearn, C. S. G., Übersee-
Kommissar der „Knights of Columbus", New Haven, Conn., U. S. A., und
Herrn Jules Zirnheld, Präsidenten der „Confederation Frangaise des
Travailleurs Chretiens", Paris, im Jahre 1919 ein Unternehmen begann,
das 1922 zu der Gründung eines Internationalen Zentralbureaus der
katholischen Organisationen in Rom geführt hat.
Der nächste Zweck dieses Zentralbureaus ist: Geordnete Sammlung
der wichtigsten Angaben über alle katholischen sozialen Werke und Ver-
eine der ganzen Welt und deren Zusammenstellung in einem Handbuche;
Bildung einer Bibliothek aus allen Schrifterzeugnissen, welche über die
genannten Werke und Vereine handeln und von denselben herausgegeben
sind; mündliche und schriftliche Auskunfterteilung über den Zweck dieser
Vereine, über die von ihnen angewandten Methoden und die schon
erreichten Erfolge; Rat zu erteilen und behilflich zu sein bei der Gründung
ähnlicher Werke und Vereine in den Ländern, wo dieselben noch nicht
bestehen; auf Wunsch auch besondere Gelegenheit zum Studium der
katholischen sozialen Organisation in der ganzen Welt zu bieten; die
Herausgabe einer sozialen Zeitschrift zu besorgen zwecks Auskunft und
Anregung.
Während des ersten Jahres seines Bestehens hat das Bureau seine
Sorgen dieser Vorarbeit gewidmet, dank Gottes Hilfe mit immer wach-
sendem Erfolg. Die erste Ausgabe des Handbuches wird hiemit der
Öffentlichkeit übergeben. Dieses Handbuch wird den Organisationen
der verschiedenen Länder Gelegenheit bieten, vielleicht wohl zum ersten
Male, sich untereinander näher kennenzulernen. Schon das allein ist ein
Vorteil, dessen Bedeutung jetzt noch schwer abzuschätzen ist, der aber
sicher für die Gegenwart wie für die Zukunft sehr erheblich sein wird.
Die Herausgabe dieser ersten Arbeit des Internationalen Bureaus
bietet uns erwünschte Gelegenheit, öffentlich unserem lebendigen, ehr-
furchtsvollen Dank unseren Wohltätern gegenüber Ausdruck zu verleihen.
Vorwort
An erster Stelle richtet sich unser Dank an den verstorbenen Heiligen
Vater Papst Benedikt XV., und an seinen erhabenen Nachfolger auf dem
Stuhle Petri, Seine Heiligkeit Papst Pius XL- Beide haben nicht allein
unser Unternehmen mehrfach zu segnen geruht, sondern ihm auch über-
dies ihre mächtige moralische und materielle Unterstützung in unschätz-
barer Weise zuteil werden lassen. Wir danken auch den Mitgliedern des
Generalrates, nicht zuletzt seinem hervorragenden Vorsitzenden,
Sr. Bischöfl. Gnaden dem hochwürdigsten Herrn Dr. Joseph Schrembs,
Bischof von Cleveland, Ohio, U. S. Ä., desgleichen Ihren EmiAenzen
sowie Ihren Erzbischöflichen und Bischöflichen Gnaden, den hochwür-
digsten Herren Mitgliedern des Ehrenvorstandes, und schließlich allen
denjenigen, Großen und Kleinen, die uns mit ihrer Mitwirkung in dieser
oder jener Form unterstützt haben.
Obwohl uns indes die Unterstützung so mächtiger Schutzherren,
wie sie uns nur die Bedeutung des Werkes selber zu sichern vermochte,
eine große Hilfe war, so würde sie doch zur Erreichung des gewünschten
Erfolges nicht genügt haben, hätte uns nicht die göttliche Vorsehung in
der Person des hochwürdigen Herrn Dr. Giuseppe Monti einen Direktor
geschenkt, der mit seinen außerordentlichen Geistesgaben ein Organisa-
tionstalent und eine Arbeitskraft verbindet, die ihresgleichen sucht.
Indem wir so unserer Pflicht der Dankbarkeit nachkommen, erlauben
wir uns, an alle unsere Glaubensgenossen, welchen wir hiemit die erste
Frucht einer langen und mühevollen Arbeit darbieten, gleichzeitig die
bescheidene Bitte zu richten, den schon erreichten Erfolg seinem Werte
entsprechend zu würdigen und uns auch in Zukunft ihre Mitwirkung zu
gewähren. Die Fortsetzung dieses Werkes, das unter seinem beschei-
denen Äußeren jetzt schon einen großen Reichtum birgt, kann aus
einer gesunden Kritik nur Nutzen ziehen und es kann nur dann wirklich
groß werden, wenn es von der Mitarbeit und der Hilfe weitester Kreise
getragen wird.
Möge der Segen des Himmels, der bis jetzt unsere Bemühungen so
fühlbar und sichtbar befruchtet hat, der Lohn sein für alle, die sie ihrer
Unterstützung und Förderung auch weiterhin würdigen werden.
Prof. Dr. Alphons Steger, Senator,
Sekretär des Generalrates.
ZUR EINFÜHRUNG
Seit langer Zeit ertönt von vielen Seiten, von Kongressen, von der
Presse und von den Fährern der katholischen Bewegung der Ruf nach
einer allgemeitien Übersicht über die katholischen Organisationen der ver-
schiedenen Länder mit genauer Angabe ihres Sitzes, ihrer Ziele, ihrer
Stärke, ihrer Tätigkeit und ihrer Veröffentlichungen. Das „Internationale
Bureau der katholischen Organisationen" hat es als seine erste Aufgabe
betrachtet, diese langerwartete und neuartige Veröffentlichung vorzu-
bereiten.
Es ist unsere Absicht, mit dieser Veröffentlichung vor allem zur
Förderung und zur Ausgestaltung jener Gesamtheit von Organisationen
beizutragen, die die Bedürfnisse der heutigen Zeit in nunmehr fast allen
Ländern auf den Plan gerufen haben, um den schweren Schäden einer
falschen, > kirchen- und christusfeindlichen Zivilisation zu steuern und
Christus wieder auf den ihm gebührenden Platz im Leben des einzelnen,
der Familie, des Staates und der Gesellschaft zurückzuführen — Organi-
sationen, die von den letzten Päpsten so warm empfohlen und in ganz
besonderer Weise von Seiner Heiligkeit Papst Plus XI. Seelsorgern und
Gläubigen ans Herz gelegt worden sind. „Alles das (katholische Organi-
sationen und Institutionen) . . . soll nicht nur entschieden beibehalten,
sondern auch immer eifriger gefördert und ausgebaut werden, wie es die
Lage der Dinge und Menschen erfordert. Wenn dies auch schwierig er-
scheinen und für Seelsorger und Gläubige Mühe und Arbeit mit sich
bringen mag, so ist es doch zweifellos notwendig und unter die vor-
nehmsten Pflichten des Seelsorgers und die Erfordernisse des christlichen
Lebens zu rechnen. . . . Es ist ersichtlich — und zwar klar genug, als daß
es weiterer Beweise bedürfte — wie sehr all diese Werke . . . verbunden
sind mit der ersehnten Aufrichtung des Reiches Christi und mit der
Wiederkehr des christlichen Friedens, der nur in diesem Reiche zu finden
ist: Pax Christi in Regno Christi." (Enzyklika „Ubi arcano Dei"). Zu
zeigen, wie die Katholiken der ganzen Welt verstanden haben sich zu-
sammenzuschließen und was sie mit ihren vereinten Kräften erreicht
haben, dürfte — wenn der alte Ausspruch wahr ist, daß das Wort bewegt,
das Beispiel aber fortreißt — ein gutes Mittel sein, um, die schon bestehen-
den Organisationen zu immer angespannterer Arbeit anzuspornen und
dort, wo sie noch nicht bestehen, neue Kräfte zu wecken und neue Ver-
einigungen hervorzurufen.
An zweiter Stelle halten wir dafür, daß die vorliegende Veröffent-
lichung den katholischen Organisationen erleichtern \yird, sich gegenseitig
besser zu kennen und damit innigere Beziehungen und ein engeres Zu-
sammenarbeiten zu ermöglichen. Es wird allgemein beklagt, daß die
'VTi-^-y-^.r,'' ?■-''' ,H,
Zur Einführung VII
f. •
katholischen Organisationen nebeneinander hinleben, ohne daß die eine
von der anderen etwas weiß, während doch heute auf allen Gebieten und
in allen Lagern, besonders aber bei den Feinden der Kirche, das Streben
dahin geht, sich zu vereinigen, die Kräfte zu sammeln, auch über die
Landesgrenzen hinaus, um so die Verteidigung der gemeinsamen Inter-
essen zu sichern oder die Verwirklichung der gemeinsamen Ideale zu er-
leichtern. Für die Katholiken, die in aller Welt zerstreut sind, die aber
schon durch einen gleichen Glauben, durch ein gleiches Gesetz, durch
einen gleichen Kultus und durch eine gleiche Disziplin verbunden sind,
sollte dieses Streben, sich kennen zu lernen, sich zu vereinigen, Erfah-
rungen und Kräfte auszutauschen, mehr als ein Bedürfnis, es sollte eine
Pflicht sein. Und wir können aus unserer Erfahrung versichern, daß in
allen Ländern die Katholikenführer vollkommen davon durchdrungen sind,
daß besonders im jetzigen Augenblick diese Pflicht sich mit unabweisbarer
Notwendigkeit aufdrängt. Das „Internationale Bureau" empfängt ständig
aus allen Ländern Anfragen nach Adressen, Auskünften, Unterlagen und
Dokumenten von Personen und Organisationen, die mit solchen anderer
Länder in Beziehungen zu treten wünschen. Um diesem Verlangen nach
Kenntnis fremder Organisationen, so gut es uns möglich ist, zu ent-
sprechen, haben wir uns entschlossen, das vorliegende Handbuch trotz
bedeutender Schwierigkeiten und Opfer in fünf verschiedenen Ausgaben
(deutsch, englisch, französisch, italienisch und spanisch) erscheinen zu
lassen. .
Endlich war es unsere Absicht, mit dieser gedrängten und notwen-
digerweise unvollständigen Übersicht über die .katholischen Organisationen
die unerschöpfliche Fruchtbarkeit und die wunderbare Kraft des christ-
lichen Apostolates darzutun, das für jedes neue Bedürfnis Rat zu schaffen
weiß und das überall da, wo die religiösen, geistigen, kulturellen und so-
zialen Interessen der Menschheit auf dem Spiele stehen, am wertvollsten
und am wirksamsten zur Wohlfahrt und zum Heile beizutragen weiß.
Wir geben uns keiner Täuschung darüber hin, daß diese drei Haupt-
zwecke unserer Arbeit mit der ersten Ausgabe des Handbuches nur sehr
unvollkommen erreicht worden sind. Die beschränkten Mittel, die uns
zur Verfügung standen, die wirklich großen Schwierigkeiten des Werkes,
von denen sich vielleicht kein Leser ein zutreffendes Bild machen kann,
das mangelnde Entgegenkommen seitens verschiedener Organisationen, die
entweder auf unser wiederholtes und eindringliches Ansuchen um Aus-
kunft überhaupt nie geantwortet haben (dies trifft hauptsächlich für gewisse
überseeische Länder zu) oder die uns ungenügende Unterlagen gesandt
oder auch manchmal ganz augenscheinlich unzutreffende Angaben gemacht
haben, haben es uns nicht gestattet, unseren Plan so durchzuführen, wie
wir es beabsichtigt hatten. Weit entfernt jedoch, diese Lücken und Fehler
unserer Arbeit verhehlen zu wollen, haben wir uns im Gegenteil bemüht,
sie hervorzuheben, in der Hoffnung, in einer zweiten Ausgäbe die Lücken
auszufüllen und die Fehler zu berichtigen. Daher haben wir einer leich-
teren alphabetischen Aufzählung der Organisationen eine systematische
Anordnung vorgezogen, die auch einen lebendigen Begriff von der Tätig-
keit der Katholiken auf den einzelnen Gebieten vermitteln will. Ebenso
VIII Zur Einführung
haben wir die Angaben über jede einzelne Organisation unter bestimmte,
feststehende Rubriken gebracht, die einerseits das Nachschlagen er-
leichtern und andererseits sofort vor Augen führen wollen, was zu berich-
tigen, zu verändern oder hinzuzufügen ist. Wir richten an alle Leser die
dringende Bitte, uns durch ihre Mitarbeit, besonders durch Anregungen
und Einsendung von AngabeUi zu helfen, unsere bescheidene Arbeit zu ver-
vollkommnen und brauchbarer zu gestalten.
Es sei uns jedoch gestattet zu bemerken, daß wir weder weite Reisen
noch mühsame und zeitraubende Nachforschungen gescheut haben, um
uns möglichst vollständige und genaue Unterlagen zu verschaffen. Es war
unser Bestreben, uns alle Angaben aus erster Hand, das heißt bei den
Organisationen selbst, zu holen und sie in möglichst klarer und zutreffen-
der Form wiederzugeben; wir haben vorgezogen, alles auszulassen, dessen
Richtigkeit uns nicht genügend feststehend erschien. Aber die weiten
Entfernungen, die Eigentümlichkeiten mancher Organisationen, die nur der
richtig verstehen kann, der mit den Bedingungen, unter denen sie ihre
Tätigkeit entfalten, genau vertraut ist, die Übersetzung von Fachaus-
drücken, die den verschiedensten Gebieten angehören, aus zahlreichen
Sprachen, all dies hat unserer Arbeit Schwierigkeiten in den Weg gelegt,
die wohl einige Male unüberwindlich waren.
Größere Schwierigkeiten noch bot die Auswahl der Klassen von
Organisationen, die in dem Handbuch vertreten sein sollten. Ein Komplex
von Gründen, deren Aufzählung an dieser Stelle zu weit führen würde,
hat uns bestimmt, uns auf jene katholischen Organisationen zu be-
schränken, die die folgenden vier Merkmale aufweisen: 1. daß es sich
um eine Organisation im engeren Sinne, des Wortes handelt; 2. daß die
Organisation ausschließlich oder überwiegend von Laien gebildet wird;
3. daß Tätigkeit und Mitgliederbestand sich auf ein ganzes Land oder auf
eine geschlossene ethnische Gruppe innerhalb eines Landes erstrecken,-
oder daß dies wenigstens in der Absicht der Organisation Hegt; 4. daß die
Organisation auf kulturellem, sozialem oder beruflichem Gebiete tätig ist.
Die Gesellschaften, die keine eigentlichen Organisationen (im engeren
Sinne) sind (wie Stiftungen, Aktiengesellschaften, Gesellschaften m. b. H.
und sonstige Institutionen), die ausschließlich aus Geistlichen bestehenden
Organisationen, die rein religiösen Vereinigungen (Missionsvereine,
Bruderschaften usw.), jene Organisationen, die sich nur über einen Ort
oder über eine Diözese erstrecken, sowie alle direkt politischen Organi-
sationen sind nach reiflicher Überlegung ausgeschlossen worden; Aus-
nahmen wurden gemacht für den Fall, daß mit diesen Gesellschaften oder
Vereinigungen die eine oder andere Organisation verbunden ist, die die
oben angegebenen Merkmale aufweist, oder aber daß sie für die anderen
im Handbuch behandelten Organisationen von besonderer Bedeutung sind;
in diesem Falle werden sie meistens in Anmerkung angeführt.
Es dürfte überflüssig sein zu betonen, daß wir mit dieser Auswahl
nicht im mindesten die Bedeutung und Wichtigkeit der ausgelassenen
Organisationen verkennen oder herabsetzen wollen. Wir sind die ersten,
am ihre großen Verdienste auch auf geistigem, kulturellem, sozialem und
beruflichem Gebiete anzuerkennen; ebenso wissen wir sehr wohl, daß
Zur Einführung ' IX
viele Organisationen, obwohl sie nur einen Ort oder eine Diözese um-
fassen, viel stärker und tätiger sind als manche Landes- und Zentral-
organisation, und daß in einigen Ländern eine das ganze Land erfassende
Zusammenfassung dieser Organisationen noch nicht möglich ist. Aber
andererseits wird jedermann ohne weiteres verstehen, daß auch nur die
bloße Aufzählung aller dieser Organisationen und Einrichtungen, die in
der ganzen Welt bestehen, mehrere Bände erfordern würde.
Was den konfessionellen Charakter anbetrifft, so beschäftigen wir
uns nur mit den Organisationen, die ausschließlich . aus Katholiken be-
stehen und die sich in ihrer Tätigkeit von katholischen Grundsätzen leiten
lassen, auch wenn sie es aus besonderen Gründen für angebracht halten,
die Bezeichnung „katholisch" nicht allzu sehr hervorzukehren. Nur auf
wirtschaftlich-sozialem Gebiete haben wir in Anbetracht der besonderen
Verhältnisse mancher Länder auch einige interkonfessionelle Organisa-
tionen eingeschlossen, um ein vollständiges Bild der Bemühungen der
Katholiken um die Lösung der sogenannten sozialen Frage zu geben, die
in unseren Tagen eine überragende Bedeutung hat.
Über jede von uns in Betracht gezogene Organisation haben wir die
zu ihrer Kenntnis unumgänglich notwendigen Angaben gemacht, die wir
Raumersparnis halber in einer Art Telegrammstil wiedergegeben haben.
Unser Ziel war nicht, ein literarisches oder gelehrtes Werk zu schaffen,
sondern ein nützliches und brauchbares Nachschlagewerk. Die Erfahrung
wird zeigen, ob und wieweit diese Absicht erreicht worden ist und in
welcher Weise das Werk vervollkommnet werden kann.
Rom, am Feste Allerheiligen 1923.
DER VERFASSER.
ZUR BEACHTUNG
1. Zur Orientierung in der Benützung des Buches dienen das allgemeine
Inhaltsverzeichnis imd das alphabetische, nach Ländern geordnete Verzeichnis der
Organisationen.
2. Wo nidits anderes bemerkt ist, beziehen sich alle Angaben auf den 1. Juli
1923 für die europäischen Länder und auf den 1. Jänner desselben Jahres für die
außereuropäischen Länder.
3. Die Titel der Organisationen und die Ortsnamen sind in der betreffenden
Landessprache angegeben^ da sie hauptsächlich als Adressen dienen wollen. Nur
für die weniger verbreiteten Spradien ist dem offiziellen! Titel der Organisationen
die Übersetzung beigegeben worden,
4. Vors. bezeichnet den tatsächlichen Vorsitzenden oder Präsidenten; Sekr.
bezeichnet den Generalsekretär. Die akademischen Titel und die Amtsbezeichnungen
sind ausgelassen worden; sie sind uns nicht für alle Vors. und Sekr. angegeben
worden, und es lag uns daran, Ungleichheiten in der Behandlung der Personen
zu vermeiden.
5. Der Kürze halber wurde für den Geistlichen Beirat im allgemeinen immer
die gleiche Bezeichnung angewandt. Es muß . jedoch darauf aufmerksam gemacht
werden, daß die Obliegenheiten des Geistlichen Beirates sowohli in den einzelnen
Ländern, als auch in den einzelnen Organisationen sehr verschieden sind. Im
allgemeinen ist er der Vertreter der zuständigen kirchlichen Autorität und wacht
über die Aufrechterhaltung des katholischen Geistes, der katholischen Lehre, der
katholischen Moral und Disziplin innerhalb der ihm anvertrauten Organisation.
6. Unter der Rubrik „Offizielle Organe" sind die periodischen Veröffent-
lichungen jeder Organisation angegeben, das Wort „offiziell" im weitesten Sinne
genommen. Wenn die Adresse des „Offiziellen Organs" eine andere ist, als die
der betreffenden Organisation, ist sie angegeben worden.
7. Die Zahl der Mitglieder der einzelnen Organisationen ist uns von der
betreffenden Organisation selbst angegeben worden; wir haben uns nicht ermächtigt
geglaubt, Änderungen daran vorzxmehmen.
8. Für gewisse Länder mit allzu schwankender Währung (Deutschland, Polen)
ist die Angabe der Mitgliederbeiträge, weil zwecklos, ausgelassen worden.
9. Die Rubrik „Tätigkeit" beschränkt sich auf eine gedrängte Übersicht der
wichtigsten prograiranatischen Tätigkeit der Gesamtorganisation.
10. Die Rubrik „Angeschlossen an" verzeichnet in der Regel nur Beziehungen
zwischen Organisationen innerhalb desselben Landes; die Angabe der Angliederung
an eine internationale Organisation, die bereits am Anfang des betreffenden
Kapitels im Verzeichnis der an diese angeschlossenen Organisationen gemacht
worden ist, ist dann innerhalb des Kapitels bei den einzelnen Organisationen nicht
wiederholt worden.
Internationales Bureau der katholischen
Organisationen
(Ufficio Internazionale delle Organizzazioni Cattoliche)
Rom (26), via Pietro Cavallini 38
GESCHICHTLICHES
Der Plan, ein Organ für die Annäherung der in den einzelnen Ländern
bestehenden katholischen Organisationen zu schaffen, erfuhr die kräftigste
Förderung und den entscheidenden Anstoß zu seiner Verwirklichung durch
Herrn Alphons Steger, Professor an der Technischen Hochschule Delft und
Mitglied der holländischen Ersten Kammer. Im Februar 1921 wurde in
Paris eine vorbereitende Tagung abgehalten, an der zahlreiche Vertreter
von elf verschiedenen Nationen teilnahmen. Diese Versammlung — unter
dem Vorsitz des hochwürdigsten Herrn Joseph Schrembs, Bischof von
Cleveland, Ohio (U. S. A.), der den Kommissär für Europa der
„Knights of Columbus", Mr. E. L. Hearn, vertrat — beschloß die
Gründung einer Zentralstelle, die den doppelten Zweck haben sollte, den
schon bestehenden katholischen Organisationen mit Rat und Tat beizustehen
und die Schaffung neuer Organisationen in den Ländern anzuregen, wo
solche noch nicht bestehen. Die Versammlung übertrug einem aus ihrer
Mitte gewählten Ausschuß die Ausarbeitung der Satzungen dieser Zentral-
stelle und die Wahl des Sitzes und! des Personals. Dieser Ausschuß bestand
aus den folgenden fünf Mitgliedern: Bischof Joseph Schrembs, Vorsitzender;
Professor Alphons Steger, Sekretär; Marquis de Comillas, Vizepräsident der
„Junta Central de Accion Catolica", Madrid; William P. Mara, Hon. Secr.
der „Westminster Catholic Federation", London; Jules Zimheld, Präsident
der „Confederation FranQaise des Travailleurs Chretiens", Paris. Zunächst
wurde eine vorläufige Gesdiäftsordnung der zu errichtenden Zentralstelle
vorbereitet, die Papst Benedikt XV. in einer Professor Steger im März 1921
gewährten Privataudienz zur Gutheißung vorgelegt wurde. Nach Erlangung
der Bestätigung, die der Papst mit einer Spende von 25.000 Lire zugunsten
des neuen Unternehmens begleitete, wurde der aus den unten verzeichneten
Kardinälen, Erzbischöfen und Bischofen bestehende „Ehrenvorstand" ge-
bildet. Man richtete ferner einen Brief an alle Erzbischöfe und Bischöfe
der Welt, um sie von der neuen Gründung in Kenntnis zu setzen und sie
um ihren geistlichen, moralischen und wenn möglich finanziellen Beistand
zu bitten. Auf diesen Brief liefen von einer großen Anzahl von Erzbischöfen
und Bischöfen zustimmende und ermutigende Antworten ein. Im Februar
1922 geruhte Seine Heiligkeit Papst Pius XL, der als Erzbischof von Mailand
dem Ehrenvorstand angehört hatte, Professor Steger in Privataudienz zu
empfangen, den Gründern und Mitarbeitern der Zentralstelle einen besonderen
Segen zu erteilen und ihm eine Spende von 10.000 Franken zu übergeben.
Aus Anlaß des XXVI. Internationalen Eucharistischen Kongresses fand in
Rom eine Tagung statt, an der Vertreter von 13 Nationen teilnahmen. Auf
XII Internationales Bureau der katholischen Organisationen
dieser Tagung wurde das vorläufige Arbeitsprogramm der Zentralstelle
erörtert und genehmigt, und Rom als deren Sitz bestimmt. Weiter wurde
beschlossen, daß die Zentralstelle so bald wie möglich ihre Tätigkeit auf-
nehmen sollte. Am folgenden Tage wurden die Teilnehmer der Tagung vom
Heiligen Vater in Audienz empfangen, der dem Unternehmen, imd allen, die
zu seiner Entwicklung beitragen würden, erneut seinen Segen spendete.
Die Zentralstelle wurde im Oktobeit desselben Jahres in Rom eröffnet. Die
maßgebende Presse aller Länder tjegrüßte die neue Einrichtung mit Be-
geisterung, indem sie ihre Bedeutung und Notwendigkeit hervorhob und
alle Katholiken aufforderte, ihr ihre Unterstützung und Mitwirkung zu
gewähren.
WESEN UND ZIELE
Das „Internationale Bureau" beabsiditigt. nicht die Leitung und eben-
sowenig die Überwachung der Tätigkeit der katholischen Organisationen,
die sich ihm aus freiem Entschluß anschließen, sondern es ist eine Ein-
richtung, die den katholischen Organisationen aller Länder zur Verfügung
steht, die unabhängig von jeder politischen Partei und in unbedingter und
ständiger Unterordnung unter die kirchliche Autorität auf kulturellem,
sozialem und beruflichem Gebiet, für die Verteidigung der religiösen Grund-
sätze, für die Wiederherstellung der christlichen Kultur, für die Aufrichtung
des Friedens Christi im Reiche Christi tätig sind.
Genauer gesagt, stellt sich das „Internationale Bureau" folgende Auf-
gaben. Es wül sein
a) ein Mittelpunkt freien, aber in christlichem Geiste brüderlichen Zu-
sammenschlusses der katholischen Organisationen aller Länder, um ein
besseres gegenseitiges Kennenlernen zu ermöglichen und die Pflege
gegenseitiger Beziehungen zu erleichtern, sowie um ihre gemeinsame
internationale Zusammenarbeit zu fördern;
b) ein Mittelpunkt für das Studium der Fragen, die alle katholischen
Organisationen interessieren, mit besonderer Berücksichtigimg der
Fragen internationalen Charakters;
c) ein Mittelpunkt für Auskunft und Materialsammlung, um die Er-
fahnmgen und Erfolge der einzelnen Organisationen zum allgemeinen
Nutzen anderen zugänglich zu machen;
d) ein Propagandamittelpunkt, um die katholischen Werke und Vereini-
gungen auch in jenen Ländern einzuführen, wo sie noch nicht bestehen;
e) ein Mittelpunkt internationaler katholischer AJction, jedesmal wenn
die Gemeinsamkeit der katholischen Interessen es erfordert, immer
jedoch unter dem Vorbehalt der Gutheißung durch die höchste kirch-
liche Autorität und der freien Zustimmung der einzelnen Organisationen.
LEITUNG
Ehienvorstand. Um allen offenkundig darzutun, daß das „Internationale
Bureau" seine Tätigkeit mit der Zustimmung und unter dem Schutz der
kirchlichen Autorität entfaltet, wurde in den verschiedenen Ländern ein
Kirchenfürst gebeten, das offizielle Patronat des Werkes übernehmen zu
wollen. Diese hohen Patrone bilden den „Ehrenvorstand" des „Internationalen
Bureaus", der sich zur Zeit folgendermaßen zusammensetzt:
Bulgarien: Msgre. Damian Johannes Theelen, Bischof von Nikopolis;
Chile: Msgre. Creciente Errazuriz y Valdivieso, Erzbischof von Santiago;
Deutschland: Kardinal Karl Joseph Schulte, Erzbischof von Köln; '
Frankreich: Kardinal Louis Dubois, Erzbischof von Paris;
/ ■'
Internationales Bureau der katholischen Organisationen XIII
Großbritannien: Kardinal Francis Bourae, Erzbischof von Westminster;
Indien: Msgre. Alban Goodier, Erzbischof von Bombay;
Irland: Kardinal Michael Logue, Erzbischof von Armagh, Primat von Irland;
Italien: Kardinal Pietro Maffi, Erzbischof von Pisa;
Jugoslavien: Msgre. Anton Bauer, Erzbischof von Agram;
Kanada: Kardinal Louis Begin, Erzbischof von Quebec;
Kleinasien: Msgre. Giovanni Battista Francesco Vallega, Erzbischof von
Smyrna;
Luxemburg: Msgre. Peter Nommesch, Bischof von Luxemburg;
Mexiko: Msgre. Francisco Mendoza, Erzbischof von Durango;
Monaco: Msgre. Georges Prudent M. Bruley des Varannes, Bischof von
Monaco;
Niederlande: Msgre. Hendrik van de Wetering, Erzbischof von Utrecht;
Österreich: Kardinal Friedrich Piffl, Erzbischof von Wien;
Portugal: Kardinal Antonio Mendes Bello, Patriarch von Lissabon;
Riunänien: Msgre. Raimund Albin Netzhammer, Erzbischof von Bukarest;
San Domingo: Msgre. Adolphe Alexandre Nouel, Erzbischof von San
Domingo;
Schweig: Msgre. Georg Schmid von Grüneck, Bischof von Chur;
Tschechoslowakei: Msgre. Franz Kordac, Erzbischof von Prag;
Ungarn: Kardinal Johannes Csemoch, Erzbischof von Esztergom, Primat
von Ungarn;
Uruguay: Msgre. Juan Francisco Aragone, Erzbischof von Montevideo;
Vereinigte Staaten: Kardinal Dennis J. Dougherty, Erzbischof von
Philadelphia.
Dem Ehrenvorstand haben bereits angehört: Seine Heiligkeit Papst
Pius XI. als Erzbischof von Mailand; Kardinal Enrico Almaraz y Santos
(ehemals Erzbischof von Toledo, t 1922); Msgre. Mariano Espinosa (ehe-
mals Erzbischof von Buenos Aires, t 1923); Msgre. Johannes von Euch
(ehemals Apostolischer Vikar von Dänemark, f 1922); Msgre. Johannes
Fallize (ehemals Apostolischer Vikar von Norwegen und Spitzbergen);
Msgre. Albert Bitter (ehemals Apostolischer Vikar von Schweden).
Generalrat. Diesem obliegt die allgemeine Leitung des Werkes. Er
wird gebildet von je einem Vertreter jeder Nation, der von dem betreffenden
kirchlichen Patron ernannt wird. Vorsitzender: Bischof Joseph Schrembs;
Sekretär: Professor Alphons Steger.
Arbeitsausschuß: Direktor: Hochw. Dr. Giuseppe Monti.
FINANZEN
Die finanziellen Mittel des „Internationalen Bureaus" stammen her von:
a) den Beiträgen der angeschlossenen Organisationen; b) außerordent-
lichen Zuwendungen; c) den Zeichnungsbeiträgen der Gründer. Der Aus-
schuß der Gründer wurde auf Veranlassung Papst Benedikts XV. ins Leben
gerufen und besteht aus allen denjenigen, die einmal 25.000 Lire einzahlen.
Diese Gründer sind bis jetzt: Papst Benedikt XV.; Seine Heiligkeit Papst
Pius XL; Bischof Joseph Schrembs; Marquis de Comillas; Peter Wiegman,
Amsterdam; A. Hunink, Deventer; S. Harwath, London; Edgar S. Crowe,
London; Ludgar Brenninkmeyer, Amsterdam.
ERSTE TÄTIGKEIT
Im ersten Jahre seines Bestehens hat das „Internationale Bureau"
durch Korrespondenz und persönlichen Verkehr mit etwa 500 Organisationen
XIV Internationales Bureau der katholischen Organisationen
und Institutionen aller Länder der Erde Beziehungen angeknüpft. Es hat mit
der Schaffung einer Bücherei begonnen, die Werke über allgemeine und
besondere Fragen des katholischen Organisationswesens enthält und über
200 Zeitschriften und Nachrichtenblätter empfängt. Weiter ist ein Archiv
angelegt worden, in dem Satzungen, Jahresberichte, Tagungsberichte usw.
der katholischen Organisationen aller Länder gesammelt werden. Eine
systematische Sammlung von Zeitungs- und Zeitschriftenausschnitten und
verschiedene Zettelkataloge vervollständigen diese Materialsammlung, die
den Leitern der katholischen Organisationen zur Verfügung steht. Die Ver-
öffentlichung des „Internationalen Handbuches der katholischen Organisa-
tionen" in fünf verschiedenen Ausgaben (deutsch, englisdhi, französisch,
italienisch und spanisch) ist die erste Frucht dieser Materialsammlung. Der
Auskunftsdienst für die katholischen Organisationen, für die Presse und für
Privatpersonen nimmt täglich an Umfang zu und ist der Gegenstand zahl-
reicher zustunmender und ermutigender Erklärungen. Femer wurde ein
Korrespondenzbureau für die katholische Presse, der verschiedenen Länder
eingerichtet, das auf Verlangen genaue und zuverlässige Auskünfte über alle
falschen und tendenziösen, den Heüigen Stuhl betreffenden Nachrichten be-
sorgt, die in der gegnerischen Presse erscheinen. In Vorbereitung befindet
sicli eine internationale Zeitschrift, die eine allgemeine Übersicht über die
Tätigkeit der Katholiken in der ganzen Welt bieten will.
ERSTER TEIL
Organisationen zur Förderung der
katholischen Kultur im allgemeinen
I y
KAPITEL I.
Organisationen zur Pflege der Wissenschaft
vom katholischen Standpunkte aus^
Belgien
SOCIETE SCIENTIFIQUE DE BRUXELLES (gegr. 1875). Löwen,
11 rue des RecoUets. Vors.: A. Delassus. Se&.: De la Vallee
Poussin. Offizielle Organe (siehe unten).
Ziele: Förderung der mathematischen, physikalischen, chemischen,
medizinischen, Natur- und Wirtschaftswissenschaften; es wird dabei be-
sonderes Gewicht darauf gelegt, zu zeigen, daß zwischen diesen Wissenschaften
und den Lehren der katholischen Religion und christlichen Philosophie kein
Gegensatz besteht. Mitglieder: 365 Belgier und 162 Ausländer. Die Zu-
lassung als Mitglied geschieht über Befürwortung durch zwei Mitglieder.
Leitung: Ausschuß von zwanzig Mitgliedern, von denen jährlich ein Viertel
aussclieidet. Mitgliedsbeitrag: 25 Franken jährlich. Tätigkeit: Dreimal im Jahre
finden Sitzungen statt, in denen die Mitglieder über ihre Forschungsergebnisse
berichten. Periodische Veröffentlichungen: 1. „Annales de la Societe
scientifique de Bruxelles", jährlich vier Lieferungen, die zusammen einen
Band von 600 bis 700 Seiten Oktav bilden; jeder Band enthält Abhandlungen,
Berichte über die Arbeiten der Sitzungen sowie Denkschriften (von 1876 bis
1922 wurden 40 Bände veröffentlicht); 2. „Revue des questions scientifiques",
Viertel Jahrsschrift für das weitere Publikum; Sonderveröffentlichung von
Memoiren, Monographien, Berichten usw. .
Deutschland
GÖRRESGESELLSCHAFT ZUR PFLEGE DER WISSENSCHAFTEN
IM KATHOLISCHEN DEUTSCHLAND (gegr. 1876). Köln, Marzellen-
straße 41. Sekr.: K. Beyerle, München, Hohenstaufenstraße 5/II.
Ziele: Weckung und Förderung des wissenschaftlichen Lebens im
katholischen Deutschland. Sektionen: Entsprechend den Hauptrichtungen der
innerhalb .der Görresgesellschaft gepflegten Wissenschaften bestehen folgende
bektionen: für Philospphie, Naturwissenschaften, Geschichte, Altertumskunde,
Rechts- und Sozialwissenschaften; eme Sektion für Kunstwissenschaften und
nin^^^H^ is* in Bildung begriffen. Mitglieder: Rund 4300 Mitglieder und
on aäV\^" j °l^^- ^^»*«ng: Vorstand (7 Personen) und Beirat (mindestens
JU Mitglieder). Tätigkeit: Jährliche Generalversammlungen mit wissenschaft-
iicflen Vortr agen; Gründung und Erhaltung wissenschaftlicher Institute in
onn^o *i ^1' i"fissen uns hier auf diejenigen Organisationen beschränken, die ihre Tätigkeit über ein
Arh!?tL - erstrecken, die die Förderung der Wissenschaft im allgemeinen bezwecken und deren
Aroeiien geeignet smd, die in diesem Handbuch besprochenen Organisationen 2U interessieren
MONTI, Internat. Handbuch der kath. Organisationen. 2
2 Organisationen zur Förderung der katholischen Kultur im allgemeinen
Rom und Jerusalem; Herausgabe von allgemeinen Vereinsschriften, von Zeit-
schriften mid Einzelwerken, Gewährung von Stipendien und Reiseunter-
stützungen an einzelne Gelehrte. Veröffentlichungen: Jahresberichte 1877 ff.;
Vereinsschriften, jährlich 2 bis 3 Hefte seit 1876; „Historisches Jahrbuch",
1880 ff.; „Philosophisches Jahrbuch", 1888 ff.; „Oriens Christianus", 1911 ff.,
jähriich 1 Band. Phüosophische Sektion: Jahresberichte 1877, 1883, 1884.
Historische Sektion: „Quellen und Forsdiungen aus dem Gebiete der Ge-
schichte", 19 Bände, 1892 bis 1921; „Studien und Darstellungen aus dem
Gebiete der Geschiente", 9 Bände, 1900 bis 1914; ,^Concilium Tridentinum",
öBände, 1901 bis 1922; „Vatikanische Quellen zur päpstlichen Hof-undFinanz-
verwaltung 1316 bis 1378", herausgegeben in Verbindung mit dem Historischen
Institut der Görresgesellsdiaft in Rom, 4 Bände, 1910 bis 1920. Sektion für
Rechts- und Sozialwissenschaften: 33 Hefte, 1908 bis 1921; „Staatslexikon",
5 Bände, 1908 bis 1912. Sektion für Altertumskunde: „Studien zur Geschichte
und Kultur des Altertums", 11 Bände, 1907 bis 1922; „CoUectanea
Hierosolymitana", 1 Band, 1914.
Niederlande
VEREENIGING TOT HET BEVORDEREN VAN DE BEOEFENING
DER WETENSCHAP ONDER DE KATHOLIEKEN IN NEDERLAND:
VEREINIGUNG ZUR FÖRDERUNG DER FORTSCHRITTE DER WISSEN-
SCHAFT UNTER DEN KATHOLIKEN DER NIEDERLANDE (gegr. 1904).
Vors.: A. A. H. Struycken. Sekr.: C. J. Vinkesteyn, 's Gravenhage,
Verhulststraat 60.
Ziele: Förderung des wissenschaftlichen Lebens unter den Katholiken
der Niederlande. Mitglieder: 350 (Absolventen der holländischen Universitäten^
oder diesen gleichgestellte Akademiker) in vier Sektionen: Rechtswissenschaft,
Medizin,. Naturwissenschaften, Literatur. Leitung: Vorstand, bestehend aus
dem Vorsitzenden, dem Sekretär, dem Schatzmeister, die von der General-
versammlung gewählt werden, und den Vorsitzenden der vier Sektionen, die
von deren Mitgliedern gewählt werden. Tätigkeit: Versammlungen; jälirliche
Kongresse; Veröffentlichung von Jahrbüchern usw.
Österreich
ÖSTERREICHISCHE LEOGESELLSCHAFT (gegr. 1892). Wien,
1. Bezirk, Rotenturmstraße 2. Präsident: Kardinal Piffl. Vizepräsidenten:
M. Hussarek und R. Kralik. Sekr.: Msgre. Th. Innitzer. Offizielles Organ:
„Allgemeines Literaturblatt" (erscheint derzeit nicht).
Ziele: Die auf dem Boden des Christentums stehenden Gelehrten und
Künstler Österreichs behufs gegenseitiger Anregung und gemeinsamer Pflege
der Wissenschaft und Kunst untereinander zu verbhiden; die Freunde
christlicher wissenschaftlidier und künstlerischer Bestrebungen in Österreich
zu sammeln, ihre Anteilnahme an diesen zu beleben und sie zu zweck-
entsprechender Förderung und Unterstützung derselben zu vereinigen. Mit-
glieder: 1800. Zweigvereine in Graz, Salzburg, Innsbruck. Mitgliedsbeiträge:
10.000 bis 30.000 Kronen jährlich. Leitung: Das Direktorium besteht aus den
Obmännern der Zweigvereine und der Sektionen und aus 24 von der
Generalversammlung gewählten Mitgliedern. Das Direktorium wählt aus
seiner Mitte den engeren Vorstand. Tätigkeit: Veranstaltung von Vorträgen
und Vortragskursen, von Kongressen und Ausstellungen; Einleitung
Organisationen zur Pflege der Wissenschaft vom katholischen Standpunkte aus 3
selbständiger Forschungen für bestimmte Fragen; Herausgabe von Druck-
werken aller Art und Förderung von Veröffentlichungen anderer Heraus-
geber; Unterstützung junger Gelehrter und Künstler zur Vollendung von ^
Arbeiten auf dem Gebiete der Wissenschaft und Kunst; Ausschreibung von
Preisfragen. Die neun Sektionen (theologisch-philosophische, pädagogische,
naturwissenschaftlidie, soziale, historische, katechetische, rhetorisch-
homiletische, sprachwissenschaftliche und Kunstsektion, außerdem Abteilung
für „Weltanschauung" für akademisch Gebüdete) halten monatlich Sektions-
sitzungen mit Vorträgen und Diskussionen; apologetische, katechetische,
homiletische, pädagogische und sozialwissensdiaftliche Kurse; Wieder-
belebung der alten Mysterienspiele; Veranstaltung von Ausstellungen für
kirchliche Kunst; Abhältung von Kursen für christliche Kunst. Veröffent-
lichungen: „Die Kultur" (Jahrbuch, erscheint derzeit nicht); „Quellen und
Forschungen zur Geschichte, Sprache und Literatur Österreichs und seiner
Kronländer", herausgegeben von L von Pastor, 12 Bände; „Theologische
Studien der Leogesellsdiaft", herausgegeben von L. DöUer und Th. Innitzer,
25 Bände, Wien 1902 ff.; „Das soziale Wirken der katholischen Kirche in
Österreich", herausgegeben von F. M. Schindler, 10 Bände, 1896 ff.; „Ab-
handlungen und Vorträge der Leogesellschaft"; „Kurzgefaßter Kommentar
zu den heiligen Schriften des Alten und Neuen Bundes", herausgegeben von
B. Schäfer (unvollendet) usw.
Ungarn
SZENT ISTVAN-AKADEMIA: ST.-STEPHANS-AKADEMIE (gegr.
1915). Budapest, VIII., Szentkirälyi-utca 28. Vors.: Graf A. Apponyi.
Gen.-Sekr.: J. Reiner. Offizielles Organ: „A Szent Istvän Akademia Ertesitöje":
„Revue der St.-Stephans-Akademie".
Ziele: Zusammenschluß der katholischen Gelehrten zur Pflege der
Wissensdiaft und der Literatur im katholischen Geiste. Mitglieder: Die Zahl
der ordentlichen Mitglieder ist durch die Satzungen für die einzelnen wissen-
schaftlichen Sektionen festgesetzt: sie beträgt je 50 für die theologiscli-
philosophische, die historische und die juristisch-staatswissenschaftliche
Sektion, 45 für, die philologisch-literarische Sektion, 40 in der Sektion für
Naturwissenschaften und Mathematik; außerdem kann jede Sektion drei
Ehrenmitglieder und eine beliebige Anzahl ausländischer Mitglieder ernennen.
Leitung: Vorstand; geschäftsführender Ausschuß; Vorstand der einzelnen
Sektionen. Einnahmen: Geschenke; Staatsunterstützungen; Vermächtnisse;
kein Mitgliedsbeitrag. Tätigkeit: Jede Sektion hält alle zwei Monate eine
Sitzung mit wissenschaftlichen Vorträgen und die gesamte Akademie eine
Plenarsitzung ab; außerdem finden jedes Jahr eine ordentliche und auch
mehrere außerordentliche Festsitzungen statt; Veröffentlichung von Vor-
trägen und wissenschaftlichen Werken. Die Akademie unterhält enge Be-
ziehungen zu allen wissenschaftlichen und literarischen Organisationen des
Landes.
2*
KAPITEL II.
Organisationen zur Verbreitung der katho-
lischen Weltanschauung
Belgien
GELOOFSVERDEDIGING (gegr. 1905). Antwerpen, Ploegstraat 23.
Direktor: P. Pauwels O. P. Offizielle Organe (siehe unten).
Ziele: Verbreitung der religiösen Wahrheiten, besonders unter jenen,
die der Unterweisung durch Kirche und Priester entgehen. Leitung:
Das Werk ruht in den Händen der hochw. PP. Dominikaner. Tätigkeit: Das
Werk ist der Sammelpunkt für das ganze katholische Geistesleben Flanderns
geworden; es schafft öffentliche apologetische und soziale Büdiereien und
Lesehallen, veranstaltet Vorträge und organisiert Studienzirkel, die im
„Verbond der Studiekrmgen" (gleiche Anschrift) zusammengeschlossen sind.
Die Organisation' besitzt ein reidihaltiges Archiv und eine Buchhandlung;
sie leitet die höhere Religionsschule (ein Zweig der „Katholieke Vlaamsclie
Hoogeschooluitbreiding te Antwerpen", siehe unten). Periodische Veröffent-
lichungen: „De Ster" (zweimal monatlich erscheinendes Blatt für das Volk);
„De Waarheid" (Monatsschrift für das Volk); „0ns Geloof" (Monatsschrift
für die Gebildeten); „Pastor bonus" (zweimal monatlich erscheinendes
Mitteilungsblatt für! den Klerus); „Onze Jeugd" (Monatsschrift für die
Jugend); „De Gids" (Monatsschrift für sozial Tätige); „Tracten" (kleine,
zehnmal jährlich erscheinende und für die Gebildeten bestimmte Schriftdien)^).
ALGEMEENE KATHOLIEKE VLAAMSCHE HOOGESCHOOLUIT-
BREIDING (gegr. 1907). Brüssel, 104a nie de l'Arbre benit. Vors.: A. van
Huf feien. Sekr.: Abbe A. van Roey.
Ziele: Geistige und sittliche Hebung des flämischen Volkes durch die
Verbreitung wissenschaftlicher Kenntnisse. Mitglieder: 20 angeschlossene
Volkshochschulen in den bedeutendsten Städten Flanderns. Leitung: Jede
Volkshochschule besitzt eine vollständig unabhängige Verwaltung. Der durch
einen Ausschuß geleitete Verband beschäftigt sidi nur mit der wissenschaft-
lichen Leitung, der Ausarbeitung von Programmen, der Heranziehung von
Professoren und Vortragenden. Das Generalsekretariat dient als Auskunfts-
und Sammelstelle. Einnahmen: Jährliche Beiträge der ordentlichen Mit-
1} Für Belgien muß auch noch auf die .BIBLIOTHEQUE CHOISIE' (gegr. 1901) verwiesen werden.
Sitz der Gesellschaft: Löwen, rue de Tirlemont 27. Es ist dies eine G.m. !>. H. mit zahlreichen Nieder-
lassungen in den größeren Orten Belgiens; sie besitzt zahlreiche Büchereien mit Lesezimmern und Aus-
leihe ins Haus ; dazu hat die Gesellschaft einen ausgedehnten Büchervertrieb zu günstigen Preisen und
Bedingungen sowie einen stark in Anspruch genommenen Dienst für Bücherberatung geschaffen. Die von
ihr vel-öffentlichte .Encyclopfidie de la lecture" stellt eine Neuerung von größtem Interesse dar: ein be-
merkenswertes bio-bibliographisches Sammelwerk, das als Führer und Berater bei der Lektüre dient und
neben der Angabe einer großen Anzahl von Werken allgemeinen Interesses auch die wesentlichen bio-
graphischen Daten über die Verfasser (Name, Deckname, Herkunft usw.), sowie Konventionalzeichen ent-
hält, die jedes Wetk vom literarischen und moralischen Standpunkte aus kennzeichnen.
. Organisatibneii zur Verbreitung der katholischen Weltanschauung. 5
glieder; Beiträge der unterstützenden Mitglieder; Beihilfen der Gemeinden,
Provinzen und des Staates. Tätigkeit: Öffentliche Vorträge über verschiedene
Gegenstände; Vortragsfolgen über denselben Gegenstand; Kurse (Schule für
Krankenpflegerinnen, Schule für Sozialwissenschaft, Schule für Bibliothekare,
Schule für Fremdenführer usw.); volkstümliche' Vorträge und Lehrgänge
für Arbeiter; Volkshochschule in Antwerpen mit vier Fakultäten (Philosophie,
Naturwissenschaften, Sozialwissenschaften, Handelswissenschaften); Berufs-
unterricht; Sonderabteüungen für Damen; wissenschaftliche Ausflüge und
Besichtigungen; Veröffentlichung populärwissenschaftlicher Broschüren
(jährlich zehn, unter dem Titel „Verhandelingen van de Algemeene Katholieke
Vlaamsche Hoogeschooluitbreiding"), von Propagandaflugschriften und eines
jährlich ersdieinenden Verzeichnisses der von den verschiedenen Volkshoch-
schulen veranstalteten Vorträge und Lehrgänge.
Dänemark
ACADEMICVM CATHOLICVM (gegr. 1896). Kopenhagen B, Vester-
voldgade 115. Vors.: Hochw. B. Jensen. Sekr.: K. F. Kinzi und A. Boerge-
Schmidt.
Ziele: Zusammenschluß der katholischen Intellektuellen (Männer und
Frauen) Dänemarks, vor allem zu Vorträgen mit anschließender Aussprache.
Mitglieder: 58. Mitgliedsbeitrag: Jugendliche (Studenten) 5 Kronen, Er-
wachsene 8 Kronen jährlich. Leitung: Dreigliedriger, von der jährlichen
Generalversammlung gewählter Vorstand. Tätigkeit: Monatlich zwei Ver-
sammlungen mit wissenschaftlichem Vortrag und Aussprache; Bibliothek;
eine Abteilung für die Jugend bietet dieser Gelegenheit, Vorträge zu
halten; Auskunftsstelle („Katholsk ünterretnings-Bureau"), welche Fragen
über die katholische Kirche beantwortet; öffentlidie Vorträge; philosophische
Vorlesungen für Studenten; Errichtung einer Volkshochschule („Den
katholske Hojskole"); Gründung des Vereines „Katholsk Ungdoms Vaem"
zur materiellen Unterstützung der Jugendorganisationen. Der Vereüi trachtet
auch, den Zusammenschluß aller katholischen Organisationen Dänemarks
herbeizuführen.
ANSGARIUSFORENINGEN: VEREIN VOM HEILIGEN ANSGAR (gegr.
1853). Charlottenlund, Ordrupvej 96-11. ,Vors.: F. J. West. Sekr.:
Chr. Henrichsen. Offizielles Organ: „Nordisk Ugeblad for katholske Kristne"
(Wochenblatt; Kopenhagen, Bredgade 64/11).
Ziele: Verbreitung der Kenntnis der katholischen Lehre in Dänemark,
Island, Norwegen und Schweden. Mitglieder: Rund 500. Mitgliedsbeitrag:
5 Kronen jährlich. Leitung: Von der Generalversammlung gewählter
geschäftsführender Ausschuß; die Wahl des Vorsitzenden muß von
der kirchlichen Behörde bestätigt werden. Tätigkeit: Veröffentlichung eines
Wochenblattes, eines Jahrbuches, von Büchern und Schriften.
Deutschland
VERBAND DER VEREINE KATHOLISCHER AKADEMIKER ZUR
PFLEGE DER KATHOLISCHEN WELTANSCHAUUNG (gegr. 1913). Köln,
Viktoriastraße 15. Vors.: W. Bergmann. Sekr.: Hochw. F. X. Münch.
Offizielles Organ: „Mitteilungen" (erscheinen zwanglos).
Ziele: Befestigung und Vertiefung der katholischen Intellektuellen in
ihrem Glauben. Wiedergewinnung der Schwankenden und Abseitsstehenden.
6 Organisationen zur Förderung der katholischen Kultur im allgemeinen '
Mitgliedei: 18.000 in 155 Ortsgruppen in Deutschland und Österreich.
Leitung: Vorstand von 12 Mitgliedern. Tätigkeit: Liturgische Wochen, meist
in verschiedenen Benediktinerabteien; aszetische und religiös-wissenschaftliche
Tagungen (im Jahre 1923 an 14 verschiedenen Orten); jedes Jahr im Herbst
eine große religiös-wissenschaftliche Woche (1920 in Bonn mit 180 Teil-
nehmern; 1921 in Bonn: 600 Teilnehmer; 1922 in Heidelberg: 1400 Teil-
nehmer; 1923 in Ulm: 1500 Teilnehmer); Schaffung einer den geistigen
Gefahren und Bedürfnissen der Akademiker angepaßten Literatur; Hilfskasse
für notleidende Intellektuelle. Veröffentlichungen: „Jahrbuch" (erscheint
jährlich bei Haas & Grabherr in Augsburg); „Der katholische Ge-
danke", bisher fünf Bände, alle im Theatiner-Verlag, München, erscliienen:
1. Rademacher, Die Gottsehnsucht der Seele; 2. M. Grabmann, Die
phüosophischen Grundlagen der Mystik; 3. G. Morin, Mönchtum und
Urkirche; 4. E. Krebs, Die Protestanten und wir: Einigendes und
Trennendes; 5. P. Lippert S. J., Das Wesen des katholischen Menschen.
Bei der Herausgabe und Auswahl dieser Sammlung war man von der
Absicht geleitet, die Fragen der Gegenwart von der festen, klaren Lehre der
Kirche aus zu beleuchten und zu beantworten. Eine zweite Sammlung, „Aus
Gottes Reich", ist geplant; sie soll die katholischen Glaubenswahrheiten in
Einzeldarstellungen in einer den Bedürfnissen der Intellektuellen angepaßten
Form bringen. .
ZENTRALBILDUNGSAUSSCHUSS DER KATHOLISCHEN VER-
BÄNDE DEUTSCHLANDS (gegr. 1919). Bonn, Witteisbacherring 9. Vors.:
A. Dyroff. Sekr.: Hochw. J. Braum Offizielles Organ: „Mitteilungen des
Zentralbildungsausschusses der katholischen Verbände" (monatlich).
Ziele: Arbeitsgemeinschaft der katholischen Zentralorganisationen
Deutschlands zur Förderung und Vertiefung der Bildungsarbeit auf katho-
lisdier Grundlage und zu ihrer Vertretung nach außen. Mitglieder:
23 Zentralorganisationen mit etwa zwei Millionen Mitgliedern.
Leitung: Vorsitzender und Geschäftsführer, mit einem Arbeitsausschuß
von mindestens fünf Personen zur Seite; jährlich Versammlungen der Ver-
treter der angeschlossenen Verbände. Finanzen: Beiträge der angeschlossenen
Organisationen im Verhältnis zur Zahl ihrer Mitglieder; Schenkungen und
Stiftungen. Tätigkeit: Gründung von Ortsbildungsausschüssen der katho-
lischen Vereine, die sich in jeder Diözese zum Diözesanausschuß zusammen-
schließen; Geschäftsstelle zur Anregung und Beratung; Einrichtung eines
Archivs für katholische Büdungsarbeit; öffentliche Tagungen, Kongresse,
Kurse. Der Zentralbildungsausschuß beschäftigt sich besonders mit Volks-
hochschul- und Kinofragen. Die Ortsbildungsausscliüsse arbeiten durch Ver-
anstaltung von Vortragsreihen, liturgischen Wochen, Bücherausstellungen
und so weiter. Veröffentlichung von Büdiern und Broschüren über Büdungs-
fragen.
VEREIN VOM HEILIGEN KARL BORROMÄUS (gegr. 1845). Bonn
am Rhein, Borromäushaus, Witteisbacherring 9. Vors.: Msgre. J. Feiten.
Geschäftsführer: K. Korth. Sekr.: Hochw. J. Braun. Offizielles Organ: „Mit-
teilungen für die Vereine vom heiligen Karl Borromäus" (freie Folge).
Ziele: Die Förderung von Geistes- und Herzensbildung auf katholischer
Grundlage durch Verbreitung guter Bücher. Mitglieder: 261.286 in
4184 Vereinen, von denen jeder eine eigene Bücherei besitzt. Leitung: Der
Träger des Vereines ist die Mitgliederversammlung der „ordentlichen Mit-
glieder", etwa 60 an der Zahl, die aus sich heraus den Vorstand wählen. Die
„außerordentlichen Mitglieder" oder Teilnehmer bilden die Masse des
Organisationen zur Verbreitung der katholisdieai Weltahsdiauung 7
Vereines; sie sind nicht direkt der Zentralstelle in Bonn angeschlossen,
sondern schließen sidi an jedem Ort zu Orts- oder Einzelvereinen zusammen.
Die Einzelvereine werden zu Bezirks- und Diözesanverbanden zusammen-
gefaßt. Tätigkeit: Jährliche Büchergaben an -jedes Vereinsmitglied nach
Maßgabe des gezahlten Beitrages; Gründtmg und Förderung von Volks-
büchereien, die nidit nur den Mitgliedern, sondern der ganzen Bevölkerung
zur Verfügung stehen; Herausgabe von Zeitschriften und Bücher
Verzeichnissen; Konferenzen und Lehrgänge, um die Geschäftsführer des
Vereines und ihre Mitarbeiter für den Bibliotheksdienst zu schulen und
weitere Kreise über das Schrifttum, über Wert und rechten Gebrauch des
guten Buches zu belehren. Die beiden Hauptzwecke des Borromäusvereines,
nämlich 1. Gründung und Förderung von Familien- und Hausbibliotheken
durch Überweisung von Mitgliedsgaben und 2. Gründung und Förderung
von Volks- und Jugendbüchereien, sind so mitemander verknüpft, daß der
eine Zweck unlöslich mit der Erreichung des anderen verbunden ist,
nämlich: Wer mit Hilfe des Borromäusvereines eine Bücherei gründen will,
ist nadi dem Statut gezwungen, Mitg;lieder anzuwerben, die dann ihre
jäirlichen Mitgliedsgaben zum Eigenbesitz erhalten; wer Mitglieder wirbt,
bekommt ohne weiteres am Schlüsse jeden Geschäftsjahres die dem Gesamt-
beitrag des Einzelvereines entsprechende! Dividende zur Gründung und Aus-
gestaltung einer Volksbücherei zugewiesen. Die Zentralstelle besitzt eine
Blindenbücherei mit 584 Bänden und eine fremdsprachliche Bücherei mit
1744 Bänden. Seit Ostern 1921 besteht an der Zentrale ein akademisches
Fachinstitut zur Ausbildung von katholischen Bibliothekaren. Diese
„Bibliothekarschule" hat das Ziel, Personen auszubüden, die großes sittliches
Verantwortungsgefühl in sich tragen und anderen Führer und Berater im
Schrifttum sein können. Die ersten Schlußprüfungen fanden Anfang März
1923 mit gutem Erfolge statt. Aus der Geschichte: Wachstum des Vereines:
1845: 96 Vereine und 9461 Mitglieder; 1870: 1471 Vereine und 54.013 Mit-
glieder; 1895: 1709 Vereine und 61.310 Mitglieder; 1918: 4845 Vereine
und 386.165 Mitglieder. Leistungen der Zentralstelle: In den ersten 75 Jahren
wurden an die Mitglieder insgesamt 7*7 Mülionen Bücher verteilt. An die
Büchereien Wurden in derselben Zeit 4 Mülionen- Bücher geschenkt. Der
Gesamtversand an Büchern belief sich in derselben Zeit auf 11,839.400 Bände.
Die Zahl der im Jahre 1921 versandten Bücher betrug 597.046 Bände. An
Mitgliedsbeiträgen hatte die Zentralstelle ifl derselben Zeit 23,000.000 Mark
eingenommen. In der Kriegszeit, hat die Zentralstelle außerdem über 10 Mil-
lionen Bücher und Schriften an die Fronten, an die Lazarette, Gefangenen-
lager, Soldatenheime, Garnisonen usw. gratis versandt. Der Verein zählte
im Jahre 1921 in ganz Deutschland 4184 Vereine und Büchereien. Davon
berichteten 2651 Büchereien; sie hatten einen Bücherbestand von etwa
2 Millionen Bänden und verliehen etwa 7 Millionen Bände. Veröffentlichungen:
„Die Bücherwelt", Zeitschrift für Literatur und Volksbüchereien (monatlich);
„Gabenauswahlverzeichnis" (jedes Jahr neu aufgelegt in einer Auflage von
etwa 500.000 Exemplaren); „Bibliotheksgabenverzeichnis" (letzte Auflage
1921); verschiedene Auswahlkataloge; „Literarischer Ratgeber der Büdier-
welt^ 5. Auflage, 1920; Schriften für Bibliotheksverwaltung usw.
Frankreich
SEMAINE DES ECRIVAINS CATHOLIQUES (gegr. 1921). Paris (6e),
14 rue de l'Abbaye. Sekr.: G. Bemoville. Geistlicher Beirat: Msgre.
P. Batiffol. Offizielles Organ: „Les Lettres" (Monatsschrift).
8 Organisationen zur Förderung der katholisdien Kultur im allgemeinen
Ziele: Veranstaltung von Studien- und Diskussionstagungen der katho-
lischen Schriftsteller aller politischen, philosophischen und sozialen Rich-
tungen, um sie auf dem gemeinsamen Boden der katholisdien Welt-
anschauung und der katholischen Tat zusammenzuführen. Mitglieder: 700.
Leitung: Organisationsausschuß (gegenwärtig 39 Mitglieder). Tätigkeit:
In Paris wird jährlich eine 8 Tage dauernde Tagung abgehalten. Die erste
fand im Mai 1921, die zweite im Juni 1922, die dritte im Mai-Juni 1923
statt. Diese letzte Tagung, deren allgemeines Thema lautete: „Vom Ge-
danken zur Tat", führte zur Schaffung einer dauernden und eigentlichen
Organisation, deren Vorstand der früher genannte Organisationsausschuß
ist. Zweck dieser Organisation ist die Durchführung der auf den Jahres-
tagungen gefaßten Beschlüsse durch Aufsatzreihen in der Presse, Studien-
zirkel, Vorträge, Veröffentlichungen usw.
SOCIETE BIBLIOGRAPHIQUE ET DES PUBLICATIONS POPU-
LAIRES (gegr. 1868). Paris (7e), 5 rue de Saint-Simon. Vors.: G. de Grand-
maison. Sekr.: G. Colmet Daäge. Offizielles Organ: „Bulletin de la Societe
Bibliographique et des Publications Populaires" (monatlich).
Ziele: Zusammenfassung der glaubenstreuen Männer der Wissenschaft,
die ihre gemeinsamen Kräfte in den Dienst der Religion und der Wissen-
schaft stellen wollen. Mitglieder: Ordentliche („membres titulaires") und
korrespondierende („associes correspondants"); insgesamt 14.000 in Frankreich
und im Auslande. Mitgliedsbeitrag: 15 Franken jährlich (Geistliche, Ordens-
leute und Lehrer zahlen 10 Franken jährlich). Leitung: Von den ordent-
lichen Mitgliedern gewählter Vorstand von 40 Mitgliedern. Tätigkeit: Die
Gesellschaft hat bisher in beinahe 300 Bänden Nachschlage- und Sammel-
werke, Handbücher, Verzeichnisse ausgewählter Bücher, Tagebücher und
Erinnerungen, geschichtliche Grundrisse usw. veröffentlicht; sie hat die
„Societe d'Histoire contemporaine" gegründet, welche in den 25 Jahren ihres
Bestehens 63 Bände von Erinnerungen, Briefwechseln und unveröffentlichten
Dokumenten herausgab; die Gesellschaft schuf weiter die „Bibliotheques
renouvelables", die heute über 45 Bücherreihen zu je 10 und 25 Bänden,
sowie über eigene Bücherreihen für die Studienzirkel und pädagogischen
Gruppen verfügen; diese Bücherreihen werden den Mitgliedern auf Ver-
langen zur Verfügung gestellt, die sie em Jahr lang .behalten, aber auch
Innerhalb dieser Zeit umtauschen oder mehrere Bücherreihen auf einmal
beziehen können. Periodische Veröffentlichungen: Das eingangs genannte
„Bulletin"; „Polybiblion", eine allgemeine bibliographische Rundschau
(monatlich); „Almanach du Bon Frangais" (Jahrbuch); „Que Ihre?"
(monatlich).
Großbritannien
CATHOLIC TRUTH SOCIETY (gegr. 1884). London, S. W. 1,
Victoria Street 72. Vors.: Kardinal Bourne. '"Sekr.: S. Harding.
Offizielle Organe: „Catholic Truth" (Monatsschrift); „Catholic Book Notes"
(alle zwei Monate erscheinende bibliographische Rundschau).
Ziele: Verbreitung billiger, kleiner Andachtsbücher unter den Katho-
liken; den wenig! Gebildeten zu einer besseren Kenntnis ihrer Religion ver-
helfen; Verbreitung richtiger Anschauungen über den Katholizismus unter
den Nichtkatholiken; Verbreitung guter, billiger, volkstümlicher Bücher. Mit-
glieder: 11.300, die in den größeren Städten zu örtlichen Zweigvereinen
zusammengefaßt sind. Mitgliedsbeitrag: 2 Schilling 6 Pence bis 1 Pfund
Organisationen zur Verbreitung der katholischen Weltanschauung 9
I Schilling jährlich. Tätigkeit: Veröffentlichung von Büchern, Schriften usw.
der bedeutendsten katholischen Schriftsteller; diese Ausgaben werden vor-
nelimlich an den Kirchentüren, in den Straßen usw. verkauft; jährlicher
Absatz gegen 1 Million Stück; Leihbibliothek mit rund 25.000 Bänden;
Lesesäle und Nachschlagebibliotheken in den großen Städten; Auskunfts-
erteilung über den Katholizismus betreffende Fragen; Verteidigung der
katholischen Lehren in der Presse (Richtigstellungen, Aufklärungen usw.).
CATHOLIC EVIDENCE GUILD (gegr. 1918). London, S. W. 1,
Catholic Evidence Guild Hut, Westminster Cathedral Precincts. Vors.:
Kardinal Boume. Direktoren: Arendzen und F. J. Sheed. Sekr.: S. T. Burchett.
Ziele: Verbreitung der katholischen Wahrheit, Bekämpfung der Irr-
tümer, Vertiefung des religiösen Lebens des englischen Volkes, insbesondere
in der Absicht, Konversionen zu bewirken. Mitglieder: I. Tätige: a) Sprecher
(„Speakers"), die einen eigenen Vorbereitungskurs durchmachen und vor
den vom Erzbischof von Westminster abgeordneten Priestern eine entspre-
chende Prüfung ablegen; diese „Sprecher" erhalten den Titel eines Diözesan-
katecheten („Westminster Diocesani Catechist"); es gibt deren 90. b) Helfer
(„ Auxiliaries") : das sind jene Mitglieder, die sich durch volle drei Monate
den Hilfswerken, wie Unterweisung der Konvertiten, Broschürenverkauf usw.
widmen; ihre Zahl beträgt 30. II. Beitragende Mitglieder („Associate
members"), rund 500, die jährlich mindestens einen Schilling Beitrag zahlen.
Lekung: Ausschuß, bestehend aus dem Vorstand und 12 weiteren Mitgliedern.
Tätigkeit: Heranbildung von Sprechern, denen eine eingehende Kenntnis der
Religion vermittelt wird; Darlegung der katholischen Glaubenswahrheit vor
Nichtkatholiken in den öffentlichen Gärten und Plätzen, wo solche Ver-
sammlungen erlaubt sind; jede Versammlung wird vor einem Kruzifix ab-
gehalten, mit einem Gebet eröffnet und geschlossen; soweit als möglich
werden dabei auch katholische Flugschriften und Abhandlungen verkauft.
Diese öffentlichen Versammlungen werden regelmäßig jeden Sonntag von
II bis 1 Uhr und von 2 bis 10 Uhr, sowie an fast allen Abenden der Woche
im Hydepark abgehalten. Insgesamt finden in London und Umgebung rund
35 Versammlungen in der Woche statt^).
CATHOLIC READING GUILD (gegr. 1898). London, W. C. 1, 17 Red
Lion Passage, Holbom. Vors.: Kardinal-. Bourne. Direktor: Hochw.
H. Vaughan. Sekr.: G. E. L. Coldwell.
Ziele: Verbreitung katholischer Bücher. Mitglieder: Rund 3000. Ein-
nahmen: MitgliedsbeiMge, Geschenke, Sammlungen. Einnahmen 1921:
.167 Pfund 12 Schilling 4 Pence. Tätigkeit: Am Sitze des Vereins befindet
sich eine Zentralbibliotiiek mit 15.000 Bänden; diese Büdier werden in alle
Teüe Englands verliehen. Die 50 Ortssektionen verfügen ebenfalls über
Bibliotheken. Versand guter Bücher an Armee und Flotte; Auskunftserteilung
über den Katholizismus an Nichtkatholiken.
Irland
CATHOLIC TRUTH SOCIETY OF IRELAND (gegr. 1899). Dublin,
24 Upper O'Connell Street. Vors.: Msgre. Harty, Erzbischof von Cashel.
Sekr.: F. O' Reilly.
') Gleichartige ,Guilds', die auch dieselbe JVlethode befolgen, wurden in zahlreichen anderen Städten
Englands geschaffen. Die wichtigsten befinden sich In: Brentwood, Birmingham, Plymouth, Portsmouth,
Liverpool, Derby, Manchester. Jeder dieser Gilden ist für eine einzige Diözese organisiert und von den
andern völlig unabhängig. Sie stehen miteinander durch die .Inter-Guild Conferences" in Verbindung;
die Führer treffen sich gelegentlich von Exerzitien, wo auch die Arbeitsziele und -methoden erörtert werden.
Anschriften sind für jede Diözese an das bischöfliche Palais (.The Bishop's House") zu richten.
10 Organisationen zur Förderung der katholischen Kultur im allgemeinen
Ziele: Verbreitung von billigen Andachtsbüchern unter den Katholiken;
Verbreitung genauer Kenntnisse unserer Religion unter jenen, die sie nur
ungenau oder unvollständig kennen; Bekämpfung des Einflusses der unsitt-
lidien und glaubensfeindlichen Literatur durch Veröffentlichung und Ver-
breitung billiger, volkstümlicher katholischer Bücher und Schriften. Mit-
glieder: Einfache 1100; Abonnenten rund 4000. Mitgliedsbeitrag: Die ein-
fachen Mitglieder zahlen 2 Schilling, die Abonnenten mindestens 5 Schilling
jährlich. Tätigkeit: Veröffentlichung von billigem Büchern und Schriften; die
Gesellschaft hat bisher etwa 700 Broschüren und mehrere bedeutende Bücher
herausgegeben. Sdiaffung von Überwachungsausschüssen (zur Überwachung
von Presse, Theater und Kino, Reklame und sonstiger Äußerungen des
öffentlichen Lebens zwecks Verteidigung der katholischen Interessen), katho-
lischen Bibliotheken, Lesezirkeln, Studiengesellschaften usw. in jeder Pfarrei.
Veranstaltung einer Jahreskonferenz zur Erörterung der Tagesfragen, Aus
der Geschichte: Die Gesellschaft verlor ihren ganzen Besitz in dem großen
Brande, der dem Straßenkampfe im Juli 1922 folgte. Räumlichkeiten,
Schriftenvorräte, die Archive, alles wurde vollständig vernichtet. Die Gesell-
schaft ist gegenwärtig im Stadium des Wiederaufbaues begriffen und kann
ihre Arbeit nur unter ungeheuren Schwierigkeiten fortsetzen.
CENTRAL CATHOLIC LIBRARY ASSOCIATION (gegr. Dezember
1921). Dublin, 34 Westmoreland Street. Vors.: G. O'Brien. . Direktor und
Bibliothekar: P. S. J. Brown S. J. Sekr.: D. W. O'Toole.
Ziele:' Verbreitung der Kenntnis der katholischen Glaubenslehre; Ver-
tiefung des religiösen Lebens; Schaffung eines katholischen Sammelpunktes
für Studien über Propaganda, Kontroverse und Apologetik. Tätigkeit:
Gründung einer katholischen Bücherei mit Werken, die vornehmlich die
Katholiken) als solche interessieren und keine Lehren enthalten, die mit dem
Glauben in Widerspruch stehen. Zweck dieser Bücherei ist die Schaffimg
einer Sammlung der besten Werke, die in den verschiedenen Sprachen ver-
öffentlicht wurden. Die Benützung dieser Bücherei steht Kamoliken wie
Nichtkatholiken frei. Schaffung einer Leihabteilung für Zeitschriften, um
dem irländischen Volke die beste katholische Zeitschriftenliteratur der ganzen
Welt zugänglich zu machen.
Italien
ASSOCIAZIONE FRA I LAUREATI CATTOLICI ITALIANI (gegr.
1922). Torino, Corsö Oporto 11 (provisorisch). Anschriften an den Sekretär
des vorläufigen Ausschusses: M. Daniele,
Die Associazione fra i Laureati Cattolici Italiani erstrebt die wirksame
Wahrnehmung und Förderung der religiösen, sittlichen und geistigen In-
teressen der katholischen Akademiker Italiens, insbesondere: Pflege der
religiösen und sittlichen Bildung der Mitglieder; Vervollkommnung ihrer
allgemeinen imd Fachbildung; Bildung von Fachgruppen. Die Vereinigung
ist noch in Bildung begriffen. Ortsgruppen bestehen bereits in Turin, Genua
und Trient.
FEDERAZIONE ITALIANA BIBLIOTECHE CIRCOLANTI (gegr.
1904). Mailand, via Unione 7. Vors.: Msgre. M. Ca vezzali. Direktor:
Hochw. G. Casati. Offizielles Organ: „Rivista di Lettüre" (monatlich).
Ziele: Zusammenschluß der katholischen Volksbibliotheken zwecks
gegenseitiger Unterstützung zur Erreichung des gemeinsamen Zieles: Ver-
Organisationen zur Verbreitung der katholischen Weltanschauung 11
breitung guten Lesestoffes. Mitglieder: 1700 Bibliotheken, die in einigen
Diözesen zu Diözesanverbänden zusammengefaßt sind. Mitgliedsbeitrag:
12 Lire jährlich, einschließlidi Verbandsorgan. Leitung: Vorstand von neun
Mitgliedern. Tätigkeit: Werbetätigkeit für die Gründung neuer Volks-
bibliotheken; Belieferung der angeschlossenen Bibliotheken mit LeUikarten,
Registern usw.; Erwirkung von Preisermäßigungen bei der Beschaffung von
Büdiern seitens der Bibliotheken; Aufklärung über den moralischen Wert der
in den katholischen Bibliotheken, Schulen und Familien einzuführenden Bücher;
zu letzterem Zwecke hat Dr. G. Casati ein „Manuale di Letture" veröffentlicht,
welches ein moralisches Werturteil über die verbreitetsten volkstümlichen
Unterhaltungs- und Schulbücher enthält.
Jugoslawien
LEÖNOVA DRUZBA: LEOGESELLSCHAFT (gegr. 1896). Ljubljana
(Laibach). Vors.: J. Srebmic. Sekr.: F. Stele. Offizielles Organ: „(5as": „Die
Zeit" (zweimal monatlich erscheinende Zeitschrift).
Ziele: Förderung der literarischen und geschichtlichen Studien vom
religiösen Gesichtspunkte aus; Anleitung und Unterstützung der gebildeten
Klassen in diesen Studien. Mitglieder: 1250. Mitgliedsbeitrag: 10 Dinar
jährlich. Leitung: Vorstand von 21 Personen, der für drei Jahre gewählt
wh:d; 10 Mitglieder des Vorstandes haben m Laibach ihren Wohnsitz.
Tätigkeit: Versammlungen, Vorträge, Veröffentlichungen, Gründung von
Büchereien.
SLOVENSKA KRSCANSKO SOCIALNA ZVEZA: CHRISTLICH-
SOZIALER BUND SLOWENIENS (gegr. 1897). Ljubljana (Laibach), Ljudski
dom 11. Vors.: J. Puntar. Direktor: Msgre. V. Steska. Sekr.: Hochw. B. Hafner,
Offizielles Organ: „Vestnik Slovenska Krsöansko Soziaina Zveza": „Mit-
teüungen des christlichsozialen Btmdes Sloweniens" (monatlich).,
Ziele: Verbreitung der katholischen Volksbildung. Mitglieder: 52.000
in 372 Sektionen. Mitgliedsbeitrag: Jede Sektion zahlt jährlich
12-50 Dinar an den Bund. Organisation: Die Sektionen eines Dekanats
büden einen Dekanatsbund mit eigenem Bureau; die Dekanatsbünde
bilden den Diözesanbund, der über ein eigenes Sekretariat verfügt;
die Diözesanbünde schließen sich zum Zentralbund zusammen.
Tätigkeit: Der „Christlichsoziale Bund Sloweniens" ist der Sammel-
punkt für fast alle katholischen Volksbüdungsvereine in Slowenien.
Er veranstaltet fiu: die verschiedenen Altersstufen, Geschlechter und Berufe
getrennte Kurse und Vorträge (für die Jugend, die Arbeiter, die Bauern,
die Studenten usw.); gründet und unterhält Volksbüchereien; veröffentlicht
Bücher, Broschüren, Theaterstücke usw.; in den Sektionen werden Gesang,
Musik, Theater, Turnen usw. gepflegt. Angeschlossene Organisationen:
„Orlovska podzveza" (S. 93); „Orliska podzveza" (Mädchenturn-
vereine), Ljubljana, Ljudski dom; „Pevska zveza" (Chorgesangvereine),
gleiche Anschrift; „Ljudski oder" (Volkstheater), gleiche An-
schrift; „Slovenska krscanska zenska zveza" (S. 70); „Krekova mladina"
(Krek- Jugend), Ljubljana, Stari trg 2/1. 7; „Mladeniska zveza" (Jung-
männerverein), Maribor (Marburg), Cirilova tiskarna; „Dekliska zveza"
(Mädchenverein), gleiche Anschrift; „Slovenska dijaska zveza" (Slowenischer
Studentenverein).
12 Organisationen zur- Förderung der katiiolisdien Kultur im allgemeinen^
HRVATSKI KATOLICKI NARODNI SAVEZ: LANDESVERBAND
DER KATHOLIKEN KROATIENS (gegr. 1913). Zagreb (Agram), Kaptol 27.
Vors.: Msgre. G. Lang. Slellv. Vors.: B. Zeininger. Sekr.: Hochw. P. Jesili.
Ziele: Diese Organisation, die der vorhergehend besprochenen gleicht,
bezweckt, dem kroatischen Volke ein Mindestmaß von sozialen und staats-
bürgerlichen Kenntnissen gemäß den Grundsätzen der katholischen Religion
zu verschaffen; Entwicklung des Bewußtseins der Bedeutung der Berufs- und
genossenschaftlichen Organisation im Volke; Schutz desselben gegen die
Verbreitung der modernen religiösen Gleichgültigkeit. Mitglieder: 80 Vereine
mit rund 2000 Mitgliedern; außerdem gehören 4000 Emzelmitglieder dem
Verbände direkt an. Leitung: Fünfgliedriger geschäftsführender Ausschuß,
dem ein zwölfgliedriger Vorstand zur Seite steht; jährliche Generalversamm-
lung. Im Lande wird die Tätigkeit des Verbandes durch Provinzialausschüsse,
Diözesansekretariate und Ortsausschüsse geleitet. Tätigkeit: Vorträge, Kurse,
Versammlungen; Gründung von Volksbüchereien; Veröffentlichung eines
Mitteilungsblattes, einer Monatsschrift für die Jugend, „Mladost" („Die
Jugend"), von Büchern, Schriften und Flugblättern; Unterstützung der
Berufs- und Jugendorganisationen; Schritte bei den Behörden; Theater-
vorstellungen, Konzerte usw. Beim Zentralsekretariat bestehen besondere
Vereinigungen für die Sportvereine, für Kinos, Volkstheater, die Soldaten
und jungen Auswanderer.
DRUSTVO SV. JERONIMA : VEREIN VOM HEILIGEN HIERONYMUS
(gegr. 1868). Zagreb (Agram), 1 Trenkova ulica.
MOHORJEVA DRUZBA: VEREIN VOM HEILIGEN HERMAGORAS.
Prevalje (Slowenien).
Zwei gleichartige Vereine, der eine für Kroatien, der andere für
Slowenien, welche ihren Mitgliedern (60.000 in Kroatien, 100.000 in
Slowenien), die durchwegs den breiten Volksschichten angehören, alljährlich
Gebetbücher und , guten Lesestoff gegen Zahlung eines kleinen Jahres-
beitrages liefern^). •*
Niederlande
ALGEMEEN SECRETARIAAT VAN VEREENIGINGEN „GELOOF
EN WETENSCHAP" EN GELIJKSOORTIGE LICHAMEN: ALLGE-
MEINES SEKRETARIAT DER VEREINIGUNGEN FÜR „GLAUBE UND
WISSENSCHAFT" UND GLEICHARTIGER KÖRPERSCHAFTEN (gegr.
1922). Arnhem, Dijkstraat 15. Vors.: Th. V. J. M. Feldbrugge. Sekr.:
B. Verhoeven. Offizielles Organ: Monatliche Mitteilungen.
Ziele: Als Bindeglied zwischen den Vereinen für „Glaube und Wissen-
schaft" dienen; Auskunftserteilung an diese Vereine; Förderung der Grün-
dung neuer Vereine. Die Vereine für „Glaube und Wissenschaft" bezwecken
die Aufklärung der Mitglieder vom katholischen Standpunkt aus über die
wichtigsten Fragen, welche die öffentliche Meinung bewegen. Dieses Ziel
wird durch Veranstaltung von Vorträgen und volkstümlichen Kursen zu
erreichen gesucht. Mitglieder: 16 angeschlossene Vereine. Mitgliedsbeitrag:
10 Gulden jährlich. Leitung: Leitender Ausschuß, der von einem Über-
1) Wir verweisen auch auf die NARODNA PROSVJETA : VOLKSERZIEHUNG (gegr. 1919), Zagreb
(Agram) I, Postfach 109. Diese Gesellschaft m. b. H. verfügt über eine eigene Druckerei und zwei Buch-
handlungen und bezweckt die Veröffentlichung und Verbreitung guter Bücher (über Tagesfragen, Ro-^
mane usw.) und katholischer Zeitschriften.
Organisationen zur Verbreitimg der katholischen Weltanschauung 13
wachungsausschuß unterstützt wird. Tätigkeit: Veröffentlichung einer Redner-
liste und von Mitteilungen, weläie die Tätigkeitsberichte der einzelnen
Vereine; sowie Angebote von Rednern enthalten; Veranstaltung von Vortrags-
nmdreisen.
BOND VAN ROOMSCH-KATHOLIEKE VOLKSUNIVERSITEITEN
IN NEDERLAND: BUND DER KATHOLISCHEN VOLKSHOCHSCHULEN
DER NIEDERLANDE (gegr. 1921). Leiden, Steenschuur 17. Vors.:
L. J. M. Feber. Sekr.: H. J. J. Scholtens.
Ziele: Schutz der Interessen der katholischen Volkshochschulen;
Förderung ihrer gegenseitigen Zusammenarbeit. Unter Volkshochschulen sind
Einrichtungen gemeint, welche darauf abzielen, den Erwachsenen aller
Stände eine Allgemeinbildung zu vermitteln, wobei der berufliche. Unterricht
ausdrücklich ausgeschaltet wird, Mitglieder: 13 Volkshochschulen.- Mitglieds-
beitrag: 10 Gulden jährlich. Leitung: Siebengliedriger Vorstand. Tätigkeit:
Unterstützung der Schaffung neuer Volkshochschulen; Stoffsammlung imd
Auskunftserteüung; Austausch der gemachten Erfahrungen; Studium der
einzuhaltenden Arbeitsmethoden und -programme sowie aller Fragen, die die
Volkshochschulen betreffen; Schaffung einer Bücherei über die Volkshoch-
schulbewegung in den verschiedenen Ländern. Angeschlossen an die
„Katholieke Sociale Actie" (S. 38).
' BOND VAN ROOMSCH-KATHOLIEKE OPENBARE LEESZALEN
EN BOEKERIJEN IN NEDERLAND: BUND DER KATHOLISCHEN
ÖFFENTLICHEN LESEHALLEN UND BIBLIOTHEKEN IN DEN
NIEDERLANDEN (gegr. 1916). Eindhoven, Nachtegaallaan 9. Vors.:
H- H. van der Velden. Sekr.: P. P. J. A. van der Pütt. Geistlicher Beirat:
Hochw. A. F. M. Sweens. Offizielles Organ: Mitteüungen für die angeschlos-
senen Bibliotheken.
Ziele: Schaffung von katholischen öffentlichen Lesehallen und
Bibliotheken; Förderung ihrer Interessen. Mitglieder: 25 angeschlossene
Lesehallen und Bibliotheken. Mitgliedsbeitrag: 10 Gulden jährlich, dazu
Vi Prozent der Einnahmen. Leitung: Hauptvorstand, der aus je zwei Ver-
tretern der angeschlossenen Lesehallen und Bibliotheken besteht und der
aus seiner Mitte heraus den leitenden Ausschuß wählt. Tätigkeit: Unter-
stützung der bereits bestehenden und neu zii gründenden öffentlichen Lese-
hallen und Bibliotheken; Auskunfts- und Bücherberatüngsstelle; berufliche
Schulung von geeignetem .Personal für die Lesehallen und Bibliotheken.
Angeschlossen an die „Katholieke Sociale Actie" (S. 38).
Osterreich
AKADEMISCHER VEREIN „LOGOS" (gegr. 1919). Wien, 1. Bezirk,
Singefstraße 13. Sekr.: P. F. Kronseder S. J. und P. G. Bichlmair S. J.
Ziele: Sammlung der Elite der Studentenschaft zur gemeinsamen
Orientierung in den großen Menschheitsfragen und zur gründlichen Pflege
der katholischen Weltanschauung. Mitglieder: Etwa 200; außer Wien be-
stehen Ortsgruppen in St. Polten, Linz, Graz, Melk, Feldkirch. Mitglieds-
beiträge: In den einzelnen Ortsgruppen verschieden; in Wien 1000 Kronen
monatlich für Studierende, 3000 Kronen für bereits im Beruf stehende
Akademiker. Tätigkeit: Die Vereine tagen wöchentlich in Zirkeln von
12 bis 15 Mitgliedern: Vorträge und- Aussprachen über Weltansdiauungs-
probleme, besonders mit Bezug auf das moderne Geistesleben. Außer den
Zu-keln arbeiten nodi Fachgruppen, und zwar eine theologisch-phüosophische.
14 Organisationen zur Förderurig der katiiolisdien Kultur im allgemeinen
juristische, medizinische und naturwissenschaftlich-technische. Wenigstens
dreimal im Semester werden größere öffentliche Akademien abgehalten, in
denen für weitere Kreise zeitgemäße Weltanschauungsfragen von Fachleuten
behandelt werden. Den Mitgliedern stehen jedeii^eit Bibliothek und Sekretariat
zur Verfügung.
KATHOLISCHER BIBLIOTHEKS- UND LESEVEREIN (gegr. 1909).
Wien, I., Habsburgergasse 12, II./39. Vors.: Msgre. E. Krauß. Sekr.: Frl.
St. Weidinger.
Ziele: Gründung und Erhaltung, Förderung und Ausgestaltung katho-
lischer Jugend- und Volksbibliotheken in Stadt und Land. Leitung: Vorstand
von 15 Mitgliedern, die von der Hauptversammlung gewählt werden. Jede
Bibliothek hat eigene Verrechnung und Verwaltung. Tätigkeit:
Büchereinkauf für Bibliotheksleiter, Bücherberatung, Auskünfte in
Bibliotheks- und Bücherfragen, Veranstaltung von Vorbrägen; belehrende
Zusammenkünfte für Bibliotheksangestellte; Aussendung von Bücherangeboten
und Büchern an Landbibliotheken; Bücherprüfung durch einige Personen
(Priester und Laien). Der Vei"ein besitzt in Wien 33 Bibliotheken und zählt
140 angeschlossene Bibliotheken auf dem Lande.
ST.-JOSEF-BÜCHER-BRUDERSCHAFT (gegr. 1894). Klagenfurt,
Kärnten. Vors.: Domkapitular J. Unterluggauer. Direktor: Msgre. F. Zach.
Ziel: Durch Herausgabe und Verbreitung guter Schriften im Volke den
katholischen Glauben und die guten Sitten erhalten und pflegen. Mitglieder:
120.0(X) im gesamten deutschen Sprachgebiet. Mitgliedsbeitrag: 4000 Kronen
jährlich. Tätigkeit: Die Bruderschaft liefert den Mitgliedern jedes Jahr
unentgeltlich wenigstens drei von der Bruderschaft herausgegebene Bücher
(einen Kalender, ein religiöses Buch und ein Buch unterhaltenden, belehrenden
oder gemeinnützigen Inhaltes).
Tschechoslowakei
KREÖTANSKÄ AKADEMIE: CHRISTLICHE AKADEMIE (gegr.
1875). Prag, 1370-11. (Närodni tf. 6). Vors.: Msgre. A. Wünsch. Sekr.: Msgre.
V. Müller.
Ziele: Förderung der wissenschaftlich-religiösen Kultur durch Ver-
öffentlichungen und Vorträge; eingehende Beschäftigung mit dem liturgischen
Gesang und der Kirchenmusik; Sorge für diev, Erhaltung der religiösen
Denkmäler; Förderung der christlichen Kunst, besonders auf liturgischem
Gebiete. Abteilungen: Um diesen Zwecken gerecht zu werden, ist die
Akademie in drei Sektionen gegliedert: 1. Gesellschaft der heiligen Cyrill
und Method, welche die wissenschaftlich-religiöse Ausbildung bezweckt
und ihr besonderes Augenmerk der Frage der Einigung der Kirchen zu-
wendet; sie veröffentlicht ein alle zwei Monate erscheinendes Mitteilungs-
blatt, das vom Sekretär der Gesellschaft, Prof. J. Cihäk, geleitet wird; sie
besitzt auch eine reichhaltige Bücherei. 2. Die allgemeine Cyrillische Union,
Abteilung für Kirchengesang und -musik; sie umfaßt mehr als 100 Sektionen
und veröffentlicht eine Monatsschrift für Kirchenmusik „Cyril". 3. Die Ab-
teilung für christliche Kunst, die sich nicht ohne Erfolg und Verdienst der
Erhaltung der religiösen Denkmäler,- der künstlerischen Restauration der
Kirchen, der Schaffung einer Kunstschule für die Stickerei kirchlicher
Gewänder usw. widmet.
Organisationen zur Verbreitung der katholisdien Weltanschauung .15
Ungarn
SZENT ISTVÄN-TARSULAT: ST.-STEPHANS-VEREIN. Verleger des
Heiligen Apostolischen Stuhles. (Gegr. 1848). Budapest VIII., Szentkirälyi-
utca 28. Vors.: Graf G. Mailäth; Universitätsprofessor A. Mihälyfi und
Prälat A. Türi. Direktor: Prälat K. Erdösi. Offizielle Organe: „Katholikus
Szemle" (wissenschaftliche Monatsschrift); „Nemzetneveles" (pädagogische
Halbmonatsschrift).
Ziele: Veröffentlichung und Verbreitung guter katholischer Bücher.
Mitglieder: 5800. Tätigkeit: Veröffentlichung von Gebetbüchern, Katechismen
und Biblisqhen Geschichten für die Schulen, einer vom Heiligen Stuhle
approbierten ungarischen Bibelübersetzung, von Schulbüchern für Volks-
und Mittelschulen, von wissenschaftlichen und volkstümlichen Werken,
Kalendern usw.; eigene Druckerei mit modernen Maschinen, die über
300 Arbeiter beschäftigt; Buchhandlungen an fünf Orten. Aus der Geschichte:
Der Verein! hat seit seiner Gründung bereits 5198 Bücher in allen Sprachen
der ehemaligen Doppelmonarchie veröffentlicht, die in 553^ Millionen Exem-
plaren verbreitet wurden.
KAPITEL m.
Presseorganisationen
Deutschland
AUGUSTINUSVEREIN ZUR PFLEGE DER KATHOLISCHEN
PRESSE (gegr. 1877). Düsseldorf, Talstraße 55. Vors.: L. Lensing.
Sekr.: P. Weilbächer. Offizielles Organ: „Augustinusblatt" (monatlich).
Ziele: Förderung der katholischen Tagespresse in Deutschland durcli
Raterteilung und moralische Unterstützung bei Gründung katholisclier
Blätter, durch Information und Berichterstattung für die bestehenden Tages-
blätter, einträchtiges Zusammenwkken der katholischen Journalisten und
gemeinsame Behandlung der Tagesfragen; Heranbildung katholischer Jour-
nalisten. Mitglieder: Etwa 1000. Leitung: Präsidium von sieben Mitgliedern,
die von der Generalversammlung gewählt werden. Tätigkeit: Stellenvermitt-
lung mit Ausschreibung freier Stellen für Redakteure, Berichterstatter, Buch-
halter, Expedienten usw. und Bewerbungen um solche Stellen; Vermittlung
für Ankauf, Verkauf, Pachtung, Verpachtung von Zeitungen usw. Auskunft
und Beihilfe in allen Fragen, die das katholische Zeitungswesen betreffen;
Unterstützung von Journalisten in Fällen besonderer Hilfsbedürftigkeit;
Literarisches Bureau mit Vertrieb von Romanen usw. an Zeitungen. Eine
Tochtergründung des Augustinusvereins ist die Pensionskasse der katho-
lischen Presse Deutschlands, V. V. a. G. Zweck: Versicherung für Invalidität
und für die Hinterbliebenen katholischer Journalisten.
KATHOLISCHER PRESSVEREIN FÜR BAYERN (gegr. 1901).
München, Hofstatt 6. Vors.: A. von Frank. Direktor: Msgre. L. Müller.
Ziele: Förderung der katholischen Presse und Literatur im weitesten
Umfang, Schutz des katholischen Volkes vor der irreligiösen und unsittlichen
Literatur. Mitglieder: 60.100 Einzelmitglieder; 1195 körperschaftliche mit über
600.000 Angehörigen; 902 Ortsvereine. Leitung: Vorstandschaft von fünf von
der Generalversammlung gewählten Mitgliedern. Tätigkeit: Verbreitung der
katholischen Zeitungen und Zeitschriften bei Privaten, in Gasthäusern, Bahn-
höfen usw.; Unterstützung der Presse durch Inserate, Abonnement, Mit-
arbeit usw.; Beihilfe zur Gründung neuer Blätter. Der Verein besitzt die
Zeitungen: „Bayerischer Kurier", „Neues Münchener Tagblatt", „Münchener
katholische Kirchenzeitung", sowie neun Blätter in der Provinz, und ist bei
fünfzehn Zeitungen finanziell beteiligt. Einrichtung von Jugend- und Volks-
bibliotheken, von Lesezirkeln, Lesehallen usw.; von diesen Bibliotheken gab
es im Jahre 1921 995 mit 605.000 Bänden. Veranstaltung von Volksbildungs-
abenden (im Jahre 1921 874), Liditbilderabenden (311), Theateraufführungen,
Konzerten und Oratorien (131).
■\r ' l'f- ,:'
Presseorgänisationen 17
Frankreich
OEUVRE DU FRANC DE LA PRESSE (gegr. 1919). Paris (6), 14 nie
de l'Abbaye. Vors.: Kan. Couget. Sekr.: Abbe L. Guiserix. Offizielles
Organ: „Bulletin de l'Oeuvre du Franc de la Presse" (vierteljährlich).
Ziele: Die „Association du Sacre-Coeur de Jesus, de Notre-Dame des
Victoires et de,rArchange Saint-Michel", kurz „Oeuvre du Franc de la Presse"
genannt, unterstützt in materieller Hinsicht die katholischen Zeitungen und
stellt Geldmittel zur Gründung neuer katholischer Blätter in Gebieten, w^o
solche noch nicht bestehen, zur Verfügung, Mitgliedsbeiträge: Mindestens
1 Frank jährlich. Tätigkeit: In 42 Diözesen übt der Verein seine regelmäßige
Jätigkeit aus. 1922 sammelte er mehr als 82.000 Franken, gegen 43.000 im Jahre
1921 und 25.000 im Jahre 1920. In drei Jahren haben 28 Zeitungen Beihilfen
empfangen. Unterstützungsgesuche müssen vom Bischof der Diözese, in
welcher das bedürftige Blatt erscheint, formell befürwortet sein, um genehniigt
werden zu können*).
Italien
UNIONE COOPEPATORI BUONA STAMPA. Alba (Cuneo), bei der
PIA SOCIETA SAN PAOLO. Offizielles Organ: „Unione Cooperatori Buoia
Stampa" (monatliche Mitteilungen). '
Die „Unione Cooperatori Buona Stampa" umfaßt sowohl Einzel-
ais auch körperschaftliche Mitglieder (landwirtschaftliche Kassen, Vereine,
Pfarreien usw.), die sich zusammenschließen, um durch Gebet, materielle
Beiträge und tätige Mitarbeit an der Verbreitung der guten Presse mitzu-
wirken. Die Union hat ihren Sitz bei der „Pia Societä San Paolo", einer Ge-
sellschaft von Priestern und Laien, die sich durch ein dauerndes Verspreclien
binden und nach Art der religiösen Genossenschaften ein gemeinsames Leben
führen, um sich der Verbreitung des christlichen Gedankens und des prak-
tischen Christentums durch die Presse zu widmen. Die „Pia Societä San Paolo"
wurde vor wenigen Jähren durch Hochw. G. Alberione gegründet und
zählt heute etwa 15 Mitglieder (teils Priestei:, teils Priesterkandidaien, teils
Laien), etwa 20 Novizen und eine schöne Anzahl von Aspiranten. Ungefähr
120 Schüler widmen sich neben ihren Studien auch der Erlernung des ßuch-
flrucl'ergewerbes. Sie widmet sich vor allem den folgenden drei Unternehmen:
Pfarrblätter („BoUettini parrocchiali"), die in ganz Italien verbreitet sind;
„Associazione generale biblioteche circolanti", der Volks-, Pfarr-, Schul-
bibiiotheken angehören; sie verschafft diesen besonders günstige Zahlungs-
') Gelegentlich dieser Anführung der Einrichtungen iür die katholische Presse in Frankreich müssen
-wir auch^auf die MAISON DE LA BONNE PRESSE, Paris (R), 5 rue Bayard, verweisen, die zwar keine
«igentliche Organisation im strengen Wortsinne ist, wie wir ihn in unserm Handbuche festhielten, sondern
eine Aktiengesellschaft, die aber als die größte in Frankreich bestehende Propagandaeinrichtung für die katho-
lische Presse anzusprechen ist. Sie verlegt eine Reihe von Zeitungen, Zeitschriften, Büchern und Schriften
aller Art, die ausgezeichnete Informations- und Werbemittel darstellen. Jede Zeitung und Zeitschrift hat
ihre eigene Redaktion, deren Zahl vor dem Kriege über 3« betrug. Die Gesellschaft verfügt weiter über
«in Werbesekretariat, ; das die Tätigkeit der Propagandisten einheitlich regelt und sie zu immer neuer
Kräfteentfaltung anspornt; die Verwaltung «teht mit dem über ganz Frankreich verstreuten Komitee der
Propagandisten für die Veröffentlichungen der .Maison de \a Bonne Presse" in stmdiger hühlungnahme;
die QeseMschaft besitzt eine besondere Abteilung für Lichtbilder und Filme, für Photographie und Ver-
vielfältigung; in einer eigenen.modem eingerichteten Druckerei werden sämtliche Zeitungen, Zeilschriften usw.
der Gesellschaft hergestellt, die auch eine eigene Werkstälte für Photogravure besitzt. Ein monatlich
erscheinendes Nächrichtenblatt (,La Croisade de la Presse") berichtet über die Tätigkeit der Gesellschaft,
<l»e Arbeiten und Erfolge der Propagandisten, ermutigt sie und erteilt ihnen alle nötigen praktischen
Anleitungen.
-MONTI, Internat. Handbuch der kath. Organisationen. 3
18 Organisationen zur Förderung der katholischen Kultur im allgemeinen
bedingungeil ; „Deposit! rivendite", Verkaufslager von aszetischen und Er-
bauungsbüchern mit günstigen Bezugsbedingungen. Eine Abteilung arbeitet
ständig für die Katechismen, eine andere für die Diözesanwochenblätter, deren
Leitung und Eigentum der Gesellschaft zusteht. Neben der „Pia Societä
San Paolo" besteht noch das Institut der „Figlie di San Paolo", das ähnliche
Zwecke verfolgt.
Jugoslawien
PIJEVO DRUSTVO: PlUSVEREIN (gegr. 1908). Zagreb (Agram),
Kurelcevastraße 3. Vors.: V. De^elie. Sekr.: S. Markulin.
Der Verein bezweckt die Verbreitung der katholischen Presse unter dem
kroatischen Volke; er sammelt und verteilt Hilfsgelder, unterstützt die
Werbung von Abnehmern für die verschiedenen katholischen Zeitungen und
Zeitschriften, verteilt Bücher und Schriften, veranstaltet seit 1919 den Presse-
tag nach dem Vorbilde der spanischen Vereinigung „Ora et labora" (S. 20).
1922 organisierte er auch zum ersten Male eine sogenannte „Weiße Woche";
während derselben wird eine eifrige Werbetätigkeit im ganzen Lande ent-
faltet, um Abnehmer für die katholische Presse zu sammeln und um zu
erreichen, daß die katholischen Blätter überall aufliegen.
Kanada
LIOUE DE LA PRESSE CATHOLIQUE DE LANGUE FRANCAISE
DU CANADA ET DES 1ETATS-UNIS (gegr. 1910). Quebec, 105 rue Sainte-
Anne. Vors.: J. Dorion. Direktor: Msgre. P. E. Roy. Sekr.: A. Denault.
Ziele: Zusammenschluß der katholischen Preßorgane — bei voller
Wahrung ihrer Selbständigkeit — zu gemeinsamen Aktionen, deren Ziel die
Verteidigung der religiösen und nationalen Interessen und die Werbung für
die katholische Lehre ist; Zusammenfassung ihrer Kräfte, um diese für die
Förderung und Entwicklung des christlichen Lebens auf wirtschaftlichem,
politischem und sozialem Gebiete auszuwerten. Mitglieder: Dem Verbände
gehören dreißig in französischer Sprache geschriebene Tageszeitungen und
periodische Veröffentlichungen Kanadas und der Vereinigten Staaten an.
Jahresbeitrag: 5 Dollar für Tageszeitungen, 2 Dollar für die übrigen periodi-
schen Veröffentlichungen. Leitung: Generalversammlung der Vertreter der
angeschlossenen Zeitungen und Zeitschriften; von der Generalversammlung
gewählter geschäftsführender Ausschuß; die kirchliche Behörde ist in dem
Verbände durch einen vom Erzbischof von Quebec ernannten geistlichen
Direktor vertreten. Tätigkeit: Versammlungen und Kongresse; Preßfeldzüge;
gegenseitige Unterstützung der angeschlossenen Zeitungen und Zeit-
schriften durdhi Nachrichtenaustausch usw.
Luxemburg
LUXEMBURGER KATHOLISCHER PRESSVEREIN (gegr. 1911),
Luxemburg, St.-Paulus-Druckerei. Vors.: Hochw. Weirich. Direktor: Hochw.
Kan. Origer. Sekr.: Hochw. Kauffmann.
Ziele: Förderung sowie einheitliche und systematische Organisation der
katholischen Presse; Abwehr der schlechten Preßerzeugnisse. Mitglieder: 450.
Mitgliedsbeitrag: Mindestens lOFranken jährlich. Leitung: Vorstand, der aus den
Vertretern der Ortsgruppen besteht; siebengliedriger Ausschuß. Tätigkeit:
Presseorganisationen 19
Werbearbeit für die katholische Presse; Sammlung von Preßfonds; Mitarbeit an
der katholischen Presse; Werbeversammlxmgen und -vortrage; Gründung von
Volksbüchereien im Zusammenwirken mit anderen Organisationen; eine
Sonderabteilung, die „Defense sacerdotale" bezweckt die Abwehr der gegen
Kirche und Klerus gerichteten Angriffe und Verleumdungen.
Niederlande
VEREENIGING VAN DIRECTEUREN VAN ROOMSCH-KATHOLIEKE
DAGBLADEN: VERBAND DER DIREKTOREN KATHOLISCHER TAGES-
ZEITUNGEN (gegr. 1919). Amsterdam, Prinsengracht 721. Vors.: H. Kuipers.
Sekr.: ,A. van der Kallen.
Ziele: Förderung der Interessen der katholischen Presse der Niederlande.
Schweiz
SCHWEIZERISCHER KATHOLISCHER PRESSVEREIN (gegr. 1917).
Zürich, Löwenplatz 45. Vors.: Pestalozzi-Pfyffer. Sekr.: E. Müller und
F. Greiner.
Ziele: Hebung und Förderung der katholisdien Presse;. Schaffung und
Verbreitung guter Volkslektüre. Mitglieder: Rund 5000. Mitgliedsbeiträge:
Einzelmitglieder mindestens 5 Franken, Kollektivmitglieder mindestens 10 Fran-
ken jährlich. Leitung: Zentralkomitee, bestehend aus rund 60 Mitgliedern aus
allen Teilen der Schweiz; die Geschäftsstelle und ein Propagandasekretariat
besorgen die laufenden Geschäfte; der leitende Ausschuß (neun Mitglieder)
wird vom Zentralkomitee ernannt. Tätigkeit: Werbetätigkeit für die Ver-
breitung der bereits bestehenden katholischen Zeitungen; moralische und
materielle Unterstützung von Neugründungen katholisdier Zeitungen; För-
derung aller Bestrebungen, die im Dienste der katholischen Presse arbeitenden
Männer für Alter und Invalidität sicherzustellen und den Hinterbliebenen
katholischer Journalisten bestmögliche Fürsorge angedeihen zu lassen;
Unterstützung des „Schweizerischen Vereines für gute Volkslektüre" in seinen
Bestrebungen zur Verbreitung gediegener, belehrender und unterhaltender
Schriften; Förderung der Kolportage guter katholischer Bücher; Mitwirkung
bei der Veröffentlichung von volkstümlichen Flugblättern und Broschüren;
Propaganda für die Sdbaffung von Volksbibliotheken; Pressetage; Wett-
bewerbe (mit Preisen) zur Erlangung guter Feuilletons. Das Zenüralkomitee
bildet die Preßsektion des „Schweizerischen katholischen Volksvereins"
(S. 39).
»^
Spanien
APOSTOLADO DE LA PRENSA (gegr. 1890). Madrid, calie
S. Bemardo 7. Direktor: P. R. M. Velasco S. J. Sekr.: P. J, M. Valera S. J,
Ziele : Verbreitung guter, religiöser, moralischer und unterhaltender Lektüre.
Leitung: Leitung und Verwaltung befinden sich in den Händen der hochw.
Patres der Gesellschaft Jesu. Tätigkeit: Veröffentlichung der „Biblioteca
gratuita del Apostöladö", 200 volkstümlich gehaltene Heftchen zu je 64 Seiten;
sie behandeln die für die Volksbildung wichtigsten Themata; mehr als
50.000 Stück werden allmonatlich gratis in den Arbeitervierteln, Gefängnissen,
Spitälern usw. verteilt; insgesamt wurden bisher 9,000.000 solcher Heftdien
20 Organisationen zur Förderung der katholischen Kultur im allgemeinen
verteilt. Um die Ausgaben für diese Veröffentlichungen zu decken, wurde
eine weitere Sammlung, die „Biblioteca economica", geschaffen (bisher
260 Nummern), in der eine Auswahl der besten religiösen und moralischen
Literatur sowie ausgewählte Unterhaltungslektüre geboten wird. Obwohl
die Nummern dieser Bücherreihe zu einem sehr niedrigen Preise verkauft
v/erden, werfen sie doch ein Reinerträgnis ab, das zur Deckung der Aus-
gaben für die obgenannten Volksheftchen dient.
CENTRO DE DAMAS PROPAGANDIST AS (gegr. 1917). Madrid,
calle Ferraz 18. Vors.: D.a M. Biesa y Pueyo. Geistlicher Beirat:
Msgre. J. M. Echeverria. Sekr.: D.a M. Garcia Barzanallana. Offizielles
Organ: „La Buena Siembra".
Ziele: Religiöse und sittliche Werbetätigkeit, vor allem durch die Presse.
Mitglieder: 150. Tätigkeit: Gründung von Bibliotheken; regelmäßige Ab-
nahme von katholischen Zeitungen für Arbeiterfamilien, Werkstätten, Ge-
fängnisse, Spitäler, Kriegsschiffe usw.; Verteilung von Flugschriften, Heften,
Zeitschriften; Veranstaltung von Geldsammlungen anläßlich des „Preßtages"
(siehe unten). Vorlesungen und Vorträge in den Werkstätten; Kampf gegen
die öffentliche Unsittlichkeit und das Fluchen. Der Verband beabsichtigt, in
ganz Spanien wie auch im Auslande Sammelpunkte für seine Tätigkeit zu
schaffen, mit Mitgliedern, die sich vollständig, wenn möglich durch Gelübde,
der apostolischen Werbearbeit für die katholische Lehre, besonders durch die
Presse, widmen.
INSTITUCIÖN INTERNACIONAL „ORA ET LABORA" (gegr. 1905).
Sevilla, Seminario Pontificio, Apartado 84. Direktor: Msgre. I. Montero
Diaz. Offizielle Organe: „Ora et Labora" (internationale Zeitschrift für
Apostolat); „La Palestra" (für die Seminaristen); „La Cruzada de la Prensa"
(für die Preßorganisationen).
Ziele: Heranbildung der Seminaristen zur katholischen Werbetätigkeit
in all ihren verschiedenen Formen; .Kreuzzug zugunsten der katholischen
Presse und der internationalen Ausdehnung des „Preßtages". Mitglieder: Un-
gefähr 15.000. Mitgliedsbeitrag: 1 Peseta jährlich. Tätigkeit: Veröffentlichung
eines statistischen Jahrbuches der katholischen Presse, von Werbeheftchen,
Flugschriften usw. In 74 Seminarien Spaniens bestehen Sektionen, in jeder
Diözese Diözesanausschüsse der Einrichtung; außerdem verfügt diese in den
wichtigsten ausländischen Städten über Korrespondenten. Besonders sei auf
die jährliche Veranstaltung des „Dia de la Prensa" aufmerksam gemacht,
der am 29. Juni (Peter und Paul) in allen Kirchen Spaniens abgehalten wird:
Generalkommunion, feierliches Amt mit einer Predigt über das Presse-
apostolat und am Nachmittag öffentliche Werbeveranstaltungen (Vorträge,
Lichtbilder, Konzerte usw.) sowie Geldsammlungen bilden das Programm
dieser Preßtage. Die Geldsammlungen ergaben in den Jahren 1916 bis 1922
die Summe von 850.451 Pesetas, von denen 10 Prozent für den Peterspfennig
bestimmt wurden.
Tschechoslowakei
CHRISTLICH-DEUTSCHER PRESSBUND (gegr. 1919). Mariaschein
bei Teplitz. Vors.: R. Henke. Sekr.: P. A. Brunner S. J. Offizielles
Organ: „Mitteilungen des christlich-deutschen Preßbundes" (viermal jährlich).
Ziele: Förderung der katholischen Interessen auf dem Gebiete des ge-
saraten Pressewesens, insbesondere der Tagespresse. Mitglieder: 12.000 in
Presseorganisationen 21
30 Ortsgruppen, 152 Zahlstellen. Mitgliedsbeitrag: 2 bis 4 tschechische
Kronen jährlich, Förderer 10 tschechisdie Kronen. Tätigkeit: Herausgabe
katholischer Blätter, Verbreitung von Broschüren, Schaffung von Volks-
büdiereien, Abhaltung von Versammlungen und Vorträgen, Gründung von
Lesevereinen, Unterstützung der Redakteure, Übernahme von Druckereien usw.
Größere Vortragstouren wurden gehalten in Ostböhmen und in Südwestböhmen.
Der Preßbund ist beteiligt an den Preßunternehmungen in Eger, Leitmeritz,
Teplitz, Trautenau. Aus der Geschichte: Der Preßbund ist entstanden aus
den Ortsgruppen de§ Wiener Piusvereines in Böhmen und dem „Preßbund
für Deutschböhmen".
Ungarn
KATHOLIKUS NOK ORSZÄGOS SAJTÖEGYESÜLETE: KATHO-
LISCHER LANDES-FRAUEN-PRESSVEREIN (gegr. 1912). Budapest, V.,
Honved-utcä 10. Vors.: Frau A. von Samassa. Sekt.: Frl. M. Trugly.
Ziele: Verbreitung der guten Presse. Mitglieder: Rund 2000 in 10 Orts-
sektionen. Mitgliedsbeitrag: 100 Kronen jährlich. Tätigkeit: Einrichtung von
Leihbüchereien, besonders für die Spitäler; Veröffentlichung von Flugschriften.
Dank der Tätigkeit des Vereines konnte die Zentral-Presseorganisation
(„Központi Sajtövällalat")^) über die nötigen Gelder zur Gründung ihrer
Zeitungen verfügen.
Vereinigte Staaten
CATHOLIC PRESS ASSOCIATION. Chicago, 111., 180 North Wabash
Avenue. Vors.: P. F. Scanlan. Sekr.: B. Eider.
*) Die .Központi Sajtövällalat" (gleiche Anschrift) ist eine Aktiengesellschaft, deren Zweck die
Herausgabe von katholischen Zeitungen, Zeitschriften und Büchern ist. Sie verlegt drei Tageszeitungen
und eine illustrierte Wochenschrift Ihre Gründung ist der eifrigen Tätigkeit des P. Bangha S. J. zu danken.
KAPITEL IV.
Organisationen für Erziehung und Unterricht
Belgien
OFFICE CENTRAL D'ENSEIGNEMENT CATHOLIQUE (gegr. 1921).
Brüssel, 28 nie Locquenghien. Direktor: Abbe Verpoorten.
Ziele: Ausbau und Vervollkommnung des katholischen Unterriclits-
wesens. Tätigkeit: Materialsammlung; pädagogische, juridische, Hygiene-,
Werbeabteilung; Abteilungen für Hilfswerke; Abteilung für Fortbildungs-
unterricht; Studienwochen; Vorträge; Mitteilungen; Jahrbuch.
Chile
CENTRO CRISTIANO (gegr. 1894). Santiago de Chile, Bandera 657.
Vors.: Hochw. L. Campino. Sekr.: G. Varas.
Ziele: Förderung des katholischen Mittelschulwesens. Mitglieder: 170.
Leitung: Fünfzehngliedriger Vorstand, der vom Erzbischof von Santiago
ernannt wü-d. Tätigkeit: Errichtung von höheren Lehranstalten, welche
dasselbe Lehrprogramra wie die Staatsschulen verfolgen. Gegenwärtig
bestehen deren acht in verschiedenen Städten des Landes mit rund
3000 Schülern; diese Anstalten haben gegenwärtig einen Wert von ungefähr
10,000.000 Pesos.
Deutschland
KATHOLISCHE SCHULORGANISATION DEUTSCHLANDS (gegr.
1911). Düsseldorf, Canisiushaus, Wilhelm-Tell-Straße 16. Präsident: W, Marx.
Sekr.: Hochw. W. Böhler. Offizielle Organe: „Schule und Erziehung"
(Vierieljahrsschrift), „Elternhaus und Schule" (monatliche. Mitteilungen).
Ziele: Schutz und Erhaltung der konfessionellen Schule (besonders auch
der konfessionellen Privatschulen) und des konfessionellen Religionsunter-
richtes in der Schule; Sorge für die Anstellung gläubiger Lehrer,
Schutz der Rechte überzeugungstreuer Lehrer; Sicherung der Rechte
der Erziehungsberechtigten; Anregungen an Behörden und Körper-
schaften, Stellungnahme zu Gesetzen und Erlässen; Weckung des
Verständnisses der Eltern für Schule und Erziehung; Unterstützung der
Lehrerschaft in ihrer Unterrichts- und Erziehungstätigkeit; Pflege der Schul-
gemeinschaft durch vertrauensvolles Zusammenarbeiten von Elternhaus,
Schule und Kirche; Förderung einer gesunden Schulreform und der christ-
lichen Erziehungswissenschaft. Mitglieder: Es gibt gewöhnliche Mitglieder
(Eltern, Lehrer, Geistliche) und Förderer, Gönner, Ehrenmitglieder und
Stifter; ihre Zahl geht in die Millionen. Organisation: Die Grundlage bilden
Organisationen für Erziehung und Unterricht 23
in den Pfarrgemeinden die Eltemvereinigungen; sie arbeiten zusammen mit
Schulausschiissen (Eltern, Lehrer, Geistliche), die an den einzelnen Schulen
eingerichtet werden. Letztere werden zusammengesetzt zu Orts- und Bezirks:
ausschüssen. In den Diözesen bestehen Diözesanausschüsse, in die der
Bischof seinen Vertrauensmann entsendet. Die Diözesanausschüsse bilden
den Landesausschuß für die einzelnen Länder (Preußen, Bayern usw.), die
Landesausschüsse bilden den Reichsausschuß. Der Episkopat ist in jedem
Diözesanausschuß vertreten. Innerhalb der Organisation bestehen Arbeits-
ausschüsse für Einzelgebiete (Berufsschulen, höhere Schulen, Lehrerbildung,
Privatschulen). Tätigkeit: Schulung der Eltern in Vorträgen, Kursen und
Erziehungswochen; Veranstaltung von Elternabenden und Schulfesten- Er-
richtung von Kinderlesehallen, Schulgärten und Schülerwerkstätten; Ver-
sammlungen; Beratungen mit den Regierungen und Parlamenten (zu diesem
Zweck wurde in Berlin eine Zweigstelle eingerichtet: Berlin SW, Linden-
straße 39). Wenn nötig, Kampf in Presse und Versammlungen. Herausgabe
von Zeitschriften, Zeitungskorrespondenz, Vortrags- und Predigtskizzen,
Flugschriften, Broschüren, Flugblättern. Ferner: Aufklärungsarbeit über die
weltliche und die Gemeinschaftsschule, Einführung voü Patenschaften für die
Diasporaschulen, Förderung der Ordensschulen, Sorge für Abhilfe der Jung-
lehrernot, sowie Hilfe für die katholische pädagogische Wissenschaft, be-
sonders für das neue Institut für wissenschaftlidie Pädagogik in Münster
in. Westfalen und dessen seit Ostern 1923 in Düsseldorf errichtete Zweig-
stelle. Aus der Geschichte: Die erste Tätigkeit der Organisation erstreckte
sich namentlich auf den Schutz der Diasporaschuleh, auf die Einführung von
Religionsunterricht, sowie auf die Rettung der aus Mischehen stammenden
Kinder. Weiterhin wurde gesorgt, daß auch in den Berufsschulen Religions-
unterricht eingeführt wurde. Seit der Revolution steht die Organisation in
scharfem Kampf um die Stellung der Bekenntnisschule. Gleichzeitig ist sie
eifrig tätig in der Behandlung der Schulpflege und Schulreform.
REICHSVERBAND DER KATHOLISCHEN ERZIEHUNGSANSTAL-
TEN DEUTSCHLANDS (gegr. 1921). Neuburg a. d. Donau, Studienseminar.
Vors.: Radlmaier. Sekr.: Luible und Schulte-Pelkum. Offizielles
Organ: „Blätter für Anstalts-Pädagogik", Monatsschrift zur Pflege der
katholischen Anstaltserziehung (Auer, Donauwörth).
Ziele: Zusammenschluß der katholischen Eirziehungsanstalten und
Jugendheime Deutschlands; Ausbau und Förderung der katholischen An-
staltserziehung in Theorie und Praxis; Wahrnehmung der gemeinsamen, ins-
besondere der erziehlichen Interessen in der Öffentlichkeit. Mitglieder: Ordent-
liche Mitglieder können werden Vereinigungen oder Verbände katholischer
Erziehungsanstalten und Jugendheime und hierin tätiger Erziehungspersonen;
einzelne katholische Erziehungsanstalten, Jugendheime und Erziehungs-
personen, sofern eine geeignete Landesorganisation für sie nicht vorhanden
ist; Gönner und Förderer der Anstaltserziehung. Dem Reichsverband sind
elf Einzelverbände angeschlossen, die insgesamt 640 Anstalten umfassen.
Leitung: Hauptausschuß, bestehend aus den ersten Vorsitzenden der ange-
schlossenen Verbände; Vorstand, bestehend aus sieben Personen. Tätigkeit:
Ständige Fühlungnahme mit den Organen der Gesetzgebung und Verwaltung
im Reich, gegebenenfalls auch in den einzelnen Ländern zur Wahrung der katho-
lischen Anstaltsinteressen; Veranstaltung von Tagungen und Konferenzen;
Förderung der Fachorgane und fachwissenschaftlidier Arbeiten. Als nächste
Aufgaben sind in Aussicht genommen: Statistische Zusammenfassung der
katholischen Erziehungsanstalten Deutschlands; Ausarbeitung von Grund-
24 Organisationen zur Förderung der katholischen Kultur im allgemeinen
Sätzen und Richtlinien für die Auswahl und pädagogische Fachausbildung
des Erziehungspersonals; Zusammenstellung einer pädagogischen Haus-
bibliothek für Anstaltserzieher, welche die beste anstaltspädagogische Fach-
literatur, wie auch die besten literarischen Hilfsmittel zur erziehlichen Be-
lehrung der Zöglinge umfaßt.
Frankreich
ALLIANCE DES MAISONS D'EDUCATION CHRETIENNE (gegr.
1872). Paris (6e), 15 rue Cassette. Vors.: Ch. Guillemant, General-
vikar von Arras. Sekr.: Ä. Mouchard, Generalvikar von Orleans. Offizielles
Organ: „L'enseignement chretien" (Monatsschrift).
Ziele: Zusammenschluß der französischen katholischen Mittelschulen
mit geistlichem Lehrpersonal in Frankreich und den französisclien Kolonien
ebenso wie in Amerika, Belgien, Kanada, England, Holland, Italien, im
Orient, in der Schweiz und Spanien. Mitglieder: Die Leiter von 587 Anstalten
(412 in Frankreich und 175 im Ausland). Leitung: Vorstand von 16 bis
20 Mitgliedern, der von der Generalversammlung aller Leiter der ange-
schlossenen Anstalten gewählt wird; engerer Vorstand von fünf Mitgliedern.
Tätigkeit: Jahreskpngresse; monatliche Ausschreibungen unter den ange-
schlossenen Anstalten; Reisestipendien für Professoren der lebenden
Sprachen. Veröffentlichungen: Im katholischen Geiste zusammengestellte und
mit Anmerkungen versehene Klassikersammlungen; „Comptes-Rendus de
Vingt-six Congres pedagogiques" (1882 bis 1912), 1 Band, 1043 Seiten,
Paris, J. de Gigord.
SOCIETE GENERALE D'EDUCATION ET D'ENSEIGNEMENT
(gegr. 1868). Paris (6e), 14 bis rue d'Assas. Vors.: Graf Keller. Sekr.:
A. Lestra. Offizielles Organ: „Bulletin de la Societe generale d'education et
d'enseignement" (monatlich).
Ziele: Förderung der gesamten christlichen Jugenderziehung durch
Studium aller den Unterricht betreffenden Fragen und durch Förderung von
Schulgründungen, durch Veranstaltung von Kursen und durch Veröffent-
lichungen. Mitglieder: Die Vereinigung besteht aus tätigen Mitgliedern (die
sich auf zahlreiche Studien- und Arbeitsausschüsse verteilen), korrespon-
dierenden Mitgliedern (die in den Provinzen und Bezirken neue Mit-
glieder werben, die Mitgliedsbeiträge einziehen und dem Vorstande jene
Nachrichten übermitteln, die für ihn von Interesse sind), Gründern (die
einen einmaligen Beitrag von mindestens 500 Franken leisten) und beitragenden
Mitgliedern (die, ohne an den Arbeiten der Gesellschaft teUzunehmen, einen
Jahresbeitrag von wenigstens einem Franken leisten;; diese Beiträge werden
durch Patronessen gesammelt, die sich ihrerseits verpflichten, jährlich
wenigstens 20 Franken abzuführen). Mitgliedsbeitrag: Tätige und korrespon-
dierende Mitglieder: Mindestens 15 Franken jährlich. Leitung: Vorstand in
Paris, der alle Arbeiten zentralisiert und leitet. Tätigkeit: Die Arbeit der
Gesellschaft ist auf vier Ausschüsse verteilt; sie betrauen im Bedarfsfalle
für eine bestimmte Zeit ernannte Unterausschüsse mit besonderen Studien
und Aufgaben. Die vier Hauptausschüsse sind: 1. „Comite du Contentieux",
das aus ehemaligen richterlichen Beamten, Professoren der Rechtswissen-
schaft und Rechtsanwälten besteht; ihm obliegt die Auskunftserteilung über
Fragen des Privatschulwesens und dessen Verteidigung; 1922 erteilte es rund
500 schriftliche Auskünfte, ganz abgesehen von den zahlreichen mündlichen
Auskünften, die den vielen Besuchern gegeben werden. 2. „Comite de
Organisationen für Erziehung und Unterricht 25
renseignement primaire", das im Einverständnis mit den Diözesanbehörden
die Privatschulen auf eine feste und praktische Grundlage zu stellen trachtet;
gegenwärtig bemüht es sich besonders um die Entwicklung des gewerblichen,
industriellen und kaufmännischen Unterrichts. 3. „Comite de l'enseignement
secondaire et superieur", dessen Hauptaufgabe in der Bewahrung beziehungs-
weise Wiedereinführung der christlichen Erziehung auf dem Gebiete des
Mittel- und Hochschulunterrichtes besteht; seine jüngsten Anstrengungen
galten der Stärkung der Bewegung für die Rückkehr zu den humanistischen
Studien. 4. „Comite de l'enseignement secondaire et superieur des jeunes
filles", das alle Fragen studiert, die sich auf die Mädchenbildung beziehen;
es hat die Abfassung eines Handbuches für Soziologie veranlaßt, das einer-
seits den Hochschulanforderungen entspricht, andererseits katholischen Stu-
dierenden in die Hand gegeben werden kann. Die Vereinigung veranstaltet
außerdem Vorträge über Fragen des Privatschulwesens und die religiöse
Jugenderziehung. Sie tritt weiter für eine der Schülerzahl entsprechende Auf-
teilung des staatlichen Schulbudgets auch auf die Privatschulen ein (Repar-
tition proportionnelle scolaire); sie gewährt den Privatschulen materielle
Unterstützung (1922 verteilte sie mehr als 70.000 Franken) und hat Stipendien
besonders an den Lehrer- und Lehrerinnenanstalten zur Heranbildung katho-
lischer Erzieher geschaffen. Im Mai jeden Jahres findet eine Generalver-
sammlung statt, an der auch die Leiter der Diözesanstellen für Erziehung
und Unterricht ganz Frankreichs teilnahmen, die anläßlich der Versamm-
lung auch ihren jährlichen, zwei Tage dauernden Kongreß abhalten*).
UNION DES ASSOCIATIONS CATHOLIQUES DE CHEFS DE
FAMILLE (gegr. 1911). Paris (6e), 14 bis rue d'Assas. Vors.:
J. Guiraud. Offizielles Organ: „Ecole et Familie" (monatlich).
Ziele: Verteidigung der christlichen Schule; Kampf zugunsten einer der
Schülerzahl entsprechenden Aufteilung des staatlichen Schulbudgets auch auf
die Privatschulen („Repartition proportionnelle scolaire"); Kampf gegen die
Koedukation usw. Angeschlossene Vereine: 800, zusammengeschlossen in
18 Diözesanverbänden. Tätigkeit: Vorträge, Studientagungen, Generalver-
sammlungen, Veröffentlichungen. Aus der Geschichte: Zuerst hatten sich die
Vereine die Aufgabe gestellt, die öffentlichen Schulen zu überwachen, dann
die, die Privatschulen zu unterstützen. Heute" ist die Tätigkeit der einzelnen
Vereine und Diözesanverbände je nach den Bedürfnissen der einzelnen
Diözesen verschieden. Gemeinsam aber ist allen die Werbetätigkeit für die
Freiheit des Unterrichtes. Einzelne, besonders rührige Verbände veranstalten
sehr wirksame Vortragsfolgen, Studientagungen für die Mitglieder, errichten
Auskunftssekretariate für die Propagandisten usw.
Großbritannien
CATHOLIC EDUCATION COUNCIL (gegr. 1847). London, 2 Kings
Bench Walk, Temple. Vors.: Sir J. Gilbert. Sekr.: Sir Francis Anderton.
') Die „Societe generale d'dducation et d'enseignement* steht in enger Verbindung mit dem
COMITE CATHOLIQUE DE DEFENSE RELIGIEUSE (gegr. 1877). Gleiche Anschrift. Vors.: Graf
Keller. Sekr.: Ch. Baussan. Offizielles Organ: „Correspondance hebdomadaire". Ziele: Schutz der
Interessen der katholischen Sache in Frankreich; Aufklärung der Organisationen, Einiichtungen und
einzelnen Katholiken über die Gesetze, Verordnungen und lichterlichen Entscheidungen, die sie als
Katholiken besonders betreffen. Tätigkeit: Das Komitee tritt alle Monate und, wenn es die Umstände
erfordern, auch öfter zusammen; die auf der Tagesordnung der Versammlungen stehenden Angelegenheiten
werden einem Berichterstatter zur Behandlung anvertraut. Das Komitee bedient sich zur Erreichung seiner
Ziele aller gesetzlich erlaubten Mittel Presse, Propaganda, Eingaben, Flugschriften, Vorträge usw.
26 Organisationen zur Förderung der katholischen Kultur im allgemeinen
Ziele: Verteidigung der Interessen der von der Regierung abhängigen
katholischen Schulen beim Unterrichtsministerium; materielle Unterstützung
derjenigen katholischen Schulen, die keine Staatsbeihilfe beziehen; soweit als
möglich Sicherung einer genügenden Anzahl gut ausgebildeter Lehrer und
Sorge für ihre religiöse Unterweisung. Mitglieder: 98, die von den Bischöfen,
den Diözesanvereinigungen und den katholischen Unterrichtsanstalten ernannt
werden. Einnahmen: Freiwillige Spenden und Kirchensammlungen
(4942 Pfund im Jahre 1922).
Italien
FEDERAZIONE NAZIONALE DEGLI ISTITUTI SCOLASTICI
PRIVATI (gegr. 1918). Rom (11), via della Scrofa 70. Vors.: L. Montresor.
Sekr.: G. Fomari. Offizielles Organ: „BoUettino della Federazione Nazionale
degli Istituti Scolastici Privati" (monatlich).
Ziele: Schutz der Privatschule und Verteidigung ihrer Interessen; Ent-
wicklung und Stärkung aller Einrichtungen, welche den Unterricht fördern;
gegenseitige Unterstützung der katholischen Lehrer. Mitglieder: 1300 In-
stitute, die entweder direkt angeschlossen- sind oder doch ihre Zustimmung
erklärten. In einzelnen Provinzen sind diese Institute zu Provinzialverbänden
zusammengeschlossen. Mitgliedsbeitrag: 10 bis 50 Lire jährlich. Leitung:
Von der Generalversammlung gewählter Vorstand, der aus dem Präsidium
und zehn Beiräten besteht, welch letztere unter möglichst gleichmäßiger
Berücksichtigung der verschiedenen zusammengeschlossenen Schularten ge-
wählt werden. Tätigkeit: Amt für Beratung und Beistand gegenüber den
Schulbehörden und dem Unterrichtsministerium; Stellenvermittlungsamt für
Privatschulen.
Niederlande
ROOMSCH-KATHOLIEK CENTRAAL BLT5EAU VOOR ONDERWIJS
EN OPVOEDING: KATHOLISCHES ZENTRALAMT FÜR UNTERRICHT
UND ERZIEHUNG (gegr. 1920). 's Gravenhage, Bezuidenhout 275. Vors.:
Baron van Wijnbergen. Sekt.: J. G. Jansen. Direktor: Hochw. Th. Verhoeven.
Offizielle Organe: „Het Roomsch-Katholiek Centraal Bureau" (erscheint in
zwangloser Folge); „Vraag en Antwoord" (Monatsschrift).
Ziele: Das Zentralamt für das gesamte katholische Unterrichts- und
Erziehungswesen wurde vom holländischen Episkopat gegründet, um die
Erziehung und den Unterricht der katholischen Jugend in Holland und dessen
Kolonien nach katholischen Grundsätzen zu fördern; und zwar durch Aus-
kunftserteilung und jedwede andere Unterstützung aller jener Einrichtungen
und Anstalten, die dieses Ziel verfolgen. Leitung: Das Zentralamt ist direkt
dem holländischen Episkopat unterstellt, der seine Vollmachten einem
Verwaltungs- und Überwachungsausschuß übertrug. Einnahmen: Der
Schülerzahl entsprechender Beitrag aller katholischen Erziehungs- und Unter-
richtsanstalten. Tätigkeit: Veröffentlichung eines Jahrbuches und von Zeit-
schriften; Informationsdienst über alle Fragen, die Erziehung und Unterricht
betreffen; statistisches Amt; Prüfung des staatlichen Jahresvoranschlages
hinsichtlich der für Erziehung und Unterricht eingestellten Beträge; Studium
und Kritik der Gesetzgebung in diesen Belangen; Vorstellungen bei den
Behörden, um einen entsprechenden Einfluß auf die Gesetzgebung auszuüben.
Organisationen für Erziehung und Unterricht 27
Das Zentralamt dient auch als Vermittler im Falle von Meinungsverschieden-
heiten zwischen den Anstalten und den Behörden. Lehrmittelmuseura und
Bücherei.
Österreich
ERZIEHUNGS- UND SCHULORGANISATION DER KATHOLIKEN
ÖSTERREICHS (gegr. Dezember 1922). Wien, I., Stephansplatz 6. Vors.:
Graf A. J. Resseguier de Miremont. Sekr.: L. Rotter. Offizielles Organ: „Die
Schulwadit" (vierteljährlich).
Ziele: Förderung und Schutz der christlichen Erziehung nach den
Grundsätzen der katholischen Kirche, den Ergebnissen der Erziehungswissen-
schaft und den Bedürfnissen der Zeit, insbesondere die Lehrer, Eltern und
Geistlichen zu einer festen Einheit zusammenzuschließen und zu gemeinsamer
Arbeit für die Erziehung der Jugend zu begeistern, das Recht der katholischen
Jugend, der gläubigen Eltern und Lehrer, sowie der katholischen Kirche auf
Erziehung und Unterricht zu wahren, die Erziehungs- und Unterrichtsarbeit
in Schule und Leben zu fördern, den katholischen Kindern die öffentliche
katholische Sdiule zu erringen und sicherzustellen. Mitglieder: Etwa 120.000,
zusammengeschlossen in Pfarrgemeinden und Landes- oder Diözesan-
organisationen. Leitung: Zentralleitung, bestehend aus dem Vorstand,
höchstens zwanzig Beiräten und Vertretern der katholischen Organisationen.
Tätigkeit: Versammlungen, Vorträge, Kurse; Herausgabe, Unterstützung und
Verbreitung von periodischen und nichtperiodischen Druckwerken, Gründung
und Erhaltung von Bibliotheken; Errichtung von Rechtsschutzstellen; Ein-
flußnahme auf Gesetzgebung und Verwaltung mit allen erlaubten Mitteln;
Forderung der christlichen Erziehungswissenschaft; Errichtung und Er-
haltung von Schulen, Veranstaltungen zur lieranbildung und Fortbildung
katholischer Lehrer weltlichen und geistlichen Standes; Schaffung von Er-
ziehungs- und Schulkorporationen und solchen Zwecken dienenden Kura-
torien; Einflußnahme auf die Anstellung tüchtiger, gläubiger Lehrpersonen;
Betrieb wirtschaftlicher Unternehmungen, eines Papier- und Buchhandels,
einer Druckerei, Spar- und Darlehenskasse auf Grund eigener Satzungen.
Aus der Geschichte: Die Gründung erfolgte durch Zusammenschluß des
„Katholischen Schulvereines für Österreich" und der „Christlichen Er-
ziehungsgemeinschaft" in der Generalversammlung vom 10. Dezember 1922.
Der „Katholische Schulverein für Österreich" wurde gegründet 1886. Die
„Christliche Erziehungsgemeinschaft" entstand nach dem Umsturz in Öster-
reich (1918) zur Abwehr der religionsfeindlichen Schulreform.
Schweiz
SCHWEIZERISCHER KATHOLISCHER ERZIEHUNGSVEREIN (gegr.
1875). Anschriften richten an den Vorsitzenden: Msgre. J. A. Döbeli,
Villmergen, Aargau.
Ziele: Hebung und Förderung der Erziehung und Bildung der Jugend
im Sinne und Geiste der katholischen Kirche. Mitglieder: Ungefähr 2500 in
acht kantonalen Gruppen. Mitgliedsbeitrag: 1 Frank pro Mitglied und Jahr.
Leitung: Zentralvorstand von 25 Mitgliedern, der einen engeren Vorstand
von fünf Mitgliedern ernennt. Tätigkeit: Generalversammlung; Verbreitung
pädagogischer Bücher und Unterstützung der Zeitschrift „Schweizer Schule";
Subventionierung des „Freien katholischen Lehrerseminars" in Zug sowie
28 Organisationen zur Förderung der katholischen Kultur im allgemeinen
materielle Beiträge für die Exerzitien von katholischen Lehrern und
Lehrerinnen. Angeschlossen an den „Schweiz, kath. Volksverein'* (S. 39). .
Ungarn
KATHOLIKUS ISKOLAEGYSÜLET: KATHOLISCHER SCHUL-
VEREIN (gegr. 1896). Budapest, VIIL, Szentkirälyi-utca 28. Vors.: J. Hanauer.
Direktor: K, Öveges. Sekr.: K. Kocsän.
Ziele: Finanzielle Unterstützung der bereits bestehenden katholischen
Schulen und Förderung der Erbauung neuer solcher, unter Einhaltung der
gesetzlichen Vorschriften. Der Verein hat durch die Kriegsfolgen schv^er
gelitten und ist gegenwärtig im Wiederaufbau begriffen.
Vereinigte Staaten
CATHOLIC EDUCATIONAL ASSOCIATION (gegr. 1904). Columbus,
Ohio, 1651 East Main Street. Vors.: Msgre. Thos. J. Shahan. Sekr.:
Msgre. F. W. Howard.
Ziele: Schutz und Förderung der allgemeinen katholischen Erziehungs-
interessen in den Vereinigten Staaten. Leitung: Hauptvorstand; allgemeiner
geschäftsführender Ausschuß, der aus sechzehn Mitgliedern besteht. Tätig-
keit: Sektionen für Mittelsdiulen, Pfarrschulen, Seminarien usw.; Jahres-
versammlung; Veröffentlidiung der Berichte über die Jahresversammlungen.
ZWEITER TEIL
Organisationen für die soziale
Bewegung im allgemeinen
KAPITEL V.
Leitende Zentralstellen, Allgemeine
Katholikenorganisationen
Ägypten
UNION CATHOLIQUE D'EGYPTE (gegr. 1922). Zentralausschuß in
Kairo (48, place de l'Öpera). Vors.: Sesostris bey Sidarouss. Sekr.:
E. Geahchan. Zentralaussdiuß in Alexandrien (Boite Postale No. 1482).
Vors.: Ragheb Ghali Bey. Sekr.: Ch. Schemeil.
Ziele: Einheitliche Zusammenfassung und Stärkung der caritativen,
frommen und eucharistischenl Werke; Entwicklung der Patronagen, Jugend-
zirkel, der Arbeiter- und Fachorganisationen; Gründung von Vereinen der
FamiUenväter; Studium der Reform der Gesetzgebung über den Personalstand
der Christen, besonders vom Kompetenzstandpunkt aus; Verteidigung der
religiösen und moralischen Interessen; Ausdehnung des Religions- und
Moralunterrichtes und. in gewissen Kreisen des Unterrichtes im allgemeinen.
Leitung: Zwei Regionalausschüsse, in denen alle Riten und alle katiiolisclien
Organisationen und Einrichtungen vertreten sind, wurden in Kairo und in
Alexandrien geschaffen, tun alle Kräfte, die die vorhin genannten Ziele an-
streben, zusammenzufassen imd zu unterstützen. Der Zentralausschuß von
Kairo arbeitet in dieser Stadt und in Oberägypten, jener von Alexandrien
in Unterägypten. Jeder Ausschuß ernannte aus seiner Mitte heraus einen
geschäftsführenden Ausschuß, Generalausschuß genannt; dieser leitet und
beaufsichtigt verschiedene Sonderausschüsse (eucharistischer, für Presse und
Werbearbeit, für gute Schauspiele, für Sozialwerke und Unterricht usw.).
Die Union steht unter dem hohen Schutz, des Apostolischen Delegaten
Ägyptens (gegenwärtig Msgre. A. Cassulo, dem auch die Schaffung der Union
zu danken ist) und unter der Leitung der Bischöfe aller Riten. Tätigkeit:
Die Union befindet sich gegenwärtig im Zustande der Organisierung. Sie
hat bereits zahlreiche Vorträge^ sowie zwei große Katholikentagungen (in
Kairo und Alexandrien) veranstaltet, wo man zum erstenmal die Katiioliken
aller Riten und aller Nationen unter dem Vorsitze des Apostolischen
Delegaten, aller Bischöfe und zahlreicher Mitglieder des Klerus, die sämt-
liche Pfarreien und sämtliche religiöse Genossenschaften vertraten, gemein-
sami vereinigt sah.
Argentinien
UNION POPULÄR CATÖLICA ARGENTINA (gegr. 1919). Buenos
Aires, Avenida de Mayo 1396. Vors.: H. Beccar Varela, Sekr.:
E. Udaondo. Geistlicher Beirat: Msgre. M. de Andrea. Generaldirektor des
Sekretariates: Msgre. S. M. Ussher. Offizielle Organe : „Boletin mensual de
la Union Populär Catölica Argentma"; „Alerta" (Monatsblatt); „Archivo
Social" (zweimal monatlich erscheinende Hefte); „El Pueblo" (Tageszeitung).
32 Organisaf ionen für die soziale Bewegung im allgemeinen
Ziele: Einheitliche und organische Zusammenfassung aller katholischen
Kräfte; Förderung des sozialen Friedens durch Verbreitung der Grundsätze
der christlichen Gesellschaftslehre, durch kräftige Entwicklung aller sozialen
und caritativen Einrichtungen, durch Anregung und Schaffung aller jener
Einrichtungen, welche die wirtschaftliche Lage der breiten Massen zu heben
geeignet smd, durch Förderung einer vernünftigen sozialen Gesetzgebung,
welche dem Zustand und den Bedürfnissen der heutigen Gesellschaft ange-
paßt ist. Mitglieder: Mehr als 10.000 in 110 Pfarrgruppea. Mitgliedsbeitrag:
Tätige Mitglieder zahlen vier Pesos jährlich, beitragende irgend eine Summe.
Leitung: Landesvorstand; Landesausschuß; Landessekretariat, das als tech-
nisches und ausführendes Organ dient. Tätigkeit: Volksversammlungen in den
Straßen, Plätzen und öffentlichen Versammlungslokalen; Veröffentlichung
einer Tageszeitung, von Zeitschriften und Mitteilungen, einer an 238 Blätter
des Landes versandten Korrespondenz, von Flugschriften und Flugblättern,'
von denen 1,200.000 Stück jährlich verteilt werden; Bibliothek; Archiv und
Registratur; Auskunftserteilung in sozialen Angelegenheiten; kostenlose
Rechtsberatung; Gründung von Genossenschaften, Landwirtschaftskassen usw.;
Erbauung von Arbeitervierteln (eines in Buenos Aires und zwei in der
Umgebung der Stadt); Erbauung von Beamtenwohnungen. Aus der Ge-
schichte: Die „Union Populär Catolica Argentina" wurde 1919 durch den
Episkopat Argentiniens gegründet. Zur Beschaffung der nötigen Mittel wurde
im September 1919 die „Große Nationalkollekte" nach nordamerikanischem
Muster veranstaltet, die 14,000.000 Pesos ergab. Trotz der großen Schwierig-
keiten und der heftigen Angriffe gegen die „Union Populär Catolica
Argentina" wußte diese ihre Tätigkeit in recht wirksamer Weise zu ent-
v/ickeln.
Angeschlossene Landesorganisationen: LIGA ARGENTINA ECONO-
MICA SOCIAL (gleiche Anschrift), die bezweckt: Förderung, einheitliche
Zusammenfassung und Leitung der gesamten sozialen und wirtschaftlichen
Tätigkeit der Katholiken Argentiniens, in Übereinstimmung mit der katho-
lischen; Lehre, durch Organisation der mündlichen und schriftlichen Werbe-
tätigkeit, durch Veranstaltung von Unterrichtskursen, Versammlungen und
Tagungen der angeschlossenen Einrichtungen. LIGA ARGENTINA DE
DAMAS CATÖLICAS (S. 60). LIGA ARGENTINA DE LA JUVENTUD
CATOLICA (S. 84)0-
Chile
UNION SOCIAL CATOLICA DE CHILE (gegr. 1921). Santiago
de Chile, Bandera 657, Casilla 2307. Vors.: L. Undurraga. Sekr.:
>) Es verdient weiter Erwähnung die COMISION DE CONFEREN'CIAS POPULÄRES, deren Sitz
sicli beim .Secretariado Nacional de la UNION POPULÄR CATÖMCA AROENTINIA" befindet. liir Ziel ist die
Ausleeung und Verteidigunt; der katholischen Lehre durch öffentliche Volksvorträge, in denen gezeigt wird, daß
diese die sichersten Grundsätze der Nächstenliebe, Gerechtigkeit und BrQderlichkeit bietet; die Vorträge sollen
im Volksbewußtsein den Gemeinschaftsge ist heranbilden, um so eine wirksame Verteidigung der beiechtlgten
Ansprüche und Interessen des Arbeitet Standes zu ermöglichen und der Verwirklichung der christlichen Kultur
näherzukommen. Diese Vorträge werden im Freien oder in gießen öffentlichen Sälen gehalten, wobei
meistens drei Redner und ein Priester sprechen. Im Jahre 1922 wurden in Buenos Aires allein gegen 200
solcher Vorträge gehalten. Für Vorträge von besonderer Bedeutung bedient man sich der Radiotelephonie,
wofür starke Transmissionsapparate zur Veifügung stehen. Für die Ausbildung der Redner hat die Kom-
mission den »Cficulo Superior de Estudios S. Pablo" gegründet und eine Bibliothek mit etwa 12 000 Bänden
apolo(.>etischen und sozialen Inhaltes geschaffen. Die Kommission, gegründet am 19. März 1916 durch
Msgre. Napal, wurde im Mai 1921 durch den argentinischen Episkopat auf das ganze Land ausgedehnt,
wobei genaue Richtlinien für ihre Tätigkeit aufgestellt wurden.
Leitende Zentralstellen, allgemeine Katholikenorganisaiionen 33
Hochw. S. Diaz Ossa. Direktor: Msgre. R. Edwards. Offizielle Organe:
„La Acciön" (zweimal monatlich); „La Democracia Cristiana" (wöchentliche
Mitteilungen).
Ziele: Allgemeine Organisation aller Katholiken, imi an der Wieder-
herstellung der christlichen Gesellschaftsordnung zu arbeiten. Mitglieder:
Rund 10.000. Mitgliedsbeitrag: Mindestens zwei Pesos jährlich. Tätigkeit:
Veröffentlichung von Zeitschriften, Broschüren, Flugschriften und Blättern,
Zeitungen; Vorträge, Studienzirkel, soziale und religiöse Kurse und Wochen;
Kongresse; Schaffung von Pfarrorganisationen, Gewerkschaften, Genossen-
schaften, Versicherungseinrichtungen auf Gegenseitigkeit. Jedes durch die
„Union Social Catolica del Chile" geschaffene Werk behält seine Unabhängig-
keit bei, wird insbesondere von eigenen Direktoren geleitet. Die Organisation
umfaßt vier große Gruppen: 1. Union Social de los Catolicos. 2. Liga
Catolica Femenina. 3. Asociaciön de la Juventud Catolica Femenina (S. 100).
4. Asociaciön de la Juventud Catolica.
Dänemark
KATHOLSK KLUB (gegr. 1919). Kopenhagen B, Vestervoldgade 115.
Vors.: N, N. Holten. Sekr.: S. P. Fornjotur.
Ziele: Zusammenschluß der führenden Katholiken Dänemarks, um die
Entwicklung des Katholizismus im Lande zu fördern. Mitglieder: 31. Der
„Katholsk Klub" nimmt nur solche Mitglieder auf, die infolge ihrer hervor-
ragenden geistigen Bildung und ihrer sozialen Stellung geeignet sind, wirk-
sam zur Erreichung des Vereinszieles beizutragen. Zur Aufnahme eines neuen
Mitgliedes ist einhellige Zustimmung der Vereinsmitglieder erforderlich.
Mitgliedsbeitrag : 24 Kronen jährlich ; ein Dutzend Mitglieder zahlt 200 Kronen
und mehr, um die Auslagen für die verschiedenen Bureaus bestreiten zu
können. Leitung: Vorstand, der sich aus sich selbst ergänzt. Tätigkeit: Der
Verein hat folgende Bureaus geschaffen: ein katholisches Preßbureau
(„Katholsk Klubs Pressebureau"); ein katholisches Bureau für Pilgerfahrten;
ein katholisches Stellenvermittlungsbureau, Gegenwärtig arbeitet der Verein
an der Schaffung eines eigenen Verlagshauses mit angegliederter Druckerei,
um die Verbreitung katholischer Bücher und Schriften zu fördern. Er arbeitet
auch mit den anderen katholischen Einrichtungen und Organisationen der
übrigen skandinavischen Länder (Island, Norwegen, Schweden und später
auch Finnland) zusammen.
Frankreich
UNION DES OEUVRES OUVRIERES CATHOLIQUES (gegr. 1871).
Paris (7e), 82 rue de l'Universite. Vors.: IVlsgre. de Poterat. Stellv. Vors.:
Abbe Anizan. Sekr.: Abbe Josse. Offizielles Organ: „L'Union" (Monats-
schrift).
Ziele: Zusammenschluß, Unterstützung und Förderung aller sich offen
als katholisch bekennenden Organisationen und Einrichtungen, besonders der
Volksorganisationen und der Patronagen, Der Verband läß^. den angeschlos-
senen Organisationen und Einrichtungen ihre volle Selbständigkeit; er beab-
sichtigt nur, ihnen mit Rat und Tat zur Seite zu stehen. Mitglieder: Alle
Leiter von katholischen Organisationen und Einrichtungen, seien sie Priester
oder Laien, sind eingeladen, dem Verbände beizutreten. Mitgliedsbeitrag:
MONTI, Internat. Handbuch der kath. Organisationen. 4
34 Organisationen für die soziale Bewegung im allgemeinen
5 bis 20 Franken jährlich; Einrichtungen und Organisationen zahlen keinen
Beitrag. Leitung: Zentralausschuß, der sich aus si(± selbst ergänzt. Tätigkeit:
Gemeinsame religiöse Veranstaltungen; Errichtung von Sonderausschüssen^
die am Sitze des Verbandes ihre Tätigkeit ausüben (für das Theater, Ver-
sicherungswesen, Studienzirkel, Rechtsfragen, Ferienkolonien, caritative Werke,
Soldatenfürsorge, wirtschaftliche und soziale Einrichtungen usw.); ver-
schiedene Veröffentlichungen; jährliche Kongresse, die eines der wesent-
lichsten Mittel zur Förderung der Ziele des Verbandes sind; sie fanden seit
1871 fast regelmäßig jedes Jahr statt. Der Zentralausschuß tritt jeden Monat
zusammen und hält außerdem im März eine Generalversammlung. Dreimal
jährlich (März, Juni und Dezember) finden am Sitze des Verbandes Beratun-
gen der angeschlossenen Organisationen und Einrichtungen statt, bei denen
allgemeine Richtlinien für die Arbeit auf religiösem und sozialem Gebiete
festgelegt werden.
Großbritannien
CATHOLIC CONFEDERATION OF ENGLAND AND WALES.
London, W. C. 2, 5 Chancery Lane. Präsident: Kardinal Bourne. Vors.:
E. Eyre. Sekr.: W. P. Mara.
Ziele: Als Bindeglied zwischen den angeschlossenen Organisationen
dienen, zum Beispiel, wenn es sich darum handelt, diese Organisationen' zu-
sammenzufassen, um die nötigen Vorbereitungen und Veranstaltungen für die
Landeskatholikentage zu treffen; Auskunftserteilung an die Organisationen;
Veranlassung eines Gedankenaustausches zwischen diesen; Mitwirkung bei
der Vereinheitlichung und Kräftigung der katholischen Aktion; Unterstützung
der Entwicklung der Ortsverbände. Mitgliedsbeitrag: Diözesanverband,
Oftsverband oder Sonderausschuß 10 Schilling jährlich pro Vertreter; jede
Pfarrei der im Bunde vertretenen Diözesen zahlt 10 Schüling jährlich. Leitung:
Präsident ist der Erzbischof von Westminster; die Erzbischöfe und Bischöfe
von England und Wales sind Vizepräsidenten; geschäftsführender Aus-
schuß, bestehend aus dem Vorstand und zwanzig weiteren, von der
Jahrestagung gewählten Mitgliedern.
CATHOLIC UNION OF GREAT BRITAIN (gegr. 1871). .London,
W. C. 2, 15 Old Square, Lincolns Inn. Vors.: Viscount FitzAlan of Derwent,
Sekr.: J. S. Franey.
Ziele: Verteidigung der Rechte des HeÜigen Stuhles und der katho-
lischen Interessen im allgemeinen mit allen gesetzlich erlaubten Mitteln.
Mitglieder: 430. Mitgliedsbeitrag: Mindestens 1 Pfund jährlich. Leitung:
Vorstand von 24 Mitgliedern; ein Drittel davon scheidet jährlich aus; der
Vorstand wird durch Wahl oder Ernennung ergänzt. Tätigkeit: Öffentliche
Versammlungen; Verbands- und Vorstandsversammlungen; Eingaben und
mündliche Vorstellungen bei den Behörden; Auskunftserteilimg in Ange-
legenheiten, welche die Katholiken interessieren; Zusammenarbeit mit anderen
katholischen Einrichtungen und Organisationen, immer unter der Voraus-
setzung, daß der Bischof der betreffenden Diözese dazu seine Zustimmung
erteilt.
Indien
ALL INDIA CATHOLIC CONFERENCE (gegr. 1922). Bombay,
Messrs. L. M. Furtado & Co., Kalbadevi Road. Vors.: F. A. C. Rebello.
Leitende Zentralstellen, allgemeine Katholikenorganisationen 35
Sekr.: J. Selwyn. Offizielles Organ: „All India Catholic Bulletin" (monatlich;
noch nicht erschienen).
Ziele: Förderung des Gemeinschaftsgeistes, der Freundschaft und des
Solidaritätsgefühles unter den Katholiken Indiens, Birmas und Ceylons;
Schaffung einer festgefügten Organisation, durch welche die indischen
Katholiken ihre Meinung über alle ihr geistiges und materielles Wohl be-
rührenden Fragen zum Ausdruck bringen können; Förderung ihrer
moralischen, sozialen, wirtschaftlichen und staatsbürgerlichen Interessen;
Unterstützung der Missionstätigkeit und Beihilfe bei der Propaganda
unseres heiligen Glaubens; Sammlung von Geldern zur Bestreitung der mit
der Verfolgung dieser Ziele verbundenen Ausgaben. Mitglieder: Mitglieder
sind die Diözesanbischöfe beziehungsweise ihre Vertreter, die Vertreter der
Gläubigen, die vom Diözesanausschuß entsendet werden, die Vertreter des
Welt- und Ordensklerus> der katholischen Unterrichtsanstalten, der
Seminarien, Schulen, Genossenschaften, von Handel und Gewerbe, der Presse
und so weiter. Mitgliedsbeitrag: 10 Rupien pro Mitglied. Leitung: Zwölf -
gliedriger Hauptvorstand; Diözesanausschüsse von mindestens fünf Mit-
gliedern. Tätigkeit: Organisation von Ausschüssen in jeder Diözese; Unter-
stützung der sozialen und wirtschaftlichen Organisationen; Besprechung
gemeinsamer Pläne und allgemeiner Fragen auf der Jahreskohferenz; Grün-
dung von Zentralorganisationen für ganz Indien zur Lösung wirtschaftlicher
und sozialer Probleme.
Italien
GIUNTA CENTRALE DELL'AZIONE CATTOLICA ITALIANA
(gegr. 1922). Rom (18), via d'Ara Coeli 2. Vors.: L. Colombo. Geistlicher
Beirat: Msgre. F. Pizzardo. Sekr.: Msgre. F. Roveda. Offizielles Organ:
„BoUettino Ufficiale dell'Azione Cattolica Italiana" (monatlich).
Ziele: Zusammenfassung der organisierten kathohschen Kräfte zwecks
kräftiger Betonung, Verbreitung und Verwirklichung der katholischen
Grundsätze im Leben des Einzelnen, der Familie, der Gesellschaft. Mitglieder:
Einschließlich des Vorsitzenden fünf vom Heiligen Vater ernannte Mitglieder;
die Vorsitzenden der drei Landesorganisatjonen für Männer (siehe unten);
die Vorsitzende und die drei stellvertretenden Vorsitzenden der katholischen
Frauenorganisation „Unione Femminile Cattolica Italiana". Finanzierung:
Die „Giunta Centrale" gibt jedes Jahr eine einheitliche Mitgliedskarte für
alle Mitglieder der angeschlossenen Organisationen heraus; ein Teil der von
jedem Mitglied an seine Organisation bezahlten Jahresbeträge ist an die
„Giunta Centrale" abzuführen. Haupttätigkeit: Die „Giunta Centrale" leitet
und faßt die ganze katholische Aktion in Italien einheitlich zusammen, prüft
die allgemeinen Fragen, studiert deren Lösung und gibt den einzelnen Or-
ganisationen die nötigen Richtlinien an, damit sie für deren Durchführung
sorgen; sie wacht über die Tätigkeit aller Organisationen und Einrichtungen,
welche im Rahmen der katholischen Aktion wirken und sorgt für deren
einheitliche Zusammenfassung, um die gemeinsamen Ziele besser erreichen
zu können; sie vertritt die Gesamtheit der organisierten Katholiken Italiens.
Die der Tätigkeit der „Giunta Centrale" entsprechende Wirksamkeit wird
ausgeübt: a) In den Diözesen von den „Giunte Diocesane", die ähnlich der
„Giunta Centrale" aufgebaut sind; b) in den Pfarreien von den „Consigli
Parrocchiali" (Pfarrausschüssen), denen die Vorsitzenden der in der betreffen-
den Pfarrei bestehenden Männer- und Frauenvereine angehören. Der Diözesan-
4*
36 Organisationen für die soziale Bewegung im allgemeinen
ausschuß („Giunta Diocesana") übt seine Tätigkeit in vollständiger Unter-
ordnung unter den Bischof aus, dem die Ernennung des Vorsitzenden und
des Geistlichen Beirates zusteht. Angeschlossene Organisationen: Diese sind
in zwei große Gruppen gegliedert: Männer- und Frauenorganisationen. Zu
den ersteren gehören: die „Federazione Italiana Uomini Cattolici" (siehe
unten); die „Societä della Gioventü Cattolica Italiana" (S. 92); die
„Federazione Universitaria Cattolica Italiana" (S. 112). Die zweite Gruppe
umfaßt die „Unione Femminile Cattolica Italiana" (S. 67) mii) ihren drei
Abteilungen: „Unione fra le Donne Cattoliche d'Italia" (S. 68); „Gioventü
Femminile Cattolica Italiana" (S. 69); „Universitarie Cattoliche Italiane"
(S. 69).
FEDERAZIONE ITALIANA UOMINI CATTOLICI (gegr. 1922).
Rom (18), via d'Ara Coeli 2. Vors.: A. Ciriaci. Geistlicher Beirat:
Msgre. D. Tardini. Offizielles Organ: „BoUettino della Federazione Italiana
Uomini Cattolici" (zweimal monatlich; für die Vereinsleiter); „Noi Uomini"
(monatliches Propagandablatt für alle Mitglieder).
Ziele: Religiöse, moralische und soziale Hebung der Mitglieder, unter
besonderer Berücksichtigung der Verhältnisse der einzelnen und der Familien-
pflichten; Verteidigung , der religiösen Freiheit auf allen Gebieten; Mitarbeit
an den Werken zur Förderung des christlichen Lebens. Mitglieder: Rund
12.000, die in Pfarrgruppen zusammengeschlossen sind, welche ihrerseits
die Diözesanverbände bilden. Mitgliedsbeitrag: 2 Lire jährlich; davon werden
0*50 Lire an den Diözesanverband, 0*30 Lire an die „Giunta Centrale
deir Azione Cattolica" (siehe oben) und 1 '20 Lire an die Zentrale der
„Federazione Italiana Uomini Cattolici" abgeführt. Leitung: Hauptausschuß,
bestehend aus dem engeren Vorstand und den Regionalvertretern, die von
den Diözesanverbänden ernannt werden. Der Präsident wird vom Heiligen
Vater ernannt. Tätigkeit: Religiöse Veranstaltungen und Kundgebungen;
regelmäßige Versammlungen zur kulturellen Fortbildung; Mitarbeit an den
Pfarrwerken; Teilnahme an allen Veranstaltungen allgemeiner Art (für den
Religionsunterricht, für die Bewahrung und Hebung der Sittlichkeit, zu-
gunsten der Missionen usw.); Diözesan-, Regional- und Landeskongresse.
Kanada
ACTION SOCIALE CATHOLIQUE (gegr. 1907). Quebec, 105 rue
Sainte-Anne. Direktor: Msgre. Roy. Stellvertretender Direktor: Msgre.
Gagnon. Offizielles Organ: „L'Action Catholique" (1907 von der „Action
Sociale Catholique" gegründete Tageszeitung, mit einer eigenen Wochen-
ausgabe).
Ziele: Einheitliche Zusammenarbeit aller zur Mitarbeit bereiten Kräfte,
um an der Verwirklichung des sozialen Fortschrittes im katholischen Sinne
zu arbeiten. Mitglieder: 340 körperschaftliche (Pfarreien. Vereine, Bruder-
schaften, Versicherungsanstalten auf Gegenseitigkeit usw.) und 353 Einzel-
mitglieder (14 Gründer, 35 Wohltäter, 122 ordentliche, 142 teilnehmende/
40 beistimmende Mitglieder). Mitgliedsbeitrag: 2, 5, 10, 25 und 100 Dollar
jährlich, je nach der Mitgliedsklasse. Leitung: Ständiger Zentralausschuß,
dessen Mitglieder (Priester und Laien) vom Erzbischof von Quebec ernannt
werden; Diözesanausschüsse, deren Mitglieder von den Bischöfen in jenen
Diözesen ernannt werden, wo die „Action Sociale Catholique" Fuß
gefaßt hat. Ein ständiger Studienausschuß beschäftigt sich mit den Fragen,
Leitende Zentralstellen, allgemeine Katholikenorganisationen 37
die zur Behandlung stehen; ein Preßausschuß bereitet die Veröffentlichungen
der „Action Sociale Catholique" vor und überwacht dieselben. Tätigkeit:
Veröffentlichung des Tagblattes ,,L' Action Catholique", eines Jahrbuches,
einer Monatssdirift „L'Apotre", von 15 Pfarrblättem und eines Arbeiter-
wochenblattes „Le Travailleur"; große Werkstätte für die Herstellung von
Klischees, Buchbinderei usw. Diözesan- und Pfarrtagungen der katholischen
Organisationen' und Einrichtungen; Unterstützung der Missionen; Unter-
stützung des Landesverbandes für Kolonisation; Verbreitung der katho-
lischen Presse usw.
Luxemburg
LUXEMBURGER KATHOLISCHE UNION (MÄNNLICHE SEKTION)
— UNION CATHOLIQUE LUXEMBOURGEOISE (SECTION MASCULINE)
(gegr. 1923). Luxemburg-Bahnhof, Siegfriedstraße 6. Vors. und Sekr.: Noch
nicht gewählt.
Ziele: Die Union stellt eine Beratungsinstanz vor, deren Aufgabe es
ist, in steter Fühlungnahme und fortwährender gemeinsamer Beratung die
Wirksamkeit der angeschlossenen Organisationen hinsichtlich ihrer gemein-
samen wie ihrer besonderen Aufgaben zu beleben und zu fördern. Die an-
geschlossenen Organisationen, die ihre eigenen Statuten und Einrichtungen
sowie ihre satzungsmäßige Autonomie wahren, sind insbesondere darauf
bedacht: a) alle wünschenswerten gemeinsamen Aktionen im Interesse der
katholischen Sache in Luxemburg durchzuführen; b) sich gegenseitig in der
Erfüllung der jeder Organisation obliegenden besonderen Aufgaben nach
Möglichkeit zu unterstützen; c) zur Erreichung dieses doppelten Zieles auch
mit allen anderen Männer- und Frauenorganisationen der Luxemburger
Katholiken jedwede ersprießliche Beziehung zu pflegen. Mitglieder sind ohne-
weiters alle Organisationen, die sich bei der Gründung der Union zu deren
Programm und Satzungen bekannt haben. Leitung: Komitee, zu dem jede
angeschlossene Organisation alljährlich einen Vertreter delegiert.
Mexiko
SECRETARIADO SOCIAL MEXICANO (gegr. 1920), Mexico, D. F.,
Galle de Motolmia 9. Vors.: P. A. Mendez Medina S. J. Sekr.: J. Villela.
Offizielles Organ: „La Paz Social" (Monatsschrift).
Ziele: Das vom mexikanischen Episkopat gegründete und unterhaltene
Sekretariat bezweckt, das soziale Wirken der Katholiken im ganzen Lande
einheitlich zu gestalten, allgemeine Richtlinien zu geben, die verschiedenen
auftauchenden Fragen zu lösen, dort, wo noch keine entsprechenden Orga-
nisationen bestehen, die Gründung solcher zu fördern; zur Erreichung dieses
Zieles dienen Veröffentlichungen, Versammlungen usw. Das Sekretariat sendet
Redner und Organisatoren in alle Teile der Republik.
ORDEN DE CABALLEROS DE COLON (gegr. 1898). Mexico, D. F.,
Galle de Ocampo, Apartado postal 1060. Vors.: L. G. Bustos. Sekr.:
E. Traslosheros. Offizielles Organ: „Columbus" (Monatsschrift).
Ziele: Der Verband, der ein selbständiger Zweig der „Knights of
Columbus" ist, verfolgt folgende Ziele: Förderung des brüderlichen Ein-
vernehmens und der gegenseitigen Unterstützung der Mitglieder auf
geistigem, sozialem und wirtschaftlichem Gebiete; Förderung der katholischen
38 Organisationen für die soziale Bewegung im allgemeinen
Sozialtätigkeit. Mitglieder: 5300 in 44 Sektionen oder „Räten". Mitglieds-
beitrag: 3 Pesos monatlich. Leitung: Die Hauptleitung des „Ordens" ruht
in den Händen eines von der Generalversammlung gewählten Vorsitzenden,
des „Diputado de Estado", Die verschiedenen „Bezirke" werden von je
einem „Diputado de Distrito" geleitet, die vom „Diputado de Estado" er-
nannt werden. Die Sektionen („Räte") der einzelnen Bezirke werden von
Ausschüssen geleitet, an deren Spitze der „Gran Caballero" steht. Tätigkeit:
Katholische Schulen; Werbearbeit für die gute Presse; Vorträge; gute
Theatervorstellungen usw. Jeder „Rat" ist völlig selbständig in der Auswahl
jener Mittel, die er für die geeignetsten hält, um den örtlichen Verhältnissen
entsprechend die Ordensziele zu erreichen.
Niederlande
KATHOLIEKE SOCIALE ACTIE IN NEDERLAND: KATHOLISCHE
SOZIALE AKTION IN DEN NIEDERLANDEN (gegr. 1905). Leiden,
Steenschuur 17. Vors.: P. L. van Aken O. Praem. Direktor und
Generalsekretär: A. Tepe. Offizielle Organe: „Katholiek Nederland"
(Monatsschrift); „Voor Studie en Praktijk" (zehnmal jährlich erscheinende
Rundschau).
Ziele: Förderung der katholischen, sozialen Aktion im Sinne der
Enzykliken „Rerum Novarum" und „Graves de communi" in völliger Unter-
ordnung unter den niederländischen Episkopat und unter Ausschluß jeder
unmittelbaren politischen Tätigkeit. Mitglieder: Alle katholischen, sozialen ,
Organisationen der Niederlande, die in Orts- und Diözesanausschüsse
gegliedert und in einen Landeszentralrat zusammengefaßt sind. Leitung:
Zentralrat, der aus den Vorstandschaften und den Geistlichen Beiräten der
angeschlossenen Diözesanausschüsse und Landesorganisationen, sowie dem
Leiter der Zentralstelle besteht; letztere ist das ausführende Organ der
Organisation; die Diözesanausschüsse bestehen aus den Vorstandschaften
und Geistlichen Beiräten der angeschlossenen Diözesanorganisationen, je
zwei Vertretern der Ortsausschüsse und einer gewissen Anzahl weiterer
Mitglieder, die vom Ausschuß selbst gewählt werden; die Ortsausschüsse
bestehen aus den Vorstandschaften der angeschlossenen Organisationen.
Einnahmequellen: Geschenke, jährliche Beiträge von Förderern, Beiträge der
angeschlossenen Organisationen. Tätigkeit: Unterstützung aller katholischen
sozialen Organisationen; wo nötig, Gründung sozialer Einrichtungen und
Organisationen; Zusammenarbeit mit den bereits bestehenden; Veröffent-
lichung und Verbreitung von Flugschriften und kleinen Abhandlungen;
Veranstaltung apologetischer und sozialer Kurse und Wochen; Schulen zur
Heranbildung von Vortragenden; Erhebungen und Stoffsammlung; Schaffung
von Bibliotheken, Lesehallen und anderen Einrichtungen zur Förderung der
allgemeinen Volksbildung; Unterstützung aller Veranstaltungen und Ein-
richtungen zur Bekämpfung der öffentlichen Unsittlichkeit und der Trunk-
sucht; Unterstützung der caritativen Einrichtungen.
Angeschlossene Organisationen:
R. K. Verbond van Werkgeversvakvereenigingen (S. 196).
Alg. R, K. Werkgeversvereeniging (S. 175).
Nederlandsche R. K. Middenstandsbond (S. 178).
Bureau voor de R. K. Vakorganisatie (S. 217).
Federatie der Diocesane R. K. Volks- en Werkliedenbonden (S. 186).
Alg. R. K. Officierenvereeniging (S. 172).
Leitende Zentralstellen, allgemeine Katholikenorganisationen 39
V.: K. Artsenvereeniging (S. 160).
Ned. R. K. Joumalistenvereeniging (S. 158).
Katholieke Leerarenvereeniging „St. Bonaventura" (S. 166).
Unie van R. K. Studentenvereenigingen (S. 113).
Centraalverbond der St. Josephs-Gezellenvereenigingen (S. 87).
Nederl. R. K. Vereeniging van Handelsreizigers „St. Christoffel" (S. 173).
Katholieke Jonge Werkgeversvereeniging (S. 176).
Vereeniging van Oost- en West-Indische Katholieken in Nederland (Ver-
einigung ost- und westindischer Katholiken in den Niederlanden).
Indische Missievereeniging (Indische Missionsvereinigung).
Vereeniging vän R. K. Vacantiekolonies (Vereinigung der katholischen Ferien-
kolonien).
„Sobrietas" (S. 149).
Vereeniging „Voor Eer en Deugd" (S. 150).
Bond van R. K. Openbare Leeszalen en Boekerijen in Nederland (S. 13).
Bond van R. K. Volksuniversiteiten in Nederland (S. 13).
Schweiz
SCHWEIZERISCHER KATHOLISCHER VOLKSVEREIN — ASSO-
CIATION POPULAIRE CATHOLIQUE SUISSE — UNIONE POPOLARE
CATTOLICA SVIZZERA (gegr. 1904). Luzem, Friedensstraße 8. Vors.:
H. von Matt. Sekr.: A. Hättenschwiller. Offizielles Organ: „Sonntag"
(Wochensdirift).
Ziele: Erhaltung und Förderung des katholischen Glaubens und
Lebens; Schutz der Rechte und Freiheiten der Kirche; die dieser religiösen
Überzeugung entsprechende grundsätzliche Stellungnahme des katholischen
Bürgers im öffentlichen Leben; Förderung einer gesunden Volkswirtschaft
und sozialen Hebung des arbeitenden Volkes; eifrige Pflege der christlichen
Liebeswerke; Gründung, Fortentwicklung und Förderung von^ Wohltätigkeits-
anstalten und Wohlfahrtseinrichtungen; Förderung des christlichen Schul-
und Unterrichtswesens, der katholischen Presse und Literatur; Pflege des
wissenschaftlichen und künstlerischen Lebens; Anbahnung und Pflege ver-
edelnder und bildender Volksunterhaltung.'- Mitglieder: Rund 60.000 in
569 Ortsvereinen, die zu Kantonalverbänden zusammengeschlossen sind.
Mitgliedsbeitrag: 0*80 Franken jährlich. Aufbau und Leitung: Der Volksverein
baut sich auf der Grundlage der Kantonalverbände auf, die sich aus sämt-
lichen Ortsvereinen eines Kantons zusammensetzen. An der Spitze des Ge-
samtverbandes steht das - Zentralkomitee, das aus 30 freigewählten Mit-
gliedern, den Vertretern der Bischöfe sowie den Vorsitzenden der Kantonal-
verbände und der angegliederten Verbände und Einrichtungen besteht; ein
elfgliedriger leitender Ausschuß besorgt die Erledigung der laufenden Ge-
schäfte. Tätigkeit: Veranstaltung lokaler, kantonaler und allgemein schwei-
zerischer Versammlungen, von religiösen Kundgebungen, Volkswallfahrten
und so weiter; Sektion für inländische Mission, welche für die religiösen
Bedürfnisse der Katholiken in Kantonen mit protestantischer Mehrheit sorgt.
Soziale Sektion, die allen volkswirtschaftlichen Fragen ihr reges Interesse
widmet, für den Schutz der Arbeiter und die Förderung ihrer beruflichen
Interessen eintritt, die vom Verein gegründeten und geführten Stellen-
vermittlungsbureaus überwacht, die weitere Ausbildung der ländlichen
Kreditgenossensdhaften, Darlehenskassen usw. sich zum Ziele setzt, den be-
stehenden Sparverein möglichst auszudehnen sucht, den Verband der katho-
lischen Krankenkassen nach Kräften fördert usw.; all dies in ständiger enger
40 Organisationen für die soziale Bewegung im allgemeinen
Fühlungnahme mit den Vorständen der auf sozialem Gebiete tätigen katho-
lischen Verbände und Einrichtuiigen. Caritassektion (S. 136). Erziehungs-
und Unterrichtssektion, die die gesamte Tätigkeit der verschiedenen schwei-
zerischen Schulorganisationen kräftig unterstützt und den Ortsvereinen bei
der Gründung gewerblicher und landwirtschaftlicher Fortbildungsschulen an
die Hand geht. Wissenschaftliche Sektion, die bedeutende literarische
Publikationen unterstützt, Volksgesang und Volkstheater fördert, die Ver-
mehrung der bestehenden Stipendienfonds für arme katholische Studenten
anstrebt usw. Preßsektion: siehe „Schweizerischer Preßverein" (S. 19). Die
Zentralstelle umfaßt folgende ^Abteilungen: a) das „Generalsekretariat";
b) das „Apologetische Institut" zur Verteidigung der katholischen Lehre
durch Vorträge und Veröffentlichungen; c) die Geschäftsführung der
„Leonard-Stiftung", welche die finanzielle Unterstützung der religiösen,
wissenschaftlichen, caritativen und sozialen Werke bezweckt, die von den
Katholikentagungen und vom Volksverein ins Leben gerufen werden; zur
Beschaffung der nötigen Mittel dienen die Mitgliedsbeiträge (auch Zeich-
nung von Verpflichtungsscheinen für eine frei zu bestimmende Anzahl von
Jahren), freiwillige Spenden usw.; die Geschäftsführung der „Augustin-
Egger-Stiftung", welche die finanzielle Unterstützung des „Apologetischen
Institutes" sowie der katholischen Presse und Publizisten bezweckt; die
Geschäftsführung der „Ackermann-Thoma-Stiftung", die armen Studenten das
Studium an der Freiburger Universität erleichtert usw.; d) „Soziale Rechts-
auskunftsstelle"; e) „Vermittlungsamt für Abwanderungsanmeldungen",
welches die jungen Leute mit dem Klerus und den katholischen Organisa-
tionen in ihrem neuen Aufenthaltsorte in Verbindung setzt; f) „Zentral-
jugendamt" (für Berufsberatung und Arbeitsnachweis). Aus der Geschichte:
In der Schweiz bestanden bis zur Gründung des Volksvereines drei große
Zentralverbände: der „Schweizerische Piusverein" (1857 gegründet und 189^
unter dem Titel „Schweizerischer Katholikenverein" reorganisiert), der sich
ursprünglich in erster Linie religiösen und caritativen Aufgaben widmete,
später aber auch soziale Bestrebungen in sein Programm aufnahm; der
„Verband der katholischen Männer- und Arbeitervereine der Schweiz", sowie
die „Federation Romande des cercles et societes catholiques". Vereinstätigkeit
und Programm der beiden ersteren Organisationen gestalteten sich im Laufe
der Entwicklung sehr ähnlich; die Ortsvereine der beiden Organisationen
setzten sich vielfach sogar aus denselben Mitgliedern; zusammen; unter solchen
Umständen drängte sich eine stärkere Zentralisation zur Vermeidung von
Kräftezersplitterung von selbst auf; nach eingehenden Verhandlungen
schlössen sich dann auch die drei Zentral verbände 1904 zum Volksverein
zusammen, dem nach und nach auch alle übrigen schweizerischen katholischen
Zentralorganisationen und Einrichtungen angegliedert wurden.
Angeschlossene Einrichtungen und Organisationen:
Konkordia, Kranken- und Unfallkasse des Schweizerischen katholischen Volks-
vereins (gegr. 1890). Einstweilige Anschrift: Luzern, Sempacher-
straße 26. Vors.: F. Elias. Sekr.: E. Müller. Offizielles Organ:
„Konkordia" (Monatsblatt). Ziele: Freiwillige Kranken- und Unfall-
versicherung. Mitglieder: 32.000 in 165 Ortssektionen. Mitgliedsbeitrag:
1 bis 8 Franken monatlich, der Anspruch auf ein Taggeld von 1 bis
7 Franken gewährt. Tätigkeit: 1921 bezahlte Unterstützungen: Ärzt-
liche Behandlung 307.460 Franken; Krankengelder 249.882 Franken;
Unfallentschädigungen 33.024 Franken; Wöchnerinnenbeihilfe
75.582 Franken ; Sterbegelder 6300 Franken ; zusammen 672.250 Franken.
Leitende Zentralstellen, allgemeine Katholikenorganisationen 4 1
Schweizerische Priesterkasse „Providentia", Riehen bei Basel.
Schweizerische katholische Abstinentenliga. Professor Meier, Willisau
(Kanton Luzem),
Zentralverband christlichsozialer Organisationen (S. 188).
Schweizerischer katholischer Erziehungsverein (S. 27).
Zentralverband der katholischen Gesellenvereine der Schweiz (S. 87).
Höchschulverein Freiburg. Nationalrat E. Perrier, Freibnrg.
Ignatianischer Männerbund. A. Hubatka, Frauenfeld (Kanton Thurgau).
Zentralverband der katholischen Jünglinge der Schweiz (S. 98).
Katholischer Kultusverein. Msgre. Fr. Segesser, Lüzem.
Schweizerischer Studentenverein (S. 114).
Schweizerischer Verein für gute Volkslektüre. Nationalrat H. v. Matt, Stans.
St.-Vinzenz-Verein (S. 124).
Verein Schweizerischer Jerusalempilger. Hochw. Karli, Baden (Kanton Aargau).
Katholischer Lehrervereih der Schweiz (S. 167).
Vereinigung schweizerischer katholischer Publizisten (S, 159).
Schweizerischer katholischer Turnverband. Winterthur, Rudolfstraße 19.
Spanien
. JUNTA CENTRAL DE ACCION CATOLICA (gegr. 1900). Madrid,
Costanilla de San Andres 7. Vors.: Msgre. L. Eijo y Garay, Bischof von
Madrid-Alcalä. Stellv. Vors.: Marquis de Comillas. Sekr.: F. Gonzalez-Rojas.
Offizielle Organe: „El Universo" (Tagblatt, Madrid, Olozagal); „Revista
Parroquial de Accion Social Catolica" (Monatsschrift; gleiche Anschrift).
Ziele: Vorbereitung der Katholikentagungen; Durchführung der Be-
schlüsse dieser Tagungen; allgemeine Leitung aller Zweige der katholischen
Aktion. Mitglieder: Die Junta Central besteht aus dem Bischof von Madrid-
Alcalä als Vorsitzenden, achtzehn von den Metropolitanbischöfen ernannten
Vertretern der neun Kirchenprovinzen und den Vorsitzenden der katholischen
Zentralorganisationen. Tätigkeit: Verteidigung der katholischen Interessen auf
religiösem, sozialem und caritativem Gebiete; Unterstützung des Klerus in
seiner Tätigkeit für katholische Organisationen und Einrichtungen; obwohl
sich die Junta Central voij unmittelbarer jDÖlitischer Betätigung fernhält,
verfolgt und überwacht sie doch die Tätigkeit von Regierung und Parlament
in allen jenen Angelegenheiten, welche die katholischen Interessen betreffen;
Zusammenarbeit mit dem Landesausschuß der katholischen Arbeiterorgani-
sationen; Veröffentlichung von Propagandaschriften; Unterstützung der
Presse auch in materieller Hinsicht usw.
Tschechoslowakei
RADA KATOLIKÜ V REPUBLICE öESKOSLOVENSKfi: KOMITEE
DER TSCHECHOSLOWAKISCHEN KATHOLIKEN (gegr. 1919). Prag II.,
Spälenä 80. Vors.r Msgre. J. Pauly. Sekr.: Hochw. V. Kronus. Offizielle
Organe: (siehe unten).
Ziele: Verteidigung der katholischen Rechte und Interessen; religiöse
und soziale Erziehung des Volkes. Organisation: Das Landeskomitee ist die
Zentralorganisation, welche die ganze katholische Aktion durch Diözesan-
beziehungsweise Pfarrkomitees einheitlich zusammenfaßt und leitet; in den
Komitees sitzen die Vertreter aller nichtpolitischen katholischen Organisationen.
42 Organisationen für die soziale Bewegung im allgemeinen
•
Das Landeskomitee hat auch eine besondere Stelle („Zork") zur Pflege der
Beziehungen mit den ausländischen Katholiken geschaffen; Leiter dieser
Stelle ist Hochw. Kanonikus O. Hanus. Tätigkeit: Veranstaltung von
Kongressen, öffentlichen relig"iösen Kundgebungen, religiösen Vorträgen in
den Kirchen und den Räumlichkeiten der katholischen Vereine, von Geld-
sammlungen; Einschreiten bei den Behörden zur Verteidigung der Rechte
der Kirche und der Katholiken; weite Verbreitung von volkstümlichen
Schriften. Periodische Veröffentlichungen: „Sv. Vojtech": „St. Adalbert"
(Monatsblatt, das in 150.000 Exemplaren kostenlos in den Kirchen verteilt
wird); „Slova pravoly": „Das Wort. der Wahrheit" (Sammlung apologetischer
Broschüren); „Sbirka pfednäsek": „Vortragssammlung" (für Propagandisten);
„Chronique religieuse" (Wochenblatt für das Ausland).
Ungarn
ORSZÄGOS KATOLIKUS SZÖVETSEG: LANDES-KATHOLIKEN-
VERBAND (gegr. 1896). Budapest, IV., Ferenciek-tere 7, L em. 8. Vors.: Graf
J. Zichy. Sekr.: M. Fekete. Offizielle Organe: „Katolikus Közlöny": „Katho-
lisches Blatt"; „Uj Lap" (Tagblatt).
Ziele: Einheitliche Regelung und Zusammenfassung der katholischen
Bewegung in Ungarn; Förderung, Unterstützung und Leitung der katho-
lischen Organisationen und Einrichtungen; Entwicklung des sozialen Geistes
in den ungarischen Katholiken. Mitglieder: Rund 5000 (Vereine und Ein-
richtungen). Mitgliedsbeitrag: 100 Kronen jährlich. Leitung: Vorstand; ge-
schäftsführender Ausschuß. Der Verband steht unter dem Protektorat des
ungarischen Episkopats. Tätigkeit: Veranstaltung von Landes-Katholikentagen,
die alljährlich stattfinden; Ausführung der Beschlüsse dieser Tagungen, die
sich mit allen die Katholiken berührenden Tagesfragen beschäftigen, vor-
nehmlich aber mit der Erhaltung des Glaubens, der Volksbildung und der
caritativen und sozialen Tätigkeit. Diese Fragen werden auch in den ver-
schiedenen Ausschüssen und Sektionen des Verbandes erörtert. Der Verband
hat wesentlich zur Gründung zahlreicher und bedeutender katholischer Or-
ganisationen und Einrichtungen beigetragen; er unterhält drei Kriegswaisen-
häuser.
Uruguay
COMITE GENERAL DE LA ACCION CATOLICA (gegr. 1911).
Montevideo, Cerrito 475. Ausschußmitglieder: H. Antunä, M. Perea,
J. L. Mullin, V. Escardo Anaya, Offizielles Organ: „El Bien Püblico" (Tages-
zeitung).
Ziele: Der Generalausschuß der katholischen Aktion trägt dafür Sorge,
daß die drei sozialen Zentralverbände in Uruguay („Union Social", S. 56);
(„Union Econömica", S. 56); („Union Civica", politische Organisation)
ihre Tätigkeit gemäß ihren Satzungen ausüben; er beschäftigt sich
weiter mit jenen Angelegenheiten, wel(±e allen drei Organisationen gemem-
sam sind, mit jenen, welche außerhalb ihres Tätigkeitsbereiches liegen und
endlich mit solchen, deren Behandlung ihm vom Episkopat überwiesen wird.
Unterstützung der drei Organisationen in der Erfüllung ihrer Aufgaben.
Mitglieder: Die Vorsitzenden der einleitend genannten d^ei Organisationen
und zwei weitere durch die Vorstände dieser Organisationen namhaft ge-
Leitende Zentralstellen, allgemeine Katholikenorganisationen 43
machte Mitglieder; außerdem hat der Erzbischof von Montevideo das Recht,
ein sechstes Mitglied zu ernennen.
Vereinigte Staaten
NATIONAL CATHOLIC WELFARE CONFERENCE (gegr. 1919).
Washington, D. C, 1312 Massachusetts Avenue N. W. Vors.: Msgre.
E. J. Hanna, Erzbischof von San Francisco. Sekr.: P. J. J. Burke C. S. P.
Offizielles Organ (der gesamten Organisation): „N. C. W. C. Bulletin"
(monatlich).
Ziele: Einheitliche Zusammenfassung, Förderung und Entwicklimg der
von den Katholi^cen Amerikas auf verschiedenen Gebieten entfalteten Tätig-
keit, ohne aber die bestehenden Organisationen zu verdrängen, die vielmehr
ihre Eigenart, Selbständigkeit und besondere Tätigkeit virahren. Leitung: Die
„Katholische Landes-Wohlfahrtskonferenz" ist eine von den Vertretern des
Episkopats ins Leben gerufene Organisation, die von den Bischöfen selbst
geleitet wird; an ihrer Spitze steht ein aus sieben Bischöfen bestehender Ver-
waltungsausschuß; jede von einem Bischof präsidierte Abteilung muß diesem
Verwaltungsausschusse vor der Jahreskonferenz der Bischöfe eingehenden
Bericht über ihre Tätigkeit und Pläne erstatten. Tätigkeit: Die Organisation
ist «in sechs Abteilungen gegliedert: 1. „Executive Department", dessen
Hauptzweck in der einheitlidien Regelung, Überprüfung und Überwachung
der Tätigkeit der anderen Abteilungen liegt. Die Abteilung hält ständige
Fühlung mit der Regierung hinsichtlich aller die Rechte und Interessen der
Katholiken betreffenden Angelegenheiten. Aus ihrer reichen übrigen Tätig-
keit greifen wir folgende Punkte heraus: Schaffung einer Zentralstelle für die
Einwanderung (mit Zweigstellen in Boston, New York, Philadelphia, San
Francisco und Seattle), die von der Regierung als Landesagentur für Ein-
wanderung anerkannt ist. Kampf gegen die unsittlichen Kinovorführungen
und die katholikenfeindlichen Gesetze; Gründung einer Bücherei mit sozialen
pädagogischen Werken; Veröffentlichung von Büchern und Broschüren.
2. „Department of Education", das alle die katholische Erziehung betreffen-
den Dokumente sammelt, dem katholischen Erziehungsanstalten mit Rat und
Auskunft zur Seite steht, in Erziehungsfragen als Vermittler zwischen
Katholiken und Regierung dient, sowie die gemeinsame Verteidigung der
katholischen Erziehung organisiert. Von den zahlreichen Veröffentlichungen
dieser Abteilung verweisen wir besonders auf das „Directory of Catholic
Colleges and Schools" von Hochw. J. H. Ryan (1921). 3. „Department
of Press and Publicity", das in allen Teüen der Welt die Tagesneuigkeiten
sammelt und sie an die katholische und auch nichtkatholische Presse weiter-
gibt. Die Abteilung veröffentlicht ein mehr als dreißig Seiten starkes
Wochenblatt, „The N. C. W. C. News Sheet", mit einer lithographierten Bei-
lage, und ein Monatsblatt, „The N. C. W. C. Editorial Sheet", die vorzüg-
lich für die 115 katholischen Blätter bestimmt sind, welche Mitglieder der
„Catholic Press Association" sind (S. 21). Eine eigene Stelle sammelt und
sichtet alle Zeitungs- und Zeitschriftenausschnitte, die sich auf das kirchliche
Leben beziehen; die Sammlung steht allen, die sie benützen wollen, zur
Verfügung. 4. „Department of Laws and Legislation", das besonders mit
der Überwachung der vom Kongreß beziehungsweise den verschiedenen
Bundesstaaten erlassenen Gesetze betraut ist; ihm obliegt auch die Auf-
gabe, die Gesetze vom katholischen Gesichtspunkte aus zu überprüfen und
wenn nötig Zusätze und Abänderungen vorzuschlagen. 5. „Department
of Social Action", eine Abteilung, die sich mit den Kapital und Arbeit be-
44 Organisationen für die soziale Bewegung im allgemeinen
treffenden Problemen, mit der staatsbürgerlichen Erziehung, mit den
sozialen und caritativen Werken und der religiösen, moralisdhen und wirt-
schaftlichen Hebung der Landarbeiter beschäftigt; sie veranstaltet Vor-
träge, organisiert Studienzirkel und Büchereien, veröffentlicht eine wöchent-
lich erscheinende Korrespondenz, Bücher und Brosdhüren, gründet Ge-
nossenschaften usw.; eine eigene Stelle sammelt alle für Bau imd Ver-
waltung von Spitälern wertvollen Erfahrungen^). 6. „Department of Lay
Organisations"; die Abteilung strebt die einheitliche Zusammenfassung
aller katholischen Laienkräfte des Landes an, die in zwei großen allge-
meinen Organisationen gruppiert sind: „National Council of Catholic Men"
(siehe unten) und „National Council of Catholic Women" (S. 80). Aus
der Geschichte: Die „National Catholic Weifare Conference" ist die den
Friedensverhältnissen angepaßte Umgestaltung des „National Catholic War
Council"; letzterer wurde IQ 17 gegründet, um die Mitwirkung der Katholiken
§n den Kriegshüfswerken einheitlich zu regeln und wirksamer zu gestalten.
Die Beibehaltung und der Neuaufbau dieser machtvollen Organisation wurde
durch den am 14. September 1919 in Washington vereinten Episkopat be-
schlossen; Ziel und Anlage der neuem Organisation sind in einem berühmt
gewordenen Hirtenbriefe des gesamten amerikanischen Episkopats vom
September 1919 an Klerus und Gläubige niedergelegt. Einer Anregung des
Heiligen Stuhles zufolge wurde au! der im September 1923 stattgefundenen
Bischofskonferenz das Wort „Council" im Titel der Organisation durch
„Conference" ersetzt.
NATIONAL COUNCIL OF CATHOLIC MEN (gegr. 1920). Washington,
D. C, 1312 Massachusetts Avenue N. W. Präsident: Msgre. J. Schrembs,
Bischof von Cleveland. Vors.: W. S. Benson. Sekr.: P. J. M. Hally.
Offizielles Organ: „N. C. C. M. Information Folder".
Ziele: Zusammenfassung aller bestehenden Männerorganisationen, um
ihre Tätigkeit wirksamer zu gestalten; soweit als möglich, Unterstützung der
einzelnen Organisationen in der Verfolgung ihrer besonderen Ziele; För-
derung der katholischen Laienaktion, sei es der individuellen, sei es der
organisierten, in allen Diözesen und Pfarreien der Vereinigten Staaten;
Sicherung der Mitarbeit bestehender Organisationen, um neuen Bedürfnissen
gerecht werden zu können; Heranbildung der Katholiken zur sozialen Tätig-
keit; Förderung der Jugendwerke; Unterstützung der Einwanderer; Pflege
internationaler Beziehungen mit den katholischen Organisationen. Mitglieder:
Rund 1,000.000 in etwa 1000 Vereinen. Mitgliedsbeitrag: Einzelmitglieder
1 Dollar jährlich, Pfarrkomitees 5 Dollar jährlich. Angeschlossene Organi-
sationen: a) Landes- 100 Dollar, b) Bundesstaat- 50 Dollar, c) Diözesan-
25 Dollar, d) Orts- 10 Dollar. Leitung: Fünfzehngliedriger geschäftsführender
Landesausschuß. Tätigkeit: Verteidigung der katholischen Erziehung; Kampf
für die sittliche Verbesserung des Kinos; Verbreitung der katiiolischen
Presse; Tätigkeit für die Amerikanisierung der in den Vereinigten Staaten
geborenen Ausländer; Unterstützung der Einwanderer in den Ankunftshäfen
und auch im Innern des Landes; Gründung von sozialen Studienzirkeln,
Jugendvereinen, „clubs" für die Studenten, katholischen Pfadfindertrupps.
') Um die katholischen Spitäler der Vereinigten Staaten und Kanadas zu organisieren und zu
unterstützen, wurde 1915 die CATHOLIC HOSPITAL ASSOCIATION OF THE UNITED STATES AND
CANADA (Milwaukee, Wis., 1212 JVlajestic Building) geschaffen. Offizielles Org^an : »Hospital Progress"
(monatlich). Die Vereinigung hält alljährlich einen Kongreß ab, auf welchem die einzuhaltenden Grund-
sätze und Arbeitsmethoden erörtert werden; sie veranstaltet auch Vorträge und Kurse, um den wissen-
schaitllchen Foitschritt in der Krankenbehandlung in den katholischen Spitälern der Vereinigten Staaten
und Kanadas zu fördern.
Leitende Zentralstellen, allgemeine Katholikenorganisationeo 45
Angeschlossene Zentralorganisationen:
Ancient Order of Hibernians. John O'Dea, Secretary, 1344 Colwyn Street,
Philadelphia, Penna.
Catholic Club of the City of New York. Edward K. Hanion, Secretary,
120 Central Park, South, New York City.
Catholic Benevolent Legion. John E. Dünn, Secretary, 186 Remsen Street,
Brooklyn, New York.
Catholic Knights of America. Henry Siemer, Secretary, 211 North 7th
Street, St. Louis, Mo.
Catholic Order of Foresters. Thos F. McDonald, Sekretary, Stock Exchange
Bldg., Chicago, 111.
Catholic Young Men's National Union (S. 100).
Knights of Columbus (siehe unten).
Knights of St. George. P. Jos. Hess, Secretary, 14 Wabash Street,
S. E., Pittsburgh, Pa.
Knights of St. John. Leo G. Schu, Secretary, 305 Peoples Bank Bldg.,
Evansville, Ind.
National AUiance of Bohemian Catholics of America. Rev. Francis Bozenek,
Secretary, 5009 S. Hermitage Avenue, Chicago, 111.
National Federation of German American Catholics. John Q. Juenemann,
Secretary, 47 West 9th Street, St. Paul, Minn.
St.. Vincent de Paul Society (S. 124).
Slovak Catholic Federation of America. Rev. Stephen Kocis, Secretary,
613 N. Lakeview Ave., Youngstown, Ohio.
Western Catholic Union (S. 239).
KNIGHTS OF COLUMBUS (gegr. 1882). New Haven, Conn., Post-
Office Drawer No. 1670. Vors.: J. Flaher^. Sekr.: U. J. McGinley.
Offizielles Organ: „Columbia" (Monatsschrift).
Ziele: Zusammenschluß der besten katholischen Laien der Vereinigten
Staaten zu einer brüderlichen Gemeinschaft für das Wohl der Kirche und des
Vaterlandes. Die Vereinigung bezweckt besonders Schutz und Geltend-
machung der Rechte der Katholiken, deren vollständige Gleichbehandlung mit
den amerikanischen Staatsbürgern anderer religiöser Bekenntnisse angestrebt
wird; Pflege und Förderung gesellschaftlicher und intellektueller Beziehungen
zwischen den Mitgliedern; Organisation von Wohltätigkeitsuntemehmen in
Friedens- und Kriegszeiten (besonders anläßlich außerordentlicher Not-
stände); Schaffung und Erhaltung eines Fonds für Versicherung auf Gegen-
seitigkeit. Mitglieder: 779.074 in 2231 Sektionen. Leitung: Häuptvorstand;
Vorstände in den verschiedenen Bundesstaaten. Tätigkeit: Die Kolumbus-
ritter unterstützen und fördern alle katholischen Landes- und Diözesan-
einrichtungen, haben zahlreiche Werke religiöser, intellektueller, sozialer
Natur, sowie auf dem Gebiete der Wohlfahrtspflege und der Erziehung und
des Unterrichtes gegründet, ohne auf Rassen- und Religionsunterschiede
Rücksicht zul nehmen. Mehrere Ortskomitees besitzen eigene Häuser, welche
als Sammelpunkte für die soziale Tätigkeit und Erholung dienen; sie unter-
halten Waisenhäuser und Spitäler und erbauen Kapellen, für die Erziehungs-
anstalten und Hochschulen; sie eröffnen Abendschulen mit Stipendien, organi-
sieren verschiedene Kiurse für brieflichen Unterricht, sowie Berufsausbildungs-
schulen mit kostenloser Stellenvermittlung usw. Besondere Unterstützung
wird den ehemaligen Soldaten zuteü. Die Versicherungsabteilung sichert den
FamUienangehörigen verstorbener Mitglieder die Auszahlung eüier Unter-
stützung. Die Abteilung „Americanisation" organisiert eine rege Werbe-
46 Organisationen für die soziale Bewegung im allgemeinen
tätigkeit auf religiösem, erzieherischem und caritativem Gebiete für die in
Amerika geborenen Ausländer. Die Abteilung „Education" hat einen Lehr-
stuhl an der katholischen Universität in Washington gestiftet und bestreitet
die Kosten für fünfzigFreiplätze an dieser Hochschule. Die von denKolumbus-
rittern während des Weltkrieges entfaltete Tätigkeit ist allgemein bekannt.
Bedeutende Summen wurden in verschiedenen Banken hhiterlegt, um gegen
die Verleumder der Kirche und der eigenen Organisation vorgehen zu können.
Auch in Kanada, Neufundland, Mexiko (S. 37), Portoriko, auf Kuba und den
Philippinen bestehen Vereinigungen der Kolümbusritter. Angeschlossen an
den „National Council of Catholic Men" (siehe oben).
KAPITEL VI.
Organisationen für soziale Schulung und
Propaganda
Internationale
UNION INTERNATIONALE D'ETUDES SOCIALES (gegr. 1920).
Anschriften an den Generalsekretär M. Defoumy, Professor an der Universität
Löwen (Belgien).
Ziele: Studium der sozialen Probleme in Verbindung mit der katho-
lischen Moral; die von dem Verbände aufgestellten Leitsätze und die ge-
faßten Entschließungen werden der breiten Öffentlichkeit, besonders aber den
führenden sozialen Arbeitern zur Kenntnis gebracht. Eventuelle Schaffung
einer sozialen Auskunftsstelle. Mitglieder: Der Verband zählt derzeit
23 Mitglieder aus sieben Ländern. Tätigkeit: Der Verband hielt bisher vier
Tagungen ab: Im Oktober 1920 und 1921 in Mecheln, unter dem Vorsitze des
Kardinals Mercier; im September 1922 in Löwen, imter dem Vorsitze von
Professor E, Duthoit, von dem die Anregung zur Schaffung des Verbandes
ausgegangen ist; im September 1923 in Mecheln, unter dem Vorsitze des
Kardinals Mercier.
Belgien
SECRETARIAT GENERAL DES OEUVRES SOCIALES CHRETIENNES
DE BELGIQUE (gegr. 1919). Brüssel, 14 avenue de la Renaissance. Leiter:
P. Rutten O. P. Sekr.: P. van Rooy O. 'P.
Ziele: Führung und tatkräftige Unterstützung der Arbeiterorganisa-
tionen und der sozialen Einrichtungen zugunsten der Arbeiterklasse;
Studium der sozialen Frage; Sammlung einschlägigen Materials und Aus-
kunftserteilung. Einnahmen: 130.000 Franken, die durch freiwillige Beiträge
von 2 '50 Franken pro Jahr aufwärts aufgebracht werden. Tätigkeit: Mitarbeit
in den verschiedenen Arbeiterorganisationen des Landes (Gewerkschaften, Ge-
nossenschaften und Konsumvereine, Arbeitervereine, Studienzirkel, Frauen-
organisationen); materielle Unterstützung der neu entstehenden Organisa-
tionen; Mitarbeit an den Monatsschriften: „De Gids op Maatschappelijk
Gebied" und „Les Dossiers de l'Action Catholique"^).
') Das Sekretariat gründete im Mai 1922 in Herverle (bei Löwen), 14 Chaussee de Namur, die
-ECOLE CENTRALE SUPERIEURE POUR OUVRIERS CHRETIENS«. Diese Schule entspricht den An-
forderungen des kgl. Dekrets vom 10. August 1921 und ist infolgedessen vom Staat anerkannt und sub-
ventioniert. Sie hat sich die geistige, moialische und berufliche Heranbildung der Führer und Beamten
der christlichen Gewerkschaften, der Versicherungseinrichtungen auf Gegenseitigkeit, der Genossenschaflen
und Konsumvereine sowie der Arbeitervereine zur Aufgabe gestellt. Der Lehrgang dauert 2 Jahre ; im
ersten Jahre müssen die Hörer den Kursen, Studienzirkeln, Wiederholungsstunden und Vorträgen ebenso
wie den regelmäßigen religiösen und körperlichen Übungen beiwohnen; während des zweiten Schuljahres
praktizieren die Hörer in den verschiedenen Organisationen oder Einrichtungen, entsprechend dem ge-
48 Organisationen für die soziale Bewegung im allgemeinen
Colombia
ACCION SOCIAL CATOLICA (gegr. 1912). Bogota, Secretaria del
Arzobispado. Präsident: Msgre. B. Herrera Restrepo, Erzbischof von
Bogota. Direktor: R. P. Campoamor S. J.
Ziele: Erhaltung des christlichen Glaubens und der christlichen Sitten
im Volke, Wiedergewinnung der Abseitsstehenden, um auf diese Weise zum
sozialen Frieden und zum Heile der Seelen beizutragen. Mitglieder: Etwa
15.000 aktive in den verschiedenen Diözesen der Republik. Leitung:
Kommission von drei Mitgliedern, die vom Erzbischof von Bogota, Primat
von Colombia, ernannt werden. In jeder Diözese ist der Bischof der Leiter
der „Accion Social Catölica", der einen Priester als seinen Vertreter bestellt.
Tätigkeit: Wirtschaftliche Einrichtungen (Gewerkschaften, Arbeitersparkassen,
billige Arbeiterwohnungen); Unternehmen für Volksbildung und Volks-
erziehung; religiös-sittliche Vorträge; Berufsschulen. Aus der Geschichte:
Die „Accion Social Catölica" wurde auf einer Vollversammlung des
colombianischen Episkopats gegründet, der in einem Erlaß vom 20. März
1913 deren Ziele und Tätigkeitsprogramm festlegt.
Deutschland
VOLKSVEREIN FÜR DAS KATHOLISCHE DEUTSCHLAND (gegr.
1890). München-Gladbach, Sandstraße 5/11. Präsident: W. Marx. Direktor:
Hochw. W. Hohn. Offizielle Organe (siehe unten).
Ziele: Die Förderung der christlichen Ordnung in der Gesellschaft,
insbesondere die Belehrung des deutschen Volkes über die aus der neuzeit-
lichen Entwicklung erwachsenden sozialen Aufgaben, und die Schulung zur
praktischen Mitarbeit an der geistigen und wirtschaftlichen Hebung aller
Berufsstände; Zurückweisung der Angriffe auf die religiösen Grundlagen der
Gesellschaft und Bekämpfung der Irrtümer und Umsturzbestrebungen auf
sozialem Gebiete. Mitglieder: 588.902, davon 130.000 Frauen. Die einzelnen
Mitglieder sind direkt an die Zentrale angeschlossen. Leitung: Der Gesamt-
vorstand besteht aus mindestens 24 von der Generalversammlung auf zwei
Jahre gewählten Personen, sowie dem Generaldirektor; der engere Vor-
stand besteht aus 7 bis 11 Personen, die der Gesamtvorstand
aus seiner Mitte wählt. Der Volksverein ist straff zentralisiert. Der
Vorstand ernennt für die einzelnen Landesteile oder Diözesen Landes- oder
Diözesanvertreter, denen die Geschäftsführer für einzelne Kreise oder
Dekanate oder größere Städte untergeordnet sind. Diese wiederum ernennen
für die einzelnen Straßen oder Häusergruppen eine Vertrauensperson, der
die persönliche Werbe- und Propagandaarbeit obliegt. Die Geschäftsführer
sind beauftragt, mehrere Male im Jahre ihre Vertrauensleute zu.Verirauens-
männerkonferenzen zu vereinigen. Sämtliche Geschäftsführer und Vertrauens-
personen handeln nur im Auftrage des Volksvereines und der von diesem
mit der Gesamtverwaltung beauftragten Zentralstelle, Tätigkeit: Im Jahre
1923 waren an der Zentralstelle tätig: 35 Beamte, Angestellte und Arbeiter,
darunter 9 Studierte; in der Verlagshandlung (Volksvereinsverlag, G. m. b. H.)
mit Buchdruckerei und Buchbinderei 24 Angestellte und 126 Arbeiter, .ins-
wählten Sonderfach, müssen aber außerdem die Sonderlehrgänge besuchen, die für ihre besondere Fach-
gruppe abgehalten werden. Die erfolgreich bestandene Schlußprüfung, die vor einer durch könitjliches
Dekret ernannten Kommission abgehalten wird, berechtigt zur Führung des Titels eines „Auxiliaite social'.
Die Schule wird von der Societe sans but lucratif „Ecoles sociales de Louvain" (Sitz: Brüssel, 14 avenue
de la Renaissance) verwaltet und von P. Perquy O. P. geleitet.
Organisationen für soziale Schulung und Propaganda 49
gesamt 175 Personen. An der Zentralstelle bestehen weiter: eine sozial-
wissenschaftliche und apologetische Bibliothek mit 60,000 Bänden und etwa
400 laufenden Zeitschriften, eine Lichtbilderei und eine soziale Auskunftsstelle.
Im Lande bestehen 7 Buchhandlungsfilialen, 16 Landes- oder Bezirks-
sekretariate mit 19 Beamten, darunter 10 Studierte; außerdem waren tätig
8 ehrenamtliche Diözesangeschäftsführer, 5000 Geschäftsführer imd
50.000 Vertrauensleute; Geschäftsführer und Vertrauensleute vereinigen sich
des öfteren zu Besprechungen und Konferenzen. Jährlich werden etwa
5000 Volksversammlungen abgehalten, mit Vorträgen über Tagesfragen. An
der Zentrale und im Lande finden regelmäßig statt volkswirtschaftliche
Kurse, Spezialkurse für Handwerker, Kaufleute, Handlungsgehilfen, Land-
wirte, Lehrer, Techniker, Beamte; Ferienkurse für Volkswohlfahrtspflege,
Jugendpflege, Kommunalpolitik, staatsbürgerliche Erziehung, Volkserziehung.
Im Berichtsjahre Juli bis Juni 1922/23 hielten die besoldeten Beamten der
Organisation 1570 Versammlungen, 698 Konferenzen und 78 Kurse ab.
Veröffentlichungen: „Der Volksverein" (für die männlichen Mitglieder,
6 Hefte jährlich); „Die Frau un Volksverein" (für weibliche Bezieher,
6 Hefte jährlich); „Führer-Korrespondenz" (Zeitschrift für das soziale
Vereinswesen, 6 Hefte jährlich); „Mitteilungen an die Geschäftsführer",
„Mitteüungen an die Vertrauensleute" (erscheinen in zwangloser Folge);
Briefe an die Geschäftsführer und Vertrauensleute; „Sozialpolitische. Korre-
spondenz" (alle drei Wochen gratis an 350 katholische Zeitungen versandt);
„Apologetische Volksbibliothek" (60 Hefte); „Soziale Volksbibliothek"
(48 Hefte); „Gemeinnützige Volksbibliothek" (18 Hefte); „Soziale Auskünfte"
(78 Hefte); „Vortragsskizzen" (81 Hefte). Im Volksvereinsverlag erschienen
bis jetzt etwa 700 Bücher und Broschüren; 144 Flugschriften wurden in
87,000.000 Exemplaren gratis verteilt.
VERBAND FÜR SOZIALE KULTUR UND WOHLFAHRTSPFLEGE
(ARBEITERWOHL) (gegr. 1880), München-Gladbach. Sandstraße 5/11.
Präsident: I. V. Hochw, W. Hohn. Offizielles Organ: „Soziale Kultur"
(Monatsschrift).
Ziele: Zusammenschluß führender Kreise des deutschen Wirtschafts-
lebens zum gegenseitigen und öffentlichen Austausch von Forderungen,
Meinungen und Erfahrungen in der fortsdireitenden Ausgestaltung der
wirtschaftlichen und sozialen Volksgemeinschaft; Förderung der geistigen
und wirtschaftlichen Kultur und Neubildung des Volkstums auf dem Boden
des Christentums. Mitglieder: 1000. Leitung: Die jährliche Generalversamm-
lung wählt den Vorstand von mindestens zwanzig Mitgliedern. Tätigkeit:
Herausgabe von Zeitschriften, hauswirtschaftlichen Schriften und anderen
Veröffentlichungen sozialer Axt; Konferenzen und Beratungen, Versamm-
lungen, Mitwirkung bei Bureaus zur Erteilung von Auskünften und bei der
Förderung und Ausgestaltung des katholischen Vereinswesens; Zusammen-
arbeit von Vorständen und Leitern privatwirtschaftlicher, großgemeindlicher,
gemischt- und gemeinwirtschaftlicher Unternehmungen mit volkswirtschaft-
lichen und sozialen Theoretikern, Aus der Geschichte: Gegründet 1880 als
„Verband katholischer Industrieller und Arbeiterfreunde :^beiterwohl" zur
Förderung der religiösen, sittlichen und materiellen Interessen des Arbeiter-
standes. Er veranstaltete Konferenzen, Kurse und Versammlungen züi: An-
näherung zwischen Arbeitgebern und Arbeitern, zur Einrichtung von Wohl-
iahrtseinrichtungen für die Arbeiter, zur Besserung des Wohnungswesens,
gab Anregungen an die Gesetzgebung und baute das katholische, soziale
Vereinswesen in Deutschland aus. Die führenden Kreise des „Arbeiterwohl
gründeten 1890 den „Volksverein für das katholische Deutschland" (siehe oben).
MONTI, Internat. Händbuch der kath. Organisationen. 5
50
Organisationen für die soziale Bewegung im allgemeinen
Frankreich
ACTION POPULAIRE (gegr. '1902). Vanves (Seine), 17 rue de Paris.
Direktor: P. Desbuquois S. J. Offizielle Organe (siehe unten).
Ziele: Die „Action Populaire" ist ein intellektueller Mittelpunkt für
soziale Studien und soziale Betätigung. Ohne selbst irgend eine Organisation
zu leiten, unterstützt sie die Führer der sozialen Organisationen durch Rat
und Tat. Tätigkeit: Vor dem Kriege übte die „Action Populaire" durch ihre
zahlreichen Zeitschriften („Mouvement social". „Revue de 1' Action Populaire",
„Courrier des cercles d etudes", „Vie syndicale", „Peuple de France"), die vielen
Broschüren („Brochures Jaunes"), die verschiedenen Handbücher, die sozialen
Schriften („Guides sociaux"), die Studientagungen („Joumees d'etüdes"),
die Werbetagungen („Joumees de Propagande"), ihr Rechtsbureau, den aus-
gedehnten Auskunftsdienst usw. eine weitreichende soziale Tätigkeit aus.
Durch den Brand von Reims (1914), wo sie damals ihren Sitz hatte, verlor
sie ihre Archive und Sammlungen. Anfang 1919 übersiedelte sie nach Paris
und nahm dort neuerlich ihre Tätigkeit auf. Vor kiu-zem veranlaßte sie die
Gründung einer Verlagsgesellschaft „Editions Spes" (Paris, 17 rue Soufflot),
deren Aufgabenkreis einstweilen in folgendem besteht: Verwaltung der Zeit-
schriften der „Action Populaire"; Buchverlag; Anzeigendienst. Veröffentlichun-
gen: „Dossiers de l'Action Populaire" (erscheinen vierzehntägig in drei Aus-
gaben); „Peuple de France" (zwanzigseitige illustrierte Monatsschrift für
Volkserziehung); „En quatre pages" (vierzehntägige literarische Zeitschrift);
„La Pratique Sociale" (erscheint alle zwei Monate); „Les Archives" (Hefte
für Sozialwissenschaft); „L'Action Populaire" (Vierteljahrsschrift für soziale
und religiöse Propaganda). Angeschlossen an die „Confederation Pro-
fessionnelle des Intellectuels Catholiques" (S. 157).
LES SEMAINES SOCIALES DE FRANCE (gegr. 1904).. Sitz der Ge-
neralkömmission: Lyon, 16 rue du Plat. Vors.: E. Duthoit. Sekr.: A. Boissard
und M. Gonin. Offizielles Organ: „Semaine Sociale de France" (viertel-
jährliche Mitteilungen).
Die „Sozialen Wochen" der französischen Katholiken sind -Studien-
tagungen, die in der Regel alljährlich abwechselnd in einer anderen Stadt
Frankreidis abgehalten werden. Sie sammeln die in doi sozialen Einrich-
tungen und Organisationen tätigen Persönlichkeiten um die hervorragendsten
Meister der katholischen Sozialwisserischaft. Vortragsfolgen über ein Grund-
thema werden durch Konferenzen und Vorträge aus der sozialen Praxis
ergänzt, 1904 wurde in Lyon der bescheidene Anfang gemacht und 1907
in Amiens die Einrichtung endgültig festgelegt. Bis zum Kriege stand Henri
Lorin, nach dem Kriege E. Duthoit von der Liller Universität an der Spitze
dieser segensreichen Einrichtung, die^ ein Brennpunkt des sozialen Unter-
richtes, im Anschlüsse an die überlieferte Lehre der Kirche und besonders
an die Enzyklika „Rerum novarum", geworden ist. Auf den bisher ab-
gehaltenen fünfzehn Tagungen (1904 bis 1923) hielten mehr als 100 Pro-
fessoren oder Vortragende über 300 Lehrgänge und Vorträge, die in extenso
bei Gabalda, Paris, veröffentlicht wurden und eine reiche Fundgrube für
theoretische und praktische Sozialpolitik bilden. (Siehe die Broschüre i,Les
Semaines Sociales" von Jean Terrel, Paris, 1923, Bloud et Gay)^.
1) Auch andere Länder sind Frankreich in der Veranstaltung von „Sozialen Wochen« gefolgt:
Belgien, Holland, Italien, Kanada, Polen, Schweiz, Spanien, Uruguay usw.
Organisätioneft für soziale Schulung und Propaganda 51
Aus den „Semaines Sociales" herausgewachsene Organisationen:
Aus den „Sozialen Wochen" sind in der letzten Zeit mehrere- Organi-
sationen herausgewachsen, von denen wir nachfolgend die wichtigsten
vermerken: -
a) LES SEMAINES SOCIALES REGIONALES. Diese sozialen Wochen
sind für die breiteren Kreise der Bevölkerung bestimmt imd bieten in sieben
Abendveranstaltungen in gedrängter Kürze und volkstümlicher Form den-
selben Unterricht, der üi den „Sozialen Wochen" in sieben Tagen ausführlich
erteilt wird. Die neue Einrichtung entwickelt sich ausgezeichnet; auch Nicht-
katholiken besuchen die Veranstaltungen. Neben den allgemeinen Vorträgen
werden auch Versammlungen für praktische Arbeit und religiöse Veranstal-
tungen abgehalten.
b) LES SEMAINES RURALES. Sie bezwecken die soziale Ausbildung
der Führerpersönlichkeiten auf dem Lande. In einem Exerzitienhaüs, in einem
Internat (während der Ferien) oder in einem Kloster sucht man 25 bis
30 Zuhörer, befähigte junge Leute von 18 bis 30 Jahren, zusammenzubringen;
während einer Woche werden ihnen religiöse, ländwirtschaftliche, vor allem
aber soziale Vorträge (über Organisation der landwirtschaftlidien Bevöl-
kerung, Genossenschaften, landwirtschaftlichen Krediti' Versicherungen auf
Gegenseitigkeit usw.) gehalten. Die ersten Versuche diesei: Art fanden 1912
in Lyon statt. 1923 wurden in Frankreich mehr als zwanzig solcher „Semaines
Rurales" veranstaltet. Die günstige Entwicklung dieser Einrichtung führte
1920 zur Schaffung eines „Comite general des Semaines rurales", unter dem
Patronat des „Syndicat des Agriculteurs de France" (Paris, 8 rue d'Athenes).
c) UNION D'ETUDES DES CATHOLIQUES SOCIAUX (gegr. 1919).
Verbandssitz: Paris (7e), 31 rue, de Bellechasse. Sekretariat: Lyon^ '16 rue d^
Plat. Vors.: E. Duthoit. Sekr.: M. Gonin. Offizielles Organ: „Semaine Sociale
de France" (siehe oben). Diese Vereinigung stellt die Fortsetzung der Tätig-
keit der „Semaines Sociales" in den Führerkreisen dar, wie es die „Semaines
Regionales" in den breiteren Bevölkerungsschichten und die „Semaines
Rurales" in den Kreisen der landwirtschaftlidien Bevölkerung sind. Die Ver-
einigung ist ein Verband von über zwanzig Gruppen, mit einem Zentral-
vorstand an der Spitze, der einen geschäftsfiihrenden Ausschuß wählt. Ein
vom Bischof ernannter Priester leitet die Arbeiten jeder Gruppe. Die
Vereinigung unterscheidet zwei Arten von Mitgliederii: „membres
cooperateurs" (Jahresbeitrag 25 Franken) und „membres adherents (Jahres-
beitrag 5 Franken). Jede Gruppe veranstaltet Zusammenkünfte, die sich zu
ausgesprodienen Studienzirkeln entwickelten, wo die einzelnen Fragen gründ-
lich durdiberaten werden. Der Gegenstand der Beratimgen wird von der
Generalkommission der Vereinigting bestimmt, die dazu häufig jene Probleme
heranzieht, die darin den Mittelpunkt der Beratungen der nächsten „Semaine
Sociale" bÜden. A.us der weiteren Tätigkeit heben wir hervor: Veranstaltung
von Erhebungen; Einschreiten bei den gesetzgebenden Körperschaften usw.
d) UNION DES SECRETARIATS SOCIAUX (gegr 1921). Paris (7e),
31 rue de Bellechasse. Vors.: J. LeroUe. Sekr. M. Eble. Offizielles Organ:
„Semaine Sociale de France" (siehe oben).
Ziele: Die sozialen Sekretariate sind für emen bestimmten Landstrich
oder auch nur ein Departement oder eine Diözese geschaffene Orgaüisationen,
die ständig besonders folgende Aufgaben zu erfüllen haben: Stoffsammlung;
Veranstaltung von Erhebungen; sozialer Unterricht; Mitwirkung bei der
Gründung und Förderung sozialer Einrichtungen und Organisationen. Der
52
Organisationen für dip soziale Bewegung im allgemeinen
Verband der sozialen Sekretariate will deren Tätigkeit ausdehnen und ver-
vollkommnen, besonders durch die Förderung eines ständigen Gedanken-
und Materialaustausches zwischen denselben, durch die Förderung des ge-
meinsamen Vorgehens in allen Tagesfragen und ähnlichem. Mitglieder:
25 Sekretariate. Die einzelnen Sekretariate bilden Sammelpunkte für sozial
tätige Personen in führender Stellung: Leiter von sozialen Organisationen,
Gewerkschaftssekretäre, Leiter von Genossenschaften und Konsumvereinen,
Darlehenskassen, Wohnungsbaugenossenschaften. Einnahmen: Beiträge einer
kleinen Anzahl von Wohltätern. Tätigkeit: Heranbildung von Führern für die
Arbeiter- und Bauernbewegung durch Vorträge, Studienzirkel, beruflichen
Unterricht, Gewerkschaftswochen, soziale Tagungen usw.; Auskunft und
Hilfe für die sozialen Organisationen und Einrichtungen in Rechtsangelegen-
heiten (Abfassung von Satzungen, Rechtsgutachten, Auswertung der sozialen
Gesetze); Gründung von Fachgewerkschaften, Genossenschaften, Konsum-
vereinen, Volkssekretariaten usw.
ACADEMIE D'EDUCATION ET D'ENTR'AIDE SOCIALES (gegr.
1922). Paris (6e), 74 nie de Vaugirard. Vors.: Msgre. A. Baudrillart. Sekr.:
G. LeroUe.
Die neue, durch M. Bruwaert, bevollmächtigten Minister, geschaffene
Einrichtung ist eine Kommission, die sich aus dreißig Mitgliedern in fünf
Sektionen zusammensetzen wird. Eine Sektion wird* sidi mit sozialer Moral
und Hygiene beschäftigen, eine zweite mit der Familie, eine dritte mit Er-
ziehung und Unterricht, die vierte mit den Arbeitsfragen, die fünfte mit den
sozialen Fürsorgeeinrichtungen. Die Sektionen arbeiten getrennt; die monat-
lich zusammentretende Vollversammlung whrd dann alle vorgelegten Ent-
schließungen prüfen, bestimmte Veröffentlichungen fördern oder selbst in die
Wege leiten, Gutachten und Denkschriften zur Aufklärung und Beeinflussung
der öffentlichen Meinung ausarbeiten usw. Es fanden bereits zahlreiche
Zusammenkünfte statt, bei denen unter anderem beschlossen wurde, in Paris
und Lille Hochschulzentren für soziale Studien zu schaffen; die Besucher
dieser Studienzentren sollen dann die im Unterricht gewonnenen Kenntnisse
in weitere Kreise tragen und sie Im Volke diurch öffentliche Vorträge und
Lehrgänge verbreiten.
Großbritannien
CATHOLIC SOCIAL OUILD (gegr. 1909). Oxford. Vors.: Msgre.
H. Parkinson. Sekr.: P. L. O'Hea S. J. Offizielles Organ: „The Christian
Democrat" (Monatsschrift).
Ziele: Förderung des Studiums der sozialen Frage durch die Katho-
liken; Pflege der Beziehungen zwischen Intellektuellen und Arbeitern; Auf-
klärung und Propaganda für die Anwendung der katholischen Grundsätze
bei der Lösung der sozialen Tagesfragen. Mitglieder: 2000. Leitung: Vor-
stand, der von einem höchstens 18 Mitglieder umfassenden Ausschusse unter-
stützt wird. Tätigkeit: Schaffung von sozialen Studienzirkeln (rund 200 in
Großbritannien und einige in Australien, Indien und Südafrika sind dem
Verbände angeschlossen); Vorbereitung von Studienprogrammen für diese
Zirkel; Leitung der Studien durch brieflichen Verkehr; Verbesserung der
durch die Mitglieder fertiggestellten Arbeiten; alljährlich Prüfungen über ver-
schiedene Gegenstände; Leihbibliothek, aus der sich die Studienzirkel alle
jene Bücher ausleihen können, deren sie bedürfen; Förderung der sozialen
Studien in den Schulen durch jährliche Prüfungen für Mittelschüler; zu diesem
Organisationen für soziale Schulung und Propaganda ^ 53
Zwecke wurde ein eigener Ausschuß errichtet („Schools Examination
Board"); Sommerschule mit sozialen Kursen; Veröffentlichung eines Jahr-
buches, kleiner Schriften, von Handbüchern für die Studienzirkel und zahl-
reicher weiterer wissenschaftlicher, sozialer und volkstümlicher Literatur*).
Kanada
LEB SEMAINES .SOCIALES DU CANADA (gegr. 1920). Montreal,
90 rue Saint- Jacques. Vors.: P. J. P. Archambault S. J. Sekr.: G. Vanier.
Pie „Sozialen Wochm Kanadas" folgen dem Muster der „Sozialen
Wochen Frankreichs". Alljährlich werden während einer Dauer, von fünf
Tagen Lehrgänge über ein einheitliches Thema gehalten; abends findet ein
großer öffentlicher Vortrag statt. Der Tagungsort wechselt jedes Jahr; bisher
wurden die „Sozialen Wochen" in Montreal (1920 und 1923), Quebec (1921)
und Ottawa (1922) abgehalten. Das Werk wird von einem Generalausschuß
geleitet, in dem die Kirchenprovinzen des französischen Kanada vertreten
sind. Diesem Ausschuß gehören gegenwärtig 29 Mitglieder (14 Priester und
15 Laien) an; er hält jährlich zwei bis drei Zusammenkünfte ab.
Luxemburg
* LUXEMBURGER KATHOLISCHER VOLKSVEREIN (gegr. 1904).
Luxemburg,' Siegfriedstraße 6. Vors.: Reuter und Dupong. Sekr.: N. Dauben-
feld. Offizielles Organ: „Luxemburger Volk" (einmal wöchentlich).
Ziele: Bekämpfung und Abwehr der Irrtümer und Umsturzbestrebungen
auf religiösem und sozialem Gebiete; Verteidigung der christlichen Gesell-
schaftsordnung; Förderung sozialer Reformen im Sinne der katholischen
Lehre. Mitglieder: Rund 14.500. Mitgliedsbeitrag: 3 Franken jährlich. Leitung:
Vorstand von mindestens sieben Mitgliedern, welche von der Generalver-
sammlung auf ein Jahr gewählt werden. Tätigkeit: Persönliche Werbetätig-
keit der einzelnen Mitglieder; belehrende Vorträge; Verbreitung von Druck-
schriften; Anregung undFörderung derSchaffung katholischer Organisationen;
die katholischen Arbeitervereine, die katholischen Jünglingsvereine, der
Katholische Akademikerverein und die katholische, politische Partei
(„Rechtspartei") sind Gründungen des Volksvereines.
Osterreich
VOLKSBUND DER KATHOLIKEN ÖSTERREICHS (gegr. 1909). Wien,
VIII., Piaristengasse 43. Vors.: Graf F. Walterskirchen. Generaldirektor:
J. Fried. Offizielle Organe: „Das Volk" (Monatsblatt); „Volkswohl" (soziale
Monatsschrift); „Katholisjche Vereinsarbeit" (Monatsschrift für die Vorstände);
„Der Gemeindevertreter" (monatlich); „Die Sonntagsglocke" (Wochenblatt);
„Der Kunstgarten" (Monatsblätter für Volksbildung).
Ziele: Der Verein hat den Zweck, eine allgemeine Organisation der
Katholiken Österreichs zu schaffen; zielbewußt die glaubensfeindliche Presse
») Das jüngste Unternehmen der »CATHOLIC SOCIAL GtJILD" ist die Schaffung des.,CATH0LlC
WGRKER'S COLLEGE" in Oxford (Oktober 1^21); Zweck dieser Schule für katholische Arbeiter ist die
intensive wirtschaftliche und moralische Ausbildung von Arbeiterführern; die Hörer weiden durch die
Lokalorganisationen entsandt, die auch die nötigen Mittel für den Unierhalt der Hörer beistellen; die
Kurse dauern 2 Jahre. Diese Schule zawt gegenwärtig 6 Hörer, fast alle Industriearbeiter; doch hofft
man, im Schuljahre 1923/24 eine weit größere Zahl von Hörern aufnehmen zu können und ist daran,
e'n Internat für dieselben zu errichten.
54
Organisationen für die soziale Bewegung im allgemeinen
zu bekämpfen und den Ausbau und die Verbreitung der katholischen Presse
zu fördern; Aufklärung über die religiösen und sozialen Irrtümer der Gegen-
wart zu bieten und dadtu-ch die Mitglieder im Geiste der katholischen Welt:
aiischauung zur sozialen Refomitätigkeit und praktischen Mitarbeit im öffent-
lichen Leben heranzubilden. Mitglieder: 300.000, die in Landes- oder Diözesan-
verbänden zusammengefaßt sind. Mitgliedsbeiträge: 2500 Kronen und
1000 Kronen im Monat. Leitung: Vorstand, bestehend aus mindestens
21 von der Hauptversammlung gewählten Mitgliedern; Aufsichtsrat
(5 bis lO Mitglieder), der die Geldgebarung des Vereines zu überwachen
hat. Zur Ourchlührurig' der gefaßten Beschlüsse und zur Erledigung der
laufenden Vereinsarbeiten steht dem Vorstand die Zentralstelle zur ^eite,
deren Leitung dem Generaldirektor zukommt. Tätigkeit: Herausgabje und
Verbreitung von Vereinsschriften und anderen SchrStwerken und Mitarbeit
bei der katholischen Presse ; Herausgabe einer Zeitungskorrespondeuz
„Zentra"; Errichtung von sozialen Beratungs- und Rechtsauskunftsstellen;
Abhaltung von Versammlungen, Vorträgen, Kursen und ähnlidien Veranstal-
tungen; Errichtung einer Vereinsbibliothek, von Volksbüchereien und
Wanderbibliotheken; Schaffung einer wissenschaftlichen Zentralstelle, bei der
zur Zeit aidit hauptamtlich angestellte, akademisch gebildete Referenten
wirken; an der Zentralstelle besteht eine wissenschaftliche Bibliothek mit
12.500 Bänden und 110 laufenden Zeitschriften und eine Zeitüngsregistratur
mit 2650 Mappen. Aus der Geschichte: Die heutige Organisation ist ent-
standen . aus der Verschmelzung des „Katholischen Volksbundes für Öster-
reich" und des „Piüsvereines" (Katholischer Preßverein); diese Vereinigung
wurde am 27. Juli 1919 beschlossen.
Spanien '
ASOCIACIÖN GENERAL PARA EL ESTUDIO Y LA DEFENSA DE
LOS INTERESES DE LA GLASE OBRERA (gegr. 1Ö94). Madrid, Costanilla
de San Andres 7. Vors.: Marquis de Zahara. Sekr.: C. Martin y Alvarez.
Ziele: Schutz der Arbeiterklasse; Studium und Verteidigung ihrer In-
teressen auf religiösem, sozialem und wirtschaftlichem Gebiete. Abteilungen:
Der Verband umfaßt folgende Abteilungen: Generalverband der Arbeitgeber;
Arbeiterpatronagen; Versicherung auf Gegenseitigkeit; fiir moralische In-
teressen; für wirtschaftliche und Verwaltungsangelegenheiten. Einnahmen:
Geschenke, Vermächtnisse, Sammlungen. Tätigkeit: Der Verband hat mehrere
Gesetzentwürfe über Arbeitsunfälle, die Sonntagsruhe, die Gewerkschaften,
die Militärdienstpflicht, Frauen- und Kinderarbeit ausgearbeitet, zahlreiche
Werbeschriften und ein „Manuel de Propagandistas" (Auflage -18.000) ver-
öffentlicht. Weiter versieht er den „Consejo Nacional de Corporaciones
catolico-obreras", sowie die katholischen Arbeitervereine Madrids mit den
nötigen Mitteln. 1922 erbaute er in Madrid das katholische Volkshaus („Casa
Social catolica", gleiche Anschrift), wo zahlreiche Arbeiterorganisationen
und Einrichtungen untergebracht sind.
ASOCIACIÖN CATÖLICO-NACIONAL DE PROPAGANDISTAS
(gegr. 1909). Madrid, calle Marques de Cubas 3. Vors.: A. Herrera Oria.
Sekr.: M. Gomez Roldän.
Ziele: Katholische Werbearbeit auf sozialem und staatsbürgerlichem
Gebiete. Mitglieder: 90 in 18 Landessektionen. Mitgliedsbeitrag: Keine be-
stimmte Höhe. Tätigkeit: Versammlungen, Vorträge, Mitarbeit im gesamten
Organisationen für soziale Schulung und Propaganda 55
katholischen Vereinswesen; die unter den besten Hochschülem ausgewählten
Propagandisten werden auf ihre Aufgabe durch Anleitung zu einem ver-
tieften und verinnerlichten religiösen Leben (religiöse Übungen, Exerzitien)
,und eine besondere intellektuelle Ausbildung vorbereitet. Es, wird ihnen
alles das verschafft, was für das Studium, die Kenntnis ausländischen Orga-
uisationswesens, für Reisen usw. nötig ist.
Tschechoslowakei -
VOLKSBUND DEUTSCHER KATHOLIKEN (gegr. 1919). Reichenberg,
Birgsteingasse 44. Präsident: J. B. Pohl. Direktor: E. Reichenberger. Offizielle
Organe: „Der Volksbund" (Vereinsgabe, 5 bis 6mal jährlich); „Der Führer"
(Monatsschrift fiir die Geschäftsführer und Vertrauensleute).
Ziele: Der Volksbund hat den Zweck, eine allgemeine Organisation der
Katholiken der Tschechoslowakei zu schaffen, zielbewußt die glaubensfeind-
liche Presse zu bekämpfen und den Ausbau und die Verbreitung der katho-
lischen Presse zu fördern, die Verteidigung des christlichen Charakters der
' Schule, Erörterung von Fragen des Unterrichtes und der Erziehung, Auf-
klärung über die religiösen und sozialen Irrtümer der Gegenwart zu bieten
und dadurch die Mitglieder im Geiste der katholischen Weltanschauung zur
sozialen Refonntätigkeit und praktischen Mitarbeit im öffentlichen Leben
heranzubilden. Mitglieder: Etwa 100.000. Mitgliedsbeitrag: Einzelmitglieder
4 tschechische Kronen, Familienmitglieder 1 tschechische Krone jährlich. Lei-
tung: Der Vorstand* besteht aus mindestens zwölf von der Hauptversamm-
lung der Vertreter der Ortsgruppen gewählten Mitgliedern, von denen jedes
Jahr ein Drittel neu zu wählen ist. Tätigkeit: Errichtung von sozialen Be-
ratungs- und Auskunftsstellen; Herausgabe und Verbreitung von Vereins-
schriften und anderen Schriftwerken; Interessierung des Volkes an derGestaltung
des Schulwesens; Auskünfte über Rechtsfragen, welche sich bei der Durch-
führung der das Schulgebiet umfassenden Gesetze und Verordnungen ergeben;
Veranstaltung von Elternabenden, Auifstellung von Statistiken, die das Schul-
wesen betreffen; Abhaltung von Versammlungen, Vorträgen, Kursen und
ähnlichen Veranstaltungen; Errichtung einer Vereinsbibliothek, von Volks-
büchereien und Wanderbibliotheken. Angeschlossene Verbände: „Reichsbund
der deutschen, katholischen Jugend" (S. 98); „Reichsmädchenbund
St. Gertrud" (S. 105).
Ungarn
KATHOLIKUS NEPSZÖVETSEO: KATHOLISCHER VOLKSBUND
(gegr. 1908). Budapest IV., Ferenciek-tere 7. Vors.: Msgre. Prohäszka, Bischof
von Szekesfehervär (Stuhlweißenburg). Direktor: Msgre. A. Emszt. Sekr.:
M. Frühwirth. Offizielles- Organ: „Nepujsäg" (Wochenschrift).-
Ziele: Eintreten für die katholische Gesellschaftsordnung; Förderung
der moralischen, geistigen, sozialen und wiriischaftlichen Entwicklung des
Volkes; Sorge für das Durchdringen der katliolischen Gedankenwelt im ge-
samten öffentlichen und privaten Leben; Kampf gegen die religionsfeindlichen
und revolutionären Strömungen. Mitglieder: 121.000 in 1609 Ortsgruppen.
Mitgliedsbeitrag: 3000 Kronen jähriich. Leitung: Geschäftsführender Ausschuß ;
Zentralrät, der aus dem ersteren und zwölf weiteren gewählten Mitgliedern
besteht; Vorstand, der aus dem Zentralrat, 150 gewählten Mitgliedern und
den Vorsitzenden der Bezirksgruppen besteht. Tätigkeit: Volksversammlungen,
56
Organisationen für die soziale Bewegung im allgemeinen
Vorträge und Kurse; Veröffentlichung eines Kalenders, von Flugschriften und
-blättern über Tagesfragen; Stelle für Rechtsberatung und Reditsschutz;
Stelle für Auskunftserteilung in landwirtschaftlichen Fragen; Gründung von
Genossenschaften, Versicherungskassen usw. Aus der Geschichte: Der
Volksbund zählte vor dem Kriege bereits 310,000 Mitglieder; die Kommu-
nistenherrschaft zerstörte alle seine Einrichtungen. Der Volksbund hat
während der fünfzehn Jahre seines Bestandes 25 Millionen Kalender, Flug-
schriften und Flugblätter verteilt.
Uruguay
UNION SOCIAL DEL URUGUAY (gegr. 1911). Montevideo, Galle
Cerrito 471. Vors.: H. Antuna. Sekr.: A. Magirena. Offizielles Organ:
„Tribuna Social" (monatliche Mitteilungen).
Ziele: Verteidigung der christlichen Gesellschaftsordnung; religiöse,
moralische und staatsbürgerliche Erziehung des Volkes. Mitglieder: 35.625.
Mitgliedsbeitrag: 0*25 bis 2 Pesos jährlich. Leitung: Fünfglie<Wger Vorstand.
Tätigkeit: Veranstaltung von Vorträgen, Versammlungen und sozialen
Kursen; Veröffentlichung und Verbreitung eines Kalenders, von Flugschriften,
Flugblättern und Büchern (während der Jahre 1919 bis 1922 wurden mehr
als drei Millionen Druckschriften verteilt); Informationsdienst für die Presse;
Heranbildung von Rednern, Schriftstellern und anderen Mitarbeitern, die für den
Ausbau der sozialen Werke nötig sind; Schaffung einer wissenschaftlichen und
praktischen Stoffsammlung, die den Studien der Mitglieder zur Grundlage
dient; Gründung und Erhaltung von Volks-, Mittel- und Fachschulen; Pflege
guter Beziehungen mit allen sozialen Einrichtungen, welche ähnliche Ziele
wie die „Union Social del Uruguay" verfolgen. Um eine enge Verbindung
zwischen der „Union Social del Uruguay" und ihren Mitgliedern herzustellen,
be_dient sich die Union der Mitarbeit von Bezirksvertrauensleuten. Ange-
schlossen an das „Comite general de la Accion Catölica" (S. 42).
UNION ECONÖMICA DEL URUGUAY (gegr. 1913). Montevideo,
Galle Colonia 1284. Vors.: M. Perea. Sekr.: A. Varese. Direktor: P. Elizalde.
Offizielles Organ: „Boletin de la Union Economica del Uruguay".
Ziele: Zusammenfassung der katholischen wirtschaftlich-sozialen Ein-
richtungen des ganzen Landes, um darüber zu wachen, daß sie ihre TäHgkeit
in Übereinstimmung mit der kirchlichen Lehre und den 'kirchlichen Unter-
weisungen entfalten; zu, diesem Zwecke werden üinen die allgemeinen Richt-
linien vorgezeichnet; einheitliche Regelung der Wirksamkeit dieser Einriclitun-
gen, ohne daß die administrative und finanzielle Selbständigkeit derselben
angetastet wird; Förderung der Gründung von wirtschaftlichen Vereinen und
Einrichtungen (Sparkassen, Genossenschaften, Gewerkschaften, Unter-
stützungseinrichtungen auf Gegenseitigkeit). Mitglieder: 24 angeschlossene
Landes- oder Orisvereinigungen. Leitung: Vorstand von fünf Personen,
der von der Generalversammlung der Vertreter der angeschlossenen Ver-
einigungen gewählt wird. Tätigkeit: Veröffentlichung von Werken über wirt-
schaftlich-soziale Fragen, um deren Kenntnis zu verbreiten und die praktische
Anwendung der vorgeschlagenen Lösungen zu fördern; Errichtung einer
Auskunfts- und Beratungsstelle; rechtlidie Verteidigung der gemeinsamen
Wirtschaftsinteressen; Pflege guter Beziehungen mit anderen einheimischen
und ausländischen Einrichtungen und Vereinen ähnlicher Art wie die Union.
Angeschlossen an das „Comite general de la Accion Catölica" (S. 42).
Organisationen für soziale Schulung und Propaganda 57
SECRETARIADO SINDICALISTA DEL URUGUAY (gegr. 1920).
Montevideo; Calle Colonia 1284. Sekr.: E. Cayota.
Ziele: Gründung von Arbeiter- und Angestelltengewerkschaften sowie
landwirtschaftlichen Vereinen. Mitglieder: Je zwei Vertreter der folgenden
Organisationen: „Federacion de la Juventud Catolica del Uruguay"; „Circulo
Catolico de Obreres de Montevideo"; „Union Democrätica del Uruguay",
sowie der Leiter der Werbestelle der „Union Social del Uruguay". Tätigkeit:
Mündliche und schriftliche Werbearbeit; Veröffentlidiung von Flugschnften.
Das Sekretariat wird in dieser seiner Tätigkeit durch freiwillige Mitarbeiter
unterstützt, hauptsächlich Mitgliedern der katholisdien Jugendorganisation.
Aus der Geschichte: Das Sekretariat hat die Gewerkschaften der Handels-
angestellten und Fabriksarbeiter, sowie die „Union Agricola del Uruguay"
organisiert, welch letzterer Verband seinerseits Bauernvereine in ver-
schiedenen Orten des Landes gründete.
Vereinigte Staaten
CATHOLIC CONFERENCE ON INDUSTRIAL PROBLEMS (gegn
1922). Washington, D. C, 1312 Massachusetts Avenue N. W. Vors.:
D. A. McCabe. Sekr.: Hochw! R. A. McGowan.
' Ziele: Verbreitung der katholischen Soziallehre über industrielle Fragen
und Förderung der praktischen Anwendung dieser Lehren. Mitglieder: Rund
500. Mitgliedsbeitrag: 1 Dollar jälirlich. Leitung: Vorstand; geschäfts^
führender Ausschuß. Tätigkeit: Jährlicher Landeskongreß; örtliche Zu-
sammenkünfte.
KAPITEL VII.
Frauenorganisationen
Internationale
UNION INTERNATIONALE DES LIOUES CATHOLIQUES FEMI-
NINES (gegr. IQ 10). Utrecht (Niederlande), Moogt 1. Vors.: Frau F. Steen-
berghe-Engeringh. Sekr.: Frl. A. Meyer. Geistlicher Beirat: Hochw. Kan.
J. H. G. Jansen. Offizielles Organ: Nachrichtenblatt (wenigstens halbjährlicli).
Ziele: Als Bindeglied zwischen den verschiedenen katholischen Frauen-
verbänden dienen; Studium aller jener Fragen, die die Verteidigung der
religiösen Freiheiten und die katholische soziale Aktion betreffen und bei denen
mit Rücksicht auf eine eventuelle gemeinsame Aktion eine einheitliche Behand-
lung angebracht ist, Mitglieder: 42 angeschlossene Landesverbände (siehe
unten). Mitgliedsbeitrag: 100 Einheiten der Landeswährung; Länder mit
schwacher Valuta zahlen 10 französische Franken, Holland 50 Gulden, England
50 Schilling, Amerika 50 Dollar. Leitung: Internationaler Vorstand, der aus
den Vertreterinnen der angeschlossenen Verbände besteht und mindestens alle
zwei Jahre zusammentritt, geschäftsführender Ausschuß. Tätigkeit: Auskunfts-
erieilung; internationale Tagungen; Studienausschüsse, von denen bisher
folgende geschaffen wurden: für Erhaltung, Verteidigung und Ausbreitung
des Glaubens; für Moral und gute Sitte; für Kino und Theater; für die Mode;
Studium der liberalen Organisationen und des Völkerbundproblems; Studium
aller moralischen, sozialen und gesetzgeberischen Fragen, die die Frauen-
arbeit, die bürgerlichen Rechte und Pflichten der Frau betreffen. Aus der
Geschichte: Die „Ligue Patriotique des Fran^aises" regte 1910 die Ver-
anstaltung einer Zusammenkunft der Vertreterinnen aller Nationen an, um
die Gründung eines internationalen Bundes der katholischen Frauenverbände
in die Wege zu leiten. Nachdem den einzelnen Nationen ein Satzungsentwurf
unterbreitet worden war, erfolgte die erste internationale Zusammenkunft
19.10 in Brüssel, wo die Gründung des internationalen Bundes beschlossen
wurde. Die zweite internationale Tagung fand 1911 in Madrid, die dritte
1912 in Wien, die vierte 1913 in London statt. Auf der Londoner Tagung
wurden die Bundessatzungen abgeändert, um die Genehmigung des Heiligen
Stuhles zu erlangen, die auch im selben Jahre gewährt wurde. Seitdem
ernennt der Heilige Vater die Vorsitzende des Bundes. Die fünfte inter-
nationale Tagung fand im Mai 1922 im Rom statt.
Angeschlossene Landesverbände:
ARGENTINIEN:
Liga Argentina de Damas Catolicas (S. 60).
BELGIEN:
Federation des Femmes Catholiques Beiges (S. 60).
Ligue Constance Teichmann (S. 61). •
Ligue des Femmes Chretiennes. Brüssel, 27 nie de la Science.
fTauenörganisätiönen , > 59
BRASILIEN:
Liga Catolica das Damas do Brazü. Rio de Janeiro, rua Joaquim
Murtinho 302 (?).
CHILE:
Liga de Damäs Chilenas. Santiago, Casilla 396
DEUTSCHLAND:
Katholischer Deutscher Frauenbund (S. 63).
Katholischer Fürsorgeverein für Mädchen, Frauen und Kinder (S" 132).
Verband katholischer Vereine erwerbstätiger Frauen und Mädchen Deutsch-
lands (S. 208).:
Verein katholischer deutscher Lehrerinnen (S. 163).
FRANKREICH.
Action Sociale de la Femme (8. 65),
Archiconfrerie de l'Oeuvre des "Catechismes. Paris, 19 rue de Varennes.
Archiconfrerie des Patronages. Paris, 76 nie des Saints-Peres.
Association Feminine pour l'Etude et 1' Action Sociale (S. 66).
Federation Frangaise des Unions des Syndicats Professionnels Feminins
(S. 212).
Ligue des Femmes Fran^aises (8. 65).
Ligue Patriotique des Fran^äises (S. 65).
Union Centrale des Syndicats Professionnels Feminins (S. 212).
GROSSBRITANNIEN:
Catholic Women^s League (8, 67).
ITALIEN:
Unipne Femminile Cattolica Italiana (8. 67).
KANADA:
Catholic Woinen's League of Canada (8. 70).
Federation Nationale St.-Jean Baptiste (S. 70).
LUXEMBURG:
Katholischer Frauenbund (8. 71).
Sekretariat der katholischen Frauenaktion. Luxemburg, avenue Pescatore 6.
MEXIKO:
Ligue du Mexique. Korrespondenz an die Delegation du Mexique, Paris,
avenue de La Bourdonnais.
Union de Damas Catölicas Mexicanas (8. 72).
NIEDERLANDE:
Federatie van R. K. Vrouwenbonden in Nederland (8. 73).
ÖSTERREICH:
Katholische Reichsfrauenorganisation Österreichs (8. 73).
POLEN:
Katolicki Zwiazek Polek Poznan (8. 74).
Katolicki Zwiazek Polek Krakow (S. 74).
Katolicki Zwiazek Polek Warszawa (8. 74).
PORTUGAL:
Liga de Ac^ao Social Christa (8.75).
60 Organisationen für die soziale Bewegung im allgemeinen
SCHWEIZ:
Internationaler Verband der katholischen Mädchenschntzvereine (S. 143).
Schweizerischer katholischer Frauenbund (S. 75).
SPANIEN:
Acciön Catölica de la Mujer (S. 76).
Federacion de Seiioras de Proteccion de Intereses Catölicos. Valencia, Una
Calatrava.
Union de Damas Espanolas del Sagrado Corazon (S. 76).
TSCHECHOSLOWAKEI:
Katholischer Frauenbund für die Deutschen in Böhmen, Mähren und
Schlesien (S. 77).
Svaz ceskych Katol. Spolku ienskych (S. 78).
UNGARN:
Orszägos Katolikus Nöszövetseg (S. 79).
Szociälis Missziöszövetseg (S. 79).
VEREINIGTE STAATEN:
National Council of Catholic Women (S. 80).
Argentinien
LIGA ARGENTINA DE DAMAS CATOLICAS. Buenos Aires, Monte-
video 850. Vors.: Frau A. Elia de Ortiz Basualdo. Sekr,: Frl. M. Canello de
BuUrich. Offizielle Organe: „L. A. D. C." (Monatsschrift für die tätigen Mit-
glieder); „Ciütura Femenina" (Monatsschrift für die einfachen Mitglieder).
Ziele: Religiöses, kulturelles, caritatives und soziales Apostolat; Mit-
wirkung an der Durchführung des Programms der „Union Populär Catölica
Argentina", deren weiblicher Zweig die „Liga Argentina de Daraas Catolicas"
ist. Mitglieder: Etwa 20.000 in 126 Pfarrgruppen; 350 angeschlossene Or-
ganisationen mit gegen 30.000 Mitgliedern. Mitgliedsbeitrag: 4 Pesos
jährlich. Tätigkeit: Gemeinsame religiöse Veranstaltungen, Erteilung von
Katechismusunterricht, Seelsorgehilfe; Ausschuß für religiöse Bildung (Centro
de Estudios religiöses); Vorträge; Verbreitung der katholischen Presse;
Fachschulen; Haushaltungskurse; Gründung von Caritas- und Wohlfahrts-
einrichtungen aller Art; Gefängnisfürsorge; Organisation voii Gewerk-
schaften, Versicherungskassen, Aussteuerkassen für Arbeiterinnen usw.
Belgien
FEDERATION DES FEMMES CATHOLIQUES BELGES (gegr. 1913).
Brüssel, 22 rue Traversiere. Vors.: Frau J. de Trooz. Geistlicher Beirat:
Hochw. Kan. Cocheteux. Sekr.: Frau E. Comet. Offizielles Organ: „Bulletin
de la Föderation des Ferames Catholiques Beiges" (wöchentlich, flämisch
und französisch).
Ziele: In jeder Gemeinde sollen die tüchtigsten und hervorragendsten
katholischen Frauen aller sozialen Schichten zu einer Gruppe zusammen-
geschlossen werden, um an ihrer religiösen und geistigen Weiterentwicklung
zu arbeiten; Schaffung eines gemeinsamen Bandes zwischen den katholischen
Frauen, um alle hilfsbereiten Kräfte zusammenzufassen und mit ihnen die
Tätigkeit der kirchlichen Behörden zu unterstützen. Mitglieder: Rund 100.000,
fiauenorganisatidneii 61
die in ganz Belgien zu Diözesanverbänden zusammengeschlossen sind. Mit-
gliedsbeiträge: Mindestens 1'50 Franken jährlich. Leitung: Ein leitender
Ausschuß in jeder Diözese, dem ein vom Bischof ernannter Geistlicher
Beirat angehört; ein Landesausschuß, dem die Geistlidren Beiräte, sowie die
Vorsitzenden der Diözesanausschüsse angehören. Tätigkeit: Zahlreiche
Studienzirkel; Veranstaltung von Vorträgen, Kursen, Exerzitien und anderen
religiösen Kundgebungen; Teilnahme an den Arbeiten anderer Organisationen
(die meisten katholisdien Frauenorganisationen sind an den Verband an-
geschlossen). Eine Jugendabteilung ist in Bildung begriffen.
LIGUE FEMININE „CONSTANGE TEICHMANN" (gegr. 1903).
Antwerpen, De Bomstraat 11. Vors.: Frl. Belpaire. Geistlicher Beirat: Abbe
Stuckens. Sekr.: Fr. Nuyens-De Roover. Offizielle Organe: „Vrouwenleven"
(monatlich); „Aujourd'hui et Demain" (monatlich).
Ziele: Religiöse, sittliche, soziale und staatsbürgerliche Erziehung der
Frau, vor allem jener der höher stehenden Klassen; Heranbildung von
Führerhinen. Mitglieder: 3000 Einzelmitglieder und viele angeschlossene
Vereinigungen. Mitgliedsbeitrag: 3 bis 12 Franken jährlich. Leitung: Vor-
stand von zwölf Mitgliedern. Tätigkeit: Vorträge, Kurse, Studienzhrkel;
Erhebungen und Eingaben in allen die Frauen interessierenden Fragen;
Unterstützung der schon bestehenden Verbände; Kampf gegen die öffent-
liche Unsittlidikeit; Studientagungen; Exerzitien. Aus der Geschichte: Eifrige
Teilnahme an allen Hilfswerken während des Krieges; Kampf gegen die
Unsittlichkeit an der Front; in zahlreichen Gemeinden wurden Arbeiterinnen-
oder Bäuerinnenvereine geschaffen; 1912 wurde die „Union des Con-
ferencieres", 1913 die „Oeuvre des immigrants", 1914 die „Ligue Mariale
contre l'immoralite", 1919 zum Schutze der Frauen und Kinder aus den zer-
störten Gebieten der Ausschuß „Aide et protection aux f emmes et aux enfants
des regions devastees", 1922* das „Home Marie Elizabeth" in Antwerpen
geschaffen, das dreißig Frauen und Mädchen volle Unterkunft und Ver-
pflegung bietet. 1919 wurde eine eigene Sektion für staatsbürgerliche Er-
ziehung geschaffen. Bei den letzten Gemeindewahlen wurden 26 Mitglieder
der Ligue (das ist fast die Gesamtheit der gewählten katholischen Frauen)
zu Gemeindevertretem gewählt, dazu etwa zehn stellvertretende Abgeordnete;
mehrere Mitglieder wurden zu Schöffen gewählt und eines zum Amt eines
Bürgermeisters.
SECRETARIAT GENERAL DES OEUVRES SOCIALES FEMININES
CHRETIENNES DE BELGIQUE (gegr. 1912). Brüssel, 75 boulevard Clovis.
Sekr.: Frl. V. Cappe und M. Baers. Offizielles Organ: „La Femme Beige"
(monatlich).
Ziele: Studium der Verhältnisse der Frauenarbeit; Zusammenfassung
der ganzen christlichsozialen Frauenbewegung; Förderung der religiös-
sittiidhen, beruflichen und hauswirtschaftlichen Ausbüdung der Arbeiterinnen.
Mitglieder: Sind alle Angehörigen der verschiedenen Organisationen, deren
Bindeglied das Generalsekretariat bildet. Tätigkeit: Samnüung einschlägigen
Materials; Auskunftserteilung; Erhebungen; eürige Aufklärungs- und Werbe-
tätigkeit, um die öffentliche Meinung für die erstrebenswerten sozialen Ver-
besserungen und Reformen zu gewinnen und die Entwicklung der sozialen
f;rauenorganisationen zu fördern; Zentralisierung der verschiedenen christ-
lichsozialen Frauenorganisationen und der sozialen Einrichtungen zugunsten
der Frauen, zwecks Zusammenfassung und einheitlicher Regelung ihrer
Tätigkeit; Hauptaufgabe des Sekretariats ist die Erziehungs- und Bildungs-
62
Organisationen für die soziale Bewegung im allgemeinen
arbeit, die sich vor allem in den Studienzirkeln, der „Ecole sociale
catholique" und den sozialen Frauensdiulen für einzelne Bezirke auswirkt;
in diesen Schulen whrd ein Stamm von Mitarbeiterinnen und Führerinnen der
verschiedenen Frauenorganisationen herangebildet. Aus der reichen übrigen
Tätigkeit des Sekretariats erwähnen wir jene des Jahres 1922: Organisation
der Versicherung auf Gegenseitigkeit für Frauen; Schaffung von weiblichen
Jugendvereinen; Förderung der Genossenschaften usw. Schließlich erwähnen
wir die Gründung von drei Mädchenheimen in Brüssel, die etwa 100 Pen-
sionärinnen beherbergen. Aus der Geschichte: 1912 wurde die „Federation
de l'Aiguille" gegründet, welche die bereits bestehenden Näherinnengewerk-
schäften zusammenfaßte; im gleichen Jahre erfolgte die Konstituierung des
„Secretariat general des Unions Professionnelles feminines chretiennes de
Belgique"; 1913 Schaffung eines Archivs und einer Auskunftsstelle („Gifice
de documentation et de renseignements") ; 1914 bis 1918 Schaffung von
Frauenverbänden und sozialen Bezurkssekretariaten (23 Ende 1922) und
Ortssekretariaten (31 Ende 1922); zahlreiche soziale Kurse (5 Wochen Dauer
für Führerinnen und 1 Woche für die übrigen Arbeiterinnen); 1918, Gründung
der „Federation des Cercles feminins d'etudes sociales" (Ende 1922 bestanden
45 solcher sozialer Studienzirkel für Frauen); 1919 wechselte das 1912 ge-
gründete Sekretariat seinen Namen und heißt nunmehr „Secretariat general
des Oeuvres Sociales Feminines Chretiennes de Belgique"; im gleichen Jahre
wurde die „Commission intersyndicale feminine" geschaffen, welclie aus
Vertreterinnen der weiblichen und gemischten GewerKßchaftsverbände besteht;
ihre Aufgabe besteht in der Förderung der weiblichen Gewerkschafts-
bewegung (Ende 1922 zählte diese 24.800 Angehörige), der sie die einheit-
lichen Richtlinien angibt; sie veröffentlicht das flämische Blatt „Arbeidster"
und das französische „L'Ouvriere"; 1920 wurde die „Federation Nationale
des Ligues feminines ouvrieres" geschaffen; in, diesem Jahre nahm auch die
1919 gegründete „Ecole Sociale Catholique" Jhre Tätigkeit auf*).
FEMINISME CHRETIEN DE BELGIQUE (gegr. 1902) und LIGUE
CATHOLIQUE DU SUFFRAGE FEMININ (gegr. 1912). Brüssel, 57 avenue
Jean Linden. Sekr.: Frl. L. Van den Pias. Offizielles Organ: „Le Feminisme
Chretien de Belgique" (monatlich).
Ziele: Verbesserung der rechtlichen, wuischaftlichen und intellektuellen
Lage der Frau durch eine gehaltvollere Erziehung, eine gründlichere be-
rufliche Ausbildung und Organisation und eyine Reform jener Gesetze, weldhe
die Frau in einem Zustand ungerechtfertigter Inferiorität halten. Die „Ligue
Catholique du Suff rage feminin", eine Untergruppe des „Feminisme Chretien"
1) Der erfolgreiche Besuch dieser Schule, deren Lehrplan den Anforderungen des kgl. Dekrets
vom 10. August 1921 entspricht, vermittelt das .Diplome officiel d'Auxiliaire du Service social*, welches den
Zugang u. a. zu folgenden Berufen öffnet : Bibliothekarin, Fabrikspflegerin, Gewerbe-Aufsichtsbeamtin
Leiterin von Arbeitsnachweisen, Arbeitersekretärin, KinderfQrsorgebeamtin, Sozialversicherungsbeamtin,
Wohlfahrtspflegerin usw. Zweijährige Studiendauer: das erste Schuljahr dauert 8 Monate (Oktober bis Juni) ;
das zweite umfaßt einen dreimonatlichen theoretischen, Kurs und eine sechsmonatliche Praxis. Neben
allgemeinen sozialen Studien wird jede Hörerin in jenem Zweige sozialer Tätigkeit besonders ausgebildet,
dem sie sich später zuwenden will. Der Unterricht wird von Hochschullehrern und sozialen Praktikern
erteilt. Wiederholungen, Studienzirkel und der Besuch zahlreicher sozialer und FQrsorgeeinrichtungen
ergänzen die theoretischen und praktischen Vorträge; ebenso die praktische Mitarbeit in den Wohltätig-
keitsinstituten wie in den Sekretariaten der sozialen Organisationen. — 1922/23 besuchten 20 Hörerinnen
den ersten, 19 den zweiten Jahrgang.
Die Schule organisiert außerdem während der Ferien pädagogische und soziale Unterrichtskurse
für Lehrerinnen; endlich hat sie soziale Schulen in der Provinz gegründet (in Charleroi, Mons, Namur,
Nivellei, Tournai und Verviers).
Die .Ecole Sociale Catholique" gliedert sich in eine flämische und eine wallonische Abteilung;
das Lehrprogramm ist in beiden Abteilungen dasselbe, verschieden ist nur die Unterrichtssprache.
-i^^i*■;:*^ia;^JAS^
Frauenorganisationen 63
widmet sich hauptsädilichj der Werbetätigkeit für das Frauenwahlrecht und
der politischen Erziehung der Frau. Mitglieder: 550 zahlende; außerdem
Zustimmungserklärungen von etwa 40 Organisationen, die ihrerseits etwa
5000 bis 6000 Mitglieder zählen; „Feminisme Chretien" bezweckt nicht die
Organisation der Massen, sondern sucht die Führerkreise zu gewinnen und
durch deren Vermittlung die Verbreitung der Grundsätze der christlichen
Frauenbeiwegung in den anderen Organisationen zu erreichen. Mitglieds-
beiträge: 5 bis 20 Franken jährlich, Leitung: Leitender Ausschuß von
mindestens fünf Mitgliedern. Tätigkeit: Werbetätigkeit durch Vorträge,
Flugblätter, Leihbibliotheken, Petitionen; juristische Studien; Vorbereitung
von Unterlagen für Gesetzentwürfe, Verleihung von Studienmaterial an
Erzieher, Juristen und Politiker; politische Tätigkeit in den Gemeinderäten,
um die zum Schutze der Familie, des Kindes, ziu: Wahrung der Frauen-
interessen, zur Förderung der Mäßigkeit und zum Schutze der öffentlichen
Sittlichkeit nötigen Maßnahmen durchzusetzen. Aus der Geschichte: 1905
Gründung der Zeitschrift; 1913 Teilnahme an der Schaffung der „Federation
beige pour le suffrage des femmes**^; 1919, Teilnahme an der Unterschriften-
sammlung für die Verleihmig der politischen Rechte an die Frau; 1912 bis
1923 Kampf für die Erweiterung der bürgerliclien Rechtsfähigkeit der ver-
heirateten Frau und für die Reform der ehelichen Gütergemeinschaft;
1921 Teilnahme an dem Kampf gegen die öffentliche Unsittlichkeit;
1922 — 1923 Vorbereitungen für die Schaffung einer „Federation des
Int'erets catholiques politiques feminins", deren Zweck die Gründung und
Zusammenschließung von politischen kathohschen Frauenorganisationen ist.
Brasilien (S. 59)
Chile (S. 59)
Colombia
LIGA DE DAMAS CATOLICAS LATINO-AMERICANAS (gegr. 1921).
Bogota, secretaria del Arzobispado (vorläufige Adresse).
Ziele: Zusammenschluß der katholischen Frauen Colombias, um an
der Sdiaffung und Förderung religiöser und sozialer Einrichtungen zu
arbeiten. Mitglieder: Etwa 20.000. Leitung: Oberster Rat, bestehend aus
wenigstens zwölf Personen; vom ObeiBten Rat gewählter Vorstand. In
jeder JDiözese ist der Leitei: des Bundes der Bisdiof, der einen Priester mit
seiner Vertretung beauftragt. Tätigkeit: Gemeinsame Kommunionen; religiöse
Übungen; Exerzitien; Erteilung von Katechismusunterricht an Kinder, Dienst-
boten, Arbeiter und Arme; Kampf gegen die öffentliche Unsittlichkeit, be-
sonders gegen unsittliche Moden und Schaustellungen; Teilnahme an allen
Werken zur Erhaltung und Ausbreitung des katholischen Glaubens und der
katholischen Sitte in den einzelnen, in der Familie und in der Gesellschaft.
Deutschland
KATHOLISCHER DEUTSCHER FRAUENBUND (gegr. 1903). Köln,
Uoonstraße 36. Vors.: Frl. H. Dransfeld M. d. R. Sekr.: Frl. E, Cosack,
Frl. A. Heidermann. Sekr. fürs Ausland: Gräfin P. Montgelas, Bergen bei
64
Organisationen für die soziale Bewegung im allgemeinen
Traunstein, Eicherhof. Offizielle Organe: „Frauenland" (monatliches Organ
für alle Mitglieder); „Die christliche Frau" (Monatsschrift im Dienste
katholischen Frauenstrebens); „Jugendziele" (Monatsschrift für die. Jugend-
abteilungen); „Nachrichtenblatt für die Vorstandschaften".
Ziele: Die Förderung der Frauenbewegung nach den Grundsätzen der
katholischen Kirche: durch Herausarbeitung des katholischen Frauenideals
in Familie, Beruf und öffentlichem Leben und seine wirksame Einstellung
in die gesamte Kulturbewegung der Gegenwart; durch wirksame Vertretung
der allgemeinen Fraueninteressen auf sittlichem, sozialem, beruflichem, wirt-
schaftlichem und rechtlichem Gebiete; durch Zusammenfassung der katho-
lischen Frauen aller Betätigungskreise und sozialen Schichten "zur gegen-
seitigen Einwirkung und Förderung; durch Aufklärung der katholischen
Frauen über Fragen und Probleme, die die Entwicklung der Gegenwart mit
sich bringt, insbesondere soweit sie die Frauenwelt beteeffen; durch wissen-
schaftliche, soziale und caritative Gemeinschaftsarbeit; durch Zusammen-
schluß katholischer Frauenorganisationen. Mitglieder: Etwa 270.000 in
950 Zweigvereinen. Die Zweigvereine können sich zu Provinzial- und
Landesausschüssen und Landesverbänden zusammenschließen. Es bestehen
zurzeit der bayrische und der ostdeutsche Landesverband und der badische,
württembergische und hessische Landesausschuß. Mitgliedsbeitrag: Ein
deutsches Fernbriefporto monatlich. Leitung: Zentralvorstand, bestehend
aus einer Vorsitzenden und drei stellvertretenden Vorsitzenden, einer Schatz-
meisterin, zwei Generalsekretärinnen und einem Geistlichen Beirat, mindestens
sieben, höchstens fünfzehn Beisitzern und den Vorsitzenden der Landes- und
Provinzialverbände und Landes- und Provinzialausschüsse; Zentralausschuß,
der sich zusammensetzt: aus dem Zentralvorstand, sechzig gewählten Mit-
gliedern, den Vorsitzenden der Zweigvereine und den im Frauenbund berufs-
mäßig tätigen Kräften. Tätigkeit: Abhaltung von Versammlungen und Frauen-
tagen; Veranstaltung von Vorträgen und Kursen zur Vermittlung theoretischer
Kenntnisse und zur Anleitung für praktisdie Arbeit (in letzter Zeit ins-
besondere: Schulungskurse für die Bundessekretärinnen, für berufliche
Arbeiterinnen; staatsbürgerliche Kurse, Kurse über Frauenberufsfrageh und
Grenzgebiete, über Ehe- und Familienfragen, über neuzeitliche Erziehungs-
fragen, landwirtschaftliche Kurse); Gründung von Kommissionen zum
Studium und zur Bearbeitung bestimmter Gruppen von Problemen (folgende
Kommissionen sind durch die Satzungen vorgeschrieben: Schul- und Bil-
dungsfragen, Berufs- und Frauenarbeitsfragen, soziale Fragen und Be-
strebungen, caritative Fragen und Bestrebungen, Sittlichkeitsfragen, Frauen-
rechtsfragen, Ausland, staatsbürgerliche Schulung); gemeinsame Betätigimg
in sozialen und caritativen Einrichtungen, sei es durch eigene Einrichtung
derselben, sei es diu-ch Mitarbeit im kommunalen Wohlfahrtsdienst, in
anderen Vereinen, in zentralen Ausschüssen für die verschiedenen Betätigungs-
gebiete; Gründung von sozialen Frauenschulen^); Stellungnahme zu allge-
meinen Kultur- und Frauenfragen; Kundgebungen, Eingaben an Be-
hörden usw. Innerhalb des Bundes sind in Abteilungen zusammengefaßt:
a) Hausfrauen; b) Landfrauen; c) bei Behörden und bei öffentlich-rechtlichen
») SOZIALE UND CARITATIVE FRAUENSCHULEN DES KATHOLISCHEN DEUTSCHEN FRAUEN-
BUNDES. München, Theresienstraße 25; Berlin, Winterfeldstraße 5; Aachen, Bergdrisch 44. Das gemein-
same Ziel dieser Schulen ist die Heranbildung von Frauen und jungen Mädchen zu beruflicher und außer-
beruflicher Aibeit in den verschiedenen Zweigen der sozialen Tätigkeit. Das Programm entspricht den
von den einzelnen Bundesstaaten aufgestellten, in den wesentlichen Punkten übereinstimmenden Vor-
schriften und umfaßt eine vollständige theoietische und praktische Ausbildung. Der Lehrgang dauert
zwei Jahre und wird abgeschlossen durch eine s'aatlich anerkannte Prüfung, deren Bestehen den Schule,
rinnen die verschiedenen sozialen Laufbahnen eröffnet.
frauenorgariisätionen 65
Vertretungskörpern ehrenamtlich tätige Frauen; d) Jugend (Sekretärin
Frl. M. Buczkowska, München, Königinstraße 43). Diese Abteilungen be-
arbeiten die sie besonders angehenden Fragen.
Angeschlossene Organisationen:
Fast alle katholischen Frauenorganisationen Deutschlands sind dem
Frauenbund in teils engerer, teils loserer Form angescjilossen.
Frankreich
LIGUE DES FEMMES FRANgAISES (gegr. 1901). Lyon, 18 rue de
l'Abbaye d'Ainay. Vors.: Gräfin de Saint-Laurent. Geisilichei Beirat:
P. B, Feroux. Sekt.: Fr. Lestira. Offizielle Organe: „Appel ä la France
Chretienne" (Monatsschrift für die Vereinsvorstände); „La Ligueuse
Frangaise" (Monatsschrift für die übrigen Mitglieder).
Ziele: Im engsten Anschluß an den Pfarrklerus Sammlung aller Frauen
ohne Unterschied der politischen Meinung und des Standes, welche durch
das Gebet und die Tat an der Verteidigung der Kirche, des Vaterlandes, der
Familie und der religiösen Freiheiten mihvirken wollen. Mitglieder: Rund
200.000; die Organisation baut sich auf Pfarrgruppen, Kantonalgruppen,
Diözesanverbänden auf. Mitgliedsbeitrag: Mindestens 0*25 Franken jährlich.
Tätigkeit: Teilnahme an allen Veranstaltungen des kirchlichen Lebens; Schul-
fürsorge; Werke der Barmherzigkeit usw.
UGUE PATRIOTIQUE DES FRAN^AISES (gegr. 1902). Paris (1er),
368 rue Saint-Honore. Vors.: Vicomtesse de Velard. Sekr.: Frl. M, Frossard.
Offizielle Organe: „L'Echo", . »Le Petit Echo", „La Page des Jeunes" (er-
scheinen elfmal jährlich).
Ziele: Verteidigung der Freiheiten, die für die .Frau von besonderem
Belang sind, besonders der Gewissens- und Unterrichtsfreiheit, mit allen
gesetzlichen Mitteln; Verbesserung der Lage der Arbeiterinnen; Förderung
der sozialen Einrichtungen; Vorbereitung der weiblichen Jugend auf die
soziale Tätigkeit; zu letzterem Zwecke wurd,e die „Association Nationale
Catholique de la Jeunesse Feminine Frangaise", eine Sektion der Liga ge-
schaffen. Mitglieder: 565.000- in 3600 Gruppen und Sektionen. Die Liga ist
in 74 Departements verbreitet; in 50 Departements ist sie in Unterverbänden
organisiert. Mitgliedsbeitrag: 1 bis 25 Franken jährlich, je nach der Mit-
gliedsklasse. Leitung: Zentralvorstand, dem die Vorsitzenden der
Departementsorganisationen sowie die Mitglieder des geschäftsführenden
Ausschusses (12) angehören. Tätigkeit: Exerzitien; Werke der Barmherzig-
keit; Kampf gegen die^ schlechte und für die gute Presse; Eintreten für die
Durchführung der Sonntagsheüigung; Kampf gegen die Trunksucht und die
öffentliche Unsittlichkeit; Katechismusunterricht für die Kmder; Kranken-
besuche; die Mitglieder stehen dem Pfarrklerus für die Schaffung und
Unterstützung von katholischen Vereinen zur Verfügung.
ACTION SOCIALE DE LA FEMME ET ASSOCIATION DU LIVRE
FRAN^AIS (gegr. 1900). Paris (Te)^ 36 rue Vaneau. Vors.: Frau Chenu.
Sekr.: Frau Lejoindre. Offizielle Organe :„Action Sociale de la Femme et
Association du Livre Frangais"; „Le; Livre Fran^ais" (erscheinen monatlich).
Ziele: Erziehung der Frau zum Verständnis ihrer sozialen Aufgabe;
Förderung der Verständigung zwischen den sozialen Organisationen zur
MONTI, Internat. Handbuch der kath. Organisationen. 6
66 Organisationen für die soziale Bewegung im allgemeinen
Verwirklichung sozialer Fortschritte. Tätigkeit: Zentralsekretariat für soziale
Auskünfte; Werbetätigkeit durch Zeitschriften, Vorträge, Studienzirkel, soziale
Tage und in der Presse. Internationales Zentralsekretariat für Propaganda,
Auskunftsdienst und Zusammenarbeit mit dem Ausland; dieses Sekretariat
hat seinen Sitz in Blanquefort-Medoc (Gironde) und wird von Frau Gautier—
Lacaze geleitet. Sonderausschüsse: a) für soziale und staatsbürgerliche Er-
ziehung der Frau (in diesem Ausschuß sind etwa 50 französisdie und
20 ausländische Vereinigungen vertreten); b) zum Studium der die weib-
lichen Berufe, die Familie, die Moral, die soziale Hygiene usw. betreffenden
Fragen; c) für die „Union nationale du vote feminin" (dieser Verband für
das Frauenstimmrecht bildet eine besondere Abteilung der „Action Sociale
de la Femme et Association du Livre Frangais"). Weiter besteht ein Sekretariat
zur Unterstützung der Frauen des Mittelstandes, besonders durch zuver-
lässige und eingehende Beratung über weibliche Berufe. Eine beim Zentral-
sekretariat bestehende Auslandsabteilung dient als Bindeglied zwischen
französischen und ausländischen Vereinigungen, berät die französischen
Familien, die ihre Kinder ins Ausland schicken wollen, sowie ausländische
Familien, die ihre Kinder nach Frankreich zu senden wünschen. Zweck der
„Association du Livre Fran?ais", die eine weitere Abteilung der „Action
Sociale de la Femme darstellt, ist die Förderung der Veröffentlichung guter
Bücher, deren Verbreitung in Frankreich und im Auslande sie unterstützt.
Ein Katalog (3 Franken) enthält eine Zusammenstellung der besten fran-
zösischen Literatur von 1500 bis 1915. Neuerscheinungen werden in der
Monatsschrift „Le Livre Fran^ais" besprochen. Eine Leihbibliothek („Biblio-
theque du Livre fran^ais echangeable") gestattet den Mitgliedern, sich durch
einmalige Zahlung von 6 Franken (Preis eines Bandes) dauernd gute fran-
zösische Lektüre zu sichern; bei jedem Bücherumtausch sind 0*25 Franken
Verwaltungsauslägen und außerdem die eventuellen Postgebühren zu be-
zahlen. Endlich organisiert die „Action Sociale de la Femme et Association
du Livre Fran9ais" jährliche Frauentagungen, an denen die ausländischen
korrespondierenden Mitglieder entweder persönlich öder durch Entsendung
einer Vertreterin oder mittelbar durch Einsendung eines Berichtes teilnehmen.
ASSOCIATION FEMININE POUR L'ETUDE ET L'ACTION SOCIALE
(gegr. 1912). Paris- (16e), 56 rue du Docteur-Blanche. Vors.: Frl. Novo.
Sekr.: Frl. Butillard. Offizielles Organ: „Correspondance de l'Ecole Normale
Sociale" (monatliche Mitteilungen).
Ziele:* Förderung des sozialen Unterrichtes; Organisation und För-
derung der sozialen Tätigkeit; Studium und Auskunftserteilung über soziale
Fragen. Mitglieder: 400. Mitgliedsbeitrag: 10, 50, 200, 500 und 1000 Franken
jährlich. Leitung: Der Vorstand wird von der Generalversammlung gewählt,
an der jene Mitglieder teilnehmen, die jährlich mindestens 50 Franken zahlen.
Tätigkeit: Der soziale Unterricht — das eigentliche Tätigkeitsfeld der Ver-
einigung — wird in der „tcole Normale Sociale" erteilt. Die Schule bezweckt
vor allem die Ausbildung zweier Klassen von Personen: 1. der sogenannten
„Promotrices", das smd Damen der Gesellschaft, die sich sozial zu betätigen
wünschen, und Leiterinnen von sozialen Einrichtungen; 2. der sogenannten
„Propagandistesj^, befähigte Arbeiterinnen, die sich auf die Gewinnung und
Führung der Arbeiterinnen vorbereiten wollen. Die Ausbildung der
„Promotrices" geschieht entweder in einem zweijährigen theoretischen und
praktischen Lehrgang oder den sogenannten „Sessions intensives" (4 bis
6 Wochen Dauer), die zweimal jährlich abgehalten werden. Die Ausbildung
der „Propagandistes" geschieht durch Vorträge, Studienzirkel, Studien-
Frauenorganisationen 67
tagungen, Kongresse, soziale und gewerl«chaftlidie Wochen und „Sessions
intensives". Unter den verschiedenen Arten der praktischen sozialen Be-
tätigung der Vereinigung verweisen wir besonders auf folgende: Die An-
wendung der „loi Astier" über den obligatorischen beruflichen Unterricht auf
junge Arbeiterinnen und Angestellte (in Paris 15, in der Provinz 27 Gruppen);
„L'entr'aide pour le travail ä domicile", die vor allem den Familienmüttern
Heimarbeit verschafft; Wohlfahrtspflege durch die verschiedenen sozialen
Fürsorgeeinrichtungen, welche die Vereinigung leitet oder an denen sie
mitarbeitet. Soziales Archiv, Auskunftsstelle, Bibliothek.
Großbritannien
CATHOLIC WOMEN'S LEAGUE (gegr. 1906). London, S. W. 1,
116 Victoria Street. Vors.: Mrs. Haiford Hewitt. Sekr.: Frl. H. Orwin.
Offizielles Organ: „The Catholic Women's League Magazine" (monatlich).
Ziele: Zusammenschluß der katholischen Frauen zur Wahrung ihrer
religiösen und geistigen Interessen und zur Förderung ihrer sozialen Be-
tätigung. Herstellung von Beziehungen zwischen den katholischen Frauen
und den katholischen Vereinen und Einrichtungen des Landes, besonders
jenen für Frauen, um einen raschen und sicheren Austausch von Auskunft
und* Unterstützung herbeizuführen; Zusammenschluß der katholischen
Frauen in einer festgefügten Organisation zur Verteidigung der katholischen
Grundsätze, zwecks Ausdehnung des katholischen Einflusses und Schaffung
einer einheitlichen öffentlichen katholischen Meinung; all dies im Geiste
ständiger und 'unbedingter Unterordnung unter die kirchlichen Behörden.
Mitgliedsbeitrag: Mindestens 1 Schilling jährlich. Leitung: Ausschuß, be-
stehend aus den Vorstandsmitgliedern und den Vertreterinnen der Orts-
gruppen. Tätigkeit: Vorträge und Aussprachen über katholische Angelegen-
heiten und solche von öffentlichem Interesse; Besuch der Krankenhäuser
und Gefängnisse; Katechismusklassen; Versammlungen und Kurse für
Mütter; Vereine für junge Arbeiterinnen; Ausbildung katholischer Kranken-
pflegerinnen; Fürsorge für gefaUene Mädchen (Gründung von Heimen);
Mädchenschutz; Heime für Arbeiterinnen; besondere Jugendabteilung (für
Mädchen von 14 Jahren an): „Junior Catholic Women's League".
Italien
UNIONE FEMMINILE CATTOLICA ITALIANA (gegr. 1919). Rom
(11), via della Scrofa 70. Vors.: Marchesa M. Patrizi. Sekr.: Frl. A. Fati.
Geistlicher Beirat: Msgre. G. Serafini. Offizielles Organ: „BoUettino
deirUnione Femminile Cattolica Italiana" (zweimal monatlich).
Ziele: Zusammenschluß aUer katholischen Frauen Italiens, die im
Einklang mit der Lehre der Kirdie gemeinsam für die Verteidigung und
Ausbreitung ihres Glaubens und für die Verwirklichung der wahren
Frauenideale arbeiten wollen. Mitglieder: Rund 301.000, die in drei großen
Landesabteilungen zusammengeschlossen sind, die zusammen die „Unione
Femminile Cattolica Italiana" bilden, nämlich: „Unione fra le Donne
Cattoliche d'Italia"; „Gioventü Femminile Cattolica Italiana"; „Universitarie
Cattoliche Italiane". Mitgliedsbeitrag: Die den drei obgenannten Sektionen
angeschlossenen Gruppen und Zirkel führen einen Jahresbeitrag von 10 Lire
an die Zentrale der „Unione Femminile Cattolica Italiana" ab. Leitung:
,6*
68 Organisationen für die soziale Bewegung im allgemeinen
a) Zentrale: Präsidium, das von einem Ausschuß unterstützt wird, dem
die Vorstände der drei Abteilungen und die Regionalvertreterinnen an-
gehören; weiter steht dem Präsidium ein vom Papst ernannter geistlicher
Berater zur Seite, b) In den Diözesen: Diözesanpräsidien, unterstützt von
einem Ausschuß, dem die Diözesanvorstände der Abteilungen angehören,
und beraten von einem vom Bischof ernannten Geistlichen Beirat, c) In den
Pfarreien: Pfarrausschüsse. Tätigkeit: Die „Unione Femminile Cattolica
Itaiiana" ist eine der Zentralorganisationen der katholischen Aktion Italiens.
Die Generalvorsitzende und die drei Vorsitzenden der AbteUungen gehören
der „Giunta Centrale dell'Azione Cattolica Itaiiana" (S. 35) an. In dieser
arbeiten sie an der Festlegung und der Durchführung des allgemeinen
Programmes der katholischen Aktion mit. Die direkt von der „Unione
Femminüe Cattolica Itaiiana" ausgeübte Tätigkeit erstreckt sich auf das
religiöse, geistige und soziale Gebiet. Auf religiösem Gebiete:, Tätige Mit-
arbeit bei allen großen katholischen Veranstaltungen, Katechismusunterricht,
Werbetätigkeit für die Missionen und zugunsten der Priesterberufungen;
Förderung und Veranstaltung von Pilgerfahrten und Exerzitien. Auf
g:eistigem Gebiet: Veranstaltung von sozialen Wochen, Kursen, Studien-
zirkeln; Verbreitung der katholischen Presse; Veröffentlichung von Büchern
und Broschüren. Ein „Segretariato di Cultura", dem Sonderausschüsse zur
Seite stehen, unterstützt das Präsidium im Studium der Frauenfragen. Auf
sozialem Gebiete: Förderung zahlreicher Wohlfahrts- und Fürsorgeeinrich-
tungen; Mitarbeit in der öffentlichen Wohlfahrtspflege und in caritativen Ein-
richtungen; Vertretung der Frauenrechte und -Interessen vor den Behörden;
Kampf gegen alle Formen der öffentlichen Unsittlichkeit (anstößige Mode,
unanständige Tänze, Fluchen, schlechte Schaustellungen usw.); Verteidigung
der Familie, besonders in Fragen der Erziehung und der Moral, sowie auf
dem Gebiete der Gesetzgebung und der sozialen Einrichtungen, welche die
Familie betreffen. In wenigen Wochen sammelte die „Unione Femminile
Cattolica Itaiiana" gegen die jüngst drohende Gefahr einer Einführung der
Ehescheidung in Italien 3,700.000 Protestunterschriften. Aus der Geschichte:
Die „Unione Femminile Cattolica Itaiiana" ist die Umbildung der 1908
besonders durch die tätige Mithilfe der Fürstin Christina Giustiniani-Bandini
gegründeten „Unione fra le Donne Cattoliche d'Italia".
Abteilungen der „Unione Femminile Cattolica Itaiiana":
1. UNIONE FRA LE DONNE CATTOLICHE D'ITALIA (gegr. 1908).
Rom (17), via Teatro Valle 20. Vors.: Maria Rimoldi. Geistlicher Beirat:
Msgre. A. Nogara. Offizielle Organe: „BoUettino dell' Unione Femminile
Cattolica Itaiiana" (siehe oben); „In Alto" (Monatsblatt); „Azione Muliebre"
(Monatsschrift).
- Ziele: Mitarbeit an der Verwirklichung des allgemeinen Programms der
„Unione Femminile Cattolica Itaiiana", dessen Richtlinien von -der „Unione
fra le Donne Cattoliche , d'Italia" eingehalten werden; bei Wahrung ihrer
Selbständigkeit auf ihrem besonderen Tätigkeitsgebiete, das in der religiösen,
sittlichen, geistigen und sozialen Erziehung der verheirateten Frauen und
der unverheirateten über 35 Jahre besteht. Mitglieder: 120.000 in 2733 Pfarr-
gruppen in fast allen Diözesen Italiens. Mitgliedsbeitrag: 2 Lire jährlidi, ein-,
schließlich Bezugsrechtes für „In Alto". Leitung: a) Zentrale: Hauptvorstand,
der von einem Generalrat und einem vom Papste ernannten Geistlichen
Beirate unterstützt wird, b) Ifi den Diözesen: Diözesanvorstand, der von
einem vom Bischof ernannten Geistlichen Beirat unterstützt wird, c) In den
Pfarreien: Pfarrausschüsse. Tätigkeit: Zusammenarbeit mit dem Klerus in
Frauenorganisationen 69
allen Veranstaltungen der Pfarrei; regelmäßige Studienzusammenkünfte;
soziale Wochen; Schule zur Ausbildung von Propagandistinnen; überhaupt
Durchführung und Förderung aller, jener Veranstaltungen und Einrichtungen
sozialer und kultureller Natur, welche die religiöse und soziale Ausbildung
der Mitglieder fördern. Zur Erfassung der verschiedenen Klassen von Mit-
gliedern ist die Union in sechs Sektionen eingeteilt: Arbeiterinnen, Land-
frauen, Angestellte, Akademikerinnen, Lehrerinnen, Damen.
2. GIOVENTU FEMMINILE CATTOLICA ITALIANA (gegr. 1919).
Mailand (8), via S. Agnese 4. Vors.: Frl. A. Barelli. Geistlicher Beirat:
Msgre. A. Cavagna. Offizielle Organe: „BoUettino dell'Unione Femminile
Cattolica Italiana" (siehe oben); „Squilli di Resurrezione" (vierzehntägig er-
scheinendes Blatt); „Fiamma viva" (Monatsschrift).
Ziele: Im Rahmen der allgemeinen Riclitlinien der „Unione Femminile
Cattolica Italiana" obliegt dieser Abteilung als besondere Aufgabe die
religiöse, moralische, geistige und soziale Erziehung der weiblichen Jugend
von 15 bis 35 Jahren, ohne Unterschied des Standes, und ihre Vorbereitung
auf ihre Aufgabe in der Familie, sowie auf die verschiedenen Formen des
sozialen Apostolats. Mitglieder: Rund 180.000 in 4093 Vereinen. Mitglieds-
beitrag: 2 Lire jährlich, einschließlich des Bezugsrechtes auf das Blatt
„Squilli di Resurrezione". Leitung: a) Zentrale: Hauptvorstand, unter-
stützt von einem Generälrat und einem vom Papste ernannten geist-
lichen Berater, b) In den Diözesen: Diözesanvorstand, unterstützt von einem
vom Bischof ernannten Geistlichen Beirat, c) In den Pfarreien: Pfarr-
ausschuß. Tätigkeit: Auf religiösem Gebiet: Exerzitien; eucharistische An-
betung; Pilgerfahrten. Auf geistigem Gebiete: soziale Wochen, die für die
verschiedenen Stände gesondert abgehalten werden; Kiurse in Hauswirtschaft,
Hygiene, Sprachen Usw.; zahlreiche Schulen für die Ausbildung von Pro-
pagandistinnen; Veröffentlichungen. Auf sozialem Gebiete: Mitarbeit an
allen von der „Unione Femminile Cattolica Italiana" angeregten Ver-
anstaltungen und Unternehmungen. Für die besondere Bildung der ver-
schiedenen Stände bestehen sechs Sektionen: Akademikerinnen, Lehrerinnen;
Mittelschülerinnen; Angestellte; Arbeiterinnen; Haustöchter.
3. UNIVERSITARIE CATTOLICHE ITALIANE (gegr. 1922). Turin,
Corso Palestro 9. Vors.: Frl. M. Carena. Geistlicher Beirat: Hochw.
L. Piastrelli. Offizielles Organ: „BoUettmo dell'Unione Femminile Cattolica
Italiana" (siehe oben),
Ziele: Zusammenschluß und religiöse, geistige und soziale Bildung der
katholischen Hochschülerinnen. Mitglieder: Rund 1000 in 15 Zirkeln an den
verschiedenen italienischen Hochschulen, Mitgliedsbeitrag: In jedem Zirkel
verschieden. Leitung: Hauptvorstand, der von einem Hauptausschuß und
einem vom Papste eirnannten Geistlichen Beirate unterstützt wird. Tätigkeit:
Auf religiösem Gebiete: Gemeinsame Messen und Kommunionen; Exerzitien;'
liturgischer Unterricht. Auf geistigem Gebiete: Biblische, philosophische,
soziale Kurse, Studienausflüge usw. Auf sozialem Gebiete: Verschiedene Für-
sorgeeinrichtungen für die Mitglieder.
Jugoslawien
HRVATSKA KATOLIÖKA 2ENSKA SVEZA: KATHOLISCHER
FRAUENBUND KROATIENS (gegr. 1918). Zagreb (Agram), Kaptol 27.
Vors.: G. de Halper-Vranyczany. Sekr.: D. Bedekovic.
70 Organisationen für die soziale Bewegung im allgemeinen
KRÖCANSKA ^ENSKA ZVEZA: CHRISTLICHER FRAUENBUND
SLOWENIENS. Ljubljana (Laibach), Zalokarjeva ul. 9.
Ziele: Erziehung von christlichen Frauen und Müttern; kulturelle
Hebung der Frau und Einführung derselben in die sozialen Fragen; Schutz
und Verteidigung ihrer staatsbürgerlichen Interessen; Stärkung der Liebe zum
eigenen Volkstum. Tätigkeit: Versammlungen, Kurse und Vorträge; Verbrei-
tung der katholischen Presse; Gründung von Leihbibliotheken; caritative
Werke, besonders Krankenbesuche; Propaganda gegen den Alkoholismus;
eigene Sektionen für den Schutz und die Förderung der. heimischen Industrien;
Turnabteilungen für Mädchen; Musik- und Theatersektionen usw.
Kanada
CATHOLIC WOMEN'S LEAOUE OF CANADA (gegr. 1920).
Montreal, 103 St. Mark Street. Vors.: Frl. W. H. Lovering. Sekr.: Frau
M. Jones. Offizielles Organ: „The Canadian League" (Monatsschrift).
Ziele: Zusammenfassung aller katholischen Frauen des Landes, um ihre
religiösen und sozialen Interessen zu wahren und die sozialen und vater-
ländischen; Werke zu fördern; insbesondere Förderung der katholischen Er-
ziehung; Unterstützung und Leitung von Hilfsausschüssen im ganzen Lande
für die neu nach Kanada gekommenen katholischen Siedler; Wirken für ein
einträchtiges Zusammenleben der verschiedenen Rassen und Nationen; Mit-
arbeit am Ausbau der katholischen Sozialtätigkeit; endlich strebt die „Calholic
Women's League of Canada" die Vertretung der Katholiken in allen. Orga-
nisationen zur Wahrnehmung lokaler, provinzialer oder allgemeiner Landes-
interessen an. Mitglieder: Rund 50.000 in 240 Bezirks- und 24 Diözesan-
verbänden. Mitgliedsbeitrag: Mindestens 25 Cents jährlich; im übrigen ist
die Festsetzung des Mitgliedsbeitrages den Diözesanverbänden beziehungs-
weise Bezirksvereinigungen überlassen. Leitung: Geschäftsführender Aus-
schuß, bestehend aus sieben Vorstandsmitgliedern und je einer Vertreterin
für jeden Diözesanverband. Tätigkeit: Errichtung von Ortsgruppen in jedem
größeren Orte Kanadas, wo sich mindestens 25 Frauen f Indien, die bereit
sind, dem Verband beizutreten; Kommissionen zum Studium der Fragen, die
dem Interessengebiet des Verbandes angehören; Jahresversammlung aller
Vertreterinnen der Unterverbände und Vereinigungen, um die von diesen Aus-
schüssen vorgelegten Erklärungen und Vorschläge zu erörtern.
FEDERATION NATIONALE SAINT-JEAN-BAPTISTE (gegr. 1907).
Montreal, Chambre 3, Monument National, boulevard Saint-Laurent. Vors.:
Frau H. Gerin-Lajoie. Sekr.: Frl. G. Le Moyne. Geistlicher Beirat: Msgre.
Bruchesi. Offizielles Organ: „La Bonne Parole" (Monatsschrift).
Ziele: Zusammenschluß aller katholischen Frauenvereine des franzö-
sischen Kanada zwecks gemeinsamer Aktionen in Fragen von allgemeinem
Interesse. Angeschlossene Vereine: Rund 20 Pfarrvereine, sowie mehrere
caritative und soziale Einrichtungen; die Provinzialhaushaltungsschulen und
der Bäuerinnenverein der Provinz Quebec; der Verband der Frauen-
Studienzirkel; die Vereine der katholischen Lehrerinnen, der katholischen
Handels- und Bureaugehilfinnen; der. katholischen Geschäftsfrauen usw.
Tätigkeit: Aus der Tätigkeit des Verbandes und seiner angeschlossenen
Gruppen heben wir als Wichtigstes heraus! Gründung von Berufs-
vereinigungen; Errichtung von unentgeltlichen volkstümlichen Lehrgängen für
hauswirischaftlichen Unterricht; Ausschüsse für den Kampf gegen Trunksucht,
Frauenorganisationen 71
öffentliche Unsittlichkeit und Kindersterblichkeit; Ausschüsse für hauswirt-
schaftliche und staatsbürgerliche Fragen; Teilnahme an allen Werken der
caritativen und sozialen Fürsorge.
Luxemburg
LUXEMBURGER KATHOLISCHE UNION (WEIBLICHE SEKTION)
— UNION CATHOLIQUE LUXEMBOURGEOISE (SECTION FEMININE)
(gegr. 1923). Luxemburg, Siegfriedstraße 6. Vors.: Hochw. Kan. Origer.
Sekr.: Frl. B. Steffen. Ofiiztelles Organ: „Luxemburger Frau" (erscheint
wöchentlich).
Ziele : Die Union stellt eine Beratungsinstanz dar, deren Aufgabe es ist,
in steter J^ühlungnahme und fortwährender gemeinsamer Beratschlagung
die Wirksamkeit der angeschlossenen Organisationen hinsichtlich ihrer ge-
meinschaftlichen wie ihrer besonderen Aufgaben zu beleben und zu
fördern. Die angeschlossenen Organisationen, die ihre eigenen Statuten
und Einrichtungen sowie ihre - satzungsmäßige Autonomie wahren, sind
insbesondere darauf bedacht: a) alle wünschenswerten gemeinsamen
Aktionen im Interesse der katholisdien Sache in Luxemburg durchzuführen;
b) sich gegenseitig in der Erfüllung der jeder Organisation obliegenden be-
soHderen Aufgaben nach Möglichkeit zu unterstützen; c) zur Erreichung
dieses doppelten Zieles auch mit allen anderen Männer- und Frauenorgani-
sationen der Luxemburger Katholiken jedwede ersprießliche Beziehung zu
pflegen. Mitglieder: Die neun weiter unten bezeichneten Organisationen und
Einrichtungen. Leitung: Vorstand, der aus der Vorsitzenden, der Sekretärin
und dem Geistlichen Beirat jeder der angeschlossenen Organisationen besteht.
Tätigkeif: Der Vorstand tritt mindestens alle zwei Monate zusammen, und
läßt es sich — ohne einen Zwang auszuüben — angelegen sein, die Ver-
bindung und Zusammenarbeit der Mitglieder nicht bloß in den Verbands-
zentralen, sondern auch in den Ortsvereinen und Ortsgruppen zu verwirk-
lichen. Die Vertreterinnen erstatten einmar jährlich in einer Komiteesitzung
einen Tätigkeitsbericht ihrer Organisationen. Die in der Union vereinigten
Organisationen stellen jene Vereinsangelegenheiten, in denen sie die Unter-
stützung der Union wünschen oder die auch andere Mitglieder der Union
interessieren, in den gemeinschaftlichen Besprechungen zur Beratung, um bei
ihren endgültigen Entscheidungen auch Rücksicht auf das Gutachten der
Union zu nehmen.
Angeschlossene Einrichtungen und Organisationen:
1. Katholischer Frauenbund — AUiance Cathöliqüe des Femmes Luxem-
1)ourgeoises (gegr. 1906). Luxemburg, Avenue de la Cote d'Eidi 6. Vors.,:
Frau Velter-Simons. Sekr.: Frl. G. Coster. Offizielles Organ: „Mitteilungen
aus dem Luxemburger katholischen Frauenbund" (ersdieint unregelmäßig).
Ziele: Zusammenschluß der katholischen Frauen im Hinblick auf das
Studium der religiösen, sozialen, caritativen und politischen Fragen; Heran-
bildung der Mitglieder auf diesen Gebieten. Mitglieder: Rund 1200. Mitglieds-
beitrag: 3 Franken jährlich. Leitung: Zehngliedriger Vorstand; dreißig-
gliedriger Beirat.
2. Jugendbund — AUiance des Jeunes (gegr. 1910). Luxemburg, Sturm-
straße. Vors.: Fri. Faber. Sekr.: Frl. B. Steffen.
72 Organisationen für die soziale Bewegung im allgemeinen
(
Ziele: Vom Katholischen Frauenbund abhängige Vereinigung von jungen
Mädchen, die regelmäßige Versammlungen mit Vorträgen und Studien-
zirkeln abhält.
3. Mädchenschutz — Protection de la Jeune Fille. Luxemburg, Maison
des Oeuvres, rue Notre-Dame. Angeschlossen an den „Internationalen Verband
katholischer Mädchenschutzvereine" (S. 143).
4. Katholische Frauenaktion — Action Catholique Feminine (gegr.
1919). Luxemburg, Avenue Pescatore 5. Seki.: Frl. E. Koltz, Offizielles
Organ: „Luxemburger Frau" (Wochenblatt).
Ziele: Vorbereitung der Frau auf die Ausübung ihrer staatsbürgerlichen
Rechte und Pflichten; Bildung von Frauengruppen für die soziale und
caritative Tätigkeit im ganzen Lande. Mitglieder: Rund 700. Leitung:
Zwanziggliedriger Vorstand, neungliedriger geschäftsführender Ausschuß.
Tätigkeit: Vorträge; Gründung von Komitees in den Hauptorten; Studien-
zirkel.
5. St.-Zita-Verein — Oeuvre des Servantes. Luxemburg - Bahnhof ,
Schwestern der heiligen Zita. Der von den Schwestern des Drittordens der
Karmeliterinnen geleitete Verein gewährt stellenlosen Dienstmädchen Unter-
kunft, besorgt ihnen Plätze und veranstaltet jeden Sonntag belehrende und
unterhaltende Zusammenkünfte.
- 6. Kinderhort — Foyer de L'Enfant. Luxemburg, Boulevard de Holle-
rich. Vors.: Frau Dell. Sekr.: Frl. Jeutgen. HilfswQirk für die armen Kinder
nach der Schule.
7. Handelsgehilfinnenverband — Union des Employees de Commerce.
Luxemburg, Maison des oeuvres, rue Notre-Dame. Vors.: Frl. Haiy. Sekr.:
Frl. Schon. Der von den Elisabethschwestern geleitete Verband veranstaltet
jeden Sonntag Zusammenkünfte für die Handelsgehilfinnen, und gibt ihnen
Gelegenheit, in den Abendstunden Handelskurse zu besuchen.
8. Verein der armen Kirchen — Oeuvre des Eglises Pauvres. Luxem-
burg, St.-Zita-Haus,"' Luxemburg-Bahnhof. Vors.: Fr. E. Reuter. Sekr.: Frl.
C. Werling. Vereinigung von Damen, die regelmäßig zusammenkommen, um
für die armen Kirchen des Landes zu arbeiten.
9. Vereinigte Bibliotheken — Bibliotheques Reunies. Katholische
Bücherei, in der mehrere Damen ehrenamtlich tätig sind.
Mexiko
UNION DE DAMÄS CATÖLICAS MEXICANAS (gegr. 1922). Mexico,
D. F., Avenida Guatemala 24. Vors.: Doiia E. Lascurain de Silva. Sekr.:
Frl. S. G. Arce. Geistlicher Beirat: P. L. Icaza C. O. Offizielles Organ:
„La Dama Catölica" (Monatsschrift). -
Ziele: Stärkung und Geltendmachung des Einflusses der katholischen
Frau in der Familie und Gesellschaft, im Dienste der Wiederherstellung der
christlichen Gesellschaftsordnung. Mitglieder: 8146 in 20 Abteilungen in den
verschiedenen Staaten der Republik. Leitung: Von der Generalversammlung
gewählter Zentralausschuß. Tätigkeit: Verbreitung der katholischen Presse;
Leihbibliotheken; Schulen für arme Kinder; Sonntags- und Abendschulen für
die Erwachsenen; weibliche Fachschulen; Unterstützung der Jugendwerke;
Förderung der Priesterberufe.
frauenorganisationen 73
^
Niederlande
FEDERATIE VAN ROOMSCH KATHOLIEKE VROUWENBONDEN
IN NEDERLAND: VERBAND DER KATHOLISCHEN FRAUEN-
VEREINE DER NIEDERLANDE (gegr. 1913). Sekretariat: Schiedam,
Tuinlaan 66. Zentralbureau: Utrecht, Hoogt 1. Vors.: Frau F. Steenberghe-
En^eringh. Sekr.: Frl. A. M. Kleipool. Offizielles Organ: „De Katholieke
Vrouw" (wöchentlich erscheinende Mitteilimgen).
Ziele: Zusammenschluß der katholischen Frauen; Vertiefung ihres
religiösen Lebens; Anleitung zur sozialen Tätigkeit; Verteidigung und An-
wendung der katholischen Grundsätze in allen Angelegenheiten der katho-
lischen Frauenbewegung; Herstellung einer Verbindung zwischen den ver-
schiedenen katholischen Frauenorganisationen; Unterstützung ihrer Arbeit;
all dies in ständiger und völliger Unterordnung unter die Führung des
holländischen Episkopates und mit Ausschluß jedweder politischen Tätigkeit.
Mitglieder: Rund 55.000 in 162 Ortsgruppen und 5 Diözesanverbänden.
Mitgliedsbeitrag: 1 Gulden jährlich. Leitung: Siebengliedriger liaupt-
ausschuß; in jeder Diözese besteht ein Diözesanausschuß, der von den
Vertreterinnen der Ortsgruppen gebildet wird. Tätigkeit: Der Verband
beschäftigt sich mit caritativen Werken, gründet Mäßigkeitsvereine,
Patronagen für die weibliche Jugend, katholisdie ArbeiterinnengewerkT
scljaften; Werke zur Aushilfsleistung in den Haushaltungen im Falle der
Erkrankung der Hausmutter; er veranstaltet Zuschneide-, Näh-, Flick- und
Kochkurse. Um der großen Kindersterblichkeit entgegenzuarbeiten, ver-
anstaltet der Verband, vornehmlich auf dem Lande, Kurse in Gesundheits-
pflege und Säuglingspflege; diese Kurse werden durch Ärzte oder diplomierte
Krankenpflegerinnen abgehalten. Zwecks Förderung der Kenntnis des heiligen
Glaubens veranstaltet er liturgische, apologetische und katedietische Kurse;
zwecks Verbreitung staatsbürgerlicher Kenntnisse soziologische und Pro-
pagandakurse. Der Verband schuf in verschiedenen Städten Haushaltungs-
und Abendschulen, wo die Arbeiterinnen Gelegenheit haben, Volks- und
Mittelschulunterrichtskurse zu besuchen, und wo sie sich sowohl in der
Hauswirtschaft, wie zu Buchhalterinnen, Maschinenschreiberinnen usw. aus-
bilden können. Während des Krieges nahmen sich alle Sektionen der fran-
zösischen und belgischen Flüchtlinge an uad sorgen heute noch für die
deutschen und österreichischen Kinder. Im Hinblick auf das Frauenwahlrecht
hat der Hauptausschuß im ganzen Lande die politische Unterweisung der
katholischen Frauen organisiert, die anstößige Mode energisch und wirksam
bekämpft, sowie einen Verband der weiblichen Jugend für die Mädchen
zwischen 13 und 18 Jahren gegründet. Er gab mehrere Broschüren heraus,
organisierte die soziale Schulung der mit der Jugenderziehung betrauten
Ordensschwestern, gründete das Werk der guten Presse für die Blinden,
das Hilfswerk für Schiffer und fahrendes Volk und den Verein der Heiligen
Melanie, der sidh mit dem Unterricht und der Erziehung der javanischen
Mädchen und Frauen in den holländischen Kolonien beschäftigt.
Osterreich
KATHOLISCHE REICHSFRAUENORGANISATION ÖSTERREICHS
(gegr. 1907). Wien, L, Hoher Markt 8. Vors.:' Prinzessin Klementine
Metternich. Sekr.: Frl. A. Kritek, Offizielle Organe: Eine Seite in den
Sonntagsnummem der „Reichspost", des „Grazer Volksblattes" und des
„Linzer Volksblattes", „Salzburger Mitteilungen".
74 Organisationen für die soziale Bewegung im allgemeinen
Ziele: Der Zusammenschluß aller katholischen Frauen zur Pflege,
Vertiefung und Verteidigung der religiösen, sittlichen, kiüturellen und
sozialen Ideale, zur Aufklärung über ihre staatsbürgerlichen Rechte und
Pflichten, zur Vertretung ihrer wirtschaftlidien Interessen, zur Fürsorge
für Notleidende und Gefährdete. Mitglieder: 366.000 in sechs Landes-
verbänden. Mitgliedsbeiträge: 10 bis 100 Kronen monatlich. Tätigkeit: Ab
haltung apologetischer und liturgischer Kurse, Laienkatechese, Exerzitien;
wissenschaftliche Kurse; soziale Frauenschulen; gewerbliche, landwhtschaft-
liche und Haushaltungsschulen; Arbeitsgemeinschaften von Müttern und
jungen Mädchen; Arbeitsvermittlung an die Frauen des Mittelstandes; Klein-
rentnerfürsorge; Gemeinschaftsküchen; Mädchen- und Kinderhorte; Mütter-
beratungsstellen, Berufsberatung; Studium der Frauenfrage in allen Ländern
und Sammlung der diesbezüglichen Literatur; Abhaltung von Frauenver-
sammlungen, Delegierten- und Frauentagen; Eingaben an die öffentlichen
Stellen; Einflußnahme auf die Gesetzgebung in religiösen, sittlichen, er-
zieherischen und wirtschaftlichen Angelegenheiten; Veröffentlichung von
Tagungsberichten sowie von Broschüren und Flugblättern über Frauen-
fragen. Angeschlossene Verbände: Reichsverband der katholischen Mädchen-
vereine (S. 104); Reichsverband der christlichen Hausgehilfinnen (S. 187);
Landesverbände katholischer Lehrerinnen und Erzieherinnen, Beamtinnen,
Handelsangestellten, Hotel- und Pensionsangestellten, Kellnerinnen,
Pflegerinnen, Heimarbeiterinnen, Arbeiterinnen.
Polen
KATOLICKI ZWIAZEK POLEK: KATHOLISCHER BUND DER
POLINNEN (gegr. • 1919). Sitz des Landessekretariates: Warschau,
Krakowskie Przedmiescie 36.
Angeschlossene Regionalverbände:
Katholischer Bund der Polinnen Warschaus (gegr. 1906). Gleiche. Anschrift.
Vors.: Prmzessin M. Czetwertynska.
Katholischer Bund der Polinnen Krakaus (gegr. 1910). Sitz: Krakow,
Szczepanska 5. Vors.: Gräfin M. Wodzicka.
Katholischer Bund der Polinnen Posens (gegr. 1906). Sitz: Poznan, Wielkie
Garbary 14. Vors.: Frau Rzepecka.
Katholischer Bund der Polinnen Lembergs (gegr. 1905). Sitz: Lwow, Syk-
stuska 43. Vors.: Frau Lukasiewicz.
Katholischer Bund der Polinnen Wilnas (gegr. 1919). Sitz: Wilno, Mickie-
wicza 17. Vors.: Prinzessin Oginska.
Offizielles Organ (für alle fünf Verbände): „Zjednoczenie" : „Der
Bund" (Monatsblatt), Poznan, Plac Nowomiejski 1.
Ziele: Zusammenschluß aller katholischen Frauen Polens, um ihre
moralische, geistige und materielle Hebung zu fördern und dahin zu würken,
daß das ganze nationale und soziale Leben auf der Grundlage der katho-
lischen Lehre aufgebaut werde. Mitglieder: Insgesamt rund 80.000. Leitung:
Jeder Bund hat seinen eigenen Vorstand und umfaßt mehrere angeschlossene
Vereine. Tätigkeit: Auf religiösem Gebiete: Vertiefung des religiösen Lebens
der Mitglieder durch religiöse Veranstaltungen und Kundgebungen; auf
geistigem Gebiete: Studienzirkel, Vorträge, Büchereien usw. vermitteln euie
genauere und eingehendere Kenntnis der katholischen Lehre; auf sozialem
Gebiete: Mitarbeit an sozialen Unternehmungen aller Art; Schaffung ver-
Frauenorganisationen 75
schiedener sozialer Einrichtungen (Stellenvermittlung, Schneiderwerkstätten,
Patronagen für Frauen und Mädchen des Arbeiterstandes; Kinderbewahr-
anstalten,. Ferienkolonien; Genossenschaften). Der Warschauer Bund unter-
hält und leitet seit 1918 eine Lehrerinnenbildungsanstalt, die gegenwärtig
189 Schülerinnen zählt. Der Lemberger Bund besitzt bedeutende Grund-
stücke in der Nähe der Stadt, die zur Anlage von Arbeitergärten verteilt
werden. , "
Portugal
LIGA DE ACgÄO SOCIAL CHRISTA (gegr. 1908). Lisboa, Rua
Arriaga 41. Vors.: D. Anna Paula Mousinho Gaivao, Sekr.: Maria Mendouga.
Geistlicher Beirat: Hochw. Kan. -M. Anaquim. Offizielles Organ: „Raio de
Luz" (Monatsschrift).
Ziele: Zusammenschluß der katholischen Frauen zwecks Anregung und
Förderung der sozialen Tätigkeit der höheren Klassen zugunsten der niederen
Volksschichten; Annäherung der Klassen gemäß den Gesetzen der Gerechtig-
keit und Liebe. Mitglieder: Rund 2000. Tätigkeit: Vorträge; Studienzhrkel für
religiöse und soziale Probleme; Fachschulen; Patronagen; Aussteuer-
kassen usw.
Schweiz
SCHWEIZERISCHER KATHOLISCHER FRAUENBUND — LIGUE
SUISSE DES FEMMES CATHOLIQUES — UNIONE SVIZZERA
DELLE DONNE CATTOLICHE (gegr. 1912). Luzem, Hitziisbergstraße 5.
Vors.: Frau Sigrist-Lenzinger. Sekr.: Frl. M. Croenlein. Geistlicher Beirat:
Msgre. F. v. Segesser. Offizielles Organ: „Die katholische Schweizerin"
(Halbmonatsschrift).
Ziele: Vereinheitlichung, Leitung und Förderung der Frauenbewegung
gemäß der katholischen Lehre. Mitglieder: Ungefähr 64.000, gegliedert in
451 Sektionen. Mitgliedsbeitrag: Einzelmitglieder 2 Franken jährlich; die
Sektionen zahlen j^rlich 20 Centimes pro Mitglied an die Zentralkasse.
Leitung: Zentralkomitee; leitender Ausschuß (Vorstand); Zentralstelle.
Tätigkeit: Abhaltung allgemein schweizerischer und kantonaler Frauentage;
Mitarbeit an den caritativen Werken; Unterstützung der Arbeitslosen und
Heimarbeiterinnen; Sonderkommissionen für das Studium sozialer und wirt-
schaftlicher Fragen; „Schweizerische sozial-caritative Frauenschule" in
Luzern*); soziale und hauswirtschaftliche Kurse und Vorträge; Erhebungen,
Auskunftserteilung; Berufsberatung und Stellenvermittlung; Kampf gegen
die öffentliche Unsittlichkeit und die Auswüchse der Mode; Organisation der
katholischen Studentinnen; Veröffentlichung von Broschüren, Flugblättern,
wissenschaftirchen und volkstümlichen Büchern über die verschiedenen
1) Die „SCHWEIZERISCHE SOZIAL-CARITATIVE FRAUENSCHULE" (Luzern, Hifzlisbergstraße 5),
eröffnet 1918, vermittelt allen jenen Frauen, die sich für die berufsmäßige soziale und caritative Tätiglceit
vorbereiten, sowie den Angehörigen von religiösen Genossenschaften usw., eine volllcommene Ausbildung,
um sie in den Stand zu versetzen, den sozialen und caritativen Anforderungen der Gegenwart gerecht
zu werden ; ebenso auch den jungen iVVädchen, die sich der nichtberufsmäßigen sozialen Tätigkeit widmen
wollen. Der theoretische wie praktische Unterricht vermittelt die wissenschaftliche, technische und mora-
lische Ausbildung;' die praktische wird vornehmlich in den Sekretariaten der verschiedenen Organisationen,
in den Redaktionen der Zeitungen und Zeitschriften, in den Bibliotheken und den verschiedenen öffent-
lichen und privaten sozialen Einrichtungen vermittelt. Der vollständige Kurs dauert 5 Jahre ; den Abschluß
des Lehrganges bildet eine Prüfung unter staatlicher Aufsicht; ein Diplom ermöglicht den Schülerinnen
den Eintritt in die verschiedenen sozialen 3erute.
76 Organisationen für die soziale Bewegung im allgemeinen
Frauenfragen; Korrespondenzdienst für die Presse; Vorsprache bei den
Behörden zwecks Einflußnahme auf die Gesetzgebung; Mitarbeit in
Kommissionen für Vorbereitung von Gesetzen, in staatlichen und gemeind-
lichen Wohlfahrtskommissionen. Angeschlossene nationale Verbände:
„Schweizerischer katholischer Mädchenschutzverein" (S. 146); „Verein
katholischer Lehrerinnen der Schweiz" (S. 168); „Schweizerischer katho-
lischer Fürsorgeverein".
Spanien
ACCIÖN CATÖLICA DE LA MUJER (gegr. 1919). Madrid, Plaza
Conde Barajas 3 dup. Vors.: Gräfin de Gavia. Sekr.: Marquise de
Castromonte. Offizielles Organ: „El Boletin mensual de la Acciön Catolica
de la Mujer".
Ziele: Verteidigung der religiösen, moralischen, rechtlichen und wirt-
schaftlichen Interessen der Frau; Förderung der sozialen Tätigkeit der
Frau. Mitglieder: Rund 60.000, die in 64 Diözesanverbänden, beziehungs-
weise in mehr als 400 Ortsvereinen zusammengeschlossen sind. Mitglieds-
beitrag: 1'20 Pesetas jährlich. Leitung: Vorstand mit einem vom Kardinal-
Primas von Toledo ernannten Geistlichen Beirat. Tätigkeit: Studienzirkel,
Vorträge, Veröffentlichungen; Einschreiten bei den Behörden; Eintreten für
eine entsprechende Vertretung der Frau in jenen öffentlichen Körperschaften,
in denen Fraueninteressen erörtert werden; Kampf für den religiösen Unter-
richt und die öffentliche Sittlichkeit; Haushaltungsschule; verschiedene soziale
und caritative Einrichtungen; Gründung von weiblichen Fachgewerkschaften
und Versicherungseinrichtungen auf Gegenseitigkeit für Frauen.
UNION DE DAMAS ESPANOLAS DEL SAGRADO CORAZÖN —
FEDERACIÖN NACIONAL DE OBRAS CATÖ LICO-FEMENINAS (gegr.
1908). Madrid, calle Almagro 27. Vors.: Marquise de Unza del Valle. Geist-
licher Beirat: P. O. Capons S. J. Sekr.: Frl. M. de Perales. Offizielles Organ:
„La Union" (vierzehntägig).
Ziele: Schutz und Verteidigung der Religion, der öffentlichen Sittlich-
keit, der Volksbildung und des Unterrichts; Schutz der Arbeiterklasse.
Mitgliedsbeitrag: 1 bis 50 Pesetas jährlich. Leitung: Zentralausschuß;
Diözesanausschüsse, die aus den Vorsitzenden der Ortsvereine bestehen; an
ihrer Spitze steht ein Vertreter des Bischofs. Tätigkeit: Vorträge, Preßfeld^
Züge; Schaffung von Volksbibliotheken; Verbreitung guten Lesestoffes; Ab-
teilungen für Hilfeleistung an die Witwen und Waisen von Arbeitern; Ab-
teilung für den Schutz der Frauenarbeit.
INSTITUCIÖN TERESIANA (PIA UNION DE HIJAS DE SANTA
TERESA DE JESUS) (gegr. 1911). Madrid, calle de la Alameda 7. Direktor:
Frl. j: Segovia Morön. Offizielles Organ: „El Boletin de la Institucion
Teresiana" (illustrierte Monatssdirift).
Ziele: Vertiefung des religiösen Lebens der Mitglieder; werktätige
Nächstenliebe durch Betätigung in der Mädchenerziehung (Übernahme der
Lehr- und Inspektionsstellen an den staatlichen Schulen); vollständige Aus-
bildung von Lehrerinnen in den Internaten der Einrichtung. Mitglieder:
130 „Theresianerinnen", die gemeinsames Leben führen und durch eine
dauernde Verpflichtung an die Genossenschaft gebunden sind. Leitung:
Leitender Ausschuß, bestehend aus der Generalleiterin, deren Stellvertreterin,
Frauenorganisationen 77
der Sekretärin und vier Delegierten; Beirat mit beratender Stimme; Ver-
sammlung, bestehend aus den beiden genannten Organen und den Leiterinnen
der verschiedenen Häuser. Einnahmen: Geschenke, Staats- und anderweitige
Unterstützungen; seit 1920 erscheint die Institution mit einem festen Betrag
im Budget des Staates. Tätigkeit: 12 Internate für die Heranbildung der
Theresianerinnen zu Lehrerinnen an öffentlichen Schulen; die Intematsräum-
lichkeiten werden auch anderen katholischen Organisationen und Einrich-
tungen zur Verfügung gestellt, an denen die Theresianerinnen mitarbeiten;
unentgeltlicher Fortbildungsunterricht für Arbeiterinnen; Sonntags- und
Fortbildungsschulen; pädagogische Versammlungen und Wettbewerbe; Ver-
öffentlichung von aszetisdien, pädagogischen und Organisationsschriften,
wissenschaftlichen und liteirarischen Abhandlungen. Aus der Geschichte: Am
8. Dezember 1918 wurde die Institution durch das Unterrichtsministerium
offiziell als „Institucion Benefico-Docente", erklärt; es wurde ein Schutz-
ausschuß gebildet, an dessen Spitze als Ehrenvorsitzende I. M. die
Königin Maria Christiana steht.
Angeschlossene Organisationen:
Asociaciön de Cooperadoras Tecnicas de la Institucion. Madrid, Ala-
meda 7 ; der Vereinigung gehören katholische Lehrerinnen an höheren öffent-
lichen Unterrichtsanstalten, sowie Inspektorinnen des Volksschulunterrichts
an. Mitglieder: 150. Mitgliedsbeitrag: 12 Pesetas jährlich.
Asociaciön de Antiguas Alumnas Teresianas. Cördoba, Plaza de la
Goncha 17. Mitglieder: 467. Mitgliedsbeitrag: 3 Pesetas jährlich.
Juventud Teresiana Misionera. Der Vereinigung gehören alle Intemats-
schülermnen an. Mitglieder: 1200. Mitgliedsbeitrag: 2*50 Pesetas jährlich.
Tschechoslowakei
KATHOLISCHER FRAUENBUND FÜR DIE DEUTSCHEN IN
BÖHMEN, MÄHREN UND SCHLESIEN (gegr. 1908). Petschau bei
Karlsbad, Altes Schloß. Vors.: Herzogin Maria von Beaufort. Sekr.: Frl.
H. Steskal. Geistliche Beiräte: Msgre. W. Feierfeil und P. Mauritius Brunner
O. Praem. Offizielles Organ: „Die Frau" (Monatsschrift).
Ziele: Die Förderung der Frauenbewegung nach den Grundsätzen der
katholischen Kirche durch Herausarbeitung des katholischen Frauenideals
in Familie, Beruf und öffentlichem Leben und seine wirksame Einstellung in
die gesamte Kulturbewegung der Gegenwart; wirksame Vertretung der
allgemeinen Fraueninteressen auf sittlichem, sozialem, beruflichem, wirtschaft-
lichem und rechtlichem Gebiet; Zusammenfassung der katholischen Frauen
und Mädchen aller Betätigungskreise und sozialen Schichten zur gegenseitigen
Einwirkung und Förderung; Aufklärung der katholischen Frauen über
Fragen, welche die Entwicklung der Gegenwart mit sich bringt, insbesondere
soweit sie die Frauenwelt be&effen; wirtschaftliche, soziale, caritative Ge-
meinschaftsarbeit. Mitglieder: 70.000, davon eigentlicher Frauenbund (Orts-
gruppen) 50.000, Jugendyereinigung 10.000, angeschlossene Vereine 10.000.
Mitgliedsbeitrag: 2 tschechische Kronen pro Mitglied und Jahr. Die an-
geschlossenen Vereine zahlen 10 tschechische Kronen für je 50 Mitglieder.
Leitung: Arbeitsausschuß, Bundesausschuß, bestehend aus dem Arbeits-
ausschuß, den Gaupräsidentinnen und zwei gewählten Vertreterinnen jedes
Gaues, den Geistlichen Gaubeiräten, der Jugendleiterin und dem Geistlichen
Jugendbeirat und aus Vertretern der angeschlossenen Verbände. Tätigkeit:
Versammlungen, ^Veranstaltung von wissenschaftlichen und gemeinnützigen
78 Organisationen für die soziale Bewegung im allgemeinen
Vorträgen, wirtschaftlichen und sozialen Kursen; planmäßige Ausbildung zur
sozialen und caritativen Arbeit; Mitarbeit im kommunalen Wohlfahrtsdienst
und in Vereinen; Eingabe öffentlicher Kundgebungen, Veranstaltung von
Frauentagen; Unterstützung aller sonstigen katholischen Vereine und Ein-
richtungen; Gründung, Erhaltung und Förderung jedweder christlicher
Wohltätigkeitsanstalten; Herausgabe von Flugschriften und Merkblättern,
Kalendern, Broschüren und sonstigen Veröffentlichühgen aus allen Gebieten
der Fraüenfrage; Vereins- und Volksbibliotheken; Förderung der christlidien
Presse; Veranstaltungen zur religiösen Vertiefung und Weiterbildung des ge-
samten Frauenlebens und Eintreten für die zeitlichen Interessen. der Kirche;
Bildung von Kommissionen zum Studium aller die Frauen interessierenden
Fragen. Aus der Geschichte: Bis 1918 wurde caritative und Aufklärungs-
arbeit geleistet, in den Kriegsjahren besonders Kriegshilfe. Nach dem Um-
sturzjahr 1918 setzte intensive Aufklärungsarbeit ein über die Schulfrage,
über die katholische Ehe, da^Gesetze zur Erleichterung der Trennung der
katholischen Ehe durch den Staat herauskamen, über die Trennung von
Kirche und Staat, die Presse usw. Heute verfügt die Organisation über
mehrere geschulte, berufsmäßige Rednerinnen, die eine rege Versamralungs-
tätigkeit entfalten, und über vier Wanderlehrerinnen, die sich der Abhaltung
hauswirtschaftlicher Kurse in den Ortsgruppen widmen. Hilfsaktion für die
notleidenden Heimarbeiterinnen (Spitzenklöpplerinnen) des Erzgebirges.
KATOLICKA JEDNOTA 21EN: VERBAND DER KATHOLISCHEN
FRAUEN (DER SLOWAKEI) (gegr. 1920). Trnava (Slowakei). Vors.:
A. Babikovä. Geistlicher Beirat: Hochw. E. Filkorn. Sefcr.: L. Neugebauerovä.
Offizielles Organ: „Katolicka Jednota" (monatlich).
Ziele: Schutz und Verteidigung der katholischen Interessen in Familie,
Schule, öffentlichem Leben, im Parlament usw. Mitglieder: 36.000. Die Fa-
milienmütter sind ordentliche, die übrigen Frauen außerordentliche Mit-
glieder. Mitgliedsbeitrag: 12 tschechische Kronen jährlich. Leitung: Jede
Gruppe von 15 bis 20 Mitgliedern hat eine Vertrauensperson, die persönlich
das Verbandsblatt in die Familien der Mitglieder bringt. In jedem Orte steht
eine Leiterin an der Spitze der Vertrauenspersonen. Jede Ortsgruppe steht
unter der Leitung des Pfarrers, der Verband unter der Leitung eines Priesters.
Tätigkeit: Versammlungen und Vorträge; Überwachung der Schulen und
besonders der Schulbücher; Verbreitung der katholischen Presse.
SVAZ cESKYCH KATOLICKYCH SPOLKÜ 2ENSK1f^CH: VERBAND
DER KATHOLISCHEN TSCHECHISCHEN FRAUENVEREINE (gegr. 1912).
Prag, IL, Pstrossova 200. Vors.: A. Rozsypalovä. Sekr.: Zd. Lobkowiczova.
Geistlicher Beirat: Hochw. J. Cihäk. Offizielles Organ: „2ena": „Die Frau"
(Monatsschrift).
Ziele: Zusammenschluß der religiösen, kulturellen und caritativen
Frauenvereine; Herausarbeitung und Anwendung der katholischen Grund-
sätze in der Frauenbewegung und Durchführung dieser Grundsätze. Mit-
glieder: Vereine und Einzelmitglieder (Frauen und Mädchen); insgesamt
rund 8000 Mitglieder. Leitung: Zentralvorstand, der aus 16 von der
Generalversammlung gewählten Mitgliedern und einem vom Erzbischof von
Prag ernannten Geistlichen Beirat besteht. Mitgliedsbeitrag: Die an-
geschlossenen Vereine zahlen 5, 10. oder 20 tschechische Kronen jährlich, je
nach der Anzahl ihrer Mitglieder. Tätigkeit: Kurse und Vorträge; Gründung
von Genossenschalten und anderen wirtschaftlichen Einrichtungen; Teil-
nahme an den verschiedenen Werken der Caritas und Sozialversicherung;
Eingreifen in die verschiedenen Angelegenheiten des öffentlichen Lebens.
Frauenorgänisationen 79
Ungarn
ORSZÄGOS KATHOLIKUS NÖSZÖVETSEG: LANDESVERBAND
DER KATHOLISCHEN FRAUEN (gegr. 1918). Budapest, VIIL, Märia-
utca 7. Vors.: Gräfin E. Zichy-Pallavicini. Sekr.: Frl. H. de Kubänyi-
Meszienyi. Geistlicher Beirat: Hochw. M. Marczell. Offizielles Organ:
„Ertesitö" (erscheint" vierteljährlich).
Ziele: Zusammenschluß der katholischen Fraüenvereine zwecks Ge-
meinschaftsarbeit; Erziehung der Frauen zum caritativen und sozialen
Wirken im Sinne der katholischen Lehre; Verteidigung der Fraueninteressen
auf allen Gebieten. Mitglieder: Rund 100.000 in 123 angeschlossenen
Vereinen. Leitung: Vorstand; geschäftsführender Ausschuß. Tätigkeit: Vor-
träge und Kurse; Studienausschüsse; Veröffentlichung von Flugschriften
und Flugblättern; Pfarrhilfe; Zusammenarbeit mit dem ungarischen „Roten
Kreuz" in verschiedenen Hilfswerken.
SZOCIÄLIS MISSZIÖSZÖVETSEG: SOZIALE MISSIONSVEREINI-
GUNG (gegr. 1917). Budapest, I., Krisztina-körut 125. Vors.: Frau E. de
Farkas. Geistlicher Beirat: Msgre. A. Ernszt. Offizielles Organ: „Kereszteny
Nö": „Die christliche Frau".
Ziele: Zusammenschluß der katholischen Frauen zu gemeinsamel: Be-
tätigung auf geistigem, sozialem, caritativem und wirtschaftlichem Gebiete.
Mitglieder: Rund 8000 in 78 Orts- und Bezirksorganisationen. Mitglieds-
beitrag: Einzelmitglieder zahlen 200 Kronen jährlich; die Ortsvereine
12 Kronen pro Mitglied und Jahr. Tätigkeit: Versammlungen und Kongresse;
Ausstellungen; Geldsammlungen; soziale Kurse; Büchereien; Vertretung
der katholischen Fraueninteressen bei den Behörden; Gründung von Kon-
sumvereinen; Patronagen; Gefängnismission; Gründung von besonderen
Abteilungen für die weibliche Jugend. Angeschlossen an den „Landesverband
der katholischen" Frauen" (siehe oben).
KATHOLIKUS HÄZIASSZONYOK ORSZÄGOS SZÖVETSEGE:
VEREIN DER KATHOLISCHEN HAUSFRAUEN UNGARNS (gegr. 1908).
Budapest, VIII., Märia-utca 7. Vors.: Gräfin E. Zichy-Pallavicini. Direktorin:
Frau E. Lingauer. Geistlicher Beirat: Msgfe. St. Breyer.
Ziele: Fürsorge für das Dienstpersonal vom christlichen und sozialen
Standpunkte aus; hauswirtschaftliche Ausbildung der Frauen. Mitglieder:
Rund 1500. Mitgliedsbeitrag: 100 Kronen jährlich; Förderer zahlen
150 Kronen jährlich. Leitung: Präsidium; Vorstand. Tätigkeit: Haus-
haltungsschulen für Dienstmäddien und Waisen; Heim für stellenlose Dienst-
mädchen; Stellenvermittlung; Heim für alte, arbeitsunfähige Dienstboten;
Dienstmädchenvereine; Nähstuben und Nähschulen für die Frauen des
Mittelstandes; Heim und Stellenvermittlung für Ausländerinnen. An-
geschlossen an den „Landesverband der katholischen Frauen" (siehe oben).
Uruguay
LIGA DE DAMAS CATOLICAS DEL URUGUAY (gegr. 1906).
Montevideo, Cerrito .475. Vors.: Frau M. Uriarte de Herrera. Sekr.: Frau
L. Carve Urioste. Geistlicher Beirat: Msgre. J. F. Aragone, Erzbischof von
Montevideo. Offizielles Organ: „El Eco de la Liga de Damas Catolicas del
Uruguay" (Monatsschrift).
80 Organisationen für die soziale Bewegung ini allgemeinen
Ziele: Förderung des religiösen, moralischen, geistigen und sozialen
Fortschrittes der Frau; Bekämpfung der für die Familfe schädlichen Gesetze;
Werbearbeit für die katholische Lehre; Förderung der Gründung von
Werken zur Verteidigung des Katholizismus. Leitung: Vorstand von
40 Mitgliedern; geschäftsführender Ausschuß: Tätigkeit: Mitarbeit in allen
Pfarrorganisationen; Religionsschulen; Vorträge; Schaffung von Büchereien;
Werbearbeit für die katholische Presse; Gründung verschiedener sozialer
Einrichtungen: Beschaffung von Arbeit für Heimarbeiterinnen; Verein zur
Sanierung wilder Ehen; Gefangenenfürsorge; Schutz der Fabrikarbeiterin;
Kinderschutz; Sonderausschuß zur Überwachung der öffentlichen Schau-
stellungen.
Vereinigte Staaten
NATIONAL COUNCIL OF CATHOLIC WOMEN (gegr. 1920).
Washington, D. C, 1312 Massachusetts Avenue N. W. Vors.: Frau M. Gavin.
Sekr.: Frl. A. G. Regan. Offizielles Organ: „National Council of Catholic
Women News Sheet" (monatlich).
Ziele: Zusammenschluß aller katholischen Frauen des Landes,
damit sie als gesdilossene Einheit in die öffentlichen Angelegenheiten ein-
greifen können; Förderung der Tätigkeit der bereits bestehenden katholi-
schen Frauenorganisationen, um sie in die Lage zu versetzen, den Anforde-
rungen der heutigen Zeit gerecht zu werden; Unterstützung der Arbeit aller
Ortsorganisationen katholischer Frauen auf ihren besonderen Betätigungs-
gebieten; Herstellung und Pflege guter Beziehungen mit den katholischen
Organisationen anderer Länder, um das Interesse für die Probleme, die die
katholischen Frauen der ganzen Welt betreffen, zu vermehren und deren
Lösung zu beschleunigen; Schaffung einer geschlossenen Landesorganisa-
tion, mit deren Hilfe die katholischen Frauen in ihren Versammlungen an
die Erörterung und Lösung der allgemeinen Fragen gehen können;
Schaffung von Bureaus, Ausschüssen oder Konferenzen für die unmittel-
bare Aktion. Mitglieder: Die Hauptorganisation umfaßt 836 angegliederte
Organisationen; damit steht sie mit mindestens 1 Million organisierter
katholischer * Frauen dei' Vereinigten Staaten in Verbindung. Mitglieds-
beiträge: a) Organisationen: Orts- 10 Dollar; Diözesan- 25 Dollar; Bundes-
staat- 50 Dollar; Landes- 100 Dollar, b) Einzelmitglieder zahlen 1 bis
50 Dollar jährlich. Leitung: Der „National Council of Catholic Women"
steht in unmittelbarer Abhängigkeit vom Verwaltungsausschuß der
„National Catholic Weifare Conference" (S. 43); seine Tätigkeit wird
von einem Vorstande geleitet, der aus je einem Vertreter der vierzehn Kirchen-
provinzen der Vereinigten Staaten und sieben vom Generalrat gewählten
Mitgliedern besteht. Der Generalrat wird von den Leitern der ange-
schlossenen Organisationen gebildet, die in Diözesan-, Bundesstaat-, Provinz-
und Landesorganisationen gegliedert sind. Tätigkeit: Jahreskongreß zur
Erörterung der Arbeitsmethoden und Probleme und Festlegung des Arbeits-
programms für das kommende Jahr; Zentralsekretariat mit der Aufgabe,
in weitestem Maße an der Verwirklichung des Programms der „National
Catholic Weifare Conference" (S. 43) mitzuwirken; Sdiaffung des „National
Catholic Service School", um der weiblichen katholischen Jugend aie Mög-
lichkeit zu bieten, sich unter der Aufsicht und Leitung der kirchlichen Be-
hörde für soziale Betätigung auszubilden^); Beteiligung an wichtigen
>) NATIONAL CATHOLIC SERVICE SCHOOL (gegr. 1921), Washington, D. C. 2400 Nineteenth
Street N. W. Direktorin : Anne M. Nicholson
:--.'^'-
frauenorganisationen 81
nationalen und internationalen Bewegungen; Studium der pädagogischen,
staatsbürgerlichen und sozialen Fragen; Erhaltung eines „Service Bureau",
das auf brieflichem Wege, durch Vorträge usw. den darum ansuchenden
Körperschaften und Einzelpersonen bei der Lösung von örtlichen Problemen
behilflich ist. Stellenvermittlung, die den Organisationen katholische An-
gestellte und andererseits den diplomierten Schülerinnen der „National
Catholic Service School" vorteilhafte Stellungen verschafft.
Angeschlossene Organisationen:
Alumnae Association, of Trinity College. Mrs. Wm. F. O'Donnell, President,
1316 N. H. Ave., Washington, D. C.
Catholic Ladies of Columbia. Mrs. Elizabeth 'G. Wolf, President,
536 Brightwood Ave., Dayton, Ohio.
Catholic Women's Benevolent Legion. Mrs. Ellen L. Laughlm, President,
9 Albany St., New York, N. Y.
Christ Child Society. Miss M. V. Merrick, President, 324 Indiana Avenue,
Washington, D. C.
Catholic Daughters of America. Mrs. Genevieve H. Walsh, Regent, 4241
Broadway, New York, N. Y.
Daughters of Isabella. Miss M. E. Booth, President, 138 York Street, New
Haven, Conn.
Daughters of the Queen (S. 138).
International Federation of Catholic Alumnae (siehe tmten).
Ladies Aux. Ancient Order of Hibernians. Mrs. Adelia Christy, President,
7603 Decker Ave., Cleveland, Ohio.
Ladies Auxiliary Knights o! St. John. Mrs. Teresa Ganster, President,
12 Jefferson Ave,, Rochester, N. Y.
Ladies Catholic Benevolent Association. Miss Kate Mahoney, President,
1987 — 15th St., Troy, N. Y.
National Union Catholic Women's Association of America. Mrs. R. A. Walsh,
President, 20 West Isabel St., St. Paul, Mmn.
St. Margarets Daughters. Miss A. F. Kennedy, President, 2725 St. Claude
Street, New Orleans, La.
Women's Catholic Order of Foresters. Miss Mary L. Downes, President,
Cunard Bldg., 140 N. Dearboni St., Chicago, 111.
Young Ladies' Grand Institute (S. 106).
INTERNATIONAL FEDERATION OF CATHOLIC ALUMNAE (gegr.
1914). Vors.: Frau McEniry, Moline, 111., 2005 Seventh Ave. Sekr.: Frl. Ruth
M. Israel, Philadelphia, Penna., 117 South 43rd Street. Offizielles Organ:
„The Quarterly Bulletin of the International Federation of Catholic Alumnae".
Ziele: Herstellung von Beziehungen zwischen den in den Vereinigten
Staaten und in Kanada bestehenden verschiedenen Vereinen „Catholic
Alumnae" (ehemalige Schülerinnen der Mittel- und Hochschulen), um für
das katholische Fraüenideal zu wirken, sowie die katholische und soziale
Erziehung und die Verbreitung der katholischen Literatur zu fördern. Ange-
schlossen an den „National Council of Catholic^ Women" (siehe oben).
MONTI, Internat. Handbuch der kath. Organisationen.
KAPITEL YIII.
Jugendorganisationen
^j MÄNNLICHE JUGEND
Internationale
SEGRETARIATO INTERNAZIONALE DELLA GIOVENTU CATTO-
LICA (gegr. 1921). Rom (11), via della Scrofa 70. Sekr.: C. Parisi.
Ziele: Mittelpunkt für Auskunft und gemeinsames Vorgehen der
katholischen Jugendorganisationen der ganzen Welt; Förderung der
Gründung und Entwicklung katholischer Jugendorganisationen; Zu-
sammenfassung der bereits bestehenden in solchen Ländern, wo kein
Zentralorgan besteht. Mitglieder: Die nadistehend angeführten Organisa-
tionen. Leitung: Leitender Ausschuß von fünf Mitgliedern, der von der
Generalversammlung der Vertreter der angeschlossenen Verbände gewählt
wird. Tätigkeit: Auskunftserteilung; Erhebungen und vergleichende Studien
über die Jugendbewegung in den ver^Üiiedenen Ländern; Austausch der
Veröffentlichungen besonders der offiziellen Organe zwiscjhen den ange-
schlossenen Organisationen; internationale Tagungen zur Erörterung der
allgemeinen Grundsätze, welche die angeschlossenen Organisationen ihrer
Arbeit zugrunde zu legen haben, und zur Behandlung der besonderen
Tagesfragen. Aus der Geschichte: Die Schaffung des internationalen Jugend-
sekretariates, welche der Initiative der „Societa della Gioventü Cattolica
Italiana" zu danken ist, erfolgte im September 1921 in Rom durch die Ver-
treter von 31 Jugendorganisationen der verschiedenen Länder. Bisher
fanden zwei internationale Tagungen statt: 1922 im Haag und 1923 in
Innsbruck.
Angeschlossene Verbände:
ARGENTINIEN:
Liga Argentina de la Juventud Catolica (S. 84).
BELGIEN:
Association Catholique de la Jeunesse Beige (S. 85).
De Jonge Werkman (S. 204).
BOLIVIEN:
Juventud Catolica. La Paz, Colegio San Calixto.
CHINA:
Associatio Catholica Juventutis Sinensis (S. 85).
COLOMBIA:
Juventud Catolica (S. 85).
Jugendorganisationen 83
DÄNEMARK:
Damnarks Katholske Ungdoms Forbund (S. 86).
DEUTSCHLAND:
Verband katholischer Gesellenvereine (S. 86).
Verband der katholischen Jugend- und Jungmännervereine Deutschlands
(S. 88).
ECUADOR:
Asociaciön Catölica de la Juventud Ecuadoriana. Quito.
FRANKREICH:
Association Catholique de la Jeunesse Frangaise (S. 91).
Union Internationale des Oeuvres Catholiques d'Education Physique. Pari& (7),
5 place St.-Thomas-d'Aquin.
IRLAND:
Catholic Young Men's Society. Dublin, St. Laurencis Hall, S. C. R.
ITALIEN:
Societä della Oioventü Cattolica Italiana (S. 92).
Oauverbänd der katholischen deutschen Jugend. Bozen, 0r. Jakob Äufder-
klamm, strada Cappuccini 26.
JAPAN:
Association de la Jeunesse Catholique. Kokyo Seinen-kai N. 143, Nishi
Okubo, Tokyo,
JUGOSLAWIEN:
Jugoslovenska Katolicka Dacka Liga (S. 112).
KANADA:
Association Catholique de la Jeunesse Canadienne-Fran^aise (S. 93).
LUXEMBURG:
Verband der Luxemburger katholischen Jugendvereine (S. 94),
MALTA: •
Federazione Gioventü Cattolica Maltese. Valletta, 323 Strada S. Paolo.
MEXIKO:
Asociaciön Catölica de la Juventud Mexicana (S. 95).
NIEDERLANDE:
Interdiocesane Jeugdcommissie (S. 95).
ÖSTERREICH:
Reichsbund der deutschen katholischen Jugend Österreichs (S. 96).
POLEN:
Zjednoczenie Stowarzyszen Mlodziezy Polskiej (S. 97).
PORTUGAL:
Federa^äo Nacional das Asociacöes Portuguesas da Juventude Catholica
(S, 97).
SPANIEN:
Juventud Catölica Espanola. Vors.': M. Gerardo Requejo, Madrid, Calle de las
Infantes 7—3».
84 Organisationen für die soziale Bewegung im allgenieinen
TSCHECHOSLOWAKEI:
Reichsbund der- katholischen deutschen Jugend (S. Q8).
Sdruzeni Katolike Mladeze v Cechäch (S. 99).
UNOARN:
Orszägos Katolikus Ifjusägi Egyletek Központja. Budapest, IV., Ferenciek-
tere 7.
URUGUAY:
Federacion de la Juventud Catolica del Uruguay (S. 100).
VEREINIGTE STAATEN:
Calholic Young Men's Association. Anschriiten an P. E. Garesche S. J.,
St. Louis University, St. Louis, Mo.
Argentinien
LIGA ARGENTINA DE LA JUVENTUD CATOLICA (gegr. 1919).
Buenos Aires, Avenida de Mayo 1396 5" piso. Vors.: E. Udaondo. Sekr.:
R. Amadeo. Geistlicher Beirat: P. Schelibon. Offizielles Organ: „Revista de la
Juventud Catolica" (Monatsschrift).
Ziele: Förderung,. Leitung und einheitliche Zusammenfassung der
Tätigkeit der angeschlossenen Vereine; Mitarbeit an der allgemeinen katho-
lischen Aktion; Einstellung des ganzen sozialen und geistigen Lebens der
Jugend auf die katholischen Grundsätze; Erziehung der Jugend zu einem
offenen und freien Bekenntnis des katholischen Glaubens; Aneiferung der
Jugend, durch Wort und Tat daran zu arbeiten, in der Jugend und im
Volke das religiöse Gefühl zu beleben und den Gedanken der Unterordnung
unter die kirchliche Autorität zu stärken; Pflege der Va;terlandsliebe in der
Jugend. Mitglieder: 4000. Mitgliedsbeitrag: Keiner. Leitung: Vorstand, der
aus den Vorsitzenden und Geistlichen Beiräten der Diözesanausschüsse sowie
aus einer bestimmten Anzahl von Vertretern und Beiräten besteht. Geschäfts-
führender Ausschuß (neun Mitglieder), der vom Vorstand gewählt wird.
Tätigkeit: Religiöse Veranstaltungen; apologetische und soziale Kurse und
Vorträge; Kurse zur Heranbildung von Vortragenden und Publizisten; Volks-
bildungsarbeit; Teilnahme an den caritativen Werken; körperliche Ertüch-
tigung der Mitglieder. Angeschlossen an die „Union Populär Catolica
Argentina" (S. 31).
Australien
CATHOLIC YOUNG MEN'S SOCIETY OF VICTORIA. Melbourne,
Victoria, 21 Bent Street, Moonee Pands. Vors.: J. Callanan. Sekr.:
W. Parsons. Geistlicher Beirat: Rev. Lonergan. ^
Ziele: Religiöse, sittliche und geistige Bildung der Jugend. Mitglieder:
Etwa 2000 m 30 Vereinen. Mitgliedsbeitrag: 6 Pence bis 1 Schilling. Der
Hauptausschuß erhebt einen jährlichen Beitrag von 2 Pence pro Mitglied.
Leitung: Hauptausschuß, bestehend aus drei Vertretern jedes Vereines; er
wählt aus seiner Mitte den geschäftsführenden Vorstand. Tätigkeit: Ge-
meinschaftliche Kommunionen; Teilnahme an allen religiösen Veranstaltungen;
wöchentliche Zusammenkünfte; Vorträge mit Aussprachen; Büchereien;
Sport und Spiel.
Jugendorganisationen 85
Belgien
ASSOCIATION CATHOLIQUE DE LA JEUNESSE BELGE (gegr.
1919). Löwen, 126 rue de Tirlemont. Vors.: G. Hoyois. Geistlicher Beirat:
Abbe L. Picard. Offizielle Organe: „L'Effort" (wöchentlich); „Le Ble qui
leve" (wöchentlich, für Kinder).
Ziele: Sammlung der französisch sprechenden katholischen Jugend
Belgiens, um sie in brüderlicher, Zusammenarbeit zur praktischen Betätigung
des katholischen Glaubens zu erziehen. Mitglieder: Schätzungsweise 30.000.
Mitgliedsbeitrag: Verschieden in den einzelnen Bezirksverbänden; an das
Generalsekretariat werden 0-25 Franken abgeführt. Leitung: Hauptvorstand,
der sich aus den Vertretern der Bezirksvorstände zusammensetzt. Jedem
Ortsverein, jedem Bezirksverband und dem Gesamtverband ist von der
kirchlichen Behörde ein Geistlicher Beirat beigegeben. Tätigkeit: An erster
Stelle stehen die Studienzirkel, deren es gegenwärtig etwa 500 gibt. Aus-
kunftsstellen; Kurse für Vortragsredner; Kongresse. Schaffung .eines ein-
getragenen Vereines zur Erhaltung eines Missionärs („Le Missionnaire de
l'Association Catholique de la Jeunesse Beige"). Durch die Einhaltung eines
bestimmten Turnus ist die Aufopferung mehrerer Kommunionen täglich in
den Intentionen des Verbandes gesichert („La Communion perpetüelle de
l'Association Catholique de la Jeunesse Beige"). Aus der Ge^schichte: Der
Verband ist aus mehreren schon vor dem Kriege bestehenden Studenten-
vereinigungen und Studienzirkeln hervorgegangen. Der Anstoß zur Verbands-
gründung wurde gegen 1910 vom Kanonikus Brohee gegeben, der noch an
der Spitze des Generalsekretariates des Verbandes steht. Der Verband hat
sich nach dem Waffenstillstand rasch entwickelt. Auf dem Kongreß von
Gembloux (1922) waren mehr als 10.000 junge Leute versammelt. Die Be-
zirkskongresse des Jahres 1923 vereinigten mehr als 20.000 junge Leute.
Bolivien (S. 82)
China
ASSOCIATIO CATHOLICA JUVENTUTIS SINENSIS (gegr. 1922).
Paris (6), 95 rue de Sevres (einstweilige Anschrift). Direktor: V. Lebbe CM.
Offizielles Organ: Wöchentlich erscheinende Mitteilungen.
Ziele: Gegenwärtig ist der Verein nur ein Ausschuß chinesischer, im
Auslande sich aufhaltender Studenten; doch wül er in Zukunft eine kräftige
katholische Bewegung in den. intellektuellen Kreisen Chinas hervorrufen und
fördern. Mitglieder: 165 in zwei Sektionen in Frankreich und Belgien. Tätig-
keit: Gegenwärtig beschäftigt sich der Verein mit der Unterbringung
chinesischer Studenten in den Instituten der katholischen Universitäten und
veranstaltet während der Ferien Exerzitien. Besonders tätig ist die belgische
Sektion, die an eine Gruppe belgischer Katholiken unter dem Namen
„Amities Belgo-Chinoises" (A-B-C) angeschlossen ist. Anschrift: Secretariat
de 1' A-B-C, Verviers (Belgien), Place General Jacques.
Colombia
JUVENTUD CATÖLICA (gegr. 1915). Medeliin, calle de Colombia 128.
Vors.: J. Lopez. Sekr.: R. Sanchez M. Offizielles Organ: „La Defensa"
(Tageszeitung).
86 Organisationen für die soziale Bewegung im allgemeinen
Ziele: Erziehung der Jugend zum christlichen Leben und Entwicklung
des Apostolatsgeistes. Mitglieder: Etwa 25.000. Mitgliedsbeitrag: Freiwillige
Beiträge. Organisation: In jeder Diözese besteht eine unabhängige katholische
Jugendorganisation; für den Fall einer gemeinsamen Aktion der ganzen
katholischen Jugend Colombias schließen sich jedoch alle Diözesäiiverbände
dem Verband der Diözese Medellih an. Tätigkeit: Monatliche gemeinsame
Kommunion; Wallfahrten nach den bedeutendsten Heiligtümern des Landes;
religiöse, wissenschaftliche, literarische Vorträge; Erteüung von Katechismus-
unterricht; Sonntagsschulen für Arbeiter; Arbeitervorträge.
Dänemark
DANMARKS KATHOLSKE UNGDOMS FORBUND: VERBAND DER
KATHOLISCHEN JUGEND DÄNEMARKS (gegr. 1919). Kopenhagen B,
„Vesterhus", Vestervoldgade 115. Vors.: P. J. Koch S. J. Offizielles Organ:
„Katholsk Ungdom" (zweünal monatlich erscheinende Zeitschrift).
Ziele: Zusammenschluß der katholischen Jugendorganisationen (Jung-
männer und Mädchen) Dänemarks zu gemeinsamer Tätigkeit.. Mitglieder:
19 angeschlossene Vereine, Mitgliedsbeitrag: Jährlich 25 Öre für jedes
Mitglied der angeschlossenen Vereine. Leitung: Vorstand, der aus einem
Präses und je einem Vertreter der angeschlossenen Vereine besteht; der
Vorstand wählt einen Verwaltungsausschuß.
Deutschland
VERBAND KATHOLISCHER GESELLENVEREINE (gegr. 1846).
Köln, Norbertstraße 12. Präsident: Msgre. F. Schweitzer. Sekr.: Hochw.
J. Nattermann. Offizielle Organe: „Mitteilungen für die Präsides der katho-
lischen Gesellenvereine" (vierteljährlich); „Der Führer" (Zeitschrift für die
Vorstandsmitglieder, Vertrauensmänner, und Abteüungsleiter, zweimonatlich);
„Kolpingsblatt" (Zeitschrift für die Mitglieder, vierzehntägig).
Ziele: Der Gesellenverein erstrebt die Anregung und Pflege eines
kräftigen, religiösen und bürgerlichen Sinnes und Lebens, und .zwar will er
seine Mitglieder zu einem kernigen, lebengestaltenden Christentum erziehen,
durch ideale und praktische Mittel mit der Idee des Berufsarbeiters erfüllen,
im Gegensatz zu der sozialistischen Auffassung des Nur-Lohnarbeiters, um
dadurch einen sittlichen Grund zu legen zu einem neuen berufsständischen
Aufbau des wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Lebens; vom Zentrum des
Berufes aus den einzelnen zu seiner persönlichen Entfaltung im Dienste des
Volksganzen anzuregen und ihm den Zugang zur Kulturgemeinschaft des
Volkes zu eröffnen. Der Gesellenverein erstrebt diese Ziele- auf dem Wege
der freien Vereinsfamüie, an deren Spitze der Präses mit väterlicher, in der
Liebe begründeter Gewalt steht, um sö"'die Mitglieder zu einem Gemein-
schaftsgeist zu führen, den sie einst in ihrer eigenen FamUie und in der
Volksfamilie pflegen sollen. Mitglieder: Die Zahl der aktiven Mitglieder in
Deutschland beträgt rund 65.000, die Zahl der Ehrenmitglieder (zum
größten Teil ehemalige, verheiratete Mitglieder) 110.000. Die Gesamtzahl
der aktiven Mitglieder im gesamten Verbandsgebiet beträgt etwa 82.000, üi
1250 Vereinen, von denen etwa 300 ein eigenes Gesellenhaus mit Hospiz
besitzen. Mitgliedsbeitrag: Die Hälfte eines ortsüblichen Stundenlohnes
monatlich, wovon ein Teil an den Verband abgeführt wird. Leitung: An der
Jugendorganisationen 87
Spitze des Gesamtverbandes steht ein Genliralpräses, dem ein Generalrat von
zwölf Mitgliedern (Präsides) zur Seite steht. Tätigkeit: Gemeinschaftliche
Kommunionen, religiöse Exerzitien; religiöse, soziale, staatsbürgerliche, wirt-
schaftspolitische und allgemeinbildende Vorträge und Kurse; praktische Fort-
bildung auf fachlichem Gebiet; Lesen passender Schriften; Unterhaltung,
Gesang, Musik, Theater, Vereinsfeste; gemeinsame Erheiterung und gegen-
seitige Hilfe in der Not; Errichtung von Gesellenheimen, in denen die Mit-
glieder Wohnung und Verpflegung finden; Beherbergung und Verpflegung
der wandernden und arbeitsuchenden Mitglieder in den Gesellenhäusern.
Aus der Geschiclite: Gegründet im Jahre 1846 von dem Priester Adolf •
Kolping, einem ehemaligen Schustergesellen, der auf seiner Wanderschaft das
Elend des Gesellen persönlich kennengelernt hatte, erfuhren die Gesellen-
vereine eine überrasdiend schnelle Verbreitung; beim Tode Kolpings (1865)
gab es bereits 400 Vereine mit 60.000 Mitgliedern in Deutschland und in ver-
schiedenen außerdeutschen Ländern; Während des Weltkrieges verlor der
Verband allein für das deutsche Verbandsgebiet 17.000 seiner Mitglieder auf
den Schlachtfeldern,, dodi hat er inzwischen die vor dem Kriege erreichte
Mitgliederzahl bereits wieder überholt. Es bestehen heute Landesverbände
in Deutschland, Österreich, Holland, Nordamerika, der Schweiz, der Tschecho-
slowakei und Polen und einzelne Vereine in Italien, Südamerika, Jugoslavien,
Belgien, Frankreich und Schweden.
Angeschlossene Zentralverbände:
NIEDERLANDE:
Centraal Verbond der Sf. Josephs-Gezellenvereenigingen in Nederland (gegr.
1870). Amsterdam, Stadhouderskade 55. Präsident: Höchw. W. van
Adrichem. Sekr.: P. J. Fennell. Offizielles Organ: „Het Kolpingsblad"
(vierzehntägig). Mitglieder: 1500 Lehrlinge, 4370 Gesellen, 2100 ver-
heiratete Gesellen, 320 Meister, zusammen 8300 Mitglieder. Es bestehen
48 Vereine, von denen fünf eigene Häuser besitzen. Angeschlossen an
die „Kath. Sociale Actie" (S. 38).
ÖSTERREICH:
Zentralverband der katholischen Gesellenvereine Österreichs. Wien, VI., Gum-
pendorferstraße 39. Präsident: Kardinal Piffl. Sekr.: J. Schneider. Mit-
glieder. Etwa 5000 in 76 Vereinen, 'von denen 26 ein eigenes Haus
besitzen.
SCHWEIZ:
Zentralverband der katholischen Gesellenvereine der Schweiz. Stift Einsiedeln
(Kanton Schwyz). Präsident: P. Claudius Hirth O. S. B. Sekr.: Hochw.
J. Meßmer. Offizielles Organ: „Kolpings-Post" (zweimal monatlich).
Mitglieder: 3000 aktive in 53 Vereinen, von denen zehn ein eigenes Haus
besitzen. Angeschlossen an den „Schweiz, kath. Volksverein" (S. 39)
und an den „Christlichsozialen Arbeiterbund" (S. 188).
TSCHECHOSLOWAKEI:
Keichsverband der Gesellenvereine in der Tschechoslowakei. Prag, Anna-
platz 209. Präsident: Hochw. Schmid. 31 Vereine, 13 Häuser.
UNGARN:
Orszägos Központi Katholikus Legenyegylet. Budapest, VII., Rottenbiller
utca 20— 22. Präsident: Msgre. F. Schiffer. Offizielle Organe: „Kolping"
(fiir Präsides, monatlich); „Tisztes Ipar" (für die Mitglieder, monatlich).
Mitglieder: 2000 in 47 Vereinen, von denen zwölf ein eigenes Haus
besitzen.
88 Organisationen für die soziale Bewegung im allgemeinen
^ VEREINIGTE STAATEN: ' ,
KÖlping Society of America (gegr. 1923). New Yorlf, 165 East 88th Street.
Präsident: Hochw. Schmid. Zwei Vereine mit eigenen Häusern.
KATHOLISCHE JUGEND DEUTSCHLANDS (gegr. 1922). Düsseldorf,
Schadowstraße 54.
Ziele: Arbeitsgemeinschaft, in der sich alle katholischen Jugend-
verbände, zunächst der männlichen Jugend, sowohl in ihren Verbands-
leitungen, wie auch! in örtlichen Jugendgemeinschaften zusammenfinden. Die
gemeinsamen Grundziele sind: Die Gestaltung des eigenen Lebens nach
katholischen Grundsätzen, die Verwirklichung des katholischen Gemein-
schaftsgedankens, Auswirkung der katholischen Grundsätze in Familie,
Beruf und öffentlichem Leben. Tätigkeit: Persönlicher Verkehr der Ver-
bandsleitungen, zum wenigsten zweimal jährlich abzuhaltende Tagungen
und Aussprachen, gegenseitige Einladung zu den eigenen nicht ge-
schlossenen Jahrestagungen, Austausch der Verbandszeitschriften, Bildung
von örtlichen katholischen Jugendgemeinschaften. Die Geschäftsführung liegt
in den Händen des „Verbandes der katholischen Jugend- und Jungmänner-
vereine Deutschlands in Düsseldorf" (siehe unten). Gemeinsame Zeitschrift ist
die von diesem Verbände herausgegebene Monatsschrift „Jugendführung".
VERBAND DER KATHOLISCHEN JUGEND- UND JUNGMÄNNER-
VEREINE DEUTSCHLANDS (gegr. 1896). .Düsseldorf, Schadowstraße 54.
Präsident: Msgre. C. Mosterts. Sekr.: J. Mosmann. Offizielle Organe (siehe
unten).
Ziele: Sammlung der schulentlassenen männlichen Jugend zur Vor-
bereitung auf die Mannesjahre, zur Tüchtigkeit im persönlichen, beruflichen,
Familien- und öffentlichen Leben, hauptsächlich Erziehung des jungen Mannes
zum bewußten grundsatzfest^n Katholiken. Mitglieder: 363.206, davon unter
17 Jahren 211.703 (= 58:3 Prozent), über 17 Jahren 151.503
(= 41 "7 Prozent), zusammengefaßt in 3835 Vereinen, 250 Bezirksverbänden
und 25 Diözesanverbänden. Dem Berufe nach verteüen sich die Mitglieder wie
folgt: Arbeiter 45*6 Prozent, Handwerker 26*6 Prozent, Landjugend
18 "7 Prozent, Kaufleute 5 •9 Prozent, Studierende 4:9 Prozent, Beamte
3*3 Prozent. Mitgliedsbeitrag: Vor dem Krieg 1 Mark jährlich (Verbands-
beitrag). Leitung: Der Verbandsvorstand besteht aus dem Verbandspräses,
den Diözesanpräsides als den Vertretern der Bischöfe und dem General-
sekretär des Verbandes, der Verbandsausschuß wird gebildet aus dem
Vorstand und den Diözesanvertretera, von denen jeder Diözesanverband
mindestens zwei aus den Reihen seiner Mitglieder: entsendet; der Verbands-
tag setzt sich zusammen aus dem Verbandsvorstand, dem Verbandsausschuß,
den Bezirkspräsides und aus zwei bis fünf Vertretern der Mitglieder für jeden
Bezirksverband. Tätigkeit: Seelenkultur: Religiöse Beeinflussung durch
monatlichen Empfang der heiligen Sakramente, durch kirchliche Andachten
und Predigten, durch Abhaltung von Exerzitien und religiösen Vortrags-
reihen, durch Errichtung von Apostolaten und eucharistischen Sektionen,
durch Pflege des Missionsgedankens und Sammlung für die Missionen.
Geisteskultur: Allgemeine Bildungsarbeit durch Einrichtung von Vereins-
bibliotheken, durch Vorträge und Diskussionsabende; Berufsbildung; Vor-
bUdung für das spätere Familienleben und für das öffentliche Leben in
sozialer, wirtschaftlicher und politischer Hinsicht; Unterhaltung von
literarischen, sozialen, volkswirtschaftlichen Sektionen; Leseabende, Dichter-
abende usw. Gemütskultur: Pflege von Gesang, Musik, Theaterspiel, Studium
Jugendorganisationen 39
der Kunst und der kirchlichen Liturgie. Körperkultur: Willenstärkende
Leibesübungen und vernunftgemäße Gesundheitspflege durch Sektionen für
Turnen, Sport, Wandern, Leichtathletik, Rudern, Schwimmen usw. Diese
Sportsektionen sind zu einem eigenen Verband zusammengefaßt, der den
Namen „Deutsche Jugendkraft" führt und der auch die Sportsektionen der
anderen katholischen Jugendverbände umfaßt. Wohlfahrtseinrichtungen:
Berufsberatung, Lehrstellenvermittlung, Einrichtung von Erholungsheimen,
Unterstützungskassen für Erholungsbedürftige, für Teilnahme an Exerzitien,
für Priester- und Ordens-Spätberufe; für Diasporavereine, Einrichtung von
Verbandspatenschaften für Diasporavereine, Einrichtung von . Jugend-
herbergen, Sorge für Jugendschutz und für vernünftige Jugendgerichtsbestim-
mungen; Versicherung gegen Unfälle; Haftpflichtversicherung der Vereine;
Vereinssparkasse. Veröffentlichungen: „Jugendführung", Zeitschrift für
Jünglingspädagogik und Jugendpflege (monatlich); „Korrespondenzblatt für
katholische Jugendpräsides" (monatlich); „Der Jugendverein", Ratgeber für
die Vorstandsmitglieder und Mitarbeiter (monatlich);. ,,Stimmen der Jugend",
Ausspracheorgan der Jimgmänner (monatlich); „Die Wacht" (Verbands-
organ für die älteren Mitglieder, halbmonatlich); „Jungwacht" (Verbands-
organ für die jüngeren Mitglieder, halbmonatlich); „Am Scheidewege",
Blätter für Knaben im letzten Schuljahr (wöchentlich); „Deutsche Jugend-
kraft", Zeitschrift für willenstärkende Leibesübungen (monatlich).
Die süddeutschen Diözesanverbände haben sich zusammen-
geschlossen zum
SÜDDEUTSCHEN VERBAND KATHOLISCHER JUGEND- UND
JUNGMÄNNERVEREINE. München 28, Pestalozzistraße 1. Präsident:
Hochw. L. Schiela. Sekr.: L. Schiff eneder. Offizielle Organe: „Der treue
Kamerad" (monatlich); „Die junge Tat" (Monatsschrift); „Jugendpflege"
(Monatsschrift für die Präsides); „Jugendbewegung" (Mitteilungen für die
rührer, erscheinen in zwangloser Folge). Mitglieder: Etwa 40.000.
Ziele: Arbeitsgemeinschaft der süddeutschen Diözesanverbände zur
gemeinsamen Wahrnehmung ihrer Eigenart gegenüber den nördlichen
Gegenden. Der süddeutsche Verband als solcher gehört dem Düsseldorfer
Verband nicht an, sondern die einzelnen -Diözesanverbände sind, wie im
übrigen Deutschland, dem Gesamtverband direkt angeschlossen.
Weiter ist zu erwähnen für Bayern der
VERBAND DER KATHOLISCHEN BURSCHENVEREINE BAYERNS
(gegr. 1903). Regensburg, Bruderwöhrdstraße 3. Präsident: Hochw.
E. Füßler. Sekr.: S. Weiß. Offizielle Organe: „Burschenblatt" (Monatsschrift
für die Mitglieder); „Präsideskorrespondenz" (vierteljährlich) ; „Vereinsweg-
weiser" (für die Vorstände, vierteljährlich).
Ziele: Erhaltung und Förderung von Glaube und Sitte, Berufstüchtigkeit
und Heimatliebe, Freundschaft und Freude unter der männlichen Jugend auf
dem Lande. Mitglieder: Etwa 20.000 ordentliche und 10.000 außerordentliche
(verheiratete) Mitglieder in rund 600 Vereinen, die zu sieben Diözesan-
verbänden zusammengefaßt sind. Die Vereine sammeln die männliche Jugend
auf dem Lande vom 16. Lebensjahre bis zur Verheiratung, ohne Unterschied
des Standes. Sie verteUen sich wie folgt auf die verschiedenen Berufe:
77-8 Prozent Landwirtschaft, 13-1 Prozent Handwerker, 4 '8 Prozent In-
dustriearbeiter, 4-3 Prozent sonstige Berufe. Leitung: Der Vorstand des
Verbandes besteht aus dem Zentralpräses, dem Generalsekretär, sämtlichen
90 Organisationen für die soziale Bewegung im allgemeinen
Diözesanpräsides und Diözesanobmännern. Tätigkeit: Religiöse Ver-
anstaltungen, gemeinsame Kommunionen, Exerzitien; belehrende und unter-
haltende Vorträge; Unterrichtskurse für allgemeine Bildung, berufliche Fort-
bildung; staatsbürgerliche Erziehung; gesellige Veranstaltungen, Pflege des
Gesanges und der Musik, Theaterspiel, Vereinsfeste; Turnen und Sport;
soziale Einrichtungen (Unfall- und Haftpflichtversicherung, Bildungsfonds,
Exerzitienfonds); Zusammenarbeit mit ähnlichen Vereinen (Gesellenverein,
Juhgmännerverein). Veröffentlichungen: „Der katholische Burschenverein"
(Handbuch für Präsides); ein Gebetbuch, Liederbücher, Theaterstücke, Vor-
träge, sowie sonstige Veröffentlichungen zum Gebrauche der Mitglieder.
NEU-DEUTSCHLAND, VERBAND KATHOLISCHER SCHÜLER
HÖHERER LEHRANSTALTEN (gegr. 1919). Köln, Albertusstraße 36. Vors.:
Zender. Sekr.: P, L. Esch S. J, Offizielle Organe (siehe unten).
Ziele: Heranbildung des katholischen Menschen in freier Selbst-
betätigung der Jugend. Neu-Deutsdiland sucht möglichst alle katholischen
höheren Schüler Deutschlands zu erfassen, die den ernsten Willen haben,'
ganze katholische Jungen zu sein und in diesem Sinne an sich zu arbeiten.
Es will seine Mitglieder mit einem weltoffenen, lebendigen Katholizismus
erfüllen, so daß aus diesen Jungen einmal überzeugungstreue, ideal- und
wirklichkeitsfreudige Männer werden, die ihren Platz in Kirche und Volk
ausfüllen. Mitglieder: Etwa 25.000, die in 30 Gaue und 460 Gruppen zu-
sammengefaßt sind. Leitung: Verbandsvorstand, bestehend aus dem Vor-
sitzenden, dem Generalsekretär, den Schriftleitern der Verbandszeitschriften,
drei Religionsoberlehrem, drei älteren Laien und je einem Vertreter der Gaue
(Schüler), der von den Ortsgnippen gewählt wird. Tätigkeit: Wöchentliche
Zusammenkünfte der Ortsgruppen zur Pflege edler Geselligkeit und echten
Frohsinns, Pflege von Literatur, Musik und bildendei? Kunst und Volkslied;
soziale und caritative Schulung der Mitglieder; Arbeitsgemeinschaften für
religiöse Vertiefung und Selbsterziehung: Behandlung religiöser, -ethischer,
liturgischer und apologetischer Fragen; Einrichtung von Büchereien und
Veranstaltung von Budiausstellungen; Wanderungen, Sport. Beim Bundes-
amt besteht eine Berufsberatungsstelle und eine Abteilung für Theater-
beratung; es hat einen katholischen Hochschulführer herausgegeben und be-
schäftigt sich mit der Beschaffung billigen Wandergeräts, Schaffung von
Exerzitienmöglichkeiten (jeder Neudeutsche soll möglichst alle zwei Jahre
geschlossene Exerzitien machen), Veranstaltung von Führerkursen, Vermitt-
lung von Land- und Seeaufenthalten. Als Sammelpunkt wurde dem Verband
von Freunden die Burg Normannstein bei Treffurt an der Werra zur Ver-
fügung gestellt. Neuerdings hat der Verband das Schloß Hirschberg bei
Beilngries (Oberpfalz) gemietet, um es zu einer großzügigen Zentrale für
Tagungen, Exerzitien, Gemeinschaftswochen, Erholungswochen usw. aus-
zubauen. Veröffentlichungen: „Der Leuchtturm" (Monatsschrift); „Die Burg"
(Monatsschrift); „Das Burgbuch" (Jahrbuch); Tagungsberichte, Flug-
schriften, Rundschreiben.
QUICKBORNBEWEGUNG (gegr. 1909). Burg Rothenfels am Main,
Unterfranken. Leiter: Hochw. B. Strehler. Offizielle Organe: „Quickborn";
„Die Schüdgenossen" (für die Älteren).
Ziele: Quickborn ist eine Bewegung innerhalb der katholischen Jugend
Deutschlands, besonders auf höheren Lehranstalten, deren Mitglieder sich in
kleinen Gruppen bei grundsätzlicher Enthaltsamkeit yon Alkohol und Nikotin
durch Wandern, Pflege des Volksliedes imd echter Volkskunst in gott-
Jugendorganisationen _ 91
gewollter Selbstverantwortung und Zusammenarbeit mit berufenen Führern
zu einem -einfachen, frohen, sittlich starken und kernig frommen
Leben erziehen wollen. Die älteren Quickbomer, zusammengeschlossen im
Älterenbund, der auch den ehemals selbständigen studentischen Hochland-
verband umfaßt, suchen diese Lebenshaltung an der Universität, im Beruf
und im öffentlichen Leben zu venvlrklichenund so durch die Tat am Aufbau
eines neuen Lebens im -katholischen Sinne zu helfen. Mitglieder:. Etwa 7500
in 32 Gauen; Älterenbund etwa 1500 in 18 Gauen. Mitgliedsbeitrag: Kein
Mitgliedsbeitrag, dafür freiwillige Spenden. Leitung: Dreigliedrige Bundes-
leitung. Tätigkeit: Religiöse, besonders liturgische Feiern; Wandern;
wöchentliche Zusammenkünfte der Gruppen zu Aussprachen, zur Pflege von
Volkslied und Volkskunst; Aufführung von Volksspielen (Mysterien, Legen-
den, Scliwänke). Jungen und Mädchen arbeiten im Quickborn getrennt, nur
die Älteren arbeiten bei besonderen Gelegenheiten gemeinsam, so besonders
bei den großen Tagungen auf Burg Rothenfels, dem Mittelpunkt der Be-
wegung, wo sich die Kanzlei und die Verlagsbuchhandlung „Deutsches
Quickbomhaus" befinden. Veröffentlichung von aszetischeh und liturgischen
Schriften, Liederbüchern, Spielen, Tagungsberichten usw. -
Es ist nicht möglich, in wenigen Worten ein klares Bild von Wesen
und Eigenart Quickboms zu geben. Wir verweisen daher auf sein reich-
haltiges, im eigenen Verlage erscheinendes Schrifttum, vor allem die
T^gungsberichte und die Zeitschriften
Ecuador (S. 83)
Frankreich
ASSOCIATION CATHOLIQUE DE LA JEUNESSE FRANgAISE
(gegr. 1886). Paris (6e), 14 rue d'Assas. Vors.: Gh. Flory. Geistlicher Beirat:
P. Corbille S. J. Sekr.: J. Verichon. Offizielle Organe: „Les Annales de la
Jeunesse Catholique" (Monatsschrift); „La Vie Nouvelle" (monatlich;
27 Regionalausgaben).
Ziele: Die Kräfte der französischen Jugend zu sammeln, zu stärken
und zu ordnen, um so zur Errichtung einer christlichen Gesellschaftsordnung
in Frankreich beizutragen. Mitglieder: 140.000 (zwischen 15 und 30 Jahren)
in 4000 Ortsgruppen, die in 59 Diözesanverbänden und diese wiederum in
zwölf Regionalverbänden zusammengefaßt sind. Die Mitglieder gehören allen
Ständen an: Bauern, Arbeiter, Angestellte, Studenten. Die Gruppen sind
wesentlich Studienzirkel. Leitung: Die oberste Leitung liegt in den Händen
des Verbandsrates, das ist der Generalversammlung der Vertreter aller an-
geschlossenen Gruppen; der Verbandstag wählt den ständigen Haupt-
ausschuß. Tätigkeit: Erziehung zu einem christlichen Leben durch gemein-
same Betätigung des Glaubens; Bildungstätigkeit; gemeinsame praktische
Betätigung auf sozialem und caritativem Gebiete; soziale Vorträge und
Tagungen. Eingreifen in den Kampf um brennende Tagesfragen, so: Ver-
teidigung dej Unterrichtsfreiheit (1899— IQOO); Kampf gegen den Anti-
klerikalismus (1903—1904); Kainpf anläßlich der Trennung von Kirdie und
Staat (1905 — 1906); für den wöchentlichen Ruhetag und gegen die Nacht-
arbeit der Bäcker, für die Schaffung sozialer Sekretariate (1909 — 1910; Kampf
zugunsten einer der Schülerzahl entsprechenden Aufteilung des staatlichen
Schulbudgets auch auf die Privatschulen („Repartition Proportionnelle
Scolaire") (1912—1913). Die großen sozialen Kongresse behandelten folgende
92 Organisationen für die soziale Bewegung im allgemeinen
Gegenstände: die Gewerkschaften (1903); die Versicherung auf Gegenseitig-
keit (1904); die Arbeitsbedingungen der Jugendlichen (1905); die Agrarfrage
(1908); die Berufsorganisation, Altersversicherung (1912); die „Repartition
proportionnelle Scolaire" (siehe oben) (1913); die Krisis des Berufsbewußt-
seins (1921); die christlidie Gesellschaftsordnung auf dem Lande (1922);
Gemeindefragen (1923)i).
Großbritannien
CATHOLIC YOUNG MEN'S SOCIETIES OF GREAT BRITAIN (gegr.
1849). Liverpool, Justice Chambers, 2 Hatton Garden. Vors.: T. Colvin. Sekr.:
G. Collins. Offizielles Organ: „Catholic Men's Journal" (Zweimonatsschrift).
Ziele: Gegenseitige Erziehung der Mitglieder; Pflege des Geistes der
Religion und der Brüderlichkeit. Mitglieder: 30.000 in 220 Ortsgruppen. Mit-
gliedsbeitrag: Wechselt in den verschiedenen Vereinen (von 2 Pence wöchent-
lich oder 6 Pence monatlich aufwärts). Leitung: An der Spitze jeder Orts-
gruppe oder jedes Vereines steht ein vom Bischof bestellter Geistlicher und
ein jährlich von den Mitgliedern gewählter Ausschuß. Die Ortsgruppen oder
Vereine werden in Bezirks- oder Diözesanausschüssen zusammengefaßt. Der
Zentralausschuß gibt die allgemeinen Richtlinien für die Tätigkeit, wacht
über Einhaltung der Satzungen und beruft die jährliche Versammlung ein.
Er greift nicht in die inneren Angelegenheiten der Vereine ein, die ihre
Selbständigkeit ' bewahren. Tätigkeit: Monatliche gemeinschaftliche Kom-
munion; Vorträge; Büchereien; Lesezimmer; Arbeitsgemeinschaften (Studien-
zirkel); Straßenapostolat (siehe Cath. Evidence Guild, S. 9); Vinzenz-
arbeit; Gefangenenfürsorge; Seemannsmission; Entsendung der Mitglieder in
öffentliche Körperschaften (Ausbildung zu diesem Zweck); Seelsorghilfe; tätige
Förderung der katholischen- Aktion in all ihren Formen. Sport (Cricket und
Fußball).
Irland (S. 83)
Italien
SOCIETA DELLA GIOVENTU CATTOLICA ITALIANA (gegr. 1868).
Rom (11), via della Scrofa 70. Vors.: C. Corsanego. Sekt.: C. Ossicini. Geist-
licher Beirat: Msgre. G. D. Pini. Offizielle Organe: „Gioventü Italica"
(Monatsschrift); „Bollettino degli Assistenti Ecclesiastici" (monatlich).
Ziele: Durchdringung des ganzen sittlichen und religiösen Lebens der
Jugend mit katholischen Grundsätzen; Erziehung zum offenen und freien
Bekenntnis der katholischen Religion; Anregung zur Mitarbeit in der Volks-
erziehung, in der sozialen Aktion und zur Verteidigung der Rechte des
Heiligen Stuhles. Wahlspruch: Gebet, Tat, Opfer. Mitglieder: Rund 300.000 in
5135 Vereinen, die in 260 Diözesanverbänden zusammengeschlossen sind.
Die Mitgliedschaft steht jungen Männern aller Stände von 15 bis 40 Jahren
offen. Die Jugendlichen zwischen 11 und 15 Jahren sind in einer eigenen
Abteilung der „Aspiranti" zusammengeschlossen. Es bestehen besondere
Vereine für Mittelschüler, Arbeiter usw. Leitung: Die Vorsitzenden der Orts-
vereine ernennen den Diözesanvorstand ; die Vorsitzenden der Diözesan-
») Die Altmitglieder des Verbandes gründeten 1919 die „AMICALE DES ANCIENS DE L' ASSOCIA-
TION CATHOLIQUE DE LA JEUNESSE FRAN^AISE* (gleiche Adresse^, um der katholischen Bewegung
in weitreichendem Maße ihre Kräfte zur Verfügung zu stellen.
Jugendorganisationen 93
vorstände ernennen den Regional vorstand; die Vorsitzenden der Regional-
vorstände bilden mit zwölf weiteren von der Generalversammlung der Ver-
treter aller Vereine gewählten Mitgliedern den Hauptvorstand, der aus seiner
Mitte heraus den Generalvorsitzenden erwählt. Jedem Verein und jedem
Vorstand ist ein Geistlicher Beirat beigegeben; der Geistliche Beirat des
Hauptvorstandes wird vom Heiligen Vater ernannt. Alle Geistlichen Beiräte
sind in dem „CoUegio . degli Assistenti Ecdesiastici della Gioventü Cattolica
Italiana" zusammengeschlossen. Tätigkeit: a) Auf religiösem Gebiete: gemein-
same Kommunionen; Exerzitien; Pilgerfahrten; Teilnahme an den ver-
schiedenen religiösen Veranstaltungen, b) Auf geistigem Gebiete: Vorträge;
Studienzirkel; Schulen für Propagandisten; Veröffentlichungen apologetischer
und sozialer Natur, c) Auf sozialem Gebiete: Tätige Mitarbeit an allen von
der „Giunta Centrale dell'Azione Cattolica" ins Leben gerufenen Einrich-
tungen, Veranstaltungen usw. Aus der Geschichte: Die „Gioventü Cattolica
Italiana" hat sich in den 55 Jahren ihres Bestandes um die katholische Sache
in Italien sehr verdient gemacht. Sie hat Landestagungen und wissenschaft-
liche Ausschreibungen veranstaltet; sie hat regen Anteil genommen an allen
Kundgebungen für die Unterrichtsfreiheit, für die Unterdrückung der öffent-
lichen Unsittlichkeit, für den Kampf gegen die Ehescheidung, für die Ein-
haltung der Sonntagsruhe usw.; sie hat mehrere Landespilgerfahrten nach
Rom veranstaltet und bedeutende Summen für den Peterspfennig gesammelt.
Angliederung: Die „Societä della Gioventü Cattolica Italiana" ist in der
„Giunta Centrale dell'Azione Cattolica Italiana" (S. 35) vertreten; durch
ihren Vorsitzenden, der von Rechts wegen der „Giunta Centrale" angehört,
arbeitet sie an der Festlegung und Durchführung des allgemeinen Programms
der katholischen Aktion Italiens mit.
Japan (S. 83)
Jugoslawien
JUGOSLOVANSKA ORLOVSKA ZVEZA: VERBAND DER „ADLER"
JUGOSLAWIENS (gegr. 1921). Ljubljana (Laibach), Ljudski dom. Vors.:
V. Megler. Sekr.: E. Vracko. Offizielles Organ: „Mladost": „Die Jugend"
(Monatsschrift).
Ziele: Organisation der Jugend (Burschen und Mädchen), um sie im
engen Anschluß an die Lehren der katholischen Religion moralisch und
geistig zu erziehen und gemäß den Grundsätzen der katholischen Moral
körperlich zu ertüchtigen Sektionen: Der Verband umfaßt drei große
Gruppen: 1. „Orlovska podzveza" in Laibach (Ljubljana, Ljudski dom) für
Slowenien mit 230 Vereinen. 2. „Orlovski podsavez" in Agram (Zagreb,
Kaptol 27) für Kroatien mit 46 Vereineni und 1220 Mitgliedern. 3. „Orliska
podzveza" (für Mädchen) in Laibach (Ljubljana, Ljudski dom) mit 95 Ab-
teilungen. Mitglieder: Der Verband umfaßt insgesamt 18.593 Mitglieder.
Tätigkeit: Alle Arten körperlicher Übungen, Gesang, Ausflüge; Teünahme
an religiösen Veranstaltungen in der Vereinstracht; Vorträge; Büchereien;
Veröffentlichung von Büchern, Zeitschriften, kleinen Abhandlungen usw. Die
»Jugoslovanska Orlovska Zveza" ist keine rein sportliche Organisation.
Kanada
ASSOCIATION CATHOLIQUE DE LA JEUNESSE CANADIENNE-
FRANgAlSE (gegr. 1904). Montreal; 90 rüe Saint- Jacques, Bureau 701.
94 Organisationen für die soziale Bewegung ini allgemeinen
Vors.: G. Vanier. Sekr.: A. de la Rochelle. Geistlicher Beirat: P. E. Coldough
S. J. Offizielles Organ: „Le Semeur" (Monatsschrift).
Ziele: Sammlung der französischen Jugend Kanadas, um sie zu tat-
kräftiger Arbeit, zum Wohle von Glaube und Vaterland zu erziehen. Mit-
glieder: Die „Association Gatholique de la Jeunesse Canadienne-Frangaise"
besteht aus Gruppen- und Einzelmitgliedern aller sozialen Schichten: Rechts-
anwälte, Notare, Ärzte, Studenten, Angestellte, Arbeiter, Bauern; insgesamt
sind dem Verbände einige tausend Mitglieder angeschlossen, die in
125 Studienzirkeln und 30 Vortruppvereinigungen („groupements d'avant-
gardes") und diese wieder in zehn Regionalverbänden zusammengefaßt sind.
Mitgliedsbeitrag: 1 Dollar jährlich; die an Schulen bestehenden Gruppen
genießen 50 Prozent Ermäßigung. Leitung: Vert>andsvorstand, der aus den
Vertretern der angeschlossenen Gruppen besteht; geschäftsführender Zentral-
ausschuß, der vom Verbandsvorstand gewählt wird. Jede Gruppe wird gemäß
ihren eigenen Satzungen geleitet und besitzt in allen inneren Vereinsangelegen-
heiten vollkommene Selbständigkeit. Tätigkeit: Die „Association Gatholique
de la Jeunesse Ganadienne-Frangaise" ist im wesentlichen ein Verband von
Studienzirkeln. Um diesen die zu ihrer Arbeit notwendigen Unterlagen zu
beschaffen, hat der Zentralausschuß eine Buchberatungsstelle („Office de
bibliographie") geschaffen, das über einen Verlags- imd Buchhandlungsdienst
verfügt. Aus der Geschichte: Seit ihrem Bestände hat die „Association
Gatholique de la Jeunesse Ganadienne-Fran9aise" eine stattliche Anzahl von
katholischen Werken ins Leben gerufen imd die Jugendvereinigungen in den
Mauptorten des französischen Kanada vervielfadht. Ihre großen Tagungen,
auf deren Vorbereitung und Veranstaltung große Sorgfalt verwendet wird,
sind dem Studium der sozialen Tagesfragen gewidmet; unmittelbar vor den
Tagungen werden bis ins kleinste gehende Erhebungen angestellt, deren
Ergebnisse dann in den Studiensitzungen der Tagungen vorgelegt werden.
Luxemburg
VERBAND DER LUXEMBURGER KATHOLISCHEN JUGEND-
VEREINE — F£d£RATION de LA JEUNESSE GATHOLIQUE LUXEM-
BOURGEOISE (gegr. 1913). Luxemburg, Arsenalavenue 7. Präsident: Hochw.
L. Hartmann. Offizielles Organ: „Jung-Luxemburg" (zweimal monatlich).
Ziele: Religiöse, soziale und berufliche Heranbildung der schul-
entlassenen Jugend. Mitglieder: 80 Vereine. Mitgliedsbeitrag: 3 Franken
jährlich. Tätigkeit: Die Vereine halten jährlich vier bis sechs Generalkom-
munionen ab; außerdem empfangen die Mitglieder von dreißig eucharistischen
Sektionen regelmäßig allmonatlich die heiligen Sakramente; 28 Studienzirkel,
die während der Wintermonate wöchentliche Zusammenkünfte abhalten; am
Ostermontag jedes Jahres allgemeiner Verbandstag; Teilnahme der Vereine
an den gemeinschaftlichen religiösen Kundgebungen und Veranstaltungen
ihrer Pfarreien, wie Prozessionen usw.; Gesang, Musik, Familienabende. Vor
drei Jahren hat der Verband eine auf genossenschaftlicher Grundlage ruhende
Sparkasse „Fortuna" gegründet, die ihre Tätigkeit besonders im Industrie-
gebiete Luxemburgs ausübt; die „Fortuna" wurde bereits in, 41 Vereinen ein-
geführt und zählt rund 5000 Mitglieder, mit einem eingezahlten Kapital von
1,800.000 Franken; weiter besteht eine eigene Pfadfinderabteilung (System
Baden-Powell) mit 10 Gruppen und 350 Pfadfindern.
Jugendorganisationen 95
Malta (S. 83)
Mexiko
ASOCIACIÖN CATÖLICA DE LA JUVENTUD MEXICANA (gegr.
1913).. Mexico, D. F., Apartado 2442. Vors.: O. Elizalde y Ramos Natera.
Sekr.: I. Marquez. Geistlicher Beirat: P. B. Bergoend S. J. Offizielles Organ:
„Juventud Catolica" (Monatsschrift).
Ziele: Zusammenfassung der Kräfte der katholischen Jugend Mexikos,
um sie in den Dienst des Aufbaues der christlichen Gesellschaftsordnung zu
stellen. Mitglieder: .6000 bis 7000 m 200 Ortsgruppen, die über fast alle
Staaten der Republik verstreut sind. Leitung: Hauptausschuß, der vom Ver-
bandsvorstand gewählt wird; zwanzig Diözesanausschüsse, die von den
Diözesanvorständen gewählt werden. Tätigkeit: Religiöse, soziale und staats-
bürgerliche Bildung der Mitglieder; Unterstützung des Klerus in der Er-
teilung des Katechismusunterrichtes; Abendschulen für Arbeiter; soziale
Tagungen; Arbeiterorganisationen; Kampf zugunsten der religiösen Frei-
heit usw.
Niederlande
« ' ■
INTERDIOCESANE JEUGDCOMMISSIE VOOR NEDERLAND:
INTERDIÖZESANER JUGENDAUSSCHUSS FÜR DIE NIEDERLANDE
(gegr. 1919). 's Hertogenbosch, Plebanie. Vors.: Hochw. J. G. Jansen. Sekr.:
Hochw, G. J. Suetens.
Dieser Ausschuß wurde durch ein Schreiben des niederländischen
Episkopats vom 27. Mai 1918 ins Leben gerufen, das die katholische Jugend-
organisation der khrchlichen Leitung unterordnet. Der Ausschuß besteht aus
den vom Episkopat ernannten Vertretern der verschiedenen in den Nieder-
landen bestehenden Jugendorganisationen; er bezweckt die Erteilung von
Auskünften und Aufklänmgen und die Sicherung der einheitlichen Leitung
und Einhaltung gemeinsamer Richtlinien in der Tätigkeit der Jugendorgani-
sationen. 1920 wurden fünf Diözesanaussdiüsse gebildet, die aus den von
den Bischöfen ernannten Vertretern der verschiedenen Jugendorganisationen
bestehen; sie bezwecken die Erteilung von Informationen in allen Fragen,
welche die Organisierung und Heranbildung der Jugend betreffen; sie haben
weiter über die Durchführung der Beschlüsse der Bischöfe zu wachen und
die allgemeinen Richtlinien festzustellen, damit die Jugendorganisationen ihre
Tätigkeit in voller gegenseitiger Übereinstimmung ausüben^).
Die katholische Jugend bis zum 18. Jahre ist in den Patronagen organisiert, die zwei Zentralen
angehören:
1. CENTRAAL COMITE TOT BEVORDERING VAN ROOMSCH KATHOLIEKE PATRONAATS-
BELANOEN IN NEDERLAND: ZENTRALKOMITEE ZUR WAHRUNG DER INTERESSEN DER KATHO-
LISCHEN PATRONAGEN IN NIEDERLAND (gegr. 1909). Uithoorn, R. K. Pastorie. Vors. : Hochw. B. H. van
der Hagen. Sekr.: Hochw. W. H. detirijs. Offizielle Ortrane : ,Het Patronaat" (monatliche Mitteilungen) ;
»Die Jonge Wacht' (Wochenschrift). Das Komitee umfafit 436 Patronagen für Jünglinge mit 25 530 Mitgliedern.
2. CENTRAAL COMITE TOT BEVORDERING DER BELANGEN VAN ROOMSCH KATHOLIEKE
MEISJESPATRONATEN IN NEDERLAND : ZENTRALKOMITEE ZUR WAHRUNG D.ER INTERESSEN
DER KATHOLISCHEN MÄDCHENPATRON AGEN IN DEN NIEDERLANDEN (gegr. 1916). 's Hertogen-
bosch, Breede Haven. Vors. : Msgre. A. J. M. Mutsaers. Sekr. : Frl. D. de Leeuw. Offizielles Organ :
»Het R. K. Meisjespatronaat" (Monatsschrift). Das Komitee umfaßt 145 Mädchenpatronagen mit rund
9000 Mitgliedern.
i: vv--,/, .: ■
96 Organisationen für die soziale Bewegung im allgemeinen
Österreich
REICHSBUND DER KATHOLISCHEN DEUTSCHEN JUGEND
ÖSTERREICHS (gegr. 1909). Wien, L, Grashofgasse 3. Präsident: Hochw.
J. Moser. Obmann: F. Kastl. Sekr.: K. Schäfer, Offizielle Organe: „Jugend-
wacht" (Monatsblatt für alle Mitglieder); „Der Führer" (Monatsschrift für
die Vorstandsmitglieder); „Reichsbund-Heil" (Nachrichten für die Reichs-
bundsportler).
Ziele: Die Vereine des Reichsbundes sammeln die katholische, schul-
entlassene, erwerbstätige männliche Jugend und wollen sie sittlich, geistig
und leiblidi fördern und schützen und auf ihren Beruf vorbereiten. Mitglieder:
Etwa 40.000, in neun Diözesan-(Landes-) Verbänden. Mitgliedsbeitrag:
2000 bis 10.000 Kronen monatlich. Leitung: Vorstand, bestehend aus dem
Reichsbundpräses, dem Reichsbundobmann, dem Reichsbundsekretär und
zwanzig weiteren Mitgliedern (zehn Priestern und zehn Laien). Tätigkeit:
1. Erziehungsarbeit: Die Vereine klären die Jugend auf über die Wahrheiten
des Glaubens und erziehen sie zum tätigen Glaubensleben; sie wecken das
Verständnis für Familienleben, indem sie die Jugendlichen an das Heim ge-
wöhnen und durch Veranstaltungen geselliger Art ihnen die Mittel zeigen,
einst ihr eigenes Familienleben zu bereichern und zu vertiefen; sie pflegen
den Sparsinn und die Enthaltsamkeit. 2. Bildungsarbeit: Versammlungen,
Vorträge, Unterrichtskurse, Übungen in Reden, Gesang und Musik; Auf-
führungen, Besichtigungen, Bücherei (Eigen-, Vereins- und Wanderbücherei),
Vertrieb und auch Herausgabe guter. Druckwerke^ Jugendzeitschriften.
3. Fürsorge: Fallweise Unterstützung, Abendheime und Jugendheime, Berufs-
beratung, Vermittlung von Arbeit, Wohnung, Lehr- und Koststellen, Rechts-
schutz (Lehrlingsschutz), Erhebungen über Lohn- und Arbeitsverhältnisse,
Eingaben an Behörden und öffentliche Körperschaften, Wohlfahrtseinrich-
tungen alier Art. 4. Körperpflege: Sport, Turnen, Wandern, Jugendspiele.
5. Berufliche Ertüchtigung «und berufliche Organisation (Gewerkschaftsarbeit).
Aus der Geschichte: Der erste Verein wurde 1S51 in Graz gegründet. Die
Gründung des Reichsbundes erfolgte 1909; von 1912 bis 1915 entstanden die
Diözesanverbände; 1917 wurde eine Neugestaltung des Reichsbundes vor-
genommen.
CHRISTLICH-DEUTSCHER STUDENTENBUND „JUNG-ÖSTER-
REICH" (gegr. 1919). Wien, VIII., Piaristengasse 43. Obmann: A. Böhm.
Sekr,: M. Pf liegler. Offizielle Organe: „Neue Jugend", Blätter für katholisclie
Jugendbewegung in Österreich (monatlich).
Ziele: Der Bund hat den Zweck, unter den Mittelschülern die Selbst-
erziehung im Sinfte des christlichen Geistes und des vaterländisch-völkischen
Kulturideals zu fördern, sowie sich sämtlicher Standesangelegenheiten und
Interessen der Bundesmitglieder anzunehmen, Mitglieder: 3800, in sechs
Landesverbänden. Tätigkeit: Abhaltung von Versammlungen, Sprechabenden,
Vorträgen usw., in denen religiöse und soziale Fragen behandelt, Wissenschaft
und Kunst gepflegt werden; insbesondere: Religiöse Heimabende (Leben der
Heiligen, Liturgie, mittelalterlidie Kunst und Dichtung), völkische Heim-
abende (Volkskunde, Volkslied, Geschichte und Biographie) und soziale
Heimabende. Veranstaltung von Exerzitien und Wanderungen; Volks- und
Festspiele, Besuch von Kranken-, Armen- und Waisenhäusern, industrielfen
Betrieben usw., gesellige und sportliche Zusammenkünfte; Errichtung von
studentischen Gesellschaftsräumen, Einrichtung von Büchereien, Veirmittlung
von Wohnungen, Kosthäusern und Privatunterricht; Veröffentlichungen:
Jugendorganisationen 97
Tagungsberichte, Almanach, Behelfe für liturgischen Gottesdienst, Flug-
blätter. Der Bund steht im Ligaverhältnis zu „Neu-Deutschland" . (S. 90)
und „Staffelstein" (S. 99)0-
Polen
ZJEDNOCZENIE STOWARZYSZEN MLODZIEZY POLSKIEJ: VER-
BAND DER POLNISCHEN JUGEND VEREINE (gegr. 1919). Poznan,
Pocztowa 14. Vors.: Hochw. J. Stroynowski. Präses: Hochw. W. Adamski.
Offizielle Organe: „Przyjaciel Mlodziezy" : „Jugendfreund" (für Jungmänner);
„Mloda Polka": „Die jimge Polin" (für Mädchen; „Kierownik Stowarzyszen
Mlodziezy": „Der Jugend Vereinsleiter" (für die Vereinsleiter); (alles sind
Monatsblätter).
Ziele: Belehrung und Erziehung der Jugendlichen im katholischen
und vaterländischen Sinne. Der Verband umfaßt alle Vereine für die männ-
liche, und weibliche Jugend im Alter von 14 bis 25 Jahren, mit Ausnahme der
Studentenvereine. Die Vereine für die männliche und weibliche Jugend haben
zwar eine, gemeinsame Zentralstelle, arbeiten aber vollständig getrennt. Mit-
glieder: Rund 100.000 in 1200 Pfarrvereinen, die in 17 Diözesanverbänden
zusammengeschlossen sind. Mitgliedsbeitrag: 100 bis 500 Mark monatlicli.
Leitung: Die Pfarrvereine werden durch. Präsides geleitet, die von den Ge-
neralsekretären ernannt werden; die Führung der Diözesanverbände obliegt
den Generalsekretären, deren Ernennung den Bischöfen zusteht; die Gesamt-
organisation steht unter der Leitung eines vom Vorstande ernannten Zentral-
sekretariates, dem ein oder mehrere Mitglieder angehören. Tätigkeit:
Religiöse Veranstaltungen und Kundgebungen; Versammlimgen, Vorträge,
Kurse, Studienzirkel, Büchereien; Pflege von Gesang, Theater, Sport und
Turnen. Das Zentralsekretariat veröffentlicht die obgenannten offiziellen
Organe, weiter Bücher und Broschüren, beliefert die Vereine mit Sport-
bedarfsgegenständen, Theaterstücken usw. Die Zentralorganisation besitzt
eine kleine Druckerei und Buchhandlung; ebenso verfügen die Diözesan-
sekretariate über eigene kleine Buchhandlungen.
Portugal
FEDERAgÄO NACIONAL DAS ASSOCIACÖES PORTUGUESAS
DA JUVENTUDE CATOLICA (gegr. 1913). Lissabon, Rua das Pedräs
Negras 36, 1° E. Vors.: M. de Figueiredo, Professor an der Universität
Coimbra. Offizielles Organ: „Estudios" (Monatsschrift; Coimbra, Couraga de
Lisboa 28).
Ziele: Zusammenfassung und einheitliche Führung der katholischen
Jugend Portugals, um sie zur Mitarbeit am Wiederaufbau der Gesellschafts-
ordnung auf chris'Hicher Grundlage zu gewinnen.' Mitglieder: 5000, zu-
sammengeschlossen in Pfan-grüppen und Diözesanverbänden; die Mitglieder
(im Alter von 16 bis 40 Jahren) gehören allen sozialen Schichten an
(Arbeiter, Angestellte, Studenten usw.). Mitgliedsbeitrag: 5 Prozent der
Die Älteren haben sich zusammengeschlossen im NEULAND, ÄLTERENBUND ZU JUNQ-
OSTERREICH(gegr. 1921). Wien Vlll., Piaristengasse 43. Obmann; R. Hauser. Geistlicher Berater: Hochw.
K.Rudolf. Offizielles Organ: .Neuland", Blätter für jungkatholische Kultur (monatlich). Ziele:
Überführung der Jugendbewegung in eine Kulturbewegung im Geiste der religiösen Erneuerung. Mit-
glieder: 600. Tätigkeit: Religiöse Aussprachen; Werkabende mit Besprechung aktueller Probleme;
Neulandwochen (wissenschaftliche Arbeitsgemeinschaften mit gemeinsamer religiöser Lebensführung);
Berufsgilden; Bühnenkreis (für IVlysterienspiele); Kunstring ;, Bildungsausschuß (für katholische Haus-
gehilfinnen, für Arbeiter und Jugendvereine) ; Bibelaktion ; Veröffentlichungen : Tagungsberichte, Flugblätter.
MONTI, Internat. Handbuch der kath. Organisationen. 8
98 Organisationen für die soziale Bewegung im allgemeinen
Mitgliedsbeiträge für die Ortsgruppen werden an den Zentralverband ab-
geführt. Leitung: Vorstand, der aus den Vorsitzenden der Diözesanverbände
und weiteren drei Mitgliedern besteht, die von der Generalversammlung
der Vorsitzenden aller Pfarr- und Fachgruppen gewählt werden. Die
Diözesanverbände werden von Diözesanausschüssen geleitet. Dem Verbands-
vorstand wie den Diözesanausschüssen sind Geistliche Beiräte zur Seite
gegeben. Tätigkeit: Gemeinsame religiöse Veranstaltungen; Unterstützung
des Klerus in der Erteilung des Katechismusunterrichtes; Vorträge und
Studienzirkel; Teilnahme an den Werken der caritativen und Sozialfürsorge;
Sport; Theateraufführungen usw.
* X
Schweiz
ZENTRALVERBAND DER KATHOLISCHEN JÜNGLINGE DER
SCHWEIZ (gegr. 1893). Anschriften an den Präses: Hochw. Pfarrer Züger,
Flüelen (Uri). Sekr.: F. Suter. Offizielles Organ: „Die Jungmannschaft".
Ziele: Förderung der religiösen, sittlichen, vaterländisdien und sozialen
(Erziehung der katholischen Schweizer Jugend. Mitglieder: Ungefähr 15.000
in 290 Ortsvereinen. Mitgliedsbeitrag: In den einzelnen Ortsgruppen ver-
schieden; der Verband erhält jährlich 0-60 Franken pro Mitglied. Leitung:
Zentralvorstand von sechs Mitgliedern. Tätigkeit: Bildung von marianischen
Kongregationen; Exerzitien; Zusammenarbeit mit den diristlichsozialen Ver-
bänden; Krankenversicherungskasse; Berufsberatungsstelle; Stellenvermitt-
lung; Veröffentlichung von Broschüren. Angeschlossen an den „Schweizer
katholischen Volksverein" (S. 39), an den „Christlichsozialen Arbeiterbund"
(S. 188) und an die „Katholische Jugendinternationale" (Moka) in Graz.
Tschechoslowakei
cESKOSLOVENSKV OREL: DER TSCHECHOSLOWAKISCHE
ADLER (gegr. 1902). Brno (Brunn), Behounskä 22. Vors.: Msgre. J. Srämek.
Offizielles Organ: „Orel": „Der Adler", „Kvety Mlädi": „Für die Jugend'*
(Monatsschriften).
Ziele: Körperliche Erziehung und religiöse, moralische und soziale
Erziehung der. Mitglieder. Mitgliederzahl: 150.000 (beider Geschlechter) in
1200 Ortsgruppen, die in Landesverbänden für Böhmen, Mähren-Schlesien
und die Slowakei zusammengefaßt sind. Ein selbständiger Landesverband be-
steht außerdem in Wien. Leitung: Zentralausschuß (Zentralrät) mit zwei
Zentralhilfsausschüssen: Zentralbildungsausschuß und technischer Zentral-
ausschuß. Tätigkeit: Vorträge für religiöse, soziale und moralische Erziehung
der Mitglieder, Veröffentlichung und Verbreitung von Zeitschriften, Flug-
schriften, Broschüren usw. Auf dem Gebiete der körperlichen Erziehung:
Turnen, leichte Athletik und Sportübungen in den Ortsgruppen, Kurse für
Turnlehrer. Veranstaltungen von Wetturnen und Turnfesten.
REICHSBUND DER KATHOLISCHEN DEUTSCHEN JUGEND
(gegr. 1920). Reichenberg, Birgsteingasse 44. Präsident: P. E. Teigmann
O. M. Cap. Obmann: E. Schlusche. Sekr.: H. Schubert. Offizielle Organe:
„Jugendsturm" (monatlich); „Der Führer" (Monatsschrift für die Vorstände).
Ziele: Zusammenfassung der deutschen männlichen, besonders der
erwerbstätigen Jugend im tschechoslowakischen Staatsgebiet zwecks Wahrung
und Förderung ihrer gemeinsamen religiösen, sozialen, nationalen, wirt-
Jugendorganisationen 99
schaftlichen und gesundheitlichen, Interessen, auf dem Boden der Glaubens;-,
Sitten- und sozialen Lehre der katholischen Kirche. Mitglieder: 9000. Mit-
gliedsbeitrag: 10 tschechische Kronen jährlich. Leitung: Vorstand, bestehend
aus den Funktionären, wenigstens vierzehn Beisitzern, von denen jeder
Diözese zwei zustehen, und je einem Vertreter der im Volksbund deutscher
Katholiken zusammengeschlossenen Organisationen; Bundestag der Vertreter
der angeschlossenen Vereine. Tätigkeit: Versammlungen, Konferenzen, Vor-
träge, Kurse, Bundestagungen, Feste. Besonders hervorzuheben ist die Ver-
anstaltung des „Jugendsonntags", der jährlich auf Anordnung des
Episkopats gehalten wird und dessen Programm eine kirchliche Feier mit
Generalkommunion und Festgottesdienst, Kirchenkollekte für die Zwecke der
Jugendorganisation, darauf einen Festakt und am Nadimittag oder Abend
eine passende Festlichkeit umfaßt. Schaffung von Bildungseinrichtungen,
Wanderkursen, Büchereien und Lesehallen, von gemeinsamen Wohlfahrts-
einrichtungen, wie Erholungsheimen und Wanderherbergen zur Unter-
bringung erholungsbedürftiger beziehungsweise wandernder Mitglieder,
Erriditung von Arbeitsvermittlungs-, Berufsberatungs- und Rechtsschutz-
stellen; Errichtung von Wander-, Turn-, Spiel- und Sportabteilungen zur
körperlichen Ertüchtigung. Angeschlossen: An den „Volksbund deutscher
Katholiken" (S. 55).
SDRU^ENI KATOLIKfi MLÄDE2:E V cECHÄCH: VERBAND DER
ICATHOLISCHEN JUGEND BÖHMENS (gegr. 1914). Prag, IL, Salmovä
u. 8. Vors.: Ch. Nerad. Sekr.: Hochw. Ch. Klement. Offizielles Organ:
„Dorost": „Die Jugend" (zweimal monatlich erscheinendes Blatt).
Ziele: Religiöse, moralische und soziale Erziehung der katholisclien
Jugend (Burschen und Mädchen). Mitglieder: 11.500 in 383 Ortsvereinen;
die Vereine einer Diözese sind in Diözesanverbände zusammengefaßt. Tätig-
keit: Gemeinsame religiöse Veranstaltungen und Kundgebungen, Exerzitien,
Pilgerfahrten; Kurse, Vorträge; Kongresse; Veröffentlichungen.
BILDUNGS- UND WANDERBUND („STAFFELSTEIN") (gegr. 1920).
Prag, III., Thomasgasse 6. Vors.: Weihbischof Glossauer. Bundesobmann:
F. Schubert. Sekr.: K. Czemy. Offizielle Organe: „Staffelstein", Blätter für
das sudetendeutsche, katholische Neustudententum (erscheint zehnmal jähr-
lich); „Die Saat", Stimmen der Älterenbewegung im Staffelstein (freie
Beilage zu „Staffelstein"). -
Ziele: Religiöse Wiedergeburt des katholischen sudetendeutschen
Volkes. Der Bund gliedert sich in die eigentliche Organisation „Bildungs-
und Wanderbund", dem die Eltern, Lehrer und Freunde der studierenden
Jugend angehören und in eine freie Bewegung „Staffelstein", die aus
Schülern der höheren Lehranstalten und Universitätsstudenten besteht, die
unter dem Schutz und der Beihilfe der Organisation stehen. Mitglieder: 1400.
Mitgliedsbeitrag: 5 tschechische Kronen jährlich. Leitung: Bundesamt in
Prag; sechs Gaue für Jungen, zwei Gaue für Mädchen. Tätigkeit: Bildung
von kleinen Zirkeln, die wöchentlich in Heimabenden zusammenkommen; be-
sprochen werden religiöse und völkische Fragen; religiöse Erbauungsstunden
und monatliche Kommunionen sollen zur Vertiefung und Erneuerung des
katholischen Lebens beitragen. Wanderungen auf Grund größter Einfachheit
und Abstinenz sollen die Liebe zu Volk und Heimat wecken und Gelegenheit
zur Apostolatsarbeit im Volke bieten. Angehörige der Bewegung, die in das
praktische Berufsleben treten, schließen sich zu einer Gemeinschaft zu-
sammen, die sich zu praktischer Arbeit auf religiösem, kulturellem und
sozialem Gebiet verpflichtet und dem katholischen Gedanken auf diesen Ge-
8*
1
100 . Organisationen für die soziale Bewegung im allgemeinen
bieten zum Durchbruch verhelfen soll. Der „Bildungs- und Wanderbund"
(Organisation) schafft für die Jugend Heimstätten, Landheime usw., ermög-
licht Exerzitien und betätigt sich auf dem Gebiet der sozialen Studenten-
fürsorge. Der Bund erhält zwei Schlösser, Schwoika und Spiegel, auf denen
Tagungen und Exerzitien der Jugend stattfinden, 103 Herbergen , für die
männliche Jugend und 39 Mädchenherbergen, sowie ein katholisches Studen-
tinnen- und Studentenheim in Prag.
Ungarn (S. 84)
Uruguay
FEDERACIÖN DE LA JUVENTUD CATÖLICA DEL URUGUAY
(gegr. 1911). Montevideo, Colonia 1284. Vors.: J. M. Espasandin.
Ziele: Zusammenfassung aller katholischen Jugend vereine Uruguays,
um ihre vereinten Kräfte in den Dienst der Religion und des Vaterlandes zu
stellen. Leitung: Vorstand, der aus den Vertretern der angeschlossenen
Vereine und Verbände besteht. Vom Vorstand gewählter geschäftsführender
Ausschuß, dem auch ein vom Metropoliten ernannter Geistlicher Beirat an-
gehört; dieser hat das Vetorecht in allen jenen Fragen, die die Glaubens-
und Sittenlehre sowie die kirchliche Disziplin betreffen. Tätigkeit: Monatliche
Generalkommunionen; Studienzirkel, wo insbesondere soziale Fragen be-
handelt werden; Vorträge; Bibliotheken; Werbearbeit für die katholische
Presse; Teilnahme an allen Veranstaltungen, welche das katholische Leben
Uruguays berühren.
Vereinigte Staaten •
CATHOLIC YOUNG MEN'S NATIONAL UNION (gegr. 1875).
Philadelphia, Pa., 830 No. 63rd Street. Vors.: M. J. Slattery. Sekr,:
J. J. Hennessey.
Ziele: Förderung des religiösen, sozialen, moralischen^ und geistigen
Fortschritts der katholischen männlichen Jugend Amerikas. Mitglieder:
712 Vereine mit rund 200.000 Mitgliedern. Leitung: Diözesanverbände, welche
die Vereine einer Diözese zusammenfassen; geschäftsführender Ausschuß für
das ganze Land, der aus je einem Vertreter für jede Diözese besteht. Tätig-
keit: Generalkommunion; einmal jährlich eine große religiöse Veranstaltung;
Versammlungen mit Aussprache; akademische Ausschreibungen; Schaffung
von Lesehallen und Büchereien; literarische Kurse und Vorträge im katho-
lischen Geiste; der Verband vermittelt hervorragende Redner für die Jugend-
vereine. Angeschlossen an den „National Council of Catholic Men" (S. 44).
B) WEIBLICHE JUGEND
Chile
ASOCIAGIÖN DE LA JUVENTUD CATÖLICA FEMENINA (gegr.
1921). Santiago de Chile, Sto. Domingo 1274. Vors.: Frl. T. Ossandön Guz-
man. Sekr.: Frl. A. Lopez Ossa. Geistlicher Beirat: Msgre. R. Edwards.
Ziele: Vorbereitung der Mädchen auf das soziale Apostolat; Aus-
gleichung der sozialen Gegensätze durch den gemeinsamen Zusammenschluß
Jugendorganisationen 101
der Mädchen verschiedener sozialer Klassen; Zusammenarbeit mit den an-
dern katholischen Organisationen, welche die Verwirklichung des sozialen
Königreiches Jesu Christi anstreben. Mitglieder: 3200 in 8 Ortsgruppen.
Mitgliedsbeitrag: 2 Pesos jährlich. Leitung: Landesvorstand. Tätigkeit:
Studienzirkel; Vorträge; Generalversammlungen; Regionalkongresse; Ver-
öffentlichung von Brosdiüren. Aus der Geschichte: Der Verband nahm an
verschiedenen öffentlichen Veranstaltungen teil, organisierte Pilgerfahrten
und wirkte besonders an dem Gelingen der eucharistischen Kongresse eifrig
mit. Er schuf eine Liga gegen anstößige Kinoaufführungen und beabsich-
tigt, eine „Käuferinnenliga" zu schaffen, um die Frauenarbeit zu schützen.
Angeschlossen an die „Union Social Catölica" (S. 33).
Dänemark (S. 86)
Deutschland
ZENTRALVERBAND DER KATHOLISCHEN JUNGFRAUEN-
VEREINIGUNGEN DEUTSCHLANDS (gegr. 1915). Bochum, Mauritius-
straße 13. Präsident: Hochw. H. Kiens. Sekr.: P. Mischler S. J., E. Breit.
Offizielle Organe: (siehe unten).
Ziele: Pflege eines echt christlichen Frauentums in Familie, Beruf und ^
Volksgemeinschaft nach dem Vorbild der reinsten Jungfrau und Mutter'
Maria; im einzelnen: religiöse Verinnerlichung und sittliche Festigung,
Pflege des häuslichen Sinns, Anleitung zur hauswirtschaftlichen und beruf-
lichen Tüchtigkeit, Veredlung und Bereicherung des Gemüts, Heranbildung
für die staatsbürgerlichen, sozialen und caritativen Pflichten der Frau. Mit-
glieder: 650.000 in 3750 Vereinen und 12Diözesan-, beziehungsweise Bezirks-
verbänden. Die Einzelvereine sind, abgesehen von wenigen Ausnahmen,
durchwegs Marianische Kongregationen. Leitung: Der Zentralvorstand be-
steht aus dem Generalpräses, einem Verbandssekretär und zwei Diözesan-
präsides; der Zentralausschuß besteht aus dem Generalpräses, einem Ver-
bandssekretär und sämtlichen Diözesanpräsides; die Generalversammlung
setzt sich zusammen aus' dem Zentralausschuß und den Bezirksvorständen.
Der Verband erstrebt die Mitarbeit der Mitglieder selbst und ihre Ein-
gliederung in alle Instanzen der Verbandsleitung. Tätigkeit: Monatliche
gemeinschaftliche heilige Kommunion; Versammlungen mit Standesvortrag
innerhalb und außerhalb der Kirche, eucharistische Abteilungen, geschlos-
sene Exerzitien, religiöse Wochen und Triduen; Lehrgänge über die Vor-
bedingungen für ein echt christliches Familienleben (im Jahre 1922 wurden
etwa 100 solcher Lehrgänge veranstaltet, an denen mindestens 60.000 bis
70.000 junge Mädchen über 18 Jahre teilnahmen); Pflege der Musik, des
Gesangs, der Literatur und des Vereinstheaters; Veranstaltung künstlerisch
hochstehender Vereinsabende; Sektionen und ""Kurse für Gesang, hauswirt-
schaftliche und berufliche Weiterbildung, Caritas, staatsbürgerliche und
soziale Fragen, Missionspflege, Wandern, Spiel und Turnen; persönliche
Erziehimgsarbeit an den Mitgliedern diurch die Vorsteherinnen der einzelnen
Vereinsbezirke; Lehrgänge und Tagungen für Präsides, Mitarbeiterinnen
und Vorstandsmitglieder; Vermittlung von Erholungsstellen für die Mit-
glieder. Veröffentlichungen: „Mitteilungen für Präsides"; „Der Jungfrauen-
verein" (für die Leiter); „Vorstandsblätter für katholische Jungfrauen-
vereine"; „Der Kranz" (für Mitglieder über 17 Jahre); „Knospen" (für Mit-
glieder unter 17 Jahren); „Maria und Martha" (für Mitglieder); „Ins Leben
hinaus" (für Mädchen vor der Schulentlassung).
102 Organisationen für die soziale Bewegung im allgemeinen
SÜDDEUTSCHER VERBAND KATHOLISCHER WEIBLICHER
JUGENDVEREINE (gegr. 1907). München 28, Pestalozzistraße 1. Präsident:
Hochw. Schrallhamer. Vors.: Frau Lang-Brumann. Sekr.: Frl. E. Schneider.
Offizielles Organ: „Die gute Freundin" (halbmonatlich).
Ziele: Die schulentlassene weibliche Jugend auf dem Boden und nach
den Grundsätzen der katholischen Kirche zur seelischen und sittlichen Reife
zu führen, sie für die Aufgaben des Lebens, des Berufes und der Familie
heranzubilden und tüchtig zu machen. Mitglieder: Etwa 25.000 üi 430 Ver-
einen, die zu 10 Diözesanverbänden zusammengefaßt sind. Leitung: Sieben-
gliedrige Verbandsleitung. Tätigkeit: Religiöse und sittliche Festigung der
Jugend: Religiöse und apologetische Vorträge und Kurse; Ermöglichung
der Teilnahme an Exerzitien; Veranstaltung religiöser Feiern und Teilnahme
an der öfteren Vereinskommunion; Mitarbeit für kirchliehe Bedürfnisse
(Paramentenherstellung, Kirchengesang, Kirchenschmuck, Mission). Geistige
und körperliche Ertüchtigung: Bildende und belehrende Vorträge und Lehr-
gänge; Vereinsbibliotheken; Wandern, Turnen, Spiel und Sport in einer der
weiblichen Eigenart angepaßten Form. Hauswirtschaftliche und soziale
Schulung: Einführung und praktische Anleitung für alle Betätigungen im'
Haushalt durch Vorträge und Kurse (Koch-, Näh-, Flick-, Bügel-, Servier-,
Gemüsebaukurse, Blumenpflege, Obstverwertungskurse, Gesundheitspflege,
Kleinkinderpflege); berufliche und fachliche Fortbildungskurse (Stenographie,
Maschinenschreiben, Buchführung, Fremdsprachen); staatsbürgerliche und
soziale Kurse; engstes Zusammenarbeiten mit den katholisd&en Standes-
vereinen, in die die Mitglieder im Alter von 18 Jahren überwiesen werden.
Materieller und reditlicher Schutz der Mitglieder: Spar- und Unterstützungs-
kasse; Einrichtung von Mädchenheimen, in denen die jungen Mädchen Ver-
pflegung, Geselligkeit und mütterliche Führung finden; Krankenkasse tftid
Versicherung; Errichtung von Erholungsheimen; unentgeltliche Berufs-
beratung; Lehrstellenvermittlung; Rechtsauskunft.
KATHOLISCHER VERBAND FÜR DIE WEIBLICHE JUGEND (gegr.
1905). Berlin C2, Brüderstraße 2. Präsident: Hochw. Beyer. Vors.: Frl. A.
von Schalscha-Ehrenfeld. Sekr.: Gertrud Kunza. Offizielle Organe: „Agnes-
blatt" (für die Mädchen, monatlich); „Erlebtes und Erprobtes aus der
Vereinsarbeit" (für die Vorstände, erscheint nach Bedarf).
Ziele: Erziehung der weiblichen schulentlassenen Jugend, die in einem
Erwerbsberuf steht oder sich auf solchen vorbereitet, zu bewußten katho-
lischen Frauen und Mädchen, die die katholische Idee besonders in ihrem
Berufsleben durch Eintritt für eine katholische Frauengewerkschaft leben.
Mitglieder: Etwa 12.000 in 411 Vereinen, die in 8 Gauverbänden zusammen-
geschlossen sind. Die Mädchen bleiben bis zum achtzehnten Jahre in den
Jugendvereinen; dann treten sie in die Frauengewerkschaften der betreffenden
katholischen Berufsverbände über, die alle im „Verband katholischer Vereine
erwerbstätiger Frauen und Mädchen Deutschlands" (S. 208) zentralisiert sind.
Leitung: Vorstand von mindestens 7 Mitgliedern und einer hauptamtlich an-
gestellten Geschäftsführerin. Tätigkeit: Vorträge, Exerzitien, Wallfahrten,
Standespredigten; hauswirtschaftliche und berufliche Kurse, Verlobtenschulen
zur Vorbereitung auf die Ehe; Körperpflege durch Wandern, Turnen,
Schwimmen, Sport und Tanz; Berufsberatung und Stellenvermittlung; Mit-
arbeit an der Durchführung und Ausgestaltung des gesetzlichen. Jugend-
schutzes; gewerkschaftlicher Schutz der Mitglieder durch die katholischen
Frauengewerkschaften und Teilnahme an den Wohlfahrtseinrichtungen des
„Verbandes katholischer Vereine erwerbstätiger Frauen und Mädchen" (S. 208);
Jugendorganisationen 103
•
Einrichtung selbständiger Jugendsekretariate mit gut vorgebildeten, haupt-
amtlich angestellten Jugendführerinnen; Jugendheime. Aus der Geschichte:
Gegründet 1905 auf dem I. Verbandstag der katholischen Frauengewerk-
schaften, zunächst nicht als selbständiger Verband, sondern lediglich als
Jugendgruppen der Ffauenberufsvereine. Am 1, Oktober 1918 lösten sich
143 Jugendgruppen ab und schlössen sich zu einem eigenen selbständigen
Jugendverband zusammen.
QUICKBORN (S. 90).
Frankreich
UNION NOELISTE (gegr. 1904). Paris (8), 5 rue Bayard. Vors.: Abbe
Gl. Allez (Deckname: Nouvelet). Offizielles Organ: „Le Noel" (Wochen-
schrift).
Ziele: Die „Union Noeliste" ist eme Vereinigung junger Mädchen
der höheren Stände im Alter von 15 bis 29 Jahren, welche die Hebung der
geistigen Kultur, die gegenseitige Erbauung, und die Ausübung des Aposto-
lates in allen seinen Formeji bezweckt. Mitglieder: 25.000 in mehr als 500
Sektionen. Mitgliedsbeitrag: Keiner; an dessen Stelle tritt die Abnahme der
Zeitschrift. Leitung: Der Verband wirkt sich vor allem in den Ortsgruppen,
den „Comites nöelistes" aus, denen die dem Verbände' angeschlossenen
jungen Mäddien angehören. In den Ortsgruppen gibt es weder Über- noch
Untergeordnete; doch wählen sie zwecks Regelung ihrer Tätigkeit eine Vor-
sitzende, eine stellvertretende Vorsitzende, eine Sekretärin, eine Schatz-
meisterip und mehrere Ausschußmitglieder. Ein Priester steht dem „Comite"
mit Rat und Tat zur Seite. Tätigkeit: Auf religiösem Gebiete: Jedes „Comite"
hat seihe monatliche Messe, seinen dauernden Kommuniontag im Kalender
der „Union", seinen Sühnetag. Das engere Vereinsleben wickelt sich haupt-
sächlich in den „reunions-ouvroirs" ab, periodischen Zusammenkünften, wo
die Mitglieder über ihre Tätigkeit sprechen und über einen bestimmten
Gegenstand debattieren. Der "Schauplatz ihrer geistigen Tätigkeit ist die
„Petite Academie noeliste", wo die Mitglieder ihre literarischen und künst-
lerischen Arbeiten einer ebenso aufrichtigen wie wohlwollenden Kritik unter-
breiten. In diesen Akademien werden auch -die monatlich von der Zeitschrift
„Le Noel" vorgelegten Fragen besprochen. Caritative Tätigkeit und
Apostolat: Erteilung von Katechismusunterricht, Mitarbeit in Patronagen,
Teilnahme an allen andern Werken der katholischen -Caritas. Aus den carita-
tiven Werken wuchs das „Croix-Bleue-Noer^ heraus, das 1914 zunächst als
Kriegshilfswerk geschaffen wurde (lun den Soldaten, vornehmlich den
Priester-Soldaten, dann den Flüchtlingen, den Neugebomeh von Kriegs-
teilnehmern, den Kriegswaisen zu Hilfe zu kommen); gegenwärtig wendet es
sein Hauptaugenmerk der Unterstützung der Priesterberufe zu (1922 konnten
.132.000 Franken als Gaben für die Ausbildung von Priestern an die Bischöfe
abgeführt werden), femer der „Schuladoption" (das heißt Bezahlung des Schul-
geldes für ein bestimmtes Kind in den, Privatschulen) und der Seelsorgehilfe.
Veröffentlichungen: a) Zeitschriften: „Le Noel" (für junge Mädchen); „La
Maison" (für junge Frauen und überhaupt alle jungen Damen, die einem
Haushalte vorzustehen haben); „L'Etoile Noeliste" (für Mädchen von 9 bis
15 Jahren); b) illustrierte Volksblätter, welche von den obgenannten Zeit-
schriften abhängen: „L'Echo de Nogl" (wöchentlich); „Le Sanctuaire"
(Wochenschrift für Chorknaben); „Bemadette" (Wochenblatt für Mädchen-
patronagen); Nouvelet, der Leiter der Union, hat außerdem ein Handbuch
104 Organisationen für die soziale Bewegung im allgemeinen
für die Mitglieder he'rausgegeben, das „Nouveau Memento-Nogl" (3. Auf-
lage 1922). Aus der Geschichte: Die Jugendbewegung, die sich in der „Union
Noeliste" auswirkt, wurde weder vorhergesehen, noch planmäßig vorbedacht;
sie ist hervorgegangen aus der Lektüre des „Noel" (von P. V. Bailly 1895
gegründet) und hat sich auf gememsamen Pilgerfahrten, Festen und Kon-
gressen weiterentwickelt. Der Mittelpunkt der ganzen Bewegung ist immer
die genannte Zeitschrift geblieben^).
Italien (S. 69)
Jugoslawien (S. 93)
Luxemburg (S. 94)
Niederlande (S. 95)
Österreich
REICHSVERBAND DER KATHOLISCHEN MÄDCHENVEREINE
ÖSTERREICHS (gegr. 1921). Graz, Sackstraße 16/11. Vors.: Frl. F. von
Mikola. Geistlicher Beirat: Msgre. K. Handloß. Sekr.: Frl. H. Ott.
Ziele: Sammlung der katholischen Mädchen; religiöse Festigung und
Charakterbildung; allgemeine geistige JFortbildung; praktische und haus-
wirtschaftliche Schulung; Einführung in die soziale und caritative Arbeit;
Förderung edler Geselligkeit und Unterhaltung. Mitglieder: 47.817, in
5 Landes- und Diözesanverbänden. Mitgliedsbeitrag: 1000 bis 2000 Kronen
monatlich. Leitung: Reichsverbandsausschuß, Delegiertenversammlung,
Generalversammlung. Tätigkeit: Apologetische und liturgische Vorträge,
Generalkommunionen, Exerzitien, Wallfahrten; hauswirtsd&aftliche, soziale
und Jugendführerinnen-Kurse; Herausgabe von Flugschriften und Vereins-
drucksachen; Errichtung von Mädchenheimen, Speisehäusern, Erholungs-
stätten; Fürsorge für die Ab- imd Zuwandernden; Krankenunterstützung
und sonstige soziale Einrichtungen. Angeschlossen an die „Katholische
Reichsfrauenorganisation Österreichs" (S. 73).
Polen (S. 97)
1) Für die weibliche Jugend des Arbeiterstandes besteht in Frankreich eine ausgedehnte und mäch-
tige Organisation, das 1852 gegründete OEUVRE GENERALE DES PATRONAQES, die 1873 unter dem
Namen .Oeuvre des apprentis et jeunes ouvrieres" als gemeinnützige Gesellschaft (Societe d'utilitö publique)
anerkannt wurde. Sitz : Paris (7e), 76 rue des Saints-Peres. Direktor : Msgre. Roland-Gosselin. Sekr. : Frau
G. Duhamel. Offizielles Organ ; . Bulletin de l'Archiconfrerie des Patronages".
Ziele : Der weiblichen Jugend aus dem Volke wird eine Stätte zur Abhaltung von Versammlungen
und für gesunde Erholung, ebenso aber auch zur religiösen, moralischen, sozialen, beruflichen und häus-
lichen Ausbildung geboten. Die Verwirklichung dieser Ziele erstrebt das Werk durch die Errichtung
mannigfaltiger Einrichtungen : Kinderbewahranstalten, Haushaltungsschulen, Nähkurse, Gesangskurse, Kurse
für Englisch und Kurzschrift, Ferienkolonien, Werkstätten, Gewerkschaften, Familienhäuser, Frauenspeise-
häuser usw. Mitglieder : 2400 Patronagen in 63 Diözesen ; 1923 besuchten rund 200.000 Mädchen diese
Patronagen.
Jugendorganisationen • 105
Tschechoslowakei
JUGENDVEREINIGUNG DES KATHOLISCHEN FRAUENBUNDES
FÜR DIE DEUTSCHEN IN BÖHMEN, MÄHREN UND SCHLESIEN
(gegr. 1912). Petschau bei Karlsbad, Altes Schloß. Jugendleiteiin: H. Steskal.
Geistliclier Beirat: Hochw. V. Hille. Offizielles Organ: „Deutsches Jugend-
land für katholische Mädchen" (Monatsschrift).
Ziele: Der Verein hat den Zweck, die Mitglieder zur Betätigung des
christlichen Lebens in und außer der Familie anzuhalten, die Jugend über
die das Frauengeschlecht bewegenden Fragen und die ihr selbst drohenden
Gefahren aufzuklären und anzuregen, durdi caritative und soziale Tätigkeit
zu deren Lösung, beziehungsweise Abwendung beizutragen; Pflege der Ge-
selligkeit und Freundschaft; Vermittlung hauswirtschaftlicher Kenntnisse.
Mitglieder: Rund 10.000 in etwa 120 Ortsgruppen. Mitgliedsbeitrag:
2 tschechische Kronen pro Mitglied und Jahr an die Zentralkasse der Jugend-
vereinigung. Leitung: Arbeitsausschuß; weiterer Ausschuß, bestehend aus
dem Arbeitsausschuß, den geistlicheni Kreisbeiräten und je einer jugend-
liehen Vertreterin des Kreises. Tätigkeit: Vereinsversammlungen mit religiös-
sittlichen, erziehlichen und allgemein fortbildenden Vorträgen; Heimabende;
gemeinsame religiöse Übungen, besonders Sakramentenempfang und Exer-
zitien; Errichtung und Betrieb von Vereins- und öffentlichen Bibliotheken
sowie Wanderbibliotheken; Verteilung von Zeitschriften, Broschüren, Flug-
schriften, Förderung der christlichen Presse; Einrichtung von wirtschaft-
lichen Unterrichtskursen, sozialen Kursen; Stellenvermittlung und Mädchen-
schutz; Veranstaltung von Jugendtagungen in den einzelnen Kreisen und
von Familienabenden, Festen, Spielen; Ausflüge; Pflege von Musik und
Gesang, Turnen und Sport; Errichtung und Erhaltung eines Mädchenheimes
für Erholungsbedürftige. Aus der Geschichtie: In den Jahren 1910 bis 1912
entstanden die ersten Mädchenbünde in Böhmen, die im Jahre 1912 zur
Jugendvereinigung zusammengefaßt wurden. Bis zum Jahre 1918 haben etwa
zehn große Jugendtagungen stattgefunden. Jetzt findet jährlich mindestens
eine Jugendtagung in jedem der elf Kreise statt.
REICHSMÄDCHENBUND ST. GERTRUD (gegr. 1922). Reichenberg,
Birgsteingasse 44. Präsident: Hochw. W. Stadelmann. Direktor: P. E. Teigmann
O. M. Gap. Vors.: Frl. A. Schleser. Sekr.: Frl. E. Nikrin. Offizielles Organ:
„Die Jungmädchenwelt" (Monatsschrift).
Ziele: Erziehung zum katholischen Menschen, zu echter Weiblichkeit
und Mütterlichkeit auf der Grundlage der katholischen Weltanschauung.
Mitglieder: Etwa 5000 m rund 100 Ortsgruppen. Mitgliedsbeitrag:
12 tschechische Kronen jährlich. Leitung: Vorstand, bestehend aus den
Funktionären, wenigstens 14 Beisitzern und je einem Vertreter der im Volks-
bund deutscher Katholiken zusammengeschlossenen Organisationen. Tätig-
keit: Herausgabe, Verbreitung und Verschleiß von Zeitschriften und anderen
Schriftwerken; Veranstaltung von Versammlungen, Vorträgen, Konferenzen,
Kursen, Bundestagen und Festen; Schaffung von Bildungseinrichtungen,
hauswirtschaftlichen und beruflichen Fortbildungskursen; Schaffung von
gemeinsamen Wohlfahrtseinrichtungen, wie Erholungsheimen und Wohn-
herbergen- 'zur Unterbringung Erholungsbedürftiger, beziehungsweise arbeitr
suchender und minderbemittelter Mitglieder; Errichtung von Arbeits-
vermittlungs-, Beruf sberatungs- und Rechtsschutzstellen; Förderung des
Wanderns. Angeschlossen an den Volksbund deutscher Katholiken (S. 55).
106 Organisationen für Tlie soziale Bewegung im allgemeinen
OREL ÖESKOSLOVENSKY (S. 98).
SDRUzENl KATOL. MLADE2:E (S. 99).
STAFFELSTEIN (S. 99).
Ungarn
KATOLIKUS LEÄNYOK ORSZÄGOS SZÖVETSEGE: LANDES-
VERBAND DER KATHOLISCHEN ^MÄDCHEN (gegr. 1911). Budapest,
IV., Ferenciek-tere 7, III. lepszö I. em. Vors.: Gräfin M. d'Orsay und Frl.
M. Dlanchy. Geistlicher Beirat: P. A. Buttykay O. F. M.
Ziele: Zusammenschluß der katholischen Mädchen, um sie moralisch
und sozial auszubilden und ihnen gesunde Erholung zu bieten. Mitglieder:
438. Tätigkeit: Wochenversammlungen mit Vorträgen und Wechselrede;
soziale und caritative Tätigkeit. Alljährlich wird eine Weihnachtsausstellung
veranstaltet, bei der die Arbeiten der Mitglieder verkauft virerden; der Rein-
erlös fließt, caritativen Werken zu. Angeschlossen an den „Verband der
katholischen Frauen Ungarns" (S. 79).
Vereinigte Staaten
YOUNG LADIES' GRAND INSTITUTE (gegr. 1887). San Francisco,
Calif., Y. M. I. Building, 50 Oak Street. Vors.: Mrs. E. C. Graham. Sekr.:
Miss J. Mblloy. Offizielles Organ: „Youhg Ladies' Institute Journal".
Ziele: Zusammenschluß aller katholischen Mädchen zur gegenseitigen
Hilfeleistung und zur Förderung des intellektuellen und sozialen Fort-
schrittes der Mitglieder. Mitglieder: Gegen 11.000 in 60 Sektionen (Institutes).
Mitgliedsbeitrag: Wohltäter 8 Dollar, ordentliche Mitglieder 4 Dollar
jährlich. Leitung: Achtgliedriger geschäftsführender Ausschuß. Tätigkeit:
Versammlungen und Vor&äge über staatsbürgerliche und soziale Probleme;
Anteilnahme an den Kirche und Staat berührenden Fragen; Unterstützung
der Mitglieder in Krankheits- und Todesfällen; der Verein hat seit seiner
Gründung 187.244 Dollar an Krankenunterstützungsgeld und 65.400 Dollar
an Sterbegeld gezahlt. Angeschlossen an den „National Council of Catholic
Women" (S. 81). -
C) HOCHSCHÜLER
Internationale
„FAX ROMANA", INTERNATIONALES SEKRETARIAT DER KA-
THOLISCHEN STUDENTENVEREINIGUNGEN (gegr. 1921). Freiburg
(Schweiz), Gambach 30. Vors.: N. Palmieri. Sekr.: J. Gremaud. Offizielles
Organ: „Pax Romana" (alle zwei Monate erscheinende Mitteilungen; er-
scheinen derzeit nicht).
Ziele: Die „Pax Romana" wül die Entwicklung und Förderung des
katholischen Gedankens und des praktischen katholischen Lebens bei den
Hochschülern fördern und als Auskunftsstelle und Bindeglied zwischen den
Vereinigungen katholischer Hochschüler in den vensdiiedenen Ländern
dienen. Mitglieder: Die nachstehend genannten Verbände. Mitgliedsbeitrag:
Nach Ländern und Bedürfnissen des Sekretariates verschieden. Leitung:
Ständiger Ausschuß von 5 Mitgliedern; internationaler Vorstand, bestehend
aus je 2 Mitgliedern jedes Landes; Generalsekretariat. Tätigkeit: Auskunfts-
erteilung; internationale Tagungen; Studentenaustausch; Gründung einer
Jugendorganisationen ' 107
Unterstützungsabteilung für bedürftige Hpchschüler unter dem Titel „Auxi-
lium studiosorum". Aus der Geschichte: Die ersten Versuche, eine inter-
nationale Vereinigung der katholischen Hochschüler zu schaffen, gehen auf
die Jahre 1888 und 1891 zurück. Schon damals trat der Schweizerische Stu-
dentenverein mit den katholischen Hochschülervereinigungen Hollands imd
Spaniens in Verbindung; es kam zur Bildung eines holländisch-schweizerisch-
spanischen Gründungsausschusses. Das durch diesen Ausschuß ausge-
arbeitete Programm, das von Papst Benedikt XV. und den schweizerisdien
Bischöfen genehmigt worden war, wurde den katholischen Studentenvereini-
gungen der verschiedenen Länder vorgelegt; nach dem Kongreiß vom Juli
1921 in Freiburg (Schweiz) wurde dann das internationale Sekretariat ge-
gründet. Ein zweiter internationaler Kongreß der „Pax Romana" fand im
August 19221 in Freiburg (Schweiz) statt, ein dritter im September 1923 in
Salzburg. Der vierte wird im September 1924 in Budapest stattfinden.
Angeschlossene Verbände:
BELGIEN:
Federation Beige des fitudiants CathoHques (S. 108).
DEUTSCHLAND:
Cartellverband der katholischen deutschen Studentenverbindungen (C. V.)
(S.'lOS).
Ka'rtellverband der katholischen Studentenvereine Deutschlands (K. V.)
(S. 109).
Verband der katholischen deutschen Studentinnenvereine (S. HO).
Verband der wissenschaftlichen katholischen Studentenvereine Unitas (U. V.)
(S. HO).
FRANKREICH:
Federation des fitudiants Catholiques Fran?ais (S. HO).
Federation Fran^aise des Associations d'£tttdiantes Catholiques des Uni-
versites (S. 111).
GROSSBRITANNIEN:
Federation of the Catholic Societies in the Universities of Great Britain
(S. 111). .
IRLAND:
Eoin na Matgama. Cork, Conference of St. Paul.
ITALIEN:
Federazione Uhiversitaria Cattolica Italiana (S. 112).
JUGOSLAWIEN:
Jugoslovenska Katolicka Dacka Liga (S. 112).
LITAUEN:
Ateitininkai („Ateitis"). Kaunas (Kowno), Ozeskienes-g-ve 12.
LUXEMBURG:
Association Catholique des fitudiants Luxembourgeois. Luxemburg, Boule-
vard Royal (Volkshaus).
Katholischer Akademikerverein.
NIEDERLANDE:
Unie van R. K. Studenten-Vereenigingen in Nederland (S. 113).
108 Organisationen für die soziale Bewegung im allgemeinen
ÖSTERREICH:
Katholische deutsche Akademikerschaft Österreichs (S. 113).
POLEN:
„Odrodzenie" Stowarzyszenie Mlodziezy Akademickiej (S. 113).
SCHWEIZ:
Schweizerischer Studentenverein (S. 114).
SPANIEN:
Confederacion Nacional de Estudiantes Catölicos (S. 114).
TSCHECHOSLOWAKEI:
Ustfedi Ceskoslovenskeho katolickeho Studentstva (S. 115).
Katholische deutsche Studenten der Tschechoslowakei (in Bildung begriffen).
Anschriften an Dr. Winter, Prag IL, Sraeckagasse 22.
UNGARN:
Magyar katolikus föiskolai Diäkszövetseg : Foederatio Studentium Hungariae
Catholica (S. 115).
Belgien
FEDERATION BELGE DES ETUDIANTS CATHOLIQÜES (gegr.
1920). Löwen. Vors.: M. de Merre. Sekr.: Fr. Penninckx, Löwen, rue de
Bruxelles 73. Offizielle Organe: Die verschiedenen Studentenzeitschriften,
vor allem „L' Avant-Garde" und „L'Universitaire Catholique".
Ziele: Zusammenschluß der katholischen Studentenvereinigungen Bel-
giens zwecks einheitlicher! Aktion und Sammlung der Kräfte; Weckung und
Pflege des Bewußtseins ihrer sozialen Aufgabe und ihrer Verantwortlich-
keit in den Studenten. Mitglieder: Etwa 3000 in etwa 20 Sektionen. Tätig-
keit: Die Federation Beige des Etudiants Catholiques erstrebt die Pflege
und Förderung des christlichen Geistes in Akademikerkreisen; Studenten-
tagungen; Arbeitsgemeinschaften (Studienzirkel); Vortragsreisen; Studenten-
austausch; Auskunft über das Hochschulwesen Belgiens und des Auslandes;
Volksbildungsarbeit; wirtschaftliche Einrichtungen für Studenten: Genossen-
schaften, Speisehäuser, Heime usw.
Deutschland
CARTELLVERBAND DER KATHOLISCHEN DEUTSCHEN STU-
DENTENVERBINDUNGEN (C. V.) (gegr. 1856). Vorort (jeweils geschäfts-
führende Verbindung) wechselt jährlich am 1. März. Daneben C. V. Sekre-
tariat (geschaffen vom Alt-Herren-Bund des C. V.): Kolbe, Berlin-Charlotten-
burg, Berlinerstraße 80 IL Offizielles Organ: „Academia"" (monatlich; Schrift-
leitung E. Weiß, München, Malsenstraße 53).
Ziele: Die Einigung der katholischen deutschen farbentragenden Stu-
dentenverbindungen zur gemeinsamen Vertretung nach außen; die gegen-
seitige Förderung in der Verwirklichung der Grundsätze: Katholizität,
Wissenschaftlichkeit und Lebensfreundschaft. Mitglieder: 106 Verbindungen
in Danzig, Deutschland, Österreich, Rumänien, der Schweiz und der Tsche^o-
slowakei mit 5695 Studierenden und 12.000 Alt-Herren. Mitgliedsbeitrag:
Monatsbeitrag für die Verbindungen; an den C. V. wurden vor dem Kriege
ein bis zwei Mark pro Semester abgeführt. Leitung: Liegt in den Händen
Jugendorganisationen 109
der jeweiligen Vorortsverbindung; der Senior der Vorortsverbindung ist
regelmäßig zugleich Vorortspräsident. Neben dem Vorort sind für bestimmte
geschäftliche Aufgaben mehrere „Amtsträger" bestimmt aus den Kreisen der
Alt-Herren, so für die Verbandszeitschrift, . die Kassenverwaltung, Gesamt-
mitgliederverzeichnis, Hilfskasse, Stellennachweis, Rechtspflege, Tätigkeit:
In den farbentragenden Verbindungen, einer spezifischen Einrichtung der
deutschen Hochschulen, vereinen sich Hörer derselben Weltanschauung einer
Universität, um durch gegenseitigen Gedankenaustausch, durch Vorträge,
wissenschaftliche Ausflüge sowie Pflege der Geselligkeit und Freundschaft
unter Einhaltung althergebrachter Formen die geistige Bildung zu fördern
und die Mitglieder auf den künftigen Beruf vorzubereiten. Durch die Teil-
nahme der Alten Herren, das heißt derjenigen ehemaligen Verbindungsmit-
glieder, die bereits einen Beruf ergriffen haben, am Verbindungsleben wird ein
enger Kontakt der Verbindung mit allen Zweigen des öffentlichen Lebens ge-
sichert. Der C. V. ist der Zusammenschluß dieser Verbindungen zwecks einheit-
licher Leitung und Behandlung der allen Verbindungen gemeinsamen Angelegen-
heiten, wie: Veröffentlichungen, jährliche Verbandstagungen, Rechtsschutz-,
Unterstützungs- und sonstige Angelegenheiten. Für die Zeitschrift „Aca-
demia" besteht ein Beirat von fünf Fachreferenten zur Unterstützung des
Schriftleiters. Das C.-V.-Sekretariat bearbeitet den Stellennadiweis und die
Berufsberatung. In Deutschland und Österreich besteht je eine Hilfskasse zur
Unterstützung von in Not geratenen Mitgliedern. Herausgabe der Zeitschrift
„Academia", von Rundschreiben, Mitteilungen, Korrespondenzblättern der
einzelnen Verbindungen^).
KARTELLVERBAND DER KATHOLISCHEN STUDENTENVEREINE
DEUTSCHLANDS (K. V.) (gegr. 1865). Geschäftsstelle: Bonn, Wilhelm-
straße 16. Vorort: Wechselnd, zurzeit Ravensberg-Münster. Ständiger Ge-
schäftsführer: J. Henry, Bonn. Ofizielles Organ: „Akademische Monats-
blätter" (Köln, Marzellenstraße 25).
Ziele: Der K. V. besteht aus deutschen katholischen Studentenvereinen
mit dem Grundsatz: „Religion, Wissenschaft, Freundschaft" und hat den
Wahlspruch: „Mit Gott für deutsche Ehre". Er bezweckt die Verwirklichung
der Grundsätze, nach innen in der Verwaltung des Verbandes und der
Vereine, in der Erziehung seiner Mitglieder -und in der Förderung des Ver-
hältnisses seiner Mitglieder zueinander; nach außen: durch Vertretung und
Förderung der katholischen Sache und christlicher Grundsätze und Pflege
deutschvaterländischer Gesinnung. Er verwirft jede Art von Zweikampf,
trägt keine Farben und ist parteipolitisch neutral. Mitglieder: 81 Studenten-
vereine in Deutschland und Österreich mit 3626 studierenden Mitgliedern und
10.850 Alten Herren, welch letztere außerdem in 170 örtlichen Zirkeln zu-
sammengeschlossen sind. Leitung: Die Leitung liegt in den Händen des Vor-
orts, der alle zwei Jahre wechselt. An der Spitze der Organisation der
Alten Herren steht der Altherrenausschuß. Tätigkeit: Zusammenkünfte mit
Vorträgen und Besprechungen, Pflege der Geselligkeit und des Sports; Mit-
arbeit am Vinzenzverein; an sozialen und caritativen Einrichtungen für
Akademiker; Veranstaltung von sozialen Kursen. Der Verband als solcher
wacht über die Einhaltung der Verbandsgrundsätze, beruft mindestens alle
zwei Jahre eine Vertreterversammlung mit gesetzgeberischer Befugnis ein.
') Die Alt-Herien schließen sich zusammen im ALT-HERREN-BUND DES C. V. Vors.: F. Forsch.
Sekr. : Kolbe, Berlin-Charlottenburg, Berlinerstraße 80 11. Ziele : Unterstützung des C. V. und seiner Ver-
bindungen mit Rat und Tat, Pflege der Grundsätze des C. V. unter den Alt-Herren, Leitung: Vorstand
von sieben Mitgliedern.
110 Organisationen für die soziale Bewegung im allgemeinen
veranstaltet Schulungswochen, unterhält eine akademische Berufsberatung
und Stellenvermittlung und gibt das offizielle Organ, ein Jahrbuch und eine
Reihe sonstiger Veröffentlichungen heraus.
VERBAND DER WISSENSCHAFTLICHEN KATHOLISCHEN STU-
DENTENVEREINE UNITAS (U. V.) (gegr. 1847). Postadresse: Studienrat
W. Ohlendorf, Jülich (Rheinland), Schloßstraße 9. Vors.: Schindera. Offizielles
Organ: „Unitas" (Monatsschrift).
Ziele: Die Unitas will ihre Mitglieder in ihrem Streben nach moralischer
und wissenschaftlicher Befähigung in ihrem künftigen Berufe unterstützen,
nach den Prinzipien: Virtus, Scientia, Amicitia. Das Mitglied der Unitas soll
treu der katholischen Kirche aus der Tiefe seines "Glaubens Volk und Vater-
land dienen. Mitglieder: 1505 Studenten, 2110 Alte Herren in 50 Studenten-
vereinen und entsprechenden Altherrerivereinen. Leitung: Die Leitung liegt in
den Händen des Vorortvereins, der jährlich wechselt. Tätigkeit: Gemein-
schaftliche heilige Kommunionen und Festsitzungen (sogenannte Morgen-
sitzungen) an den Festen der Patrone des Verbandes; wöchentlich eine ordent-
liche Sitzung mit Vortrag über einen wissenschaftlichen Gegenstand und an-
schließender Diskussion; Teilnahme an großen religiösen, sozialen und
caritativen Veranstaltungen (Mitarbeit am akademischen Bonifatiusverein,
Missionsvereinigung, Vinzenztätigkeit). Einrichtung von Büchereien und
Lesezimmern in den Vereinen; Turnen, Sport, Wandern. Die einzelnen Mit-
glieder sind verpflichtet zu einem wahrhaft christlichen Lebenswandel, zu
einem ernsten Studium und gegenseitiger Anregung und Belehrung, zum
freundschaftlichen Anschluß der Mitglieder aneinander und zur liebevollen
Ausübung der correctio fratema. Austausch der Erfahrungen einzelner Vereine
auf den Gautagungen; jährlich einmal in der Pfingstwoche Generalversamm-
lung des Gesamtverbandes.
VERBAND DER KATHOLISCHEN DEUTSCHEN STUDENTINNEN-
VEREINE (gegr. 1913). Ständiger Vorort: Aachen, Heinrichsallee 44. Vors.:
Frl. Martha Zais. Für Ausland-Angelegenheiten: Frl. Maria Zimmermann,
Venray (Holland), Pensionat Jerusalem. Offizielles Organ: „Die katholische
Studentin" (halbjährlich).
Ziele: Zusammenschluß der katholischen deutschen Studentinnen zur
Pflege der gemeinsamen Weltanschauung, Vertretung der Standesinteressen,
Erziehung zur Gemeinschaft und zum Verantwortlichkeitsbewußtsein. Mit-
glieder: Etwa 1500 in 25 Vereinen, wovon je einer in Prag und Innsbruck.
Leitung: Vorstand von fünf Mitgliedern, jedes Semester aus "den Vereins-
mitgliedern neugewählt. Tätigkeit: Vorträge und Besprechungen mit her-
vorragenden Vertretern des katholischen Geisteslebens der betreffenden
Universitätsstadt oder mit führenden Persönlichkeiten der katholischen
Frauenbewegung; Vorträge .aus dem Kreise der Mitglieder; gesellige Ver-
anstaltungen; Konvente zur Regelung des geschäftlichen Teils; Tagungen
für alle Verbandsangehörigen; jährliche Generalversammlung; Veröffent-
lichungen.
Frankreich
FÖDERATION DES ETUDIANTS CATHOLIQUES FRANCAIS
(gegr. 1922). Paris (6e), 14 rue d'Assas. Vors.: J. Leveque. Protektor: Msgre.
A. Baudrillart. Offizielles Organ: „Bulletin de la Federation des fitudiants
Gatholiques Frangais" (monatlich).
^Sdy^^,,:i.;-.;^^;i.^ ; v,-SN/;-
Jugendorganisationen 111
Ziele: Die Federation des fitudiants Catholiques Frangais setzt sich
aus Hochschülergruppen zusammen, die ihr ganzes religiöses, sittliches und
geistiges Leben auf den katholischen Grundsätzen aufbauen wollen. Die Fede-
ration des Etudiants Catholiques Tran9ais will eine gegenseitige An-
näherung dieser Gruppen, die aber ihre völlige Selbständigkeit bewahren,
herbeiführen, ihre Kräfte zusammenfassen und deren gemeinsame Vertretung
in Frankreich und im Auslände gewährleisten. Mitglieder: 5800 Hochschüler
in 30 Gruppen. Leitung: Von der jährlichen Generalversammlung gewählter
Verwaltungsausschuß (fünf in Paris ansässige Mitglieder, vier korrespon-
dierende Mitglieder in der Provinz). Tätigkeit: Februar 1922 Kongreß in
Paris, bei welchem die Federation des Etudiants Catholiques Frangais end-
gültig konstituiert wurde; Juli 1922 Kongreß in Straßburg, Juli 1923 in
Grenoble.
FEDERATION FRANgAISE DES ASSOCIATIONS D'ETUDIANTES
CATHOLIQUES DES UNIVERSITeS (gegr. 1922). Anschriften richten an
die Vors.: Frl. Cauvy, Montpellier (Herault), 3 rue du Cannau. Offizielles
Organ: „Bulletin des etudiantes catholiques. des Universites frangaises"
(halbjährlich).
Ziele: Schaffung eines Bandes zwischen den verschiedenen Vereini-
gungen katholischer Hochschülerinnen an den französischen Universitäten,
datnit sie sich gegenseitig kennen lernen und unterstützen können. Mit-
glieder: Zehn Vereinigungen. Mitgliedsbeitrag: Jede Vereinigung zahlt
1 Frank für je ein bezogenes offizielles Organ. Leitung: Verbandsvorstand,
bestehend aus der Vorsitzenden und zwei stellvertretenden Vorsitzenden;
ihm obliegt die Durchführung der Kongreßbeschlüsse, die Organisations-
arbeit und die Vertretung des Verbandes. Die einzelnen Vereinigungen be-
halten ihre Selbständigkeit. Tätigkeit: Alljährlich werden Exerzitien und ein
Kongreß organisiert; die Tätigkeit der einzelnen Vereinigungen erstreckt
sich auf die Abhaltung von religiösen Veranstaltungen, Studienzirkeln, Vor-
trägen und Kursen; gemeinsame Ausflüge usw.
Großbritannien
FEDERATION OF THE CATHOLIC SOCIETIES IN THE UNIVER-
SITIES OF GREAT BRITAIN (gegr. 1920). Oxford, Campion Hall. Vors.:
P. C. C. Martindale S. J. Sekt.: R. A. Twomey. Offizielles Organ: „The
Inter-University Magazine". .
Ziele: Herstellung und Pflege guter Beziehungen zwischen den katho-
lischen Hochschülern; Mitwirkung bei der Bildung einer gut geleiteten
katholischen öffentlichen Meinung in sozialen und kulturellen Fragen im
Einklang mit der katholischen Lehre; eines der Mittel zur Erreichung dieses
Allgemeinzieles ist die Schaffung von besonderen Gruppen an den Hoch-
schulen, welche soziale, wirtschaftliche, wissenschaftliche usw. Spezial-
studien treiben; weiter dur^h Heranbildung von Vortragenden und durch
Schaffung einer geeigneten Stoff- und Literatursammlung. Mitglieder: Rund
1500, die in selbständigen Vereinen an den verschiedenen Universitäten zu-
sammengeschlossen sind. Alle an den Universitäten oder gleichgestellten
Anstalten Großbritanniens errichteten Vereine können dem Verbände als
Mitglieder beitreten. Mitgliedsbeitrag: Die einzelnen Vereine führen 1 Schil-
ling pro Mitglied und Semester („Term") an den Verband ab. Leitung: Vor-
stand, der von einem Ausschuß unterstützt wird, der aus je einem Vertreter
112 Organisationen für die soziale Bewegung im allgemeinen
der Vereinigungen sowie den literarischen und kaufmännischen Leitern des
„Inter-University Magazine" besteht. Tätigkeit: Jährliche Generalversamm-
lung; kleinere Versammlungen mehrerer Vereine eines bestimmten Gebietes
Englands; Stellenvermittlung, um den Mitgliedern Posten, vor allem im
Unterrichtsfache zu verschaffen; Errichtung von Stipendien^)
Irland (S. 107)
Italien
FEDERAZIONE UNI VERSITARIA CATTOLICA ITALIANA (gegr.
1896). Rom, vicolo Alibert 3. Vors.: N. Palmieri (Neapel, via Roma 210).
Sekr.: G. Azzaruti. Sekr. fürs Ausland: Graf R. del Balzo di Presenzano.
Geistlicher Beirat: Msgre. L. Piastrelli. Offizielles Organ: „Studium"
(Monatsschrift; Bologna, via d'Azeglio 55).
Ziele: Religiöse, moralische und geistige Bildung der Hochschüler;
Schutz ihrer Interessen. Mitglieder: 8000 in 46 Zirkeln und 20 Sekretariaten.
Mitgliedsbeitrag: 15 bis 24 Lire jährlich; an den Zentralverband werden
davon 2*50 Lire abgeführt. Leitung: Vorstand, der aus den Vorsitzenden
der Zirkel und den Leitern der Sekretariate besteht. Tätigkeit: Gemeinsame
religiöse Veranstaltungen und Exerzitien; Kurse für religiöse Kultur;
Studienzusammenkünfte; Vorträge über Tagesfragen; Bibliotheken; Sport,
Ausflüge usw. Angeschlosseii an die „Giunta Centrale dell' Azione Cattolica
Italiana" (S. 35).
UNIVERSITÄRE CATTOLICHE ITALIANE (S. 69).
Jugoslawien ' .
JUGOSLOVENSKA KATOLIcKA DjAcKA LIGA: VERBAND DER
KATHOLISCHEN STUDENTEN JUGOSLAWIENS (gegr. 1919). Zagreb
(Agram), Pejacevicev trg 15. Vors.: F. Mikoljcic. Sekr.: J. Podolsak. Geist-
licher Beirat: Hochw. j. Loncaric. Offizielles Organ: „Luc": „Die Fackel"
(monatlich).
Ziele: Studium religiöser und sozialer Fragen; Vertiefung des reli-
giösen Lebens. Mitglieder: 4160, davon 660 Hochschüler (Theologen,
Studenten und Studentinnen) und 3500 Mittelschüler. Leitung: Von der jähr-
lichen Generalversammlung gewählter geschäftsführender Ausschuß. Tätig-
keit: Studienzirkel; Vorträge; Kongresse; Veröffentlichungen; gemeinsame
Teilnahme an religiösen Veranstaltungen.
-■ T-zs- 1) An dieser Stelle ist ferner zu erwähnen: UNIVERSITIES CATHOLIC EDUCATION BOARD
(gegr. 1895). London, W. C. 2., Coburg Court, Bayswater Road. Vors. : Der Erzbischof von Birmingham.
Sekr. : A. J. Ellison.
Ziele : Wahrung des Glaubens der katholischen Studenten an den Hochschulen von Oxford und
Cambridge. Mitglieder: In der Regel 21 Mitgliedec Einnahmen: Der .UNIVERSITIES CATHOLIC
EDUCATION BOARD" sammelt jährlich 550 bis 600 Pfund. Tätigkeit: Der .UNIVERSITIES CATHOLIC
EDUCATION BOARD" ernennt katholische Kapläne an den Universitäten von Oxford und Cambridge und
trägt für ihren Unterhalt Sorge; er zahlt auch die Lektoren, welche Vorlesungen über Religion, Philosophie
und Geschichte im katholischen Sinne halten. Aus der Geschichte: Im April 1895 erlaubte der Heilige
Stuhl den Katholiken Großbritanniens den Besuch der Hochschulen von Oxford und Cambridge. Doch
ordnete der Heilige Vater (durch Vermittlung der Heiligen Kongregation De Propaganda Fide) an, daß
ein Ausschuß aus Bischöfen, Priestern und Laien zur religiösen Unterstützung der katholischen Studenten
an diesen Hochschulen gebildet werde, damit diese ihren Glauben bewahren.
Jugendorganisationen 113
Litauen (S. 107)
Luxemburg (S. 107)
Niederlande
UNIE VAN ROOMSCH KATHOLIEKE STUDENTENVEREENI-
GINGEN IN NEDERLAND: VERBAND DER KATHOLISCHEN STU-
DENTENVEREINE IN NIEDERLAND (gegr. 1907). 's Gravenhage, Van
den Eyndestraat 2. Sekr.: L. Feber. Offizielles Organ: „Het Roomsch Stu-
dentenblad" (Wochenschrift).
Ziele: Schutz der .religiösen, wissenschaftlichen und sozialen Interessen
der katholischen Studenten. Mitglieder: 990 in 8 Ortsvereinen. Mitglieds-
beitrag: Freiwillig. Leitung: Vorstand, der aus den Vertretern der ange-
schlossenen Vereine besteht. Tätigkeit: Exerzitien; Missions- und liturgisdie
Kurse; jährliche Kongresse; Veröffentlichung eines Jahrbuches; Auskunfts-
stelle. Aus der Geschichte: Die katholischen Studentenvereine, die seit 1889
an den verschiedenen Hochschulen Hollands bestehen, traten 1900 in Be-
ziehungen zueinander. 1902 wurden die ersten gemeinsamen Exerzitien ver-
anstaltet und zum ersten Male das Jahrbuch veröffentlicht; 1907 erfolgte
die endgültige Gründung des Verbandes und 1920 die Errichtung des .
Sekretariats. Angeschlossen an die „Katholieke Sociale Actie" (S. 38).
Österreich
KATHOLISCHE DEUTSCHE AKADEMIKERSCHAFT ÖSTER-
REICHS (gegr. 1921). Vorsitz wechselnd nach Hochschulstädten. General-
' Sekretariat: Wien VIIL, Piaristengasse 43. Sekr.: Hochw. K.Rudolf. Offizielles
Organ: „Unser Weg", Blätter für zeitgerechtes Studententum (monatlich).
Ziele: Die Katholische Deutsche Akademikerschaft Österreichs ist die
Ideen- und Arbeitsgemeinschaft der katholischen deutschen Akademiker-
ausschüsse Graz, Innsbruck, Wien, der Theologenschaft Salzburg und der
katholischen Studentenschaft Leoben. Mitglieder: 2200. Tätigkeit: Jährliche
Tagungen; gemeinsame Vertretung nadi außen; gemeinsame Fürsorge-
einriditungen (Akademikerhilfe); Feriengemeinschaften; Gemeinschafts-
wochen; Führertage; Exerzitien. Herausgabe von Hochschulführern in den
einzelnen Hochschulstädten und eines „Jahrbuches der katholischen deutschen
Akademikerschaft Österreichs".
Polen
„ODRODZENIE", StOWARZYSZENIE MLODZIEZY AKADEMIO
KIEJ: „DIE WIEDERGEBURT", VEREIN DER KATHOLISCHEN STU-
DENTEN POLENS (gegr. 1919). Warschau, Krakowskie Przedmieäcie 7 m.
15 a. Vors.: L, Lewandowicz. Sekr. (für das Ausland): Frl. A. Dru^backa.
Offizielles Organ: „Prad": „Der Strom" (Monatsschrift).
Ziele: Zusammenschluß aller katholischen Hochschüler und Hoch-
schülerinnen, um durch religiöse und geistige Ausbildung eine Führerschaft
heranzubilden, welche das ganze Leben des Landes auf katholischer Grund-
lage aufzubauen imstande ist. Mitglieder: Rund 600 in 7 Vereinen (Warschau,
MONTI, Internat. Handbuch der kath. Organisationen. 9
114 _ Organisationen für die soziale Bewegung im allgemeinen
Krakau, Lemberg, Lublin, : Posen, Wilna und Paris). Drei Arten von Mit-
gliedern: Kandidaten, aktive, Alt-Mitglieder. Mitgliedsbeitrag: Wechselt mit
den Schwankungen der polnischen Valuta. Leitung: Die selbständigen Ver-
eine entsenden, ihre Vertreter (je einen pro 50 Mitglieder) in den Bundes-
vorstand; dessen Entscheidungen werden von einem geschäftsführenden
Ausschuß, der aus dem Präsidium und je einem Vertreter der ange-
schlossenen Vereine besteht, zur Durchführung gebracht. Tätigkeit: Er-
ziehung der Mitglieder durch religiöse und soziale Studienzirkel; öffentliche
Versammlungen mit Aussprachen, wo im Anschluß an Tagesfragen die
Grundlagen der katholischen) Soziallehre dargelegt werden. In jedem Verein
besteht eine Arbeitsgruppe, die sidi in der Jugendorganisation, vor allem
für die Mittelschüler und die Arbeiterjugend, betätigt. Wir verweisen außer-
dem auf das unter dem Namen „Bücherei des Prad" bekannte Unternehmen,
das Übersetzungen fremdsprachlicher Werke über Religion, Erziehungs- und
soziale Fragen veröffentlicht, und auf die „Sozialen Wochen" für Hoch-
schüler, *welche seit 1921 alljährlich im August an der katholischen Uni-
versität von Lublin stattfinden.
Schweiz
SCHWEIZERISCHER STUDENTENVEREIN — SOCIETE DES
ETUDIANTS SUISSES — SOCIETA DEGLI STUDENTI SVIZZERI (gegr.
1841). Kein ständiger Sitz. Vors.: R. Rossi, Capolago (Ticino). ^Iff.:
L. Tanner. Offizielles Organ: „Monat-Rosen" (Monatssdirift).
Ziel: Tugend, Wissenschaft und Freundschaft, nach Sitten. imd Glauben
der Väter im Sinne und Geiste der katholiscSien Kirche zum Frommen des
Vaterlandes. Mitglieder: 1247 Aktive (Studierende der Universitäten und
Kollegien); 2491 Ehrenmitglieder (ehemalige Aktive); 36 Sektionen, davon
32 in der Schweiz und 4 im Auslande. Einzelnen Sektionen gehören nur die
Angehörigen einer Sprache an (deutsch, französisch, italienisch); andere
Sektionen umfassen Angehörige aller drei Stämme. Mitgliedsbeitrag:
3 Franken jährlich für die Aktiven (außer dem Beitrag für ihre Sektion);
alle Mitglieder sind verpflichtet, die „Monat-Rosen" zu halten (5 Franken
für die Aktiven, 7 Franken für die Ehrenmitglieder). Leitung: Fünfgliedriges
Zentralkomitee, ernannt von der Generalversanunlung. Tätigkeit: Jährlidie
Generalversammlung; Veröffentlichungen; literarische und wissenschaft-
liche Wettbewerbe; internationaler Studentenaustausch; Stellenvermittlimg;
Teünahme am politischen Leben der katholischen Partei; Gründung eines
akademischen Missionsbundes. In den Sektionen: gesellige Zusammenkünfte,
Vorträge und Debatten, Ausflüge usw. Angeschlossen an den „Schweizeri-
schen Katholischen Volksverein" (S. 39).
Spanien
CONFEDERACIÖN DE ESTUDIANTES CATOLICOS DE ESPANA
(gegr. 1920). Madrid, calle Mayor 1. Vors.: F. Martin-Sänchez Julia. Sekr.:
J. M. Carbonell y Garcia.
Ziele: Verbesserung der moralischen und materiellen Lage der Mit-
glieder und Verteidigung ihrer Interessen; Förderung des katholischen
Unterrichtes in Spanien; im Bedarfsfalle Eingreifen in jene Angelegenheiten,
welche die Religion oder das Vaterland im allgemeinen interessieren; Ver-
teidigung der Berufsinteressen der geistigen Arbeiter; Entwicklung: der
internationalen Beziehungen mit den Hochschülern der ganzen Welt. Wahl-
Jugendorganisationen . 115
Spruch: Fides, Scientia, Libertas. Mitglieder: 14.500 in 24 Unterverbänden.
Mitgliedsbeitrag: •25 Pesetas jährlich für den Verband außer den Bei-
trägen für die Ortsvereine und Unterverbände. Leitung: Verbandsversamm-
lung der Vertreter der einzelnen Vereine; Vorstand^ gewählt von der Verr
bandsversammlung; Verbandsbeirat mit beratender Stimme, bestehend aus
Professoren an öffentlichen und privaten Anstaltien und solchen Persönlich-
keiten, die zufolge ihrer Bildung, ihres Einflusses oder ihrer sozialen Stel-
lung die Bestrebungen des Verbandes wirksam zu fördern vermögen. Tätig-
keit: Versammlungen und Tagungen; Vorträge, Studienzirkel, Bibliotheken,
Sekretariate; Sparkassen; Gründung des Studentenheims in Madrid („Casa
del Estudiante", obige Adresse); Propaganda für die Autonomie der Uni-
versitäten; Veröffentlichung' von Berid&ten und Flugschriften; mehrere
Landesverbände veröffentlichen auch Zeitschriften.
Tschechoslowakei
ÜSTftEDI ÖESKOSLOVENSKEHO KATOLICKfiHO STUDENTSTVA:
ZENTRALVERBAND DER KATHOLISCHEN STUDENTEN DER TSCHE-
CHOSLOWAKEI (gegr. 1914). Prag IL, Vorsilskä 1. Vors.: E. Kettner.
Sekr.: Hochw. A. Culik.
. Ziele: Religiöse, sittliche, geistige und soziale Erziehung der Stu-
denten, um sie auf ihre künftige Aufgabe, Führer der katholischen Be-
wegung in der Tschechoslowakei zu sein, vorzubereiten. Mitglieder: 3000.
Tätigkeit: Gemeinsame religiöse Übungen und Veranstaltungen, Exerzitien;
Versammlungen und Kongresse; Kurse, Vorträge und Studienzirkel; Teil-
nahme an den Werken der christlichen Nächstenliebe, besonders an den
Vinzenzkonferenzen.
Abteilungen:
A. Liga Akademickä (gegr. 1906), in der die Studierenden der Hoch-
schulen zusammengefaßt sind. (Ansdirift wie für den Zentralverband.)
Offizielles Organ: „Zivot": „Das Leben" (Monatsschrift. Mitglieder: 150.
B. Moravan, Vereinigung der Studenten Mährens. Sitz: Brno, Ko-
liste 5. Mitglieder: 100.
C. Sociälni sdru^eni Studentske: Sozialer Verband der Gymnasiasten
(gegr. 1912). (Anschrift wie für den Zentralverband.) Mitglieder: 2750 in
80 Ortsvereinen und 6 Landesverbänden. Offizielles Organ: „Jitro": „Der
Morgen" (Monatsschrift).
KATHOLISCH-DEUTSCHE STUDENTEN (S. 108).
Ungarn
MAGYAR KATOLIKUS FÖISKOLAI DIÄKSZÖVETSEG: FOEDE-
RATIO STUDENTIUM HUNGARIAE CATHOLICA (gegr. 1921). Buda-
pest IV., Ferenciek-tere 7. Präses: Hochw. F. Hanuy. Vors.: J. Hermann.
Sekr. fürs Ausland: R. Rusznak, Budapest IX., Raday-utca 45. Offizielles
Organ: „Akademia" (Monatsschrift).
Ziele: Zusammenschluß aller katholischen Studenten Ungarns zwecks
tätiger Teilnahme am kirchlichen und öffentlichen Leben; Unterstützung der
Jugend in ihren Studien; Bindeglied zwischen den angeschlossenen Ver-
9*
1
116 Organisationen für die soziale Bewegung im allgemeinen
einen für die gemeinsame Betätigung; Erziehung der Studenten, die mit der
ganzen katholischen Bewegung in. enge Berührung gebracht werden, zu
sozialem Wirken; Vertretung der Gesamtheit der katholischen Studenten im
öffentlichen Leben und im Auslande; Herbeiführung eines Zusammen-
schlusses der katholischen Akademiker nach Beendigung ihrer Studien. Mit-
glieder: Mehr als 7000 in 37 Vereinen, davon 4 für Hochschülerinnen. Mit-
gliedsbeitrag: 5 Kronen jährlich. Leitung: Generalversammlung, weiterer
und engerer Vorstand, Überwachimgsausschuß, der aus den Geistlichen Bei-
räten der angeschlossenen Organisationen besteht. Tätigkeit: Moralische
und materielle Unterstützung der angeschlossenen Vereine; Gründung neuer
Vereine; Vorträge, Versammlungen, Kongresse; Veranstaltung von Aus-
stellungen und Wettbewerben (mit Preisen); Studien-Ausflüge und -Reisen;
Teilnahme an der sozialen Tätigkeit; Gründung sozialer und karitativer
Einrichtungen für Studenten.
Uruguay
ASOCIACIÖN DE ESTUDIANTES CATÖLICOS DEL URUGUAY
(gegr. 1917). Montevideo, Galle Colonia 1284. Vors.:-, H. Arancibia Olmedo.
Sekr.: J. Carve. Geistlicher Beirat: P. Salaberry. Offizielles Organ: „Estudio"
(Monatsschrift).
Ziele: Pflege des Geistes der Brüderlichkeit und Eintracht unter den
katholischen Studenten; Bekenntnis und Verteidigung der katholischen Grund-
sätze in der Öffentlichkeit; religiöse, sittliche und geistige Bildung der Mit-
glieder; Förderung der Gründung einer katholischen Universität in Monte-
video; Studium aller Fragen des nationalen Lebens, besonders der Unter-
richtsfrage; Schaffung eines internationalen Verbandes der südamerikani-
schen Studenten. Mitglieder: 400. Mitgliedsbeitrag: Mindestens 10 Centavos
monatlich. Leitung: Vorstand von zwölf Mitgliedern, dem ein Geistlicher
Beirat angehört. Tätigkeit: Zusammenkünfte und Vorträge; Gründung einer
Bibliothek; Lehrgänge für religiöse und wissenschaftliche Weiterbildung;
Wettbewerbe unter den Mitgliedern; Versammlungen und Feste.
DRITTER TEIL
Organisationen für soziale Betätigung
auf Sondergebieten
KAPITEL IX.
Organisationen für soziale Caritas
Anmerkung: Gemäß dem unserer Arbeit vorgezeichneten Plane müssen wir
uns in diesem Absätze auf jene katholischen Organisationen im strengem Wortsinne
beschräiJcen, die. von Laien gdjüdet werden und das ganze Land umfassen- All die
unzähligen Diözesan- und Lokalorganisationen, die blühenden Einrichtungen der
religiösen Orden und Genossenschaften, die Katholiken und Nichtkaiholiken ver-
einigenden (neutralen) Organisationen, sowie all die katholischen Caritasorgani-
sationen zur materiellen und moralischen Unterstützung der Armen, Kranken und
Schwachen, deren unmittelbares Ziel nicht in der möglichst weitgehenden Beseitigung
der sozialen Ursachen des Pauperismus und all seines Elendes besteht, fallen nicht
in den gezwungenermaßen sehr eng gezogenen Rahmen dieses Handbuches. Für die
wertvolle und interessante Kenntnis dieser Einrichtungen und Organisationen ver-
weisen wir auf das Werk von Prof. W. Lies^ Geschichte der Caritas. 2 Bände in
Oktav, 394, 293 Seiten, Freiburg i. B., Caritasverlag, 1923. (Reichhaltige Literatur-
angabe für die verschiedenen linder.) Wir verweisen außerdem auf:
a) Für Argentinien: Coni E., Buenos Aires caritativo y provisor. 1 Band in
Sedez, 703 Seiten, Buenos Aires, SpirelH, 1918.
b) Für Frankreich: Paris Charitable, Bienfaisant et Social. 1 Band in Sedez,
1078 Seiten, Plon-Nourrit, 1921.
Die Veröffentlichung dieses Werkes, das Nachrichten über mehrere tausend
Einrichtungen (Zentral- und Lokalorganisationen) enthält, erfolgte auf Vefanlassimg
des „Office Central des Oeuvres de Bienfaisance", Paris (6), 175 boulevard Saint-
Germain. Diese leistungsfähige und blühende Zentralstelle verfolgt das Ziel, die
Caritasiätigkeit wirksamer zu gestalten, den Stand des Elendes und der Mittel zur
Linderung desselben bekanntzumachen, sowie neue, geeignete Mittel und Wege zu
finden, um dem Elend vorzubeugen b^iehungsweise es zu .lindem.
c) Für die Schweiz: P. J. Raeber O. P., Schweizerischer Caritasführer.
1 Band in Duodez, 181 Seiten, Luzem, Caritaszentrale, 1922.
-d) Für die Vereinigten Staaten: O'Grady J., Directory of Catholic Charities
in the United States. 1 Band in Duodez, 365 Seiten, Washington, 1922.
Internationale
SOCIETE DE SAINT-VINCENT DE PAUL (gegr. 1833). Sitz des
Generalrates: Paris (6), 6 rue de Furstenberg. Vors.: L. d'Hendecourt. Sekr.:
L. Gelier. Olfizielles Organ: „Bulletin de la Societe de Saint-Vincent de
Paul" (monatlich).
Ziele: Vereinigung von Männern, die sich zusammenschließen, mn die
Werke der Barmherzigkeit auszuüben, vor allem die Kranken zu besuchen,
sich im christlichen Leben zu vervollkommnen und sich durch das gegen-
seitige gute Beispiel zu erbauen. Mitglieder: Die Gesellschaft zählt heute
in der ganzen Welt ungefähr 150.000 Mitglieder in 9000 Konferenzen.
Organisation: Es gibt zwei Arten von Mitgliedern: Teilnehmer, die sich
persönlich an den verschiedenen Vereinswerken beteiligen, und Wohltäter,
120 Organisationen für soziale Betätigung aui Sondergebieten
die durch ihre Beitragsleistungen den Verein fördern. Die Teilnehmer
schließen sich in Konferenzen zusammen. Die Konferenzen eines Ortes
werden meist zu. örtlichen Verwaltungsräten, die einer Diözese zu Diözesan-
(Zentral-)Verwaltungsräten zusammengefaßt; die Konferenzen eines ganzen
Landes schließen sich im Oberverwaltungsrate zusammen. An der Spitze der
ganzen Gesellschaft steht der Generalrat in Paris, der die Aufnahme der
Konferenzen in die Gesellschaft beschließt und über die Wahrung des Geistes
und der Überlieferungen der Gesellschaft wacht. Im übrigen ist den Kon-
ferenzen eine weitgehende Selbständigkeit eingeräumt; der Generalrat greift
weder bei der Mitgliederaufnahme, noch bei der Gründung von Hilfswerken,
noch in die Geldverwaltung ein. Ein vom Heiligen Vater ernannter Kardinal-
Protektor (gegenwärtig Kardinal Vannutelli) vertritt die Interessen der Ge-
sellschaft beim Heiligen Stuhle. Allgemeine Tätigkeit: Wöchentliche Ver-
sammlung der Mitglieder; gemeinsame religiöse Übungen und Exerzitien;
regelmäßiger Besuch der Armen in ihren Wohnungen; Schaffung und För-
derung aller sozialen und caritativen Hilfswerke, die mit dem Aufbau und
den Zwecken der Gesellschaft vereinbar sind: Patronagen, Ferienkolonien,
Lehrwerkstätten, Bibliotheken, Arbeitergärten usw. Aus der Geschichte: Die
Gesellschaft wurde 1833 von sechs Studenten, darunter Friedrich Ozanam,
dem der Hauptanteil zukam, gegründet. Allmählich verbreitete sich die Ge
Seilschaft über ganz Frankreich, dann über die ganze Welt. Papst
Gregor XVI. approbierte mit einem Breve vom 10. Jänner 1845 die Satzungen
der Gesellschaft und verlieh den Mitgliedern mehrere wertvolle Ablässe, die
im Laufe der späteren Jahrzehnte durch die folgenden Päpste noch erweitert
wurden. Heute bestehen Vinzenzkonferenzen in fast allen Staaten der Welt.
Veröffentlichungen: Das „Manuel de la Societe de Saint-Vincent de Paul"
(18. Auflage, Paris, 1922) wurde in mehrere Sprachen übersetzt.
Oberverwaltungsräte^ der verschiedenen Länder:
Ägypten
CENTRAL COUNCIL OF EGYPT. Vors.: J. Privat. Barrister, 44 rue
Madabegh, Kairo. Konferenzen: 16, zusammengeschlossen in zwei Ver-
waltungsräten.
Argentinien
CONSEJO SUPERIOR DE ARGENTINA. Buenos Aires, Aisina 344.
Vors.: R. Ayerza. Konferenzen: 75, zusammengefaßt in vier Verwaltungs-
räten und einem Zentrahrat; 1142 Mitglieder. Besondere Tätigkeit: Katechis-
musschulen; Patronagen; Volksküchen; Bibliotheken.
Australien
SUPERIOR COUNCIL OF AUSTRALASIA (für Australien, Neusee-
land und Tasmanien). Sydney, 197 Castlereagh Street. Vors.: J. L. Müllen.
Konferenzen: 223, zusammengeschlossen in 13 Verwaltungs-, beziehungs-
weise 2 Zentralräten; 4500 Teilnehmer und 447 Wohltäter.
Belgien
CONSEIL SUPERIEUR DE LA BELGIQUE. Brüssel, 4 rue du Con-
seil. Vors.: M. de Pierpont. Konferenzen: 1300, zusammengeschlossen in
150 Verwaltungsräten, diese in 9 Zentralräten; rund 19.000 Teilnehmer.
Organisationen für soziale Caritas 121
Brasilien
CONSELHO SUPERIOR DO BRAZIL. Rio de Janeiro, 3 rua Rodrigo
Silva. Vors.: C. B. Ottoni. Konferenzen: Rund 1000, zusammengefaßt in
25 Zentralräten; rund 18.000 Mitglieder. Veröffentlichung: „Boletim brazileiro
da Sociedade de Sao Vicent© de Paulo".
Chile
CONSEJO SUPERIOR DE CHILE. Santiago, Bandera 657, Casilla 2523.
Konferenzen: Rund 100. Besondere Tätigkeit: Volksbildungseinriditungen.
Colombia
CONSEJO SUPERIOR DE COLOMBIA. Santa Fe de Bogota, Calle 10,
Nr. 164. Vors.: A. J. Uribe. Konferenzen: 150, geleitet von 2 Zentral- und
8 Verwaltungsräten, mit 3500 tätigen und 2600 beitragenden Mitgliedern.
Tätigkeit: Schuleinrichtungen, Arbeiterwohnungen, Sparkassen, Lehrwerk-
stätten, Büchereien, Vorträge und Lehrgänge, Arbeiterexerzitien.
Deutschland
GENERALSEKRETARIAT DER VINZENZVEREINE DEUTSCH-
LANDS. Köln, Steirifeldergasse 16. Vors.: Kortz. Sekr.: Fr. Coenen. Offi-
zielles Organ: „Vinzenzblätter" (vierteljährliche Mitteilungen). Konferenzen:
Rund 800. Organisation: Die Konferenzen und Räte ganz Deutschlands (mit
Ausnahme Schlesiens) sind durch den Zentralausschuß in Köln (mit dem das
Generalsekretariat verbunden ist) zusammengefaßt. Für die Hochschüler be-
stehen eigene akademische Vinzenzkonferenzen. Besondere Tätigkeit: Jugend-
fürsorge (insbesondere werden die Konferenzen von den Jugendgerichten
beauftragt, die in ihren Familien belassenen abgeurteilten Jugendlichen zu
beaufsichtigen); Gefangenenfürsorge; Sanierung wilder Ehen; Asyle; Stellen-
vermittlung; Verteilung guten Lesestoffes. Das Kölner Generalsekretariat
hat eigene Kurse für die Ausbildung der Mitglieder veranstaltet. Veröffent-
lichungen: „Handbuch des Vinzenzvereins" von Dr. A. Löhr, 2. Auflage
1916; Flugschriften und Flugblätter. Angeschlossen an den „Deutschen
Caritasverband" (S. 127).
Frankreich
Der CONSEIL GENERAL (Sitz und Vorstandschaft siehe einleitend)
steht in direkter Verbindung mit den Räten und Konferenzen Frankreichs.
Konferenzen: 1200 zusammengefaßt in 115 Verwaltungs- und 50 Zentral-
räten. Mitglieder: Rund 25.000 Teilnehmer. Finanzen (1921): Einnahmen:
2,735.000 Franken, Ausgaben: 2,655.124 Franken. Besondere Tätigkeit:
A. Jugendfürsorge: a) „Oeuvre des Patronages, des ecoliers, des apprentis
et des jeunes ouvriers"; b) „Commission d'apprentissage" ; der Ausschuß
wurde 1918 gegründet und ist an die eingetragene Gesellschaft „La Soli-
darite catholique" (Paris, 137 boulevard Saint-Germain) angeschlossen;
Zweck derselben ist Förderung des Lehrlingswesens durch- Traktate, Plakate
und Vorträge, Stipendien sowie Unterbringung und Schutz der Lehrlinge;
c) Ferienkolonien. B. Familienfürsorge: a) Heirats-Sparkasse; b) Werk vom
heiligen Franz _Regis- zur -Sanierung wilder Ehen;, c) ^Association de la
Sainte-Famille"; d) Familiensekretariate, die den Familien zahlreiche wert-
volle Dienste leisten; e) Mietsparkassen; f) Arbeitergärten. C) Für die soziale
Wohlfahrtspflege: a) Volkshaus, in dem sich alle möglichen sozialen Organi-
1 22 Organisationen für soziale Betätigung auf Sondergebieteh
sationen und Einrichtungen vereint finden, vom Sekretariat bis zur Ge-
nossenschaft, ' Bibliotheken, Kleiderverteilungsstellen, Verteilungsstellen für
Lebensmittel usw.; b) Besuch der Spitäler und Gefangenenhäuser; c) Teil-
nahme anr Kampf gegen den Mißbrauch geistiger Getränke imd gegen die
Tuberkulose. Veröffentlichungen: „Correspondance des Oeuvres" (monat-
liche Mitteilungen); „L'Ami de la Familie" (eine wöchentlich erschemende
Sammlung von gutem Lesestoff für die unterstützten Familien).
Großbritannien
SUPERIOR COUNCIL OF ENGLAND. London S.W. 1, Room 18,
82 Victoria Street. Vors.: J. F. Wegg-Prosser. Sekr.: L. C. Lindsay. Kon-
ferenzen: 405, in 26 Verwaltungs- und 11 Zentralräten zusammengeschlossen;
4936 Teilnehmer und 1651 Wohltäter. Finanzen (1921): Einnahmen 40.306
Pfund Sterling; Ausgaben 41.628 Pfund Sterling. Besondere Tätigkeit:
Jugendfürsorge, besonders für jugendliche Verbrecher (für diese wurde ein
eigenes Heim geschaffen: „George Blount Home", 31 Mitcham Lane,
Stratham, London S.W. 16); Lehrlingsfürsorge, Auswandererausschuß;
Verbreitung guten Lesestoffes; Heime für Seeleute.
SUPERIOR COUNCIL OF EDINBURGH. Edinburgh, 35 E. London
Street. Sekr.: T. J. Addly. Konferenzen: 27, zusammengefaßt in 2 Ver-
waltungsräten; 329 Teilnehmer, 46 Wohltäter (1921).
SUPERIOR COUNCIL OF GLASGOW. Glasgow, 92 Dunlop Street.
Sekir.: D. Müllen. Konferenzen: 74 mit 972 Teilnehmern (1921).
>
Indien
CENTRAL COUNCIL OF WESTERN INDIA. Bombay, 2 Girgaum.
Sekr.: G. H. Misquitta. Konferenzen: 22 mit 330 Teilnehmern und 929 Wohl-
tätern. Besondere Tätigkeit: Asyl für Aussätzige; Taubstummenanstalt.
Irland
SUPERIOR COUNCIL OF IRELAND. Dublin, 30 South Anne Street.
Vors.: Sir J. A. Glynn. Sekr.: T. A. Murphy. Konferenzen: 271, in 8 Ver-
waltungs- und 3 Zentralräten zusammengeschlossen; 3852 Teilnehmer, 133
Aspiranten, 774 Wohltäter (1922). Finanzen (1922>: Einnahmen: 67.282 Pfund
Sterling; Ausgaben: 64.147 Pfund Sterling. Besondere Tätigkeit in Dublin:
Waisenhaus mit durchschnittlich 150 Waisen; St.-Vinzenz-Haus für die ehe-
maligen Waisenhauszöglinge, die in Dublin beschäftigt sind; Nachtheim für
unterkunftslose Katholiken; katholisches Seemannsheim, üi welchem die in
Dublin ankommenden katholischen Seeleute Erholung und Hilfe finden;
Stellenvermittlungsamt für halbe Kräfte; Armensekretariat; Hilfsverein für die
entlassenen katholischen Gefangenen; Ausschuß für Patronagen und Abend-
schulen; ,,Ozanam-Haus" und „Myra-Haus", zwei Zentralstellen für soziale
und caritative Einrichtungen (Sparkassen, Armensekretariate, Stellen-
vermittlung, Werkstätten usw.).
Italien
Einen das ganze Land umfassenden Oberverwaltungsrat gibt es in
Italien nicht; doch bestehen verschiedene Ober- und mehrere Verwaltungs-
. rate, die alle direkt an den Pariser Generalrat angeschlossen sind.
CONSIGLI SUPERIORI DELLA SOCIETA DI SAN VINCENZO DI
PAOLO. 1. Bologna, via S. Giorgio 3 (31 Konferenzen); 2. Firenze, via della
Organisationen für soziale Caritas. 123
Stufa 11 (39 Konferenzen); 3, Genova, vico S. Matteo 12 (60 Konferenzen);
4. Milano, Piazza, del Duomo 16 (90 Konferenzen); 5. Modena, via S. Ago-
stino 14 (18 Konferenzen); 6. Napoli, via Gennaro Serra 75 (42 Konferenzen);
7. Roma, via di Ripetta 80 (46 Konferenzen); 8. Torino, piazzetta Madonna
degli Angeli 2 (52 Konferenzen); 9. Venezia, S. Maria Formosa 5254
(46 Konferenzen). Besondere Tätigkeit: Annenseloretariate, Kleiderverteilimgs-
stellen; Naturalgaben; Jugendfürsorge; Gefangenenfürsorge; Verbreitung
guten Lesestoffes usw. Der Oberverwaltungsrat von Genua veröffentlicht
allmonatlich das „BoUettino della Societä di San Vincenzo di Paolo".
Kanada
CONSEIL SUPERIEUR DU CANADA. Quebec, 79 Chemin Ste-Foy.
Vors.: C. J. Magnan. Sekr.: E. Mercier. Konferenzen: 269 mit 5880 Teil-
nehmern. Besondere Tätigkeit: Heim für Bettler und Landstreicher^).
Malta
PARTICULAR COUNCIL ÖF MALTA. Valletta, 6 Sde Fomi. Vors.:
Msgre. L Formosa. Konferenzen: 22.
Mexiko
CONSEJO SUPERIOR DE MEXICO. Mexico, 5.a de Tacuba Nr. 78.
Vors.: Vargas Galeana.
Niederlande
OBERVERWALTUNGSRAT FÜR DIE NIEDERLANDE. 's-Graven-
hage. Van Vredenbufchweg 58, Rijswijk. Vors.: L. van Fisenne. Konferenzen:
315, die in 31 Verwaltungsräten zusammengeschlossen sind und 5424 Teil-
nehmer zählen. Finanzen (1921): Einnahmen: 4,208.530 Gulden; Ausgaben:
3,951.724 Gulden. Besondere Tätigkeit: Jugendfürsorge; rund 15.000 Kinder
genießen auf Veranlassung und mit Unterstützung des Vereines Schul-
unterricht; 4158 verlassene Kinder und jugendliche Delinquenten wurden
1922 in Erziehungshäusem untergebracht.
Österreich
OBERVERWALTUNGSRAT DER ST. VINZENZ-VEREINE in ÖSTER-
REICH. Wien IX., Währinger Gürtel 104. Vors.: M. Vittinghoff-Schell. Sekr.:
Heissig. Konferenzen: 155. Besondere Tätigkeit: Hackersche Kommission mit
16 Knabenbeschäftigxmgsanstalten; Kommission für die Verwaltimg des
Valerie von Friedauschen Fonds mit 22 Jugendgruppen; St-Vinzenz-Vereins-
komitee für die Gefangenenfürsorge; Hilfskomitee zur Hintanhaltung von
Delogierungen und für Obdachlose; Komitee zur Verbreitung guter Schriften
und Bücher für das Land Niederösterreich; Werk des heiligen Franziskus
Regis zur Sanierung wilder Ehen.
Peru
CONSEJO SUPERIOR DE PERU. Lima, Apartado 1449. Vors.: A. E.
Koechlin. Konferenzen: 11 mit 112 Mitgliedern.
») Aus dem Vinzenzverein ist die .SOCißTfi CATHOLIQUE DE PROTECTION ET DE REN-
SEIONEMENT" (Montreal, 294 rue Ste-Catherine Est) hervorgegangen, die folgende Ziele verfolgt: a) Für-
sorge für Bedürftige in der Familie, in den sozialen und Arbeiterorganisationen und vor Gericht; b) Aus-
kunftserteüung über die caritativen Anstalten Montreals, um sie unter der breiten Masse bekannt zu machen ;
Auskunftseiteilung über die Bedürftigen, um Ausnutzung der Wohltätigkeit zu verhüten.
J24 Organisationen für soziale Betätigung auf Sondergebieten
Polen
Es besteht noch kein einheitlicher Oberverwaltungsrat für ganz Polen.
Der Verwaltungsrat von Warschau umfaßt die zehn Konferenzen des ehe-
maligen russischem Teiles Polens, die Verwaltungsräte, von Krakau und von
Posen die 38, beziehungsweise 40 Konferenzen Galiziens, beziehungsweise
Posens.
Portugal
CONSELHO SUPERIOR DO PORTUGAL. Lissabon, 197 rua dos
Martyres da Liberdade. Vors.: F. UrcuUu. Konferenzen: 132 mit 1700 Mit-
gliedern.
Schweiz
CONSEIL SUPERIEUR DE SUISSE. Freiburg, Palais de l'Eveche,
Vors.: F. de Gendre. Sekr.: G. Leon. Konferenzen: Rund 80 mit etwa 1500
Teilnehmern und 1100 Wohltätern. Besondere Tätigkeit: Fürsorgestellen,
Auskunfts- und Stellenvermittlungsbureaus, Schulkinderspeisung, Arbeiter-
heime, Verteilungsstellen für Arzneimittel, Ferienkolonien, Volksbibliotheken.
Angeschlossen an den „Schweizerischen Katholischen Volksverein" (S. 39).
Spanien
CONSEJO SUPERIOR DE ESP ANA. Madrid, calle de la Victoria 11.
Vors.: Marquis de Zahara. Sekr.: F. Sareirtan y Suarez. Offizielles Organ:
„El Boletin de la Sociedad de S. V. D. P." Konferenzen: 567 mit 1000
Priestern, 7900 Teilnehmern, 2000 Wohltätern und 380 Aspiranten. Beson-
dere Tätigkeit: Abend- und Katechismusschulen; Verbreitung guten Lese-
stoffes; Gefangenenbesuche; Fürsorge für Geisteskranke; Nachtasyle.
Südafril^a
SUPERIOR COUNCIL OF SOUTH AFRICA. Cape Town, 11 Hope
Street. Vors.: J. B. Callanan. Sekr.: E. M. Knox. Konferenzen: 25,
Uruguay
CONSEJO SUPERIOR DEL URUGUAY. Montevideo, Treinta y Tres,
1286. Vors.: Reyes Lerena. Konferenzen: 22 mit rund 370 Mitgliedern.
Vereinigte Staaten
SUPERIOR COUNCIL OF THE UNITED STATES OF AMERICA.
New York City, N. Y., 289 Fourth Avenue. Vors.: G. J. Gillespie. Sekr.:
E. J. Butler. Konferenzen : "Rund 1200 mit rund 16.000 Mitgliedern. Finanzen
(1921): Gesamtausgaben: 1,026.605 Dollar. Besondere Tätigkeit: Unter-
weisung der Kinder in der katholischen Lehre; Verbreitung guten Lese-
stoffes; Teilnahme an allen caritativen Werken. Angeschlossen an den
„National Council of Catholic Men" (S. 44).
Organisationen für soziale Caritas 125
SOCIETA FEMMINILE DI S. VINCENZO DI PAOLO (gegr. 1856).
Bologna. Vors.: Marchese M. Rusconi Pallavicini Bevilacqua, Bologna, via
S. Stefano 29. Sekr.: Frl. M. Ubicini, Bologna, via Cesare Battisti 26. '
Ziele: Die Frauen-Vinzenzvereine verfolgen das gleiche Ziel tind
sind auch ebenso aufgebaut wie die Männer-Vinzenzvereine, über die weiter
oben ausführlich gehandelt wird. Mitglieder: Gegen 5000 tätige Mitglieder
in 300 Konferenzen (200 in Italien und 100 in andern Ländern). Finanzen
(1921): Einnahmen: 1,650.513 Lire; Ausgaben: 1,427.132 Lire. Tätigkeit:
Besudi der Armen in ihren Wohnungen, der Kranken in den Spitälern, der
Gefangenen; Kinderhilfe, vor allem zugunsten der verlassenen und verwahr-
losten Kinder; Waisenhäuser und Stellenvermittlungsämter; Religionsunter-
richt; Verbreitung guten Lesestoffes; Sanierung der wilden Ehen; Teilnahme
an allen caritativen und sozialen Werken. Veröffentlichungen; Der Bologneser
Generalrat veröffentlichte die „Vereinsregeln" in vier Sprachen (englisch,
französisch, italienisch und spanisch), eine Sammlung aller Rundschreiben
von 1889 bis 1916, jährliche Tätigkeitsberichte. In Mailand erscheint all-
monatlich die Zeitschrift „Ozanam", Organ des Verbandes weiblicher
Vinzenzvereine und des „Rifugio Ozanam". Aus der Geschichte: Der Verband
der Frauen-Vinzenzvereine wurde am 10. Jänner 1856 in Bologna von Frau
Celestina Scarabelli gegründet und 1859 von Papst Pius IX. approbiert, der
jhm auf immerwährende Zeiten dieselben Ablässe verlieh, wie sie die in Paris
gegründete Gesellschaft der Männer-Vinzenzvereine besitzt. Beide Gesell-
schaften haben auch denselben vom Heiligen Stuhle ernannten Kardinal-
Protektor.
Statistik der Konferenzen der Gesellschaft in Italien und in den andern
Ländern:
a) In Italien:
CONSIGLIO SUPERIORE DI BOLOGNA. Vors.: Marchesa M. Rusconi
Pallavicini Bevilacqua (via S. Stefano 29). Konferenzen: 20 mit 300 tätigen
Mitgliedern. CONSIGLIO PARTICOLARE DI FIRENZE. Vors.: Frau
G. Baldassaroni (via S. Egidio 2). Konferenzen: 22 mit 377 tätigen Mit-
gliedern. CONSIGLIO CENTRALE DI MANTOVA. Vors.: Gräfin C. Paso-
lini Magnaguti (via Giulio Romano). Konferenzen: 4 mit 62 tätigen Mit-
gliedern. CONSIGLIO SUPERIORE DI MILANO. Vors.: Gräfin Casati
Cappello (via S. Vittore 18). Konferenzen: 73 mit 970 tätigen Mitgliedern.
CONSIGLIO CENTRALE DI MODENA. Vors.: Marchesa G. De-Buoi (via
Maraldo 38). Konferenzen: 7 mit 96 tätigen Mitgliedern. CONSIGLIO PAR-
TICOLARE DI ROMA. Vors.: Marchesa M. Crispolti (via Cassiodoro 11).
Konferenzen: 5 mit 61 tätigen Mitgliedern. CONSIGLIO PARTICOLARE DI
TRIESTE. Vors.: Frau M. Benussi (Pendice Scorcola 322). Konferenzen: 4
mit 60 tätigen Mitgliedern. CONSIGLIO PARTICOLARE DI VENEZIA.
Vors.: Gräfin M. de Mori Pellegrini (Fondamenta Canale dei Servi). Kon-
ferenzen: 9 mit 207 tätigen Mitgliedern. CONSIGLIO CENTRALE DI VE-
RONA, Vors.: Marchesa G. Fumanelli Bottagisio (via S. Cosimo). Kon-
ferenzen: 4 mit 71 tätigen Mitgliedern. CONSIGLIO PARTICOLARE DI
VICENZA. Vors.: Frau A. Fiorasi Zorzi (piazzetta SS. Apostoli 40). Kon-
ferenzen: 10 mit 154 tätigen Mitgliedern. — ■ Außerdem gibt es in ganz Italien
noch etwa. 30 Konferenzen, die nicht von einem Oberverwaltungsratj sondern
direkt vom Generalrat abhängen.
126 Organisationen für soziale Betätigung auf Sondergebieten
b) In den anderen Ländern :
Australien
SUPERIOR COUNCIL OF AUSTRALIA. Adelaide, 141 Buxton Street.
Sekr.: Frl. E. J. Leaby. Konferenzen: 18 mit rund 200 tätigen Mitgliedern.
Belgien
Zwei einzelne Konferenzen: Eine in Gentbrugge (mit 8 Mitgliedern)
und die Rindere in Gent.
Chile
CONSEJO SUPERIOR DE CHILE. Santiago, Galle Ämmatequi 355 —
Casilla 851. Vors.: Frau E. Brown. Konferenzen: 32 mit rund 1300 tätigen
Mitgliedern.
Frankreich
Einzelne Konferenzen in Paris-Grenelle (5 Mitglieder), Vannes (32 Mit-
glieder), Palaiseau (8 Mitglieder).
Philippinen
CONSEJO SUPERIOR DE MANILA (S. Miguel). Vors.: Frau de Icaza
de Velasco. Konferenzen: 15 mit rund 150 Mitgliedern.
Portugal
CONSELHO SUPERIOR DO PORTUGAL. Porto, rua do Triumpho.
Vors.: Vicomtesse de Pesqueira. Konferenzen: 18 mit 285 Mitgliedern^).
Andere Fiauen-Vinzenzvereine, die nicht an die Internationale in Bologna
angeschlossen sind: * ^
1. Argentinien
SOCIEDAD CONFERENCIAS DE SENORAS Y SENORITAS DE SAN
VICENTE DE PAUL. Sitz des Oberverwaltungsrates: Buenos Aires, Carlos
Cälvo 930. Vors.: A. de Elortondo. Sekr.: A;-de Castilla. Konferenzen:
46 Frauen- und 50 Mädchenkonferenzen allein in Buenos Aires. Außerdem be-
stehen noch in ganz Argentinien zahlreiche andere Konferenzen, die in neun
Provinzialräten zusammengeschlossen sind. Mitglieder: Rund 14.000. Tätigkeit
(1922): 56,466 Krankenbesuche; Verteilung von Unterstützungen aller, Art
an 60.634 Personen (Männer, Frauen, Kinder ohne Unterschied der Religion,
Nationalität oder politischen Parteiangehörigkeit); Unterhalt von 64 Armen-
häusern und Asylen, von 4 Medikamentenverteilungsstellen, von 7 Spitälern
(davon eines für Aussätzige), von 11 Schulen und Kollegien, 7 Lehrwerk-
stätten. Die Geldgebarung erreichte 1922 die Summe von 2,078.666 Pesos.
Die Jungmädchenkonferenzen („Talleres" genannt) bilden einen außerordent-
lich wichtigen Zweig der Gesellschaft; in ihnen schließen sich, die Aspiran-
tinnen und Helferinnen der Frauenkonferenzen zusammen, um wöchentlich
1) Eine andere internationale Frauenorganisation, die 1617 in Paris vom heiligen Vinzenz von Paul
selbst gegründete „CONFRl^RIE DES DAMES DE LA CHAR1T1& DE SAINT VINCENT DE PAUL", ent-
wickelt eine ähnliche Tätigkeit wie die Vinzenzvereine. Sitz dieser Vereinigung ist auch heute noch Paris
(95 rue de Sevres, VI e arr.). Hauptzweck dieser in der ganzen Welt verbreiteten Frauenvereinigungen ist
der Besuch armer Kranker in ihren Wohnungen, Verteilung von Naturalien und Geld ; die nötigen Mittel
werden durch Sammlungen in den Kirchen oder Wohltätigkeitsveranstaltungen (Wohltätigkeitsbasare
Konzerte usw.'» beschafft.
.'*
Organisationen für soziale Caritas. - 127
einmal zur Anfertigung von Kleidungsstücken für Arme zusammenzukommen.
Wir verweisen npdi auf die jüngste Initiative des Oberverwaltungsrates, der
alljährlich im Mai eine „Armenwoche" (Semana del Pobre) veranstaltet, wo^-
bei eine allgemeine Sammlung zugunsten der Gesellschaft abgehalten wird.
2. Deutschland
ST.-ELISABETH-VEREINE (gegr. 1840). Sekretariat: Freiburg i. B.,
Belfortstraße 18. Sekr.: Frl. M. Otto. Mitglieder: 925 Pfarrkonferenzen in
436 Orten Deutschlands. In Freiburg, Rottenburg, Breslau und Paderborn
sind die Pfarrkonferenzen in Diözesanverbände zusammengefaßt. Ein Reichs-
verband ist in Bildung begriffen. Tätigkeit: Die Mitglieder wenden ihre
Tätigkeit vor allem jenen Familien zu, denen der Em^rer fehlt; Witwen-
und Waisenfürsorge; Gründung von Kindergärten und Kleinkinderbewahr-
anstalten; Mitarbeit an allen Einrichtungen, welche die materielle und sitt-
liche Hebung der armen Familien bezwecken. Angeschlossen an den „Deut-
schen Caritasverband" (siehe unten).
3. Tschechoslowakei .
SPOLEK SV. MARIE ANE2KY PRO DOBROVOLNON P£§I O
CHUDI: VEREIN DER HEILIGEN MARIA AGNES FÜR FREIWILLIGE
ARMENPFLEGE (gegr. 1876). Prag III, 347. Vors.: H. von Lobkowicz.
Geistlicher Beirat: Hc«diw. Kan. Reläk. Sekr.: Frl. Westmüller. Mitglieder:
176 tätige, 1410 beitragende Mitglieder und 364 Wohltäter. Tätigkeit: Aus-
übung aller Werke der christlichen Nächstenliebe; wöchentliche Versamm-
lungen der tätigen Mitglieder; dreimal jährlich Generälversammlung mit
Berichterstattung über die Tätigkeit der Mitglieder; Generalkommimion der
Mitglieder und der Armen an den Tagen der Generalversammlungen; der
Verein läßt alljährlich einen Bericht in deutscher und tschechischer Sprache
drucken.
Deutschland
DEUTSCHER CARITASVERBAND (gegr. 1897). Freiburg i. B., Bel-
fortstraße 18—20. Präsident: Msgre. B. Kreutz. Direktor: A. H. Klieber.
Sekr.:,Hochw; K. Joerger. Offizielle Organe (siehe unten).
Ziele: Der Deutsche Caritasverband ist die von. den hochwürdigsten
deutschen Bischöfen anerkannte Zusammenfassung der katholischen kirch-
lichen Caritas Deutschlands. Sein Zweck ist, den .Geist tätiger christlicher
Nächstenliebe unter den Katholiken Deutschlands zu stärken, auszubreiten
und zu vertiefen, die Werke der Caritas planmäßig zu fördern, ein geord-
netes Zusammenwirken aller auf caritativem Gebiete tätigen Kräfte herbei-
zuführen, alle gesunden Bestrebungen der Wohlfahrtspflege zu imterstützen
und deren Interessen bei den öffentlich-rechtlichen Organen sowie den nicht-
katholischen und paritätischen Verbänden zu vertreten. Mitglieder: Die dem
Verband angeschlossenen caritativen Vereinigungen umfassen über 600.000
Mitglieder. Es bestehen etwa 3000 Ortsverbände und -ausschüsse, die in
allen Diözesen des Deutschen Reiches zu Diöze'sanverbänden zusammenge-
faßt sind. Leitung: 1. Zentralvorstand, in dem etwa 20 Personen vereinigt
sind und dem die oberste Leitung obliegt. 2. Zentrakat, in den die Verbands-
zentrale vier und alle Diözesan-Caritasverbände je zwei Vertreter entsenden;
seine Tätigkeit ist eine überwachende und beratende. 3. Zentralausschuß, der
128 Organisationen für soziale Betätigfung auf Sondergebieten
außer den Mitgliedern des Zentralvorstandes und des Zentralrates je zwei
ständige Vertreter der dem Caritasverbande angeschlossenen großen Fach-
verbände, die wissenschaftlichen Beamten des Caritasverbandes und der
Diözesan-Caritasverbände sowie eine größere Anzahl Vertreter der Caritas-
arbeit aus allen Teilen Deutschlands umfaßt. Außerdem gehören ihm die Mit-
glieder folgender zehn Fachausschüsse an: Kinderfürsorge, Jugendfürsorge,
Caritaspflege auf dem Lande, Armen- und Familienfürsorge, Caritashilfe in
der Seelsorge, caritative Schulung, Kranken- und Gebrechlichenfürsorge, Wan-
derungsfürsorge, Mädchenschutz und Caritaswissenschaft. Insgesamt umfaßt
der ZentralaussaiuB etwa 250 Personen. Er gibt die allgemeinen Richtlinien
für die gesamte Caritasarbeit in Deutschland. 4. Die ordentliche Mitglieder-
versammlung, die alljährlich abgehalten wird. Tätigkeit: Gründung von
Diözesan- und Orts-Caritasverbänden, beziehungsweise von Fachorganisa-
tionen zur planmäßigen Betätigung von Wohlfahrtsbestrebungen! in den ein-
zelnen Diözesen und Orten unter Gutheißung der kirchlichen Autorität; jähr-
liche Abhaltung allgemeiner caritativer Versammlungen; (Caritastage) zur
Besprechung der mannigfaltigen caritativen Fragen und Bestrebungen und
zur Gewinnung neuer Mitglieder; Anregung und Veranstaltung von Caritas-
lehrgängen und Fachkonferenzen; Sammlung von wissenschaftlichem und
praktischem Material aus allen Zweigen der Caritas und Erteilung von ein-
schlägigen Auskünften; Veranstaltung von Erhebungen über die Werke der
Caritas sowie deren planvolle Darstellung; Herausgabe und Verbreitung
caritativer Zeitschriften, von Flugblättern und Aufrufen sowie Abfassung von
Beiträgen für die Tagespresse; Veröffentlichung größerer wissenschaftlicher
Werke und kleiner volkstümlicher Schriften über die verschiedenen Gebiete
der Caritas; Ausbildung von beruflichen und ehrenamtlichen Hilfskräften für
die einzelnen Zweige der caritativen Arbeit; Veranstaltung von Hilfsaktionen,
besonders bei außerordentlichen Notständen, und Mitwirkung bei solchen.
Den Mittelpunkt dieser Tätigkeit bildet die, Zentralstelle, die der Bearbeitung
der wissenschaftlichen und organisatorischen Aufgaben dient und über
80 Beamte und Angestellte beschäftigt, darunter 29 .wissenschaftliche und
leitende Kräfte. Die fachliche Arbeit wird von den Fachreferaten geleistet,
deren es augenblicklich zwölf gibt (zehn entsprechend den dem Zentral-
ausschuß angehörigen Fachausschüssen und außerdem: Referat für Kriegs-
folgenhilfe und für Statistik). Caritasbibliothek, mit etwa 30.000 Bänden und
390 laufenden Zeitschriften; Registratur mit über 1000 Faszikeln; Auskunftstelle;
Werbeabteilung; Caritasschule (siehe unten); Caritas-Verlag und Caritas-
Druckerei. Hauptvertretungen in Berlin N24, Große Hamburger Straße 5/11,
für den Verkehr mit den Reichsstellen und den anderen zentralen Wohlfahrts-
und Wohltätigkeitsverbänden, und in München, Türkenstraße 98, zuf Wahr-
nehmung der besonderen Interessen der bayerischen Diözesen. Zeitschriften:
(Redakteur Professor W. Liese) „Caritas" (Zeitschrift für Caritaswissen-
schaft und Caritasarbeit, zweimonatlich); „Caritas-Pressedienst" (Korrespon
denz für die katholischen Zeitungen imd Zeitschriften); „Caritas-Rundbriefe^
(vertrauliche Mitteilungen an die Caritas-Sekretariate). Aus der Geschichte:
Der Deutsche Caritasverband wurde am 9. November 1897 auf dem
II. deutschen Caritastage zu Köln begründet. Seit der Gründung führte
Prälat Lorenz Werthmann; bis zu seinem Tode im Jahre 1921 den Vorsitz;
ihm gebührt das Hauptverdienst für die blühende Entwicklung des Verbandes.
Einen besonders wichtigen Schritt vorwärts bedeuteten für die Caritas-
organisation die Beschlüsse der deutschen Bischofskonferenz zu Fulda 1915
und 1916, nach denen in sämtlichen Diözesen Diözesan-Caritasverbände und
in allen Städten und Pfarrorten örtliche Caritasverbände eingerichtet werden
IC
Organisationen iür sociale Caritas 129
sollen. Dieses Programm ist zu einem großen Teil, die Diözesanorganisation
bereits vollständig durchgeführt^).
Angeschlossene Fachverbände:
a) Hausarmen- und Familienfürsorge
Zentralausschuß der Vinzenzvereine Deutschlands (S. 121).
Elisabeth- (und Frauen-Vinzenz-) Vereine (S. 127).
b) Caritashilfe in der Seelsorge
Freie Vereinigung für Caritashilfe Jn der Seelsorge (gegr. 1911). Frei-
burg i, B., Belfortstraße 18. Sekr.: P. Wiesen, O. S. Cam. Ziele: Im Einver-
nehmen mit der kirchlichen Autorität geeignete Mittel und Wege für eine
neuzeitliche Seelsorgehilfe zu erschließen und die auf diesem Gebiete tätigen
Kräfte miteinander in Fühlung zu brmgen.
c) Caritaspflege auf dem Lande
Deutscher Ausschuß für Caritaspflege auf dem Lande. Freiburg i. B.,
Belfortstraße 18/20. Ziele: Befruchtung, Organisierung und planmäßige För-
derung der Landcaritas.
'd) Kinderfursorge
Zentralverband der katholischen Kinderhorte und Kleinkinderanstalten
Deutschlands (gegr. 1920). Köln, Brandenburgerstraße 8. Vors.: Hochw.
Lenne. Sekf.: Frl. P. Böttrich. Offizielles Organ: „Kinderheim" (Zweimonats-
schrift, Verlag Kösel und Pustet). Ziele: Förderung der Maßnahmen, Ver-
anstaltungen und Einrichtungen, die geeignet sind, die Familie in der er-
zieherischen und pflegerischen Sorge für die Kinder, insbesondere im Klein-
und Schulkindalter zu ergänzen.
""Verband der katholischen Waisen- und Fnrsorgeerziehungsanstalten
Deutschlands (gegr. 1923). Freiburg i. B., Belfortstraße 18. Ziele: Förderung
der materiellen und ideellen Interessen der katholischen Waisenhäuser.
Verband der katholischen Heilerziehungsanstalten Deutschlands (gegr.
1923). Freiburg i. B., Belfortstraße 20. Sekr.: J. Beeking.
Seraphisches Liebeswerk (S. 133).
e) Jugendfürsorge
Vereinigung für katholische caritative Erziehungstätigkeit^ E. V. (gegr.
1909). Freiburg i. B., Belfortstraße 20. Ziele: Förderung der caritativen Er-
ziehungstätigkeit, Ausbildung des Personals für die Fürsorgeanstalten.
Katholischer Männerfürsorgeverein (S. 132).
Katholischer Fürsorgeverein für Mädchen, Frauen und Kinder (S. 132).
Bayrischer Landesverband der katholischen Jugendfnrsorgevereine und
Fürsorgeerziehnngsanstalten Bayerns (gegr. 1912). München, Altheimereck
Nr. 20, -iL Ziele: Zusammenschluß der emzelnen Vereine und Anstalten zum
Zweck intensiverer Wirkung und Förderung der katholischen Jugendfürsorge.
*) Eine ausführliche Darstellung der Tätigkeit des Deutschen Caritasverbandes und der angeschlos-
senen Fachorganisationen findet sich im „Caritas-Handbuch", herausgegeben von Kuno Joerger, General-
sekretär des deutschen Caritasverbandes, 1 Band in 16o, 390 S., Freiburg i. B., Caritasverlag, 1922. '
MONTI, Internat. Handbuch der kath. Organisationen. 10
130 Organisationen für soziale Betätigung auf Sondergebieten
f) Mädchenschutz
Deutscher Nationalverband der katholischen Mädchenschutzvereine
(S. 145).
Reichsverband sozial-caritativer Stellenvermittlungen (gegr. 1917). Frei-
burg i. B., Belfortstraße 20. Vors.: Gut. Sekr.: Frau H. Hoffmann. Ziel:
Förderung und Zusammenschluß der sozial-caritativen Stellenvermittlungen
Deutschlands.
g) Krankenfursorge
Verband katholischer Kranken- und Pflegeanstalten Deutschlands (gegr.
1910). Freiburg i. B., Belfortstraße 20.. Vors.: Msgre. Thielemann. Sekr.:
P. M. Fischer O. 8. Cam. Offizielles Organ: „Krankendienst" (Monatsschrift).
Ziele: Zusammenschluß der katholischen Kranken- und Pflegehäuser und
ihre Interessenwahrnehmung gegenüber Staat und Öffentlichkeit. Mitglieder:
970 Anstalten mit 109.500 Betten.
Reichsverband der katholischen Kinderheilstätten und Kindererholungs-
heime Deutschlands (gegr. 1920). Freiburg i. B., Belfortstraße 20. Vors.:
Hochw. Sigges. Sekr.: P. M. Fischer O. S. Cam. Ziel: Interessenvertretimg
der Kindererholungs- und Kinderheilstätten. Mitglieder: 64 Anstalten.
Caritasvereinigung für Landkrankenpflege und Volkswohl (gegr. 1898).
Arenberg bei Ehrenbreitstein, Caritashaus. Vors.: Laufen^ Ziele: Aus- und
Weiterbüdung freiwilliger und beruflicher Krankenpflegerinnen fürs Land^
Erholungsfürsorge für Kinder, einjährige Haushaltungskurse, Erholungs-
heime.
Katholischer Krankenfürsorgeverein vom Roten Kreuz (gegr. 1906).
Köln-Lindenthal, Landgrafenstraße 31.
Verband katholischer weltlicher Krankenschwestern und Pflegerinnen
(S. 209). ^ , .
h) Gebredilichenfürsorge
Verband katholischer Anstalten Deutschlands für Schwachsinnige
(gegr. 1920). Freiburg i. B., Belfortstraße 20. Vors.: H. Schulte-Pelkum. Sekr.:
P. M. Fischer O. S. Cam. Ziele: Schulung des Personals, Interessen-
vertretung der katholischen Schwachsinnigenerziehung.
Verband katholischer Krüppelanstalten Deutschlands (gegr. 1921). Frei-
burg i. B., Belfortstraße 20. Vors.: Schlüter. Sekr.: P. M. Fischer O. S. Cam.
Ziele: Interessenvertretung der katholischen Krüppelerziehung und -pflege-
Josephsgesellschaft E. V., Bigge i. W. Vors.: Schlüter. Ziele: Heilung
und berufliche Schulung der Krüppel. ._
Vereinigung katholischer Seelsorger an deutschen Heil- und PHege-
anstalten. I. V. Hochw. Höckmayr, Gabersee (Bayern). Ziele: Fördenmg der
Standesinteressen in wissenschaftlicher und praktischer Beziehung.
i) W ander armenfur sorge
Freie Vereinigung zur Förderung der Wanderarmenfürsorge (gegr.
1912). Freiburg i. B., Belfortstraße 20. Vors.: P. E. Rickling O. F, M.
k) Bekämpfung der Trunksucht
Kreuzbündnis, Verein abstinenter Katholiken, E. V. (gegr. 1897). Heid-
hausen bei Werden (Ruhr), St.-Kamillus-Haus. Vors.: Hochw. Maas. Sekr.:
Organisationen für soziale Caritas 131
P. Syririg O. S. Cam. Ziele: Bekämpfung der Trunksucht und Förderung des
christlichen Lebens.
l) Attswandererfärsorge
St.-Raphaels-Verein (S. 139).
m) Fürsorge für die deutschen Katholiken int Austand
Reichsverband für die katholischen Auslandsdeutschen (S. 139).
Verein zum Schutze der deutschen Katholiken im Ausland (gegr. 1918).
München, Pfandhausstraße 1. Vors.: L. von Haiß. Ziele: Kulturelle, soziale
und wirtschaftliche Förderung der katholischen Auslandsdeutschen, Erhal-
tung ihres Deutschtums und Glaubens.
St.-Josephs-Missionsveiein zur Unterhaltuiig der Seelsoige für die
Deutschen im Auslande. Aachen, Karlshaus. Ziele: Geordnete Seelsorge für
die Deutschen im Auslande.
Deutsche katholische Fürsorge für Rußland (Diözese Tiraspol) (gegr.
1923). Berlin N24, Öranienburgerstraße 13/14. Vors.: Bischof Keßler von
Tiraspol. Sekr.: Hochw. Maier.
n) Studienvereine
Deutscher Albertus-Magnus-Verein (gegr. 1898). Trier, Hinter dem
Dom 2 a. Vors.: M. Hartrath. Ziele: Unterstützung studierender deutscher
Katholiken.
Hildegardisverein (gegr. 1907). Aachen, Heinrichsallee 44. Vors.: Frl.
M. Schmitz. Sekr.: Frl. M. Zais. Ziele: Unterstützung katholischer Studen-
tinnen und stellenloser Akademikerinnen durch Darlehen und unmittelbare Hilfe.
Caritas für Akademiker (gegr. 1920). Berlin N 24, Oranienburger-
straße 13/14. Sekr.: F. Kloidt. Ziele: Linderung der Not der deutschen Stu-
denten, Akademiker und berufsverwandter Kreise.
o) Zentrale des katholischen deutschen Frauenbundes (S. 63).
p) Fax, Verein von katholischen Priestern Deutschlands. Köln, Steinfelder-
gasse 15. Präsident: Pfarrer Limberg. Offizielles Organ: „Pax-Korrespon-
denz". Ziel: Schaffung von Wohlfahrtseinrichtungen für Priester.
An den Caritasverband ist angeschlossen die CARITASSCHULE (gegr.
1921). Freiburg i. B., Belfortstraße 20. Die Schule umfaßt einen Kursus von zwei
Jahrea und hat eine doppelte Aufgabe: 1. Einführung in die Arbeitsgebiete der
Caritas; 2. Einführung in die XaieiAilfe in der Seelsorge. Neben dem theoretischen
Unterricht erfolgt eine praktische Einführung in die verschiedenen Qei>iete cari-
tativer und seelsorglicher Hilfstätigkeit. Spätere Berufsmöglichkeiten: Caritas-
beamtin, Gemeindepflegerin, Pfarrhelferin,, Diasporahelferin usw. Der Lehrgang
wird durch eine Prüfung unter Vorsitz der Kirchenbehörde abgeschlossen^). Seit
1. März 1923 besteht auch eine männliche Caritasschule (gleiche Adresse), die zu-
nächst junge Laien und Ordensbrüder in einem mehrmonatigen Lehrgang zu
künftigen Caritashelfem heranbildet.
») Die Schule ist unterbaut durch die Lehrgänge der SOZIALPOLITISCHEN FRAUENSCHULE E. V.
gegr. 1919). Freiburg, Belfortstrafie 20. Diese Schule verfolgt das Ziel, ihren Schülerinnen für alle Auf-
gaben auf dem Gebiete der Wohlfahrtsoflege zu beruflicher wie ehrenamtlicher Tätigkeit eine gründliche
und gediegene Schulung angedeihen zu lassen. Der Lehrplan ist nach den Anforderungen der staatlichen
Prüfungsordnung in drei Hauptfächer eingeteilt: Gesundheitspflege, Jugendwohlfahrtspflege, wirtschaftliche
und Arbeitsfürsorge. Der Lehrgang dauert zwei Jahre und wird durch eine staatliche Prüfung abgeschlossen.
' 10*
132 Organisationen für soziale Betätigung auf Sondergebieten
KATHOLISCHER FÜRSORGEVEREIN FÜR MÄDCHEN, FRAUEN
UND KINDER (gegr. 1899). Dortmund, Rosental 32. Vors.: Frau A. Neü-
haus. Sekr.: Frl. E. Zillken.
Ziele: Schutz und Rettung sittlich gefährdeter und gefallener Mädchen
und Frauen, sowie der mißhandelten, gefährdeten und verwahrlosten Jugend.
Mitglieder: Etwa 25.000 in 220 Ortsgruppen. Tätigkeit: In der rettenden
Arbeit suchen die Mitarbeiterinnen, deren es im Jahre 1921 91 berufliche gab,
die Gefährdeten auf in verwahrlosten Familien, im Gefängnis, in der Ent-
bindungsanstalt, im Krankenhaus; sie werden ihnen in die eigenen Geschäfts-
stellen und Vorasyle zugeführt durch die Bahnhofsmission, Polizei, Lehr-
kräfte, Geistliche, Eltern und Verwandte. In allen Fällen gilt es, die innere
Umkehr vorzubereiten und die äußeren Verhältnisse zu ordnen: Arbeit,
Kleider, Unterkommen zu sichern, das der seelischen Verfassung der Schutz-
befohlenen entspricht durch Bereitstellung eigener Erziehungsanstalten,
Zufluchtshäuser, Vorasyle usw. (zur Zeit 51 mit 3314 Betten), Zusammen-
arbeit mit anderen verwandten Anstalten, insbesondere mit den Klöstern vom
Guten Hirten, Beschaffung und Vermittlung geeigneter Arbeits- und Dienst-
stellen und fortgesetzte Betreuung der Mädchen auch nach ihrer Entlassung.
Um vorzubeugen, arbeitet der Verein mit dem Vormundschaftsgericht, Ge-
meindewaisenrat, Jugendamt, Jugendgericht, Armenverwaltung und Wohl-
fahrtsamt, Der Verein sieht in der guten Führung von Vormundschaften
über Halbwaisen, Vollwaisen, uneheliche Kinder und Kinder, deren Eltern
die elterlichen Rechte verloren haben, das beste Mittel, um die Verwahr-
losung der Jugend zu verhüten. Er sucht die Vormünder sorgfältig aus,
schult und begeistert sie für ihre Aufgabe und steht ihnen jederzeit mit
Hilfe zur Verfügung durch Beschaffung von geeigneten Pflege- und Adop-
tionsstellen, durch Erledigung schwieriger schriftlicher Arbeiten. Miß-
handelte und sonst körperlich und sittlich gefährdete Kinder sucht der
Verein der verderblichen Umgebung auf Grund der Gesetze zu entreißen
und anderweitig unterzubringen, wenn keine Aussicht mehr besteht, auf die
Familie bessernd einzuwirken. Das Zentralsekretariat dient als Bindeglied
zwischen den einzelnen Ortsgruppen — was sehr wichtig ist, da die Schutz-
befohlenen in sehr starkem Maße von Ort zu Ort wandern. Die Zentrale
beschäftigt sich mit Annahme imd Abgabe von Adressen der verschiedenen
Ortsgruppen und ihrer Vorsitzenden mit der Gründung von Anstalten, Her-
ausgabe von Literatur usw.; mit Vermittlung von Erfahrungen und Mit-
teilungen, die sich auf die Vereinstätigkeit beziehen; mit Anregung von
Vereinstagen für einzelne Kreise und Ortsgruppen und mit Einberufung von
Hauptversammlungen für den Gesämtverein; mit Ausbüdung von Vereins-
sekretärinnen und Berufsarbeiterinnen. An der Zentrale besteht eine eigene
Schule zur Ausbildung von Berufskräften für die Jugend- und Gefährdeten-
fürsorge. Im Jahre 1921 hat sich der Verein mit 43.380 Fällen beschäftigt,
davon waren 29.175 neue Fälle; 9218 betrafen Kinder unter 14 Jahren.
14.291 konnten in Anstalten, Klöstern, Familien usw. untergebracht werden.
Die Anzahl der Vormundschaften betrug 5585. Angeschlossen an den
„Deutschen Caritasverband" (siehe oben) und an den „Katholischen
Deutschen Frauenbund" (S. 63).
KATHOLISCHER MÄNNER-FÜRSORGE-VEREIN (gegr. 1912). Pader-
born, Bußdorf 3. Vors.: Domkapitular Bartels. Sekr.: P. H. Kreutzer, S. D. S.
Ziele: Bewahrung und "Rettung der gefährdeten männlichen Jugend.
Mitglieder: Es bestehen 46 Ortsgruppen, die je nach Größe des Ortes sechs
bis zwölf tätige Mitarbeiter, 100 bis 200 fakultative Mitarbeiter (Vormünder
Organisationen für soziale Caritas 133
und Schutzaufseher) und eine gewisse Anzahl zahlender Mitglieder zählen.
Leitung: Vorstand von fünf bis neun Personen, die von einem aus den Vor-
sitzenden der Ortsgruppen bestehenden Ausschuß gewählt werden. Tätig-
keit: Unterbringung gefährdeter Kinder in Familien oder Anstalten; Mit-
arbeit bei der staatlichen Fürsorgeerziehung, beim Jugendgericht und bei
den kommunalen Jugendämtern; Übernahme von Vormundschaften, Schutz-
aufsichten (organisierte Einzelvormundschaft). Angeschlossen: an den „Deut-
schen Caritasverband" (siehe oben).
SERAPHISCHES LIEBESWERK, E. V. (gegr. 1889). Ehrenbreitstein
a. Rh., Kapuzinerkloster. Direktor: P. Ladislaus Lohoff O. M. Cap. Offizielle
Organe: „Seraphischer Kinderfreund" (monatlich); „St.-Franziskus-Blatt"
(monatlich).
Ziele: Rettung armer, gefährdeter katholischer Kinder durch Unter-
bringung in geeignete Familien, womöglich mit anschließender Adoption,
um so den Kindern ein dauerndes Heim zu sichern. Gründung von Anstalten
zwecks Vorbereitung der Kinder für Familienpflege, beziehungsweise zwecks
Aufnahme zur Erziehung solcher Kinder, bei denen die gesetzlichen Be-
dingungen für Aufnahme in Familienpflege nicht gegeben sind, um sie so
vor der Verwahrlosung zu bewahren und sie für einen Lebensberuf vorzu-
bereiten (St.-Antonius- und St.-Josephs-Haus in Arenberg bei Koblenz). Auf-
.nahme " schulentlassener Kinder bei eintretender religiöser oder sittlicher
Gefährdung zwecks Unterbringung in eine Anstalt oder Stellung (Neben-
zweck). Mitglieder: 155.000. Leitung: Vorstand von fünf Mitgliedern, von
denen zwei Kapuziner. Tätigkeit: Das Seraphische Liebeswerk, Abteilung
Ehrenbreitstein, hat seit seinem Bestehen weit über 100.000 Kinder in Fa-
milien und Anstalten untergebracht. Zurzeit befinden sich etwa 2000 deutsche
Kinder mit voller Verpflegung und Kleidung in der Pflege und Erziehung
des Seraphischen Liebeswerkes. Seine ganze Verwaltung wird fast ganz
ohne Personalunkosten durch freiwillige Mitarbeit geleistet. Es besteht eine
eigene Abteüung für Bayern in Altötting, Franziskushaus, die sieben eigene
Anstalten besitzt. Außerdem bestehen 24 Landesabteilungen: Schweiz, Öster-
reich, Nordamerika, Ungarn, Mähren, Böhmen usw., die fast alle von
Kapuzinerpatres geleitet werden, denen aber noch ein engerer Zusammen-
schluß fehlt. Angeschlossen an den „Deutschen Caritäsverband" (siehe oben).
Großbritannien
CATHOLIC PRISONERS AID SOCIETY (gegr. 1898). London, S. W. 1,
4 St. Georges Square, Pimlico. Vors.: Kardinal Bourne. Sekr.: H. Davison.
Ziele: Den katholischen Gefangenen die nötigen Mittel an die Hand
geben, um ihnen den moralischen und sozialen Wiederaufstieg zu ermög-
lichen; Besuch und Unterstützung der katholischen Familien der Gefangenen;
Sorge für die katholische Erziehung der Kinder von Gefangenen; Unter-
stützung der verhafteten und angeklagten Katholiken, gleich, ob verurteilt
oder nicht. Mitglieder: Rund 150. Mitgliedsbeitrag: Mindestens 5 Schilling
jährlich. Leitung: Vom Präsidenten ernannter geschäftsführender Ausschuß
von 7 Mitgliedern (4 Herren, 3 Damen); Vorstand, der aus dem Präsidenten,
den Vizepräsidenten, den Priester-Mitgliedern und 20 durch die Jahres-
versammlung gewählten Mitgliedern besteht. Tätigkeit: Ein dazu ermäch-
tigtes Mitglied besucht die verschiedenen Gefängnisse viermal jährlich oder
wenn nötig auch öfter, um mit jenen Gefangenen zu sprechen, die in den
nächsten fünf Monaten die Freiheit erlangen. Die Londoner Gefängnisse hin-
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134 Organisationen für soziale Betätigung auf Sondei^bieten
gegen werden viel häufiger (wöchentlich, vielfach täglich) besucht, weil hier
nur jene Gefangenen untergebracht sind, welche kurze Freiheitsstrafen zu
verbüßen haben. Man erkundigt sich über die Verhältnisse des Gefangenen
und seiner Familie, holt Auskünfte ein, besucht die Familie und trachtet,
dem Gefangenen eine passende Beschäftigung zu verschaffen. Der Verein
trägt für den Unterhalt des entlassenen Gefangenen Sorge, während sich
dieser auf Arbeitssuche befindet, verschafft ihm die Werkzeuge und zahlt ihm
die eventuell nötigen Reisen; in Ausnahmsfällen übernimmt er sogar die
Kosten für die Auswanderung des entlassenen Sträflings in die Kolonien oder
ins Ausland. Die Gesellschaft sorgt auch dafür, daß die Kinder der Ge-
fangenen getauft und katholisch erzogen werden sowie für die Sanierung
wilder Ehen.
Italien
OPERA CARDINAL FERRARI (gegr. 1920). Mailand (14), via S.
Sofia 5, Vors.: A. Baranzini. Direktor: Hochw. G. Rossi. Sekr.: A. Bic-
chierai. Offizielles Organ: (siehe unten).
Ziele: Gründung jedweder Art von Wohlfahrtseinrichtungen für die
geistige, sittliche, berufliche und whrtschaftliche Hebung des Volkes. Leitung:
Die Seele der „Opera Cardinal Ferrari" ist die „Comunitä di S. Paolo", eine
ordensähnliche Gesellschaft mit drei getrennten Sektionen, für Priester,
Jungmänner und Mädchen; diese widmen sich, völlig frei von wirtschaft-
lichen Fesseln und verwandtschaftlichen Banden, m einem gemeinsamen
Leben mit eigener ^ Regel vollständig der Leitung der verschiedenen Ein-
richtungen der „Opera Cardinal Ferrari", die keine eigentlichen Angestellten
beschäftigt. Die Führung der Verwaltungsgeschäfte ist einem ständigen
Ausschusse anvertraut, dessen 31 Mitglieder vom Kardinal Ferrari auf
Lebenszeit ernannt wurden und der sich aus sich selbst ergänzt. Einkommen :
Schenkungen (da die „O. C, F." eine juristische Person ist, kann sie auch
testamentarische Zuwendungen entgegennehmen); Einkünfte aus der Arbeit
der Mitglieder der „Comunitä di S. Paolo"; Erträgnisse des der „O. C. F."
gehörigen Vermögens; Einkünfte aus den Einriditungen selbst; Beiträge
der „Associazione Cardinal Ferrari", deren Zweck eben die Unterstützung
der „O. C. F.", besonders in materieller Hinsicht, ist. Die „A. C. F." weist
vier Arten von Mitgliedern auf: Ordentliche („ordinari"), die jährlich 5 Lire
zahlen; unterstützende („sostenitori"), die jährlich 25 Lu'e zahlen; lebens-
länglidie („vitalizi"), die einmal mindestens 100 und Gründer („fondatori"),
die einmal mindestens 1000 Lire zahlen. Laut Bilanz besaß die „O. C. F."
am 31. Dezember 1922 ein Reinvermögen von 3,546.116:87 Lire. Tätigkeit:
Schulen der verschiedensten Art (Kurse für Gemeindesekretäre, gewerb-
liche und Buchhaltungskurse, Fortbildungskurse für Lehrer, Kurse für
Arbeitslose, Kurse für ehemalige Soldaten, Volksschule, weibliche Arbeits-
schule, Schule für Krankenpflegerinnen, Musikschule, Schule für Kurzschrift
und Maschinenschreiben usw.); diese Schulen werden gegenwärtig von etwa
2000 Schülern und Schülerinnen besucht; Volkshochschulkurse; Bibliothek
mit Lesesaal; Stellenvermittlungsamt; Volkssekretariat und Rechtsauskunfts-
stelle, besondere Wohlfahrtseinrichtungen für Arbeiter, Studenten, Lehre-
rinnen, Angestellte usw.; Tumabteilungen; Schlaf säle; Wohnheime; Volks-
speisehäuser und Volksküchen; ärztliches Ambulatorium. Die „O. C. F." be-
sitzt zwei große Häuser in Mailand, ein eigenes Haus in Monza und beab-
sichtigt, auch in andern Teilen Italiens eigene Häuser zu errichten. Sie be-
sitzt weiter eine Webereischule in Vaprio d'Adda und ein Landhaus in
Castronno (Varese). Im Anschluß an die „O. C. F." besteht eine Verlags-
Organisationen für soziale Caritas 135
gesellschaft, die folgende periodische Veröffentlichungen herausgibt: „La
Festa" (illustrierte Faniilienzeitschrift, wöchentlich); „II Carroccio" (Monats-
schrift für die Jugend); „La Voce" (Monatsschrift für die geistlichen Beiräte
der Jugendorganisationen); „Alba" (illustriertes Frauenwochenblatt); „II
Piccolo" (wöchentlich erscheinendes Blatt für die Mitglieder der „O. C. F.")^).
Österreich
ÖSTERREICHISCHER CARITASVERBAND (gegr. 1922). Geschäfts-
stelle: Wien, IX., Währinger Gürtel 104. Das Präsidium wird abwechselnd
von einem der Diözesan- (oder Landes-) Verbältide geführt; derzeit vom
Landesverband Barmherzigkeit für Tirol. Die Geschäftsführung liegt in den
Händen des jeweiligen Direktors des Caritasverbandes für die Erzdiözese
Wien. '
Ziele: Förderung und Organisation der christlichen Liebestätigkeit
und Vertretung ihrer Interessen bei den Behörden und nichtkatholischen
Hilfswerken. Mitglieder: Der „Österreichische Caritasverband" umschließt:
Den „Caritasverband für die Erzdiözese Wien", Wien, IX/4, Währinger
Gürtel 104; ,yDiözesanverband für die Diözese St. Polten" (St. Polten,
Dr.-Ofner-Gasse 8); „Landesverband für Qberösterreich" (Linz a. d. D.,
Rudigierstraße 8); „Landesverband für Salzburg: Barmherzigkeit" (Salz-
*burg, Universitätsplatz?); „Landesverband für Steiermark" (Graz, Bergmann-
gasse 26); „Landesverband Barmherzigkeit (Tiroler- Caritasverband)" (Inns-
bruck, Erlerstraße 12); „Landesverband für Vorarlberg" (Feldkirch, in Bil-
dung begriffen). Leitung: Die Präsidentschaft führt per tumum einer der
Diözesan-Caritasverbände. Tätigkeit: Aufklärung des Volkes über die Pflicht
des Gebotes der Liebe in Predigten, Reden und Kiursen; Errichtung und Er-
haltung von örtlichen Caritassekretariaten, Fürsorgestellen, Mütter-
beratungsstellen, Kinderheimen, Erholungsanstalten usw.; Unterstützung
von Fürsorgeanstalten imd Krankenhäusern. Die Caritasverbände sind be-
sonders tätig auf. folgenden Gebieten: Caritashilfe in der _ Seelsorge, Für-
sorge für Säuglinge und Wöchnerinnen, Fürsorge für das Kleinkind und das
schulpflichtige Kind; Fürsorge für die heranwachsende Jugend, Studenten-
fürsorge, Berufsberatung imd Stellenvermittlung, Rechtsschutz, Fürsorge
für Arme, Kranke^ körperlich und geistig Abnorme, Lebensmüdenfürsorge
und Trinkerfürsorge. Der Wiener Caritasverband veranstaltet jedes Jahr
einen „Caritas-Sonntag", und zwar an einem Tage, dessen Liturgie die Idee
der christlichen Caritas zum Ausdruck bringt; das Programm umfaßt
Generalkommunion der caritativen Vereinigungen, feierlichen Gottesdienst
mit Predigt und Kollekte für die Armen der Pfarrei oder für eine caritative
Anstalt, und am Abend Schlußfeier in der Kirche oder an einem andern Ort.
Veröffentlichungen: Vom Wiener Caritasverband: „Caritas" (monatliche
Mitteilungen); vom Landesverband Barmherzigkeit Tirol: „Kalender der
Barmherzigkeit".
Verzeichnis der dem Caritasverbande angeschlossenen Vereine.
1. Caritas socialis, Wien XVIII., Währingerstraße 95.
2. Christliche. Jugendfürsorge Josefstadt, Wien VIII., Josefstädterstraße 37.
1) Das neueste Unternehmen der „OPERA CARDINAL -FERRARI" ist die Gründung einer Nieder-
lassung in Jerusalem, ■ deren vornehmstes Ziel die Gründung einer arabischen Universität ist. Der Plan
ist bereits in Ausführung begriffen. iVlan hat mit einem dreijährigen Vorbereitungskurs begonnen, der jungen
Arabern die Reife zur Immatrikulation an einer Hochschulfakultät vermitteln soll.
136 Organisationen für soziale Betätigung auf Sondergebieten
3. Elisabethenverein, Wien L, Bäckerstraße 10.
4. Verein für Epileptiker, Wien IX., Währinger Gürtel 104.
5. Fürsorgeverein für Anne, Kranke und Obdachlose, Wien VII., Kaiser-
straße 92.
6. Hilfsverein für christliche Ehen, Wien III., Landstraßer Hauptstraße 51.
7. Hilfsverein für Lungenkranke, Wien IX., Währinger Gürtel 104.
8. Katholische Bahnhofsmission, Wien XVIIL, Währingerstraße 95.
9. Katholischer Frauenwohltätigkeitsverein, Wien IX., Währinger Gürtel
Nr. 104.
10. Katholisches Kreuzbündnis, Wien I., Schw^ertgasse 3.
11. Katholischer Waisenhilfsverein, Wien L, Wollzeile 20.
12. Kinderschutzstationen, Wien IX., Währinger Gürtel 104.
13. Mädchenschutz und -fürsorge, Wien XVIIL, Staudgasse 35.
14. Maria Josefinum, Wien IX., Währinger Gürtel 104.
15. Mater admirabilis, Wien X., Buchengasse 108.
16. Pfadfinderkorps „St. Georg", Wien L, Am Hof 1.
17. St.-Severinus-Verein, Wien L, Heiligenkreuzerhof.
18. St.-Vinzenz-Verein, Wien IX., Währinger Gürtel 104.
19. Seraphisches Liebeswerk, Wien VI., Millergasse 4.
20. Schwestemvereinigung der heiligen Agnes, Wien VII., Bemardgasse 27.
21. Theresienverein, Wien IX,, Alserbachstraße 10.
22. Vinzentinum, Wien XV., Gebrüder-Lang-Gasse 5.
23. Werk des heiligen Philipp Neri, Wien L, Himmelpfortgasse 19,
24. Weißes Kreuz, Wien L, Kleeblattgasse 7.
25. Zentralverein für Kinderbewahranstalten, Wien IX., Freiheitsplatz 8.
26. Zentralverein für unentgeltliche Hauskrankenpflege, Wien IV., Prinz-
Eugen-Straße 18.
Schweiz
CARITASSEKTION DES „SCHWEIZERISCHEN KATHOLISCHEN
VOLKSVEREINS" UND DES „SCHWEIZERISCHEN KATHOLISCHEN
FRAUENBUNDES" (gegr. 1905). Luzem, Hofstraße 11. Vors.: F. Bühler.
Direktor: W. Kißling. Offizielles Organ: „Caritasmitteilungen".
Ziele: Auf klärung^ des katholischen Schweizer Volkes über die Pflichten
der christlichen Caritas; Förderung der bereits bestehenden caritativen
Werke; Gründung neuer solcher Werke; Herstellung der Zusammenarbeit
der verschiedenen Caritasorganisationen zwecks gemeinsamer Tätigkeit;
Verteidigung der Interessen der katholischen Caritas gegenüber den öffent-
lichen und neutralen Wohlfahrtseinrichtungen; Studium der aktuellen Fragen
auf dem Gebiete der Fürsorgebestrebungen. Alitglieder: 955 Einzelmitglieder;
außerdem gehören fast alle sdiweizerischen katholischen Caritasorganisa-
tionen korporativ der „Caritassektion" an. Mitgliedsbeitrag: 3 Franken jähr-
lich. Leitung: Vorstand, bestehend aus den Vertretern der schweizerischen
Bischöfe, den Mitgliedern des leitenden Ausschusses des „Schweizerischen
katholischen Volksvereins" und des „Schweizerischen katholischen Frauen-
bundes" sowie den Vorsitzenden der schweizerischen katholischen caritativen
Verbände; ein fünfgliedriger Ausschuß führt die laufenden Geschäfte. Tätig-
keit: Die „Caritaszentrale" erteilt Auskünfte über alle Caritasfragen, leitet
einige Anstalten, gibt den „Sdiweizerischen Caritasführer" sowie zahlreiche
Propagandaschriften und Flugblätter heraus. Weitere Tätigkeit der „Caritas-
zentrale" und der ihr angeschlossenen Sekretariate: Jährliche Kongresse,
Organisaiionen für soziale Caritas 1 37
Kurse; Hospitalisierung von erholungsbedürftigen Schweizer Kindern; Hilfe
für das bedürftige Alter; Unterstützimgshilfe für das Ausland (Hospitali-
sierung erholungsbedürftiger Kinder aus den vom Kriege heimgesuchten
Ländern; Lebensmittel-, Kleidungs- und Geldsammlungen; Unterstützungs-
aktion für die österreichischen Wohlfahrtseinrichtungen usw.).
Tschechoslowakei
kmSK^ SVAZ KATOL. CHARITY V cESKOSLOVENSKU: ALLGE-
MEINER KATHOLISCHER CARITASVERBAND DER TSCHECHO-
SLOWAKEI (gegr. 1923). Sitz des Zentralbureaus: Olmütz, Erzbischöfliches
Palais. Direktoren: P. L. Bläha O. Praem. (für den tschechischen und slo-
wakischen Teil); P. G. Schlössinger O. P. (für den deutschen Teil). Offizielle
Organe: „Za Läskon": „Caritas" (in Vorbereitung); „Caritas" (deutsch).
Ziele: Zusammenfassung und Organisation der Caritastätigkeit in der
ganzen Republik; Förderung der christlichen Caritas unter den Gläubigen.
Mitglieder: Die Diözesanverbände, die bereits in vier Diözesen Böhmens,
in zwei Diözesen Mährens und in vier Diözesen der Slowakei errichtet
wurden. Leitung: Zentralkomitee (bisher in Olmütz, Mähren), dem die
Leiter der Diözesanverbände und die Vertreter der Bisdiöfe angehören.
Tätigkeit: Das Zentralbureau entscheidet über die Werbemethoden, gibt
Veröffentlichungen heraus, organisiert ene allgemeine Sammlung, wird bei
den Behörden um Subventionen vorstellig, verteilt Unterstützungen unter die
caritativen Anstalten (Waisenhäuser, Blinden- und Taubstummenanstalten,
Spitäler).
Vereinigte Staaten
NATIONAL CONFERENCE OF CATHOLIC CHARITIES (gegr. 1910).
Washington, D. C, 700 Eleventh Street N.W. Vors.: Msgre. Th. J. Shahan.
Sekr.: Hochw. J. O'Grady. Offizielles Organ: „The Catholic Charities Re-
view" (Monatsschrift).
Ziele: Austausch von Meinungen und Erfahrungen zwischen Katholiken,
Frauen und Männern, die sich mit caritativer Tätigkeit befassen; Sammlung
und Veröffentlichung von Informationen über die Fragen der Caritas und die
erzielten Ergebnisse; Schaffung eines allgemeinen Auskunftsdienstes über die
modernen Fürsorge- und Vorbeugungsprobleme; Schaffung einer Literatur, in
der die religiösen und sozialen Grundsätze der Caritas würdig zum Ausdruck
gelangen. Mitglieder: 2250. Einnahmen: Mitgliedsbeiträge, regelmäßige frei-
willige Spenden, Verkauf von Veröffentlichungen und Einnahmen aus dem
Vereinsorgan. Tätigkeit: Der Verein hat ein „Directory of Catholic Cha-
rities of the United States" zusammengestellt und veröffentlicht, ebenso die
Berichte über seine Versammlungen und mehrere kleine Schriften über
caritative oder soziale Einrichtungen. Seit 1920 finden die Versammlungen
des Vereines alljährlich statt; dabei werden die wichtigsten Fortschritte auf
dem Gebiete der Sozialfürsorge und Caritas von erprobten Fachleuten be-
handelt; die in der praktischen Caritas tätigen Katholiken finden dabei Ge-
legenheit zu einem eingehenden Gedankenaustausch mit erfahrenen Männern
und Frauen. Die Berichte über diese Versammlungen gelten als die besten
Informationsquellen für die Organisation und die Arbeitsmethoden der
katholischen Caritas in den Veremigten Staaten.
138 Organisationen für soziale Betätigung: auf Sondergebieten
DAUGHTERS OF THE QUEEN OF HEAVEN (gegr. 1889). St. Louis,
Mo., 3730 Lindell Boulevard. Vors.: Miss M. J. Hoxsey. Sekr.: Mrs. P, J,
Toomey und Miss M. F. Mulcahy.
Ziele: Caritative Werke aller Art. Mitglieder: 15.380 in 75 Gruppen.
Leitung: Diözesanvorstand, geschäftsführender Ausschuß. Einnahmequellen:
Vermächtnisse, Geschenke, Mitgliedsbeiträge usw. Tätigkeit: Verschaffung
von Arbeitsgelegenheit; Heime für Frauen und Mädchen, Arbeiterinnen und
Angestellte; Kinderfürsorge (zahlreiche eigene Heime, Krippen imd Kinder-
horte); Haushaltungsschulen; Heime und andere Einrichtungen für den
Schutz und die Unterstützung der Jugendlichen ohne Heim und Hilfe; Ver-
anstaltung von Hausfrauenversammlungen, in denen die Frauen aus dem
Volke in der Haushaltung unterwiesen werden; Gewerbe- und Nähschulen,
um die gewerbliche Ausbildung der Burschen und; Mädchen zu fördern;
Besuch der Armen in ihren Wohnungen; Hilfeleistung in den Kinderspitälern
und Jugendgerichten; Erteilung des Katechismusunterrichtes. Angeschlossen
an den „National Council of Catholic Women" (S. 80).
\
KAPITEL X.
Organisationen a) für Auswanderer, b) für
Seeleute und Schiffer, c) für alleinstehende
Mädchen
A) FÜR AUSWANDERER
Deutschland
REICHSVERBAND FÜR DIE KATHOLISCHEN AUSLANDS-
DEUTSCHEN (gegr. 1918). Berlin NW. 21, Oldenburgerstraße 46. Vors.:
Alois Fürst zu Löwenstein. Geschäftsführei: P. Sonnenschein C. S. Sp.
Ziele: Der Reichsverband hat den Zweck, die an der Arbeit für die
katholischen Auslandsdeutschen beteiligten Vereinigungen und religiösen Ge-
nossenschaften gemeinsam zu vertreten, eine einheitiiche und planmäßige
Aufnahme und Durchführung jener Arbeiten zu ermöglichen, welche die
katholischen Auslandsdeutschen in ihrem Glauben und ihrem Volkstum er-
halten und kulturell und wirtschaftlich fördern sollen. Mitglieder: 45 ange-
schlossene Vereine und religiöse Genossenschaften. Mitgliedsbeitrag: Die
Beiträge werden auf der Jahresversammlung schlüsselmäßig festgelegt.
Leitung: Der Verbandsvorstand besteht aus zwei Vorsitzenden, dem Ge-
schäftsführer, dem Schriftleiter und sechs Beisitzern. Tätigkeit: Der Verband
unterhält eine eigene Geschäftsstelle in der Reichshauptstadt, zur Vermitt-
lung bei den Behörden, Parlamenten usw., und den andern Organisationen
für das Auslands- und Grenzlandsdeutschtum, ein katholisches Auslands-
sekretariat in Hamburg zu archivmäßiger Sammlung aller einschlägigen
Daten (siehe unten, St.-Raphaels-Verein), eine katholische Auslandsbüdierei
in Berlin, zur Sammlung und Verteilung guter Literatur an Grenz- und Aus-
landsdeutsche, in Verbindung mit andern Organisationen verschiedene Ein-
richtungen, so eine eigene Geschäftsstelle in Berlin N20, Badstraße 64, der
Sammlung „Glaube und Volkstum", Grenz- und Auslandsspende deutscher
Katholiken. Angeschlossen.' an den „Deutschen Caritasverband" (S. 127).
ST.-RAPHAELS-VEREIN ZUM SCHUTZE KATHOLISCHER DEUT-
SCHER AUSWANDERER E. V. (gegr. 1871). Hamburg 1, Besenbinderhof
Nr. 28. Präsident: Bischof W. Beming von Osnabrück. Vors.: Generalkonsul
Nöltmg. Sekr.: P. G. Timpe P. S. M. OKizieUes Organ: „St.-Raphaels-Blatt"
(Beilage zu der Zweimonatsschrift „Die Getreuen", Zeitschrift für die
Katholiken deutscher Zunge in aller Welt. Verlag von Josef Habbel in
Regensburg).
Ziele: Religiös-sittlicher Schutz der katholischen deutschen Auswan-
derer, Auskunfterteilung in allen Auswanderungsfragen. Mitglieder: Etwa
2000; 39 Auskunftsstellen. Leitung: Geschäftsführender Vorstand von fünf
1 40 Organisationen für soziale Betätigung auf Sondergebieten
Mitgliedern; Verwaltungsrat, bestehend aus dem Präsidenten (der jeweilige
Bisdiof von Osnabrück), dem geschäftsführenden Vorstand, den Vertretern
der deutschen Bischöfe und den Vertretern anderer Organisationen. Tätig-
keit: Fachmännische und ausgiebige Beratung derer, die auswandern wollen;
Warnung vor bedenklichen und nicht einwandfreien Angeboten, Stellen-
vermittlungen und Siedlungsunternehmen; Empfehlung geschlossener katho-
lischer deutscher Siedlungen; unentgeltliche Nachweisung von Arbeits^
möglichkeiten im Ausland; Schutz der Auswanderer bei der Ausreise und
während der Fahrt, besonders durch Regelung der Unterkunft in der Hafen-
stadt der Heimat wie im Ziellande und durch Schutzaufsicht bei der Fahrt.
Regelmäßige Auswanderergottesdienste. Jeder, der sich an den Verein
wendet, erhält unentgeltlich Aufschluß. Auf Wunsch werden ihm Schiffs-
karte und Papiere in Ordnung gebracht und ihm eine Geleitkarte zugesandt,
die zugleich als Erkennungszeichen dient bei der Abholung von der Bahn
in den Hafenstädten, wo den Leuten gutes, billiges Logis verschafft wird (in
New York besteht ein eigenes Hospiz für Auswanderer, das Leohaus,
330 West 23rd Street). Es wird den Auswanderern ferner geholfen beim
Zoll, bei der Gepäckbesorgung; die Vertrauensleute begleiten die Aus-
wanderer zum Schiff. Der Verein ist mit seinen Nebenstellen offiziell an-
erkannte Zweigstelle des Reichswanderungsamtes. Veröffentlichung von
Auslandsnachrichten und Heimatnachrichten für die Presse. Dem Verein an-
gegliedert ist das „Katholische Auslandsekretariat" (gleiche Adresse), das
die Erfassung und Bearbeitung des gesaraten katholischen Auslanddeutsch-
tums in Bibliotheken, Karteien, Archiven zum Zweck hat. Es ist eine Grün-
dung des Reichsverbandes für die katholischen Auslandsdeutschen (S. 139),
dem es als Eigentümer unterstellt ist. Leiter ist P. M. Gröber P. S. M.
Angeschlossen an den „Deutschen Garitasverband" (S. 127).
Großbritannien * «
CATHOLIC EMIGRATION SOCIETY (gegr. 1912). London, S. W. 1,
82 Victoria Street. Vors.: Sir Westby Perceval. Sekr.: H. B. Harvey.
Ziele: Auskunfts- und Raterteilung sowie Unterstützung derer, die in
andere Teile des britischen Reiches auswandern wollen; sie werden insbe-
sondere in den Einschiffungshäfen unterstützt, während der Reise und nach
Ankunft im Bestimmungsorte beschützt; weiter bleibt die Gesellschaft noch
durch zwei Jahre mit ihren Schützlingen in ständiger Verbindung, um ihnen
eventuelle Hilfe zu leisten. Leitung: Vorstand von 10 bis 30 Mitgliedern, der
einen geschäftsführenden Ausschuß wählt.
Italien
„,ITALICA GENS" FEDERAZIONE PER L'ASSISTENZA DEGLI
EMIGRATI OLTRE OCEANO E NEL LEVANTE (gegr. 1909). Sitz des
Generalsekretariats: Turin, via Accademia delle Scienze 4. Vors.: Graf
A. Gazzelli di Rossano. Sekr.: E. Schiaparelli. Offizielles Organ: „Italica
Gens" (erscheint in zwangloser Folge).
Ziele: Die „Italica Gens" wird von allen italienischen religiösen Ge-
nossenschaften gebildet, welche Missionen in Übersee besitzen, sowie von
jenen italienischen Priestern, die in Nord- und Südamerika wirken; alle diese
sind zu einem Verbände zusammengeschlossen, um an der moralischen und
Organisationen für Auswanderer • 141
materiellen Hebung der nach Übersee und in die Levante ausgewanderten
Italiener zu arbeiten und für Wahrung ihres Glaubens, ihrer Sprache und
ihrer Nationalität Sorge zu tragen. Sekretariate: Die „Italica Gens" verfolgt
ihre Ziele durch die Arbeit ihrer „Segretariati e uffici di corrispondenza" in
den Überseeländern. Wo immer sich eine dem Verbände angehörige Mission
oder Priester befindet, dort besteht auch ein Amt der „Italica Gens", an das
sich jeder* Auswanderer (ohne Rücksicht auf Religions- und Parteizugehörig-
keit, wofern er nur ehrlich und hilfsbedürftig ist) wenden kann, um Rat-
schläge hinsichtlich der Arbeitssuche, Dokumentenbeschaffung, Verteidigung
seiner Rechte usw. zu finden, und zwar vollständig kostenlos. Die „Italica
Gens" besitzt außer dem Generalsekretariat in Turin ein Zentralsekretariat
in Rom (via Venezia 15, mit einem Auswandererheim in Piazza S. Maria
Maggiore) sowie weitere Sekretariate in den Häfen von Genua (via Balbi 25),
Triest (im Auswandererhaus) und Neapel (Marina Nuova 5, mit einem
Hospiz für Frauen und Kinder) sowie in den Auswanderungszentren
Italiens. In Amerika besitzt die „Italica Gens" zwei Zentralsekretariate: In
New York (303 Elizabeth s'treet) und in Buenos Aires (Galle Moreno 1669).
Aus der Geschichte: Die '„Italica Gens" wurde von der „Associazione
Nazionale per soccorrere i Missionari Italiani" (Sitz in Turin, via Accademia
delle Scienze 4) geschaffen. Dieser Verband wurde seinerzeit zur Unter-
stützung der katholischen italienischen Missionäre gegründet, sowie auch,
um unter der Leitung und Aufsicht von Missionären die Gründung von
ilieuen Schulen und die Verbreitimg der italienischen Sprache, vornehmlich im
Orient und in Afrika zu fördern. Derselbe Verband unterstützte 1898 auch
die Schaffung des „Istituto di S. Carlo Borromeo per l'assistenza degli
italiani emigrati in America" (ein von Msgre. G. B. Scalabrini gegründetes
Missionärsinstitut; Sitz in Rom (29)y via Calandrelli 11). Endlidi schuf dei*
genannte Verband 1900 zusammen mit Msgre. G. Bonomelli die „Opera
d'assistenza agli italiani emigrati in Europa" (siehe unten).
„OPERA BONOMELLI" DI ASSISTENZA AGL'ITALIANI EMIGRATI
IN EUROPA (gegr. 1900). Mailand (13), via S. Damiano 44. Vors.: A. Basi-
lini. Sekr.: U. Pestalozza. Offizielle Organe: „Opera Bonomelli" (Monats-
schrift); „La Patriä" (Wochenblatt für die Auswanderer; Redaktion in Bern,
Schweiz, Postfach Kornhaus; Verwaltung in Como, Italien, Piazza Roma- 4).
Ziele: Unterstützung der zu Arbeitszwecken in die verschiedenen
Länder Europas ausgewanderten Italiener, ohne Rücksicht auf Religions-
und Parteizugehörigkeit. Mitglieder: Über 7000. Mitgliedsbeitrag: Ordent-
liche Mitglieder („soci aderenti") 5 Lire; beitragende Mitglieder („soci
cooperatori") 20 Lire; Förderer („soci promotori") einmaliger Beitrag von
wenigstens 1000 Lire. Leitung: Von der Generalversammlung der Sektions-
vertreter gewählter Vorstand von 13 Mitgliedern. Tätigkeit: Auswanderer-
hospize an den Grenzen, Sekretariate, Asyle, Spitäler, Schulen, Leihbiblio-
theken; moralische, religiöse und soziale Unterstützung der Auswanderer.
Sekretariate der „Opera Bonomelli": 18 in Italien, 13 in Frankreich, 8 in der
Schweiz, 1 in Deutschland, 1 in Luxemburg und 1 in Rumänien. Korrespon-
denten: Rund 100 in Italien, 4 in Frankreidi, 2 in Deutschland, 2 in Luxem-
burg, 1 in Dänemark, 1 in England,i 1 in ^terreich, 1 in Spanien. Hospize
mit Gastwirtschaften: In Bergamo, Bologna, Bozen, Domodossola, Mestre,
Maüand, Riva sul Garda, Trient, Ventimiglia. Ermächtigte Eisenbahnagen-
turen: In Bergamo, Bologna, Bozen, Domodossola, Luino, Mestre,j Trient,
Ventimiglia. Wechselstellen: In Bergamo, Luino, Postumia, Ventimiglia.
Hospiz und Eisenbahnagentur in Chiasso. Auskunftsstelle und Aufenthalts-
142 Orgaaiisationen für soziale Beiätigung auf Sondergebielen
saal in Verona (Porta ' Nuova). Volksspeisehaus in Marseille. Vorläufiges
Antimalariaheim in Casella d'Asolp (Treviso); ein ständiges ist im Ausbau
begriffen^.
B) FÜR SEELEUTE UND SCHIFFER
Frankreich
OEUVRE DES MARINIERS (gegr. 1897). Paris (1er), 46 quai des
Orfevres. Direktor: Msgre. O. Piatau.
Ziele: Religiöse und soziale Fürsorge für die Binnenschiffer. Leitung:
Jede Ortsgruppe Behält ihre Selbständigkeit und steht in direktem Verkehr
mit dem Leiter der Diözesanorganisation. Ein Interdiözesandirektor sorgt
für die allen Gruppen gemeinsamen Angelegenheiten und besucht jedes Jahr
die einzelnen Posten. Tätigkeit: Missionierung der Erwachsenen; Erteilung
des Katechismusunterrichtes an die Kinder; Schaffung von Schulen oder
Unterrichtskursen in allen Häfen und Schiffahrtsstationen; Errichtung von
Sekretariaten, die sich für alle Fragen der Flußschiffahrt, des Transport-
wesens usw. interessieren. Ein Kapellenschiff fährt ständig von Station zu
Station. Die Vereinigung übt heute ihre Tätigkeit in 40 Diözesen aus und
betreut mehr als 5000 Schiffe^).
Großbritannien
APOSTLESHIP OF THE SEA (gegr. 1920). Catholic Seamen's In-
stitute, 32 Hill Street, Anderston, Glasgow. Vors.: Der Erzbischof von
Glasgow. Sekr.: A. Gannon und Fr. R. Anson, Oblat O. S. B. Offizielles
Organ: „Stella Maris" »(monatlich; Manresa Press, Roehampton, London,
S. W. 15).
Ziele: Sorge für das geistige Wohl der katholischen Seeleute der ganzen
Welt, die durch ein Freundschaftsband zusammengeschlossen werden sollen;
Schutz und Förderung ihrer religiösen und sozialen Interessen. Mitglieder:
Die Gesellschaft umfaßt drei Arten von Mitgliedern, iiämlich: Seeleute, die
den Vereinspflichten dadurch nachkommen, daß sie das tägliche Vereins-
gebet verrichten, durch ein christliches Leben ein gutes Beispiel geben, ihre
Kameraden in der praktischen Betätigung der Religion unterstützen und, so-
weit es ihnen möglich ist, die katholischen Seemannsheime besuchen. Tätige
Mitglieder, welche ihren Vereinspflichten dadurch nachkommen, daß sie das
1
1) Wir verweisen außerdem auf das „CONSORZIO NAZIONALE Dl EMIGRAZIONE E LAVORO':
(gegr. 1916). Rom (3), via Tre Novembre 143, Vors. : C. Nava. Sekr. : Frau G. Novi-Scanni. Offizielles
Organ : ..Emigrazione e Lavoro" (Monatsschrift).
Ziele : Studium des Problems der Binnen- und Auswanderung vom allgemeinen und nationalen
Gesichtspunkte aus ; wirksame Untei Stützung aller bereits bestehenden Einrichtungen, welche den italienischen
Arbeitern in der Heimat und im Auslande Hilfe leisten; Unterstützung der italienischen Auswanderer
während der Reise. In den Gegenden stärkerer Auswanderung Förderung der fachlichen Ausbildung in
jenen Berufen, die den Auswanderern am meisten nützen ; Öffnung von Tages-, Abend- und Sonntags-
schulen für Analphabeten. Das „Consorzio Nazionale di Emigrazione e Lavoro" ist eine der vier von der
„Opera contro l'Analfabetismo" abgeordneten Verbinde,
^ Wir verweisen noch auf das Werk LE LIVRE DU MARIN (gegr. 1916), Paris (7e), 4 avenue de
Breteuil. Direktor: L. Gu6rin. Sekr.: Chardon. Offizielle Organe: „Au Large" (monatlich) ; „Le Livre
du Marin" (jährlich). Das Werk bezweckt die Versorgung der Seeleute mit einwandfreien, erbaulichen, ver-
edelnden Büchern; in den verschiedenen Häfen werden Bücherniederlagen, auf den Schiffen kleine Leih-
büchereien geschaffen.
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Organisationen für ^einstehende Mädchen 143
tägliche Vereinsgebet verrichten, und sich einem der nachstehend bezeich-
neten Werke widmen. Beitragende Mitglieder, die ihren Vereinspflichten da-
durch nachkommen, daß sie für die Herbeischaffung guten Lesestoffes zur
Verteilung an die Seeleute und für das Bekanntwerden des Vereines sorgen.
Zahl der Mitglieder: 800 Seeleute; 150 tätige; 500 beitragende. Tätigkeit:
Religiöse Unterweisung; Verteilung von gutem Lesestoff und Andachts-
gegenständen; Besuch. der Schiffe und Spitäler; Gründung und Unterhalttmg
von katholischen Seemannsheimen. Der Verband ist bestrebt, die katholischen
Seeleute der ganzen Welt durch einen internationalen katholischen Verband
zusammenzuschließen; Veröffentlichung von Flugschriften (englisch, fran-
zösisch, italienisch und spanisch).
C) FÜR ALLEINSTEHENDE -MÄDCHEN
Internationale
INTERNATIONALER VERBAND DER KATHOLISCHEN MÄDCHEN-
SCHUTZVEREINE (gegr. 1897). Sitz des internationalen Sekretariats: Frei-
^burg (Schweiz), 24 Grand'Rue. Vors.: Baronin de Montenach. Sekr.: Frl.
A. Thurler. Direktor: Hochw. Pahud. Offizielles Organ: „Bulletin mensuel
de 1' A. C. L des O. P. de la J. F."
Ziele: Aufklärung der katholischen Kreise über die Gefahren, denen
die Mädchen sowohl im eigenen Lande wie im Auslande, besonders aber auf
Reisen ausgesetzt sind. Diesen Gefahren sucht der Verband mit Hilfe und
Unterstützung der schon bestehenden katholischen Schutzvereine zu be-
gegnen, die sich ihm anschließen, ebenso aber auch dturch die Schaffung
neuer Organisationen, die für den Mädchenschutz als nötig erkannt werden.
Leitung: Internationaler Ausschuß in Freiburg (Schweiz); ständiges Zentral-
sekretariät; internationaler Vorstand, dem die Vertreterinnen der einzelnen
Länder angehören; alle drei Jahre findet ein internationaler Kongreß
(Generalversammlung der Verbandsmitglieder) statt. In jedem Land besteht
ein Landesausschuß (gegenwärtig sind deren 22 dem internationalen Ver-
bände angeschlossen), der im Rahmen der internationalen Satzungen seine
völlige Autonomie beibehält, sowie Diözesan-, Regional-, Bezirks- oder Orts-
ausschüsse; in den weniger wichtigen Orten fungieren sogenannte „Korre-
spondentinnen" als Vertreterinnen des Verbandes. Die Organisationen der
ganzen Welt, die sich in irgend einer Form mit dem Mädchenschutz befassen,
sind eingeladen, sich dem internationalen Verbände oder der betreffenden
Landesorganisation anzuschließen. Einnahmen: Die Satzungen sehen seitens
der Landesausschüsse einen Jahresbeitrag von 200 Franken, iseitens der Mit-
glieder des internationalen Vorstandes einen solchen von 10 Franken an die
internationale Zentralstelle vor. Die Beitragsleistung für die einzelnen Orts-
vereine in den verschiedenen Staaten ist verschieden; häufig wird ein Teil
der Mitgliedsbeiträge an die Landesvereine abgeführt. Tätigkeit: Der
Mädchenschutz betätigt sich auf den verschiedensten Gebieten, je nach den
Bedürfnissen der einzelnen Länder. Insbesondere heben wir hervor: An-
bringung von Plakaten in den Verbandsfarben (gelb-weiß), welche auf den
Verband und seine Tätigkeit aufmerksam machen; diese Plakate werden an
den^Kifchentüren, in Postämtern, Bahnhöfen, Eisenbahnwaggons, Personen-
dampf em usw. angebracht. Verteilung von aufklärenden Schriften aii die
jungen Mädchen, welche die Schule verlassen. Heime für Dienstmädchen,
Lehrerinnen, Studentinnen, Handelsahgestellte. Stellenvermittlungs- und
144 Organisationen für soziale Betätigung auf Sondergebieten
Auskunftsstellen. Hospize und Farailienpensionen; berufswirtschaftliche
Unterrichtskurse und Haushaltungsschulen. Bahnhofs- und Schiffsmissionen:
Ein Mitglied des Ortsvereins, das als Kennzeichen eine Brosche in den
Farben des Verbandes (gelb-weiß) trägt, empfängt bei der Ankunft von
Zügen und Dampfern die alleinreisenden Mädchen und erteilt ihnen alle
wissenswerten Auskünfte. Die Bahnhofmissionen sind je nach Bedarf dau-
ernd oder zeitweilig für bestimmte Stunden oder Zeiträume; an einzelnen
Orten treten sie auch nur auf vorhergehende Verständigung in Tätigkeit.
Veröffentlichungen: Der internationale Verband veröffentlicht außer den ob-
genannten Mitteilungen auch noch ein internationales Adreßbuch der ver-
schiedenen angeschlossenen Organisationen („Livre international d'adresses
des Comites et des Oeuvres de l'Association"), die Berichte über die General-
versammlungen und verschiedene Broschüren. Verschiedene Landesorganisa-
tionen veröffentlichen eigene Organe. Aus der Geschichte: Die Organisation
wurde 1896 in Freiburg zunächst als rein schweizerischer Verband ge-
schaffen, nahm aber bereits im folgenden Jahre internationalen Charakter an.
Papst Pius X. gewährte den Mitgliedern auf ewige Zeiten einen voll-
kommenen Ablaß, der zu den gewöhnlichen Bedingungen am Feste Unserer
Lieben Frau vom Guten Rate, der» Schutzherrin des Verbandes, gewonnen
werden kann. Während des Weltkrieges leistete das internationale Sekretariat
sowohl durch Vermittlung der angeschlossenen Organisationen wie auch mit
Hilfe der zuständigen Stellen wertvolle caritative Dienste (siehe das Heftchen:
„L'activite > du Secretariat central durant la guerre mondiale 1914—1918",
herausgegeben von der Zentrale in Freiburg). — Bisher fanden sieben inter-
nationale Tagungen statt, davon die letzte im Mai 1922 in Freiburg
(Schweiz)^). Der Internationale Verband gehört folgenden internationalen
Organisationen an: a) der „Union internationale des Ligues catholiques
feminines"; b) der „Conference internationale des oeuvres des gares et des
paquebots"; der Internationale Verband bildet zusammen mit der „Union
internationale des Amies de la Jeune Fille" (protestantische Organisation,
Sitz in Neuchätel) den Vorstand und den Arbeitsausschuß der „Oeuvres des
gares et des paquebots"; c) dem schweizerischen Ausschusse für die Unter-
drückung des Frauen- und Kinderhandels (ein Zweig des „International
Bureau for the suppression of the Traffic in Women and Children", Sitz in
London). Der Verband wurde auch aufgefordert, Vertreter in die 1921 durch
den Völkerbund geschaffene „Commission consultative permanente" für die
Unterdrückung des Frauen- und Kinderhandels zu entsenden.
Landesorganisationen:
ARGENTINIEN:
Liga de proteccion a lasjovenes (gegr. 1903). Buenos Aires, Calle
Carlos Pellegrini 224. Vors.: Frau Angelica Garcia Mansilla. Sekr.: Frau
Paulina Lopez de Soria.
*) Der .Schweizerische Verband der katholischen Mädchenschutzvereine schuf im Jahre 1910 In
Freiburg eine soziale Frauenschule, die „laCOLE DE FORMATION AUX OEUVRES SOCIALES" (Anschrift:
Institut des Hautes ßtudes, Villa des Fougeres, Fribourg). Die Schule will sowohl Frauen für die Über-
nahme ehrenamtlicher Tätigkeit auf sozial-caritativem Gebiet vorbereiten, als auch junge Mädchen für
berufliche soziale Tätigkeit (Sekretärinnen für soziale und caritative Organisationen. Leiterinnen von
Jugendheimen, Fürsorgeämtern, Auskunftsstellen, Arbeitsnachweisen usw.). Die Schule ist offiziell von der
„Direction de l'Instruction du Canton de Fribourg" anerkannt, die auch das Lehrprogramm genehmigt,
die Prüfungskommission ernennt und die Diplome verleiht. Die Hörerinnen mit genügender Vorbildung
können die Kurse in zehn Monaten absolvieren, während die minder voigebildeten Hörerinnen drei- bis
viermonatHche Vorbereitungskurse absolvieren müssen. Der Sozialschule ist weiterhin eine Abteilung für
die Ausbildung zur Tätigkeit in rein religiösen Organisationen und seit 1920 eine Sonderabteilung für die
Ausbildung von Bibliothekarinnen angegliedert.
Organisationen für alleinstehende Mädchen 145
BELGIEN:
Comite Naiiönal Beige (gegr. 1902). Brüssel, 33 rue d'Alsace Lor-
raine. Vors.: Gräfin J. d'Oulfiremont. Mitglieder: Sieben Provinzial-
aussdiüsse. -
BRASILIEN:
Obra catholica e social de Proiecfäo as Mogas Solteiras. Rio de Ja-
neiro, Praia de Botaforö, 226. Vors.: Schwester Devos.
DÄNEMARK:
Katholsk Vaerneforening for unge Kvinder (gegr. 1911). Kopenhagen B,
„Vesterhus", Vestervoldgade 115. Vors.: Frl. A. Anker. Sekr.: Frau
M. Husson.
DEUTSCHLAND:
Deutscher Nationalverband der katholischen Mädchenschutzvereine
(gegr. 1905). Freiburg i. B., Belfortstraße 20. Vors.: Frau Teusdi. Sela:.:
Frau H. Hoff mann von Sokolovrskaja. Oüizielles Organ: „Der Mädchen-
schutzverein". Mitglieder: Sieben Diözesanausschüsse und ein Landes-
ausschuß für Bayern. >
FRANKREICH:
Comite National Fran^ais (gegr. 1902). Paris (14), 70 rue Denfert-
Rochereau. Vors.: Herzogin de Caraman. Sekr.: Frl. de Saint-Seine. Offi-
zielles Organ: „Le Trait d'Union des Correspondantes de France" (zwei-
monatlich). Mitglieder: 18 Landesausschüsse.
GROSSBRITANNIEN:
International Catholic Society for Befriending Girls (gegr. 1900). Sitz
des Londoner Ausschusses: London, S. W. 1, 251 Vauxhall Bridge Road.
Sekr.: Baronin H. von Hügel. Sitz des Provinzausschusses: British Provincial
Protection Committee, C. W. L. Office, 116 Victoria Street, London, S. W. 1.
Sekr.: Frl. Rendel.
IRLAND:
International Catholic Girls Protection Society (gegr. 1902). Dublin,
42 Mountjoy Street. Vors.: Frau Macdermot. Sekr.: Frl. E. O'Reilly.
ITALIEN:
Associazione cattolica intemazionale delle Opere di Protezione della
Giovane (gegr. 1902). Turin (11), Via della Rocca 45. Vors.: Gräfin M. di
Gropello de Bray. Offizielles Organ: „BoUettino Nazionale italiano del-
l'A. C. I." Mitglieder: 78 Diözesan- und Ortskomitees.
KANADA:
L'Association catholique feminme „Le Foyer" (gegr. 1910). Montreal,
151 rue St. Denis. Vors.: Frau Beaudy. Sekr.: Frl. Y. Maille.
LUXEMBURG:
Comite National (gegr. 1908). Luxemburg, Avenue de la Cote d'Eich 7.
Vors.: Frau Velter-Simons. Sekr.: Frl. M. Kayser.
MEXIKO:
Union de Damas Catölicas Mexicanas (S. 72). •
MONTI, In<ernat. Handbuch der kath. Organisationen. 11
1 46 Organisationen für soziale Betätigung auf Sondergebieten
NIEDERLANDE:
Federafie van de R. K. Vereehigingen ter Bescheiming van Meisjes in
Nederland (gegr. 1902). Leiden, Hoogewoord 16 a. Vors.: Frau van Eekelen-
van Basten-Batenburg. Sekr.: Frl. Th. L. Eishof. Mitglieder: Fünf Diözesan-
ausschüsse. Offizielles Organ: „Organ der Federatie van de R. K. Vereeni-
gingen ter Bescherming van Meisjes in Nederland".
NORWEGEN:
Comite National (gegr. 1923). Christiania, Urtegaten 29. Vors.: Frau
Parmann. Sekr.: Frau Hansen und Frl. Farrelly.
ÖSTERREICH:
Katholisches Komitee des österreichischen Mädchenschutzes (gegr.
1922). Wien XVIII., Währingerstraße 95. Vors.: Frau H. Burjan. Sekr.: Frl.
J. Domanig.
POLEN:
Warszawskie chrzescijanskie towarzystwo ochrony kobiet (gegr. 1902).
Sitz des Landessekretariates: Warschau, Czackiogo 10. Vors.: Gräfin
Przezdziecka.
PORTUGAL:
Associa^äo catolica internacional das obras deProtecgäo as Raparigas
(gegr. 1913). Lissabon, Largo de Sta Marinha 18. Vors.: Frau Palha Brandäo.
SCHWEIZ:
Comite National suisse (gegr. 1896). Freiburg, rue du Botzet 6. Vors.:
Frau de Zürich de Reynold. Mitglieder: 22 Kantonalausschüsse.
SPANIEN:
Comite Nacional espaüol (gegr. 1900). Madrid, Serrano 23. Vors.:
Gräfin A. de Sclafahi. Sekr.: Frl. M. de Echarri. Mitglieder: 18 Landes-
ausschüsse.
TSCHECHOSLOWAKEI:
Ochrana devek a nädrazin Missie (gegr: 1922). Prag IL, Slupi 14.
Vors.: Frau B. Frühaufovä.
UNGARN:
Orszägos katolikus Nöszövetseg: Verband katholischer Frauen Ungarns
(S. 79).
VEREINIGTE STAATEN:
National Council of Catholic Women (S. 80).
KAPITEL XI.
Organisationen zur Bekämpfung der Trunk-
sucht und der öffentlichen Unsittlichkeit
Anmerkung: In den meisten Ländern haben die Organisationen zur Be-
kämpfung der Trunksucht und der öffentlichen Unsittlichkeit neutralen Charakter.
Wir müssen uns auch in diesem Kapitel wie in allen übrigen auf die Anführung
der rein katholischen Organisationen beschränken. Da wir außerdem nur Organi-
sationen mit sozialem Charakter aufnahmen, waren wir gezwungen, auf die An-
führung aller jener katholischen Organisationen zur Bekämpfung der Trunksucht zu
verzichten, deren einziges Ziel die völlige Enthaltsamkeit der Mitglieder vom Ge-
nüsse geistiger Getränke ist.
Internationale
~ INTERNATIONALE KATHOLISCHE LIGA GEGEN DEN ALKO-
HOLISMUS (gegr. 1897). 's-Hertogenbosch (Niederlande), Ververstraat 30.
Vors.: Jonkheer Ruys van Beerenbrouck. Sekr.: Hochw. L. Simonis. Offi-
zielles Organ: Die Mitteilungen der Liga erscheinen in der Monatsschrift
„La Croix Blanche", 18 nie de Giganty Nantes (Frankreich).
Ziele: Förderung der internationalen Zusammenarbeit der katholischen
Verbände gegen den Alkoholismus; insbesondere Annäherung jener Katho-
liken, welche an den internationalen Tagungen gegen den Alkoholismus teil-
nehmen. Tätigkeit: Versammlungen anläßlich der internationalen Tagungen
gegen den Alkoholismus; Versendung von Fragebogen an die angeschlos-
senen Verbände; Versendung von Mitteilungen an die Presse; Schaffung
einer Bibliothek der alkphplgegnerischen Veröffentlichungen der ganzen
Welt. Aus der Geschichte: 1897 wurde in Brüssel ein internationaler Aus-
schuß geschaffen, um eine engere Fühlungnahme der katholischen Teilnehmer
an den internationalen Tagungen gegen den Alkoholismus herbeizuführen.
1909 wurde dieser Ausschuß anläßlich, der Londoner Tagung in einen Ver-
band der katholischen Vereine gegen den Alkoholismus umgeformt An-
läßlich der internationalen Tagungen von 19V1, 1913 und 1921 veranstaltete
der Verband große Versammlungen. 1920 entstand als Unterabteilung des
Verbandes die internationale katholische Abstinentenvereinigung „Crux"
(Sitz in Willisau, Luzem, Schweiz).
Angeschlossene Vereine:
INTERNATIONALE:
„Crux" (Internationaler Verband katholischer Abstinenten). Willisau
(Schweiz), Rektor Meier.
11*
■^i
1 48 Organisationen, für soziale Betätigung aut Sondergebieten
BELGIEN:
Federation des Ligues de iemperance catholiques en Belgique. Brüssel, 49
rue des Palais.
DEUTSCHLAND:
Kieuzbündnis. Heidhausen bei Werden (Ruhr), Kamillushaus.
FRANKREICH:
La Croix Blanche (siehe unten).
La Croix d'Or. Momay sur AUier (Cher.).
La Croix d'Or d'Alsace et de Lorraine. Straßburg, Judengasse 27.
NIEDERLANDE:
„Sobrietas", Federatie van R. K. Diocesane Bonden tot Bevordering der
christelijke Matigheid en tot Bestrijding van het Alcoholisme (siehe
unten).
POLEN:
Priester- Abstinentenverein. Poznan, Ale je Marcinkowskiego 1, Hochw.
Janiszewski.
SCHWEIZ:
Schweizerische katholische Abstinentenliga. Willisau (Schweiz), Rektor
Meier.
VEREINIGTE STAATEN:
The Catholic Total Abstinence Union of America. Pittsburgh, Pa., 1312
Lincoln Avenue.
Frankreich
LA CROIX BLANCHE (gegr. 1899). Paris (6e), 147 boulevard Saint-
Germain. Vors.: E.Jordan. Sekr.: Fay. Offizielles Organ: „La Croix-Blanche"
(Monatsschrift; Nantes, 18 rue de Gigant).
Ziele: „La Croix Blanche" ist eine Vereinigung zur Bekämpfung der
Trunksucht, die ausschließlich von; Katholiken gebildet wird und ihre Tätig-
keit auf den religiösen Grundsätzen aufbaut. Mitglieder: Vollabstinenten
(Sektion „Croix d'Or"), Teilabstinenten und außerordentliche Mitglieder.
Leitung: An der Spitze der Vereinigung steht ein Generalkomitee in Paris;
in jeder Diözese leitet ein vom Bischof ernannter Direktor die Bewegung.
Tätigkeit: Vorträge, Anbringung von Plakaten, Veröffentlichung von Flug-
schriften und Broschüren; Unterstützung aller staatlichen und privaten Maß-
nahmen und Einrichtungen, die geeignet sind, den Verbrauch geistiger Ge-
tränke zu vermindern, der Verbreitung der Tuberkulose vorzubeugen be-
ziehungsweise sie zu bekämpfen, die Entvölkerung aufzuhalten; gegebenen-
falls Unterstützung aller andeirn Vereinigungen mit denselben Zielen, Auf
Grund eines Abkommens mit der neutralen „Ligue nationale contre l'alcoo-
lisme" ist jede neue von dieser Vereinigung gegründete katholische Sektion
ipso facto an die „Croix Blanche" angeschlossen,
Jugoslawien
SVETA VOJSKA: DIE HEILIGE ARMEE (gegr, 1903), Ljubljana
(Laibach). Offizielles Organ: „Preporod": „Die Wiedergeburt".
Organisationen zur Bekämpfung der öffentlichen Unsittlidikeit 149
Ziele: Kampf gegen die Trunksucht durch Vorträge, Veröffentlichungen,
Einschreiten bei den Behörden, Herstellung alkoholfreier Getränke. Mit-
glieder: 10.000 Erwachsene und 40.000 Kinder (Volksschüler und -Schüle-
rinnen). Die Mitglieder sind Vollabstinenten öder Teilabstinenten.
Niederlande
„SOBRIETAS", FEDERATIE VAN ROOMSCH KATHOLIEKE DIO-
CESANE BONDEN TOT BEVORDERING DER CHRISTELIJKE MATIG-
HEID ENTOT BESTRIJDING VANHET ALCOHOLISME: „SOBRIETAS",
VERBAND DER KATHOLISCHEN DIÖZESANBÜNDE ZUR FÖRDE-
RUNG DER CHRISTLICHiEN MÄSSIGKEIT UND ZUR BEKÄMPFUNG
DER TRUNKSUCHT (gegr. 1899). 's-Hertogenbosch, Verversstraat 30.
Vors.: J. M. A. Zoetmulder. Sekr.: L. Simonis. Offizielle Organe (siehe unten).
Ziele: Förderung und Stärkung der katholischen Mäßigkeits- und
Antialkoholbewegung, Mitglieder: Rund 173.000, von denen 57.500 Teil- und
115.500 Totalabstinenten sind (unter den letzteren befinden sich 84.600
Kinder). Die Mitglieder verteilen sich auf mehr als 1500 Sektionen und auf
10 Diözesanverbände (5 für Männer und 5 für Frauen). Mitgliedsbeitrag:
O'IO bis 2*50 Gulden jährlich für die Ortssektionen; der Verband hebt keinen
Mitgliedsbeitrag ein. Leitung: Zehngliedriger Vorstand, der aus den von
den Bischöfen bezeichneten Vertretern der Diözesanverbände besteht. Tätig-
keit: Unterhaltung eines Sekretariates für archivmäßige Stoffsammlung und
Auskunftserteilung sowie einer Fachbücherei; Beratung der Schulleitungen
über die Werbearbeit in den Schulen und anderer Organisationen über die
praktischen Mittel zur Bekämpfung der Trunksucht; Rettung der Trunk-
süchtigen und Fürsorge für alkoholkranke Verurteilte, um diese wieder zu
nützlidien Gliedern der Gesellschaft zu machen; finanzielle Unterstützung
der Einrichtungen zur Bekämpfung des Alkoholismus; Vorstellungen bei den
Behörden, um wirksame Maßnahmen 2ur Bekämpfung der Trunksucht durch-
zusetzen. Veröffentlichungen: „Sobrietas" (Monatsschrift); „De Kruisbanier"
(zweimal monatlich erscheinende Propagandaschrift); „Bonus Miles" (Viertel-
jahresschrift für Priester); „Ons Jeugdwerk" (alle zwei Monate erscheinende
Zeitschrift für Lehrer); „De Jonge Kruisridder" (Monatsschrift für die
Jugend); Bücher, Werbeschriften, Flugblätter, Plakate usw. Angeschlossen
an die „Katholieke Sociale Actie" (S. 38).
Belgien
LIGUE MARIALE CONTRE L'IMMORALITE (gegr. 1913). Ant-
werpen, 21 rue de la Reconciliation. Präses: Abbe A. Bruynseels. Vors.:
Fr. A. Ryckmans. Sekr.:. Frl. van Gebuchten. Offizielles Organ: „Ligue
Mariale contre l'immoralite" (erscheint alle drei Monate in zwei Ausgaben:
flämisch und französisch).
Ziele: Kampf gegen die Unsittlichkeit in allen ihren Formen. Mit-
glieder: Ungefähr 25.000. Mitgliedsbeitrag: 2 bis 5 Franken jährlich.
Leitung: Vorstand, dem Priester, Mitglieder der verschiedenen Orden, Ärzte
und Juristen beigegeben sind. Tätigkeit: Verteilung von Broschüren und
Flugblättern; Zeitungsaufsätze; Vorträge und Kongresse; Vorstellxmgen bei
den zuständigen Behörden; Kampf gegen die unanständigen Moden, Bücher,
Lieder, Kinos und Theater sowie besonders gegen den Verkauf von Karten
150 Organisationen für soziale Betätigung auf Sondergebieten
mit obszönen Zeichnungen. Der Verein hat seit seinem Bestände nicht
weniger als 120.900 Drucksachen verteilt. Jede Broschüre wird vor ihrem
Erscheinen in sämtlichen Blättern des Landes (120 flämischen und 22 fran-
zösischen) angezeigt.
Niederlande
VEREENIGING VOOR EER EN DEUGD: VEREIN FÜR EHRE UND
TUGEND (gegr. 1904). Roermond, Godsweerdersingel 48. Vors.: A. van de
Venne. Sekr.: J. Bemelmans. Offizielles Organ: „Volksadel" (Monats-
mitteilungen); „Mannenadel en Vrouweneer" (Monatsschrift); „Tooneel en
Bioscoop" (Wochenblatt).
Ziele: Hebung des moralischen Lebens; Kampf gegen die öffentliche
Unsittlichkeit. Mitglieder: 50.000 in 4 Abteilungen (für Männer, Frauen,
Jungmänner und Mädchen). Mitgliedsbeitrag: 2 '50 Gulden jährlich. Leitung:
Vorstand, der aus den Vertretern der Bischöfe und je zwei Vertretern jeder
Diözese besteht. Tätigkeit: Veröffentlichung und Verbreitung von Zeit-
schriften, Flugschriften und kleinen Abhandlungen; Überwachung der
Theater und Kinos; Einschreiten bei den Behörden, um Maßnahmen zur
Unterdrückung der öffentlichen Unsittlichkeit durchzusetzen; Versamm-
lungen, Kongresse und Vorträge. Angeschlossen an die „Katholieke Sociale
Actie" (S. 38).
Ungarn
ZRINYI GÄRDA: ZRINYGARDE (gegr. 1920). Budapest VIII.,
Horänszky-utca 20. Vors.: N. Stadler. Sekr.: E. de Kuthy.
Ziele: Schutz der christlichen Sitten; Kampf gegen die öffentliche
Unsittlichkeit. Mitglieder: Rund 1000 tätige Mitglieder in 13 Sektionen. Mit-
gliedsbeitrag: 60 Kronen jährlicli; Förderer zahlen 30 Kronen. Leitung:
Hauptvorstand, der aus zwei Landeskomitees (je eines für Männer und'
Frauen) besteht. Tätigkeit: Kampf gegen anstößige Moden und Tänze und
die Pornographie in all ihren Formen; Einschreiten bei den Behörden, um
einen Einfluß auf die Anw^endung der Gesetze über die öffentliche Sittlich-
keit auszuüben. Vorträge. •
KAPITEL XII.
Organisationen zum Schutze der Familie
Frankreich
ASSOCIATION DU MARIAGE CHRETIEN (gegr. 1918). Paris (14e),
86 nie de Gergovie. Vors.: Msgre. Chaptal. Sekr.: Abbe VipUet. Offizielles
Organ: „Bulletin de l'Association du Mariage Chretien" (zweimonatlich, mit
zwei Beilagen: „Pour les jeunes filles" und „Pour les jeunes gens").
Ziele: Sittliche Vorbereitung der jungen Leute auf ein christliches Ehe-
leben; Anhaltung der Verheirateten zur Befolgung der Forderungen der
christlichen Sittenlehre in der Ehe und in der Kindererziehung: Sammlung
und Aufklärung der Jugenderzieher und jener Berufskreise (Ärzte, Heb-
ammen), die einen sittlidien Einfluß auf die Familie auszuüben vermögen.
Mitglieder:- 4000 in zehn Diözesangruppeh. Tätigkeit: Die Mitglieder haben
täglich das Vereinsgebet zu verrichten und monatlich der Messe der Ver-
einigung beizuwohnen. Eine „Union repäratrice" lunfaßt Personen, die von
Gott die für die Familie nötigen Gnaden erbitten wollen. „Ligue de purete"
für 1. junge Leute, die sich verpflichten, die Tugend der Reinheit zu üben
und nur eine Person zu heiraten, die entschlossen ist, in der Ehe die Ge-
setze der christlichen Moral zu beobachten; 2. Verheiratete, die sich zur Be-
obachtung der ehelichen Moral verpflichten. Die Vereinigung veranstaltet
Vorträge über Fragen des Familienlebens, veröffentlicht Broschüren, Rug-
blätter und Zeitschriften, gründet Eltemvereinigungen für Familienerziehung
und Jünglings- und Jungfrauenvereinigungen zur Vorbereitung auf die
christliche Ehe.
LA PLUS GRANDE FAMILLE (gegr. 1916). Paris (1er), 24 nie du
Mont-Thabor. Vors.: A. Isaac. Sekr.: F. Vieuille. Offizielle Organe: Eine
Vierteljahrsschrift und Mitteilungen (ein Auszug aus der Vierieljahrsschrift).
Ziele: Studium, Förderung und Verteidigung der moralischen und
materiellen Aufgaben, Rechte und Interessen der Familie, besonders der^
kinderreichen Familie; Schaffung und Unterstützung von Einrichtungen und
Organisationen zugunsten der kinderreichen Familien. Mitglieder: Ordent-
liche (Familienväter und -mütter, die mindestens fünf Kinder haben oder
hatten); Ehrenmitglieder und Wohltäter; insgesamt etwa 6000 in 20 Sek-
tionen. Mitgliedsbeitrag: Mindestens 1 Frank. Tätigkeit: Schaffung von
mehreren Ausschüssen zuin Studium und zur Erörterung der Fragen, die
für die kinderreiche Familie von Belang sind; Zusammenkünfte; Vorträge,
Kongresse, Veröffentlichungen; Unterstützungskasse.
Niederlande
NEDERLANDSCHE ROOMSCH KATHOLIEKE BOND VAN
GROOTE GEZINNEN: NIEDERLÄNDISCHER KATHOLISCHER BUND
'?;
152 Organisationen für soz>iale Betätigung auf Sondergebieten
c
\
DER KINDERREICHEN FAMILIEN (gegr. 1918). Anschriften an den Sekr.:
H, J. P. van Alfen, 's Hertogenbosch, Vors.: P. E. G. van der Heyden. Offi-
zielles Organ: „De Familiebode".
Ziele: Schutz der moralischen, sozialen und wirtschaftlichen Inter-
essen der kinderreichen Familien, auf der Grundlage der katholischen Lehre
und in Unterordnung unter die kirchliche Behörde. Sektionen: 26.
KAPITEL mi
Organisationen zur Förderung der inter-
nationalen katholischen Interessen auf wis-
senschaftlichem und praktischem Gebiete
Internationale
UNION CATHOLIQUE D'ETUDES INTERNATIONALES (gegr.
1920). Freiburg (Schweiz). Vors.: Baron de Montenach. Sekr.: G. Gariel,
Professor an der Universität Freiburg, und Abbe J. Gremaud, Professor am
College St. Michel.
Ziele: Zusammenschluß einer Anzahl katholischer Persönlichkeiten
verschiedener Länder zur Erörterung internationaler Tagesfragen, besonders
jener, mit denen sich der Völkerbund beschäftigt. Mitglieder: Rund 120, die
in etwa zehn Landesgruppen zusammengeschlossen sind. Die Mitgliedschaft
ist offen für Personen aus den im Völkerbund vertretenen Ländern. Tätigkeit:
Das Sekretariat oder einzelne Mitglieder veröffentlichen Aufsätze über die in
den Zusammenkünften der Vereinigung erörterten Fragen in der Tagespresse
und in Zeitschriften. Allgemeine Tagungen, von denen bisher vier stattfanden:
1920 m Freiburg (Schweiz), 1921, in Paris, 1922 wiederum in Freiburg, 1923
in Mailand; auf diesen Tagungen wurden unter anderen die Palästinafrage,
die Zusätze zum Völkerbundspäkt, die Frage der nationalen und religiösen
Minderheiten und die internationale wissenschaftliche Zusammenarbeit be-
handelt.
INSTITUT DE DROIT INTERNATIONAL CHRETIEN (gegr. 1912).
Löwen, 1 rue des Flamands. Vors. : Baron Descamps. Sekr. : P. Harmignie.
Ziele: Förderung des Studiums der Quellen des internationalen christ-
lichen Rechts, seiner Bestimmungen und seiner Anwendungsformen vom ge-
schichtlichen, moralischen imd juristischen Standpunkte aus; dieses Ziel wird
durch die Anwendung folgender Mittel zu erreichen gesucht: jedes Jahr
werden eine oder mehrere Fragen zum Studium vorgelegt, welche den Gegen-
stand der Berichterstattung und Beratung bei den Jahresversammlungen
bilden; die verschiedenen Zentren wissenschaftlicher Studien werden ge-
beten, die entsprechenden Arbeiten und Dokumente zu sammeln; Förderung
der Schaffung von Lehrstühlen für internationales christliches Recht; soweit
als möglich, regelmäßige Veröffentlichung der Arbeiten der Mitglieder. Mit-
glieder: Aktive (ohne Beitragsleistung), das sind jene, welche an den
Arbeiten des Instituts teilnehmen; unterstützende Mitglieder zahlen jährlich
20 Franken, Wohltäter jährlich 100 Franken, Gründer einmal 1000 Franken.
Tätigkeit: Das Institut dient hauptsächlich der Forschung. Zu diesem Zweck
hat es zwei Abteilungen gebildet: eine historische Abteilung, die die Kirchen-
politik in ihren Beziehungen zum Völkerrecht in ihrer historischen Ent-
154 Organisationen für soziale Betätigung auf Sondergebieten
Wicklung studiert und eine juridische Abteilung, die sich mit der Frage der
internationalen Sanktionen und dem Maße ihurer Zulässigkeit besdiäftigt.
Aus der Geschichte: Das Institut wurde 1912 unter dem Namen „Union inter-
nationale pour l'etude du Droit des gens d'apres les principes chretiens"
gegründet; 1922 erfolgte die Änderung der Bezeichnung.
INTERNACIA KATOUtk UNUIGO ESPERANTISTA (I. K. U. E.)
(gegr. 1910). Sitz: Wohnort des Generalsekretärs, gegenwärtig in Eindhoven
(Holland).
LIGUE APOSTOLIQÜE POUR LE RETOUR DES NATIONS ET DES
PEUPLES ET DE L'ORDRE SOCIAL TOUT ENTIER A DIEU ET A SON
CHRIST PAR LA SAINTE ßGLISE (gegr. 1917). Sitze der Liga: Paris,
88 bis boulevard de la Tour-Maubourg; Brüssel, 28 rue Belliard; Budapest
VIII., Horänszky-utca 6. Direktion: Lyon, 5 Place Bellecour. Gründer und
Leiter: P. Philippe C. SS. R. Offizielles Organ: „Ligue Apostolique des
Nations" (monatlich).
Ziele: Rückführung der ganzen Gesellschaftsordnung, der einzelnen
Nationen und Völker, aller internationalen und nationalen Organisationen,
aller öffentlichen und privaten Einrichtungen, zu Gott, zu Jesus Christus und
zur heiligen Kirche. Mitglieder: 10.000. Leitung: Landesausschüsse wurden
in Brüssel, Budapest und Paris geschaffen (Anschriften siehe oben); be-
ratender Ausschuß, gegenwärtig aus acht Mitgliedern, verschiedener Orden
und religiöser Kongregationen sowie zwölf Laien bestehend. Tätigkeit:
Gebet und Opfer; Verbreitung der katholischen Ideen, mit besonderer Be-
tonung der vollkommenen Abhängigkeit der ganzen Gesellschaftsordnung
von Gott und seinem Kirche. Um die Geister in dieser Richtung zu beein-
flussen, arbeitet die Liga durch Versammlungen, Vorträge, Tagungen, Presse
und vor allem Durchdringung aller bestehenden katholischen Einrichtungen
und Organisationen. Da alle diese dazu beitragen müssen, Jesus Christus
seinen Platz in der Gesellschaftsordnung zu verschaffen, werden sie von der
Liga, die mit ihnen durch Bildung von Gruppen innerhalb derselben in Ver-
bindung tritt, um ihre Zustimmung gebeten.
INTERNATIONALE KATHOLISCHE LIGA (INTERNACIO KATO-
LIKA) (gegr. 1920). Zug (Schweiz). Sekr.: K. Mayr. Offizielles Organ:
„Katolika Mundo" (monatlich). ^
Ziele: Praktische Zusammenarbeit der Katholiken aller Länder zur Ver-
teidigung der Kirche gegen ihre internationalen Gegner; Wurken für Völker-
versöhnung und christlichen Völkerfrieden. Mitglieder: Einzel-, Gruppen-
und körperschaftliche Mitglieder in verschiedenen Staaten. Mitgliedsbeitrag:
Nach Ländern verschieden; Normalbeitrag für Einzelmitglieder 3 Gold-
franken jährlich. Körperschaftliche Mitglieder ad libitum. Leitung: Präsidium,
bestehend aus vier Präsidenten (zurzeit: W. Arnold, Zug [Schweiz]; Graf
E. de Rouge, Paris; Hochw. E. Vercesi, Mailand; Msgre. Pfeiffer, Tschecho-
slowakei); ferner dem Direktor und Generalsekretär; Direktorium, vorläufig
bestehend aus dem Präsidium und je einem Vertreter der Länder, woi die
Liga eine größere Anzahl von Mitgliedern besitzt. Tätigkeit: Errichtung
einer internationalen Zentralpropagandastelle; Vorbereitung und Veran-
staltung internationaler Kongresse (bisher deren drei: 1921 in Graz; 1922 in
Luxemburg; 1923 in Konstanz); Schaffung neuer und Förderung bereits be-
stehender internationaler Organisationen; Veröffentlichung von Broschüren,
Werbeschriften und Kongreßberichten.
VIERTER TEIL
Organisationen der einzelnen Stände
und Berufsgruppen (nicht gewerk-
schaftlicher Art)
v %
X
KAPITEL XIV.
Schriftsteller, Journalisten, Ärzte usw.
Deutschland (S. 16)
Frankreich
CONFEDERATION PROFESSIONNELLE DES INTELLECTUELS
CATHOLIQUES (gegr. 1921). Paris (6e), 14 bis rue d'Assas. Vors.: Paul
Bourget. Sekr.: J. Rey. Geistlicher, Beirat: P. Raymond Louis. Offizielles
Organ: „Le Bulletin de la Confederation ProfessionneUe des Intellectuels
Catiioliques" (Beilage zur Halbmonatsschrift „Revue des Jeunes", Paris (7e),
3, rue de Luynes).
Ziele: Die „Confederation ProfessionneUe des Intellectuels Catholiques"
ist die Vereinigung der katholischen Berufsorganisationen der geistigen
Arbeiter; sie bezweckt Zusammenfassung und Geltendmachung der intel-
lektuellen Kräfte des katholischen Frankreich, Unterstützung der Bedürftigen,
besonders der armen Studenten, Vorbereitung der Kathol^en auf eine har-
rnonische Zusammenarbeit der verschiedenen Klasseni im Rahmen der organi-
sierten Stände. Mitglieder: Der Verband besteht aus ordentlichen Mitgliedern
mit beschließender und außerordentlichen mit bloß beratender Stimme; Mit-
glieder sind die unten angeführten Vereinigungen; Einzelmitglieder werden
nicht aufgenommen. Leitung: Der Verband wird durch einen engem Vor-
stand geleitet, der in dauernder enger Fühlungnahme mit dem weiteren
Vorstand („Commission permanente generale") steht, welch letzterer die
allgemeinen Richtlinien festlegt, denen der* Verband zu folgen hat; er wird
in dieser seiner Aufgabe durch die verschiedenen Studienausschüsse, ins-
besondere den Werbeausschuß unterstützt. Die Satzungen sind übrigens
noch nicht endgültig festgelegt.
Angeschlossene Vereinigungen:
-L Ordentliche Mitglieder: a) Literarische Sektion: „Syndicat des Ecri-
vains" (Paris [7e], 11 rue du Pre-aux-Clercs); „Syndicat des Joumalistes
fran9ais" (Paris [7e], 11 rue du Pre-aux-Clercs); „Corporation des Publi-
cistes chretiens" (siehe unten); „Conference Joubert" (Paris, 104 rue de
Vaugirard); „Conference St. Thomas"; b) Kunstsektion: „L'Arche" (Paris
[7e], 202 boulevard St.-Germain); „Ateliers d'Art Sacre" (Paris [7e], 8 rue
Furstenberg); „Societe de Saint- Jean" (Paris [6e], 13 rue de l'Abbaye);
„Catholiques des Beaux-Artis" (Paris [15e], 15 impasse Garnier, 131 rue de
Vaugirard); c) Juristische Sektion: „Association des Jurisconsultes catho-
liques" (Paris [6e], 14 bis, rue d'Assas); „Conference d'Aguesseau" (Paris
[6e], 18 rue Guynemer); „Conference St. Paul" (Paris, 104 rue de Vaugirard);
d) Sektion für Unterricht: „Union Lyonnaise des Catholiques de l'enseigne-
1 58 Organisationefl der einzelnen Stände und Berufsgrupperi
ment public" (Paris |7e], 25 rue Vaneau); „Association des instituteurs
prives du diocese de Paris" (Paris [7e], 76 rue des Saints-Peres); „Les
Davidees" (S. 164); e) Medizinische Sektion: „Societe Medicale de St. Luc,
St. Come et St. Damien" (S. 160); „Conference Laennec (Paris [6e], 12 rue
d'Assas); „Les Amis de Laennec" (Pari^ [6e], 12 rue d'Assas); f) Sozio-
logische Sektion: „Action populaire" (S. 50); „£cole Normale Sociale"
(S. 66).
IL Außerordentliche Mitglieder: „ficole Normale Libre de Jeunes
Filles" (Neuilly [Seine], 24 boulevard Victor Hugo); „Unions^ Federales
Professionnelles" (S. 195); „Bulletin des Professeurs Catholiques de l'Uni-
versite" (S. 164); „Comite des Amities catholiques fran^aises ä l'etranger"
(Paris [6e], 3 rue Garanciere); „Secretariat Social de Paris" (Paris [7e],
31 rue de Bellechasse).
CORPORATION DES PUBLICISTES CHRETIENS (gegr. 1886). Paris
(7e), 76 rue des Saints-Peres. Vors.: G. Goyau. Sekr.: A. Michelin. Geist-
licher Beirat: P. A. M. Janvier O. P.
Ziele: Vereinigung der katholischen Journalisten und Schriftsteller zur
Förderung ihrer religiösen, sittlichen und geistigen Interessen und zur Ver-
stärkung ihres Einflusses auf- die öffentliche Meinung. Mitglieder: 400
(280 Journalisten und 120 Schriftsteller)^). Tätigkeit: Zwei Zusammenkünfte
jährlich, eine nach einer Messe mit Vortrag des Geistlichen Beirates, die
andere gelegentlich eines Banketts, mit Mitteilungen über alle Tagesfragen
seitens berufener Persönlichkeiten Frankreichs und des Auslandes und
Meinungsaustausch. Alljährlich Exerzitien und Wallfahrt nach der Basilika
von Montmartre; Veröffentlichung eines Nachrichtenblattes und, wenn die
Umstände es erfordern, von Erklärungen, Programmen und Kundgebungen.
Tätige Teilnahme und Mitarbeit an allen kulturellen Veranstaltungen und
Unternehmungen der Katholiken. Angeschlossen an die „Confed. Prof. des
Intellectuels Cath." (siehe oben).
Niederlande
NEDERLANDSCHE ROOMSCH-KATHOLIEKE JOURNALISTEN-
VEREENIGING: NIEDERLÄNDISCHE KATHOLISCHE JOURNALISTEN-
VEREINIGUNG (gegr. 1903). Anschriften an den Sekr.: L. J. Stolwijk,
Schriftleitung „De Maasbode", Rotterdam. Vors.: J. B. Vesters. Offizielles
Organ: „De Katholieke Pers" (Monatsblatt).
Ziele: Förderung der katholischen Presse Hollands; Verteidigung der
moralischen und materiellen Interessen der Mitglieder und ihrer Berufs-
interessen im allgemeinen; Förderung des geselligen Verkehrs unter, den
Mitgliedern; Vertretung der katholischen Presse Hollands. Mitglieder: Rund
100. Mitgliedsbeitrag: 9 bis 18 Gulden jährlich. Leitung: Von der General-
versammlung gewählter Vorstand, der aus mindestens fünf Mitgliedern be-
steht. Tätigkeit: Religiöse und apologetische Bildung- der Mitglieder; Zu-
sammenarbeit mit den Joumalistenorganisationen Hollands und des Aus-
landes; Vermittlung in Berufskonflikten; Heranbildung von Journalisten;
Hilfsfonds. Angeschlossen an die „Katholieke Sociale Actie" (S. 38).
') Die „Corporation" besteht ausschließlich aus Mitgliedern des ,;Syndlcat des Ecrivains fran^ais"
und des „Syndicat des Journalistes fran^ais"; diese beiden Syndikate bezwecken die Wahrung der beruf-
lichen Interessen ihrer Mitglieder, die durchwegs Katholiken sind und fast alle an die „Corporation des
Publicistes chr^tiens" angeschlossen sind. Das Syndikat der Journalisten besitzt eine Pensionskassa.
Schriftsteller, Journalisten, Ärzte usw. 1 59
Österreich
VERBAND KATHOLISCHER SCHRIFTSTELLER UND SCHRIFT-
STELLERINNEN (gegr. 1898). Wien L, Hegelgasse 12/11. Vors.: J. Neumair.
Ziele: Pflege der Literatur, Förderung der Standesinteressen und des
materiellen Wohles der Mitglieder. Mitglieder: 120. Mitgliedsbeitrag: Nach
freiem Ermessen. Leitung: Ausschuß von zehn Mitgliedern. Tätigkeit:
Autorenabende und andere literarische Veranstaltungen; Theater-
aufführungen; Besprechungen, Vortragsabende; Herausgabe eines Jahres-
berichtes über die widitigsten Neuerscheinungen (seit 1917 eingestellt).
VEREIN KATHOLISCHER JOURNALISTEN ÖSTERREICHS (gegr.
1907). Wien VIII., Strozzigasse -8. Obmann: K. Heitzler.
Ziele: Vertretung der Interessen der katholischen Journalisten Öster-
reichs. Mitglieder: 80. Mitgliedsbeitrag: 1000 Kronen jährlich. Leitung:
Ausschuß von acht Mitgliedern, die von der Generalversammlung gewählt
werden. Tätigkeit: Versammlungen, Feste, Theateraufführungen; Ver-
anstaltung von Fortbildungskursen für katholische Journalisten; unentgelt-
licher Rechtsschutz der Mitglieder in Streitfällen, die aus dem Vertrags-
vefhältnis mit dem Verleger entspringen; soziale Fürsorge im Falle der
Krankheit, Invalidität, des Alters und Versorgung der Witwen und Waisen;
Stellenvermittlung.
Schweiz
VEREINIGUNG SCHWEIZERISCHER KATHOLISCHER PUBLI-
ZISTEN (gegr. 1908). Anschriften an den Vors.: F. Wäger, Rorschach.
Sekr.: K. Wick.
Ziele: Erzielung harmonischer Zusammenarbeit zwischen den katholi-
schen Publizisten; Verbesserung ihrer materiellen Lage; Unterstützung der
Bestrebungen zur materiellen und geistigen Hebung der schweizerischen
katholischen Presse. Mitglieder: Rund 80. Mitgliedsbeitrag: Wird jährlich
durch die Generalversammlung festgesetzt. Tätigkeit: Gemeinsame Be-
sprechungen bei wichtigen politischen Fragen und Anlässen; Konferenzen
mit der katholisch-konservativen Fraktion der Bundesversammlung, deren
Vorstand und dem leitenden Ausschuß des „Schweizerischen Katholischen
Volksvereines" (S. 39); Beilegung persönlicher Fehden durch Vermittlung
des Vorstandes der Vereinigung; Förderung der beruflichen Solidaritäts-
bestrebungen; Zusammenarbeit mit der Verlegerschaft zur besseren Ausge-
staltung des Feuilleton- und Unterhaltungsteiles der Zeitungen und zur Be-
seitigung der Übelstände im Reklame- und Inseratenwesen; Veranstaltung
von Propagandatagen in enger Zusammenarbeit mit dem „Schweizerischen
katholischen Preßverein (S. 19). Angeschlossen an den „Schweizerischen
katholischen Volksverein" (S. 39).
Ungarn
ORSZÄGOS PÄZMÄNY-EGYESÜLET: PÄZMÄNY-LANDESVEREIN
(gegr. 1898). Budapest VIII., Szentkirälyi-utca 28. Vors.: Msgre. O. Pro-
häszka, Bischof von Stuhlweißenburg. Sekr.: J. Sziklay.
Ziele: Schutz der Interessen der katholischen Journalisten und Schrift-
steller. Mitglieder: 630. Mitgliedsbeitrag: 360 Kronen jährlich. Tätigkeit:
160 Organisationen der einzelnen Stände und Berufsgruppen
Vorträge und Versammlungen; rechtlicher Schutz der durch die Presse an-
gegriffenen katholischen Interessen; Unterstützung der Mitglieder für
Studienreisen; Unterstützung der bedürftigen Mitglieder und ihrer Familien.
Frankreich
SOCIETE MEDICALE DE ST. LUC, COME ET ST. DAMIEN (gegr.
1884). Paris (7e), 74 nie de l'Universite. Vors.: O. Pasteau. Sekr.: J. Ferrand,
Offizielles Organ: „Bulletin de la Societe Medicale etc." (monatlidi).
Ziele: Vertiefung des religiös-sittlichen Lebens der Mitglieder; Studimn
der wichtigsten Fragen der theoretischen und praktischen Medizin in ihren
Beziehungen zur Religion, Moral, Philosophie und Soziologie; mit rein
medizinischen Fragen beschäftigt sich die Gesellschaft nicht. Mitglieder:
1200 in 18 Regionalgruppen. Mitgliedsbeitrag: 10 Franken jährlich. Leitung:
Generalvorstand, bestehend aus den Vorsitzenden der Regionalgruppen;
letztere wählen einen geschäftsführenden Ausschuß. Die Aufnahme neu zu-
gelassener Mitglieder wird durch den Generalvorstand ausgesprochen.
Tätigkeit: Die Basilika von Montmartre ist der religiöse Mittelpunkt 3er
Gesellschaft; in der Kapelle der heiligen Ärzte wird jeden ersten Monats-
freitag eine Messe für die Mitglieder gelesen. Studienabende, bei denen
wissenschaftliche Vorlesungen gehalten werden (über Wundererscheinungen,
Mystiker, sexuelle Erziehung und Moral usw.). Jährlich wird ein Mitglieds-
verzeichnis veröffentlicht. Eine eigene Hilfskasse für Ehrendarlehen unter-
stützt die in Not geratenen Mitglieder beziehungsweise deren Frauen und
Kinder, Angeschlossen an die „Confederation Prof. des Intellectuels Cath."
(S. 157).
Großbritannien
OUILD OF ST. LUKE, ST. COSMAS AND ST. DAMIAN (gegr. 1910).
London, S. W. 1, 30 New Cavendish Street. Vors.: E. Ware. Sekr.: J. O,
Donovan. Offizielles Organ: „Catholic Me.dical Guardian" (Vierteljahrs-
schrift).
Ziele: Erleichterung und Pflege der Beziehungen zwischen katholischen
Ärzten und Medizinern (einschließlich der Studierenden) des britischen
Reidies. Mitglieder: Rund 300. Mitgliedsbeitrag: 5 Schilling jährlich.
Leitung: Von der Jahresversammlung gewählter Vorstand. Tätigkeit: Gegen-
seitige Unterstützung im religiösen und beruflichen Leben; Untersuchung
der Beziehungen zwischen! der medizinischen Theorie und Praxis zur
katholischen Glaubens- und Sittenlehre und der katholischen Phüosophie;
soweit als möglich Unterstützung der katholischen Einrichtungen; regel-
mäßige Versammlungen, besonders gelegentlich der Katholiken- und Ärzte-
tagungen; Vorträge.
Niederlande
ROOMSCH-KATHOLIEKE ARTSENVEREENIGING: KATHOLISCHE
ÄRZTEVEREINIGUNG (gegr. 1919). Utrecht, Prins Hendriklaan 37. Vors.:
L. van Romunde. Sekr.: J. B. A. Touw. Offizielles Organ: „Roomsch-
Katholiek Artsenblad" (monatlich).
Schriftsteller, Journalisten, Ärzte usw. ^ 161
Ziele: Vertretung und Geltendmachung der Grundsätze der katholi-
schen Kirche in der Ausübung des ärztlichen Berufes. Mitgliedei: 320. Mit-
gliedsbeitrag: 10 Gulden jährlich. Tätigkeit: Versammlungen mit Aus-
sprachen über Berufsfragen; Auskunftserteilung; religiöse Veranstaltungen;
Zusammenarbeit mit andern Organisationen, soweit dies die katholischen
Grundsätze gestatten. Angeschlossen an die „Katholieke Sociale Adle"
(S. 38).
Portugal
ASSOCIAC^O DOS MEDICOS CATOLICOS (gegr. 1915). Lissabon,
Rua do Carmo 91 — 1° (Sitz wechselt). Vors.: E. Burnay. Sekr.: E. Alves.
'Ziele: Zusammenschluß der Ärzte, um sie in der praktischen Be-
tätigimg ihres Glaubens und in der Ausübung ihres Berufes im christlichen
Sinne zu unterstützen. Mitglieder: 250. Tätigkeit: Monatliche Versamm^
lungen mit vorangehender Generalkommunion; normalerweise jedes Jahr
stattfindende Kongresse.
MONTI, Internat. Handbuch der kath, Organisationen. 12
1
KAPITEL XV.
Hoch-, Mittel- und Volksschullehrer
Internationale
FEDERATION INTERNATIONALE DES INSTITUTEURS CATHO-
LIQUES (gegr. 1913). Noordwijk (Holland), Zeestraat 38. Sekr.: H. G.
de Boer.
Ziele: Aufklärung der angeschlossenen Verbände über die Mittel und
Wege zur Förderung der christlichen Erziehung; gegenseitiger Austausch
von Erfahrungen über die Vorteile und Nachteile der verschiedenen Er-
ziehungssysteme. Tätigkeit: Der Verband veranstaltete 1913 in Wien einen
internationalen Kongreß über pädagogische Fragen. Der Krieg legte seine
Tätigkeit lahm; gegenwärtig ist er in Neubildung begriffen.
S. C. U. D. O. S. SODALITAS CATHOLICA UNIVERSALIS DO-
CENTIUM „OMNES SANCTI« (gegr. 1921). Florenz (14), via Pucci 2.
Vors.: Baron F. B. Cicala. Sekr.: Hochw. Primo Primavori.
Ziele: Zusammenfassung der katholischen. Professoren und Lehrer
beiderlei Geschlechts und aller Grade in der ganzen Welt, um sie in ihrer
geistigen, moralischen und staatsbürgerlichen Ausbildung gemäß den katholi-
schen Grundsätzen und den päpstlichen Weisungen zu fördern. Förderung der
Schaffung von Ortsgruppen in den verschiedenen Ländern und Zusammen-
fassung der gemeinsamen Kräfte; die Gesellschaft beabsichtigt auch, in
Florenz eine internationale Frauenuniversität zu schaffen. . Tätigkeit: Die
noch im Werden begriffene Gesellschaft bezweckt mit ihrer Werbetätigkeit
gegenwärtig vor allem die Gewmnung von Zustimmungserklärungen in den
verschiedenen Ländern.
Belgien
FEDERATION GENERALE DES INSTITUTEURS CHRETIENS DE
BELGIQUE (gegr. 1893). Anschriften richten an den Vors.: C, De Bruyne
(Rumbeke, Westflandem) oder an den- Sekr.: G. van Winkel (Hex lez Looz,
Limburg). Offizielle Organe: „L'Educateur Beige" (für Wallonien); „De
Christene School" (für Flandern).
Ziele: Gestaltung der Erziehung und' des Unterrichts nach christlichen
Grundsätzen; Verteidigung der durch die belgische Verfassung gewähr-
leisteten Unterrichtsfreiheit; Vervollkommnung des Volksschulunterrichtes;
Verbesserung der geistigen und materiellen Lage der Lehrer. Mitglieder:
Rund 10.000 in neun Provinzialsektionen. Mitgliedsbeiträge: 8 Franken
jährlich neben den Beiträgen für die Provinzial- und Bezirksverbände.
Leitung: Zentralausschuß, bestehend aus den Vorsitzenden der Provinzial-
organisationen und einer nach der Anzahl der Mitglieder verschiedenen Zahl
hix-^-r-i ,---.";•* . ^- -■■■^-s-'
Hoch-, Mittel- und Volksschullehrer 163
weiterer Vertreter; Zentralvorstand, der vom Zentralausschuß gewählt wird;
geschäftsführender Ausschuß. Tätigkeit: Versammlungen und Kongresse;
Veröffentlichung von Broschüren, Zeitungsartikeln usw.
Deutschland
KATHOLISCHER LEHRERVERBAND DES DEUTSCHEN REICHES
(gegr. 1889). Bochum, Alleestraße 90a. Vors.: A. Rheinländer. Offizielles
Organ: „Zeitschrift für christliche Erziehungswissenschaft".
Ziele: Hebung der Schule nach den Grundsätzen der katholischen
Kirche, sowie Wahrung und Förderung der Interessen des Lehrerstandes.
Mitglieder: Rund 22.500 in 21 Einzelorganisationen. -Tätigkeit: Herausgabe
eines Lesewerkes für katholische Volksschulen; Beteiligung an der Er-
richtung des Instituts für wissenschaftliche Pädagogik in Münster; Ver-
öffentlichung eines Jahrbuches und der obengenannten Zeitschrift.
KATHOLISCHER JUNOLEHRERBUND DES DEUTSCHEN REICHES
(gegr. 1918). Rinkerode i. W., Bez. Münster. Vors.: J. Brockmann. Offizielles
Organ: „Der junge Lehrer" (erscheint alle drei Wochen).
Ziele: Katholische Lebens- und Berufsgestaltung, gegenseitige Hilfe in
wirtschaftlicher Not. Mitglieder: Etwa 3000 in 70 Ortsgruppen. Leitung:
Bundesvorstand (fünf Mitglieder), Bundestag. Tätigkeit: Versammlungen,
Konferenzen, Vorträge, Kurse, Veröffentlichungen, Exerzitien.
VEREIN KATHOLISCHER DEUTSCHER LEHRERINNEN (gegr.
1885). Berlin-Steglitz, Breite Straße 7. Vors.: Maria Schmitz und Elise
Stoffels. Offizielle Organe (siehe unten).
Ziele: Vertretung und Förderung der geistigen und materiellen Inter-
essen der katholischen deutschen Lehrerinnen nach den Grundsätzen der
katholischen Kirche und Pflege der Jugenderziehung in religiösem und vater-
ländischem Geiste. Mitglieder: 19.000 in 203 Bezirksvereinen. Mitglieds-
beitrag: 5 Promille vom Anfangsgehalt einer festangestellten Volksschul-
lehrerin. Leitung: Vorstand und geschäftsführender Ausschuß. Tätigkeit:
Das Haupttätigkeitsfeld des Vereines ist die- Interessenvertretung der Mit-
glieder und die Mitarbeit an schulpolitischen Problemen. Einzelfragen
werden von entsprechenden Ausschüssen bearbeitet, die Auskünfte und An-
regungen geben. Schritte bei Regierungen und Behöi^den unternehmen usw.
Diese Ausschüsse sind folgende: Standescaritas, Angelegenheiten der Volks-
schule, der Mittelschule, der Mädchenfortbildungsschule, des technischen
Unterrichts, für Zeichen- und Kunstunterricht, höhere Mädchenbildung,
Jugendfürsorge, Jugendpflege, Literatur, Erziehung nicht normaler Kinder,
Missionsausschuß, Bekämpfung des Alkoholismus. Vorträge, Kurse, Vereins-
bibliothek; Erholungs- und Wohnheime, Krankenkasse, ~ Unterstützungs-
kasse, Stellenvermittlung. Zeitschriften: „Wochenschrift für katholische
Lehrerinnen"; „Mädchenbüdung auf christlicher Grundlage" (Zeitschrift für
Lehrerinnen an höheren Schiüen); „Die junge Lehrerin" (für Lehramts-
bewerberinnen). '
VERBAND KATHOLISCHER DEUTSCHER PHILOLOGINNEN
(gegr. 1909). Münster i. W., Kronprinzenstraße 7. Vors.: Frau A. Pfennings.
Sekr.: Frau C. Müller. Offizielles. Organ: „Mädchenbildung auf christlicher
Grundlage" (Halbmonatsschrift; Verlag Ferdinand Schöningh, Paderborn).
12*
164 Organisationen der einzelnen Siände und Berufsgruppen
Ziele: Förderung der idealen Interessen und der äußeren Stellung der
Philologinnen; Festigung ihrer Weltanschauung und Vertiefung ihrer Er-
ziehungsgrundsätze; Bearbeitung der Fragen der höheren Mädchenbildung
entsprechend der katholischen Weltanschauung. Mitglieder: Etwa 600 in
20 Ortsgruppen. Mitgliedsbeitrag: 5 Promille vom Anfangsgrundgehalt
einer Studienrätin. Tätigkeit: Jährliche Versammlungen, Veröffentlichungen,
wissenschaftliche Vorträge und Ferienkurse; Einrichtung von Arbeits-
ausschüssen, die sich mit allgemein beruflichen und fachlichen Aufgaben
oder mit besonderen Tagesfragen dieser Art beschäftigen; Mitarbeit an der
Aus- und Umgestaltung des katholischen höheren Mädchenschulwesens;
Verstärkung des weiblichen Einflusses in der höheren Mädchenbildung.
Angeschlossen an den „Verein katholischer deutscher Lehrerinnen" (siehe
oben).
Frankreich
LEHRER AN ÖFFENTLICHEN ANSTALTEN.
Es gibt in Frankreich drei lose Gruppierungen von katholischen Lehrern an
öffentlichen Schulen, die zwar keine eigentlichen Organisationen bilden, die aber
durdi die drei folgenden Fachblätter eng zusammengeschlossen werden:
BULLETIN DES PROFESSEURS CATHOLIQUES DE L'UNIVERSITE (ge-
gründet 1911). Lyon, 71 rue Moliere. Dieses Fachblatt, das von einem konver-
tierten Professor geschaffen wurde, tun seinen Berufskollegen -Hilfe imd Anleitung
zu bieten, ihren Glauben freimütig zu bekennen, steUte mit Kriegsbeginn sein Er-
scheinen ein, nahm es 1917 wieder auf und dehnte seine Tätigkeit auch auf die
Behandlung von Berufsfragen aus imd wirbt nunmehr audi unter den Lehrern und
Lehrerinnen der staatlichen Unterrichtsanstalten Anhänger.
BULLETIN NATIONAL DES INSTITUTEURS ET DES INSTITUTRICES
CATHOLIQUES DE UENSEIGNEMENT PUBLIC (gegr. 1916). Lyon, 19, rue
du Gazometre. Es dient seinen 23.000 Abnehmern SLs geistiges Band und als
Führer für ihre religiöse, soziale und berufliche Bildung, stellt ihnen insbesondere
auch eine Leihbibliothek zur Verfügung. Probenummem und Programmschriften durch
Joseph Lescure, ^int-Saury par le Rouget (Cantal); Anschriften bezüglich der
•Bibliothek an F. Decousus, St.-Etienne (Loire), 8 rue Buisson.
ZEITSCHRIFT: „AUX DAVIDEES" (gegr. 1916). Anschriften an Frl. Silve,
Lehrerin, Saint-Pons par Seyne-les-Alpes (Basses-Alpes). Den Anstoß zur Bildung
dieser Lehrerinnengruppe gab die Ldctüre des Romans „Davidee Birot" von Rene
Bazin. Die Monatsschrift dient ihnen als geistiges Band und Führer in religiösen
und sittlichen Fragen. Eine Leihbibliothek stellt den „Davidees" die im Blatte an-
gezeigten Bücher gegen Ersatz der Postauslagen leihweise zur Verfügung. Biblio-
thekarin: Frl. Gilly, Lehrerin in St.-Vincent-du-Lanzet (Basses-Alpes). Während
des Schuljahres werden in den verschiedenen Landesteilen Versammlungen veran-
staltet, deren Zweck darin besteht, den „Davidees" zu ermöglichen, ihren Glauben
besser kennenzulernen und ihre Berufspflichten soweit als möglich zu erfüllen.
Der größte Teil der Departemehtsgruppen sind Studienzirkel, die monatliche Ver-
sammlungen abhalten. Außerdem werden jährlich Exerzitien ausschließlich für
Lehrerinnen an den Öffentlichen Unterrichtsanstalten veranstaltet.
Italien
SOCIETA ITALIANA DEI PROFESSORI UNIVERSITÄR! CATTO-
LICI (gegr. 1922). Der Sitz befindet sich gegenwärtig bei der „Pontificia
Accademia degli Arcadi", Rom (3), Piazza S. Carlo al Corso 437. Vors.:
N. Festa. Sekr.: G. Gabrieli.
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Hoch-, Mittel- und VolkssdiuUehrer 165
Ziele: Förderung der wissenschaftlichen Aufgabe der Hochschule; Mit-
wirkung an der Hebung der akademischen Würde und an der Hochsdiul-
reform. Mitglieder: Rund 100; Professoren, Privatdozenten, Lektoren und
Assistenten der Hochschulen und der diesen gleichgestellten Anstalten können
als Mitglieder aufgenommen werden. Mitgliedsbeitraig: 20 Lire jährlich ein-
schließlich des Bezugsrechtes des „BoUettino della Societä" (bisher noch
nicht erschienen). Leitung: Von der Generalversammlung gewählter Vor-
stand, der aus dem Präsidium und vier Beiräten besteht. Tätigkeit: Die Ge-
sellschaft hat ihre Tätigkeit noch nicht voll aufgenommen. Die Hauptpunkte
ihres Tätigkeitsprogrammes sind: Mitarbeit an allen Reformen, die geeignet
sind, dem höheren Unterricht jene Richtung und Wirksamkeit zu verleäten,
weldie den Zielen der Vereinigung entsprechen; Veranstaltung von Tagungen
und Vorträgen, um die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit auf die Fragen
des höheren Unterrichtes zu lenken; Schaffung und Förderung von Pro-
pagandaveröffentlichungen.
ASSOCIAZIONE NAZIONALE „ANTONIO ROSMINI« FRA PRO-
FESSORI CATTOLICI DELLE SCUOLE MEDIE, PUBBLICI E PRIVATI
(gegr. 1920). Mailand (14), via Francesco Sforza 43. Vors.: A. M. Pizzagalli.
Direktor: P. Zunino. Sekr.: A. Di Bella. Offizielles Organ: „La Scuola
Media" (vierzehntägig).
Ziele: Moralische Hebung der Mittelschule durch Verteidigimg und
Stärkung des christlichen Erziehungsgedankens; Schutz der moralischen,
wirtschaftlichen und beruflichen Interessen der Mitglieder. Mitglieder: 325
in 52 Sektionen. Neben den „ordentlichen" Mitgliedern (Lehrer an den öffent-
lichen und privaten Mittelschulen), gibt es auch noch „Ehrenmitglieder"
(Persönlichkeiten, die durch ihren Einfluß, ihre Stellung imd ihre moralische
und materielle Hilfe die Verbandszwecke zu fördern geeignet und gewillt
sind). Beitrag der ordentlichen Mitglieder: 15 Lire järlich, einschließlich
Bezug des Verbandsorgans. Leitung: Vorstand, bestehend aus neun Mit-
gliedern,, welcher von den Mitgliedern in geheimer Wahl bei den Sektionen
gewählt wird. Vorläufig fungiert der Vorstand der Mailänder Sektion, deren
tätiger Anregung die Verbandsgründung zu danken ist, als Verbands-
vorstand. Tätigkeit: Der noch in Bildung begriffene Verband beschäftigt sich
vornehmlich mit der Einzelwerbung, der Gewinnung der Professoren an
den öffentlichen Mittelschulen durch die Veröffentlichungen des Verbands-
organes. Der Verband ist bereits sehr wirksam für die Unterrichtsfreiheit
eingetreten; er veranstaltete weiter zwei interregionale Zusammenkünfte in
Mailand (Juni 1922 und 1923). Die hauptsächlichsten Mittel zur Erreichung
der Verbandsziele sind folgende: Betonung des christlichen Gedankens im
Unterricht bei jeder günstigen Gelegenheit; Widerlegung der in den Schul-
büchern und den didaktischen Programmen enthaltenen der katholischen
Lehre entgegengesetzten Gedanken; Hinweis auf jene Schulbücher be-
ziehungsweise Bücher für die Schulbibliotheken, welche der katholischen
Lehre entsprechen; Werbetätigkeit für die christliche Moral und praktische
Betätigung des Glaubens, auch außerhalb der Schule; Verkehr mit den
Familien der Schüler und pädagogisch-didaktische Zusammenarbeit.
ASSOCIAZIONE MAGISTRALE ITALIANA „NICOLÖ TOMMASEO«
(gegr. 1906). Rom, via Ripetta 157. Sekr.: A. Negretti. Offizielles Organ:
„L'istruzione primaria" (Monatsschrift),
Ziele: Verteidigung der moralischen und wirtschaftlichen Interessen
der Volksschullehrer und -lehrerinnen; Verbesserung und Förderung der
166 Organisationen der einzelnen Stände und Berufsgruppen
Volksbildung und der Volkserziehung nack katholischen Grundsätzen,
Mitglieder: Rund 25.000 in ungefähr 250 Sektionen. Mitgliedsbeitrag: Von
Provinz zu Provinz verschieden; jedes Mitglied hat jährlich 5 Lire an das
Zentralbureau zu zahlen. Tätigkeit: Landes-, Regional- und Provinzial-
tagungen; Unterstützung der Mitglieder beim Unterrichtsministerium und
den Regionalschulräten; Verbreitung der katholischen Grundsätze des Ver-
bandes auf dem Wege von Vorträgen und Veröffentlichungen.
Niederlande
KATHOLIEKE LEERAREN-VEREENIOING „ST. BONAVENTURA":
KATHOLISCHE PROFESSORENVEREINIGUNG „ST. BONAVENTURA"
(gegr. 1918). 's-Hertogenbosch, Kerkstraat 64. Vors.: Th. van den Donk.
Sekr.: J. Berge. Offizielles Organ: „R. K. Studiebelangen" (erscheint zweimal
monatlich).
Ziele: Förderung der katholischen Kultur im allgemeinen; Wahrung
der Interessen des männlichen und weiblichen Lehrpersonals an den Mittel-
schulen; Vertiefung des religiösen Lebens der Mitglieder; intellektuelle und
künstlerische Weiterbildung derselben. Mitglieder: 300 in acht Ortsvereinen.
Mitgliedsbeitrag: 5 bis 12*50 Gulden jährlich. Leitung: Mindestens fünf-
gliedriger Vorstand, der von der Generalversammlung gewählt wurd. Tätig-
keit: Exerzitien; Versammlungen; Verbreitung von Büchern- und Bro-
schüren; Vorstellungen bei den kirchlichen und staatlichen Behörden; Aus-
kunftsstelle; Rechtsschutz. Angeschlossen an die „Kath. Sociale Actie" (S. 38).
CANISIUS-FEDERATIE: CANISIUSVERBAND (gegr. 1923). An-
schriften zu richten an den vorläufigen Vors.: A. J. W. Brugman, Amsterdam,
Marnixkade 52. Offizielles Organ: „De Katholieke School" (Wochenblatt;
Schriftleitung: M. R. Teijssen, Nijmegen, Heijdenrijckstraat 12).,
Ziele: Schutz der geistigen und materiellen Interessen der katholischen
Lehrer und Lehrerinnen. Mitglieder: Fünf DiÖzesanverbände, die teils aus-
schließlich Lehrer und Lehrerinnen an öffentlichen Schulen, teils außer diesen
auch solche an Privatschulen umfassen. Leitung: Vorstand von fünf Mit-
gliedern (je ein Vertreter der angeschlossenen Verbände). Tätigkeit: Ver-
besserung des Unterrichtes; religiöse und pädagogische Fortbildung der
Mitglieder.
FEDERATIE VAN ALGEMEENE DIOCESANE VEREENIGINGEN
VAN ROOMSCH-KATHOLIEKE BIJZONDERE ONDERWIJZERS IN
NEDERLAND: VERBAND DER ALLGEMEINEN DIÖZESANVEREINI-
GUNGEN FÜR LEHRER AN KATHOLISCHEN PRIVATSCHULEN IN
DEN NIEDERLANDEN (gegr. 1920). Baarn, Veldheünweg 4. Vors.: F. A.
Moerel. Sekr.: E. J. Luyf. Offizielles Organ: „Hat Katholieke Schoolblad"
(Wochenschrift; Schriftleitung: F. Wisse, Dordrecht, Levensverzekerings-
straat 24),
Ziele: Förderung der katholischen Privatschulen; Schutz der morali-
schen und materiellen Interessen der Mitglieder. Mitglieder: 2500 in 36 Orts-
vereinen, die zu zwei Diözesanverbänden zusammengeschlossen sind. Mit-
gliedsbeitrag: Die Diözesanvereinigungen führen 1 Gulden pro Mitglied, und
Jahr an den Zentralverband ab; die Mitglieder selbst zahlen 10 bis
12 Gulden jährlich an die Diözesanvereinigung. Leitung: Vorstand, der aus
sechs Mitgliedern, drei für jede Diözesanvereinigung, besteht. Tätigkeit:
Bemühungen, um die Gleichstellung der Lehrer an den Privatschulen mit
Hoch-, Mittel- und Volksschullehrer 167
jeneii an öffentlichen Schulen zu erlangen; technische Verbesserung des
Unterrichtes; pädagogische und religiöse Ausbildung der Mitglieder; Hilfs-
fonds für (iie bedürftigen Mitglieder; Krankenversicherungskasse. Der Ver-
band ist vom Staate als Vertreter der katholischen Lehrer an Privatschulen
anerkannt.
Österreich
KATHOLISCHER LEHRERBUND FÜR ÖSTERREICH (gegr. 1893).
Wien I., Annagasse 6. Obmann: J. Zeiß. Sekr.: A. Brückl. Offizielles Organ:
„Österreichische Pädagogische Warte" (Monatsschrift).
Ziele: Die Vereinigung aller katholischen Lehrer und Lehrerinnen
Österreidis; Pflege des Unterrichts und der Erziehung nach den Grund-
sätzen der Kirche, nach den Forderungen der wahren Liebe zum Vaterland
und nach den erprobten Ergebnissen der wissenschaftlichen Pädagogik;
Förderung der geistigen und materiellen Interessen seiner Mitglieder und
des Lehrerstandes überhaupt. Mitglieder: Mehr als 8000 in sieben Landes-
vereinen. Mitgliedsbeitrag: Nach Ländern verschieden (in Wien 12.000
Kronen jährlich). Tätigkeit: Abhaltung von Versammlungen, Bildungs-
abenden, pädagogischen Kursen; Verfassung von Eingaben und Denk-
schriften; Herausgabe von Büchern und Zeitschriften (die meisten Landes-
vereine geben für ihre Mitglieder eigene Landesblätter heraus). Rechtsschutz;
Unterstützung . bedürftiger Mitglieder und ihrer Hinterbliebenen. Die Mit-
glieder sind hervorragend an den Arbeiten der „Erziehungs- und Schul-
organisation der Katholiken Österreichs" (S. 27) beteiligt.
I. VEREIN KATHOLISCHER LEHRERINNEN UND ERZIEHE-
RINNEN FÜR ÖSTERREICH (gegr. 1867). Wien L, Grünangergasse 10.
Vors.: Marie Tomicek. Offizielles Organ: „Österreichische Pädagogische
Warte" (Monatsschrift des katholischen Lehrerbundes für Österreich).
Ziele: Förderung der geistigen, wirtschaftlichen, rechtlichen und gesell-
schaftlichen Interessen der Lehrermnen und Erzieherinnen im katholischen
Geiste; Stellungnahme zu allen grundsätzlichen, Erziehungs- und Unter-
richtsfragen. Mitglieder: Etwa 1000. Mitgliedsbeitrag: 5000 Kronen jährlich.
Tätigkeit: Fortbildung der Mitglieder" durch Vorträge, Sprechabende, Kurse;
Bildung von Arbeitsgemeinschaften; Fachbücherei mit Lesezimmer; Heraus-
gabe von Büchern und Schriften; Eingaben an Behörden und Körperschaften;
Zusammenarbeit mit gleichgesinnten Lehrerorganisationen; Veranstaltung
von Lehrerinnentagungen; Unterstützung der Mitglieder in Rechtsfragen; .
unentgeltliche Stellenvermittlung; Gründung von Hilfs- und Krankenkassen;
Unterstützung von Vereinsmitgliedem mit Geldbeträgen; Aufnahme von
stellesuchenden Erzieherinnen und Lehramtsbewerberinnen zu zeitweiligem
und von tätigen sowie im Ruhestand befindlichen alleinstehenden Lehrerinnen
zu ständigem Aufenthalt im Vereinsheim gegen billiges Entgelt; Errichtung
von Freiplätzen für bedürftige Lehramtsanwärterinnen und mittellose Lehre-
rinnen und Erzieherinnen im Vereinsheim.
Schweiz
KATHOLISCHER LEHRERVEREIN DER SCHWEIZ (gegr. 1892).
Luzern, Taubenhausstraße. Vors.: W. Maurer. Sekr.: W. Arnold. Offizielles
Organ: „Schweizer Schule" (Wochenschrift).
168 Organisationen der einzelnen Stände und Berufsgruppen
Ziele: Förderung der ideellen und materiellen Interessen des Lehr-
standes; Hebung des gesamten Erziehungswesens im Sinne und Geiste der
katholischen Kirche. Mitglieder: 2780; 38 Sektionen, von denen sich einige
zu Kantonalverbänden zusammengeschlossen haben. Mitgliedsbeitrag: Jede
Sektion zahlt an die Zentralkasse jährlich 1*50 Franken für jedes Aktiv-
mitglied und 100 Franken für die anderen Mitglieder. Leitung: Der leitende
Ausschuß von fünf Mitgliedern wird von dem Zentralkomitee (15 Mitglieder)
gewählt, das seinerseits von der Delegiertenversammlung der Sektionen ge-
wählt wurd. Tätigkeit: Erreichung einer den Zeitverhältnissen entsprechenden
Besoldung der Lehrerschaft; Schutz derselben gegen unberechtigte Angriffe;
materielle und moralische Fürsorge für die Hinterbliebenen der Mitglieder;
Krankenkasse; Hilfskasse für Haftpflichtfälle; Preßfonds usw. Angeschlossene
Organisation: „Verein katholischer Lehrerinnen der Schweiz" (siehe unten).
Angeschlossen an die „Internationale katholische Liga" („Ika") (S. 154).
VEREIN KATHOLISCHER LEHRERINNEN DER SCHWEIZ (gegr.
1891). Aarau, Gartenheim. Vors.: Frl. M. Keiser. Sekr.: Frl. G. BiroU.
Offizielles Organ: „Die Lehrerin" (Beilage zur „Schweizer Schule", Organ
des „Katholischen Lehrervereins der Schweiz"):
Ziele: Vereinigung der katholischen Lehrerinnen der Schweiz zu ihrer
intellektuellen und moralischen FortbilÖung und Förderung ihrer finanziellen
Interessen. Mitglieder: 1016 in elf Sektionen. Mitgliedsbeitrag: Lehrerinnen
4 Franken, Arbeitslehrerinnen 2 Franken jährlich. Leitung: Vorstand von
sieben Mitgliedern, gewählt von der Generalversammlung. Tätigkeit: General-
versammlung; Kranken-, Invaliditäts-, Alterskasse; Hilfskasse für unver-
schuldet in Not geratene Mitglieder. Angeschlossen an den „Katholischen
Lehrerverein der Schweiz" (siehe oben).
Tschechoslowakei
SVAZ KftESTANSKfiHO UcITELSTVA cESKOSLOVENSK£HO:
VERBAND DER CHRISTLICHEN LEHRER DER TSCHECHOSLOWAKEI
(gegr. 1919). Prag IL, Spälenä 15. Vors.: A. Noväk. Sekr.: Fri. R. Bude-
lovskä. Geistlicher Beirät: Hochw. F. Svätek. Offizielle Organe: „Vestnik
Svazu Kfestanskeho Ucitelstva Ösl.": „Zeitschrift des Verbandes der christ-
lichen Lehrersdiaft der Tschechoslowakei" (monatlich).
Ziele: Verteidigung und Entwicklung der christlichen Erziehung und
des christlichen Unterrichtes; Studium der pädagogischen Fragen; Schutz
der Berufsinteressen der christlichen Lehrer. Mitglieder: 1100 Lehrer und
Lehrerinnen, davon 600 m Böhmen und 500 in Mähren. Angeschlossene'
Organisation: Der Verband hat den „Verein christlicher Familien und der
Freunde der christlichen Erziehung" in Prag gegründet.
DR.-OTTO-WILLMANN-BUND (gegr. 1922). Vors.: E. Zajicek, Fach-
lehrer in Feldsberg, Südmähren. Offizielles Organ: „Willmann-Blätter"
(Monatsschrift, Rei(£enberg, Tischlergasse 4).
Ziele: Förderung der christlichen Jugenderziehung, Vertretung der
Standesinteressen, Weiterbildung der Mitglieder. Mitglieder: 266. Mitglieds-
beitrag: 3 bis 6 tschechische Kronen monatlich. Leitung: Vorstand, be-
stehend aus mindestens zehn von der Hauptversammlung gewählten Mit-
gliedern. Tätigkeit: Versammlungen, Kurse, Elternabende; Vertretung der
Forderungen bei den Behörden; Rechtsschutz in Streitfällen, die aus dem
Hoch-, Mittel- und Volksschullehrer 169
Berufsverhältnis entspringen; Stellenvermittlung; Erteilung von Auskünften;
Herausgabe und Vertrieb von Zeitschriften, Druckschriften und Lehrmitteln;
Errichtung von Büchereien und Lesehallen, Unterstützung bedürftiger Mit-
glieder (Krankengelder, Reiseunterstützung, Lehrerheim). Gründung einer
Spar- und Darlehenskasse. Der Bund veranstaltete im Juli 1923 in Zwittau
die „L Willmann-Woche" (pädagogischer Kurs und Exerzitien).
DEUTSCHER CHRISTLICHER LEHRERINNENVERBAND (gegr.
1919). Reichenberg, Tischlergasse 4. Obmännin: Maria Binder. Sekr.: Maria
Gierschick. Offizielles Organ: „Willmann-Blätter" (Monatsschrift).
Ziele: Vertretung und Förderung der geistigen und materiellen Inter-
essen der deutschen katholischen Lehrerinnen der tschechoslowakischen Re-
publik und die Pflege der Jugenderziehung nach den Grundsätzen der christ-
lichen Weltanschauung. Mitglieder: 273. Mitgliedsbeitrag: 6 tsdhechische
Kronen monatlich! Leitung: Engere Verbandsleitung, bestehend aus zehn
Mitgliedern, die von der Hauptversammlung gewählt werden; zur weiteren
Verbandsleitung gehören die Leiterinnen der einzelnen Ortsgruppen imd Ge-
schäftsstellen. Tätigkeit: Verbandsversammlungen, in denen Erziehungs-
und Schulfragen, wissenschaftliche, künstlerische, literarische, gesellschaft-
liche und Organisationsfragen besprochen werden; Veranstaltung von Unter-
richtskursen für fachliche Ausbildung; Vertretimg ■ beruflicher Interessen bei
den maßgebenden Behörden; Unterstützung von Mitgliedern in besonderen
Bedarfsfällen; Rechtsschutz in Streitfällen, die aus dem Berufsverhältnis ent-
springen; Erteilung von; Auskünften über alle beruflichen Fragen; Verbands-
bibliothek, die jedem Mitglied zur Verfügung steht; Veranstaltung von ge-
selligen Zusammenkünften und Elternabenden; Schaffung von Wohlfahrts-
einrichtungen ' aller Art. Angeschlossen an den Dr.-Otto-Willmann-Bund
(siehe oben).
Ungarn
KATHOLIKUS TANÄREGYESÜLET: VEREIN DER KATHOLISCHEN
MITTELSCHULPROFESSOREN (gegr. 1907). Budapest L, Horthy Miklös-
üt 15. Vors.: P. E. Bitter O. Cist. Sekr.: B. Vörös. Offizielles Organ:
„Magyar Közepiskola": „Die ungarische Mittelschule" (pädagogische
Monatsschrift)
Ziele: Pflege der Pädagogik in und außerhalb der Schule im katholi-
schen und vaterländischen Geiste. Mitglieder: 750. Mitgliedsbeitrag:
200 Kronen jährlich, Tätigkeit: Vorträge mit Aussprachen über Fragen der
theoretischen und praktischen Pädagogik; jährlidie Generalversammlung;
Veröffentlichung einer Sammlung pädagogischer Werke („Pädagogiai
Könyvtär") und einer lateinisch geschriebenen Jugendzeitschrift: „Juventus".
KATHOLIKUS TANITÖNÖK EGYESÜLETE: VEREIN DER KATHO-
LISCHEN LEHRERINNEN (gegr. 1915). Budapest IV., Ferenciek-tere 7.
Vors.: Msgre. L. Szmrecsänyi, Erzbischof von Erlau. Sekr.: Frl. J. Prägay.
Offizielles Organ: „Katholikus Tanitönök Lapja": „Blatt der katholischen
Lehrerinnen".
Ziele: Verteidigung der moralischen und wirtschaftlichen Interessen
der katholischen Lehrerinnen. Mitglieder: 1800. Mitgliedsbeitrag: 150 Kronen
jährlich. Tätigkeit: Versammlungen; Exerzitien; Hüfskassen; Büchereien.
Angeschlossen an den „Verband der katholischen Frauen Ungarns" (S. 79).
KAPITEL XVI.
Beamte, öffentliche und private Angestellte,
Kauf leute
Deutschland
VERBAND KATHOLISCHER BEAMTENVEREINE DEUTSCHLANDS
(gegr. 1910). Köln, Gereonskloster 14. Präsident: Hochw. A. Gehlen. Vors.:
A. Asmutii. Sekr.: Zinzius. Offizielles Organ: „Beamtenblätter für Religion
und Kultur" (Monatsschrift).
Ziele: Durch Förderung der Glaubenstreue, der Liebe zu Kirche und
Vaterland, des Familiensinnes und des Standesbewußtseins wollen die
katholischen Beamtenvereine die katholischen öffentlichen Beamten zu ge-
festigten religiösen Persönlichkeiten und zu treuen, opferbereiten Gliedern
der kirchlichen und staatlichen Gemeinschaft machen. Mitglieder: Etwa
20.000. Leitung: Vorstand, bestehend aus den von den Ordinarien ernannten
Diözesanpräsides und mehreren» Geistlichen und Beamten, die vom Verbands-
tage gewählt werden. Tätigkeit: Monatliche Versammlungen mit religiösen
und allgemeinbildenden Vorträgen; eifrige Beteiligung am kirchlichen Leben;
vaterländische Veranstaltungen; Familienabende; Exerzitien.
VEREINIGUNG KATHOLISCHER KIRCHENANGESTELLTER (gegr.
1920). Kempen a. Rh., Josephstraße 8. Vors.: J. Faßbender. Sekr.: J. Kürten.
Offizielles Organ: „Mitteilungen" (monatlich).
Ziele: Die berufliche, ideelle und fachlidie Hebung der katholischen
Kirchenangestellten. Mitglieder: 1100. Mitgliedsbeitrag: 5 Prozent des Ge-
haltes. Leitung: Hauptvorstand, der von der jährlichen Generalversammlung
gewählt wird. Tätigkeit: Versammlungen, Eingaben und Verhandlungen bei
den kirchlichen Oberbehörden durch Vermittlung der geistlidien Beiräte; bei
den Generalvikariaten sind Schlichtungsausschüsse zur Schlichtung von
Streitigkeiten in Besoldungs-, Anstellungs- und Kündigungsangelegenheiten
eingerichtet.
VERBAND KATHOLISCHER KAUFMÄNNISCHER VEREINI-
GUNGEN DEUTSCHLANDS E. V. (gegr. 1877). Essen-Ruhr, Rütten-
scheiderplatz 10. Vors.: J. Kraus. Geschäftsführer: Dr. Rademacher, L. C.
Winkel. Offizielle Organe: „Merkuria", Blätter für katholische Kaufleute und
Angestellte in Handel und Industrie; „Jung-Merkuria" (für die Jungmann-
schaft des Verbandes); „Monatsblätter für die Vereinsvorstände".
Ziele: Pflege der Religion, Hebung der wirtschaftlichen und sozialen
Lage des gesamten Kaufmanns- und Angestelltenstandes. Mitglieder: 40.000
in 320 Ortsvereinen. Tätigkeit: Vertretung der katholischen Weltanschauung
im öffentlichen Leben und Förderung des religiösen Lebens der Mitglieder;
Wahrung der Standesinteressen durch entschiedene sozialpolitische und wirt-
Beamte, öffentliche und private Angestellte^ Kaufleute 171
schaftspolitische Betätigung; Heranbildung eines tüchtigen Nachwuchses;
Wohlfahrtseinrichtungen (Krankenkasse, Sterbekasse, Pensionskasse, Unter-
stützungskasse, Witwen- und Waisenkasse, Stellenlosen-Zuschußkasse, Spar-
kasse); Einsetzxmg von Ausschüssen für Wirtschaftsfragen, Steuerfragen,-
Arbeitsrecht, Jugend, religiöse Fragen, Haushalt; Eingaben bei den maß-
gebenden Behörden, Parlamenten und Regierungen; Veröffentlichung von
Jahrbüchern, Kongreßberichten und Brosdiüren über die verschiedensten
wirtschaftlichen und sozialen Fragen des Kaufmanns- und Angestellten-
standes.
VERBAND KATHOLISCHER KAUFMÄNNISCHER GEHILFINNEN
UND BEAMTINNEN DEUTSCHLANDS (gegr. 1897). Köln, Von-Werth-
straße 7. Präsident: Hochw. Meyer. Sekr.: Frl. Jacobine Schmitz-Valckenberg.
Offizielles Organ: „Verbandsblatt" (zweimonatlich),
Ziele: Förderung der religiös-sittlichen, wirtschaftlichen, sozialen und
fachlichen Interessen, der allgemeinen und beruflichen Ausbildung und
Weiterbildung der katholischen kaufmännischen weiblichen Angestellten.
Mitglieder: QOOO in 58 Ortsgruppen. Mitgliedsbeitrag: Ortsgruppenbeiträge
in verschiedener Höhe, wovon vierteljährlich festgesetzte Beiträge an die
Zentrale gehen. Tätigkeit: Religiöse Vorträge und Veranstaltungen, gemein-_
schaftlicher Empfang der heiligen Sakramente; Exerzitien; Versammlungen,
Unterrichtskurse, Bibliotheken; Stellenvermittlung, Reisehilfe, Wohnungs-
vermittlung (eigene Wohnheime), Ferienhäuser; unentgeltliche Auskunft in
allen Berufsfragen, Rechtsauskunft; Sparkasse; Krankenkasse; Pflege edler
Geselligkeit; besondere Jugendgruppen.
SÜDDEUTSCHER VERBAND DER VEREINE KATHOLISCHER
KAUFMÄNNISCHER GEHILFINNEN UND BEAMTINNEN (gegr. 1914).
München, Pestalozzistraße 1. Präsident: Hochw. G, Götzel. Off izielles Organ :
„Treu wie Gold" (monatlich).
Ziele: Förderung des religiös-sittlichen Lebens; Wahrnehmung der
Standesinteressen; berufliche Fortbildung; soziale, politische und staats-
bürgerliche Schulung; Pflege, des Famüiensinns und des Gemeinschafts-
geistes. Mitglieder: 7552 ordentliche, 870 außerordentliche, 827 Ehren-
mitglieder in 93 Vereinen. Mitgliedsbeiträge: Verschieden in den einzelnen
Vereinen. Tätigkeit: Religiöse Veranstaltungen (gemeinsame Kommunionen
und Standesexerzitien); religiöse Weiterbildung in Wort und Schrift; be-
rufliche, soziale und staatsbürgerliche Unterriditskurse; Vereinsbüdiereien;
Geltendmachung der Standesinteressen im öffentlichen und politischen
Leben; kostenfreie Stellenvermittlung und Rechtsauskunft; bildende Vereins-
abende und Vereinsfeste; Mädchenturnen und Wandern.
VEREIN KATHOLISCHER HAUSBEAMTINNEN DEUTSCHLANDS
(gegr. 1911). . Köln, Dasselstraße 73/1. Vors.: Frau E. Berresheim. Sekr.:
Math. Moeger. Offizielles Organ: „Mitteilungen" (monatlich).
Ziele: Förderung der wirtschaftlichen, sozialen und religiösen Inter-
essen der Hausbeamtinnen, das heißt aller in gehobener Stellung in Familien
und Anstalten tätigen häuslichen Angestellten. Mitglieder: 350; fünf Zweig-
stellen und zwölf Sprechstellen. Mitgliedsbeiträge: Monatlich 1 Prozent des
Gehaltes. Leitung: Vorstand von sechs Mitgliedern, dem ein beratender Aus-
schuß von fünf bis sieben Mitgliedern zur Seite steht. Tätigkeit: Religiöse,
soziale und berufliche Belehrung und Aufklärung; Stellenvermittlung, Unter-
stützungskasse; Gewährung von Rechtsschutz; Unterstützung aller Be-
strebungen zur Hebung des Standes.
172 Organisationen der einzelnen Stände und Berufsgruppen
VEREIN KATHOLISCHER SOZIALBEAMTINNEN (gegr. 1916).
Köln, Steinfeldergasse 16. Vors.: Frau H. Weber und Frau M. Ehlert. Sekr.:
Frl. A. Hopmann. Offizielles Organ: „Mitteilungen" (vierteljährlich, zurzeit
eingestellt).
Ziele: Der Zusammenschluß der katholischen Sozialbeamtinnen zur be-
ruflichen Hebung und Förderung des Standes, zur Vertretung sozial-wirt-
schaftlicher Interessen und zur religiös-sittlichen Vertiefimg der gesamten
Betätigung. Mitglieder: Etwa 1000 in 27 Ortsgruppen und 6 Berufsgruppen:
Familienfürsorgerinnen, Gefährdetenfürsorgerinnen, Arbeitsnachweisbeam-
tinnen, Fabrikspflegerinnen, Sozialsekretärinnen, Volksbibliothekarinnen.
Mitgliedsbeitrag: 1;5 Prozent des Gehaltes monatlich. Tätigkeit: Einrichtung
von fach wissenschaftlichen Kursen, Beeinflussung des fachlichen Ausbildungs-
wesens, Schaffung einer Fachbibliothek; Erhebungen, Statistiken, Eingaben;
Beeinflussung der Presse und der Öffentlichkeit im Dienste der Standesinter-
essen; Stellenvermittlung, Beratungs- und Auskunftsstelle für Fachfragen;
Schaffung von Erholungsmöglichkeiten und Bereitstellung von Mitteln zur
Unterstützimg von Sozialbeamtinnen; Veranstaltung von religiösen und
sozial-ethischen Vorträgen und Vortragsfolgen. Angeschlossen an den
Zentralrat katholischer Frauenorganisationen im Katholischen deutschen
Frauenbund (S. 63).
Kanada
ASSOCIATION CATHOLIQUE DES VOYAGEURS DE COMMERCE
DU CANADA (gegr. 1917). Montreal, 1043 Est, rue Rachel. Vors.: J. A.
Trepanier. Direktor: P. G. Lebel S. J.
Ziele: Zusammenschluß der Handelsreisenden, um sie zur Ausübung
des religiösen und sozialen Apostolates anzuleiten. Mitglieder: 550 in sieben
Zirkeln in verschiedenen Städten des französischen Kanada. Mitgliedsbeitrag:
5 Dollar jährlich. Leitung: Verbandsvorstand; geschäftsführender General-
ausschuß, der alle zwei Jahre vom Vorstande gewählt wird. Tätigkeit: Die
allgemeinen Statuten verlangen gegenwärtig, daß alle Mitglieder vor ihrer
Aufnahme Exerzitien mitmachen; außerdem kann kein Mitglied irgend eine
leitende Stelle in der Organisation einnehmen, wenn es nicht jährliche
Exerzitien macht. Jeder Zirkel veranstaltet alle 14 Tage Versammlungen und
Vorträge mit allgemeiner Aussprache, manchmal auch mit vorbereiteter
Gegenrede. Eine Bibliothek mit Werken über Religion, kanadische Ge-
schichte, Handel, Industrie, Volkswirtschaft und Sozialpolitik steht den
Mitgliedern zur Verfügung. In einem Fragekasten („Boite aux objections")
werden alle jene Einwendungen vorgebracht, welche ein Mitglied da oder
dort hört und nicht selbst widerlegen kann; der geistliche Beirat gibt dann
in der nächsten Sitzung die Antwort auf diese Einwendungen nebst den
nötigen Aufklärungen. Eifrige Werbetätigkeit zugunsten der guten Presse
und Bücher.
Niederlande
ALGEMEENE ROOMSCH-KATHOLIEKE OFFICIEREN-VEREENI-
GING: ALLGEMEINER VEREIN KATHOLISCHER OFFIZIERE (gegr.
1919). 's-Gravenhage, Anna van Saxenstraat 54. Vors.: J. M. J; H. Lambooy.
Sekr.: J. M. P. A. Quadekker. Offizielles Organ: „Ä. R. K. O," (Monats-
mitteilungen).
Beamte^ öffentliche und private Angestellte, Kaufleute 173
Ziele: Verteidigung der geistigen und materiellen Interessen der
Offiziere in Übereinstimmung mit den Lehren der katholischen Kirche.
Mitglieder: 523. Mitgliedsbeitrag: 2 bis 9 Gulden jährlich. Leitung: Die
beiden Kategorien, der Mitglieder — aktive und Reserveoffiziere — bilden
zwei gesonderte Sektionen; an der Spitze jeder derselben steht ein drei-
gliedriger Vorstand; die beiden Vorstände zusammen bilden den Haupt-
vorstand. Tätigkeit: Exerzitien;' Versammlungen und Vorträge; fachlidie
Ausbildung der Mitglieder; Schaffung sozialer Einrichtungen.. Angeschlossen
an die „Katholieke Sociale Actie" (S. 38).
ALGEMEENE ROOMSCH-KATHOLIEKE AMBTENAARS-VEREENI-
GING: ALLGEMEINER KATHOLISCHER BEAMTENVERBAND (gegr.
1917). Amsterdam, Nieuwendijk 188 boven. Vors.: J. H. A. L. von Frijtag
Drabbe. Sekr.: L. J. Lintjens. Offizielles Organ: „Algemeene Roomsch-
Katholieke Ambtenaarsvereeniging" (Wochenblatt).
Ziele: Verteidigung der geistigen und materiellen Interessen der öffent-
lichen Angestellten gemäß den Grundsätzen des katholischen Glaubens.
Mitglieder: 3778 in 44 Sektionen. Mitgliedsbeitrag: In den einzelnen Sek-
tionen verschieden. Für die Zentralstelle werden monatlich 0"50 Gulden pro
Mitglied eingehoben. Leitung: Von der Vertreterversammlung gewählter
Vorstand von mindestens neun Mitgliedern. Der Verband ist in elf Gruppen
für die verschiedenen Kategorien der Mitglieder gegliedert; jede Gruppe ver-
fügt über ein eigenes Bureau für die Vertretung der Sonderinteressen der
verschiedenen Kategorien. Tätigkeit: Versammlungen, Vorträge, Kongresse;
berufliche Ausbildungskurse; Einschreiten bei den Behörden; wirtschaftliche
Hilfeleistung; Zusammenarbeit mit andern Organisationen.
NEDERLANDSCHE ROOMSCH-KATHOLIEKE VEREENIGING VAN
HANDELSREIZIGERS „ST. CHRISTOFFEL«: NIEDERLÄNDISCHE KA-
THOLISCHE VEREINIGUNG DER HANDELSREISENDEN „ST. CHRI-
STOPH" (gegr. 1916). Utrecht, Oudegracht 77.a. bis. Vors.: A. F. Koenders.
Sekr.: J. Hoomberg. Offizielles Organ: „St. Christoffel" (Wochenblatt).
Ziele: Förderung der religiösen, geistigen und sozialen Interessen der
Handelsreisenden, gemäß den Grundsätzen der katholischen Kirche. Mit-
glieder: 2055 in 41 Ortssektionen. Mitgliedsbeitrag: 12 Gulden jährlich.
Leitung: elfgliedriger Vorstand; geschäftsführender Ausschuß. Tätigkeit:
Versammlungen und Kongresse; Einschreiten bei den Behörden, um auf
Gesetzgebung und Verwaltung einen entsprechenden Einfluß auszuüben;
Aktionen zur Verbesserung der Gehälter und Arbeitsbedingungen; Kollektiv-
verträge; Stellenvermittlung; berufliche Ausbildung; Rechtsschutz; Hilfs-
fonds für die bedürftigen Mitglieder; Kranken-, Unfalls- und Arbeitslosigkeits-
versicherungskasse; Sterbekassen. Angeschlossen an die „Katholieke Sociale
Actie" (S. 38).
Schweiz
VERBAND KATHOLISCHER ANGESTELLTER UND BEAMTER
DER SCHWEIZ (gegr. 1918). Zürich 4, Rotwandstraße 50. Vors.: R. Käppeli.
Sekr.: A. Hackhof er. Offizielles Organ: „Hochwacht" (Wochenschrift).
Ziele: Wahrung und Förderung der religiös-sittlichen, beruflichen und
sozialen Interessen der katholischen Angestellten und Beamten. Mitglieder:
1388 in 15 Sektionen. Mitgliedsbeitrag: 1 Franken monatlich. Leitung: Ur-
174 Organisationen der einzelnen Stände und Berufsgruppen
abstimmung; Delegiertenvei-samnilung (ein Delegierter für je 100 Mitglieder);
Verbandsvorstand, bestehend aus dem geschäftsführenden Ausschuß (fünf
Mitglieder) und weiteren vier von der Delegiertenversammlung aus den
Sektionen bestimmten Mitgliedern. Tätigkeit: Teilnahme an religiösen Ver-
anstaltungen; Versammlungen, apologetische, soziale und berufswirtschaft-
liche Kurse und Vorträge; Gesamtarbeitsverträge; Schaffung besserer
Arbeitsverhältnisse; Unterstützungseinrichtungen; Stellenvermittlung; Rechts-
schutz; Berufsberatungsstelle. Angeschlossen an den „Zentralverband christ-
lichsozialer Organisationen" und an den „Christlichsozialen Arbeitsbund";
die Mitglieder sind berechtigt, von allen sozialen Einrichtungen des „Zentral-
verbandes" Gebrauch zu madien.
*
Ungarn
KATHOLIKUS TISZTVISELONÖK ES NÖI KERESKEDELMI AL^
KALMAZOTTAK ORSZÄGOS SZöVETSfiGE: VEREIN DER KATHOLI-
SCHEN WEIBLICHEN ÖFFENTLICHEN UND PRIVATEN ANGE-
STELLTEN (gegr. 1Q09). Budapest IV., Kossuth Lajos-utca 1. 3. 1. Vors.:
Gräfin E. Zidiy. Direktor: Frau M. Zacharias. Sekr.: Frau H. Minye.
Ziele: Verteidigung der Interessen der katholischen weiblichen Ange-
stellten im christlichen und vaterländischen Geiste, Mitglieder: Rund 8000 in
fünf Ortssektionen. Mitgliedsbeitrag: 150 Kronen jährlich. Tätigkeit: Ver-
sammlungen; kaufmännische und gewerbliche Ausbildungskurse; Stellen-
vermittlung; Errichtung von Heimen; Gründung von Ferienhäusern. Ange-
schlossen an den „Verband der katholischen Frauen Ungarns" (S. 79).
f
KAPITEL XVII.
Arbeitgeber
Belgien
UNION D'ACTION' SOCIALE CHRETIENNE (gegr. 1921). Brüssel,
11 rue Brialmont. Vors.: G. Dallemagne. Sekr.: M. Liesens. Offizielles Organ:
(in Vorbereitung).
Ziele: Zusammenschluß der Industriellen, Unternehmer undi Ingenieure
zwecks Verwirklichung der sozialen Reformen, die den Forderungen der
Wissenschaft und der sozialen Gerechtigkeit entsprechen und von den
Arbeiterorganisationen in ihr Programm aufgenommen wurden. Mitglieder:
147. Tätige Mitglieder können nur solche Angehörige der freien Berufe,
Industrielle oder Kaufleute werden, die mittelbar oder unmittelbar min-
destens zehn Lohn- oder Gehaltsempfänger beschäftigen. Mitgliedsbeitrag:
Mindestens 10 Franken jährlich. Leitung: Von der Generalversammlung ge-
wählter Vorstand, der aus mindestens fünf Mitgliedern besteht. Tätigkeit:
Persönliche Werbearbeit; Veranstaltung von Versammlungen, Vorträgen und
Kongressen; Veröffentlichung von Broschüren, Flugblättern, Zeitungs-
aufsätzen usw.; Schritte bei Behörden und Körperschaften.
Frankreich
UNION FRATERNELLE DU COMMERCE ET DE ^INDUSTRIE
(gegr. 1889). Paris (4e), 11 rue Castex. Vors.: L. Harmel. Sekr.: F. Weber.
Offizielles Organ: Monatlich erscheinende Mitteilungen,
Ziele: Zusammenschluß der katholischen Kaufleute und Industriellen
Frankreichs im Geiste gegenseitiger Solidarität. Mitglieder: 3000 in 62 Ver-
einen und Sektionen. Mitgliedsbeitrag: 12 Franken jährlich; Ausland
15 Franken. Leitung: Ehrenvorstand; Verwaltungsrat; beratender und
Werbeausschuß. Tätigkeit: Auskünfte; Nachprüfungsstelle; Vertretung vor
den Gerichten; Ratschläge für die Gründung von Gesellschaften. Der Ver-
band veröffentlicht jährlich das „Vademecum de l'acheteur catholique", das
über 700 Branchen, die angesehensten Namen des industriellen und kauf-
männischen Frankreichs enthält. Veranstaltung von Pilgerfahrten, Vor-
trägen, Tagungen. Aus der Geschichte: Gegründet von Leon Harmel, hat
der Verband schon wertvolle soziale und wirtschaftliche Dienste geleistet;
seine Bemühungen im Parlament und bei den maßgebenden Ausschüssen
führten schon manchmal zur Verbesserung von Gesetzen, die den Trägem
der nationalen Produktion nicht gerecht wurden.
Niederlande
ALGEMEENE R. K. WERKGEVERS-VEREENIGING: ALLGEMEINER
VERBAND KATHOLISCHER ARBEITGEBER (gegr. 1915). Amsterdam,
176 Organisationen der einzelnen Stände und Berufsgrupgen
Prinsengracht 721. Vors.: J. P. -J. Asselbergs. Sekr.: L. G. Kortenhorst.
Offizielles Organ: „De R. K. Werkgever" (Wochenblatt).
Ziele: Die Algemeene R. K. Werkgevers-Vereeniging ist eine Standes-
Organisation^) zur Verteidigung der religiösen, moralischen, sozialen und
wirtschaftlichen Interessen der Arbeitgeber gemäß den Grundsätzen der
katholischen Kirche. Leitung: Vorstand, der aus den Vertretern der ange-
schlossenen Verbände und Vereinigungen besteht. Tätigkeit: Teilnahme an
religiösen Veranstaltungen; Exerzitien;- religiöse und soziale Vorträge imd
Kurse; reichhaltiges Archiv über soziale, wirtschaftliche und finanzielle
Angelegenheiten; Zusammenarbeit mit den verschiedenen vom Staate er-
richteten wirtschaftlichen Körperschaften; Studium der Gesetzesvorlagen und
Dekrete in sozialen und wirtsdiaftlichen ^Angelegenheiten; Vorstellungen
bei den öffentlichen Behörden, um die Gesetzgebung zu beeinflussen; Grün-
dung von Arbeitgebervereinigungen; Auskunftsstelle. Angeschlossen an die
„Katholieke Sociale Actie" (S. 38).
KATHOLIEKE JONGE WERKGEVERSVEREENIGING: KATHOLI-
SCHE VEREINIGUNG JUNGER ARBEITGEBER (gegr. 1916). Amsterdam,
Heerengracht 388. Vors.: P. J. Spoorenberg. Sekr.: G. Mutsaerts. Offizielles
Organ: „De Mededeelingen" (Monatsschrift).
Ziele: Vorbereitung und Heranbüdung der katholischen zukünftigen
Arbeitgeber im Hinblick auf deren soziale Tätigkeit. Mitglieder: Rund 350 in
fünf Regionalgruppen. Mitgliedsbeitrag: 20 Gulden jährlich. Leitung: Haupt-
vorstand, Regionalvorstände, Ortsvertrauensleute. Tätigkeit: Exerzitien,
Marianische Kongregationen; Versammlungen, Vorträge, Kongresse; Studien-
zirkel; Studienreisen. Angeschlossen an die „Katholieke Sociale Actie" (S. 38).
^
1) Die niederländischen Standesvereine („Standsorganisatie") umschließen die Angehörigen desselben
Standes (Unternehmer, Mittelständler, Arbeitnehmer), aber verschiedener Berufe, während umgekehrt die
gewerkschaftlichen Berufsvereinigungen die Mitglieder desselben Berufes zusammenfassen. Nach einem am
31. Oktober 1919 veröffentlichten Beschluß des niederländischen Episkopates bezweckt die Standesver-
einigung die Verteidigung und Förderung der religiösen und moralischen Interessen ihrer Mitglieder sowie
auch den Schutz ihrer materiellen Interessen, soweit nicht eine entsprechende gewerkschaftliche Organisation
diese letztere Aufgabe übernommen hat. Der gleiche Beschluß verpflichtet auch sämtliche Mitglieder der
Berufsorganisationen (Gewerkschaften), gleichzeitig einer Standesvereinigung als Mitglied beizutreten.
KAPITEL XVIIL
Mittelstand
Belgien
FEDERATION NATIONALE CHRETIENNE DES CLASSES MOY-
ENNES DE BELGIQUE (gegr. 1919). Brüssel, 201 diaussee de Wavre ä
Ixelles. Vors.: L. Crauwels. Sekr.: Abbe J, Lambrechts. Offizielle Organe:
„De Middenstand"; „Les Classes Moyennes" (monatlich); „De Gids van den
Middenstand" (für die Vereinsleiter und Mitarbeiter; monatlich).
Ziele: Geistige und materielle Hebung des kaufmännischen und ge-
werblichen Mittelstandes. Mitglieder: 16.000, die in 90 Vereinen und 72 Be-
ruf sverbänden zusammengeschlossen sind (1922); diese ihrerseits sind in
zwei Spitzenorganisationen, „De Christelijke Landsbond van den Midden-
stand" (gegr. 1919) und „Syndicat general des Classes Moyennes catholiques"
(gegr. 1893) zusammengefaßt, welche gemeinsam den Landesverband büden.
Mitgliedsbeiträge: Klasse A: 12 Franken; Klasse B: 60 Franken jährlich.
Leilung: Verbandsvorstand, gebildet aus den Vertretern der Provinzial-
verbände, einem Rechts- und einem geistlichen Beirat. Der Vorstand wählt
aus seiner Mitte den leitenden Ausschuß. Tätigkeit: Errichtung von Orts-
vereinen, Bezirksvereinen. und deren Zusammenfassung; Bildung von Unter-
gruppen nach Berufen beziehungsweise Geschäftszweigen; Sdiaffung von
wirtschaftlichen Einrichtungen; Schaffung eines entsprechenden gewerblichen
und kaufmännischen Unterrichtes; Veranstaltung von religiösen und sozialen
Kursen; Exerzitien; Kampf gegen den imlautem Wettbewerb. Hauptsäch-
lichste Einrichtungen: ständiges Sekretariat für alle einschlägigen Studien,
Auskunftserteilung und Werbetätigkeit; Stelle für die Eintreibimg schwer
einbringlicher Forderungen; Zentralbank' des Mittelstandes; zenbrale Ein-
kaufsstelle; Versicherungen auf Gegenseitigkeit des Mittelstandes (Brand-
schadens-, Lebens-, Spiegelscheiben-, Haftpflicht-Versicherung usw.); „La
Maison du Syndicataire" (Kreditgenossenschaft, welche den Ankauf eines
eigenen Hauses gegen Ratenzahlungen ermöglicht, verbunden mit Lebens-
versicherung); „Le Syndicat general" (Unfallversicherung)^).
Großbritannien
CATENIAN ASSOCIATION (gegr. 1908). Manchester, 78 King Street.
Vors.: T. H. Kevill. Sekr.: J. W. Shepherd. Offizielles Organ: „Catena"
(monatlich).
Ziele: Herstellung sozialer Beziehungen zwischen jenen Katholiken,
welche einen freien Beruf ausüben oder als Geschäftsleute tätig sind, um die
1) In Gent wurde von Van der Cruyssen die „UNIVERSITfi'DES CLASSES MOYENNES" gegründet;
von Hochw. Lambrechts geleitet, ist sie in fünf Abteilungen gegliedert: Presse; Archiv; Handels- und
Wirtschaftsorganisation; innere Organisation; die Organisation des Unterrichtes. Verschiedene Umstände
verhinderten bis heute die Entwidmung dieser Einrichtung.
MONTI, Internat. Handbuch der kath. Organisationen. 13
178 Organisationen der einzelnen Stände und Berufsgruppen
Interessen der Mitglieder und ihrer Familien zu wahren und zu fördern.
Mitglieder: 4500 in 60 Zirkeln, welche über England, Schottland und Wales
verbreitet sind. Mitgliedsbeitrag: 2 Pfund Sterling 2 Schilling jährlich.
Leitung: Ortsvorstände, Provinzialvorstände, Hauptvorstand. Tätigkeit:
Versammlungen, die monatlich oder zweimal monatlich stattfinden; Unter-
stützung junger Leute, die in einen freien Beruf oder ins Geschäftsleben ein-
treten; wenn nötig, Unterstützung der Familien verstorbener Mitglieder,
besonders der Kinder derselben; Verbesserung der Lage der Katholiken, die
einen freien Beruf ausüben oder im Geschäftsleben tätig sind, durch alle
verfügbaren Mittel.
Niederlande
NEDERLANDSCHE ROOMSCH-KATHOLIEKE MIDDENSTANDS-
BOND: NIEDERLÄNDISCHER KATHOLISCHER MITTELSTANDSBUND
(gegr. 1915). Sitz des Bundes in Utrecht. Anschrift des Zentralsekretariats:
Nationaal Hanze Bureau, 's Gravenhage, Huygensstraat 27. Vors.:
Ch. Frencken. Direktor: J. A. G. M. van Hellenberg Hubar. Offizielles Organ:
„De Nederlandsche Hanze" (Wochenblatt).
Ziele: Schutz der moralischen und materiellen Interessen des kauf-
männischen und gewerblichen Mittelstandes durch gegenseitige Zusammen-
arbeit gemäß den Grundsätzen der katholischen Kirche. Mitglieder: Fünf
Diözesanverbände der Mittelstandsorganisationen mit rund 20.000 Mit-
gliedern und 29 Landesfachvereinigungen mit ungefähr 10.000 Mitgliedern.
In den Landesfachvereinigungen sind folgende Gruppen organisiert: Kar-
toffel-, Gemüse- und Früchtehändler; Bäcker- und Zuckerbäckermeister;
Buchhändler und Papierwarenhändler; Brennstoffhändler; Uhrmacher;
Schneider; Haar- und Bartscherer; Käsehändler; Holzschuhhändler; Korb-
macher; Müller; Tapezierer, Möbel- und Bettfabrikanten; Textilwaren-
händler; Milch- und Molkereiproduktenhändler; Fahrradhändler und
-fabrikanten; Schuster; Maler; Metzger; Zigarrenfabrikanten; Tabakhändler;
Schmiede; Stukkateure; Färber; Fischer; Wagner; Weißwarenhändler; Gast-
ünd Kaffeewirte; Spitzenfabrikanten; Paramentenhändler usw. Mitglieds-
beiträge: Werden alljährlich festgesetzt, je nach der finanziellen Leistungs-
fähigkeit der angesdilossenen Verbände. Leitung: Vorstand, der sich aus je
zwei Vertretern der Diözesanverbände und den Vorsitzenden der Landes-
fachvereinigungen zusammensetzt. Der Vorstand bestimmt den fünfgliedrigen
geschäftsführenden Ausschuß, der aus je einem Vertreter der Diözesan-
verbände besteht. Tätigkeit: Religiöse, soziale und wirtschaftliche Kurse und
Vorträge; Versammlungen und Kongresse; Schaffung von Landesfachvereini-
gungen und sozialen Einrichtungen zugunsten des Mittelstandes; berufliche,
industrielle und kaufmännische Ausbildung; Vorstellungen bei den Behörden,
um einen entsprechenden Einfluß auf die Gesetzgebung auszuüben; Kampf
für die Sonntagsruhe. Angeschlossen an die „Katholieke Sociale Actie*'
(S. 38).
KAPITEL XIX.
Arbeiter
Argentinien
CIRCULOS DE OBREROS (gegr. 1892). Buenos Aires, Avenida de
Mayo 1396. Vors.: C. Conci. Offizielles Organ: „Adelante" (Wochenblatt).
Ziele: Verteidigung und Förderung der materiellen und geistigen Wohl-
fahrt des Arbeiterstandes nach den Grundsätzen der christlichen Gesell-
schaftsmoral. Mitglieder: 28.543 iii 88 Vereinen. Mitgliedsbeitrag: Wechselt
je nach den Umständen. Zurzeit 1 Peso und 10 Centavos vierteljährlich. Im
Jahre 1923 beliefen sich die Beitiräge der Mitglieder auf 363.600 Pesos. Die
Bilanz des Verbandes Ende 1923 weist ein Vermögen von 2,205.203 Pesos
auf. Leitung: Allgemeiner Ausschuß; Vorstand, bestehend aus dem Vor-
sitzenden, dem geistlichen Beirat und sechs Beisitzern. Tätigkeit: Kranken-
kassen; Arbeitersparkassen; Arbeitsnachweise; Sonntags- und Abendschulen
für Arbeiter; Kongresse zur Erörterung und Lösung der den Arbeiterstand
betreffenden Fragen.
Belgien
LIGUE NATIONALE DES TRAVAILLEURS CHRETIENS DE BEL-
GIQUE (gegr. 1921). Brüssel, 14 Avenue de la Renaissance. Vors.: H. Hey-
man. Sekr.: Van Overbergh (ständig); Abbe Colens (Geschäftsführer).
Ziele: Einheitliche Leitung und Zusammenfassung der Tätigkeit aller
Organisationen des christlichen Arbeiterstandes; Förderung und Verteidi-
gung der Interessen des christlichen Arbeiterstandes; Verwirklichung der
sozialen Reformen auf der Grundlage der christlichen Demokratie; zu diesem
Zwecke: Regelung des politischen Lebens des christlichen Arbeiterstandes
und dessen Vertretung in Kammer und Senat. Organisation: In jeder Ge-
meinde werden die bereits bestehenden christlichen Arbeiterorganisationen
(Männer- und Frauengewerkschaften, Genossenschaften, Versicherungs-
einrichtungen auf Gegenseitigkeit, Berufsschulen, Studienzirkel usw.) zu
einem Verband zusammengefaßt; diese Orisverbände werden dann zu Kreis-,
diese zu Provinzialverbänden zusammengeschlossen. Mitglieder: Rund 250.000
in mehreren Hunderten von Orts-, 31 Kreis- und 6 Provinzialverbänden.
Mitgliedsbeiträge (vorgeschlagen): jährlich 5 Franken für den Orisverband,
2 Franken für den Kreisverband, . 2 Franken für den Provinzialverband und
1 Frank für den Landesverband. Tätigkeit: Regional- und Landeskongresse,
Vorträge, soziale Studienzirkel, soziale Schulen, soziale Wochen; Einwirkung
auf die öffentliche Meinung durch religiöse und soziale Veranstaltungen,
Zeitungsaufsätze, Broschüren, Plakate usw.; politische Tätigkeit durch die
demokratische Gruppe in der Kammer (21 Abgeordnete) und im Senat
13*
180 Organisationen der einzelnen Stände und Berufsgruppen
(12 Senatoren). Aus der Geschichte: Die Organisation entstand aus der
„Ligue Democratique chretienne de Belgique". Die Organisationsarbeit
dauerte zwei Jahre; und ist erst in ihren Grundzügen durchgeführt.
FEDERATION NATIONALE DES LIGUES OUVRIERES FEMI-
NINES DE BELGIQUE (gegr. 1919). Brüssel, 75 boulevard Clovis. Vors.:
Frl. L. Colen. Sekr.: Frl. A. Japsenne und H. Decoster. Offizielle Organe:
„La Ligue des Femmes" (monatlich); „Vrouwenbeweging" (monatlich);
„De Vrouwengilde" (Monatsschrift für die Vereinsvorstände: Antwerpen,
5 Coppenolstraat).
Ziele: Geistige und materielle Hebung der Arbeiterfamilie und der
alleinstehenden Frau durch Anwendung folgender Mittel: Schutz der Heim-
und Fabrikarbeiterin in und außer der Arbeitsstätte; Entwicklung des ge-
werkschaftlichen Geistes; Kampf gegen die Teuerung durch Konsumvereine;
Lebens-, Kranken-, Unfallsversicherungen; Wöchnerinnenkassen, Aussteuer-
kassen; Haushaltungs- und Berufsunterricht; Regelung der Frauen- und
Kinderarbeit; Kampf gegen alle Übelstände, die die Gesundheit der Arbeite-
rinnen und Kinder und die öffentlidie Sittlichkeit bedrohen; vaterländische
und künstlerische Erziehung; gründlicher religiöser Unterricht. Mitglieder:
Mmdestens 50.000, davon 20.000 in Wallonien und 30.000 in den flämisch
sprechenden TeÜen des Landes: Hausfrauen, Arbeiterinnen, Angestellte usw.;
die 180 Vereine sind in Kreisverbänden, diese zum Landesverband zu-
sammengeschlossen. Mitgliedsbeiträge: Werden von den Vorständen der
Ortsvereine festgesetzt. Leitung: Zentralvorstand, der aus den Vertreterinnen
der angeschlossenen Kreisverbände und einem von der kürchlichen Behörde
bestimmten geistlichen Beirat besteht. Tätigkeit: Der Landesverband gibt die
Richtlinien für die Tätigkeit der Kreisverbände an, arbeitet an deren Ent-
wicklung, leitet die Generalversammlungen, die sozialen Wochen und die
Kongresse; stellt den angeschlossenen Verbänden reiches Auskunftsmaterial
zur Verfügung, gibt mehrere Zeitschriften heraus usw. Auf dem Lande sind
die Arbeiterinnenvereine („Ligues des Femmes ouvrieres") häufig den
„Cercles de Fermieres et de Menageres rurales" (S. 194) angeschlossen.
Deutschland
VERBAND KATHOLISCHER ARBEITER- UND KNAPPENVEREINE
WESTDEUTSCHLANDS (gegr. 1904). M. Gladbach, Kyffhäuserstraße 5.
Präsident: Msgre. O. Müller. Sekr.: Hochw. Diözesanpräses Kleine-Nathland.
Offizielle Organe: „Westdeutsche Arbeiterzeitung" (wöchentlich); „Mit-
teilungen für Arbeiterpräsides" (freie Folge); „Der Arbeiterführer" (freie
Folge).
Ziele: Wahrung und Förderung der Religiosität und Sittlichkeit der
Mitglieder im festen Anschluß an die Kürche; Belehrung und Aufklärung der
Mitglieder über die Bestrebungen der cliristlichen Wirtschafts- und Gesell-
schaftsordnung und Bekämpfung der sozialistischen Irrtümer; Belehrung der
Mitglieder über ihre Rechte und Pflichten als Staatsbürger; Schutz und
Förderung der wirtschaftlichen Interessen der Arbeiter, besonders durch
Erziehung zur praktischen Mitarbeit an den Bestrebungen zur gesellschaft-
lichen und wirtschaftlichen Hebung ihres Standes im engsten Zusammen-
wirken mit der übrigen christlich-nationalen Arbeiterbewegung, besonders
mit den christlichen Gewerkschaften; Pflege der allgemeinen geistigen Bil-
Arbeiter 181
düng; Schaffung von Wohlfahrtseinrichtungen; Pflege echter Kameradschaft
und veredelnder Unterhaltung und Geselligkeit. Ziel aller Vereinsarbeit ist,
im Lichte und durch die Mittel unseres katholischen Glaubens den gesell-
schaftlichen, wirtschaftlichen und geistig-sittlichen Wert des Arbeiterstandes
zu erhöhen, den Arbeitern selbst zum erhebenden Bewußtsein und den
übrigen Ständen zur Anerkennung zu bringen; insbesondere sollen die
Arbeiter bereitwillig und fähig gemacht werden zur freudigen Pflicht-
erfüUving gegenüber dem eigenen Stande und der Gesamtheit. Mitglieder:
186.168 in 8 Diözesanverbänden mit 68 Bezirksverbänden und 1316 Ver-
einen. Mitgliedsbeitrag: Ein halber Arbeitsstundenlohn monatlich. Leitung:
Die höchste beratende und beschließende Körperschaft ist der Verbandstag;
;er setzt sich zusammen aus sämtlichen Arbeitersekretären und weiteren
Arbeitervertretem der Bezirksverbände; der Verbandsausschuß ist die Ver-
sammlung der Diözesan- und Bezirkspräsides und der Arbeitersekretäre; der
Verbandsvorstand besteht aus den beiden Verbandsvorsitzenden, den
Diözesanpräsides der drei größeren Diözesanverbände (Köln, Münster und
Paderborn), je einem Arbeitersekretär dieser Diözesen und zwei Vertretern
der übrigen Diözesanverbände. Tätigkeit: 1. Des Verbandes: Gemeinsame
Stellungnahme zu wichtigen prägen der christlichen Arbeiterbewegung;
Schaffung und Verbreitung von gemeinsamen Einrichtungen zur geistigen
und wirtschaftlichen Hebung des Arbeiterstandes, Veranstaltung von Ver-
bandstagen. 2. Der Einzelvereine: Gemeinschaftliche Kommunionen; religiöse,
soziale und staatsbürgerliche Vorträge; Veranstaltung sozialer Unterrichts-
kurse zur Schulung der befähigten Mitglieder; Errichtung von Kommissionen
zur Durchführung praktisch-sozialer Maßnahmen; Gründung von Spar-
kassen; Anschluß an die Verbandskassen, nämlich die Zentral-Krankengeld-
Zuschußkasse, Sitz Düsseldorf, und die Leo-Versicherungsbank A. G., Sitz
Köln; Veranstaltung von Familienfesten.
VERBAND SÜDDEUTSCHER KATHOLISCHER ARBEITERVER-
EINE (gegr. 1891). München 28, Pestalozzistraße 1. Präsident: Msgre.
C. Walterbach. Vors.: H. Königbauer. Sekr.: J. B. Lohr. Offizielle Organe:
,.Der Arbeiter" (Wochenblatt für die Mitglieder); „Der Vereinsvortrag"
(Monatsschrift für die Präsides); „Die Vereinspraxis" (Monatsschrift für die
Vorstandschaften).
Ziele: Förderung der Mitglieder im religiös-sittlichen Leben; politische,
soziale und staatsbürgerliche Schulung; Weckung des Standesbewußtseins;
Hebung der sozialen und politischen Stellung des Arbeiterstandes; Wahrung
der reditlichen und materiellen Interessen; Pflege des Familien- und Gemein-
sdiaftssinnes. Mitglieder: Etwa 60.000 in 11 Diözesanverbänden, die in
Bezirksverbände eingeteilt sind. Leitung: Die Verbandsleitung besteht aus
sieben Funktionären und den Verbandssekretären; ihr steht zur Seite der
Verbandsausschuß, der sich zusammensetzt aus der Verbandsleitung, den
Diözesanpräsides, den im Verbände tätigen Sekretären und aus je einem
Vertreter der Diözesanverbände. Tätigkeit: Gemeinschaftliche Kommunionen;
religiöse und allgemeinbildende Vorträge; Veranstaltung von Unterrichts-
kursen; Errichtung von Bibliotheken; Geltendmachung der Interessen des
Arbeiterstandes im öffentlichen und politischen Leben; rege Beteiligung bei
den politischen und sozialen Wahlen; Sicherung der politischen Rechte der
Arbeiterschaft durch entsprechende Vertretung und Einflußnahme auf die
gesetzgebenden Körperschaften üi Staat und Gemeinde; kostenlose Rechts-
auskunft und Reditsvertretung; Gewährung eines Sterbegeldes und Ermög-
lichung einer günstigen Volksversicherung; Anschluß an die Krankengeld-
182 Organisationen der einzelnen Stände und Berufsgruppen
Zuschußkasse „Leohaus"; Errichtung von Spar- und Einkaufskassen; Ver-
anstaltung von bildenden Vereinsfesten und Familienabenden; Besuch und
Unterstützung kranker Mitglieder.
OSTDEUTSCHER VERBAND KATHOLISCHER ARBEITERVEREINE
(gegr. 1905). Neisse (Schlesien). Präsident: Hochw. Gerigk. Offizielles Organ:
„Aus dem Ostdeutschen Verband katholischer Arbeitervereine" (erscheint in
zwangloser Folge).
Ziele: Der Verband will die katholische Arbeiterbewegung des öst-
lichen Deutschlands fördern und. der Eingliederung der Arbeiterschaft in die
Volksgemeinschaft durch Umwandlung des Klassenbewußtseins in Standes-
gefühl dienen. Mitglieder: 4695 in 46 Ortsvereinen. Leitung: Verbandsvor-
stand, neungliedriger Arbeitsausschuß. Tätigkeit: Vorträge, Diskussions-
abende, soziale Kurse zur Schulung führender Persönlichkeiten; Einrichtung
einer Volksbildungsstätte in Neisse; Erteilung von Rechtsauskünften und An-
fertigung von Sdiriftsätzen; Wahlarbeiten für Gewerbegerichte, Kranken-
kassen, Betriebsräte, Schlichtungsausschüsse usw.; Abgabe von Waren zu
billigen Preisen; Einrichtung verschiedener Unterstützungskassen.
VERBAND DER KATHOLISCHEN ARBEITERVEREINE, SITZ
BERLIN (gegr. 1895). Berlin C25, Kaiserstraße 37. Sekr.: Hochw. B. Nafe.
Direktor: P. Richter. Offizielle Organe: „Der Arbeiter" (monatliches Organ
für die Mitglieder); „Der Arbeiterpräses** (vierteljährliche Zeitschrift für die
Vereinsleiter).
Ziele: Geistige und materielle Hebung und Förderung des Arbeiter-
standes nach den Grundsätzen der Enzyklika „Rerum Novarum'*. Mitglieder:
Rund 40.000 in 500 Ortsvereinen. Leitung: Neungliedriger Verbandsvorstand;
Präsideskonferenz; Delegiertentag. Tätigkeit: Gemeinschaftlicher Empfang
der heiligen Sakramente; regelmäßige Versammlungen mit belehrenden -Vor-
trägen und Erörterungen von Fragen, welche die Interessen des Arbeiter-
standes betreffen; soziale Unterrichtskurse; Errichtung von Büchereien; ge-
eignete Einrichtungen zur Förderung der materiellen Interessen des Arbeiter-
standes; gesellige Unterhaltung. Aus der Geschichte: Der Verband hafte sich
seit seiner Gründung* nicht nur die Förderung der religiösen und geistigen
Interessen der katholischen Arbeiter, sondern auch die Verteidigung ihrer
wirtschaftlichen Interessen durch die gewerkschaftliche Tätigkeit zur Auf-
gabe gestellt. Zu diesem Zwecke wurden die Vereine in fachberufliche Ab-
teüungen gegliedert, die dann im Gesamtverbande gewerkschaftliche Organi-
sationen darstellten. Der Verband erreichte so eine Mitgliederanzahl von
130.000. Auf Grund eines Abkommens mit den interkonfessionellen christ-
lichen Gewerkschaften stellte der Verband am 1. Jänner 1920 seine gewerk-
sdiaftliche Tätigkeit ein. Er beschränkte sich fortan auf die religiöse und
kulturelle Tätigkeit. Seitdem hat der Verband mehr als zwei Drittel seiner
Mitglieder verloren.
VERBAND SÜDDEUTSCHER KATHOLISCHER ARBEITERINNEN-
VEREINE (gegr. 1906). München 28, Pestalozzistraße 1. Präsident: Msgre.
C. Walterbach. Vors.: Frl. Thr Studer. Sekr.: Frl. A. Eberle. Offizielle
Organe: „Die Arbeiterin" (Wochenblatt für die Mitglieder); „Vereins-
vortrag" (Monatsschrift füi* die Präsides); „Vereinspraxis" (Monatsschrift
für die Vorstandschaften).
Ziele: Förderung des religiös-sittlichen Lebens der Mitglieder; Sorge
für ihre berufliche Ausbildung; Wahrung ihrer rechtlichen Interessen; An-
leitung zur genossenschaftlichen Selbsthilfe und zur Übung gegenseitiger
Arbeiter 183.
christlicher Nächstenliebe; Pflege edler Geselligkeit. Mitglieder: 22.000 in
257 Vereinen, die zu 11 Diözesanverbänden zusammengefaßt sind. Leitung:
Die Verbandsleitung besteht aus fünf Personen, als Verbandspräses ist
satzungsgemäß derjenige des „Verbandes süddeutscher katholischer Arbeiter-
vereine" (S. 181) bestimmt. Tätigkeit: Gemeinschaftliche Kommunionen,
Teilnahme an khrchlichen Festlichkeiten; Versammlungen mit Vorträgen
religiösen, wirtschaftlichen, sozialen und allgemeinbildenden Inhaltes; Ver-
breitung, guter Schriften; Einrichtung von Bibliotheken; Unterricht in Hand-
arbeit und Hauswirtschaft; Vermittlung bei Streitigkeiten bezüglich des
Arbeitsvertrages; Eintreten für Maßregeln zum Schutz der Arbeiterinnen;
Auskunfterteilung und Vertretung üi Fragen des Rechtes und der sozialen
Gesetzgebung; Anschluß an die Krankengeld-Zuschußkasse „Leohaus";
Sparkasse; Sterbekasse; Wirtschaftsstelle zum Bezug von Lebensmitteln,
Brennmaterial und dergleichen.
VERBAND DER KATHOLISCHEN WEIBLICHEN HAUSANGE-
STELLTEN DEUTSCHLANDS (gegr. 1908). Berlin C2, Brüderstraße 2.
Präsident: Hochw. Beyer. Vors.: Frl. A. von Schalscha-Ehrenfeld. Sekr.:
Frl. A, Schmidt. Offizielles Organ: „Küche und Haus" (monatlich).
Ziele: Pflege der Berufs- und Standestugenden, der Berufsliebe und des
Familiensinnes; berufliche Aus- und Fortbildung, Schaffung von Bildungs-
möglichkeiten; Belehrung und Förderung der Mitglieder in allen Angelegen-
heiten des Dienstverhältnisses unter Berücksichtigung seiner auf der Grund-
lage des christlichen Familienlebens beruhenden Eigenart; Durchführung und
Weitergestaltung der sozialen Gesetzgebung; Hilfe in allen Sdiwierigkeiten
des Standes. Mitglieder: Über 10.000. Leitung: Vorstand von fünf Mit-
gliedern. Tätigkeit: Vorträge, Erörterungen, Berufsstatistiken; Kurse zur
beruflichen und allgemeinen Fortbildung (Koch-, Kinderpflege-, Servierkurse,
Kurse in häuslicher Buchführung, Kleintierhaltung, Gartenbau, Gemüse-
verwertung u. a. m.); kostenlose Stellenvermittlung; Vermittlung häuslicher
Lehrstellen; Rechtsschutz; Stellenlosenunterstützung; Notstandsunterstützung
bei Krankheit; Unfallunterstützung; Aussteuerunterstützung; Sterbegeld;
Errichtung eigener Berufssekretariate; Heranziehung der Hausfrauen -zur
Mitarbeit; Errichtung von Erholungs- und Altersheimen. Angeschlossen an
den „Verband katholischer Vereine erwerbstätiger Frauen und Mädchen
Deutschlands" (S. 208).
VERBAND KATHOLISCHER HAUSANGESTELLTEN- UND DIENST-
MÄDCHENVEREINE IN DEUTSCHLAND (gegr. 1907). München 28,
Pestalozzistraße 1. Präsident: Hochw. F. Mußner. Vors.: Frl. A. Nieder.
Offizielles Organ: „Haus und Herd" (monatlich).
Ziele: Die religiös-sittliche und kulturelle Hebung des gesamten
Standes; die Förderung* der Interessen der katholischen Hausangestellten in
wirtschaftlicher und sozialer Beziehung; die staatsbürgerliche Schulung und
öffentliche Vertretung der Hausangestellten. Mitglieder: 18.000 in 130 Ver-
einen, die zu Diözesanverbänden vereinigt sind. Leitung: Verbandsleitung;
Verbandsausschuß, bestehend aus der Verbandsleitung, aus den Diözesan-
präsides, den vom Verbandstag auf je 2000 Mitglieder gewählten Delegierten
und aus den im Verband tätigen Sekretärinnen. Tätigkeit: Versammlungen
mit religiösen, sozialen und beruflichen Vorträgen; hauswirtschaftliche
Kurse; Sekretariate für Auskunft; Interessenvertretung und Rechtsschutz;
wirtsdiaftliche Unterstützungseinrichtungen: Krankengeld, Alterszulagen,
Altersversorgungskasse, Sparkasse, Stellenvermittlung.
184 Organisationen der einzelnen Stände und Berufsgruppen
Frankreich
OEUVRE DES CERCLES CATHOLIQUES D'OUVRIERS (gegr. 1871).
Paris (15e), 29 rue de Lounnel. Vors.: General de Castelnau. Sekr.: L. Flor-
noy. Geistlicher Beirat: P. de la Begassiere S. J. Offizielles Organ: „Bulletin
de rOeuvre des Cercles Catholiques".
Ziele: Förderung der brüderlichen Zusammenarbeit zwischen den
Hand- und Geistesarbeitern im Namen der katholischen Grundsätze mid der
Gerechtigkeit und zur Förderung des sozialen Friedens; Förderung der
Schaf fimg von Einrichtungen zugunsten der Arbeiter. Jeder Verein verfügt
soweit als möglich über eine Kapelle imd eineni geistlidien Beirat. Aus der
Geschichte: Das vom Grafen de Mun und deö Marquis de la Toiu:-du-Pin
nach der Pariser Kommune gegründete Werk hat einen bedeutenden Einfluß
auf die ganze katholische soziale Bewegung und sogar auf die französische
Gesetzgebung ausgeübt.
DIE KATHOLISCHEN BERUFSVEREINIGUNGEN.
Obwohl wir die rein religiösen Organisationen nicht in unser Handbuch
aufnehmen, müssen wir doch kurz die katholischen Berufsvereinigungen („Unions
Cathoüques Professionelles"), die sidi in den letzten Jahren in Frankreich be-
deutend entwickelt haben, wegen ihrer allgemeinen und auch sozialen Bedeutung
erw^men.
Die katholische Berufsvereinigung ist eine Art Bruderschaft, ähnlich denen
des Mittelalters, weldie alle Angehörigen desselben Berufes, ohne Rücksicht auf
die soziale Stufe, der sie angehören, zusammenschließt, mn ihnen die Ausübung
ihrer religiösen Pflichten zu erleichtern, ihr sittliches Leben, die Achtung vor der
Obrigkeit, den Geist der Gerechtigkeit und Liebe zu fördern, in ihnen das Bevirußt-
sein ihrer BerufspfUchten zu entwickeln und innerhalb des Berufs ihre Glaubens-
freiheit imd ihre religiösen Interessen zu verteidigen. Die hauptsächlichen Mittel
zur Erreichung dieser Ziele sind: R^ehnäßige Versammlungen mit Gebet, Vortrag
und Gedankenaustausch über eine theoretische oder praktische Frage, Studienzirkel,
Exerzitien, Kongresse, religiöse Veranstaltungen, Pilgerfahrten usw. Die Berufs-
vereine lassen also absidithdi jedwede Behandlung rein wirtschaftüdter und beruf-
Hcher Fragen beiseite, die in den Tätigkeitskreis der Gewerkschaften, Fadiver-
einigungen, Genossenschaften usw. fallen. Im folgenden bieten wir eine Obersicht
über die gegenwärtig bestehenden Berufsvereinigungen:
ANGESTELLTE 'DER MODEINDUSTRIE:
UNION CATHOLIQUE DES EMPLOYES DE LA NOUVEAUTE (gegründet
1918). Paris (7e), 76 rue des Saints-Peres. Präses: Abbe Gerlier.
BANK-, BÖRSEN- UND VERSICHERUNGS ANGESTELLTE:
UNION CATHOLIQUE DU PERSONNEL DES BANQUES, BOURSES ET
ASSURANCES (gegr. 1919). Paris (7e), 76 rue des Saints-Peres. Präses: Abbe
Gerlier.
EISENBAHNER:
UNION CATHOLIQUE DU PERSONNEL DES CHEMINS DE FER (ge-
gründet 1898). Paris (12e), 5 rue Emilio Castelar. Präses: Msgre. Reymann.
LANDWIRTSCHAFT:
UNION CATHOLIQUE DE LA FRANCE AGRICOLE (gegr. 1917). Paris
(6e), 5 rue de Regard. Präses: P. de Genouillac.
METALL- UND FABRIKSARBEITER:
UNION CATHOLIQUE DES METALLURGISTES ET OUVRIERS D'USINE
(gegr. 1917). Paris (12e), 5 rue Emilio Castelar. Präses: Msgre. Reymann.
Arbeiter 185
POST, TELEGRAPH UND TELEPHON:
UNION CATHOLIQUE DU PERSONNEL DES POSTES,- TELEGRAPHES
ET TELEPHONES (gegr. 1916). Paris (7e), 76 bis nie des Saints-Peres. Präses:
Msgre. Reymann.
SANITÄTSPERSONAL:
UNION CATHOLIQUE DES SERVICES DE SANTE (gegr. 1922). Paris
(7e), 76 bis nie des Sainis-Peres. Präses: Abbe Gerlier.
Luxemburg
ALLGEMEINER LUXEMBURGER CHRISTLICHER ARBEITSBUND
— CGNFEDERATION CHRETIENNE LUXEMBOURGEOISE DU TRA-
VAIL (gegr. 1922). Luxemburg, Siegfriedstraße 6. Vors.: Hochw. E. Hentgen.
Sekr.: J. B. Rock. Offizielles Organ: „Sozialer Fortschritt" (einmal
wöchentlich).
Ziele: Harmonisches Zusammenwirken der christlichsozialen Organisa-
tionen Luxemburgs. Mitglieder: Die vier tmten genannten Organisationen,
die rund 4000 Mitglieder zählen. Leiiimg: Bundesvorstand, der aus dem
Präsidenten, dem Vizepräsidenten, dem Sekretär, dem Kassier und den Ver-
tretern der angesdilossenen Organisationen besteht; Bun^iesversammlung,
die aus sämtlichen Vorstandsmitgliedern der dem Bunde angeschlossenen
Organisationen besteht. Mitgliedsbeitrag: Beiträge der angeschlossenen
Organisationen. Tätigkeit: Zusammenarbeit im Hinblick auf die allgemeinen
und besonderen Aufgaben der angeschlossenen Organisationen. Zweck-
mäßige Kombinierung der Volks-, Arbeiter- und Gewerkschaftssekretariate,
der Verbandspreßorgane, der Kassen und Arbeiterunterstützungseinridi-
tungen, der Büchereien, Studienzirkel und Versammlungen sowie überhaupt
der gesamten Sozialtätigkeit, die sich hiefür eignet.
Angeschlossene Organisationen:
Verband der katholischen Arbeitervereine Luxemburgs — Federation
des Ligues Ouvrieres catholiques du Luxembourg (gegr. 1906). Luxemburg,
Siegfriedstraße 6. Vors.: Hochw. E. Hentgen. Ziele: Religiöse, sittliche,
soziale und wirtschaftliche Hebung des Arbeiterstandes nach den Grund-
sätzen der katholischen Kirche. Mitglieder: 2500. Mitgliedsbeitrag:
0.75 Franken monatlich. Leitung: Verbandsvorstand, der aus dem Verbands-
präses, dem Generalsekretär, dem Kassier, zwei Vereinspräsides und fünf
ordentlichen Mitgliedern aus den Verbandsvereinen besteht. Tätigkeit: Pflege
des religiösen Lebens; regelmäßige Versammlungen mit belehrenden Vor-
trägen und Erörterungen; apologetische und soziale Kurse und Studien-
zirkel; Büchereien; Verbreitung von Fachzeitungen, Broschüren und Flug-
blättern; Gründung von Gewerkschaften im engen Anschluß an die Arbeiter-
vereine.
Verband der christlichen Gewerkschaften Luxemburgs — Federation
des Syndicats Chretiens du Luxembourg (S. 216).
Verband der Kooperativen „La Prevoyance" — Federation des (>)0pe-
ratives „La Prevoyance" (S. 234).
Syndicat Professionnel des Cheminots Luxembourgeois (S. 217).
Angeschlossene Einrichtung:
„Vita" Lebensversicherungsgenossenschaft auf Gegenseitigkeit des
Luxemburger christlichen Arbeitsbundes (gegr. 1922). Luxemburg, Siegfried-
186 Organisationen der einzelnen Stände und Beruisgruppen
Straße 6. Vors.: N. Leurs. Sekr.: J, B. Rock. Ziele: Lebensversicherungs-
genossenschaft auf Gegenseitigkeit für die Mitglieder der an den Arbeits-
bund angeschlossenen Organisationen. Mitglieder: 3000.
Niederlande
FEDERATIE DER DIOCESANE ROOMSCH KATHOLIEKE VOLKS-
EN WERKLIEDENBONDEN IN NEDERLAND: VERBAND DER KATHO-
LISCHEN VOLKS- UND ARBEITERDIÖZESANVERBÄNDE DER NIEDER-
LANDE (gegr. 1906). Sitz: 's-Hertogenbosch. Anschrift: 's-Gravenhage,
2e. L. de Colignystraat 55. Vors.: H. Hermans. Sekr.: J, A. Schutte,
Offizielle Organe: (siehe unten).
Ziele: Diese „Standes"-Organisation bezweckt die einheitliche Zu-
sammenfassung und Leitung der Arbeiterbewegung des Landes auf christ-
licher Grundlage und in steter Unterordnung unter den Episkopat sowie die
Verteidigung der religiösen, geistigen und materiellen Interessen des
Arbeiterstandes durch die gemeinsame Aktion der Diözesanverbände. Mit-
glieder: 105.000 in fünf Diözesanverbänden. Mitgliedsbeitrag: In den Orts-
vereinen 10 bis 15 Cents wöchentlich; der Verband hebt 24 Cents pro. Mit-
glied und Jahr ein. Leitung: Vorstand von mindestens sieben Mitgliedern,
darunter je ein Vertreter der Diözesanverbände. Tätigkeit: Schaffung
sozialer Einrichtungen zugunsten der Mitglieder; eigene Ausschüsse zum
Studium der Fragen der Arbeiterbewegung; Erhebungen; Kongresse; Ver-
sammlungen; Kurse; Vorstellungen bei den Behörden; Zusammenarbeit mit
anderen Organisationen. Veröffentlichungen: „De Volkskrant" (eme Tages-
und eine Wochenausgabe); „Het Roer" (Monatsschrift für die Vereinsleiter);
„De Roskam" (illustrierte humoristische Wochenschrift); verschiedene Flug-
schriften.
NEDERLANDSCHE ROOMSCH KATHOLIEKE BOND VANZIEKEN-
VERPLEEGSTERS: NIEDERLÄNDISCHER KATHOLISCHER BUND DER
KRANKENPFLEGERINNEN (gegr. 1909). Amsterdam, Amstel 161. Vors.:
H. J. Damen. Sekr.: H. W. B. M. Brans.
Ziele: Förderung der Krankenpflege durch katholische Pflegerinnen;
Verteidigung der moralischen und materiellen Interessen der Kranken-
pflegerinnen. Sektionen: 14. Tätigkeit: Hilfsfonds; Auskunftserteilung; Ver-
öffentlichung eines Mitteilungsblattes.
Österreich
REICHSVERBAND NICHTPOLITISCHER VEREINIGUNGEN
CHRISTLICHElJ ARBEITER ÖSTERREICHS (gegr. 1902). Wien VII.,
Kaiserstraße 8. Obmann: L. Kunschak. Seki.: K. Holaubek. Offizielles Organ:
„Der Arbeiter-Führer" (Wien I., Ebendorf erstraße 8; monatlich),
Ziele: Wahrung und Förderung der geistigen und materiellen Inter-
essen der Arbeiterschaft auf dem Boden einer christlichen Sozialreform.
Mitglieder: Etwa 30.000 in 285 Vereinen. Mitgliedsbeitrag: Außer den Bei-
trägen in den einzelnen Vereinen zahlen die Mitglieder monatlich 100 Kronen
an den Reichsverband. Leitung: Verbandsleitung, bestehend aus einem
engeren Ausschuß von sieben vom Verbandstag gewählten Mitgliedern und
einem weiteren Ausschuß, der sich aus dem engeren Ausschuß und den Ver-
Arbeiter • 187
tretern der Einzelverbände zusammensetzt. Tätigkeit: Förderung einer ge-
sunden Arbeitergesetzgebung mit allen erlaubten Mitteln; Unterrichtskurse,
Vorträge, Versammlungen; Einrichtung und Unterstützung von Biblio-
theken; Herausgabe und Verbreitung von Druckschriften (hauptsächlich
Broschüren und das jährlich erscheinende „Taschenbuch für die christlichen
Arbeiter Österreichs"; Erhebungen über Lohn- und Arbeitsverhältnisse;
Arbeitsvermittlung; Reiseunterstützung; Errichtung von Arbeitersekreta-
riaten; Rechtsschutz vor Gericht und bei Behörden; Aufstellung und Unter-
stützung von Wahlwerbem für Krankenkassen und andere Körperschaften.
RBICHSVERBAND DER CHRISTLICHEN HAUSGEHILFINNEN
(gegr. 1909). Wien IV., Mayerhof gasse 5. Vors.: Frl. J. Weiß. Sekr.: M.Pfeil.
Konsulent: Hochw. E. Maresch. Offizielles Organ: „Die Hausgehilfin"
(monatliche Mitteilungen).
Ziele: Hebung des religiösen und sittlichen Lebens der Hausgehilfinnen;
Förderung der wirtschaftlidien und sozialen Interessen des Standes und
Pflege der Geselligkeit; Vorbereitung für den späteren Beruf als Hausfrau
und Mutter. Mitglieder: Etwa 6500 in fünf Diözesanverbänden. Mitglieds-
beitrag: Em bis zwei Prozent vom Gehalt. Tätigkeit: Religiöse und soziale
Vorträge, Generalkommunionen, Exerzitien, Wallfahrten; Sammlung der
Mitglieder in ihren freien Stunden, gemeinschaftliche Ausflüge, Theater-
abende, Heimabende; Bildungsarbeit (praktische und theoretische Vorträge,
Lichtbildervorführungen, Kurse); Rechtshilfe; Prämiierung von treuen Haus-
gehilfinnen; Einrichtung von Wirtschaftsstellen zur Beschaffung billiger
Textilwaren; Aufnahme der Mädchen bei Stellenlosigkeit in den Verbands-
heimen; Stellenvermittlung; Übergabe der Jugendlichen an Vertrauens-
personen zur Beaufsichtigung; Besuch kranker Mitglieder in den Spitälern,
Versorgung derselben mit Naturalien und Geldspenden (Notburga-Sektion;
aus ihr bildete sich im Jahre 1922 eine religiöse Gemeinschaft von Haus-
gehilfinnen, die es sich zur Pflicht gemacht haben, ihr weiteres Leben der
Fürsorge für ihre Standesgenossen zu widmen); Unterbringung in Er-
holungsheimen (im Jahre 1919 überließ Seine Eminenz Kardinal Piffl einen
Teil seiner Sommerresidenz Kranichberg dem Verband als Erholungsheim
für erwerbstätige Frauen und Mädchen; Belegraum 60 Betten).
Polen
ZJEDNOCZENIE STOWARZYSZEN ROBOTNIKOW KATOLICKICH :
VERBAND DER KATHOLISCHEN ARBEITERVEREINE (gegr. 1919).
Poznan, sw. Marcin 69. Sekr.: Hochw. Kan. Dymek. Offizielles Organ:
„Robotnik": „Der Arbeiter" (Wochenblatt).
Ziele: Religiöse, soziale und staatsbürgerliche Erziehung der Arbeiter;
Kampf gegen die sozialistisdien Lehren; materielle Hilfe durch verschiedene
wirtschaftliche Einrichtungen. Mitglieder: Rund 20.000 in mehr als 400 Orts-
vereinen, die in Bezirksverbänden, diese wieder in einem Dutzend Diözesan-
verbänden in ganz Polen zusammengeschlossen sind. In der Diözese Gnesen
imd Posen, wo die Organisation seit 1890 besteht, gibt es 284 Ortsvereine mit
rund 17.000 Mitgliedern. Leitung: An der Spitze jedes Ortsvereines steht der
von der Generalversammlung gewählte Vorstand; die moralische Leitung
des Vereines obliegt einem vom Diözesanbischof ernannten, oder bestätigten
Priester. (Diese Präsides bilden einen eigenen Präsideszhrkel mit mehreren
hundert Mitgliedern, an dessen Spitze Hochw. Kan. Albrecht in Warschau
steht.) An der Spitze jedes Diözesanverbandes steht ein Generalkomitee, das
188 Organisationen der einzelnen Stände und Berufsgruppen
je zur Hälfte aus Priestern und Laien besteht. Die Vertreter der Diözesari-
verbände treten jedes Jahr zum Generalkongreß zusammen, dem die oberste
Leitung des Verbandes obliegt. Tätigkeit: Gemeinsame religiöse Ver-
anstaltungen, Exerzitien; regelmäßige Versammlungen, Vorträge, Studien-
zirkel, Veröffentlichungen, Büchereien; Spar- und Sterbekassen. In Lublin,
Krakau,> Warschau, Posen usw., wurden soziale Kurse für die Heranbildung
von Leitern und Propagandisten der Arbeiterorganisationen veranstaltet.
Schweiz
CHRISTLICHSOZIALER ARBEITERBUND DER SCHWEIZ (gegr.
1919). St. Gallen, Gallusstraße 20. Vors. und Sekr.: J. Scherrer. Offizielle
Organe: „Hochwacht" (Tageszeitung); „Soziale Warte" (wissenschaftlidie
Monatsschrift).
Ziele: Förderung der wirtschaftlichen und sozialen Interessen der
Arbeiterklasse und deren geistige und materielle Hebung auf dem» Boden des
Christentums im Sinne eines gerechten sozialen Ausgleiches und der Stände-
versöhnung. Mitglieder: Ungefähr 60.000, die in den unten angeführten
Organisationen und Institutionen zusammengeschlossen sind, deren Zentral-
organisation eben der „Christlichsoziale Arbeiterbund der Schweiz" ist.
Mitgliedsbeiträge: 6 bis 10 Franken jährlich für die Standesorganisationen;
0.40 bis 1.50 Franken wöchentlich für die Gewerkschaftsorganisationen.
Leitung: Christlichsozialer Arbeiterkongreß der Delegierten der christlich-
sozialen Organisationen; Bundesvorstand aus Vertretern dieser Organisa-
tionen; leitender Ausschuß von mindestens 15 Mitgliedern, der sich selbst
konstituiert. Tätigkeit: Schaffung eines Zentralsekretariates; Errichtung
eines sozialwirtschaftlichen Archives; Studium aller volkswirtschaftlichen* und
sozialpolitischen Fragen; Mitwirkung an den gesetzlichen sozialen Reformen;
Förderung der sozialen Selbsthüfe-Institutionen; Veröffentlichung praktischer
und populärwissenschaftlicher Schriften.
Angeschlossene Organisationen:
„Zentralverband christlichsozialer Organisationen" (siehe unten).
„Zentralverband der katholischen Jünglinge der Schweiz" (S. 98).
Soziale Sektion des „Schweizerischen katholischen Volksvereins" (S. 39).
„Zentralverband der katholischen Gesellenvereme der Schweiz" (S. 87).
ZENTRALVERBAND CHRISTLICHSOZIALER ORGANISATIONEN
DER SCHWEIZ (gegr. 1904). St. Gallen, Gallusstraße 20. Vors.: Hochw.
Kan. A. Scheiwiler. Sekr.: J. Scherrer.
Ziele: Der Zentralverband sucht mit allen gesetzlichen Mitteln die
geistige und materielle Lage der erwerbstätigen Volksstände, insbesondere
der i&beiter- und Angestelltenschaft zu verbessern, sowie die christlich-
sozialen Ideen in allen Schichten der Gesellschaft auf Grund der Enzyklika
Rerum novarum zur praktischen Durchführung zu brmgen. Mitglieder:
Rund 42.000. Leitung: Versammlung der Delegierten der angeschlossenen
Verbände und Einrichtungen; Zentralkomitee, bestehend aus den von den
angegliederten Verbänden ^gewählten Mitgliedern sowie aus je einem Ver-
treter der Institutionen; leitender Ausschuß von neun Mitgliedern. Tätigkeit:
Der Zentralverband gibt die allgemeinen Richtlinien für die Tätigkeit der an-
geschlossenen Verbände und Institutionen an, überwacht ihre Tätigkeit,
studiert die allen gemeinsamen Fragen und organisiert gemeinsame Aktionen.
Arbeiter 189
Angeschlossene Verbände:
„Verband katholischer Arbeitervereine" (siehe unten).
„Verband katholischer Arbeiterinnenvereine" (siehe unten).
„Verband weiblicher Haus-, Hotel- und Wirtschaftsangestellter" (siehe unten).
„Verband katholischer Angestellter und Beamter" (S. 173).
„Christlichnationaler Gewerkschaftsbund" (S. 226).
Angeschlossene Institutionen:
„Zentralarbeitsnachweis der christlichsozialen und katholischen Gesellen-
vereine", St. Gallen, Gallusstraße 20.
„Christlichsoziale Krankenkasse" (S. 238).
„Altersversicherungskasse", St. Gallen-Ost, Scheibenackerstraße 2. Kapital
236.000 Franken.
„Wöchnerinnenkasse", St. Gallen, Gallusstraße 20. Kapital 29.000 Franken.
„Sterbekasse", St. Gallen, Felsenstraße 85. Kapital 216.000 Franken.
„Leo-Fonds", St. Gallen, Gallusstraße 20. Kapital 54.000, Franken.
„Jung-Stiftung", St. Gallen, Gallusstraße 20. Kapital 11.000 Franken.
„Lichtbilderzentrale", St. Gallen, Gallusstraße 20.
„Verband der Genossenschaften Konkordia" (S. 234).
„Schweizerische Genossenschaftsbank", St. Gallen.
„Leobuchhandlung", St. Gallen, Gallusstraße 20.
„Verlagsanstalt Buchdruckerei Konkordia", Winterthur.
VERBAND KATHOLISCHER ARBEITERVEREINE DER SCHWEIZ
(gegr. 1902). St. Gallen, Gallusstraße 20. Präsident: Hochw. Kan. A. Schei-
wiler. Sekr.: G. Eisele. Offizielles Organ: „Hochwacht" (Beilage „Arbeiter",
wöchentlich).
Ziele: Hebung und Förderung der materiellen und geistigen Lage der
Arbeiter. Mitglieder: 13.600 in 234 örtsvereinen. Mitgliedsbeiträge: 0'60 bis
1 Frank monatlich. Leitung: Zentralvorstand, Delegiertentag; Rechnungs-
kommission. Tätigkeit: Generalkommunionen; religiöse Vorträge; Exerzitien;
Studium der sozialen und wirtschaftlichen Fragen; fachliche und berufliche
Ausbildung der Mitglieder; Stellenvermittlung; Kranken- und Arbeitslosen-
unterstützungskassen; Rechtsschutz; Schaffung von Sterbe- und Pensions-
kassen; Schaffung von Sparkassen; Verkehr mit den Behörden in Gemein-
den, Kanton und Bund. Angeschlossen' an den „Zentralverband christlich-
sozialer Organisationen" (siehe oben) und an den „Christlichsozialen
Arbeiterbund" (siehe oben).
VERBAND KATHOLISCHER ARBEITERINNENVEREINE DER
SCHWEIZ (gegr. 1899). St. Gallen. Präsident: Hochw. Böni.
Ziele: Hebung und Förderung der materiellen und geistigen Lage der
Arbeiterinnen. Mitglieder: 18.859 in 163 Ortsvereinen. Mitgliedsbeitrag:
0'50 Frank monatlich. Leitung: Generalversammlung; Zentralausschuß.
Tätigkeit: Apologetische Vorträge; Generalkommunionen; Exerzitien; Ver-
sammlungen mit Vorträgen; Bibliotheken; Haushaltungskurse; Beruf s-
beratungsstelle; Stellenvermittlung; caritative Tätigkeit; Teilnahme an den
sozialen Einrichtungen des „Zentralverbandes der christlichsozialen Organi-
sationen" (siehe oben). Angeschlossen an den „Zentralverband christlich-
sozialer Organisationen" und an den „Christlichsozialen Arbeiterbund"
(siehe oben).
VERBAND WEIBLICHER HAUS-, HOTEL- UND WIRTSCHAFTS-
ANGESTELLTER DER SCHWEIZ (gegr. 1908). St. Gallen, Gallusstraße
190 Organisationea der einzelnen Stände und Berufsgruppen
Nr. 20. Präsident: Kan. A. Scheiwiler. Sekr.: Frl. I. Lehner. Offizielles Organ:
„Heimat und Fremde" (wöchentlich).
Ziele: Förderung und Hebung der geistigen und materiellen Lage der
Haus-, Hotel- und Wirtschaftsangestellten. Mitglieder: 1937 in 16 Orts-
gruppen. Mitgliedsbeiträge: 0.50 bis 0.60 Franken monatlich. Leitung:
Zentralvorstand, Ortsgruppenvorstände. Tätigkeit: Generalkommunionen;
Exerzitien; apologetisd^e und soziale Vorträge und Kurse; Haushaltungs-
und Berufskurse; Tarifverträge; Rechtsschutz; Sparkassen. Angeschlossen an
den „Zentralverband christlichsozialer Organisationen" (siehe oben) und an
den „Christlichsozialen Arbeiterbund" (siehe oben).
Uruguay
CIRCULOS CATÖLICOS DE OBREROS DEL URUGUAY (gegr.
1885). Montevideo, Minas 1244. Vors.: A. J. Rius. Sekr.: E. Luckassiewcs.
Offizielles Organ: „El Amigo del Obrero y del Orden Social" (Wochenblatt,
Montevideo, Mercedes 947).
Ziele: Gegenseitige Unterstützung der Mitglieder; Verbesserung der
Lage der Arbeiterklasse, Wahrung der guten Sitten; Pflege des Geistes der
christlichen Nächstenliebe unter den Mitgliedern. Mitglieder: 14.315 in
28 Ortsvereinen. Mitgliedsbeitrag: 0.60 bis 1 Peso monatlich. Leitung: Haupt-
vorstand, der aus von der kirchlichen Behörde ernannten Mitgliedern und
den Vertretern der Vereine besteht. Tätigkeit: Religiöse, moralische und be-
rufliche Unterweisung der Mitglieder; Gründung von Arbeiterabendschulen;
Verbreitung der katholischen Presse und Literatur; Bibliotheken; Arbeits-
nachweise; Arbeiterversicherungs-, Spar- und Darlehenskassen; matepelle
Unterstützung und kostenloser ärztlicher Beistand in Krankheitsfällen für
Mitglieder und deren Angehörige.
FÜNFTER TEIL
Wirtschaftlich-soziale Organisationen
KAPITEL XX.
Organisationen gewerkschaftlicher Art
A) ARBEITGEBER
(INDUSTRIE UND LANDWIRTSCHAFT)
Belgien
BOERENBOND BELGE — LIGUE DES PAYSANS (gegr. 1890).
Löwen, 24 rue des RecoUets. Vors.: G. Helleputte. " Sekr. : Kan. Luytgaerens.
Offizielle Organe: „De Boer" und „Le Paysan" (wöchentlich); „Onze Gids"
(Monatsschrüt für die Vereinsleiter).
Ziele: Religiöse, intellektuelle, soziale und wirtschaftliche Hebung der
landwirtschaftlid&en Bevölkerung, um einen starken, christlich gesinnten
Bauernstand zu schaffen. Mitglieder: 1078 Ortsgruppen („Gilden") mit
93.770 Mitgliedern (Familienhäuptem). Ausnahmsweise werden auch Einzel-
mitglieder aufgenommen, falls sie in Pfarreien wohnen, die keine Ortsgruppe
aufweisen. Mitgliedsbeiträge: 4 Franken jährlich für die Mitglieder von Orts-
gruppen, 8 Franken jährlich für Einzelmitglieder. Leitung: . Vorstand, be-
stehend aus den Vertretern der angeschlossenen Provinzial-Organisationen
und einer Reihe weiterer vom Vorstand selbst gewählter Persönlichkeiten;
der Vorstand wählt aus seiner Mitte heraus den geschäftsführenden Aus-
schuß und ernennt im Einvernehmen mit der kirchlichen Behörde den geist-
lichen Beirat des „Boerenbond". Tätigkeit: Der „Boerenbond", der besonders
nach dem Kriege einen sehr starken Aufschwung nahm, stellt ein soziales
Kraftzentrum ersten Ranges dar und entspricht in weitestgehendem Maße
den Bedürfnissen der landwirtschaftlichen Bevölkerung. Seine Haupttätigkeit
übt er in dem flämischen Teile des Landes aus. Sie umfaßt sowohl das
religiöse wie intellektuelle, das soziale wie wirtschaftliche Gebiet. Die
Religion .bildet die Grundlage all seiner Tätigkeit: der „Boerenbond" achtet
streng darauf, daß die katholische Religion und Sittenlehre sowohl das
Gemeinschaftsleben seiner Organisationen als auch das private Leben seiner
Mitglieder durchdringe. Der „Boerenbond" veröffentlicht zahlreiche Schriften,
veranstaltet jährlich Tausende von Vorträgen, landwirtschaftliche Unter-
richtskurse für Lehrer, Studientagimgen für alle seine Mitglieder; er fördert
mit allen in seiner Macht stehenden Mitteln den landwirtschaftlichen Unter-
richt, besonders den Fortbildungsunterricht; er gründet zahlreiche Biblio-
theken und richtet Musterwürtschaften ein. In sozialer Hinsicht verteidigt er
die Rechte der landwirtschaftlichen Bevölkerung auf dem Gebiete der Ver-
waltung und Gesetzgebung; den Mitgliedern steht kostenlos eine Rechts-
schutzstelle^ eine Auskunftsstelle und eine Bibliothek zur Verfügung. Er er-
leichtert den Ortsgruppen die Errichtung jedweder Art von -sozialen Ein-
richtungen. Auf wirtschaftlichem Gebiete hat der „Boerenbond" folgende
Zentralanstalten geschaffen: „Le Comptoir d' Achat et de Vente" (An- und
Verkaufsstelle, besonders für Futtermittel, Düngemittel und landwirtschaft-
MONTI, Internat. Handbuch der kath. Organisationen. 14
194 Wirtschaftlich-soziale Organisationen
liehe Maschinen); „Office d'inspection des laiteries", eine Einrichtung, die
158 Genossenschaftsmolkereien kontrolliert; „La Caisse centrale de Credit"
mit 823 angeschlossenen Kassen, verfügt gegenwärtig über eine halbe
Milliarde Einlagen, die üir von den Ortskassen überwiesen wurden; die
„Mutuelle Beige d'Assurance" ist eine Brandschadensversicherungskasse auf
Gegenseitigkeit; die „Caisse Commune d'Assurance des Cultivateurs Beiges"
und die „Assurance Agricole" sind zwei Unfallversicherungskassen auf
Gegenseitigkeit. Zu erwähnen wären noch die verschiedenen Rückversiche-
rungsanstalten auf Gegenseitigkeit gegen die Pferde- und Rindersterblichkeit.
Für einzelne Gruppen seiner Mitglieder hat der „Boerenbond" eigene
Organisationen geschaffen, nämlich: ,,La Ligue des Fermieres" (siehe unten)
und die „Federation generale des Horticulteurs", welch letztere 1922 zahlreiche
berufswirtschaftliche Vorträge veranstaltete, 12 Bezirks-Studientagungen
organisierte, zwei Studienreisen nach Holland veranstaltete und fünf Bezirks-
ausstellungen von Gärtnereiprodukten eröffnete. Weiter arbeitet der „Boeren-
bond" mit der „Societe Beige de Defrichement" zusammen, die sich die
Förderung der Urbarmachung unbebauten Landes beziehungsweise dessen
Aufforstung zum Ziele setzt. Innerhalb seiner Ortsgruppen bildet der
„Boerenbond" im kleinen alle jene wirtschaftlichen Einrichtungen! aus, die er
als Zentralen für das ganze Land geschaffen hat: Ein- und Verkaufsabtei-
lungen, Kreditkassen, Pferde- und Viehversicherungskassen usw. Nur die
Unfallversicherung und — wenigstens bis heute — die Brandschaden-
versicherung sind direkte Versicherungen.
LIGUE AGRICOLE BELGE (gegr. 1922). Namur, 8 rue St. Aubain.
Vors.: Abbe Cordier. Offizielles Organ: „La Bonne Semence" (wöchentiich).
Ziele: Organisation aller Landwirte Walloniens im Geiste der katholi-
schen Gesellschaftslehre zwecks Verteidigung ihrer Interessen, Wahrung"
ihrer öffentlichen und privaten Rechte, Sdiaff ung von wirtschaftlichen und
sozialen Einrichtungen zu ihren Gunsten. Mitglieder: Mehr als 20.000 Fa-
milien in 450 Ortsgruppen (31. Dezember 1922). Tätigkeit: Gemeinsamer
Ein- und Verkauf; Kreditabteilung (Darlehen, Einlagen, Börsenoperationen);
Abteilung für landwirtschaftliche Versicherungen; soziale Abteilung, die ver-
waltungsrechtliche, technische und andere Auskünfte erteilt; besonderer In-
spektionsdienst; soziale, hauswirtschaftliche und landwirtschaftliche Vor-
träge; Versuchsfelder und Musterwirtschaften; Laboratorien usw.
LES CERCLES DE FERMIERES ET DE MENAGERES RURALES.
Brüssel, 75 boulevard Clovis. Vors.: Baronin Ch. de Crombrugghe de Pic-
quendaele. Sekr.: Frl. de Vuyst. Offizielle Organe: „La Femme ä la cam-
pagne" (Monatsblatt, erscheint in Mons, 117 boulevard Sainctelette); „De
Boerin" (Monatsblatt, erscheint in Löwen, Minderbroederstraat 24).
Ziele: Entwicklung des Bewußtseins und der Freude an ihrer sozialen
Aufgabe bei den Bäuerinnen und ländlidien Haushälterinnen; Verbesserung
ihrer Lage durch berufliche, sittliche und religiöse Ertüchtigung der Mit-
glieder. Mitglieder: 47.067 in 553 Vereinen, die in fünf Provinzialverbänden
für Wallonien und einem an den „Boerenbond Beige" angeschlossenen
Provinzialverband für Flandern zusammengeschlossen sind. Leitung: Orts-
komitees; Provinzialkomitees; Landeskomitee der Verbände der Vereine für
Bäuerinnen und ländliche Haushälterinnen. Tätigkeit: 1922 organisierten die
Bäuerinnenvereine 2094 Vorträge mit insgesamt 125.753 Zuhörerinnen,
27 Lehrgänge über Viehfütterung, Milch- und Küchenwirtschaft sowie
25 Exerzitien, an denen sich 1095 Frauen beteiligten. Einzelne Regional-
Organisationen gewerkschaftlicher Art .195
Versammlungen vereinten 4000 bis 5000 Bäuerinnen. 224 Vereine besitzen eine
eigene Bücherei, 134 leiten eine Sektion des Kinderhilfswerkes^); zahlreiche
Vereinet haben auch den gemeinsamen Verkauf der Erzeugnisse der Geflügel-
zucht organisiert.
Frankreich
UNIONS FEDERALES PROFESSIONNELLES DE CATHOLIQUES
(gegr. 1900). Paris (1er), 368 nie Saint-Honore. Vors.: E. Ausseür. Sekr.:
A. Perrin. Offizielles Organ: „Echos des Unions Federales Professionnelles
de Catholiques" (monatlidi).
Ziele: Die „Unions Federales Professionnelles de Catholiques", die
sich ausschließlich aus Katholiken zusammensetzen und in ihren Grundsätzen
und ihrer Tätigkeit streng katholisch sind, bezwecken die soziale und be-
rufliche Interessenvertretung der wirtschaftlich selbständigen Katholiken
soweit als möglich auch innerhalb der gemischten oder neutralen Verbände.
Mitglieder: 26 Arbeitgebervereinigungen und sechs Verbände von solchen.
Mitgliedsbeitrag: 20 Franken jährlich. Leitung: Zentralvorstand („Syndicat
cenü"al"), der aus den Vertretern der angeschlossenen Vereine besteht; stän-
diges Sekretariat, Organ für die Verbandstätigkeit, die Werbearbeit, die Auf-
rechterhaltung und Erweiterung der Beziehungen. Tätigkeit: Studium der
sozialen und Berufsfragen (Sonntagsruhe, Lehrlingswesen, Lohnfrage, Rege-
lung der Arbeitsbedingungen, Kreditwesen, billige Wohnungen); Bildung
von gemischten. Ausschüssen mit den Arbeiter- und Angestelltengewerk-
schaften zwecks Studium und Lösung bestimmter Probleme; Zentralstelle für
Lehrlingswesen; industrielle, Handels-, Rechts- und Steuerauskünfte; ge-
meinsame Geschäftsreklame; Stellenvermittlung; die „Unions Federales
Professionnelles de Catholiques" haben weiter die „Societe de Credit Mutuel",
Hne Volksbank auf genossenschaftlicher Grundlage geschaffen; Einschreiten
bei den gesetzgebenden Körperschaften usw. Veröffentlichungen: Flug-
schriften, Plakate und ein Jahrbuch („Annuaire") neben den einleitend ge-
nannten „Echos".
UNION CENTRALE DES SYNDICATS DES AGRICULTEURS DE
FRANCE (gegr. 1886). Paris (9e), 8 nie d'Athenes. Generaldelegierter:
A. Toussaint. Offizielles Organ: „Bulletin de l'Union Centrale des Syndicats
des Agriculteurs de France" (monatlich).
Ziele: Zusammenschluß der Bauemvereine und der Landesverbände
derselben; Hebung der geistigen und materiellen Lage der landwirtschaft-
lichen Bevölkerung; Verteidigung ihrer Berufsinteressen. Der Bund und die
Vereine üben ihre Tätigkeit ausschließlich auf dem wirtschaftlichen und be-
ruflichen Gebiete aus; gemäß den Statuten ist jede religiöse und politische
Erörterung ausgeschlossen. Mitglieder:! Rund 1 Million ^65 Prozent Groß-
grund-, Mittel- und Kleinbesitzer, 10 Prozent Pächter, 15 Prozent Halb-
pächter, 10 Prozent Taglöhner) in 5200 Vereinen und 28 Landesverbänden.
Mitgliedsbeitrag: 0" 10 Franken jährlich pro Mitglied, vorbehaltlich beson-
derer Vereinbarungen mit den Landesverbänden. Leitung: Bundesvorstand
(„Chambre syndicale") von 60 Mitgliedern. Tätigkeit: Wir beschränken uns
auf die wichtigsten Zweige der praktischen Betätigung und Einrichtungen
») Das durch das Gesetz vom 5. September 1919 geschaffene „OEUVRE NATIONALE DE L'EN-
FANCE" bezweckt die Förderang und Entwicklung des Kinderschutzes, besonders der Verbreitung und
Anwendung der wissenschaftlichen Vorschriften und Methoden über Kinderhygiene, sowohl in den Familien,
als auch in den öffentlichen und privaten Erziehungs-, Kinderhilfs- und Schutzanstalten.
14*
196 Wirtschaftlich-soziale Organisationen
des Bundes: Auskünfte in Verwaltungs- und Rechtsfragen; Prozeßhilfskasse;
Zentralkreditkasse; Kasse für Unfallversicherung; Zentaralgenossenschaft, die
den einzelnen Vereinen alle von ihnen benötigten Erzeugnisse liefert; ihr
sind mehrere andere Einrichtungen angeschlossen; Laboratorium für
Pflanzenbiologie und landwirtschaftliche Entomologie. Der Verband w^ird
von dem Comite d'Initiative Rurale,. unterstützt, einem Verein von jungen
Landwirten, die ihrem sozialen Wirken die katholischen Grundsätze zu
Grunde legen. Das „Comite d'Initiative Rurale" stellt, einen Teil der Herren,
welche der Bund zur Abhaltung von Vorträgen, Versammlungen und „land-
wirtschaftlichen Wochen" aussendet^).
Niederlande
ROOMSCH-KATHOLIEKE VERBOND VAN WERKGEVERSVAK-
VEREENIGINGEN: KATHOLISCHER VERBAND DER ARBEITGEBER-
FACHVEREINIGUNGEN (gegr. 1921). Amsterdam, Prinsengracht 721. Vors.:
W. Fransen Jzn. Sekr.: L. G. Kortenhorst. Offizielles Organ: „De Roomsch-
Katholieke Werkgever" (monatlich).
Ziele: Verteidigung der wirtschaftlichen und sozialen Interessen der
katholischen Arbeitgeber, in Zusammenarbeit mit der „Algemeene Roomsch-
Katholieke Werkgeversvereeniging" (S. 175). Mitglieder: Die unten ange-
gebenen sechs Landesfachvereinigungen. Mitgliedsbeitrag: Wird jährlich
durch den Vorstand festgesetzt (mindestens 100, höchstens 2000 Gulden für
jede angeschlossene Organisation). Leitung: Vorstand, der aus je einem
Vertreter der angeschlossenen Organisationen besteht; der Vorstand wählt
aus seiner Mitte heraus den geschäftsführenden Ausschuß. Tätigkeit:
Schaffung und Erhaltung eines Sekretariates; Förderung der Mitglieder
durch Regelung der Arbeitsbedingungen, vor allem durch den Abschluß von
Kollektivverträgen; Anregung und Förderung aller Aktionen und Einrich-
tungen, welche darauf abzielen, ein gutes Einvernehmen 2rwischen Arbeit-
gebern und -nehmern zu schaffen, vornehmlich durch- die Gründung von
Berufsräten; Zusammenarbeit mit andern Arbeitgeberverbänden.
Angeschlossene Verbände:
Baugewerbe:
R. K. Bond van Bouwpatroons. Amsterdam, Martelaarsgracht 15. Mit-
glieder: 1200.
Metallindustrie:
R. K. Vereeniging van Werkgevers in de Metaalnijverheid. Amsterdam,
Prinsengracht 721. Mitglieder: 50.
Textilindustrie:
Vereeniging van Katholieke Werkgevers in den Textielnijverheid. Tilburg,
Heuvel 956. Mitglieder: 50.
1) Der Bund beschloß auf seinem X. Kongreß (1920), dann auf der Gründungsversammlung vom
16./17. November 1921 die Schaffung des „INTERNATIONALEN BUNDES LANDWIRTSCHAFTLICHER
VERBÄNDE" aller dem Völkerbunde angehörenden Staaten. Er bezweckt die Förderung der sozialen,
wirtschaftlichen und finanziellen Unabhängigkeit der beruflich organisierten Landwirte. Bis heute sind ihm
die elf Landesverbände folgender Staaten beigetreten: Belgien, Bulgarien, Frankreich, Irland, Italien, Luxem-
burg, Österreich, Polen, Portugal, Tschechoslowakei und Ungarn. Außerdem steht der Bund mit den Ver-
bänden von England, Holland, Jugoslawien, Nordamerika, Schottland und der Schweiz in Beziehungen.
Sekr.: Toussaint. Offizielles Organ : Maschinengeschriebene Rundschreiben, die nur für die einzelnen an-
geschlossenen oder korrespondierenden Landesverbände bestimmt sind.
Organisationen gewerkschaftlicher Art \ 197
Töpferei:
R. K. Vereeniging van Werkgevers in de Klei-Industrie. Maastricht, Wilhel-
minasingel 107. Mitglieder: 16.
Ziegeleiindustrie:
R. K. Bond van Waalsteenfabrikanten. Nijmegen, Bijleveldsingel 46. Mit-
glieder: 35,
Zigarrenindustrie:
R. K. Vereeniging van Sigarenfabrikanten. Eindhoven, Demer 51. Mit-
glieder: 15.
ROOMSCH-KATHOLIEKE NEDERLANDSCHE BOERENBOND:
KATHOLISCHER BAUERNBUND HOLLANDS (gegr. 1896). 's-Graven-
hage, Juliana van Stolberglaan 113. Vors.: J. Th. Verheggen. Sekr.:
L. Deckers. Offizielles Organ: „De Roomsch-Katholieke Boerenstand" (illu-
strierte Wochenschrift).
Ziele: Förderung der Interessen der Landwirte gemäß den Grund-
sätzen der katholischen Lehre und in Unterordnung unter den holländischen
Episkopat. Mitglieder: 71.500. Einnahmen: Rund 25.000 Gulden jährlich.
Leitung: Vorstand, der aus dem Vorsitzenden, dem Sekretär und den Ver-
tretern der angesdilossenen Organisationen besteht, Tätigkeit: Vorstellungen
bei den Behörden im Namen der katholischen Landwirte; Zusammenarbeit
mit andern Organisationen; Wirken zugunsten einer gerechten Gesetzgebung
hn allgemeinen und auf landwirtschaftlichem Gebiete im besonderen; soziale
Einriditungen für die Mitglieder; Studium der landwirtschaftlichen Fragen
und Veröffentlichung der Ergebnisse dieser Studien; Kongresse; Bildung
von Sonderausschüssen (für Versicherungswesen, landwürtschaftlichen Unter-
richt, Presse, Jagd, Milchwirtschaft, Ausfuhr usw.); Vertretung in und Zu-
sammenarbeit mit den nichtpolitischen öffentlichrechtlichen Körperschaften,
welche landwirtschaftliche Fragen behandeln.
Angeschlossene Institute:
COÖPERATIEVE CENTRALE ßOERENLEENBANK: ZENTRAL-
GENOSSENSCHAFTSBANK FÜR LANDWIRTSCHAFTLICHEN KREDIT.
Eindhoven. 508 angeschlossene landwirtschaftliche Kassen.
LAND- EN TUINBOUW-ONDERLINGE, VEREENIGING VOOR
ONGEVALLENVERZEKERING VAN DEN NED. BOERENBOND: UN-
FALLVERSICHERUNG DES NIEDERLÄNDISCHEN BAUERNBUNDES.
's-Gravenhage, Amalia van Solmstraat 101. Vors.: Baron L. van Voorst tot
Voorst. Direktor: G. H. J. Peters.
N.V.BORGMAATSCHAPPIJ VAN DEN NED. BOERENBOND (eine
Gesellschaft, welche durch Sicherstellung einer Kaution gegen Zahlung einer
Prämie die Bürgschaft für Redinungsbeamte der landwirtschaftlichen In-
stitute, für die landwirtschaftlichen Gesellschaften gegenüber ihren Gläu-
bigern und für die Pächter gegenüber den Grundeigentümern übernimmt).
's-Gravenhage, Juliana van Stolberglaan 113. Direktor: L. Deckers. Gesell-
schaftskapital 500.000 Gulden. Gesamtsumme der Bürgschaften 490.500
Gulden (1922).
CENTRALE ACCOUNTANTSDIENST VAN DEN NEDERL.
BOERENBOND: ZENTRALRECHNUNGSDIENST DES NIEDERLÄNDI-
198 ^ Wirtschaftlich-soziale Organisationen
SCHEN BAUERNBUNDES. 's-Gravenhage, Juliana van Stolberglaan 113.
Direktor: T'. Watervis.
CENTRALE PACHTRAAD VAN DEN NED. BOERENBOND: ZEN-
TRALPACHTRAT DES NIEDERLÄNDISCHEN BAUERNBUNDES (be-
steht aus Pächtern und Eigentümern, die von den dem Bunde angeschlos-
senen Verbänden delegiert werden). 's-Gravenhage, Juliana van Stolberg-
laan 113. Vors.: P. L. van Aken O. Praem. Sekr.: H. van Haasterts.
R: K. OPLEIDINGSSCHOOL VOOR LEERARESSEN BIJ HET LAND-
BOUWHUISHOUDONDERWIJS: KATHOLISCHE SCHULE FÜR LEHRE-
RINNEN DES LANDWIRTSCHAFTLICHEN HAUSHALTUNGSUNTER-
RICHTES. Posterholt (L.). Direktor: Hochw. H. Bemelmans.
Spanien
CONFEDERACIÖN NACIONAL CATÖLICO-AORARIA (gegr. 1917).
Madrid, calle Amor de Dios 4. Vors.: Graf de la Cortina. Sekr.: J. M.
Lamamie de Clairac. Offizielles Organ: „Revista Social Agraria" (monatlich).
Ziele: Anv^endung und Durchführung des katholischen sozialen Pro-
gramms auf landwirtschaftlichem Gebiet, insbesondere: Verbesserung der
gesetzlichen Bestimmungen betreffend die landwirtschaftlichen Vereinigungen
und die Landwirtschaft im allgemeinen; Verbreitung der modernen Metho-
den in Ackerbau und Viehzucht; Förderung des gemeinschaftlichen Ein- und
Verkaufs, des Tauschverkehrs zwischen den landwirtschaftlichen Organisa-
tionen, der gemeinsamen Herstellung gewisser Erzeugnisse und sonstiger
Unternehmen zugunsten der angeschlossenen Organisationen. Mitglieder:
Rund 500.000 in mehr als 5000 Ortsvereinen und 58 Landesverbänden. Mit-
gliedsbeitrag: 0'25 Pesetas jährlich. Leitung: Vorstand, bestehend aus einem
von der Generalversammlung gewählten geschäftsführenden Ausschuß, einem
vom Bischof von Madrid-Alcala ernannten geistlichen Beirat und je einem
Vertreter der elf Regionen Spaniens. Tätigkeit: Schaffung des „Banco, Rural"
(in Madrid), der sich mit der wirtschaftlichen Seite der Verbandsangelegen- .
heiten befaßt; Gründung von landwirtschaftlichen Darlehenskassen (Raiffeisen-
kassen), welche jeweils die Grundlage für den Ortsbauemyerein bilden;
Sparkassen; Vieh- und Feuerversicherungskassen; Hilfskässen auf. Gegen-
seitigkeit gegen Krankheit und Unfälle, Alter usw.; Bestrebungen, um die
landwirtschaftliclien Arbeiter in Kleineigentümer umzuwandeln, besonders
mit Hilfe der genossenschaftlichen Pacht. Die Landesverbände von Murcia,
Palencia, Burgos, Leon besitzen folgende eigene Tageszeitungen: „La Ver-
dad", „El Dia de Palencia", „El Castellano", „El Diario de Leon".
Tschechoslowakei
SDRUzENI ÖESKOSLOVENSKÜ KATOL. 2EM£D£LCÜ: VERBAND
DER KATHOLISCHEN BAUERN DER TSCHECHOSLOWAKEI. Prag IL,
Spälenä 15; Brunn, Dominikänske nam. 5. Vors.: A. Öachl. (Prag); J. §a-
malik (Brunn). Offizielle Organe: (siehe unten).
Ziele: Berufliche Ausbildung der Landwirte; Verteidigung ihrer Inter-
essen; Teilnahme an der Agrarreform betreffend die Aufteilung des Groß-
grundbesitzes; Schaffung von Wirtschaftseinrichtungen. Mitglieder: 80.000
(davon 25.000 in Böhmen, 35.000 in Mähren und 20.000 in der Slowakei), die
in sehr selbständigen Landesverbänden vereinigt sind. Tätigkeit: Kurse, Vor-
Organisationen gewerkschaftlicher Art 199
träge, Propaganda durch die Presse; Versammlungen, Kongresse; Gründung
von landwirtschaftlichen Genossenschaften und Raiffeisenkassen; alljährlich
organisieren die beiden Verbände von Prag und Brunn eine Reihe von Fach-
kursen und Vorträgen für die Sekretäre und Propagandisten. Die Organisa-
iion betätigt sich auch auf politischem Gebiet, um eine entsprechende Ver-
tretung im Parlament zu erlangen. Periodisclie Veröffentlichungen: 1. In Prag
(Anschrift siehe oben): „Venkovan": „Der Landwirt"; ,}Selska Obrana":
„Die Verteidigung der Bauern*'; „Vestnik Zemeldelcu": „Mitteilungen für
Landwhrte". 2. In Brunn (Anschrift siehe oben): „Selske Hlasy": „Die Stimme
der Bauern"; „Obcanske Noviny": „Blatt der Bürger".
Für die Genossenschaften bestehen 3 Hauptzentralen, 2 in Prag und eine in
Brunn:
HOSPODAftSKESDRUZENl CESKYCH KRESTANSKYCH 2:EM£LD£LC0:
WIRTSCHAFTSVEREIN DER CHRISTLICHEN LANDWIRTE DER TSCHE-
CHOSLOWAKEI: Prag II, Spälena 15.
SVAZ HOSPODAßSKVCH DRUSZTEV CESKÖSLOVENSKVCH V PRAZE:
VERBAND DER TSCHECHOSLOWAKISCHEN WIRTSCHAFTSVEREINIGUN-
GEN IN PRAG (gleiche Anschrift). Vors.: J. Adämek. Dieser Verband umfaßt
258 Raiffeisenkassen und 140 landwirtschaf fliehe Genossenschaften.
USTREDNl JEDNOTA CESK^CH HOSPODÄl^SKYCH SPOLECENSTEV
ÜVEi^NICH V BRN£: ZENTRALVERBAND DER WIRTSCHAFTSVEREINE AUF
GEGENSEITIGKEIT IN BRUNN (Anschrift siehe oben).
B) ARBEITNEHMER
Internationale
INTERNATIONALER BUND DER CHRISTLICHEN GEWERK-
SCHAFTEN (gegr. 1920). Utrecht (Niederlande), Drift 10—12. Vors.:
J. Scherrer (St. Gallen, Schweiz). Sekr.: P. J. S. Serrarens. Offizielles Organ:
„Mitteilungen" (monatlich).
Ziele: Verteidigung der Arbeiterinteressen auf christlicher Grundlage
auf wirtschaftlichem Gebiete, besonders auf dem Gebiete der internationalen
Arbeitsorganisationen (Löhne, Arbeitsbedingungen und Arbeitergesetz-
gebung); Wahrung der Interessen der angeschlossenen Organisationen; An-
regung und Förderung der christlichen Gewerkschaftsbewegung in jenen
Ländern, wo sie noch nicht Fuß gefaßt hat; Förderung der gegenseitigen
finanziellen Unterstützung der angeschlossenen Verbände. Mitglieder: Die
unten angegebenen, meist interkonfessionellen Verbände, die mehr als drei
Millionen Mitglieder umfassen. Mitgliedsbeitrag: Als Jahresbeitrag für die
angeschlossenen Verbände gilt der Durchschnittslohn einer Arbeitsstimde
pro Mitglied. Leitung: Vorstand von wenigstens neun Mitgliedern,
der vom Bundeskongreß aus den von den angeschlossenen Verbänden
vorgeschlagenen Kandidaten gewählt wird. Sollten in dem gewählten
Vorstand die Frauen nicht vertreten sein, so ist der Vorstand ermächtigt,
zwei Vertreterinnen der weiblichen Gewerkschaftsbewegung zu kooptieren.
Tätigkeit: Internationale Auskunfts- und Vermittlungsstelle für die ange-
schlossenen Landesverbände und Fachintemationalen. Mindestens jedes
zweite Jahr findet ein internationaler Kongreß statt, bei welchem die
sozialen und wirtschaftlichen Tagesfragen behandelt werden. Der erste
Kongreß fand 1920 im Haag, der zweite 1922 in Innsbruck statt.
200 Wirtschaftlich-soziale Organisationen
I. Angeschlossene Landesverbände:
BELGIEN:
Confederation des Syndicats Chretiens de Belgique (S. 202)
. DEUTSCHLAND:
Gesamtverband der christlichen Gewerkschaften Deutschlands (S. 205).
FRANKREICH:
Confederation Fran^aise des Travailleurs Chretiens (S. 210).
ITALIEN:
Confederazione Italiana dei Lavoratori (S. 213).
JUGOSLAWIEN:
Jugoslovanska Strokovna Zveza (S. 216).
LUXEMBURG:
Verband der christlichen Gewerkschaften Luxemburgs (S. 216).
NIEDERLANDE:
Bureau voor de R. K. Vakorganisatie (S, 217).
Christelijk Nationaal Vakverbond in Nederland (Protestantisch). Utrecht,
Stadhouderslaan 45.
ÖSTERREICH:
Zentralkommission der christlichen Gewerkschaften Österreichs (S. 222).
SCHWEIZ:
Christlichnationaler Gewerkschaftsbund der Schweiz (S. 225).
SPANIEN:
Confederaciön nacional de Sindicatos Catolicos de Obreros (S. 227).
TSCHECHOSLOWAKEI :
Öeskoslovenskä Risskä vseodborovä Komise Kfestänsko-Sociälni (S. 227).
Verband der christlichen Gewerkschaften für das Gebiet des tschechoslowaki-
schen Staates (S. 227).
UNGARN:
Kereszteny szocialista Orszägos Szakszervezetek Központja (S. 228).
II. Angeschlossene Fachinternationalen:
Angestellte:
Internationaler Bund christlicher Angestelltenverbände (gegr. 1921). Paris (9),
5 rue Cadet. Mitglieder: 58Ö.495.
Bauarbeiter:
Internationaler Bund der christlichen Bauarbeiterverbände (gegr. 1921).
Utrecht, Catharynesingel 67 und Maliestraat 2. Mitglieder: 97.600,
Organisationen gewerkschaftlicher Art 201
Bekleidttngsindustrie :
Internationale! Verband der Bekleidungsindustrie (gegr. 1921). Utrecht,
Drift 10—12. Mitglieder: 70.526.
Bergarbeiter:
Internationaler Bund christlicher Bergarbeiterverbände (gegr. 1922). Brüssel,
19 rue Pletinckx.
Eisen- und Straßenbahner:
Internationaler Bund der christlichen Eisenbahner- und Straßenbahnergewerk-
schaften (gegr. 1921). Utrecht, Drift 10—12. Mitglieder: 296.180.
Fabriks-, Transport-, Nahrungs- und Genußmittelarbeiter:
Internationaler Verband christlicher Fabriks-, Transport-, Nahrungs- und
Genußmittelarbeiterverbände (gegr. 1920). Utrecht, Drift 10—12. Mit-
glieder: 142.630.
Graphische Industrie:
Internationaler Verband der christlichen Gewerkschaften der graphischen
Industrie (gegr. 1921). Amsterdam, Bosboom Toussaintstraat 30 h.
Mitglieder: 18.515.
Holzarbeiter:
Internationaler christlicher Verband der Holzarbeitergewerkschaften (gegr.
1920). Köln, Venloerwall 9. Mitglieder: 61.100.
Landarbeiter:
Internationaler Verband christlicher Landarbeiter (gegr. 1921). Boitsfort
(Brüssel), Hondenwedstraat 7. Mitglieder: 1,091.153.
Lederarbeiter:
Internationaler Verband der Lederarbeitergewerkschaften (gegr. 1921). Kaats-
heuvel (Niederlande), Hoofdstraat 283. Mitglieder: 23.069.
Metallarbeiter:
Internationaler Verband der christlichen Metallarbeiterorganisationen (gegr.
1921). Utrecht, Koningslaan 7. Mitglieder: 287.775.
Nahrangs- und Genußmittelarbeiter:
Internationaler Verband christlicher Gewerkschaften der Nahrungs- und Ge-
nußmittelarbeiter (gegr.4920). Utrecht, Drift 10—12. Mitglieder: 23.900.
Post-, Telegraph- und Telephonpersonal:
Internationaler Bund christlicher Verbände des Post-, Telegraphen- und
Telephonpersonals (gegr. 1922). Maastricht (Niederlande), Strouven-
laan 65.
Tabakarbeiter:
Internationaler Verband der christlichen Tabakarbeiier (gegr. 1920). Eind-
hoven (Niederlande), Hemelryken 121—123. Mitglieder: 58.070.
Textilarbeiter:
Internationaler Bund christlicher Textilarbeiterverbände (gegr. 1921). Utrecht,
Drift 10—12. Mitglieder: 213.637.
202 Wirtschaftlich-soziale Organisationen
Belgien
CONFEDERATION DES SYNDICATS CHRETIENS DE BELGIQUE
(gegr. 1904). Brüssel, 13 Avenue de la Renaissance. Sekr.: • H. Pauwels.
Offizielles Organ: „De Tijd** (Tageszeitung).
Ziele: Geistige und materielle Hebung des Arbeiterstandes; Herbei-
führung einer Wirtschaftsordnung, die in möglichst weitgehendem Maße den
Grundsätzen der christlichen Moral entspricht. Mitglieder: 162.036 (31. De-
zember 1922), verteilt in Ortsgruppen, die sich zu Fachverbänden (für das
ganze Land) zusammenschließen. Der Gesamtverband setzt sich, aus diesen
Zentralen zusammen. Einnahmen: Die christlichen Gewerkschafter Belgiens
haben 1922 mehr als 15 Millionen Franken Mitgliedsbeiträge an ihre Ge-
werkschaftskassen abgeführt. Leitung: Verbandsausschuß, bestehend aus den
Vertretern der angeschlossenen Fachzentralen und einem geistlichen Beirat,
der von der kirchlichen Behörde namhaft gemacht wird (gegenwärtig
P. Rutten O. F.). Der Verbandsausschuß wählt seinerseits einen geschäfts-
führenden Ausschuß. Der Verband hat in jedem Bezirk eigene Zentralen für
die Werbetätigkeit und die gewerkschaftliche Verwaltung geschaffen, die
„Federations regionales" genannt werden. Diese Bezirksverbände setzen
sich aus allen Gewerkschaften ihres Bezirkes zusammen. Sie haben eine ge-
sonderte Geschäftsführung, erhalten aber alle nötigen Beihilfen von dem Ver-
bände. Abriß der wichtigsten der angestrebten Reformen: Bedeutende Ver-
besserung der wirtschaftlichen und technischen Ausbildung der Arbeiter-
jugend; Erfüllung des Arbeitsvertrages und der darauf bezüglichen gesetz-
lidhen Bestimmungen durch Arbeitgeber wie Arbeitnehmer; Festsetzung des
Lohnes nicht durch die Arbeitgeber allein, sondern im gemeinsamen Ein-
vernehmen desselben mit den Arbeiterorganisationen; schrittweise Verwirk-
lichung der Teilnahme der Arbeiter und Angestellten an der Leitung der Be-
triebe und der Verteilung der Reingewinne an alle Mitarbeiter; Entwicklung
und allgemeine Anwendung der Kollektivverträge; Anschluß aller Arbeiter
an die Gewerkschaften wie an die Arbeitervereine (Ligues Ouvrieres), um
die ständische Organisation zu fördern; Entwicklung der Konsumvereine, auf-
gebaut auf einem System eines langfristigen Kredits; in fiskalischer Hinsicht
wird gefordert:, ein Steuersystem, und falls nötig, auch außerordentliche steuer-
liche Maßnahmen, welche die Staatslasten ohne Ausnahme auf alle gleichmäßig
verteilen; scharfe Maßnahmen gegen den Wucher in all seinen Formen,
nötigenfalls unter Beschlagnahme der Rohstoffe oder lebensnotwendigen Be-
darfsartikel, die Gegenstand des Wuchers bilden; kraftvolle Maßnahmen,
um die strenge Beobachtung der Arbeitergesetzgebung zu erzwingen; Aus-
bau derselben im Kampfe gegen alle Mißbräuche, besonders jene, die noch
immer in der Heimarbeit herrschen; sofortige Abhilfe gegen die Wohnungs-
not; Maßnahmen, welche dem Arbeiter eine den gesundheitlichen und morali-
schen Forderungen entsprechende Wohnung sichern. Tätigkeit: Organisation
ständiger Werber für jeden Kreis; diese Werber werden entweder durch den
Gesamtverband, die Fach- oder Bezirksverbände bezahlt; sie haben sich der
Mitgliedswerbung zu widmen, regelmäßige und häufige Versammlungen vor-
zubereiten, die Arbeiter in ihrem Heim, aufzusuchen. Schaffung einer Preß-
stelle, um die gewerkschaftliche Tätigkeit auch auf dem Wege der Presse zu
unterstützen und dem Generalsekretariat und den Fachverbänden das nötige
Auskunftsmaterial zu verschaffen, Schaffung einer Studienkommission zur
Prüfung der Fragen, die ihr vom Gesamtverband unterbreitet werden. Diese
Kommission stellt auch das Programm für die „Semaines syndicales" („Ge-
werkschaftswochen") zusammen, bei welchen die Arbeiterführer gemeinsam
Organisationen gewerkschaftlicher Art 203
fi
das christliche Gewerkschaftsprogramm und die Mittel zu dessen Verwirk-
lichung erörtern. Schaffung einer parlamentarischen Kommission, bestehend
aus Abgeordneten, die aus der Gewerkschaftsbewegung hervorgegangen sind,
um die Arbeiten des Verbandes hinsichtlich der Arbeitergesetzgebung zu
unterstützen. Schaffung einer zentralen Rückversicherungskasse gegen die
Folgen von Ausstand und Aussperrung. Seit 1922 jährliche Veröffentlichung
der „Agenda des Syndicats Chretiens de Belgique". Verbandskongresse: Der
sechste fand vom 19. bis zum 21. Mai 1923 in Antwerpen statt.
Angeschlossene Fachverbände und Zentralen:
Bergarbeiter:
CENTRALE DES FRANCS-MINEURS. Brüssel, 19 rue Pletinckx. Mit-
glieder: 17.900. Offizielles Organ: „Le bon Combat" (vierzehntägig).
Diamantarbeiter: .
FfiDERATION CHR£TIENNE DES DIAMANTAIRES. Boom, 34 rue
de l'Eglise. Mitglieder: 1514. Offizielles Organ: „Le Diamantaire Beige"
(monatlich).
Eisenbahner, Post- und Telegraphenangestellte, Seelente.
SYNDICAT CHRETIEN DES CHEMINS DE FER, POSTES, TELE-
GRAPHES, TELEPHONES ET MARINE. Brüssel, 19 rue Pletinckx. Mit-
glieder: 8256^). Offizielles Organ: „Le Franc-Mineur" (monatlich).
Fabriksarbeiter und verschiedene Berufe:
FEDERATIGN NATIONALE DES INDUSTRIES DIVERSES ET DES
OUVRIERS DE FABRIQUE. Antwerpen, 109 rue Nationale. Mitglieder:
18.159. Offizielles Organ: „La Vie Syndicale" (monatlich).
Hafenarbeiter:
FEDERATIGN DES OUVRIERS DOCKERS. Antwerpen, 109 rue
Nationale. Mitglieder: 3184. Offizielles Organ: „L'Guvrier du Port"
(monatlich).
Handelsangestellte (männliche und weibliche) und Reisende:
SYNDICAT NATIONAL DES EMPLGYES, EMPLGYEES ET VGYA-
GEURS DE BELGIQUE. Brüssel, 7 Grand'Place. Mitglieder: 10.334.
Offizielles Organ: „Le Droit de l'Employe" (monatlich).
Handschuhmacherinnen :
FEDERATIGN DES GUVRIERES GANTIERES. Brüssel, 75 boule-
vard Clovis. Mitglieder: 1413. Offizielles Organ: „L'Ouvriere".
Holz- und Bauarbeiter:
FEDERATIGN NATIONALE DES TRAVAILLEURS DU BGIS ET
DU BATIMENT. Malines, 5 rue sous la Tour. Mitglieder: 19.750.
Offizielles Organ: „Le Travailleur du Bois et du Bätiment".
Keramik-, Ziegel- und Glasarbeiter:
FEDERATIGN DES TRAVAILLEURS DE LA CERAMIQUE, DE' LA
BRIQUE ET DU VERRE. Boom, 34 rue de l'Eglise. Mitglieder: 5980.
Offizielles Organ: „Le Travailleur de la Brique".
^) Die Miigliederzahlen der angeschlossenen Verbände sind nach dem Stand vom 31. Dezember 1921
angegeben.
204 Wirtschaftlich-soziale Organisatioiwn
Kirchenbeamte:
FEDERATION NATIONALE DES EMPLOYfiS D'EGLISE. Brüssel,
19 rue Pletinckx. Mitglieder: 1756. Offizielles Organ: „Notre Journal".
Lebensmittelarbeiter :
CENTRALE CHRETIENNE DE L'ALIMENTATION. Antwerpen,
109 rue Nationale. Mitglieder: 5320. Offizielles Organ: „Notre Organe".
Metallarbeiter:
FfiDERATION NATIONALE DES METALLURGISTES. Gent, 65 rue
de la Caveme. Mitglieder: 12.185. Offizielles Organ: „L'Oüvrier Metallur-
giste" (monatlich).
Näherinnen, Wäscherinnen und Plätterinnen:
FfiDERATION NATIONALE DE L'AIGUILLE, DES LESSIVEUSES
ET REPASSEUSES. Brüssel, 75 boulevard Clovis. Mitglieder: 9867.
Offizielles Organ: „L'Ouvriere".
Papier- und Buchdruckgewerbe:
FfiDERATION DES TRAVAILLEURS DU LIVRE ET DU PAPIER.
Antwerpen, 109 rue Nationale. Mitglieder: 2358. Offizielles Organ: „Le
Travailleur du Papier et du Livre" (monatlich).
Schneider und Schneiderinnen:
FEDERATION BELGE DES TAILLEURS ET TAILLEUSES. Ant-
werpen, 109 rue Nationale. Mitglieder: 2537. Offizielles Organ: „L'Industrie
du Vetement" (monatlich).
Schuh- und Lederarbeiter:
FfiDfiRATION DES TRAVAILLEURS DE LA CHAUSSURE ET DU
CUIR. Iseghem, rue de la Vigne. Mitglieder: 3140. Offizielles Or^an: „Le
Travailleur de la Chaussure et du Cuir".
*
Spitzenwirkerinnen :
FfiDfiRATION DES DENTELLIERES. Brüssel, 75 boulevard Clovis.
Mitglieder: 6246. Offizielles Organ: „L'Ouvriere".
Staats- und Gemeindearbeiter:
CENTRALE DES SERVICES PUBLICS. Brüssel, 13 Avenue de la
Renaissance. Mitglieder: 1200. Offizielles Organ; „Notre Travail" (monatlich).
Tabakarbeiter:
FEDERATION CHRfiTIENNE DES TRAVAILLEURS DU TABAC.
Brüssel, 19 rue Pletinckx. Mitglieder: 3113. Offizielles Organ: „L'Oüvrier
du Tabac" (monatlich).
Textilarbeiter:
F£D£RATION NATIONALE DES TRAVAILLEURS CHRETIENS DU
TEXTILE. Gent, 65 rue de la Caveme. Mitglieder: 45.142. Offizielles Organ:
„L'Oüvrier du Textile" (vierzehntägig).
Jugendgewerkschaften:
a) DE JONGE WERKMAN (gegr. 1920). Antwerpen, 109 rue Nationale.
Vors.: E. Machielsen. Sekr.: J. Buggenhout. Geistlicher Beirat: Abbe
J. Bloqvaux. Offizielles Organ: „De Jonge Werkman" (monatlich).
Organisationen gewerkschaftlicher Art 205
Ziele: Die Organisation ist eine Gewerkschaft von jugendlichen, 14- bis
18jährigen Arbeitern mit Arbeitslosenkasse und allen sonstigen gewerk-
schaftlichen Einrichtungen. Mitglieder: Ungefähr 2000, die in mehr als
30 Sektionen im Kreis Antwerpen zusammengeschlossen sind; die Organisa-
tion beabsichtigt, Sektionen in allen Teilen des flämisch sprechenden Belgiens
zu bilden; Mitj^liedsbeiträge: 0:60 Franken wöchentlich. Tätigkeit: Die
Organisation hat in Antwerpen eine Berufsberatungsstelle eingerichtet (die
erste, die in dieser Stadt besteht). Jede Sektion hat ihren Studienzirkel; jedes
Jahn werden Exerzitien veranstaltet usw.
b) LA JEUNESSE SYNDICALISTE (gegr. 1920). Brüssel, 19 rue Ple-
tinckx. Sekr.: J. Meert. Offizielles Organ: „La Jeunesse Syndicaliste"
(monatlich).
Ziele: Die Organisation will die jungen Arbeiter und Angestellten zu-
sammenschließen, deren Interessen und Forderungen verteidigen und unter-
stützen und ihre religiöse, moralische, geistige, berufliche und soziale Bil-
dung fördern. Mitglieder: 1000, die sich auf etwa 30 Sektionen verteilen. Die
Mitglieder müssen mindestens 14 Jahre alt sein und können dem Verbände
bis nach Ableistung ihres Militärdienstes angehören. Mitgliedsbeiträge: 0'50
bis 1 Frank wödhientlich. Tätigkeit: Versammlungen, Vorträge, Studien-
zirkel, Abendkurse; jedes Vierteljahr findet eine Bezirks-Studientagung statt,
die mit einer Generalversammlung abschließt; Feste und Ausflüge. Unent-
geltliche Berufsberatung, Arbeitsbörse (Bourse du Travail)^), unentgeltliche
Rechtshilfe; gewerkschaftlicher Beistand. Nach einem im Studium befind-
lichen Plan will man den Mitgliedern außer den gewöhnlichen Vorteilen der
Versicherungen auf Gegenseitigkeit auch eine jährliche unentgeltliche obliga-
torische ärztliche Untersuchung sichern sowie jedes Jahr einen kostenlosen
Aufenthalt von acht Tagen in einem Ferienorte.
Deutschland
GESAMTVERBAND DER CHRISTLICHEN GEWERKSCHAFTEN
DEUTSCHLANDS (gegr. 1900). Berlin-Wilmersdorf, Kaiserallee 25. Vors.:
A. Stegerwald. Sekr.: B. Otte. Offizielle- Organe: „Zentralblatt der christ-
lichen Gewerkschaften Deutschlands" (monatlich); „Die Gewerkschafts-
jugend" (monatlich); „Frauenblatt" (monatlich).
Ziele: Höchstmögliche Steigerung der Wirkung der gewerkschaftlichen
Handlungen einzelner Gewerkschaften und der Gesamtheit, um die Arbeiter-
belange, auf der Grundlage christlich-nationaler Auffassimg, im Rahmen
deutscher Eigenart, mit den Mitteln deutschrechtlicher Regelung der mensch-
lichen Beziehungen restlos zur Geltung zu bringen; entschiedenste Wahr-
nehmung der den christlichen Gewerkschaften gemeinsamen Belange, gegen-
1) Die Arbeitsbörsen (Bourses du TravaiU sind Stellen für kostenlose Arbeitsvermittlung, die die
Arbeitsuchenden mit den Arbeitgebern In Verbindung setzen. Die katholischen Arbeitsbörsen haben sich
zu einem Verbände, der FEDERATION NATIONALE LIBRE DES BOURSES DU TRÄVAIL DE BELGIQUE,
Brüssel, 19 rue Plötinckx, zusammengeschlossen. Vors.: Defoumy. Sekr.: Van Avermaet. Offizielles
Organ; Wöchentlich erscheinende Mitteilungen über offene Stellen und Stellengesuche. Ziele : Schaffung
«ines engen Bandes zwischen den angeschlossenen Arbeitsbörsen; Verteidigung ihrer gemeinsamen Rechte
und Interessen; Zentralisation der Arbeitsangebote und Nachfragen zwecks Unterbringung der Arbeiter
und Arbeiterinnen; Sorge für die Einhaltung der von den angeschlossenen Gewerkschaften, Landeszen-
tralen oder anerkannten paritätischen Kommissionen festgesetzten Mindestlöhne; Kontrolle der Arbeitslosen
Aufstellung von Statistiken; Schaffung von Berufsberatungsstellen mit Kontrolle des Lehrlingswesens.
Mitglieder: 15 angeschlossene freie Arbeitsbörsen. _^ .^..„;:_^ ° »
206 Wirtschaltb'ch-soziale Organisationen
über der Öffentlichkeit, den Volksvertretungen, den Behörden, den Unter-
nehmerverbänden und den anderen Gewerkschaftsrichtungen; rückhaltlose
Vertretung der sich aus der Tätigkeit der einzelnen Gewerkschaften ergeben-
den Aufgaben von allgemeiner Bedeutung; Herbeiführung umfassender
Unterstützung der kraftvoll Lösung erheisdienden Bestrebungen einer Ge-
werkschaft durch die Gesamtheit; zweckmäßige Arbeitsteilung zwischen den
einzelnen Gewerkschaften; Herausarbeitung der geeignetsten Formen der
Gewerkschaft in engster Anlehnung an die wirtsdiaftliche Entwidflung;
dauernde Fühlung der Mitglieder der einzelnen Gewerkschaften zur Pflege
des Standesbewußtseins, der Arbeitsfreude, der geistigen Regsamkeit, sowie
der Erweiterung und Vertiefung beruflicher, gewerblicher und volkswirt-
schaftlicher Allgemeinbildung. Mitglieder: 1,028.900 (1. Jänner 1922) in
18 angeschlossenen Zentralverbänden. Mitgliedsbeiträge: Der Gesamtverband
erhebt die vom Vorstand beschlossenen Beitragssätze, welche monatlich fest-
gesetzt werden und von den angeschlossenen Verbänden an den Gesamt-
verband abgeführt werden. Leitung: Ausschuß, bestehend aus den ersten
Vorsitzenden aller dem Gesamtverband angeschlossenen Gewerkschaften,
weiteren Vertretern größerer Gewerkschaften, den leitenden Angestellten
der Hauptgeschäftsstelle und aus Mitgliedern, die durch ihren Rat die Be-
strebungen des Verbandes wirksam zu fördern vermögen; Vorstand, zusammen-
gesetzt aus einem Vorsitzenden, zwei Stellvertretern und einer Anzahl Bei-
sitzern. Tätigkeit: Verbreitung geeigneter Aufklärungs- und Werbeschriften
über die christlichen Gewerkschaften; Erteilung von Auskünften und Rat in
gewerkschaftlichen Angelegenheiten, Stoffsammlung über die Gewerkschafts-
bewegung und die sie berührenden Fragen; Förderung^ der Werbung, Hufe
bei Gründung neuer Gewerkschaftsgruppen; Beratung und Entscheidung in
Meinungsverschiedenheiten über allgemeine Fragen der gewerkschaftlidien
Gliederung und des gewerkschaftlichen Vorgehens; Zusammenfassung und
Ausbau des gewerkschaftlichen Rechtsschutzwesens und Austausch von Er-
fahrungen auf diesem Gebiet ;i Einflußnahme auf die sozialpolitische Gesetz-
gebung; planmäßige Vorbereitung und Überwachung der Wahlen zu den
Körperschaften der Arbeiterversicherung und des Arbeiterrechtes; Ver-
anstaltung gewerkschaftlicher Unterrichtskurse; Herausgabe einer Tages-
zeitung „Der Deutsche" in Verbindung mit dem Deutschen Gewerkschafts-
bund; Einrichtung von besonderen Dezernaten an der Hauptgeschäftsstelle
(unter anderen Wirtsdiafts- und Sozialpolitik, Organisation, Rechtsschutz,
Statistik, Arbeiterwohlfahrtspflege, Bildung usw.); Gründung von beson-
deren Stützpunkten im Lande (Ortskartelle, Landessekretariate); Herbei-
führung und Pflege internationaler Beziehungen zu den christlichen Gewerk-
schaften anderer Länder; Zusammenarbeit mit den Gewerkschaftsverbänden
der Angestellten und Beamten im „Deutschen Gewerkschaftsbund".
Angeschlossene Zentralverbände:
Bauarbeiter:
ZENTRALVERBAND CHRISTLICHER BAUARBEITER DEUTSCH-
LANDS. Beriin-Lichtenberg, Am Stadtpark 2/3. Offizielles Organ: „Die Bau-
gewerkschaft". Mitglieder: 52.125.
Bekleidungsgewerbe:
VERBAND CHRISTLICHER ARBEITNEHMER DES BEKLEIDUNGS-
GEWERBES. Köln, Venloerwall 9. Offizielles. Organ: „Bekleidungsgewerk-
schaft". Mitglieder: 24.062.
Organisationen gewerkschaftlicher Art 207
Bergarbeiter:
GEWERKVEREIN CHRISTLICHER BERGARBEITER DEUTSCH-
LANDS. Essen-Ruhr, Schützenbahn 64. Offizielles Organ: „Der Bergknappe".
Mitglieder: 172.754.
Buchdrttcker:
GUTENBERGBUND. Berlin SO 16, Kaiser-Franz-Grenadier-Platz 14.
Offizielles Organ: „Der Typograph". Mitglieder: 3033.
Fabrik- und Transportarbeiter:
ZENTRALVERBAND CHRISTLICHER FABRIK- UND TRANSPORT-
ARBEITER DEUTSCHLANDS. Berlin 27, Raupachstraße 9. Offizielle
Organe: „Gewerkschaftsstimme", „Handels- und Transportarbeiterzeitung",
„Der Steinarbeiter", „Der Keramarbeiter", „Der Glasarbeiter", „Gut Brand".
Mitglieder: 113.032.
Gasthausangestellte:
BUND DER HOTEL-, RESTAURANT- UND CAFE-ANGESTELLTEN.
Leipzig; Johannisgasse 4. Offizielles Organ: „Internationale Hotelrevue".
Mitglieder: 19.656.
Gemeindearbeiter:
ZENTRALVERBAND DER ARBEITNEHMER IN ÖFFENTLICHEN
BETRIEBEN UND VERWALTUNGEN. Köln, Venloerwall 9. Offizielles
Organ: „Gewerkschaftliche Rundschau". Mitglieder: 27.855.
Graphische Industrie:
GRAPHISCHER ZENTRALVERBAND. Köln, Venloerwall 9. Offi-
zielles Organ: „Graphische Stimmen". Mitglieder: 5715.
Hausangestellte: )
REICHSVERBAND WEIBLICHER HAUSANGESTELLTER DEUTSCH-
LANDS. Berlin-Wilmersdorf, Kaiserallee 25. Offizielles Organ: „Die Haus-
angestellte". Mitglieder: 6351.
Heimarbeiterinnen:
GEWERKVEREIN DER HEIMARBEITERINNEN. Berlin W 30,
NoUendorfstraße 15. Offizielles Organ: „Die Heimarbeiterin". Mit-
glieder: 8756.
Holzarbeiter:
ZENTRALVERBAND CHRISTLICHER HOLZARBEITER DEUTSCH-
LANDS. Köln, Venloerwall 9. Offizielles Organ: „Der Holzarbeiter". Mit-
glieder: 41.351.
Landarbeiter:
ZENTRALVERBAND DER LANDARBEITER. Berlin, NW 6, Luisen-
straße 38. Offizielles Organ: „Die Rundschau". Mitglieder: 104.736.
Lederarbeiter:
ZENTRALVERBAND CHRISTLICHER LEDERARBEITER DEUTSCH-
LANDS. Frankfurt a. M., Fichtestraße 3. Offizielles Organ: „Deutsche
Lederarbeiter-Zeitung". Mitglieder: 14.310.
208 Wirtschaftlich-soziale Ocganisatiönen
Maler:
ZENTRALVERBAND CHRISTLICHER MALER UND VERWANDTER
BERUFSANGEHÖRIGER. Düsseldorf, Luisenstraße 37. Offizielles Organ:
„Der deutsche Maler".' Mitglieder: 3855.
Metallarbeiter:
CHRISTLICHER METALLARBEITERVERBAND. Duisburg, Stapeltor
Nr. 17. Offizielles Organ: „Der deutsche Metallarbeiter". Mitglieder: 234.452.
Nahrungs- und Genußmittel:
ZENTRALVERBAND DER NAHRUNGS- UND GENUSSMITTEL-
INDUSTRIEARBEITER DEUTSCHLANDS. Düsseldorf, Corneliusstraße 126.
Offizielles Organ: „Die Solidarität". Mitglieder: 20.106.
Tabakarbeiter:
ZENTRALVERBAND CHRISTLICHER TABAKARBEITER DEUTSCH-
LANDS. Düsseldorf, Aachenerstraße 62. Offizielles Organ: „Tabakarbeiter-
Zeitung". Mitglieder: 47.179.
Textilarbeiter:
ZENTRALVERBAND CHRISTLICHER TEXTILARBEITER DEUTSCH-
LANDS. Düsseldorf, 100, Tannenstraße 33. Offizielles Organ: „Textil-
arbeiter-Zeitung". Mitglieder: 129.572.
KATHOLISCHE WEIBLICHE GEWERKSCHAFTSORGANISA-
TIONEN (nicht angeschlossen an den Gesamtverband der christlichen Ge-
werkschaften).
VERBAND KATHOLISCHER VEREINE ERWERBSTÄTIGER
FRAUEN UND MÄDCHEN DEUTSCHLANDS (gegr. 1905). Berlin C2,
Brüderstraße 2. Präsident: Hochw. Beyer. Vors.: Frl. A. von Schalscha-
Ehrenfeld, Sekr.: Frl. A. Schmidt. Offizielles Organ: „Frauenarbeit"
(monatlich).
Ziele: Zweck des Verbandes ist, eine einheitliche Organisation der
katholischen erwerbstätigen Frauen und Mädchen zu schaffen und dadurch
ein gemeinsames Eintreten für deren geistige, berufliche und wirtschaftliche
Interessen nach den Grundsätzen der katholischen Kirche zu ermöglichen.
(Katholische Gewerkschaften). Mitglieder: Etwa 25.000, die in Berufs-
verbänden zusammengefaßt sind. Mitgliedsbeitrag: Ein Stundenlohn als
Wochenbeitrag. Leitung: Verbandsvorstand, bestehend aus acht Personen,
darunter vier berufstätige der einzelnen Berufsverbände. Tätigkeit: Religiös-
sittliche Schulung der Mitglieder, allgemeine religiöse Kundgebungen; Auf-
klärung der Mitglieder in allen das Arbeitsverhältnis betreffenden Fragen
durch Vorträge, Diskussionen, Fachblätter, Berufsstatistik usw. Vermitteln-
der Einfluß bei Festsetzung der Lohn- und Arbeitsbedingungen für die Mit-
glieder (Abschluß von Tarifverträgen); berufliche und hauswirtschaftliche
Kurse; Sorge für die Durchführung und weitere Ausgestaltung des Arbeite-
rinnenschutzes und der sozialen Gesetzgebung zum Wohle der Frauenwelt.
Beistand in allen aus dem Verbandsverhältnis sich ergebenden Schwierig-
keiten, unentgeltlicher Rechtsschutz nach Maßgabe der besonderen Be-
stimmungen über Rechtsschutz; Kranken-, Arbeitslosen-, Sterbekasse; Unter-
stützungen bei Aussperrungen; Errichtung von Erholungsheimen.
Organisationen gewerkschaftlicher Art 209
KATHOLISCHER VERBAND DER WEIBLICHEN KAUFMÄNNI-
SCHEN ANGESTELLTEN UND BEAMTINNEN DEUTSCHLANDS (gegr.
1905). Berlin C2^ Brüderstraße 39. Präsident: Hochw. M. Beyer. Vors.:
Frl. M. Bianconi. Geschäftsführerin: Frl. M. Fliegel, Offizielles Organ:
„Lydia" (monatlich),
Ziele: Vertretung der Berufs- und Standesinteressen der kaufmänni-
schen Angestellten nach deUj Grundsätzen der katholischen Kirche (Gewerk-
schaft auf katholischer Grundlage). Mitglieder: Rund 10.000 in 105 Orts-
gruppen. Mitgliedsbeitrag: Ein Prozent vom Gehalt. Leitung: Vorstand von
zwölf Mitgliedern. Tätigkeit: Gewerkschaftliche Tätigkeit: Verbesserung der
Arbeitsverhältnisse, Tarifverträge, Stellungnahme zur sozialpolitischen Ge-
setzgebung, berufliche Schulung der Mitglieder. Darüber hinaus: Schaffung
von Bildungsmöglichkeiten, Aufklärung und Förderung der Mitglieder in
allen ihr Berufsverhältnis betreffenden Fragen durch Vorträge, Diskussionen,
Berufsstatistik usw.; unentgeltlicher Rechtsschutz. Angeschlossen an den
„Verband katholischer Vereine erwerbstätiger Frauen und Mädchen Deutsch-
lands" (siehe oben).
VERBAND KATHOLISCHER WELTLICHER KRANKENSCHWESTERN
UND PFLEGERINNEN E. V. (gegr. 1907). Berlin NW 21, Waldenserstraße
Nr. 7. Präsident: Hochw. Nafe. Vors.: Frl. A. von Schalscha-Ehrenfeld.
Offizielles Organ: „Veronika" (monatliche Mitteilungen).
Ziele: Eintreten für die geistigen, beruflichen und wirtschaftlichen
Interessen der katholischen weltlichen Krankenpflegerinnen nach den Grund-
sätzen der katholischen Kirche. Mitglieder: Etwa 1000. Mitgliedsbeitrag:
Ein Prozent vom Monatseinkommen monatlich. Leitung: Vorstand von min-
destens neun Mitgliedern, die von der jährlichen Hauptversammlung gewählt
werden. Tätigkeit: Regelmäßige Versammlungen mit belehrenden Vorträgen
und Erörterungen über Berufs- und Standesfragen; Bibliothek; Pflegestellen-
nachweis und Vermittlung geeigneter Wohnungen; Auskunftserteilung und
Gewährung von Rechtsschutz in Angelegenheiten, die das berufliche und
wirtschaftliche Leben der Mitglieder betreffen; gewerkschaftlicher Schutz
der Mitglieder (Tarifverträge); verschiedene Wohlfahrtseinrichtungen (Er-
holungsheime, Unterstützung bei Arbeitslosigkeit, Krankheit usw.); Be-
kämpfung unchristlicher und unsittlicher Gesetzesvorlagen, Der Verband
unterhält zur Ausübung freier Liebestätigkeit in der öffentlichen Kranken-
pflege Schwesternschaften in Berlin, Breslau und München (Abteilung für
öffentliche Krankenpflege). Durch diese Schwesternschaften leistet der Ver-
band unentgeltliche Armenpflege; ebenso stellt er die Schwesternschaften in
Kriegsfällen und Epidemien zur Verfügung für die Pflege der Verwundeten
und Kranken. Angeschlossen an den „Verband katholischer Vereine erwerbs-
tätiger Frauen und Mädchen" (siehe oben) und an den „Deutschen Caritas-
Verband" (S. 127).
Frankreich
UNION SOCIALE D'INGENIEURS CATHOLIQUES (gegr. 1892).
Paris (2e), 368 rue ,Saint-Honore. Vors.: A. Liouville. Offizielles Organ:
„L'Echo de l'Union Sociale d'Ingenieurs Catholiques" (monatlich).
Ziele: Schutz der Berufsinteressen der Ingenieure vom christlichen
Standpunkt aus; Herstellung von Beziehungen zwischen den Industriellen
und Ingenieuren; Studium aller den Ingenieurberuf und dessen soziale Auf-
MONTI, Internat. Handbuch der kath. Organisationen. 15
210 Wirtschaftlich-soziale Organisationen
gäbe berührenden Fragen; Verwirklichung der gesetzlichen Reformen, die
den Ingenieurberuf, die Lage der Arbeiterklasse und die Beziehungen
zwischen Kapital und Arbeit betreffen. Mitglieder: 2600 tätige und 700 pro-
visorische Mitglieder („Membres Stagiaires"). Als provisorische Mitglieder
sind die Studierenden der technischen Hochschulen zugelassen, Sie nehmen
an den Vereinsversammlungen teil und genießen auch die Wohltaten der
verschiedenen Vereinseinrichtungen^). Mitgliedsbeitrag: 25 Franken jährlich.
Leitung: Geschäftsführender Ausschuß, gewählt vom Vorstand (mindestens
zwölf Mitglieder), der seinerseits ,von der Generalversammlung gewählt
wird. Tätigkeit: Ständiges Sekretariat mit einer Bibliothek und Ärbeitssaal;
jeden dritten Monatssonntag Versammlung (Messe, Vortrag, gesellige Zu-
sammenkunft); Sonderausschüsse (für soziale Tätigkeit, Reditsf ragen, Mit-
gliederwerbung, Stellenvermittlung, Vertretung der Berufsinteressen).
SYNDICAT DES MEMBRES DE L'ENSEIGNEMENT LIBRE SUPE-
RIEUR ET SECONDAIRE (gegr. 1902). Paris (6e), 49 rue Madame. Vors.:
G. Mesuret. Sekr.: R. Berbigier. Offizielles Organ: Mitteilimgen (erscheinen
zehnmal jährlich).
Ziele: Zusammenschluß der Lehrer an höheren Privatschulen zwecks
Wahrnehmung ihrer Rechte, Geltendmachung ihrer Fähigkeiten, Bildung
emes Pensionsfonds. Mitglieder: Rund 1000. Mitgliedsbeitrag: 15 Franken
jährlich. Tätigkeit: Die Verbandsleitung („Chambre syndicale"), bestehend
aus etwa 30 Mitgliedern, tritt aÜmonatiich zusammen, um alle jene
Fragen zu studieren, welche die Lehrer und den Unterricht betreffen;
ständige Stellenvermittlung; Auskünfte in Rechts- und Berufsfragen; Schieds-
gericht; Ruhestandskasse auf Gegenseitigkeit.
FÖDERATION NATIONALE DES SYNDICATS DE L'ENSEIGNE-
MENT LIBRE (gegr. 1905). Paris, 3 place de l'Ecole. Vors.: Arbousset.
Ziele: Studium, Vertretung und Verteidigung der Rechte und Inter-
essen des nichtstaatlichen Unterrichtes und des Lehrpersonals an den Privat-
schulen. Mitglieder: 3000 in 25 Berufsvereinigungen (Syndikaten) der Lehrer
und Lehrerinnen an den Privatschulen. Leitung: Geschäftsführender Aus-
schuß, der den Verband unter der Aufsicht des von der Generalversammlung
gewählten Verbandsvorstandes verwaltet. Tätigkeit: Erteilung von Aus-
künften und Ratschlägen in allen Streitfragen; Zusammenarbeiten mit allen
Vereinigungen, welche Schutz und Förderung der Interessen des freien
Unterrichtes bezwecken; Verteidigung der Berufsinteressen bei den Behörden
und in der Presse; Veranstaltung von Kongressen.
CONFEDERATION FRANCAISE DES TRAVAILLEURS CHRETIENS
(gegr. 4919). Paris, (9e), 5 rue Cadet. Vors.: J. Zirnheld. Sekr.: G. Tessier.
Of^ielles Organ: Rundschreiben (monatlich).
Ziele: Schaffung einer einheitlichen, auf den Grundsätzen der Ge-
rechtigkeit und der christlichen Nächstenliebe aufgebauten Gewerkschafts-
bewegung; Vertretung der angeschlossenen Organisationen bei den Be-
hörden und den Arbeitgeberverbänden; Schaffung aller für die angeschlos-
senen Organisationen als notwendig erkannten Einrichtungen. Mitglieder:
105.000 (Männer und Frauen), die in 78 Departements 753 Gruppen bilden.
1) Mit der „Union sociale d'Ingenieuis Catholiques" ist die „UNION FßDlaRALE D'l&TUDIANTS
SCIENCES" (dieselbe Anschrift) verbunden. Diese letztere ist ein Verband von katholischen Studenten der
Naturwissenschaften, die sich in einzelnen Gruppen organisieren. Die einzelnen Gruppen wie der Verband
bezwecken die gegenseitigfe Hilfeleistung in moralischer und materieller Hinsicht.
'■iWff£S'imi'^^'W?r>:-A(J-^;::i^
Organisationen gewerkschaftlicher Art 211
Mitgliedsbeitiag: Frauen zahlen 1 Frank, Männer 1"20 Franken zugunsten
des Verbandes. Leitimg: Der jährlich abgehaltene Kongreß ernennt einen
geschäftsführenden Ausschuß, der aus mindestens 15 Mitgliedern besteht und
die Verbandsgeschäfte führt. Der Verbandsvorstand (aUe Vierteljahre eine
Sitzung), besteht aus dem geschäftsführenden Ausschuß und den Vertretern
der Regionalverbände. Organisation: In dem Verbände sind zwei Arten von
Gruppen zusammengeschlossen, nämlich: 7 Landesf achverbände und
23 Regional- oder Lokalverbände; in den letzteren sind alle Gewerkschaften
eines bestimmten Wirtschaftsgebietes ohne Rücksicht auf ihren Fadicharakter
zusammengefaßt. Tätigkeit: Im Laufe des Jahres 1922 waren die christlichen
Gewerkschaften Franlareichs besonders tätig im Kampfe gegen die Arbeits-
losigkeit sowie auf dem Gebiete des Berufsunterridites und der sozialen
Schulung: zahlreiche Versammlungen, soziale Wochen imd Studientagungen
wurden abgehalten. Die sonstige gewerkschaftliche Tätigkeit richtete sich
auf folgende Ziele: Erreichung und Aufrechterhaltung eines Mindestlohnes;
Revision der Lohnsteuer; Aufrediterhaltung und Anwendung des Gesetzes
über den Achtstundentag; allgemeine Durchführung der Sonntagsruhe;
Ausarbeitung eines das ganze Land umfassenden Systems der Sozialversiche-
rung. Aus der Geschichte: Obwohl die christliche Gewerkschaftsbewegung
in Frankreich auf die Jahre 1885 bis 1887 zurückgeht (Gründung der „Cor-
poration de la Soierie Lyonnaise" und des „Syndicat des Employes du Com-
merce et de l'Industrie" in Paris) wurde erst im März 1919 auf Veranlassung
des Angestelltenverbandes ein vorbereitender Ausschuß geschaffen, der im
November 1919 denj Zentralverband gründete.
Angeschlossene Landesfachverbände :
Angestellte:
F£D£RATION FRAN^AISE DES SYNDICATS D'EMPLOYfiS CA-
THÖLIQUES. Paris (9e), 5 rue Cadet. Vors.: A. Despont. Sekr.: G. Tessier.
Offizielles Organ: „L'Employe" (monatlich). Mitglieder: 35.500.
Bekleidungsindustrie:
FEDfiRATION FRANgAISE DES SYNDICATS PRQFESSIONNELS
DU VETEMENT. Paris (9e), 5 rue Cadet. Vors.: Frl. Beeckmans. Sekr.: Frl.
Bardot. MitgUeder: 9500.
Bergarbeiter:
FEDfiRATION FRANgAISE DES SYNDICATS PRQFESSIONNELS
DES MINEURS. Straßburg, 13 rue des Hallebardes. Sekr.: Meck. Mit-
glieder: 6000.
Eisenbahner:
FÖDERATION DES SYNDICATS PROFESSIONNELS DES CHEMI-
NOTS DE FRANCE ET DES COLONIES. Paris (9e), 5 rue Cadet. Vors.:
Oudin. Sekr.: Schwab. Offizielles Organ: „Le Cheminot de France" (vier-
zehntägig). Mitglieder: 11.000.
Lehrer:
FfiDERATION NATIONALE DES SYNDICATS^ DE L'ENSEIGNE-
MENT LIBRE (siehe oben).
15*
212 Wirtschaftlich-soziale Organisationen
Metallarbeiter:
FEDERATION FRANgAISE DES SYNDICATS PROFESSIONNELS
DE LA METALLURGIE. Paris (9e), 5 rue Cadet. Vors.: Michaud. Sekr.:
Germain. Offizielles Organ: Monatliches Rundschreiben. Mitglieder: 8350.
Textilarbeiter:
FEDERATION FRANQAISE DES SYNDICATS PROFESSIONNELS
DU TEXTILE. Roubaix (Nord), 39 rue Henri Carrette. Vors.: Verkindere.
Sekr.: L. Blain. Mitglieder: 12.500.
DIE WEIBLICHE GEWERKSCHAFTSORGANISATION IN FRANK-
REICH.
Die weibliche Gewerkschaftsorganisation Frankreichs ist durch die
Landesfachverbände und Regiönalverbände an die „Confederation Fran-
9aise des Travailleurs Chretiens" (S. 210) angeschlossen. (In diesen beiden
gewerkschaftlichen Organisationsformen [Landesfachverband und Regional-
verband] sind sowohl Männer- als auch Frauengewerkschaften zusammen-
gefaßt.) Außerdem aber sind die weiblichen Gewerkschaften in den beiden
folgenden, voneinander gänzlich unabhängigen, ausschließlich aus Frauen
bestehenden Organisationen zusammengefaßt, die ihrerseits wieder dem
Gesamtverband der Gewerkscliaften angeschlossen sind.
1. FEDERATION FRANQAISE DES UNIONS DE SYNDICATS PRO-
FESSIONNELS FEMININS (gegr. 1917). Paris (2e), 35 boulevard des
Capucines. Vors.: Fr. Labatut. Sekr.: Frl. Lafeuille*. Offizielles Organ: „La
Travailleuse" (monatlich).
Ziele: Zusammenfassung der Arbeiterinnenorganisationen zur gemein-
samen Verteidigung der Redite und Interessen der Arbeiterin und Ange-
stellten. Mitglieder: 9000 in 90 Gewerkschaften, die in neun Regional-
verbänden beziehungsweise drei Fachverbänden (Bekleidungs-, Textil-
industrie, Angestellte) zusammengeschlossen sind. Mitgliedsbeitrag: 0:50
bis 2 Franken monatlich. Leitung: Verbandsvorstand, bestehend aus je einer
Vertreterin der Regionalverbände und den Vorstandsmitgliedern der drei
Fachverbände. Tätigkeit: Mündliche und schriftliche Auskünfte; Voiiräge;
Werbetätigkeit; Veröffentlichung von Flugschriften und Brosdiüren; Ver-
tretung der Interessen und Redite der Arbeiterinnen und deren Organisa-
tionen bei den Behörden. Die jährlich abgehaltenen Kongresse befassen sich
jeweils mit dem Studium einer besonderen beruflichen und sozialen Frage.
Jährlich eine Gewerkschaftswoche. Die Fachverbände vertreten die Forde-
rungen der angeschlossenen Gewerkschaften, fördern die berufliche Aus-
bildung ihrer Mitglieder und jedwede Form der sozialen Fürsorge und
Hilfe. Die Regionalverbände fördern die Schaffung und die Abhaltung von
gewerblichen Kursen, von Genossenschaften und Konsumvereinen, von
Stellenvermittlungen, Speisehäusern, Ferienkolonien usw.^).
2. UNION CENTRALE DES SYNDICATS PROFESSIONNELS FEMI-
NINS (gegr. 1902). Paris (6e), 120 rue du Cherche-Midi. Vors.: Fri. Decaux.
Sekr.: Frl. Graf f. Offizielles Organ: „La Ruche Syndicale" (monatlich).
*) Die Gewerkschafterinnen haben neben den Berufsorganisationen und unabhängig von densell)en
die „Confrerie de Notre-Dame du Travail" geschaffen; monatlich wird in zahlreichen Pfarreien eine Messe
in den Intentionen der Gewerkschafterinnen gelesen, verbunden mit einer kurzen Ansprache über die
Pflichten des Berufslebens; jedem Mitglied ist außerdem je eine Messe bei der Verheiratung und beim
Ableben gesichert.
Organisationen gewerkschaftlicher Art 213
Ziele: Zusammenarbeit der vereinigten Gewerkschaften zwecks Studium
und Verteidigung der Berufsinteressen. Mitglieder: Rund 12.000 in zehn
Landesfachverbändfen (Handelsgehilfinnen, Privatlehrerinnen, Arbeiterinnen
der Bekleidungsindustrie, Hausangestellte, diplomierte Privatkranken-
pflegerinnen, Haushälterinnen, Stenotypistinnen, Parfümeriearbeiterinnen,
Wäscherinnen, Textilarbeiterinnen). Es werden nur katholische Mitglieder
aufgenommen. Mitgliedsbeitrag: 1 Frank monathch. Leitung: Vorstand
von 25 Mitgliedern, die aus den Vorständen der angeschlossenen Gewerk-
schaften gewählt werden. Tätigkeit: Auf fachlichem Gebiet: Verteidigung
der Interessen der Mitglieder durchschritte bei Behörden und Unternehmern;
Stellenvermittlung, die besonders am Hauptsitze in Paris großen Umfang
angenommen hat. Auf wirtschaftlichem Gebiet: Unterstützungsvereirie auf
Gegenseitigkeit; Arbeitslosenkassen; Rabattvereinbarungen; . Speisehäuser;
Ferienkolonien. Auf geistigem Gebiete: Studienzirkel, Vorträge, Veran-
staltung zahlreicher gewerkschaftlicher Kurse am Hauptsitze und in den
Sektionen; Kurse zur Heranbildung von Propagandistinnen.
Italien
CONFEDERAZIONE ITALIANA DEI LAVORATORI (gegr. 1918).
Rom, Via Duilio 2-A, Sekr.: A. Grandi. Offizielles Organ: „II Domani
Sociale" (Wochenzeitung).
Ziele: Die Confederazione Italiana dei Lavoratori ist das Zentral-
organ, welches die gesamte Arbeitnehmerbewegung (Landwirtschaft, Industrie,
Handel, Staats- und Gemeindedienst) zusammenfaßt, ihr einheitliche Richt-
linien gibt und sie vertritt, soweit diese Bewegung sich auf folgenden Grund-
sätzen aufbaut: a) streng beruflicher und wirtschaftlicher Charakter der
Organisation; b) ehrliche Anerkennung und Achtung der religiösen, morali-
sdien und nationalen Gefühle der Mitglieder; c) soziale Hebung des Arbeiter-
standes auf verfassungsmäßigem Wege; d) berufsständische Organisierung
der Gesellschaft und Zusammenarbeit aller Berufsstände für das gemein-
same Wohl; e) kräftige Entwicklung der Volkswirtschaft, der sozialen Ge-
setzgebung und des Beriifsunterrichtes. Die Confederazione Italiana dei
Lavoratori ist keine konfessionelle Organisation, wenn sie sich auch fast
ausschließlich aus Katholiken zusammensetzt und den Grundsätzen der
katholischen Moral folgt. Hauptsächlichste Forderungen und angestrebte
Reformen: Rechtliche Anerkennung der Organisationen und ihre politische
Vertretung; Zwangsschiedsspruch in den Arbeitskonflikten; Entwicklung
des Kleineigentums; Beteiligung am Gewinne, der Führung und dem Eigen-
tum des Unternehmens; Entwicklung der Kollektivarbeitsverträge; gleicher
Lohn für Frauen bei gleicher Arbeit mit gleichem Ertrag; Fürsorge- und
Unterstützungskassen für kinderreiche Familien; Ausdehnung der Volks-
bildung und des Fachunterrichtes; freie internationale gewerkschaftliche
Beziehungen. Mitglieder: 597.503 (31. Dezember 1922). Mitgliedsbeitrag:
3 bis 10 Lire monatlich. Leitung: Hauptvorstand, bestehend aus den Ver-
tretern der angeschlossenen Landesverbände oder Landesgewerkschaften;
vom Vorstande gewählter geschäftsführender Ausschuß; ständiges General-
sekretariat. Tätigkeit: Vertretung und Verteidigung der Gewerkschafts-
interessen bei: den Arbeitgebervörbänden und den Behörden; Sonder-
sekretariate für die Industrie, die Landwirtschaft und die Arbeitnehmer der
öffentlichen Betriebe; Studium der geltenden Arbeits- und Sozialgesetz-
gebung; statistisches Amt (für Arbeitsprobleme, Arbeitsmarkt, Arbeits-
214 Wirtschaftlich-soziale Organisationen
losigkeit und sonstige Erscheinungen des sozialen Lebens); Preßamt, das
alle periodischen Veröffentlichungen wirtschaftlich-sozialen Charakters
sammelt; periodische Kurse zur Heranbildung von Propagandisten und
Organisatoren, Regional- und Landestagungen; Erhebungen; Verkehr mit
den wichtigsten wirtschaftlich-sozialen Körperschaften der verschiedenen
Länder.
Angeschlossene Landesverbände:
Angestellte in Erziehungsanstalten:
FEDERAZIONE NAZIONALE SALARIÄTI CONVITTI NAZIONALL
Cataniä, Via Umberto 18. Mitglieder: 920.
Bauarbeiter:
SINDACATO NAZIONALE OPERAI EDILI. Bergamo, Borgo
Palazzo 24, Mitglieder: 9546.
Buchgewerbearbeiter:
SINDACATO NAZIONALE OPERAI POLIGRAFICI. Padova, Via
Obizzi 8. Mitglieder: 1260.
Chemische Industrie:
SINDACATO NAZIONALE OPERAI CHIMICI. Torino, Via del Car-
mine 13. Mitglieder: 2490.
Eisenbahner:
ASSOCIAZIONE SINDACALE FERROVIERI. Firenze, Via de'Pucci2.
Offizielles Organ: „II Ferroviere". Mitglieder: 20.250.
Forstarbeiter:
ASSOCIAZIONE NAZIONALE AGENTI CORPO REALI FORESTE.
Roma, Via Firenze 43. Offizielles Organ: „II Corriere Silvano". Mit-
glieder: 975.
Oemeindeangesiellte :
FEDERAZIONE IMPIEGATI ENTI LOCALI. Milano, Via S. Sofia 5.
Mitglieder: 1534.
Gewerkschafts- und Genossenschaftsangestellte:
ASSOCIAZIONE NAZIONALE COOPERATORI ORGANIZZATORI
RAMI AFFINI. Roma, Via Duilio 2-A. Mitglieder: 580.
Halb- und Kleinpächter:
FEDERAZIONE NAZIONALE MEZZADRI E PICCOLI AFFITTUARI.
Roma, Via Duilio 2-A. Mitglieder: 298.128.
Holzarbeiter:
SINDACATO NAZIONALE LAVORATORI IN LEGNO. Monza, Via
Zucchi 36. Mitglieder: 2905.
Kleinbauern:
FEDERAZIONE ITALIANA PICCOLI PROPRIETARI. Roma, Via
Duilio 2-A. Offizielles Organ: „La Voce della Terra". Mitglieder: 65.340.
Organisatioiieii gewerksdiaftlicher Art 215
Knopfmachei:
FEDERAZIONE IT ALI ANA LAVORATÖRI BOTTONIERI. Roma,
Via DuUio 2-A. Mitglieder: 4750.
Krankenhausangestellte :
SINDACATO ITALIANO SALARIATI ISTITUTI SANITARI. Venezia,
Campo S. Polo 2169. Mitglieder: 2456.
Landaibeiter:
FEDERAZIONE ITALIANA LAVORATÖRI AGRICOLI. Roma, Via
Duilio 2-A. Offizielles Organ: „II Lavoratore Agricolo". Mitglieder: 39.422.
Lederarbeiter:
SINDACATO NAZIONALE LAVORATÖRI DEL CUOIO E DELLA
PELLE. Vigevano, Palazzo Tribunali. Mitglieder: 1690.
Lokalbahner, Straßenbahner, Binnenschiffer:
ASSOCIAZIONE SINDACALE FERROVIERI SECONDARI TRAN-
VIERI E. INTERNAVIGATORI. Torino, Via del Carmine 13. Offizielles
Organ: „L' Ora nostra". Mitglieder: 3210.
Metallarbeiter:
SINDACATO NAZIONALE OPERAI METALLURGICL Torino, Via
del Carmine 13. Offizielles Organ: „L'Araldo Metallurgico" (monatlich).
Mitglieder: 17.936.
Nahrungsmittelarbeiter:
FEDERAZIONE ITALIANA LAVORANTI INDUSTRIE ALIMEN-
TAZIONE. Roma, Via Duilio 2-A. Mitglieder: 1070.
Papierarbeiter:
SINDACATO NAZIONALE LAVORANTI IN CARTA. Lucca, Via
Angelo Custode 14. Mitglieder: 2095.
Post- und Telegraphenangestellte:
UNIONE NAZIONALE POSTELEGRAFONICI. Roma, Via Duilio
2-A. Offizielles Organ: „II Domani Postelegraf onico". Mitglieder: 7296.
Privatangestellte:
SINDACATO NAZIONALE DELL' IMPIEGO PRIVATO. Roma, Via
Duilio 2-A. Mitglieder: 2970.
Schneiderinnen:
FEDERAZIONE ITALIANA DELL'AGO. Milano, Via Molino
dell'Armi 39. Offizielles Organ: „L'Ago" (monatlich). Mitglieder: 3470.
Staatsindustrien, Arbeiter der: •
SINDACATO ITALIANO DIPENDENTI INDUSTRIE STATALI.
Roma, Via Duilio 2-A. Mitglieder: 3162.
Textilarbeiter:
SINDACATO ITALIANO TESSILE. Milano, Via S. Sofia 5. Offizielles
Organ: „L' Organizzazione Tessile" (monatlich). Mitglieder: 104.021.
216 Wirtschaftlich-soziale Organisationen
Jugoslawien
JUGOSLOVANSKA STROKOVNA ZVEZA: JUGOSLAWISCHER
GEWERKSCHAFTSVERBAND. Ljubljana, Start trg 2/1. Vors.: F. Kremzar.
Sekr.: A. Cvikelj.
Gegen 10.000 Mitglieder, davon 700 öffentliche und Privatbeamte,
500 Holz- und Bauarbeiter, 2500 Dienstboten, 600 Transportarbeiter,
800 Bergarbeiter, 1200 Tabakarbeiter, 3000 Fabriksarbeiter, 700 Landarbeiter.
Eigene Krankenversicherung.
Kanada
CONFEDERATION DES TRAVAILLEURS CATHOLIQUES DU
CANADA (gegr. 1921). Quebec, 308 rue St.- Joseph. Vors.: P. Beaule. Sekr.:
J. H. A. Poirier. Geistlicher Beirat: Abbe M. Fortin. Offizielles Organ: „Le
Travailleur" (Wochenblatt).
Ziele: Die „Confederation des Travailleurs Catholiques du Canada"
ist eine zwischenberufliche Organisation, die die verschiedenen katholischen
Arbeitervereinigungen Kanadas umfaßt. Die Kirche ist im Verbände der ge-
werkschaftlich organisierten Arbeiter durch einen geistlichen Beirat vertreten,
der von der kirchlichen) Behörde jener Diözese ernannt wird, wo die „Con-
federation des Travailleurs Catholiques du Canada" ihren Sitz hat. Dieser
Beirat hat die Grundsätze der kirchlichen Lehre darzulegen beziehungsweise
darauf zu verweisen, falls dies nötig ist; er kann auch verlangen, daß ein
Beschluß, der nach seiner Meinung gegen die katholische Moral oder die
kirchlichen Richtlinien verstößt, den kirchlichen Behörden unterbreitet und
von diesen genehmigt werde, ehe er Gültigkeit erlangt. Organisation: Der
„Confederation des Travailleurs Catholiques du Canada" können unmittel-
bar angehören: a) die Fachgewerkschaften aus Handel und Industrie;
b) die Regionalverbände der Fachgewerkschaften; c) der Verband der
Arbeiterstudienzirkel. Mitglieder: 40.000. Leitung: Bundesvorstand, der
^ jedes Jahr durch den Bundestag der Vertreter der angeschlossenen Gewerk-
schaften und Gruppen ernannt wird. Aus der Geschichte: Die ersten katholi-
schen Gewerkschaften Kanadas wurden 1901 auf Grund eines Schieds-
spruches von Msgre. L. N. Begin, Erzbischof von* Quebec, heute Kardinal
'in Quebec, geschaffen. 1907 setzte der Arbeiterverband von Chicoutini die
katholische Gewerkschaftsbewegung fort. 1913 wurde in Trois-Rivieres die
„Corporation Ouvriere Catholique" gegründet; nach und nach folgten die
anderen Städte: Thetford-Mines, Hüll und Quebec im Jahre 1915; Montreal,
Levis, Lauzon, Asbestoos im Jahre 1919; Hawkesbury und mehrere andere
Städte im Jahre 1921. Die beiden bedeutendsten Gewerkschaftsgruppen sind
gegenwärtig die von Quebec und Montreal.
Luxemburg
VERBAND DER CHRISTLICHEN GEWERKSCHAFTEN LUXEM-
BURGS — F£D£RATION DES SYNDICATS CHR£TIENS DU LUXEM-
BOURG (gegr. 1920). Luxemburg, Siegfriedstraße 6. Vors.: M. Wolff. Sekr.:
J. B. Rock.
Ziele: Verbesserung der sozialen und wirtschaftlichen Lage der
Arbeiterklasse; Erzielung von Löhnen, welche den gerechten Forderung^
Organisationen gewerkschaftlicher Art 217
der Arbeiterschaft entsprechen; Förderung der Sozialgesetzgebung. Mit-
glieder: Rund 500. Mitgliedsbeitrag: 0-75 Franken wöchentlich.
Nicht angeschlossen:
SYNDICAT PROFESSIONNEL DES CHEMINOTS LUXEMBOUR-
GEOIS (gegr. 1922). Luxemburg, Siegfriedstraße 6. Vors.: N. Leurs. Mit-
glieder: 600. Mitgliedsbeitrag: 1 Frank monatlich.
Mexiko
CONFEDERACIÖN NACIONAL CATÖLICA DEL TRABAJO (gegr.
1922), Guadalajara, Jal., Avenida Alcalde 160. Apartado postal 161.
Direktor: P. A. Castro S. J. Vors.: M. Reyes. Sekr.: R. Vizcaino, Offizielles
Organ: „El Obrero" (Wochenblatt).
Ziele: Verteidigung der Berufsinteressen der Arbeiter; Förderung ihres
geistigen, moralischen und materiellen Fortschrittes; Herstellung guter Be-
ziehungen zwischen den Arbeitgebern und Arbeitnehmern im Geiste wahrer
christlicher Brüderlichkeit und auf der Grundlage der Achtung der gegen-
seitigen Rechte. Mitglieder: 27.000. Mitgliedsbeitrag: Für je 50 Mitglieder
werden monatlich 0;50 Pesos an den Verband bezahlt. Leitung: Geschäfts-
führender Zentralausßchuß, der von der Generalversammlung der Vertreter
der angeschlossenen Gewerkschaften und Gruppen gewählt wird. Tätigkeit:
Eifrige Werbearbeit für die Gründung neuer Gewerkschaften und die Be-
hauptung der bereits bestehenden; Abhaltung von Diözesankongressen
zwecks Gründung von Diözesanverbänden (gegenwärtig bestehen deren
acht; sieben weitere sind in Bildung begriffen); soziale Tagungen und
Wodien; Veröffentlichungen.
Niederlande
BUREAU VOOR DE ROOMSCH-KATHOLIEKE VAKORGANISATIE :
BUREAU DER KATHOLISCHEN GEWERKSCHAFTSORGANISATION
(gegr. 1909). Utrecht, Drift 10— 12. Vors.: J. van Ryzewyk. Sekr.: A. C. de
Bruyn. Offizielles Organ: „De R. K. Vakbeweging" : „Die katholische Ge-
werkschaftsbewegung" (Wochenblatt).
Ziele: Das „Bureau voor de Roomsch-katholieke Vakorganisatie"
ist der Bund der holländischen katholischen Gewerkschaften, der
sich den Schutz der katholischen Gewerkschaftsinteressen durch Gründung
von Landesfachverbänden, ihre Zentralisation und die einheitliche Zusammen-
fassung ihrer Arbfeit zum Ziele setzt. Die Landesfachverbände verteidigen die
Arbeiterinteressen im Rahmen jeder einzelnen Fachgruppe mit den allen
katholischen Gewerkschaften gemeinsamen Mitteln. Ihre gemeinsamen Inter-
essen werden durch den Bund gewahrt. Dieser bezwed:t im besonderen:
1. Verteidigung der den verschiedenen Fachgruppen gemeinsamen Interessen
(Sozialgesetzgebung, Vertretung im Obersten Arbeitsrat und den amtlichen
Ausschüssen, Zusammenarbeit mit den allgemeinen Arbeitgeberverbänden,
den Verbänden des Mittelstandes und der Landwirte); 2. materielle Unter-
stützung -und Beratung der angeschlossenea Landesgewerkschaften (Rück-
versicherungskasse, Eingreifen bei Arbeitskonflikten); 3. Zentralstelle für
Stoffsammlung und Auskunftserteilung; 4. Heranbildung von Propagandisten
und Gewerkschaftssekretären (Kurse, Prüfungen usw.). Mitglieder: 115.520
218 Wirtschaftlich-soziale Organisationen
in 28 Landesfachgewerkschaften. Mitgliedsbeitrag: Er beträgt in den ange-
schlossenen Landesgewerkschaften von O'IO bis, r25 Gulden wöchentlidi;
die Gewerkschaften führen 0-60 Gulden pro Mitglied und Jahr an den Bund
ab. Leitung: Vorstand, der aus je einem Vertreter der angeschlossenen Ge-
werkschaften besteht; leitender Ausschuß, der von der Generalversammlung
aller geschäftsführenden Ausschüsse der angeschlossenen Gewerkschaften
gewählt wird. Der Bund und die Gewerkschaften werden* von geistiichen
Beiräten unterstützt, die von den Bischöfen ernannt werden. Besondere
Tätigkeit: Widerstandskasse (gegr. 1910), um den Fachverbänden ira Streik-
oder Aussperrungsfalle Unterstützung gewähren zu können; die Fach-
verbände verfügen ihrerseits jede über eine eigene Streikkasse und führen
außerdem an die Widerstandskasse des Bundes einen Wochenbeitrag von
3 Cent pro Mitglied ab (1920 betrugen die Einnahmen der Bundeskasse
114.000, die Ausgaben -435.000 Gulden); Vereinigung zur Bekämpfung der
Tuberkulose „Herwonnen Levenskracht" („Wiedergewonnene Lebenskraft"),
die 1913 gegründet wurde imd einen Wodienbeitrag von 1 Cent von jedem
Gewerkschaftler erhält. Sie besitzt eine Lungenheilstätte „Berg eh Bosdi"
(„Berg und Wald") in Apeldoorn, die 255 Kranke aufzunehmen vermag und
die bedeutendste Anstalt dieser Art in Holland ist. „Centraal Zielkundig
Beroepskantoor*' („Zentralstelle für Berufsberatung"), die den jungen und
erwachsenen Arbeitern mit wissenschaftlichen Ratschlägen bei der Berufs-
wahl an die Hand geht; die Stelle verfügt über ein ausgewähltes Personal
und zahlreiche ausgezeidmete Instrumente. Eigene Druckerei, wo außer dem
Bundesorgan 17 Fachblätter der verschiedenen Gewerkschaften sowie alle
Werbeschriften für die katholische Gewerkschaftsorganisation hergestellt
werden. Kurse zur Heranbildung von Propagandisten und Sekretären. Die
meisten Fachverbände verfügen außerdem über Arbeitslosenunterstützungs-
kassen, welchen sowohl die Arbeiterbeiträge wie auch Staats- und Gemeinde-
unterstützungen zufließen und die 1920 mehr als drei Millionen Gulden aus-
gezahlt haben. Einzelne Gewerkschaften verfügen über Kranken- und Sterber
kassen. Aus der Geschichte: Die ersten örtlichen Gewerkschaften gehen auf
das Jahr 1872 zurück. 1902 wurde auf der Tagung der katholischen Gewerk-
schaften die Schaffung von Landessekretariaten beschlossen, die seit 1907 in
Landesverbände umgestaltet wurden, wobei den Ortsgewerkschaften noch
eine gewisse Selbständigkeit belassen wurde. 1916 wurde diese Selbständig-
keit aufgehoben und die Mitglieder direkt den Fachverbänden angegliedert.
Angeschlossene Fachverbände:
Apothekergehilfen:
R. K. APOTHEKERS-ASSISTENTENBOND ,',ST. LUCAS". Utrecht,
Potgieterstraat 1 bis. Offizielles Organ: „Maandblad voor den R. K. Apo-
thekers-Assistentenbond" (Monatsblatt). Mitglieder: 162.
Bäcker und Zuckerwarenarbeiter:
NED. R. K. BOND VAN BROOD-, KOEK-, BANKETBAKKERS,
CACAO-, CHOCOLADE- EN SUIKERWERKERS. Utrecht, Drift 10—12.
Offizielles Organ: „Ons Vakblad" (zweimal monatlich erscheinendes Blatt).
Mitglieder: 2554.
Bauarbeiter:
NED. R. K. BOUWVAKARBEIDERSBOND „ST. JOSEPH". Utrecht,
Catharijnesingel 67. Offizielles Organ: „De R. K. Bouwvakarbeider"
(Wochenblatt). Mitglieder: 17.096.
Organisationen gewerkschaftlicher Art 219
Beigarbeiter:
ALGEMEENE BOND VAN CHRISTELIJKE MIJNWERKERS IN
NEDERLAND. Heerlen, Stationstraat 58 a. Offizielles Organ: „De Christe-
lijke Mijnwerker" (Wochenblatt). Mitglieder: 3540.
Bttchdrttcker:
NED. R. K. GRAFISCHE BOND. Utrecht, Drift 10—12. Offizielles
Organ: „Het Orgaan" (Wochenblatt). Mitglieder: 3946.
Bureau- und Handelsangestellte:
NED: R. K. BOND VAN HANDELS-, KANTOOR- EN WINKEL-
BEDIENDEN „ST. FRANCISCUS VAN ASSISIE". Amsterdam, Bloem-
gracht 24 boven. Offizielles Organ: „De R. K. Bediende". Mitglieder: 4732.
Diamantschleifer:
NED. R. K. DIAMANTBEWERKERS-VEREENIGING „ST. EDUAR-
DUS". Amsterdam, Warmoesstraat 145. Offizielles Organ: „De Katholieke
Diamantbewerker" (gegenwärtig eingestellt). Mitglieder: 93.
Eisen- und Straßenbahner:
NED. R. K. BOND VAN SPOOR- EN TRAMWEGPERSONEEL „ST.
RAPHAEL". Utrecht, Drift 10—12. Offizielles Organ: „Het Rechte Spöor"
(Wochenblatt). Mitglieder: 13.533.
Fabriksarbeiter:
NED. R. K. FABRIEKSARBEIDERS (STERS) BOND „ST. WILLI-
BRORDUS". 's-Gravenhage, Rijswijkscheweg 289. Offizielles Organ: „De
R. K. Fabrieksarbeider" (erscheint- zweimal monatlich). Mitglieder: 6605.
Friseure:
NED. R. K. KAPPERS- EN BARBIERSBEDIENDENBOND. Utrecht,
Ondiep 117 bis. Offizielles Organ: „De Kapper" (erschemt gegenwärtig
nicht). Mitglieder: 95.
Gasiwirtschaf tsangestellte :
NED. R. K. BOND VAN HOTEL-, CAFE- EN RESTAURANT-
GEEMPLOYEERDEN. Amsterdam, Fred. Hendrikstraat 170/1. Offizielles
Organ: „De R. K. Geemployeerde" (Monatsblatt). Mitglieder: 229.
Holzarbeiter, Möbelmacher usw.:
NED. R. K. BOND VAN HOUTBEWERKERS, MEUBELMAKERS,
BEHANGERS EN AANVERWANTE VAKGENOOTEN „ST. ANTONIUS
VAN PADUA". Utrecht, Drift 10—12. Offizielles Organ: „Het Bondsblad".
Mitglieder: 3727.
Land- und Gartenarbeiter:
NED. R. K. BOND VAN BLOEMIST-, TUIN-, VEEN- EN LAND-
ARBEIDERS „ST. DEUSDEDIT". Haarlem, Billitonstraat 34— 36. Offizielles
Organ: „De R. K: Landarbeider" (zweimal monathch erscheinendes Blatt).
Mitglieder: 7443.
I
220 Wirtschaftlich-soziale Organisationen
Lederarbeiter:
NED. R. K. LEDERBEWERKERSBOND. Waalwijk, Grootestraat 96.
Offizielles Organ: „De R. K. Lederbewerker" (zweimal monatlich erschei-
nendes Blatt). Mitglieder: 4710.
Marinepersonal:
NED. R. K. VEREENIGING VAN MARINEPERSONEEL „ST. CHRI-
STOPHORUS". Helder, Keizerstraat 87. Offizielles Organ: „St. Christo-
phorus" (Wochenblatt). Mitglieder: 205.
Metallarbeiter:
NED. R. K. METAALBEWERKERSBOND. Utrecht, Koningslaan 9.
Offizielles Organ: „De Metaalbewerker St. Eloy" (Wochenblatt). Mit-
glieder: 10.357.
Molkerei- und Margarinearbeiter:
NED. R. K. ZUIVEL- EN MARGARINEBEWERKERSBOND.
's-Gravenhage, Hoefkade 635. Offizielles Organ: „De R. K. Zuivel- en Mar-
garinebewerker" (Monatsblatt). Mitglieder: 591.
Näherinnen und Schneider:
NED. R. K. NAAISTERS- EN KLEERMAKERSBOND. Utrecht,
Drift 10 — 12. Offizielles Organ: „Nederl. Naaisters- en Kleermakerscourant"
(Monatsblatt). Mitglieder: 1744.
Schlächter:
NED. R. -K. SLAGERSGEZELLENBOND „ST. JORIS". Utrecht,
Drift 10—12. Offizielles Organ: „De R. K. Slagersgezel" (Monatsblatt).
Mitglieder: 805.
Staatsarbeiter:
NED. R. K. BOND VAN OVERHEIDSPERSONEEL „ST. PAULUS".
's-Gravenhage, Regentesselaan 318. Offizielles Organ: „Onze Strijder"
(Wochenblatt). Mitglieder: 4636.
Tabakarbeiter:
NED. R. K. TABAKSBEWERKERSBOND „ST. WILLIBRORDUS".
Eindhoven, Hemelrijken 121 — 123. Offizielles Organ: „De Katholieke Tabaks-
bewerker" (zweimal monatlich erscheinendes Blatt). Mitglieder: 6893.
Techniker:
NED. R. K. BOND VAN TECHNICI. Utrecht, Huygensstraat 27 bis.
Offizielles Organ: „Orgaan van den Ned. R. K. Bond van Technici" (zwei-
mal monatlich erscheinendes Blatt). Mitglieder: 530.
Textilarbeiter:
NED. R. K. TEXTIELARBEIDERSBOND „ST. LAMBERTUS".
Utrecht, Bellamystraat 22. Offizielles Organ: „Het Hoog-Ambacht" (Wochen-
blatt). Mitglieder: 1L079.
Transportarbeiter:
NED. R. K. BOND VAN TRANSPORTARBEIDERS „ST. BONI-
FACIUS". Amsterdam, Prins Hendrikkade 18/III. Offizielles Organ: „De
R. K. Transportarbeider (Monatsblatt). Mitglieder: 4483.
Organisalionen gewerkschaftlicher Art 221
Unteroffiziere:,
NED. R. K. BOND VAN ONDEROFFICIEREN „ST. MARTINUS".
Amersfoort, Kleine Koppel 6. Offizielles Organ: „De Katholieke Onder-
officier" (erscheint dreimal monatlich). Mitglieder: 450.
Versicherungsangestellte: ,
NED. R. K. BOND VAN VERZEKERINGSPERSONEEL. Rotterdam,
le Pijnackerstraat 107 a. Offizielles Organ: „De R. K. Verzekeringsbode"
(Monatsblatt). Mitglieder: 137.
Werkmeister:
NED. R. K. BOND VAN WERKMEESTERS EN ANDER TOEZIGHT-
HOUDEND PERSONEEL „ST. JOANNES DE DOOPER". 's-Hertogen-
bosch, Pelssingel 4. Offizielles Organ: „De R. K. Werkmeester" (Monats-
blatt). Mitglieder: 1047.
Ziegeleiarbeiter:
NED. R. K. STEENFABRIEKSARBEIDERSBOND. Utrecht, Drift 10
bis 12. Offizielles Organ: „De Voorpost" (zweimal monatlich erscheinendes
Blatt). Mitglieder: 4100.
Gelegentlich dieser Besprechung der katholischen Gewerkschaftsbewegung in
den Niederlanden muß auch auf einen neuartigen und kühnen Versuch der vier
großen niederländischen Berufsorganisationen (Arbeitgeber, Mittelstand, Landwirt-
schaft und Arbeiter) hingewiesen werden, die soziale Harmonie durch die schieds-
gerichtliche Tätigkeit paritätisch zusammengesetzter Ausschüsse herbeizuführen. Es
ist dies die Einrichtung des ROOMSCH KATHOLIEKE CENTRALE RAAD VAN
BEDRIJVEN: KATHOLISCHER ZENTRALBERUFSRAT (gegr. 1919). 's-Graven-
hage, Hüygensstraat 27. Vors.: Vakant. Sekr.: L. N. Deckers.
Ziele: Förderung des sozialen Friedens zwischen den verschiedenen Ständen
durch die Annäherung und gemeinschaftliche Tätigkeit der Organisationen der ein-
zelnen Klassen zur Verwirklichung der sozialen Harmonie nach den Grundsätzen
der christlichen Solidarität. Dies der Zweck des Zentralrates, wie er durch das von
<ien vier großen katholischen Berufsverbänden unterzeichnete Ostermanifest vom
April 1919 wie folgt festgelegt wurde: 1. Die katholische Fadiorganisation stellt sich
auf den Grundsatz der Solidarität zwischen 'Arbeitgd>er und Arbeitnehmer im Wirt-
schaftsleben. 2. Um den Solidaritätsgedanken zu verwirklichen, hat die katiiolisdhe
Berufsorganisation einen katholischen Zentralberufsrat errichtet. 3. Zweck desselben
ist die Förderung des Abschlusses von Kollektivarbeitsverträgen und andern Ab-
machungen, um die rechtliche und wirtschaftliche Lage der Arbeiter zu bessern und
das Wirtschaftsleben auf eine gesunde Grundlage zu stellen. Mitglieder: Der Zentral-
berufsrat besteht aus den folgenden drei Organisationen, von denen jede Rechts-
persönlichkeit besitzt: 1. „Algemeene Bedrijfsraad voor het Grootbedrijf" (All-
gemeiner Berufsrat für den Großbetrieb), der von den Vertretern der Arbeitgeber-
verbände (R. K. Verbond van.Werkgeversvakvereenigingen, S. 196) und der Arbeiter-
gewerkschaften (Bureau voor de R. K. Vakorganisatie (S. 217), gebildet wir^. 2. „Al-
gemeene Bedrijfsraad voor het Middenstandsbedrijf (Allgemeiner Berufsrat für
Mittel- und Kleinbetriebe), der aus den Vertretern der Mittelstandsverbände (Ned.
R. K. Middenstandsbond, S. 178) und der Arbeitergewerkschaften gebildet wird.
3. „Algemeene Bedrijfsraad voor het Land- en Tuinbouwbedrijf" (Allgemeiner
Berufsrat für die Land- und Gartenwirtschaft), der aus den Vertretern des Bauem-
bundes (Ned. Boerenbond, S. 197) und der Arbeitergewerkschaften gebildet wird.
Jeder dieser allgemeinen Berufsräte setzt sich aus einer bestimmten Anzahl von
„Fachräten" zusammen, in denen Arbeitgeber imd -nehmer gleichmäßig vertreten
sind. Die Zahl dieser „Fachräte" wird einvemehmlich zwischen den obgenannten
Fachvereinigungen bestimmt. Außerdem können die Vorstände der folgenden Organi-
222 Wirtschaftlich-soziale Organisationen
sationen als außerordentliche Mi^lieder in den Zentralberufsrat aufgenommen
werden: „Alg. R. K. Werkgeversvereeniging" (S. 175); „Ned. R. K. Middenstands-
bond" (S. 178); „Ned. Boerenbond" (S. 197); „Federatie von van R. K. Volks- en
Werkliedenbonden" (S. 186); „Katholieke Sociale Actie" (S. 38). Mitgliedsbeiträge:
Ordentliche Mitglieder (das sind die drei oben genannten „Allgemeinen Räte")
2000 Gulden jährlich; außerordentliche Mitglieder 300 Gulden jährlich. Leitung:
ISgliedriger Vorstand (2 Vertreter des „R. K. Verbond van Werkgeversvakver-
eenigingen", 2 Vertreter -des „Ned. Boerenbond", 2 Vertreter des „Ned. R. K.
Middenstandsbond", 6 Vertreter des „Bureau voor R. K. Vakorganisatie" und ein
von diesen vier Organisationen gemeinsam ernannter Vorsitzender). Tätigkeit: Ver-
anstaltung von Kongressen; Erriditung von Studienausschüssen für die verschiedenen
Fragen; Erhebungen; Veröffentlichung von Kongreßberichten und Broschüren; Ein-
greifen bei Arbeitskonflikten (dem Zentralbureau obliegt die Erteilung von Rat-
schlägen und die Fällung von Schiedssprüchen in Arbeitskonflikten zwischen Arbeit-
geber- und Arbeitnehmerverbänden, um diesen Konflikten vorzubeugen oder sie bei-
zulegen). Aus der Geschichte: Der Zentralberufsrat. ist jene Einrichtung, die durdi
die allgemeine Wirtschaftskrise, unter der Holland seit 1921 leidet, am, schwersten in
Mitleidenschaft gezogen wurde. Der Austritt des Verbandes der Arbeitgeber-
vereinigungen, der seit November 1922 seine Mitarbeit' am Zentralberufsrat ein-
gestellt hat, legte die Tätigkeit des „Generalberufsrates für Großbetriebe" lahm,
was notwendigerweise die Tragweite des neuartigen Versuchs schwer beeinträditigt.
Auch unter den katholischen Arbeitern macht sich eine feindselige Strömung bemerk-
bar, die aber von den Gewerkschaften nicht geteilt wird. Der „Generalberufsrat für
Land- und Gartenwirtschaft" zeigt übrigens eine Lebenskraft, welche die Hofhiung
gestattet, daß der Zentralberufsrat nach überwundener Krise wiederum die gleiche
Gunst und Begeisterung finden wird wie am Anfange seines Wirkens.
Österreich
ZENTRALKOMMISSION DER CHRISTLIGHEN GEWERKSCHAFTEN
ÖSTERREICHS (gegr. 1909). Wien L, Elisabethstraße 9. Vors.: F. Spalowsky.
Sekr.: M. Allinger. Offizielles Organ: „Der christliche Gewerkschafter**
(monatlich).
Ziele: Die Zentralkonunission der christlichen Gewerkschaften Öster-
reichs ist die oberste Instanz der christlichen Gewerkschaften Österreichs
und hat als solche vor allem das Ziel, für die Gesamtbewegung in allen Be-
langen richtunggebend zu wirken und sie in allen erforderlichen Fällen zu
vertreten. Mitglieder: Rund 80.000 in 22 angesdilossenen Zentralverbänden,
Mitgliedsbeitrag: Die Verbandsbeiträge bewegen sich zwischen 1000 bis.
5000 Kronen wöchentlich oder 2000 bis 8000 Kronen monatlich. Die Zentral-
kommission erhält davon 10 Prozent. Leitung: Vorstand von fünf Mit-
gliedern. Tätigkeit: Sitzungen, Konferenzen, Kurse für Sekretäre und Ver-
trauenspersonen, Vertretung gegenüber Behörden; Unterstützung der Fach-
gewerkschaften in ihrem Streben nach Verbesserung der Lohn- und Arbeits-
verhältnisse und nach Durchführung und Reform der Sozialgesetzgebung,
Die christlichen Gewerkschaften Österreichs sind keine rem katholischen
Organisationen, sondern interkonfessionell aufgebaut.
Angeschlossene Fachverbände:
Angestellte:
ZENTRALVERBAND CHRISTLICHER ANGESTELLTER. Wien VIIL,
Florianigasse 29. Vors.: K. Untermüller, Sekr.: H. KnoU. Mitglieder: 6626.
Offizielles Organ: „Angestellten-Zeitung" (monatlich).
Orgamsationen gewerkschaftlicher Art 223
Angestellte in öffentlichen Diensten:
GEWERKSCHAFT DER ANGESTELLTEN IN ÖFFENTLICHEN
DIENSTEN. Wien L, Seilerstätte 8. Vors.: K. Rummelhardt. Sekr.: J. Put-
schin. Offizielles Organ: „Der öffentliche Angestellte" (monatlich). Mit-
glieder: 5784.
Bau- und Steinarbeiter:
VERBAND CHRISTLICHER BAU- UND STEINARBEITER ÖSTER-
REICHS. Wien I., Elisabethstraße 9. Vors.: H. Haunzwikl. Sekr.: E. Arleth.
Offizielles Organ: „Die Baugewerkschaft" (monatlich). Mitglieder: 1332.
Berg- und Hüttenarbeiter:
ALLGEMEINER GEWERKSCHAFTSBUND DER BERG- UND
HÜTTENARBEITER ÖSTERREICHS. Linz, Fadingergasse 11. Vors.:
A. Gasperschitz. Sekr.: F. Ramersdorfer. Offizielles Organ: „Die Bergbau-
und Hüttenarbeitergewerkschaft" (monatlich). Mitglieder: 1207.
Bezirkssiraßeneinräumer :
VERBAND CHRISTLICHER BEZIRKSSTRASSENEINRÄUMER.
St. Polten, Linzerstraße 7. Vors.: J. Heitzinger. Offizielles Organ: „Der
Bezirksstraßeneinräumer" (monatlich). Mitglieder: 1800.
Eisenbahner:
GEWERKSCHAFT CHRISTLICHER EISENBAHNER ÖSTERREICHS.
Wien VI., Wallgasse 32. Vors.: F. Haider. Sekr.: A. Krogner. Offizielles
Organ: „Der österreichische Eisenbahner" (halbmonatlich). Mitglieder: 7698.
Fabriks-, Handels- und Verkehrsarbeiter:
REICHSVERBAND DER FABRIKS-, HANDELS- UND VERKEHRS-
ARBEITER ÖSTERREICHS. Wien VIII., Bennogasse 5. Vors.: F. Rech-
berger. Sekr.: H. Höretsauer. Offizielles Organ: „Die Gewerkschaftsstimme"
(monatlich). Mitglieder: 2969.
Frisenrgehilfen: '
VERBAND CHRISTLICHER FRISEURGEHILFEN ÖSTERREICHS.
Wien L, Elisabethstraße 9. Vors.: E. Arleth. Mitglieder: 146.
Oastgewerbeangestellte :
BUND DER ÖSTERREICHISCHEN GASTGEWERBEANGE-
STELLTEN. Wien VIII., Bennogasse 22. Vors.: H. Preiyer. Sekr.: H. Pri-
bain. Offizielles Organ: „Gastgewerbezeitung". Mitglieder: 1128.
Graphische Arbeiter:
GRAPHISCHER ZENTRALVERBAND ÖSTERREICHS. Wien I.,
Elisabethstraße 9. Vors.: J. Brunner. Sekr.: E. Arleth. Offizielles Organ:
„Graphische Stimme". Mitglieder: 1030.
Hausbesorger:
VERBAND CHRISTLICHER HAUSBESORGER UND PORTIERS
ÖSTERREICHS. Wien VIII., Tigergasse 32. Vors.: R. Keüich. Sekr.:
H. Münster. Mitglieder: 8200.
224 Wirtschaftlich-soziale Organisationen
Hausgehilfinnen:
VERBAND CHRISTLICHER HAUSGEHILFINNEN. Wien IV., Mayer-
hofgasse 5. Vors.: Jos. Weiß. Sekr.: F. Schwab. Offizielles Organ: „Die
Hausgehilfin" (monatlich). Mitglieder: 6056.
Holzarbeiter:
VERBAND CHRISTLICHER HOLZARBEITER ÖSTERREICHS.
Wien VI., Ägidigasse 22. Vors.: F. Spalowsky. Sekr.: F. Mandl. Offizielles
Organ: „Die Holzarbeiter-Zeitung" (monatlidi). Mitglieder: 4229.
Krankenpfleger:
REICHSFACHVERBAND FÜR DEN KRANKENPFLEGE- UND FÜR-
SORGEBERUF. Wien L, Elisabethstraße 9. Vors.: K. Jacobi. Sekr.: F. Busch.
Offizielles Organ: „Die Krankenpflege" (monatlich). Mitglieder: 1822.
Landarbeiter:
LANDARBEITERVERBAND. Wien XIV., Rauchfangkehrergasse 11.
Vors.: Piechula. Sekr.: E. Nevoral. Offizielles Organ: „Landarbeiterzeitung".
Mitglieder: 5655.
Lederarbeiter:
VERBAND CHRISTLICHER LEDERARBEITER ÖSTERREICHS.
Wien XIV., Ullmannstraße 10. Vors.: J. Staudt. Offizielles Organ: „Die
Lederarbeiter-Zeitung" (monatlich). Mitglieder: 504.
Metallarbeiter:
VERBAND CHRISTLICHER METALLARBEITER ÖSTERREICHS.
Wien L, Elisabethstraße 9. Vors.: H. Waldsam. Offizielles Organ: „Metall-
arbeiter-Zeitung" (monatlich). Mitglieder: 2694.
Nahrungs- und Genußmittelarbeiter:
VERBAND CHRISTLICHER NAHRUNGS- UND GENUSSMITTEL-
ARBEITER ÖSTERREICHS. Wien XVII., Ottakringerstraße 16. Vors.:
H. Bielek. Sekr.: F. Tscheinig. Offizielles Organ: „Einigkeit" (monatlich).
Mitglieder: 1643.
Post-, Telegraphen- und Fernsprechangestellte:
GEWERKSCHAFT CHRISTLICHER POST-, TELEGRAPHEN- UND
FERNSPRECHANGESTELLTEN ÖSTERREICHS. Wien I., Grashofgasse 3.
Vors.: F. Rott. Sekr.: A. Swoboda. Offizielles Organ: „Unser Recht" (monat-
lich). Mitglieder: 4398.
Tabak:
VERBAND DER CHRISTLICHEN TABAKARBEITER UND ARBEI-
TERINNEN ÖSTERREICHS. Wien XVI., Neulerchenfelderstraße 21. Vors.:
F. Ullreich. Offizielles Organ: „Fachblatt der Tabakarbeiter" (monatlich).
Mitglieder: 2768.
Textil:
ZENTRALVERBAND DER CHRISTLICHEN TEXTIL-, HEIM- UND
BEKLEIDUNGSARBEITER ÖSTERREICHS. Wien XIV., Ullmannstraße 10.
Organisationen gewerkschaftlicher Art 225
Vors.: J. Staud. Sekr.: H. Woboril. Offizielles Organ: „Textilarbeiter-
Zeitung" (halbmonatlich). Mitglieder: 9065.
Soldaten:
WEHRBUND ÖSTERREICHS.. Wien III.,. Rennweg 8. Vors.: Dorf-
stätter. Sekr.: K. Witsch. Offizielles Organ: „Der Wehrbund" (monatlich).
Mitglieder: 3280.
Es bestehen noch folgende christliche Gewerkschaftsorganisationen, die
der Zentralkommission nicht angehören:
REICHSLANDARBEITERBUND. Linz, Landstraße 21.
DIÖZESANVERBÄNDE DER CHRISTLICHEN HAUSGEHILFEN.
Wien IV., Mayerhof gasse 5.
REICHSVERBAND DER KIRCHENBEDIENSTETEN. St. Polten.
VEREINT DER CHRISTLICHEN HAUSBESORGER. Graz, Herrengasse
Nr. 9.
Diese Organisationen zählen zusammen rund 70.000 Mitglieder.
Polen
CENTRALNA KOMIS JA CHRZESCIJANSKICH ZWIAZKOW ZAWO-
DOWYCH: ZENTRALKOMMISSION DER CHRISTLICHEN GEWERK-
SCHAFTEN. Warschau, Sniadeckich 5.
Angeschlossene Zentralen:
CHRZESCIJANSKIE ZJEDNOCZENIE ZAWODOWE W RZECZY-
POSPOLITEJ POLSKIEJ: CHRISTLICHER ARBEITERVERBAND DER
REPUBLIK POLEN (gleiche Anschrift). Offizielles Organ: „Zwiazkowiec
Chrzescijanski" : „Der christliche Gewerkschafter".
POLSKIE ZJEDNOCZENIE ZAWODOWE ROBOTNIKOW CHRZE-
SCIJAlNfSKICH : POLNISCHER GEWERKSCHAFTSVERBAND DER
CHRISTLICHEN ARBEITER. Krakau, Andrzeja Potockiego 11. Offizielles
Organ: „Ruch Robotniczy": „Die Arbeiterbewegung".
Die christliche Gewerkschaftsbewegung in Polen zählt 193.100 Ange-
hörige. Es wurden verschiedene Einrichtungen für das Wohl der Arlbeiter
geschaffen: Konsumvereine und Kreditgenossenschaften; Spar- und Versiche-
rungskassen auf Gegenseitigkeit; Genossenschaftsspeisehäuser (das von
Wilna faßt 1500 Personen); Kleiderverkaufsstellen usw.
Schweiz
CHRISTLICHNATIONALER GEWERKSCHAFTSBUND DER
SCHWEIZ (gegr. 1907). Sf. Gallen, Gallusstraße 20. Vors. und Sekr.:
J. Müller. Offizielles Organ: „Der Gewerkschafter" (wöchentlich).
Ziele: Die Hebung der wirtschaftlichen Lage der Arbeiterschaft durch
die gewerkschaftliche Organisation und Herbeiführung eines gerechten Aus-
gleiches der Gegensätze zwischen Arbeiter und Arbeitgeber unter Aner-
kennung der selbständigen Mitwirkung der organisierten Arbeiterschaft bei
Regelung des Arbeitsverhältnisses; unter den verschiedenen Berüfsorganisa-
-MONTI, Internat. Handbuch der kath. Organisationen. 16
226 Wirtschaftlich-soziale Organisationen
tioneii die nötige Fühlung und Verbindung zu vennitteln zwecks gemein-
samen solidarischen Handelns in den die allgememen gewerkschaftlichen
Interessen betreffenden Fragen. Mitglieder: Etwa 15.000 in 12 interkonfes-
^onellen Fachverbänden. Mitgliedsbeiträge: 0*40 bis 1*50 Franken wöchent-
lich für die Fachverbände; .der Bund erhält davon 0*60 Franken jährlich pro
Mitglied. Tätigkeit: Förderung der Agitation in der ganzen Sdiweiz; Über-
wachung der Einhaltung des Programms der christlichen Gewerkschaften
im ganzen Bunde; Überwachung und Förderung des Ausbaues der Arbeiter-
schutzgesetze; energisches Eintreten für den Schütz der persönlichen Frei-
heitsrechte gegenüber engherzigen Maßnahmen; Beistandsleistung an
schwache Verbände; Unterhandlungen mit den Arbeitgebern bei Lohn-
bewegungen und Konflikten; Vermittlung gegenseitiger Unterstützung bei
außerordentlichen Anlässen; Anregung. und Herbeiführung statistischer Er-
hebungen über die Arbeits- und Lohnverhältnisse der Arbeiter; Herausgabe
der für die Gewerkschaftsbewegung nötigen Broschüren und Flugblätter. An-
geschlossen an den „Zentralverband christlichsozialer Organisationen"
(S. 188).
Angeschlossene Zentralverbände:
Bäcker:
VERBAND SCHWEIZERISCHER BÄCKERBURSCHENVEREINE.
Bern. Mitglieder: 320.
Battarbeiter:
ZENTRALVERBAND CHRISTLICHSOZIALER BAUARBEITER.
St. Gallen, Splügenstraße 5. Mitglieder: 473.
Graphische Industrie:
GRAPHISCHER INDUSTRIEVERBAND. Luzem, Neustadtgasse ,6. In
diesem Verbände sind zusammengefaßt:
a) Buchbinder: -
CHRISTLICHSOZIALER VERBAND DER BUCHBINDER UND VER-
WANDTER BERUFE. Einsiedeln, Mitglieder: 369.
b) Buchdrucker:
SCHWEIZERISCHE BUCHDRUCKERGEWERKSCHAFT. Luzem,
Bruchmatt 25. Mitglieder: 338. .
Holzarbeiter:
CHRISTLICHER HOLZARBEITERVERBAND. Luzern, Zürichstraße 4.
Mitglieder: 827.
Maler:
ZENTRALVERBAND CHRISTLICHSOZIALER MALER. St. Gallen,
Splügenstraße 5. Mitglieder: 124.
Metallarbeiter:
CHRISTLICHER METALLARBEITERVERBAND. Schaffhausen, Vor-
stadt 14. Mitglieder: 2235.
Metzger:
VERBAND SCHWEIZERISCHER METZGERBURSCHEN VEREINE-
Bern. Mitglieder: 350.
Organisationen gewerkschaftlicher Art 227
Staatsarbeiter:
CHRISTLICHSOZIALER STAATSARBEITERVERBAND. Luzern,
Habsburgerstraße 30. Mitglieder: 225.
Texiil- und Bekleidungsindttstrie:
CHRISTLICHSOZIALER VERBAND DER ARBEITER UND ARBEITE-
RINNEN DER TEXTIL-UND BEKLEIDUNGSINDUSTRIE DER SCHWEIZ.
St. Gallen, Gallusstraße 20. Mitglieder: 7649.
Transport-, Hilfsarbeiter, Lebens- und Genußmittelindustrie:
CHRISTLICHSOZIALER VERBAND DER TRANSPORT-, HILFS-,
LEBENS- UND GENUSSMITTELARBEITER. St. Gallen, Splügenstraße 5.
Mitglieder: 668.
Verkehrspersonal:
CHRISTLICHSOZIALER VERKEHRSPERSONALVERBAND. St. Gallen,
Gallusstraße 20. Mitglieder: 1900.
Spanien
CONFEDERACION NACIONAL DE SINDICATOS CATÖLICOS DE
OBREROS (gegr. 1919). Madrid, Costanilla de San Andres 7. Vors.:
J. Herraz. Sekr.: C. Perez Sommer. Offizielles Organ: „El Eco del Pueblo".
Ziele: Verteidigung der Berufsinteressen und soziale Erziehung der
katholischen Arbeiter. Mitglieder: 58,000. Leitung: Vorstand; Bundes-
versammlung.
Tschechoslowakei
CESKOSLOVENSKA ftlsSKÄ VsEODBOROVA KOMISE KSE-
STANSKO-SOCIÄLNl: ZENTRALKOMMISSION DER CHRISTLICHSOZI-
ALEN ARBEITER DER TSCHECHOSLOWAKEI (gegr. 1919). Brunn,
Nova 8. Vors.: Msgre. J. Örämek. Sekr.:-A. Öufik.
Ziele: Verteidigung der wirtschaftlichen und sozialen Interessen der
katholischen Arbeiter gemäß den Grundsätzen der Enzyklika „Rerum No-
varum". Mitglieder: 75.000. Tätigkeit: Werbearbeit für die diristlich-
soziale Lehre; Veröffentlichung von sechs Gewerkschaftsblättem, von Flug-
schriften und Flugblättern; Veranstaltung von Kongressen, religiösen und
vaterländischen Kundgebungen; Einschreiten bei den Behörden. Die Zentral-
kommission verfügt über 15 Bezirkssekretariate in Böhmen und 22 in Mähren.
Zur Heranbildung von Propagandisten wurde eine soziale Schule geschaffen.
VERBAND DER CHRISTLICHEN GEWERKSCHAFTEN FÜR DAS
GEBIET DES TSCHECHOSLOWAKISCHEN STAATES (gegr. 1920).
Zwittau, Melzgasse 17. Präs.: F. Scholz. Sekr.: A. Röttig. Offizielles Organ:
„Die Gewerksdiaft" (halbmonatlich).
Ziele: Der Verband hat, den Zweck, die christliche Gewerkschafts-
bewegung durch Zusammenschluß schon bestehender christlidier Gewerk-
schaftsverbände zu festigen und neu zu beleben, neue Gewerkschafts-
verbände und Organisationsgruppen auf christlicher Grundlage zu gründen,
den Ausbau derselben zu fördern, bestehende Organisationsgruppen zu
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228 Wirtschaftlich-soziale Organisationen
kräftigen und reges Leben in ihnen wachzurufen, wie überhaupt die Organi-
sation für die christlidie Gewerkschaftsbewegung zu leiten. Mitglieder:
15.000. Leitung: Zur Leitung des Verbandes werden von der Hauptversamm-
lung ein Obmann, ein Obmannstellvertreter und sechs Beisitzer auf die
Dauer von zwei Jahren, sowie vier Ersatzmänner gewählt.
Ungarn
KERESZTENY SZOCIALISTA SZAKSZERVEZETEK SZÖVETSEGE:
BUND DER CHRISTLICHEN GEWERKSCHAFTEN (gegr. 1919). Buda-
pest IV., Ferenciek tere 7. Vors.: J. Szekely. Sekr.: J, Tobler. Offizielles
Organ: „Szakszervezeti Elet" (alle 14 Tage erscheinendes Mitteilungsblatt).
Mitglieder: 123.000 in 35 Landesf achverbänden. Mitgliedsbeitrag: 50 bis
250 Kronen monatlich.
KAPITEL XXI.
Genossenschaftliche Organisationen
Internationale
CONFEDERAZIONE INTERNAZIONALE DELLE COOPERATIVE:
INTERNATIONALER GENOSSENSCHAFTSBUND (gegr. 1921). Rom
(33), Via Duilio 2A. Vors.: E. Lanzerotti. Sekr.: T. Cortis.
Ziele: Die Confederazione Internazionale delle Cooperative ist ein Ver-
band von Genossenschaftsverbänden aller Art (Konsumvereine, Kredit-, Pro-
duktions-, landwirtschaftliche Genossenschaften, Versicherungsanstalten auf
Gegenseitigkeit usw.) und bezweckt die Förderung der genossenschaftlichen
Organisation des gesamten Wirtschaftslebens der Völker auf christlicher
Grundlage. Mitglieder: Die unten angegebenen Verbände. Leitung: Zentral-
ausschuß, der von der Vertretertagung der angeschlossenen Organisationen
gewählt wird; ein vom Zentralausschuß ernannter geschäftsführender Aus-
schuß. Tätigkeit: Vertretung der christlichsozialen Genossenschaftsbewegung
bei den internationalen Körperschaften (Völkerbund, Internationales Arbeits-
amt, Internationales Landwirtschaftsinstitut, Internationaler Bund der christ-
lichen Gewerkschaften usw.); internationale Kongresse; Erleichterung kauf-
männischer und finanzieller Beziehungen; Austausch von Veröffentlichungen.
Angeschlossene Organisationen:
ARGENTINIEN:
INSTITUTO NACIONAL „EMlLIO LAMARCA"DE COOPERATIVAS
Y CA JAS RURALES. Buenos Aires, Calle Esmeralda 70.
BELGIEN:
COMPTOIR D'ACHAT ET DEi VENTE DU BOERENBOND (S. 193).
„LA COOPERATIVE BELGE", FEDERATION DES COOPERA-
TIVES OUVRI£RES (S. 230).
DEUTSCHLAND:
HANSABANK E. G. M. B. H. München, Herzogspitalstraße 12.
FRANKREICH:
FEDERATION FRAN^AISE DES COOPßRATIVES (S. 231).
► UNION DES CAISSES RURALES ET OUVRIERES FRANgAISES A
RESPONSABILITE ILLIMITEE (S. 231).
COOPERATIVE AGRICOLE DE L'UNION CENTRALE DES SYN-
DICATS DES AGRICULTEURS DE FRANCE. Paris (9e), 8 nie d'Athenes.
ITALIEN:
CONFEDERAZIONE COOPERATIVA ITALIANA (S. 231).
-ii>".'^-.
230 Wirtschaftlich-soziale "Organisationen
JUGOSLAWIEN:
-ZADRU2NA ZVEZA V LJUBLJANI (S. 233).
GOSPODARSKA ZVEZA (S. 234).
LITAUEN:
LIETUVOS KOPERACIJOS BENDROVIU SAJUNGA: VERBAND
DER GENOSSENSCHAFTEN LITAUENS. Kaunas (Kowno), 4a Vitauto
prospectas.
NIEDERLANDE:
FEDERATIE DER DIOCESANE ROOMSCH KATHOLIEKE BON-
DEN VAN COÖPERATIEVE VEREENIGINGEN. Utrecht, Jansfeld 25.
POLEN:
CENTRALA SPOZYWCZYCH STOWARZYSZEN SPOLDZIELCZYCH
ROBOTNIKOW CHRZESCIJANSKICH (S. 234).
SCHWEIZ:
SCHWEIZERISCHE GENOSSENSCHAFTSBANK. St. Gallen.
VERBAND ":DER GENOSSENSCHAFTEN „KONKORDIA" DER
SCHWEIZ (S. 234). •
SPANIEN:
CONFEDERACION NACIONAL CATOLICO-AGRARIA (S. 198).
TSCHECHOSLOWAKEI:
SVAZ HOSPODAßSKVGH DRUZSTEV ÖESKOSLOVENSKVCH
(S. 199).
UNGARN:
MAGYAR MEZÖGAZDAK SZÖVETKEZETE: GENOSSENSCHAFT
UNGARISCHER LANDWIRTE. Budapest IX., Alkotmany-utca 29.
MAGYARORSZÄGI SZÖVETKEZETEK SZÖVETSfiGE : . BUND DER
UNGARISCHEN GENOSSENSCHAFTEN. Budapest IX., UUöi-ut. 25.
a) GAZDAK BIZTOSITO SZÖVETKEZETE: VERSICHERUNGS-
GENOSSENSCHAFT DER LANDWIRTE. Budapest IX., Ullöi-ut. L
b) „HANGYA" TERMELÖ-, ERTEKESITÖ ES FOGYASZTASI
SZÖVETKEZET A MAGYAR GAZDASZÖVETSEG SZÖVETKEZETI
KÖZPONTJA: „HANGYA", GENOSSENSCHAFTSZENTRALE DES
BUNDES DER UNGARISCHEN LANDWIRTE. Budapest IX., Közraktar-
utca 34.
c) ÖRSZAGOS KÖZPONTI HITELSZÖVETKEZET: ZENTRAL-
KASSE DER KREDITGENOSSENSCHAFTEN. Budapest V., Nador-utca 22.
Belgien
LA COOPERATIVE BELGE (gegr. 1919). Brüssel, 10^ rue Grisar.
Vors.: Wigny. Abgeordneter Verwalter: Graf Jean de Meeüs. Direktor:
F. Verlinde. . .
Genossenschaftliche Organisationen 231
Ziele: Einheitliche Zusammenfassung und Stärkung aller christlichen
Konsumvereine Belgiens.
Frankreich
UNION DES CAISSES RURALES ET OUVRIERES FRANgAISES
A RESPONSABILITfi ILLIMITfiE (gegr. 1893). Nantes, 2 place des Enfants-
Nantais. Vors.: R. Caron. Sekr.: Kan. Thomas. Offizielles Organ: Viertel-
jährlidie Mitteilungen.
Ziele: Verschaffung von möglichst billigem Kredit an die Mitglieder;
die Führung des Spar- und Kreditwesens in jedem Orte möglichst in die
Hände der Besten zu legen, um dadurch den lokalen Geldmarkt zu beherr-
schen und die geschäftliche Moral der Bevölkerung zu heben. Mitglieder:
1855 angeschlossene Kassen in ganz Frankreich, die ihre Arbeit auf folgen-
den drei Grundsätzen aufbauen: Beschränkung der Geschäftstätigkeit auf
ein verhältnismäßig kleines Gebiet; unbeschränkte Haftpflicht der Gesell-
schafter; die Verwaltungsorgane erhalten für ihre Tätigkeit keine Vergütung;
nur dem Schatzmeister kann eine solche zugesprochen werden. In Landes-
grup^en zusammengeschlossene Kassen organisieren gemeinsam das
Revisionswesen und verwerten durch die Zentralkasse den Geldüberfluß der
einen Kassen, um damit den an Geldmangel leidenden andern Kassen zu
Hilfe zu kommen, wodurch die Inanspruchnahme von Anleihen oder Staats-
unterstützungen vermieden wird.
FEDERATION FRANgAISE DES COOPERATIVES (gegr. 1922).
Paris (7), 31 rue de Bellechasse. Sekretariat: Paris (9e), 5 rue Cadet. Vors.:
J. Zamanski. Sekr.: M. Armand.
Ziele: Schaffung eines Bandes zwischen den Genossenschaften; deren
Unterstützung durch Auskünfte in Handels-, Verwaltungs- und Rechts-
angelegenheiten; Verteidigung der Interessen und Rechte der Genossen-
schaften bei den Behörden; Förderung einer gemeinsamen Einkaufs- und
Kreditorganisation. Mitglieder: 40 Genossenschaften. Leitung: Vorstand;
gesdiäftsführender Aussdiuß von fiinf Mitgliedern. Tätigkeit: Der Verband
hat gemeinsam mif der „Union Centrale -des Syndicats Agricoles" ein „Office
Commercial" geschaffen; diese Stelle erteilt iasbesondere Handelsauskünfte
und veröffentlicht monatlich eine Preisliste, die den angeschlossenen Ge-
nossenschaften kostenlos zugesendet wird.
Italien
CONFEDERAZIONE COOPERATIVA ITALIANA (gegr. 1919). Rom
t33). Via Duilio 2 A, Sekr.: E. Chiri. Offizielles Organ: „Cooperazione Popo-
lare" (Wochenblatt; Rom, Casella postale 430).
Ziele: Die Confederazione Cooperativa Italiana wird von den Landes-
verbänden und Vereinigungen von Genossenschaften gebildet, die ihrer Tätig-
keit das christlichsoziale Programm zugrunde legen. Sie bezweckt die Ver-
tretung der angeschlossenen Genossenschaften, Förderung der Genossen-
schaftsbewegung, unter Belassung einer weitgehenden Selbständigkeit der
einzelnen Verbände; sie sorgt für die Verbreitung und das Vordringen des
genossenschaftlichen Gedankens im Lande sowie die moralische und prak-
tische Ausbildung der Genossenschafter. Mitglieder: 7385 Genossenschaften,
232 - Wirtschaftlich-soziale Organisationen
die den unten angeführten Verbänden angehören. Dazu kommen noch
600 landwirtschaftliche Genossenschaften, die in Ermangelung eines eigenen
Zentralverbandes direkt an die Confederazione Cooperativa Italiana ange-
schlossen sind. Finanzierung: Jeder angeschlossene Verband beziehungsweise
Vereinigung zahlt eine Beitrittsgebühr von 1000 Lire und außerdem einen
vom Bundesvorstand gemäß den Bedürfnissen des Bundes und der wirtschaft-
lichen Leistungsfähigkeit des Mitgliedes festgesetzten Jahresbeitrag. Leitung:
Bundesvorstaiid, bestehend aus den Vertretern der angeschlossenen Verbände;
Geschäftsführender Ausschuß, bestehend aus je einem Vertreter der ange-
schlossenen Verbände; diese Vertreter werden vom Bundesvorstand aus
seiner Mitte heraus bestimmt; Generalsekretär. Dei: Bimdesvorstand sorgt
für eine geregelte Tätigkeit des Bimdes, bestimmt die allgemeinen Richt-
linien, legt das Arbeitsprogramm fest, genehmigt die vom geschäftsführenden
Ausschuß vorgelegten Bilanzen. Der geschäftsführende Ausschuß vertritt den
Bund dem Staate und Dritten gegenüber, sorgt für die Einhaltung der vom
Vorstande festgelegten Richtlinien- imd die Durchführung der Beschlüsse des-
selben, ruft den Vorstand zusammen, trifft ordentliche und außerordentlidie
Entscheidungen (in dringenden Fällen auch solche, die eigentlich in die Zu-
ständigkeit des Vorstandes fallen, vorbehaltlich nachträglicher Genehmigung
seitens des Vorstandes); er bereitet die Bilanzen vor.
Angeschlossene Organisationen:
FEDERAZIONE NAZIONALE DELLE COOPERATIVE DL CON-
SUMO (gegr. 1Q17). Genua, Via Assarotti 16/1. Vors.: E. Lanzerotti. Sekr.:
R. Viglione. Offizielles Organ: „Cooperazione popolare" (siehe oben).
Ziele: Vertretung und Förderung der Interessen der Konsumvereine
und der Verbraucher; Unterstützung der angeschlossenen Vereine in jed-
weder Hinsicht;' Verband und Vereine sind auf den Grundsätzen der christ-
lichsozialen Genossenschaftsbewegung und dem Gedanken der Zusammen-
arbeit zwischen Erzeuger und genossenschaftlich organisierten Verbrauchern
aufgebaut. Mitglieder: 3200 Konsumvereine, die in 68 Bezirksverbänden zu-
sammengeschlossen sind.
FEDERAZIONE ITALIANA DELLE GASSE RURALI (gegr. 1915).
Rom (7), Corso Umberto 160. Vors.: U. Tupini. Sekr.: A. Mazza. Offizielles
Organ: „Cooperazione popolare" (siehe oben).
Ziele: Vertretung, Schutz und Förderung der landwirtschaftlichen Dar-
lehens- und Kreditkassen (,,Casse rurali", System Raiffeisen) im Interesse der
Volkswuiscliaft, der moralischen und materiellen Hebung der arbeitenden
Klassen und der Förderung des landwirtschaftlichen Kredits. .^Mitglieder:
2416 Kassen, die in 57 Bezirksverbänden zusammengefaßt sind.
UNIONE NAZIONALE DELLE COOPERATIVE DI PRODUZIONE
E LAVORO(gegr. 1921). Rom (23), Via Giovanni Lanza 200. Vors.i A.PennatL
Sekr.: C. Caiola. Offizielles Organ: „Cooperazione popolare" (siehe oben).
Ziele: Vertretung und Verteidigung der allgemeinen und besonderen
Interessen der Produktiv- und Arbeitsgenossenschaften und ihrer Bezirks-
konsortien gegenüber den Behörden und den Privatuntemehmungen, be-
sonders gegenüber den staatlichen Zentralstellen, um als Gesamtkörperschaft
die Durd&führung von Aufträgen und Arbeiten zu übernehmen und diese
dann in gerechtem Ausmaße unter die angeschlossenen Genossenschaften zu
verteilen. Mitglieder: 1148 angeschlossene Genossenschaften, die in 45 Be-
zirkskonsortien zusammengefaßt sind. .
Genossenschaftliche Organisationen 233
FEDERAZIONE BANCARIA ITALIANA (gegr. 1914). Rom, Via
Francesco Crispi 10. Vors.: Graf A. Zileri Dal Verme. Delegierter Ver-
waltungsrat: G. Vicentini.
Ziele: Schutz, Überwachung und Unterstützung der angegliederten In-
stitute in der im übrigen selbständigen Führung ihrer geschäftlichen Tätig-
keit. Mitglieder: 54 angeschlossene Banken.
CONSORZIO ITALIANO COOPERATIVE PESCATORI (gegr. 1921).
Rom (7), Corso Umberto 160. Vors.: U. Tupini. Sekr.: L. Tignani. Offizielles
Organ: „II Pescatore" (Beilage zur „Cooperazione popolare").
Ziele: Zusammenfassung der Tätigkeit der angeschlossenen Genossen-
schaften; Schutz ihrer Interessen; Hebung der moralischen und materiellen
Lage der Fischer und Entwicklung der Fischereiindustrie. Das Konsortium
unterstützt die angeschlossenen Genossenschaften in technischer, finanzieller
und rechtlicher Hinsicht. Es versucht vornehmlich auch den unmittelbaren
Verkauf der Fische an die Verbraucher zu organisieren; gegenwärtig werden
in Rom diesbezügliche Versuche gemacht. Mitglieder: 38 Genossenschaften.
SEGRETARIATO CENTRALE COOPERATIVE EX COMBATTENTI
(gegr. 1919). Rom (33), Via Duilio 2A. Sekr.: E. Chiri.
Ziele: Förderung und Ausbreitung des genossenschaftlichen Gedankens
unter den Kriegsteilnehmern; das Sekretariat unternimmt alle nötigen
Schritte bei den Verwaltungsbehörden; es sorgt auch für die Durchführung
der nötigen Kredit- und Finanzierungsmaßnahmen der angeschlossenen Ge-
nossenschaften; Vertretung der Genossenschaftsbewegung unter den Kriegs-
teilnehmern bei den Behörden. Mitglieder: 525 Genossenschaften.
COMITATO NAZIONALE PER IL LAVORO E LA COOPERAZIONE
FEMMINILE (gegr. 1921). Rom, Via 3 Novembre 143 E. Vors.: M. Cin-
golani. Sekr.: Frl. A. Guidi. Offizielles Organ: „Cooperazione Popolare"
(oben angeführt).
Ziele: Verbreitung der sozialen und fachlichen Bildung; Entwicklung
und Höherwertung der Frauenarbeit in all ihren Formen (Heimarbeit, Hand-
werk, Gewerbe usw.). Das „Comitato Nazionale per il Lavoro e la Coopera-
zione Femminile" versucht auch die Fr^ge der Rohstofflieferung und der
Verwertung der Erzeugnisse zu lösen und hat zu diesem Zwecke einen Plan
für die Schaffung eines Hauptlagers ausgearbeitet, das einerseits die Roh-
stoffe ankaufen, andererseits für den Vertrieb der Erzeugnisse sorgen soll.
Gegenwärtig werden allenthalben Provinzialkomitees gesdiaffen, welche die
Tätigkeit in den einzelnen Orten und Bezirken zu leiten und fördern haben.
Bisher wurden 25 solcher Komitees errichtet. Mitglieder: 58 Genossen-
schaften; 95 Werkstätten; 9 Fachschulen.
Jugoslawien i
ZADRUZNA ZVEZA V LJUBLJANI: LAIBACHER GENOSSEN-
SCHAFTSBUND (gegr. 1900). Ljubljana (Laibach), Dunajska eesta. Vors.:
A. Korosek. Direktor: E. Legat. Sekr.: A. Kralj, J. Basaj. Offizielles Organ:
„Narodni Gospodar": „Der Volkswirt" (Monatsschrift).
Ziele: Regelmäßige Revision der angeschlossenen Genossenschaften;
Hilfe für die kreditbedürftigen Genossens^aften; Unterstützung der Ge-
nossenschaften in allen ihren Geschäften; Werbearbeit für den Genossen-
234 Wirtschaftlich-soziale Organisationen
sdiaftsgedanken durch volkstümliche Vorträge und Kurse auf dem Lande;
Heranbildung der Genossenschafter durch sechsmonatige Kurse. Ange-
schlossene Genossenschaften: 505, davon 271 landwirtschaftliche Kredit-
genossenschaften^).
Luxemburg
VERBAND DER KOOPERATIVEN „LA PREVOYANCE" — FEDE-
RATION DES COOPERATIVES „LA PRfiVOYANCE" (gegr. 1920).
Luxemburg, Beaumontstraße 3. Geschäftsführer: P. Bodry.
Ziele: Gemeinschaftlicher Ankauf von Lebensmitteln und andern
Waren. Mitglieder: 15 Konsumvereine mit 4Ö0 Mitgliedern. Angeschlossen
an den „AUg. Luxemb. Christi. Arbeitsbund" (S. 185).
Polen
CENTRALA SPOZYWCZYCH STOWARZYSZEN SPÖLDZIEL-
CZYCH ROBOTNIKÖW CHRZE§CIJA5jSKICH: ZENTRALE DER
CHRISTLICHEN ARBEITERKONSUMVEREINE (gegr. 1919). Warschau,
Sniadeckich 5. Vors.: L. Gdyk. Direktor: E. Lukasiewicz.
Diese Zentrale umfaßte im Dezember 1922 69 Konsumvereine mit
25.306 Mitgliedern.
Eine zweite Zentrale des christlichen Genossenschaftswesens von fast
gleicher Bedeutung und mit ähnlicher Tätigkeit besteht in Posen:
ZWIAZEK SPÖLDZIELNI ZAROBOKOWYCH I GOSPODAR-
CZYCH. Poznan, Aleje Marcinkowskiego 26.
Schweiz
VERBAND DER GENOSSENSCHAFTEN „KONKORDIA" DER
SCHWEIZ — F£D£RATION DES SOCI£T£S COOPfiRATIVES „CON-
CORDIA"DE LA SUISSE (gegr. 1908). Zürich, Ausstellungsstraße 21. Vors.:
G. Braun. Offizielles Organ: Genossenschaftsblatt „Konkordia" (Wochen-
blatt).
Ziele: Die genossenschaftliche Volkswirtschaft auf christlicher Grund-
lage unter besonderer Berücksichtigung der Konsumgenossenschaften. Mit-
glieder: 11.000, die in 160 lokalen Genossenschaften zusammengefaßt sind.
Leitung: Verwaltungsrat (neun Mitglieder); Aufsichtsrat (fünf Mitglieder).
Tätigkeit: Geschäftsbewegung im Jahre 1921/1922: Umsatz (durch die Ge-
nossenschaften verkaufte Waren) 11,500.000 Franken; Wareneinkauf vom
Verbände 6,600.000 Franken oder 70 Prozent vom Totaleinkauf; Rück-
vergütungen 416.976 Franken. Angeschlossen an den „Zentralverband christ-
lichsozialer Organisationen" (S. 188).
») Wir verweisen auch auf die OOSPODARSKA ZVEZA: WIRTSCHAFTSVEREIN (gegr. 1904):
ein großangelegtes Unternehmen, das den Ein- und Verkauf für alle Genossenschaften, besonders aber
.die landwirtschaftlichen, zentralisiert. (Gleiche Anschrift wie der Laibacher Geaossenschaftsbund.)
KAPITEL' XXII.
Unterstützungs- und Versicherungsorgani-
sationen auf Gegenseitigkeit
Belgien
ALLIANCE NATIONALE DES FEDERATIÖNS MUTUALISTES
CHR£T1ENNES DE BELGIQUE; (gegr. 1906). Brüssel, 23, rue du Märais.
Vors.: Chev. de Ghellinck d'Elseghem. Sekr.: Abbe A. Eeckhout (Gent, 110,
rue des Remouleurs). Offizielles Organ: „De Gids van den Onderlingen. By-
stand",„Le.Bulletüi de la Mutualite" (erscheinen zehnmal im Jahr),
Ziele: Zusammenfassung der bestehenden Bezirksverbände; Schaffung
eines ständigen Sekretariats; Auskunftserteilung; Werbetätigkeit; gründliche
Prüfung und Erörterung der zahlreichen die Sozialversicherung betreffen-
den Fragen; Anwendung aller praktischen Mittel, um die Wohltaten der
christlichen Versicherung auf Gegenseitigkeit möglichst vielen zugute kommen
zu lassen; Organisation des ärztlichen Beistandes, der Beistellung von Heil-
mitteln, der poliklinischen Behandlung; Sanatorien; Veranstaltung von Ver-
sammlungen, Studientagungen und Kongressen. Mitglieder: Am 31. Dezember
1922 zählte der Verband mehr als 179.000 aktive Mitglieder in 1417 Orts-
gruppen, die in 33 Bezürksverbänden zusammengeschlossen sind; der ärzt-
liche Beistand dehnt sich auf mehr als 319.000 Teilnehmer aus. Leitung:
Verwaltungsrat (33 Mitglieder), von der Generalversammlung gewählt; er
wählt aus seiner Mitte den geschäftsführenden Ausschuß: Tätigkeit: Vor
allem Förderung • der Einrichtungen der Kranken-, Invaliditäts- und Alters-
versicherung sowie Wöchnermnen- und" Sterbekassen; besondere Bedeutung
wird der Durchführung vorbeugender Maßregeln gegen Krankheiten bei-
gemessen. Alis der Geschichte: Bisher 21 Kongresse. 1912 Gründung der
„Alliance Assurance" zur Bekämpfung der Mißbräuche bei den Volks-
versicherungen. 1919 Gründung der „Alliance Nationale Chretienne contre
la Tuberculose"; von der Tuberkulöse ergriffene oder bedrohte Mitglieder
linden im Sanatorium von Mont-sur-Meuse Aufnahme; ab 1923 dehnte diese
Organisation ihre Tätigkeit auch auf Frauen über 18 Jahre aus.
Deutschland
> ALLGEMEINE CENTRAL-KRANKEN- UND STERBEKASSE DER
KATHOLISCHEN MÄNNER- UND ARBEITERVEREINE DEUTSCH-
LANDS (gegr. 1900). Offenbach a. M., Große Marktstraße 56. Vors.:
A. Krämer. Hauptkassier: A. J. Ruhr.
Ziele: Gewährung von Kranken- und Sterbegeld in der Abteilung für
Versicherungspflichtige; Gewährung von Arzt und Medizin neben Zahlung
von Kranken- und Sterbegeld in der Abteilung für Nichtversicherungs-
236 Wirtschaftlidi-soziale Organisationen
Pflichtige. Mitglieder: 12.800. Mitgliedsbeiträge: Wöchentliche Beiträge,
deren Höhe je nach der Versicherungsklasse verschieden ist. Verwaltung:
Vorstand von sieben Personen; ihm zur Seite steht ein Aufsiditsrat von fünf
Personen; beide Organe werden von der Generalversammlung der Abge-
ordneten der Versicherten gewählt. Tätigkeit: Bis Ende 1920 beliefen sich
die Leistungen der Kasse auf drei Millionen Mark.
Frankreich
FEDERATION DES SOCIETES DE SECOURS MUTUELS DE
L'ENSEIGNEMENT LIBRE (gegr. 1912). Paris (7e), 76 nie des Saints-
Peres. Vors.: V. de Clercq. Sekr.: Albaret. OHizieUes Organ: „L'Ecole".
Ziele: Zusammenschluß der in vielen Diözesen bestehenden Lehrer-
imd Lehrerinnenvereine zu gegenseitiger Unterstützung; Auskunftserteilung
an dieselben. Mitglieder: 4000 in etwa 20 Vereinen. Leitung: Vorstand von
15 Mitgliedern. Tätigkeit: Der Verband unterrichtet die angeschlossenen
Vereine über alle einschlägigen wichtigeren Neuerungen. Gemeinsam mit
der „Federation nationale des syndicats de l'enseignement libre" (S. 210)
und der „Union des associations d'instituteurs" (Paris 7e, 76 rue des
Saints-Peres) organisiert er jedes zweite Jahr einen Kongreß für das Privat-
schulwesen.
Großbritannien
NATIONAL CATHOLIC BENEFIT AND THRIFT SOCIETY (gegr.
1871). Liverpool, 23 Islington. Direktor: M. V. Sweeney. Seki.: E. J.
McManus. Offizielles Organ: „Catholic Insurance Magazine" (Monats-
schrift).
Ziele: Sicherung des ärztlichen Beistandes, Gewährung von Heil-
mitteln und Bezug einer Wochenunterstützung für die erkrankten Mitglieder;
Sterbegeld für Mitglieder, ihre Frauen und Kinder; Altersrente an die Mit-
glieder beziehungsweise ihre Witwen, Mitglieder: Nichtversicherungs-
pflichtige, die einen Wochenbeitrag zahlen, der ihnen das Recht auf den
Bezug der Kranken- und Todesfallsunterstützung gewährt; versicherungs-
pflichtige Mitglieder, welche die durch die „National Health Insurance Acts"
(1911/1923) vorgesehenen Unterstützungen beziehen. Ehrenmitglieder. Ins-
gesamt 5000 nichtversicherungspflichtige und 120.000 versicherungspflichtige
Mitglieder in 338 Ortsgruppen. Leitung: Die Ortsausschüsse, die in den
einzelnen Ortsvereinen gebildet werden, wählen die Bezirksvertreter, welche
die Ortsausschüsse in den Bezirksvorständen zu vertreten haben; die Bezirks-
vorstände wählen ihrerseits die Mitglieder des Hauptvorstandes, der all-
jährlich zu einer Generalversammlung zusammentritt; der Hauptvorstand,
dem die Leitung der Gesellschaft obliegt, bestimmt die Mitglieder des Ver-
waltungsausschusses. Tätigkeit: Beiträge der versicherungspflichtigen Mit-
glieder: Rund 130.000 Pfund Sterling jährlich (1,265.000 Pfund Sterling vom
Juli 1912 bis 1923). Seit Jänner 1913 bezahlte Unterstützungen: Kranken-
geld 449.000 Pfund Sterling; für Wöchnerinnen 120.000 Pfund Sterling; für
Invalidität 77.000 Pfund Sterling; für ärztlichen Beistand 230.000 Pfund
Sterling; für Sanatoriumspflege 84.000 Pfund Sterling; insgesamt 951.000
Pfund Sterling. Aus der Geschichte: Die Gesellschaft begann ihre Tätigkeit
unter dem Namen „Catholic Order of Oddfellows", den sie bald mit der Be-
zeichnung „Catholic Order of United Brethren" vertauschte. Später wurde
Unterstützungs- und Versicherungsorgaiiisationen auf G^enseitigkeit 237
dann der Name „Catholic Benefit Society" angenommen. Nach dem Inkraft-
treten des Landesversicherungsgesetzes wurde in Liverpool unter der
Führung der „Catholic Young Men's Society of Great Britain" ein Verein
unter dem Namen „Catholic Thrift Society" gegründet, der 90.0D0 Mitglieder
zählte. 1913 schlössen sich die beiden Gesellschaften unter dem oben ange-
gebenen Titel zusammen.
Italien
CONFEDERAZIONE MUTUALITA E ASSICURAZIONI SOCIALI
(gegr. 1918). Rom, Via Duilio 2-A. Sekr.: G. B. Valente. Offizielles Organ:
„II Domani Sociale" (Wochenblatt).
Ziele: Förderung, Leitung und einheitliche Zusammenfassung des Ver-
sicherungswesens auf Gegenseitigkeit und der Sozialversicherung. In Italien
bestehen gegenwärtig drei Hauptformen der freiwilligen Versidierung auf
Gegenseitigkeit mit drei entsprechenden Landesverbänden: Freiwillige
Krankenversicherung, landwirtschaftliche Versicherung, Schulversicherung.
Die andern Formen der Sozialversicherung (gegen Alter und Arbeitsunfähig-
keit, gegen Unfälle in landwirtschaftlichen und gewerblichen Betrieben,
gegen unfreiwillige Arbeitslosigkeit) sind gesetzlich vorgeschrieben und zum
größten Teü durch den Staat monopolisiert („Assicurazioni Sociali").
Übrigens beschäftigt sich der Bund! auch damit in vielfacher Hinsicht. Mit-
gliederzahl: Mehr als eine halbe Million. Zahl der angeschlossenen Vereine:
Rund 5000. Leitung: a) Zentralorgane: Bundesausschuß, ein beratendes
Organ, das aus den Vertretern der angeschlossenen Organisationen zu-
sammengesetzt ist; Generalsekretariat; vier Zentralsekretariate für die ver-
schiedenen Zweige der Sozialversicherung, b) Organe mit örtlich (meist auf
eine Provinz) beschränktem Wirkungskreis: „Uffici Mutualitä e Assicura-
zioni Sociali". Tätigkeit: Werbearbeit, Organisation, Auskünfte und Rat-
schläge, Studien; Tätigkeit zugunsten einer ständigen Verbesserung der
einschlägigen Gesetzgebung und der technischen Einrichtungen. Rück-
versicherung. ;
Angeschlossene Landesverbände:
FEDERAZIONE NAZIONALE MUTUE E CASSE MALATTIE (gegr.
1917). Sekr.: G. B. Valente. Ziele: Förderung, Organisierung und Unter-
stützung der Krankenversicherungskassen auf Gegenseitigkeit („Mutue
Malattie", die aus . den alten „Societä di mutuo Soccorso" und den neueren
„Mutue di Previdenza Sociale" hervorgegangen sind), Zahl der ange-
schlossenen Körperschaften: 1200; zusammengeschlossen zu zwölf Provinzial-
verJbänden; daneben zahlreiche Sekretariate.
FEDERAZIONE NAZIONALE MUTUE AGRARIE (gegr. 1920).
Vors.: P. Benassi. Sekr.: U. Mazzucco. Mitglieder: Über 500 Viehversiche-
rungs- und rund 100 Brahdschadenversicherungsvereine auf Gegenseitigkeit,
die in neun Provinzial verbänden zusammengeschlossen sind.
FEDERAZIONE NAZIONALE MUTUE SCOLASTICHE (in Büdung
begriffen).
Zentralsekretariate:
Am Sitze des Bundes bestehen die vier folgenden Zentralsekretariate,
denen die Werbearbeit und Auskunftserteilung hinsichtlich der staatlichen
Sozialversicherung obliegt:
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238 WirtschaMich-soziale Organ.» satronen
SEGRETARIATO CENTRALE DISOCCUPAZIONE E COLLOCA-
MENTO; diesem Zentralsekretariat für Arbeitslosigkeit und Stellenvermitt-
lung ist ein Zentralstellenvermittlungsamt („Ufficio Centrale di CoUocä-
mento") mit einer Abteilung für Auswanderung („Sezione di Emigraziorie")^^
und einer weiteren Abteilung für Heimkehrer („Sezione Reduci di Guerra")
angegliedert.
SEGRETARIATO CENTRALE INVALIDITA E VECCHIAIA; Zentral-
sekretariat für Alters- und Arbeitsunfähigkeitsversicherung.
SEGRETARIATO CENTRALE INFORTUNI; Zentralsekretariat für
Versicherung gegen Unfälle in landwirtschaftlichen und gewerblichen Be-
trieben.
SEGRETARIATO CENTRALE ASSICURAZIONI LIBERE; Zentral-
Sekretariat für die freiwilligen und privaten Versicherungen (Lebens-, Brand-
schadens-, Unfallsversicherung usw.).
Schweiz
CHRISTLICHSOZIALE KRANKENKASSE DER SCHWEIZ — CAISSE-
MALADIE CHRETIENNE SOCIALE SUISSE (gegr. 1899). Luzern, Frieden-
straße 4. Vors.: J. Bruggmann.
Ziele: Gegenseitige Unterstützimg der Mitglieder bei Krankheits-, Un-
glücks- und Todesfällen. Mitglieder: Etwa 52.000, gegliedert in 300 Orts-
gruppen. Mitgliedsbeitrag: 0*80 bis 16 Franken monatlich, je nach Versiche-
rungsklasse und Alter, bei einer Unterstützung von 1 bis 12 Franken täglich
und Bezahlung der Heilmittel. Leitung: Großer Zentralausschuß, bestehend
aus mindestens 14, von der Delegiertenversammlung gewählten Mitgliedern;
Zentralausschuß von sechs Mitgliedern. Tätigkeit: 1922: Mitgliedsbeiträge
1,268.510 Franken, bezahlte Unterstützungen 1,411.194 Franken; in der Ab-
teilung „Kinderversicherung": Mitgliedsbeiträge 195.898 Franken; Unter-
stützungen 260.484 Franken. Angeschlossen an den „Zentralverband christ-
lichsozialer Organisationen der Schweiz". (S. 188).
,JKONKORDIA" KRANKEN- UND UNFALLKASSE DES SCHWEIZ.
KATHOLISCHEN VOLKSVEREINS (S. 40).
Spanien
INSTITUTO DE LA MUJER QUE TRABAJA (gegr. 1900). Barcelona,
Baja San Pedro 1, 3 y 5. Vors.: R. Albo y Marti. Direktor: F. Moragas y
Barret. Sekr.: Frl. M. Pifiol y Perecaula. Offizielles Org;an: „Vida Femenina"
(Monatsschrift).
Ziele: Schutz und Hilfe für die Frauen des Arbeiter- und Mittelstandes
rni Falle von Krankheit oder Mutterschaft; Schutz der jungen Mädchen.
Mitglieder: 10.053 in ganz Katalonien und auf den Balearen. Mitglieds-
beitrag: 2 bis 4 Pesetas monatlich; der Beitrag gibt dasi Anrecht auf eine
Tagesunterstützung von 3 bis 9 Pesetas. Tätigkeit: Die Organisation ist in
folgende Abteilungen gegliedert: Abteilung für Sozialfürsorge und Spar-
wesen (Unterstützungen, klinische und ärztliche Hilfe, Heilmittel); Arbeits-
») Die „Confederazione Mutualitä e Assicurazioni social!" beschäftigt sich auch eingehend mit der
italienischen Auswanderung, insbesondere hinsichtlich der Arbeitsbeschaffung für die Arbeiter.
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Unterstützungs- und Versicherungsorganisationen auf Gegenseitigkeit 239
abteilung- (Familienwohnungen; weiblicher Unterricht, Haushaltungs- und
Volksschulunterricht; Schule für Krankenpflegerinnen); Abteilung für Sozial-
schutz, Die Organisation verfügt über mehrere soziale Sekretariate, Biblio-
theken, Erholungsheime, ein Heim für stellenlose Dienstboten und eine
Stellenvermittlung für Dienstmädchen.
Vereinigte Staaten
WESTERN CATHOLIC UNION (gegr. 1877). Quincy, 111., Illinois
State Bank Building. Vors.: F. Heckenkamp. Sekr.: K.Ott. Offizielles Organ:
„Catholic Record" (monatlich).
Ziele: Unterstützung und Hüfeleistung für die erkrankten oder sonst-
wie bedürftigen Mitglieder; Lebensversidierung. Mitglieder: 13.000 in
-200 Gruppen.Tätigkeit: Alljährlich verteüte Unterstützimgen: Für Todesfälle
rund 175.000 Dollar; für Krankheitsfälle rund 20.000 Dollar. Angeschlossen
an den „National Council of Catholic Men" (S. 44).
ANHANG
Die katholischen Universitäten
MONTI, Internat. Handbuch der kath. Organisationen. 17
Die katholischen Universitäten
Beim Empfang einer Gruppe der Vereinigung „Gli Amici dell'Univer-
sitä Cattolica di Milano" am 6. März 1923 sagte Seine Heiligkeit Papst
Pius XI: „Eine katholische Universität beweist durch ihre lebendige Wirk-
lichkeit, daß Glaube und Wissenschaft zusammengehen können. Sie zeigt,
wie der Glaube die Wissenschaft zu seinen Höhen emporzieht, wie der
Glaube die Wissenschaft erhellt, und wie die Wissenschaft ihrerseits ihre be-
scheidenen Erkenntnisse in den Dienst des Glaubens stellt. An zweiter Stelle
bereitet eine katholische Universität für die katholische Aktion die gut durch-
gebildeten Führer vor, ohne die die organisierten Massen eine brachliegende
Kraft bleiben würden."
Diese Worte genügen vollauf zur Rechtfertigung eines Anhanges über
die katholischen Universitäten in einem Handbudi, das die Organisationen
für katholische Kultur und Aktion behandelt; um so mehr, als uns eine voll-
ständige neuere Arbeit über diesen Gegenstand nicht bekannt ist.
Da sich unser Handbuch auf die Organisationen von Laien beschränkt,
halten wir es nicht für notwendig, uns an dieser Stelle, mit den ausschließ-
lich für Geistliche bestimmten Hochschulen zu beschäftigen, die außerdem
allgemein bekannt sind.
Es war zunächst unsere Absicht, auch die Namen der Professoren zu
geben; doch war es uns nicht möglich, sie uns vollständig für alle Universi-
täten zu beschaffen; andererseits hätten diese Listen einen Raum beansprucht,
der uns, wenigstens für diese erste Ausgabe, nicht zur Verfügung steht.
BELGIEN
UNIVERSITE CATHOLIQUE DE LOUVAIN (gegr. 1425). Rektor:
Msgre. P. Ladeuze, Löwen, 100 rue de Namur. Vizerektor: Msgre. R. Beyls.
Sekr.: J. van Biervliet. Professoren: 140. Studierende (1922/23): Etwa 3200.
ALLGEMEINES.
Aus der Geschichte: Die katholische Universität ist die direkte Erbin
des durch eine Bulle Papst Martins V. vom 9. Dezember 1425 errichteten
„Studium Generale Lovaniense". Ihre Blütezeit erlebte sie im XV. bis XVI.
Jahrhundert, sowohl was die Zahl der Studenten anbetrifft (etwa 3000 aus
allen Ländern), als auch ihren literarischen Einfluß und die glänzende Rolle
ihrer theologischen Fakultät, die sich besonders im Kampfe gegen Luther
hervortat, dessen Lehren sie als erste öffentlich verurteilte (1520). Mit der
Herrschaft Philipps II. und dem Religionskriege setzte der Niedergang ein.
Eine zweite Blüte erfolgte im XVII. Jahrhundert. Die Zahl der Studenten
belief sich damals auf 7000 bis 8000, und die juristische Fakultät stand auf
der Höhe ihres Ruhmes. Unter der österreichischen Herrschaft im XVIII. Jahr-
17*
244 Die katholischen Universitäten
t
hundert erfolgt wieder ein allmählicher Niedergang, bis während der fran-
zösischen Revolution die Universität auf Anordnung des Direktoriums (1797)
aufgehoben wurde. Mit der Unabhängigkeit Belgiens erwachte auch die
Universität zu neuem Leben. Am 4. November 1834 schufen die belgischen
Bischöfe in Mecheln eine freie Universität, der sie den Namen „Katholißche
Universität" gaben. Im folgenden! Jahre übertrugen sie die Universität nach
Löwen, um die Tradition wieder aufzunehmen und die Verbindung mit der
Vergangenheit wieder anzuknüpfen. Im Jahre 1909 beging die Universität
festlich den 75. Jahrestag ihrer Wiederaufrichtung. Fünf Jahre später, am
25. August 1914, setzten die deutschen Truppen des Generals von Boehn die
alten Universitätsgebäude, die Bibliothek und verschiedene alte Kollegien der
Universität in Brand. Kurz nach dem Waffenstillstand, am 20. Jänner 1919,
konnte die Alma Mater unter den größten Schwierigkeiten ihren Betrieb
wieder aufnehmen. Die Gebäude, in denen die Universität seit dem XV. Jahr-
hundert untergebracht war, sind im Wiederaufbau begriffen, ebenso wird
eine neue Bibliothek gebaut. Es ist zu hoffen, daß die Universität im Jahre
1925 bei der Feier des 500jährigen Bestehens wieder in ihrem alten Glänze
dastehen wird.
Leitung: Die oberste Leitung der Universität steht den belgischen Bi-
schöfen zu, denen ein „Conseil general" zur Seite steht, der aus Professoren
und der Universität nicht angehörigen Persönlichkeiten besteht. Dieser Ver-
waltungsrat vertritt die Universität gegenüber Dritten. Die Universität be-
sitzt seit 1911 Rechtspersönlichkeit.
Akademische Grade: Die Universität folgt dem Lehrprogramm der
staatlichen Universitäten Gent und Lüttich, und ihre Diplome haben dieselbe
Geltung wie die von den Staatsuniversitäten verliehenen. Sie umfaßt alle
Fakultäten und Schulen, die durch das belgische Gesetz oder durch könig-
liche Beschlüsse über den Hochschulunterricht vorgesehen sind (juristische,
medizinische, philosophische, naturwissenschaftliche Fakultät; Sonderlehr-
gänge für Ingenieure, Landwirtschaftliche Hochschule, Handelshochschule).
Neben den gesetzlich anerkannten Titeln verleiht die Universität Löwen nodi
eine Anzahl Titel oder Grade, die nur akademischen Wert haben, die aber
das Gesetz nicht anerkennt und mit denen kein rechtlicher Vorteü verbunden
ist. Diese Titel werden sowohl von den soeben genannten Fakultäten und
Schulen 'verliehen, als auch von den Instituten und Schulen, die durch das
belgische Gesetz nicht vorgesehen sind (Theologische Fakultät, Philosophi-
sches Institut, Schule für Staats- und Sozialwissenschaften, Schule für
Pädagogik usw.).
Aufnahmebedingungen: Zur Immatrikulation ist notwendig: Vor-
stellung vor der Inskriptionskommission, Vorlegung eines Führungszeug-
nisses, Nachweis der erforderlichen Vorbildung.
FAKULTÄTEN.
Faculte de Theologie. Dekan: J. Lebon. Studierende: 87 (1922/23).
Faculte de Droit: Dekan: Defoumy. Studierende: 416 (1921/22).
Faculte de Medecine. Dekan: Maldague. Studierende: 863 (1921/22).
Faculte de Philosophie et Lettres. Dekan: De Vocht. Studierende: 361
(1921/22).
Faculte des Sciences. Dekan: Hachez. Studierende: 492 (1921/22).
Faculte Technique. (£coles speciales des Mines, du Genie Civil, des Arts
et Manufactures, d'Architecture et d'filectricite). Studierende: 444 (1921/22).
Belgien 245
FACHHOCHSCHULEN.
£coIe. des Sciences Politiques et Sociales (an die juristische Fakultät an-
geschlossen). Dkektor: Van den Heuvel. Studierende: 24 (1921/22).
£coIe Superieure de Commerce (an die juristische Fakultät ange-
schlossen). Direktor: Defoumy. Studierende: 190 (1921/22).
Institut Superieur de Philosophie (an die Philosophische Fakultät an-
geschlossen). Direktor: Msgre. Deploige. Studierende: 70 (1921/22).
£cole de Pedagogie et de Psychologie appliqu^e ä r£ducation (eröffnet
1923/24).
Institut Agronomique. Direktor: Leplae. Studierende: 243 (1921/22).
ficole Superieure de Brasserie. Studierende: 15 (1921/22).
Institut de Zootechnie. Direktor: Frateur.
Institut Preparatoire. Direktor: L. Marchai. Zweck: Vorbereitung auf
die Aufnahmeprüfung der „Ecoles speciales" (Technische Fakultät).
INSTITUTE. MUSEEN. LABORATORIEN.
„Institut de Spoelberchi de Lovenjoul". Dieses Institut umfaßt: Schule
für Staats- und Sozialwissenschaften (mit eigener Bibliothek); Biblisches
Museum; Museum für Ethnographie des Kongo; Museum für klassisdie
Archäologie. (Rue Kraeken) — „Ecole des Sciences commerciales et consu-
laires": Übungskontor; Warenmuseum; Seminar für Handelsgeographie (mit
eigener Bibliothek) — „College du Saint-Esprit" : „Musee de Spcelberch de
Lovenjoul" (Gemälde, Fayencen usw.); Historisches Seminar (mit eigener
Bibliothek). (Rue de Namur 40) — „Institut Vesale" : Amphiiheätre de dissec-
tiori (Laboratorium für systematische Anatomie); Anatomisches Museum;
Neurologisches Laboratorium (Rue des Recollets) — „Institut de Pathologie".
(Rue des' Recollets) — „Institut de Bacteriologie": Hygienemuseum und
Laboratorium. (Marche aux Pommes de Terre) — Kliniken des „Hopital
St. Pierre" (Rue de Bruxelles) und der „Matemite" (Rue Vesale) — „Labora-
toires de Chimie pharmaceutique et de Pharmacie". (Rue des Recollets) —
„Institut Camoy": Laboratorium für Mikroskopie und Cytologie, Botanisches
Institut und Laboratorium für vergleichende Cytologie, Laboratorium für
vergleichende Histologie der Tiere und' Histologie des Menschen, Labora-
torium für normale Histologie, Laboratorium für Embryologie, Laboratorium
für Mikrobiologie, Laboratorium für biologische Chemie, Botanisches Labo-
ratorium (eigene Bibliotheken für diese Wissenschaften). (Rue du Canal) —
„Institut de Physiologie": Laboratorien für Physiologie und physiologische
Chemie. (Rue des Doyens) — „Institut d'Aremberg": Laboratorium für
analytische Chemie, Laboratorium für physikalische Chemie, Chemisches
Laboratorium, Museum und Laboratorium für industrielle Chemie. (Rue de
Namur) — > „College des Premontres": Physikalisches Laboratorium; Physi-
kalisches Forschungslaboratorium; Physikalisches Übungslaboratorium;
Physikalisches Kabinett und Speziallaboratorium; Metallurgisches Museym.
(Rue de Namur) — „Institut de Zoologie": Museum für Zoologie, Paläonto-
logie und vergleichende Anatomie; Anthropologische Sammlungen und
Laboratorium. (Rue de Namur) — „Institut geologique": Geologisches und
Mineralogisches Museum, Paläontologisches Museum, Laboratorium für
Kristallographie und Mineralogie, Laboratorium für Geologie und Paläonto-
logie, Laboratorium für physikalische Geographie, Laboratorium für ange-
wandte Geologie und Hydrologie. Eigene Bibliothek. (Rue de Beriot) —
„Jardin Botanique" (Voer des Capucins) — „ficoles speciales"; Museum für
246 Die katholischen Universitäten
christliche Archäologie, Museum für Bergwerksausbeutung, Museum für
Maschinenkonstruktion. (Rue Saint-Michel) — „Institut electro-mechanique":
Laboratorium für Elektrizität, Laboratorium für Photometrie, Messungen und
Prüfung der elektrischen Maschinen. (Rue des Flamands) — „Institut agro-
nomique": Laboratorium für landwirtschaftliche Chemie, Laboratorium für
praktische Übungen in Chemie, Landwirtschafts- und Forstmuseum, Chemi-
sches Forschungslaboratorium. Eigene Bibliothek. (Rue des RecoUets) —
„Institut de Zootechnie": Laboratorium, Experimentiersäie, Museum für zoo-
technische Ethnographie, Versuchsstation, Zootechnische Auskunftsstelle.
(Rue des RecoUets) — > „Laboratoire pour la contröle des semences" —
„ficole Süperieure de Brasserie": Zymotechnisches Laboratorium, Versuchs-
brauerei. Eigene Bibliothek. (Rue des RecoUets).
; BIBLIOTHEK.
Eingeäschert im Jahre 1914, gegenwärtig im Wiederaufbau begriffen.
Der erste Flügel des neuen Gebäudes ist am 17. Juli 1923 eröffnet worden.
VERÖFFENTLICHUNGEN.
„Annales de l'Institut superieur de PhUosophie" — „Annales de Phar-
macie" — „Annuaire de l'Universite Catholique de Louvain" — „BuUetin
bibliographique du Musee beige" (herausgegeben in Gemeinschaft mit der
Universität Lüttich) — „Bulletin de l'Ecole de Brasserie" — „Bulletin de
l'Union commerciale et consulaire" — „BuUetin des Ingenieurs sortis de
Louvain" — „Ephemerides Theologicae Lovanienses" — „La CeUule", Zeit-
schrift für Cytologie und allgemeine Histologie — „Le Mouvement socio-
logique" — „Le Musee Beige" (in Gemeinschaft mit def Universität Lüttich)
— „Le Museon", Zeitschrift für Ethnologie und Religionsgeschichte — „Le
Nevraxe", Zeitschrift für aUgemeine und pathologische Neurologie —
„Leuvensche Bijdragen", Zeitschrift für germanische PhUologie — „Mate-
rialien zur Kunde des älteren englischen Dranaas" — „Rapport annuel sur
les travaux du Seminaire historique" — „Repertoire de Jurisprudence nota-
riale" — „Revue Agronomique" — „Revue catholique de Droit" — „Revue
d'histoire ecclesiastique" — „Revue electrique" — „Revue Medicale" —
„Revue neo-scolastiqüe" — „Revue pratique des Societes civUes et commer-
ciales" — „Revue pratique du Notariat beige" — „Revue sociale" — „The
American College Bulletin". •
ÖFFENTLICHE VORLESUNGEN — FERIENKURSE -^ STUDIENZIRKEL.
Öffentliche Vortragsreihen — Ferienkurse für MittelschuUehrer, während
der Osterferien und im Monat August] — ■ Studienzirkel bestehen an jeder
Fakultät und in Verbindung mit jeder Fachhochschule. Ihre Zahl beträgt 41.
Sie entfalten eine sehr vielseitige Tätigkeit und stehen alle unter der Leitung
eines Professors. Die Vorstandsmitglieder sind Studenten.
HEIME FÜR LAIENSTUDENTEN.
Zwei Heime („Pedagbgies"), die den belgischen Studenten vorbehalten
sind: das „College du Pape" und das „College Juste Lipse" — Zwei Heime
für Studentinnen: das „CoUege d'Arras" (rue de Namur) und das „College
de l'Abbaye de Sainte Gertrude" (rue Mi-Mars). Die Studentinnen müssen in
einer dieser „Pedagogies" wohnen, wofern sie nicht im Elternhaus wohnen.
Chile 247
CHILE
UNIVERSIDAD CATOLICA DE SANTIAGO (gegr. 1888). Santiago
de Chile, Delicias 340. Rektor: Hochw. C. Casanueva üpazo. Vizerektor:
Hochw. J. Larrain Cotapos. Sekr.: A. Lira. Studierende (1923): 661, außer-
dem 476 Hörer der öffentlichen Lehrgänge (siehe unten) und 237 Studierende
des Polytechnischen Instituts (siehe unten).
ALLGEMEINES.
Aus der Geschichte: Gegründet am 21. Juni 1888 auf Veranlassung
einiger hervorragender katholischer Persönlichkeiten des Landes, eröffnet im
April des folgenden Jahres, verdankt die Universität ihren Unterhalt aus-
schließlich den Zinsen der Vermächtnisse, die ihr von verschiedenen Seiten
zugewandt worden sind, und Schenkungen von Privaten. i,
Leitung: „Consejo Superior", bestehend aus dem Rektor, dem Vize-
rektor, den Dekanen der Fakultäten und einigen anderen Mitgliedern, dar-
unter vier Vertreter der ehemaligen Studenten; „Consejo Academico".
• Akademische Grade: Diploma de Licenciado en Leyes y Ciencias Po-
liticas; Diploma de Ingeniero Civil, Arquitecto, Ingeniero Agrönomo, Sub-
Ingeniero Electricista, Sub-Ingeniero Quimico imd Sub-Ingeniero de Con-
struccion.
FAKULTÄTEN.
Facultad de Derecho y Ciencias Politicas. Dekan: A. Ü. Echazarreta.
Studierende: 342. Studiendauer: 5 Jahre.
Facultad de Ingenieria Civil. Dekan: R. Edwards Sutil. Studierende:
106. Studiendauer: 6 Jahre.
Facultad de Arquitectura. Dekan: M. Cifuentes Gomez. Studierende:
118. Studiendauer: 5 Jahre.
Facultad de Agronomia. Dekan: L. Echevarria Cazotte. Studierende:
95. Studiendauer: 4 Jahre.
INSTITUTO POLITECNICO INDUSTRIAL.
Der Universität untersteht das „Institute Politecnico de Sub-Ingenieros
Electricistas, Quimicos y de Construccion". Adresse: Calle de Santa Filo-
mena 159. Studierende: 237. Studiendauer: 3 Jahre (nach einem einjährigen
Vorbereitungskurs für die Studenten, die noch nidht die nötige Vorbildung
besitzen).
ÖFFENTLICHE LEHRGÄNGE.
„Curso Superior de Religion", obligatorisch für alle Studierenden der
Fakultäten. Dauer 4 Jahre — „Curso Superior de Filosofia", für Studierende
und für das Publikum. Dauer 3 Jahre; durch Bestehen einer Prüfung können
die Hörer die Grade eines Baccalaureus und Lizentiaten der Philosophie er-
werben — „Curso de Antropologia general" — „Curso Superior de Historia
Literaria y de Literatura Nacional" — „Curso Superior de Historia Univer-
sal" — „Curso Superior de Estudios Sociales", dauert 2 Jahre und führt zum
Grade eines Lizentiaten in Sozialwissenschaften — „Curso Superior de
Comercio" (2 Jahre).
VERÖFFENTLICHUNG.
„Revista Universitaria" (Monatsschrift).
248 Die katholischen Universitäten
CHINA
UNIVERSITE DE CHANO-HAI „L'AURORE" (gegr. 1903). Lo-ka-vei,
Shanghai.
Die Universität „L'Aurore" steht sowohl Katholiken wie Nichtkatho-
liken mit abgeschlossener Mittelschulbildung aus allen chinesischen Pro-
vinzen offen. Sie umfaßt drei Fakultäten: Literatur und Rechtswissenschaft,
Mathematik und Physik (mit Kursen in Technik für Zivilingenieure), Natur-
wissenschaften und Medizin. Zu diesen drei Fakultäten kommt noch ein Vor-
bereitimgskurs von dreijähriger Dauer. Zur Einschreibung als Studierender
in einer der Fakultäten muß der Kandidat mindestens 18 Jahre alt sein und mit
Erfolg eine Aufnahmsprüfung bestanden haben. Die Leitung der Universität
liegt in den Händen der Jesuiten.
FRANKREICH
Die katholischen Universitäten Frankreichs
ALLGEMEINES.
Aus der Geschichte: Sofort nach Erlaß des Gesetzes vom 12. Juli 1875
über den Hochschulunterricht machten die französischen Katholiken von der
durch dieses Gesetz gewährten Freiheit Gebrauch und schufen in Paris,
Lyon, Toulouse, Lille und Angers katholische Institute oder Fakultäten, die
hauptsächlich den doppelten Zweck verfolgen, den jungen Katholiken mit ab-
geschlossener Mittelschulbildung die Möglichkeit zu bieten, sich ohne Gefahr
für ihren Glauben und ihre Sitten auf eine große Anzahl Prüfungen und Lauf-
bahnen vorzubereiten, und zweitens, Mittelpunkte eines Geisteslebens und
einer höheren Bildung zu sein, die auf der Höhe der Zeit steht und sich mit
der Lehre der Kürche im Emklang befindet.
Akademische Grade: Diese katholischen Hochschulen verleihen die von
Rom anerkannten kanonischen Grade in Theologie, kanonischem Recht und
Philosophie, denen die französische Regierung jedoch keinen Wert zuerkennt.
Die anderen Fakultäten entbehren der Möglidikeit, rechtsgültige akademische
Grade zu verleihen, aber ihre Inskriptionen haben Geltung, insofern sie zur
Zulassung zu den staatlichen Prüfungen berechtigen. Die Fachhochschulen
und Sonderlehrgänge verleihen Diplome, denen die interessierten Kreise den-
selben Wert belegen wie den von den entsprechenden staatlichen Schulen
ausgestellten Diplomen.
Aufnahmebedingungen: Theologen müssen von ihrem Ordinarius zum
Studium gesandt oder wenigstens ermächtigt sein. Die Laienstudenten müssen
ein von den kirchlichen und Schulbehörden hinterlassenes Führungszeugnis,
das Baccalaureatsdiplom oder ein gleichwertiges Zeugnis beibringen. In Er-
mangelung eines Befähigungszeugnisses ist eine Aufnahmeprüfung abzulegen.
Alle FaktS^täten und Lehrgänge, außer Theologie, sind auch Frauen zu-
gänglich.
INSTITUT CATHOLIQUE DE PARIS (gegr. 1875). Paris (6e), 74 rue
de Vaugirard. Rektor: Msgre. A. Baudrillart. Vizerektor: Msgre. L. Prunel.
Sekr.: F. Lemaitre. Professoren: 102. Studierende (1922/23): 1123, außerdem
486 Hörerinnen, die Sonderlehrgänge besuchen.
Frankreich 249
LEITUNG.
1" „Conseil Superieur", bestehend aus den 29 Erzbischöfen und Bi-
schöfen, die Protektoren der Hochschule sind. 2° „Commission de Perma-
nence",,vom Conseil Superieur aus seiner Mitte gewählt und bestehend aus
10 Erzbischöfen und Bischöfen. 3° „Conseil d'Administration", bestehend aus
den drei durch das GeSetz vom 12. Juli 1875 vorgesehenen und vom Conseil
Superieur ernannten Administratoren, dem Rektor, dem Vizerektor und dem
Generalsekretär des Instituts. 4° „Conseil des Regents".
FAKULTÄTEN.
I. KANONISCHE FAKULTÄTEN. Die Ecole de Theologie, gegründet
1878, wurde durch Dekret des Heiligen Stuhles vom 30. September (Breve
vom 18. Dezember) 1889 als kanonische Fakultät für Theologie errichtet und
durch Dekret der Studienkongregation vom 5. Juli 1895 in drei Fakultäten
geteilt: Theologie, kanonisches Recht, Philosophie. Jede dieser Fakultäten
wird von einem Doktorenkollegium geleitet und verleiht die kanonischen
Grade (Baccalaureus, Lizentiat, Doktor). Die Studiendauer beträgt ein Jahr
für jeden Grad. Generalsekretär der drei Fakultäten ist Abbe Villien.
a) Faculte de Theologie. Dekan: P. J. Bainvel S. J. Professoren: 11.
Studierende: 69.
b) Faculte de Droit canonique. Dekan: Abbe P. Fourneret. Professoren:
4. Studierende: 24.
c) Faculte de Philosophie. Dekan: Abbe E. Peillaube. Professoren: 14.
Studierende: 189,
IL JURISTISCHE UND PHILOSOPHISCHE FAKULTÄT. Diese beiden
Fakultäten sind, was die Inskription zur Erlangung der Grade betrifft, recht-
lich ebenso anerkannt wie die offiziellen staatlichen Fakultäten. Die Inskrip-
tion in einer freien Fakultät befreit von der Inskription in eine staatlidie
Fakultät; die Studenten haben also keine doppelten Gebühren zu bezahlen.
Die juristische Fakultät vermittelt die Vorbereitung zur Erwerbung der drei
Grade (Baccalaureat, Lizenz, Doktorat) in Rechtswissenschaften; die philo-
sophische Fakultät (Faculte des Lettres) bereitet auf die Erwerbung der ver-
schiedenen Lizenzen (Philosophie, Geschichte, klassische Philologie, neuere
Sprachen), auf das „Diplome d'etudes superieures" und auf das Doktorat vor.
Die Prüfungen werden vor der vom Kandidaten gewählten staatlichen
Fakultät abgelegt.
a) Faculte de Droit. Dekan: Ch. Lescoeur. Professoren: 18. Studierende:
347. Studiendauer: Lizenz 3 Jahre, Doktorat 2 weitere Jahre.
b) Faculte des Lettres. Dekan: H. Froidevaux. Professoren: 15. Stu-
dierende: 315. Studiendauer: Lizenz 2 Jahre^).
FACHHOCHSCHULEN.
ficole des langues orientales (an die theologische Fakultät ange-
schlossen, die ein Diplom in semitischen Sprachen verleihen kann, das in
zwei Grade zerfällt). Professoren: 6. Studierende: 20. Studiendauer: 2 Jahre.
1) Das Institut Catholique besitzt noch keine medizinische Fakultät. Ihre Errichtung wird vor-
bereitet. Den Anfang dazu bildet die Gründunp des Hopital libre Saint- Joseph (rue Pierre Larousse 1 et 7),
das j edes Jahr weiter ausgebaut wird und 644 Kranke beherbergt. Es wird darin ausschließlich praktischer
und klinischer Unterricht erteilt.
250 Die katholischen Universitäten
Ecole superieure des sciences commerciales et economiques (an die
juristische Fakultät angeschlossen). Zweck der Schule ist die Heranbildung
von Leitern von industriellen Betrieben, Handelshäusern usw. Direktor:
Lepelletier. Professoren: 21. Studierende: 67. Studiendauer: 2 Jahre. Nach
bestandener Abschlußprüfung kann der Student eine wissenschaftliche Ab-
handlung zur Erlangung des Diploms einreichen.
ficole des Sciences. Die Schule bereitet ihre Schüler auf die Lizenz und
das Doktorat in Naturwissenschaften vor; doch kennt sie keine eigentlidie
Inskription. Zur Erwerbung der Grade müssen sich die Studenten an der
mathematisch-naturwissenschaftlichen Fakultät der Universität Paris ein-
schreiben. Dekan: Fodet. Professoren: 13. Studierende: 112. Studiendauer:
Ein Jahr für jeden Grad.
MUSEEN. LABORATORIEN.
Sammlungen für Geologie und Mineralogie — Museum für Zoologie,
Conchyliologie und Botanik — Laboratorien: Physik, allgemeine Chemie,
Biologie und Physiologie, Botanik und Pflanzenchemie.
BIBLIOTHEK.
Das Institut Catholique besitzt eine bedeutende Bibliothek, deren
Direktor Abbe M. Langlois ist,
VERÖFFENTLICHUNGEN.
„Bulletin de l'Institut catholique" (zehn Hefte jährlich) — „Annuaire de
rinstitut catholique".
ÖFFENTLICHE LEHRGÄNGE.
Öffentliche Vorträge und Lehrgänge (Apologetik, Kirchengeschichte,
Philosophie, Urchristentum, Religionsgeschichte, Geschichte der französi-
schen Revolution, soziale Fragen usw.) finden täglich statt. — Höhere Unter-
richtskurse für junge Mädchen (klassische Literatur, Philosophie, französische
Literatur, Geschichte der neuesten Zeit); zwemial wöchentlich.
VEREINIGUNGEN.
„Association des etudiants en cours d'etudes" (gegr. 1897) — „Associa-
tion des anciens eleves (gegr. 1878). — „Association des Amis de l'Institut
Catholique".
HEIME FÜR LAIENSTUDENTEN.
a) Für Studenten: 24 nie Cassette; 64 rue des Saints-Peres; 104 nie de
Vaugirard. b) Für Studentinnen: 88 rue du Cerche-Midi; 31 nie de Tournon.
FACULTES CATHOLIQUES DE LILLE (gegr. 1875). Lille, 60 boule-
vard Vauban. Rektor: Msgre. E. Lesne. Vizerektor: Kan. J. Biguet. Sekr.:
Kan. H. Dutoit. Professoren: 115. Studierende (1922/23): 700 (dazu kommen
noch 350 Hörerinnen der höheren Unterrichtskurse für junge Mädchen).
LEITUNG.
P „Conseil Superieur", bestehend aus dem Erzbischof von Cambrai
und den Bischöfen von Lille und Arras. 2» „Conseil d' Administration", be-
stehend aus den Vertretern der Bischöfe und aus einflußreichen Katholiken
Nordfrankreichs. 3° „Senat academique", bestehend aus dem Rektor, dem
Frankreich 251
Generalsekretär, dem Vizerektor, den Dekanen der Fakultäten, den Direk-
toren der Fachhochschulen und einem Professor jeder Fakultät, der auf zwei
Jahre von seinen Kollegen gewählt wird.
FAKULTÄTEN.
Faculte de Theologie et de Philosophie (41 rue du Port). Dekan: Kan.
Pannier. Professoren: 12. Studierende: 60. Studiendauer: Theologie 4 Jahre,
Philosophie 2 Jahre. Sie verleiht die kanonischen Diplome in Theologie und
Philosophie.
Faculte de Droit (1, rue Fran^ois Baes). Dekan: L. Selosse. Prof essoren :
18. Studierende: 120. Studiendauer: Zur Erwerbung der Lizenz 3 Jahre; für
das Doktorat 5 Jahre. Die Fakultät hat einen Notariatskurs eingerichtet.
Faculte des Lettres (1 rue Frangois Baes). Dekan: H. Dehove. Pro-
fessoren: 14. Studierende: 58. Studiendauer: Zur Erwerbung des „Certificat
d'etudes superieures classiques" 1 Jahr; Lizenz 3 Jahre. Das erwähnte
„Certificat d'etudes superieures" ist eine Eigentümlichkeit dieser Fakultät; sie
stellt ähnliche Zeugnisse auch aus für Philosophie, Literatig:, Geschichte und
Geographie, Deutsch, Englisch; ebenso verleiht sie die diesen Fächern ent-
sprechenden Doktortitel.
Faculte de Medecine et Pharmacie (56 rue du Port). Die einzige medizi-
nische Fakultät, über die die französischen Katholiken verfügen; sie verdankt
ihr Entstehen und ihren Unterhalt einzig der Freigebigkeit der KatiioKken
Nordfrankreichs. Dekan: E. Baltus. Professoren: 31. Studierende: 102.
Studiendauer: 5 Jahre (ausschließlich des Vorbereitungsjahres, das an der
naturwissenschaftlichen Fakultät absolviert wird).
Faculte des Sciences (13 rue de Toul). Dekan: G. Delepin. Professoren:
15. Studierende: 110 (darunter 48 Schüler der £cole des Hautes Etudes In-
dustrielles). Studiendauer: 3 Jahre.
FACHHOCHSCHULEN.
ficole des Sciences Sociales et Politiques (1 rue Frangois Baes). Sie
verfolgt das Ziel, junge Leute zum politischen Leben, zum Journalismus,
zum sozialen Wirken und zum Verständnis den wirtschaftlidien Fragen her-
anzubilden. Sie verleiht nach einjährigem Studitun ein „Certificat d'etudes
sociales et politiques", nach zwei Jahren das „Diplome de l'Ecole des
Sciences Sociales et Politiques de Lille", nach drei Jahren ein weiteres
Diplom, das dem Doktorat der Universität gleichgestellt ist. Direktor:
E. Duthoit. Professoren: 10. Studierende: 25 (außer den Hörern).
£cole des Hautes fitudes Commerciales (1 rue Frangois Baes). Sie ver-
leiht ein „Diplome des Hautes Etudes Commerciales" (zwei Grade). Direktor:
J. Peter. Professoren: 22. Studierende: 65 (darunter mehrere Hörer der
juristischen Fakultät). Studiendauer: 2 bis 3 Jahre.
Ecole des Hautes Etudes Industrielles (13 rue de Toul). Sie verleiht
drei Diplome: Zivilingenieur, Elektroingenieur, Chemiker (entsprechend ihren
drei Abteilungen). Direktor: F. Fenaert. Professoren: 24. Studierende: 180.
Drei Abteilungen: Industrie (Genie civü), Elektrotechnik, Chemie. Die kom-
bmierten Kurse mit der naturwissenschaftlichen Fakultät ermöglichen gleich-
zeitig mit der Erwerbung des Ingenieurdiploms die Vorbereitung auf die
höheren Grade (Licencie-es-Sciences). Studiendauer: 3 Jahre.
Ecole Superieure de Direction des Entreprises (1 rue Frangois Baes).
Direktor: J. Wilbois. Professoren: 6. Studierende: 15. Studiendauer: 1 Jahr.
252 Die katholischen Universitäten
£cole des Sages Femmes (14 Place Sebastopol). Sie bereitet auf das
Hebammendiplom vor, das von den staatlichen Fakultäten ausgestellt wird.
Direktor: J. Voituriez.
MUSEEN. LABORATORIEN.
Laboratorien für Physik, Chemie, Elektrotechnik, Geologie (mit
Museum), Zoologie (mit Museum) — Museum für normale und pathologische
Anatomie — Botanischer, Garten — Biologische Station in Ambleteuse (Pas-
de-Caläis) — Sozialwissenschaftliches Seminar.
BIBLIOTHEK.
„Bibliotheque des Facultes) Catholiques" (1 rue Frangois Baes). Gegr.
1875. 275.000 Bände, 400 laufende Zeitschriften. Reicher Bestand in Theologie
und Regionalgeschichte. Direktor: Abbe H. Dubrulle.
VERÖFFENTLICHUNGEN.
„Annuaire general" (erscheint alle zwei Jahre, letzte Ausgabe 1924) —
Jahrbuch für jede Fachhochschule — „Les Facultes Catholiques de Lille"
(Monatsschrift^ 1 rue Frangois Baes) — „Journal des Sciences Medicales"
(Wochenschrift, 56 rue du Port) — „Memoires et Travaux" (Sammlung von
Originalarbeiten der Professoren, 1 rue Frangois Baes).
KURSE FÜR FRAUEN — ÖFFENTLICHE KURSE.
Unterrichtskurse für Frauen imd Mädchen (wöchentliche Vorlesungen
über Religion, Philosophie, Geschichte, Literatur usw.) — Öffentliche Vor-
träge an der „Ecole des Sciences Sociales et Politiques" — > Kursus über Ge-
schichte der christlichen Kunst an der Faculte des Lettres (Dauer ein
Semester).
VEREINIGUNGEN.
„Societe des Sciences Medicales" (56 rue du Port). Monatliche Zu-
sammenkünfte zur Prüfung und Diskussion der von den Professoren vorge-
legten Fragen. — „Federation generale des Etudiants catholiques" (127 rue
Meurein). — „Association des Anciens Etudiants" (60 boulevard Vauban).
HEIME FÜR LAIENSTUDENTEN.
Maison des Etudiants (127 rue Meurein), mit Speisehaus, Spielsaal,
Lesesaal, Theatersaal, sportlichen Einrichtungen — Maison de Familie
(Kost und Wohnung): Maison Albert le Grand (58 boulevard Vauban);
Maison Saint-Louis (60 rue du Port); Maison St.-Michel (86 boulevard
Vauban). Die Studentinnen finden in den religiösen Häusern Aufnahme.
« .
FACULTES CATHOLIQUES DE LYON (gegr. 1875). Lyon, 25 rue du
Plat. (Theologische, phüosophische, mathematisch-naturwissenschaftliche
Fakultät und Institut für industrielle Chemie); 30 rue Sainte-Helene (Juristi-
sche Fakultät). Rektor: Msgre. Lavallee. Professoren: 44. Studierende
(1922/23): Etwa 500.
LEITUNG.
Die oberste Leitung und die Überwachung der Hochschule liegen in
den Händen der Bischöfe von Südostfrankreich, die eine aus den Erzbischöfen
und zwei Bischöfen bestehende Kommission bestellen. Der Akademische Rat
tritt unter dem Vorsitz des Rektors zusammen, um Entscheidungen allge-
meiner Natur zu treffen. Jedem Dekan steht ein Fakultätsrat zur Seite. Das
Frankreich 253
Vermögen (Immobilien, Mobilien, Sammlungen) gehört einer „Societe civile
des Facultes catholiques de Lyon", deren Verwaltungsrat den gesamten
Besitz verwaltet und die Gehälter der Professoren bezahlt.
FAKULTÄTEN.
Faculte de Theologie. Dekan: Abbe M. L. J. Tixeront. Professoren: 9.
'studierende: 20. Studiendauer: 1 Jahr für die Lizenzen, 2 Jahre für die
Doktorate (Theologie, Philosophie, kanonisches Recht), nach Absolvierung
des Seminars.
Faculte de Droit. Dekan: Ch. Jacquier. Professoren: 15. Studierende:
240. Studiendauer: 5 Jahre.
Faculte des Lettres. Dekan: Kan. Condamin. Professoren: 1.1. Stu-
dierende: 120. Studiendauer: 2 Jahre.
Faculte des Sciences. Dekan: Comte de Sparre. Professoren: 9. Stu-
dierende: 120. Studiendauer: 3 Jahre.
SONDERLEHRGÄNGE.
Institut de Chimie Industrielle (an der mathematisch-naturwissenschaft-
lichen Fakultät). Verleiht ein „Diplome d'ingenieur chimiste". Studierende : 80.
Cours pratique de Droit commercial (gehalten von den Professoren der
juristischen Fakultät). Der Lehrgang endigt mit einer Diplomprüfung. Stu-
dierende: 120.
MUSEUM. LABORATORIEN.
Naturhistorisches Museum (25 rue du Plat) — Chemisches Labora-
torium und Physikalisches Kabinett (gleiche Adresse).
BIBLIOTHEKEN.
Zwei Bibliotheken: Eine, 25 rue du Plat, mit 25.000 Bänden, die
andere, 30 rue Sainte-Helene, mit 6000 Bänden (Rechts-, Staats- und Sozial-
wissenschaften).
VERÖFFENTLICHUNGEN.
„Bulletin des Facultes catholiques de Lyon" (Monatsschrift) — „Pro-
gramme des Cours! et Conferences".
ÖFFENTLICHE VORTRÄGE.
Vorträge über christliche Apologetik (jeden Montag) und über Literatur,
Kunst und Naturwissenschaft (jeden, Freitag).
VEREINIGUNGEN.
„Association des Anciens fitudiants des Facultesi catholiques de Lyon"
(25 rue du Plat) — „Association amicale des Eleves du Laboratoire de
Chimie" (gleiche Adresse).
HEIME FÜR LAIENSTUDENTEN.
„Reunion Notre-Dame" (5 rue Henri IV) — „Cercle des etudiants"
(4 rue Montesquieu) — „Maison de Familie de Notre-Dame de Sion"
(1 Montee du Chemin Neuf), für Studentinnen.
FACULTfiS CATHOLIQUES DE L'OUEST (gegr. 1875). Angers, 2 rue
Volney (Maine et Loire). Rektor: Msgre. Gry. Sekr.: Abbe P. Le Helloco.
Professoren: 76. Studierende (1922/23): 391.
254 Die katholischen Universitäten
LEITUNG.
Die oberste Leitung liegt in den Händen des „Conseil superieur", der
aus den Bischöfen der zwölf Diözesen Westfrankreidhs besteht.
FAKULTÄTEN.
Faculte de Theologie. Dekan: Msgre. Legendre. Professoren: 7, Stu^
dierende: 12. Studiendauer: 1 Jahr für die. Lizenz, 2 Jahre für das Doktorat,
nach Vollendung der Seminarstudien und nach Erwerbung des. Baccalaureats,
das gewöhnlich von den Prüfungskommissionen der der Fakultät ange-
schlossenen Seminare verliehen wird.
Faculte de Droit. Dekan: Comte du Plessis de Grenedan. Professoren:
16. Studierende: 115. Studiendauer: 3 Jahre.
Faculte des Lettres. Professoren: 12. Studierende: 40. Studiendauer:
Mmdestens 2 Jahre.
Faculte des Sciences. Dekan: Kan. Dionneau. Professoren: 11. Stu-
dierende: 62. Studiendauer: Mindestens 2 Jahre.
BACHHOCHSCHULEN.
£cole Superieure d'Agriculture (33 rue Rabelais). Sie vermittelt den
Landwirten alle wirklich nützlichen naturwissenschaftlichen, technischen,
wirtschaftlichen, juristischen und sozialen Kenntnisse. Sie verleiht ein Diplom
als „Ingenieur agriculteur". Direktor: Abbe Guittet. Professoren: 21. Stu-
dierende: 110. Studiendauer: 2 Jahre.
£cole Superieure de Commerce (mit einer „Section industrielle")- Di-
rektor: P. Baugas. Professoren: 23. Studierende: 54. Studiendauer: 2 Jahre.
Die Schule verleiht ein Diplom nach Bestehen der Abschlußprüfung und Vor-
legung einer Dissertation über ein handelswissenschaftliches Thema.
BIBLIOTHEK.
„Bibliotheque Lamoriciere" (gegr. 1875). Etwa 100.000 Bände. Di-
rektor: Abbe Terrien.
VERÖFFENTLICHUNGEN.
„Bulletin des Facultes catholiques de l'Ouest" (erscheint viermal jähr-
lich) — Jahrbuch.
ÖFFENTLICHE VORTRÄGE.
Von Oktober bis Ostern jeden zweiten Freitag öffentliche Vorträge. — -
Während des gleichen Zeitraumes am Mittwoch und Freitag jeder Woche
Religionskurse für Damen.
VEREINIGUNG.
„Association des Anciens Etudiants" (2 rue Volney).
HEIME FÜR LAIENSTUDENTEN.
„Maisons de Familie de Saint-Clair et de Saint-Maurice" (2 rue Volney)
— „Maison de Familie de Saint-Martin" (3 rue Rabelais).
INSTITUT CATHOLIQUE DE TOULOUSE (gegr. 1877). Toulouse,
31 rue de la Fonderie. Rektor: Msgre. G. Breton. Sekr.: Kan. Ch. M. Thomas.
Professoren: 46. Studierende (1922/23): 106.
Frankreich-Italien 255
FAKULTÄTEN.
Faculies canoniques de Theologie (Dekan: Kan. L. Maisonneuve), de
Philosophie (Dekan: Kan. M. Baylac), de Droit canoniqne (Dekan: Abbe
J. Besson). Professoren: 13. Studierende: 24. Studiendauer: 2 Jahre.
Faculte libre des Lettres. Dekan: Kan. Degert. Professoren: 5. Stu-
dierende: 25. Studiendauer: 2 bis 3 Jahre.
FACHHOCHSCHULEN.
£cole ■'Superieure des Sciences. Sie bereitet auf die verschiedenen Titel
in Naturwissenschaften (licences-es-sciences) vor. Direktor: Kan. J. B. Sen-
dereus. Professoren: 5. Studierende: 21. Studiendauer: 3 bis 4 Jahre.
ficole Superieure d'Agriculture (in Purpan bei Toulouse). Sie verleiht
im Namen der Societe des Agriculteurs de France ein Diplom als Landwirt-
schaftlicher Ingenieur. Direktor: L. Boule. Professoren: 23. Studierende: 36.
Studiendauer: 3 Jahre.
LABORATORIEN.
Physik und Chemie — Biologie.
BIBLIOTHEK.
„Bibliotheque de l'Institut Catholique" (gegr. 1877). Direktor:
P. Monbrun.
VERÖFFENTLICHUNGEN.
„Bulletin de Litterature ecdesiastique" (monatlich).
VEREINIGUNGEN.
Association fraternelle des Anciens fitudiants".
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ITALIEN
UNIVERSITÄ CATTOLICA DEL SACRO CUORE (gegr. 1920), er-
öffnet Dezember 1921). Milano (8), Via S. Agnese 4. Rektor: P. A. Gemelli
O. F. M. Professoren: 44. Von diesen Professoren haben eine Anzahl provi-
sorisch mehrere Lehrstühle inne. Studierende (1923/24): 283.
ALLGEMEINES.
Aus der Geschichte: Gelegentlich ihrer großen Landestagungen haben
die Katholiken Italiens wiederholt die Notwendigkeit betont und den Vorsatz
ausgedrückt, eine katholische Universität zu gründen. Im August 1918 über-
trug Kardinal Ferrari von Mailand die Ausführung dieses Planes der Direk-
tion des Verlags „Vita e Pensiero" und dem Vorstand der „Societä Italiana
per gli studi filosofici e psicologici". Es wurde mit der Errichtung des „Isti-
tuto Giuseppe Toniolo di Studi Superiori" begonnen, das Rechtspersönlich-
keit besitzt und das die Förderung aller Bildungsunternehmungen zum Zweck
hat: Vorlesungen, Vorträge, Schaffung von Bibliotheken, und hauptsächlich
Veranstaltung akademischer Lehrgänge. Diese Einrichtung, durch königliches
Dekret vom 24. Juni 1920 gesetzlich anerkannt, bildet die rechtliche Grund-
lage für die neue Universität. Diese wurde kanonisch errichtet mit den Pri-
vilegien der Päpstlichen Universitäten durch Dekret vom 25. Dezember 1920.
Der Unterricht begann am 9. Dezember 1921 in der juristischen und der
sozialwissenschaftlichen Fakultät. 1923 kamen die Facoltä di Lettere und das
256 Die katholischen Universitäten
Istituto Superiore di Magister© (höhere Lehrerbildungsanstalt) dazu. Die
Geldmittel der Universität stammen aus Vermächtnissen, Stiftungen und
Schenkungen. Die erste Nationalkollekte im Frühjahr 1Q23 erbrachte nahezu
eine Million Lire.
Leitung: Die allgemeine und besondere Organisation der Universität
obliegt dem ständigen Ausschuß des „Istituto Giuseppe Tonioli di Studi
Superiori", zu dem noch der Rektor der Universität und ein Vertreter des
Erzbischofs von Mailand hinzukommen. Dieser ständige Ausschuß wählt aus
seiner Mitte den leitenden Ausschuß der Universität, dem der . Vorsitzende
des ständigen Ausschusses als Vorsitzender und der Rektor als stellvertreten-
der Vorsitzender angehören.
Akademische Grade: Doktorat in Philosophie, Wirtschaftswissen-
schaften, Verwaltungswissenschaften, Staatswissenschaften, Handelswissen-
schaften, Literatur. Nach dem Königlichen Dekret N. 2102 vom 30. Sep-
tember 1923, über die Neuordnung des Hochschulstudiums in Italien, das
die Hochschulen in staatliche, „halbfreie" und „freie" einteilt und jeder
dieser Kategorien das Recht zuspricht, Grade mit gleicher rechtlicher
Geltung zu verleihen, werden auch die Titel der Universitä Cattolica
del S. Cuore (die zur Kategorie der „freien" Universitäten gehört)
staatlich anerkannt sein. Diese Titel werden ebenso wie die der staatlichen
oder halbfreien Hochschulen zur Zulassung zum Staatsexamen berechtigen,
mit dem das Recht zur Ausübung des Berufes erworben wird.
Aufnahmebedingungen: Reifezeugnis oder Aufnahmeprüfung. Frauen
sind zugelassen.
FAKULTÄTEN.
Facoltä di Filosofia. Dekan: P. A. Gemelli O. F. M. Studiendauer:
4 Jahre, davon 2 Jahre allgemeine Vorbereitung, 2 Jahre Spezialstudium.
Studenten: 90.
Facoltä di Scienze Sociali. Dekan: P. Bellemo. Studiendauer: 4 Jahre
(2 Jahre allgemeine Vorbereitung, 2 Jahre Spezialstudium. Im zweiten
Biennium teilt sich die Fakultät in vier Abteilungen: a) Staatswissenschaften;
b) Volkswirtschaft; c) Verwaltungswissenschaften; d) Handelswissenschaften.
Studenten: 96^).
Facoltä di Lettere (eröffnet 1923/24). Studiendauer: 4 Jahre. Zwei Ab-
teilungen: a) Klassische Philologie und alte Geschichte; b) neuere Philologie
und Geschichte. Studenten: 72.
ANGESCHLOSSENES INSTITUT.
Istituto Superiore di Magistero. Rektor: P. A. Gemelli O. F. M. Stu-
diendirektor: A. Calderini. Studiendauer: 4 Jahre für das Diplom zur Lehr-
befähigung in Spezialfächern auf der Unterstuf e der Mittelschulen (Italienisch,
Latein, Geschichte und Geographie) und an den Lehrerbildungsanstalten
(Istituti Magistrali) (in Geschichte, Geographie, Pädagogik, Philosophie) und
1) Neben der Mailänder „Facoltä di Scienze Sociali" besteht in Bergamo das ISTITUTO CATTO-
LICO Dl SCIENZE SOCiALI, als Versuch gegründel 1908 und in seiner heutigen Gestalt endgültig er-
richtet 1920. Sein Hauptzweclc ist die wissenschaftliche soziale Bildung von Geistlichen und Laien, die
sich der katholischen sozialen Aktion widmen wollen. Der vollständige Lehrgang dauert drei Jahre bei
etwa 150 Vorlesungen jährlich, die in den iVlonaten August und September stattfinden. Das Institut ist
dem Heiligen Stuhl direkt unterstellt, der ihm die Ermächtigung zur Verleihung der akademischen Grade
(Lizenz und Doktorat) in Sozialwissenschaften erteilt hat. Diese Grade sind vom Staat nicht anerkannt.
Direktor: JVIsgre. G B. Floridi. Sekr.: iVlsgre. G. CarminatL Professoren: 6. Studierende: Etwa 50.
Zeitschrift: „Armonie Sociali" (Monatsschiift).
Italien-Japan 257
für die Habilitation als Schulinspektor der Volksschulen; 2 Jahre für das
„Diploma d' abilitazione alla Direzione didattica". Diese Anstalt ist auf Grund
des Königlichen Dekretes vom 13. März 1923 den Staatsanstalten gleich-
gestellt und die genannten Diplome werden gesetzliche Geltung' haben.
LABORATORIEN.
Laboratorium für experimentelle Psychologie — Laboratorium für all-
gemeine Biologie.
BIBLIOTHEK.
„Biblioteca dell' Universitä del S. Cuore". Direktor? U. Padovani.
VERÖFFENTLICHUNGEN.
„Rivista di Filosofia Neo-scolastica" (Zweimonatsschrift) — „Annuario
deir Universitä Cattolica" — Sammlung: „Pubblicazioni dell' Universitä
Cattolica": philosophische, juristische und sozialwissenschaftliche Serie.
LEHRERBILDUNGSKURSE — ÖFFENTLICHE VORTRÄGE.
Fortbildungskurse für Lehrer. Der erste Kursus von zehntägiger Dauer
fand im September 1923 statt. — ) Öffentliche Vorträge in regelmäßigen Ab-
ständen über verschiedene Gegenstände.
VEREINIGUNGEN.
„Associazione Studenti dell' Universitä Cattolica del S. Cuore" —
„Associazione. degli Amici dell' Universitä Cattolica del S. Cuore".
JAPAN
JÖCHI DAIGAKU: HOCHSCHULE DER WEISHEIT (gegr. 1913).
Tokio, Kojimachi, Kioi-cho 7. Rektor: P. H. Hoffmann S. J. Professoren: 24
(davon 8 Jesuiten). Studierende (1922/23): 160.
ALLGEMEINES.
Aus der Geschichte: Auf Veranlassung Pius' X. kamen im Oktober 1910
drei Jesuiten nach Japan, die nach langen Bemühungen ein geeignetes
Terrain im Zentrum von Tokio zur Errichtung der neuen Universität er-
warben (April 1912). Die Genehmigung seitens der Regierung erfolgte im
März 1913, Die Vorlesungen wurden im April desselben Jahres mit 15 Hörern
aufgenommen. Die ersten Grade wurden im März 1918 verliehen.
Leitung: Die Leitung befindet sich vollständig in den Händen des
P. Superior der Jesuiten von Tokio.
Akademische Grade: Es wird der Grad eines „gakushi" (Baccalaureus)
in Philosophie, Literatur, Handel verliehen; er hat denselben Wert wie die
der anderen nicht speziell approbierten Privathochschulen Japans.
Aufnahmebedingungen: Die Studierenden müssen das japanische
Gymnasium absolviert haben und eine besondere Prüfung in Mathematik und
Englisch ablegen. Die Hochschule steht sowohl Katholiken wie Nicht-
katholiken offen.
FAKULTÄTEN.
Die Hochschule umfaßt zur Zeit drei Fakultäten: Literatur, Philosophie,
Handel. Die Studien dauern für jede Fakultät drei Jahre, nach einem zwei-
jährigen Vorbereitungskurs.
MONTI, Internat. Handbuch der kath. Organisationen. 18
258 Die katholischen Universitäten
BIBLIOTHEK.
Die Hochschule besitzt eine im Jahre 1910 gegründete und von P. Keel
S. J. geleitete Bibliothek von 16.000 Bänden.
STUDENTENHEIM.
Im Gebäude der Hochschule befindet sich ein Internat für Studierende,
das zur Zeit 40 Schüler, Katholiken und Katechumenen, beherbergt.
KANADA
UNIVERSITE LAVAL (gegr. 1852). Quebec. Rektor: Msgre. C. N.
Gariepy. Sekr.: O. Bergeron. Professoren (1922/23): 107 (ohne die Lehrer
der angegliederten oder angeschlossenen Kollegien und Sdiulen)^). Stu-
dierende (1922/23): 677 (ohne die Schüler der angeschlossenen Lehr-
anstalten).
ALLGEMEINES.
Aus der Geschichte: Die Universität ist im Jahre 1852 aus dem von
Msgre. Laval (dessen Namen sie trägt) gegründeten Seminar Quebec her-
vorgegangen. Im selben Jahre wurde in London die königliche Urkunde
imterzeichnet, die der neuen Universität Rechtspersönlichkeit verlieh. 1876
erfolgte von Rom aus die kanonische Errichtung der Universität Laval,
Leitung: a) der königliche Visitätor, dessen Amt immer mit der Person
des katholischen Erzbischofs von Quebec verknüpft ist und dem das Veto-
recht über alle Anordnungen und Ernennungen zusteht; b) der Kardinal-
Protektor der Universität beim Heiligen Stuhl; es ist dies immer derKardinal-
Präfekt der Kongregation de Propaganda Fide; c) der Apostolische Kanzler
(der Erzbischof von Quebec), der die päpstliche Autorität vertritt und die
Professoren für die Lehrstühle der theologischen Fakultät beruft; d) der
„Conseil superieur", bestehend aus den Erzbischöfen und Bischöfen der
Provinz Quebec; er hat die Leitung und flen Unterricht auf allen Stufen in
Glaubens- und Sittensachenl zu überwachen; e) der Rektor; f) der Universi-
tätsrat (bestehend aus dem Rektor, den Direktoren des Seminars Quebec
und aus den je drei dienstältesten Professoren der theologischen, juristi-
schen, medizinischen und technischen Fakultät); ihm obliegen die Organisa-
tion und allgemeine Leitung der Universität sowie alle Ernennungen, für die
nicht der apostolische Kanzler zuständig ist; g) der Fakultätsrat, der aus
allen Titularprofessoren besteht und dem die Ordnung des Unterrichts in den
einzelnen Fakultäten obliegt.
Vermögensverwaltung: Das Seminar Quebec, das die zur Gründung
der Universität nötigen Mittel zur Verfügung gestellt hat, ist mit der Ver-
mögensverwaltung betraut.
Akademische Grade: Die von jeder Fakultät verliehenen Grade sind:
Baccalaureus, Lizentiat, Doktor. Was den gesetzlichen Wert dieser Grade an-
betrifft, so ist zu beachten, daß in Kanada die Fakultäten der Hochschulen
den Kandidaten die wissenschaftliche Befähigung zusprechen, während das
») Die an die Universität angeschlossenen höheren Lehranstalten setzen ihre Lehrpläne und
Prüfungsordnungen im Einvernehmen mit der Universität fest, wobei diese sich die Aufsicht über die
Prüfungen vorbehält. Bei einer anderen Art der Angliederung beschränkt sich die Universität auf die
Bestätigung der Lehrpläne und der Anstellung des Lehtpersonals. In diesem Falle werden die Zeugnisse
über die an diesen Lehranstalten abgelegten Prüfungen von der Universität auf Grund der von den Anstalts-
leitern eingereichten Prüfungsberichte ausgestellt.
Kanada 259
Recht zur Ausübung ihres Berufes ihnen; von den Berufskammern (Ordre
des avocats, Chambre des notaires, College des medecins et chirurgiens,
Association pharmaceutique etc.) verliehen wird.
FAKULTÄTEN.
Faculte de Theologie (Grand Semtnaire de Quebec). Dekan: Msgre.
L. A. Päquet. Professoren: 11. Studierende: 209. Studiendauer: 4 Jahre.
Facttlte de Droit. Dekan: C. E. Dorion. Professoren: 18. Studierende:
76. Studiendauer: 3 Jahre.
Facttlte de Medecine. Dekan: A. Rousseau. Professofen: 2Q. Stu-
dierende: 187, Studiendauer: 5 Jahre.
Faculte des Arts. Dekan: Msgre. F. Pelletier. Dieser Fakultät gehören
an: Die £cole Superieure de Chimie, die Ecole Normale Superieure und die
ficole d'Arpentage et de Genie forestier (siehe unten). Studierende: 205.
FACHHOCHSCHULEN.
£cole Superieure de Chimie. Direktor: P. Cardinaux. Professoren: 6.
Studierende: 30. Studiendauer: 4 Jahre. Chemikerdiplom und Doktorat in
Chemie.
£cole Normale Superieure. Direktor: Msgre. F. Pelletier. Professoren: 5.
Studierende: 15. Studiendauer: 3 Jahre. Grade: Licencie und Docteur es
lettres und es sciences^).
£cole d'Arpentage et de Genie forestier. Direktor: A. Bedard. Pro-
fessoren: 13. Studierende: 24. Diplome: Forstingenieur, Baccalaureus der
Feldmesserei.
£cole d'Agriculture (Sainte-Anne-de-la-Pocatiere). Direktor: Abbe
N. Pelletier. Professoren: 14. Studierende: 138. Studiendauer: 4 Jahre.
Diplome: Baccalaureus, Lizentiat und Doktor der Landwirtschaft.
MUSEEN. LABORATORIEN.
Physikalisches Kabinett — Chemische Laboratorien — Museen für
Mineralogie, Geologie, Botanik, Zoologie, Völkerkunde — Religiöses Museum
(in dem Andenken an religiöse Stätten, Personen und Einrichtungen aufbe-
wahrt werden) — Gemäldegalerie.
BIBLIOTHEK.
Die Universitätsbibliothek ist diejenige des Seminars Quebec, die bei
der Gründung der Universität 15.000 Bände zählte. Heute beläuft sich ihr
Bestand auf etwa 160.000 Bände und Broschüren. Direktor: A. Aubert.
VERÖFFENTLICHUNGEN.
Zwei Zeitschriften: „La Canada frangais" — „L'Enseignement secon-
daire au Canada" — Zwei Jahrbücher: „Annuaire de l'Universite Laval";
„Annuaire des Colleges affüies".
ÖFFENTLICHE VORTRÄGE.
Jeden Dienstag abend ein literarischer Vortrag für ein weiteres
Publikum. — Während des akademischen Jahres 15 wissenschaftliche Vor-
träge. — Jeden Abend Kurse für Kaufleute.
*) Es besteht an der Universität Laval keine besondere philosophische undfnaturwissenschaftliche
Fakultät. Der Unterricht der »ficole Normale Superieure*, der sich die pädagogische, fliterarische und
naturwissenschaftliche Ausbildung der Mittelschullehrer zum Ziel setzt, zerfällt in eine literarisch-philo-
sophische und eine mathematisch-naturwissenschaftliche Abteilung.
18*
260 Die katholischen Universitäten
STUDENTENVEREINIGUNGEN.
„Societe de St. Vincent de Paul" (Conference Laval). Die Medizin-
studenten der letzten Semester widmen sich der Pflege armer Kranker. —
„Cercle Casault", Gruppe der „Association Catholique de la Jeunesse Cana-
dienne-Fran^aise" (S. 93). — „Federation Universitaire", die die Studenten
der verschiedenen Fakultäten vereinigt und eine Wochenschrift „Le Beret"
herausgibt.
UNIVERSITE DE MONTREAL (gegr. 1876, reorganisiert 1919—20).
Montreal, 185 rue Saint-Denis. Rektor: Msgre. V. J. Piette. Vizerektor: Kan.
E. Chartier. Sekr.: E. Montpetit. Professoren (1922/23): 275 (ohne die Pro-
fessoren der affinierten Mittelschulen und der angeschlossenen Sonder-
schulen). Studierende (1922/23): 2210 (ohne die Schüler der affiliierten Kol-
legien und der angeschlossenen Schulen).
ALLGEMEINES.
Aus der Geschichte: Die Universität Montreal ist die ehemalige Filiale
der Universität Laval in Quebec. Auf Grund der Apostolischen Konstitution
vom 2. Februar 1889 wurde die Filiale praktisch unabhängig; die Grade
wurden vom Rate der Universität Quebec verliehen, aber Montreal besaß
eine vollständig unabhängige örtliche Verwaltung. In den Jahren 1919 er-
hielt die Filiale ihre vollständige rechtliche und faktische Selbständigkeit: in
kanonischer Hinsicht durch ein eine päpstliche Bulle vorbereitendes Reskript
vom 8. Mai 1919, in bürgerlicher Hinsicht durch eine ihr am 14. Februar
1920 vom Provinziallandtag von Quebec gegebene Verfassungsurkunde.
Leitung: a) Aufsichtsrat, bestehend aus den Residenzialbischöfen der
Kirchenprovinz Montreal; b) Akademischer Senat; c) Rat der Universität;
d) Studienkommission; e) Verwaltungskoramission; f) Ausführender Aus-
schuß; g) Immatrikulations-Unterkommission.
Akademische Grade: Baccalaureat, Lizenz, Doktorat.
FAKULTÄTEN.
Faculte de Theologie (Grand Seminaire, 857 rue Sherbrooke ouest).
Dekan: A. Urique P. S. S. Professoren: 15. Studierende: 300. Studiendauer:
4 Jahre.
Faculte de Droit et de Notariat (185 rue St.-Denis). Dekan: E. Lafon-
taine. Professoren: 17. Studierende: 126. Studiendauer: 3 Jahre.
Faculte de Medecine. Dekan: L. de Lotbiniere-Harwood. Professoren:
86. Studierende: 302. Studiendauer: 6 Jähre.
Faculte de Philosophie. Dekan: L. Perrin P. S. S. Professoren: 10.
Studierende: 219. Studiendauer: 2 Jahre (regulärer Kurs).
Faculte des Lettres. Dekan: Kan. E. Chartier. ' Professoren : 11. Stu-
dierende: 139. Studiendauer: Verschieden nach den Graden und Diplomen,
die man erwerben will.
Facultes des Sciences pures. Dekan: P. L. J. Morin C. S. V. Pro
fessoren: 12. Studierende: 67. Studiendauer: 2 bis 3 Jahre..
Faculte d'Art dentaire (380 rue St.-Hubert). Dekan: E. Dubeau. Pro-
fessoren: 23. Studierende: 206. ^Studiendauer: 4 Jahre.
Kanada ' 261
FACHHOCHSCHULEN.
£cole de Medecine Veterinaire (381 rue de Montigny est). Präsident:
D. Genereux. Professoren: 10. Studenten: 19. Studiendauer: 4 Jahre.
Diplome: Baccalaureus und Doktor der Veterinärmedizin,
ficole de Pharmacie. Präsident: J. Contant. Professoren: 10. Stu-
dierende: 144. Studiendauer: 4 Jahre. Diplome: Baccalaureus und Doktor
der Pharmazeutik.
£cole des Sciences sociales, economiques et politiques. Direktor:
E. Montpetit. Professoren: 16. Studierende: 159. Studiendauer: 2 Jahre in
der sozialen, ökonomischen und" politischen Abteilung, 1 Jahr in der Ab-
teilung für Zeitungskunde. „Diplome es sciences sociales, economiques et
politiques"; „Certificat de Joumalisme".
£cole Polytechnique (228 rue Saint-Denis). Präsident: A. Boyer. Pro-
fessoren: 23. Studierende: 123. Studiendauer: 4 Jahre (für Zivilingenieure).
Diplom als Zivilingenieur, mit Anrecht auf das eines Baccalaureus der an-
gewandten Naturwissenschaften: „Bachelier es sciences appliquees".
ficole des Hautes £tudes Commerciales (399 avenue Viger). Präsident:
E. Daoust. Professoren: 18. Studierende: 300. Studiendauer: 3 Jahre.
Diplome: Lizenz und Doktorat in Handelswissenschaften.
Institut Agricole d'Oka. (Comte des Deux-Montagnes.) Direktor:
P. Leopold O. C. R. Professoren: 24. Studierende: 108. Studiendauer: 3 Jahre.
Diplome: Baccalaureat und Doktorat in Landwirtschaft.
LABORATORIEN.
Laboratorien für Physik, Chemie, Physiologie, Bakteriologie, Biologie,
Botanik, Chemie (Pharmazeutik), Histologie und Embryologie, Anatomie usw.
— Radiuminstitut.
BIBLIOTHEK.
„Bibliotheque Saint-Sulpice" (gegr. 1907). Adresse: 340 rue Saint-
Denis. Bände: 125.000. Direktor: A. Fauteux.
VERÖFFENTLICHUNGEN.
„Revue trimestrielle" — „Le Quartier latin" (Studentenzeitschrift) — ^
Allgemeines Jahrbuch und Jahrbücher der einzelnen Fakultäten und Fach-
hochschulen.
ÖFFENTLICHE LEHRGÄNGE.
Vorträge und Lehrgänge für das Publikum werden veranstaltet von der
Faculte des Lettres, des Faculte des Sciences pures, der £cole des Sciences
sociales, der £cole des Hautes fitudes Commerciales usw. Die Professoren
der Faculte des Lettres und der Faculte des Sciences pures erteilen pädago-
gischen Unterricht sowohl an der Universität wie an den affiliierten Instituten
(elf an Zahl). Die Faculte des Lettres erteilt ebenfalls pädagogischen Unter-
richt an die Volksschullehrer der Stadt.
VEREINIGUNGEN.
„Conference de Saint-Vincent de Paul" (185 rue St.-Denis) — „Associa-
tion generale des Etudiants" (454 rue Sherbrooke est).
HEIM FÜR LAIENSTUDENTEN.
„Maison des fitudiants" (354 rue Sherbrooke est).
262 Die katholischen Universitäten
NIEDERLANDE
ROOMSCH KATHOLIEKE UNIVERSITEIT TE NIJMEGEN: KATHO-
LISCHE UNIVERSITÄT NIMWEGEN (gegr. 1923). Nijmegen, Keizer Karel
Plein. Rektor: Hochw. J.Schrijnen. Professoren: 33 (darunter 4 Dominikaner,
4 Jesuiten, 1 Karmelit, 1 Franziskaner, 5 Weltpriester; 5 Deutsche, 1 Öster-
reicher, 1 Franzose).
ALLGEMEINES.
Aus der Geschichte: Im Jahre 1921 bekundeten die holländischen
Bischöfe ihre Absicht, eine katholische Universität zu errichten, und über-
trugen die Durchführung des Planes der „St. Radbouds Stichting". Die
Königin gew^ährte das „jus promovendi" und der Papst ermächtigte zur Ver-
leihung der kanonischen Grade. Eine gegen Ende desselben Jahres ver-
anstaltete Sammlung erbrachte gegen 1,500.000 Gulden. Der Stadtrat von
Nimw^egen, der Stadt, die nach vielen Schvirierigkeiten als Sitz der neuen
Universität gewählt worden war, bewilligte der St. Radbouds Stichting ein
städtisches Terrain zur Errichtung des Universitätsgebäudes und sidierte
auf 75 Jahre einen jährlichen Zuschuß von 100.000 Gulden zu. Die Uni-
versität ist am. 17. Oktober 1923 eröffnet worden mit zunächst drei Fakul-
täten: Theologie, Philosophie, Rechtswissenschaft; zu diesen sollen noch die
medizinische und die naturwissenschaftliche Fakultät hinzukommen.
Leitung: JDie Universität untersteht der St. Radbouds Stichting, unter
dem Vorsitz des Erzbischofs von Utrecht. Die Stadt Nimwegen hat das
Recht auf Vertretung im Kuratorium der Universität
Akademische Grade: Die Universität hat das Recht zur Ausstellung der
offiziellen Diplome, gemäß dem Gesetz über den Hochschulunterricht vom
22. Mai 1905.
FAKULTÄTEN.
Die Gründer der Universität haben von der großzügigen Lehrfreiheit,
die das holländische Hochschulgesetz den privaten Anstalten zugesteht, weit-
gehenden Gebrauch gemacht.
Theologische Fakultät. Sie umfaßt fürs erste nur einen Fortbildungs-
kurs zur Vervollständigung der Studien derjenigen, die schon die gewöhn-
liche Seminarausbildung empfangen haben. Professoren: 8. Studiendauer:
3 Jahre.
Fakultät für Literatur und Philosophie. Eine hervorragende Stellung
wird den ausländischen Literaturen eingeräumt. Der Unterricht in Philosophie
ist mehr für die Bedürfnisse der Philologen und Juristen eingerichtet als mit
Rücksicht auf die Theologen. Professoren: 17.
Juristische Fakultät. Besondere Aufmerksamkeit wird dem kanonischen
Recht und der Rechtsphilosophie zugewandt. Professoren: 7.
PHILIPPINEN
REAL Y PONTIFICIA UNIVERSIDAD DE SANTO TOMAS (gegr.
1611). Manila. Rektor: P. A. Alfageme O. P. Professoren: 90. Studierende
(1922/23): Etwa 600.
ALLGEMEINES.
Diese Dominikaner-Universität wurde im Jahre 1611 unter dem Namen
Colegio de Santo Tomas gegründet. Nach Bestätigung seitens der weltlichen
Philippinen-Polen 263
und kirchlicheni Behörden der Philippinen wurde das Kolleg im Jahre 1645
durch Papst Innozenz X. zum Range einer Universität erhoben. Die päpst-
lichen und königlichen Urkunden ermächtigten in der Folgezeit zur Errichtung
weiterer kirchlicher und weltlicher Lehrst&le. Leo XIII. verlieh ihr den Titel
einer Päpstlichen Universität und bestätigte das Recht, die kanonischen
Grade zu verleihen. Unter der spanischen Herrschaft hatten die Grade und
Diplome der Universität Manila dieselbe Gültigkeit wie diejenigen der spani-
schen Staatsuniversitäten. Die Regierung der Vereinigten Staaten verweigerte
zwar dieser katholischen Universität ein gesetzliches Vorrecht, das sie
auch den andern amerikanischen Universitäten nicht zugesteht, doch hat sie
die an der juristischen, medizinischen, pharmazeutischen und technischen
Fakultät absolvierten Studien als gültig anerkannt, das heißt die Inhaber von
Diplomen der Universidad de Santo Tomas können sich zu einem Examen
vor einer Regierungskommission melden und durch Bestehen der Prüfung
das Recht zur Ausübung ihres Berufes erwerben. Anfangs umfaßte die
Universität nur die Fakultäten für Theologie, kanonisches Recht und Philo-
sophie; im Jahre 1734 wurde die juristische Fakultät und 1871 die medi-
zmische und die pharmazeutische Fakultät hinzugefügt, 1896 die Fakultöt
für Philosophie und Literatur und 1907 die technische Fakultät. Die Leitung
der Universität lag ständig in den Händen der Dominikaner.
FAKULTÄTEN.
Wir müssen uns hier mit der Aufzählung, der Fakultäten begnügen, da
genauere Angaben trotz wiederholter Bemühungen nicht zu erlangen waren.
Die Universität umfaßt 7 Fakultäten: Theologische Fakultät (6 Jahre),
Fakultät für kanonisches Recht (3 Jahre), juristische Fakultät (5 Jahre),
Fakultät für Philosophie und Literatur (2 Jahre), medizinische Fakultät
(5 Jahre), pharmazeutische Fakultät (3 Jahre), technische Fakultät (5 Jahre).
POLEN
UNIWERSYTET LUBELSKI: UNIVERSITÄT LUBLIN (gegr. 1918).
Lublin. Rektor: P. H. Woroniecki O. P. Vizerektoren: Hochw. A. Szymanski
und L. Wasciszakowski. Sekr.: I. Czuma. Professoren: 55. Studierende
(1922/23): 1120.
ALLGEMEINES.
Aus der Geschichte: Die Universität wurde von Msgre. I. Radzizsewski
mit der Unterstützung des polnischen Episkopates und der Regierung ge-
gründet, die der Universität ein altes, geräumiges Gebäude auf die Dauer
von 36 Jahren zur Verfügung stellte. Die Universität ist eine private Ein-
richtung, die vom Staate weder anerkannt noch subventioniert wird.
Leitung: Die oberste Leitung liegt in den Händen der polnischen
Bischöfe. Der Bischof von Lublin ist ständiger Kanzler der Universität. Der
Rektor wird vom Episkopat ernannt und vom Kanzler dem Heiligen Stuhl
zur Bestätigung vorgeschlagen. Der „Lubliner Hochschulverein" sorgt für
die Unterhaltung und Ausgestaltung der Univegrsität. An der Spitze dieser
Vereinigung stehen ein leitender Ausschuß von 15 Personen (5 Vertreter des
Episkopates, 5 Gründer-Mitglieder und 5 von den Mitgliedern der Ver-
einigung gewählte Personen) und ein siebengliedriger Vorstand unter dem
Vorsitz des Rektors und dem ein Vertreter des leitenden Ausschusses und em
Vertreter des akademischen Senates angehören. Dieser Vorstand verfügt über
ein Propagandasekretariat, das für die Ausbreitung der Idee der katholischen
264 Die katholischen Universitäten
Universität Lublin arbeitet und sich mit der Beschaffung der finanziellen
Mittel beschäftigt.
Akademisclie Grade: Die Universität kann die kanonischen Grade an
die Studenten der theologischen Fakultät und der Fakultät für kanonisches
Recht verleihen. Die Grade der juristischen und der philosophischen Fakultät
werden vom Staate nicht anerkannt.
Aufnahmebedingungen: Reifezeugnis. Es vi^erden nur Studenten und
Studentinnen katholischer Konfession oder wenigstens christlichen Glaubens
zugelassen; die Zahl der Protestanten und Schismatiker bleibt jedoch üi An-
be&acht der katholischen Tendenz der Universität sehr beschränkt,
FAKULTÄTEN.
Theologische Fakultät. Dekan: Msgre. P. Kremer. Professoren: 8.
Studenten: 23. Studiendauer: 4 Jahre.
Fakultät für kanonisches Recht. Dekan: A. Woycicki. Professoren: 4.
Studierende: 34. Studiendauer: 4 Jahre.
Juristische und staatswissenschaftliche Fakultät, Dekan: St. Glaser.
Professoren: 22. Studierende: 663. Studiendauer: 4 Jahre.
Philosophische Fakultät. Dekan: H. Jakubanis. Professoren: 21. Stu-
dierende: 400. Studiendauer: 4 Jahre.
HÖHERE LEHRERBILDUNGSANSTALT.
Pädagogisches Institut. Zweck: Vorbereitung der Lehrer für Volks- und
Mittelschulen. Dkektor: S. Kukulski. Studierende: 30. Studiendauer: 2 Jahre.
BIBLIOTHEK.
Universitätsbibliothek (gegr. 1918). Etwa 100.000 Bände.
VERÖFFENTLICHUNGEN.
„Bibliothek der Universität Lublin". In dieser Sammlung sind bis jetzt
13 Werke erschienen, die Professoren der Universität zu Verfassern haben.
— Vorlesungsverzeichnis.
STUDIENZIRKEL.
Unter der Leitung der Professoren der Universität sind 13 Studien-
zirkel entstanden, deren Zweck die Erziehung der studierenden Jugend zum
wissenschaftlichen Arbeiten ist.
VEREINIGUNG.
„Gesellschaft zur Förderung der sozialen Betätigung". Sie veranstaltet
praktische Lehrgänge für soziales Wirken.
HEIM FÜR LAIENSTUDENTEN.
„Dom akademicki", Niecala 8. Internat für Studentinnen, Rynek 17.
SCHWEIZ
UNIVERSITÄT FREIBURG (gegr. 1889). Freiburg (Schweiz). Rektor:
G. Liesker. Vizerektor: R. P. AUo O. P. Kanzler: N. Weyrich. Professoren: 65.
Studierende (1922/23): Rund 500.
Schweiz 265
ALLGEMEINES.
Aus den Geschichte: Die Universität wurde im Jahre 1889 durch den
Kanton Freiburg errichtet und mit zwei Fakultäten (juristische und philoso-
phische) eröffnet. Im Jahre 1890 wurde die theologische Fakultät errichtet
und 1896 die mathematisch-naturwissenschaftliche. Die Universität hat einen
katholischen und internationalen Charakter.
Leitung: Sie befindet sich in den Händen des Rektors, der jedes Jahr
von der Plenarversammlung der Professoren ernannt und vom Staatsrat be-
stätigt wird. Er wird per tumum aus einer der vier Fakultäten gewählt. Als
Beratungsinstanz steht ihm der akademische Senat zur Seite.
Akademische Grade: Doktorat und Lizenz in den vier Fakultäten; diese
Grade haben in der Schweiz und im Ausland dieselbe rechtliche Geltung
wie die der anderen schweizerischen Universitäten.
Aufnahmebedingungen: Dieselben Bedingungen, die den Studenten
zum Universitätsstudium in seinem Ursprungsland berechtigen; im allge-
meinen Reifezeugnis (Baccalaureat).
FAKULTÄTEN.
Theologische Fakultät. Sie ist dem Dominikanerorden anvertraut. Dekan :
R. F. Claverie O. P. Professoren: 15. Studierende: 185. Studiendauer:
4 Jahre, nach dem biennium philosophicum.
Juristische Fakultät. Dekan: A. von Overbeck. Professoren: 17. Stu-
dierende: 136. Studiendauer: 3 Jahre.
Philosophische Fakultät. Dekan: Herzog Max von Sachsen. Professoren:
19. Studierende: 73. Studiendauer: 3 Jahre.
Mathematisch-naturwissenschaftliche Fakultät. Dekan: A. Gockel. Pro-
fessoren: 14. Studierende: 109. Studiendauer: 3 Jahre^).
SONDERLEHRGÄNGE.
Staats- und wirtschaftswissenschaftliche Abteilung (an der juristischen
Fakultät). Professoren: 6. Studierende: Gegen 30.
Abteilung für Handelswissenschaften (an der juristischen Fakultät).
Direktor: M. Turmann. Professoren: 3. Studierende: Etwa 20. Studiendauer:
^ ^^^^^' LABORATORIEN.
Chemie I und II, Physik, Physik des Globus, Mineralogie, Botanik,
Zoologie, Physiologie, Bakteriologie.
BIBLIOTHEK.
„Kantonal- und Universitätsbibliothek" (gegr. im XVI. Jahrhundert).
Bände: 300.000. Direktor: Hochw. F. Ducrost.
VERÖFFENTLICHUNGEN.
„Rapport annuel sur l'annee academique" — „Programme des cours"
(für jedes Semester) — „Catalogue des Professeurs et des etudiants" (jedes
Semester) — „CoUectanea Friburgensia" (Jahrbuch) — „Divus Thomas"
(Zeitschrift, herausgegeben von der theologischen Fakultät).
ÖFFENTLICHE VORTRÄGE UND LEHRGÄNGE.
„Les Vendredis de la Grenette": Unentgeltliche öffentliche Vorträge,
gehalten von Freiburger oder ausländischen Professoren. — „Les lundis de
1) Die medizinische Fakultät besteht noch nicht; doch können Studenten der Medizin ihr erstes
Jahr an der mathematisch-naturwissenschaftlichen Fakultät der Universität Freiburg verbringen und dort
ihr erstes propädeutisches Examen ablegen.
266 Die katholischen Universitäten
la Grenette": Populärwissenschaftliche Vorträge in. deutscher Sprache —
„Ferienkurse". Sie werden nicht regelmäßig veranstaltet. Im Sommer 1923
landen solche in der Zeit vom 12. Juli bis 4. August statt; sie umfaßten eine
Abteilung für Philosophie und Theologie und eine Abteilung, für neuere
Sprachen und Literatur,
VEREINIGUNGEN.
„Academia". Organisation aller Studierenden. Zweck: Wahrnehmung
der allgemeinen Studenteninteressen (Lesesaal, Sport usw.) — „Schweizeri-
scher Studentenverein" (S. 114) — „Societe des Belles-Lettres". Zweck:
Studium und Pflege der Literatur. Die Gesellschaft veröffentlicht die „Revue-
des Belles-Lettres" — Vereinigungen ausländischer Studenten: „HoUandia",
„Columbia", veröffentlicht eine Halbjahrsschrift „The Columbia"; „Gallia";
„Lithuania"; „Polonia"; „Jugoslavia" usw.
HEIM FÜR LAIENSTUDENTEN.
„Canisianum".
SPANIEN
COLEGIO DE ESTUDIOS SUPERIORES (gegr. 1886). Deusto-Bübao.
Rektor: P. M. Ibinagabeitia S. J. Vizerektor und Sekr.: P. A. Sagarminaga
S. J. Professoren: 25. Studierende (1922/23): 213.
ALLGEMEINES.
Aus der Geschichte: Diese Lehranstalt wurde von der Gesellschaft „La
Ensefianza Catölica". errichtet und den Patres der Gesellschaft Jesu anver-
traut. Außer der juristischen Fakultät und dem Vorbereitungskurs für In-
genieure und Architekten bestand bis 1918 noch eine philosophische Fakultät.
Leitung: Befindet sich in den Händen der Jesuitenpatres.
Akademische Grade: Das „Colegio" kann keine vom Staate anerkannten
Grade verleihen; die Studierenden immatrikulieren sich und unterziehen sich
den Prüfungen an der staatlichen Universität Valladolid.
Aufnahmebedingungen: Als Internen werden nur Katholiken von guter
Führung aufgenommen. Für jeden Externen muß eine der Direktion bekannte
Person bürgen. Frauen sind nicht zugelassen.
FAKULTÄT.
Facttltad de Derecho y Ciencias Sociales. Dekan: P, J, N. de Güenechea
S. J. Professoren: 15. Studierende: 143. Studiendauer: 4 Jahre, außerdem
ein einjähriger Vorbereitungskurs.
SONDERLEHRGÄNGE.
Preparatorio de Ingenieros y Arquitectos. Direktor: P. J. M. Obeso
S. J. Professoren: 8. Studierende: 66. Studiendauer: 2 Jahre.
Escuela Militär zur Vorbereitung auf den Heeresdienst und zur Ab-
kürzung der aktiven Dienstzeit. Dauer des Lehrganges: 1 Jahr. Direktor:
Leutnant B. Ballesteros. Lehrer: 1. Schüler: 40.
BIBLIOTHEK.
„Biblioteca de la Universidad de Deusto" (gegr. 1886). Bände: 48.000.
Direktor: P. E. Gomez de la Torre S. J.
Spanien-Syrien 267
VERÖFFENTLICHUNGEN.
„Estudios de Derecho" (erscheint zur Zeit nicht). — Jahrbuch.
VEREINIGUNG.
„Academia de Derecho y Ciencias Sociales" (bestehend aus den besten
Schülern). Direktor: P. A. Izaga S. J.^).
REAL COLEOIO DE ESTUDIOS SUPERIORES DE MARIA CRISTINA
(gegr. 1893). San Lorenzo del Escorial, calle Alamillos 1. Rektor: P. I. Martin
O. S. A. Sekr.: P. J. V. Azeünaga O. S. A. Professoren: 20. Studierende:
(1922/23): 140.
ALLGEMEINES.
Leitung: Liegt in den Händen der Augustiner.
Akademische Grade: Lizenz in Rechtswissenschaften und Philosophie.
Diese Grade werden vom Staate nicht anerkannt. Um akademische Grade
mit rechtlicher Geltung zu erwerben, müssen sich die Studenten an der
Universität Madrid einschreiben und sich an dieser den Prüfungen imter-
ziehen.
Aufnahmebedingungen: Reifezeugnis. Es werden nur Katholiken von
guter Führung aufgenommen. Frauen sind nicht zugelassen.
FAKULTÄTEN.
Facttltad de Derecho. Dekan: P. I. Martin O. S. A. Professoren: 16.
Studierende: 115.
Facultad de Filosofia y Letras. Dekan: P. M. Amaiz O. S. A. Pro-
fessoren: 4. Studierende: 10.
FACHSCHULE.
Preparatorio de Ingenieros y Arquitectos. Direktor: P. I. Martin
O. S. A. Professoren: 6. Studierende: 15.
VERÖFFENTLICHUNG.
„Nueva Etapa" (Monatsschrift),
SYRIEN ,
UNIVERSITE SAINT-JOSEPH (gegr. 1875). Beirut. Rektor:
P. L. Chauteur S. J. Professoren: 35. Studierende (1922/23): 358.
ALLGEMEINES.
Aus der Geschichte: Im Jahre 1846 errichteten die Jesuiten in Ghazir
ein Orientalisches Seminar und im Jahre 1855 ein Kolleg. 1875 übersiedelten
diese beiden Institute nach Beirut und wurden seitdem als Universität
bezeichnet. 1881 erfolgte durch Leo XIII. die kanonische Errichtung der
neuen Universität, die das Recht zur Verleihung der akademischen Grade
1) In Verbindung mit dem .Colegio de Estudios Superiores' ist im Jalire 1916 die UNIVERSIDAD
COMERCIAL DE DEUSTO errichtet worden, die ebenfalls von den Jesuiten geleitet wird. Sie verleiht
nach Absolvierung eines vierjährigen Lehrgangs den Titel (ohne gesetzlichen Wert) eines »Licenciado en
Ciencias Econömicas" sowie den Doktortitel in jedem der Einzelfächer (Finanz, Industrie, Handel usw.).
Diiektor; P. A Chalbaud S. J Professoren; 33 Studierende: 103. Die Hochschule besitzt eine Biblio-
thek mit 11.000 Bänden und verschiedene Laboratorien. Ein Handelsmuseum ist in Vorbereitung.
268 ' Die katholischen Universitäten
in Philosophie und Theologie erhielt. Die Gründung einer Schule für Medizin
erfolgte im Jahre 1883; dieser wurden im Jahre 1889 eine Schule für
Pharmazeutik und 1920 eine Schule für Zahnheilkunde angefügt. 1913
wurden die Schule für Jurisprudenz und die Technische Schule errichtet.
Leitung: Die Leitung liegt in den Händen der Patres der Gesell-
schaft Jesu.
Akademische Grade: Baccalaureat, Lizenz und Doktorat in Philosophie
und Theologie; französisches Staatsdiplom als Doktor d^r Medizin, gleich-
wertig mit dem von den französischen Fakultäten ausgestellten Diplom;
französisches Staatsdiplom als Apotheker 1. Klasse; Diplom der „£cole
fran9aise de Beyrouth" in Zahnheilkunde; französisches Staatsdiplom als
Baccalaureus und Lizentiat der Rechtswissenschaft, das den Zutritt zum
Richteramt, zum Anwaltsberuf und zur Verwaltungslaufbahn eröffnet; Zivil-
ingenieur-Diplom, gleichwertig mit demjenigen, das das Technikum von Lyon
nach' dreijähriger Studienzeit ausstellt.
Aufnahmebedingungen: Baccalaureat einer französischen höheren
Lehranstalt oder entsprechende Aufnahmeprüfung. Zur medizinischen und
pharmazeutischen Fakultät werden nur Orientalen und im Orient geborene
Europäer, deren) Familie im Orient ihren dauernden Wohnsitz hat, zu-
gelassen. Die Studierenden sind verschiedenster Herkunft; es werden keine
Unterschiede von Rasse und Religion gemacht.
FAKULTÄTEN UND FACHHOCHSCHULEN.
Facultes de Philosophie et de Theologie. Dekan: P. Tournebize S. J.
Professoren: 5. Studierende: 13, Studiendauer: 2 Jahre Philosophie, 4 Jahre
Theologie,
Faculte de Medecine et Pharmacie et £cole Dentaire. Kanzler:
P. L. Vorny S. J. Professoren: 15. Studierende: 197. Studiendauer: Medizin
5 Jahre, Pharmazeutik 3 Jahre, Zahnheilkunde 3 Jahre. Der Unterricht wird
in französischer Sprache erteilt.
ficole Fran^aise de Droit. Kanzler: P. R. Mouterde S. J. Professoren: 7.
Studierende: 119. Studiendauer: 3 Jahre, Der Unterricht wird in französi-
scher Sprache erteilt und umfaßt die an den französischem Fakultäten ge-
lehrten Fächer, Ein Einführungskurs und ein Lehrgang über islamisches
Recht (in arabischer Sprache) vervollständigen die Ausbildung.
£cole d'Ingenieurs. Kanzler: P. C. Mejasson S. J. Professoren: 8.
Studierende: 29. Studiendauer: 3 Jahre,
OBSERVATORIUM. INSTITUTE. LABORATORIEN.
Observatorium von Ksara (gegr. 1907), mit 4 Abteilungen: Meteoro-
logie, Magnetismus, Seismologie, Astronomie — Tollwutinstitut — < Labora-
torien: Bakteriologie, Chemie, Anatomie, Physiologie und Histologie,
Pharmazeutik, Naturgeschichte.
BIBLIOTHEKEN.
Allgemeine Universitätsbibliothek (gegr. 1875). Direktor: P. M. Bouyges
S. J, — Orientalische Bibliothek (gegr. 1905), mit 30.000 Bänden und 3000
orientalischen Handschriften. Direktor: P. L, Cheiko S, J,
VERÖFFENTLICHUNGEN.
„AI Machrik" (wissenschaftliche und religiöse Monatsschrift, behandelt
hauptsächlich Orientalia in arabischer Sprache) — „Les Melanges de
Syrien-Vereinigte Staaten 269
l'Universite Saint- Joseph" (Sammlung von Abhandlungen in französischer
Sprache über Geschichte, Literatur, Archäologie und Sprachen des Orients)^).
VEREINIGUNG VON STUDIERENDEN.
„Cercle de la Jeunesse catholique" (gegr. 1911). Vors.: Chidiac. Sekr.:
C. Azouz. Ziele: Vorbereitung der Studierenden, um die Gesellschaft im
katholischen Geiste zu beeinflussen. Mitglieder: 70. Tätigkeit: Vorträge mit
anschließender Aussprache; apologetische und soziale Studienzirkel; Presse-
propaganda; Katechismusunterricht für arme Kinder usw.
VEREINIGTE STAATEN
CATHOLIC UNIVERSITY OF AMERICA (gegr. 1889). Washington,
D. C. Rektor: Msgre. T. J. Shahan. Vizerektor: Msgre. G. A. Dougherty.
Sekr.: Msgre. E. A. Pace. Professoren (1921/22): 94. Studierende (an den
Fakultäten): 797 (1922/23). ,
ALLGEMEINES.
Aus der Geschichte: Die kirchliche Errichtung der Universität erfolgte
durch Papst Leo XIII., der durch Apostolisches Schreiben vom 7, März 1889
ihre Verfassung bestätigte und ihr das Recht ziu: Verleihung der kanonischen
Grade gewährte. Gleichzeitig erfolgte die staatliche Bestätigung („incorpora-
tion") nach den Gesetzen des Distrikts Columbia. Im November des gleichen
Jahres wurde die „School of Sacred Sciences" eröffnet, zu der 1895 die
„School of Philosophy" und die „School of Social Sciences" hinzutraten.
Unter dem Rektorat des Rev. T. J. Conaty (1896 — 1903) wurde die „School
of Law" von der „School of Social Sciences" abgetrennt und diese letztere
'mit der „School of Philosophy" vereinigt. Unter dem Rektorat des Rev, D. J.
O'Connell (1903—1906) wurden die „School of Letters" und die „School of
Sciences" errichtet. An die Universität sind viele Seminarien, Kollegien und
andere höhere Unterrichtsanstalten angegliedert. Jede angeschlossene An-
stalt bewahrt ihre vollkommene Selbständigkeit; ihre Zeugnisse geben dem
Schüler das Recht, ohne Prüfung zur Universität zugelassen zu werden.
Leitung: Die Universität steht unter der Leitung des Episkopats der
Vereinigten Staaten, dem jede Entscheidung in Sachen der Disziplin, der
Studienordnung und des Lehrprogramms zusteht. Der Episkopat überträgt
seine Autorität einem „Board of Trustees", bestehend aus Bischöfen,
Priestern und Laien, die von der Bischofskonferenz gewählt werden. Die un-
mittelbare Leitung der Universität ist dem Rektor übertragen, dem der
Akademische Senat zur Seite steht.
Akademische Grade: „Bachelor", „Master", „Doctor" in allen Fakul-
täten.
FAKULTÄTEN.
School of Sacred Sciences. Dekan: Rev. C. F. Aiken. Professoren 13.
Studierende: 55. Studiendauer: 3 Jahre (nach Abschluß der theologischen
Studien im -Seminar).
School of Law. Dekan: P. I. McLoughlin. Professoren: 7. Studierende:
65. Studiendauer: 3 Jahre.
») Die Universität besitzt eine eigene Druckerei, aus der bisher etwa 500 Veröffentlichungen
(Aszetik, Philologie, arabische Sprache und Literatur, arabische Klassiker, französische, koptische, äthiopische,
syrische, griechische und lateinische Werke) hervorgegangen sind. Besonders hervorzuheben ist die arabische
Bibel, die allgemein als eines der schönsten Denkmäler der arabischen Buchdruckerei gilt.
270 Die katholischen Universitäten
School of Philosophy. Dekan: F. O'Hara. Professoren: 28. Stu-
dierende: 296. Studiendauer: 3 Jahre. An dieser Fakultät bestehen Ab-'
teilungen für Soziologie, Volkswurtschaft, Staatswissenschaften.
School of Letters. Dekan: P. I. Lennox. Professoren: 21. Studierende: 46.
Studiendauer: 4 Jahre.
School of Sciences. Dekan: A. E. Landry. Professoren: 20. Studierende:
221. An dieser Fakultät bestehen eine Abteilung für Architektur und drei
Abteilungen für Ingenieure (Zivilmgenieure, Elektroingenieure, Maschinen-
ingenieure).
MUSEEN. LABORATORIEN.
Allgemeines Museum — Soziologisches Museum — Psychologisches
Laboratorium — Chemisches Laboratorium „Martin Maloney" — .Chemi-
sches Museum — Physikalisches Laboratorium — Laboratorium für ange-
wandte Mechanik — Astronomisches Observatorium — Biologisches Labora-
toritun — Botanischer Garten — Elektrotechnisches Laboratorium —
Mechanisches Laboratoritmi.
BIBLIOTHEKEN.
„The General Library" (gegr. 1889). Bände: 136.000. Durektor:
J. Schneider — „Law Library". Bände: 14.000. Direktor: P. J. McLoughlin.
VERÖFFENTLICHUNGEN.
„Year-Book" (allgemeines Jahrbuch, erscheint im März). — „Catholic
University Bulletin" (monatlich, von Oktober bis Juni). — „Catholic Educa-
tional Review" (monatlich, außer Juli und August. Adresse: The Catholic
Educational Press, 1326 Quincy Street, Brookland, D. C). — „Corpus
Scriptorum Christianorum Orientalium" (Orientalische Patrologie, heraus-
gegeben von der Katholischen Universität von Amerika und der Universität
Löwen unter der Leitung von Chabot, Guidi, Hyvernat, Forget. Adresse:
Paul, Geuthner, 13 nie Jacob, Paris; oder The Secretary of the „Corp.
Script. Christ. Orient.", Cäth. University of America, Washington, D. C).
— „Catholic Historical Review" (vierteljährlich). — „Catholic Charities
Review" (monatlich, außer Juli und August). — „University Symposium"
(monatlich, Oktober bis Juni; wird von Studenten herausgegeben. Adresse:
Brookland, D. C). — „Salve Regina" (religiöse Monatsschrift). — „Catholic
University Alumnus" (vierteljährlich, herausgegeben von der Vereinigung
der Studenten der Rechte).
RELIGIONSKURS — FERIENKURS.
Systematischer Kurst^ in Religion, über die Grundlagen des Glaubens
und der Moral; obligatorisch für alle Studenten, die ihr Reifezeugnis nicht
an einer katholischen Anstalt erworben haben. — „Summer School", be-
stimmt für katholische Lehrerinnen, besonders für solche, die Mitglieder
religiöser Genossenschaften sind. Fächer: Philosophie, Pädagogik, Sozio-
logie, Naturwissenschaften, alte und neuere Spraichen, Musik, Kunst usw.
Dauer: Der Kursus findet gewöhnlich in der Zeit vom 1. Juli bis 10. August
statt und endet mit einer schriftlichen Prüfung.
VEREINIGUNGEN.
„St. John Chrysostom Society". Vors.: Rev. H. Hyvernat. Zweck: Ver-
öffentlichung von liturgischen Originaltexten und von Übersetzungen liturgi-
scher Denkmäler der ersten sechs Jahrhunderte, mit Kommentar und An-
merkungen. — „Dante Society". Vors.: Msgre. T. J. Shahan. Zweck: Studium
Vereinigte Staaten 271
und Pflege der italienischen Literatur, besonders der Werke Dantes. —
„Shahan Debating Society". Zweck: Erziehung der Studenten der Rechte
zum öffentlichen Reden. — „Alumni Association". Allgemeine Organisation
der Studenten der Universität, mit Gruppen in anderen Städten (Chicago,
Boston, Philadelphia usw.). -*- „Lay Alumni Association". Vereinigung der
Laienstudenten mit Ortsgruppen in anderen Städten. — „The Law Club".
Veremigung der Studenten der juristischen Fakultät zwecks Studium und
Diskussion juristischer Probleme. — Außerdem sportliche, religiöse und
andere Vereinigungen.
HEIME FÜR LAIENSTUDENTEN.
„Albert Hall«; „St. Thomas Hall" ; „Gibbons Hall"; „Graduates Hall".
Andere Universitäten unter katholischer Leitung in den
Vereinigten Staaten
Außer der genannten „Catholic University of America" bestehen in den
Vereinigten Staaten noch zahlreiche andere, von religiösen Orden und Kon-
gregationen geleitete Universitäten, die jedoch mehr als Schulen zur Aus-
bildung für einen Beruf denn als höhere Bildungsinstitute im Sinne der
europäischen Universitäten anzusehen sind. Diese Universitäten besitzen
keine einheitliche Studienordnung und Lehrpläne; es kommt darin die große
Mannigfaltigkeit der Schulgesetegebung des Staatenbundes zum Ausdruck,
die in jedem Staat (48 Staaten und der Distrikt Columbia) verschieden ist.
Auch an ein und derselben Universität ist ein durch neue Bedürfnisse und
örtliche Umstände veranlaßter Wechsel des Lehrprogrammes sehr häufig.
Außerdem hat das Wort Universität in den Vereinigten Staaten keinen fest-
umschriebenen, gleichbleibenden Sinn. Es wird nicht klar unterschieden
zwischen „University" und „College", zwei Anstalten, die nach Abschluß
der in der „High School" erworbenen Mittelschulbildung besucht werden.
Im allgemeinen umfaßt das „College" einen vierjährigen Lehrgang (mit
folgenden Fächern: Englische Literatur, Latein und Griechisch oder neuere
Sprachen, Mathematik, Physik, Organische Chemie, Biologie, Philosophie,
Volkswirtschaft, Staatsbürgerkunde, Redekunst usw.) und verleiht den Grad
eines „Badielor of Arts" oder „Bachelor of Science". Die „University" im
engeren Sinne umfaßt reguläre Sonderlehrgänge zur Vorbereitung auf die
Ausübung eines freien Berufes und verleiht die höheren Grade Lizenz und
•Doktorat. Es gibt jedoch auch „Colleges", die Diplome in vielen Zweigen der
Technik ausstellen, und andere, an denen ein medizinischer Vorbereitungs-
kurs, „Pre-Medical School", besteht. Wir bringen im folgenden diejenigen
Universitäten, die in dem von Rev. J. H. Ryan zusammengestellten und vom
Bureau of Education der „National Catholic Weifare Conference" (S. 43)
veröffentlichten „Directory of Catholic Colleges and Schools" als solche be-
trachtet werden.
Diese Universitäten sind von den einzelnen Staaten, in denen sie sich
befinden, anerkannt. Diese Anerkennung („incorporation") gibt den Titeln
und Diplomen rechtliche Geltung, während die Verwaltungs- und Unter-
richtsfreiheit der Universität dadurch in keiner Weise eingeschränkt wird.
Die rechtliche Geltung dieser Titel ist jedoch auf das Gebiet des betreffen-
den Staates, in dessen Jurisdiktion die Universität sich befindet, beschränkt.
Hinsichtlich der Zulassungsbedingungen wird das Abgangszeugnis der
„High School" (Dauer des Lehrganges 4 Jahre; Fächer: englische Literatur
272 Die katholischen Universitäten
und Sprache, Latein und Griechisch oder neuere Sprachen, Mathematik,
Physik, Anorganische Chemie, Geschichte, Geographie, Biologie) oder ein
gleichwertiges Zeugnis verlangt. An manchen Universitäten werden auch
Frauen zu denselben Bedingungen wie Männer zugelassen.
Was die Anordnung der Studien betrifft, so bildet den Kern jeder
Universität das „College of Arts and Sciences", dessen Programm zwar an
den einzelnen Universitäten verschieden ist, das aber an allen dasselbe Ziel
verfolgt, nämlich dem Schüler eine Allgemeinbildung zu vermitteln, die als
Grundlage und unmittelbare Vorbereitung für das spezialisierte Berufs-
studium dient. Der Lehrgang dauert vier Jahre, er führt zum Grade eines
Bachelor of Arts and Sciences und zu einigen anderen besonderen Bacca-
laureaten^).
Außer dem „College of Arts and Sciences" umfaßt die Universität ein
oder mehrere „Colleges" oder „Schools" für das Berufsstudium: College
(School) of Medicine^); College (School) of Law^); College (School) of Den-
tistry; College (School) of Pharmacy; College (School) of Engineering;
College (School) of Journalism*); College (School) of Sociology^); College
(School) of Commerce and Finance usw. Im allgemeinen besitzt jede Universi-
tät eine besondere Abteilung, „The Graduate School", für Studenten, die den
vollständigen Lehrgang bereits absolviert haben und ihre Studien fortsetzen
wollen. Ferner veranstalten viele Universitäten Ferienkurse, „Summer
Schools", die in erster Linie für die Fortbildung der Volks- und Mittelschul-
lehrer und für ausländische Studenten bestimmt sind, denen noch eine ge-
nügende Kenntnis der englischen Sprache oder die für einen regulären
Studiengang erforderte Vorbildung in einem anderen Fache mangelt. Die
Dauer dieser Lehrgänge wechselt von sechs bis zwölf Wochen (Juni bis
Oktober). Endlich ist zu bemerken, daß den Universitäten im allgemeinen
zahlreiche höhere Privatlehranstalten angegliedert sind. Diese bleiben hin-
sichtlich ihrer Verwaltung und ihrer Lehrpläne voUkoinmen selbständig; die
Angliederung an eine Universität gewährt ihnen jedoch den Vorteil, daß ihre
Zeugnisse von der betreffenden Universität anerkannt werden.
CREIOHTON UNIVERSITY (gegr. 1878). Omaha, Nebraska, 2410
California Street. Rektor: P. J. F. McCormick S. J. Professoren: 158. Stu-
dierende: 1541.
Leitung: Die Universität wird von den Jesuitenpatres geleitet.
Akademische Grade: Bachelor of Arts, Master of Arts, Bachelor of
Philosophy, Bachelor of Science, Bachelor of Science in Medicine, Doctor of
Medicine, Bachelor of Law, Doctor of Dental Surgery, Graduate in Pharr
macy, Pharmaceuticäl Chemist.
1) An vielen Universitäten besteht ein vorbereitender Lehrgang, .The Preparatoiy School", für
Studenten, denen die für die Zulassung zu den .Colleges« erforderte Vorbildung fehlt: ebenso ein zwei-
jähriger Vorbereitungskursus für Mediziner, .Pre-JVledical Course'.
-) An vielen Universitäten sind die Studien am .College of Arts and Sciences" und am .College
of Medicine' in e=nen Lehrgang von insgesamt sechs Jahren derart verbunden, daß ein Student der Medizin
nach vier Jahren den Orad eines Bachelor of Science und nach sechs Jahren den eines Doktors der Medizin
erwerben kann.
ä) Mit Rücksicht auf die tagsüber angestellten Studenten finden an vielen Universitäten die Vor-
lesungen der School of Law am Abend statt. In diesem Falle pflegt jedoch die Studiendauer etwas länger
zu sein.
*) Der vollständige Lehrgang der Schule für Zeitungswesen dauert drei bis vier Jahre und fuhrt
zu den Graden: Bachelor of Arts, Bachelor of Science, Bachelor of Literature in Journalism.
s. Der Lehrgang der .School of Social Service" dauert im allgemeinen zwei Jahre und umfaßt ge-
wöhnlich folgende Fächer: Volkswirtschaft, Soziale Gesetzgebung. Staatsbürgerkunde, romanische Sprachen,
Pädagogik, Pathologie; außerdem praktische Arbeiten unter der Leitung von Fachleuten.
Vereinigte Staaten 273
Wichtigere Schulen: College of Arts and Sciences. Professoren: 21.
Studierende: 312. Studiendauer: 4 Jahre. — College of Medicine. Pro-
fessoren: 60. Studierende: 139. Studiendauer: 4 Jahre. — College of Law.
Professoren: 8. Studierende: 184. Studiendauer: 3 Jahre. — College of Com-
merce and Finance. Professoren: 14. Studierende: 66. Studiendauer: 4 Jahre.
— College of Dentistry. Professoren: 27. Studierende: 176. Studiendauer:
4' Jahre. — College of Pharmacy. Professoren: 9. Studierende: 84. Studien-
dauer: 2 bis 4 Jahre. — Summer School. Professoren: 19. Studierende: 581.
Studiendauer:, 4 Jahre.
Veröffentlichungen: „The Creighton Courier" (monatlich). — „Sha-
dows"- (Monatsschrift). — „The Creightonian" (Wochenschrift). — „Univer-
sity Year Book". — „Year Book of Sie School of Pharmacy".
UNIVERSITY OF DAYTON (gegr. 1850). Dayton, Ohio. Rektor:
P. B. P. O'Reilly S. M. Professoren: 71. Studierende: 1150.
Leitung: Die Universität wird von der Gesellschaft Mariens (Maria-
nisten) geleitet.
Akademische Grade: Bachelor of Arts, Bachelor of Science, Master of
Arts, Master of Science, Doctor of Philosophy, Doctor of Law etc.
Wichtigere Schulen: College of Arts, Letters and Science. Professoren:
24. Studierende: 208. Studiendauer: 4 Jahre. — College of Engineering.
Professoren: 20. Studierende: 128. Studiendauer: 4 Jahre. — College of Law.
Professoren: 6. Studierende: 38. Studiendauer: 4 Jahre. — ■ College of Com-
merce and Finance. Professoren: 6. Studierende: 60. Studiendauer: 4 Jahre.
— College of Education. Professoren: 6. Studierende: 18. Studiendauer:
4 Jahre. — School of Sociology. Professoren: 1. Studierende: 30.
Veröffentlichungen: „University of Dayton Bulletin" (vierteljährlich;
enthält Jahrbuch und Katalog). — „The University of Dayton Exponent"
(Monatsschrift der Studenten). — „The University of Dayton News" (zwei-
mal wöchentlich ersdieinendes Blatt der Studenten). — „The Daytonian"
(Jahrbuch der Studentenschaft).
DE PAUL UNIVERSITY (gegr. 1898). Chicago, Illinois, Webster Ave-
nue and Osgood Street. Rektor: P. Th. F. Levan C. M. Professoren: 68.
Studierende: 2846.
Leitung: Die Universität -wird von- den Lazaristen geleitet.
Akademische Grade: Bachelor of Arts, Master of Arts, Bachelor of
Science, Master of Science, Bachelor of Philosophy, Doctor of Philosophy,
Bachelor of Literature, Bacheloi" of Education, Bachelor of Law, Master of
Law, Doctor of Law, Doctor of Civil Law, Bachelor of Philosophy in Busi-
ness Administration, Bachelor of Commercial Science.
Wichtigere Schulen: College of Liberal Arts and Sciences. Professoren:
18. Studierende: 115. Studiendauer: 4 Jahre. — College of Law. Pro-
fessoren: 22. Studierende: 393. Studiendauer: 4 Jahre. — College of Com-
merce. Professoren: 25. Studierende: 621. Studiendauer: 4 Jahre. — School
of Music. — De Paul University Academy. — Summer School.
Veröffentlichungen: „De Paul Minerval" (vierteljährlich). — „De Paul
University Annual".
UNIVERSITY OF DETROIT (gegr. 1877). Detroit, Michigan, 651 E.
Jefferson Avenue. Rektor: P. J. P. McNichols S. J. Professoren: 151. Stu-
dierende: 1500 etwa.
MONTI, Internat. Handbuch der kath. Organisationen. 19
274 Die katholischen Universitäten
Leitung: Die Universität wird von den Jesuiten geleitet.
Akademische Grade: Bachelor of Arts, Bachelor of Science, Bachelor
of Philosophy, Bachelor of Law, Bachelor of Commercial Science, Bachelor
of Engineering.
Wichtigere Schulen: College of Arts and Science. Professoren: 16i
Studierende: 130. Studiendauer: 4 Jahre. — College of Engineering. Pro-
fessoren: 16. Studierende: 285. Studiendauer: 5 Jahre. — College of Law.
Professoren: 31. Studierende: 270. Studiendauer: 3 Jahre. — S^ool of Com-
merce and Finance (Journalism Class). Professoren: 88. Studierende: 815.
Studiendauer: 2 bis 4 Jahre. — Social Service Work.
Veröffentlichungen: „Varsity News". — „Tamarack".
DUQUESNE UNIVERSITY (gegr. 1878). Pittsburgh, Pennsylvania.
Leitung: Die Universität wird von den Sulpizianem geleitet.
Wichtigere Schulen: Coilege of Arts and Sciences. — School of
Accounts, Finance and Commerce. — School of Oratory. — School of Law.
FORDHAM UNIVERSITY (gegr. 1841). New York City, N. Y., IQOth
Street and 3rd Avenue. Rektor: P, EP. Tivnan S. J. Professoren: 138.
Studierende: 3246.
Leitung: Die Universität wird von den Jesuiten geleitet.
Akademische Grade: Bachelor of Arts, Master of Arts, Bachelor of
Science, Master of Science, Doctor of Science, Bachelor of Philosophy,
Doctor of Philosophy, Bachelor of Law, Doctor of Law, Graduate in
Pharmacy, Pharmaceutical Chemist, Bachelor of Science in Pharmacy, Doctor
of Pharmacy.
Wichtigere Schulen : College of Pharmacy. Professoren : 19. Studierende :
478. Studiendauer: 2 Jahre. — Schooli of Law. Professoren: 22. Studierende;
1293. Studiendauer: 3 Jahre. — Graduate School and Extension Courses.
Professoren: 74. Studierende: ,1325. Studiendauer: 1 bis 6 Jahre. — Schoql
of Social Service. Professoren: 23. Studierende: 150. Studiendauer: 2 Jahre.
Veröffentlichungen: „Fordham University Bulletin of Information"
(viermal jährlich). — „TheRam" (Wochenschrift). — „Mendel Club Bulletin"
(einmal jährlich).
'GEORGETOWN UNIVERSITY (gegr. 1789). Washington, D. C.
Rektpr: P. J. B. Creeden S. J. Professoren: -261. Studierende: 2625.
Leitung: Die Universität wird von den Jesuiten geleitet.
Akademische Grade: Bachelor of Arts, Master of Arts, Bachelor of
Science, Master of Science, Bachelor of Philosophy, Doctor of Philosophy,
Bachelor of Law, Master of Law, Doctor of Law, Doctor of Medicine,
Doctor of Dental Surgery, Bachelor of Foreign Service.
Wichtigere Schulen: College of Arts and Sciences. Professoren: 37.
Studierende: 531. Studiendauer: 4 Jahre. — School of Medicine. Professoren;
103. Studierende: 197: Studiendauer: 4 Jahre. — School of Law. Pro-
fessoren: 40. Studierende: 1232. Studiendauer: 3 bis 4 Jahre. — School of
Foreign Service. Professoren: 37. Studierende: 418. Studiendauer: 2 Jahre.
— Dental School. Professoren: 40. Studierende: 147. Studiendauer: 4 Jahre.
Veröffentlichungen: „The Hoya". — „The Georgetown Law Journal".
— „Bulletin of Seismology". — „Bulletin of Biology". — „The Year Book",
Vereinigte Staaten 275
GONZAGA UNIVERSITY (gegr. 1887). Spokane (Washington). Rektor:
P. W. J. Fitzgerald S. J. Professoren: 51. Studierende: 720.
Leitung: Die Universität wird von den Jesuiten geleitet.
Akademisclie Grade: Bachelor of Arts, Master of Arts, Bachelor of
Science, Master of Science, Bachelor of Law.
Wichtigere Schulen: Graduate School of Philosophy and Science (für
die Studenten der Gesellschaft Jesu). — College of Arts and Sciences. Pro-
fessoren: 14. Studierende: 134. Studiendauer: 4 Jahre. — School of Law.
Professoren: 17. Studierende: 53. Studiendauer: 4 Jahre. — School of Com-
merce. Professoren: 5. Studierende: 32. Studiendauer: 2 bis 4 Jahre.
Veröffentlichungen: „The Gonzaga Magazine" (vierteljährlich). — „The
Gonzaga Bulletin" (Wochenschrift). — „Gonzaga University Catalogue"
(Jahrbuch).
ST. JOHN'S UNIVERSITY (gegr. 1898). Toledo, Ohio, 807 Superior
Street. Rektor: P. F. X. Busch S. J. Professoren: 39. Studierende: 320.
Leitung: Die Universität wird von den Jesuiten geleitet.
Akademische Grade: Bachelor of Arts, Master of Arts, Bachelor of
Science, Master of Science, Bathelor of Law.
Wichtigere Schulen: College of Arts and Science. Professoren: 9. Stu-
dierende: 47. Studiendauer: 4 Jahre. — College of Law. Professoren: 21.
Studierende: 38. Studiendauer: 3 Jahre. — Summer School (für Ordens-
lehrerinnen).
Veröffentlichungen: „Gleaner" (Studentenblatt). — Jahrbuch.
ST. LOUIS UNIVERSITY (gegr. 1818). St. Louis, Missouri. Rektor:
P. W. F. Robinson S. J. Professoren: 245. Studierende: 3219.
Leitung: Die Universität wird von den Jesuiten geleitet.
Akademische Grade: Bachelor of Arts, Master of Arts, Bachelor of
Science, Master of Science, Doctor o| Philosophy, Bachelor of Law, Master
of Law, Doctor of Medicine, Doctor of Dental Sur^ery. Bachelor of Com-r
mercial Science.
Wichtigere Schulen: College of Arts and Sciences. Professoren: 38.
Studierende: 449. Studiendauer: 4 Jahre. — ■ School of Divinity. — School of
Philosophy and Science. — Institute of Law. — Professoren: 32. Studierende:
402. Studiendauer: 3 bis 4 Jahre. — School of Medicine. Professoren: 65.
Studierende: 408. Studiendauer: 4 Jahre. — School of Dentistry. Pro-
fessoren: 30. Studierende: 302. Studiendauer: 4 Jahre. — School of Com-
merce and Finance. Professoren: 70. Studierende: 792. Studiendauer: 3 Jahre.
— Summer School. ' .
Veröffentlichungen: „The Fleur de Lis" (Halbmonatsschrift der Stu-
denten). — „Bulletin of St. Louis University" (Jahrbuch).
LOYOLA UNIVERSITY (gegr. 1870). Chicago, Illinois, Rogers Park.
Rektor: P. W. H. Agnew S. J. Professoren: 250. Studierende: 3600.
Leitung: Die Universität wird von den Jesuiten geleitet.
Akademische Grade: Bachelor of Arts, Master of Arts, Bachelor of
Science, Bachelor of Philosophy, Bachelor of Law, Doctor of Law, Bachelor
of Science in Medicine, Doctor of Medicine.
Wichtigere Schulen: College of Arts and Sciences. Professoren: 35.
Studierende: 1983. Studiendauer: 4 Jahre. — College of Law. Professoren:
19*
276 Die katholischen Universitäten
15. Studierende: 150. Studiendauer: 3 Jahre. — School of Medicine. Pro-
fessoren: 150. Studierende: 350, Studiendauer: 5 Jafire. — - School of Socio-
logy. Professoren: 6. Studierende: 53. Studiendauer: 3 Jahre.
LOYOLA UNIVERSITY (gegr. 1911). New Orleans, Louisiana, 6363
St. Charles Avenue. Rektor: P. E. A. Cummings S. J. Professoren: 171.
Studierende: 077.
Leitung: Die Universität wird von den Jesuiten geleitet.
Akademische Grade: Bachelor of Arts, Master of Arts, Bachelor of
Science, Bachelor of Law, Doctor of Dental Surgery, Gsaduate in Pharmacy.
Wichtigere Schulen: College of Arts and Sciences. Professoren: 16.
Studierende: 65. Studiendauer: 4 Jahre. — School of Dentistry. Prof essoren :
38. Studierende: 49. Studiendauer: 4 Jahre. — School ofLaw. Professoren: 29.
Studierende: 200. Studiendauer: 3 Jahre. — College of Pharmacy. Pro-
fessoren: 7. Studierende: 75. Studiendauer: 2 Jahre. — Post Graduate School
of Medicine. Professoren: 75. Studierende: 65. Studiendauer: Verschieden. —
School of Commerce and Finance. Professoren: 6. Studierende: 63. Studien-
dauer: 3 Jahre. — Summer School.
Veröffentlichungen: „Loyola Law Journal" (Vierteljahresschrift). —
„Loyola University Bulletin" (Jahrbuch).
MARQUETTE UNIVERSITY (gegr. 1855). Milwaukee, Wisconsin.
Rektor: P. A. C. Fox S. J. Professoren: 318. Studierende: 4180.
Leitung: Die Universität wird von den Jesuiten geleitet.
Akademische Grade: Bachelor of Arts, Master of Arts, Bachelor of
Science, Master of Science, Bachelor of Philosophy, Bachelor of Law, Doctor
of Law, Doctor of Medicine, Doctor of Dental Surgery, Chemical Engineer,
Electrical Engineer, Mechanical Engineer, Bachelor of Commercial Science.
Wichtigere Schulen: College of Arts and Sciences. Professoren: 34.
Studierende: 245. Studiendauer: 4 Jahre. — College of Law. Professoren: 19.
Studierende: 375. Studiendauer: 3 bis 4 Jahre. — School of Medicine. Pro-
fessoren: 99. Studierende: 205, Studiendauer: 5 Jahre. — School of Den-
tistry. Professoren: 59. Studierende: 607. Studiendauer: 4 Jahre. — College
of Applied Science and Engineering. Professoren: 18. Studierende: 339.
Studiendauer: 5 Jahre. — School of Ecönomics. Professoren: 34. Studierende:
716. Studiendauer: 4 Jahre. — School of Journalism. Professoren: 4. Stu-
dierende: 152, Studiendauer: 4 Jahre. — Conservatory of Music. Pro-
fessoren: 37. Studierende: 618. Studiendauer: 2 bis 4 Jahre. — Nurses'
Training School. — Summer School.
Veröffentlichungen: „Marquette University Journal" (vierteljährlich).
— „Marquette University Tribüne" (wöchentlich). — „Marquette University
Year Book".
UNIVERSITY OF NOTRE DAME (gegr. 1842). Notre Dame, Indiana.
Rektor: P. M. Walsh C. S. C. Professoren: 99. Studierende: 1737.
Leitung: Die Universität wird von den Priestern vom Heiligen Kreuz
geleitet.
Akademische Grade: Bachelor of Arts, Master of Arts, Bachelor of
Literature, Bachelor of Philosophy in Journalism, Bachelor of Philosophy in
Education, Bachelor of Library Science, Bachelor of Science in Zoology,
Bachelor of Science in Botany, Bachelor of Science in Chemistry, Bachelor of
Vereinigte Staaten 277
Science in Physics, Graduate in Pharmacy, Bachelor of Science in Pharmacy,
Bachelor of Science in Agriculture, Bachelor of Science in Civil, Mechanical,
Electrical, Mining and Chemical Engineering, Bachelor of Law, Master of
Law, Doctor of Law, Doctor of Civil Law, Bachelor of Philosophy in Com-
merce, Bachelor of Science in Commerce, Bachelor of Music, Bachelor of
Architecture, Bachelor of Architectural Engineering.
Wichtigere Schulen: College of Arts and Letters (Classics, Letters,
Philosophy, Economics, History, Journalism, Music, Library Science, Educa-
tion Departments). Professoren: 45. Studierende;. 346. Studiendauer: 4 Jahre.
— College of Engineering. Professoren: 16. Studierende: 340. Studien-
dauer: 4 Jahre. — College of Science. Professoren: 17. Studierende: 175.
Studiendauer: 4 Jahre. — College of Law. Professoren: 5. Studierende: 334.
Studiendauer: 4 Jahre. — College of Commerce. Professoren: 16. Stu-
dierende: 542. Studiendauer: 4 Jahre. — Summer School (6 Wochen).
Veröffentlichungen: „The Scholastic". — „The Midland Naturalist". —
„The Ave Maria". — »The Bulletin of the University of Notre Dame"
(Jahrbuch).
UNIVERSITY OF SANTA CLARA (gegr. 1851). Santa Clara, Cali-
fornia. Rektor: P. Z. J. Mäher S. J. Professoren: 54. Studierende: 385.
Leitung: Die Universität wird von den Jesuiten geleitet.
Akademische Grade: Bachelor of Arts, Bachelor of Science, Bachelor
of Literature, Bachelor of Law, Doctor of Law, Bachelor of Science in Civil,
Mechanical, Electrical Engineering.
Wichtigere Schulen: College of Philosophy and Letters and General
Science. Professoren: 14. Studierende: 103. Studiendauer: 4 Jahre. — In-
stitute of Law. Professoren: 15. Studierende: 49. Studiendauer: 3 Jahre. —
College of Engineermg. Professoren: 11. Studierende: 64. Studiendauer:
4 Jahre. — College of Commerce and Finance (in Bildung begriffen).
Veröffentlichungen: „The Redwood" (Jahresschrift). — „The Santa
Clara" (Halbmonatsschrift). — „Catalogue" (jährlich).
Alphabetisches Verzeichnis der Organisa-
tionen nach Ländern geordnet
INTERNATIONALE: Seite
Confederation internationale des Syndicats agricoles ,196
Confederazione internazionale delle Cooperative. Cfr. angeschlossene Landes-
organisationen 229
Federation internationale des Instituteurs catholiques 162
Institut de Droit international chretien . 153
Internationale katholische Liga 154
Internationale katholische Liga gegen den Alkoholismus. Cfr. angeschlossene
Landesverbände 147
Internationaler Bund der christlichen Gewerkschaften. Cfr. angeschlossene
Landesverbände und Fachinternationalen . . . . . . . . . . . .199
Internationaler Verband der katholischen Mädchenschutzvereine. Cfr. ange-
schlossene Landesorganisationen . . . . .143
Ligue Apostolique 154
Päx Romana. Cfr. angeschlossene Landesverbände . . . . . . . . . . . 106
S. C. U. D. O. S. Sodalitas catholica universalis docentium „Omnes Sancti" . . 162
Segretariato internazionale della Gioventü cattolica. Cfr. angeschlossene Landes-
organisationen 82
Societä femminile di S. Vincenzo di Paolo. Cfr. angeschlossene Organisationen . 125
Societe de Saint- Vincent de Paul. Cfr. angeschlossene Landesorganisationen . .119
Uiiion catholique d'Etudes internationales . .... . . .153
Union internationale des Ligues catholiques feminines. Cfr. angeschlossene Lan-
desverbände ., ;......... 58
Union internationale d'Etudes sociales . . ... . . . . . 47
ÄGYPTEN:
Union catholique d'Egypte 31
ARGENTINIEN:
Circulos de Obreros • 179
Comision de Conferencias populäres . 32
Liga argentina de Damas catolicas . . 60
Liga argentina de la Juventud catolica 84
Liga argentina economica social 32
Sociedad Conferencias de Seiioras y Seiioritas de San Vicente de Paul . . . .126
Union populär catolica argentina •. 31
AUSTRALIEN:
Catholic Young Men's Society of Victoria ■ ^^
BELGIEN:
Algemeene Katholieke Vlaamsche Hoogeschooluitbreiding . . . .... ... 4
Alliance nationale des Federations mutualistes chretiennes de Belgique . , . .235
280 Alphabetisches Verzeichnis der Organisationen nach Ländern geordnet
Seite
Association catholique de la Jeunesse beige . 85
Bibliotheque choisie 4
Boerenbond Beige. Cfr. angeschlossene Institutionen 193
Cercles de Fermieres et de Menageres rurales (Les) 194
Confederation des Syndicats chretiens de Belgique. Cfr. angeschlossene Landes-
fachverbände 202
Cooperative beige (La) 230
Ecole centrale superieure pour Ouvriers chretiens 47
£cole sociale catholique 62
Federation beige des Etudiants catholiques 10&
Federation des Femmes catholiques beiges .60
Federation generale des Instituteurs chretiens de Belgique 162
Federation nationale chretienne des Classes Moyennes de Belgique 177
Federation nationale des Ligues ouvrieres feminines de Belgique 180
Federation nationale libre des Bourses du Travail de Belgique 205
Feminisme chretien de Belgique et Ligue catholique du Suffrage feminin . . . 62
Geloofsverdediging 4
Jeunesse syndicaliste (La) " 205
Jonge Werkman (De) 204
Ligue agricole beige 194
Ligue feminine „Constance Teichmann" 61
Ligue Mariale contre l'Immoralite . 149
Ligue nationale des Travailleurs chretiens de Belgique 179
Office central d'Enseignement catholique 22
Secretariat general des Oeuvres sociales chretiennes de Belgique 47
Secretariat general des Oeuvres sociales feminines chretiennes de Belgique . . 61
Societe scientifique de Bruxelles 1
Union d'Action sociale chretienne 175
CHILE:
Asociaciön catölica de la Juventud femenina .100
Centro cristiano ^ 22
Union social catölica del Chile. Cfr. angeschlossene Organisationen .... 32
CHINA:
Associatio Catholica Juventutis Sinensis 85
COLOMBIA:
Accion social catölica 48
Juventud catölica 85
Liga de Damas catolicas latino-americanas 63
DÄNEMARK:
Academicum catholicum 5
Ansgariusforeningen (Verein vom hl, Ansgar) 5
Danmarks katholske Ungdoms Forbund (Verband der kath. Jugend) 86
Katholsk Klub 33
DEUTSCHLAND:
Allgemeine Central-Kranken- und Sterbekasse der kath. Männer- und Arbeiter-
vereine Deutschlands . 235
Augustinusverein zur Pflege der kath. Presse 16
Caritasschule 131
Cartellverband der kath.-deutschen Studentenverbindungen 108
Alphabetisches Verzeichnis der Organisationen nach Ländern geordnet. 281
Seite
Deutscher Caritasverband. Cfr. angeschlossene Fachverbände 127
Elisabethvereine (St.) .127
Gesamtverband der christl. Gewerkschaften Deutschlands. Cfr. angeschlossene
Fachgewerkschaften 205
Goerres-Gesdlschaft zur Pflege der Wissenschaften 1
Kartellverband der kath. Studentenvereine Deutschlands .......... 109
Kath. Deutscher Frauenbund 63
Kath. Fürsorgeverein für Mädchen, Frauen und Kinder 132
Kath. Jugend Deutschlands 88
Kath. Junglehrerbund des Deutschen Reiches 163
Kath. Lehrerverband des Deutschen Reiches . 163
Kath. Männerfürsorgeverein 132
Kath. Preßverein für Bayern 16
Kath. Schulorganisation Deutschlands . 22
Kath. Verband der weibl. kaufmännischen Angestellten und Beamtinnen Deutsch-
lands* . 209
Kath. Verband für die weibliche Jugend 102
Neu-Deutschland, Verband kath. Schüler höherer Lehranstalten 90
Ostdeutscher Verband kath. Arbeitervereine 182
Quickbom . . 90
Raphaels-Verein (St.) zum Schutze kath. deutscher Auswanderer 139
Reichsverband der kath. Erziehungsanstalten Deutschlands 23
Reichsverband für die kath. Auslandsdeutschen 139
Seraphisches Liebeswerk 133
Soziale und caritative Frauenschulen des Kath. Deutschen Frauenbundes ... 64
Sozialpolitische Frauenschule (Freiburg) 131
Süddeutscher Verband der Vereine kath. kaufmännischer Gehilfen und Beamtinnen 171
Süddeutscher Verband kath. Jugend- und Jungmännervereine ........ 89
Süddeutscher Verband kath. weiblicher Jugendvereine 102
Verband der kath. Arbeitervereine, Sitz Berlin 182
Verband der kath. Burschenvereine Bayerns 89
Verband der kath. deutschen Studentinnenvereine . .. . .110
Verband der kath. Jugend- und Jungmännervereine Deutschlands .88
Verband der kath. weiblichen Hausangestellten Deutschlands 183
Verband der Vereine kath. Akademiker zur Pflege der kath. Weltanschauung . . 5
Verband der wissenschaftlichen kath. Studentenvereine Unitas 110
Verband für soziale Kultur und Wohlfahrtspflege (Arbeiterwohl) 49
Verband kath. Arbeiter- und Knappenvereine Westdeutschlands 180
Verband kath. Beamtenvereine Deutschlands 170
Verband kath. deutscher Philologinnen . .' . . . .163
Verband kath. Gesellenvereine 86
Verband kath. Hausangestellten- und Dienstmädchenvereine in Deutschland . .183
Verband kath. kaufmännischer Gehilfinnen und Beamtinnen Deutschlands, Sitz
Köln 171
Verband kath. kaufmännischer Vereinigungen . Deutschlands 170
Verband kath. Vereine erwerbstätiger Frauen und Mädchen Deutschlands . . . 208
Verband kath. weltlicher Krankenschwestern und Pflegerinnen 209
Verband süddeutscher kath. Arbeiterinnenvereine . 182
Verband süddeutscher kath. Arbeitervereine 181
Vereinigung kath. Kirchenangestellter 170
Verein kath. deutscher Lehrerinnen 163
Verein kath. Hausbeamtinnen Deutschlands 171
Verein kath. Sozialbeamtinnen . . ;- 172
Verein vom hl. Karl Borromäus 6
Volksverein für das kath. Deutschland 48
Zentralbildungsausschuß der kath. Verbände Deutschlands . 6
Zentralverband der kath. Jungfrauenvereinigungen Deutschlands 101
FRANKREICH:
Acadämie d'Education et d'Entr'aide sociales 52
Action Populaire 50
282 Alphabetisches Verzeichnis der Organisationen nach Ländern geordnet
. Seite
Action sociale de la Femme et Association du Livre irangais . . . , . . . 65
Alliance des Maisons d'Education chretiennes 24
Association catholique de la Jeunesse frangaise . 91
Association du Mariage chretien 151
Association feminine pour l'Etude et 1' Action sociale 66
Association nationale catholique de la Jeunesse feminine frangaise 65
Comite catholique de Defense rdigieuse 25
Confederation frangaise des Travailleurs chretiens. Cfr. angeschlossene Landesr
fachverbände 210
Confederation professionnelle des Intellectuels catholiques. Cfr. angeschlossene
Organisationen 157
Corporation des Publicistes Chretiens .158
Croix-Blanche (La) 148
Davidees (Aux) 164
Ecole Normale , Sociale 66
Föderation des Etudiants catholiques frangais '. . .110
Föderation des Societes de Secours mutuels de l'Enseignement libre 236
Federation frangaise des Associations d'Etudiantes catholiques des Universites .111
Federation frangaise des Cooperatives , . 231
Federation frangaise des Unions de Syndicats professionnels feminins . . . . .212
Federation nationale des Syndicats de l'Enseignement libre . . 210
Instituteurs et Institutrices catholiques de l'Enseignement public 164
Ligue des Femmes frangaises 65
Ligue patriotique des Frangaises .65
Livre du Marin (Le) 142
Maison de la Bonne Presse . '. 17
Oeuvre des Cercles catholiques d'Ouvriers 184
Oeuvre des Mariniers 142
Oeuvre du Franc de la Presse 17
Oeuvre generale des Patronages 104
Plus Grande Familie (La) 151
Professeurs catholiques de l'Universite 164
Semaine des Ecrivains catholiques 7
Semaines rurales (Les) , 51
Semaines sociales de France (Les) 50
Semaines sociales regionales (Les) 51
Societe bibliographique et des Publications populaires 8
Societe generale d' aucation et d'Enseignement 24
Societe medicale de St. Luc, St. Come et St. Damien . . .160
Syndicat des Membres de l'Enseignement libre superieur et secondaire .... 210
Union centrale des Syndicats des Agriculteurs de France 195
Union centrale des Syndicats professionnels feminins 212
Union des Associations catholiques de Chefs de Familie . 25
Union des Caisses rurales et ouvrieres frangaises . . . . ., . . - . • .231
Union des Oeuvres ouvrieres catholiques . 33
Union des Secretariats sociaux 51
Union d'Etudes des Catholiques sociaux 51
Union fraternelle du Commerce et de l'Industrie . . . . . 175
Union Noeliste 103
Union sociale d'Ingenieurs catholiques 209
Unions catholiques professionnelles 184
Unions federales professionnelles de Catholiques . . . . . . . . . . . : 195
GROSSBRITANNIEN:
Apostleship of the Sea .142
Catenian Association 177
Catholic Confederation of England and Wales 34
Catholic Education Council : . 25
Catholic Emigration Society 140
Alphabetisches Verzeichnis der Organisationen nach Ländern geordnet 283
Seite
Catholic Evidence Quild 9
Catholic Prisoners' Aid Society 133
Catholic Reading Guild 9
Catholic Social Guild 52
Catholic Truth Society . 8
Catholic Union of Greät Britain 34
Catholic Women's League 67
Catholic Worker's College 53
Catholic Young Men's Societies of Great Britain 92
Federation of ttie Catholic Societies in the Universities of Great Britain . . . .111
Guild of St. Luke, St. Cosmas and St. Damian 160
National Catholic Benefit and Thrift Society 236
Universities Catholic Education Board . 112
INDIEN:
All India Catholic Conference 34
IRLAND:
Catholic Truth Society of Ireland 9
Central Catholic Library Association 10
ITALIEN:
Associazione fra i Laureat! cattplici italiani 10
Associazione magistrale italiana „Nicolö Tommaseo" 165
Associazione nazionale „Antonio Rosmini" fra Professori cattolici gelle Scuole
medie, pubblici e privati 165
Comitato nazionale per il lavoro e la cooperazione femminile 233
Confederazione coo^erativa italiana 231
Confederazione italiana dei Lavoratori Cfr. angeschlossene Landes-Fachver-
bände 213
Confederazione Mutualitä e Assicurazioni sociali 237
Consorzio italiano Cooperative Pescatori ... 233
Consorzio nazionale di Emigrazione e Lavoro 142
Federazione bancaria italiana 233
Federazione italiana Biblioteche circolanti 10
Federazione italiana delle Casse rurali 232
Federazione Italiana Uomini Cattolici 36
Federazione nazionale degli Istituti scolastici privati 26
Federazione nazionale delle Cooperative di Consumo 232
Federazione nazionale Mutue agrarie 237
Federazione nazionale Mutue e Casse Malattie 237
Federazione universitaria cattolica italiana 112
Gioventü femminile cattolica italiana 69
Giunta centrale dell'Azione cattolica italiana 35
„Italica Gens", Federazione per l'Assistenza degli Emigrati oltre Oceano e nel
Levante 140
Opera Bonomelli di Assistenza agli Italiani emigrati in Europa 141
Opera Cardinal Ferrari 134
Segretariato centrale Cooperative ex-Combattenti 233
Societä della Gioventü cattolica italiana 92
Societä italiana dei Professori universitari cattolici 164
Unione Cooperatori Buona Stampa 17
Unione femminile cattolica italiana 67
Unione fra le Donne cattoliche d'Italia , . . 68
Unione nazionale delle Cooperative di Produzione e Lavoro ........ 232
Universitarie cattoliche italiaue .69
284 Alphabetisches Verzeichnis der Organisationen nach Ländern geordnet
Seite
JUGOSLAWIEN:
Drustvo Sv. Jeronima (Verein vom hl. Hieronymus) 12
Gospodarska Zveza (Wirtschaftsverein) 234
Hrvatska Katolicka 2:enska Zveza (Kroatischer Frauenbund) 69
Hrvatski Katolicki Narodni Savez (Kroatischer Landes-Katholikenverband) . . 12
Krscanska":^enska Zveza (Slowenischer Frauenbund) 70
Jugoslovanska Orlovska Zveza (Verband der „Adler") . 93
Jugoslovanska Strokovna Zveza (Gewerkschaftsbund) 216
Jugoslovenska Katolicka Djacka Liga (Studentenbund) 112
Leonova Druzba (Leogesellschaft) 11
Mohorjeva Druzba (Verein vom hl. Hermagoras) 12
Narodna Prosvjeta (Volksbildung) 12
Pijevo Drustvo (Piusverein) 18
Slovenska Krscansko Socialna Zveza (Slowen. christl.-soz. Verband). Cfr. ange-
schlossene Organisationen U
Sveta Vojska (Heilige Armee) 148
Zadruzna Zveza v Ljubljani (Laibacher Genossenschaftsbund) . ...... 233
KANADA:
Action sociale catholique 36
Association catholique de la Jeunesse canadienne-fran?aise 93
Association catholique des Voyageurs de commerce du Canada 172
Catholic Women's League of Canada 70
Confederation des Travailleurs catholiques du Canada 216
Federation nationale Saint- Jean-Baptiste . 70
Ligue de la Presse catholique de Langue frangaise du Canada et des Etats-Unis . 18
Semaines sociales du Canada (Les) 53
Societe catholique de Protection et de Renseignement . 123
LUXEMBURG: '
Allgemeiner Luxemb. Christi. Arbeitsbund 185
Katii. Frauenbund 71
Luxemburger kath. Preßverein 18
Luxemburger kath. Union (Männliche Sektion) • ^^
Luxemburger kath. Union (Weibliche Sektion). Cfr. angeschlossene Organi-
sationen 71
Luxemburger kath. Volksverein 53
Syndicat professionnel des Cheminots Luxembourgeois 217
Verband der christl. Gewerkschaften Luxemburgs . 216
Verband der kath. Arbeitervereine Luxemburgs 185
Verband der Kooperativen „La Prevoyance" 234
Verband der Luxemburger kath. Jugendvereine 94
„Vita", Lebensversicherungsgenossenschaft 185
MEXIKO:
Asociaciön catolica de la Juventud mexicana 95
Confederaciön Nacional Catolica del Trabajo 217
Orden de Caballeros de Colon 37
Secretariado social mexicano 37
Union de Damas catolicas mexicanas 72
NIEDERLANDE:
Algemeene R. K. Ambtenaars-Vereeniging (Beamtenvereinigung) 173
Algemeene R K. Off feieren- Vereeniging (Oniziersvereinigung) 172
Algemeene R. K. Werkgevers-Vereeniging (Arbeitgejbervereinigung) 175
Alphabetisches Verzeichnis der Organisationen nach Ländern geordnet 285
Seite
Algemeen Secretariaat van Vereenigingen „Geloof en Wetenschap" (Sekretariat
der Vereinigungen „Glaube und Wissenschaft") 12
Bond van R. K. Openbare Leeszalen en Boekerijen in Nederland (Bund der
öffentl. Lesehallen und Bibliotheken) 13
Bond van R. K; Volksuniversiteiten in Nederland (Bund der Volkshochschulen) . 13
Bureau voor de R. K. Vakoganisatie (Bureau der kath. Gewerkschaftsorgani-
sation). Cfr. angeschlossene Landesf achverbände 217
Canisius-Federatie (Canisius- Verband) 166
Centraal Verbond der St. Josephs-Gezellenvereenigingen (Zentralverband der
Gesellenvereine) 87
Federatie der Diocesane R. K. Volks- en Werkliedenbonden in Nederland (Ver-
band der Volks- und Arbeiterbünde) 186
Federatie van alg. diocesane Vereenigingen van R. K. Bijz. Onderwijzers in
Nederland (Verband der Vereinigung von Lehrern an Privatschulen) , .166
Federatie van R. K. Vrouwenbonden in Nederland (Verband der Frauenbünde) . 73
Interdiocesane Jeugdcommissie voor Nederland (Interdiözesane Jugendkom-
mission) 95
Katholieke Jonge Werkgeversvereeniging (Vereinigung junger Arbeitgeber) . .176
Katholieke Leeraren- Vereeniging „St. Bonaventura" (Lehrervereinigung) . . .166
Katholieke Sociale Actie in Nederland (Kath. Soziale Aktion) 38
Ned. R. K. Bond van Groote Gezinnen (Bund der kinderreichen Familien) . . .151
Ned. R. K. Bond van Ziekenveipleegsters (Bund der Krankenpflegerinnen) . . .186
Ned. R. K. Journalistenvereeniging (Journalistenvereinigung) 158
Ned. R. K. Middenstandsbond (Mittelstandsbund) 178
Ned. R. K. Vereeniging van Handelsreizigers ,ySt. Christoffel" (Vereinigung der
Handelsreisenden) 173
R. K. Artsenvereeniging (Ärztevereinigung) 160
R. K. Centraal Bureau voor Onderwijs en Opvoeding (Zentralstelle für Unter-
richt und Erziehung) 26
R. K. Centrale Raad van Bedrijven (Zentralberufsrat) 221
R. K. Ned. Boerenbond (Bauernbund). Cfr. angeschlossene Institutionen . . . . i97
R. K. Verbond van Werkgeversvakvereenigingen (Verband der Arbeitgeberfach-
vereinigungen). Cfr. angeschlossene Verbände 196
Sobrietas (Verband der Mäßigkeitsbünde) 149
Unie van R. K. Studentenvereenigingen in Nederland (Verband der Studenten-
vereinigungen) . 113
Vereeniging tot het Bevorderen van de Beoefening der Wetenschap (Vereinigung
zur Förderung der Wissenschaft) 2
Vereeniging van Directeuren van R. K. Dagbladen (Vereinigung der Zeitungs-
direktoren) .' . 19
Vereeniging voor Eer en Deugd (Vereinigung für Ehre und Tugend) 150
ÖSTERREICH:
Akademischer Verein „Logos" 13
Christlich-deutscher Studentenbund „Jung-Österreich" 96
Erziehungs- und Schulorganisation der Katholiken Österreichs 27
Kath. Bibliotheks- und Leseverein 14
Kath.-deutsche Akademikerschaft Österreichs 113
Kath. Lehrerbund für Österreich 167
Kath. Reichsfrauen-Organisätion Österreichs 73
österreichische Leogesellsdhaft 2
Österreichischer Caritas verband. Cfr. angeschlossene Verbände 135
Reichsbund der kath.-deutschen Jugend Österreichs 96
Reichsverband der christlichen Hausgehilfinnen 187
Reichsverband der kath. Mädchenvereine Österreichs 104
Reichs verband nichtpolitischer Vereinigungen christlicher Arbeiter Österreichs 186
St.-Josef-Bücher-Bruderschaft 14
Verband kath. Schriftsteller und Schriftstellerinnen 159
Verein kath. Journalisten Österreichs 159
286 Alphabetisches Verzeichnis der Organisationen nach Ländern geordnet
Seite
Verein kath. Lehrerinnen und Erzieherinnen Österreichs .167
Volksbund der Katholiken Österreichs 53
Zentralkommission der christlichen Gewerkschaften Österreichs. Cfr. Landes-
fachgewerkschaften 222
Zentralverband der kath: Gesellenvereine Österreichs 87
POLEN:
Centrala Spozywczych Stowarzyszen Spoldzielczych Robotnikow Chrzescijanskich
(Zentrale der Arbeiterkonsumvereine) 234
Centralna Komisja Chrzescijanskich Zwiazkow Zawodowych (Gewerkschafts-
kommission). Cfr. angeschlossene Zentralen 225
Katolicki Zwiazek Polek (Poln. Frauenbund). Cfr. angeschlossene Organisationen 74
„Odrodzenie", Stowarzyszenie Mlodziezy Akademickiej („Wiedergeburt", Stu-
dentenvereinigung) 113
Zjednoczenie Stowarzyszen Mlodziezy Polskiej (Verband der Jugendvereine) . . 97
Zjednoczenie Stowarzyszen Robotn&ow Katolickich (Verband der Arbeiter-
vereine) 187
Zwiazek Spoldzielni Zarobokowych i Gospodarczych (Genoissenschaftsbund) . . 234
PORTUGAL:
Associagiäo dos Medicos catoliccs 161
Federagäo nacional das Associagöes Portuguesas da Juventude catolica .... 97
Liga de Acgäo Social Christa 75
SCHWEIZ:
Caritassektion des Schweiz, kath. Volksvereines und des Schweiz, kath. Frauen-
bundes 136
Christiichnationaler Gewerkschaftsbund der Schweiz. Cfr. angeschlossene Lan-
desf achverbände 225
Christlichsozialer Arbeiterbund der Schweiz 188
Christlichsoziale Krankenkasse der Schweiz 238
Ecole de Formation aux Oeuvres sociales 144
Kath. Lehrerverein der Schweiz 167
Konkordia, Kranken- und Unfallkasse des S. K. V. V .40
Schweiz, kath. Erziehungsverein . . -. 27
Schweiz, kath. Frauenbund 75
Schweiz, kath. Preßverein . .19
Schweiz, kath. Volksverein. Cfr. angeschlossene Institutionen und Organisationen 39
Schweiz. Sozial-Caritative Frauenschule 75
Schweiz. Studentenverein 144
Verband der Genossenschaften „Konkordia" der Schweiz 234
Verband kath. Angestellter und Beamter der Schweiz . . . . . . . . . .173
Verband kath. Arbeiterinnenvereine der Schweiz 189
Verband kath. Arbeitervereine der Schweiz 189
Verband weiblicher Haus-, Hotel- und Wirtschaftsangestellter der Schweiz . . .189
Vereinigung Schweiz, kath. Publizisten 159
Verein kath. Lehrerinnen der Schweiz 168
Zentralverband christlichsozialer Organisationen der Schweiz ..... . .188
Zentralverband der kath. Gesellenvereine der Schweiz 87
Zentralverband der kath. Jünglinge der Schweiz 98
SPANIEN:
Acciön Catolica de la Mujer .76
Apostolado de la Prensa 19
Asociacion catolico-nacional de Propagandistas 54
Alphabetisches Verzeichnis der Organisationen nach Ländern geordnet 287
• ' Seite
Asociaciön general para el Estudio y la Defensa de los Intereses de la Clase
Obrera . . 54
Centro de Damas Proiiagandistas .20
Confederaciön de Estudiantes catölicos de Espana 114
Confederacion nacional catolico-agraria 1 98
Confederaciön nacional de Sindicatos catölicos de Obreros 227
Instituciön internacional „Ora et Labora" 20
Instituciön Teresiana. Cfr. angeschlossene Organisationen . . . . . . 76
Instituto de la Mujer que tr^aja . . 238
Junta central de Acciön catolica 41
Union de Damas espanolas del Sagrado Corazon .76
TSCHECHOSLOWAKEI:
Bildungs- und Wanderbund „Staffelstein" 99
Ceskoslovenska ^isskä vseodborovä Komise kfestansko-sociälni (Gewerkschafts-
kommission) 227
Christlich-deutscher Preßbund 20
Deutscher christlicher Lehrerinnenverband 169
Dr .-Otto-Willmann-Bund, Reichsverein der christL-deutschen Lehrerschaft . . .168
Jugendvereinigung des kath. Frauenbundes für die Deutschen 105
Kath. Frauenbund für die Deutschen in Böhmen, Mähren und Schlesien .... 77
Katolicka Jednota Zien (Slowakischer Frauenbund) 78
Kfestanskä Akademie (Christliche Akademie) 14
Orel Ceskoslovensky (Tschechoslow. Adler) 98
Rada Katoliku v Republice ceskoslovenske (Komitee der tschechoslow. Katholiken) 41
Reichsbund der kath.-deutschen Jugend .98
Reichsmädchenbund „St. Gertrud" 105
Reichsverband der Gesellenvereine in der Tschechoslowakei 87
f^issky svaz. katol. Charity v Ceskoslovenskü (Caritasverband der Tschecho-
slowakei) . . . . . . . 137
Sdruzeni Ceskoslovenskü katol. 2:emedelcu (Bauernbund) 198
Sdruzeni katol. Mlädeze V Cechäch (Jugendverband) . . ... . . . . . . 99
Spolek SV. Marie Anezky pro dobrovolnon pesi o chudi (St.-Maria-Agnes-
Verein) 127
Svaz katol. Spolku Zenskych (Verband der Frauenvereine) 78
Svaz kfestanskeho Ucitelstva ceskoslovenskeho (Lehrerverband) 168
Ustfedi ceskoslovenskeho katolickeho studentstva (Studentenverband). Cfr. ange-
schlossene Organisationen 115
Verband der christlichen Gewerkschaften 227
Volksbund deutscher Katholiken 55
UNGARN:
Katolikus Häziasszonyok Orszägos Szövetsege (Hausfrauenverband) .... 79
Katolikus Iskolaegyesület (Schulverein) -28
Katolikus Leänyok Orszägos Szövetsege (Landes-Mädchenverband) ..... 106
Katolikus Nepszövetseg (Volksverein) 55
Katolikus Nök Orszägos Sajtoegyesület (Damen-Preß verein) 21
Katolikus Tanäregyesület (Mittelschullehrerverein) 169
Katolikus Tanitonök Egyesülete (Lehrerinnenverein) 169
Katolikus Tisztviselönök es nöi Kereskedelmi Alkalmazottak Orszägos Szövet-
sege (Verband weibl. Angestellter) . . ... . .174
Kereszteny Szocialista Szakszervezetek Szövetsege (Gewerkschaftsbund) . . . 228
Magyar Katolikus Föiskolai Diäkszövetseg (Foederatio Studentium Hungariae
Catholica) 115
Orszägos Katolikus Nöszövetseg (Frauenbund) 79
Orszägos Katolikus Szövetseg ^andes-Katholikenbund) 42
Orszägos Központi Katolikus Legenyegylet (Verband der Gesellenvereine) ... 87
Orszägos Päzmäny-Egyesület (Päzmäny- Verein) .159
288 Alphabetisches Verzeichnis der Organisationen nach Ländern geordnet
Seite
Szent Istvän-Akademia (St.-Stephan- Akademie) 3
Szent Istvän-Tärsulat (St.-Stephan-Gesellschaft) 15
Szociälis Missziöszövetseg (Sozialer Missionsbund) .79
Zrinyi-Gärda (Zrinygarde) 150
URUGUAY:
Asociaciön de Estudiantes catölicos del Uruguay 116
Circulos catölicos de Obreros del Uruguay . . 190
Comite general de la Accion catolica 42
Federacion de la Juventud catolica del Uruguay 100
Liga de Damas catolicas del Uruguay 79
Secretariado Sindicalista del Uruguay 57
Union econömica del Uruguay . 56
Union social del Uruguay . 56
VEREINIGTE STAATEN:
Catholic Conference on Industrial Problems . 57
Catholic Educational Association 28
Catholic Hospital Association . . '. 44
Catholic Press Association 21
Catholic Young Men's National Union 100
Daughters of the Queen of Heaven 138
International Federation of Catholic Alunmae 81
Knights of Columbus 45
Kolping Society of America 88
National Catholic Service School 80
National Catholic Weifare Conference 43
National Conference of Catholic Charities . . 137
National Council of Catholic Men. Cfr. angeschlossene Landesorganisationen . 44
National Council of Catholic Women. Cfr. angeschlossene Landesorganisationen 80
Western Catholic Union 239
Young Ladies' Grand Institute 106
Verzeichnis der Universitäten
Seite
BELGIEN:
Universite Catholique de Louvain . . . . ... . . 243
CHILE:
Universidad Catölica de Santiago 247
CHINA:
Universite de Chang-hai „L'Aurore" . 248
FRANKREICH:
Die katholischen Universitäten Frankreichs 248
Institut Catholique de Paris 248
Facultes Catholiques de Lille 250
Facultes Catholiques de Lyon 252
Facultes Catholiques de POuest 253
Institut Catholique de Toulouse , , 254
ITALIEN:
Universitä Cattolica del S. Cuore . 255
JAPAN:
Jöchi Daigaku (Hochschule der Weisheit) 257
KANADA:
Universite Laval \ 258
üniversite de Montreal 260
NIEDERLANDE:
R. K. Universiteit te Nijmegen (Kath. Universität Nimwegen) 262
PHILIPPINEN:
Real y Pontificia Universidad de Santo Tomas 262
POLEN:
Uniwersytet Lubelski (Universität Lublin) 263
SCHWEIZ:
Universität Freiburg 264
MONTI, Internat. Handbuch der kath. Organisationen. 20
■ . - • /
290 Verzeichnis der Universitäten
Seite
SPANIEN:
Colegio de Estudios Superiores (Deusto) 26&
Real Colegio de Estudios Superiores de Maria Cristina (Escorial) 267
SYRIEN:
Universite Saint- Joseph . 267
VEREINIGTE STAATEN:
Catholic University of America 269
Andere Universitäten unter kath. Leitung in den Vereinigten Staaten:
Creighton University — University of Dayton — De Paul University ^-
University of Detroit — Duquesne University — Fordham University —
Georgetown University — Gonzaga University — St. John's University
— St. Louis University — Loyola University (Chicago) — Loyola Uni-
versity (New Orleans) — Marquette University — University of Notre
Dame — University of Santa Clara 271
Inhalt
Seite
Vorwort . III
Zur Einiührung VI
Internationales Bureau der katholischen Organisationen XI
ERSTER TEIL.
Organisationen zur Förderung der katholischen Kultur im allgemeinen.
Kap. I. Organisationen zva Pflege der Wissenschaft vom katholischen
Standpunkt aus 1
Kap, II. Organisationen zur Verbreitung der katholischen Weltanschauung . 4
Kap. III. Preßorganisationen . 16
Kap. IV. Organisationen für Erziehung und Unterricht 22
ZWEITER TEIL.
Organisationen für die soziale Bewegung im allgemeinen.
Kap. V. Leitende Zentralstellen. Allgemeine Katholikenorganisationen ... 31
Kap. VI. Organisationen für soziale Schulung und Propaganda 47
Kap. VII. Frauenorganisationen 58
Kap, VIII. Jugendorganisationen 82
A. Männliche Jugend 82
B. Weibliche Jugend 100
C. Hochschüler . , , 106
DRITTER TEIL,
Organisationen für soziale Betätigung auf Sondergebieten.
Kap. IX. Organisationen für soziale Caritas 119
Kap. X. Organisationen: a) für Auswanderer, b) für Schiffer, c) für allein-
stehende Mädchen ' 139
Kap. XI. Organisationen zur Bekämpfung der Trunksucht und Öffentlichen
Unsittlichkeit 147
Kap. XII. Organisationen zum Schutze der Familie 151
Kap. XIII. Organisationen zur Förderung 'der internationalen kath. Interessen
auf wissenschaftlichem und praktischem Gebiete 153
VIERTER TEIL.
Organisationen einzelner sozialer Stände und Berufsgruppen (nicht
gewerkschaftlicher Art).
Kap. XIV. Schriftsteller, Journalisten, Ärzte usw 157
Kap. XV. Hoch-, Mittel- und Volksschullehrer 162
Kap. XVI. Beamte, Angestellte, Kaufleute 170
Kap. XVIL Arbeitgeber 175
Kap. XVIII. Mittelstand 177
Kap. XIX. Arbeiter ...r^«-. ,, 179
20*
292 Inhalt
Seite
FÜNFTER TEIL.
Wirtschaftlich-soziale Organisationen.
Kap. XX. Organisationen gewerkschaftlicher Art 193
A. Arbeitgeber (Industrie und Landwirtschaft) 193
B. Arbeitnehmer 199
Kap. XXI. Genossenschaftliche Organisationen 229
Kap. XXII. Unterstützungs- und Versicherungsorganisationen auf Gegenseitig-
keit 235
ANHANG.
Die katholischen Universitäten ; 243
Alphabetisches Verzeichnis der Organisationen nach Ländern geordnet .... 279
Verzeichnis der Universitäten 289
293
Derlagsanftalf „SijrüUa'', Sunstoät
^ageggebanfen jur 93orbereitung unb ®anffagung <xuft>ag fettige
Opfer uttb öic |>eiUgc Äommunion, im 2lnf(^tu| an bic 9)?e§tc5te&cr
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P. 91* atoficv iit be« (itetav* OSeUage tut «yStttgsetttgev *poftititmtci^ x
„^vc QSerf offer «erfUgt Ober ^ae f eltene %oIent, mit gleite feinem $alt ftc^ in bie alt-
^riftli^e eebetdort unb bie mobemen €eelenbebärfniffe einp^Ien au lönnen."
^om gießen 93crfaffcr crfc^ien ate ©rgän^ung ^teju:
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294
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ein Hort und eine Pflegestätte vaterländisdier Spradi-
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Kultureinheit und findet seine Grenzen im christlichen
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von Professor Josef Anton Endres.
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stellung wird verstärkt durch die Schärfe der
geschichtlichen Ableitung aller Problemstellungen.
Dies Buch vermag jedem, der zur Einführung
nach dem Werke greift, eines der umfangreichen
Begriffslexika der Philosophie zu ersetzen.
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von Professor Franz Sawicki.
8", 306 Seiten, brosch. GM. 7.20; Halbleinen
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Allgem. Tiroler Anzeiger:
In einer Zeit, die • im Banne des Irrwahns ist,
die Geschichte bestehe nur in der Hntfaltung
des sozialen Lebens, ist dies treffliche Buch zur
Orientierung über die Grundfragen der Ge-
schichtsphilosophie geradezu ein Bedürfnis.
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Philosophie der Natur
von Professor Dr. J. Schwertschlager.
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Dies Werk ist das Produkt jahrelanger, ent-
sagungsvoller Forschungsarbeit, streng syste-
matisch aufgebaut, und, was hervorzuheben ist,
in einer sehr verständlichen Sprache geschrieben.
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professoi in Köln.
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Es wird kein Handbuch der Psychologie geben,
das sich so sehr zur Einführung in das weite
Stoffgebiet eignet, wie das Buch von Lindwbtsky.
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Band VI:
Metaphysik
von Professor Dr. L. Baar.
8», XI, 502 Seiten, brosch. 11.— GM.; Halbleinen,
GM. 12-60.
Das Werk unternimmt es, die Philosophia peren-
nis, die nie alternden Grundgesetze und Grund-
wahrheiten des Denkens, in einer übersichtlichen
Fassung den interessierten Kreisen darzubieten.
Band VII:
Ethik
. von Dr. Michael Witimann.
1923, 8\ 398 Seiten, brosch. GM. 8.20; Halb-
leinen GM. . 9.50.
Verfasser stellt sich die Aufgabe, die Tatsache
des sittlichen Bewußtseins mit Hilfe eines ana-
lytisch-induktiven und zugleich eines historisch-
kritischen Verfahrens zu ergründen. Als Aus-
gangspunkt dient nur der Inbegriff der sittlichen
Tatsachen selbst. Möge dieser Band recht viele
Lehrer und Theologen, überhaupt alle Führer des
Volkes zum Mitdenken und Mitarbeiten anregen.
Band VIII:
Geschichte der Philosophie von der
Romantik bis zur Gegenwart
von Dr. Max Ettlinger.
8", 326 Seiten, brosch. GM. 6.50; Halbleinen
GM. 7.70.
Unsere geistige Verwirrung rührt nicht zuletzt
davon her, daß man keine Ahnung hat von den
Gängen des menschlichen Denkens in der un-
mittelbarsten Vergangenheit. Ettlinger- gelingt es
aufs beste, die Fäden des kulturellen Lebens in
ihrer Verschlingung mit dem philosophischen
Denken aufzuweisen.
. In Vorbereitung:
Band IX:
Peligipusphilosophie
' yon 'D. Dr. 'Steffes. •
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296^
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als eine mit den modernsten Ein-
richtungen ausgestattete Erziehungsanstalt.
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ständiges Obergymnasium (humanistisch)
mit Vorbereitungsklasse verbunden. Auf-
nahmsbedingimgen und Leistungen
der Anstalten sind aus den bei
der Anstaltsdirektion erhält-
< liehen ausführlichen
Pro s p e k t e n
ersichtlich.
^>
Gymnasial- und Konviktsdirektion
^ St. Paul in Kärnten ^
297
iß.itd)en = Blöcken
ans 13öl)let=
Spe3ial=StaI)l
übcr=
troffen an Rlang=
fd}önbcit ^Tonfülle und
Rcinl}cit der Stimmung.
0rö^teReid)roeite descTones.
Unbegren3te l^altbarkeit.
f^eine Drud)= und 5prung=
gefabc. Eincoandfreies Hb=
ftimmcnGUd)3UDort)andcncn
Dron3eglodien gctpöbrleiftet.
Billigfte Prcife, hür3efte £iefcr=
3eit, langjährige Garantie für
f)altbarKcit, Beftändigkeit des
Jones und Tlein!)eit der Stimmung.
Dortellt)aftefte 3al)lungsbedin=
gungen. Dcrlangcn Sic profpchtc
und ßoftcnPOcanfd)(äge oon
(Seht. DöJ)(er & Co.
Flhticngcfcnfcfjaft
lOicn, 1. 13e3., £Hfabct!)ftcaftc 12
298,
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unb ßc^rcr aKcr Kategorien bürften, ba gcrabe jte auf bie ^enü^ung eincö
fotd^en Äanbbu(^eg beö QSßiffenö in it)rcr ^crufgtätigfeit ftetg angetoicfen
ftnb, bcm ßcfc^einen biefc§ mit ben neucften jugängU(i^ctt Qlngoben ergänzten
ßejifong grö^teö Sntereffe entgegenbringen." {=Reue gceie qjreffc, SEßten 1922.)
£eüf Ott aer l^a^ogogti
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herausgegeben öon '^^rof. €vnft SJl. SfU^loff*
©cbunben je 6^tt>. ^r. 18.75; in Satbtcber je Sc^tt). S^r. 22.50
Säuß ben urteilen: „®ag öoUftänbigftc ^er! auf biefem ©cbiete." — „gö
fann au(^ "^roteftanten cmt)fo:^tcn werben." — „ . . . ttjirb ftetö ein ^avh
ftcin auf genanntem ©ebietc barfteUcn unb gei^ört in jebe ße^rerbibtiot^ef."
für ba^ lat^olifd^e ©eutfc^lanb. 'zflehft 9J?itteiIungen ber amttid^cn Sentrat-
fteUc für fir^ti^e 6tatiftif, ÄcrouSgegcben öon $♦ 21. Äi?ofe S. J.
XI. ^anb 1922/23. ©ebunben 6d)tt). ^r. 8.15
5)er 5lbne^merfreig beS „Kirc^lid^en Äanbbuc^eö" befd^ränK ft(^ IcineöWegg
ouf bie fatbotifc^e ©eiftlic^feit, fonbern be^nt fvS) immer mei^r auf ßaien-
Jreife, "Se^ßrben, 6d^rifttcitungen, aud> auf anberögläubige SöZitbürger an€.
SbcraH t»cfroc^tct man baS Äanbbuc^ aU geeignete^ Sflad^f^tagemcrf, um
fi^ über bie ifat^otif^e Kirche ®eutf(^tanbö, i|)ren 95eftanb, it)re Organifation
unb fiebenSäu^crungen gu unterri(i^ten.
m^mt^^^ ^aiidiegif 011
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®in gi^ac^fd^tagcbud^ über baS ©efamtgcbiet ber ^^eotogie unb ii^rer
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©ebunben Gd^to. "Jr. 9ü.—
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9Zod>fd^tageh)crf auf bem ©tubiertifd^ beS ^i^eologen ..."
93it)ttf(%e Seitfd^tlft, 'Jrcibutg t. «230
>♦**•*>*»♦♦*«»>«««»»««»»•*»• » »»>•••»»«••♦>»«>»»»>«>♦«»
coerlas S^ewbet & eo. / Sreiaurs i« ^r.
300
Unverkennbar
klar liegt es für den Sehenden
vor Augen, wie die Menschen von heute zum
grofien Teile Umkehr halten wollen von dem betretenen Wege,
wie sie sich auf die Suche begeben nach einem andern Ziele : auf
die Su<he nadi Gottl Es ist dies erfreulich 1 Und dennoch: auf
dieser Suche bedarf der Mensch guter Führer, die ihm den
rechten Weg zeigen 1 Gerade weil so viele den rechten Weg
verfehlen, werden sie irre — und in ihrem Gott-Suchen schlagen
sie falsche Wege ein, die sie nicht selten ins Verderben führen.
P. CASSIAN KARG O. M. Cap.
hat gute Fuhrer geschaffen durch seine Ver-
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die sie auf Grund der Unter-
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Methode Toussaint-Langen-
scheidt erworben haben.haben
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zielt. Auch Sie können es
diesen Leuten gleichtun.
Glauben Sie nicht, daß Sie
es nicht schaffen. Sie brauchen
nur den Willen dazu aufzu-
bringen. — Vorkenntnisse
oder bessere Schulbildung
sind nicht erforderhch. Sie
lernen nach unserer Methode
von der ersten Stunde an die
fremde Sprache mit unbe-
dingter Sicherheit richtig
lesen, schreiben, sprechen
und verstehen. Sie sind schon
in ganz kurzer Zeit in der
Lage, sich zu verständigen
und einfache Briefe zu
schreiben, also Ihre Kennt-
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anzuwenden. — Vertrauen
Sie sich unserer Führung an.
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. . . DievorliegendeSchrift des in Wissenschaft und Seelenkunde und Erfahrung gleich tüchtigen
Verfassers behandelt das Gebiet des Geschlechtslebens in seinem vollen Umfang und Zusammenhang :
Keuschheit außer und in der Ehe, auch sind all die verschiedenen krankhaften Erscheinungen der
Neuzeit berücksichtigt . /.
Das Buch ist geschrieben für die Reinen, daß sie rein bleiben, ja sich zu idealer Höhe der Keuschheit
erschwingen. Aber auch die bereits Gefallenen finden hier eine Stütze, an der sie sich herausarbeiten
können aus dem Schlamm mit der Gnade Gottes. DieSchwankenden wird es zu freudiger Entscheidung
für das Gute drängen. Alle finden die ersehnte Aufklärung ... P. Konrad Lienert.
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