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Mitth eilungen
Verein für Hamburgische Geschichte
IN COMMEMORATION OF THE VISIT OF
HIS ROYAL HIGHNESS
PRINCE HENRY OF PRUSSIA
MARCH SIXTH.1902
ON BEHALF OF HIS MAJESTY
THE GEKMAN EMPEROR
cmJIMAl
r
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r*
iltttt^eUiutgett
M
herein* für ^amburgifdie Ökfdjtdjte*
3m auftrage t>e$ 33orjtanbe$
herausgegeben
Dr. Äarl Äoppmann f
jlänbtgem ©efretcir be* 93erefn$.
©rfier 3af>raattfV
Hamburg, 1878*
Setlag ton SB, SWoufe @6$tie
(vormals *pertye$, föeffer & 2ttaufe).
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4^ j/j*
HARVARD COLLEGE LIBRARY
OCT S8 1905
HOHENZOLLERN COLLECTION
g;;-t cf a. c. coolidge
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33or&emerfungen.
£)ie SSorjüge ^ciuffgerer Anregung, welc&e für bte 3We^rja^l
brr ÜWitglieber aller wtffenfc^aftlid^en SBcreine wünfd&enSwerty fein
wirb, unb ber 9Wöglidj)feit eines fctynelleren ÜJleinung$au$taufcfce$,
bte aud> ber eigentliche gadjmann ju würbigen weiß, waren neben
äu§eren Umfianben, beren im Vorwort ßrwajmung gefc^ie|>t, t>it
tyauptfäd&lidjften 33eweggrünbe für ben 33ef$lu§ be$ SBorjlanbeä
be$ Sereinä für £amburgifcf>e ©ef4>id)te, neben feiner gewichtiger
auflretenben 3«tfc^rift anfprudjSlofere monatlich erfdjeinenbe 3Wit*
Rettungen ein^erge^en ju tajfen. Slucf) son einem folgen Unter*
nehmen ließ |tcf> ja eine g&rberung i\\ ber ?Bfung ber SBereinS*
aufgaben erwarten, bie ^amburgifc^e ©efctyidjte in tl)rem weiteften
Umfange aufjuflären unb bie ?iebe ju tyr ju nähren unb ju
»erbreiten, Aufgaben, benen ber SBerein fett naljeju merjig 3a£ren
eine X^Stigfeit gewibmet £at, ber son Sinem £ol)en ©enat
unb giner serel)rlid)en Sürgerfctyaft bie ejjrensolle Slner*
fennung einer jährlichen Bewilligung au$ ben öffentlichen Wlitttln
}u £f>eil geworben ift.
Der Unterrichtete , ben ber 93orftanb mit ber £erau$gabe
feiger ÜWitt^eitungen betraute, fcielt e$ für bie Aufgabe feiner
3tebaction*t&ätigfeif, me£r auf eine rege Beteiligung ber SWitglieber
unb eine baburd) roh bebingte, fo aud) gewährleiste Bielfeitigfeit
be$ ^n^altc^, als auf fachet) abgesoffene unb formell abgerunbete
2luffä$e ju fetjen. Da* Äorrefponbenjblatt be$ jungen BereinS
für nieberbeutf^e ©pracfcforföung, baä ebenfall« einem 3aJ>rbucfce
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IV
jur Seite getyt, war tin geeignetes, aucty son einem anbern l)ifto*
rifdjen herein beachtetes ÜWufier, wenn natürlich and) bie 33er*
fcbiebenfjeit ber Aufgaben einen Unterfc^ieb in ber Haltung ber
SWittl&eilungen bebang.
2Wit ber ©eptembernummer erhält nun ber erfle 3a$rgang
biefer SJlittyeilungen beS SSereinS für Hamburgifctye ©efc^id^te
feinen Slbfcblufj. inwiefern berfelbe feiner näcbflen Slufgabe ge*
rec^t geworben ifi, ben SRitgliebern beS 35er eins Anregung ju
bieten unb baS 3ntereffe für bie saterfiäbtifcbe ©efcbid)te audb
au§er$alb ber 93erem$grrnjen ju f&rbern, mu§ ber ^Beurteilung
ber fefer überlaffen bleiben. Dem Herausgeber aber liegt eS ob,
ber werktätigen X|>eilnal)me ju gebenfen, bie i|m son fo vielen
©eiten entgegengebracht ift, unb ben ©penbern berfelben aueb an
biefer ©teile feinen aufnötigen Dan! aussprechen. 9Röge er
ftcb aueb für bie Bufunft fo treuer S3eibülfe ju erfreuen fyabcn !
ßinjelne für ein größeres ^ublifum befonberS geeignete 9luf*
fäfct jinb in Diepgen unb auswärtigen XageSblattern unter Sin*
gäbe ber Duelle wieber abgebrudft worben. Da bie baburd;
erjielte größere Verbreitung biefer 2luff5fce bie Siebe jur ^etmifd^en
(Defekte nur befbrbern unb nähren fann, fo wirb foleber Sßieber*
abbruef von allen ^Beteiligten gern gefeiten werben.
Damit gej>e benn biefer erfte 3a£rgang feinen 2ßeg, wirfe
ju feinem befebeioenen Steile mit an ber 6rfenntni§ ber ©efetyiebte
unferer SBaterftabt unb ftnbe, wo er bei einem greunbe berfelben
einfeljrt, ein ftfrjlicbeS SBillfommen!
Hamburg, 1878, im September.
St. Kotyintamt,
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3 n M 1 1
(Seite
I. ißerrooi t 1
II. Wfdfce imb SBotijen:
1. ©ie Hamburger Verberge ju<stabe. 93onDr. .stäoppntann 6
2. 9lu$ bent Oiegiflram äonig (S&rifHan be$ (Jrften. &on
bentfelben.
1. ©er 9iatf)$apot6efer ^»inricf> von Malern 15
2. gBanbrtecf 15
3. 9lmt ©tetnburg 20
3. gunb einer rontifdjen 2Runje in Dcbfemvdrber. ißon
Dr. & $8 oig t 18
4. ©er SBau be$ alten ©teintftor*. <Bon Dr. ß. Äoppmann 19
5. 3 l » r ©efäüfcte ber ©latfmalerei. SBon bentfelben 22
6. ©er @fel atö (satfpfeifer. $on 9)rof. j). £an beimann
in Atel 29
7. #ollänber in Hamburg. S3on Dr. ä. ßoppmann — 30.147
8. ©er 2Re*anicu$ Sfleubert. I $on bentfelben. IL «Bon
Dr. g. 93oigt 31.36
9. aBefcberg. 9Son Dr. & äoppmann 31
10. Hamburger ©ratygttt. I. S3on Dr. $. SBoigt. n. «Bon
Dr. & äoppmann 38.39
11. ©ie Ueberrefte ber 93urg ginotv. 93on Dr. & SBoigt ••• 41
12. Hamburger 93ier. &on Dr. & ßoppmann 44
13. ©efanbtf#aft$fo(ten. $on Wriwtbocent Dr. & is&blbaum
in ©ottinaen 45
14. &npfer(Ud> von <£.<&. ». 3. 1467. &on Ol. üon©ommer 47
15. 2Riet^ejettel au* bem I6.3a^rl)imbert. $on Dr. @. 2öalt&er 48
16. (Spottnamen ber Hamburger. «Bon Dr. & äoppmann.. 52
17. keltere *Rad>ti#ten über £amburgä $8euolferung$roed)fel.
93on Dr. 3R. g^eefe ...*. 53
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VI
©ette
18. Ueber ben Qiftorifcfren ©ewinn, ber au* einer narren 33e=
tra*tung unferer Familiennamen ju stehen ift- «Bon $ireftor
Dr. 3. glaäfen 60
19. Sornbuf*. L «Bon Dr. «&. ^übbe. n. «Bon Dr. &
jtoppmann. in. «Bon Dr. g. «Balt&er 67.67.68
20. £rafeiger:5?anbförift. «Bon 5lr*ioar Dr. ©. Spill* in
@d>(eöiDi9 7I
21. Ort be$ «iöoOnftfeeS ber ehemaligen bitter von £amme.
«Bon Dr. 2ö. ^> u b b e 77
22. SluSfdblägerweg. SBon Dr. & äoppmann 79
23. «öleiplombe pom 3a&rc 1535. I. «Bon 9)rof. £. £anbel*
mann in «ieL n. sßon Dr. £. Äoppmann 80.80
24. Zigeuner in £olfl:ein. «Bon Dr. & äoppmann 82
25. «Ber&anblungen über titn 2lnf*lufj ber j?anfeftabte an ben
föbeinbunb. «Bon Dr. «tfbolf SBo&lroill 84
26. Ueber ben tarnen @tortebefer. «Bon Dr. g. fBaltfoer .. 89
27. 3ur ©ef#i#te £einri#$ be$ gifernen. SBon Dr. & äopp=
mann 04
28. 3igeuner unb £urfenbefampfer in Hamburg. «Bon Dr. D.
Oiübiger 07
29. Sroei^otijen über £l>oma$ ©elliu*. «Bon 3. & be 33outf 100
30. fcatergang. «Bon Dr. g. «Salt&er 101
31. gin au$gewanberte$ Seffingpottrait. «Bon Dr. %. X&eobalb 102
32. Slbrian «Boffenljol. «Bon Dr. & & pp ma nn »05
33. Dr. med. 3obocu$ qjorter. «Bon b e m f e l b e n 109
34. F. N. V. T. gson Dr. g. «Balt&er l, °
35. gut ©efcfcicfote ber «Berbreitung ber Sefeftmft im 9ttittelalter.
I. «Bon ?)rof. ©. pon ber fKopp in Seipjig. II «JSon
Dr. ä. ßoppmann 112.114
36. 3ur Sunfigeftttote. «£on Dr. ß. ßoppmann.
1. Safob 2Jlor$ * 17
2. Slbfalon ©tumme * * 7
37. groei ®dnff$namen. «Bon bemfelben H8
38. £ur ©efcbicfote ber 95eginen in Hamburg. «Bon Dr. g.
SBaltfcer HO
39. $er Sörunnen auf bem £anfaplafc. «Bon Dr. % «Boigt-. 121
40. Sie ©emälbegallerie auf bem alten fKat^aufe. «Bon Dr.
S. Soppraann ,24
41. ^olifaflen beä Senev gloer pom 3«&w 1549. «Bon Dr. $.
grull in «Bißmar 126
42. 3ur @e(d)i*te ber ©eueren. «Bon Dr. & Äoppmann •• 127
43. sp&ilipp ©eorg Zßtyun unb 3ofymn Otto ©lüjtng. «Bon
spaftor garl 33ert&eau »30
44. sunte Johamiis to lichten. «Bon Dr. ^. ^oppmann • • 132
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VII
©eite
45. @t6rtebefer unb ©6befe 2Ri*eL «Bon bemfelben 136
46. Hamburger „SBeifrtläge" au$ bem 14., 15. unb 16. 3abr-
bunbert. «Bon SRartin ©eneler 137
47. 3um e*mäbgebt<bt vom 3abre 1458. «Bon Dr. ß.
ßoppmann 141
48. £amburgif#e Djterfeuer. «Bon Dr. o. 93enefe 144
49. einiget über bte ©cbroäne auf ber Alfter. «Bon €. $.
©aebecben* 146
m. «Beretn$na<brt*ten:
1. 2lu$jug aue bem am 29. aJfcat 1876 vorgetragenen 3«bte^
23eri*te be* «Borftanbe* 2
2. Sluäjug au$ bem am 29. Dctbr. 1877 vorgetragenen 3abre&
23eri*te be$ «Bor(tanbe$ 9
3. 3Cbre*nung vom 1. ffkai 1876 M I. 2Rai 1877 14
4. 2Bitt&eüungen be$ «Borftanbe* 6.13.25.33.41
IV. Senate über bte im «Berein gehaltenen «Bortrdge:
1. Dr. % «Boigt, 3Me ©cb(a*t bei QSornboveb 17
2. Dr. #. o. «BeifUnba*, $te«Bappen am neuen (Regierung^
geMube ju <S*(e$»vtg 18
3. gjaflor ©. ©tever$, 3ur ©efcbic&te ber «Borflabt ®t. Vauli - 18
4. 3ngemeur $. Söubenbep, 2Ratbemattfcbe 33eftrebungen in
Hamburg am @nbe be* 17. 3abrbunbertf unb bit ©runbung
ber biejigen 2Ratbematifcben ©efellfcbaft 25
5. Dr. ä. äoppmann, üRittbeitungen über innere «BerbMt*
niffe j?amburg$ im 15. 3«brbunbert 28
6. Dr. %. «Boigt, Ornamente ber 5Henai(fance-3«t au$
jpamburgtfcben Äircben 29
7. Dr. Bbolf «BobltviU, 2)ie «Berbaftung SBapper £anbv'$
unb bie @onflicte£amburg$ mitben@rofim<icbten 1798—1800,
na* ben bieten be$ @el). (gtaatäarcbiv* in 95er(in 33
8. Dr. o. föübiger, <5r$bif*of 5lbalbert von #amburg*
95remen na* @. 3)ebio'$ ©efebiebte be$ @rjbt$tbum$
£amburg=93remen 57
9. Dr. 2(. fcbeobalb, $ie mit ber £amburgifcben ©tabt=
bibliotbef verbunbenen fleinen antiguarifeben (Sammlungen - 58
10. @. J. ©aebeeben*, 2>ie spajmtann'fäe @tbule unb beren
©djulgrtin 5S
11. Dr. % «Boigt, 3m- ©efebirtte ber Alfter 59
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vin
@ette
12. Strettot Dr. 3. @U$fen, Ueber ben Wftorifcften ©erotnn,
ber au$ einer ni&eren «Betrachtung unferer $ami(iennamen
Su stehen tfh ©. oben 60
13. g. & 2Bi*mann, 2)er urfrrüngli#e Umfang 2l(tona$.. 73
14. Dr. & äoppmann, Älau* ©tortebefer in@efd)i*te unb
(Sage 75
V. gftttt&eifongen über neu erfc&tenene 93ü*er:
1. gerifon bet £amburgtf*en ©cfcrtftfteUer 7
2. ßammereirecfonungen 56
VI. 95ü*er^njetgen 7.24.32.40.56.72.88.120.148
$tucf »on %%. ©. üWet&ner.
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tttJjetlungett
be*
Deretn* für jjamburgtfdje (fefd)id)te-
M 1. 1877» Drtobet.
/Ctefe 93latter »erben ben 2Witgliebern be* SereinS unent-
geltlich geliefert, »erben aber au$ aerf auflief fein* Ueber ben
$rei$ »irb f. 3* 5RäJ>ere$ mitgeteilt »erben. 3n ber Siegel »irb
monatlich tin 33latt erfreuten, unb »irb alljährlich ein £eft, juerfl
@nbe 1878, abgefctytoffen »erben.
93 o r n> o v t
2/le&rfac$ ffi aon SWitgliebern be* SBeretn* fflr |>amburgifc$e
©ef$i#te ber SÖunfdf) au3gefpro#en »erben, öfter als bis jefct ber
gall »ar SWittyeilungen gef$idf>tlic$en 3n&altS, namentlich aus ber
©efdjn^te ber ©tabt Hamburg, ju erhalten. Oft* SWitt^eilungen
lärjerer ärt, namentlich au# feiger, »el$e einer unmittelbaren
Anregung entfp ringen, nur aon örtlicher 93ebeutung ftnb, ober
ein nur jeit»eiltge$ ^ntereffe erregen, erfc^eint bie 3^ttf4>rtft
beS SSerctn^ für £amburgifdj)e ©ef^ietyte weniger geeignet; tton
lefcterer follte in jebem 3a|>r ein £eft herausgegeben »erben, bo$
unterblieb in ben legten beiben 3a$ren baS (Srfdjeinen eines
£efteS, »eil jur Slufnaljme in bie 3citf$rfft pajfenbe »ijjenfdjaftlicfce
arbeiten mcfct »erlagen« Die golge beS 9li'4)t^ßrfdS)einenS ber
£efte »ar, ba§ eine Slnja^l fleinerer Jluffäfce unveröffentlicht blieb,
unb baß namentlich au$ bie Zkxifyt über bie Xptigfeit beS
SBereinS nur jur Äenntni§ ber jenigen SKitglieber famen, bie in
ben jeweiligen 93erein6*3Serfammlungen an»efenb »aren.
l
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2
Der 5Berein$*5Borjlanb Cber übrigen« bie bi%r f>erau$*
gegebene S^^fc^rift fortfefcen roirb) glaubt ben SWttgliebern unb
greunben beä SSereinS bureb bie Verausgabe tiefer SWitt&eilungen
einen Dienfi ju ermeifen, unb j)offt, baß auc£ in »eiteren
Äreifen babunfy ba$ ^ntereffe an ber saterftäbtifefcen ©ef$icf)te,
wie an ber Sßirffamfeit be3 SBereinS er^ß^t werben m&ge*
Die SRebaction tiefer 33lätter fwt ber ftänbige ©ecretatr be$
93erein3, Dr. £. Äoppmann GBarmbedf, bei Hamburg), über*
nommem Der SBorftanb erfu^ bemfelben 2Wittj)eilungen, bie jur
Slufnafwe in ben ©lattern f?# ttgnen, jujufenben*
Wufyw o«ö t>em am 29. Üttat 1876
»orgetragenen 3a&rc$s33cri<$te fceö 93orjtant>e$ fceS
33erem$ für #am(mrgtfd)e ©efd)td)te*
©eit ber am 28* October 1874 abgehaltenen ©eneral*
SSerfammlung ber SWitglieber be$ 33erein$ für £amburgifdf)e
©efdjic&te ftnb burd) ben SSerein veröffentlicht nwrben:
ba* 4. ober ©djlujtyeft be$ VI. 33anbe$ ber 3eitfd>rift beg
ffiereinS für £amburgif$e @ef$i$te;
ba$ 1* unb 2. #eft be$ VII. 33anbe$ be$ Serif on #amburgifd)er
©ctyriftfieller Centyaltenb bie tarnen ©erenuS bis ©tollep);
33anb HI be$ SßerfeS über bie £amburgifd)en SWünjen unb
SRebaillen, »erfaßt »on $errn Hauptmann £♦ $♦ ©a ebenen S.
Da8 in ber legten ©enerafoerfammlung erwählte ßomite
jur Vorbereitung ber Slnorbnungen für bie in ber $ftngfht>od)e
bes 3cfyn$ 1875 in Hamburg ftattgefjabte 3a^re^erfammlung
be$ £amburgif$en @ef$i#t$*35erein$ Cwl$e$ au$ ben Ferren
©enator £apn, Director (Haffen, 3* @. ©obeffrop jr v
Dr. £apn, Dr. Äelltng^ufen, Dr. Äoppmann, Dr. Sappen*
berg, Dr. SWatfen, i?rei$gerid)t$ratj) SRoemer in Slltona,
g- ©tammann, Dr. £f>eobalb, Dr. g, SBoigt beftanb) fcat
im Slnfang be3 3a£re$ 1875 einen Slufruf jur 3ei$nung nnt$
©arantiefonb* für bie Soften ber 3al)re$&erfammlung erlaffen;
e$ »urben Jf 2955 gejeietynet* ©eitenä be$ ©taateä würben
Jf 1500 bewilligt Die mit jener 3aJ>re$*erfammlung »erbunbenen
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geftlicltfeiten unb gefeütgen Bufammenfünfte fanben in gemünfcfyter
SJBetfe Patt £>ie ©efammtfoflen ber 93erfammlung betrugen
>4 31 97,05. Der SBeretn ließ von ber in feiner Beitfcfcrift ver*
öffentlichen, ber 3?it im ©a& beftnblicfcen Slbl^anblung be$ £errn
Dr. Äoppmann über ba$ altefie Hamburger ©<$ulbbu$ für bie
auSmärtigen Xf>eilnef>mer ber SSerfammlung ©eparatabjügc an-
fertigen. £err Dr. Äoppmann lieferte ferner einen Slbbrucf
beä „Ceitfaben für bie 2lelterleute be$ Deutfd^en Kaufmannes ju
©rügge, um 1500 getrieben". £err Dr. Xfceobalb fd&rieb
z/P^tige SluSblidfe auf Hamburg« 93ergangenJ>eit". 2)em J>übf<&
auSgefiatteten gcftyrogramm mürbe außer einem ®runbriß von
Hamburg unb einer Äarte ber Umgegenb Hamburg« (welche
burd[) bie 3Serlag$budj$anblung von Ä. 33äbedfer gütigft über*
laffen mürben) einige SWittfceitungen über Hamburg unb beffen
Saubgebiet beigegeben. 3" Lüneburg, mo ein Äreiä von greunben
roiffenfdjaftli^er ©efirebungen jufammengelreten mar, um ben am
20. SDJai borten fa^renbcn SWitgliebern be$ £anjtfdjen 93erein$
bie ©etyenSmürbigfeiten jener alten £anfcjlabt ju jeigen, marb
eine ©d^rift unfereS correfponbirenben SWitgliebeS, £errn Director
SSolgcr , „pljrer burcty bie ©tabt Lüneburg" mit einem $tane
ber ©tabt Lüneburg verteilt.
3m Saufe be$ 2Öinter$ 1875/76 würben vom Vereine für
^amburgifdjje ©ef$id[)te junäd^fl für beffen SWüglieber, aber au#
für Slnbere jugängli$, regelmäßige SBerfammlungen veranfialtet,
in melden 2Jlitt|>etlungen verfd^iebener 2lrt, meiflenS gef$t$tlid>en
3nl)alt$, vorgetragen mürben, unb meldte gleichzeitig ftdj) geeignet
enviefen, um bie 2Witglieber be$ SereinS mit einanber befannt ju
machen, fomie um £amburgenjten vorzulegen unb ju befpred&en,
»m 15., 22. unb 29. November 1875 machte Dr. g. SSoigt
9WittJ>eilungen über bie ©ammlungen be$ ©ermanifd^en SRufeumS;
am 6. December rebete Dr. Äoppmann über bie £anjtfc$en
Käufer ju S3rügge unb 2lntmerpen;
am 13. December: Sanb. $j>it S- SBuef über ben ©treit
jmifdjen Hamburg unb Danemarf im 3a£re 1630;
am 17. Januar 1876: Dr. 2t Xljeobalb über bie Sltefien
©puren von bem SSorfommen ber Slbmarfc^en;
ben 24 Januar jeigte gretyerr von SBeißenbad) Dr.
bie neu angelegte ©iegelfammlung be$ SBereinS vor unb gab
Erläuterungen ju verfcfciebenen alten ©iegeln, namentlich in
^Betreff be$ £olfteinifd)en CanbeSroappenS;
i*
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ben 31. Januar rctoete Dr. §. Soigt „über ba$ ©tjuff*
bauergeroerf in Hamburg";
ben 7.gebruar: berfelbe „über ben £amburgif$en ©ürgereib";
ben 14 gebruar: & £♦ SBic^mann „über bie @lbe in
tyrer Sntroidfelung *on ©eeftyac&t bis Slanfenefe";
ben 21. gebruar: Dr. $ oppmann „über bie ©ermaniftrung
2Kedflenburg$";
ben 28. gebruar: Dr. Xfjeobalb „über bie Sammlung
£amburgifcfyer Slltertfmmer unb bie bamit serbunbene SÖaffen*
fammlung au$ bem Slrfenal b*3 früheren 33ürgermilitatr$";
ben 6. ÜWarj: greifen: son 2Bei§enbadj) Dr. „über baä
|)olfletnif^e ?anb*$wappen, inäbefonbere beffen ©eflaltung auf
SRünjen" (gortfe&ung be$ 93ortrag$ »om 24. Januar);
ben 20. SWarj: Dr. Äoppmann „über ©todtyolm in ben
£anben ber £anfefiäbte";
ben 27. "SWarj: Dr. g. 35 o igt „über ben SaufKl ber SBürger*
pufer Hamburg«".
Der Slbenb be$ 13. SWarj warb, in 93erbinbung mit ber
„l)iftorifd>en ©ection be$ SBerein^ für Äunji unb ffiijfenfd^aft" ju
einer freien 33efprecfmng benu$t über ein, g. & ©c&loffer in
feiner Satcrflabt 3»e*er ju erric^tenbeS Denfmal, meiere 93er*
fammlung ju bem Srlajj eines aufruft ju Seitragen für biefeS
Denfmal führte, ber roenn aud) ni$t rei$li$e, bo$ ertoünfd&te
unb mit vielem Danf entgegengenommene ©aben braute.
Slm äbcnb be$ 22. 2»ai 1876 rebete Dr. g. SSoigt über
©trom* unb Dei$»erl)altnif[e in ben ©bmarfcfyen bei Hamburg
(namentlich unter Darflellung berffiafierflanb&>er()ältniffe som SJlarj
1876 unb ber Urfacfyen ber bamalS brofjenben Ueberfdnoemmung).
Die oben erwähnte ©iegelfammlung foll junacbfl bie ©iegel
ber alten £anfe|Wbte umfaffen, fowie ©täbte* unb CanbfctyaftS*
©iegel cl\x$ £olflcin, ©iegel ber beutfctyen Äaifer unb Äßnige,
benachbarter gürfien u* 31.
Die ©ammlung £amburgif$er 2lltertf>ümer ge$t einer er*
freulic^en Umgeftaltung entgegen, ©eiten be$ ©taatS finb neue
9täume jur Verfügung geflellt, unb ju ben einmaligen Äoflen
1000^ bewilligt; ber regelmäßige 3af>re$jufd>uf* warb aon
180 ^ auf 600 J( erf>ö&t. Die ©ammlung ifi burcfc ©eföenf
um eine intereffante ©ammlung *>on Äopfbebedfungen unb anberen
SWonturftücfen be$ ehemaligen £amburgifd>en 33ürgermtlttair$ be*
reichert tporben.
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3« bem £amburgif$en SBalbborfe £an*borf (unweit Jtyren**
Burg), auf ber „ga^renfoppel" be$ £ufner$ 3. 9W. ©teenbodf
tft ein Urnenfelb entbedft Worten, aus welchem mehrere Urnen —
meijlenS jerbrödfelt — an ba$ XageSlidjt beförbert ftnb. Diefelben
jinb fätnudfloS unb enthielten ni#t$ als wenige Ueberrefte »er*
brannter ©ebeine*
Die 3*W ber SWitglieber ift jefrt (Mai 1876) 184
3n berßeit *on ber Ie$ten3a£re**93erfammlung(28.£)ct.l874)
bis 29. Sttai 1876 ftnb bem SBerein beigetreten bie Ferren:
Dr. SB. £. 2»ieldf, G. SB- Süber*, Director Dr. grieb*
länber, £erm. ©rodfmann, S. S. 8<tng, Dr. ©♦ $Ut&,
2lb. ©pil)lmann, Dr. & Slmfindf, ©ufta* gifcfcer, Dtto
©<$ulfce, Sb. g. SBeber, Dr. 8. ©c&ulfce, Dr. <L ©tierling,
Dr. ?ei$rincf. Dr. SB. ©tocffletfc, Dr. -^erff^er.
gd ftnb serjlorben bie Ferren: Senator ©lument^al Dr.,
Senator ßiffe, Dr. 3. 3. ^ocfmeper, ^aflor ©d&aar in
Jfltona, Dr. <L ©cfcramm, 3*&- ©iemfen, Dtto SBeflp&al,
Dr. med. 3immttvxann.
2tuS ber 3^1 ber correfponbirenben 9Witglieber ftnb *>er*
jtorben bie Ferren: 2lr$foar 33 ermann in SBo^ffenbüttel, ©e^
3ufh'jratl> ©lu&me in 33onn, Senator Dr. 93re Inner in Cübecf,
®e£. 2lrd>foraty ©rotefenb in £anno$er.
3n ber 3a^re^SBerfammIung &om 29. 3Wai 1876 warb an
©fette be$ bisherigen SBerein$ar#toar$, £errn Dr. <£. SBaltfcer,
»elc^er jum ©ecretair ber ©tabtbibliotyef ernannt Worten iji unb
baburcf) »er^inbert wirb/ bie Obliegenheiten jenes SlmteS weiter
wtyriune&men, £err Dr. Saefar Slmfindf jum Slrdjfoar be$
SereinS erwägt.
ß$ würben femer auf Slntrag be$ SBorflanbe* ju correfpon*
birenben SWitgliebern beS SßereinS erwägt bie Ferren:
8r#foar Dr. t>. S3ippen in Bremen,
2lrdf>h>ar £än feimann in Sraunfc&weig,
^rofeffor #anbelmann in Stitl,
Sürgermeifter grancfe in ©tralfunb,
Xr$foraty Dr. SB ig g er in Schwerin.
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SßeretnS * SÜftttfjeüunöen.
2lm Montag, ben 29» Dctober, 2IbenbS 7 Uf)r praectfe
finbet im £aufe ber ^atriotifc^en ©efeüfc^aft (Bimmer 5Ko. 32)
t>te ©eneral * a3erfammlung ber 3WttgIieber beS SJereinS für
£amburgif$e ©efd^te jtatt.
XageSorbnung:
SIbjtottung beS 3af)reS*33erid)tS über bie Xf)ätigfeit beS SSeretnö.
9Jiittbeilungen &on Dr. Xfjeobalb über bie in Nürnberg
fiattgefunbene 3af)reS*a3erfammlung ber Vertreter ber
beutfdjen ©efcjjidjts* unb SlltertfmmS* Vereine.
SSon 2Wontag, ben 5, Wo^br* an werben wieberum bte freunb*
fdjaftlicjjen 3Wontag«^a5erfammIungen ber SWttglieber bes SkreinS
ftattftnbem Der S3egthn iji auf 8 Uf>r SlbenbS feftgefefct. Die
Slnwefen^eit son ^tcfyt^aWttgttebern wirb wiflfommen fein. Slm
2Kontag, ben 5. 9lo*br* wirb &on Dr. g. 35 o igt ein Vortrag über
bie 33ebeutung ber S^lac^t bei 33orn£itoeb (22, 3uli 1227) ge*
galten »erben.
®te Hamburger Verberge ju <&tabt.
Daß bte ©tabt Hamburg Bon 1444—1808 ein eigenes
©aftfwuS, bie fogenannte Hamburger Verberge, je$t £6tel jur
©tabt Hamburg genannt r am Älingenberg in Sübetf befaß, ift
befannt genug; unbefannt aber mar meines SBiffenS biSfjer, baß
aud) in ©tabe eine ber ©tabt Hamburg gehörige Verberge ertftirt
f>at. Den unzweifelhaften S3eleg bafür bietet bie 9lad)rid)t ber
Äammereiredfjnungen (2, ©♦ 340), baß im Scfyxt 1467 ber 2Waler
Sodann S3ornemann 93eja^lung erhielt „für baS ©tabtwappen
an ber Verberge beS Status biefer ©tabt in ©tabe" (pro — armis
civitatis ad hospicium consulatus hujus civitatis in Stadis).
DaS 93orf>anbenfein eines folgen £aufeS aud) in ©tabe erweift
bie Slnna^me SappenbergS, baß bie Hamburger Verberge in
?übedf junäc^fl ben ©enbeboten beS £amburgif$en 5Watl)S bei
£anfetagen unb anberweitigen 93erf>anblungen f>abe bienen feilen,
bei bem serfjaltnißmäßig fef>r geringen biplomatifcfyen 33erfef>r,
ber jwtfd^cn Hamburg unb ©tabe gepflogen würbe, als irrig; beibe
Käufer werben ttielme^r baju beftimmt gewefen fein, bem £am*
burgifetyen Kaufmann ofccr ©ef)iffberrn wetyrenb feines 2lufent|)alteS
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in 8übecf unb ©tabe ni#t nur eine gute Verberge, fonbern aucfc,
worauf ba$ Mittelalter ja fo aujjerorbentlictyen 2Bert£ legte, ba$
3ufammenfein mit Mitbürgern ju jtdjern. Die Cebfwftigfett be$
£anbel$verfe£r$ jwifc^en Hamburg unb ©tabe wirb befanntlicb
für bie bamalige 3"t fdjon baburcty bejrugt, ba£ im 3a£re 1442
ber Hamburger 5Rat|> feinerfeitä ni#t weniger als 12 Schiffern
ba$ Privilegium ber ©tabefafcrt »erliefen $at.
©e^r erwünfcbt würbe e$ un$ fein, wenn und ber £err
SBerfaffer ber ^if}orif^^topograp|)ifc^en S^ac^rtc^ten von ©tabe unb
ber Umgegenb, bie foeben ber 6. 33anb be$ ©taber 2tr$iv$ gebraut
fyat, au$ über biefe Hamburger Verberge näheren 2luffd^Tu§ geben
fönnte, £. Äoppmann.
2 eytfon Der #am&urgtfd)en <Sd)rtftjMer*
S3on bem, bur$ ben SSerein für ^amburgifd^e ©efc£ ictyte
herausgegebenen ?erifon ber £amburgif$en ©ctyriftjieller, jept von
£errn Dr. 21. $. Delling fcufen bearbeitet, ifl ba* 27- -g>eft (ba$
britte £eft be$ 7* 33anbe$) erföienen* @$ enthalt bie tarnen
©tolte— ffialentiner. £ervorju£eben bürften fein bie 3Witt&ei*
lungen über ^aflor Dr. ©trau$ (t 1855), 2t.£*@trobtmann,
SJUniftervon ©truve (tl85l), $ajtor ©türm Ct 1786), bie SWit*
glieber ber im 17. unb I8.3al>rl)unbert in Hamburg blü^enbengamilie
©urlanb, ©. $. Seiemann Ct 1767), Dr. Sari £5}>fer
(f 1871), ^rofeffor Xralle* (t 1822), ©pnbicu« Xraftifl^
(f 1584), Dr. earl Xrummer (t 1858), Dr. Hermann Ufcbe,
^rebiger £♦ $. U^ben.
3ebe$ £ef* be$ Cerifon fofiet 1 4 50 A- 2>r freit von
Sanb 1 — 6 ifi 15 J(. Den «erlag £at bie 33u<$>anblung
20- 2Waufe ©o|>ne, »♦
&ücf>ers9tit$et0eit.*)
„S^f^f* ber ©efellfcfyaft für ©c^le$wig*|)oljiein*?auen*
burgifdje <&ff$t$te". Siebenter 33anb. Atel, UniverfttätSbud^
Jmnblung, 1877 (8 uft-
3n&alt: 1) 3>ie e#facbc bei ^ornbopeb, »on Dr. $p. £affe. 2) Ueber
(Sbronijtff be$ £ubetfer 93i$tl)um$, »on bemfelben. 3) groei Jragmente
*) 3n ben 93ücber=2lnjeigen fotten arbeiten aufgeführt werben, roelcbe
auf ^k @efd)tcbte £amburg$, ber £anfeftabte unb Stfeberfacbfen*
93ejug baben, foiote aud) Söerfe von allgemeiner SBebeutung für bte
äunbe ber 2)eutfcben ©efebiebte. <£int ärittf ber angejetgten
SReuigfeiten wirb unter btefer ölubrif niebt jtattfinben.
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8
t>on (He*b$burger ©tabtbücbern, »on ®. von $8ucbi»alb. 4) 3u
Soriftjan 1. öletfe 1474, »on Dr. $p. £affe. 5) SRacbricbt von ben
jpolfteinifcben Slemtern unb Slmtmdnnern im 15. unb 16. 3abrbu*bert
«on 31. S. 3. 2»i*elfen. 6) 2öillfür ber Q3auerfcfeaft »on SBilbftebt
bei $ufutn, 24. gjiai 1571, von Dr. 5). spfotenbauer. 7) gacob
2Jt6r$, ein Beitrag jur Äunf*gefcbi#te von ©<ble$t»ig*£olftein, »on
bemfelben. 8) sprofefTor $abridu* in Atel (1775-1808) unb beffen
frau, bte ftreunbin Älopftotfä, »on h. föatien. 9) 2)rei mittel-
nieberbeutfae geiftlicbe ®ebi*te, »on Dr. jj>. 3e Hing bau *♦ 10) 3)itb=
marftfcbe SBänben, »on Dr. fR. jpanfen. II) «Hctenftötfe au* bem
®ro§fürftli(ben «Hrcbi» jur ®ef(bicbte »on #olftein*®ottorp, vom ©taatä*
arcbioar £ ill e. 12) kleine SRacbträge jur äritif älterer jpofftemifcber
©efcbicbt&iuellen »on S. ©* irren* 13) 9*otijen ju ben Regesta
Diplomatica Historiae Danicae, »on ®. »on 93 Ucfcl» a Ib. 14) Sffiolf*
gang föaticbiu* (1571—1635) »on €. £. Warften*. 15) feinere
Mitteilungen, $8erefnfc*»a<bri*ten unb Urfunben: (Kepertorien »om
Softer spreefc unb au$ bem Slrcbi» ber ©tabt Krempe.
„Da$ SBappen ber ©rafen »on ©c^auenburg unb £olftein",
eine ^iflorifd^^^eralbtfc^e ©tubie »on #♦ *on SBetffenbadj.
3»tt Xitetbitb unb 3 Xafeln. ©djleättug, 1877 (1 Jf 50 \)-
,,©efdj)tdS)te be$ erjbiStjmmS £amburg*5Bremen bis jum 2lu$*
gang ber 2»tff!on C1255), »on ©eorg ®ef>io". 2 $änbe,
©erltn, ffiityefm £erfc (11 Jf).
,,5lrc£i» beS SeretnS für ©efd^te unb 8lltertl)fimer ber
£erjogt|>ümer 33remen unb Serben unb beS 8anbe$ fabeln ju
©tabe". 33anb 6. Stabe, in Gommtffton »on 9L g>ocftt>i$ C5 Jft.
3nbalt: l) $ietri<& »on ©tabe unb ®eorg »on (Rotb ®eograpbie
ber £eraogtbümer Bremen unb Serben, au* ben £anbf<briften beraub
gegeben unb mit einer gefcbicbtliäen Ueberjtcbt über bk Topographie
biefer ganbe berauägegeben »om 3>irector Traufe in §Kofiocf (bie ge*
nannten 2)arfteflungen finb 1684 bejw, 1718 »erfafit). 2) (El ». b. j?ube
Verden8ium episcoporum historia, berau$gegeben »on sprofeffor
j&olftein in Serben. 3) Heber ba$ ftaatärecbtlicbe *8erb<Utni§ be*
alten SlmteS 931umentbal unb be$ ©ericbt* 9?euenfircben, »on Oiector
©onne in Serben. 4) Urfunben -SKegifter jur ©tabe'fcben ®efcbicbte,
»om <5anj. ®rp. SSittpenning in ©tabe. 5) Vertreibung ber
alten @tabt*Äunbebticber ju ©tabe, »on bemfelben. 6) j?iftorifcb--topos
grapbifcbe SRacbricbten »on ©tabe unb Umgegenb, mit jroei biftonfcben
harten »on ©tabe unb Umgegenb, »on bemfelben. 7) d. ». gjufenborf,
93eri*t an ben Äbnig »on ©Sweben über bie franjoftfcben 3u|tänbe,
1670, mitgetbeilt »on Dbergericbtäratb ©cbliiter in #anno»er. 8) gu
ben ®auen im 93remifcben »on 2)irector Traufe in Oxoftocf. 9) ^pifobe
au^ ber .franjbfl*en DccupationSjett »on SBittpenning.
„Norwegen unb bte beutfc^en ©eeflSbte li$ jum ©c^luffe
be* bretje{)nten 3a^unbert^', »on ^uliu^ £arttung, ^>ri»at^
bocent in Tübingen. Berlin, Sffiill^elm ^erft, 1877 (3 Jf).
„Urfunbenbud^ ber ©tabt Lüneburg", herausgegeben »on
Dr. SB. % Solger. 33anb III C1387-1402). ?üneburg,
£erolb unb ©aPab, 1877 C4 Jf).
$ru<f »on ZI). @. 3Rci§net.
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ittft etlungen
be$
i)eretti0 für ^amburgif^e Ö5ef^id)te.
M »• 1877* WmmUt.
2fo$juö au$ Dem am 29. Octo&er 1877
öorgetragenen 3a^re*^S5eric^te t>e$ SSotjtanbeS t>e$
33erem$ für #am&uratfd)e ®efd)tcf)te*
©eit bem legten 3af>re$* 33eri#te (vom 29. Wlai 1876) tft
burc$ ben SSerein veröffentlicht werten: £eft 27 be$ ?erifon ber
£amburgifd)en ©cfjriftfieller. Der Drucf be$ brüten SBanbeä ber
5?&mmeretred>nungen tji bis auf bie Sinlcitung vollenbet, ber Xtxt
umfa§t bie 3af>re 1401—1500.
3m Sommer 1870 fdjrirben bie ©ef$icfyt&*33ereine ju ?übecf,
©reinen unb Hamburg, fowie bte 9lbtl)eilung be$ 9>ommerfd;en
@cfd>id>t$*93eretn3 ju ©tralfunb eine ^reiSaufgabe au$ über baö
X£ema „Die Deutfäen £anfeßabte unb Äönig SBalbemar von
Danemarf". Der $rei$ warb auf 500 *p beftimmt. Die 33e*
urt^eilting ber arbeiten übernahmen bie Ferren $rofejfor 2Öai$
(tamal* in ©Bttingen), $rofeffor SWantel* (in Cübecf) unb
$refeffor Ufinger (in Siel). Jlad^bem ?e$terer verfiorben, warb
in beffen ©teile £err Dr. Äoppmann erwögt Die ju bem
feftgefe&ten Xermine (27. Sftai 1875) eingegangene Slrbeit warb
naety bem Urteile ber $rei$rid;ter (veröffentlicht in ber Satytfc
verfammlung be$ £anjtfdjen @efdj)ictyt$ Vereins, ^ftngjien 1876)
be$ $reife$ würbig befunbeiu Der SBerfaffer iji £err Dr. Dietrich
©ctyäfer in 93remen, je$t ^rofeffor in $tna. Der SSerein für
£amburgif$e ©efd&ic^te beteiligte ftc|> an bem greife mit einem
betrage von 150 *?♦
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Die Sammlung £amburgif$er 2tltertf)ümer warb im legten
Sommer lieber eröffnet* Die ©egenftänbe finb in ben erweiterten
SHaumen jwedfmafnger unb gefcfymadfooller al« bi«f>er aufgehellt
werben, Der 33efuct) ber Sammlung war bi«£er ein reger, unb
ein lebhafte« 3"tereffe an berfelben war bemerfbar. Der SSerein
wirb e« jtcfy angelegen fein laffen, ber Sammlung ftete Slufmerf*
famfeit ju fd&enfen unb ju beren 33ermef)rung beizutragen, 3um
Slnfauf flon £amburgenften jtnb nur fef)r befd^etbenc SWittel Bor*
Rauben; ber SSerein xft wefentlicf) auf ©efd^enfe an bie (Sammlung
angewiefen unb bitM, altere auf Hamburg bejüglidje gef$id)tlidS)e,
eultur* unb funflgefc|>td^tttcf>e ©egenjtänbe ber Sammlung juju*
wenben, Seiten« ber 93el;8rben finb, n>k früher f$on, manche
wertvolle Stüdfe überlaffen werben, bie f)ier unb ba fiefy no$
gefunben l)aben, ober j. 33* hi Sauten ju SEage gefommen jtnb,
|)amburgifd^e ältere Äunftwerfe unb funflgewerblid^e arbeiten
Ijer&orragenber Slrt werben freilief) feltener in jener Sammlung,
als *ielmef)r im 2)iufeum für Äunji unb ©ewerbe $lafc ftnben,
welche« nad; feiner ßröffnung (25, September b, 30 unferen
Mitbürgern ein fcftfne« unb lehrreiches 93ilb früherer arbeiten
»erführt, unter benen manche Hamburger arbeiten ftdj) au«$eicfjnen.
Die melfad&en, feit ben legten 3»a£rjef}nten Mitogenen 33eran*
berungen unb Umbauten im 3 i wern btx Stabt mc in beren nädjfien
Umgegenb f>aben wieberum manche« Gtyarafteriftifcfje früherer SHttn
»erfc^winben laffen: im vorigen Safyxt warb ba« ftattlicfye ebemal«
3loofen'fd^e £au« an ben 3Sorfe$en (9io, 3), son ß. @. Sonn in
erbauet, erf>eblid> seranbert unb babei ber malerifctye Heine 2$urm
som Dacfye entfernt; im ?aufe be« Sommer« warb ba« gleichfalls
son Sonnin in prächtigem 3&Pfftyl erbaute, bur$ f>armonif$e
93erl)altmffe au«gejei$nete einmal« Sßitffcije £au« am Speer«ort
(Sfto, 4) in feiner SBorberfront bt« jur Unfenntlid^leit umgebaut,
©n britte« son Sonnin erbaute«, freiließ bur$ SSerfadfung
fd;on unanfefmlicfy geworbene« $a\i$ C2ftefjberg, SdPe som klingen*
berg) l)at bur$ Sluffefcung tinc^ neuen Stocfwerf« feinen alten
S^arafter verloren, Sßegen 23aufälligfcit mußte eine« ber wenigen
Käufer Hamburg« abgetragen werben, welche mit #oljfc|mi&werf
an Steinbern unb ©ejtmfen serfef>en finb ÖBrauerfirajje, gleet*
feite Sfto, 3), unb axt^ bent gleichen ©runbe warb ba« #au«
Heine 3lei$enftrafje 9io, 21 abgebrochen, welche« jwar tint
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mobernijtrte unfeine Sorberfronte £atte, aber baburc£ bemerfenS*
wertf) war, baß e£ über bem portal noefy bie £au$nummer na$
ber ^Reihenfolge ber alten Sürgerbewaffnung trug cpttxil, 1)*);
ba£ £interf>au$ jenes @rbe$ war ein in gacfywerf erbaueter, einen
altertümlichen Gtyarafter tragenber Speicher, vielleicht einer ber
alteften in Hamburg*
9iacf) ber ©eneralverfammlung be$ SBereinS vom 29. SOTai 1876
erfolgten SWitttyeilungen au$ ber 33ergangenl)eit be$ Slfabemifcfjen
©pmnaftum: Dr. Xljeobalb rebete über bie (Sntfiefmng be$ ©pmna*
jtumS unb beffen Sebeutung unter 3ungiu$; Dr - Äoppmann
erinnerte an bie SÖirffamfeit ber £iftorifcr unb ?iterarl)iftorifer
ber älteren 3ät, ?ambecf, gabriciuS, SRic^ep unb ©$üfce,
unb gebaute ber verdorbenen $rofefforen ber jüngeren 3^/
Krabbe, SBurm, ^eterfen; Dr. 5Öof>lwill Gilberte bie
umfaffenbe Xf)ätigfeit be$ verewigten ^rofeffor 33üfd>**).
Der 33erein$*3Sorftanb veranftaltete am SRontag, bem
20. November 1876, eine ©eneralverfammlung ber SRitglieber, in
welcher eine Eingabe an bie 93ürgerfd;aft wegen -Jieuorbnung
ber SBertyaltniffe be$ Slfabemifctyen ©pmnajutmS befproetyen unb
bef^loffen warb. Die ßingabe, welche nid)t von bem 23orftanbe
be£ SBereing alä folgern ausging, fonbern von einer größeren
3al;l von 2Ritgliebern be$ SSeretnö unterbietet warb, ift bem*
nädjft ber 33ürgerfdj)aft überreicht, unb jebem $ürgerfd)aft$*9Rit*
gliebe ein Slbbrucf jugefteßt worben. ®« warb betont, baß ber
93efianb be$ 2lfabemifcf)en ©pmnajtum notfnoenbig [ci, um in
Hamburg bie vertriebenen Steige ber Sffiiffenfd^aften ju vertreten;
Dabei warb auf bie ?ücfe ^iit.qewiefen, welche buref) bie längere
Sfticfytbefefcung ber ^rofeffuren ber ©efdjictyte unb clafjtfcf)en
^ilologie fühlbar fei, unb fctyließlicl) bie 3uverjtd)t ausgebrochen,
baß ba$ neu organiftrte Slfabemifd^e ©pmnajtum ein 2Rittelpunft
fein werbe für alle wiffenfcf)aftlicf>en Söefirebungen in Hamburg,
ein SluSgangSpunft für wiffenfcfmftlictye Anregung in allen Äreifen
ber ^amburgifd^en 33evblferung unb tin 33inbeglieb ju vollem
2lnfd>luß be$ geiftigen tebenS in Hamburg an alle wiffenfdjaftlidjen
^ntcreffeu unb ßrrungenfdjaften be$ £)eutfc|en SBaterlanbeS.
*) 93gl. @aebecbene, SSürgerberoajfmmg Äamburg^ 6.9.
*•) dinen auSfübrlitöen 93erid>t über biefe 93erfammlung enthalt ber
£amburgtfcf>e Sorrefponbent vom 20. September 1876.
2*
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12
3m SÖinter 1876/77 würben an ben SSereinSabenben folßenbe
SBortrfige gehalten ober SWitt&eilungen gemalt:
ben 27. Sftosember : Dr. $. $ o p p m a n n , über „bie Eroberung
©ergeborf* 1420";
ben4.35ecember: Dr. 3.33rutdfmann, über „bie Jftljeini f$en
XBpferwerfftatten beg 16. unb 17. 3at)rl)unbert$ unb i£re SBe^
jielmngen ju ben ^anfefiabten";
ben 11. December: Dr. £). Milbiger, über „ben Slufftonb
fcer Slemter ju Hamburg im 3a^re 1376";
ben 15. 3anuar 1877: Dr. g. Sotgt, über „bie Deutfäen
Äaiferftegel" (unter Vorlegung son Slbbrücfen);
ben 22. Januar: Dr. 31. Sffio&lwill, über „©eorg Äerner
unb feine 33ejfel)ungen ju Hamburg unb ©remen im SResolutionS*
jeitatter";
ben 29. Januar: Dr. g. 33oigt, über „ba$ 2lmt ber gifcfcer
ju Hamburg im SWittelalter";
ben 5. gebruar würben bie ^ortraitffijjen ju bem (Styren*
bürgerbriefe be$ #anfeatif$m@enerak(Sonful in ?onbon, Solquljoun,
vorgelegt unb befprocfyen*);
ben 12. gebruar: Dr. g. 95 otgt, SWitt^eilungen über „bie
gabrifinbuftrie ju Hamburg im 18. 3af>rfmnbert";
ben 19. gebruar: Dr. £). SR üb ig er, „über ba$ £anjtfc£e
Sontor ju Sftowgorob";
ben 26. gebruar: Dr. £. Äoppmann, über /; bie SBitalien*
brüber im 14. 3afnr&unbert";
ben 5. 2Wärj: Dr. g. SBoigt, SWitt&eilungen „au$ bem
Urfunbenbucf) ber ©tabt Lüneburg".
Slm 12. SWärj würbe sor einem größeren Äreife »on
gretyerrn »on 2ßei§enba$ Dr., ©ecretair be$ ©ermanifdjen
SWufeum in Nürnberg, ein 33 ortrag gehalten „über bie ©tilge fefce
ber ©lagmaleret".
2)ie btn jpamburgifcfcen (S&renburgerbrief beglettenbe Segnung (teilt
Ut 3ufammenfunft <£. <?. SKat^ unb Srbgefefiener 93ürgerföaft (im
alten 9iatl)&aufe) bar. 2luf tem S5ilbe ffnb eint töetye von 9)ortrait$
(töatWerren unb angefe&ene Bürger), roelcfee ber verdorbene Sftaler
@. 3. 9JHlbe im 3aljre 1835 jeicfcnete. Sie @fijjen ju ben 9)or*
traft* erwarb ber herein aus bem *Rad?la§ SRilbe'0*
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13^
Der SSeretn wbanTt $rrrn &on SBet^enbad^ eine 33e*
retd^erung ber ©iegelfammlung burcfc Slbbrüdfe Deutfdjer Äaifer*
ftegel, reelle jept ber SBerein in feltener SBollflanbigleit beftfct.
3n ber ©enerafoerfammlung ber SWitglieber *om 20. November
1876 warb an ©teile be$ auf feinen 2Öunf$ auSfäetbenben
SBorflanbSmitgliebeS #errn @. ?. Benjamin, welker bie Saffen*
fü^rung übernommen |>atte / £err Director Dr. 3. SlaSfen
ermaßt.
Die ©nna^men be$ SSereinS betrugen im 9ted>nung$ja]&re
1876/77 Jf 59 Ai. 37^, bie ausgaben 4 3685. 77^ Der
Ueberfcfcufc t>on Jf 2255. 60^ ifi f>auptf5<$lic$ für bie Äojten
be$ britten 33anbe$ ber Äammereirec^nungen ber ©tabt Hamburg
beßimmt. Die JRedjnung ifl son ben Gaffen ^Sftonforen, Ferren
g. 20. 33ubid^©#tt>effel unb G. 20. ?über$ richtig befunben
»erben*
Seit 2Wai 1876 ftnb bem SSerein beigetreten bie Ferren
$eter Cinb, Director 3. S. Stofafcin, @. 3. SBerner,
Sari ?aei^j ; Dr. g.^.^irfeforn^ürgermeijierDlbenburgDr.
in Sergeborf, 20. $. 33anf i, Slnton ?über$, £|>eob. 3ornig,
®. Äoppmann, gerb, SBulff Dr., G. 2». SKeper, |>aflor
3. Siebolbt in Slltona, $. X|>- -bafc^e, 3oacfc. Datj. £infd>,
Gmil Got)n, 21. G- ©cpmann, 31. 3. 33. Dupffcfe, 3acob
2lf>lerS, G. 3. 8- SÖiebfe.
SSerftorben ftnb bie Ferren ©enator ©ofdler Dr., ©ärgere
meifter Malier Dr., ©enator £übener, Dr. D. t>. b*3Weben,
<£. C- D. SWeifler, $. ©. ©pantu
Die 3ajil ber SWitglieber ifi jefct 192.
Die ©ammlung £amburgif#er Slltertpmer ifl an ©onn*
tagen *on 12 bis 2 Ubr, unb 2ttitgliebern be& Vereins für
£amburgif$e ©efctyidjte U$ auf SÖeitereS au$ 2Wittrood^ son
2£ big 3* ttyr geöffnet.
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15
3tu3 Dem 9tegiftaiat Äcnig (£$rifh'an be$ @rffrtt.
(Urfunbenfammlung ber ©efellföaft für ©$le$nrig*£ol|lein2
2auenburgifc£e ©efd^te $3b. 4).
Da$ 1875 erfefcienene, &om ©taatSardjjtoar Dr. ©eorg
£ille herausgegebene Stegifirum Äonig @l)riftian I. tft, nrie man
son sornfjerein erwarten nrirb, auefy für bte £amburgtfc|>e ©efd^te
son 3ntereffe, unb jroar nidjjt nur für bie grforfcfyung be3 polt*
ttfdjen 33erf>altniffe$ jnriföen Hamburg unb bem erften Dlbenburger
auf bem banifetyen ÄßnigStyron, fonbern au# für bie mancherlei
inneren <£>ti\tn unferS fiabtifetyen CebenS, beren Darlegung eben
fo mistig unb eben fo anjie&enb, freiließ au$ eben fo fd&ttrierig
unb minbefienS tUn fo muffelig ifi.
1. Der SRat^apot^efer £inri# &on Dalem.
ßg tft un$ ber »ertrag erhalten, ben ber fflafy 1472 9hn>. 7
mit £tnrid& »on Dalem abfdjloß, als er benfelben nac£ feinem
33egef>r unb „alse sodane dem hern koninge nicht enjegen,
so he uns underwiset helft", ju feinem 2Ipotl)efer annahm*
©ernet in feinen 9ftittl)eilungen aus ber älteren 9Webicinal*
gefegte £amburg$ 05. 63) fragt, ob unter bem Könige, in bejfen
Dienfi $inxid) son Dalem bisher gejtanben, ber Äönig son
Dänemarf ju tterfle&en fet* Das SRegiftrum bejaht biefe grage,
benn 1476 December 2 (9?o. 375) genehmigt Äönig g&rifiian,
ba§ mester Hinrich Dalem apoteker to Hamborch, el)emal$
Diener be£ £erjog$ Slbolf unb nad$er fein eigener, ber mit
unseme willen nu uth unseme denste gescheden unde sick
wedder in den denst des ersamen rades to Hamborch
gegeven hefft, ba$ £au$ gu glenSburg, ba$ il)m ^erjog Slbolf
gegeben fyabe to hebbende unde to brukende to eyner apoteken,
bem Bürger SKiffe ^werfen für 160 2Karf ?übifd> »erfauft
l)abe. DaStbolf VIII. 1459 December 4 flarb, fo mu§ £einri#
»on Dalem minbejtenS 13 3al)re in glenSburg angefejfen
geroefen fein, ef>e er als erfler eigentlicher 9taty$apotyefer na$
Hamburg fam.
2- SÖanbSbecf.
2luS ber ©efd^ic^te SÖanbSbecfS fehlte e$ btö^er für baS
gange 15.3al)rl)unbert an allen Sftadjridjten (f.SBenefe, SÖanbS*
becfS 33orjeit, in ber 3tf#r, b. SBeretnö f. £amb. ©efö. 3, ©. 357).
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16
2lu$ bem Slegtftrum erfahren wir nun, bafj ber Hamburger SRat^
mann ^o^annjutn Serge (f 1464) SÖanbSbedf unb tote Dorfer
Siablftebt, Dlbenfelbe, 33ramfelb, @teil$t)oop unb Stlfterborf ju 8e£en
bcfa§, baj* in golge feines SlblebenS biefe 6 Dörfer an ÄBntg
gijrijHan l^eimftelen unb 1465 Dctober 18 Bon tl)m für
1200 r^einifäe ©ulben an bie £amburgif$en SBürger £opger
Xjerne^olt unb 5Hau$ ben ©waren serpfanbet würben
(9io. 97). ^opger Xjernebolt fd&eint ft# inbeffen mit
-ftlau6 bem ©waren abgefunben ju fjaben unb baburcfy in ben
SWeinbefty ber 5>fanbfc^aft gelommen ju fein* 1470 Sftoubr. 12
war tym ber Äbnig 1200 2Karf ?übifcf> fcjmlbig, fc^lug biefe
©umme auf bie genannten 6 Dörfer, de he alrede van uns in
pande hefft, unb serfpraef), biefelben binnen 20 3a$ren niebt
einjulöfen (Stto. 134, 135). 1472 3ult 1 l>atte aber £opger
X j er nef>olt feinen ^fanbbeft^ weiter »eräu^ert unb Äonigg|)riftian
betätigte e$ r ba§ berfelbc bie 6 Dörfer den einsamen leven ge-
truwen Hinrike Murmester, im keyserrechte doctori, burger-
meister, unde Clawese deme Swaren, radtmanne unser stad
Hamborch mit feinein SÖillen »erpfanbet f>abe 0lo. 353). 2113
m$ bem Xobe e^rifiian« (t 1481 2Wai22) Äßnig $an$ tin
SSerjeic^nip fammtlidjer ^fanbföaften aufmalen ließ, war man
über ben beseitigen s Pfanbbefifcer SÖanbSbecfS in 3weifel SlnfangS
f)et§t e£ C@* 258): Item unse hoff Wandeszbeke bii Hamborch
belegen is etliken bynnen Hamborch vorpandet myt 6 dorperen
bii der Harkeszheide belegen vor 1200 Rhinsche gülden na
lüde der breve darop geven; de sulven 6 dorpe(re) heft villichte
unse ohem, here Johan hartog to Sassen, myt unser vulborde
inneloset unde ghelecht tome Tremmelszbuttel (»gl. ©.261);
bann aber jinb bie SGBorte villichte— Tremmelszbuttel wieber ge*
tilgt unt) ftatt beJTen gefebrieben: de hefft Dove Luetke in pande
nu. Diefer mir vorläufig weiter nic^t bekannte Dose ?utfe,
mu§ bemnaefc etwa 1490 ^fanbbefiper 28anogbecf$ gewefen fein.
— SSon 1514 ab, wo Sorb »on 3Öintl)em, ber £ofemeijter
ju ©t. ©eorg, SÖanbSbecf im ^fanbbeftfc ^atte, liegen un3 bann
in ber obengenannten Arbeit genauere 9tacf>ri$ten über W ©e*
fcfyic^te SBanbSbecfo &or. &♦ Äoppmann.
(Sortfefcimg folgt.)
Dtud oon Ib. ©. 9Jiei§ncr.
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Ülttt^eilungen
be$
Üereto für jjamburgif^e Ö5ef^id)te.
M 3. 1877* ©ccember*
33ewm$nacf)rtd)tem
3n ber SBereinS * SJerfammlung &om 5. 9to»ember legte
Dr. son 2Öei§enbac^ bie ©iegelabbrfidfe einiger älterer unt>
neuerer Sappen £olfieinif$er unb ?auenburgifcber ©täbte sor,
unb gab Erläuterungen ju benfelben (namentlich 2Öanb$bedf,
Dftenfen, 2Öebel, Ueterfen, Äellingfmfen, 2)Jölln betreffenb), .
Dr. g. SBoigt l)telt einen Vortrag über bie <Sc£lad)t bei
93ornf)6»eb am 27*3uli 1227. Sftadj einer ©fijjirung ber politifdfjen
Sage SftorbbeutfctylanbS nac|> ber 33cfiegung ^einri^ beg Wroen,
warb ber june^menbe Däniföe Einfluß anf bie Deutfc&en Sänber
norbwärtS ber Elbe unb beren 33cjtfcergreifung bur$ bie Dänifcben
Könige gefctytlbert, bie mel)r als gwei Safyxityntt in -Jlorbalbingien
tyenfcfyten, big bie ©efangenna^me Äßnig Söalbemar'S burefj ben
©rafen £einrid> Bon ©(tyroerin C1223 6J7. SWaO bie ©abläge
pl5fcli# umgejtaltete, unb f#liej*lic() jur eiblicfcen aSerjtd^tletftung
SÖalbemar'S auf SKorbalbingien führte (1225); SÖalbemar ließ
jtdj burdj ben $abft &on feinem Eibe entbinben unb griff nochmals
ju ben SÖaffen; ber enblicfye Sieg ber Sftieberbeutfdjen hti 33orn*
bitoeb wrnic^tete jebocfy bie SWadfM be$ ÄönigS aollftänbig unb
fieberte auf 3^^^nberte f)inau$ bie ©elbfijiänbigfeit ber norb*
albingifc^en Sanbe* — 9ia# bem Vortrage warb näl)er ausgeführt,
roaS über Hamburgs ©d^icffale wä&renb jener 3^* urfunbli$
vorliegt (33efefcung burdfj bie Dänen 1201, SSefe&ung bur$ Äaifer
Dtto IV. 1215, Belagerung unb Eroberung bur$ bie Dänen 1216,
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18
©njug 2lbolf$ IV. aon £olf*ein 1225 unb X^ctlna^me Hamburg*
an ben Äämpfen gegen bie Danen bis 1227).
Slm 12. -Jiosember befpraefc Dr. &on SBeifjenbacfy, unter
Vorlegung ber Originale artonS, bie SÖappen, bte am neuen
9tegierung$gebaube ju ©c£le$nrig angebracht »erben» @$ ftnb
bte* bte SÖappen ber ©$le$nrig*#olfteinif4)en unb ?auenburgifcf>en
?anbf#aften, ©tabte unb ©tiftcr; biefelben merben in S^araotte*
SWaffe mit farbiger ©Iafur ^ergeftellt unb jteren bte griefe beS
©ebaubeS, 3m 2Wittelpunfte be$ ©ebäube« am grbgefäofj ftnb
bie SÖappen ber bret £erjogtfmmer, int oberen 2#eil bie ber »ter
?anbfdjaften ©tormarn, Sßagrien, Ditmarfcfjen, Sftorbfritflanb;
nacb linf« unb rechts gefcen bie griefe ab, an welken bie ©tabte*
unb ©tiftStoappen angebracht ftnb. Der SSortragenbe ging auf
bie <£ntfie$ung ober ba$ attefte SBorfomnten ber 9We$rja$l ber
Sßappen ein, t>on benen manche im Saufe ber 3«* »eranbert
roorben, einige erfi in neuerer 3eü gewägt tfnb unb jroar ni$t
immer in £eralbif<£ richtiger gorm. Die »on bem Sortragenben
jefct im auftrage ber Regierung gejeii^neten SBappen ftnb fammtltcfc
in einheitlichem got&ifcfjem ©tile unb jroar in bem be$ 15. 3a$r*
fmnbert« angefertigt.
31m 19. 9lo*ember machte $aftor ©. ©ieaerS 9Wittf>eilungen
jur ©efcfyictyte ber SSorftobt @t. fauli, früher Hamburger 93erg"
genannt. Der SSortragenbe unterfc^ieb \>ier Venoben : &on ber
altejten &it bü jur ©rünbung ber ßirc^e (1682), bann bis jur
ßinäfcfjerung ber SSorfiabt 1813, »om SÖieberaufbau bi* jur
Sonftttuirimg ber SSorjlabt mit felbflflanbigen politifcfcen Steckten
(1830) unb &on ba bis jur ©egenroart. SluS jleber btefer %t\U
abfänitte würben aerf^iebene Vorgänge au« bem politifc^en,
firc£licf)en ober gewerblichen Ceben mitgeteilt unb ftotifHfctye
•Jtottjen über örtliche SBerfjaltnifif , bie SBe^olf erung u. f. n>. beigefügt
3fnn& einer remtföen 3Xunje in Dt&femnärbet*
3m Caufe be$ ©ommerS ifl in einem 3lufjenbeicb$lanb in
Ddjfenwärber beim ©raben eine rool)ler£altene römifetye SBronee*
SWünje be$ Äaifer SBitelliuS gefunben »orben* Sluf bem Sfoer*
ba$ SBilo be3 Äaiferä, Äopf mit ?orbeerfranj, bte ©c^ultern mit
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19
ber Xoga bebetft, Umfcbrift: A VITELLIUS GERM IMP AUG
PMTR; auf bem Steuert jwiföen ben ©ut^ftaben S C ein
f4>rritenber Krieger, tn ber regten gefenften £anb eine ?anje
tragenb, in ber Wnfen einen auf ber ©(fmlter rul&enben ©tab
faffenb, an befien oberem Snbe eine Xrop^aee befefHgt fc&eint
D« SWfinje ift 17$ ©ramm f#wer, Durc^meffer 3.20 <£tnu Da
bie gunbjhUe mit (grbmaterial, welche* au$ ber @lbe gebaggert
werben, er|>5^t iji, fo fann angenommen »erben, baß biefe SWünje
im glufcbett gelegen 1 )- $♦ 8.
©et Sau be* alten Zttinfyott.
Der Umfc^lag &on SRebbermeper 1 * Topographie ber freien
unb £anfe-Stabt Hamburg C1832) fiellt befanntlicfc baä alte
©teintyor bar, »ie e3 im Satyre 1831 beim abtragen be$ SBalleS
wieber fid^tbar würbe, lieber bie Srbauung biefeS IfcorS be*
rieten unfere Gtyronifen tterfifyieben: naefy ber einen (?appenberg
©♦ 14) würbe baffelbe fc^on 1477 im gunbamente angefangen,
nad) ber anbern (bafelbfi ©. 261) würbe erft 1484 ba$ gunbament
gelegt imb ba$ tyox („nämlic£ bie beiben B^inger im ©raben"
fefct eine anbere £anbfcbrift f>tnju) aufgebaut. £6ren wir, wat
biefen bürftigen unb einanber wiberfprec&enben Sftadjricfyten gegen*
über bie Äammereirecfjnungen ju berichten wiffen.
2lm 6. Januar 1474, furj oor feinem Xobe, faufte ber
Stahmann 3o^ann ©erwer für 600$ eine jctyrlidje Stente
*on 40 £ »on ber ©tabt unb beftimmte babei, ba§, wenn ber
Statb hinntn 6 3a£ren ba* neue ©teintyor, ba$ er ju erbauen
beabftc^tige, wirflief) angefangen unb bis jur $fyt *on 2 guj*
aufgeführt f>abe, Kapital unb SRente auf bie SSollenbung biefeS
33aue$ »erwanbt werben follten (3, ©, 90)* ©ei e$ nun, baß
3o^a nn ©erwer in feinem und nietyt erhaltenen Xeftamente
9*id>t feiten werben neuere Sttünjen beim baggern in ber @lbc ge*
ftmben; meiften* norbbeutfd>e unb novbtfdje fDtnn&en beä 17. unb
be* 18. 3at)i1)unbertf. 3m vorigen 3>abre warb eine merfwürbtge
Söleipfombe in SBajgerfanb gefunben; tit Plombe ift wgolbet ge-
roefen, bat eine retdweraterte beralbifcbe OJofe in ber 2ftttte mit ber
Umfcbrift Guilhelmus Almandete 15S3, unb ijt umränbert mit
einem Är«n$ von bera(bifd?en HUtn.
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20
nodj wettere 33ejiimmungen getroffen £at, ober ba£ »on ©eiten
bcr Äämmeretyerren in gtwaS von ben 33ebingungen beS ©genfer«
abgegangen tfh au« ben SÄecfynunjjen ergiebt ftcfy, baß bie ©tabt*
faffe nad) Slblauf ber 6 3a^re bte bis baf)in beponirte Statte
»on 1475 — 80 im betrage »on 240$, erf>ob, von 1481—85
bte ja|>rlid>e ftente son 40 # bejog unb baS Kapital von 600 $L
erft 1485 aufnahm, wctyrertb bte feierliche ©runbfteinlegung im
3af>re 1483 ftattfanb: „1 tt 12/? (2 #>), fo lautet bte betreffenbe
•ftotij, für einen ?übifd)en ©ulben, ber unter ben erfien Stein
jum gunbament beS ©teintyorS gelegt würbe" (3, ©. 479).
SÖafjrfcfyeinlid) würbe alfo mit ben Vorarbeiten 1480 ober 1481,
mit bem eigentlichen 93au aber 1483 begonnen unb war 1485
berfelbe bis ju ber beftiinmten £5l)e von 2 guf* sorgefc^ritten.
Daju flimmen bie Slngaben ber Sinnaljmebücfyer, nacfy benen
1481—89 unb nochmals 1491 Summen für ben 93au beS
©teintyorS eingingen, unb nacf) benen alfo bereits 1481 SluSgaben
für ben 93au gemalt worben ftnb unb 1491 berfelbe »olfenbet
gewefen fein muß. 35iefe ©ummen waren aus S3eifteue'rn erwad&fen,
jtt benen tin 9tatl)* unb 33ürgerfdjlu& bie 33rüberfdjaften verpflichtet
ijatte C3, ©♦ 477); i^r ©efammtbetrag «tagte 2884 $ 10/? 11 A
aus. Steinet man baju bie 1040 $, welche aus 3of)ann
©erwer'S ©djenfung famen, fo ftnb in ben 3al)ren 1480—91
jufammen 3924$, 10/? 11^ für ben S3au beS ©teintljorS tin*
genommen worben. &♦ Äoppmamu
2tuS bem afregtfitum Äcntg ^ttfitatt be$ (Srftcn.
3» Slmt ©teinburg,
3Bar eS bisher nur im SlQgemeinen befannt, ba§ Hamburg
baS Slmt ©teinburg mit ber Sremper* unb ber SBtlffrrmarfcf)
19 3a|)re l^inburg als s Pfanb inne $atte, fo erhalten wir je^t
über bie 3^* biefeS 9>fanbbeft&eS bie ausführlichen SRa^ric^ten.
Slm 11. Sftosember 1465 serpfänbete namlid) ÄBnig (S^rifKan
ber ©tabt Hamburg für 10,000 % Sübity ©d)lo§ unb Sogtei
©teiuburg (Sfto, 99) unter folgenber Slufja^lung ber regelmäßigen
©nfünfte:
©tabt Grempe 40 # — ß — X
* - an 2Bort&öeIb - - - 2 * 2 s — s
£ran*port 42 J< 2/3 — 5V.
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£ran*port 42 V 2/3 — \
Sremper 2J*arf#:
Afp. Krempe:
<5l$fopp 99* — * — *
€rempborf 99 * 8 * — -
@ret>enfopp 217 * 14 * 9 *
Afp. ©überall 115- 2= — -
äammerlanb unb tBruntftoIt 60 - 14 = — *
@$pe 9= 5* 9*
afp. 93or$flet& mit 3«enffetfr 39 * 8 * —
(Sltertborf 47 = 8 * — •
Afp. SBeuenbroof 331 * 10 * 10 =
ätrdtfpiele ienfett ber 6tör 65 * — * — *
«Stifter 3»arf* 1 18 ^ — * — *
Ifceufelb 2 s 5 * 8 »
Samntffety (?) 32 * — - — *
S3rofborf unb JletWee an £afer 50 « — * — *
Söef&of an geftnteit 40 - — * — -
©efmünbe 6- — * — *
SRortorf an Sehnten 5 * — * — *
S^ortorf an 6 tittegelb 1 * 8 * — «
1382 je 1 ß —X
33on btefen unb anbeten vorder nt$t na^er ju beflimmenben
einnahmen |>atte Hamburg aber anberroettigen ©laubigem be$
5C5ntg0, benen Steinburg frton ju 11,000 $, serpfembet war, bte
3infen im ©efammtbetrage von 853 % 8ß ju bejahen:
2)em Äalanb &u 2ttiin|terborf 400 t, $u 7 sprocent, 28 je — /3
3)er OTebtifftn §u 3&efcoe 1000 *
2)en 3)onu>ifaren ju Hamburg 300 =
2uber Rumor 3000 *
3)en 2)om&erren ju Siibecf 3000 s
2)en 93ifaren ju 6t. spetrt ju Sübecf . . 1250 s * 7 - 87* 8;
Sfcag. 3tffolau$ £uge 2000 *
2>er SBroe. £aufcbüb ju 3fce&oe 50 *
2ln Sieparaturf ofien follte Hamburg btS 1000$. unb barüber
$tnau$ jctyrlicf) 50$ verausgaben unb ju beut 5>fanbfc^tütng
^injureefcnen bärfen. Da aber 1469 ba$ <3d)lo$ fo verfallen
war, dat ener vorbeteringe van gantzer nottorft behoff is, fo lief
ftcf) Hamburg Sftovbr. 7 von Äönig d^rifttan unb ©raf ©erwarb
von Dlbenburg bte ©enebmigung jum 33au (Sfto. 104) unb 1470
(Septbr. 1 von Äöntg GtyrifHan baä auöbrücflidje Bugeftänbnifc
erteilen, dat se mögen affnemen unde nedderbreken dat olde
buwete van unsem slote Stenborch — unde buwen sodane
8
s
80 *
8
s
24 *
10
s
300 s
7
i
210 *
7
s
87 *
6
s
120 s
8
s
4 »
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erbenante slot — wedder na ereme behegeliken willen
(9io. 108). Die le^tgetad^te Urfunbe, meldte eine (Summe von
wetteren 3000 $1 für bie 33aufoften angefc^t £atte, gab Hamburg
bem Könige jurüdf unb erhielt jfott tyrer 1479 Decbr. 5 tintn
©cfculbbrief für 3137$, 8/8 6$, bie e$ bisher {n SBirflic&feit
verbaut batte(5fto. 170). — 3"i^tf4)en war ber Äönig aud) anber*
zeitig in ein ©4)ulböer&altnt§ jtt ber ©tabt getreten. 1473
Slpril 7 l)atte er ftcb ben ©tabten ?übedf unb Hamburg je für
673$ 8/? fdjulbig befannt, bie fte für i&n alg feinen Slntyeil
an ben Äoften iljrer 33efämpfung feine« ©ruber« ©erwarb au$*
gelegt Ratten (Stto. 140, 141), unb 1474 Januar 9 £atte er
Hamburg einen ©djulbbrief für 1000 9tyeinifd&e ©ulben C1500|L)
auSgefkllt (-Wo. 392), uns alse wii to Collen unde Dusseldorpe
reyseden geleneth C9to. 166). 33eibe ©ummen würben bann
1478 ©eptbr. 15 auf ben ©teinburger $fanbjtytlling gefc^lagen
(9to. 166). — 1484 würbe ©teinburg von ber ÄBnigin Dorothea
wieber eingelöjl. 3n bem angeführten ?)fanbregiffcr beä $5nig$
#an$ §ti$t t$ be^alb: Stenborch myt der marsch unde allen
sinen tobehoringen is vorpandet dorch uns unser leven
frouwen nioder na lüde unde inholde der breve, de ere leve
darop inloset heft van unser stad Hamborch ludende bii den
28,000 marck Lubesch. 3n ber ty<xt betrug bie 9>fanbfumme
bamalS aber nur 26,311 #, 8000 |L alter ©c^ulb unb 18,311 #,
bie Dorothea baar an Hamburg bejaht $atte, namli$ ben ur*
fprüngli^en 9>fanbf$illing von 10,000$L, SBaufoflen 3137$ 8/3 6\
fonfitge ©Bulben 673 $1 8/? unb 1500 $>, SluSbejafilung ber
jebnprocentigen ^fanbfumme ?uber 9lumor'$ im 3a$re 1470:
3000$, jufammen 18,311 ^ — ß 6^ Ä. Äowmann*
(Sortfeßung folgt.)
£$ur ©efcfjtcfjfe bet ©foSmalcten
Gä ift fcbon früher barauf fjiugewiefen, baß ber 9ta$ im
15. 3af)r|)unbert nid)t nur #amburgifcbe, fonbern aucb auswärtige
Äirctyen unt> $löfier mit bemalten ©laSfenfkrn ju befdjenfen
pflegte, unb — gewig richtig — barauS bie Folgerung gejogeu,
bafj biefe Äunft bamalS au$ in Hamburg tint gewiffe SÖIüt^e
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erlangt &aben muffe *)♦ Sei tem ^ntereffe be$ ©egenflanbe«
in einer %tii, wo unfere SSaterftabt an ber SÖieberbelebung ber
Äunfltetfcni? einen fo lebhaften 2lntyeil nimmt, wirb uns an biefer
©teile auf benfelben in ber Äürje jurücfjufommen geflattet fein,
unb um fo e&er, als bie frühere 33e£anblung ntd&t alle 9ta$ri<$ten
aerwert^et f>at, bte unS jefct ju bequemerer 33enufcung vorliegen.
Da unfere Duelle ntdjt unterfdjeibet, ob bie ©laSfenfler, son
betten fte berietet, bemalt ober unbemalt ftnb, fo fcaben mir ba$
SWttel jur ^Beantwortung btefer grage in ber Serfdjieben^eit ber
greife ju fu$en, bie in ben wfc&iebenen gällen bejaht würben*
X)aS SReuflofier ju ©urte^ube, in welkem nityt feiten un*
begebene 93urgert5$ter untergebracht würben, warb 1466 mit
genflern tmSÖerty *on 24/? befd&enft; für bie Ätrc&e ju Sllten*
malbe würben 1468 24 neue genfer, baSStütf ju 7/?, bejaht;
bte Äird&e ju Dtternborf, ba« fuf> bamal« im ^fanbbefae
Hamburg« befanb, erhielt 1463 14 genfler, bie 11/? ba« ©tüdf
fojieten; in ba« SRefectorium ber Domfirc&e fam 1461 ün
genfler jum greife son 14/? unb ber Umgang be$ ©t. 3ofeanni$*
Älofter* würbe 1469 mit 20 genflern, ba$ ©tüdf ju 16/?, ge*
föm&dt. 3n allen biefen gSUen fann man feine ©la$m alere i
annehmen, benn ald ber 9tatty 1469 für feine neuen Käufer, bie
er »or bem ©djultfjor £atte aufführen laffen, 118 genfler nßtyig
£atte, fo bejahte er biefelben, bie boc$ unmöglich für bemalte
genfler gehalten werben fönnen, mit 66 -|L 1/?, alfo mit ttm
9/? ba* ©tüdf, unb 1472 fofleten 32 ©laStafeln, bie in bag
gimbecffdje £auS famen, 22 ?i, alfo 11/? ba$ ©tücf. einfache
©laäfafeln waren bemnad) aud; ba$ genfler ju 10/?, bag ber
3*at^ 1476 bem 2Birt|>e gu Söebel fünfte, in beffen Verberge
feine SWitglieber abjufleigen pflegten, unb ba$ genfler ju 8 /?, ba$
1478 bem SBtrt^e ju DlbeSloe &ere|>rt würbe»
@la$malereien würben wefentlid) teurer bejaht, obgleich
natürlich au$ $ier je nadj ber ©rßfe ber genfler unb aielleic&t
antfy naefj ber ©fite ber Slrbeit er^ebüdje Unterfcfjiebe im greife
oorfommen. 1475 fc^enfte ber $tafy ber Äirc^e ju Äurälaf ein
Sappen berg, 93ettr4ge jur älteren Äunjlgef*. ^amburge, 3tfcbr.
f. bamb. ©ef#. 5, @. 224— 366, fpeciell ©.247-49. 2)afelbft $.246
Wnm. 3 tft berate bU !Rotij über bie Hamburger Verberge ju
©tabe nutgetbeür, etwa* wfletft unb beebalb oben ©.6 überfein.
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genfter, ba« 5#foftete; 1496 würbe 9# für ein genfier bejaht,
ba3 in bte SftifolaUÄapelle ju Slmflerbam fommen feilte; 1468
würbe 10 $> gegeben als Bufcfmfc ju ben Äoflen etne^ genflerS
für bie Äircfce in SBilänacf, ba$ bamal« befanntlidj ein viel*
befugter SSBallfa^rtSort war; 14 ^L foflete an genfler, ba$ bie
Kapelle be3 £eil. @eif?*£ofpital$ 1474 erhielt; 20$ würbe
für ein gro#e$ genfler gegeben, ba$ ber 9tat£ 1476 für ben
G$qy ber Äirdje be$ 2Warien*2Wagbalenen*$lofter$ fcfyenfte;
27 $8ß fofiete ein genfler, mit bem baö Älojler £erwarbe$*
l)ube 1478 bebaut würbe, unb mit 35$ würbe 1474 an genfler
bejaht, baä bem Softer ju ©egeberg gefdjenft würbe*
Die ©lag maier, welche biefe arbeiten ausführten, waren:
(Sorb © cf) e n in g, ber ba$ ÄurSlafer genfler malte,
8 üb ef in ©djening, »on bem ba3 genfler im Sparten*
SWagbalenen^lofter f)errül)rte, unb
3ol>ann ©imenS, ber bie genfter beg £eil. @ei|l4>ofpital$,
be$ £lo|ler$ ju ©egeberg unb be$ ÄlofterS ju £erwarbe$l)ube
anfertigte»
©djliefclicf) fei erwähnt, ba£ 1480 audj 3o$ann 2Wic$et$
3 $ „für bie 33emalung ber genfter in ber neuen 33ibliotljef ' im
Stat^aufe erhielt, bcc|> wage idjj bei ber ©eringfügigfeit ber
Summe biefe -ftotij um fo weniger auf ©laSmalerei ju bejie^en,
alö in ber 23ibliotf)ef neben ben ©laSfenftern audj fteinerne genfler
(fenestre lapidee) genannt werben* Ä. Äoppmamn
2übecftfd)e Äirc|)enorbnung von 3of)* 33 ug ertragen Pom. .
getreu naefy bem Slutograpl) von 153.1. Sübecf, gerb, ©rautoff,
1877 C5 4\
Die vaterlänbtfdjen Slltertbümer ©d)le$wig*£olflein$. Sin*
fpradje an unfere ?ant>$leute von % SWeStorf. Hamburg,
D. SKeifner, 1877 Cl *4>
Demnac&fl erfebeint: Ä. tapfer, g^ronif be$ Äird^fpielS
2Öi$mann$burg nebfl einer Äarte be$ Äirc^fpielS unb einem $lane
ber alten SSurg SBicbmann 93ittung , S. Hannover, (£. 2)?eper
(©ubfcriptionSpreiä 4 u£).
fcruef »i>n II). ©. 2Rei§ner.
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tttJieiluttgett
beg
Herein* für ^amburgtfd)e ®efd)id)te.
M 4. 1878* %anuat.
$erem$na$rtd)tem
2lm 9Wontag, bem 14. Januar, werben tote Serfammlungen
beS SBeretnS für £amburgifd)e ©ef$t$te nrieber beginnen.
8lm 14. Sfttwar wirb £err Dtrector ©laufen einen Vortrag
galten „über ben f>iftorif$en ©enrinn, ber aus einer näheren 93e*
fra^tung unferer Familiennamen ju jtel^en ifi"j
%m 21. Januar wirb £err Dr. 21. 2Bof)lroflt teben „über
tote 93erl)aftung Sftapper^Xanbp'S unb tote SonfKcte Hamburg« mit
ben ©rofwäd&ten 1798—1800, nacfc ben 2lcten be$ ©e&eimen
Staatsarchiv in 33erltn";
2lm 28. Januar £err Dr. D. SR üb igen „über Srjbifrfjof
Slbalbert son Hamburg Bremen nacfy ©. De^to, ©efd)i$te be$
Sr$bt$t(mm$ £amburg*33remen".
3n ber SBerein^SBerfammlung »om 26. 9to&ember 1877 fuelt
#err Ingenieur g. ©ubenbe^ einen Vortrag „über mattyematifdje
©eftrebungen in Hamburg am @nbe beg 17. 3a£r$unbertö unb
bie ©rünbung ber fcieftgen 2Wat|>ematifc&en ©efellfäaft". Der
SSortragenbe wieg barauf l)tn, ba& tote 33lütl)ej>ertobe bcg afabe*
mifc^en ©pmnajtumg unter SungiuS Slectorate aucf> auf matye*
matifdjjem ©ebiete tüchtige ?etftungen tyemrbrac&te. 3ungtu$
felbfi wählte att Xfjema ftte« SlntrittSrebe (1629) ben SKufcen
ber reinen SKat^ematif al8 ©runblage aller wijfenf^aftltc^en
4
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©peculatiom ©eine 3 e ^genoffen unb Sftad&folger, aor allem
XaffiuS unb Äirfhn, serbanben mit tüchtigem matyematifeben
SBiffen einen burdfj weite Steifen gewonnenen freien SBXidf unb Der*
traten tyr gadfj auf $ 33efte. Der SBerfall beg Slcabemifctyen ©pm*
naftumS naty 3ungiu$ £obe C1657) war tnbeffen m allge*
meiner, fobafc 1675 eine SReorganifation ber Slnfialt notfjwenbig
würbe. Die matfjematifd&e $rofeffur fonnte ftc^ aber ju i^rer
früheren SÖirffamfeit nicfyt wieber ergeben, wag wotyt bauptfactylicty
bur$ bie aollfianbig ungenügenbe matljematifd&e Sorbtlbung ber
©pnmaftaffrn begrünbet war* Da$ bureb Hamburg« frieblidfje
Stellung wa^renb be3 30jä^rtgen ÄriegeS begünfHgte £erbeifir8men
frember ©tubenten &5rte fpater fafi ganj auf, unb bie ©ele^rte
©4)ule beg ^o^anneum« braute bie matyematifcfyen Äenntniffe
feiner Slbiturienten nidjt weit über ba$ Sin mal SinS hinaus.
Unter biefen Umfianben fonnte ber ^rofeffor ber 2Watf)ematif gute
Srfolge feinet Unterrichts wof)l nid^t erjielen unb blieb berfelbe
überhaupt o$ne bie richtige SBecftfelwirfung mit bem praftifd&en
?eben, welche aDein eine gebei&lidje X&ätigfeit mit ftd) bringt*
©o »erliefen benn felbft bie wohlgemeinten Slnfirengungen Sa Spar
33uffing'$, bem 1691 bie ^rofcffur ber 2flatf)ematif übertragen
würbe, refultatlog, weil tyn feine weitgefjenbe $f>antafte o^ne ge*
nügenbe Srfatyrung ju einem total tterfe|>rten 3>opulariftren ber
SBififenfd^aft führte. Diefer Docent fucfcte burd^ öffentliche SSor^
lefungen in beutfcfjer ©pracfje ba$ publicum für bie 2)latf>ematif
ju intereffiren unb Pellte ju bem %md ein fe|>r pl>antajHfcf)e$
©cfyema auf, um biefe SBifienfcfyaft gleic^fam fpielenb ju lehren;
Bon biefer Se^re aerfpradj auffing ft$ gleichzeitig eine wefentlicfce
moralifc^e Sinwirhtng auf feine Qv^oxtx. SBie alles Sfteue Smbrudf
maetyt, fo gewannen biefe Vortrage anfänglich auet) einen nid^t
unbebeutenben £6rerfreiS, nadf$attig war biefer Srfolg aber niefct,
wag fdfjon barau« erhellt, ba& 83üffing fetyon im 3a$re 1694
feine 3>rofeffur mit bem Diaconat ju ©t. ÜWidjjacliS »ertaufd^te
unb Don nun an aueb fd^riftjfrllerifdj (tefy son ber ÜWat&ematif
anberen ©ebieten juwanbte. ©ein SRad^folger, 33altf>afar
SMenfcer, na&m bie populären matyematifcfjen Sortrage nodf)
einmal auf, o^ne inbeffen me$r babur$ ju erregen.
©leid&jeitig mit biefem SWißerfotg ber acabemtfc&en Greife ftnben
wir ein ungemein regeS ©tubium ber 2Ratyematif in ben Keinen ber
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Slementarlctyrer unb fel)en bie 33emüfmngen berfelben, ber 93er*
breitung btefer Sffiiffcnfdjaft 33orfd)ub ju leiflen, btc beftot grüßte
tragen. 2Öenn bie gro&e 93erwal)rlofung, in melier ftd) ber ?e&rer*
jtanb jener 3*'* im allgemeinen befanb, berürfjtd)tigt wirb, wenn
man bebenft, mte von einer orbentlid&en feminariftifdjen 93orbilbung
berfelben noc|> feine SRebe war unb wie oft nur Diejenigen 2ln*
jtellung erhielten, welche bie geifHtcfjcn Patrone am 33eflen ju be*
bienen wußten, fo erfreuten jene SDtänner in um fo räumlicherem
Sichte, bie ftcfy au$ eigener Äraft biefem ©cfylenbrian entrijyen
unb, felbfi auf ber 33afcn ber 2Öifienfd;aft f ortfctyreitenb , au# in
t^rer Umgebung ben ©inn für ernfle Slrbeit ju werfen fugten.
Unter biefen 2Wännern ftnb vor SlUem ju ermähnen ©alentin
fytini, Dtrector ber Schule ju ©t. 9Ric&aeliS, unb £ einriß
2W eigner, Director ber ©djule ju ©t, tyttxv Der Srflere
CflfK 1637, t 1704) bilbete vor allem ben Unterricht in ber
faufmännifc^en Slritymetif au«, unb fcat au# viele vortreffliche
?e£rbü$er biefer DiSciplin binterlaffen. 9R eigner (geb. 1643,
1 1715) wirb von 3^tgenoffen als ein berühmter Sllgebraifi er*
wä^nt, ber in feinem „Xeutfdjen Euclid" alle mattyematiföe
SBtiitylt jufammcngebrad&t fcabe. 33eibe waren bur$ t|>r Slmt
auf ben SRedjenunterrictyt tyingewiefen, ba aus ben Äird^enfc^ulen
£auptfäd)li<f> 3 6 9 l inge be$ ÄaufmannSjfonbeS hervorgingen. X&etl*
um burdj gegenfettige Anregung im matyematifc^en ©tubium fort*
jufäreiten, ttyeilS um genoffenfdjaftlicfc ba« JRifteo be$ ©elbjk
vertage« tyrer Schriften leichter ju tragen, fugten SReifjner unb
$tin$ unter i&ren l^iefigen Sollegen eine ©ocietät jur 33eförbc*
rung ber SRecfjenfunfi ju errieten. Der erfte SBerfudj im 3»afcre
1684 f4>etnt an ber ©tupibttät ber meifien Sollegen gefc&citert
ju fein. 55effer gelang e$ 9Reißner im 3»al)re 1690, wo er am
2. Januar nnt Sinlabung an |rieftge unb auswärtige greunbe
ber SRedjenfunft erlief. 5Ro$ in bemfelben 3af>re conftituirte ftdj
in golge beffen bie „Jhmf**9tecf)nung3*liebenbe ©ocietät" unb
jwar mit 15 SWitgliebern, von benen 5 in Hamburg anfäfeug
waren, bie anberen wohnten in 93raunf$weig, Surte^ube, 3^0^/
?übecf, Äopenfjagen unb ©otfjenfcurg. Die große 3a|)l ber l)icftgen
Sefjrer, welche nic^t bie gäfrigfeit befa&en, ft$ bem Streben
2)J eigner 'S anjuf fließen , fuc&te nun biefe ©efellfctyaft unb tyre
3werfe lä$erli$ ju machen, unb e$ ftnben ft$ bal^er in ben
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(Schriften ber SWitglieber tyciuftg 33ertf)eit>iftungen gegen folc^e @e*
l^afftgfeiten. SfticfytSbefloweniger erfreute bie ©ocietat ftcf> in faci^
mannifetyen Greifen balb eineä guten 2lnfe£en$ unb wurden &on
ben SWttqtiebem »tele vortreffliche ©griffen herausgegeben.,
Die ©efellfcfyaft !>at abwedjfelnb ruhigere gerieben unb
3eiten regeren (Strebend burdjgemacbt unb ftdj ununterbrochen bis
auf unfere Sage erhalten, 2lm 14. Slprtt 1877 |>at fte neue
(Statuten beföloffen unb gleichzeitig ben im ©ngang erwähnten
■Warnen angenommen.
2lm 3. December machte Dr. $. ifoppmann Mitteilungen
über innere SBer^ättntffe £amburg$ im 15. 3aJ)r|mnbert". Sftebner
beleuchtete unter 3ugrunbelegung feiner Einleitung jum britten
33anbe ber Äcimmereirecbnungen ben (Staatsanwalt Hamburgs
vornehmlich wä&renb ber 3al^re 1461-81, für bie un$ bie Qin*
nannte* unb 2lu$gabebüdjer ber Äammereiberren »ollftänbig erhalten
jtnb. Sinleitenb ffijjirte er ben Umfang beg £errttorium$, baä
bie ©tabt als ©gentium ober als $fanbfd)aft befa§, unb ent*
wicfelte, inwiefern bie bisher angewanbte SWetfjobe, auä ber 3^1
ber vorjjanbenen 33ürger bie ßinwojmer$al)l ju beregnen, von
irrigen SBorauöfejjungen ausgebe. Die burcbfcbntttlidje Sinnatyme
betrug in jenen 3<ifyvm 19,000 9B, bie bur^fcjmtttlid&e Sluggabe
18,000 fö; ber Ueberfctyuf) von 1000 ^ mar aber nur fcfceinbar,
ba bie Äämmeretyerren ja^rlicf) 2700 Sfr aufnahmen unb nur
1700 # jurücf bejahten, alfo ebenfoviel fcfyulbig würben, wie fte
tyrer Stockung nadj erübrigten. Diefer fd)einbare Ueberfcbug
mehrte bie bisponibeln ©eiber, welche von ben Äämmeretyerren
bei ber StecfynungSablegung tyren Sftac^folgern übergeben würben
unb bur$f$nittlid) 12,000 fö betrugen, einnahmen unb SluSgaben
nadj tyrem verriebenen Gfjarafter vorfüljrenb, gab ber Siebner
ben 93etrag ber einzelnen Soften unb beffen aSer|>äItiuß ju ber
©efammtfumme an, unb ^ob bie mancherlei fulturgefc^id^tltcben
Momente fjervor, welche bie ^au^altungäbüdjer ber ©tabt wieber*
fpiegeln. Den 5Befc3^Iu^ bilbete nnc 3ufammenfiellung beffen, maä
ber 9tatf> nadj SluSweiS biefer Stockungen get^an |>at in 33ejug
auf ©efunb^eitgpflege unb 33ilbungäanflalten, für bie Hebung ber
3nbufWe unb für bie Skrfcfcimerung ber ©tabt.
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Am 10. December legte ber SBorftyenbe tint STtappe mit
Betonungen . son Ornamenten ber 9tenaijjance*3ftt au$ £am*
burgtfdjen Äird&en »or, unb befprad) biefe Ornamente. Die bem
SSeretn gef)5rigen S^uungen, 120 an ber 3<*!>l, ftnb bon bem
»erftorbenen 2Mer $&ilipp ? im nur unb jwar fafl alle aor
bem 55ranbe bon 1842 aufgenommen; fie ftnb, ba bie Ornamente
felbft ber aWe^rjaf)! nadj) burdfj ba$ geuer jerftort roorben, ein fefjr
wertvoller 33ejtfc. £)ie größere 3äf>l ber Ornamente flammt aud
ber alten ©t. $etrUÄtr$e. £auptf5c£lid[> ftnb #oljf<fmi|jarbeiten
gejeidjnet, bann arbeiten in (Stein ; bei einigen Segnungen lä§t
ftdj) nidjjt mit 33eftimmtf)eit angeben, aus meinem Material bad
Original |)ergeftellt war. ©nige SBlätter geben eingelegte #olj*
Verzierungen roieber; jtoci SBlatter Sifenarbeiten (©itterroerf)*
Die meiften Ornamente [feinen jur Au$f$mfidfung &on £oljser*
fäaalungen, ©eflitylten, Prägern u. f. n>. befHmmt geroefen ju fein;
einige rühren son @pitapf>irn unb SBanb* ober £pn>erjierungen
fjer; eint Steige i>on ^Blättern enthalt Sei^nungen »on ber Äanjel
in ber ©t. ^etri*ilircf>e. £)ie Anfertigung biefer funflgemerblicben
Arbeiten fällt in bie 3eit son ber 2Ritte be$ 5. ^a^rje^ntö beS
16. 3aWnbert3 bis jum 3. 3aJ)r$e|mt be$ 17, 3atyr£unbert$.
gafi alle biefe Arbeiten zeichnen ftdj bureb reiche unb feine
Ornamentirung au«, burd) (£bcnmaa$ ber 93erf)ältniffe, buret) soll
entnadelten ©djön^eitäftnn, audfj nityt feiten burdj) originelle unb
nafoe SWotfoe für bie AuSfd^müdfung einzelner Steile. SWand^e
ber gezeichneten Äunftroerfe reiben ftcb ben befien ?etflungen an,
meiere bie beutfd^e SRenaiffance ju tyrer SBlüt^ejeit ^erborge*
bracht £at.
©et @fel aU ©atfyfetfet*
3u Sappenberg'S Auffafc: £>er ©rabftein mit bem ßfel
als ©adfpfeifer in ber 3eitf$rift be$ SBereinS 5, ©. 72—97 er*
laube icij mir, folgenbe Heine Ergänzungen mitzuteilen,
1. Qu ©♦ 74). Qinc Anzeige in ben Hamburger S^ad^ri^ten,
3a£rgang 1855 Sfto. 191 wollte, offenbar im Scherze, in bem
pfeifenben Sfel nur einen SÖortnrip fe|>en ; ber Sftame be$ Stifter«
£abe namlicb gelautet: 3* 21* Pieper!
2. (ju @. 95). ©n bie ©aefpfeife blafenber ©fei ober £afe
ftnbet ftcf> als Initial in einem 5>ergament$*Gober ber ©^nnaftal*
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30
bibltotyef ju Salmar: Ä&nig SKagnuS SrifSfonS ?anbSfag (aus
bem 1 5. 3a$r£unber0. ©♦ Antiquarisk Tidsskrift for Sverige 3,
©. 167 unt> Xafel2 gig. 6.
3. Qu ©. 97). ein ©pottlieb eines Äat^oltfen auf bie
Sieformatton, baS im Slntyang ju SHrcfmann'S ©tralfunbifdjer Sfjronif
(©tralfunb 1833) ©.232 mitteilt ift, lautet folgenbermafcen:
De leygen willen von der Gottheit sprecken,
De geistlichen willen stöhren un brecken,
De gantze weit ist verkehret,
De ezel, de heft pipen gelehret.
Atel. £♦ f>anbelmamu
$oUänbcv in $amlhtq)*
2lm 3. 3Wai 1506 beftimmt 3afob SWartenSfon aus
Slmjkrbam in feinem auf bem ©tabtardjfo aufbewahrten Xeffament:
Unde szo mi God eschende werd, begere ick under der
Hollander stene in sunte Johannes closter binnen Ham-
borch to rouwende, unb fefct eine beflimmte Summe ©elbcS aus,
bfe man auf Statte belegen folle to behoff der Hollander
cappellen in sunte Johannis kloster binnen Hamborch.
Die £ollcinber*,S?apelIe unb ber ?eid)enftein ber £oÜänber
beroeifen, ba§ fdjon bamalS #oüänber in nicfyt ganj unbebeutenber
3abl in Hamburg angefeffen geroefen fein muffen. Dem entfpric^t
eS, wenn nur fetyen, ba§ bie 3nfel 33ebbel 1473—80 an Scanner
»erpacfytet war, beren tarnen nadj £ollanb weifen, 1473—74 an
Xpmmo »an Dornen, 1475—80 an S^ükn ©Ijeribfen,
unb totnn roix 1471 gewiffen £ollanbern begegnen, meldte nnc
neue Xudjmactyerei in Hamburg einführen wollen (qui pretendebant
certam hie facere adaptationem et formationem novorum
pannorum), unb benen ber SRaty beSfwlb 2$ »erabreid^en lagt.
33on SfticfyaeliS 1471 ab erhalten jwei folrfjer £ollanber jur
erleicbterung tl>reS Unterhalts jeber fjalbjctyrlicf) 5 $>, £ugo
SlaroeSfon MS Dftern 1474, Qinxiä) SÖillemfon bis
2Hid[>aeliS 1476. Der ßrfolg biefer Sftanufactur lagt ftd) barauS
abnehmen, ba£ für bie jHeibung ber Sftat^Sbtenerfctyaft, bte bis
baf)in für bie leeren Beamten aus nieberlanbifcfjen Xucfyen Oon
©cfytbam, ?eiben, ^arbermpf unb Äampen), für bie nieberen aus
Süneburger Xucfcen angefertigt worben war, 1473 jum erften
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31
SWale autty £amburgifcf>e £u$e jur SBerwenbung famen, unb ba&
im 3<$*t 1475 acfyt eiferne Stempel angefdjjafft mürben, um
bamtt Plomben mit bem £amburgifd>en SBappen fjerjuflellen, bie
an bie neuen |>amburgif$en Xuc$e gelangt werben follten.
Ä. Äoppmamn
©er 3Xe#tttttcu$ Sfceuüett*
3n ber Keinen ©djrift: !£ie Slnflalten jur 93erforgung ber
©tabt ©tralfunb mit SBaffer, aus beS ©pnbicuS Dr. Slrnolb
SBranbenburg nacfygelaffenen Schriften, herausgegeben son
Otto 33ranbenburg (©tralfunb 1876, ©iegmunb 33remer)
tyifyt eS ©♦ 24: „grji gegen bie SWitte beS adjjtjefwten 3af>r*
fmnbertS fam man ju bem Sntfd^lujfe ftd) ber pumpen ju be*
bienen: ber Hamburger SJledjjanicuS Sfteubert, welker ben
für bie befte Sonftruction ber geuerfprtfcen ausgefegten $reiS ge-
wonnen fyattt unb feine *on unfcrer ©tabt angefaufte ^reiSfprifce
felbjt ^crfübrte 1 ) — fte war nodj 1844 sorfjanben unb in gutem
©tanbe, obgleich fte nur twt platten getötete ©tiefet fjatte — ,
empfahl unb »erfertigte l)ier bie erflen Vorrichtungen biefer 2lrt,
unb erft nac$ einem von bem ©pnbicuS gabrieiuS im 3af>re
1769 ausgearbeiteten @uta4)ten entf^loß man ft$ bie allgemeinere
Slnwenbung jujulaffen".
3P etwa 3^^nn G^rifiopf) Stteuber, nad) bem |>amb,
£ünftler*Cerifon 1, ©.178 „ein gefdf>icfter SWed&anicuS in Hamburg",
gemeint, unb wann unb t>on wem würbe jener $reiS auSgefefct?
Ä* Äoppmamt.
2Xe§betft,
Sttacfc von £e£ (l.Slufl. 1, ©.206; 2. Stuft. 1, ©.344)
flammt ber Warnt SWe&berg von bem Steffen beS ÄornS $er, baS
t>on ber Oberelbe anfommt unb l)ier auSgemeffen wirb, ifi alfo
£o#beutfcf>, nicftf plattbeutfcf), unb wirb beefcalb falfcblidf) in SWift*
berg umgewanbelt. Diefe ßrftärung, bie etwas mobiftcirt noc|i in
Sßicifjmann'S £eimatsfunbe @. 104 übergegangen ifi, erweijt
ft# aber als falfö. 1458 namlicb erhielten bie SRatymannen
Hermann 3Bull)ofe unb 3ofcann »an bem 93erge aon
ben Äämmeretyerren 20$, erfefct, welche eS gefofiet fjatte, den
! ) Einige gef#t#tlid>e !Rotijen über bie £am&urgif#en £öf*anftalten
ftnben fi* in ^ebbermeper^ Topographie (1832) ©. 189, 190.
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32
mesberch unb anbere Unreinigfetten (immundicias) bei bem
SBinferbaume abjutragen (Äammereirectynungen 2, ©. 96) 1 .
&♦ Sotyratamu
SBüdjersSlnjetßem
£anfereceffe. 33anb IV. — Die Steceffe unb anbete Slften ber
£anfetagevon 1256—1430. 33anb IV. Sluf aSeranlaffung unb mit
Unterpfcung ©einer SWajeftat, beS ÄBnig^ vonSBapcrn 2WarimilianIL,
herausgegeben burd) bie ^iflorifdje Sommiffion bei ber fönigl 2lca*
bemie ber SÖiffenfctyaften. Seipgig, Dundfer&£umblot, 1877 (20 Jf).
3nfcalt: £anfetage von 1391— 1400 unb jur Einleitung : Die
SBitalienbrüber von Äarl Äoppmann.
flübecfifdje Buftänbe im SWittclalter. 9Jon Dr. <L SB. $auli,
DberappellationSgertc^tSratl) a. D. III. SRec^t unb Äultur. SKebft
einem Urfunbenbudj. Seipjig, Duncfcr & £umfclot, 1878 C5 4 40^),
SSremifcfceS 3a&rbucj>, herausgegeben von ber friftoriftyen
©efellfdjaft be3 ÄünftlerveretnS ju 33remen. 9. 23anb. SBremen,
C. ffib. 2Küller, 1877.
3ntyalt: 33e rem^nac^rtd^tcn ; Die SBirffamfeit be3 Gtyrifiopl)
^ejeliuä in SSremen, vom ^aftor 3f en; -ftadjjtrag jur 33remifcfcen
fteformation$*©efd)id)te von 1522—1529, von bemfelben; ©riefe
von Sari von SßillerS an 3>o$ann ©mtbt unb anbere
9)iittl)eilungen über SBil terö* Regierungen ju 53remen unb ben
. £anfeftabten, mitgeteilt vom 2lr<$ivar v. Sippen; SBt'ograp&ie
be« SSremifc^en S3ürgermcifterS £einrid; 3obel 1539—1615,
mitgeteilt von bemfelben; 53efpred)ungenliterarif4)er^ubltcationen
jur 33remif$en @efd)td)te; ©enealogie ber älteren ©rafeu von
©Ibenburg, vom Slrcfn'var v. Sippen.
3a|>rbüd>er unb 3af>re$beri4)t be$ SBereinS für SWeflenburgifcfce
©efd&icfcte unb 2lltertl>um$funbe, herausgegeben von ©. <£. g. Sifdj
unb g. SÖigger. 42. 3af)rgang. (Schwerin, ©tillerfcfye £ofbuc^
|>anblung, 1877 C5 utf).
3>ntyalt: Die grau gincfe, von Dr. grull in 2Öi$mar; 33e*
gräbniffoften in alter 3?it, ^om ®$» 2lrdf)ivratl) Dr. ?ifdj;
<S>$n>erin bis jum Uebergang ber ©raffcbaft ©djroerin an ba£
£au$ SMlenburg, vom STOintfh ftegifir. Sifcf). einzelne 2ttit*
Teilungen jur Slltertyumefunbe, 33aufunbe, 5Mnjfunbe. Quartal*
berichte be$ 93erein$. Ueber bie neuefte Äritif be$ Keimöle, vom
2lrc^tvratl) Dr. g. SB ig g er.
*) SSgl. 2, ©.228: 12/3 ad deportandum den mesbergh apud dovendore.
Dtucf von Ib. ©. 2W«i§ner.
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JlittJieilnjtgett
beö
herein* für |amburgifd)e ®efd)td)te.
JA 5. 1878* ftebruar.
35erem$na$rtd)tem
gür tote 5Berein$*2lbenbe im SWonat gebruar ftnb folgenbe
Vorträge in SluSjtc^t genommen:
ben 4. gebruar: £err Dr. D. 9t üb ige r „über Srjbifc^of
Slbalbcrt bon £amburg*33remen na<$ De^to'S ©efcfjic^te be$ (£rj*
btet&umS £amburg*8remen";
ben 11. gebruar: £err Dr. 2L Xljeobalb „über bie mit ber
etabtbtbliotyef berbunbenen fleinen antiquarifcfcen Sammlungen";
ben 18. gebruar: £err Hauptmann G. g. ©aebectyenä:
„SDiittbeilungen über bie ©rünbung ter ^affrnann'fc&fn 2lrmen*
fd>ule unb inSbefonbere über fcaS ©rün ber ©cfyulfinber";
ben 25. gebruar: £err Dr. g. 93 o igt „2Wittl)eihuigcn über
bie ©eföidjte unb bie SSJafferöer^ältniffe ber Stifter".
3n ber 93erein$*25erfammlung Dom 21. Januar 1878 Ijielt
£err Dr. SIbolf 3Öotyltt>ill einen Vortrag „über bie 93erf)afttmg
Sfta p per Xanbp'S unb bie Sonfliete Hamburgs mit ben ©rofc
mähten 1798—1800, nadj ben Steten be$ @e£. (Staatsarchiv
in 33ertin".
Die burd) bie 33ert>aftung be$ 3rlanber$ Klapper Xanbp
unb feiner ©efetyrten l;er»orgerufenen politifdjen Gtonfticte fyaben
ni4>t nur für bie £amburgif$e ©efcfyictyte m befonbereä ^ntereffe,
foubern fie bilben jugleid^ eine bebeutfame öpifobe ber aüge*
5
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34
meinen ©efdjidjte, 2Öa$ bis jum ^aljre 1857 über tiefe Sin*
gelegenfjeit von beutfdjen unb fremben Slutoren mitgeteilt roorben,
erfdjetnt inbeg meifi tmgenügenb unb mcorrect SS blieb
Dr. (L 2B. färbet vorbehalten, auf ©runb ber Steten beS
£amburgifd>en StabtarcfcivS ben Sacbver|)alt jum erjkn SKal
autfjentifd) barjulegen* Der SBortragenbe, ber für biefen Slbfc^nitt
ber £amburgifd>en ©efc&id&te baS Material beS berliner ©e^
Staatsarchivs burcfjforfdjt f)at, war in ber Sage, einerfeits bie
(Sorrectljeit ber £arbeffd?en DarfMttng in allen £auptpunften ju
betätigen, anberfeits in ßrgänjung berfelben baS Singreifen ber
©roßmac^te, namentlich baS ©erhalten ^reufjenS bei biefer 33er*
anlaffung no$ einge^enber ju erläutern*
Da ber britifdje ©efanbte jene vier Urlauber al« |>oc^t>er^
rät^erifcf>e Untertanen beS Ä&nigS von ßnglanb reclamtrte, ber
franjöftfc^e ©efanbte aber namentlich bie ^Befreiung zweier von
tynen als in Dienften ber SRepublif fief)enber Dffteiere verlangte,
fo erachtete ber ^amburgtfäe Senat es für angemeffen, bie @nt*
fcfjeibung ben Directoren beS nieberfäc^fifc^en ÄreifeS anleint*
jufiellen- SllS ber mäcf)tigfte unter biefen unb jugleicj) als ber
©arant ber norbbeutfcfyen Neutralität mürbe inebefonbere ber
preußifdje ÄBntg von Hamburg um 33eiftanb erfud^t; in jener
festeren Sigenfcfwft mürbe berfelbe anberfeits au$ von ber franjß^
ftfdjen Regierung &u energifdjer Unterflü^ung tyreS 33ege|>renS
aufgeforbert* 3n ^Berlin beftanb 2WetnungSverfd(?iebenl)eit jmifcfjen
Äöntg unb ÜWimflern f)inftdf)tlidj ber 9ledf)tSfrage, baju famen
politifd;e 33ebenfen; fobaß man eS für rat^fam fcielt, tint 95er*
pfti^tung jur Sinmifc^ung nadj beiben Seiten tyn in Slbrebe
ju ftellen, 3nbt$ gab man bem £amburgifd)en Senat bie 33er*
ftcfyerung, ftc|> ber Stabt burd) 9ia!l) unb £|>at annehmen ju wollen.
Slud) gefäal) bieS, fotveit eS bie 2ftad)tverf)ciltniffe ^reufenS unb
bie erforberli^en politifdfjen 9tücfft$ten irgenb gemattetem
33ereitS im Slnfang beS 3af)reS 1799 planten bie granjofen
nnm SRacf^ug gegen Hamburg. @S f)ie£, baß berfelbe — um
fcfyanbar bte -WeutralitätSlinie unverlefct ju laffen — unter bata*
vifdjen gähnen flattfmben follte* SlnberfeitS mürbe aber au$ von
englifcfyer unb rufftfefcer Seite — angeblid) um ber ©efal^r einer
franjöfifc^en 3nvafion juvorjufommen — baS ^>roject gefaßt, ftety
beS ©ebietS ber Sftorberelbe ju bemächtigen; Grnglanb fc^iefte tint
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erf>ebli#e 2ln&a$l von Ärieggfcfjiffen in bie 9ltyt von Gurfwfen
unb münfcfyte bringenb, baß rufftfc^e Xruppen in unfere ©tabt
einrüden mortem 33on JBebeutung mar eg babei, baß Hamburg
in bem ungerechtfertigten SHuf fianb, tin ©ig revolutionärer
^Propaganba ju feim ©c£on ber SBertc^t ber geheimen Parlament**
Somimfjton über bie irlänbifc&en Unruhen (vom Januar 1799)
enthielt bte abenteuerlichen Angaben über bie SBirffamfeit ber
4)ambttrgifc^en @lub$; unb burefy äjmltcfye @mid;te mar namentlich
ber ©roll be£ ÄatferS $aut miber bie Hamburger erregt morben,
9le* midier aber erfdieint jur ^Beurteilung biefer SBorgänge
ber ®eft$t$punft, ben ber preußifcfje ©efanbte ». ©ctyutfc in
feinen Senaten an griebrief) SÖtl^elm III. geltenb maefct,
baß namlicf) gnglanb alle$ baran fefcte, um SRußlanb ju folgen
Operationen fortzureißen, meiere bte bteljer frteblictyen 33erl)ältniffe
be$ nörblidjen £)eutfc|>lanb$ flören unb Preußen gegen feinen
SBiflen in ben ßrieg mit granfreief) treiben würben» — Die
preußifdje Regierung vermochte inbeß befmfä 2lufred)terf)altung ter
Neutralität, fomie im 3ntereffe £amburg$ allen jenen ©efa^ren
vorjubeugen* 3m norbmefllic^en 3>utf$lanb würben SWaßregeln
getroffen, um tintn eventuellen franjöjtf$*batavifdf)en Einfall ju
begegnen, ba$ Sinrutfen rufjtfd&er Xruppen in ba$ neutrale ©ebiet
mürbe hintertrieben unb aud) Snglanb veranlaßt, feine £rieg&
fdjiffe allmalig von ber Slbmünbung £inmegjujiej)en.
9liä)t gleichen ©dmfc fonnte Preußen bem £amburgif$en
3ntereffe außerhalb be$ StteutralitätSgebietS ju Xtynl merben laffem
©o mar ber £amburgif$e £anbel bereite im grü^ja^r 1799
auf$ empfinblic^fie buref) ben faiferlicfyen Ufa« betroffen, bemjufolge
alle in rufjtfcfyen ^afen befmblic^en £amburgifdjen ©ctyiffe mit
©efcfylag belegt merben fotlten* ©cfclimmereg noef) mar im meiteren
SBerlauf beä 3al)re$ ju befürchten, ba $>aul feine Slufforberung,
baß Hamburg bie vier ^rlänber bem engltfcfjen ©efanbten au&*
liefern möchte, in ftetS gebieterif^eren SluSbrütfen mieber^olte unb
bie rufftfcfje glotte, meiere jid[) ber fcollanbifäen ßrpebition falber
in ber Sftorbfee befanb, bie £amburgifd)e <Sd§>iffa|>rt auf$ außerfte
gef anbete. Preußen fonnte fd)ließli<$ bem £amburgifcf>en Senat
nur ben 9iatf> erteilen, hti feiner Sntfc^eibung ba$ £anbe(3*
intereffe ber ©tabt vorjugSmeife ju berütfjtd&tigen, ©o erfolgte
am 1. Dctober 1799 bie SluSüeferung, ^aifer $aul triump^irte
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ob be« neues ©ieg£, ben er über bag revolutionäre $rincip
bavongetragen ju l&aben vermeinte. Die frani&jtfße SRepublif
bagegen äußerte tyren Born gegen Hamburg ni$t nur in leiben*
fd&aftlißen grflärungen, fonbern anty in t^atfä^ltc^en geinbfelig*
fetten; »eld&e lederen tnbefc ttyite jufolgc mannigfacher biploma*
tifdjer Intervention $reußcn$, t^ette mit SRüdfft^t auf ba3 eigene
commercielle ^ntereffe granfreid^ balb nrieber eingeteilt »urben.
®e? 9Xecfwmcu8 Kentert»
lieber ben Hamburger SWecbanicuS Sfteubert, beffen
Dr. Äoppmann oben ©♦ 31 erwähnt, geben bie ©Triften unb
$rotofolle ber £amburgif$en ©efellfd&aft jur 53ef8rberung ber
Äünfle unb nüftlicfcen ©ererbe (geftiftet 1765) einige 2luSfunft.
3n bem „SBerfud) einer ©efcbtcbte ber ©efellfd&aft in ben
erften 25 Sauren nacb tyrer @rricbtung" von 3. 21. ©untrer 1 )
|>eifct eS: „3n Slbfic^t ber geuer*2lnfialten war bie mögliche
SBervolIfommnung ber geuerfprüften nn £auptgegenfianb ber 33e*
mübungen ber ©efeUfcfyaft, Da nnt auä granfreicfc verfd&riebene
©prüfte bie grroartung nid)t erfüllte, fo roarb im 3af>re 1767
von ber ©efellfcbaft ein anfebnltdjer $rei$ (100 Dufaten) auf
bie Slngabe unb SBerfertigung ber vollfommenften ©prüfte gefeftt,
unb berfelbe im 3abre 1769 einer von bem SWedjanicuS SWeubert
gelieferten in jeber £injtcbt vorjügiicfyen ©prüfte juerfannt, beren
(Einrichtung beim au$ bei einer im 3a£re 1786 neu verfertigten
©tabtfprüfte befolgt tvorben ifh Die ©efellfcfjaft tyatte bag 33er*
gnügen, ju feigen, tag bur$ biefe $rei$aufgabe ni$t allein an
verriebenen anberen Drten, unb namentlich ju Äopentyagen,
S3erlin unb SWainj, $rei$aufgaben ju afmlicfyem 3wecfe veranlaßt
tvurben, fonbern baß audj einer ber erften beutfctyen Sflat^ematifer,
^rofeffor Äarflen, in feiner befannten $>rei$fcbrift bie Sin*
ric^tung ber von ifmt unterfaßten 9teubert'f$en ©prüfte in ben
meinen ©tüdfen befolgte. B^gleid; würben jum ^rivatgebrauß
bequeme Heinere ©prüften, bie tinm beflänbigen ©traf)l gaben,
unb entweber in Sintern ober, jutn ©ebrauß auf bem Sanbe, in
l ) S. 93erljanbtungen unb ecfcriften ber jpamburgifcfeen ©efeUWaft jur
58ef&rberung ber fünfte unb näfeliäen ©eroerbe 1/ ©. 74»
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37_
©cfjiebfarren angebracht ftnb, son ber ©efellfctyaft empfohlen, welche
au$ f$on jur gefdjroinben Söfctyung einiger geueräbrünjie gute
2)ienfie geleifiet |>aben",
9laci> 3nf>alt ber $rotofolle ber ©efellföaft »om 3af>re 1767
ifi btefe ^anbfprüße na$ bem SWobell einer Conboner £anbfprüfce
»on Sfteubert »erfertigt »erben; ba biefe allgemeinen JBeifall
fanb, fo würbe eine „ber fc berühmten pumpen unb ©prüfen be3
£errn be C inier e aus $ariS" öerfd&rieben, unb fobann „bem*
jenigen ^amburgifd^en Äünfiter, meiner bie sortyeityaftefle, bauer*
|>aftefle unb in SBergleicfiung be« greife« unb aller anberen Um*
fiänbe bequemfle geuerfprüfce machen würbe" jener $rei$ auSgelobt,
ben fpater 9leubert erhielt, ber barauf „an serfd&iebene Orte
Deutfd&lanbS allerlei 2lrten »on feinen ©prüfcen mit SBcifatl ge*
liefert, unb namentlich na$ 5Weflenburg*©trefi&, »o ber ^erjog
nad^ angepeilten groben burcf> Sfteubert ju neuen geueranflalten
©prüften £at »erfertigen laffen, unb tyn babei »on allem 3<>tt unb
Sinfu^rSgebütyr befreiet j)at, foba§ er ba^in siele Sieferungen
gehabt" 1 ).
3lu$ burefc anbere arbeiten $eid)nete Sfteubert jtd) au$, fo
namentlich bur$ Slnfertigung eine« »erbefferten ©ee^Sompaffeg
unb tinc$ nexx erfunbenen ©pinnrab*9J}e$ant$mu&
Steubert ifi o^ne Qrottftl ibentifdf) mit bem im Cerifon
£amburgifd[)er ßünftler aufgeführten 3- £ JJeuber 2 ). üftäljereä
über feine perfßnlichen SSer^ältniffc £abe tcf> nict)t gefunben. 2lucf)
§?tx Dr. g. 21. Gropp Ijat nid)t$ über if)n ;u ermitteln vermocht;
in ^Bürger* unb £od()jeitbüd;ent ber in 93etrad?t fommenben frit
ftnbet ft$ fein Sftame nicfjt %. SJoigt
*) 3ur ©efaiefete ber geuerfpräfcen ftnbet fiel) au* eine Scotts bei Sluguft
3ugler, Olu$ £annoper$ 9Sor$eit (jpannouer, (Kampier, 1876)
€>♦ 175: (1647) 2ttei(ter Stiefel 6cMotl)anjern I)at man ein
€>prä$roerf, fo man in ßewer* syjj^en $u gebrauten, abgefaufft,
bafür itym, o^ne ba$ wa6 man ifym an ber Q3rawgered>rigfeit gefeijentfet,
an baljrem gelbe geben 90 *A — Seffen gefeüen, item Un geuten, fo
ju jroep mahlen bie ©präge uffä SKarft gebracht, wie fie probtret
roorben, unbt baran gejutfet, geben SSerefjrung unbt 2)rincfgelt, in&
gefambt 2 *& & Ä.
3 ) 3Me im £erifon aU £uielle angefahrte „£amb. Sßeue Seitung" nennt
üjn gleichfalls SSeubert*
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$ambut$a Sratfjfiut»
i.
Dem SBercta für £amburgifcbe ©efebietyte würben im ser*
floffenen 3a£re son £errn @. £. 3Öel)ber auf ©rabau bei
Dtt>e$(oe bret alte Sleiplomben gefc^enft, n>eld;e bei grbarbeiten
an ber $um ©ute ©rabau gehörigen „£ol>enbammer 2flüf)le" ge*
funben toorben. B^ei to* Plomben £aben folgenbe 3nf$rift:
2h>er$: ba$ SÖappen ber ©tabt Hamburg (mit offen fietyenben
Torflügeln unb |>alb niebergelaffenem Xtyorgatter, bie Xprme
eben mit abgerunbetem Da$ mit Alnopf); Umfd^rift, HAMBURGER.
DRAT¥GVDT. ftern«: bie 53u#aben RG mfölungen
CG gr&fjer), über benfelben eine 33latterfrone. Durc^mejfer
3,6 Zentimeter.
Die 3 e W>nung i(l jiemlicf) grob, namentlich ba$ G be$ 9le*
serfeS unbeholfen; ber ©til lapt barauf fliegen, ba£ bie Plombe
in ber 2JHtte be$ 16. Sa^rfmnbertS angefertigt fein mag.
Die britte Plombe ifl Hemer unb jetgt auf ber einen (Seite
einen einfbpftgen |>eralbtfd^en 2loler mit ausgebreiteten klügeln,
auf ber anbern Seite einen gefpattenen <5d)ilb, auf meinem linfS
gtoei gefreujte Schwerter (©riff oben), rechts ein #enfeltopf mit
brei güfcen.
2lüe brei Plomben £aben oben dnt Defe.
Die £o|>enbammer SWü^le, früher eine bebeutenbe Tupfer*
mül)le (f. ©$r5ber unb 33ierna|}fi, Xopograpfne son £olftein),
wirb bur$ baS SÖaffer eines deinen SeeS getrieben, welken bie
SBefte bilbet. Sinft toarb bie 33efle für bie Sllfter^rase ©c^iffa^rt
Smifd>en Hamburg unb ?übedf benufct.
3$ |>abe mefyrfacb, aber »ergeblic^ mief) umge^brt, um 2luf*
flärung über obige Plomben, namentlich über bie ©ebeutung
Hamburger Drat^gut" ju erhalten. £at Hamburg früher bie
bortige Äupfermü^le befeffen ober gepachtet gehabt, unb melleic^t
SJtetallbrättye anfertigen ober fonfl Srje verarbeiten unb baS
gabrifat mit jenen Plomben verfemen laffen? Ober biente etwa
bie Plombe jum amtlichen 33erf$lu£ öon ©ütern mittelft Drätbe?
3Benn einem ber geehrten Sefer biefer JBlatter über bie 33e*
beutung obiger Plomben ?tm$ befannt fein feilte, fo bitte ify um
gefällige SWitt^eilung. f§* SBotgt
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IL
Die ältefte SWacfcri^t, welche ©gröber unb JBiernafcfi 1, ©• 534
über bie £o£enbammer Supfermüfjle, jefctÄornmityle, bringen,
ift teiber erji aom 3a£re 1795. 3 n ber Äupfermityle, ju
beren Sinlage Äimig Ctyrifiian I, f#on im ^afyxt 1475 brei be*
nannten SWännern buten unser stad Oldeslo uppe der Beste
dat werder, de Kamer geheten, mit der olden sluse i>erlie£,
(©4>l.*$ol|i.*8aurnb. Urfunbenfammlung 4, 9Jo. 273), ifi i>er*
mutylicb bie frühere DlbeSloer Äupfermü^le, jefct Rapier*
mü|)Ie (©c&röber unt 55iema$fi 2, ©. 258), ju fuc&en. — 3n
baffelbe 3a£r 1475 fallt nun, roie jt# au« ben Äämmeret*
rec^nungen ergiebt, bie (Einrichtung einer Äupfermül^te ju
Hamburg in ber ©egenb beä (Eic^olje*. 1475 namli$ würbe
für „bie neue fiupf ermityle" ein Damm aufgeworfen C3, ©♦ 210)
unb im 3a£re barauf warb ein gif$n>e$r (piscina) „&or bem
<Ei$$ol) am Damm ber Äupfermityle" angelegt C3, ©♦ 241 -42).
Dtefe Äupfermüfjle war öon ber ©tabt »erpac&tet unb braute
1476-86 ityxlfy 20 |l, 1487-96 jä&rlicfc 15 ^L eüu «Bon
ben $a$tern berfelben fennen wir ben Äupferfc^mieb Sler
9>renfcel 1476—82, befreit SÖittwe 1483 genannt wirb, unb
£an$ ©pserbe« 1487 (3, ©. LXIX). Die fpätere ©eföitye
ber Äupfermityte bleibt vorläufig bunfel; »ielleidjt mufjte fte 1550
abgebrochen werben, als ber ©ranbeSwerber burejigraben würbe,
darumme dat de ström dem depe to besten kamen scholde
vor dem ekholte to Hamborch Oüappenberg, ß^ronifen ©. 444,
£übbe, Srtauterungen jur Sluäbilbung be3 ©bjiromS ©♦ 37). —
Da aber erweislich im 15. 3al)r&unbert nnt Äupfermityle in
Hamburg beftonb unb bie ©tabt fdjon im 3a^re 1475 ©tempel
anfertigen lie$, um bie in Hamburg gearbeiteten Xudje mit
Plomben ju serfefjen, welche ba$ Hamburger SÖappen trugen
Cf. oben ©.31), unb in bemfelben 3afcre aud) eiferne 3nfirumente
anfertigen liefc, mit benen bie £ering$tonnen gejeid;net unb ge*
jtrfelt würben (£. 9t* 3, ©♦ 201) l ), fo bürfen wir fc^on je$t bie
SBermutbung aufftellen, bafc wir e$ audj £ier mit Plomben tyn*
lieber Slrt ju t^un £aben, welche ben in Hamburg »erfertigten
2Neflingbrat£ al$ Hamburger gabrtfat beglaubigten follten* —
l ) Ueber baä $ixttl\\ ber $ering6tonntn in Hamburg f. ©cfoebeß haaren*
Otiten (2. mtL) 1, ©. 542.
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£)ie grage freiließ, rote biefe Plomben nad) ber £oj)enbammer
Äupfermü|>le fommen fonnten, bleibt no$ offen; »ielleic^t tagt jtcf)
Dr. SSoigtg Slnna^me fo faffen, baß jeitweilig, alfo etwa nad>
bem »ermüdeten Slbbrud) ber Äupfermül)le im ®4$olj, bie £oj)en*
bammer Äupfermityle audj für Hamburg gearbeitet tyabe unb baß
man biefeä gabrifat bur$ 93ef>ängung folc^er Plomben »on $am*
burgifdjer <£>titt approbirt fyabt. — (Sine weitere 2luf£ellung barf
junädjft »on ben Ferren £eralbifern erwartet werben* Saffen
»ielleicfyt bie 33u$jiaben RG an bie SRot^gießer benfen?
& Sowratamt»
ÜKacfytrag.
Da« auf ber Äommerjbibliotj)ef beftnblicfje Sopienbucfj be$
Jürgen $>oorter, weilanb ©Treiber« bei ber grau ^Barbara
9ian$au jur ^Bljernen Älinfen, beglaubigt, wie iö) nachträglich
ftnbe, bie (Srifienj ber £oj)enbammer Äupfermü^le fc^on für
bag 16, 3al)r£unbert. 1593 2luguft 23 fcjjloffen nämlicfc grau
SBarbara SRanfcau unb 3faaf ©olbener au« ©t Slnnaberg,
welker auf ber ^Bljernen Älinfen einen „fupper^amer mit graben
unb we£r, fampt aller jubel^ßrung aujjm grunbe son newem mit
oberfälec^tigem gefelle, weites jeberman »er unmugelicf> geartet
unb gehalten, in sunff Soeben uffgebawet, sßrfertiget unb gangf*
l^afftigf gemacht, bat man fdjmiben unb arbeiten fan" Cfol. 403 b)
mit S^rifiop^ Änopf einen Äontraft, naef) welchem berfelbe
ft$ »erpfiiebtete, »on ^fmgflen 1594 an ein 3&§x lang ,,»or
einen 2Mjmgfc£leger unb SDJeifter ju arbeiten ju einer meflinge«*
welle" unb „gubte, unftraffltd^e fauffmanäwabre unter ben ^ämeren
ber einen welle fdjlagen ju lajfen unb ju bero bebueff fo »tele
soldfeä bep ba« fc^mitent öerfdjaffen, alfe barju öon nöten; worsor
bie growe ityme unb feinen fne^ten — je^rlidb ju geben juge*
faget 6 tT^atcr binggelt, brep eilen ßnglifd) lafen unb sunff eilen
partim, aud; sor jeberen gentener ba$ arbetoeälo&n, wie ba$ uff
anberen üJiu^Ien, jum SRepnefelbe unb #ogenbam im gebrauche
ift" (fol. 423 b). Ä* Äowmamu
21. S. 3. «Wickel fen, S3on t>ord^rtftlic^en Gultugftätten in
unferer £eimatf>, eine antiquarifc^c Wittyeilung* ©ctyleäwig,
3. 33erga*, 1877 C60 ^3*
Dtucf von Ib. Ob. Ü)t e i fc n e r.
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üttt^eiluttgett
beg
4)ereitiB für Jjambtttgtfdie (Befd)id)te.
Jß 6. 1878» SRirj.
23erem$nad)ri$tem
gür bie freunbfcfyaftlid&en Skrfammlungen ber SWitglieber au
ben 33erein$4lbenben beä 4. unb 11. 2Wärj tft bie S3orlage »on
SBerfen unb 93ilbern au$ ben Sammlungen beg SBereinS in 2tu$jtd;t
genommen.
Slm 18. aWarj wirb £err ß. £. 2Bt ermann „fiber ben
urfprünglidjen Umfang son 2llfona" reben.
Slm 25, $?ärj wirb £err Dr. Ä. Äoppmann einen 93or*
trag galten,
gür bie fernere geil werben bie SBerfamtolungen bis auf
SBeüereS auSgefefct.
£)ie Referate über bie legten SereinSabenbe werben in ber
nacfcften Kummer biefer JBlatter folgen.
©te Utbmtfkt ber 33urg £tttoto»
3u ben feltenen Ueberrefien mittelalterlicher 53auten in ben
9lorbalbingifd[>en ?anben ge^ren bie Xrümmer ber im 3a$re 1349
jerftorten 93urg Sinow im £er$ogt£um Sa$fen*?auenburg, nabe
ber £olfleinif$en ©renje, Xrümmer, welche feit jener 3*ü mutfc
maaglid; um>cranbert bagelegen j)aben, aber »orau$jt$tlirf) balb
weggeräumt werben. @$ i]t beS^alb bie Slufna^me eines ©runb*
riffeä be$ ©urgplafeeä »eranlaßt worben, welcher in Ittyograpbifäem
Slbbrudfe betliegt.
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Die alte 33urg lehnte ft$ an einen aufgefeptteten Srb^ügel^
ju t>effen güjkn alte« ©emäuer — namentlich ein 1824 entbeefte«
fellerartige« Skrlicß, mutymaafjlid) ber untere S^cil eine« Sturme«
— ju Xage tritt; bie ©runblage ber SWauern wirb gebildet au«
unbehauenen, bur$ ÄalfmBrtel serbunbenen gelbfteinen; ber Ober*
bau wirb au« grob gebrannten, großen S^g^'P^nen |>ergefhllt
gewefen fein, bie no# t>ielfac|> jerflreut unter ber @:rboberflad[)e
jtd) ftnben. 2)a$ no$ 33orl)anbene la§t auf eine flarfe JBefefiigung
ber 53urg fließen, bie erft nad) förmlicher ^Belagerung unb @r*
ftürmung ber SSefle jerffört warb* Deutlich erfennbar ift noefy
jefct bie ?age ber ehemaligen 33urggr5ben. 2)en eigentlichen
93urgplafc — ttm 350'- lang unb 200' breit — umfaßt ein
erfter ©raben; neben bem 33urgpla(j erfreuten bie ©puren eine«
gleichfalls bur$ einen ©raben gefd^ü^ten StufenwerfS, welche« bie
*ffiirtf>fcf>aft«*@ebäube umfaßt $aUn wirb, wetyrenb baS ©anje
in weiterer Entfernung »on einem jwetten ©raben unb SBall
umgeben war \
?inow war eine ber JBurgen ober „feflen Käufer", »on benen
au« ber beuteluftige Slbel SftorbalbingienS 53ranbfd^afungen unb
Sßegelagereien aller Slrt betrieb* S5on ber 27litte be« 13. 3a£r*
fmnbert« bis jum Snbe be« 14* 3a£r£unbertS jie^eit jt$ burety
bie ß^ronifen SBerid^te über mancherlei Unternehmungen ber ?anbe$*
fürften unb ber in tyrem ^anbelSbetriebe geftörten ©tabte, oft
ber ©täbte allein, gegen bie Räubereien be« ?anbabel$, »on benen
ehblidj) nacf> mannen Opfern ba« Sanb befreit warb* Ueber bie
„©cfelöffer ber ©ac£fen*Sauenburgif$en SRaubritter" $at?appenberg
im SSate rlänbifd^en Slrc^t» für ba$£erjog$um?auenburg Ql, ©.131)
eine erfcfy&pfenbe DarjMung geliefert 2inow ge^Srte bamal« ber
gamilie berer »on ©djarpenberg. 9lad) einer ge^be jwifcfyen ber
©tabt Cübecf unb ©a$fen*8auenburgifcf)en Stiftern, in welker
Severe unterlagen, warb 1291 3ann 19 feftgefefct unb oer&eijjen,
ba£ bie gejien ber SRttter — barunter Sinow — jerftört, bie
©reiben zugeworfen unb feine neue 93urgen an bie ©teile ber
alten errietet werben follten 2 . Slber ün Xjjeil ber ©ctytöjfer
*) 93gl. au* ©cbr6ber unb 58 i er na 6 ti, Stopograpbie ber ^exm*
tbumer ^olfteiVunb ^auenburg 2, <g>. 89.
a ) 2>etmat in ©rautoff« £iib. G&ronifen !, ©. 166; 2\\b. U. 93. 1,
*Bo. 572.
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warb fpater wieber aufgebaut, bte klagen wegen ber SRaubereien
im ?anbe »erme^rten fiel) unb nneber^oU fanben Ärieggjüge gegen
bte 2Begelagerer fiatt, alä beren £auptfd)lupfn>infel im 3al)re 1312
?inow erfdjeint K 33on ben SBefi^ern tiefer Burg, ben ©cfjarpen*
bergen, erwarb biefelbe 1345 ber £erjog Sridj) »ou ©ad^fen*
Sauenburg 2 , aber f$on balb barauf nahmen bte ©d^ai penberge
im aSeretn mit anberen ^Raubrittern ben #erjogen bie Sinow wteber
weg, befefttgten ba$ ©djjlojj auf's 5Reue unb fuhren fort in ber
SÖegelagerei unb offener ©rwalttljat. 2Öaä unfere ©tabt unb
bie im £olftetnifdjen begüterten Bürger »on ben ©$arpenbergern
gu leiben Ratten, läßt ji$ aus einem Slftenftäcfe biefer 3tit
CSüb* U. 53. 2, ©♦ 912) fc^Uefcen, in bem bie Hamburger unter
Slnberm ftagen: dat se — roveden ere dorpe, alse Bernebeke,
Barlebesbuthle, Jelevelde unde Henriscevelde, dar se nomen
scolen hebben 58 ossen unde koyge, 85 scap, tzeghen unde
swyn, unde vortmer thu Herslo, Hummersbüthle, Wedele
unde Kellinghe, unb weiter: wen ere borghere quemen unde
volgheden thu der Lynowe na erme queke CSieb) unde have,
de en afgheroved weren, dat en dar nen antworde en wart,
mer quade wort unde grote sleghe.
Srft tin im 3afcre 1349 SWarj 1 gesoffener Sanbfriebe
gwifcfcen £erjog @ridj>, ben ©rafen 3<>^nn, £einridj,
9iifolau$ unb ©erwarb »on #olftein unb ber ©tabt Ciibecf
C8üb. U. 93. 2, 9lx. 924), bem Sluguft 10 ©raf Sltolf »on
©c^attenburg unb bte ©tabt Hamburg beitraten Cbaf. 2, 9tr.936),
führte bleibenben grfolg herbei* 3?fyn Burgen würben jerftört,
mit ber Befafcung warb nad^ ÄriegSred^t »erfahren 3 . Die Belagerung
son ?inow, welche ©ept* 6 begann, war änt mitye&olle; $erjog
griefc unb bte ©rafen 3o&ann, ©erwarb unb Slbolf »on
|>olfiein Ratten ftcfc felbjt borten begeben; mit 1500 Bürgern
waren bie Sübedfer JRatymänner Bertram SBorrab unb Dietrich
son Ulfen erfefoienen, unb bie ©tabt Hamburg tyattt 1000 Wlann
gerüfteter ?eute fowte BelagerungSgefäüfc gefd^ieft. 2lm 2ftic£aeli$*
*) 3>etmar ©. 199.
*) ©etmar <s. 258.
8 ) 2)a$ 3abr wirb wrfebteben angegeben, fcrafctser (2appenberg'$
2lu*gabe ©. 85) nennt ba* 3abr 1352, Setmar ®. 272 u. bte
£amb. Gbrontfen bei Sappen ber g ©.236 unb ©.397 ba*3«&f '349.
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tage 1349 fiel ba$ ©d)lo§ in bte £Snbe ber 53elagerer; bie
Cübecfer unb Hamburger brachen fogleid) J^urm unb SWauern
nicber unb jerftßrten ba$ ©d)lo$ *om ©runb au$, welches feitbem
nicfyt roieber erbauet warb. Die ©djarpenberge blieben no$ im
33eft0 ber Wnoto'fcfyen ?änbereien, unb warb 1354 „um allerlei
©treitigfeiten willen, bie barüber entflanben, ba$ bie ?inoro gc*
brocken warb", jwif^en ben Hamburgern unb ben Sörübern
Sübefe unb Hermann ©cfyarpenberg eine 3ufammenfunft ge*
galten 1 * (Sin ^a^unbert fpäter serpfänbete SBolrab ©dfjarpen*
berg ben £of ju ?inow mit bem benachbarten Dorfe Sßentorf unb
anberen ?anbcreien bem £er jog 53er n^arb ju ©a$fen*Sauen*
bur g (1448), unb *erf auf teSllleS 1471 an£erjocj.3of)annl Diefe
33e(t$ungen bilbeten im 16* ScfyrfyunUxt ein eigenes Slmt mit
einem 33ogt, jtnb jefct aber längfi geseilt. Die Xrümmer ber
?inoto*33urg liegen unmittelbar bti ben jefcigen 2ßirtf)fd)aft$s
©ebauben ber ehemaligen Sauernsogtei, einer etwa 400 Äalenb.
SWorgen umfaffenben ?anbftelle, mutfmtaafclid) bie £oflanbereien
ber ehemaligen 93urg.
@d)lie§lic& erwähne iä) nocfy, bafj ?inow am, ober in ber
Watye be$ „limes saxonicus" Cber ©renjc jwifd;en Saufen* unb
SÖenbenlanb) liegt %* Soigi
2Benn and) jene SWad&ricbt *on 9tt)ne$berd[> unb ©djjene,
baß bie JBlütyejeit be$ £amburgif$en 33iere$ erft »om 3al)re
1374 batire, fcfyon au$ allgemeinen ©rünben jurfidfgewiefen werben
tonnte ($anf. ©efäicpblatter 1875, ©♦ 12—13), fo jtnb bo$
urfunblicfie 3eugnif[e über bie Verbreitung befielben in erfceblid}
früherer Qtit *>on nic^t geringem 3nterej]e* Solche B^gnijfe
liefern bie tton #amafer herausgegebenen: Rekeningen der
grafelijkheid van Holland onder het Henegouwsche huis, in
den Werken uitgegeven door het hist. genootschap gevestigd
te Utrecht, Nieuwe reeks Wo. 21 (93b. 2 Wo, 24).
*) ttrfunbe im £amb. €>tabtarcbu> vom 6. Sfcoo. 1354; £amb. MmmtttU
«Hecbnungen j. 3a&re 1354, 1, ©. 41.
2 ) SBergL SBatcrMnb. Slrcbto f. b. £erjogt&. Sauenburg 3, ©. 389.
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+%<*c£o **,-$>.
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serauSgabeiu ®rfi feit wenigen 3a^r^unberten finb fte überhaupt
eine fte^enbe Einrichtung geworben: früher §at man fte nur an
bem päpftlictyen £ofe unb bei ben großen 9Wäc£ten gefannt, wctyrenb
bie fleinen burd) au£erorbentlid)e 33oten mit einanber serfejjrten,
2lu$ bem £au$&alte ber erfien ©tabt £toerijffel$, bie ein
anfe^nlidjeg ©lieb ber £anfe n>ar, werben im folgenben bte 33e*
ftimmungen mitgeteilt, welche für bie fläbtifcfyen ©efanbtfc^aften
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in bte grembe in bem erfien 3af)r$etynt beg 15* 3a|)r|>unbert*
gelten» 3>n bem ©ulbenboef »an Äampen, ba$ neuerbingS 5>on
bem bortigen ©tabtarc^foar Scannt nga*ttitterbijf in bcn
„D&erijjfelfd&e <3tab*, £>ijf* en SWarferegten" 93b* 1 berauSgegeben
ifl, finben ji$ neben anbern SÖillfüren son ©cfjöffen unb 9tat|>
fol$e über bie Vergütung jiäbtifc^er Slbgeorbneter, tte in £olIanb
unb ©eelanb, in glanbern unb 33rabant, im ©ebiete ber #anfe
bie ^ntereffen be$ ©tabtregimentS son Äampen unb beS nieber*
lanbifcfcen unb fyanjtfd&en ÄaufmannS vertreten* 3n lefcter Stiftung
nnllfürt ber 9tatf> a, a, £>♦ fol. 61b, 62 (Slbbrucf @. 175, 176):
Reysen oestwart.
Item aen dese ziide Bremen off also nae ende to Bremen
bynnen op milegelt ende to Lubeke, Hamborch ende Lune-
borch ellic vive ende twintich gülden voer milegelt, voer arbeit
ende voer oer cledinge, ende ellic stadtdyenre, die mit hem
reysen, zes gülden; ende ten Sonde [©tralfunb] ende in den
Wendschen steden ellic dertich gülden, ende ellic oer dyenre
zes gülden.
Reysen, die vorder vallen.
Item reysen, die vorder vallen, zullen staen tot guetduncken
scepen ende rade ende der zworen meynte, eth sy oest off
west anders dan als vorscreven is.
Ende dese vorseide gülden zoelen alle wesen dertien
Vlemssche grote voer den gülden.
Van den boeden, die oestwart reysen.
Item so is overdragen, so wie van den boden oestwart
reyset ende die reyse vorder valt dan toe Bremen toe, wes
hem dan wordt te verdrincken, dat sal hü beholden; ende
wes den anderen boden binnen der tut opter Straten ende
aen drinckgelde vervalt, daer en sal hii nyet aen deilen, die
in der reyse is.
3ur SBergtetc^ung fei erroäfmt, bag einem ©enbeboten in ben
£aag unb na$ ©eelanb 5 ©ulben an SWeilengelb unb an Vergütung
für bie aufjerorbentlicbe Slrbeit »erabfolgt würben, einem Äned^t
i ©ulben; an einen Ort bieSfeit be$ £aagg na# befonberer geji*
fe&ung; na# glanbern unb Trabant je 8 ©ulben unb 1 ©ulben,
ende als sii te huys comen, een quartier voer oer cost ende
ellic oer knecht een mengelen.
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Xro& tiefer geringen ^Betrage verfianben bte Slbgeorbneten
ju repräfentiren, wie bte ©ef#id&te aller f>anftf$en Xagfa&rten jeigt.
©ottingen, £, $tylbaum.
ÄupferfHcfc öon ®. ®. öom 3a$re 1467.
3n einem vom Gonvent an bte Hamburger ©tabtbibtiot&ef
übergegangenen £anbfdjriftenbanbe befanb ftd&, ali ©$mutf in ben
vorberen Decfel eingeflebt, ein Äupferfiidj beä SWeifterS @. ©.
von 1467* 9lämlicf> ba$ eine ©egenfpenbung be$ £j)rijht$finbe$
vorflellenbe 33latt, welches ^affavant, Peintre graveur II, 57,
9io. 154, roieroo^l nicfct ganj treu, befd&reibt 33artfd> fyat e$
nidjt gefannt, e$ gehört au$ nic^t ju ben £auptroerfen unfere*
SWeifler^; aber e$ £at 2Bert$ fotvoj)! burc$ jtnnvolle unb an*
mutige Gompojttion, befonberS ber reiben ©lumenornamenttf, al$
auä) bur$ feine fcfyon merfroürbig mit vorgerittene Xec^tuf
bc$ Äupferfh'cfjeS. @in furjer ©tamm ober Slfi tl^eilt ftcf> , von
ber SDiitte ber unteren SMattfante aufwärts, in fünf 3roetge, welche
in eben fo vielen prächtigen 3>£antajteblumen von verriebener
gorm unb ©eflalt gipfeln. Die größte berfelben bilbet bie SWitte
be$ 33latte$, bie anbern vier umgeben fte alö Sdfflücfe. 2lu$ bem
Äelcfce ber mittleren 33lumc ergebt jtd) tin geöffnete« ^erj, in
welcbem, mit ÄreugnimbuS unb von ber großen ©trafylenglorie
umgeben, ba$ ßfjriftuefinb fiej)t, bie rechte $anb £alb vor ber
*Brufl, tvie jur Äreujfpenbung, erhoben, lieber bem £erjen fte^t
man ben oberen I^eil beg Äreujflamme« mit bem Duerbalfen,
unb unter bem lefcteren ba$ SMonogramm be$ SKeiflerS, 3al^re«ja()l
unb tarnen bur$ ben Äreujftamm getrennt: •1-Ä-6-A* ! •(£•©•♦
3n fetner linfen £anb |>äXt ba« S&rijhtSfinb ni$t, wie ^affavant
fagt, une baguette fleurie sur laquelle s'enroule une ban-
derole etc., fonbern unmittelbar biefeä ©prud)banb felbft, melc^eg,
bie Stengel ber ©lumen frei unb jierlicfj umfcfjlfngenb, folgenbe
3?tifc|>rtft trägt: „roer tf)S l in ftnem j)ercjen tret 2 bem ifi alle jit
bie eroig frib beraeit", !$n jeber ber vier Scfblumen, von benen
bie linW oben unb rechts unten £alb gefc^loffene, bie anberen weit
offene jtnb, beftnbet jtdj ein Sngel mit jroei großen glügfln; bie
beiben gngel rec^td oben unb linfS unten ftnb ganj ftdjtbar, ba$
*) %t, b oben burrtftricfeen, = 3efu$.
*) tret, 9)unft über &ent e, = treit.
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rechte Sein be« erfieren fniet auf bem SBlumenfiempel; bie anbern
beiben ftnb bis jur Hälfte ber Oberfd&enfel son bcn Slumen*
blättern »erfüllt ©leidf) bem gl^rifiuSfinbe £aben fie serf>altm>
mafcig etwa« gro£e runbe Äßpfc mit furjem Cbeim CtyrifiuSfinbe
unb ben Sngeln UnU oben unb red^t^ unten fraufem, bei ben
anbern beioen glattem) £aar, babei etwa« lange Ringer uub
3e|>en, finb aber fonji ganj wo|>lgebilbet, ©ie tragen bie $affton$*
gerade, unb jwar oben ber Sngel linf« ©ei&el unb SRutfye, rechts
bie 2)ornenfrone unb bie brei Sftagel; unten ber Sngel linfä bie
©fijMungSfäule »on einem ©triefe umwunben, redjtS ben $fop*
ftengel mit bem ©cfywamme unb bie %antf. 2)ie £<tye be$ 93latte$
OPlattenranb) ifl 158 mm, bie ©reite 113 mm. Der äußere
^apierranb unfereg gremplarS ift jwar befd&abigt, wie bur# bie
2Irt ber bisherigen 2lufbewatyrung unb bie ©djjwierigfeit beg W>*
löfenS »omDedfel bei fo altem Rapiere n>o^l erflärlic^; innerhalb
be$ $lattenranbe« aber ifi alle« ganj unaerlefct, au# §at ber
Drucf son feiner @d[>warje, ßlarbeit unb Scharfe nichts eingebüßt,
@r ifl febr gut, nur an ber regten <&titt oben ftnb fleine Partien
be$ JBanbeS unb ber ©cfcrift nicf>t »ollfommen auSgebrudft.
«♦ *♦ ©ommer*
SÄtetöejettet aus bem 16* Safjrtmitbcrt.
3m 3a^re 1876 $at bie Verwaltung be3 gonaentf« eine
fleine Sammlung mittelalterlicher £anbfd)riften unb alter Drudfe,
meldte feit ber Deformation be$ SonsenteS im ©tiftSgebäube
aufbewahrt worben waren, ber ©tabtbibliotyef überwiefen- 2)ie
©üd&er ftnb fämmtlicf) erbaulichen 3n£alt$ unb in beutföer
Sprache, ©ie fdfreinen, gumal bie ^anbfdjrifrticfyen, in ben legten
brei 3a|>r$unberten nid&t siel angerührt worben ju fein; benn in
ben meiften fanben ft# eine 2lnja£l tytilä betriebener Qtttti,
t^eil« 2lu$fcf)nitte au« gebrueften SBüc^ern, tyeilS Qm^lapptn, fowie
ein alter £oljfcfmitt. £iefe 3^lel unb ©treifen werben jum
X^eil als „Serbänber" gebient tyaben, befmfS rafd^er Slufftnbung
beftimmter Slbfd^nttte in ben ©üdfrenu 3wi tiefer 3ettel tyaben
culturJ>ifiorif#e$ 3ntereffe, ba fie £auer* ober 2Wietf>ejettel
barfiellen.
9io* 1 ifi nn ©treifen fraftigen Rapier«, 17 3<>ll ^teit unb
6 3^11 f>odj, @r ifi in ber SKitte »on oben nadj) unten jum 3u*
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fammenfalten gebrochen* Sbenfo tfl jebe btefer Hälften burd)
einen mit rotier Dinte »on linfS nacfy rechts gezogenen ©tric{>
wieber in jwet gleiche £atften geseilt, fo ba£ im ganjen sier
gleichgroße Slbfctynitte beS Rapier« gebitbet werben* 2luf jebem
2lbf$nttte fletyt ein Angebot einer ju &ermietl)enben 9täumli$feit.
Die gotf)ifc£en JBudjftoben flehen jwifcfyen Sinien öon einem 3*>H
3Beite. gaft ganj fo £0$ i(i bie ©cfirift; biejenigen iöud&fiaben,
welche burcb tyre Äöpfe unb ©djweife über bie Sinien $mau&
ragen, ftnb 1£ btö 2 3oll grojj. Die 3nf$riften lauten folgenber*
mafcen:
desse keller ist to hure
Dit hus is to hure
Desse bode is to hure
Desse keller is to hure
Die Schrift l)at ben Ductus beS enbenben 15» ober beS be*
gtnnenben 16* 3afyr$unbertS.
9to. 2 tfi gleichfalls ein 33Iatt flarfen Rapier«, 8£ Soll breit
unb 6 3<>tt ty$, baS nur tim 3nf$rift auf ber oberen £alfte
unb ofjne Sinien enthalt, ©ie lautet, ebenfalls in 3ügen berfelben
3eit, bie no$ tin wenig größer finb als in 9lo. 1, getrieben:
Dit hus is to hure.
DiefeS JBlatt jeigt auf ber 9iücffcite baS Soncept eines
33riefeS* Die erften beiben Stüw feinen nur geberübungen ju
fein, wie fie ft<$ aucb fonfl auf ber (Seite unb befonberS am
©d&lu£ ftnben* (Sie ftnb mir unleferlicf). Dann folgen brei wieber
bur4>flrid)ene Stilen:
Mynenn dennst myth vermöge l unnde wesz ick guedes vor-
mach 2 li Erszame Fransz guede frundth ick voghe jw 3 to
wetenne dat de . . . 4 !l Mynen denenst myth vermöge unde
wesz ick gudes vormach. SWtt bem legten 2Öorte biefer %t\\t
beginnt barauf ber eigentliche ©rief, bem ify moberne 3nter*
punction beifüge: Erszame Frans, gude frundth, ick voge jw
to wetenn, dat ick denn bref entfangen hebbe, den gy my
senden 5 ; unde ick hebbe nach nen 6 gelt gekregen. Leve
Fransz, wo wyl wy 7 dat maken omme dat gelth, dat wy
l ) nacfe 93erm&gcn. 2 ) weifen (wa$) td> gute* wmag. 3 ) icfr fuge
eu*. 4 ) unleferli*. 5 ) fen&etet. 6 ) nod) fein. 7 ) wollen wir.
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dat krygen moeten ! ? leve Frans, so ys myn bogere 2 . Unde
ick schal hyr betalyge 8 don : so wet ick dat nycht to kry-
gende. Kunde gy my dat aver senden effte 4 aver schryven 5 ?
Leve Frans, hyrmede 6 syd gade bevvalen 7 to langen tyden,
unde segget jwer fruuen ock feie guder nacht. Geschreven
in Hamb. (=Hamborch) an deme dage sanct Fynsente (bar*
über sunte Vyncent), anno XVC unde XVII jaer.
Gorges 8 Schröder.
Um ber be$ SRieberbeutfctyen ntdjt Äunbigen roillen ftnb
SÖorterflcirungen gegeben; e$ mögen aber au$ no$ einige au$*
fityrlidfjere (Erläuterungen gemattet fein» $&tnn nid)t fctyon bie
©ctyriftjüge unb ba$ Datum (1517), fo würben bie Orthographie
unb bie ©pracfye ben 3Jrief in bie fyit weifen, au* welcher er
batiert ifL 2lu^ ben erften QnUn W Ju ben ortyograp^ifdjen
Äennjeicfyen bie Doppelung beä n ju rechnen: mynenn, dennst
(unb denenst ßatt denest), unnde, wetenn, denn, bie im 16» 3<t$r*
tyunbert bann fef>r um ftd) greift unb alle ©cfyriffftücfe entfkllt;
metter bag sz flatt s in erszame, Fransz ; unb bie Häufung ber
Sonfonanten: frundth, bewalen Cim Original gefcfyrieben:
beuualen), ©pracfylicfy ift batyin ju rechnen: bogere ftatt begere,
roäfjrenb gleid) barauf no# betalyge. Diefe Schreibung be$ un*
betonten ^Öräfixe^ be, in ber ba$ o ungefähr ben Älang unb
SÖertfj eine« franjöftfd&en jhimmen e ($♦ $♦ in besoin, cheval)
gehabt tyaben mu&, Fommt ju @nbe be$ 14 3afcrl)unbertg auf
unb bauert bis in bie SWitte be$ 16. 3a£r£unbert$, Betalyge
flatt betalinge fann man ebenfalls als StuSfpractye be$ 16* 3a^
l)unbert$ faffem greilicty fann auc|) ber baä n bebeutenbe ©tricfc
über bem y sergeffen fein; allein, ba ber Schreiber nur jmeimal
biefeS Beieben angemenbet unb fonfl fietS n ober gar jroei n
gefegt f>at, fo fe&e icf) in betalyge bie bem 16. 3a^unberte
eigene Nebenform für bie »olle gorm auf inge, SBemerfenSroertl)
ftnb noefy bie formen nach für noch unb omme für umme.
Vormoge, ein geminin, entfpricfct bem mittetyo$beutf$en diu
vermüge; ba$ 5Bort ifl im 9lieberbeutf$en wie im £o$beutf$en
jefct auSgeftorben unb burefc ba* Neutrum „©ermögen" erfefct,
*) f6nnen. ») ^Bege&r, ntoli* au wiffen, wie wir ba$ ©elb frieden
fonnen. 3 ) «ejablung. 4 ) ober. 5 ) uberfcfrreiben, in $orm einer 3a&lung*s
anweifuna überliefen. 6 ) bierimt* 7 ) feto ©ott befohlen. 8 ) ®orie*
ober @eorg.
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3n bett SWietyejetteln erfd&eint ba$ SÖort hüre ober Mre für
Wlitfyt. Da* SBort ift audföließlicfc nieberbeutf$: auger bem
9tieberbeutf$en im engeren ©inne bejtfcen e$ nur no$ bie übrigen
nieberbeutfc&en ©prad&en, ba$ Snglifdje, ba$ griejtf$e unb ba$
?lieberlanbif$e, eigentümlich; in bie ffanbinatnfctyen unb bie £0$*
beutfcfce Spraye ifl ba$ ©ort nur importiert. SBir Hamburger
fprectyen jefct Hür unb j)o$beutfd; Heuer, boc£ £aben wir bie auf
bie unumgelautete nieberbeutföe gorm Hur gurüdfge^enbe fjodjj*
beutföe Hauer im ©inne Bon £au8miet£e als te$nif$en 2lu$brutf
bewahrt*
Die SÖicbtigfeit biefer £auerjettel ifl eine mejjrfacfye* ßinmal
finb fte intereffant als sielleicfjt etnjtge 93en>et^pücfe au$ fo früher
3eit für einen 33raucfy, beffen Urfprung man bis jept nidjt roeijj
unb ben nicfyt leicht jemanb fo frity fefcen würbe* Vermietung
son SÖo^nungen wirb in ben ©täoten von jel)er ftottgcfunben
fcaben. Slber iunäctyft, bei befdjränfter StuSbefmung ber ©tabt,
wirb Angebot unb Sftadjfrage ftcf> bloS münblicty gemacht ^abern
2Buc$$ bie ©tabt, fo mögen stellest 3 e ^en bie leeren SBo^
nungen gcfennjetc^net l)aben, ungefähr wie j. 33. ein auägeffrtfter
©trotywtfcf) einen neuen S3rau ober ein frifcfjeS gaß SBein ben
SSorübergefjenben funb tfjat. 3u einem 2lu£f>5ngen son SWietye*
jetteln fonnte man aber erft fcfyreiten, al$ ber größere X^eil be$
SBolfeS ju lefen im ©tanbe war.
3n biefem SRefultate liegt nun jweitenä brr SSSertl^ biefer
©$riftftttdfe fpeciell für bie Sulturgefc^ic^te unferer ©tabt. ©ie
ftnb un$ ein 33eweiä für eine aucfc fctyon sor ber Deformation
jiemlic^ allgemeine Verbreitung ber Äunfi be$ ?efen$. Da« be*
jeugen namentlich biejentgen 3^ttel, in benen ein Äeller unb eine
©übe angeboten werben, ©oweit biefe nicfct als Lagerräume unb
?aben gebaut werben muffen, fönnen fte bo$ nur son einfachen
£anbwerf$leuten unb Arbeitern als SÖofmungen ober SBerfflätten
benufct worben fein *. gerner ftnb bie 3 e **rf un $ e * n ™M*
fommeneS 3^9"t§ fßt bie fd)on jiemlic^ gn#ä*tif$en Verhält*
niffe im Hamburg jener 3eit. Snblic£ fällt auf, baß fein ©af>l
genannt wirb. Da« faun 3ufall fein. Ob e$ aber nidjt wa^r*
*) lieber bie gdbiafett eine* töetnbecfer dauern im 3a&re 1577, ®e*
(Ambene* ja [efen, f. Srinfmann in ben 3abrbü<bern f. e#te6n>.=
Jpolft.sSauenb. £anbe*funbe % ©. 6.
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fdjeinlidjer barin feinen ©runb |>at, bajj ber Sluöbrucf unb bie
©a4)e bamalS in Hamburg nod) nicf)t erifh'erten? Srji bie feit
ber Glitte be$ 16» 3a$r$unbert8 bejeugte rafcfje 3Ma£me *> er
^Begeiferung in Hamburg wirb barauf geführt £aben, mit 5Be*
nujjung be$ bamalä aufblühenden ©tänberbaueä (im ©egenfafc
ju ben mafffoeren ©auten be$ 14. unb 15. Sto^unbertS) gtagen*
Käufer ju bauen*
©c&liefjlicty no$ eine grage über ben Urfprung unb bie 33e*
ftimmung ber gefunbenen £auerjettel. ©eilten fte SÄaumlicfyfeiten,
bie bem Sonsente gehörten , al$ sermietfybar bejeic^nen? Ober
barf man naö) ber ©efdjajfen^eit &on 9io. 1 »ermüden, ba§ fte
son ben fcfyreibfunbigen 33eginen auf 93eftellung gefertigt mürben
unb bafc in biefer Arbeit eine 2lrt if>re$ Srroerbeä beftanb?
(£. 2Balt$er,
Spottnamen ber $ambut$tv.
5lm 18. Sftosember 1535 £aben brei benannte ©efellen, jrcei
Hamburger unb nn Sübecfer, in ber SBe^aufung einer lieberlidjen
SBeibSperfon groben Unfug getrieben unb unter Slnberm ba$ in
ben SBiemen pngenbe gleifcfc fjeruntergeroorfen, „darna de katten
und den hund tohope gebunden unde wedder in den roek
gehangen. Darut de Hamborger kinder den namen gekregen
hebben dorch dusser framer lüde dat, dat sekattenhengers
moten heten, de tovorne mutzenmakers genant weren".
©o erjagt bie big 1542 reidjenbe tyxonit be$ 33ernb ©pfefe
?appenberg, £amb. £j)ronifen) ©♦ 88, unb ba$ ßinjige, wag man
füglid) bei biefer (Srjäl^Iung mit tintm gragejeid&en ^erfe^en fonnte,
ift ber 3ufammenl)ang, in ben ber S^ronift ben ©pottnamen
kattenhengers mit jenem ßreigniffe bringt; ba$ ßreigntf felbft
forootyl, als auef) bie beiben Spottnamen ber Hamburger fte^en
bn ber ©laubroürbigfeit be$ Srjctylerä aufer allem 3weifeL
#inftc|>tli$ ber kattenhengers erinnert ba$ ©loffar ju
SappenbergS Gtyronifen baran, bafj bie 2lttenborner katten-
fillers genannt werben CSBoefte in ber Qtfty. f. SJJtytfjologie 2,
©♦ 93), ein -Warne, ber ftc$> bort mit ber ©age »erquidft unb
be^alb aud) ben SWpt^cXogen ju fcfjaffen gemacht £at 0>fll- fr 33*
©imroef % «ufl. ©. 565, &>I0$orn 2/»ujl ©. 316). Die
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Spottnamen unferer SBorfafcren erflären ft$ jeboc^ meine* dt*
achten« auf Ijtftortfctyem 2Öege*
33ei ©filier, 3um X|>ter^ unb Ärauterbudje 3, S. 33
ftnbet ft$, baß ber Sifenjjut (Aconitum) in SWeflenburg Ham-
burger mutzen genannt wirb 1 * Hamburger SWüfcen F&nnen
biefe SBlumen nur be^alb Reißen, weil fie eine Stefcnlicftfeit mit
2ttüfcen baben, Hamburger SWü^en nur begfwlb, »eil ber SWeflen*
burger bei ber SRamengebung an SWüfcen backte, bie er entweber
in Hamburg fennen gelernt £atte ober von Hamburg bejog. Dag
biefeS Severe ber gaU war, ergiebt ftd) au$ bem erften ©pott*
namen ber Hamburger: mutzenmakers. 9lun aber belehrt und
©djiller (3, ©. 7) weiter, baß bie fammtmancfyejternen, mit
Sftau^werf verbrämten Sftüfcen, welche bie meflenburgif$en SBauern
tragen, katthinnrich (Äafcen^einridEO unb miishüll CÄafcenmüfce)
genannt werben, offenbar als Slnfpielung barauf, baß bag $elj*
werf feinen Urfprung ber Äafce verbanfe. £)a$ erflärt, roit mir
fc^eint, jur ©enüge au$ ben ^weiten Spottnamen ber Hamburger,
bie kattenhengers. Seiläuftg fü^re iä) nocty an, baß man in
äjjnlidjer Seife in Hamburg noc(> heutigen XageS ben ©cjjlacfjter
al$ kattenslachter ju Itftynen pflegt
2luS ben vergejfenen Spottnamen ber Hamburger lernen wir
nun — Danf fei au$ |>ter ber 3ä|)igfeit, mit ber ba$ Solf be*
jeid>nenbe StuSbrücfe auc^ bann no$ feftyalt, wenn biefelben t|>re
SBerfianblicfjf eit verloren tyaben — , baß Hamburg im 16, 3a£r*
fmnbert, wenn nictyt föon früher, eine nictyt unbebeutenbe SWü&en*
fabrifatur betrieb unb baß biefe Hamburger Sftüfcen ber Oberlippe
ber Sifenfmtblume ä£nli$ unb mit ^eljwerf verbrämt waren»
£. Aowratamt»
Gleitete SWatfjric&ten übet $amlmrg§ äScöölfentngS*
wetfjfeL
£>ur$ bie t&eoretifcfyen arbeiten über ben 93evolferung$we$fel,
welche in neuerer $tit ju rinem gewiffen Stbfdjluffe gebieten finb,
l ) 3n Hamburg Ijeigt ber @ifen&ut: kutsch un peer; vgl. über tiefen
unb anbern Manien ber gjftonje 6 filier a. a. D.
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tft ber SBesölferungSfunbe, als 2$eil ber ©ocialwiffenfc^aften,
ber 2Öeg jur SEBifJenfd^aft genauer bejetc^net mortem
Die praTtifd&e 33e»5lferungSftatiftif, melier befanntlicf) in
erfter Steige tote Erfüllung ber gorberungen obliegt, welche bie
(Staate tmb ßommunafoerwaltung an fte Pellt, tyat baneben bie
35erppicf)tung bei (Erhebung unb Verarbeitung i^reS SJlaterialS
ben Slnforbemngen ber SÖiffenf^aft unb befonberS i^ren genaueren
2We$oben fo mel als möglich geregt ju werben*
Da eS gilt, SWaterial für bie ©efcfcicfjte biefer SÖiffenfdjaft
ju fammeln, fo wirb nacfj a3orauSfd)tdfung biefer SÖorte ber unter
obiger Ueberfärift im 8. £efte (2- Slbt^l.) ber „<&t*ltftit beS
£amburgif$en ©taatS" seröftentlid)te fleine Slrtifel ftcf> leidet
erflärem
ßiner SBefcfyreibung ber Duellen fc^liefcen jtc& im genannten
Slrtifel tabellarifdje Ueberjtdjten mit folgenbem 3nf>alt an: 1) für
bie 3al)re 1702 bis 1715 bie 3a|>l ber in ber ©tabt Hamburg
©etauften, ber getauften unehelichen Äinber unb ber ^Begrabenen
na$ ©efcftfecfct, fowie bie 3al)l ber sere^elid&ten $aare; 2) für
bie 3a&re 1749 bis 1791 bie 3a£l ber ©etauften, SBeerbigten
unb ber proflamirten $aare in ben J?ircbfpielen ber innern ©tabt,
im ßircfcfpiel ©t ©eorg unb bem Hamburger 33erg (mit einigen
Süden) l ; 3) für bie $a£re 1792 bis 1820 bie regierten ?ebenb*
geborenen nad) g^elidjfett unb bie ^Begrabenen in ben lutfcerifctyen,
ifraelitifcfyeu unb übrigen SReligionSgemeinben ber ©tabt unb ber
fpäter als folcfje bezeichneten 33orffäbte, ferner bie Xobtgeborenen,
bie proflamirten $aare unb bie ^Begrabenen nad) Sflter unb
©efälety 2 .
SBon befonberem 3ntereffe ifl wegen feiner ©genartigfeit baS
in ber Sommerjbibliotfcef aufbewahrte Duellenwerf, welkem bie
erflgenannten Sftadjridjten für bie 3aj)re 1702 bis 1715 entnommen
jtnb* 6S fcei&t: „93er$eicf)mjj beren in biefer berühmten ©tabt Hamburg
3Bocf)eutlicj) ©ebol^rnen, SBerefclic^ten unb SBerftorbenen 2WannS*
unb grauenSperfonem Denen ßrften ju SÖünfc^ung einer glütf*
') 3umei(t aue SRanufcvipten entnommen, n>et*e im ©tabtarebfo auf-
beroa&rt ftnb,
2 ) 2>0l. bie 3al)re^uberftcbten in ben feit @nbe ftebruar 1792 erfcbienenen
// 2ß6c^entU*en gemeinnätigcn SSacbricbten t>on unb für Hamburg"»
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liefen Srjiefmng in aller ©otte$fitr$t unb Xugenben. Den Sintern
ju einer gefegneten S^e. Den Dritten $u einer fanfften 9htl)e
unb gefegneten Slnbenfen. Denen #rn. ?iebl)abern aber jur
Dienftfreunblictyen SWadbrid^t Eternit communicirt wirb"* DiefeS
von 1701 1 bi$ 1715 ro5$entlicf> erfcfjienene SBerjeicbniß beftanb
bis 1710 au« einem mit SBorbrucf t>erf ebenen Dctavblatt, meines
linfä tote tarnen jebeä ÄircbfpielS bejn>. j?ir4$of$ unb bavon
rechts ^orijontal bie 33ejeid)nung für bie ©eborenen unb ©egra*
benen nad) ©efcfclectyt unb bie verehelichten $aare enthielt» Die
3al)len mürben vom Herausgeber für jebe 2Öoc£e unb jebeS
ßremplar mit Dinte aufgefüllt. Da« SBerjetd^ntß mar ju befommen
„bei ber S3örfe neben bem güloenen 2UBS unb Ärafm über, für
1 ©ecfjSling SWontagS unb DienfkgS". 3Jiit bem 9Serjetc|>iu§ für
bie 18. SÖocfre be$ 3afw$ 1710 if} eine mefemlic^e Slenberung
eingeführt. Der Xitel tft von ba ab: „#amburgifd)eg Diarium,
ent^altenb bie 3^1 ber jenigen ^erfojmen, fo moc^entlicf) in jebem
$ircf)fptel ftnb gebogen, proflamirt als aud) copulirt, unb ge*
florben. Die 9tal)men berjenigen ^erfol^nen, fo in biefer 2Öo$e
£ocfoeit galten merben". Da« Serjeicbnij* ift feitbem vollftanbig
gebrueft fje 1 SSlatt folio). ©eit 1712 erlernt eS in Duart*
format, bie tabellarifdje gorm ift weggefallen, bagegen ftnb bie
©eerbigten namentlich aufgeführt Qumetji mit ^Beifügung ber
Sßotynung, feltener be$ 3llterä) unb bie geftorbenen ^f^rteliten be*
rüdfjtcfytigt. Diefer 3<*brgang 1712 enthält am ©cfclufj berSinjel*
nummern ben Wamtn Slnbrea« ©ermann, bei meinem bie
Ueberft^ten ju fcaben maren.
Sür bie &it »om 27. Sluguft 1713 bi* 17. 2Wärj 1714
liegen in SBeranlaffung ber ungeheuren Sterblichkeit in golge ber
^eftepibemie aud& auf Slnorbnung <S. £. SRatyS veröffentlichte
3Boc|)enüberjic&ten (vgl. Hamburger 9telatton$*@ourier 3«^rg. 1713
Sftr. 142 ff.) über fämmtlicfce ©eftorbene vor, meiere roo^l als
bie erften amtlichen periobtfe^en SBerBffentltc^ungen über bie ©e*
ftorbenen in Hamburg anjufe^en ftnb. SM. Steefe*
J ) tiefer erfte Jahrgang f)at jtd> brtljer niefet ftnben laffen.
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Mmmemretfjimitgetu
Äammereirecbnungen ber ©tabt Hamburg* £erau$*
flegeben vom SBeretn für £amburgifdje @efd)icf)te, bearbeitet »on
Dr. ®. Äoppmann. dritter 33anb: Äämmereirecfjnungen »on
1471—1500 (©♦ I— CXLVI, unb ©♦ 1—640). »erlag »on
Hermann ©rüning, $rei$ 6 J{.
£)er britte 33anb ber ßämmereirecfmungen ber ©tabt Hamburg
tft im £)rucfe fertig unb wirb in ben nacfyften Xagen ausgegeben
werben, ßr enthält ben Slbbrucf ber DrigtnalcobiceS VIII unb XII,
aus benen bie einnahmen für bie 3af>re 1471—96 unb bie
StuSgaben für bie ^xt 1471—81 solljiänbig mitgeteilt werben;
baneben bie Slu^üge Laurent 'S auä ben 1842 verbrannten
Steilen ber übrigen Äämmereirecfyuungen ber oben genannten 3a£re.
Die (Einleitung befctyränft ftcf) im SÖefentlidjen auf bie 21
refp. 36 3a£re, au$ benen uii$ bie Siedlungen öollfiänbig
erbalten ftub, giebt aber tin übcrjtcbtlictyeS SBtlb be$ ©tabt*
l)auej)alt$ in ber jweiten £älfte bee 15. 3aj)rl)unbertg, wie bieä
bie nacbfolgenbe 3n|yaltdfiberftc^t nacfyweifen wirb: @efammtf)eit
ber (Einnahmen unb SluSgaben. — Kapitalien, ©Bulben, 3fa$fu§*
— Srben, ©arten, ^läfce. — 3femter. — Sürgergelb. — 9iadf)laf*
ber SBerftorbenen, Xeflamente. — ©ammlungen ju befiimmten
3wetfen, freiwillige unb unfreiwillige ©aben. — ©cfjojj, Stccife,
ßonftecationen, 3§Ut, SJogtei, ©ebbe, 2Wünje, Privilegien. —
Slnfialten unb ©ebäube. — Äirc^en, Älofter, £ofpitaler u. f. w. —
©ebiet ber ©tabt unb $fanbbeftfc. - 33auwefen. — ^Beleuchtung,
£eijung, ©trafcenreinigung. — ©achter, ©cp&en, ©efctyojfe. —
©pielleute. — Statyebienerfcfjaft. — Reifen unb 33otfdjaften. —
ÄriegSjüge, £anbelgfaf>rten u. 81. mel^r.
(Der erjie 93anb umfaßt bie Äämmereired^nungen bej. 2lu$*
gügt aus benfelben au$ ben 3a£ren 1350—1400, ber imitt
93anb bie 3a!>re 1401-1470. — 93anb I unb 93anb II fofien
je 8 4>
Sftdbets&ttgeigem
?♦ SWeinarbuS, Sftutfbltdfe auf bie Slnfänge ber beutfcfjen
Oper in Hamburg, ßine geftfcfyrift. Hamburg, Ä.@raebener (Mf).
S>ruct von %h. ©. üWeifjnet.
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itt^eilungen
beS
ÜereitiB für ^amburgif^e (Befdjidjte*
M *♦ 1878* 2tyril-
23emn$tta$rtd)tetu
2lm SWontag, ben 4. gebruar, l)ielt £err Dr. £). SR üb ig er
einen SBortrag über Srjbtfc^of Slbalbert von Hamburg* Bremen,
na$ @. De^io'S ©efcfcic^te be$ @rjbi$t()um$ Hamburg *©remem
Sta^bem in Umriffen ba$ Seben SlbalbertS, ©ol;n be$ ©rafen
griebricty von ©ofetf in Xl^üringen, bis ju fetner 2Ba£l jum örj*
biföof von £amburg^33remen (1043) burcf) Äönig £einric& III.,
an ©teile be$ verdorbenen (Srjbifcfjof 53ejelm gefc^ilbert war,
ftellte ber SBortragenbe bie SBirffamfeit unb 33ebeutung SltalbertS
in fir$li$en roit politifcfcen Dingen bar. 3n erflerer 33e$ie£ung
warb ber grogartige ©nflujj SlbalbertS auf bie SBefejitgung unb
Ausbreitung be$ S^rijientfmmS in ben wenbiföen Steilen Deutfä*
lanbä unb in ben norbifc^en ?änbern nacfygewiefen (Stiftung ber
beutfcfjen 5Bi$t£ümer Dlbenburg, SHafceburg, SMlenburg; ginflufj
auf Dänemarf, Schweben, Norwegen, ginnlanb, fowie bie furj
juvor von ben Normannen begeiferte 3nfel 3$lanb), woburcfc fein
SrjbiStyum ju größtem Slnfe^en gelangte unb Slbalbert — freiließ
erji in j)ö£erem Sllter — ju bem $lane ber ©rünbung eineä
■Worbifcfcen Matriarchats tarn. 3n 33ejug auf bie politifctye 33e*
beutung StoalbertS warb tnSbefonbere beffen greunbfcf>aft$verj)ältmß
ju £einricf) III. unb feine SBefcerrfdfmng ber ßntfcjjlüffe ©einriß IV.
hervorgehoben, wetyrenb Slbalbert bie ftoatltcjje SWac^t be$ Srj*
btetfcumd ju vergrößern trachtete, bierbei aber feinen ©egnern
nid)t gewac^fen war, unb t^neu jeitwetlig unterlag, ofme fem 2(n*
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fefcen bis ju feinem Xobe C1072) ööüig wieber erlangen ju
fönnen.
2lm 11* gebruar rebete £err Dr. 21. Xfjeobalb über bie
mit ber £amhtrgtföen ©tabtbibliotyef »erbunbenen fletnen anti*
quarifd?en Sammlungen* 3m ©ngang beS Vortrages erinnerte
JRebner baran, baß bie StabtbibliotJ)ef — welche felbji ber „?iberei"
beS alten St, ^o^anntöflofler tyren Urfprung wrbanfe — einfi
ber Sammelplafc aller naturl)iftorifc$er SUierfwürbigfeiten unb
fonftiger Paritäten gewefen, welche otyne f9fiematifcf)e Drbnung bort
tyre 2lufnal)me fanben, bis allmaf)licl) balb nad) ber einen, balb
nad> ber anbern Seite f>in unb je naebbem SRaum jur Verfügung
war, am Specialiftrung flattfanb, enblid) aber befttmmte ©ruppen
auSfcfcieben, fo namentlich bie naturfnftorifefre unb etj)nograpl)ifcf>e
Sammlung, fowie baS jefct in ber ßunftyalle aufbewahrte 2Wünj*
cabinet, wetyrenb baS ftc|> felbftftänbig entwicfelt fjabenbe SWufeum
für Äunfl unb ©ewerbe manche ©egenftanbe aufnehme, welche
fonfi bem culturgef^icbtlic^en SWufeum, ber Sammlung sor*
bifiorifdjer 2fltertf)ümer unb ber Sammlung ^amburgifdjer Sllter*
tyümer überliefen werben waren. 9lad) Säuberung ber 33e*
beutung unb ber Verwaltung biefer lederen Sammlungen motfoirte
Stebner feinen 2Bunf#, baß biefelben — als wefentlicfc auf bie
^iporifd&^p^ilofop^if^en DiSciplinen ftdjj grünbenb — mit bem
hoffentlich balb neuorganiftrten Slfabemifcfcen ©pmnajmm unb ber
mit biefer engserfnüpften SBibliotyefoerwaltung, in Verbinbung ge*
laffen unb weiter auggebaut würben, um mellei^t fpater in
größeren mit einanber serbunbenen Räumen unter einheitlicher
Leitung als j)iflorifcf)eS SWufeum tine 3 ie ^be Hamburgs ju werben.
21 m 18, gebruar £ielt £err (£♦ g. @aebecf)enS einen Vor*
trag über bie ^aßraann'fdje S$ule unb bereu Scfyulgrün. £>ie
^ajhnann'fcfje Schule warb 1683 auf Slnregung beS ^rebigerS
£ier. $aSm an an St 2Wic£aeliS als erfte neuftäbtifcfye 2lrmen*
fcfyule gegrünbet, weil bei ber Sfleugeftaltung beS SKitfyaeliSfirc^fpielS
bie 2lrmenpflege nic^t georbnet unb bie 2lrmenfinber, aus Mangel
an Ballung, felbfi aus ber 1625 geflifteten 2Kid)aeliefirc|>enfc|>ule
fortgewiefen waren unb o^ne Unterricht aufwuc^fen. gür bie
Schule, welker bebeutenbe Kapitalien jugewenbet würben, warb
ein $atronat, befte&enb aus je imi 9tat£S{)erren, ^rebigem unb
©ärgern errietet, welches bie Oberleitung ber Scfcufoer&ältniffe
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übernahm unb bis jum heutigen Xage fortführt Die ©c£ule
$at im Saufe ber 3a£re grfprtegltcM ßelrifle^ $at einer großen
©ctyaar Änaben unb SWäbctyen, Ämtern armer Ceute, unentgeltlichen
trefflichen Unterricht burcty tüchtige ?ej)rer gewährt, tfi aber 1853,
nad^bem für bie Slrmenfinber bur$ fiäbtifcfye Slrmenföulen |>tn^
reicfyenb geforgt warb unb ber Srtrag ber ©ammlung bei bem jä£r*
liefen Umjug bur$ bie ©tabt faum bie Äofien beefte, in eine 3tyU
fdjule umgewanbelt, in golge beffen fte ntd^t me£r Slrmenfc^ule
fceifH 1 . — Sftacfc bem 9Jtufkr be$ SBaifengrünS f>telt bie Stnfklt
feit 1687 einen Umjug burc£ bie ^auplfiragen ber ©tabt bis
öorS Deid^or, wo Seigrer unb Äinber bewirket würben. 5Bid
jutn 3«|)te 1808 begleiteten einige jwanjig SÖaifenfinber mit
Surfen ben 3«9 unb fammelten für bie ©cfcule ni#t unbeträcfct*
lic^e ©uramen. ©päter fammelten bie größeren ©dualer in be*
fonberen Slnjügen mit ben Surfen. Slujjer »on ben Ce&rern,
Seherinnen ber 2ttabc$en unb ©angern würbe ber 3«g wu
2Wannf elften ber ©tabt*2Jtilij unb fpäter aud) »on ^olijei*
officianten begleitet ^n feinem Vortrage teilte ber SRebner eine
Steige »on ©njetyeiten mit über bie ^Beteiligung, bie SBeföftigung
ber Äinber, ber ^Begleiter unb ber Patrone wa^renb beö ©rün$
ber ©c^ulffnber, welche* ben Äinbern ein roafyxti geji war unb
in früheren 3a$ren bei ben 5Bewo£nern Hamburg* lebhafte X£eiU
na£me erregte*
Slm 25. gebruar machte £err Dr. g, So igt 3»itt£etlungen
über bie ©ef$i$te ber Stifter, unter wefentlicf>er SBejugna^me auf
Sappenberg'S Slr^toalbericfct über Hamburgs SRed^te an bie Stifter.
Die Slbbammungen ber Stifter geg*n bie (Slbe Cin ber jweiten
Hälfte be$ 12. Sa^unbertS) unb bie erften 9Jtü|>lenanlagen,
fowie bie Stents* unb 33erwaltung&>er£altniffe ber 2Rü£len würben
befproc^en, unb fobann gef^ilbert, toit Hamburg beflrebt war unb
e$ erreichte, bie £errf$aft über bie Stifter ju gewinnen (im
14. ^abr^unbert). Hamburg bemühte jt$ tine Sanalfa^rt naefj
ber 5tra»e ^erjufiellen, StnfangS im 15. 3afcrl>unbert erfolglos,
wä^renb auf ©runb eine« Vertrags aon 1525 mit #olftein unb
Cübedf ber 6anal erbaut warb; bie ©$iffa&rt auf bemfelben begann,
l ) 9ia<t) ber 2ceu8eftaltung ber SBolfefcfeulen dnberte man hk 5ln(talt 1870
in eine fünfftofft»e £nafcenfoule um.
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würbe jebocb im legten Drittel be$ 16. 3afcr£unbert$ wieber ein*
gejiellt, weil ber ©anal nicfct genügenb mit SÖaffer »erfe^en werben
fonnte, ba$ ®efälle na$ ber Xrasefette ju ungünfiig war, uno
übelwoüenbe Anlieger bie ©$iffaf>rt beläfttgten. Die ©tabt
Hamburg erhält feitbem bie ©djleufen unb fonfltgen Stnlagen an
ber Stifter, welche bem fej)r gering geworbenen ©cf)iff$tterfej)r no#
bienen, bereu Söejtfc aber für Hamburg nity unwichtig ift, um bie
2Öaffen>er£altniffe ber Sllfler reguliren ju fönnen.
Ucbcr ben lMftottfcf)cn ©ewtmi, btt auö einer näheren
SSetracftfititg mtfem ^amtltennamen ju jtefjen ift
2lu*jug au$ bem am 14. unb 28. Januar 1878 im herein für j?amburgifcbe
®efcbit&te gehaltenen ©ortrage be$ i?errn $irector Dr. 3obanne$ klaffen.
Die Slbjtctyt be$ Sortragenben ifi ni$t auf eine gelehrte
gorfd&ung über ben Urfprung unferer gamtliennamen gerichtet,
wie jte namentlich »on görfiemann unb $ott unternommen ift;
fonbern er mß^te wfueben, au$ einer übfrjtdbtli$en ^Betrachtung
fyvtö gefammten SBeftonbeS 2ln^altöpunfte für bie Unterf^eibuug
ber nieber* unb ber oberbeutfe^en Elemente unferer ftäbtifc^en
93esölferung ju gewinnen.
3u biefem 3">edfe jtnb befonberS bie brei £auptfategorien
unferer gamiliennamen in« Sluge ju faffen, welche ju ber ©efammt^eit
bie größten Kontingente fiellen, 1) biejenigen, welche auf geogra*
pf)if$en Urfprung Anbeuten, 2) biejenigen, bie son 33or* (SigenO
namen gebilbet jtnb, unb 3) bie vorn ©e werbe unb SBeruf ent*
lehnten.
S5ei ber folgenben 3ufammenfiellung ifi für bie 3^^l ber an*
gegebenen -Warnen unfer 2lbre#bu$ ju ©runbe gelegt, bie 3<*&l
felbji aber meifienS abgerunbet.
1. Stuf frembe ?anber weifen üer^ältni^maßig nur fe£r
wenige unferer gamiliennamen bw; äuc^ bleibt ti bti mannen
jweifefyaft, ob ni$t eine anbere Ableitung aujunefjmen iji CSRujj 7,
$o£l 16, «Polacf 27, £oüanber unb £oüäuber 16, Defcn 11,
Italiener 8, SRömer 7). %ofy\nityT fc^on jtnb biejenigen -Warnen,
bie auf beutfd^e ober mit Deutfcfclanb na£e serbunbene ?anbfc£aften
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Mnroetfen: ©aper, Seter unb SBeper 40, ©$wab unb ©d&roabe 25,
£ f §, £ e fF e unl) £ a ff e 0> em tBmifc^en Chatti entfpred&enb) über
100, granf unb grancfe über 100 (au$ einmal 9tyemfrancf),
Düring, Döring unb Xüring 15, SBefty^al unb SÖefty&alen 80
Caud> einmal SSJefip^äling) , grtee unb griefe 16, ©ac$$ unb
©adtfe 40, SWeiSner unb 2Wei§ner 20, £olfi, £olflen unb £ol&
von £olfat 60, 33öf>me 40 unb SÖenbt Ova&rfcbeinlicb f. v. a.
2Benbe) 70.
33et weitem jaf)lretc^er unb etroa nn 3^ntel ber ©efammtyeit
unferer gamtliennamen umfaffenb ftnb biejenigen, bte von Dertlid^
feiten ber verfc^iebenfkn Slrt hergenommen ftnb, unb jtvar bie
meinen berfelben von fletnern Drtfcfcaften lanblid&en CtyarafterS,
bie ft$ burcty ben imiten Xfcetl ber 3ufammenfefcung funb geben.
Die tarnen auf — borf, —Raufen unb W<n, — felb, — famp,
— ijorfi, -bube, — ivalb, — fcolj, — bufcfc, -fcof, - j>ag, — fcagen,
— berg, — tbal, — f>cit>e, — bacfj (bedf), — bru$, — tobe u. f. tv.,
unb baju bie mit ben roenbifcfyen Snbungen —in, — ifc, — oro,
bie meiflenS auf 2Wedflenburg unb Sommern jurürfjuweifen ftnb.
Die gorm btefer SRamen ift meift nieberbeutfcf), nictyt feiten aber
aud) in$ ^ocfjbeutfcfye übergegangen: bie Dertltd^fetten felbfi aber;
von benen fic entnommen, gehören bei weitem überoiegenb ben
und benachbarten nieberbeutfcfjen fanbfcfjaften bieS* unb jenfeit«
ber ßlbe an. g$ tritt und barin ba$ an fi$ natürliche SBerf>ältnt§
entgegen, bafj unfere ftäbtifctye 33evölferung ftd) von frü^efier %cit
l)er aug ber näheren unb ferneren Umgegenb, unb jrcar au« lanb-
lieben SÖofmftfcen, jufammengejogen unb gebilbet §at
gben fo natürlich erflärt e$ fi$, bafj Flamen, bie von ©tabten
hergenommen ftnb, mit ober otyne bie SlbleitungSenbung —er, bei
mittm übernnegenb jübifc^en gamilien angehören» Denn ba bie*
felben im Mittelalter fafl nur in ©tabten wohnten, nahmen fte
bei ber erfl fpät (}♦ 5#eü im vorigen 3af>rtyunber0 eingetretenen
girirung tyrer Flamen bie SBejeicfmung tyrer früheren SBobnorte
an: fo S3erlin, ^Breslau, Deffau, ßrlanger, granffurter, Sftainj,
2Borm$, 33onn, Oppenheim, #eilbronn u. f. n>.
S^rtfUicbe gamtliennamen, bie von ©tabten hergenommen
ftnb, ftnben ft$ bei un$ nur fefcr vereinjelt. Da^er vermute
icb, bafj ber im Stbrefjbucfy me^r al$ 30mal verjeidjnete 9tame
©remer ober 33retymer ni$t von ber ©tabt, fonbern von ber uns
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benachbarten Canbfc^aft, bem Srjftift, fpätern £erjogt$um 33remen
herzuleiten ifr
Sil« (Singularität tfi nodfj ju bemerfen, bafj einige tarnen
in tyrem grammatifdjjen Sompler in ben @ebrau$ fibergegangen
ftnb: fo öpbefarcf, Uppenfjof, Utermarf, XfyoxmfyUn, Xorbedf,
Xorfufcl, £o. ber £orfl, Slorftraten u. f. w, 2lucf> biefe tragen alle
nieberbeutföen Straften
2* 3al)lrei$er nodf) als bie gamiliennamen geograpbiföen
UrfprungS ftnb bie von 95 or* ober ßigennamen abgeleiteten,
gafl alle unfere Sornamen ftnb in unveranberter gorm in gamilien*
namen übergegangen (2llbredf)t,2lrnotb, @berf)arb, griebricty, Styeobalb,
©tep^an, Ulrid> unb viele anbere); namentlich ftnb e$ fotcfje, bie
als Sornamen jefct wenig me|>r im ©ebraud&e ftnb, mte Ximm,
93oie, Sßolf unb 2Öulf, ©alter unb 2Öolter, 3nbe& ftnb bie un*
veränberten Sornamen als Familiennamen in bei weitem geringerer
3af)l als bie von jenen abgeleiteten, Die Ableitung aber geföie&t
in xrotefactyer SRicfjtung, entweber burcty 33ejeidmung 1) ber 3tb*
flammung ober 2) ber 33erfleinerung-
1* 3n 93ejug auf bie Slngabe ber Slbflammung unterfd&eiben
wir 3 Wirten: a) burcf) bie ßnbung — fen aus ©o^n verfügt,
b) burcty ben lateinifdjen ®tnttw beS SornamenS unb c) bur$
baS Setzen beS ©enetivS —s.
Die erfte ifl bie bei weitem jaf)lretcbfte: wir ftnben bei uns
bie Flamen ^>eterfen 300, 3o£annfen, Raufen unb Saufen 250,
Stoffen unb Slaaffen 200, 3enfen 100mal, unb fo weiter in
abfteigenber 3al)l: £inrf#fen, griebrictyfen, ^aulfen, @f>riftianfen,
unb £l)riftenfen, -Weifen unb Sftiffen, ?orenjen unb tint 5Retj>e
folctyer, bie von jefct wenig üblichen SBomamen flammen xoit SBo^fen,
?arfen, ©Brenfen, Steffen, ©iemffen, Drewfen u. f. w* tarnen
mit ber vollen Snbung — fon ober — fo|>n gehören entweber nor*
bifctyen (ßriffon, Sarlfon, Dlaffo^n), ober englifc^en (3ol)nfon,
9tobtnfon, SRobertfon) ober jübifcfjen gamilien (2lbraf)amfofm, 3onaS*
fo^n, 3faaffofm) an.
Der äd^t nieberbeutföen unb vorjugeweife norbalbingifctyen
SftamenSform auf —fen ftnb ber ©ebeutung na$ bie burd) latei*
ntfcfye ©enetive gebilbeten völlig parallel: ^etri, $auli, Nicolai,
Sljriftiani, 3acobi, £enrici, grieberici, Surcbarbi, SRuperti, ßraSmi,
GaSpart, Sftic^aeliS, Slnbreä u- f. w. 2ln 3a£l flehen fte jenen
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nieberbeutfc^en weitaus nad^ unb im Stllgemeinen roerbett fte als
»on oberbeutfc^em Urfprunge flammenb anjufe^en fein*
Dagegen tft bie ©entil*gnbung beS einfachen — S von fefjr
großem Umfang: fte if* o^ne S^eifel als urfprünglicfcer ©enetfo
Cntc|>t als Plural) anjufe^en, unb unterfcfceibet jt$ von ber Snbung
— fen baburdj, baß btefe gorm nur ben ©ofm auSbrücft, jene
aber bie ©efammtbejeictynung ber gamilie, alfo ün eigentlichen
Sinne eine gentile, nietyt eine patronpmifäe ifh Stucf) biefe ungemein
nmt reidjenbe ©emifbilbung barf als roefentlid) nieberbeutfety in
2lnfprud) genommen werben, rcaS befonberS barauS erhellt, baß
fte meiftenS an folc&e SBerfürjutigcn ber ßigennamen Jnnantritt,
welche nieberbeutfcfjen S^arafter l)abcn; fo (SarftenS CS^ifiian) 50,
33ef>renS CS3ern^arb) 140, SverS Cßbcr^arbD 50, ©ieverS (©teg*
frieb) 90, SüberS C?ot£ar, Sut&er, «über) 80, gfjlerS (©tyarb) 70,
StylerS (Stylwarb) 40, 2tyrenS (2lrenb) 120, Weimers (Weimar)
80, Bartels CS3artbolb) 70, 2»artenS (2»artin) 120, ©teffenS
(©tep^an) 60, »ölferS ÖBoltyarb) 20, gggerS (gtyarb) 100,
SorbeS CSonrab) 60 nebft ben einftlbigen gormen GtorbS 50 unb
GofcrS 40, eben fo ©erbe* unb ©erb* C©er&arb) 20, £armS
90, £einS 40 u, f. n>.
3u Uatyttn ifi, baß wo baS — S ftc£ an eine Deminutio
form auf fe anfängt, regelmäßig ein n jwifcfjentritt: batyer
©aebefenS ober ©aetfenS, SütfenS, XietgenS, SÖiltfenS, ©ercfenS,
von ©ottfrieb, Subwig, Dietrich, 2Öil()clm, ©erwarb.
2* Sine anfe$nlt$e 3<*I>1 son Familiennamen liefern fobann
SBerfleinerungen ber Vornamen, unb oft tritt f)ier bie nieber*
beutfd&e Deminutivform auf — efe, — fe, ber f)odj)beutfd)en auf
) gegenüber, beibe nadf) ftarfer Verfügung beS ©tammnamenS.
£einefe, £ennefe unb |)einj von £einrid>, ©ßbefe unb @ö& von
©ottfrieb, Sübefe (?ütfe, Südfe) unb Sufc von Subwig, Äitynfe unb
Äunfc von Gonrab, griefe unb griß von griebri$, ©eriefe unb
®erfc von ©erwarb, Deedfe unb Die0 von Dietrich u* f, w. Von
mannen Vornamen fcfyeint nur bie nieberbeutfcfje Deminuttvform
in ©ebrauefy gefommen ju fein, wie SWeinefe von 2Jleinf)aro,
£elmfe von £elmolb, ÄSpfe wa^rfcfceinlicfc von 3alob.
Sine befonbere SKobiftcation biefer Deminutive, bie in einem
I^eil von 2Öeftpl>alen tyren ©iß ju fwben fd&eint, beftel)t in ber
Verlängerung beS beminutiven — efe burdj) baS gentile — ing,
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baS aucfy fonß jur @efdf)tecbtcJbe$ei$nung bient: fo ftnb bie gamilien*
namen grebefing, ©öbeftng, Sübefing, ©iesefing, SÖebefing (SBieb*
fing), Debefinb, wo bag auSlautenbe b eupf)onif# für g eingetreten
iß. 3lu<$ in ber Stbttyeilung bcr Deminutive iß ba$ nieberbeutfdje
©ement bebeutenb überlegen über ba$ f)od)beutfc$e*
3« Die ergiebigße Duelle für unfere Familiennamen ift
enblicty bte ^Benennung nad> bem ©ewerbe unb amtlichen 33eruf*
2Öie e$ bem Urfyrunge ber feßen tarnen im 14. unb 15, 3a$r*
^unbert gemäß ju erwarten war, fo geigt ß$ an ben serbreitetßen
9tamen, baß e$ befonberS bie in länblidfjen SBer^älintffen »or*
fommenben ^Befestigungen ftnb, au$ unb mit wetzen bte neuen
33ewof>ner in bie ©tabt überwogen. 2Öir finben eine Steige biefer
Sftamen in nieberbeutfetyer unb £octybeutfcf)er gorm neben einanber,
fo baß balb bie eine, balb bie anbere überwiegt; boefy würbe ein
aus biefem 33erf)ältniß ju maetyenber Schluß auf bie £erfunft ber
$erfonen trüglicfj fein: benn im Stllgemeinen bringen bie £od&*
beutfetyen 9?amen$formen überhaupt immer mel)r öor, unb |)ö$ßen$
fönnte man sermut^en, baß eine gamilie mit ber nieberbeutfd&en
■WamcnSform früher in unferer ©tabt anfäfßg geworben ifi al$
bie mit l)ocfybeutfcf)er. Die am l)äußgßen sorfommenben -Warnend
formen biefer Slrt ßnb folgenbe: 9flüller 360 unb 300 SWBller, gegen
400 ©c^mibt, gtf^er 180, Aoty 170 unb 30 $otf, SBagner 150,
Ärüger 120 unb 80 Ärßger, 33edfer 120, SÖeber 100, Schäfer
unb ©Raffer 100, ©epfc 60 unb 40 ©cbütt, Dreier 10 unb
60 Dreier, 50 SltyUx unb 30 £Sl)ler, 33öttd>er unb S35ttger 60,
40 Äramer unb 15 Äramer, Äößer 70 unb 10 ßüßer, 60 ©$u*
mac^er unb 20 ©cfcußer, 3to m ^"tann 40 unb eben fo oft
Simmermann. 3it bemerfen iß, baß für ba$ ©ewerbe ber ©dmeiber
bte inä 16» 3a£rf)unbert bie einjig gebräuchliche nieberbeutfcfye
^Benennung, toit ße ßc£ allein in unferen 3unftrotten ßnbet, bie
ber ©cfcrfcber iß (entfprecfyenb bem banifcfjen ©eraebere). Diefer
unb ber serwanbte Warnt ©Araber, ben unfer Slbreßbucfy faß
400mal aufführt, iß ba^er größten tf>ei(S auf biefeS ©ewerbe
jurücfjufü^ren. gin Xfceil berfelben mag au$ mit ben ©djrötern,
fpejiell SÖeinfdjrßtern jufammenbängen, welcbe auf ©erröten, toit
bie in bie Äeüer &ineinreid>enben halfen gießen, bie gaffer hinunter*
rollten. Der SKame ©cfmeioer, welcher ßcf> etwa 70mal im 3lbreß*
bueb ßnbet, wirb wotyl meißenS gamilien angepren, bie in fpaterer
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3*tt au« Dberbeutfcfclanb jugewanbert ftnb* Sfacb ber 9tame ber
Xifd&ler fommt weber in unfern 3unftroUen nocb al« gamilienname
vor: ba« ©ewerbe jerftel na$ ber grbbern unb feinern Slrbeit in
bte Unterabteilungen ber Kistenmaker, Paneelmaker, Kontor-
maker, Snitger: bte ledere ^Benennung, au« unfrer ©efebi^te
n>o|>I befannt, eriftirt au$ al« Familienname in ber gorm ©d>nittger
ober ©djnittfer.
33efonbere Vea<$tung verbienen fobann eine fflttyt von Tanten,
meldte auf länblic^e Vefty* unb Sldferverbältniffe tyinweifen unb
meiere in unfern ©tobten eine aufjerorbentlicbe Verbreitung ge*
funben baben: bie tarnen SWeper (mit ben Nebenformen SWeier,
SWa^er unb SWa^O, ©cfmty Cober ©cbutfce, ©cbulbt, ©cbulte),
Voigt (aueb Sogt unb Vagt) unb Vurmeifier ober Vurmefter,
©a« ben tarnen SWe^er betrifft, ber in feinen verfebiebenen
(Schreibungen nabe an lOOOmal in unferm 2lbre§bu$ erfebetnt,
fo ge^ren jwar nic^t alle ber eben ermahnten Vebeutung eine«
länbltd^en Verfwltniffe« an* Die jübifeben tarnen SJteier (unb
tyrer werben etwa 80 fein) flammen au« bem £ebraifcben unb
bebeuten „glanjenb". Sin anberer 3$eil fommt von ber nieber*
beutfe^en gorm ffir SWäljer* Slllem in ben fiberwiegenb meiflen
fallen ifl tiefer SWame auf ba« lateinifcbe Major jurfitfjufityren,
welc&e« Sffiort feit bem frühen Mittelalter in ber Vebeutung
eine« Vorgefefcten in weitverbreitetem ©ebrauety war. ©anj be*
fonber« $at ft<$ aber in SBeftytyalen unb ganj SWeberfadtfen ba«
Söort SWeper al« Vejeicbnung be« Verwalter« eine« £ofe« (ba«
rbmifebe vilicusj unb fpäter aueb be« 9>ac$ter« eine« folgen fejl*
gefegt unb au«gebilbet. Von ber aufjerorbentlictyen Verbreitung
biefe« Sftamen« unb feiner jablreicben 3ufammenfefcungen (e« ftnb
mebr al« taufenb gejäblt) gibt eine Heine ©ebrift von granj SWeper,
in £>«nabrüdf 1870 erfd&ienen, le^rreicbe 2lu«funft @el;r viele
ber 3wfammenfeftungen weifen auf nieberbeutfeben Urfprung l)in,
fo ba§ wir gerabe in biefem SWamen unb feinen Umbilbungen ein
bebeutenbe« Kontingent unfrer Vevölferung von biefem ©tamme ju
erfennen babem
Daffelbe gilt aueb von ben brei anbern oben genannten -Warnen,
welche eine obrigfeitlicbe (Stellung in nieberfäcbftfdjen ?anbgemeinben
bejeiebnen: ©djmty (au« ©cbult^eifc, exaetor debiti) in feinen
verfdjiebenen formen 500mal, Vurmefler unb £alb £oc£beutfc£
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66!
93urmetfler 120 unb SPoigt mit Nebenformen etwa lOOmal 35er*
»anbt mit tiefen Warnen ift audf) ber 60mal twrfommenbe Name
(Schlüter (Schließer), ber ben ©efängnißauffefjer, in Ditf>marfd()en
auc^ ben Serwalter be$ ÄirdfjenguteS bejeic^net Der mef>r f>od>*
beutfd&e Name Nieter ftnbet ftd[) etwa 80mal Da§ bagegen bie
Namen Äeifer, Äönig, £erjog, 8anbgraf, SMarfgraf u. bgl, bie
nidjt gar feiten sorfommen, irgenb einem jufälligen, meift
fcf>erj£aften Umfianbe tyren Urfprung serbanfen, liegt auf ber
£anb*
Snblidj) fielen mit ben gewerblichen unb amtlichen Namen in
einem gewiffen 3»fömmen^ang bie ungemein jafjlreidjen, welche
mit —mann jufammengefefct jtnb. Das Slbreßbucf) weift 500
tterfcfciebene foldfje Sufammenfejjungen auf, unb bie 3<*J>1 btx mit
Namen auf —mann aufgeführten ^erfonen betragt metyr als 3000*
SlllerbingS ift biefe NamenSform burdf) ganj Deutfc^lanb üblicty,
unb eS tyängt fid) bie ßnbung —mann an bie mannigfachen
persönlichen unb sufSUtgen Umftänbe aller Slrt an; bei weitem am
tyauftgften aber bo$ an lofale Siegelungen, fo baß baburdj) ein
JgrinweiS auf gewiflfe 2öo£nungStterf)almiffe gegeben tfh ©erabe
in biefen aber jeigt ftd) ein großes Uebergewicfjt »on folgen &rt*
liefen SBejeid&nungen, welcbe in Norbbeutf^lanb üblitf) ftnb: &, 93«
£ofmann (mit feinen Nebenformen) 300 mal, Dietfmann unb
Deidjmann, Sroofmann, ?of>mann, 93rinfman, 33etfmann unb
siele anbere,
3n ben befprod&enen brei Abteilungen unferer gamiliennamen
ift me^r als bie Hälfte ber ©efammtfce.it enthalten, unb in ber
bei weitem großem 3<*&l berfelben ift ber nieberbeutfe^e Sfjarafter
ju erfennen, Daffelbe grgebniß toärbe jid) aud& auS ber Durcfc*
mufterung ber jweften fleineren £älfte fcerauSflelleu, Dodj) würbe
eS föwer galten, |>ter fefie ®ejtd>tSpunfte für eine Ueberftdjt ju
gewinnen, unb bie fpradjjlidje Unterfuc^ung ber einzelnen Namen
UtM große ©d[)wierigfeiten« @S mag genügen, ofme £ier auf
einen Nachweis ber urfprünglidfjen 53ebeutung einjugefcen, noeb
eine Neibe »on öfter bei uns »ortommenben Familiennamen auf*
iufüf>ren, beren nieberbeutfe^er gfcarafter unjweifetyaft ju fein
fäeint: tfoop, Äa^t, Änaacf, SNaacf, £oopS, ©uf>r, $latf>, $opp,
fxaty, fnü, $rebn, Nityl, ©c^eel, ©etyramm, ©tru*e, ©tubbe,
Stiele, lobe, Nagel, £infö, wa£rf$einli$ bie nieberbeutföe @r*
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roridmng be« oberbeutfcfcen £inj* Sine nähere ^Betrachtung tiefer
unb ä^nltd^er tarnen bietet jtoar mandje« ^ntereffe, fü&rt aber
feiten ju fiebern SRefultaten.
I. Unfere Sopograpfcen ibentifteiren befanntlid) unb genrifc
mit Stecht bie ©traße ober ben $la& Dornbufcb, neben ber einen
<&t\it beS ehemaligen StmbecPfctyen £aufe$, mit ber früheren
®arbraberfira£e, fo\on £e§ Cl. 2TufT. 1787; 1, ©. 170; 2.2lufL
1810: 1, @. 247), Sttebberme^er (1832, @. 224). Sil* platea
penesticorum (£8fenfiraj$e) in antiqua civitate ijt bie ©trafje
feit 1271, als platea assatorum C@ar6raberfirage) feit 1308
befannt (?appenberg, Programm 1828, ©. 63). SWirgenbroo aber
ftnbe ity abgegeben, mann ber -Warne Dornbufcb juerfi auffommt,
wann er ben tarnen ®ar6raberflräfje serbrängt bat unb roie er
fidj erflärt. dine SluWunft über biefe fragen roare genufj SWandjjem
son 3ntereffe. Dr. SB, fmbbe.
n. I)er Sftame platea penesticorum ftnbet ftd) befanntlicty
im älteflen ©tabterbebud;e im 3abre 1271 ^ 2ßie e$ föeint, ift
aber bie« bie eingige ©teile. ©$on 1298 tyifc bie ©trage
platea assatorum 2 , wofür im X)eutf$en braderstrate 3 unb gar-
braderstrate 4 neben einanber gebraucht werben. l)a§ platea
penesticorum unb platea assatorum baffelbe bebeuten, beruht
freiließ nur auf einer SBermut^ung SappenbergS (Programm
©. 63), aber biefe aSermutf>ung ift in fjo^em ©rabe toaf>r*
f^einlid).
1 ) fol. 165, 14: Albertus resignavit Thiderico Boterclot granarium
suum in platea penesticorum in antiqua civitate.
2 ) Lib. Her. Jac. @. 24: Godscalcus de Bilna resignavit domui s.
Spiritus — in hereditate Johannis dicti Weghere, in platea assa-
torum sita, 28 ß annuatim.
8 ) Lib. Redd. Pet. fol. 52: 1337: Fredericus Redepennig resignavit
dömino Thiderico Uppenperde redditus 2 mr. — in hereditate
sua — apud Thidericum Hasberch contra braderstrate.
4 ) Lib. Redd. Pet. fol. 84: 1355: Nicolaus Mone resignavit Johannni
Meynekens redditus 2 mr. — in hereditate sua — contra gar-
braderstrate apud Olricum vorn Aven.
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£err Hauptmann S. g. ©a ebenen« mac^t freunblidjfi barauf
aufmerffam, ba§ ber Dornbufd) aller SEBa^rf4>einItd^fett nad) ur*
fprünglid) nur an ber SKorbfeite bebaut war; wätyrenb bic SBafferfeite
*on bem alteflen SEBalle eingenommen würbe, bis burefj bie $min*
jielmng ber 5Rei$enflrajje unb be$ 9le§ in bie Stabt ber 2Baü
am Dornbufcf) überflüfftg warb unb folglich einer Läuferreihe aon
fefjr geringer liefe (etwa einige jwanjig gu§) $lafc machte. Die
©trage war *or bem 33ranbe 187 gu§ lang unb nur 27J guß
breit; naefy bem SJranbe würbe bie Sftorbfeite jurudfgelegt unb
baburef) an Heiner $lafc gefefcaffen.
Ob ber 9tame Dornbufcf) ft<$ au$ anberSwo al$ Straßen*
name fmbet, ift mir unbefannt. 211$ Ortsname bejeid&net Dorn*
bufd) 1) eine 33auerf$aft im SRegterungSbejtrf Düffelborf, ÄreiS
Äempen; 2) eine SBauerfetyaft im ?anbe Äebingen, Äircfyfpiel
Droctyterfen, wo au<$ ein £of jum Dornbufd) unb tin Dornbufctyer
£afen CStaber Wxfyi'o 6, 1877, S. 122); 3) bie ftorbfpifce ber
3nfel £ibtenfee (£anf. @ef4>t$t$blatter 3af>rg. 1876, S. 175);
4) ein SSorlanb, fübli^ som ©pabenlänber 9lu$f$lag belegen, ge*
wöfmlicfj Dornbeid) genannt C^ebbermeper, 3"? ©tatiftif unb Sopo*
grapste, 1847, S. 146). ©neu Deutungäserfucf) unferS tarnen«
Dornbufdfc bringt ber folgenbe SlrtifeL SWacfj gütiger SWittfjeilung
be$ £erm Hauptmanns ©aebedjenä fei fcpefjlic^ nod> baran
erinnert, ba§ nodj in biefem 3<t$r$unbert ein gewiffeS Qimmcx be$
ßimbeef fdjen £aufe$ ber Sftofenfranj genannt würbe (@. SWeper,
S. 43), unb bafc ber SWame £>ornbufdS) ba$ Material ju einer
ßrllarung ^ergeben mu&te, als beim 2lbbru$ eines an ber 33rot*
f$rangen*@cfe ber großen Sfleid^enflrage belegenen £aufe$ im Äeller*
gefctyoffe beffelben ein (jefct in ber Sammlung £amburgifcf>er Sllter*
t^ämer aufbewahrter) Stein gefunben würbe, auf bem ein au$
tintm Sßatbe fjemrfpringenber £irfd), ba$ 3Bappen ber gamilie
©pijjenberg, eingemeißelt war (©aebecfyenä, Hamburgs Sßappen,
©iegel, glagge unb Socarbe, 1855, ©. 28 2lnm. 61; 33uef, £amb.
Slltertpmer, 1859, ©. 155, 156). «♦ AoMratamt*
III. Um Ortsnamen ju beuten, l)at man jtetä junäctyfi tyx
Sluffommen ober, wenn bieg ni#t möglich, tyre frityejte Nennung
ju ermitteln. SSon bem Sftamen Dornbufö ift nun ftd>er, bafj er
litmliä) neues Datums ift 2ßenn er 1698 bereits exiftirt f)ätte,
müßte fyn Schlüter in feinem in biefem Satye erf^ienenen Xractat
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aon ben Srben in Hamburg genannt f>aben, wenn ni$t ©. 604 ff.,
»c er He ©tragen nadj) ben ©tabterbebücfyern aufjagt, fo bodj
©♦ 656 ff., n>c er auc^ bie m'$t in biefen sorfommenben tarnen,
felbfl bte einzelnen ©ebäube nennt- Sr fü&rt aber @. 608 nur
bfe ©arbraber*@traf*e, platea assatorum auf, unb ©♦ 656 ma$t
er n>ol)l bte Münte (SWünje), ein neben betn SBeinfeller liegenbeä
öffentliches ©ebaube, namhaft, aber som Dornbufcfc fcfceint ftcfc
bei ifcm nictyt bie geringfie Snoäfmung ju ftnben. 3 n ton &on
?appenberg herausgegebenen nieberbeutfdjen Gtyronffen, foroie in
©telfcner'S SBerfutfc einer SRactyri^t aon Hamburg fud^t man
gleichfalls ben 9lamtn »ergebend.
ffion £efj giebt betbe tarnen ©arbraberftrafje ober Dornbufcfy.
3£m folgt Sftebbermeper, ber aber für ben jroeiten Mamtn fein
3a£r be« erften SorfommenS nennt, wie er bocfc bei ben übrigen
©trafcennamen t£ut. 33emerfenSroertf> ifi, worauf midj) £err dtt*
gifirator be 53oudf aufmerffam gemalt f>at, ba§ „bie Sftacb*
roeifung aller ©äffen k. in Hamburg", Hamburg, bti 33a$mann
unb ©unbermann 1796, ftcf>-fo auäbrücft: „Die ©aarbraberflrajje,
oormalä im Dornbufd) genannte 3 n ben fpäteren Stuflagen
biefeS SBud^eS unter bem Xitel „Sopograpfjifäer SBegroeifer burd)
Immburg, mit beigefügten plattbeutfcfcen SWamen" , Hamburg, bei
©unbermann CIO, Stoß. 1830) lautet ber Slrtifel ebenfo. g$
fc^etnt alfo fefijuffrl^en , ba& ber 9lame Dornbufd im 18. 3af>r*
frunbert in ©ebrau^ gekommen iß, o£ne ben alten tarnen ©ar*
braberfirafje wrbrSngen ju fönnen, j[a ba§ er auf bem bejlen
SBege n>ar tym toieber ju meinen, wenn nify ber gro&e SBranb
unb ber folgenbe Neubau jenen gänjlitfc befeitigt unb biefen allein
fanctioniert fyatttn. (Siner freundlichen 3Wittf>eilung »on Dr. Äopp*
mann jufolge läßt jt# ber S?ame Dornbufd benn aucfc juerfi
im Slnfange be$ vorigen 3ft$r$unbert6 nad&roeifen, nämlic^ in
einem 3a$rgange be« ältefien £amburgifdjen 2lbre{jbudje$, bem
„3&tlebenben Hamburg" aom 3a^re 1712, roo e$ ©. 43 fceifct:
„£err Dieteri^ SÖafm wohnet bepm Dorn4Buf<}>"*
©enauere« würben »o£l bie ©tabterbebüdjer ergeben* 9lac^
*. £ej? unb SRebbermeper foll ber lateinifäe SRame in biefen
„hedera" lautem Hedera bebeutet aber gar ni#t Dornbufd,
fonbern gp^eu. 2Bie laßt jt$ biefe auffallenbe 3benttftcierung
Bon Hedera unb Dornbufd oerfie^eu? ©etoif? nictyt burdj) t>k
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W
annähme, baß ein nrirflidjer Dernflraud^ ober eine Dornende,
etroa am gleet, in ber ©trage gejlanben, fonbern nur baburdjj,
baß irgenb ein ßinblem ft$ bort befunben, mltyd »cm 93olfe
al$ Dornbufd), fcon ben ©ele^rten als <£p£eu aufgefaßt »erben
fonnte- Diefe Srroägung leitet auf ein 2Öirt$£au$f$ilb, Darauf
l)at aud& f<$on -Jiebbermeper in feinem Sluffafce „Die grfldrung
ber Straßennamen £amburg$ aor bem 33ranbe &on 1842" in
ben bleuen £amburgif<$en ^Blättern, 3^rgang 1845, ©♦ 372 ge*
ratzen: „SJielleicfct &on einem fcier beftnbli^en Dornftrau^ ober
einem SBirt$fcau$f$ilbe fo benannt", allein eben jene ^bentifc
cierung f#eßt bie SWutljmaßung auf irgenb ein gewöhnliches
©irte^auSfäilb au& Sin ©aft*, ©peife*, 98tin* ober 33ier£au$,
baS neben feinem Dornjeid&en ben tarnen „jum Dornbufcty"
geführt fcätte, würbe nie Slnlaß $u jenem lerifalifc^en ©c&nifcer
gegeben [)aben. 33eßätigt wirb biefer ©cf)luß bur# ben SWangel
eine^ folgen £aufe$ biefeS SftamenS fowo^l in Hamburg über*
£aupt, alö fpeciell in ber ©arbraberflraße nac| SluSwei* ber
jfteife&anbbüd&er ber jmeiten ^alfte be$ 17, unb ber erflen be$
18* 3af)rjntnbert$, aon benen befonber* im bamaligen 33äbefer,
„ben wrnef)mflen fiuropäifcfyen Reifen", Hamburg bei Benjamin
©ct)iller, fpater bei £erolb, in ia£lrei$en Auflagen, bie Hamburger
2Birte£aufer mit Umftänbli^feit aufgejagt unb cfjarafteriftert
werben»
@$ bleibt bemnad) allein auf tin £au$ in biefer Straße
ju ratzen übrig, ba$ allerbingS tint folcfce Slrt &tityn, aber m$t
ba&on feinen tarnen führte: ba$ (Simbefifc^e £au& Dr. @b.2Jleper
in feiner trefflic&en Sonographie über „ba$ Simbedffc^e $clvl$,
1868" unterläßt ©♦ 83 ni$t, barauf ^inauweifen, baß ba$ Qtityn
ber SSBeinfranjgerecjtfigf eit weber auf bem jaifd^en 1568 unb 1577
»erfertigten ^ollänbif^en Äupferfticfce, ber Hamburg in ber Söget
perfpeetfoe barftellt unb *on bem Cappenberg in feinem Programm
tton 1828 eine lithographierte (Sopie mitgeteilt §at, noefc auf bem
Semfu$'fd)en Äupferfticfc be$ (Simbefifd&en £aufe$ fe&le, ben SWeper
in feinem 83u(^e fwt t>er&ielfältigen laffen* Stuf \tntm ragt bieS
Slbjeicfcen an einer ©tange in bie fleine 3^annt$ftraße £inau$,
feine ©eföaffenfceit ift bei ber Älein&eit be* SWaßftabeS nic|>t rec^t
ju erfennen. ©eitbem (mann?) l^atte ba$ £au$ einen SSorbau
erhalten, an beffen jweitem ©toef einen ^erabl^ängenben SSBeinfranj
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anzubringen man nic^t unterlaffen fyattt, unb ben beutlicty ber
fcmfuS'föe ©ti# »on ca. 1671 jeigt. aber aucfc biefcä ©ilo
lajjt ntdjt erfennen, au« welkem ?Aube biefer natürliche ober
tDabrfd^ttnlic^er imitierte firanj beflanb« 33crmu$lid> wirb biefeä
neue SBa&rjeidjjen fowofcl ben tarnen Dornbufd), reit ben Hedera
fcemrgcrufen £abcn. 2Bäf>renb ba$ SBoXf jur SBejeicfcnung beS*
fetten jum profaiföen Dornbufcb griff, »erben bie 3urifien in
grinnerung an tyre clafjiföen ©tubien ftdj ba$ Smblem als ben
gp^eufranj beS 33ac$u« unb feiner 33ere£rer gebeutet unb fc ben
tarnen hedera in ba$ ©tabterbebuety eingeführt £aben*
211$ man bann 1770 ba$ ©ebäube umgebaut fyattt, erachtete
man e$ für paffenb, ba$ £m$ mit ber ©tatue be$ SÖeingotteS
felbft iu fömücfen unb einen @p£eufrani tym auf« £aupt ju
fe$en\ 93on ba an fyattt man wof)l bon einer ©trafce beim
93acdju$ reben fonnen, bie Benennungen „Dornbuf<$" unb „Hedera"
aber Ratten i£re 93ere$tigung verloren. Der jmeite biefer Flamen
wirb nad> wie &or gebauert f>aben, ba ber ©tit beä ©tabterbe*
buc$S, »ie ber ÄanjleifHl, Sftecbt unb tyfiity £at, conferuatfo ju
feiu« Dafc aber ber erftere Sftame im 9>ublifum, nacfybem bie
facfclicfce SJeranlapng gefcfjwunben war, ungebräuchlich ju werben
anfing, mar natürlich unb bason fc^einen jene ©orte be$ £opo*
grap^ifefcen SßegwciferS „vermal« Dornbufö genannt" 3^gni^
abjulegem
©♦ SBalt^er.
Stauer* ©attbfajmft
Die ©tabtbibliotyef ju 2lug«burg enthält in einer £anb*
förift, welche bejeicfcnet ift: Mscr. No. 229, Cod. germ. chart.
sec. XVI, 2tbam SrafcigerS Chronica ber ©tabt Hamburg Qtx*
ausgegeben sen ?appenberg, Hamburg 1865), Die £anbfcfcrift
ift in £od)beutf($er ©pracfye getrieben unb enthält, wie e$ fdjeint,
ju Snbe beä 2Öerf$ einen furjen 3ufafc. 9fl$ Schlußworte tyabe
i$ nämlicfy notiert: „wirb enbücfc biefe -3n*ung jwifc^en bem
SRat|> unb X^umfapitel Slnno 1560 burd) ben 33remif$en Vertrag
') 2ttepe* @. 108.
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(1561 SWai 2) uffgefjoben unbt tterglictyen". Dann folgt ber bei
?appenberg ©. 297 gebrucfte ©$lu{j : „Sflfo Wieb bie ©adfje in
SRufje befielen bis auf bie* geenbigte 57. 3a£r — XXIX. De-
cembris, s. stüo veteri. — 9to$ einigen leeren blättern folgt:
„SBie unb welcher geftolbt funing S^riftian DI. $u Dennemarfen
in Slnno 1538 in initio Maji son £ern Dietrid) £o|iaufen, ba*
matyln geroefenen bfirgermeifier ju Hamburg, uff bem SRat^aufe
bie£ulbigung empfangen; lautet alfo: golgt bie in ber Apologia
Hamburgensis (Hamburg 1641 in 4) unter 9lo* 5 gebrucfte
Slnne^mung^Formula Christiani DL
©t&leStoig- ©♦ £tUc*
©ermanifd&e grntefefh im fjeibnifd&en unb cfjrifHid&en SultuS
mit befonberer SSejie^ung auf Sftieberfacfcfen. ^Beiträge jur
germanifctyen 2fltertl)um$funbe unb firdjlic&en Archäologie, aon
Dr. £. $fannenfc|>mibt, £anno&er, £a£n'fc|>e ©ucf^anblung
1878 (10 J{).
Der limes Saxoniae ÄarlS be$ ©rc&en. geftfd&rift ju bem
fünfjigjä^rigen Dienfijubiläum be* @e|>- Slrd^tt>rat|> Dr. ?ifc}>
»on Dr. SEB. ©♦ »eper, 2lrcfcn>ratf>. ©c&roerin 1877 (1 Jf 50).
SWeberbeutfctye Denfmäler, S3anb II. ©erwarb t>on SWinben.
Gearbeitet »on 20, ©eelmanm Bremen, 3* StfytmaniCi
»uc^anblung, 1878 (6 Jfo.
SMumentfcal unb ©cfyßnebetf, ©n Beitrag jur bremifd&en
©eföicfcte »on ?♦ £alenbetf, »remen, 3* ßttytmann'* 33ud^
^anbluug, 1878 (3 Jfo.
Duellenbeiträge jur @efc|>idjte ber ©tabt Königsberg im
Mittelalter, herausgegeben aon Dr. 2R. $erlbad>- ©Bttingen,
9L Peppmüller, 1878 (6 Jf).
Diud »on % b. ©. ÜJtcifcner.
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Ülitt^eilttttgett
be*
tytttin* für ijamburgifdie üefdfidite.
M 8. 1878* SXai,
2Berem$nac^rid)ten-
3n ben freunbf^afrtidjicn SBerfammlungen be* SJerein* am
4. unb 11» SWarj mürben Silber unb fceroorragenbe SBerfe au«
ben Sammlungen unb ber ©iblfot&ef be* SJerein* vorgelegt, unter
jenen namentlich eine Steige t>on Silbern, Documenten unb
Qtarricaturen au« ber Qtit &on 1801 — 1815 l .
%m 18. SWSrj rebete £err £ £• 3Öi#mann fiter ben
urfprfinglufcen Umfang oon Altena. 3n bem Sortrage warb
barauf $ingen>iefen, baf? ber Slnfang Slltona'*, obgleich e* ganj
ber -Weujeit angehöre, in Dunfel gefüllt fei; ältere (Efyronifim
Sie SBitglieber be* herein* unb bic $reunbe oatertfibtifeber ®ef<bi*te
werben gebeten, ibnen wrfommenbe Silber, Bctenftücfe ober fonjHge
Erinnerungen au* ber franjofifäen Seit (fotoeit fie niebt, wie j. 93,
'Baffen, für bie Sammlung bamburgifeber Bltertbümer ftcb eignen) bem
Vereine überweifen ju wollen, ©er herein beftfct jwar eine niebt geringe
fcnjabl berartiger ©egenjUnbe, allein tit Sammlung ift immer no*
lücfenbaft; jebe SBermebrung berfelben ijl erwunfebt, unb felbft febeinbar
unbebeutenbe @a<ben fjaben, mit anberen aufammengefleUt, gef*i<btli<ben
SBertb. #offentli<b wirb bem herein fpiter mebr $(afe §u feinen
Sammlungen unb eine 2R6gli*feit gewibrt werben, biefelben au allge=
meinerer 9lnf<bauung ju bringen. Jebenfall* aber ifl ba* 9lr<bio be*
herein« ein befferer 8ufbewabrung*ort für Erinnerungen au* fruberen
Seiten, al* &. 93. ber iüngtf al* ©runbftein be* Äuselbenfmal* eingemauerte
Mafien mit feiner niebt unbebeutenben 3abl wertvoller ©egenfWnbe.
«ö.
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u
Ratten ein HeineS 2)orf ober ein gifdjerborf at$ ben Slnfang
Sfltona'3 bejeidjnet, , ol^ne jebod[) 9ta$weife bafür beizubringen.
Die Sagen, welche übrigens erft im 17. unb 18. 3af)r()unbert
ftd) jeigen, laffen Slltona aus einem ©tripfwufe enrftel^em ©ei
bem SWangel aller ^tftortfc|>en Documente über SlUona'3 erfie anfange
bleibe man junaep auf Vermutungen befdjränff. Um ber dnU
Reibung ber grage näf>er ju treten, werben oom Siebner btejenigen
brei fünfte be^i^net, welche jur Seftimmung ber ©renjen be$
urfprünglidjen Slltona geeignet feien: ber 33runnentyof an ber
S3runnenftra§e (1628 serfaufte garjten SBaim in Dttenfen ber
f)amburgif$en ©efellfdjaft be$ ©t. ÄatyarinenfelobrunnenS an
©tüdf Canb son feinem ?ammer$famp „weiter jt$ bt$ an Slltona
erftreefet"), fobann ber 33egräbmjtyla& an ber ÄBnigftra&e (1611
erwarben bie Portugiesen 3uben btefen $lafc „naty bei Slltona'O,
unb enblicty bie Sagemühle in ber Slbfirage (1642 erlaubt
Sljriftian IV bem $aul ^oecfel bie Sagemühle anzulegen auf
einem ©tücf ?anb, welches „nal)e bei Slltona jtcfj enbigt". Um
bie 9iorb* unb SÖefigrenje nod) genauer ju beffimmen, fönne man
no$ £injunel)men bie £auptfircf)e (ber $la$ berfelben würbe
1647 vom Äßnig Gtyriflian IV ber ©emetnbe gefc^enft, gehörte
alfo ni$t gu Slltona) unb „©ffler'S gelb", auf welkem bie
3o£anni$flrafje, 2Warienftra£e u. f. w. angelegt jtnb (biefeS gelb
gehörte ju bem £of in Dttenfen;). SU« Sftorb* unb SÖefigrenje
für ba$ ältejle Slltona ergebe ftc|> barauS alfo: bie JRofenflra&e,
eine Cime jwif$en 3of>anni$ftrafje unb Heine greiljeit, bie ^Prinjen*
Präge, 2Kü£lenftra£e unb ©anbberg, bie Djfe unb ©übgrenjen
feien no$ bie gütigen; ber bamalige Umfang son Slltona l)abe
alfo 37,9 £ectaren betragen. Die fleinfien ©eeftbßrfer unferer
Umgegenb feien minbeftenS fünfmal fo gro£, unb fBnne be$l)alb
Slltona fein Dorf mit lanbwirll)fcbaftlid>em betriebe gewefen
fein, gür bie Slnnaljme, baß Slltona ein gifdjerborf gewefen,
fyred&e nickte; »or bem 17. 3a$rl)unbert werben gifc&er au$ Slltona,
nirgenbtvo, namentlich Ui ©elegen^eit ber mannigfachen gifetyerei*
ftreitigfeiten nic^t ermähnt, unb nodj 1664 war gerabe bie ©egenb
an ber @lbe (Heine Slbjira&e, gifdjmarft, große Slbfirajk) wenig
bebaut Der oben gefunbene Umfang son Slltona muffe inbeffen
nod) enger gejogen werben, wenn man weiter in ber ©efcfjidjte
juriidge^e. 5Rod) im Sin fange be$ 17. 3a£rl)unbert$ feien bie
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75^
©rafen von ©cfyauenbutg im ©ejtfce ber „greifjeit", benn ©raf Srnfl
überlaffe |>tcr ben 9Jienoniten, SÄeformirten it. f. ro* ©tücfe ?anbe$.
ferner f)abe ©raf Otto 1546 einen ©runnen mit einem fleinen
©arten jnrifdfjen Slltona unb einen anberen 33runnen an #einricf}
von £olte verliefen, einen $lafc, auf welchem vor einigen 3af>r*
je^nten bie SÖityelminen* unb Slmalienftraße angelegt werben; bie
©renje son Slltona muffe l)ier alfo langä ber ?angenflraße geroefen
fein, gnblid) muffe man au$ noef) bie SJiünje in 33etradjt jiefjen,
wel<$e 1 602 vorn ©rafen grnft an ber großen ßlbflraße angelegt
worben, fo baß aud) bie ©egenb an ber Slbe im 33ejtfc be$ ©rafen
gewefen fein muffe, gür Slltona bleibe alfo nur ba« Dreiecf
jnrifdfjen ber 9Wüf)len*, ^rinjen*, ?angen* unb 33reitenflraße übrig;
biefer 9taum fei ju flein, als baß and) nur ein einziger 93auer
ft# tyier tyabe ernähren fonnen; man muffe alfo annehmen, baß
ber SBeftfcer nodj einen SWebenenoerb betrieben £abe« Die ältefte
SRotii über ben Ort „to dem Altona" (1538) * fpred&e bafür,
baß Slltona tin Ärug ober StuSfpann geroefen fei, unb fo erflare
e$ jttfc and), baß befonber« £anbn>erfer, meldte bei Sinfü^rung
ber SÄeformation Hamburg verlaffen Ratten, £ier vorläufig tyren
Slufcntfjalt nahmen unb mut^maaßlidj fi$ £ier anftebelten *.
2fot 25. 2Härj fpra$ £err Dr. Ä. Äoppmann über älaug
©tBrtebefer in ©ef4)i$te unb ©age, JRebner enttoicfelt einleitenb,
roie SlauS ©tBrtebefer son ber Sage jum JRepräfentanten jener
SSitalienbrüber ertoa^lt fei, welche me^r als jroei 3Wenfc^enalter
Ijmburcf) Dflfee unb Sftorbfee unjtctyer machten, fiellt fobann eine
Unterfuc^ung über ben gefdju$tlic£en ©tortebeefer an unb giebt
entließ eine Ueberftcfyt über Sntmicfelung unb gormen ber
©törtebcfer*©agen, Die 93efampfung ber ©eerauber ©törtebefer
unb ©obefe 2Wic£el$ fei in ba$ 3a£r 1401 ju fefcen; ©tBrtebefer
fei ju Anfang be$ 3a^rc0, ef)e er neue 93eute ju gewinnen wr*
1 ) Sappenberg, £amb. (Sbronifen ©.159; «öernb ©pfefe'ä (S&romf „Auno 3S
ben 2. (September bo ftaf be aetrologu^ boctor Dteuenloum enen man
to bem SUtona".
2 ) 33gL 2lrt. 37 be* meceffe* von 1548 (»arteW ®runbgefe&e, »anb 3,
©. 135).
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mocfrt, Bei £elgolanb beftegt worben, ©Bbefe SWicfjel« im ©pätjatyr,
nad)bem er jt$ inäbefonbere eine« mit 93ier belabenen Schiffe« au«
Rampen bemächtigt l^atte, auf ber SÖefer, ein Xl)eil feiner ©efeUen,
mit benen ba« Äampener ©d^iff bemannt worben war, in ber
Safcbe; tote erfie ©rpebition fei &on ben 9tat£mannen Hermann
Sangfce unb SWifolau« ©cfjofe, bie imitt son ben SÄatymannen
SKifolau« ©df)ofe unb Hinridf) 3ene»elt angeführt werben; bie
Skiffe, welche ju biefen ©rpebitionen gebraucht würben, £aben
@nglanb«fa£rern gehört; e« werben genannt ©imon *on Utrecht/
Hermann SWpenferfen unb SÖerner öon Ueljen; ^ermann Sftpenferfen«
©djjiff tyabe bie SBunte Stvfy geheißen* £>ie ©age &abe in einer
erften ^eriobe (©tBrtebefer * Sieb) au« biefen Sreigniffen ein
plafHfd&e« SBilb herausgearbeitet; bie Kampfe gegen ©tBrtebefer
unb gegen ©Bbefe SWtcfjelS feien jufammengeworfen, unb an ©teile
beS ©Bbefe 2Wi$el«, beffen 83efiegung unzweifelhaft nnt größere
95ebeutung gehabt, fei ©tBrtebefer in ben 33orbergrunb gehoben;
bie SÄat^mannen, welche in biefen Äampfen ben 33efe£l führten,
inSbefonbere -Wifolau« ©cljofe, bem augenfcfceinlicf) ber H^ptprei«
be« ©iegeS gebühre, feien »ergejfen unb tyr SSerbienfl auf ©imon
t>on Utrecht übertragen worben; bie 93unte Auf) £abe man jum
Attribute ©imonS gemacht unb i|>r als folgern eine Hauptrolle
in bem Äampfe jugeetgnet. 3n einer jweiten ^>eriobe £aben bie
Spanten ber Reiben unb tyr ©eeräuberdfjarafter ben gaben gebilbet,
mit ber bie ©agenbilbung weiter gewonnen £abe; Dertlid^f tittn,
bereu urfprünglidjje ©agen in 33ergeffen£eit geraden, feien mit
ber ©tBrtebeferfage in SSerbinbung gebraut; Ueberrefte einer
früheren £tit, beren Urfprung unb 93ebeutung im ©ebäcftfniß
verloren gegangen, feien an fte angelehnt; IjerrenleS geworbene
©agenüberbleibfeln fei burc£ SSerfd^meljung mit tyr ein neuer
Xrager gegeben; unb unter bem bewußten ober unbewußten 2lb*
runbungSbeflreben ber Srja^ler £aben ftc|> alle biefe frembartigen
33efianb$eile eng an einanber gef<$miegt« 9laä) biefen ©ejtc^tS*
punften unterfdjeibet ber Stebner sier ©agengruppen: 1) bie
Herfunft ber ©eeräuber, 2) tyre ©djlupfwinfel, 3) bie ©d&äfce
©tBrtebefer« unb bie ©tBrtebefer * Reliquien, 4) bie gntljauptung
©tBrtebefer«. Slm ©cfjluß biefe« Vortrage«, ben ber Siebner
jum Slbbrucf in ben fcanftfdfjen @ef4>tcf)t$blätfem befiimmt
$at, mad^te Herr ©tradf burdj Vorlegung ber Slbbrüdfe bie
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2Wetamorpj>ofe anf<$aulid> , burcf) meldte ber befannte Hofnarr
Maximilian I, äuuj von ber JRofen jum Seeräuber Älau*
©törtebefer Cf- Bettfc^r. f. f>amb, ©ef$, 2, @. 64-70) unb
netierbing* C©artenlaube) ju einem gütyrer in ben Sauerfriegen,
glorian ©eier, geworben ift
Ort be* äBofcnjtfce*
ber ehemaligen Sttttet »on #amme*
Die in einer banbf^riftli^en (Etyromf befmblidfje SRotij 1 :
„Der von $amme ablidjen ©iß bejtfcen anifco (1676) bie
von ©cfylebufö unb ifl ber von £amme SBappen annoc^ an
bem ©etyornfieine* ju erfetyen"
läßt fid) mit jiemlic&er ©ictyer^eit auf ein beftimmteS ©runbfiücf
in £amm jurücffü^ren, wenngleich von einem ©ebäube au$ älterer
3eit feit ber allgemeinen SSer^eerung biefeS Dorfes bureb bie
granjofen im Safyxt 1813 feine ©pur me£r vortyanben fein fann.
@$ gab nämli<$ no<$ im 17* 3af>rf>unbert wn größere*
©ef>öfte in £amm, ba$ au* ©eeft* unb SWarfdjlänbereien beftanb,
unb ju welchem aud) einige Slafytn gehörten. 33on biefem
©runbfiücf finb na$ ber 3eü wteber^olt verfdjiebene Zaubereien
abgetrennt unb verlauft werben, fo baß ftdf) feine urfprünglicfje
©efialt faum mef)r nacfcweifen läßt
Der eigentliche ©ifc be$ ©eftffteS war aber auf bem alten,
jefct £)f>lenborff gef)örenben ©eböfte jwifd^en bem SWittelwege
unb Der £irtenftraße in £amm, worüber ba$ ältere tfanbbud) von
£amm unb £orn feinen S^eifel übrig läßt
Diefeä ©runbfiücf geprtc vor 1664 bem GanonifuS Hermann
2Betfen unb würbe 1664 ber grau (latyarina SBetfen eigentümlich
jugefcfyriebem 9laty beren £obe ging eS auf tyre einigen (Srben,
1 ) 3d) »erbanfe biefelbe ber 2Jlitt&etfong be$ roeil i?errn 9lrd)h>ar$
Dr. gappenberg, ber biefen 2luff«& in feiner ©*rift, ®ie @lbfarte M
SJleldHor gortdtf (Hamburg 1847) fdjon bemi&t, aber ®. 66 9lnm.
verfebentlid) mein jjammerbrofer $e*t (£«mbura 1843) al* CtueUe
cittrt fjat.
2 ) Unter ©cfcornjtcin ift vermut&li* Äanun au t>erfte&eiu
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ben St. 2)ietridf) ^ermann <Sdf)t?buf$ unb bcffen ©ruber über;
weldfjeS jufolge ber obigen SRotij f^on im 3af>re 1676 bcr gall
gewefen fem wirb. 2lm 12. 2Hai 1692 würbe e$ von ben
SGBetfen'fd^en Srben, welkes übrigens nur bic beiben Vorüber
©d)lebufcf> waren, auf bem Canbgeric^t verlaffen unb bcm obge*
nannten 8t. ©d&lebufdj jugefebrieben, ber jebo<$ balb barauf flarb
unb von beffen erben ba$ ©runbftücf am 22. SWat 1697 an ben
Senator 3ol)ann #ellwig ©»Um verlaffen würbe.
@rfi am 31. Stugufi 1799 würbe ba$ jefcige O^Ienborff'fd^e
©runbfiücf von bem gefammten ©runbfiücf, welches bamalä SaSpar
©ogfS ßrben gehörte, als „ein ©efcßfte mit ber £uffiellen*
©ere^tigfeit" getrennt, fo bafj ben 33ogt'$ grben nur bie
fammtli^en Sttarfctylänbereien unb viele annoef) auf ber ©eeft
belegene ?anbereten verblieben, bie jefct fafl alle jur ©eftfcung be$
£errn Dr. ©ievefing geboren.
Unter ber ©orauSfefcung, bafj bie obige Slngabe ber alten
Sljronif richtig ifl, woran ju jweifeln wol^l fein ©runb vorljanben
fein möchte, gewinnt bie Slnnafwe, ba# ber SBofmtyof (curtis
habitationis) eines ber beiben SÄitter Slbam unb Sßebefin von
£amme auf bem genannten ©runbfiücf gelegen f>abe, baburefy an
Sffiatyrfdjeinlicfifeit, ba# fte mit SWerfmalen älterer Urfunben über*
einnimmt.
£>ie gamilie ber JRitter von #amme befafj 4 #ufen (mansos)
unb ben ße'Men *w 7 £ufen in £amm, bie ber ©raf Slbolf
von £olftein i^nen 1328 gefcfjenft l>attc\ Davon verfauften fte
im 3af>re 1334 ben Bunten ber 7 #ufen an ben SBtfar ju <St. ^>etri
5WtcoIauö 2öittenbord& unb gingen biefe noeb vor 1379 an brei
perpetui vicarii be$ £>om$ über 2 .
3m 3al)re 1340 befafjen von ber übrigen ©eftyung Slbam
von #amme 3 £ufen nebft 8 $atf)en, wofelbft er feinen 3Bo£n*
fi$ (curtim habitationis) f)atte, unb fein ©ruber SBebefin von
£amme 1 £ufe unb 8 $atl)en ebenfall« nebft SBofmfifc. ©eibe
©ruber verfauften gleichzeitig am 11. November 1340 3 t|>re
Sßofmfijje nebft allen ?änbereien unb 3ubel)br, fowie namentlich
aud> mit bem SBalbe #erfebrof an ben 5Äat^f)errn 3of)ann von
#orbor$. ©on biefem gingen bie ©eftfcungen an ben 9tatl)$f)errn
*) 6. b. Urfunbe, abgebruef t in metner ©d>rift »#ammerbrofer 9fte*t« 1$. 175.
2 ) ©. £ammerbr6fer 9ve«t ©. 189.
3 ) & iammerbr&fer Olc*t ©.180.
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Diebericf) Uppemperbe über, beffen SBittroe jte an SWarquarb
2JJilbe[)ovet verfaufte,
@$ ifi anjuneljmen, ba§ bie gamilie von £amme nad) jenem
©erfauf il;re 2Bol)njt$e in £amm gaujlicf) aufgegeben fyaben, ba
if)rer fpäter feine grroalwung mef)r gefegt unb nichts barauf
Ijinbeutet, baf? jte fernerhin irgenbtvo in £amm anfäfftg getvefen
Ȋren.
2lu$ einer Urfunbe vom 14 Sluguft 1379 l ge&t £ervor,
baß ba$ Domcapital als bamaliger Sigenttyümer ber vormaligen
7 ^ufen ber von #ammc unb SKarquarb 2ftilbetyovet al$ ©gen*
Turner ber 4 £ufen über ben 93efty be$ SBalbeS £eqebrof in
einen Streit geraden waren, ber burcfy erwarte ©d)ieb$rid)ter
beigelegt mürbe* 2tu$ na^er in meiner ©$rift „ba$ ^ammer^
bröfer Stecht" ©. 17 fg* entroitfelten ©riinben ift e$ tyofyft n>af>r*
fd;einli$, ba§ \>it 4 £ufen mit ben 2Öo£njt(jen ber von £amme
bem SÖalbe juna#, alfo jroifdjen ber £irtenttviete unb bem
Mittelwege gelegen l)aben, roaä mit ber obigen Sftotij ber Gtyronif
übereinjiimmen mürbe*
SBenn wir nun aber au$ für ben einen 2Bo[wjt$ be$
von £amme einen $lafc auöftnbig gemacht Ratten, (o bleibt für
ben $la$ be$ jroeiten in ben Urfunben ermähnten 2Öol)nfijje$,
nad) Slnfidjt ber alten Äarte von £amm au« bem Slnfang be$
vorigen 3af)r^unbert$, unb na$ ber 2Baf)rfd;emlidjfeit, ba& bie
beiben 3Bo^nft$e nid)t unmittelbar neben einanber gelegen £aben,
ttwa bie 33ermutl)ung übrig, ba£ berfelbe vielleicht auf bem
ehemaligen ©runbftürf von SßiegberS (nacf^er ©teer) an ber
■ftorboftfeite ber ©c^marjenftrage gelegen £abe* Dr. 2B* §übbe.
\
2lit$f4>lägerweg,
2lu$ £übbe$ £ammerbrofer $ttä)t ©♦ 77 ift bie gtnbung
beä faubgericfytä vom 3af)re 1525 befannt, ba# berjenige, welcher
ben Äonigäpfennig nicht bejahe to rechter tidt by des werdes
sunne unde der anstickeden kerszen na landrechte, fein £anb
an bie £errfd)aft verloren l)abe. £>ie SBeranlaffung ju biefer
ginbung ergtebt fid> au$ folgenber 2lufjeid;nung.
Anno 1524 up Martyny hebben de Utsleger van erem
lande in dem Hammerbroke den konigespennig to rechten
*) ©. j?ammerbrofer me*t ©. 180.
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80
tyden nycht utgeven, ock na der tydt nenen wyllen maket.
So is anno 1525 vor dem dyckdynck dem rade van Ham-
borch dat lant unde Utsleger wech dorch der lantlude
vyndenge todelt, welker is stede unde ungeschulden ghe-
holden. ' Ock hebbe wy anno 1525 dat lant bodyken,
begraven lathen unde dat plagegelt darvor utgeven, wo
achter in dyt bock tekent. Des hefft Hannen Tode dem
rade de hure van dem halven stucke geven ; is 3 $.
£♦ Aoppmamu
23UipIcmbc öcm 3*$te 1535.
I.
3m »engen 3a|>re würbe auf ber Äoppel am neuen Äircty*
|>of ju Äfel beim 93fiumepflanjen ein bleierne* ffiaarenjetdpen ge*
funben, beffen beibe bur<$ einen breiten Draty aerbunbene Alanen
ca, 1 Hamburger QcU im Dur<$meffer galten. 5Bor ber 3ufammen*
flappung war bie gtgur alfo brtHenartig.
Die eine Sllappt jeigt tint ©tabtmauer mit bret Stürmen unb
offenem Xtyt, worin ba$ gaUgitter ^albroegS $erabf>Sngt. SBon ben
Stürmen ifl nur ber mittlere unb größte ganj beutli$ auSgebrüdft
unb erhalten; berfelbe f>at einen förmlichen Orierjluftgenjlreppengiebel.
auf ber anberen Älappe ftef>t man in ber SWitte bie ein*
gerahmte 3a$rja&l 1535; barüber eine $almette, barunter ein
Slanfenornament.
3»if$en beiben Älappen ift nod) ein ganj fleineg ©tüdf^en
anf<$einenb bunfelgrfinen ©ollenjeugeS eingeflemmt»
Die Plombe, meldte i$ für eine £amburgiföe anfe^en möchte,
ifl im £auptfatalog be$ ©c^legw^olfl SMufeum* unter 9tr. 4046
inaentariftrt. f>. $anbelmann.
h.
Da* 3af>r 1535, roeld&e* bie in Äiel befmbli^e Plombe
trägt, bejei^net einen neuen Slbfönitt in ber ©efcf>t<$te ber $m*
burgifdjen Xud&manufaftur, über beren frühere ^eittn oben ©. 30, 31
einige SWittfceilungen gemalt werben fonnten. Diesmal tyanbelte
e$ ftd& barum, Hamburg |>inftc$tlid) ber Bereitung 1 unb ber gSrbung
englifdjer Xudje ju einem Äonfurrenjplafce Antwerpen* ju machen*
i) bereden ift befanntlicb mAt a(* „anfertigen", fonbern alt „fertig
mttitn" su wfte&etu
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81^_
Jim 8* STOfirg 1530 vereinbarten bte £amburgifcfyen gnglanbä*
fairer mit jwet ^Bürgern von Antwerpen, ©ert 2Warten$, einem
Sßanbfärber, unb $afob ©amfon, einem ffianbbereiter, ba§
biefelben jwifd^en Dflern unb 9>fmgfien na$ Hamburg überftebeln
füllten* Die gnglanbSfa&rer verpflichteten ftd) für bie Dauer von
6 3*^/ jä^rlid) 400 engliföe ?afen »on tfmen färben unb be*
reiten ju laffen, tynen jur Jlnfdjaffung beS nötigen ©erat&S einen
$orfc&ufc ju machen, tyr $ah unb ©ut auf Äoffrn ber SnglanbS*
fairer nacfc Hamburg ju fcbaffen unb jebem bafelbfl eine ©ofcnung
ju »ermitteln* Der ?o$n be$ ^Bereiter* würbe t|>etld fefi beftimmt,
tyeil* feilte er bem in Antwerpen üblid&en entfpredfjen, fyetlä
enblic£ ber jebeämaligen Vereinbarung fiberlaffen bleiben; ber Sotyn
beS gärberS foüte berfelbe fein, ben ©ert SWarten* nacfc 3n£alt
eine* ben <£nglanb$fa£rem bei feiner Slnroefen^eit in Hamburg
5Wärj 7 überreizten 3ettel* in Slntroerpen erhalten &abe \
Der ffianbberetter 3afob ©amfon föetnt e$ vorgejogen
ju tyaben, Antwerpen nicfyt ju vertaffeiu Da er in Hamburg au$*
blieb, fo nahmen bie Snglanb3fa£rer jtott feiner ben GorneltuS
^eterfen als ffianbberetter an. ©ert SWartenS ftebelte freilieb
wfprotfyenermajjen nacf) Hamburg über, aber ben genuinsten
5Kann Ratten bie ßnglanbäfatyrer nicfyt in tym gefunben, beim ba$
*on tym in Hamburg gefärbte Xud) fonnte ben 25ergletd> mit bem
in Antwerpen gefertigten nicbt aushalten. Die gnglanbSfabrer
bauten beäfcalb, um ba« neue Unternehmen nicfyt nneber eingeben
ju laffen, fdjon an bie £erbei$ie£ung geeigneterer ^erfSnlicfyfeiten,
als i&nen ber Xob be* ©ert SWarten* 1534 vollftänbig freie £anb
gab. ffiil^elm von 33rügge, ber von tynen ebenfalls au$
Antwerpen nad> Hamburg hinübergezogen würbe, natyn ftd) ber
garberet mit befferem Srfolge an, unb ba aucfy $tin ©an ber,
ber bie S&itttot etned verdorbenen gärberS gel^eirat&et £atte, eine
garberei betrieb, fo na£m bie gärberei balb einen folgen 3luf;
fc&nmng, ba§ bie Slelterleute ber gnglanbäfafyrer ben 9tatf> er*
fuctyen fonnten, tynen im ^ntercffe be$ gortgangeä t|>re^ Unter*
neuntens, tho nutte und wolfahrt desser guden stadt und erer
borger, ju geftatten, dat se de laken, de hier gefarwet werden
schulden, ock mochten stahlen, gelick so tho Antwerpen
*) (Rübiger, ^unf trotten ®. 293—95; ba* Saturn SJlirj 7 unb Ui goU
genbe au* ungebrutften Quellen.
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geschege. Und E. E. rath hefft tho fortsettung dessulven
(werkes) den olderluden unde denen, de wandsniders weren,
verlehnet und geven dat Hamborger wapen, damit se de
laken, wannehr se so gut alsz Antwerps stahl geblauet weren,
vorsegelen schulden, alsz nemblich de swarten, stahlblauen
und stahlgronen.
£)a$ SÖort stahlgron ift mir fonfi nicfyt begegnet; mit bem
©taf)I l)at e$ natürlich ebenfowenig ju tlnin, wie ba$ SÖort stahl-
blau, ba$ foviel wie „probemäßig blau" bebeutet (SWübiger <5. 337);
stahl tyify alfo etwa: „geprüft, gut befunben, ffrmpelbar". 2Öeld)e$
beftimmteS ©rfin gemeint fei, ergiebt ftef> au$ einet anbem Sluf*
jeie^nung beffelben 3al>rea, in ber bie garben, welche gejta^lt
werben, (SRübtger ©. 299) aufgejagt jtnb al$: dustergron,
swarth offte stalblaw.
3n SSejug auf SÖBappen, 3a$rtfjaJ>l unb garbe be$ Xudjeä
ftimmt alfo unfere urfunblid)e tleberlieferung mit ber SBeföreibung
$rof* £anbelmann$ genau überein, unb e$ barfbemnad) feine
33ermut{mng, baß bie in Äiel befinblic^e Plombe eine #amburgif(tye
fei, für vollftanbig beftätigt gelten. &♦ &oWtn<mit*
Stgcuncr tu §olftcttu
Die nadbjiefjenbe 93ittfc|)rift ftnbet fidj in 3ür gen ^oorterä
(Sopienbud; (f. oben ©. 40) fol. 461b— 62 unter ber Ueberfd)rift:
„Dife Supplikation übergeben bie Xateren ber ^erjoginnen, wie
bie ben 4. SlpriliS in 2lnno 94 juer #oljerenflincfen wafcr", @e*
meint ift bie ^erjogin (Sf>rifHne, Softer be$ ?anbgrafen
$£ flipp von Reffen, SBittwe £erjog SlbolfS, be$ (Stammvaters
ber £erjoge von Schleswig *£olfietn*@ottorp* 3l)r ©atte war
gejlorben 1586 Oft 1; tyre beiben altefkn @öl)ne, bie bem SSater
nad) etnanber in ber Regierung folgten, ftarben frül), ber ältefte,
griebrid) II, 1587 3un. 15, ber jweite, $^ilipp, 1590 Oft. 18;
}ur3cit te* ©upplif regierte tf>r britter ©of)n, 3o^ann Sloolf,
bamalä erft 19 3af)re alt* Der ©uppltfant, vermutl)lic{) ber 2ln*
füljrer ber Gruppe, tfl fd)on vor jejm fahren von bem bamalä
nod) lebcnben £er$og Slbolf in ©elcit genommen (c. 1584), ja,
er ift fogar in ßiel geboren worben (c, 1560?), au$ unferer
©upplif m&c^te alfo ba* früfjefie Seugnifc für ba$ SSorfommen
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83
*>on 3tVunertruppcn in £olftein gewonnen Worten 1 « gür bie
©efctyicfyte t>er tarnen tfl e$ »on 3ntereffe, baf* ber ©upplifant jtdj)
£oljte nennt, offenbar nacfc feinem ©eburtälanbe 0>gl. oben ©.61)«
3n ben legten jc|>n 3af)ren fcfyeint er nid)t bort gewefen ju fein;
jeftt begehrt er wieberum ©eleit für ftcty unb fein JBott für einen
5Ötnter, b. f>, boc^ wo^l, . nacty bem Saturn ber ©upplif ju ur*
teilen, für bie Dauer eine* 3a£re$. 2luS jteben paaren begebt
fcie Xruppe; bie Ätnber ftnb ungejctylt; eine ber grauen erwartet
il)re -Jtieberfunft. gür bie ©ewa^rung ber 33itte, bie burefy ein
anfiänbigeS ©ilbergefctyenf unterpfct wirb, will man mit innigem
®thtt für ba$ 5Öo^l ber #erjogin unb tyrer Äinber erfenntlid) fein.
Durchlauchtige f)ocbgeborne furjHnne, gnebige frawe. S. g. @.
jtnbt meine bereitwillige, plicfytige unb fdjulbige bienfte beneben
tinm bemutigen unb innigen gebete jue ©obt bem allmedjtigeu
befiel sletjjjeä unterbeni&licfjen jeberjeit jusor. ©nebige furfiin unb
fraw. @. g. ©« fan ify in untj)ertl)enigfeit nid)t sorentf>olbcn,
wo bat idf son S. g. ©. feiigen {jerrn fjertjallerliebften gemaljl
cbrifimilter gebed)tniffe sor tein jähren in feine g. @. tanbe to
£olflein geleibet unb oedf einen geleitSbrief gegeben, unb icb miety
in meinem geleibe alfo »er^olben, wo jid) ba$ eigenet unb gebühret.
©o ift ber^alben mein untertenig unb gef)oerfaf>me bebe $ue @. g. ©.,
3f>re g. ©« wölben unfer gebende jue gnaeben annehmen, alfe
eine fuberen fanne son fmnbert marfen, unb wölben unö einen
winter geleibe geben in S. g. @. emptern mit fBscn patyr solcfed
unb Unteren, baermit epne finbelbebbefcfye frawe i$, bie mit
göbtlidjer fculfe fäall s&rlfcfet werben. @. g. ©. wölbe un$ to
gnaeben annehmen; wi willen un$ in @. g. ©. lanbe eljrl id) unb
ricfcticfj tför^olben, ba$ feine flaege sor @. g- ©. fa^men frf)all
unfentljalben. 3f* ber^alben unfere untertänige bebe an ß. g. ©.,
(£. g. gnaeben wollen unä an gnebigeä anbtwocrbt geben. Datfulvie
wille toi mit unferem cfmfttid)en gebebe to ©obt bem all*
med)tigen . ♦ « • ♦ 2 (5. g. ©. fampt ber jungen l)erfcf>op unb frewlin
in langer gefunbfjett, langet leben unb friebfafmter $rifilid)cr
regierung er^olben unb v>or allem ubell beteten unb bewahren*
*) $ur <2cble$n)t9*J?olftetn febetnen bie gigeuncr nad> 5llbertt$ SKe^ifter fcte
jefct erft feit 1652 naefcaenuefen su fein; für Hamburg fei baran zu
innert, baß ber Statergans in @t. spaulf febon 1619 vorfommt (SSebbers
nieder, itopograp^ie 1832, ®. 342).
?) §kx muß <Stmi au^gefaOen fein.
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«Solches umb g. g. ©. fampt berfelbtgen jungen getreu unt>
freroline mit unferem innigen, emftgen unb bemutigen unb plidjt*
fd;ulbigen gebebe baefy unb nacfyt jue ©obt bem allmec^tigen jeü*
lieber unb ewiger wollfaljrt ju erbitten erfennen feinbt roter
plt$tfdjnilbi$ unb allejeit willig
& 8- ©.
unterte^niger unb plicbtfäulbiger
Slnbrea* Reifte,
gebogen binnen Äpell.
_ « £♦ Äo^mamt.
SSer^anblungen übet ben 2lnf(<t& ber ^anfeftäbte
an ben 9tyehtl>tiitb»
@3 ifl befannt, bajjj ber geroaltfamen ginverleibung ber #anfe*
jläbte in ba$ frangöfifd^e Äaiferrei# ber Serfucfi vorangegangen
ifi, biefelben jum 2lnfc£lu§ an ben Styeinbunb ju bewegen. Um
biefe Angelegenheit in geeigneter SBeife ju betreiben, mürbe im
£erbft 1809 ber mit ben ^anfefläbtiföen SBer^ältniffen genau
vertraute 5Rein{)arb, bamalS franjöjtfctyer ©efanbter bei Äimig
3erome in @af[el, von Napoleon beauftragt, ftcfy na$ Hamburg
ju begeben. Die 33erf)anblungen trugen feinen bur$au$ offtctellen
<Sl)arafter, fobaß abgefefm von ben Deputirten ber 3 £anfe*
ftabtifctyen Senate aucf> angefe^ene Privatmänner, wie ^rofeffor
SletmaruS, 3. ?. von £e§, ßarl von SBiUerS, jtdj) an benfelben
beteiligen fonnten 1 . ^\xm 33efmf jener ßonferenjen würben
bamalS bie trefflichen ©fijjen ber f>anfeftäbttf$en SBerfaflungen
aufgearbeitet, welche SBtUer« im 3a£re 1814 veröffentlicht l)at 2 .
3w tlebrigen ift über bie betreffenben Verätzungen nur wenig
an bie Deffentltctyfeit gelangt. Die fran$öftfdjen SBorfdjlage finb
anbeutungäroetfe bei ©tordf, Slnjtdfjten ber freien ^anfejlabt ^Bremen,
@. 610, unb von $♦ tflug, Äarl von Siliert Serbienffr um
Sübecf, ©. 23, vollfiänbiger in ber £anbföriftltd>en ©efd)id[)te ber
Stabt Sßremen von 33ürgermeifkr £einefen mitgeteilt tvorben 3 .
3ty 3n^alt erregte bti ben SBertretern ber £anfeftäbte in mel)r^
*) Sßgl. @. $. SSurm im Programm be$ afabemif<f>en Qpmnafumt* »on
1845, ©. 30 ff., unb wn SBtppen im bremiften Sabrbud), 9. «Banb, ©. 61.,
2 ) Constitutione des trois villes libres-anseatiques, Lübeck, Bremen
et Hambourg par Charles de Villers. Leipzig 1814.
3 ) ©er betreffenbe «Ubfcbnttt »on SMtn&e (®efcb. b. fr. ®t. Bremen 4
©• 728 ff.) ifl ein fe&r ungenauer unb fehlerhafter Sluäjug au* jpeinefen.
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fachet £tnftd)t ©efremben unb 2WigfalIen; bocf> serfianbigten fie
ft$ mit bcn franjbftfdfjen Diplomaten f$liepd[> barüber, bajjj ber
(Sntrourf in erheblicher SBBetfe mobiftcirt unb fo ber fatferlid&en
^Regierung jur Stnnal^me empfohlen werben feilte,
©n SDtemoire au$ biefer 3«*, welche« bie Stellung ber £anfe«
fiabte ju bem franjBftfdjen gntnmrf barlegt, £at fic& in bem !ftad)lajj
2lbel3, be$ bamaltgen ^anfeatffc^en ©efanbien tn $ari$, erhalten
unb ijt mir son bem Önfel beflelben, bem £errn 9>rofeffor SSreebe ju
Utrecht, gütigft jur SBerfügung gefiellt werben, g« ergibt ftc3^> mir
babur<$ bieSWJglidrfeit, bie urfprünglid&en franjöftfc^en SBorf^lage unb
bteSÖünfcfje ber £anfeftabte in nadfjfolgenber SSeife ju sergleidjen:
I. Set utfprüngli^e (gntttmtf 1 -
ÖRacb £einefen'$ banbfcbriftL ©efeb.
von Bremen'.)
§ 1. $ie brei ©tdbte werben $u
einem <5twte vereinigt, unb fcbliefien
fid? in fo(d)cr ©eftalt bem (Kbetnbunbe
an. ©ie treten aber ju bem fran$6*
fifeben (Keicb in ndbere SBejiebung al*
bie übrigen (Hbeinbuabftaaten, inbem
(te ben tarnen Villes imperiales unies
annehmen unb ben faiferluben «HMer
in 5Bappen unb flaggen fübren.
§2. £ie@tabte(teflenrin (Regiment
3nfanterieunb eine@£cabron Kavallerie
aU Kontingent jur (Kbeinbunbäarmee.
II. Sa* SRemoite K
§ I. Sie ©tibte finb bereit al* eine
politifcfoe ©efammtbeit in ben SBunb
ju treten, wünfeben aber jugleicb alt
gefonberte ©taatäwefen fortjubeftebn,
U bie SBerftbtebenbeit ibrer £anbelfc
oerbinbungen aueb eine 93erf(biebenbeit
ibrer polttifcben «ßerbiltniffe bebinge.
Serner wünfeben fte jebe* 9lnjei#en
einer befonberen Wangigf tit von Jranf*
rei* vermieben ju febn. ©ie wünfefeen
autfc in Jufunft ben Sfaunen „freier
5?anfeft4bte" ju fuhren unb ibre von
allen Stationen gefannten unb gearteten
Wappen unb flaggen beijubebalten.
§ 2. ©ie ©tdbte wünftben — wie
i\\ ben Reiten be* alten föeicb* —
ibre 2Rilit4rpfli<bt bureb ©elbbeitrdge
abjutöfen; jugleicb geben fte berufe
billiger $eftfteüung ber Quoten ju er-
wägen, wiefebr ibr Söoblftanb in ben
legten 3abren berabgefunfen fei.
$e$ befebrinften töaum* unb ber Ueberficbtlicbfeit wegen werben niebt
bie pollfWnbigen Xerte, fonbern nur Sluäjüge mitgetbeilr. ©ie fltora*
grapbirung ift ber ©ntbeilung M SRemoireä entnommen unb auf bie
entfpretbenben SHbfdfce be* entwürfe übertragen worben.
2 ) 3>ie Korrectbeit ber SJtfttb. jpeinefen'* wirb bur* ben 3nbalt bee SRemoire*
ber #auptfacbe nacb gewdbrleiftet. 9ßo lefctere* eine etwa* anberf formulirte
Vorlage ooraueaufefcen febeint, liegt bie SBermutfeun» nabe, baf* man — um
ntebt an aöjuoiel ©teilen birect ju negiren — bie gewünfefote Raffung be*
betreffenben SDaragrapben ber urfprunglicfcen jUüfcfcweigenb fubjlituirt W
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§ 3. $>er äaifer beanfprucbt bie
haute police m ben @tttbten, um
bie Erfüllung Ü)ter 53evbinblid;fetten
bejügltd) M SRbeinbunb*, fonrie ba$
Jrembenwefen unb bie treffe ju über*
wacben. 9Jtit5lu$übung btefer Kontrolle
fönnte ber faiferltcbe ©efanbte betraut
werben. 211$ 9ttittel$perfon jwtfcben
biefem unb ben Penaten wäre in ieber
©tabt ein Syndic Imperial mit
boppeltem (gpnbicategebalt anjufteüen.
3luäfcbliejjltcb beim franjoftfcben
j?ofe burfen bie ©tdbte einen 2Rintfter
accrebittren, bei allen anbern (Staaten
nur @onfuln. Dbne ©enebmigung be$
ÄaiferS burfen fie feine fremben
@onfuln julaffen.
§4. Dbne ©enebmigung be$£aifer$
barf fein Bürger einer ^»anfeftabt
frembe fcitel, Remter ober würben
annehmen.
§ 5. mt brei ebriftlicben (Sonfe^-
fionen fallen gleite Recbte baben.
§ 6. Sie in ben brei @täbten vor-
banbenen 3«ben folfen gleite (Hecbte
mit ben 3uben in Sranfreicb genießen.
§ 7. 2>er Code Napoleon unb ber
Code de Commerce follen mit einigen
2ttobificationen in ben £anfeftabten
eingeführt werben.
S 8. $ranjofifcbee 2Kajj unb ®ewi<bt
folf pon ben (Btabten, ieboeb erft nacb
bem ^rieben, angenommen werben.
§3. Sie ©täbte ftnb bereit, fieb
auebrücflicb ju gewijfenbaffrr Erfüllung
ibrer Obliegenheiten gegen ben Wein*
bunb ju verpflichten, fie würben ftcb
aud) fpeciell perbtnblicb macben, feine
bem «Bunb feinbfeltgen sperfonlicbfeiten,
feine bem 3ntereffe be$ 93unbe$ unb
feiner Sftitglieber entgegenwirfenben
Leitungen unb Söüeber §u bulben; aber
fie wünfeben aufä Sringenbfte, pon ber
in SSorfcblag gebrauten befonberen
ileberwacbung bureb faiferlicbe <&wbici
perfebont ju bleiben.
5lueb beanfprueben bie ©tabte bat
Redrt, wie bieber btplömatifebe 53et=
treter an bie vergebenen £6fe §u
fenben unb anbererfettf au* bie 93er=
treter biefer bei fieb aufjunebmen.
§ 4. 2Jtan ift umfo geneigter, auf
biefen Vorfcblag ein$ugebn, ba berfelbe
bem ©eift ber ftabtifeben Verfaffungen
entfprtcbt, benen jufolge biejentgen,
weldje Sitel imb Drben pon anbern
Regierungen erbalten baben, jebeS
2lntbeü$ an ber ftabtifeben Verwaltung
perluftig werben.
§ 5. Sie perfebiebenen ebriftlicben
@onfefftonen ftnb in ben ©täbten
gebulbet unb im SBeftfe pollftanbtger
Jreibeit.
§ 6. 3)en 3"ben wirb allmcUige
©leiebftellung unter SBerücfftcbtigung
ber localen $>erb<HtnifFe in 2lu$ftcbt
geftellt unb unter ber Söebingung, bajj
fie fid) ibrerfeitS bem ©taat pollftänbig
unterwerfen unb weber in bürgerlicher
nod) religiofer SBejiebung unter bem
@influfj unb ber £errf<baft von
©eiftltcben ftebn, welcbe Untertbanen
benachbarter Regierungen ftnb.
§ 7. £inftebtltcb ber Slnnabme beä
Code Napoleon baben fieb bie <&ti,bte
bereite auegefproeben.
§ 8. ©ejüglid) ber ©letebbeit von
©ewtebt unb 2Jtafi beftebt nur ber eine
üöunfeb, baß bie Nationen barüber ju
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87
§9. a. gn jeber ©tabt fott ein
€wi(-- unb (Srtminalgericbt, fowie ein
@ommeratribunal beMiu Mn Mu
glieb biefer ©ertcbte fott jum eenat
geb6ren.
b. ©ie zweite 3n(tanj in ieber
®tabt hübe beren Dbergericbt, ba*
jebocb niebt autffcbliefHicb »on «Senatoren
fefcW au fein brauet.
c ffion biefemftnbeeineSlppettation
an ben ©enat einer ber beiben anbern
£anfe(Wbte ftatt, unter benen ber
«ppettant bie %u*roa&( Jabe.
d. OTußerbem foD in Hamburg ein
Saffationäjof gegrünbet werben, ber
flrijitfnt&eiW au* auswärtigen Oiecbt**
geborten beileben sitzte, ©erfelbe
Utte jebocb blofj über bie «Beobachtung
ber formen ju urteilen.
e. Slucb eine ^cole Speciale de
Droit fott in Hamburg errietet werben.
einem unfoerfaien <?im>erfMnbni$ ge-
langen mocbten.
§9. a. Sie £injufügung eine*
#anbelegericbt* ju ben übrigen ®e-
ricbten erfter 3nftanj wirb für jwecf=
mtifiig eracbtet.
b. ©ie Dbergericbte würben unoer-
dnbert bleiben»
c ©ie Ueberfenbung ber Steten an
unparteiifebe 3udften groger Um'wrs
fitdten bilbet jefct einen <?rfa$ für ein
2tppeUation*gerid>t. @ottte ein foiebe*
inbe$ für abfofot notbwenbig gebalten
werben, fo fonnte man bie Drganifatton
ben <&t&bten fefbfl überraffen.
d. ©ie 3bee einet Saffationtyofe*
wirb aM ben SSebürfniffen eine* fo
Keinen ©ebiet* niebt entfprecbenb unb
a(* attju foftfpieltg nurücfgewiefen.
5 10. »Beni&fteit* einmal im 3abr
fott ein banfeatifeber Konvent ftatt*
fiiben, bei wefebem jebe @tabt bureb
einen Söürgermeitfer, ben Syndic
Imperial unb $mi «Senatoren ver-
treten fein müßte. 3n ben legten
Sagen ieber Sufammenfunft Htte aueb
ber faiferlicbe ©efanbte anwefenb
ju fein.
©er Ort biefer ^ufammenfünfte fott
unter ben <5t&bten we*fe(n.
§ — . 3ur Srlebigung »on ©treitig*
fetten awifeben Oiatb unb Q3ürger=
ttaft einer jpanfeflabt wirb in erfter
e. midb ber Sßorfcblag, eine äcole
de Droit ju grünben, ftnbet feinen
Beifall, ba eine folc&e bie benachbarten
£ocbfcbulen febdbigen würbe, obne boeb
eine giei* grünbltcbe unb »ielfeitige
«öiibung gewabren ju fonnen, wie bie
Unioerfttäten ber ä&nigreicbe SBefc
falen unb ©aebfen, be* ©rofcberjog*
tbum* Reffen u. f. w.
§ 10. JpanfeatifcbeQSeratbungenbaben
biöber febon ftattgefunben, fo oft ein
SCnlaß ju gemeinfamer Söeratbung
oorlag. Snfofern ftcb bie S3e-
fpreebungen in gufunft auf bat 93er-
bcUtntf ber ®t&bte $ur ftoeberation
bejieben, erfebeint e* felbftoerftdnblicb,
ba$ if)ve ffiefuitate niebt gebeim ge*
baiten werben, fonbern jur Aenntnif
be* Oibeinbunb* unb be* faiferlicben
©efanbten gelangen.
§ — . ©iefer ^orfeblag wirb in
bem SRemoire niebt ndber erörtert.
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Sinie eine £ommifften ber beiben
@#wefter|Wbte, in sweirer Stnie bie
(Sntfcbetbung be* ölbeinifcben 23unbe$=
gertdjt* unb, fall* biefe* nidjt ju
@tanbe fommen follte/ eine £om*
miffion be* Äaifer* al* SBunbeS*
q)rotector^ porgefcblagen.
§ ii. äeine ber ©tdbte fann in § II. ©te «eftimmung, baß «An--
$rieben*jetten ebne faiferlicbe öle- ndberung unb ©uräjüge pon Gruppen
quifttton, in Äriegäjeiten obne öle- in Ärieg^eiten nur mit ^Bewilligung
quifttion be* ndcfeften 9KiKtair--<£bef* *** 9)rotector$ unb jufolge feinet öte
mit Gruppen v belegt werben. quißtion (lattfinben !6nnen, wirb mit
©anf acceptirt.
§ 12. (gbenfo banfbar wirb bie 53er-
beijmng aufgenommen, baj* bie Unab-
bingigfeit ber <5tiUt unb ibrer
©ebiete, bie Jreibeit ber ©trtme
oberhalb unb unterhalb ber (Statte
unb ber perfdjiebenen gommunicationä*
wege jwifcben ibnen garantirt werben
füllen.
Der t>em § 12 be$ SWemoire entfyredjenbe 9>affu« be$
franaBjiföen gntwurf* tf* »on £einefen m$t mitgeteilt worbett.
Derartige 33erl)eijmngen mußten in ber X^at nadp allem, roa$ bie
»orau3ge|)enben 2Irtifel be$ urfprängli^en $roject$ enthielten, als
rcertylofe trafen, wenn nic&t al* bittere fronte erfdjeinen.
Die 33ew>irflid)ung ber urfprünglidjen Sorfcpge £atte faum
meniger, als bie fyatere 3ncorporation, jur »ollfiänbtgen SBerm^tung
ber fmnfeatifdjen Unab|>ängigfeit führen muffen; ber ©egenentwurf
jeigt unS baS jroar auSjic^tSlofe, aber immerhin c&arafterifiifcfce
33emityen, ben gorberungen beS bonapartifdjen ©pfiemS 3u*
geftänbniffe ju machen, o^ne bocfc in ber £auptfa$e son ben
alten ^anfeatif^en Xrabitionen abzuweichen, Slbolf SBo<tulL
$8iid)ers2lu$etflen.
Dr. 9t. £o$e, beitrage jur @efc£id?te ber St, Rannte*
©$ule in Hamburg. II. Die Sfteformw&anblungen unb bie
Dtrection 3oJ)anneS ©urlitt'S (Director feit ©eptember 1802,
t 14. 3uni 1827). Djhr^rogramm ber ©ele^rtenföule be*
3obanneum. ©ebrucft bei z\. @. SWeifcner C3 4)«
2>ru<! von Ib. $. 9Wci|nct.
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ttt^eilungeti
beS
Herein* für ipamburgifdje Ckfd)id)te*
JW 9. 1878. Sunt.
Utbtt ben Planten ©törtebefcr*
3n golge beS in biefem SGBtnter von Dr. Äoppmann über
bie betten (Seeräuber (HauS ©tortebefer unt) ©obife SWidjatyeliS
ober SWicfyelfon gehaltenen SSortrageS bin id) aufgeforbert worben,
ben -Kamen beS erfteren in tiefen 9Witt^eilungen ju befpreetyen.
33et grwägung beS -KamenS, mtttelnteberbeutfcty ©tortebefer,
neunteberbeutfd) ©tortebefer, ifi junädf$ eine Deutung als irrig
abjuroeifen, bie freilief) meines SBiffenS nodf) nicf)t auSgefprocfyen
ifi, manchem aber als bie einfache unb am nädtfen liegenbe er*
f feinen f «tonte: bie von einem DrtSnamen ©tortebef, alfo „ber
aus einem fo geheißenen Drte ©ebürtige". SlllerbingS begegnet
einmal bie gorm Stortbeck, weld;e für eine folcfce Srllärung ju
fprecfyen fcfceint, nämlicty in ber ©rabfetyrift ©imon'S von Utrecht:
Piratas Stortbeck qui cepit, Gotke Michael. Slllein offenbar
ifi l)ier biefe SftamenSform nur burdf) baS 33erSma§ hervorgerufen*
Unb. ein Familienname ©tortebefer für aus einem Drte ©tortebef
flammenbe ?eute wäre eine im Sftieberbeutfcfyen jtemlicfy fmguläre
grfd^einung. 3Bäj)renb nämlicfy bie SÖBeife, ?)erfonennamen von
DrtSnamen bur<$ bie SlbleitungSenbung — er ju bilben, in Ober*
beutfcfjlanb beliebt war, ^errfcfjte von je£er in SRieberbeutfälanb,
wie in ben Sftieberlanben , bie ©itte, bie |>erfunft feurig ein vor
ben 9Jamen ber ©tabt ober beS Dorfes gefe&teS *an auSjubrücfen,
baS bann meift allmä^ltcf} wieber verfc^wanb, fo bajjj ber bloße
Ortsname als gamilienname beibehalten würbe, Stn SWann aus
einem Orte ©tortebefe würbe im Mittelalter van Stortebeke
ober bloß Stortebeke genannt worben fein.
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£)cr -Warne ©tortebefer ift olme Bwetfel für bie Spaltung
unb weitere 2lu$bifoung ber ©age sott ben 23italienbrüt>ern *on
großer 33cbeutung gewefen* SBci^renb feiner ber übrigen jaf)U
reteben $tjlonf$ überlieferten Tanten jener ^traten im ©ebädfjtniß
ber -Wacfywelt gebauert $at, ber be$ Sfticfjelfon, beffen bo$
allein in ben £amburgifcfyen Äammereirecfynungen gebaut wirb,
nur im ?iebe unb, wie e$ fd&eint, erft buref) ba$ ?ieb in wenigen
©puren jtcf) erhalten l)at, ifi ©tortebefer, welcher, fei e$ als ber
mtnber 33ebcutenbe, fei eg als ber 3üngere, ftetS erft naefy
SJHcbelfon, Sßic^man unb Sßtgbolb genannt wirb C3ettf$r.
f,#amb*©efd),2, ©^OffO, in ber fagenl)aften Erinnerung rec|>t
eigentlich ber £elb jener 3Btfinger$üge geworben» X)a$ wirb jum
größten $$etl fein -Käme veranlaßt f)aben. Diefer erzeugte bte
SSorfiellung &on einem ftarfen 9Wanne, ber gehörig bechern fonnte
C3*ttf$r. 2, ©♦ 58), ein 3ug ben bag SSolf an feinen Reiben ju
lieben pflegt ©egen biefe Senologie ber 3?olf3fage läßt jtdj son
fpracf)gefcfyic|>tlidS>er Bätt nichts einwenbeiu Der -Warne würbe
bann jur klaffe berjenigen ^erfonennamen gehören, welcfje
SStlmar (Sntftefmng unb SBebeutung ber beutfcfyen gamilten*
namen, 1855) unb fott (Die ^erfonennamen, 1859) impera*
timfd&e genannt |)aben, (53 jtnb jufammengefc^te Manien, bie in
il)rem erften 33eftonbt$etle einen SSerbalbegriff buref) ben ©tamm
bc$ 33erbum$ auSbrüdfen, wie g. 33, Bötefür, Gripenkerl, Hau-
schild, Jagendüvel, Motemeduvele (33enefe, £amb, ©efef). unb
Sagen ©. 234), Spannuth, Springintgud, Tuckeswert. ©o ge*
nommen, würbe ©tortebefer ben begegnen, ber bie ©ec^er nur
fo niebfrfiürjte, alfo einen tüchtigen 3^en £>iefe Sluffaffung
brüdft eine Heine Slenberung, bie gt frfjart jtdj) erlaubt, beutlicj)
au$, wenn er ben Anfang be$ CiebeS im ©argentua £ap. 8
folgenbermaßen cttiert: Huy, stürtz den Becher, Gödecke
Michel, wo freilief) bie nacfyfte Stile „da hat der Teuffei ein
gleiches geworffen" nid^t an fyfytw, fonbern an SBürfeln benfen
laßt. SKadj) Stiche 9 Hamburg* 3biotifon, 1755, ©. 374 nannte
man ju feiner 3eit einen „ftürmerifdben" SWenfdfjen, ben man aud)
wo$l eene Störmklokke f)eiße, eenen Störtebeker \ Diefe 33er*
*) ^benfo wirb nad> freunbltcber 9ttttttyeiltmg beä Gerrit Äm$gend)t$rat&
(Korn er in Altena ber Sluebrucf in ©* le^wig^ o Iftei n nod> jefct allcje*
mein gebraucht.
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wenbung beS SEBorte^ fann unb wirb aud) wa|)rfd[>etnlid) burcij bie
Erinnerung an ben ©eerciuber hervorgerufen fein, brauet eS aber
nicbt, benn eS liegt naf)e, bei bem, welcher bed;er|Hirjenb ju
trinfen pflegt, auf Ungcftum beS SßefenS überhaupt, wie aud> auf
fi>rperltd)e ©tärfe unb energifcf)en £l)arafter ju fließen, fo baf*
bie 33ebeutung einer folgen 33eiei$nung leidet verallgemeinert
werben fonnte*
©o paffenb ber -Käme banadf) audf) für einen Seeräuber ijt,
als SBetnamen wegen feiner ©genfcfyaftcn bat SlauS ©tortebefer
tyn ntd^t befommen, fonbern er l)at if)n als ®ef$led>tSnamen von
feinen ©erfahren ererbt £)ie fiabtifcfyen gamiliennamen jknben
in ber jwetten £älfte beS 14* 3af)rfmnbertS fdj)on fo jiemlicb fefl.
Unb eS gab ju ©tßrtebcfer'S 3tit mehrere beffelbcn SRamenS.
©o erfc^eint ein 3 öl) an ©tortebefer im S^rt 1400 gleichfalls
unter ben Sitalienbrübern (Äoppmann, #anfereceffe 4, ©. 552)*
gerner ftanb ein #ermen ©tortebefer in ber erften #älfte
beS 15* 3af>r|mnbertS im ©olbe Hamburgs, als biefe ©tabt mit
£)anemarf friegte (3tfcf)r. 2, ©.86). (Subita werben uns jweiSKanner
von SSiSmar, wo ja bie ?ifebeeler jum großen Xtyeil ju £aufc
geborten, genannt, welche btefelben SBornamen tragen, wit jene
beiben SSitaltaner: ein SfttfolauS ©tortebefer um 1380, ein
©ans ©tortebefer 1470 CÜReflenb. 3a£rbü4>er 3, ©♦ 158).
Xttmnacfy ift fieser, baß eS bereits um 1400 eine gamilie beS
SftatnenS gab, ty&d)ft waf)rfdf)einlicf), baß jene beiben 3o^ann uno
3HcolauS, unb nicf>t unwa^rfdjeinltd), baß auef) jener Rennen
berfelben SBiSmarer gamilie angehörten K SBie mag biefe $u bem
tarnen gefommen fein? Sntweber f)at ber ben Tanten gewinnenbe
2l£ne wirflidf) gut poculieren fönnen, ober — baS ift bie jweite
m&glicfye Ü)eutung — er verbanfte i^n feinen bürgerlichen 33er*
tyaltniffen in ber ©tabt, in ber er lebte.
©tortebefer ifi nämlidfr nic^t nur ^Benennung eines Sftenfcfyen,
fonbern aud) SBejetc^nung eines ©efäßeS. „Störtebeker", fagt
JRic^ep ©. 373, ift tin 23ed;er mit einer ©tür|je ober Decfel.
*) $ür einen Xräger bejfel&en ^amene in Stonjiö im 14. 3afjrl)unbert
fann i<b im «Hugenbltcf bat genauere @ttat (©tabtbu* n) ntebt anheben,
(gtn @d)iffer 6tor$ebecf)tr, rcafyrfcbeinlicö ebenba&cr, wirb in bem Oiecefj
ber pveupifd>en 8tabte »on 1403 5lpri( 5 envabnt. Ä. Ä.
9*
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2Jtan jeiget einen folgen 33ecfcer in t>er l^iejtgcn ©cbiffer*©efellf4)aft,
unb will, baß berfelbe e^emal« bem berühmten Seeräuber,
Slau« ©törtebefer, gugc^örct tyabe, 3Bte leicht aber bie ©letc^^ett
be« 9iamen« au« felbigem SBec^er eine SReliquie matten fönnen,
will icf) |>ier eben nidjt bartl^un"* 3)lit biefer 33ermut$ung be«
©runbe«, au« welchem jenem ftlbernen SBecfcer bie gfjre ernmdj«
al« ©törtebefer'« Xrinfgefäfc ju gelten, fjat SRic^ep o|me 3»eifel
5Red)t. £>aß ber 33ed)er urfprünglid) nic^t ©törtebefer'« SBcc^er
£tejj, fonbern bloß ein ©törtebefer roar, ba« gef)t beutlic^ au«
Slbelungf« Sßorten in feinen £amburgifd)en Slntiquttäten ober
<ertyum«*@ebä$tniffen Hamburg, 1696) ©♦ 7 fjeroor: „3n
ber Schiffer *©efellfd;aft iji annod) oor^anben ein fonberba^re«
ÜJiercfjeid&en, nemlidf) ein jtlberner Xrincf*33ed)er, welchen man
ben ©türfcebec^er in« gemein pfleget ju nennen, unb
wirb benen SÄeifenben auff tljr 33egef>ren, felbiger mit SBein ober
93ier bargereicfcet/ wobep ein geroiffe« 33ud;, in welken jte tyren
•Wammen jum ©ebäcfytnifc auffgejeicfmet tyinterlaffen fönnen. 95 o n
biefen ©ee*9täuber ©türfcebedjer (bauon biefe« @e*
bädfjtnift) u,f,ro." 9lafy ben son Laurent unb Cappenberg
C3eitfcfyr*2,©.63) beigebrachten ©eroeifen flammt ber befagte 33ec£er
benn aud> au« einer er^eblicfy jüngeren 3eit, al« ba« 14 ober 15*
3af)rf)unbert. gür eben fo richtig ift SRidjep 1 « grammatifcfye Sr*
flarung be« SBorte« ©törtebefer ju galten, fall« man ju
feiner ^cit 33ed>er, bie einen Dedfel fjatten, fo |)iejK Slber felbjl
wenn bie« nidfjt ber gall n>are, wenn SÄtc^ep erft in einer über
ben ©törtebefer ber ©df)iffer*©cfellf$aft angepeilten Unterfudjung
ju feiner grflarung gelommen wäre, fo mürbe biefe bocb al« eine
fpracfylic^ berechtigte unb mögliche anjufefjen fein* Denn ba«
mittelnieberbeutfd&e störte, neunieberbeutfc^ störte, unb ba«
mittelf>ocl)beutfd;e stürze bebeuten ben Dedfcl änt^ ©efäfce«, ber
benimmt ift auf biefe« geftürjt ober gefegt ju werben; unb fo
gut roie man nodj l^cute son einem „Dedfelgla«" fpricfyt, ebenfo
gut fann man fonji ein SBort „Störtebeker" im felben ©inne
scrroenbet tyaben, Slllerbing« lä#t jt$ fpracpd), inbem man ba«
SBort al« birect mit bem SSerbum störten stürzen gebilbet auf*
fafct, störtebeker auc^ auf anbere SBeife ^erfle^cn, etwa al«
Heiner 33ed>er, ben man auf einen ©ctylucf leeren fann; unb
ba|>er fommt e« bei ber 33eurtf)et(ung ber Sftidjei/fcben Slnjtdjt junädjft
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barauf an, ob man im 17. ober 18. 3atyrl)unbert baS 3Bort im
©inne fetner Deutung gebraucht l)abe ober nifyt SBielletctyt aber
tfi biefe SBebeutung föon früher nachweisbar unb fann uns baS
SWittelniebcrbeutfcfye SBorterbud^ von ©filier unb ?übben in
feinem nacfyftcn ^efte fcfjon fixere Sntfäeibung geben, $uv mBge
wenigftenS auf jwet afmlicfye Flamen ^ingewtefen worben. 3n bem
von Laurent herausgegebenen 2leltefien ^amburgifd^en ^anblung^
bucfje auS bem 14. 3a$r(unbert, Hamburg 1841, ©. 38 wirb tin
?en jener SBürger Karstian Storteglas ermähnt/ beffen -Warne, mag
man t'bn nun vom 3^ttrort störten ober vom Hauptwort störte leiten,
jtc£ als gutntebcrbeutfctyer SluSbrudf für baS grembroort „©eibel"
.betrachten lä§t. 3m Sübefifc&en Urfunbenbucfce 5, ©. 483 fommt
a. 1413 tin Frederik Stortekol, ^aflor in $eiligen^at)en, vor,
in beffen -Warnen baS alte SÖort kol fiedfen bürfte, welkes
£ilbebranb im ©rimm'fctyen SBörterbucfje 5, ©p. 1601 in ben
53ebeutungen „©cfyeitel, Äopf, £trnfcfyale" nadfjgemiefen §at unb
baS gleichermaßen audf) ben ©inn von Xrinfgefä§ gehabt £aben
fonnte, wie bie betten SÖörter „Äopf" unb „©cfcale".
©tef)t alfo feji, baß störtebeker bie ©ejeicbnung eineS
IrinfgefäjjeS war, fo ifl nun ju unterfudpen, in welchem 33er*
l^altniffe ber gpontwuS beS ©tßrtebe fernen ©efdjlecfcteS ju
bemfelben gefianben fwben fann. SÖenigflenS jweierlei ijt möglich
gntweber l)at er folcfye 33edf)er, vielleicht in befonberer ©fite,
verfertigt unb verlauft. 2luf bie ©af)rfdf)einli$feit folcber Deutung
mancher ©efcfylecfotSnamen, bie eigentlich ^Benennungen von SÖerf*
jcugen ofcer gewerblichen $>robucten ftnb, l)at $ott ©. 652 tyn*
gewiefen. 33eweifen lä&t ftdf) baS natürlich nur, wenn man
urfunblid) nacijweifen fann, ba§ berfelbe SWann fowofyl mit feinem
©efcfyäftSnamen, als auc$ mit bem tarnen eines ju feinem
©efcbäfte nötigen 3 n f^ me ^^ e ^ ^^ tiw$ ©egeuftanbeS, ben
er probucierte ober mit bem er hantelte, benannt wirb. @in
fol$ ftrenger 33eweiS fte^t mir nidjt ju ©ebote, aber ein paar
Flamen, bie t>oc|> bafür reben fönnten, will tdf) wenigftenS anführen.
3n unferen Äammereirectynungen treffen wir 1, ©. 170 einen
Drechsler Knop, ©. 188 einen SBöttdjer Bü, ©. 187, 394,
bie ©cfylacfyter Wiltvlesch unb Kovot. 3n unferem ältefien ©tabt*
erbebucfye (3ci*fdf)r. 1, ©, 329 ff.) fommt einer beS -WamenS
Botterman, ber alfo mof)l mit SButter l^anbelte, aucf) unter bem
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Tanten Botterklot (öutterflojö vor. Das Vieler ©tabtbudt)
von 1264—1289 herausgegeben von £af[e, Atel, 1875) fityrt
einen au^brücfltd^ als 93ädfer fpistor) bejeidjneten SJlann mehrere
SJlale unter bem 9?amen Semeiberg C©emmetyaufen) auf,
gtne gn>ette 3Wßgli$feit ift, ba§ bie ©tftrtebeferS tyren tarnen
tyrem 2Öol)nf)aufe entlehnt fyabtn. Da man bekanntlich 9iumme*
rierung ber Käufer im Mittelalter nicfyt fannte, fo fpielten $a\\$*
namen unb £au$abjei$en eint mit bebeutenbere Stolle ale je£t,
roo jte fafi nur nod) für ©taategebaube, 2lpotf)efen unb Sirt^*
l)aufer üblirf) ftnb, £äuftg mag ber -Warne n>tüfürltd^ gemäht/
tyäuftg aber aud; von bem fm £aufe betriebenen ©efcfyafte, von
ber ?age, SBefcfcaffenljeit ober bem äußren 2luöfcl^en bee ©ebäubeä
hergenommen ober ber be$ 93efr^er^ einfach auf ba$ ©runbfKtdf
übertragen fein, Umgefefjrt wirb aber au$ genufc oft bie einmal
fejiftef)enbe Benennung be$ £aufe$ jum gigennamen eines neuen
3nfaffen, ber vielleicht erjl vom Sanbe ofme feften 3«namen in
bie ©tabt gejogen mar, geworben fein* Sin fol$er gall fann
j. 33, vorliegen, wenn ba$ #au£ de dre Kronen, ber Seltener
Hans Krohn genannt wirb (©tralfunber S^rontfen 1, 1833,
©. 28). Qin $an$ be$ üftamenS ©törtebefer bürfte am wal)rfd)ein*
liefen ein 5ßirtf)$f)au$ mit einem ©tür^ebec^er als 2lb$eid>en, beä
©eerauberö SBorfafjr fönnte bemnaef) Sßirtl) getvefen fein, ebenfo gut
aber ben -Warnen vom #aufe als feinem ßrbe, o^ne je in näherer
©ejie^ung ju einem ©türjebedjer ober einer ©d)enfe ju fielen,
angenommen |>aben.
SBelcfyer ber vorgetragenen @rf(ärung$verfucf)e nun au$ ber
richtige fein mag, jte ftimmen alle in ber gaffung ber beiben
gnbftlben als eines 33e$er3 jufammen, unb ein foldjer mar bag
in einem ©iegel erhaltene ffiBappen jenes Hermen ©tortebefer:
als „ein Xrinfyorn, alfo n>o|)l ein ©tür$be$er" wirb e$ unä von
Laurent in ber B^'tfcfjrift 2, ©. 86 bejeic^net.
©♦ 2Balt$er*
3ur ©cfc&tc&te $et»vt$$ bcS ®tfmtcm
93ei ber geflftellung ber ©Pönologie in ber von Sagen
mannirfjfadS) umwobenen @efd)id)te be$ ©rafen Sptinvid) be$
Sifernen von £olfteiu fjaben fdjon Sappe nberg bie Äammerei«
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redjnungcn £amburg$ gute ©ienjte getyan 1 . (Sin paar Slottjen,
t>ie tef), mit anberen Dingen befd&äftigt, gelegentlich au$ ben
Äammeretredjnungen ber ©tabte 3ttga unb Dementer aufjeic^nete,
geben über jrcei weitere fünfte ftc^ere Äunbe, unb ftnb melleidjt,
fo unbebeutenb jte and) an unb für jtd) fein m&gen, niefct
ungeeignet, bem 3Wcf)t*@mgen)eil)ten eine SJorfiellung ba&on ju
»erraffen, in xoie fielen 33ejie£ungen wichtig für ben gorfeber
bie 33eröffentltd)ung unferer ftcittifdjen 2lu£gabebüd)er iji, unb
wie fern jurorifen bte Duellen fliegen, au$ benen wir 2lufflärung
über ^etmifc^e Dinge ju fcfyopfen sermbgen.
1. £etnri$$ 3"9 na$ SRujHanb.
Äöntfl SWagnu« son (Schweben jog naefc beg ?übecfcr Sfjroniften
Detmar ^Beriefet 1348 nad) $>ftngtfen (3um 8) gegen bie Suffen,
fam um 3o£anni$ (3unt 24) sor ©cf)lüffelburg , gewann ba$
©djlo§ in fect>£ 2öod)en (um 2tug. 4), legte eine SBefafcung hinein
unb fe^rte barauf nacb ©cfjroeben £etm; 1349 nadj gaftnac^t
(gebr. 24) aber eroberten bie Stuffen ba$ ©djlofc jurücf, unb
1349 3uli 2 bejknb ein ©ttüftanb jwifc^en ©djroeben unb
SRuffen 2 . 3m SluSgabebudje ber ©tabt SRiga »on 1348 — 60
ftnbet ftd; nun j. 3. 1349 bie Sftotij, ba§ ©raf $tinxity »m
£olftcin unb benen $on ©djroeben ©efc^enfe im SBertlje »on
1 9Warf unb 2 Deren gefanbt roorben ftnb 3 . Danach ift alfo
©raf £etnrid) toobl nifyt, wie man bieder annahm 4 , 1348 mit
Äimtg SWagnu* nad) 9ht#lanb gejogen, fonbern erft 1349, naef)
fcem SSerlufte ©cfylüffelburgS, borten gefanbt, unb ineUeidjt war
alfo er e$, ber jenen ©tillftanb mit ben 3tuffen abfctylo§*
r ) 3m SlnbanA JU feiner 9lU$gabe te$ Chronicon Holtzatiae, auetore
Presbytero Bremensi, üueüenfammlung ber €d)l.*£olfh*&uienb.
©cfeüf*. 35b. 1.
3) ©rautoff 1, ®. 270; Sub. U.*33. 2, 3So. 933.
3 ) Comiti Hinrico de Holczacia et illis de Swecia mittebantur dona-
ciones, constantes l mr. et 2 or.. (Sin paar wettere sftorijen feien
angefaloflen: 1350: Item exposuimus ad usus regis Swecye in
universis expensis 60 mr.. 1351: 30 or. minus 1 arton. pro
duabus tunnis cerevisie missis militibus de Swecia. 1352: 8 or.
pro feno et avena, que mittebatur dapifero regis Swecie.
4 ) Sappenberg a. a. D. ©. IS6; 3ungban$, ©raf £etnri(b ber Stferne
@. 17—19.
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2. #etnrtcf)$ erfie SSermätytung*
lieber $tinviä)$ 33ermafclung mit 2Jted)tf>ilbte son ber flippe
Mißte man früher nichts SßeitereS, als wa$ ftc^> barauS folgern
ließ, baß 2ttecf)tl)ilbi$ fcfjon 1365 SWarj 12 mit £interlaffung
einer Xod)ter Wette »erworben war 1 . 3m b*n ^anfereceffen 3,
9lo, 280 § 1 |)abe td^ aber au$ ben Äämmeretredjnungen ber
©tabt Dementer ». 3. 1363—64 bie SKacbricfct mitgeteilt, baß
1363 Dec 1 breien (Spielleuten, welcfje ©raf £etnrtd; son £olftein
mit ber SWacfyrid&t son feiner 33erl)eirat$ung an bie ©tabt gefdjicft
|)atte, ein ©efebenf $on neun ^funben serabreicfyt würbe 2 , unb
e$ tfl alfo jefct ba$ Satyr tiefer erflen 33ermal>lung £einricf)$
jweifelloS gegeben. Ueber feine jweite SBermatylung, mit 3ngeborg
tton Sfteftenburg, bie Wtyx nicfyt näl)er als jwtfdjen 1366 unb
1374 beßimmt werben fann s , fdjroetgen entweber bie 9ted)nungen
IwenterS ober, wa$ eben fo wal)rfdjeinli$ ift, ify tyabe bie
betreffenbe -ftotij überfein; ba|>ingegen £aben ein paar weitere
^eirat^anjeigen berfelben Strt, bie id) au$ biefer Duelle fdjBpfte,
ein geringeres 3ntereffe, weil baS Datum ber SBermäljlung anber*
weittg annctyernb ober nod) genauer befannt ift 4 .
*) ». 9öpern in SSorbalb. Stubien 5, 6. 209—14.
2 ) Item up dien zelven dach drien gherenden, die greve Henric van
Holsten an die stad zende van zinen hiliken, to hovesscheyden^
by der seepen ghehieten 6 schilde, maken 9 ®.
3 ) t). Supern a. a. 0. 5, @. 208, 214.
4 ) Ueber ^erjog £ einrieb t>on 6#le$roig 93erm46hm4 mit Äunipnbe
Ooon ?), bie fett bem 3«&re 1370 befannt ift, beißt e$ 1369—70: Item
des vrydaghes daer na (1369 9?0t>. 13) des hertoghen bode van
Zleeswiic, die enen breef brochte van hochtiit siinre vrouwen,
te drincghelde ghegeven 3«; über hk 93ermäl)fang ber bdten
£o#ter Äaifer $arl IV, ßatfiarine mit 2ftarfgraf Otto von
SBranbenburg unb Slifabetb mit ^»erjog 5l(brcd)t IU. wn Defterreid?,
1366 SJldrj 19: Item des zonnendaghes na sente Martiins dach
translacio (Juli 5) tween gheralden, die die keyser an onse stad
hadde ghezant, alse van sire twier dochter bruloften, bi der
seepen ghehieten 12 nye motten, maken 19© 10 ß. Item den
zelven gheralden vor höre cost in der herberghen 3 % 5 ß.
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Stgeuncr unb Jütfenbefämpfcr m ffamlmtg*
2Öenn au# bie 1594 genannte 3 l 9 e wnerbanbe be$ 2lnbrea$
#olftein bte erfte fein follte, beren SluSbreitung über £olffrin ftcfy
urfunblid) na^weifen läfjt, fo wirb bo$ ba$ 33efanntwerben be$
#olfienlanbe$ mit tiefen fremblanbifdjjen ©äften siel weiter jurücf
batirt werben muffen, ba un$ bie Slnwefen^eit folcfjer in Hamburg
feit bem 3a£re 1434, alfo ^unbert unb fed&jig 3aljrc langer,
urfunbli$ beglaubigt ifh Die 9Jotijen berÄammereire^nungen fügen
jwar bem, wag wir au$ anberweitigen Duellen über baä Yrflc 2luf*
treten ber QxQtnntx in Deutfd&lanb wiffen, feinen neuen 3ug
Ijinju, betätigen bieg aber sollfommen unb bürften bei ben £am*
burgifdjen fiefern biefer ^Blätter no$ ein eigenes 3ntereffe ftnben.
©efanntlid) treten in Deutfc^laftb bie 3i$tuner i ucr ft ^17
auf, namtief) in ben an Ungarn grenjenfcen ?anbenu ©ebon
1418 erfreuten ftc in granffurt a. $Jl. unb 3»ricb* Um SWttteib
ju erregen, gaben fte ftcfc für $riflli$e Pilger au$ fernen ?anben
au$, toU folc^e im Mittelalter am ©ictyerflen auf bie SWilb*
ttyatigfeit be$ SWenfdjen rennen burften, unb mt wir unter tiefen
fremben Bettlern bie abgefeimteren £od)ftapter jener 3 e ^ ffaben
f tonen. 211« tyre Qtimafy bezeichneten fte 5Hein*2leg9pten, ein
8anb, woson Sftiemanb etwas weif*, unb beffen Sftamen fonfl nur
im £itel beS türfifeben ©ultanS 2l$meb IV. sorfommen foll.
Slucfy biefeS Vorgeben war nn flauer betrug, ba fte redjt wotyl
wußten, ba§ man Sleg^pten für ein ?anb be$ SBunberbaren unb
ber SBa^rfagerei |>ielt* Um ein größeres Slnfe^en ju erhalten,
nahmen i|>re güf)rer bie bei cf)riftlid)en SBÖlfern gebräuchlichen
f>6f)ern Xitel an: fte nannten ftc3§> ©rafen ober £erj8ge »on Älein*
Stegppten. 3n gotge tyrer ©auuerei machte bie e£rfurcf)t&>olle
©ewunberung be$ SSolfS balb einer gewiffen ©cbeu unb gurd[)t
9lid)t gar lange naefy biefer 3eit jeigten ftd) aud) in -Korb*
beutfcfylanb 3tgeuner, 3war ftnb bie Äammereiredmungen son
1400—1460 nur in ?aurent'$ 2lu$$ügen erhalten, aber bennoefy
fßnnen wir wof)l annehmen, ba§ in Hamburg im S^xt 1434
jum erfien 2)?ale eine 3i9^unerbanbe erfd)ien, ba Laurent bie
,*Xataren aus Älein^Slegppten" ftdjerlicb auffallen mu§tem ©nem
*) ßriegf, $eutföe$ 23urge*tßum im 2R. «., granff. a./2R. 1868, ©. 148 ff.
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©rafen au$ $lein4legt)pten, ber ben bem Sftittelalter fo vertrauten
■Kamen 3o^ann führte, würben 30/? aus ber ©tabtfaffe verabreicht l .
(Sieben 3aJ>re fpäter mar nn anberer 3tS e unerfjäuptling in Hamburg
unb tint gewiffe feierliche Strt ber Eintragung fc^eint ba$ 3ntereffe,
weld;e$ ber ©Treiber ber Äcunmereiredjrnungen an bem fireigniß
nal;m, ju bezeugen: ©ecfyS 3>funb verehrt bem £errn ©rafen ber
Xataren au$ jHein*2leg9pten 2 . SS5a|>rfdf>einIid^ buref) ba$ reiche
©efd;enf angelodft, fainen nad) jwet 3»a£ren (1443) fd)on Slnbere,
benen bie ©tabt um ©otteSwillen jwar weniger, aber nod> immer
4fö verabreichen lieg 3 * 3m 3a£re barauf (1444) fam aber
wieber txn Xrupp, unb bieSmal gab e$ nur 2fö 4 * 3m fotgenben
3aljre (1445) fam nochmals eine 33anbe, unb bie greigiebigfeit
be$ 9tat£3 ftieg wieber auf 4 W\ "Dann fctyweigen unfere Duellen
bis jum 3af)re 1465, wo tpon SBanben nad) Hamburg fommen,
von benen bie erfle 3 8> bie jweite 4^ 10/? erhielt @$ fctyetnt,
ba§ jtd) bie 3 l S euuer * n £antburg längere Seit als anberswo
eines guten 9iufe$ erfreuten unb |rinftd)tlid) iljrer #erfunft ©lauben
fanben, benn nodj) 1465 wirb ba$ jwette reichlichere ©cfdjenf
bur$ ben 3ufa$ „au$ Ätein^Sleg^pten" begrünbet 6 , waö beutlid)
bafür fpridjt, bafi man nodj) von ber SBa^eit t^rer 2lu$fage
überzeugt war*
^ebenfalls fommen bie ©rieben, bie nadj) ber Eroberung
ÄonftantiuopelS jt$ bettelnb im Slbenblanbe einjeln ober trupp*
weife untertreiben, fef)r balb bei und fd)lecf)ter fort, aU bie
3igeuner, benn bie ©abe von 16 /?, bie man ifyntn in bemfelben
3a^re 1465 verabfolgt 7 , nimmt ftcf) gegen bie anberu ©ummen
redjt ärmlich au$. 2Bir jtnb aber mit bavon entfernt, bie gute
©tabt Hamburg beSwegen ber jfnauferei jetyen ju wollen, ba
biefelbe ju tiefer geringeren 2)?ilbtf)ätigfeit i^re guten ©rünbe
l ) Ädmmereirecftnungen 2, ©. 58: 30 ß comiti Johanni de parva Egiptia.
3 ) 2>af. 2, ©. 71: 6® domino comiti Tatarorum de parvo Egipto
propinata.
3 ) £flf. 2, 6. 73: 4® Tartarus propter Deum erogata.
4 ) &aU 2, ©♦ 74 : 2 Ä Tartarus propter Deum propinata.
5 ) 3)af. 2, 6. 77: 4® Tartaren propter Deum erogata. #
6 ) £af. 2, @. 262: 3« Tartaris causa Dei unb 4« 10/3 Tartaris
de minori Egypto.
7 ) ®af. 2, ©. 262: 16/3 quibusdam Grecis amore Dei datos.
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99
gehabt l)aben wirb. 3m 3af)re 1458 war Siner, ber ftcb für
einen SRitter ausgab unb gegen bie Xürfen gefämpft fcaben wollte,
offenbar »eil man feinen ©orten ntc^t re$t traute, mit 1 9 3 ß
abgefpetft worben 1 * 1459 bagegen erhielt ein Stifter au$ Äon*
ftantinopel, beffen Üampf gegen bie Surfen man nicbt bejroeifelte,
4& 10 /?*♦ Diefem folgten balb jroei anbere, bie gegen „ben
Surfen" gefönten, unb würben etrcaS weniger reidjlicty, mit
jufammen 7^ 12/? befebenft, bie man t'bnen aber ber £8flid[)feit
wegen in 10 ©ulben auSjablte 3 * 3m folgenden 3<fyxc £eifcf)te
wiederum ein tapferer „Sfttter au$ ©riectyenlanb" eine ©abe,
flieg aber mit feinen 3lu$fagen auf einige Broeifet unb erhielt
be$l;alb nur 1» 3ß\ ©leic$e$ ©ty'cffal fjatte 1462 tin
Sürfenbefämpfer, ber ebenfalls mit lft 3 ß abgefertigt würbe & .
3wei ©rieben au$ Äonflantinopel, bie nod) in bemfelben 3atyre
naty Hamburg famen, erhielten in ©efialt son jwei atyeintfdjen
©ulben jufammen 2% Aß 6 . 1465 erhielten gewiffe ©riechen,
roie oben erwähnt, nur 16/?* 1467 empfingen brei s perfonen,
bie in bie ©efangenfctyaft ber Surfen geraden fein unb babei
all 1 tyr £ab' unb ©ut eingebüßt ^aben wollten, troß aller
rityrenben klagen jufammen nur 15 ß\ 1468 würbe gewiffen
©rieben au£ Äonftanttnopel in jwei serfdnebenen 2Jialen 30/?,
alfo wobl jcbeSmal 15/? verabreicht 8 ; bei einer britten ©abe
in bemfelben 3af)re flieg bau ©efefcenf wieber auf 23 ß 9 ,
*) 2)af. 2, <&. 95 : 1 & 3 ß propinata uni qui dicebat, se militem et
pugnasse contra Turcos.
2 ) ®flf. 2, @. 97: 4® 10/3 uni militi Con stantinopolitano, qui
pugnavit contra Turcos.
3 ) 3)flf. 2, 8. 97: 7 & 12 ß \\\ 10 florenis postulati 2 militibus Grecis,
qui pugnarunt contra „Turcum".
4 ) $af. 2, (g. 101: IÄ 3/3 uni, qui dicebat se militem de Grecia.
5 ) 2)af. 2, ©. 159: 1 % 3 /3 uni militi, qui dixit se pugnasse contra
Turcos, in subsidium expensarum suarum.
6 ) ®af. 2, @. 161: 2® 4/3 in 2 florenis Renensibus datis certis
Grecis de civitate Constantinopolitana.
7 ) £af. 2, ©. 342: 15/3 3 personis, qui dicebant se captas per Turcos
et rebus suis spoliatas.
8 ) 3)af. 2, (5.379: 1® 10/3 duabus vieibus data quibusdam Grecis
de Constantinopoli propter Deum.
9 ) 2)af. 2, £. 379 : 1 & 3 /3 certis Grecis de Constantinopoli causa
Dei data.
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100
2Öie überall muffen aucb in Hamburg bie 3tfleuner entlief)
in SJlt&frebit geraden fein. Da£ fte jtcf) au<$ £ter burdj Diebfial)l
Betrügerei, 2Baf>rfagerei u. f. w. mißliebig gemacht, lägt ft$ ntc^t
fagen, ba tote Äammeretrec^mtngen nicfjt einmal anbeutungSweife
irgenb einen Slnbalt baju geben, ©icfyer tfi fo mel, baß eine
Sanbe, welche 1468 mit ber weiten Steife son Älein*2leg9pten
ßinbruef machen wollte, ni$t meljr ©lauben fanb, al$ bie fefcon
längft anrüchig geworbenen ©riechen \ unb begtyalb gleich biefen
mit 23/? abgefertigt würben 2 , unb ba§ bamit bie ßiflcuner au $
ben Äämmereired)imngen serfdjwmben, i>ermutl)licb weil tynen
fettbem »om Statte leine ©efc^enfe me^r verabreicht würben»
Dtto Stubtger.
3ttJet Stottjen über Bornas ©etttuö*
X^omaä ©elliuS, ßantor be$ $of)anneum$ unb SJiujtf*
birector'am 'Com, flarb 1663 3uli 2 (Voller, Cimbria litt. 2,
©. 832; 36cber 4, ©,493; X$fe«, @ele$rten*®ef$. 2, ©.208;
?erifon b. £amb. ©djnftfieller 7, ©♦ 153). Da e$ nun in £errn
^aflor SWßncf eberg« SWonograpb^ ,/^Dte ©t. 9iicolak$?ir$e in
Hamburg" (1846) ©♦ 196 bei ©elegen^eit be3 ©locfenfpiel* biefer
Ätre^e Reifet: „Den 5. $uli C1663) warb jum ertfen 2Wal »on
£einrid(>©ctymieben barauf gefpielt (©teljner XJ). in, p. 824),
bie erften Xobtengefange fpielte ben 7.3ult ber Santor am 3ofyanneum
XbomaS ©eile (Sngmarcfä Sbronif)", fo muß biefe lefctere
aus ber ^anbfdiriftltctyen S^ronif @ngmarcf' $ gefloffene SRotij
auf einem 3rr$um berufen. SBa^rfcbeinlicb fmb wo£l bie erflen
lobtengefänge am 7. 3uli für ©elliuS gefpielt worben.
©n Portrait be$ ©elüu$ wirb im ©djriftf{eller*?ertfon
a. a. £X als in bem SGBerfe; £amburg$ benfwürbige ü)?anner,
berauSgegeben von ££. gud)£ (1840) befmbltcf> naebgewiefen.
Diefe Sopie geljt waf)rfd)einlid> jurücf auf einen von D. Di reffen
! ) Grin cngltfcfoer bitter, ber in ber ©efangenfefeaft „be$ dürfen" gewefen
fein wollte, erhielt noefc 1476 ein ©efefcenf »on 3«: baf. 3, ®. 242.
2 ) ®af. 2, ®. 380: 1« 3/3 quibusdam Tartaris, ut retulerunt, de
minori Egypto.
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101
1653 geflogenen Äupferftic^ 1 ). Die obere ©nfaffung beg Silbeg
enthält <5elle'$ <Spmbol: Tu sola Christe Salus, in SWoten
gefegt; aujkrbem ift jte mit feinem SBappen, einem £erjen <*u$
bem brei SRofen £en>orfprte{jen, gejiert. Um* unb 3nf$nf* tauten
folgenbermagen:
Thomas Sellius Cerviccä-Saxo. Musicus. Chori Musici Ham-
burgensis Director et Ecclesiae Cathedr. Canonicus m.
Natus Anno 1599. 23. Martii.
Sellius Aonidum Decus, haud postremus eorum
Musica qui tractant, exhibet hanc faciem.
Si pietas, candor, Genius, si scripta probata
Spectentur, celebrem FAMA per astra vehet.
D. Dircksen Hamb. fecit. 1653.
3. 2* be 23ou<f,
$<ttergang*
©. 83 2lnm. 1 ift ber Sftame be$ XatergangeS son ben
Satern ober 3ifl eunern ^geleitet toorben. £)a£ fann richtig fein.
£)oc$ ließe ft$ au$ eine anbere £erfunft be$ SRamenö benfen.
„Tatern" ifl ein fcfyon im ^Mittelalter gero&l)nlid)e$ unb aud) noeb
befannteS Stitxooxt, ba$ foroof>l *on bem (Schnattern ber ©anfe,
afö son bem ©eträtfe^e ber SWenfc^en gebraust wirb. Der -Warne
fann aifo fetyr too^l „^lauber* ober ©cfytuafcgang" bebeuten, (£$
giebt noef) eine ©tra§e mit einem -ftamen ä$nlt$er 33ilbung in
Hamburg, namlid) bie Äibbeltnriete, bie befanntlidj son Nibbeln
b. i. Reifen benannt ift. (£♦ SBattljet.
SSgl. @rn(t Subrotg ©erber'ä 2ericon
Seipiig 1792, XUÜ % ©.497:
„Sein 23tlbnijj ift gegenwärtig
dufjerft feiten. 3n Hamburg befmbet
ei ft#, auf er bem Crremplare in
beä äapellmeifter 23ad)$ &inter=
laffener Sammlung/ nod) ein ein*
jigeSma&l in ben £anben einet
$Bud)erbanbler$ unter einer Samm--
lung von £amburgifd>en ©eletyrten".
ber fconfunfUer,
geipjig 1814, £&eil4, S. 182:
„Sein 93tlbnij? 6at JJcrr 2Jlafc
perfen in Sriefatd)tfabt an ber @pber
1794 genau na$ bem ©iriffeben
vom neuen in Tupfer geftoefcen, bat
ftä in meiner Sammlung beftnbet,
unb unter ben gieb&abern bekannter
iu werben verbiente".
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102
(&in auSgcttHtttbcrtcS ßeffingpotttatt
3u Stnfang ber bie$jäf)rigen ©emälbeauäftellung war in ber
ßunftyaUe neben einem ©elbftportrait bc$ 2Walerö 2lnton ©raff
ein 33ilbntß SeffingS von berfelben £anb au£ bem 33efi& ber
gamtlie $e|)m&ller auSgeftellf.
I)ie 5ftad>barf$aft biefer beiben SBilber wirfte für bie SBert^
fcbäfcung be$ le$teren von rein fünftlerifd^em ©tanbpunft au$
tttc^t eben günftig — an Gtyarafteriftif unb vollenbeter 2lu$fü£rung
flanb e3 gegen ba$ gigenportrait ©raffd fo auffallenb jurücf,
baß man bie Meinung auSfprectyen l^bren fonnte, e$ ftamme nur
von einem ©cfyüler biefeä ÄünjHerS £er*
(Sine äljnlic&e Slnna^me, in Serltn tyxn entgegengehalten,
t5cranlaßte ben bamaligen ©ecretair unferer .panbelSfammer, $rof.
2lbolf ©oetbeer ju einer eingeljenben Unterteilung über bie
£erfunft biefeg 33ilbe$, bie in einem 33orlrag im Hamburger
wiffenföaftlidjen SSerein am 12. gebruar 1868, als SUJanufcript für
greunbe gebrudft, veröffentlicht würbe, ßonjhtirt ifl, baß ba$
SBilo von 1775 bis 1840 im SBeft&e ber gamilie 21. ©♦ ©cfjwalb
gewefen ift, eine^ ©d;wager$ von 33üfcb unb greunbeä von
Ceffing. @e märe alfo boppelt wünfetycnewerty gewefen, tiefe«
©tücf ber älteften befannten Hamburger ©emälbefammlung £ier
ju behalten unb ber bloße Äunfiwert^ beffelben bürfte für bie
bafür ju bringenben Opfer ntdjt maßgebenb fein.
(£3 ifl um fo begreiflicher, baß bie jhtnftfjafle einfeitig tiefen
©tanbpunft betont, ba fte obnel)tn eine Steige von SBilbern beftfct,
bie ben Sftaum, ben fte einnehmen, me£r burd) i|)ie l;iftortfd>e als
burcf> ifjre äftbetif^e Sebeutung rechtfertigen. Q$ würbe allen
Xfyeilen geholfen fein, wenn ftd) fold^e ©tücfe nad) gef$i$tlid)en
©eftcfctäpunften georbnet an einem anberen Ort vereinigen ließen,
wo man weniger berechtigt wäre ju vergeben, baß bie nädtfte
Aufgabe be$ ßonterfete gehalten ber 3% *>*$ 8eben$ ift.
33ei ber Erinnerung an Cefftng ift ba« um fo wichtiger, ba
fo viele ©ttc^e in bie 2Belt getieft finb, bei benen nur bie
Unterf^rift e$ beutlicf) macfyt, baß fie benfelben Sftenfc&en bar*
ftellen follen. @$ f)eißt, baß fc^on bei Cebjeiten bie äußere Sr*
fdjemung unferee großen DenfenS bis auf bie Haren tiefblauen
Slugen, bie auefy auf oem l)ier befprod;enen 33ilbe befonberS hervor*
treten, nic^t leicht cbarafteriftifdj aufjufaffen gewefen fei — fo
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103
$aben ftcf) feine ©tiefftnber ausgebrochen, bie ftcf> feiner bis in
tyx fpateS 2llter lebhaft erinnerten, unb vielleicht i(i baljin aueb
eine 33emerfung ju beuten, bie grau @va Äbntg in il)rem Sörief*
n>ecl>fel jwifeben Hamburg unb Sßolfenbüttel jweimal wieberljolt,
einige tyrtx greunbinnen wollten burcfyauS in einem gremben eine
ireffenbe 2le&nlid)feit mit ?efltng ftnben, wal^renb fte mit tyrem
»erflänbni&volleren SBlidf nichts bergleic|)en erfennen fonnte,
Steuere ©ebenfjeictyen an bie geifiig bewegte 3eit jener
3a^re ftnben ftd) überall in Hamburg faum irgenb welche erbalten
ober erneuert 355er bie „#ageborn$linbe" auf bem ?icentiatenberg
fyat nennen £ören unb an ber „ßlopftocftafel" in ber Äonigflraße
vorbeigefommen ift, fann meinet 2Biffen$ ganj Hamburg bur$*
wanbern, o^ne irgenbroie baran erinnert ju werben, baß in unferer
jroeüen flafftfcfjen Ctteraturepoc^c Hamburg einer ber großen
Sföittelpunfte be$ geiftigen ?eben$ in Deutfctylanb war. £)a$ 93üfc^
benfnuil auf bem 2BalIe »erbanft anbern SSerbienften feinen Ur*
fprung als ben ©e^tebungen be$ gelehrten SeförbererS ber £anb*
lung iu bem ?efftng'f$en Greife; aber tinc einfache 3nf$rift
mürbe genügen, ba$ gaftlid;e #au$ feinet ©d)wager$ ©cfywalb
ju bejeid;nen, wo bie grau ^rofejforin fo häufig mit ?effmg eine
Partie 8'bombre fpielte 1 , beffen ?ob in feinem 2)?unbe e$ jweifel*
I)aft läßt, ob if>m mefjr baö SSerftanbeSfpiel ober bie 2Becf>felfalle
beä ©lücfes anjogen. — grau Äbnig fyat julefct vor i^rer SSer^
JKiratfmng mit Cefftng im Sfteß bem Äatfer$l;of gegenüber gewohnt 2 ,
?effing felbji auf bem SBroof hei einem @ommiffion$ratl; ©djmibt*
9lad> Stngabe be$ ©djriftftellerlerifon ift ba$ £au$ nid)t me^r ju
beftimmen, vielleicht gelingt e$ aber bem 3"fawmcnwivfen
unferer ?ofalforfcf)er befonberS mit 3uplfenal>me fcer Stabterbe*
bitter unb ber literarifd^en Stuebeute au$ bem reiben SBriefwe^fel
jener fctyreibfeltgen Qtii ^ n ^9 e £Men ju gewinnen, bie erlauben
auefy na$ au&en $tn bie Käufer reben ju laffen von bem, wa$
einft in tynen vorgegangen. — (£$ ftnb bod) utd^t Univerfttaten
allein, beren £äuferfronten ftcb ber ©afte rühmen bürfen, bie fte einft
beherbergt ^aben; bie SBejeidmung anberer Ijifiorifd) wichtiger ©teilen
ließen ftd) in tbtn fo einfacher Sßeife bamit verbinben, \m ba$
1 ) Soetbeer a. a. D. @. 8 nad) §8eri<bten SSevroanbrer be$ £aufe$.
2) Briefe an ßeffing u\\ Cr. $01119, £ad)matin 58b. xm, v. 1775 9cOü. 5,
1776 3ult 13 u. 8ept. 7.
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i. 33, in SBien gefd^ unb in Hamburg um fo wünfcbenSwerttyer
ifl, je me£r ftdj tiefe ©tabt in ityxtm 2lufbau unb in tyrem
©runbrifc gegen früher umgeflaltet,
SSitUeid^t würbe eine feiere äußere Erinnerung aud^ genügt
£aben, rafd&er als ba$ jefct gefebe^en fonnte, bie SWittet jufammen*
jubringen, bie erforberlid) gewefen wären, ba$ befproetyene Portrait
£ier ju behalten, ba$ jefct nad^ 93erltn Cju ©tabtgerid&tSratf) Cef fing
für 2600 Jfo gewanbert ifl; ben Äreifen, beren Sntereffe aucf>
ojme äußere Anregung für all bergletc^en immer lebenbig ifl, fe^lt
e$ im Sinjelnen an auSreid&enben SDiitteln unb im ©anjen trofc
be$ Iräftigen 2Öad^t&um$ be$ SBereinS für Äunjl unb SBijfenfc&aft
an genügenber Drganifatton für rafdj>eö £anbeln.
Unfere ^ßortraitfammlung, auf verlorenem Sofien fle^enb, in
ben urfprüngltc|) für arcfyäologifclje £mdt beflimmten, jefct großen*
tyetlS naturwijfenfdjaftlidj befehlen 3 { mntern *** JWufeumS im
©pmnafialgebäube ifl wenig befannt, fonft würbe ?efflngg Portrait
|)ier ober in ber 33ibliot£ef, ober in ber Slula be$ ©pmnafmmS
einen angemeffenen ^>la^ gefunben £aben; e$ fyattt auf ber
S3ibliotbef feinen flreitbaren ©egner ©oeje unb in jener Sammlung
aud; einen guten ©efannten getroffen, ba$ 53ilb be$ Äaufmanneä
3oty. ©djubaef, in beffen £aufe auf bem gjorf im alten Sanbe
Sefftng feine £od>jeit beging.
3lu$ bem 93cft$ von Sefftng* greunbin (Slife SHeimaruS
flammt ein bem ©rafften nad>gebilbete$ SWimaturportrait unb
wir bürfen un$ freuen baß weuigftenä btefeS, von 2lrcf)foar
Sappenberg auf beffen ©o£n Dr. Sllfreb Sappenberg »ererbt,
in Hamburg bewahrt wirb.
Sefftng £at feine Hamburger greife fe^r £od[) gefctyäfct unb ifl aud?
fpäter gerne ju ©efud^en f)ierf)er jurücfgefe^rt, obgleich bie legten 53e^
jie^ungen, bie ifm &or feiner Ueberfteblung nadj) Sßolfenbüttel, länger
al$ beabß$ttgt,£ier jurücf gelten, nid;tgerabe erfreulicher Statur waren,
©eine ©Bulben jwangen tyn, feine 93ür^er ju »erlaufen unb au$
baS fcalf if)tn nod> nidjt £erau$. £)ie SBolfenbüttler 33ibliot£ef gab
tym bafür überreichen ßrfafc, aber ba$ Seben würbe tym nify leichter
unb e$ braucht grabe fein befcnberS trauriger Slnlaß gewefen ju fein,
ber ifjn, wie ©raff felbft erjagt £aben foll C©oetbeer a. a*£>. ©♦ 13)
bei Slnblicf feines Portrait* ausrufen ließ, ,,©ef)e id) benn fo verteufelt <
freunblicfc au«'?" %. Sfceobaib,
2>rucf von 2b. $. 2Heifcim.
I
i
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üttt^eilungett
be*
tterrttiB für ^amtorgifdie Cßefd)id|te.
M lO. 1878* 3ulu
lieber ben Dr. med. Slbrian Soffen f)ol £at befanntlidj)
2Röncfeberg in ter 3^f*r* be$ SBerein« 2, S. 507—17 nähere
SRachnc^t gegeben. Soffen £ol, n>af)rfrteinlid[) tin geborener
SWteberlänber, war 1560—1570 naefy einanber tn Antwerpen, in
SWifcbelburg in ©eelanb unb in Äöln am 3?bem bamit befebafttgt
getoefen, bte gefangenen SWennomten im auftrage ber Dbrigfeit
t>om Srrtyum tfjrer ?e£ren ju überzeugen, unb fam ttwa 1571
nacb Hamburg, wo er al* Slrjt praftiftrte, einen ©4>reib*2Umana($
mit angehängter Praedictio astrologica auf tae 3a$r 1573 unb
feinen „Dialogus. Gin ©billig snb Ctyriftlicf) ©efpretf mit ben
SBebber(bi\)peren" 1575 Verausgab, 1587 9losbn9 ein ©rab in
ber £omfir$e für jtdj unb feine Srben faufte (2Hitt£eilung au£
bem ©tabtardjfo bei ©ernet ©. 134) unb 1588 unentgeltlich ba$
SBiirgerredjt erhielt C3eitfd;r. 1, ©♦ 159).
SWöncfeberg £at audj ber Singriffe gefcaebt, bte von ©tapfjorji,
5>aflor ju <St, $etri in Hamburg, gegen SBoffen^ol gerietet
routben. ©tap^orft nannte tyn nntn „?ügner — , ber einen
Raufen ©djriften gefammclt, um jt$ einen SWamen ju machen,
ber ftd> geräumt, in SBrabant »tele SBiebertäufer belehrt ju Jjaben,
ba bed^ SWiemanb an ben Crten etroag fcason ju fagen nnffe
u, bgl- tn.". Ueber einen Singriff 93offen$ole son anberer <5citt
foll tn golgenbem 2lu*funft gegeben werben; tod> muß icb vorder
no$ eine 33emerfung über 93offen£ol$ Silmanad) machen,
©a* ehemals ber gamtlie SScfenborp gehörige (Sremplar
»on aBoffenfcolS „€cl)rrff Sllmanctcb tnbe practica yp tat 3ax
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na Script ©eborbt: M.D.LXXIII." befmbet (t* jefct im Seftfce
beg SSereing für $amb. ©efcbictyte. 3n ber mit bemfelben ser*
bunbenen ^od^beutfd^en Praedictio astrologica £ei§t e$: „2Ban
man actytung gibt auff bie ©aturnifctye unb ©d&orpionifdje früdjte,
fo gefdjeen in ber conjunctione ©aturni unb 3Jiarti$ im augufto
biefeä jarcg, wie wir bann im vorigen jare fcaben funbt
get|)an, wo e$ £inau§ will, unb wag ba$ be$ 2lnrt$rif}$ fürncmen
ifi". Da ftd§> au$ ben gefperrt gebrucften SBotten mit ©i$er|)ett
ergiebt, bafc SSoffcn^ol au$ für ba$ Safyx 1572 eine äfmltd?e
Arbeit publicirt l;aben muß, fo lägt jtcf> öieUeic^t auä ber lieber*
fd&rift, welche bem im ©#reib4Umana$ mitgeteilten SBerjeidmiffe
ber ^a^rmeirfte sorangefleüt ift: „Hyrna volgen de Jarmarckede,
welckere de Koeplüde unde Kremers besöken, de feilen
(geljler) gebetert, und etlike thogesettet" bie weiterge^enbe
Folgerung sieben, bafi ber Sflmanad) »on 1573 nid)t nur einen,
fonbern mehrere Vorgänger gehabt £abe. 3cbenfall^ aber be*
reefctigt uft$ bie nac^gennefene ©rtfienj eines 93offenf)orf$en Sllma*
nad>$ som 3a$re 1572, bei ben auäbrüdflicfyen 3 e ugniffen für
einen Sllmanacty beffelben S3erfaffer$ som 3af)re 1574 C1575?)
feine 33erwe$felung mit bem un$ erhaltenen 2llmana$ »om Safyxt
1573 an$unel;mem
Diefe 3^ u 9«i(Te finben ft$ in jweien Schreiben, welche ft$
abfdmftlidj in ^üxQen $oorter$ Sopienbuc|> (f* oben ©♦ 40)
foL665— 67 finben« 2)a$ erfte bief er Schreiben ifi »on sier£amburgi*
fd)en2ler$ten ©eserinu$,<£arolu$,3obocu*unb©tep()anu$
am 30» Dejember 1574 an einen ungenannten gürften, äugen*
fd>einlic|) £erjog £einri$ $on ©a$fen, poftulirten ßrjbifdjof »on
S3remen unb 33ifd;of son DSnabrücf, gerichtet; ba$ iwitt ©^reiben
enthält Weber Unterfd^rift noefy Datum, ift aber offenbar *>on
benfelben Bannern unb ju berfelben 3*** ergangen, unb tragt
bie 3lbreffe be$ ^er^ogä 3uliu$ son 33raunf$roeig* Lüneburg*
Unter ben Stbfenbern tiefer ©d&retben jmb ju serfte&en: 1) Dr. med.
©esertnuS SugalenuS, SSerfaffer eines fe$$mal aufgelegten
93u$e$ über ben ©forbut 1 ; 2) Dr. med. ßaroluS 33attu$,
SBerfaffer »ergebener mebteinifc^er ©Triften 2 ; 3) Dr. med.
l ) ©ernet ®. 135; ©<*rifr(leaer^erifon 2, ©. 215.
a ) ©ernet ©.135; ©*riftftetter^erifon i, ©. 167.
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3obocu$ $oorter (f* unten) unb 4) SWag. ©tepfjanu*
»on ©d&eneöelbt, ©ürger 1573, promoöirt alö Dr. med. $u
SRofiocf 1591, ber „erfle 3$t&9oleg I>eutfcf)lanbg unb »ielletcfct einer
ber berühmteren -Waturforfäer feiner 3dt"\
Diefe »ier SWSnner fd^rteben an ßrjbifc&of £ einriß *on
SBremen, bem JBoffenfcol feine Praedictio astrologica auf bag
3a&r 1573 gewibmet fcatte unb wie e$ fc^eint audf) biejenige auf
ba« 3a&r 1574 (1575?) rotbrnete, „baS e^ner, äbr^an
Soffentyoll genanbtt, ju Slnttorff lange ititt epn gewefener Äetter*
meifter unb Verfolger ber Ctyrifien, nu|> aber epn sermepnter Doctor
ber Slfhronomte, jt$ mit salfcfyem fcfyetnn unb unwaertyettt, jue »er*
flepnerung ber löblichen fünf} ber Slfhronomia unbtt auc£ alle fjoege
unb wolgelaerte Ferren ©octoren unb anberen graebierten unb er*
fa|>rnen Medicis, ftd) nuf) für epnen Doctorem ber SWebtcin auff*
geworffen unb fc^retbett, au$ an Ferren unb gurfien unb fonfren
jeber ititt bep jebermenniglid^en fi$ beS naf>men$ Doctoris dolo
malo beritymett unb menigen, fo anberS nic^tt bewuft, mttt fo
e^nem »alfctyen Titulo betriegtt; wie ban aucf> btßmaell in prae-
dictione Astrologica, fo er hinc inde colligtret unb enbttlicf)
für bie fet;ne 6. g. gnaeben bebteiret Ijaett, ftdj ntc^t aHeine mttt
unwaer^eitt für e^nen Doctorem, funbren auefy für epnen Phisicum
fdjreibtt unb abma&lett, unb anbere fromme gelaertte Medicos na$
feiner tudffif^en unb fu^fifc^en aerbtt ^crac^tett, ja mttt ?ügen,
wie fol$e IpriafeS* unb Seimen reiner, Parasiti, Alastres ac
leves homines facere consueverunt, Dem altten fpricfjworbt naef):
Calumniare audacter: semper aliquid haeret, nu& ht\) (£♦ g*
©♦ aud) ge^rnn mitt »erögelinge in »erbad)tt jue bringen willen
^aett'^ 3n bem an £erjog 3uliu$ »on 33raunfd>weig*?üneburg
gerichteten ©^reiben fceigt e$: „jiebertt SlnbreaS 33offenf>oll
mit fynem serfeljerben Sibertinifd&en gepfte unb gemiJte (wie bau
t>on mehren gefdjreven tfi) »on ber Äettermeijfterpe unb »erfolgung
ber frommen Stiften unb galgenprebifen l;ier fo (lie$: $ierf)cr ftcf)
begeben Jjeefftt, jtrf »alfc^litf unb mttt unwaertyettt »oer eilten »er*
meinten Doctorem ausgeben, ^aett er ^aeber unb jandf mit un£
angefangen, auc^ ntc^t allepne be$ Ferren unb gurfhn unb fonfl
*) ®ernet ©. 136; 3tför. f. famb. ©ef#. I, e. 163; «dWftfteDcrtaton 9,
6. 637.
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jebermenniglig in »erbaut gebrac&tt, alfjj offt nrie funberlinf unbtt
famptlicf nicbtteg gele&rett, aucb fonfl unfere Ärancfen aerfeumeben,
au$ fonfl mttt bßfem getoeten ber Äunfi ber SWebicien gebruefeben,
roente top unfen Titulum nid)tt rebeliecf follen ermorden £ebben,
unb n>e$ beffe^ mefjr tfi, wie ban au§ fernen Sflmenafen, fo er
an bie burcbleucf)tige et reverendissünum jue ©reimen scrip-
titeret CD §Mtt, unb fünften Cerauget); welcbeä nrier bennoef)
umb ber Sonfcientie unbtt friebeä willen fn aller flitle £aben laffen
£tnnege£en unb fepne Weiterung mitt tyme anfangen, — bt§ ba$
e|>renbanter IBoffen^oU anno 74 in feinen Äalenberfen bermaefcen
angegeben unb in feinen »ermepnten ♦ ♦ . berma^cn epnen jeben
angegeben, tarn suppressis voeibus, ba$ mir e^ren^alben niebtt
lenger ^aben fünnen fcfyweigen, fonbren folc^cd epnem Srba^ren
SRaebe al§ unferer ubericfyfeit ju erfennen geben, aucb münbttlicb
unb fdjriffttlid) fegen gebadeten 33offenl)oll fuppliciret, um epne
offenttlicbe Deputation mitt iljme ju bitten, bamitt am Xaege
fummen mochte, wer beffer ftubiret unbtt ferner fünft ber Slfiro*
nomie epn beffer guncament gelegtt ^ette; unb weiln er au#
öffentlich getrieben, ba$ bie fünft ber Slftronomie nifyt befielen
fonbtte unb niemaelfc fein gueber Medicus fein fonbtte o£ne bie
2Bicffer*Äunfl unb Astrologiae Judicia, nam vide in prefatione
praedictionum de anno 74, fo feinbtt roier genotigett worben,
gebaebtten 93offenf>olI jur Disputation ju furberen".
Reiben ©ebreiben unmittelbar »oran geben brei lateinifebe
3nt>ectben gegen einen Ungenannten, in bem aber ber Utieberlanber
SBoffen^oll um fo weniger )it »erfennen ifi, al$ bie erfte bte lieber*
febrift trägt: In futilem, levem, Alastrem, impostricem men-
dacem, calumniatricemque Vulpeculam belgicam. 3)ie
jweite ift Ad eandem übertrieben unb Georg. Buch (mit einem
©tri$ über uch) unterjeic&net*
Gin folcfyer Singriff son »ier ÜWannern, bie fämmtlicf> praf*
tifefce Slerjte in Hamburg waren unb son benen ftd) brei litterarifcfc
befannt gemalt ober f)ersorget£an £aben, wirb nidjt ol)ne SBeitereS
unbeachtet bleiben bürfen* Stecbt unb Unrecbt naety beiben Seiten
tytn gewiffen^aft abjuwägen ifi man freilieb niefct im ©tanbe,
wenn niebt tin günfiiger 3ufall ton SHmanadfr 33offenl)ol$ son
1574 (1575?) wieber an$ ?icbt bringt.
Ä. Äoppmann,
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Dr. med. Sobocud Dotter.
Ueber ben im öor£erge|)enben Sluffafce genannten Dr. med.
3obocu$ Wörter $at juerfl ©ernet (SWittyeilungen au$ b. alt.
2Webtcinalgefcf>. Hamburgs ©. 131) einige SluSfunft gegeben.
9la^ bem 33ürgerbu$e öon 1453 — 1596 erwarb 2Wag.
3obocu$ Wörter im 3a£re 1569 ba$ Bürgerrecht, unb jtoar,
wie e$ bamals bei 2lerjten unb anberen ^erfonen, beren 9lteber*
laffung ein öffentliche« ^nterejfe £atte, ©ttte war, unentgeltlich 1 .
Die nötige Sürgfc^aft für tyn leiflete fein ©djwager, ber Mag.
art. lib. ^oü^iM I)egener, Lector seeundarius am 2)om
C1556 Wlai 1) unb fpäter $afior an ber Äirc^e ©t. $etrt
(1580 Slug. 7), beffen ©cjwefier Slnna bie ©attin Porter« mar.
Diefe S£e mufc längere Seit sor bem 33ürgerroerben Porter*
gefdjloffen fein, ba ©eorg, ber ©o|>n beiber, f$on im 3^e
1577 an ber Uniwfitat 9tof»ocf ftubirte (fol. 674). 1570 laufte
jtcfc Porter ein ©rab in ber $etrifir#e 2 ; 1572 2lug. 24 faufte
er *om £eiligengeifc£ofpttal für 1000$, tim SÄente bon 50$.
(fol. 336); 1574 December 30 erlief* er mit ben brei beilegen
bie oben mitgeteilten ©^reiben; 1577 3anuar 1 roibmete if)m
2Wag. Henning gunrabinuä 8 tittt Elegia de regno Christi,
veri Emanuelis (fol. 184 b); jroei ebenfalls bon bem ©o^ne
abgetriebene ©ebicfyte (fol. 200) finb unterzeichnet J(odocus)
P(orter) M. D. anno 1586.
SBon fetner i&n übertebenben ©attin f>atte Porter, foroeit
mir befannt, wer Äinber, jroei ©ityne unb jtoei Xöctyter. ©eorg,
ber fpStere ©Treiber ber grau S3arbara SRanfcau, war »ermutig
ber Sleltefie. — 2lnna bermäfjlte jt$ 1585 mit $eter SWepger
(Starter son SWosember 18, fol. 69) unb na# beffen lobe
1595 ©eptember 29 mit 3a?ob ©gröber (gfjejarter fol. 549 b);
na<$ tyremlobe, 1636, rotomete i£r 3o|>ann £ülfemann, ber
bamaW at$ £au$* unb Xtfd&genoffe beS Dr. ^Bartholomäus
93attu$, ©eneralfuperintenbenten bon Sommern, Steffen be« oben
genannten Dr. Äarl 93attu$, in ©reifäroalb fhtbirte 4 , ein Cetc^en^
*) 3tfd>r. f. bamb. ©ef*. 1, <5. 159.
*) ®ernet ©. 131.
8 ) ®#rifrfteUer--£erifon 1, ©. 56S.
4 ) ©dmftftellcr^erifon 3, ©. 424.
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Carmen 1 * — ÜWargaret^e f>eiratfcete im Dct. 1581 Dr. 3o£ann
53 enfc au$£ufum, ?etbarjt beSÄönigS aonDänemarf 061. 593) 2 . —
3obocu$ n?ar 1595 mit feinem 33ruber ©eorg jufammen SBormunb
feiner ©$ioeflerfinber $on $eter SWepger Cfol. 654).
£\ Äoppmann.
P N V T.
Stuf einem ber bier ©pru(&bänber, welche auf bem befannten
©rabfiein aus bem Dome ben fadfpfeifenben ßfel umgeben, lautet
bie 3nfc|irfft: ick för du na f n v t. Die legten t>ier 33u$*
flaben jinb lange ofme Deutung geblieben, bi$ £err SRegifirator
be 33oucf in feinem etngefwtben Sluffa$e über biefen Seicbenflein
C£amb. iiu u. Ärit. ©lätter 1855 3to. 57, awfy in befonberem
Slbbrudf „Die 93egräbniptafel mit bem bie ©adfpfeife fpielenben
(Sfel aus ber ehemaligen Domfir^e in £amburg'0 bie Srflärung:
Frede nert, Unfrede tert, ttorfcjjlug. Sfadj be 93oucf f)at
Sappenberg in ber 3eitfc^n für £amb. ©ef$. 5, @. 72 ben
rätselhaften ©tein nochmals einer Unterfuc^ung unterworfen. (Sr
ftimmt (©. 93) mit feinem Vorgänger barin fiberein, bap in ben
&ier 93u<$ftaben o^ne 3^eifel bie 2lnfangebud)jlaben son sier
SBörtern ju ernennen feiern ffielctye 5Borte gemeint feien, ob m
beutfäeä ober tin lateinif^eS ©prid&roort, bleibe ungewiß: jebetu
falls mü&te e$ jt$ bem ©inne beS ©anjen anfdjliefcen. Da
man ba$ aber son bem Spalte beg bur$ beJBoudf gefunbenen
©pri$roorte$ nicfjt fagen fönne, wie anfpredpenb feine SBermutyung
aucfy auf ben erften Slnblidf erf^einen möge, fo bewirft er bie*
felbe, ol^ne eine anbere ?öfung ju »erfud;en. ©o befh'mmt lä§t
ftd) nun freiließ bie Unmöglich eit ber Srflärung be 53oucf $ roo^l
nifyt behaupten, benn ba un$ nichts über bie Umflanbe befannt
ifi, toelcfjc baS merfnmrbige 33ilb unb bie 3nfcbrift be$ Steine*
veranlagt $aben 3 , fo fönnte bie (Srflärung, wenn fte auefc
ju ben übrigen ^nfc^riften nic^t pagt, bo$ ju ben SebenSfdjidf*
*) ©ernet ©.131.
2 ) ©af. e. 138.
3 ) Sßeber bk »on be 93outf im ©tap&orft gefunbenen, biefen ©rein unb
feine SBeftfcer betreffenben SGotijen, noeb bie »on fiappenberg ge*
gebenen Sfotc&roeife über 3acob »amme £olte unb $ant ftmgbe bringen
hierüber au* nur ba$ ©eringfte bei.
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ltl
falen ber Werfen, für welche ber Stein gemeifjelt warb, in treffender
SBejiefuing fiesem Da ftcf) jebocf) m biefer £injtcbt bie gefunbene
Schart roeber ald richtig, no$ ald unrichtig beroetfen Iaffen wirb,
fo serjtc&te ic£ auf ben einen rote ben anberen SSerfucb, unb be*
gnüge mify, eine son be JBoucfd unb Cappenberg'd 2luf^
faffung, benen bie 33u$fiaben anfange son 5ß6rtern fcbienen, ab*
roeicbeube SSermufyung ber Äriti? unferer 2lltertyumeforf$er ju
unterbreiten. Docty mu§ i(b sorfjer berieten, auf welchem SBege
icb ju meiner Deutung gelangt bin.
3n einer ©i&ung bed SBeretnd für Sftieberbeutfcfye ©pra$*
forfc^ung befpra^ ity fürjlicf) ein feltened 33u(fy Henselyn, bad
ungefähr um 1500 gebrudft iji 1 . Der ©d>lu§ beffelben lautet:
Merke wat dar is dnd; barunter fielet bad 33ilb timü Xobten*
fopfed. Der mobernen Sluffaffung folgenb, in ben brei S3u^
flaben bie Anfänge son brei 2Ö6rtern ju fefcen, lad icb: Dy nalt
de Dod, Dir naf)t ber Xob. £err Dr. SWatfen protefiierte aber
gegen eine folcfje Deutung unb lad bagegen, einfach bie 33ucb*
fiaben nennenb: de ende, bad Snbe 2 . Die Slrt bed 9tätf)feld unb
feiner ?Bfung tfi fo einfach unb serftänblicfy, f<f)lie£t jebcd falfäe
Statten, wie notlfjroenbig, fo gänjlid) aud, ba§ biefer Srflarung
fofort son ber SBerfammlung jugeftimmt würbe.
SBetracbten nrir in gleicher SGBeife fnvt alä ©ucbfiabcn*
rebud, fo ergiebt fi$ und bie ?efung ef[f]en ute 3 , b. ty. „grabe
aud", nämli$ „mit bem SRaume audgefommen". Der Äünftler
fanb ju timm längeren ©prucfye, ber ju „ify *or, bu nad)
mir" gefiimmt (unb gereimt?) £ätte, leinen $la& mcljr; eine
fürjere ©entenj fiel ityn nify bei: ba entflog er ftd) für*, ben
Staunt bur$ ein paar Sutbftaben audjufüllen, beren ^umoriftifcfyer
©inn jugleicb über bie Gntfle&ung biefer rätbfetyaften 3*"M
Sludfunft geben unb bad Ungeföitf bed ÄünjHerd fdjer^aft tabeln
follte. Um ben 9tatJ>enben auf falfcfje ©pur ju leiten, föeint ber
Äünfller nidjt jroif^en n unb v, wie naef) unferer ?efung natürlich
*) ©. über baffelbe 2Btec&mann*äabon> in S^aumann^ ^erapeum. 3«6tg.
23 (1862), ©. 177.
2 ) ende ift im Stfeberbeutfcben befanntlicb nwtfcultn.
3 ) $a$ Seieben v barf natürlich nacb mittelalterlichem 33raitrf?e al$ u ge«
faßt werben.
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gewcfen wäre, fonbern jwifctyen bem f unb n unb wieberum
jwifcfyen bcm v unb t größeren 3 w ifcbenraum gelaffen ju ^aben*
Cappenberg'S Slnnabme eines SluSfalleS &on je einem ©ucfyjkben
an tiefen betten ©teilen, ber bur$ fpätered JluSmeißeln bewirft
wäre, i(l fomit unnötig» -Wocfc muß ty bemerfen, baß mir
Sappenberg'S 8 a fF Utt 9 beS^ vorne oben mit einem ©cfynorfel
&erfef)encn v als v (ober u) unrichtig ju fein fcfyeint. Der
n*©tric$ ftnbet ftd) einige SDtale in ber ^nfcfyrift unfereS ©teineS,
weift ba aber ganj verriebene ©efialt auf; unb jener fdjmörfel*
£afte ©$weif beS v erföeint j. 58» au$ in bem j beS ick (för)
unb in ben z, nur freiließ als unterer ©djlußjug, wä^renb bei v
als oberer SlnfangSjug. 2lucf> £err be JBoutf, ber ben Stein
fe^r forgfältig burcfjgepauji, fcat bloß ein v mit einem ©cfynörfel
l^erauSftnben lönnen unb bemnadj in feiner genauen unb alle 2lb*
furjungen beibe^altenben SÖiebergabe (öegräbnißtafel ©. 3) v
gefefct.
3um ©d)luß eine ftrage : i(i über folc^e 33ucf$abenrebuffe — -
ber SBortbilbung rebus (burdj) ©egenflänbe) entfpredjenfc, lönnte
man fte litteris Cbur$ Settern) nennen — bereits irgenbwo
getrieben? ©♦ SBaltljer*
3ur ©efc&tdjte ber SBer&retfung ber ßefefunfi im
mttdaltet.
i.
©• 51 tiefer 9Jtittf>eilungen f>at Dr. SÖalt^er mit SÄec^t
betont, baß bie SluS&ängung von SDtiet&ejetteln im 3. 1517 tint
jiemfic^ allgemeine Äunfi beS ?efen$ ju biefer 3^ vorauSfefce,
^nbejfen ift biefe jfunji in Deutfälanb vor ber Deformation
feineSwegS fo feiten gewefen, wie wo&l angenommen wirb, im
©egentyeil fönnen für baS 14 unb 15» 3af>rfmnbert mannigfache
Seweife erbracht »erben, baß fte minbeftenS bis in bie ©cfcit&ten
ber £anbwerfer £inab »erbreitet gewefen ijl 3a, bereits 1270
wirb ber Ääfler eines weftfälifc&en $farrborfeS CSSigge) ange*
wiefen, bie 3ugenb beS ÄircfjfpieleS täglicfc 4 ©tunben im ?efen,
©(^reiben unb in ber ©otteSfurd&t ju unterrichten, wä^renb bie
©ngefeffenpn beS ÄircfcfpielS bei ©träfe von 12 9Warf Äölntfö
verpflichtet werben, i£re Äinber jur ©$ule ju fdjidfen, bamit, toit
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eS fcei&t, baS nod) in Dielen £erjen glimmenbe £eibent£um gänjlic|f
erlßföe 1 . Die Urfunbe erweift nicfct nur baS bamalige ©efie^en
eigener ©Aulen auf bem Canbe, bie Amtspflicht ber Seigrer unb
©cfyulpflidjtigfeit ber ^ugenb, fie befagt au$ beutlidj), ba§ man
nid)t etwas neues [Raffen, fonbern etwa« hergebrachtes aufregt
erhalten unb fräftigen wolle, ©tanb es aber fo auf bem ?anbe,
fo fonnen wir minbeflenS baffelbe wo$l aucty für bie ©täbte an*
nehmen, wenngleich iö) gefiele, ba§ t$ bie erflen ©puren einer
beutfcben 93olfSfd)ule erfi ju Slnfang beS 14* 3a$rl). unb jwar
in Sübecf nac&weifen fann C@rautoff, £ifi. Schriften 1, ©. 329 ffo.
£ter waren bie vier „dudeschen scrifscolen" auf Uebungen im
Sefen unb ©^reiben beS Deutfc^en befcfcränft, ben ^ityeren Untere
ricfyt vermittelten bie beiben älteren lateinifcfyen Slnftolten, welche
bis jur Srricfctung ber vier unteren bie gunctionen jener mit
wahrgenommen Ratten» !$vt Ueberfüllung rief bie unteren in'S
Seben, bie Arbeit würbe geteilt Unb wie in ?übecf, ifl eS aucfc
anberwartS hergegangen, überall fcaben bie fog. lateinifdjen Dom*
unb ©tiftSfd&ulen aucf) ben Unterricht im Deutfc&en gepflegt unb in
ben unteren Älajfen finb feit jelfjer jafclreicfce ©d>üler aller ©tänbe
vertreten gewefen. DeS näheren barauf ein$ugej)en, würbe £ter
ju weit füfcren, bodj mag im 2lnfd)lu§ an bie ©emerfung
Dr. 2Öalt£er'a ber Hinweis geflattet fein, ba§ in bem foeben
erfc^ienenen jweiten Jöanbe meiner £anfereceffe fi$ $Mi prägnante
S3eifpiele für baS SefenfBnnen wenigjlenS beS größeren X^eileS beS
^ubltfumS ftnben.
3n bem einen galle beflagen ft# einige englifcfce Äaufleute
ba§ ber £oc£meifier von 9>reu§en 1441 in Anlag beS &ollänbifd[)*
wenbiföen ÄriegeS ben 9foSfuj>r$anbel auf bejtimmte ffiaaren be*
Wränft unb biefeS Serbot burcb öffentlichen änfd^lag funbgegeben
$abe, nadj^er aber bie Slnföläge abgeriffen unb jeber £anbel
unterfagt worben feu Der ©afc lautet mit SBeglaffung beS £ier
unwefentlic&en C£- »• 2, ©♦ 538 $5): Contigit — quod —
magister de Prucia et principales — decreverunt, quod
nulla navis de Prucia cum mercandisis exiret, sed Anglicis
concesserunt, ut suas naves onerarent cum mercimoniis et
l ) ©eiberfe, Sanbet* unb m<#t*8ef#t*te be* jperjogt&um* SBeftfalen 2
(U. SB. 1), #0,351 •
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rebus de Prucia quibuscunque , quibusdam tarnen merci-
moniis exceptis, et super hoc cedulas ad loca puplica
fixerunt, sed statim beneficia convertentes ad injuriam
dictis sedulis ablatis ordinarunt etc. — Der jroeite gall t>om
3* 1442 ift noc£ interejfanter, »eil l)ier ber £anfetag aon
©tralfunb t>te 5Befanntmad)ung serfdnebener Statuten mittelft
öffentlichen Slnfc^Iag« im 9tat$)au$ anbefiehlt C£-9t 2, @. 510 § t5) :
Unde beden unde willen de (recesse) alle bii eren penen
darup gemaket geholden hebben — unde dat en islik van
dessen radessendeboden bii ere oldesten dat so bringhen,
dat de vorscreven ordinancie gescreven unde up
ere radhus gehanghen werden, zo mach en islik
zik vor schaden weten to hodende. Unb wenn mein
@ebäd)tni§ midj nicfyt taufet, fo bewahrt ba$ ftralfunber ©tabt-
arcfcis no$ l^eute eine berartige au$ bem Snbe beä 15. ober 33e<
ginn beä 16, 3atyrlf). berrüljrenbe ©efanntmactyung jnmer ^anftfc^er
Statuten, welche, mit gro§en Settern auf ein böljerne^ 33rettd>en
getrieben, immer no$ beutlidj ju lefen jtnb.
Seipjig* ©♦ toon ber 9»opp.
IL
X>ie son ©eiberfc mitgeteilten sattungen des kusteren
unt schulmesteren in ber Pfarrei 33igge, auf bie $rof. t>on
ber 9topp aufmerffam macfjt, fiub jroar son bem Herausgeber
in ba$ 3aJ)r 1270 gefefct, aber baä ?agerbud>, bem biefelben
entnommen ftnb, ifl eine mbimirte $bf$rtft *on 1586, welche erfl
burdj SBermittelung einer Äopie son 1417 auf ein Original t>en
1270 jurücfgefct, fobafc alfo bie sattungen, meiere jtd) am
©c^luffe be$ @anjen beftnben, auty in fpäterer unb jroar in fe|>r
triel fpäterer 3eit ^injugefügt fein fitanen. Unb einer fe^r »tel
fpäteren £tit glaube i$ allerbingS biefe sattungen juroeifen gu
follen, ba nac£ ßriegf, Deutfd)e$ ©ürgertfcum im SWittelalter
C1871 ©, 74), ber jt<# bafür auf ben mir bier leiocr nicf>t
jugänglid&en 2Wone beruft, ,/Dorffd>ulen — im 9Kittelalter, foroie
im erfien 3a£rf)unbert naty bemfelben, ja in manchen ©egenben
fogar nod> im 17* 3^rbunbert faum irgenbroo" aorfcanben waren.
üDaju fommt bie au$gefprocf>ene Xenbenj einer jtcf> auf bie ©#ule
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tfüfcenben ©cfämpfung be$ £etbent$um$, b. &. ber bem £eibentjmm
cntfiammenben, t>on ber $rtftlicf>en Jlirdje e troaä jugejhtfcten unbumge*
möbelten ©ebräud;e unb SSorftellungen, bie ficf> ba$ ganjc SWittelalter
fcinburdf) erhielten unb erft »on ben protejtantifd[)en$rebigern, nt$t am
wenigften um t^rer Skrquicfung mit bem ÄatyolteiämuS willen,
auf baä lebfjaftefte befämpft würben, eine lenbenj, welche mtdj
bie Slbfaffung ber Haftungen in bte 3«t »erlegen la§t, wo son
®rjbtfd)cf 3of>ann ©ebfiarb £rucbfe§ »on JtSln 0577— 83)
esangelifcfye $rebtger in S3tgge angeheilt roarem
£inftcbtli$ ber Sübifcben ©Rillen fcfceinen mir ©rautoff'ä
Stfacfjric&teu nicfyt ftd>er genug, um bie 4 ©cfjreib faulen ?übecf$
otyne SBeitereä mit ben 4 Äirdjen faulen ju ©t. SWarien,
©t ^afobi, ©t. $etri unb ©t. Sltgfoien ju i&entifteiren
unb bemgemäfj t^re (Sntfteljung au$ ber erfien £alfte beg 14. 3afcr*
tyunbertä ju batiren. @tn Vertrag *on 1418 unterfetyetbet eine
9Wef>rjaf>l alterer, ju Sftecfct befleljenber Spulen son ben sielen
neuerlich eingerichteten ©Rillen, dat scryfschole synt gheheten *,
unb benimmt, ba§ in 3ufunft auger jenen alteren Spulen nur
»ier ©cbulen fein fallen, dat scryveschole synt ghenomet, dar
men allenen schal leren kinderen lesen und scryven in dem
Dudeschen unde anders nerghen ane 2 . Unb in ctynlidjjer SÖeife
fu4>t man in ttm$ fpäterer 3 f i* aud) in Hamburg neben ber
Ätrcf>enfd)ule ju ©t. Sftifolat fogenannte Deutfcbe ©(^reibf^ulen
tn'S Sieben ju rufen für alle de genne, de de willen scriven
unde lesen leren 3 , fßon ben ^ircbenfcfyulen ju ?übecf erfcfyeinen
nad> einanber bte ©cbule ju ©t. 3)Jarten 1252 4 , bie ©$ule ju
©t. 3afobi 1262 5 unb bie ©c^ule ju ©t. $etri 1301 6 ; über
fca$ Sitter ber ©cbule ju ©t. Slegioien ift mir Stielte befannt; in
Hamburg murce befanntlidf) bie iUrcbenfcfyule ju ©t. SRifolat 1281
eingerichtet 7 unb blieb bte jur ^Reformation bie einjige Atrien*
fcfjule unferer ©tabt 8 . 2luf bie Deutfd&cn Schreibfaulen in
Hamburg benfen wir gelegentlich felbft jurücfjufommen, melletd&t
nimmt auefy einer unferer gelehrten ?übecfer greunbe in Setreff
feiner SBaterftabt jtcfc btefer ©acbe nochmals au. gür bie Gr*
*) ©rautojf I, 6.38h 2 ) Saf. 1, ®. 382. ») Gb. 2Keper ©.226.
4 ) £ub. U.93. 1, 9*0. 189; 3, #o. 46. *) ©af. I, Wo. 261. 6 ) 3, #o. 46.
7 ) £am&. U. 95. I, #o. 794. 8 ; <Sb. 2tteper ®. 153.
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fenntnifc ber SBerbrettung ber Cefefunfl im Mittelalter ifi: bie QnU
flelfjung tiefer 2>eutfcf)en ©ii;reibfcfyulen, in benen, abgefel)en etwa
»on bem lateinifcfjen Abc 1 , nur ?efen unb Schreiben beutfe^er
©$rift gelehrt würben, natürlich Don ber großen ©ebeutung.
Der ©ebraud) öffentlicher Slnfd&lagc, btefeS fd>on son
Dr. SÖaltl^er l)en>orge£obene Moment für bie ©eurtyeilung ber
gragr, ift mir häufiger unb in ttertyaltni&mäfcig früher Qnt be*
begegnet, auf bem 9tatf$aufe, in ben Äauff)öfen, an ben Äirdj^
tpren. 93etfptel^n>eife fü^re ify an, ba§ 1382 ber SRatymann
Ipbemann 33runow &on (Stettin sor ben £anfetfabten über
JBidfetut, S3ürger ju Cübedf, flagte, dat — de sulve Bicketut
eme quade wort over gesecht heft und quade breve gesand,
de he in de kerkdoer to Stetin kleven let (£. SR. 2, 5fto.254 § 6),
unb ba§ e$ am £ofe ju -Wowgorob Sitte war, ben Warnen be*
trügeriföer SRuffen aufjufdjreiben unb ben 3*ttet tnit SWgeln an
einer Xreppe ju befeftigen, bamit fein £>eutf$er wieber mit bem
felben in £anbel&>erbinbung trete, wie benn 1402 bie Ifolänbifcfjen
©täbte bem Kaufmann ju -Wowgorob fdjreiben: Vortmer welk
Russe de to Nougarden an de treppe genegelt wert, dat sal
men uthscriven an de stede und war men den coepman
weit, dat ment holde in den steden und waer de coepman
is, alse ment to Nougarden holt, by den broke, de dar to
Nougarden up gesatt is (#. 9t. 5, 9to. 69). Sine febr große
unb nafyeju allgemeine Verbreitung ber ?efe!unfl aber bejeugt e$,
wenn 1443 in ©raunfcfyweig bie 3ünfte einanber mit Spott*
Worten serl^nen, bie fie auf ^Bannern ober auf Rapier ge*
fc^rieben an SRüjjen unb £üten trugen: „Wente se drogen
rime up den koggelen unde filthoden fan papire, de luddenaldus :
Dut is nu Wu we willen
We sint enig Dat schüd" 2 .
Do kernen de smedeknegte unde schoknegte, unde
drogen ok rime uppe den koggelen unde hoden fan popire,
darinne stund, dat ludde aldus:
Nu drage ji rime
Hyrna hode ji swine" 3 u. f* W.
£♦ Äoppmann.
l ) (Sb. SReper, ©♦ 226 : utghenamen dat abecede moghen se en leren.
a ) ©tfceßer, Shigt-Bök der stad Brunswyk ©.55. 3 ) 3)af. @. 56-57.
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3ur $unjh$ef4ndjtc-
1. 3^fob 2»or$.
Dr. $fotenfcauer in 33re$lau, früher in Schleswig, §at
in ber 3tittyr. ber ©efellfdj). für ©$U£oIM!auenb« ©efö. 7
(ßiel 1877), ©. 163 auf einen £amburgif#en Äünfller auf*
merffam gemacht, ben baä {mtnburgtfcfie j?ünftler*?erifon gar mc^t
nam&aft maefct, roafnrenb ba$ Serifon ber £amburgiföen ©cbriftfteller
feiner nur aU be$ SSaterd eincä bebeutenben ©clc^rten, be$
3oa$im STOoerjtuS, erroäbnt* — 3afob Wlöxö, „ein goltfcfcmibt
binnen Hamburg! — , barneben nn funftlicber grasirer", J)at naä)
bem 3 cl *gnip be$ berühmten ©tattbalterä #cinrid) SRanfcau
bejfen „contrafactur abgeflogen unb brueffen laffen", unb Qtinrify
SRanfcau roenbet ftdj 1582 gebrttar 2 an Ä&nig griebrtd) IL son
Dänemark bamit berfelbe auefc ba$ 53üb feine* D^eimS, £erjog
3ofcann$ be$ Leitern (f 1580 Dct. 2), ben $afob 2W6r$
„mit ber febbern na$ bem lebenn abgerijfen", »on il;m in Äupfer
ober in ©über ftecfcen unb bruefen laffen möge. Db ber Äönig,
ber übrigen* son 3afob üWBrS „rool eberma^len eilige ttorgulbete
föoroer unb ftlbergefäir" gefauft J)atte, biefen Auftrag gegeben
|>at, if* unbefannt Da* 9lamen$jeicben unferS ÄünftlerS aber ^
n>eift $foten£auer ntd^t nur auf einem ©ruftbilbe ^einrieb SRanfcaud
t>on 1574 nacb, fonbern aud) auf einem ^rofilportrait beffelben
»on 1585 unb auf einer 2lnftcbt Don bem ©rabmal be$ gelbfcerrn
3oJ)ann SRanfcau* — 3afob 2Wör$ war nacb bem angeführten
Serif on ber £amburgifcben ©cfcriftfteller 5, ©• 319 Sleltermann be*
©olbfcfcmiebeamte*, jiarb 1612 unb toar mit ber 1635 verdorbenen
(Sngel, Xotyer be$ ©olbfc^miebe* Spfcen Äopftebt 1 , »ermaßt. —
2Beitere$ Sftacbforfc&en bringt un« hoffentlich no$ genauere Äunbe.
2. Slbfalon ©tumme.
3n ber3eitfcbr. für ©$U£olMauenb, ®ff*.8 (Äiel 1878)
|>at 20. £. Äolfter tie son SWi Reifen nrieber aufgefunbene
Gtyronif fceä itarflen ©gröber, eine £auptqueüe be$ SReocoruS,
J ) »2(6 ein 2l(me tiefet <Ev$tn Äopfiebt wirb smeifettobne ber (gtabt&aupfc
mann Cpfce van äapftebe anjufe&en fein; f. Aammercircdmtingcn 3,
e. cxxxiv.
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»eröffentlid&t 1 . 3n btefer wirb (©♦ 217 5Ro. 78) nadj bem
Ctbellu^ eiltet 3©^ann 9tobe ober SRobef golgenbeä be*
rietet: Anno 1497 des dingesdages in den pinste (SJiai 16)
do quam de grote tafel upe dat hoge altar, und quam von
Hamborg von enen master (!), de hette Absalon: do was
unse kerekhere Johan Beneke. Dtefer 2)ieifler SIbfalon, ber
für bte Äircfye ju ?unben ein Slltarbilb malte, war SIbfalon
©tumme, ber 1486 ba$ 3Jieiflcrrecf)t erlangt £atte (Äammerei*
reefmungen 3, ©. 514) unb bis 1492 mit ber SÖitttoe be$
ÜHalcr^ #an$ 33ornemann aermäblt gewefen war, unb »on bem
un$ inäbefonbere bie Anfertigung eines ©emälbeS für tote fflatfä
fapefle im £)om ju Hamburg befannt ift (£ünftler*?exifon ©. 2;
3eitfdjr* 5, @. 251). — (Sine anbere Stltartafel würbe ber Ätrdjje
ju ?unben 1566 son unferm Sf)rontflen unb toeffen ©eföwiftern
gefcfjenft; fte war aber niebt in Hamburg, fonbern in ?übecf ge*
malt roorben. ©. 247 9io. 150 berietet er barüber: Anno 1566
heft Karsten Schröder de grote tafel up den altar to Lunden
gekoft for ein erlich gelt und se mit sinen sustern und
broder der kerke geschenkt, von Lubich gehalet.
£L Äoppmamu
$mi ©dnpnametu
S5ei ÄlauS Änipfiof* ©djiffen befanb ft$ 1525 au$ de
flegende Geyst van Amstelredam. 3>r 9iame biefeä ©d)iffe$
war ?appenberg um fo auffälliger, als naty ?9fer'$ £unbert
unb eine Sftad&t 3, ©. 223 ber Ijollänbifcbe ©Ziffer »an ber
Deedfen, als ber fliegenbe £olianber befannt, feine Steife erfi um*«
3a&r 1600 unternommen $aben foU (3eitfd)r. 2, ©• 129
Stnm. 1). 9iun wirb aber f$on 1473 unb 1475 ein ber ©tabt
Hamburg gehörige* ©c^tff ebenfall« De Vlegende Geist genannt
CÄämmereired&nungen 3, ©. LXXII), unb e« folgt barau«, baf*
entweber bie ©age »om fliegenben £ollänber f$on bamalä, wenn
l ) 2luf Warften €*röber junädjft gel)t, beiläufig bewerft, au* bie ©ef*i*te
»on @lau$ © cfrroarte, bem fhtgen Hauptmann, surftet, bie Dr. «Beriefe,
£amb. ®ef*. unb <&a$en (2. 2lufr 1854) ©. 163—65 na* «Reocoru*
erjÄ< bat; vg(. X>en Slbbrutf äolfter* a. a. D. 8, ©.247 *Ro. 149.
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aucf> in anberer gaffung, befannt cjctt>cfen fein muß, ober ba§
ber fliegenbe ©eift son 1525 ebenforcenig mit t>em fliegenden
£ollänber gu ttyun gelobt b^be, rote ber fliegenbe ©eift son
1473* 2)en ^eiligen ©etji (Hilgheghest) fyabe \fy £anfereceffe 3,
*Ro. 64 aus bem 3a£re 1375 als ©cfciffSnamen naAgenriefen;
ju einem fliegen*™ ©eifte, will mir fcfyeinen, fonnte man aber
nur burefy irgenb eine abergläubifdje SSorfiellung gelangen.
&in anbereS ©d)iff Änip^of S fne§ Berduner (3tfc|>r* 2,
©• 135), de Bardun (baf. 2, ©. 582), rcaS ?appenberg
erflärt als „Söarbun, Söarbum, ©tangenfeil, ©tangentau; f>ier
Sftame eines ©clnffeS", (Sin ©ebici)t, welches bie kämpfe arotfe^en
beu ?übedfern unb Äbnig £anS son 2)anemarf im 3al^re 1511
fcfyilbert, macfyt unter anbern ein ©dfnff als ben Vartuner nam*
£aft, unb ber Herausgeber, $rof. 2WantelS, benft babei an eine
Sntjiellung aus gortuna. »on Ciliencron, £)ie fcijh SBolfSlieber
ber Deutfc^en 35b. 3 Dergeicfmet bemgemäfc ©. 613: Bartun
(©3>tff) unb ©♦ 630: Vartuner (©$iff). Bardun, Barduner
Cunb baS »erfd^riebene ober »erlefene Varduner) bebeutet aber
nichts SlnbereS als einen 53retagner Ogl. ©eebu$ @. XIII
2lnm. 8), unb £amb, Gtyronifen ©. 306 fann beS^alb au#
en Bartun krafel, eine bretagntfebe Sarasclle, genannt werben.
£. Stoppmann.
3ur ©efdji^te ber SSegineit in Hamburg*
3n ber ©cfyrift beS £errn Hauptmann S. g. ©a ebenen S,
Der Soiwnt ber ©eguinen in Hamburg G£>amb* 1866), wie auefc
in Dr. Äoppmann'S Hamburgs firajlicfje unb SÖobl^ätigfeitS*
Slnfialten im Mittelalter (£amb. 1870), ift tint ©teile auS bem
1842 verloren gegangenen ©tabterbebud^e »on ©t. $>etri *>on
1274—1454 nieijt berücfftd;tigt roorben, welche uns ©tapl^orft
I, 2, ©. XLH erhalten Jot SMcfelfce lautet: „Anno 1397.
Godscalcus de Bilna resignavit Conversis, morantibus in
Platea Pilleatorum, hereditatem suam, in qua morantur, ut
sita est, sub hac forma, ut, si ipse Converse depauperarentur
aut dimitterent eam vacuam et desolatam, ipsa hereditas ad
domum Sancti Spiritus perpetuo manebit, p. 208". T>anad)
würbe alfo ben in ber ^eljerfirafce im £aufe beS ©ottfefcalf son
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ber 33ille roofmenben 33egtnen biefeS £au$ t>ott bem Stgentfjümer
unter ber ©ebingung aerlaffen, ba§ baffelbe, wenn t>tc ©egtnen
»erarmen ober e$ leer flehen (äffen würben, an ba$ £ofpital gum
£eiL ©etji fallen foHte. 3fl 3 e nwtiben 9läJ)ere$ über biefen
Äom>ent ober über bte fpäteren ©d^icffale be$ betreffenben £aufe3
befannt? 6. 2Bait&et.
^anjtfäe @ef$tc£t$blatter, £erau$gegeben som SBerein f*
£anftfdj>e ©efc^icbte* ^a^rgang 1876. ?etpjig, 2)undfer &
£umblot, 1878 C7^20iO-
3nftalt: I) $er banftfcbe @pnbifu$ #einri<b ©ubermann au$ äofo. Von
Dr. £. <£nnen in Äoln. 2) £ie gübecfifcbe S&ronif be$ £<*n$ SKecfemann.
Von ?)rof. 2). ©cbäfer in 3ena. 3) ueber ba$ slUter nieberbeutfcber
9le<bt$aufjei<bnungen. Von ?)rof. fr Sren^borff in ©otttngen. 4) 2)ie
Dppoßtion ©rontngen* gegen bte tyolittf 2Karinulian$ I in 2öcftfrte$*
lanb. Von $rof. £. Ulmann in ©reif&valb. *) kleinere 2Kittbeüungen
oon gjrtoatbocent Dr. 3. Tarnung in Tübingen, 3)rof. £. ©<bäfer,
Dr. & äoppmann in föarmbetf bei Hamburg unb stud. %. üöe&el in
Äiel. 6) Otecenßonen oon SBibliotbefar Dr. <*. Jorftemann in 3)reeben,
*Prof. ID. (scbdfer, Dr. & äoppmann, Dr. & @nnen, gjrtoatbocent
Dr. ©. »on ber mopp in gci'pjig unb sprof. SkanttU in fttibeef.
7) !Racbricbten 00m banfifeben ©efebiebtfoerein, barunter: 93eri<bt über
^k Vorarbeiten jur Verausgabe ber 3. Vbtbeibtng ber £anferece(fe.
Von 5)rof. $. ©cbafer,
£anfereceffe. 3n>ette Slbtfyeilung* herausgegeben »om Seretn
für £anftfd>e Oefc|>ic|>te^ 3n>eiter 33anb* — £anfereceffe t>on
1431—1476. Gearbeitet »on ©oSnun grf>r. »on ber Stopp*
3»eiter 53anbCl 436— 1443), Setyjtg, 2)uncfer & £umblot, 1878
(20 Jf).
Dtto ftübiger, ©tegfrteb ©unjlorp 1 « 2Weijferjlüdf- Äultur-
gef^idjtücfcer Sfornan au$ ber 3 e ^ ^rr 3 u ^ftunru^en. 2 33be*
3ena, ©ufla» gifdjer, 1878 Cgefc- 6 Jf, eleg, geb. 7 4\
©artljolb £etnri$ S3rocfeö. Sftebft barauf bezüglichen ©riefen
*on 3. IL Äöm'g an 3. % 33obmer, gm ^Beitrag jur ©efötdjte
ber teutfdjen Literatur im ad&tjefmten ^aljrfcunbert son SlloiS
©ranbl- ^nnebrutf, SBagner'fäe Unteerfitäfö^SBu^anblung,
1878 4 20^).
Xrurf Den Ib. ©. 2Jlctfciur.
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ütUljeUnttgett
be*
ttereiitB für ^amliurgifdjt CB>efd)id)te.
M 11. 1878. SIttgttft.
&tv 23rumten auf bem #attfapla$,
lieber ben neuen 33runnen auf bem £anfapla$ tji ttom
©tanbpunfte be$ ftunfifritifert au$ in ben Hamburger Sftac^ricfyten 1
unb in bem #amburgif$en ßorrefponbenten 3 ein eingetyenbeS
Urteil gefällt werben. liefern Urteile pflichten wir — »on
wenigen Sinjel^eiten abgefe^en — bei, fügen aber nod) einige
SBemerfungen $inju, um babet namentlich auef) bie l^iftorifdjen
33ejiel)ungen beö 33aubenfmal$ ju berütfftc|>tigen* Suwv jebod)
einige SÖorte über ben „£anfaptafc".
SÖenn in Hamburg burc|) eine monumentale Slrbeit an ben
£anfebunb erinnert, wenn ber -Warnen ber £anfe mit einem
großen öffentlichen $la$e t>erfnüpft werben, fo fßnnen wir barüber
nur unfere greube auäfyrecfyen. SBenigcr geeignet febeint e$ un$
aber, einem neu bebauten Stemer außerhalb ber alten Xfyoxt ben
Flamen „4)anfapla&" beizulegen, einen tarnen, ber paffenber ge*
wefen wäre für einen größeren fla% in ber Slltfiabt, bem Hamburg
jur 3^'t ber 93lüt£e be£ £anfebunbe$. Dürfen wir nadbträglicbe
SSBünfc^e äußern, fo Ratten wir für ben s pla£ ben Üftamen „33orgef$*
plafc" lieber gefe^en, jur geftyaltung an ben alten -Warnen, bejfen
lanbwirtltfdjaftlictye S3ebeutung freilid; längfi »ergejfen ift, ber aber
als bie Strbeitefiätte be$ £au$$immerergewerf$ nod) lange in ber
Erinnerung fortleben wirb»
*) vom iL 3ult b. 3.
2 ) vom 16. 3uli b. 3.
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Sluf ber ©pifte be$ DenfmalS fte^t eine weibliche, in antifem
Stil gehaltene, lebensvoll ausgeführte gigur, welche gleicfjfam ben
£anfebunb barflellen foll. £te 2Öaf)l jener gigur al$ Slüegorie
biefeä ©täbtebunbeS $at und nicfjt ganj befriebigt, benn bie #anfe
war ja feine$roeg$ eine ^Bereinigung, bte aU Äörperfcfyaft auftrat,
bie man J)StJe perfonifteiren fönnen : £)te ©efammtyeit ber ©täbte
warb immer nur »ertreten burdj bie ©enbeboten einer größeren
ober Heineren 3<$l i&rer ÜWitglteber; \>tel häufiger aber waren bie*
felbeu in lanbfctyaftlidj jufammengeprigen ©ruppen tfjätig, bte ju*
»eilen einanber entfd^ieben gegenüber fianben; einzelne ©table
waren jeitweilig von ben anberen loggetrennt, anbere fjaben nur
auf für je 3?it ber ©emeinfdjaft ange£6rt
3ur ?infen fyat bte ©tatue einen ©cfciffefdjnabel I)te 2ln*
bringung eines folgen, vom ©$iffe abgelten ©cf)iff$tl;eil$ an
einer von allen Seiten frei fte^enben ©tatue galten trir für feinen
glücfli^en ©riff, benn von linfä unb von hinten madjt ber ©cbiffS*
fcfynabel einen unfertigen Sinbrucf, wetyrenb er eine gute beeorattve
Sßirfung erjielen mürbe, wenn bie ©taiue in einer 9?if$e ftänbe.
Die 93u$flaben HANSA am ©4iffgfc|)nabef erläutern freiließ bie
©ebeutung be$ ©tanbbilbeS, ftnb aber unferä (SracfytenS unfein
unb J)armoniren nic^t mit bem ©anjen; aueb ba$ vergoldete
Hamburger Sßappen (in ber jejjt beliebten mauerflo&artigen gorm)
mit b;n ftcf> an ben ©d)iff$ranb gleic^fam anflammernben ?öwen
trägt nic^t jur SBerfcpnerung ber ©ruppe bei* 2lm wenigften
aber fönten mir für ein SWonument, weites fein SWottv ber £anfc
entlegnen will, bie 2Öaf>l ber auf ben $oftamenten angebrachten
©tatuen billigen, e$ ftnb Äonjkntin ber ©rofce, Äarl ber ©rofce,
Srjbif^of 2ln$gar, 2tbolf IV. von £olfiein. Äeiner biefer Banner
fielet ju ber £anfe in irgenb einer ©ejie^ung, Äonflantin aucf>
ni$t einmal ju Hamburg ober bem ?anbe ber ©acfcfen, benn
bie Annahme be$ G#rijfcnt&um$ bur$ Äonjkntin (auf weldbe
J)ingewiefen worben ift) war boef) junädjft nur für ben Dften unb
©üben Suropa 1 «, nid)t für ben Sorben unfereg 2Belttf)eil$ von
öebeutung. 3Wag aber immerhin ein Sta&men ftc& ftnben laffen,
innerhalb beffen e$ berechtigt wäre, bie genannten vier SWänner
neben einanber ju gellen, bie £anfe ift ein folc^er Stammen leinet
weg* unb auf ein SWonument, baS ber £anfe gewibmet fein foll,
gehört nic^t ein einjiger biefer SJWänner. 5ßaä bann bie fünft?
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lerif^e SluSfityrung betrifft, fo fßmten wir ber Äonjhntin*©tatue
md)t un&ebingtcn SBeifall fd&enfen: ber untere Z^til ber gtgur
erfcbeint ju gebrungen unb, wenn wir un$ ni$t tauften, ift ber
rechte Dberfcbenfel ju furj; unfein iji ba$ fctywerfallige Äreuj,
iDeld^ed ganj in ber gorm eineä ©rabmonumentä fcergeftellt tft
©raf Slbolfd (Statue ma$t ben gleiten ©nbrudf fefclenber
©ctylanf fceit; auty ^ätte 2lfcolf jünger bargefiellt werben muffen,
benn er mar, als bie ©c^lac^t bei 33ornf>öoeb gef^lagen würbe,
ein jugenblicber #elb, unb eine ©tatue SlbolfS muß feine ©eftalt
jur 3?it M*ft* bebeutenben ßreigniffe« berüdff?cf>tigen, welche* bie
Erinnerung an Slbolf bis auf unfere Xage im SBolfe wacb gehalten
$at. Der auf äbolf* ©d&ilb erfcbeinenbe gejacfte @cf>ilbbefcf>lag ijt
ein erft fpäter aufgefommeneä SÖappen, äfoolf fjat einen ?8wen im
Sappen geführt. £)ie SBergol&ung $&ttt »ielletcbt f>rralt>tfc|>
nötiger auf ber ©dfnlbftgur Cbem ©efcf)lag), nic^t auf bem Stant*
aufgefegt werben muffen*
93on ben wer SBappen: jefciger Steidjdabler (ber £amburgifcbe
33erid)terjktter ber Sftorbbeutfdfjen allgemeinen 3 e i*ung wac^t ü)n
jum Slbler ber „£anfeflabt" granffurt), ?übecf, 33remen, Hamburg,
will un$ bie gorm be$ ?übecfer unb be$ Hamburger 5Bappen$ ni$t
gefallen; lefctereS au$ bem oben fdjon angebeuteten ©runbe,
erflereg wegen ber ju mobernen ©ejkltung be$ 2tbler$.
£)er ©efammteinbrudf be$ Äunjhoerfä ift gewiß tin wa^rfcaft
befriebigenber, namentlich ift ba$ 33er£ältni§ ber einzelnen Steile
ju einanber &on ebler Harmonie, unb ber ornamentale ©cfnnucf
vorjüglic^ SWan bebauert nur, baß ba$ 33aumerf auf einem
wenig belebten unb burcty bie (tyeilweife fg|>r jtillofen) SoloffaU
bauten fo wenig anfprec^enben $la$e ftcty.
Serfe< föeint un« bie Slnlage be3 SrunnenS. (Sr fji
jwerfloS, 9Hemanb wirb bort SÖaffer fößpfen, unb e$ J)at fogar
©cbwierigfeiten aug ben f)o£en 33ef)Sltern SÖaffer ju entnehmen.
UeberbieS wirb ba$ au£ ben oberen Schalen reicfyli^ £erab*
fprubelnbe SBaffer burcb ben SÖinb jerftaubt unb $filt bie Um*
gebung feucht. 93orau$ft$tlicf> werben fflaffertropfen unb SBaffer*
bunfi ben unteren ££eil be$ SWonumentS balb fc&wärjlic£ färben.
3um ©$luß nod) bie 33emerfung, baß unfere« grasten« ein
©auwerf, welche* an bie £anfe erinnern fall, in bem ©til fyaüt
ausgeführt werben muffen, ter jur 3tit ber 33lüt&e beä £anfe*
11*
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bunbe« tyxx\ä)it: im gotl)ifd)en ©tfl. Da« SWonument ^äfte rein
ornamental gehalten werben muffen, etwa mit retdj gefc^müdften
Sßappen ber bebeutenbften £anfeftäbte. Sßollte man ben ©djmudf
einer gigur beigeben, fo f)atte eine Äaiferfiatue gemäht werben
fönnen, — ni$t bie ©tatue eine« beftimmten Äaifer«, fonbern
bie ibeale gtgur eine« $aifer« al« Dberfcerrn ber alten Wntyfc
ftäbte, fei e« ju SRof? in prunfenbem SKeiterfcbmutf, fei e« in ber
©eftalt be« Oberlichter« auf bem Sprotte jtpenb*
SÖürbe ber fla% ben -Kamen „33orgef$plafc" tragen, fo
Ratten wir für ba« SWonument eine Darftellung ber Saufjaub*
werfe Cnicfjt nur al« 9ianb»ergierung, wie für ben jejjt errichteten
SSrunnen beabjtc&tigt wirb) mittelft ^enwrragenber allegorifd&er
giguren C3ünglinge mit ©erättyen ber 3fotmerer, 2Waurer, @ifen*
arbeiter u. 910 gewünfdjt gür ein foldje« SWontiment wäre ber
SÄenaijfanceftil befonber« paffenb gewefen.
3- % »Pljt-
®te ©emälfcegatterte auf bem alten 9tat((aufe*
3n ber ©efcfjidjte be« Hamburger 9tat$)aufe« t>on ?appenberg*
@a ebenen« ©»27 ift barauf ^ingewiefen worben, ba§ ba«
3iat^au« einft eine ©emälbefammlung »on 140 ©emätoen ent*
J)ielt, bie nacty 2lu«wei« eine« nocfy »or^anbenen Äatalog« 1789
Slpril 16 unb 17 auf bem 33örfenfaal jur SSerfteigerung fommen
follte. Da« SBor^anbenfein einer folgen Sammlung unb il;re
SBeräufcerung, bie Dunfetyeit iljre« Urfprunge« unb tyre« Verbleib«,
ba« alle« jinb Umftanbe, welche e« rechtfertigen werben, wenn
wir im« erlauben, unter ©enufcung »on Cappenberg'« l)anb*
fc^rtftltd^em 9lad)la§ normal« bie Stufmerffa mf eit unferer ?efer
auf biefelbe f)injulenfen*
2lm 19. December 1788 gab ber ©enat bem 93au£of«l)errn
ben Auftrag, „bie auf bem 9tatl)baufe »or^anbenen überflüfftgen
©emälbe gelegentlich öffentlich ju »erlaufen". 1789 machte ber
53aubürger 3o^ann ?ubwig ©arttyolb $eife bem ©aubofe
bie folgenbe SDtittyeilung : er jjabe biefem Sommifforio gemäß bie
©emälbe »omStat^aufe »erlaufen wollen; bie SWafler SReimaru«
unb Xerier, vok aud) »erfd;iebene Äenner, Ratten tym aber »er*
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12 5
ftcfoert, ba§ faum 6 SÖtarf für ba$ ©tücf fommen würbe; freilief)
l)abe er baä bem ©pnbieuS ©arlieb ©illem mitgeteilt, biefer
aber l)abe ifm bennod) gebeten, bie ©emälbe beftenS ju »erfaufen ;
tu gfolge beffen l)abe er ben genannten beiben 3Waflern aufgetragen,
biefelbcn, wenn fte timn ©nnälbeaufruf f)aben mürben, jur 93er*
ftetgerung ju bringen.
Der Äatalog nennt als SDiafler $(eteO Werter unb SW(ic^ael)
Softelmann* @r »erjeidj>net neben ben 140 ©emalben in einer
jmeiten 2lbtf)eilung »on eingefaßten Äupferftidjen 260, in einer
brüten »on uneingefa&ten Äupferfttdjen 167 unb anf)ang$weife
son @9p^fac^en 25 Hummern; nadj bem SÖortlaut be$ XitelS ift
aber nur bie @emälbe*©ammlung ,,»on mej)r ben tyunbert 3a^ren
auf bem ^iejigen f)oc&löblictyen JÄat^aufe aufbewahrt worben".
3Rit ben „met>r ben ^unbert Safyvtn" jie^t e$ freiließ mt&lid)
au$, benn gleicfy bie erfte Kummer ift ein ©emalbe be£ 3?itge*
noffen 3enö 3uel, unb nur wenige gefcen in$ 17. 3al)fl)unbert
jurücf. SBon Hamburger Üünftlern l)abe iety bemerft: 33. Denner
Otto. 3), Dittmer* (34; 20. 2«. Dittmer?), (£♦ ©alli* (84),
©lauber (6, 86), £tnfd) (37), 3tn* 3uel CO, faknt 33 -40),
Sftiefenberg (98; 3. 9)J. SJiiefenberger?), »on ©toefmann C77, 78,
93—95), ©toref (43, 58), 3. ©. ©tufcr (96), g. SB. X^amm
(83), 3. 3. Stfäbein (100, 101), Otto ffiagenfelbt (46?,
125—32), 9JI SBarbigf) (73) unb 3afob ffie^er (85). Daneben
finben jt$ Silber »an 3an »an ©o^en (12, 72, 105, 112, 113),
JÄembranbt (7), 9iuben$ (13,44), SBousermann (59) u. f. w..
3m ©anjen teilen ji$ in bie 140 Silber 96 »ergebene
2Weijkr.
?eiber ftnb bie Sefdjreibungen be$ ÄatalogS gewitynlicty
jiemlicfy unbejiimmt; einige jebo$ feinen, tyre 3tidf)tigfeit »orauä*
gefegt, auereicfyenb $u fein, um bie betreffenden Silber erfennen
ju fbnnen. Slm elften ift ba3 melleidjt mit 5ftembranbf$ ©elbft*
Portrait ber gall, beffen Sefcfcreibung ity beä^alb l)ier einrücfe:
„SKo. 7. £0$ 22 3oU, breit 17 3oll.
Rembrand van Ryn.
Da$ 33ilbni§ in J)iflorif$er Sorftellung, »on benannten
Äünftler felbften, in feinen beften 3a|ren gemalt; mit großem
©eiji, Sid?t unb ©chatten, als au$ Golorit, auf ?einewanb"-
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JBielleitfct fann 3*MMk ü& er ton SerWeib biefeä ober eines
anbern ber ©emälbe Sluöfunft geben. Da$ bisher einzig bekannte
gremplar be$ ÄatalogS, ba$ D. <£. ©aebe$en$ 1850 2»ail5
auffanb unb am folgenben Soge ?appenberg jufttyicfte, befinbet
ftcty unter ?appenberg'$ Sammlungen jur ©efdjncfyte be$ 9tatfc
£aufe$ im 33ejt$ beä SBereinS für £amburgif$e ©efcfyidpte.
&\ Äowmtann.
$ol$fafien fce* getter ©biet tiom Sa^rc 1540.
3m Seftfce be$ $errm £ einriß Äebing ju SWaäloro bei
2Öt$mar befinbet fttfy ein Äaften, »eitler aus Hamburg unb ju*
nätfcft au& ber gamilie 33runnemann flammt 1 . Derfelbe ift
11* Soll lang, 6 3oU breit unb 5* 3oU Ijodp; Decfel unb »oben*
brett, roeldje an i|rer unteren, beziehentlich oberen Äante abgefafl
finb, flehen i 3oll Bor. Der Dedfel ift etroaS »errieft unb mit
einem bünnen eifernen £anbgrtffe von länglich runber gorm »er*
feigen, beffen Snben nad) außen gebre^t finb unb fopfartig ft$
verbreitern, um ben ©riff in ben Oefen fefiju^alten. Sluf bie
Sorberfeite ift ba$ glatte »ierfeitige ©$lo§ aufgeheftet, in roeltfyeä
»om Decfel j>er tin Ueberfall eingreift. Die ©eiten be$ ©$lofc
bleues finb ttwa$ auSgefcbroeift unb bie Scfen beffelben laufen
in Äleeblatter auä. Der Äaften ift mit Delfatbe jinnoberroty
gefärbt, unb auf bie SBorberfeite redMS ber ©afoator mit Äreuj*
ftab unb SÖeltfugel gemalt, umgeben »on einem ftarf bewegten
©prud&banbe mit Sluffc^rift (3o£. XIV, 6), linfä aber ein gelernter
gefc^oeifter ©c^ilb : im toeifjen gelbe ein blauer Sparren begleitet
»on brei fcbroarjen 9lblerföpfen. Unter bem ©$ilbe lieft man
Lener eluer 2 unb unter bem ©d)lofjble$e fte|t bie 3a£re$ja£l 1549.
20 t$ mar- % ©rutt*
l ) fcbomaä Brunne mann, geb. $u Hamburg 1749 «ttug. 2, ffiat&Sberr
1795 3um 29, gejt. 1826 9tot>. 24: gertfon ber $amb., ©cfcriffteller i,
©. 419.
a ) gener CUer i(t mir unbefannt. Sin 3oaefcim <£l»er war *Rotar
unb (1565, 1571) Olkfctefcbrfoer: äoppmann, kleine beitrage j. ®ef*.
ber ©tabt Hamburg unb tbree ©ebtetä l, e. 39 9lnm. 1. 2) ic tri et)
gluer* unb feine (g&efrau ^at^arina, beren <2&ej<Srter t>on 1592
®ept. 10 batirt wirb, ma*en 1594 3uni 2 tyr Filament: €>tabtardnu.
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127
3ur ©ffd)td)tc ber ®cud)cm
3n feinen ÜJJftt^etluncjen aus ber älteren 3Rebicinalgefd}ttfyte
Hamburg* (1869) ©. 101—7 l^at ©ernet *>on ben ©eueren
unb ^e|ten gef)anbelt, welche für tyn son ber 3Ritte be$ 14. 3ö&r*
l)unbert$ bis jur Deformation in Hamburg nachweisbar waren.
3n ttn nadjfolgenben Sftotijen, bie iety aus ben erft fpäter ser*
öffentlichen Äämmeretredjinungen jufammenftelle, befdjränfe iety miety
auf bte £tit »om großen lobe ab bis jur Seit *om 3<i$xt 1464.
©o bürftig tiefe 9Jottjen aud) fein mögen, fo tyaben fie bodj
anberen 3laä)xityttn gegenüber ben jmiefadjen SSorjug, baß fie
forool^l bte SWitleibenfdjaft Hamburgs unter ben betreffenben ©eueren,
als auefy baS 3^ berfelben außerhalb allen 3weifelS {teilen.
gür ben großen Xob vom 3a$re 1350, ber audj in Hamburg
bergeftalt wütete, baß man ju ber (Sinfcfcarrung ber ©eflorbenen
eines eigenen 9>e{tfird$ofeS, beS fpateren ©t. ©ertruben*ßird[$ofeS,
beburfte, genügt ber £inroeiS auf einen früheren 2luffafc in ber
Beitfc^r. f. £amb. ©efd). 6, @. 253 K
3ijm 3a^re 1359 berichtet Detmar C®. 281): In deme
jare Cristi 1359 des somers was grot steryent in allen
steden bi der zee, unde warde (mährte) to deme Sunde
(Stralfunb) allerlenghest bet na twelften. Dtefe 92ad^rtc^t ift
irrig ins 3a£r 1359 gefefct, benn nafy ben Äämmereiredjnungen
mürben im 3a$xt 1358 5 $> ju ben Äerjen gegeben, als wegen
beS plßfclicfyen Sterbens ^rocefftonen ftattfanben 2 .
3um 3al)re 1367 erjagt uns berfelbe S^ronift 05. 289):
In demesulven jare was grot pestilencia to Lubeke, unde
dar sturven inerkliker lüde van den rikesten vulna ("beinahe)
so vele, als in deme ersten dode (von 1350)* Äorner £at
biefc 3tad}rid)t »erfetyentlidj jum 3 a f> r * 1370 mitgeteilt unb
Srafciger (©• 92, 93) ift $m barin gefolgt. DetmarS 3a&reS*
ja^l wirb burety bie Slngabe ber Äämmereiretfcnungen betätigt,
! ) 5ftur bie bort febon mit einem ftragejeicfjen verfeftene Scicbenunterfudning
(incisio defuneti; »crgL ©ernet a. a. D. ©. 45, 46) wolle man fugli*
in bie @inf<baming eine» Sßerftorbenen umÄnbern.
2 ) I, ©.65: 4 Ä ad cereos, quando fuerunt processiones pro morte
subitanea.
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ba§ im 3^ 1367 bie Älofierfrauen ju £erroarbe$l)ube 3 $ ju
gürbitten gegen tote ©terblicbfeit erhielten 1 .
3um ^a^re 1376 melbet Detmar C@- 304): In demesulven
jare was grot pestilencie bi der zee in vele steden, sunder-
liken to deme Sunde unde to der Wismer. $ter ifl nrieber
2)etmar ju berichtigen, infofern bie ©eud>e fcfyon im ©ommer
J375 ausbrach unb jtd) bi$ in ben Slnfang be$ 3af)re$ 1376
erhielt, benn nacfy ben Lämmer eiredmungen erhielten 1375 bte
ßlojlerfrauen ju £erwarbe$fmbe 3 # ju gärbitten 2 unb 1376
ju 33eginn ber gaflenjeit, al$ jte gürbitten gefprodjen Ratten,
normal* 2 fll 3 ,
©eitere $eftja|re waren bie 3af>re 1387 unb 1388. In
demesulven jare, f^reibt Detmar jum 3af)re 1387 (©♦ 340),
was grot pestilencie to Hamborch, to der Wisniere, to
Ribnisse, de warde byna en jaar; weiterhin Uifyt e$ (@. 341):
In demesulven jare was en grot plage menliken (gemeiniglich)
over de werlt, also dat de lüde sere hosteden, unde dar
starf vele volkesvan; 1388 aber fagt er C©*344): In deme-
sulven jare was pestilentia so grot to Lubeke, dat van sunte
Peters unde Pauls dage C3uni 29) bet dre weken vor sunte
Martens dage (October 21) storven dar wol sesteyn dusent
volkes, unde do vorbarmede sik God darover, dat dat
sterven uphelt. Die $eft in Hamburg im 3a^re 1387 beftätigt
bie 9?acfcri$t ber Äämmereiredjnungen, na$ weiter bamals alle
^)riefter ber (Stabt jufammen 2% 5/? 4^, jeber 4 Pfennige,
erhielten, bamtt fte für bie Steinigung ber ?uft Stoffe läfen 4 *
beiläufig bemerft erfahren mir burdf) biefe Angabe, ba§ e$ 1387
ntd^t weniger als 136 ^riefler in Hamburg gab.
3m 3a|)re 1396 mürben jroei 9)tarf ausgegeben, um jur
g^re ©otteä Neffen ju lefen 5 ; aber, mie e$ fdjeint, ftnb barunter
1 ) I, ©• 97 : 3 # dominabus ad oraciones faciendas contra mortalitatem.
2 ) I, @. 2*22: Dominabus 2 % 8 ß ad oraciones faciendas.
3 ) I, ©.239: 2 Ji dominabus, quando fecerunt oraciones in prineipio
Quadragesime.
4 ) 1, ©. 462: 2Ä 5/3 4 \ omnibus presbiteris in civitate ad legendum
missas pro serenitate aeris, cuilibet 4 \.
5 ) 1, ©♦ 483: 48 ß ad celebrandum missas in honorem Dei.
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£)anfmeffen für ben guten ßrfolg be$ ÄriegäjugeS ber Hamburger
unb ber ?übecfer gegen bie £erjoge son Lüneburg ju »erflehen,
ntc^t aber 33ittmeffen wegen ber in btefem 3a£re in ?übecf,
SBiSmar unb anberäroo l^errfdjenben großen ©terblidjfeit. Die
Xobeäfalle ereigneten flrf> aber namentlich in golge von koghe
Ogmften), drosen unb2Bod)enbett,wente(benn)it was do en scoltjar
(©cfyaltjatyr), dat sere is to vruchtende ODctmar ©. 377).
3m Safyxt 1420 mar naefc bem 33erid)te beä JÄufuS (®rau*
toff 2 / ©♦ 513) eine grofje ©terbüdjfeit; jte begann in waischen
landen, jog ben 9tl)ein entlang, roanbte ftd) naefc ffiefifalen, Reffen
unb X^üringen, fam bur$ Saufen nad) ben ©eeftäbten unb
enbete enblicfc in ^reufcen unb ?tolanb. Äorner unb Cbejfen
53erid)te folgenb) Xrafciger (©. 150) »erlegen biefe$ (Sterben in
ba$ Satyr 1421; ba§ e* aber roirflid) im 3af>re 1420 in £am*
bürg l)errfd)te, erfahren mir au$ ben üämmeretreebnungen: 2 $L 8/?
für SBittmeffen megen Reinigung ber ?uft l .
3m 3atyre 1433 muß mieberum eine <&tnty in Hamburg-
grafftrt |aben, benn man fang im Dome „eine 35ittmcffe für ben
©ieg uuferer Ferren unb greunbe in grteälanfc, für ben grieben
unb für bie Steinzeit Cber ?uft)" unb fpätertyin nnc Danfmeffe
für ben errungenen ©ieg bafelbfl 2 . Dahingegen ftnbet ftcfy für
biejenige ft% meiere nad? ©teljnerä Sluägabe 0, ©♦ 426) im
3atyre 1439 in Hamburg aufgetreten fein foll, audp in ben
Äammereiredjnungen fein 53eleg.
3m 3atyre 1464 ju fftngjlen lam eine ©eudje, roeld&e ftd)
1463 »on ben SRtyeinftabten 33afel, Strasburg unb ©pcier nad)
©ad&fen, Sfleifcen unb ber SWarf »erbreitet Ijatte, in bie ©eefiabte
unb jjerrfdjte in ?übecf bis SNosember 1 (©rautoff 2, ©♦ 278).
Unde also de arsten seden, so was id en zelsene (feltfame)
pestelencie, wente alle arstedie, der me plecht to brukende
teghen de suke, de halp gar weynich, unde unwantlik (un*
gen>8j)nli$e) arstedye, dede na wane (bie nadj SWeinung) der
1 ) 2, ^.34: 2ffi pro missis deprecatoriis pro serenitate aeris.
2 ) 2, (£>. 57 : 2ffi ad missam deprecatorialem in Summo decantatam
pro victoria dominorum et amicorum nostrorum in Frisia, pro
pace et serenitate. 9 % 19 ß 4 X ad exequias et ad missam
deprecatorialem pro triumpho ibidem habito.
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arsten schedelik is, halp velen luden. $n Hamburg würbe
ben granjiSfanern unb Dominifanern jufammen 2 |L für uer*
fdjiebene 33ittmef[en gegeben 1 ; baneben aber mürbe auef) in ber
$erfon beS 2Wag. 3o£ann 9tobe imfer erffcr $f)9ftfuS angeftcllt.
& Äoppmamt.
%mw ©eorg äßtbtcn unb 3obann IDtto ©lüftng*
3n einem ©treiben eines ^rebigerS ju griebrieftftabt som
27. Januar 1726 ftnbet jtd> folgenber $affcS:
„Der größte ganaticuS, ber jemals gelebet, ^iltpp ©eorg
2Btf)ten, unb welcher |>ter burd) fontglic^eS Decret relegiret,
praetfetret je^o in Hamburg als SWebteuS, aber gewiß mcfyx
©dfraben ju tfiun vermag, als $el)n ©lüjtngS".
DaS ©^reiben, son welchem baS Original nietyt vorliegt,
tton bem jtd) aber ein SluSjug in einer fe^r beutlicfyen, waf)r*
föeinlicj) som $aftor 3o|>* ß^riftopf) 2Bolf ju ©t. Satyarinen
'felbft genommenen 2lbfd[)rift unter bem SÖolf fc^en 33riefwed)fel auf
ber ©tabtbibliotf)ef beftnbet (epistolae variorum autographae ad
J. C. Wolfium, Vol. III No. 171), fann, wie mir ntc^t jweifelbaft
ift, wofür bie ©rünbe anjufübren l)ier aber ju mit führen
mürbe, nur $on bem ©tieffojme beS DiafonuS ju ©t. Sat^arinen
3<wob SJlafenS, bem ^aftor an ber lut^crtfc^en ©emeinbe ju
griebric|>jkbt, 3>o$ann SEBtl?>elm DlterS, f)errityren unb ift an
SflafenS gerietet gewefen; baß SEBolf ben 53rief felbft im Original
in £anben gehabt, ift gleichfalls nidjt ju bezweifeln. Da nun in
ber sorbanbenen Slbfc^rift ber 9tame Sßt^ten ganj beutltd^ ge*
fdmeben ifi unb fowo^l ber ©Treiber beS 95riefeS als au* SBolf
bie gemeinte $erfBnli$feit gefannt l)aben werben, fo ifl nidf)t ju
bezweifeln, baß ber -Marne 2Bil)ten im Öffentlichen richtig ift,
SBejlättgt wirb baS babunb, baß ©lüftng in bem imikn ffier^ör,
baS ber tyratox 2Btbow am 1* gebruar 1726 mit i|m anffcllte,
gefragt würbe, ob er mit $l>ilipp ©eorg $Qityttn Mannt fei,
was ©lüftng verneinte, — nur baß ber -Marne in bem ^rotofolle,
baS bei biefem 25er|>6re som Cicentiaten girntyaber geführt würbe,
2Bief)ten gefc^rteben i{l
l ) 2, @. 228: 32 ß pro diversis missis precariis fratribus minoribus
et predicatoribu8.
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3$ möchte nun wiffen, ob über biefeit 2lrjt unb ©c^wärmer
ftyliW ©eorg 2Bitl)en ober ©testen fonft etwas befannt ift?
6$ ift mir bisher uic^t gelungen, irgenbwo eine Watyity son
t^m ju ftnben.
Der genannte ©lüjtng ift ber im @ctyriftfteller4?erifon unter
9io. 1247 ermahnte; son bem ©gröber freilief? nur wenig ju
fagen wußte; unb aud> biefeS wenige ift falfcty, fofern nämli$
©lüfing f$on im SMara 1707 nad) Hamburg fam unb J)erna$
son 1713 an feinen fiänbtgen 2Bojmft(j f)ier fyattt, bis er im
gebruar 1726 aus Hamburg wwiefen würbe unb nad) Slltona
ging; in Slltona ift er aud^ am 2. Sluguft 1727 geftorben.
ausführlicheres unb beffereS über ©lüfing ftnbet fic£ f$on bei
33 ölten, J)iftorifd)e Äirdjen^Sftadjrictyten son ber ©tabt Slltona,
2. 33anb, Slltona 1791, ©. 102—111, unb eS ift auffallenb, baß
©gröber ftc|> baS £at entgegen laffen, Dod) ftnb aueb bie
33olten'fd;en Slngaben ntd^t alle richtig; namentlich ift alles, was
er ©. 103 über bie Hamburger SSerwanbten ©lüftng'S sermutyet,
irtt|>ümlt4)« @S mag genügen l)ier mitjutyeilen, baß 3oNm
Otto ©lüjing um baS 3afyr 1676 Cunb jwar ftc^er naö) 1674
unb Dor 1679) als ber jüngfte ©ojm jweiter S£e beS SWag.
3o£anneS ©lüfing in bem jur ©raffdjaft Delmen^orji gehörigen
©tebinger ?anbe geboren ift. ©ein Safer war $aftor in SUtenefd)
unb flarb bafelbft 1679. 2Öafcrfäeinlid> jog bie 2Jhitter bann
mit ben Äinbern nad) bem benachbarten 33arbewifc£, S3on 1696
bis 1700 $at er in 3ena Ideologie fhtbirt ^ernadp war er in
ßopentyagen, Gtyriftiania unb griebric^ftabt, |ielt an allen biefen
Drten f. g, collegia pietatis unb wanbte ftety »om *pietiSmuS
bann immer weiter ju fcparattfltfc|>en unb fird&enfeinblictyen 33e*
fhrebungem 3n Hamburg £at er guerft $om 9Jlarj 1707 bis gum
gebruar 1708 gelebt; bamalS wohnte er auf bem ©etyarfieinweg.
Darauf war er in Slltona anfaßig big jum S3ranbe son 1713.
9hm jog er wieber nac£ Hamburg unb wohnte auf bem fleinen
gletfc; um biefe 3*tt war er fc&on ein Slul)änger ©icfjtePS ge*
worben unb wirfte in beffen ©inne, nur baß er in einigen Dingen
nityt fo weit ging toit biefer. ©o verwarf er bie (gfyt an fttfy
ni$t, wie er benn felbft »er^eiratyet gewefen ift. @r befestigte
jid) mit tyeologifcfjen arbeiten unb mit ber Verfertigung son ttyren
unb me$amfc£en 3nftrumenten. Unter ben ©<£wärmern unb
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Separaten jener Xage ift er einer ber gemäßigteren; im 95er*
gleidj mit Daut, 9i6meling unb andern tft er entfdjtebcn ber
eblere unb e|)renwertf)ere, wie er benn aud) etue nicfyt ju i>cr*
adjtenbe tfyeologifcfye ©eletyrfamfeit gehabt $at, woson feine litera*
rifdjen Sirbetten jeugen, bie SSoIten im ©anjen richtig angeführt
l)at. Sflamentlicfc bestätigt ftd) 33olten'S Angabe, baß ©lüftng bie
biblia pentapla herausgegeben |)at, sollftänbig* ©enauereS unb
(SingetyenbereS über ©lüftng fcofft ber Unterzeichnete, ber fdjon ein
reifes Material baju in £änben f)at, fpäter Ottelleidjt in ber
3ettfc^rift unferee Vereins) mitteilen $u fbnnen; eine furje 2Wit*
Teilung über ©lüftng wirb bemnäcfyft in ber ^Allgemeinen IDeutfcfyen
93iograp£ie erfreuten, 2lud) mit 53egug auf ©lüftng mögen l)ier
einige fragen erlaubt fein*
©lüftng ifl ml gereift; er tft u. 21. am SR^ein befannt ge*
wefen. SftirgenbS tyabe ity aber bieder tttvtö gefunben, roaä auf
eine perfönlicfye 33efanntfd)aft mit ©ictytel, auf tin 3ufammentreffen
beiber, ^inwiefe; unb boety fdjeint mir waljrfcfyeinlid), baß eine
perfbnlidje 33erityrung beiber SÖlänner ftattgefunben f>at @S wäre
mir lieb, wenn mir etwas jur 53eftättgung biefer 25ermut^ung
bienlidjeS nacfygewiefen werben fbnnte* Uebertyaupt wären mir
Sftacfcrtdjten über ©lüftng'S Steifen erwünfcfyt.
3m 3a^re 1715 gab ©lüftng $u Hamburg in einem großen
Duartanten bie SBerfe Jacob 33öf)me'S fjerauS; nadj einer Sftotij
in ben Unfähigen üftadjricbten som Jafjre 1720 ^at ein £am*
burger Kaufmann ?>o^pc bie Sofien biefer SluSgabe getragen.
3fi &ten>on aud) fonft etwas befannt, unb welcher foppt mag
baS gewefen fein? ©atl 23ett&eau.
sunte Johannis to lichten.
SBenn alljährlich am Johannistage bie Äinberfdjaar tyre
©tocflaternen tyersorfudjt, um unter einförmigem ©ingfang mit
brennenber Äerje auf unb ab ju wanbeln, fo benfen SÖenige
baran, baß barin no$ — neben bem ätoffucfyen unb SBerfaufen
fogenannter 3oj>anniSl)änbe — eine legte Erinnerung an bae
tyeibnifdje gefl ber ©ommerfonnenwenbe fortlebt, beffen Slnbenfen
anberSwo großartige JofjanniSfeuer lebenbig erhalten. 3m SWittel*
alter aber würbe, fobtel vermögen wir trog ber Dürftigfeit unferer
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SRadjric&ten ju erfennen, ba$ SWtttfommcrfcfl nue überall fo aucf)
in Hamburg mit 3\xbtl unb ?uflbarfeiten begangen.
©leid) bem näctyftoerroajtbten geft ber ffiinterfonnenroenbe,
ber 3tit tor jroßlf Sttädjte, fdjeint audj bem SWittfommerfefte eine
längere 9lei^e son lagen genn&met geroefen ju fein; neben bem
Johannistage, 3uni 24, ragen befenberä f)en>or bie Sage 3ol)anni$
unb $auli, 3uni 26, unb $eter*$aul, 3uni 29; alle brei gefhage
werben auäbrücflid) als SWittfommer bejeic^net unb wie e$ fctyeint
nrirb auf jie alle aucfc ber SttuSbrucf Johannis to lichten ange*
roanbt, ber roie ber Sftame Sftittfommer junäcfyfi bem 3o$annf&
tage gebührt
©djon im 3a$xe 1361 begegnet und in ben ÄämmereU
rec^nungen bie 2lu$gabe: Dominabus 2 $>, Johannis et Pauli.
Da und ctynlidje üftactyrictyten fpäter alljährlich entgegentreten, fo lägt
ji# bei ber ©njilbigfeit unferer Duelle junäc^ft n>enigjlen$ bie XfyaU
fadpe feflftellen, baß genriffen grauen £erfommlid) ju SWittfommer
nn ©efdjenf gemacht würbe, Dtefeä ©efcfcenf ftanb aber im
3ufammen^ang mit einer geftlt$feit, benn 1365 wirb »erauägabt:
1 SWarf für SRotyroein, ben bie grauen tranfen, Rannte unb
^auti 1 ; 1373: 2©c^illinge für 33ier, Rannte uitb $auli 2 ; 1376:
4 (Spillinge an aier ©aufler, 3o£annt$ unb s Pauli 3 . Der Ort,
an bem biefe gejtlidtfeit ftattfanb, war bie fogenannte 33ube, bie
SBofcnungbe* 3tatf)$notar* ; 1373£ei£te$: 2% 14^, Rannte
unb $auli, auf ber 53ube 4 ; 1384: 1 <& £errn 93or$arb @re*e$*
m5len Cbem SÄat^notar) für ba$, roaä man auf feiner 53ube in
ber 9lad)t 3 p J>Mni$ ju Sichten genoffen £at\ Die 3*Meftimmung
in nocte lä§t roof)l nur bie Deutung ju, ba§ bie geftlicfrfeit in
2änjen beflanben, bie ftd) bis in bie SWadjt hinein jogen ; unter
ben grauen aber, welche aUjä|>rltd^ jene fleine 2lu$gabe vcrurfac^ten,
f&nnen bann nur bie an Xanj unb Srfri jungen tl;eilnefomenben
grauen (unb Xödjter) ber Siatjjmannen serftanben werben. Die
1 ) 1/ ©. 93: 1 U pro viuo rubeo consumpto per dominas, Johannis
et Pauli.
2 ) 1, @. 1^3: 2 ß pro cervisia, Johannis et Pauli.
3 ) I, <&. 240: 4 (S quatuor joculatoribus, Johannis et Pauli.
4 ) I, @. 183: 2% 14 X> Johannis et Pauli, super bodam.
6 ) I, S. 389: 1 ® domino Borchardo Grevesmolen ad consumta super
bodam suam in nocte Johannis luminis.
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SluSgabe felbfl aber bejie|)t ftG, ba$ erfahren tvtr enbttd^ aus
ben Angaben ber 3abrgänge 1 385— 87, auf ein ©efGenf, baS
ben ©Gafferinnen verabreicht würbe, jenen Damen, beren 2lmt
man tttoa burd) ben 2lu$brucf geftorbnerinnen beutliG machen
fßnnte, t385 »erben gegeben: t6 ©GÜltnge ben ©Gafferinnen
ber grauen, Rannte ju tfityten 1 ; 1386: 16 ©^tüinge ben
©Gafferinnen ber grauen, 3o£anni$ ju ?tdpten 3 ; 1387: 1 Xalent
C20 ©Gelinge) ben ©Gafferinnen am gejle 3ofcanni$ ju Sichten 3 .
Seiber vergebt bann, ba unä t>ie ÄämmereireGnungen von
1388—1460 nur tn bürftigen 2lu$jügen erhalten jtnb, eine lange
5Äeif)e von 3*ty™, *ty un * btefe Duelle nrieber von ben Suft*
barfeiten be$ 9Jltttfommerfejle$ er$5$lt. £)a$ 3a$r 1461 aber,
mit bem bie volljianbigen Siedlungen roieber anfangen, bringt
un$ gleiG eine Watyify über biefelben 4 : \% 12 /? (für 2lpot£efen*
fonfeft), 3of>anni$ unb $äuli, auf bem ©Greiberfaal 5 . 2luG
1475 wirb am gefle 3o$anm'$ unb *pault 2lpotl)efenfonfeft auf
bem ©aale genoffen 6 , unb 1478, Rannte unb $auli, erhält
ein auf bem ©aale befestigter ©ptelmann 5 ©Gilltnge 7 ,
Die lejjtgebadjte SWotij §at befyalb ein befonbereg 3ntfreffe,
»eil fie bie gortbauer ber geflltc^fett be$ Sttatyeö auf bem ©Gretber*
faal für eine 3rit fonftattrt, für bie un$ anbere 9?aGrtGten an
Äonvivtum bezeugen, ba$ an bemfelben Xage auf bem ©Gaffer*
l>aufe ftattfanb. 1477, 3o$anni$ unb $auli, erhalten bie ©Gaffer
be$ ÄonvtvtumS auf bem ©Gafferfcaufe 4 9 (= 5 #) 8 ; von 1478
ab wirb ia^rliG 3» C=3$12/?) verausgabt, boG |>et#t e$
! ) I, ©♦ 412: 16/3 procuratrieibus dominarum, Johannis luminis.
a ) 1, €>. 435: 16/3 procuratoribus dominorum (liefr : procuratrieibus
dominarum), Johannis luminis.
3 ) 1/ @. 462: 1 Ä procuratrieibus in festo b. Johannis luminibus.
4 ) <&k liefet unter ber öiubrtf Pro speciebus (ad pretorium), tvte bie
mittelalterliche gatimtät bat nieberbeutfebe krnde ubeifefct; letebrer \>er-
(Wnblicb ift bat in bem gleiten einne (£üb. gjron. 2, &. 407) gebrauebte
abtekenconfect.
5 ) 2, ^ 134: 1% 12 ß, Johannis et Pauli, ad aulam seriptorum.
6 ) 3, @. 20S: et ad aulam in festo Johannis et Pauli.
7 ) 3, <&. 328 : 5 ß cuidam histrioni dati in aula, Johannis et Pauli.
8 ) 3, ^. 286: 4% procuratoribus convivii super schafferhus, Johannis
et Pauli.
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1479 unb 1480 genauer, ba§ bie ©ptelleute ber ©tabt bfefe
Summe megen be$ ftonttfotum* auf bem ©d&affertyaufe empfangen ! .
Sludf) 1483 tyeifct e$ roieber: 3» ben ©pielleuten ber ©tabt
wegen be$ ßiwfoium* ju Sinnig unb $auli a . 3" biefem 3al)re
wäre aber balb fcaä SWittfommerfeft auf bte fctyrecflictyjle SÖeife geftört
roorbem S$ war bte 3"* J e « e ^ Unruhen 3 , als ber ©rauer
£inrtd) san ?o von bem knappen £inridj) SJrtbag al$ fein ?eib*
eigener in Slnfprudp genommen mar 4 ; Äort SRiquerbeS tyatte bß&*
willig ba$ ©erficht verbreitet, ba§ bie SRat&Spartei ba$ gefi benußen
wollte, um mit £ülfe auswärtiger greunbe über bie Slufrityrer
^erjufallen 5 ; bei ber anbern Partei war feinwieberum ba$ ©erüdpt
in Umtauf, ba§ bie 2lufflönbifc|>en ben SRatl) ju ermorben beab*
ftcfytigten, welk se hadden slaten to vullenbringende des son-
dages [vor] Visitationis Marie, alse men sunte Johannis to
lichten heelde, dar men en sampt in dem statdanse de bet
möchte bekamen 6 ; aud) SranbfHftung würbe, roie e$ fc&eint,
befürchtet, benn jener Äort 5Äiquerbe$ follte gefagt fjaben: Branden
juw armer lüde huse, de riken musten ok wat frölik für
maken van eren husen, it wer enen leve edder let 7 . Die
Sßadtfamfeit be$ 5Ratf)e$ unb feiner Sln^änger $erf>inberte jebocj)
2lUe$, waö etwa beabjtd)tigt war> unb O^anniS ju Sichten würbe
beä&atb weber mit 5Worb unb lobtf^lag, no$ mit 95ranbfacfeln
gefeiert
Unfere üftadjrid^ten laffen un$ alfo erfennen, baß am $JlüU
fommerfeft fowo^l ber 5Äat£, al$ auify bie ©ürgerfäaft ein 5?on*
triwum fjielt, jener nachweisbar feit 1361, im 14. 3a^unbert
auf ber 5Bube be$ SRatySnotarS, im 15. S^^unbert auf bem
1 ) 3, @. 364 : 3 % histrionibus civitatis ex parte convivii Johannis et
Pauli super schaff erhusz.
2 ) 3 % histrionibus civitatis ex parte convivii Johannis et Pauli.
3 ) @. ben beriefet be$ $8ürgennet|ter6 Hermann Sangebef in £appenfeerg$
(Sbronifen.
4 ) ©. 355.
5 ) ®. 360.
6 ) 6.359. 3)er 3lbbmcf lieft: des sondages na Visitationis Mariae,
n>a$ unmöglich rtefotig fein fann; t er Sonntag vor 2Rariae £immelfaf)tt
aber fiel I4S3 auf ben 29. Juni, unb e$ würbe alfo in biefem Safere
3otyanni£ ju giften am *peter=9)aultetage gefeiert,
7 ) ©. 360.
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©dpreiberfaal, biefe, nachweisbar feit 1477, im ©djjafferfcaufe; bie
allgemeine 33efanntfd>aft be$ 3otyanni$feuer$ ergtebt fidj au$ bem
SBunfctye be$ Äort 9iiquerbe$, bafc bie Meißen mit ifjren Käufern
ein „ft^licf) geuer" machen müßten; ber ©tabttanj enblicty, an
bem au$ ber Slatf) tyeilnatym, wirb unä nur bur$ bie mitgeteilte
©teile beglaubigt, aber nad) ber 2lu$brucf$roeife be$ 33erid)terftatter$
mu§ man ba$ ©tattftnben beffelben als felbftoerftanblicty roeil diu
hergebracht angefeljen l)aben. Ueber bie Reihenfolge biefer geft*
lieferten laffen ftdj nur Vermutungen aufteilen; trielleictyt mürbe
mit bem 2lnjünben ber ^^nniöfeuer ber ©tabttanj begonnen,
*on bem jtd) bann nad) einiger $tit ber SRatty unb bie ©ilben
ju ibren ftonufoten jurücfjogen, roetyrenb ftety bae übrig gebliebene
SBolf einer um fo auägelaffnereit grö|)ltc^feit Eingab.
Ä* Äoppmamt.
&tcxtcbctcx unb ©öbefe 3Jtf#el-
5Rad^ Surmeijler'S 5Ktttf)eilung in ben 3Refl- 3aj)rbüdjern
ift oben ©. 91 be$ UmjlanbeS Srroäljnung getrau, ba£ 1380 ein
ÄtauS ©törtebefer im SBerfeftungäbucf) ber ©tabt 2Bi$mar ge*
nannt wirb, 3n berfelben Duelle tritt aber, worauf mid) £err
Dr. grull freunblichft aufmerffam gemacht tyat, jum 3&fyn 1397
ber -Marne ©öbefe SSJlitfyel ebenfalls auf. X>ie beiben ©teilen lauten
folgenbermafkn:
Lib. proscr. p. 18 (1380): Item. Baihorst, Boldelaghe et
Craan eo ! , quod Gherardo servo Poppen et Nicoiao Storte-
beker cuilibet ossis fracturam cum 5 blaviis intu[l]erunt
tempore nocturno.
Lib. proscr. p. 45 (1397): Prygghenytze unde Werner
Lyppe unde Bolte unde Porrenhaghen unde van der
Ostens Gtfdeke Mychel unde Clawes Mychel, Henneke
smyd, swarte Mathies, Henneke Brunne, Dyderyk van dem
Clutze [zynt] vorvestet umme enen rof, darumme dat ze
Buckhorne beroveden in [enem] velyghen vrede.
St* Steppmann.
l ) eo (abjuravenmt civitatem), (dnvuren Utyalb, bie ©tabt nid)t roteber
ju betreten.
Trucf oon Ib. Ob. % jKti$ntx.
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ttttyeiliutgett
be*
tlereittB für ^ttiitburgift^e Cßef4)td)te*
M 19. 1878. Btpttmhtt.
Hamburger rr 93etf^Iäge IJ auä bem 14 f 15. unb
16. 3<Wunbert*
@S mag auffällig erfreuten, einen ®egenfianb *on fo fpte§^
bürgerlicher Strt, wie man einen 33eifd[>lag ju betrauten gewohnt
ift, für eine fleine funftgefc£i$ilidj)e ©tubie ju benufcen. 2)ie ur*
fprünglicjje Slnlage tiefer Xreppenpläfce ifi jebod) eine fo feljr mit
bem £aufe serbunbene geroefen, baß jte einen Xtyeil be$ ardntef*
tonifcfyen ©djmucfeS für baS tyty ®iebelf)au$ bilbete unb na*
mentlid) feinem £aupteingange eine l)emrragenbe 3ter gab, bie,
nrie ftetS im 2Jtittelalter, feine nur äufjerlidj) l^injugefügte war,
fonbern ftcb auf ba$ £au$ unb feine 33ebeutung bejog, inbem
bie ben Xreppenplafc gegen bie ©träfe begrenjenben l)o|)en ©feine
mit ffiappen, 3nf$riften unb figürlichen Darjlellungen serjtert
würben* ©ne befonberS bewjugte Sluebilbung £aben bie 33et*
fd^läge in Danjtg gefunben, welche bort erfl in ber neueren 3*it
bem gefteigerten SJerfel^r tutifytn müffem 3n unferer ÜRatye ftnb
in ?übedf unb Lüneburg nodj) bemerfenäwertye Denfmale biefer
SÄrl vor^anben, namentlich in ?übecf am SRat^aufe bie in Srjguß
aufgeführten ©anflennen *om Safyn 1452, mit bem SRclicfbilbe
eines jtfcenben $aifer$ unb bem ?übecfer SÖappen, »on einem
roilben 3Ramt gehalten *♦
l ) Oletmer äoef bei ©rautoff % ©.689, 690: Dessulven jhares (1452)
wurdenn tho Lübeck gesettedt vor dat radthus de mis8inge[n]e
bischlege, darinne is gegaten de Keiser, alse he sidt in siner
herlicheidt. fBdL 2ftantel$ in ben £<tnf!f#en ©efdn*t$btfttern
3afrg<uift 1872, @. 8. &. SU
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2Benn fonft in norbbeutfdjen (Statten noä) größere berartige
Slnlagen »orjjanben ftitt>, burd) welche vor beut ^>aufe ein SRaum
»on ber ©tra&e abgefperrt (©perrmafc) unb burcfc bie 33ei(ctylag*
Peine begrenzt wirb, fo ftnbcn wtr in SSWittel* unb ©übbeutfdjlanb
biefe Slnorbnung weniger au$gebilbet. Dort bicnt bei ben Käufern
ber oben angegebenen 3<*l)rf)itnberte ber untere glur nur wirty*
fc^aftlidjen Smdtn unb |>at beSmegen eine @infaf)rt von ber
Strafe nadp bem £of, weldbeS fc^on bie Slnlage von 33eif^lagen
au$fdplie§t. SBenben wir und jefct ju ben |>ier nod) erhalten ge*
bliebenen 33eifcfylagfteinen von fünftlerifdjer ©ebeutung, fo ftnben
wir folc^e nietjt mel)r an urfprünglidper ©teile, fonbern, mit nur
einer %u$na$me, in ber Sammlung Ijamburgifcfyer Slltert^ümer
aufbewahrt. Dag f)irr noefy berariige ©teine vorljanben ftnb, bie,
obgleich tjjeilweife fel)r befdjäbigt, bod) tyren Urfprung anzeigen,
verbanfen wir bem günftigen Umftanb, ba£ ein 93auübernel)mer,
ber l)ier vor 1842 viele Neubauten ausführte (Stiefvater)
biefe unb anbere 33ilbf)auerarbeiten von abgebrochenen alten Käufern
gerettet unb aufbewahrt £at, au$ beffen SRacfylafc fte ber ©amm*
lung gefefcenft ftnb 1 . ©djon buref) tyxe anfcf)nlic£e ©röfce, ge*
witynlicfc etwa 6 bis 7 gufc l>od), unb ben reiben ©djmucf au
33ilol)auerarbeit, bilbeten biefe <£tiint, rcd)t$ unb linfS vom ©n*
gang, eine vornehme 3^rbe. 2Benn baä Äopfftücf be$ Steinet
ba$ £au$wappen C#au$marfe;) enthält, fo ift ber untere Xfjetl
gewöljnlid) fdjlidpt, juweilen ift aber aud) bie ganje gleiche mit
93ilbtyauerarbeit verjiert, bie 2Bappenfd>ilbe mit ©d)ilbf)altern bar*
ftellenb, mt bti ben l)iernad[> betriebenen Steinen, welche eine
vorjüglic^e Slrbeit jeigen, leiber aber nur nod) in 33rud)ftücfen
Vorlauben ftnb.
Die SJeranlaffung ju biefer fleincn ©tubie bot übrigen^ eine
©teintafel mit ber Umrtßbarftellung beä ©t. ©corg, welche, weil
bie nur auf ber gleiche einge^auenen Umriffe fef)r unbeutlidp er*
fernen, von bem SJrrfaffer biefeä Sluffafceä bur$ SBerbeutlidjung
ber Umriffe Jjergefiellt ifi. 3« biefem %rt>td ftnb alle ?imen mit
bunfler garbe ausgefüllt, ebenfo ber ©runb fc^licfyt angelegt, fo
ba& jefct ba$ ©anje ber Umrifoeicjjnung einer ftarfverbleteten
mittelalterlichen ©laSmalerei entfpridjt. ©t. ©eorg ifl |>ter, mt
bie gorm beä ©tetneS e$ erforberte, fte^enb bargeftellt, mit ber
! ) e. 3<?itf*r. f. ftamb. @ef«. 3, ©, 578.
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Sanje ben ¥inbrourm burd)bol)renb. Die ©eroaffnung ift in beu
öinjelnfjeiten genau ausgeführt unb ftimmt in allen Xljeilen mit
ben Darftellungen überein, welche unä au$ bem Snbe be$
14. 34^wnbcrtö erhalten geblieben ftnb. Da im Mittelalter,
unb nod) bi$ in« 17* ^brbunbert (wie Ui ben ^aiferjlatuen norn
9tatbl>aufe son 1649) baä Beitcoftüm ftets mafjgebenb war für
Darfteüungen au$ früherer 3tit, fo mu£, nadp biefer ftdi ftetä
beftatigt fmbenben (Srfal)rung, ber gebaute Stein mit bem ©t, ©eorg
beu legten 3af>rsel)nten beä 14. 3af>rbunbert$ angehören.
3n 33uef$ „£amburgif$e 2llterl)ümer" ift btrfelbe <g>t\it 58
unb 238 als ©rabftein ber reitenben Diener au$ ber ©t. Rannte*
firdje aufgeführt unb bann, nad) einer Urfunbe über baä ©rab
vom 3a|>re 1477, tiefem ^vfyx sugeftfyriebem 33eiDe$ ift aber,
na$ ber SluSfunft, bie ber Stein felbft un$ giebt, ni$t jutreffenb,
unb aucty 33uef gtebt benfelben (Stein ©♦ 243 als „von unbefannter
£erfunft" an*
Da§ er ju einem ©rabjlem nie gebient ^aben fann,
tafür fprid)t bie ganje gorm beffelben, weldje im oberen 9lbfcblu§
t>5Uig bem Äopfenbe tint& 93eifd)lag$ gleist* DaS Sllter n>irb
ferner burd) bie Söeroaffnung ©t. ©eorg'ä beftimmt, meldte, wie
fcfyon bemerft, bem £nt>e beg 14. 3^r^untertS angehört, alfo ber
3eit ber (Stiftung ber 93rüberf$aft ber reitenben Diener im 3^r
1385. ffienn biefe 53ejiel^ung nun aud) jutrtjft, fo fpridjt ba*
gegen, ba& unfere Darfteilung ben ©eorg unberitten jeigt, roa^renb
mau im SWittelalter, n>o jebeä S5ilb möglic^fl augenfällig ftdp auf
ben 3wetf beffelben bejog, für reitenbe Diener ben ^eiligen
gemi§ ju Pferbe bargeftellt Ijaben würbe. Da bie gorm be$
©teineS, als 33eifd)lag, bem entgegen fteljt, fo fragt ee ficf), ob
berfelbe überhaupt ben reitenben Dienern angehört £at l , ober ob
er etwa jur Äircfje unb jum ©pital ©t. Jürgen Sejieljung £atte.
3n bem 23erid>t be$ SBurdermeijierä Hermann Sangebef über ben 5luf=
ftanb vom Safere 1483 &dj?t e£ (ftuwen&erg, ftamb. (Sfjronieen 6. 361):
Int ende wort de genannte her Herman (Langebek) dorch schritte
des rades wedder to hus gefodert, de em den etlike ridende
(sanden), der ener, de Henselin mit sinem sone, under ogen quam
vor dem Ekholt mit ener baniren, darinne stunt ein ver-
guldet Jörgen, de em her Werner van Hansten, hovetman to
Lubek, hadde don maken. 93iettetd)t ift JU lefen: do em den etlike
ridende dener — nnder ogen quamen. SL Ä.
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Dem Sflter nadf> folgen nun in ber Sammlung jwei 33rudf^
ftüdfe &on fd^bn gearbeiteten 93eifcf>lagen aus ber ^weiten Hälfte
be$ 15. 3aljrl)unbert$ — bie einigen welche nocb jufammenge*
l)i>rig ttorljanben jinb — , bei&e aber leiber feljr befd^a&igt. Da$
aon ber £au$tl)ür au« redf>t$ gehörige SBrud^fiücf jeigt einen gut
erhaltenen 2Öappenf$ilb mit brei 93arenföpfen unb jwei Duerbalfen,
£elmjier ebenfalls nn 33ärenfopf. <5dfnlbl)after , SunUx unb
Jungfrau in ber Iractyt iljrer Qtit. SSom linfäfeitigen SBappen
ift nur bie ^elmjier, ein Slblerflug, erfennbar. 3" bemerfen ift
bei biefen, wie bei ben anberen SBappenbarftellungen, ba£ biefelben
ganj »ollftänbig mit Jurnier* ober ©ted^elm, £elmbedfen unb
3ier, wie ein ablid^eä ober ©efd^led^terwappen, auägerüftet jinb,
ebenfo wie man fold^e in ben fübbeutfd^en vormaligen Wtifyt*
ftabten über ben ©nfaljrten ber $atrijierl)äufer ftnbet. &$ er*
fcfyeint biefeS um fo auffälliger, ba in Hamburg nie fog. ritten
bürtige ©efdfjled^ter fejtyaft waren 1 * Qin anberer gut erhaltener
95eifdf)lag tragt bie 3af)re$$af)l 1499, unb jeigt tin im Stil ber
3eit f$5n gearbeitetes SÖappen, ebenfalls mit »ollftänbigem £elnu
fetymudf. Die folgenben beiben SBeifc^läge getreu fcfjon ber 9te*
naiffance an unb ftnb son fef)r sollenbeter 33ilbl)auerarbeit. Der
©tein t>on 1532 geigt über bem ©appen, auf bem nur Ijalb noety
*orf>anbenen Äopftljeil, bie Sluferfte^ung mit einem, wegen ber
SSefd^äbigung, ferner ju entrat^felnben plattbeutfd^en 5Bibel|>ru<$
in got^ifd^en 9Winu*feln. DaS anbere 93ruc^ftüdF / ol>ne 3<fyn&
jal)!, aber wol)l gleichzeitig, enthalt in l)ol)em Sielief bie Anbetung
ber £irten. Diefe biblifd^en Darftellungen fommen alfo gleichzeitig
mit ber Deformation vor.
Die oben ermahnte 3lu$nal)me, ber nietyt in ber ©ammlung
befindliche <&ttin, ift noc$ gegenwartig in bem £aufe, welche* an
©teile be$ 1842 abgebrannten am SBurfta^ erbauet ifi, burd^ bie
(Sorgfalt be$ bamaligen ©eftfcerS erhalten* Diefer 5Beifc$lag jeigt,
auf bem wie üblich gebildeten Äopfftftdf, in flauem Sielief eine
@ule unb bie 3af>re3jal)l 1531, barunter trug er bie Snfd&rift:
*) 2>er in ber (gammlund frefutbltoe ©rabfWn 2Jturmeftar'$ wm 3<*b*
1489, aitf ber vormaL &. Sfltcofotfircfee, ift ebenfalls mit einem voll-
(Milbigen Stoppen wrjiert. @. löuef „£amb. ttltcrtyfimer" ®. 30.
£e(fen lange, fdjwer ju lefenbe 3nfd>rift tft nod) niebt entziffert.
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„Omnipotens • creavit -medicinam". I)er anbere ©tein enthielt,
au&er einer fpmbolifcfcen 3ei<|>nung in geometrifd^en giguren, bie
3Öorte: „Äamet l)er to mi, all bie jt mö^felig unbe belaben fünb".
9to4> jener auf bem ©eiftylage ftc& finbenten 3al)re$jal)l wirb bie
ßinric&tung btefer jefct im 95e(t$ be$ £errn 31. OberbBrffer
beftntlic^en Slpotljefe bem Sflljre 1531 augefdjjrieben; f. ©ernet,
SKittyeilungen aus ber älteren 9Webicinalgefcf). Hamburg« ©. 143.
©er baä l)ier befproctyene £au$ t>or ber 3erji6rung burdj) ben
SBranb öon 1842 no$ gefannt £at, wiro fid; gerne beffelben er*
innern: in feinem folibeii Sreppengiebel mir ben f (einen genftern,
ber Ijoljen ©pifcbogentyüre unb ben mäd^rii^en S3eifd^(agen basor,
gab bafielbe Hn ungemein dE>arafteruoUe0 9?ilt> aus bem alten
Hamburg. SÄartta ©enöler.
Sum ®<&mäljge&tcfjt ttom Sa&re 1458.
Unter ber Ueberfd^rift: $a$quil auf angefe^ene Hamburger
t>om 3af)re 1458 l>at ?appenberg in ber 3tfd>r. f. £amb. @efd&. 2,
©.271-80 ba$ ed>mäf)gebufy tint* ©eiftli^en mitgeteilt, ba$
fulturl)iftorifcf) *on gro§em Sntereffe ijt ?eiber jinb bie £anb-
fdf)riften, in benen und ba$ ©ebictyt aufbewahrt iji, nidjjt forreft
gefdjriebeu, unb ber 3nfiaft ift, weil fcie Slnfpielungen meiftenä
auf 3>risah>erl)ältni|Te gelten, ungemein fairer serftönMid^ 93ei-
fpieläweife werben in biefem ©d^mäljgebid^ SBerä 48-56 gegen
wer 9tatl)inannen fed^g »erfd^iebene SBefc^ulbigungen erhoben, ofme
ba& man weiß, gegen wen von iljnen jebe einjelne gemünjt ift:
Struve, Schilling, Tode, Tzeven hanreigh:
Wol brak des rades penninghkist entweigh?
Welk juwer bescheth de Flamesche reygh?
Wes nanie wort by dem kake 1 saden?
Wes mome wort imme spittal uthgebaden?
We konde mit meneden Beckerholt uthraden?
Wes wyf wolde maken den duren koep,
Dat byslapend gulde den aversten knoep?
Dat bewerden der bruwerknechte hoep 2 .
>) kake beffert ftfton Sappenberg au$ kade.
2 ) hoep für hoer wrlanat Oieim unb (ginn.
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Da* @rbredf>en ber ©elbfifte be$ 9tatl)e$ bejiel)t jtcb auf tin
@reigni§, ba$ im 3al)re 1450 ftattfanb. 3n ben Äammerei*
Trennungen (2, ©. 86) f>eifct e$ barüber: „Slu&erbem würbe in
bemfelben 3al)re, nämlidfj im gegenwartigen, bie Äifte ber Ferren
Äämmerer unb bie in berfelben ftcfy befinbenbe ?abe erbrochen
unb barauä in ©olb unb in baaretn ©clbe biebifetyer 2Öeife
448« 13/? 10 ^ genommen. ffiolle ©oft, ba§ ber X^äfer
feinen Sofm empfange". Da nun in biefem 3^re Äonrab SUioÜer
unb Cubolf ©truve Äämmeretyerren waren, fo richtet offenbar
ber $a$quillant gegen Cubolf ©truve bie SBerleumbung, ber Dieb*
ftal)l an ber 5Ratf)$pfennigfifte fei von ifwt, bem bamaligen
Äämmereifjerrn, felbft verübt worben.
2Öa$ bie jweite 33ef$ulbigung betrifft, fo Ijcingt biefelbe
wa^rfd^einlic^ bamit jufammen, baß im 3^te 1450 auf einem
£anfetage ju tfübedf bie Verlegung beä beutfd^en Kaufmanns von
SBrügge naö) Deventer bef4>lojfen würbe (Xra&iger ©. 184). 2ln
biefem Sage nahmen von ©eiten Hamburgs ttyeil: ber 33ürger*
meifter Detlev SBremer, ber Stahmann tubolf ©truve unb
3ol)ann 9ligenborp (vgl. Ä. 3». 2, ©. 84). reygh ^= rege ift bie
Steige, bie Drbnung (2«nb. 2Bb. 3, ©. 447); 9teiljefal)rt jjeipt
bie galjrt nadj) einer beftimmten ©egenb, an welcher bie ba$u 93e*
red^tigten in gewiffer Reihenfolge tl)eil$unel)men Ratten: l)ier wirD
alfo in uneigentlictyem Sinne bie glanberfa^rt als ffanbrifctye
9teif>efaf>rt bejeidmet unb tubolf ©truve ber Vorwurf gemalt,
ba§ er burety Verlegung be$ Äontorä nad^ Deventer bie glanber*
fairer betrogen Ijabe (3Bnb. 2Bb. 1, ©. 263).
Die fünfte SBejid^ügung gel)t auf eine bamalä fc^on feljr
alte ©efd&itye, auf bie Unruhen vom 3a£re 1410, jurüdf. $üon
3o^ann ©eferf)o!t, einem ber 1410 gewägten ©ewiger, ber 1411
audf) in ben SRatl; gelangte, berietet nämlid) Xrafciger ©.135:
„Der vergrif ftd^ groblidj) mit Worten unb werfen an einen burger,
©rief von 3c*cn; berf>alben warb gemelter 93edferl)olt auf
vorf)erge^enbe verlor unb red^ilid^g erfentnuä be£ ratfhtelä ent*
fefcet, auefy folgenbS, barumb baj er ben rat gefdj)mel)et |>atte, au$
ber ftab verfeftet", gridj> von Xjeven, fagt alfo ber ^aSquillant,
l)abe 3o^ann 33eferl)olt mit SSWeineiben vernietet; utroden
ift wotyl nietyt, xoU Sappenberg meint, roit ba$ englifd^e to
outwit, überliften, fonbern gleich utroden, auäroben, auä*
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rotten (2Rnb. 2Bb. 3, ©. 413, 496 unter raden unb roden); vgl
#amb* Gtyron. ©.58: men moste de zizania utraden.
33on ben fe$$ 33efdjulbigungen jtnb ung alfo brei verftänblid)
geworben, imb ba bei biefen breten biefelbe ^Reihenfolge waltet,
welche ftd) bei ben vier Flamen ftnbet, fo bürfen mir von ben un$
unverftänolid) gebliebenen Slnfpielungen bie britte auf Sllbert
Shilling, bie inerte auf ©ottfrieb Xfjobe unb bie fechte
ebenfalls auf Grid) von Xjeven bejte^en.
Das SBerbrennen beä Samens am Äaaf fcfyeint auf tim
fonft nid)t betannte @f)renftrafe ju geben. 2luf bie SSeftimmung
beä @tabtred;t$ von 1270, XII, 7: dat valsche schal men
uppe dem markede bernen openbare madjt fdjon ?appenberg
auf merff am; vgl. jejjt aud) grenäborffä Einleitung äum ©tralfunber
2?erfeftung$bu$ (£anf- ©efcbic£t$quellen 1) ©. LXXIV. pr ba$
fpmbolifdje 2lnnageln be$ Sftamenä fd)ledjter ©cfyultmer 0>gf* oben
©.116) ftnbet jtcfc 3tfc^r. f. Süb, ©efä. 2, ©. 322 nn Seifpiel 1 .
— £a$ 2lu$bieten im ©pital ift mir unverftänblidj, enthält aber
wol)l eine UnflciifcigfeiL — Die legte Slnfdjuloigung befagt, (Jridj)
von S^evenS grau £abe ben böfen ^)anbel machen wollen, baß
ber ßbebrudj ben Äopf gelten follte; aber ber £aufe ber SBrauer*
Inerte l)abe baä verfnnbert (beweren weren 2Jlnb. 2Bb. 1,
©. 320), Da$ ©tatut von 1270, X, 5 fefct Enthauptung bar*
auf, so wor en man geit na cnes mannes wyve, ofte na siner
dochter, ofte na siner nichten; fpäter aber warb burd) ben
Bufafcartifet M, XXIX jutn ©tatut von angeblich 1292 infofern
eine milbere $rari$ eingeführt, als bie XobeSftrafe auf bie beiben
legten püe befdjranft, *** erftgenannte bagegen nur mit einer
©elbftrafe von 60 9WarF, eventuell mit ber SluSftellung ber Später
auf bem Äaaf, geafmbet würbe. SBielieic^t erfdjeint bie 95er*
mutyung nic^t ju Wtyn, ba§ ßrid; von Steven al$ ©eridjt^err
bie lobeeftrafe über tinm eljebrecfyerifdjen 93rauerfnecbt verfängt
£atte, wa^renb ber SRatl) unter 2lufftellung rineS neuen SRectytg*
fa£e$ biefelbe in eine ©elbftrafe verwanbelte.
St Äopptnann.
f ) ©cfjreibeil von 1523 3<M. 25: Keige van Annenvelde wort gemall
up ein sogen, unde druckt der sogen dat segel für den stert, unde
wort so up den kaek genagelt; dat hadde Borgert Hoken don
laten, de to Hamborch im denst ys. ?ß\\L jStfcftr. f« &. ®ef<b» ber
jperjOiMwmer (sdjleewtg, £ol|tei» unb gauen&urg 3, ©. 133,
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#ttmburgifcfje Dfferfeuer*
2lnfnüpfenb an „sunte Johannis to lichten" in 9to. 11
tiefer Wattn, möge He na#e&enbe *WittJ>eilung fcier folgen, beten
Äern bem 3. Xfailt C®. 1257) ber £amb- 9Wanbatenfammlung
entnommen ifr tintm Drttdfwerf, baS jwar recbt langweilig aus*
fcfyaut, baS aber in ȧllig unbeabjubtigter SBeife fefjr reicty iji an
intereffanten ^Beitragen jur »aterflabtifäen @ulturgefd)ie£te*
Die ölte big in bie grauefle £eibenjeit unfeter Uroäter jurüdf*
weifenbe Sitte ber Dfterfeuer ift vormals bis »or 150 ^aljren
aucty in Hamburg gebräuctylicb gewefen, freiließ weber in ber ©tabt
felbfi noeb auf ben SÖällen, aber brausen »or ben Xfwren, auf
freien ^gelegenen ^läjjen. ©eltfam erfd^eint eS babei, baß man
fold) Dfterfeuer im SBolfSmunbe einen £ilbebranb Cober £flle*
branb) nannte, nn -Warne, ben fein 3biotifon fennt, unb ber
frfjroerlidj als eine Qfyrenbejeugung für SWeifter £ilbebranb ben
Sllten unb feinen ©ol)n, bie gelben beS SBolföltcbcö / aueb nidfjt
etwa als ein eiliges Schnellfeuer aufoufaffen, fonbem als ein
billiger" b. i. ^eiliger S5ranb ju beulen fein bürfte*
©o lange vor bem ©teintljor ber urfprßngltd) mit gebefwte
33orgef$ unb ber ganje, nadjjmalS mit SBall unb ©raben umjogene
Dtftrift „baS neue 5Brrf", fpäter SBorftabt ©t. ©rorg genannt,
genugfame SRaume barbot, auf welchen ein t$urmj)o$fr £ilbebranb
gefahrlos gen £immel lobern fonnte, — unb fo lange baS große
Irift* unb 5Beibe*Xerrain sor bem SWillerntyor, ber f. g. £am*
burger 33erg, nachmals SSorfiabt ©t. 9>auli genannt, ctynlid&e grei-
flätten in 3Wenge aufwies, j* $8. am ^o^en Slbufer, — mögen
benn audj) alljährlich ungefiört ju aller ffielt @rl>ebung unb ßr*
göpung folcfje öfterlicbe greubenfeuer emporgeflammt fein. Das
Üftaterial wirb man ben bamalS l)ier n?ie bort nod> reicblicf) sor*
^anbenen SBalbbaumen entnommen Ijaben, unb mandj> bürrer 2lft
aus bem vom ©c^art^or bis an ben ©c^eibebacb ftd(> erftrerfenben
Sid^otj*3tetner burfte bem feurigen £ilbebranb jum Opfer gefallen
fein; wenn'S etwa fehlte, fo fetyleppte man aus ber ©tabt geeignete
©rennbarfeiten £erju* 9tatürlidj> beteiligte fiety bie liebe 3wgenb
am lebhafteren bei biefer geierlicftfcit, beren SlnjiefmngSfraft jicfc
audj auf @rwa4>fene erflredfte, welche fo gern jufctyauen, wenn
i&re ©ö&ne treiben, was einfi jie felbfi getrieben Jjabem — Die
Kammer ©awrburfe^en wetteiferten ritymlicfj mit ben jungen
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©tabtern unb Sorftäbtern im Slufbau rieftger ©Weiterlaufen, woju
fte sermuttyltd) ofcne SSebenfen mand) Steiftgbünbel aus bem Jammer
SBalbe ober bem £affclbrof serwenbeten.
211S nun aber bie Umgegenb ^ambutgt immer enger unb
bitter, immer ftäbtifcfyer bebaut würbe, ba beunruhigten fk|> triele
angftlicfye ^p^tltflerfeelen über bie i^re Käufer, Stauer unb ©tafle
möglicberweife brofcenbe ©efäljrbung burcfc bie funfenfprityenben
Dfterfeuer; fte gingen alfo flogen, unb festen eS richtig burcfc,
baß bie $ol)e Obrigf eit unterm 18. SWarj 1736 (14 läge sor
Dftern), ein allgemeines SBerbot berfelben erlief Die* merf*
würtige SWanbat, beffen Slbbrucf am oben genannten Orte um fo
aerbienjHidjer ift, als wir babureb bie ringige Äunbe ermatten über
bie bis babin wo#conferoirte ©itte, »eroient wofcl einen aufmerf*
famen 33ticf. @S erflärt, baf man ^ityeren OrtS mißfäütgft ser*
nommen, wie einige „mut$willi<je feute unb aufgefdbeffene große
3ungenS ftd^ fireoelmütbtgerweife unternehmen, allerljanb #olj unb
^Brennmaterialien gufammen gu fäleppen, um barauS ein mtß*
bräucblidj fogenajinteS Dfterfeuer ober £ilbebranb auf
biefer ©tabt ©ebiete anjujünben, woraus llnorbnung entfielt unb
geuerSgefaf>r ju beforgen ift". Die* ©ebafcren wirb nun fhreng
verboten, eS wirb bie SWilij auf ben Uebertreter gebefct unb bem
beSfallS Verhafteten wiüfürlicfye ?eibeSfhrafe angebrof)t. — 2ÖaS
übrigens baS SWanbat unter einem richtigen Dflerfeuer *erfianb,
nämlicty unter einem nicfyt ^mt^bräud^ltd^ fogenannten", baS \*l
es leiber *erfcf>wiegen.
DieS Verbot würbe abgefanjelt unb pubtieirt ju ©t. ©eorg,
£amm unb £orn unb auf bem Hamburger SBerge, galt alfo für
biefe Difirifte a(& ©efefc. ©eit 1736 war eS alfo für bie £am*
burgifdje 3ugenb in ©tabt unb Vorftabten wieberum vorbei mit
einem ©tüdfe fyrtx berechtigten ©gentpmlicfyfeiten unb altl)erge*
brachten solfStbümlic^en Suflbarfeiten, fo baß eigentlich nur no$
ber- ^anteljoljn unb $mi SBlaufmf ben |)ilbebranb Überletten.
Unb menn bie „aufgewogenen großen 3mtgm" ft$ fortan no$
beS alten £ilbebranbS freuen woüten, fo mußten fte weiter JytnauS*
Sieben, nac^ SBinterfjube, ober nod[> weiter, nad) garmfen, VolfS*
ober SBotylborf, wo ber fromme 5Braud> noefc ju Slnfang biefeS
3a$r(unbert* im ©Zwange gewefen fein foll« SrofcttS ber (Slbc
aber, im Süneburgifcljen unb SSremifdfjen erhielt er ft$ t>iel langer.
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Sftocb gegen Snbe ber 1830ger 3abre erbltdfte man *>on 9lienfiebten
au$ auf ben £5l)en gwifcfyen Harburg unb ©urtefmbe eine Sftenge
öfierlidjer geuerfeulen, unb Untergetcfyneter §at im 3af>te 1829
baä Vergnügen gehabt, auf einer ^>aii>l^5^e bei #arfefelt> Owifdj>en
Stabe unb Älofier 3 e *en) ein richtiges Dfierfeuer, umftanben unb
umjubelt wn 3ung unb 211t ber gangen Drtfcbaft, fennen gu
lernen. Dr. D. ».
©tntftcö übet bte ©cfmmne auf ber 3Hfter+
üftacfc einer befannten Sage foDen bie ©df>wcine auf' ber Stifter
ein eigenes SBermögen beft&en, welches tint reiche Dame gu tyrem
Unterhalt auägefefct £at. SBar e$ aber bi^er ,ben forgfältigfien
■ftacfcforfdfmngen nid^t gelungen gu erfunben, wo bieä SSermögen
ftd& befunben unb worin ti befianben, fo |>at jt$ jefct bei Tilgung
einer alten SRente Ijerauägefiellt, ba§ wenn aud^ fein eigenes 93er*
mögen, bod& eine Heine ©d^enfung gu ©unfien ber ©d^wäne t>or*
Rauben war, meldte üermutblic^ ben ©runb gu jener Sage gab.
@$ waren nämli$ in einem ©runbfificfe an ber ©pitalerfiraße,
Jacobi C. 230, im 3a&re 1578 Fab. Seb. einem 3o*im
Henning* 6$ SÄente mit 100 # gu löfen cum clausula guge*
fd^rieben. Die Älaufel lautete: quod reditus assignati sint
sustentationi pauperum et cycnorum in quorum usum per-
petuis temporibus consumi debeant. Diefe gur Unterhaltung
ber 2lrmen unb ber ©cbwäne big gu ewigen 3rftai auSgefefcte
SRente ifi feit jener 3*it nic^t umgefdf>rieben, aber feit bem Slnfang
be$ 17. 3al)r£unbert$ *om Älofter ©*♦ 3of>anni$ erhoben, olme
ba§ e$ auäfmbig gu machen wäre, wie bajfelbe in ben ©enuß
berfelben gefommen* Da§ ba$ Älofter &ielfa$ tyiejtge unb frembe
Slrme unterftüfcte, ifi nacfcgewiefen, nifyt aber, ba§ e$ etwa« für
bie ©d^wane getrau Ijätte, wenngleich audf> biefe* nic^t unmBglidj)
wäre, weil ba$ Älofiergebiet einen gro&en £l)eil ber Sllfler be*
grengte* — Die Älaufel war »ermut^lid^ bie SBeranlaffung , ba&
in bem 1845 erfd^ienenen SBerfe über bie milben ^rfoatftif hingen,
unter ben Xeftamenten unb ©tiftungen über beren gortbeftanb
u* f. w. feine gewiffe SKad^rictyten gu erlangen waren, sub No. 461
3oae$im Henning« aufgeführt ifi; bo$ ftnbet ftd^ bort nur bie
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Semerfung, ta£ bie Serroattung be$ ©t SoJjanniSflofto'S bte
9tente von 6$> ergeben foll.
Da* galten »on ©djwänen auf offenem freien ©affer rourbe
ql$ ein SRegal betrautet. 311$ 1664 einige ©dforoäne auf ber
Stifter erhoffen unb tobtgefd^lagen waren, erlief baljer ber ©enat
ein SWanbat, in welkem tiefe Söget für ga&me unb nic^t nrilbe
erflärt unb ben „Siotateur* jeber £>rt$*£)brigfeit competirenben
Regalien unb £o£eit" fd&arfe ©träfe angebrofct würbe* Die
©djjroäne gehören be$f>alb $um Sfteffort ber ginanj* Deputation,
welche biefelben bur$ ben 3llfterauffef>er beauff?df>tigen unb mit
gutter »erforgen läßt; in älteren Qtittn beforgte ba$ SKilitair*
Sommiffariat baä für ben ©tnter nötige gutter jugteid) mit
tyren gourage*3lnfd^affungen. 3m Subget für 1868 ftnb für bie
©cfcwäne 10,000» £afer ju 625 £ Srn »eranfcblagt, roä^renb
bie SaiuDeputation »eitere 300$* für bie Untergattung ber
Hefter beanfprue^t, -ftac^bem jebod> bie Stifter buref) 2lu$baggern
fef>r vertieft unb bie angrenjenben Cänbereien erl^öl)t unb bebaut
würben, fanben bie ©dj)»äne im ©ommer mcfyt me^r bie ge*
nügenbe 9ial)rung unb e$ mu§te tynen ba$ ganje ^x ^inburd^
gutter gereift »erben« Die ©efammtoermenbung für bie ©ctyroäne
flieg baburefc im 3af>re 1875 auf 4338 Jf 80 A- ©eit längeren
3af>ren tyat man barauf gefef>en, ba§ iljre 3^ 1 «^ unter 150
ftnft, bo$ pflegen fte ftdf> fo fe^r ju vermehren, bafc nid^t nur ber
Slbgang erfefct wirb, fonbern auety ein jiemtid^er Ueberf<$u§ entfielt;
biefer »irb burd^ Sermittelung f>ieftger Sürger Sieb^abern über*
laffen, roeld^e bem Stuffeljer für ba$ einfangen einen bänifd^en
Dulaten für ba$ ©tüdf entrichten pfiffen. Siele frembe ©emäffer
würben auf folcfje ©eife von Hamburg aus mit biefen fernen
Segeln gejiert <£♦ fr ®aebe$enS.
Unter biefer Ueberfcfcrift ifl ©♦ 30 nacfjgewiefen worben, baß
im 3a£re 1506 eine £oflänber* Kapelle unb ein Seictyenftein ber
£ollänber im @t. 3o^annia*£lofler »orfjanben waren* Dabei ift
überfein, worauf f$on ©tap^orft (1, 2, ©♦ 568) aufmerffam
gemacht fwt, ba§ ber fpäter fog. £raf)nträger*©tu£t biefer Äirc^e,
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feiner Snfdjrtft na* (Do men schref MCCCCLXXXVm do
leten de Coplüde uth Holland dyt hir mattende) urfprünglid)
ben Äaufteuten aug £oflanb gehörte unb bereits 1488 angefertigt
mürbe. Sluf tiefem ©efliifjtte befanden jtdb bie Jungfrau SDtaria
unb ber f>. 3^^nne^, aon benen ©tapljerft auf bem Xitelfupfer
feines jroeiten 23anbe$ eine Stbbilbung. gtebt. 33gl. ?appenberg in
3tfd>r- f. £amb. ©ef$. 5, ©. 300 unb über bie SSejie^ungen ber
Ärajmtrager ju ber ©t. 3ol)anni$*Äird,>e *. £e§ 1- SluflL 1 0787),
©♦ 334; 2. Xitfl. 2 C1811), ©♦ 32 unb Surf, £amb. 2llterpmer
(1859) ©. 60, 61.
Der £ollänber*£apetle in Hamburg entfprid&t bie Hamburger*
Äapelle in Slmflerbam, über bie befanntlty Cappenberg in ber
3»f#r. f. £amb. ©efö. 4, ©. 296-306 SluSfunft gegeben $at.
JL Äoppraann.
$#<f)ers$lngei0en.
griebri* Sßigger, ©ef$t$e ber gamtlie t>on 33lüd>er.
3meiter 5Banb. (grfic 2lbt£eilung. SDtit jroei litljograptyirten
Xafeln. ©djroeriu, ©tiller'föe $ofbudj$ant>lun$, 1878.
Submig ^änfehnann, geuerpolijei unb geuer^ilfe im
alten SBrattnfdjroeig* (©eparat*2lbbrucf au« bem „33raunfd>roeiger
Tageblatt", 3um 1878.) 33raunfc$me% fjriebrtd^ 3Öagner, 1878.
C§. grenSbfrrff,) ©öttingen in SBergangenljrit um> ©egen*
wart ©ötttngen, Robert s Peppmüller, 1878.
The Libell of Englishe Policye. 1436. Xert unb metrifdje
Ueberfefcung son 2Bil£elm £er$berg. 2ttit einer gef$i$tli$en
(Einleitung son 9tein£olb $auli. Cefpjig, ©. $trjel, 1878.
SBorrät^ig bei CucaS ©räfe, Sfatl^auSmarft 15: Silber au*
bem alten Hamburg. Sfteue golge, 8 ©lätter in Cicfctbrutf na#
£anbjei*nungen in SWappe C15 J().
Snftalt: et Gatoarinenfircbe, Surien|tra(}e, $ofoita( 6t. #iob, Slteffterg,
©enfmal am Jammer 3)etcb, €>ta&tb<w* (Rütffeite, £4ufer im Sremon
(2 «Blatter).
$rurf »cn Ib. (ö. SN eigner.
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itt^eilttttgett
m
tycuiw füi* jQamtairgiftye Okfdjtdjte*
3m Sfuftro^e teö SPorjtonbeS
von
Dr. Statt ftoppmann,
(Winbigem ©rfretär be* herein«.
Stvtittv Sofjrflattfl.
Hamburg, 1880.
»erlag öon 95S. fDtaafe @ö$ne
(»ormal* SPert&e«, SBeffa & 3RanfO.
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3 n $ a 1 1
Seite
9foffi&e tinb Sttotijen:
1. Die SBilbroerfe im alten ffiatWaufe» 2>on Dr. c. SBenefe 2
2. Da* Regiment ber öieepfdrtagergefeffen wn 1619. «Bon
€. 2B. «über* 6
3. £ambiirger 93eif*lige. «Bon SKartin @en*ler 7
4» Gert »an ®*u. 93on Dr. ä. Äbppmann 8
5. Platea pilleatorum. «Ben SBörgernteifar Dr. o. fcrantfe
in (Stralfunb 8
6. (Stmi über (Sbrengefcfcenfe. SBon Hauptmann e. $.
©aebecfcen* 9
7« ©dnferaa&lietten be* mm im aWrelalter. «Bon Dr. &
Äoppmann 15
8. Der ehemalige @ntenfang in ben Slbraarfäen bei Hamburg.
«Bon Dr. $. «Boigt 20
9» $anbe( bfr #anfeftäbte nad> bergen. «Bon Dr. & Äoppmann 28
10. Dfterfeuer tmb Dftemaffer. «Bon Dr. % 53 o igt 31
11. jpamntonia. I. «Bon Hauptmann <5. 5. ©aebecben*.
H. «Bon Dr. & Äoppmann. III. SBon Direftor ä. <&.
£. äraufe in «oftotf 32.50-51
12. Der Sftame ber Grabt Mona. «Bon Dr. & äoppmann 33
13. £auffe(T*l in ber Äirtfe *u £itfelb. «Bon Dr. #. «Boigt. 34
14. Laurens Grave apengeter. «Bon Dr. Ä. ÄOppmann- 35
15. fcaufgefäg im Dom p Sübetf. «Bon roeüanb (5. 3. SR ilbe
in «Hbecf 37
16. M. Johannes van dem Mere. «Bon Direftor $. @. £.
Äraufe in (Koflocf 39
17. Sine £a^fd>rift jur £amburgif#en ©efcfeicfote. 93on flJrtoat«
bocent Dr. & $öft(baum in ©ottingen 40
18. ßalenber**Roti$en ber Familie SBefenborp. SBon Dr. &
Äoppmann 43
a
*
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IV
@ette
19. 3ur ftnnbilbKcfcen 2>arjteUung i>on@tdbten. 93on aßartin
@en*Ur. I., n 4861
20. 93om £acbfc<£ffen. I., IL, in. «ßon Dr. & äoppmann.
IV. 93on Dr. g. $3otgt. V. «Bon sprof. £. £an beimann
in Sief 52. 74. 116. 117. 118
21. gjepermofe. «Bon Dr. $. 53 igt 53
22. Sine Urfunbe be$ Somfapitetö. *8on Dr. st. Äoppmann 54
23. jptnricb van 2Bi$mar. SBon bemfelben 56
24. Hamburger Äirc&enorbnung von 1529. «Bon SJaftor g.
Söertbeau 56
25. <gt. ©ertrub. *Bon Dr. & .ftoppmann 60
26. Jafob ©wer*. I, II. *Bon bemfelben 63. 120
27. £>ie £amburgifct)e Sirmenorbnung in SBraunföroeig. *Bon
bemfelben 63
28. 2)ie fünf &ird)fpiele £amburg$ in (^ftarafter unb Otebenmfe 64
29. crucepenninge. I. $8on Dr & ^oppmann. IL SBon
Hauptmann (5. $. @aebe#en$ 69.109
30. £amburgenften in Söoger'e gt&erologium toon 1506. *Bon
©treftor £. (2. £. äraufe in Sfloftocf 76
31. *pifotu$pool. «Bon Dr. & «ftoppmann 79
32. «Bon einigen fcaufbetfen* unb @Iocfen*3nfc&riften beä 15. 3abr*
fcunbertä. «Bon 2)fcartin @en$ler 86
33. Hamburg im «BotftHebe. I. «Bon Dr. ® # £. gjiielcf.
II. «Bon Dr. 5t. äoppmann 88-90
34. gin alter @elag$gru(S. «Bon Dr. g. 5Ba It&er 92
35. ©eorg «fleumarf in Hamburg. «Bon Dr. & ßoppmann. 95
36* Äoftumquabritte 100
37. gtn Beitrag jur Literatur ber $au(H>ramen. «Bon Dr. £♦
milbiger 101
38. Q3erefalf. Sefefalf. «Bon 2>irector& g. £. ä raufe in ffioftotf 104
39. «iütona; «Bon Dr. ä. äoppmann 108
40. 9Jolitif*e 2)emonftrationen im Tranjofffrten £&eater §u
Hamburg 1799 unb 1805. «Bon Dr. gf bolf üBoötrofü. 114
41. 2>er SBucbbrucfer $rana $obe. SBon Hauptmann g. $.
©acbedjen* 119
42. 2ttagifter Urbami*. I, II. «Bon Dr. & .toppmann .119.150
43. Sölartin @erb$, Ubrmacber 120
44. 9)fa&fn>erf am anfange be$ ebemaliaen *infter*$raMsganal$.
I *8onDr.$.«Boigt. n. 93on grl. 3. gjle$torfinßiel 121.123
45. 2Uce tyfablfe&ungen in 9*orbalbingien. 33on Sri. 3. fDt e $ 1 r f
in Äiel 1 25
46. 3M'e ©rucfer ber Hamburger Srefyorgelfieber. «Bon Dr. $,
8C. gropp 127
47. 3obann gbriftian guno. I. SBon Dr. ä. ßoppmann.
II. $on Dr. 5. <tf. gropp .132.147
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©eite
48. atteranber ©eftirf in Hamburg. I., II. «Bon Dr. o.
ffiubiger..... 133.160
49. Jrrtbümer. I. ©ct>wefler Teilung. H- Domus giebea.
«Bon Dr. $. ßoppmann 134.135
50. <£tn SKeiterftücfcben. «Bon Hauptmann 8. $. ©aebed>en$.135
51. 3)ie 2Binnung*briefe im #amburgtWen Mmte Oti&ebütteL
SBon Dr. J. ?8 o igt 137
52. 3ur 93iograp&ie be* banfefttbtifcben 2Jfcinifter*9teftbenten
Slbel. «Bon Dr. Slbolpfc aBo<ofll 141
53. 2Bein§infe. *8on Dr. & äoppmann 144
54. 3um fReuber'föen Sauft SBon Dr. o. 91 ü biger 150
55. attillerntbor. *8on Dr. & ßoppmann 151
56. ©er Selbjug ber ©Sweben na* £olftein im 3a&re 1700.
- *BOn bemfeften 153
57. ©tojSfeufjer au$ D#fenro4rber. SBon Dr. $. «Boigt 157
58. 3ur #amburgif#en ßunftgefc&icbte. *Bon Dr. £. SBattber 158
59. £ine VMUbung ber OteidjenftrajSe. *8on Dr. o. (Kubiger 159
n. S8erein$na<6ri<&ten.
1. 9J*ittbeÜungen be* $8ot(hinbe$ 1.25
2. fcobeäanjeigen 25.65.113
in. ©eri^te über Me im «Beretn ge&altenen «Bovtrige.
1. Dr. £. von 2BeifSenba#, 3)ie 3neunabeln be$ formen*
fd>nitte$ 25
2. Dr. & äoppmann, $ie *Reun Selben be* SKtert&umS
in äunft unb £itteratur be$ ajlittelalter* 41
3. Dr. $. 33o igt, 3)ie ©rimbung ber ©d)iffergefeüfd>aft tmb
\>k (Stiftung beö ®eefa&rer*9lrmenbaufe$ 42
4. Dr. D. öiubtger, 2)ie ©trajiburger £ucber* unb ööeber*
junft von @. ©cbmofler 57
5. Dr. & & o p p m a n n , ®a$ 2(mt ber Oleper unb ber 3oöanni$*
ärugtag ber ölepergefeßfen 60
6. Dr. %. 93oigt, ®te jpofäfcbnt&roerfe im £amfeurgifrten
9ftufeum für Aunft unb ©eroerbe 67
7. Dr. $.'*8otgr, 2)ie (Sntroicfefang ber lanbroirtbfcbaff lieben
SSerbaltniffe in ben £amburgtf#en aJcarfcblanben 81
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VI
©eite
8. Jtaftor £i e & o I & , &te 3*rfttrung Wtona* burcfc bte ©*n>eben
am 8. 3anuar 1713 82
9. Dr. 2lbolf2öo&lroiH, 2)te Dccupation Hamburg* burcb
bte ©inen im 3a&re 1801 97
10. Dr. & äoppmann, $a$ Kollegium be$ äHngefteutefc
an bet 3)om!tr*e unb fein £ont> fof um 99
IV. aJittt&etfangen über neu erftfrienene $ü#er.
1. SRittbeüungen be* «BerrinS für #a«tburgtf<fee ®e(<fet#te . . 1
2. Sertfon ber #amburatf*en (Scbriftftetter 136
3. 3ettf#rift be* ©ereirw* für &amburgtf<t)e ©efrtwfcte 159
V. «8u#er**n|eig*n 24.40.80. 136. 152. 160
Dtucf oon %k. ©. 9Hei§ncr.
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ittttttjeUungett
be*
UeretttB für |amburgi^eö5e^id)te.
M 1. 2. SWtftattg. 1878* Stottember*
Sßegen be$ Umbauet im £aufe ber ^atriotifdjen @efellfd)aft,
Welchen ba$ am 22. 3uni b. 3* fo bemfelben ftottgefjabte geuer
veranlaßt £at, müjfen bie 33erfammlungen be$ 33erein$ bis auf
SÖeitereS — wa^rf^einlicf) nod> bis Stibe b. 3. — auSgefefct
werben, unb bleibt aucf) bie 33iblio$ef be$ SBereinS vorläufig no$
gefäloffen.
£)er Sorftanb tyat unter biefen Umftänben bie fktutcnmäfnge
©enerafoerfammlung ber SSJlitglieber be$ 33erein$ nodj aufgefcfjoben;
Slnträcje liegen für eine feiere bte jefct titelt sor. (Sollte »on einem
SWitgliebe be$ SSereinS bie Sfafefcung ber ©enerafoerfammlung
geroünfd)t werben, fo bittet ber 93orftanb um beöfallftge 33enad)*
ricfytigung, um bann bie fflerfammlung ju berufen.
Der erfte 3a!>rgang biefer „SWittfyeilungen" ift fo einem be*
fonberen £efte im (£ommtffton$*93erlage tton 30* SWaufe ©ötyne
erfc^ienen unb für 2 Jf fäuflid). £)er $rei$ einer einzelnen
Plummer beträgt 30 <^. Da ber Sorraty an einzelnen -Wummern
nur fef)r gering ift, fo werben biejenigen SJtitglieber, welche etwa
tynen fe^lenbe Hummern be$ erften 3al)rgange$ ergangen wollen,
erfuc^t, fid; belegen balbigft an Dr. g. SBoigt, große 3lllee 10,
ju wenben*
©in ©ad;* unb 9)erfonenregifter wirb ber legten Kummer
be$ britten 3al)rgange$ beigegeben werben.
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&te äStl&toctfe im alten 9tntl#ttufc*
3m 2lnf$lu£ an Dr. Äoppmann'S fa$Berwanbten 2luffafc
1, ©♦ 124, fon>te an bte -ftottjen ©♦ 27 in Sappenberg*@aebecf)enS
©efcf)id>te beS SRat^aufeS über bie vormalige ©emälbe*©ammlung
bafelbft, mögen |)ier nodj einige fernere SJHttyetlungen folgen*
3u»6rberfl ein paar .3cugmffe aus ben ÄämmerekSontracten*
büd&ern A unb B, über bie fcfcon aus älteren Äämmerei*9ted>*
nungen erfennbare fortgefejjte ©orge ber 93e|)i>rbe für Sonfervirung
ber im unb am 9tat|$aufe parabirenben ©emäloe unb fonfltgen
©ilbwerfe.
2lm 11. September 1594 f<$loffen bie jur Äämmerei ver*
orbnetcn ^Bürger eine Vereinbarung mit SWeifler 2lnbreweS Qauty
2lnbreaS genannt), anfcfyeutenb einem beim 33au|)ofe angeheilten
SWaler, beS 3n$alt£: baß i|>m ein ber ©tabt gehöriges $aud
bei ben pumpen ju lebenslänglicher 93emof>nung gratis, fowie
feiner fünftigen SBittwe bis ju t^rer SÖieberver&eiratfmng gegen
5 $1 jctyrl £auer eingeräumt mürbe , wogegen er »erjtc^tetc auf
Srfaß wn 100$ Steparaturfoften bejüglid) biefeS £aufeS, fowie
auf ben »erbienten 3lrbeitSlo|m für „©tafftrung" beS Äämmeret*
localS, unb fiel) verpflichtete: „bie Silber im 9tatl)&aufe
alljährlich ober fo oft bieS erforberlicfy fein werbe, o^ne ?ol)n ju
reinigen unb ju fegen". — SO« nun 2lo. 1598 SWeifter
SlnbreaS geworben mar, feine SBtttwe aber ben 33aubofS*2Mer
3ocf)im Xruttelmann ju I)etrat£en ftd) anfe^idtte, verglich ftcf> bie
dämmeret mit biefem $ünfiler bal>in: baß er für bie geringe
#auer von 10 $> jäl^rlicb baS bemühte £auS lebenslänglich be*
wohnen burfte unter ber Verpflichtung, „bie ©emälbe unb
Silber auf bem Stattyfiaufe fonber einigen ?otyn alljäfjrlid)
fo oft eS nötyig abjufegen unb abjumifdjen". ©einer
fünftigen (Sfjefrau mürbe, falls fte abermals SÖittwe werben follte,
bie fernere Sewofmung beS $a\i feS für 5 iL jäfjrltd) in StuSftcfyt
geftellt. — ©ie mürbe abermals SBittme, benn Xruttelmann, ber
2lo. 1599 SKeifier beS SWaleramtS geworben war, flarb im gebruar
1606. SIIS fte nun na$ breij[äl;riger Vacanj nochmals $ur Sf>e
ju fdjreiten ftd) entfc^loffen unb im December 1609 mit ÜWetftcr
2lbratyam ©egener'S ©efellen 3od)im (ällerbecf alias eilerbrocf ftd)
verlobt fyattt, ba begehrte fte für biefen unb flcf> baffelbe 2Öc$n*
reetyt unter ber gleichen Sebinguug. Verorbnete confentirten unb
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überliefen bag £au$ bem Sfjepaar für 10$, #auer gegen btc
SSerpflictytung : „bie Silber innerhalb unb außerhalb beä
Statl^aufeS alljctyrlicf) ober fo oft e$ erforberlid), otyne QtnU
geltniß rein ju machen". 3oc^im Süerbrotf würbe im 3al)re
1610 SKetfter be« SWaleramtS unb tfarb im 3a£re 1653.
Sobann baä 3 e ugnig tinti Gtyrontften über einige wertvolle
Stücfe ber ©emälbe'Sammlung.
£>ie £|>atfacf)e, ba{* im 3af>re 1684 an ben SBanben be$
SlbmiraUtat^^ 3intmer^ im Slat^aufe mehrere ©emälbe fingen,
berietet dn 3^'tgenoffe, ber gelehrte Dr. jur. Otto Sperling in
feiner melbänbigen &anbfcfjriftlid[>en 6f)ronif Ctn ber fbniglicfjen
Sibliotfcef ju £openf>agen) , inbem er jugleicf) jwei biefer Silber
nctyer betreibt 211$ 3ufafc namlidj) jtt feinem in Vol. 5 gegebenen
Sericftf über bie SorfäÜe beä tumultuartfcfjen SRat^ unb Sürger*
Som>ent$ som 5. 3uni 1684, meldte ju Sürgermeijier SWeurerS
SSer^afiung unb Sewad)ung im 2lt>miralität$*3wtmer burcf)
20 Sürger (Snitferä unb 3afiram$ än^finger) führten, erjagt
nun Sperling im 7. Sanbe feiner „Slbbitionen" S, 52 folgenbe
Gegebenheit:
„%l* fie Cbie 20 Sürger) mtttlerweilen bie auf ber SlbmU
ralitat fjängenben Sc^ilbereien betrachten, unter anbern
biejenige, fo ben glüjjenb gemachten Ddjfen gerillt
barfiellet, barein tfeute geftecfet würben, beren ©efd)rei bem
Dcftfengebrüüe glei<$; wie aud> bie Sdjilberei, barauf
bie 4 Könige an beö Darii SÖagen fürgeftellet finb,
bie jid> umfe^en nacf) be$ StabeS Umlauf, unb babei erwägen,
wie ba« ©lücf mit großen ?euten fpielet, bie balb oben balb
unten jmb, — ba ^at ber £err Sürgermeifter SJieurer tynen
biefe Silber erfläret unb beren Sebeutung geleitet".
Dbgleid) nun bie fernere SWittfjeilung Sperlings unfer fünft*
f)iftorifd)e$ Xtyema ntc^t weiter berührt, fo erfc^eint bo$ bie eben
gefcfyilberte Situation, wie ber gefangene Sürgermeifter in aller
Seelenruhe feinen 2Öiberfad;ern tiefftnnige Silber }um Serftänbni§
bringt, tntereffant genug, um sollftänbig wiebererjfifcli ju werben.
Sperling alfo fäfjrt fort:
„hierauf (>at einer ber Sürger, ber SDWfler @nod) Äaifer, ju
bem £errn Sürgermeifter gefagt: bieg 2Ule$ fbnne gr (teurer)
mit gug auf ftcf> fclber bejie^en, benn fein ©lud, fo geraume
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4
ßett oben gefcfjwebet, fei jefco gän^lid) herunter, — wobei er
bie Schultern fe|>r tief tyerabgejogen. — Slber be« ©lüdfe« Un*
befianb ^at fpäter eben felbiger gnoeb tapfer felber au$ er*
fahren. Denn mie ber 2Keifter be« ehernen Dfeng fein SÖerf
felber lj)at prüfen muffen, fo bat @no$ Äapfer audf) 2 3abre
barnaef) felber erfahren, wie biefelbe ©lutf), bie er fo eifrig £at
anjünben geholfen, eine traurige frohe an tym felber gettyam
Unb tt>te baä jur 3tit Unterfie am 9labe balb wieber oben
fommt, wenn baä $ur Seit Dberfie wieber herunter muß, ba$
Ijat au$ £err SWeurer erfahren, als bie SRaber beg SÖagenS,
baran ju gießen er je&o angefpannet gewefen, nacb 2 3a|)ren
wieber emporgefommen ftub".
5öir feigen alfo, ju unferm St^ema jurüdffe|)renb, baß im
3al)re 1684 Cunb ^ermutf^Iic^ fcfyon früher) eine 2lnja£l ©emälbe
im Slbmiralität^*3 l '^mer be$ SRat^aufe« aufbewahrt würbe* 2Btr
bfirfen fte füglidf) als Xbeile ber fpäter »erme^rten Sammlung
betrauten, welche im 3af>re 1789 öffentlich serftetgert würbe,
nadjbem minbeftenä manebe Stütfe berfelben „ttte^r benn fmnbert
3a£re im £od^löblid)en SRat^aufe aufbewahrt gewefen", toit ber
Satalog befagt — Diefe beiben *on Dr. Sperling betriebenen
Silber, barftellenb „be$ ^erilli glüfjenben Dcfyfen" in voller
£f)ätigfeit, fowie bie 4 Könige an beä £)arii SÖagen, betyanbelu
nactybenfli^e fmn&olle Situationen', würbige Aufgaben für tim
9Jleifterl)anb* £>urcf) Snod; ÄapferS Slpplication be$ einen SBilbeS
auf teurer, unb buref) Dr. Sperling« Slpplication beiber auf
Äa^fer unb 2Jteurer, werben unä biefe ©emälbe nodj) intereffanter.
2)er gebrudfte (Satalog über bie im Slpril 1789 serfteigerte
©emälbe* Sammlung be$ SRat^aufe« fü^rt feinS ber eben be*
fcf)riebenen 33ilber namentlich auf. 3nbeffen läßt fid> »ermüden,
baß fte ft$ unter einigen nur fummarifdj) serjeidjmeten unb nicfyt
näfjer befd^riebenen Stüdfen befunben Jjaben werben, beren feit*
fame Darftellungen bie fflerfaffer be$ SatalogS sielletcbt ebenfo
wenig $u beuten wußten, mt Snodf) Äa^fer bie« serftanb. 5öa|)r*
fcfyeinlicf) ftnb e$ bie mit -Wo. 131 unb 132 bezeichneten „jwet
burdf) »tele giguren »orgefteUte fcf$ne ©emälbe au« ber alten
£iftorte, auf Seinwanb, 50 Soll £o$ unb 84 3oll breit" Calfo
mäd&tige Xafeln), „gemalt son Otto SÖagenfelbt"* — SJon btefem
£amburgifc$en Äünftler, ber im 3^re 1671 wrfiorben iß, be*
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fanben ft$ no# 6 anbere, ni$t minber tragifdje ©ceneu be*
j)anbelnbe Silber Cfto. 125—130) tn berfelben Sammlung, j. ©.
„SrcufuS auf bem ©Weiterlaufen" unb „SaleucuS, nrie er fi$
unb feinem Sotyne ein Sluge auäfied&eu lägt", Sujets, welche ben
oben betriebenen fo innerlich verroanbt ftnb, baß man audj) biefe
füglid) für SBagenfelbffcfje ßompojitionen galten barf, Daä $amb.
Äünfilerlexifon ©. 283 ritymt Sßagenfelbf* Originalität, feine
geiftreicfje pf>antafievolle Gompofittion , feine gefcfjmacfoolle garben*
gebuug, unb bebauert nur, baß feiner 3ugenb »ermut^licfc eine
tücftfige Leitung gefehlt £abe, um i£n ju einem ber beften Äünftler
feinet 3af>rf>unbert$ ju machen» Die £amburgifcf)en Äünftler*
nacfjricfjten »on Scffcarbt (1794) ©. 47 unb 48 ftnb gleichfalls
feinet ?obe$ voll, unb bemerfen, baß in mehreren 3iwmern
be$ £amburgifd>en 9tatty£aufe$ Silber von tym ju fe^en
feien, bie ju feinen größten (Srftnbungen getreu* (Sermutblicty
ift biefer Slrtifel bor 1789 getrieben.)
Sielleicfjt fönute ba$ Stubium totefeg Satalog« burc£ tintn
tüchtigen Äunfifenner ju bemerfenSwertyen Sntbecfungen führen,
i* S. ^tnftc^tltc|) be$ Serbleibs ber £auptftüdfe ber Sammlung,
ber SRubenS, Siembranbg, ©reug^el«, 2Öouverman$ u, f* ».. 2tn*
jieljenb genug bef^reibt ber Satalog feine SBaare* 2Öir ftnben
ba „auf ba$ geifireicfjfie, — ausführliche, — feljr frei, — feljr
jlarf" gemalte Silber aller ©attungen, — ©eroitter „von gang
aparter Sonnen Haltung", — „merfltd[> auf £olg gemalte
Silber", — „lebhaft bargejiellte Slcttonen", — Steutergefecfyte „von
guter Drbenance", — eine „Sanität von befonberer Sorjiellung",
— „plaifant gemalte £irtenftütfe", — „tiefe benfung*volle ffyU*
foppen" u. f* ro,, — eine Slrt ber @l)aracteriftrung, bie ebenfo wie
ba« meljrfadje Serftoßen gegen bie ©rammatif, al$ unberechtigte
Sigent^ümlicftfeiten ber verfaufenben SWaffer ^>eter Xerier unb
SWic^ael Sofielmaun gu betrachten ftnb»
Schließlich no# einige allgemeine Semerfungen jur bunfeln
@ntfte£ungSgefdSn$te biefer Sammlung. Sine auSgefprodjene Wh*
ftctyt be$ Senat«, jur görberung ber Äunfi wie jur Hebung be*
ÄunftftnnS ber Sürger eine @emälbe*@aUerie im Slat^aufe ju
etabliren, ift ni$t ju vermuten* gfir einen folgen Stotd fehlten
aud) bie SWiltel wie bie Stäumlicfjfeüen. Die Sollection in tyrer
@efammt)>eit als patriotifd&e ®aU eine« einzigen ©genfer« gu
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betrauten, ift nf$t minber unt^unltd^, ba bie moberneren SBtltoer
nid^t son bem ©penber ber bereit« 1684 »orljanbenen ©ammlung
f)errüf)ren fßnnen. golglicfi wirb bie Sammlung, fo, wie fie
Slo. 1789 serfteigert mürbe, wobl na$ unb nad) au« einjelnen
©djenfungen serfdjiebener *ßrfoatperfonen entftanben fem, wobei
welleicfjt weniger bie Slbftcfjt sorge£errfd)t I)at, ber ©tabt Hamburg
eine 2Wuftergallerie son ÄunftwerTen ju SÖege ju bringen, als
Bielmetyr ber SSJunfc^, überflüfftge ©über mit guter Spanier loS ju
werben. SWancber 5Wäcen laufte *ielleid>t jur Unterftüfcung tinti
saterjicibtifcfyen Äunftjünger« tim ©tubie, bie er bann bod> lieber
bem SRat^aufe als feinem gabinet g&nnte. Unb mancher ^Bürger,
ben tin paar ererbte ©emalbe in Verlegenheit festen, weil er etn>a
ben plaifant gemalten ©raufamfeiten feinen ©efebmadf abgewinnen,
ober weil er ben SBanitaten ober ben benfungäsollen ^ilofopfyen
abfolut feinen $lafc im eignen engen #aufe anweifen fonnte, —
wirb fold)e ©cfytlbereien gewiß gern ber Curia Civitatis überlaffen
f>aben. Der 9tatf$au«f)err wirb fie bann untergebracht f>aben,
wo ftcf) eben ein fcfjicflicfyer flafy barbot, einige in amtlichen
3immern, j. 93. in ber SlbmiralitätSfhtbe, — bie meijien t>ermu$li$
an ben SÖänben ber (Sorrtbore, Sorplafce unb Steppen. Denn
wenn biefe 140 ©emälbe in einem unb bemfelben Socal aufge*
£ängt gewefen wären, fo würben wir »on fold;er DiSpoftttou über
einen fo großen 9taum be« mit 2Imt«ftuben erbrücfenb gefüllten
SRat^aufc« gewiß Äunbe f>aben. Der im 3af>re 1788 befd;loffene
Umbau be« inmxn 9?atl$aufeS machte fobann bie Sntfernung
tiefer Äunftwerfe notfjwenbig. Dr. SD, 39.
£tt$ SÄcghncnt ber ^cepfdjlägevgefetten oon 1619*
Durcf) bie ©üte be« $errn 3. aSölfcfyau bin icb in ben
SBcfi^ einer Reliquie ber #amburgifd)en 9terpfd;lagergefellen ge^
langt, wel^e berfelbe in ber Sluction über bie 2lmt«*Utenftlten,
bie bei ber 2lufj>ebung be« 9teepfd)lägeramte« ftatt fanb, er*
flanben fyat
Da« betreffenbc ©eratl), son bem bie beiliegenbe 3^'^"ung
eine Slbbilbung giebt, ift ba« fogenannte Regiment, ber Drbnung«*
fiab, ben bn jeweilige »orflfrenbe Slltgefelle, bejiefjentlicb ber fo*
genannte SÖort^aber führte. Da« Regiment ift 44 (Zentimeter
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z?r??^?r
/J d. mirkl. Grösfe/.
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rytv*.^\
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ober um 1£ guß lang; unten tfl ber Änopf abgebrochen /mit
bem man auffcfylug, um 9htl)e ju gebieten; oben in bte Deffnung
würben Heine gatynletn gefiedfL Die runben mit einfachem ©d&nifc*
werf servierten Änbpfe geigen nod> bie ©puren rotier ©emalung*
3n baä jtemlic^ £arte ^olj (33trnbaum?) ifl bie nactyfletyenbe t>on
£errn Dr. Äoppmann entzifferte 3nfc^rift fauber eingefc^nitten.
£iefe$ Regiment fuhren (tragen) wir
SKepergefellen un* unb et*
nem, ber fein (eine* öleperS) ©obn
(ifl), nacb,
(tym) ju öftren, baf? er unfer $anb*
werf bat gelernt. ©auon
fübren wir bteä Stoppen : ©ebroert (?),
t>on bauten ein Ärani*
2>ie6 laffe i<b f<breiben: wenn
bteö Regiment im ©elage ifl,
fc fofl man niebt viel flrei-
teiu 2)ocb gebe icb eu<b
ba S3ericbt: ein jeber tbue
reebt unb febeue (ftcb) niebt,
fo bat er $ug ju fpreeben,
(unb) fo fann i()m niemanb Um
reebt nadjredmen. Slucb fo
ifl e$ ber bffle SBeg, wenn (ba$)
einer ben anberen uor--
Tlebt riebtig.
®ie$ (Regiment tfjut
3o*im ewarte webten,
bafj fieb bie ©efellen (ba) na*
regieren (riebten); wo bat niebt
ifl, ba treibt man großen
#aber unb Bwifl. 1619.
<£♦ SB* «übet«.
Dyt.regemente.vore wy
reper . gselen . uns . unde . ey
nem . 808i . en sone.na
to.eren.dat. he unse.hant
warce . heft geler et . dar . van .
vore . wy . dyt . wapen . swerd .
van . raten . eyne . crans .
Dyt . late . ycc . schryven . wen .
dyt . regeraente . am . läge . ys .
so . mut. raen . nycht . vel . cy
ven. doch. geve. ycc. yw.
dar . berycht . eyn . yeder . do .
recht . unde . schowe . nycht.
so . heft . he . fueg . to . sprece .
so can em nemant un
recht . na . recen . noch . so .
ys et. de. beste. wech. wen
eyne . den . andern . vor .
steyt recht.
Dyt . regemente . dey t .
Yochem . S warte . vor . eren .
dat syce de gesellen na
reyyeren dar dat nych
ys dar dryft men grot
hader unde twyst 1619
$auibut$n 23ctfd)läfle*
3n bem 1865 *om SBerein für £amlmrgifd>e ©efd^i^te ber*
ausgegebenen Heinen SSJcrfe: 35ou ben Sirbetten ber Äunfigewcrfe
be$ SWittelalterS ju Hamburg ftnbet ftd) (neben ©. 20) eine 2lb*
bilbung be$ reicf)t>ersterten SlftarfcfjreinS ber 9)taler. Der 2lftar*
flügel linTS, eine gemalte Xafel, jeigt ttor einem £aufe jroei 33et*
fäläge, genau son ber gorm ber in unferer Sammlung beftnb*
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8___
liefen unb in ber »on mir befc^rtebenen 2(norbnung. I)er Äopf
ber ©eifcblage trägt unter einem Sappen bie 3a^re^ja^l 1499,
alfo btefelbe 3*W, welche ftcf> auf einem unferer Steine befmbet
(f. 1, ©. 140)* Unten an ben 93cifd>lagen fmb Stinge ange*
bracht, roeld&e offenbar baju bienten, um bei einem furjen 93efu$
bie $ferbe anjubinben. SRatttn (SenSler*
©ett ttttn äßoiu
Da£ Register van charters en bescheiden in het oude
archief van Kampen 1 (Kampen 1862), Str. 831 tterjeidjnet ju
1481 Jan. 31: Overeenkomst der kerkmeesters van 0. L. Vr.
kerk met Mr. Geert van Wou klokgieter, over het gieten van
twee nieuwe klokken in die kerk. (£$ ifl biefer offenbar ber*
felbe ©erwarb »an 2Öou, ber im 3a^re 1487 jteben große ©todfeit
für bie ©t. $etriftrd)c tu Hamburg unb für ben Dom bie fcfyöne
große ©locfe goß, tt>elt$e 1804 nac$ ©t, s Petri lam unb 1812
wegen ©elbmangelS jum Sinfcfymeljen tterfauft würbe *. Sluf anberen
©locfen nennt er ftd> auSbrüdfttd): de Campis 3 . $♦ Äoppmann.
Flatea pilleatorum.
3aj>rgang 1, ©. 119 ijl platea pilleatorum für ^eljerftrafee
genommen, wa$ mir auf einem 3rrtf)um ju berufen fdjeint*
Dieffenbadj) £at für pileator, pilleator nur bie Srflärung:
„£üter", unb in ©tralfunb bebeutet platea pileatorum entfetteten
immer bie gilterftrafce* Da e$ nun na<$ gbrfkmann auefy in
Hamburg neben ber nod> je$t ttortyanbenen ^eljerflra^e bis 1842
eine fcfyon 1269 sorfommenbe gilterflrafk ober £utroalferflra§e
gab, fo. möchte id) annehmen, ba& ba$ fragliche 1397 ben 53e*
ginen aufgelaffene ®rbe nity in ber 9>el$erfiraj$e, fonbern in ber
gilterfirajje gelegen l)abe\
©tralfunb. ID. grantfe*
") #amb. XünjMergeriftn e. 298.
2 ) SERit^off, 2Rittelalterli<be ßünftler unb Sßerfmetfter @. 177.
*) 2)te 9lnnabme 93urgermeiffcer $rantfe$ tft burebau* richtig, speljerftraie
ftott gitterftraf e tft lebiglttf) ein bti ber ßerreftur überfeiner au^enbCtcf'
lieber 3rrtbum, ber baburd) Deranlafit fein wirb, ba§ ©tapljorft 1, 2,
©. XLII bte ©teile jur „spil&erftrafje" gefegt ftat. ®te platea pelli-
ficum nennt bai cKreftc Stabterbebu* 1262 (Stfcbr. 1, 6. 355), bie
platea pilleatorum 1269 (I, @. 408). £. Ä.
$turf »on Xfc. ©. 2Wci§nct.
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Ülitt^eilungen
be*
tlereto für jjjamtmrjt^e (Befdjidjte.
M ». 2. ^^tgang. 1878. £>ecembet-
<&ttoa$ übet ©^rettgef^ettfe.
£)ie alte ©ttte bur$ 3Sere|)rung »on ©efityenfen SBerwanbten
unb 9tal)efkl)enbfn bei freubigen Sreigmifen feine I^eilna^me ju
bezeugen, £atte jtd) im 16. unb 17. 3ftM>unbcrt au&erorbentlic^
auSgebilbet unb erhielt ftd) bis um bie SWitte biefeä 3a£r£unbertS,
wo fte mit m'elen anbern alten ©ttten unb ©ebreiue^en faji ganj
verloren ging. 2Ba$, wann unb wem man gab, ift tyeilweife
fd^on je&t »ergeffen unb wirb eä in nicf)t langer Qtit völlig fein,
wenn nidjt Slufoeidjnungen barüber gemalt unb burd) ^Beiträge
son serfetyiebenen Seiten ergänjt werben.
£anbwerfer, 33oten u. f. w. erhielten Xrinfgelber, in alterer
3eit audj wol^l ©tasengelber (©elb jum 33aben). 2Jle|)rere @e*
werfe gaben ifjren Äunben ober beren Dienflboten ©efdjenfe ju
3Betyna$t ober ju Stteujal^r. ©o wehrten bie Slpotyefer SWagen*
morfellen unb 9iäud?erputoer in fauber beliebten ©djadjteln, bie
©ädfer unb bie .Krämer 33raunfucf)en, bie X^ee^anbler fleine
9>ädfc$en Xljee, bie 2Öeinl)änbler einige glafcfjen fü§en ©ein«,
aud) Äarpfen, unb auswärtigen Äunben 9tauc][>fleif$. 3Bo&l*
babenbe ?eute fanbten ju 9ieujaJ)r ben £auptpaftoren unb be*
freunbeten ^rebigern £)ufaten, unb bie SWitglteber ber Äirdjen*
follegien, welche Zuraten gewefen waren, pflegten allen ^rebigern
tyrer Sir$e jäfjrlid) einen Dufaten ju fpenben 1 . Slnberer 2lrt
■ l ) <$$ biirfte md>t imintereffant fein, über benfetten ©egenftanb einen
elfäifer 93evid>r au$ bem Ja^re 1435 ju t>ernef>men (Sa* £eilige Atomen*
3
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10
waren bte ©efc&wfe, welche bie Senoölter son Slnftolten unb
Stiftungen ju bcfiimmten £titm erhielten: 93rot $on frifdjem
Äorn, Söürflc son eingefeuchteten ©djroetnen, frifdjje SWaibutter,
Junge Sammer »on ben ^äctytern ber ?anbereien, gifcbe aus ben
leiten, unb bergletdjen meljr. Die Äämmeretbürger erhielten
bei t^rer 3nfpeftion$tour na$ ben SBal&b&rfern jeber jrcei große
3udferfringel, welche ber 33adfer in SÖol^lborf gebarten l>atte.
Die SBaubürger befamen jctyrlid) einen $ortugalefer jugefanbt.
Xte SSerroalter beä 9latl)$n>einfeÜer$ erhielten ©ein, Äonfeft,
SWarjipan unb Äafe, welcher eigenbä son £ollanb »erfd)rieben
rouroe 1 . 2lud> bei manchen größeren ^rtoatfUftungen unb
Slffccuranafompagnien war unb ift e$ nocfc (Sttte, ba§ bte Slbmini*-
jiratoren portugalefer erhalten.
Stenge fd)enfe würben ferner gegeben bei ffirroaf>lung tint$
SJerroanbten, greunbeS ober gollegen $u irgenb einem 2lmte,
offenbar in ber Slbftcftf, bem @rn>äf)Uen ntctyt nur eine Slufmerf*
famfeit ju enoeifen, fonbern tym bie Sftittel ju liefern, feine ©alle
bennrtfcen ober bie mancherlei Uufoften beftreiten ju fbnnen. 9?or*
jugStoeife befianben biefe ©efctyenfe in einigen ©tübcben 2Beiu 2 ,
gentötynltdj 9tyetmoein. 1573 rourbe ba* ©tübdjen Styrütroein
mit 14 bte 16 ©cbiüingen Cjcpt J( 1.9* bi« Jf 2.26) bejaht,
1590 mit 20/? G42.73), 1596 mit 24/? QJf 3.28), 1623
mit 36 ß (43-40), 1624 mit 48 ß QJf 4.50), 1639 mit 3 JL 8 ß
QJf 5.2o); btefer lefctgenanntc tyvtit wuroe fie^ent), ali baä
Sourantgeto eingeführt warb, fo ba§ ba$ ©tübcben feit Slnfang
be$ 18. 3aljrJ)unbert$ mit Jf 4,20 bejaht würbe. Die Slnna^me
bud) von äonrab Sangfrofc&etm, fyttauH. von £. gtfcfel in (glfÄff.
Sitteraturbenfmäler 1, ©trafi&urg 1878, o. 379—85):
Dornoch so kuraet der wihenahtobent,
das erber lüte zuo hantgiffc gobent,
einig latwerige, einig lebekuochen,
und beginnent balde herfürher suochen
eime ein par hosen, eime zehen guldin,
ders hernoch mag umb in verschulden,
also sich das wol gefüegen mag. & $.
*) 6. &. SReper, £<t$ @im&etffcbe £au$ ©. 92.
2 ) <£in ®tü&#en ift gleufr 3,62 gtter, ettoa^ mebr ale Pier gewibnlicbe
Sfofcfcen.
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aon einigen ©tübgen 2Bein war son SOterö £er fetbfl ben Herten
t>eö 9tat()$, welche fonfi feine ©cfc^enfc nehmen burften, foroo^l
in Hamburg als in Sübedf gemattet.
2ln bie ©teile ber nrirflidjen Sßeinfenbungen traten fdjon in
ber erften £alfte be$ 17. 3al>rbunbcrt$ bie fogenannten 2Öem*
jettel, 3lntoetfungen auf eine beliebige Sln^l bi$ ju l^unbert
©tübdjen Styeinroem, reelle urfprünglid) nur ber 9iatySroemfeller
augffrllte. 5öie gro§ ber 33egel)r na$ biefen ©feinen n>ar,
bewetfi ber £ol)e Setrag »on 20,673 ©tübgen, roeld&er im 3a£re
1725 in Umlauf roar. 3m 3a^re 1761 erhielt ein jum ©enator
Srroatylter an Sßeinjetteln für 1717 ©tübdjen unb aufcerbem »er*
fc&iebene glafcfyen Champagner, JBurgunber, SWabeira, ©t. UbeS
u. f. n?.. 33et einer SBürgermeifienoafcl im 3^re 1781 würben
1775 ©tübcfjen gefpenbet. 2lucf> ber ©enat ließ ben fremben
©efanbten na$ Ueberreufjung tyreS ÄrebitfoS jum neuen 3a$x
unb bei feftttd^cu Sreigntffen beä betreffenben fürftlicfyen Kaufes,
Ui S^ronbefieigungen, SBerma^lungen unb ©eburten, SBeinjettel
überreifen 1 , ©egen biefe SBeinjettel lieferte ber 9ta$$tt>einfeller
baS barauf Bezeichnete Duantum SBein ober gab für jebeä mit
3$ 8ß <LJb 4.20) bejahte ©tübdjen 3|t G43.60) in baarem ©elbe.
Der JÖeinjettel beg 5Kat£$roeinfelIer$ £atte bie ©röjje eines
DuartblatteS unb enthielt in Äupferbrutf oben in ber SWitte ba$
Hamburger SBappen mit £elm unb £elmbecfe, umgeben son einem
j?ranj »on SÖeinranfen. Die ©cfjrift lautete:
©tübgen C©appen) 5Ro.
3«ger biefeS fyat gut ©tübgen
guten SR^einfd^en S&tin, felben nad> belieben
au$ g: g: fftafy* 3Bein*Äeller abjufobern.
Hamburg, Slnno 17 b:
Diefe Slnroeifung füllt nur bie obere Hälfte be$ SlatteS; auf ber
untern ftnbet ft$ unten, einen Qcntimtttx som Staube, ein Doppel*
ftri<$. Der freie Staunt war für bie Unterfcfyriften ber gangen
2Beinfeller*Deputation, bejle^enb aus bem älteften 53ürgermeifier,
ben brei ältefien 9tat£$l)erren, einem Oberalten, einem ÄammereU
bürger unb gmei ©eckigem befHmmt.
©egen gnbe be$ 18. 3<$tyWDtxt$ gaben au$ anbere ©ein*
l ) ©. »on £ep, jpamfotrg 2, 6. 367.
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12
ItfnMer ©emjettel au«, toa* freilidfr ber SBeinfeller* Deputation
großen 93erbruß »erurfadjte, jenen aber ni$t »erboten werben
fonnte. (Sin mir sorliegenbe« gormular t>on bem 2Birt£e ber
j?ramer*J?ompagnie ift ben obigen Slnweifungen genau nactygebilbet.
©tatt be« SBappen« ifi eine Äartoud^e gemault , weldfje mit
©ilencn, einer weiblichen £albfigur unb, SGßeinreben serjiert ba«
Sonogramm ?. £. 33. enthalt. 25ie ©djrift lautet:
©tübgen CSartoucfje) 9to.
Beiger biefe«, f>at jugute ©tübgen guten
StyeütsSBein, fold^e nad) belieben a\\$ ber gramer*
Sompagnie abholen ju Jaffen. Hamburg
ben 3lo. 17 . .
SRadtj ber Sluftyebung be« SRatfj^wetnf eller« im 3a£re 1811
t>erf$wanben bie jiaatäfeitig aufgeteilten SBeinjettel, aber ber
$äcbter be« ehemaligen Äeller« ful)r bamit fort, ©einjettel a\\$*
jugeben unb eventuell wieber einjulöfen, Cefctereö bei größeren
^Beträgen mit einem Slbjug son nur wer Spillingen für ba«
©tübgen. ©eine ©djjeine Ratten ein SÖappen mit einem fpringenben
?öwen unb baneben: ©tübgen unb SKo. unb lauteten:
SSorjeiger biefe« |>at ©tübgen
guten Styein ©ein t>on bem Unterfdjjriebenen jefcig:
93e fi0ern S. ^od^eblen 5ftatf>$ SBein Äeller ab jufober n .
Hamburg, t. 18 . ♦
3u S^rengefd^enfen in ©elb benufcte man in älterer 3 ei * in
Hamburg bie 9tofenobel, eine alte englifdfje ©olbmünje im SBertfje
»on 2.195 Dufaten ober Jf 21.07, bie gngelotten, ebenfalls alte
engltfcfce ©olbflüdfe, wer$ 1.45 Dufaten ober Jf 13.92, unb im*
gariföe ©ulben, welche ben Hamburger I)ufaten gleich, alfo
J( 9.60 an SBerty Ratten, ©päter traten an bie ©teile ber eng*
lifd^en ©olbmünjen bie unter bem -Warnen ^ortugalefer bekannten
SWebaillen ju jelm Dufaten. Eigentliche £amburgif$e ©olt>*
münjen würben nidjjt ju ©efebenfen bemtfct, ba man ben Sm*
pfänger »erlebt b^en würbe, wenn man tym ben gleichen SBetrag
in couranten ©olbmünjen gefanbt fwtte; aber ein ©efdfjenf an
SBeinjetteln, fremben ©olbmünjen ober ^ortugalefern anjunebmen,
freute ftdf> SWiemanb, obgleich biefe ©egenfianbe ©elbwerty Ratten
unb mit einem geringen Slbjug in SWünje umjufefcen waren.
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13_
Den öringern folcfyer ©efctyenfe pflegten Xrinfgelber serab*
reicht $u werben unb jwar für jebeS ©tübcfyen ©ein jroet
©d&illinge, für einen ganjen ^>ortugalefer 3 $1 unb für einen falben
1*8/?.
©nige intereffante Seitrage über bie ©rö§e unb 2trt ber
S^rengefdjjenfe, fowie einige oben nid&t erroabnte fönnen auS ben
9tec^nungebücfyern beS ÄlofterS ©t. 3<$anneS mitgeteilt »erben»
©urbe tin 33ürgermeifter jum Patron erwählt, fo fanbte baS
Älofter im 16, ^a^unbert gewitynlid^ »ier ©tübd^en ©ein; 1588
würbe bei gleicher 93eranlaf|ung ein ©efcfyenf t>on jwei ©rubren
Cuttcrtranf «nb fec^S ©tübetjen ©ein unb 1596 »on fec&S ©tübdjen
©ein gegeben, ttermutylicf) 33eibeS aus befonberen ©rünben. Die
ßlofterbürger erhielten bei tyrer ©al)l iroci ©tübdjen; würbe
einer t>on tynen in ben 9tat£ gewägt, fo »ere^rte man tym aber*
mals jwei ©tübdjjen unb als 1592 ein Äloflerbürger Äircfcge*
fdfjworner ju ©t. SWfolai würbe, fanbte man tym brei ©tübc^en.
33on Slnfang beS 17. 3al)r£unbertS an warb eS ©itte, bem ©ein
and) nodj tin ©olbflürf für bie ©atfin beS @rwäl)lten J)injuju*
fügen unb jwar für bie grau 53ürgermeifierin einen Stofenobel,
für bie grau beS ^Bürgers einen gngelotten. Dem SBürgermeifter
©etfen sere(>rte man 1588 ju feiner £od)jeit einen SKofenobel.
3m 17» ^a^unbert fanbte baS jflofter ben SSorfte^ern bei £od[)*
jeiten ober bei StattySwa^len einen sergulbeten Äup (kop, Sedier)
ober eine jtlberne ©cfyaale ttroa 30 Sotf> febwer im ©ertlje m\
60 bis 70 Jf. 2luc& bie ßinber ber Sürgermeifier unb Älofter*
bürger würben bei tyrer ^ocbjeit bis 1580 mit einem ungarifc^en
©ulben, fpater mit einem gngelotten bebaut.
Der $afior ju ©t. 3of)anniS erfnelt bei befonberen Seran*
laffungen ebenfalls gljrengefcbenfe in ©ein unb @elt>, fo bei ber
©a^l tm^a^re 1596 jwei 9tofcnobel, fpäter jwei ©tübdjen 9Qnn
unb einen ungarif^en ©ulben, unb als 1627 m $afior £ocfoeit
gab, erhielt auc|> er einen gngelotten.
2lud> bem Drofien &u ^inneberg, ju bem bie Verwaltung
beS Älofiere als nachbarliche 33e£ßrbe in ^tclfac^er SBejie^ung
jtanb, fanbte man, n>U eS fdfreint regelmäßig am Sucientage
(Dec. 13) unb au§erbem Ui befonberen @elegenj>eiten, imi
©tübc^en ©ein. Der Droji erwiberte biefe Slufmerffamfeiten bur$
Ueberfenbung eines 9te?>S, bei beffen Ablieferung fein 3&W* «n
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14
Xrinfgeto empfing. 3m 3a$re 1606 fanbte man bem Drojien
3ofcann ©tebing ju feinem gl^renftanbe unb wegen guter Wafybax*
fdfjaft einen Doppelten JRofenobel, unb in ben 3a£ren 1624 bis
1628 pnben ft<$ ausgaben für ein Sftafd!) mit SWarmelabe 2£ bis
3 $fmtt> ferner für ben Droften. pr ben ©rafen würbe nadf)
^inneberg, bem ©ifc ber gräflich l)oljlein*fci>auenburgif$en Stegie*
rung, jctyrlidj) ein fetter £>$fe gefanbt, btS man 1613 fiatt beffen
bie 3# un 8 ti™ x ©umme von vierjig 3ftei4>Stbalern vereinbarte,
gür ben ©rafen Slbolf faufte baS Älojter 1582 von bem ©olb*
fdjmtot Rennen von SBorfller an vergolbeteS Äleinob für 47 $> 14/?
unb bem ©rafen ßrnfi ju #otfiein*©$auenburg unb ©ternberg
unb £errn ju ©ernten unb feiner ©emal^lin würben 1602 jmei
©tübd;en 8uttertranf, gwei ©tübcfcen SWalvafter unb vier ©tübctyen
Styeinwein verehrt.
■Jiod^ jwei anbere ©egenftanbe gab baS Älofier eine Solang
als Sf)rengefd>enfe, namlic|> ©c^nupftüdjer unb #anbföul>e* 3m
3abre 1572 ftnbet jtc|> eine SluSgabe von 9$> 13/? für vier
■Wefeböfer für ben £errn 33ürgermeifter unb von fe$S Spillingen
für bie gdfern baran. (SS waren bieg gweifelSolme Xafcf>entü4)er
mit ©tidferei unb mit ©pifcen befefct, an ben gtfen mit eid&el*
artigen Duafien verjiert, toit man fte vielfach auf alten gamilien*
portraitS neben ben £anbf$uf>en w ber £anb vornehmer ?eute
fielet. 3m näd&flen 3<$re würben fed^d Slafentüd&er für bie
Sperren 33ürgermeifier tmgefd&afft unb baju brei Sllen Seinewanb
für 2* 4/? gefauft, 1 # 12/3 für 3wirn unb 15 $> 6ß für
baS Slawen ober wo£l ridjtiger ©tiefen verausgabt, fo bajj baS
©tüdf nadj) jefcigem ©elbe Jf 7.28 fofiete. 3m 17. 3a^unbert
ftnben ftd) Beträge bis ju 108 $1 für ÄnüppelS (©ptßen) ju ben
SWafentüdjern. — 2lber auefc bie 3a£l ber Xüd^er war 1580 auf
acfjtjefcn gediegen, unb von 1581 an würben jwanjig ©tüdf an*
gerafft; 1635 verurfad&ten biefelben eine SluSgabe von 149$ 6ß,
jefct Jf 224.42, eingerechnet bie Äofien für ein $funb (Seife unb
ein &alb $funb 53laueS für bie SBafd^e. Die jwanjig Xüdjer
würben unter bie beiben SBürgermeijier, bie beiben ßlofierbürger,
ben Äloflerfcfcreiber unb ben Äloflervogt in ^er!5mmli(^er Slbflufung
verteilt. Die beiben Sefctgenannten erhielten, als im 3afcre 1645
bie 93erabrei$ung von 9iafentü$ern aufhörte, jeber als ßrfafc
jwölf SWarf.
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ÜRit ben £anbfd>u&en na&m e$ einen äfmlid&en ©erlauf,
3nt 3al>rc 1572 gebrauchte man $u ben ^anbfd^uben ber SBor*
fieser jroei SUen fein fd^roar} englifcty Xvity, meldte 5$ 10#
fofteten, brei Duarter ©ammet 6 # 9 ß unb brei ?ot£ ©tirffeibe
1 £ 2 /?. 3u anberen £anbföu£en mürben jwei @Uen föroarg
gnglifcb für 2$ 10 ß gefauft unb bem ©d&neiber für jcbeä $aar
gu machen fe^ (Spillinge bejaht 3m folgenben 3^re erhielt
ber 33untfutterer für bad güttern son elf $aar £anbfd>u&en
8 # 4 /?. Slufjer ben Patronen unb 93orjte£ern, weiche &ermutf>lid)
jeber groei $aar erhielten, befam aud) ber ?)afior ju ©t. 3o(anntä
£anbfcbube, welche 1572 mit ffianb, ©ammet unb ©eibe jroei
SWarf fofieten. £anbfd)u?)e von geringerer ©üte erhielten ber
Älofierfdjreiber, ber 3tlofirn>ogt unb ber Sogt ju Dttenfen, au$
beffen 33ejirf baä tflofler Äornrenten bejog. Slucb bem 25roften
ju $inneberg fanbtc man gu 2Bei(jnac(>t ein $aar ^anbf^ufie, gu
benen 1580 nnt viertel gUe ©ammet angefctiafft nmrbe unb feil
1611 erhielt ber ^rotonotar ebenfalls £anbfcfcul)e. Die 93er*
etyrung »on #anbf#uf)en für bie Patrone unb SBorfletyer yöxtt
1583 ofme Gntfcbäoigung auf; ber ßlofterföreiber erhielt 1626
fiatt ber £anbf$ufce ©elb. 3m 3al>re 1643 würbe bem Drojten
für fein $aar ein Slofenobel, ben anbern Empfängern \t fecf>$
5Warf vergütet <£♦ %. ©acbe^enö.
©änfemafjljeitett fceö $tafy$ im SKtttclaltcr.
3u ben untergetyenben ©ebrauetyen, »on benen ber SBerfaffer
be$ sorangefjenben 2tuffafce$ im Gingange tyanbelt, gehört audf)
t)k geier ber gefitagc burdf) beflimmte ©erid^te. 2tu$ ber Reiben*
jeit ftammenb, n>urbe fie im SWiüelalter aerctyrijHicbt; bad Opfern
mafcl, baä man ben ©bttern gebracht fyatte, tvanbelte ftcf> in ein
gefima^l gu öljren ber ^eiligen um* 3« bw proteftontifdjjen 3"*
erhielt ft<$ bie ©itte burd) bie SWadjt ber ©emol^n^eit; man blieb
bei bem, roa$ bie ßltern getrau, eben weil e$ bie ßltern getyan
Ratten, ßrfi in ber -Weujeit verlieren nadf) unb nadf> auc$ bie
gefltage i^re 3"^ibibualitat.
3n Hamburg tyat ft$ in biefer SBejiefmng wenigftenS Sinigeä
erhalten; nodf) feiert ein nid^t unbebeutenber 33rucf>t£eil ber 93e*
sMferung SBetynac&t unb $Reuja&r, gajlnadfjt unb Dflern mit ben
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J)erfommlid)en ©ertöten. 33eina£e fdjon ^erfc^ollen ift bagegen
tev ?ictytbraten, mit bem ber £anbwerfer bis jur 2lu$ebung ber
3ünfte bie winterliche ?id)tarbeit einweihte 1 , unb nur bem -Warnen
nadf) fennt man nod> bte 9Jlartin$gan$, ba$ gejigert^t $u S&ren
be$ ^eiligen SWartin, be$ Srtac^folger^ SBobanä, be$ ©cfyimmek
reiterä, be$ SWantelträgerS, be$ £immelefürflen.
Die SWartinSgang burd) bie fünf 3al)r£unberte jurücfyu&er*
folgen/ bie feit tyrer erften Srwctynung in £amburgifd)en 2luf^
jeictynungen bal)ingegangen fmb, wäre ftnnloö.
Alltit wol an sant Martens dach
at man uns genselin gerne 2 ,
3wei 33ericfyterflatter aber, son benen ber eine nodj) auf bem
33 oben ber »ollen mittelalterlichen gefifreube jiel)t, wafcrenb ber
anbere fcfyon ba$ allmähliche ©teicfygültigwerben gegen biefelbe
vertritt, wollen wir bocfj anhören. ?affen wir ben ^^ilifier juerfl
reben :
„#eute 8 SCage, fdjjreibt ber öürgermeifier 3of)ann ©d^uXte
(geb. 1621, gefl 1697) am 17. SKosember 1682 an feinen 6ol)n 8 ,
ift 2Wif>r Dein ©^reiben Dom 13. Dctob: woll eingelieffert. Sjj
war ber 10 be SRottemb. unb tUn SWartini abenbt, nun Ijatte 3$
jwar am fetbigen abenbt SWeine Äinber, auff bie 3Warten§ ©anß,
ntdjjt jur 2Waf>ljett, befonbern auff ben folgenben ©ontag 2Wittag,
al§ ben 12ten SKosemb.". Die 3)?artin$gan$ ift alfo no$ fetbft*
serftänblid), aber bie SWartinSluft, bie nod> in einer Unjatyl »on
SWartinSltebern erflingt, ift fdjon im Slbnel^men. ©anj anberS
mutzet e$ un£ an, ben tyunbert 3a$xt früher lebenben ©tralfunber
»ürgermeifter WfolauS ©enfcfow (geb. 1502, gefl. 1576) über
feine SWarttnäfreuben ju »ernennten.
©enfcfom berichtet in feinem leiber unsollftanbig veröffentlichten
Xagebud^e 4 viermal über ben SWartinSabenb. Da$ erfte 9M $at er
©Sfte: Upn avend desses dages, tyeifct e$ 1558 jum 10. SRo».,
1 ) 3<$*buA für nteberbeutfcbe ©pracbforfcbung I, ©. III.
2 ) ml Ublanb, Witt bocfc unb nieberbtf*. 93ott$Keber I, ©. 570.
8 ) Briefe M £amb. 23m. 3obann ©cbulte Lt. an feinen in flffabon eta--
bltrten @ofm ©. 122.
4 ) etralf. G&rontfen, &erau$8. i>. G. £. 3ober, 3, @. 27, 58, 121, 268.
Heber bie Aufgabe nl Sabrictu* in $anf. <9ef**M4trer 1871, ®. 180, 181.
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hadde ick mine vadder und naberscke Smiterlowsck, Johannem
Wulff van Stettin, Dr. Kettel, Hinrick und Anneken Ebeling
und mine kynder to gast; die sethen die gantze nacht beth
des morgens um viere. 3m 3afcre barauf macbt er ftd) mit
feiner gamilie unb ben DtenfHeuten fro^lid^ : 10. hujus hield
ick mit minem volck s. Martens avend bet um 11 hör; hedde
wy mehr mosts kriegen können, wy hedden noch wol ein
par stunde lenger geseten. Wy hedden drierlei spelude,
averst die cuhr (Xljurmblafer) kreg dat meist, den he bleff
by uns und spelde wol 6 oder 7 dentze. Wolff Eggert
bracht darto 8 grot und 4 klene vagel, die bleven unbetalt
(brausten ni$t bejaht ju werben). 3m folgenben 3^ e ^olte
er x\aty, m$ er 2lnno 1559 ju fuq gekommen war: Upn avend
hield ick mit minem volck s. Martins avend, und dede mit
drinckende einen even(ebenfo) groten exces, dat ick des volgenden
dages aver (abermat$) up der benck liggen must. 3m 3^^ rc
1563 $atte er feinen <5oI)n 3o^ann ju ©aft, ber erfi sor Äurjem
(@epU 20) in eine 2lpotf>efc f)inetnge£eiratf>et fcatte unb beätyalb
bem £errn SBater wo$l einige Diätregeln ni$t gefcfyenft fjaben
wirb: Upn avend eodem die hield ick mit minem Johanse
8. Martinusavend.
9lad) Slnleitung btefer 2)?ittJ)eilungen au$ bem £agebud[)e be$
lebenälujligen 33ürgermeifter$ ©enfcfow mag ftdj tybtx bie ©änfe*
ma^ljeüen unferer SRatymannen ausmalen, rou er ?uft l^at; au$
ben trocfenen SWotijen unferer Äämmereired^nnngen erhellt ntc^t
siel mel)r als bie X£atfa$e einer jctyrltdjen ©anfema^eit unb
ber Äofienbetrag,
3uerfi im 3<*fcre 1355 begegnet un$ ein „©elage] unferer
Ferren in curia Alberti" 1 ; 1356 wirb augbrücflidj) bie „@anfe*
ma^ljett in curia Alberti" namhaft gemalt 2 . Unter biefem
Albertus ift Sllbert »on Hameln, ber ftäbtifc^e SBaumeijier (struc-
turarius) ju »erflehen, bie curia Alberti bebeutet alfo ben 33au*
tyof, bie curia strueturae. Diefelbe Ortsangabe fefjrt no$ jwei*
1 ) & (R. 1/ ©♦ 48: Ad convivia dominorum nostrorum in molendino
et in curia Alberti pro vino et eibariis 7^4/3,
2 ) & SR* 1/ ©. 53: Ad comestionem aucarum in curia Alberti 5®
cum vino et eibariis.
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mal, 1358 unb 1362, nricbcr 1 . SSon 1370—87 mtrD ba*
convivium ober esum aucarum all jä^rltc^ »erjetd^net 2 * 1374
unb 1375 unb unebrrum 1385—87 erfcfceint ber 3"fafe super
fossatum 3 , auf bem ©tabtgraben. X)tefer3ufafc beroetft, bat* baä
convivium super fossatum, roetcfceä bte Äämmereirec^nungen v>on
1461 ab aufführen 4 , bte alte ©änfemal^ljett tji, obgleich fte ntc^t
metyr au$brücfli$ ald convivium aucarum bejetc^net wirb, ©ett
1467 l^etjjt fte regelmäßig: convivium insulare, vulgariter upp
dem graven 5 , »ollfiänbtg met> erbeut fd> wirb fte gravenkost ober
gravenfest genannt 6 , 3^ te" 3a£ren 1464—66 unb 1483—85
gefdjjie^t ber ©änfema^ljett fetner Srroa&nung; 1464 wirb fte
wegen ber $efl tf. 1, ©. 129), 1483 wegen beg Sfofflanbeä (f. 1,
©♦ 135) aufgefallen fein. 1486 wirb bes ©rabenfefieS nochmals,
foroett ity fe^e aber jum legten SWale tu ben Äämmeretrecbnuugen
gebaut 7 .
Die Soften ber 2)lal)ljeü betrugen burttyfctyniMltdj »on
1370-87: 9# 2ß = 11 $ 6/?, aon 1461—86: 23» U/S
= 29|, 7/?; ba* SWintmum roeiji ba$ 3a£r 1370 auf, 7» 14/?
= 9^. 10/?, bad SWarimum ba* 3af>r 1482: 30» 14/? 3^
« 38$. 6/? 3^.
*) &. 8t 1/ @. 65: Ad comestionem aucarum in curia Alberti 5® 9/3.
©.77 (1361): 5 & ad convivium aucarum. ©.80: Ad comestionem
aucarum in curia Alberti 5 Ä preter 1 ß.
3 ) Ä. flt 1, @. 125, 145, 164, 183, 202, 223, 240, 255, 274, 290, 306,
325, 347, 367, 389, 413, 436, 462.
3 ) SU 8t 1/ @. 202: 10 V2® ad convivium aucarum super fossatum
civitatis ; @. 223 : Ad convivium aucarum super fossatum civitatis
9Ä I2/^4X. @. 413: 8 # 6/3 2 X. ad commestionem aucarum,
quando domini fuerunt super fossatum. ©.436: IOV2® ad com-
mestionem aucarum super fossatum. ©.462: 10% 3X a ^ com-
mestionem aucarum super fossatum.
4 ) & 8t. 2, ©. 130: 24 Ä 7/3 ad convivium dominorum nostrorum
super fossatum. $ß%l ©. 162, 197.
5 ) JL 8t 2, ©.343: 21 # 16/3 6 \ ad convivium dominorum insulare,
vulgariter nuncupatum upp dem graven. 5Sgl. 2, ©.380,416,456.
3, ©. 33, 73, 119, 159, 202, 245, 286, 364, 404, 443. 4, ©.24.
6 ) &8t3, ©.325: 22« 10/3 6Ä. ad convivium dominorum supra
fossatum, vulgariter tor gravenkost. 4, ©. 126: 23% U/3 in
festo insulari, proprio gravenfest, per patremfamilias raolendini
superioris.
7 ) SU 8t 4, ©. 126; f. SKnm. 6.
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Jl9
Den Ort, wo ba$ convivium insulare ober super fossatum
flattfanb, fu$e t$ in ber ©egenb be$ SfltenrcaUeS. 1356 würbe
ba$ ^fatylroerf neben bem Stabtgraben reparirt 1 , 1371 waren
eine 3 e W an 9 SBSd^ter auf bem ©tabtgraben aufgeteilt 2 , 1384
üe& ber fRatf) einö »on ben beiben Stehen, mit benen t$n ber Slbt
son SReinfelb beföenft fyattt, »erläufig am ©tabtgraben untere
bringen 3 ; ber SlltewaU aber war mit ©ra$ bewarfen, ba$ &on
bem ©raäroefbe flefd^nitten 4 unb im SRat^aufe au^gefhreut würbe 5 ,
unb im 3a£re 1358 wirb neben ben Äoflen ber ©cinfematyljett auf
bem 93autyofe audj eine Sluegabe für SBetn ju bem convivium
supra vallum t>erjeic|>net 6 .
9Kel)rfa<$ erwähnen bie Siedlungen, baß bie SSeja^lung unb
sermut£ltd> alfo aud) wol^l bie 95eforgung ber SWabljeit burd) ben
£ofemetfter ber Dbermü&le 7 ober burd) ben Dbermitylen^Scfyreiber 8
gefd^a^ 2Ba$rfcf>einltd) erflärt fi$ ba$ bur# bie -yiadjbarfctyaft
ber Dbermityle, bie befannttiefc an ber ©teile be$ jefcigen $lan$
lag, möglieb aber au4>, baß e$ mit einer etwa auf ber Obermü^le
betriebenen ©anfejucfyt jufammen|ängt, bie auf ben SfWitylen nic^t
ungewöhnlich war, unb baß alfo audj} auf Hamburg ba$ 3Warttn$*
lieb 9 feine Slnroenbung £atte:
Der müller auf der obermül
der hat ein feiste gans.
&\ &pppmantt»
*) $. 9t. 1/ ©. 53 : Ad reparandum sepem 7ß, juxta fossatum civitatis.
2 ) Ä« 9t. 1, ©. 139: 12/3 vigilibus super fossatum civitatis.
z ) .&. 9t. 1, ©. 389: 8/3 nuncio domini abbatis de Reynevelde qui
portavit consulibus 2 capriolos, scilicet 2 ree, quorum unus est
in fossato.
4 ) &. Ol. 1/ ©. 77: 8/3 dem graswive, quia caruit vallo.
5 ) Ä. 9t. 1. ©.256: 10/3 pro graminibus supra domum dominorum
consulum. ©. 389: 10 ß Hennekino hunrevoghet pro graminalibus
ad pretorium.
6 ) $. 9t. 1, ©♦ 65: Pro vino ad convivium supra vallum et bodam
et proconsulibus T % 8 ß 4 \.
7 ) Ä. 9t. 2, ©.162: 19 & 9/3 patrifamilias superioris molendini pro
expensis factis super fossato in convivio dominorum nostrorum.
93gl. 2, @. 197. 3, ©. 404, 443. 4, @. 126.
8 ) &. 9t. 3, ©.364: 26 ft 8/3 £d convivium insulare dominorum,
vulgariter upp dem graven, per scriptorem superioris molendini.
*) UWönb 1, & 570,
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®er eljemafiße ©ntenfang in ben ©Kmarf^ett
Bei Hamburg.
3n ben wetten, einft unangebaueten (Slbnieberungen bei
Hamburg warb in früheren 3<^r£unberten ber gang wilber
Snten betrieben, afmlicb wie noeb je&t auf ben 3"f^" *> er SRorb*
fee unb längs ber ©eefüfte ein folget gang in „93ogelfojen"
flattfmbet, unb wie er audj) in anberen Bben von 2Bafferflacf>en
burdjjjogenen ?anbflri$en wrfommt« 2luf ber Coricfye'fdjjen gib*
farte t>on 1568 fef)en wir mehrere berartige Sogelfojen, erfennbar
an ben ^affenartigen Ortungen unb barauf aufgejkcftem SBufdj.
Sluf ben bamalS ^amburgif^en 33eft|jungen fielet man 11 fold&er
Vogelfänge, namli$ auf einer SÖetbe bei 2lüermitye 2, in Xaten*
berg 2, auf ber 2Koorburger Söeibe 3, auf bem SDtoorburger
güernfcolj 4; auf Süneburgi feiern Territorium finben jtdj auf ber
Ärauel*2Beibe 0>em heutigen fogenannten ©eorgS* richtiger ©orieS*
wärber) 2, auf ber ?auenbroofer SÖeibe 3; auf bem £oljiein*
$inneberger ©ebiet ftnb feine Vogelfänge tterjeidjnet
gür bie Anlegung eines folgen Vogelfangs ober VogelpfufclS
(nieberbeutfd) „Vagelpool";) mußten bie Hamburger Untertanen
eine jäl^rlic^e Slbgabe von 1 % 8 ß an bie ©tabt entrichten, Die
Sftubrif für biefe Slbgabe finbet ftcfy, immer von 3<t^r ju 3a£r
übertragen, in ben Stegiftern ber Stnnaljmen »om Sanbgebiet bis
jur franjöftfdjen gremb^errfdjaft, nadjbem fcfyon langft (wa^rfc^etn*
lieft fefton feit bem anfange beS 18, 3 a WunbertS} bie Slbgabe
nifyt mel;r eingegangen war; mit ber fortfeftreitenben Äultimrung
ber SWarfcften, namentlich mit ber -Wieberlegung ber SlugenbeicftS*
Sänbereien ju SÖeiben, mu§ natürlich ber gntenfang aufgehört
l^aben» Sßenn Sortis im 3af>re 1568 bie Sntenfänge auf feiner
im auftrage ber ©tabt Hamburg verfertigten Äarte bejeteftnet, fo
war bieS nieftt oftne befonberen %xotä, benn ber Vogelfang war
ein SluSflufc beS ^agbregalS, bie SluSübung be$ 3agbregalS aber
ein Beweismittel für bie ?anbeS^ofteit über ben $la&, wo bie
3agb fhttfanb,
£at aber aud), xoit gefagt, in ben ßlbnieberungen, welche
1568 £olfleinifcb waren, SoricftS -feine Sntenfänge *erjetd)net, fo
ftnb uns boel; aus fpäteren %tiitn -Wacftweife über foldje auf ben
£olfhinif$en SBSrbern überliefert, unb jwar in Veranlaffung von
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©renjftretttflfettcn jmfföen ben ©rafen aon £oljfrtn*©4)auenburg
mit bem <&erjog &u 93raunfcf)roeig*?üneburg* 3Bir feilen nacf)*
jief)enb bcn SBertd^t barüber mit, ber son £olftanif$er ©eitc
abgefaßt ifl Diefer SBertc^t entjtammt einem in SWanufcript
sorliegenben im 33eftfc be$ £errn Dr. 6. SÖaltyer beftnblic&en
©ammelbanbe, welcher 35ertc|>te über alle ©renjjtreitigfeiten ju
enthalten fdjjeint, bie gnrifcfyen ben ©rafen son £oltiet'n*©c&auen*
bürg unb beren 9tad)baren obgewaltet £aben; tin 33eri<$t, ber
mutj)maßli<$ in golge be$ 2lnfaü$ be$ ^>olfleintfc^en 33ejtyed biefer
©rafen (ber £errf<$aft ^inneberg) an bie fBniglicbe ?inie be$
£olfieinifcben £frjogg£aufe$ verfaßt worben tfh Die Dertlid&feiten
be$ Streite über biefe gntenfange ftnb bie SRieberungen jnnfdjcn
ben SBarbern ju ©üboften ber (jefct ^amburgifcben) Domatnc
©resenfyof unb ju Sfarbwejien beä ?üneburgifd>en ?anbe$ am
9te$erfiieg, ungefähr ba wo jeftt ber Deid) som Äleinen*@ra$;
broof nafy bem 2Öilf>elmäburger ßrnf}*2lugufl*£anal fü|>rt»
Die £oljteinifd&en fjerrfd&aftlicfcen £öfe Hebbel unb ©resen*
l)of befaß bamalä s J>eter *on Uffeln, ber jüngfte ©ofm beg befannten
©ominifuä &on Uffeln, bocfy Ijatte er biefe 1636 »on ben Ferren
&on 3Öteter$betmb gefauften ©üter 1 in ^>ac^t gegeben. Der ?anb*
brofi ju 9>inneberg »ertrat bie SRecfcte beä Sanbe$tyeim Der ©treit
bretyt jtdj jwar jum Xfceil um bie „^offeffton" ber gntenfänge,
aber auc^ um ben Slnfpructy, baß berjenige, ber juerft ben Gnten*
fang angelegt, ba$ Siecht tyabe, son feinem ©renjnad^bar ju &er*
langen, ba§ biefer feine bem juerfl beflefcenben gntenfange naty
^eiligen Sinrid^tungen treffe, baß er alfo nt<|>t „gar nal)e bem
nachbarlichen gntenfange ober redfjt gegen bie gluckt ju beffen
^raejubij, SBorfang unb Slbbrucb" einen anberen ßntenfang'anlege.
Der 33eri$t lautet wie folgt:
©treit wegen ber Sn t cn*$f ül)le 2
auf ber Hebbel unb ©reuende*
$eter t>on Uffeln fei- 3 l)at jt$ in Sic. 1639 unb fonfl t>er*
l ) 3tf*r. f. £amb. ®efcb. 3, & 276.
3 ) 3" Der 9lbfcbnft ift bie ecfereibroeife „Renten" gebraucbt, anfcblieiienb
an bat nieberbeutftbe 2Unt. ©ratt „tyfiibl" fcfeeint mitunter „9faW
gefcbrieben ju fein; jener Stuebrutf tft, alt bat bocbbeutfdje ©ort für
9)o ol, ber richtige.
3 ) 9>eter uon Uffeln, geboren 1593 ober 1594, jlarb 1668 2Rdr$ 3; bU
betben <£lbinfeln erbte fein €ol>n 2>ominicu$ von Uffeln (gtfdjr. f. jpbg.
©ef*. 3, ©. 27.% 276). Unfer «Beriebt muß alfo nacb 1668 abgcfajt fein.
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fgtebenttity beim Slmt 1 befeuert, ba§ bie £ctarburgifcf)en Beamten
feine bem ©rettende unb ber Hebbel an* unb juge^örfge @e*
rec^tigfeit be$ freien @nten*gang3 nicfct allein in ©treit gebogen,
fonbern au$ armata manu jugefa^ren unb biefelbe »erntetet,
Jieruntergebauen, bie SRefce unb anbere S^ftrumente fammt ben
jafmten Snten weggenommen unb behalten:
Fundamenta
ber son Uffeln wegen t^rer Snten*$fityle:
1) ©eil btefe tbre ©üter feit unbenflicben 3abren 6er ben freien (Sntenfang
gebabt unb otyne einige turbation von ben #auerleuten gebrauchet, in-
differenter unb nad» ©efallen (SntensSPfüble angeleget werben/ wie folcbe*
mit ©ocumenten unb Seugen §u beweifen.
2) Dbne bai Juris naturalis (ätatenpfüble auf bem ©einigen ju legen.
3) jjergegen bie £aarburgtfcben für 40 ober 50 3«&ten ibre Sßogelbütten
fo nabe an ber von Uffelen ©uter fegen , unb fie etKcbe 3«bre, naebbem
folebe* gefebeben, einanber biefeä 9Sogelfana$ gerubig gebrauchen laffen.
4) <St\itn bie von Uffeln feine rationem differentiae, warum Regia Ma-
jestas m t'brem territorio niebt fowol jure Regalium foüten 2Jtad)t
baben, M 3br Sürftl. 2>ur*L §u 93raunfcbwetg Lüneburg, (gntenpfüble
legen ju (äffen.
5) ©ofte einige possessio abfeiten .ftaarburg aOegiret werben, wäre Mt:
felbe violenta et vitiosa unb bagegen allemal prote(tfret.
6) 2>er Siineburgifcbe grofe (Sntenfang wäre jum praejuditz unb aemulation
ber von Uffeln bingeleget.
Fundamenta
ber ^aarburgifeben :
Der Dber*£auj>tmann wn ber ^aarburg £at in einem
(Schreiben »om 5* 3uli 2lo* 1639 an ben 25rofhn jum $innenberg
ftcfc befeueret:
1) 3>«fber von Uffeln ?)acbM&nbaber be$ ©revenbofe* jtcb unterftanben, ein
(Sntenpfubl unb glitten, jwar auf ©ebauenburgifeben ©runb unb 93oben,
ieboeb gar nabe an be* $mt* Sntenfang im föetgerjtetge, unb bemfetben
recht gegen ^U $lucbt, ju befonberem praejuditz, «Borfang unb Abbruch
beffelben, anzurichten; babei ferner angesogen
2) $af in alter $eit obgebaebter Sntenfang im föetgerftetge vom bamaluen
-fterjog §u #aarburg, ju 23ebuf beren jpofbaltung angerichtet unb continue
gebrauchet, alle bte (Snrenpfuble unb Ratten, fo auf bem ©ebauenburgifeben
territorio bem (gntenfange im töeigerfteige jum SRacbtbeil unb Abbruch
angerichtet, auf SürftL SBefebl iebeömal von bem Wiener unb beuten ihre*
9(mt$ niebergeriffen unb jerftoret worben; Sftaafjen bann fofd>e$ vorbei
Amt Vinneberg.
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23
nanntem tyaebtefnbaber niebt ttüetn befannt, fonbern au* wob! wiffenb,
bafi er felbfl angeben unb bef6rbern belfen, ba$ anbere €nten=«Pfuble, fo
bem im SHcigerfltege unb feinen Sntenpfublen tu na&e angerichtet, uon
iören 93ebien:en beruntergeriffen unb jerftöret w*ren, babei e$ aueb ade*
mal obne Contradiction geblieben. 2Jeüffe er babero
3) Hi 2lmt bei bem Jure Regalium juftebenben unb erfeßlieb berge*
braebtem SHecbte manuteniren. Unb fuebet
4) baß obgebaebter $aebt:£inbaber in ©fite biefe (gntenpfuble wieber weg=
febaffen möge, im wiebrtaen mußte er fie wegräumen laffen, fteb babei
au&brueflicb reservirenbe, ba$ foleber actus bloß ju (Sonferoirung obge-
melbten bergebraebten (Keebtenä unb ©ereebtigfeit, feineäweg« aber bem
@d>auenburgifcben territorio unb barüber babenben Dbrigfeitlieben £obeit
unb ^otbmaßigfeit im gcringften niebt praejudiciren: Unb btelt er«
5) ni<bt ber SBürbtgfdt, ka% beiberfeit« £errfcbaften wegen biefee SPaebmtann*
bierunter fuebenben 33ortbei(6 in unfreunbliebe* «ßernebmen geratben follten.
2luf biefeS beä Ober* Hauptmanns Schreiben $at ber ba*
itialige Drofi SRoefjoro, au$ bie »on Uffeln, geantwortet:
Ad I. ©aß bte (Sntenpffibfe niebt alle neue, fonbern nur naeb unb
näcbjt ber @I&e »erleget unb oeränbert, wie benn folc&eS not&wenbig ge-
febeben muffen, naebbem hie Sanbe ah unb junebmen, ba fie mit einigem
fhifcen gebraust werben fallen.
Ad %, sffiare de facto unb wiberreebtlicb gefebeben, benn ibte Sntens
pfüble i&on unbenflieben 3abren allba gewefen, ber im (Reiberfteige aber oor
etwa 50 3«bren ibnen jur aemulation angeleget, unb bat auf ©(bauen*
burgifcöen ©runb unb 93oben, welchen man bureb folebe ©ewalttbat violiret;
ibr, ber oon Uffeln, jjauermann leugnet«, unb wäre erb6tig ftcb mit förper«
liebem <£iöf &u purgiren, baß er niebt angeben, bau bie Sncenpfüble, fo in
ber 9*ä&e be* großen guneburgifeben <£ntenfang« ftcb befunben, m6cbten ums
gebauen werben, jumal folebe« §u feinem eignen größten 8cbaben gereiebet
bitte, unb fonnte berfelbe jpauermann noeb wobl gebenfen, H% ber große
Sntenfang im (Keigevjteige noeb niebt gebauet, unb bie oon Uffeln Ctoten*
pfüble viel 3«bt betnacb, ebe fie umgebauen wotben, in rubigem 6tanbe gelaffen.
Ad 3. 2Jlößten bk Jura Superioritatis ibrerfeiW eben wenig in
perieul gefefeet werben.
Ad 4. Allegata protestatio wäre actu contraria, würbe a violatione
jurisdictionis niebt entbeben.
Ad 5. 2Jeüffe ein jpauerämann in feinen SRecbten aueb gefcbü&et werben.
Slo. 1659 ben 26. SWatttt l)aben ber Dber*£auptmann unb
9tat$ ju £aarburg, $m £>tftrid) son Siecfe unb £err £inric$
SÖeffel, an bem Slmtmann jum ^innenberg, ©regorium Sroeger,
fctyriftlicfj gelangen laffen, roaägeflalt jte gemeinet, biefe <®titt ber
?anbfcfcetbung beg SGBBtbenfTe^t^ auf bem SWeigerfhtge außen ?anb$
Mr etlichen 3^ren gehabte unb »ergangene jroeen Gntenpfüjrte
»iebet einrfd[)ten ju laffen,
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äöorüber $eter »on Uffeln vernommen werben, unb weil
berfelbe jtd) erfröret, ba§ er jwar an btefe jween gntenpfityle, fo
bocfy »orl)in innerfmnvXeid^ gelegen, anjefco aber außerhalb be&*
felben erneuert »erben follen, fein fonterlic^eö interesse, nur
biefeS ju erinnern Ijabe, ba£, gleich anjefco ben gürftl. Süne*
burgiföen Untertanen vergönnet unb jugetaffen würbe ; gnten^
pfül^le bei bem großen (Sntenfang auf bem irrigen ju machen,
man e£ pari jure au$ tynen nify »erbieten fönne, auf tyren
©runb unb 33oben neue g>fü^Ie anjuridjten unb bie alten ju er*
neuern, jumalen jie »on unbenflic^en 3af)ren foWje ©erecljtigfeit
unb lange jusor, e£e ber groge gntenfang Jungeleget werben, audjj
nad) Eingelegten fotyanen großen gntenfang e^Itd^e 3af>re geruhig
gebrauchet, unb batyer tynen ben Uffeln Unrecht gefd^en, auefc
bem ©c|>auenburgif^en anjejjo ÄBnigl. Juri territoriali ju nat>e
getreten, ba§ sor 3af)ren bie irrige auf tyrem ©runb unb SBoben
gewaltfamer £anb unb de facto umgehauen unb »erniebtet worben
finb, ©o ifi biefeS an obermelbten Dber Hauptmann unb SRatI)
nad) Harburg ben 18. StpriliS felbigen 1659 3aJ>re$ fc^riftli^
geantwortet unb barauf bis tyie^er weiter ni$t$ gefolget.
3ettfdjrift ber @efellfcj>aft für Schleswig *£olfieüt*eauen*
burgifd&e ©eföicfcte. 2ld[)ter 33anb. AM, UnfoerfttatM3ud[#anblung,
1878.
3nl)alt: 1) 2)ie@rünbungegefcbid)te »on #m unb bie 2)ämfd>en (Siflercienfer.
93on Br. ©. d. SBucbwalb. 2) Sfcacbricbten t>on ben £<ble$n)igfd)en
Remtern unb Amtmännern im 15. unb 16. 3abrlnmberr. 2lu$ ur-
funblicben Materialien im SKacblatTe be* Br. t>. ©temann wn 91. £. 3.
SRtcbelfen. 3) Äavften ecbriber'ä 2>iraiarftfd>e EbtonÜ, aufgefunben
wn 2Bicbelfen, wojfentlicbt ton 28. £. ^olfler; Carmen auf bte
<£d)lad)t bei jpemmingftebt. 2JMt Einleitung unb Erläuterung \>on
gjrof. Dr. £. ajtüllenboff. 4) 93erid)t über bie Jorfcbungen in j?ol*
ftetmfcben Slrcbfoen. 93on Br. @. t>. qsucbroalb. 5) Silte unb neue
Üuellen jur ©efebiebte 9Sicelin$. 2lu$ ben papieren ber S5oüanbi(len.
SHitgetbeüt ton <S. ©ebtrren. 6) ^einrieb Oianjau. Ein Vortrag \>on
Br. qj. #aj[e. 7) kleinere 2Jiütbetlungen von £. jpanbelmann, Br.
2Retener, 91. 2Befcel, 2B. 6. äolfter, £. matjen unb EMtarb Silbertt.
8) 9*ad>ricbten über bie ©efellfcbaft nebft Olnbang: Oiepertorien ju
@cble$n>ig*£ol(tetnifcben Urfunben*eammlungen. ©ritte (Reibe (Softer
3feeboe ton Br. ©. t>. 93ucbwalb, ©uter 9Reblbecf, jpeiligenftebten unb
SBreitenburg »on bemfelben, ©tabt «Bilfter unb Äircbe *u 5öil(ler »on
9t. ©efcel).
V x u et o o u Ib. Co. üJi < i § n « r.
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Ülttt^eiluttgen
be«
ÜeteittB für ^amburgifd^e <ßefd)td)te*
M 9* 2. Sa^rgang» 1879» Sanuar.
$erem$na$rid)ten,
lieber ben SBieberbeginn ber freunbf$aftlicf)en SJerfammlungen
berJBerein&rSTOttglicber wirb in bem^amburgtf^enSorrefponbenten"
unb ben „Hamburger 9lad^rtc|>ten" ba$ Starre Mannt gemalt
»erben*
Die ©ibliot&ef beä SBereinS roirb som 27. 3anuar b- 3* an
mteberum {eben SDtontag son 2—4 Ul^r Sftadjjmtttagä geöffnet fein,
unb jroar im 3immer 9to. 28 be$ £aufe$ ber gjatriotiföen
©efellfd^oft (im jweiten ©todf, Sorrioor linfsj.
2tm 5. 3anuar 1879 ftarb £err ^>afior ©ottfrieb 3acob
3änif$ ju Slltengamme, correfponbirenbeä SWitglieb be$ SBereinS
für £amburgif4>e ©efcbic^te. Der Verewigte war im 3a&re 1805
al$ ©o&n be$ SlrjteS Dr. @. 3« 3&nifc^ in Hamburg geboren.
3m 3atyre 1833 warb er Äatedjjei am bamaligen ©pinnfcaufe unb
am 3. December 1838 $afior in Sfliengamme, Die 3«tfc^rift
be$ 93erein$ für £amburgifdj>e ©efd>i#te enthalt im 3. 33anbe
eine wertvolle Slrbeit son 3änifd^ über bie Seier be$ $etru
tage* in ben SBierfanben.
3luf Skranlaffung be$ 33erein$ |>atte £err Dr. £. &on
SBeijjenbacfj in Nürnberg ft$ gütigfi bereit erflart, in Hamburg
einen X^eil feiner Sammlungen jur ©ef#i$te ber grapf>if#en
JHtnfle attäjuflellen, unb im Slnfd&luffe baran einen Vortrag ju
Ratten, 2)ieö fanb am SWontag, ben 9, December 1878 flau*
3
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#err Dr. von 3Öeißenba$ |>attc aus feiner reiben (Sammlung
bie 3ncunabeln be$ gormenfctynitteS (2$onbrucfe, S^gbrurfe, £di*
fc^mtte, ©dfjrotblätter icO ausgewählt unb in ber, bem Serein
freunbtfcfcfl ju biefem 3roedfe eingeräumten Slula ber <St. Rannte*
Älofterfdjjule aufgehellt; e$ waren mehrere l^unbert, in £oljf$nitt,
*Pbütolit|>ograp$ie ober Sid&tbrudf ^ergeflelltegacftmileä ältefiergormcn*
fd^nitte, beren Originale meiftenä bem ©ermanifd[)en SWufeum unb ber
je$t jerftreuten 2Beigerfdf)en (Sammlung angehören. Dem Sefdfjauer
würbe baburcfy bie (Sntwidfelung btefer Äunfl von ber SWttte be$
1 4.3a$r£unbert$ an bi$ etwa 1500 in ungemein anjiefienber unble^r*
reifer SBeife vorgeführt; jur SBergleidjjung waren einige Darfkllungen
von gormenabbrficfen in Xf)on au$ bem alten Sabplon unb Stegppten,
fowie von (Stempeln aus bem alten SRom auägeflellt. 9tac$wei$li(&
fommen, nad^bem alle (Spuren au« ber clafjtfcfcen 3^^ wm 93e^
nu&en ber Slbbrärfe von gönnen verloren gegangen waren, juerft
in (Sübeuropa, im 13* 3al)r£unbert, 2lbbrütfe von SWobeln belauf«
£er|Mung von Serjierungen auf Äleiberftoffen unb Sorfjängen
vor, auefc jur Slnbeutung von SWujtern für ju ferttgenbe ©tiefereien.
2luä ber jweiten Hälfte be$ 14. 3aWunbertes ftnb 21bbrüdfe von
Silbern auf Rapier erhalten, bie otyne 3weifet in ben ÄlSftern
verfertigt würben; jte jtnb religißfen 3"^lte unb bejie^en fid^
auf (grifft ©eburt unb Reiben, auf ben SWarien* unb ^eiligen^
@ultu$. Die 2)Wn$e werben biefe Slätter jum Sortiert tyred
ÄlofierS »ertauft Ijaben, unb fdjeint f$on frül) ber Slnfauf unb
bie Serel&rung fold^er Silber als ein verbienflli$e$ 3Berf ange*
priefen worben ju fein ; weldjeS bem ?aten f)immlif$e Sortierte
bringe. 3m 15. 3al)rj)unbert begann man, ben gormenfc&nitt
audj) jur Slbbübung weltlicher ©egenftänbe ju benufcen; vollenbe
na£m ber Drudf von Silbern nadf) ber Srfmbung ber Suctybrudfer*
fünf* ju; wir ftnben j. 33. frül) Serfud&e jur Darfiellung von
©egenftänben ber SKatur ober von Staturwunbern, ©tabtanftdjten,
ÄtiegSfcenen, Silber jum Tobtentanj, Silber jum 9teinedfe So$
u. 21. — Die von »Dr. von 2Bei§enbadf) aufgeteilten Silber
waren jum großen Steile getreu nad; ben Originalen colorirt.
3#re Sefcfiauttng erregte (Sadjfennern wit ?aien einen großen
©enuß. Sttan fonnte Schritt vor (Schritt bie Sntwidfelung be$
gormenfd&mtt* beachten, wie bie älteften Silber in äu§erltd> unbe*
Jjolfener gorm ju Xage treten, aber boi> burdf) wenige fräftige
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Umriffe in ungemein $arafterijHfd>er SBetfe ben barjujiellenben
©egenjianb wiebergeben ; allmä£lidf> werben bie Ctnten ja|)lreidf)er
Uttb fdjmtiegfamer, bag Seiwerf ber giguren mannigfaltiger, bie
SRebenserjterungen reifer, eg erfdfjeinen Serfudjje ©djattirungen
barjufiellen. ©egen bag ßnbe beg 15» 3aW>unbertg gelangten
bie bunfy gormenfcfynitt Ijergefiellten Silber fcfyon ju einer gewiffen
fünfilerif^en ©eftaltung, big bie Äunftentwicfelung unter ber £err*
fd^aft ber SRenaiffance auef) ben £oljf$nitt ju tytyx Sen>oll*
fommnung führte. Ueber bie Sorbilber ber älteflen gormenfd^nitte
f4>eint nicfytg ©ewiffeg gefagt werben ju lönnen; mancher ©cjmifcer
wirb bag Stlb auf bie £otjfladf)e aug freier £anb gejei^net fjaben,
anbere »erben ©tidfereien, anbere £olfcfd>ni$ereien ober ©lagge*
malbe jum SWufter genommen £abeu. Sorjuggweife fäeint bie
bamalg in i^rer fdjönfien Slüt&e fte|>enbe ©lagmalerei SWufter für
ben gormenfefmitt bargeboten ju baben: man glaubt bie bur#
Sleieinfaffung tyergeftellten gelber ber ©laggemalbe unb bie £)rna*
mentirung berfelben wieberjuerfennen. Sftad^wetglicf) aber £aben
fpäter au$ wieberum Silowerfe ju 2Jtuflern für ©laggemalbe ge*
bient, Sluc^ Der »on ber 2Witte beg 15» ^a^unbertg an ftc&
immer i>ottenbeter geftaltenbe Äupferfticf) wirb ni$t o^ne (SinfTuß
auf bie burrf) Slbbrucf son gormenfefwitten ^ergeflellten Silbwerfe
gewefen fein. — Den wenigfien ber Silber tft eine furje Slngabe
ber Sebeutung beigefügt; erfi alg man jur religißfen Selefjrung
au$ iufammentyängenbe Silberwerfe fdjjuf (Biblia pauperum jeO,
fügte man ben btlblidjen Darjfcllungen einige grläuterungen, ©prü<$e
u. 21. m. l)in$u. 2)ie Sudf)flaben erteilten tnbeffen gröfjtentyeilg
unbeholfen. Qfrnt 3af)reg$af)l ober ben tarnen beg Serfertigerg
tragen nur wenige Silber ♦
3n feinem am Slbenb beg 9. December gehaltenen Sortrage
erläuterte £err Dr. son 2Öei§enbac$ bie SStrt unb SÖeife, wie
bie 3ncunabeln ^ergeftellt unb gebrueft worben feien, unb gab
eine »eranfc^aulid^enbe Darftellung ber Gntwicfelung beg gormen*
fönittg,
3Ötr galten bie Sorfüjjrung berartiger Sammlungen unb
bereu Srlauterung burd^ einen gadfjmann für ein sortrefflid&eg
£ülf*nttttel jur Sele^rung über Äunft* unb ßulturgefdjjictyte. @rfi
burd& fyftematifdjje Sluffiellung rineg geeigneten Slnfc^auungg^
materialg unb burd) einen jufammeiij)äugenbeit Ueberblicf über bie
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ge fd)id)tlid?e Gntwicfelung gewiffer jtunji/ ober ©ewerbSerieugniffe
f&nnen biejenigen, benen eS titelt möglid)j f gewefen, auf tintn
3weig ber Äunft ober be$ ÄunftgewerbeS ein befonbere* ©tubium
ju »erwenben, in ba$ SBerftfinbnifj jener eingeführt »erben; benn
nur unsollfommen fann t>te6 erreicht werben bur$ gelegentliches
33etrad)ten einzelner ßunftoerfe ober *on Stbbilbungen in SWufeen
ober Sammelwerfen. SBir fprec^en be$()alb bie Hoffnung au«,
ba§ äfmlicfye Sammlungen tn gleicher SBeife wie bie oben be*
fefiriebene bem gebitbeteu $ublifum unferer SBatcrflabt »orgefä^rt
unb erläutert werben mögen.
$anbel Ut ^anfeftöbte nad) SSergem
3m 7. 3af>rgang ber #anftfdjen ©efdjic|>teblättfr <S. 141
l)abc \i) beiläufig auf ba$ in einer #anbf$rift ber £amburgifchen
©tabtlubliotyef (3?o, 259 b) beftnblicfyc Opuä De nordische Sauw
l;ingewiefen, ba$ — wie eg \fyti\\\, bie Ueberfefcung einer bänifd^en
Drucfftfyrift au$ ben ad&tjiger 3«l;ren beä 16* 3a^rl;unbert« — bei
aller SBunbcrlt^feit unb ©allfuctyt beä tyeologifäen Serfafferä
einige brauchbare 9iad;ri$ten für bie @efd)i4Jte be$ ÄontorS
enthalte, g$ wirb ittd>t unpaffenb fein, an biefem Orte GtnigeS
au$ bemfelben mit$ut|)eilen, was aU £anb$abe ju weiterer fflaty
forfd)ung bienen fann unb an ftcfy Bon 3ntereffe für bie £anbelS*
gefegte fein wirb*
Dat drudde capittel oder punckt desz achten capittels.
Item, wer se spiset, wo se gespiset werden und wat se vor
spise bekamen.
Die spiser, de se spiset, sint de Contorischen, de den
armen honern hir int landt schepen de wahren, alse: ein
weinich roggen, garsten und dergliken; darmit de armen
underdanen jo nicht scholen vordeel darvan hebben, hirjegen ;
menen, se willen den profit sulvest hebben, schepen an 1
stede den roggen gepacket meel in thonnen und secken; J
weten gemalen; meel, dat weten se ock to pepern; an stede
desz garsten Rostiger, Sundisch und Wiszmarsch bier; molt,
averst nicht vele; gemaket kopper, missing, eysen, tinnen,
sammit, syden, laken, linnen, allerley spetzerey und kruder,
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29
ock woll teigelsteen, Bremer knopnateln, Suderseesche tandt
und quant. Jedoch temlich also, dat nu dat teinde deel
nicht hengeschepet wert, alse wol ermalsz for 30 edder
40 jahren ; dat 9uet und sporet men wol an der brugge, dar
so vele klene staven und boden in afgekamen syn, dat se
leddich sthan moten, also dat ghar weinich, ja schir nene
geselschop in esse, wo se vor tiden mehr is gewesen.
Volget wat vor wahren ein jeder stadt an dat contor schepet.
Lübeck hefft geschepet goldt, sulver, geldt, alt und ney
gemakede arbeidt, Engisch laken, kopper, meel, molt, behr,
mede, dubbelt Dantziger behr und rodt behr. Disse stadt
hefft den vornemesten handel da gehadt.
Hamborch schepet darhen weinich Hamborger behr,
weinich Luneborger behr, solt, meist an laken, Kremper
gorte, Brunszwikesche mumme, golt, sulver, tinnen, kfctel,
grapen und dergeliken.
Rostoch, Stralsunt, Wismar am meisten meel, maltz undt
behr; desz behrsz allein ist anno 1568 und 69 jeder jähr
aver de 6000 last uth allen steden dahengeschepet worden;
is wahr, averst nu geschut it nicht.
Deventeer schepet sammit, syden, lennewant grof und
klen, goldt, sulver, geldt, gemakede arbeidt; vorschrifft guder
uth andern hensesteden und senden ock woll leddige schepe
mit Hollantsch sandt darhen.
Embden schepet Engisch laken, linnewandt, syden,
sammit, specerey aJlerley art, alsz peper, engever, negelken,
goh, sulver und dergeliken, ock woll ein schip mit sandt.
Bremen schepet allerley art guder, kinderpoppen, hoede,
vilte, allerley detzelwarck, etlike gorte, tinnen, kopper,
missing, ney gemakede arbeidt, iser allerley art, so tho
Brunszwick gemaket wert, ock woll böses geldt, gemakede
arbeidt, ock woll sulver, glick teigelstene, linnen und dergeliken.
Disse stede erholden dat contor; de andern hebben sick
van der hense afgewendet, und offt woll noch gesellen sin
an der brugge uth dissen steden, als Brunswich, Magdburch,
Hannover, Zerbst und dergeliken darhen residerten, hefft idt
doch nicht tho bedeuten, denen den andern om geldt, bringen
for ere persone ein geringesz int landt.
I
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30
Wen nu alle jhar Jacobi kompt, so kamen de borger
und Nordfahrs gelick na Bargen; item de hensestede schepe
fogen idt, dat se up de sulve tidt ock erschinen ; dar kamen
alseden de frembden koplude einen fernen wech van beiden
deelen thosamen. Alsden levern und averantwerden de
Norlantfahrs den contorischen den fisch, und betalen af na
ehrem vormogen; wat se averich beholden, welckesz doch
seiden geschut, mögen se erem gefallen na darmit handeln;
herna willen se den wahren wedderomme hebben, moten se
na erer pipen dantsen, moten nehmen den halven summen
an, Sundisch, Wiszmarsch beer für Rostiker behr, weinich
meel und molt, auch wol gelt, Engisch laken mit Nordischer
elen gemeten. DU alles werth mit dubler krite geschreven
und int kelberbock aufgetekenet, dat sick manniger achter
dei* kop kleyen mach, so deep alse he dar heninkompt, is
schuldig allent wat he omme und an hefft, ja wif und kindt,
husz und hof vorkopen, kan dat veerde deel dar noch nicht
mit betalen, den de schult hupet sick van jähren tho jaren,
dat feie staven sint, der einer 10, der ander 20, 30, 40, 50
jar 1000 wagefisch under den Nordfars uthghan hefft. Hir
mochte einer fragen wo kumpt dat? Respondo: se, de
Dutschen resedenten, haben sulvest de schult, se smeren
ehnen tho veel behr an ; wat maket behr andersz, alse hören
und boven und lose droge? Zum andern bruken se
biszwilen ein X vor ein U, den huden is de eine huszbondt,
morgen de ander. Thom drudden geit de fisch nicht wol
tho, wo ertidts gewesen is. Zum veerdten nemen se den
fisch gering an und slan enen de wäre dubbelt an. Thom 5,
wat de Nordischen sehn, dat willen se hebben, idt sy sammit
oder syden, koste wat idt will. Dieses und dergeliken maket
ein arm landt, bringet de lüde in schult. Wen se sulvest
up beiden siden recht tosegen, wurde in warheit velen
dingen beter geraden und forgekamen werden. Derwegen
bin ick vororsaket worden, mine indictio, welckes doch
geringe, wo solckem forkamen werden muchte, herna
antobringen. Ä. Äoppmamt-
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Dftetfeuet unb JOftetwaffer*
Da$ 8fa<ünben eineä geuer* am Dflerabenb, beffen 1,
S. 144—46 btefer SBlatter Srroä^nung gefegt, fommt nod) jefct
sor, namentlich im £annoserfcf>en, aber audj, in ettoag weiterer
gntfernung t>on ber Stabt, auf £amburgifd?ein ©ebiete, in ben
5Öalbbörfern unb in einzelnen SMarfdjbifiriften. Sftocf) im 3a£re
1871 würbe oon ber ?anb^errenfdf>aft ber SWarfdjjlanbe eine
©arnung gegen ta$ abbrennen ber Dfierfeuer erlaffen; ba in ben
9)?arf$en jur Ofterjett gelber unb SBege tief naß ju fein pflegen,
fo Ijatte bie 3ugenb beS&alb bei ber geftyaltung be« alten ©ebraucfceä
manchmal in bebenflid&er 9W£e oon ©ebauben £olj aufgetürmt
unb ba« Ofierfeuer leuchten laffen. Die 93ejei#nung „£itte*
branb" für ba$ Ofierfeuer ifl jefct unbefannt; man nennt eS:
Dfierfeuer, Cfierleu^ten, £)flertf>urm, Oflermonb* 93efonbere
?ieber ober Steinte »erben beim ©rennen be$ Dfierfeuer* niefct
gefungen ober gerufen.
Der ©lattbe an bie £eilfraft be$ am Dfierfonntag bor
Sonnenaufgang in aller Stille geköpften SÖaffer« l fdjeint in ber
Umgegenb Hamburg* fafl sollftänbig »erftyimmben ju fein. Do$
£örte icb bor einigen 3a&ren golgenbeä: @ine grau aus einem
ber £amburgifd>en SWarfdjbejirfe fagte von einem SRa^bar, mit
bem fte wegen einer SBegegerec^tigfeit einen unbebeutenben (Streit
fjatte unb von bem fte ft$ au<$ fonfl benachteiligt unb gefranft
glaubte, „er fei tyr einfi DflermorgenS in ben 2Öeg getreten, als
fie Dflerroaffer geholt £abe, unb £abe fte angerebet, unb e$ f>abe
fo ba« Dfierwaffer feinen Segen verloren; baS muffe fte tym ge*
benfen". %. »otgt.
*) Ueber ba* jD(tewa(fer enthielten bie Hamburger ^aeferiefeten vom
21. April 1878 timn Um „€orrefponbenten pon unb für 3>eucfd?lanb"
entlehnten lefenSroert&en Arttfel. (3m Uebtigen pgl. % ®rimm, 2)eutfd)e
2Rpt&ologie [4. Auflage] l, ©.35, 513—21 ; 3, e. 176 über 3<>&«nni*=
fetter, 1, ©. 35, 511—13; 3, ®. 176 über Ofterfetier unb l, ©. 487;
3, ©. 461 *Ro. 775, 776 über Dfterroaffer. 2)a$ pon @rtmm angeführte
£amb. SWagastn 26 [1762], ©. 502 fpriefet pon Dfterfeuern im £ar$
unb enthalt niefrre fSefentltcfc*. Ä. *.)
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32
$ am mo tu a*
Die allegortfd^e Darflellung ber ©tabt Hamburg burcty eine
£ammoma, bte man für eine althergebrachte anjufefcen pflegt,
fommt, wenn audb baS Datum if>re$ frühen (SrfcfceinenS bi$f>er
nitfyt beftimmt ermittelt ift, jebenfalld erfi in neuerer Seit »**•
SSor unb noc£ iiemlic^ lange nacf> ber ^Reformation fla lt bie 3unfl*
frau 2Waria, ber bie Domfird^e geweift war, al$ ©#u&patronin
ber ©tabt unb i|>r 5Bilb gierte siele £amburgifcbe SWünjen twm
fünfje|>nten bis in$ ftebje^nte 3a$rf>unbert bineüu Der Käme
#ammonia fcfyeint juerft um bie SWitte beS fiebjebnten Saf^nbcrte
sorjufommen, als man bie grunblofe gabel ju miberlegen fud^te,
ba§ in Hamburg in ^eibnifd&er 3eit ber tybifc&e Jupiter ämmon
»ere^rt unb bie ©tabt na# if>m benannt fei 1 . 2lu$ Statmon |>atte
man £amnton unb bie ©tabt ju einer £ammon$burg, einer
£ammonia gemacht, welken Unteren Kamen wmut&licb SambeciuS
in bem 1661 erfd^ienenen Rerum Hamburgensium über secundus
©. 324 juerfi abbrucft. 3m ftebje|mten 3a£rbunbert, als bie
©c^aferfpiele unb allegorifd&en Darjiellungen befonber* beliebt
roorbeu waren unb man neben ben gried^tfdjjen ©Bttern bie
SEugenben, bie Seiten fcbaften unb tint SWenge anberer Dinge al$
^anbelnbe $>erfonen auftreten lief*, erfd^ien audjj als SReprSfentantin
ber ©tabt tint weibliche gigur mit einer SWauerfrcne auf bem
Raupte. Qutxft bfirfte fie auf bem vom SWebailleur 2Jleibu$ ge*
fcbnittenen ^ortugatefer vorn 3a|>re 1690 »orfommen, auf bem
fie ben SWerfurflab unb tm ©tange mit bem grei£eit$£ut in ben
£änben £ält, ?angermann nennt fie in feiner Sefcfcreibung ba$
Glb'Commercium, bodjj wirb ber ÄünfHer, nacf> ber SWauerfrone
ju urteilen, roo^l bie ©tabt felbfi £aben anbeuten »ollen; ber
^rofeffor 2Kic£ael SRi^e^ bejeitfmet biefelbe gigur in feiner 1730
Die (Jrflärung M Ramend Hamburg a(* castram Hamonis flammt,
wie i* fcbon früher (Sie mittelalterlichen ©efcbicbrtquenen in »ejug
auf Hamburg ©. 11, 12) nacbgewiefen babe, au* ber (Sbronif jpeinri**
pon £en>orb CPottbajt ©. 36) ber, wo e* von Äarl b. ©rojien beißt:
episcopatum in Hamonis, id est Jovis Castro, quod Hamborg dicitur,
fundavit, unb febeint in$befonbere bureb bie Angabe M ?abul«nten
93otbo oulgir geworben iu fein: De affgot het hamoys dat is iovis
und dar id nach hude in den dach hamborch äff het. £. Ä.
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_33_
aerfafcten SBefdfjreibung ber £amburgifcf>en ^ortugalefer alS: „bie
®öttin £ammonia ober melmefcr bic freie SÄeic^S* unb #anbels*
©tabt". 3fa# in fetner gttr geter beS fmnbertjäbrigen 33effrf)enS
ber Golonell* unb Ga)Mtainf<$aften im 3a&re 1719 flebid>tetcn
©erenabe: „SWarS unb $rene in t>ergnüflltd)fler SBerbinbung"
lä§t SÄtc^ep neben tiefen no$ (SriS, SWerfur unb bie £ammonia mit
einem S&or tyrer Äinber als tyanbelnbe 9)erfonen auftreten. <S>t\U
bem fiaben befanntli# bie Dichter biefen 5ftamen mit SSorliebe an*
ge»anbt unb bie bilbenben Äünftter bie £ammonia in antifem
®e»anbe mit einer SWauerfrone, einem SÖappenfcfcito mit bem
©tabt»appen unb oftmals au<$ mit einem ©teuerruber bargeftellt.
<£. %. ©acbedjenö,
&er Staute ber <&tabt %ltona.
Unter anberen ffiirt&Sl^auSnamen ift neucrbingS im j?orrefpon*
bengblatt beS SercinS für meberteutfdjje ©prad>forf<$ung auef) ber
9lame Slltona befprodjen »orfcen. Dr. Söinfler in £aarlem
wrgeidfmet 3abrg. 2, ©. 87 ein Altena (21U gu naf>e), SÖtrt^
£au$ bei Doffum, glei# sor bem ©tabttl)or, unb bemerft, ba§
fo»o£l biefer -Warne, als au$ bie ©egenfäfce Alteveer (2111 gu
mit, 3111 ju entfernt) unb Pasver, Pasveer (gben weit genug,
©erabe genug entfernt) in ben SWieberlanben me|>rfadf) als SÖirtyS*
^auSnamen sorfommen; Direftor Traufe in Sftoftocf fü^rt
3a&rg, 2, ©. 88 nn Altona im Sitten ?anbe an unt> ÄreiS*
gert$tSratf> Körner in Slltona meint 3a£rg. 3, ©. 21, bemgemä^
au# ben 3?ajnen feines 9Bo|morteS auf einen 2Bir$S|>auSnamcn
Altona = SIU gu na£e gurücffityren gu muffen. Diefer Slnfic^t
fann icf> mi$ nur anf$lie§en. £)ie grllärung beS Samens
Slltona als 2lllguna£e fc^eint mir nur beSfjalb 3Öic*rfpruc() erfahren
gu £aben, »eil fie einesteils bie SRamengebung ben £amburgif#en
£aub»erfern, fiatt ben gewöhnlichen $a$en ber SÖirt^S&äufer,
ben ^u&rleuten, sinbicirte unb »eil fte anbernt^eilS ben ©ele^rten
gu fe^r auf ber £anb, „allgunatye" gu liegen fd^ien, Den eingigen
bea<$tenS»ertyen ©runb gegen biefe Srflärung maefct 3GB idf) mann
geltenb, bafc nämltd) baS SÖtrtljStyauS SRobiSfrug netyer bei
Hamburg gelegen $abe, als baS $lltona*2Öirt|>S$auS, alfo billiger*
weife e£er, als biefeS, Altona $&ttt genannt »erben muffen, wtnn
mit biefem Flamen »irflicfj baS Sllfjunajje $i\ttt begeid&net »erben
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3 4
follen. 3nbeffen ifi biefer ©runb bo$ feineSroegS burd)fd)lagenb,
ba ja ber gu&rmannSnrifc baS Altona ntc&t notfimenbig in 33ejug
auf Hamburg gemeint fjaben muß, fonbern gerabe fo gut ben
eben serlaffencn 9iobi$frug im ©inne gehabt £aben fann.
©egen bie Srflarung SHtenau fityrt 9t ö nur ben in biefer
33ejie|>ung bieder no<$ titelt angeführten, aber roo&lbegrünbeten
Umftanb in'3 treffen, baß bti un$ ausnahmslos ber Sftame „2lu"
gr6§eren 2ßafferlaufen etgeu fei, roetyrenb Heinere SBafferläufe
„93ef" genannt »erben.
©eilauftg: wie erflärt fiel? ber 9tame : Pepermole ! , bejie^entltc^
Pepermolenbeke? £♦ ÄOpjmtamt.
Sauffeffel in btt «frefce 51t #ttfelb*
3n ber alten Äirtfce gu £itfelb im Slmte Harburg (einjt
2lrc£ibiafonat$*Äuc$e be$ 33i$t£um$ Serben) ift ein Xauffeffet
au$ ©locfenmetall mit folgenber 3nf$rift: Anno domini MCCCC
in dem XXXVIII iare in sunte margreten avende do wart
desse dope ghoten. Kort vrigbusc laurens apengeter. SWadj
SJKttjoff „itunjtoenfmale unb Sltter Runter im Hannover f$en"
S3anb 4, ©♦ 94 ift e$ rooljt jweifelloS, ba<* <£orb SBribufcfc ein
©lorfengie^er in ber ©tabt ^anno^er »an 2lm oberen SRanbe
be$ ÄeffelS jlfct eine Oefe, wa&rfdjeinlic^ jur SBefejiigung eine«
£)edfel$ beftimmt geroefen ; $roei anbere Defen finb an ber SÖanbung,
meliert baju beftimmt, um sermittelfi berfelben ben Äeffel aufju*
fangen» 2ln ber SÖanbung ift gotyifc^eS SBeinlaub mit sier
Sflofetten, tuetc^e bie ^eilige SWaria mit bem Äinbe, t>on 33lumen
umgeben, enthalten; sier 9Webaiüon$ an ber SÖanbung fteüen
Slbam unb @ua bar (offenbar nic^t jroei Heiligenfiguren, wie in
2Jiitf>off'$ SBerf bemerlt ift). Unten am Äeffel ift ein ^äbfd^er
grteS son ©dfjenlaub mit (Sicheln. £)er Äeffel ru|>t jefct auf
4 giguren son grj in ?aientra$t, roelcbe auf einem geglieberten
orange ftef>en; fie tragen ben Äeffel auf ben emporgehobenen
*) ®ie pepermole, bie bem pepermolenbeke ben tarnen gab, begegnet
und suerft im 3«bre 1361 (äämmereireefenungen 1, @. 75); 1375
beut e* bann in ber Stolle M Sifcberamte* (öviibiger ©. 61), b«$
Sftemanb bem ©e&r ber ©tabt ndber ftfeben bürfe, wen to der
pepermolen ; pgl, SHebbermeper, 3ur ©tatifHf unb fcopograpbie & 68
ftnm. 1.
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Sinnen unb auf einer ber Schultern, fo ba§ ber Üopf ber gtguren
fc^tef liegt* Diefe, auS einer unb berfelben gönn hervorgegangenen
Xrager ftnb jiemlid) rof) gearbeitet unb anfcfyeinenb aus einer
alteren 3^ als ber im 3af>re 1438 gegoffene Sauffeffel.
SWerfwfirbig ifi, baß auf ber SBrufi einer ber giguren ein £ol)l*
Pfennig (eine fiabtifd^e SWfinje; genau wirb ber Pfennig fid) nid)t
beßtmmen laffen) angebracht ift.
Der Äeffel ift 55 Sentimeter fyoty, ber obere Durd&meffer
f)ält 80 S., bie giguren ftnb 45 @. &oc£, ber Äranj, auf bem
biefelben flehen, |>at 73 C. Durd&meffer. %. Soigt.
Laurens Grave apengeter.
Der in bem vorfie^enben Sluffafce erwähnte Laurens apengeter
war tin ?anb$mann von un$, ber e$ roo^l verbient, ba§ ftd;
unfere Sefer ettvaS nä^er mit tym befannt matten, ba er eine
langjährige, fruchtbare unb — fotveit mir aus ben wenigen uns
von tym erhaltenen Sirbetten ju beurteilen vermögen — ritymlictye
J&ätigfeit jum SSeflen unferer SSaterftabt unb ber benachbarten
Drtfctyaften entroirfelt |>at unb trofcbem bi^er fo roenig beamtet ift,
baß tyn Sflit^off, ber grünblidjjfie Kenner brr nieberfäc^ftf^en
Äunftgef$f$te, in jtoei verriebene $erfönli$feiten jerlegt unb
Cappenberg'ä beitrage jur älteren jhinjigeföicf)te Hamburgs
C3rftfc^r. 5, @. 224—365) unb ba$ £amburgifc$e ÄünfHerlerifon
feiner mit feinem SBorte erwähnen.
Da un$ bie Kammereirectyuungen Hamburgs von 1388—1460
bii auf verhältnismäßig bürftige Sluäjüge verloren gegangen ftnb,
fo vermögen wir leiber nur Aber bie beiben legten 3aferje|>nte
feine« 8eben$ genauere SluSfunft ju geben. SÖä^renb tiefer 3eit
aber, von 1461-78, begegnet er un«, balb al$ Laurentius
apengeter, balb atö Laurentius Grave ober Grove bejeid)net,
alljährlich in ben 9te#nungen unferer ©tabt, für bie er eine SRetye
*on unbebeutenben unb bebeutfameren Aufträgen ausgeführt $at
unb von ber er mit einem einträglichen, wenn au$ ju feinem
^Berufe titelt fonberlicf) paffenben Slmte beliehen roorben ift
Unter ben arbeiten, bie er für bie ©tabt Hamburg ausführte,
feien junäcf>jt jtoei mefftngene Kronleuchter hervorgehoben, von
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itö
Denen t>er eine 1462 in ben neuen Slnbau beS 9taty£aufe$, an
ber ©übwefterfe beffelben, fam, welker fpäter unten ald ©Treiberei
unb oben ald Sßeinbube benufct würbe 1 , wäfyrenb ber anbere
größere, im ©erntet son 78 8^, 1467 angefertigt würbe unb jur
Srleudjjtung ber bamals neu gebauten unb jiattlicfc eingerichteten
©Treiberei ober Äanjlei biente 2 . 2lm wic&tigflen ftnb bie arbeiten,
bie er für ba$ ©efc^ü&wefen Hamburg* »errichtete. Die 14
S3fid;fen, bie er 1462 angefertigt batte 3 , brausen nur beiläufig
erwähnt ju »erben; 1470 aber goß er, *ermutylic$ ber erjie, ber
ftd) in Hamburg an folgen arbeiten serfu^te, brei große
Sombarben, son benen bie größte ein @ewid)t son 25 ©cfyiff*
pfunb = 7000 % £atte, wäf>renb bie mittlere, ber SWörfer,
8V2 ©djiffpfunb = 2380« unb bie fleinfte, bie ©erlange, 1094«
wogen 4 , unb baneben 110$ 12 Heine Sombarben, breifammerige,
fogenannte SSogler, jufammrn 12 l /2@^iffpfunb = 3500 8f fc&wer 5 .
2lud> für ben ^utoerbebarf fcfceint i*auren$ ©rase geforgt ju fjaben,
wenigftenä würben tym 1466: 327« ©alpeter, mit 19^ ba*
«Pfunb, bejaht 6 .
811$ bie ftäbrifc^e Söage burefc ben Sob be* Sriebri^ Sogt
1466 frei geworben war, bewarb f?# CaurenS ©rase um bie
erlebigte ©teile unb befleibete baS 2tmt eine* SBagemetfler« ton
& 9t, 2, 6. 161 : 6® 9/3 Laurentio apenghetere pro factura unius
corone ad usum domus noYe retro pretorium; *g(. 3, (§>. LXX.
a ) ä. 9t. 2, 8. 339: 23« 8/3 pro corona auricalcea facta in statua
nove domus et scriptorie Laurentio apengeter, que Corona habet
in pondere 78 « ; vgl. 3, ©. LXXII.
3 ) Ä. 9t. 2, £. 167: Magistro Laurentio 36« pro 14 pixidibus per
eum factis cum cameris requisitis.
4 ) Ä. 9t. 2, ©. 459: 165« 8/3 8 X Laurentio apengeter pro fusura
trium magnarum bombardarum, quarum maxima habet in pondere
25 schippund, seeunda, vulgariter de moyzer, 8 schippund cum
medio, et tertia, vulgariter de slange, 4 schippund minus 26
markpund, pro fusura cujuslibet schippund 4« 8/3, prout secum
fuit computatum.
5 ) &. 9t. 2, ©. 460 : 80« eidem Laurentio pro fusura 12 bombardarum,
vulgariter vogelere, quarum quelibet habet tres cämeras, que
omnes simul habent in pondere 12 l /2 schippund, pro fusura
cujuslibet schippund 6 « 8 ß.
6 ) Ä. 9t. 2, ©. 307: 25« 17/3 9 X Laurencio Graven pro 327
libris salpetri.
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1466 feto ju feinem im 3al)re 1478 erfolgten Xobe. Die #öl;e
ber $ad)tfumme, meiere für biefe« 2fmt ju jaulen mar, 150 #
j%li<$, I5§t auf bte gintraglicfcfeit beffelben fd^lie&en 1 .
Die un$ »on Sauren« ©rase nodj erhaltenen arbeiten ftnb
na* 5Witl;off, SOTittelalterlidje ÄünjHer unb SfÖerfmeifter Weber*
facbfen« unb SÖeftfalen«, ©.10 unb ©• 63, bie folgenben: ein
Xauffefiel *. 3- 1438 in ber Ätrd&e ju £ittfelb bei Harburg
(f. oben); mx Xauffeffel *♦ 3. 1440 in ber Ätrdjc ju £anborf
bei Lüneburg unb ein Xaufgefäfj *♦ 3. 1455 im Dom )ii ?übecf. —
9läl)ere 2lu«funft über ba« Xaufgefäfc in £anborf märe ermünfdjt.
Ucber ba« £aufgefä§ ju Sübecf giebt ber nad)ftc£enbc 2luffafc,
ben un« £err $rof. 3Nantel« au« bem 2Wilbe 1 fd^en 9iad;la&
mitteilt, bie etnge^enbe 33ef#ret6ung cinrt ga^manne«, bie mir
bem verdorbenen Sanb«manne unb ^o^erbienten Äiinftler ju ßfjren
untterfürjt jum Slbbrudf bringen. Ä. Äoppmann*
£auföefä# im $om ju 2ü6erf*
3lu* einer &<mbf*riftlicfeen SBeföreibung be$ ©om* von (L 3* SÄil&e.
3n ber Wlittt be« 9taume« ber Äirdfje unter ber Orgel ftef)t
ein alte« £aufgefäj!i. Die Äumme son bcbeutenber ©rbjje rul;t
auf einem »er£5ltni§majHg f^lanfen Mfenartigen gu§, mirb aber
auf erbem am SRanb von breien auf einem Seine fnieenben (Engeln
unterfiüfct; biefelben tyaben 8eud)ter für je brei ?id)ter in ber £anb
unb finb äße brei au« einer gorm gegoffen. Die Äumme, bie
mit geraber ©eitenmanb ftd) nacf) oben etma« erweitert, iß burd;
got£if$e« Äapellenornament in jmBlf glasen abgeheilt, morin
giguren fielen. 2ln ben biefelben trennenben ©dulden febeint
viele« ju fehlen, mag tynen einft jum ©djmucf gebient $at,
)• ©♦ eine gleite fleiner etma 5 3*tt ^ber giguren mit ityren
SBalba^inen u. f. ».. Der Unterranb ber Äumme enbet in eine
SReifye gotyifcfcer ©lätter, mätyrenb ber £>berranb eine 3nfd^rtft
tragt. Die giguren in ben einjelnen gelbem finb folgenbe:
1. Gfjriftu« naef) ber Sluferfie^ung (bie ©iege«faf)nc ift ab*
gebrochen).
2. 3o£anne« ber Slpoflel mit bem Äeld>
») Ä. m. 3, ©. LXXV.
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3* ^auhtS mit bem ©<fw>ert,
4. SlnbreaS mit bem ©$rägfreuj,
5. Sin Styofiel, beffen Attribut nidf)t me^r ju erFennen tft,
6. Sin gleicher, sielletc&t S. Jacobus major.
7. Sine weibliche Reuige mit einem Äorb mit Sblumen. ©t.SIifabetj)
»on Springen? Dorothea?
8. S. Jacobus minor mit ber SÖeberflange.
9. 3ubaS X^abbaud mit ber Äeule.
10. ^Bartholomäus mit einem großen SWeffer.
11. betrug mit bem ©Rüffel.
12. SJtoria mit über ber 33rufl gefreujten Statten.
Die Schrift am Dberranb lautet folgenbermafcen :
Ämto . D(omi)«t . m . cccc . In . tar . tippt . tinfer . Unat . unweit .
kd) . Her . toteren . fco wart . nefje . bope. <jl)e . maket . na(n) .
Untren*, gnwen. ae .
Der Xaufftein wirb jefct *on einem rei# gefd^nifcten £ol$*
bedfel bebecft, beffen Sntjie&uug ju Snbe beS 17. 3a£r&unbert$
fallen mag, ßr läuft na<$ oben tfmrmarttg ju unb bilbet in ber
5Dlitte eine »on ©äulen getragene offene #alle, in welker 3acob
flejjt, ber mit bem (Engel ringt. 3u oberfl auf ber ©pifce fielet
(B&rifhi* mit einigen Ätnbern, bie er fegnet, unb barüber bie
£eiltgen*©eift*£aube. Sßeiter unten jtnb in Heilten £oljftguren
bie 9luferftef)ung ß&riftt, bie vier Ssangelifien mit tyren Attributen,
bie Xaufe Ctyrijii unb $etru$ unb s J)auluS ausgeführt, 2lm
Unterranb befinbet flcE> ein SÖappen, worauf eine Xaube mit bem
Oeljroeig im ©cbnabel auf einem £erjen fielet, 3m ©runb
baneben H. N. Darunter fielet: Hans Nissen
B. S.
DaS Xaufgefäp ftef>t etwas er^&tyt unb n>irb bur$ eine acf>t*
fettige ©ittereinfaffung gefdSmfct. Slufjen am Dberranb beS ©itterS
fielet an jeber ©ette tin SMbelfprucI), alS:
Marc. X, 14. Raffet bie Äinblein ju mir fommen, unb wehret
tynen nidf)t.
Ps. XXIX, 10. Der £err ftyet, eine ©ünbflufjt anjurityen.
Joh. III, 6. 3#r muffet von neuem geboren werben,
Tit. III, 5. ©ott mattet uns feiig burd; ben Xob ber
SBiebergeburf.
l.Pet. TII, 21. DaS SBaffer in ber Saufe mad;ct uns fei ig.
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Gal. III, 27. Die getauft ftnb fabelt Gtyrifium angezogen.
Joh. V, H. Du bifl gefunb geworben, fünbige fort ntc^t
me£r.
Apoc. III, 2. £alt ma$ bu bafl, ba§ SWemanb betue Ärone
raube.
3nnerf>alb beä ©ttter« fle^t auf ber Xfcür:
Gott zur Ehr und dieser Kirchen zur Zierde hatt Sei.
Hans Nissen E. E. Hochw. Kaths gewesener Bauschreiber
diesen Tauffdeckell nebenst den Fass verehret.
M. Johannes van dem Mere.
?appenberg £amb. ££ron. ©. 578 nennt „SSI. 3o£ann von
bem 2Were" „vermutl)li$ einen Hamburger von ©eburt". 2Jud; ©♦ 53
unb 482 wirb er bort erwähnt. 21(3 Mag. art. et theol. bacc.
fommt er in ben SRoftodfer ?ectton$plänen von 1518 unb 1520
vor, bie Ärabbe (Univerf. SRoftocf, ©. 322, 327 u, 345) benufcte
unb abbruefen lte§. 1526 fpielte er eine 9tolle in ber Hamburger
5Reformatton$gef4>icf)te al* eine 2lrt 2lfftfient von 33artolb Roller.
Cannes war in ber %$üt ein Hamburger, er ift in ber
SRoftodfer UnfverfttätSmatrifel tnferibirt 1507:
Johannes van dem Mere de Hamborch
dedit 2 Mr. die XXVII Aprilis.
3n ber 2trti|ien*2)?a!rifel berfelben Univerfttat wirb feine
Promotion aufgeführt: 311$ baccalaureus art. im SÖinter 1508
unter beut Decanat von 3»o£ann 93erd>mann ifi er genannt
Joannes vam Meer;
als Mag. art. im SBinter 1510 unter bem Decanat von Sartolb
STOoHer $et§t er
Joannes vam Mer 1 .
3£a*rid>ren über einige SRitglteber ber jpamburgifeben Jamilte von bem
2Rere gab Dr. D. iöeucfe in ber £ettf<br. f. #amb. ®efcb. 3, @. 362,
intiefonbere über ttnna van bem öftere, bit ©attin be* «ürgermetjter*
$rinri<b ©afoborg. Ä« 5t.
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X>cffclben SRamenS ftnb in ber UmwfttätSmatrtfel infcrtbtrt: 1498
Joachim van dem mere (ofyne ^erfunftgort)
dedit II Mr. XVI die Junii,
unb 1499
Israhel vamme mere de. revalia
dedit II Mr. XVII die April.
33eibe würben 1500 baccalaurei art. unb 1502 magistri artium.
Stojtocf. «♦ ©♦ §♦ «taufe.
@tne #an&f#nft jut Stom&urgtfefcen ©efötdjte*
3n ber fe|>r reichhaltigen SBtblict^ef bcä ©pmnaftumä ju
Xborn, bie fürjlicf) auf mtnifterielle Orbre repertorijtri worben tfl,
beffnbet fi<$ nad) bem ©$ulprogramm uon 1875 Oon 9W. Surfte)
©♦ 18 eine £anbfdjrift, bie nitfyt o|>ne 3nteref[e für bte £am*
burgifdje ©efcf)i$t$forfci>ung fein wirb*
„SKo-32. B, 42. 11. Rapier. 130 331L saec. 16".
„53L la — 80 b. Catalogus omnium episcoporum et archie-
piscoporum Bremensium contextus et conöcriptus a Johanne
Ottone Luneburgensi anno a nativitate salvatoris M. D. LXXX".
33gl. ?appenberg, ®efcf)ic£tgquellen b. greifte« u* b. ©t. SBremen
@. XXII.
„331. 81a — 93 a. Incerti autoris historia archiepisco-
porum Bremensium ap. Erpold. Lindenbrog: p. m. 69 sequ.
Oon berfelben £anb)". 2$gk Sappenberg a. a. O. ©. IX— XII*
„331* 129a — 130a. Super libertate eoclesiae Hamburg:
ex qua non tenentur ad Albim venire ad synodum Bremen-
sem", lieber ba$ befannte $rn>fieg ber £ambutgtf<$en jtinfye,
ju ben ©pnoben jenfett ber Slbe hiebt !)tnjugejogen werben ju
fönnen, f. £amb. U. ». 1, 5Ko. 220, 233, 737.
® 8 Hingen. Ä. £öf)lbamn.
S. £. ffiidjunann, (Sünöbüttcl ${jtorif$*topo()rap$tfc{i bar*
gefiellt. Hamburg, £>♦ SRef jmer, 1878 C60 S&*
$>|>otograptyien na$ Slquarellen son SOJartin ©engl er
Cbarunter: ©übliches ©eitenfdfnff ber alten Nicolai *$trd>e in
Hamburg), aufgenommen »on £. SWatfen, gr. SBacferftra&e -Wo. 26
(pro Sötatt 2Jf).
Vxud von Ib. ©. ÜReifcnet.
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Ülttt^etluttgett
be«
Metern* für ^atrtburgtfi^e (Üef^tdjte*
M 4. 2. Safjtgattg* 1879* gebtuat-
Serem$nad)rtd)ten*
2lm fWontag, bem 27, Januar, würbe im SSorfaalc bcr
93ürgerfd)aft bie rrfie Verfammlung unfern Verein* in biefeut
SÖinter gehalten. 9lad)bem ber Vorftfcenbe furj auf bie Urfad^e
biefeä fpaten S5eginnö ^ingewiefen, einer tteretyrlidfjen 33ürgerfdf>aft
für bie Srlaubniß jeweiliger ©enufcuug t|>red ?ofal$ ben £)anf
be$ Vereins ausgebrochen unb bie anroefenben SWitglteber unb
©äfie be$ Vereins nrillfommen geheißen tyatte, |>telt £err Dr.
Ä. .Soppmann einen Vortrag über bie 5fteun gelben beS Sllter*
tfcumS in Äunfi unb Siiteratur beS SWittelalterS- Unter ber*33e*
jeicfynung Neuf Preux, Nine Worthies, de neghen besten »er*
ftefjt man bie 3ufammenfkllung »on breimal brei Scannern, wtyt
ftety na$ ber SWeinung beS SWittelalterS in £eibentlf)um, ^ubent^um
unb Styrifientyum am meiften burefc SRittertugenben auSgejetdjnet
Ratten; e$ finb baS #eftor, SUeranber ber ©roße unb 3uliuS
Gäfar, Dawb, 3ofua unb 3uba$ SWaffabäuS, Slrtyur, Äarl ber
©roße unb ©ottfrieb »on Vouillon* @ine 3)arfiellung ber Sfteun
SBeften, welche baS alte 9tat$$au$ ju Hamburg befaß, fjatte feiner
3eit ?appenberg »eranlaßt, ftdf) eingeljenber mit biefem ©egen*
ftanbe ju befd^äftigen, unb SRebner t>at aus ber 2)ur$ft$t feiner
nadjgelaffenen Vorarbeiten für bie ©efc&icfjte beS 9ta$|)aufe$ bie
Anregung jur 2öieberaufnal;mc biefer ©tubien erhalten. XtyiU
roeife unter Vorlegung »on Slbbilbungen würben bie $a$tretdj)en
2>arftellungen ber Sfteun 93eften in allen 3*betßen ber mittelalter*
liefen Äunft namhaft gemalt; bie Dichter, bie feit bem Slnfange
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be$ 13, 3a£r$unbert$ bis gu Sfwfefpeare unb ServanteS fcerab
in gelegentlichen 2lnfpielungen ber Sßeun Sejlen gebaut ober tynen
eigene arbeiten gewibmet $aben, würben aufgeführt, unb ti mürbe
fdfjlieglicf) ber S8erfu$ gemacht, biefe eigentümliche Bufammen*
fiellung von je bret Sfteprafentanten ber brei Vefenntniffe ber
^Bretagne jujueignen unb bieOrunbe auäfmbig ju machen, welche
|>icr ju einer 2lbweid>ung in ben $er fönen, bort ju einer Ver*
gröfjerung tyrer 3lnial)l — in Hamburg wie aucf> anberSwo auf
jwölf — geführt $aben.
2lm 3. gebruar \it\i £err Dr. g. SB o igt einen Vortrag
über bie ©rünbung ber Sc&iffergefellfc^aft in Hamburg unb bie
aus tyr hervorgegangene Stiftung be$ Seefatyrer*2lrmen$aufe$. —
Die no$ jefct beffc&enbe S$iffergefeBf$aft beftfct 3 #efte mit
i|>ren Urfunben vom 3a|>re 1492 bis 1606. Da* Slteftc enthalt
bie Urfunbe von 1492 über bie Stiftung ber St 3lnnen*Vrüber*
fd&aft ber Schiffer unb Seefahrer Qu firc&lictyen unb gefelltgen
3toecfeiO, eine Eintragung von 1522 fiber ben 2lnfauf eine«
£aufe$ mit 9lad|)trägen, eine ^Bgeorbnung u. 81. m v fowie f(blie§li$
eine £6georbnung von 1606. 3m imittn £efte flehen bie Ur^
funbe von 1535 über bie Stiftung jum Vejien ber Seefa^renben
2lrmen, eine Eintragung über ben Erwerb be$ £aufe$ am Sd&aar*
t|)or.(1556), fowie Vereinbarungen von 1582 u. folg. über bie
Verwaltung ber Stiftung. Den 3tt$alt be$ britten £efte$ bilbet
bie „Vroborbnung" von 1558; eine Vereinbarung, berjufolge bie
Vorder unb Sd&affer ber ©efellfdfjaft jur gemeinfamen 33e*
fdjjaffung von Vroblieferung an ^ti Xagcn jeber 2Bo$e jufammen*
traten. — Der Vortragenbe erläuterte bie Urfunben, unb fnüpfte
baran ä\\t furje ©efd&idf)te ber SdjHffergefeBfcfjaft unb be$ bei
bem Vranbe vom 5. 3J?ai 1842 jerftörten £aufe$ berfelben in ber
33ol)nenftra&e, fowie eine Ueberftd&t über bie fpätere „Saffe ber
Stüdfe von Sichten" jum Sogfauf von Schiffern, bie burcty mufel*
mänmfd&e Äaper in ©efangenftfjaft geraden waren, eine Saffe,
au$ welcher bie jefcige SBittwencaffe Hamburger Sd&iffScapttatne
hervorgegangen tfh
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Äalettber 9toti}en ber ftamilit &efenborp.
3a^rgang 1, ©♦ 105 tfi bereit« be$ Umftanbe* (grroa&mmg
getyan, baß ba$ früher ber gamilie 33e?enborp gehörige (Sremplar
wn 5lbrtan ©offenste ©ctyreibalmanacb ffir 1573 ftd> jefct im
SBeftfc be* 33erein$ für £amburgif$e ©ef$id{)te beftnbct. Die
ehemaligen Seftfcer btefeS (SremplarS fcaben mannigfache 9iotijen
in baffelbe eingetragen, bie als altefieS SBeifptel foldfjer Äalenber*
SWotijen in Hamburg £ier mitgeteilt werben mögen 1 , wenn aud>
nur wenige tyrem ^n^alte na$ son allgemeinerem 3ntereffe ftnb.
Die aSerfaffer berfelben ftnb: 1) 30ft$* m 33efenborp, Stahmann
unb fpater SMtrgermeifier, ber 1573 ben Sllmanad) befaß unb
SinigeS barin aufjeitfmete; 2) 3oarf)ün£ ©o$n, £einri$33efenborp,
ber fpatere Oberalter, ber in bemfelben 3ttf>re 1573 geboren war
unb ben Äalenber 1593 erhielt 8 ; 3) £einri(f)$ ©o£n, 3oacf>int
33efenborp, ber fpatere Stahmann; 4) 3oa$imS ©ofm, Hartwig
Subwtg Jßefenborp, ber ju ben äufjeid^nungen be$ SaterS brei
SRadjtfräge bwjufügte, unb 5) Hartwig CubmigS ©otyn, 3oa4>im
33efenborp, ber ben lobeätag feine« Saterä einzeichnete. ßä $at
alfo an biefen Aufteilungen bie gamüte 93efenborp in fünf
(Generationen gef^rieben unb bie altefien Siottjen a\x& bem
3a£re 1573 ftnb son ber fpätefien im 3afcre 1729 bur$ anbertyalb
3aj)rbunberte getrennt
Der Stahmann 3oacbim SJefenborp würbe 1593 gebr. 21
jum SBfirgermeifter erwählt unb flarb 1614 2lug. 14 3 . ffion feinen
<55£nen ftarben Cuber 1593 2Wrj. 2 unb 3oacbim 1607 Oft. 10;
Sllbert, ber fpatere Oberalte 4 , fam 1595 3ul. 20 son Snglanb
jurücf. — £etnrid) SBefenborp 5 , geboren 1573 3an.7, »erheiratete
fttf) mit 5SMargaret^a ?ente 1598 gebr. 12, bie jt$ nad) £einrid>$
3m Otbbrucf ftnb bte Sfcotijen na* ber Settfolge georbnet, im Äalenber
fclbft galten fie fid> natürlich — abgefeben »on ben S?ottacn 1573 o&ne
&ag unb 1596 «Hug.29,30, welche wranfte&en — an ba* fcageäbatum.
3 ) $cr gtgent&umtoermerf auf bem (Knbanbe lautet: #einrt* föefenborp
3(0. 1593.
3 ) 93gl. föuef. SRottjen über bte &amb. ©urgermeifter (£amb. 1840)
©. 58-60.
4 ) Sgl. Q3ucf, Sie $amb. Oberalten (Hamburg 1857) ®. 67.
5 ) fflgl. SBuef, Dberalten ®. 64.
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M__
Xobe auf$ ifteue, mit bem SBfirfletmetflet 3oadjim Slacn, ser*
mahlte, unb 1650 3an. 23 fiarb. ©er Sater ber SSHargaretya,
Henning ?ente, fiarb 1597 Cft. 24, $r »ruber Äort 1610 3ul. 6.
— 3oa$im ©efcnborp, geboren 1613 £)ft. 16, »ermatte jtdE>
mit Sbma 9iibenf)orft, bie 1617 2lpr. 22 geboren »ar unb 1670
2lpr. 15 ftarb. 3ljre Ätnber »aren: 1) SWargaretya, geb. 1641
©ept. 6, gefi. 1646 2Krj. 24; 2) 3oa$im, geb. 1642 Des. 13,
geft. 1666 3an. 9; 3) £etnri$ Äonrab, geb. 1644 Ko*. 21;
4) 2lnna Sucta, geb. 1646 Oft. 22, .gefi. an bemfelben Xage;
5) Hermann ?ubolf, geb. 1647 SNo*. 25; 6) Slnna 2Kargaretl>a,
geb. 1649 Oft. 10; 7) Datnb 2)ietrii, geb. 1651 9lo». 16;
8) Sucia, geb. 1654 8lug. 8 unb 9) Hartwig Subtoig, geb. 1658
2lpr. 4, gefi. 1729 2Rat 13.
SBon allgemeinerem 3ntereffe für bie £amburgif<$e (Defekte
finb bie 9ia<f>ricbten über bie Einbringung unb Einrichtung be$
©eeräuberS Älein £enfeltn unb fetner ©enofien im 3a£re 1573,
als 3<wdHm 33efenborp ba$ 2lmt eme$ 3ti$te£errn inne fyaüt,
unb über bie SSerl^anblungen ber englifdjen SlbttenturerS mit bem
9iatl) im 3afcre 1611. lieber bie ©ef^te unferer SSaterfiabt
£inau$ greift bie Eintragung über bie Ärßnung Sljrifiian IV »on
Dänemarf 1596 2lug. 29 unb bie SBermä^lung feiner ©d^wefier
Slugufia mit 3*!>amt 2lboIf öon ©ottorf 2lug. 30, an meldten gefilid)*
feiten SSürgermeifter 3oa#im SBefenborp, ©5)nbifuS Dr. SÖityelm
SKoüer unb Stahmann #ieronpmu$ SBogeler als Slbgefanbte ber
©tabt Hamburg ttyeilnaljmen l .
I. SJloüjen 3oacf)im 33efenborpg 2 .
gebr. 24: tfi be empte ummegefett 3 .
Sept. 12: 29 ©ero&er ingetagen 4 ,
©ept. 18: fint gerietet 25, ane be 3ungen 4 .
1 ) ©teljner 2, ®. 439.
2 ) Ctntrapngen ju 2Rat 29, (Sept. 14, Oft. 2, 9, *Ro». 26, $ej. 4, 1 1, 21, 27,
bie gro§entlKÜ$ def<Snglt*e <*injte(ningen ju betreffen fdm'nen, finb bur**
(trieften unb beä&alb unleäbar.
3 ) Gemeint ffl bte Umfefcung M Otat&e*.
4 ) ©. bte £ieber auf bie Einrichtung beä ©eeräu&er* Älein #enfelin in
ber 3tf*r. f. £amb. ®ef#. 4, ©. 465-76.
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IL Utottjen $tinxid) ©efenborpS.
3an. 7: 3$ mein geburtStag vor mittag 5 ur, unb jln
Sabbern £er ßvert SWoller, £er £inricf vom £olte unb Gtatrina
Hartman«»
3fo. 73. $nn bifem 3ar ig ber ©aber bim Siebte geroefen.
gebr. 21 : 2lo. 93 i3 mein lieber ©atter ^urn ©urgermeifier
geforrn, am Wlittootyiu
3Wrj. 2: 81 o, 93 i* mein lieber bruber Suber inn ©Ott bem
£ern feliglicf) entfälapen beS morgen* J für 8 Uren, am freitage,
bem ©ott gnabe.
3un. 12: 9lo, 93 mit 2 von ©argen nacf) ?unben gereifet,
am bingätag.
2lug. 27: »o. 93 i« unfer geverte 5Watt&ia* £oep, fo mit
uni von Cunben gereifet, ju Stanber* vrrfäiben, bem ©ott
genebig fep, am Wlanta^
2lug. 30: 2lo. 93 mit 2 von ©argen von ?unben ju £au3
gefamen.
2Rrj. 7: 8lo. 94 is Slnna ©c&ele in ©ott bem £ern felfglicfc
entf<$lapen, ber ©ott gnabe, vor mittag i vor 10 Ityren.
3ul. 20: 3to. 95 i* Gilbert ut gnglant to f>uj* gefamen,
am ©ontag.
3lo. 96 ben 21 gebr. up $etri fein im SRafce geforn: ©urger*
meifier £er Dirid> vom £olte, SWat«^errn £. ©fnbfent SWoHer,
Daniel von (Sitfen, £inricj) ffiicfjman, 3eronimu$ ©ogeler.
2lo. 1596 ben 29 Slugufty ift G()ripianu$ ber 4. inn 2)en*
marfen jum funing gefronet rvorben Com ©ontag); ben 30 bitt
bat 3of>an Slbolff f>erfcig ju £olften mit grl. Slugufta @£riftiani
f^wefter beilager gehalten binnen ifopenfjagen Cam SWantag).
2lug. 1 : 2lo. 97 ift mtin lieber fcj)tvager ©anber gricfe in
©ott bem £errn feiig entfdjlaffen, an SWantag*
Oft. 24: 3to. 97 i3 meiner lieben ©raut ©aber inn ©ott
bem Gerrit feliglid* entfc^Iaffen, am SWantage, morgen* umb 8Uf)ren.
gebr. 12: 2to. 98 l;abe icf) mit meiner liebften meinen
#riftlicben firggang gehalten*
Oft. 10: 2lo. 1607 i* min lieber ©ruber 3oacf>im ,' n ©ott
bem £eren feiig entflapen in ber nad)t umb 2 Ubren.
3ul. 6: ii mein lieber ©cfuvager Sorbt tfente in ©ott bem
£eren feliglicfc entfc&laffen ben 2lbent umb 8 Ufcren im 3ar 2lo. 1610.
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3um 23: 2Io. 1611 fmben bie gngelföen fd)iffe auf .... l
tjanbelung ju 9ieuen üNülen .♦.♦*, unb solgenbeS fyageä bie
|>ernn auf btc ftfnffe ju gafte gehabt.
©ept 8: Sic- 1613 f>at mi$ (SaSper son ber SBegte laffen
$u sabberen bibben ju feinem ©one (Jasper nebenft Diricfy ©urman
unb ©arberubt som £olte,
Oft. 16: Sic. 1613 ben Mittag umb i ein« tft mein ©o£ne
3oa$im jur 3Belbt geboren unb ben anbern bag, am ©onbage,
getaufft; gesattem: ber SSaber £er 3oac^tm 33efenborp, #einrid>
?ente, ©illia 93efenborpe$.
2lug* 14: 2lo, 1614 i$ mein lieber SJaber £er 3oad^im
©efenborp in ©Ott bem £ernn feligltcfc entflapen, am ©onbage,
SWorgenS mit bem flodfenfd&lage ferfe, ©ott tsolte au$ mir nebenji
allen gleubigen Sf>riftt fo einen feiigen abreibt »erleiden*
III. Sftotijen 3oa{f>int SBefenborpS.
Anno 1617 ben 22. Aprilis, tft am ofierbingfiage, be$ morgen«
jwifd^en 8 unb 9 ift meine fcauSfrotse Slnna 9liben£orji 2 in biefe
tselbt gebogen. (Obiit Anno 1670 hora 3 matutina 15 die Aprilis.)
Anno 1641 ben 6 Septembris am SWontag morgen \ nacfy 8
ift meine Softer 9Wargare$a in biefe roelbt gebogen unb ben
8 Septembris in ©♦ Nicolai Atrien son M. ^alenio getaufft
Die gesattern jtnb getsefen meine grau SWutter SWargareta @laen$,
meiner groutoen Iwlbfctyroefter Sflargareta GarfienS unb £einrt$
?ente ber 3unger.
Anno 1642 ben 13 Decembris am Dinfiage na$ SWittage
umb £ jroe ift mein ©o^n 3oad)im in biefe roelt gebogen unb
ben 14 in ©. Nicolai firdjen son M. ^alenio getaufft, Die
gesattern finb getsefen £er 3<>ftcf>im £artige$, L. X^eoboru«
^eterfen, SWargaretya son ©prefelfen, (Obiit Anno 1666 ben
9 Januarii hora J sor 50
Anno 1644 ben 21 Novembris am Donnerstag nachmittag
i sor jtsep ift mein ©ofm £einridj Gonrab in biefe weit gebogen
unb ben 22 in ©. fttxi firmen son M. son $ütgen getaufft.
^it gefattern ftnt getsefen £er 3tyw ©$rottertng, 3ojjan
Dfterborff, ©ertrub son ber ge$te*
*) din «Sott unleferli*.
3 ) @o fäeint ju Ufen, nid?t Unbenborft, wie 93uef bat
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Anno 1646 ben 24 Martii am Dtnfiag abenb jwifc^m
6 unb 7 U£r ifi meine toller SWargaretya in ©Ott bem £erm
feelig entfd^Ioffcn unb ben 29 am ^eiligen Ofiertage in ©. Nicolai
firmen begraben.
Anno 1646 ben 22 Octobris am Donnerftag morgen umb
fwlb 6 ifi meine toctyter Slnna Sucia in biefe weit gebo&rn unb
umb 6 Ityr, nac&bem fte bie notytauffe empfangen, feelig entfdjlaffen.
Anno 1647 ben 25 Novembris vom 2Wttrooc$en auffen
Donnerstag ju nac&t f auff 2 ifi mein ©o^n £erman Subolff
in biefe weit gebo^rn unb ben 26 in ©. $etri firmen von M. DaSfovio
getaufft. Die gefattern finb getvefen: £er Ditmar fto$l, L. SUbertu*
von ber geexte unb ßillie SWollerS D. 3o$an 9WoUer$ grauro.
Anno 1649 ben 10 Octobris am 9Htetwo$ morgen \ vor 5
ifi meine to^ter 9fona SWargareta in biefe weit gebo^rn unb ben 11.
in ©• $etri firc^e von M. »on ^ütgen getaufft. Die gevatter
SRargareta Dfienborff, SRargareta ©oSman«, 3ocf>im ©luel.
Anno 1 650 ben 23 Januarii, SWietetvocfjen, ju ua$t J naty
1 Ufcr ifi meine ^erfcliebe SWutter in ©Ott bem £errn feelig ent*
klaffen, i£re* Sllter* 76 3a&r.
Anno 1651 ben 16 Novembris am ©ontage abenb i nad^
fec&fen ifi mein fo£n Davib Dttericfc in biefe weit gebo^rn unb
ben 18 bito in ©. $etri firmen von M. GaSparo SWullern getaufft.
Die gevattern ftnb getvefen: £er Davib $en$$orn, £ieronimu$
©nute, Satf)arina ^atenfen. (Obiit Anno 1672 8 Septembris
hora 7 mattutina.)
Anno 1654 ben 8 Augusti, am bingfiag, abenb« jroifdjen
6 unb 7 ifi meine tocfjter ?ucia in biefe weit gebol^rn unb ben
folgenben tag in ©. $etri firmen getaufft. Die gesätem Urfula
von ber fytyttn, Stugufie ?enten, fttxxit Wlaxtini.
Anno 1658 ben 4 Aprilis am ^almfontage ju na$t jmifd^en
12 unb 1 ifi mein ©ofm £artig ?ubettri# in biefe tvelb gebofirn
unb ben folgenben tag in ©. ^>etrt firetye getaufft. Die gevattern
fein: Lit £artig von ©prefelfen, Subcnric^ haften«, SWargareta
£artige$. C1729 ben 13Maji beä morgen« gegen 1 U^r ift mein
feeliger Sater Hartwig ?ube»ig ©edfenborp bei vollem SJerfianbe
im £errn feelig entfd^laffenO
Ä* Äoppmamt-
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3ut fmnbilbltc^cn ©arffeUittifl öon ®tabtem
Diefer ©egenfianb ift in *fto. 3 biefer SBIätter^ in bem Stuf*
fafc „£ammonfa", von einem fad^funbtgen gorfd&er, in 33ejug auf
Hamburg, feljr anfd^aulidb erörtert. Sine weitere 2luSfü$rung be$
©egenfianbeS bürfte jebocf) infofern nicfyt unangemeffen erfctyeinen,
als über benfelben bisher no$ weniger ©tubien veröffentlicht
würben, wä&renb berfelbe bocf) fowol in ber bilbenben Äunfi ald
in ber Äulturgef$ic£te einen bemerfenSwertfcen >piafc einnimmt
3m SWittelalter Ratten befanntlid^ bie ©täbte, fowie au$ bie
?änber, tyre fird^lic^en ©d>u(jpatrone, welche namentlich auf ben
SWünjen bargefiellt würben, tok e$ alfo aud) in Hamburg ber
gaB war. 2lu£er ber $eil. 3ungfrau, ber Patronin ber Dom*
firc^e, Fommt ^ter au<# ber Sipofiel $etru$, als Patron ber ältefien
s Pfarrfir$e, in bilbli^en DarfteDungen vor: junäd^ft am alten
portal be* SRat^aufe«, fobann auf fläbtiföen ©olbmünjen K Site
jur 5Reformation$jeit, welche in £>eutfcfclanb mit bem erften Sr*
fcfjeinen ber Stenaifiance in ber bilbenben Kunft jufammentrtfft,
anbere Slnfd^auungen, fowol in ber Cttteratur als in ber ihmft,
jtd& tyren 5Beg bahnten, gelangten bie jtnnbilblidjen 2)arfiellungen,
nac£ „antifif^er Slrt", wie X)ürer ftc^ auSbrücft, fönell in Stuf*
nannte. g$ traten alfo balb an bie ©teile ber früheren Patrone
bie Slüegorien unb biefen verwanbte ©innbilber, welken in ab*
wecfjfelnber SRetye jtcf) biblifd^e 2)arftellungen anfcfjlofien; wir finben
biefe fdjjon vor ber SWitte be$ 16. 3a£rljunbert$ auf ben £olj*
fcfmifcwerfen unferer ©egenb, namentlich auf ben ©c^jrfinfen unb
großen tfaben. £)te mit fides, spes, Caritas unb anberen 93e*
jei^nungen verfe^enen ©efialten, werben au$ burdf> tyre üblichen
©innbilber erflärt, ju welchen ftcty nod^ anbere „Xugenben" gefellen,
bie bur<$ i£re rec^t jur ©cfcau getragene Körperfülle oft bem
ßtyarafter berfelben: ber SWäßigf eit, Äeufdfjljett u. f. w., wenig
entfpred&en. SBenn bagegen unfere £ammonia erft fo fpät, Snbe
be$ 17. 3<*Munbert$ in btx bilbenben Äunfl erfcfjeint, fo mu&
baS eben baran gelegen fcaben, bafc bis batyin unfere eigentlichen
urfprünglid&en ©cfiufcpatrone nocf) immer in ber ©efammtljeit tyr
l ) 2appen&er8*©aebec&en$, ©efcfeicfetc bed jpambuwr SHatl^aufe* @. 7
Ofnm. 30.
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alte* SWectyt behalten galten, wenn fie aucf) tyre 93ebeutung, al*
folcfje, in ber feit lange fireng protejiantiföen ©tabt, nic^t mtfyx
befaßen. Da* neue 9tat{$au*portal, burcfj beffen Slnlage bie
£eil Jungfrau unb ©t. s Peter befeitigt würben, ifi im 3afcre 1649
fcergefielft »erben, bei welker ©elegenfceit jugleid) ba* ^olfteinifc^e
•Weffelblatt im 2Öappeu serfd&wanb l .
3n Lüneburg sor bem SHat^aufe ifi ein metallener Srunnen,
etwa au« ber SRitte be* 16, 3af>r$unber*, auf welchem als
frbnenbe gigur tint „?una" fiejjt, ber Diana nacfigebilbet, mit
9>feil unb 93ogen, auf bem Raupte einen ^albmonb tragenb,
Diefe Suna erinnert tyrer Sebeutung naej) lebhaft an unferen
Slbgott Mammon, ber e* jebo<# nic^t bi* gu einer ©tatue gebraut
f>at, fonbern biefe ߣre feiner Nachfolgerin, unferer grau £am*
monia, überlaffen mußte. 3m Süneburger 9tatf>fcau* fommi übrigen*
ba* ©innbilb ber ?una, ber 9Wonb, mit ber ©onne, fdjon auf
ben fc^ön gefc^nffcten Spüren ber 2Banbfd)ränfe au* bem 6nbe
be* 15» 3a!>r&unbert* sor unb wirb baburty angebeutet, baß
biefe* ffiortfpiel fc^on bamal* üblich war 2 , g* bfirfte hierin ber
SBewri* liegen, baß feiere allegorifc&e Darftelfongen litterarifö
vorbereitet waren, ef>e jte t>on ber biibenben Äunjt aufgenommen
unb au*gebilbet würben. Jim beutlicfjflen laßt jtc£ biefe* Ui
unferer gegenwärtigen „Oermania" nac^weifen, von welker lange
Dor&er in Schrift unb ©ort gefungen unb gefpro^en ift e£e bie*
felbe jur plajiiföen Darftellung gelangte, weld^e* erji na$ 1870
gefctyafc unb gefc$e£en fonnte. Die „93a*aria" in SWüncfjen war
bi*l)er bie einjige Sofoffalftatue ju S&ren eine* beutfd&en ?anbe*,
2Benn im Mittelalter ein folcfje* ?anbe*fi)mbol errietet wäre, fo
würbe e* ber Srjengel SWid^ael gewefen fein, al* ©cfmfcpatron
be* jjeil. römifd^en Steige* beutfdfjer Station. 3m gegenwartigen
! ) &n>penberg=®aebe#en$ ©. 21.
2 ) 3n SBot&o* @a<6fencfcronif (1482, 9Kainj, $peter Scfeöffer) beifct e$:
Konigh Karl toch vort up de borch to Lunenborch unde vorstorde
dar ock den affgode; he heyt Luna. Den hadde keyser Julius
dar gesät ; de vant den barch in deme manesehyne ; do richte he
dar uppe eyne sule; dar up satte he eyne beide mit hogen oren,
dat hadde vor sick eynen vorgulden maen. Den beden de lüde
an unde heten one Luna. Dar wart dat slot Lunenborch na ge-
heten. $a$u eine MMIbung» *• *•
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50
ffltty, welc&eS ale politifc&e (£tn|>ett alle retigtöfen Söefenntntffe
umfaßt, formte eine fold&e Darfiellung aber für bte ©efammtf>eit
eine ©eltung nic$t rnefjr ftnben, weshalb tin allgemeiner 93egrtff
gewählt werben mußte, bem bte ©ermania entfprictyt @S liegt
hierin ebenfall« eine Slnerfennung be$ 3bealen unb ein SJeftreben
bafielbe ju aerförpern, mie e$ im Mittelalter son ber Äircfce,
burd) i&re Pflege ber Äünfie, ausging, woburcf} ber ©efammtyeit
be$ SBolfeg ba$ 33efie feiner 3eit geboten würbe* 9lu$ burd) bie
gegenwärtige ßrridjtung ber <&tatutn son ©ermanien unb anberen
fmnbilblic^en Darfiellungen son ©tabten wirb ber Pflege ber Äunfi
unb ber bamit auf« Sngfie jufammen&Sngenben ©ilbung beS
35olfe$ in I)eutf$lanb wieber eine erneuerte X^ätigfeit jugewenbet.
SRartttt ®tn*ltt*
IL
©ie Slnftc^t ©etiler«, baß bie bilbenbe Äunft bie jmnbilblicfce
X>arfiellung ber ©tabte burcfy bie ?itteratur vorbereitet gefunben
l)abe, erhält in 93e$ug auf unfere £ammonia infofern »olle 33e*
ftätigung, als nachweislich f$on bie £umanifien Hamburg biefen
tarnen gegeben £aben.
Henricus Aquilonipolensis l , von bem e$ 1514 £eißt: Vivit
usque hodie varia conscribens, nennt in feiner Adolpheis 2 £am*
bürg fortwäl)renb£ammonia. ©eifpielSweife £ei§t e$ in berSÖibmung:
Hie tuae enim patriae primordia, et Hammoniensis
Et Lubicanae urbis gestaque digna tenet;
bie tteberfetyrift lautet; Incipit Adolpheis de gestis Theoros-
burgensium comitum generosorum et civitatis Hammoniae,
sive Hamburgi, unb ba$ erfie Äapitel, in welkem außerbem bie
£ammonia nidfjt weniger als fectySmal vorfommt, beginnt folgenber*
maßen:
Prosit Adolpheis Theorosburgensium inauret
Cathegoria decus, crescat alendus honor.
Magnanimos Comitesque pios, Pimpleis, Adolphos,
Hammoniae variis fortibus acta refer.
Ä* Äoppmanm
! ) @. Über tyn 2Reifr0ttT$ ^OortOOtt unb 2R0Öer, Cimbria Litterata 2, @. 40,
*) Meibom, Her. Germ. T. 1 (jpelmftett 1688), & 599-604,
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51
III.
©cfjonmbem ffiterologium ober £eterologium Öeinrid;
Soger'tf, ba$ inStoßodf 1506 ersten unb bi^er nur in 2 ©rem*
plaren — in ber £erjoglic$en SBtMiol^et in 2Bolfenbüttel unb in
ber be$ SSereinS für SWeflenburgtfcfje Oef^te :c. tn Schwerin —
befannt ijt, wirb Hamburg #ammonia genannt
Ueber Soger, au« Wörter in SBeftfalen gebürtig, einen £u*
maniften son großer SBelefen&eit unb — unclafjtfd&cm Latein,
^rinjenerjie^er unb poeta laureatus, ber juerfi 1475 in SRom
war unb sorfcer in Srfurt fiubirte, muß ic£ vorläufig auf 2lllg.
beutfc^e SBtogr* 3, @. 39 unb 794 serweifen, obwohl mir tin
jiemlt<# große« SWaterial ju »eiterer ?eben$bef$reibung jur £anb
iji Die auf SSeranlafiung beS SSerbener DecanS unb ?üner
$robfie$ SRtcolau* ©cfjumad&er C©^omafer) 1506 herausgegebene
@ebicj)tfammlung entölt lateinifdfje $oeme »erfcfiiebenfier 2lrt $on
ben ftebjiger 3af>ren be« 15. 3a£rJ)unbertS an bis jur $erau«*
gäbe; meifl oljne allen 2Bert£, abgefefcen son wenigen angegebenen
3a!>reSxa£(en unb ben au« ben ©ebidjten ju entne^menben $er*
fonalien. SWetyrere ber lederen betreffen Hamburg. ®ft* ba *
»on ^ijiorifcfyen SBertJ) l)at, glaube id) auänotirt ju fyaben. Die
SBerSretyen im ©anjen, benn mef;r ftnb biefe jum Xfjeil langen
formalen Sßortflingeleien nid)t, fyabtn wo£l faum Slnfpruc^ wieber
abgebrutft ju werben. SHelleidjt finbe i$ %ti\, meine SluSjüge
einmal jufammenjuftellen.
Die ^ammonia erf^eint an 3 ©teilen:
1) Der SBürgermeifter ^ermann ?angebecf b^tte mit 33. in ßrfurt
Calfo sor 1475) fiubirt unb war mit tym in Italien. 3n jene
©tubienjeit ge^rt ba$ ©ebid&t fol. 101b ff. Studiosissimo
Hennanno Longirivio sertum etc., barin ift Urbs Ham-
monis erwähnt
2) 3n einem wof)l fpateren Preconium Alberti Cliczing prepo-
siti Hamburgensis fol. 58 tyi$t e$:
culmen herile tuum :
Urbis ubi Hammonie cultissima moenia spectant
Exorditur, abhinc tenditur usque mare.
3) Fol. 107 b Grassante murmure : zelosa domino procoosuli
In Urbe Hammonia data panegyris. ÜRacI) bem SSerfe:
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52
„Hermanuum siccare nequit longuin fera rivum
Lingua"
ifl e$ an Hermann ?angebecf gerietet unb bur$ ba$ grassante
murmure wof)J bie Sntfie^ungSjeit angegeben: 1483.
«Kofi ort. Ä* ©♦ £♦ Äraufe.
■Wacty einer allgemein bekannten £amburgtf$en ©age (SBenefe,
£amb- ©efc^ic^ten unb ©agen 2. SlufT. ©. 138) f>at eS früher
fo »tele ?a<j)fe in ber @lbe gegeben, bafj bie Dienfiboten jtcfc beim
SRaty über ba$ täglic&e ?a$$*<£jTen bef lagt £aben unb ber 9lat$
bie jäf>rli$ in ber ©urfprafe aerfünbigte SBerorbnung erlaffen $at,
bie £errfdj>aften follten tyren Dienftboten nidjjt häufiger al$ xo'btywU
Kc& jweimal ?a<$S ju ejfen geben. Da biefelbe ©age audj
anberSwo im ©Zwange \% fo wäre e$ etwünfd^t ju fonftotiren,
wie weit biefelbe verbreitet ifi unb — fowett möglich — wann
jie an ben betreffenden Orten juerft auftritt Die greunbe unferS
SSereinS in unb aufcerfwlb Hamburgs werben bemnacfc gebeten,
unä furje -Wad^rid&ten über ben 3nl^alt unb bejie^entlicty über bie
altefle Slufjeicjmung ber betreffenben ©age mitteilen ju wollen.
£err Direftor $♦<£.£. Ä raufe in SRoftotf t&eilt mir freunb*
lid^f} mit, ba§ bie Xrabition, einer poli$eilid[)en SSerorbnung jufolge
feien bie Dienftboten nidjjt gehalten, mel)r al$ jwetmal in ber
Stocke ?a$$ ju effen, in SMünben, Hameln, 93remen, ©tabe,
Lüneburg, alfo woljl im ganjen gib* unb Sßefergebiete, wie
aud) in 5Woftotf lebe. 3n ©tabe behaupte man, biefe SSerorbnung
fei nocf) in Äraft, jte fei jwar unnötig geworben, aber niemals
aufgehoben.
Qint noc^ weitere Verbreitung ber ©age bezeugt SBalt^er
Scott. Der^irat (überfefct von ©. £. ©pifer, Berlin, Duntfer
& £umblot 1822) 33b, 1, ©. 94: Xrtptolemeu* gjellowlep auf
bem SWainlaub von ©l^etlanb Qu Slnfang be$ 18. 3af>r^unbert$)
gewitynte ft$ bei ber £abfucf)t feiner ©cfjwefter unb feiner eigenen
9iacf>giebigfeit leicht baran, „in einer tmmerwctyrenben gafienjeit
ju leben, nur gu glücflid;, wenn er ju feinem £aferfu#en tin
©tüdfcfjen ^Butler erhalten, ober ber täglichen S^ot^wenbigfeit, Cac^«
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53
ju effcn Ct>a btc SBofmung an ben Ufern be« g$f lag) entgegen
fonnte, roa$, in ober außer ber Qdt, unter ben ftefecn SBoc^entagen
immer an fed^fen gcfd&afe"* Die ^reSbpterianer Aap. 8: ,,©n
großer gefönter Sa$$ mürbe in unfern Sagen eine bei »eitern
rei<p<$ere £au$f>altung anzeigen; ju jener 3*ü C1679) aber
warb er in ben anfe$nltd)en glüffen ©cfiottlanbS in folgern
Ueberfluß gefangen, baß er gerobl&nlttb ben Dienfiboten jur Äofi
angemiefen warb, bie fogar bisweilen feilen in i&rem Dienftfontraft
ausgemacht tyaben, baß man tynen eine fo nribrige unb magen*
»erberbenbe ©peife m$t me£r als fünfmal bie 2Öodf>e geben bürfe",
Ä* Äoppmann.
^3 ep er in öle.
Die 3ttt ber Anlegung einer 2Wä^le an jenem längfi serftegten
SSad^e, welker bie roefWdfje ©renje ber £amburgif<$en ?cmbereten
gegen £olfiem na£e ber ©be bilbete, ifi un« nicfjt überliefert 1 , aueb
ni$t beren 2lufyebung. Der SRame „^epermöle" fommt metyrfadf)
urfunblic^ »or; fte mar eine SWüfcle ber ©tabt Hamburg unb
ftanb unter ber Sermaltung ber SWüblentyerren 2 . (£$ ifl jroeifello«,
baß ber alte $epermßlenbedf (f. oben ©. 34) ber ßlbe jufloß*
(Später $at man biefen Tanten auf ba$ SHmnfal übertragen,
welche* »on ber ©egenb be« Schulterblatts in ber SJorflabt St. $ault
norbroart* floß; biefeg ©allein trieb inbeffen niemals eine SWüfjle 3 .
3ene 9Wüj)le mirb wegen SWangel an ljinrei$enbcr SBafferfraft
eingegangen fein; öermutyli^ »er ober balb naety Anlegung ber,
befanntlicf) bis 1772 im Seftfc ber ©tabt Hamburg beftnblid&en,
„Sfteuen 2)?üj>le" am Ottenfener (Slbflranb, im jefcigen „9leu*
tmtylen 4 ".
*) 2>te2JtübIe beftanb febon 1301, »gl. £appenberg, £orid>$ dlbUxtt ©.67
2(nm. 1.
3 ) 3m Raffte 1484 würben 15« jur j?er(telhmg ber Stimme am 5)eper*
milenbef von ben SRiiblenberren ausgegeben; anbere 15® gaben bie
Äämmeretberren ju btefem Swecfe ber. ©. ßoppmann, äämmeretrecb*
ntmgen ber ©tabt Hamburg 4, ©. 82 (unter ber treffe).
3 ) 3)ie amtltd&e Äarte Hamburgs nebjt Umgebung »om 3a&re 1874 be-
jeiebnet biefen SBafferlauf noeb als „spfeffermublenbef 1 .
4 ) 93gl. gappenberg, gorub* @lbforte ©. 77. ©ie bort jum 3abre 1420
angefu&rte CRotij über eine aRiible dt\ ber &bt burfte fieb eber auf bie
spepermole belieben.
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Der Spanten ber „^eperm&le" fönnte möglicher SBeife bem
gamiliennamen be$ SWüllerS fetneit Urfprung verbanfem 3$
|>alte eg jebocty für wa$rfdf)einlt(f)er , bafi btefe IBejetc^nuitg
ein im Solfe entftanbener ©d&erjname ift, hergeleitet von ber
Älein^eit be$ ©ebäubeS unb ber geringen ?eifhtng$faf>igfeit ber
2Wüf>le, bie ejjer jum SWal^len von Pfeffer aU von Äorn geeignet
fcfjetne. @S mögte btefe Vermutung au$ behalt waf>rfdjetnltd(>
fein, weil man ftcf) im SKtttelalter C«?ie auef) jum Xljetl nod[> jefct)
jum Sttfttintxw be$ Pfeffers Heiner „pfeffermü^len" (runber @e*
jjaufe mit einer burd^ Dreien in Bewegung gefegten Steibevor*
rid^tung) bebiente* 3n bem ^effner^Slltenegg'föen Serie über
mittelaUerli^c ©erättye ifi eine foldfje ^feffermü^lc abgebtlbet*
9?ac^ ftubolpl;, Drtelextfon, ?cipjig 1870, Tommt tn Deutfd^
lanb unb ©ejlerreid[> bie Drt«bejeidf>nung //^feffermüfcle" ädf>täe|)n
mal vor, §. Sotgt*
©ine tttfunbe fce$ ^omfaptieU.
5Befanntli$ war im ^ultmonat be$ SafcreS 1804 ber Ur*
funbenfe^afc be$ £amburgif<$en DomfapttelS bem gewalttätigen
Singriff Unberufener auägefefct* Diffelben famen, wie ber Dom*
l>err SWeper erjagt \ in bie Domfird^e, ergangen ftcf) burety @r*
bredfrung jweier Spüren ben ©ngang ju einer verborgenen Xreppe,
welche nadfo bem oberen Xljeile be$ Chorea führte, unb brangen tn
ein ©emaety, ba* buref) eine Vertiefung ber ©eitenmauer be$
Styorä gebilbet war unb einen mit ben alten Urfunben be$ Äapitelä
gefüllten ©darauf enthielt» Die Urfunben würben fjerauägeriffen
unb, tyeilwetfe tyxtx ©tegel beraubt, auf bem ©oben um^ergeflreut
ober verfd&leppt Die Wittyiaty ber Urfunben fd^eint freiließ ben*
nodj an Ort unb ©teile geblieben ober nachträglich wieber jurüdf*
geliefert ju fein 2 , einzelne aber ftnb tn ben 33eftfc privater gelangt
unb bleiben bem rechtmäßigen ©gentljümer, bem ©tabtard^iv, unb
— wa$ fcfrtimmer tfi — ber @efd&idf)t$wiffenfcl)aft vorenthalten.
Durd) bie ©üte eines SBefannten würbe mir neulief) eine
$ergament*Urfunbe be$ DomfapitelS vom 5* 9Jlai 1312 mit an*
*) % % £. SReper, SBlitf auf bie 3)omfir*e in Hamburg, Hamburg (1804)
2 ) Sappenberg, #amb. Urfunbenbud) 1, @. XI, XII,
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fcangenbem Siegel gef^enft, bie t>er bt^ertge ©eftfcer, ein
rüfiiger 2l4>tjiget/ feit fetner Änabenjett aufbewahrt b&t, unb bte
aud> feiner ßrjä^lung nad) ju jenen 1804 „auSgef flirten" Äapitel*
Urfunben gehört.
8m 26. Sftoöember 1310 Ijatte ber neuernannte ßrjbifcfcof *on
93remen 3o$ann ©rant son Äapttel uub Äleru* ju Hamburg,
wie aud) »on allen ©eiftlicfjen ber Hamburger $rapojttur, al$
subsidium caritativum ben jefmten Xljeü tyrer 3aJ)re$einfünfte
»erlangt unb tynen mit ber grfommunifation gebrofjt, wenn fte
biefe gorberung niefit bi$ jum 6. 3anuar erfüllt fcaben würben*
I)a« Stomfapitel gab biefem Verlangen nidjt na$ unb würbe
be«f>alb mit ber angebraten ©träfe belegt, dagegen appellirte
im Stauten be$ ÄapitelS ber Domherr SWarquarb Stufte, erft
münblid^ San. 22 ju SBurte^ube, bann färiftltdf) gebr. 6 ju ©tabe.
3n golge beffen fam ti jum ?>roje^ in 9iom, unb bae Äapitel
ernannte Oft. 4 bie beiben I)om£erren ^>tnrtc^ son Älüfc unb
SWarquarb Stufte ju feinen $rofuratoren, um som pafiltcfjen ©tu£l
bie absolutio ad cautelam wn bem ©prucfyc be$ SrjbtfcfiofS ju
erlangen. Unfere Urtunbe son 1312 SWai 5 belehrt un$ nun,
bafc SWarquarb Stufte al« $rofurator be$ 3)omfapitel$, bem
$rofurator be$ (Srjbifcfyofa 3o£ann JBulle, gegenüber, son bem
päpflltd^en Slubitor Mag. Bertrandus de Mediolano bie gewünfcfyie
absolutio ad cautelam erhielt, buref) bie ba$ Äapitel unter ber
©ebingung ben 9ted)t$weg befreiten unb jt<$ ber richterlichen <Snt*
Reibung be* tyapfai unterwerfen ju wollen son ber grfommuni*
fatton be$ ßtjbifc^efS befreit würbe.
I)er bamalige £amburgiföe Dompropji Subwig son ©runfyorfi,
ber ftcf> bem 33egel>ren beg ßrjbifctyofä nad^ bem subsidium cari-
tativum juerjt entgegenfiellte unb gleidjjettig au$ ber ^Berufung
eine« ^rosinctalfoncilS na$ (Stabe wiberfpracb, fcfyeint gar feljr
ben Umnutf> ber 33remer erregt ju f)aben, ber ftd> in folgenben
SBerfen 1 ?uft gemaebt f>at:
Lodewicus igitur temptat rebellare
Cum tota diocesis prompta sit donare.
Hoc est Hamburgensium semper rebellare,
Qui sedi ßremensium se volunt equare.
Sappenberg, ©efcfetdjtequellen b. (Srjjtifte* u. b. ©tabt Bremen ©. 29.
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$ittri$ *ait aSBt«mttt.
3)er in ber ©efctyictyte ber ©tabtarjte Hamburgs bifytx un*
befannte $tmrf$ »an SÖiSmar war sermutpcf) ber unmittelbare
Sftacftfolger be$ Domherrn SWagifler SRobolfuS physicus, welcher
1308 serftorben mar 1 . 1334 Jan. 16 machte magister Hinricus
de Wysmaria, physicus civitatis Hamburgensis, compos mentis,
licet aliquantulum eger corpore, fein Xeftament in ber Äammer
be$ 9?atf)$notar$ ©eg^ebobo satt 9tybe auf ber ©c^re iberbriidfe ;
er »ermatte fein SBermögen discrete matrone Aven de Borch,
procuratrici domus sue, ac Johanni clerico, dicto Phisicus,
nepoti suo, et Elyzabet, sorori ejusdem Johannis unb ernannte
ju XeßamentösoUffredfern dominum Zeghebodonem, presbiterum
Bremensis dyocesis, — ac Olricum de Merica, — notarios
dicte civitatis Hamburgensis. ©egtyebobo »an 9tybe flatb im
3af>re 1350% wmutytic& an ber $ef*; fein Äollege £>lrt$ sen
ber £epbe fe^lt in bem 93erjeicbni§ ber Stat&Snotarien, roeld&eS
Cappenberg jufammengefieBt |>at 8 ; bie ©c&reiberbriicfe (camera
predicti domini Zeghebodonis in ponte scriptorum sita) wirb
j>ier am frühen genannt 4 « £♦ Äoppmamt.
^amftutget Ätrdjettortmuttq öott 152ft*
©ollte ftety irgenbroo in öffentlichem ober privatem 5Befty eine
ältere £anbf$rift son Sofyanntt 33ugenf)agen „Der grbaren ©tabt
£amborg SljrijiHfe Orbemnge" »om 3a$re 1529 in nieberbeutfetyer
©prac^e fmben OgL 9ti$ter, b. e»ang. Äird^enorbnungen, 1. 23b.
©. 127 unb ©d)ürer, t&eolog. Siteraturjettung 1877, 9lo. 25,
©p. 669), fo möchte ber Unterzeichnete bitten, tym batton SWit*
Teilung ju machen; namentlich £anbfcf)riften au$ bem 16. 3aT^r^
$unbert mären fel>r erroünfdjt.
Hamburg, gebruar 1879. (Satl »ettyeau,
$aflor ju ©t. 2Wt$aett$,
«paftorenffcraße 13.
') ©ernet, SRittSethingen att^ ber alteren 2Jtebtcinalgefdri<&te jpamburfl*
6. 7, 8.
*) Sappenberg, Sratiger't (Jbromea b. ©t. Hamburg ©.XIII; Kammern*
recfcmmgen 1, ©. 14, 15.
3 ) 21. a. D. ©. XI— XXIII; »gl. Ädmmeretredmungen I, ©.99.
4 ) Äämmereiret&mmgen I, ©. LXYin, LXXIX.
Dtud oon XI). tö. 9K eignes.
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JttttJ)eilttttgett
be$
Herein* für J)ambutgi|(fye ®ef(J)id)te.
M 5. 2. Sa^rgang. 1879. 5Wät$.
$erein$na$rtd)te»n
3n jmei 93erein$ftyungen, SWontag ben 10. unb SWontag
ben 17. gebruar, referirte £err Dr. Otto SR üb ig er über
©cf> mollert neuefteS 3Berf: „Die ©trafcburger Xucfjer* unb
SBeberjunft". — @uflat> ©c&moller, s Profeffor ber ©taatSnriffen*
fc&aften in Strasburg, befääftigt ji# feit 3<fy*n mit feinen
©4>ülern im ftaat$n>iffenfc£aftli$en ©eminar mit ber ©ewerbe*
gef$idf>te unb $at fc^on ju mancher ©c&rift aus bem betreffenben
©ebiete Slnlafj gegeben, ©ein neuefteä SEBerf tyatte er gemein*
f#aftlicf> mit Dr. ©tieba begonnen, ber befonberS bei ber Sbition
ber Urfunben tf)ätig mar, meldte 209 SWummern auf 348 Qtittix
umfaffen. Da Dr. ©tieba roaf)renb ber Slrbeit ^rofeffor in
Dorpat würbe, Bollenbete ©cfcmoller befonberä ben barflellenben
5tert allein. 2lu$ biefem ©runbe wünfe^te ©tieba auc^ nicfjt, als
SWitüerfaffer auf bem Xitelblatte genannt ju fein.
©cfjmollefS 33u$ ift taS umfaffenfcfle SBerf, welches btt jefct
über beutfdje ©ewerbegefcfjic^te getrieben ifi, ba e$ ba$ gefammte
bis jefct ebirte urfunblid&e Material ju Statte gejogeu fyat, tva^renD
bie früheren 2J?onograpl)ien meifienö nur ben einjelnen Dxt ober
bie einzelne 3u"ft betrachteten. SBirb f)ier auc^ nur din @e*
werbe, ba$ ©trafjburger £u$ma#er* unb Xuc&f>änt>lergewerbe mit
ben Sftebengeroerben betrautet, fo fömimmt borf) geroifferma§en
biefe Sinjelgef$ic£te auf bem SWecr ber allgemeinen ©eroerbe*
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58
gefegte* Die einzelnen Urfunben au« Hamburg unb Cübedf jtnb
uns puftfl nur ein tntcreffantcö iufammenfcanglofeS 33ru$fiüdf,
$ier finben wir biefelben fc£8n als Seilen im ©trom ber atlge*
meinen @ef<bi4>te eingeorbnet ©o beginnt ba$ SBerf mit echter
beutfd&er ©runblid^feit bei ber Sßeberei in ber »orf>iflorifd&en 3*ü
unb fmbet fd^on in ben Pfahlbauten ba$ 3Beib geföäftig am
2Öebflul)l. Sauge blieb bie Seberet tiu weibliche $au«arbrit
grfi gegen 1100 fommen auf f>erren$6fen SJWnner als Sebet
»or, unb erjl im Saufe beS 12* unb 13* 3äfn$ttnbertg (tnben
ft$ ju Äöln, ©ent unb anbem ©täbten förmliche Seberjfinfte*
Die beutfdfce SBeberei fie&t unter bem (Einfluß be3 2lu$lanbe$, be*
fonberS ber Sftieberlanber, xoit in Springen unb SBien bie SÖeber
unb Xucbfärber fdf>lec$tweg „ftlämfger" Riegen. 3n einem fefjr
ausführlichen @rcur8 wirb Wt <£ntjie&ung bti 3unftwefenS bärge*
jlellt, — unb biefe Partie ge^Srt wo$l mit ju ben beften be$
Sßuc^e^ 3m ©egenfafc gegen bie früheren gorfd^er, bie ba$
3unftwefen einzig unb allein au& germamftfjem ©eifle Verfetten
wollen, glaubt ©d&motter in ber Sntjiefmng be$ 3«nfto>efett$ \>ai
Stefultat »erfd^iebener Strömungen erfennen ju muffen, befonber«
einer germantfcfien, bie »on Unten herauf bie egoffiifd&e ©fnofjtn*
fd&aft entfielen lieg, bie nur bem ©enoffen gleite« Stecht gewahrt,
jt$ aber gegen bie 2lußenjief)enben fernblieb »erhält, unb fobann
einer romamfefcen ©trömmtg, bie son £)bra $er burd& getfHt$e
unb weltlid&e Ferren bie einzelnen ©ewerfe organifcjj in baS
©anje ber ©tabt eingliebert* 3n fe£r feiner Seife wirb barauf
fjingewiefen, wie fd&wantenb in ber Sltejien 3^* ta ©egriff „%n*
nung" ifc wie er fowofjl bie ©en offen fcfcaft, <*** *> a * ®* x *
fauf$re$t, afö bie ©träfe für »ergeben gegen bie 3rnntiig&
gefefce bejeic$>net. %xty fireben bie 3 fl nfa barna<$, einen 3unft*
jwang ausüben, aber aueb biefer äußert ft$ J## »ergeben,
als perfimlid&er, örtlicher, fa#'cf>er 3*^8- $ er \*¥fy* 3w>ang
unterwarf nur bie gewerblichen $robucte einer ©c^au ober Prüfung*
Sei ben Seberu $at jt<$ gerabe biefe Slrt »on 3wang am langflen
erbaltem Der große *olf$wirtyfcbaftf»d>e Ümfd^wung be$ 13* unb
14. 3abr^unbertö wirfte aud^ ganj befonberS auf bie Sebereu
Die einfache Äletoung wid[> einer luxurtöferen, ber $el$ mafyt
mc$r unb mel^r ben gewebten ©tofftn $la$, ber häufige 2Öe$frf
ber 5Woben serme^rte immerfort bie Stad^frage nadj> Xud&en* $a*
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terefian* ifl e* ju fe^en, wie au* bamal* f*on ba* Kapital eine
©*etbung m Unternehmer unb Arbeiter, ober beffer retc^c £anbler
unb arme £anbwerfer $en>orbra*te* ©o entwitfeln ji* in ©trag*
bürg bie $u*er ober Xu*£änbler au* ben früheren 3Öoflf*lagern
ttnb SBoflftfnblern, wfi$renb bie SBeber in immer größere Ab*
^Sngigfeit tum ben erfteren geraden» ©ne Steige neuer @eft*W*
fünfte gewährt bie Darßeflung *on ben 3unftWmpfen, bie be*
fonber* tyre Ürfa*e in ber finanziellen Abfcängigfeit mancher
3ftofte t>on ret*eren ©ilben fcaben* ©treifli*ter fallen auf bie
JWeiberrten ber SBeber unb ©ewanbf*neiber bi* na* ©*feflen,
©teubal unb ?iibedf, wobei bie grage na* ben ©ewanbftfufern
unb bie Unterf*iebe *on Storb* unb ©fibbeutf*lanb in ganj
neuer Seife beifügtet »erben* 3n 5fcnli*er 3Beife werben bie
SBer^fiftntfpe ber STOeifter unb ©efeBen befwnbelt, bie man*e Aefm*
li*feit mit mobernen SBer|filtniffen bieten, Damal* aber tritt bie
Dbrigfeit f*li*tenb jwif*en leibe Parteien, unb ni*t immer ju
©un#en be* SReifter*. Sir fSnnen bem SJu* ni*t bi* in bie
JBerfn5*erung unb SBerfleinerung be* 3ttttftmefen» in ben lefcten
3a^unberten folgen, fonbern $eben nur $en>or, ba§ gerabe biefe
parallelen ju ber mobemeu 3*f* bem JSerfajfer felbji naty feiner
eigener Aufgabe befonber* wi*tig erf*einen. ©fe foBen jeigen,
wie in ben 3tittn großer {beiden ©Sprüngen neue formen be*
Seben* nur na* einer Steige *on tafienben 93erfu*en gefunben
werben fönnen, tt>it jt* biefelben au* garten Äampfen trofc vieler
3rrtf)ümer unb wilber Au*brü*e uon ?eibenf*aft f>erau*ringen.
<£* fofl a(fo ba* 93u* ni*t nur eine (Sammlung t>on fulturge*
f*i*tli*en Antiquitäten fein, fonbern juglei* ein 33ewei* für bie
focialj>olitif*en @runbanf*auunjgen, für bie ©*moHer feit 3atyren
ffimpft. — gflr bie lofalen @ef*i*t*»ereine aber ifi ba* 33u*
gewt§ unentbehrlich Referent l)ebt befonber* $er&or, ba§ eine
jufammenfaffenbe Arbeit über ba* 3unftwefen einer einzelnen
©tabt, unb gan$ befonber* Sirbetten über bie ältere Xertilinbufirie
ni*t o£ne baffelbe gef*rteben werben fönnen* £ier ftnbeu ft*
aDe ©efufjtfyunfte unb gragen berührt, auf bie ber fleine ?ofal*
forf*er mit feinem geringen Material häufig gar ni*t fommt,
SWit biefem 33u* wirb e* tym fünftig ein ?ei*te* fein, bie fünfte
ju fmben, wo er mit feiner Arbeit einjufeften $at. Da* bem
,$3u*e beigegebene 401 Stummern jfifclenbe 5tegejien*er$ei*m{j über
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J>0_
Xertilinbuflrie tft für äljnlicfce Sirbetten ein wahrer ©t£a$ unb
©egroeifer, ber unenbliitye SWitye erfpart 1 .
Slm SWontag, bem 24.gebruar, machte £err Dr. Ä. Äopp*
wann SWittyrilungen über baä Slmt ber 9teper unb ben Rannte*
Ärugtag ber 9iepergefellen. 3n„ einem erflen Steile fftigtrte ber
SRebner auf ©runblage ber ^amburgifcfjen unb ber ?übif$en
Slmtärotle, ber Äammereirecfmungen unb anberer Duellen bte SlmtS*
tterl;altntffe ber SReper (erßeS SJorfommen, SWeifterroerben, 9leper>
berg), tyre SlrbeitSroeife (Äabergarn, Duften, troffen ober Äarbele,
Äabel; wervel, hovet; auf 93efteÜung, auf eigene 9ted)nung;
Umarbeitung), il)re 93orred)te unb ©efcfjränfungen unb bie ©emein*
famfeit iljrer ^ntereffen* gine Darlegung ber Drganifation be3
SlmteS (©arnfpinner, ?e£rltnfl, Änecfjt, sulveshere unb de twe
mester, de des jares dat ammet vorwaren) bilbete ben Ueber*
gang jum ^weiten S^eil be$ SBortragee. 3n biefem wieg ber
SRebner auf bte SSerfinberungen £in, welche im Saufe ber 3«* ta
ber Drganifatton ber ©efellenf^aft ftattgefunben £aben (SHtgefellen,
2Bort$aber) unb gab an ber £anb einer ©elagSorbnung, n>eld;e
erfl im 3a£re 1822 gebrueft mürbe, bereu öffentlicher 3nf>alt
aber offenbar einer tttel früheren 3*ft entflammt, eine Säuberung
be$ ©efellengetage« am 3otyanm$tage* Diefe ©elagSorbnung
üon 1822 wirb im 7. 93anbe unferer fttitförift »eri>ffentltc|>t
werben»
9t ©ettritb.
SS tft früher t>on mir nac^gewiefen worben, baß bie um bte
SWitte be$ 14. 3a(>rl)uubert3 toütyenbe $eft, ber fog. große ober
2lm ll.Suni 1878 maebte spvof. grenäborff in ber achten 3aQret*
»erfammlitnc* beä £anfifcfeen ©efcbtcbttoereinS 9flittbetltingen: 2(u$ bei-
ötfefeen <£täbten unb etabtreebten, bte im nÄcfeften #efte ber £anftfcben
©efebieb tebMtter junt Slbbrucf gelangen werben, unb am 16. 3an. 1879
t>erla$ sprof. SSifcfcb in ber ©efammtfifcung ber jtönigf. Slfabemie ber
SBiifenfcbaften st» Berlin eine 2hbeit; Ueber bte nteberbeutfeben ©e=
noffenfefeaften M 12. unb 13. 3abrbunbert$, roefebe in bem 2Ronat$*
beriefet ber Slfabemie mit einem ttrfunbltcben Slnbang (3ue ©efefetebte
ber ©ottinser ©üben unb Snnungen) wfljMnbig mitgetbeilt tft. 2luf
betbe facbwroanbte arbeiten fei ber fiefer tfernrft btngetviefen. & jt.
k?Jc
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frtwarje 2ob, in Hamburg im 3al)re 1350 jur (Einrichtung eine«
neuen ©egräbnipplafce« führte, welker Anfang« ber neue $ir$f)of
biep unb fpäter ber @lenben^lir$f)of, ber wüjle Äird^^of ober ber
©ertruben*£ird^of genannt würbe (3ritf$r, f. £amb. ©efö. 6,
©. 244—54). Slflgemein befannt aber tft, bap — na$ einer im«
*on Slndfelmann aufbewahrten 3nf$rift — ber 95au ber 1842
niebergebrannten ©ertruben^fapelle erfi 1391 begonnen würbe. —
SWupte e« f$on au« allgemeinen ©rünben auffallen, bap bemnaety
ein 3citraum son 41 ^atyren tterßricfyen wäre, t$i ber 33egrabnip*
plafc tton 1350 burd) bie Srrtcf>timg einer Äapcfle feine solle
SBetye erhalten Ijatte, fo famen no$ bie weiteren befremblirten
UmfWnbe j)inju, bap fd)on 1365, alfo lange be*or ber ©runbftein
ju ber ©ertruben Kapelle gelegt würbe, ber ©egräbnipplafc ben
SWamen @ertruben*£irdf#of führte, tmb bap fd^on 1388 bie jefcige
tfilienftrape al« platea sanete Ghertrudis bejeid&net warb.
£)tefe Staffel löfen jt$ jefet burety eine urfunblidje Sftad&riAt
auf bie einfädle Sßeife: 3n feinem Xejiament aom 3a£re 1350
legirte nfimli<$ ber $re*bt)ter Dietrtdj gjbtng 2 # an bie ©truftür
einer jeglichen Äird)e in Hamburg, ncimltd) an bie ©truftur be«
I)om«, ber »(er ^farrfirdjen, ber beiben Älöfter, ber beiben
#ofpitäler unb be« im @t. 3afobi*$ircbfpiel belegenen neuen
Äfr^of« 1 . Die 1391 erbaute @ertruben*Äapelle l)atte alfo eine
Vorgängerin, bie ben ©egräbnipplafc aon 1350 aon Slnfang an
ju einem Äircf^of machte unb fpater tyren Sftamen auf bie 9lafy
folgerin übertrug. &♦ Äoppmamt-
Sur finnbilblid)cn ©ctfieUtmg öon statten.
n.
3u ben allegorffcfjen ©tabtbarflellungen pnbet jtd) nm Sflotij
in einem Sluffafc im Äunftblatt, ,,3eitfcbrift für bilbenbe Äunft",
£erau«gegeben »on t>. ?üfcow, £eft 6 (1879), ©.186, „ßur
Äunftgefcbicfjte ber £ol)enfiaufenjcit, Äaifer ftriebrief)« n. ©rüden*
t£or }u Gapua unb beffen ©eulpturenfömuef, »on 6. t>. gabriejp".
*) ad strueturam cujuslibet ecclesie in Hamborch 2 marcas:
sanete Marie, Petri, Jacobi, Katharine, Nycolai, saneti Spiritus,
fratrum minorum et predicatorum, saneti Georgii et novi eimi-
tirii siti in parrochia saneti Jacobi.
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©iefe* jcfct tyeilweife jerflörte Xtynx war ein fe^r rei$ unb pradfrtig
aufgeführter Sau, ber um bie SWitte be* 16. 3afcr£unberW ju
einem Srutfenfopf ober einer ©tabeHe umgebauet würbe»
Sine 33ef#reibung be* urfprüngli<$en 3uffonbeS ift un* nun
in einer ^anbfd^riftttdpen (S&ronif im Slrctyfo ju Sapua erratet,
bie *>on ©cipione ©annefli l^errul^rt unb bi$ 1571 reicht, alfo
t>on einem Slugenjeugen be* früheren 3ttfanbe$ t>or 1557, bem
3a£r be« Umbaue*.
5»ac£bem ber gferonift bie „frönen unb bewunbernäwertfren
2#urme &on Sapua" al* ein SBerf be* Äaifer* grfebrl^ httffyntt
£at, fa$rt er tn folgenber Seife fort:
//3m 3a$re 1247 lieg er jwif^en ben genannten Stürmen
tint prächtige SWarmorpforte, gefömüdft mit serfd&iebenen Äunfc
werfen, ^erfteüen nnb tn i^rem oberen 5#rüe »erfcfyiebfne in ben
antifen Ruinen Saptuf* gefunbene ©tatuen in bewunbern*wert$er
Stnorbnung auffiepen; etwa* nteberer lieg er feine eigene ©tatue
mit ber Ärone auf bem Campte ^tnfefcen unb barüber befanb ftcf^
tiefe 3nfc$rift:
„3Bie elenb mad&e itfc 3ene, »on betten t# weiß, bafc ifcre Xreue to&nlt".
3ur Siebten griebri^* war bie ©tatue $ietro* belle SJigne au*
Sapua unb borüber flanb getrieben:
„2Öer rein ju leben prebt, m5ge nt£ig eintreten".
3«t Cinfen war bie ©tatue be* 3te<$t«gelef)rten SRcffrebo *on
öenesent mit biefer ^nf^rift:
„Der Stoiber (Invidus) färbte au«gef$lofien ober «t ben
Äcrfer geworfen ju werbend
3nt unteren Steile r über bem ©ewölbe be* 2$ore*, war eine
grauengejlalt, bie ba« „treue Gapua" barflellte, Diefe jeigte,
inbem fte fidf) bie 53ru(l aufriß im 3mtern einen Sloler, wetyrenb
über i^rem Raupte biefer ©pruci) fianb:
„Stuf be* Äaifer* 93efe£l wa$e \fy über ba* 5Rei$".
©obann folgte bte £#orwölbung, worin in ©eulpturen son weifM
blinfenbent SWarmor siele £rop$äeu unb ©iege be* Äaifer* bar*
geftellt waren.
3n unferen lagen ijl alle* jerflBrt worben; nur bie ©tatue
griebricj)* fie|>t ba, wie jte in ben legten Sauren ber ©enat t>on
Sapua neben bem SSrüdfentfwr mit tyrer Snfcijrift wieber aufrichten
liefc", ®tattin ©enelcr*
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3ttfo& ®e»er&
©elabon* weltltc^e Cieber »on ©eorg ©reflinger (granf*
fürt a. 3W. 1651) * enthalten im Sln^ang ein ©ebicfct: Son ber
tytrKfyn SBietoria, wtfyt bie (ätyrifien son ben Xürrfen erhalten
$afcen, ben 12* SWa? 1649* Daffelbe &er£mlic&t einen ©ieg, ber
in ben kämpfen ber Xürfen unter ©ultan 3bra£im C1640— 48)
gegen bie Stepublif Smbtg um bte 3nfel ßanbia (1645—69)
ftttf bie ©eift ber gfcriffcn fiel, ©trop$e 3 lautet:
Sfcnebtg »ar ber SBmfjettg &ier,
©ff XfirAn |>eer ju peitföen,
SBer öffnete |ierjn bte 2#ür?
♦ Gin ©Ziffer *>*n ben Xeutftyen,
Den Hamburg $at,
Die n^rte ©tatt
®rjfugt, ben jeber fennet
Unb 3ac*b ©e&ert nennet
ffler mi$ ÜW&ereS über 3<rfob @et>er* ju beraten? SBBir
Hamburger föflten ttn* ©reflinger 1 * ©ort befonber* gefagt fein laffen:
Senebig gibt i£m Sdu^m unb <£$r
Unb fn>4>bef(|ä$te <5aben,
©0 fol tin, Xeutföer tyn aielme&r
3n guten <5&ren £aben*
it ÄeWrauuwu
$te ^amburgtfe^e 2trtnenerbnung in aSwumfc&toetg*
3n ber flefnen ©cfcrift: 3of>ann Jlnton ?eifetöifc unb
bie Armenpflege in ber ©tabt Sraunfc&toeig »on ?ubmig £änfel>
mann (©eparat* Slbbrucf au« bem „Sftorbroefl". 33remen* Drucf
öon ©♦ Rundet) roirb inöbefönbere bie ©efebiebte ber 9leugejtoltung
beg 33raunfcb»eiger StrmenrcefenS C1802 — 1805) na$ bem ÜWufier
ber Hamburger Slrmenorbnung *om 3a£re 1788 geföilberf* Sin
praftifefcer Slrjt Dr. gif # er ift ber grfte, ber für dm fold&e
Stougeßattung ftcfjt; banu tritt ber ?itterar$ijlorifer 3o|>ann
3oad^tm <£fcf)enburg, ein geborener Hamburger, für bie @a$e
tin; erft am 13* gebruar 1805 aber fommt bie neue Slrmenanfialt
als ©cfjbpfung beS Dichter« ©e^eimen 3ujHjrat^ Seifewifc
n>irflicf> jur Ausführung.
') «erifon b. Spamt. @#rtftftefler 2 / @. 590 unter 9*o. 9*
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2luf (gfcf>enburg^ Slnregung f>atte 1799 3»o$a nn ©eorg
33üf4> einen Entwurf einer SReorganifation bed ©raunfc&weigifcfjen
Slrmenwefenö naefj ben in Hamburg bemalten ©runbfä&en au&
gearbeitet, ber »on @fcf>enburg bem Slrmenbirectorium eingereiht
würbe* Die Sumutbung Sfc&enburg'S aber, baß ba$ Directorium
feine Autorität für 93üf(ff« $lan eütfefcen wolle, würbe abgelehnt:
„SRicfct fo fefjr, weilbieö gleid&fam eingegeben £ieß, baß erft ein
grember auf ba$ einleucbtenbe Seifpiel Hamburg« f>abe frtnweifen
muffen, unb f>ierwn »orau$ftcf)tlicf) bie bewußten Äritifafier einen
SInlaß j>erne£men würben, ber S3ef>örbe ben Vorwurf ber 3»nbolenj
anhängen, ,,„n>a$ für baS Directorium um fo f$mer$after fein
müßte, als eö in 2Baf>r£eit fd^on feit mehreren 3a$ren mittag
lieben 3been umgegangen ift"". Da« auäfd&laggebenbe Sebenfen
mar, bie Unreife beS tylant »erbe ba3 Slrmenbirectorium compro*
mittiren. einige feiner wic&tigfien 33orauSfefcungen trafen namli$
nicj)t ju: bie 3^1 ber Slrmen war ju gering »eranfc^lagt, bie
Drganifation ber geforberten $flegf$aften auf ben ©runbfafc einer
3wang$pflic$t jur Uebernafmte öffentlicher Slemter baftrt, melier
in S3raunfd^n>eig leine Slnwenbung fanb unb noeb weniger, wie
niefct of)ne gug ba$ Slrmenbirectorium urteilte, |>ter auf Slnflang
rennen burfte* ge^Igriffe, bie allerbingS bie SWemung nahelegten,
baß jur Slufftellung eine* . berartigen §>lane$ nur tin f)eimif$er,
mit ben localen SSerbaltniffen innig vertrauter SWann berufen fei"*
Ä* Äoppmanm
®te fünf Ätrd)fptclc ^autburgö tn <S$arafttt unb
%tthtmift.
SBon befreunbeter £anb wirb ber SRebaftion folgenbe ©knurre
mitgeteilt, bie ft$ im ©ertrag jum Sftacbtiföe für muntere unb
für ernjtyafte ©efellfcfjaften, gine SBoc^enfdjrift, Hamburg, bet
DalenQon 1766, (5. 3 finbet:
,ffian fagt, baß ba$ gemeine 33olf in ben fünf Äircbfpielen
»on Hamburg fünf t>erfcf)iebene ©prägen rebe, weld&e jugleicb
feinen (praeter anzeigten* <5o fagt e$ jum (Stempel in 3acobi
Äird^fpiel: wat snack jy? in g>ctri: wat segt he? in Nicolai:
wat will jy? in ßatbarinen: wat bleeft (beleeft) em? unb in
Sfleu^SDtictyaeliS: wat praat jy?".
$iud »on X&. 9. 2Rei|nei.
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iMtttJjeUttttgett
be«
herein* für |amburgi((t)e totftfWU.
M 6. 2. Sa^tgang. 1879. 2tyrü.
Serem$na$rid)tetn
21m 6. SDWrj 1879 aerftorb ju ?üneburg Direktor griebricfc
2Bill)elm 93olger, Dr. phil., correfponbirenbeä SWitglieb be$
SBereinS für £amburgifd)e ©efd&icfjte. Der SBerftorbene, am
31. SWarj 1794 ju -Meefce geboren, war fett 1815 am 3o£anneum
ju Lüneburg t^ätig; fett 1844 war er Dtreftor ber 9tealf$ule.
1867 trat 93 o lg er in ben 9Ju$eftanb, fefcte aber feine fc£riftftellerifc&e
unb gemeinnüfcige S^ätigfett fafi bte an feine« SebenS Snbe fort*
Sfteben anberen arbeiten l^atteSJotger bte Verwaltung ber?üneburger
©tabtbibliotyef übernommen unb war ber ?eiter be$ tortigen Sflter*
tfmmättereinS; er l)at jatylreicbe Sirbetten über bie ©efcfjidjte ber
©tabt Lüneburg veröffentlicht, bte brei erflen 33änbe beä ?üneburger
Urfunbenbu^S herausgegeben unb SWaterial ju ferneren 33änben
bearbeitet.
2lm 18. SWarj 1879 »erftarb ju Sübecf DberappellattonSraty
(Sari SÖil^elm $auli J. U. Dr., correfponbirenbeg 2Witglieb
be$ SBereinS für £amburgif$e @ef$icl;te, geboren ju ©remen ben
18. December 1792. Set ber ©egrünbung beS £)ber*2tppellation$*
gerid&tö ber vier freien ©tabte 2)eutf#lanb$ ju ?übetf, 13. 9to*
»ember 1820, warb $auli ©ecretair, unb 1843 9laty be$ @erid>t$;
im 3abfe 1876 trat er in ben 9*u£efianb. Sfteben feiner amt*
liefen SBirffamfeit war ber SBerflorbene vielfach gemetnnü&tg tyattg
unb befestigte ftcf) namentlich au$ mit l)iftorif$en ©tufcien; er
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na$m Ztyil an ber Verausgabe ber erfien 33änbe beS ?übecfer
Urfunbenbud)S, wie an ber ^Bearbeitung ber B^tfc^rift beS 33ereinS
für ?übifcf>e ©ef^idjte (beffen SBorftfcenber er wieberljolt war),
unb l)at neben feinen grünblicfjen Staublungen aus bem Cübifdjen
SRec^te namentlich jene ungemein wertvollen cultur* unb red^t^
gefcf)icf)tltcf>en Sluffä^c über baS mittelalterliche ?übecf veröffentlicht,
meiere auef) bei einem größeren ^ublifum ©inn unb SBerflcmbnif?
für bie ^nftttutionen unb 9Ser$Sltniffe beS SWittelalterS erwteften
unb bie ©ef$icf>tSforf$er auf baS <£tobringli#e auf bie grope
33ebeutung ber fog* ©tabtbüc^er für Stents* unb $ulturgefcf>ic£te
^inwiefern
2lm 1.2lpril 1879 fiarb^eter Slrnolb Äeetman J. ü. Dr.,
geboren ju Hamburg am 20* 3uni 1797. £)er SSerjlorbene war
»on 1827 bis 1848 SlmtS* unb ©eri^tSactuar in SRifcebüttel
unb lebte feitbem in feiner SBaterftabt. Sr Ipattt ein lebhaftes
3ntereffe für bie l^etmifd^e ©efc&idpte unb war ein regelmäßiger
©efuctyer ber SSerfammlungen unfereS SSereinS, SBctyrenb feiner
SlmtStyatigfeit in SRifcebüttel $at Äeetman ftd§> wefentlicfje 8er*
bienfte burd) bie fyjlematifd)e Drbnung beS bortigen 3lmtSarc$foS
erworben* (Sin von tym abgefd&riebeneS unb mit (Erläuterungen
verfefjeneS SBerjeid^m§ von ©dpenfungen an bie Äircfje ju Sllten*
walbe aus bem 15. 3äW>unbert wirb von anberer £anb bearbeitet
in einem ber nä#en £efte unferer Beüförif* veröffentlicht werben*
2lm 20* 2tyrtl 1879 fiarb 33ürgermeijler £einricf) Delling*
laufen J. U. Dr., geboren ju Hamburg am 16. Styrtl 1796,
jum 9tat£S£errn erwählt am 4 3uli 1831, jum Sürgermeifler
am 23* £>ecember 1842. 3n SSeranlaffung ber SBeränberung ber
£amburgif$en SBerfaffung im 3»a$rc 1860 fcfcieb ber SBerfiorbene
aus bem Senat aus unb trat in baS Dbergericfyt als beffen
^räftbent über, welches 2lmt er im 3a^re- 1876 nieberlegte.
33ürgermeifter Äellingbufen war feit ber (Stiftung beS SBereinS
für £amburgifd[)e ©efdjidjte beffen Sftitglieb unb £at fid) burefj
bie von tym im 3abre 1869 in'S feben gerufene „33urgermeijier
Äetlinglmfen'S Stiftung" für immer ein ehrenvolles £>enfmal feiner
iitbt jur 2Biffenf$aft unb Äunft fowie feiner patriotifcfjeu @e*
ftnnung gefegt*
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SfatSWontag, bem 3. SWarj, fcielt £err Dr. g. SSoigt einen
Sortrag über bie #oljfcbni£roerfe im #amburgifcben SWufeum für
Äunfi unb ©etoerbe. Derfelbe glieberte ftd§> in folgende 2lb*
Teilungen :
1. SUtfyifyd £olifcfmi&werf< SBor Slllem ftnbet jt$ £olj*
fcfcntfcwerf an Slltären, unb jtoar pflegt, wo nicfyt etwa ün @e*
mälbe ba« SWittelfelb be« 2Iltar* einnimmt, ein £auptjtücf bie
5Wttte be« Slltar« ju bilben, an toelcbe« jldj> »ielfac^ Heinere
güllungen aufgießen; ebenfolctye fdjmütften aucf> bie Stußenfeiten
ber Slltarflügel. Sttan trifft babei einen großen 9tei$t&ura oon
giguren, unb oielfa$ roafcrbaft ffinfHerifc^c 3tu«fübrung. 3»n ber
5Ra#arfc£aft Hamburg« jeic^net jt$ berSfltar ju Slltenbrud^ au«.
3lucf> jur SBerjierung »on G&orflitylen, Äanjel, Orgel, Spitap^ieu
u, f* io. würben #olifdjni&werfe oerwenbet. $>a« SWufeum bejtyt
feine ^erttorragenbe $oljf4)ni^arbeiten au« Äirt&en; unfere £am*
burgiftyen Äirdjen £aben jwar früher manche wertvolle ©tücfe
gelabt, bo$ ift wenig mel)r son benfelben erhalten.
2. #oljf4>mfcioerf in ©ebäuben. $itr fommt namentlich
in 33etrac^t bie waljrenb mehrerer 3a$r£unberte üblicty gewefene
SBefleibung ber Sßanbe mit ©etafel unb bie 3lu«f$mücfung btefe«
©etäfel« mit £oljfd)ni&werf. 3n ber SÄenaiffancejeit tourben auf
fol$e« ©etafel große Äofien oerwenbet. 3m SWufeum ftnb nur
wenige ©tücfe oon SBanbgetafel au« alterer fttit sor|)anben, ba*
gegen ift baffelbe im 33eftfc eine« prächtigen ©etäfel« au« ber Qtit
?ubwig XVI., welche« einen großen ©aal be« einft 3enifcf) 1 fcf)en
£aufe« in ber Äatyarinenflraße jierte unb eine ^oljfd&nifcarbeit
erfien SRange« tfi. Der ©aal war bi« unter bie ,Dedfe mit ©e*
täfel belleibet, welche« in einjelne in ber gefcbmacfoollfien unb an*
rautyigficn Seife gefc^mücfte gelber abgeheilt man Slucb einige«
in gleicher SBeife gefd&mücfte ©eratl) be« ©aal«, ©piegelra^men,
©piegeltifdje, 3Banbleuc|terra&men, ift im SWufeum. 2lUe« iji au«
bem sollen #oI$ £erau«gearbeitet unb mit ber größten Sorgfalt,
roie mit feinem SBerftänbmß be« !Wad)gebilbeten l)ergeftellt.
2ln anberen ^oljft^ni^ werfen au« bem 3nnern »on ©ebeiuben
bejtjjt ba« SRufeum au« bem ehemaligen £aufe an ber Scfe ber
SWattentwiete unb be« jfremon einen ^oljpf eiler oon 1536, eine
Xreppe unb einen reichen Sßanbfrie« oon 1601, fo wie einen
SSalfenträger au« bem ßnbe be« 17* 3a$r£unbert«, enblicfc tin
6*
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aus einem Söauerntyaufe in ben 93ierlanben f)erjlammenbeS, im anfange
bcS 1 9. 3a£rf)unbertS angefertigtes ffianbgetafel mit eingelegter Arbeit.
3. £auSgerat£. 2ln ©$rcinTen fcijeint man in ber alteren
^ät sorjugSweife £ol$fd)nt&werf gehabt ju l)abem SBanbfctyränfe
ober mit bem ©etäfel ber SBanbe verbunbene ©d&ranfe, namentlich
bie Spüren ber erfleren, würben oft reic$ verliert* ©päter Tarnen
bewegliche ©djranfe auf, welche im anfange beS 16. 3af)rf)unbertS
in Ü)eutf(^lanb allgemeiner gebräuchlich geworben fein mögen; fte
waren bamalS in einen unteren unb einen oberen ©d^ranfttyeil
jerlegt; biefe Sonflructton trug wefentli<$ ju reid;er ornamentaler
SluSflattung ber ©$ränfe bei, inbem man bie ©cfcränfe mit einem
mittleren unb einem oberen ©eftmS verfaß, bie von reid) gefd&ni&ten
Säulen ober giguren getragen würben, wäljrenb an ben Stillungen
ber ©cfyranftyüren figürliche ©cenen, eingelegte 2lrbeit u, bgl an*
gebraut warb. 3w füblidjjen Deutfdfjlanb wanbte man vielfad)
gormen ber Slrcfyiteftur auf ©cfyränfe an, inbem man ben Spüren
unb güHungen ein £auStf>ür* unb genflerartigeS Slnfe^en gab u,f* w,*
SllS fpäter ©$ränfe mit $ol)en Spüren in ©ebrauef) famen, ver*
änberfe jtdj) ber ©til ber ©cfcränfe, unb wenn aucf> manche wert^
unb funftvolle ©$ni&arbeit an benfelben angebracht würbe, fo
blieb ber ©til bod) nicfjt rein, unb artete aHmäl^li^ aus. Stucf)
bie 9tococo*3eit, wenn fte auefy ntd^t feiten anmutige formen
fctyuf, war ni$t immer glüdflid[> im Slufbau ber ©d^ränfe, an benen
baS ©cfynifcwerf metyr unb metyr verfctywanb, um glatter £oljarbeit
$lafc ju maAen. Diefelben SBanbelungen im ©til matten audf)
bie anberen SDWbelpdfe buref), unb war babei bie juneljmenbe
Senufcung beS SWa|)agonif)ol$eS ber Slnwenbung ber #oIjfdf)nifcerei
nid)t günfiig, welche für jene £ol$art nid^t geeignet ifl
DaS SWufeum befi£t einen vortrefflichen ©arberobenfdpranf
italienifdjer Slrbeit aus bem Slnfang beS 16* StoWwnbertS, unb
tint SReifje ausgezeichneter Sremplare von ©cfyränfen beutfcfyer
Slrbeit aus ber gleiten Qtit bis jur ©egenwart l)erab, welche bie
ßntwidfelung beS ©tils, namentlich aber bie reiche 2luSfd[)mücfung
biefeS £auSgerät$S unb ben Ijocfy entwidfelten Äunftgefcfymacf ber
£ol$fci)nifcarbeiter früherer Seiten jeigen. £)ie SWebrja^l biefer
prachtvollen ©$ränfe ift aus SWeberbeutfd&lanb,
2ln bie ©df)ränfe reiben |Tcf> bie Sirupen an; bie SSorberplatte
berfelben warb mit ©$ni&werf, fowol^l ornamentalem xou figürlichem,
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rei$ gefd^müdft ©toff ju ben ftgürltc^cn ©cenen lieferte
in ber Siegel feie biblifc^e ©efcfjicfyte. 2lm (augfien Ukbcn feie
Xrul^en im 33auernftanbe im ©ebrauci), wo feiten eine SluSfteuer
ofme eine „bunte 33rautlabe" war* 3« ben ©labten traten fpfiter
Heinere 93e|>ältcr an feie ©teile ber Xru^en, auf meiere sielfad)
ein überaus jierlidfjer ©cfymucf son ©ctynijjmerf ober eingelegter
Slrbeit »erwenbet warb* DaS SDiufeum beffjjt nur wenige Xru^en,
unb jwar meijknS italienifctyer Slrbeit son |>erüorragenbem Jhinfl*
roerty; jwei fcfcwere eichene Xruljen mit gotl)if4)em Ornament —
aus Lüneburg ftammenb — ftnb etma aus bem 3a^re 1475*
SBon übrigem £auSgerätl) ftnb jiret Xifcfje ju erwähnen: ein
aus Lüneburg fkmmenber alter 2ifd) aus ber 3?U ber ©ottyif
unb ein prächtiger Xtfd) aus Utrecht, aus ber erften Hälfte beS
17. 3a£r$unbertS, Weitere burc|> gefd&madfoolle £erfiellung fldb
auSjeicfmenbe ©tül)le befifet baS SBhifeum nid^t; bagegen ifi auf
einige präd&tige (Eabinttt aufmerffam ju machen, son benen baS
aus Slbing ein SWeifierjiüdf erfieu 9tangeS ift. S3on fleinen #auS*
flanbSfad&en bewahrt baS SWufeum Äaften unb ©ereilter mit
Sirfelf$lag*£)rnament, in Äerbfdfmitt ausgeführt, fowie manche
originell unb funflftnnig oerjierte SWangelbretten
Slufjer sotlftanbigen ©etäfel* unb SWßbelftüdfen $at feaS
ÜJWufeum no$ einen reiben ©cfyafc einjelner Steile son Xru$en,
güllungen u. bgl, bie bem 33ejlen an feie ©eite gefefct werben
fönnen, was beutfd^e £oljfd)ni$funft geleiftet f>at
crueepennmge.
3n ben erbitterten ©treittgfeiten, welche fid§> 1522 awifdfjen
ber ©tabt unb bem Domfdfjolafler £inrici) 33antfcbow wegen ber
beabficf)tigten Äirctyenfctyulc $u ©t. $etri entsonnen Ratten, be*
Ijaupteten bie ©efetyworenen ju ©t. Nifelat, ber er$bifdf)of son
Bremen f>abe fein SRed^t gehabt fyn ©d^ule $u »ergeben, benn
ßircfje unb ©d^ule ftänben auf tyrem ©runfe unb öefeen, wären
»on tynen gebaut unfe müßten son tymn unterhalten werben, unb
fte wollten beSl^alb au$ ber Äirc^e unb ber ©$ule sorfteljen,
effte sze wolden dar alle umme sterven effte sick aver de
muren henghen laten.
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JO
Darauf erwiberte 33antfd)ow: ber Srjbtfctyof »ort 33remen
f)abe größere ©erecf)tigfeit binnen Hamburg, als fte wofcl wiffen
möchten, benn eS müßten tym ber SRatl) für bic 2Wü£len unb
anbere 3>lä&e, bic Zutaten ju ©t. Nifelat für bie ©tätte, auf
welker Äirdje unb ©djule erbaut feien, unb öiele @inwo£ner
Hamburgs Äreujpfennig unb ©runbtyauer bejahen 1 .
Diefe 93e£auptung erfc^eint mir intereffant genug, fte —
wenigflenS foweit fte ben Siatlj betrifft — einer eingetyenben Äritif
ju unterwerfen, ba bie B^fang eines Äreujpfenm'gS *on ben
SWitylen ein alteö 9te$t beä (SrjbifcbofS an benfelben DorauSfefcen
würbe.
2)ie beiben ftabtifc^en SKü^lcn, SWebcrmü^le unb Dbermityle,
waren aber befanntlicfy urfprüngltd) ßt&fttfytytfitinifäti (Eigentum.
2Benn man ft$ freiließ auf Wntglid&er <&tit? nod) um fcaö 3a£r
1495 einbilbete: Darinne (in Hamburg) horth uns unse tollen
bii deme krame, unse tollen der aelvore, unse vaget ime
gherichte myt cteme halven broke des gherichtes, de munte,
de wichte, de molen, dat Hammerbroek, de Billenwerder
mit melier unsen furstliken gherechticheiden, herlicheiden
unde tobehoringen 2 , fo fa|) e$ bamit au<$ bejüglidj ber SWü^len
winbig genug au$* Die Dbermütyle Tratte ©raf ©erwarb 1266
an £e$ne Sftefe für 230$ au ßrbredjt wfauft unb bie lieber*
tmtyle war »on tym 1283 Hartwig 33ertram$ <5o$n erb- unb
eigentümlich rerlaffen worbem SJon jeber biefer 9Jiüf)len fjatte
ftdj jwar ber ©raf bie fjerWmmlic&e jctyrltcfje ?eiftung refenrirt:
üon 80 SOBiöpeln ©etreibe, in 4 Xerminen ju entrichten (SWai 1,
Slug. 15, Sfto^ll unb gebr. 2), unb son 7 SWarf Hamburger
*) ©>. Söleper, ©ef#. b. £amb. ©cbttl* u. Unterricbt$n>efen$ 6.290: eyn
Biszcupp van Bremen vell mehr rechticheyt hadde bynnen Ham-
horch, nicht alleyne tho der stede dar de Kercke unnd Schole
ghebuwet weren, wente sze vellichte woll wüsten effte nicht wol
mochten wethen, dat eyn Biszcupp van Bremen in velen orden
unnd steden bynnen Hamborch jarlich den Crutzpenningk unnd
de Grundthure tho borende hadde ; eyn Radt van Hamburgh van
den molen unnd anderen plassen, szo woll bowyslik, ock de Ju-
raten tho Sunt Nicolaesse unnd der mehr bynnen Hamborch
wanafftich Grundhure unnd Crutzpenninck gheven mothen unnd
van langhen jaren gegheven hebben.
2 ) @c&MWfr*£auenJ. Urfunbenfammlung 4, ®. 260.
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Pfenningen ober von 7 ©^weinen gleichen SÖertljeS 1 * @in Xljeit
tiefer l'eifiungcn war jebocfj fcfcon bamalä an Atrien, Älbfler unb
£ofpitäler, an reiche £amburgifd)e SSür^cr unb wa£rf$einli$ au$
an bie ©tab* veräußert 2 , unb ber 9tefi wirb wa£rfctyeinlid|) bi$
1495 vollftänbtg verloren gegangen fein. Sann unb auf welche
SBeife bie ©tabt in ben S3eft$ ber 9Wü[>len gelangte, ijt und un*
befannt; bo4> beftfcen wir einen Äontraft vom 3a£re 1336, burd)
welchen ber 3*at^ einen SWitylenmeijier an ber Dberinüfcle beftellte 3 ,
unb 1350 jianben beibe SWii^len unter ßäbtifcfjer 33erwaltung.
3m ^au^alt ber ©tabt bilbete ba$ SWitylenwefen ein eigenes
^Departement, welkem jwet SWitglieber beS 9tatbe$, bie beiben
9Jtityfenf)erren, vorfianben. Sin anbereS felbfiftönbigeä Departe*
ment bilbete bie Verwaltung ber SWitylenfteine. Die Äämmerei*
Ferren Ratten nur bie ©ummen ju verzeichnen, welche aus ben
Ueberfd^äffen biefer beiben Departements gelegentlich in bteÄämmerei*
faffe abgeführt würben. 2Wit bem 3a$re 1377 fommt jebo$ eine
anbere 5Recfmung$weife auf: neben bie beiben hergebrachten 9tu*
brifen: De molendinis unb De molaribus tritt eine britte: De
bonis molendinariis, 33on ben SWitylengütern. Diefe 9tubrif be*
grünbet fidj baburcf), baß bie ©tabt einen X^etl jener ?ei(iungen
erworben f>atte, welche bie ©rafen von ben beiben SWitylen ftdj
vorbehalten, aber großenteils veräußert Ratten*
Diefe SWitylenrenten ber ©tabt, welche ft<$ bie Äämmerei*
Ferren von ben 9)Wil)lenl)erren jcif>rltc|> au$jaf)len ließen, betrugen
1377: 55^ 4/? unb beftanbcn au$ einer Sftente von 45 fö,
welche bie ©tabt f$on länger befeffen fyattt, einer 5Äente von
i<& 12/?, bie fie von ©imon von Sllevelb erworben batte 4 , einer
SÄente von b<& 12/?, bie Äonrab ©leperofe nocfy auf SebenSjeit
bejog 5 , unb einer 5Äente von 3 9^, welche bie ©tabt erfl in biefem
3a|>re von Silber* Sretlmg für 65^ 12/? getauft £atte 6 . Daiu
famen eine SRente von 3 9^, bie man £inri$ gbing 1379 mit
*) £am&. U. 93. I, !Ro. 702, 808; bie wer Termine unb bie eventuelle
Lieferung von (scbtveinen nur in 9lo. 702.
») Ue&er Die alte anfiele f. Spam*. U. 93. 1, *Ko. 557, 588, 620, vgl.
2*0. 797, 862, 890; über bie neue !Ko. 531, 797, ogl. 9*0. 865.
3 ) A4mmmtre4nungen 1, ©• LXXIII.
*) *. «. 1, ©. 309. ») «. tö- 1, e. 242. 6 ) & ÖU 1, ©. 258.
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60 V 1 , unb eine JÄente son 10S" 10/?, bie man £inrid[) £amma
1379 unb 1383 mit 256» bellte 2 , fo t>ag taburc^ bte SWü^ien^
reuten auf 68» 14/? fliegen. 3n ben neunziger 3atyren beg
14. 3af)r|)unbert$ würben Den Sfttcfjarb ©rose 3 9 unb »on
JfnbeTin Äodf 30 » j5$rlicter Sftente erworben. 2luf ber baburcfy
erreichten £&|>e »on 101» 14/? erhielten ftd) bte SWfifjlenrenten
ba$ ganje 15. 3al;rlf)unbert £inbur# 3 . — Da ber SÖiSpel Joggen
mit 3» berechnet mürbe 4 unb bte beiben -Kühlen jufammen mit
160 SÖiSpel unb 14 $ Pfennige belajiet waren, fo mag bie ©tabt
etwa ben fünften Xf>eil ber 2Wüf)lenrenten befeffen l)aben.
3n ben 3af>ren 1378 unb 1379 bitten bie Äämmereifjerren
aU Stnnal^me unter ber JÄubrif SSon ben SWü^lengütern 4 ©cfnlltnge,
bie fte wieber ausgegeben fjaben pro crueepenninghe de campo
quondam domini Brunonis 5 . 3n ben »orf)ergel)enben 3a£ren
(1374—77) flehen bte 4/? pro crueepenninge für ©cfjarpenberg 1 *
£of ober ben JBrunofamp unter ben SluSgaben, Ad diversa 6 ; nad)
1379 wirb weber einnähme ncd> Sluögabe in ben $5mmerei*
reetynungen namhaft gemalt. Sludp pro hura campi quondam
domini Brunonis erhalten bie Äämmerer 1376 son ben SWü^len*
Ferren 2 <B, bte fte an ba$ Kapitel wieber abgeben muffen 7 . Da
wir nun nnffen, ba§ ba$ Domfapitel 1373 ben ©runofamp ber
<5tabt unter ber SBerpffic^tung überlaffen $at, }äf>rlt$ bem Äapüel
2» Hamburger Pfenninge unb aufierbem bem Srjbifd&of son
S5remen 4/? pro crueepenninge ju bejahen 8 , fo ergiebt ftcf>, baß
bie Ääinmerer biefe beiben Slbgaben irrt^ümli^ unter Sinnaljmen
unb Sluägaben buchten, ba fte bo# nur bie Sntrictytung berfelben
abfeiten ber Pflichtigen SWü^ten^erren an bie berechtigten, ben
*) & ffi- 1, ©. 288, 277.
3 ) ä. 9L 1, ©. 288, 365, 277, 372.
3 ) *. m. 3, @. Lxvn.
4 ) 9Son jpinriefe jpMng würbe 1 SQBi^pcl Joggen gefauft (I, 6. 288) unb
mit 3® &ere#net (I, 8.277); £umd) £amma befaß eine (Kente wn
13 # (=• 10 # 8/3) in 2 «BMSpefo Sßeijenmali unb H SBtepeln SKoggen.
5 ) Ä. 8?. 1, & 258, 277. Ue&er ben Kantor SBrtmo vom «Berge f. 3tf#r. 6,
e. 106 ainm. 3.
6 ) Ä. «. 1, 6. 202, 222, 239, 255.
7 ) Ä. SR- 1, S. 225, 240.
8 ) 2am&ece, Diig. £am&. 2, e. 297.
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73
GrifrifcH unb ba$ I)omfapitel, vermittelten. Der ©runofamp lag
^jenfeie be« SRefenbammS bei ber Slljter, an ber rechten ©fite,
wenn man nad[> bem iilofter £crroarbe£fmbe fle|>t", alfo etwa
jungen ber Sllfier, bem ©änfemarft unb ber Dammtyorfirajse 1 , unb
feine 3uge^9rigfcit jum Departement ber SWüfjlen^erren befiatigt
bie ^Beobachtung 2 , baß bie SWitylen^erreu „ba3 grö&tentyeil$, toie
e$ fcfceint, ber Slnlage ber 2?lü|)Ien wegen, erworbene ältejle ?anb*
gebiet" »erwaltet Ratten.
Slber au$ bie Äammeretyerren Ratten $on Sllter^er — roie
ftd) au« tyrrn SRed^nungen ergiebt, feit minbeftenä 1350 — einen
ja^rlid^en 3^8 *w 6 /? 3 ^ ad crueepenninghe an ben gr^
bifc^of von SJremen ju bejahen 3 , unb jwar, xoit ti feit 1376
regelmäßig tyify, »on ben 3ifflel^aufern\ Weitere Sjllic^ son ber
©tabt belegene 3iegelf)aufer waren 1293 jtnSfrei erworben werben 5 ;
unter jenen mit einem Äreujpfennig beladeten 3iegetyaufern werben
alfo sermufylicf> biejenigen ju »erflehen fein, welche big 1624
im Xeilfelo lagen 6 . 1461 wirb biefer 3fnS in ben ÄSmmerei*
reejmungen uic^t me£r namhaft gemacht; i»a&rfcf>einlicf> wirb alfo
feine 34fang jioifcben 1387 unb 1461 ben 3«gelei^erren 7 &u*
gewiefen fein*
SWit bem 3a|>re 1386 begegnet un« bagegen eine wettere
Abgabe von Äreujpfenningen : »on ben ©arten, ubi nunc fit
nova via, bß 9 V; 1387—92 de ortis, ubi nunc est nova
via, 18/? IV; 1393-1412 extra milderdor 19/?3V°; »on
9tocb SRebbermeper, Xopograpbie ©. 198, 235, erftreefte er fieb „tfon
ber (norbJjtficben) Scfe ber ie&igen 2U8.S.s@trafie M* jur SRitte be*
@4nfemarft$". 2lu* ©tapborfl I, 2, ©. 657 febetat mir bte* niebt ge*
folgert werben &u fönnen.
2 ) £appenberg, Programm ®. 15.
8 ) Ä.8L 1, 6. 13: 1350: Ad crueepenninghe 6/3 3^. 6.462: 1387:
6/3 3 X de denariis crucis de domibus laterum.
4 ) & 9R. 1, ©.239: 6/3 3 X. P ro crueepenninghe de domibus laterum.
*) Ä. CK. I, ©. LXXXIV Slnnu 3.
6 ) 9frbbermeper, Topographie ©. 305. Uebrigen* erwibnen Ä. flt 1/ ©. 409
aueb JUttt 3<*&re 1385 einer curia ubi consules nunc edificabant
domum laterum.
7 ) 3fftf*r. 3, ©. 345.
8 ) SL «. 1, ©. 436. 9) Ä. ffi. 1, @. 462, 469, 474, 476.
10 ) SU «. I, @. 478, 480, 484. 2, @. 13, 15, 19, 21.
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1418 ab 20/? 4V- 35tefe Slbgabe £atte bte ©tabt übernehmen
muffen, al$ jie außerhalb be£ alten 2WilbertJ)or$ eine Steige »on
Hopfengärten anfaufte 2 , um bte alten, burcty bte ©arten gel^enben
gußwege jugraben 3 unb eine neue ?anbflraße anlegen ju f&nneu 4 ,
ben jtyt'gen alten ©teinweg, ber bamalä als ber neue SBeg ober
ber neue ©teinweg bejeictynet mürbe 5 *
(£& ergiebt ftd> un$ bemnacfj, baß bie Slngabe SJautfdjowS
l)inft$tlid) ber SWä^lcn auf einem 3rrtfmm beruht, baß ber be*
treffenbe Äreujpfenning nicfct son ben SWiil^len, fonbern aon bem
ben SWitylen^erren unterteilten SJrunofamp bejaht würbe. 33ant*
fctyowä weitere 33el)auptung, aud) bie Zuraten ju ©t. SRifolai
Ratten bem ßrjbtfc^of t>on ©remen für ben $lafc, auf welkem i^re
Äirctyc unb ©dpule erbaut fei, ^reujpfenninge ju entrichten, mag
ber Prüfung be$ ©ef$i<|»t$f$retber$ ber ©t SRifolai^Äird^e in
Hamburg überlaffcn bleiben. Daß aber ber ßrjbifdjof »on SBremen
ein Sftec^t an bem ©runb unb 33oben ber 3'fg^l^ufer, ber ©arten
be$ alten ©teinwegS unb be$ SrunofampS befaß, ift ein Umftanb,
ber bem 9ta$benfen aller unferer Hamburgifdjen Cefer unb 2Rit*
arbeiter empfohlen ju werben serbient
n.
3n t>en Notes and Queries, welche unfere ©tabtbibliottyef,
leiber nicfyt »onSlnfang an, beftfct, ift — worauf mid) Dr. SÖalt^er
freunblidjft l)ingewiefen l)at — bie ©efcfjicfyte som ?ad^@ffen
mel^rfacf) befprodjen worben,
3n (Snglanb fennt man biefelbe am ©esem (©a^erne) unb
beffen Nebenfluß, bem SBpe. — Gfya$. ©♦ ©reaseS erjctylt folgenber*
maßen: a gentleman who had been educated at Shrewsbury
School, — told nie that in the old rules of that school there
l ) & 91. 2, ®. 28. 2 ) & 9t. 1, 6. 409, 433, 459.
3 ) Ä. 91. 1, ©. 424 : 22 ß thothogravende antiquas vias que transi-
verunt per ortos extra milderdor.
4 ) Ä. 9i. 1, <ö. 424: 4291« 20 & ad novam viam factam extra milder-
dor. 7i « ad pavimentandum novam viam extra milderdor.
5 ) & 91. 1/ @*459: pro orto suo sito juxta novam steenwech.
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75
was a clause against the boys being compelled to eat salmon
more than so many days in a week. His memory as to his
having seen this rule in a book in the school library seemed
perfectly clear, and left no doubt whatever on my mind
that such a rule existed; but, after making the best inquiries
in my power, I have failed to discover any such rule. I
fin/1, however, that a reputation has existed in the school
that such a rule did formerly prevail (Ser. 4, 33b, 1 [1868],
©. 321—22). Darauf antwortet @fftg9: I passed ten years
of my early life at Hereford (am Stye), and it was my pri-
vilege to be educated at Shrewsbury (am ©ettern)- The
salmon-eating restriction was a tradition current in both
places with regard to apprentices, but I never heard of it
with reference to Shrewsbury school. I am disposed to think
it a myth ; most certainly in my time no boy had access to
the school library, it was open to the trustees and masters
only (Ser. 4, 53b. 1, ©•518). — SÖetter berichtet ©reaseg: I
joined the Herefordshire sessions as counsel in October, 1828,
and very early in my time an appeal was tried, in which
the question turned upon a settlement by apprenticeship ;
the indenture was given in evidence, and I had it in my
hands and read it, and it undoubtedly contained a stipulation
that the apprentice should not be compelled to eat salmon
more than three days a week — . I rather think that the
indenture was an old one, possibly from fifty to seventy
years old — (Ser. IV, 93b. 1, ©. 322).
3n Urlaub tft bte ©adjc ebenfalls befannt. 21. S. Ü«.
berichtet: During my residence in the south of Ireland, about
the year 1801, &c, I perfectly remember that the salmon
and hake were in great plenty, and a current idea prevailed,
although I never heard it positively asserted, that maid-
servants, when about to be hired, generally stipulated that
they should not be obliged to eat salmon more than twice
a week (Ser. 4, 53b. 1, ©. 474). ©. SWebmonb erjagt un$
folgenbeS #tftörd)en: I remember the following some years
ago in Dublin. Calling on a friend one day in Lent, he
asked me to remain and dine, as the dinner was just set
on the table. He was in an extensive way of business, and
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76
boarded three of his assistants, fine gentlemanly-looking
young men. It was a day on which flesh meat was pro-
hibited by the Catholic Church, and the only dish on the
table was a fine salmon. The young men, on taking their
places at the table, looked at each other, and one of them
taking up a decanter of wine filled out a glass for each,
which having drunk, they then rose and walked out of the
room, observing to the gentleman: „No, thank you, sir, we
have had salmon once this week before for dinner". My
friend then told me that these young men had previously
objected to salmon more than once a week, but never to
cod or any other fish, although salmon at the time was at
least four times dearer. The young men were not appren-
tices (Ser. 4, 33b, \ f ©, 474^
#am&ur t qenften tn SSoger'S (£tljeroloQtum tton 1506*
3n Soger 1 * Styerologtum fommen, fo t>ieX td) fetye, außer
ben oben ©♦ 51 angeführten ©teilen nocfj folgenbe Hamburg
betreffende, jnflortfcty freiließ bebeutungälofe 9lnfptelungen obn
^erfonen lobenbe ©ebic^te »or:
Fol. 58. Prestantissimi d. domini Alberti Cliczing,
prepositi Hamburgensis, familiariter decurrens preco-
nium Cf. oben ©• 51),
Ueber Ättfcmg'g £erfunft fagt 53oger barm:
Est districtus et huic nomen pregnicia 1 nostre
Proxima saxonie, germine terre ferax,
Hie prestans, Alberte, domus Cliczingis alumnum
Stipite majorem te generando tulit.
Inter primores splendor Molndorpius ortum
Dat tibi maternum stemma, utroque micas.
SSon ben Ältfcing'fdjen ©titern ift namentlich „Dregueia" be*
fannt, er felbji gelehrt, geartet an furfurftlid&en, föniglic^en unb
faiferltc^en £5fen; nur „prepositus" ift er bo$ fafi gletd) einem
*) Pregnicia — gkiegnit»
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77
58tf$of. £ier muffen wir jur sollen SSefc^retbung be$ Hamburger
©prengefä ben #ammoma*93er8 mit nriebertyolen :
Oenotrii 1 circumque sinum, quem baltica tellus
Excipit, agnoscunt culmen herile tuum,
Urbis ubi Hammonie cultissima moenia spectant
Exorditur, abhinc tenditur usque mare.
Das Älifcing'f^e Sßappen, befanntlidj 3 ben Äetetyot'fäen
äfmltc^e #öte, wirb befdjjrieben:
Pilea dehinc satrapum fulvis insignibus alta
subcandente situ.
Fol. 62 b (rid{>tig gejault märe e$ 66): Ad ornatissimum
dominum doctorem Albertum Krancz sapphicum tjl ojme
jebe 23ebeutung, @$ fd&liefjt: Crancius heros.
Fol. 83b. Ad dominum doctorem Hartwicum de
Bulow Sapphicum.
SBüloro, ben nadfr SJoger'S ?ob W$ti\\, @lbe, 2)onau unb bcr
gan^e Dccibent anjlaunte, war, nne anbertoeitig befannt tjl, Dom*
|jerr ju ?übedf, ©c^wertn unb Hamburg, t 1490* ©eine 93e*
fanntfd^aft mit 33oger flammte aus (Erfurt, roo er alfo jugleicb mit
Hermann ?angebedf sor 1475 ftubirte; bann war er mit tym, unb
alfo aucij nrieberum mit ?angebetf C1475), in 3talien:
Notus imprimis mihi per Turingos
Inde precelsas Latii per urbes
Balticas demum penitus per oras
En, here, salve!
Fol. 101b. 3n bem ©ebtcfjt Studiosissimo h ermann o
Longirivio sertum (f, oben ©^50, ba$ in ^Bologna (1475)
entftanben fcfyetnt, wirb auty ber -Warne tton ?angebe<f$ SWutter
angebeutet :
t Lati voce sonans Maris', ttm 33rebemeer?
Fol. 110b. „Preambulum" ju einer ©rabfetyrift M. Cristi-
ani Roder Hamburg.; fol. 111 folgt ba$ Spitap^ium felbfl,
in$alt$lo$. Da$ XobeSjafcr 1478 ift genannt, unb baß Sftober
nrieber&ott „Choraula" in Srfurt gemefen fei*
Fol. 116. Epitaphium honestissime domine Alheidis,
relicte proconsulis N. de Swaren.
*) 2öe$ßal& £oljlen ober ©tormarn Oenotrii Reifen ift mir un&efannt;
bei Graesse, Orbis latinus, ift nid)t$ JU ftnben«
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78
3« ber ©rabfdjrtft wirb fte Alheidis jurata genannt. 33ür$er*
metfler SfticolauS be ©waren Part nac^ anberen 9ta$rid> tm 1490.
3n ber Panegyris an Hermann ?angebecf fol. 167 b f.
Cf* oBen <3. 51—52) nennt ft$ ©oger latiniftrt, wie er Öfter
tf)Ut, Hinricus Flexor.
Fol. 193b. Super convivio Capitis gallini in Ham-
burg o misticatio.
£ie# er £af)nefop? 3rgenb welche Slnbeittungnt ftnb im
(Stüdfe nicf)t sortyanben; no<£ einmal wirb er Caput Galli ge*
nannt unb war „sacris initiatus".
(£\wa& leichtfertig für ben „©ewetyten" ftnb bie wm „Gallus",
ber if)m ibentifcf> ift, fjanbelnben SSerfe:
Creditas grano refovet reperto,
Hasque fecundat, gravidas tuetur,
Exterum ne quid noceat potenter
Sedulus arcet.
Ejus abjectum basiliscus horret,
Ejus et vocem coluber tremiscit
Aura momentis quibus erret audis
Indice gallo.
£>ie jwei erflen SBerfe ber legten ©tropfe enthalten eine
9lemini$cen$ au* Solumella.
Fol. 213 b. Pro celebratissimo M. Bertoldo Moller cum
annotatione novitatum.
(£ben jurüdf an* 3talien, wotyin SSoger ben £erjog Sricf)
1503 unb 1504 Begleitet l)atte, fd&reibt er eine »rt SReifekri^t
an 33. 9Mler, ber tyn injwifctyen in Sftofiotf »ertreten £atte:
Jam ferme aufuimus septem quartalibus anni
Nostras interea gesserat ille vices 1 .
ftotfocf, £♦ ®* §♦ «raufe.
*) Ueber 95artbolb 9Jtolfer, geb. ju Hamburg, ge(t 1530 2ft4rj 12 f. @b.
Sfteper, ©efcb. b. i?amb. ©cbul* unb Unterrieb Wwefend ©. 78; Krabbe,
Sie Unfoerfität moftoef ©. 322—25; ($p. U. SRoller,) Sie bamb, ganulie
2JMIer@.7— 16; über ben üDomberrn^arhvid »onSBüIo», seit 1400
San. II ju fiübeef: 2Refl. 3abrbü#er 10, ©. 195, 370; 21, ©. 182; über
3?tf ofauä b e @roo r en, gejt 1490 2ttai 14: Sappenberg, £amb.@bronifen
@. 15 unb über Hermann fiansenbef, geb. 1452 ju fBurtefribe,
geft 1517 2Rai 1 : Serifon ber bamb. ©cbriftflcüer i, ®. 325. fr Ä.
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79
tyilatuipool.
Der $ilatu$pool fle^ört ju ben ebenfo intereffanten, wie
bunflen (Straßennamen, an welchen unfere SSaterjkbt reid> iji*
3n fetner erjien Sluflage (33b. 1, 1787, ©. 278) meinte *on £eß,
baß ber Sftame &om ^eiligen 3öill)abu$ ober 33ilf)abu$ (!) fceyityre
unb au$ 33ityab$*$ool burd^ bie Uebergänge SlaatS* unb tylaatä*
$ool in $ilatu$pool entflellt fei; bafür fprec^e e$ audj, baß bie
benachbarten ©trafcen ebenfalls naef) ^eiligen benannt feien, naef)
9WarfuS, SWaria, betrug, SlmbroftuS, Valentin u, f. »., unb btefe
Slrt ber -Jtamengebung erfläre jtd> barauS, baß bie betreffenben
©egenben sor tyrer ^Bebauung in ßigentyum son Äir^en unb
Altern gewefen fein* $n ber gwetten Auflage (23b* 1, 1810,
©. 454) iß ber S3en>ei« au$ ber Analogie glädflid^ weggeblieben,
unb Don #eß fdjtoanft jmif^en bem früheren 5Bityabu$*$fu|)l
unb einem $fuj>l beä freien fla$t$ (nieberfädjjtfcfy $lafc$ool,
ser&odjbeutfc^t füafcfool, jurüdfüberfe&t in$ Sftieberfäcfyftfdje
$ilatu$*$ooI)* pr feine alte 2lnfid)t fityrt er jefct ben Umflanb
in« treffen, baß jene ©egenb 1711 Stug* 7 öffentlich jum SSer^
fauf auggeboten unb babei als SityalbS^ool bejeic&net toorben
fei, wa« auf ben ^eiligen Sßityalbuä ober Sßtl^albu^ (!) I)inju*
weifen freute, Sftebbermeper (1832, ©♦ 286) fagt ungenau, ba
er ftd^ bo# nur auf son $eß bejiel)t, ber $lafc fei 1711 SßilbabS*
$ool genannt toorben,
„Daß er (ber 5Wame) aber eben mit bem römifetyen ^rocurator
«Pilatus in SBerbinbung ftetye, meint *on £e§, unb öielleid)t einen
$i(atu$fee, wie bei ?ucern, im Äleinen »orpellen follte, ijt eine
abent£eurlicf)e Meinung", heutigen XagcS erfcfyeint un$ jebcd)
bie Ableitung beä $ftamen$ son 5Biüel)äbu$ abenteuerlich, unb ba
mir aud) ber plätz-pol nic&t wa£rfd;einlidf) sorlommen will, fo erlaube
i$ mir bie folgenben beiben gragen ju ftellen: erftenö, Wolter
flammt unb wie lautet bie 9iotij »on 1711 2lug- 7? unb zweitens,
haftet ber 9tame be£ SRömif^en (Statthalters nod) an anberen
Dertlic^fetten, als bem $>ilatuSberg unb ^ilatuSfee im Äanton
Sujern unb bem ^ilatuSpool in Hamburg?
&♦ Äoppmanm
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80
£anftfcf)e ®ef$f$t$blatter, herausgegeben *om SSeretn für
£anftfdf)e ©eföid)te, 3a£rgang 1877* Cetpjtg, Duncfer & £umblot,
1879.
?nbalt: l) Sie Amben @t. Nicolai unb ©t. SÄarien §u ©tralfunb.
2Jon S3ürgermeijter D. $rancfe in ©tralfunb. 2) ©er Seeräuber ä(au$
©tbrtebefer in ©efebiebte unb (Sage. 93on Dr. £♦ äoppmann in SBarmbetf
bei Hamburg. 3) Ser £anbcl M Seutfcben Drben* jur Seit feiner
S3lutl)e. 9Bon 2lrcbivfefret4r Dr. g. ©attler in ä6nig*berg. 4) £)te
(Spiele ber Seutfcben in bergen. *Bon sprivatbocent Dr. % £arttung
in Tübingen. 5) 9la<btrag §ur ©efebiebte ber ©tabtverfaifung in €6ln
im «Mittelalter. Sßon qJrof. S. £egel in Erlangen. 6) kleinere Sftiu
tbeilungen von 5>rof. Ol. 3)auli in ©bttingen, sprivatbocent Br. £.
£ol)lbaum bafelbjt, SlrcbtvfefretÄr Dr. g. Sattler, Dr. & äoppmaim,
?)rof. ©. von ber (Kopp in Seipjig. 7) fttaebriebten vom £anftfcben
©efebiebtäverein, barunter: föeifeberi<bte von 9)rof. $. ©cbifer in Jena.
3a^rbücber unb 3a£re$bertd[>t beg SBeretnä für meflenburgifctye
©efc^cfyte unb SlltertyumSfunbe, herausgegeben son ©♦ <£♦ fr £tfd>
unb g. SÖigger. 43. ^rgang. ©cfyroertn, ©tiller'fd&e £of*
bucf$anblung, 1878.
3nba(t: A. gabrbücber für ©ef(bicbtc: 1) Ueber ba$ alte ©tabtbueb von
SGeu^alen, von bem ©ebeimen Slrcbivratb Dr. #f<b §u ©cbtverüu
2) SGorbbeutfcbe 3efuitenberi(bte au* bem 3abre 1762, 3) Ueben ben
$empel in SParcbim. 4) JJur ©enealogie ber ©rafen von Sannenberg,
von bem 2lrcbiv*2lfjtjtenten Dr. @aü ju @<btverin. 5) Sie (Sbrontf
^einrieb* von SBalfee, von bem Dr. gruü ju «Sigmar. 6) gateinifebe
Sbronif über hit SKoftotfer ©ombanbel. 7) SBaUfabrWbrief von Dr.
^einrieb 93efelin ju Oloftocf. B. Jabrbucber für 9Utertbum$funbe; bar*
unter; «Ältertbümer ber ©teinjeit von Dftorf. Slngebingt: Ctuartal*
beriete.
3Weflenburgtfd>c£ Urfunbenbucty, herausgegeben aon bem 25er*
ein für meflenburgtfcfye ©efdjtd&te unb 2lltert^umSIunbe. 35b. 11:
Orts* unb ^erfonenregifter ju 33b. 5—10. ©$n>ertn, ©ttller'fc&e
Mbucbfjanblung, 1878.
Dr. 2War Äoc&,'£elferi# $eter ©turj nebji einer Slb^anb^
lung über bte ©$le£ttrigfcfyen Stteraturbnefc. 9Wtt 33cnü£ung
banbfd[)rifrtid[)er Duellen. 2Wüncf)en, g&rijtian Äaifer, 1879 tJf 4).
Das &taWtyattx in Hamburg 1827—1877. (Sin ©eitrag
jur beulen SuUurgefd)tdjte. S5on Dr. Hermann U^be*
Stuttgart, Sotta'fc^e ©uc^anblung QJf 15).
Sind Don XI;. 66. äKei&im.
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üitt^eiluttgeti
be«
herein* für ^amburgif^e (ütfüfititL
M 7. 2. 3*$tgattg* 1879. SRai,
$erem$na$rtd)tem
2lm SWontag, bcm 10. 2Härj, retete £err Dr. g. SBcigt
über bie @ntn>icfelung ber Ianbwtrt^fc^aftltc^en SBer^ältniffe in bm
^)atnburgtf4>en SWarfd&lanben n>a£renb ber legten 100 3af>re,
SBa|>renb über bie fcorttge ?anbe$cultur früherer 3a$r£unberte
wenig fiberliefert ifl, $at ftcf> feit ber SWitte be$ 18» 3a£rjnmbert$
manche« SWaterial erhalten, mtyti einen Sinblicf in bie bamaligen
$er$5Uniffe unb bie aUmäj)lid) etutretenben SBeranberungen ge*
ftattet; namentlich £at bie s Patriotifcfce ©efellfcfjaft feit tyrer ©tif*
tung C1765) ber SBerbefferung ber ?anbttrir$fcf)aft unferer Um*
gegenb ft$ fe|>r^ unb ni$t ojme @rfolg, angenommen. T)tx
Anregung ber ©efellfd^aft ift ber felbmafHge 2lnbau ber Kartoffel,
fowie mancher gutterfrauter unb bie ginfü^nmg neuer Öbjiforten,
fonne einer fe£r tterbefferten SntroäfferungSmityle mit arcfcimebifdjer
©<$raube Querft 1781 in SWeitbrooD ju »erbanfem 2Öefentli$e
SBeranberungen in ber 2l<fer* unb 33ie£n>irt|)fcf)aft jtnb jebo$ ni$t
eingetreten, wal^renb allerbingS bie Sßo&tyabenljeit ber ?anbbe*
»ölferung ftcfc fe^r gehoben l)at; nur bie Äriegäjeit im anfange
unfereS 3abr£unbert$ unb bie bamit serbunbenen £anbel$jiörungen,
fomie in ber SWitte ber breifjiger 3afyre bag jtarTe ©infen ber
SebenSmittelpreife jeigten eine Unterbrechung in ber 3una$me be$
2Bof)lftonbeS* 3m ?aufe ber legten 3^^rje^nte l^at bie 9Ser*
mel^rung ber 33e»ölferung in ben benachbarten ©täbten, »erbunben
mit ber SSerbefferung ber 93erfef)r$ser|)altniffe tt)efentli$ jur Steige*
rung ber ©eroinne aus ben lanbnrirtyfdjaftlictyen ^robueten beige*
7
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82__
agen, unb tn^befonbere aucfj bewirft, bafj ber Slftbau von ©e*
müfen ft$ immer me^r öcrbrettete* — Singer einigen anbeten
ftatiftif^en SRotijen über bie greife von ?anbpac$t, SWitc^ u. 21,
würben üon bem 25or(ragenben ©etradfjtungen über bie SBeranbe*
rungen in ben SBerfaufS werben von ?anbfietlen angeftellt; au$
biefen SWittyeilungen mag fiter nur bemerft werten, baß bie Steife
ber an ben SDteijibietenben serfauften ©runbjiüdfe in SBillwärber
(na$ SWarfc^morgen beregnet, welche einem £ectar faji gleich
fommen) *om Sa&re 1772 bi* 1795 »on 4720 big Jf 1350
für ben 2Jiorgen f^wanfen; 1798 warb ber SWorgen mit 1615 Jf,
1805 mit 2127^ bejafrft; »on 1811 an ftnb bie greife niebriger,
fte ftellen ß$ US 1840 auf 1056 Jf bis 1550 Jf. ©fit 1841
fteigen bie greife ftetig, fte erregen 1865 fogar 2522 4, 1869:
2577 Jf für ben Borgern 3efct ifi ein küdfgang ber greife
bemerfbar; im £erbji 1878 warb beim S3erfauf eines ©efjöftS
*on 35i ÜWorgen ber SWorgen mit 1450 4 bejaht K 2Mefe$
©eltfft warb 1780 ju Jf 30,000, 1815 &u 4 37,400, 1878 ju
4 51,500 berfauft; ein anbereä ©eftfft erjielte 1773: Jf 27,150,
1825:439,150, 1867:4 57,036.
SfotSWontag, bem 17>2Wärj, fcielt £err $ajtor ?iebolb au«
Slltona einen Vortrag über bie 3^P^ n 9 SfltonaS bur$ bie
©Sweben am 8, 3anuar 1713, eine« ber wi^ttgffcn greigniffe
in ber ©ef#$te unferer SWac&barftabt 9lacJ) bem ftegreic&en
Xreffen bei @abebuf$ C1712 Dejember 20) toanbte $ä) ber
fc^webifd^e gelb^err SWagnuS ©teenboef, ba fein urfprünglic^er
9>lan naef) polen ju gelten bur$ bie ttebermacfjt ber fernblieben
Gruppen vereitelt worben war, nad^ £olfleim Durd^ ben fcfywebi*
fc^en SfteicfySratl) war er an ben ©rafen 3BelIing in Hamburg
gemiefen, ber al$ ©eneraU©ou^erneur ber Cf^webifdfjen) £erjog*
tl)ümer SBremen unb Serben burd^ ben gelbjug ber Dänen in
jene ©egenben feine (Stellung unb bur# ba$ 93ombarbement von
©tabe fein #au$ verloren fjatte, unb ben man nicfyt mit Unred&t
als ben eigentlichen Urheber be$ unglüdflic^en gelbjugeS ber
SBemt Verlauf einer £anb|Me von 15 fSftotm warb im 5lprÜ b, 3.
ein 9)rei$ von 27,100 4 erjielt; auf tiefer SanbfleDfe war fein £au$,
wo&l aber waren in bem greife 0200 Jf geuercafiengelber einbegriffen.
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©d^weben na$ $v\\ltin betrautet. ©teenbodf ging Dejember 30
bei ber $errenfäf)re C| 2Weile son Sübedf) über bie Xrase, fd^lug
fein Hauptquartier erji in ©d[)wartau, bann in Dlbe«loe auf unb
begab ftdj son l>ier na$ ^inneberg* 2lm 7. 3«nuar 1713 Slbenb«
9 U&r fam ber fd&webiföe Dberfi Ulricfc Äarl *on 33affewifr mit
10 Dragonern, na$ Slltona, unb würbe bei einer SÖtttwe Älünber
einquartirt. Der Kaufmann Äeifl eilte ju if)tn, um für bie ?üne*
burgifcfyc ©aljfaftorei feinen ©#u& ju erbitten, unb erhielt ben*
felben jugefagt Sil« ©affewifc Berna^m, baß bie Öbrigfeit ft$
au« ber ©tabt begeben $abe, würbe er feljr unwillig; bod> be*
gaben jtd) auf fein Verlangen bie ju biefem 3wd erwarten wer
Deputaten ju if)tn: ber Äompafior ©aß, ber ©tabtfefretar $Uh>er
unb bie be iben ©ürger Duanfc unb glügge* $attt man aud& »on
sorn^erein in Slltona nicfyt siel ©ute« in ^Betreff be« fc^webifcfcen
5Befu($e« ttermutfjet, fo fd^eint bodj) jene« Äommanbo son ber be*
abfertigten Slbbrennung ber ©tabt feine 2tynung gehabt ju l^aben,
ba e« fogar felber fräftige Hülfe leijiete, al« ein Hau« in ber
langen ©traße in 33ranb geraden war., Um SWitternad^t aber
famen nocfj 100 Dragoner unter bem Dberften ©trömfelb* 3$r
2Wajor eilte ju glügge unb forberte ©elb für feinen Dberfien unb
Duartier unb Lebensmittel für bie ©emeinen; glügge wanbte flcf>
an ben ©tabtfefretcir Älfi&er unb an ben S3ürgerfapitain SWdfel*
mann, welker ledere ftc£ ber an tyn geftellten Slnforberung burd&
bie gluckt entjog, 5lm anbern SWorgen (Januar 8) um 8 Uf)r
fam ©teenbodf »on feiner ©arbe geleitet ju SBagen in Slltona an.
211« bei Der be SBoß'fc^en SBrauerei bie ©traße fo glatt war, baß
©teenbodf au«fteigen mußte, beutete ^afior ©aß l biefe ©elegen^eit
ju einem SBerfucf), ben fernblieben gelbfjerrn milbe ju ftimmen.
©teenbodf erfunbigte ft$ junäcjjfi uadj) ben föniglid^en Slrmee*
magajinen unb wit *>iel SBrot fc^on für feine ©olbaten gebadfen
fei, unb würbe feljr gereijt, al« er l)6rte, baß man jene nadfr
Hamburg in ©idjerjjeit gebraut, an biefe« aber noc£ gar nidf)t
gebaut $abe, gr begab ft<$ bann na$ bem Duartier be« Dberfien
*) Saniel ©ajj war 1672 ju äantmin afö ©o&n eine« £tf<Wer$ ge&oren.
Anfang« alt Selbprebtger bti ber b4nifd?en «tfrmee in S)eutf<&lanb unb
ben Stteberlanben angeheilt, war er 1709 San. ll von griebri* IV jum
Äompatfor an ber 3)reifalttgfett$ftrd?e in QlUona ernannt.
7*
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33affewifc, melier abwefenb war, auf bte SRadjjrtdjjt son ber Sin*
fünft feine« gelbj)erm aber fofort nac£ £aufe eilte* Unterwegs
tton ©aß um feine Serwenbung für bie ©tabt gebeten, antwortete
er, baf* man fobalb roie möglich eine gute Summe aufbringen
muffe, ©teenbocf verfügte ft$ auf ba« Stat^ait«, erfunbigte ft$
auf bem SÖege borten, wie siel 33ranbf$afcung Slltona im legten
Kriege gegeben $abe U700: 50,000^), unb befctyieb, ba er e«
auf bem SRat^aufe falt fanb, bie Deputaten in ba« £au« be«
33ürger« 3afobfen r ber reformirten Ätrd&e gegenüber. £ter er*
funbigte er jtd^ wieber nad[> ben 33rot* unb Äornmagajinen, na$
bem ^rajtbenten, beffen tarnen unb Sllter, xcit& bann auf bte son
ben ©egnern be« ©cfywebenfönig« »erübten Saaten £in, brofcte an
Slltona Vergeltung ju üben, wenn nid^t bie ©tabt tyn »öllig be*
friebige, unb ließ fctyliejjlidj) bie £)eputirten im £aufe be« ©pnbtfu«
Dlbenburg in ber ?inbenftra£e feflfefcen. £)ie Deputaten boten
Saffewifc eine 33ranbf$afcunij von 24,000, bann von 36,000^
an; 5Baf[ewifc wollte aber unb fonnte aud) nicf)t befh'mmen, ob bte«
jureictye* 3n weiteren Skrl&anblungen würbe bie anfänglich ge*
forberte Kontribution von 100,000*? auf bie £alfte l)erabgefefct l .
3u fpät entfcj)lo§ man ftcf>, auf bte unerhört fd^einenbe gorberung
einjugefjen, unb au« bem Hauptquartier erf^ien ber befHmmte
93efe£l jur Verbrennung ber ©tabt Sitte Vorftetlungen be«
menfcfjenfreunblic&en Dberfien Saffewifc unb be« ßompajtor ©afj
blieben wirfung«lo«< Dberjt ©trßmfelb erhielt ben Sluftrag, bte
einäfd^erung Slltona« jur Slu«fü$rung ju bringen* Unter tym
fommanbirte SWajor 33rel)mer. diu ©cene fcjjrecfltd&en Jammer«
begann* 2ftag audj) in ben Sendeten au« jener 3eit SWancfye«
übertrieben fein, fo fielet bo$ feft, bafc 959 Käufer, 274 S3uben,
120 Äeller, 193 ©ctyle, jufammen 1546 SÖofmungen, vermutet
ftnb, Slußer ber lut$erif(f)en, ber reformirten unb ber flehten
2ftennonitenfir#e (gew6&nli$ Demter« Äirdfje genannt) follen
693 SBolmungen übrig geblieben fein: jwet £>rittljeile Slltona«
l ) Sa Slltona bamal* ungefä&r 10,000 (Einwohner jaulte, fo Ddtte bie*
5**s pro ßopf au$gema#t. Hamburg war im £erbjt be$ vorigen
3a&re$ genötigt geroefen, ben 3om be* ä6mg$ oon Sinemarf mit
einer fafl fünfmal größeren Summe ju befc&nuc&tigen.
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85
gingen alfo in glommen auf 1 . 2lm näc^ften Xage Qauuar 9)
unb me^r nocfy am folgenben, nähern bie ©darneben abgezogen
waren, würbe *>on ©eiten Hamburg* SllleS aufgeboten, um bem
geuer (Einfalt ju t$un unb ba$ Slenb ber Slbgebrannten )u
linbern; frühere £ülf$leiflung l)atte bie 93eforgniß *or anftedfenben
©eueren unb bie gurc^t »or ber Stacke ber ©Sweben *erf)inbert*
Die ^auptfa^Iic^fie SBeranlaffung ju bem fd&weren Unglücf,
welche« Slltona betraf, $at wofjl ©raf SBelling gegeben. Doclj
würbe man fel)lgef>en, wenn man Sftationatyaß unb perfßnlicfye
SRac^e als bie f>auptfäcljli$jte SEriebfeber feiner #anblung$weife
anfe^en wollte; ttielme^r tfl al$ erliefen ju betrachten, baß bie
gaben ju bem Slltonaer ©$redfen$fcf>aufpiel nac$ granfreidj
führen. Sluf ausbrächen SBefe^l beg ÄBnigS son Dänemarf
war nämlicl) ber banifc^e ©eneral Äarl 9tubolf £erjog son
Sßürtemberg bei bem faiferlicfy nieberlanbifd&en #eere geblieben,
trofcbem ba$ bSnifd^e £ülf$bünbniß mit ben gegen Cubwig XIV
»ereinigten $Ratyttn fd^on im ^afyxt 1711 erlofdjen war, unb
granfreiety füllte ft$ baburefy fo gereijt gegen bie. Dänen, baß e$
©raf SBelling mit 200,000 $ fubsentionirte unb ba$ lebjjaftefte
Verlangen naety einer ©ctyabigung Dänemark trug. UebrigenS
muß man, um ein gerechtes Urteil über bie Slltonaer Untyat ju
fallen, bie SRo^eit ber bamaligen &\\ t mt fie namentlich in ber
ÄriegSfüljrung jum SluSbrudf fam, in SBetrac&t jiel)en: »on ben
SWorbbrennereien ber granjofen in ber $falj ju ßnbe be«
17. 3af>rfmnbert$ ganj abgefefjen, tyaben j. 53. bie SRuffen in ber
SBerwüftung $ommern$ ben Schweben nichts nachgegeben unb noeb
tyr auftreten in Preußen wa^renb be$ jtebenja^rigen Krieges muß
gerabeju als barbarifd^ bejeid^net werben. Dag Verhalten ber
Slltonaer ©e^örben §at fpater, audj) an Jjödjjter ©teile, fc^weren
Xabel erfahren, unb allerbingS ifl e$ außer grage, baß wenn,
xoxt e^ebem, ein 3effen ober, xoxt fpäter, ein ©lücfyer an ber
©pifce ber jiäbtifdjen Verwaltung gefianben l$tte, manches Unheil
ptte abgewenbet, wenn nid)t bie ganje ©tabt fyatie gerettet
werben fönnen.
*) $ie Raufet Weinen barnalä freiliefe meiden* noefe in $a$mtt gebaut
ju fein, bod? »erben au* folebe ew4&nt, bie 20-30,000*? gefoflct
Mm fotten.
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86
SBott einigen $auf Werfen» mtb ©lorfen « 3nfd^riften
beö 15. 3af>rf»ntber&
2Öenn Bon bem Sfteicfctjmm an fird&licfjen ©erätfjen unb Äunft*
werfen, ben baä 2Rittelalter fcfjuf unb bcr namentlich) im 15. 3afcr*
fnmbert auf* £ö$fle gef&rbert würbe, fett ben legten 3aJ>rf)unberten
unb bis jur ©egenwart »tele« jerfiSrt ift, fo forbert bie nod>
&orbanbene 2ln$a$l biefer SBerfe um fo me^r baju auf biefelben
einer eingefjenben ^Betrachtung ju würbigen, pr bte urfprüng*
lic&e große SBerbreitung ber fircfcli^en Ättnjiwerfe fprtd>t ber Um*
flanb, baß in ben entlegenen Dorffird&en jum Xtyil folcjje *or*
Rauben ftnb, namentlich in ber ^teftgeu ©egenb — unb in ganj
Sftieberbeutfctylanb — no$ eine jiemlidj) große Slnjatyl »on ge*
goffenen Saufbecfen. Diefe ftnb befonberS in SNorbbeutfcfclanb
»erbreitet, »eil |>fcr ber Sanbßein fehlte, ber in Dberbeutfcfrtanb
für bie fünflleriföe $9u$fü|>rung »on Xauffteinen wwentet würbe.
Dag wertvolle SWaterial ber gebauten ©umwerfe |>at wol)l
mannen Xaufbecfen ben Untergang gebracht, benn wenn bie
©locfen jur not&wenbigen SluSjiattung ber Äirc^en gehören, fo
fonnten bie Xaufen burcfc $5ljerne ©ejtelle mit 2Wetallf$ale er*
fefct werben, um mobeme Slnfprttc^e mit einer billigen £erflellung
ju »erbinben. 95on ben uns erhalten gebliebenen ©umwerten ftnb
ni$t aüe mit 3nf Triften tterfe^en, folcfje fehlen juweilen fogar
an größeren Sßerfen, wie j. 33. bei bem SSrunnen im Älofier Cüne,
welker, ber gormenbilbung na$, bem Gfnbe be$ 15. 3a£r&unber«
angehört. Stucfc ein Sauffeffel in ber <5t. SRicolaifircJje ju ?üne*
bürg ifi o^ne 3nf^rtft, bagegen mit einfachem ©lattornament
»erjiert; ebenfalls manche ©locfen, namentlich bie Heineren, ftnb
ofme ilmfdjrtft. SBemerfenSwertl) ift, baß bie »orfommeuben 3"*
fünften im 15. 3a$r&unbert fctyon beutfcfj abgefaßt ftnb, wä&renb
fte im 14. nocf> lateinifcb waren; an ©ebauben finbet man übrigen«
in (Stein gehauene beutfcfye 3nfcj)rtften — mit Angaben über ben
S3au, alfo »on ben SBerfleuten — fd;on um 1360, in fäöner
2>tinu3fel.
Die 3nfd&rift an einem Xaufbecfen ju £itfelb »on 1438,
ift fc^on früher in biefen blättern mitgeteilt, fte berietet, xoit
gewitynlicf), 3af>r unb Sag be$ ©uffeS, fowte ben Tanten be$
Äircf$errn unb be$ ©ießer*. Sle&nlidjj lautet tint folefce an bem
Sauffeffel ju £agen in ber 5>robftei : 3Umo Jörn m . tttt 1 . tri i* .
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87
Mn • gljegljoten an fnnte katertnen ere io Ijrr joljau . kiemer .
«ja« to ien kerstenlittßiien kerkijer . 3uweilen ift bem ©feger
ba$ SWifjgefctyitf jugeftofcn, bafe einige 93uc£ftaben, au# ganje
Sßorte unb <5äfce, »erfefjrt fielen, fo g. SB* an bem laufberfen
in ber Äird&e ju 93urte£ube, auf welkem ber 9iame gijerart . I)0i)a .
»orfommt, fomte ber ©aß unten am JRanbe: faea carita« majore,
fite*.. 3n £anborf, unweit SBarbowief, f>at eine ©Iprfe folgenbe
3nfct>rift, in fe£r ferner fWinuSfel: JMaria Jjete ik kort nan.
Her tieide got mik anno j>omtne(!) m° tta Unit . . 83on bemfelben
©ieger ift eine ©lotfe ber Ätrd&e ju Slllerntftye, mit ber Umfcfrrift:
malena l)et tk rort So Her Ijerte gut mi)d) anno Uni nt acr
tor. Sin ber einen &t\\t ifi nn ß&riftu$bilb, an ber anberen
eine SWaria mit bem Äinbe. — Diefe Äirdje enthielt auty tin
Xaufbeden son einem alberen ©ießer, ipelcfjeä 1806 mit einer
©lüde wrfauft unb eingefcfymoljen würbe; e$ trug außer bem
tarnen be$ @ie&er$, l)tnri(^kluuji)e , bie 3nfcfcrift: anno Uni
nt cccc teriiii an tni feal man He oalidtjeit entf f..
Obige Sftotijen über bie Slüermityer ©umwerfe ftnb einer
33efd>reibung ber Slvcty von ^aftor ©tufjlmann entnommen 1 , in
welcher noefy tintä frönen Äelc^ed au« bem 15. 3a$r$unbert,
fowie eine« reiben SlltarfäreineS gebaut wirb. 8lu$ über einige
anbere $ir$en ber £amburgifcfeen 9Barf4)lanbe ftnb ausführliche
93erid)te »or^anben, namentlich über bie Äirctyen ju 93i(lwfirber
(©*♦ Nicolai), ju Dd&fenwärber unb ju SWoorburg, fämmtlidj son
ben betreffenden ©eiftlicfcem Diefe SBeridjte würben veranlaßt
turefc eine Slufforberung be« Senate«, t>om 17* December 1852,
an bie Ätr$enbe£5rbeu ber ©tabt unb beg ©ebieteä, über bie in
ben Atrien »orl^anbenen Äunftwerfe unb Slltertpmer S3erjeid>nif[e
aufzunehmen unb ber betreff enben 93ef)örbe einzuliefern; für bie
gebauten Äird;en alfo bei ber bamaligen ?anb£errnfc£aft ber
SWarfctylanbe. SÖie mit biefe 2lngelegenJ)eit bamafS geförbert fein
mag, ift nid;t befannt geworben; bie 9?eranlaf[ung biefer Sluf*
forberung ift jebocfr vermut^Iic^ auf bie gleid;jeitige Verfügung
ber preußiföen „Sommiffton für Srforfctyung unb Spaltung ber
Äunftbenfmaler" jurütfjufül)ren. Die genannte Verfügung ift von
bem bamaligen SWinifter von SRaumer burety ben ßonfersator
etubhnann (a* un UxWtibt, mrcccirrr, lUipgtele, entfa, wa* frefe
Mrt im £ext leicht berichtigen lief.
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88
g. von Duafl erlaffen unb fcejte^t fidj) jur 2lufnaj)me eine« voll*
ftänbtgen Inventars auf nn gragenformular, welches ben be*
treffenben ©eifilic^en jur fdjriftlid&en Beantwortung jugeftellt
würbe \ SWan gef)t wof)l ntd^t fe^I, wenn b{e erfte SBeranlaffung
ju biefen im ^ntereffe ber fircpcfjen ihtnjt erlaffenen Serfügungen
bem Äönig ftriebrtc^ SÖttyelm IV. jugefctyrieben wirb, bem tytyn
2Öieber£erfteller vieler Denfmale ber bilbenben Äunft be3 SWittel*
alter« in £)eutfd)lanb.
ßine Erneuerung unb weitere Durchführung ber genannten
SWa§regeln, welche ber Spaltung ber firc^lic^en Äunftwerfe ge*
wibmet finb, wäre gewiß fwd&ft wünfcfjenSwerty unb, für bie fadj>*
verftänbige Beantwortung ber fragen, hoffentlich von befferem
@rfolg, tnbem ba$ ©tubium ber jhtnfigefd>i$te feit ben legten
3a£rjenten nnm größeren Umfang gewonnen |)at.
SÄ. ®miUx.
Hamburg im &olfdltefce+
L
Danf ber 3*üf4>rift unferS SereinS unb vor allem ber
vielfeitigen , unermüblic^en S^ätigfeit SappenbergS $at Hamburg
ein nidjt unbebeutenbeS Kontingent ju ber ©ammlung ^ifiorifc^er
SBolfSlieber geftellt, welcbe von ?iliencron im auftrage ber f>ijiorifd[>en
Sommifjton bei ber Slfabemie ber SÖiffenfcbaften ju SWüntfcen
herausgegeben §at. Slbgefe^en aber von btefen jt$ an bejiimmte
ßreigniffe in itnferer vaterjiabtifcben ©efd&i^te fnüpfenbeu Siebern,
fdjeint Hamburg eine geringere Stolle im Solföliebe ju fielen,
als man feiner Bebeutung unb feinem 9tufe nadj annehmen möchte.
3n Uf)lanb$ ©ammlung: 2llte |)Oc|>* unb nieberbeutfdje 93olf$*
lieber wirb Hamburgs nur zweimal erwähnt: beibe Weber $at
Urlaub einem bamalS in feinem ©eftfc befmblidfoen nieberbeutfe^en
Sieberbu^ „vermutblid) vom Eingang be$ 17. 3a£r|)unbert$"
entnommen. 3tt bem Siebe: Dar licht ein stat in Osterrik
0, ©. 53) fmbet ftdj folgenbe refignirte Strome:
Zwischen (1. Twischen) Hamborch und Brunschwik
dar sint de breden Straten,
und de sin lef nicht beholden mach
de mot it varen laten.
*) ©. j&einr. Otto, ©nmb&üge ber ftr*li*en Ätmft - 2lr*aologie. 1855.
33ei(age.
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89
Da* iwette Sieb (1 , ©. 249) Rubelt von einem fctymucfen
9triter*mann mit gelbfraufem £aar unb einer frönen Jungfrau
unb fpielt vor Hamburg« Sporen:
He ret na Hamborch vor dat doer,
it helt ein schon junkfrouw darvor.
Der Leiter wirbt um bie Siebe ber Jungfrau; biefe will Witytö
von feinem ©olbe wiffen, verlangt aber fc&ließlid;, baß er fu£
fein gelbfraufe* £aar abf^neibe; barauf läßt jebocty er ftc|> ntc^l ein:
Nene junkfrouw was mi nu so lef
Dardorch ick min gele krus har affschned.
3n ber vor Jhtrjem von ^rofeffor SReifferftyeib in ©reif*walb
herausgegebenen £artf>aufenfd{>en Sammlung weftfälifäer JBolf**
lieber ifl unter SKo. 41 <;©♦ 82, 83) ein Sieb veröffentlicht, beffen
erßer 33er* lautet:
©öfenborf, geliebte* Dert^en,
ba* bu in bem 3#ale liegfi,
bifi gar fdjön mit «Wachen au*gejiert,
baß man feine greub bran fte&t
3n ber Jlnmerfung ^terju mad&t JReifferfc^eib barauf aufmerffam,
baß biefer 9Ser* be* Siebe* jum greife ©irtenborf*, ber Heimat
ber von £art£aufen, ft$ vergleichen laffe ben ©ngang*flroi$en eine*
branbenbur giften Siebe* S&- 222 (mit 2Mobie), nämlfcj:
Hamburg ift ein fc^öne* ©täbtcfyen,
weil* fo na£ am SBaßer liegt,
weil* fo na£, weil fo nal) am SBaßer liegt»
Drinnen gibt'* fo f$5nr SWabcfcen,
baß man ftcf> in fte verliebt,
baß man fu$, baß man ftcfj in fie verliebt.
SÖann biefe* Sieb aufgezeichnet worben, ifi an ber ©teile nify
angegeben. Ob e* in Hamburg felbft befannt war ober befannt
ifi, toti$ tcf> ni$t anzugeben.
35or ttwa 10—15 3<t$rtn machte ein Sieb, bejie£ung*weife ein
©affenfjauer, bie Stunbe burcfy ganj Deutfd&lanb, beffen faber
Xert burd) ben JÄefrain; „93on Hamburg ge^f* na$ SRifcebüttel"
einige* 3ntereffe für im* £at.
SBeiß^emanbanjugebe^bnr^ wen biefe beibenSieber in Deutf^
lanfc verbreitet worben jinb unb wer bie Steinte jufammengefctymiebet
$at, ob fte tyre 6ntfiej)ung ber „fünf neue<#<>n^Sieber*Sitteratur"
be* ©rünenfoob* ober bem ©angjioff*93ebürfniffe irgenb welcher
fa^renbm ©ängergefellfcfjaften -ober ©änger ju verbanfen fjabenV
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90
3n 2Hannf>arbt* gertnaniföen 3)tytf>en (Berlin 1858) ©. 531
unb banad) in grifcbbier« g>reugifd^en 93olf«reimen unb SSolf«*
fpielen, ©erlin 1867, ©. 139 jfi ein ßinberreim mitgeteilt, beit
SOTannljarbt in ^ommerellen gehört unb aufgezeichnet £at. @r
lautet:
1.2 3.4.5.6.7.8.9
3u Hamburg fielet 'ne ©c^eun',
ju Hamburg fielet ein £au«,
fefm brei alte 3ungfern &erau&
bie tint ma$t treibe,
bie jweite nä^t ©eibe,
bie brttie nafct £embe;
wir ein«, bir ein«, bem befoffenen ©$ueiber fein«.
SBielleic^t [Rüttelt ber Sine ober ber Slnbere bebenflicf) ben
Äopf barübcr, baß hrir un« folcfye Dinge unter ben ©ejt$t«punft
ber £amburgif$en ©efd)t$te ju fteüen erlauben; aber unferer
2lnjic3f)t na$ gelangt in 93olf«liebern unb 9Solf«reimen bie ©eltung,
bie ftd; eine ©tabt im SSolfe ju Raffen wi$, bie Buneigung ober
Abneigung, bie tyr baffelbe entgegenbringt, mit einem SBorte bie
©tellung einer ©tabt ju bem SSolfe, bem e« angehört, offen unb
ungefcfjminft jum Sluebrucf unb bie 2JWnung be« beutf$en SSolfe«
über feine SSaterftabt wirb jebem Hamburger wichtig genug fein,
um aucjj ben unsollfommenften Sleußerungen berfelbeu Slufmerf*
famfett unb X|>etlnal^me ju fc^enfen. SB. £♦ 3Kiel&
IL
Der bon Dr. 2Wieldf aufgeworfenen grage wirb — fo ber*
Rieben au# 3eber über ba« 3ntereffe berfelben benfen mag —
wofcl son Sftiemanb i£re ^Berechtigung abgebrochen werben, pr
bie Unterfucfyung wirb e« aber son 2Bt$tigfeit fein, auefy ein
nal^erwanbte« £l;ema gu be^anbeln, ba« ftdj) bejeid&nen ließe al«:
Da« S3olf«lieb in Hamburg, unb ba« bie Sr5rterung beffen
bedangen würbe, m$ Hamburg burd; ©c^öpfung unb Verbreitung
einjelner lieber für ba« 33olf«lieb getf)an §at
Die ßrwctynung beftimmter Dertlidjtfeiten in einem 33olf«liebe
läßt, wenn au$ gewiß nietyt notj)wenbig, bodj mit SÖabrfcfjeinlidtfeit
einen ©$luß ju auf ben Ort feine« ttrfpruug« ober bod) fetner
nä#en £erfunft. Da« »on Dr. 2Wielcf an erfter ©teile ange*
führte Sieb; Dar licht ein stat in Osterrik j. 35. ift ^ermul^lic^
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91
1
nidjjt in Hamburg entftanben, tragt aber bo$ nidjt jufällig feine
nacfc Hamburg weifenbe SWarfe.
3n feinem 93u$e: 3ur ©efcf>id[>te ber 93udj)brucferfunjt in
Hamburg ©♦ 111—12 Berjeictjnet Sappenberg brei fliegenbe
33latter, son benen ba$ tim bie -Manien be$ DrucforteS Hamburg
unb beS DrudferS £an$ 93mber angiebt unb bie baf)er, ba alle
mit benfelben Sppen gebrucft ftnb, fämmtlidj in bie 3<$n
1581—87 fallen muffen. Der Xitel be$ britten Siebe« aber
lautet: Twe schone nye Lede. Dat Erste. Van einem
Monnicke und van eines Schnyders Frouwen. Im Thone,
alse men vam Lindenschmit singet. Dat Ander. Idt licht
ein Sloth yn Osterrik, dat ys gantz woll gebuwet. — £)iefe
brei Blätter befanben ftd) fämmtli^ in Sappenberg« 33efijj;
Sappenberg* 33üc$)erfcl)a& C18673 füfcrt Sflo. 1414, 1415 aber nur
groei berfelben auf: unter !Jlo. 1414 ba* genannte glugbfatt;
unter 9io. 1415 einen leiber nur im erften unb vierten SBlatt
erhaltenen I)rucf: Dre schone Lede. Dat Erste. Ick weth
eines Grauen Dochterlin. — Dat Ander. De Morgenstern
hefft sich vpgedrungen. Dat Drudde. Idt hadde ein Swaue
ein Dochterlin, se wolde nicht lenger denen; 3?o. 1414 iß
*on gretyerr SBenbelin *on 9Walfcal;n erfianben unb au$ beffen
SM(>liotl;ef neuerfcingS in einem Äatalog be$ Soften SlntiquariatS
in »erlin (CXXV 9io.323) aufgeboten worben; 9lo. 1415 würbe
*on £errn ©enator Sulemann in ^annoser erworben unb befinbet
jt$ jefct als ©efäenf beffelben im 3?ejtfc be$ SSereinS für £am*
burgif^e ©ef$i$te.
gine siel beuilic&ere £erfunftemarfe tragt ba$ jweite son
Dr. gjlieldf angeführte Sieb, wenn ify au$ ben iWad)Wei$ feinet
£)rucfS in Hamburg nid&t ju führen vermag. Sin ©leidjcS gilt
sou folgenben Siebcrn. 3m 2Öeim. 3a^rbuc^ 6, ©.217 mac^t
£offmann son gaüereleben bie 3Wittf)eilung, baß in einem feltenen
9tad)brutf «Nicolais SBuc^: Spn ferner flepner 2llmanad[) Srfter
3a^rgang 1777 tÄtf* 8tW. ju Berlin) ©.92—99 um 6 Sieber
»erntest fei; son biefen weifen $oti nad) Hamburg:
34. Sierlanber ©aurlieblein. 4 SJerfe.
Moder, o Moder! min Kücken is dbd.
36. Sin ^amburgifö Sieb. 4 4jei(. ©tr.
Wo sind in Hamburg die Jungfern so rar.
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92
3u ben ^ijiorifc^cn SBoIföliebcrn gehört ein freiließ aerfcältnifc
mäjng neues £amburgifd{>e$ Sieb, iai Däfar Schabe in bemfelben
SÖeitm 3al)rbuc& A, ©♦ 340 naefy einem fliegenben 93latte au$
bem anfange biefeS 3äf>rf>unbert$ (?) mitgeteilt £at, unb ba$ einen
Slufjianb ber Xifcfylergefellen ju Hamburg mit fecfcgwö^entlictyer lieber*
jtebelung na* Slfrona Oon 1750) befingt. Die erfle ©tropfe lautet:
3&r ©efellen, l;alt euefj gut!
3u Hamburg ba* junge 33lut,
X&ut bie SWetfter feieren!
Um unb um unb abermal
Xt)ut bie SWetfler feieren! Ä. Soppmami.
©in alter Oelagtgatf.
3» ?♦ von £e{* berietet in ber jweiten Sluflage feine«
©uc^e« Hamburg topograp&ifcty, politifty unb f)if}orif$ betrieben",
X$. H. Hamburg 1811) ®. 368, wo er bie jä£rli$e 2Wa£ljeit
be$ SRat|>e* auf bem @imbefif$en £aufe am 22. gebruar ober
auf $etri ©tufclfeier befpridjt: „3n einem SWanufcripte, au«
bem anfange be« vorigen 3a$rf)unbert$ (1702), getrieben t>on
ber £anb eine* beseitigen ©enatorS, fte^t angeführt, baß etwan
50 3af>re t>or|>er, alfo in ber 2Witte be$ 16, (richtiger 170
©eculumS, ber präftbirenbe ©urgermeifier bie ju biefem SWa^le
serfammelte ©efellfc^aft no$ mit folgenbem altbeutfdjen ffiillfomm
angerebet ^abe:
Mit Ehren bin ick uppestahn,
Mit Ehren will ick wedder sitten gähn,
Gott gröthe dit gode Gelach;
Iß ett nich groot und breet,
So iß ett doch aller Ehren werth.
Gröth ick den een und den andern nicht,
So denk ick als een Bösewicht,
Dat bin ick nicht,
Iß ock Niemand im ganzen Gelage nicht.
Dr. ©enefe £at in feiner anjie^enben ©ctyilberung ber $etrt*
unb 5Wattp*2Wa£ljeiten & <£ SRatf)* (Hamburg* ©efd&ic&ten unb
Denfwürbigfeiten ©. 324) bie SBerfe abbruefen laffen, ba$ t denk'
be$ jtebenten SBerfe* aber in 4 do' geanbert, m$, wie jtcf> weiter*
£in ergeben wirb, richtig iji SWit jener ?e$art wäre ber ©inn;
mnn ify bem einen ober anbern X^eilnefcmer am ©elage nid;t
jutrinfen ober na^trinfen wollte, fo £ätte ify bie ©ejmnung eine«
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93
S&ferot$t0; mit biefer: fo roürbe id) trte ein 5B8fettri$t £anbelm
S3ei einer folgen Deutung be* „©rußen*" erfd&eint ber ©#luß
ber SBerfe nid&t fo trivial, baß man mit SSeneTe jtoeifeln müßte,
ob jte nrirflicf) fo gelautet tyabem Die »ier ©cfylußjeilen enthalten
nämlicty fine Srma&nung, alle JBelefbigung unb allen ©treit fern*
jufwlten, bie auf gar nic^t unpäbagogtfctye SBeife in tin Serfprec&en
für ftc£ felbji unb eine 93ertrauen*äußerung gegen bie übrigen
$|>eilnej>mer gefletbet ifi.
Daß aber ber ©pru$ nrirflicfc fo gelautet fjabe unb bei biefer
@elegen|>eit in Slmoenbung gefommen fein wirb, bafür fyre^en
jroei Varianten biefe* SÖillfomm*, welche in einer S3auemfom6tie
au* ber Wlittt be* 17* 3a$r£unbert* sorfommem Diefe fü&rt
ben Xitel: 4 De Historie van Lukevent ofte een kluchtighe
Vertellinghe van een Westfeeischen Bueren Sone'. ©te liegt
mir burcf) gütige SWittyeilung eine* greunbe* sor in bem Slbbrudf
im t Westfaelschen Speel-Thuyn', ämfierbam 166L Der junge
gant ?ufa* wirb, weil er ein burcfytriebener SSengel ifi, »on
feinem SSater in bie ©tabt ju einem t Klerkemaker\ b. $♦ einem
?e£rer getfjan t om het Doctershantwark te leeren'. 3n'* Dorf
jurücfgefel&rt, bemüht er ftcfy fofort, feine ftcibtifc&e S3ilbung ju
jeigen. SBctyrenb tyn fein SSater einfadj um> tyerjlicty begrüßt mit
einem 'west wellecom, mijn Sonne', antwortet Sufeöent mit
folgenber SRebe:
t Got groyte u alle!
Groyt ick den eynen un groyt ick den anneren nicht,
So doe ick as ein Schillern un eyn Stucke Boisewichts;
Dat hoppe ic, dat meine ic, dat bin ic auc nicht,
Un zin wy al-tho-mahl nicht';
worauf ber SSater über biefen tym neuen ©ruß ftcty ju feinem
greunbe Änobbe au*fpri$t: t Knobbe, hestu dijn Leffen lanck
wal sone Posse zeyn of ehoyrt'. Sil* fpäter bie Jbauern in
ben Ärug ge^en, begrüßt ?ufe»ent ba* ©elacty faji mit benfelben
SÖorten, wie ber Hamburger SBfirgermeijler feine Sollegen:
t Got groitet eerlijck Ghelach!
Isset schoon kleyn, 't is lijkewalt alle eere weert.
Groit ic den eyn un groit ic den anneren nich,
Sou doe ic as eyn Stucke Beusewichts:
Dat hope, dat meyne, dat bin ick auck nich,
Un is innen gantschen Gelage nich'.
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94
2lu4> $ier äußert ber Ärüger feine SBerwunberung über biefe
.italtentfd^en' Sanieren.
©iüfommenfprücbe, jumal poetifdje, waren früher bei @e*
lagen unb geftlidjfeiten fidler fo gut üblich, wie bejlimmte gor*
mein beim ßutrinfen. Die Orbnungen ber £anbwerf$gefellen
Ratten foldj feflfief>enbe$ Seremoniel ja bi$ in bie neuefle Stit
bewahrt. 3n einem anbern ©tücfe be$ Westfaelschen Speel-
Thuyn, bem Slennerhincke , begrüßt ber *>on ben dauern in#
©elacfy befetyiebene Äüfler feine Dörfler mit folgenben wo&lgefe&ten
SBorten :
In dessem Huse geve Godt Vredde im Gelage,
Den Gesten Geluck un Vrolicheyt alle Dage
Un des leiven soiten Beides dei Sade,
Dem Kroiger un sijner Vrouwen,
Dem Tapper un Bier-Brouwer,
Grauten un Kleynen altemael,
Sau als sei hier sit ummet Sael.
Wen er Gelach mijnen Reuke kon lyen,
Ick wol mick mit ton Benken vlyen.
Den ©auern muß ba$ ein gan$ befannter ©ruß gewefen
fein, benn fte antworten bloä: 4 Willekomen, Willekomen, Nau-
ber\ Da tynen bagegen be$ ?ufe*>ent$ 2Öitlfommen$rebe
frembartig bünft, fo muß biefelbe fiäbtifd) unb fann nod) nidjt
gar lange im ©ebraud? gewefen fein. SBann ber ?ufesent ge*
fetyrieben ift, weiß ic|> nt'djt nacbjuweifen, waf)rf$einli(fy wenigjtenS
ein jeljn ober jwanjig Satyt früher, alö ber Speel-Thuyn (1661)
erfetyiem (Somit möchte man woI)l bie Sntfleljung be$ ©rußeä
in ben Slnfang beä 17* 3^^unbert« »erlegen, wenn nid)t bie
nieberbeutfetye ©pracfye brffelben nötigte, feinen Urfprung, m^
Dr. 33enefe annimmt, noeb in$ 16. 3al;rfmnbert ^inaufjurücfen.
3m 17. 3^r^unbert war wotyl fd^on bie ^oebbeutf^e Umgang**
fprad^e ju fe£r eingebürgert, al« baß ber 9tat|) biefen nieber*
beutfetyen ©ruß ft$ angeeignet f)ätte.
Slud) bie Gonjectur 33enefe'$ 4 do' flatt 4 denk', wirb bur$
bie gaffungen be$ ©pruc&eS im ?ufesent betätigt 2Benn baS
4 denk ick' nic^t au$ 4 doe ick' beriefen ift, fönnte e$ au$ ber
»erlebten %tiU in bie ftebeute geraden fein unb bie acfyte in
Hamburg, nacb jenem ?ufet)entfc^en, t ba$ |>offe idb, ba$ meine ify
ju fließen, gelautet f>aben: t Dat hape ik, dat denke ik, dat
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bin ik ok nicht'. £>er ©prucb tft offenbar für ©elage gpnacfyt
unb bie erflc ©erwenbung im ?ufe&ent al« ©ru§ bei ber £eim*
f*br er|>eifd^te bafjer einige SBeranberungen. 3m Äruge lä&t
Sufesent bie beiben erflen SBerfe ber £amburgifc|)ett Raffung au*,
©runb bafür wirb gfwefen fein, baß biefe SÖorte nur im 9)iunbe
be« Sorjfyenben, ber ftcf) ergebt um ba* ©elag feierlich ju eröffnen,
al* paffenbe Siebe rrföttntn.
©eorg Sfceumarf in #amlmtg.
8lu* ©eorg Sfleumarf* legtet ©ctytift, einem sott m'elen 2ln*
merfungen begleiteten ©ebicfyt son 43 ©trogen, fcat £offmann
tton galler*leben im SBeimarifcfjen 3^tbud^ 3 (£anno&er, 1855)
©. 176—84 in*befonbere ba*jenige mitgeteilt, wa* über bie
ßntfte^ung be* Ciebe*: „SÖer nur ben Heben ©Ott läßt walten"
»on Sfteumarf felbfi berietet wirb l . 2)anad^ gebaute 9Jeumarf im
21. 3af>re feine* Filter* im 3a£re 1640 nad^ Slbfofoirung be*
©^mnaftum* ju ©otya auf bie Unfoerfttät ju jte^en, würbe, nafy
bem er Seipjig serlaffen, auf ber ©arbelegener £eibe feiner
wenigen £abfeligfeiten beraubt, unb fam mitteile* naä) SWagbe*
bitrg, wo ftc£ ber £>omprebiger Dr. Steinhart) 33aafe feiner an*
natynt unb tfjm ein @mpfef>lung*fd5)reiben an 33ürgermetfter SButfew
in Lüneburg gab. SBulfow fctyidfte tyn nad) Sßinfen, beffen 2lmt*
mann einen mujifalifd^en £au*le|)rer gefugt fyattt; al* aber
9teumarf bortyin fam, war bie ©teile feit imi Xagen befefct.
föafyt miefy berowegen, nadjjbem ify von biefem Slmtmanne,
beffen tarnen mir entfallen, eine SWecommenbation nad? Hamburg an
ben vornehmen befannten S^eologum £rn. Dr. 3of>. ÜWüllern 2 er*
galten, in 3efu* tarnen auf ein fletn Äaufmann*f($tff, auf welchem
ity einen ef)rlid;en ©ärger von Hamburg antraf, mit bem id> in
gute Äunbfc&aft geriete unb SBerfprecbung befam, er wollte mid)
in Hamburg bei einen vornehmen SWann bringen, ba icb gute
©ad)e l)aben foüte, weil icfc auf 3nftrumenten fpielen fönnte.
*) Leiber ift tiefe *mittbeilung #offmann$ in bem er(tl87ü abgesoffenen
5. %m\>t beä gerifon* b. &amb. ©djriftfteller niebt benu&t roorben.
2) Dr. 3o6ann aftütter, geb. 1598 3uni 16 $u «Miau, geft. l672@ept.29
S« Hamburg al$ (Senior unb sprebiger an @t. 9?etri: ©cferiffteller*
Serif on 5, ©.417.
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2Bie wir nun in bie ©tobt famen, ^at biefe »erfprod^ene Sefßrbe*
rung, weil ber »ermeinte £ofpe$ bettlägerig unb tobtfranf werben,
leiber! audj> feinen gortgang gehabt. £r. Dr. SWüüer aber gab
mir gute SBertröflung mit biefen Sßorten: bie ©tabt wäre groß,
unb waren »iel ?ieb|>aber »on ber 2Wufif, id) füllte nur an guter
©elegentyeit nid^t jweifeln; ließ eS auc^ an fleißiger 9la$forf$ung
nic^t mangeln, welche« in bie »ierte SOßod^e wä&rete. SRittleriett
würbe ity mit 3obann SWaumannen, timm 33udj)fübrer be« Ort«
befannt, ber mtint ©duofem „33ellifIora", bie ity, weil i$ o^neba«
müßige 3eit, ausarbeitete, jum erften »erlegte unb mir »or meine
SRity etliche Xfjaler ja&lete, aud& mir fonflen »iel Oute« t£at,
worüber ity froj) würbe unb wieber etwa« Suft befam. 211« aber
in biefer fo großen ©tabt mir e* awf> ntd&t glücfen wollte, meine*
lieben ©otte* #ülfe jtc$ nod^ immer »erborgen hielte unb aüe
Hoffnung jur 33ef5rberung »or meinen Slugen erlogen war, nafjm
t<b wef>mut£ig unb »oll JBetrübniß »on £rn. Dr. SWällern unb
allen erlangten Söefannten Slbfdjieb, unb ma^te mi$ mit etlichen
£amburgif$en 33ierfubren nacb Äiel in £olfiein",
Dort in Äiel £at -Weumarf, naetybem er faß brei 2Bod&en
lang gewartet f)atte, abweebfelnb bei bem Oberpfarrer M. 91. SBedfer
unb bem ftytftui Dr. f. 2Rotf>e jur Äoji gegangen unb tm
£inblidf auf bie 33efdf>werben be$ SBBinterd, auf feinen abgefeilten
unb auSgeplünberten 3ujianb, auf feinen 33eutel, in welchem er
ef>er bie 9taf>t als SWfinje füllte, ganj melandjjolifcb geworben
war, enbltd[> bie erfe^nte ©teüe eine« SrjiefjerS bei ben Äinbern
be« Amtmann* ©tepban Henning* erhalten, unb bat in ber greubc
feine* £erjen* gleicb benfelben £ag ©Ott ju tyxtn „ba$ fyn unb
wieber wofclbefannte ?ieb" aufgefegt: „©er nur ben lieben ©ott
laßt walten", ÜRacb breijäfjrigem Slufentbalt in biefer gamilie bat
er bann biefelbe »erlaffen unb ifl 1643 2lpril 12 in Sübecf ju
®d{>iff gegangen, um naefy Danjig unb »on bort na$ Königsberg
auf bie Uni»erfttät ju fommen*
Die befannte ©efctyid&te »on ber Stola bi gamba iß nac£
£offmann »on gallerSleben fcunbert 3afcre fpater Cl 744) „aus
bem SRunbe eine« noc$ lebenben berühmten ©otteSgelebrten"
juerft »eröffentlid&t worbeiu Ä* Äoppmamn
fcrud von I&. <B. 3Rei|nei.
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ttt^eilungeti
be*
ÜereittB für $ambttrgifd)e (Be((t)i(l)te.
M 8. 2- Sa^tgang* 1879. Suni.
S8erem$nad)rtd)tem
Slm 2Kontag, bem 24. SWärj« fcielt £err Dr. Slbolf SBo&lnnll
einen 33ortrag übet „bie Dccupation Hamburgs bur$ bie Danen
im 3af>re 1801". Der SJortragenbe erläuterte junäc^fl ben Ur*
fprung ber SWianj, welche auf Seranlaffung $aul$ I. von ben
norbifäen 2RacJ)ten jum ©$ufce ber neutralen ©cfjiffa^rt abge*
fdbloffen mürbe, unb ^arafteriftrte barauf fpeciell baä SSer^alten
ber preußifäen unb bamfd&en ^olitif in ben burdj jene Bereinigung
hervorgerufenen SBeriDicRungen mit (Snglanb*
äfogeblicfc jur £anbf>abung be$ angefochtenen 93ünbniffe$ be*
f^lofj bie preujHfcfye Regierung im grü|)ja^r 1801, baä Äurfürften*
t^um Hannover unb bie 9teid>$fiabte S5remen unb Hamburg ju
befeuern Docfc gef$a{) bie$. nic^t allein, um eventuell ben eng*
lifcfyen £anbel von ben 9Wünbungen ber glbe, SÖefer unb gm«
fernhalten ju fönnen, fonbern namentlich um im ^ntereffe ber
norbbeutfdjen Neutralität ben 2Wa$inationen ber franjo*
fifcfyen unb rufjtfc^en ^olitif juvorjufominen. $n biefem ©inne
würbe bem Vertreter be$ fjamburgifcfjen Senate in 93erlin ange*
beutet, Hamburg werbe bur$ bie in SluSfutyt geflellte 33efefcung
ber preußifcfyen ^Regierung ju Danf verpflichtet: benn roenn $reu§en
bie ©tabt niefct befefce, mürben anbere SDWcfjte e$ in einer für
Hamburg nachteiligeren SBeife tf>un".
3Bie Preußen, münzte au$ Danemarf, baä lange tapfer
genug ba$ SRecfjt ber neutralen glagge verfochten, einen tnU
fcf;iebenen 33ru$ mit Snglanb möglich )u vermeiben, ba e$ feiner
8
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98
?age wegen ben SRepreffalien jener SWadjjt ju allermeijt erpontrt
war. Dennoch bewirfte fcie gebieterifctye SÖctfung JHußlanbS ben
rüdtyaltlofen 2lnf$luß an bie norbifcbe Bereinigung. 33on eben*
baf>er erhielt ber Äopenfjagener £of bie Slufforberung, Hamburg,
?übedf unb 2auenburg ju befeuern
©o fam e$, baß wie £inft<t)tli($ be$ jum Äurffirfientyum
Hannover gehörigen ¥auenburg$, aucfc bejüglidf) Hamburg« bie
preußifdjen unb tänif^m abfluten collibirtem
3n betreff SauenburgS würbe von ben ©einen nachgegeben.
Hamburg aber, ba$ vor ber erwarteten Slnfunft ber Preußen von
bem 5)rinjen $arl von Reffen überfallen würben, »erblieb beinahe
imi SWonate in ber ©ewalt ber Danen; inbeß bie preugifd^e 5Re*
gierung jt$ begnügte, auf biplomatiftyem 3Bege bafür ju wirfen,
ba§ bie politifdje Integrität ber ©tabt titelt gefertigt unb bie
33ef<£werben ber Dccupation Hfägli# verfürjt unb gentilbert
würben.
Der Siebner [Gilberte — abgefeljen von jenen allgemeinen 33er*
^ältniffen — ben Sleten gemäß bie SBer^anblungen von SRaty unb
JBürgerfcfjaft, welche ber Uebergabe Hamburgs (am 29. SWärj 1801)
vorausgingen, bie manni$fa#en ©ebrüdfungen, weld&e bie ©tabt
in ber 3tit ber Decupation ju erbulben |>atte, fowie ben SÖanbel
ber 33erf)ältnijfe, welker aud& bei uns burdj) ben plBfclidjen £ob
$aul$ L unb burdjj ben ©eefieg Sftelfon'S vor Äopen^agen fcervor*
gerufen würbe.
2lu$fül)rlid()er würbe auf ©runb l)anfeftöbtif$er unb preu*
ßifdjer Slrd^ivalien bie grage erörtert, ob $aul I. t|>atfäd|>ltd^ —
wie jener ^tit me^rfadf) behauptet ift — Hamburg ben Qantn
$u bauernbem 93eftfc verfproc^en $abe, unb ob von ben Sefcteren
bie Erwerbung unferer ©tabt wtrfli$ in« 2luge gefaßt worben fei*
3um (Schlug wie« ber SSortrageube auf bie jaf)lreid)en glug*
fünften fcin, welche bie bänifd^e Dccupation veranlaßt £at. 2)ie
55rocf)üre: „2Ba$ fimnte Hamburg im jefeigen 3ettpunft gu feinem
beften ©lücfe tljun?" empfahl ben Hamburgern, ba in ben legten
3af>ren bie £ülfloftgfeit tyrer Sage fo beutlid^ hervorgetreten, ben
Äimig von Dänemarf als ©d^ufcfjerrn anjune^men. 2Öar man
nadj) Slngabe beS preußifd^en ©efanbten von ©djmlfc überzeugt,
baß biefe ©etyrift nic&t ofcne ofßcieKe bänifd^e ßinwirfung in Um*
lauf gefefct fei, fo fehlte e3 aud^ nicfjt an patriotifd^en (Sntgeg*
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99^
nungem Unter tiefen ifi bte bebeutenbfle: Hamburg« befiel
©Ifitf ni#t von außen" von bem trefflichen 3* ?♦ von $?$, welcher
Hamburg ben allerbing« refrgnirten $tafy erteilte, „ben ©efefcen
ber Xreue unb JReblid^feit gegen ba« beutfd&e fRtity unwanbelbar
nachleben; folange tiefe« nify von bem monard&ifttyen 33firger
ju SRalmaifon ober einem anbeten flagellum Dei gänjlid^
cafjtrt ifi"-
2fat SKontag, bem 3t SWorj / machte £err Dr. K- Kopp*
mann 9Witt$eilungen M* r ba« Kollegium be« Klingelbeutel« an
bcr Domfird&e unb beffen Konvivium, SRebner ffijjirte bte Weu*
orbnung ber Kir^enverwaltung m ber 9teformation«jeit, unb legte
bar, wie bte 2)omfir#e von btefer Weuorbnung unberührt geblieben
fei unb »te bemgemäß ba« ©omfapttel bie in geige ber 9te*
formation notfjwenbig ober bo<$ wünfd^enäwertj) geworbenen 93er*
änberungen felbflfiänbig vorgenommen f>abe: für bte ©ammlung
mit bem Klingelbeutel in ber Kirche, bie peticio, 33ebe, bie im
9Wittelatter ben jurati ecclesiae obgelegen ^atte, in genriffer JBeife
nadj) bem SWujter ber bei ben ^farrfircijen bejfrfjenben SBer^äUntffe
burc$ bie SSilbung eine« Klingelbeutel* Kollegium«, Die ältejten
befannten (Statuten beffelben fmb erft vom 3a£re 1645; boc$ l)at
ftdj) ba« KoHegium fd^on 1631 über ein jäl)rlicf> ju tyaltenbe«
Konvivium geeinigt, unb von biefer Seit bi« jum Slbbruc^ be«
2)om« unb ber baburcb felbfiverfiSnblid^ geworbenen Sluflöfung be«
Kolleg« giebt ba« ^rotofoll unb 9ied^nung«bud^ beffelben, welche«
ftcfc auf ber ©tabtbibliotyef bcfmbet, ein fulturjnftcrifcfy intereffante«
93ilb ber geß* unb Xafelfreuben einer Korporation von beuten
au« bem 9Wittelftonbc, an benen bi« etwa 1720, wo eine fctyarfere
Slbfonberung ber ©tanbe von einanber ftcty geltenb machte, aud^
bie SBürbenträger be« Domfapitel« ftd^ gern beteiligt babem
95ei ber ©djnlberung be« Konvivium« unterfctyeibet ber JRebner
brei Venoben: 93on 1632—65 wirb ba« Konvivium aufeerj)alb
bcr ©tabt gefeiert, Sllle« mufj von ben ©Raffern beforgt unb
na$ i^rer Slnorbnung jubercilet werben; auf ba« au«ret$enbe
unb reief)licb bemeffene Duantum wirb mef)r gefeiten, al« auf bie
3lu«erlefen£eit ber einzelnen Xfyetle ober gar auf eine getiefte
3ufammenfiellung; auffällig furj ifi ba« SBerjeid&nig ber ©emüfe*
unb Objlarten, bie ©ewürje bagegen jtnb iafjlreicty unb erfreuen
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% nodj) tyrer alten ^Beliebtheit. 83on 1670-1717 ge$t baS
Äonvivium metften^ in ber ©tabt vor ftdj; eS wirb ©ttte, ftc^
baS Sjjen vom 2Birtf>e liefern ju laffen unb paarweife bafür ju
bejahen, bie ©Raffer beforgen nur no$ ben Sftad&tifä unb ber*
gleichen; bie Äoflen werben größer, bie ©peifen mannigfaltiger
unb ausgemalter; ©ranntmein unb Xabadf fommen in ©ebrauc^
3?ie 3«t von 1723—75 wirb burefc baS fdjjon erwähnte 2luS*
bleiben ber Domherren unb bur$ baS Sluffommen von Äaffe,
nebfl S^ee unb X^eebou d&arafterijtrt, — 33on 1760—74 f>atte
baS Äolleg fein Äonvivium gehalten, um neue Klingelbeutel an*
Raffen ju fönnen (1762), weil bie bis ba&in gebrausten vom
3a£re 1662 gar ju „mefc^ant" auSgefefcen Ratten. 211S man ft#
1775 wieber ju einem Äonvivium vereinigte, £atte man aber er*
ftctytlidj ben ©efetymaef baran verloren; man faßte ben 33efdj)luß,
baS vor|>anbene ©elb ju feilen, unb babei ifl eS benn bis jur
Sluflöfung beS ÄoHegS gebliebem 1804 3uni 17 würbe jum
lefcten SWale in ber Domftrc^e geprebigt unb mit bem Älingel*
beutet gefammelt; ©eptember 29 beffelben 3a£reS trat baS Äolle*
gium nodj einmal jufammen, um feine Utenftfien ju veräußern unb
ftc|> in ben @rl6S ju teilen, 'unb fcfcloß bann feine lefcte 93er*
fammlung „mit aller benefbaren 3ttfrtrben$eif •
Vlaty ©eenbigung beS Vortrages na^m ber Sorftfcenbe baS
2Öort unb fctyloß bie SRet^e ber bieSjal^rigen w&d&entlicfyen ©ifcungen
mit Ijerjlidjem Dan! an bie SWitglieber, welche bie 33ereinSabenbc
fo treu befugt Ratten, unb unter bem SluSbrucf feiner greube bar*
über, baß au$ fo ja^lreid^c 9W$tinitglieber burefy tyre ££ei(naj)me
an ben Verträgen if>r 3ntereffe für bie ©efcfyidjte unferer SSater*
tfabt bewiefen, ein 3ntereffe, beffen Pflege bie &öd>jie Slufgabe unb
beffen 3u"<*!>me bie größte greube unferS Vereins feu
Äoftüinquabrillc.
2lm 27. 3Karj fanb in ber Setzen JReitba^n C@rinbel*
Silke) baS abreiten ber ju biefem 3wedf vereinigten Donnerstags*
unb greitagS*Duabrillen fiatt, bei welchem anerfennenSwertyer
SBeife, auf bie Anregung beS £errn Slrcfyiteften $tim £in, jiatt
ber fonft beliebten Xürfen* unb SÖallenfieinfcfyen Äoftüme, ein 93ilb
aus ber vaterftäbifcfyen ©efc^ic^te vorgeführt würbe» Den ©egeu*
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101
ftonb beffelben btlbeten bie 33ul)urbirfompagnieen ber jungen Äauf*
leute unb 93rauer, bie SÄübtger in feinem j)iftorif$en Vornan
//©tegfrieb SBunflorp^ SWeifterfiüdf" bei SÖo^lborf timn (Strauß
mit Söruno von £ummel3bfWel befielen laj& Stuf Srfucfcen ber
vereinigten 33i$urb(rer fjatte £err Dr. 9t ü biger tin furjeä gefU
fpiel gefd^rieben, welche* ba$ ©anje einleitete unb abfctylofc. 2>ie
SHettba^n, von £errn 2Mer ©d&mibt gefcfcmacfvoll beforirt, ftellt
ben £of be$ £o£en £aufeg im Dornbufd) bar; ber 3^at^ unb bie
SBittigfhn el;ren bie beiben Äompagnieen für tyren SBaffengang
mit bem abiigen ©egner bur<$ tyr perfonlic^eö (Srfd&einen unb
werben auf bie itynen refervirten (S^renpläjje ber Tribüne geleitet;
ba$ SSotf wirb burcf) jroet 9?atf)ebiener am Singange jurüdf ge*
galten; $um ©ctylufc be$ 93ul)urbe befcfyenft ber ©ürgermeifter bie
$ompagnieen mit einem ®anner, welche« baä SGBappen ber ©tabt
tragt. l)a$ ©anje würbe, von fleinen Unebenheiten abgefefjen,
fel^r eraft burc^geftil;rt unb gewährte ben 3uf#auern einen färben*
prächtigen, f)äuftg überrafctyenb frönen 2lnblicf*
@tn 33ett*ög $u* %\Utatux tot Uauft&Mmeiu
2)ie näcfjften Vorläufer von ©ötyeS gauft jtnb be*
fanntlicf) bie ^uppenfomSbien von Dr. 3ol)ann gauft 1 , von
benen verfd;iebene SBerftonen bur(fy einen Ungenannten GDaS
^uppenfpiel vom 2)octor gauft, ?eipjig 1850), burcij ©djeible
ÖHoffcr 5, ©♦ 747-82), burcij ©cj>abe (SBeim. 3a^rbuct) 5,
1856, ©.263-328) unb neuerbing* burd& Sari ßngcl (Dlben*
l ) 3n ben SSeubrucfen beutfcber Sitteratunverfe be$ XVI. unb XVII. 3aln-
bunbertä «Wo. 7 unb 8, £>a$ 93o(t$bucb vom 2)octor Sauft Cftalle 1878),
giebt £ö. Braune einen 2(bbrutf ber erften 2lu$gabe, granffurt 1587,
bem eine WanMung über bk 2lu$gaben tiefet 93olf$bucbe$ unb feiner
Bearbeitungen im 16. 3a&rl)unbert von % garncfe t>orange&t. — einer
ber beiben nocb in bemfelben 3<*fere 1587 erfcbienenen Sttacbbrucfe ift
„©etrucft ju Hamburg, burcb jpeinricb Binber" ((Btabtbibi juSanjig),
1599 lieferte ©eorg fRubo(f£Bibntann eine Bearbeitung in brei Steilen,
Hamburg, Ex officina Hermanni Molleri (<&tabtbibl. ju Hamburg;
»brutf bei @*eible % ®. 276-804); auf biefe (lugt ft* bie Be=
arbeitung von spft&er (1674), auf ber wieberum bat neuere 9Soff$bud>
beru&t (<&d>abt, im 2Öetm. 3a$rtu4 5, ©. 244). £. ä.
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m
bürg, 1874 unb 1879) veröffentlicht werben ftnb, wä^renb ©imrotf
CDoctor 3of>anue$ gauft granffurt a. 2K. 1846) auf ber ©runb*
läge anberer ©ertöte unb eigener Erinnerung ben SBerfuc^ einer
2Öieberl)erftellung ber ©cj)ü&*£>ref)erf$en SBerfton gemalt §<tt. -
Diefe ^uppenfomöbten 8^ auf fog. #aupt* unb ©taatSaftionen
juräd 2Öie nun aber SWanuffrtpte von $awpt* unb (Staate
aftionen überhaupt ju ben (Seltenheiten gety&ren, fo ifi au$ von
berjenigen be$ Dr. gaufl ?ein$ erhalten, unb bie gorfefcer waren
bisher frof), bie Il^atfac^e ber Sluffityrung unb ben ungefähren
3n£alt nadj alten X^eaterjetteln fonjiatiren ju f&nnem 2lud>
Hamburg |)at baju bur$ ©cpfce'S £amb. Xf>eatergef#i$te einige
SRotijen geliefert — Sine Sluptyrung jebo#, welche am 7. 3uli
1738 bie Sfteuberfc^e Gruppe int Dpem^aufe auf bem ©änfemarft
lieferte, ift ©cfyüfce unbefannt geblieben. Der 3$eater&f ttel, welker
ftcfy in ber (Sammlung von X^eaterjetteln auf ber ©tabtbibliotljef
befmbet, gewährt un$ einen intereffanten (Siublitf in eine Steige
von ©cenen unb t|>eflt fogar eine, wie wir annehmen, neu einge*
legte Slrie mit SBir hoffen ben greunben ber gauftliteratur einen
Dienjt ju erweifen, wenn wir, weitere ©emerfungen un$ für
fpäter vorbejjaltenb, biefen Sweater jettel fofort volljiänbig mit*
feilen.
SWit £o£er obrigfeitli^er Bewilligung wirb freute von ben
Äöntgl iolniföen SJmtfürfH. ©ä#f$en unb £od)fürftl.
SBraunfd&w* ?üneb. Sßolfenb., nunmehr ou# £o$furjil. <2<|>le$wig*
£olfteinifc$en ^of^Somöbianten
ein beutfcfye« ©d^aufpiel vorgeftellet werben, genannt:
Dag rucfylofe ?eben unb erf$retfli$e Snbe be« 2Belt*befannten
<£rHfauberer$ D. 3o£ann gaujiS.
Dabep wirb unter anbern vorfommen unb ju feigen fe^n:
Sin groger SSor^of an be$ $luto unterirbifdpem ^aUafie an
ben glüffen ?etl)e unb Sl^erom Stuf bem gluffe fömmt Sharon
in feinem ©cfjiffe gefahren, unb ju ifjm flnto auf einem feurigen
Dramen, welchem feine ganje (!) unterirbif^e ^offtatt unb
©eifter folgen.
D. gauflS ©tubirflube unb 33fi$er Kammer* ©n annefw*
lieber oberirbifd^er ©eifl fingt unter einer fanften SWujtf, folgenbe
bewegliche Slrie:
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gaufie! was tjl bein ^Beginnen?
21$, was £afi bu bo$ getyan?
33ift bu benn nun gar »on ©innen
Unb gebendfefi nicfjt baran,
Daß an ftatt ber §reub, bie ^>rtn
Unb bte Dual nrirb ewig fein?
3fi bir benn bte Sujl jur ©ünbe
?ieber als bein ewig« 2Bo£l?
SWac^fi bu bic§ jum £8tlenfinbe
DaS bod& in ben Fimmel (oll?
3fi bir ber SBcrbamnrten ?o&n
Weber als beS £immelS Xfcron?
Äann bidfj benn gar nichts bewegen?
3td) fo fdfjau ben Fimmel an,
SBenn er bur$ »tel Xropfen Stegen,
Di$ nid)t gnug erweichen fann!
JWacJj bdburdf) bein £erje mify,
Unb erwe^l baS £immelreid^
6in Staabe fömmt aus ber 8uft unb {fohlet bie £anbf#rift
beS D. gauflS.
£an« Sßutji gerate t^ngefefnr über feine« #erfn beS D. gaufls
Saubetep* ßr muß flehen bleiben unb lann nid^t som $lafce
ge^en, bis er bie ©d^u^e ausgesogen $at» Die ©dmlje tanken
mit einanber auf eine luftige 2lr$*
gin fürwifcigrr £of*5Bebienter, welker bem D. gaufi ser*
fpottet, bef&mmt ftc^tbarlid^ Körner an ber ©Hrn.
Sin SBauer l^anbelt bem D. gaufi ein $ferb ab, unb fobalb
er eS reitet, »erwanbelt ftcb baS $ferb in ?i\\ ©ünbgen $e\u
Der Sauer will ben D. gaufl barüber ju Siebe flellen, gaufi
fiellt jtdjj als ob er fepefe, ber S3auer jupft tjm, unb reißt tyn
ein S3ein aus.
£anS SBurfl will gerne »iel ©elb Ijaben, t^n ju vergnügen,
läßt tyn SWep^iflopbileS ©olo regnen.
Die fc|>öne Helena fingt unter einer angenehmen SWujif eine
bem D. gaufi unangenehme 2lrie, weil fte tym bamit feinen
Untergang anftinbiget*
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D. gaufl nimmt son feinem Famulo S^riflo^ 3Sagnern
Slbfc&ieb. £an$ SBurfl mad^t ft$ audjj ba»on, unb bie ©eijier
£of)len ben D. gaufi unter timm fimf}ltc$*fpielenben geuer*2Berdfe
jjinweg.
Der unterirbifd&e $attaji be$ $luto jeiget ft$ nodjma^lS.
Die gitrien $aben ben D. gauji unb galten um tyn J>erum ein
SBallet, »eil jte tyn glüdflic|> in t|>r 9tei$ gebraut |>abem
Dag übrige wirb angenehmer ju fejjen als t)ier ju lefen fepn*
Der Slnfang ift um £alb 5 U&r, in bem fogenannten Dpern*
l)aufe auf bem @änfe*3Wardf in Hamburg. Die $erfon giebt auf
ben erjlen Sftang* Sogen 2 SWardf, auf ben anbern Slang * Sogen
1 2Rardf 8 ©d&ill* parterre 1 2Warcf unb ©aBerie ober auf bem
legten $la$ 8 ©cp,
2Wontag$, ben 7. 3ul 1738. Sodann Stteuber.
Otto StuMgcr*
SßeteMl Sefefclf.
3n Äoppmann'S Äämmereiredpnungen 3, ©♦ LXII wirb ge*
fagt: „9ta$ bem SWaterial, aus bem ber Äalf gewonnen wirb,
unterfd^etbet man $Wufd[)elfalf Cbeslagen unb unbe-
8 lagen 3, ©♦ 627) unb ©teinfalf; unbefannte Slrten ftnb
betekalk (2, ©♦ 146) unb ber lesekalk Q2, ©. 322)".
Unter „Äalf" »erfleht man im 33auwefen jefct, unb fyat e$
fc^on im JWittelalter, jwei wfd^iebene Mineralien: ben fd&wefel*
fauren unb ben fohlen fauren Äalf; erßerer fcat entweber
ÄriflallifationS waffer, bann fjeißt er ©9p«, ober er £at fein«,
bann ift e$ Slnljpbrit Der fofrtenfaure wirb in ben 93erg*
gegenben gewitynlidjj nur Äalf genannt; in unferen -Wieberungen
iji er fe^r feiten* @S wirb baf)er feit alten Seiten ml ©ppS ge*
braud^t> obwohl er weniger binbet Unter 5?alf in ber -Mieberung
unb unter cementum ijl bafjer, wenn ntd^td anbereS auSgefagt
wirb, sorjugSweife an @9p$ ju benfem
Sftur @pp$ liefert ber Süne bürg er „Äalfberg", unb ©pp* unb
Sln^brit ber Süneburger fiäbtifd^e ©$ilbjiein* Der ®pp$ »om
Äalfberg ifl als Stegal »erwerbet unb wegen ber aufgebrannten
Ärone ber gäffer fd^on längere 3«t unter bem tarnen Äronfalf
befannt (Sr fommt no$ jefet gebrannt unb gemahlen (tritum)
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m ben £anbel, wirb aber auä) m ro£en 33rudfjftücfen burdj bie
3faienaufctyne nodjj $eute serfafjren, um am @ebraua)*orte ge*
brannt ju Werbern ©egeberg liefert ebenfall* @pp*, ni$t
weniger t|>at e* bie t witte Kliff' t>on £elgolanb; bereu 2lbbru$
uub ©erfahren jum Äalfyanbel fett bem SWittelalter £er enbli#
1711 ba* hereinbrechen be* SWeere* uub baun fpater ba* SBeg*
reißen be* natürlichen „©teinbammee" jwifd&en SNorber* uub ©über*
fcasen seranlaßte 1 .
1) ®ppÖ mar alfo cementum Zegebergense crematum et tri-
tum ; cementum Segebergense non crematum $♦ 9i. 3,
©. 627; au$ 3, ©. 52, 95; 2, ©. 322, 246.
2) ©9p* mar ebenfall* cementum tritum et non tritum
Luneborgense et de Zegeberge 3, ©. 52; c. Luneb.
crematum et tritum 3, ©♦ 95 ; c. crematum et non tri-
tum 2, ©. 146; novum cementum Luneb. non crema-
tum — chori (3Bi*peO cementi cremati et triti 2, ©. 322;
novum cementum Luneborg. non crematum 2, ©♦ 246,
31 Da bei £elgolanb au$ SWufä;elfalf (Seratitenfalf) unb
treibe naa; SBiebel unb SSolger gebrochen mürbe, fo laßt jtd)
wegen be* 3tu*brutf* t cementum' nur mit 3Baf)rf$einlid)feit
fagen, ba* @pp* auc^ mar : cementum non crematum de
Hilgelande 2, ©. 246 unb 3, ©. 52, cementum de Hilge-
lande 3, ©. 95.
Die grfafcrung $at gelehrt, baß ber gebrannte Cüneburger
@9P* (Äronfalf) beffer binbet, wenn tf)m ein 3ufafc gemahlenen
ungebrannten frif4)en ©ppfe* ober son fcfyon gebraustem altem
@9p*mörtel in einem beftimmten 33erf)ältniß gegeben wirb. 3$
fcabe ba^er no$ in ben 3a£ren 1846—52 forgfältig biefe alten
SDWrtelfiücfe fammeln unb heim Äalf berge aufflapeln feigen. Da*
ift ber Sefefalf, beffen Sftame nun alfo aud) für ba* SRittel*
nieberbeutfdje ffißrterbuä) gewonnen tjl @r würbe entweber mit
bem neu gebrochenen ©teine wieber gebrannt unb serma^len, ober
audj allein »ermaßen. Diefer Cefefalf ftnbet ftc|> alfo Ä. 91* 2,
©.146: antiquum cementum non crematum. 2, ©♦ 246:
*) Ue&er bie Slue&eutung jpelgolanb* an Ml f. au* @. üöalt&er, «Mu*
ben Äämmereiredwungen im £amb. Gotrefponbenten 1873 (*Ro. 212)
eept. 9. Ä. Ä.
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pramones antiqui cementi Luneb. non cremati. 2, ©♦ 322:
in 2 pramonibus lesekalkes. 3, ©. 52: 1 pramo lesekalkes.
3, ©♦ 95 : 2 pramones lezekalkes Luneburgensis.
1>er ?üneburger 2ln|>9br{t ifr fca Hefe ©teinart überhaupt
ntd^t gebrannt Herten fann unb alö ©aujUin ju wcid^ ift, gewiß
nicfjt »erfahren, fann $ier alfo außer 33ead^tung bleiben»
ffiir gelten jum eigentlichen italf, bem fo^lenfauren Äalf
über; er verliert bur<$ ©rennen bie ßotylenfäure unb föüi&t ftdj
bann au« ber Suft langfam wieber mit 2Öaffer unb $of)lenfäure
Qerfäüt), litfy e« au<$ unter großer SBärmeentwidfelung au«
lebenben Körpern bei beren ©erityrung Cäfct, frißt}; unter ge*
waltiger £ifce bringt er, wenn tym SBaffer in genügenber SWenge
jugefityrt wirb, btefe« jum ©ieben Cwirb gel5f$Q* ßt f)eifjt batyer
auc$ Stefcfalf, föfd&falf* 3m Öberlanbe gewinnt man fyn
burc^ ©rennen ber Äalffleme CSWergel, treibe, gelfen be« SWufcljel*
falfe« kO, in ber üftieberung, wo biefe feiten ftnb / wrfdjjafft man
jtd& tyn aud& burd[> ba« ©rennen ber jur (Sbbejeit maffenfjaft auf
ben 9torbfeewatten aufammengefetyrten leisten 2Ruf$eIn, aufy
ber f^wereren Slujierfd^alem 3mt leiste SWufd^el, cardium
edule etc., |>eißt plattbeutfd; : Nüne, f., in SWaffen jufaramen*
gebraut: ©$tll, ©cfcitle, ©d^annelfen Cef. ©türenburg s. v.), wa«
alle« nur ©dualen bebeutet; iclj $abe fie bei ©tabe unb in Ueterfen
f$iff«labung«weife brennen feiern 3n ©remen I)ieß bie« ^Material
Kabbes unb Kabbik Cef. SWnb. 2Öb, 2, ©♦ 414), aud& ber bar*
au« gewonnene $alf l)ieß fo. £)iefer verfällt na$ bem ©rennen
außerft raf$ wegen be« leisten ?uftjutritt«; foU er ba« nidjjt, fo
muß er forgfältig unb rafdj) tterpaeft (beslagen) werben. Datyer
Ä. 9t. 2, ©. 146: mutzelcalck in 92 lastis et 9 tunnis (biefer
wirb alfo „befragen" fein); 2, ©♦ 322: tres vigenae (©tiegen)
tunnarum muschelkalckes Cebenfo); 3, ©,627: in 25 lastis
musselkalkes beslagen; in 4 choris musselkalkes unbeslagen.
Diefe 4 2Öi«pel jtnb alfo o^ne gaftage »erlaben ober aufbewahrt.
£)en au« Äalffieinen ju $ewinnenben Slefcfalf fann man nur
in ©ebinben tran«portiren unb ifm nid^t lange galten, ofme baß
er löfd§>e^ 3Wan tran«portirt tyn batyer nur feiten gebrannt: biefer
gebrannte Äalf $ti$t no$ j)eute in Lüneburg ©eetfalf, unfraglid*
son biten, beten: beißen, beijen, wegen feiner äfcenben, freffenben
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ßigenfd&aft. @r $ie§ fd^on im Mittelalter betekalk ober betel-
kalk. Sgl. SKnb. SEBb. 1, ©. 297. fieber ftolt t^n ber 33er*
brauner im rofcen 3uftonbt, um i£n an £)rt unb ©teile ju
brennen (wie j. 33. SWoftocf jefct au$ ©d^weben, unb wie er neben
„33eetfalf" auc^ fjeute no$ *on Lüneburg nadj) Hamburg gel)0*
Da* iji eben „©teinfalf", bal;er iji benn ber betekalk $. 9t. 2,
©. 146 in Sonnen, unb ebenfo »erben bie 31 lasti betekalkes,
2, ©. 246 in gaftagen geliefert fein; ba$ Rohmaterial aber ftnben
Wir 3, ©. 95: 3 last steenkalkes unb 3, ©. 52: in 65 lastis
steenkalkes de Sancto Thoma (©t. Dmtr).
SBoljer Hamburg 93eetfalf unb ©teinfalf bejog, ift nid&t an*
gegeben, mit SluSnafwte be$ einen ^ofieng au$ ©t. Dmer. 2tu$
Lüneburg wirb er nictyt gefommen fein, benn bie bortigen bolo*
mitifc^en unb ceratitifctyen Äalfe fd&einen nie benufct, unb bie jefet
fiarf in Slbbrudfj unb 33ranb genommene @r9p£aeen* treibe, bie
Ijeute ben 33eet* unb ©teinfalf nadf) Hamburg liefert, fd^eint audjj
erji nacty bem Mittelalter in ©ebraud^ gefommen ju fein. Der
S3rudf) befmbet ficf) im j&t\tbtt%, t Teltbarg', ber oft genug, aber
meines SÖtffenS ftetS o£ne ben Äalf erwähnt wirb; im früheren
Mittelalter trug er baö 8lbt$l&olj, ba$ ber ©i#er$eit ber ©tabt wegen
gefällt würbe. £elgolanb |>atte Geratitenfalf in ber witte Kliff, ber
mit bem ©ppS gebrochen würbe; Hamburg fann tyn alfo belogen
tyaben, bie Äreibe wirb aber fdfjon bamalS nur unterfeeifcj) ge*
jianben Ijaben, wie noclj jefct in ber ©älbrunnie. ©ei @lm$lof)e
ifi Äalf nac^gewiefen, im Mittelalter wirb feiner bei 3fcef>oe
erwähnt, wo er aufgebraucht iji; ity meine, bafc e$ treibe ge*
wefen. SBeim am ©ülberge bei ©lanfenefe nid^t bloß gedurft,
fonbern wirflid^ nufcbarer Äalf gefunben iji, fo war e$ wmutpdfj
eine Slrt Mergel (^Meiner?).
Sin Wer Unterelbe ift @9p$ aud& in ©tabe gebrochen unb
gebrannt, no$ jur 3"* ber fcfiwebifcfyen £errf$aft. Die ©teile
am „33uHenfo»en", fpäter ,,©anber$ Slnlagen" iji in ben fünf jiger
Sauren unfere« 3a|)rl)unbert$ ju einer Xiefbo^rung benufct, bie
ben mächtigen ©^pSfiodf ntd^t burd&funfen iji, er liegt ca. 7 m
unter ber Oberfläche, ßofjlenfauren Äalf l^at man in Heiner
Entfernung bason „an ber £orji" im frühen Mittelalter aus
3e#ein*Dolomiten gewonnen; bie ©rube fd^eint 1344 fd^on er*
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fäuft ju fein, betm fte tyetßt ba Kalckule lacus sive antrum
CaSergl. 2Ir#> be* ©taber 35. f. ©ef$- 1, ©♦ 26).
SÄoftocf. Ä* ©♦ £. «taufe.
21 l t o tt a*
(ffigLH, ©.33).
£err Direftor Ä raufe m !»oflorf ma$t mi$ freunblic^ft
barauf aufmerffam, baß in einer nidjt batirten, au« ben erjkn
3a£r$el;nten be$ 15. 3a&rf>unbert$ jiammenben Urfunbe ein Artiger
to Oltena »orfomme unb baß baburc|) ber Spante Slllona urfunblic^
a\S 2Öirtf)$f)au$name erwiefen werbe.
3n biefer Urfunbe (Mb. U. SB. 6, 9io. 29) fcfcretbt Detlef
son SBucfjwatb, ©ofm be$ ©note, an ?übecf, baß fein krogher
to Oltena, Lutcke Holste, unde sin husvrowe, tym geflagt
tyaben: @ler SSfünfe, ein ?übifcj)er 3Stel)lreiber (driver), Ijabe fte
befcfjulbigt, bie beiben ©nlben, bie er in tyrem ^aufe verloren,
gefunben unb an ben£übtfd>enÄarrner (karman) Xibefe ©$ulenbor#
ausgegeben ju £aben ; fie erHärten jtd> für unfctyulbig, beriefen jt#
auf ba$ 3wgniß be$ Xibefe ©cfjulenbord; unb wollten tyre Un*
fcfyulb asiünfe gegenüber bur$ bie Feuerprobe bartyun (erer &n
\xi\ mit em en glogendich yseren darumme antasten).
gragen mir, welche Drtfc^aft ober £)ertli$feit unter biefem
Oltena ju »erflehen fei, fo belehren un$ von ©gröber unb
SMernafcfi in ij)rer Topographie ber #erjogtl)ümer, baß 1) Sflteau
ber Sftame einer SRebenau ber SRibberferau, nörblidj »on 3£e£oe,
unb Slltenau ber 9lame einer ber brei Slrme ber ^ömerau ifi;
baß 2) unter ben Sönbereten *on Öefierrabe (©überbitl)marf$en)
ber -Warne Slltenau Dieben einem ßlenbSfrug) sorfommt 1 , unb baß 3)
Siltona, ä\\ SWeierljof be$ ©uteS Deselgonne am ©tifeler*©ee,
ehemals aud> Oltena unb ber ©üfeler*©ee ehemals £)ltenaer*©ee
genannt würbe. Da nun biefeg Siltona nachweislich im 33eft& ber
gamilie 93ucl>walb gewefenifl unb 1454 SJolrab »on SBuc^walb
*) 2>ie 2Rut&mafiung, bafj U* iefcige £oltenau, ®irtb$bau$ unb 2 äatben,
jum ©orfe 2Bief, äircbfoiel äiel gehörig, mit Dem im Äfefer ©tabtbu*
wrfotnmenben Altena ibentifcb fei (@d>rober unb fBfernaQfi 1, @. 540),
fann i* bter auf (tcb beruften (äffen. £affe, vieler ©tabtbucb 6. 100
benft an Altena in SBeftfalen.
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iu 9tet£wifd> unb 1486 Detlef von 33udf>tvalb ju £affelburg ben
©üfeler*, refp. 2lltonaer*@ee an ba$ ßlojter 2lren*bitf veräußert
Ijaben (Diplomat, b- Äl SlrendböT SKo. 76, 77, 97, 98), fo fcfceint
es mir gwctfello«, baß ber ?anfie, für ben jtd& Detlef von 33ucj)tt>alb
bei Sübedf »erwanbte, feinen Ärug in 2lltona, ©ut Dewlgßnne,
gehalten Ijabe* £♦ Äowmamt
crucepenninge.
ii.
3n feinem 2luffafce über bie Äreujpfennige forbert Dr. $opp*
mann jum SRad&benfen über bie auffaüenbe Xfjatfad&e auf, baß
ber ßrjbiftyof »on SBremen ein SRedfjt an bem ©runb unb ©oben
ber Sfegetyäufer, *> er ©arten am alten ©teinweg unb be$ SBruno*
fampS befeffen ^at. Diefelbe grage befcpftigte mi$ fd&on früher
bei Sftadfjforfd&ungen über bie ©egenb am regten 2llfierufer, unb
bei ber 3Saf>rne£mung, baß fonfi ntrgenbS in ber Umgegenb ber
©tabt ein jlreujpfennig entrtd^tet würbe, fam i$ ju bem ©bluffe,
baß ber bortige ©runb unb ©oben bem Srjbifd&of in feiner amt*
liefen ßigenfcfcaft gehört fcaben muffe, ju bem jweifellofen üftadf^
weife feine* früheren ^£igentl)um$recf)te$ an bemfelben unb ju ben
folgenben bamit jufammenfjangenben Slufflärungen,
SCrofc aller gorfd^ungen über bie früheren Drtfdjjaften in ber
näd&flen Umgebung ber ©tabt 1 , fe^lt bisher jeber SRad^wei^ bar*
über, wo$in ba$ ?anb am redeten 2Uf}erufer, ber ©tabt gegenüber,
gehört |>at, ba$ man ftd& bodf) unmöglich ofme alle ©ebauung
benfen fanm 211* nadpfteS Dorf an ber @lbe, ju beiben ©eiten
be$ jefcigen £amburg*2lltonaer ©renjgrabenS, ijt £erwarbe$f)ube
befannt, aber ju bemfelben wirb bie fragliche ©egenb f^werlicj)
gehört fjaben, tj)eil$ wegen ber Entfernung, t&eilS wegen be$ ba*
jwifd^en liegenben Sic^ol^eS, weldfjeS jtdf) vom ©cfyaarmarft bis
jur jefcigen Äielertfraße in jiemlid^er ©reite bis jur Wxfytn* unb
@tm$bfittlerflraße erftredfte, 211* näd^jle Dörfer an ber 2llfter
fennen wir #eimecfmbe <tm £unbebef unb DberSfelbe gwtfc^en
bem £unbebef unb bem 3febef* Um bie Duellen be* £unbebef$
l ) @. namentltcfe 2B. #ü&be, $a$ 9QBeid)bilb b. ©tabt Spambm in 3tfcbr.
f. £am&. ©efö. 6, <S. 209-37.
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HO
l)erum lag ber au$gebe|)nte SBalb ©rinbel - Der fragliche SRaum
jroifdjen @t*l)olj, ©mSfcfittei, ©rinbel, £unbrbef, Sllfier unb ber
alten ©tobt $ai ungefähr bie ©rö^e ber 2)otff$ftft Sppenborf, ift
aber Heiner ald manche anbere |teftge Dorfityaften unb bietet,
im 3$ergleid> ju bfefen, $lafc fär etwa öter hii fünf £ufem
SSon ber n&rWtcfcew Hälfte biefer ©egenb, ber einwögen Stern*
fctyanje unb ber ©egenb sor bem Dammt^ore, tjl e$ na^geroiefen,
ba§ fte ju bem I)orfe £eiwec|>ube gehörte; ba£ aber aucty bie ftiblic^c
baju gej>8rt $aben muffe, ergiebt jtdj barau«, baß £eimec£ube vier
ober fünf wrfctyiebene, nebeneinanber liegenbe £öfe umfaßte, bie
tfceifoeife ben ©rafen *en #i>ljtein, t|eilroeife bem #eil*®eift*
£o$pftal ju Hamburg, tfceilweife enbli<$ bem (Srjbtföef wn ©remen
gehörten*
3m 3al)re 1256 »erliefen bie ©rafen 3obann unb ©erwarb
ber ©tabt biejenigen Ctyö# tt>a£rfc£efnlid{) in #eimecl)ube be*
legenen) ©fiter, n>eld;e biefelbe von ben Ferren Hermann von
3eftere unb Hartwig von ©tormarn gefauft fyiit, unb ba$ Sigen*
ttyum in £eimecfmbe jur ©tabtroeibe 1 . SffS bann bie ©rafen int
3af>re 1258 ber ©tabt ba$ SBeic^ilbSrec^t erweiterten 3 , fam
roafjrfdjeinlid; #eimecl)ube ober bo$ ber bei weitem größte Xfceil
innerhalb ber SSeid&bilbSgrenje $u liegen, benn feit biefer 3eit
ftnfcen wir mehrere bortige Cänbereien im ©tabt^ßrbebud^ juge*
fetyrieben. ©o verließ ber Sogt ©erbert 1261 Hartwig 33ertram$
©ofm einen £of vor ber ©tabt 3 , unb 1275 übertrug Hartwig
feinen £of in #eimecl)ube feinem ©ofme (Sonrab unb beffen ®e*
mablin 4 . Derfetbe Hartwig erhielt 1277 vom ©rafen ©erbarb
aueb ba$ angrenjenbe Dorf Dberäfelbe, über beffen SSerlei^ung
bie Urfunbe im £ofe £eimecf)ube auägefletlt iß\ 1293 3uli 27
l ) #amb. U. 95. f, 9^0. 606: Similiter bona ipsis contulimus, que
Hammenburgensis ciyitas emit a domino Hermanno de Zestere
et a domino Hartwico Stormario, militibus, et proprietatem sita
in Heimehudhe ad pascua civitatis.
a ) £amb. U. 95. 1, Wo. 631.
8 ) Liber actorum XL VIII (^tfefer. 1, ©.354): Dominus Gerbertus ad-
vocatus resignavit Hartwico filio domini Bertrammi enriam foris
civitatem, sicut sita est ante et retro.
4) Lib. hered. s. Jac. fol. 6.
5 ) S)&mb. U. 58. 1, 9^0. 772: Noverint — nos — Hardwico Berthrami
filio, civi Hamburgensi — dimisisse Odersvvelde cum omni jure
— hereditarie ac proprietarie perpetue possidendum. — Datum
et actum in curia Hemekehude.
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in
aber »ertaufte ©raf $rtnrt$ bie gräflichen Sfedfer bei bem £ofe
^mecl^ube unb bem Dorfe OberSfelbe, toie fle Hartwig Bertram*
<&Q$n befeffen, an ba$ Älofier ^ermarbeSjHtbe 1 * Diefe Sänbereien
bilbeten, barüber fann fein 3w*f'l obroalten, *en öjHi^en £$eit
be« 2)orfe$.
lieber ben (grwerb be$ im roefHi^en X^eil Hegenben ^>ofe^
bur$ ba« £eflU©eifc£ofpitat fehlen un* alle 9tac$ridS>ten, wäljrenb
über manche anbere ®<$enfungen »oit Zaubereien an baptbe ttr*
funbeu ttorf>anben jinb. 3m ältefien ©tabterbebudfje tmrb 1270
ein ©arten au&er|alb ber ©tabt be{ bem ©arten be$ £eflU©eifU
£ofpital$ serlajfcn 8 , unb 1367 übertragt £epne ©lomcnbeni) einen
£of bei bem SBrunnen, bei bem £ofe be$ $o\pit<A$ gegen Öjten 8 *
Sin %$til ber ^ofpitallanbereien war ben 2)Wtylen$erren tter*
pachtet, »eldje 1420 bafür eine SWermietbe son 28 ß bejabften 4 *
©päter fommt ber £of me£rfac|> *or, unb man erfennt, bafj er
ba« ganje £eiU©eifcgelb unb ben $J)eil ber Sfleujtobt bis su
ben Äo£l!j>öfen unb ber ©cbla^terfirage umfaßte* 3)a§ biefer
©eftfc beä £ofpital$ ein fetyr bebeutenber mar, gel)t audj) fd&on
barauS f>en>or, baß bie ©tabt na# Anlegung ber SBefefligung im
17« ^ci^tfjunbert, bem £ofoital jroei S3auer|>&fe in $m\ unb eine
bebeutenbe Äornrente bafür gab.
©er erjbifcpflul>e £of, ber ben füblicjjen X&eil be$ Dorfes
eingenommen |>aben muß, war burd) (Srjbtfdhof £ilbebolb sou
Bremen (1257—72) ben Ferren *on £amme serliel^en 5 , mit beren
3ufttmmung ßrjbifäof ©ifelbred^t unb baä Kapitel son 93remen
ben ni$t über 14 #ufe großen £of am 3. Slugufl 1293 an bie
! ) £attlfe. U. 93. 1, SßO. 871: Sciant — , quod nos agros adjacentes
curie Heymechudhe et ville Odersvelde — cum omni libertate et
utilitate, qua Hartwicus filius domini Berterammi dinoscitur possi-
disse, vendidimus voluntarie dominabus in Herwerdeshudhe in
Perpetuum libere possidendos.
2) Lib. act. CLVI, 28 CStfcfer. 1, ©.412): Dominus Godo resignavit
Christiano filio suo hortum unum foris civitatem prope hortum
sancti Spiritus ex ista parte, super qua stant due domus.
3) Lib. her. s. Nie. fol. 266.
4 ) 3n £aurintö 2fbfd>rift ber ajh'i&lenrecfemuiß »on 1420 &ei§t e$: Item
domui sancti Spiritus pro hura agrorum 28/5.
*) jptttwb. U. 95. 1/ SfcO. 872: Inde est, quod proprietatem curie in
Heymechudhe prope Hamborg, que non extenditur ultra mansum
et dimidium, quam dominus noster — Hil(deboldus) achiepiscopus
una nobiscum libere dedit — Johanni scolastico Hamburgensi et
suis fratribus, eandem proprietatem de ipsorum consensu et vo Imi-
tate damu8 dominabus claustralibus in Herwerdheshudhe.
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Tonnen ju £erwarbe$£ube übertrugen* SBon biefem £ofe nun
werben bie @r$bif4)6fe na$ unb nacb einzelne ©tütfe, namentlich
bie junäcbfl ber ©tabt, am Slbl^ange gegen bie Slltfer, »om ©4>ar*
fteinweg big jum ©änfemarft liegenben unb ju ©arten geeigneten,
losgetrennt unb gegen eine geringe ©runbmietye, l)ier Äreuj*
Pfennig genannt, an £amburgif$e 93ürger überladen Ijabttt; bie
Slbgabe son tiefen losgetrennten ©tüdfen verblieb aber ben @rj*
bifc^öfen, obgleich ber £of felbfi »eräußert würbe.
Da bie *om Älojier erworbenen Sanbereien £eimecbube$
innerhalb ber SBef^bilbägrenje ber ©tabt lagen, wo biefelbe jebe
ni<bt*ftäbttf<be Slnftebelung fern ju Ratten fucfjte, fo fdjeint ber
SRotb mit bem Älofier befonbere Vereinbarungen getroffen ju
baben, um in ben 33ejty be$ fanbeS ju gelangen; benn in bem
©ren^SBerirage som 3a$re 1310 erflärte baSÄlofter 1 , atteS?anb
innerhalb ber SBei^bilbSgrenje folle ber ©tabt geboren, mit 3lu$*
najjmc jebocb be$ £)rte$ be$ £ofe$ £eimecl)ube, welcher inbeffen
ebenfalls benT©tabtrecf)t unterteilt fein follte. DieS auSgenom*
mene ?anb waren bie jefcigen ©arten *or beut 2)ammtf>ore Bon
ber ©abeßrafce bis in bie SWlje ber Xfjeaterflraße* 3m 3al)re
1393 überließ baS Älojier ben Sldfer ^eimicbbof gegen eine jaj)r*
li$ $a$t »on i 2Öi$pel joggen an ben Statj) 2 ; baburcb »erblieb
t'bm innerhalb ber SBeicpilbSgrenje nur bie Äloflerbleic^e, baS
Jefctge gontenap 8 *
Der ganje ber ©tabt gehörige SBejirf »or ber Sßejtfette
würbe »on ben beiben 3Wü£lenf>erren »erwaltet, benen aucb baS
(£id$olj unterteilt gewefen ju fein fcfceint, ba 1442 ber £ofe*
meiner ber Öbermüljle für Slrbeiten in bemfelben 8/? 4 erbielt
Sftocb im 18. 3al;rl;unbert ftanb ber wefllicb außerhalb ber ©tobt
liegenbe 33ejirf unter bem jweiten 3Wül)lenberrn unb bilbete bie
Sanbberrnfcfjaft £amburgerberg. (£♦ %. OaebeefcettS*
*) Älefefet 10, ®. 99: distinctio terminorum et agrorum, ut nunc
perfossata, distincta et disposita est, a strata publica et a loco
dicto Grindel ascendendo versus Alstriam et pro cedendo in rivu-
lum prope curiam Heymychude, permanebit; et quicquid infra
hos terminos situm est, ad consules et universitatem dictae civi-
tatis cum omni utilitate, jure et judicio permanebit, praeter locum
curiae Heymychudhe, qui tarnen ad jus opidi erit situs.
2 ) 3ettf«r. 6, <&. 213—14. 3 ) ©<tf. 6, ©. 213.
4 ) Äoppmann, Äimmerefredmungcn 2, ©.72: 8/3 Andree, magistro
curie molendini superioris, ad purgandum plancas et muniendum
eas cum sentibus prope ekholt.
2>tucf öon Z\). ©. SWeifcnet.
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ittJjeilungett
be«
tJcreitua für ^amburgifdie Ö5efdfid)te.
M 9. 2- Sttfrtgattg* 1879- 3uli.
^erem$na$ricf)tem
2lm 27. ÜJtoi 1879 »erjtorb ju SWonlreur Dr. Hermann
U()be, früher JHebacteur be« geuiüetonS ber Hamburger Stfattyridfjten,
ein begabter unb ungemein tätiger ©cfyriftfteller. gär bte #am*
burgifcije ©efcfyidfjte ftnb feine SÖerf e : ,/Denfmürbigfeitcn be$
©tfcauftrielbirectorS g. ?. ©d&rnibt, 2 93änbe, Hamburg, SB. SWaufe
©ityne, 1875" unb „Da« ©tabttyeater in Hamburg 1827—1877,
ein ©eitrag jur beutfd^cn Sulturgeftfcicfjte, ©tuttgart, 3. @. Sotta,
1879" »on bleibenbem SBertlje. Ufjbe war am 26. December 1845
ju ©raunfdfjroeig geboren.
2lm ö.^unt 1879 serftorb auSBanbäbecf Dr. theol. Sorneüu*
SWütler, geb. in Hamburg ben 4. 9to*ember 1793, 1816 Solla*
borator, 1819 ^rofeffor an ber ©elel^rtenfdjule be$ 3c|anneumS,
fett 1869 im 9iu$ef}anbe. 93alb na$ ©rimbung beS SSereinö für
#amburgifcfye ©ef$i$te beffen SWttglteb geworben, na!)m ber 33er*
ßorbrne tn früheren 3a£ren an ben 33eftrebungen beffelben lebhaften
2lnttyei! unb bewahrte tym bte ju fernem Xobe feine Xljeitnafjme.
?lm 8. 3unt 1879 wrflarb ju Wtbecf ^rofeffor 3Silf>elm
ÜWanteU, 95orfle|>er be$ £anftfcfyen ©ef$icf)t$tterein$, correfpon*
birenbeä SWttglieb be$ 93erein$ für £amburgtfcfye @efdj)u$te, geboren
in Hamburg am 17. Snni 1816. 2lm Äatyarineum ju ?übecf
wirfte SWantelS feit 1845; 1853 ^rofeffor geworben, übernahm
er 1862 aucfj ba$ 2lmt eine« 33ibliot£efar$ ber ©tabtbibliottyef.
Gr befafc sielfeitige unb grünblicfje litterarifctye unb l^iftorifcfye
Äenntniffe, jeigte inäbefonbere au^) für bte @efcj)i$te feiner jmetten
9
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Heimat unb be« fcanfifd&en ©täbtebunbe* »arme $$eitna$me unb
feine« Serftfinbrng, unb genojj für feine ausgezeichneten ©gen*
fctyaften be$ ©eijie* unb be$ £erjen« in wetten greifen allgemeiner
£ot$acfjtung unb 2?ereJ>rung* <&tin £ob ifl ein fd&werer SSerluji für
ben l>anjtf#en @efdjicj>t$wein, ben ?übif$en ©efcf>icj>t$wrein unb
überhaupt für ba3 ganje litterartfc&e ?eben unferer ©$»eßerf?abt.
tyolitiföe ©emottfitettottett im frattjoffföett Sweater
jit #amlmrg 1799 unb 1805.
©efanntlicty £at jt# bie franjöjtföe Äomöbie in Hamburg im
Saufe be$ vorigen, wie im anfange biefe* 3«^^unbert* wieber^olt
beS lebhafteren 3«fpnicb3 erfreut unb babur^ ber beutfefcen 33üfcne
bie empftnbli^fte Soncurrenj berettet Sie fel^r bie« au$ im
3ntereffe ber nationalen Äunftentwidlung ju bebauern fein mag,
fo waren bodf> jene franjSjtfctyen S^eaterunternetymungen, namentlfefj
in ber 3eit ber 5Re»olution unb ben näcfcflfolgenben 3a$ren burc$
bie 93er$ältnijfe gerechtfertigt, mfofern Hamburg bamal« »iek
taufenb SluSlänber, weld&e be$ Deutf^en nur ungenügenb funbig
fein motten, in feinen SMauern beherbergte*
Da unfere ©tabt tyre ©aftfreunblicfcfeit ben Angehörigen
aller Parteien ju S&eil werben lie§, fo fonnte e* nitfct fehlen,
baj* gerabe ba« franjBftfdje Xljeater, al« ber ©ammelpunft ber
gremben, gelegentlich ju polttif<$en Demonfhratfonen benufct würbe,
©nige 5ftoti$en hierüber entnehme i* ben ©eridjten ber preu&ifd&en
©efanbten *on ©cfculfc unb wn ©rote, welche berartige Vorgänge
für genügenb beacfcten«wertf> gelten, um tyxtm £ofe ba*on 3Wit*
Teilung ju machen.
<£$ war im grityjabr 1799, als 2Warragon, ber ©efanbte
ber franjBftfc^en Stepublif, wegen ber »erweigerten Befreiung
5Rapper SEanbp'S unb feiner ©enoffen Hamburg »erlaffen tyittt,
bafc bie Directum beS franj&ftfcfyen Sweater« e$ wagte, mehrere
bis ba^tn niefct gegebene „ropalifltfc&e" ©tücfe, inSbefonbere bie
(©retrpT^e) Oper „SRtcfjarb ?öwen$erj" jur Aufführung ju bringen,
©erabe bamalS war bie Äunbt son ben jüngflerfoc^tenen Siegen
ber Stuften unb Dejlreic&er na$ Hamburg gelangt, bie politifcfjen
Seibenf^aften waren gefc^ürt, 2Wut{) unb ©elbjtgeffi^l ber Emigranten
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geweigert, unb fo fcätte nity aiel gefegt, baß im franj6fifd)en
Spater einige anwefenbe SKepublifaner sott tyreu gegnerifcb ge*
ftnnten flanbSleuten arg roijtyaubelt worben waren» Der in Hamburg
verbliebene franj&jifd&e ©eneralconful richtete tixxt heftige S3ef4)merbe
über bie fcetreffenbe S^eaterbirection an ben ©enat, er rebete barin
u* 9L in beclamatorif^em (gif er t>on ein*m projet infernal d'y
exciter des troubles & d'y occasioner peut-£tre des massacres.
©o wenig man ba$ Uebertrieben* fol^er »nfcfyulbigungen »er*
fannte, fo würben bo$ 4 bie 8lufft$t«anjtolten ber ^olijei serme^rt;
unb bie golge war, baß jtc$ Emigranten unb Sftepublifaner baran
gewöhnten, ber SSorjteHung son fogenannten ^arteiftödfen frieblic^
neben einanber ftfcenb unb wenigfien* o$ne laute Äeußerung son
SWijüsergnügen beijuwojjnen K
©ebeutfamer nocf> afö Vorboten einer fc^weren Bett ber
Uitferbrüdfung waren bie Demonjfrationen, weld&e im franjbfifd^en
$|>eater ju Hamburg nacfy bem Eintreffen ber erflen Äunbe über
bie ©djtfacirt bei Slujierlifc flattfanben* 3ty erlaube mir ben 33eri$t
toe* £errn *♦ ©rote barüber in feinem sollen 3wfaronten£ang
mitteilen: „3lm 13-December (1805) fam £ier eine Gflafette
au* Berlin mit ber SKbfcfcrift tintS nt'd&t unterfd^riebenen ©^reiben*
au* SSJien an ?afor£t 8 unb beigefugter ^roclamation W
93ourrienne 8 an. Die 9ta4*ri$t son ber ©d)lacj)t bei Slujlerlifc
erregte frier, als jte am 14, burcf) bie 3 f ttongen befannt würbe
unb ?lbbrucfe jene* Schreiben* im Original unb Ueberfefcung in
ber ©tabt unb in SÖirt^äufern au*get£eilt würben, bie unan*
gene^mjie ©enfation, ©onntag würbe in ber franjöftfd^en ©e*
fanbtfcf)aft*capetle ein Sebeum gefungen unb beim gingang ein
Slbbrucf von bem 33rief an ?afor£t, fowie von ber ^roclamation
»erbreitet Die für ben Slbenb im franjöjifcben ©djaufpiel an*
gefünbigten ©tüdfe mußten auf auSbrüdflicfje* ©erlangen be* @e*
fanbten abgeänbert unb „la Caravane du Caire" gegeben werben,
um au* biefem ©tüdfe Slnfpielungen auf ben neuerlichen Vorgang
herzuleiten* SBon einem Slugenjeugen Ijabe i$ geprt, baß eine
l ) fRa* ben ®efan*tf*aft*berkbteit be$ £errn t>. €<feHlfc oout 21. u. 24. gjtat
1799 unb ben baauge&örigen ^Beilagen (Alnigl. ®e&. 6taat*ar<bii> in
Berlin).
a ) &, bamatt franj6ßfd)er ®efanbter in Berlin.
8 ) $8., feit 1805 bet)oümäcf)tu)ter SMnijter «Rapoleon* in Hamburg.
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nic^t unbeträc&tlufye 2lnjaf)l ber 3uf$aurr bie 2luffü|>runfl- biefeä
<Stücfe^ ju hintertreiben fucfjte unb bte angefünbigten ©djaufpiele
forberte; auf tu eine SWenge t>on granjofen wiberfefcte firf> biefem
©erlangen unb einige trieben bie 3"folenj fo weit, baß jte mit
fielen ©d&impfwörtern gegen bie Xeutf^en bie grage aufwarfen,
wer e$ fei, ber e$ wage, bem 2Biüen ber granjofen ju wiberftreben*
2llä im erflen 2lct ber (jtyor ,1a victoire est ä nous' gefangen
warb, ftiegen bie granjofen im ^arquet auf bie SBänfe, festen
i£re £üte auf bie ©tßcfe unb accompagnirlen bie ©änger mit ber
SBeranberung, baß (ie fangen: ,1a victoire est aux Francis'.
Da$ tyieftge publicum ift über biefen Vorgang nicfyt allem auf*
gebracht, fonbern — mau fann fagen — erbittert, weshalb auc^ ber
Senat für nötfjig Ijielt, um größere Unordnungen ju vergüten,
geftern 9lbenb wetyrenb be$ ©djaufptelä bie benachbarte SBactye
»erftarfen gu laffen; e$ ift inbeffen allcä ru^ig geblieben" *♦
£injugefügt wirb noc|>, baß man jener 3^* ^"Pä 9?ergleic|>e
jwifdjen bem bamaligen SBenel;men ber granjofen unb bem ber
(Snglanber nad) bem ©iege von Xrafalgar anftellte* ©elbft*
wftanblicf) fielen bie SBergleidje jum SJort^eile ber Cefcteren au$.
Slboif 2Bof>iwiO.
$om 2a<f>$*(£fFetu
in.
Die altefien Bwgniffe au$ Hamburg für bie ©age bom
?ad;ßeffen jinb wotyl Slbelungf unb ©teljner, welche beibe bereite
Dr. SBencfe angeführt $at. ©#on 1696 fdjrcibt Slbelungf, Slntiqui*
täten ©. 38: „Der @lb*Ca$$ ift fel;r nieblici) aber babe$ au$ tfceur,
unb £aben bie DienfUöoten heutiges Xageä nic^t nitytig (als in
altoorigen Stittn fol gefdje^en fein) baß jte juni borauä SBebingen,
nur jweima^l in ber 2Öod;en ?a$$ ju effen, maffen er biefe QHt
tynen fo l;eufftg nic^t sorgefefcet wirb", 3n ©teljner'ä 33erfu(f>
einer juserläßigen 9iad>rid;t von — ber ©t Hamburg 1 (1731),
©. 446 wirb bie ©a$e jum 3al^re 1454 erjagt: „Die JBrauer*
fnecfjte unb bie Dienjibotyen serabrebeten bamaj)l$ mit tyrer
*) Wui bem ©efanbtfcfoaftf&ertcfot M gretfterrn t>. ©rote vom 17» 3)ecember
1805 (£6tugL ®e&. Staatfarcfefo in Berlin).
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£errf$aft bep ber SDlietye, wann foWc gefdjloßen würbe, baß man
fie in bcr SBodje m'djit ntrfir als jwepmaljrt mit frtfd^en Slb*
?ad)fe fpeifcn unb befcbweren mögte", X>ie 3ufammenbringung
ber ©age mit ber ©urfprafe bef)anbelt ber folgenbe Slrtifel
Ä* Äoppmanm
IV.
3n einer 2lbl)anbltmg über bie Slbnafwte ber (Slbftfdjerei
fdjreibt $rcf. 33üf4> (SBerljanblungen unb ©dbriften ber Tambur*
giften ©efeüfdjaft jur Seförberung ber Sünfie unb nüfclidjen
©ewerbe »anb 4, 1797, ©.332): - „Daß eS Urfacf>en gebe,
welche o|)ne 3«^wn beS SBienfdjen eine Slenberung in bem gifrtfang
machen, jeigt jtd> an bem tfarfange. 3rt^wann weiß, wie fo
gar reic^lidjj berfelbe vor 3a$rfyunbfrtfn in ber 61be war, aus
bem veralteten, jebocl) nod; immer jweimal jaf)rli$ in unferer
©tabt öffentlich verlefenen SSerbot, bem ©eftnbe tii^t mejjr als
zweimal ivBd^entltd^ ?ar jur ©peife ju geben, 3war mag eS nictjt
ungegrünbet fein, wenn man fagt, baß unter ber ^Benennung ?ar
mehrere gifcfyarten, welche bie £anblung unferer ©tabt ehemals
in größerer SWenge als jefct gebiJrrt unb gefallen jufä^rte,
verfianben werben feien* 2lber baS bleibt immer gewiß, baß er
ungemein viel häufiger fonft in ber Glbe war, als jejo* Darin l)abe
idj) jebo$ verfdf)iebene Venoben erlebt* ffior ^tm funfjig 3al;ren
[alfo 1740—50] war er vielleicht nod* feltener als jejo. 3%
erinnere mid) aus biefer 3^'f/ baß ein $funb frifc^en f ar mit 2 #,
unb ein 5>funb geräucherten mit 4 $ bejaht warb, o^ngeadjjtet
ber Sonfumenten bamalS mit weniger waren, unb man überhaupt
wohlfeilere greife für (Sßwaaren gewohnt war. Darauf aber natym
beffen gang in ber ßlbe, wiewol;l abwed&felnb, fo ju, baß iety mtdj
ber 3al;re erinnere, in weitem baS $funb frifcfien ?ar viertefwlb
©dt)iUing galt, unb man bn ©cf>mäufen, bie etwas bebeuten fönten,
jicf) fd;on wieber entfaj), einen fo wohlfeilen gifdjj aufjutifdjen".
2lud) ^pjicuS JRambadf) erwähnt in feiner „pln;ftfd)*mebici*
nifAen S3efd)reibung von Hamburg" (1801) „be$ alten Verbots,
weites nebft mehreren anberen ©efefcen noety jefct jal^rlic^ jweimal
verlefen wirb, bemjufolge ber f>auSj)err feinem ©eftnbe nidjt öfter
als jweimal in ber 2Öocbe ?a$S ju effen geben foü" unb meint,
„baß biefe Verfügung jtc£ o£ne Steffel nur auf ben getrofn eten
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unb gefaljenen ttorb tfd^e« ?acb« bejie^e, ber efcemal* in
Hamburg eine fe^r gemeine Äoft gewefen"*
3n bem ,,»u«ruf in Hamburg" erjagt $*bU (1808) *w
ber „alten ©age, baß bormal« ber tfacftf fo ftfuftg gewefen, baß
man bmfelfeen fogar m ben großen gleeten Ijabe fangen fönnen, fo baß
felbft bie bamalS gewiß genflgfamen Dienftboten beffelben überbrüfjtg
unb b{e ^olijei genötigt geworben, ben Ferren ju »erbieten,
tyrem ©ejinbe öfterer al* jweimal wödf>entK$ tatyi borjufefcen",
nnb giebt an, „bafc ba$ Verbot in ber SMterfprafe enthalten fei".
Die ©urfprafen von 1594 ftnb bom |>rotonotariu« Dr. <£. D*
Slnberfon im 3a$re 1810 bwauägegeben. (£& war ba« ba* le&te
3af)r, in welchem f?e, bem £erfommen bwt mehreren 3al^r^unberten
gemäß, auf $etri unb S^omae au* einem genfier be* Äatljarinen*
©aal« im alten SRatjjfyaufe (früher bon ber bort beftnbli<$en Saube)
beriefen würben; im folgenben 3a£re, 4811, flanb Hamburg unter
9lapoleomfcf)er ©otmäßigfeft, unb nacf> ber Befreiung bon ber
gremb^errfc^aft lebte bie ©itte ber ©urfprafen*Serlefung nid^t
wieber auf. 9tnberfon berietet, baß bie 2Öorte ber (in ber filteren
nieberbeutfc^en (Sprache abgefaßten) ©urfprafen wo£l oft unrecht
»erjlanben worben feien, „wa$ flc|> au<$ barauS ergiebt, weil no#
in nennen Reiten SWetyrere eine ©orfd&rift, mie oft ©ner feinen
Anetten in jeber ©ocf>e ?a$S auftiftfjen bürfe u, brgl. wollen
j>aben ablefen Ijören, obgleich bason feine ©ilbe in ben 93urfprafen
anjutreffen <#"♦ %. 2totgt
V.
3$ erlaube mir ^injuweifen auf bie Heine SWittbeilung bon
<L Äinbt in ben 3a&rbücf)ern für bie SanbeSfunbe ©$!.4>oIMbg-
Sb* 5 ©. 376, baß man in Sftanber* ben Dienftboten ni$t
meljr als breimal Cac^df Bpf e geben möge; benn ba$ Uebrige
würbe geräubert unb gefallen, — Stuf bejfen Duelle fann i^
leiber ntc^t jurüdfge^en! Daß ber SRanberSfjorb an ?a$S Ueberfluß
J)at, gebt fdjon au« ^ontoppiban'S Theatrum Daniae (©remen
1730) ©, 383 bnwr unb wirb au<$ in ben @cbU£olft s 3>robin$ial*
berieten 1797 £eft 1 ©♦ 2 Cnacf> S^aarup'S ©tatiftif ber bänifd&en
9Konarcf>ie) fowie in ben früheren 3fl^ftSngen 1787 £eft 6 ©♦ 725
unb 1790 £eft 3 ©♦ 347 abge&anbelt-
Atel. §♦ $anbeltnanm
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®er fdn^btnätt 3ftattj Stöbe*
Cappenberg berietet in feiner ©efd^te ber 53u(^brucferfunfi
(©. XXXVIT) in Hamburg, baß e« oon 1532 6t« 1536 feine
Drudferet bei un« gab, baß aber in ben 3afcren 1536 unb 1537
granj SRobe £ier brudfte, ber oor&er (1529 — 34) in Harburg
gewefen war unb bon Hamburg au« na$ Danjig überjtebelte.
Dem SRobe fd^eint eg in Hamburg nid^t gut gegangen ju
fein, obgleich man bon oben tyer bemüht war, tyn l&ier ju galten*
am 16*December 1536 bewilligten bie Oberälterleute beg gemeinen
©ottegfafleng auf gfirfprac&e unb 5Bitte beg ©uperintenbenten
Dr. 3o$anneg Slepinug bem ©odfeprenter grang Siobug, ber biefer
©tabt mit feiner $unfl ber $rent£erigj)e nufcbar fei, für eine
3eitlang je£n 2Warf ?übifd& alg ©ei&ülfe jur 9Mietf>e, »eil er noty*
bürftig unb »eil im JWarien SWagbalenen Älofter feine SBojmung
bor|>anben wäre, »eld&e tym paffen fBnnte. dt empflng inbefc bie
Dfiern 1537 fällige erfie Hnterftüfcung nid&t, »eil er bon Hamburg
„gefprod&en" »urbe unb in ber gaftenjeit nad& ?iolanb ober na#
Danjig abreifte, ©♦ %. ©aebegettg*
SXagtfter Urbanu«.
5Bei ber Durc^ftd&t wn Slbfalon $ebergföng Liber
Bergensis capituli *on 1552— 72 l ftofce ic$ auf eine SRotij über
einen Hamburger €d&ulmamt, bie bei ber 8lbgelegenf>eit beg gunb*
orte* £ter mitgeteilt »erben mag.
3m fecbjrjmten 3a$r$ttnbett waren in Sergen j»ei ßird^en,
bie 9Rarienfitc$e unb bie 1702 abgebrannte SRartiniftrd&e , im
SBeftfc beg beutfd&en Äaufmanng, ber jte mit 9>rebigern, bie er
aug ber £efmaty mitbrachte , befefcte* 5Rad& bem lobe beg
6&rif»opf>er ÜRiteng', ber 1566 September 15, an ber $efl
geflorben war (©. 317), würbe Hermann 2W untrer, bermutf)*
lid& ein geborener Hamburger, alg $aflor an ber SWartinifircfje
angeheilt SBon tym berietet Jlbfalon ^ebergfön jum 3af>re 1572
l ) Slbgebrutft inSk&Uolapfen* Norske Magasin l (e&riftfama 1869)
©♦ 185— 449*
') dt &eif*t ©♦ 3J7 Flandrus; feine erfte ©attin Äat&erina war au«
Bremen, feine §weite bie itoc^ter eine« fflergtftben kärger« t®. 228).
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(©♦ 447): SWärj 3 jog $err £ermann, ^rebiger ju ©t. 9Kartin,
nad) Hamburg, um feinen ©rojwrter, 3Wagifter UrbanuS, ju
beerben, welcher 60 3atyre im ©djulbienfi $u Hamburg gewefen
mar 1 , unb 05.449): 3Wat 10, fam £err Hermann son Hamburg
l)eim 2 . — 2Öer war biefer ©djulmaim SDiagifter Urbanue?
St Aoftmiatttt.
Safofc ©eöetS,
IL
Die Sflac^forfcijungen, welche $crr Dr. SS alt ^ er wegen be$
gelben r>om 22. 3Wat 1649, be$ Hamburgers 3afob ©eserö
(f. ©. 63) anjuftellen bie ©üte Ijatte, fabelt unter Slnbmn au$
ju ber Sluffmbung eineä gleichzeitigen glugblatteä in beutfdjer
©pracfye geführt, beffeu Xitel lautet: Die fjerrlicfye irnb wunberbatyre
SBtctoria, welche bie Serenissima Republica SBenebig wiber 3f)re
unb aller Stiften ßr^geinbe, bie Xiircfen, bep unb in beut $orto ju
goggia, jur @ce erhalten l)aben. ©efcfye^n ben 12.22 Maji 1649.
Der intereffante Script wirb in ber 3 e ^f^ ri f^ unfern SBereinS
mitgeteilt werben.
Martin ©er&S, tt&rmttdjer*
S3on befreunbeter £anb wirb bie SRebaftion auf ein in Äaffef
aufbewahrtes Äunftwerf aufmerffam gemacht, ba£ *>on einem .pam*
burgifc^en 2fleifter gefertigt ifh Der Seitfaben für ben 33efud)
ber (Sammlungen be$ 3Wufeum$ ju Äaffel, 3«ni 1878, befd^retbt
baffelbe ©♦ 29, wie folgt: „56. ftünfHicfyc ttyr, welche burdb eine an
einem Dratyt jtc^ bewegenbe Äugel getrieben unb regulirt wirb, barin
nn ©locfenfpiel; son 3Jlaxtin @erb$ in Hamburg. 1680".
Steigere yiatyxityUn über biefeS Aunftoerf unb ben Äünftler
waren erwünfd^
*) Drog her Herman ... til S. Morten til Hamborg att arfve sin
verfader M. Urbanus, som udj 60 aar haver verit i skoletieniste
wdj Hamborg.
2 ) Kom her Harraen hiem fra Hamborg.
SJrucf von Ib. ©. 9Wci§ncr.
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ttt^etlttttgen
be«
4Jeretti0 für ^amburgif^e (Befdjtdjtt
M 10. 2. Saftig* 1879. Slugufh
am Stttfattge be$ ehemaligen ai#er*£ratoe»(£attaU.
l.
3n unmittelbarer 3WJ)e be$ ehemaligen <£anal«, welcher etnfl
Sllfier unb Xrave ju ©cfyiffaJjrtSjroecJen verbanb, unweit be« $la$e8
ber früheren 33urg ©tegen warb im 3uni 1873 bei Stbgrabung
einer 2floorwiefe tint Steige von $faj)lreßen ju Sage geforberf,
wel$e offenbar au« älterer 3tit flammen.
Die jefctge Oberfläche ber SBiefe mürbe jur Torfgewinnung
um fafl 3 gufj niebriger gelegt, mit welcher Xtefe ba8 ©runb*
waffer erreicht ifi. Die frei$abf<$nittf&rmige Stellung jener $faj)l*
reflt lä&t barauf fcfylie&en, ba£ unter ber jefct nodjj unaufgebrod&enen
2Öiefenoberflä(fye nn großer ÄreiS von $fäj)len fldf) befinbet von
einem mut^maa§lid^en Durcbmeffer von 125 gufj* Die 9>fä$e
ftnb fämmtlicb in faft gleicher £öl)e abgebrochen (etwa 40—
50 Zentimeter unter ber jefcigen ßrboberfläcbe) unb Ijaben bie
$fal)lrefle eine ?ange von etwa 1£ 3Weter, eine Dtcfe von etwa
14 Sentinn; bie fftylt ftnb am unteren ßnbe fc^arf jugefpifct,
offenbar mit einem fcfwrfen, [)anbwerfömä§ig geführten S5eile
behauen; wäfirenb ba$ obere Snbe an ber ?uft bereite verwittert
ift, erfebeint ber no$ in ber Xorffcfyictyt bcftnbltcbe Il^eil ber $fabl*
refte wof>lerf>alten. ß$ jtm> gefdjälte göljrenßämine. Der 3wifcben*
räum jwifc^en ben einjelnen $fäj)len tft etwa 19—25 Sentim.
93fim 2lu$graben von ^>fä^ten warb dn eiferner, jweimal jufammen*
genieteter Steifen gefunben, beffen einer SRanb von 9tofl jerfreffen
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war; bem Slnfd^eine nac^ &at ber Steifen jur geftyaltung »on
©ottic&ftfljern gebient. 3la^ 3«ittyeitung be$ ©ejtperS ber SBBiefe
jtnb fonfiCgc ©egenftönbe beim bortigen abgraben ntd^t ju Xage
getreten *.
©n fRMblid auf feie 33 ergangen j>eit ber Umgegenb fityrt
fofort auf bte JBermutjnmg, ba§ &ier eine Anlage au$ ber Qtit
ber (Srbauung beg 2llfler*£anal$ vorliegt \ ©$on frity war
£amburg'$ ©treben barauf gerichtet, gleichzeitig mit Canbbefty au<$
Steckte über ben Sllflerpup ju gewinnen, tfceil« um ben 3uflujj
be* 2Öaffer$ jur ©tabt ju ke^errfd^en, t&eilS um allgemeiner
33erfe£rSjwecfe willen. Die allmähliche Erwerbung be« gluffe«
führte junäctyft 1448 ju einem ©ertrage mit ben £oljleinifdf)en
©rafen Cbem aud) ?äbedf beitrat) befwfa £erftellung einer fcfjiff*
baren SSerbinbuug ber #lfler mit ber Xtaw burtty ©rabuwj eine*
SanalS »on ber Sllfier nac£ ber 33eße, einem SRebenflüfk^en ber
Xrase. Da« beabftctytigte Unternehmen mißlang jeboc^; erji 1525
fam jufolge tintd erneuerten Vertrages juriftyen Hamburg, ?übecf
unb £olftein ba$ lange gewünfcfcte SBerf jur Sluäfityrung unb
warb 1530 twllenbet Ungfinfiige Umflänbe (ungenfigenbe ©affer*
mengen, foflfpieliger betrieb unb ©törungen be$ 93er?e£r$ bur<$
übelgejtnnte ÜRacfjbaren) traten inbeffen bem Jlufblitycn ber ©$iff*
fa^rt entgegen, feie etwa um 1580 aufhörte, ©eitbem »erftel ber
©anal unb ifi jefet nur noc£ als SRmnfal mit fpärlicfjetn Saffer
erfennbar.
SÖaJ)renb beä 33aue$, ber *>on Hamburg geleitet würbe,
mußten natürlich $wedfö (Srricfctung son ©c^leufen, SBorfefcen unb
©rücfen S5orrät|e an £olj unfe Steinen, fowie ©erätfje aller Slrt
in feer Sftctye feer ©aufteile gelagfrt werfeen, au$ befeurfte cg Wöj)l
ber Unterbringung ber Mm 53au befepftigten Arbeiter (Äönig
griebrid) lieferte nadjj 3n£att be* Vertrages %on 1525 aug feinen
gorfien ju ben Sauwerfen 1200 Säume unb flellte auä feinen
Untertanen 500 2Wann, tton benen jeber 8 Xage lang bei eigener
Äofi beim 53au Dienfle ju leiflen J>attO.
1 ) Seit betn Safere 1873 ijt mit ber Slbgrabung be6 2Jtoore* niefct fort*
gefabren. $ie Sage ift jefct QuK 1879) noeb fo wie bei ber erften
*8e(tcbttgung.
2 ) 93ergl. gappenberg, £t(brif#er 93ericbt über ^amburg'6 9te*te an bte
«Alfter. 1859.
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Die pbbefc^riebene ©feile mag bafcer alg 2agerplg$ ber
Slrbeiter unb jur Slufbewafcrung son ^Baumaterial gebient (jaben
unb wirb biefer $lafc mit einer fdjüfcenben $allifabenwanb wn
$fä$len mit gled)twerf umgeben werben fein. 53eim Slufgeben
beg ?agerg wirb man jtcfc nify bie SDMtye genommen £aben, bie
üt bag drbretd^ eingerammten ffifylt $eraugjitji*£en, fonbern jie
abgebrochen l^abem lieber beren Ueberrefie wirb bann im ?aufe
ber 3 ei * eine fefte (Srbbetfe jtdj) gebilbet jjaben, Qut Xragung
eineg Oberbaueg erföeinen bie ^pfä^e ju f4)wa$, fo baß feines*
falls an einen eigentlichen $>fa!)lbau ju Sprüngen ju benfen ijt
n.
Dag *on £errn Dr. Steigt *>orftel>enb betriebene tyfcfylmxt
auf einer unweit ber alten 93urg ©tegen gelegenen SDtoorwiefe
Serbien t jebenfaflg fernere ätefmerffamfett, wenngleich bie annähme,
baß im Sentrum einer fretgförmigen ober fjalfcfreigfSrmigen ^aüifabe
eine alte ©umpf* ober ©eeanftebelung »erborgen liege, big weiter
jeber ©täfce entbehrt. Die big jefct frei gelegten $fä&le fielen in
einer Steige neben einanber unb f&nnen fefcon begfjalb ni$t alg
Unterbau *on SÖo^n^äufern aufgefaßt werben ; ifcrer ©tärfe wegen
würben fte ft$ inbeffen, naefc ben in anberen Sänbern gefammelten
Srfabrungen, wo£l baju eignen. 3n einer alten ©umpfbaute bei
2Wercurago (Oberitalieit) j. §3. Ratten bie Xräger beg $fa£lrofteg
einen Durd&meffer tton 15—25 Zentimeter, im $fa£lbau bei ber
Stofeninfel im ©tarenfcergerfee nur 7—8 Gentim., im ^fa^Ibau
bei SÖigmar 15—17 Senium Die Jjelle garbe ber ^fäfcle jeugt
ni$t gegen ein l)öj)ereg Jllter, ba aud) unter ben £oljfa#en aug
ben befannten großen ©c&legwigfcten SWoorfunben einige geller,
anbere bunfler gefärbt fmb. Dag *>on $mn Dr. SBoigt circa
1 — 1J SWeter tief £emrge{)olte 33anbeifcn unb bie plane glatte
Schnittfläche an ben abgefaßten $fa£lenben befagen nur, baß bie
9>faf>lfe&ung feinenfallg älter ift alg ber ©ebrauefc metallener .unb
jroar eiferner ©erätf)e unb äßerfyeuge £ier im ?anbe. 2Öie lange
aber ber eiferne Steif in bem ©djlamm gejtedft J)at, läßt ft$ föwer
befiimmem ©tid$altige ©rünbe gegen ben &on $errn Dr. ffioigt
ttermutf>eten 3ufammen|>ang beg fraglichen ^fafclwerfeg mit ber
3lnlage beg Sllftercanalg in ben 3a£ren 1525—1530 toü^U i$
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nictyt mjubringen, bodj) mB$te i$ einige aon il)m berührte gurtete
in ßrroägung jiefjen. £err Dr. SBoigt fefct sorauS, bafc bie
33obenbefdjjaffenl)eit an ber betreffenben Dertlidjfeit »or »terte^alb^
fcunbert 3al)ren ungefähr biefelbe geroefen fei wie jefct* -Wodj)
$eute flö^t man in ber Xiefe »on circa 90 Sentim. auf ©runb*
»affer* $&ttt ftcf> nun fett 1525—1530 eine 40—50 ßentim,
$of)e ßxbfdf)ic£t über bie abgebrochenen $ffil)le gelegt (f, oben),
fo wäre bie bermalen über bem ©djlamm ober SWoorroajfer
lagernbe Xoxtftyifyt J)ö$fteng 40—50 Gentim. mächtig geroefen unb
fcbroerlicf) fefl genug für bie ?afl be$ ^Baumaterials unb jum
?agerplafc für bie Arbeiter nidf)t geeignet* 2lu<$ ift nid&t roo|)l
einjufe&en, roeeljalb btefe ein fo fumpftgeS Xerrain jum SWaterial*
unb ?agerplafc Ratten wählen follen 1 * (£in etwaiger (Sinroanb, baß
ntd^t jeber beliebige $lafc tynen jur Verfügung geftanben $abe,
will mir nietyt einleuchten, ba fowofcl ber Äönig *>on Dänemar!
als bte £olfteinifdS>en ©rafen unb ojwe 3«>eifel audf) bie um*
tooJjnenben ?anbleute ben 5Bau förberten unb bie 5Bu*g Stegen,
— beren 33ejtfcer allerbütg« um einige 3a$r$unbrrte früher ben
£anbel ber Hamburger auf ber Sllfter ju erfc^weren unb ju ftören
getrautet Ratten, — langft in bie £anbe ber bem Sanalbau günftig
geftimmten ^olfteinifd&en ©rafen übergegangen man Der eigentliche
Sllftercanal C^gL ©ctyr&ber'S Topographie ber ^erjogtpmer £olftein,
?auenburg jcO ift eine naef) Sftorboften gerichtete gortfe^ung be$
aus ben 3er$becfer Xeidjjen abpie§enben ©ewäfferö, welches ftcfi
bei ©legen mit ber Sllfter vereinigt* Sftun fragt e$ ftdjj, ob ber
X^eil ber fogen. alten Stifter ober be$ SllftercanalS, welcher in ber
Sftctye unfereS $fa|)lroerfe$ sorüberftieft, $u ber natürlichen ober
ju ber fünftlicty angelegten SÖafferftraße gehört; naefc ber ©eerjT^en
Äarte fctyeint erftereS ber gatt ju fein 2 *
*) dt ift niebt unwabrfcbeinlicb, bafi ba& (Srbretcb an jener ©teffe vor
350 3abren ntebt fo fttmpftg war, wie jefct, weil balb nad> bem Verfall
be$ 5llftercanal6 bie Söafferjtige nid>t mebr werben aufgeräumt worben
fein; eine $olge ftteroon wirb eine (Srbobung be$ ©runbwafferftanbeä
gewefen fein. 2tebnli(be Sagerftellen von Arbeitern bei grö§eren £rb*
arbeiten «Stfenbabm, (janalbauten it. bergl.) ftnbet man nod> iefct bin
unb wteber errtebtet; wo feuebter Söoben ift, wirb bann wobl ©anb,
ötetftg u. bergt, btngefübrt unb @trob barüber gefebüttet. 33.
2 ) ®ie ^erraini)erf)dltnt(fe ergeben, bajj jener ilbeil be6 alten 2Uftercanal$
fein ©efdlle nacb ber Sllfter bin bat unb bm natürlichen 5lbftuf eineö
fletnen föaebe^ aus ber SBargfelber gelbmarf btlbet. 93.
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Sflter unb 3«>edF beS $faf)lwerfe$ bleiben jweifet^aft, bis bei
»euerem 2lbfti<$ ber Xorfbedfe bcr Slbfd&luß beffelben ju Xage
gelegt fein wirb. Seftätigt eS ft$, baß bie $faj)le aus abge*
fpifcten göljrenftämmen befielen, fo i(t bieS {ebenfalls merfwürbig
al« tin SeweiS, baß bie göjjre »or ber erfi feit einigen 3a£r*
jmnberten batirenben fteupflanjung bei uns niemal« ganj auSge*
florben gewefen ift
Hamburg, 1873. % SÄeStotf*
2Hte ^fa^lfe|uttgen m Sfcor&albtngtetu
Den obigen Slufjeic^nungen au« bem 3^re 1873 möchte idj
nod) golgenbeS j)injufügen* $faf)lfe$ungen, ctynli$ wie bie 33arg*
felber, in fumpftgem ©oben unb in größerer ober geringerer Xiefe
unter ber Oberfläche jtnb jn'er im Sonbe an wrfc&iebenen Orten
beobachtet werben, bo$ war, fo mit mir befannt, bie Stellung
berfelben ju einanber nirgenb eine foldje, baß bie Sluffajfung als
Unterbau für 2Öo$nl>aufer julafftg gewefen wäre. Die größte
2ÖaJ)rfd[)emli(J>feit für bie einfhnalige ßriflenj einer wirtlichen
„$faj)lbaute" gewährt bis jefct jene leiber niefct weiter unterfud)te
©teile am Uferranbe beS JBotfccamper ©eeS, wo jwifc^en ben
^fäblen glintgeratJK ausgehoben würben nebfi Xl)ierfnocI>en,
unter welchen etliche jerfiücft unb angefd^nitten, etliche fogar ju
©erätyen verarbeitet waren.
3m 3 u föwimen^ang mit einer größeren Slnftebelung, wenn*
gleidj) feinem ^fa^lborfe, fianb ferner ein 3 guß unter „bem
SWaifelbe 1 " entoedfte $fa£lfefeung auf einer SDiarfdjjf ernte bei Sbbelatf
in ©über^Ditjjmarfdjjen. Die $fä$le, 7—8 guß lang, ftanben
je 3 guß »on einanber entfernt in ^mi SRetyen mit einem B^ifc^en*
räum von 11—12 guß. Der Verlauf biefeS $faj)lwerfeS ift
leiber nid)t weiter »erfolgt worben, ba bie Xiefgrabung beS
„Butten" (ber genne) in lanbwirtl)fct)aftlidS)em 3ntereffe ausgeführt
würbe, bie wiffenfc^aftlicfie Siebenfache bleiben mußte.
l ) 2öa$ bf beutet ber Stuäbrucf „SRaifelb"; ift er von ma&en abgeleitet?
j?err Dr. jpartmann erfldrt e* aU gleicfebebeutenb mit 93obenoberjW#e.
[Unter Sttaifelb toerftefyt man geroobnlt* ben ©runb unb 93oben, worauf
ein $eid> ober fon|*ige$ Söert angeleat wirb. $ie Gtymologte beS
2öort$ ift au* mir unbefannt. 93J
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£err Dr. med. £artmann in SWarne, b.em ba$ 33erbienjt
getagt, toiefc wichtige gunbftcttte entbedf! unb beobachtet ju laben,,
»ermüdet in ber *Pfa£lfcfcung eine Umjaunung ber Slnjtebelung,
»elcfce ledere jtdf> fenn$eidf)net bur$ eine unterhalb ber Sldferfrume
lagernbe „(Kultur f$i$t", b* $♦ eine @rbfdjic$t, burdtfefct mit
©gerben irbener ©efafce unb ben jcrflfirftcn, $um Xtyeil aufge*
fctylagenen Anoden »erfctytebener £au$tl)iere. 3wT4>en bicfen
maffemoeife gefammelten ober toieber »ergrabenen ©cberben unb
-Anoden fanben ftc£ einzelne ganje SE^ongef5§e unb anbere ©e*
ratfce au$ Xfyon unb £olj, foroie einzelne <5#mudfgegenfiänbe,
welche in eine Seit jurütftoeifen, bie mit hinter ber (Sinbeid&ung
unb »ejtebetung bfefe« SWarföbifiricteS in $ijtorifd&er 3eit jurücf*
liegt X>er giäcfceninbalt ber „geputteten" gcnne beträgt l££ectaf,
bocb £at ba* mit ©gerben bur^fcfcte SEerrain na$ ben 33eobacf^
tungen be$ £errn Dr. £arftnann eine 3lu$be£nung tjon circa
5— 6£ectar. Sine augfä^rli^e SBef^retbung ber Dertltdjf tit unb
ber ard&äologif^en ausbeute au« ber geber be$ £errn Dr. $art*
mann unb oon Unterzeichneter ftnbet jtdf> in ben 5Ro. 60—62
unb 72 ber 3fce£oer 9tac|rk&ten, 3a$rgang 1878. 3ri ber
SRo. 46 berfelben S^tung, 3af>rgang 1879, j>at £err ^rofeffor
£anbelmann feine Slnftcfjten über bie oermeintfidjje Jlnftebelung
ausgestochen, welche nn ber meinigen erj)ebli# abweist* ör
beanfianbet, bie Slnjiebelung al$ fefie SBofmftötte ju betrauten unb
berfelben ein fo $ol>e$ Sllter jujufpred&en, tote bie* wn mir $&
f^el^n, unb mifytt fte e$er a(3 eine Xbpferroerffiatte, ober tint
Solonie aon ©aljbrennern erHaren, tyltint ©rünbe gegen bie
Sluffapng ber Oertlid&feit aU alte XöpfertoerfjiSttc Ijabe id? in
ber Sfto* 72 ber 3fcej)oer 9tad>ri<$ten »on 1878 bargelegt* Die jtoeite
£9potj)efe be3 £errn ^anbelmann ifi neu unb ebenfo beachtenswert^
toie intereffant; nur möchte iü) in 93etra$t jfeljen, bafj eine 93e*
Dölferung, welche fo rei$U$e gleifctynajjrung Omb toof)l au$ bie
SWilcfy unb 9Wild)j>robucte ber Sityt unb ©cfcafe) genoß unb jroar
au« jum Xljeil äujjerft jicrltd)en retcb servierten ©efajjen; welche
außerbem (naety ben gefunbenen*©pinbelfieinen ju f erliegen) fpann
unb roofcl audf> webte, ftd> mit jierlic| gefdjni&ten Nabeln Bon
93ein unb mit au$l*nbif$en perlen fdjmücfte, ni$t ben Sinbrudf
ber Strmuty maefct, welche in ber Xrabition ben ©oljbrennern
anhaftet, gorm, Ztfynit unb Ornament ber ££ongefäjk, melonrn*
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förmig gerippte Herten von grünlid> Mauer ©la$f ritte, fonffc^e
©pinbelfteine unb ja^Iretc^e (Sremplare ber befannten vierfeitigen
bur#lo$ten Xfconppramibe l , beftimmten mi#, bie Slnjtebehtng in
bie erften 500 3a&re unferer 3^trrc^nitng ju fe$en, unter ber
SorauSfe&ung, bafj eine Sftiveauveränberung be3 33oben$ ben
Untergang ber Slnfiebelung herbeigeführt l)abe, tm annale,
wet4>e feinerjeit bie Stimmung b>$ verdorbenen Dr. SWe^n fanb.
911$ bann, nadj ber ©inbeidjung ber fruchtbaren Sänbereien, bie
©egenb auf« neue beftebelt würbe, waren bie Ueberrefie ber
2Bo|nflatten, bie vor Satjrbunberten bort rrifiirt Ratten, in ben
©rbboben eingebettet, ben Slugen ber neuen ffiolontfien entjogen
unb jegliche jhmbe von ben früheren ©ewofwern erlofcfyen.
5öei gobetatf fanben wir au$ jwifd)en ben s p fallen eine
SWenge Anoden unb irbene ©gerben, wälftenb bei SBargfelb an
ber von un8 befufytigten ©tredfe feine ©pur von biefen untrüg*
lecken 3eugen von ber Slmoefenl^eit be$ SÄenfc^en ju Xage fam,
ba bem obenerwähnten 5Banbeifen fein £öj)ere$ Sllter jujufprec^en
ijl SWid^tSteftoweniger fdjeint eS mir geboten, a^nlid^en im @rb*
boben verborgenen $fa|lwerfen, wo fte ju Xäge fommen, bie
n&tfcige Sluftnerfamfeü ju fdjenfen, ba fte immerhin l)ier ober bort
auf bie Ueberrefie vorgef^idjtlid^er 2Bo£nplä£e Ijinfütjren fönnten,
b^ren ©tubium für bie Äunbe ber SSorjeit von größter 2Öi#tigfeit,
unt> beren tyix im ?anbe no$ feine mit ber erforberfietyen ©aefy*
fenntnifj aufgebeeft unb iroterfudfrt worben ffl.
Atel, 1879. % SJteStOtf*
£te ©rurfet ber Sfamliurget &vt$ov&dluUt.
3o£ann 2flid)ael SBrauer, geb. in Hamburg um 1751,
gejh 20. 2Wai 1829 am ©c^agffuffe. Bürger aU «uc&brucfer
CSürgerSfolm) am 1. 2Wai 1772. SkrJ). 1772 SJiai 12 in feinem
£aufe neufi Stteuftrafc mit Gat&arina 9Wargaretya ©erbrut
') 2)ie £<mi&urdifct>e Wtert&ämerfammlund beft^t jwei foleber $&onfegel,
beibe ebenfalls au$ 3)ttbmarfcben obne näbere Stngabe be$ $unborte$.
6o mit mit Mannt, €ft ©itbmarfdjen bi$ je&t norblid) ber (Elbe ber
efnjtge Junbort biefer £bonsebilbe, roeldje, mit breiter Süiäbebnung
von 0(len nacb 9öeften, ftd> niebt nur bi$ über bie Stlpen erftretfen,
fonbetn, wie bk @cMiemann'fcfeen Junbe auäweifen, bte in ben äufSerften
©üben (Europas, von wo aue fte bi$ nacb bem Sorben gefommen ftnb.
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©teffenS, fei. granj SRicolauS ©teffenS £o#ter, geb. in Hamburg
um 1756, gejt 11. Januar 1831. 93on 16 Äinbern biefer tyt
waren 14 aor bem Sater geftorben. Sine Softer: ?lnna 9Jiar*
garetya griebrica, geb* um 1794, gefl 22. gebruar 1848, tyetratljete
1818 3um 20 ben 33u$brudfer Sluguft SÖilfcelm gj^ittppeaur,
geb.. in Königsberg in ber SReumarf um 1780, gefl. 1848 Jluguft 6,
welcher baS ©efc&äft feine« ©d&roiegemterS als beffen „SKad^
folger" fortfefcte. Sftadj feinem lobe ua^m bie 33uc£brucferei unter
Leitung feines ©olmeS iljren ungefcinberten gortgang: Slbolpj)
(£einrid) SÖilfcelm) $&ilippeaur, geb. 1822 ftosember 3,
ging um 1853 nad> ©übamerifa (SBraftlien?), wo er eine beutf^e
Drucferei errichtete, »ä^renb in Hamburg 3. tton ber £e$be
fein SRae^folger warb, als welker er ftc| bis 1857 bejeid&nete.
Da eS für bie 3eM*fltntmung ber Sieber „©ebrueft in biefem
3af>r" Don 2Öidj)tigfeit, mBgen bie SÖofmungSangaben nadf> ben
£amb* 2lt>reßbüc^ern folgen. 3n ben betben erjien 1787 unb 1788
ftyit 3o^. m$. Trauer; 1789 unb 90 gr- 3M$aeliSfircfce SKo. 60,
mö). 4; 1791-95 93öl)mfenflra&e 5»o. 88, $etri 11; 1796
(Si^olJ »o. 63, 2Wi$. 11; 1797-1800 ^ilatuSpool SKo. 390,
SWicfc. 8; 1801-13 $ilatuSpool SKo. 352, 2Wc&. 8 (fc^eint
bajfelbe £auS ju fein, nrie »or^er 9Jo. 390); 1815 — 17
Änodjjenfcauerftra&e SRo. 184; 1818- 29 Dammtyorroall Sfto- 430,
$etri 10. Die ©ittroe ebenba nur 1830. 21. 2B- ^^ilippeaur,
33ud>brucfer, juerft 1819 ^oolftra&e *Ro. 378, 2Wic&. 8; 1820—
22 UlricuSfiraße SKo. 77; 1823 am Serge SRo. 115; 1824-30
fefclt berfelbe ganj. 31. SB. *pf>ilt>peaur, 3. 2fl. 33rauer Sflad&f.
1831-33 Dammtfjorroall SKo. 430; 1834-48 ebenba (neue)
5Ro. 92. 2lbolp& 5>|)ütppeaur 1849-52 ebenba; 1853 grofce
Dre&bafcn 9lo. 37. 1854 3. son ber £e£be, £oj)lern>eg SWo. 16.
— 3» ben „SRacf)ridS)ten" som 23. September 1819 jeigte 3oj>.
SWi'4>. 93rauer an, bafj er fdjjon be^na^e 50 3af>re bie (jtyronif
»on Hamburg brudfe unb »erlege. 5H5al)rfd>emlid> ber fogenannte
„£ijlorif$e 33erid)t ber Weltberühmten Kauf* unb £anbelS*@tabt
Hamburg" (1749. 3u bekommen bep 3o$ann Station £iltemann ;
1763, 67, 70, 82, 88, 98 ofme tarnen beS DrucferS). Der
oft angebunbene „SSeric^t berer in Hamburg Eingerichteten SWtffe^
t^öter" ifl immer nur bejeidjnet: „©ebrueft in biefem 3af>r".
ffiafy Dr. ß. % SaSpar'S Ermittelungen finb bie ebrnfo, ober:
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„®anj neu gebrucft" bezeichneten Dreborgellieber SBrauer'fcfje
Drude). Der „£ifiorif$e 33erid)t", 1802, Hamburg , gebrucft
bei) 3. 2W- Srauer, 1802; 1804: ®anj neu gebrucft; 1814 unb
1824 Cleverer mit 33erlag$berict)0 gebrucft unb ju befommen bei
3. 9Ji- »rauer.
£an* 3acob $it\xity SWe^er, geb. in Hamburg um 1795,
flarb, 63 34re alt, am 12. October 1858 im 2Mg. Äranfen*
jjaufe. »er^ O 25. gebruar 1821 ju ©t. 2»id[)aeli$ mit 2lnna
Dorothea (jtyrifttana 9>opp, geb. in £>t>elgönne um 1798, geft.
26. SRoüember 1822. 2) 21. 9io*ember 1829 ju ©t. 2»t$aeli*
mit .3of>änna Slifabet^ grieberica SggerS, geb. in Hamburg um
1800. 3) 16. gebruar 1851 ju ©t. ©eorg mit SWaria Souife
Sonrabine ©ctyihtemann, geb. in Hamburg um 1827. — <&tim
ßltern waren: 2lnbrea$ #einri$ SWeper, 33udf)brucfer, unb
Slnno 2Warta, geborne ©grabet, bie am 24. November 1851 im
Silur r>on 75 3^ren in einer geuer$brunfi bei ben hätten -Wo. 61
in bem £aufe, n>o früher ber „grjetyler" gebrucft würbe, umTam.
— ©ie fielet im Slltonacr 2lbreßbucf> 1820: Slnbr. £inr. SJieper
2Broe. & ©o^n, prt*. 5Bu$brucfer, 3of>anni$jtra§e SRo. 174. Dann
im £amb. Slbrefcbudj 1821-28: 31. £. SWeper SBroe. & ©ofm,
33u$brucfer, $\\Mn SKo. 281, 2flicb. 8; 1829-33: £ütten SKo. 71,
SBaüfeite, na|>e am Slltonaertyore; 1834 unb 35: neue 9io. 61;
1836-38 mit bem Bufafc: unb ßrpebition be$ „grjctylerS" unb
ber „neuen SBienc"; 1839: 33ud)brucferei unb Srpebition be$
„@rjaf>ler$"; 1840 — 46: £. 3. £. SWe^er, 33udjt>rucferei unb
(Srpebitiou be$ „@rjabler$", Butten 5Ko. 61; 1847—49 fefclt er.
— 1847: £. e. £ornfoj)l, 33ucf>brucferei unb grpebition be$
„Sr^ler*" (ben ©c&lufc btefer SÖoc^enfdjrift bilbet ein S3anb
in 8° unter Stebaction son g. 21. ©$loenbacb, in Sommifjton
bei £offmann & ßampe, 46. 3af>rg., 3. unt> 4. Quartal, 9io. 34,
19. 2luguft 1846, bi* 9io. 52, 24. December 1846, 304 Seiten),
bei ben SWü^ren SKo. 6. — 1846 Sflosember 30 ftarb $cimity
Sonrab £ornfo£l. - 1848: £. <S. £ornfol>l SBrce., 9Kül>ren 5Ko. 6.
3* D. S. 2Wermann C& SÖulff 1852), Suc^brucferei, bei ben
SOTityren Sfto. 6.
1850 taucht §. 3. £. SJieper, ©uc^bruefer, @t. ©eorg,
?angeretye$fto. 45a^no$ einmal auf, fel;lt aber 1851; 1852 unb
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1853: £. 3* $. SWeper, gettrcaarentyanblung, £auSbadfen 33rot,
SWe^t jc, Ulrtcit^ftra§e SKo. 10; 1854 ff. feljtt er,
Die SWepeff^en Drudfe ber Dreborgellieber ftnb bejei^net:
SftieSroeife, 33ud)roeife unb ctnjeln ju f>aben. 5Ro. 1 bis 111.
Srnfl (S^riftian Cang^anS, 33u$bru<fer, geboren in
Hamburg (1779 September 9), flarb 1828 2tpr« 13, alt 48 3-
7 3W. 4 X. SBer^eiratljet mit ^ol^anna SWaria Carolina ltnrat£.
3m Slbreßbucfc juerfl 1815: Slltenfleinmeg 9io. 21, SWicfc. 6; 1816
unb 1817: SKo. 39, 3ac. 10; 1818—25: SKeuenßeinweg SRo* 1,
2Widf>. 5; 1826—28: am Slltonaer 2$ore, @dfe »cm ©alle, neben
ber SBaie; 1829: @. @. «angljan* ®»e v 33ttc$bru<ferei, 3»ü&len*
flra&e SKo. 260; 1830: SKo. 86; 1831 ftylt biefelbe, bagegen:
3o^ttlieb@$encfe,©uc(>brttcfe^ SWü^lenftroge SRo.86, fe< 1839.
3oa$im Äal&lbrocf, geK in Hamburg 1793 3uni 7, gejl
1837 SJiärj 22, ©o(m son 3o^ann unb 2lnna dlifabety, geb.
9Wie$aelfen, wrfc. 1) 1817 2Wai 25 ju ©t. 3acobi mit 2»agbalena
gaecitia £elmtfe, geb. in 33ilta>arber um 1791, gel». 27. Slpril
1828- ®r *erj>eirat£ete ftc£ 2) mit Slrtemijta 3uliane grieberidfe
Stugufte öepemann aus ©roffe, gefh 2. 3uli 1871, alt 86 3-
7 SD?. Triefe 93er|>eiratyung fe$tt in ben $roclamationS*9iegtftern
son 1828—37, fo wie änjeige feine« XobeS in ben „SWad&ricfcten".
©ein ^Bürgerbrief war *om 9. SWai 1817. gr hinterließ unmünbig
1 ©p^n unter 22 unb 2 fcöd&ter unter 18 3a&ren.
£einricl) Slbolpfc Äafclbrodf, ©ofm be$ Vorigen, geb.
9. Slpril 1826, geft. 1873 3unk27, »erf>. 21. SKosember 1852
ju ©t. $etri mit Saroline ©optyie SBolfc^o, geb. in Srempe
5. 2Kai 1824, bie am 1. 3uli 1873 anjeigte, baß bie 93ud^
brudferei \>on i^r unter ber Leitung ityreS ©$n>tegerfoJ)n$ (n>o£l
Sari Slugufi SBaljer, ©e^riftfefcer, geb. in ?eipjig ben 30. Wlai
1850, *erf>eiratj)et 1872 December 25 mit Slugujle gerbinanbine
SWat^ilbe Äaljlbrocf, geb. 1853 2Jlärj 25) uweranbert fortgefefct
werbe. Slm 14. SWärj 1875 »erheiratete fte ftc£ 2) mit Subroig
©eorg Slugufl Xiboto, 33ud>bhtcfer, geb. 30. October 1845 in
©ronau, Preußen. 2)o$ fc^on am 19. Slpril 1879 roarb ange*
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jeigt, ba& megen ©terbefall bie 33uc£brucferei son S. tiboro ©ittwt
(£. Äa&lbrocf SRacfjfO bei ben ^fiüen SRo. 63 preiSrcürbig ju
verlaufen fei.
93on 1826 bis 1830 war bie girma ber 93u$bru<ferei:
©ese & ÄaProtf, alten ©teinroeg SRo. 41, 3ac. 10. (3o£.
33artl>. 9iic. @e*e »on 1831 bis 1859 julefct. ©et. in Hamburg
[1799 SRosember 12], gefl. 10. October 1858, alt 58 3. 10 SIR.
28 X. g()efrau 3ofwnna SWaria SWargaretl)a, geb. ^t'ening,
SBater SÖtattljiaS ©ew, Äornmeffer in Hamburg, SIRutter SWargaretfja,
geb. 5>tening. — 33u(fcbrucfer, ©raSfeller SRo. 14). — 3oad[)im
Äajjlbrodf, 33ud>brucferei, 1830: erjle ©bftra&e; 1831: Valentins*
famp SRo. 148; 1832: JBudjbrudferei unb 3>apierjwnblung, ©rünen*
foob SRo. 164 C1834: neue SRo. 52) unb <pia$ beim ©rünen*
foob* SRo. 150 (1834: neue SRo 7); 1838: 3. Äa^lbrocf SBittme;
gbenfo bis 1857. — £. 21. £af)lbrocf, ©ud&brudferei, $la& beim
©rünenfoob 52; 3- Äa&lbrotf 2Bme v ©rünerfoob 9io. 52: 1858—
1862. — £. 31. Äajjlbrodf in na#e$enber girma: ©rünerfoob
Sflo. 52, 3. tfa&lbrotf 5Bn*., 33u$brucferei, bafelbft 1863—1871.
- £• «. Äa$lbrocF, 33udf>brurferei, ©rünerfoob SRo. 52: 1872; bei
ben Bütten 63: 1873-1877. - 1878 unb 1879: ?. $tbott>,
©udjbrucferei, Sbenba parterre.
©omit iß bie gtrma erlofdjjen, beren SRuf als Verbreiterin
t>on SBolfSliebern, namentlich bie lange fttit als 3« Äatyflbrocf SBroe.,
über Hamburg 1 « ©renjen hinaus erfcboll. Sludj l>at jte burcb 3lb*
lieferung tyrer Drudfe (bie letber nidfot tton allen Sudjjbrucfern
befdjafft »irb) auf bie ©tabtbibliotfcef »on 1841-1875 für bie
Spaltung DiefeS reichen culturf)iftorifc£en, felbfi ^tßorifcfyen unb
fprad&lic^en SSRaterialS geforgt. — 211S SBerfaffer ber ?tcber jlnb
juroeilen ©trunciuS (93a§fängcr), ©eorg Äüper, Sluguji Färber,
g. £einrid;S, 31. SBiefener, tfouiS ?ippmann, £eümc| ©$acf)t
(f. £amb. ©c£riftfMler*Serifon VI, 460 f., SRo. 3371) unb »or
allen (Sf)rifiian Raufen genannt, ber 1871 fein 30jal)rigeS 3ubiläum
als „SBolfSbidjter, 3mpro*ifator, ©df)au* unb SSRarionettenfpieler,
magifcb*me#anifäer ÄünfHer" bur<$ ein mit feinem Portrait
gefdjjmfidfteS ?ieb feierte. Darin tyifc cS: „3ef)ntaufenb ?ieber
£ab' ify n>o^I gefungen, unb was i$ bietete, fang ober fcfjrieb,
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132
•m
ifi i\\ beS 93olfeS £erj oft tief gedrungen, wobei ify boc$ tin
armer Xeufel blieb" k* *c,
2lugufi 1879. - $♦ SC* Stopp,
9U$f$rift.
Die nacty ben obigen Hausnummern hinzugefügte ©ejet^nung:
SWic^v $etri k. bejietyt jtc^ auf tote damalige ßint&eilung ber
©tabt in fünf Regimenter ber 33ürgerwad[>e, meifienS mit ber*
jenigen in bie fünf fiäbtifd&en Äircfyfpiele übereinjiimmenb* Die
barauf folgenbe Qa^l tfl We Stummer ber refp. Sompagnie, 3m
3al)re 1834 erfolgte nne neue Stummerirung ber Käufer*
Die SWeper'fc^en Drude ber Dre^orgellieber ge^en naä)
i&rem 3n£alt nid^t über bie 3eit ber 2luffüf>rung beS „greife^"
in Hamburg Querfi 1822 gebr. 5) tyinairt, ba aus fpateren
Dpern feine ?ieber me£r ttorfommen*
£. 93ecfer & g. S^omS brucften ebenfalls lieber, 9»orb*
gefeitesten k., meiftenS o£ne irgenb welche nähere Sejeidjmung.
3m Slbreßbucfc fommen »or: 1837 bis 1839 $. Secfer & <£omp.
33u4>brucferei, iL Dre&baljn Sflo. 9; 1840 bis 1853 $. »eefer &
g. If)omS ebenba; 1854 bis 1856 %. XJ)omS ebenba; fe^lt
1857; £einrid> 33edfer 1854 neuftSbter SKeufirafce 9lo, 80 unb
fpäter anberSwo*
%. 31. Stopp*
3o$amt Gßtifiian Citno.
Unfer ©($riftjieller*?erifon §at jtety eine ^erfönlid&feit entgegen
laffen, bie fetyon ?appenberg in ber 3 e üf$ r tft unferS SBeretnS
(2, ©♦ 484) audj) für Hamburg in Slnfprutfy genommen fwtte,
unb bie, wenn auc^ nid[)t gerate bebeutenb, boefy »on litterar*
gefd^tlicbem ^ntereffe ifi unb beS^alb nidjjt mit Unredjjt in ber
SlÜgcmeinen Deutfcfyen Siograpfne (4, ©♦ 642) einen $lafc be*
fommen §aL
3o$ann @$riftian Saino, geboren 1708 Slpril 3 ju 33erlin,
$at eine ^anbfd^riftlid^e CebenSbefcfjreibung in 4 goliobänben
^interlaffen, aus welcher ©dreier im fBeimarifcben 3a^rbud^
(4, ©♦ 189 — 201) einige SRa^rid^ten Aber bie ©d&icffale beS
preufnfdjjen 3öerbe*DfftjterS unb fpateren Kaufmanns ju 2lmfierbam
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unb ein SBerjeicfjnifj feiner ©djriften mitgeteilt £at. 2lu$ bem
le&teren serjeictyne ify fürs, toa$ ben Hamburger fpecietl interefjtrt:
£)be über feinen ©arten, 2.3lu$gabe, Slmfterbam 1750, mit einer
SBorrebe t>on griebricfj SBagner, $afior ju ©t. 2Wi$aeli$
in Hamburg 1 .
(Siegte an $af}or griebri$ SÖagner bei ©elegen^eit ber &\n*
afd[>erung ber 2Wi$aeliSfircf)e 1750 2Wärj 10; foU jmei
ober breimal in Hamburg gebrutft fein.
SWoralifd^e ©riefe, 2. Auflage, Hamburg 1752, mit einer SBorrebe
t>on $aftor 3oa$im 3o£ann Daniel Bimmermann (ju
©t. Äatljarinen).
@f>rifili4>e ^Betrachtungen über t>erf#iebene — Urteile ©otteä,
befonberS über ben jüngjien gewaltigen ©turmtoinb C1756
Dctober 7) t>on 2X $. Qtyrenfreuj, Hamburg, bei £armfem
©eiftltc^e Cieber, ©rfte« Saubren, mit Bweignung an ©ellert,
Hamburg 1758; 3«>eiteS 1759 C?); Drittes 1762; SBierteS,
bem Kaufmann SBityelm ©geller in Hamburg genribmet,
1764
greunbfcfyaft, Heberfefcung eines fjollänbtfd^en ©ittenfpielS son
. San be SBinbe, Hamburg 1760?), Hamburg 1763 bei
£armfen; foll Oor bem Drucf ?) son ber ©$8nemannTd;en
Zxuppe in Hamburg aufgeführt fein.
SWefftabe in 12 ©effingen, ^Bremen 1762; ber erfte ©efang in
ueränberter gorm Hamburg 1767, bei £armfen.
Diefc Angaben becfen ju$ ttyeilrceife mit ben son ?appenberg
gemachten ÜKittynlungen, ttyeilroeife [feinen jie aber au$ einanber
ju ergänzen ober ju wiberfpredjjen: ttietleictyt weiß einer son ben
fitterar^ifiorifern unferä 33erein$ genauere SluSfunft ju geben.
Stleyötibcr ©elfirf in #ttmfcuvg*
Sfleranber ©elfirf, befanntlicb ba$ Prototyp SRobinfonä, war
nacfy einer £anbfd)rift beä 2Wuftff$riftfteller$ 3o£ann 2Wattf>efon
1713 in Hamburg, worüber ber englifc^e ©efanbte, beffen ©efretär
bamalS SWattyefon rcar, ein ^rotofoll aufnehmen lieg. Die
l ) ©. über i&n ®4rffrjteDer4ttiron 7, @. 552.
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£anbf$rift l war junt Drudf befiimntt unb gtebl an „SBierinflS
(Jrben im gülbenen 21.33. g" als Drutfem. Da3 ©cfjriftfielier*
?erifon füljrt unter SWatt&efon'S ©Triften tiefen Drudf an 3 , aber
weber bie ©tabt* no<$ bie (Joinmerjbibltot&ef beftfct benfelben, SÖer
fann ein gebrucfteS gremplar naebweifen? 2>er Sttifang lautet:
„3$ bin rote tint SÄofjrbommel tu ber SBüjlen unb toie ein SSogel
auf bem Dacfce", Dtto StäMger.
28enn 3emanb »or langen 3a^ren einen ^rrtyum begangen
$at, ber *iellei<$t obenbrein Ifingft *on tym felbfl ober ehum
Sfnbern al« foldjer erTannt unb fHflfcbweigenb berichtigt iji, fo tfl
e$ im allgemeinen unnfift unb fiberflüfftg, benfelben notier nod)
auSbrficflidj ju aerjeidjnen, »nb*r$ aber iji r$, wenn ft$ *er*
mBge ber ©nwfrfung, bie ber erfte Bearbeiter eine« ©toffeS
naturgemäß auf bie fyateren ausübt, ein foleber 3rrt$um in
Sftebenbingen, über bie baS auf bie $auptfacfye gerichtete Sluge
leidet ^inwegge^t, weiter unb weiter fortpffanjt : bie augbritdfliebe
^Berichtigung wirb nüfclic^ unb nottywenbtg, 3n biefem ©inne
leiflen wir gern einer Bon anberer <Ztitt an un« ergangenen 2ln*
regung golge unb öer^eid^nen unter einer befonberen SRubrif
frembe unb eigene 3rrt$fimer.
1. ©d&wefler £eilwig-
3n einer Urfunbe »om 24, ftebruar 1246 überträgt 2Warf*
graf Otto aon ©ranbenburg für jtcb unb feinen 33ntber 3o$ann
ba$ <£igentbumSred)t an bem Dorfe öerwarbeäfmbe unb an ber
baneben gelegenen 2Wül)le sorori Heilewige, uxori quondam
comitis Adolfi, nunc fratris minoris, et sanetimonialibus ibidem
Deo et beate Marie servituris (#amb. tU33. t, 9to* 536).
?appenberg, Die Glbfarte be$ SWelcfy'or ?oricfy$ (1847) ©♦ 67
hat bie ©ejctcbminß „©dfowejter Hedwig" miftoerftanben unb be$*
fjalb Slbolf IV. ©ematylin ju einer Softer be$ SWarfgrafen
Otto IL, einer S^wefler ber ©ruber Otto unb 3of>ann t>on
') £er(fon b. Ijamb. @cf>rtftfteITcr 5, @. 69 2Inm. 4, 5ßr. 2.
2 ) 3)afeK|t $, ©. 72, Vit. 5,
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SBrqnbenburg gemacht, unb Dr. 395. £übbe C3eüfd^r. für £amb.
©effy 6, ©. 2 16) unb SSicfcmann CDer Hamburger 93erg ©♦ 4)
jlttb tym barin gefolgt. (Scroti in ber Stammtafel aber, welche
?appenberg ber genannten ©clprtft beigegeben lf)at, wirb 4g>setltt>ffl
richtig al$ Xoc&ter £ermann$, Sblen t>on ber ?ippe, genannt unb
in ber Setter, f. £amb- ©efä. 4 (1858), @, 515 £at er fte
jweimal nad^brücfti^ als „geiflli(£e ©djwefter" bejeitynet,
2. Domu8 glebea.
3n feinem Programm jur britten ©ecularfeper ber bürgerfcf).
aSerfaffnng Hamburg« (.1828) ©. 14 berietet Sappenberg, bag
1305 ein ©lesen* ober SÖaffenfjauS ber ©tabt genannt perbe.
Diefe Slugabe, wc % SKebbermeper, Topographie (1832) ©. 35
in gutem ©lauben wiebertyolt, beruht barauf, ba§ 1305 im Air$*
fpiel ©t. 3afobt ein 6rbe Berfauft wirb, que fuit glebea domus,
in qua stat domus glebea. 3n ben Äämmereiredfmungen 1,
©. LXV Ijabe ify jwar bie Duelle Coppenberg'e erTannt unb eine
1299 an ganj anberem Orte genannte domus glebea nacfyge*
wiefen, bin aber trofcbem ber ©rflamng be$ SBorgaugerS gefolgt
unb f>abe bie domus glebea al$ ($Het>entyau$ (gleve, glevie,
?anje) unter bie ftöbtifctyen Slnftalten unb ©ebäube geregnet,
wäf>renb fte natürüdj nichts weiter bebeutet, als im Unterfcfyiebe vom
©teinf)au$ (domus lapidea) unb $d$aui Cdomus lignea) ein
#au$ t>on ?el^ni / domus glebata in ©tralfunb, domus glebosa
in Atel. ft. ftowntamt«
Gilt ftrftetftätftieit»
Dem Xagebud;e eine« fäd^ftfeben ©eletyrten, welker um bie
Sftitte be$ 18. 3<^unbert$ in Hamburg lebte, entnehmen wir
folgenbe 53efd^reibung eine« 9ieiterfiücFd;en$, toütyt aud^ jefct bei
beeren tfanbßraßen guten SRennpferben als eine tüchtige Seiftung
gelten würbe.
„Diefen SWonatl) (SipriliS 1752) geföajje £ier in Hamburg
ein SBettreiten, womit man tnelleidjt ben önglänbern noety Xroj
bieten lönnte* ßin junger Kaufmann -KamenS ©^ling wettet mit
einem anbern, ba£ er in 40 SRinuten na$ Sergeborf reiten
wolle, welche« 2 gute beutfe^e SWeilcn von |>trr liegt. Die 2Öette
würbe färiftlitfc aufgefegt, unb in Sepfepn SKotarienS unb 3^gen
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unterfcfyriebem 2Wan fiellte herauf jwei liieren ganj accurat
übereilt, eine würbe unterS X^or mit -ftotarien unb B^gen unb
bie anbere mit eben folclper ©icberfjeit nad> JBergeborf gefctyidfn
Der junge ©pling rettet alfo untere X^or, friegt fein Slttefl,
wann er ausgerufen, unb ba er na$ 33ergeborf fßmmt, tfi e$ jufl
31 Minuten, weites gen>t§ ein SRitt ijt, barüber ^unbert ben
£al$ brechen fotlem ©pling fyattt bte $räcaution gebraust, bafc
er fein $ferb 8 Xage t>or|>er warm retten unb t&m £erna$ 2lniS,
Änoblocf> unb £aber geben lieg, Unb e£e er ft# auffegte, lief*
er e$ ebenfalls wrfcer warm reiten, bamit baS $ferb fo ju fagen
fcfjon im fauffen war, unb auf biefe SÖeife Tarn er nod> 9 2Wi*
nuten el^er na$ Sergeborf, aW er gewettet fcatte. 6r ritte ofjne
(Steigbügel, im gatle er ja fiürjen follte, ba§ er bo<J> ni$t fo
leiebt ju (Schaben fommen f8nnte",
©♦ %. ©aebedjenS.
geyifcn ber $am&urgif(f>en @#riftfieller*
Da« 28, £eft beS *om SSeretn für ^amburgif^e @ef$i$te
herausgegebenen Serifon ber £amburgifcben ©cbriftfietler, bearbeitet
üon £crrn Dr. 21* £♦ Äelling^ufen, ifi erfc^ienen. DiefeS
£eft, mit welkem ber 7. SBanb beg SÖerfS abfc&liegt, enthalt bie
tarnen SBalentiner bis 5«. 31, SBefty&alen.
3ebeS $eft beS ?erifon fofiet ljf 50^. Die £eftel-20
ftnb im greife ermäßigt auf je 75^; bie 93änbe 1 — 5 foflcrt
bemnacb j[e 3 Jf ; ©anb 6 unb 7 je 6 Jf. Den SommifjtonS*
»erlag beS ?exifon $at bie l)ieftge 33ucf$anblung 3B. 2Waufe ©5$ne*
&#<i>ers3!itftei0eit«
Dr. ©abellicuS, Floia. Cortum versicale de flohis.
Autore Griffholdo Knickknackio ex Floilandia. Sin maffa*
ronifcbeS ©ebicfyt t>om 3a£re 1593* Sftacb ben ältejien SluSgaben
rewbirt, mit einer neuen Ueberfefcung, einer literarfjtjiorifcben
ßinleitung nebft 33ibliograpbie, fpracblicben Slnmerfungen unb
Varianten, fowie einem maffaromfeben Sln^ang »erfefjen unb neu
herausgegeben, £eilbronn, ©ebr. £enninger, 1879*
Drucf »on Ib. ®. aWei§net.
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ttt^eilutigen
ut
herein* für j$amburgif^e «ef^idjte.
M XX. 2. Sa^rgang. 1879« September*
®te aEBümimgS&ttefe
im #am&urgtfc&en 2lmte SfrtfcebütteL
©n merfwürbige« Ueberbleibfel frühmittelalterlicher ©n*
ridjjtungen bi« ju unferen Jagen bieten bte „SßinnungSbriefe" im
|>amburgifcf>en Slmte SRifcefcüttel <£« jtnb bie« biejenigeu Docu*
mente, weld^e. bei 93eftfct>eränberungen einer großen Steige t>on
©runbftätfen bem neuen 33eftyer t>on bem Slmtmanne, je&t bem
Canb&errn, als Vertreter ber ?anbe$obrigfeit, au«ge|iellt werben»
3efct £aben biefe Documente aQe innere SBebeutung verloren unb
if>r SBortlaut befagt faji ba* ©egentfceil beffen, m& jefct unb
fd[>on feit 3a$r$unberten im bortigen Slmte Siebten« ijt
Sllle* ©runbeigentyum im Slmte SRifcebüttel, welche« ni$t
unmittelbar im SBeft^e ber <Stabt Hamburg ober ber ©emeinben
unb Äirc&en ftcfc befanb, tft aon Sllterg £er entweber „£errengut"
ober „©gengut" 1 » Da« (gigengut ifl frei serfäufli^e« unb
»ererbbare« ©runbeigentfmntr nur war e« bt« jur gefejjlictyen
Stuf Hebung be« SRetract* ober Sftctyerrec&t« (1871) bem 33eifprucf>$*
xtty ber Machbaren bei Veräußerungen unterworfen. Da«
£errengut bagegen war urfprünglidj ©gentium ber Ferren
auf SÄifcebüttel, einfl be« 5Rittergefd[)ledS>tS ber ?appe, bann (feit
1393) ber ©tabt Hamburg; e« würbe an ©nwofcner be« 2lmt«
überlaffen, jebo$ nur gur Lüftung unb nur auf tyre unb tyrer
grauen SebenSjeit
*) 53gL 33er&«nblungen be* Senat* unb ber «urgerWaft 1879, ©♦ 64S.
11
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138
5Rad& XobeSfällen ober bei Uebertragungen unter ?ebenben
mußte 35erjeniae / ber bie SRufcung wieber erwerben wollte, bie*
felbe bei ber ©runbtyerrfd&aft t>on Steuern nac£fud[)en, „winnen".
gür bie mut Selefmung mu§te er ber £errf4>aft rine ©umme
©elbeS, bte „ffiinnung" jaulen, für bie Ausfertigung ber Urfunbe
über bie SÖinnung aber war ein ,,©$reibtf)aler", unb augerbem
noety ein „SBtnn"* ober „ffiein Pfenning" ju erlegen» 3ene
Summe blieb für jebeS einjelne ©runbfifief fpater fiets bie gleiche,
ifl aber für bie tterfd&tebenen ©runbftüdfe feT^r serföieben , jle
fd^wanft »on Jf 1-50 bf* Jf 300 feurigen ©elbeS.
Die 2lbl5fung biefer $fü<tyt, bei 33eftfc*eränberungen »on
£errengut bte SBinnung u. f. w. jaulen ju muffen, fann na# bem
©efefc t>om 24. ©eptember 1849 burdjj 3^""8 b*$ boppelten
JBetrageS jeberjeit befc&afft werben, grüner würbe jeboety »on
bem Stecht ber Slblßfung ber SinnungSjablung wenig ©ebraud?
gemalt, benn baS £errengut war bem SeifprucbSrecfyt ber 9lafy
baren nidjjt unterworfen unb bie in biefem 33effprucbSrecf)t liegenbe
JBefd&ränfung ber grei&eft jur Verfügung über baS ©runbeigen*
tl^um war oft mit laftiger als bie $flicbt jur # ?eiflung jener
Ballungen, heutigen £ageS jmb alfo — abgefe^en t>on biefer
3af)lung^erpflic^tung — - alle rechtlichen Unterfcfjirbe jwifd^en
#errengut unb ©gengut gefallen.
Ürtacfjmenb wirb ber (bisher meines SßiffenS no# nfc^t
»eröffentlicffteD Sßortlaut eines alteren SRifcebüttter SBinnungSbriefeS
^on 1616 mitgeteilt; ber SOBortlaut ber jefcigen ©riefe ift beigefügt.
Die älteren Urfunben ftnb auf Pergament gefcfertebeit worben,
ein ©iegel mit bem SBappen beS SlmtmannS auf SRifcebüttel warb
angehängt, ©pater warb bie Urfunbe auf Rapier ausgefertigt,
t>on bem Slmtmanne untertrieben unb mit feinem $ettf$aft be*
ftegelt. 3n neuefter 3eit ftnb gebruefte Formulare eingeführt,
welcbe na$ Ausfüllung ber einjufügenben ©orte ber jebeSmaligc
?anb£err für SRffcebüttel untertreibt, unb bie mit bem ©tegel
ber ?anb$errenfc&aft serfetyen werben.
Der ffiortlaut ber Urfunbe jeigt jweifelloS, ba§ bem 9&in*
nenben urfprünglfc^ nur ein lebenslänglicher, mit auf baS ?eben
ber ßtyefrau auSgebefcnter 9We£braud[> beS betreffenben ©runfr*
ftüdfS eingeräumt unb jugeft^ert warb, ©eber eine SBererbung
noc$ eine Skrau&erung war gemattet; Sftiemanb, Weber ber Srbe
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139
nod) Derjenige, welcher sott bem 93ele£nten ben 33eftfc bur$ 93er*
trag erroorben, {jatte bem $mn <wf SÄifcebüttel gegenüber ein
SRec^t auf bie SBinnung. 3n golge ber bunfc 3af)rf)unberte tyxv
burd) ununterbrochen fiattgefunbenen Uebertragung be$ £errengut$
»on bem tintn SJejtyer auf beffen Sftad&folger iji aber bie alte
Sebeutung biefeä ®\it& »6Uig fterfönmnben, unb nur ber 28ort*
laut ber Sinnungebriefe erinnert baran, bajj ba« barin bezeichnete
©runbftücf einji nifyt ba$ ©gentium ber Vorgänger be« 93e*
ftfcerS geroefen i% fonbern bem £errn auf SÄifcebüttel gehörte.
SBinnung^Brief fcon 1616.
Ick Nicolaus Jerre 1 , Rathsvor-
wandter der Stadt Hamburgh und
itziger Zeit Ambtmann uff Ritze-
büttell, do kundt und bekenne
hirmit vor my, mine Nakamen
und sonsten jedermenni glich, dat
ick im Namen und van wegen
eines Ernvesten Hochwisen Ratlis
der Stadt Hamborgh dem Ersamen
Herman Hagedorn und siner itzi-
gen Husfrawen Catharinen, eberen
beiden levendt vor sick sulvest
tbo besitten und tho gebruken,
eine hoffstede up der Nortstrate
belegen, nevenst dem Blocke Lan-
des by dem Borchgraven und der
dartbo gehörigen Wische im Böle
und sonsten der gerechtigheit der
graserey und weide der Nortstrater
Butendike, ingedan und verlehnet
hebbe, dieser gestalt und also,
dat ick vor my, mine successores
und nafolgers einem und anderen,
als idt uns am besten wert gelegen
sin, den Butendick inthodonde
hebbe reservirt und vorbeholden,
und dat gemelter Herman Hagedorn
und sine itzige husfrawe wegenst
3efrifiet2Bortlaut eine* fBimtmtgS-
Briefe«.
3*
Senator ber freien unb jpanfeftabt
Hamburg unb ber Bett fcmbberr im
SUnte (Rifcebüttel urfunbe unb befenne
biemit für mi* unb meine 3Ka<b*
folger im Statte, ba§ im tarnen
(Sine* jpoben <5enate$ i* bem Sbr*
baren
bie 3ett ibrer beiber «eben für ff*
felbft ju beft&en unb ju gebraueben
binnueberum eingetban unb «erlernt
babe, bergeftalt, baß gebauter . . .
unb feine.
(Sbefrau .
*) matb^berr Micotau* %am war von 1615 fei* 1619 (in wefebem Saftre
er jtarfe) Amtmann auf 9tt$ebüttel.
11*
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140
solcker vorlehnung einem Ern-
vesten Hochwisen Bade der Statt
Hamborch trew, holt und gehorsam
ein, de denste und pflichte, so
bethertho darvan gedan und so in
kunftich darup gelecht und be-
williget werden muchten, eheren
anderen Nabern gelick gerne dhon
leisten schollen und willen. Und
is hirup ferner bescheiden und
vorbeholden worden, [wofern vor-
gemelter Härmen Hagedorn vor
siner itzigen husfrawen na Gottes
willen vorsterven muchte, und Sie
sich alsdan na sinem Dode wed-
derumb verenderen wolde, als
schall derjennige, so se freyen
wert, de winnung up ney tho lende
schuldig sin. Sonsten verstorve
sine itzige husfrawe vor ehme
Härmen Hagedorn, als hefft se 1
macht ahne neye winnung sick
wedderumb tho befreyende, averst
na sinem dode hefft sine lateste
husfrawe dieser winnung nichtes
tho genetende. Und dewile offtge-
melter Härmen Hagedorn hiraver
einen Schein und Bewis van my
begeret, als hebbe ik ehme diesen
jegenwerdigen breff under minem
hirunder anhangenden angebarnen
pitschafft mitgedelet, de gegeven
is den 16 Dach des Monats Sep-
tembris na Christi unsers einigen
Erlösers und Salichmakers gebort
im Sosteynhundersten und sos-
teyenden Jhare.
bem p. t. Gerrit ganbberrn für 8Ü&e*
büttel getreu, bolb unb geborfam
fein, bie $ien|te unb *Pfli<bten, welche
bteber bat>on getban unb geleiftet
worben, aucb fünftig barauf gelegt
unb bewilligt werben motten, jeber*
seit willig unb gerne t&un unb (etilen
wollen unb foUen. Unb ift ferner
biebei ibefäieben unb vorbebalten,
bafj wenn mebrgebac&ter
vor feiner (Sbefrau
verderben unb (te ff* bann wieber
verbeiratben follte, berienige, weiter
jte beiratbet, bie Sßinnung auf*
Stteue ju tbun fcbulbig fein foH; ux-
ftürbe fte aber vor ibm, bat er 2ttad>t
obne neue SBtnnung (tcb wieber ju
wrbeiratben. *Wacb feinem £obe
aber bat feine lefcte (Sbefrau biefe
2Binnung nicbt mebr ju genießen.
Urfunblicb ift ibm biefer ©<bem
unb 93rief unter metner £anb unb
5)ettf*aft mitgeteilt.
Hamburg, ben .
3- *• »Otgt
i) se ftatt he.
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141
Sur 23iograpfne
be« ^attfeftäbtif^en 2Xwiüer«3freft&ettiett SfteL
SHacbtrag $u bem Stoffafce: Napoleon unb Die J&anfejWbte im 3a&re 1809
Oeitfcfcrift be* herein* für £amb. @ef*i*te VII. »anb ©. öS—SS 1 .)
Sluf ©. 79 ff. ber erwähnten 2lb$anblung* jtnb bte eifrigen
öemttyungen (Sfcr. äbeP* für bte 3ntereffen ber £anfeftöbte
$etwge£oben worben. Da$ bem Sfotbenfen jene« Diplomaten
geroibmete SÖerf feine« SnfelS, be$ $rofeffor$ SBreebe, son
»eifern ber SBerfaffer biefer fttiltn bereit« früher bie Drucfbogen
$atte einfeuert bfirfen , ift injwifcfjen veröffentlicht 8 . 6« fei
belegen gemattet, bemfelben einige biograp£ifcf>e Slngaben ju
entnehmen unb einige fernere SWittfceilungen au& anberweittgen
Duellen frtnjujufügen.
Gtyrifiop^ Sunrabin Slbel, am 25. gebruar 1750 geboren,
gehörte einer im 17. 3a^unbert au« ©teiermarf eingewanberten,
angefe^enen gamilte SBürttemberg« an. <5tin SBater war jener
©bcramtmann ju SBatyingen an ber <5nj, ber ben „©oftnen*
wirble" (©filier 1 « 93erbre$er m& verlorener @&re) gefangen
na£m, ©ein jüngerer ©ruber mar 3acob griebri# 2lbel, ber
al« $rofeffor ber *Pfcilofopl)ie an ber Äarl«fd^ule unb in %ü*
bingen wirfte, fpäter jum $raelaten ernannt würbe unb burdjj
mancherlei ©Triften, namentlich aber burcf> ben ©nflujj, welken
er auf ben jugenblidjjen ©filier geübt, feinen tarnen auf bic
Soweit gebracht $al äudj) G$rijiop£ Sunrabin 2lbel barf unter
") (5$ fei bier jugfei* bemerft, ba(j bafelbft ©. 68 (@. 4 be« (Separat
abbrucf«) Seile 3 oon oben unb 3eüe 5 oon unten ©pnbtcu* ©rining
ftatt Senator gelefen werben mu§.
2 ) ©. 15 #. be$ <5eparatabbrucf$.
s ) $er ooffjWnbige Sattel be* SÖerfe* lautet: La Souabe apres la paix
de Bäle, recueil de documents diplomatiques et parlementaires,
concernant les negociations avec la republique francaise, et la
lutte des etats de Wurtemberg contre Frederic II., dernier duc-
electeur (1795—1805). Publie avec plusieurs depeches anterieures
de Charles-Eugene (1785—1790), d'apres les autographes, delaisses
par M. Conrad d'Abel, ministre-resident des villes anseatiques en
France, ancien syndic des etats de Wurtemberg par G. G. Vreede,
profe8seur de droit public et des gens ä Tuniversite d'Utrecht. —
Utrecht 1879.
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142
ben begabteren Scannern feiner gamiHe unb feines £eimattanbe$
aufgeführt »erben, 9tad&bem er feine ©tubien in Tübingen
t>ollenbet, begab er ftcf> tint fttiüann auf SReifem Sr verweilte
bamalS u. 8. in Hamburg; unb eö fctyeint, ba§ jener 3*it bereit«
t>on ibm für bie 3 u ^ n f* folgenreiche ©ejie^ungen in unferer
©tabt angefnüpft würben 1 . 1774 trat Slbel in ben Dienfi ber
württembergifcfjen Canbfcbaft ein unb gehörte CbiS 18021 al«
©ecretar unb Sonfulent berfelben ju ben rityrigften SBertyeibigern
ber überlieferten SBerfajfung in einer Qtit, ba bie SanbeSl&erren
baf>in jirebten, bie alten fianbifcfyen SÄecbte unb Privilegien mög*
Xic^fl ju fdjmälern, Die« ^inberte Jeboc$ nid^t, ba§ junadj# aucf>
bie £erj5ge Slbel in tyren Dienten tterwanbten. Sftamentlicb
fd^enfte tym Äarl ßugen feine befonbere ©unfi, ernannte ifcn
jum #of* unb ?egatton$rat$ unb übertrug tym »erfdjjiebene ber
widptigjkn SWifftonen. Unter £erjog griebrid^ öugen |atte er
an ben freiließ nid^t ntymlicben, aber burdj> bie ?age gebotenen
Ünter^anblungen mit granfreid^ erheblichen 2lntf)eil. SereitS im
Slugufi 1795 würbe er bevollmächtigt, in Safel mit bem bortigen
franjßftfdjen ©efanbten 33art$elemp einen ©eparatoertrag ju
vereinbarem 3« ä&nlictyem 3wedf begab er jub, nacfjbem im
(Sommer 1796 bie gefürc^tete ÄriegSnotf) über ©dfjwaben fyxtin*
gebrochen war, junciep in'd franjöftfc^e Hauptquartier unb alSbann
nacb $ari$. Dort verblieb er auc$ nac$ abgefd^loffenem grieben
als bevollmficbtigter SWinifler griebriety Sugen'S (f X>ec, 1797),
bann griebricb'S bi$ jur SBieberaufna^me ber geinbfeligfeiten im
3af)re 1799. Hatte Slbel bis bafmt feine SBerpfltcbtungen gegen
SanbeS^errn unb ?anbfd?aft in ginflang ju bringen gewußt: fo
fianb er fortan wä&renb ber junefcmenben Sonflicte jwifctyen beiben
gactoren vorjugSweife auf (Seiten ber lefcteren, 3w 3anuar
1801 würbe er von bem größeren lanbfcfjaftlicben SluSfcfjuffe na#
$ari$ abgeorbnet, nityt nur um £tnjtcf)tlicb ber bem Sanbe auf*
gebürbeten ?aften eine Erleichterung ju bewirten, fonbem jugleidfj
um burd) granfreid[>$ mächtigen Sinfluß ben Seftanb ber |)eimifc^en
l ) S&einljarb förieb am 23. 3?ot>. 1802, ba e$ ftd) juerft um Ernennung
2lbeP$ jum &anfe<ttbttf*en Agenten banbelte, an (gpnbtcu* uon 5)oft
in Bremen, bafi „Qibel t>on feinem eöemalfaen 2Tufent&alt in Hamburg
#er perfonltcfc gefannt unb geartet fei".
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SBerfaffung ju fefligen. ©bwobt ber £erjog ftdj> lange 3«*
ttergebtid[> bemühte, 2lbel'« Abberufung feiten« ber Canbfd&aft ober
feine 3lu«weifung feiten« ber franjBjtfdjen Regierung ju »er*
anlaffen, fo blieb bennocb jene SWiflton burcfwu« ofcne bie ge*
wandten SRefultate. De« „alten guten Steckte«" würbe in bem
fran$5ftfcb*württembergifcben Sertrage vom grüftfabr 1802 mit
feinem ©orte gebaut, Slbel erflarte nunmehr, „ni(£t langer jum
SBorwanb ber Di«$armonie jwifcfjen £errn unb ?anb bienen ju
wollen"; er wfinfcfcte fein Sonfulentenamt nieberjulegen unb »er*
jicfjtete felbfi auf bie 9tücffe£r in feine württembergifcbe £eimat,
ba er nid^t nur für f?c$, fonbern aucf> für bie ©einigen, son ber
fürftlicben Ungnabe wenig ©ute« ju gewärtigen $a\tt. Damal«
war e« bie SBerwenbung ber franjöftfd^en 2Wacf)$aber, welche tym
tint neue ?aufba$n eröffnete.
©ereit« im ftosember 1802 fd&rieb XaHepranb an 5Rein$arb l ,
bajj e« bem erflen Sonful angenehm fein würbe, wenn bie 9iei($«*
flfibte Slbel ju tyrem Slgenten in $ari« erwählten 2 * ©eine form*
liebe Slccrebitirung al« Vertreter ber brei £anfefiäbte erfolgte im
3a£re 1803, 3« biefer ©tetlung ift er — abgefeiert son ber
gpifobe ber franjöfifd^en £errf#aft in jenen ©tabten — bi« an
fein ?eben«enbe (19. ©eptember 1823) »erharrt dint 33e*
urt^eilung feiner biplomatifc^en Xfcätigfeit wäfjrenb be« ange*
gebenen 3*taraumS muß einer jufammen^angenben ©efcbidjt«*
erjablung vorbehalten bleiben» 9lur über feine SBtrffamfeit im
3a$re 1809 mögen £ier no$ einige wenige S3emerfungen folgen.
3?ad[)bem tym bereit« im ©ommer biefe« 3af)re« Slnbeutungen
geworben, ba§ ben £anfejiäbten wichtige politifebe Seränberungen
besorflanben, fud^te er bie SInficbt ju verfemten, baß bie Spaltung
berfelben in ifirer bi«$erigen Sage aueb ferneren bem allgemeinen
3ntereffe am förberlidpfien fei. Napoleon follte bureb eine feiere
U(be ßrflärung bie 3ufunft ber £anfeftäbte jteber fiellen. Diefe
würben tyrerfett« bereit fein, jum Danf granfreiety gegenüber
alle biejenigen ©arantien ju übernehmen, bie mit tyrer
*) 3m 3««i 1802 mt ffieinbarb jum jweiten SRal al* frans6ftf*er
©efanbter in jpam&urg eingetroffen.
2 ) 3>ie« unb ba$ ftolgenbe nacb 9*oti$en au$ ben banfefWbtifcben 2lr#n>en
unb auö bem 9to<blafi tybtl%
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Unab&ängigleit in ©nflang gebraut werben fßnnten. Dem ©e*
banfen efneä SlnfctyfoflfeS an ben 9tyeinbunb fdjetnt SIbel bamal*
abgeneigt gewefen ju fein* ©elbjtoerflänblid^ würbe tym über bie
£amburgifcf>en gonferenjen Oom Dctober unb 9tot>ember 1809)
abfeiten ber £anfefiäbtif$en ©enate 33eri$t erftottet; er erhielt
jebo$ bie auäbrücflicbe Seifung, wegen ber erörterten fünfte in
$ari$ leine Anträge ju machen 1 , fonbern ftd^ auf ganj allgemeine
Sorfiellungen ju beföränfen.
33ebeutfamer, als baS, wa$ 2lbel in politifc&er |>injtc&t für
bie £anfefiät>te ju t$un sermoctyte, waren feine Slnfirengungen für
ba$ commercielle 3ntereffe feiner Sommittenten. ©erabe in jener
3eit mar er eifrigfl beffrebt, bie 9iacf>t&eile ber bonapartiföen
£anbel$fperre t>om fpeciett f>anfef}äbtif$en , wie »om unfoerfalen
©tanbpunft aus barjulegen unb folcfce SWobificationen aorju*
[plagen, burd> welcbe, feiner Slnfu&t na$, bem gänjlictyen Shiin
t>on £anbel unb ©$iffa£rt »orgebeugt worben wäre» Sinige
Slugjüge au$ ben betreffenben Eingaben an bag SWiniflerium ber
auswärtigen Slngelegentyeiten mitzuteilen, möge mir bei einem
fpäteren 2lnla§ gemattet fein. »bolf SBofcltoia.
ä&etttjtttfe.
93efanntli$ befiimmt in ©emeinfd[)aft mit anberen au<& unfer
£amburgif$eg ©tabtrecfyt für befh'mmte SBerbred&en einen (Strafe
faß »on 10 2Warf Silber unb tton eneme voder wynes van
ses amen. SBeniger beamtet tfi ber Umjianb 2 , bafc nad> bem
Seugniffe unfereS ältefien ©tabterbebudJKS im 13. 3af>r£unbert
au# SBeinjinfe m'cfyt ungewöhnlich waren.
Selben wir uns junäcbft bie betreffenben Eintragungen an.
1259 wirb eint SÖortfc (93aupla£) beim gifcfymarft für
jäfjrlid) 21 ß unb 1 ©tabuen $S>zin »erlaffen 8 ; 1261 »erläßt
3emanb »on einer SBorty 48 gufc für jäljrlicf) 48 ß unb 2 ©tüb^en
! ) £er Sluäbrucf fßreebe*^ (a. a. D. ©. CXI gegen (Snbe): „Abel avait pris
part ä ces negociations" f6nnte leicfct 2Rifh>er|Ünbmffe bervorrufen.
2 ) 53gl. übrigen* gieimaru* in Seitfcfer. 1, ©. 455.
8 ) 3ettfd)r. 1, ©♦ 351 : Johannes de Thicstede resignavit Ludero
Bolcan et heredibus suis aream juxta »ntiquum forum, annuatim
pro 21 solidis et uno sextario vini, jure hereditario.
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©ein ju ©eifmacfjt 1 , foroie 24 gujj für jä^rltd^ 24 ß unb
1 ©tübcfcen SÖetn al* ©efcfcenf $u ©eifmat&t 2 ; 1262 wirb
ein £auä »erlaffen für \tyx\ity 3 SWarf ©ilber unt) 1 ©tübc^en
SBein 3 ; 1265 ^erlägt 3emanb ein £au« in ber (großen)
Säcferfirajje für 4 SWarf Pfennige unb 1 ©tübcfjen ©ein 4 ;
1266 serfauft berfelbe biefen 3w$ wn 4 SWarf Pfennigen unb
1 ©tübtfcen SÖetn ju ©etynaty an einen Dritten 5 ; 1266 fauft
3emanb in einem t>on einem Dritten betonten £aufe tu ber
©eberjlra&e einen 3in$ t>on 26/? unb 1 ©tübc&en ©ein 6 ; 1268
wirb ein £au« hinter bem Älofier aerlaffen für jä^rli^ 24 ß ju
©ftern, 24 ß *u SWic^aeli« unb 1 ©tübd&en ©ein ju SQet^nac^t 7 -
3unacbfl bemerfen wir, bafc ber ©ein niemal* allein »or^
fommt, fonbern immer atö 3uf$to8 jur ©elbrente. Sinmal
wirb berfelbe als ©efc&enf bejeiebnet, bo$ barf un$ biefer
l ) ©. 354: Henricus gener Leonis resignavit Epponi et Ecgoni in
una area 40 pedes et 8, annuatim pro 48 solidis, hereditarie, et
omni anno in nativitate Domini dabunt duo sextaria vini.
a ) <5. 355: Item Henricus resignavit Eve 28 pedes, annuatim pro
28 solidis, hereditarie, et in festo nativitatis Domini donum dabit
unum stoveken vini omni anno.
3 ) ©. 361 : Vredewardus et domina Lisbe resignaverunt Elero domum
unam hereditarie, annuatim pro tribus marcis argenti et uno
stovekino vini.
4 ) ®. 371 : Mathias Bungere conduxit unam domum erga dominum
Tidericum de Megeburg in platea pistorum, pro quatuor marcis
denariorum et sextario vini censu hereditario, et resignavit
coram consulibus.
5 ) ©♦ 380: Heinficus Barenvelt emit erga Tidericum sardonem de
Megedeborg quatuor marcas censu hereditario in hereditate, qua
manet Mathias Bunge, juxta dominum Yken pistorem, in platea
pistorum, et in nativitate Domini sextarium vini, et resignavit
coram consulibus.
6 ) ©. 375: Gerardus Gallicus emit erga dominum Volpertum in
platea textorum in domo, qua manet Waltherus minutor, viginti
sex solidos et sextarium vini oensu hereditario, et resignavit
coram consulibus.
7 ) ©. 397 : Ludolfus qui facit sellas conduxit erga dominum Alveri-
cum de Hadeleria domum unam, sitam retro monasterio, jure
hereditario, annuatim pro tribus marcis denariorum, de quibua
persolvet in Pasca 24 solidos et in festo saneti Michaelis
24 solidos, et in nativitate Domini sextarium vini.
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146
2lu$brucf über ben (Hjarafter beg SBcr^äUnfffe« ntd^t irre machen,
bti roelc&em bie ffiify, ein beftimmteS ©efd&en? ju machen, unb
ba$ SRecfjt ein fol$e$ ju forbern, einanber gegenüber fielen*
Dann fällt ung auf, ba§ bte Seifhing regelmäßig ju ffiettynaebt
erfolgen fotl: in »{er gällen tfi biefe 3eit auSbrüdflic^ befttmmt
unb für einen fünften wirb fte bur$ eine anbere auf biefelbe
Seiflung be^üglic^e Eintragung erroiefen; in einem JJall wirb
biefe ?eifhtng$jeit befiimmt, tro&bem für bte ©elbrente anbere
Xermine angefefct ftnb. Enblicfc ergiebt jl$ und, baß biejenigen
mit einer SÖeinleiflung belafteten ©runbftüde, beren ?age über*
£aupt angegeben ifl, fömmtlicty in ber Slttjiabt, bem $etri*
Äirctyfpiel, liegen.
9?ermutf)lid> liegen un$ in biefen Eintragungen bie ©puren
einer alten 9tedS>t$geroo£n£eit w>r, na$ welker in bem erjbifcfyBfc
liefen Hamburg ber mit einer SBorty 33elief)ene (ber 93efi|jer
ju Erbrecht) bem ?ei£e$errn Cbem eigentlichen Eigentümer)
neben ber B^lung be$ Srbjinfeä no$ ju einer Ceijiung in
SBein für bag 2Öeifmacf>t$feji verpflichtet man
Slnljanggroeife fii^re icf> nocf> brei facf)tterwanbte Eintragungen
an, ol)ne auf bie tynen ju ©runbe liegenben 9iecf)tg&er$altniffe
nä&er eingeben ju fönnen: 1265 lauft ^roanb *<> n *fo*m
Slnbern m £au$, »on welchem ein Dritter ja^rlicb 5 ß unb
2£üfcner ju bejie^en $at l ; 1266 wirb eine SBorty gegen ityxiiä)
10 ß unb 2 £ecfcte im 2Öert$ von 2 ß serlaffen 3 unb 1267
ernrirbt £einri$ $ape, beffen ©efd^aft letoer ni#t angegeben tji,
ein £au$ für jctyrüd) 3J $ unb bie 33erpflid>tung, bem SBerfaufer
3cit feine« SebenS in feinem 93erufe bienfibar ju fein, wann
immer berfelben beffen bebürftig fein wirb 3 - Ä* Äoppmantt.
! ) ©♦ 370: Vasthardi filius emit— contra — Wemherum de Lüneburg
domum, que solvit annuatim domino Nicoiao ante valvam 2 pullos
et 5 solidos, quam etiam ipse emptor potest vendere et im-
pignorare, cui placuerit, dummodo primum exhibeat domino
Nicholao.
2 ) ©. 374: Wemdagus comparavit aream unam contra dominum
Godescalcum dictum Ratmari et dominum Johannem domine
Modiken pro 10 solidis et duobus luciis, valentes duos solidos,
et resignaverunt coram consulibus.
3 ) ©♦ 384: Heinricus Pape acquisivit erga dominum Godonem
domum censu hereditario, annuatim pro quarta dimidia marca
denariorum; insuper debet ei servire officio suo, quando necesse
habet idem dominus Gode, quamdiu vivitT
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147
Sodann ©^rifltatt (Juno,
n.
9to$ bem Programm beg £amb. ©dfjriftjiefler* Serif on$ Cf.
Sorrebe jum erjien ©anbe) fonnie <§uno feine Slufna^me in ba$*
felbe fmben, in fo mannigfacher SBejiefcung er aucty ju Hamburg
geflanben £at. Um fo pajfenber tfi feiner ba£er in ber j$tlu
fd)rift unfer« herein« Srn>5£nung get&an. $)aß inbeffen ber
©entor 3* ^ SBindfler, big 1758 ©uperintenbent ju £ilbe$l)cim,
Suno'S greunb geroefen fei (3ettförift 2, @. 484), beruht nur
auf einer SBerwedjfetung mit bem ©enior griebricf) SÖagner,
1720—1732 ?>aflor unb 3nfpector ju SKauen, u>o Suno bamal«
in ©arnifon lag.
£>ie „Älage* unb Xroft*@dS)rifft an ben $ocbroürbigen
£errn £errn grieberief) SBagner £o$Berbienten£aupt*$afloren ber
©emeine ju ©t, SWidjaeliS unb Senioren S. $ocf)efcrro. SWinijhrii
in Hamburg, über bie am je^nten SWerj gefc^e^ene betrübte Sin*
äfdjjerung ber @t. 2ttid)aeli$*Äird)e bafelbfl, au$ Slmflerbam über*
fanbt t>on 3o£ann @&rijHan Guno, ber Äönigt. ©rofcöritan*
nifc&en beutföen ©efeüföaft auf ber Unfoerjitat ©öttingen mt*
gliebe (1750 auf SSieler Verlangen 3n Hamburg nacfygebrucft
t>on T>. 5t. £armfen, auf bem £olen 2Bege". Sin anberer Drucf :
Hamburg, na$ bem Original nacbgebrucft Bon $$il. ?ubw.
©tromer. Seibe in Duarto, 1 Sogen) ijt .auf i Sogen Dctat>
in ber Diepgen ©tabtbibtiotyef. — Sbenba fmben jt$ aud):
„£errn 3oan Gtyriflian £uno'$ Äönigl. @rofjbrittanifc$)er
£)eutfcf>en ©efellfdjaft auf ber Unfoerfttät ©ottingen SWitgliebS
£)be über feinen ©arten: $ftacf)ma£t3 beffer. 3weite
Sluflage, burdf) tyn felbfl na$gefe£en unb tterme^ret. Sftebji 3 U *
gaben Slngefe^ener unb gelehrter Jänner, unb SSorrebe $mn
griebric^ SSagnerS, $aflori$ ju ©t. SJtidjafliS, ©enioriS G. £0$*
SJrw. SSJtinifterii unb Spl^ori ber Spulen in Hamburg. Slmjterbam,
Sei 3. S. ©cfcoot* »an GappeUe Suc^änbler 1750". (2Hft
Äupfern.) £errn 3oa<fyim £einri$ son ber ©rBben, Grb£erren
t>on 3öwbjöu unb 9tu£leben. Dann @. 5 bis 28 SBagner'S
SBorrebe. Hamburg 23. Cctober 1750. ©. 29 bi* 34 3u*
roetyungS* ©^reiben be$ £errn SerfafferS, Slmjierbam 1. Wlai
1749. ©. 1 bis 8 £erm »on ber ©röben'S Slnttoort. ©. 9
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bis 134 Suno'g £>be in 388 (bie erfte Sluflage, SImfkrbam 1749,
^atte nur 161) ac^tjetXtgen ©tropfen. ©. 135 bis 260 folgen
bie 3 u 9^ben»
£>ie Obe erinnert an ©roefeä' unb Xriller'S ä&nlid&e Itity
tungen. — Cefjtng im 152. ©tüdf ber SBojnfdjen ©erlinifcfcen
3eftung som 21. Decbr. 1751 nennt ben ©erfaffer einen glück
liefen SRadtfolger be$ £errn ©rodfeg (Serie, £emper$ SluSgabe
1875 XII 476). ©einer fcanbfc&riftlic&en ?eben$befc£reibung £at
Suno ©anb II ©. 845 u. ff. brei aerfdjjiebene dummem ber
genannten 3^'tung som 3atyre 1749 einverleibt, um bie bariu
enthaltenen jiemlicfc boshaften Urteile über feine „moralifdjjen
©riefe", „Äreujtriump£" unb „Obe an feinen ©arten" — ro^t
fämmtlidj) bie erften auflagen — ju nrioerlegen. ©einem ©er*
mutzen nadj möchte einer biefer Slrtifel son Cefjtng £errül)ren,
bem „$ritfdS)meijter auf bem beutfdjjen $arna£".
„$tvxn 3oan G^rifHan Suno'3 Kaufmanns in Slmflerbam,
ber ÄSniglidjen ©ro§brttannifd^en Deutfdjen ©efeüfdjaft in ®'6U
fingen unb ber £erjogl. Slcabemifc^en in £elmjtabt unb 3ena
S^ren 2Witgliebeä ©erfud) einiger SWoralifdjen ©riefe an
feinen Snfel unb Pflege *©o|)n [3ol)ann »an ber Saag] nebfl
anberen 3ufd>riften unb Slntroorten in gebunbener SRebe. SWit
einer ©orrebe £errn 3oac^im 3o£ann Daniel 3wtmermann$,
Diaconi ber @t. Sat^arinen^Äirc^e in Hamburg unb ber Äön.
©rofibrit. Deutfd^en ©efellfcfjaft in ©öttingen @l)ren*2)?itgliebe$.
3n>eite »erb. u. wm. Slufl. Hamburg gebr. u. wl. burdj
Dieteri^ Slnton £armfen 1753. (9ticf>t 1752. 3tmmermann$
SBcrrebe ifi batirt: Hamburg 24. 2lug. 1753. SJiit bem Portrait
beS ©erf. C. A. Arstenius ad vivum pinxit, C. F. Marstatler
sculps. unb ber grauen ßlgje SÖarfmg, feiner @|)egenofftn, als
DebicationS*©ignette: J. C. C. inv. & del. J. Punt sculps.
XXXH u. 238 ©. gr. 8. ©. 1 bi* 160 bie 24 ©riefe in
©erfen, ©. 161 hi$ 238 Slnfcang.)
„Gf>rifUidf)e ?ieber »on 3. @. Simo, Kaufmann in
Slmjterbam, ber ÄBniglic^en Deutfc^en ©efellföaften in ©reipf>$*
roalb unb ®$ttinQtn, wie auety ber £erjoglicf)en in £elmjtäbt unb
3ena SWitglieb. (©eftoc^ene Xitefoignette : Johannes Lublink
Delineav. 1757. J. Folkema sculp.) Hamburg, gebrudtt unb ju
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befommen bei D. 31. £armfen 1758. C@. in WS XX 3ufc^rift
an $rof. S. g. ©ellert. Slmfierbam ben 9. gebr. 1758. 3oan
(S^riflian <£uno.) 2 unbej. ©. 3n£alt 118 ©. u. 2 ©. Serjetdjnifj
t>erer ?iefcer, meldte Äird)en*2Welobien £aben. — Qmitt Auflage,
gbenba 1760. XXVI u. 122 ©. 2 ©. 3nf>alt, 2 ©. SSerjet^ntg.
— 3- ff. Guno'S ©etfllic^e ?teber. 3weiter 2$eil. @benba 1759.
157 ©. u. 3 ©. 3n£alt (©. 3 bis 20: £errn 3of>anneS Süblinf
bem Jüngern. Slmjierbam 3. Slpril 1759). — Dritter 2#eil.
@benba 1762. 125 ©. u. 3 ©. 3n$alt C©< 3 bis 24: £errn
Srnji 2lug. ßserSmann ÄBnigl. ^reujj. ©e^eimten ©efretär unb
©ren^ojhneifler in @mmeric&. Amfterbam 27. Slpril 1762). —
Vierter unb lefcter Zfyil (Sbenba 1764. ©♦ 129 bis 252 u.
2 ©. 3n^alt (©. 131 bis 162: £errn 3o$ann SMtyeltn ©geller,
Äaufmann in Hamburg, Slmjierbam 13. 3uli 1764). 3n einer
angehängten Slnjeige finbet man beim Verleger, beS SBerfafTerö
tiefer ©eiftli^en ?ieber, @arten*Dbe 8. 3 # 4 /?; SWefjtabe
gr. 8. 4 #; • <Sreujtriump|> 8. 4 /?; Die greunbföaft, ein
©tttenfotel 8. 4 ß.
*9Jteffiabe. 3n 3»8lf ©efangen. Slmfierbam, 53ei 3an
SWotterre unb bei @. 6. 9>efenecfer 1762 XXX <S>ditn 93or*
beriet u. 601 Seiten. Dann folgt nnt Dem Reiben ber jroölf
©efänge ber 2Heffabe, Sei beren 93ef8rberung jum Drutf SBon
bem Herausgeber unb greunbe beS SBerfafJerS gefungene Ooe
©. 603 bis 623. — DiefeS £auptroerf beS Glicht genannten)
SerfafferS fe^lt ber ©tabtbibliotyef, ebenfo ber nur für Sreunbe
gebrudtte: *Der SWeffiabe in 3n>5lf ©efangen aeränberter
grfier ©efang. Auf Äoften beS SerfafferS. Hamburg gebrucft
be9 Dieterf^ Anton £armfen 1767. 64 ©eiten gr. 8. — 3n
bem SSorberidjt ©. 3 bis 8 batirt Amtferbam ben 23. 3unii
1767 beflagt ftdj) ber aud> fcier ni$t genannte SBerfaffer über
eine SWenge wn bem Gorrector [ffi&rijlian ©ottlieb Äönig] in
bem Abbrudf »on 1762 vorgenommener SBeranberungen unb t>er*
ttyeibtgt jt# namentlich gegen eine (Sinföaltung in ber SBorrebe
wegen eine* angeblichen Anachronismus. Die ehemaligen furjen
35erfe $at ber SSerfaffer je$t in Aleranfcrinifcbe umgearbeitet, aucf)
mehrere ©tanjen eingefd&altet unb seränbert, unb rofinfgt baS
Urteil feiner ?efer ju erfahren, um „biefe fo intereffante gpopee
ber aSollfommen^eit fo na£e als möglich ju bringen". Auffallenb
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ift eS, baß aud& frier ber ÄtopftocTfd&e SWeffta« »oUftänbig
ignorirt wirb.
(5uno 1 $ übrige CIO) ©Triften ftnbet man in bem Sluffaj
im SBeimarifdjen 3a$rbu$ a. a. JD. angeführt, melier wieber^olt
iji in bem SBuc^letn: „2tuf$ei#nungen etneß Slmjierbamer 33ürger$
über ©webenborg. Sftebf} üWactyrtdjten über ben Serfaffer 3^bann
@f)rijKan Suno *on Dr. 2lug. ©dreier, Äbniglicf) SBetgifcfcem
SabfnetS * 93ibliot£efar. £anno»er , Sari SRümpler , 1858".
C172 Qeittn 8. — Suno 1 S eigen^änbtge SebenSbefd&reibung war
in ben ©ejtfc ber ©rüffeler ©taatSbtbliotyef gefommen.)
£>b unb wann ba$ oben ©. 133 ermähnte ©ittenfpiel
„greunbfc&aft" tytx aufgeführt worben, tfl nid&t ju ermitteln
gewefen. Die X^eaterjettel auf ber ©tabtbibliotyef, fo wie
©cpfce'S £fjeatergeföicf)te unb &brün'$ 3a£rbud& fagen nichts
bason.
Die t>on ©dpeler a. a. £>♦ ©. 30 ermähnten ©ebid&te,
©reglau, ©e£r, 1802 ftnb ni#t »on unferm, fonbern son
M. 3o$ann (Sari ©ottlob <£uno. fr 21* Gww
IDlagtfler ttriiami$*
n.
9la<$ freunblidjer 9JMttf>eilung be$ £errn Slrdjusar Dr. JBenefe
wirb im Äämmerei *@inna|)mebudf) 1563—64 bei SangwebelS
Xejkment, für welches bie Äammerei feit 1555 eine ewige Statte
uon 48 ffitylx. jaulte CDie milben $rtoatfHftungen 1845 ©♦ 61),
UrbanuS Dlridf San tor genannt @$ fc^eint ber unmittelbare
Vorgänger »on @berf)arb Decfer gewefen ju fein, ber 1606
Januar 2 im 74. ?cben$ja£re jlarb, unb ber -Wacfcfolger son
granctecuS SlerS, ber naety 3anffen ©. 387 f$on *on 33ugen*
Ijagen jum erfien ßantor unb jum 2Witlel)rer in ©ecunba, xok
audj) jum SWuftfbirector oorgefetylagen unb niefct lange na$ 1529
erwählt fein foll. $♦ Äoppmanm
Sum 9teu&er*f#en Sauft
n.
Die Berfprod&enen 93emerfungen jum SReuber'föen gauft gebe
idf) ni<$t, ba 20. Greijenad>, ber ftcf> burdj) fein 33u# „Da$ 33olf$*
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{
151
brama t>on gauft" in ber Siteraturgeföic&te einen tarnen gemalt
£at, in einem befonberen Sluffafc bie Sßic&tigfeit tiefe* Sweater*
jettel* nä&er beleud&ten wirb. ©. 3» me^r barübet.
3u gleicher 3rit mitytt i$ anfragen, ob SWitglieber unfer*
SBerein« £amburgifc£e Xljeaterjettel au* ber Seit t>or 1750 be*
jtfcen ober na^weifen fönnen; befonber* erwünfc&t wären mir
9teuber'f$e Qttttl ©cpfce fyat f. 3* me^r 3ettel gefannt al* bie
©tabtbibliotyef bejtyt. £>iefe Sitte fei aucf) unfern SOtonaer
greunben unb SDtitgliebern an* £erj gelegt.
Otto Stübtgct.
2JUIIernt&or-
Der Slame be* alten SWiflerntyor*, ber im SWacfcfolgenben
nicfct erflart, fonbern nur genau betrautet werben foll, war
»ermutyli<fy fcfjon bem Hamburger be* 13. 3a£r£unbert* nicfct
me$r t>erflänbli^.
3m £amburgifdf)en Urfunbenbuc&e wirb ba* SMerntfcor
breimal genannt: 1247 tyifyt e* porta mildradis (5Ro. 541)
unb 1264 porta que mildradis porta dicitur (Üfto* 680);
1246 wirb e* bagegen bejeic^net al*: porta, que milderdor
porta dicitur (9lo. 535). 33ei biefer legten SSejeid^nung ifl ber
$leona*mu* milderdor porta *on aorntyerein auffällig; baju
fommt, bag bie betreffenbe Urfunbe na$ einer 2lbfcfyrift mitgeteilt
iji, roafcrenb bie beiben anbern Urfunben nacfy ben Ortginalten
abgebrudft ftnb, unb enbltd^ ifi bie Driginalurfunbe von 1264
eine fonfi wörtliche ©eftätigung ber abf^riftlid^en Urfunbe bon
1246. Slu* biefen ©rünben wirb bie milderdor porta son
1246 al* ein blofce* 33erberbnt§ au* ber unwjtänblicb geworbenen
mildradis porta aufjufaffen fein.
93on ebenfo ^o^em 2llter, toie bie Ortginalurfunben, ifl ba*
©tabterbebud^ »on 1248-72. Diefe* nennt ba* SWillerntyor
»iermal: 1269 unb 1271 in Ueberetnfiimmung mit ben Urfunben
al«: porta milderadis (3eitfdjr. 1, ©. 411, 418), 1261 aber:
mildere dor (©. 354) unb 1267: millerdor (©. 384).
Sftadf) biefen 3 eu 8niffen würbe alfo ba* SWiHerntfjor 1247,
1264, 1269 unb 1271 porta mildradis ober milderadis unb
gleich jeitig 1261 unb 1267 mildere dor ober millerdor genannt.
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152
Die 93erf$ieben$eit m ber ^Benennung rotrb fic& tn ber SBBcifc
erflären, ba§ man fd^on bamat« ben Atomen be« S^ore« mildere
dor ober — toa$ für bie @ef$ic|>te ber 2lu«fpracf)e t>ort ^ntereffc
ifl, unter^SSerfc^ludtung be« d — millerdor au«fpracf), bog aber
bte gelehrten ©tabtfd&reiber mußten ober §u wiffen glaubten,
berfelbe ge£e auf eine »ollere gorm porta mildradis ober
milderadi8 jurücf.
Die grage, wie tiefe »ollere gorm ju erflären fei ober wie
ff$ bte ©tabtf^r eiber biefelbe erflärt £aben, beantwortet Sappen*
berg (£amb. U.*93. 1, ©. 457) mit bem £in weife auf eine ober
wo£l richtiger jwei weibliche heilige, beren ©ebädf)tnt§ bie Äird&e
gebruar 20 unb 3uli 13 beging, 9Jlicf> will aber biefe Antwort
be«$alb ntc^t beliebigen, weil eine ^eilige SWilberabi« ober
SWilbreba meine« SBiffen« in feinerlei SBejietyung ju Hamburg
geftanben $at unb weil meiner Sfafic&t nad& ba« X£or, wenn e«
nad) einer ^eiligen biefe« tarnen« benannt worben wäre, im
13. 3afcr&unbert jebenfafl« wo$l bie 33ejeicf>nung porta sanete
milderadi8 erhalten £abcn würbe.
SWeinerfeit« eine SrHärung ju geben, bin i# leioer nid&t im
©tanbe. 3$ wollte nur einmal betonen, baß in ber jweiten
£alfte be« 13. 3af)rbunbert« jwar bie lateinifcf>e gorm porta
mildradis, aber im SWieberbeutfc&en Fein mildradendor, fonbern
ein mildere dor Borfommt, unb ba§ biefe« mildere dor, ,ba«
ft# im 14. 3a^unbert allein behauptet, — na$ ber abgefdjlijfenen
gorm millerdor ju urteilen — auefy fc^on bamal« allgemein
unb feit längerer £tit im ©ebrauetye gewefen fein muffe. Die
Slufflärung fei »on einem unferer £amburgif$en @pra#forf$er
erbeten. £. ftoppmamu
SBüdjersSItuetgetn
& £♦ 3Bi$ mann, Der Hamburger 33erg, SBorflabt ©t. fault
^ifiorif^^topograp^ bargeftellt. Hamburg, O. SWeffwer, 1879.
£. Dütfcfcfe, ©efdjjreibung ber in ber Hamburger Stlter*
t£fimer*©ammlung beftnblic^en grtec^ifc^en, rihnifd&en unb etru«*
fifd&en ©egenjtänbe. ©eparat* Slbbrudf au« ben 3a$rbü<$ern be«
SBerein« t>on 2lltert£um«freunben im Styeinlanbe.
3>ru<! von %b. ö. ÜRfi&itet.
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itt^eilttttgen
be*
HerritiB für $ambuz($ü)t Ö5efd|td)te.
M 1*. 2. 3a$rgang* 1879. Cctober*
&er Selbjug ber ®djmeben ttad) #oljlem u 3* HÖO.
Der norbifcbe Ärieg beginnt befanntli$ bamit, t>a§ bie Dänen
am 12. SWärj 1700 in« £o!jietmfdje einfielen* Der junge ßönig
Äarl XII. i>on ©cbroeben natym ft$ feine« bebrängten ©cbroefier*
mannet, £erjog3 griebridf) IV. son £olfteiit, in energifd&er SÖeife
an, fd^irfte ben Dänen ein buref) btaunfd^wctgtfd) ^ luneburgffc^e
Gruppen serfiärfte« f$roebifd)eS Slrmeecerp« entgegen, lanbete
felbft in ©eetanb, bebrotyte Äopen^agen unb jroang Äßnig
griebrieb IV. 1700 Slugufi 18 jum grieben Bon Xrasenbabl.
Der ©enerak@oui>erneur ber £erjogt£ümer ^Bremen unb
Serben, 93aron ©plbenfijern, welker ba« fc^webifc^e Slrmeecorp«
befehligte, war $on beut @tat«*©efretär Dietrtd^ »on ©tabe be*
gleitet, ber über biefen ^olfteinifd^en gelbjug ein genaue« Diarium
verfaßte. Daffelbe iß freiließ fetyon »or längerer 3^ 1 gebrudft
worben (©taber Slrc^fo 2, 1865, ©. 210-46), £af aber meine«
SÖiffen« Ui £amburgifcf)eit unb Slltonaifd^en ©efäic^tsfreunben
bieder nod> feine 33ea$tung gefunben; einige SWitt^eilungen bar*
au« bärften alfo rool)I nic^t unroillfommen fein.
2lm 22. 2Wai 1700 gab ©plbenfteru ben 93efel)t jum 2luf.
brtub; bte ^a^aüerie folltc ft$ in ©oijenburg, bie Infanterie ju
Söinfen an ber ?uf)e jufammcnftnben. 2)iai 26 braefy er felbft
wm ©tabe auf; 9Kai 27 fanb er ju SÖinfen bie 3nfantcrie ser*
fammelt, bie SWai 29 Slbenb« über bie @tbe nacb 3<>Uenfpiefer
ging unb fid; ju Sftettengamm an ber 33rücfe unb am ©c^lagbaum
pojlirte, rcäljrenb bte ^a^allerie in ber -Wac^t ttom 27. auf ben
28. »ou Söotjenburg nadj) ©fidlen gelangt war unb ftc£ bort
12
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SWat 28 frity mit ben au$ Sigmar gefommenen fd^webifd^en
Xruppen vereinigt tyatte.
9M 30, am ^fingftfonntage, traf ©plbenftjern bei SÄeinbecf
auf bie Danen, bie, etwa 5000 3JJann flarf, ftd§> eilig nad) SöanbS*
bedf ju jurüdfjogen. SWat 31 folgten ifmen bie ©djjweben hinter
©teinbedf weg auf SÖanbSbedf ju. Sin SSerfe^en i£re$ gä^rer«,
ber fte an einen unwegbaren ©umpf gebraut $atte, vereitelte tl)re
2lbftd&t, ben ©egner nocf) bieffeit ber Sllfler jum ©teilen ju bringen;
bie Danen entfamen nad) gu£l$büttef, ©plbenftjern nnfcm Duartier
im ©ctyloffe beS 33aron3 von ÄtelmannSegge in SÖanbSbedf 1 .
3uni 2, SWorgenS 1 ttyr, bra# bie föwebifdfje Jlrmee wieber auf,
ging bei Sppenborf über bie Stifter unb na&m Sager in 2lltona.
„Die Käufer waren aber lebig unb fcerrenloS, audb ein gro&er
2$eil beg j?orn*SWagajin$ weggefüfjret; an tyew aber fanb ftdf)
no# eine gute proMfton". ©^Ibenfljern verlangte von ber ©tabt
einen ©ranbfdjafc von 50,000^.
Unterhalb 2tltona$ lag ein bäniföe« £rieg$fdj>iff, ber £ummer
genannt; SBinb unb SBaffer verwerten fein Sntweid)en. 35on
ben ©darneben befd^offen, wid; e$ jurücf naty bem Äip&ranb;
bort geriet^ e$ auf ben ©runb. 2lm nädjiften Sage, 3uni 3, be*
gann bie Äanonabe vom lüneburgtfdfjen Ufer f)er, wo wä^renfc
ber Sftacfjt nnt Satterie errietet worben war. Utacfc einem ver-
geblichen SSerfud^ bie Batterie gu jerflören, rettete ftdf) ber Äapitän
mit feiner SWannfd^aft in 938ten nacf) Hamburg; ba« ©djjiff würbe
von ben 8üneburgif#en in 33eftfc genommen, fpäter aber ben
©c^weben überliefert.
3uni 4 erfud&ten ber ^raftbent 9ftatf>ia$ 3effen, ber öürger*
meifler Siffler unb ber 9tatfy von SUtona um bie Srnennung von
Äommiffarten, mit benen fte über bie £% be$ 33ranbf<$afce$
verfjanbeln fitonten. 3uni 5 brad) bie Slrmee über Sppenborf
nadfc gu&läbüttel auf, nadjbem früfj SMorgenS ber Kummer in
S3ranb gefiedft, bie bem $rciftbenten gehörige ©ägemüljle nieten
gebrannt unb einige Käufer an Xtyüren unb genflern übel juge*
richtet worben waren. SlnbererfeitS würben aud() bie bei bem 2lb*
marfd) jurüdfgebliebenen cellifdjjen SBagagewagen von „bänifcfcen
beuten" überfallen unb geplünbert, woburdj) bie Seiler angeblid)
l ) ©. 3ettf«r. 3, ©• 384.
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155
einen SSerlujl t>on 60 uferten unb 18,000 Äommi&brSten er*
litten. 3Öar t>te anfängliche gorberung einer Kontribution son
50,000 # in$wif*en auf 55,000 # flffletgert worben, fo fam
nun no* ber Slnfpru* Seile« l)inju, ber jt* auf 8000 tf belief-
©hrtt biefer 63,000 $ boten bie 2lltonaer, a« am 23. 3um bie
Käufer be« ©pnbifu« Olbenburg, be« 9tatfc«f)errn 33öfelmann
unb ein brttted $au6 niebergeriffen würben, eine ©umme Bon
25,000 rf; biefe« Verbieten würbe jwar beworfen, aber ben
Slltonaern bo* cm furje SBebenfjeit gewährt 3uli 1 erhielt
©plbenfljern 9ta*ri*t, bafc man ft* mit ben Slltonaern über
38,000 *? geeinigt l)abe l ; 11,000^ Ratten fte au* bereit« be*
ia|>lt 2 , wegen be« Steffr« matten fte aber ©*wierigfeiten.
211« Sunt 5 bie Slrmee na* gu^lSbüttel marf*irte, fliegen
unterwegs bei Sppenborf £annö$erf*e £ütf«truppen ju tyr. 2lm
folgenben Xage, 3um 6, trafen £er$og ©eorg 5Bitf>elm »on (Seift
unb fein 93ruberfo£n, Äurfürft ©eorg ?ubwig aon ^anno^er,
perfonli* bei ber Slrmee ein unb fähigen ba« Hauptquartier in
Sppenborf auf. 3uni 8 rücfte bie Slrmee na* ^inneberg t>or,
ben Stüntn entgegen, wel*e bie Belagerung £önningen« aufge*
geben Ratten unb jefct unter bem SBefe^l be« £erjog« »on 2Bürtrm*
berg in Äellingtyufen fianben. 3uni 9 traf Slbenb« ber £er$og
son £oIfiein*@ottorp son ©otljenburg l)er über Hamburg bei ber
Slrmee ein unb übernahm ben Oberbefehl 3uni 12 erhielt man
SKa*^, ba£ bie bänif*e Slrmee nafy £(m*$orn sorgerücft fei;
in ber 9ta*t som 23. auf ben 24. marf*irte fte no* weiter biff
na* Ueterfen.
3uni 27 gelten bie SBerbünbeten Äriegära*; Äurfürft ©eorg
Subwig Bon £annober meinte, man folle jurüdfgel^en, ft* mit ben
£ollanbif*en £ülf«truppen, bie 3uni 25 in gppenborf angelangt
waren-, vereinigen unb bann etwa in Dlbeäloe $ofto faffen;
Srcellenj ©plbenftjern aber, „wel*e alle 3eit vigoureuse Consilia
führen", remonfhrirte bagegen, ba e« ni*t ehrenvoll fei, wenn brei
l)o£e prflen, „mit einem fo f*iJnen Corps d'Armee" bem »iel
f*wa*eren geinbe au* nur einen guß breit xoti6)tn würben.
1 ) Sana* ift SSic&ntann, ©ef*. SlltonaS ©. 121 ju betätigen.
2 ) £<tf ©eltf war bei bem £üne&urgifcben SJltntfter $abriciu$ bepontrt.
©erfelbe fefilt in fiappenbera'* SBerjeicbmji, %titföx. 3, ©. 446.
12*
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156 __
So befälofc man benn bte Slnfunft ber £olIänber abzuwarten,
bie benn aud) am folgenben Sage, 3uni 28, eintrafen.
3uni 30 begann bie banifctye Slrmee aufjubredjen. Stuf
©plbenjijern'S ^Betreiben rücften tie SBerbünbeten nacf>, aber bcr
Äurfürft von Hannover gab Drbre jur SRetraite unb bte Slrmee
ging in$ ?ager jurütf. 3n ber 9lad)t vom 3. auf ben 4. 3uli
brachen bte £olIänber nacf> Dlbeeloe auf; 3ult 5 folgte i&nen ba$
@ro$ ber Slrmee na$ unb fam 3uli 6 über Duvenjiebt ebenfalls
na# Dlbeäloe; 3uli 26 brad) man nad) Segeberg auf, wo man
wieber von ben Dänen nur nod& burd^ bte Xrave getrennt war.
3ult 31 follte auf Slnbrängen griebrtcb^ von ©ottorp unb
©plbenftjern'S ein Singriff unternommen »erben; aber ber Äurfürft
von Hannover gab gontreorbre unb ber Angriff unterblieb.
2luguft 8 fam bie SWadjrtcbt von Äarl XII. Panbung auf
Seelanb. 3njtotfc^en Ratten fdjjon 3uli 31 ju SBramftebt grieben^
verl^anblungen ftattgefunben; Slugufi 1 ju Sravenba^l würben fte
fortgefefct unb Slugufl 18 gegen 11 Ul)r SlbenbS würbe ber grtebe
unterjeic&net.
2lm 29. Slugufl brauen ^erjog griebrid) von £olfiein*@ottorp
unb ©plbenjijern mit feinen Schweben von Segeberg auf. £er$og
©eorg 2Btlf>elm von Seile unb Äurfürft ©eorg ?ubwig von $an*
nover waren bereit« na$ £aufe jurüdfgefe^rt unb aud^ bie celli*
f$en, ^attn5verfd^en unb Ijollanbifctyen £ülf$truppen Ratten fc^on
ben JRüdfmarfcty angetreten. £er$og griebrtd^ begab jtcf> nad;
SRetnbedf, bie Schweben rtirften nad) ßrummbef unb nahmen
September 1 in Schwartau Duartier. September 6 trennte ftd;
aucty bie fdf)webif(f)e Slrmee, bie Sinen marfd^irten na$ Sommern
ab, bie anbern jogen über ßrumeffe, SRuffe unb Sppenborf na$
33fanfenefe, von wo fte September 11 — 13 nacfy bem Sitten ?anbe
übergefefct würben, ©plbenfijern folgte ben erjkren nac^ Daffow,
um bort September 7 von ben £>fftjieren 2lbf$ieb ju nehmen;
September 8 traf er in Hamburg ein, wo er bei bem fcfywebifcfjen
Envoye extraordinaire von Siffenfjaim 1 abflieg; September 11
reifte er von Hamburg über 33lanfenefe unb Sranj na$ bem S3re*
mifd)en unb traf SlbenbS 8 ttyr wieber in Stabe ein. Dort er*
tyielt er September 15 ben 53efe^l jum Slufbrudj nacf> Saufen.
Ä* Äoppmamt
! ) <Sr fefctt ebenfalls in Sappen&erd'* 3$erjeu&mf* 3ettfcbr. 3, ®. 476.
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1 57
®tofjfeuf$et a\i$ Bffltntofobtv.
211$ im £erbft 1712, wciljrenb be$ großen norbifdjen ÄriegeS,
Dfinifdje Sruppen in brr 9tcil)e ^amburg'S lagen unb auf einem
Jl)cil bc$ £amburgifd>en ©ebietä, namentlich in SBillwärber ftd;
einquartiert Ratten, bro^eten fte au$ ba$ na^e belegene €<d)fen*
wärber Äird&fpiel ju befefcen. Die bänifefcen Xruppen rücften
jeboc^ bort nid)t ein unb freuten mit ©elb abgefauft werben ju
fein, ©ei biefer ©elegenfieit »erfertigte ber ^rebiger in £)$fen*
wärber $aflor 31. £. SBergtyauer \ baä nad^folgenbe ?ieb, trug
baffelbe audf) in baS Äird)enbu# ein.
£>! ac^! betrübte %t\\, in welcher Ärieg unb ©treit,
3&, $efi unb junger bleuen, UnS gän&lid& ju jerfhreuen;
3öic wirb e$ wot)l auf Srben nod) enblid& mit un8 »erben.
. SBol red^t bebrücfteS ?anb, wie fctywe^r ifl ©otteS £anb,
£>! 2Öef>! ber sielen plagen, ba nichts man fjbrt alß klagen,
Unb nichts alß 3ammer fielet, bem deiner faft entflieget
£err, unf're 9JMffetl)at Dtcty £od> erjürnet f>at,
Daß uns ber Damnen £anbe fo bringen in$ ßlenbe,
Unb ftety wie 2JJeere$ Sßellen uns ju serfd&lingen fiellen.
Ol mein Immanuel! Sftid;t langer Didj fo flell,
©leid) alß ein ©afi im ?anbe unb ber in grembblingä ©tanbe
9liä)t wiffen will, no$ fe^en, voa$ brinnen ifi gefd)e£en.
Du bift boefc unfer £ort, no$ gilt Dein J^ SBort:
Du wollefl uns erfreu, ben getnben mäc^tigfi wehren,
Daß wir ju feinen güfjen, nid)t länger liegen müfjen.
(Srfc^eine, 3efu Gf>rift, ©ott, be3 bie SRadje i%
?aß Diefe inne werben, baß Stifter Du auf (Srben,
SBergilt, mt fte serbienen, wenn fte Dicf) nidj)t »erfüllen.
2ßie lange follen noc^ bie SBöfen prallen f)od;,
Unb alfo trofcig reben, bie ©tab unb ?anb woben;
2Bir$tu nidjjt balb auffielen, fo ifl 1 S um uns gef$e$en.
l ) 33fll. über ityn bae Serifon bev bamb. (gcbriftfteller 1, 6. 229.
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2ldj! Pf uns gnSbig auß, befreie £of unb £auß,
$)u fanft ben 3B6lfen mehren, baß ©ie ung nidjjt »erjeljren,
gntmfcen un$ ben Damnen auä Sfyxtn böfen 3ä&nem
£err, treibe Sie jurücF, X>u fennft ber Qtymn Xücf.
3#r ©lüde alfo roenbe, baß wir rufen: 3a! gnbe!
3a! Snbe $at ba$ ©iegen, bie £)ctynen unterliegen.
3. »♦ »oigt
3ut ^am6utgtf4>en &unfigef$t$te+
i.
3n griebrt^ ?inbenbreg$ £eftament von 1645 Slpril 22
(©tapfwft Hamburg. JHrc|)engefd[)rcf)te I, 4, ©.728, 3Jt. @, Äiefcn,
£aS Hamburger 5Baifen£auS 1, ©. 400) ^et^t eS folgenbermaßen:
Srfllicb ügire unb gebe i$ mein 33rau£auß in ber Stömifd;
SWarcf (SRßbingSmarfO famt allen feinen ^ertinentien unb @e*
redfrtigfeiten an ba$ Orphanotrophium unb 2Baj)fen£auß ju
©♦ SlnfcbariuS in Hamburg g$ foll aucf> ba$ groSfe
©emälbe von 5fönig ©alomonS ©ericfjte unb ber fteinerne
Äum &u ben Brunnen gehörig feberjeit babe? verbleiben. SBon
folgen be$ 33raufcaufe$ @infiinfften u* f. w..
n.
(Äunrat von Wobeien) Der . ♦ ♦ ©tabt Hamburg ♦ ♦ ♦ $o$nt.
UM, ©matyerjen* Grfen 1668* @. 131:
£>ie Käufer, 3fow f r unb ©emödjjer finb nacfc ber £oHänbifdf)en
%xi inwanbig unb* jwar teils mit Überlauf fojibaren ©cbilbereien
aufgebujt, warben aud) auf baf 91eintigfte unb ©auberfte gehalten,
unb nid>t nur Äronen, Armleuchter, Jifdjje, ©greine, gaben,
©tüle, befonbren aucfy bie Xafelbuben fo mit tt>etffcn, ©warben
unb anbem ©$itynfärbtgtcn ©teinen befloret oljne ©taub gehalten.
in.
(Sbenba @. 136: 2öaf für ©cpne ©eräte ba von ^otje
gemadjet warben, finb in be$ DumeS Äreujgang jufctyen, unb
wirb SBileS bavon in grembe Oefirter gebracht, -ftur <£ine$ fyt
anjustyen, alf ba$ ber £err Euchstachius ßrbmüller burd& ben
33erümeten Äunft* unb #bentif$ler ben SlugSburgif^en Ferren
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£an$ ©eorg £ertel, prtraflicl)em (!) Mechanicus unb Solariisten
0>. lat. Solarium, ©Bfler? <ilfo = mnbb. kuntor-, pannelenmaker,
schottilier?) baf Äotfbare auf etliche 1000 Dlfyrl fommenbe
fd^&ne SUtar Cfo ju ©totyolm tn ber ©roffen Atrien ju fä^en),
für einigen 3aren in Hamburg »erffirtigen laufen.
3Öa$ fonfl wn anbren 3uroeten* Silber* unb ©olb^ünjte*
leien auf Hamburg ©roSfe SWonard&en f>olen laufen/ ift faume
ju bef^reiben. Die Ferren ?ampre#te fomt anbren me£r fcaben
£irin ftcf> fe^r bemühet, unb jtnb bannenden) ml ju pretfen.
©♦ 2Balt|cr.
SSirejcattber ®elflrf in $am&ircg«
n.
Das oben (©. 133) erwähnte ^rotofoll ift rcirflic^ gebrucfi
rcorben. Unfer 93erein$mitglfeb £err son £alen bejtfct in feiner
an £amburgen|ten reiben ©ammtung ein gebrucfte* Sremptar,
bag ftd) in einem ©ammelbanbe älterer glugfd&riften beftnbet.
Der Drudf flimmt mit ber £anbfcf>rift genau überein, nur bafl
er nic&t 3D?attl)efon$ tarnen bietet. Die intereffante ©d&rift fett
bemnäd&ft anberroeitig roieber publicirt werben.
£>. Sdubiger.
©ine SHtötlbmtg ber Sftetdjenjlrage*
gin intereffante^ Delgemolbe, weites bie 5fteicf)enjfrafje ^cr
bem Sinjlurj mit bem baranftejjenben gleetf) barftellt, ifi bei bem
5Bud$änbler 3o$anneS Äriebel, ©tcinbamm 1, ©t. ©., gegenüber
ber ©eroerbefd&ule, jum SBerlauf auSgejieUt. Der j?ünfllcr be$*
felben l)ei&t 3Birt{) Cin girma 2£frt& & 53ep). ?iebl)aber »on
£amburgenften u. f, n>. feien hiermit barauf aufmerffam gemalt
C« Stübtger.
Seftfdmft be$ SSeretneS für lmmlwrgif#e ©efc^t^te*
SSon unfern SBereinSjeitfc&rift ijt ein neues ^eft erfdjienen,
ba$ crfte be« 7. 33anbe$ (be$ 4. SBanbeS neuer golge). Daffelbe
umfa&t 192 ©eiten unb enthält, abgefeljen son ben 33erein$*
nac&ric&ten, neun 2luffafce wn ben Ferren Dr. £♦ SWöncfeberg,
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Dr. Staxl Äoppmann, Dr. Stbolf SSSo^Imilf, S- & SBid)*
mann, $aflor Ä. 3. SB* SÖolterS, Dr. (Sbuarb SWe^er
unb Dr. Otto 93enef e. Der ^rei« beS £ef*e« betragt 1 ^ 50 V
93on ben früheren 33änben ber 33eremSjeitfcbrift foflet 53b» 6
6^, bte 335nbe 1— 5 fmb für bte SBereinSmitglieber ju bem
tyerabge festen greife »on je 3 Jf im 2lrd)fo beS S3ereinS fauffic^
$8 ü d> e r * 31 tt * e t g e it.
Die ehemalige ©t. SWarien Äirdje ober ber X)om *u £am*
bürg in ©ilbern, SWtt erlauternbem Xexte bon §. ©toter,
herausgegeben bon ber „93ürgermeijier Äellinglwfen'S Stiftung".
Hamburg, 1879. 3n Sommtfftou bei ?uca$ ®röfe.
©riefe *on 33enj. Gonflant, ©örreS, ©oetbe, 3ac. ©rimm,
©utjet, g. £. 3accbi, 3ean $aul, ßlopftodf, ©Delling, 9flab, be
©tael, 3. £. S3o§ unb »ielen Stnbereu. 2luSroa&l aus bem £anb*
fd^riftltd&en Sftad&laffe beS (££♦ be SBillerS, herausgegeben von
3K. 3$ler. Hamburg, 1879, Otto JWei&ner.
31. Sugler, 2luS ben alten Xagen beä £annot>erfcJ)eu 9taty*
baufeS. SBortrag. öannowr, 1879, gr. Sulemann.
Dr. 21. $üty, 33erjeid&m£ votr Staublungen unb üftottjen
jur ©efdjtdjte SübecfS aus lubecftfdjeu unb J)an|tf$en ©lattern
(gejlgabe für £errn Garl griebrtdf) 2Bel)rmünn, ©taat$arcf)ioar
gu ?übedf). Sübedf, 1879, Drudf *on $• @. 3?aJ)tgen$.
Dr. f. £a$fe, gragment einer ?übecfer Ctyrontf (gefi^
gäbe für £errn ©taatSartfusar Sari Söebrmannj. ©ruef »on
©etymibt & ßlauntg in Atel*
93on nal) unb fem. geflgabe für Gerrit Sari griebrid)
SBe^rmann u. f. ro.. Hamburg C1879), Drudf tton Sluguft SDieper
& Diecfmann.
Snbalt: SBtbntung. I. QluS bem Q3urgf (öfter §tt gübetf. SSon Dr. £.
ßoppmann. n. 9(u$ bem Subecfer Oiat&efeUer. «Bon Dr. <£. SBattyer.
in. ©te SKorgenfpracfce ber ©c^netber in Suneburg. 93on Dr. D.
mubiger. IV. SBom ©traßburger fDtänfter. fßon Dr. & jtoppmann.
£anjtfd;e£ Urfunbenbudj), herausgegeben »ont SBeretn für
^anjtfdje ©efd)i^te, bearbeitet uon Äonflan t in £51)1 bäum,
©anb IL §a\(t, 1879, ©uc^^anblttng bcS SBaifen^aufeS.
Trurf »on Ib. ©. ÜReifjner.
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Jlttt^eiluttgen
\>ti
4)ereitt0 für ^amkrgtfdie ökft^te*
3m auftrage fceö aSorjtanfceö
l)etau6gegeben
wn
Dr. Äarl Äoppmann,
jlfinMgem ©efretör beS herein*.
dritter So^tftottft
mit
er für Jahrgang I— III.
§ambutg, 1881*
Verlag t)on SB. SDtaufe ®6$ne
(vormate Vert^e^/ SöeflVr & 2J*aufe).
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3 n $ a 1 1
©ettc
KuffiQe unb Stotijen:
1. «Ber$eicbnijj ber fett bem 3a&re 1876 erfebienenen bams
burgifeben gflebaillen. «Bon Hauptmann (L $. @ae beeben * 4
2. @twa$ pon ber ebemaligen tpritur. «Bon Dr. 3. $. «Boigt 18
3. lieber ben Spanien ber ®t. spetrtattrdje in Hamburg. «Bon
Waftor ä. Wolter* 20
4. Dr. £uDer ffiepentloro. «Bon *J)a(tor 3. fiiebolbt in gltona 24
5. 3)a$ „gro§e ©liitf" ber (Hepergefellen. I. «Bon Dr. 21. jpa*
in fiübeef. IL «Bon 3» Sp. ©iegeler 27.28
6. (Jler 5)ren8el. «Bon Dr. £. «Baltber '. 29
7. Sfcacbricbt über bte Äarte oon 2lrnb gjieterfen. I, II. «Bon
Dr. SL äoppmann. m. «Bon -Direftor Dr. 3. «Brincfs
mann 29. 30. 37
8. $(acciu*' ©rab. «Bon grnil äappelboff 31
9. 3)ie angebliche ©eblaebt bei gppenborf. «Bon Dr. ä. Äopps
mann 34
10. G?tn ^eugmufter au$ ber granjofenjeit. «Bon Hauptmann
@ $. ©aebeebenä 35
11. 3ur ©efebiebte be6 <3cbufo>efen$. SBon 5?. fiubmann — 36
12. eine «Battmuble De* a3eutler*2lmte$. «Bon Dr. &. äopp*
mann... 37
13. 2Jlag. 3obann 33orcberbe$. «Bon bemfelben 38
14. @tötf$robrcben. «Bon ©ireftor Dr. 3. «Brinkmann — 39
15. fcpcbo be Sra&e'* 93Ubf4ule. «Bon Dr. ä. Äoppmann.. 40
16. £ef(ing'$ fcobtenmaäfe. «Bon Dr. $. 91. Sropp 40
17. @in ©rief £efj!ng'$ an Dr. {Heimaruä. «Bon 3)ireftor Dr.
üteblicb 41
18. 9Utö be$ 3obann $riebricb @iemer$ 3lufjeicbnungen über ^k
©efebiefe feiner Familie. 93on Dr. 3. 5. «Böig t 46
19. 3)te Lebensmittel unb ibre greife im 16. 3abr&unbert. «Bon
Hauptmann g. 5. ©aebeeben* 49
a*
^
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IV
(Seite
•20. «Berufet ^igmunb's t>on #erberftein über Hamburg, *ßon
Dr. & Äoppmann 53
21. ©etten unb äronenftecfeen. 93on bemfelben 54
22. 2lmtlicfee$ ©rabgeWute in (Jppenborf. 93on Hauptmann
S. & ©aeb ecfeen* 56
23. 3)ilatu$pool 56
24. 2)ie (Kieberlage ber ©acfefen burcfe ^U Normannen im Safere
880. 93on 23ibliotfeefar Dr. D. pon # eine mann in
ÖBolfenbüttel 58
25. 3Me @*arfricbterpfennige. 33on Dr. & Äoppmann — 65
26. 93erjeicfenifj ber ©cfearfricfeterpfennige nacfe iferen SBeit&ern.
53on S. ffi. Silber* 68
27. !Kacfetr4glicfee$ über bie ©cfearfricfeterpfennige. 93on Dr. &
^oppmann 70
28. (Ein ©ilberpofal al* ©efcfeenf be$ 3lmt$ ber SRaurer in
Hamburg <in ba^ $ntt ber Maurer in 93erlin. 33 on Dr.
3. %. 93 igt 71
29. gjofelborf. 93on Hauptmann g. % ©aebecfeenä 74
30. 3)at>ou(t in Hamburg. 93on Dr. «ttbolf 2öofeln>ill 79
31. ©ie £anfe(täbte auf bem föaftatter §ongrefi. SSon bemfelben 90
32. 3)ie SRefigenxInber ber lutfeerifcfeen ©eiftlicfeen. L 33011
Hauptmann <?, g. ©aebecfeen*. n. 93on Dr. 2B. Willem.
JH. 93on Dr. £ m Färber 99.100.133
33. 93on Gerrit 6toltenbarg. 93on Dr. & ßoppmann 100
34. Hamburger Verberge ju SBiämar. ggon bemfelben 101
35. ©lotfeninfcferift. 93on bemfelben 101
36. miguarb pon 9?erft. 93on bemfelben 102
37. ©a* £au$ fcer £offe. 93on bemfelben 103
38. ©a$ legte tmttelalterltcfee £au$ in Hamburg. I. 93on
2Jlarttn @en$ler. n. 53on Dr. 3 % «Boigt ... 105.111
39. ©ie SBerecfenung ber öinroolmerjafel au$ ben £t(ten ber
Stteubiirger. S3on Dr. & äoppmann 122
40. ©ie gubfcfeen Q5uben an ber ®tein(traf?e in Hamburg. 93on
Dr. 3. % 93oigt 125
41. «ttnton 2Baterloo$ Slnftcfet oon Slltona. 93on Dr. &
Äoppmann 127
42. ©er f. g. ©törtebefer^ofal unb bai frufeere ©ilbergeritfe
ber (gcfeiffergefellfcfeaft in Hamburg. 93on Dr. 3. $. 93oigt. 128
43. #an$ pan bem ©amme, ©loceengiefler. 93on Dr. &
äoppmann 130
44. ©oienfcbiegen. I. 93on Snfpeftor £. 20. <S. £ u b b e. U, 93on
Dr. & äoppmann 131. 132
45. ©ie £rben 9lbam £rafciger$. 93on Dr. $. .Stopp mann.. 135
46. ©erecfetfame ber £cfeufefltcfer in Hamburg. 93on bemfelben- 135
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©eite
47. ^Beitrag jur Jpamburgifcben Ätmftgcfcbicbte. 93on SBUrtin
©rn^Ier 137
48. @eert »an $B*u unb jjenbrif 9©aag&i€neM& 93on Dr. &
SBaltber 145
49. @t. INnnen'XapeCfe in Hamburg. QSon Dr. 3, $. 930 t dt- 146
50. Mnnenä £of in 93ittro<*rber a. b. 93ifle. 93tm bemfelben... 147
51. 3tmi @ilberg?V4t& ber (Scbiffergefellfcbaft. 93on Dr. g.
2Baltber 148
52. Olntom 2Baterfoo$ Slnficbten von £ambmg tinb tlmgegenb.
93on Sfcat&anfen 149
53. Dtfroalb £«tm$ unb 3*acbim &tbn. 93onDr. & Äoppmann 150
54. Wappen ber gamilieSöeftenborftel. 93ör gmiläappelboff 151
55. gort Söeftcnborftel unb 3urgen gjlate. 93on Dr. $. grull
in Sötemar * 151
56. Effen ute. 3$on Dr. g. Sßaltfter 152
57. 3ur ®ef*i*te bcr öffentlich« «Hnflage in Hamburg. 33 on
Dr. & Äoppmann 154
58. Jrübere* 93erfa&ren ber (Singrabung pon geilen Unbefannter.
93on Dr. 3. $. SO 1 g t 156
59. 3" ben jjamburgifepen üJlünjmeiftern. 93on 3ft. 93a &r fei bt
in (grabe 159
60. 2>er 23eifcblag an bem ebemaligen £aufe im 3?e0 !tto. 6.
53on Dr. 3. % 93e igt 159
61. 2Jlorljen*#au$. I. «Bon Dr. J. w. gropp. n. 93on Dr.
3. & &oi$t 160
n. 93erein$nacbricbten :
1. SRittbetlungen be$ 93orftanbe$ 121
2. ©eneraloerfammlung 1879 Oft. 31 unb !Kot>. 17 1
3. ©enerafoerfammlung 1880 Stptil 12 74
4. ©enerafperfammlung M ©efammtwrein* ber beutfeben
©efcbicbtfc tinb 2ntertbum$oereine 1880 @epr. 6—8 81
5. j?amburgenften*9fo${tefluttg 89. 121
6. fcobeäanjeigen 33.89.137
in. 93ericbte «ber bie im herein ge&altenen 93ortr4ge:
1. Dr. sp. pon SßeiiJenbacb, ©efebiebte be$ tppograpbifcben
$arbenbrucf$ 3
2. Dr. & äoppmann, Sopograpbifcbe 93erb4Itntffe ber 2Ht*
(labt Hamburg §u gnbe be$ 12. 3abr&unbert$ 17
3. g. 2ö. 2äber*, jpamburgtfcbe sW#*« unb 2ttarfen 33
4. tyaftor 3. giebolbt, 2)er äampf por unb in 2\iUti am
5. unb 6. 9to>. 1806 41
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VI
6eite
5. Dr. d. ffi übt g er, ©et 3>roje§ 2Ri*aeI £ilbenfem$ gegen
ben ffiatb von moftotf 1371-86 / 57
6. «Keltere harten unb 9lnft*ten von Hamburg 57
7. ©totere Sßerf über bfe 3)omfü*e 57
8. & £. 2öi*mann, 3)a* «Hlftert&al unb bie (Sntfte&ung
be* Slffterbafftn* • 58
9. Dr. 3. ^. «Boigt, ^rubere «Ber^tnfffe in ben Sframtux*
gtfdjen 3öafob6rfern • • • 73
10. Dr. & äoppmann, ©er «ufjlanb In Sübetf im 3a&re
1408 unb feine einwMung auf Hamburg 73
11. Dr 3. % «8oigt / «Keltere 5?amburgifAe Oientenbriefe unb
ba$ ebemalige «Berfabren bei ber qjrofequirung von Orunb*
ftücf en l 53
12. Dr. o. ffiü biger, «BBtebo auf ©otblanb 153
13. spaftor 3. fiiebolbt, Detlef met>enrlon>, ber erfte eoange=
lifcbe «Bifcbof ju gübetf 153
14. Dr. 3. %. «Boigt, @inroanberung in bie eibmarfdjen .... 153
15. Dr. £. £o p pm an n , s$ur Erinnerung an q)rof. SB. Hantel*
in £übetf 153
16. Dr. 3. & 93o igt, anittbeifungen über t>^ ©orf SBüfen. 154
IV. gjitttbeilungen über neu erfdrfenene Söücfeer:
1. äaramereire<bnungen 32
2. SBittbeilungen be$ SBerein* für £amburgif*e ©ef*i*te. . . 32
V. «ßüdjer^njdgen 56. 104. 136. 152
VI. 3nba(t*i>erset<bmf. 93on Dr. ä. Äoppmann 161
fcjucf tcn %t). ®. 3N eigner.
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itttjetlttttgeti
m
4Jeteiti0 für jQamtatrgiffye töefdMte*
Ml. 3. Seegang* 1880. Januar.
S8erem$na$rid)tem
Slm 31. £)ctober,1879 fanb eine ©enerafoerfammlung ber
SWitglieber be3 SBereinS für £amburgifcf>e ©efdjufyte ftatt, welche,
weil bie Sagegorbnung ntcf>t erlebigt würbe, am 17, Sftosember
fortgefefct warb*
Die SBer^anblungen biefcr ©enerafoerfammlung waren
folgenbe:
1) 2ln ©teile beg au$ bem SBorftanbe auätretenben imiten 93or^
flel^er^, £errn Dr. unb $aflor SWöncfeberg, mürbe #err
Hauptmann (£♦ g. ©aebecfjeng erwählt Dem erfieren warb
ber Danf ber SBerfammlung für feine langjährige Xf>ätigfeit
al$ 33orftanb$mitglieb auSgefprocfcen.
2) Sin ©teile be$ abtretenben SajfenresiforS, £errn (£. 2B. ?über$,
würbe $mr Dr. 20* SWieldf für bie nac^fien 2 Scfyxt jum
Sajfenresifor erwägt
3) Die Slbrec^nungen über bie Sereinejafjre 1877/78 unb 1878/79
würben ©eiteng ber ©enerafoerfammlung genehmigt 1 .
4) Die Stellung beg £errn Dr. ßoppmann als flanbiger ©e*
cretar warb auf 5 3a£re (1879—1883) prolongirt unb ba$
Honorar bejfelben auf 1000 J( tx^fyt.
5) Gr$ gelangten folgenbe Slnträge mehrerer 27iitglieber be$ 33cr*
ein$ jur 33efpre$ung:
l ) diu 3lu$jug au$ ber Slbredmung i(l ben ajtftgliebern mit ber (gintabung
jur ©enerafoerfammlung jugefteüt worben.
1
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a) 3ufleüung ber „2Wit$eilungen be« SSereinS" an aier fjieftge
3eitungen.
b) Anfertigung eine« SRegiffer« für bie fcom SBerein £erau$*
gegebenen Äammereirecbnungen Hamburgs.
c) 2Bieberf>erfhüung ber früheren (©ecttonen im SBereiiu
ä) (Sinfepung einer Sommiffton be^ufg SReöijton ber Statuten«
Der Slntrag ju a) warb genehmigt; in 93ejug auf ben
Antrag ju b) erflarte bie ©enerafoerfammlung ftd^ bereit, bie
erforberlidjen ©elbmittel für ben gebauten 3wecf $u bewilligen,
unb beauftragte ben SBorftonb mit ben Slnorbnimgen jur 93e*
förberung be$ Drucfo Der Slntrag ju c) fanb aUfeitige
Billigung; bie Slntragfteller beabftcfjtigen junacbjl bie Srric^
tung einer literar&iftorifcfcen, einer recbtägefcfM'djjtlidjen unb
einer culturfN'ftoriföen ©ection, unb £aben abwecftfelnbe 33er*
fammlungen ber ©ectionen an jebem 2Wontag4lbenb in 3lu$*
ftcfyt genommen* 3n 33ejug auf ben Slntrag d) warb na$
ftattgefjabter DiScuffton eine (Sommiffton jur 93eratbung einer
©tatutenrettifton niebergefefct, ju welcher bie Ferren Dr. SW.
3«ler, Dr. £). SWatfen unb Dr. £>♦ SRübiger ©ettend
ber SSerfammlung gewfi< würben unb ju welker ber 33or*
flanb jwet feiner SWttglieber beputiren wirU Qtt ftnb |>ierju
ber erfie unb jwette SBorpeber beputirt),
6) Der erffc Sorpe^er machte enblicfc 2Witt$eilungen über bie im
September 1880 in Hamburg ftattfmbenbe SSerfamtnlung ber
Vertreter ber Deutfc^en SBeretne für ©efdjjid&te unb Sllterttyumä*
funbe. Der SBorftanb würbe beauftragt, möglich frityjeitig
eine Gommiffton für bie wifFenfcbaftlidjjen unb bie gef<$aftlicfyen
Angelegenheiten biefer SBerfammlung ju bilbem
Die 3a$l ber SBereinSmitglieber ifl jefct 201 K
©eit^ber lefcten SMittyeilung über bie $erfonen*33eränberungen
C^eftl <5titt 13), ftnb bem SBereine als SWitglieber beigetreten
bie Ferren: Dbcrpoflfecretar Äunje, Slug. 3anber, £apo
33ufS, ©enator Sl&eobor 9iapp, ©♦ @. ©$wabe, £an$
©pecfter, ©fintier ©endler, Dr. 33al SWoobt, C. ?. $♦
l ) 1869: 182; 1870: 182; 1872: 193; 1874: 182; 1876: 184;
1877: 192.
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3Rö$rtng, Slrnolb Otto SWeper, £einricf> Sßid&ern, ©.
21. ©olbjfe&er, Dr. ff. fr SB. ©Wem, Dr. 3. 33. SJRielcf,
3>rofef[or Dr. SBaefcolbt, 3uf*uS 3. fr ©cfcmibt, g. SR.
©djjnitger, 3* fr ©iegeler, Dr. SR. fr gerber, Director
G» SRcbltc|> # Dr. SB. ÄarflenS, Dr. g. 2R. SReefe, 2lr#>*
regijtrator 3. £ 2R. SWeper, <S. (Spbe, SR. ?oen>enbet, 3- SB.
©$abert, Dr. g. 33tgot, @. SerSmann, gerb, ©c&lotfe.
©eßorben ftnb bie Ferren; 3of>anneS Slmftncf, Dr. S.
©ö^e, £. SR. £irfeforn, 21. g. Dörfer, Dr. $. 51. Äeet*
man, Sürgermetfier Dr. fr Äellingfjufen, 3. 31. CüberS,
S. ?. D. 2Reijkr, & 93. 2Re»er, 5>rofeffcr Dr. 2Rüller,
g. 21. SBüpp'ermann.
2luS ber 3<$l ber correfponbirenben 2Ritglieber beS SSereinS
ftnb geflorben bie Ferren: Dberfllieutenant a. D. 33ef>renS
Cfrüfjer in ?übecf), ^)afior 3änifc& in 2lltengamme, 3>rofeffor
ÜRantelS in ?übecf, ^>afior unb 2tr$foratf> 2Raf$ tn Dement,
OberappellattonSraty Dr. $auli in Sübecf, (Senator Dr. ©mibt
in ^Bremen, Director Dr. 35 lg er in Lüneburg.
Slm SRontag, bem 10. SRoaember 1879, fcielt £err Dr. fr
tton SBeifSenbacfc aus SBürjburg einen Vortrag über bie ©e*
f^id)te beS tppograpfjifcfcen garbenbrucfS. DaS ber auSgebebnten
Sammlung beS SBortragenben entnommene 2lnfcf>auungematerial
mar sorfjer im SBereinSiimmer auSgeflellt nnb gab einen ungemein
lehrreichen UeberblidC über bie gntroicfelung jenes garbenbrucfS.
Derfelbe würbe bereits gleichzeitig mit Srftnbung ber ©ucbbrucfer*
fünft benufct, unb fanb in ben £lair*obfcur*Drucfen ber ^eriobe
DürerS unb feiner SRacfcfolger in fünfilerifcfc »ollenbeter SBeife
2lnn>enbung, bis er ftd^ im 17. 3af>r$unbert 8 a,t X »Floren ju
fcaben fc^ien. Sinjelne SSerfuc^e ber SBenufcung *on tppograp£if$em
garbenbrucfe fommen fc^on im 18. -3a&r$unbert sor, bo$ gelangte
er erjl in neuerer ßdt lieber ju größerer 93ebeutung . unb nrirb
jefct SluSgejeicf)neteS barin geleifiet. SErofebem fyat biefer garben*
brudt nicfyt ben Umfang erlangt, ben er serbient. 2lm SReifien
wirb er benufct bei frrftellung von Siloern jur Srbauung, gr*
göfcung unb 33elef>rung CinSbefonbere bei ©Triften für bie 3u*
genb, unb bei Anfertigung wn ^eiligenbilbern).
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ä$etjet#!tt# bn fett bem 3a|re 1876 erf^tenenen
§amlrotgif#ett SDtebattten*
©ett tne^r als jn>et^unbert 3a$ren tft e$ in Hamburg (Sitte
gewefen, auf befonbere CEreignijfe, f)ervorragenbe $)erfonen, gamilien*
fefte, Jubelfeiern u. f.'ro. SKebaillen prägen ju laffen» Sftid&t alle
fönnen als Äunßwerfe betrachtet werben, aber fte ftnb für tote
©pecialgefdjicbte von 2Öert&, weit fte bie (Erinnerung an Qiitm,
Dinge unb ^erfoneai wa$ erhalten unb SBerbffentlicfmngen über
bie Sntfletyunggurfacfyen veranlaßt fyabm. ©o gab fctyon Sang er*
mann feiner 33ef$reibung ber £amburgifd)en 2Webaillen ausfuhr*
lic^e gefcfudjtlidjje Srlauterungen bei, unb bie vom SBerein fjerauS*
gegebenen brei SBänbe fjamburgifcfcer SWünjen unb SWebaillen bis
jum 3af>re 1875 brachten fe$r viele beachtenswerte gefcfnctytlic^e
unb biograpl^ifcfye 3ugaben, meiere anderweitig nicfyt gebrudtt ftnb.
©ett ben legten vier Jahren würben wieber fo viele 3We*
baiüen herausgegeben, baß e$ uüjjlidjj erfetyien, ein SSerjeicbnifj für
biefe 33latter vorzubereiten* 3njwifcf)en braute ber in Hannover
erfdjjeinenbe numi^mattf^fp^ragtfiif^e Slnjeiger in feiner fechten
Kummer bie neuefleu fjamburgifdjen SWebaitlen unb ließ bie Sirbett
auf ben erften S31idf überpfftg erfebeinen; ba jeboeb einesteils
baS bort ©eboiene vervoll ftönbigt werben fonnte unb jenes fad^^
wiffenfcbaftlic&e 33latt anberntfyetlä nur in wenigen Sremplaren in
Hamburg vor|)anben fein wirb, fo wirb hoffentlich biefeS neue au
„bie ^amburgifeben SWünjen unb SWebaillen" anfd)lie§enbe 33er*
jei$niß ben Cefern biefer SSlätter niebt unwillfommen fein* 2lm
©ebluffe folgen bie in ber Hamburger SJiünje geprägten SReirf^
münjen.
3m Sa^re 1876.
2167. Sluf bie 25 jährige SlmtSjubelfeier beS £aupt*
paflor Dr. % 21. SRe^off.
SlverS: Dag red&tSfeljenbe Portrait beg 3ubilarS. 2lm Slrm:
H. L. Umfc|>rtft in wä 3eilen: * D» THEOL. JOH?.
ANDR. REHHOFF * GEB. I. TONDERN 28. AUG. 1800.
DIAC. I. TELLINGSTEDT H.JAN. 1827. - * HAUPT-
PASTOR Z. ST. MICHAELIS I. HAMBURG 7. OCT. 1851
* SENIOR R. M. 5. JAN. 1870. Unten am SRanbe: H.
LORENZ U. SOHN.
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SReöerS: Das innere ber ÜWid&aeliSfird&e. Unten: J. L. Um*
förift: DER GEMEINDE -VORSTAND D. KIRCHE S.T
MICHAELIS Z. HAMBURG AM 7. OCT. 1876 *
Durajuneffer =-- 42 SWilltmeter. ©ero. ©olb = 38, ©über = 29,
33ronje = 38 ©ramm.
2168. 2Iuf ben gürflen 33iSmarcf.
21*.: £>a3 "Portrait be$ Surften. 2lm£ateabfa)nitt: J. LORENZ F.
Unterförift: * FÜRST VON BISMARCK * Umförift:
DER KAISER 'IST HERR IM REICH UND MUSS ES
BLEIBEN.
9le».: £>ie ©ermania mit Ärone, ©$rcert unb 33ud), worauf:
BIBLIA, tritt bem ^apjte entgegen, ju beffen Siebte ein ©äjlojj.
©er Slbler ber ©ermania ruftet IIa) jutn 9lngrtff auf bie
©orange beg $apM. Unterer.: NICHT NACH CANOSSA.
T>. = 42. ©ero. »ronje = 30 ®r.
2169. $>rei$mebaille für bie 3nbufirie?2lu6fteUung.
21».: Unter ben gegeneinanber gelernten 2Ba»»enfctytlben ber ©tabr
unb ber »atriotifa>n ©efeüfajaft ein 93anb, worauf: INDU-
STRIE AUSSTELLUNG - 1876 - unb hinter benfelben
Deljweige. Umfcfcr.: * HAMBURG. GESELLSCHAFT Z.
BEFÖRDERUNG D. KÜNSTE U. NÜTZL. GEWERBE.
«Reo.: Qin ?orbeerfran$. Darunter: J. LORENZ.
D. = 37. ©ero. Silber = 22 ©r.
2170. $ret&* SWebatUe ber ©ajtroirt^c für tote
@ewerbe*2lu$ftellung.
21».: 3n einem Äret'fe mit barodfer (Sinfaffung bie 3alf)re$$af)l
1876. Umför.: * GEWERBE AUSSTELLUNG * HAM-
BURG. Unten am JWanbe: LEMCKE.
9te».: 3n einem Gic&enfranje in brei 3eiten: EINIGKEIT —
MACHT — STARK. Umfär.: * DEUTSCHER GAST-
WIRTH VERBAND * CENTRAL BUREAU BERLIN.
D. = 34. ©ero. @. = 17,3 ©r., Sronje = 2t ©r. -
2171. 3t»r Erinnerung an bie 3«buftrie*2lu$|teUung.
21*.: 2lnfta)t be$ mit flaggen gefa)mü<ften ©ebaubeä ber fÄeal*
unb ©ercerbefäule. 3m 2lbfa)nitt: MUSEUM FÜR KUNST
— UND - GEWERBE.
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9ie».: £)ie 23urg be$ ©tabtroappenS in einem ©cfienfranje.
Umfcbr.: * ZUK ERINNERUNG A. D. HAMBURGISCHE
INDUSTRIE -AUSSTELLUNG 1876.
2). = 41,5. ©et». ©. = 25 @r., 3inn = 21 @r.
2172. Stuf ba$ 25jäbrige @ef$SftS*.3ubilä'um »on
© © SBöll.
31».: Das Portrait fccö Sufct'Iorg $albre4>tgfrbenb. Unten am
2lrm: J. LORENZ. Umfcbr.: CARL CHRISTIAN WÖLL.
SRe».: din aufgenagelte* Sucfr mit: DEBET — CREDIT,
unter bent ein 33u4) mit bem Xitel LED — GER, ba^fnter eine
treffe, Slnfer, SWerfurfiab unb ©cpenlaub. Uinfdjrift oben in
iwei Seilen: * ZUM 25 JÄHR. MEISTER-JUBILÄUM *
— AM 19. NOVEMBER 1876. Unten: GEWIDMET
VON SEINEN KINDERN.
£>. - 37,2. ©en>. öronje = 20 ©r.
2173. De« ©t. ©eorger Seretn*.
81».: ©er Sftitter ©t. ©eorg ben Dramen töbtenb. Unten ein
©ä)ilb mit ber 3a&re$ja()l 1874 (©tiftungSja&r br8 herein«)
unb baneben ein V.
«Ret?.: 3n brei 3eileu: EINTRACHT — MACHT — STARK.
£>. = 27. ©e». 3inn = 10 ©r.
3m 3a$re 1877.
2174. Stuf bie internationale SWolIereMSIuSjlellung.
St».: Sine auf einem $ffug ftfcenbe roeibltcbe gigur mit 2le$rrns
garbe unb SWerfurftab, umgeben »on Spieren unb lanbrotribs
ftt)aftli(|en ©eratben. Umfcfcrift: GROSSE INTERNATION.
MOLKEREI-AUSSTELLUNG — HAMBURG 1877. Unten
im 2lbfä)nftt ba$ Hamburger Söappen mit Stnfer, SWerfurftob
unb ©cbenlaub unb ber SWame beä @ra»eur$ : 0. BERGMANN
— HAMBURG.
9te».: 3lnftä)t ber ©tabt »on ber ©be gefe^en, Unterfcfjrift:
HAMBURG.
X>. = 41,5. ©et», ©über = , 3fnn = 21 ©r.
2175. Stuf bie 200jaf)rige Jubelfeier ber geu erraffe.
31».: ©n ©eniuä, welker in ber Siebten ein 33uc|) mit ber Stuf?
febrift: SECV — RITAS bält, roebrt mit ber Sinfen bie
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gadfel unb bie Donnerfeife eine« DämonS ab. Stecfjtg »om ©eniuS
jtyt tint weibliche gigur mit JWauerfrone, SRuber unb SBafferfrug.
Umförift: HAMBURGER FEUERCASSE GEGRÜNDET
1677. Unten im 2Ibfc£nitt bie 93urg im 2Bappenf$ilbe mit ?orbeer*
jweigen. 2lm gu§e be$ Silbe«: J. LORENZ — INV. ET FEC.
9te*.: 3m gic^enfranje in fünf Seilen: ZWEITE — SECULAR-
FEIER — AM — 28 FEBRUAR — 1877.
©. = 42. @em. ©olb = , (Silber = 30, ©ronje = @r.
2176. Sluf bie 50j[af>rifle Jubelfeier ber ©parfaffe
»on 1827.
Slv.: Sine ftfcenbe roeiblid&e gfigur mit SWauerfrone empfängt mit
ber linfen £anb ©elbftücfe son einem sor if)r fie^enben Arbeiter,
roatyrenb fte einem Dienfimäbcfyen mit ber Sterten ein Spar*
faffenbucfc reicht, meldte baffelbe über bem Äopfe eineg Äinbeg
mit einer ©parbüc&fe empfängt Unten im Slbfc&nitt jroei
gießen jweige, 2lm SHanbe H. LORENZ U. SOHN. Umfär.:
HAMBURGER SPARCASSE VON 1827.
3ta>.: 3n einem Stefjren* unb ?orbeerfranje in fteben Qtiltn:
ZUR — ERINNERUNG — AN DIE — 25 JÄHRIGE —
JUBELFEIER — AM 16 JUNI — 1877.
SX = 42,5. @en>. Silber = ' , »ronje = 32 @r.
2177. $rei$*2Rebaille be$ SWorbbeutfd&en ftegatta*
SBereinS.
81».: Sin SÖappenabler mit einem fdjroarj*tt>eiß*rotyen SSruftfcfyilb.
hinter bemfelben ein Slnfer unb jroei gefreu jte JRuber. Umfctyr.:
* NORDDEUTSCHER REGATTA VEREIN * HAM-
BURG C33locfförifO.
SRe».: &in ani Lorbeer* unb gicfjenjroeigen gebilbeter Äranj.
D. = 25. ®e». ©. = 6,2 ©r. ©erlagen b. Oftermann in 93erlin.
Diefe SWebaille würbe bei ber Stegatta am 7. Juli 1877
juerfl ausgegeben.
2178. Sluf ba* jweite ©armbeefer ©ängerfefh
51».: Die S3urg be$ ©tabtroappenS. Umfcfyrift in jmei Stilen:
* ZUR ERINNERUNG A. D. 2T. E BARMBECKER
SÄNGERFEST — AM 22. UND 23. JULI 1877.
9ta>.: ©ne ?eper in einem Sic^enfranj.
3X = 29* @ett>. 2Wefftng =- 6,4 ©r.
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2179. fxtiifWltiailU ber ioologifdben ©efellfd;aft
für bie ©eflügelauSjiellung.
81».: Der 2l»er$ftem»el ber «WebaiUe ber joologiftbe'n ©efellfdjaft:
9<to. 2123 (»ergl. aud) «Ro. 2135).
SRe».: Umfcbr.: HAMBURG ALTONAER VEREIN FÜR
GEFLÜGELZUCHT *. 3n ber SRitte ein freier «Raum.
£>. = 56,5. ©et», ©über = 73, »ronje = @r.
2180. 2luf bie ßntbüllung be$ ÄriegerbenfmalS.
21».: £>ie 33ronie*©ru»pe be$ Äriegerbenfmalä in ber SSplanabe.
Ueberf^rtft in jtvei 3eilen: DAS KRIEGER -DENKMAL
ZU HAMBURG — ENTHÜLLT AM 18. OCT. 1877.
SRe».: 3n einem ?orbeerfranje in fteben Qtikn: DEN —
TAPFEREN — SOEHNEN — DIE — DANKBARE —
VATERSTADT — 1870 1871. Unten am JRanbe: BERG-
MANN — HAMBURG.
£>. = 38. ©et». ©. = 25, «ronje = , »ritt. = 21 ©r.
2181. $rei$*2Rebaille beS <öd)it$enflubS <5t. ^auli.
21».: 2>er 2l»er$ftem»el ber «PreiSsSRebaille ber Hamburger
©ajmüen^efeUfdwft^ 5Ro. 2125.
SRe».: Qwifötn einem Lorbeer* unb (£i<benjt»eige in »ier QtiUn:
ERRUNGEN — VON — SCHÜTZEN — ... AM
Umfcbr. : * PREIS MEDAILLE VON SCHÜTZEN CLUB
ST. PAULI.
2). = 37. ©et», ©über = 17,7 ©r.
2182. ^ortugalefer ber 33ürgermeffter Äellingfcufen
«Stiftung.
21».: Da« 33ruflbilb be$ SürgermeifterS £elling|mfen. Unten am
2Irme: H. LORENZ U. SOHN. Ueberfcbrift: HEDERICH
KELLINGHUSEN D» D. R.
SRe».: 3n einem SBierpajj bae gamilient»a»»en O'm »bern blauen
gelbe ein golcener febreitenber ?öt»e, im untern »eigen gelbe
ein rotbeö Kleeblatt). Umfd)rift in jt»ei 3eilen: PORTU-
GALESER DER BÜRGERMEISTER KELLINGHUSENS
STIFTUNG. Ueber bem 2ßa»»en auf einein Sanbe: ARTI-
BUS ET LITTERIS. Unten: HAMBURG.
£>. = 42,5. ©em. ©olb = 37, SSronje -■= 33,5 ©r.
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3m 3a§re 1878.
2183. 2luf bie (Sinroei&ung be« ©t. $etrit$urm$.
2t».: Die 2lnfttt)t ber Äircfce »<m ber Söeftfeite. 2lm ©runbe:
J. LORENZ F. Unten: 7. MAI — 1842 • 1878.
Sie*.: 3n fed)S 3eüen: HERR — WOHIN SOLLEN —
WIR GEHEN — DU HAST WORTE — DES -
EWIGEN LEBENS. Unten am «Ranbe: EV. JOH. C. 6 V. 68.
D. = 42. TSero. ©olb = , ©über = 29,5, ©ronje = 33 @r.
2184. 2luf bfe @nt&üllung be$ ÄugelbenfmalS.
2t».: £>a3 tfugelbenfmal auf bem ©t. 2lnnen»Iafc. 9lm gufje:
OSC. BERGMANN. Unterförift: KUGEL - DENKMAL.
Umfdjrift in brei 3eilen: FREfflEIT HABEN DIR HAM-
BURG — DIE VAETER TAPFER ERRUNGEN —
WÜRDIG WAHRE SIE DIR BIS AUF DAS SPÄTESTE
GESCHLECHT — ERRICHTET VON BUERGERN DER
FREffiN UND HANSESTADT HAMBURG 1878.
SRe».: 3n »ier burä) Drnamente getrennte greife bte »ier auf
bem 2)enfmal angebrachten 2Ba»»en, unb jroar bie 33urg na$
bem ©ignet »on 1680 mit ber 3<>&re^a^l 16—86, bte jefct
gebrauche S3urg mit ber 3atyreejabJ[ 1878, bie brei ju einem
QMlbe Dereinigten 2Ba»pen »on Sübedf, Bremen uno Hamburg
mit ber 3afcre$jaM 18—13 unb enblt'ä; baS Sßappen be$
33ürgcrmilttatr$, ein Äreuj mit aufliegenber SSurg unb ber
ttmfirift: GOTT MIT — UNS.
£>. = 42. ©et», ©über = 24,5, Söronje = 33 ©r.
2185. Sluf ben internationalen SWarft für lanbmirt^*
f$aftUa)e 59Jaf4)inen unb ©erätl&e,
21».: ©ne ftfenbe £ammonia, mit ber regten £anb ben SBappen*
fd)ilb tyaltenb, reia)t mit ber linfen einen ?orbeerfranj. hinten
ragt ein SWaftynenrab fceroor. Unten: 0, BERGMANN.
Umfcbr.: JNTERNATION. MARKT F. LANDWIRTHSCH.
MASCHINEN U. GERÄTHE. — HAMBURG JUNI 1878.
9te».: Sine ?ofomobüe in einem greife, um ben fcerum feä)$
2Jlafä)inen burä) »erjierte ©tSbe getrennt.
£>. = 42. ©et», ©über = 24,5, ©ronje = 33 ©r.
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2186. Stuf ben gleifcf>er«Gongrefj ju £amburg»3lUona.
81».: IDai beutle 9teic|)$n>appen mit Ärone in einem Stehen*
franje.
5Re».: ©ne 2Wafc^tne mit ber Unterfcbrift: FLEISCH HACK —
MASCH. Ueber berfelben ein ©tierfoöf mit jroet gefreujten
Seilen. Unten tote an einanber gelernten SBappenfcbJlbe »on
Hamburg unb 8lltona unb bie 3abre«jabJ 1878. Umfcbjrift in
brei 3eilen: 4. DEUTSCH. FLEISCHER CON — GRESS
Z. HAMBURG - ALTONA — VERBUNDEN M. E.
AUSSTEL — LUNG DAHIN GEHÖRENDER — MA-
SCHINEN ... U. GERATHE (bie beiben legten Beilen
©locffdbrift. — SJerfertiger ifi £>. ^Bergmann).
D. = 42. ©et», ©über = 24,5, «ronje =• 34 @r.
2187. Sluf bie lOOji'brige ©eburtStagSfeier fr S.
3abn'$.
81».: Do« balbred&tSgemenbete ©rujtbilb. Ueberfcbj.: <$ FRIED-
RICH LUDWIG JAHN # Unterer.: GEBOREN D.
11. AUG. 1778. 3lm Slrmabfcbnitt: 0. BERGMANN.
9te». Da$ »ierfa^e F ber Turner unb tymm bie SBebeutung:
FRISCH — FRÖHLICH — FROMM — FREI. Umför.:
« ZUR 100-JÄHRIG. GEBURTSTAGSFED3R A. 11. AUG.
1878.
D. = 28. @en>. »rittania mit £>br = 1 1 ©r.
2188. Sluf bie Xaufe ber (Snfelin be$ SWebailleurS
£. ?orenj.
8t».: Dai rrcfcjsfebenbe Portrait be« 2WebaiÜeur$ £. ?orenj.
Umfcbr.: HEINR. LORENZ — MEDAILLEUR. 8lm Strm*
abfebnitt: J. LORENZ.
5Re».: 3n fieben 3etlen: ZUR — ERINNERUNG — AN
DD3 TAUFE — UNSERER LffiBEN — ANNA — AM
24. AUGUST 1878 — GEWIDMET — VON — J.
LORENZ U. FRAU. Umgriff: * EMMA WINTER
GEB. VIVIE. OTTHJE LORENZ GEB. GERHARD.
D. = 34. @ew. Silber = , 93ronje = 17 ©r.
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2189. 2luf bie SOjäprige 3ubelfeier ber ppillparmonif<9en
©efellfepaft.
21».: ©ne weibliche gigur, welä)e ftcp mit ber tittfen £anb auf
eine ?eper ftüfct, reitet mit ber regten einen i?ranj. 2tm
33oben liegen ÜJiuftfinftrumente unb Stoten. Slm gujje: OSC.
BERGMANN. HAMBURG.
9te».: 3n einem ?orbeerfranje in fteben 3 e «^" * ZUM —
50JAEHRIGEN — JÜBILAEUM — D. PHILHARMO-
NISCHEN — GESELLSCHAFT — HAMBURG — 1878.
2). = 42. ©et». ©Über = 24, 93ronje = 34 ©r.
2190. Sluf ben Dieter grifc «Reuter.
21».: Do« Portrait be« Dieter« en face. Unten am £al8:
OSC. BERGMANN HAMBURG, Umfcprift: * FRITZ
REUTER * GEB. D. 7 NOVBR. 1810 - GEST. D.
12 JULI 1874.
«Res.: 3n t»er SWitte ein Sorbeerfranj, worin: ZUR — ERINNE-
RUNG — AN DEN — GROSSEN — PLATTDEUTSCHEN
— DICHTER. Um ben Äranj eine an ben SRanb anfd)tie&enbe
SBerjierung »on acpt 93ögen, in benen bie £itel folgenber ffierfe:
1) UT — MINE — STROM — TH), 2) REIS — NA
BELLIGEN, 3) DÖRCHLÄUCHTING, 4) HANNE NUTE -
UN DE — LÜTTE PUDEL, 5) UT DE — FRANZOSEN-
TH), 6) SCHURR — MURR, 7) LAUSCHEN — UN
— RIEMELS, 8) UT MINE — FESTUNGS TID.
3m unterjlen Qwidtl bie ©uro, be8 <&tabtroappen$.
£>. = 55. ©et». 33ronje = , 3inn = 58 ©r.
Der Stempel biefer »on einem SSerelprer Sdeuter'ö in #am*
bürg veranlagten SWebaiUe ifl früp gefprungen.
3m 3atyre 1879.
2191. 2luf bie 25jäprige @ef(päft«*.3ubelfeier »on
21. SRatpan.
21».: ?tnfägei»anbter roeiblidper Äopf mit SRauerfrone unb ©dpüf*
blättern. 2lm £aläabfcpttitt: J. LORENZ. F. Cl>ierjn tjl ber
Äopf be« 2t»er$flempel3 »on 9Jo. 2140 benufct.)
He».: 3n neun Seilen: ZUR ERINNERUNG — AN DIE —
25 JÄHRIGE THÄTIGKEIT — DES HERRN — ADOLPH
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NATHAN — IN UNSEREM HAUSE — GEWIDMET
VON D. & F. OPPENHEIM — HAMBURG. Cben am
SRanbe: 1. JANUAR 1854, unten: 1. JANUAR 1879. 2lm
«Ranbe: H. LORENZ U. SOHN.
D. ~ 43. ©et», ©oh» = , 33ronje - 36 ©r.
2192. Stuf bie Diamantfiocfcjeit be$ ftxttytxxn »on
©gröber.
21». : 3n jtoet SWebatflonä bie gegen einanber geteerten $orirait8
beS Jubelpaares, gehalten »on einem öngef, beffen %tyt
SlrabeSfen berühren, »or benen ein 93anb mit ben ^al^reä*
jafclen 1819 * 1879. Unten am 9lanbe: J. LORENZ FC.
Umförift auf mattem ©runbe in SBlotfförift: <$ JOHANN
HEINRICH FREIHERR VON SCHRÖDER * HEN-
RIETTE FREIFRAU V. SCHRÖDER GEB. VON
SCHWARTZ.
SÄe».: 3)aS gamiltenroappen Coergl. barüber bie ©emerfung ju
910.2143). Ueberför.: ZUR FEIER DER DIAMANTENEN
HOCHZEIT. Unterfärift: DEN 26. JANUAR 1879. Slm
Sdanbe: H. LORENZ UND SOHN HAMBURG.
D. = 42. ©em. ©olb = 36,7, SBronje 27 ©r.
2193. Prämien * «DJebaille ber ©t. Sat&arinen*
Äirc^enfcpule.
21».: 2lnft4>t ber ©t. Gatparinenfircfce »on Söcften &er mit ben
na#en Käufern. 8m 2lbfc(mitt : 0. BERGMANN F. Unter*
förfft: ST. CATHARIN.IORCHE - ZU — HAMBURG.
Ueberförtft in jroei Beilen: HERR ICH HABE LffiB DIE
STÄTTE DEINES HAUSES — UND DEN ORT, WO
DEINE EHRE WOHNET.
9te».: Die ^eilige Satfcarina. Umförift im SRanbe: KIRCHEN —
COLLEGIUM ZU ST. CATHERINEN 1879. 2leu&ere Um*
fd)rift: SEI GETREU BIS IN DEN TOD, SO WILL ICH
DIR DIE KRONE DES LEBENS GEBEN.
T>. = 39. ©em. ©über =- 24,s ©r.
2194. 2luf ba$ 350 jährige 3ubelfeft be« 3oljanneum$.
St».: 3m »erjiertcn SSterpa§ bie ftfcenbe £ammonia, mit ber
regten £anb ein ©repter, mit ber linfen ben »or i^r ftepenben
2Bappenf<pilb paltenb. 2lm ©iß ber gigur ragen garren* unb
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@p$eubl8iter &rr»or. 33ei benfelben: RVD KOCH INV. unb
auf ber entfprf^enben anbetfn ©fite: J. LORENZ FEC. 3n
ben »ier ©täfeln be$ SBterpafffS in Seilern: ein Stnfer, ein
$3ua), ©infelmaj? mit 3«rfel «nb ein ÜWerfurftab.
SRet>.: Sine SBegenfteflung, auf ber oben in jroei SMerpajj*
»erjierungen Portrait« mit ben ©eifa)riften: BÜGENHAG unb
GURL1TT. Oben im 3»itfel ber Sogen eine Gule. Dura)
bie Sogen fiept man ben innern Älaffen&of be$ ^opanneumS.
Umfdjrift: o JOANNEI • HAMBURGENSIS • SEMISAE-
CVLARIA • SEPTIMA • CELEBRATA . D . XXIV • M .
MAI • A • MDCCCLXXIX •
©. = 42. @en>. ©otb = 39,8, ©flfcr = 29, Sronje = 33 ©r.
2195. 2Iuf bie ©tlber*£oa>jeit »on £. Silienfefb.
St».: Unter jmei »on ©ein umranfien Säumen ein SWann unb
eine grau in antifem ©eroanbe, jta) bie £anbe reiä)enb. Um*
fajrift: DURCH HERZLICHE — LIEBE VEREINIGT.
3m 2lbfa)nitt: NEUSS. F.
Sie».: 3n eitf 3««™: ZUR — ERINNERUNG — AN DIE
— SILBERNE HOCHZEIT — VON — HERMANN
LHJENFELD — UND — BETTY LILffiNFELD —
GEB. TOBIAS — HAMBURG 31. MAI — 1854 U.
1879. Unten ein ©4>ilb mit ber ©tabtroappenburg unb 3>»etflc»
D. - 33. ©em. ©über - 1 8, Sronje = 1 8 ©r.
2196. Stuf bie golbene £oa)jeit beä ÄaiferpaareS.
St».: Die Hnfafepenben Portrait« be$ Äoifrrä unb ber Äaiferin.
21m £at<3: OSO BERGMANN. Umfdjrift: »WILHELM I.
KAISER V. DEUTSCHLAND * AUGUSTA KAISERIN
V. DEUTSCHLAND.
3tei\: 3n einem ?crbeerfranje, ber oben burrf) bie SBappenburg
unterbrochen wirb, in 9 3eilen: ZUR— ERINNERUNG —
AN DIE — GOLDENE HOCHZEIT — UNSERES —
KAISERPAARES — HAMBURG — DEN 1 1 . JUNI — 1879.
D. = 42. ©ero. ©über = 24,5, Sronje 28,4, 3inn 25 ©r.
2197. Stuf bie ©iege »on 1870 unb 1871.
91».: Der recfctgfcpenbe Äopf beä Äronprinjen »on ^reu§en.
Umfcprift: * FRIEDRIOH WILHELM KRONPRINZ D.
DEUTSCHEN REICHES U. V. PREUSSEN.
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SRe».: T>at pamburgif4>e SBappen mit $elm unb ©^ilbpaltem,
>»ie auf ben neuen 9tei<&$münjen. Umf<$rift: * GEDENK-
THALER AN DIE GLORREICHEN SIEGE V. JAHRE
1870—71 * HAMBURG.
3>.= 33. ©ew. Silber = 19,6 ©r.
Diefe SWebaille foU nur in ^robefiempeln »or&anben fein.
©. auä) SRo. 2203.
2198. auf bie @eflügel*2lu3ftellung »on 1879.
21».: £aljn, Snte, Sauben unb 9Sögel<$en. Umfc&rift: ERIN-
NERUNG AN DIE GEFLÜGEL- AUSSTELLUNG. J.^m
20>fa>tu: HAMBURG — 1879. Unten: OSC. BERGMANN.
5Re».: SSter o»ale ©a)ili>e mit jtabtifcben ©ebäuben mit ben Unter*
fünften; BÖRSE. — THEAT. — KUNSTH. — SEE-
MANNSHAUS. 3n ber «Witte bie ©eroerbefcfmle mit ber Unter*
febrift: MUSEUM. Oben im 3ro«<W Patt ber fonjl angebrachten
«Berjierungen: ERINNERUNG^ — AN — HAMBURG.
D. = 42. ©et», ©über 24, 93ronje 34,*ßinn 28 ©r.
2199. 2luf ben Gongrefj beutfd&er ©eifenfabrfanten.
2t».: ©ne ©eifenpreffe, barunter: BERGMANN. Umfärift in
aroei Seilen: * I. CONGRESS DEUTSCHER SEIFEN-
FABRIKANTEN IN DER CONCORDIA ZU HAMBURG
V. 21 — 24. AUGUST 1879. — VERBUNDENHEIT
EINER AUSSTELLUNG DARAUF BEZÜGLICHER
MASCHINEN & GERÄTHE (©lotffcbrift).
9te».: Sie ber 9ie»er3 »on SRo. 2198.
D. = 42. ©ero. ©über = 24, Sronje = 34,5, 3inn 27,5 ©r.
2200. Sluf bie 20. £aupt»erfammtung beutfc&er
Ingenieure.
2t».: ein SÖappenfcpilb mit jroei gefreuten jammern, hinter
bem ©cfcilbe xtfytä Siittl, Transporteur unb|$a»ifrroBe, linfd
eine tfofomotfoe; »ben barüber ein Stab mit jroei glügeln. Um*
fcbrift: * XX™ HAUPTVERSAMMLUNG DEUTSCHER
INGENIEURE Z. HAMBURG V. 25—28. AUGUST 1879.
Die».: 2Bie ber «Re»er$ »on «Ro. 2198.
D. = 42. ©et», ©über = 24, Sron^e = 35 ©r.
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2201. Stuf ben beutfd&en SorpS* Sommer«.
31».: 3m ©appenfcfcilbe jmei gefreujte ©Kläger, jroifcfoen benen
bie 93ud)ftoben : II — A — D — CC (»erklungen). Ueber
bem ©tfytlbe eine ßrone, n>elo)e »on jroei ©enien gehalten nitro.
3te».: 3tn @i(penfranj in fteben Seilen: ZWEITER — ALLGE-
MEINER — DEUTSCHER — CORPS - COMMERS —
ZU HAMBURG — V. 20—21. SEPT. — 1879 (Slotf*
fä)rifO. 93erfertiger ©ergmann.
2X = 28. ©et», ©ilber = 9,7, 53ronje --= 1 1 @r.
2202. Denfmal be« SWajor 3ungmann.
$1».: gin 2lrtilIerie*Dfftrier auf einen £ügel ftßenb, ben linfen
?lrm auf ein ©efa)üfcropr grftüfct Cba« ba« ©rab be« SBerjlor*
benen auf bem ©t. 3aeobi=Äir4$of bei Hamburg jierenbe
Denfmal).
3te».: Umför.: DENKMAL D. SCHLW. HOLSTEINISCHEN
3n ber «Witte in fünf Seilen: MAJORS — JUNGMANN —
IN HAMBURG — 1864.
D. = 25 ; a. ©et», ©ilber = 8,3, ©ronje = 9,5 ©r.
2203. 3luf ben ©efucfc be« Äronprinjen »on $reuf}en
im 3afcre 1877.
St».: Der reä)t«fepenbe Äopf be« Äronprinjen »on ^reujjen.
Umfcprift: * FRIEDRICH WILHELM KBONPRINZ D.
DEUTSCHEN REICHES U. V. PREUSSEN, (2l»er« »on
««o. 2197.)
Sie».: 3n neun Seilen: ZUR — ERINNERUNG — AN DEN
— AUFENTHALT D. DEUTSCH. — KRONPRINZEN —
UND — KRONPRINZESSIN — IN HAMBURG — DEN
19., 20. U. 21. APRIL 1877. Darunter ein ©cfcilb mit
bem pambttrger Sßappen. 3u beffen ©eiten in jroei Qttttn:
HAT — EINEN — THALER — WERTH.
D. = 33. ©et». (Silber = 20,4 ©r.
2204. Stuf bie ©t. $etri Äirdpe.
9i».: Die Slnftcpt ber Äird)e »on ber ffiefifeite. 2lm ©runbe:
J. LORENZ F. Umfcprift in jtoei 3eilen: AUS FLAM-
MENNOTH BIST DU MIT GOTT ERSTANDEN —
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ST. PETRI-K. IN HAMBURG VOLLENDET AM 7. MAI
1879. (£irrju tft ber ©trmpel »on SRo. 2183 benufct.)
9te».: innere Slnficbt ber ütr<|>e.
SÄer-cröflfinpfl »on 9Jo. 2091.
15. = 42. @em. ©. = 43,5, ©. = 37, S3r. = 34,5 @r.
$>eutfd)e SHci^^münjcn mit Dem Hamburger Söo^en.
Die feit bem Safere 1875 in ber Hamburger SWünje ge«
prägten ©olo* unb grb&eren ©tlbermünjen baben alle auf ber
£auptfeite ben SletcbSabler mit ber Umgriff: * DEUTSCHES
REICH 187 . . # unb ber ffiertbbejeicbnung 20 refp. 10 refp.
5 MARK bei ben ©olbmüttjen unb FÜNF refp. ZWEI MARK
bti ben ©ilbermünjen. T>it SRüdffeite jeigt bei allen baS ©tabt*
roappen mit £elm unb ?i>roen unb barunter bie Sfeiffre J. I>ie
Uinfcbrift lautet: FREIE UND HANSESTADT HAMBURG.
2)ie 3eifynM$ ift bei aßen gleicfe, nur »on »erfefciebener ©röjje.
Sin ©olbmünjen finb geprägt:
20 2flarfftücfe, gro& 22,5 mm, ferner 7,9 ©r. 1875, 76, 77, 78, 79.
10 * * 19,5 * , 3,9 * 1875, 77, 78, 79.
5 * * 17,o * * 2,o * 1877.
,3n ©ilber finb mit bem pamburger Sappen geprägt:
5 2Karfftücfe, groß 37,5 mm, febroer 27 ©r. 1875, 76.'
2 * * 28,o * , 11 * 1877, 77, 78.
Stile geringeren SleicfeSinünjen tragen auf ber einen ©eite
ben SReicbSabler unb barunter jroeimal bie Gfeiffre ber üWünje, für
Hamburg J — J, unb auf ber anbern ©eite bie SBertbbejeicfenung
mit ber Uinfcbrift: DEUTSCHES REICH unb bie 3abre$$abl.
@3 finb in ber pamburger SDcünje geprägt:
©über: ÜWarfftücfe .... 1875, 1876, 1878.
50*5>fenntgfiü<fe 1875, 1876, 1877.
20*$fennigftücfe
liefet: 10*<pfennigftütfe[
54>fennigftücfe > 1875, 1876.
Tupfer: 24>fenmgftütfe [
* ls^fennigftücfe ,
©. ft. ©arteten*.
5>tuct «on Id. ©. SDicifcntt.
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itttttJieüttttgett
be$
Herein^ für Ijamlmtgifdie ®e^td)te*
M 9. 3. Safjtgattg* 1880, ftcbruat*
?8min$naä)xiä)tm.
Slm SWontag, bem 6. December, mad^te £err Dr. St. Äopp*
mann SWit^eilungen über bie topcgrapfjtfd^en SBer^ältntffe ber
Sfltfiabt Hamburg ju önbe be« 12* 3a£rfcunbert$. Siebner *er*
fucfcte e$, nadfj ben wenigen SfatyaltSpunften, welche (btföifyu
f^reiber unb Urfunben und liefern, ein 33tlb son Hamburg ju
einer 3 e ^ $u entwerfen, als Weber Dbermityle nod> SWebermü&le
»orl^anben waren. 3n$befonbere mit ben nadj) bem großen 33ranbe
aufgefunbenen ©puren eines ©raben« binter ber Meinen 3of>anmS*
jlraße 14 guß tief unter bem ©traßenpflajfrr unb mit ber Urfunbe
üon 1246 operirenb, welche ber ©tabt bie grlaubniß erteilt,
if)re 93efefh'gung burefc grbauung beS SBafferraumS jwiföen bem
Äird^of ber SWinoriten unb bem SWilberabiStfcor ju erweitern, ber
©räftn SWutter aber baS 9te$t sorbe^ält, für tyre neben bem
SWinoritenflojler liegenbe Äurie smt biefer Erweiterung ebenfalls
SBort^eit ju jfe^en, fiellt ber SRebner bie ^ppot^efen auf, baß
biefe Srlaubniß bte Anlegung beS Sllten SBaüeS jur golge gehabt
|>abe, baß bie ©egenb beS $Warien*2)?agbalenen*£lojlerS außerhalb
ber alteflen ©tabt belegen gewefen fei unb baß bie wefilid&e
©renje tiefer etwa burefy ben tfauf ber ehemaligen SBeberjiraße
unb ber flehten ^anniSfiraße, bejeicfynet werbe. 3n einer
längeren, lebhaften Debatte entwttfelte bem gegenüber #err $aupt*
mann ©aebe^enS feine Stnjtcbt, baß fcjjon bie altefie ©tabt
füblicfc bie ©egenb Der SReicbenftraße unb beS SReß, weftlid^ bie
©egenfc beS $Warien*2Ragbalenen*ßlojterS mitumfaßt £abe, baß
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ber Stlte SBBall erft im 15. 3a$r|)unbert aufgeworfen fei unb baß
bie Verleihung »on 1246 fiel? au$fd>ließti$ auf bie ©egenb be$
2WSnfebamm$ belogen Ijabe; wS^renb £err Sug^teur $übbe
an einet Bon ttym gemalten Äarte bte £6|>en»erJ)altniffe ber frag*
liefen ©egenben jur 2lnf$auung brachte unb tyinftcfjtlidf) ber 33er*
letyung »on 1246 bie Slnjtdjt »ertrat, baß e$ ft$ bei berfelben
um eine ©egenb ge^anbelt Ijaben muffe, welche burdj) bie Slnlage
ber Stiebermityle G>or 1195) unter Sßajfer gefegt unb burc$ bte
Slnlage ber ©bermüfcle (wr 1245) lieber trodfen gelegt fei.
<£itt>a§ öon ber e^emaltgen tytattut.
3m brüten, 1767 erfc^tenenen, S3anbe ber Älefefer'fd&en
(Sammlung ber ^amburgifd^en ©efefce unb 33erfaffungen wirb
(©. 507) ermähnt, baß bie bamaligen ©rodfoßgte „bei ben Ferren
$raetoribu« an allen Wafyt* unb Slubien^Iagen bie Safel $aben
unb baß bie ^raetoren hierfür ber Äämmeref 300 $ in 9te$tmng
jiellen" 1 , fowie (©• 508) baß ju ben Sinfünften ber ©erid^S*
biener „tin Äofi* unb 2Öei|madf)t$gelb, fowie fleine ©portein ge*
l&ören, welche bie Ferren $raetore$ i^nm julegen", wätyrenb son
bem ©Treiber unb bem Sttirburfcfyen, bie im Uebrigen son ben
©rodfobgten unterhalten werben, jener „bie freie Äofi ber Ferren
^raetoren bei beffen ©eftnbe tyabe, wofür ber Äämmerei 1 00 $>
berechnet wirb", btefer aber nur „willfürliclje fleine ©efd^enfe ju
genießen f>abe"*
3)a$ ^erfommen, baß bie bei ber ^raetur Slngefiellten unb
fonfi bort 93efc^Sftigten son bem praetor gewiffe SRaturallieferungen
erhielten O^eilS regelmäßige, t&eilS bei gewiffen ©elegenfyeiten),
$at fic£ bis in bie jwanjiger 3af>re unfern 3al)r£unbert3 erhalten.
Diefcr ©ebraudfr wirb *mmtt$l<$ 1826 abgerafft fein, als bie
einnahmen ber 9tatf>$£erren aus ber Verwaltung ber »on tywn
93on ber 2Jla&ljett, roelcbe ber 93rocft>ogt efnft im £aufe be$ bie spraetur
wrroaltenben 9flat^berrn au genieß en Datte, erjd< un$ 2)r. D. Söenefe
in feinem 23ud)e: „93on unebrltcben geuten" 8. 113* 3m 17. 3afcr*
bunbert unb noeb fpäter warb ber $ienft be$ Sövocfoogtö aU nid)t e&rltcb
angefeilt/ roeldbe^ ©trettigfeiten itnb SSefcbwerben pr ftolge öatte; ber
ütatß becretirte aber einmal/ e$ werbe »Ott 3l)m unb fonft allgemein
ber 23rocft>ogt für el)rlid> gehalten, „rote benn au* ber roo&toetfe
@eri*t$()err mit t&m *u fpeifen pflege"*
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befleibeten Aemter aufhörten unb ein befifmmteS Honorar ber
9tat£S£erren fejigefefct warb, wafcrenb gleichzeitig audfj bie ©tellung
ber meifien AngefleHten in gleicher SBBeife georbnet würbe»
■Watty einer £anbf$riftltc|>en SWotij CauS bem Anfange ber
jwanjiger 3a£re) fyattt ber jebeSmaltge praetor verabreichen ju
laffen an bie 4 (Schreiber unb 3 ©ericfytsbebienten tägli$ 2)?orgen$
jebem 1 Sftunbflücf mit 33utter unb einer ©c^nttte Sftoggenbrob,
SftacfymittagS Saffe ober Xtyt; an ben Dienstagen, Donnerstagen
unb ©onnabenben befam ein ©Treiber SWittageffen unb eine
£albe glafc^e SBein; einer ber „Surften" war an ben (Sonn*
unb gejitagen im £aufe beS ^raetorS unb erhielt bort SWittag*
effcn, fowie Nachmittags 2$ee, gfir ben 33ebarf ber „©olbaten,
Nachtwächter unb ©efangenen" lag in ber Äüdfje beS Praetor«
eine tyalbe Xonne S3ier jur Verfügung* 3 U Saflnac^t erhielten bie
©Treiber unb @erid)tSbiener jeber poei ©tücf warmes 93rob, ©utter,
SWilc^ unb jufammen 2 glafctyen ©eft unb 2 glasen SWabeira; an
ben beiben Umjte&etagen, Himmelfahrt unb SWartini, erhielten biefe
fteben ^Beamten SWittageffen unb SBein, unb jeber 5 #, bie jwet
Surften jeber 3 #, fowie „fiatt ber fonjiigen SWafcljeit" bie erfleren
jeber 10$, bie Surften jeber 5$ (außerbem ber Äutfd^er unb
ber 33ebiente beS praetor« jeber 10 #0*
93eim Amtsantritt beS ^raetorS (alljctyrlicfi wed&felte baS Amt
unter ben Nat&S&erren nac$ einer gewtffen Sfteifcenfolge) würbe
fämmtlidfjen ^Beamten ein grityftücf sorgefefct, bejie|>enb aus 2 ©tücf
geinbrob ju iß, 53utter unb Äafe, 50 ©tücf 3ucferjwiebacf, für
jeben ;/ ein ©ermahn" ju 8ß, unb jufammen 3 ©outeiüen ©eft
unb 3 93outeillen SWabeira* S3eim Abtreten be« 3>raetorS erhielten
bie ^rocuratoren ein grä|>flücf / für welches ein falter ÄalbSbraten,
Sutter unb Äafe, geinbrob, 3 Siermafcn unb 3 Kringel, baS ©tücf
ju 8ß, 50 3ucferjwieba(f, tyoMabe, gaffe, 2#ee, 3 glaj^en ©eft
unb 1 glafd^e Ctqueur sorgefefct würben»
Der bei ber Cctnbpraetur eintretenbe 9iatf)Sberr $atte bei
feinem Amtsantritt ben „Canbsögten unb Dfftjianten" ein grüjjfiücf
ju geben, befle^enb aus feinem unb wef§em S5rob, faltem ÄalbS*
braten, $äfe unb 33utter, großen Bucferfrtngcln, Sierma^n unb
33utterfudjen, rotfjem unb weißem Sein, SMaga ober 2Wabeira.
Die brei ©eomten erhielten taglicb jum grü&ftücf ein einfaches
Sutterbrob unb an ben geric^tli^en Aubtenjtagen, bie alle 14 Xage
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flattfanben, ein 2Wittageffen fowie eine glafd&e 2Öe(n C„ber Diener
be$ £aufe$ bedft ben Xifcb, ber Unterzogt tragt bie ©peifen auf unb
ab")* 2lud^ £ier warb gajlnacfyt ein grfi^ftücf »on fcei&em 33rob u.f, w,
fowie eine glafcfje 2Babeira ober anberer füger 5Bein gegeben*
Dreimal im 3äfyxe, 2Bartini, 2Öeiljnadj)t unb $etri, würben
als (Emolument be$ ?anbpraetor$ 3ftau$f)fi£ner gebraut Cieber 33e*
meiner be« CanbgebietS Jjatte ein £u£n ju geben, ober mußte jtott
beffen 12 ß ju jaulen)* Die 9tauc^ü|mer würben im Canbe ein*
gefammelt, bie 9?ringer erhielten in ber Äüctye be$ SRat^^erren
5Brob unb t\n ©las SSrauntwein, bie ^Beamten aber, n>elc|>e bie
Stegifier ju [^reiben Ratten, jur SWa^ljeit einige gebratene £üfmer*
— 3n einigen ?dnbereien übte ber Canbfyerr ba« 3ö9bregal au« ;
er £ielt einen 35ger, ber &erf$iebene ßmolumente tyatte unb ba«
gefc^offene SBilb bem ?anbf>errn abliefern mußte* hierfür befam
er ©<$ießgelb, namlid^ für einen £afen 12/?, für eine wilbe @nte
ober ein Step^ufm iß, für tixit ©d&nepfe 2/?; außerbem „tfi *on
bem 3ager bie tarifmäßige Slccife ju bejahen, welche tym, wenn
er bagegen ben äccifejettel abliefern fann, ju erfefcen tjl; fann er
bagegen ben Slcctfegettel nity abliefern, fo ift wa£rfc|emli4>, baß er
felbjl bie Slccife befraubirt £at". g. $♦ »rigt
Utbtt ben tarnen ber ®t 9ßtttv®iv$t in #amüu?g*
Die 3>farrfir$e be« Slteften Hamburger ÄirdfjfpieleS wirb in
ber Siegel ©t $etrt*Äirc$e genannt unb jwar ntc^t nur im SBolfS*
munbe, fonbern auc$ offtciell unb ba$ feineSwegS nur in neuerer
3eit, fonbern ebenfowof>l auefy in älterer unb alter $ni; baneben
aber £eißt fte aucl) ©t. $etri unb $aulu Stun ffi bie gewöhnliche
2lnjt$t, ber ledere -Warne fei ber richtige, unb ber gewöhnliche fei
nur ein abgefaßter, ©ollte ba« wirflicf) ber gall fein?
2luS ber 3tit »or ber Deformation fann ity nur mx 3eug*
niffe für baS ^atronat ber beiben Sipofiel aufftnbem
1* 3n ber 33eftätigung$urfunbe für bie Stiftung einer ewigen
Campe abfeiten 93ernJ>arb$ son Gberfiorp burefc bie grben Born
3- 1339 (@tap|>orjl 1, 4, @. 348)?
2, 3n einer SKotariatöacte *om 29* 2lpril 1345, burc$ welche
bie ?üneburger 3flat$$f>erren befennen, baß ein falber SBifpel ©alj
ber obengenannten Stiftung gehöre Ca, a. £). ©. 350)*
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2\
3n beiben Urfunben wirb bfe Äird^e ecclesia sanctoru%
Petri et Pauli apostolorum genannt, ber Zittl be$ SBicerectorS
aber lautet von ©t. $etri.
3. 3n ber Ueberfd&rift be« SftentenbucbeS ber 3fleriuS*93rüber*
fcfjaft vom 3- 1452; in bem 33ud&e felbf*, beffen Slnfang mitget&eil*
wirb, flefct ©t. $etru ©tapfwfi 1, 1, ©♦ 237, 9to. 7.
4. 3n ber Sluffcfcrift einer ber ©lodfen. ©ie flammte au$
bem 3a^re 1487 unb trug bfe Silber ber beiben Sipofiel mit ber
Unterförift:
Unfre tarnen ftnb wo&lbefannt
wir ftnb tyier Patronen genannt
©u$r, $etrWtfr#e ©♦ 111.
Die« lefcte Seugniß ift {ebenfalls ba$ wid&ttgfle, benn eS jeigt,
baß bfe bamaligen 3uraten ber Meinung gewefen fem muffen, bte
ßirdfje J)abe pet Patrone* Dagegen fann ify fein ©ewi$t auf
gwei anbere Ümfiänbe legen, welche fonfi wo£l angeführt »erben:
ba$ Svangelienbud^ ber ^etrURirctye, wa^rfd^einlicfy aus bem brftten
SStertel be£ 14. 3a$r|mnbert$, weil $ier im ?ectionarium baö $etef S
unb ftouW grfl C3uni 29) vor ba$ 3o!>anni$feft (3uni 24) geflellt
ifl, obwohl fonfl bte $ronolop ( tfc$e Drbnung beobachtet wirb. Slllein
3o|m fpricfct in ber Slbl^anblung nur bie 93ermufyung au$, baö
große Slnfe^en, in welchem fn unferer Äird^e alö ba3 gefl feiner
Patrone tiefer £ag geflanben £abe, fei bie Urfadje jener UmfieBung
gewefen 1 . ©emiß, fietyt bte3:|)atfad^e einmal feji, fo f>atbiefe@rflarung
viel ffir ftcty, als 33ewei$ für bie S^atfacfye aber wirb fte von 3o£n
gar nicfyt angefe^en unb läßt fte ft$, wie mir fd^eint, aud^ über*
|>aupt nid^t gebrauchen. (Eben fo wenig fd^eint mir ein ©otteäbienfi
(servicium), welken £err $artwi$ »on £afelborf geftiftet, beweifenb
ju fein. SWad^ bem Necrologium eccl. Hamb. follten bie Dom*
Ferren am ^eter^aul^Iage (3uni 29) in bie 3>etri*Äird)e
ge^en, um bafelbft ba$ $ocbamt (summam missam) ju galten*.
Diefer Xag war ein Jofcer gefttag vor ber Deformation unb würbe
bemgemäß gefeiert. 3" ber 3ftrobi*Air$e war er (neben anberen
gefltagen) burdf) einen Slblaß von 40 Sagen auögejefd^net, £ier
baburefc, baß bie Domherren, welche j[a bie eigentlichen 3n&aber
*) 8eftf*r. 1/ ©. 604, 608.
2 ) 8dtf*r. 6, @. 90.
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^er ^frünben waren, felbfl SWeffe fingen mu§ten. 9hm tyifyt ber
Xag freiließ fttxi ünb $auli, weil beibe Slpojlel an bentfelben £age
SWSrtprer geworben fein follen, in SÖirflidjfeft aber war er ju
einem gejle beS StpofielS 3>etruS geworben, $auluS trat fo fe^r in
ben £intergrunb, baf? bie Äird&e ben 30* 3>uni jur commem oratio
8. Pauli befiimmte, bamit aud& er ju feinem »erbienten Stumme
gelange ! . $&ttt batyer £artwid) son £afelborf bte Slbftcfyt gehabt,
bur$ feine Stiftung ni$t nur ben ^etruS, fontern aud^ ben ^auluS
ju efcren, fo $&ttt er ben ©otteSbienfi für beibe Sage sorfftreiben
muffen. Slucb follte man erwarten, bajj wenn biefe gefifefcung son
bem ©ebanfen ausgegangen wäre, beibe Stpoftel als Patrone ber
Äird&e anjuerfennen, £ier, wenn frgenbwo, bie ßircfce au<$ nad&
beiben fyattt genannt werben muffen*
Daß bte Äird&e urfprünglicij nur <St. $eter geweitet gewefen,
getyt aus ber 33efiättgungS*Urfunte 3>apfi £onortuS III. son 1220
Dec. 1 2 tyersor, weil fte fcier ecclesia saneti Petri genannt wirb '♦
Das altere Document, bie <5cbenfungS41rfunbe beS $ropfien
Hermann Born 3. 1195, fann uns für bie gegenwärtige grage
nicfyt bienen, weil f)ier nur Bon ber ecclesia forensis bie Sftebe ifi K
6S liegt ba^er nafje, anjunetymen, ba§ bei einer fpäteren ©elegen*
fjett einmal baS £eiligt£um auefc nod) unter ben ©djjufc beS SlpoflelS
5>auluS gefiellt worben fei. S3ei bem Dome ifi 2le^nli^eS nachweislich
gefdjefcen. Urfprängltc^ in honorem saneti Salvatoris eiusque
intemeratae genetricis errietet, ift er fpäter auefc ben ^eiligen
3acobuS 4 unb SBituS 5 geweibt worben. Xrojjbem aber tyeifct er in
allen Urfunben: ecclesia s. Mariae. 5BaS mit bem Dom gefd^en
ifi, £at and) mit ber $etri*£ir$e gefd^en f5nnen. 3^ es ftnbet
ft$ fogar bie auSbrüdflid^e Stacbrictyt in einer plattbeutfc^en ß^rontf
eines Ungenannten *• 3. 1559: Slnno 1327 bo wart gewpget be
ferfe to ©unte $eter pn be ere ©unte Meters unb $awelS, ber
eiligen Sipofiel 6 . Docfc fd&eint mir biefe 5Rad)rtd)t wenig glaubhaft*
3unä# f$on aus äußerlichen ©rünben. SÖctyrenb bie Angaben
*) 911t, ©. «rffUfcfce SultuS 2, ©. 79.
2 ) Spamb. U.*23. 1, 9*o. 437.
8 ) ©af. 1/ 920. 309.
4 ) 2>af. 1/ SKo. 87.
5 ) Stapfcorft 1, 2, ©. 298, 308.
6 ) £appen&erg, $amb. @&ron. e. 396.
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biefer @bronif fonfi fe^r genau ju fein pflegen, fo baß j. 53. bei
Sftactyricfyten über unfere Äirdje bfe Zutaten be$ 3a£reS genannt
C^gL a. a. £). ©. 397) ober anbere genauere Stngaben funjugeffigt
»erben 0>gl. ©. 398 jweimal, 399, 400 u. f. »0/ ^ben wir
£ter nur bfe naefte Sftotij. Sieben jenen Sftacfjrid&ten, welche ent*
Rieben ben (Stnbrudf be$ Urfunbltdfjen machen, fte^t bfe SRotij
*on 1327 wie etn 2ÖiebererjaJ)len naty ber Xrabition au«. ©eben
wir nun auf ben 3nbalt ein, fo ifi junad^fi fo siel freier, baß
biefe SEBei^e nietyt sor bem 3* 3uli jene* 3a£re$ gefeiten fein fann,
benn unter biefem Datum eriflirt ein ©ertrag jwifcfyen bem Dom*
Gapitel unb ben Zuraten über ba$ $afiorat, in welcher bie ßfr#e
St. fttxi genannt wirb 1 ; unb eS tji unbenfbar, baß Patron unb
3uraten ©t. $aulum unmittelbar, nacfybem fte tyn jum ©d^ufe*
tyiliQtn gemalt, fd^on wieber sergeffen tyaben follten.
Die SBetyung einer befiefjenben Äird^e fefct einen Umbau ober
eine Sntwetyung vorauf. 3ener ifi wenig wa^rfd^einlici), »eil ber
Turmbau 1342 begonnen 3 , ba$ füblicfce ©dfjiff fpäter ausgeführt
würbe 8 unb son einem früheren S3au wenigfienS gar nichts befannt
ifi. Diefer fönnte 1327 fiattgefunben &aben fo gut wie 1352 4 *
Die erfte £älfte beä 14. 3a£rbunbert$ war eine 3^t heftigen
(Streite« jwifeben bem Dom*£apital unb ben bürgern. Severe
»erfud^ten bfe Domherren burej) ©ewaltt^ätigfeiten jum Sftacbgeben
ju jwingen. Daß eS ju ber Seit nify an 9tu£efiörungen im Dom
unb in ber bem Sapitel gehörigen Äirc^e gefehlt £at; fetyen wir
au« einer Steige son Documenten : 1330 würbe SWcolauS granjopfer
propter violationem ecclesiae ercommunicirt; 1334 erteilt ber
(grjbifd^of rectoribus eccl. St. Mariae et St. Petri seu eorum
vices gerentibus ba$ Stecht, biejenigen, welche bie ©otteäbienfie
fiören, o|me SBeitereS ju exeommuniciren ; 1352 enbli$ orbnet ber
grjbifcfyof bie Sßiebereinwetyung betber Äird&en an, welche burc$
^Blutvergießen entweihet worben waren. 2ln unb für fiel) ifi eS
fd^on wenig glaublich, baß bie Äircfye jweimal furj hinter tin*
anber entweihet unb im 2trc£fo ju 93remen nur son ber jweiten,
nid^t aber »on ber erjien Äunbe erhallen fein follte, vornehmlich
1 ) @4ü$e, 93eroet$förtften 6. 11.
2 ) Sawen&erg, £amb. (S&ron. ©. 397.
3 ) *Ra# @u&r 1370, »gL 6. 4, 7.
4 ) ©djufce, SBeweWfc^riften @. 57.
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wenn man bebenft, ba§ gerabe bie erfte bie wfcfctigfh gerne fen fein
müjjte, »eil fte ber Äirdfje einen neuen Patron gegeben. 3n jener
3ett galt ein SWorb im £eiligt£ume für tin fd)were$ JBerbrecfcen,
meldte« bal^er au$ entweber abllige SBerfunfen^ett ober heftige
Ceibenfctyaft aorauäfe&t. Die Ifwt tfi ba|>er fel^r begreiflich am
@nbe eine« folcfeen Streitet, aber fefcr wenig am Anfang beffelben.
SBaS aber, wie mir fc&eint, ben 3tu$f$lag giebt, ifl ein JBerjeicbnijj
beg ©4>aben$, welcben bag Domcapitel 1343 aufgemalt $at. £ter
wirb alles aufgejagt, road son ben ^Bürgern bem Domcapitrl an
Schaben jugefügt ijt, &on einem folgen greael aber ifi nid^t bie SRebe.
Slbfolute ©ewiffteit ffi bamit freiließ nidjt gewonnen, aber boefc
ein tyo&er ©rab son SÖatyrfd&einlicfyfett, ba§ bie gelegentliche 33ejei$*
nung ber Äircfje nac^ $etru« unb $aulu« nidfjt in jener ©a$e
i|>ren ©runb £aben fann, 2Bir werben unö na$ einer anberm
SBeranlaffung umfe^en muffen* ?appenberg fagt $amb. @$r. ©. 396,
Slnnu 6, bie 33lenben in ber SWauer ber alten Äirc^e, in welken
bie ©Abfaulen ber beiben 2lpoffcl gefianben fcaben, feien fefcon ttor
1342 $or&anben gewefem (Sollten melleidjt biefe Statuen bie SBeran*
laffung ju ber SWeinung gegeben fjaben, fte feien bie beiben Patrone
ber flirre? £♦ SBoltetS*
Dr. ßüber Sfceöentlow*
3n SßiAmann'S @efc$>id)te Slltonag (1866) ©♦ 14 unb in
beffelben 9?erfafTer$ neuefler 2lbJ)anblung über bie öntfie&ung ber
©tabt Slltona (3eitför, 7, ©. 89-104) wirb eine iWottg aug
ber Gfcronif oe$ 33ernb ©ifefe angeführt, nac£ welcher eine *on
bem Slflrologen Doctor 9teaentlow begangene ©ewalt^at bie 33er*
anlaffung ju JfltonaS erfter |)iflorifc^er Srwctynung geworben ifh
Diefe SWottj nimmt unfer 3ntereffe befonberS bafcurcfy in Stnfprudjj,
bafj fte 20tona fcfyon Ui feiner erften örwä&nung mit einer gamilie
in SBerbinbung bringt, bie in fpäteren Qtittn fo £äuftg in 33ejie*
jungen ju biefer ©tabt flanb unb beren @influ& auf bie ©eftaltung
mancher 93erf>altniffe aud^ gütigen XageS nocij nid^t ganj als er*
lofd^en ju betrachten fft
©o fegen$refc$ fpäter bie SBerbinbung ftcfi geflaltete, in ber
bie SResentlow'g ju ber emporblüjjenben ©tabt ftanben — nennt
man bo# ben ©rafen <Sf>rifiian Detleo SResentlow (1671—1738)
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ben restitutor urbis — , fo traurig ftyeint bie erjle 33e$ie£ung
ju fein, in bie ein Angehöriger tiefe* £aufe« ju bem bi$ bal>in
obfcuren Orte getreten tjl
Anno 1538 den 2. September do stak de astrologus
doctor Revenlouw enen man to dem Altona.
Diefe Watyrity be$ 33ernb ©ifefe fann ftcf> auf SWemanb
anberS belieben als auf ?uberu« 5Re»entlow, tint in ber ©efcfndjte
Dänemark unb ©cf>le$wig*£olftetn$ wo^lbefannte $erf8nli$feit,
betn Die 3tit$ttwfttn bte ©abe auftrieben, jufünftige Dinge im
SBorauS su serfünben* ©o foll er bei ©elegenjjeit ber ^od^jeit
Gbriftian II. mit 3fabella son £)efirei$ in Äopenfcagen 1515 bor*
auägefagt £aben, bafc ber bamalige ^erjog griebricb Äbnig son
£)anemarf werben würbe; beägleicfyen foll Äaifer Äarl V., bem
©ctywager StyrifHanS, bei bem er 1545 im Cager »eilte, ber Sieg
über bie protejtontifcben ©tanbe von tym aorfceraerfünbet feim
Diefer Slftrolog Dr. ?über Sfteoentlow war ber ©olw von ?über
9te»entlow, ßrbgefeffenem $u ©cfjalfenborf ! im Äirc&fpiel ©ifau,
unb ber 2Werte, Softer $an$ SBmjbe'g ju Äaben im Äirctyfpiel
Äaltenfircben \ ©ein ©eburtejal^r iji unbefannt ; ba er aber fcbon
1498 am ©ottorfer £ofe sorgejiellt war unb ft$ 1528 einen
alten SWann nennt, fo mag er etwa 1473 geboren fein. 2lnfängli$
war er für ben geifiltcben ©tanb bejHmmt unb erhielt au$ bie
nieberen SBeiben; oielleicfyt beäwegen blieb er unwmäblt* SBenn
aucty feit 1528 {ebenfalls ber esangelifd)en Cel^re juget^an, fo
ftnbet er ftd) boc^j gegen Snbe feine* ?eben$ in ber Umgebung be«
ÄaiferS* ©d&on am $ofe SWarimilian 1 « l^at er einige 3afcre geweilt
Cum 1500), in (Snglanb ift er gegen fecbS 3a&re gewefen (1520—26),
in £ollanb £at er ftd^ längere fyit aufgebalten, aucty in Sommern
tint ^eriobe femed CebenS jugebracbt. 3n Hamburg war tym
ber Äbnigä* ober @$auenburger $of jugewiefen, au$ beffen fytiU
weifer SBermietyung er eine Sftente »on 30 $. jia^rltc^ gewann 8 .
2lufcerbcm erfcob er Slnfprücbe auf bie in £oljiein belegenen ©üter
l ) aufgegangen in bat abliefe ®ut GcbmooL
3 ) @. über tbn \>. etemann in ber jJeitfcbr. f. <5<bU£olfb2auenb. ®ef<b*
3, @, 189.
3 ) %U aber ötewitlon) nac& (gngfonb ging, nabm 3Rag. SBlaftu* ä6feli&
von biefem geben SBefie unb genoß ba* (ginfommen beffelben M su
feinem ifcobe im 3abre 1542,
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©aarj unb Äaben, o$he freiließ biefelben burc^fefcen ju fbnnen 1 ;
bagegen würbe il^m ber £of £sit«toe auf ©eelanb \>erlie|)en. ©o
we<$fefooll aber auc|» bie äußere Stellung Ste&entloro'S gewefen
fein mag, fo unwanbelbar treu fd^eint tym bie ©unfi feiner
fjürfien geblieben ju fein, &on benen er jafrfretctye ©nabenberoeife
unb ©efdjenfe erhielt unb fletö mit SluSjeicbnung angerebet unb
bebanbelt würbe 2 * ©einen S&arafter anlangend fo berieten bie
33iograpf)en s , baf er fein £ofmamt gewefen fei, fonbern als „alter
Deutfd^er" feine SWeinung o&ne Slnfe^en ber $erfon frei $erau$*
gefagt babe; babei ^abe er, »a8 au$ feine ©riefe 4 erfennen laffen, ein
jjeitereö ©emüt£ gehabt; gelegentlich war er im33etfej)r für} angebunben.
2ftan jte&t, ba§ SllleS, mi wir »on ?über Ste&entlow wiffen,
bieSlnnatyme unmöglich ma$t, baß ber bamalö etwa in ber SWitte
ber ©ecbjtger ©te^enbe 1538 ju Slltona ein 93erbrec$en begangen
Jjabe. SlnbererfeüS rüfjrt "aber bie betreffenbe G^ronif son einem
wohlunterrichteten unb glaubwürbigen SSerfaffer £er unb fann
beS^alb auc$ bie in Siebe jfcl^enbe -ftotij nic$t als unrichtig jurücf^
gewiefen werben. 3Bir glauben ba^er ni$t irre ju gelten, wenn
wir biefelbe auf einen 3roeifampf beuten, in welchem 9tesentlow
ben ©egner nieberjlredfte. greilieb bleibt auc$ bei biefer 86 jung
ba$ aer^älrtti&mäßig f)o£e Silter 9iesentlow'$ auffällig, aber in
jenen 3*ton rauf* web no$ ben ©reifen ba$ SSlut lebhafter al$
£eute bie Slbern burcfjrollt fycibtn.
*) äaben war im 14. 3abrbunbert im S3eftß ber ffleventlow'* gewefen
(3eitf«r. f. ecfcl.s$olMftuent. ©ef#. 3, @. 218), 1446 aber von
bem damaligen S5eftßer £an$ Söretbe, Süber (Heventlow'* ©rogvater,
a\\ bat 2)omfapitel ju Sübecf verpfänbet worben (baf. 3, ®. 223),
1479 überließ e* Surgen ärummenbief an äinig @bri(Han (©c&f.s
£ol(l.--2auenb. Urff. 4, ©. 259, 260), beffen *tta#folger äonig £an$
e$ 1496 an j?an* von Wefelb verfaufte (Seitfcbr. f. ©*l.*£ol(h*
Sauenfc ®ef*. 3, e. 225). — J}u äaben geb&rten @flerau unb ber
£eibeefcb, wefcbe 3ol)«nn von DIbenfen 1476 von Hartwig unb 3obann
treibe gefauft Ijatte unb in 93ejug auf bie er 1539 ade feine (Kecbte
an Süber (Keventfow abtrat. — ©aar* war von ben 23rocfborfp$ an bie
(Keventlow'S übergegangen, 1529 aber an bie SBrocfborff'* iurütfgefommen.
2) ©ein 6tanb wirb gew6bnlicbbe*eicbnet als ber eine$jgeibmebtcu$, 9Cftros
logen, Soctor unb ötftter*. mitter war er vielleicht Won 1519, ftc&er 1527.
8 ) @&ri(tiam unb 93og in Jpeinje'S Ätelifcbem SRaga^in 1783.
4 ) 2>iefe finb meiften^ nieberbeutf* abgefagt, wä&renb ber Äinig ff« ber
bocbbeutfc&en ©pracbe bebiente.
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lieber Cüber JReaentloro'S äbleben fe$lt e$ an genaueren
S^a^rid^ten* 1545 fcatte feine Selefmung mit jenem £ofe #&it(toe
jiattgefunben,- 1546 muß er geworben fein, aber nocfc 1547 fyattt
man in Dfinemarf feine geroiffe Watyxity ba»on erhalten unb erjl
1549 serielle tfBnig £t;riftian III. im Sinserne&men mit ben
#erjßgen &on <£$leewig*£olftein an JUlian gud^ 1 ben „burcfc
Doctor 9tesentloro'$ Xob erlebigten" Ä6nig$$of in Hamburg.
Slltona. 2te*olfc
®a$ „gtog e ©IM" fcet ^epetgefeHen.
i.
3n Äoppmann'S ^uffaft über bie Drbnung ber ©elage ber
Stepergefellen, welcben ba$ neuefle £eft ber 3^ttfd^rift be$ SSereinä
für £amb* ©efcfc. enthalt, giebt mir eine Slnmerfung Slnlaß ju na$*
fte^enber 2Wttt^etlung:
3u ©. 36 SIL 6: SBenn ber 2Öort$aber auögetrunfen $at,
fud^t er unten nad) bem SÖürfel u. f, »., bemerft ber Herausgeber
Slnm, 3 : „@r würfelt unb ftefct na$ ber unteren <B*titt beS SBürfelä"*
3$ balte bieä auf ©runb son 2Kittf)eilungen au3 bem fcieftgen
giföerborf ©obmunb nid&t für richtig, Dort tji noc$ jefct ein —
allerbingS nur Heiner — jinnerner ßrugsor&anben, ber einen boppelten
33oben $at Der äußere jeigt burcfibrocfjene Slrbeit unb man fte^t
burd^ tyn jroifcfyen ben beiben 936ben einen fleinen Internen SÖürfel,
ber ft$ im 3roifcf>enraum beim ©Rütteln frei bewegen fann. Diefer
Ärug |>et§t ba$ ©lüdfero^r. Sttad^ ber SluSfage be$ gifd&erälter*
manne« ijl e$ mit biefem Ärug beim ©elage folgenbermaßen ge*
galten: (£3 £aben ftd& mit folgern Ärug 30 bi* 40 2»ann jum
Xrinfen in einen ÄreiS gefefct unb einen SRunbgefang angejiimmU
Der obenan ©i&enbe Jjat angefangen unb bann ben SBürfel (unten
im Ärug) gerüttelt Dem burd& Slugen beg SBürfelS in ber
Reihenfolge ber £&eilne£mer beftimmten sequens £at er ba$ ©lüdfö*
ro$r »oll gefcfjenft unb jugerufen:
*) 2>er SRacfefolger wn Äitfan Su#$ war grfebrfd) Erdiger, ®o&n bc$
befannten Qtyronijlen; (♦ gappenberg, fcrafctger'S g&romca b. ©t,
Hamburg ©. LIII.
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Äerl, wenn Du faufcn wfQfi, f*ef> auf!
2Öo |>afl Du gebient?
Unterm Äönig son Preußen.
£aft Du au$ »a^ gelernt?
3a, na# mefner SBeife.
©, fo will i# Dic$ auc£ probiren nacfi meiner SÖeife!
£aar untern £ut
33art t>on t>er ©nut.
©iejy 1 aug, al$ wenn Du ben Xeufel eingefreffen £afi! S3rr !
gaßt baö ©ewe^r mit ber rechten |)anb!
©erlagt bie Pfanne auf!
©cfclagt an!
Dann muß ber sequens trinfen; wafcrenb beffen unb bf$ ber
Ärug leer ffl, fingen bie Uebrigen:
©ag an, wie fc^mecft Dir baö?
9la$ bem SluStrinfen fingt ber fyfyzx ein ?ieb unb auf bie an
tyw gerichtete Slufforberung feine« SorfangerS:
©ag an no$ me^r!
fcpttelt er bann ben SBürfel, giebt ben Ärug bem burc$ bie ftafyl
bejtfmmten sequens, unb ber SRunbgefang nimmt feinen gortgang.
Site „2Koral" bemerft babei ber gifc^eraltermann: Da £at
SWancfjer großen Durfi Ui gelitten unb 9Wan$er f)at e$ niefct
augtrinfen fönnen, wie ba$ ©lücf gefommen ifl.
ein folcfjeS „©lücfSrofcr" bürfte au$ ba$ „große ©lücf" ber
£amburgtfd)en SRepergefellen gewefen fein unb wäre bana<$ wo^l
Äoppmann'S ©ef^reibung ©♦ 30 unb 2tnm. 3 auf ©. 31 ju
berichtigen,
?übecf. 2l t £a<^
n.
Die S5ermutf)ung be$ £erm Dr. £a$ trifft ba$ Stetige* Da«
„große ©lücf" ber SRepergefellen, ein 33e$er, ben i$ felbfl noefc puftg
in£änben gehabt $abe, fyattt einen boppelten33oben; ber äußere JBoben
war burc^broc^en unb ließ bie beim ©Rütteln na$ oben gefommene
©eite be$ SBürfel« erfennem 3* £♦ ©tegeler.
, l ) CBieä: ©iefctf. 2)iefe Seile mit ben fceiben wr&erge&enben erinnert an bai
$ar&terfotel : f. £anf. ®ef«t<W$Wtter 1877, ©. 99, 142 5tnm. 5. & &)
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2)?itt$. I, ©. 39 |>al ßoppmann bei @elegen|>eit beg Sttad&weife«
einer Äupfermüfcle im gid^olj ben $ac$ter berfelben von 1476—82,
gier ^renfcel/ ernannt Daß berfelbe, wo£l früher, eine Tupfer*
fd[>miebe in ber 93reitenfira£e betrieben $at, ifl au« bem ©runbe
überliefert worben, weil eine SBtcarie am Slltar ber £. Slnna unb
ber jmölf Sipofiel im Dom mit einer SRente von fed^ö SWarf in
biefer ©einriebe botiert war, f. ba« SBerjetd^nt^ ber SKemorfen im
Dom in ©tap^orfi 1 « {mmburg. £irc£engefcf)icf)te I, 3, ©. 596.
Der -Warne bfefe« ©d^miebe« ift intereffant wegen feine« un*
fadbftfcben, ja vielleicht unbeutfefcen Älange«. ©teub, Die ober*
beutf<$en ^erfonennamen ©. 101 jäf)lt fxini unb $rinjcl unter
bie au« 93runo entwidfelten gigennamen. SWä^er ju liegen fdfjeint
(von $rinj abgefe^en, welker ba« gleicblautenbe Appellativ fein
mag), auf einen wenbif<$en auf slaw au«lautenben tarnen ju
fctyliefjem 92ad^ SJuttmann, Die beutfefcen Ortsnamen ©. 141 ifi
ber SRame ber ©tabt ^>renjlau au« $ribi«laro entftonben. SBarum
follte ^renfcel beim nf$t aud& auf btefen ^erfonennamen jurüdf^
gelten fimnen? 2le$nli$ wirb ©tanj unb ©tenjel au« ©tani«lau«,
$remfel au« $timi«law, Süffel au« 93ugi«law, Sefcel au« Xejlaw,
£eti«law, SBenjel au« 5Benji«law fein. Der Sftame ber ©tabt
wirb nid&t in g>renfcet ftedfen, benn folc^e 93erfür$ung wäre aud&
Ui bem jum Familiennamen geworbenen Drt«namen für ba«
Mittelalter ungewöhnlich gin SÖenbe brauet gier $renfcel ob
folgen Urfprung« feine« SWamen« nid^t gewefen ju fein, ©ein
SBorname ifl gut beutfd[>, au« altem ggityeri entfprungen, bie gorm
gier ift fogar ed&t nieberbeutfd&, unb ber 9lame barf feit ben tyittn
be« im 13. 3af)rf)unbert lebenben oft genannten SWüller« gier ju
ben beliebteren unb bauerfjaftejien ber fcamburgifeben SSornamen
gerechnet werben. <£♦ 2Balt$et.
$ta$ti$t übet bie ®attt öon Slrnb tyidttftn.
i.
lieber bie neuerbing« von ©trumper & go. burc$ ?ic$ttrudf
vervielfältigte Darjhllung Hamburg« vom 3a$re 1690 enthalt
Dr. Dtto ©perling'« in Äopen^agen befmblic^e ^amburgifd^e
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<£$ronif Additio IX pag. 266 folgende Watyify, welche un$ £err
Slrd&ivar Dr. ©enefe gütigft für bie SWittyetlungen jugenriefen $at.
„2lnno 1644 $at Slrnolb $ieterfen, ein $apierfcanbler bei ber
Sörfe, bte ©tabt Hamburg mit tyren SBällen unb ©trafen in
Äupfer unb jterlicfien Slbriß bringen Iaffen, fo groß, al$ Weber
vor* noc$ na^er bte ©labt jemals in Tupfer geleget werben ijh
©old)e Xafel £at er ben bamaligen Ferren 33ürgermeifleren, ©pnbtct«
unb 9iatf)gperfonen bebiciret, unb iji i&m bie platte auf 600 $1 ju
flehen gefommen, — SWad^malö $at ber 93ucbf)änbler ©roote feine, be$
^teterfenS, Xod^ter ge$eiratf)et unb bie platte mit befommen, weld^e
er fobann Slnno 1690 an ben Drten, ba bie ©tabt jt$ veranbert
unb vergrößert \at\t, ausfielen unb $urecf)te machen laffen, bodfj
fo, baß er bie 33ürgermeifler unb Statl^erren, bie bamalä (1644)
gelebt £aben, auf ben Slbbrücfen von 1690 |)at fielen laffen,
welche« nac$ 3^ren große 93erwunberung, auc$ SBerwirrung geben
fbnnte, weswegen icj) eö ^ter anjeigen unb bie wal^re 33efc|>affen*
tyit unb Urfac^e beifügen wollte"*
n.
Die von Slrnb $ieterfen l veranjialtete Driginalfarte, beren
©perling in ber vorjie|)enttn SWad&ricfyt erwäfmt, ift »on -Webber*
meper in feinem 1832 gegebenen SBerjeidfjniß ber SBtaftcbten unb
harten ber ©tabt Topographie ©♦ 3—18) unter Sfto, 23 betrieben
unb na$ ben SÖappen ber ©enatSmitglieber bem 3a^re 1645 ju*
ge wiefett worben; ein ©remplar berfelben, auf Pergament gebrttdft,
bewahrt bie Äommerjbibliotbef ; ein anbereS, leiber burc$ SlbfAneiben
ber 2Öappen*Umra&mung verßümmelt, beftnbet ftd^ in ben ©amm*
Jungen unfereS SereinS. Die jefct burc$ ?i$tbrudf vervielfältigte
Verarbeitung ber Äarte, welche £err Hauptmann ©aebed^en« befty t,
tragt neben bem tarnen be$ Bieter ©rooten bie 3a^re«ga|>l 1690;
jte ifl Sftebbermeper unbefannt geblieben* Dahingegen fannte aucf>
SWebbermeper eine Ueberarbeitung ber ^ieterfenfe^en Äarte, welche
jwar ben SWameu be« Bieter ©rooten, aber feine 3afcregjaf)l auf*
weiji, unb von ber ft$ ein Sremplar im ©tabtarebiv beftnbet Sr-
bffcfyreibt jte unter Sfto, 41 unb batirt fie „von 1686 ober xoofyx*
fd&einlic^ ttm& fpäter", Diefe Datirung wirb barauf berufen,
*) W> au# J&amb. Äunftler^erifon ©. 188.
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31
bafj auf SonfiantiniiS fdfjon ba« Qmffiaui angegeben tfi, benn
©. 277 tyifr e$: „2lm gnbe bfefer ©äffe (beS SReuen 2BaHeS)
würbe in bem bort beftnblidjen 9tonbel SonjlantinuS 1686 tin
3ew$aug erbauet, welches jebocf) f$on 1724 abgebrochen würbe \
Q$ fcfietnt auffällig, bafj bie platte fo furj aor 1690 föon
einmal aufgelegt würbe, Stelleid)* tfi anjunefmten, baf bte
unbattrte Äarte ebenfalls bem 3a$r 1690 angeprt, baß nätnlic^
bte 3a$re$ja&l 1690 auf ber platte erft hinzugefügt würbe, als fcfjon
einige Slbjüge o$ne 3a$reöjaf)l gemalt waren» 3^enfallS wäre
ti son 3ntereffe, beibe Äarten genau ju &erglei<$en, fowte aud) ju
wiffen, ob fonfHge ©remplare son ber ©rigtnalfarte »on 1645 unb
»Ott ber Verarbeitung mit unb ofcne 3a$reöjaf)l sor^anben ftnb*
&. ÄoWraantt.
33et ©elegentyeit ber intereffanten SWacfcric^ten, welche un«
£err Dr. 33enefe tn bem neuen Domwerf au$ bem $rotocoQ
ber Sommiffton für bie ,/I)om*£etmfan$* Angelegenheiten" unb
tnöbefonbere aus bem örbbudje beS I)om$ son 1511-1676 über
bie ehemaligen Domgräber mitgeteilt $at, erlaube ify mir, na^
flet)enb bie 3nfd;rift eines ©rabftemS mitjutyeilen, welche bie
Ueberfütyrung ber ©ebeine beS $rofeffor SSincent ^MacctuS 2 &om
Domftrd^of na<$ bem Äirdjjfrtf ber SSorftobt ©L ©eorg bejeugt
Sepulchrum
Vinc. Placcii
Prof. Gymnas. Hamburg.
nat. 4 Feb. 1642 2
denat. 6 April. 1699
ex destructa aede cathedr.
Hamb. huc translatum
Anno 1804.
J ) $. ©eerj, ©efcb. ber öeogr. SBermeffungen unb ber ganbfarten SRorb*
alHnstenä (SSerlin 1859) ©. 28 macbt (vermutfilid) na* 2Bitt&etlungen
be* £errn Hauptmann ©aebecfcen, f. ©.IV) bvei 2lu$ga&en namhaft:
1) von 1645? 2) von etwa 1671 unb 3) von 1690.
8 ) ©. Sertfon b. &am&. e«rift(letter 6, ©. 60.
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% 32
Ädmmereire^nungen.
ÄSmmereirecfjnungen ber ©tctbt Hamburg. £erauö*
gegeben »om SSeretn für £amburgffd)e ©ef$i$te, bearbeitet »on
Dr. $♦ ftoppmann. SSterter 33anb: Äämmereirec^nungen »on
1482—1500 (©. I-VI unb @. 1-468). Sertag »on £ermann
©Urning, ^>ret« 6 u?.
Der »ierte 33anb ber Äämmereiretlinungen ber ©tabt $am*
bürg tfi im Drutfe »ollenbet, <£r enthält bie sollftanbigen 2lu$*
gabebüc^er »on 1482—1500 ani Driginalcober IX unb bte
»ollftänbigen Sinnafwtebüc&er son 1497—1500 au$ Original*
cober XIII, ba in golge eines 3rrt(um6, über ben ftd; ber £erauö*
gcber in ben SBorbemerfungen au^fprtd^t, im britten 33anbe nur
bie furjen SluSjüge ?aurenf$ au« biefen SRed&nungen (ttm
20 ©eiten} mitgeteilt ftnb* Sin 2ln£ang enthalt neuerbingS son
£errn 2trc$foar Dr. 93enefe aufgefunbene SluSjüge aug ben
verloren gegangenen Driginalrec^nungen son 1409—16, bie ftcfy
auf bie SRat^fapeÜe im Dom begießen*
CSanb 1 enthalt bie SRecbnungen *on 1350—1400, 93anb 2
ge&t *on 1401—70, 93anb 3 »on 1471— 1500. — Die beiben
erfien 93änbe fotfen je 8 Jf, ber britte 6 Jf.')
3Rttt$etluttgett fceö SBetetnö für #amlmrgtf#e
Der jweite 3a$rgang biefer „3Witt|>eilungen" ifl in einem
befonberen £efte im <£ommifjton$4Berlag *on ©♦ SWaufe ©ityne
erföienen unb für 2 Jf fäuflic^ Der $reiS einer einzelnen
Stummer betragt 30 -S^.
SWitglieber, tt>eld^e etwa ifcnen fe|)lenbe Hummern be$ iwtittn
3^rgange8 ergänjen wollen, »erben erfuc^t, jtc$ belegen balbigfi
an Dr. g* 33oigt, große Slllee 10, ju toenben*
Sin ©a$* unb ^erfonenregifler nrirb ber legten Kummer be3
britten 3a£rgangeS beigegeben »erben.
Dtucf ton Ib. Ob. 2Rei§net.
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üttt^eUttttgett
be$
herein* für jpötttburgif^e (Sefdjidjte*
M 3- 3. Sa^öattg. 1880. aÄatj.
2lm 21. gebruar 1880 »erftarb $rofeffor Dr. $. SB. 51. Wtn#,
geboren ju Stemlingen in granfen am 21. gebruar 1795. Der
SBerftorbene würbe 1823 jum $rofeffor an ber @ele£rtenf$ule
be$ £amburgif$en 3oJ>anneum$ ermaßt unb trat 1869 in ben
9iu(>eftottb. ?itterarifd> £at Ullrich ftc£ namentlich bur# feine
©eiträge jur Srflärung unb Äritif beS X|mfybibe$ beh 9tuf eine«
feinen ÄennerS be$ ©riecfjifc^en erworben. Unferm SSerein gehörte
er feit beffen ©rfinbung als SWitglieb an.
2lm2Kontag, bem lö.December 1879, |>ielt £err S.2Ö. CüberS
einen 33ortrag über bie £amburgtf$en Qtfytn wnb 3Warfen. Der
Stebner entwidfelte einleitend , baß QtUfytn unb 2Warfen einen
integrirenben 2#eil ber Sftumiömatif bilben, ber, wenn au$ fd&einbar
unbebeutenb unb beä&alb bisher wenig beamtet, boeb für ben
Äultur^tjiorifer ein befonbereg 3ntereffe $abe: bie SDtünjen unb
SDtebatUen gehören gewiffermaßen ju ben SReprSfentanten beg
äußeren, bie QtUbtn unb SWarfen aber ju ben Steprfifentanten beg
inneren ©taatSlebenS. — 3m Sfllgememen fann man bie Qtifytn
in brei klaffen einteilen. Die ftabtifc^en 3^^en jtnb folcfce, bie
son ber ©tabt ober ben 93e$örben auggegeben jtnb; tynen $at
©aebectyenä in feinem SWünjwerf genaue 33ead)ttmg genribmet.
Die ^rfoatjeicben jtnb fo serfc^iebenartig unb ja^Uoö, baß man
wentgfienä vorläufig über eine bloß fammelnbe 2$ätigfeit ni#t
3
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34^
|)inau«fommen wirb* SRebner befestigt ftd^ beS&alb $eute nur
mit ber brüten Älaffe, bcn 2lmt$* unb ©eroerbejeicbem
93ei ben 3lmt$* unb ®en>erbejeic$en jlnb brei Drbnungen ju
unter [Reiben* Die erjie Drbnung grenjt unmittelbar an bie ftab* •
tifc^en Betten unb mag vorläufig, bi« ftcf> ein paffenbewr 9tame
bafür gefunben fjaben wirb, @en>erbejei$en genannt werben» Die
©eroerbejeictyen legitimiren ben 3n$aber bem ^ublifum gegenüber
als berechtigt jur SluSübung eine« befKmmten ©etwbe«, £ier$er
gehören au« ber Sammlung beS SBortragenben Die JDtafler*,
Äornträger*, ©a^träger*, ?ootfen* unb ©Ziffer jeictyen, roa£r*
fc$einlic$ au$ bte giföer* unb ©<$iff$jimmermann$$eid)em —
Die jroeite Drbnung bilben bie üWetfleräetd&en, bte, ttm ben SWit*
glieböfarten entfpredjenb, tyren 3n$aber bem 5lmt unb ben SlmtS*
genoffen gegenüber al« berechtigt jur S^eilnafjme an ben SJleijler*
SRedjten unb *@ered|)tigfeiten Iegitimtren* SSon folgen SWeiffrr*
Jetten beftfct ber ffiortragenbe Zxitp* unb ©ammitmacfjer*, gramer*,
@olbf<$miebe*, 2ßet> unb gajibadfer*, CoS* unb $ud)enbadfer*,
©unbfutter*, 3hinQlt$tx* unb @lafer*3eid)en, — Die brüte
Drbnung befielt au« ben ©c f eilen jeid&en; biefe legitimiren ben
3n£aber entroeber a) bem £erberg$aater gegenüber als berechtigt
jur SBerje^rung beS fogenannten @efd)enfS ober b) bem Slelter*
mann gegenüber als fd^ulbenfret in ©ejug auf bie Verberge unb
beS^alb berechtigt jum SBieberempfange beS beponirten 2Banber*
bud^eS. Der ffiortragenbe beftfct ©efellenjeid&en erfierer Slrt »on
ben $ofamentmacf>ern, 33ucf)binbern, ßammactyern, Stöpfern, Äupfer*
fd^mieben, ©lafem unb ben SSeutlern unb £anbfd)u£macbern,
legerer Slrt nur »on ben Slempnern- — SIntyangSroeife berührt
ber SBortragenbe nod) bie Slrbeiterjeic^en ber 9teujeit, bie in feiner
©ammlung »ertreten ftnb bur<$ bie Bftd&en beS Qh>erfübrer*©trif e
»on 1874, ber Duaiarbeiter unb ber »ereinigten SlrbeitSleute*
&te angeWtc&e ®$la$t bei ©ppettfrotf*
Slm 2, gebruar biefe« 3a$reS war ber taufenbjä^rige @e*
benftag jener ©cf)lacf)t, in ber bie ©ac£fen ben Normannen gegen*
über eine furchtbare SWeberlage erlitten, £erjog 93runo mit ben
33if$öfen SDtarquarb »on £ilbeSl>eim unb 2$eoberi$ »on ÜRinben,
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elf (Strafen unb ad|>tje|)n föniglidjje SSafaUen tyren Xob fanben
unb Unjafjlige in bie ©efangenfebaft ber Reiben gerieten l .
Der Ort, an wettern biefe SRteberlage beg fac^ftf^en £eer*
bannS ftettfanb, iji uns &on gleichzeitigen ©ctyriftjlellern nicfjt
überliefert, wenn au<$ bte *on bem freiließ fpäter lebenben 2Bibu*
finb gegebene ?ofalbefcf)reibung mit 2Öabrf$etnli$feit auf Hamburg
fließen lä§t, 3n ber Sage aber iji biefeS (Sreignif mit ber
im 3afcre 983 erfolgten B^ftörung Hamburgs burd^ bte ©lawen
jufammengefloffen, nnb burcä^ bie ebenfalls fagen^afte Ueberfü^rung
ber ©ebeine ber (983 in Hamburg) Qhrfctylagenen nadj) Sbflorf
fanten bann altere ©ef$id)t$f$reiber ju ber irrigen 2lnna£me,
baf aud) ber lob berfelben C880) bei gbjlorf erfolgt fei,
wä&renb -Weitere, inbem fte bie Umgegenb Hamburgs für ben
Ort ber ©djladjt son 880 feftyielten, bie 2lnj?d?t aufhellten, baf
unter (Sbbefeätorp niebt gbftorf, fonbern ßppenborf »erftanben
»erben muffe* ©o ifl, wie i$ fd&on im 3a$re 1868 (Die mitttU
alterltcfjen ©efc&i^tSquellen in 33ejug auf Hamburg ©♦ 14—17)
ausführlicher auSeinanber gefegt $abe, bie angebliche ©d)la$t bei
ßppenborf am 2, gebruar 880 entßanben. $♦ ÄoWtttamt*
©in Seugwuflet aw$ fcet Sfrcnjofengett
SBor mehreren 3a$ren erhielt ity son einer alten Dame
eine forgfaltig bewahrte $robe Äattun, weiß mit einem rotten
SWufier bebrueft, welcfjeö fd&langenartig gewunbene ?orbefrjweige
unb burd> biefelbe in ©#langenform gewunbene 33u$ftabenretyen
barflellt, jwifcfjen welche ^eralbifcfje Milien geßreut finb* Die
©c^riftretyen enthalten in gefd^riebenen lateinifd^en 33ud>ftaben bie
tarnen ftcgreicfcer gelbtyerren ber Oejireicfcer, (Snglänber unb Preußen,
bie eine wieber&olt ben tarnen ©d^warjenberg, bie anbere ab*
wecbfelnb bie Warnen Wellington unb 33lüd)er (Blücher). 3^fe
jwifd^en bie SRanfen geftreuten 2ilien fd^einen auf granfreid) beuten
ju follen, beim bie ?tlie war befanntlicf) ba$ ©appenbilb be$
löniglid&en granfretcfjS, wetyrenb baS erjle Äaiferreid^ einen Slbler
an beren ©teile fefcte. SBeip unt> rotj) ftnb bie £amburgif$en ober
*) Summier, ®efd). t>. Dftfranf. m$i % 6. 136, 137.
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$anfeatifc&en garbem Diefer ©toff foU in ben 3af>ren 1813 ober
1814, als tote granjofen Hamburg wfeber eingenommen unb flarf
befefiigt Ratten, um fic£ einen fejten $unft im Sorben Deutf4)*
lanbS ju fldbern, son ben grauen unb Jungfrauen, bereit #erjen
warm für bie beutf^e <®<ifyt fcfjtugen, in ber Qdt getragen fein,
als in ber belagerten ©tabt bie $unbe ftcfc »erbreitete, baß baS
übrige Deutfd&lanb baS franj'ofifc|>e 3o$ abgefcpttelt £abe. Der
Drudf ift »ermutf)lic$ in einer ber $amburgtf$en Äattunbrudfereien
ausgeführt, benn son auswärts Ratten bie franjöftfc^en DouanterS
einen folgen Slrtifel fc£werli$ bur$ bie B^Ugrenje gelaffen; bud^
fann eS au<$ fein, baß bei bem ausgebreiteten Schmuggel einige
©tüdfe eingefeuert würben unb baß überhaupt bie granjofen in
ber 3*it# als fie tyre SWad^t fcfjwinben fallen, biefe fleine weibliche
Demonjiration abftc$tli$ unbeachtet ließem
©♦ & ®aebe#en8.
3ur Ocfötyte fceö ®$u(tt>efettd<
Der Äird&enföule in ©*♦ ©eorg ifi in biefem neu ange*
tretenen Styxt bie jHUe greube $u S^eil geworben, auf eine
Vergangenheit son 250 3a^ren jurüdfblitfen ju f&nnen. Die
Äir^enbüc^er ber 1629 jur $aroc$ialfirc|)e erhobenen Äirclje,
welche 1630 beginnen, serjeidjnen in biefem 3a$re ben Xob beS
8e£rerS ©arlindfS, ber juglei$ Äüfier unb Drganifl ju ©t. ©eorg
gewefen war. 33on biefem erften ©c$ulja$re 1630 an fennen
wir bie Seigrer, welche ber ©dfmle leitenb »orgrflanben $aben, wie
bie Patrone unb 2anb$erren, son benen tynen bie Äoncefjton er*
t^eilt werben tfh
Hermann Simm 1630—47: «Patrone 2llbrecf)t *on ©fcen unb
Ulritfc SBindfel,
@liaS@alli 1647—74: Patrone Ulrich SÖindfel unb 3of)ann ©ranb-
Slbrian ©alli 1674-1717, ©o|>n beS Vorigen: «Patrone
3o£ann ©cfjrötteringf unb Sodann ©<$ulte,
3ot;ann Srnfl 3onaS 1717—28: Patrone ?ubwig ©eeceler unb
93ern£arb SWatfelb.
Hermann £)e$leri$ 1728—30: Patrone 3o^ann Sfaberfon unb
SRütger Stulant.
3ofcann ©ottfrieb Dtto 1730-38: $alrone biefelben.
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?ubroig SNicolauS Sraganbin 1738-66: «Patrone SRütger
SRulant unb Daniel ©todfflet^
3ürgen ©ottfrieb £an$fen 1766 — 82: Patrone StttcolauS
©c^uBadf unb $eter @re»e*
3ol^ann ^ermann ©runenbafjl 1782—96: Patrone Silber!
Spulte unb Jranj Doormann.
£einrt$ Süfcmann 1796—1838: ?anbfcerr (Senator 3o$ann
Dieberid) Sorbet*
£einrid) ?ü£mann 1838—80, ©ofm be$ SSortgen: Sanbfcerr
Senator StnbreaS griebrid) ©palbing.
Die Sftamen ber ^rebiger, meldte bis jum 3al>re 1869 bie
2luff?d&t über bie ©c$ule führten, brausen T^ter nid)t namentlich
aufgeführt ju werben, ba e$ anberroeitig 93erjeicfmifie berfelben
giebt 3m 3al^re 1861 mar eine interimtfiifctye ©d)ulbe$örbe
angeorbnet roorben, 1869 unb 1870 würbe bie beftnitfoe Ober*
|c£ulbe$5rbe eingefefct, ber befanntlicfc jefct bie Leitung beS ©c&ul*
roefenS im ganjen ^amburgifd^en ©ebiet obliegt
1880 am 12, Januar. §♦ Htymann.
$ta$t\$t übtt bte ®attt öon %vnb ybittttftn.
m.
3n Erfüllung beS 3, ©. 31 geäußerten SBunf^eS tyeile ify
mit, ba§ baS Sflufeum für Äunft unb ©eroerbe einen frönen,
frühen Rapier ^SlbbrudP beS Slrnb s J>ieterfen'fd>en planes »on
Hamburg aus bem 3af>re 1645 beftyt. Derfelbc ift |>anbfcf)riftlidS>
CalO bejei^net: 1644. Sufluö SSrittdtttamt*
©ine 2Batfmu$te fce$ fBtutUt'Wmttd.
3m ©eftfc beS £errn & Äappefyoff befmbet jt$ folgenbe
DriginakUrfunbe auf Pergament mit ben an|)ängenben Siegeln
3oc&tot SWuele'3 unb be« 33eutler*2lmteS.
Der S3ürger 3oc$im SWuele serf)äuert an bie Slelterleute
93erent £arrieß unb SWorifc ^>elmerß unb fämmtlic^e SWeitfer beS
93eutler*2lmteS „eine SBaltfmüele jum ©teinfurty uf bem Dbriflen*
Dam benebenfi einem DrBegeplafc unter ben roicbelen, ju tyrer
SlmbtSnotturft ju gebrauten", auf 30 3a^r gegen 500 2Warf
jä&rlicfcer £auergelber nebfi einer ffiere^rung &on 50 SRei^St^alern
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bei 33oflgie£ung tiefe* Äontraft*. Der SBer^äurer »erpflidS>tet ftd[>,
auf genanntem Damm gu 93e$uf biefer 9Wü$le auf feine Soften
„tin £aufc t>on gwepen böenen &o$ f unb bie lengbe unb wette,
wie ber SBiebertauffer 2Wüele, au$ ba$ grunbtwerdf" fefort bauen
unb machen gu laffen, wa&renb ba* Slmt bie SSefd^affung bet
3Wü$len*9läber unb *©ellen auf eigene Äojfrn übernimmt. Die
#auergeit beginnt, fobalb $a\\$ unb ©runbwerf fertig jtnb, unb
gwar follen bie £äurer SWartim be* Iaufenben 3afcre* bie £auer
pro rata, JDtartfni ber folgenben 3a$re bie »olle £auer bejahen.
2Bäfcrenb ber £auerjett &aben bie £äurer bie SWüfcle unb bereu
3ube£6r in bauliebem ©tante gu tr&alten unb ben ©d&abcn, ber
buref) i£re ©djwlb bem Damm gef$ie£t ober bur$ t|>r ffiolf bem an*
Itegenben £ofe be$ 33er£aurer$ gugefügt wirb, repariren gu laffen
ober ju vergüten. SBenn bie £äurer ba« SÖaffer nid^t soflftanbig
gebrauten, fo fann ber ffiertyäurer baffelbe neben f^nen auf feiner
anliegenben SWü&le benufcen; wenn er tynen aber ba* SÖaffer,
beffen fte felbfi benötigt finb, mit ©ewalt unb gegen tyren SffiiUen
wegnimmt, fo foD er bem Statt ber Seutler 30 2$aler ©träfe
galten. Da* 33eutler4lmt foll jebo$ SWiemanben, ber bem Slmte
nic£t angehört, gejktten, ?eber auf bie SÖalfmüfcle gu bringen unb
gu walfen; im UebertretungäfaHe &at e* bem Maurer 30 Später
©träfe für jeben benufcten „tum" gu gafjtem 5Wa$ Ablauf ber £auer*
gett fönnen bie Maurer, wenn fie fid) mit bem SBerJtfurer ober
beffen Srben über eine Verlängerung berfelben nid&t gu vereinigen
vermögen, Slüe* fcerauöne&men, m$ fte gu 33efcuf tfcrer arbeiten
hinein fcaben bauen ober ma$en laffen. — Hamburg, 1632 Slpril 2h
£♦ ÄoWmamu
3Rag< Sodann &ot$ttbtd.
Die erfle ©ucfcbrucferei gu Hamburg war, mit ?appenberg
(3ur ©efefj- b. 53u#brudferhmft ©. XXIH— XXVII) naefcgewiefen
$at, btejentge ber ©ebrüber £an$ unb Stomas Sorcfjerbe*. Slu«
tyr finb bie früfjejien Srgeugntffe be* £amburgifcben 33ud&brudP*
im 3a^re 1491 hervorgegangen, ©päter wirb Stomas 33orc£erbe*
nid&t me£r erwäfjnt; oon £an* bagegen, ber 1490 ba* ^Bürgerrecht
in Hamburg erworben £atte, jtnb no# Drudfe au* bem 3abre
1510 befannt
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Die nacfyfolgenben Sftotijen aus ben Äammereirecfjnungen bt*
jie^en fic£ auf ba$ #<*"$* m welkem £an$ ober — wie er fcier
&eij*t — SWagifier 3^ann ©orctyerbeö feine Dfftcin faiit*
2lm 10- «Jamtar 1505 »erfaufte nämli$ t>te ©tabt für 30$
eine ja&rltd&e JRente t>on 2$, bie fte bis ba^in au$ bem grbe
be$ SWartin Dlbel^orjl belogen fyatttK Diefe SRente begoß bie
©tabt feit bem 3a$re 1483, in Nettem jie biefelbe für 30$, in
bem grbe beg Äonrab oon Dalen gefauft £atte 2 * Äonrab bon
Daten bejahte bie SRente 1483-88; 1489 unb 1490 SWagifier
3of>ann Valentin, 1491 unb 1492 SWagifier 3of>ann 93ord>erbe*,
1493-1502 £an$ Dlbe&orfi, 1503-1506 2»artin Dlbe&orfl
Die?age biefe$@rbe$ wirb 1505 betrieben: in ber $eljer*
jirafe an ber 6cfe be$ ©ucfjbrucferS 3o{iann (in platea pelli-
ficum in chono Johannis bokedrucker), 1483 wirb fte bejeicfynet
als an berßcfe ber £unbefira§e (in chono platee canum). Da*»
naty f)at alfo bie ältejle 93uc$brudferei Hamburgs an ber ßtfe
ber 35eljerffra£e unb ber £unbe* ober S3ecfmac^erflrage gelegen.
Sine Durc&ftcfyt ber (Srbe* unb 9tentenbüd>er biefer fttit
tofirbe wa^rf^einltc^ nocf) eftoag -WäbereS baräber ergeben, ob
SWagifler 3o$ann 33orcfjerbe$ immer nur 9Jttet£er ober ob er 1491
unb 1492 ©gentbümer beä betreff enben (SrbeS geroefen ift.
©er war 2flag. 3ofcann Valentin? &. Sojtytiiamt*
3n $infid)t auf ba$ „große ©liic!" ber JRepergefellen in
Hamburg unb ba$ „©lücförofcr" in ©obmunb (3, ©♦ 27,28)
interefftrt ttieüeic&t 9Wan<$en bie SMitt&eilung, bafc ba$ SKufeum
für Äunfl unb ©eroerbe ein jinnerneS ©lüdteröfcrc^en ber 95ädfer
in ©tabe bejtfct Die 3nfd^rift beffelben lautet:
Dises . ist . der . Weisbecker-
Gesellen, ihr Glück -Röhrken.
(folgen (SmWeme unb tarnen.)
1687.
Unten befmbet ftcf> hinter timm in ba$ Sinn eingelaffenen
2Refftng*©itter ber ©ürfel. SuftoS fteitt&mamt*
l ) &{& 5, 6. 34. 3 ) JLsOL 4, ©• 4.
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It)d)o bc Söta&e'* »tlbfäule*
3m 5. 33anbe ber ©d)U£olMauenb. 3af)rbücf)er (1862)
©. 50 2lnm. erjagt ber serftorbene $aftor £anfen, ba£ jtd) auf
bem 1861 abgebrochenen SBanbSbefer (Schlöffe eine 33ilbfaule be$
Xi)d^o be 33ra$e *on £ol$ befunben f)abe. Da ber berühmte
2ljtronom beTanntlicfc 1597—98 auf btefem ©cbloffe bte ©afU
freunbföaft £einri$ 9ian&au 1 $ genoß *, fo ift bte SBermutyung
.fcanfcn 1 *, baß feine 33i(b faule au$ jener 3?tt geflammt f)abe, nid)t
unroa£rf<$einlid^ ©taub unb Xüncfje waren freiließ für bie (£r-
Haltung ber ©tatue ungünfiig geroefen; immerhin aber wäre e$
»on 3nterejfe ju nriffen, ob biefe ©tatue erhalten tft unb roo fte
ft$ ebentuell beftnbet» £♦ Äoppmanm
gefftng'S Sobtenmaöle-
Die 1781 üom SHebailleur ÄruU ju Sraunfc^roeig angefertigte
XobtenmaSfe ?efjtng$ ifi unlangjt aon Hermann £)&m fjiefelbfi,
©t. ©eorg, ©tetnbamm 109, p^otograp&irt C^>rct^ 1 *4 50 ^),
unb bietet intereffante 33erglei<$e mit ben bret befannten Original*
Portrait* ?efftng$:
1) »on Sifcfybein, um 1760 gemalt; aon ben 9ia$fommen
be« ©tabtratys 3). grieblaenber in 33erlin ber Sftationalgallerie
gefd&enft, pf>otograpfcirt »om pf>otograpfcif$en ffierein in ©erlin;
2) bon ©eorg DSwalb Wlay, um 1770 fflr ©leim 1 « greunb*
fc^aftStempel gemalt; 1860 gefl son 2lbolp|> Sleumann, 2et>jig,
griebr, ©ranbfietter;
3) *on 2lnton ©raff, gemalt im ©eptbr, 1771 ; big 1840 tm93eft&
ber ©cfjroalb'fc^en, bann ber $e&möller 1 fcf)en gamilie in Hamburg, 1 878
für 2600 Jf »erfauft an ben@tabtgeri$t$raty ?efftng in ©erlin, einen
©ro&neffen be« Dieter*. $f>otograpfcirt 1869 bon ©eorg SBotf &
<Somp v Slljlertwiete 8, $rei$ 2 Jf. %. %. @row*
l ) 3eitfd>r- 3, 6. 375. Ueber ipeinridj (Ran&au hantelt 9). #a$fe in ber
3eitf«r. f. ©c&U£ol(b2auenb. @ef*. 8, ©. 331—48.
3>ruÄ »on Ib. ®. SWeif ner.
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ÜttttljeUitttgett
be*
Öerem* für ^amliutgtfdje ©efdjtdjte*
M 4. 3. Safcrgang- 1880* 2tyrü*
2lm SJJtontag, bem 12. Januar 1880, |>telt £err $aftor
Ctebolb t au$ Sfltona einen Vortrag über ben Äampf sor unb
in ?übetf am 5. unb 6. 9io&ember 1806. SKa$ ©fijjirung be$
3uge$, melden nacfj t>er ©d;lad)t son 3ena ein serfprengter
preugifc^er #eere£tl)eil unter 33lü$er'$ gü^rung nacfj bem nörb*
liefen Deutfcfylanb nafmt, fd^ilberte ber SBortragenbe bie ?age ber
Dinge unb bie Stimmung in ¥übecf, beffen 33eroofcner jtc|) fern
»om Äriegefcfyauplafc roetynten unb eine 33efefcung ber friebli^en
unb neutralen ©tabt bur$ frembe Xruppen, gefetyroeige benn bie
©räuelfcenen einer Srftürmung unb ^lünberung für eine Un*
möglictyfett gelten. -Kalbern 33lürter fi$ mit feinen Gruppen
C25,000 2JJann) na$ Cübecf gebogen, entflog er jt$ jum SBiber*
flanbe, serfcfyanjte ftd§> notdürftig, fonnte aber bie mit groger
Uebermacfyt anbringenben granjofen (75,000 SWann) nid;t jurücf*
galten, muffte, bie 93ertl)eibigung ?übecf$ aufgeben unb capitulirte
barauf 5Wo». 7 bei Jftatfau. £)ie in ?übecf einbringenben granjofen
beljanbelten bie ©tabt als eine feinbltcfje, unb erhoben md)t nur
fc^roere (Kontributionen, fonbern gaben jt$ auefj ber ^lünberung
unb allen 2lu$fd?»etfungen tintö roilben Ärieg$f>eere$ $tn, rooburcfo
unfagücfyeS Ceit> über ?übecf$ 33eroo^ner hereinbrach*
®m 33rtef ßefftng'« an Dr. SÄetmantS*
3n ber Sonntagsbeilage $lo. 7 jur Stofjtföen 3 ei ^"8 * om
15. gebruar 1880 unb bana$ in ben Hamburger Sftad&rid&ten
4
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aom 17* gebruar b. 3. ift ein bis bafjin unbefannter ©rief
@. @. Cefftng^ »erbffentlic^t, son bem i$ in bcr (Sonntagsbeilage
Sfto. 9 jur SSofftfc^en 3*to*ng som 29. gebr. b. 3. nadjjutoetfen
serfucfyt £abe, ba§ er an Dr. 3of). Sllb. #einr. SfteimaruS gerietet
fei. Dur$ bie ©üte beS gegenwärtigen 33ejt$erS beS ©riefet,
£errn SanbgericfctSbfrector ?effing in 33erlin, fcabe icf> eine Durfte
jeicfjnung erhalten, no$ welcher baS ©treiben correcter als im
erften Slbbrucf mitgeteilt »erben fann. SS lautet fo:
P. P.
#ierbej) erfolgen mit bem ergebenden Danfe jurücf:
1. Die fämtltd^en £offmannfd)en 2Jtfpte über ben Justinum.
2. ein Sonsolut son SWfpten beS feel. SReimaruS Sfto. 271 in
Quarto.
3. bie Phil. Transactions Vol. LI u. LEI.
4. HilTs Review k.
5. Prynn's Histriomastix.
6. Reimari Vita Fabricii.
7* 3wep Manuscripta de tribus impostoribus.
8. Examen de la Religion unb
9. Charron de la Sagesse.
DaS ift alleS, roaS icj> bie lefcte fyit an Supern son Dero
©üte gehabt £abe. Die £ebenjhtitf$e Dissert. de Gemmis ad
Plinium £aben ©ie mir erlaubt mitjunebmen. Slber bie 6 ©tücf
einzelner 33lätter son £ageborn, bie i$ gleichfalls nocfy l)abe, ftnb
unter meinen papieren unglücflicfjer SBeife verpacft. ©ie follen
inbe§ Sn>. #o$ebelgeb. ni$t verloren fepn, fonbern fobalb icb in
SBolffenbüttel auSgepacft fcabe, unfehlbar jurücffommen.
SBegen beS Seroujjten »erbe ify auf allen gall folc^e Slnftalt
machen, ba§ eS bur$ bie britte #anb nieinanben als feinen rechten
Ferren überliefert werben foll. 3$ b<*be noc|> bie S£re midj
münblicty
Dero
fernerer greunbfcfcaft ju empfehlen.
Hamburg ben 10. 2lpr. 1770. Sefjing.
Da§ ber Slbreffat biefeS S3iKetS fein anberer als ber
Dr. SReimaruS fein fönne, ergiebt ftd§> mit ©ictyerl^eit auS einer
a3ergleic|>ung ber beiben SluctionSfataloge, nacb melden bie ©üc&er*
fammlung »on £erm. ©am. JReimarus im 2Jiai 1769 unb gebruar
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43__
1770, bie feinet ©ofcneS im 5Warj 1815 aerfauft worben ffl
Der erfle enthalt alle »on Cefftng aufgejagten ©tücfe auger
SRo. 3, 7 unb 8, unb jn>ar fmb SRo. 4, 6 unb 9 au^brücfltc^ als
nic^t tterfauflicfy bejei^net, weil bie grben fte ft$ refemert Ratten 1 ;
unb in bem gleiten werben in ber Xtyat auger biefen bret 9tum*
mern auety no$ Sfto. 3, 5 unb 7 aufgeführt, 9to. 5 mit bemfelben
Defect wie tm erften Äatalog, 9lo. 7 mit ber Semerfung, bag
fte. son #erm. ©am* 9teimaru$ eigner #anb getrieben fei 2 . Dag
•Wo. 8 ftcf> in betben SRetmartfc^en Katalogen nic|>t fmbet, fann
fein SSebenfen erregen, ba mehrere dummem in ber 33ibliot£ef
be$ SBaterS als fe^lenb bejeicfynet fmb, unb in ber beä ©o^neä
»ergebene Sonsolute »on Schriften o^ne nähere 33ejei$nung be$
3n£alt$ aufgeführt »erben, ©enügt boefj für unfern 9la$toei$
be$ Slbreffaten eigentlich f$on ber Umftenb, bag Dr. 9teimaru$
im Slprtl 1770 bie von ?efftng ermähnten ^anbfc^riftlid;en Unica
befejfen £at. Die unter Sfto. 1 unb 2 genannten SDtanufcripte
gehören nämlicb ju ber grogen Sammlung au$ ben 53ibliot^efen
son 3. 21. gabriciuä, £. ©. SReimaruS, 3of>- 2lbolp£ £offmann
unb £einr. 2öaltf>er @erbe$, welche mit ber jroeiten Hälfte son
£. ©. SReimaruS Suchern ungeteilt ju Äauf angeboten würbe,
aber bei ber Sluction feinen Slbne^mer fanb. $Racj> 3>eterfen
(@efd>. ber £amb. ©tabtbibliotbef @. 83) feinen biefe £anb*
[Triften ®nbe Slpril 1770 naety Äopen^agen »erlauft ju fein; fte
roaren jur 3*ü unferä ©riefet {ebenfalls nocj> in ben £änben
ber 5Reimarif$en Srben.
3)ie ^offmannfcfyen SWanufcripte über ben 3uflmu$ — e$
ift ber in ben SBolfenbütteler Fragmenten unb in Ceffmgä fleinen
tyetfogifc^en ©Triften »ieberl^olt angebogene 3uftinu$ SDtartpr
gemeint — »erben fc^on in ?efftng$ Sollectaneen unter „|)am*
bürg" (££. XIX ©. 377 £empel) erwähnt. Ueber tyren 33er*
fafier »ergl ba$ £amb. ©cjjriftßeUerlerifon III ©. 316 ff. Da«
Som>olut SReimarifcfjer 2Ranufcripte SRo. 271 enthielt naety Slngabe
ber Bibliotheca Keimariana u. a. bie ©polten ju 2lefc£tne$ Sieben
xcctcc TtftccQxov unb tisqI naqanqaaßsCaq, son benen ?efjtng am
l ) 9*0. lf.n@ 230 f., 9*0. 2 f. n ©. 229, 9*0. 4 f. I 6. 232, 9*0. 5
f. II ®. 137, 920. 6 f. H ©. 186 unb 9*0. 9 f. I 6. 221.
8 ) 0*0. 3 f. I e. 149, 9*0. 5 f. II ©. 66 unb 9*0. 7 f. H &. 165 f.
4*
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13. Dctober 1770 5Rei$fe Äunbe giebt mit bem 93emerfen, er
fönne leicht ba»on bie Slbförtft »erraffen (Xf>/ XX, 1 ©. 375
#empel). 3n Vol. LI ber Philosophical Transactions intereffterten
?efjtng otyne 3w>eifel Josiah Colebrooke's Experiments concer-
ning the epcaustic painting of the Ancients; berfelbe Solebroofe
$at in Vol. LIII einen Sluffajj de salutari cicutae recentis
herbae usu Berbffentlicbt. Jo. Hill's Review of the works of
the Royal Society of London, Lond. 1751 fyaüt Cefftng bereite
am 7. Januar 1769 bei Ääjhter gefugt Cl^ XX, 1 @. 311)
wegen ber barin »ermüdeten Äritif »on Dtngle^S älbbanblung
über bie Sbelfteine, auf welche bie Sitten ju graben pflegten; er
wollte biefelbe für ben 81. antiquarifcfjen ©rief nu$en ($#. XIII,
2 ©. 241). 3n bem nie aufgeführten britten I^eil ber 2lntiqua*
rifc^en ©riefe fjatte bann au$ bie £ebenfhreitfcbe Differtation de
ordinibus gemmarum verbis C. Plinii ex ejus Naturalis Hi-
storiae libr. XXXVII, qui totus de gemmis est, Lips. 1747
grroatynung ftnben fonnen. Der Histriomastix, the Player's
Scourge or Actor's Tragedie, wherein is largely evidenced,
by divers arguments, by the authorities of sundry texts of
scripture, of 55 Synods, of 71 Fathers etc. that stage-plays
are sinful, heathenish, lewd, ungodly spectacles and most
pernicious corruptions, condemned in all ages, as intolerable
mischiefs to Churches, to Republics, to the manners, minds
and souls of men ; and that the profession of play poets, of
stage players, together with the penning, acting and frequent-
ing of stage-plays are unlawful, infamous and misbecoming
Christians. London 1633, ein Duartant son me£r als taufenb
Seiten l soll Don Ausfällen gegen ben englifcfyen #of, l)atte fetoen
»erfaffer SBilliam $rpnne (1600—1669) beibe Ctyren gefojiet;
Cefftng^ 3nteref[e für bie Schrift mochte no$ befonberS burc|>
ben Hamburger Xfjeaterftreit geroecft fein, ben er Don Slnfang bis
ju @nbe miterlebt fyatk 0>fll. Xf), XIX ©. 533). Die SReimarifd&e
Vita Fabricii unb ba$ gottlofe S3uc^ de tribus impostoribus
ftnb befannt; mit ber folgenben 9io. 8 roirb roo^l, wie mir mein
greunb SSerttyeau mitteilt, ba$ Examen de la religion, dont
l ) W (Suriofum mag erwalmr werben, baj? er 1815 in ber 9*etmarifd)en
Sluctton für 4 €d>illinge wegging.
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on cherche l'eclaircissement de bonne foi, attribue ä Mr. de
St. Evremont. Trevoux 1745 in 12° von be la ©erre gemeint
fein. 93on ?efjmgS S3efd)äftigung mit Gtyarron findet ft$ eine
©pur in feinen Gollectaneen CS$. XIX ©. 300, vergl. ©. 576).
2BaS entließ bie „6 ©tücf einzelner ^Blattet von £ageborn" an*
gel)t, bie ber erfte Herausgeber unferS SriefeS auf bielanbfdjaft*
liefen ©tutien unb SfcarafterfSpfe (S^riftian ?ubwigS gebeutet £at,
fo wirb man e£er geneigt fein, fte auf bie Mannten Äarten*
blätter ju bejtiefrrn, auf welchen griebrief) feine gelehrten SBotijen
ju fammeln pflegte, ßinen S^eil berfelben fyattt @Iife SReimaruS
abgetrieben, unb ?e[ftng fagt felbft, bafj er fte bei i&r gefeiten
|>abe (ßollectaneen s. v. £ageborn, £1). XIX ©. 374).
ÜJJan ftebt, ein unmittelbarer 3 U fammenl^ang jwifd&en ben
auS ber SReimarifc^en 93ibliot£ef entliehenen 93ficfyern unb einer
aufgearbeiteten ?efjtngf*en ©c&rift lä§t jtc|> nic^t nadjweifen, unb
infofern ifl es niemanb *u verargen, wenn i&m baS Siüet re$t
langweilig vorfommt. SS iji aud) nicfjt einmal als 33emeiSftöcf
für ben 9?erfel)r VefftngS mit bem SReimarifc^en £aufe wafcrenb
feines Hamburger SlufentyaltS von SJelang, ba berfelbe bereits
bur$ baS ältere Datum eines no$ ungebrueften SriefeS beffer
bezeugt tfl (£b. XX, 1 ©. 737 21. 3). Unb bocf> gewinnt baS
unföeinbarc ©ctyriftjlficf, fobalb ber Slbreffat feftße|)t, bur$ feinen
©$lu§ eine ni$t geringe SBebeutung. DaS in ben legten 3^len
ermähnte mpfterißfe „5Bewu&te" fann ja nun nichts anbereS fein,
als jenes unvollftänbige 2Wanufcript von £• ©. JRetmaruS 1 ©$ufc*
fdjrift, unb wir erhalten alfo £ter ben erften urfunblic^en SRac&weiS
barüber, wie Vefftng ju biefer £anbf#rift gefommen fei. SBaS
bef ©4>lu§ beS von mir juerfi veröffentlichten Briefes beS
Dr. SReimaruS vom December 1770 (Xfc. XX, 2 ©. 423) afjnen
lieg, ba§ ber Doctor felber ?efftngen bie £anbfcf>rift ausgeliefert
£at, lieft man £ter beutlid) jwifc^en ben 3^™/ unb bie 3Ser*
mutyung, ?efftng fönne eine ber in Hamburg bamalS curfterenben
Sftjtyriften von Steilen beS JReimarifäen SBerfeS als tyerrenlofeS
©ut bur§ 3 u faU erworben £aben, fällt ebenfo Da^in, wie bie
fable convenue, glife SReimaruS £abe f)inter bem SRücfen tyreS
SBruberS 2efftng bie Rapiere jugefieeft.
DaS wäre benn immerhin ein niefct verächtlicher ®ttoinn für
bie 3luf£ellung ber ©ejie^ungrn ?efftngS ju ben Weimarern, unb
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mattier efle ?efer, ber ju t>er 93efanntmad)ung biefeS 33iflet$ bie
9lafe gerümpft tyat, wirb au<$ tyier baä SÖort be$ unermübli<$en
gorf<$er$ betätigt ftnbett: „2Wan muß aud) in ber gelehrten Sßelt
j)übfcf) leben unb leben laffen. 2Ba$ un$ nic|>t bienet, bienet
einem anbern. 2Ba3 nur weber für mistig nod) für anmutig
galten, $ält etn anbrer bafür. SBieleö für Hein unb unerheblich
erflaren, tyi§\ öftrer bie ©cfywadje feinet ©eftc|>t$ befennen, als
ben Sßerty ber Dinge fdjäfcen". 9tebli$* .
2tu* be* Sofwtm $frtebrt# ©temers 2tuf$et#mötgett
über bte ©eföttfe feiner SJamtlte*
3m 33ejtfce be$ £errn faftox 33. & SRoofen beftntet ft$
ein alter, eng befefmebener golio*33ogen, welker in einer Sftei&e
»on 5Wotijen eine 2lrt gamilienc^ronif enthält, bie »on 3o&ann
griebriefy ©iemerS in Hamburg etwa im 3al^re 1754 nieber*
getrieben werben ifl #ierau$ mag ftolgenbeS mitgeteilt werben.
De« ©cfjreiberS ©rof&ater mar 3o£ann ©iemerä,
33auert>ogt in ©teinbeef, welker »tele ßinbpr gehabt, bie aber na$
bem früljjeitigen Slbleben ber (Sltern „wegen ber ÄriegeStroublen
»on £au$ unb £ofe »erjaget werben, baf* Äeiner jM; fcat toa$
ju gf tröffen gehabt". Deffen am 15. 3anuar 1677 ju ©teinbeef
geborener ©otyn SWattfciaS ©iemerS ifl 14 3at>re alt naefj
Hamburg ju bem Ädfe^änbler ^>ar0 in ber ©pringeltwiete ge*
fommen, fyat bort „7 3a|>r e^rltc^ »or 3unge unb 7 3a£r »or
©efell gebienet", unb ftcfc am 10. 3Wai 1706 »erl)eirat£et mit
SBiebfe SßoltcrS, be$ 33äcfer SönnieS SßolterS in 33ramftebt Softer;
er flarb 30. 2tyril 1740. 2lm 15. SWosember 1708 warb $o*
l)ann griebrid) ©iemerS geboren Ceiner feiner Jaufpat^en
war Sa$per griebri^ ©iemerS S3aueroogt ju @<$iffbecf l ;
er trat 1722 in ben Dienft bei fetner SDtutter ©cfywefter, ber
SBSittm ©cfyier^orn, tit 5£ $a£r fpäter „tyren Äeller" an 2Jtattf)ia$
©iemerS mit ber SSebingung übergab, ba§ er tyr „auf 6 3al)re
alle 3afcr 100 |L jum SRecompenS jaulen folle". Unfer 3of>ann
SBabrfc&einltd) ein SBorfabr be$ am 3. 2)ecbr. 1862 fmberloä wrftorbenen
<5a$i>er $nebric& ©temer$ in ©cbiffbetf.
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griebridj) ©iemerS verheiratete ft$ 13. 3um 1736 gum erflen
2)?ale mit SWargaretya be$ £arm SWacfenS au$ SReitbroof Softer;
e$ rourbe „eine £ocb$eit gehalten von 52 $aar als eine Säuern*
^odjjeit fein fann, jte Ijatte brei £age lang gewähret, unb ben
Sonntag barauf mürbe 9tod)tag gehalten von 40 paaren"* 9tac&
betn (1748 erfolgten) lobe ber erften grau, mit melier ©iemerä
4 ©6f>ne unb 6 lödjter gehabt, |>eirat^ete er am 3* September
1749 be$ Sllbert Dittmer Softer Dorothea; bie £o$jett warb
gehalten in be$ „#errn Setter SDtarfeliuä 1 ©tanber £aufe mit
14 $aar £od^eitgäflen" ; am ©onntag warb 9iac^tag gehalten
in Siüroarber an ber 5BiU feite bei £arm SBitt auf £errn 2lnfel*
mann'ä £of 2 , nac^bem er 2 läge vorder „burety einen Säuern*
^od^eitbitter feine Ferren gactoren nebft guten greunben unb
SJerwanbten 54 $aare" £atte bitten laifen, unb fuhren von #am*
bürg am ©onnabenb 6 ©tuljlroagen mit ben £o$jeitleuten burefy
£am unb £orn na$ 33iÜ«>ärber, voran auf einem Sßagen ÜJiuftfanten
mit £eerpaufen unb 6 trompeten ; bi$ jum fWontag Slbenb roa^rte
bie geftlicbfett unb tvarfc „biefer 9lac|)tag von allen 2Wenf$en fo
allta geroefen, geritymet unb gelobet, bafc eä ©ottlob in grbtylicfjfeit
o^ne einige Unruhe iji jum @nbe gebraut, roobep ein fc^öneä
Sßetter barbep angetroffen".
Sin jüngerer Sruber be$ 3^ann griebriefj, 2Wattl)ia$
©iemerS, geboren 13. November 1710, erlernte ba$ Qimmtx*
Ijanbroerf um> ging t>ann in bie grembe* 3m 3a£re 1737 roar
er in SSerlin, tvo eine anbere ©djroefter feiner 9Wutter an einen
in ber ÄBnigSgaffe tvo^nfcaften Kaufmann 3o£. 3o$. SReinbolb
verheiratet roar. Die grau föeinbolb Ijatte einen £anbel mit
*PorcelIain, unb „war fetyr £ocj> angefebrieben bei ber Königin
unb fcatte bie ©nabe unb @£re, ba£ bepna^e alle 4 Sßodjen ber
Äbnig ibr befugte unb tyr n>a$ abbanbelte". 9lad) ben 2Wittl)ei*
lungen biefeS feinet 33ruber$ giebt 3ofcann griebric|> ©iemerä
in feinen Slufjeid^nungen ausführliche Sftacfjridjten über einen
! ) (lieber biefen intereffanten Tanten f. d. Sebebur, ©er ©ebufoe 2Jtarßltu$
d. Söerlin, ©Triften b. Vereins f. b. ©efeb. b. ©t. 93erlin ig>cft 2,
95erlin 1870, ber benfelben wn ber ©tabt SJtarfetße ableitet. ä.£.)
2 ) 3llbert ffiobrigo Stntfelmann, ffiatb$berr 1722, wftorben 1757. $er=
felbe war QNgent&ünter be$ iefct 2R. ©tubbe'fcben ®eb6ft$ im erflen
Üuartiev von iStllroarber a. b. Sötllt*.
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Xumult ber £anbmerfSgefellen tn ^Berlin, in meinem SWattyiaS
©iemerS eine gemiffe «Rolle gefpielt ju £aben febeint. greilid»
erfc^eint biefe (Sraä&lung niebt gan* juserlafftg, benn meber bie
93er(iner G^ronifen noeb aueb amtliche Slcten jener 3^*' berieten
son jenem Vorfalle, Der titelt unermäbnt mürbe geblieben fein,
menn er foldje 2luSbe£nung erlangt fyattt, mie bie ©iemerS'frten
Säuberungen barfleüen, 5Wan mirt> beSfcalb veranlaßt, biefe als
praljlerifcb übertrieben ju erachten, um fo me^r als — wie aus
anberen Slnmerfungen auf bem 33latte (eroorgr^t — Der 2Wattl)iaS
©iemerS ein unruhiger unb serfebmenberifeber ©efelle gemefen,
ber fcbließlicf) im 3al)re 1743 na$ 2lmjlerbam ging, um jtch für
Dftinbien anwerben ju laffen,
©ein 2lufent£alt in ©erlin fiel in bie 3* 1 '*/ <*W Äöntg
griebrieb SÖityelw I. ben 5Bau »on Käufern in 93erlin befahl,
als ber Äßnig vom SWagtfhrate verlangte, baß jä&rlic|> 200 Käufer
erbaut mürben, als Sauten felbfi jmangSmeife auSgefübrt mürben
unb ben botyen ^Beamten ber 33efe£l warb, ftcb eigene Käufer ju
bauen. Qu biefen SluSgaben motten melfacfy bie ©elbmittel
mangeln, unb bie SSauberren mußten befirebt fein, möglich billig
ju bauen. 2Jitt ben SWeifiern aller £anbmerfe marb wr$anbelt,
unb biefe erfuebten, mie jene gamilien*9totijen erjäblen, bie 2ln*
orbnung machen ju dürfen, „baß bie ©efellen gebunben fein
fottten, beS XageS 2 ©tunben länger als fonft ju arbeiten unb
einen ©reffen mentger beS XageS ju erhalten, als fonjl ber @e*
braueb ift". 3n biefe gorberung aber milligten bie ©efellen
niebt unb flellten bie Slrbeit ein, morauf fte, mie ©iemerS berietet,
fammtlub in Slrreft gefommen feien. SWattbiaS ©iemerS febeint
einer ibrer ©precj>er gemefen ju fein; als ibm auf Dem SRat^
baufe vorgehalten morDen, baß Die ©efellen bie gorberung ein*
ge^en müßten, mill er jtcfj entfcbulDigt unb geantmortet bflben „man
mbge bo$ juerft diejenigen fragen, bie grau unb Äinber j)aben;
fßnnten bie ba»on leben unb ju reebt fommen, fo müßte er eS ftcb
au§ gefallen laffen", unb als man bann meiter in $n gebrungen,
£abe er gefagt, „menn er eS einginge, fo mare er feines SebenS
ni$t fidler, fonbern man mürbe tyn tobt fragen; man folle ©ott
*) ©er SBorftonb beö herein* für bie ©efebiebte ^Berlins ftatte bie ©üte,
über bie erjdblten fcbatfacbeu 0tacbforfd>ungen anjufteüen.
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fürchten unb ben ÄBnig el)ren, wer aber ben Slrbettern feinen
Lojm entjietye, ber fei ein 93luttyunb". ®n fobann befragter
3immergefefle, ein Letpjiger, babe baffelbe gefagt, ebenfu ein britter
beS £anbmerfS, fowie ein SWaurergefeÜe nnb ein £ifc|>ler. 2>ar*
auf feien fte „für SRebellerS angcfeben" unb gefdjloffen auf bie
2Bä$e gebracht, wo fte 18 2Bo$en gefeffen, unb tynen bann tyr
XobeSurtfceil serfünbigt fei. auf prfpradje jebo$ bet ÄBnigin,
an meiere bie SBerwanbten beS ©iemerS ftdb gewenbet, fei 93e*
gnabigung erfolgt, nacktem ber SftattbtaS Siemes »or ben Äönig
felbfi gebraut werben, „boefj £at er no$ 14 Sage bei SBaffer unb
93rob im ÄalanbSbofe (beut bamaligen ^Berliner ©tabtgefängni§)
jtfcen muffen, womit eS abgetan gewefen".
3- % »oigt.
&te ßebettSmtttel unb t&re greife im 16- So^^uttberl
Angaben über Lebensmittel unb beren greife in Hamburg
wfifcrenb beS 16. 3al^r^unbertS fmb niebt feiten, gfir baS 3abr
1504 jj, 33. finben frcj> fol$e in ber fleinen ©etyrift über ben 6ont>ent
ber SJeguinen ©. 12. 9tod> SluSfüfjrlictyereS laßt ft$ über bie
Lebensmittel unb einzelnen ©ertöte auS ben 3a|)ren 1572 bis
1579 aus ben alten £auS&altungSbüctyern beS ÄloRerS ©f. 3o*
fcanniS mitteilen.
Die 3ungfrauen fpeifien aud) na$ ber ^Reformation gemein*
fdjaftftä) unb jebe jaulte ein jäfcrlidjeS Äofigelb son 5$, 10/?,
bis im 3atyre 1580 bie Sinfünfte nicfjt meljr ausreisten, um ben
Xifcfy wie biSber ju serforgen, weSbalb Dom 1. Setober an jebe
Sungfrau flau ber Verpflegung 80 # jä^rlic^ nebfl Neuerung unb
eine Äornlieferung erhielt unb t>on ber S^fong beS ÄoflgelbeS
befreit mürbe. 2luS biefer Vereinbarung ift son allen ©efdjidjt*
fc^retbern ber ©$lu§ gebogen, ba§ bie 3ungfrauen ju tyren ga*
milien jurücfgefcbidft feien, bis bie SSer^ältniffe beS ÄlojlerS jtcj>
gebeffert Ratten, waS aber nid&t ber gaü mar. ©ie blieben er*
weiSli$ im Älofter, übernahmen aber unter ben angeführten 33e*
bingungen tyre 33eföftigung felbft
2luf ben SEifcty fam gleifc^ son Cdjjfen, frifcb unb geräubert,
Schafen, Lämmern, gammeln (33ot|)linf), wenig som ©cfjmetn unb
feiten som Äalb, Sfteb unb £afem ©efauft würbe 2ttettwurft,
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anbere ©urPforten murben tm #aufe Berettet, ba man felbft
fcbladjtete. 93on ©eflügel fommt »or: fette ©anfe, Qtyncv,
junge Kufen, Snten (Slantfagel) unb gtnfen. an giften werben
genannt: älale, grüne, mei§e, gefaljene unb 3Bummel*2(ale, SBacf*
ftfdje, S3ücflmge unb ©trobbüdflinge, SButte, frifcb unb getrocfnet,
Dorfcb, frifcf) unb gefallen, £e$t, geringe, 93rat£eringe, SSoU*
geringe, Kabeljau, Karautfcfyen, Karpfen, ?acf)S, grün, trocfen unb
gefaljen, Neunaugen, trocfen unb eingemacht, $lütfftf$e, Duappen,
Stot^fcbar (gewetzter ©tocfftfcty) unb KÜppftfc|>e, 6cj>nepel,
©(Rollen, ©tinte, ©t6r, ©turen unb enbltc^ nocf) Krabben, Krrbfe
unb SJhtfcfjeln.
SBentg jatylreid) ftnb bte ©artenfrücfcte. @$ merben gefauft:
Sonnen, SJud&metjengrüfce, Srbfen unb grüne Srbfen, #afergrü$e,
£trfegrüfce, Kerbel, Knoblaucb, Kojjl, 33arbomiferfo£l, fWeerrettig,
<peterjtlienmurjeln, SRüben, barmbefer unb burtfelbfcbe, ©alat, gelbe
SBur^eln, ßroiebeln unb enblicfy 5Ret$. Kartoffeln fommen ntd&t
vor, ba fte befanntltcb erfi im Anfang be$ 18. 3a^unbert6 al$
allgemeine ©peife eingeführt mürben. 9Jon 33aum* unb fremben
grüßten merben aufgeführt: Slepfel, ©irnen, getgen, Kirfcben,
2Jlanbeln, Smiffe, SÖallnüfTe, SRoftnen unb 3metfcf)en. 2ln ©emürj
unb fon fügen 3ngrebtenjien ftnb angegafft: Karbamom, ^ngmer,
3ngmerpuber, Kanneel, Kümmel, SWuSfatblumen, helfen unb
SWelfenpuber, <parabte$ferne, Pfeffer, ©affran, ©enffaat, Kanarien*
judfer (ganj feiner Qudtr, melier früher son ben fanarifeben
3nfeln bejogen mürbe) unb ©om$* ober S^omaäjucfer Cgrober,
meiner unb bräunlicher 3^cfer, junäc^fl von ber 3nfel ©t. S^omaä},
@fftg, £onig, Del, SWo^noel, fü§e$, meiM ©pecfoel, Dlioenoel.
Dafj SWild; unb SButter nicfyt fehlte, brauet nid)t ermähnt ju
merben; son Käfe gab e$ grünen, terter unb ©üfjmtlcbäfäfe. —
33on ©ebaef mtrb genannt: Sßeigbrob, ©robbrob, Sßeggen, £ete*
meggen, $afd>enbrob, ^afcbenfemmel, (Eterbrob, ©aljfucben unb
firingel — ©etranfe ftnb: SBetn, Klaret, SWalmefte, 93ier,
Xafelbier, SWtttelbier, SRofierbier unb ftatt Wtttelbier Drunfe.
Ueber bie ßubereitung laßt ftcb au$ ben JWecbnungen nur
menig erfefcen. l)a$ gleifcb mürbe gefotten unb gebraten. Qnm
©cfjmorfletfcb fam 33afiart, 5Bem unb 2:tyomjucfer; jum ©rapen*
braten Stoftnen unb Ster unb audj jumeilen #onig unb Kümmel*
X)a$ 9tc& mürbe mit 3Bein uno SBeinefftg, aueb mit ©ein,
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M
3udfer unb Sleffenpubcr berettet 3u bett gebratenen ginfen lam
franjöjtfcfyer Sßein, jum (Sierfafe SWanbeln, ju ben gefottenen
Iwbnern 2Jleerretttp / SBein unb Qxxdtr. ©tfir unb ©tocfftfd)
würben mit SRoftnen, bte gefottenen unb gebratenen ©änfe mit
Slepfeln gegeffen, Ueber ein ©ericfjt SBeggenmug fehlen wettere
Angaben, bagegen famen jum SWanbelmufc 18 3^ SWanbeln, 3 3^
feiner 3 urfer , 2 ?otfc ©affran unb 2 ?ot£ 9Mfenpuber. 3u
bem Duebenfraut würben 1578 gebraucht 43^ $uber, 43^$feffer,
4 ?otb ©affran, 5 3^ 3ucfer, 4 ?ot& Äarbamom, 8 Soty SWuefat*
blatte, 4 So$ helfen, 3 Sotb Äaneel, \ $arabie$ferne unb eine
Xonne 33arfapfel. DiefeS Duebenfraut würbe in Heinen fcöijernen
lienen »erfäenft 1 .
2ln ben verriebenen gefltagen gab e$ befonbere ©peifen.
2lm Sfmftabenb würben gifc|>e gegeffen, in ben 2Beil)nacf>t$tagen
2Dtanbelmu§, am -KeujaljrSabenb 2Bei§brob, SRete, £e#te unb
£rig* 3^ Saftnac^t gab e$ Ijeijje Sßeggen mit ÜJlild? unb ©er*
brob, am guten Donnerstag Oblaten, Cflern Sierfäfe, $af$en*
femmel, Sier* unb ©aljfucfyen unb Sringel, enblicb am #immel*
fatyrtetage frif^en ?a$ä, ©djmorfleifdS) mit SÖein. $fmgften
bei ber SluSfafcrt naty Silfen festen bte Sammer ntcf^L 2lm
3ofcannteabenb unb unfer lieben grauen Slbenb würbe SÖeifjbrob
mit SBein gereift.
Die greife ber Lebensmittel waren son 1572 bte 1579
folgenbe unb jwar in 3Warf unb Schillingen unb au<$ in IRtityfc
mün^e beregnet mit 33erficfftcf>tigung be$ bamaligen SGBertl^ed ber
2Jlünje a .
1 Otyt 13 bte 24 $1 ^30.40bteu?56.12
1 fetter D*fe 30 bte 35 |L * 70.15 * * 81.84
l@cj>af ••• l£8/?bte l^L 12/? * 3.51 ^ * 4.09
l£ammel 1$ 3/? 7^ bte 2$ 8/? * 2.86* * 5.83
1 Samm 12 ß bte 1 % 8 /? * 1.75 * * 3.51
1 magere« ©cfcwein . . . 2 # 8 /? bte 6 # 1 /? * 5.83 * * 14.18
1 fette« ©pecffäwefn . . 9 |L 13 ß 1 ^ * 22.95
1 ©cf>ratfäweinc|>en . . . 2 # 3 /? * 5.10
x ) ©ieöe aud): ©er Konvent ber Ruinen ©.25.
2 ) 2)er 2Rarf fein ©Über würbe 1572 ju 18 # ausgeprägt; 1860 ju
U Malern, 35 # ober 42 u?, mithin ift 1# 9 iei* u# 2.34 *u rennen.
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52
V DcbfenfWfcb 1 /? 4 ^ Jf— .20
* ©rape nbraten . . . 1 yff 1 ^ bis 1 /? 2 ^
* trorf. £>4)fenflWfd> . 1 /? 6 i(
* ©ped 1 ß 6^bf«2/? 4$
«Rumpf »om ©cpaf . . 2 * bis 3 *
ff ©4>inffn 2 /? 6 ^
©an« iß 1^ bis 12/?
@nte : 2 /? bis 2 /? 6 ^
£afe 2/? 6^ MS 3/? 6^
£ujm 2 /ff bis 5 /?
Stiege ginfen 3 /?
frifcber SacbS 3* bis 5|L 12/?
trodner 8a(bS 3 * 14/? bis 6* 8/£
£ecbt Iß 6^ bis 2/?4A
©c&nepel 1 /? 1 ^
©Br. .'. 7$. 12/?
©Hege Sfole 8 ^
* Ärebfe I /? 6Vbt3 2/?
Xonne geringe 10$, 12/?
* SBoflberinge .. 11* 8ß
500©$olIen 1 |L 8/?
©4>otf5Keunaugen,trocf. 1 * 12 ß
00 9 . eingemacht 6 *
00 * «Rotbfcbär 6 *
SBiSpel Joggen ... 24 * bis 30 £
* SBeijen 35 *
. ©erfien ... 29* bis 40*
. £afer 15*10/£8AbiSl9*8
©pintSBucfctwiiteiigru&e 5 ß 4 S^
ff £afergrü&e \ ß 1\
ff £trfegrft&e 9^
* HeiS 2/? 2^ bis 2ß%\
gajj Srbfen 1* 6/? bis 2*
©pint burtf. 3lüben . 3 ß
£impten barmb.SRüben 3 ß
Sfteipe 3mtebeln 1 ß 6 A
ff Äanartenjucfer ... 5 bis 10 ß
. Dornender 3 bis 5 ß
. — .16biSuf-.17
*-.22
* -.22 .
.-.34
. 4.66 .
. 7.01
* -.36
* -.59 .
. 1.75
* -.29 *
. —.36
* -.36 *
.-.51
* -.29 =
.-.73
.-.44
* 7.01 *
* 13.44
* 9.05 .
. 15.20
* -.22 *
*-.34
*-.16
* 18.12
. 1.17
* —.22 -
. -.29
- 25.13
* 26.90
. 2.51
* 4.09
* 14.03
* 14.03
> 56.12 .
. 70.16
. 81.85
* 67.81 *
. 93.54
. 36.63 *
. 45.60
.—.78
.-.17
.-.11
. —.31 .
*-.36
. 3.22 .
. 4.66
.—.44
.—.44
. -.22
. -.73 .
. 1.46
. -.44 .
. -.73
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53
9 ©t>ruj> iß 6^ 4— .22
* SÄofmen 2 /? 6 J^ bi« 4 /?
* £»mig : . . 2/2
* Pfeffer 1 * W« 1 £ 6 ß
* Öngwerpuber 2% 6ß
«oib ianeel 2 /? 6 ^ bi« 3 ß
* SRelfenpuber . .. Zß bis iß
-■ SWuöfotblumen .Aß
<B ©enffaat 2 ß
Sotb ©affran 6 ß 6 A bt* 9/? 6^
<& «Wanbeln 5-/? bi$ 6/2
* geigen 2ß %\
* ©ü^mil(b^fe . . . 1& 8/2
* SButtcr 2 /? bt3 2 /? 8 ^
* frtf<be SButter . . . . 2 ß 6 ^ bi« 3/? 3^
gimer «Wtlcf» 8 ß
% Sufcte 2/2 4^ bis 3/2
* ©eife 2 /? bi« 2 /2 6 A
* Xbran \ß 8^ bis 2/2
* roeijjed Del 4 /fr
* «Wobnoel 2/S 4£^ bis 2/? 8^
* 2BacbSK<$U 6 ß 3 A
Xonne Gfftg 2£ 8ß bis Z$ 9ß
©tabuen SÖetnefftg. Zß
* 2Öem 6ß bis 14/«
Älaret . . . 1 $> 8 /2
Duart SRafotefte . ... 6 /ff
lonne 53ier 5 |L
' * «Wittelbter . . . 1 $ 8/2 bis 3 $.
.* Drunfe l#biS2|J>4/2
20 ©er 5/2
* -.36 bi« ^—.58
*— .29
* 2.34 *
* 3.22
* 5.54
* -.36 *
*— .44
» — ,44 -
«-.58
*-.58
*-.29
* —.95 *
* 1.38
> -.73 *
*-.88
*-.36
* 3.51
* —.29 *
*-.39
* -.36 *
*— .48
* 1.17
* -.34 *
* -.44
* -.29 .
.-.36
> -.25 *
*-.29
*-.58
* —.35 *
* -.39
*-.92
* 5.83 *
* 8.32
*— .44
- -.83 *
* 2.04
* 3.51
*-.88
* 11.69
* 3.51 *
* 7.01
* 2.34 *
* 5.24
* -.73.
£. % ®aebe$enä.
aSericftf ©tgmmttfS *<m ^erberfietn übet ^ambutg*
Dm Derfäiebenen älteren ©ertöten fibet Hamburg, »on benen
früher Sappenberg C3^tfd)t- 3, @. 241 ff.) 5»acj>rt<$t gegeben,
gej)t berjenfge »oran, ben uns ©tgmunb v>on |>erberftetn tn fetner
©elbfibtograpfne mtttyeilt. £erberfteüi mar 1516 ^on ÜHarimilian L
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__54
nad> Dänemarf gefdjidft, um S&rifh'an n. Sorflellungen übet fein
SBertyältnifj ju feiner ©eliebten, bem Düvefe, ju matten, ©eine
©elbßbiograp&ie tfi von Äarajan veröffentlicht 1 ; au3 bem barin
enthaltenen Sftetfebertcfct fcat SBeinbolb ba$ auf ©djle$nng*£olf}em
33eiüglid>e in ben @$l.*£olfU\!aufnb. 3a£rbü$ern 9, ©• 151—54
mitgeteilt, 3m 3ntereffe ber Hamburger ?efer biefer 93latter
nne.berljole id), roaä unfere SBaterflabt angebt
„93nnb wir raiSSten nadj) Bamberg, ain fdjjöne ©tat, jtben 2Jteil
[von ©egeberg]. 2Bir fetten von Sfteumfinfter nit mer banu acfjt
2Jteil bafcin gehabt. Dife ©tat ligt an ber Gib. Daffelb SBaffer
rinbt burcb bie &tat, vnnb fernen vtll ©djnf mit ben ©eglen aus
ber ©ee ba£in mit $£aufmannfd)afften; fleugt nadj) ad)je£en SWeil
von ber ©tat in bie ©ee, roacp vnnb feilt von fe$$ §n> fecb$
©tunben wie Die ©ee ober ba$ ÜWör.
Die ©tat ifi etlicfjermaSSen bem #ertjogen ju £oKnflain »er*
roanbt. SBann ber bar ffmmbt, fällten ben etliche Xag unb 9la#t
coSätfrep vnnb t^un im ain 93ereerung. ©9 ruemen jtcfj, ein 9teicj>$*
flat fein, gleicj>rool if* ba$ gannfc güreStentyumb £oUjiain Selben vom
römifd^en 9tei$.
DaS $ier, fo man ba preut, ifi in groffem SRuef unb ©erbt
allenthalben, ba man von bem gueten ^>ter n>atff ju fagen.
21ÜS ?ubegfy mit bem Ä^rteg gegen Denmarcf j)t vill 3^it ge*
jiannben, ifl beä Äl^auffS £anblung vill ba^er fernen vnnb bie
©tat aufgenomen*
Sllba verliefen wir ba$ bennifcf) ©ebiet gar"*
Ä* Äoppmamu
2Betten unb $ronettfted)en-
3m 2. S3anbe feiner ?fibecfif$en 3 u ftö n ^ * m ^Mittelalter
©.72—77 fityrt ^>ault verriebene ffietten au3 bem 15. 3a£r*
fcunbert an. 2Wef>rfad[) ftnb biefelben in fold^ergorm abgesoffen
roorben, ba§ man jte an ein Äaufgefdjäft anfnüpfte. 3 n gleicher
SBeife ift aucf> ein 1516 in Hamburg gefd^loffener Äontraft auf*
jufaffen, von bem und bie ©loffe jum ©tabtrecfjt von 1497
einige Äunbe bewahrt £at 2 *
l ) - Fontes rerum Austriacarum SS. I, v$. 67—396.
*) Sappenberg, üle#t$aftert&umer 1, ©. 282.
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55
Danach tyatte Der 9tatb 1516 2lug. 8 ein Urteil in folgenbem
SRed^t^fall abjugeben. 3n ber 33rau erge f ellf c|i aft Ratten in ©egen*
wart jweier erbgefeffener ©ürger unb eineä Stahmanns von
tyaxfyim Xptfe SDtoKer unb £an$ XaSfe mit einanber vereinbart
unb lief) gegenfeitig fcfcriftlid) verbunben, bag wenn Stptfe Voller
binnen einigen beftimmten lagen steke tho Hamborch myth
krönen up dem hoppenmarekede, fo folle itym #an$ XaSfe
etliche Cajl geringe mit 75 2Warf bejahen* Sinnen ber grift
lieferte SWoller feinem ÜHitfon traljenten in ©egenwart jweier erb*
gefeffener 53ärger 5 ?aft #elgolänber geringe und stack myt
krönen darna CJKrnadO up dem hoppenmarekede na beyder
parte wilkor unde belevynge. 9htn aber meinte XaSfe, jur
?eiftung an SWoller ni$t verpflichtet ju fein, weil jtcb bie herein*
barung nic^t auf belflolänber, fonbern auf flamtfetyen gering be*
jogen ^abe, wie er baä bur$ Saugen beweifen fönne. SDtoller
wanbte freiließ bagegen ein, ba§ ber f<$riftli$e SBertrag nur von
geringen rebe, nid^t »on fc^ontf^en, flamifd?en ober jjelgolänber,
unb ba§ er beeljalb burcj> Lieferung von tyelgolanber geringen bie
SBebingung erfüllt fcabe. Slber ber Statl) lie§ Xaefe jur Seroete^
fityrung ju unb erfannte: ba fcer Äontraft weber ^elgolänber,
no$ anberen gering namhaft mad)e, fonbern nur von gering rebe,
buvd) ben Seugenbeweiä aber feftgeftellt fei, bag bei JBeginn be$
£anbel$ von pamifc^em gering gefproefcen fei, fo jjabe 2Woller
bem XaSfe flämifctyen gering ju liefern* ©o |>atte benn 9Woller
ben ©cbaben ju tragen, ber baburc^ entflanben war, ba§ fjelgolanber
gering von SJJolIer geliefert, von £a$fe aber nicht tor noghe
empfangen war.
Die 2Bette bejog jtcb offenbar barauf, bafc SWolIer in be*
flimmter %cit auf bem £opfenmarft mit krönen steken werbe.
2)iefe$ steken mit krönen bebeutet, im Unterfd)teJ>e von bem
scharp steken, steken mit scharpen glevien, ein Xurnieren
ober 33u£urbiren mit Speeren, bit oben mit einem Änopf, einer
Ärone, verfemen, alfo flumpf jmb 1 .
Ä* Äoppmann.
l ) 2Äittelnteberbeutfc&e$ >Börterbud> 2, ©. 577; äorrefponbena&latt f. 92b.
©pradjforfdjung 3, ©. 69.
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56
%mtli$t& ©rabgelauie in ®M>en&orf*
©et ber Äir^e gu Sppenborf war früher audj ber größte
X&eil be$ bolfleinifdjen ÄirctyfpielS Sftienborf eingepfarrt unb übte
t>a$ Älofler @t. 3o£anni$ mit ben ©rafen son £olfhin*$inneberg
ba£ $atronat$rec$t au$. 2US 1635 ber ©raf 3obfi ^ermann ge*
florben xoax, trug ber Drofi ju $)inneberg barauf an, ba§ bie eppen*
borfer Äirctyenglocfen bis jur ©eerbigung täglich jroeimal geläutet
»fircen; Daä Älofter gefianb bie$ unter ber 53ebtngung ju, ba§
gräfliche Untertanen jum ©lotfenläuten getieft mürben. «Sotöjeä
Sauten bei fürjHitben ©terbefäüen burd) bie eingepfarrten Äönig*
liefen nmrbe erfi burety ben 5Berglei$ über b{e Abtrennung ber
l^olfietntfc^en Dörfer son ber eppenborfer Äirc^e, som 5. Decbr.
1768, abgerafft. Um ben fürfilictyen Sompatronen fein SSorrec^t
einzuräumen, liefe bie Älofierbe^örbe, als am 2. *December 1642
ber ältefte Patron, 93ürgermeifier SBogler, in Sppenborf geworben
mar, am 3. December unb am ©eerbigungStage ebenfalls 93or*
unb 91ac^mittag$ lauten unb »erfügte, bafe in Sufunft beim 5£obe
be$ erfien s )>atron$ unb ber Domina ebenfo »erfahren »erben
folle. Öeitn Slbfterben bee ©ürgermeifter 3arre 1678 roarb täglich
groeimal bi$ jur 53ecrbigung gelautet unb in ber Äirdje fdjroieg
»ier SBo^cn btnburcb bie Orgel- (£♦ %. ©aebedjenö-
IL
3n ber in ^Bremen erfebetnenben 3 f ttung Courier" 9to. 150,
1879 3uni 5. wirb im Xnfölufj an SWittyeilungen 2, ©. 79 golgenbeä
berichtet: „3n 53remen pflegte man, al$ ba$ ©efc^ledjt noeb lebte,
beffen Äinb^ett unb 3ugenb ungefähr mit ber franjöftf^en &it
jufammenftel ober berfelben furg sor^erging, gufagen: „„De £ett
uppen Pilatus fial^n"", unb jtoar ebenfo l^äuftg al$; „„De fcett
uppen Äoaf jta^n"".
Die 9tieberlönbifcbe Sirmen* gaffe. Hamburg* Pille SBo^k
tyäterin. Dritte für bie SBorjte^er befiimmte Auflage. Hamburg
1880. 8°.
3Son biefer Schrift, welche nic^t in ben 33ucbtyanbel gelangt, erfdjien
bie erfie Auflage 1826 in Duart, bie jtoeite sermeljrte 1852 in Dcta**
$>tucf von Ib. Ob. ÜKcifcnei.
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Ütitt^eUttttgett
be3
Herein* für ^amburgifd^e <6t\$\$\u
M 5. 3. Saltgattg. 1880. 3Äai
$8erem$na$rtcf)tetn
2lm SWontag, bem 8* December 1879, rnad&te £err Dr. 0.
SRübtger awftt^etlungeu über ben aor bem papjllic^en ©ertöte
geführten 3)roceß eineg im 3a£re 1350 als 9>ejtma$er ser*
bälgten unb in SRoflocf gefangen gehaltenen ©eijllidjjen SDticfjael
£ilbenfem gegen ben SRatfe ju Stoflocf, einen 9>roce§, welker wä^renb
ber 3a^re 1371—86 mit abtoed&felnbem ©lüdfe geführt warb,
unb befien intereffante ©njeln^eiten in Urhmben aufbewahrt
»orben, welche im2MUnburgifd&en Urfunbenbud&e ($0.10,910*7143)
abgebrucft jlnb*
Slm SWontag, bem 19. Januar 1880, famen bie *on
©trumper & So, bur# Sid&tbruä aeroielfaltigten fünf harten be$
alten Hamburg au$ ben 3afcren 1592, 1690, 1722, 1791 unb 1834,
ferner bie &on ©♦ Äoppmann & So* angefertigten *P£otograp£ien
älterer Hamburger Slnftc^ten (meifienS ©u£r 1 f$er Sßilber) jur
Vorlage *♦
8lm SWontag, bem 26. Januar, würbe bag t>on „Bürger*
meifler Äelling^ufen'S Stiftung" herausgegebene unb »on £errn
g* ©toter bearbeitete 2Berf über ben ehemaligen Hamburger
3)ie fünf @nmbdHl&&Ubungen (Inb jufantmen junt greife wn 12 Jf
Wufltcfc. — 2>te wKfMnbtge (Sammlung ber g)botograpl)ten Älterer 2ln-
ficbten (14 fcafeto mit je 4 2ln(icbten in Sa&tnetformaÖ foftet für
2Äitglteber be$93erein$ bei btrectem SBejug iOJf (gabenprete 50 u£);
Silber in £a&inet$format 25 Qx. 15 Jf, 12 Qx. SJ(,i Qx. 3 Jf,
l Qx. 90 X.
5
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58
23om l vorgelegt unb befprod&en, inSbefonbere auc£ bie biefem SBBerfe
betgegebenen 31 ?icbtbrudf*2lbbilbungen sorgejeigt. 3 U * grläuterung
waren im SBerfammlungSjimmer altere Original4Bilber be$ DomS
unb Gopten älterer 33ilt?er unb ©runbriffe auSgejfrUt
Slm SWontag, bem 2, gebruar, fpradfr £err g, §. 2Bid>*
mann über baä Sllßertfial tn Hamburg unb bte gntflebung beö
SlljlerbafjmS, tabet namentlich bte allmähliche gnttoidfelung beä
2lnbaue$ an ben Slljterufern unb bte Serfinberungen febilbernb,
benen bte lederen im Saufe ber 3a$r$unberte unterworfen toorben
jtnb. gut ausführliches SReferat über ben Vortrag iß in ber Beilage
jum £amburgifcben gorrefponbenten Born ©onntag bem 21. 9Wärj
1880 (*Ro. 703 tterßffeniltc^
©te Sfctcberlage ber ®ad)fcn kut$ bte Normannen
im 3a$te 880.
Oben @. 34 gebenft £err Dr. Äoppmann tn einer furjen
5Wotij ber „angeblichen <3cf>lacbt bei gppenborf", welche *or iefct
1000 3a$xtn gang ©ad&fen ttt Irauer unb ©ebreefen »erfefcte,
tnbem er jtdj ba^tn äufjert, „ba£ ber Ort, an welchem biefe lieber*
läge flattgefunben, son gleicbjeitigen ©cbriftjkHern ni#t überliefert
worben fei, roenn au$ bte *>on bem freiließ fpäter lebenben
SBioufinb gegebene Cofalbefdjretbung mit 8ÖaJ>rf$einlid>fcit auf
Hamburg fliegen lajfe".
3m 3ufammen^ange mit anberen Unterredungen |>at mtdb
in früheren 3a£ren bie für bie ©ad&fen fo unglüdflic&e ©cfcladbt
gleichfalls befc^äfttgt; tcf> bin aber bei tiefen Unterfudjungen in
33ejug auf ben Ort ber ©djlacbt unb auf ben SBertc^t SBibufinb«
über biefelbe gu tbeihoeife son obiger Slnjtcbt abroeidfjenben gr*
gebmffen gefommen, welche in ber Äürje |>ter barjulegen mir
gefiattet fein möge.
Ueber bte 3ett, in meiere ba« greignifc fällt, befielt fein
3roeifeU g$ fanb ben Angaben gleid^eitiger glaubhafter Ouellen
jufolge im 3$rt 880 flatt. 311$ £ag ber ©c&lacbt giebt Xtyttmax
»on SWerfeburg ben jroeiten gebruar an, womit fpfitere g&ronijten
l ) 2>et »oüfWnbige ttitel t(l 3a&rg. 2, ©. 160 mitgeteilt, »ret* 20 Jif.
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59
t
ubereinjtfmmen,w>enn fte biefelbc amXageSOTariäSReintgunggef^laacn
»erben lajfen. 2luc& warb ba3 ©ebfic^tnig ber ©efaflenen no#
3af>rl)unberte nad^^er an btefem £age begangen, dagegen iji
ber Ort, wo bie 9iieberlage fiattfanb, ju einer Gontroserfe geworben»
Stadlern lange 3eit Älofler (Sbflorf, brei SWeilen füblicb son
Lüneburg, bafür gegolten, |>at ber serfiorbene, um bie ©eograp^'e
unb ©ef#i#te be$ beutföen 2Wittelalter3 melfacfc serbfente 2lmU
mann SBebefinb 1 na^juweifen gefugt, ba§ Hamburg ber Ort fei,
wo ba3 fad^fifd^e £eer serniebtet warb, ©einer 2lnft$t jtnb son
ben teueren flewic^ttge Flamen beigetreten: fo Suben (©ef<$. beg
beutfefcen Solfe« 6, ©♦ 551 Slnm-32), ©tenjel ein ber Ceipjiger
3eitung 1825, SRo- 225), 2Öai$ (in ben 34rbü$ern be* beuten
Steige«, 1. Slu*g, 1, ©. 4), Tümmler C@efd&, be$ ojlfränf-
9teid>e$ 2, ©♦ 136-37). 3lu^ $erfc (M. G. SS. 1, ©. 393)
unb Äoppmann, wie wir gefe^en baben, föeinen fid§> ber nämlichen
Slnftcbt guiuneigen. Unferer SÄeinung na$ laffen ft$ ieboety
gegen bie ©eweiöfü&rung SBebefinbg nic^t unerhebliche ©ebenfen
geltenb machen.
SBon jener Slieberlage fprecfcen aon ben gleid&jeitigen SiueDen
nur bie annal. Fuldens. j # 3. 880 (M. G. SS. 1, ©♦ 393)
unb £incmar aon StyeimS (baf. 1, ©• 512). SMtyrenb biefer
bie für je SWotij bringt: sed in Saxonia magnum damnum de
fidelibus suis per Nortmannos sustinuit (Ludowicus rex), tf}
ber 93eri$t jener ausführlicher. 3»n Saxonia, fagen fte, cum
Nordmannis infeliciter dimicatum est. Nam Nortmanni su-
periores existentes duos episcopos, quorum ista sunt nomina :
Thiotrih et Marcwart, et duodeeim comites his nominibus
appellatos: Brun ducem et fratrem reginae, Wicmammm,
Bardonem, alterum Bardonem et iterum Bardonem, Thiotri,
Gerrichum, Liutolfum, Folcwartum, Anan, Thiatricum,
Liutharium, cum omnibus, qui eos sequebantur, oeeiderunt.
Praeterea 18 satellites regios 2 cum suis hominibus prostra-
verunt, exceptis innumerabilibus, quosincaptivitatemduxerunt.
l ) Sfcoten su einigen (SefcbidjtöMreibern be$ beutf^en WlittehlttT* l,
©. 295-306.
a ) 2lu# Mt tarnen biefer werben angeführt, boefc (Inb fte biet att un*
wichtig fortgelaffen.
5*
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60
Slc^nltc^ berietet bon ben ntr^t gleid>jeitigen Duellen Slbam \>on
©rernen (I, cap. 31): Tunc Saxonia a Danis vastata est vel
Nordmannis. Brun dux occisus cum aliis 12 comitibus,
Tiiiadericus et Marquardus episcopi ohtruncati.
3n tiefen 9ta$ric$ten tjt au$ nify bte leifejte ©pur einer
Slnbeutung über ben Drt ber ©ctylac&t enthalten* Dagegen baben
fpätere, ntd^t gleichartige ©<$riftjteller 3«fo^/ äu8 benen SBebefmb
auäfc^ließlicf) feinen 33eroei$, bafj Hamburg ber Drt beS 3ufammen*
fiofjeS aeroefen fei, ju fuhren fudjt, 3uerji ber fafi 100 3a£re
nacfj bem Sreigniffe lebenbe SBtbuftnb (Res gestae Saxon. I,
cap. 16): Ex quibus Brun, cum ducatum adminiatrasset
totius Saxoniae, duxit exercitum contra Danos etinundatione
repentina circumfusus, non habens locum pugnandi,
periit cum omni exercitu. Die J)ier juerft auftauc^enbe lieber*
fc^roetnmung, toeldje bem ©actyfen^eere berberblicty geworben fei,
£aben bann Dietmar &on SWerfeburg unb ber Annalista Saxo,
welche beibe ben äßibufinb sor ft$ Ratten unb benufcten 1 , je
nadjjbem jte bie atelleid&t abjtctytltcfy bunfel gehaltenen SEBorte Der*
jtanben, nä^er befiimmt. S3et S^ietmar (II, cap. 15) tyify e$:
Duce Brunone, qui a Luthuwigo rege in expeditionem ad
Danos missus cum episcopis duobus Thiedrico et Marquardo
caeterisque militibus 4 Non. Februarii fluminis inundatione
interiit, worauf erhellt, bafj er bie inundatio repentina beg
SÖtbufinb im nnrflic&en ©inne al$ ba$ Uebertreten eines gtoffeg
auffaßt Dagegen fagt ber facfjjtfäe Slnnalij! (M. G. SS. 8,
©. 584) : Hoc tempore Bruno, filius Liudolphi ducis Saxoniae,
cum ducatum totius Saxoniae administrasset, missus a
Ludowico rege contra Danos duxit exercitum, quorum
inundatione circumventus occisus est. @r serfte|)t fomtt
jene ©orte be$ SÖibufmb im bilblidjjen ©inne als ben ©cfyroall
ber überlegenen geinbe. Srft fpätere Gtyronijten be$ SWittelalterS,
auf beren SBrric^t jeboety gar nichts ju geben tfi unb beren 33er*
toorren^eit unb Unjuserläfftgfett SÖebefinb felbfi |erwr^ebt, nenneu
bte beiben fraglichen Orte gbftorf unb Hamburg, ©o £aben bte
*) $ur# £appen&erg$ Unterfucfcungen (beffen «ßorrebe au Thietmari chron.,
M. G. SS. 5, ©. 750) i(t bte SBenu&ung 2Bibufinb$ bur* fc&ietmar,
bie SBebefmb freiliefe leugnet, ewiefen tvorben.
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SBtlberc^ronif be8 55otl^o CLeibniz, Script, rerr. Brunswic. 3,
©♦300), fo wie bie G^ronifen »on Serben (baf. 2, ©.313) unb
£ilbeg£eim (baf. 2, ©♦ 785), Hamburg unb bte Slbe, Hermann
»on ?erbedfe (Chron. Mindens., Leibniz 2, ©. 159) unb Slnbere
bagegen (Sbftorf.
9tad[> bem Vorgänge be« Dietmar unb be« fäd&ftfd&en
Sünnaliflen gingen nun bte filteren gorfcfier aug etnanbcr unb
festen/ j[e nac^bem fte jenem ober biefem in feiner SBfaffajfung
folgten, tte ©$la#t eritweber nacf> Hamburg ober naefy Sbßorf.
SEBä^renb £arenberg (hist. eccles. Gandersh. 1213) unb Sdfyart
(comment. de rebh. Franciae oriental. 2, ©. 649) ben bilb*
liefen ©inn be$ SBorteS imindatio feftyaltenb unb ber gewöhnlichen
Ueberlieferung folgenb ©bfiorf annehmen unb ?. 2t. ©eb^arbi
C@ef<^ ber Königreiche Dänemarf unb Norwegen 1, ©. 398),
SlfleS öerwirrenb, gar Sppenborf, eine ©tunbe nörbttc^ son
Hamburg, für ben Ort ber ©df>lacf>t £alt, bauet SBebeftnb na$
bem Vorgänge ©rupeng (origg. Germ. 2, ©. 216) feinen
SeroeiS bafür, bafj ba« unglüdflictye (greigntfj bei Hamburg fiatt*
gefunben $abt, wefentlicfc auf 2$ietmar3 93eri$t unb beffen 2luf*
faffung ber ©teile bei SBibufinb: „33teibt fcier, fagt er, no$ eine
SBafil? Hamburg war ber #auptfty be$ SanbeS, als SSefie unb
•Wieberlage be$ £anbelg baS gewöhnliche 3M normannifcfyer Ueber*
falle; l^ier ift bte SBirfung gefährlicher glbflutfjen befannt; |>fer
allein ifi e8 benfbar, wie bur$ ein ©efd^waber &on ©eerciubern,
wa8 mit ber gluty bte Slbe ^eraufflürmte, tln folcfjeS £eer über*
rafetyt werben fonnte. SBenn au$ nur eint mittlere Sturmflut^
*on ben SRormannern benufct mar, fo erflä'rt e$ jt# immer leicht,
wie bie ©acfyfen, in bem SBinfel jwifd^en ber Slbe unb bem
redeten Ufer ber Stifter, fo plöfclicty formten eingefroren unb
wehrlos gemalt werben".
5ßir wollen gegen biefe ttvoai freien *ߣantaften ni#t ein*
wenben, bafj bie SRormannen in jener 3eit au# anbere fünfte
SftorbbeutftylanbS als bie in ber üftctye Hamburgs gelegenen tyim*
fugten, xolt fte benn j. 33. 884 son ben griefen bei -Korben eine
empftnblic^e 9lieberlage erlitten, baß fte ferner m'ele ©egenben ber
franfifc^en Steige »erwfifteten, woljnn fte Weber ju ©d)iffe no#
mit £ülfe einer ©turmflutj) gelangen fonnten, toit fte beifpielS*
weife ju Snbe be« 3a£reS 886 ganj SBurgunb auf ba$ gur^t*
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barfie w^eerten, 2Bir glauben aber, baß für SBebeftnb^ Slnnafcme
burcfy bie obigen ©rünbe ebenfo wenig etwas erwiefen ifl, xoit
für bie 3lnjt<f>t feiner ©egner ber Bon ifcnen betonte Umflanb in 1 *
©ewtd^t fällt, baß jtd& in ber ©egenb *on ffibfiorf eine SWenge
^eibnifdfjer mit Urnen gefüllter Xobten&ügel gefunbe» £at Der*
gleiten Argumente ftnb faum geeignet, bie ©ad>e &u einer Gnt*
f$etbung ju bringen« Die Unterfud&ung muß ft$ t>ielme$r im
2Befentlit£en an bie &ijlorif# beglaubigte Ueberlieferung galten,
unb ba fd&eint bO(f> augenfällig ju fein, baß auf jene anfangs in
fd)ürf)terner JKJeife auftretenbe, bann aber allmäfcltd) ju einer
befiimmten, wenn auc£ boppelfeitigen gorm auSgefponnenen &x*
jätylung son einer p%li# eintretenben, ba« ffi#fd&e £eer »er*
nid&tenben Ueberfd^wemmung nidfjt atlju fef^r ober vielmehr gar
fein ©erntet ju legen ifl Diefe Srjäfolung tragt augenfc&einli#
ben ©tempel beS (Sagenhaftem (Sin fo tiefgreifenbeS (Ereigniß,
wie btefe Sttieberlage, bur$ welche bie ©lüt&e beS fac&ftfdfren »bei*
unb ein großer 2#eil beS fad&ftfcben Heerbanne« ju ©runbe
ging, mußte im SWunbe beS 93olfeS balb tint anbere ©eftalt
annehmen, unb faji ein $a|r&unbert nadjjfcer, als ber 5W6nd^ t>on
Sorseij feine ©efctyid&te fdjjrieb, waren gewiß ftfcon auSfc&mücfenbe
93olfSerjSf>lungen barfiber im Umlauf. ÜWan weiß, mit SBibufinb
uns aud> bei anberen ©elegenfjeiten flatt ©efd^id&te ©age giebt
unb bie fpateren SJironifen 1 betätigen e*, baß biefeS Sreigmß
Don ber ?egenbe unb ©age *ielfadj> auSgefcfcmücft worben iß*
Stimmt man baju, baß feine einjfge glaubwfirbige Duelle »on
jener Ueberfd^wemmung, bie jubem bei i&rem erften Stuftreten nur
als eine auSfämüdfenbe SRebeftgur auftritt, etwas weif, baß fit
nur fä$jtfcf>e ©efäid^Sfcljreiber erwähnen, welche in ber glanj*
»ollen 3«t beS fpäteren fadjjtfd&en ÄaiferfcaufeS fd&rieben, ba«
jenen Söruno ju ben feinigen jaulte, benen eS folglicb barum ju
tfmn war, bie ©d&macty jener Sftieberlage »on bem fä^jtfdfjen 9lamn
abjuwaljen ober fte wenigflenS ju milbern, fo wirb man faum
barüber im 3wtfel fein, baß in biefer ßrjäjtfung fagen^afte
SluSf^müdfungen beS fad&jtfäen Patriotismus vorliegen* SWan
*) f8efonberS Me Legenda de salictis martyribus interfectis inHamburgh
et in Ebbekestorp (Leibniz <l a. D. 1, ®. 184) unb M Fragmentnm
ex martyrum in Ebbekestorp quieseentium passione (baf. I, €>♦ 191X
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braucht nur bie oben jufammengejWlten 93eri$te genau anjufefjen,
um ju bemerfen, wie unter ber £anb ber patriotifc^en Saufen
aud jener ©dfjlac&t fälieglid!) ein bon ben gleichzeitigen Duellen
öJDig abweid&eube* greignifi wirb, wie bie 2$atfa#en gerabeju
in tyr ©egenfyeil »erlebt werben. Die befle gletc^ettige Duelle,
bie gulbaer Stunden, fagt aufcbrüdflicb, bafj ba$ fäcfjftföe £eer
burdj ba$ ©c&rcert ber Normannen vertilgt roorben fei. SBibufinb
l&ft baim jwar bie ©dfjlat&t nod& gefcfclagen werben, aber bie
£filfte be* ©lege« gebüßt tym ju golge fd&on ber inundatio
repentina, wel<#e bem fä$|tfdf>en #eere feinen genügenben 9toum
jum kämpfen berjtettrt Dietmar aon SDterfeburg läfjt bie
©ad&fen, roSl&renb fte bem gefurchten getnbe entgegengehen, e$e
eS jum Kampfe fommt, einjfg unb aHein burdjj ba$ Uebertrcten
eine« gluffe* ju ©runbe ge^en: er tt>et§ fd&on gar nidjt* metyr
*on einem (Erfolgt ber Normannen* Unb enblicty bie Chronica
ducum de Brunswick (M. G. hist. vern. ling. 2, ©♦ 578)
melben gar, bafj bie ©ad&fen, nacfcbem fte einen glorreichen ©ieg
fiber bie geinbe babongetragen, burcf> einen 2Öolfenbru$ (inun-
dacione gravi imbrium) umgefommen feien, unb in S^nlictyer
SBetfe berietet bie Sraunfd&weigifc&e 9teim$ronif (baf. 2, ©• 467),
baß #erjog ©runo bie Danen gefälagen fcabe unb feiert
bann fort:
dho Brun vroudhenrich und sighehapht
und mit im sin werder ghesellescapht
kerte widher zo lande,
Got eyn wazer nidher sande,
also grozer krephte vlut,
daz her unte siner schar hohemüt
eyn mychel teyl aldha irstarph.
3$ glaube, ber gortfd&rttt ber ©age, toeld^e ft$ mit ber
Qtit immer patriotifdfrer färbte, tjt in ben oben angejogenen
Delationen !aum ju berfennen, unb e8 mag batyin gepellt bleiben,
ob man babei mit Slbftcfit »erfuhr ober ob bie Sbronifien bie
Srjctylungen, bie ftcb allmä|)ltd^ im 2ftunbe beS SBolfe« über ben
©erlauf ber fäd&ftföen £eerfa£rt unb ber unglücflid&en ©d^lad^t
auSgebilbet £aben motten, in i£rer ?eic£tglaubigfeit aufnahmen*
SÖenn wir fomit in jenen 3ufafcen, welche fpätere fäc&ftföe
©ef$it£t$fc|>reiber ben altejten SWad&rid^ten über bie ©c^fad^t $in~
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jufügen, fagenl^afte Sluefd&müdfungen erblidfen muffen unb baburdfj
gelungen werben, uns an bie einfache (Sr$S()lung ju galten, wie
jte ber Slnnalijt &on gulba überliefert fat, fo wirb ftcb ber Ort
ber ©<$lac£t faum »ermüden, gefäweige benn bejtimmen laffen*
SBebefinbS SStmiS für Hamburg füllt mit jener gabel *on ber
wunberbaren Ueberfctywemmung, auf weiter ba$ ganje ©ebäube
feiner ©pfiffe beruhet, ^altlog jufammen. 3tocf> mufr i$ gefielen,
bafj e$ burebau* nic$t wa^rfd^einlid^ ijt, was er Bon »orn^erein
als ausgemacht annimmt, bafj nämlicb ber ©d&auplafc ber Se*
gebenljeit o^ne allen S^eifel in ba8 trangalbfngifc&e ©ad&fen ju
»erlegen fei» 6r fd^eint bureb X&ietmarg ©orte a Luthuwigo
rege in expeditionem ad Danos missus ju ber Slnnafwe »er^
leitet worben ju fein, bag ber 3ug be$ fä$jtf<$en £eere« einen
Singriff auf bie Dänen in tyrem £eimatylt#en ?anbe bejwecft
^abe, wfi^renb ba$ £eer bo# nur $um ©cbu$e be$ graufam
serwüfleten eigenen ?anbe$ aufbrach 3f>rer ©itte gemäfl fuhren
bie geinbe bie Slbe herauf, liegen tyre ga^rjeuge in bem gluffe
wo^lbewa^t jurüdf unb jerjtreueten ftcfj jur fttünberung ber rnt*
fernter liegenben ©egenben *♦ Snbem fte fo tiefer in ba$ fäc£jtfcf>e
?anb einbrangen, trafen fie auf baä *>on 53runo geführte £eer*
Die bürftigen Siacjiric&ten über ben erfolgten 3uftromenfto& Iaffen
eber sermutyen, bag er im eis* als baß er im tranSalbingifdfren
©ac^fen gef^a^. Daf* 93runo felbjt ttorjugSmeife in jenem be*
gütert war, beweifet freiließ wenig, me&r fdjjon ber Umftanb, ba§
bie beiben SBifdfjbfe, welche in bem Steffen umfamen, nify nur
ciSaltungifcfjen Dtöcefen sorflanben, fonbern anöf folgen, bie
jiemlid^ mit t>on ber Slbe ab nacb ©üben unb SSSeflcn ju gelegen
waren. SWarfwarb war 33if<$of t>on £ilbe$f>eim, 3$eobert$ &on
2Rinben. 9io# größere« ©ewicfjt würbe bie £ier ausgekrochene
2lnjt$t Ijaben, wenn son ben jw&lf erfdjlagenen ©rafen auger
tyren tarnen etwa« befannt wäre. Slllein man fann nichts weiter
fagen, als baß mehrere jener tarnen fpäter in benjenigen gamilfen
wieberfe^ren, welche wir, xoit bie 33arbonen unb SJiUinger, in bem
©actyfen bieSfeitS ber Slbe rei$ begütert ftnben. ©omit fc^eint
bie SBermut^ung gerechtfertigt, baß bie ©$lad>t ntc|>t im tränt*
l ) 53dl. über bie 3Beife ber Normannen, f&re SRautyuge au^ufübren
Depping, Hist. des expeditions maritimes des Normands ©. 147.
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fonbern im cfgalbingtföen ©ac&fen verfiel: ob bei gbftorf, wage
t# rnc&t ju behaupten, bod^ fpric^t ber Umjtonb, ba§ fcter fpäter
ba* ©ebäc^tntg ber in ber ©cfclac&t ©efaHenen in feierlid&er SEBctfe
begangen roarb, e$er bafur als bagegem
SöolfenbütteL £). wn ffctoetnamu
&te ^^arfrtc^terpfenntge.
Die ätteflen £amburgtfd>en SWebaillen, &on benen wir toijfen,
ftnb bie ©cbarfrid&terpfenntge* 33efanntlic$ »erjie^t man unter
btefer Sßejetcbnung einen, wie eg fc&rint geroitynlicty gegoffenen,
feiten geprägten ©ilberpfenntg, ben bte ©<$arfricbter j5£rli$
bem erflen $rätor ober filteften ©erubtSfcerrn bei feinem 3lu$tritt
aus btefem Slmte als eine Slrt £omagfal*?eijhing barjubringen
Ratten, ©ad ba3 Sleitfcere beffelben betrifft, fo befmbet ftd§> auf
ber einen <&titt ba$ SBappen ber ©tabt, auf Der anbern ba$
Sßappen be« abtretenben $rätor*.
SBenn au8 verriebenen 3a|>ren jroei ©etyarfriebterpfennige auf
benfelben $rätor sorfommen C2. 3. 3 1.32), fo beruht ba$ barauf,
bajTber gewefene erffc ^rätor jumeilen wegen XobeSfallS ober
aus anberen Urfad&en ba« ?Imt feine* SWac&fotgerS tpteber über*
ttatym. SWcfyt erflärt ift bagegen ber auffällige Umjknb, baß au$
bemfelben 3al)te jroei ©ctyarfric&terpfenmge auf ^erfd^tebene ^rätoren
ttorfommen C39.40.70.7lD» 2luc^ ba$ Sor^anbenfein eine« unb
beffelben ©djarfrictyterpfennigä in jroei unb metyr Sremplaren
C8. 60. 69. 82) tjt meine* ffitffen* bt^^er nfd^t beamtet-
3m erjien 33anbe be$ SBerfeS: Die neueren £amburgiftben
SWunjen unb SJlebaillen (1843) ©• 246-72 fityrt O. £. ©aebedjenS
53 serfetyiebene ©etyarfri^terpfennige auf, 43 unter Angabe ber
JBeftfcer, 10 naty Slbbilbungen ober Slnfübrungen K Dagegen ma^t
ba8 2WebaiDen*5Berjeidjni§, roelcbeg S. g* ©aebedfjeng im britten
SBanbe beffelben SÖerfe* C1676) ©♦ 84—145 aufhellt, 83 @$arf*
ric&terpfennige namhaft, roetyrenb auf bie beseitigen SBefffter weniger
SRütfftdfjt genommen ift. Die nacfcfolgenbe 3ufammenftellung son
(RÄmlicb 7 na* Slbbilbungen, 3 na* <&ie»ert'$ Katalog unb 2 nacb
Lt. tyinb. 93on jenen 7 beflfct einen (9)£err 8. SRatban; bie übrigen
11 ftnb aud? jefct no# niebt naebamueifen.
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<L 30- «über« umfaßt 89 Hummern (23 . 25 . 33 unb 88 ftnb neu), 69
unter Angabe ber 33ejt$er, 20 nad) Slbbrfidfen, Slbbilbungen ober
Sfafftyrungen l . (Sin beigefügte* ©tewd&en bebeutet, bafj ber be*
treffenbe Pfennig bei 8angermann, jwei ©terncfyen, ba§ berfelbe
bei ©aebeefcen* abgebilbet iji.
3nteref[ant ifi ber SSJe^fel in ben 33fft&*erf>ältnijfen. 93on
ben 43 ©c^arfrid^terpfennigen, beren ©eftfcer 1843 befannt waren,
befafcen bamal*:
$. Ixtrber 1, bie ©tabtbibliotyef 11,
3- 2lmftncf 2, Dr. 3. ÜR. 8appenberg 12,
bie 93anf 2, 3- $. 8. Sartel* 15*
3efct ftnb bie ©dfjarfridfjterpfennige ber 33anf, ber ©tabtbiblietyd
unb üon 3» $♦ 8. Partei* in ber Äunftyalle vereinigt, biejenigen
Dr. 8appenberg* ftnb jerflreut.
Die jefcigen befannten Seftfcer wn 74 ©<$arfric&terpfennigen,
son benen brei boppelt unb einer breifacb wr&anben ifi, ftnb
folgenbe:
Die tfunftyalle 37, nämlitfi 2 au« ber 33anf (56.68), 11
au* ber ©tabtbibliotyef (4. 6. 11. 13. 16. 21. 48. 50. 51. 61. 80j,
15 au* ber ©ammlung *on 3- $. 8, S5artel* (8.26.34.35.43.
55.6264.68.69.72.76.81.82.86), 4 au* ber ©ammlung
i>on Dr. 8appenberg (2.27.31.32) unb 5 wn anberoeitiger
£erfunft (53.54.67.73.75),
£err Slbolp^ SWatljan 14, nämlid^ 6 au* ber ©ammlung *on
Dr. 8appenberg (41.44.56.57.59.70), 2 »on 3- <S. Stypel
(8.71) unb 6 anbere (9. 14.60.77.78.82).
£err ßbuarb g. SÖeber 5, namlicf} 4 au* ber ©ammlung
son Dr. Sappenberg (1.5.36.63) unb 1 anbern (52).
£err Hermann 8ilienfelb 3, nämlicfc 1 aon 3* <L Slppel (45)
unb 2 anbere (24.33).
£err ©ujia* Slmfincf 2 (18.75).
£err SBaron 31. von 2tteurer auf Ärummenbief in £olftein
1 (25).
l ) 9*4mli* 11 »on D. 6. ©aebe*en$ angefubrt, 1 na$ Otto (Sperling,
3 von benen $err <S. 2ö. £ubcr* Writtfe beft|t unb 6 bie nur au*
bem von <£♦ $. @aebe*en$ gegebenen fttttfitinii befonnt fmb.
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£err Dr. D. Söenefe 1 aus ber Sammlung &on Dr.
?appenberg (29)*
£err Dr. Stocket!) 1 (39),
£err Dr. $. 53. Sesp 1 (38),
£err & Sd. Wltyx (+) 1 (65), »on bem eS jmeifetyaft ifl,
ob er au* ber Sammlung von Dr. ?appenberg flammt, ba ber
Sluctionäfatalog einen folgen Pfennig nify aufführt
£err £• SÄtetfe 1 (60).
£err <£♦ Salfeforn 1 (69),
£err £&♦ Bornig 1 (69),
#err <£. SB. CüberS 1 (83) au« ber Sammlung son Dr.
?appenberg*
£errn ©• 3entf$ <£rben 1 (85>
£err %. SDi SWeper 1 (87).
£err Dr. £). 2ttatfen 1 (883.
£err £• £arber 1 (89),
9Son ben 74 S^arfrid&terpfenntgen, beren ©efifcer jefct be*
fannt jinb, »erteilen fä alfo 37 auf 17 »erfd^iebene 3n$aber,
son benen nur einer eine größere Slnja^l unb nur »irr me£r als
einen einigen befffren, wä^renb bie übrigen 37 fämmtlicty ber
ÄunftyaHe angehören. SBielleid^t wirb ber barin liegenbe SEBtnf
für bie übrigen Ferren 93efifcer um fo lieber son tynen befolgt
werben, wenn fte ba$ Sc^icffal ber Cappenberg'fd&en Sammlung
tn (Xroagung littyn \
3m 3ntereffe ber Sacfce erlaube i$ mir f4>lie§li$, alle
Ferren 53eftfcer Bon Sdjarfricbterpfennigen um gefällige Prüfung
beg nacfjfolgenben 33erjei$nijfeg unb eventuell um balbige Wi\U
tfieilung ber Ergänzungen unb Berichtigungen ju bitten,
Ä* Äoppmamu
l ) tÄrnofb ©tbubatf fcatte feine reicbe Sammlung Hamburger SJtünjen
feinem $reunbe Senator €. 3£. 3)e&m6Uer »ermaßt, bur# beflfen tefta-
mentarifcbe Verfügung btefelbe m Dr. Sappenberg überging. Stfac& bem
fcobe Dr. £appenberg'$ »urbe bie pereinigte ®#ubatf*£appenberg'fcbe
(Sammlung (3560 (Wummern, barunter 755 #amburgifcbe) 6ffentli# per*
fauft 93on ben 17 @<&arfri#terpfennigen, welcbe ber Katalog namhaft
tnac&t, beftfcen jefct: bte AunftbaOe 4 unb bie Ferren 9f. «ttatyan 6,
«. Oöeber 4, Dr. o. «encfe 1, Dr. sp. SB. Sepp I, S. 9B. «über* 1.
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ä$er$etdjnt#
bet ®d)arfrtc^terpfcttttt9c nad) t^ren 33eft$enu
JVff 3abr : @eri#t$berrcn :
1. 1541 Johann töenael
2. 1542 3oa*tm ©ommerpelbt
3. 1543 3oacbtm €ommerpelbt
4. 1549 3urgen Süter
5. 1561 Sonnte* <£Uti
6. 1566 £ieronpmu$ fliege
7. 1567 3obann £uege*
SBeftfcer
ftiiftere: jefcfge:
Dr. 3. 2K. gappenberg @b. $. SBeber
Dr. 3. &t. gappenberg Aunft&aUe
6tabtbibliot&ef Aunft&alle
Dr. 3. 3fl. gappenberg €b. $. SBSeSer
ii
8. 1568 ©tri! ffiabemin
9. 1576 fpatoel ©rotbe *
10. 1579 jjamten Diobenborcb *
11. 1584 3o«*int p. Aampe
12. 1589 @a$par SRöUer
13. 1607 gticolau* 3«rre
14. 1611 3ob«nn »obcnbor*
15. 1621 3oa<btm pom äampe
16. 1622 Sobann iDtunben
17. 1644 atfcofou* 3arre*
18. 1648 «petet £ut!en*
19. 1651 Carmen gangenbecf*
20. 1652 '2ucat Q3ecftnann
21. 1661 Slebrf* SRoner
22. 1662 $peter <Henfcett
23. 1668 jparttg p. ©pretfelfen
24. 1675 @eorg 55eccefer
25. 1678 J&enrf* teurer
26. 1679 »febrto ©tfettbammer
27. 1680 Vincent (Rumpf
28. 1685 3o&.$tetf.®<baff$baufen«
29. 1686 $peter 2ütfen$
30. 1691 3oban Äod)
31. 1692 <£a$par gncfelmann
32. 1693 @a*par STncfelmann
33. 1700 3obann gangban*
34. 1704 tyaul $paulfen
35. 1707 Söaltber Söecfboff
36. 1716 3obann mump
37. 1717 3oa«im <£ollborpf v
38. 1719 $an$ 3acob $aber
39. 1721 ©antel ©tocfffetb
40. 1721 ©aptb gangermann *
etabtbibliotbef
3. V- & iBarteW
3. 6. 5tppel 1868
Jtun|tbaKe
?
Annfibaffe
«. *Eat&an
21. Sfouban
2
Sunftbatte
2
Aunftballe'
51. Sfatban
2 ^
SunftyaKe
?
2
?
©. gntfimf
Äunflbatte
?
?
£. gtltenfelb
23ar.9(.p.aJteurer
3. V. fc SBartel* Sunftballe
Dr. 3, 2ä. gappenberg AunftbaKe
2
Dr.3.2ß.gappenberg Dr. o. Söenefe
2
Dr.3.3R.gappenbevg JtunftbaUe
Dr.3.2R.£appenberg jtunftyalle
©tabtbibltotbef
©tabtbibltotbef
©tabtbtbltotbef
(&mtVi Satalog)
3. »mftntf
Stabtbibttotyef
(Kiepert'* Satalog)
3. V. fc SarteU
8» V- fc fflarteö
£. gilienfelb
äunftbatte
jtunft&affe
Dr.3.3R.gappenberg €b. $. 9Beber
(@tepert'$ Katalog) ?
Dr.3.3R.gappenberg Dr. $. $8. Sepp
Dr. ©totfffetb
?
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69
M 3a&r:
©ertcbtö&erren:
4L
42.
43.
44.
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46.
47.
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80.
81.
1724 miWm ©tfceüer
1725 3oad>. »oetefeuer
1726 3o&. £erm. gute
1727 Oftutaer (Kulant
1728 3oI). Wr. $pault
1729 »artb. £einr. »rocfe*
1732 £ubolpb SM
1733 <Hubolf Slmftntf
1735 9>auf 3emf<b
1736 £uca$ oon ©precfelfen
1737 3oacbtnt ©tllem
1738 WÜVV Saätrop
1739 Sorge 3encquel
1740 £uca$ (Sort&unt
1741 Wert e*u(te
1743 Sötncent CRumpff
1744 Sacob gangermann
1745 3o(). 3oad>. »oetefeucr
1749 SKtcolaite ®#ubatf
1750 £erman OUetfe { 2
1754 3ob. £tnr. ©tnton
1757 ©uiüiam Kanter
1758 306. £ubn>. Sötncfler**
1760 artbert @*utte
1761 $ranj 2lnt. Söagner
1762 9>auf 9au(fen
1764 jrueron. »urmefter
1766 $ranj 2)oormann
1767 ffiub 2Rt*. Giebel
frü&ere:
Dr3.2K.£appenber9
3. 9>. £ »artete
Dr.S.aJl.gappenberg
3. 6. Sippe! 1868
le&tge:
51. Stotban
?
Äunft&atte
£. fr'lienfelb
(»alemann'S Katalog)
etabtbibltot&ef
@tabtbibliotbef
etabtbtbltotbef
3- 9>* 8. »artete
Dr.s.gft.gappenberg
Dr.3.3Jl.£appenberg
»anf
Dr.3.g&£appen&er8
©tabtMMfotW
3. 9). 8. »arte»
Dr.3.3R.2appenberg
3. 9). 2. SBarte(*
Dr.3.3R.2appenberg
»anf
3. 9)* & »artete
3. 9). fc kartete
1773 efrri(Kan $anfer
1773 3o&. Olbolpb 9)oppe
1774 Soßann gute
1778 Wie. ©ottlieb glitten*
1780 Smamtel Scntf*
1782 SÄart. Stoiber ecbrottertngf
1784 3oa*. Satpar fBofgt
1788 Sodann ©eorg »auf*
1788 ©aniel £ienau
1792 SBUMm Slmfincf
1795 3llb. £etnr. OTbamp
1796 ©tegmunb SHücfer
3. 6. Hippel 1868
Dr.3.2Jl.£appenberd
3. 9). & «artete
3- 9- & «artete
3. gmfinef
©tabtbtbKotbef
3. 9)- £. «artete
Äunftyatte
?
Jtun|t(aHe
jtunftftallc
(5b. S. SBeber
äunfl&alle
Äunft&alle
XunftyaUe
51. dlatftan
%. giatyan
XunftftaHe
2T. *Ratban
£erm. üliecfe
%. SRatban
jtunittalle
äunfWade
@b. $. SBeber
&un|tyaKe
2l.».3Jieper(t)
AunfttaBe
AunftbaOe
Jtunfttaße
fitinfibaDe
£. Salfcforn
£&. Sornig
21. SRat&an
». sßatftan
ÄunWalle
äunftbatte
?
AunftyaKe
äun|tyaUe
51. «Hatban
5(. {Rar^an
©. gmfimf
äuntf&aUe
JtunftyaDe
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70
M
3«&r: @eri#t$&erren:
SBefifcet
frühere: ie&ige:
1797 3o6ann @*ulte** j 2
3. *p. g. Bartels
Äunftyafle
82.
31. 9*atyan
83.
1798 ©antel älefefer
Dr.3.2R.2appen&erg
6. OB. güber*
84.
1802 3o&. £tnr. SRutfcr
?
85.
1803 SÄartfn 3o&. 3entf*
®. 3entf*
®.3enif# (Stben
86.
1804 30&. £etnr. fBarte(^ **
3. $. & Barrel*
Ättnft&alle
87.
1807 3o&. ©alentm 2Keper
& 2», SJteper
88.
1809 3ot SBitö. @*fifce
Dr. o. SRatfen
89.
1810 3o&. ©er&arb ©raepel **
#. £arber
£. $arber*
©♦
©♦ SubcrS*
Sfca^ttagltcfjeS übet bte ^dwrfrtdjtcrpfemuge*
!DaS »orfle|)ftibe SBerjeicbnijj unb bie furjen 33emerfungen,
bie tcfc im 3ntereffe ber ©ac&e unb berjentgen ?efer, bie ftd> glet#
mir felbjt niemals nä^er mit SWibaiKen beföäftigen fonnten, bem*
felben wanfcfcitfen ju follen gemeint £abe — felbftoerftänbü4>
ofcne babei ben 2lnfprud& irgenb welker felbjtflänbigen gorf^unfl
matten ju fBnnen unb ju wollen — , ftnb fd>on »on tterft&iebenett
Ferren auf baS greunblidjfle burcbgefe^en »erben. Die mannic&*
fachen Ergänzungen unb ^Berichtigungen, bie £errn ?überS unb
mir jugingen, ftnb bereits größtenteils im Xtxtt felbft banfbar
benu&t werben, ©n paar ausführlichere 93emerfungen, bie tc£
einer gütigen Sflitttyeilung beS £errn 3lr#toar Dr. ß. Senefe
entnehme, lajfe ify |>ter nachfolgen.
£)er auffällige Umflanb, bag aus ben 3a£ren 1721 unb
1773 ©cbarfridjterpfennige auf groei tterfäiebene $rätoren sor*
fommen, lagt jtdj für 1721 mit ©ictyer&eit, für 1773 »ermutyungg*
weife folgenberma&en erflärem — 2)aS Slmtejafjr beS erfien $rätor$
enbigte $etri (gebruar 22), unb Sttattytä (gebruar 24) trat ber
neue erfte 5>rätor fein 2lmt an. 1721 $etri KM ba^er £err
©tocffJety aus unb erhielt ben ©djarfriefcterpfennig mit ber 3a&re3*
^a^t 1721 ; fein 9ta$fotger £err Sangermann trat bie erfte $rätur
1721 2Kattbiä an, unb würbe alfo ben Pfennig 1722 5>etri er*
galten £aben, wenn er nic^t fdxm 1721 ©eorgii CSlptil 23) als
Slmtmann na$ SRifcebüttel gegangen wäre; auef) für feine jmei
SWonate erhielt er einen Pfennig, ebenfalls mit ber -3a£reSjaty[
1721. — SfaberS »erhält eS jtc^.mit ben beiben Pfennigen, welche
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bie 3a£re*gal>l 1773 tragen. #err ^anfer beenbigte feine erfle
$rätur 1773 auf $etrf, unb erhielt alfo mit Stecht einen Pfennig
mit ber 3a^re«jaj)l 1773; £err $oppe trat 1773 SWatt^iä al*
erfier $rätor ein unb fc&eint fein Slmt bi* 1774 $etri behalten
ju £aben; wenn bennoefc fein Pfennig ba* 3a£r 1773 aufroeifet,
fo toirb ba* burefc bie annähme ju erflären fein, ba§ ber 33er*
fertiger bejfelben auf bie je$n SWonate be« 3a$re* 1773 größere«
@etoidj>t gelegt Jjabe, al* auf bie jwei SDfconate be« 3a$re* 1774
£inftc&tli# be* t>on ©prefelfen'fcfcen Pfennig*, auf ben un*
£err Dr. ©enefe ebenfowotyl, wie auf ben STOeureff^en Pfennig
aufmerffam gemalt $at, fcat berfelbe ber Otto (Sperling 1 fc^en
Gbronif Q)anbfd&rifrti# in ber fönigL IBtbliotl&ef ju Äopenfcagen),
äbbitamentum VI, ©• 164 folgenben 3tu*jug entnommen:
„Anno 1668. £err £artig &on ©predfelfen Lt. trat al*
SRic^te^err ab, unb erhielt »om Scharfrichter ben üblichen Pfennig
jum @ebad|>tnifj unb als grfenntlic^feit für feine JBemüfcungen
um bie grofmerel Der ©c&arfric^ter mu& folgen Pfennig au*
feinem Seutel wehren unb in ber ©tabt STOünje befonber* prägen
laffen, Diefer, ben ify oftmals behauet, £at eine* 9Wcf)*tyaler*
©rßjje, ift aber fo bidf, ba§ er 4 9t$. ©ilber ferner \% @r geigt
einerfeit* ba* »on ©predfelfen'fcfce ©tammroapen, ba £erum jtefcet:
Ao. 1668 war #. $)articb son ©precfelfen
anbrerfeit* ba* ©tabtroapen mit ber Umförift:
olbefler Wic&tyerr tyo f>ambor$",
£♦ Äopptnann*
©in ^tlberpofal aU ©efefcenf fceö Slmtö btt Maurer
in ^amfeutg an baö Slmt bei: SXanm in Stoßt!»
3m aerflojfenen SBinter finb bem SMärftfctjen ^ro^ingiat
SWufeum in SBerlin bie no# sor&anbenen 93eft$fiücfe be* früheren
^Berliner SMaurergeroerf* überroiefen toorben. Unter irrten beftnben
ftc|> brei ©ilberpofale, »on benen einer ein ©eföenf be* £am*
burger ©eroerf* an bie berliner ©enoffen ifl Der Dedfel biefe*
$>ofal* ift giemlic^ fla$, auf feiner SWitte ergebt jt$ eine 33er*
jierung, welche einen auf ben Hinterfüßen ftfcenben, ehten Sßappen*
fcfjilb baltenben ?ön>en mit $o$ aufgerichtetem Äopfe trägt; auf
bem ©dj>ilb ift ba* Hamburger SBappen eingrasirt Der £aupt*
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t^eil be$ «pofal$, ber fonfi o£ne irgenb einen ornamentalen ©cfctmuf
ijl unb einen einfachen guß fcat, enthält an brei ©teilen 3n*
fünften, unb jwar bie folgenben SBerfe:
SBeil fc^ön unb ^erlief) i% toan Heb unb frieb ftd|> lüjfen
Unb ginigfeit unb 9tu& bep 9tacbba&rn jt# emftnbt,
©o »tu ba$ 3Maurer*5fatbt »on Hamburg jefct begrüßen
£)ie toeldje in 33erlm 3|>r 2lmbt$genoffn jtnbt
STOitt tiefen £rinck«pocael gum fteten SBfogebentfen
S3or alle gütl) unb ££r, fo tynen tjl gefc^e^en /
©Ott wolle ifcr geroertf mit feegen jht$ bebenden
Unb geben lange 3a$r beflänbig toollerge&en*
daneben fielen bie Siämen:
f>inri$ ©erwarbt ©enior
£anß Änicfer i
£anß ©ranbenborg ^ 4clter '
' 3ürgen SWöUer ) leute
3ocfcim 3an«fen SBort^alter
3o#m «ranbenborg G&rifloffer* ©o&n ) Q^fott
6a*per SWeper /
be$ 3lrabt$ ber SWaurer in Hamburg
Anno 1706*
föcmn folgen m einer boppelten Umrahmung bie ©ewerföjeic^en ;
ber äußere Stammen tragt bie SBorte „be$ Gtyrbaren Slmbtd ber
SWaurer in Hamburg", ber innere Stammen bie SBorte ,9tetn$olt
ber SWurlube yateron*" 1 ,
Sluf bem $ofal iß ber Hamburger ©ilberßempel angebracht,
ein ©olbfc^miebejeicben: j w (?) Cber brüte 93ucf$abe serroifc&t)
über einem ©tern, unb jroeimal bie aneinanber gelernten 33uc|)*
flaben F. W. (anfcfceinenb fpatere ©cbriftjüge).
3. % »oigt
(€t. g&einolb, ber ©cbu&patron ber 2ttaurer, war nacb ber Segenbe eine$
von ben £eimon$finbern unb würbe von (steinmefcen erfragen. SSer*
mutblid) i(l biefe 3nf#rtft mit ©dmfcpatron unb ^teberbeutfd) im 3al>re
1706 babureb ju ertWren, baß fte au$ einem älteren ©evitb übernommen
würbe* *ä. Ä.)
Drucf oon It). 0». 2Dt ei§ nci.
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iKtittiietlungen
be*
herein* für Ijamlmtgif^e (Bef^t^te.
M 6. 3. 3tt$rgang* 1880« Runi
33eretn$na$nd)tem
Sin ben SBereinSabenben be$ 9, gebruar, 16* gebruar unb
1. aWSrj fprad^ £err Dr. g. JBotgt über frühere 93er&ältnif[e in
ben £amburgif#en SÖalbbörfern, namentlich über ben ältefien
Gulturjuftanb, über ben grwerb berfelben bur$ bie ©tobt Hamburg,
über bte Slcferbauw&ältnifFe fowte bte Stellung ber ©auern im
18» 3a$r&unbert r unb über bie im anfange be$ 19» 3afcr£unbert$
fiattgefunbenen Serfoppelungen ber alten gelbmarfem @S würben
ferner bie alten glurlarten »on gppenborf 0>om 3a£re 1776),
©rofcSBorftel (1791) unb ?angen$orn (um 1750) vorgelegt unb
befinden.
Slm 23» gebruar fprad^ £err Dr. Ä. Äoppmann über ben
Slufjtanb in ?übedf im 3afcre 1408 unb feine ginwirf ung auf
fwmburg* SHebner fd^ilberte auf ©runb be$ Urfunbenbudjjeä ber
©tabt Sübedf unb ber £anferecef[e unb in Srgangung be$ SBetyr*
mannten SluffafceS (in ben #anjtf$en ©efdjtfcbtsblättern) bie
Stellung, welche Hamburg ju bem ?übetfer Slufftanbe nafym, bie
Unruhen, bie im 3a£re 1410 aud& in Hamburg ausbrachen, unb
bie 93ebeutung beS erfhn iwif$en 9tat£ unb Sürgerfc^aft abge*
f4)loffenen JfteceffeS* 3n biefem 9teceß jtellte ftc& Hamburg, trofc
ber 3l$t, bie ber »erfiorbene Äönig 9tupredj>t über ?übecf »errängt
fcatte, auf bie ©eite ber ©tabt unb beS neuen StatfceS unb »er*
wie« bie STOttglieber beS alten 9tat&S au« feinen SWauern; würben
aber bie £anfefläbte ben SBefäluß faffen, 2übedf au« bem Steckte
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be$ beutfdfjen Kaufmann« ju tfmn, fo Wollte au<$ Hamburg tote
Scbweflerjtabt als au$ ber #anfe getrau anfe^en*
Slm 12* 2lpril 1880 fanb eine ©eneralverfammlung ber
SDlitglieber beä aSeremö fiatt, in welcher
1) an ©teile be$ aus bem SBorflanbe auSgefd^iebenen £errn
Dr. Slbolf X&eobalb als SSorfiant>«mitglteb (Schriftführer)
£err Dr. DttoJftübiger wieber erwählt würbe»
2) 3)te SRevifton ber Statuten warb vorgenommen, unb bie von
ber Sommiffton jur SRevifion ber Statuten in ©emeiofd&aft
mit bem SSorflanbe vorge fotogenen Slbänberungen genehmigt
3) 3wr Vorbereitung ber im September b. 3- in Hamburg
jiattfinbenben Sä^verfammlung beS ©efammtvereinS ber
beutfcfyen ©efctyi^tS* unb 2lltert£umS*a3ereine warb nnt
Gommiffton niebergefefct, in welche bie Ferren £)irector
SlaSfen, Hauptmann ©aebedjjenS, Dr. ä. Äoppmann,
<L 20. SüberS, Dr. D. SMatfen, Director Dr. Steblidj,
CanbgericfytSbirector 9tömer, Dr. £)♦ 91 üb ig er, Dr. g*
Voigt unb Dr. 3L SBoi^lwill unb jwar mit ber Vefugtuf
gewallt würben, bie Gommiffton burc£ ^Berufung fernerer
SWitglieber $u verftärfen.
4) Der erfie Vorder beS Vereins machte 9Kttt£etlungen über
bie burdf) bie £)berfd[)ulbef)Brbe neu organtjtrte Sommifjton für bie
Sammlung vorgefd)ici)tlicf>er 2lltertl)ümer, in welche möfünfttge
Seitens beS Vereins ein Sttitglieb beputirt werben wirb.
211$ foldjjeS ijl vom Vorftanbe £err Dr. @. Stautenberg
erwctylt worbem
3n ber VorfianbSftyung vorn 28. SWai 1880 würbe £err
Dr. £X 91 üb ig er in bie Gommiffton für bie Sammlung $am?
burgifd&er Slltcrt&ümer beputirt
3Wit bem tarnen $öfelborf wirb vielfach, felbft von einzelnen
S5e^rben, eine ©egenb vor bem Dammtyor benannt, trofcbem
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berfelbe »on bem £ppotf)efenamt unb ber 8anb£errenf$aft ntd^t
gebraust wirb unb auf offtciellen harten nictyt aorfomntt, 93t«
»or einigen 3af>ren bejeicfmete aucf) ba$ Hamburger 3tbre§bu§
mehrere ©tragen sor bem Dammtyore als in ^öfelborf belegen,
obgleich ba$ in bemfelben 33ud?e na$ amtlichen SJlittfceilungen
gegebene Drtg* unb ©irajjen&erjetdSwtf* be$ SanbgebietS eine fold&e
Drtfcfyaft ntc|>t enthielt. S3ergebli$ erfunbigt man jt$ nacf) ber.
genauen Sage unb ben ©renjen ^öfelborf«, tonn SWemanb n>et§
Slu^funft ju erteilen, unb SOTanc^em fd^etnt bte$ ganj erflärlidj>,
ba ^öfelborf ju ben längft »ergangenen alten Dörfern gehört
tyaben muffe» ©nge^enbe gorfdjungen über bie ©egenb »or bem
Dammtfjore fuhren nun ju folgenben Srgebniffen.
3m 13. 3afrrl)unbert lagen junfidj)fl ber ©tabt am rechten
Sllfierufer iwi Dörfer, unb jwar $unäd# ber ©tabt iwifäen
gidj^olj unb £unbebef ba$ Dorf £eimec|mbe, in bem bie ©rafen
»on £olffrin unb ber bremifctye Srjbifdjjof #öfe befa§en, beren
©aulicfcfeiten wotyf an ber neuen SRabenftraße unb in gontenai)
lagen* SBeiter £inau$ jwifc^en £unbebef, Sllfler, 3febef unb bem
SÖalbe ©rinbel lag ba« Dorf Dberöfelbe. Diefer Ort unb ber
nörbli^e 2$eü toon £eimec£ube famen 1293 burc$ Äauf unb
©djenfung an ba« bamals in ber SRal^e ber jefcigen ©t, $auli*
Äirctye belegenen £ifierjienferinnen*Älofier #erwarbe$£ube, welche«
bie Dörfer nieberlegte, jtd) ein neue« Älofier mit lanbmirt^
fc^aftlic^en ©ebäuben am gu£e beS fpateren ?icentiatenberge$ er*
baute unb 1295 borten überjtebelte. Da* neue Älofier würbe
jum grauentyal genannt, behielt aber au$ feinen alten Warnen
bei, ber aümälig in £an>eflef)ube überging; bagegen »erfcfcwanben
bie alten Dorfnamen unb nur bei ber Slnlage ber ©ternfäanje
1682 wirb ber £ügel, auf bem fie erbaut, als ju £ennmg$ube
gehörig bejeic^net.
?ange ßtit fcinburd; bitbete bie ganje ©egenb ba$ 2lcfer*
unb SÖeibelanb beä ÄlofterS, ol)ne weitere Saultc^fetten, benn
folcfce fuc^te ber 9tat£ »on ber ©tabt fern ju galten» Da$ Älofter
felbß würbe na$ ber Äirc^enreformation im 3atyre 1530 unter
Sluf(tc|)t einer Sommiffton $on 9tat£$f)erren unb 33ürgern nieber*
geriffen unb ben Bewohnerinnen ba* son ben SWönd^en wrlaffene
©t. 3o$amti3floßer eingeräumt 3u £an>eftef)ube blieben nur
bie 3Birt()f$aft$gebaube unb bei benfelben Ratten fpäter bie
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Älofterjungfrauen ein ©ommertyau*« Die ehemalige ÄlofietMefc|e,
baä jefcige gontenajj, würbe berpac^et unb 1598 bem Äloßeröogt
jur 93enufcung überwiefen, Heber bie SWerfefoer führten brei
gaf)rwege na$ £ar&efle&ube, ber obere Ofcotfcenbaumd^auffe*;), ber
mittlere (SMittelwegD unb ber untere, jenfeitä be$ #unbebef* »on
bem vorigen abjweigenb (#ar$efte!)uberweg). ginen 2$eil ber
^unäc^fl ben im 17* 3a^unbert erbauten neuen geflung^werfeti
belegenen Sanbereien überlieg ba$ Älojier 1647 ber ©tabt gegen
tint Äornrente, unb jwar bie £Bf)en, »on benen man bie gfcfhmgf*
werfe bel^errf^en tonnte« auf ber einen würbe bie ©ternftyanje
erbaut, bie anbere jwif^en Mittelweg, ©c^uljweg unb Stoßen*
bäum blieb unbefefiigt SÖa^renb ber ^Belagerung ber ©tcttu
fcbanje bur$ bie Dänen im ^ofyrt 1686 würben bie ©ebaube
auf ber Älofierbleicfce unb ber ©rinbetyof abgebrannt 3m 3a|re
1674 £atte ba$ Älofter bie erfte SllfierfampSfoppel Cjwi^en
2Wittelweg, alte !ftabenfira§e # 3Mil#raj*e unb £arbejle£uberweg}
ju ©artenlanb an SBöcfmann auägewiefen, welker |>ter eine 93aum*
f^ule anlegte» SEBo^I um biefelbe Seit waren au<$ jroifdjjen bem
£unbebef (jefct bie Sabefira&e) unb bem SÖege jur Stifter (9taben*
flra&e) ©Srten auSgewiefen, unb e$ war fcfcon frity unten an
ber Sllfler ein 2Öir$$f)au$ entftanben, welche* auf bem ©#ilbe
einen SRaben führte unb gewöfcnlicf) „bie 9iabe" genannt würbe.
(Sin weiterer 2$eil ber SUfterfampSfoppeln warb 1717 an 3o£ann
ifttcolauS SRofe unb 2JtattJ>ia$ ©tumpe auf 19 3a$re für 400 |L
ju ©emüfelanb bermietfcet. Die« war ba$ ?anb iwifc^en 2tttl$*
ftraße unb 936f)mer$weg unb hinunter bis an ben SBeg an ber
Stifter* SÖeitere 3lu£weifungen erfolgten 1728 an ber SBejlfeite
beg mittelflen 2Öege$ an 33uef, bem 93ßtfmann 1 f$fn ?anbe gegen*
über, unb f)ier entfianb ber einjl berühmte SBueffcfye 33lumen* unb
^flanjengartem Slnbere Sluäweifungen waren um biefe 3^t beim
£unbebef am obern gafnrwege gemalt Ueber biefe unb anbere
an ber ©renje be$ Älofiergebietä Borgefommenen SSerdnberungen
warb 1752 ein ©renjbergleicfc jwifäen bem ßlofter unb ber
Äämmerei gefdjlojfen; bie 1647 bebingungäweife überlaffenen
?anbereien würben gän^lid? abgetreten unb ber 3uriSbtftion be$
Sanb^errn be$ $)amburgerberge^ unterbeut unb bie ©renje genau
feftgefefct. ©ie würbe burcfc bie ©runbftücfSgrenje gebilbet au
ber ©Reibung be$ SMittelwegS unb ber neuen SRabenjtrafce, ging
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bann in bem ©raben neben bem gafcrwege bi« jum £unbebef,
lang« biefem bi« an bte SBefifeite be« Söege« bi« jutn fpäteren
©cfculjweg, bann am Stotyenbaum jurütf bi« etwa 500 gug füblicfc
bom ©rinbetyof unb bann quer bis jum ©rinbel Die ©renje
warb fpäter mit ©renjfietnen befefct unb fielen &on benfelben noef)
an ben gingangen $on gontena^ unb »or ben Käufern SWittel*
weg SRo. 187 unb 174 unb ©d&ulflra&e Sto- 22, ©ie jtnb mit
H B (£amburgerberg) unb I K (3of>anni«flo|ter) No. 2, 3, 4, 5
bejeid&net
Die einzelnen 2#efle biefer ©egenb Ratten feine befonbere
Flamen, benn bie wenigen ©gentpmer waren befannt unb für
grembe brauste man jur 93ejetc$nung bie 2Bir$«&äufer, fo j* 33,
bei ber Stabe, beim 2)idfmil4)«frug ober audj bei Stolfffen, einem
2Ötrtfc«£aufe neben bem Stotfcenbaunu 2tn ber Sinmünbung be«
SBege« tton ber Stabe in ben SWittelweg war jur 3 e ^ ber $efl
ein 2Öad)t£au« erbaut, welche« 1752 tinem 93ewo|mer auf Seben«*
jeit angewiefen »an ©päter entjtanb batyinter auf jläbtifd&em
©ebiet ein neue« 2Öirt£«fyau«, ber neue Stabe (an ber nörblid|>en
ßdfe ber 3o£n« Slttee) / welche« ebenfall« jur 93ejeidj>nung ber
©egenb bei ber neuen Stabe SBeranlafiung gab* 3)a« ältere
2Öirt$«tyau« an ber Sltflcr würbe nunmehr bie alte Stabe genannt
unb behauptete burety feine Sage unb gute 93ewirt£ung ben 93or*
rang* ©djolj, Hamburg unb feine Umgebungen, 1808, bemerft
bei £an>fle£ube unb jum alten Stäben: „3n jenem fowofrf al« in
biefem ift fonntäglicb 2Öirt£«*£afel, wo bie fcamburgiföen ©our*
manb«, wel^e bie beutfc&e fulinarifc^e Äunft ber franjöjtfc^en
»orjie^en, solle SBefriebigung ftnben, ©efonber« ijl ba« SBirtfc«*
#au« jum alten Stäben wegen ber trefflichen 3»b*reitung ber
SWodf^2ourtle^©uppe (soupe k la Tortue) berühmt"* — 3n
Steuermann« SKlmanacf) aller um Hamburg Iiegenben ©arten,
1792 ff* finb &or bem Dammtyore Oom X&or bi« jur Scfe ber
jefeigen alten Stäben ftraße) 25 ©artenpufer angeführt, bei ber
alten Stabe 18 (an ber alten Stabenjlrage unb bem jefcigen
£an>emuberwege), bei ber neuen Stabe 26 (am jefcigen SWittel*
weg »on ber 3o^n« Slllee bi« über 93itymer«weg fcinau« unb m
biefem unb ben Stebenwegen) unb enblt$ £ett>eßefmbe, in beffen
Stäfje jwei ©artenftfufer (je&t #arbejle£uberweg Sto* 84 unb 87),
wo e&emal« eine Sfaferf^miebe lag* Die ganje ©egenb warb
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wa^renb ber 3a$re 1813 unb 14 &on bett granjofen verbrannt
unb Berwüjtet, um eine freie Ueberjtd&t t>on ben geftung$werfen
ju erlangem ©i$ jur jefeigen Sflßercfyauffee mußten aucf) alle
93äume gefallt »erben unb ftnbet man behalt erfk »on bort an
alte @idjen. 9ta$ ber Befreiung Hamburg« würben bie ©arten
unb ©arten^äufer wieber ^ergefiellt. Sin bie ©teile ber beiben
2Birt£$f)äufer jum SRaben traten $rfoatl;aufer, aber bte Siamen
würben auf anbm ©runbßücfe übertragen» Sin neuerbautes
2Bir$e$au$ läng« be$ £unbebef$ am SWittelmeg (jefct bie Käufer
SRo. 168, 169 unb 170 unb ein Xfjeil ber 93abefira&e) na&m ben
SRamen „3um alten Stäben" an, unb ein 3Birt$$f)au$ auf bem
g>Ia&e be$ £aufe$ 9to. 6 an ber jefcigen neuen Stabenfhrape mürbe
neuer Stabe genannt.
(Sine neue DrtSbejeic&nung für bie ©egenb bei ber neuen
Stabe erfäeint gebrucft juerfi in 3. <£. DittmannS ©eograp^ifc^
jiatiftifcfyer Ueberjtc^t ber $erritorial*©ejtyungen ber freien u. Jpanfe*
flabt Hamburg 1825, wo e$ in ben JBemerfungen jur Drtf^aft
Stabe CSllte unb neue) $ti$t: „SBon ber alten Stabe gerabe aus
na$ £an>efte£ube liegt *pöfelborf mit einigen Käufern u. f. ro." r
Slm ©$luß wirb $6felborf in bem SSerjei^nig ber Oerter unb
©teilen aufgeführt, meiere nicfyt ganj »on ber <£r£ebli$feit wären,
tint eigene Üffubrtf ju erhalten» 3n bem ^ublicanbum (£♦ £.
©enat* »om 22. Dctober 1830 über bie 3uri$biction3*2lbt$eilungen
be$ #amburgifc£en SBorfläbte* unb ?anb*@ebiefe$ nrirb som
JHofier gebiet genannt: „Die Dörfer unb ©egenben an ber Stabe,
bei ber Alfter, $5felborf, £ar*eftefcube u. f. w."*
gragt man nun wie ber Stame ^>öfeIborf entftanb, fo erjagen
bie Sllten in bortiger ©egenb, bap bie ©artner in ber 9t% ber
jefcigen SMilc^ffrage unb be$ 93ö£mer$wege$ fleißig t|>r Sanb bebaut
unb felbft an ben geiertagen emjtg gearbeitet Ratten. Die aus ber©tabt
an ©onntagen £erau$fommenben ©pajierganger unb 93efucfjer Ratten
tyrer Golonie in golge bejfen ben ©pifcnamen $5felborf gegeben.
*pöfeln tyeifjt naef) StidjjepS Idioticon Hamburgense mü^fam unb
fleißig arbeiten; £e pöfelt fo »or ftd^ weg: er ifl immer über fein SÖerf
|>er unb läßt ftdj)8 fauer werben; $ßfeler iß enblicf> ein 2Wenfc|>
ber fülle unb arbeitfam ift. Slnbere legen bem Sluäbrucf aber
no$ bie 33ebeutung Ui, baß trofe ber fortoauernben SBefdjaftigung
niefct öiel befäafft wirb, @iu $öfelborf ift mithin ein Dorf ber
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$5feler, wo fortwäfjrenb gearbeitet wirb, o$ne gerabe bebeutenbe
(grfolge $u erjielen*
SWft bem 93egtnn be« 3<$xt* 1836 würbe au« bem ftöbttjtyen
©ebiet »or bem Dammtyor, na$ 2lu«fcbeibung ber Sorfiabt
©t. $auli, bie SBogtei Jftotyerbaum, au« bem flöjlerlidjjen Xf>e£l
mit 33eibebaltung ber alten ©renjen bie SBogtei #an>ejh£ube ge*
bilbet* 3n neuejter £tit würben biefe SBogteien SBororte* gür
flatijWfd^e Qtotdt »erben einige Xfceile »on £ar*ejle&ube jum
SBorort SRotyerbaum geregnet Der -Warne ^öfelborf, ber amtlich
ganj auger ©ebraucf) ifi, $at jtcf) bennocf) al« unbeftimmter Segriff
erhalten, wa« um fo unnötiger ifi, weil feit 1858 alle ©tragen
$on £an>efie$ube Flamen erhielten unb babei au$ für bie @r*
innerung an jenen ©pifcnamen geforgt würbe, inbem man einer
fleinen engen SRebenjtrafje ben -Warnen ^öfelborferweg beilegte»
©♦ % ©acbed&ctt*-
®aöoujl in Hamburg.
Der -Warne Daooufi erinnert an bie 3*it b* r tieften -Woty
unb ber fc^limmften Skrgewaltigung, welche Hamburg im ganjen
©erlauf feiner ©efc^id^te ju I^eil geworben l . @« ifi nur ju
begreiflief), bafj in ber solfötfmmltc&en Slnfc^auung ber ben £am*
burgern futytbare Stepräfentant jene« ©d|)recfen«f9fiem« aueb al«
ber Urheber beffelben gegolten tyat unb aum X|>eit no$ gilt, ob*
wof)l bereit« in ben befanntefien @ef<$ic£t«werfen ' barauf $fa*
gewiefen ifi, bafj Dawuft nur ooüfirecft, wai tym »on Napoleon
aufgetragen worben, unb bafj er bie SBeifungen feine« Ferren
eber gemilbert, al« überboten &at* ^n einer frauj8jtf#en gjuMication
ifi neuerbtng« ber SBerfucf) gemalt worben, biefe lefctere Sluffaffung
no$ na#brücflic|>er jur ©eltung ju bringen» Die SWarquife »on
*) 2>ie ergreifenben (Säuberungen von Dr. jt(oe|U(n) in 2uben$ SSemefa
(3, ©. 45-69 unb ©. 205—239, 4, ©. 177—213 unb ©. 365—417)
beroabren aU geugniffe eine« geitgenoffen für äße gtofunft tbren bleibenben
üöertl), wenn awb bie genauere $orfcbung babin fübren fottte, (ginjel*
betten $u beriebtigen ober in $rage $u fteßen.
2 ) S3ei jpäujfer, Seutfcfte ©efebiebte oom £obe $rtebricb$ be$ ©rogen ic,
3. Kuff./ 93b. 4, ©. 183, unb bei SBei&fe, ©efebiebte ber beutfeben $reibeit$*
Wege in ben 3abren 1813 unb 1814, 95b* 1, ©. 432*
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33loc<|urt>ttIf, welche e$ unternommen, mit eingefcenber ©enufcung
ber fm 93eft$ ber ftamilte beftnbltc^en Rapiere be$ 2Rarf$aC$
bemfelben ein literarif$e$ (S^renbenfnial ju fefeen, be^atibelt im
3, SJanbe if>re$ SÖerfS l ben für Da&ouft 1 « 33ejie$un<jen ju £am*
bürg in ©etrad&t fommenben 3*ttraum wn 1811—1814 ^nbern
id& mir eine eingefcenbere Äritif für eine anbere ©elegenfjeit sor*
behalte 9 , will icf> bo$ nic&t Unterlagen, an biefer ©teile auf tote
interejfante Seröffenrtic&ung fcinjuweifen, welche geeignet i% un«
auc& bie ac&tungSwertyen perfönlic&en gigenfc^aften be$ gürflen
son Sdfoutyl nä^er ju bringen unb iugleid^ für bie ©ef^tc^te
Hamburg« in ber angebeuteten $eriobe manche lef>rrei#e SRotij
barbietet
93efonber$ Jjemrge&oben ju »erben serbient bie SWift^eilung
einer Äußerung 2)a»oufl 1 $, welche berfelbe an ben Äaifer gerichtet
£aben fofl, nac^bem biefer t|>n am 14 SWai 1813, in SÖieber*
Rötung feine« beräumten 93efe£l$ t>om 7* STOai, burefc Servier
auf* neue angewiefen £atte, „bie Hamburger ©enatoren »erjagen,
fünf ber fd^ulbigfien füfiliren ju laffen unb bie übrigen naefr
granfreic^ ju fd^irfen"» Die ©afce ber ©ntgegnung DasoufM,
welche grau »on ©locquesille — leiber nur nac$ ber Erinnerung —
mitteilen fonnte, lauten: „Jamals Votre Majeste ne fera de
moi un duc d'Albe! Je briserais plutot mon bäton de
marechal que d'obeir ä des ordres dont TEmpereur lui-m6me
serait le premier ä regretter l'execution. La guerre est dejä,
assez horrible sans y aj outer des cruautes inutiles" unb
ferner: „Je ne ferai fusiller personne. Je n'expedierai point
les princes sous escorte".
Slbolf SBo$ltt>ilL
J ) A. L. D'Eckmühl Marquise de Blocqueville, Le marechal Davout
prince d'Eckmühl raconte par les siens et par lui-meme. 3. partie.
La Russie et Hambourg, Paris 1880.
8 ) $ie <5rro4(mung eine* wn ton Hamburgern angebKcfc im Anfang be*
3<t&re$ 1814 gehegten SProject* d'assassiner les soldats frangais
(©. 233) bebarf in tiefen blättern roo&l fauttt ber Suricfroeifung.
X>iucf von V). ©. SWei§net.
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tttJ)eUttttgett
be$
tlerettiB für ipambutgif^e (6tfäitifit>
M 7. 3* Safajang* 1880* Sulu
® t it l a & u n g-
Die ©enerafoerfammlang be$ ©efammtweinä ber beutfd^cn
©efäi^tS* unb Slltertfjumä&ereine ftnbet in ben Sogen som
6.— 8* ©eptember in Hamburg jlatt. Der S3erein für £am*
burgtfcfee ©efd^ic^fe labet feine 33erein$*2Jlitglteber unb alle
greunbe ber @ef$i<$t$forfc(>ung jur ^Beteiligung an biefer 93er*
fammlung ein*
Um rechtzeitig eine Ueberjtc^t über bie Ijiejtgen Xfjeilnefymer
ber SSerfammlung ju erlangen, »erben bie SKitglieber be$ 33er*
eing, welche an ber SSerfammlung Xl^eil ju nehmen beabjtc^tigen,
gebeten, bie$ t^unlic^fl bi« jum 1. ©eptember bem 33orßanbe
($♦ £. Bim Dr. $♦ 35 o igt, gr* SlUee 10.) ju melbem
Da« Programm ber SSerfammlung ift na$ftef)enb abgebrudft;
ein fpectelleS Programm (namentlich bie ©tttnben für bie einzelnen
©ection$*@ifcungen, 33ejt$tigungen u. f* n>* entyaltenb) wirb bei
bem SSeginn ber SSerfammlung »erteilt werben*
Hamburg, im 3uli 1880*
9er Öorpanb Jes Vereins für 4)amtotrgifd)e ©efdjidjte.
Programm.
Sonntag ben 5. September.
Das 93ureau be$ SocaUSomiteS für bie SSerfammlung
im £aufe ber $>atriotifd>en ©efellfc^aft (bei bem alten fftat^
£aufe) wirb im ßttnmcr *W 10 »on 5Wac^mittag« 5 U|>r an
geöffnet fein* Die 2#eilne$mer werben gebeten, alSbann i&re
7
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GtntrittSf arten in (Smpfang ju nehmen. Der Söcttrag für bte
X£eilnaf>me tfi 6 Jf.
SlbenbS: ©efellige ^Bereinigung im Saale be$ 93erein$ für
Äunjt unb 2Biffenf$aft Ctm £aufe ber $atriottfc&en ©efeUfcbaft/)
fWontag bett 6. September.
(3"* Söfung öon Sintrtttdf arten tinrb bad Sureau im 3immer ,M 10 be«
£aufe$ ber ^atrtottfe^en ®efeHf$aft öon SWorgenä 8 ttyr an geöffnet feuu)
SMorg. 9—11 Ufcr erfle allgemeine SBerfammlung.
$aufe.
9ta$m. H— 3£ * ©ectionSftyung.
* 3£ . * SBerfammlung ber Delegirten.
* 5 * gemeinfameS ge|hnaf)l im gäfcrtyaufe auf
ber ttylenfcorjl
©tenötag bett 7. ©eptember.
2Worg. 9—12 U^r ©ectionSjtfcungen.
** $aufe,
9tadj>m. 1 — 3 * ©ectionäftyungen,
* £•* 3£ ' * « ga^rtna^©lanfenefeunb5WittageffenbafeIbfi*
2Ättttt>odj bett 8. September.
2Worg. 9 —11 Ul)r ©ectionSjtfcung«u
* 11—12 * Serfammlung ber Delegaten.
$aufe.
SWac^m. 2 — 3 * <5ection3(t$ung.
* 3 * jroeite allgemeine SBerfammlung.
* 5 * SWittageffen im 3oologifd^en ©arten*
Die ©ifcuugen ftnbett flatt im £aufe ber ^atriotifäen ©e*
feHfcl)aft; bie atigemeinen SBerfammlungen bafelbft im ©ifcuitgS*
faal ber JBfirgerfc^aft.
gür Donnerstag ben 9» ©eptember ijl eine ftofyxt na$
Jftafceburg unb Sübecf in SluSftc^t genommen»
Da$ ©d^leSwig^ol(ieinif(f)e SWufeum Stoterlanbifcber SCItrr^
tyümer in Äiel (Äattenjlrafje 2) wirb ben Teilnehmern ber 33er*
fammlung am 9., 10. unb 11. ©ept. jeber &it juganglicf) fein.
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SÖenn son auswärtigen 2|etlnef)mern eine geirrt nac^ ßur*
£a&en gewännt werben follte, fo n>trt> jur #infaj)rt am 10. unb
jur 9iüdffa£rt am ll*©eptember ©elegenl&eit fem.
gür bte ©eneratoerfammlungen ftnb ©ortrage ber Ferren
Dr. Ä. Äoppmann unb Dr. SÖojjlroill au« ber ©efcbic$te
£amburg$ in SluSftc^t genommen.
für bte SBerfammlimg ber $)eutfd)en ©efcfyid)t$* . unb 9llter*
tfyumättereine, ju Hamburg, 6. — 8. September 1880.*)
S^efen für bte erftc ©ecttotu
1) 3n welkem Umfange tyaben SWünjfunbe jur altera*
beflimmung norbifd^er ©räberfunbe beigetragen?
2) SBelcfce geföid&tlicfce 2ln£alt«punfte giebt e« für bte im
©egenfafc ju ber bisher geltcnben Slbftd&t neuerbingS son Cmben*
fd^mtt ttrieberum betonte £ppot£efe, ba§ bte Äelten upb ©ermatten
in ttorljißorifcfcer Seit wn Suropa nadjj giften geroanbert Tttfb?
3) 3« welken Ztyiltn t>on £>eutf$lanb §at man bte
fetyroarjen feinen Sl^ongefäpe mit fogenannten SJläanberltnien ge*
funben, unb welche ©bluffe Iaffen ftd) na<$ Xed^ntf unb Ornamenten
auf ben Urfprung berfelben jie|)en?
4) 3n welken Steilen t>on Deutfdjlanb ftnb gibulae ober
fonftige ©d&mudfgegenfianbe gefunben, an welchen in bte galjen
»orfpringenber JKänber <3ilber*!Crctyte eingelegt ftnb? unb rodele
©djlüffe Iaffen ftcfc au« biefer Xet^nif auf ben Urfprung foldjer
©c^mudfgegenftänbe jiefcen?
5) (Sin im ^xt 1877 unter fud&ter ©angbau auf ©plt
ergab außer einem glintfpeer au# gunbfiitcfe ber fogenannten
alteren (Stfenjeit, beren gleiten in ben ©dj>le$nrigf$en SJloorfunben
vorliegt Sluf alle galle fd^etnen ti feine gewöhnlichen Ceid^cu^
rauber getoefen ju fein, welche ba$ ©rab ber Urjeit erbrod&en,
auf$ Sfteue befd&enft unb rofeber »ermauert £abem ©inb anber*
roeitige gälle befannt, wo fold&e ©teingräber, wenn au<$ nid&t
gerabe ju ©egrabmfcjtoecfen, n>ieber$olt benufct ftnb?
*) 3>te Wftellung fernerer fcbefen, namentlich für bte Sectionen 2 unb 4,
Meibt wrbebalten.
7*
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6) Der im Sorrefponbenjblatt be$ ©efammtoe rein* 1 879 ©. 88
befdjjriebene ©rabfmgel auf Splt barg gletdjtfam in jroet ©todf*
werfen jroei 93egrabntf[e, inbem bte ^flafierfteine be$ oberen
©rabeS gugtetc^ als Dedfelfkine be$ unteren ©rabeS btenten.
©tnb äl^nlictye ©rabbauten f$on anberweitig beobachtet? unb wie
ftnb foldjje ju erflaren?
7) 3n ©ronjegrabern ( auf Splt unb bei Smmerleff ftnb
Ueberrefie einer roei&en unb gelblichen Äittmaffe beobachtet, roelcfce
als güüung eines ©olbfcfcmudfS, refp. jur 93efleibung eine« tt>a£r*
fdjjeinlidj} früher mit ©olbplattirung »erfe^enen ©c^roertgriffS gebient
^aUn CGorrefponbenjblatt 1874 ®. 4-5; 1877 @. 1 unb 1879
©♦ 88). Slucf) auf einem meronringifd&en grieb^ofe hei Cfoerbutt
fanb £err 21. Sournault ftibeln aus bünnem 93ronjeble$ „remplies
d'un mastic blanc analogue ä la craie." 3ß eine folcfye tt>ei£e SHtt*
maffe auety anbertoettig beobachtet, esent. $emif# unterfaßt toorben?
5) £aben bie natürlichen ©ebilbe *on ©fenflein, welche in
93ronjegrabern »orfommen (Gorrefponbenjblatt 1874 ©. 5), als
Slmulette gebient?
9) £)ie £amburgtfd)e ©ammlung befifct nntn eigentümlichen
©ürtel au« fünf ttiereefigen, burc^ ©lecbfc&leifen unb Sttinge mit
einanber »erbunbenen platten, welker auf bem Urnenfelb bei
gul)lSbüttel gefunben ifl. Qmi ©ürtel berfelben Slrt ftnb in
£olftein gefunben (Sorrefponbenjblatt 1876 ©. 83—84). Äommen
ä^nlirf)e ©ürtel aud^ füblidj> wn ber ©be &or?
10) Die Vita S. Arnulfi Metensis ermahnt ben franfifetyen
©ebraudj, bafj man baS abgerittene #aupt beS im SluSlanfce
©eflorbenen na<$ ber £eimatl) mitnahm, o(ne 3^eifel um eS ju
begraben, roetyrenb ber ?eid;nam nacf> franfifcfyer SÖeife verbrannt
rourbe. SEBte weit ftnb in Deutf^lanb entfprecfcenbe ©rabfunbe
befannt?
11) 3m Capitulare Paderbrunnense t>om 3a£re 785,
cap. 7, »erbietet Äarl ber ©rofje ben ©acfjfen bei SobeSflrafe
bte Seid&enwbrennung. 2Sar btefe 93eftattungSn>eife naety SluS*
weis ber ©rabfunbe unb ©$riftbenfmäler bamalS nocf> in Storb*
beutjtylanb ttorjjerrfdjjenb?
12) ©inb ©eroanbnabeln au* ber fränfifetyen $eriobe befannt,
welche als Sorbilber, refp. als SluSgangSpunft für ben ffanbt*
nasijc^en StppuS ber ovalen fdjaalenfßrmigen gtbula anjufefjen
fein bürften?
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13) 2Öa« ifl no$ Mannt über ben Jftingwall ber £oben
Surg (©pßfelberg) bei ©d|>iffbef, wo ber ©age tiac^ eine golbene
SGBicfle »ergraben liegt? ©inb bort feine antiquarif^en gunbe
erhoben?
14) S5ei 93oberg liegt ein £of Dlbenburg, ofme 3weifel
berfelbe, welcher urfunblicfc im 3a$re 1318 an ba« Älofier Jfteinbecf
»erfauft warb* ©tnb bafelbfi noc^ ©puren einer *orgef$i$tli$en
33efe|itgung erfennbar?
S^efett für He jweite ©ecttotu
1) 2Ba« weiß man über bie ®tfyifytc wnb bie Verbreitung
ber Darßellungen ber Neuf Preux?
2) Da« in Äupfer getriebene romanffebe Slltarblatt au« ber
Äircbe ju Dueren in Slngelm
S^efen für bie brttte ©ecttotu
1) 2Öa« ifi gegen bie son ?aurent (3tfc&n b, Verein« f.
£amb. ©efd^. I, 145/46) aufgehellte unb &on Slnbrren angenom*
mene gormel jur 93erecfynung ber 6inmo$Herjaf)l einer ©tabt au«
ben ?i(ien il)rer Steubürger einjuwenben?
2) Da« S3erwaltung«jaf>r be« Status in Hamburg beginnt
&on 2llter« £er mit $etri ©tu&lfeier C22. gebr.). 2ßie weit läßt
fi$ biefe 3^te«begrenjung in anberen ©tabten nacfyweifen, unb
worauf beruht biefelbe?
3) 3n welken ©tabten laßt ft$ guerfl ber ©ürgerrib (b* $.
ber toon ben ©urgent bem 5Rat£ al« Dbrigfeit ber ©tabt ge*
febworene Sib ber Xreue) nadjjweifen? 93ei welken ©elegen*
Reiten warb berfelbe eingeführt? SBie war ber SBortlaut ber
älteflen ©firgereibe?
4) ©inb bie f, g. ©dj>u$patrone ber £anbwerfer wirflicf)
überall bie ^eiligen ber fird^lic^en £anbwerf«brüberfcf)aften, ober niebt
»ielmefcr ibeale ^eilige, bie nur |>tcr unb ba jufällig mit ben wirf*
liefen ©d^u^eiligen ber fircbli^en 33rüberf$af ten jufammenfaflen?
5) Die mittelalterlicben £anbwerf«*£orporationen fcaben bie
Steigung, ft$ ber garten Slrbeit ju entlebigen unb $anbett*
Korporationen ju werben.
6) Die mtttelalterli^e 2lrbeit«t$eilung ge$t jum großen
Steile au« bem 33ejlreben $cn>or, bie Slnja^l ber 3unftmeifier ju
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serminbern, ©ie fü^rt jur 33itbung neuer dürfte unb roirb eine
£aupturfac£e be« Verfall« be« 3unftwefen«.
7) ©inb bie £anbrc>erferunru£en, welche gegen ßnbe be«
vorigen 3ä£i"!)unbert« in ben Berfd>iebenjien feilen 3>utfdj!anb«,
namentlich in ben 9leic&«jläbten, jum Stuebrucb gefommen, auf
gtei<$artige n>irtyf<£aftlid[>e ober poltttfd^e Ur fachen juräcfjuffi^ren?
8) SBelc&e« finb bie ©renjen be« ©aue« ©tormarn? jerficl
bet ©au ©tormarn in @ol)e unb in welche?
9) inwieweit Meten bfe Ortsnamen 2ln£alt«punfte bar, um
in bem ©ebiet »on ©cfyte«roig*£olflein bie ©rcnjen jtmfdjen ben
urfprünglicfcen SÖofmjtyen itt Saufen, ^riefen, Dänen unb
©lasen fejijujlellen? — 3u welchen ©pfiffen berechtigt in biefer
£infid;t tie 93ilbung unb bie ßompofition ber £tt«namen auf
borpe, ingen, &ufen, fen, ftebe, befe (becf), au, to, boffcl, borftel,
büttel, fjolm, gaaro, toft, trup, bpe, ow, ifc, in u. [♦ w.
10) 2Ba« bebeutet ber 5»ame befiel ober borjiet?
11) Darf man in ben IjotfWniföen Ortsnamen 3nnien,
Gtyuborf, (Sinfelb ©puren be« im angelfäd)fif^en traveller song
ermahnten 93otfe« ber Slenenen fe&en?
12) Äann au« ben £)rt«namen auf ba« Sllter ber betreffen*
ben Drtfd>aften gefefctoffen »erben, unb roetdje Kriterien giebt e«
fonft, um bie Slteften Drtfctyaften im norbroejUic^en Deutfctylanb
ju beftimmen?
13) 3jt unter Setabon »on ber Donau immer ©eorg ©reflinger
ju wrftetyen, ober fcaben and) anbere Dieter ft$ biefe« Flamen«
bebient?
14) 3fl in ©übbeutfd&lanb über ©. ©reflinger'« gamilte
unb 3ugenbfd>icffale Sftä^ere« befannt?
15) ©iebt e« 5fla$ricf)ten über @. ©reflinger'« 2lufentyalt in
grauffurt, feine bortige £l)ätigfeit unb bie SSeranlaffuug feiner
Ueberftebelnng na<$ Hamburg?
16) ?affen fty bie »on SWoller (Cimbria liter. n, 245 ff.)
aufgeführten ©driften ©reflinger 1 « al« erhalten naetyroeifen, unb
giebt e« aufcerbem noefj anbere ©Triften tton iljm?
17) inwiefern unb na# melden ©eficfct«punf ten finb bie
giugfc^rif ten au« ber 3eit *on 1789—1815 für bie &iftortfcf>e
gorfetyung ju »erwerben?
18) 2Bie lagt jt$ bie 95ermutl;ung begrünben, ba& ba« 2Kttt*
fommerfeji urfprünglicj), äfmlicfc wie ba« SWittrointerfeß, jt$ niefct
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auf einen £ag befdjränft, fonbern eine SReilje son lagen m 2ln*
fpructy nal)m?
19) 2öte weit verbreitet iji bie ©age, ba§ e« »on ber Dbrigfeit
»erboten »Ar, ben Dienjiboten me&r als jroeimal wßdjentlicfc ?a$S
sorjufefcen?
20) SBelc^el^emata eignen jtcb wjugSroetfe für bie gemeinfame
Slrbeit &ijtorifd)er Vereine unb tyrer 3ufammenlünfte?
$$efen fut bte vierte ©cctton*
1) SOBte foll man ©tabtbü^er ebiren?
2) Selben SSJert^ £at ort£ograp£ifcf>e ©enauigfeit bei ber
SBiebergabe »on mobernen Urfunben unb SluSjügen au* benfelben?
$)te Vereine, aus benen ber ©efammtocretn ber beutfdjen
©efcfytd)t$s unb 5lltert^um«»ereine jc^t bejlefyt, fmb folgenbc:
1. SUtenburg, ©efcfjicfitS* unb SHtertyumSforfdjfnbe ©efeflföaft
be* Dfterlanbe*.
2* ShtgSburg, £iftorifcf>er S3erein im SfogierungSbejirfe (Schwaben
unb Sfteuburg.
3. Sapreutb, £iftorif$er SSerein für Oberfranfen.
4. SSerlin, SSerein für bte ©efdjid&te SSerlin 1 *.
5. SSerlin, SSerein für bte @efc&ic$te ber 2flarf SSranbenburg.
6. SSietefelb.
7. Gaffel, SSerein für ^efftfc^e ©efdji^te unb ?anbe$funbe.
8. @8ln, £ifhmfcber SSerein für bte grjbiöcefe ©Bin*
9. Darmftabt, £ifhmfc&er SSerein für ba* ©rojtyerjogtyum £ef[em
10. Deffau, SSerein für 2ln$altifcf>e ©eftbitbte unb Slttert&umSfunbe.
11. £)re«ben, ÄBntgl ©5d$f$er Slltertyumöverein.
13. ©berfelb.
14. Srfurt, SSerein für bie @efd?id>te unb 2fltert|>um$funbe
von grfurt.
15. granffurt a. 2»., SSerein für ©ef^te unb 2Utert$um$funbe.
16. greiburg in Saufen, 2Htertyum$verein.
17* greiburg im SSreiSgau, ©efellf^aft jur S5ef6rberung ber
@efäi$t$funbe.
18. ©ie&en, Dber$efftfd)er SSerein für ?ocalgefdjncf>te.
19. Hamburg, SSerein für £amburgifdf>e ©eföi^te.
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20* £anau, Smigotttin für £efjtfc$e ©efcfuc&te unb CanbeSfunbe.
21. £anno&er, £iftorifd)er S3erein für Sftieberfacfjfen.
22. £o£enleuben, SSoigtlänbifcfjer 2Iltert$um$forfd)enber SSerctm
23. Homburg *or ber $tyt, ©efc&u$t$* unbI3fltertfmmS*S3erein.
24. Sanbäfmt, £iftorifcf)er S3erein son unb für SRieberbapern.
25. ?eipjig, SSerein für bie @efc£i$te SeipjigS.
26. Cetöntg in ©acfcfen, ©efd^tä* unb 2ntertfmm$*S3erein.
27. SWainj, SSerein jur @rforf$ung ber rjjeinifc&en ©efcfcicfcte
unb SHtertyümer.
28. 2Wann£eim, 2ntertJ>um$*9Serein.
29. 2Rarienn>erber, ^tftorifctyer SSerein für ben 9tegierung$bejirf.
30. SWüncfcen, £ijiortfcber SSerein t>on unb für Dberbapern.
31. SWüncfjener SfltertfmmSwein.
32. 2Wünjier, SSerein für bie @efd>icf>te unb 2lltertl)um$funbe
SBejtfalenS.
33. $rag, SSerein für @efcfM4>te ber Deutfc&en in 93ö$men.
34. SRegeneburg, £ißorifcl>er SSerein »on ßberpfalj unb SRegeneburg.
35. ©djroerin, SSerein für 2Redflenburgif<$e ©ef<$i#te unb Sllter*
t&umefunbe.
36. ©peier, £iftorif$er SSerein ber $falj,
37. (Stabe, SSerein für ©efctyicfyte unb Slltertpmer ber £erjog*
tyfimer 93remen, SSerben unb be$ ?anbe$ fabeln.
38. ©tettin, ©efeUfäaft für 1Pommerf$e ©efc^i^te unb %\\tx*
t&umSfunbe.
39. Stuttgart, Söürtembergifctyer 2fltertl)um&>erein.
40. Stuttgart, £iftorif#er SSerein für SÖürtembergtfö granfen.
41. Xrier, ©efellf^aft für bie nfifclid&en gorfc^ungen.
42. Sßernigerobe, £arj&erein für @ef<$ic&te unb SJltertyumSfunbe«
43. SBieSbaben, SSerein für SRaffauif^e 2lltert|)um$funbe unb
©efcfcic^töforfc&ung.
44* Sßürjburg, £ißorifc&er SSerein für Unterfranfen unb
Slfäaffenburg.
Dtud eon Ib. ö. ÜRct&net.
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Jltttljeiluugen
be*
Üeretn* für ijrtmburgi^e (Kef^täjte.
M 8. 3* 3a5rgatt8. 1880. Stopft
am 13. Styrit 1880 tterflarb ju ?übecf unfer forrefponbirenbeS
2»üglieb, £err ÄanjteuSefretar Dr. @. SB. Dittmer, Durcfc
eine 3ieif>e ljijtorifcfcer arbeiten auf bem ©ebiete ber ?übif$en
©eföicfjte, namentlich burcty ba« 1825 erfctyienene 93ucf>: ©efdjncfcte
unb SBerfaffung beä ©t. 3<>f>. Sungfrauen^Älojier« ju Cübecf be*
fannt geworben, £at et jtcfc um unfern SSerein burc^ ben Sluffafc:
Urfunblictye SWac&rid&ten über bie Hamburger Verberge ju ?übecf
t&Wtytft 5 / ©• 98) befonber« serbient gemalt*
Slm 8. 3um 1880 serflarb m Hamburg £err SL^Sad^ariaS,
feit 1865 SWitglieb be3 SereinS für £amburgif$e ©efd&idjte, unb
son 1869 bis 1872 beffen a3orftonb$mitglieb* Sieben einer auä*
gebreiteten XI)ätigTeit in ber 33ern>altung be$ £amburgifc£en <Staat&
fjat ber SSerftorbene an »ielen n>iffenf$aftlt$en, namentlich
literarifc&en 53eflrebungen Xfjeil genommen unb bem SBercin für
^amburgifc^e ©efcfcictyte ein rege« 3utereffe geroibmet.
3n Seranlaffung ber SSerfammlung be$ ©efammt&ereinS ber
Deutfdjen ©efdjjic&tS* unb 2tftertfmmg*3Sereine in Hamburg wirb
im September b* 3* eine StuSjtellung fcon £amburgenfien
fiattfmben, bie $unäc£|t für bie X^eilnefjmer jener SBerfammlung
befiimmt ijl, fpater aber aucfc bem größeren ^ublifum geöffnet
fein wirb*
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®te #anfeftö&fe auf bem Sfraftcffer <£ongre§*
Unter ben ©pecialwerfen, welche in neuerer 3*i* Slbfctynitte
aus ber @ef$i$te beä sfte&olutionSjeitatterS be^anbelt fjaben,
nimmt ba$ 93ud^ &on Hermann pfiffen „Der SRaflatter Songreß
unb bie jweite (Koalition" 1 einen ^ersorragenbcn SRang ein. Ueber*
au* grünblic^e unb umfaffenbe gorfctyung unb eine auf bem @e*
biete ber neueren ©efctyicfjte feiten in foletyer SBeife befunbete
Objectfoirät be$ Urteil* finb mit ben SBorjügen einer lebend
»ollen unb feffelnben Darjlellung »erbunben, fo baß biefe neuefie
9>ublication £.'* fieser unter ben befien grjeugniffen unferer
fcijtorifd&en Literatur einen bauernben $lafc behaupten wirb* ©erabe
wegen ber außerorbentlicfyen 93ebeutung be$ genannten SBerfeS
aber glaube ify bem Slutor, wie ben ?efern biefer S3latter gegen*
über tterpflid^et ju fein, auf einen $unft (nnjuweifen, ber mir
einer SWobtftcation, jebenfall« einer erlSuternben 2lu«fü£rung ju
bebürfen fc&eint.
S* erfjB^t ben SBertb unb inSbefonbere bie Ueberft^tltc^fett
be3 £.'fdj>en JBud&eS, baß baffelbe — obwohl e3 nur ben fleinen
3citraum »on ungefähr ac^efm SWonaten umfaßt — benno<$
nirgenbS bei unwefentticfjem Detail verweilt. 3n großen 3ügen
werben bie politifcfjen unb jum X&eil au$ bie militarifc^en 93or*
gange be3 3eitalter« »on 3talien bt« naety 9tußtanb, in ben
SWeberlanben unb in ber ©c&weij, auf 2flalta unb in 2legi)pten
jur 2lnfcf>auung gebraut 2luc^ in ber ©djitberung be$ Staftotter
SongreffeS wirb faß niemals bie eigentliche biplomatifctye £aupt*
tyanbtung außer Slugen gelaffen* £ier lag freiließ bei ber gälle
be$ ium guten 2l)eil bisher ntd^t in befriebigenber Sßeife be*
arbeiteten @toff$ bie Skranlajfung ju 2lbfd;weifungen na&e genug;
benn e$ tyaben beTanntlicf) nid^t nur ber Äaifer, ber Äönig son
Preußen unb biejentgen ©tanbe, bereu Vertreter bie fog. 9teidj$*
frtebenSbeputation bitbeten, fonbern außerbem xa^lreic^e anbere
©lieber be$ SReid^ö ben Kongreß »on SRaftott befetyieft, bamit t£re
befonberen 3ntereffen bafetbjt jur ©eltung gebracht würben. Um
alle bterauf bejüglic^en biplomatifc&en 9leben^anblungen unb hieben*
intriguen in tyrem ganjen ?auf ju »erfolgen, wäre ein SBerT er*
forberlicfc gewefen, ba$ minbeflenS jwei* ober breifa<$ fo umfang*
*) 23onn, l. &&eü 1878, 2. £&e« 1879.
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rei$ ald baS wliegenbe, feinem Spalte nacb aber »ielfacfc
ermübenb unb unerquttfli$ Ijatte auffallen muffen. SÖtr bütfen
eS beut 33erfaffer ba&er nur Dan! wiffen, ba£ er bie meiften
$articularunter£anbtungen übergangen £at. Sine 2IuSna|)me aber
mar funf^rtic^ ber £anfefläbte geboten, infofern bie wichtige
franjBflfc^e -Rote »cm 3. Dctober 1798, beren gorberungen am
6. December b. 3. als Ultimatum ber franjBjtfc^en Regierung
wieberfwtt unb am 9. December jugeftanben würben, ft$ in einem
i&rer Slrtifel mit ben 9lei#Sjiabten Hamburg unb Sremen (fowie
granffurt a. 2W.) beföaftigte, 2luf <&titt 194 unb 195 beS
2. SanbeS fuc^t $. bie ttrfadjje nacfjjuweifen, weSfjatb biefen
©labten tint befonbere 33erücfft#tigung ju tytil geworben. Der
betreffenbe Drucfbogen würbe mir bereits im »orfgen ©ommer »on
bem SSerfaffer jur 2)ur$ftcf)t gegeben; unb ba ify bemfelben ni$t
»er£e£lte, baß feine DarfleDung eine irrtümliche Slnjt^t über bie
bamalige politifd&e Haltung ber £anfeflabte seranlaffen fßnnte,
|>atte er bie greunblic^fett, in bem SSerjeidjniß ber SSerbefferungen
©. XVIII »on meinem S3ebenfen 2lct ju nehmen. @S überlebt
midj baS aber ni#t ber weiteren Aufgabe, meine an jener ©teile
nur furj angebeutete ©nwenbung ausfälliger ju begrünben 1 .
£. giebt junacfcft auf ©. 194 im Stnfctyluß an meine 2lb*
^anblung: Steinhart) als franjöjtfdjjer ©efanbter in Hamburg k.'
eine ©ftjje ber £anfeftöbtif$en SfteutralitatSbeftrebungen bis jum
3a£re 1796 unb fä&rt bann fort: „©eitbem (b, i. feit ber
©enbung ©. £. ©ieaefingS nac& $ariS) ftanb Hamburg, balb
aucfc 8 33remen in freunblic^em SJerfe&r mit ber SWepubtif, unb in
3H3 Üuetten für meine ©arftettung babe icb benu&t : l) au* bem 93remifcben
Olrcfett) : bie Briefe beS f ran j. ©efanbten Oletn^arbS in Hamburg an ©pubicum
von $oft, bie Söericbte beS (Senator ©roning au$ Ülaftatt unb sparte, fowie
bie Sorrefponbenjen ber banfeftabtifcben ©enate vom 3a&re 1798; 2) au*
bem Äonigf, ®e&. ©taatäarcbfo in ^Berlin: bie SBericbte beS preufHfcben
bewflmäcbtigten ©efanbten ©ebeimen SKatttf ©cfeulfc au* Hamburg unb
einjefoe anbere Steten; 3) pon fpeciftfcb ipamburgt Wen 9ttateria(ien : -einzelne
Slctenftütfe be$ €>tabtard)h>$, bie ßanbfcferiftKcfeen ^ürgerfcbaftäprotofoDe,
fowie bie 3)rotofoUe unb Steten ber (üommerjbeputation.
*) j?an(tfcbe @efc&i«t$bl<Stter 3«bwng 1875, ©, 55—121.
3 ) ©enauer Uttt e* ftatt „balb au*" „wie jm>or febon" beißen muffen,
ba 93remen$ freunbftaftlicbe asejiebungen su $ranfreicfe burd) bie Per=
$6gerte Slnerfennung (Reüibarb* nur wenig geftört würben.
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ben Unterfjanblungen taucf>t meljrmat* ber 2Bunf4> f)ervor, baß
bur$ granfreicfy ber politif<$e gortbeflanb ber £anfe|täbte, jugleicl>
bie gretyeit be* £anbel* unb ber ©$iffa&rt, fowo|>l auf ber
©ee, dl* auf ber (Slbe, Sßefer unb £rave gefiebert würbe". @*
wäre |>ier wo&t eine Slnbeutung barüber am ^>ta^e gewefen, bafc
bie £anfeftcibte, in*befonbere Hamburg, tyre SÖünfcfye für bie gr*
fjattung tyrer politiftyen UnabtyangigTeit, für bie ©id&erung t^red
SBerfeprö unb für £anbel*neutratitat in Ärieg*jeiten ebenfalls ben
faiferlic^en SWinißerien unterbreitet fyatttn 1 .
2lu<$ wfiljrenb be* SWaflatter Songreffe* Refften bie £anfe*
flabte ebenfowo^l burety Äaifer unb 9lei$, wie bur$ bie franjöftfäc
SRepublif ju bem angeflrebten 3iele ju gelangen. Die tyanfeatifdjen
Slbgefanbten, (Senator SRobbe au* Cübecf, (Senator ©eorg ©röm'ng
au* SBremen unb ©pnbieu* Doormann au* Hamburg, vereinigten
f?4) bereit* im 3anuar 1798, ben franj5ftf4>en ©efanbten in
SRaflatt ba* gegen @nbe be* 3a^re* 1796 an ba* Direetorium
gerichtete SWemoire, ber 9leicf)*frieben*be)>utatton aber, fomte
ber preujnfäen ©efanbtfd&aft, ba* im ©ommer 1797 für
ben faiferlicfyen #of abgearbeitete ^romemoria mit einigen
unerheblichen 1 Stflobiftcationen ju überreifen 3 . Der faiferlid&e
^lenipotentiariu*, ©raf g. ©. Ä. von 2Wetternt$, fjatte ben 33er*
tretern ber £anfeflabte fc^on vorder (im Dee. 1797) bie beflen
Hoffnungen auf ©erüdffid^tigung tyrer SBünfd&e erwedft. ©ben*
berfelbe veranlagte fte in ber golge, bie f)anfeatifcf>en Deftberien
in überjtdf)tticJ)er SBeife ju rebigiren, bamit fte al*bann weiterer
Erörterung unb Prüfung unterworfen werben fßnnten.
3n$wifd)en tyattt man von £amburgif4>er <&titt aud& ber
preujHfdjett Regierung bie wtcfjtigften ber $anfeflabtif$en 2Bünfd>e
mitgeteilt unb barauf eine burefmu* wotylwollenbe Antwort er*
galten. Den preujnfäen ©efanbten in SRaflatt würbe bie au**
brücflid&e SBeifung ju X^eil, für bie Slufrec^ter^altung ber £anfe*
atifc^en Serbinbung unb bie gretyeit be* |>anfeatif$en ©eefcanbel*
*) 93gl. £anfifc&e @ef#t*t$bHitter Jahrgang 1875, @. 106.
2 ) 2)a$ 9ttemoire gelangte am 22. 3anuar an bie franjofifefeen ©efanbten,
ba$ beutfebe spromemorta würbe bereite am 12. 3anuar bem $reiberrn
»on SUHnt, afö ©irectorialen ber €Het**frteben*beputatton, unb am
folgenben £age ber preufnfdjen ©efanbtfcbaft überreicht.
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auc& wä&renb eine« Kriege« mit granfretd> ctnjutreten *• 211«
bann freilief) bte Vertreter ber £anfeftäbte auf bem grieben«*
congreß jufolge bet tynen ttom ©rafen 3Wetternid> gegebenen 2ln*
regung ben 3nl)att fämmtlidjer btd^er an bte beutfdjje, roie an bte
franjöjtfc&e äbreffe gerichteten SÖünfcfye in einer neuen 9tebtictton
»ereinigt Ratten, ba erroeefte biefe 3uftromenftellung — bte freiließ
nur al« ^rfoatarbeit ber betreffenben 2>putirten gelten fonnte 1 —
fowofjl bei ben preujjifctyen ©efaubten auf bem Songreg, wie in
SBerlin fctbji ben entfetyiebenften SÖiberfprud). Die Slnjufjt ging
bafjin, baß manche ber gesellten gorberungen über ba« flattyafte
SWag befonberer JBegünfHgungen mit hinausgingen. Die begehrten
commerciellen Privilegien erfd&ienen bem 3ntereffe anberer ©ee*
unb £anbel«pla|je na$tf)eitig; namentlich aber würbe bie ^Befreiung
von militSrifc^er 33efffcung, fonne bie ^Beibehaltung von biploma*
tifc^en Vertretern ber feinblic&en 2Wa#t wetyrenb eine« 9leicf)«frieg«
für unjulfifftg erflärt Stucf) gelang e« ber preufciföen ©efanbt*
fd&aft, bur# SWittyeilung tyrer 33ebenfen felbfi ben ©rafen
3Retterni$ fhtfcig ju magern
Xrofcbem würben bie fjanfeatifcfjen Deputaten au$ in ber
golgejeit ber günfiigen ©efinnungen be« faiferlidjen £ofe« w*
fiebert unb t^nen bie ©eroetyrung ifjrer 2Öünfd;e, wenn auefc innere
*) S)ted gefebab beim SBeginn be« @ongreffe«. <£rft am 15. 3um 1798
febrieb ber preuSifcbe ©efanbte ©ebeimer (Hatb ©cbulfc an feine Regierung,
,,e« Weine ein unbillige« Söorrecbt barin ju liegen, wenn jene £anbele*
freibeit frieben«fcblujmiäjHg ftcb nur auf bie brei jjanfeftabte unb niebt
tuelmebr auf alle beutfeben ©eebifen begeben follte": eine Sluffaffung,
welcbe in Berlin Slnflang fanb unb fpdter ben £anfeflabten gegenüber
bei ber Äritif ibrer «Raftatter ©eftberien tn« gelb gefübrt würbe. 3)abei
ifl e« bea#ten«wertb, bafi biefer ©e|ubt«punft bereit in einer ©ebrift
von 93uf# au« bem 3abre 1795 (Unparteüfcbe Erörterung ber wichtigen
$rage: wad bat ©eutfcblanb in 2fnfebung feine« £anb« unb ©eebanbel«
von ben fo naben $rieben«unterbanblungen su erwarten :c.) jur ©eltung
gelangt, unb bajj ©cbulfc — wie er in feinem citirten ©ebreiben felbft
jugeftebt — bureb bie Neuerungen mebrerer ein(tcbr«t>üßer 2Ränner,
befonber« aber be« 9)rof. 95iif*/ ju ber obenerwdbnten 95emerfung per*
anlaßt würbe.
a ) 2)er Hamburger ©enat war mit biefer Raffung feine«weg« eim>erftanben.
Sin 6*reiben be« ^pnbicu« ©iewfing an ©pnbicu« 2)oormann (vorn
15. atug.) bezeichnete wfebiebene ©teilen al« antf&Gig, noeb ebe eine
Sleufferung be« 2JHfifaflen« von Berlin au« in Hamburg eingetroffen war.
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|>atb engerer ©renjen, in 2lu$jt$t gebellt. Steffen blieb e$ auf
biefer Qtitt bei bloßen SBerfpredjntngen, tt>5$renb bie franjöjtftyen
©efanbten, wie oben angebeutet, in ber SRote »om 3* Dctober
eine (SrftSrung ju ©unflen 33remen8 unb Hamburg« an bie
SÄeidjSfriebenSbeputation brauten f . Der jroeite Slrtifel biefer 9?ote
»erlangte 1) bie 2tuf£ebung be$ ©efletfjer 3ott$ für bie fran*
ibjtfc&e SRepublif, 2) ba§ bie ^anfeflabte 93remen unb Hamburg,
foroie bie freie SÄeic^flabt JJranffurt tyre politifäe Sriftenj be*
galten unb in bem Sollbefty tyrer »erfaffungSmäfngen Unab*
£angigTeit bejiatigt werben follten. Die erjiere gorberung würbe
»on fafi allen Stflitglfebern ber 3*eic&«frieben$be)>utatton als über
ifjre Sompetenj £inau$gefcenb bejeicfwet; unb ba$ Gonclufum *om
15, October belaufte ftd§> barauf ber franjbjtfc&en ^Regierung
anfjeimjuflellen, „mit bem ^erjogli^en £aufe £oljtein*£)tbenburg
ein bienlicb fd^emenbed @ommercial41ebereinfommen ju treffen" 2 .
Die iwitt gorberung, welche nur bie 33efWtiguug bamal« nid)t
angefochtener Siebte betraf, blieb hinter ben |)B^er gekannten
©Wartungen ber f)anfefläbtifd;en Deputaten jurücf 3 , wctyrenb fic
ben meiften übrigen beutfcijen ©efanbten überflüfjtg unb bcd^alb
befrembenb erfctyeinen mußte 4 . 3u ber grmiberung ber ffltifyi*
x ) 2Rüncb t>on 93eßingbaufen, 9)rotocolI ber (Rei<b$=$riebenfc$eputation *u
ffiaftatt «Banb 5, ®. 185 ff.
2 ) 2ttüncb von SBellingbaufen, 9)rotocoff, *8anb 2, ©. 557.
3 ) ®r&ning fcbreibt am 3. Dctober au* maftatt: „jjerr ©pnbicuä 2)oor=
mann unb icfe finb beibe etwa* betreten baruber, baß t>on ber jjanbelfc
neutralitat unb ben anbern banfeatifcben Söünfcben nicbtä gefagt ift, n>ie
wir um fo mebr erwartet bätten, ba ffe (bie franj&itfcben ©efanbten)
unfer Memoire oor Slugen gebabt b«&en".
4 ) ©o erftörte beifptetebalber ber bapertfcbe £eputirte bei ber Wimmung
am iL Dctbr. „für überflüfftg etwa* ju confumiren, oon bem obne&in
feine $rage ift". ©er wurjburgifcfee Vertreter meinte, ba* franjöfifäe
S&egebren „fcfceine beinahe einen Zweifel oorairäjufefeen, für ben fein
®runb oorbanben ift'\ sutcfc ba$ «Botum be* $ranfret<b ergebenen
jpeffen=3)armftabt gebt babin, bdfj, fo febr man ben betreffenben ©tdbten
„SU ber oorjüglicben fcbeünabme be$ franjofifcben ©ouoernement* an
ber Sortbauer ibrer politifcfeen (griffen* ©liitf wünfcbe, fie bocb fo wenig
alä fdmmtlicbe übrige 8tticb$fWbte bieferbalben gegrünbete SBeforgniffe
begen fonnten, fo lange ^it eonftitution be$ beutfcben 9teicb$ felbft noc&
beftebe". 9Rün<b oon 33ellingbaufen, «protocoll, $anb 2, e. 476, 485, 530.
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beputation würbe ba« franj6(tfcf)e ©erlangen jwar feine«weg$ ab*
gelernt, inbeffen für angemeffen erachtet „in ben geäußerten 3Bunf$
alle SReid&öflanbe unb 3*e(cf)$angef>Brigen ju begreifen" K greitiefc
fleüte biefe Srflarung bie franjöjtfcfjen ©efanbten feineSwegS ju*
frfeben, unb tl;re Sftote som 11. SKottember gab in unjweibeutiger
SBeife ju erlernten, weld&eä ©erntet bie Slepubtif barauf lege,
baß ba« griebenäinflrument tim auSbrücf liebe 33efHmmung ju
©unjlen jener brei ©tSbte enthalte, benen jte tin öffentliche«
3eugntß tfjrer greunbfcfcaft geben wolle 2 .
SS iji leidet wftanblid[>, baß biefe jwar t$atf5$licf> wenig
belangreiche, als Demonfhration aber immerhin auffallige 93er*
wenbung »telfad^ Slnfloß erregte, unb baß man bte betreffenben
©täbte befcfculbigte, bie Sinmifcfyung be$ SluSlanbS in eine innere
beutföe Angelegenheit — »ielleid[>t bur$ irreguläre SWittel —
hervorgerufen ju J)aben*
<5o Ijeißt ti benn bei £üffer auf ©.195 weiter: „?ej)rbad[>
bermuttyet nicfyt of>ne ©runb, bie franj5fifc^e gorberung fei bur$
ben jüngfl in $ariö gewefenen 33remifcf>en Deputirten, Senator
©röning, allba negotiirt unb waf>rf{f)cinli($ gut bejaht werben,
fowie Hamburg, 33remen unb granffurt, ntd^t aber ?ubedf ben
granjofen »iel ©elb, au$ Anlegen auf fjollanbifcfye SWefcriptionen
— alfo gerabe, ti*a8 bon ben amerifanifcfjen ©efanbten »erweigert
war — gegeben Ratten* Deshalb fei au$ nur son biefeu treten
unb ntd^t son ?ubedf bie SRebe".
3n ben citirten SBorten be$ 6jterreicfyifcf)en Diplomaten if}
5Öaf)r£eit mit 3rrtf)um aerbunben, ber eigentliche Xfjatbeftanb aber
nur feT^r umwllfornmen an« ?idj)t gefiellt.
Der ©acl)tterf>att ifl folgenber:
3m Slnfang Januar 1798 traf in ben £anfeflabten ein *on
bem jjanfeattfäen SReftbenten Dr. (Schlüter att$ $ari$ abgefertigter
Sourier mit ber 9ia$rid;t ein, ber SRisufirr Slalle^ranb £abe tyn
im größten @e|>eimniß ju jtc^ rufen laffen unb tljm erflart, baß
gu ber be&orjktyenben (Srpebition gegen Snglanb bie peeuniäre
SWitwirlung ber brei £anfeflabte, ebenfo nrfe bie ber Slmerilaner 3 ,
*) 2Rüncb von Söeßingljaiifen, ?)rotocott, 93anb % ©. 557.
2 ) a. a. D. Eanb 5, 6. 257.
*) lieber bte betreffenben 93er&anblungen mit ben Slmertfanern »gL #üffer,
ber Olailatter eongreü, 93anb 1, ©. 364 ff.
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©djweijer unb anderer Staaten son ber franjöftfäen SlepubUf
begehrt »erbe* (53 füllten bie £anfefiäbte ju biefem 93e£uf
18 2ftiflionen ?fore8, Hamburg unb JBremen je 7 SWiflionen, ?übedf
4 SWillionen beitragen; bie SRepublif wollte bagegen 12 SWillionen
in batattif$en Slefcriptionen l remittiren unb jum Dan! für bie
ju erweifenbe ©efalligfeit jicb be$ anliegen* bet £anfe|tabte auf
bem Stajtatter Gongreß mit allem !Ma$brucf annehmen* 3m
SBeigerungSfalle Ratten btefelbcn bagegen ju ermatten, baß bie
franjöfifcfye Regierung fie anfeinben »erbe*
©o erwfinföt granfreid)« ©unft, fo gefäljrti<$ granfrei^S
SWißjtimmung bamalS für jeben fd>wä$eren <&taat fein mußte,
waren boeb alle brei ©täbte fofort entf^loffen, ba$ unerwartete
Slnfinnen abjule&nen.
Diefe 3urücf weifung ttvt^tt bei Xallepranb ben größten ttn*
willen, unb Hn ferneres fd;leunigji entfanbte« ©^reiben (Schlüters
übermittelte ben £anfejiabten bie erneuten gorberungen unb
Drohungen be3 franjbftfc&en 2Jtini|fcr$.
2lucf> biefeS 9M würbe eine abfälägige Antwort erteilt.
(gfyt biefelbe jeboeb in $ariS eingetroffen war, tyatte XaBepranb
ben Ijanfeatifctyen SRefibenten nod&malä ju ftcf> belieben unb tym
bie 33efd;werben vorgehalten, welcbe ba$ Directorium gegen bie
£anfefläbte fcege. @S werbe benfelben jur Saft gelegt: 1) baß
fie franjöjtfd^en Emigranten 2lufnaf>me unb ©$ufc gewahrten,
2) baß jte ben engtifc&en £anbel in feanbalöfer SÖeife be*
günfh'gten, 3) baß jte, bie ©efe&e unb bie öffentliche SWeinung
be$ franjbftfd&en SolfeS mißa^tenb, unter tyrer glagge englifcfce
Söaaren in granfreiety einfcbmuggeln ließen, 4) baß jie bie 9te*
crutenanwerbung für Snglanb bulbeten unb begünjtigten, 5) bafi
jie innerhalb ber ©renjen if)re$ ©ebietS 3"fammenfünfte bulbeten,
welche man als contrerebolutionfir bejeid>nen müßtet ©lefefoettig
*) »3)icfe ffnb gegenwärtig nur mit 50p6t. *8erluft ju realijtren". S8eri*t
von €#ul& »om 9. 3anuar 1798.
9 ) 2lUe tiefe *8ef<bwerben waren oorjugflweife an bie Slbrcffe von Hamburg
gerietet. Älagen gegen tiefe ©tabt wegen 93egünfKgung ber dmu
grauten bauern wabrenb ber ganjen töeoolutionSjeit fort, 93ef*uINgungen
wegen $6rberung be* englifeben #anbel$ befanntlicb M* in bie Reiten
ber Einverleibung, 2öa$ ben vierten 95ef*werbepunft anlangt, fo war
e$ allerbing* für bie jjamburgifeben SBe&örben f#wer, §u ver&inbern,
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würbe ©Bluter bebeutet, baß bie SBefölagnaljme aller £anfejiäbtif$en
©4)tffe »erfügt fei, unb baß er felbft innerhalb 24 ©tunben tyavii
unb atSbann ba8 ©ebiet ber SÄepublif ju verlaffen £abe*
©djtüter vertyeibigte hierauf bie £anfejtöbte f)inftc$tli(£ ber
genannten 33efdjutbigungen, protefltrte anberfet'18 gegen bie ange*
fünbigten ©eroaltmaßregetn, erflärte jt# aber gleichzeitig bereit,
um bie obfdjtvebenbe ©efatyr abjumenben — unter SSorbe^alt ber
3uflimmung feiner Kommittenten — ber fmanciellen gorberung
beä Directorium« tvenigflenö t|>ettn>etfe nachgeben unb jtcty im
Flamen ber ©täbte jur3^lung einer Summe von 10— 12 2WilI.
SivreS gegen batavifcfye 9tefcriptionen ju verpflichten (4. gebr.)»
Diefe 2lbma$ung erregte in ben £anfeßäbten große* üRiß*
fallen* g$ mar außer grage, baß ©$lüter, ju bem man o|>nel)in
fein großes 38er trauen £egte, feine 33ollmad>ten weit Übertritten
tyatte; 3nbeffen fonnte t$> fpeciell in Hamburg nid>t geraden
erfreuten, tyn völlig ju bedavouiren; benn gerabe fjier waren von
bem 3orn ber franjB|tfc^en Regierung bie größten ©efa^ren ju
beforgem gben ju jener 3eit bro$te bie änmefen^eit Seon&rb
33ourbon$, von bem ti l)ieß, baß er eine SRevolutionirung ber
(Slbgegenben bejwecfe \ Hamburg bem monarcf>ifc&en Suropa gegen*
über in bebenflietyer SÖeife ju compromittirem 3ugW<$ war
bie Äaufmannfdjaft bur$ ben gefürefcteten Sonflict mit granfreiefc
in bie äußerfie Aufregung verfemt »orbem 2Wan fc&a&te, baß ber
SBerty beg in granfreiety befmbli^en $amburgifcf>en ©gentium* im
Slnfang be$ 3a&re3 30 SWillionen SWarf 33anco, fpäter, nac^bem
2Wancf)e tytt $abt vorforglidj von bort fumveggejogen, no$ immer
15 SWillionen betragen £abe* Die preußifcfje Delegierung, ber man
vertrauensvoll von allen SBebrangniffen Sttittfjeilung gemalt, fyattt
erflären laffen, baß bie £anfeftäbte im gaU eine« Angriff« auf
U$ föecruten, wetebe in bürgerlicher äleibung ate reifenbe jjanbwerffc
bürden ober al* au^geI6fte englifcbe Kriegsgefangene, mit gültigen
bannooerifc&en gtäffen verfemen, na* Surtafen gefontmen, auf bie bort
bejtnblicfcen bewaffneten englifc&en ftabrjeuge gebraut würben, 3nbeffen
waren erft gegen <5nbe be* 3abre$ 1797 von bem jpamburaer Senat
aRaSregeln getroffen, um au* auf biefem ©ebiete bie Neutralität mit
größter ©trenge aufrec&t ju erbalten.
Sluf bie hierüber oorliegenben 53eri*te gebenfe i* in bem näcbften $eft
ber 3eitf*rift f. J?amK ©ef*. aitffü&rlicber einjugeben.
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tyr ©ebiet be3 preugtfd^eit ©d)u$e3 »erftc^ert fein bürften, ba§
aber, wenn granfretcfc bie fjanfeatifc^cn Schiffe mit gmbargo
belegen würbe, e$ ni$t in iljrem SBermogen fle$e, ifmen tätige
£ülfe angebetyen ju laffen, gür biefen lederen gaü gab man
i^nen an bie £anb, ft# auf gütlichem Sßege mit granfreicty abju*
ftuben, wofür ber eventuelle 33eiftanb be$ prettfnföen ©efanbten
gu farii in 2luöjtd)t geftefli würbe 1 ,
©n gütliches Slbfommen war aber nur burcf) ein ftnancielleS
3ugefiänbni§ p erregen.
9tacf)bem ber Senat von ber 33ürgerf$aft bie erforderliche 93oU*
macfyt erhalten |>atte a unb nacf> wetteren Staublungen (Schlüters
würbe in ber $f)at ein 33ergleidj> jwiföen granfreief) unb ©amburg
in ©taube gebracht, burety welken bem S3ege^ren SallepranbS —
wenn au$ ntc^t in bem vollen 2Wafce ber urfprünglicfjen gorberung —
©enüge geleiflet würbe 8 .
Um ein ctynficfyeS Sübfommen für SBremen l)erbetjufüf>ren,
begab jtd> ©enator ©röning im SWärj b. 3* von SRajlatt naty
$ari& Sr fanb ^ter ni$t nur ©elegenfjeit, jtcjj mit Xallepranb
£inftcl>tti$ be* erwähnten ©egenflanbe« ju verjtanbigen, fonbern
auefj bie ferneren Slnliegen 93remen8, inSbefonbere bie 2luff>ebung
be$ <£l$fletyer 3oll$ jur Spraye ju bringen. 3nbeffen wäre ee
nid;t ganj correct, bte nacbbrücftic^e Hervorhebung be$ Unteren
fünftes in ben franjöfifd^en SWoten vom 3. Detober an alt au$*
fcpeglicf) bur$ ©rbningS ^Benutzungen erwirft ober gar bur$
feine ftnancteHen SugeftSnbniffe erlauft ju betrachten. Die ©e*
feitigung jene« 3<>U$ war tyatfä$licf> nicfjt nur tin 53remif$e$,
fonbern ein franjöjtfctyeS 3ntereffe. 3n biefem ©inne war bereit«
mehrere 3a£re vorder SReinfjarb, als franjöjtfd^er ©efanbter bei
ben £anfefiäbten, bemüht gewefen, bie Sfngelegenljeit feiner 9fle*
gierung ju empfehlen 4 unb Ratten neuerbingS eine SHei|>e franjöftfcfjer
*) 3n biefem ®inne würbe ©cfeulfc oon feiner fXcftterung bereit* om
16. Januar 1798 inftruirt.
*) am 22. Jebruar.
3 ) ©er 2l&fd>luji erfolgte in sparte am 23. 3Kara, bie Ratification be*
Hamburger ©enat* am 13. Stpril 1798.
4 ) 3n einem ©treiben vom 1. $ec&r. 1795, oon welchem jtd) ein 2lu€&ud
im 93rem. Slrcfoio freftnbet.
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©tabte, wie SBorbeaur, Spante«, ?a 5Rocf>elIe, S'Drient unb £a&re
fe^r etnbringltd^e SSorflettungen an ba« Directorium gerietet —
9ii$t ju begwetfttn ifl, baß tfübeef, welcfje« langer als bie
©$weflerfl5bte gejögert, fu$ ben franjöjtföen gorberungen will*
fetyrig ju jeigen, au« biefem ©runbe in ber !Mote »om 3* Detbr*
übergangen war» —
2luf eine einge^enbere Darlegung ber &anfefläbtif#en 33er*
Ijanblungen jur Seit be« SRajtatter Songreffe« muß ity an biefer
©teile Beriten; bo# bürften bte obigen 33emerfungen au«reic$>enb
fein — wenn au$ nidjjt, eine unerfreuliche ßptfobe unferer ©e*
f$id>te in tin wefenttief) günfligere« ?icf)t ju fe&en — fo bo$
minbeften« bie »on £üffer angeführten ungenauen Slngaben be«
ßfierreidbiföen Diplomaten ju berichtigen.
2Dte fWe&gewanber ber lut^ertf^en ©etfiltdiett
L
3n einer fwnbfdjjriftlictyen S&ronif fanb ify bie 3tufjei$nung,
baß am 7» Sluguft 1785 ba« Kollegium ber ©eckiger befc&lofien
£abe, ben @ebrau# ber SWeßgewanber sor bem Slltar son SWic^aeli«
an abjuf^affen, mit welker Erleichterung bie ^rebiger fe&r wol)l
aufrieben gen>efen feiern 3$ n>ar anfänglich geneigt, bte 9li$%
feit biefer -Wac^ric^t in 3weifel ju jie^en, ba e« mir auffällig
war, baß lutf)erifc$e $aßoren bi« »or etwa Jmnbert 3a^ren 9Keß*
gewanber getragen f>aben unb baß bie«, fowie bie Slbfcfjaffung
im 3c$Tt 1785 bi«J>er unbead&tet geblieben fein follte; bei genauer
SWacfcforf^ung aber erwie« jicf> bod^ bie Angabe al« waf>rbeit«*
getreu* — Die SBugenfcagen'fctye Äir^enorbnung *on 1529 fctyaffte
nämlidf) bie SDteßgewanber bei ber 5Bertf>eilung be« 2lbenbma|)ls
nietyt ab unb rechtfertigte bie ^Beibehaltung im Slrtifel 38 bamtt,
baß bie ben ^riefiern ttorgefcfjriebene Anlegung befonberer Kleiber
jum 33efe£t SJ)rifli fowenig fcfjabe ober $etfe, wie bie serfetyieben*
farbige Xracfct ber (Sommunicanten; burefc @ewä|)rung gleichgültiger
©tücfe wolle man bie Erregung »on Slergerniffen bei ©cbwad^
gläubigen sermeiben. Slucf) bie Slepinifcfje Äircfjenorbnung von
1556 *ert|>eibigt bie SDleßgewänber unb fö|>rt im Strtifel 39 au«,
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bag, wenn auc|> SWancber fl$ an ber Äleibung ärgere, e£ nid>t
unbienticfc fei, in ben göttlichen Äirc&enämtern bie 25iener bur$
eine fonberlicfce Äleibung »on anberen fenntlicfc ju machen, unb
baß beä^alb biefelben in ber 3Jleffe if)re gewöhnlichen 2We§gewanber
behalten unb 3Wd)t3 änbern follten. ©o blieb c$, bte im Sluguji be$
3af)re$ 1785 SBer&anblungen jwif^en bem geifllicf)en 2Jliniflerium,
bem <&tnat unb bem Kollegium ber ©eckiger gepflogen würben,
welche unter allfeitiger 3ufMmmung J ur 2f&f$affung ber SWeg*
gewanber fährte, bie von 2fticf)aeU$ an nic^t metyr benufct werben
follten. — Sine golge bason war wo£l, ba£ bie SBerwaltung be$
3o£anni$ftojierS im 3a&re 1787 »ergebene Gtyorgewanber, welche
Dermut£li# »on bem ^rebiger ber 3o^annt^ftrc^e benufct waren,
»erlaufte (93on ben arbeiten ber Äunjlgewerfe be$ 2Wittelatter$
ju Hamburg ©♦ 6)* Ueber bie SluSflattung unb ben Serbleib ber
SWeßgewänber anberer f)amburgif<$er Air$en ifl 9l\d)t& befannt
unb würben weitere 9ia$ri$ten »on 3ntereffe fein*
<£♦ % ©acbctfett«,
n.
3m Katalog ber Sluäflellung alterer funflgewerblid;er @egen~
flanbe in ?übecf im (September 1879 ftnbet jlcty t>er$ei$net unter:
9lo* 1919: „din SWejjgewanb »on rotljem ©ammet, mit pradjt*
»oller, reifer ©ticferei in ©olb unb ©ilber, ber SWarimfird&e
geföenft »on 2$oma$ grebenljagen, benufet bis ^fingfttag 179 1".
DiefeS 2Wef5gewanb war auägejkllt *on ber SBorfle^erfc^aft ber
@t. 2Jlarienfircf>e. gg, ©tttenu
SBon $errn ©tolfcnficrg*
Unter btefer Ueber förift |>at un$ 33enefe, £amburgif$e
©ef^ten unb ©agen (2, SlufL 1854) ©, 362-64 „na#
münbtidjer Ueberlieferung einer alteren Slnefbote" »on einem retten
SSterlanber SBauern (um 1740) erjäbtt, beffen £od[>mut& tyin ben
Slraum eingab, bei feiner Slnfunft im £immel rufe ber auf
golbenem Ifjrone ji&enbe ©Ott Safer bem auf einem Ijofcen
©tutyle jlfcenben S&ri|iu8 ju: „Äumm, fia gau upp, groot' 3uncf v
unb lat unfen #erm ©toltenbarg fitten".
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9hm begegnet mir in bem ©fidlem: Deutf^e 3n fünften an
£au$ unb ©erätl), 3ur epigrammatifc&en SBoIISpoefte (3* StufL,
SSerlin, 1880) ©♦ 160 folgende ^©rabfd^nft in $eter«berg bei
£er*felb in Äurfjeffen":
©Ott fa§ auf feinem ££ron
Unb fpradj ju feinem ©oJ)n:
©te£ $on beinern ©ifce auf
Unb la§ ben fel'gen ©tutfart brauf,
3öenn biefer ©pru$ als ©rabfcfjrift audj) rrd^t tterbäcfctig
Hingt, fo bewetjl er bodj, baß jener ©djwanf au$ im £efjtfd;en
befannt ifl ©eitere B^gniffe für bie Verbreitung beffelben
waren erwunfdjt. Ä* Soptratamt*
ftomlntrget $crfierge ju äßtSmar*
Sfteben ben Hamburger Verbergen in Stöbert, Stabe 0, ©♦ 6),
SÖebel unb Dlbeöloe (1, ©♦ 23) ftnbe ity au$ eine Hamburger
Verberge in SÖiSmar, bie nocf> in ser&ältni&mä&ig fpäter 3^^
genannt wirb unb über bie wir be^alb t)orau$ft$tücf> am e&efien
SluSlunft erwarten bürfen.
3n ber Jjanbfc&riftltc&en ©efd&retbung ber son #erjog S^riftfan
Sllbrec^t »on ©cble3wig*£oljlein*@ottorf im 3a|>re 1662 jurürt*
gelegten SRetfe Reifet e$ na$ ben im Staatsbürger!* Wla^in 1
C1821), ©. 613-22 mitgeteilten 3tu$jügen „£>en 7ten (5Ro*
»ember) reifte ber £erjog $on ©ufirow nacf> ffitemar. ,,„2Öir
würben son bem fctywebifcfyen Gommanbanten mit efctictyen Äanonen*
fcbüffen empfangen unb nacbgefjenbS, tok wir in ber Hamburger
£erberg ba$ Duartier genommen, son bem Stceprajibenten 2We$io
mit einer £>ration bewiüfommet, welchen wir nebfi bem Gomman*
banten bep ber 2tbenbma£ljeit bettelten""*
& ÄoWfttamu
©lotfenmförift.
Sfacfc einem in ber ©tabtbibliot&el f>anbfdmftlid> aufbe*
wahrten Stuffafc über ben tyuxm ber ©t. 3flfobi'£ir$e, ber un*
»on £errn Dr. 2Öalt£er mitgeteilt ifl unb gelegentlich in ber
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3ntf$rtft jur Sewenbung fommen foH, mürbe bie grB&te ©lodfe
biefe* S^urm* im ©erntet von 7770 % am 30. 3uli 1768
£erabgenommen, Oft. 13 von 3o£ann Sttfolanö 93ieber ju einem
©eroi^t von 8342 % umgegoffen unb £>ft 27 nrieber aufgehängt
£>ie 3nf(^rift ber alten ©locfe foll gelautet fcaben:
Maria gaf men my den namen machtig
Int jar 1 MCCCCLXXXV.
Soe wy (wer) quaet berout a ende doet penitentie 3
Sal ic 4 bevryen voer die pestilentie.
© ter 5 eeren Heyn die wetghepeyns
My wracht (roirfte) met handen Simon Wagheveins.
3fl ber ©lotfengieger ©tmon 2Bagl)eveinS anberroeitig be*
fannt ? Unb wer tfl unter Hein die wetghepeins (?) ju ver*
flehen?
Die im Uebngen leidet verftönblic^e 3nf$rift £at ber 93er*
fajfer unferS StuffafceS fd^Ied^t gelefen unb wunberlidj) miffterftonbetu
@r überfefct:
„etwa ju Xeutfö alfo:
SWaria gab man mir ben -Warnen mächtig (mäc&tig)
3n$ 3a|>r taufenb vier^unbert fünf unb ad)jig.
©o wir 93Bfcd beginnen unb tljun ^oenitentie (93ujje),
©oU fte eu$ befrepen vor ber ^ejiilenfce,
©ott ju @&ren von £ein SBetgfcepepnS
2Wir gebracht mit Rauben (£ülfe) ©otteg (Simon 2Bag£evein$"*
Ä. Äo^mantt*
3n meinem 2luffa$e: Hamburg* Stellung in ber £anfe
CÖanf, @efäicf>tablätter 3aJ>rg- 1875, @. 1-20) Ijabe icf> jener
Xagfaljrt ju Hamburg vom IL November 1391 gebad&t, in golge
beren ber beutfc&e Kaufmann na$ bem 1388 von il)m verlaffenen
33rügge jurüdffefjrte, von ben S3ürgermeiflern £inri$ 2BejH;of von
?übedf unb 3ol)ann £oper von Hamburg geführt auf 150 s })ferben
feinen ßittjug ^ielt unb in feinem ©ifcungäfaal, bem SÄefeftorium
l ) jähre. *) beront. 3 ) penetentie. 4 ) ie. 5 ) tee.
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be$ ÄarmeliterfloflerS, son £unbert Vertretern ber ©tabte unb
be$ ?anbe$ glanbern bie ©itte um 93er$etyung entgegen na(m.
SScn ben Slbgefanbten ber ftlaminger, welche 1391 jur SJerein*
barung be$ ^rieben« nadj Hamburg gefommen waren, wirb an
erfler ©teile ber bitter Sttquarb »on SBcrji genannt, ber mit bem
Stifter 2Wonfraub son Sffcn unb bem ©efretar SüegibiuS be ffiolre
fcon £erjog ffyilipp son Surgunb beputirt werben war* Sttquarb
&on 33erfi £at fein Sßaterlanb ntc^t wiebergefe^en; in Hamburg
erfranft, muß er lange barnieber gelegen (jaben, benn erji jum
26. 2Rarj melbet ba3 SRefrolog be« 2Waricn*2flagbalenenflofter$,
in welkem er $or bem 2lltar ber £♦ Jungfrau beigefefct würbe,
feineu Xob: Obiit reverendus dominus miles, dominus (Ri)quar
de Berst, consiliarius domini ducis Burgundie, comitis Flandrie,
hie sepultus ante altare beate Virginis anno 1392.
& Äoppmann*
93on bem S3ranbe Hamburg« im 3a$re 1284 berietet eine
SWagbeburger OueUe (Gfjronilen b, beutfd^en ©tabte 7, ©♦ 405):
In dem 1284 jar in sunte Ciryacus dage (Aug. 8) brande
Homborch rein af sundern (l. sunder) dat hus tor helle, dar
Hans Kai inne wonet. Qrine übereinflimmenbe 9iac&ricf}t enthält
bie Hamburger Qtyrontf aon 1559 (Cappenberg ©• 395) unter
falfc&er 3abre$jatyl: Anno 1280 ysz Hamborch gar ut gebrant
up eyn husz na, dat men dat helle husz hetet. Dar synt
vele mynsken yn beholden bleven, und ys dat hüs yn der
bonenstraten, dat nu Kaien hus hetet, und isz dat ungelucke
up sunte Cyriacus dage geschehen, unb ber Herausgeber be*
merft baju, ba§ 3of)ann Aale biefeS £au$, welche« 1843 bem
©eorg ?ubwig grief jugefcfjrieben würbe, 1531-^77 befaß. Da§
nad) biefer @f)ronif siele SWenfcben in bem betreffenben £aufe
gerettet ftnb (beholden bleven), beruht wofjl nur auf SWifc
Berjianbnig, benn bie son tyrem SBerfaffer benufcte Duelle
C?appenberg ©. 235) berichtet im ©egent^eil, ba§ »tele SWenfdjen
in bcmfelben umfamen (bleven): Item anno 1284 do vorbrande
Hamborch unde dar blef nicht mer den eyn hus bestände,
dat helle husz up dussen dach genomet, den darinne so
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bleven vele minschen 1 . SBermutylid) §at man alfo auf tiefet
£au$ bie SWacfjric&t eines StitQtnofttn in SBerum ju bejie^en
(fappenberg, Xrafciger 1 « Chronica ©♦ 63 SInnn 2"), baß auf bem
©aale eineS£aufe* 100 Verfetten beiberfei ©efc^lec^tg umgefommen
feien. 8lu# ber ©gentyümer be$ #Mtfe$, ber Stahmann Qtinxify
SBerbewarbi, @o£n be* Stahmann* Sreberoarb C1239) unb ©ruber
beö SRatymannö Sttifolau* »erbewarbi C1256— 10), f>at ba$ «eben
in bemfelben eingebüßt: Obiit dominus Heinricus Verdewardi,
berichtet ba3 Stelrologium be3 2Warien*9Jtogbalenenflof}er3 junt
8* Slugufi: hie sepultus, qui periit in incendio civitatis in.
proprio domo, quod (!) dicitur dat hus der helle, 1284. I)er
Hamburger SRinortt fti mmt alfo mit bem SWagbeburger S^ronifien
in ber S3ejeic3^nung be$ £aufeS überein, unb e$ wirb jt# bemnac^
in ber SReujiabt ebenfo mof>l tint £ölle befunben £aben, nne un8
eine feiere in ber Stltjiabt (domus qui (!) vocatur infernus:
3eitfd>r, 1, ©. 357) urfimblicfc bezeugt ifl 2lu6 Dueblinburg tfl
biefelbe 33ejeid;nung fc&on $on Sftebbermeper (Sonographie ©. 233)
belegt worben; weitere SRacfytoeife unb tin ßrflarungSmfuc^ roären
ttünf$m£wertf)* Ä* Äoppmann.
& ü ä) e 1 * 31 tt i e i & e tu
2B. ©ctyarbiuS, §t\ttTt unb ernfle Erinnerungen au* ben
&eufija£ren eines ehemaligen ©tabö*Dfftcier$ be$ Hamburger
33ürger*SWilitair& Hamburg, ßommiffton$*33erlag t>on 3- 5*
SRtc^ter, 1880. (Jf 2.)
S. ?. Benjamin, Die Scbeutung ber sor bem 3atyre 1849
mit StblöfungSfummen eingetriebenen SRenten in ben SRentenbücfcern
ber ©tabt Hamburg. Hamburg, SBerlag »on Hermann ©runing,
1880. C4 l.*oO
*) Sintere j?anbfd)riften fiaben: bleven vele lüde- doet van roke und
van dampe, unb: und verbranden vel minschen.
$iu(f von Z\}. ©. ÜJicijjner.
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Das Haus am Ness N?6,
abgebrochen im Mai 1880.
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ttttjeUttttgett
beS
titttim für flamlitttgifdie 05efd)id)te.
M 9. 3. Saljtgttttg* 1880* (September*
®a$ (e|te mittclaltcrlict)c $au$ in Hamburg.
Da$ im 2Wai 1880 abgebrochene gotyifcbe £au$ auf bem
Sftejj (SRr* 6) war ba$ lefcte feiner 2trt, welche* mitten in ber
SUtftabt no$ im 2leu£ern feinen treppen* ober Staffelgiebel
bewahrt Ijatte* £>iefe ©iebel, welche ben norbbeutfdjen ©tabten
befonberä eigentümlich fmb, tyaben jrcfy in ?übedf unb Lüneburg
no$ jaljlretdjer erhalten, in Hamburg iebocb, bei bem gro&en
2tuff$wunge ber ©taot am @nbe be* 16* unb im Verlaufe be«
17. 3<$r!>unbertS, tneiflen* ben reifer auägejlatteten Slenatffance*
giebeln weichen muffen, 2lu$ $or bem großen S3ranbe von 1842
waren aus biefem ©runbe nur wenige nod) erhalten, worunter
ber sorjüglufyfle ber ©iebel ber Slpot^efe am Surflab war, beffen
bei 33efpre#ung ber Hamburger SSeif^lage gebaut ijt 1 .
Unter ben fc^on lange $or 1842 abgebrochenen mittetalter*
liefen ©iebeln §at ber be$ „@nglifd)en £aufe3" in ber alten
©r&ningerflra&e (an ber ©teile ber jefcigen neuen gleichnamigen
(Strafe) gewifj einen |>en>orragenben SRang eingenommen* 9iad)
ben \>orl)anbenen Slbbilbungen gehörte berfelbe ber legten £atfte
be3 15* 3atyrbunbert$ an; bie breite gronte jeigte im iwitm
©efebofj eine gluckt son 9 genflern, welcher ber barüber auf*
fleigenbe ©iebel mit ebenfomelen Abtreppungen entfpriefit. £)tefer
war an allen auffleigenben ^foften reid) mit gewunbenen ©täben
*) ©. „aJlitt&eilunöen" &♦ {Bereut* f. £am&. ©efd)id>te Jadrg. 1, ©• 137—41.
9
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serviert, fämmtlicb son glafurten gormjiegeln. DaS getaute
itotitt ©efdjoß warb oben unb unten &on einem grie$ begrenjt,
fo baß ntd)t, wie beim älteren ©iebel im 9leß ber gall war, bie
*PfeilerflelIung fd&on über bem Sprbogen anfing, fonbern erft tin
©efcl&oß ^B^er, mit bem Anfang be$ i)ad)t&. 3)a$ untere £aupt*
gefdjoß in ber £öj)e ber großen Diele, enthielt ben ^of^en, retcb*
gegliederten ©pifcbogen be$ eingangs in ber 9Wttte, unb an jcber
<5titt jwei SRifcben mit Statuetten unb Silberformen barüber,
jeigte alfo tint feiten borfommenbe reiche 2lu$flattung.
3u ben big 1830 erhalten gebliebenen mittelalterlichen Sauten
geborten ferner bie üftad)bar£aufer unferr« ©iebetyaufeä auf bem
9ieß, Sdfe bom Srobfärangen unb ber großen Sfceicbenftraße, meiere
burc£ einen Sogen berbunben waren* Diefer jeigte eine reifere
2lu$fübrung, als bn berartigen Sögen gewö^nlic^ iji, bie namentlich
in ?übetf noeb me&rfac^ erbalten finb; ber unfrige war nämlicb
nicfjt allein son febwarj glafurten Qit^tln vortrefflich ausgeführt,
fonbern trug audj auf einem »on gewunbenen ©taben eingefaßten
grieS bie folgenbe 3nförift: DEVM + TIME + MANDATA
+ EIVS + OBSERVA + SIQUIDEM + HOC + TOTUM
+ EST + HOMINIS +. Die Su#aben waren lauter rßmifebe
SWajuSfeln, xoit folcfje im Slnfang beS 16, 3a£rf)unbert$ juerfl
wieber »orfommen, naefcbem fie feit ber SKitte be$ 14, »on ben
gotbifeben SWinuöf ein berbrangt waren ; biefe Sudjftaben, »ergolbet
auf blauem ©runb, beuteten burety tyre gorm f$on bie genannte
3eit an, mit welker auc^ ber 3n£alt be3 ©prudjä überetnjiimmt,
ber bem Anfang ber JReformattonSjeit entfpricfyt. Diefer Sogen,
welker jwifd^en ben Sdtyaufern eingerannt war, bejeiebnete alfo
bie urfprünglictyc Sreite ber ©traße, welcbe fpater buref) buben*
artige Vorbauten fe£r berfämälert warb, fo baß bor etwa Jmnbert
3a£ren fogar tint mafjtue gaffabe ebenfoweit in bie ©traße ^inein^
gebauet werben burfte. Diefer 3Öa£rnef)mung begegnet man tyex
fafl in allen alten ©fraßen, beren urfprünglid^e Anlage breiter
war, als biefelben gegenwärtig ftnb, inbem bie Sin* unb Sorbauten
(.„Sluelu^ten") fpater entfianben finb, unb meiftenS erfi bem Snbe
beä 17. 3af)rbunbert6 angehören, als bie ©tabt fo ungemein an
ginwo^nerja^l juna^m, obne t|>re ©renjen erweitern $u bürfen*
63 ift me|)rfacb nacbjuweifen, baß biefe urfprünglicb alä Segün*
jUgungen angelegten 2lu$lucbten im vorigen 3af>rbunbert ^i W™*
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bauten at$ wirflictye #au$grenje tu Slnfprucfy genommen unb fe(i
betauet jtnb; ja manche berarttge Seifpiele ftnb nocb bte tn bie
jwanjiger 3a$re unfere« 3a^unbert* nachweisbar* Stucj) an
baä tytx befprocfcene £au3 jtnb lange nafy £erjiellung ber alten
gaffabe gwet 2lu$lu$ten angebaut werben*
Die arc£iteftonif$e SluSbilbung ber ©iebel ifi im Mittelalter
nicfjt allein eine serfc^iebene in ben betreffenden ?anbe$tf)eilen,
fonbern au$ in ben ©tobten berfelben, fo ba§ man in jeber
©tabt wieber befonbere @igentf)ümli$feiten nacfyweifen fann* 9iur
wo ber 3tfg^au ber allein ^errfcfjenbe mar, tfl biefer ©iebetbau
jur »ollen 2lu$bilbung gelaugt; benn bie gormjiegel jtnb hierfür
ttortrefflicfy geeignet unb felbjl in einfacher SSerwenbung \>on ferner
Sßirfung, weldje im 15* unb 16. 3a^unbert bur$ tyeilmeife
Slnwenbung farbiger ©lafurfteine juweilen noefy erbost warb.
Unfer ©tebel auf bem 9ie§ jeigte bie ältere gorm biefer SJauten,
nämlid() bie aufftrebenben s Pfoflen öon unten big oben burdjgefüfjrt,
otyne Slnmenbung $on ©lafurfieinen, oben unter jeber ©taffei mit
einem ©pifcbogen gefcbloffen, ber einen Heineren £albrunbbogen
überbrdfte; ba$ $roftl biefer S38gen war nur ein SBtcrtelflab, ber
an jebem Pfeiler sorne, wo bie Pfeiler »on jeber Seite jufammen^
treffen, einen £atbßab bilbete, bem j?$ feitwcirlö bie beiben SSiertel^
ftabe anfc^loffen. Diefe SBorfprunge betrugen, ber mittelalterlichen
3iegelgröge entfprec&enb 1 , je 6 &U, baju bie innere SKauerflärle
1 guß im ©efc&ofc, unmittelbar unter bem ©iebel, wa^renb bie
SWauer mit ben über ba$ Da$ fcerttortretenben fog. „©futtern"
beg ©iebel« lVs gu£ flarf war. Die Teilung be$ ©iebel«
au§er bur<$ bie erwähnten auffleigenben ^)foflen war eine jteben*
malige, welcher, außer ber 2Ritte, an jeber ©ette brei „©c&ultem"
entfpra^en; biefe Pfeiler jlellung fing f$on in bem ©efdjog gleicb
über bem ©pifcbogen ber £au$tyür an, wobur$ ber ©iebel ft$
ferner unb tyityer aufbauete, als wenn biefe Teilung erft, wie
gewötynlicb, mit bem Dacfjgefcfyofj anfangt. 3n biefer Sluorbnung
lag l)auptfa$li$ ber gute Sinbrudf, ben ber ©iebel mad)te, inbem
bie oben erwähnten jiemli^ fdjweren Pfeiler tton 2 guj? 93reite
*) Diefe 2Krt&e finb folgenDe: gange 12 3olf, breite 6 3oflf, 2)icfe 3 l /2 So«;
aueb bie Sormfteine baben meidend Mefel&en SJfcafe.
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baburd; eine anfefmlidje £itye erhielten. Die $feilerjnrif<$enrfiume,
in bem gebauten ©efc&oß bon ben entfprec^enben 7 ftenflern au$*
gefüllt, waren au$ nur etwa 2 $u£ breit, fo bafj bie ganje
^ausbreite an 32 gu§ betrug, wa&renb ba« £au$ mit bem ©iebel
etwa bie boppelte fyfyt £atte. Da, wie oben fcfcon bemerft, bie
me^rbefprocfjene *pfeilereint£eilung ber alteren 3«* entfpric^t, in
melier bie aufjirebenben ©lieberungen bor&errfcfcten, fo fann bie
(Srbauung beö £aufe3 bielleic^t no$ bem @nbe beS 14. 3a^r*
IjunbertS angehört fcaben, ober ber erfien ^älfte be$ 15., beim in
ber j weiten £alfte beä 15. $errf$en bereite bie ^orijontalgejimfe
metyr \>or, welche bann gewitynli<$ $on jeber (Staffel querüber
ben ©iebel in unfc&öner SÖeife teilen. (Solche ©iebeltfceilung
ftnbet jtcfc namentlicb fc^on in Lüneburg häufig, wctyrenb biefelbe
fafl bur$ge£enb3 in SWünfier, ba« SÄat^auö aufgenommen, unb
am 9iieberr$ein sorfornrnt, bort meijlenS in Häuflein auSgefü&rt.
giner ber fc&önjien ©iebel unferer ©egenb ani ber filteren 3^
ifi ber n&rblicfce, am Äird$of belegene, be« SÄat^aufe* ju 3K&Un,
som 3a&re 1373. Die ©ejeicfcnung ber 3a&re$jaf)l füllt einen
grie« unb tji in fc^Bn geformten 3nitialen fcergefieUt, wie folc&e
fonfl gegen ©nbe be$ 14. 3atyrl)unbert$ feiten meljr uorlommen.
2luc|> ber Heine jierlicfje Xreppenbau, als offene $aüt bem SÄat^
j>au$ sorgebauet, $om 3a&re 1475, jeigt eine fünftterifc^e 2lu$*
fü&rung.
Da« innere unfereS alten ©iebetyaufe« im SReg entfpracfi
ganj ber J)ier nocf) in fielen Käufern ber Slltftabt erhaltenen @n*
rictytung, bei weld&er ba$ untere £auptgef$oß als gro§e £aüe
biente, bie »om £ofe £er burcb gro&e genfler ?id&t erhalt, mafcrenb
»orne, an jeber <®titt ber $au£t$ür, bie ganje £öf)e bur$ je
jwei über einanber liegenbe Heinere 3immer abgeteilt unb benu&t
ifl. Qrm fiarfer Pfeiler »on @id[)enf)ol$ in biefer £alle ober
gro§en Diele tragt ba$ ebenfall« eigene £auptgebalf be« £aufe$
unb iji oft mit jtyöner ©c^nißarbett »erjiert 1 . £ier war biefe
x ) ©. t). £e& 1. 931). (1796), ©. 147—150. 3n unferem aJtufeum für
Äunft unb ©eroer&e ift ein berartfaer retc&gefc&nt&ter Pfeiler, forotc ein
£betl einer SBenbeltreppe au* bem pormaligen @tf&aufe vom GEremon
unb ber SRattentroiete.
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@inrid)tung erneuert unb bte bunfle 33alfenbedfe bur$ einen gellen
5Äococo*©ip$plafonb erfefct. Dagegen war im glügelbau eine
Sinric^tung nocf> nachweisbar, bte fonfl fe$r feiten erhalten tf},
namlicfc baß biefer glügel gegen ben £of offene Sögen gehabt
fyatte, bie unten im Srbgefcfjoß $on einer ©teinfäule getragen
würben. Kapital unb ©odfel ber nur etwa 5 guß j)o£en ©äule
waren, wit biefe, runb unb jeigten ein einfädle* *proftf, son
einem fletl anjteigenben ÄarnieS mit $lättc$en grübet, aus
welchem eine genaue B^ttbefiimmung fc^wer abzuleiten fein bürfte.
Die son biefer ©aule getragenen beiben Sögen waren feg. ©ti^
bögen 0>on etwa Va Äreiäabfcfjnitt), beren Spannung an lOguß
betrug; ber ©ang barüber fcatte einen gemauerten Pfeiler über
ber ©äule unb eben feiere Sögen* Da« 3i^grfntaterial war ba£
oben erwähnte mittelalterliche, jeboc^ fann biefer Sau auety bem Snbe
beä 15. 3a&r&unbert3 angehört fcaben. 2lug bem fpateren Um*
bau, watyrfcfjeinlicfy mit ber gebauten ©ipSbedfe gleichzeitig, waren
bie ©puren biefer urfprünglidjen Slnlage noefy eben erfennbar na$*
Zuweifen. Die ©eitenmauern be$ £aufeg waren, roit im 9J?ittel*
alter immer, au* Sogenjtellungen gebilbet, mit Pfeilern son etwa
2 guß Sreite burefy ©tid^bögen son 8—10 guß ©pannung »er*
bunben; bie jt$ fo bilbenben SRifcfyen waren 1 guß tief unb bie
güüungSmauer 1 guß fiarl, fo baß bie ganze SWauerfidrfe 2 guß
betrug. Diefer Sogenjteüung auf ber großen Diele fäloß ftcfj
oben eine niebrige an, $on geringerer SWauerfiarfe unb einer
boppelten Sogenza&L Diefe fe&r gut confiruirten ©eitenmauern
Überbauern oft manchen Neubau ber gaffabe; auefj beim SÖieber*
auf bau be$ alten ©tabtt^eil* nacf> 1842 jtnb »iele bon biefen gut
erhalten gebliebenen mittelalterlichen ©eitenmauern wieber benufct
worben, namentlich in ber Deidjjira&e.
Obgleich unfer £au$ im 9ieß, xoit au* ber obigen Dar*
jlellung ^er^orge^t, ju ben gut gebaueten Sürgerfjaufern gehörte,
fo Jwtte baffelbe bennoety feinen gewölbten Äeller, bie überhaupt
in Hamburg im Mittelalter niefct aorfommen, nur mit 2lu*na^me
be* Sfcat^Sweinfefler* unter bem gimbecffcfjen $aufe, wetyrenb in
Sübedf fafi jebe* große Sürger^au* gewölbte ÄeUer bejt&t, \vu
e« aud) im übrigen Deutfd;lanb meiftenä ber gall ifh 3n tfübedf
war bie |>o^e trodfene ?age ber £auptfiraßen fe^r maßgebenb für
folcfce Anlagen, w5$renb in Hamburg ba$ ©egentyeil ftattfanb
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unb man bie Äeller nidjt ju tief anlegen t>urfte / um fie einiger*
ma§en wafferfrei ju galten* Der genannte Äeller unter bem
gimbecffcfyen £aufe war benn aud> in feinem sorberen Xfceil
eigentlich me£r ein @rbgefcf)o&, ba* ju ebener (Srbe einging,
wafjrenb ber Wintere Xfjetl lang* ber auffieigenben ©trafce ben
Gfjarafter eine* wirflic&en Äeller* £atte,
Ueber bie tedjnifcfye 3Iu*fityrung unfere* £aufe* ift nod)
golgenbe* ju bemerfen: fämmtlid&e* £oljwcrf war eichen, meifhnä
au* einem ©tamm genauen unb niebt gefägt, wie |>ier burcfygetyenbS
hei allen mittelalterlichen Sauten. 3m ©runbe unter ben SWauern
fanben ft$ gelfen (unbehauene ©ranitblßdfe) bie auf wagredjt
liegenben £ßljern — (Süernrunbltfljer »on mäßiger Ditfe —
lagerten, welche bur$ Heine aufre$tfie|>enbe $fäl)le gehalten wurbem
Diefer nicf>t tieft ©runbbau lagerte auf einer ßrbfd>i$t, unter
welker jt<$ Sfloorboben finbet; bei bem jefct unternommenen Sfteu*
bau, ber »iel tiefer als ber alte ®au gegrünbet wirb, werben
$faf)le son circa 30—35 gu§ ?ange eingerammt, um bis auf
ben fefkren Untergrunb ju reiben. Sine ätynlicfye ©rünbung wie
bie betriebene mittelalterliche jeigte fi$ au<$ bei ber alten
@t. •Wicolaifirctye 1 , welche bei ber unjtc&eren 33efd[>affen|>eit be*
Untergrunbe* manche gefährliche SBerfenfungen ber SWauern ser*
anlagt fyatte; nur ber Xfmrm unb einjelne Steile ber UmfaffungS*
mauern waren im ©runbe unter ben Sagerftfljern bur# furje
eingerammte ^>fa|>Ie metyr gefiebert, welche unter bem X^urm ba*
ganje Sßierecf beffelben einnahmen. Die inneren G&orpfeiler
tfanben bagegen auf ber tieferen ©runbmauer ber alteren urfprüng*
lid^en Äapelle, welche gegen Dften im £albfrei* gefcfyloffen war.
S3ei bem gegenwärtigen 9?eubau biefer iUrcfye, etwa* mef)r füb-
bftlicfj al* bie frühere, warb ber ganje 2Woorgrunb £erau*gegraben
unb bie neue fixere ©rünbung bann ol;ne $fal;le, <wf fejtent
Untergrunb mittelfi einer jiarfen 93etonfd)ic$t ^ergejieüt.
Unter ben im £aufe erhaltenen Ueberbleibfcln fpaterer 3af>r*
&unberte, be* 16. unb 17., befanben ft$ einige bemerfen* wert^e
©egenftanbe, welche jefct ber Sammlung £amburgifcf>er Silier^
l ) ©. 2R&ntfeberg, hie <2>t. Stfcolaiftrcfce, Hamburg 1846. erfldrung
be$ ©runbriJFeä.
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tfcümer bur$ @efd>enf ber Ferren Älemmer & £eitmann ange*
öftrem Unter tiefen tfl ba$ mo£lerl)altene Äopffiütf eines 93ei^
fctylageS für unfere Sammlung namentlich son 3ntereffe, weil wir
fdjon eine Slnja^l folc^er Steine aus bem 15. unb 16. 3a£r*
$unbert befifcen. ©enannter 33eifcf>lag jeigt einen 2Bappenfd)ilb
in ber gorm, wie folcfce in ben 30ger unb 40ger 3a£ren be$
16. 3al)rf>unbert$ in Deutfcfclanb bargeflellt mürben, mit bem
SBappenbilb einer na$ unten gerichteten ©pi^adfe o(me ©fiel,
meldte alfo ba3 SBappenbilb be« bamaligen #auebcjt&er$ gemefen
fein mirb. SWarttn ®en8tet*
n.
Den funflgefdndjtlicfyen ^Betrachtungen über ba8 ehemalige
£au$ im 5Re§ mBgen einige 33emerlungen folgen, roeldje ftdb sor*
ne&mlicfc auf beffen frühere 93ejtyer unb einige anbere 33er&alt*
niffe be« ©runbftücfS bejiefjen.
Der $la|j, au f welkem biefeS #au$ fomie feine SRac^bar*
Käufer ftanben, war cl^ne 3^eifel urfprünglicf>, als ber ältefie
©tabttfjeil Hamburg nur bis an baä Qum £l)eil jc^t jugefd&üttete)
gleet£ langä ber ©übfette be« gifd&marfteS, ber 93adferftra£en
unb be$ Dornbufcfc ficj) erfireefte, ein au§erf)alb be« bamaligen
£abeler Xl)oreS beftnblic^er unbebaueter Staunt, auf bem im Saufe
ber 3af)re Heine 93uben unb Speiser, fomie fpater Käufer er*
richtet mürben \ Der Staunt jmifdjen bem £aufe am Sieg 9io. 6
unb bem 93robf$rangen marb $on bem, ber ©tabt Hamburg ge*
porigen ©djafferl)au$ (domus convivii) eingenommen; ber ju
biefem £aufe gehörige ©runb erfiredfte jic^ ttom SReg bis ju bem,
jefct „Ui ber alten 358rfe" genannten, bem öffentlichen Ära^n
gegenüber beftnblictyen $lafce, unb mar etnffc mit serfäiebenen
Meinen SJuben für ©robwrfaufer, ©achter u. bergl. befefct.
l ) Ueber bie ©rimbftucfe t>or bem jjabeler Stöore unb in ber Sttacfcbarfcbaft
be$ ©cbafferbaufeS ift u. 21. ju Dergleichen ber Slbbrucf M dfteften
sBerlajFung$buc&$ wn 1248—1274 in ber 3eitfd>rift be$ Vereins f.
jpamb. ©efeb., S?anb I, ©. 339, XIX, 12; ©.341, XXI, 22; @. 343,
XXV, 15, ©.346, XXXI, 8; ©.366, LXXIV, 10; ©.402, CXLI, 15.
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Da* ©cfwfferjjaug mit bem angrenjenben $la$ warb 1560 ser*
fauft. Dem ©djaffer^au« gegenüber am Sfte§ lag früher tote
SftatySapotyefe. Ueber ba« wefiwärt« angrenjenbe ©runbfiütf
gtebt tint 2lufjei$nung be$ S3ärgermetfler ©erwarb ©gröber, Dr.,
au$ bem ju feiner 3^t nocb sor^anbenen @t. *petrM£rbebud> $on
1274 u. flg. Sluöfunft* SS waren urfprünglidj „sex bodae apud
domum Scafferhus, ante et retro, cum granario (Äornfpeidjer)
et sylo C@ieO» 93on biefen gehörten Anno 1350 beim £obe
be$ Slbam 23og (Stot^err 1341) wer S5uben „protendentes
usque ad plateam juxta cranonem et etiam bat ÄorntyuS
situm versus cranonem (ben Ärajm)" ben jwet ©itynen be$
SftatfwannS #inridj SÖifcenborp unb ben jwet ©itynen be$ ge*
bauten Slbam 33oS, 3o£anne$ unb S^rtfh'anuS (Äarffcn) 93o*.
Ce^terer (SRatl^err 1367, »erfiorben 1399) erwarb ba$ gefammte
©runbjiitdf ber 4 93uben im 3a£re 1374; er warb beerbt son
feinen *ier ©ßfmen, SR. 3of)anne$ (GanonicuS ju ?übe<f), Slbam,
Qtyrifitan (ÄerfHan ober Äarften) unb £erman. Die S3rüber
93o$ serfauften imi biefer 53uben an #an$ fapt, aucb ©tabemann
genannt, im 3a$re 1408. Die beiben anberen 33uben behielten
jte, bocb waren biefe ©üben 1419 im 33ejifce be$ £erman 33o$
allein. Der $la£ mit jenen beiben son #an$ $ape getauften
»üben ifi ba$ ©runbfiücf, auf welkem fpäter ba« tytx befpro^ene
£aug am 9le£ SRo. 6 errietet warb; wal>rfcf>einlicb ift £an$
$ape ber Srbauer Cf* oben ©. 108). Der Kaufbrief \>om 3a£re
1 408 ifl uns erhalten. Daniel öon giften, welcher »on 1 582—1606
Seftfter be$ £aufe* war, erwirfte, bamit ber 3nf>att be$ Äauf*
briefeS, ber bamal* i|>m nocfc son 5Bi$tigfeit für ben 33eftfter
be$ Kaufes festen, ni^t sergeffen würbe, bte ©enebmigung beg
9iatJ>$, ba£ ber Kaufbrief in „<£. @. Sftabe* Denfelbof" einge*
tragen werbe. 3n biefem SWemorialbucb ifl er un$ aufbewahrt unb
wirb na$ einer, burcb £errn Slrcbfoar Dr. Senefe »eranlaßten
unb jur 33er6ffentlicbung gütiger JÖeife un$ gegebenen 3lbfcf>rift
weiter unten abgebrucft. Der Kaufpreis war 500 SWarf $f. 1 ; eS
l ) 9laä) ©aebecbenä, fyamb. 2Rünjen u. SReb. n/©. 205, war 1 # 2Jlunje
im 3a&re 1406 = 6 # 4 ß, 1410 = 6 # l| ß ber j&ant&urger Mourant»
iv^rung (34 # auf bte fStatt fein). S)er Kaufpreis be* ©runbftutf*
war mithin na* heutigem ©elbe etwa 3750 J(.
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>e
113
foHten ju 3o$anni unb SWtd^aelt« 1408 je 100 |t auSbejafjlt, bie
übrigen 300 i follten mit 20 # jaf>rlic£er Stente im ©tabterbebu<$
eingetrieben werben, unb fonnten t>on biefer Stente nac^ einem
3a$re 4$ mit 60$, ber SÄef» aber aon 16$ nacfc wetteren fecfc*
3a^ren mit 240 $> geföfl werben*
Die ©ruber Sog räumten bem Äaufer, £an$ $ape, ba$
SRed&t ber 2Witbenu$ung eines auf tyrem $lafce beftnblid^en
©angeä unb eines ,,©ema$e$ junt ©efmf ber SRatur" fowie
tint$ gum Slee^e ge^enben ©ieleö ein, »erpfttdjteten jt$ and)
jur Slufrecf^t^altung biefer ©erecfytfame, fall« tyr ^>Ia0 bebauet
werben foüte, $ape bagegen geflanb in 33ejug auf ba$ öou
tym erworbene ©runbftücf ben SBrübern 35o§ ba$ SSorfauf^red^t
$u. Befolge einer im ©ewa^rfam be£ legten GigentyfimerS
beftnblicfcen älteren Slufjetc^nung übertrugen SBommel unb .£>tlmar
$ape, waf)rfcf>einli$ £an3 $ape'$ jlinber, baS ©runbjiüdf an
£errman $on Stiege; 1421 würben Silber t ©everbeS unb 3o^an
£elmicf)g ©gentyümer, 1423 £inrt'4) uon ber ge$te, son welchem
ba$ $au& 1454 an 2Öi$man \>on ber $e$te überging. SSon
1454 an finb bie Eintragungen in bem nocty erhaltenen ©tabt*
erbebuc^ be3 ÄircfcfpielS ©t $etri CA fol. 7) serjeicfjnct
Dag £au« warb 1454 conc. Mar. genanntem 5Bi$man
d. b. geexte jugefefcrieben,
1493 Vinc. an ©erbarb son ber ged&te unb Äinber,
1499 Laet. an Soac^im ». b, geexte,
1504 Luc. an Gorbt 93eflenboftel,
1536 Andr. an granj Dlbefjorft,
1547 Conv. Paul, an Gilbert £acfmann,
1582 Laet. an Daniel »on ©fcen,
1606 Vis. Mar. an Gilbert aon @tyen,
1656 Franc, an ©artyolb Bweifireng (Xwefhreng),
1678 Vis. Mar. an SWargaretya Bweifireng CStoeftreng) unb
Äinber,
1710 Franc, an 93erenb SotiuS,
1759 Quasim. an $eter SottuS,
1769 Laet. an 3o£an gotiuS,
1781 Anth. an 3o£an 33ernf>arb SotiuS,
1824 Franc, an $aul ©erwarb ffiotiuS*
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3m 3a$re 1846 faufte Statut £einri$ Äummert ba« £au$,
Don welkem baffelbe 1854 auf ben legten Seftyer, ÄummerfS
©ctywiegerfofm, Sari griebri# Otto Slnbrefen, überging, ©eit
1408 fanb mithin 21 mal tin SBeftftmec^fel biefeö £aufe$ ftatt.
Die *on ber ge^te, welche Don 1423 bis 1504 ba$ £au$
befagen, gehörten einer befannten angefetyenen gamilie an, au$
welcher fpäter mehrere SWitglieber be« 9tatf)$ hervorgingen- Sorbt
©efienbofiel, ber 1504 ba$ £au$ erwarb, warb 1508 Statten- ;
naty feinem £obe, 1530, werben SÖittwe unb Srben beffelben baS
£au$ gemeinfd)aftli$ befeffen $aben. Der SRac^folger im 33eftfc,
granj Dlbe^orji, war Seemann \>on Safyarina geb. 2#obe, be$
©otfe X&obe Softer unb Snfelin be$ 9tatf)$f)erren gleiten
9?amen$. 3?a$ DlbefcorfTS Xobe £eiratf>ete beffen SÖittwe Albert
£adfmann, weiter babureb jenes £au« erwarb. 3n bemfelben
Safyxc, in welkem tym ba$ ©runbfiüdf jugefdjrieben würbe, 1547,
warb Sllbert £acfmann ju SRatf) erwählt; er erlangte 1553 bie
©ürgermeifhrwürbe unb fiarb 1580. 9iac$ tym erhielt fein
©ctywiegerfc^n, Daniel *. Qi$tn (1596 SRat^^err, aerfiorben
1603) ba$ £au$; er übernahm baffelbe au$ ber Srbfd^aft feinet
©cfywiegemterS für 4500 ^ watyrenb be$ 33ürgermeifter$ £adf*
mann anbereä £au$, ein ©rauerbe in ber Deicbjirafje, von beffen
©otyn für 6666 |L 10/2 unb mit ber Verpflichtung übernommen
würbe, fo lange ba$ £au$ bei feinen Srben bleibe, ben Slrmen
alle Xage für brei Pfennige Sorot ju geben. 92ad^ D. ». ©fcen
warb beffen ©ofm Albert J. ü. Lt. Sigentpmer (1610 5lat^
fcerr, 1623 ȟrgermeifhr, aerftorben 1653). Albert von @ifcen
war tinc befannte $erfonlicbfeit in Hamburg unb fcfyeint von
großem (Sinfluffe in allen fiabtifeben Angelegenheiten gewefen ju
fein, SBefonberä ift er bur# ein ©eegefedjt befannt geworben,
wel$e$ von tym als gityrer ber Hamburger Kriegsflotte im
3af)re 1630 gegen bie mächtigere banifc^e glotte geleitet würbe,
jebocfc mit feinem SRücfjuge enbigte. g$ war namlidj) bamalä
som Äönig S^riftian IV. t>on Danemarf ber 3Serfuc£ gemacht
worben, einen Slbjoll in ©lücffiabt anzulegen unb bie (Entrichtung
beffelben mit gewaffneter £anb burdj>jufe$en ; bie ©tabt Hamburg
ergriff hiergegen friegerifdjje SKaßregeln, wanbte ftcb aber au$ an
ben Äaifer, unb mu§te König gfcrifiian f$fie$lic& fein Vorhaben
aufgeben. SBegen feine« SBertyaltenS in jenen unruhigen 3«ten
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warb t>. (iibtn heftig angegriffen, er wußte ftdj> aber in einer »on
tym »erfaßten ©#rift ber SBürgerfäaft gegenüber gu rechtfertigen 1 .
3m £amburgif4>en SWufeum für Äunfi itnb ©ewerbe ifi eine
wabrfctyeinlicb im 33eftfc *on 21. *. ßifcen gewefene @obelin*93er*
gierung eine« Äamin* *or$anben (£>rpf)euS, ber bie Spiere bureb
feinen ©efang gafcmt, barfieüenb; mit bem *. (Sifcen'fcben unb
einem anberen Sßappen, *ermut£lt$ bem feiner grau ©cfd^>e r geb.
D. ©cböningen.). Diefer Äaminfcbmudf bürfte in bem £aufe am
3?eß 3fo\ 6 einfi angebracht gewefen fein» Sllbert *. ©fcen
hinterließ baä £au$ am 9ieß feinem ©cbwtegerfotyne, bem
9tatb$j>errn unb fpäteren SSürgermeifler 33artf>olb Xwefireng,
welker 1668 ftarK
SWutymaßli$ ifl ein wefentlid&er 33au an bem £aufe im
3af)re 1478 erfolgt, »ermutblic^ ber 53au be$ SRebengebäubeS (f.
oben ©. 109); benn in biefem 3a$re warb, nadjbem bie ^ape'fcfje
©d^ulb son 1408 langfl getilgt worben fein wirb, guerft wieber
ba$ ©runbjHicf serpfdnbet, unb gwar wegen 10 # SRente mit
200 $ gu lofen £)aß ber bamalige 33eftfcer baä ©elb gu einem
S5au serwenbet tyaben wirb, laßt ftdj barauä fließen, baß bamalS
feiten, unb fcbwerlicb je von einem angefetyenen ^Bürger gu anberen
Bwecfen, als gur 33egaj>lung be$ ÄaufpreifeS eine« ©runbflüdfö
ober son SBaufoflen, eine <S$ulb im ©tabterbebueb eingetragen
fein bürfte.
2)a$ alte ©ebaube, cinfl ba$ ©gentium Bon Scannern au$
f>en>orragenben gamilien, unb SBobnjtfc von 5Ratf)$f)erren ober
SBürgermeiflern, £atte fc^on feit längerer 3 C '* aufgebort nur als
SÖotynung gu bienen; c$ war fafi gang gu gefc|)äfttt<^en 3roecfen
eingerichtet worben. 3efet wirb ber $lafc beS £aufe$ ttyeilweife
gur Verbreiterung ber ©traße serwenbet, unb auf bem ^iergu
nid>t benufcfen Steile biefeS unb ber Stacbbargrunbfiücfe werben
balb große ^Bauten im mobernen ©efebmaef errichtet werben.
! ) „SRotbroenbige <£&renrettung nebft ange&dngter Otetorjton unb 93or&eba(t
9lfore*ten ». Giften ber 9te#ten Lt. SBürgermetiter* ber ©tabt S?am*
bürg", (©ebrueft im 3a&re 1633J
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(gin an bem oben betriebenen £aufe beftnbtid^ gewefeneS
gefdjjmadfoot! gearbeitetes SRelief au* ©anbfiein jeigt in t>er SWitte
eine DarfieÜung ber bem Gtyriflfinbe unb ber Jungfrau SWaria
©efc&enfe bringenben Äönige. Dur# eine ©äule getrennt tft
rechts vom SBefdjauer baS SÖappen ber gamilie £acfmann, linfä
baS ber gamflie 2$obe; rechts unb linfS am Sftelief ifi baffelbe
von einer männlichen bej. weiblichen £albftgur begrenzt Die
@tein£auer*2lrbeit wirb mithin gur grinnerung an bie SBere^eltc^ung
Sllbert £adfmann'S mit ber SBittwe £)lbej>orfl, geb. Xfjobe, alfo
mutbmaafHidj 1546 ober 1547, angefertigt fein, ©owo^l von bem
legten 33eftfcer beS £aufeS, wie von ben Ferren Älemmer & £eitmann,
welche baS £auS mit ben S^adpbar^fiufern lauften, um ben baburef)
gewonnenen $Mafc in einem großen Neubau ju benufcen, war baS
9telief für eine öffentliche ©ammlung benimmt unb mit bem lieber*
neunter beS SlbbrudpS beS $aufe* berabrebet worben, baß baS
SReltef aurücfjubetyalten fei. Der Uebernefwer beS SlbbrucfyS flarb
jebod^ unerwartet unb leiber warb eS berfaumt mit Demjenigen,
ber an beffen ©teile trat, jenen Vorbehalt ju erneuern. Dtefer
berfaufte baS SRelief für 30 SWarf an einen Diepgen Slrctyiteften.
Sejjterer £at leiber ni$t bewogen werben fönnen, gegen Srfafc
feiner Unfofien baS SWelief an bie ©ammlung #amburgifc$er
Slltcrt^ümer ju überlaffen, tin gerichtliche* Verfahren aber befcufS
Verausgabe beS SReltefS würbe wegen ber nicfyt genügenb fefi*
jufieüenben SigenttyumSübertragung an bie Verwaltung jener
©ammlung erfolglos fein. 3um SBebauern SBieler bleibt beSfjalb
baS fmbfäe SRelief im ^rfoatbeftfc.
Der Äopf beS alten SBeifdjlagfc, welker baS SBappenjeicfcen
£adfmamrs tragt, ifi fraftig gearbeitet unb gut ausgeführt. Sin
anderer, von biefem £aufe tyerrü^renber SBappenfiein tragt baS
.Sappen bcS 9latf)Sf)errn ©obefe 2WoHer l Ct 1533); ber ©tein
fy\t bie 3a^)reSja^l 1532, er ifi fla$ bearbeitet unb fjat weber
bie Dicfe eines gewitynlidjjen SBeifcfylagfteinS, no$ auety ©puren
von ber äußeren gorm eines folgen. 5Öie eS fommt, baß biefer
©tein bei bem tyier befprocfjenen £aufe befmblicty war, wirb ftcf>
fttywer ermitteln laffen.
l ) Wbtfbiltet in Dr. jjüb&e** Sluffafc über £aufc unb #ofmarfen, 3eit*
f*rift bc* SöereinS »anb IV, fcafef 9 §u & 434.
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Sin anbereS SRelief au$ biefem £aufe $at bie mit Xritonen
verwerte 2luff$rtft in gleichgroßen r&mifcfyen Initialen: Benedic
Domine domui isti et omnibus habitantibus in ea. @nblid>
ftnb nodj jroei alte genfhrgitter be$ £aufe$ aufbewahrt.
Die lefctgenannten *ier ©egenflänbe ftnb bem SDtufeum
£amburgifd)er Sfltertpmer überliefert roorben.
Der SSerein für £amburgif$e ©eföufcte uerbanft £errn
Slrdjiteften Sbuarb fallier bie Anfertigung eines ©runbriffeS be$
£aufe$, unb bem grl. S. SeSborpf ba$ ©efd&enf einer 3«$nung
ber Diele be$ £aufe$ in tyrer legten ©eftalt.
Sine Slbbilbung ber SSorberfeite be$ £aufe«, im 3a$re 1879
gejeicfjnet, ifl biefem £efte in ltt^ograpf)ifc^em Drucf beigegeben 1 .
3- fr SBoigt
m.
9luäjug auS t>cm Über memorandorum bed SRat^d
ju Hamburg »ort 1589 ff..
Fol. 28 unb 29.
Tho wetende, dat de Erbar Daniel von Eitzen einem
Erbarn Rade desser Stadt einen versegelden breff, belangende
etliche gerechticheit sines Huses, belegen vp dem Nesse, pro-
duceret vnd getoget hefft, mit denstlicher bede, densuluigen
tho ferner nharichtung in dusser Stadt Denckelbock tho
uertekende, vnd ludet dersuluige von worden tho worden
wo folget:
Witlik 8y alle den ghennen, de dusse schrifft seen
edder hören lesen, dat de beschedenen lüde, Mester
! ) 2)ie Stöfrilbung tft mefet ganj genau geraden. 2)ie kippen be$ £reppen=
gie&el$ ftnb fantig unb ein Weniges au ftarf gejeidmet; jie Ratten eine
fc&lanfere $orm unb waren in abgerundeten 33acf|Wnen aufgefubrt. -Die
2ttauer be$ £rcppengie&el$ erfcfyänt auf ber Beidmung (Wrfer, alt fie in
2BtrflicWeit war.
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Johan, Dameke, Kasten vnd Herman, broder, geheten
Voss, Shone Her Kersten Vosses, wandages Radtmans
tho Hamborch sehliger dechtnisse, wolmechtig mit
eendrechtigem willen vnd wolberadenen mode, hebben
redeliken vnd rechtliken vorkofft Hans Papen anders
geheten Stademan, borger tho Hamborch, ere twe
buden, dar desulue Hans nu inne wonet, beleghen vp
dem Nesse, twischen deme Schafferhuse vnd ehren
anderen tween buden to dem Radthuse wert, vor
vyffhundert marck Penninge, mit alsodanen vorworden,
als hirnha geschreuen steit. Int erste so schall de
Kop anstan nu to Pasken negstthokamende , nha
vthgifft dusses breues, vnd Hans Pape schall den
vorschreuen Broderen geuen vnd betalen Hundert $.
penninge na densuluen Pasken vp S. Johannis dach
tho Midden Sommer, vnd Hundert marck Penninge
vp S. Michaelis dach darnha negest volgende; vnd
wan Hans Pape de ersten Hundert marck vthgifft,
so schall me ehme dusse twe boden schriuen laten
in der Stadt Bock, vnd so schal he ehn wedder-
schriuen laten, vor de anderen drehundert marck
Penninge, twintich marck Rente in de vorbenomeden
twe buden; vnd wenne dat erste Jhar vmme kumt,
so mach Hans Pape, efft idt ehme gadtlick is, van
dussen twintich marck Rente vthlosen veer mark
Rente, thohope vor Sostich marck, mit sinen eghenen
Penningen vnd mit anders nenen Penningen, vnd so
scholen de anderen Sostein mark Rente vordan
darin bliuen de negesten Soss Jhare nha der vthlosinge
dusser veer mark Rente; wanne denne dusse Soss
Jhar vmme kamen sint, so mach Hans Pape de vor-
geschreuen Sostein marck Rente vthlosen vor twe-
hundert marck penninge vnd veertich marck Penninge,
welcke tidt idt ehme bequeme iss, mit sines sulues
Penningen, vnd anders mit nemandes Penningen.
Vnd also lange alse de vorbenomede Brodere dat
rhume by dem Crane nicht anbebuwen, so schall
Hans Pape des ganges achter vth vnd des makes
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tho behoff der naturen medebruken, alse dat nu is,
vnde dathsulue mack vnd den syll, de dar geit in
dath fleth, schall Hans Pape mede buwen vnd beteren,
wan des behoff is, vnd stan daran den drudden
Penning. Weret ok sake, dath de erbenomeden
Brudere edder de genne, deme se datsulue rhume in
thokamenden tiden vorkofften, des to rade wurden,
dat se dath rhum wolden bebuwen, so mögen se idt
bebuwen verne effte na, wo en dat bequeme is, bette
ahn Hans Papen rum ; vnd so scholen se laten vnder
dem buwe by Hans Harborges Huse enen ghang van
vofftehaluen vote wit vnd achte vote hoch, vnd des-
suluen ganges scholen de vorbenomeden Brudere
bruken mit Hans Papen, vnd Hans Pape mit ehn,
wor tho idt ehn an beiden syden gadelick is; vnd
dar de vofftehaluen Vote keren van Hans Harborges
spiker an, schal men enen schnor teen, wente in den
stender, de de steit in dat middel van der Kamer,
de dar denet tho den beiden vorschreuen buden, vnd
de vorschreuen Brudere mögen maken ene doer in
den gang, dar Hans Papen rum keret, en tho brukende,
wor tho idt en bequem is. Vortmer weret dat se
effte de ghenne, deme se dat vorschreuen rhum vor-
kofften, des tho rade wurden, dath se dat mack
wolden leggen vp ene andere stede, so mögen se
dath leggen vp ehre eghene rhum, harde by Hans
Papen, wor en dath bequeme is, vnd den syl dar na
achterwert vorlengen; wath dath kostet, dath scholen
se tho dem ersten allene stan vp ehre egene kosten,
men wath idt denne na der tidt kostet tho buwen,
de beide, Mack vnd Syll, dar an schall Hans Pape
stan den verden Penning, von der stede an, dar dath
Mack angheit, beth in dat vleet mit dem syle, vnd
darvör schall Hans Pape des Makes medebruken.
Vortmer weret, dath Hans Pape effte sine Eruen
dusse vorgeschreuen twe boden in tokamenden tiden
wedder vorkopen wolden, so scholen de vorbenomeden
Brudere tho dussem kope de nogesten wesen, effte
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idt ehn gadtlick is, vor so vele penninge, alse de
boden werdich sint. — Dusse vorschreuen vorworde
hebben gedegedinget de erliken lüde Her Heine tho
dem Berge, Radtman, Karsten Barschampe, Hans
Asendorp, Hinrick Vos vnd Jacob Vos, van der vor-
genomeden Bruder wegen, Johan Hetuelt, Johan
Schrote, Wilke Wilhelms, Johan Tosstede, Willer
Tosstede, Borgere tho Hamborch, vnd Johan Beer-
hals, van Hans Papen wegen, sick des tha uerdenkende.
Tho vorderer verdechtnusse so sint dusser breue twe
geschreuen, vnd de ehne vth dem anderen geschneden,
welker breue ehnen hebbet de vorbenomeden Brodere
besegelt mit Hans Papen Ingesegel, vnd den anderen
hefft Hans Pape besegelt mit Karsten Vosses Inge-
segele, des de vorgeschreuen Brudere tho dusser üdt
hirtho alle brukende sint. Geuen nha Gades bordt
in dem Verteinhundersten vnd Achten Jhare vp den
dach Sancti Valentini des hilligen Marterers.
Actum et inscriptum ex Commissione spectabilis Se-
natus, feria 6** post Michaelis, presente Domino Nicoiao
Hanses. 1593.
Diucf von Itj. ©. 9Rei§nei.
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Ütitt^eüttttgett
be*
herein* für ^amburgiftlie (RtfältyL
M 1©. 3. Sa^rgang. 1880« Cctotet*
SSeretnönac^nc^ten.
Der SBorflanb nnrb bemn5# ben Jahresbeitrag &on 7 *4 20 ^
für baS SSereinSjafir 1880/81 bei ben SWitgliebern be« herein«
eincafjiren laffem
Die Äoften ber ©enerafoerfammlung be« ©efammt&ereinS
ber Deutföen ©efctyic^S* unb 2lltert|)um$*93ereine, welche am 6.#
7. unb 8. ©eptember in Hamburg flattfanb , fcaben 762 Jf be*
tragen (nämlicty 156 Jf 50^ Äoften ber gefeütgen Bereinigungen;
144 Jf Äoßen ber Dampffd|nff$fa£rten nad[) Itylen&orfi unb
SManfenefe; 292 Jf 55^ 33uc&&änbler* unb Drurferei^ec^nungen;
168*4 95^ fonfHge abgaben), 3u ben Sofien ber 3$er*
fantmlung finb 2120 Jf untertrieben, aufcerbem tfi ein feffrr
Beitrag *on 20 Jf gegeben roorbem @$ finb bemnadjj 35 pSt
jener 3ri$nuitgen to Säfafprucfy gu neunten; ber ben Sinjelnen
treffenbe ^Betrag nrirb gleichzeitig mit ben 3aj>re$beitragen ein*
cafjtrt »erben»
Die ben ©efammtoeretn treffenben Äoflen ber 3a&re$tter*
fammlung belaufen ftcfy auf 249 Jf 25 ^. Da bie Sinnafcmen
an X£eilne£merfarten 354 Jf betragen, fo verbleibt ber ©äffe be$
©efammtoerein« ein Ueberfc|>u^ aon 104 Jf 15 \.
Die 2lbrec$nungen mit ben ^Belegen finb im ?aufe be$
3?ot>ember b. 3* gur einfielt für bie ^Beteiligten im 33ureau ber
Stfmmergbibliotyef ausgelegt.
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Die freunbfctyaftfidjen Skrfammlungen ber Skretn^SKitgtiebcr
werben SBJontag, ben 15» Sftosember, im £aufe ber s J)atriott[d)en
©efeüföaft (3immer 3?o. 32) wieber beginnen. Die jur 33e*
fprectyung fommenben ©egenflänbe werben SonnabenbS im £am*
burger Sorrefponbenten, ©onntagS in ben Hamburger S^ac^rid^tcn
befannt gemacht werben* 3n ber Siegel £aben au$ 3Wcf)t*2Witglieber
Sutritt gu ben Vortragen.
Der SBieberbeginn ber ©ection&>erfammlungen erfolgt:
SWontag 9tosbr, 1 für bie litterar^iflorifctye, SWontag 97ot>br. 8
für bie redj>t$£iftorif$e, 2Wontag -ftosbr. 15 für bie fultur^iftorifdje
©ection* _______
Slm 16. Dctober »erfiarb £err gtynbicuä Sari Hermann
SWercf, Dr. jur., feit ber ©rünbung beä SBereinS für £amburgifdje
©efefn^te beffen SWitglieb, Der SBerftorbene, geb. ben 3. SÖiai 1809
als ©ofm be$ Kaufmann* unb fpäteren Stat^^errn £etnri<$
3of)ann SWerdf, warb am 22* Decbr* 1843 jum ©enatS*<5ecretair
unb am 28* 3uli 1847 jum ©pnbicuä erwählt.
£te Serecfmmtg ber ©ttttt>o|tter$aIjl aus ben ßfftett
ber SJteuImrfler*
gür bie 33erec|)nung ber Sinwofmerjaf)! unferer ©tabte int
^Mittelalter geben uns bie 33ürgerbü#er, ba$ ftnb bie 9?eriei$niffe
ber in jebem 3af)re ^Bürger ©eworbenen, jweifeläo&ne tin werty*
fcoüeS, weil juserläfftgeä unb über eine gro&e Steige son 3a$ren
auSgebefmteS SWateriaL Die ©ürgerbüdjer Hamburgs gingen
bte jur geuerSbrunji be$ 3atyre$ 1842 bi$ in$ 13. 3a$rfcunbert
jurüdf: baS altefle umfaßte bie 3a|)re 1278—1452, ba$ itotitt
bie 3af>re 1453—1595; a\i$ biefen beiben SBüc^ern l)at »or rfergig
3a£ren Laurent ?iflen ber Sfteubürger jebeS 34™$/ aI fr f" r wcf>r
als jwet .Sfl^utibertc, jufammengeftellt. (£$ hantelt pdf) nur
barum, bie gormel $u finben, naefc welker bie Sijhn ber Üfteiu
bürger in bie ©efammtjatyl ber in einem 3a|)re sor^anbenen
93ürger unb biefe wieberum in bie @inwo£nerjaf)l umjufeßen ifL
Laurent fwt eine 93erec$nungöweife aufgehellt, bie ftdj in
folgenbe gormel fleiben lä£t: bie ©umme ber üfteubürger \>on
35 auf etnanber folgenben 3a$ren fet^mal genommen giebt bie
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ßinwofmerja^l für ba$ lefcte tiefet 3a£re, £)tefe gormel begrünbet
ft$ folgenberma&em (SrflenS: ba ba* burdf)fc|mittlidje SUter be$
SReubürgerS auf 25 3af>re aitjune|)men tfl unb ba nadj ©ü&milcty
3>erfonen son biefem SUter eine mittlere ?eben$bauer son 35 $a£ren
»or ftd) £aben, fo ifi bie Summe ber Sfteubürger son 35 auf ein*
anber folgenben 3<$ren gleidj ber 3# ber im lefcten btefer 3af)re
sorbanbenen 33ürger* 3weiten$: ba nadjj bem ©afc ber ©tatiflif
1 SBo^nung = 4 ©eelen auf jieben SBurger tint gamilie »on
Bier $erfonen fommt unb ba bte 3^1 ^er s Jii$tbürger boppelt fo
groß anjunel^men tfi wie bte 3<*!)l ber ©ürger, fo ift ba$ ©e$S*
fadjje ber 53ärgerjaf)l gleich ber (Sinwofmerjabl. $abm alfo in
35 aufeinanber folgenben 3^ren 1000 ^erfonen ba$ ^Bürgerrecht
erworben, fo ftnb im 35* 3a|>re 1000 ©ürger, mithin 1000 Bürger*
famitten »on 4000 ©eelen, unb 2000 SKic^tbürger, alfo 6000 <$in*
wol&ner aorl&anben.
93et ber Unftd&er^eit, tn ber man ftc£ wegen ber ©nwotyner*
ja£l unferer mittelalterlichen ©tabte beftnbet, tfi biefe gormel,
wenn fte rid&ttg tfi, von großer Sßic^tigfeit. 2lnber$wo Jwt man
entweber ebenfalls SMtrgerbücfyer, au« benen man mit £ülfe ber*
felben bie Sinwofmerja^l berechnen fann, ober man fennt bodfj
au$ SWatrifeln unb S^nlidjjen Duellen ba* ungefähre ©rößen*
*er$altni§, in welkem bte eigene ©tabt ju anberen (Statten fiefct,
unb fann beä^alb aus beren Sürgerlifien aud) für bie ^eimifeben
SBerpltniffe einen ©ebluß jietyen, Demgemäß fcat bie gormel
?aurent'$ 2lnf(ang gefunben unb ifi, o^ne baß man fte bisher
einer Prüfung unterzogen tyatte, audf) anberweitig bei 58ere$nung
ber @inwo|)neria|)l au& ben SBürgerltflen angewanbt worben.
gine foldje Prüfung £at f?4>, wenn fte ber £ifiorifer unter*
nimmt, auf ba* 5krf)altniß ber @inwo$nerjal)l $u ber Söürgcrja^t
$u befdfjränfen, bie Sftidjtigfeit ober Unridjtigfeit ber Slnnabmen
über bie ?eben3bauer ber Sfteubürger unb bie ©eelenja^l ber
33ürgerfamilten muß bem ©tatiftifer gu fonftatiren überlaffen
bleiben. Slber au$ für bie babin eingefc^ranfte grage giebt eg
außerhalb ber ©ürgerbüd&er wenig SlntyaltSpunfte jur Prüfung»
Diefe wenigen 2lnfcalt$punfte geben uns bie fogenannten
©penben. Unter biefer S3ejeid>nung »erfianb man Ausheilungen
an ©elb *on je einem Pfennig an Slrme, bte bureb teflamentarifdje
©eflimmungen für beßimmte Xage verfügt würben. 3m3a£re 1451
10*
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würben jroet ©penben von 30 $> angeorbnet, jebe ©penbe betrug
alfo 15 #L unb war auf 2880 Slrme berechnet; ba nadfj Laurent
1451 bte 3a^l ber SBfirger 2958, bie einwo&nerja£l 18,000
betrug, fo Ratten bamalS bie Slrmen 16 pSt ber 33ev81ferung
ausgemacht. 3m 3al^re 1487 würbe eine ©penbe auf 17 ^
berechnet unb man taxixtt alfo bte Slrmen auf 3264; nadjj ?aurent'S
Tabellen fcätte ti bamalS 2704 Bürger unb 16,000 einwohnet
gegeben, fobafj alfo bte Slrmen 20 p£t. ber 33evölferung gebildet
Ratten. 33on btefer leiteten ©penbe fagt un$ im 3a£re 1538
berjenige, ber fte bisher »erteilt |>atte, bajj fte jä^rtid^ 17— 18 #
betrage; ber Dur$fcf>nitt von 17$ 8/? würbe 3360 Slrme er*
geben, unb ba Laurent 1 « Ciften für biefe« 3aj>r 2399 Bürger
unb 14,000 Sinwofcner angeben, fo Ratten oamalä 24p£t. ber
33ev8lferung, alfo ungefähr jieber vierte 2Jtenfdj>, tin öffentlich ver*
ttyeilteS Sllmofen angenommen* Diefe 93er£altniffe ftnb unbenfbar;
fo wenig ify bie Sergröjjerung ber Qaty ber Slrmen in ttxoa
90 3a^ren von etwa 2900 auf etwa 3400 bezweifele, fo un*
m&glicb fd&einen mir bte ^rocentfafce 16, 20 unb 24,
Sin noc^ beffereS Kriterium fjaben wir in ben ©ürgerbüd^ertt
felbfl Ueberblidfen wir ?aurent'$ ?ifien, fo fe^en wir, bafc na<£
feiner ©erecfjnung von 1311—1419 bie Sinwo^Tterja&l von
7000 auf 22,000 anfieigt unb bamit ifcren £ö|>epunft erreid&t,
von 1419—1526 wieber abnimmt big 12,000 unb bann von
1526-1596 allma$lic& wieber auf 19,000 anwä#- <£in fol(|e«
heruntergehen ber ginwol^nerja^l von 22,000 auf 12,000, alfo
auf beinahe bie £älfte, ifi na$ Sltlem, was wir über baS 15. 3a£r*
{mnbert wiffen, abfolut unmöglich
Der 3trt^um ?aurenf$ fterft offenbar barin, bafc er tin
fefieö SBertyälttuf* von 1 ju 6 jwifctyen ©ärgern unb Sinwo^nern
annimmt unb auf bie ?eic|)tigfeit ober ©$wierigfeit ber (Srlangung
be$ SBtirgerrec^lS feine SRüdfftcfyt nimmt. SÖirb ba* 33ürgerwerben
in einer ©tabt erfefywert, fo fällt natürlich bie 33ürgerjaj>l, bte
Sinwofmerjal^l aber fann ftcf) galten unb noef) weiter in bie £6lje
gelten, Stadjjweiälicb $at aber gerabe in jener Sdt, welche nac$
Laurent 1 * Tabellen bie Sinwofmerja^l auf bie £alfte Jjerabgebrüdft
$aben würbe, eine ®rf$werung be$ 33ürgerwerbenS ftottgefunben.
Diefe Srfd&werung war eine inbirefte, war bie golge von
bem fogenannten ©fließen ber Slemter. Der £anbwerfer, ber
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ba* Bürgerrecht erwerben wollte, mu&te »or£er ba* SWeiflerre^t
erlangt $aben; bie Slemter aber matten e* ferner, ba* SWeiper*
rec^t ju erlangen unb erf^werten baburtji au$ ba* Bürgerwerben.
2lm ftärfPen war biefe Srfctywerung Ui ben BBttcbern; von
1370-1387 £aben jä$rli$ 10,22 B6tt$er ba* 2Weiperred[>t
erlangt, nadj> Laurent 1 « X&eorie von ben 35 3aj>ren $5tte e*
alfo bamal* über 350 SWeiper gegeben; 1437 würbe aber bte
3a$l ber SWeiper auf 200, 1458 auf 150 unb 1506 auf
120 2Weifier befdjjränft; bie 3a£l ber SWeifter gfng alfo auf tin
Drittel herunter unb Patt ber 10,22 \>on 1370—1387 fonnten
1461-1496 nur 2,33 Böttcher i<5tyrli# SWeiper werben. Da
wir nun aber wiffen, baß ba* Braugewerbe in jener 3«t m
Hamburg feine 2lbna$me erlitten $at, fo muffen wir annehmen,
baß auety ba* B5ttdj>ergewerbe nidjjt herfallen iP; na(>m alfo bie
3a|)l ber 2Weiper ab, fo muß bie 3^1 ber ©efellen jugenommen
fyobtn. SWtt anbern ©orten: e* öolljie&t pc£ im 15. 3a£r£unbert
bei ben Böttchern ein Umfdjwung vom Kleingewerbe jum @ro§*
gewerbe; biefer Umfctywung bewirft eine Slbna^me ber ÜWetfier
unb bamit aui$ ber Bürgeret, bie 3<$l ber Sinwofmer aber
wirb burdj benfelben, ba ja audj bie ©efellen &eira$en fonnten r
nic^t alterirt.
Damit glaube \6) begrünbet ju jjaben, wa* \6) gegen ?aurent'*
Beredjmung*weife einwenben muß: bie 3^1 ber Bürger ip ab*
gängig »on ber ?eid^tigfeft ober ©cfcmierigfeit, mit ber ba* Bürger*
ret^t ju erlangen iP; ba* Berf>51tniß jwifcfcen Bürgerjatyl unb
©nwo^nerja^l ip be*tyalb ju wrfc&iebenen Säten unb an ser*
fcfciebenen Orten wfc&ieben unb fann alfo bem feflen SBrr^ältniß
son 1 ju 6 ni#t ju allen Otiten unb an allen Orten entfprecfyen.
Ä. Äoppmamu
&te ßü&föen 83uben an ber ®teutftra§e in Hamburg*
Bor ber @t. 3afobi*ifr'r$e lang* ber ©teinpraße Pef)t eine
SRetye niebriger Baulidtfetten mit fleinen Berfauf*läben unb win*
jigen SBo^nräumen; pe pnb ba* ©gentium ber ©t. 3af obW?tr$e,
unb vor etwa 200 3^ren auf bem ©runbe be* ©t 3afobi*
Äircf^ofe* erbauet, gleichzeitig mit einigen benachbarten, ebenfall*
an ber ©teinpraße belegenen jwet'Pöcfigen SBotynungen, unter
welchen ein offener mit einigen- giemlicf> grob gefd^nifeten giguren
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gejterter Vorweg (Schwibbogen) jum ©t, 3af obi*£ird$of führte»
alle biefe SBaulid&feiten fpringen in bie ©traßenlinie *or unb hemmen
ben tn jener ©traße ungemein lebhaften, ftcfy fiel* metyrenben 33erfef)r»
2Wittel£ eines som (Senat unb ber ©ürgerfdjaft genehmigten
SBertrageS ber Äircfyenbe&örbe mit ber ginanj* Deputation *om
17. gebruar b. 3* £at ber ©taat bie SBauIic^fetten angefauft;
biefelben werben bemnctctyft abgebrochen unb bie (Straße an jener
©teile verbreitert »erben* Die 93auli$feiten bieten fein befonbereä
ard&iteftonifctyeS 3ntereffe; aber fte gaben bo$ ber ©trage ein
eigene* altertümliches 2lnfef)en/ Die oberen ©toefwerfe be$
größeren ©ebaube« ragen über bie unteren f)en>or, unb ba$ fptye
Dadj fpringt wieberum weit über ba$ oberfte ©toefwerf £erau$;
£ierbur# wirb bie einförmige Sinie ber gerabe aufgebauten neueren
Käufer angenehm unterbrochen, unb inSbefonbere vom ©peerSort
auS gefe^en fommt biefer Sinbrucf jur ©eltung. Die anberen
Keinen, mitten am lebhafteren ©etriebe einer ber Hauptfragen
Hamburg« liegenben Haussen aber gehören burefy tyr in ge*
runbeter gorm fjergeftellteS, an ben Snben mit Änaufen au* H^i
*erfefcene$, niebrigeS am unteren SRanb mit ber £anb erreichbare*
Da$ unb mit ben Serf aufgaben, ©etyaufaften, Sluö^ängefc^tlDern
u. f. w* gewiß ju ben originellen Ueberbleibfeln früherer 34 r *
fcunberte in Hamburg*
Diefe fleinen ©ebaube tragen im SSolfSmunbe ben tarnen
„bie labten 93uben"- Sflirgenbä ifi unfereS SBifienS biefe 33e*
jeiefmung gebrueft überliefert, Stebbermeper in feiner Topographie
öon 1832 nennt fte „bte lübfäe ftetye"* 2Bie tjl jener Warnt
entftanben ? 2ÖaS war überhaupt ber SBeweggrunb jur Srric^tung
ber S5uben?
Die genaueren alteren ©runbriffe unb ^rofpecte Hamburg*
geben beutlicb an ber ©teile ber jejjigen 53uben eine SWauer
jwifcfjen ber ©teinfira&e unb bem, bie @t 3(tioM*S£ixä)t um*
gebenben piafce an. Die SBuben ftnb mithin nidjt an ©teile »on
anberen auä früherer 3?ü flammenben ©ebäuben errietet worben.
SBenn man ftc|> nun erinnert, baß bie ©teinftraße einfi ber
SWittelpunft beg 33erfel)r$ ber bie ?anb)traßen norboft* unb oft*
wärtä son Hamburg, namentlich aber bie ?übfdje ?anbftra£e be*
fuc|>enben gu^rleute war, unb baß befonberS bie Sßagen, welche
jur ©eförberung von 9teifenben bienten, in ber ©teinftraße ab*
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fuhren, fo liegt tote SBermufyung nietyt ferne, baß an jenen abfahrt*
Pellen £anbler mit allerlei SReifebebarf ftcfy eingefunben tyaben
»erben. Diefe »erben bann längs ber Äird[$of$mauer Heine
93uben jur ©$aufieüung i^rer SBaaren unb jum ©dpuu gegen
bie SBitterung errichtet |>aben; ben 93uben wirb im SSolfe ber
•Warne „?übfdje" gegeben fein, »eil bie 3nfaffen t^re Äunbfdjaft
»ornetymliity bei ben naefy ber ?übfd>en ?anbfiraße tyre Stiftung
nefwenben SReifenben gehabt £aben mögen, ttieüetdjt aueb »eil
bort allerlei fleine ?übf$e SÖaare, bur$ bie gujjrleute als Sieben*
gut hergebracht, fcerfauflicty ge»efen fein »irb. SBenn enblicfy bie
Verwaltung ber ©t. SafobUih'rd&e &on folgen, an ber ^irdjjbofs*
mauer belegenen S5uben einfi ein fleineS ©teügelb eingenommen
|>aben mag, fo erfctyetnt e$ »a£rf$einli$, baß bie Verwaltung,
um eine labere un b regelmäßige 2Wiet$e aus ben 9?erfauf$jteflen
ju erjielen, fleine SÖofmgebaube an jener ©teile errichtet £aben
»irb, auf »elcfje bann ber SWame ber „lübfcfyen 33uben" über*
gegangen ijl 3* % Sotgt
Slttton SBaterlooS %r\\i$t öon Sütottcu
Sine »on bem berühmten Äänftler Slnton SÖaterloo gejetd)*
nete 2lnft$t son Slltona »ar früher im SBcft^ be« ßunftmaflerS
©eorg Srnft £arjen. Diefer teilte eine „getreue Sopie" bem
@tat$rat£ SR. galdf in Äiel mit, ber banad) »on 21. ©cfmtt in
Atel einen ©teinbrudf tyerfieüen ließ, ben er bem 2. £efte be$
fechten $8anbe$ feine« Steuen (Staatsbürgerlichen SWagajinS (1837)
beigab. 9iad[> ben t&m \>on |)arjen gemalten ©emerfungen batirt
galef bie 2lnftc$t *>on 1648—50 unb ernannt, baß e$ mehrere
fol^er 3fid)nungen SBaterlooS von Hamburg unb beffen Umgebung
gebe, bie, alle son einer ®r5ße unb Sluäfü^rung mit Stummem unb
aJlonogramm serfefjen, äugen fdjeinlicfy au$ bemfelben ©fijjenbücfylein
$errü£ren, j. 53. son ber ©raSfeüerSbrücfe mit bem baranfloßenben
©ebäube ber SBafferfunft unb *on S3lanfenefe. 3m £amb.
£ünfller*?erifon (1854) ©. 305 »erben biefe 9tac|>rid)ten »ieber*
tyolt unb außerbem 2Witt£eilung fcon brei größeren blättern gemalt,
bie fid) im 9la$laß be$ $errn ©pnbicuS ©tesefing befanben.
@S »äre von 3nterejfe ju »iffen, »otyin biefe auf Hamburg
unb Umgegenb ftcf) bejiefcenben ^anbjei^nungen SBaterlooS geg-
lommen jtnb. Ät Äoppmann.
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&et f* g* ©törtefiefer^ofal unt ba$ frühere ®tlfcer*
gerate ber ®4>tffergefettf4wft ttt #amlmtg*
3n ber Seüförtft M 9?erein$ für £amburgifd&e @ef$t($te
C93anb 2, ©. 63) tf>eilt Dr. Laurent btc auf bem ftlbernen ©ecfcer
ber ©djiffergefeüfcfcaft beftnbltc^en ©orte mit, welken 33ecf>er man
fonfi jur Srinnerung an ©tSrtebefer gejeigt f>abe, ber aber feit
1842 nicfjt me|>r *or£anben fei
Dtefer 33ecf>er, ber ©törtebefer*$ofal genannt, tft tnbeffen
nietyt verloren gegangen, fonbern in bem SJerfammlunggjimmer
ber ©djiffer« Sitten, im ©eefa£rer*2lrmen|>aufe, aufbewahrt 1 . Die
Don Laurent mitgeteilten SÖorte finb nid)t völlig richtig nrieber*
gegeben; ti folgt t>ter be$$a(b ber genaue Sortlaut ber auf bem
$ofal fh^enben SJerfe:
Den #anfebe$er t$u ity miä) befennen
©turfcebed&er unb ©obetmdjael mir nennen
SWancfjem erliefen SWann fürgetragen
3n fernen ?anben »an mir weife ju fagen,
Unfe 9taubent t« un$ gelungen
De \>on £amburc& un$ unterbwungen
£amburdj> wolte ba« ni$t leiben
Darumb laßen jte unfe ^eu^ter abfneiben.
Der biefen 93e#er nidjjt will aufStrinfen
Den 9$rmen eine gurefcrung fc^enefen
Sßer millt ber Sirmut gibt
S3ielfelti# von ©Ott gefegent Wirt.
Sieben biefen ©orten ift bie 3a£reSja£l 1401 eingra&irt.
Die ©c^riftiüge unb bie 3a$re$jaf)l fmb im ßjjarafter ber SÄitte
be$ 17. Sfl'Wunberta; aug berfelben 3 e ^ flammt bie auf bem
fdjltcbten mittleren 2l)eil be$ $ofaI$ befmblicfce 3et^nung: ÄriegS*
fcfyiffe, einige tyre Äanonen abfeuernb, mit SWannfc^aft befefct,
! ) Senefe, #atn&. ©eföfefeten u. (Sagen (2. 2iufJ.) ©. 117; Äoppmann
in $anf. OefftiftttN. 1877, @. 56.
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unter ©egeln unb mit flaggen, 3n golge be$ ^pu$en$ be«
©über« tfi bie 3"dbnung jietnlic^ urteilt, fo bo§ nur nocf> auf
einer ber glaggen ein SBappen, ba$ ber ©tabt Hamburg, er*
fennbar ijl 2)er untere Xljetl be« SSed^erö tji na$ bem <5til
ber Ornamente unb bed Iräger« Otner, offenbar ben Neptun
»orfleUenben gigur) fpäteren UrfprungS; ber gu§ fwt tnwenbig
einen fleinen Söroen als ©ilberjeidjen unb bie SBorte 190 ?otj)
(©cfnrtftjüge au« bem erjien drittel be« 18* 3a£r&unbert$). Der
I)ecfel tfl no$ jünger; er fjt o$ne 93erjierungen, al« ©riff bient
ein jiemli4> grob gearbeitete« 33oot mit einem 33oot«mann, an
bem S3oot tfi oben am 93orberfie»en ein Um, am ©piegel ein
Hamburger SBappen angebracht Der ganje SBec^er tfl 8|«£
ferner» 3n ben 33ec$er ftnb jafclreidj) tarnen, 33u$fiaben, ©triebe
eingert&t, auef) mehrere 3a£re$ jafjlen; mit einiger ©orgfalt ftnb
runb um ben 93e$er mehrere Ctf)eilroeife nid)t me$r Ie«bare)
•Warnen angebracht unb tiefen ba« 2Bort „SarbirgefeUen" unb bte
3af)re«ja|)I 1651 beigefugt 3n Der alten ©cfuffergefeUf^aft (in
ber SBo^nenjlrafje 1 , 1842 abgebrannt) iß ber ©ecfjer fcon ben
©afien al« Xrinfgefa§ benuftt toorben,
Slnbere« ©ilbergerät^ $at bie ©^iffergefeflfc^aft niefct mefcr,
fflad) einer Slufjeid^nung aom 3a$re 1745 toaren folgenbe ©tücfe
»orfjanben 2 ,
Ao. 1745 Silber Guth vant Armen Hues, na de Gesel-
schafft te gebruycken.
4 segge vier Confect Schaalen a
4 segge vier Lüchters met doppen b
2 do. twee Schruwen
©pdtere Sltfdge : a ) 5 Suppenschaalen. b) 4 stahlern Lichtscheeren.
*) gappenberg in ber 3eitf*r. 2, ©. 63 Sinnt. 39 l&it bie ©*iffergc=
feflf*ttft 1520 ju btefent £aufe gelangen. (S« warb tnbejfen, au«n>eife
urfunMicfcer, no* im SBeftfce ber ©efeWäaft beftnbKäer *Ba*rt*ten,
ber 3)lafc be« £aufe$ im 3abre 1522 für 67 m# gefauft unb barattf
bat $au6 ber ©efellfcbaft erbaut.
2 ) £appenberg a. a. 0. bemerft bereit*, baf* ein ©tirtebefer^ofal in ben
alteren «Berjeidmijfen be$ ©ilbergefc&irrd ber (gebiffergefettfefeaft niefct
aufgeführt »erbe, ©ollte etwa ber Ämpftof=93e*er auf einer ©er-
wecbfelung beruften?
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1
do.
een Handtfadt
1
do.
een Geeter
7
do.
seewen Kantige Beckers
3
do.
drie Ronde do.
1
do.
Een Kniephoff do.
1
do.
Een Groote Islandse do
5
do.
vief Schaden*
18
do.
achtien Leepels
1
do.
een Klyn Kan
2
do.
twee solt vaten b .
©p4tere SufS^e: a ) Een groote Kann (in Me Äffte). b ) 2 vergälte
Beckers St. Anna.
3- fr »oijjt.
$<ttt3 »an bem &amme, ©lecfettgtefcer*
3n feinen ^Beitragen jur älteren $unftgef$id)te $atrib\xx&$
(3«tfcf>r. 5, @. 313) ermahnt ?appenberg ber 1511 (?) für bte
$etrifird)e befestigten ©lotfeugie§er Urban ©grober unb £and
san bem Damme, benen 1568 ex gratia speetabilis Senatus bad
^Bürgerrecht unentgeltlich »erliefen mar C3ei*f$ r « 1* ©• 15 8/ 166>
Urban ©grober n>trt> als bussengieter, £an$ van bem Damme
atä apengeter et bombardista bejeicfynet.
SBon tiefem £an3 »an bem Damme ftnbet ftd^ in 3Wi$elfen
unb 2l$mu$fen$ Slrdjfo für <5taat$* u. $ird&engef$. b, £erjogt^
©*l, £olft u. Sauenb. 3 (1837), ©. 304 eine Urfunbe. 3n
berfelben befennt £anfc *am Dtyame, SSürger unb ©locfengiefjer
ju Hamburg, ba§ er für baä Äirdbfpicl unb bie Äircfye SBrccfocrf *
eine ©locfe flegoffen §at unb biefelbe binnen 3a$r unb Xag söüig
fertigten will, unter 95ürgfd^aft son £inri$ Slfen unb £an$
©rife, borger und . . .geters binnen Hamborch, Hamburg 1588
2lug. 3.
Da$ jroeifetyafte SÖort wirb apengeters fein.
Ä* £op)mtamu
! ) 1542 waren jroei 93rocfborfer ©fotfen von einem (eiber nieftt genannten
3Hei|ter in Hamburg umgegoffen werben (a. a. D. 3, ©. 303).
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i.
3n einem alten SRedjmungSbucfje ber ?anbf$aft ©illwfirber
fanb tcf> einjl bei ben 3a£ren 1697, 1698 unb 1699 gleichmäßig
bie Sftotij, baß 14 SWorgen 2anbe$
„wegen ©ojenfc^ie§en frei"
unb bei bem 3af>re 1704
„wegen Slbf^ießen beg Papagei frei na$ ?anbe$gebrau$"
von 3^f)lung ber ?anbe$jieuer, be$ f, g* „SWorgenlanbeSgelbeä",
gelaffen worben ftnt>* ©ei e$ nun, baß ber 33eftfcer ber 14 SWorgen
ben $lafc jur Sluffiellung ber Sogelftange Vergab, ober fei e$,
roa$ na# obigem SÖortlaut wa$rf$einli$er, baß bem ©lücflic^en,
welcher ben SBogel tyerabfc^oß, für ba$ betreffenbe Satyr gretyeit
von ber ©teuer für 14 SWorgen feinet 33efi|jtyum$ fcuftanb, fo
tfi »on befonberem ^ntereffe, baß man ben SBogel auf ber ©tange
mit „Papagei" ober „©oje" bejeidjnete,
SSogel fließen fcfjeint etyemalS fafi in jeber Drtfdjjaft in ber
SWarfd) ober auf ber ©eefl getrieben ju fein, kenn filtere harten
jeigen »ielfacfy bie SSogelflange ober beren ©tanbplafc. Sin ber
Slußenfette beä Deines »on SReitbroof jeigt man ben ehemaligen
©djneßplafc, unb ber 33ejtfcer be$ ©etyöfteS, ju »eifern biefer
$la& gehört unb welches man nocty jefct wotyl ben „©tangentyof"
nennt, tyieß feit 3atyrbunberten Dbemann „bei ber ©tange" im
©egenfafce ju feinem Setter, bem Sfteitbroofer £6fner Dbemann
„bei ber gatyre"-
6$ bürfte fo au# bie ©eejiljolje im Dfien be$ ©tabtdtyenä
fflergeborf, welche im SBolfämunb „©ojenberg" genannt wirb, einfi
bie SBogelftange ber ©ergeborfer SBürger getragen tyaben, unb bie
in neuerer 3nt auf bie Äarten übergegangene ^Benennung „©oben*
berg" irrtf)ümlt$ fein.
2Senn in bem SBergleicty be$ SWarquarb SWilbetyoset mit bem
2)omcapitel *om 14. Slugufi 1379 über ben 33ejtfc be$ neben
ityren £6fen in £amm liegenben SÖalbeä „£er$ebrucf" bem Dom*
capitel ber SBejtjj ber „gtyantfen gbopen meene" jugefproctyen wirb,
fo fann e$ jlcfy audty tyier um ben ganjen ©ctyießplafc ber Jammer
Dorfbewohner, ben £f>eil ber ©emeinwcibe, auf welchem bie
SSogelfiange flanb, tyanbeln, welker nadty Slnbeutung von Dr. £übbe
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132
(|>ammerbri>fer Wtfy, ©eite 19) „tue jefcige Sooge, bie als Dorf*
plafc mit jur @emein»eibe gehört" ttermutf>li4> umfaßt (£i tfi
&ielleid)t btefe (Srflärung beä SBorteä richtiger, als bie an ber
angegebenen ©teile serfud&te Deutung mit ,,©au, ©augememe,
freier Dorfplafc ober ©emefmoeibe".
$. SB- <£♦ $üWe.
n.
Der Papagei, papegoje ober goje, »ar früher beim Söget
fliegen allgemein in @ebrau$ l ; tote SBogeljtonge £ie§ beS&alb:
papegojenbom, bie ?ufibarfeit ©openfctyie&en, bie ©$üfcengttt>e
9>apegoiengilbe unb ber Ä8nig $apegoienfBnig 2 ,
3n ber SRoDe ber ©apenmac&er »on 1613 £ei&t ti Slrtifel 21
(SRübiger ©• 223): „Unb bietoeil ti aucf> aUfrier fo»ol alß in
anbern ©tobten gebrauch i% ba§ gemeiniglich alle 3a|>r (»an
fonfien nichts 3Biber»ertige$ worfelt, fo ti aerfjinbern möchte) ber
^apagope ober SBogel gefcfcojfen »irbt, baju ben au§ aßen
Slcmptern einige SWeijiere fcon ben 3üngjfcn mit ju fließen beruffen
unb erforbert »erben, al£ follen au<$ nicfct bejto weniger in biefem
Slmpte 3 »on ben jüngflen SWeifhrn, »an tyntn folc&eS angc*
melbet »irbt, mtt}ufc^te§en verpflichtet unb tterbunben fein'?* SWacfc
ben Slngaben 2Öefty£alen$ über eine feit 1842 leiber nicfjt me£r
ttorfjanbene Ordinatio officiorum in Hamborch pro defensione
facta a\xi bem 15. 3a&rf>unbert fieUten bie Slemter bamala ju*
fammen 167 ©Ruften, unb ba# ba$ ^papageienfcf)iefjen, baS bis
1623 im @icj$ol$ ftattgefunben $at, aw$ in jener frühen 3«t
fd^on eine fjerfßmmlicfje ?ufibarfeit tiefet ©djmfcen »ar, läfct ftcfc
barauä folgern, bafjj bie Äammereifcerren in ben 3atyren 1464
unb 1465 tint Heine SluSgabe für bie SÖinbe ju beßrfiten £atte,
mit »eld^er ber Papagei in bie £öf)e gejogen »urbe (3/? pro
tritzeblocke ad usum ptsitici).
! ) 3n $r<»entunbe war bai äonigSjetcfeett ein ftlberner SSogel mit einer
$l6te, gejeteftnet Papagoia nova Travemunden8i8 1611; f. 91. jpad),
2>a$ 93urgerfcfetefien im 8täbtd)en fcrawmünbe in ber 3eitf*r. f. 2üb.
©ef*. 3, ©. 338.
2 ) ®. §. $8. $alcf, !Keue$ (Btaattb. 2»agajin l, ©. 650.
8 ) 93gl. ben £rat>emünber 93ef#fafj wn 1605 über bte ^Berechtigung ber
einseinen Remter jur fc&eünafime, a. a. D. ©. 330.
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133
Ueber ba« ^>a^ageienf4)tc§en in SBtUroerber tyaben roir gerate
au« ber oben genannten 3^t eingeljenbe 9la$rtcf)ten. 211« namlitfy
int 3^re 1697 bie jroei unterßen Duartiere ©t. Nifelat im
93ittoerber bei ben ?anb$erren um bie Srlaubnifj anhielten, ein
Segelfliegen abgalten ju bürfen, $aite bei tynen ein fold^ed bei*
nafje in breiig Sauren nietyt flattgefunben, unb ba nun injroifcben
wie ber Söget, fo au# ba« ©ilbebucb ab|)anben gefommen war,
fo gaben bte ?anb$erren ben Petenten bie Drbnung be« SWoor*
fieser Äircfcfpiel« jur SRacbac&tung, 3n biefer Drbnung vom
3a^re 1612 fceifct e« na# einer fcblec&ten 2lbf$rift ber Äommerj*
bibliotfjef Jlrtifel 18: „gerner $at ber ÄJntg bte gre^eit von
vierten SWorgen ?anbe« tin 3af)r, ba§ er frep ift von aller
?anb« 2lu«gifften, wie jte mag -Wajjmen fjaben, in allen Dingen,
auefc in allen Sanb*5lrbeiten ju $ferb unb ju gu§, au$ mit
SBagen unb mit ©fiepen an £)iedf unb Dämme, ©ölte aber
ber ÄBnnig nidfjt fo veel Sanb tyaben, al« 14 SWorgen Canbe«, fo
mag er fo veel infünft von feinem SJlac&bafjr barju nehmen, ba§
er fo seel grepbeit fwt, al« 14 SWorgen" 1 ,
Durcty bie anfprecfjenbe Srflärttng be« 2lu«brucf« ghoyen
meene wirb un« ba& ©ojenfdjnefjen al« $erfömmltcf>e länbltd^e
?ufibarfeit fetyon für ba« 1379 na^gennefetu
Ä* ^opptnamu
®te 3Äe#getoättber bn lut^erif^en ©etjilt<#etu
m.
SS ifi voUfommen richtig, ba§ btejenigen ©eiftli^en unferer
lut|>erifd>en Ätr<$e, welche ba« ^eilige 2lbenbmafyl ju fpenben
Ratten, bei 2lu«übung btefe« tfyre« 3lmte« am Jfltare bi« jur ©n*
fltyrung be« ©efangbucfje« von 1787 ba« 9)Je§gewanb getragen
£aben; jebenfall« trug e« berjienige ©effiliere, welcher ba« 2lmt
£atte, b. $• ber bie 2lbenbmaf>I«*?iturgie abgalten fjatte* 6«
ifl mir von bem verdorbenen Dr. med. Sticfyarb ?eanber ©tul)l*
mann erjagt roorben, ba§ feine SWutier unfere ©eifllictyen bei
2lu«t£eilung be« ^eiligen 2lbenbma£lc« im SWe&geroanbe gefeiten
*) <£benfo war in fcrawntünbe ber Äonig auf ein 3<*l)r von ber ©runbs
&auer unb bem ©ra&en= ober 5öo*engelbe frei, a. a. D. ®. 336»
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$abe. 3n ber lutf)erifcf)en Ätr$e Dänemark tragen nod) heutigen
£age$ bie ©eifilictyen bei SBermaltung beä ^eiligen 2lbenbma£l3*
SlmteS ba$ SWeßgewanb* £)a$ tt>et§e Dbergewanb wirb in Seipjtg
»on ben ®eip<$en auefy auf ber Äanjel getragen, wie tc£ felbfi
ba$ in ber £f>oma*fird)e gefe^en £abe. SBenn ity nidjt irre
tragen in S3erlin felbfi bte unürten Domgetfiltc^en ba$ roet&e
Dbergewanb,
£)a$ ©ewanb ber ©eiflltc^en in ber lutyerifc^en fowo|>l, wie
in ber reformirten Ätrcjje fcat fe^r gewecfcfelt 3« $<Mnvotx unb
53aben Ratten bie esangelifdben ©eijilicfcen bis jum 3^re 1835
außer einem fäwarjen GfrriUSlnjuge mit franjSftfc^em, jroet*
fpi&igem ^ute nur über bem Studfcn ein SWäntelcfjen, nadj 2lrt
be$ £amburgif$en 93ürgermantel& 3m 3afcre 1835 würbe bie
preußifc^e 2lmtätrac&t ber esangelifc&en ©eifilid&en au$ in ben
genannten beiben ?anbern eingeführt, wie auefc in SWecflenburg
unb Dlbenburg, eine £racf>t, bie feineSwegS f$ön ijl
Daraus, baß Dr. SWartin ?utf)er in einem einer Äutte
gleidjenben fdjwar$en JRocfc abgebilbet wirb, laßt fl# no4) ntd^t
fließen, baß er biefe £ra$t auefc auf ber Äanjel getragen $abe;
im ©egentyeile ifl anjunefcmen, baß er auf ber Äanjel in bem
£erf5mmlic|)en ©ewanbe ber rbmifd^fatyolifcfyen ©eiftlicfcen erfc^ienen
fei, fd^on barum, um ben ©ctyein ju meiben, als »olle er eine
neue Ätrcfye jiiften, wafjrenb er bie »ortyanbene $ir$e nur son
3rrt^ümern reinigen wollte*
SBon unferen Äircfjen feilen, außer bem 2)om, ©t, ?Jetru unb
©t 9ticolai*$irc|}e fe^r fc^öne 2)?eßgewcinber gehabt tyaben, —
£)b man mit biefen SWeßgewanbern ber fat^olifcfcen faiferlid^en
©efanbtfdjaftSfapeÜe, ober ttielleicfyt jur granjofenjeit ber rötnifcfj*
fattyolifctyen ©emeinbe bamit tin ©efcfyenf gemalt £at, fielet ba£in.
— Uebrigenä $aben ftc|> in einzelnen unferer ?anbgemeinben,
tjamentlid) in ber 9J?arfdj, manche ©ebraud&e aus rßmif^fat^o^
lifc^er 3?it erhalten, &. 53. bei ©eerbigungen baä Umfkllen be$
©argeS mit SBadjeferjen am gellen £age in ber Äirdje, o^ne
baß bur$ Solange ein fünjilt$e$ Dunfel ^ergefiellt worben.
©♦ 2B- §arber.
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£te ©rfcett %bam £ra$tger$*
3m Vorworte ju feiner SluSgabe son Slbam Xrafcigerg
£amb. Sljronif (1865) ©. LIV bemerft ?appenberg, bag bie
grben IrafeigerS, alä welche ftd) benennen feine 2Öittit>e nebfi
tyrem ©oljne griebricf) unb SlauS SBolberS, be$ SBerftorbenen
©cfc wager, 1586 2Wr$. 4 tyr £au$ unb @el)öfte am Äalberfcofc
gu ©d)(e$wig für 2000 SWarf an ^)crjcg Sloolf übertrugen, unb
meint, biefer ßlauä SÖolberS fei »ielleicfyt ber 3urat bei ber
3acobifircfce in Hamburg im 3a£re 1545 unb bürfte {ebenfalls
ber gjjemann ber Slnna &on Xjeaen, einer alteren ©$wefter »on
XrafcigerS ©emafrtin, gewefen fein, wenn freiließ au$ baburej)
feine Srbberecfytigung tn bem sorliegenben galle ntc^t nacfygewiefen
werbe. Diefe Vermutungen werben hinfällig unb ba$ SRät^feX ber
ßrbberedjtigung I5ft fi# burtfy ben 9ta$wei$, bafü GlauS SöolberS
in Schleswig nietyt tin Schwager, fonbern ber ©cfjwiegerfo^n
£ra£tger$ war.
3n galdf* ©taatSK 3Wagaitn 9 (1829), ©. 770 maefct
x>on ©grober au$ bem ©tabtardjis ju ©cf>le$wig folgenbe SWit*
tfjeilung:
„1573, am 3ten SWai ser^ratfjete ft# bie Softer be*
£olfieintfd)en Äanjlerä äbam Srafciger, mit ßlauä SÖolbern ju
©ammenborf. Xit £odj>jett warb auf bem ©tfc^ofd^ofe mit vielem
$runf gefeiert £)er ©d;leewigf$e SWagtfirat gab jum £o#$eit$*
gefd&enfe einen $ortugall5fer".
Ä. Äowtnamu
©ereeftffame ber ©cfm&fWfw tn Hamburg.
3m ©tabtarcf)h> ju Lüneburg beftnbet jt$ im fogenannten
Liber donatus burgensium antiquus son 1289 auf einem ein*
gelegten Qüttl folgenbe offenbar *on Hamburg an ?üneburg
mitgeteilte 2lufjetcf)nung üfcer bie ©eredjtfame ber ©cfyu^fltcfer,
etwa »on 1370 ftammenb. Gine Slbfcfyrift ftnbet ftd§> fowo^l in
bem genannten Liber donatus al$ auc|> in einem fpäteren Donatus
in golio fol. 35 b. 3um 3n^alt »gl. SRübiger 9Jr. 54b ©. 280 :
Dat recht van den Oltflickern »on 1434.
Dit is de rechticheyt der oltbuthere to* Hamborch.
Neen olthbuthere en scal nyge zolen zetten under olt over-
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ledder, unde ok neen nyge ledder uppe olde zolen, sunder
ze muten wol olde scho* läppen unde böten mid sternen unde
mid everen van eyner rindeshüed; unde dat en scholen ze
nicht swerten, eer se dat an den scho gheneyget hebben;
dar na muten ze dat wol swerten.
») o burd>(lri*en.
Ä* Äoppntann.
Durd> ©♦ Äoppmann & So v SWeuerroaD 5, ift roieberum tixtt
SRetye &on Fotografien alterer Hamburger Silber (namentlich
aon ©tabtanfk&ten unb ©ebäuben) angefertigt roorbem Der $reid
für 100 Silber ift bei birectem Sejug 70 Jf; je 50 Silber 40 Jf
(mit elegantem Sinbanb); ein Slbonnement auf monatliche Lieferung
son 5 Silbern fojiet bei abnähme &on minbejfrnS 30 Silbern ba$
Silb 60^ Sinjelne Silber (in SabinetformaQ foflcn 90^.
<£♦ g. @aebed>en«, £ijtorif(J>e £opograp|)ie ber freien unb
£anfeftebt Hamburg unb ifcrer nä^flen Umgebung, &on ber
Sntfietyung bis auf bie ©egenroart; mit 3 Äarten« Hamburg,
SB. 2ttaufe ©öfcne, 1B80 C$rei* 10 Jf).
g. JL SecFer, Surften unb baS 2lmt fti&ebüttel; ein
Settrag jur @ef$icf>te unb @ntn>icflung be$ ?anbe& SWit einer
Äarte. Hamburg, ß. SWeißner, 1880 OPrei« 3 Jf 60J&.
£♦ 20* £♦ SDtitfcoff, Äunjlbenfmale unb 2lltert|mmer im
$anno&erfcben, £annoser, ^elming'f^er Serlag* Son biefem
SBerfe ifi jc&t ber le$te (7.) Sanb erfd^ienen. Sanb 1 enthält
bie Äunftbenfmale u. f. tt>. im prflentfntm Äalenberg; Sanb 2:
bie gürffrntyümer ©&ttingen unb @ruben|>agen; Sanb 3: baS
gürffcnfyum £ilbee$eim unb ©oälar; Sanb 4: ba3 gürßent&um
Lüneburg; Sanb 5: bie £erjogtyümer Sremen unb Serben; Sanb 6:
prftentyum DSnabrüdf, fingen, Sentfjeim unb SWeppen; Sanb 7:
DftfrieSlanb unb £arlingerlanb* Sei 2lbna$me be$ ganjen SBerfeS
fojten Sanb 1—3 jiatt 38 4 : 30 Jf; bie übrigen Sanbe je 14 Jf.
3, ©♦ JftijTS ?eben$erinnerungem herausgegeben &on
©♦ $oel, ©otya, & %. ftxtyti. 2 Sanbe (16 u$).
Drud »on Ib. 9. SReiina.
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tttJ)eUttttgett
be«
UerettiB für Ifamburgifdie ®efdjut|te*
JW 11. 3. Sa^rgang. 1880. 9lo*embet*
$8emn$na$rt$tetn
2lm !♦ SJlobember b. 3» »erflarb £err griebritfy ©tarn*
mann, geboren am 19« 3uni 1807 in £amburg. ©er 93er*
ftorbene, bebeutenb als 2lrd>iteft unb Äunjtfenner, war fett 1842
SWitglieo be« 93erein« für £amburgif(J>e @ef$icf>te, bem er jietS
ein lebhafte« 3ntereffe rotbmete,
8lm 9. Sloabr. flarb tn üRaracaibo beffen ©o&n, Dr. (Srm in
©tammann, ©eneralconful unb @ef$äft«trager be« Deutfcfyen
SReicbe« für bie ^Bereinigten ©taaten t>on 93cnejuela. Der 93er*
ftorbene warb am 5, 3um 1868 jum ©ecretair beg 93erein« für
$amburgifcbe ©efcfyicfcte erroaf)lt; mit bem anfange be« 3a|reS
1869 trat er in golge feinet ©ntritt« in ben SReid&Sbtenfi au«
bem SSorflanbe au«, blieb jebod) bi« ju feinem Xobe SWitglieb beg
93erein«,
Beitrag jur ^amburgtf^cn lfomjlgef<#t<#te*
Da« neulich erföienene SÖerf be« £errn <£♦ g* ©aebe^en«,
£ijiorif<$e Topographie ber freien unb £anfeftabt Hamburg unb
tbrer näcfjjien Umgebung, enthält eine reiche golge umfaffenber
eingaben über bie Sntroicfelung unb ba« allmalige Slnroac&fen ber
©tabt unb giebt alfo, wie ber Xitel befagt, ein aofljiänbige«
^anbbucb für ben gorfcfcer foroofrt als für ben greunb ber £am*
burgtfcben Topographie. Üftamentlidj jtnb wir bem 93erfaffer für
bie beigegebenen harten banfbar, toelc^e ben erneuerten 53eroei$
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liefern von ber Sorgfalt unb ben gefcfcicfy tilgen Äenntniffen beS*
felben, inbem ba$ SWaterial für bie 'älteren $läne ntc^t allein
fe£r mü&fam ju fammeln, fonbern au$ nur mit fritifd&er gorfcfmng
richtig ju verroenben iji. SÖenn bicfe änforberungen $injtcfctlic&
ber topograp^if^en angaben ber ?anb* unb 2Öafferflra&en, fomte
ber ?age ber öffentlichen ©ebäube errettet unb erfüllt »orben, fo
bürften in Setreff ber Slngaben über bie Sauioerfe in funjige*
fcfjicfMlic&er Sejie^ung, biefe ben neueren gelungen auf biefem
©ebiete nicfct überall entfprecfcen; namentlich finb bei ben Äirdjen
bie grbauungäja^re nac^ bidjjer üblich geroefenen, veralteten %n*
nahmen bejeic&net, welche von ©cfcrfftftellern be$ 17. unb 18. 3a£r*
£unbert$ ofme nähere Äenntniö ber Sauformen ber früheren 3<$r*
^unberte unb be$ betreffenben ©ebSubeS aufgehellt mürben. Die
unnötige Slntoenbung von Urfunben $at ju tiefen 3rrt$ümern
bie erflc Seranlaffung gegeben unb burcf) bie öftere ffiieber^olung
biefer irrtümlichen Slngaben l&aben biefelben gulefct eine Slrt von
Sürgerrecfct erlangen fönnen, fo ba& jte faß in allen £amburgifdjen
Topographien nrieberfe^ren. 2lu$ Domherr SWeper in feinem
„Slicf auf bie Domfirc^e" nimmt biefe Jlngaben o£ne ©eiteret
alä fefifie^enb auf, ja fügt fogar nod) eine neue irrtümliche
SWeinung £inju in Sejug auf bie gro§e £atte ober ben fog.
©c^appenbom.
(Srfi feit ber neueren Sntnricfelung ber Äunfigefd&id&te fcat bie
Srforfcfcung ber Sautverfe ju befHmmten grgebnijfen geführt, fo
ba§ ber ©til ber verfd&iebenen 3^j)unberte jefct voüfianbig na<$*
weiäbar i% £ierburc& wirb e$ ermöglicht, au$ bem betreffenden
Äunjhoerf felbfi bie 3«t feiner Sntfiefmng nacfyroeifen ju fönnen,
benn bie ©tilein^eit, welche noc& bis gegen baä Snbe beä vorigen
3a$r&unbert$ &errfcf>te, giebt hierfür einen fixeren 2lnf>alt. gür
bie <5rforf<$ung ber Srbauungfyeit unferer vormaligen Domfircfce
fonnten allerbingS nur Slbbilbungen ma§gebenb fein unb jugrunbe*
gelegt »erben, jeboc£ ftnb au$ biefen ganj bejiimmte Stacfnveife
ju führen, ba bie genauen ©runbriffe unb fonflige arcjnteftonifdje
aufnahmen mit ben malerifdjen 2lnftd)ten — namentlich mit ben
von Sunbfen beim Slbbrec^en gezeichneten Silbern — völlig über*
einfHmmen, fo baß e$ möglich »ar, £ierna# eine Söieber&erftellung
ber urfprüngli^en Sauform in allen toefentlicfcen Xfjeilen ju
geben. Ueberrafc&enb fügte ft$ gu biefer bilblicfcen £erfiellung,
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welche bem Stil ber SWitte be$ 13* 3a£r|>unbert$ entfpra^ 1 , nun
ber Umflanb, bafü aucfc bie betreffenben Urfunben au« berfelben
3eit ftcfc auf einen Neubau bejiefjen, fo ba§ alfo bie fünjilerifc&e
mit ber geföic&tlicfjen gorfc^ung ein übereinfh'mmenbeS <£rgebni§
erjielt fcat
3n bem 2Berf über ben Dom 2 , roelc&eä im vorigen 3<fyrt
erfcfjienen, ift na<$ betten Stiftungen &in btefeS ©rgebnifc erläutert
unb in ben 2lbbilbungen flar bargelegt; e$ möge gemattet fein
£ier einige roefentlic^e fünfte im 2lu$juge $y geben, um ber obigen
SluSeinanberfe&ung über bie ©tilfrage no$ ganj bejHmmte urfunb*
ltc|>e -Wacbtoeife folgen ju laffen*
gaffen wir junä^fi in« 2luge, »a$ |)err ©aebec^enS über
bie ßrbauung beä DomS bemerk
©♦ 14 £eißt e$: ^Slbolf (I) bauete bie SDtarienfircfce toieber
auf, wmutfjlicj) bie brei mittleren ©4>iffe", ferner
'©. 24: „Die Äircfjc brobte 1248 einjufHirjen, weS&alb jur
Unterjiüfcung be$ JöaueS ein 2lblaf? som Srjbifcfcof erteilt würbe,
bem 1259 neue Slbläffe jur gortfefcung be3 33aue$ folgten. 3n
biefe 3 e it bürfte bie #injufügung jmefer neuen ©eitenfc&iffe ju
fefcen fein, wenn ju$ ni$t bie 1287 bis 1289 mefjrfacfc erteilten
2lblaffe auf tiefen S3au begießen. Die Sird&e erhielt l)ierbur$
fünf ©#iffe, bie, na$ bem jiemlicb unregelmäßigen ©runbriffe
ju urteilen, roeber gleichzeitig gebaut nocb von vornherein beab*
fufrtigt waren"- #err ©aebec&enä citirt babei ?appenberg: Der
lefcte Neubau ber Domfirc^en ju Bremen unb Hamburg- 3*f$r, 2,
©. 437 ff.
Seibe ©teilen begießen jtcf) auf baä lefcte, 1806 abgebrochene
Domgebäube, befanntli^ einen QltQtlbou*.
! ) 3). b. für SSorbbeutfcblanb, benn am (K&ein unb im fübwefUicben ©eutfcfc
lanb war man immer um 3<*brjebnte vorauf.
*) 3>ie ehemalige €>t. Marien Äircbe ober ber £om gu Hamburg in
Söilbern. 2Jtit erläuternbem £erte von $. ©t&ter.
8 ) ©. 13, wo oon ben Reiten be$ <5r§bif#of «öecelin «Hrbt 1043 ober wo&(
ricbtiger 1045) bie (Rebe ift, beißt e$: „2)ie tbeil* aufgefüllten, tiefte be*
abftcbtigten ©teinbattten fe&en ba6 93orbanbenfein einer Ziegelei ooraitf,
unb e$ unterliegt feinem Zweifel, bat bieg biefelbe war, roelcbe fpAter
bei ber ie&igen Hebten 2Ricfeaelf$fir<&e lag unb bat Siegelfelb, Seoelfelb
ober fcbejlfelb genannt würbe, von bem bie &tabt bem (grjbtfcbof nocb
11*
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Die angäbe, ba§ ba3 lefcte Domgebäube son ©raf SIbolf I.
errietet fei, flammt »on SambeciuS I, ©♦ 79, ber ft# babei auf
nichts weiter ju fiüfcen fcfceint als auf bie 3nf$rift einer Xafel
am Slltar ber ©d&auenburger im Dom, wo ti u*a* t>on biefen
©rafen tyei§t: Post Carolum Magnum et Ludovicum ejus
filium Romanorum Imperatores et Francorum reges hujus
Ecclesiae secundi fundatores et fidelissimi fautores exstiterunt.
2lu$ biefem ©afce ift aber ntc^t einmal ba$ ju fcpefcen, baß bie
©cfjauenburger überhaupt jemals ein Domgebäube in Hamburg
errietet, no$ weniger, baß gerabe Slbolf I. folc&e* getfjan, am
wenigjien, baff eben ba$ lefcte Domgebäube aon Slbolf I. erbauet
fei» SBielme&r, wenn $ier bie ©cfcauenburger im allgemeinen als
fundatores unb fautores hujus ecclesiae bejefcfjnet werben , fo
beutet baS auf bie reichen ©ctyenfungen unb fonfltgen SSegünfiu
gungen, welche bie SOTitglieber biefeS ftfirfiengefd&lec&tS bem Dom*
ftfft gelegintli^ fjaben jufommen laffem
9tic&tSbeftoweniger £aben fpätere ©cbriftfleDer jene Angabe
bem ?ambeciu$ nad&gefproc&en; fo au* Domherr SWeper, Der
offenbar bie ©ad^e ntc^t weiter untcrfud&t $at, unb aucf> Slbbe
?aub in bem Xerte ju feinem t>orjüglt$en Slquatintablatt ber
Domruine.
grji Sappenberg jjat mit feinem $iftorif$en gorfd&erblidf unb
Iti 33enufcung ftcfyererer Duellen jene Angabe als unhaltbar fallen
laffen unb baS Datum 1248 für ben Anfang beS legten SWeu*
baue« waf>rfc&einlicf> gemalt *♦
@S gehörte ju ben Aufgaben beS fd&on gebauten SÖerfd&enS
über ben Dom, ber ©a$e nctyer nacfouforfd&en, unb auf ©runb
tyeilS ber »on ?appenberg fcfcon benufcten unb anberer Urfunben,
fowie $ronifalifd)er unb anberer gefcbictytlidjen 9lad)rid&ten, fyeÜS
ber ©tifoer&ältniffe beS ©ebäubeS, enblid^ ber neuefien über bie
3eit, feit wann in -Jiorbbeutfc^lanb 3^8^ tn Slnwenbung gefommen
im 14. 3afytunbcrt einen Äreujpfennig sablte". 3)iefer Sfonabme jte&t
inbejfen fcfcon bie auSbrütfKcfce %n$abt 2lbam$ pon Bremen n, c. 68
entgegen, na* welcfeer ber von SBecelin erbaute ®om lapide quadro
conftruirt war.
*) Sappen&erg, Programm (1828) @. 63 unb in weiterer StoSfiftrung
3eitf*r. 2, <g>. 442. $ie erffcere ©tette benufcte au* SRebbermeoet
(1832) ©. 224.
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141
ftrtb, feflgeflellten Daten — für unfer lefcte« Domgebäube bie 3cit
ber Srbauung unb fetner fpäteren ©Weiterung möglid^fl fefl^
juflellen.
Da« grgebniß folc&er Prüfung ifl in bem 2. Slbfd&nitte be«
£erte« ju jenem SBerfe „3ur ®ef$i#te be« ©ebäube«" nieber*
gelegt, unb inbem wir für beffen ausführliche 33egrünbung baj)in
»enoeifen, faffen wir e« fjier ber ^auptfac^e naefc furj jufammen.
Der Anfang be« legten Dombaue« 1 bur$ ©raf Slbolf I. ifl
unhaltbar, nrie au« fielen anberen ©rünben, fo namentlich aucf>
be«»egen, weil ba« ©ebäube au« 3<egeln conflruirt war, ber
ältefle befannte QUtffbau aber, bie Äird&e ju Stxifyow in ber
SUtmarf, um bie SWttte be* 12. 3af>rfcunbert« erbauet ifl.
Dagegen $at Cappenberg« 2lnnaf>me, baß ber 53au be«
legten Domgebäube« um 1248 begonnen unb 1289 no$ n($t
aollenbet fei, SUle« für ft$. <S« ifl bie ganje SRetye ber Stblaß*
briefe son 1248—1289 Cin 2appenberg« Urfunbenbucfc bie
Hummern 547, 644, 826, 827, 828, 839, 844, ju benen no$
ein 33ret>e be« $apfle« 3nnocenj IV. au« bem 3af>re 1251 ganj
entfpre^enben 3n£alte« fommt, meiere« fürjlicf) auf bem ©tabt*
arcjjfo aufgefunben ifl) reefct roofcl auf biefen -Weubau ju bejieben,
welker nacb einer cf>ronifalif$en 9tac$ri$t am 18. 3uni 1329
burc^ ben Srjbifcfjof S3urd^arb son 33remen geweitet roorben ifl*
Unb jroar ifl barunter ju benfen ba« in regelmäßigen
fünfllerifc&en gormen be« Uebergang«fiile« au«gefü$rte breifd&ifftge,
baftlifal mit Äreujfd^fff unb gerabem Qtyorabfd&luß angelegte @e*
bäube, beffen ©runbriß ftc|> beutli^ son ben fpäteren unregeU
maßigen anbauten föcibtn unb &erau«erfennen laßt.
@« ifl au« ben SRuinenbiloern nacfjjuroeifen, baß ba« @e*
bäube in ber befd&riebenen gorm »irflic$ au«gefü£rt roorben ifl.
SBa^renb für biefe Slnnatymen alle gefc£id)tli$en unb jliliflifd&en
©rünbe jeugen, laßt fieb für bie fpätere Srroeiterung be« Dome«
unb feinen Umbau au« einer breifefnfftgen bafilifalgeformten in
eine unregelmäßige fünffd&ifftge £aüenfir$e fein beflimmte« Datum
aufmeifen; aber nach Analogie ä^nlic&er SrtoeiterungSbauten, $♦ 33.
an ber Diepgen ©t* $etri Äird&e fd^eint bafür fntyefien« tttoa ba«
*) !Racb ©tap&orjtt Vorgänge (I, 1, @. 522) wirb er gen>6&nli<b in* 3a$r
1106 gefe&t.
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142
lefcte Viertel be$ 14. 3<$rf)unbert$ angenommen »erben ju muffen*
3n biefer Qtit würbe bur$ ba$ aufblühen ber 3ö«fte ber Atrien*
befucf> gefieigert, fotütc namentlich burd> biefelben neue SlltSre ge*
jiiftet würben, ju beren aufnähme bie Äir^engebäube vergrößert
werben mußten.
@nbü$ muffen wir no$ bie SWotij ©.191 unten, wo »ort
bem Uebergang be$ Dome« in ben JBejtfc Hamburg* 1803 bie
SRebe ifi, „Das Äircfcengebäube felbfi war baufällig unb mu&te
abgebro<$en werben" in 2tnfprucf> nehmen.
Da« Domgebaube, feit lange vernad&lafftgt, war ju Anfang
biefeg 3ä^unbert£ aDerbing« wofjl einer #erfieHung bebürftig;
wäre aber eine folcjje bamalä vorgenommen, fo jlfinbe bieg von
3citgenoffen be$ 2lbbrucf>« als femfeft gef^ilberte ©ebaube noc£
fo unanfechtbar wie alle übrigen Dome von ctynlic^em 2flter. (SS
waren vielmehr bie ungünfligen politifäen Serfcältnijfe, welc&e
gerabe bei bem Uebergange be$ Dom« in ben £o$eit$bejtfc £am*
burgS vorwalteten, e$ war namentlich ber gänjücfoe SWangel an
3ntereffe für (nftorifcjje DenfmSler, e$ war bie ©<$w5rmerei für
ben freien $la$, welker bie Slufwenbung einer bebeutenben ©umme
für bie £erfteüung be$ Dome« als SJerfcfcwenbung, bie SBeg*
raumung be$ alten ©ebäubeS als ©ewinn für bie ©tabt er*
feinen ließ,
Söenn über vorffc&enbe ben Dom betreffenbe Slngaben tu
bem erwähnten von ber 5?elling&ufen*©tiftung herausgegebenen
SÖerfe be$ £errn ©töter nocfc SBeitereS nacfygelefen werben fann,
fo bleibt ju bebauern, baß ba$ Srgebniß biefer gorföungen in
ber neueren, fonfl fo vorjügltd&en Xopograpfcie be$ £errn ©aebecfjenS
feine 93erücfftd)tigung gefunbcn ^at, benn bag lefctere SÖerf wirb
jebenfallä eine viel größere Verbreitung gewinnen, alg bie ge*
fcfyicfctlictye Darjieüung unferer vormaligen Domftrc^e.
Der Ueberfd&rift biefeg 5luffa$e$ entfprecfcenb, bürften no$
einige anbere Slngaben ber genannten Topographie einer fünfte
gefdji^tlidjen Srörterung ju unterjiefjen fein, foweit eine fol#e
au« oen no$ vorfcanbenen ©ebäuben ju begrünben fein wirk
Die junetymenbe grfiarfung ber £anbwerferfreife in ber
X wetten £älfte beg 14* 3a£rfcunbertg, welche in ber JBilbung von
©enoffenfctyaften Öfrmtern unb 33rüberf$aften) tyren Slugbrud
fanb, erforberte, bei bem regen Slnfc^luß an bie $ir$e, für bfefe
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143
eine ungemein raf<$ eintretende Sfcotywenbigfeit ber 33ergrB§erung
tyrer ©ebäube. ©o rafdfj, ba§ bei ber in ber SWitte biefeS 3a$r*
JjunbertS erboueten ©t. $etrf Äircbe, fcfjon im 3a$re 1370 ein
umfaffenber Anbau an ber ©übfeite notfjwenbig mürbe* Der
£auptbau biefer Äirc&e mug namli(& mit bem Xfcurmbau, 1342,
jiemli# gleicbjeitig ausgeführt fein, fowo^l wegen ber un*
mittelbaren baulichen Serbinbung mit bem X£urm, als au<$
wegen ber 33auform als ^aDenfirc^e, bie ganj ber bamalS in
9lorbbeutf$lanb übli<$en entfpra^, wie u. a. bie 3le£nlidf)feit mit
ber Ü)larftftrc|>e in £anno*er beweiß, welcher Sau ebenfalls ber
SDtitte biefeS 3af>r£unbertS angehört- Die gebaute Vergrößerung
um 1370 war ganj in berfelben SEBeife ausgeführt »ie baS füblid&e
9tebenföiff am Dom, äugen über einem jeben ©ewölbejocfc mit
Duerbad^ unb ©iebel abgesoffen. Diefe @leic£mä§igfeit ber
Slnorbnung weifet auf biefelbe (SrbauungSjeit f)in, in welcher, »ie
fcfjon bemerft, f?# baS 33ebürfnifj einer Srweiterung ber Äircfjen
jur Slnlage &on Slebenaltären für bie neu gegrünbeten 93rüber*
fctyaften fe|>r entfetteten unb majjgebenb geltenb machte*
Ueber ben ©ieberaufbau ber ©t. $etri Siixfyt nadjj 1842
wirb ©. 246 bemerft, baß jte: „mit ©enufcung ber alten Xfmrm*
rufne unb eines Steiles ber SWauer ber ©übfeite u. f, w, wieber
^ergejieüt würbe", ©tatt ©übfeite müßte eS ^ter -ftorbfeite $ei$en,
benn nur Bon biefer würben Steile, aom 2|urm bis jum £aupt*
djjor, mit ber norböfilid^en gemauerten SBenbeltreppe, wieber benufct
unb außen unb innen neu ummauert, wa&renb für bie ©übfeite
ein ganj neuer ©runb gelegt werben mußte, ba biefe weiter
^inauSgerücft würbe als jte urfprünglicfy gewefen war» ©onji
würbe überall ber alte ©runb benufct, fowofjl für SWauern als
Pfeiler. Diefer ©runbbau ift auf bem feften Urboben forgfältig
ausgeführt, beffen Xiefe in ben fpäter ausgeholten ©räbern Cerfl
nad& ber Deformation) bis auf 8— 10 guß freigelegt war; unter
ben inneren Pfeilern ftnb aus bem ©roben be&auene ginblingS>
felfen im SBteredf aufgemauert, hierauf folgt 3tegelmauerwerf, erfl
im Sieredf mit wenigen ©ctyid&ten, fobann ac^tedfig, worauf bie
ebenfo geformten ©odfel beS runben Pfeilers rutyen, Sei ben
©runbmauern beS GtyorfcbluffeS waren audj Äalfbrucbfleine ser*
wenbet, DaS um 1370 angebauete füblidje SRebenföiff geigte
fowo^l eine geringere ted^nifd^e als gar feine fünfilerifd^e 5luS*
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bilbung 1 , fo bat* bie SSermutfcung na&e liegt, bat* biefer änbau
von geiD&^nlidben Sßerfleuten eilig fjergeflellt fei, wfi&renb ber
£auptbau in allen 3Ser£ältniffen fowo&l, al$ in ber SluSbilbung
ber einzelnen Steile bie Leitung eine* erfahrenen 93aumeifler$
jeigte, Die je&ige £erjlellung na# ber urfprünglicfcen Anlage,
mit einer neuen fünfUeriföen SluSbilbung be$ fübli$en vierten
©cfciffe*, lä&t bie fernen SSer&ältniffe be$ alten JBaue* wieber
auf* 33efie hervortreten*
93et ber ©t 3acobi Äir^e ijl ber ©. 42 benannte SlblafN
brief t>om 3af>re 1354 auf ben £aup»bau ber jefrigen Äirc&e ju
bejiejjen, benn biefer jeigt eine 5Ra$a£mung ber bamals voßenbeten
vornehmeren ©t $etri Äir$e in minberer $$ty unb äuäbilbung,
wie e$ einer bamaligen Sorfiabt!irc|)e mit geringeren SWttteln an*
gemeffen war, £ier ifi no$ bie ©acriflef namhaft ju machen,
ein fe^r jweef mäßig angelegter 93au au$ bem 3afcre 1434, bejfen
©ewblbe auf einer ©äule rufcen mit ber fofgenben, ba$ Äapitael
berfelben umfctylie&enben 3nförift: 3lnno . J(omt)tti . m . cccc
mini . umritte?) . pCri)mu0 . (apt* . (0t . poritaa . tytiew) . armarii .
He . tonte eSlbföluftmnft), eopCor jw . fjri . CSlbfc^lugpunf t)-
Die niebrige ©ewölberetye an ber Äir^e gegen ©üben, welche
ein viertel ©ctyiff mit befonberem Gtyorfc&lufj bilbet, würbe um
1498—1500 erbauet, welker Qtit auefc bie einjelnen 93aut£etle
voßfWnbig entfpre<$en, fo namentlich bie tauartig gewunbenen
©ewblberippen, fowie bie Sinjie&ung ber ©trebepfeiler na$ innen,
wie e$ au# bei ber gegen 1480 erbaueten 3o&anni$flofler*Äirc&e
ber gaß war* ®ine SSor&aUe vor ber gebauten füblic&en @e*
wBlberetye enthielt einen ©tein mit ber 3nf$rift: 3ütno.)(oiiii)iti.
m. ecc«. u wort gebnmet Hit. ttklptff'. Diefer ©tein ifi in ber
1869 neu erbaueten Sor^alle innen über bem Eingang wieber
eingemauert, ^^ mm ^
1 ) ©er einjige <5<bmucf am Äußeren £auptportal biefe* Anbauet waren
bie SttbfSulen ber 5ipofle( ?)etru$ unb tpaulu^ ieboeb ifl e$ ni*t au$*
geWoffen, bat biefe vom älteren jjauptbau berritbrten unb &ier wieber
»erwenbet würben.
2 ) gappenberg, geitfdjr. 5, ©, 296 lai : dei, vm Viti, sacrarii jtott armarii
unb MCCCCXn.
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©eert tmn SSBou unb $enb?tf äßaag^tenenö.
3« ben 5Wittyetlungen 2, ©♦ 8 fcat Äoppmann ben SDJetfter
©eert »an SÖou, welker im 15« 3a$r^unbert mehrere ©locfen
für Hamburger Atrien gegoffen £at, als SBerfertiger jroeter
©locfen für bie ©tabt Äampen naefcgenriefen, ©ner beffelben
SlamenS fyat naefy Koddige en ernstige Opschriften. Amsterdam,
1719, 1, ©♦ 133 au$ bie ©ranbglocfe in £aarlem gegoffen,
mlty, wie eS bort ^ei^r, folgenbe 3nförift fityre:
Roeland die Groot is myn naam,
Tot Godsdienst ben ik bequaam,
Ik luide somtyts ten brande,
Of als t'saam is van vyanden;
Gerrit van Wou die my goot.
M cccc ende drie na Goods Geboort.
3ft bie 3aJ)rja£l ntc^t »erlefen, fo fann tiefer jroar ntd^t mit
jenem ibentifö, bo$ roa^rfc&einltcty seroanbt fein,
Der Sttame be* ©locfengiefcer* ber 3acobi^Ätrcf)e (3, ©. 102)
fctyeint in ber 3nförift ber Slagklok van't half uur C©Xocfe /
welche bie falben ©tunben fölägt) ju £aarlem nrieberjufe^ren,
welche na# ben Opschriften 3, ©. 83 lautet:
Ter eeren van Marien ben ik gegoten,
Doe M cccc LXXI wiert gesproken.
Myn Heer Christoffel Vylein help (I. halp ? hielp) my
besteden te dien tyen.
God wil zyn ziele verblyen.
Hendrik Waaghienens heeft my gemaakt,
God heb lof, ende (?) wel geraakt.
Waaghienens, Wetghepeyns unb Wagheveins jtnb fidler
nur »ergebene Sefungen beffelben 9iamen$, tote alle brei Snt*
Pellungen 1 fein mögen, ßntroeber gehörte btefer 9tame ju ber
ja£lrei$eu Älaffe nieberlänbif^er 3unamen, meldte ben Slrttfel
behalten fBnnen (Slbjectfoe de Groot, ©erufSnamen de Vischer
Wagheveins ifl von ben treten am glaublichen; etwa von ber 93e=
beutung: @o&n be$ Waghe- ober Waghenvein, be£ 2Bacjenburf#en.
Veyn, Veynt (nbb. fent, bb. fant) tjt nacb äüianu* 3)ufftoeu$ fomeC
toi? rusticu8, operarius, agricola; & adolescens, juvenis, caelebs;
& socius, sodalis.
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146
u. cL), bann möchte die ridjtig fein; ober roatyrfd&einltd&er ift
Heyn die in Heyndric ober Hendric ju beffertt. Der jweite
ÄreiS mit bem $unft in ber Gopie unferer 3nfc£rift wirb roofcl
ende ober en (unb) feigen foßen, fo baß alfo bie ©todfe als
ba$ SÖerf jweier 5Weifier, £einri$ unb ©imon $$♦, bejeicfcnet märe.
<£♦ »attfrer*
0t 2Jmtett»ÄapelIe tn Hamburg«
Der ehemalige Heine 93egräbnißplafc am öjtlictyen Snbe ber
£oltänbif$en*Detye unb be$ altftabter DeuenmegS trug ben Damen
,,©t, Slnnen*Äirdf$of" unb bie bort errichtete, \>or etwa 15 3al>ren
abgebrochene ehemalige fleine Äapelle, welche mehrere 3ö^rie^tite
oorljer sermtet&et mar unb al$ ^>fert>eflaü benufct roarb, £ieß bie
,,©t Sinnen Kapelle", Dacfc biefer ^Benennung tyi$t jefct bie
bortige ©trage „bei ©t Sinnen", ber bem SBrooft^or gegenüber*
liegenbe größere ^Ma$ „®t Slnnen*$la&".
SÖo^er fiammt bie Sejeic^nung ,,©t. Sinnen" für jenen 33e*
grabnißplafc unb für bie Äapefle?
Sluf bem alteflen genaueren $lane £amburg$, bem ©runb*
riß son ©. SBraun in ©Mn C93ef#reibung ber wrnejjmften
©tabte), sielleictyt um 1580 verfaßt, tfi an jener ©teile ein ein*?
gejaunter *pia& erfennbar; ein auf bem ^Man angebeuteteä fletneä
©rabfreuj jeigte, baß bort beerbigt mürbe; eine Äapelle ifl no#
nic^t öorfcanben. (Eine fol<$e erfäeint erft in einem ©runbriß
üom 3a^re 1645 unb jmar unter Do, 57 bejeic^net „nette £tr<$*
£of mit Äapeüe", Da« „neu" mag jtety roo&l auf bie *ermutl>li$
furj »or^er errichtete Äapelle bejiefcen; auf ben 33egräbni§plafc
paßte bie$ Sßort niebt, ba biefer f#on minbefien« 60 3a£re
früher sor^anben mar*
Sluffaüenb ifi bie 33ejei$nung ,,©t. Sinnend 33efanntlic$
mar in Hamburg t>or ber Deformation feine Äirc&e ober Äapelle l
ber ^eiligen Slnna gemeint, unb naefc ber Deformation nrirb
fcbroerlidj ber ^eiligen Slnna meber ein Segräbnißplafc noeb tint
Äapelle genubmet roorben fein» SWan roirb alfo auf einen anbern
Urfprung be$ Damen« fließen muffen*
l ) Slbgefeöen von ben in ben einzelnen Äirc&en ber beiligen 9(nna öeroei&ten
SRebenfapellen unb ttltAren.
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©ew5fcnli$ wirb angenommen, baß ber -Warne jenes Äircb*
£of3 »on einer im SBolfämunbe entjtanbenen, burcty bie glatte 3lu$*
fpracfoe begünfiigten Umänberung beS 2ÖorteS „2lrmen*£ird$of$"
in 2lnnen*Äirdf>|)of berjuleiten fei; namentlich tyeilt £err Dr. £X
Senefe in ben „£amburgif$en ®ef#icbten unb Denfmürbigfeiten"
(©♦ 295) biefe 2Weinung, Slüein biefe Ableitung flingt nicfct
natürlich (Eine folcfce 9tamen$umtaufc|>ung iji ferner, wie mir
fdjjeint, für ba$ 1 7» 3afcr&unbert ungewöhnlich, unb bie Seifügung
be$ „©anct" für jene flreng anti*fat£oliföe 3*it unwa^rfctyeinlid).
©cfiwer wirb e$ ju ermitteln fein, mann juerfl für ben Äird$of
ober bie Kapelle ber 9lame „@t Sinnen" »orfommt; urfunblic^e
Selege hierüber bürften faum ttor&anben fein»
©ill man jt$ aber na<$ einer anberen (Erflarung be$ SftamenS
umfe^en, fo barf sieUeicbt ber Vermutung 9toum gegeben werben,
baß ber ,,©t, 3lnnen*Äir4$of" fcon ber im^a^re 1492 geftifteten
,,©t. 2lnnen*33rüberf$aft" ber ©Ziffer (ber Vorgängerin ber fpäteren
unb nocty beflel^enben ©ctyiffergefeDf^aft) hergeleitet werben f&nnte,
unb jwar beSbalb, weil jener ©egräbnißplafc »orne^mlicty baju
beflimmt gewefen fein wirb, bie Seichen frember Srtrunfener,
namentlich alfo ©Ziffer $u beerbigen. &$ fdjeint mir nicfjt im*
wa&rfäeinlicty, baß bie ©n 2lnnen*33rüber ber ©cfyiffergefellfdjaft
ber ©eftattung tyrer im SBaffer wunglücften 33eruf$gen offen ftcty
angenommen ^aben werben, fofern Severe, wenn fte in ber ©tabt
fremb waren, auf einem ber firc^lid&en 33egrabnißplS$e feine 2luf*
najjme fanben. @S wirb beSjjalb an einer ©teile außerhalb ber
ehemaligen ©tabtmauer auf bem ber ©tabt gehörigen 53rof ein
$la$ gur ©eerbigung Jener Verunglücken, sielleicfjt aud> fonfi
unbefannter Verdorbener angewiefen worben fein.
3. % asotgt
Sinnens #©f in Söiffwarbet a. h. SSttfe*
Sin Veifptel, baß ber Sftame ber ^eiligen 2lnna in neuerer
3«t no# bur$ ©ebraucty an unrichtiger ©teile ficf> eingebürgert
$at, gewahrt tin befannte* 5Birt£$&au$ in Villwärber a. b. Viüe
neben ber £ir$e. allgemein £eißt baffelbe jefct ,,©t SInnenH",
unb biefe Vejetcbnung prangt, Stilen jlc&tbar, bafelbji auf einem
großen ©c^ilbe* grüner aber war bie Canbfielle, auf welker
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jene« SBirt$S$au$ beftnbli# if*, im SBejtfce ber gamilie Sinnen
unb ^ief furjweg „ännens £of" ♦ ©nftmal* warb baffelbe »tri
*on ©tfibtern befugt, wel^e au „SWufter ämten" in« ®rune
gingen, bamal« aber wo£l ni#t ahnten, baß bie muntere alte
9Birtf)in bereinfl no# einmal aW ^eilige änna ber Stachelt
befannt bleiben würbe, 3* $♦ 8otgt
3um ^tlbergeratl) ber ®c^iffergefcllf^aft.
Da« ©• 129, 130 mitgeteilte SSerjeic&niß be$ ©ilberge*
rätfceS ber ©#iffergefellf$aft bietet in fpracf>li$er S3ejie^ung
mand&erleu 3utxft tfi bemerfenSwerty, baß baffelbe no$ in nietet*
beutfefcer ©praefce, wenn au# nity rein, abgefaßt i% Sfafjer
jjocbbeutfc&em ©nfluß tritt &ol!finbif$er £ert>or, ft> in te gebruycken,
ronde, islandse ßatt islandsche, achtien, klyn (gleich klein; y
unb ei lauten im -Wieberlönbifcfyen jtemlic^ gleicfc) unb meüeity
ixt met flau mit. Daß, wof)l fett bem 17, S^rjmnbert, bis in
biefeS 3af>rfcunbert bie Frachtbriefe ber Schiffe unb anbere ©$tjf*
fa^rtSbocumente in Hamburg fcollänbifö abgefaßt würben, ijl be<
fannt gfir biefen ©nfluß ber 9lieberlanbe auf unfere ©c^ijfa^rl
liefert alfo au# jene« 95erjei$niß einen fleinen 93ewei*.
Unter ben SluSbrficfen finb intereffant: <Jop, schruve, geter,
kantige beker, Kniephofbeker , islandsche beker, bekers
St. Anna. Dop, doppeke, dopsei finb befannte SluSbriufe für
Äapfel, Decfel; fo b*tßt i« $• Pipendop ber ffeifenbedfel Die
SSerwenbung be$ SÖorteS für ben trichterförmigen Decfel, mit bem
ba$ iifyt o£ne Dualm gelöst wirb, ifl meinet SBiffenS fonft
niefct nac^gewtefen. — Schruve, Schraube, bejefc&nete im SWtttel*
alter au# ein ©efcfymeibe an ÄleibungSfiücfen; f, b, 2Wittelnieber<
beutfe^e SÖörterbucfu Diefe Sebeutung fleinen £ier bie twee
Schruven na# ber ©efcfcaffenl^eit ber übrigen ©egenfiänbe ni#
ju jjaben, g$ werben 93e<tyer mit ©^rauben, b, ^ gewunbenen
Pßen fein 1 . — Geter ij* ba« fonfi Geetfat genannte ©efäß, au$
bem SÖaffer in ba8 Handfat, bie 2Öafcf>f$ale, gegoffen wirb» 3* 1
bem 35erjei#niß aon £au$gerfitj>en be$ JBrot&aufe* bei ©tap&orft
*) #err & €. von £alen erinnert ftcb, S8e#er gefe&en §u baten, bie pon
oben Mt unten in ©cfcrau&enform liefen.
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£amb. Äir$engefcf>. I, 4, ©,301 ftnben ficf^ bie $o|Un: 4 tinnen
Waterbecken mit einem tinnen Geter. ©♦ 305: 1 messings
Öeter. 3m 9tteberlänbif$en ifl ba* SQBort gieter, befonber* für
bte ©iefcfanne beS ©artners gebräuchlich ; unb in biefem ©tnnc
aerjei^nen Geter au# Sltc^ep im £amburgif$en, ©dntye im
£olfteimfc$en 3biotifon unb ba$ Sremer ©örterbucfj. Sluf @r*
funbtgung erfahre tcb, baß man in Hamburg ^eutjutage Geter
eine rinnenartige Schaufel mit langem Stiele nennt, mit welcher
man auf ben ©leiten ba« ©affer au* ben ©raben fd^Bpft unb
bie ©af$e befprengt. — Da* ©ort Handfat fc&eint neuerbing*
ungebraucht^ geworben ju fein, ©tr baben aber no$ ein ä^nliity
gebilbeteS ©ort für ein an ber SWauer feflftyenbe* £anbfa§,
namlic^ Handsteen, £anbjietn, ein äufcerji gefd^idtt gebilbeter unb
bejetetynenber te$nif#er 2lu$brud, melier wunberbarer ©eife bis
jefct in allen £o$beutf$en ©5r»erbüc£ern fefilt* — Äanttge, edfige
33e$er werben früher £auftger gemefen fein, als fceutjutage. 3$
entftnne miefc nid^t, ben äuSbrucf je gelefen ju babem SRac^toeife
wären enoünföt, — Der Äniep&ofbed&er £at am wa£rf4>einlt$jlen,
wenn au<$ meHetityt buref^ SBertoed&Slung, tote ©. 129 Slnnu 2 an-
gebeutet tfi, feinen Flamen bem 1525 wn ben Hamburgern be*
ftegten Seeräuber Ämpfcof entlehnt; bo$ ifl bie SWögliityfeit einer
anberen 33ejte&ung, nämli# auf ben Ä&mg$bergtfc&en ©tabttyeil
Ämpl^of, n&b. Änefpfcof, ntef^t außer 2l<fct ju laffen, jumal ba
glef$ ber nädtfe Sofien nat& einem ?anbe genannte 93e<$er jetgt
Ob übrigen« „t$länbif$e SBec^er" fonfl nadfoutoeifen jinb? — Die
beiben wgolbeten Bekers St. Anna muffen jebenfaüä nod^ au*
bem SWittelalter gemefen fein: sor ber Deformation gab eg eine
Sünte Annen Broderschup der Schipper, welche in ber SWarien
9J?agbalenen*£ircf>e i&ren Slltar befaß; ©tap&orft I, 2, ©♦ 573.
©♦ f&altytt.
Slntont SBatetlooö
Slttft^ten öott Hamburg unb ttmgegettb*
Die an £anbjeic£nungen fo überaus reiche (Sammlung
unferer Äunjtyalle, in beren ©eftfc, laut SBermficbtnijj, au# bie
Stabirungen unb $anb}ei($nungen ber £arjen'f$en Sammlung
übergegangen, enthalt 33 ©fijien »on Slntoni ©aterloo, unter
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150
melden ft$ folgenbe 12 Stnftc^ten »on Hamburg unb Umgegenb
beftnben:
1 • Die ©afferfunfi mit ©raSf eUerbrücfe
nebji beut SReuenroalle. Xuföt unb
Srajjon breit mm 142, bo$ mm 91.
2* Die beioen SBßafferfünfte am fteefen*
bamm u. b. Heinen Sllfler. Sufd&e „ „ 140, „ „ 89.
3. Hamburger ©tabtmauer. Xufdjje.. „ „ 141, „ „ 91.
4 140 91
5. de Korn Moln binn Hamburgh.
Xuf$e unb grapon „ „ 140, „ „ 90.
6. 35on Den 5Wityren na<b ber SombarbS*
müble nebfl Den Äalföfen. Xufcfce „ „ 141, „ „ 92.
7. buyten Hamburch. Xufcf^e „ „ 540, „ „ 440.
8. ©egenb gttnfcben 9Mnbecf unb
äumityle. Xufcbe „ „ 404, „ „ 310.
9. 2lumüble, „ „ „ 142, „ „ 92.
10» „ „ „ n loü, „ n 91.
11. ^oppenbüttel bei Hamburg. Sluf
ber Äe&rfeite biefer ©fijje
12. ©lanfenefe. Xuftye unb grapon. . „ „ 141, „ „ 92.
Die betben in fcoltänbifc^er «Sprache benannten änjtc&ten ftnb
üom Äünfiler felbfl, bie in beutfcber ©pra<$e t>on ber $arib
£arjen$ bejetd^net.
Die „buyten Hamburch" benannte 3^^ nu ^9 fallt eine
bügelige baumreife Sanbf<f>aft, ofme Slnjtcbt ber ©tabt, bar*
Die oben ©♦ 127 erwähnte Slnficfct sonältona 1 beftnbet ftcb
in ber Sammlung ber Äunftyalle nityu
»♦ 9tat$attfctt.
DSttmlb #cmtt3 unb Soadnm 2u$tu
3n ber jüngft erföienenen 5Wonograpbie "ber ba$ ehemalige
fürjHWje ?uftfcblo& ©aljbablum »on Äarl JBranbeS (SÖolfenfeüttel,
3- 3n>i^ler, 1880) wirb eroS&nt, baß an ben Sir betten btefe*
*) ©ebon Sappen&erg, ©ie Gtbfarte be$ 2JW*tor eoricW 6. 72 &nm. 4
nue$ auf biefel&e bin.
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151
1688 - 97 rrbaueten, 1694 in ber £auptfa$e uottenbeten ©dfjloffeS
jwet £amburgif#e SDIaler Däwalb £arm$ unb 3oad&im Sujm be*
ttyetligt waren (©♦ 7), unb bat* nacb bem ßberleinföen Äatalog
Bon 1776 bamafö in ben ©alerteen jwei ©cmalbe son DSwalb
£arm$ unb eins t>on 3^tm ?ufm sor^anben waren (©. 17).
lieber £arm$ f. Äünfiler* Serif on ©. 106, über ?u£n ©.158.
SWä|>erc Sftadjricbt über biefe ©cmälbe unb beren Serbleib wären
erwünfdjt. Ä* Äoppmamt.
fEßappen ber öamtlte SöejlenborfieL
3n ben SluffS&en über ba$ lefcte mittelalterliche #au$ in
Hamburg wirb eine« an bem SBeifd^lag beftnbli^en SÖappenS er*
wä&nt, ba$ ©.111 betrieben unb ©.116 bem SRat^errn
©obefe SDtoÜer jugeeignet wirb. 3$ möchte jebocb taffelbe lieber
für ba$ SBappen ber gamtlie SSefienborftel (Fasti procons. et
cons. Hamb. T. V 9to. 84) galten, jumal ba ba$ ßrbe im 3abre
1504 bem fpäteren SRatymann Sorbt 33eflenborflel jugefc^rieben
worben i% ®mtl Äawel&off*
©ort Söefiettüotfiel unb Sutgert tylate.
3n einem ©ammelbanbe öon ßoncepten, ber unter Tit. X
No. 5 Vol. 24 im Slatbäarc^fo ber ©tabt SÖiSmar aufbewahrt
wirb, finben jt<$ folgenbe na# Hamburg gehörige SWotijen. Die*
felben ftnb son ber £anb be$ Dr. 3ürgen ^>Iate au« StoftocT,
ber 1574 SDWrj 2 Sicentiat würbe, 1587 im December jum
Dr. juris promomrte, 1593 SWarj 19 ©^nbifu* unb ©ärger*
meitfer ju 2Bi$mar warb unb 1605 3ult 6 fiarb (Gruü, IRatfa
Knie b. ©t. SÖiämar ©. 101 SKo. 435). £)ie Sflotijen $lateS
enthalten ntd^t 9teue$, bocfc wirb bie SRicijtigfeit berfelben burcfc
Die, £amburgif$en @broniften befiatigt.
Slnno 1518 uff ©regorii 1 worben ju Stabe geforen:
£. Sort ©eftenborftyef« ©tarb Slnno 1530 am ©ontage
sor Purificationis Marie virginis 2 .
£. 3ürgen $late, Gämmerer, wart Slmbtman uff SWfcbuttel
Slnno 1534 unb wart Slnno 1546 SBurgermeifter geforen SWon*
1 ) ©timmt ufrerein mit Sappenberg, @&romfen <5. 10.
2 ) S&ronifen @. 18; £ra$iger & 255.
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tafleg na$ Quasimödogeniti. ©tarff 1557 ben 1. Clie«: 6)
Aprilis ben I>ing$tag na$ Judica 1 .
2Bi*mar, $♦ ©roll
Effen ute.
3m 3a^rflangc I, ©. 110 biefer SWftt^etlungcn £abe it)
serfucbt, Wc rät&felfcaften 33u$ftaben fnvt auf bem ©rabftein
mit bem fadfpfeifenben gfel al* effen ute gu lefen*
©nc 93efi5tigung biefer ?efung ftnbe ify in ber 3"fW
eines ©rabjteineS, ber nacfy Dapper Historische Beschryving
der Stadt Amsterdam. Amsterdam 1663, ©.386 in ber Nieuwe
Kerk bafelbfl fein folL 3$ gebe feine SÖorte fcier überfejt
wieber: „©ablief) *om G£or, gerabe bem @ema#e ber Äir^en*
t>orjief)er gegenüber, erblicft man auf einem fe&r alten weifen
©rabftein jwei altertümliche Pantoffeln ober £ulf»er (muilen
of holsters) mit biefer Slufftfjrift „effen uit" baneben au$'
gemeifcelt, 9Wan faßt, ba§ irgenb ein reifer STOann ftcfj ein*
gebilbet fcfitte, er mürbe niefct länger al« fo unb fooiel 34 re
leben, unb baß er barauf fyn luftig geje^rt unb geftymauji fcätte,
fo ba§ enbltc^ na# feinem lobe einjig ein Paar Pantoffeln übrig
geblieben wären". ©♦ SBaltljet*
Die Sfreceffe unb anbere 2lften ber £anfetage *on 1256—1430.
93anb V. 3luf SBeranlaffung @r. SWajeftat be$ Äönig* *on Sapern
herausgegeben bunfc bie ^iflorifd^e Sommifjton bei ber £gl Slfa
bemie ber SÖiffenföaften* Ceipjig, DuncTer & £umblot, 1880.
Enthalt außer einer furjen Einleitung son Dr. Ä. Äoppmann
bie »on bemfelben bearbeiteten £anfetage t>on 1401—1410.
Sßil^elm SWantelS, beitrage gur £anjtf<Hübifcben ®f<
föic&te. 3*na, ©♦ gifd&er, 1881. Qt^n ausgemalte »b$anfc
lungen be$ SBerfafferS nebfl einer biograp^iföen ©fij&e »on
Dr. Ä. Äoppmann unb einem ?ic^tbrudt^ortrait son £• Spring.
*) S&ronifen ©. 20, 12, 17; fcra&iger 6. 255 mit fatfebem £oMM&
Dtud »oii Ib. <B. 9Rei§net.
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üitt^eUttttgett
be*
tleratt* für ^amlmrgi^e ffiefdjidjte*
M 19. 3. 3a$tgattg* 1880. ©ecem&er*
SemnSnactyrictytem
3n ber SSerfammlung ber 5Witglfeber vom 15* Sftovember
legte £err Dr. g. SBotgt ältere £amburgif$e SRentebriefe vor
(einige au$ bem 15. 3<> Wunbert, bie SWeJwa&l au« bem @nbe
beS 16. unb bem anfange be$ 17* 3a^unbert$), ferner einige
altere bur<$ tyre gorm bemerfenäwertye StuSjüge au« ben ©tabt*
ßrbebudjern unb -Wotijen über ba$ ehemalige SSerfafcren bei ber
^rofequirung von ©runbflücfen. " Die vorgelegten Documente
führten ju einer ©efprecfyung be$ einzigen SBerfafcren« bei 2luf*
nannte von Darlehen unb SSerfic^erung von Sapital unb %in\tn
in ben @rbe* unb SHentebücfjern.
2lm 22. November Inelt $txx Dr. £X SRübiger einen 33or*
trag über SffiiSb^ auf ©oifylanb, ben SWittelpunft bcS früheren
Oßfee^anbelS ber £anfejlabte namentlich im 14. 3af>r£unbert.
Slm 29. November fpracfc £err 9>afior % Ciebolbt über
ben erflen evangeltfcben Sifdjof ju Sübedf, Detlef fteventloro
(1535-1536).
Slm 6. December fpradj £err Dr. %. So igt über bie Sin*
roanbcrung in bie Slbmarfcben von ber älteflen %tit an bi$ jur
©egentvart.
£err Dr. Ä. Äoppmann gab einen Cebenöabrifc von
«Profeffor 20. SWantel* in Cübedf im Slnf^luffe an bie von
bem SSortragenben herausgegebenen fcijiorifc&en ©djriften be$*
felben.
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2lm 13.Decembfr madjMe £err Dr. g. 58 o Igt SWttt^eiluitgen
über ba$ Dorf SBilfen im Äir^fpiel ©armfiebt, meines im Safyxt
1385 vom Älofter £ern>arbe$fcube bei Hamburg erroorben tt>arb
unb bte 1803 im £amburgifd)en SBefiftc blieb, in welkem 3afcre
©ilfen gletc&jeitig mir bem falben Slntyeil be* Dorfes £oi$büttel
an £olfiein gegen Uebertragung von Sllfierborf an Hamburg ab*
getreten würbe«
3ur ©efdndjte ber öff entließen Auflage tn Hamburg»
3m Mittelalter unterfdfiieb man sakewold imb vorsprake.
Der sakewold tfl berjenige, ber bie ©acbe, ben $roeeg fityrt,
tote gartet, ber Kläger ober ber ängeflagte, 3»eber fonnte feine
©ad)e felbfi vertreten, burfte aber au$ äntn Slnbern, bem er
eine größere Äenntnifc be$ SRecfjtS unb be$ ©eri4)töverfa|>ren$
jutraute, für ftd§> reben Iaffen / einen vorspraken nehmen.
Dieben unb SRäubem, tote auf l^anb&after 3#at ergriffen ftnb t
wirb in unferen Statuten ba$ SRecfct abgefproc&en, einen 33or*
fprafen ju baben. Diefer SRecfytefafc wirb baljin verallgemeinert
»erben bürfen, ba£ jeber auf tyanb&after %$at ergriffene 93er*
breeber be$ 93orfprafen verluftig fein foflL gelfjlt aber bte £anb*
fcafte %$at, fo fann ftd) ber 93erbre$er bur$ einen SBorfprafen
vert&eibigen laffen.
©#on baö ©tabtre^t von 1270 fefct tote ©ebüfcren feft, bte
ber 33orfprafe für feinen ©eifianb erhalten foll: 8/3 bei 93er*
breiten, bie mit bem Ceben gebüßt werben, 4/? bei folgen, bie
CeibeSfirafen naefy jtd) jiel^en, 1 ß, wenn e$ ft(^ um eine ©elb*
firafe von 3 ff (= 3 $ 12/«) ^anbelt, 6 ^ bei ©ctbbußen von 12/?
unb in anberen unbebeutenben ©a#en.
Der lateinifcfye -Wams be$ 93orfprafen ift prolocutor, and)
tvotyl prelocutor, ober causidicus. Die 93orfprafen bilbeten,
wenn aucf> ntd^t urfprünglicfy, boc£ fefcon frül^eitig einen befonberen
©tanb, 3n ben ©tabtbüc^ern wirb bereite 1328 tinti Pape
causidicus erwähnt.
9la<fy ben Äammereire^nungen erhält ber SBorfprafe 3of>Mn
Äniper von '1373—87 jä£rli$ 20/« au« ber ©tabtfaffe, fett
1376 immer unter ber ©emerfung ex gracia. 2lu§erbem rotrb
if)tn breimal eine Heinere Summe gejagt; 1385 erhält er 8/?
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bafür, ba£ er gegen einen, ber nadj^er enthauptet würbe, bie
Verurteilung jum lobe erlangt fcat. Vor 1373 empfing Äniper
jwetmal eine 3<*f>lung; 1370 würben il)m 20/?, 1376 nur 16/?
gegeben.
Sieben Äniper nennen bte SRecfmungen ben Vorfprafen 33ergber.
1371 erhielt er ex gracia 3$; 1375 empfing er 8/? bafür,
dat he enen def vordeghedinghede ut Wedeghen hus, alfo
für bte Vert&eibigung eine« Diebe«, ber im £aufe be$ SBebegfce,
wa£rf$einli# be$ ' VScferS £eino 2Bebeg£e au* Dfterrobe, ge*
Pollen jjatte,
2lu8 früherer 3^* bejtfcen wir nur 2lu$jüge au* ben dltty
nungen. Danacb erhielten 1350 Rolandus causidicus 10/?,
1351 Heyno Petres prolocutor 4/? unb 1352, 1362 unb 1363
Robertos prolocutor 20/?. pr ben Vorfprafen SRobert bürfen
wir be$ regelmäßigen gleiten @ef>alt$ wegen, biefelbe Stellung
in 2lnfpruc£ nehmen, welche für Äniper ju erfennen ifl — Slucty
bon 1388—1460 ftnb wir wieber auf StuSjüge angewiefen. Die
einjige fcier^er gehörige Sttotij au« biefer 3^'* berichtet, baß im
'' 3a^re 1408Crusen cäusidico 20/? pro sallario suo gegeben würben.
Von 1461-1500 liegen un$ bann 9ta$rf$ten in erwünfäter
Vollflänbigfeit bor* Von 1461 — 66 erhalt ^ermann- Ulenfare,
»on 1467—77 SBerner bam Co ityxliä) 20/? pro prelocutura
civitatis, unb außerbem befonbere Verfang für bte 2lnflage son
Verbrechern. 3m 3^re 1462 j. 33. empfängt ^ermann Ulenfare
44/? für bie Slnflage gewiffer Uebeltyäter 9lamen$ ber ©tabt,
28 ß für bie Slnflage von 4 Verbrechern, aon benen brei gelängt
unb ber bterte auf ben Äaaf gefefct würbe, im 3aJ>re 1477
Sßerner sam ?o 8/? für bie Slnflage eines enthaupteten, 5$ 8/?
für bie Vorfprafe gegen »ergebene Verbrecher, Verbrannte, einen
dnthanpUkn unb Verfefiete, 24/? für bie Vorfprafe gegen brei
gerichtete Verbrecher. 9Wit bem 3a£re 1478 £ört bie 3^ u ^9
ber 20 /? auf unb bie Vorfprafen erbalten nur nocb ba$ Honorar
für bie einjelnen Slnflagen, SWfolauS Stör 1478, Dietricb Vafebow
1479—85, £an$ ©gröber 1488—91 unb Ver^olb SRoper, ber
1494 prelocutor noster genannt wirb unb 1498 einmal 2$
ex gratia befommt, 1491—1500.
3m SRecefc oon 1529 berfpra^ ber Statfc, einen Vorfprafen
ju berorbnen, ber bie Verbrecher, gegen welche nic^t bon <g>tittn
12*
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ber ©efd&abfgten Älage erhoben würbe, auf öffentliche Äofien
»erfolgen foDte* di mar ba$, wie mir jefet wiffen, feine neue,
fonbern bie SÖieberbelebung einer alten Stnri^tung.
gfir bte Srfenntnifc be$ @efäaft$freife$ ber mittelalterlichen
SBorfprafen ifl ber Umftanb »on 3ntereffe, ba£ 3oJ>ann Äntper
in brei »erfc&ietenen gällen »on einer Srbfcbaftämaffe ben 3 e ^»ten
an bie ©tabtfaffe abliefert: 1380 »on ber SRac^lafTenfd^aft bed
Äno#enbauer$ £eino »an ^ac^ebe 6 #, 1385 »on ber 9la$!affen*
fc^aft Subefin* »am 2Bere 12|L 8/? unb tm folgenben 3a£re
normal* 1 £, 1387 »on ber 9tad>laffenf4>aft ber Xocfcter ^ofcann
SWeperS 1 #. 3n anberer 33ejiefcung intereffirt e$, ba§ ©erner
»am ?o neben bem SBorfprafenamt bte Qa6)t »on ©tieren betreibt
1468 erhält er für bie SÖeibe be* 33ullen für jwei 3a&re 40 ß,
1469 werben tym 42 ß für ben jungen S3uÜen ju ben ßü$en
unb 1471 für ben fcinjugefauften 33uüen 50/5 beja<.
&♦ Äo^mantu
ffrüfjeteö SJetfa^ten ber ©tngralmng tiott £etcf>ett
ttn&efamttet*
Stnfnüpfenb an bag in ben ©emcrfungen über ben ©t. Sinnen*
£irc|$of (©♦ 147) über bie JBeerbigung Unbefannter ©efagte, mag bie
Angabe nt$t o£ne Snterejfe fein, ba§ nocb im Slnfange unfereä
-3abr^>unbcrt$ im £amburgifd)en ?anbgebiete ?ei$en unbefannter
$erfonen CSrtrunfener) am gunborte beerbigt würben« ©o roarb
im Januar 1801 eine in SSerwefung übergegangene ?eicfce, n>a£r*
fcfyeinlicf) bie eines ertrunfenen ©cf)iff$fnccfytS, am SSorlanbe ber
©emeinbe Ärauel gefunben; fle warb „na<$ ftattgefunbener Untere
fud&ung bafelbfl etwa 3 gu§ tief eingefetyarrt". S3ei biefer ©e*
legenbeit warb notirt, „ba§ btefe^, Soften, Söeitlauftgfeit unb
Unannehmlichkeit bei fo jkrfer 93erwefung erfparenbe, aud) an
ben Slbinfeln mehrmals beobachtete ©erfahren, nur baö (Einzige
wiber fi$ £abe, ba§ bei bem fünftigen 2lufftnben »on Anoden
eine SWorbtyat »ermut&et werben f&nnte, unb felbft baburef) ein
leichter 2öeg grmorbete wegjufcbaffen nad&gewiefen werben fann".
Sftocfc im 3af)re 1814 warb am Ufer be$ Hamburger ^acfctfcofeS
SRofc eine unbefannte, im Äöf>lbranb angetriebene Cetebe beerbigt.
3. %. 8ot 8 t
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Su ben #amlmrgtfcfjen SRunjmetfletth
3m jroeiten »ante beS D, & ©aebecfcenS'fäen SGBerfe^ „bie
£amburgiföen ÜWünjen unb 2Webaiüen" tfi auf ©♦ 199 u. p, ein
JBerjetc^nt§ ber ^amburgifäen SWünjmeijler mitgeteilt, mtyrt in
bem britten, von Q. g, ©aebecfyenS bearbeiteten 33anbe auf
©♦ 9 u, fL, unter Senufcung ber »on Sßolff unb Cappenberg
(3ettfdjr. 4, ©. 345—390) gelieferten SNac&träge »ersoüflanbigt ijh
Der SWünjmeijter, melier 1428 t&ätig war, wirb a. a. O.
©•10 £erman Spulte genannt. Unter biefem Warnen füfjrt
tyn audfi ?appenberg a, a. O. 4, ©♦ 372, 388 auf; wenn er t|>n
bennod^ ©♦ 372 Slnm. 4 3ol^ann ©$ulte nennt, fo beruht ba$,
mie au* ben Äammereirectynungen 2, ©♦ 44 erhellt, nur auf einem
©$reib* ober Drucffefcler, 2Öol)l aber £at eS, roie au$ fd^on
eine 9lotij ÄoppmannS, Äammereirectynungen 3; ©. LVI fcf>lie§en
läßt, einen fpäteren SWfinjmeifler £an* (3o^ann) Spulte gegeben.
3n ben 2Wün$acten be« SlrcfcfoS ber ©tabt Lüneburg, welche
\$ für eine Sonographie ber SWünjen biefer ©tatet burc^arbeite,
fanb id) über bie £amburgif$en STOflnjmeifier einige bi%r unbe*
fannte Sftotijen, Sluf einer im 3a$rc 1495 ju Harburg jtattge*
labten 3ufammenfunft tton Stbgefanbten ber ©täbte Hamburg,
?übecf unb Lüneburg 1 , welche über SWünjangelegen^eiten, namentlich
über „schrodinghe des halen gheldes ' öer&anbelt Ratten, mar
bon bem ?üneburgifc£en üDiünjmeifier (ber -Warne iß ni$t genannt)
tabelnb über frühere SluSmünjungen be$ $amburg{f$en ©elbeS
gefprocfjen mortem Unterm 29. 3uH 1495 (am Midweken na
Panthaleonis) befeueren futy barüber bte ©ürgermeifter Hamburg*
in einem ©^reiben na$ Lüneburg, meiere* nadjfie^enb mitgeteilt
tofrt. 3n biefem ©(^reiben wirb gerebet „von unseren halen
ghelde von seligen Hans Schulten gemuntet". Der SDtünj*
meifter $an£ ©c^ulte wirb mithin ber 9to4>folger be$ in ben
obenerwähnten SSerjeic^nifTen genannten SWünjmeifier^ £and
©<$r&ber, t>ieüeid)t aud> gleichzeitig mit lejjterem bei ben SWünjen
ober bem SBarbiren bon ©elb fyati$ gemefen fein* £an« Schulte
mar ©olbfdjmteb unb nrirb in ben £ambttrgif$en Mmmtxtu
93gl. Ä4mmereire*nungen 4, ©. 301 : Dominis Hermanno Langen-
bekc, Kerstiano Berscampen et Johanni Reyneken 6 Ä 6 \ versus
Harborchu
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red^nungen al$ SSerferttger *on ©ilbergeräty genannt, welches ber
SRat^ »on Hamburg al$ ßjjrengaben serfcfyenfte. $m Stifyxt 1470
mar £an$ ©cfculte SWcifler geworben (2, ©. 433), 1477 roirb
er C3, @. 284) ber Jüngere" 3ofcann C£an$) Spulte genannt;
e$ £at alfo bamalä nocb ein älterer beffelben JftamenS gelebt,
ttm ein ©olfw beS 2Wünjmeiflerä £erman ©$utte t>on 1428
unb SSater be$ SWünjmeifierS £an$ ©cfmlte.
Der SWunjmeifler £an$ ©gröber ifi t>ermutylt$ 1491 geftorben,
ba fit benÄämmereire^nungen C3,©*567; t>gl.@.LVIj feine SBittroe
in btefem 3^ e genannt wirb, ©einer gefäie&t in tfotitn ©treiben
(Srroa^nung, welche 93erf)anbtungen betreffen, bie 1495 ju DlfceStoe
wegen ber STOünje, fpeciell wegen ber ©olbgulben, geführt würben *.
Slm 6. gebruar (am daghe Dorothee virginis) fd^retbt ber £am*
burger $tafy „dat men juwe unde unse rinssche gülden by
tyden unses munthemesteres seligen Hans Scroderes ge-
muntet . . ."; am \&.$tbTU&x (am avende Valentini martyris)
fcfcreibt ?übecf „juwe unde der van Hamborch gülden by seligen
Hans Schröders eres mundemesters tyden gemuntet . ..".
£an$ ©gröber wirb ^ternac^ jebenfaÜS no$ bie ©olbgulben be£
3a£re$ 1490 geprägt lf)aben, über beren geingetyalt un$ eine 2ln*
gäbe überliefert ift (©aebecfcenä 2, ©. 231),
93rief be« >Jia%8 ju Hamburg an ben 5Ratf> ju ßffrteburg
vom 29. 3uli 1495.
Unsenn frundlichen dienst alletyd tovoren. Ersame
wise heren, besunderen guden friinde. Juwer beyder burger-
meister schriffte, nu am latesten tho Horeborgh to dage
wesende, an unse beyden burgermeister gedan, von wegenn
dem handell aldar gesehen, hebben wy alles wol vernomen.
Vüghen juw gutliken to weten, dat wy huthe an de ersamen
unse frunde von Lubeke hebben gescreven, umme to wetende,
wo vele se hales gheldes uppe de mark werden schroden,
welk wy juw, na gelangendem antworde, unverwitliket nicht
l ) Ädmmereirecftnunöen 4, 6.280: 19« 5/3 6 X dominis Hermanno
Langenbeken, Cristiano Berschampen et Johanni Reyneken versus
Odeslo cum Lubicensibus et Luneburgensibus in causa monete
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willen lathen; overst vom handell tho Horeborch hebben wy
en nichte gescreven. So denne ok juwe munthemeistere
etliche gebreke von unseren halen ghelde von seligen Hans
Schulten gemuntet, ok den gülden, thoHareborch hefft vor-
gegeven und verteilet, derhalven wy mit flithe de dinghe
hebben beluchtet, unnd sulke gülden und penninge, so de uth
des copmannes börse gan, upgetogen: so vinden wy sulche
gebreke nicht, und hdlden so styff unnd styver alze ene
manck uns allen, so gy by juw sulvest ok wol moghen unnd
können erfaren. Befromdet uns darumme nicht weynich von
juwem munthemeister, dat he sulkend derre 1 uptheri unnd
verluden lathen uppe des doden mund, des wy uns nicht
verhopet hadden to besehende. Juwe ersamheide willen so-
danne mit dem besten vorstellen. Woran wy juwen ersam-
heiden, gode lange gesund bevalen, dinste unnd willen
ertogen, synt wy alletyd wol geneiget. Screven under unser
stad eignet am midweken na Panthaleonis anno etc. 95.
Burgermeister der
Stadt Hamburgh.
Rapier, falber golio*33ogen mit ©puren beg brieffcfyliegenben
rotten SacfftegelS.
©tab r. $R. fßa^tftlht
®era3etfd>lag an bem ehemaligen ^aufe tmSReß 9?o*6*
3u ber SJJotij auf Seite 151 über ba$ SSBappen auf bem
alten SBcifd?lag beä in 9to. 9 b. 331. befproebenen £aufe$ bemerfe
i§, baß baffelbe allerbtngS ba$ ber gamilie 93e(knboftel i% Sie
gorm ber ©pi^adfe veranlagte mieb, biefe als ba$ 2Bappcnjeid^en
31. £acfmann$ anjunebmen, beffen Sappen unterhalb einer anber*
weitigen SSerjierung einen ©egenfianb tragt, ber in einer fpateren
Slbbilbung beg 2Öappen$ alö eine 2lrt ©djnalle erfdjeint, aber
urfprünglicf) aud; al$ eine £adfe barjiellenb gebeutet werben fann*
DaS in Siebe jiebenbe SBappen warb aber auf ©.116 nic^t bem
SRat^errn ©. SWoller jugefdjrieben 2 . @3 ftnb vielmehr jwei
*) doren, derren, wagen, ftcb erfüllen.
a ) (3rrt^um ber Olebaftion. & Ä.)
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©eifc^äge aufbewahrt, bereit giner jmetfettoö ba$ SBappen be$
?e$tgenannten tragt. <£orb 93eftenboßel warb 1504 ©gentfmmer
beä ^aufeg; mit biefer 3a£re$ja()l flimmt aucfj beffer ber ©til
be$ 5Betf$lagS als mit bem 3a^re 1547, ju welcher 3eit
£acfmann ba$ $au« erroarb.
3- »♦ »oigt
I.
3n ber £amburgen|ten*2lu$fteUung unferS herein« ifi einem
meiner ©efannten ba« auf mehreren Äarten »orfommenbe
3Wprfeen*£au« in ber 9W£e ber Joggen *Äifle aufgefallen* 3n
ben SBerfen wn 9Jebbermeper unb ©aebedjend f)abe ity micty beS*
|>alb sergebli^ umgefefjen. Sluäfunft roare mir erroünfcfct.
% 8L (Stopp.
u.
Da$ 2Worfcenr£au$ ftnbe. id^ juerfl auf bem $lan t>on CemfuS
Cetma 1670, bei SRebbermeper unter Sfto. 31), bann auf Äarten,
beren Serfaffer benfelben benufct fjaben, namlicf) berjentgen, roelcbe
J. Cövens et C. Mortier (etroa 1725, SWebbermeper Sfto. 45) unb
3Watt£aeu$ ©eutter (1730, SKebbermeper SRo. 49) Verausgaben,
unb einer »on SWebbermeper ntcf>t serjeicfyneten Äarte mit ber
Unterfcfjrift F. de Wit excudit, Amstelodami. Unter SWorfcen*
#au$ werben ju »erflehen fein bie Käufer ber 3 unj elenl)änbler
©ebrüber £anS unb 3ttfo& SWoerftuS, „mtyt 1621 t?on ber
dämmeret einen großen fla$ in bem bamalS erfl bebauten alten
2Öanbra()m fauften unb bafelbfl jroet SBotyn^aufer errichteten", „bie
jießigen SWercffcben unb ©ofülerfc^en £aufer" (©cfjriftfleller*?erif0tt 5,
©. 319, 317). 311« ber $lan von ?emfu$ entfianb, bewohnte
Sicentiat 3afob SWoerftuS (t 1690) ba3 jefcige ©ofelerföe £au$.
3* $♦ 8otgt
Dtud von Ib. ö. SReifnex.
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3tt$<ttt$&er$eid>tti&
Sott
2193<S, lateinifcbe*, I, 6. 116.
21 bei, <5. (L, banf. ©efanbter in «Pari*
I, 6.*5. II, 6. 141—44.
-, 3. »./ 11/ 6. Ul.
abgaben: &ön(g*pfenntg I, 6.79.
äreujpfennig II, 6.69— 74. 109—
12. HI, 6. 139. plagegelt I.
6. 80. Sebnpfennig III, 6.156. —
6. Sftoucbbü&ner, SBinmmg, gin*.
Slbgabenfreibeit beä 6*ufcen*
fontg^ III, 6.131.133.
2lbl6fung von Renten HI, 6.104.
108. ber Sßinmmg II, 6. 138.
21 b albert, (Srjbifcbof t>on Bremen,
I, 6. 57.
2lbolfl, ©raf ©on ^olfletn, ni,
6. 139-41.
— VIII, jperjog üon£olftein,I,6.15.
2lbmiralttate$immer im Otat^
baufe n, 6. 3.
Adventurers H, 6. 4446.
51 e n e n e n , SBölferfc&af t, in, 6. 86.
2lepinifcbeÄircbenorbnimgIII,6.99,
2lfabemifcbe$ ©pmnaftum 1, 6. 10.
1126.
2lllermobe II, 6.87.
2llmanad> »on 53offenl)ol I, 6.105.
106 108. n, 6. 43. - 6. ©arten*
almanad).
Alfter: 6cbn><lne I, 6.146-147.
2n|ter*£ra\>e*Äanal I, 6. 59 60. n.
6. 121-25.
2ll|tcrborf I, 6. 16. III, 6.154.
2U|tert&al III, 6.58.
211 tarblatt au$ &ueren in anfleht
m, 6. 85.
2lltarfcbrein ber 2ttaler II, 6. 7.
2Utenn>albe I, 6.23.
2lelterlettte be$ 23eutleramt$ III,
6. 37. ber Maurer in, 6. 72.
Slemterlll, 6.124. 125. — 6.apen-
geter, «Barbiere, Söeutleramt, 93ott*
d>er, 2ttaler, 2ttaureramt, Keeper,
schoflicker, 2Banbbereiter, 2Öanb*
färber; 2lelterleute, 2lrbeit$tbei*
hing, Söruberfcbaften, 2Äei|terred)t,
6cf)u&en, 3eid)en.
2Utern>all n, 6.19.
21 (to na H, 6.33.34.82.83.108.
154.155. III, 6.127.150.
— , £olflein, @ut Oeoelgönne, n,
6. 108. 109.
2Mtfl:abt, 6 t. *petvta«i'#fpiel, U,
6. 146. III, 6. 17.
21 m ft e r b a m , 9tff olakftapelle, 1, 6.24.
2lmt$trad)t ter ©eiftlicben ni,
6. 134. — 6. 2Äe§gemänber.
2lmt$$et#en m, 6.34.
2lmulette in, 6.84.
21 n f l a g e , off entlicbe, III, 6. 1 54— 56.
6t. 2lnna III, 6. 130.
6t. 2lnnen=93ecber III, 6. 149.
6 t. 21 n n e n * q3rüberfd>aft n, 6. 42.
in, 6.147.149.
6 1. 21 n n e n Kapelle III, 6. 146 . 147.
6t. 2lnnen*$pU& III, 6.146.
2lnnen$&of in SSülrodrber HI,
6. 147. 148.
13
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91 n f d) I d g e , iffentficbe, an äircbtfwren
1/ 6. 116. an ber Xreppe ju
Sfcotpgorob I, 6. 116.
— , prfoate: f. SRiet^ettel.
51 nficb t von 9lltona m, 6. 127.150.
9lnftd)ten, Hamburger, I, ©.148.
m, ©.57. 136 149. 150. 159.
Antwerpen I, 6.81.82.107.
apeDgeter II, 6.35 — 37. III,
6. 130. — 6. @ie§er.
9lpotbefen: Dberborffer'fcbe I,
6. 141. 9fUtb$apotbefe 111/ 6. 112.
9lpotbefenfonfeft I, 6. 134.
9lpotbefer: pon Talent, Einrieb,
I, 6. 15.
9lrbeiterjeicben III, 6.34.
9lrbeit$t&ei(iing im SRirtelalter
IH, 6. 85.
91 1 nt e n & a \\ i , ©eefa&rer-, n, ©. 42.
9lrmenfaffe, nieberWnbifcbe, III,
6.56.
«Hrmenfircb&of III, 6*147.
9lrmenorbnung II, 6.63.64.
9lerjte: 93attu$, 6arolu#, 1, 6. 106.
95enj, Sobann, 1,6. 110. (gugalenitf,
©eperimtf, I, 6. 106. *Poorter,
3<>bocu$, I, 6. 107.109.110. Ute
pentloro, tftber, III, 6. 24-27.
von ©cbenepelbt, ©tepfcamtf, I,
6. 107. «ojfenbol, Slbrian, I,
6.105—108. ponsffii$mar,Jrnnri<b,
II, 6. 56.
91 um üble in, 6.150.
9lufftanb in Hamburg 1410: ni,
6.73. in £ubecfl408: HI, 6.73.
£ifcbler«9luf|tanb II, 6. 92. — 6.
jpanbtverfenmruben.
SluMucbten ni, 6. 106.107.
9lu$fcblägern>eg I, 6. 79. 80.
95acbu$*6tatue I, 6. 71.
33 arbtere: 93arbiergefeflen III,
6. 129. SBrtrbierfptel in, 6. 28.
Bar dun I, 6. 119.
95arfdpfel III, 6.51.
93armbecf I, 6.43.
95armbecfer Stuben HI, 6. 52.
95ar$büttel I, 6.43.
$attutf, 93artl)olomdu*, Dr., I,
6.109.
— , (ÜEarolu*, Dr. med., I, 6. 106.
95auernbocbjeit m, 6.47.
95aubof n, 6.17.
93aubof$ma(er II, 6. 2.3.
95aumfcbulen: f. ©drtnereien.
93ecber, fantige, m, 6. 130.149. —
6. @)lü(f$10()r, Islandse bekers,
änipbof*93ed>er,6i(berpofal,6t&rre*
beferpofal, SBürfel.
95eerbigung: f. (Singrabung.
95eerbigung$regifter I, ©. 54.
93egtnen I, 6. 119. — 6.Äom>ent.
95egrdbnifh f. ffingrabung, £aupt.
95eifd>ldge I, 6. 137-4L H,
6.7.8. m, 6. 111. 116. 159.
95 e i f i fc e r bei 9iatb$dmtent n, 6.108.
93eifprucbered>t ber 3fcad>baren n,
6. 138.
95efenborp, Janiilie, n, 6. 43—47.
95efer()olt, 3obann, I, 6. 142.
95ef6fHgttng be* 93rofpogte#/ ni,
6. 18. ber ßonpentualinnen im 3üs
bannteflojter in, 6. 49—51. ber
gjrdturbeamten III, 6. 19.
95enj, 3°Ö««n, Dr. med., I, ©.110.
95erg, Hamburger, I, 6. 18.
junt 93 er ge, 3o&ann, 9lm., I, 6.16.
95er gen in Norwegen n, 6. 28- 30.
119.
93ergbauer,9t.£.,9>aftor,n,©.l57.
95erlin: £anbtperferge(elfen=Iumutt
ni, 6.48.49. ©ilberpofal bc*
cmaurer*9lmt$ m, 6.71 72.
95 e riebt über Hamburg pon 6ig*
munb pon £erber|tein m, 6. 53 54.
— , £iftorifcber, pon Hamburg U,
6. 128 129.
p o n $ e r ft , (Kiguarb, III, 6.102 . 103.
95eftenbor(tel,Samilte,m,6. 151.
-, @orbt, III, 6. 113. 114. 151.
95eut(eramt III, 6.37.38.
93epolferung£n>ed)fel Hamburg*
1,6.53—55.— 6. Grimpanbenmg.
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53t er, Hamburger, I, ©.44.45. III,
©. 54. — ©. drunke.
93fgge, SPfarrborf in Söeftfalen, I,
6.112.114. 115.
Silber: f.Slnfubten, @em<Hbe9alIerie,
^Portrait.
93tlbbauerarbeircn I, 6. 138.—
©. 9Marfd>rein, 95ilbf<htlen, öleltef^,
©cbni&arbeit, «Sappen.
93ilb faulen: 95acbu$ I, ©. 71.
fcpc&o be Gräfte ni, ©. 40. ©t.
$petru$ unb ©t. q)au(u$ in, ©. 24.
144.
95tllro<hber HI, ©.131.133.
95üfen m, ©.154.
95inber, i?an$, 95ucbbrutfer, n,
©.91.
— , .^einrieb, 93ud>brutfer,n, ©. 101.
95lanfenefe in, ©.127.150.
«8 Utter pon ^ageborn in, ©.42.45.
95leip(ombe, pergolbet, I, ©. 19*
95letplomben an Äupferbrabt I,
©. 38—40. £u«en I, ©. 80—82.
— ©. Warfen.
93 lud) er in ftifretf m, ©.41.
95lüd>er$ Sfamte auf Kattun m,
©.35.
95ocfmann$ 93aumfd>ule III, ©.76.
95 oben, boppelter, in «Beyern, m,
©.27.28 39.
9509er, ^einrieb, II, ©.51.76—78.
936 bitte, gafob, I, ©.132.
95orcberbe$, SRag. 3<>b«nn, m,
©.3839.
95ornemann,3obann,2Jlaler,I,©.6.
Söornboueb, ©eblaebt, I, ©. 17.
börse des copmannes in, ©.159.
borstel DI, ©.86.
956t t* er m, ©.125.
95ourbon, £eonarb, ni, ©.97.
95ourrienne, franjof. 2ttinifter-
reftbent, n, ©.115.
braderstrate I, ©.67.
be 95rabe, &pcbo, ni, ©.40.
95rantfelb I, ©.16.
95raunfcbwet9 II, ©.29.63.64.
95renten I, ©.46. n, ©.29. III,
©. 56.91.94-96.98. — ©. ©ro*
mng, ßaaf.
95rotfborf HI, ©.130.
95rocfe$, 95artbolb £emrtd>, h
©. 120.
rofflogt m, ©. 18.
95ron§e:@rÄber ni, ©.84.
95rüberfcbaften III, ©. 142. —
©. ©t. 9lnnen*95rüberfcbaft.
von 93runfborfl:, gubnug, ©om-
propft, II, ©. 55.
95runof«mp H, ©.72.73.
95runnen auf bent j?anfaplafc I,
©.121-24.
$ucb, ©eorg, 1/ ©.108.
Söucbbrucf er: 93mber, £an£, n, ©.
91. 95inber, ^einrieb, H, ©. 101.
95orcbetbe$, aRag. 3obann, ni,
©.38.39. Voller, Hermann, n,
©.101. mobe, Sranj, II, ©. 119.
— ©. ©ruefer.
93üd>er be$ £om>ent$ I, ©. 48.
95 lieber Kataloge pon £. ©. ötetma*
ru$ unb 3. 91. £. 9ietmaru$ m,
©. 42.43,
93ud>fUbenrebu$ I, ©.110—12.
95ueffcbe ©drtnerei III, ©.76.
95 übe I, ©.133.135.
95 üben, Sübfcbe, ni, ©. 125-27.
Söuöenbagenfcbe ^ucbenoibnung
ni, ©. 99.
93uburbtr:äompa9iüen H, ©. 101.
oon 93ulom, jjartrcig, 2>ombeir, n,
©.77.
95urgerbucber in, ©.122.
95ür9erroetbe ni, ©.85.
95 ür 9 erlitten III, ©.85-122-25.
95ur9ermilitdr in, ©. 104.
95ür9erred)t, unent&eltlid) per*
lieben, III, ©. 130.
bursprake II, ©.117-118.
95üfcb, 3obann ©eovg, «Profeffor, II,
©. 64. in, ©. 93.
95üfftns, ßatfpar, I, ©.26.
95uxtel)ube, SReuflojter, I, ©.23.
13*
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causidicus III, ©. 154.155.
@elabon von ber ©onau m, ©. 86.
cementum: f. ©pp$, Ä«lf.
eferfftian I, äg. v. ©4nemarf, I,
©.15. 16. 20— 22.
— IV.,äg.v.©4nemarf,n,©.44.45.
(Sbrontf von Hamburg n, @. 128.
129. von Otto ©perling ni,
©. 29.30.71. 2lbam Xrafctger I,
©.71.72.
conversae I, ©. 119.
Convivium aucarum II, ©. 18.
am Sobanntetage I, ©. 134—36.
be$ Äingelbeutelfotteg* U, ©.99.
100. - ©. ffeftltcbfeiten.
von ©alem, Einrieb, (Ratbäapotbe*
fer, I, ©. 15.
van bem ©aritme, $ant, ©locfem
giefar, m, @. 130.
©dnemarf: f. SbrtfHan L,
Cfyrifiian IV., ©orotbea, #ang.
©4nen in Hamburg II, ©.97—99.
©avoujt HI, ©.79.80.
©egener, Soacbtm, spaftor ju ©t.
»etrf, I, ©. 109.
©emonftrattonen, poltttfcbe, II,
©. 114—16.
©eutfebe @d>retbfcbulen I, ©.113.
115.
©eventer n, ©.29.
©iarium, jpambur gifebeö, I, ©.55.
— über ben Jelbjug ber ©ebtveben
nacb ^olftem II, ©. 153.
Siebter ber ©reborgefltebet n,
@. 131.
©tcfmücbSfrug m, ©.77.
©tttmer, @.3B., Dr., in, @. 89.
©omfapitel I, ©.79.n, ©.54.55.
©ontftrebe I, ©. 23. n, ©. 54.
99.100.160. m, ©. 57.58.138
-42.
©omvtfare L, ©.21.
Dom 6*3 tief er: f. £&oma$jucfer.
©oormann, ©pnbifuä, m, ©.92
—94.
doppe Iü, ©.129.148.
©ornbufcb L, ©.67—71.
©orotbea, $gn. von ©anemart, I,
©.22.
© r ab t gut, Hamburger, I, © 38—.
40.
©reborgellteber n, @. 89.
©r&ge^fafc HI, ©.37.
©ruefer ber ©reborgeflieber n,
©. 127-32. »rauer, 3. 2fc., n,
©. 127-29. äablbrocf, 3„ Tb
©. 130. äablbrocf, & %., n,
©. 130. Äabtbrocf«H3ive.n,©.130.
131. Sangban*, <*. 6., n, @. 130.
2Keper, £. 3- $./ U, ©. 129.130.
drunke in, ©. 50-53. — ©. «Bier.
<*b(torf, Softer, III, ©. 59-62.65.
@bition$fragen in, ©.87.
effen ute I, ©. 110-12. Hl, ®.
152.
(Sbebrucb, 93eftrafung belferten, I,
©. 143.
Sbrengefcbenfe n, ©. 9—15.
St gengut II, ©. 137.
Gicbbolj I, ©.39. n, ©.112.
$ierf<Jfc HI, ©.51.
@ierma&n UI, ©. 19.
(gtmbccffcbe* £au$ I, ©.67—71.
H, ©.92.101.
@tm*büttel n, ©.40.
<£ i n g r a b u n g ber Seieben ttnbefannter
in, ©.147. 156.
Sin t$ei hing ber ©tabt n, ©. 132.
d in tva n ber u ng in bie @Ibmarf<ben
ni, ©. 153. — ©. 95ev6Iferung^-
wecbfel
(Stntvobnersabiberecbnung m,
©.85.122-25.
GMfenfteingebtlbe ate Amulette
III, ©. 84.
von @tfcen Hf, ©.113—15.
@lbmarfcben: Grünvanberung ffi,
©. 153. Sntenfang n, ©. 20-24.
ftmbtvirtbfcbafrticbe SSerbMtniffe n,
©.81.82.
(gier, $perfonenname, III, ©.29.
eifen, £fnricb, m, ©.130.
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165
Sltffletber 3oU m, ©.94.
@Uer, £ener, I, ©.126.
gmben n, ©.29.
d m i g r a n te n, franj<fcbe, III, ©.96.
Smolumente be$ £anbprdtor$ III,
©. 20.
gngelotten n, ©.12.
ßnglanbäfabrer I, ©. 81.
engltfcber jpanbel m, ©.96.
engltfcbe* baut HI, @. 105.106.
(gntenfang in ben Slbmarfcben n,
©. 20-24.
@ntwdfferung$mü&re II, ©.81.
Gppenborf in, ©.34.35.56.73.
amtlicbe* ©rabgeldute III, ©. 56.
(grbiin* n, ©.144-46.
Erbmuller, (guftacbiuä, n, ©.158.
(Sit ga lentis, ®eperinu$^Dr. med.,
I, ©. 106.
@t>angelienbucb ber spettifircbe
m, ©. 2i #
ever III, ©. 136.
$ a b r i c i u $ , guneburgifcber 2Jli n( jter*
refibent, n, ©. 155.
Familiennamen I, ©. 60—67.
entflanben au$ Ortsnamen I,
©.60-62. aus Eigennamen I,
©.62-63. na* ©ewerbe unb föeruf
I, ©. 64-66.
ga nti lie na ufj cid) nun gen »on
3. $. ©iemer* III, ©. 46—49. —
©. Äatenbernotijen.
Sarben brutf, tppograpbifcber, HI,
©. 3.
Saftnac&tfpetfen m, ©. 19.20.
50. 51.
Sauftbramenll, ©.101—104.150.
151. — ©. fcbeater.
von ber ^e*te in, ©.113.114.
Selbjug ber ©cbwcben nacb jpolftetn
1700; II, ©. 153-56.
gefte: f. S^ftgertcbte, SefKt*fetten,
Sefttage, ajlütfommerfi'fl;.
Seftgericbte III, ©. 51. -- ©. Saft*
nacbtfpetfen, Siebtbraten, 2flarrinfc
gdnfe, $paf#enfemmel.
Se(Uicbfetten am 3obanni6tage I,
©. 132—36. — ©. Convivium,
©rabenfeft,äofh'im*£luabriUe,@dnfe*
mabljetten, Dfterfeuer, ^Papageien*
febiefien, '©tabttan*.
SefUage m, ©.51. — ©. «Peter*
$paul, SPetri ©tublfeter.
Setter: f. 3obanni$feuer, Dfterfeuer.
Feuerprobe II, @. 108.
Seuerfprtfcen I, ©.31.36.37.
Stbeln, ffanbtnaotfcber £ppu$, HI,
@. 84.
SHterftrage n, ©.8.
Sinf en, gebratene, HI, ©. 50.
Sldminger = 2Beber, Jdrber n,
©.58.
Slanberfabrer I, ©. 142.
fliegenber ©eift I, ©. 118.119.
Sttntgerdtbe n, ©.125.
Slugfcbriften t>on 1789—1815:
m, @. 86.
S l u r f a r t e n oon ©ro jMBorjtel, (Sppen*
borf unb Sangenborn III, ©. 73.
$3*93 fc I, ©.110-12.
Sormenfcbnitt n, ©.26—28.
Sranfretcb I, @. 34—36.84—88.
II, ©. 142-44. III, ©. 90-99.
Sur bitten Ui ©eueben I, ©. 128.
©dnfemabUeiten be$ föatb$ n,
©. 15-19.
garbraderstrate I, ©.67.69.70.
©artenalmanad) t>on Hermann
III, ©. 77. #
©drtnereien: 93öcfmannIH,@.76.
Söuef ni, ©. 76.
© e b d u b e, abgebrochen ober perdnbert,
I, ©.10.11. — ©. £au$.
©ebttbrentare ber SBorfprafen III,
©. 154.
©eburtäregifter I, ©.54.
©eift, fltegenber, I, ©.118 119.
beil. ©eifbj&ofpital I, ©.24.
© ei ft liebe 2lmt$trad>tni,©.l34.—
©. 2Ee&gcn)dnber.
®elag$gru& II, ©.92.
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166
©ema* $um 23ebuf ber Statur HI,
6. 113.118. 119.
©emdlbe n, 6. 158 159.
©emälbegallerte auf bem alten
ffiatföaufe 1,6.124-26. 11,6.2—6.
6t. ©eorg,6d>uepatron ber reiten*
ben Wiener, I, 6. 138.139.
©erb$, SRartin, U&rmacber, n,
6. 120.
©er&art), ®raf pon Dlbenburg, I,
6.21.22.
©ermanen in, 6.83.
6 1. © e r t r u b e n Kapelle 11, 6.60.61.
6 t. @ertruben*äircb&of I, 6.127.
p/6.60.61,
©er wer, 3ol)ann, mm., 1, 6.19.20.
©efammtperein beutfcb. @ef<6icbt6<
unb 2Utert&um$peretne m, 6.74.
81—88.121.
©efanbtfd>aft$fo|ten 1,6.45—47.
© e f d) e n f e : f. Sbrengefcfcenf e, 6tapem
gelber, SBei&nadtfägefaenfe.
@efd)ü&tvefen II, 6.36.
©efellenjetcben III, 6.34.
geter in, 6.130.148.149.
© e p e r * , 3af ob, 6ee&elb, U, 6.63.120.
©eroanbnabeln in, 6.84.
©eroerbejetcben HI, 6. 34.
©xebel&äufer III, 6.105-8.117.
©iefcer: »an bem Stamme, £an$,
III, 6. 130. @ffen, jr>inric&, m,
6. 130. ©rape, Sauren*, II,
6. 34—38. ©rife, j?an$, m,
6. 130. Dfti ber ficht, äort, n,
6. 87. AKng&e, £tnrid>, II, 6. 87.
2Bagl)et)iM'n^6ütion, III, 6.102.145.
t>an SSou, ©ert, II, [6. 8. m,
6. 145.
©pp$ U, 6.105.107.
@la$malerei I, 6.22-24.
glebea domus U, 6- 135.
©lotfengiefjer: f. ©iefjer.
© I o cf e n *3nfcbrifren II, 6. 86—88.
III, 6. 101 102. 145.
©totfenfptel ju 6t. SWolat ^
6. 100.
©lücf, ba* große, ber (Keepergefeüen
III, 6. 27.
© ( ti cf $ r o t> x ber Jiföer ju ©obmunb
in, 6.27.28.
@lucf$ro&rcben ber 2Beifb4cfer*
gefeden ju 6tabe HI, 6. 39.
©lüfing, 3obann Otto, 64rodrmer,
I, 6. 130-32.
©obeltnper&ierung eineääamin*
in, 6. 115.
©ojenberg bei 33ergeborf in, 6.131.
goyenmeene in, 6.131.133.
gojenschiessen TU, 6.131 — 33.
©ofbgulben pon 1490: m, 6. 158.
©olbmunjen alt ©efcbenf n,
6. 12-14. — 6. 2Rünjien.
@olbf<&mieb$$ei#en m, 6.34.
72.
©rabenfejt n, 6.18.
©riberfunbe m, 6.83.
©rabgeläute, amtlid>e$, ju gppetu
borf Hl, 6. 56.
© r ab Jiig el Ui Älofter @b$torf m,
6.62.
©rabjlein mit bem <5fel als 6atf*
Pfeifer I, 6.29.30.110—12. £im
rid) 2tturmefl;er$ I, 6. 140. pon
Vincent spiacciitf HI, 6. 31.
©raöfeHeröbrucee m, 6. 127.
150.
©raätpetb II, 6. 19.
ex gratia m, 6. 154.155.
©rape, Sauren*, apengeter, II,
6.34-38.
©reflinger, ©eorg, n, 6. 63.
III, 6. 86.
©renjen bee 6tormarn*©aue$ IH,
6. 86. ber 6a#fen, ^riefen, 3>dnen
unb 6fapen in 6d)le$n>ig=£olftein
HI, 6. 86.
©renjftcine m, 6.77.
©renjperglei* j»p. ber6tabt unb
bem £1. £ertoarbe$bube HI, 6. 76.
©repen&of II, 6.21.22.
©riecben I, 6.98-100.
@rinbeU)of m, 6.76.
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167
©rife, Spant, III, ©. 130.
©roning, ©., ©pnbifu* in Bremen,
n, ©. 91.92.94.98.141.
©runbn'ffe: f. harten,
©riinbung eine* £aufeä im 5Ee§
m, @. no. bei* gRi!o(a(fir«e III,
@. 110.
©ürtel au$ mebreren pieretfigen
platten HI, ©. 84.
©plbenftiern n, ©.153-56.
$a<f mann, Ollbert, m, ©. 113.114.
j^ageborn in, @. 42.45.
Hamburgs $8erbi(tnif au £ol|tein
I, ©. 72. III, ©. 54. - @. jpul*
bigung, Ä&nig$bof.
Jpamburgenften*2lu6ftellung be$
Verein* HI, ©. 89.
Hamburger 93erg n, ©. 152.
j&amburger j&erberge: f. Verberge.
Hamburger Äapette in «Umfterbam
I, 6. 148.
j?am I, ©. 77-79.
*on £amme, abl. gamüie, I,
©. 77—79.
jpanbel ber .ftanfeftöbre na* Sergen
H, ©.28-30.
jpanbel$forporationenin,©.85.
jpanbeUneutralttÄt ber jpanfe;
$&t>tt in, ©. 92.
handfat m, ©. 130.149.
handsten ni, ©. 149.
£anbf#rtft jur Hamburger @e*
fcbt*te n, ©. 40. — ©. £ra$iger*
6anbf*rift.
£anbf Triften be$ Äoiwcnt* I,
©. 48. — @. SRanufcripte.
£anbf#ul)e alt ©efcfeenfU, ©. 14.
15.
jpanbroerferunru&en m, ©.86.
in «Berlin UI, ©.48.49.
#anbn>erf$forporationen m,
©.85.
£anbjeid)nungen in, ©.149.150.
jpammonia II, ©.32.33.50-52.
Hannover II, ©. 29.
Spant, Äg. t>. 2>inemarf, I, ©. 16.22.
jpanfaplafc I, ©. 121—24.
Älein £<Snfelin, Seeräuber, n,
©.44.
£anfe|Ubte: j?ani>el na* Sergen
n, ©. 28—30. auf bem maftatter
Äongref* ni, ©. 90-99. Ver*
öanblungen über i&ren 3lnfd)lujj an
ben Ot&einbunb I, ©. 84—88.
Harburg IH, ©. 157-159.
£arfe$&eibe I, @. 16.
Spaxmt, Däroalb, 2Raler, in, ©. 1 50.
151.
S>atlo I, ©.43.
jpaupt aufwärts Verdorbener in ber
j?eimat& begraben UI, ©. 84.
£aupt= unb ©taat&Wtionen m,
©. 102. — ©. fc&eater.
£au*, mittelalterlich, in, ©.105
—20. — ©. ©ebäube.
£au$einrid)tung II, ©. 158.
£au$baltung$bü#er be$ 3o*
tjannteflofter* HI, ©.49. — ©.
SRecbnungäbud).
j&auämarfen I, ©. 138.
«fcauenummerirung n, ©. 132.
£e#tjin$ II, ©. 146.
hedera I, ©. 69-71.
©an ber j?eibe, äort, ©ieger, II,
©.87.
»anbei* jpepbe, Dlrtcb, flftatytaotar,
n, ©. 56.
£eiligengeiftfelb n, ©. 111.
h e i l w i g , ©cbroefter, II, ©. 134 . 135.
jpeimicfe&ube n, ©. 109-12. III,
©.75.
j?einrid) ber (Sifernel, ©.94—96.
£ein$, Valentin, I, ©.27.
£etratl)$regi(ter I, ©.54.
dat helle hus, dat hus tor helle,
ni, ©.103.104.
j?enning&ube III, ©.75.
Henning«, 3o«*im, I, ©. 146.
Verberge, Hamburger, juSübecf, I,
©. 6. Dlbeäloe I, ©. 23. <Btabt I,
©.6 23. Sebel I, ©.23, 2Bte
mar UI, ©.100.101.
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168
pon £erberftein, ©tgmnnb, HI,
©. 53. 54.
geringe aui Stonbern, #elgolanb,
©cfconcn III, 6 . 55 . — © ©Wmpel.
£errengut II, ©,137.138.
jperfebrof I, ©.78. III, ©. 131.
Wertet, j?anö ©eorg, aue (Nürburg,
II, ©. 159.
£ertparbe$&ube, Softer, I,@.24.
III, ©.75.76.154.
jperroarbeäbuber £lof*erbleid>e
ffl, ©. 76.
jpetetpeggen ni, ©. 50 — ©-Saft'
nacfctfpeifen.
jpiHebranb I, ©.144.145.
$inf#enfelbe I, ©.43.
£iftorif#er 93ert#t pon Hamburg
n, ©.128.129.
jpocbjeit: f. 23atiern&o#jett.
jpoffmann'fcfee SKanufcrtpte über
3u(Hnu* mattet HI, ©.42.43.
£oiebutte( in, @. 154.
£olldnber, fltegenber, I, ©. 119.
Solldnber=©ejWölteI,©. 147.148.
£olUnber*äapelle 1/ ©.30.147.
148.
£ o lld nber=£eid>en(teinl,©. 30.147
.ftolldnbifc&e ©pracfye in ©d)tff&
bofumenten in, ©. 148.
^ölleberSUtftabt HI, ©.104. *Keu=
(labt III, ©. 103.104.
£ol|UtnI,©.82-84.II,©.153— 56.
jpopfenmarft III, ©. 55.
J?oU?aften ».3.1549: I,©. 126.
£oljfcf>nt&tverf H, ©. 67—69.
— ©. ©ctmifcarbeit.
£übner§tn$ II, ©. 146. — ©.
9laiicf)l)ü&ner. •
£ulbigung an <5&rijttan in. pon
$dnemar£ I, ©. 72.
jJntmmeUbiittel I, ©.43.
3agbregal in, ©.20.
3al)re$anfang mit $petri ©tubl*
feier m, ©. 85.
3afobiHrd)C III, ©. 125.144.
3af obiÜrcbftof in, ©. 125.126.
SafobifircbcnsS&urm m, ©. 101.
3dntfd>, ©. 3v Waftor, n, ©.23.
Senefelb I, ©.43.
3nfcbriften in ber Safobtftrcfee m,
©. 144. am j>aufe im SRc§ m,
©. 106. an £aufbetfen unb ©(orten
II, ©.34. 38. 86-88. HI, ©.102.
145. auf ©rabfteinen m, ©. 31 .
100.152.
3of>anni*feuer I, ©. 135.136.
3obanni*&dnbe I, ©.132.
3obannidf!ofUr I, ©. 23.30.
146.147. n, ©. 13 — 15. in,
@. 49-51 .100. äircfee in, ©. 144.
JpaitfbaltungSbücfeer m, ©. 49.
9)atronat$re*t in (Sppenborf m,
©.56.
3obanniä*ärugtag ber ffieeperge-
feilen n, @. 60.
3o&anni$s©d>ule I, ©.88.
3o&annUtag I, ©. 132-36.
Islands e bekers HI, ©. 130.149.
3ungiu$, ?)rofeflor, I, ©. 25—28.
Äaaf I, ©. 143. ju Bremen in,
©.56.
Äalenbernottjen ber Samilie §8e=
fenborp II, @. 43—47. — ©. $a=
milienaufjetcfynungen.
äalf: Slefcfalf n, ©. 106. SBetcfalf
U, ©. 1 04 . 106 107. Kabbik H,
©. 106. äoblenfaurer Ml n,
@. 106.107. Äronfalf U, ©.104.
105. £cfefa« U, ©. 104.105.
Sofdrfalf II, ©. 106. 2Knf*eira!f
n, ©. 104-106. eretnfalf n,
©. 104.107.
ßaieberg, Süneburger, n, ©. 104.
105.
äalfofen IU, ©.150.
Ädmmcreirecbnungen: ju 3>c=
penrer I, ©.96. jpamburgl,©. 6.19.
20.232428.39.56.97— 100.118.
127-30.133-35. II, ©.17-19.
35- 37. 53. 71-74 104— 107.112.
ni, ©. 2 . 32 • 39 • 1 54-58. &{$*
I, ©. 95.
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169
Äanartenjutfer in, ©. 50.52.
kantige bekers III, @. 130.149.
ßapitalficberung III, ©. 153.
harten, bamburgtföe, in, ©. 57.
von 2emfu$ m, ©.160. von $pteter
©roore III, ©. 30. von 2lrnb *pie=
terfen HI, 6.29—31-37. — ©.
Sluvfarten.
kattenhenger I, (£.52.53.
äattunmufter IH, ©.35.36.
Äeetmann,?).^J.U.Dr.,n,6.66.
Ä eil er: in Hamburg III, ©. 109.
in £übece III, ©. 109.
äelling&ufen, £♦, J. U. Dr., $m.,
U, ©. 66.
äellingt>ufen*©ttftung II, ©.160.
Gelten m, ©.83.
Äibbeltroiete I, ©. 101.
jtinberreime n, ©.90.
ä i r # e n o r b n u n g : Ä^ptiiif**^ öl,
©. 99. 23ugen&agenfd?e von 1529
II, ©. 56. III, ©. 99.
Äir*enf*ule in ©t. ©eorg HI,
©. 36.37. ©t. ^tfolat II, ©. 69.
äird)enfd)ulen in Sübetf I, ©. 115.
Ätrcbfpiele, ü)te fßcrfcbieben&eit in
(S&araftet unb mebeweife, II, ©. 64.
äütmaffe al$ $üllung von ©olö=
fctjtttucf inS3ronjc=©rdl)ernin,©.84.
ä lingbc £inrid), ©tefcer, II, ©. 87.
ältngelbeutel--.$ollegiutti II, ©.99.
100.
Älifcing, Gilbert, £ompiopji:, U,
©.51.76.77.
Sntpbof-93eci>er IU, ©♦ 129.130-
149.
Äno#en von Iftieren II, ©. 125.
konigespennig I, ©.79.
Ä6nig*l)of III, ©.25.27.
äonoent I, ©• 48. — ©. SBeginen.
äornmu&fe III, ©. 150.
Soilüni^üuabriüe II, ©. 100.101.
trafen HI, ©.111.118.
ära&nträgerftu&l 1/ ©.147.
äranfc, Gilbert, II, ©.77.
Ärani an >Birtl)$l)dufernI, ©.70.71,
äremperntarf* I, ©.20—22.
ärieg, norbtfcber, II, ©. 153-58.
Aronenjiecben HI/ ©.54.55.
crucepenninge II, ©.69—74.109—
12. III, ©. 139.
kum III, ©.38.
Äuno, 3o&ann g&riftian, H, ©.131.
132.147—50.
@unrabitt$, Henning, 9Kag., I,
©. 109.
äunfl;gefci>i*te I, ©. 117.118.
H, ©.158.159. HI, ©.137-44.
JtunjiftaKe HI, ©.149.150.
äupfermü&Un: Hamburg I,
@. 39.40. £o&enbamntI, ©.38.40.
b&lierne ältnfe I, ©. 40. olbe$loe
I, @. 39. SKetnfelb I, ©. 40.
äupferftecber: 2Jior$, 3«fob, I,
©. 117.
Äupferftidje von 3). 3>irffcn I,
©.101. o. <£. ©. v. 3. 1467: I,
©.47.48.
«urSlafl, ©.23.24.
äur&aven ni, ©. 136.
gaftt'-effta H, ©.52.53.74-76.
116-18. HI, ©.87.
£a# Greife HI, ©.52.
gampredjt^olbfctjnueb?,!!,©.^.
£anbf rieben I, ©.43.
ganbprdtur IH, ©.19.
2anbwirtl)f*aftlid)e«Berbdltni(fe
in ben 2Bavfd)lanben H, ©.81.82.
gangebef, J?erntann,$nt.,n,©.51.
52. 77. 78.
£ei eben bau* ber 3afobifird>e III,
©. 144.
geicbenoerbrennung HI, ©.84.
Setftung perfonlicber ©ienfte II,
©. 146.
£ef ef un{t im 2Bittelalter I, @. 112
—16.
2 effing^überl, ©.102-104. III,
©.40. Sobtenmatfe HI, ©.40.
«Brief an Hr. 3. 21. £. öteimaru*
HI, ©. 41—46. Uttljeil über äuno
H, ©. 148.
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170
£i#tbraten n, 6.16.
likhus: f. £etcbenbau$.
2 immer, JDbtlipp, SJlaler, I, 6. 29.
ginoro, 23urg, I, 6.44—44.
pon gtffen beim, febweb. ©efanbter,
II, 6. 156.
gübetf I, 6.21.22. 43. 44. 46. 113.
115.137. n, 6,29. III, 6.41.
73. 95. 96. 99. 100. 158.— 6. 2tuf=
ftanb, «Blucber, ©lutf$robr, £anfe=
ftdbte, Verberge, Keffer, Xfrcben*
fcbulen, Otobbe, Sauffeflel.
Sübfcbe »üben m, 6. 125-27.
2ubn, 3oacbtm, 2Jialer, HI, 6. 151.
Sunben I, 6. 118.
güneburg I, 6.46. HI, 6.158.
©runnen n, 6. 49. föatbbau* II,
6. 49. — 6. £ofifafl;en, Kall
Sütfe, $ope, I, 6. 16.
Suttertranf II, 6. 13.
Sttagbeburg II, 6.29.
SJUifelb II, 6.125.
— man I, 6. 66.93.
SJUler: ©ornemann, Sodann, I,
6. 6. Spaxmt, D&valb, in, 6. 150.
151. gimmer, tybütpp, I, 6.29.
Subn, 3oad)ini, HI, 6. 151. 6*e*
ning, Äovb, I, 6. 24. 6cbening,
Subeftn,!/ 6.24. 6tmen$, Johann,
I, 6. 24. 6tumme, Walon, I,
6. 117.118. SBagenfelbt, DttP,
n, 6. 4.5. «HSaterloo, Slnton, in,
6. 127.149.150. -6. 3Utarf«rein,
35au()ofemaIer, ©emalbegallerie.
SJUnreU, Sföilbeim, n, 6. 113.
HI, 6.152.153.
2JUnufcripte, 9icimartfcbe, III,
6. 42—44. — 6. £anbfd)riften.
9Ranen**WagbaIenen=.ftlofler I,
6.24. n, 6.119. in, 6.103.
104.
Warfen, bamburgifdje, HI, 6.33.
34. — 6. ©leiplomben, 6rempel,
Seiden.
IDtarragon, franj. ©efanbter, II,
6. U4.
SttarttnMnfe n, 6. 16-18.
2Jfcatbemattfcbe ©efellfcbaft I,
6. 25—28.
Sttattbefon, Johann, II, 6.133.
134.
2Äaureramt UI, 6. 71.72.
2KebaiUen, bamburgifebe , in,
6. 4—16. — 6. 2J*ünsen.
2Rei(lerre*t m, 6. 125.
2tteifterjetcben III, 6. 34.
2Ä eigner, jpemrieb, I, 6.27.
2Benfcer, ©altbafar, I, 6.26.
atteref, <S. £., 6pnbt?u$, m, 6. 122.
pan bem 2ftere, 2Rag. 3obann,
II, 6.39.40.
Sfte&berg I, 6.31.32.
Steffen: 23ittmeffen bei 6eucben I,
6.128—30. ©auf meffen bei 6iegen
I, 6. 129.
3J*e§gen><inber lutberifeber ®tip
Heben m, 6.99.100.133.134.
oon 2ttetternic&, ®raf, HI,
6.92.93.
teurer, $m., II, 6.3.4.
2J*id)aeli$fird>e n, 6. 133.147.
SÄicbel, ©öbefe, I, 6.89.90.136.
SÄtetbjettel I, 6.48—52.
Milderadis porta, mildere dor,
n, 6.151152.
SRtttfommerfefl: I, 6.132-36.
III, 6. 86.
3)1 ol (er, SBartbolb, SRag., II, 6.78.
SÄoUer, Hermann, ©uebbrutfer, n,
6. 101.
2»&Uner ffiatbbau* III, 6. 108.
SRoorfietb m, 6.133.
2Rör$, 3afob, ©olbfcbmieb unb
ßupferfteeber, I, 6. 117.
— , Safob, fteentiat, Hl, 6. 160.
2ttor&en*£au$ m, 6. 160.
2R üblen II, 6. 70. — 6. enturifc
rung$müble, äornmuble, Tupfer*
mtiblen, Stfebermüble, Dbermublc,
pepermole, sffialfmuble,' SBiebfr*
tdufermuble.
2Rül)lenrenten II, 6.71.72.
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171
Saliner, (üornelütf, Dr. tlieol., n,
©. 113.
— , Statin, Dr., H, 6.95.96.
fflfcünaen, norbbeutfcfee, I, ©. 19.
norbifcfee I, ©. 19. romtfcbe 1/
©. 18. — . ©. ©olbmunjen, (Ket*^
munjen, ©olbgulben, 2Eebailfen,
sportugalbfer, ©cbarfricfeterpfenntge,
©tücf von Siefeten.
SRünjfunbe in, 6.83.
2Kiin$bau$ I, ©.69.
Sttünjmeifter III, ©. 157—59.
©cfeulte, Hermann, in, ©. 157.
©d>röber, £anS, in, ©.157.158.
©cbulte, £an$, m, ©. 157—59.
ajtünsDerbanblungen su Harburg
1495: m, ©. 157. Dlbeäloe 1495 :
III, ©. 158.
Sfturmefter, £tnri<fe, 23m., I,
©.16.140.
2J*ufeum für äunft unb ©eroerbe
HI, ©.108.115.
SRüfcen, Hamburger, I, ©.53.
mutzenmaker I, ©. 52.53.
Nabeln von jtnoften n, ©. 126.
SSame, angenagelt, I, ©.143. »er*
brannt I, ©. 143.
Tanten oon Sölttcfeer, ©cbroarjenbeig
unb Wellington auf Äattun III,
©. 35.
Tanten: f. Familiennamen, DtW*
namen, ©cbiffenamen.
- , mit vorgefefctem Qtrtifel, HI,
©. 145.
— , imperatfoifebe, I, ©. 90.
Via m e n : (gier in, ©.29. 2Rarfeliu$
III, ©.47. Jprenfcel ÜI, ©.29.
©tortebefrr I, ©. 89—94.
«flame ber ©t. *Petriftrcbe m,
©. 20—24.
$apper £anbp I, ©.33—36. II,
©. 114.
Naumann, 3obann, 93ucfeb4nbler,
II, © 96.
S^euf» e r , 3obann <5briftof,2Jfcecfeanifer,
I, ©.31.3637.
sReuber'fcbe Gruppe II, ©. 102.
Leiter 2Ball in, ©.150.
Neuf preux II, ©.41.42. III,
©.85.
*Reumarf, ©eorg, II, ©.95.96.
fteumüblen II, ©.46.53.
SSieberbetttfcfe m, ©.26.
lieber läge ber ©aefefen bnrefe ^U
Normannen: f. ©eblaefet t>on 880.
SRteberUnbifc&e airmenfaffe III,
©. 56.
^iebermüble m, ©.17.18.
S^tfolaiftrcbe n,©.70. ©vünbung
m, ©. lio. ©eitenfebiff II, ©.40.
©locfenfpiel I, ©. 100.
SRobUfrug II, ©.33.
Stfojterbier III, ©. 50.
9*ummerirung ber £Äufer II,
©. 132.
Dbermüblen,©.i9.III,©.17.18.
Dbrijte ©am HI, ©.37.
Dcfefenroerber I, ©. 18. II,
©.157.158.
DberSfelbe II, ©.109-11. m,
©. 75.
Dffupatton bureb l>k ®&\m\ II,
©. 97—99.
Dlbenburg bei 93oberg ni, ©.85.
Dlbenfelbe I, ©.16.
DlbeMoe I, ©.23. in, ©.158.
Dl rief , Urbamtf, Kantor, II, @. 119.
120.150.
oltbuthere HI, ©. 135.136.
Dltena II, ©. 108.
Dper I, ©. 56.
OpernbauS II, ©. 102.104.
Drbnungen: f. Ernten*, Ätrcben=,
©cfeüfecnorbnung.
Drgelfpiel, eingeteilt beim £obe
be$ Äircbenpatronö, m, ©. 56.
Ortsnamen m, ©.86.
Dfterfeuer I, ©. 144-46. II,
©.31.
Dffrermonb H, ©.31.
Djlerwaffer n, ©.31.
9)apageienf*iefenIH,©.131— 33.
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172
9)afcbenbrot m, ©. 50.
9>afcbenfemmel in, ©. 50 51.
9)a§mann'f#e ©d>ulel, ©.58.59.
SJatrone Der ^petrtfircfee III,
©.20—24. be$ 2Raureramt$ III,
©. 72. ber retrenben Siener, I,
©. 138.139. - ©. ©cbu&patrone.
9) a Uli, (5. ®„ J. U. Dr., n, ©.65.
»eljcrflrage I, ©. 119. n, ©.8.
HI, ©. 39.
pepermole II, ©.34.53. 54.
9)e|ten: f. ©eueben.
SJeftmacber IN, ©.57.
9) et erfüll, ©.135. in, ©.20-22.
9)etrifird>e in, ©.20-24.141.
143. 144.
9>etri ©tublfeier alt 3abre$anfang
IN, ©.85.
»fa&lfefcungcn in Sflorbalbtngien
II, ©. 125—27.
$PfaI)ln>er f bei ©regen n, ©. 121
-25.
»fetler mit ©dmi&arfeeit versiert
ni, ©. 108.
9Heterfen, Slrnb, III, ©.30.
5pi(atu^ = ^aaf? III, ©.56.
9)ilatu$berg n, ©. 79.
9Hlatu$pool n, ©.79.
9Hlatu$fee n, ©.79.
Wlacciwt ©rab HI, ©. 31.
plagegelt I, ©.80.
9>Ute, 3"Wn, 93m. *u Hamburg,
III, ©. 151.
— / 3ürgen, S3m. ju SBtemar, III,
©. 151.
p 1 a t e a assatorum I, ©. 67 . 69.
— penesticorum I, ©. 67.
— pilleatorum I, ©.119. II, ©. 8.
Plomben: f. «Ölplomben.
9Hiicf=Stf#e in, ©.50.
9>ofal: f. 23ecber.
9)olitifcbe Semonflrationen H,
©. 114-16.
9)00rter, 3oboatf, Dr. med v I,
©.107. 109.110.
«Po ort er* äopienbueb I, ©. 40-82.
106.108-10.
9)oppe, Äaufmann, I, ©. 132.
9)oppenbuttel HI, ©. 150.
«Portrait von jperjog 3obann frem
kelteren I, ©.117. ©oeje I, @. 104.
Sefung I, ©. 102—104. £emricfr
ffian&au I, ©. 117. 3obann ©#u=
baef I. ©. 104. ©elltu* I, ©. 100.
101. ©tbrtebefer I, ©. 77.
9)ortugal6fer n, ©. 12.
pöseln III, ©. 78.
9)6felborf in, ©.74-79.
praelocutor: f. prolocutor.
p ra e I o c u tur a civitatis HI, ©.1 55.
9)rdtor erbält beim 2lmt$au$trftt
einen ©ebarfriebterpfennig in, ©. 65.
9 xit nt m, ©.18-20.
»reife oon ©runbfh'itfen in 5Öitf=
wirber II, ©.82. Lebensmitteln
im 16. 3abrbunbert m, ©. 49—58.
9)ren tjel, $perfonenname, Hl, ©.29.
— , (gier, äupferfebmieb, 1, ©. 39.
IN, ©.29.
9) 1 cef f i n e n bei ©eueben I, ©. 127*
9)rocIamation$regtfUr I, ©.54.
prolocutor IN, ©. 154.155.
9)rofequtrung pon ©runbfluefen
IN, ©.153.
9)uppen-^om6bien N, ©. 101.
Üuebenfraut Ni, ©. 51.
Üiabe, bie alte, IN, ©.76-78.
— , t)k neue, in, ©.77.78.
Cflablftebt 1, ©. 16.
Olaftatter äongre§ IN, ©. 90-99.
9iatbbau$ I, ©.24.124-26. II,'
©.2-6.36.41.
9iatb$apotfcefe IN, ©. 112.
0Utb$apot&efer: »on Sahnt,
Einrieb, 1, ©. 15.
gutbSbibltotbef I, ©.24.
9Utb$benf elbucb ni, ©.112.117.
9latbSmaH$eiten N, ©.92.
0Ut6*pfennfgfifte 1, ©.142.
9Ut&*»einfeMcr N, ©. 10— 12.
töaucbbubner 111, ©.20.
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173
CReceS von 1410: Hl, ©. 73.
(RecbnungSbucb ber Sanbfcbaft 93tlfe
warber III, @. 131. — 6. $a\\&
baltung$bü<ber.
(Keeper H, 6.60.
*Keepers®efellen II, 6.6.7.
9fleepergefc(Ien=S8e*er in, ©.27.
28.
CK eg alten: f. SagbregaL
fKegtntent ber Olceper=©efeöen n,
©.6.7.
Dletc&etiftraße u, 6. 159.
SKeicbSmunjen mit Hamburger
2Bappen N», 6. 16. — 6. SKünjen.
SRetberftieg II, ©.2223.
9teimaru$, @life, III, ©. 45. 3o*
bann Wert jpeinricb Hl, ©.42.
43.45. germann 6amuel lll,
©.42—45; vita Fabricii HI,
©.42.44; 6d>ufcfcbriftni, ©.45.
— 6. S3ü*er^atatoge.
SKeinbarb, franjoftfeber ©efanbter,
I, ©.84, II, ©. 142.143. III,
6. 91 .98.
@t. Sfteinolb IM, ©.72.
OtetfebanbbudKr 1/ 6.70.
ffieitbroof Hl, ©.131.
ffieiterjtucf li, ©.135.136.
SfteltefS au$6anbftetnlil, ©. 116.
117.
{Reilingen !, 6.43.
9tentebriefe in, ©. 153.
Otenten, mit 2lblofung$fummen eins
gefebrieben, m, ©,104.118.
mepentloro,£etlef,$Bif<b.P.2übetf,
III, ©. 153.
— , Dr. £uber, Hl, ©.24—27.
SRbeinbunb i, ©. 84—88. -II,
6. 144.
pan SRpbe, 6egbebobo, (Ratb$notar,
II, 6. 56.
ffiitjebuttel n, ©.137—40. Hl,
@. 136.
mobbe, 6enator in Subetf, w,
6.92.
m obe, granj, SBucbbrutfer, n, 6. 119.
CK ob er, S&rfjHan, 2Rag„ H, 6.77.
Otofenfran* im ©mbetff<ben£au$ I,
©•68.
(Rofenobel n, 6.12.
gtoftotf II, 6.29.
«Rumor, 2uber, I, 6.21.22.
6a gen I, 6.75-77. HI, 6.152.
6agenbilbung in 93ejug auf ^U
©eblaebt oon 880: III. 6. 62-64.
6afriftei ber Jafobifircbe Hl,
6. 144.
6 a m m l u n g bamburgifeber 3llter=
tbümer Hl, ©. 74.
— oorgefd>icbtltcber Slltertbümer I,
6.58. HI, 6.74.84.
6ammlungen, antiquarifebe, I,
6. 58. II, 6. 152.
6#afferbau$ i, 6.134-36. m,
6. 111. 112. 118.
6cbarfrtcbterpfennige M, 6.
65-7L
6#arpenberg, abiige gamtlie, I,
6.42-44.
6cbattenburgerbof: f. Stönigebof.
6*eller, 3. 28., 11, 6. 133. 149.
oon 6cbenet)e(bt, 6tepl)anu$,
Dr. med., I, 6. 107.
6cbening, <5orb, ©laömaler, 1,
6.24.
— , Subefm, @la$maler, 1, 6. 24.
6*ie6gelb in, ©.20.
6cbiffergefellfcbaft i,©.92. II,
©.42. HI, ©.128-30147-49.
©cbiffönamen 1, 6.118.119.
6d)illtng, Silben, I, 6. 143.
6cblad)t oon 880, niebt bei (Sppen*
borf, in, 6.35. niebt im tranfc
albingifeben, fonbern im ctealbin*
gifeben 6ad)fen, oielletcbt Ux QU*
tovf, III, 6.58-65.
— Ui 23ornbooeb I, 6. 17.
6cb lehmig: Otegierungegebäube, l,
6.18.
6#ltefjen berSlemter m,©.i24.l25.
©eblu ter, Dr., banfeatifeber SRefibent,
111, 6. 95—98.
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174
©(fomi&gebtc&t pom 3abre 1458:
I, ©. 141-43.
©dbitigar^ett an «pfeffern w,
©. 108. - ©. jpoljfdwieroerf.
©d)niipfrüci>er atö ©efcfcenf IJ,
©.14.
schoflicker III, ©. 135.136.
©cfcretberbrucfe n, ©.56.
©dbretberfaal I, ©.134.136.
©*nftjUner*£ertfon II, ©. 136.
schruven III, ©. 129-148.
Scftultftor I, ©.23.
©cbulroefen: 3»6annt^fc&iilc i,
©.88. Seutfc&e ©djretbfdnilen i,
©. 113.115. jtträenfd)u(c ju
©r. ©eorg m, ©. 36.37. ©t.
WiMai li, ©. 69. gjaflmann'fcbe
@«u(e I, ©. 58.59. - ©. gefefunft.
©<bu(|, preufnfc&er ©efanbter, in,
©.91.93 98.
©c&u&patrone ber £anbroerfer n i,
©. 85. ber 23ruberf*aften m,
©.85.— ©. Patrone,
©cftufcen ber Olemter ni, ©. 132.
©c&üfcenf6ntg lll, ©. 131-33.
©äüfeenorbnung IM. ©.133.
©*walb, «• ©., 1, ©.102.103.
©tbroane auf ber Alfter i,
©.146. 147.
©cbrcanfe in, ©.100.101.
©# weben n, ©. 153—56.
©c&wtbbo$en m, ©. 126.
©eft tonen be$ Vereins in, ©.2.
©eefal)rer*2lrmenl)au$ H, ©.42.
©eseberg l, ©.24.
©elftrf, Slleranber, II, ©. 133.
134.159.
©elltu*, Stomas, I, ©.100.101.
©eurten I, ©. 127-30. — ©. 9)e(fc
mac&er.
sextarium vini II, ©. 144.145.
©tegelabbrticfe I, ®. 17.
©iem er $, Samilicnaufjeicfyiungen,
m, ©. 46-49.
©ilberbrd&te an ©c&mucffacfcen
HI, ©. 83.
©tlbergerdt&ber©d)tffergefenf*aft
in, ©.128-30.148.149.
©Überpofal be$ SKaureramte in
93erltn, geföenft »om attaurerantt
ju Hamburg, m, ©. 71 . 72.
©Überjeug alt ©efdjenf II,
©. 13.14.
©tmentf, 3<>6<*N"/ ©formaler, I,
©.24.
©t'nnbübltcbe 3)ar(lettwng ron
Stätten H, ©. 48-50.61. 62.
solariist II, ©. 159.
©penben III, ©.123.124.
©ptnbelftetne II, @. 126.127.
©p6felberg bei ©tötffbecf lll,©.85.
©po ttnamen ber Hamburger I,
©. 52.53.
©tabe: f. ©lutfär&brc&en, Verberge.
®tat>tbnd}tt HI, ©.87.
©tabtmauer in, ©. 150.
©tabttanj am 3o&anm$tage i,
©. 135.136.
©tabttbeater n, ©.80. — ©.
fcbeater.
stahlblau I, ©. 82.
stahlgron I, ©. 82.
©tammann, @rtMn,Dr.,m,©.i37.
- griebri*, Sfrc&iteft, HI, ©.137.
©tapengelber n, ©.9.
©tegen, $urg, n, @. 121.123. 124.
©teü$$op I, ©. 16.
©tetnburg, Olmt, I, ©.20—22.
©teinfurtb in, ©.37.
©tetngraber, roieber&olt benu&t,
ni, ©. 83. in 2 ©tocfwerfen in,
©.84.
©tetnflrafe m, ©.125.
©tetntNr I, ©. 19.20.
©tetnweg II, ©. 73.74.
©tempel an Jperingäronnen I,
©. 39. an feucben 1/ ©. 31 .39. —
©. SRarfen.
©terberegifter I, ©. 54.
stern in, ©. 136.
©ternfd)anje in, ©. 75-76.
styf holden IU, © t 159.
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175
©totftyolm n, 6. 159.
6toltenbarg m) 6*100.101.
6tormarn*©au III, 6.86.
störte I, 6. 93.
6tortebefer, «lau*, I, 6. 75—77.
89-94.136. II, 6.80.
6tortebefer*3}ofal I, 6.128.129.
storteglas I, 6. 93.
stortekol I, 6. 93.
störten I, 6. 93.
©ttttlftinb I, 6. 31. 46. 114. II,
6. 29.
6traj?burger &ucber= nnb ÜBeber=
junft II, 6. 57-60.
6treittgfeiten ber 6tabt mit
bem Somfcbolajler I, 6.69.70.
6trut>e, Subolf, I, 6. 142.
Stumme, Slbfalon, 2ttaler, I,
6.117.118.
6 t tief »on Sitten II, 6. 42.
b e 6 n> a r e n , 2lbe Ibeib, n, 6. 77 . 78.
— , Äfou*, I, 6. 16.
fcallepranb 11,6.143. 111,6.95.
96.98.
Sanbp, !Eapper, I, 6. 33—36. II.
6. 114.
Xatergang I, 6.83.101. — 6.
ptgeuner.
£aufbecfen*3nfcbriften II, 6.34.
38.86-88.
£auff effel ju £auborf n, 6. 37.
SU £itfelb II, 6. 34 35. tm 3)om
jti tftbetf II, 6. 37-39.
SLauf r egifber I, 6. 54.
ttetlfelb III, 6.139.
$ &eater: f. 3au(b£>ramen, Haupts
unb 6taat$*2lftionen, Oper,
tyuppen^omobien, 6tabttl)eater.
-, fraiti&ftfct>e$, II, 6. 114-16.
Xbeaterjettein, 6.102. 150. 151.
£&oma$jiicfer III, 6. 50-52.
Sljongefd&e II, 6. 126. mit SBlfc
anberlinien in, 6. 83.
£l)onfegel II, 6. 127.
£tf4Ur*2luf(tanb II, 6.92.
fcobe, ©ottfrieb, I, 6.143.
£opogiapf)ic, biftorifdK, m,
6. 136.137.
fcopograplnfcbe 93erl)ältniffe ber
2lltftabt in, 6. 17.
£ra&tger, ^Ibarn, III, 6. 135.
$ra&iger*£anbfd>rift I, 6.71.72.
— 6. £anbfd)rift.
fcremflbüttel I, 6. 16.
£rinfgefd§e be6 9ftaureramt$ ju
SBerlin III, 6. 71 . 72. — 6. 93ecber.
fcrinfgelber II, 6.9.
ituAfabrtration I, 6.80-82.
iticbmac&erei I, 6. 30.31.
£urfenbefampfung 1,6.97—100.
£jernel)olt, £opger, I, 6. 16.
t>on £set>en, @ricb, I, 6.142.143.
90 n Uffeln, speter, n, 6.21.24.
U&be, Hermann, Dr., II, 6. 113.
U forma* er: ©erb$, 2Karttn, n,
6. 120.
U llr id>, fr *B. ST., Dr., III, 6. 33.
Umjteljetage in, 6. 19.
Urbanu*, SJlag., n, 6.119.120.
150.
Valentin, 3o&ann,3Jlag.,ni, 6.39.
Hebbel i, 6.30. n, 6. 21. 22.
93erjeid>ni§ ber Sebrer -an ber
ßircbenfcbule ju 6t. ©eorg in,
6.36-37. ber£)rutfert>on3)ref)orgel=
liebern II, 6. 127-52. ber 6d)rif*
ten Äimoä II, 6. 147—50. t>on
6peifen unb ©etranfen ber .fton*
wntualinnen im 3ol>annieflofl:er HI,
6. 49-51. ber greife von Ztbwfc
mirteln III, 6. 51—53.
be Etiler«, (5b., II, 6.160.
«Bogelfcbiefren III, 6. 131-33.
23 olger, Sriebr. 28., Dr. phil., II,
6.65.
Eolfßlieb II, 6.88—92.
Eorfprafen III, 6. 154-56.
93 offenl) ol, Olbiian, 1,6. 105-108,
ffiaßenfelbt,Dtro,mhiler,n,@.4.5.
20 acjl) et> etn^, ^tmon^lorfcngieSev,
HI, 6.102.145.
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176
©agner, fr, ©enior, II, ©. 133.
147.
SBaifen&au* n, ©.158.
«H5atbb6rfcr in, ©. 73.
2öalfmül)U be$ 93eutferamt$ in,
©.37.38.
SBanbbereiter I, 6.81.
Sanbfärber I, ©.81.
2öanbra&m, alter, in, ©. 160.
*Banb*becf I, ©. 15.16. ©*lo6
n, ©. 154. in, ©. 40.
28 a p p e n , &amburgiföe$, auf töetd)^
munjen in, ©. 16. an ber Ver-
berge ju ©tabe I, ©. 6. an Studfrcn
I, ©.31.80-82. Äupferbraßt
I, ©. 38.
— an^eifrtldgenl, ©.138.140. U,
©.8. III, ©.116.
— ber oon #amme I, ©. 77—79.
— ber93eftenborjleim,©.i51.159.
160. $acfmahn III, ©. 116.159.
2ttoHer in, ©.116.151.159.160.
©ptfcenberg I, ©. 68.
— am Oiegimtngegebaube jtt ©d)le&
img I, ©. 18.
SBafferfunft in, ©.127.150.
2Baterloo,2lnton, m,©. 127.149.
150.
flßeberet n, ©. 57-60.
SBebel I, ©.43.
2B eggen: f. jjereroeggen.
SBeggenmuä in, ©.51.
9BetI)nacf)t als Termin für Seifhing
be$ Söeüwnftf n, ©. 145 146.
£öet&nad>t$gefd>enfe U, ©.9.
SBeinfcKer I, ©.69.
*Beinjette[ H, ©.11.12.
2Betnjin$ n, ©. 144—46.
Söenbeltreppen IH, ©.108.
s® e 1 1 e n in, ©. 54 . 55. - ©. metter*
flucf.
SBtbmann, ®. $., n, ©. 101.
2Btebertaufermü&le HI, ©.38.
2Bt& ten, 3)f)ilipp@eorg, ©*n>drmer,
I, ©. 130-32.
SötUfommenfprücbe n, ©. 92
-95.
«BtUnatf I, ©. 24.
SBtnnung abriefen, 6. 137— 40.
«Binferbaum I, ©.32.
oo n 2Btnt&em, (Sorb, £ofemeifter
ju ©t. ©eorg, I, ©♦ 16.
SBtljlermarf* I, 6.20—22.
ZSiMt) in, ©.153.
*Bt$mar n, ©. 29. m, 6. 101.
oon 2Bt$mar, Einrieb, ©tabtarjt,
n, ©. 56.
oan 2Öou, ©ert, ©lotfengtefler, n,
6. 8. UI, @. 145.
mimmtumt in, ©. 50.
*Burfel tnlöecfcernin,©. 27.28.39.
»Bürtemberg n, 6.141—44.
3ad>artaS, 21. &., ni, ©.89.
3ebnpfenntg in, ©. 156.
3 e t cb e n , bamburgtfcbe, in, ©. 33 . 34.
— ©. «Warfen.
3eugmufter au$ ber Jranjofenjeit,
in, ©.35.36.
Birgelbauten ni, ©.139.141.
3tegell)äufer H, ©.73.
Stgeuner in Hamburg I, ©.97—100.
jpofjlein I, ©.82-84.
£in$: f. Grrbjinä, £ed>tjin$, ^iiftner»
jtn$, ütaucbbufjner, SKente, 2Betm
jin$; abgaben, Seiftong.
Stnfenfitberung m, ©. 153.
$rud oen Ife. (9. 2Hei§ncr.
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